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^' u. k. Militärlnval
OFFIZIERSBIBLIOTHEK.
GEDEMBLÄTTEE
AUS DER
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VON
A. GRAF THÜRHEIM,
VEBFASSBB BEB OESCHICH^E DBB BBITBB-BEQIMtfMiPS«.
JENES DES 8. ÜHLANEN-BE6IMEKTE8 ü. M. A. MILITÄB-H18;^^l^cW]fii>^GH)|IFTEN.
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WIEN UND TESCHEN 1880.
VERLAG DER BUCHHANDLUNG FÜR MILITÄR-LITERÄTÜR
KARL PR00HA8KA.
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li.tlu*urA.cm ^nn Carl I'rocl. utka ir T<>(>ihrn
WIDMUNG.
Ich widme vorliegende Gedenkblätter der k. k. Armee; ich widme
sie vor Allen meinen einstigen Waffengefährten, den Vete-
ranen von 1848 und 1849! ich weihe sie endlich dem pietätvollen
Andenken an verehrte Feldherren und Führer, — an unvergessene
Kameraden und Freunde, die nicht mehr sind, — in meiner treuen Rück-
erinnerung leben sie ja doch Alle noch fort!
Als warmen Wunsch füge ich dieser Widmung die Worte Friedrich
Halm's, gesprochen bei der Säcularfeier des Maria Theresien-Ordens, hinzu :
„Hoch Oesterreich! lass aus jedem Mund es schallen,
Ruhm denen, die im Kampf fllr uns gefallen,
Dem Kaiser Heil, und seinem Heere Sieg!"
Im Winter 1880.
Der Verfasser.
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VORWORT.
Die Gedenkblätter sollen in möglichster Kürze, gleichsam
nur mit Schlagwörtern, die ruhmvollsten Erinnerungen aus der Kriegs-
geschichte des kaiserlichen Heeres regimenterweise sammeln und wachrufen.
Bei der überaus grossen Anzahl der Truppenkörper war es eine schwierige,
mühevolle Aufgabe, bei jedem einzelnen Regimente die hervorragendsten
Ereignisse und Momente hervorzuheben, das zerstreute Materiale zusammen
zu suchen und zu sichten und, um das Ganze nicht zu umfangreich werden
zu lassen, fortwährend auf die äusserste Beschränkung des Raumes Bedacht
zu nehmen. Während oft aus einer 700 bis 800, auch mehrseitigen Regi-
ments-Geschichte 12, höchstens 14 Seiten ausgezeichnet werden mussten, trat
oft der umgekehrte Fall ein, und es mussten ganze Feldzugsgeschichten
durchstudiert werden, um mühsam zuletzt zu einem oft nur spärlichen
Resultate zu gelangen. — Ich lasse diesem Vorworte das Q u e 1 1 e n v e r -
zeichniss, sowie dem Schlüsse des Ganzen das Namen-Register
folgen, welches allein dem historischen Forscher die Möglichkeit gibt, derlei
Bücher zu benützen ; denn wer wird wohl, wenn er einen Namen sucht, 1000
bis 1200 Seiten durchblättern, Zeit und Geduld darüber verlieren, — um
schliesslich mit einer Verwünschung der Oberflächlichkeit des Autors zu
enden. — Wie begreiflich bedingt die Menge des Materiales das Mehr oder
Weniger der Datenangabe.
Bezüglich der Artillerie und der Genie-Truppe musste in
Rücksicht der Art ihrer Verwendung ein anderer Modus der Besprechung
vorgenommen werden, nämlich der Truppe im Allgemeinen, jedoch sind
Regimentsinhabers-Listen separat angeführt.
Ich kenne den Werth so gut wie die Lücken dieses Buches und
vertraue* dem billigen Urtheile einsichtsvoller Fachmänner.
Den nur wenigen Förderern meiner mühevollen Arbeit, welche
die Güte hatten, durch Zusendung von Gedenktafeln, gedruckten Regiments-
Geschichten oder Manuscripten meine Aufgabe zu erleichtem, sowie dem
Herrn Obersten Franz von Czako, Commandanten des k. k. 59.
Linien-Infanterie-Regiments, und dem Herrn Alois Hammerle, Vorstand
der Salzburger Studienbibhothek, welche mir die Benützung dieser und der
Regiments-Bibliothek in zuvorkommendster Weise gestatteten, spreche ich
hiemit öffentlich meinen wärmsten Dank aus.
Die Verlagshandlung hat sich um das Zustandekommen der
Herausgabe, die Sorge für deren technische Ausführung, das rege Interesse,
die fachverständige Ueberwachung der Correctur wesentliche Verdienste
erworben — und diese hiemit öffentlich dankend anzuerkennen, ist nur die
Erfüllung einer besonderen Pflicht
Die Recensionen sämmtlicher inländischer militäri-
scher Fachblätter, vieler pohtischer und endlich mehrerer ausländi-
scher Militärblätter, vorzugsweise L'Avenir Militaire (ddto. 16. August
1879), Revue Militaire Suisse (ddto. 4. JuU 1879) und Army and
Navy Gazette (ddto. 17. Jänner 1880) lauten einstimmig in günstiger,
wohlwollender Weise. Gilt diese mir so werthvoUe Anerkennung dem
Grundgedanken meines Buches, gilt sie dem aufrichtigen Streben, imzählige
Ruhmes-Erinnerungen unseres tapferen Heeres wieder wachzurufen,
dann lasse ich Lob und Ehre gelten und nehme sie vollberechtigt dankbar
an ! — aber wenn ich daran denke, wie w^eit mein Können hinter dem ehr-
lichen Wollen zurückgeblieben, wie so Vieles anders und besser sein sollte,
wie da mancher Irrthum zu beseitigen, dort manche Lücke zu ergänzen, —
kurz, wie viel noch zu leisten wäre, um nur meine eigenen Wünsche zu
befriedigen, dann, ja dann erscheinen mir diese wohlwollenden Urtheile nur
als eine Mahnung, bei fernerer Arbeit noch Verbesserung zu erstreben.
In der Gegenwart ist mein Buch der einzige Versuch dieser Art
und darin liegt sein Werth! ich wiederhole, was ich vor 18 Jahren im
Vorworte meiner Geschichte der kaiserlichen Reiter-Regimenter sagte, ich
erinnere an die bekannte Geschichte vom Ei des Columbus.
Könnten diese Blätter auch nur dazu dienen, bei dem kleinsten mili-
tärischen oder kameradschaftlichen Feste, bei fröhlichem Hörnerschall und
gefüllter Becher Klang mit einem zündenden Worte einen Apell an irgend
eine glänzende Ruhmes-Erinnerung mittelbar zu veranlassen, so wären die
grossen Mühen und vielfachen Schwierigkeiten dieser Arbeit hinreichend
belohnt.
Ich feiere mit deren Abfassung das eigene Jubiläum einer nun
30-jährigen schriftstellerischen Thätigkeit, in welcher ich stets bemüht
war, der Glorie der kaiserlichen Fahnen meine Huldigung zu
bringen, eingedenk des patriotischen, längst dahingegangenen Dichters, der
mit voller Berechtigung einst sang:
„In deinem Lager ist Oesterreich. "
Der Verfasser.
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YERZEICHNISS
DER BENUTZTEN QUELLEN.
In Druckwerken:
A. Monographien.
Die selbständig erschienenen Begiments- Geschichten der /w/an^^ne - Regimenter : Nr. 8,
Nr. 9, Nr. 12, Nr. 14, Nr. 17, Nr. 18, Nr. 25, Nr. 27, Nr. 28, Nr. 34, Nr. 36,
Nr. 39, Nr. 42, Nr. 47, Nr. 48, Nr. 53, Nr. 55, Nr. 56, Nr. 57 und Nr. 59; —
des Tiroler Kaiser- Jäger- Regimentes und des 10. Feld- Jäger- Bataillons, — der
Reiter-Begimenter meines eigenen Werkes und speciell der erschienenen Begiments-
Geschichten: der Dragoner Nr. 3, Nr. 4, Nr. 7, Nr. 12 und Nr. 13, der Hiiszaren
Nr. 3, Nr. 7, Nr. 9, Nr, 12, der Uhlanen Nr. 1, Nr. 7 und* der von mir selbst
verfassten Nr. 8.
Ausser diesen die in den verschiedenen Jahrgängen der ehemaligen österreichischen
Militärischen Zeitschrift des Oberstlieutenants von SchelSy Vorstand der k. k. Kriegs-
Bibliothek 1811 — 1848 enthaltenen kurzen Regiments-Geschichten: der Infanter ie-
Begimenter Nr. 7, 14 und 42, des 1., 4., 5. und 9. Hiiszaren-Bje^imeutes,
Nebst diesen die in eben dieser Zeitschrift enthaltenen, regimenterwe'ise gesichteten Kriegs-
scenen mid Züge von Heldenmuth, deren eine grosse Zahl auch in dem 4-bändigen
Werke: „Oberstlieutenants von Schels Feld- und Vorpostendienst^ enthalten sind.
Einzelne Feld zugs-Episoden, sowohl in ScJiels als Streffleurs Militär. Zeitschrift (1860 —
1865), der /;i/an^er/e-Regimenter Nr. 4, Nr. 21, Nr. 28, Nr. 49 und in letzterer
Nr. 15, Nr. 31, Nr. 45,
endlich selbständige Bruchstücke, einzelne kriegerische Episoden behandelnd der Infanterie-
Regimenter Nr. 29 und 58 in den Jahren 1848 und 1849 und Nr. 54 im Feld-
zuge 1859.
B. Andere militär- historische und kriegsgeschichtliche Werke als: fllr die Zeit von
1848 herwärts:
1. Der nach officiellen Quellen bearbeitete leldzug von 1848 und 1849 in Italien.
2. Der Winter-Feldzug 1848149 in Ungarn Sr. Durchlaucht des FM. Fürsten zu
Windisch-Grätz.
3. Der Sommer-Feldzug in Ungarn und Siebenbürgen 1849 (verfasst vom Oberst
von Bamming),
4. Der Winterfeldzug des Bevolutionskrieges in Siebenbürgen im J. 1849. Leipzig 1861.
Von einem österreichischen Veteranen.
5. Der Sommerfeld zng des Berolutionskn'eges in Siehenhiinjen 1849, Leipzig 1863, von
dem vorigen Verfasser (Hauptmann Abi).
6. Die oficieJlen Armeehnlletins 1848 und 1849.
7. Die amtlidie Wiener-Zeitung, Jahrgänge 1848 und 1849.
8. Der Krieg in Italien 1859. Nach den Feldacten. 3 Bände. Wien 1876—77.
9. Dr. Hirtenfeld' s Militär-Zeitung 1859.
10. Die ämtlichen Wiener-Zeitungen 1859, 1864 und 1869/1870.
11. Streffleur's Oesterreichische Militärische Zeitschrift, Jahrgang 1864, für die Kriegs-
ereignisse im Kriege gegen Dänemark.
12. Oesterreicfts Kämpfe im Jahre ]866, nach Feldacten bearbeitet durch das General-
stabsbureau fllr Kriegsgeschichte, 3 Bände^ Wien 1867 bis 1869.
13. Ämtliche Wiener-Zeitung 1866.
14. Fttr den bosnischen Occujxttions-Feldzug 1878 die Publicationen der Amtlichen
Wiener-Zeitung.
Für frühere Kriegsepochen:
ScheVs Oesterreichische Militärische Zeitschrift 1811 bis 1848.
Graefers Geschichte der kais. Kriegsvölker. 1791 und 1799.
Dr. J. Hirtenfeld, Geschichte des Maria Theresien-Ordens, 2 Bände, Wien 1857.
Desselben Militär-Conversations-Lexikonj A bis Kulm, Wien 1850/53.
Desselben Soldatenfreund und Militär- Zeitung^ Jahrgänge 1848 bis 1864.
Geschichte des österreichischen Erhfolgekrieges 1740 bis 1748, Dresden 1787,
Freiherr von Räder, Feldzüge des Markgrafen Ludwig von Baden, 2 Bde., Carlsruhe 1839.
Arneth Alfred Ritt., Prinz Eugen von Savogen, 3 Bände, Wien 1858.
M'rcttr?7-Xachrichten, Zeitungsblätter von 1672 bis 1680.
Amtliche Wiener-Zeitungen von 1794 bis 1799 und 1809.
Jahrgänge des österreichischen Beobachters von 1813 bis 1815.
Feldzug 180,5 von Schönhals,
Feldzug 1809 in Süddeutschland, Heller v. Hellwald aus Streffleurs Militär. Zeitschrift
1862 und 1863.
Stutterheim, der Krieg von 1809, 2 Bände, Wien.
SjMrschill, Feldzug der Oester reicher in Illyrien und Italien 1813 und 1814, Braim-
schweig 1842.
Gebier, Wilh. Edler, k. k. FML., das k. k. österreichische Auxiliar- Corps im russischen
Feldzuge 1812, nach Originalquellen bearbeitet. Wien, bei W. Braumüller, 18G8.
Thielen y Max Ritter, der Feldzug der rerbihideten Heere Europa^ s unter dem Ober-
befehle des k. k. FM. Fürsten Carl zu Schwarzenberg. Nach authentischen öster-
reichischen Quellen. Wien, W. Braumüller, 1856.
Von eben diesem, Erinnerufigen aus dem Kriegerlehen eines 82-jährigen Veteranen
mit besonderer Bezugnahme auf die Feldzüge 1805, 1809, 1813, 1814 und 181:5.
Wien, W. Brauraüller, 1863.
Feldzüge des Prinzen Eugen. Nach den Feldacten etc. herausgegeben von der Abtheilunj^
des k. k. Kriegs- Archives, Band 1 — 3. Wien 1876.
Von ausländischen deutschen Werken waren fllr den speciellen Zweck dieser
Blätter nur
Sporschill f Feldzüge 1813 bis 1815, und
Hotho's FeldzUge 1813 bis 1815. 4 Bände, dieses vorzüglich wegen seiner Ordres de
batailles der österreichischen Armee und den Verlustansraben des Feldzusres 1815
verwendbar.
Ein sehr brauchbares Buch
Histoire des Beghnents Nationaux des Pays-Bas au Service d' Antriebe par le Lieutenant
General Baron Guillaume. Bruxelles 1877.
Wegen mehrerer Detail-Angaben und Schlachtordnungen gleichfalls gut verwendbar
Comte de SchmettaUf Me'moires secrets de la guerre d'Hongrie pendant les campagnes
de 1737, 1738 et 1739. Frankfort 1786.
Siimmiliche Militärschemafismen zur liichtigstellung der Daten von 1790 bis 1867
in den leider jetzt nicht mehr erscheinenden Veränderungen des Vorjahres.
Das treffliche biographische Lexikon des llerrn Regierungsrathes von Wnrzhach gibt, wie
immer, auch in dieser Hinsicht werthvolle Angaben.
In Manuscript en
erhielt ich seiner Zeit 1860—1861 Regiments - Geschichten des dermaligen 1., 6., 11.
• und 14. Dragoner- und des 15, und 16, Huszaren-Regimentes {ersteres danuüs
10. Dragoner^^ letzteres 10. TJhlanen-Regiment).
Endlich hatte ich mir bei Abfassung meiner Geschichte des 8. Uhlanen-Regimentes im
k. k. Kriegs- Archive 1859 und 1860 eine bedeutende Menge Daten auch von
anderen Truppenkörpern herausgezogen, wobei mir der damals im k. k. Kriegs-
Arcliiv angestellte Herr Hauptmann Josef Strack in kameradschaftlichster Weise
an die Hand ging.
Auch aus der grossen, aus dem Kriegs- Archive geschöpften Noten-Sammlung des Dr.
J. Hirtenfeld hatte ich durch dessen Güte Auszüge gemacht, so dass mir ein
reicher Schatz authentischer Daten zu Gebote stand, den ich, angeregt durch
einige Freunde, in diesen Blättern im allgemeinen historischen Interesse verwerthe.
INFANTERIE
Schlesisches
INFANTERIE -REGIMENT N«' 1
(1848.)
KAISER FRANZ JOSEF I.
Dunkelblaue Waffenröcie, dunkelrothe Egälisirung. Knöpfe gelb.
Ergänzungsbezirksstation : Troppau,
17 IG errichtet.
1716 Leopold Erbprinz t. Lotbringen.
1726 Franz Erbprinz von Lothringen.
1737 Grossherzog von Toskana
und 1745 römischer Kaiser Franz I.
17G,5 Kaiser Josep II.
17G7— 1803 Zweiter Inliaber: Jakob
Marquis Botta d' Adorno, FM.
1790 Kaiser Leopold IL
1T92 Kaiser Franz II. und seit 1806
Kaiser Franz I. von Oesterreich.
1>03— 1827 Ztcdter Inhaber: FZM.
Thomas Baron Brady f zu Wien
14. October 1827-
h:)5 Kaiser Ferdinand.
Inhaber:
1827
-1842 Zweiter Inhaber: FML.
Franz Hauoer.
1842—1850 Zweiter Inhaber: FZM.
Constantin Baron D'Aspre, MTO.-
C. t zu Padua 24. Mai 1850.
lS48 SM. Kaiser Franz Josef I.
Zweite Inhaber:
1850-1855 FML. Georg Baron Ram-
berg MTO.-R. t zu Teplitz 2.
September 1855.
1855—1864 FML. Ignaz Tbimer f zu
Wien 30. Juli 1864.
1864—1869 FML. Josef Baron Ja-
BLONSKY del Monte Berico, MTO.-
R., wurde 1869 Inhaber des 30.
Infanterie-Regimentes.
\
Von
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
16 an die beiden nächstfolgenden Feldzüge gegen die Türken: Schlacht bei
Peterwardein 5. August 1716, Belagerung von Temesvar und 3. October
1716 Sturm auf die dortige Falanka; — 1717 Belagerung und Schlacht bei
Belgrad^ wo ein Bataillon in isolirter Stellung von den Spahis beinahe gänz-
lich vernichtet wurde.
Thftrheim: GedenKblfttUr.
'
— 2 —
Von
1737 mAchto es wieder die näclifitfolgenden Feldzüge gegen die Türken. Am 28.
September 1737 im Ehevenhüller'schen Corps im Treffen am Timok sieb
ausgezeichnet. 1738 ein Bataillon in den beiden Treffen bei Komia und
Mehadia^ ein Bataillon als Besatzung in Ujpalanka. 1739 am 23. Juli in
der Schlacht bei Eirotzka formirt das Regiment auf dem Rückzuge die
Arriöre-Garde.
1741 Im österreichischen Erbfolgekriege: 10. April 1741 in der Schlacht bei Mol-
witZ; 1742 in der Schlacht bei Chotusitz imd der Belagerung von Prag,
1743 Feldzug am Rhein, 1744 am Rhein und in Böhmen, 1745 im Treffen
bei Habeischwert 14. Februar, in den Schlachten bei Hohen-Friedberg 4. Juni
und Trautenau 30. September.
Im siebenjährigen Kriege focht das Regiment am 1. October
1756 in der Schlacht bei Lobositz, 1757 in jener von Prag 6. Mai, Breslau
22. November imd Leuthen 5. December, ein Bataillon bei der Belagerung von
Schweidnitz, 1758 das Regiment 14. October bei Hochkirch, 1760 hielt es
sich am 22. Juli bei dem Angriffe auf die feindlichen Batterien von Dresden
ungemein tapfer, war am 3. November in der Schlacht von Torgau, wo es
durch die Attaken des preussischen Dragoner-Regimentes Bayreuth viel litt.
Im bairischen Erbfolgekriege stand dasselbe
1778 bei der Haupt- Armee in Böhmen. Im Türkenkriege:
1788 stand das Leibbataillon bei Semlin. Das dritte Bataillon beim Coburgischen
Corps war: am 18. April bei Eroberung des Lagers von Larga, bei der
Einnahme von Jassy, im Gefechte bei Waslui und im Treffen bei Adschud.
1789 das Leibbataillon bei der Belagerung von Belgrad und am 30. Septem-
ber beim Sturme auf die Raitzenstadt. Das dritte Bataillon im Treffen bei
Fockschan, in der Schlacht von Martinestie und 1790 bei der Belagerung
und im Treffen bei Giurgewo.
1793 Im Kriege gegen die französische Republik 12. April zwei Bataillone die
Posten von Landau tapfer vertheidigt. — Bei der Einnahme der Lauter-
burger Linien. Gefechte bei üttenhofen 24. November und Nahweiler 11.
December. Ein Bataillon erobert hier zwei Kanonen. 1794 im Treffen bei
Sprimont tapfere Vertheidigung der Posten bei Evreux, 1795 bei der Ein-
nahme von Turenbach. 1796 ein Bataillon bei der Occupation von Krakau,
eines stark gelitten in den Gefechten bei Nauheim und Johannesberg, eines
bei der Belagerung von Kehl und 1797 am Rhein. 1799 zwei Bataillone
im Treffen bei Osterach die dortigen Höhen erstürmt. Das Regiment am
25. März in der Schlacht bei Stockach, am 3. Juni in den Gefechten bei
Zollikon und Wittikon, am 4. Juni beim Haupt-Angriff auf Zürich, am 18.
September bei Einnahme der Neckarauer Schanzen und bei Mannheim, 1800
bei der Armee in Baiem. Im Feldzuge
1805 Anfangs im Vorarlbergischen, später bei Ulm. Dortige Capitulation am
n. October. Im Feldzuge
1809 in Baiem. Im Treffen bei Abensberg grosse Verluste 20. April, Schlacht bei
Wagram 5. und 6. Juli, Rückzug nacli Mähren, Treffen bei Znaim 10. Juli.
— 3 —
1812 im Feldznge gegen Russland am 27. October aus Galizien zum Äuxiliarcorps
des FM. Fürsten Schwarzenberg eingerückt. Im Feldzuge
1813 am 26. und 27. August in der Schlacht bei Dresden. Einnahme des Dorfes
liöbda durch das zweite Bataillon. Tapfere Abwehr französischer Cürassierc«
Kampf um das brennende Töltschen am 27. August. — Ein Bataillon bei
Kinnitz und Arbesau 17. und 18. September. Schlacht bei Leipzig. Kämpfe
am 16. und 18. October bei Klein-Zschocher. Treffen bei Hochheim
9. November und glänzender Bajonnetsturm des ersten Bataillons unter
Oberstlieutenant Straka^ persönlich yom Corps-Commandanten Grafen Gyulai
vorgeführt.
1814 im Treffen bei Bar-sur-Aube 24. Jänner, in der Schlacht bei Brienne 1. Februar,
im Gefechte bei La F6rte-sur-Aube 23. Februar, bei Troyes 24. Februar und
Arcis 21. und 22. März. Das 2. Bataillon im Februar und März bei der
Blokade von Beifort.
1815 4. Juli beim Angriffe auf Beifort in der Division FML. Baron Wimpffen^
später Besatzung in Montbelliard. Im Feldzuge
1821 gegen die neapolitanischen Insurgenten am 9. März im Gefechte bei Antro-
doco und Leonessa. Erstürmung der Höhen von Castelfranco am 7. Mai durch
2. Bataillone unter Major Baron d' Aspro. Ueberschifft nach Sicilien und
bis 1827 Besatzung in Palermo. In dem Kriege
1848 in Italien am 18. März Strassenkampf und Erstürmung von Barrikaden in
Mailand. Das Regiment sich hier glänzend hervorgethan. In der Schlacht
bei Vicenza 10. Juli, den Gefechten bei Sonna, Somm^campagna und St.
Giustina. In der Schlacht von Oustozza das 2. Bataillon beim Angriffe
auf den Monte Godio 25. Juli. Gefechte vor Mailand, Sturm auf Vigentino.
— Das 1. Landwehrbataillon unter Major Rath am 30. October in der
Schlacht bei Schwechat, 31. October bei der Einnahme von Wien und beim
Sturm auf das Burgthor. Im Feldzuge
1849 in der Schlacht von Mortara. Das 2. Bataillon bei Erstürmung des Klosters
St. Albino und Zurückwerfung der Piemontesen bei Porte Genova hervor-
gethan 21. März; in der Schlacht von Novara 23. März und den Stürmen
auf Castellazzo. — Expedition nach Mittel-Italien und Gefechte bei Livomo
10. und 11. Mai. Das 4. und 1. Landwehr-Bataillon im III. Armee-Corps
eingetheilt, im Sommerfeldzuge 1849 in Ungarn. Im Feldzuge
1859 gegen die Francosarden in Italien; Ende Mai Kämpfe an der Sesia;
4. Juni Schlacht bei Magenta, Sturm auf Buffalora ; 24. Juni in der Schlacht
von Solforino — der heldenmüthige Divisionär Prinz Alexander von Hessen
setzte sich an die Spitze eines Bataillons, dessen Fahne er ergriff und
führte unter lautem Ausbruche der Begeisterung die Tapfem zum Sturme
vor. — Abends den Rückzug der Armee decken geholfen. Im Feldzuge
1^6 gegen Preussen focht das Regiment am 27. Juni im Treffen bei Trau-
tenau, beim Sturme auf den Kapellenberg mit grosser Tapferkeit, aber
starkem Verluste, und am 3. Juli in der Schlacht von Königgrätz gleichfalls
viel gelitten.
1*
4 —
I
Tapferkeits« Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1737 Oberst Christian Baron Helfreich wegen umsichtiger Führung des Regimentes
im Treffen am Timok angerühmt.
1742 Bei der Belagerung von Prag wurde Feldwebel Johann Mayer gefangen, >
trat 1754 in preussische Dienste, wo er es bis zum General brachte.
1760 Bei Dresden Oberst Baron Leuwen sich sehr ausgezeichnet 22. Juli. f
1789 Oberstlieutenant Souel wurde wegen Auszeichnung beim Sturme auf Belgrad
2. Oberst und 1790 MTO.-R. Major Graf Ferdinand Nimptsch bei Fockschan
und Martinestie sich hervorgethan.
1793 Oberst Roszelmini am 12. April bei Landau, Major Johnson; die HaupÜeute
Hofmann, Rieber; die Oberlieutenants Kager, Giessen; die Lieutenants Graf
Kerzensky, Marchese Botta ; die Fähnriche Fessel und Siegel bei Lauterburg
besonders angerühmt.
1799 Bei Zürich Oberst Chevalier Johnson und Oberstlieutenant La Marine sich
an der Spitze des Regimentes hervorgethan.
1813 Major Johann Graf Breda sich bei Dresden und Leipzig ausgezeichnet
Oberstlieutenant Straka bei Hochheim sich hervorgethan 9. November.
1814 Oberst Prinz Hohenlohe-Langenburg und Oberstlieutenant Straka bei Bar-sur-
Aube vom Corps-Commandanten FZM.Graf Gyulai belobt 24. Jänner. .
1821 Major Constantin Baron d'Aspre bei Castelfranco 7. Mai sehr ausgezeichnet.
Für Auszeichnung in den Feldzügen
1848 und 1849: ÖLO.-R.: Major Theodor Medl, Aleicander Vogl, Oblt, Prinz
Wilhehn Württemberg. ÖKO.-R. 3 : Hauptmann Seidl. M VK : Major Anton
Rath, Hauptleute v. Merizzi, Erich, Drouart, Tiltscher, Hermann, Schill, v.
Baravalle, Gf. Thun, Josef Schmidt, Ringelhann, Schrott, Oberlieutenants:
Siebert, ZergoUem, Reiter, Pehm, Vogel, Braun, Emanuel und Johann
Zaplctal, Karth, Brosche, Broschmann, Wodiczka, Lieutenants: Gockert,
Rudolf von Schmidt, Forster. ÖLO.-R. Hauptmann Gf. Pimodan, Ordon-
nanzoffizier.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1859 ÖLO.-R. Majore Edmund Baron Haan, Georg Drasenovic. OEKO.-R. 3.:
Oberstlieutenant Anton Thill, Major Philipp Lettinger genannt Linderl. Die
Hauptleute von Schwarzenschild, von Kuhn, Major Georg Drasenovic und
Hauptmann Wodiczka. MVK: Die Hauptleute Schmidt, Baron Holzhausen,
Jihn, Seeling, Spiller, Mathes; die Oberlieutenante Kerbler, Haager, Urbau
Albrecht, Lehmann; die Lieutenante: Priet, Albrecht, Seibert^ Ferrentz,
Baron Kutschera, Julian, Kick, Tolie.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 MVK: Oberstlieutenant Eduard van der Sloot, Major Carl Jaus, Hauptmann
Pockels, Oberlieutenant Köhler, Lieutenant Kömer.
1868 erhielt das Regiment statt der bisherigen weissen Waffenröcke — dunkel-
blaue anbefohlen.
— 5 -
Vor dem Feinde gebliebene Oommandanten und Stabsoffiziere.
1799 Ober&t Wilhelm Prinz Anhalt f in der Schlacht bei Stockach 25. März.
1809 Oberst Johann Gredler bei Abensberg tödtlich verwundet, f 20. April in
feindlicher Gefangenschaft.
1859 Die Majore Edmund Baron Haan und Philipp Lettinger bei Magenta 4. Juni
schwer verwundet, f in feindlicher Gefangenschaft.
1866 Obersttieutenant Heinrich Edler von Habenoimn und Major Alfred Pilat
t im Treffen bei Trautenau 27, Juni.
\
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N» 2,
(1814.)
ALEXANDER I. KAISER VON RUSSLAND
(hAt für immenrihrende Zeiten dieeen Namen an behnlten).
Dunkelblaue Waffenröcke, kaisergeJbe Egalisirting. Knöpfe gelb,
«
Ergäüzungsbezirksstation ; Fogabas in Siebenbürgen.
Inhab
1741 in Ungarn errichtet
Oberst, seit 1746 GM. Ladislaos
Baron Ujvary f 1749.
1749 Carl Josef, Erzherzog, Oberst,
t 1761.
1761 Erzherzog FBRnmAND, FM. f 24.
Dezember 1806.
1767 Zweiter Inhaber: FML. Johann
Baron Koch MTO-R wurde 1773
erster Inhaber des gegenwärtigen
17. Infanterie-Regiments.
1773 bis 119i Zweiter Inhaber : FZM.
Georg Graf Browne MTO.-C. f
zu Wien 14. October 1794.
1806 FZM. Johann Freiherr von Hiller
MTO.-C, erhielt 1814 das 53. In-
fanterie-Begiment.
1814 Alexander I., Kaiser von Russ-
er:
land t zu Taganrog in der Krim
1. December 1825.
Das Begiment hat diesen Namen
für immerwährende Zeiten zu be-
halten.
1814 bis 1825 erst zweiter dann erster
Inhaber FML. Franz Baron
Koller MTO.-R. f zu Neapel
22. August 1826.
1827 bis 1852 FZM. Adam Rbtsey de
Retse MTO.-R. f zu Wien 26.
Oktober 1852.
1852 bis 1865 FML. Ferdinand Frei-
herr von SciuRNDmo f zu Frank-
furt a. M. 1865.
1866 bis 1869 FML. Anton Baron Rück-
STUHL t VI Wien 10. Juni 1869.
Seit 1873 Alexander II., Kaiser von
Russland MTO.-R,
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment
1743 bei der Belagerung von Ingolstadt, 1744 ein Bataillon in der Belagerung
von Prag, gerieth durch die Uebergabe dieser Stadt in preussische Bjriegs-
— 7 —
gefangenschaft; — ein Bataillon machte in der Armee des FM. Prinzen
Lothringen den Feldzug in Böhmen mit. 1745 das Regiment unter FM.
Grafen Traun im Mainfeldzuge, 1746 in der Niederlande und den Schlachten
von Eocoux 11. October 1746 und bei Lawfeld 2. Juli 1747.
Im siebenjährigen Elriege am 18. Juni
1757 bei Kolin unter Oberst Graf Siskowitz mit besonderer Auszeichnung gekämpft
und vier feindliche Angriffe zurückgeschlagen. Recognoscirung gegen
Meuselwitz 8. October, Belagerung von Schweidnitz, Schlachten bei Breslau
22. November tmd Leuthen 5. December. — 1758 14. October bei Hoch-
kirch; 1760 3. November starke Verluste bei Torgau erlitten, 1761 ein
Bataillon bei der Eroberung von Schweidnitz und dem Angriffe auf das
Jauemicker Fort ; — 1762 ein Detachement in der Belagerung von Schweid-
nitz bei einem Ausfalle am 27. September Oberlieutenant Waldhütter die
feindliche Besatzung der Minengrube überfallen, und theils zusammengehauen,
theils versprengt. Im baierischen Erbfolgekriege
1778 bei der Hauptarmee in Böhmen, Im Ttirkenkriege.
1788 bei der Eroberung von Sabacz und dem Sturm auf die dortige Palanka; —
bei der Belagerung und Eroberung von Novi. Oberstlieutenant von Ocskay
vertheidigte und behauptete auf dem Berge Messinovacz eine Flesche
und zwei Redouten mit dem 3. Bataillon gegen einen dreimaligen Angriff
von 6000 Türken 20. September, beim ersten Sturm auf Novi 21. September
zeichnete sich durch seltene Bravour Hauptmann Neszmery aus, und am
3. September beim Hauptsturme führte Oberstlieutenant Ocskay eine Colonne
gegen die Wasserbastion, die er der Erste erstieg und behauptete. 1789
war das Regiment bei der Belagerung von Belgrad, Erstürmung der dor-
tigen Raitzenstadt 30. September und Einnahme der Festung, wohin es als
Besatzung kam. 1790 das 3. Bataillon bei der Belagerung von Czettin.
In den Feldzügen gegen Frankreich.
1793 26. October das Leibbataillon bei Erstürmung der Lauterburger Linien
durch einen glänzenden Bajonnet-Angriff den Feind bis an den Sulzbach ge-
trieben, diesen durchwatet, und die angezündete Stadt Selz erobert, ebenso
bei der Einnahme von Wanzenau. Ein Bataillon in der Niederlande bei
Vertheidigung der Posten von Maubeuge. 1794 und 1795 zwei Bataillone
am Rhein und bei Eroberung von Mannheim 18. October 1795 — beim
Angriffe auf die Brückenschanze von Kehl 18. September 1796 und beim
Sturm auf die Hüninger Brücke 30. November.
1799 in der Schweiz und in Deutschland. 25. März im Treffen bei Stockach
nahm Oberstlieutenant Baron Lippe mit den Grenadieren eine französische
Halbbrigade gefangen; 4. Juni beim Hauptangriffe auf die Position von
Zürich — 18. September bei Neckarau mit dem Bajonnete einige Fleschen
erstürmt und bei Eroberung der Neckarauer Schanzen und der Stadt Mannheim.
1800 in mehreren Gefechten in Baiem und Schlacht von Hohenlinden 3. Decem-
ber in der Division FML. Fürst Carl Schwarzenberg. Tapferer Angriff des
Regimentes auf Eronacker.
— 8 -
Im Feldzuge
1805 in Italien thätiger Äntheil an der Schlacht von Caldiero 30. Octobcr.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland im V. Armeecorps in Baiem, — vorzüglich ausgezeichnet
an beiden Schlachttagen von Aspem. 21. Mai bei Eroberung von Stadt
Enzersdorf, 22. Mai ; der tapfere Commandant Oberst Philipp IVinz Hessen-
Homburg hatte fünf feindliche Cavallerie- Angriffe abgeschlagen, und war mit
dem Regimente beim Sturme auf Aspem thätig. Am 5. Juli bei Wagram
machte das Regiment einen Angriff in des Feindes Flanke und warf diesen
über den Russbach zurück. — Rückzug nach Mähren, Schlacht bei Znaim.
Im Feldzuge
1812 gegen Russland war das Regiment beim Auxiliar-Corps unter FM. Fürst
Schwarzenberg; Schlacht bei Podubnie 12. August, Gefechte 15. und 16.
August bei Dywin, 28. August bei Stara Wyzwa, 29. September bei
Ljuboml, 8. October bei den Triszynerhöfen, 18. October bei Biala, 18. No-
vember Treffen bei Rudnia« Im Feldzuge
1813 in der Division Bianchiam 26. und 27. August in der Schlacht bei Dresden;
am 30. August in jener bei Kulm; unter persönlicher Führung des FML.
Baron Bianchi am 16. October bei Erstürmung des Markleeberges in der
Schlacht bei Leipzig 17. und 18. October; Marsch am Rhein, Vorrückung
gegen Frankreich. Im Feldzuge
1814 erst bei der Blokade von Belfert, am 18. Februar im Treffen bei Monte-
reux, am 11. März in jenem bei Macon, am 18. März bei St. Georges, am
20* März bei Limonest, wo ein Bataillon beim Angriffe auf die Hochfläche
von Dardilly thätigen Antheil nahm, und am 2. April im Gefechte bei St.
Romans. Während des Monarchen-Congresses zu Wien zur Aufwartung daselbst.
1815 12. April marschirte das Regiment von Wien über Baiem, Ulm nach
Frankreich, war Anfangs August in der Cantonirung bei Courbereux und
Anfangs October im grossen Armeelager bei Dijon. — Das 4. Bataillon
bei der Blokade von Beifort und am 4. Juli im dortigen Gefechte, sowie
bei der Cernirung von Sclüettstadt. (Vom 20. Jänner bis 1. Mai.)
1816 bei dem in OberösteiTcich gegen Baiern aufgestellten Observations-Corps
des FML. Baron Bianchi. Im Feldzuge
1821 gegen die Neapolitanischen Insurgenten, und später längere Zeit als Be-
satzung in Neapel, das 3. Bataillon kam später nach Palermo. Im Feldzuge
1866 gegen Preussen bei der Nordarmee in Böhmen, 27. Juni im Treffen bei
Trautenau, am 28. Juni bei Neu-Rognitz mit bedeutenden Total- Verlusten :
(42 Offiziere, 1224 Mann,) endlich am 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz.
Das 4. Bataillon gehörte zur Brigade Braisach, der zur Deckung West-
galiziens bei Krakau aufgestellten Truppen des FML. Baron Rzikowsky.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1757 Für Auszeichnung bei Kolin Oberst Graf Josef Siskowitz MTO.-R. Oberst-
lieutenant Baron Vetter mit der Sieges-Nachricht von Kolin nach Wien
- 9 -
abgeschickt 1757 und zum Obersten befördert. Die Kaiserin beschenkte
jede Compagnie mit 20 Dukaten. Das Regiment hatte 2 Hauptleute und
37 Mann todt, 13 Offiziere und 100 Mann verwundet.
1758 Bei Hochkirch Oberst Orosz^ 5 Offiziere, 109 Mann vermindet, 24 Mann todt.
1762 Oberlieutenant Michael von Waldhütter für seine That bei Schweidnitz
MTO..R.
1788 Bei Novi wegen Auszeichnung Hauptmann Franz Neszmery 1788 MTO-R.
und Oberstlieutenant Josef von Ocskay 1788 die Beförderung zum Obersten
und 1789 MTO.-R.
1789 Major von Barthodeiszky hat sich bei Berbir und Belgrad 1789 hervorgethan,
Oberstlieutenant Kempf beim Sturme auf die Raitzenstadt mit den Grenadieren
sich hervorgeihan, wurde Oberst bei Nr. 32. — Oberlieutenant Braneck
bei der Belagerung von Belgrad belobt 1789.
1793 Bei Einnahme der Lauterburger Linien und von Wanzenau: Oberst von
Ocskay sich ausgezeichnet. — Im Feldzuge 1793 werden die Hauptleute:
Schwarz, T?B,jfjp, Graf Macardy, Oberlieutenant Hammerstein, die Lieutenants
Samer und Schmiskal und Bataillonsadjutant Kocy angerühmt
1795 Bei Mannheim 18. October 1795 Hauptmann Schmidl sich ausgezeichnet.
1799 Bei Stockach Oberstlieutenant Baron Lippe sehr angerühmt und zum Obersten
im 60. Infanterie-Regimente befördert 1799. Beim Angriflfe auf Zürich und
die Neckarauer Schanzen Oberst Hieronjrmus Candiani und Major Miltitz —
bei letzteren auch Major Füglein sich ausgezeichnet. Hauptmann Franz von
Csorich wurde 1802 MTO.-R. für frühere Auszeichnungen als Generalstabs-
Offizier in den Feldzügen 1799 und 1800 in Italien.
1809 FML. Fürst Rosenberg nennt den Obersten Prinzen Hessen-Homburg, Major
Krammer, die Hauptleute August und Busch, die Oberlieutenants Planta,
Rosenbaum, Wohlnhofer, Mayer, Alvizetty, Lieutenant Petz und Fähnrich
Szekely unter den Ausgezeichneten bei Aspem Prinz Hessen-Homburg wurde
mit Armeebefehl ddto. 24. Mai zum GM. befördert.
1813 Für Auszeichnung bei Kulm erhielt jede Compagnie 2 k. russische St.
Georgskreuze für die Tapfersten. Bei Leipzig hatte das Regiment 611 Todte
und Verwundete, darimter 21 Offiziere.
1814 18. October bei dem grossen militärischen Erinnenmgsfest im Prater zu Wien
führte Kaiser Alexander I. von Russland das eben erhaltene Regiment als
Inhaber dem Kaiser Franz persönlich vor.
1818 besichtigte der Regiments-Inhaber Kaiser Alexander I. von Russland das
Regiment in Wien, und bezeugte demselben seine vollste Zufriedenheit mit
einem Geschenke von 2000 Dukaten.
1 849 In Folge der politischen Wirren in Ungarn wurde das Regiment zu St. Polten
in Niederösterreich reorganisirt.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 in Böhmen: MVK. Regiments- Commandant Oberst Carl Fritz, Major Johann
Schober die Hauptleute Strasser, Berchtold, Lieutenant Zerbs.
1868 erhielt das Regiment statt der bisherigen weissen Waffenröcke dunkelblaue.
— 10 —
Vor dem Feinde gebliebene Oommandanten nnd Stabsoffiziere.
1757 Oberst Josef Baron Vettes f bei der Recognoseirung gegen Mensel witz
8. October.
1796 Major Dallosz beim Angriffe auf Kehl 18. September schwer blessirt
und t 1796.
1805 Major und Maria-Theresien-Ritter Friedrich Baron Lützow bei Caldiero
schwer blessirt f zu Verona 1, Jänner 1806.
Mährisches
INFANTERIE-REGIMENT N» 3,
(1780.)
ERZHERZOG CARL
(bat fttr immeywfthrende Zeiten diesen erlauchten Namen zu behalten).
Dunkelblam Waffenröcke, himmelblaue Egalisirung. Knöpfe tvd^s.
Ergänzungsbezirksstation: Ersmsier in Mähren.
Inhaber:
1714 in Westphalen und Schwaben
errichtet.
1715 Prinz Franz Stefan von Loth-
ringen, Oberst, auch Jung-Loth-
ringen genannt.
1716 Erbprinz von Lothringen (erhielt
1726 das gegenwärtige Infanterie-
Regiment Nr. 1).
1726 FML. Leopold Graf Ligneville
t im Treffen bei Colomo 1734.
1734 FML. Gottfried Ernst Freiherr
von WuTTGENAu (bekam 1736 das
gegenwärtige 12. Inf.-Regiment).
1736 GM. Lucas Conte de Pallavicini
(erhielt noch im selben Jahre das
gegenwärtige 15. Inf.-Regiment).
1736 FM. Carl Alexander Herzog von
Lothringen, Gouverneur in der
Niederlande, Grossmeister des
Deutschen Ordens, f zu Temen
bei Brüssel 4. Juli 1780.
1780 Erzherzog Carl, FM. und Genera-
lissimus, 1 30. April 1847 zu Wien.
1780
1791
1809
1827
1840
1847
1853
Das Begiment hat diesen ruhm-
vollen erlauchten Namen für
immerwährende Zeiten m behalten.
Seitherige zweite Inhaber und
wirkliche Inhaber:
bis 1791 FML. Damian Freiherr
von Drechsel f 1791.
bis 1809 FZM. Josef Freiherr von
Staadbr von Adelsheim MTO.-C.
t zu Wien 12. November 1808.
bis 1827 FML. Nikolaus Grat
Weissenwolp MTO.-R., Militär-
Commandant in Oberösterreich,
f zu Linz 11. April 1825.
bis 1840 FML. Rudolf Graf Salls-
ZizERs MTO.-R. t z^ Wien 1.
April 1840.
bis 1847 zweiter Inhaber und
bis 1852 wirklicher Inhaber GdC.
Anton Freih. v. Püchner MTO.-C.
t zu Wien 28. December 1852.
bis J876 FML. Josef Freiherr
von Fiedler f 1876.
— 12 —
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse*
Seit 28. April
1716 in kaiserlichen Sold übernommen, marschirte das Regiment sogleich nach
Ungani, war im September bei der Belagerung von Temesvar, 1717 bei
der Belagerung und in der Schlacht von Belgrad. Im Feldzuge
1734 war das Regiment am 1. Juni bei der Eroberung von Colorno, wo es sich
besonders auszeichnete, 29. Juni in der Schlacht von Parma, 19. September
in jener bei Guastalla. 1735 bei der Armee in Ober-Italien, dem Rückzüge
nach Tirol und der spätem Vorrückung nach Italien. Im Türkenkriege
1737 als Besatzung in Ofen und Szolnok; 1738 zwölf Compagnien in der Schlacht
bei Komia und 1739 in jener bei Krotzka 23. Juli.
Im österreichischen Erbfolgekriege
1741 10. April mit Auszeichnung am linken Flügel in der Schlacht bei Mollwitz. 1742
das dritte Bataillon bei der Belagerung von Glatz; zwölf Compagnien
in der Schlacht bei Chotusitz 17. Mai und sodann bei der Belagerung von
Prag; 1744 machte das Regiment die Feldzüge am Rhein und in Böhmen
mit, 1745 waren zwölf Compagnien im Treffen bei Habeischwert, und in
den Schlachten von Hohen-Friedberg 4. Juni und Trautenau 30. September. —
1746 war das Regiment in der Niederlande 11. October in der Schlacht
bei Rocoux, und 1747 2. Juli in jener bei Lawfeld.
Im siebenjährigen Kriege waren zwei Bataillone 6. Mai
1757 in der Schlacht bei Prag, — ein Bataillon befreite am 22. November in
der Schlacht bei Breslau durch einen kühnen Angriff sechs hartbedrängte
Grenadier-Compagnien, war am 5. December in der Schlacht bei Leuthen,
und erlitt in beiden Affairen starke Verluste. Ein Bataillon in der dem
französischen Hilfsheere zugetheilten Brigade des GM. Grafen Dombasle
focht in der Schlacht bei Hastenbeck am 26. Juli, 1758 14. October
in der Schlacht bei Hochkirch nahm das Regiment unter der umsichtigen
Führung des tapfem Obersten Grafen Ferraris eine feindliche Batterie von
achtzehn Geschützen mit Sturm. 1759 in Sachsen und Schlesien. 1760 bei
der Belagenmg von Dresden. Am 22. Juli verjagte Oberstlieutnant Schor-
lemmer mit zwei Bataillons die Feinde aus fünf verschiedenen Positionen,
drang über die Breschbatterie und machte 300 Gefangene. 3. November
das Regiment in der Schlacht bei Torgau. 1761 ein Bataillon bei der
Eroberung von Schweidnitz und dem Sturme auf das Galgenfort. 1762 das
Regiment im Gefechte bei Teplitz und im September beim Angriffe auf
die feindlichen Verschanzungen bei Pietschendorf. ] 763 kam es nach Brüssel.
Im baierischen Erbfolgekriegc
1778 bei der Hauptarmee in Böhmen. Im Türkenkriege
1788 das Oberst-Bataillon bei der Belagerung von Sabacz. Das Leib-Bataillon
beim Hauptsturme auf Novi 3. October, wo sich Major de Gomez als
Führer der dritten Colonne vorzüglich auszeichnete. Das dritte Bataillon
11. Mai im Gefechte bei Chotym. 1789 das Leib- und Oberst-Bataillon
bei den Belagerungen von Berbir und Belgrad. Das dritte Bataillon im
— 13 —
Treffen bei Fockschan und in der Schlacht bei MartinestiC; wo sich die
gesammte Mannschaft zum freiwilligen Sturme auf einen Wald meldete; 1790
war das dritte Bataillon im Treffen und bei der Belagerung von Giurgewo.
Im Kriege gegen die französische Republik
1793 das Oberst-Bataillon 16. März bei Tirlemont, 18. März in der Schlacht
bei Keerwinden^ 22. März im Gefechte bei Louvain, 1. Mai bei Valenciennes;
im August mit dem nachgerückten Leib-Bataillon bei der Belagerung
von Quesnoy — später Maubeuge. Das dritte Bataillon mit Auszeichnung
bei Einnahme der Lauterburger Linien^ bei der Belagerung von Fort Louis,
18. November bei Wanzenau, 22. November bei Vertheidigung der Posten
bei Kielstädt; 24. und 25. November bei Bettenhofen und Gamsheim,
18. December bei Rohrweiler. 1794 Oberst- und Leib-Bataillon im April
bei Landrecies^ im Mai und Juni bei Courtray, Engelsmünster, Menin,
bei Rousselar, Eochlede, Gent und am 2. October im Gefechte bei Jülich
— 1795 war das dritte Bataillon im October am Rhein; die beiden andern
Bataillone bei Heidelberg, bei der Belagerung von Mannheim, und im No-
vember und December in den Gefechten bei Pfedersheim, bei Frankenthal,
bei Ettichhofen, Igelbach, bei Neustadt und am selben Tage 13. December
vier Compagnien bei der Einnahme von Schopp. 1796 9. Juli im Ge-
fechte bei Frauenalb neun Compagnien, 19. Juli das ganze Regiment bei
Esslingen, dann bei der Belagerung von Kehl, und ein Bataillon am 6.
Jänner 1797 äusserst tapfer bei Eroberung einer Redoute von der Schwa-
benschanze. — Die Grenadiere fochten 1796 in Italien, am 4. August im
Treffen bei Castiglione, — bei Villanuova und Gavardo. Im Feldzuge
1799 21. März im Treffen bei Osterach das Regiment, am 24. März das Leib-
Bataillon das Dorf Steisslingen erstürmt, am 25. März in der Schlacht bei
Stockach, 27« April im Gefechte bei Winterthur, 4. Juni beim Haupt- Angriffe
auf Zürich, am 18. September ruhmvoll gekämpft im Treffen bei Mannheim
und bei Erstürmung der Neckarauer Schanzen.
1800 inBaiem, am 3. December in der Schlacht bei Hohenlinden bei den Kämpfen
um den Besitz des Waldes von Albaching. Im Feldzuge
1805 in Deutschland im Corps des FML. Riesch. Im Gefechte von Ulm 15. October
das Regiment unter Major Steyerer sich ungemein ausgezeichnet bei Ver-
theidigung des Frauenthores, und einige verlorne Geschütze zurückerobert.
— Capitulation von Ulm 17. October. Ein Ergänzungs-Transport unter
Oberlieutenant Baron Mylius sehr tapfer bei Vertheidigung der Feste
Schamitz mitgewirkt, jedoch mit der braven Besatzung in Kriegsgefangen-
schaft gerathen. Im Feldzuge
1809 war das Regiment am 19. April im Gefechte bei Hausen, am 23. April
im Treffen bei Regonsburg. Mit besonderer Auszeichnung bei Aspem, wo
am 22. Mai Oberst Fölscis mit dem Regimente um 4 Uhr Nachmittags
das Dorf Esslingen erstürmte und 4 Stunden gegen ungestüme Angriffe bis
2u seiner Verwundung behauptete. — 5. und 6. Juli in der Schlacht bei
Wagram«
— 14 —
Im Feldzuge
1813 im Klenauischen Corps. Schlacht bei Dresden 26. und 27: Ängast. — Ei
stürmung des Ortes Pennig 9. October durch den tapfem Angriff des zweite
Bataillons und der Hauptleute Huber und Hom. — Treffen bei Lieber
wolkwitz 14. October — und glänzendes Gefecht daselbst am 16. Octobe
Erstürmung durch das zweite Bataillon. Hauptmann Hom zeichnete, sie
besonders aus. — Schlacht bei Leipzig 18. October Blokade ton Dresde
Das Landwehrbataillon in Italien am 8. December bei dem Gefechte d
GM. Grafen Starhemberg bei Boara an der Etsch. Im Feldzuge
1814 das Regiment in Italien 8. Februar in der Schlacht am Mincio, helde
müthiger Kampf des Regimentes unter dem tapfem Obersten Grafen Sa
bei Monzambano bis zur sinkenden Nacht und glänzende Abwehr mehrei
feindlichen Cavallerie- Angriffe. Das Landwehrbataillon 2. März im Gefed
bei Parma, 7. März Treffen bei Reggio, 13. und 14. April Gefechte ^
Fierenzuola und an der Nura, 15. April bei Piacenza, Im Feldzuge
1815 sehr tapfer in der Schlacht bei Tolentino 3. Mai — im Juli in Südfrankre
Besetzung der Demarcationslinie. Im Eriegsjahre
1848 die beiden ersten Feld-Bataillone im Reserve-Corps des FZM. Grafen Kug<
Vorrückung vom Isonzo bis Verona, Gefechte an der Piave, bei Trev
Vicenza u. s. w. — Das dritte Bataillon in der Armee des FM. Für.«
Windisch-Grätz in den Gefechten und bei der Einnahme von Wien 28
31. October. Im Feldzuge
1849 die beiden ersten Feld-Bataillone im III. Armee-Corps 23. März in
Schlacht von Novara, im Mai bei der Expedition in der Romagna und
Marken, im Gefechte bei Bologna und der Einnahme von Ancona.
dritte Bataillon im Corps des Banus FZM. Baron Jellacic sich im Tr*
bei Szolnok ausgezeichnet, eine Compagnie sich im Kampfe um die do
Brücke, die übrigen bei Vertheidigung des Bahnhofes hervorgethan, 5. I
aber starke Verluste erlitten. Den Sonmierfeldzug in Ungarn im I. Ai
Corps des GdC. Grafen Schlick mitgemacht, Einnahme von Raab, — Zu
Arad, u. s. w. Im Feldzuge
1859 gegen die Francosarden in Italien, — ein Bataillon im Gefechte bei F
netto und an der Sesiamündung 3. Mai — das Regiment im Treffei
Montebello 20. Mai und in der Schlacht bei Solferino 24. Juni. lua Fei
1866 gegen Preussen in Böhmen bei der Nordarmee, im X. Corps FML.
Gablenz eingetheilt, focht das Regiment am 27. Juni im Treffen bei
tenau, am 28. Juni in jenem bei Neu-Rognitz und 3. Juli in der Scillae
Königgrätz, tiberall mit altbewährter Tapferkeit, aber empfindlichen Ver
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1734 Hauptmann Graf Latour bei der Eroberung von Colomo, mehrere ]
überstiegen und dem General Walsegg das Thor geöffnet.
1737 Hauptmann Schilling hat sich im Treffen am Timok auf dem Krieg
San Carlo tapfer gegen die türkischen Tschaiken vertheidigt 28. Sep'
1758 Oberst Graf Josef Ferraris für Hochkirch MTO.-R.
— 15 —
1760 Oberstlieutenant Carl Baron Schorlemmer für Dresden 22. Juli im Jahre 1761
MTO.-R.
1761 Major Oraf Dombasle beim Sturm auf das Galgenfort angerühmt.
1788 Major Otto Gomez de Parientos für Novi, zum Oberstlieutenant befördert
und 1790 MTO.-R.
1788 Oberstlieutenant Ludwig Baron FouUon sich bei Cbotym und bei Martinestie
1789 ausgezeichnet.
1789 Die Majore Rolcourt und Graf Nugent, Hauptmann Lorenzo werden bei der
Belagerung von Belgrad besonders angerühmt. — Die Hauptleute Baron
Drechsel und Daliwitz, Oberlieutenant Konenz, die Lieutenants Wunderling,
Walter, Müller, Fähnrich Baron Foullon beim Sturme auf den Wald bei
Martinestie sich hervorgethan.
1793 Oberstlieutenant Baron Christian Latt ermann und Oberlieutenant Graf Gallen-
berg sich bei Einnahme der Lauterburger Linien ausgezeichnet, ausserdem
in der Campagne die Hauptleute Lang, Birker, Lieutenant Degret und
Fähnrich Bakeny.
1794 Hauptmann L'Aisne sich bei Gent sehr ausgezeichnet, und 1796 nachträg-
lich, als Oberstlieutenant MTO.-R. Im Feldzuge
1795 bei verschiedener Gelegenheit wegen ihres Wohlverhaltons wurden belobt:
Major Pfanzelter, Hauptmann Spangen und die Oberlieutenants Cucory und
Graf Wielopolski.
1795 Zweiter Regiments-Inhaber FML. Baron Staader als Commandant der II.
Colonne bei der Erstürmung von Mainz MTO.-Cdr.
1796 Grenadier-Hauptmann Baron Johann Drechsel sich bei Villanuova, 1799 bei
Stockach ungemein ausgezeichnet, wurde 1799 Major, 1801 MTO.-R.
1799 Oberstlieutnant Pfanzelter, die Majore Rüffer und Baron Drechsel sich bei
Erstürmung der Neckarauerschanzen hervorgethan, wurden alle drei ausser-
tourlich befördert.
1801 Hauptmann Georg von Süden wurde für frühere im Frei-Corps Le Loup-
Jäger 1799 vollführte Waflfenthaten 1802 MTO.-R.
1805 Oberstlieutenant Carl von Steyerer für das Gefecht bei Ulm 15. October
und Oberlieutenant Friedrich Baron Mylius für besondere Tapferkeit im
Gefechte bei Schamitz 1805, — beide, Ersterer 1806, Letzterer 1808 MTO.-R.
1809 Oberst Josef von Fölseis flir Aspern 22. Mai mit Armeebefehl 24. October
1809 MTO.-R.
1813 Die beiden Hauptleute Paul Huber und Franz Johann Hörn für ausser-
ordentliche und erfolgreiche Tapferkeit bei Pennig 9. October und Liebert-
wolkwitz 16. October, wurden 1815 MTO.-R.
1S14 Oberst Graf Rudolf Salis sich bei Monzambano ruhmvoll ausgezeichnet,
Oberstlieutenant Thomas Graf Plonquet im Treffen bei Reggio 7. März und
im Gefechte bei Piacenza 15. April belobt.
Für Auszeichnung in den Feldzügen
1.^48 und 1849 in Italien und Ungarn: OEKO.-R 3.: Oberst Carl Graf Thun,
Hauptmann von Albertini, die Oberlieutenants Graf Sermage und Becken,
Lieutenant Riegl. MVK: Oberstlieutenant Hannibal Baron Puchner, Haupt-
— 16 —
leate Yon Albertini und Wieser, die Oberlieutenants Mainone, Becken und
Lieutenant Friz.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1859 in Italien: ÖLO.-R. Oberst Hannibal Freiherr v. Puchner; Major Ulysses v.
Albertini. OEKO.-R 3.: Oberstlieutenant Eduard Spilberger v. Spilwal,
Major Franz Graf Schaaffgotsche, Lieutenant Adalbert Graf Komorowski,
Hauptmann Carl Deschmayer, Oberlieutenant Bischof. MVK: Major Rudolf
Holzingery die Hauptleute Haigl, Hackl, Pichler von Deben, Fuchs, Massiczek,
KoUibaSy Krickl, yon Amberg, Büchl, Honner, Nawratil, von Vigny, die
Oberlieutenants Baron Gall v. Gallenstein, Gylek, Erzizek, Lieutenant Pollak ;
und 37 Offiziere die Allerhöchste Anerkennung.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 in Böhmen: OEKO.-R 3.: nachträglich dem gebliebenen Obersten Adolf
Pehm zuerkannt MVK: Oberstlieutenant Friedrich Bernhardt, Hauptmann
von Czedick, Oberlieutenant Petzoldt, Lieutenant Ritter Erich von Melam-
bach und Liechtenheim.
18G8 erhielt das Regiment statt der bisherigen weissen Waffenröcke dunkelblaue«
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabsoffiziere.
1734 RegimentB-Inhaber FML. Graf Leopold Ligneville f im Treffen bei CJolorno
1. Juni.
1745 Oberst RegimentB-Commandant Ludwig Graf Grünne f in der Schlacht bei
Hohen-Friedberg 4. Juni.
1796 Maria-Theresien-Ritter Oberstlieutenant Anton von L'Aisne f im Treffen
bei Castiglione 4. August.
1859 Major Moriz Chevalier Piers tödtlich verwundet im Treffen bei Montebello^
am selben Tage in feindlicher Gefangenschaft f 20. Mai.
1866 Oberst Regiments-Commandant Adolf Pehm f im Treffen bei Trautenau
27. Juni.
1866 Oberstlieutenant Wilhelm Baron Stenglin f im Treffen bei Trautenau 27. Juni.
Niederösterreichisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 4
(1696.)
HOCH- und DEUTSCHMEISTER.
Dunkelblaue Wajfenröckej himmelblaue Egalisirungy Knöpfe gelb.
Ergänzungsbezirksstation : Wien.
Inhaber:
1696 errichtet von dem damaligen
Hoch- und Deutschmeister Lud-
wig Anton Prinz von PfalzNeu-
BURG, wozu sein 1681 errichtetes
gegenwärtiges zwanzigstes Infan-
terie-Regiment vier Compagnien
als Stamm-Cadre abgab. — 1701
erhielt aber erst der unten Auf-
geführte das Obersten- und In-
haberpatent.
Vermöge bei der Errichtung
getroffenen Uebereinkunft hat das
Regiment für immerwährende Zei-
ten die Benennung: Hoch- ufid
Deutschmeister zu behalten und
der jeweilige Grossmeister des
Deutschen Ordens Inhaber deS"
selben zu sein.
1701 Fkanz Ludwig, Herzog von Baiern,
Oberst, Churfürst von Mainz und
Trier.
1731 Clemens August, Churfürst von
Köln, Oberst.
1761 Herzog Cakl von Lothringen FM.
t 1780.
1780 Erzherzog Maximilian, Churfürst
von Köln etc. f 1801.
1780 bis 1790 Zweiter Inhaber: FML.
Wilhelm Baron Schröder, erhielt
1790 das 26. Infanterie - Re-
giment.
1801 Erzherzog Carl, FM. die Gross-
meisterstelle des Deutschen Ordens
1804 niedergelegt.
1804 Erzherzog Anton Victor, FZM.
t 1835.
1835 Erzherzog Maximilian Josef
d'EsTE, FZM. t 1863.
1863 Se. k. k. H. Erzhei*zog Wilhelm,
FZM. und General-Artillerie-
Inspector.
Feldzüge und wichtigere EriegS'Ereignisse.
Im spanischen Erbfolgekriege war das Regiment
1709 bei der Belagerung von Tournay und in der Schlacht bei Malplaquet —
1710 in Ungarn bei der Belagerung von Neuhäusel — 1712 bei der Bela-
gerung von Quesnoy und im Treffen bei Dcnain. In den Feldzügen
ThQrheiiii: OedcnkbUtter. 2
— 18 —
1734 und 1735 focht dasselbe in Ober-Italien und zwar 1734 29. Juni in der Schlaclit
Parma und 19. September in jener bei Guastalla* Im österreichischen Erb-
folgekriege war das Regiment fortwährend in Italien.
1741 und 1742 bei der Armee des FM. Grafen Traun, 1743 8. Februar in der
Schlacht bei Campe Santo hatte es einem sehr heftigen Angriff der im
spanischen Heere dienenden Irländer mit Tapferkeit Stand gehalten^ erlitt
aber grosse Verluste. 1744 bei der Unternehmung gegen Neapel, 1746 im Treffen
bei CodognOy in der Schlacht bei Rottofreddo und bei der Besitznahme von
Genua, sowie 1747 bei der Belagerung dieser Stadt nach dem dortigen
Aufstände.
Im siebenjährigen Kriege focht das Regiment
1757 18« Juni mit grosser Auszeichnung in der Schlacht bei Kolin; Major Graf
Soro, der mit vier Granadier-Compagnien die Flanken des eigenen und zweier
anderer Regimenter zu decken hatte, zeichnete sich vorzüglich aus, und führte
das Regiment Deutschmeister, nach dem Verluste seines Obersten, obzwar selbst
verwundet, zweimal mit Erfolg gegen den Feind, bis ihm eine Kanonenkugel den
rechten Fuss wegriss. Ein Bataillon war 22. November in der Schlacht
bei Breslau und 5. December in jener bei Leuthen sowie 1758 bei der
Belagerung von Keisse; 1760 war das Regiment 23. Juni in der Schlacht
bei Landshut, 15. August in jener bei Liegnitz; 1762 im Gefechte bei
Peyle unweit Reichenbach; — ein Commando in der Belagerung von
Schweidnitz und Abtheilungen im Treffen bei Freiberg.
Im bairischen Erbfolgekriege haben vier Compagnien sich
1779 bei Vertheidigung des Postens Zuckmantel und des Rochusberges hervor-
gethan. Im Türkenkriege war
1788 das Leibbataillon bei der Belagerung von Sabacz und deckte im Juni
die Redoute bei Boliefzc. Das dritte Bataillon war bei der Belagerung
von Dubicza und hatte den ersten heftigen Anprall der Türken im dortigen
Treffen auszuhalten, aber grosse Verluste; 1789 waren die beiden ersten
Feldbataillone bei den Belagerungen von Berbir und Belgrad, 1790 das
dritte Bataillon bei der Belagerung von Czettin.
In den Feldzügen gegen die französische Republik war
1793 das Leibbataillon im Treffen bei Tirlemont, wo es viel gelitten; — im
Gefechte bei Louvain, wo es mit zwei Bataillons anderer Regimenter znr
Unterstützung der hartbedrängten Grenadiere vom Erzhei*zoge Carl persön-
lich gegen den Feind geführt wurde. 1794 geriethen durch die Capitulation
von Landrecies zwei dort in Besatzung stehende Bataillone in Kriegs-
gefangenschaft. 1796 bei der Aimee in Italien erlitt ein Bataillon jgrosse Ver-
luste im Treffen bei Castiglione. 1797 am 19. März wurden in einem Ge-
fechte zu Gradiska im Friaul zwei Bataillone von weit überlegenen
feindlichen Streitkräften eingeschlossen, nach tapferer Gegenwehr überwältigt
und gefangen. Im Feldzuge
1799 war das Regiment im Juli bei der Belagerung von Mantua, focht mit
Auszeichnung in der Schlacht bei Novi 15. August — bei Vertheidigun^
— 19 —
der Position von Rivoli in Piemont 19. August und im November war eine
Abtheilung bei Vertreibung des Feindes von Borgo San Dahnazzo. Im October
Abtheilungen als Besatzung in der Festung Mondovi^ welche von dem fran-
zösischen General Lemoin angegriffen, aber von österreichischen Truppen
entsetzt wurde. Im Feldzuge
1800 war das Kegiment im Gefechte bei Sassello 10. April, vertheidigti^ den
Monte Vererra 11. April gegen weit überlegene Heeres- Abtheilungen des
französischen Generals Soult, musste aber nach heldenmtithigem Kampfe
weichen, im Mai besetzte es das Schloss Savona, im August ein Bataillon»
Ferrara, später war das Regiment in Vallegio, von wo es am 25. December
vom FML. Grafen St. Julien geführt, seinen Rückzug unternahm und trotz
der Nähe der französischen Armee, die es schon mit Einschliessung bedrohte,
glücklich ausführte. Im Feldzuge
1805 bei dem Armee-Corps des FML. Grafen Merveldt hatte sich das Regiment
in der Vertheidigung der Ennslinie erst bei Temberg, dann in der Stellung
bei Mariazeil gegen die wiederholten feindlichen Angriffe sehr tapfer be-
nommen. Im Feldzuge
1809 war das Regiment im sechsten Armee-Corps FML. Baron Hiller eingetheilt,
und focht 20. April im Gefechte bei Rottenburg, am 21. April im Treffen
bei Landshut, am 3. Mai im Treffen bei Ebelsberg, wo es im Vormarkte
und beim Ennser Thor gegen die französische Division Claparede einen harten
Kampf hatte. Am 5. und 6. Mai deckte Oberstlieutenant von Klopstein
mit seinem Bataillon den Rückzug des Armee-Corps, rettete Munition und
Geschütze, indem er durch 24 Stunden sowohl die Herstellung einer Brücke
von Seite des Feindes über die Enns, eine Viertelstunde unter Stadt Enns
verhinderte — als auch alle Versuche des Ueberganges der Franzosen mit vor-
züglicher Tapferkeit zurückschlug. — Das Regiment kämpfte mit Auszeichnung
21. und 22. Mai bei Aspem, 5. und 6. Juli bei Wagram, 10. Juli bei
Znaim. Die Grenadier-Division zeichnete sich beim Sturme auf Aderklaa aus.
Wegen grosser Verluste formirte das Regiment zuletzt nur ein Bataillon.
Im Feldzuge
1813 Anfangs in dem gegen Baiem aufgestellten Armeecorps des FZM. Prinzen
Rcuss in Oberösterreich, kam es nach der mit Baiern abgeschlossenen Al-
liance im October nach Italien. Mit grosser Tapferkeit focht das 3. Bataillon
im Gefechte bei St. Michele 19. November. Die Grenadiere-Division focht am
30. und 31. October in der Schlacht bei Hanau — 1814 4. Februar war das
Regiment im Gefechte bei Villa Franca, — mit Ruhm bedeckte es sich in
der Schlacht am Mincio 8. Februar, in den Kämpfen bei Valeggio und Mon-
zambano, wo es grosse Verluste erlitt. Die 3 ersten Feldbataillone und
das 1. Landwehrbataillon waren hiebei thätig, ebenso die aus Deutsch-
land eingerückte Grenadier-Division« — Das 2. Bataillon war am 10. Februar
im Gefechte bei Borghetto. — 1815 war das 3. Bataillon bei Berennung
des Forts Pierre Chatel, bei der Einschliessung des Fort TEcluse, das Regiment
in einem Gefechte am See Syaul und bei der Einnahme von Lyon 15.
- 20 —
und 16. Juli. Das Landwehrbataillon als Besatzung in Ancona, und die
Grenadiere im Lager von Dijon«
1821 war das Regiment bei der Oceupation von Neapel, wo es bis 1827 blieb.
Im Kriegsjahre.
1848 war das 3. Bataillon im Oetober bei der Einnahme von Wien, das Regi-
ment 1. und 2. November beim Bombardement von Lemberg — Ende April
1849 rückten 2. Feldbataillons in der Brigade des GM. Baron Barco zur
Armee nach Ungarn. Im Sommerfeldzuge
1849 in Ungarn waren das 1., 2. und 4. Bataillon und fochten bei der Einnahme
von Raab 28. Juni, in den beiden Schlachten von Eomom 2. und 11. Juli
und bei Szöregh 5. August. Das 4. Bataillon kam Ende Juli zur Cemi-
rung von Eomom und hatte 30. Juli einen siebenstttndigen Kampf zwischen
Heteny und Baics zu bestehen, wo es Verluste erlitt — Das 1. Landwehr-
bataillon war im III. Armee-Corps des FML. Baron Appel in Italien.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im VI. Armee-Corps der Nordarmee
eingetheilt Es focht am 27. Juni im Treffen bei Wysokow, am 28. Juni
in jenem bei Skalic und am 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz mit alter
Tapferkeit, aber empfindlichen Verlusten.
Tapferkeits-Auszeiclmungen und besondere
1703 gab das Regiment 3 Compagnien zur Errichtung des Regimentes Virmond
Nr. 16 ab.
1752 diente der spätere bekannte Staatsmann der Tberesianischen Epoche Hofrath
Baron Sonnenfels f 1817 als Gemeiner und Corporal im Regimente.
1758 Major Graf Soro erhielt für Kolm MTO.-R.
1760 Hauptmann Graf Macafiiy als Trancheen-Major in der Belagerung von Dres-
den und im Treffen bei Freiberg 1762 sich ausgezeichnet.
1762 Major Baron Hauzenberg in der Belagerung von Schweidnitz sich hervor-
gethan.
1793 Oberlieutenant Albert tmd Lieutenant Oschewitz im Scharmützel bei Gomignies
6. Juli sich ausgezeichnet.
1799 Major Marge in der Schlacht bei Novi 15. August sich hervorgethany ebenso
bei Borge San Dalmazzo Hauptmann Ostoich und Lieutenant Graf Coreth
im November.
1799 Oberst Carl von Brixen zwang den Feind durch einen Ausfall aus der
Festung Mondovi im Oetober zum Weichen und wurde besonders angerOhmt.
1804 diente der spätere k. russische Generallieutenant Baron Geismar als Fähnrich
im Regimente.
1805 Oberlieutenant Johann Baron Montluisant leistete am 8. November bei dem
Angriffe der Franzosen auf Maria-Zeil an der Spitze von Freiwilligen dei
Regimentes den ganzen Tag hindurch heldenmüthigen Widerstand^ so dass be-
— 21 -
deutende Aerärialgüter, Geschütze und die Klostersehätze in Sicherheit gebracht
werden konnten. £r wurde für diese glänzende Waffenthat 1806 MTO.-R.
1809 Oberstlieutenant Anton von EJopstein wurde für seine Auszeichnung bei Enns
mit Armeebefehl vom 19. Mai MTO.-R.
1814 Im officiellen Berichte über die Schlacht am Mincio wurden sämmtlichc
Stabsoffiziere, Offiziere und Mannschaft belobt, und zwar namentlich : Regi-
ments-Commandant Oberst Stephan von Ertmann Landwehr-Bataillons-Com-
mandant Oberst MTO.-R. Leopold Baron Rüchler, Oberstlieutenant Johann
von Kreyselle, die beiden Majore Franz von Jäntschke und Johann Baron
Wöber nebst noch 10 Offizieren. Ein Feldwebel wurde sogleich zum Offi-
zier befördert, und die Mannschaft erhielt 1 goldene und 2 silberne Medaillen.
1815 wurde Oberst Stephan von Ertmann OEKO.-R. 3, ffir seine während dieses
Feldzuges zur Sicherung von Mailand getroffenen klugen und umsichtigen
Anordnungen.
Für Auszeichnung in den Feldzügen
1848 und 1849 OEEO.-R. 3. Major Johann Baron Rüstel, die Hauptleute Baron
Vogelsang, Paar, Fröhlich von Elmbach, Pfanenholz und Oberlieutenant Kühne.
MVK. Major Carl von Adelsberger, die Hauptleute Dagnen, Microys, Baron
Vogelsang, Benda, Paar, Löhr, Baron Risenfels, Wolf von Wolfenberg, die
Oberlieutenants Eckher, Günger, Busse, die Lieutenants Hofmann, Türk.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 in Böhmen. MVK. Major Franz Schwarz, die Hauptleute: Meissel, von
Chitry, Buchfelder, Czermak, Oberlieutenant Grimm und Lieutenant Sturm.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1743 Major N (nicht aufzufindender Name) f in der Schlacht bei Campo Santo.
1757 Oberst Mohr von Wald f in der Schlacht bei Kolin 18. Juni.
1760 Oberstlieutenant Baron Neuhaus f in der Schlacht bei Landshut 23. Juni.
1809 Major Vincenz Ostoich f im Treffen bei Landshut 21. April.
1809 Oberst Regiments-Commandant Franz Baron Engelhardt an seiner bei Ebels-
berg erlittenen Verwundung f 8. Mai.
1866 Oberstlieutenant Anton Carmagnola an seiner bei Wysokow erlittenen Ver-
wundung t zu Josefstadt 11. Juli.
1866 Major Gustav Baron Schweickardt an seiner bei Wysokow erlittenen Ver-
wundung t zu Josefstadt 28. Juli.
UDgarisches
INFANTERIE -REGIMENT N^ 5.
(1864;
KÖNIG LUDWIG VON BAIERN.
Dunkelblaue Waffenröcke, rosenrothe Egälisirung, gelbe Knöpfe,
Ergänzungsbezirksstation : Szathmar.
Inhaber:
1762 als erstes Szekler-Grenz-Infante-
rie-Regiment in Siebenbürgen er-
richtet.
1762 bis 1851 erstes Szekler-Grenz-
Regiment Nr. 14.
1851 in ein Linien-Infanterie-Regiment
umgewandelt.
1851 FML. Eduard Fürst zu Liechten-
stein f zu Karlsbad 26. Juni 1864.
1864 SM. König Ludwig II. von Baiem.
1864 bis 1870 Zweiter Inhaber FML.
Gustav Baron Wetzlal von Plax-
KENSTERN erhielt. 1870 daa 16. In-
fanterie-Regiment
Feldzttge und wichtige Eriegs-Ereignisse.
Im baierischen Erbfolgekriege war ein Bataillonbei der Armee und hielt sich
beim Angriffe auf das preussische Grenadierbataillon Gillern bei Lewin 2. September
1778 sehr tapfer.
1779 17. Februar war es an der Vertheidigung der Posten Pfaffenberg und Mössnik
ruhmvoll betheiligt.
Im Türkenkriege waren Abtheilungen im Februar
1788 bei der Expedition ihres Obersten von Horvath in der Moldau, 29. Mai ein
Bataillon im Gefechte bei Foksan, wo Oberst von Horvath 8 Fahnen, 1 Ross-
schweif, 2 Pauken und 20 mit Weizen beladene Wägen erbeutete. 7. Juni
waren 2 Divisionen in einem abermaligen Gefechte bei Foksan. 12. Juli
vertheidigte Major Hegyessi den von 2000 Türken viermal angegriffenen
Ghymeserpass aufs Tapferste und trieb die Feinde zurück. 14. Juli bei
Grozest, 16. Juli beiChirasto war eine Division im Gefechte; — 1. Septem-
ber vertheidigte Oberst von Horvath durch 3 Stunden den Oytoscher Pass
— 23 —
gegen 6000 Türken mit einigen Abtbeilungen des Regimentes aufs Tapferste.
— Ein Bataillon war im Treflfen bei Adschud.
1789 waren 2 Bataillone am Oytoseher Passe; — im Juni beim Coburgischen
Corps im Treffen bei Fokschan, bei der Recognoscirung um Rimna 19. Sep-
tember und in der Schlacht bei Martinestie; — 1790 das Regiment im
Treffen von Giurgewo.
Im Kriege gegen die französische Republik war ein aus beiden Szekler-Regi-
mentem formirtes sogenanntes componirtes Bataillon
1793 am Rhein, bei dem Angriffe, der Vertheidigung und dem Rückzuge bei Bon
denthal im September, bei Einnahme der Weissenburger Linien und in
den Gefechten bei Bergzabern und Dornbach. 1794 9. October 3 Compagnien
mit Auszeichnung im Gefechte bei Oggersheim 1795 bei der Belagerung von
Mannheim, in den Gefechten bei Schweigheim, 10. December, bei Trippstadt
13. December und 1796 bei der Belagerung von Kehl *— 2 Compagnien
bei der Oecapation von Krakau im Jänner 1796.
1799 und 1800 waren zusammengesetzte Abtheilungen bei der Armee in
Deutschland. Im Feldzuge
1805 in der Schlacht bei Austerlitz 2. December waren 2 Bataillone in der Avant-
garde des Kienmayerischen Corps und erstürmten um 9 Uhr Vormittags mit
ausgezeichneter Bravour das Dorf Tellnitz und die vor demselben liegen-
den Höhen. Im Feldzuge
1809 waren 2 Bataillone im VII. Armee-Corps des Erzherzog Ferdinands in Polen,
ein Bataillon stand zur Beobachtung bei Grossowan, das andere wurde als
Besatzung verwendet. Im Feldzuge
1813 in Deutschland waren 2 Bataillone im österreichisch-baierischen Corps des
Generals der Cav. Grafen Wrede und fochten tapfer am 29., 30. und 31. im
Gefechte bei Gelnhausen und in der Schlacht bei Hanau.
Im Feldzuge.
1814 Frankreich erstürmten sie mit dem Bajonnet in der Schlacht bei La Rothiere
den Ort Chausmenil, 1. Februar, fochten bei Rosney 2. Februar, unter-
stützten im Treffen bei Troyes den Angriff des heldenmüthigen Prinzen Eugen
Württemberg mit der rechten Flügel-Colonnc des II. russischen- Infanterie-
Corps gegen die Höhen von St. Parre au Fertres, und dessen Angriff der
ersten Brücke der Vorstadt St. Jaques. — 1815 war ein Bataillon bei der
Blokade der Festung Hüningen.
In Folge der politischen Wirren und des Nationalitätenkampfes in Sieben-
bürgen wurde das Regiment
1849 neu reorganisirt und bei Auflösung der siebenbürgischen Grenze 1851 zum
Linien-Regiment übersetzt. Im Feldzuge
1859 gegen die Francosarden in Italien war dasselbe im III. Armee Corps FML.
Fürst Edmund Schwarzenberg eingetheilt, und focht in den Schlachten bei
Magenta 4. Juni und bei Solferino 24. Juni beidemale sehr tapfer, aber mit
empfindlichen Verlusten. Im Feldzuge
— 24 —
1866 war das Regiment im IX. Armee-Corps FML. Härtung der Süd-Armee
des FM. Erzherzogs Albrecht in Italien eingetheilt nahm ehrenvollen Antheil
an den Kämpfen um den Besitz des Höhenzuges von Monte de la Croce
in der Siegesschlacht von Custozza 24. Juni, erlitt aber ziemliche Verluste. —
Das 4. Bataillon gehörte zur Besatzung von Verona.
Tapferkeits-Auszeichnungeii und besondere Denkwürdigkeiten.
1778 Bei Lewin^ 2. September, haben Hauptmann Silly und Lieutenant Euyeter
5 Kanonen und ebensoviele Pulverkarren erobert, erstere vernagelt, letztere
in einen Ravin gestürzt.
1779 17. Februar. Oberst Anton Graf Sztaray bei Mössnik sich ausgezeichnet
1788 Oberst Casimir von Horvath Petrichevich im Februar mit 4000 Mann in die
Moldau eingefallen, am 19. Februar die reiche Salzstadt Okna mit allen
Vorräthen eingenommen, 15. März Piatra überfallen und dort 300 Pferde er-
beutet, einige Tage später Baku mit reichen Fruchtmagazinen, den Oytoscher-
Pass glänzend vertheidigt und 1789 bei Martinestie sich hervorgethan, wurde
GM. und 1790 MTO.-R.
1789 Major von Pechy sich bei Martinestie ungemein ausgezeichnet.
In den verschiedenen Gefechten des Türkenkrieges
1788 bis 1790 wurden wegen ihres tapferen Verhaltens noch angerühmt der Major Hegy-
essi, die Hauptleute Weinbrecht, Valevsky, Brunrepart, Verjda, Oberlieutenant
Burgarics, die Lieutenants Pettauer und Fiosky, Fähnrich Donath. Im Feldzuge
1793 hatten sich hervorgethan bei Bondenthal die Hauptleute Bergmann, Kohl-
mann und Graf Wöstenrödt, — bei Weissenburg Major von Pechy imd Ober-
lieutenant Fiosky. — Bei Kehl Fähnrich Kalacsy sich bei Einführung des
Geschützes in die Batterien ausgezeichnet.
Bis 1851 hatte das Regiment wie alle Grenzer dunkelbraune Röcke.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1859 in Italien: ÖLO.-R. Oberst Carl Appiano. MVK. die Hauptleute Constan-
tin Baron Fiedler, Gal, die Oberlieutenants Rande, Pinter, Geissler und Baron
Barco, die Lieutenants von Reutter und Smetana. Die Allerhöchste Belobung
Oberst Carl Appiano, die Majors Eduard Calvas und David von Gyurits,
Oberlieutenant Popovich, Lieutenant Kessler.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 in Italien. OEKO.-R. 3. : Oberst Conrad Mederer von Wuthwehr, die Ma-
jore Carl von Fabrici und Basilius Seculic, Hauptmann Josef Draudt
MVK. die Hauptleute Gottl, von Sachse, von Urs, von Tockos, von Gavin
Niesiolowski, Bittmann, Busch, die Lieutenants von Ortner, Reissig, Schmettana.
Vor dem Feinde gebliebene Conimandanten und Stabsoffiziere.
1805 Oberst-Regiments-Commandant Georg Knezevich an seiner bei Austerlits
erlittenen Verwundung f 10. Jänner 1806.
1859 Oberstlieutenant Heinrich Hauschka f in der Schlacht bei Magenta 4. Juni.
UDgariiches
INFANTERIE-REGIMENT N* 6.
(1861.)
C0R0NIM-CR0NBER6, JOHANN GRAF, FZM.
Dunkelblaue Waffenröcke, rosenrothe Egalisirungy weisse Knöpfe.
ErgänzuDgsbezirksstation : Neusatz.
Inhaber:
1762 als zweites Szekler-Ghrenz-Infan-
terie-Regiment in Siebenbürgen
errichtet.
1762 bis 1851 zweites Szekler-Grenz-
Begiment Nr. 15.
1851 in ein Linien-Infanterie-Regiment
umgewandelt.
1851 FZM. Johann Graf Corokini-
CSbonberg.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im baierischen Erbfolgekriege ein Bataillon bei der Armee, in Böhmen
1778 und hielt 12. Jänner 1779 den heftigen Angriff einer zehnfach überlegenen
feindlichen Uebermacht auf den Posten Mössnik standhaft aus. Eine Com-
pagnie alarmirte im selben Monate zur Nachtzeit den Feind bei Jägemdorf
und verbrannte Wachthäuser und spanische Reiter auf dem Einsiedlerberg.
Bei dem wallachischen Bauem-Aufruhr in Siebenbürgen.
1784 wurden durch die klagen Anstalten des Oberstlieutenants Eray die beiden
Hauptaufrührer von Horjah und Klocska durch den Oberlieutenant Vajda,
der sie mit 50 Mann in einem Walde einschlösse gefangen 30. December.
Im Türkenkriege waren Abtheilungen
1788 im Februar bei der Expedition in die Wallachei, und andere bei jener
gleichzeitigen Unternehmung in die Moldau. 24. März vertheidigte sich
Hauptmann Baron Rauber mit 2 Compagnien als Besatzung im Kloster
Sinai heidenmüthig gegen 2000 Türken, die nach einem Verluste von 300
Mann abzogen, und die Szekler im geordneten Rückzuge das vom Feinde
angezündete Kloster verliessen und nach Tömosch abrückten. In den Käm-
pfen am Boszaner Passe im April und Juni jedesmal gegen bedeutende Ueber-
macht zeichneten sich 2 Compagnien aus. Ebenso unter ihrem tapferen
— 26 -
Obersten Baron Mayersheim thaten sich Kegiments-Äbtheilungen am 19.
Juni am Terzburger Passe gegen einen Angriff von 2000 Türken und am 7.
October bei Prädjal am Tömöscher Passe hervor. 1789 im März stand ein
Bataillon als Besatzung in den alten Römerschanzen und am 25. Juli bei
einer Recognoscirung bei Kiraly Tetö that sich eine Compagnie unter Haupt-
mann Graf Wöstenrödt besonders hervor.
1703 und in den nächsten Feldzügen bis 1800 gab das Regiment seinen Antheil
an Mannschaft zum componirten Szeklerbataillon (siehe die vorhergehende
Regimentsskizze.) Im Feldzuge.
1805 unterstützten 2 Bataillone des Regimentes 2. December in der Schlacht bei
Austerlitz die beiden Bataillone des 1. Szekler-Regimentes beim Angriffe auf
das Dorf Tellnitz und die vorliegenden Höhen. Im Feldzuge
1809 im Vn. Armee-Corps des Erzherzogs Ferdinand in Polen eingetheilt, wurden
2 Bataillone des Regimentes als Besatzungen der occupirten Landestheilo
verwendet. Im Feldzuge
1813 war das Regiment bei der Armee des FZM. Baron Hiller in Innerösterreich,
machte dort mehrere Gefechte und im Herbste j. J. die Vorrückung nach
Italien mit. Im Feldzuge
1814 in Italien war ein Bataillon bei dem Blokade-Corps von Mantua, das an-
dere bei der operirenden Armee in der Division FML. Sommariva, und
1815 das Regiment bei der leichten Division FML. Graf Ignaz Hardegg im
II. Reserve-Corps der Armee von Ober-Italien eingetheUt.
In Folge der politischen Wirren und des Nationalitäten-Kampfes in Sieben-
bürgen wurde das Regiment
1849 reorganisirt und bei Auflösung der siebenbüi^ischen Grenze 1851 zum
Linien-Infanterie-Regiment Nr. 6 umgewandelt Im Feldzuge
1864 gegen die Dänen in Schleswig-Holstein war das Regiment im VI. Armee-
Corps des FML. Baron Gablenz eingetheilt und hatte in der Stellung zwi-
schen Fahrdorf und Lopsted 3-, 4. und 5. Februar einige kleine Vorposten-
gefechte, am 6. Februar kam es als Besatzung nach Schleswig.
Im Feldzuge.
1866 gegen Preussen war das Regiment im IV. Armee-Corps der Nordarmee ein-
getheilt, und focht 29. Juni im Gefechte bei Königinhof und am 3. Juli in
der Schlacht bei Königgrätz mit bedeutenden Verlusten.
Im Bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 war das Regiment 14. September im Gefechte bei Samacz.
Tapferkeits-Auszeiclmimgeii und besondere Denkwürdigkeiten.
1779 In diesem Feldzuge thaten sich bei Jägemdorf Oberstlieutenant Koczy und
bei Olbersdorf Major Graf Alexander Kalnoky hervor, sowie die Hauptleute
Messina und Salkovich.
Oberlieutenant Vajda erhielt für die Gefangennehmung der wallachischen
Häapflinge von Kaiser Josef II. 600 Ducaten und eine goldene Medaille, auch
— 27 -
wurde er zum Hauptmann Im 1. Szekler-Begimente befördert (f im Gefechte
bei Vulka im Türkenkriege 1788).
1788 und 1789* Im Türkenkriege hatten sich in den verschiedenen Actionen, so
beim Kloster Sinai Hauptmann Baron Rauber und Oberlieutenant Geitz ; am
Tömöscher Passe Oberlieutenant Siegl; beim Boszauer Passe Major Georg
Baron Ernst, die Hauptleute Röscher^ Kastenholz und Lieutenant Fuchs, bei
Earaly Tetö Hauptmann Graf Westenrödt hervorgethan. 5 .Offiziere, die in
Gefangenschaft geriethen, schmachteten ein Jahr im Sklavenhause zu Kon-
stantinopel — 7 Offiziere waren in den beiden Feldzügen
1788 und 1789 vor dem Feinde f.
1805 Major Anton Diveky, der die beiden Bataillone am 2. December zum Sturme
auf Tellnitz vorführte, wurde wegen vorzüglicher Tapferkeit auf dem Schlacht-
felde zum Oberstlieutenant befördert.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1864 in Schleswig: ÖLO.-R Oberst Albert Fellner von Feldegg. MVK. Haupt-
mann Heinrich Graf Attems, Oberlieutenant Wolf.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 in Böhmen. OEKO.-R. 3. : Oberst Johann Stoklin, Major Josef Komberger
und Hauptmann Ratzi MVK. Hauptleute: Ritter von Findenigg, Steyskal,
Peschies, Öarziö, die Oberlieutenants Wieneke, Heckl, Orbok, Baron Billek-
August V. Auenfels, Petrovic.
1878 Für Auszeichnung im Occupationsfeldzuge in Bosnien. ÖLO.-R. Oberst-Bri-
gadier Georg Lemaic.
Kämthnerisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 7,
(1862)
FZM. FREIHERR VON MAROlClC.
Dunkelblaue Röcke, Dunkelbraune Egalisirung, Weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirks : Eiiäoenfurt.
Inhaber:
1691 vom FML. Notger Wilhelm Gra-
fen von Oettingen-Baldern errich-
tet.
1091 FML. Notger Wilhelm Graf von
Oettingen-Baldern erhielt 1691 das
gegenwärtige 47. Infanterie-Re-
giment.
1692 FML. Johann Baron Pfeffbrs-
HOFEN.
1700 FM. Eberhard Friedrich Baron
Neipperg.
1717 FM. Wilhelm Reinhard Graf
Neipperg f zu Wien 1774.
1774 FML. Franz Xaver Graf Harrach,
MTO.-R. t zti Mailand 15. Fe-
bruar 1781.
1783
1809
1824
1825
1862
FML. Carl Friedrich Freiherr
von Schröder f zu Wien 1808.
Grossherzog Ferdinand von Tos-
cana 1809 Grossherzog von Wttrz-
burg, 1814 wieder Grrossherzog
von Toscana f 1824.
FM. Christoph Freiherr von La-
TERMANN (war scü 1809 eweiter
Inhaber f 1835).
G. d. Cav. Franz Adolf Freiherr
Prohaska von Guelphenburg
MTO.-R. t zu Wien 20. Aug. 1862.
FZM. Josef Freiherr Maroicic
di Madonna del Monte MTO.-C,
comandirender General zu Wien
für Nieder-, Ober-Oesterreich und
Salzburg.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1692 war das Regiment bei der Belagerung von Grosswardein und 1696 in der
Schlacht bei Ollasch wie in den nächstfolgenden Feldzügen gegen die Türken.
1705 focht es in Ungarn gegen die Rakoczy 'sehen Rebellen in der Schlacht bei
Schibo. Im Türkenkriege war es
1716 in der Schlacht bei Peterwardein 5. August, bei der Belagerung von Temes-
var und dem Sturm auf dessen Palanka; 1717 bei der Belagerung und der
— 29 —
Schlacht von Belgrad 16. August, wo ein Bataillon von der Armee selbst-
Btändig detachirt eine Anhöhe, die sogenannte Batterie besetzt hielt, und von
den Spahis fast gänzlich vernichtet wurde. Im sicilianischen Kriege
1719 focht das Regiment in der Schlacht bei Francavilla 20. Juni; bei Ausbruch
des österreichischen Erbfolgekrieges in Toscana kam es
1741 im December zum Khevenhüller'schen Corps, machte 1742 die Winterexpe-
dition nach Ober-Oesterreich und Baiem, sowie die Belagerung von Prag mit,
1744 den Feldzug am Rhein und in Böhmen, 1745 im Treffen bei Habei-
schwert viel gelitten l. Februar — war bei Hohenfriedberg 4. Juni und bei
Trautenau 30. September, 1747 in der Niederlande, Schlacht bei Lawfeld
2. Juli. Im siebenjährigen Kriege
1757 18. Juni in der Schlacht bei KoHn, bei der Belagerung von Schweidnitz, in
den Schlachten bei Breslau 22. November und Leuthen 5. December; 1758 in
jener bei Hochkirch 14. October; — 1760 bei Torgau, wo es von dem feind-
lichen Dragoner-Regimente Baireuth viel gelitten. Das dritte Bataillon war
zu Olatz als Besatzung. — 1762 im Treffen bei Leitmannsdorf und ein
Bataillon in der Belagerung von Schweidnitz, wo es sich bei den Ausfällen
wiederholt auszeichnete. Im baierischen Erbfolgekriege
1778 war das Regiment bei der Haupt-Armee in Böhmen. Im Türkenkriege
1788 war nur das dritte Bataillon im Corps des FM. Prinzen Coburg thätig.
Bei der Belagerung von Chotym und 31. Juli in der Schlacht bei Fokschany
mit besonderer Auszeichnung bei den drei Stürmen auf das von den Janitscharen
stark besetzte und verrammelte Kloster Samuel. 1789 22. September in
der jMfilacht bei Martinestie, wo es die Brigade Karaczay auf das Tapferste
unterstützte und zur Zurücktreibung der Türken von der rechten Flanke
wesentlich beitrug. In den Feldzügen gegen Frankreich
1792 war das Regiment im September im Lager bei Thionville bei den Angriffen
auf Verdun 4. October und Longuion 14. October verwendet. 1793 im Ge-
fechte bei Longuion 30. Mai. Eine Compagnie vertheidigte aufs Tapferste
den Posten Hastier. Das Regiment kam 29. August zur Blokade von Mau-
beuge ; 1794 bei der Berennung von Landrecies, 17. April und 20. April bei
Erstürmung der dortigen Verschanzungen; — 24. April beim Angriffe aut
Engelsmtinster; 3. Mai bei jenem auf Courtray; 17. Mai im Treffen bei War-
wick, 23. Mai in der Schlacht bei Toumay. — Das dritte Bataillon als
Besatzung in Ypern gerieth durch die dortige Capitulation 4. Juni in
Kriegsgefangenschaft, ebenso 2 Divisionen des ersten Bataillons als Be-
satzung von Valenciennes bei Uebergabe dieses Platzes. 1795 das zweite
Bataillon im Treffen bei Limburg, und zwei Compagnien beim Angiüffe
der feindlichen Verschanzungen vor Mainz. 1796 das zweite und dritte
Bataillon im Gefechte bei Kannstadt 18. Juli und in der Schlacht bei
Friedberg 24. August; das erste Bataillon 14. und 15. September in den
Gefechten bei Neuburg. — Das Regiment erlitt bei der Vorrückimg nach
Biberach 30. April bis 2. October bei der Avantgarde eingetheilt starke
Verluste, — endlich war es im November bei der Belagerung von Kehl.
— 30 —
1797 20. April in den Gefechten bei Diersheim und Bischofebeim. Im
Feldzuge
1799 war dasselbe 19. Mfira im TrefiFen bei Oeteracb, wo es starke Verluste er-
litt. Eine Division unter Hauptmann Rotter warf sieb in die angeschwol-
lene Osteracb, drang durch das Dorf und bemächtigte sich des auf einer
Anhöbe gelegenen Eirchbofs. In der Schlacht bei Stockach Anfangs in der
Reserve, spHter zur Unterstützung des rechten Flügels beordert, 6. April warf
ein Bataillon den Feind aus Galmartingen, das zweite Bataillon erstUnnte
das Kloster Fetershausen, — war im Gefechte bei Eglisau und am 3. Juni
zwang das Regiment den Feind zur Räumung Glattfeldens, was den Angriff
auf die verschanzte feindliche Stellung bei Zürich 4. Juni sehr erleichterte.
Beim Angriffe auf Mannheim 18. September tliaten sich die erste und
zweite Compagnie durch einen glänzenden Bajonnet-Angriff hervor. Im
Feldzuge
1800 hielt das Regiment die Rheinstrecke von Scbaffhausen bis Stein besetzt
und bestand einen harten ungleichen Kampf 1. Mü gegen die 20.0U0 Mann
starke Macht des General Moreau, Die heldenmUthige Aufopferung, um
den ScheinUbergang des Feindes aufzuhalten, kostete dem Regiment einen
Verlust von mehr als 800 Mann, 3. Mai im TrefTen bei Stockach abermals 500
Mann verloren, in ein Bataillon formirt als Besatzung nach Ulm — im No-
vember nach Braunau. Im Feldzuge
1805 das Regiment in der Schlacht bei Caldiero 30. October Cotognola slta be-
setzt, wiederholte StUrme des Feindes abgeschlagen, zwei Adler erobert,
und 500 Gefangene gemacht Im Feldzuge
1809 das Regiment 19. April dreimal den Wald bei Hausen gestürmt. GM. Fürst
Alois Liechtenstein an dessen Spitze verwundet. Es mnsste mit grossem
Verluste der Uebermacht weichen. Bei Eckmühl wurden vier Compagnien
durch französische Cavallerie versprengt. Bei Ebelsberg 3. Mai rettete durch
einen kühnen Angriff im Markte Hauptmann Siegler mit seiner Division
das Wiener Freiwilligen-BataiUon des Major Graf Salis, — zweites Bataillon
im Gefechte bei Urfahr Linz 17. Mai — die Grenadiere bei Wagram
5- und 6. Juli und bei Znaim 10. Juli. Das Regiment bildete bei Leobers-
dorf imd Itzelsdorf auf dem Rückzuge die Kachhut.
1812 beim Observations-Corps in Galizien. Im Feldzuge
1813 20. und 27. August in der Schlacht bei Dresden, zweites Bataillon im Kampfe
bei Rosthal und Plauen, 3. October im Gefechte an der Flshc, erstes
Üatailliin bui Holitiiiiclit*?, zweites Bataillon von 5 französischen Dragoner-
Regimentern bei üciiiibiTi,' angegriffen und grÖBstentheils gefangen, 21. October
,ie pieussi-ilien adiwarzen Husaren unter Oberst Graf Henkel
Das Kgiment im Gefechte bei KOsen 21. October, die
der Sclihirlit bei Hanau 30. und 31. October. Im Feldzuge
ili'itlr ItataiUon in der Schlacht bei Brienne, 1. Febraar
^^jMjn^^^^MlMrdiirch
^^^^^^^^^^^^^v be&eit.
^^r Mreite um
^Sturme Biif 'lie Brücke bei Dieuville, — das Land wehrbatai Hon
H-hi''ss bei Brienne erstürmt und behauptet. Im Gefechte
— 31 —
bei La Ferte 28. Februar das Begiment den Feind bis Fosses verfolgt,
Hauptmann Binder überfiel mit der ersten Compagnie die Vorposten, drang
mit diesen in Fosses ein, und zwang, durch die zweite Compagnie verstärkt,
den Feind zum eiligen Rückzuge. — 21. März focht das Regiment in der
Schlacht bei Arcis sur Aube. 1815 war dasselbe im Waadtland bei Genf,
versah bei Fort Ecluse den Vorposten-Dienst, und verfolgte die Franzosen bis
auf die Höhe des Juragebirges, von wo es nach Grenoble als Besatzung kam.
1821 war das Regiment im kurzen Feldzuge in Piemont, besetzte Alessandria und
später Casale Pusterlengo. Im Feldzuge
1848 in Italien zeichnete sich dasselbe bei jeder Gelegenheit vorzüglich aus, und
war 6. Mai bei St. Lucia, 29. Mai bei Montanara erstürmte der tapfere
Oberst Baron Reischach mit .fünf Zügen mit hochgeschwungenem Säbel unter
dem Rufe: Es lebe der Kaiser! die ersten Häuser. -- Das Regiment kämpfte
30. Mai bei Goito, 10. Juni bei Vicenza, wo vier Compagnien unter Oberst
Baron Reischach beim Sturm auf die Rotonda sich auszeichneten, femer
bei Sona, Sommacampagna, Custozza und im Gefechte von Mailand 4.
August. In diesem die Barrikade bei Castegueto mit Sturm genommen.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont war das Regiment im I. Armee-Corps und in den Gefechten
bei Borgo San Siro, Gwnbolo und Vigevano. — Das Landwehrbataillon
als Besatzung im Venezianischen zuletzt bei den Blokade-Truppen von Ve-
nedig. — Zwei Compagnien im combinirten Bataillon (Braisach früher Ecker)
machten den Feldzug
1849 in Ungarn mit, und im Rückzugs-Gefechte bei Hatvan that sich Hauptmann
Ritter von Kalchberg mit seiner Compagnie durch die heldenmüthige Ver-
theidigung der Brücke über die Zagyra 2. April hervor; wie G. d. Cav.
Graf Schlik in seinem Berichte sagt, „war der entschlossenen Tapferkeit und
Ausdauer dieses Offiziers und seiner Compagnie die Ordnung des Rückzuges
zu danken^. Im Feldzuge
1859 in Italien focht das Regiment im achten Armee-Corps FML. Ritter von
Benedek in der Schlacht bei Solferino 24. Juni, besonders hatten sich die
erste, zweite, dritte, vierte, siebente und achte Compagnie in den Kämpfen
bei St. Martine durch glänzende und erfolgreiche Bajonnet-Angriffe gegen
die piemontesischen Bersaglieri hervorgethan. Im Feldzuge
1866 in Italien bedeckte sich das Regiment in der Schlacht bei Custozza 24. Juni
mit neuem Ruhnxe. Nachmittags im dritten Schlachtmomente erstieg es den
Monte Croce, warf die Abtheilungen der feindlichen Armee - Divisionen
Cugia's und Govone's, welche noch hier standen, mit solcher Kraft und
Energie auf den Monte Torre zurück, dann von diesem in die Ebene herab,
dass es bei dieser Gelegenheit fttnf Geschütze eroberte. Offiziere des Re-
gimentes kehrten die Kanonen gegen den Feind, und bedienten dieselben.
Zur Unterdrückung des Aufstandes in Süd-Dalmatien war das Regiment
24. October
- 32 -
1869 in Cattafo eingetroffen, wurde mittelst Kriegeffthrzeugen nach Ria&no tnuu-
portirt, 2u dessen Sicherung das zweite tmd dritte Bataillon zartlckblieben,
das erste aber vorrtlckte und 26. October im Gefechte im OefilS von Harn,
2. November in jenem bei St. Barbara and St. Giorgio und am 16. Novem-
ber bei der dritten Expedition in die Krirosde anwesend war. — Seit 1868
wurden die dunkelblauen WaffenrOcke statt der bisherigen weissen anbefohlen.
Im OccupatioDB-Feldzuge m Bosnien
1878 focht das Reserve-Regiment nnter FUhmng seines tapfem Comnuuidantcn
Oberstlieutenant Baron Fittel mit grosser Auszeichnung und war 4. und 5.
August in den Gefechten bei Kosna und Maglaj, 16. August in jenem bei
Belatowacz und 19. Äugnst bei dem Kampfe und der Einnahme von Serajewo.
Gesammtverlust im ganzen Feldzuge 43 Mann an Todten, Verwundeten und
Vermissten.
Tapferkeits-Aoszeiclmtuigen und besondere Denkwürdigkeiten.
1716 Oberst Wilhelm ■ Reinhard Baron Neipperg sich bei der Belagerung von
Temesvftr hervorgethan.
Major Baron Pfeffershofen sich beim Sturme auf die Falanka von Temesvar
ausgezeichnet, und dabei verwundet
Franz Baron Sobeck, der 1737 in diesem Regimente als Subaltern-OfGzier
gedient hatte, trat 1738 in chursäcbsische Dienste, wurde 1756 bei Pirna von
den PreoBsen gefangen, kam in deren Armee, wo er bis zum General avancirte.
17G2 Hauptmann Gottfried Baron Schröder vertheidigte in der Belagerung von
Schweidnitz das Jauemiker Fort heldenmüthig und wurde MTO.-R.
1763 Hauptmann Chiudius Genimi Mole, dem alliirten schwedischen Herre zuge-
theilt, erwarb sich durch seine Tapferkeit an der Spitze der westgothischen
Grenadiere wesentliche Verdienste, dass der schwedische General Hom das
Schlachtfeld bei Werbelow 30. April 1759 behaupten konnte, und wurde in
Folge deaaen MTO.-R.
1788 und 1789. Beim Sturme auf das Kloster Samuel (Uhrte der bereits zum
Obersten bei Belgiojoso-Infanterie Nr. 44 ernannte Oberst-Lieutenant Emannel
Graf Auersperg nach eigens erbetener Erlaubniss das dritte Battülton, fiel
aber von 5 Kugebi durchbohrt. Nebst ihm wurden Hauptmann Morwitz,
Oberlieutenant Seysser, Lieutenant Dcwicz und Fähnrich Rfittger belobt.
Feldwebel Ruppert, der das Thor öffnete, erhielt der Erste in der Armee die
goldcuo Taprt'L'ki'its-Medaille, drei Mann die silberne. Bei Martinestie wur>
den OberstlieuttiKint Sobielitzky, Hauptmann Morwitz, OberUeutenant Se^aer
belobt-
Hauptnmnn Dulfiis wegen tapferer Vertheidigung des Postens Hastier belobt.
IM« Hauptleuti^ f'uivry, Fritsch imd Fähnrich Schindler bei der Belagerang
Ton Ehrenbrcitstein sich ausgezeichnet.
/■"V —
— 33 —
1799 Erzherzog Carl begrüsste das Anrücken des Regimentes auf dem Schlachtfelde
bei Stockach mit den ehrenden Worten: „Wenn die Franzosen wissen, dass
das brave Regiment Carl Schröder herbeieilt, so halten sie nicht mehr Stich."
1806 Die Mannschaft erhielt für Caldiero flinf goldene und fünf silberne Medaillen.
1809 Gefreiter Deditz, der den schwerverwundeten GM. Fürst Alois Liechtenstein
im heftigsten Feuer aus dem Gefechte brachte (bei Hausen) und vor Gefangen-
schaft rettete, erhielt die goldene Tapferkeits-Medaille und 100 fl. Belohnung.
1810 Hauptmann Siegler wurde flir seinen freiwilligen Angriff bei Ebelsberg, Ret-
tung des Wiener Freiwilligen-Bataillons und Gefangennehmung von 150 Fran-
zosen MTO..R.
1809 In diesem Feldzuge erhielten fünf Unteroffiziere silberne Medaillen.
1813 Major Josef Stiller und Hauptmann Wenzel Eliatschek wurden bei Dresden
27. August besonders belobt, ein Feldwebel erhielt für Gefangennehmung
eines französischen Capitäns und 12 Mann die silberne Medaille.
1814 In der Schlacht bei Brienne wird das Verhalten des Obersten Ludwig von
Demontant besonders belobt 1. Februar.
1815 Hauptmann Wilhelm Binder wurde für seinen erfolgreichen Angriff auf das
Dorf Fosses, dessen standhafte Behauptung imd erneuerte Auszeichnung in
der Schlacht bei Arcis MTO.-R.
1848 Oberst Sigmund Baron Reischach wurde für wiederholte Auszeichnungen bei
Montanara 29. Mai, bei Vicenza 10. Juni und im Gefechte vor Mailand
4. August im November MTO.-R.
1849 Hauptmann Wilhelm Ritter von Ealchberg wm^de, ftir seine heldenmüthige
Vertheidigung der Zagyva-Brücke bei Hatvan 2. April, im Juli d. J. MTO.-R.
Für Auszeichnung in den Feldzügen
1848 und 1849 erhielten : OEKO.-R. 3. Hauptmann Anton Graf Bissingen-Nippen-
burg. MVK. Oberst Alois Caspari, Major Alexander Nagy von Galantha,
der Hauptmann von Nageldinger, Oberlieutenant Graf Kinsky, die Lieutenants
Krassnigg, Ranig, Schubert — und nachträglich: Oberst Josef Braumüller
von Tannbruck, Oberstlieutenant Eduard Fastenberger, die Hauptleute Wolf,
Garzarolli, Trost, Oberlieutenant Baron Spinette und Lieutenant Birnbaum.
Für Auszeichnung im Feldzuge
l>r)9 in Italien. MVK. Oberst Georg Prochaska, die Hauptleute Saint Alb6, von
Xastenholz, Baron Karaisl, Hayda, Daniek, Müller, Przihoda und Morocutti,
die Oberlieutenants Abraham von Abrahamsberg, Garzarolli Edler von
Thumlack, Guzmann, Uiberbaclier, König, die Lieutenants Graf Christalnigg,
von Neupauer, Hierländer und Hatzi.
Für Auszeichnung im Feldzuge.
Isijß Regiments - Inhaber FZM. Baron Maroicic MTO.-C. ÖLO.-R. Oberst
Aldobrand Wallenweber. OEKO.-R. 3. Die Majore Carl von Kasten-
holz, Arnold König und Carl Pelzel, Hauptmann Franz Morocutti.
MVK: Die Hauptleute Wolfzettel, Koch Edler von Langentreu, Sterger,
Schluet von Schluetenberg, Ritter von Perelli, Ritter von Rudzinski,
Thßrbeim: Gedenkblätter. 3
— 34 —
Edler von Siebeneicher, die Oberlieutenaots : Kropiunig, Rlimbaclier,
Lieuteoant Rukaviiia von LiebetadL
1869 Far Auszeichnung bei der Expedition nach SUd-Dalmatien. OEKO.-R. Oberst
Emerich Kaiifel, Major Franz Wolfzettel. MTE. Oberstlientenant Carl
Winterhaider, Uajor Franz Pelzel, Hauptmann Koch, die Oberlieutenante
Themesl und Thäler.
Für AoazeichnuDg im Occupations-Feldzuge
1878 in Bosnien. OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Alesander Rizzetti. MVK. Die
Hauptleute Josef Goll, Johann Kocher, Carl Mayer, die Oberlieutenants Her-
mann Nemec, Friedrich Dnmann, Anton Fröhlich, Carl Le Jeane. Die
Lieutenants in der Reserve Hermann Preecbem, Ernst Buzzr. Die Aller-
hScbste Belobung: Major Wilhelm Ritter von Perelli, Hauptmann Rudolf
Lebitsch, Oberlieutenant August Müller und der dem GcnerolBtabe zuge-
theilte Oberlieuteoant Johann Schemna, Lieutenant Josef Huber. Oberst-
lieutenant Heinrich Baron Pittcl wurde ßlr seine vorzügliche AuBzeichnung
Oberst und Commandant des 38. Infanterie-Regimentes.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziare.
1794 Major Baron Bolza f in der Schlacht bei Toumay 23. Mai.
1799 Oberstlieutenant Greoadier-Bataillons-Commaadant Franz Graf Mercandin
t bei Legnano 26- März.
1809 Major Cajetan Marinowsky f im Gefechte bei Urfahr-Linz 17. Mai.
1848 Major Heinrich Kleinschrodt f an den Folgen einer im Feldzuge 1848 iu
Italien erlittenen Verwundung.
Mfthrisches
INFANTERIE -REGIMENT N"- 8,
(1877.)
FML VINCENZ FREIHERR VON ABELE.
Dunkelblaue Waffenröcke, grasgrüne Egalisirung^ gelbe Knöpfe.
Ergänzungsstation : Brümn.
Inhaber.
1630 laut kaiserlichem Bestallungsbrief
de dato. Wien 26. März 1630 vom
FM. Heinrieh Grafen Holk er-
richtet.
1630 FM. Heinrich Graf Holk f 1634.
1634 FM. Johann Caspai* von Stadion
t 1641.
1641 bis 1647 unbesetzt.
1647 FML. Johann Beichard Graf
Stariiemberg f im Lager bei
Szathmar 4. September 1661.
1661 FML. Hubert Marchese Pio di Sa-
voYA t beim Sturme auf Philipps-
burg.
1C76 FZM. Prosper Graf Arco f 1679.
1679 FM. Max Laurenz Graf Starhem-
BBRG t bei Mainz 1689.
1689 Oberst Philipp Freiherr von Chiz-
zola f in Ungarn 1691.
1691 GM. Leonhard Alexander Frei-
herr von Lapaczek f 1700.
1700 FM. NikolausGrafPALFPYf 1732.
1732 FM, Josep Friedrich Prinz von
Sachsen-Hildburgshausen f 1787.
1787 GM. Carl Graf Pallavioixi MTO.-
R f zu Temesvar 3. August 1789.
1790
1798
1801
1801
1815
1831
1834
1846
1865
1870
1877
FML. Carl Freihen- Hupp MTO.-R.
t zu Brunn 23. September 1798.
bis 1801 unbesetzt.
S. k. k. H. FZM. Erzherzog Lud wio
JosBP t zu Wien 21. December
1864.
bis 1815 zweiter Inhaber FML.
Ferdinand Baron Mnwcwrrz.
bis 1831 zweiter Inhaber FML.
Josef Freiherr von Stutterheim.
bis 1834 zweiter Inhaber FML.
Josef Freiherr Schwäger von
HOHENBRUCK.
bis 1846 zweiter Inhaber FML.
Carl Freiherr Schneider von Arno
MTO.-R.
bis 1866 zweiter Inhaber FZM.
Ignaz Ritter von Gerhardi.
FML. Josef Freiherr Gbrstner
von Gerstenkern f zu Linz 1869
(war seit 1856 zweiter Inhaber).
FZM. Friedrich Freiherr Jacobs
von Kanstein f zu Wien 1877.
FML. Vincenz Freihen* von
Abele zugetheilt dem General-
Commando zu Wien.
3*
— 36 —
Feldzftge und wichtigere Eriess-EreigniBse.
Dieges Regiment wurde aus den Resten eines ursprUnglicIi Ton den refor-
mirten Ständen Ober-Oesterreichs zur Unterstützung des bOhmiBchen Au&tan-
dea errichteten Regimentes formirt. Herzog Maximilian von Baiem nahm
es nach seinem Einfall in Ober-Oesterreich in seinen Dienst, und es kämpfte
1620 am Weissen Berge bei Prag, und 1626 in der Schlacht bei Lutter
am Barenbeige. Die Beste dieses tapfem Corps bildeten den Kern des
Holkisohen Regimentes. Im dreiasigjährigen Kriege, nnter dem Namen Hol-
kische Jfiger bekannt, tritt das Regiment zum erstenmal bei ErstUnnang
Magdeburgs
16S1 auf, litt kurz nachher bei dem Dorfe Ängem im Magdeburgischen durch einen
Ueberiall des Rheingrafen Otto Ludwig, focht aber wieder verstärkt unter
Tilly bei Breitenfeld. Im Winter 1631/33 machte es den berüchtigten Zug
seines Inhabers nach Sachsen im Voigtlande and Erzgebirge mit Es war
femer in den Schlachten und Treffen 1632 bei Lutzen, 1634 bei Nßrdlingen,
1636 — neun Compagnien — bei Wittstok, 1638 bei Lemgow, 1642 bei
Breitenfeld, 1644 bei Jutterbogk, 1645 bei Jankau, endlich 1647 im Kovember
bei der Belagerui^ von Iglau. Den Feldzug
1658 in Ober-DeatBchland gegen Holstein und Jtltland und 1659 gegen Scbwedisch-
Pommem machte es unter seinem Inhaber FML. Qraf Starhemberg. Im
nächsten TOi^enkriege war es
1663 bei der Belagerung von Neuhäusel, 1664 in der Schlacht bei St. Gotth&rdt,
wo es sich beim Sturme auf die tOrkischen Verschanznngen hervortha^ aber
starke Verluste erlitt. In den RheinfeldzUgen gegen die Franzosen war das
Regiment
1674 in der Sehlacht bei Senef, 1675 Im Treffen bei Consenbruck, 1676 bei der
Eroberung von PhiUppsburg und 1678 im Treffen bei Bheinfelden. In den
nun folgenden TUrkcnkriegen focht dasselbe
1683 im Treffen bei Hillenberg und beim Entsätze von Wien, sowie im Treffen
bei Parkany, 1684 bei der Belagerung von Ofen, 1685 in der Schlacht bei
Oran, 1686 bei der ErstOrmung von Ofen tind 1687 in der Schlacht bei Mohacs.
1688 marschirte es gegen die Franzosen am Rhein und war 1689 ]!■ September beim
Sturme auf Mainz.
1691 wieder in Ungarn gegen die Türken in der Schlacht bei Szlankamen im Cen-
trum des ersten Treffens, 1692 bei der Blokade von Grosawardein. Im
Kriege gegen Rakoezj und die nngarischen Malcontenten war das Regiment
1705 bis iTIl in mehreren G-eteehten in Siebenbargen, imd namentlich im Kampfe
gegen die Kumtzen. Im TOrkenkriege
,716 in der Sclilacht bei Peterwardein, wo es drei türkische Fahnen eroberte*
— bei der Belagerung von Temesvar und dem Sturme auf die dortige Pa-
lanka, 1717 bei der Belagerung und der Schlacht von Belgrad. Im pol-
nischen Aiixiliark liege wegen der KSnigswahl focht es in Italien.
-- 37 —
1734 29. Juni in der Schlacht bei Parma; und 19. September in jener bei Gua-
stalla mit dem Verluste von 2 Stabs-, 14 Ober-Offizieren und ISOO Mann
an Todten und Verwundeten. 1737 bis 1741 war es als Besatzung in Toskana,
Im österreichischen Erbfolgekriege
1742 im ELhevenhüller'schen-Corps bei der Winter-Expedition nach Ober-Oester-
reich und der Eroberung Baiems, 1743 9. März im Treffen bei Simbach,
1744 am Rhein, wo es beim Rheinübergange während des Rückzuges
(namentlich die Grenadier-Compagnien) Verluste erlitt, 1745 im Treffen
bei Pfaffenhofen, 1746 kam das Regiment nach Italien, und war im Corps des
PZM. Grafen Browne bei der Unternehmung in die Provence, 1747 bei der
Belagerung von Genua. Im siebenjährigen Kriege
1756 1. October in der Schlacht bei Lobositz, 1757 6. Mai in jener bei Prag;
in beiden erlitt es grosse Verluste. Femer im Gefechte bei Gabel 14. Juli,
beim Angriffe auf EIIein-Maslowitz 3. October, und in den Schlachten bei
Breslau 22. November und Leuthen 5. December, wo es mit Tapferkeit den
Rückzug deckte. 1758 mit besonderer Auszeichnung focht das Regiment
14. October in der Schlacht bei Hochkirch beim Angriffe auf die Ver-
schanzungen des feindlichen linken Flügels ; 1759 bei der Reichs- Armee ver-
theidigten die Grenadiere und 100 Freiwillige das Defile von Wassungen,
(1. April) das Regiment im Treffen bei Meissen, 21. September von 9 Uhr
Morgens bis 7 Uhr Abens im Gefechte. 1760 3. November in der Schlacht
bei Torgau beim Angriffe auf das feindliche Centrum. Die Grenadiere am
linken Flügel. Das dritte Bataillon bei der Belagerung von Glatz. 1761
und 1762 bei der Armee in Sachsen.
1778 im baicrischen Erbfolgekriege bei der Haupt- Armee in Böhmen. Im Ttirkenkriege
1788 bei Caransebes und auf dem Rückzuge nach Lugos 1789 bei Panczowa,
später zur Besetzung des Brückenkopfes am linken Donau-Ufer unterhalb
Belgrad verwendet.
1790 bei der Observations-Armee gegen Preussen in Mähren. Im Kriege gegen
die französische Republik
1793 17. Mai im Gefechte bei Bellheim; — im September bei Vortheidigung der
Posten bei Offenbach, 13. October bei Erstürmung der Weissenburger Linien,
18. November bei Vertheidigung der Riedheimer Höhe, 24. December im
siegreichen Gefechte am Geissberge. 1794 und 1795 als Besatzimg zwei
Bataillone in Luxemburg, durch die Capitulation 11. Juni 1795 kriegsge-
fangen. 1796 das Regiment in Italien, 5. August zwei Bataillone im Treffen
bei Castiglione viel gelitten. 1797 ein Bataillon bei Besitznahme Dalmati^is.
Im Feldzuge
1799 war das Regiment bei den Cemirungen von Peschiera und Mantua, bei
der Belagerung der Citadelle von Turin, und 15. August Abtheilungen in
der Schlacht bei Novi, 17. September in den Gefechten bei Tossano und
Savigliano, 4. November in der Schlacht bei Genola, 13. November in den
Gefechten bei Mondovi und Monastro. — Im Feldzuge
1800 7. April beim Angriffe auf Saa Oiacomo, in der Stellnng bei Settepani vom
&an2(tB)«chen General Suchet 11. April in der Nacht und bei starkem Nebel
Überfallen und umzingelt und 1 Stabs-, 22 Ober-Offiaiere, 800 Mann nach
tapferster Qegenwehr gefangen. Die Grenadiere fochten 14. Juni in der
Schlacht bei Marengo, Im Feldzuge
1805 das zweite, dritte und vierte Bataillon bei der Armee in Dentschland und in
den Gefechten bei Gfinzburg 9. October bei Jungingen 11. October, bei
Elchingen 14. October Verluste erlitten, in Folge der Capitidation von Ulm
17. October kriegsgefangen. Das erste Bataillon unter Oberstlieutenant Baron
Swinbumc den Pass Schamitz gegen die Uebermacht des Marschall Ney
heldenmQthig vertheidigt, — aber da der Pass umgangen wurde, musste es
sieb, da bei der Stärke des Feindes alle Versuche, sich durchzuschlagen, un-
möglich wurden, nach tapferster Gegenwehr gefangen ergeben. Im Feldznge
1809 in Deutschland focht das E^iment 19. April bei DinzHng, 21. und 22. April
bei Leuchling, 21. und 23. Mai in der SchUcht bei Aspern, das dritte Ba>
taillon unter Oberstlieutenant Baron FürstenwÄrther vernichtete am 21. Mai
das 6. geharnischte fVanzöeiscbe Ctirassier-Kegiment beinahe gänzlich; 22. Mai
unternahm das Regiment drei glänzende Stürme auf Esslingen, insbesondere
auf den grossen SchUttkaaten ; 5. und Ü. Juli in der Schlacht bei Wagram,
wo es sehr tapfer kämpfte, aber grosse Verluste erlitt. Der Capitäulieutenant
Laurenz Kurz von dem zum Regimente gehörigen Iglaner Landwehr-Bataillon
zeichnete sich bei Vertheidigung von Glinzendorf aus. Im Feldzuge
1813 war das Regiment 2G. und 27. August in der Schlacht von Dresden,
6. October im Gefechte an der FlOhe und bei Zschoppau, 16. bis 18. October
auf Observationspostenbei Naumburg und Weissenfels, 21, October im Treffen
bei KSsen thst sich das zweite Bataillon bei Vertheidigung des Defil6s und
der SaalebrUcke hervor; im Treffen bei Hochheim 9. Kovember formirtc
das Regiment die zweite Sturm-Golonne. Die Grenadiere fochten mit Aus-
zeichnung in der Schlacht bei Hanau, bei Vertheidigung der Lamboy-BrUcke
über die Kiozig 31. October. Im Feldzuge
1814 in der Schlacht von Brienne (I.Februar) zeichnete sich das zweite Bataillon unter
Hauptmann FSssel beim Sturme auf die Aube-Brücke von Dionvüle aus. Das
Regiment focht femer 28. Februar beim Angriffe auf La Fcrte, 2. März bei
Einnahme von Bar-sur-Seinc, 21. März im Treffen bei Arcis, 25. März bei
Vitry, Im Feldzuge
1815 that sich das Landwehr-Bataillon bei Chatillon 0. Juli hervor; 11. Juli
erstürmten die drei Feld-Batwllono die Brücke Über die Saonne und sodann
die Stadt Mfu^nn afhlb8t,im stärkstenfeindliehen Feuer, und eroberten 6 Geschütze
nebst s Miuiititir..-;l>urren.
war daH Kcgiiiii.iit im kurzen Feldznge in Neapel, blieb bis 1833 in Snlmona
und stellte zahtroiche Streif- und Räuber-Commanden. In der Kriegs-
Hi'odn;
Jt WUT das Hcglmfiit im Mai nach Tirol gerückt, zur Vertheidigung der dor-
rLandcHgrenzi'u, einzetne Compagnien bestanden Gefechte, Major
— 39 —
Braesier mit einem Streif-Corps in Valiusa trieb bei Cassotta eine über-
legene Anzahl italienischer Insurgenten weit über die italienische Grenze
zurück. 22. Juli war das Regiment im Gefechte bei Rivoli, später bei der
Cemirung von Peschiera bis 12. August, dann als Besatzung in Padua, im
September bei den Cernirungs-Truppen von Venedig auf der Strecke von Ca-
sanella bis Mestre am linken Etsch-Ufer. Die zehnte Compagnie war 8. August
im Gefechte bei Bologna. — Die Grenadiere an den Kämpfen der Wiener
Revolution am 6. October betheiligt. Hauptmann von Mose vertheidigte mit
zwei Compagnien das Wiener Zeughaus vom 6. Abends bis zum Morgen des
andern Tages gegen drei Angriffe der Rebellen, denen er in der Wipplinger-
strasse vier gegen das Zeughaus gerichtete Kanonen wegnahm. Das dritte
Bataillon, in der Armee des FM. Fürsten Windischgrätz eingetheilt, war ihätig
bei der Einnahme von Wien, in den Gefechten an der Hemalser Linie
29. und 30. October, stürmte nach heftigem Widerstände der Rebellen die
neunte Division den dortigen Linienwall. — 2. December hatte dieselbe
Division 17. und 18. Compagnie bei Deutsch-Haslau auf der Vorpostenlinie
an der Leitha ein heftiges Gefecht zu bestehen und warf die ungarischen
Insurgenten- Abtheilungen zurück.
1849 waren die beiden ersten Feld-Bataillone thätig bei Unterdrückung der Revo*
lution in Brescia betheiligt. Hauptmann Leschke des Regimentes und Com-
mandant des dortigen Castells zeichnete sich durch die muthige, entschlossene
Vertheidigung desselben rühmlich aus, ebenso die Abtheilungen des Regimentes,
zu welchen auch das nach Italien abgerückte erste Landwehr-Bataillon gehörte,
besonders that sich Lieutenant Adolf Smerczek durch todesmuthige Erstür-
mung mehrerer Barricaden im dortigen Strassenkampfe hervor. Am 30. März,
2. April bis Ende Juni kam das Regiment zum Observations-Corps nach
Vorarlberg.
Die Grenadier-Division machte den Feldzug in Ungarn 1849 mit, zeichnete
sich in mehreren Gefechten, namentlich im Juni bei Schintau und an der
Waag aus.
Das dritte Bataillon war Anfangs als Besatzung in Pressburg, später bei der
Cemirung von Eomom und im Lager bei Acs, machte im I. Armee-Corps
FML. Graf Schlik den Sommerfeldzug in Ungarn mit, war bei der Einnahme
von Raab, den beiden Schlachten von Eomom 2. imd 11. Juli und der weiteren
Vorrückung gegen Arad. Im November
1850 rückte das Regiment im IV. Armee-Corps FML. von Legedics durch Deutsch-
land zur Besetzimg von Holstein, wo es bis März 1852 blieb.
Im Feldzuge
1859 gegen die Francosardcn in Italien focht das Regiment 24. Juni in der
Schlacht bei Solferino mit einem Verluste von 25 Offizieren und über 600 Mann
an Todten und Verwundeten. Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im VHL Armee-Corps der Nord- Armee
in Böhmen eingetheilt, am 28. Juni im Treffen bei Skalic und 3. Juli in
der tichlacht bei EOniggrätz.
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1868 erhielt das Regiment die dunkelblauen WafTeBröcko atatt der btBherigen
weissen.
Im Occupations-Feldzugo in Bosnien
1878 focht das Regiment mit grosser Tapferkeit, aber empfindlichem Verluste
5. and 6. September in den Ctefechten bei Doboj und hatte 4 Offiziere todt,
7 verwundet nebst vieler Mannschaft, im Ganzen 351 Mann verloren.
Tapferkeits*Aiiszeiclijiimgen nnd besonder« DeckwUrdigkeiten.
1G45 Bei Jankau fiel der zweite Oberst von Schiffer in schwedische Gefangen-
schaft.
1716 Oberst Johann Schwenninger sich bei Peterwardein durch ruhmvolle Führung
des Regimentes hervorgetban.
1729 bis 1732 diente der spätere bekannte Oberst und Panduren-Commandant Franz
BaiOQ von der Trenk in diesem Regimente als Fähnrich und Lieutenant.
1746 Beim Zuge in die Provence zeichnete sieb Ohcrstlieutenant Baron Friedrich
Bttlow bei Einnahme der Inseln St. Honorat und St. Margareth 15- De-
cember aus.
1757 Bei der Btokade von Liegnitz durch die Preussen zeichnete sich der sggre-
girte Oberst Friedrich Baron Bdlow abermals ans, erlangte freien Abzug 28-
December 1757, wurde 1758 GM. und MTO.-R.
1758 Bei Hochkirch that sich Regiments-Commandant Oberst Caspar Baron Triüs
14. Ootober 1758 durch Eroberung einer wichtigen Anh5be hervor, ebenso
später bei Meissen 1759 und bei Torgau 17G0. — Er wurde 1760 MTO.-ß.
1760 Lieutenant Biller sich beim Sturme auf Glatz ausgezeichnet.
1793 Im Gefechte bei Bellheim 17. Mai sowie 11. September bei Bondenthal wurde
Major SchrOckinger, bei letzterm auch Oberst Josef Badder, der mit einer
Division drei Kanonen eroberte, und bei Biedhcim 18. November Major
Francault, der venvundet wurde, und Hauptmann Adamy angcrUhmt^ ebenso
bei Froschweiler 16. bis 18. December die Hauptleute Latsclier und Eautz.
1799 In den Relationen des Divisionlirs FML. Grafen Bellegardc und des Armec-
Commandanten FZM. Baron Kray, erstere Über die Schlacht bei Novi, wurde
das Regiment; letztere über das Treffen bei Fossano dessen Oberst von
Schiöckinger sehr belobt; ebenso in jener des FML. Fürsten Johannes
Liechtenstein über das Gefecht bei Mondovi ein gSänzender entscheidender
Bajonn et -Angriff des Regimentes hervorgehoben. Namentlich wurden in den
Berichten dieses Fcldzugca das tapfere Benehmen der Hauptleute Roy und
Hustiaiiy, soivii' <ti - Oberlieutenantä Bosraann angerühmt.
Itaron Robert Swinbume wurde für die tapfere Vertheidi-
(/paaaes, im folgenden Jahre MTO.-R.
-i'nborg nennt in seinem Berichte unter den Ausgezeichneten
* ^bersten Robert Baron Swinborne, OberstUcutenant Carl
— 41 —
Baron Fürstenwärther, Oberlieutenant Gastgeb und Lieutenant Kramer des
Regimentes.
1810 erhielt das Begiment statt der bisherigen ponceaurothen^ die noch gegen-
wärtige grasgrüne Egalisirung.
1811 (Capitänlieutenant Laurenz Kurz des dem Segimente zugetheilten Landwehr-
Bataillons wurde für die tapfere Vertheidigung von Gh'nzendorf nachträglich
MTO.-R.)
1814: Der Divisionär FML. Graf Fresnel belobt in seinem Berichte über das Gefecht
bei Dionville 1. Februar das tapfere umsichtige Verhalten der beiden Majors
Koch und Bongard und des Hauptmanns FösseL
1815 Für Macon 11. Juli wurde dem Regiments-Commandanten Oberst von Giesl
die Allerhöchste Zufriedenheit SM. des Kaisers zu Theil. GM. Pflüger hatte
in seinem Berichte an das Armee-Corps-Commando bei gleichem Anlasse
den Major Bongard, Commandanten der II. Sturm-Colonne, und neun Ofiiziero
lobend empfohlen. Ein Feldwebel erhielt die goldene, zwei Unter-Offiziere
die silberne Tapferkeits-Medaille.
1848 Oberstlieutenant Josef Baron Hohenbruck und Major Ludwig von Brassier
hatten sich als Commandanten von Strcif-Colonnen in Süd-Tirol ausgezeichnet.
1848 Hauptmann Josef Mose von NoUendorf erhielt für Vertheidigung des Wiener
Zeughauses 6. October später OEKO.-R. 3.
1849 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien und Ungarn. OLO.-R. Lieute-
nant Adolf Smerczek. OEKO.-R. 3. Hauptmann Carl Leschke. MVK. Die
Hauptleute Baron Haugwitz, Naske, die Oberlieutenants Weigl und Mas-
sauer. Die Mannschaft erhielt 1 goldene, 8 grosse und 30 kleine silberne
Tapferkeits-Medaillen .
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien. OEKO.-R. 3. Regiments-Cora-
mandant Oberst Ferdinand Lindner. MVK. Die beiden Majore Hermann
Hai*tenthal und Eduard Suchanek, die Hauptleute Florian, Baumann, Anders,
von Low, die Oberlieutenants Albinsky, von Dutkiewicz imd Pilzinger, die
Lieutenante Rosenbaum, Richly und Pössl ; — nachträglich noch Hauptmann
Bayer.
Wa] Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen. OEKO.-R 3. Regiments-Com-
mandant Oberst Carl Kirchmayer. MVK. Die Hauptleute Hiefer, Kamler,
die Oberlieutenante Geutebrück, Berger, Adamek.
1B78 Für Auszeichnung im Occupationsfeldzuge in Bosnien. OEKO.-R. 3. Major Carl
Sehmidi, die Hauptleute Moriz Berger und Anton Martinek MVK. die Haupt-
leute Carl Höpler, Carl Kristen, Franz Koller, die Oberlieutenants Franz
Klein t, Carl Freiherr von Skal, Carl Heiler; Lieutenant (in der Reserve)
Carl Schwabe. Die allerhöchtc Belobung den, dem Generalstabe zugetheil-
ten Hauptmann Heinrich Janovski, die Hauptleute Martin Dragica, Josef
Kfiwda, die Oberlieutenants Ferdinand Rummel, Johann Watzal (in der Re-
serve), die Lieutenants Anton Rischanek, JuUus Zednik (in der Reserve),
Lambert Pliczka, Theodor Czasson, Wilhelm Vock. Die Mannschaft erhielt
— 42 —
2 goldene, 16 silberne Tapferkeits-Medaillen I., 48 II. Classe und 43 Be-
lobungen.
Vor dem Feinde gebliebene Conunandanten und Stabsoffiziere.
1647 Oberst Knering, erster Regiments-Commandant f bei der Belagerung von
Iglau im November.
1676 Regiments-Inhaber FML. Hubert Marchese Pio di Savoya durch eine
Kanonenkugel getödtet an der Spitze des Regimentes beim Sturme auf
Philippsburg.
1691 Oberstlieutenant Reichard Graf Starhemberg f in der Schlacht bei Szlan-
kamen.
1809 Major Wilhelm Baron Biela beim Sturme auf den Wald bei Dinzling f
19. April.
1809 Oberstlieutenant Arnold Mayblümel f in der Schlacht bei Wagram 6. Juli.
1866 Major Ferdinand Freund f in der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT W' 9
(1874.)
FRIEDRICH FREIHERR PACKENJ VON KJELSTÄDTEN.
Dunkelblaue Waffenröcke^ apfelgrüne Egalisifung^ gelbe Knöpfe.
ErgänzuDgsbezirkBstation: Stryi,
Inhaber:
1725 im Mai aus den beiden Wallo
nischen Fuss- Regimentern Los
Rios und Boumonville errichtet
und in der Niederländischen See-
stadt Ostende aufgestellt.
1725 FM. Don Francesco Gutibrez
Marchese de Los Rios f lOSjährig
zu Brüssel 23. März 1775.
1 775 FM. Carl Graf CLERPArr MTO.-GK.
t zu Wien 2L Juli 1798.
1798 bis 1802 unbesetzt.
1802 FM. Adam Fürst Czartoryski-
Sangusco f zu Sieniawa in Ga-
lizien 23. März 1823.
1823 bis 1825 unbesetzt.
1825 FML. Friedrich Fürst Bekthbim
Stbinfurt MTO.-R. t zu Villa-
Franca 12. October 1839.
1839 FZM. Proup Graf Hartmanx-
KLARSTBiN f ZU Prag 1869.
1869 FZM. Carl Freiherr von Mertens
t zu Wien 1874.
1874 FZM. Friedrich Freiherr von
Pakeny von Kielstädten MTO.-K.
Stellvertreter des Ober-Comman-
danten der Landwehr.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im österreichischen Erbfolgekriege kam diess Regiment zum erstenmale gegen
den Feind und war mit zwei Bataillons und den beiden Grenadier-Compagnien
im Feldzuge
1743 in der sogenannten pragmatischen, vom Könige Georg II. von England be-
fehligten Armee eingetheilt. Es focht zum ersten Male 1743 27. Juni in
der Schlacht bei Dettingen, wo es an dem glänzenden und erfolgreichen
Angriffe des FML. Prinzen Salm auf die entgegenrückenden französischen
Garden ehrenvollen Antheil nahm und eine Fahne eroberte. 1744 war
es im Corps des Herzogs von Aremberg, 1745 in der Armee des FM.
Ghrafen Traun und machte den Feldzug am Main, 1746 11. October in der
^- 44 —
Schlacht bei Rocoux, 1747 2. Juli in jener bei Lawfeld, und 1748 zeichnete
es sich in der Vertheidigung von Mastricht unter den Besatzungstruppen
ungemein aus.
Im siebenjährigen E^riege focht das Regiment
1757 6. Mai in der Schlacht bei Prag mit grosser Auszeichnung, besonders dessen
Grenadier-Compagnien, — ebenso 18. Juni in der Schlacht bei Kolin, wo
Oberst Marquis de Los Rios dasselbe mit vorzüglicher Tapferkeit gegen den
Feind fUhrte, und wesentlich zum Ruhme jenes Tages beitrug. Im Treffen
bei Görlitz 7. September drang Oberstlieutenant Baron Pasteeis mit vier
Grenadier-Compagnien einer der Ersten in die feindlichen Verschan-
zungen mit dem Bajonnete ein, und behauptete die gewonnene Stellung.
Das Regiment war femer 22. November in der Schlacht bei Breslau
und am 5. December in jener bei Leuthen, wo Oberst Graf Murray dasselbe
viermal zum Sturme fUhrte. — Das dritte Bataillon in der der französischen
alliirten Armee zugetheilten Brigade des GM. Dombasle focht 22. Juli in
der Schlacht bei Hastenbeck. 1758 14. October in der Schlacht bei Hoch-
kirch war das Regiment beim Ueberfalle auf das feindliche Lager eines
der Ersten der Stürmenden und eroberte eine Fahne, 1759 12. August
focht das Regiment im Loudon'schen Corps in der Schlacht bei Kunnera-
dorf, wo sich die Grenadier-Division hervorthat, aber alle ihre 0£Bziere
verlor, 1760 23. Juni war das Leib-Bataillon und ^e Grenadier-
Division bei Erstürmung des verschanzten feindlichen Lagers bei Lands-
hut, — später Ersteres bei der Belagerung von Glatz, 15. August die
Grenadiere in der Schlacht bei Liegnitz, 1761 im Corps des FZM.
London des Regiment, sowie 1762 bei der Haupt-Armee des FM. Grafen
Dann und im Gefechte bei Peyle, ein Detachement in der belagerten
Festung Schweidnitz.
1778 Im baierischen Erbfolgekriege waren das Leib-Bataillon und die Grenadiere
bei der Armee in Böhmen.
In der Brabanter Revolution zeichnete sich das Regiment durch
seine loyale Haltung und Tapferkeit aus. Das erste Bataillon, in Gent
stationirt, theilte das Geschick der dortigen Besatzung, wegen Mangel an
Munition im November
1789 capituliren zu müssen. Die übrigen Regiments- Abtheilungen waren theils
vereint, theils einzeln 1790 in den beiden Gefechten bei TEtoile, bei Er-
oberung des feindlichen Lagers bei Aube, beim Ueberfalle auf das Lager
bei Solieres, den Vorposten -Gefechten bei Haltin (17. Jänner, 18. Mai,
3. und 8. August), mit vorzüglicher Auszeichnung bei dem Angriffe auf das
grosse feindliche Lager bei Andennes 31. August, wo Oberstlieutenant
Baron Vogelsang an der Spitze seines Bataillons den feindlichen linken
Flügel überfiel, und durch seine Tapferkeit und umsichtigen Disposi-
tionen zur vollständigen Niederlage desselben beitrug. — Das zweite Bataillon
und die Grenadiere waren 22. September im Gefechte bei Assesse.
Im Kriege gegen die französische Republik waren
— 45 —
1792 29. April sechfi Compagnien im Gefechte bei Toumay, bei der Be-
rennung der Stadt und Festung Lille und der Einnahme der Vorstädte
29. September that «ich das zweite Bataillon hervor und zwang un-
geachtet dreifacher Verhaue mehrere französische Bataillone zum Rtickzuge.
Das dritte BataiUon war 13. September im Gefechte bei St. Croix aux
bois, — endlich die beiden ersten Feld-Bataillone 30. April in einem Gefechte
in der Gegend von Corioule.
1793 die Ghrenadier-Division 3. März im Treffen bei Aldenhove — in der Schlacht
bei Neerwinden 18. März, im Gefechte bei Onnaing I.Mai und in der Schlacht
bei Famars 23. Mai. — Das Regiment war bei der Belagerung von
Valenciennes, im Gefechte bei Cysoing 26. August. — Die Grenadiere
29. September bei Forcirung des Sambre-Ueberganges; andere Regiments-
Abtheilungen bei Denain 21. October, bei Orchies 23. October, wo sich
das zweite Bataillon durch einen glänzenden Sturm auszeichnete. Das
Regiment beim Angriffe auf Marchiennes 30. October machte mehrere 100
Gefangene und eroberte drei Geschütze.
Im Feldzuge
1794 war das Regiment in den Gefechten bei Moscron, Courtrai, bei der Ein-
nahme von Warwicky bei Erstürmung von Roubesque, bei Hoghlede, be
dem Entsatzversuche auf Ypem, bei Epiimont, Herve und Clermont. — Die
Grenadiere bei Erquelines, bei Charleroi; in den beiden Sehlachten bei
Fleurus 16. und 26. Juni.
1795 marschirte das seit mehreren Jahren als Besatzung in der Festung Luxemburg
detachirte dritte Bataillon in Folge der Capitulation 7. Juni nach Böhmen,
10. November focht das erste Bataillon in der Schlacht an der Pfriem —
die Grenadier-Division war im November bei der Belagerung von Mann-
heim. 1796 waren die Grenadiere 15. Juni im Treffen bei Wetzlar, das erste
Bataillon im Gefechte bei Kircheip 17. August und Sulzbach und beide
Abtheilungen in den Schlachten von Amberg und Würzburg 24. August
und 3. September.
Im Feldzuge
1799 stand das Regiment im Corps des FML. Grafen Bellegarde in Tirol,
und focht das erste Bataillon 25. März unter der tapfem Führung seines
Obersten de la Marseille bei Schluderns, 4. April bei Taufers, 2. Mai bei
Lewin im Engadein, kam im Mai nach Italien zur Blokade von Alessan-
dria. — In der Schlacht an der Trebbia 17. bis 19. Juni fochten die
Grenadiere mit besonderer Auszeichnung unter Führung des Interims-Ba-
taillons-Commandanten Hauptmann l'Olivier. Sie eroberten zwei verlorne
Geschütze wieder zurück, zwangen die feindliehe Infanterie zum Rück-
zuge, durchwateten einen Arm der Trebbia, trieben den Feind gänzlich
auf das rechte Ufer zurück, attakirten mit dem Bajonnete selbst die feindliche
Cavallerie und unterstützten eine Attake der kaiserlichen Dragoner auf das
Wirksamste. Später kamen die Grenadiere gleichfalls zur ßlokade von
— 46 —
Alessandria, dann zu jener von Tortona, waren im Treffieoi bei Sevigliano
18. September, im Gefechte bei Douero 6. April und bei Erstürmung der
Vorstädte von Mondovi 13. November.
Im Feldzuge
1800 war ein Bataillon und die Grenadiere bei der Armee in Deutschland und
fochten 3. Mai in der Schlacht bei Engen, 5. Mai bei Mösskirch, 9. Mai im
Treffen bei Biberach 5. Juni in den Gefechten an der Iller und am 3. De-
cember in der Schlacht bei Hohenlinden.
Im Feldzuge
1805 waren das erste, dritte und vierte Bataillon als Besatzung in Memmingen
und geriethen in Folge der dortigen Capitulation in Kriegsgefangenschaft.
Das zweite Bataillon focht in der Schlacht von Austerlitz in der vierten Co-
lonne beim Sturme auf die Höhen von Pratzen.
Im Feldzuge
1809 focht das erste Bataillon 19. April im Gefechte bei Dinzlingen, das Re-
giment 21. April bei Schneidert und Ober-Leuchling, 22. April im Treffen
bei Eckmühl mit beträchtlichem Verluste. In der Schlacht bei Aspern: 21.
Mai war das erste Bataillon unter Hauptmann Dagrado beim Sturme aut
Esslingen, das zweite Bataillon wies einen Angriff der französischen Cürassiere
zurück und verfolgte diese, 22. Mai wies das Regiment alle Angriffe der fran-
zösischen Garde bei Esslingen blutig zurück und hatte an beiden Tagen Ge-
sammtverluste von mehr als 900 Mann Todte, Verwundete und Vermisste. Bei
Wagram waren nur die Grenadiere am Kampfe um Aderklaa betheiligt; —
das Regiment 10. Juli im Gefechte bei Schöngrabem, 11. Juli in jenem an
der Thayabrücke bei Znaim.
Im Auxiliarkriege
1812 gegen Russland focht das zweite Bataillon 5. August bei Kartusza Bercza,
8. August bei Siechnowitze, 21. August bei Mokrany, 12. August in der
Schlacht bei Podubnie, 25. August bei Stara Wieszna und 8. October bei
Wizalky.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment 26. und 27. August in der Schlacht bei Dresden, 30. August
in der Schlacht bei Kulm, wo es das Dorf Karbitz erstürmte, Feldwebel
Ribarz eroberte 2 Kanonen, am 17. September mit besonderer Auszeichnung
im Gefechte bei Arbesau, 17. October bei Leipzig im Kampfe um Dölitz
tliaten sich die neunte und zehnte Compagnie besonders hervor, — 19. Oc-
tober, dem dritten Schlachttage, kämpfte das Regiment noch mit sich zurück-
ziehenden feindlichen Arriere-Gardgp und machte viele Gefangene.
Im Feldzuge
1814 war dasselbe 11. März im Treffen bei Macon, 18. März bei St. Georges, 20.
März im Gefechte bei Dardilly. — Das erste Bataillon bei der Blocade von
Hüningen. Die Grenadiere im grossen Hauptquartiere beim Einzüge in
Paris; — 1815 nur die Grenadiere im Reserve-Corps ausmarschii*t, und
im grossen Armeelager bei Dijon.
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1821 war das Regiment im kurzen Feldzuge gegen Piemont.
In der Kriegs-Epoche
1848 war die Grenadier-Division in den Gefechten und bei der Einnahme
von Wien 28. bis 31. October beim Angriflfe der Jägerzeile und des Odeon
Gebäudes und 30. October im Treffen bei Schwechat, das erste Bataillon
im November und December im Corps des FML. von Simunich im Schar-
mützel bei Brezowa, bei Hradestyc, 6. December im Gefechte bei Liesko
und 16. December bei der Einnahme von Tymau. — Das zweite Ba-
taillon war im December im Armee-Corps des FML. Grafen Schlik 11. De-
cember im Gefechte bei Budamer und 28. December in jenem bei Szieszo. —
Das dritte Bataillon 1. und 2. November beim Bombardement von Lemberg.
Im Feldzuge
1849 war das erste Bataillon im März und April bei der Einschliessung von
Eomom ; — das zweite Bataillon 4. Jänner in der Schlacht bei Kaschau,
wo die zwölfte Compagnie ein Geschütz mit Sturm genommen hatte^
19. Jänner im Gefechte bei Szanto, 22. Jänner im Treffen bei Tarczal,
23. Jänner im Gefechte bei Kereszthur, 31. Jänner bei Tokai, 8. Februar
bei Hidas Nemethy, 27. Februar in der Schlacht bei Kapolna, wo es im
heftigsten Kugelregen eine wichtige steile Höhe erstürmte und die vierte
Division unter dem tapfern Hauptmann Hubatschek einen Wald von
feindlichen Grenadieren säuberte, und viele Gefangene machte. Das Ba-
taillon war ferner 2. April im Gefechte bei Hatvan und 6. April im Treffen
bei Iszaszeg, im April stand es am Rakos bei Pest. Das dritte Batail-
lon war bei dem nächtlichen Ueberfalle des GM. Baron Barco auf die In-
surgenten bei Tomya und Nowoselica. 20. und 21. März und beim Angriffe
dieses Generals auf Munkacs 22. April.
Im Sommerfeldzuge
1849 waren die drei Feldbataillone im I. Armee-Corps FML. Graf Schlik ver-
eint und zwar beim Angriffe und der Einnahme von liaab 28. Juni,
in den beiden Schlachten von Eomorn 2. imd 11. Juli, wo sie namentlich
in der ersten grosse Verluste beim Sturm auf die dortigen Verschanzungen
erlitten. — Das dritte Bataillon 10. August im Gefechte bei Dreispitz;
das erste und dritte Bataillon besetzten am 17. August Arad, das zweite
Bataillon wurde auf Streif-Commando nach Radno entsendet. Die Grena-
diere waren in der Garnison Wien geblieben, imd das erste Landwehr-
bataillon kam nach Südtirol, wo es Compagnieweise Besatzungen bildete.
Im Feldzuge
I^o9 gegen die Franco-Sarden in Italien, focht das Begiment mit vorzüglichem
Kuhme in der Schlacht bei Magenta 4. und ö* Juni, bei Buffalopa und
insbesondere beim Sturme auf Marcallo gegen weit überlegene Abthei-
lungen der französischen Armee-Division Espinasse, dreimal warf es das
zweite Zuaven-Regiment zurück, aber zwei Brigaden kamen diesem zu
Hilfe und warfen sich auf das Begiment — Im erbitterten Handgemenge,
Mann und Mann, thaten Bajonnet und Kolben das Ihre. Das brave Re-
- 48 —
giment war nahezu decimirt, ganze Reihen waren von den mörderischen
Salven niedergeschmettert. 15 Offiziere und 40 Mann waren todt, 24 Offi-
ziere imd 1149 Mann, wovon die meisten schwer verwundet, geriethen in
Gefangenschaft. — In der Schlacht bei Solferino 24. Juni that sich das Re-
giment im Kampfe um die Häusergruppe bei Casanuova durch Tapferkeit
abermals hervor und das vierte Bataillon bestand ein glänzendes Ge-
fecht bei Pozzolengo.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im VI. Armee-Corps der Nord-Armee
eingetheilt und focht 27. Juni im Treffen bei Wysokow, und in der Schlacht
bei Königgrätz 3. Juli mit besonderer Tapferkeit beim Angriffe auf das Dorf
Rozbercic. — Das vierte Bataillon war bei der Armee in Italien,
Anfangs als Besatzung in Verona, kam es Mitte Juli nach S(ld-Tirol und
focht meist Abtheilungsweise, 23. Juli im Gefechte bei Levico, sowie bei
Casacire und Caiceranica u. a.
Tapferkeitfl-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1748 In der Belagerung von Mastricht bei den mehrmaligen stattgehabten Aus-
fallsgefechten that sich im April der Regiments-Commandant Oberst Marquis
Deynse sowohl durch persönliche Tapferkeit als umsichtige Führung hervor.
Der berühmte französische Marschall Graf Moriz von Sachsen belobte das
Regiment und sagte bei dessen Ausmarsche am 10. Mai in Folge der durch
die Friedenspräliminarien erfolgten Uebergabe jenes Platzes: „dass er nur
die Grünen sehen woUe, denn von den gelben Holländern sei er kein
Liebhaber".
1758 Bei Wiedereroberung des Dorfes Ea*zehorz in der Schlacht bei Kolin nahm
Fähnrich d'Angrie mit 50 Freiwilligen eine Kanone. Grenadier-Hauptmann
Pasteeis hatte sich ebenfalls ausgezeichnet und Oberst Marquis Franz de
Los Rios wurde fiir Kolin im Jahre 1758 MTO.-R.; ebenso für Görlitz
Oberstlieutenant Johann de Pasteeis 1758 MTO.-R.
17G0 Oberst Jaköb Graf Murray de Melgum wurde für ausgezeichnete Führung
des Regimentes bei Hochkirch nachträglich MTO.-R.
17G0 Die Relation über die ^ahJacht bei Landshut belobt das tapfere Benehmen
des Oberlieutenants Prinz^e Gavre.
1 7G2 In Schweidnitz hatten sich die Hauptleute de Solares und von Linden, sowie
Oberlieutenant Laspiur Marquis de Vilalta bei den verschiedenen Ausßlllen
hervorgethan.
1790 OberstlieutenAit Ludwig Baron Vogelsang wurde fiir Andennes MTO.-R., bei
dieser Gelegfiheit wurden belobt die Lieutenants Baron Ponti, Gallet, de
Chapuy, Baron Lederer und Chevalier de Ruiz. Lieutenant Dumont ausser
der Tour zum Oberlieutenant, Grenadier-Feldwebel Godron mit Uebergehung
der Fähnrichs-Chargo zum Lieutenant befördert, ein Corporal erhielt die
silberne Medaille. — Bei Lille wurden belobt: Oberst Baron Vogelsang,
- 49 —
Major Chevalier de Ribeaucourt, 4 Hauptleute, 5 Ober- und 5 Unterlieute-
nants, 3 Fähnriche 5 2 Cadetten erhielten die goldene, 2 Mann die silberne
Tapferkeits-Medaille, 6 Mann Geldbelohnungen.
1793 Oberstlieutenant Oraf Briey, Grenadier-Bataillons-Commandant, wurde bei
Famars belobt. — Bei Orchies wurde Major von Wouwermanns, — bei
Marchiennes Oberst Baron Vogelsang, Major Carl Baron Spangen, die
Hauptleute Seiwinger, du Jardin, Vemicourt, Oberlieutenant Baillou und
Lieutenant Duchesne besonders belobt.
1795 Grenadier-Oberlieutenant Gabriel Baron CoUenbach, welcher, wie die Re-
lation des G. d. Cav. Grafen Wurmser wörtlich lautet: an der Spitze einer
freiwilligen Abtheilung beim Angriffe auf die Verschanzungen bei Mannheim
10. November „wahre Heldenthaten" verrichtet habe, wurde 1796 MTO.-R.
1796 Das zweite und dritte Bataillon wurde wegen grosser Verluste in Böh-
men neu formirt.
1799 FML. Graf Bellegarde belobt in seinem Berichte: den Oberst La Marseille
und Hauptmann Baron Ponti über das Gefecht bei Schludems, — bei
TauflFers die Hauptleute Mennersdorf und Baron Ponti, Oberlieutenant Badale ;
Corporal Bergibaud, der nach Verwundung aller Offiziere das Commando
einer Compagnie übernahm, dieselbe flinf Stunden commandirte und zum
Sturme vorflihrte, erhielt die goldene Tapferkeits-Medaille. — Hauptmann
Ludwig von TOlivier wurde fiir sein ausgezeichnetes Benehmen an der
Trebbia ausser Capitel 1799 MTO.-R. — Im October gab das Regiment
ein Bataillon zur Errichtung des 63. (jetzt 55.) Infanterie-Regimentes ab. —
Oberstlieutenant von Wouwermanns, Grenadier-Bataillons-Commandant, wurde
bei Mondovi belobt.
LSOO In der Schlacht bei Hohenlinden 3. December belobt die Relation das
tapfere Benehmen des Obersten Grafen Carl Spangen.
J801 wurde das Regiment galizisch.
1805 Bei Austerlitz erhielt der Interims- Commandant des zweiten Bataillons
Hauptmann Graf Orlandini vom Divisionär FML. Grafen Kolowrat ein glän-
zendes schriftliches Zeugniss über seine bewiesene Tapferkeit und Umsicht.
1809 Bei Eckmülil wurden Oberst Baron Watlet und Oberstlieutenant Baron Mac
Elligot belobt.
Generalissimus Erzherzog Carl dankte dem Interims-Regiments-Commandanten
Major Chevalier de Mesmacre persönlich am ersten Schlachttage von Aspern
ftlr die vorzügliche Haltung des Regimentes. In der Relation erscheinen unter
den Ausgezeichneten bei Aspern: Oberst Baron Watlet, der am Schlachtfelde
zum GM. befördert wurde, Hauptmann Dagrado, Oberlieutenant Romain;
5 Unteroffiziere erhielten silberne Tapferkeits-Medaillen. — Bei Znaim wurde
3Iajor Chevalier de Mesmacre belobt
1812 In den Relationen über die Gefechte dieses Feldzuges werden: Major Che-
valier de Mesmacre und Hauptmann Ringelsheim wiederholt wegen ihres
ausgezeichneten Verhaltens angerühmt.
TlifUiieiniit Gedenkblfttter. 4
\
— 50 —
1813 Feldwebel Ribarz erhielt bei Kulm die goldene Tapferkeits-Medaille.
Im Gefechte bei Arbesau belobt die Relation den Oberstlieutenant Carl Graf
Langier, die Hauptleute Ringelsheim, Mona, Kaiser, Krail, Wouwermanns.
Zwei Mann erhielten silberne Medaillen. Hauptmann Josef Ringelsheim
wurde wegen Auszeichnung bei Leipzig sogleich nach der Schlacht zum
Major befördert.
1848 Oberstlieutenant von Gayersfeld und Hauptmann de Kin wurden bei Tymau
belobt. Die Mannschaft erhielt eine goldene, drei grosse und eine kleine
silberne Medaille.
1849 Major Friedrich Baron PiatoUi erhielt für sein ausgezeichnetes Verhalten bei
Kaschau OEKO.-R. 3. — Hauptmann Hubatschek imd Lieutenant Gu-
genmoss erhielten OEKO.-R. 3. ; Major Baron PiatoUi und Lieutenant Gugar
wurden belobt; die Mannschaft erhielt 2 grosse und 4 kleine silberne Me-
daillen, sämmtlich für Kapolna. — Bei Iszaszeg wurden 4 Offiziere belobt,
zwei Mann erhielten die kleine silberne Medaille.
1849 In der ersten Schlacht von Komorn hatte Lieutenant Makowsky einen Mörser
erobert und erhielt OEKO.-R. 3., die Mannschaft 2 grosse und 17 kleine
silberne Medaillen.
Am Schlüsse des Feldzuges 1849 erhielten für ihre Auszeichnung MVK. : die
Hauptleute Hubatschek, Sied, de Kin, Lauko, Janczalek ; die Oberlieutenants:
Pokomy, Grigar, von Begg, die Lieutenants: Gugenmoss, Merunowicz,
Wassinger.
1859 Für Auszeichnungen bei Magenta 4. Juni: ÖLO.-R. Oberst Carl Hubat-
schek, Major Carl von Petit. OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Franz Friedrich
von Stromfeld, die Hauptleute Bonjeau, Ingerl und Schmidt. MVK. Major
Friedrich Ritter von Merkel, die Hauptleute Grubisich, Grenso, Berg^-
müller, Graf Hartmann, die Oberlientenants Nettoliczka, Langner, die Lieute-
nants Dreagaro und Bilecky. Vier Offiziere die Allerhöchste Belobung.
Regiments-Caplan Lytinski das GGV.-K. Die Mannschaft 2 goldene, 8 grosse
und 39 kleine silberne Medaillen.
1859 Für Auszeichnung bei Solferino 24. Juni: OEKO.-R. 3. Hauptmann Carl
Conte Bussi. MVK. Major Wilhelm v. Federmayer, Lieutenant Emil Medyeki
16 Offiziere die Allerhöchste Belobung, die Mannschaft 8 grosse und 4H
kleine silbeme Medaillen«
186G Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen und Süd-Tirol: MVK. Oberst-
lieutenant Ferdinand Edler von Rueber, die Majore Carl Ochtzim und
Gustav Baron De Vicq de Cumptich, die Hauptleute Dittl, Kitter von Sma-
lawski, Müller und Ikalowicz, Oberlieutenant von BoUa. 8 Offiziere die
Allerhöchste Belobung, die Mannschaft 3 grosse und 24 kleine silberne
Medaillen.
1868 erhielt das Regiment die dunkelblauen Waffenröcke statt der bisherigen
weissen.
— 51 —
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere*
1792 Major Cheyalier de Ribeaucourt f im Gefechte bei Corioule 30. November.
1849 Major Friedrich Baron Piatolli f im Treffen bei Jszaazeg 6. April.
1859 Oberst Regiments-Commandant Carl Hubatschek f an seinen bei Magenta
erhaltenen Wmiden zu Lodi 7. Juni.
1859 Oberstlieutenant Franz Friedrich von Stromfeld f an den Folgen seiner
Verwundung bei Magenta^ zu Verona 17. Juni.
1
Gali2isches
INFANTERIE-REGIMENT N«- 10-
(1869.)
FZM. HEINRICH FREIHERR VON HANDEL
Dunkelblaue WaffenröcJce, papageigrüne Egalisirung, weisse Knopfe.
ErgänzuDgsbezirksstation : Przrmvsl.
Inhaber.
1710 in Böhmen errichtet. Markgraf von Anspach-Bayret tu
1710 FZM. Friedrieh Heinrich Prinz f 5. Jänner 1806.
WCrttemberq (erhielt 17 17 ein Cti- igOG FML. Anton FreiheiT von Mit-
rassier-Regiment). trowski Vice-Commandant von
1718 FZM. Friedrich Ludwig Prinz 1 Wien, f daselbst 30. September
von Württemberg f in der 1809.
Schlacht bei Guastalla 19. Sep- ; jggg pjjL Franz Freiherr Reiskv von
tember 1734. Dübenttz f 1817.
1734 FML. Georg Baron Lindesheim ...„ tt^tjx^ ai • n c lur
. r* Q. il817 FZM. Alois Graf Mazuchklli
LV T ' :. . t:i X o . T> I feierte 17. Jänner 1867 das fünf-
1740 FM. Ludwig Ernst Prinz Braix- I • •„u • t u-it • t
xnr jL ^nan zigjährige Jubiläum seiner In-
haberswürde -^ 1869.
sciiweig-WolfenbCttel f 1790.
1790 FML. Carl Baron Keuhl MTO.-R. „ • • i i.. .,.
t zu Prag 11. December 1798. j 1869 iZM. Hemrich Jreiherr von
1798 bis 1802 unbesetzt.
1802 Christian Friedrich, der letzte
Handel.
Feldzüge und wichtige Eriegs-Ereignisse.
Im Türkenkriege war das Regiment
1716 in der Schlacht von Peterwardein 5. August; — im September bei der Be-
lagerung von Temesvar und dem Sturme auf die dortige Palanka, (3. October)
1717 bei der Belagerung und in der Schlacht bei Belgrad (17. August.)
1735 Im polnischen AV«ihlkriege machte es den Feldzug am Rhein mit.
Im österreichischen Eibfolgekriege bei der pragmatischen Armee eingetheilt,
focht es
1743 27. Juni in der Schlacht bei Dettingen, 1745 in der Armee des FM. Grafen
Traun am Main, 1746 in der Niederlande, hatte im April d. J. Haupt-
- 53 —
mann Majole das Schloss zu Mecheln tapfer vertheidigt, wurde aber durch
gänzlichen Mangel an Munition und Proviant zur Capitulation gezwungen
(sein Commando zählte nur 60 Mann); 11. October war das Regiment in
der Schlacht bei Rocoux und 1747 2. Juli in jener bei Lawfeld.
Im siebenjährigen Kriege:
1756 1. October erlitt es in der Schlacht bei Lobositz grosse Verluste, war 1757
6. Mai in der Schlacht bei Prag, sodann unter den Besatzungs-Truppen der
belagerten Stadt Prag, focht 22. November in der Schlacht bei Bres-
lau und 5. December in jeher bei Leuthen. 1758 14. October bei Hoch-
kirch, 1760 ein Bataillon unter Oberstlieutenant Baron HassUnger in der
Belagerung von Dresden; — das Regiment 3. November in der Schlacht
bei Torgau, auch war es in diesem Jahre bei der Unternehmung des FZM.
Grafen Lacy auf Berlin, 1761 bei der Armee in Sachsen; 1762 wirkte das-
selbe ruhmvoll mit bei dem Angriffe auf die feindlichen Verschanzungen
bei Pretschendorf; — 29. September griff an der Spitze der Grenadiere
Major Carl Graf Erbach-Schönberg die feindliche Verschanzung hinter
den Tharanter Waldungen bei Horta an, bemächtigte sich derselben, ungc
achtet der tapfersten Gegenwehr, nahm den feindlichen Commandanten ge-
fangen, und eroberte zwei Geschütze.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778/79 war das Regiment bei der Haupt- Armee in Böhmen.
Im Türkenkriege
1788 war es bei der Belagerung und Einnahme von Sabacz, 1789 die beiden ersten
Feldbataillone bei der Belagerung und Eroberung von Belgrad, und hatten
auf dem Berge Dedina das Lager bezogen.
1790 war es bei der in Mähren aufgestellten Observations- Armee gegen Preussen
Im Kriege gegen die französische Republik focht dasselbe
1793 im Treffen bei Tirlemont, wo es starke Verluste erlitt, — 9. September war
eine Compagnie bei der Einnahme des verschanzten feindlichen Lager
Annapes nächst Lille; 24. October haben sich zwei Divisionen bei Ver-
thcidigung der Posten von Orchies besonders tapfer gehalten, Capitän-
Lieutenant Richter und Lieutenant Reinhard eroberten zwei Geschütze.
30. October ein Bataillon bei der Eroberung von Marchiennes ruhmvoll mit-
gewirkt. Major O'Reilly führte mit einer Colonne den Hauptangriff. Beide
Bataillone kamen als Besatzung nach Mastricht, wo dieselben beim Falle
dieses Platzes 1794 in Kriegsgefangenschaft geriethen.
1705 war das reorganisirte Regiment als Besatzung in Wien, kam im Juli nach
Josefstadt und rückte im Februar
17% zur operircnden Annee nach Italien, — Ende April wurde es nach Süd-Tirol
beordert, Ende Mai hatte es die Posten von Torbolo und Nago zu verthei-
digen, vier Compagnien kamen als Besatzung nach Peschiera^ vom 3. Juni
bis 27. Juli war das Regiment zwischen der Etsch und dem Gardasee, sowie
zwischen diesem und dem Lago d'Idrio zu wiederholten Detachirungcn und
— 54 —
Streifungen verwendet. Am 29. Juli war es bei der Einnahme von Salo,
31. Juli im Treffen bei Lonato focht es mit grosser Tapferkeit, aber bedeu-
tendem Verluste, t^nde August kam dasselbe nach Italien, war 14. und 15.
September im Treffen bei Mantua, kam als Besatzung in diese Festung und
gerieth durch die dortige Capitulation vom 2. Februar
1797 in Kriegsgefangenschaft. — Die Grenadiere bei der Armee in Deutsch-
land 1796 16. Juli beim Angriffe auf Limburg an der Lahn. — Abthei-
lungen des Regimentes im Gefechte bei Cagliano 7. November. Das dritte
Bataillon war im April bei der Besitznehmung von Krakau.
1797 2* und 3. März überrumpelte Oberst Graf St. Julien durch nächtlichen
üeberfall die Feste Ossoppo und nahm es ohne Schwertstreich ein. — Im Mai
war das Regiment im Corps des FML. Baron Terzy bei Besitznahme der in
den Friedenspräliminarien Oesterreich zugefallenen Gebietstheile der ehema-
ligen Republik Venedig.
Im Feldzuge
1799 war das Regiment in Italien, Anfangs bei der Belagerung von Mantiia,
focht 15. August sehr tapfer, aber mit grossem Verluste in der Schlacht bei
Novi, — 4. und 5. November im Treffen an der Stura bei Fossano.
■
Im Feldzuge
1800 5. Mai beim Angriffe auf Col di Tenda, wo General Brentano mit dem Re*
gimente auf die feindliche Stellung eindrang; — es erUtt grosse Verluste;
17. Mai im Gefechte bei Machio delle Pietra, 22. Mai kam es als Besatzung
nach Cimeo; — war in der Schlacht am Mincio 25. December und beim
weiteren Rückzuge der Armee.
Im Feldzuge
1805 in Süd-Tirol zur Vertheidigung der dortigen Pässe und Grenzen; die Gre-
nadiere aber in der Schlacht bei Caldiero 30. October.
Im Feldzuge
1809 im I. Armee-Corps Gen. d. Cav. Grafen Bellegarde in mehreren Gefechten in
Baiem, in der Schlacht bei Aspem, wo es den ersten Angriff auf dieses Dorf
von Hirschstetten aus unternahm; der tapfere Brigadier GM. Baron Winzdn-
gerode führte die Bataillone des Regimentes im heftigsten Feuer im Dou*
blirschritte, ohne einen Schuss zu thun, auf den Kirchhof dieses Oi*tes
vor, das erste Bataillon that sich besonders hervor; 5. und 6. Juli focht das
Regiment bei Wagram, und zeichnete sich im Treffen bei Znaim durch
mehrere erfolgreiche und glänzende Bajonnet- Angriffe aus. 11. Juli.
Im Feldzuge
1813 war es bei der Armee des FZM. Baron Hiller in Innerösterreich, 6. Juli im
Gefechte bei Feistritz, und machte im October und November die weitere
Vorrückung nach Italien mit. — Die Grenadier-Division focht mit Aus-
zeichnung 30. und 31. October in der Schlacht bei Hanau. Hauptmann
Weiss erstürmte mit seinen Grenadieren eine Mühle und Schanze, äuaserst
wichtige Positionen, und behauptete diese Stellung gegen die oft wiederholten
— 55 —
heftigsten Angriffe der Franzosen, die er fünfmal zurückjyarf; 31. October
nahm er überdiess mit seiner Compagnie das Steinheimer Thor im Sturme.
Im Feldzuge
1814 war das Regiment vor Mantua, zu den Blokade-Truppen dieser Festung
gehörend.
Im Feldzuge
1815 Anfangs im Armee-Corps des FML, Grafen Nugent, welches gegen Neapel
operirte, im Juli kam es nach Südfrankreich zur Division FML. Baron
Wimpfien, welche die Strasse von Beifort nach Langres und Dijon zu decken,
und im eventuellen Falle das Blokade-Corps von Beifort zu unterstützen
hatte. — Die Grenadier-Division, im Reserve-Corps eingetheilt, war im
Lager bei Dijon.
In der Kri^i-Epoche
1848 waren die beiden ersten Feldbataillone als Besatzung in der Festung
Olmütz; die Grenadier-Division bei den Gefechten und der Einnahme
von Wien, im Prater und der Leopoldstadt im Kampfe 28., 29., 31. October
und 30. October in einer Reservestellung in der Schlacht bei Schwechat, so-
dann permanent in der Garnison Wien. Das dritte Bataillon im Corps
des FML. CJrafen Schlik bei der Vorrückuqg gegen Ungarn im December,
im Gefechte bei Budamcr 11. December und bei Szikszo 28. December.
Das erste Landwehrbataillon war im Sommer 1848 im Venetianischen
erst bei Einschliessung des Castells von Udine, — Palmanuova, und zur Be-
obachtung des Brückenkopfes am Tagliamento, später bei der Cemirung von
Venedig.
Im Feldzuge
1849 war das dritte Bataillon in der Schlacht bei Easchau 4. Jänner, im Ge-
fechte bei Szanto 19. Jänner, bei Tarzal 23. Jänner und 27. Februar in der
Schlacht bei Kapolna, 6. April im Treffen bei Jszaszeg. Mitte April rückten
aus Olmütz die beiden ersten Feldbataillone zur Armee nach Un-
garn, und im Sommerfeldzuge 1849 war das Regiment mit den drei Feld-
bataillons in der Brigade GM. Baron Barco des II. Armee-Corps einge-
thcilt; im Treffen bei Zsigard 16. Juni unterstützte eine Division den Sturm
des zweiten Jägerbataillons auf diesen Ort. Von Juni bis October stand
das Regiment auf der Linie von Puszta Herkaly, längs des Acserwaldes
und den vor demselben angelegten Schanzen bis an die Donau nächst dem
Weingebirgo von Monostor zur Beobachtung der feindlichen Besatzung von
Komom. Am 3. August focht es mit grosser Tapferkeit im Treffen bei
Puszta Herkaly. — Das erste Landwehrbataillon stand im Venetia-
nischen bei Udine, Palmanuova, Ossoppo und dem Brückenkopt am Taglia-
mento im II. Reserve-Corps.
Während des Feldzuges
1>^.VJ in Italien war das Regiment im zehnten Armee-Corps eingetheilt und stand
in der Brigade des GM. Ritter von Ahsbahs zwischen dem Tagliamento
und Isonzo.
- 56 —
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im zehnten Armee-Corps FjML. Baron
Gablenz der Nord-Armee eingetheilt, focht 27. Juni im Treffen bei Trautenau,
28. Juni im Treffen bei Neu-Rognitz, 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz
und endlich 22. Juli im Treffen bei Blumenau.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1716 Oberstlieutenant Graf Wolfgang Hatzfeld hatte sich beim Sturme auf die
Palanka von Temesvar 3. October sehr hervorgethan.
1762 Major Graf Carl Erbach-Schönberg wurde flir seinen ausgezeichneten Angriff
bei Herta nachträgUch 1763 MTO.-R.
1788 Bei Sabacz zeichnete sich im April 1788 (der seit 1787 im Regimente)
dienende Lieutenant Carl Fürst Schwarzenberg mehrmals, sowie bei Strei-
fungen vorzüglich aus, und wurde sogleich zum Hauptmann befördert, da er
vor den Augen des Kaisers mit eigener Hand im stärksten feindlichen Feuer
das Pfahlwerk imistürzen half 24. April.
1793 Bei Vertheidigung der Posten von Orchies wurden: Regiments-Commandant
Oberst Franz von Rogoisky, die Hauptleute Buresch, Czapek, Capitän-Lieute-
nant Richter, die Lieutenants Reinhard und Graf Rogendorf wegen ihres
umsichtigen und tapfern Benehmens angerühmt. Bei Marchiennes wurden
belobt: Major O'Reilly, die Hauptleute Czapek und Reinhard, die Lieute-
nants Graf Rogendorf, Heiin und Albrecht.
1796 Bei der Einnahme von Salo schreibt GM. Ott in seinem Berichte den glück-
lichen Erfolg hauptsächlich einem vom Obersten Grafen Franz St. Julien
geleiteten Angriffe zu, und über das Treffen bei Lonato belobt dieser General
die ausgezeichnete Tapferkeit des Obersten Grafen St. Julien. — (Derselbe
war bei Lonato schwer verwundet worden.)
1796 Oberst Franz Graf St. Julien, von seiner bei Lonato empfangenen Wunde
hergestellt, schloss sich dem aus Friaul gegen Mantua vorrückenden Corps des
FML. Baron Alvinczy freiwillig an, und führte im Treffen bei Bassano 6.
November mehrmals Abtheilungen zu glänzenden Bajonnet-Angriffen vor, so
dass FML. Alvinczy denselben fllr die Verleihung des MTO. in seinem Be-
richte zum Vorschlag brachte.
1796 Grenadier-Lieutenant Reisinger wurde im Gefechte bei Limburg an der
Lahn 16. September belobt.
1799 Im Treffen an der Stura wurde Hauptmann Beck belobt und bei Co!
di Tenda 1800 5. Mai der Regiments - Comraandant Oberst Wenzel von
Buress.
1813 Grenadier- Divisions -Commandant Hauptmann Bernhard Weiss wurde für
sein ausgezeichnetes Benehmen bei Hanau nachträglich 1815 MTO.-R.
1849. Bei Kapolna wurden Hauptmann Liebler uud Oberlieutcnant Weiss in der
Relation belobt.
— 57 —
Füi* Auszeichnung in den Feldzügen:
1848 und 1849 ÖLO.-R. Regiments- Commandant Oberst Graf Cajetan Alcaini,
Oberlieutenant Romuald von Jastrzebski. OEKO.-R. 3. Hauptmann Liebler.
MVK. Oberstlieutenant Friedrich Giersig; die Hauptleute von Mamo^ Ploner,
Gyurich, Baron Fronmüller, Slach, von Dosa, Hupka, die Oberlieutenants
von Bartels, Weiss, Ritter von Milbacher, Papesch, Mensen, Freud, die
Lieutenants Tzwettler, Kugmann, Wytocszinski.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 OLO. - R. Regiments - Commandant Oberst Franz Brzesina Ritter von
Birkenhain. OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Carl Schauer von Schröckenfeld.
MVK. Major Gustav Lorenz, Oberlieutenant Franz Schuster.
1868 erhielt das Regiment die dunkelblauen Waffenröcke statt der bisherigen
weissen anbefohlen.
Vor dem Feinde gebliebene Conimandanten und Stabs-Offiziere.
1716 Oberst Regiments-Commandant N. von Streithorst f in der Schlacht bei
Peterwardein 5. August.
1757 Oberstlieutenant Baron Lindesheim f in der Schlacht bei Breslau 22. No-
vember.
1757 Major Baron Hagen bei Breslau schwer blessirt, in feindlicher Gefangen-
schaft f im November.
1793 Major Wagemann bei Marchiennes tödtlich blessirt f 30. October.
1796 Major Chevalier O'Brian f im Treffen bei Lonato 31. Juli.
18W Major Josef Casatti f ina Gefechte bei Machio delle Pietra 17. Mai.
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 11
(1873.)
GEORG PRINZ VON SACHSEN.
Dunkelblaue Waffenröcke, aschgraue Ugälisirung, gelbe Knöpfe
Ergänzungßbezirksstation : Fisek.
Inhaber:
1619 errichtet.
1619 FM. Rudolf Freiherr von Teuf-
FENBACH. f 1653.
1640 GM. Ludwig Freiherr von
Steinacher.
1673 FML. Jobst Hilmar FreiheiT
von Knigge.
1684 FZM. Philipp Emorieh Graf Met-
TERNiCH, Burggraf zu Eger, Com-
mandant zu Gross-Glogau, f 26.
März 1698.
1698 FM. Heinrich Tobiaa Freiherr
von Hasslinger f 3- December
1716.
1717 FM. Heinrich Wilhelm Graf
WiLCZEK t 19. März 1739.
1739 FML. Ignaz Freiherr von Hass-
linger y 1739.
1740 FM. Franz Wenzel Graf Wallis
t 1774.
1774 FM. Michael Graf Wallis f zu
Wien 1798.
1798
1801
1801
1826
1833
1849
1853
(Seit
1873
bis 1801 unbesetzt.
Erzherzog Rainer FZM. f zu
Botzen 16. Jänner 1853.
Zweite Inhaber,
bis 1824 FZM. Vincenz Graf
Kolowrat-Liebstbinsky MTO.-C.
t zu Wien 7. December 1824.
bis 1833 FML. Franz Ml^b von
Mühlheim f zu Temesvar 9. April
1832.
bis 1848 FML. Camillo Freiherr
von Roügier, 1848 seiner In-
haberswürde enthoben,
bis 1864 FZM. Wilhelm Grat
LicHNowsKi f ZU Venedig 9. Jän-
ner 1864.)
Albert Kronprinz von Sachsen
erhielt 1873 als König von Sach-
sen das dritte Dragoner-Regiment.
1864 Zweite Inliaber FML. Wil-
helm Ritter von Mertens.)
Georg Prinz von Sachsen.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses Regiment ist das älteste in der k. k. Infanterie.
Im dreissigjährigen Kriege focht es
1620 8. November in der Schlacht am Weissen Berge bei Prag; — 1628 that es
— 59 -
sich unter seinem Inhaber FM. Baron Teuffenbach im l'reifen bei Wolgast
sehr hervor, — im selben Jahre vor Stralsund wurde dasselbe fast
ganslich aufgerieben und dessen Commandanten Obersten Kheraus der
rechte Arm im vollen Cttrass weggeschossen, worüber Waldstein, der
HeiMg von Friedland, so in Wuth gerieth, dass er sich geäussert haben soll,
nicht eher von der Stadt zu weichen, bis sie erobert sei, sollte er auch da-
vor geschunden werden. 1631 war das Kegiment bei der Erstürmung
Magdeburgs und in der Schlacht bei Leipzig, 1632 in jener bei Lützen
16. November und 1634 bei Nördlingen.
1659 machte es in Pommern den Feldzug gegen die Schweden mit, ferner.
Die Türken-Feldzüge
1663 und 1664 und focht 1. August in der Schlacht bei St. Gotthard.
Von 1673 bis 1678 war das Regiment in den Rhein-Feldzügen gegen die Fran-
zosen und 1674 in der Schlacht bei Ensisheim.
Von 1683 bis 1698 in den Türkenkriegen und zwar 1683 bei der Belagerung
von Neuhäusel und in der Schlacht bei Gran, 1686 bei der Belagerung und
Eroberung von Ofen, 1687 in der Schlacht bei Mohacz und bei der Expe-
dition nach Slavonien, 1688 beim Sturm auf Belgrad und 1697 in der Schlacht
bei Zenta.
1710 focht dasselbe gegen die Rakoczy'schen Rebellen in Ungarn und war bei der
Belagerung von Neuhäusel und des Schlosses zu Erlau;
1712 hingegen in der Niederlande bei der Belagerung von Quesnoy.
Im Türkenkriege war
1716 ein Bataillon in der Schlacht bei Feterwardein 5. August; das Regiment
bei der Belagerung von Temeswar und dem Sturme auf die dortige Palanka;
1717 16. August in der Schlacht bei Belgrad. Ein detachirtes Bataillon
unter Major Herlewal hatte im Juli in einer Schanze bei Mehadia drei
Stürme der Türken standhaft abgeschlagen, musste aber wegen Proviant-
Mangel capituliren. Das Regiment kam nach Schlesien in Standquartiere
und war 1733 im dortigen Observationslager.
In den Feldzügen
1734 und 1735 in Italien war dasselbe 1. Juni 1734 im Treffen bei Colomo,
29. Juni in der Schlacht bei Parma, 15. September beim Ueberfalle auf
Quistello, 16. September nahm es bei Bocca di Sechia zwei piemontesische
Bataillone gefangen und focht 19. September in der Schlacht bei Guastalla.
Im Türkenkriege
1737 bis 1739 war das Regiment und hatte im November 1737 mit noch zwei
andern Regimentern bei dem Posten Sip den Rückzug der Armee gedeckt.
Im österreichischen Erbfolgekriege focht das Regiment
1741 10. April in der Schlacht bei Molwitz, 1742 bei der Belagerung von Prag,
1743 bei jener von Ingolstadt, von 1746 an, in Italien, und zwar in der
Schlacht bei Rottofredo, bei der Unternehmung gegen Genua und bei der
Expedition in die Provence, 1747 bei der Belagerung von Genua.
— 60 —
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
17Ö6 1. October in der Schlacht bei Lobositz, 1757 6. Mai in jener bei Prag;
— ein Commando desselben bei dem Angriffe und der Eroberung des Passes
Gabel 14. Juli. Hauptmann Andreas Graf Foniatowski war der Erste,
der in die befestigte Stadt Gabel eindrang, hiebei verwundet wurde, kaum
verbunden, den Angriff mit seiner Compagnie auf das Tapferste unter-
stützte, bis ihn vier neue Blessuren kampfunfähig machten. — Das Regi-
ment war femer bei der Belagerung von Schweidnitz, ein Bataillon
22. November in der Schlacht bei Breslau und 5. December in jener bei
Leuthen. 1758 14. October in der Schlacht bei Hochkirch. Oberst Philipp
Graf Browne erstieg mit vier Grenadier-Bataillonen die dortigen Höhen
als Commandant der Avantgarde, trieb die feindlichen Bataillone zurück, so
dass sie ihm mehrere Fahnen und Kanonen als Beute überliessen, er
selbst wurde hiebei jedoch schwer verwundet. — 1760 war ein Ba-
taillon bei der Unternehmung auf Schlesisch-Neustadt, das Regiment in
den Schlachten bei Landshut 23. Juni, bei Liegnitz 15. August; das dritte
Bataillon kam als Besatzung nach Glatz, nach Einnahme dieser Festung,
bei welcher sich 1. October der Adjutant des GM. Vogelsang^ Lieutenant
Anton Ulrich Freiherr von Mylius des Regimentes, besonders auszeichnete,
zwei Fleschen mit 50 Freiwilligen erstürmte, und 6 Geschütze eroberte ; 1761
war das Regiment bei der Armee in Sachsen, 1762 ein Commando
desselben bei der Belagerung von Schweidnitz.
17'^%9lm bairischen Erbfolgekriege war das Regiment bei der Haupt- Armee in
Böhmen.
Im Türkenkriege
1788 und 1789 waren das Leib- und Oberstbataillon 1788 bei der Armee, 1789
bei der Belagerung von Belgrad.
Im Kriege gegen die französische Republik waren
1793 20. Mai zwei Bataillone bei der Einnahme von Diest und bei der Be-
lagerung von Valenciennes, am 31. October unterstützten sie das serbische
Frei-Corps bei der Delogirung des Feindes aus Bassuyan das auf Tapferste ;
1794 im Treffen bei Tournay, sodann bei der Belagerung von Mastricht wo
beide Bataillone durch die dortige Capitulation in Kriegsgefangenschaft gc-
riethen. 1796 kamen zwei Bataillone zur Armee nach Italien, litten stark im
Treffen bei Castiglione — ein Bataillon war 7. November im Gefechte beim
Schlosse Pietra. — Das in Deutschland zurückgebliebene Bataillon war
bei der Belagerung von Kehl. — 1797 15. März gerieth bei dem allge-
meinen Rückzuge an der Piave ein Bataillon, bei Langara von feindlicher
Uebermacht eingeschlossen, nach tapferster Gegenwehr in Kriegsgefangenschaft.
Im Feldzuge
1799 war das Regiment in Tirol, 4. April ein Bataillon im Gefechte bei
Tauffers; im April ein Theil des Regimentes im zusammengesetzten
Detachement seines Obersten Strauch, im Mai in Veltlin bei Besetzung
der Pftsso Aprica und Mortarolo, wo dasselbe, von den Franzosen angegriffen,
— 61 —
diese blos mit dem Bajonnet, ungeachtet des tiefen Schnees^ mit grossem Ver-
luste zurücktrieb, im Mai sperHe diess Detachement den Pass Splügen,
operirte später im Walliser-Land und besetzte im November den St. Gott-
hardsberg. — Ein Theil des Regimentes war Anfangs Mai unter
Oberstlieutenant Graf Weissenwolf bei der Unternehmung in das Engadein,
alarmirte den Feind im Tschiesser-Thale und hielt ihn zu Czemetz
fest — Die Grenadiere fochten mit Auszeichnung in der Schlacht bei
Novi 15. Juli
Im Feldzuge
1800 war das Regiment Anfangs im Genuesischen ö. Mai beim Angriffe auf
den Col di Tenda, 14. Juni in der Schlacht bei Marengo, 26. December
ein Bataillon beim Sturm auf Valeggio, die übrigen Abtheilungen in der
Schlacht am Mincio.
Im Feldzuge
1805 in Deutschland, war dasselbe bei Ulm, im dortigen Gefechte 11. October
und theilte das traurige Geschick der dort aufgestellten übrigen Heeres-
Abtheilungen in Folge der Capitulation von 17. October.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im ersten Armee-Corps, General der Cavallerie Graf
Bellegarde, Anfangs in einigen Gefechten in Baiern, focht mit besonderer
Auszeichnung in der Schlacht bei Aspern, am 21. Mai vom Brigadier
GM, Baron Wacquant vorgeführt, beim Sturme auf den Kirchhof von Aspem
und der ersten Eroberung dieses Dorfes, am 22. Mai trug die vierstündige
Behauptung einer Scheune durch Hauptmann Vernholz mit zwei Compagnien,
und endlich dessen wüthender Ausfall aus der brennenden Scheuer in der
linken Flanke der Franzosen wesentlich zur Wiedereroberung des am
Morgen vom Feinde eingenommenen Ortes Aspem bei; 5. und 6. Juli focht
das Regiment in der Schlacht bei Wagram, und that sich durch seine
standhafte Ausdauer, mit welcher es im Treffen bei Znaim die vorwärts
der Thaja liegenden Weingärten gegen die Angriffe der Truppen des Mar-
schalls Marmont am 10. Juli hielt, besonders hervor.
Im Feldzuge
1813 waren die beiden ersten Feldbataillone 26. und 27. August in der
Schlacht bei Dresden, und auf dem schwachen linken Flügel in der Division
des FML. Mesko 27. August stehend, von französischer Reiterei und Infanterie
mit Uebermacht in Flanken und Rücken angegriffen, gerieth der grössere
Theil in Gefangenschaft. ' '
Im Feldzuge
1814 imter seinem tapfern Obersten Grafen Leiningen war das Regiment
Anfangs Jänner bei Einschliessung des Forts Joux; vom Mitte Jänner bis
21. Februar bei jener des Fort St. Andr6 und endlich im März bei der
des festen Platzes Pierre Chätel. 1815 war es bei der Haupt-Armee in
Frankreich und im Armeelager von Dijon, sodann bis 1818 bei der Occu-
pations-Armee unter FML. Frimont im Elsass.
— 62 —
In der Eriegs-Epoche
1848 und 1849 stand das Regiment als Besatzung in der Bundes-Festung Mainz;
die Qrenadiere waren bei den Einnahme Wiens und machten den
Sommer-Feldzug 1849 im IV. Armee-Corps FML. Wohlgemuth in Ungarn
mit^ fochten bei Zsigard in der Schladit bei Pered, Komom u. s. w.
Im Feldzuge
1859 in Italien war das Regiment mit vier Bataillons im VIII. Armee-Corps
FML. Ritter von Benedek eingetheilt, und focht mit besonderer Auszeich-
nung, aber grossem Verluste 8. Juni im Treffen bei Melegnano unter seinem
umsichtigen Obersten von Nowey. Oberstlieutenant Wiedemann leitete
im Centrum die Vertheidigung in erster Linie, und führte die Com-
pagnien seines Bataillons, begeistert dessen Fahne vortragend, den
anstürmenden Franzosen mit dem Bajonnet entgegen, bis er, im dichtesten
Handgemenge durch zwei Bajonnetstiche kampfunfilhig gemacht, in Geiangen-
schaft gerieth; 24. Juni focht das brave Regiment mit gleicher Tapferkeit
in der Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge
1866 war das Regiment bei den Truppen des GM. Baron Kuhn in Süd-Tirol
zur Vertheidigung der dortigen Grenzen gegen die italienischen Freischaaren
aufgestellt, und focht grösstentheils Divisions- oder Compagnieweise, im Ge-
fechte bei Cimego 16. Juli, im Treffen bei Bececca 21. Juli, den Gefechten
bei Cleve 20. Juli, bei Lonsumo und Locca betheiligt.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1698 gab das Regiment Mannschaft zur Errichtung des Thürheim'schen Regi-
mentes (jetzt Infanterie-Regiment Nr. 28) und
1704 aus gleichem Anlasse zum Regimente de Wend (jetzt Nr. 29) ab.
17.34 und 1735 Oberst Georg Baron Lindesheim commandirte beim Ueberfalle auf
Quistello eine Colonne, that sich bei Bona di Sechia hervor, und hatte mit
zwölf Grenadier-Compagnien bei Guastalla den ersten Angriff gethan. Er er-
hielt zur Belohnung das vacant gewordene Ludwig Württemberg'sche Infan-
terie-Regiment (jetzt Nr. 10) 1734 und wurde 1735 GM.
1748 Corporal Hoppe hatte im Regimente 71 Jahre gedient, f über 100 Jahre alt
1748 im Pester Invalidenhause.
1757 Hauptmann Andreas Graf Poniatowski wurde für Auszeichnung bei Gabel
1757 aggregirter Oberstlieutenant und 1758 MTO.-R.
1758 Oberst Philipp Graf Browne wurde für Auszeichnung bei Hochkirch 1758
GM. und 1760 MTO.-R.
1760 Lieutenant Anton Ulrich Baron Mylius wurde für seine Waffenthat bei
Glatz 1760 im Jahre 1761 MTO.-R.
1 762 Hauptmann O'Conel vertheidigte in der Belagerung von Schweidnitz die Re-
douten auf das Tapferste und wurde im Belogerungs-Joiunale wiederholt belobt.
— 63 —
1793 Lieutenant Hein 4. Juli bei der Belagerung von Valenciennes sich aus-
gezeichnet
1793 Oberst Graf Franz Pachta und Major Carl Dondorf bei Bassuyan 31. October
vorzüglich angerühmt.
1796 Oberstlieutenant Ude sich im Gefechte beim Schlosse Pietra 7. November
ausgezeichnet.
1799 Oberst Gottfried Strauch als selbstständiger Streif-Corps-Commandant im
Feldzuge 1799 sich wiederholt hervorgetban und vorzüglich belobt.
1799 Oberlieutenant Bayer im Mai 1799 mit 50 Grenadieren bei einer Recognos-
cirung auf der Strasse von Bellinzona nach Sora hatte 289 Oester-
reicher aus französischer Kriegsgefangenschaft befreit, Hauptmann Losberg
sich 24. Mai ausgezeichnet bei Einnahme von Teufelsbruck.
1799 Oberstlieutenant Nikolaus Graf Weissenwolf sich bei der Unternehmung in
das Engadein durch Tapferkeit und zweckmässige Dispositionen hervorgetban,
erhielt zur Belohnung das Ghrenadierbataillon und zeichnete sich in der
Schlacht bei Novi 15. August abermals aus.
1809 Im Berichte des Gen. der Caval. Grafen Bellegarde wurden die Hauptleute
Murmann, Fabari und Stemdahl des Regimentes unter den Ausgezeichneten
bei Aspem genannt
1809 Hauptmann Georg Murmann, der beim Sturme auf Aspem einer der Ersten
in die feindlichen Verschanztmgen eindrang, wurde mit Armee-Befehl 24. Mai
1809 MTO..R.
1809 Hauptmann Christoph von Vemholz wurde ftir sein tapferes Benehmen bei
Aspem 22. Mai 1809 mit Capitelbeschluss 1810 MTO.-R.
1^10 erhielt das Regiment dunkelblaue Egalisirung statt der bis dahin rosenrothen
Für Auszeichnung in der Eriegs-Epoche
1848 und 1849 MVK. die Hauptleute Alfred Graf Erbach-Fürstenau, von Oklopsia,
von Andrassj; die Oberlieutenants Nieke, Worell, Minkowitz.
Für Auszeichnungen im Feldzuge in Italien
1V)9 OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Ernst Wiedemann, Major Josef Heller, die
Hauptleute Anton Steiger, Ignaz Seewald, Oberlieutenants Theodor Jem-
salem Edler von Salenfels und Victor Freiherr Rau von und zu Holzhausen.
MVK. Oberst Leonhard Nowey v. Wunderfeld, die Majore Ferdinand Hof-
mann, Josef Heller, Hermann Thour von Feraberg, die Hauptleute Seewald,
von Täuber von Tiemendorf, Steiger, Fischer, Heidi, Oberlieutenant Maraus,
die Lieutenants von Standeisky und von Götz, die Mannschaft erhielt 5
gcSdene, 58 grosse, 64 kleine silberne Medaillen.
Für Auszeichnung im Feldzuge in Tirol
1^60 OEKO.-R. 3. Major Philipp Graf Grünne ftlr ausgezeichnetes Verbalten als
Conmiandant einer Halb-Brigade, insbesondere im Gefechte bei Bececca.
MVK. Major Julian Ritter von Krinicki, die Hauptleute Ruzicka, Schräm,
Storch und Oberlieutenant Kraliczek.
- G4 —
1868 erhielt das Regiment die dunkelblauen Waffenröcke statt der bisherigen
weissen und aschgraue Egalisirung statt der dunkelblauen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupationsfeldzuge
1878 die Allerhöchste Belobung: den OrdonannzofKzier und Lieutenant der Reserve
Oscar Rothmund.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1716 Major Graf Georg Ernst Tattenbach beim Sturme auf die Temesvarer Palanka
tödtlich verwundet und kurz nachher f im October.
1789 Major Graf Leopold Auersperg f an einer bei der Belagerung von Belgrad
erlittenen Verwundung 20. September.
1794 Major Franz Graf Wallis f im Treffen bei Toumay.
1797 Oberstlieutenant Ude bei Longara 15. März gefangen, an seinen dort erhal-
tenen Wunden f in feindlicher Gefangenschaft 1797.
1805 Major Josef Schwall f ini Gefechte bei Ulm 11. October.
1809 Oberst Adolf von Dolle f ^^ der Schlacht bei Aspem 22. Mai.
1849 Major Grenadier-Bataillons-Commandant Carl Fischer von Tiefensee f J^ ^^^
Schlacht bei Pered 21. Juni.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 12.
(1842.)
ERZHERZOG WILHELM, FZM.
Dunkelblaue Waffenröcke, dunkelbraune Egalisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Komorn.
Inha
1702 errichtet aus zwei in kaiserliche
Dienste übergetretenen Braun-
schweig-WolfenbüttePschen Re-
gimentern und zu einem Regiment
mit 16 Compagnien zu Göttingen
formirt. Mit Vertrag Bruckhau-
sen ddto. 23. Juni in kaiserlichen
Sold und Verpflegung bereits 1.
Juni übernommen.
1702 Herzog Adolf August von Holstein-
Plön t an einer in der Schlacht
bei Hochstadt 1704 erlittenen
tödtlichen Verwundung.
1704 FML. Hubert Dominik Freiherr
D'Arnant Graf de Sain f 1728
1728 FML. Christof Bernhard Freiherr
von Kbttler f 1734.
1734 FML. Franz Ignaz Graf Rumpf
resignirte 1736 seine Inhaberstelle,
t 1745.
1736 FZM. Gottfried Ernst Freiherr
von WuTTOENAü f ZU Raab 23.
December 1736.
1737 GM. Friedrich Ernst Freiherr
von Reitzbnstbim f 1739.
1739 FM. Anton Otto Marquis Botta
d'Adomo f 1776.
Thftrfa«fm: Oed^okblätUr.
her:
1775
1792
1809
1834
1842
1842
1844
1851
1865
FML. Johann Josef Graf Kheven-
hOller-Metsch f zu Wien 21.
Februar 1792.
FML. Friedrich Marquis Man-
FREDiNi resignirte die Lihaber-
stelle 1808.
FZM. Alois Fürst zu Liechten-
stein MTO.-C. t 5BU Prag 4.
November 1833.
FML. Leonhard Graf Rothkirch
und Panthen f zu Graz 10.
Juni 1842.
S. k, k. H. Erzherzog Wilhelm,
FZM. und General-Artillerie-In-
spector.
Zweite Inhaber:
bis 1844 FML. Wilhelm von Lo-'
BENSTEIN, Monturs-Inspector f
1844.
bis 1851 FML. Friedrich Wilhelm
von Mertz, 1851 seiner Inhabers-
würde enthoben.
bis 1 864 FML. Heinrich Freiherr
von Rath f 1864 zu Gratz.
bis 1870 FML. Rudolf Freiherr
von Rossbacher erhielt 1870 das
71 Infanterie-Regiment.
ö
- 66 -
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im spanischen Erbfolgekriege war das neue Regiment Anfangs Oetober
1702 bei der Armee des Prinzen Eugen im Lager bei Luzzara eingerückt. 1703
war ein Bataillon 8. Juni im Treffen bei Mirandola.
1 704 wurde ein Bataillon unter Major Graf von der Lippe nach Wien abgesandt
zur Besetzung der dortigen Linien gegen die verwegenen Streifungen der
Rakoczy'schen Schaaren, 12 Compagnien hingegen kamen als Besatzung
nach Mirandola, machten die dortige Belagerung mit und wurden in Folge
der Capitulation 11. Mai 1705 kriegsgefangen. — Das in Wien befindliche
Bataillon rückte nach Ungarn und war 28. Mai itn Treffen bei Schmolnitz.
1706 war das ganze Regiment in Baiem, ein Bataillon kam wieder nach Ungarn
und war 27. September bei Eroberung der Schanzen bei Neudorf oberhalb
Gran und 10. Oetober bei der Einnahme von Gran.
1707 waren Abtheilungen des Regimentes bei der Verproviantirung von Leo-
poldstadt.
1708 auf Winterpostirung in den ungarischen Bergstädten
1709 im Treffen bei Losoncz. Von dem in Baiem befindlichen Theile des Regi-
mentes ein Bataillon bei der Expedition in die Franche Comte und im
Treffen bei Rumersheim.
1710 und 1711 hatten 2 Bataillone Aufstellungen im Schwarzwalde bezogen.
Das 3. Bataillon aus Ungarn rückte^ in Baiem ein, und kam 1712 als Be-
satzung nach Ingolstadt.
1713 war ein Bataillon bei der Vertheidigung von Landau, die übrigen bei Ver-
theidigung der Linien des Schwarzwaldes, später 2 Bataillone an der tapfe-
ren Vertheidigung Freiburgs durch General Harsch ehi'envoU betheiligt, und bei
dem Ausfalle 13. Oötober hatte sich die Grenadier-Compagnie ausgezeichnet.
Während des Türken- und spätem sicilianiscben Krieges stand das Regiment
1716 bis 1723 im Breisgau, sodann als Besatzung in Freiburg.
Im polnischen Wahlkriege
1734 und 1735 war das Regiment bei der Armee in Deutschland, 1735 zwei
Bataillone im Lager Bruehsaal, und die beiden anderen im Kinziger Thale im
Schwarzwalde in verschanzter Stellung.
Im Türkenkriege war dasselbe
1737 4. August im Treffen bei Banjaluka, 1738 4. Juli zwei Bataillone im Treffen
bei Kornia, die Grenadiere 9. Juli im Gefechte bei Mehadia. Das 3. Bataillon
unter Oberstlieutenant Roth, seit Jänner als Besatzung in der Festung
Ratscha, vertheidigte sich tapfer, bis es 18. Oetober glücklich entsetzt wurde.
1739 waren 29. Juli bei Panczowa 2 Bataillone in der dortigen Schlacht.
1741 Im österreichischen Erbfolgekriege waren 10 Compagnien bei Vertheidigung
der Festung Neisse, das Regiment 10. April in der Schlacht bei MoUwitz,
das 3. Bataillon und die Grenadier-Compagnie als Besatzung in der
Festung Brieg, und kamen diese in Folge der Capitulation 4. Mai mit
- 67 -
freiem Abzug nach Eger, wo sie sich bei Vertheidigung dieses Platzes
rühmlich betheiligten. 1742 war das Regiment bei der Belagerung von Prag,
1743 machte es den Feldzug an den Rhein, 1744 den Zug ins Elsass und
den Feldzug in Böhmen mit, 22. December vertheidigte Oberst St. Andr6 die
Stadt Patschkau auf das Tapferste, focht 1745 das Regiment in den Schlach.
ten bei Hohenfriedberg 4. Juni und bei Trautenau 30. September, kam dann
in die Niederlande. 1746 im Mai war Oberstlieutenant Prinz Carl Arem.
berg mit 200 Commandirten bei Vertheidigung der Citadelle von Antwer-
pen. 11. October bei Rocoux focht das Regiment unter Oberst Prinz Arem-
berg gegen eine sechsfache Uebermacht, 1747 2. Juli in der Schlacht bei
Lawfeld, 1748 ein Bataillon in der Belagerung von Mastrieht.
Im siebenjährigen Kriege
1757 18. Jimi focht das Regiment mit unvergleichlichem Ruhme in der Schlacht
bei Kolin, wo es auf einer wichtigen Anhöhe ausser dem Dorfe Krzezow
den unaufhörlichen feindlichen Angriffen ausgesetzt war, und sich bereits
verschossen hatte. Oberst Fürst Kinskj und die beiden Bataillons-Comman-
danten Oberstlieutenant von Flmendorf und Major Marquis Botta warfen
sich nun an der Spitze des Regimentes mit dem Bajonnete dem Feinde
entgegen, stürzten ihn zweimal von der Anhöhe hinab und eroberten zwei
Fahnen. Das Regiment setzte nach Erhalt von frischer Munition noch
das Feuergefecht fort, bis der Gegner aus dem Schussbereiche trat. Die
Grenadiere waren femer bei der Einnahme von Gabel, 26. September im
Gefechte bei Korschwitz, und 4. Compagnien 1 2. November bei der Einnahme
von Schweidnitz. Das Regiment 22. November in der Schlacht bei Breslau
beim Sturme auf das Dorf Gräbschen und die dahinter liegende Batterie,
und 5. December in der Schlacht bei Leuthen. Durch die Capitulation von
Breslau 22. December geriethen 20 Offiziere und -600 Mann in Gefangen-
schaft. 1758 14. October focht das Regiment in der Schlacht bei Hochkirch,
1759 war es 4. September bei der Einnahme von Dresden, 29. October im
Treffen bei Pretsch, 20. November die Grenadiere im Gefechte bei Maxen,
1760 3. November das Regiment in der Schlacht bei Torgau, 1761 1. Oc-
tober ein Bataillon bei der Erstürmung und Eroberung von Schweidnitz
und 1762 das Regiment im Treffen bei Peyle am Fischerberge 18. August.
Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment
1778 in Mähren, kam im October nach Schlesien zur Bewachung der dortigen
Pässe und bestand Gefechte bei Komeise und am Pfaffenberge bei Weiss-
kirchen 26. November. Im Türkenkriege war nur das 3. Bataillon in der
Moldau beim Corps des FM. Prinzen Coburg.
n^-y 24. April wurde Hauptmann von Borwitz, der mit 2 Compagnien den
Posten Bojana Losy besetzt hielt, von 2000 Spahis wüthend angegriffen,
denen er durch dritthalb Stunden tapfer Stand hielt, sie endlich zurück-
schlug und seine Stellung behauptete. Der Gegner Hess über 1000 Todte
und Verwundete am Platze. Das Bataillon war bei der Belagerung von
Chotym, focht mit Auszeichnung 1. August 1789 im Treffen bei Fockschan,
~ 68 -
namentlich beim Sturme auf das Kloster Samuel, ebenso 22. September in
der Schlacht bei Martinestie, 1790 war es bei der Belagerung von Qyurgewo.
Die beiden in Mähren zurückgebliebenen ersten Bataillone waren 1790 bei
der gegen Preussen dort aufgestellten Observations- Armee.
Im Kriege gegen die französische Republik waren
1792 im September das Leib- und Oberstbataillon bei dem Beobachtungs-Corps
der Festung Thionville, kamen Ende November zur Vertheidigung der Pellinger
Linie bei Trier, und 2 Compagnien wirkten zu dieser bei dem Angriffe
der Franzosen 13. December ruhmvoll mit. 1793 im April kamen diese
beiden Bataillone zur Belagerung von Mainz, wo sich eines bei Einnahme
der Weissenauer Verschanzungen 27. und 28. Juni sehr hervorthat Im
September war das Regiment bei der Ober-Rhein- Armee des Generals Wurm-
ser, in mehreren Gefechten bei Lauterburg, ein Bataillon 13. October bei Er-
stürmung der Weissenburger Linien, das 3. Bataillon im November bei der
Blokade und Einnahme von Fort Louis. 1794 im Jänner waren 400 Mann
bei dem Einfalle des General Melas in Lothringen, ein Bataillon beim An-
griff auf Arloux, 30. April und 8. August vertheidigte Oberst Schellenberg das
Dorf Pellingen bei Trier auf das Rühmlichste. 5 Compagnien unter Major
Graf Magyoroly schlugen die Stürmenden viermal zurück. Endlich trat das
Regiment der sich verstärkenden Uebermacht weichend seinen bestgeordne-
ten Rückzug an. Bei dem allgemeinen Rückzuge im October deckte dasselbe
bei Coblenz den Rheinübergang der Armee. 1795 war das Regiment 29. Oc-
tober auf das Ruhmvollste an der Erstürmung und Eroberung der feindlichen
Verschanzungen vor Mainz betheiligt Es nahm allein fünfundzwanzig Kanonen
und viele Munitionskarren, erlitt aber starke Verluste, darunter 2 todte
und 17 verwundete Offiziere. Mit grosser Auszeichnung focht es auch
im Treffen bei Meissenheim 8. December. — 1796 war das Regiment 9. Juli
im Treffen bei Maltsch, 21. Juli im Gefechte bei Berg nächst Cannstadt, wo
es den Rückzug der am linken Neckarufer stehenden Truppen über diesen
Strom deckte und sodann im heftigsten feindlichen Feuer die Neckarbrücke
abtragen half. Es kämpfte femer 11. August bei Neresheim, 23. August
bei Neumarkt, 29. August im Gefechte bei Burgebrath, 2. September bei
Wtirzburg. Die Grenadiere waren 24. August in der Schlacht bei Amberg.
Das Oberstbataillon war 14. September im Scharmützel bei Carlsruhe, ein
Bataillon 19. October in der Schlacht bei Emendingen und 24. October bei
Schliengen. Ende October war es bei der Belagerung von Hüningen, im
November bei jener von Kehl. — 1 797 5. Jänner waren bei der Erstürmung
der dortigen Aussenwerke die Grenadiere betheiligt. 22. April vertheidigte ein
Detachement unter Oberlieutenant Przesinski sehr tapfer das Bockenheimer
Thor zu Frankfurt am Main gegen eine französische Cavallerie- Abtheilung,
die es zur Umkehr zwang.
Im Feldzuge
1799 war das Regiment 21. März im Treffen bei Ostrach, wo sich die Grenadiere
hervorthaten, 24. März vier Compagnien im Gefechte bei Steisslingen, das
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Regiment 25. März in der Schlacht bei Stockach, 3. April im Gefechte
bei St. Georgen, 25. Mai bei Andelfingen, 18. September bei Erstürmung
der Neckarauer Schanzen bei Mannheim abermals mit besonderer Auszeich-
nung die Grenadiere; im Winter bezog das Regiment Vorposten am Rhein.
Im Feldzuge
1800 waren die Grenadiere in der Schlacht bei Engen 3. Mai und Mösskirch 5. Mai
Ein in Schongau detachirtes Bataillon bestand daselbst am 11. und 14. Juni
heftige Gefechte mit dem angreifenden Feinde, in welch letzterem Major
Fürst Alois Liechtenstein schwer blessirt in feindliche Ge&ngenschaft fiel;
12. Juli gerieth ein 180 Mann starkes Detachement auf der Höhe zwischen
Unter- und Ober-Ammergau, von einer bedeutenden Uebermacht angegriffen?
nach heldenmüthiger Gegenwehr grösstentheils in Gefangenschaft. Das Re-
giment focht 3. December in der Schlacht bei Hohenlinden und den
dieser folgenden Rückzugsgefechten bei Rosenheim, Traunstein, Authering,
Wimsbach und Lambach im December.
Im Feldzuge
1805 bei der Armee in Deutschland bestand das Regiment bei Ulm 9. und 11. Octo-
ber Gefechte bei Haslach, und theilte das traurige Schicksal der dortigen
Heeres-Abtheilungen in Folge der Ulmer Capitulation 17. October.
Im Feldzuge
1809 focht das Regiment bei der Armee in Baiem, 19. April im Gefechte bei
Hausen mit vorzüglicher Auszeichnung, aber bedeutendem Verluste beim
Sturme auf den dortigen Wald. Der tapfere Brigadier GM. Fürst Alois Liech-
tenstein wurde an der Spitze des in drei Bataillons-Colonnen vorstürmenden
Regimentes schwer verwundet 17. Mai war dasselbe beim Angriffe auf die
feindliche Stellung bei 'ürfahr nächst Linz, in der Colonne des tapferen
GM. Grafen Crenneville im Kampfe bei Katzbach. In der Schlacht bei Aspem
21. und 22. Mai waren nur die Grenadiere anwesend, dagegen das Regiment
in jener bei Wagram 5. und 6. Juli mit grossen Verlusten betheiligt; im
Treffen bei Znaim 10. und 11. Juli kamen nur die Grenadiere ins Gefecht
Im Feldzuge
1812 gegen Russland rückte das Regiment mit den Verstärkungs-Truppen aus
Galizien 27. October beim Auxiliar-Corps ein, machte die weitere Vor-
rückung und den späteren Rückmarsch desselben mit.
Im Feldzuge
1813 zwar 26. imd 27. August bei Dresden anwesend, kam es nicht in Action,
erlitt aber am Rückzuge beim Passiren des Tharander Waldes in der Nacht
vom 27. auf 28. August einige Verluste. In der Schlacht bei Leipzig war dasselbe
18. October beim Angriffe auf Liebertwolkwitz, erstürmte sodann das Dorf
Zuckelhausen, nahm es und erbeutete einige Kanonen. Das Regiment kam
sodann zur Einschliessung von Dresden, wurde Mitte November nach Italien
beordert, und marschirte im December bis Trient, wo es im Feldzuge 1814
bis Anfangs Februar zur Beobachtung des am Mincio stehenden Feindes
verblieb. — Die Grrenadiere hatten 30. und 31. October 1813 in der Schlacht
„ 70 -
bei Hanau gefocfaten und sich beim Sturme hervorgethan. Das 1 . Landwehr-
Bataillon war in Italien, wo es in Bevilaqua zur Beobachtung der Festung
Legnago aufgestellt war.
Im Feldzuge
1814 war das Kegiment 8. Februar in der Schlacht am Mincio, später bei der
Cemirung von Feschiera; das Landwehr-Bataillon bei jener von Legnago. —
Die Grenadiere bei der Hauptarmee in Frankreich.
1815 besetzte das Regiment den District von Beatme in Stidfrankreich, und
war Anfangs October im grossen Armee-Lager von Dijon, wo auch die
Grenadiere anwesend waren.
1816 vom 20. Jänner bis 1. Mai hatte dasselbe seine Eintheilung in dem in Ober-
österreich und südwestlichen Theile von Böhmen gegen Baiem aufgestell-
ten Observations-Corps des FML. Baron Bianchi. Im kurzen Feldzuge
1821 gegen die neapolitanischen-Insurgenten war das Regiment bei der Opera-
tions-Armee eingetheilt, jedoch kamen nur drei Compagnien, 7. März bei
Pie del Lage, 8. März bei Leonessa und 10. März bei Monte Reale, ins
Gefecht. Das Regiment kam als Besatzung nach Neapel, 1824 nach Capua,
später nach Gaeta und hatte einen anstrengenden Sicherheitsdienst gegen die
Räuberbanden des berüchtigten Mezzopinta zu versehen. Im Juli 1825 rückte
es in die Lombardei ab.
In der Revolution
1831 in den oberitalienischen Staaten war die 3. Division 22. Februar im Nacht-
kampfe bei Fierenzola.
In der Kriegs-Epoche
1848 war das zweite Bataillon bei der Einnahme und den Gefechten von Wien 28. Oc-
tober bis 31. und blieb daselbst als Besatzung. Das erste und dritte Bataillon im
Armee-Corps des FML. Grafen Schlik machten mit diesem im December die
Vorrückung nach Ungarn mit, waren 11. December im Gefechte bei Budamer,
28. December in jenem bei Szicszo. — Das erste Landwehr-Bataillon beim
Corps des FML. Simunich bei der Einnahme von Tymau 16. December.
Im Winterfeldzuge
1849 das erste und dritte Bataillon 4. Jänner in der Schlacht bei Easchau, 22. Jän-
ner im Treffen bei Tarczal^ 31. Jänner im Gefechte bei Tokay, 27. Februar
in der Schlacht bei Eapolna. — Das dritte Bataillon kam im April zur
Besatzung von Ofen, wo es im Mai an der heldenmüthigen Vertheidigung
dieser Festung ruhmvollen Antheil hatte, aber grosse Verluste erlitt. Neun
Offiziere waren geblieben, 2 waren verwundet und an Mannschaft 400 Todte
und Verwundete. Der Rest des Bataillons, darunter 7 Offiziere, geriethen bei
dem Falle Ofens 21. Mai in Kriegsgefangenschaft. — Das erste Landwehr-
Bataillon war bei der Cemirung von Komorn und machte mit dem vierten
Bataillon den Sommerfeldzug
1849 im m. Armee-Corps mit, war im April und Mai in mehreren Vorpostenge-
fechten an den Waag, — und beide Abtheilungen an der weitern Vorrückung
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des Armee-Corps gegen Temesvar betheiligt. Das 1 . Bataillon war im Som-
mer 1849 bei der Süd-Armee des Banus FML. Baron Jellacic eingetheilt,
14. Juli in der Schlacht bei Hegyes.
Im Feldzuge
1859 gegen die Pranco-Sarden war j das Regiment im II. Armee-Oorps FML.
Fürst Eduard Liechtenstein und focht 31. Mai an der Sesia und im Treffen
bei Palestro einen sehr heissen und ungleichen Kampf mit grosser Tapfer-
keit, aber mit bedeutenden Verlusten von 9 Offizieren und 700 Manu an Tod-
ten und Verwundeten. In der Schlacht bei Magenta 4. Jimi war es aber-
mals mit Elite-Truppen der französischen Armee, als Garde- Grenadieren,
Voltigeurs, Turkos und Fremdenlegion, im heftigsten Gefechte. — Der Ver-
lust an den beiden Schlachttagen von Palestro und Magenta betrug im
Ganzen an Todten und Verwundeten 22 Offiziere, darunter 7 todt, und
1015 Mann.
Im Feldzuge
1^66 gegen Preussen war das Regiment mit drei Bataillons im IV. Armee-Corps
der Nord-Armee eingetheilt und focht 29. Juni im Gefechte bei Schwein-
schädel und 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz. Das vierte Bataillon
gehörte zu den Besatzungs-Truppen von Olmütz.
Tapferkeits-Anszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1713 Hauptmann Wolf, Commandant einer Grenadier- Compagnie, zeichnete sich
im Ausfallsgefechte bei Freiburg 13. October vortheilhaft aus.
1737 Major Baron Roth wurde für Auszeichnung im Treffen bei Banjaluka 4. August
zum OberstUeutenant befördert und that sich 1738 durch tapfere Vertheidi-
gung der Festung Ratscha abermals sehr rühmlich hervor.
1741 Oberst Baron Saint Andr6 hatte sich durch die Vertheidigung von Neisse,
des Schlosses Patschkau 1744, und durch einen Ueberfall auf einen feind-
lichen Victualien-Transport bei Nachod 2. September 1745 ausgezeichnet.
1746 Zur Erinnerung an den ruhmvollen Kampf des Regimentes bei Rocoux gegen
sechsfache Uebermaeht hatte es ein Fahnenband erhalten mit der Devise:
„un contre six," welches 1794 bei Pellingen verloren ging.
1757 FM. Graf Daun rühmte die Haltung des Regimentes in seinem Berichte an
die Kaiserin Maria Theresia über die Schlacht von Kolin mit den Worten:
„Man sollte dem Regimente Botta den Orden in die Fahnen sticken." Oberst
Franz Ulrich Fürst Kinsky wurde sogleich GM., Oberstlieutenant Baron Frie-
drich Elmendorf Oberst, Major Jakob Marquis Botta Oberstlieutenant. 1758
in der ersten Promotion wurden GM. Fürst Kinsky und Oberst Baron Elmen-
dorf beide MTO.-R. und noch im December d. J. Oberstlieutenant Marquis
Botta gleichfalls MTO.-R.
1758 Major Franz von Lattermann wurde flir Auszeichnung bei Hochkirch zum
Oberstlieutenant befördert.
- 72 —
1760 Hauptmann Kögler that sich in der Belagerung von Dresden durch äusserst
gefahrvolle Ueberbringung wichtiger Nachrichten an FM. Graf Dann hervor.
1761 Bei der Eroberung von Schweidnitz hatten sich Oberst von Lattermann
und Major Baron Wulfen ausgezeichnet.
1778 Major Eisner zeichnete sich im Gefechte bei Weisskirchen 26. November
aus.
1788 und 1789 im Türkenkriege wurden wegen Auszeichnung belobt die Haupt-
leute Klein und Borwitz bei Bojana Losy — in den Schlachten bei Fockschan
und Martinestie: die Majore Schellenberg, Klein, die Hauptleute Borwitz, Czer-
mack, Kronwieder und Aichinger.
1788 Hauptmann Franz von Borwitz wurde flir sein tapferes Benehmen bei Bojana
Losj sowie in den Schlachten bei Fockschan und Martinestie 1789 MTO.-R.
1793 Bei der Einnahme der Weissenauer Schanzen hatten sich Major Max Rei-
singer, der der Erste eingedrungen war, und Fähnrich Leiner besonders her-
vorgethan. Der eben anwesende König Friedrich Wilhelm H. von Preussen
schenkte jedem Manne, der mitgestürmt hatte, eine Fleischportion und jedem
Freiwilligen einen Reichsgulden. —
Im Feldzuge
1793 hatten sich bei Vertheidigung ihrer einzelnen Posten Oberstlieutenant Bour-
scheidt, Hauptmann Platten und Regiments- Adjutant Sedlaczek ausgezeichnet
Bei Pellingen that sich der tapfere Oberst Baron Schellenb^rg hervor 1794.
8 silberne Medaillen erhielt bei dieser Gelegenheit die Mannschaft.
1794 Bei dem Rückzuge durch Coblenz wurde das Regiment wegen seiner muster-
haften Mannszucht vom Conmiandanten besonders belobt.
1795 Bei Erstürmung der Mainzer Linien hatte Oberst Josef Baron Schellenberg,
der dortigen Gegend genau kundig, sein Regiment an den Verschanzungen
durch das Dorf Höchstheim im Rücken der Besatzung der Verschanzungen
zum AngriflF geftlhrt, wurde verwundet und 1796 MTO.-R.»Die Mannschaft
erhielt 2 goldene und 9 silberne Medaillen.
1796 Oberstlieutenant Max Graf Plunket hatte sich bei Maltsch und Würzburg
sehr ausgezeichnet
1796 Lieutenant Carl Baron Vauthier mit 70 Mann und allen Zimmerleuten
die Neckarbrücke bei Cannstadt 21. Juli abgetragen und sich bei der Ver«
theidigung derselben ungemein ausgezeichnet.
1796 Oberstlieutenant Max Reisinger bei der Belagerung von Kehl wiederholt
belobt,
1797 Oberlieutenant Przesinski für seine tapfere Vertheidigung des Bocken-
heimer Thores zu Frankfurt 22. April wurde mittelst Allerhöchstem Hand-
schreiben Sr. Maj. des Kaisers Franz 26. Mai ausser der Rangstour zum
Capitänlieutenant befördert, und erhielt von der Stadt Frankfurt einen
Ehren-Degen.
1799 In der Schlacht bei Stockach hatten sich Oberstlieutenant Rudolf Graf
Sinzendorf, Major Franz Baron Bojakowski (Grenadier-Bataillons-Comman-
- 73 -
dant) und die Hauptleute Candiani und Fölseis sehr ausgezeichnet. Die Mann-
schaft erhielt 3 goldene und 3 silberne Medaillen.
1800 Major Alois Fürst Liechtenstein wurde für seine hervorragende Tapferkeit
14. Juni bei Schongau MTO.-R.
1800 Oberst Franz Baron Bojakowski fUr tapfere und umsichtige Führung des
Regimentes bei Hohenlinden belobt.
1805 Bei Ulm rettete Oberlieutenant Baron Rabenau das Fahnentuch des 1. Batail-
lons, das er verborgen am Leibe trug. Bei Haslach hatte Cadet Heinrich
Rossbach mehrere französische Offiziere gefangen, und wurde in Folge dessen
zum Offizier befördert.
1809 Bei Hausen wurden Oberst Winzian und Major Baron Odkolek belobt,
3 Mann erhielten silberne Medaillen.
1809 Bei Urfahr und Linz belobte FZM. Graf Eolowrat (als Corps- Commandant)
in seiner Relation den Oberst Winzian, die Majore Lass und Eiselt des
Regimentes. 1 Corporal erhielt die silberne Medaille, 4 Unteroffiziere
Belobungen.
1809 Bei Wagram wurden Oberstlieutenant Lass und Major Reisinger belobt
Ein Feldwebel erhielt die goldene, ein Feldwebel die silberne Medaille.
1813 Bei Hanau belobt FML. Baron Trautenberg 3 Grenadier-Offiziere des
Regimentes; 1 Corporal erhielt die silberne Medaille.
1814 Bei einem Ausfallsgefechte der Belagerer aus den Verschanzungen bei An-
ghiari während der Blokade von Legnago hatte sich 15. März Hauptmann
Christ des Landwehrbataillons hervorgethan.
Für Auszeichnung in den Feldzügen
1848 und 1849 in Ungarn. ^ EKO.-R. 3. die Hauptleute Carl Freiherr Daublebski
von Stemegg, Sigmund von Barault und Lieutenant Josef Kristin.
MVK. Major Carl Reiss, die Hauptleute Baron Daublebski von Sternegg,
Windisch, Baron Pratobevera, Baron Schmidburg, Oberlieutenant Boldrini.
1852 wurde das Regiment (welches von 1771 bis 1830 mährisch; seit 1830
galizisch war,) ungarisch.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1>^59 in Italien OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Leopold Edler von
K^eyssem, die Hauptleute Souvent, Hiller und Schilhawski, Oberlieutnants
Chambaud und Hausner. MVK. die Hauptleute Vogl, Suppanchic, Schlaht,
Oberlieutenant Hasska. Die Mannschaft erhielt 2 goldene und 41 grosse und
kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 im Böhmen. MVK. Regiments-Commandant Oberst August Würth Edler
von Hartmühl, Major Savan Davidovac, die Hauptleute Chambaud Chari^re
und Geyer, Oberlieutenant Gustav Graf Chorinsky.
1868 worden beim Regimente die dunkelblauen statt der bisherigen weissen
Waffenröcke anbefohlen.
• u -
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabs-Offiziere.
1713 Major Kreuzberg verlor 13. Oetober in Freiburg durch eine Bombe beide
Füsse t wenige Stunden darauf.
1809 Major Ludwig Becker f im Gefechte bei Hausen 19. April.
1809 Major Josef Baron Odkolek f an den Folgen seiner schweren Verwundung
bei Hausen.
1809 Major Wenzel Eiselt f im Gefechte bei Linz 17. Mai.
1866 Major Gustav Vogel f iu der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli.
Gralizisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 13.
(1873.)
FZM. JOHANN GRAF HUYN.
Dunkelblaue WaffenröckCj rosenrothe Egalisirungy gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation: Erakau.
Inhaber:
1814 in Italien errichtet.
1815 FM. Maximilian Freiherr von
WiMPFPBN MTO.-C. t zu Wien
29. Augußt 1854.
1854 FML. Gustav Heinrich Prinz
zu Hohenlohe-Langenburg f 1861.
1861 FML. Josef Freiherr von Baaibero
t 1871.
1871 FZM. Carl Freiherr von Baltin
t 1873.
1873 FZM. Johann Carl Graf Huyn.
Feldzflge und wichtige Eriegs-Ereignisse.
Dieses Regiment wurde nach Uebemahme der italienischen Provinzen 1814
daselbst theilweise aus der ehemaligen italienischen Armee errichtet, erhielt
die Nunmier des 1809 reducirten Regimentes Reisky und wurde sogleich
nach seiner kaum vollendeten Aufstellung — im Feldzuge
1815 zum zweiten Reserve-Corps der Armee von Ober-Italien (FML. Baron
Merville) eingetheilt, kam aber in keine feindliche Action.
In der Eriegs-Epoche
1848 und 1849 war im Herbste 1848 das erste Bataillon als Besatzung in
Graz, das zweite Bataillon bei dem im November in der Gegend von
Pettau zur Deckung der Grenze gegen Ungarn aufgestellten Corps des
FZM. Grafen Nugent, hatte einige Vorpostengefechte auf der Mur-Insel
bestanden. 1849 Mitte Februar kamen beide Bataillone in da» <.^gade
des GM. Dietrich zur Haupt- Armee des FM. Fürsten Windisch-Oti^tz ll^ch
Ungarn Das zweite Bataillon war 27. Februar 1849 in der Schlabbt
bei Eapolna, bei dem Angriffe und der Besitzergreifung auf die "ijricbti^
feindliche Position vor und in dem Dorfe Eil. — 24. März bei dem Uebat-
falle der Insurgenten auf Losonz, wo sich eine Compagnie« ui^er Ober*
- 76 -
lieutenant Conte Zuccato sehr tapfer in der doiiiigen Caseme verthei-
digte, aber abgeschnitten und endlich gefangen wurde. — Das erste Ba-
taillon war im Sommer-Feldzuge 1849, im zweiten Armee-Corps des FML.
Baron Csorich eingetheilt, bei der Cemirung von Komorn.
Während des Feldzuges
1859 stand das Regiment als Besatzung in Ober-Oesterreich. Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war dasselbe im zehnten Armee-Corps FML. Baron Gablenz
eingetheilt und focht mit drei Bataillons 27. Juni im Treffen bei Trautenau
und 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz. Das vierte Bataillon gehörte
zu den Besatzungs-Truppen von Olmütz.
Tapferkeits-Anszeichnuiigen nnd besondere Denkwttrdigkeiten.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1849 in Ungarn: MVK. Oberst Josef Habermann v. Habersfeld, Oberstlieutenant
Georg Bach von Klarenbach, Lieutenant von Zajatzik.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 in Böhmen: MVK. Regiments-Commandant Oberst Carl Freiherr v. Münch-
Bellinghausen, Oberstlieutenant Franz Bierfeldner, Major Thomas Gecz.
In Folge der Abtretung Venetiens wurde das Regiment 1866 galizisch und
erhielt 1868 dunkelblaue WaiSenröcke statt der bisherigen weissen.
OberöBterreichisches
INFANTERIE-REGIMENT N' 14
(1877.)
LUDWIG IV., GROSSHERZOG VON HESSEN.
Dunkelblaue Waffenröcke, schwarze Egalisirung, gelbe Knopfe,
Ergänzungsbezsirksstation : Linz.
Inhaber:
1733 errichtet laut des in Form eines
Vertrages ausgestellten Bestal-
longsbriefes de dato Wien 4.
November 1733 mit dem eigent-
lichen Errichter Rheingrafen Ni-
kolaus Leopold von Salm.
1733 Nikolaus Leopold Rheingraf spä-
ter Fürst von Salm, FM., Gou-
verneur von Antwerpen f 5.
Februar 1770.
1770 GM. Franz Graf Ferraris wurde
1775 Gouverneur zu Termonde
in den Niederlanden und gab sein
Regiment ab.
1 775 FML. Josef Freiherr von Tillier
MTO.-R. 1 1788.
1788 FML. Wilhelm Freiherr von
Klbbek MTO.-C. als FZM. aus
der Activität seit 1796 f zu Güns
4. Juni 1811.
1811 Erzherzog Rudolf, Oberst, Cardi-
nal-Priester und Erzbiachof von
Olmütz t 23. Juli 1831.
{Zweiter Inhaber.
1811 bis 1815 FZM. Paul von Ra-
DivojEviCH erhielt 1815 das unga-
rische Infanterie-Regiment Nr. 48.)
1832 FML. Franz Richter von Binnkn-
THAL f ZU Linz 1840 (war 1815
bis 1832 zweiter Inhaber).
1840 FML. Johann Baron Hrabovsky
von Hrabova MTO.-R. wurde 1848
der .Inhaberstelle enthoben.
1849 FML. Ludwig Freiherr von
WoLOBMUTH MTO.-C. t 185t) zu
Pest.
1851 Grossherzog Ludwig III. von
Hessen und bei Rhein f im Juni
1877 zu Darmstadt.
1877 Grossherzog Ludwig IV. von
Hessen und bei Rhein.
Zweite Inhaber.
1851 bis 1867 FML. Anton Vogel f
2. November 1867.
1867 bis 1871 FZM. Cari Freiherr
von Baltin erhielt 1871 das
Infanterie-Regiment Nr. 13.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Das Regiment wurde in der daflir bestimmten Zeit von 5 Monaten er-
richtet, kam im April 1734 zur Armee des Herzogs von Braunschweig,
und wurde als Besatzung nach Freiburg und Breisaeh gelegt.
— 78 -
Im Türkenkriege nahmen ein Bataillon und eine Grenadier- Compagnie
Theil an den beiden Feldzügen
1738 und 1739, litten Anfangs im Lager bei Kubin viel durch Krankheiten und
waren 30. Juli 1739 im Treffen bei Panczowa. Die übrigen Abthei-
lungen waren auf Cordons-Be wachung an der österreichisch- ungarischen Grenze.
Im österreichischen Erbfolgekriege waren ein Bataillon und die zwei Gre-
nadier-Compagnien
1743 im Corps des FM. Herzogs von Aremberg in der Schlacht bei Dettingen
27. Juni. — 1745 war ein Bataillon bei der Armee des FM. Grafen Traun
am Main, 1746 7. October im Gefechte an der Jaar, 1747 in den Schlachten
bei Lawfeld 2. Juli und Bergen op Zoom 18. September. Die übrigen Ab-
theilungen waren im Luxemburgischen und in den Niederlanden zur Besetzung
der Festung Luxemburg und mehrerer anderer Plätze verwendet.
Im siebenjährigem Kriege zeichnete sich das Regiment
1757 18. Juni in der Schlacht bei Kolin vorzüglich aus, es hatte ftlnf heftigen
Angriffen der immer neu verstärkt vorrückenden Preussen heldenmüthifj
widerstanden, bis es endlich durch starkes Artillerie-Feuer xmd erhebliehe
Verluste zum Weichen gebracht wurde, jedoch nachdem die kaiserliche Ca-
vallerie durch eine erfolgreiche Attake die früher vom Regimente occupirte
Position am Eisenbusch vom Feinde gereinigt hatte, wurde diese vom Re-
gimente Salm neuerdings besetzt und gehalten. Dieses hatte an Todten
und Verwundeten 20 Offiziere und über 400 Mann verloren. Es focht
femer 23. Juli bei der Berennung von Zittau ; war 6. August im Geschütz-
kampfe bei Witzendorf anwesend, schon früher 14. Juli beim Angriffe
auf Gabel hatten sich besonders die Grenadiere hervorgethan, — sowie
7. September das Regiment glänzenden Antheil nahm an der Erstürmung
des Holzberges im Treffen bei Moys. 1758 war es 25. April im Treffen bei
Zittau. 1759 bei der Reichs- Armee und im Treffen bei Saalfeld an der
Gorge 26* März und im Arriere-Garde-Gefecht über Haslau gegen Eger 8. Mai.
Im Feldzuge
1760 23. Juni thaten sich die Grenadiere in der Schlacht bei Landshut bei
Erstürmung einer Schanze hervor, — das Regiment war 26. Juni bei der
Erstürmung von Glatz; 1761 war es in Sachsen und 1762 2. August eine
Compagnie im Vorposten -Gefechte bei Zaunhaus, — das Regiment 15.
October bei Ersttlrmung der Redouten bei Brand, wo sich besonders das
Leibbataillon hervorthat, und am 29. October im Gefechte bei Freiberg.
Im baierischen Erbfolgekriege war das dritte Bataillon
1778 im Corps des FML. Baron Langlois bei der Occupation von Niederbaiern,
— das Leib- und Oberst-Bataillon aber bei der in Mähren stehenden Heeres-
Abtheilung. Im Türkenkriege zeichnete sich das Regiment
1788 3. October bei der Erstürmung von Novi vorzüglich aus, — 1789 war es
bei den Belagerungs-Truppen von Czettin, später von Alt-Gradiska, endlich
im Lager von Semlin.
— 79 —
In dea Kriegen gegen die französische Republik war das Regiment
1792 im December als Besatzung in den Verschanzungen zwischen der Saar und
Mosel bei Trier, und nahm ehrenvollen Antheil an der Vertheidigung dieser
Stellung gegen die wiederholten Angriffe der Franzosen 12. und 16. December.
— 1793 war es bei der Belagerung und Capitulation von Le Quesnoy, —
ein Detachement im Gefechte bei Hesperingen 18. September. — Zwei Ba-
taillone im Gefechte bei Maubeuge 15. September und in der zweitägigen
Schlacht bei Wattignies 15. und 16. October.
Im Feldzuge
1794 war das Regiment theils vereint, theils in einzelnen seiner Abtheilungen in
den Gefechten bei Beaumont 16. April, bei Sivry 23. April, bei Bousignies
26. April, bei Hautes 29. April, bei der Capitulation von Landrecies 30. April,
in den Gefechten bei Thuin und Lobbes 10. Mai, bei Grand-Reng 13. Mai
und bei dem Rückzuge auf Marchienne au Pont 26. Mai. — Beim Entsätze
von Charleroi 15. Juni und eine Abtheilung von 52 Mann unter Oberlieu-
tenant Schmidt hatte am 15. August vor Altzingen aus eine Streifung ins
französische Lager unternommen.
Im Feldzuge
1795 focht das Hegiment im Kampfe um den Hartberg bei Mainz und erlitt
hiebei 30. April starke Verluste ; — 18. October war es bei der Einschlies-
sung von Mannheim, 29. October das zweite Bataillon bei Erstürmung des
Galgenberges daselbst; nach der Capitulation von Mannheim rückte das Leib-
bataillon und der Stab in diese Festung. — 10. December bestanden drei
Compagnien ein Gefecht bei St. Martin, mussten der feindlichen Ueber-
macht diesen Platz überlassen, der aber am nächsten Tage 11. December
von zwei Bataillons des Regiments ungeachtet hartnäckiger Gegenwehr wieder
erobert wurde. Das dritte Bataillon, seit 1793 als Besatzung in der Festung
Luxemburg, hatte an der tapfern Vertheidigung dieser Festung ehrenvollen
Antheil, trat aber bei deren Capitulation in Folge der gestellten Bedingungen
10. Mai 1795 den Rückmarsch nach Oesterreich an.
Im Feldzuge
1796 war das Regiment seit Juni bei der Armee in Italien und bestand theils
vereint, tbeila abtheilungs weise folgende Gefechte: 30. Juli bei Gardone,
31. Juli bei Lonato; bei Desenzano und bei Salo 3. August und bei
Vobamo 4. August. In allen diesen Kämpfen hatte es an Todten, Ver-
wundeten und Vermissten 7 Offiziere und 681 Mann zu beklagen.
Es -war ferner betheiligt an den Gefechten bei Caliano 4. September, bei
St. Giorgio 14. September, bei Favorita 15. September, bei Besenello 7. No-
vember und bei dem Rückzugsgefechte des FML. Davidovich 21. November
bei Peri, wo es bedeutende Verluste erlitt. 1797 focht das Regiment
abtheilungsweise in der Schlacht bei Rivoli 14. Jänner in den Gefechten bei
Longarone, bei Raibl und Tarvis 12. bis 23. März.
Im Feldzuge
1799 abermals in Italien, war das Regiment 26. Mäi*z und 30. März in beiden
Treffen bei Verona, 5. April in der Schlacht bei Magnano, wo es bedeutende
- 80 -
Verloste erlitt, und einschliesslich der Grenadier - Division an Todten,
Verwundeten, Gefangenen und Vermissten: 14 Offiziere und 470 Mann
zählte. — Die Grenadier - Division war 16. Mai im Gefechte bei
Marengo, 17. bis 19. Juni in der dreitägigen Schlacht an der Trebbia, 15.
August in jener bei Novi, 17. September im TreflFen bei Savigliano und
Fossano. — Das Regiment selbst focht am 12. Juni mit dem bedeutenden
Gesammtverluste von nahe 600 Mann im Gefechte bei Modena, femer 23.
September die Grenadier - Division beim Angriffe auf Pinerolo ; und das
zweite Bataillon hatte 6. December rühmlichen Antheil an der Erstürmung
von Novi.
Im Feldzuge
1800 war das Regiment 7. April beim Angriff auf die Bochetta 14. April im
Gefechte bei St. Martino d'Abaco, 30. April an der Sturia und 11. Mai im
Gefechte bei Monte Becco. Die in diesem letzten Kampfe engagirten 10
Compagnien hatten mit grösster Tapferkeit gekämpft, aber furchtbare
Verluste gegen einen übermächtigen Gegner erlitten, und in Allem über 800
Mann, darunter 22 Offiziere verloren. 6. Juni war das Regiment in einem
zweistündigen Feuergefechte bei Piacenza. — Die Grenadier - Division
focht 6. April im Gefechte bei Cadibona, 10. April bei Stella und Sanda, 15.
April bei Albisola, 1. Mai beim Angriffe auf Loano, 19., 22. und 28. Mai in
mehreren Gefechten am Var, 6. Juni bei Monte Nave, 14. Juni in der Schlacht
bei Marengo, 25. December in jener am Mincio, 26. December bei Valeggio.
— Das Regiment war in den letzten Monaten bei Ferrara fortwährend
zum Vorpostendienste verwendet worden.
Im Feldzuge
1805 waren vier Bataillone bei der Vertheidigung Tirols, an den verschiedenen
Pässen und der Landesgrenze vertheilt, und es wurde 1. November
im Gefecht am Bodenbichl eine Compagnie von allen Seiten angegriffen,
grösstentheils zusammengehauen; dasselbe Schicksal erlitt gleichzeitig eine
am Steinpasse postirte Compagnie. Am selben Tage kämpften ein und eine
halbe Compagnie bei Unken und 2. und 3. November im Passe Srnpp drei
Compagnien, denen Abends noch drei Compagnien des zweiten Bataillons
zu Hilfe kamen. — Das vierte Bataillon gehörte zur Besatzung der Festung
Euefstein, und erhielt in der dortigen Capitulation 10. November freieu
Abzug nach Oesterreich.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im sechsten Armee-Corps des FML. Baron Hiller ein-
getheilt und an folgenden Actionen betheiligt: zweites Bataillon 19. April
im Gefechte bei Pfaffenhofen. Das Regiment 21. April im Treffen bei
Landshut, wo es sehr bedeutende Verluste erlitt, 237 Mann todt und 7 Of-
fiziere 716 Mann an Verwundeten, Gefangenen und Vermissten zählte. — Mit
grosser Tapferkeit focht es 24. April in der Schlacht bei Neumarkt;
es griff den Ort an, wobei insbesondere Oberlieutenant Georg Fastner,
in ein Gebäude des Ortes eindringend, durch das aus diesem eröffnete
— 81 -
*
Feuer in die sich dicht gegen die Brücke drängenden Massen, wie auch
durch einen kühnen Bajonnet - Angriff auf die französische Cavallerie zur
Entscheidung des glänzenden Erfolges beitrug. Das Segiment focht 1. Mai
bei Riedau, 2. Mai zwischen Riedau und Neumarkt, 3. Mai im Treffen bei
Ebelsberg; wegen seiner Verluste in zwei Bataillons formirt, da es
in den letzten Kämpfen vom 1. bis 3. Mai abermals über 400 Mann verloren
hatte. In der Schlacht bei Aspem 21. und 22. Mai hatte es theils allein,
theils im Verein mit andern Truppen fünfmal das Dorf Aspern gestürmt, be-
sonders erfolgreich war sein Angriff auf den Friedhof des Ortes 21. Mai.
Auch hier betrug dessen Gesammtverlust über 300 Mann. Es fochten ferner
das Regiment und die Grenadiere 5. und 6. Juli bei Wagram und letztere
im Treffen bei Znaim 10. Juli.
Im Feldzuge
1813 zeichnete sich das Regiment ruhmvoll in der Schlacht bei Hanau 30. und
31. October sowohl im Strassenkampfe des Ortes als bei der hartnäckigen
Vertheidigung der Lamboy-Brticke über die Kinzig aus, und zählte 311
Todte und 355 Verwundete.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich war es 1. Februar in der Schlacht bei La Rothiere, 23. und
24. Februar bei der Vertheidigung von Troyes, 27. Februar im Gefechte
bei Bar sur Aube, und 20. März mit hervorragender Auszeichnung in der
Schlacht bei Arcis sur Aube. Das dritte Bataillon unter Major Metzen
nahm das Dorf Torcy mit Sturm und behauptete es gegen wiederholte
feindliche Angriffe, das zweite Feld- und erste Landwehr-Bataillon imter-
stützten jenes aufs Tapferste im erbitterten Häuserkampfe. Das Regiment
verlor 2 Hauptleute und 42 Mann todt, 13 Offiziere und 432 Mann ver-
wundet.
1815 stand es als Besatzung in der Bundes-Festung Mainz.
1821 war es im kurzen Feldzuge gegen Piemont, 1822 als Besatzung in der Cita-
delle von Alessandria.
In der Revolution vom März
1848 in Wien hatten von dem daselbst gamisonirenden Regimente Abtheilungen
öffentliche Gebäude geschützt, und einzelne Posten-Commando's mit den Auf-
rührern kleine Gefechte, wie auch in den Vororten Wiens das Regiment zur
Herstellung der Ordnung, und zum Schutze der kaiserlichen Hofburg verwendet
wurde.
Im Feldzuge
1848 in Italien hatte das im April dahin abgerückte Regiment folgende Ge-
fechte: zweites Bataillon: Vorpostengefechte bei Pontafel 21. bis 23.
April und sodann bei der Cemirung der Bergfeste Qsoppo, wo es 28. Mai
mit Erfolg einen Insurgenten-Transport überfiel, 10. Juni ein Vorpostenge-
fecht bei Dario, 13. und 28. Juni Ausfälle der leindlichen Besatzung von Osoppo,
wo es 28. September ein mehrsttlndiges Vorposten-Gefecht daselbst bestand,
ThttfiMhB, OetienkbUttar. 6
— 82 —
9. October das Dorf stürmte, worauf 12. October die Feste capitulirte. Das
erste Bataillon 28. Mai im Gefechte bei Selva, 19. Juni bei Malcontenta, 7.
Juli Abwehr eines feindlichen Ausfalles bei Brondolo. Die Grenadier-Divi-
sion im Gefechte am Tabor bei Wien 6. October.
Im Feldzuge
1849 das Regiment bei der Cemirung von Venedig, — die Grenadiere in Ungarn,
mit Auszeichnung im Treffen bei Komorn 26. April; bei Zsigard 16. ^ Juni
xmd in der Schlacht bei Pered 21. Juni.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien focht das Regiment mit ungemeiner Aus-
zeichnung 4. Juni in der Schlacht bei Magenta und am Morgen des 5. Juni
bei Pontevechio di Magenta, im achten Kampfe um diesen Ort. Es zählte
5 Oflfiziere 172 Mann todt; 23 Offiziere 647 Mann verwundet. Im Berichte
des Corps-Commandanten FML. Fürsten Edmund Schwarzenberg an das Armee-
Commando heisst es : „Am fünften früh erstürmte das brave Regiment Gross-
herzog von Hessen noch einmal Ponte di Magenta, um die Rückzugsbewegung
zu erleichtern. Es war die letzte Anstrengung eines tapfem Regimentes, das
am Tage vorher 25 Offiziere verwundet, einen Stabsoffizier und 9 Hauptleute
verloren hatte, ohne ein einzigesmal im Angriff zu zaudern, im Rückzuge zu
schwanken." — In der Schlacht bei Solferino 24. Juni hatte das Regiment
einen mehrstündigen heissen Kampf bestanden, als es von seinem Corps-Com-
mandanten noch einmal mit den ehrenden Worten: Das Regiment Hessen
ist brav, Kinder, geht nochmals vor ! zu einem neuen Sturme beordert wurde.
Dasselbe stürzte sich unter dem Sturmstreich aller Tambours mit verzwei-
felter Tapferkeit den vorrückenden Franzosen entgegen; der Gegner wurde
geworfen, aber das brave Regiment hatte seinen Obersten von Mumb nebst
5 Offizieren todt, 12 Offiziere verwundet, und 350 Mann todt oder verwundet
zu beklagen.
Im Feldzuge
1864 gegen die Dänen hatte das Regiment Theil am Gefechte bei Oberselk
3. Februar, bei Oeversee 6. Februar, bei Veile 8. März, in welchem es 174
Gefangene machte, und endlich die dritte Compagnie bei dem Ueberfall der
Strandwache bei Ahosved 7. Juli.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen im zweiten Armee-Corps FML. Graf Thun der Nord-Armee
eingetheilt, war dasselbe in der Kanonade von Salnei 30. Juni, — in der
Schlacht bei Königgrätz 3. Juli und endlich im Treffen bei Blumenau 22.
Juli. — Das vierte Bataillon hingegen war in Süd-Tirol im Gefechte bei
Cimego 16. Juli und in jenem bei Bece^a 21. Juli wider die Freischaaren
Garibaldi's im Kampfe.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
57 Major Maxmilian Prinz zu Salm-Salm, commandirte in momentaner Abwe-
senheit des Obersten und Oberstlieutenants bei Kolin das Regiment, führte es
— 83 —
ungeachtet vier erhaltener Wunden stets mit Ruhm vor, eroberte drei
Kanonen und musste vom Blutverluste ohnmächtig weggetragen werden. Er
wurde 1758 MTO.-R.
1757 Oberst Adam Ferdinand Freiherr Krammer von Overbeck wurde für seine
vorzügliche Tapferkeit und ausgezeichnete Führung des Regimentes 7. Sep-
tember bei Erstürmung des Holzberges im Treffen bei Moys 1758
MTO.-R.
1759 Im Berichte über das Arrieregardegefecht über Haslau gegen Eger 8. Mai
sagt FML. Graf Macquire: das Regiment habe sich ausnehmend tapfer und
standhaft gehalten.
1762 Im Berichte des FML. Grafen Campitelli über die Erstürmung der Redouten
bei Brand wird sowohl die Tapferkeit als ganz besonders die Ordnung des
Leib-Bataillons Salm belobt
1762 Im Gefechte bei Freiberg wurde Oberst Max Zorn von Plombsheim be-
sonders belobt 29. October.
1788 Bei Erstürmung von Novi 3. October hatte Oberst Marchese Zamboni die
Führung einer Sturm-Colonne übernommen, an deren Spitze Oberlieutenant
Josef Graf Fiquelmont mit 40 Mann als Erster die rechtsstehende Bastion
erstieg. Obwohl schwer verwundet, liess sich dieser tapfere Offizier erst ver-
binden, bis der übrige Theil der Colonne das Schanzwerk ebenfalls erstiegen
hatte. Er wurde 1789 MTO.-R. — Ausser diesen beiden Offizieren hatten
sich Hauptmann Marquis Josef Belcredi, Oberlieutenant de Quelff's und
Lieutenant Hell von Heldenwerth bei Novi ausgezeichnet.
1789 Regiments-Inhaber FML. Baron Klebek wurde für Auszeichnung beipi Sturm
auf Belgrad MTO.-C.
1792 In diesem Feldzuge erhielt die Mannschafl 5 silberne Tapferkeits-Medaillen
In den Berichten über die verschiedenen Affairen der Feldzüge
1793 und 1794 wurden wiederholt folgende Offiziere des Regimentes belobt: Oberst
Ludwig Graf Baillet de Latour, Oberstlieutenant Josef Beyer, Major Baron
Kottulinsky, die Hauptleute Baron Battaglia, Fröauf, Langer, Baron Lusignan,
die Oberlieutenants Schrott, Ferdinand Graf Kinsky, Graf Veterani, Schmidt
und Lieutei^nt Duimonvich. — Im Feldzuge 1793 erhielt die Mannschaft
18, in jenem 1794 7 silberne Medaillen.
1795 Bei Erstürmung des Galgenberges bei Mannheim 29. October wurden wegen
„ihrer besondem Auszeichnung und Tapferkeit" Oberstlieutenant Josef von
Beyer, Hauptmann Klippl von Elkershausen und Oberlieutenant Dorjo
sehr angerühmt.
1795 Bei Wiedereroberung von St. Martin wurden im Berichte des GM. Hetze
Oberst Marquis Lusignan, Oberstlieutenant von Beyer rühmlich genannt.
Feldwebel Baumann erhielt für seine hier bewiesene Tapferkeit die goldene
Medaille, die Erste, welche an das Regiment verliehen wurde.
6*
— 84 —
Im Feldzuge
1796 wurden in den Berichten: Oberst Marquis Lusignan und Oberstlieutenant von
Beyer, beide fiir das Gefecht bei Salo, vom GM. Fürst Reuss; — Oberst
lieutenant von Beyer noch überdiess für jenes bei Caliano vom FML. Davi-
dovich belobt ; — im Gefechte bei Besenello hatten sich Hauptmann O'Dorant,
die Lieutenante Thaler und Reuland hervorragend ausgezeichnet. Die
Mannschaft hatte in diesem Feldzuge 3 silberne Tapferkeits - Medaillen er-
halten.
1799 Im Treffen bei Verona in der Relation unter den Ausgezeichneten der Major
Josef Graf Fiquelmont besonders hervorgehoben 30. März.
1799 In der Relation über die Schlacht an der Trebbia 17. bis 19. Juni wurde der
Grenadier-Hauptmann von Rummelsfelden belobt.
Für wiederholte Auszeichnungen im Feldzuge
1799 erhielt der seit 1793 mit der silbernen Tapferkeits-Medaille decorirte Feld-
webel Georg Fastner die goldene Medaille.
1800 Im Gefechte bei St. Martine d'Albano hatten sich 14. April Hauptmann
Bischof, Oberlieutenant Emanuel Graf Rosifires und Lieutenant Bassler her-
vorragend ausgezeichnet.
1800 Im Gefechte am Monte Becco 28. Mai wird Oberst Baron Kottulinsky sammt
der Truppe besonders gerühmt. Capitänlieutenant Lutz, Lieutenant Krauss,
Fähnrich Renaut erscheinen in der Relation unter den Ausgezeichneten.
1805 Bei Vertheidigung des Passes Strupp 2. und 3. April belobt FML. Graf St.
Julien die standhafte umsichtige Leitung des Oberstlieutenants Fröauf; —
auch wiirden die Majore Raimund Eberl und Joachim Puteany, Hauptmann
Thaler und Lieutenant Strobel belobt.
1809 Im Gefechte bei Pfaffenhofen 19. April haben sich Hauptmann Graf Brias,
Oberlieutenant Chevalier Hermann und Lieutenant Festräts; in der Schlacht
bei Landshut 21. April Major Raimund Eberl, die Hauptleute Graf Brias,
Czakmasz, Basdar, Lieutenant Baron Messina und Fähnrich Marquis Asse-
reto besonders hervorgethan.
1809 Oberlieutenant Georg Fastner (ein Zögling des Regiments-Erziehungshauses,
1793 mit der silbernen, 1799 mit der goldenen Medaille decorirt) wurde für
seine Waffenthat bei Neumarkt 24. April MTO.-R., ausserdem hatten sich
daselbst Oberlieutenant Christ, die Lieutenants Strobel und Schwarz aus-
gezeichnet.
1809 FML. Hiller nennt in seinem Berichte unter den Ausgezeichneten von Aspern:
Major Raimund Eberl, Hauptmann Eschermann und Lieutenant Baron Messina;
— ferner wurden einer besondem Anerkennung würdig erachtet : Regiments-
Commandant Oberst Albert de Best, Oberstlieutenant Martin von Steinmann,
Hauptmann Czakmasz und Oberlieutenant Blonsky. — Ausser diesen officiell
Belobten hatten sich noch ausgezeichnet die Hauptleute Baron Seyfertitz
und Graf Emanuel Rosi^res, Oberlieutenant Fastner, Lieutenant Nemetczek
und Fähnrich Baron Collins. — Die Mannschaft hatte im Feldzuge 1809
9 silberne Tapferkeits-Medaillen erhalten.
— 85 -
1813 In der. Relation über die Schlacht bei Hanau 30. und 31. October wurden
Oberstlieutenant Josef Flette von Flettenfeld und Major Hieronymus Jambline
sehr belobt. Die Mannschaft erhielt eine goldene, 4 silberne Medaillen.
1814 G. d. Cav. Baron Frimont rühmt in seiner Relation über das Gefecht bei
Troyes 23. und 24. Februar den Oberstlieutenant Josef Flette von Fletten-
feld, die Hauptleute Ferdinand Baron Harsch und Basdar. Die Mannschaft
erhielt eine goldene und eine silberne Medaille, ebenso im Gefechte bei
Bar sur Aube eine goldene und eine silberne. — Für ihr tapferes Verhalten
bei Arcis sur Aube 20. März erhielt die Mannschaft 2 goldene, 13 silberne
Medaillen und 4 Geldbelohnungen.
In der März-Revolution zu Wien
1848 hatten sich durch Vertheidigung und Herstellung der Ordnung ausgezeichnet
die Hauptleute Graf Lasberg, von Brajkovich, die Oberlieutenants Metzler,
Bauer, Eggs von Rheinfelden.
Im Feldzuge
1848 in Italien bei Osoppo und im Venetianischen hatten sich bei verschiedenen
Gelegenheiten ausgezeichnet und wurden belobt: bei Selva 28. Mai Haupt-
mann Schrutlek, die Oberlieutenants Hermann Andris von Heldenhort, Josef
Bauer und Lieutenant Baron Stetten; — bei dem Sturme auf Monte Mauria 2.
Juni Hauptmann Brodesser, Lieutenant Adolf Baron Sacken ; — bei Campo di
Osoppo 30. Mai Hauptmann Novach, Lieutenant Matzak von Ottenburg, bei
Dario 10. Juni Oberlieutenant von Schnetter; — im Vorposten-Gefechte bei
Osoppo; Hauptmann Georg Prohaska, Oberlieutenant Littrow. — Bei Er-
stürmung von Osoppo Hauptmann Prohaska, Lieutenant Achilles von GröUer.
1849 Für Auszeichnung im Feldzuge in Ungarn (bei Komorn 26. April und
Pered 21. Juni): OEKO.-R. 3., MVK. Major Grenadier-Bataillons-Comman-
dant Anton Richter von Binnenthal. — In der Kriegsepoche 1848 und 1849
erhielt die Mannschaft 3 goldene, 7 grosse und 14 kleine silberne Tapfer-
keits-Medaillen.
1859 Für Auszeichnung in der Schlacht bei Magenta 4. Juni: OLO.-R. Oberst
Regiments-Commandant Ferdinand Mumb von Mühlheim, Oberstlieutenant
Adolf Freiherr Schütte von Warensberg. OEKO.-R. 3. Major Johann Töply
von Hohenvest und Oberlieutenant August von Jurkovics. MVK. Major
Josef von Ulrich, Adolf Ritter Prinzinger von Ari, den Hauptleutcn Schiffer,
Baron Stetten, Josa, Edler von GröUer, Ritter von Henriquez, von Kreyssem,
Zillich, Hiltl, Wolf, Bennesch, Rosner, Hödl, Getier, Fischer, Freyschlag
Edler von Freyenstein, Burka — die Oberlieutenants Hund, Danninger,
Kern, die Lieutenants Kirkovic, Eggner, Pauli. — 10 Offiziere erhielten die
Allerhöchste Belobung. — Die Mannschaft 7 goldene, 20 grosse und 49 kleine
silberne Tapferkeits - Medaillen, 12 Geldbelohnungen.
1859 Für Auszeichnung bei Solferino 24. Juni: OEKO.-R. 2. deraj gefallenen
Obersten Ferdinand Mumb von Mühlheim zuerkannt. OEKO.-R. 3. Ober-
lieutenant Otto Hund. GMVK. Regiments-Caplan Menschik. MVK. Oberst-
lieutenant Adolf Freiherr Schütte von Warensberg. Die Hauptleute Mayem
«- 86 --
von Hohenberg, Baravalle Edler von Brackenburg, Matzak von Ottenburg,
von Barisani, Centner, Grasböck, Danninger, Oberiieutenants Stadtthaler,
Mayer, Lieutenants Rosenberger, Egloff von Engvillen, — zuerkannt dem
gebliebenen Oberlieutenant Lang von Langen. 11 Offiziere erhielten die
Allerhöchste Belobung. Die Mannschaft 18 grosse, 89 kleine silberne Tapfer-
keits-Medaillen, 88 öffentliche Belobungen.
1864 Für Auszeichnung im Feldzuge gegen die Dänen. ÖLO.-R. Hauptmann
Wilhelm Mayern von Hohenberg. OEKO.-R. 3. den HAuptleuten Achill,
Edler von GröUer, Karl Matzak von Ottenburg, Friedrich Benesch, Ober-
lieutenant Albin Kern. MVE. Major Hugo Taulow Ritter v. Rosenthal
Hauptmann Franz von Czako, Oberlieutenant Vorgeitz, die Lieutenants Schftdl-
bauer und Schneiperg — 8 Offiziere die Allerhöchste Belobung. Der
Mannschaft: eine goldene, 10 grosse, 39 kleine silberne Medaillen, 210Geld-
belohnuugen.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 OEKO.-R. 3. Major Alexander Josa. MVK. Hauptmann Hofer — zwei
Ofßziere die Allerhöchste Belobung. — Die Mannschaft 5 grosse, 11
kleine silberne Medaillen.
1868 erhielt das Regiment dunkelblaue Waffenröcke statt der bisherigen weissen.
Das Regiment trug zur Zeit seiner Errichtung weisse, blau ausgeschlagene
Röcke, — erst 1757 erhielt es die noch gegenwärtigen schwarzen Aufschläge.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupalions-Feldzuge
1878 MVK. der dem Generalstabe zugetheilte Oberlieutenant Carl Ritter von
Pfiffer.
*
Vor dem Feinde gebliebene Gonimandanten und Stabs-Offiziere.
1794 Regiments - Commandant Oberst Eduard Jamez an den Folgen einer beim
Rückzuge auf Marchienne au Pont durch einen Kanonenschuss erlittenen Ver-
wundung t 27. Mai.
1799 MTO.-R. Major und Grenadier -Bataillons- Commandant Josef Graf Fiquelmont
an den Folgen seiner schweren Verwundung bei Magnano f zu Verona 17. April.
1859 Regiments-Commandant Oberst Ferdinand Mumb von Mtlhlheim f ui der
Schlacht bei Solferino 24. Juni.
1859 Major Eberhard Baron Stetten an den Folgen einer bei Solferino erhaltenen
Kopfwunde f im Civilspitale zu Verona. 17. Juli.
|f
Galizisches
INFANTERIE -REGIMENT N» 15.
(1846.)
ADOLF HERZOG ZU NASSAU.
Dunkelblaue Waffenröcke, krapprothe Egälisirung, Knöpfe gelb.
Ergänzungsbezirksstation : Tarnopol
Inhaber.
1701 errichtet von seinem Inhaber':
1701 Carl Josef Ignaz Prinzen von
Lothringen und Bar Bischof zu
Osnabrück und von 1711 an
ChurfUrst zu Trier f 1715.
1716 Leopold Josef Herzog von Loth-
ringen FM.
1726 Carl Alexander Herzog von Loth-
ringen erhielt 1736 das gegen-
wärtige 3. Infanterie Regiment. *•
1736 FTU. Johann Lucas Marqius Pal-
LAVICINI t 1773.
1773 FZM. Dominico Santo Tomiotti
de Fabris Conte di Cassano
MTO.-R. t 1789,
1790 FML. Eduard Graf D'Alton f in
der Schlacht bei Dünkirchen 1793.
1797 FZM. Wilhelm Georg Prinz von
Oranien • Nassau MTO.-R. f zu
Padua 6. Jänner 1799.
1799 bis 1802 unbesetzt.
1802 FML. Carl Baron Riese f 1805.
1606 FML. Anton Baron Zach MTO.-R.
t 22. November 1826.
1827 Don Pedro Herzog von Bra-
GANZA f 1835.
1835 FZM. Anton Freiherr von Ber-
TOLETTi f 6. Mai 1846 zu Wien
(war seit 1827 sfweiter Inhaber).
1846 Adolf Herzog von Nassau.
Zweite Inhaber:
1846 FML. Franz Graf Ludolp 1849
dieser Stelle enthoben.
Ifc49 FZM. Anton Freiherr Csorich
von Monte Creto MTO.-R. f zu
Dombach 15. Juli 1864.
1864 FML. Friedrich Freiherr Jacobs
von Kannstein wurde 1870 In-
haber des 8. Infanterie-Regiments
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses vom Bischöfe von Osnabrück Prinzen Carl Josef von Lothringen
dem Kaiser Leopold I. überlassene Regiment machte :
Im spanischen Erbfolgekriege bis
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1709 die Feldzüge am Rhein mit und war 1704 10. November beim Ver-
suche auf Altbreisach, — 1709 kam es nach Spanien zur Armee des FM.
Grafen Guido Starhemberg und focht 1710 in den Schlachten bei Almenara,
Saragossa und Villa- Viciosa, 1711 war es im December beim Entsätze der
Festung Cardona, 1713 wurde es in die kaiserlichen Erbstaaten überschifft.
1718 und 1719 machte es die Feldztige in Sicilien mit, und war 1719 20. Juni
in der Schlacht bei Francavilla.
Im Feldzuge
1734 gegen die Spanier im Neapolitanischen gehörten 2 Bataillone zur Besatzung
der Festung Capua, an deren heldenmüthigen Vertheidigung unter FML.
Grafen Traun vom 9. April bis 30. November dieselben ruhmvollen Antheil
hatten, ebenso an dem glänzenden Ausfall der Besatzung 10. August. In
Folge der höchst ehrenvollen Capitulations-Bedingnisse wurden diese auf spa-
nischen Schiffen von Manfredonia nach Triest transportirt.
Während des Türkenkrieges
1737 bis 1739 war das Regiment in Italien und besetzte Toscana, ein Bataillon
wurde auf Execution 1737 nach Sarsano im Gebiete der Republik Genua
bis zur Herausgabe mehrerer von diesen zurückgehaltenen kaiserlichen
Deserteure geschickt.
Im österreichischen Erbfolgekriege kam das Regiment im December
1741 zum KhevenhüUer'schen-Corps, in welchem es 1742 die Winter-Expedition
nach Oberösterreich und Baiern mitmachte; bei der Vertheidigung von Kehl-
heim im April hatte ein Bataillon thätigen Antheil. 1743 war es am Rhein,
kam sodann nach Italien, war
1744 bei der Unternehmung gegen Neapel, von wo es auf dem Meere nach La-
vano transportirt wurde.
Im Feldzuge
1746 focht es in der Schlacht bei Rottofreäo, ferner bei der Besitznehmung von
Genua und zur Zeit des dortigen Aufstandes die Grenadiere in dieser Stadt^
das Regiment aber zu Pietro d' Arena. Oberst Baron Okelly hatte 6. De-
cember die Posten in Genua mit 1000 Mann verstärkt; 1747 im Mai wax
ein Bataillon unter Major Allemann bei der Blokade des Schlosses Massone.
Im siebenjährigen Kriege focht das Regiment
1757 6. Mai in der Schlacht bei Prag, war daselbst als Besatzung bei der nun
erfolgten Belagerung dieser Stadt, 22. November in der Schlacht bei Bres-
lau und ein Bataillon 5. Dezember in jener bei Leuthen, 1758 ein Bataillon in der
Belagerung von Neisse, 1760 war das Regiment in der Belagerung
von Dresden im Treffen bei Strehlen und bei der Belagerung von Wit-
tenberg, wo Oberstlieutenant Baron Gabelkoven 13. October mit dem
preussischen General Salamon die Capitulation abschloss. 1761 in Sachsen,
1762 beim Uebergang über die Mulde, 2. August im Gefechte bei Töplitz
erstürmte ein Bataillon im Verein mit einem des ungarischen Regimentes
Fürst Esterhazy (Nr. 33) im vollen Laufe die dortigen Anhöhen, und
behaupteten diese beiden den wichtigen die Gegend dominirenden Punkt,
22. September war das Regiment beim Angriffe auf die feindlichen Verschan-
zungen bei Pretschendorf.
— 89 —
Im baierischen Erbfolgekriege that sich das Regiment
1779 18. Jänner beim Angriffe auf Habeischwert besonders hervor. Regiments-
Commandant Oberst Marquis Pallavicini forcirte mit dem Regimente das
61a£sische Thor, das er mit eigener Hand öffnete, warf die dortige Haupt-
wache über den Haufen, eroberte 10 Fahnen imd 2 Kanonen und machte
22 Offiziere und 533 Mann gefangen.
Im Türkenkriege
1788 und 1789 stand nur ein Bataillon im Felde und war 1788 im Treffen
bei Lasmare.
Im Kriege gegen die französische Republik kam das Regiment
l792 in die Niederlande, 29. April zwei Divisionen im Scharmützel bei Toumay,
17. Mai ein Bataillon in Gefechte bei Bavay, 25. September bei der Einnahme
der Vorstädte von Lille, das 3. Bataillon 1793 bei der Belagerung von Mainz.
Oberst von Zoph Brigadiers-Dienste verrichtend, bemächtigte sich 30. April der
Stadt Arlon. 1794 war das Regiment in den Gefechten an der Sambre, 3. Au-
gust ein Bataillon bei Vertreibung des Feindes aus der Vorstadt von Ltittich
an der Karthause, 1795 Abtheilungen in Mainz als Besatzung. 1796 ein
Bataillon zu Mannheim und eines bei der Belagerung von Kehl, welches
1797 1. Jänner mit einem Bataillon Sztaray Nr. 33 die pallisadirten Fle-
schen in der Schwabenschanze eingenommen hat ; 20. April bei dem Rhein-
tibergang der Franzosen bei Kehl hatte das Bataillon bei Vertheidigung der
dortigen Posten viel gelitten.
Im Feldzuge
1799 waren 7 Compagnien bei der Unternehmung auf St. Luciensteig in
Graubündten und wurden, von einer feindlichen Uebermacht eingeschlossen,
trotz der tapfersten Gegenwehr grösstentheils gefangen, der Rest des Regimen-
tes war im Juli bei der Belagerung der Citadelle von Alessandria, später
bei der Eroberung der Festung Coni.
Im Feldzuge
1800 stand das Regiment im April und Mai im Genuesischen, war 7. Mai beim
Angriffe auf den Monte Carvo, bei der Belagenmg von Genua, wo es 19.
Mai sehr tapfer einen feindlichen Angriff abwehrte, 25. December in der
Schlacht am Mincio und ein Bataillon beim Sturm auf Valeggio.
Im Feldzuge
1805 bei der Armee in Deutschland im Corps des FML. Grafen Riesch bei
Ulm, 14. October im Gefechte bei Elchingen und in Folge der ülmer Capi-
tulation 17. October gerieth das Regiment grösstentheils in Kriegsgefan-
genschaft.
Im Feldzuge
1809 im II. Armee-Corps in Baiern mehrere Gefechte bestehend, zeichnete
sich das Regiment in der Schlacht bei Aspern vorzüglich aus. 21. Mai
hatte es ruhmvollen Antheil an der heldenmüthigen Abwehr der Infanterie
des FML. Prinzen Hohenzollem gegen die wüthenden Angriffe der franzö-
sischen Reitermassen. Am 2. Schlachttage 22. Mai stellte sich in einem ent-
— 90 —
scheidenden Gefeclits-Momente der Genera lissimufi Erzherzog Carl, die Leib-
fahne des in seiner Nähe kämpfenden Regimentes ergreifend^ an dessen
Spitze und führte dasselbe unter begeisterten Vivats gegen den Feind! Alle
andern Bataillone stürmten in enthusiastischer Begeisterung dem Regimente
nach, und furchtbar wüthete das Bajonnet in den dichtgedrängten Reihen der
Franzosen. Das Regiment Zach drang in das zertrümmerte Aspem ein, und
besetzte dessen nordwestliche Theile. In der Schlacht bei Wagram leistete
dasselbe 5. und 6. Juli beim Angriffe der Franzosen auf Baumersdorf unter
seinem tapferen Brigadier General Buresch den entschlossensten Widerstand
und focht 10. und 11. Juli im Treffen bei Znaim.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment im Armee - Corps des FML. Grafen Elenau eingetheilt,
26. und 27. August bei Dresden, und in der Schlacht bei Leipzig eroberte
es 16. October mit stürmender Hand den Ort Seifertsheim und war später
bei der EinscUiessung von Dresden.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich hatte sich dasselbe besonders ausgezeichnet im Treffen bei
Montereau 18. Februar, erlitt aber bedeutende Verluste. Ein Bataillon war
unter Major CoUard im offenen Felde mit gefäUtem Bajonnet auf die fran-
zösische Reiterei losgesttlrzt und warf im Vereine mit den Württembergem
dieselbe bis in den Wald von Valence zurück. — Das Regiment hatte das
Schloss Surville besetzt und von einem beinahe vierfach überlegenen Feind
mit einem kreuzenden Feuer seiner Batterien unter den Augen des anwe-
senden Kaiser Napoleon angegriffen. Der Verlust des Regiments in diesem
Treffen belief sich an Todten, Verwundeten und Gefangenen im Ganzen auf
25 Offiziere, 1025 Mann. Ein Bataillon war bei der österreichischen Süd-
Armee in der Colonne des FML. Baron Wimpffen. 1815 wieder in Frank
reich, und die Grenadiere im grossen Armee-Lager bei Dijon.
In der Kriegs*Epoche
1848 war das Regiment zur Zeit des Ausbruches der October- Revolution in
der Garnison Wien, und 6. October im Gefechte am Tabor, der dortigen
Brücke und in der innem Stadt, 28. bis 31. October bei der Wegnahme der
Taborbrücke, beim Sturm auf den Nordbahnhof, auf die Jägerzeile und end-
lich bei Erstürmung des Burgthors, bei welchen Kämpfen es mit ausgezeich-
neter Bravour focht. Im December stand es bei Schlosshof und Marcheck
zur Beobachtung der March.
Im Feldzuge
1849 war dasselbe bei Verfolgung des Görgey 'sehen Insurgenten-Corps gegen die
Bergstädte, in der Schlacht bei Waitzen 10. April und bei Nagy Sarlo
19. April. Im Sonuner-Feldzuge 1849 waren die 3 Feld-Bataillone und
das 1. Landwehrbataillon vereint im IV. Armee-Corps FML. Baron Wohl-
gemuth, und fochten in den bei den Schlachten bei Komorn 2. und 11.
Juli, im Gefechte bei Uj Szegedin 3. August und im Treffen bei Szöreg 5.
August, wo 5 Compagnien des Regimentes einen entschlossenen Bajonnet-
— 91 -
Angriff unternahmen, einige Insurgenten-Bataillone vom dortigen Damm ver-
trieben und ihnen 2 Geschütze abnahmen.
Während des Feldzuges
1859 in ItaUen gehörte das Regiment zu dem im Küstenlande stehenden X. Armee-
Corps, welches in keine feindliche Action kam.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im VIII. Armee-Corps der Nord-Armee
eingetheilt, und focht 27. Juni im Gefechte bei Nachod, 28. Juni im Treffen
bei Skalicz und 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz^ besonders im ersteren
erlitt es grosse Verluste. Das 4. Bataillon bei den Besatzungs-Truppen in
Istrien war 26. Juli im Gefechte bei Versa.
Tapferkeits-AuszeichniuLgen and besondere Denkwürdigkeiten.
1704 Oberstlieutenant Brille hatte sich beim Versuche auf Alt-Braisach 10. No-
vember als Bauer verkleidet daselbst eingeschlichen^ wurde aber erkannt,
tödtlich verwundet und gefangen. Er starb in der Festung, wo ihn die
Franzosen mit allen militärischen Ehren zu Grabe geleiteten.
1734 Lieutenant Molitor commandirte bei dem Ausfalle der Besatzung von Capua
10. August die Grenadiere und die Freiwilligen, fiel bei la Foresta über
die spanischen Vorposten, die er entwaffnete, zog dann gegen Camino, wo er
alles daselbst vorhandene Vieh zusammentrieb und mit dieser Beute den
Rückzug nach Capua antrat.
1742 Oberstlieutenant Baron Triebe zeichnete sich 10. April durch seine tapfere
Vertheidigung von Kehlheim gegen den baierischen FM. Grafen Tön'ing
aufi, und wm*de durch FML. Bärenklau entsetzt.
1746 Oberst Wilhelm Baron Okelly that sich durch umsichtige und tapfere
Führung des Regimentes in der Schlacht bei Rottofredo besonders hervor.
1748 Maior Baron Tillier begleitete den FZM. Grafen Browne im November zum
Friedens-Congresse nach Nizza.
1757 Oberst Baron Tillier sich beim Ausfalle der feindlichen Besatzung von Schweid-
nitz 10. October ausgezeichnet.
1760 In der Belagerung von Dresden haben sich Oberstlieutenant Hasslinger, die
Oberlieutenants Max Chimani, Graf Althann und Lieutenant Nürnberger
ausgezeichnet.
1762 Oberstlieutenant Albert Baron Gabelkoven sich an der Spitze des Bataillons
im Gefechte bei Töplitz hervorgethan.
1779 Oberst Carl Marquis Pallavicini wurde für seine glänzende Waffenthat bei
Habeischwert 18. Jänner sogleich GM. und kurz nachher MTO.-R. Ausser ihm
wurde Major Fellner angerühmt. Kaiser Josef II., im October 1780 die
Cantonirungen des Regimentes bereisend, sprach dem Offiziers-Corps für den
Tag bei Habeischwert seinen Dank aus, und beschenkte die an diesem
betheiligte Mannschaft mit 300 Ducaten.
— 92 -
1788 Oberlieutenant Pflacher wurde für Auszeichnung bei Lasmare vom Kaiser
Josef II. zum Capitän befördert.
1792 Major Retz wegen Auszeichnung bei Toumay zum Oberstlieutenant befördert.
1796 Oberlieutenant Bausch beim Rückzuge von Rench bis Stollhof en im Juni an-
gerühmt.
1796 und 1797 bei der Belagerung von Kehl wurden wegen Auszeichnung in den
Berichten angerühmt: die Hauptleute Zagitschek, Schwarzer, Benigni, die
Lieutenants Mannagetta, Fargas, O'Grady.
1799 Die Lieutenants Sedlaczek und Fargas zeichneten sich bei der Belagerung
von Alessandria aus, letzterer blieb bei einem feindlichen Aiusfalle 21. Juli
todt am Platze.
1809 FML. Prinz Hohenzollem nennt in seinem Berichte unter den Ausgezeich-
neten von Aspem den Hauptmann Ogrady und Lieutenant Reuss des Re-
gimentes.
1848 Die aufrührerische Hauptstadt Wien gab der loyalen Haltung des Regi-
mentes das schönste Zeugniss dadurch, dass unter den Capitulations-Beding-
nissen auch die enthalten war: „das Infanterie-Regiment Nassau nicht mehr
zur Wiener Garnison zu bestimmen".
1848 In den Gefechten bei Wien, insbesondere bei Erstürmung des Burgthors
31. October zeiclmete sich Oberst Regiments-Commandant Fürst Felix Jablo-
nowski besonders aus, und verrichtete Brigadiers-Dienste.
Für Auszeichnung in den Feldzügen in Ungarn
1848 und 1849 MVK. Oberst Carl Edler von Braimi, die Majore Johann Pasch
und Vincenz Abele, die Hauptleute Töply von Hohenwest, Schauer von
Schröckenfeld, Friedl, die Oberlieutenants Klöckner, Kreb, Dutschinski,
Peteani Ritter von Steinberg, Mattausch, Swidzinski, die Lieutenants Baron
Schell, Baron Wrazda, Gast und Nowak.
1868 erhielt das Regiment die dunkelblauen Waflfenröcke statt der bisherigen
weissen anbeföhlen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 MVK. Hauptmann Josef Piekarski.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-OfEiziere.
1704 Oberstlieutenant Brille in Altbraisach tödlich verwundet, f in feindlicher
Gefangenschaft im November.
1757 Major D'AIbertitz in der Schlacht bei Prag j 6. Mai.
1794 Major Fedini f in einem Gefechte an der Sambre im Juni.
1848 Oberstlieutenant Carl Klein f im Gefechte am Tabor nächst Wien 6. October.
1866 Oberstlieutenant Moises PoUovina f im Gefechte bei Nachod 27. Juni.
Kroatisches Warasdiner
INFANTERIE-REGIMENT N* 16.
(1870.)
WETZLAR VON PLANKENSTEIN GUSTAV FREIHERR FML
Dunkelblaue Waffenröckey schwefelgelbe Egcdisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbczirksstation: Belovar.
Inh
1703 errichtet aus drei Compagnien
Deutschmeister Nr. 4 — zwei
Compagnien Thtirheim Nr. 28
und zwei Heister (reducirt),
sowie aus neugeworbener Mann-
schaft.
1703 FZM. Damian Hugo Graf Vm-
MOND t 1722.
1722 FZM. Alois Graf von Living-
8TE1N f.
1741 FM. Christian Moriz Graf Köniq-
SEGY ROTHENPELS f im Juli
1778.
1778 FZM. Ludwig Baron Terzy
MTO.-C. t z« Wien 8. Februar
1800.
1802 Erzherzog Rudolf (erhielt später
das 14. Infanterie-Regiment).
1W6 FZM. Marquis Franz Lusignan
MTO.-R. t zu Eiwanowiz in
Mähren 23. December 1832, war
seit 1802 zweiter Inhaber.
aber.
1833
1835
1835
1848
1835
1837
1845
1855
1870
FML. Christian Graf Kinskt
MTO.-R. t zu Wien 7. Februar
1835.
m
FMK Stephan von Ertmann f
zu Mailand 5. September 1835.
Erzherzog Friedrich FML., Vice-
Admiral f zu Venedig 5. October
1847.
FML. Peter Zanini f zu Wien
1855 (war seit 1846 zweiter In-
haber).
(Zweite Inhaber:
bis 1837 FML. Josef de Lort.
bis i845 FZM. Cari Ritter Pausch
von Werthland.
bis 1846 FML. Ferdinand Anton
Freiherr von Hauer f zu Gratz
21. Juli 1846.)
FML. Stephan Freiherr von
Wernhardt f 1869.
FML. Gustav Freiherr Wetzlar
von Plankenstein.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dies Regiment diente während des spanischen Erbfolge-Krieges in Ungarn
gegen die Rakoczy'schen Rebellen.
— 94 -
1704 war es in der ScUacht bei Gyarmath unweit Raab.
nOö in der Schlacht bei Schibo, ein Bataillon auf dem rechten, zwei Bataillone
am linken FlUgel.
Im Türkenkriege focht es
1716 bei der Belagerung von Temeavar und dem Sturme auf die dortige grosw
Palanka, 1717 war es bei der Belagerung und 16. August in der Schlacht
von Belgrad. — Bei einem Ausfalle der Türken 17. Juli hatte Lieu-
tenant Mardefetd mit 9 Grenadiers 20 Türken getödtet und eine Fahne
erobert. 1718 hatte es bei dem Passarowitzer Friedens - Congresee, deesen
Verhandlungen der ßegiments-Inhaber Oraf Virmond leitete, die Aufwartung.
1732 machte dasselbe den Feldzug in Cktrsica mit and
Im Feldzuge
1734 bei der Armee in Ober-Italien focht es in der Schlacht bei Parma 29. Juni
und Guaatalla 19. September.
Im Österreichischen Erbfolgekriege kam das Regiment
1741 zum Khevenhüller'Bchen Corps, Deeember, war 1742 Anfangs bei der Winter-
Expedition nach Ober-Oesterreich und Baiern, später bei der Hanpt-Armee
in Böhmen, 17. Mai in der Schlacht bei Chotusitz und bei der Belagerung
von Prag. — 1746 in Italien focht es unter Führung seines Obersten von
Marini in den Schlachten bei Fiacenza und Rottofreddo, bei der Besitznahme
von Genua und bei der Unternehmung in die Provence, 1747 bei der Be-
lagerung TOD Genua.
Im siebenjährigen Kriege
1757 6. Mai war ein Bataillon in der Schlacht bei Prag, das Regiment im
Treffen bei Görlitz 7. September und in den Schlachten bei Breslau und
Leuthen, 22. November und 5. Deeember, 1758 14. October in der Schlacht
bei Hochkirch deckte es mit zwei andern Re^mentem die Gegend bei
Stromberg und das Dorf Glossen, 1759 musete es im April in Bfihmen aus
den Verschanzungen bei Passberg mit grossem Verluste der feindlichen
Uebermaeht weichen. 1760 war dasselbe 23. Juni in der Schlacht bei Landshut
und der Belagerung und der Erstürmung von Glatz, 1761 ein Bataillon
bei der Eroberung von Schweidnitz und dem Angriffe auf das sogenannte
Galgenfort, 1762 ein Commando und die Grenadier- Com pagnie in der Bela-
gerung von Schweidnitz. Bei dam Ausfalle auf die feindliche Minen-
galerie in der Nacht vom 29. — 30. August war der Grenadier - Ober-
lieutenant Tiemar mit 30 Freiwilligen links gegen die Laufgr&ben vor-
gedrungen, gewann die Flanke der Parallele und zerstörte die feindliche
Galerie von Grund aus. Bei einem zweiten Ausfalle 27. September hatte
«ich die Gren ad ier-Com pagnie besonders hervorgethan.
[8 Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment bei der Armee in Böhmen.
Im TUrkenkriege
17. Februar 4 Compagnien bei der misslnngenen Unternehmung auf
Seraeiidria; — die zwei Feld - Bataillons im Treffen bei Lasmare und
-- 96 -
unterstützten bei dem Rückzuge auf Fenisch 29. August mit ihren Regiments-
Geschützen die Arrieregarde bei dem Passe Kornia. — 14. September wirkten
sie bei Vertheidigung des Postens Armenisch thätig mit. 1789 im Treffen
bei Mehadia 28. August unterstützten sie die verschiedenen Posten, tödteten
mehrere 100 Türken und eroberten 4 Fahnen.
Im Kriege gegen die französische Republik
1793 23. August ein Bataillon im Bienwalde sich ausgezeichnet, daselbst
12. September die dortige Chaussee tapfer vertheidigt, 17. September bei
Rheinweiler und Bellingen den versuchten Rhein-Uebergang der Franzosen
gehindert mit Zusammenschiessung eines ihrer Schiffe, ferner bei Eroberung
der Weissenburger Linien und im December bei Vertheidigung der Position
im Marienthaler Walde sich hervorgethan. 1794 kam das Regiment zur
Armee nach Italien und war 1795 23. November bei Vertheidigung der
Posten bei Lonno im Genuesischen. Bei dem Rückzuge aus dieser Gegend
schlug sich die zur Besetzung des Berges Ca*stellaro detachirte Division muthig
durch die feindliche Uebermacht. 1796 12. April im Treffen bei Montenotte
ein von drei Seiten angegriffenes Bataillon grosse Verluste erlitten — 10. Mai
in der Schlacht bei Lodi hatte das Regiment die Addabrücke heldenmüthig
gegen die von der Anwesenheit Bonaparte's begeisterten französischen Grena-
diere vertheidigt, jedoch ausserordentlich gelitten, musste der Uebermacht
weichen, kam als Besatzung in die Festung Mantua und wurde in den nun
folgenden zwei Belagerungen fast gänzlich aufgerieben.
1797 musste ein neues Leib-Bataillon errichtet, ebenso die beiden andern Bataillons
neu formirt und das rcorganisirte Regiment
1798 in Gratz vereinigt werden.
Im Feldzuge
1799 im Juli kam das Regiment sammt den Grenadieren zur Belagerung von
Mantua, hielt sich sehr tapfer in der Schlacht bei Novi 15. August, wo es
aber starke Verluste erlitt; — 4. und 5. November war es in der Schlacht
an der Stura bei Fossano, und einzelne Abtheilungen in diesem Monate bei
der Vertreibung der Feinde von Borgo San Dalmazzo.
Im Feldzuge
1800 im April in der Riviera in der rechten CoJonne der Armee des G. d. Cav.
Baron Melas, welche unter FML. Elsnitz den Bergrücken von San Giacomo
bis an das Meer defensiv behaupten und den Rücken der beiden ersten
Colonnen während ihrer Operationen gegen Genua decken sollte. Haupt-
mann Michael Le Breux vertheidigte mit seiner 200 Mann starken Divi-
sion des Regimentes das Fort Finale, einen äusserst wichtigen Punkt, unter
den schwierigsten Umständen, da der Platz ohne Artillerie und im
schlechtesten Zustande war, dennoch vom 10. April bis 22. April auf das
umsichtigste und heldenmüthigste ; eine der glänzendsten Thaten dieses Feld-
zuges. — Das Regiment besetzte später Legnago, kam im August nach
Mantua, 4 Compagnien waren 10. December bei der Einnahme von Cento,
das Regiment 25. December in der Schlacht am Mincio.
— 96 -
Im Feldztige
1805 war dasselbe bei der Armee in Italien, jedoch nur die Grenadiere in der
Schlacht bei Caldiero.
Im Feldzüge
1809 war es in Tirol. Im Gefechte bei Murazzo und im Treffen bei Volano
zwei Bataillone 24. April. Hauptmann Marquis d'Esquilles zeichnete sich mit
seiner Compagnie durch die neunstündige heldenmüthige Vertheidigung
des dortigen Kirchhofes, einer ungemein wichtigen Position, rühmlichst aus.
Von 196 Vertheidigem kehrten nur 14 unverwundet zum Regimente. 13. Mai
im Treffen bei Wörgl und Soll warf das zweite Bataillon mit ausser-
ordentlicher Tapferkeit die baierischen Jäger und ein französisches leichtes
Bataillon zurück, gerieth jedoch beim spätem Rückzuge der österreichischen
Truppen grösstentheils in Gefangenschaft. Ebenso litten die beiden andern
Bataillone grosse Verluste, ^ wurden nach und nach reorganisirt, kamen zur
Armee des Erzherzogs Johann nach Ungarn, vertheidigten 12. Juni sehr
tapfer das Dorf Sabadhegy, und waren Ende Juni bei Vertheidigung des
Brückenkopfes zu Pressburg unter FML. Baron Bianchi.
Im Feldzuge
1813 geriethen die beiden ersten Feld-Bataillone 27. August in der Schlacht bei
Dresden in der in Flanke und Rücken von französischer Reiterei und Infan-
terie angegriffenen Division FML. Mesko mit dem grösseren Theile derselben
in Kriegsgefangenschaft. — Das dritte Feld- und erste Landwehr-Bataillon
waren bei der Armee des FZM. Baron Hiller in Innerösterreich, machten
daselbst im August und September riiehrere Gefechte sowie im Spätherbste
die Vorrückung gegen Italien mit.
Im Feldzuge
1814 gehörten dieselben zu den Blokade- Truppen der Festung Mantua. Im April
war das dritte Bataillon bei der in der Gegend von Parma stehenden Truppen-
Division des FML. Grafen Nugent und zeichnete sich, bei dem Ueber-
gange über den Taro 13. April unter seinem Oberstlieutenant Baron
Bourguignon die rechte Colonne bildend, sehr vortheilhaft aus. Diese
Colonne überschritt am frühen Morgen im Angesichte des Feindes Taro, warf
denselben zurück, wobei G^angene gemacht und eine Fahne erbeutet wurde,
verfolgte ihn bis Saragna, bemächtigte sich nach zweistündigem, hartnäckigem
Gefechte auch dieses Ortes und verfolgte den Feind bis gegen Chiawalle. Als
Oberstlieutenant Baron Bourguignon um diese Zeit starkes Gewehrfeuer
in der Richtung von Fiorenzuola vernahm, rückte er eilig mit seiner Colonne
dahin, griff sogleich in das dortige Gefecht ein, degagirte die hartbedrängte
Brigade Senitzer, mit welcher nun vereint der Gegner zum Rückzuge
und zur Räumung Fiorenzuola's gezwungen wurde. Die Grenadiere fochten
1813 und 1814 bei der Haupt-Armee in Deutschland und Frankreich und
waren 1815 im Lager bei Dijon.
1848 in Ungarn stationirt, waren die beiden ersten Feld - Bataillone theilweise
in die Gewalt der Revolutionspartei gefallen, jedoch gelang es der Eni-
- 97 -
BchloBsenheit und Umsicht des Hauptmanns Baron Maassburg, mit vier
Compagnien zu den kaiserlichen Truppen zu stossen. Dieselben hatten
ehrenvollen Antheil an der 107tägigen tapfern Vertheidigung von Temesvar
1849. — Oberlieutenant Kodic, mit 140 Mann und 15 Artilleristen als
Besatzung in das Bergschloss Deva in Siebenbürgen detachirt, von 2000 In-
surgenten mit 6 Geschützen belagert, hielt sich mit standhafter Ausdauer,
bis gänzlicher Mangel an Lebensmitteln und auch selbst an Trinkwasser^
sowie Krankheiten eintraten und erzwang sich eine Capitulation mit allen
militärischen Ehren und freien Abzug nach Temesvar 27. Mai.
Im Feldzuge
1859 focht das seit 1815 italienische Regiment im I. Armee-Corps gegen die
Francossarden in Italien mit besonderer Bravour in der Schlacht bei Sol-
ferino 24. Juni.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das damals in Mainz gamisonirende Regiment in der
österreichisch-nassauischen Division des FML. Grafen Neipperg eingetheilt,
am 14. Juli im Treffen bei Aschaffenburg und erlitt insbesondere an Ge-
fangenen grosse Verluste.
Im Occupations-Feldzuge in Bosnien
1878 focht das Reserve-Regiment 14. August im Gefechte bei Banjaluka, 16. August
und 5. September in den Gefechten bei Doboj und Potocani, 21. September
bei Senkovic (Bandin Ogiak). Gesammtverlust im ganzen Feldzuge an Todten,
Verwundeten und Vermissten 136 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1705 Oberst Regiments-Commandant Baron Wachtendonk commandirte bei Schibo
mit Auszeichnung den rechten Flügel.
1716 Oberstlieutenant Falk und Major Hugrapont thaten sich beim Sturme auf die
Temesvarer Palanka sehr hervor, wurden aber schwer blessirt.
1746 Oberst Adam Marini zeichnete sich bei Piacenza mit den Grenadieren sehr
aus und wirkte thätig mit zur Befreiung des stark gedrängten Nadasdy'schen
Corps.
1761 that sich Major Graf Grisoni an der Spitze seines Bataillons in der Bela-
gerung von Schweidnitz, beim Sturme auf das Galgenfort sehr hervor.
1762 in der Belagerung von Schweidnitz wurden Major Klünck und Hauptmann
O'Sullivan sehr angerühmt. Grenadier-Oberlieutenant Josef Baron Tiemar
• wurde fiir seine glänzende Waffenthat sogleich zum Hauptmann befördert
und 1762 MTO.-R.
1788 Hauptmann Geppert, mit 1 Oberlieutenannt und 89 Mann Ende August in
den sogenannten Schlüssel von Mehadia detachirt, musste sich, von den Türken
eingeschlossen, durch die wallachischen Wälder mühsam durchschlagen
und erreichte nach äusserst beschwerlichem Stägigen Marsche das Lager der
kaiserlichen Truppen bei Armenisch. Er wurde zur Belohnung zum Major
befördert.
TbUxhtim: Oedenkblfttter. ^
— 98 -
1793 Bei Vcrtheidigung des Bienwaldes 12. und 18. September batten sieb aus-
gezeiebnet : Major Concin, die Hauptleute Kertenmtiller, Graf Klenau, Hummel;
FrobnmüUer, Lieutenant Scbilling und Fäbnrieb Greibel. Bei dieser Aetion
sowobl als bei Vertbeidigung der Weissenburger Linien batte sieb Regiments-
Commandant Oberst von Scblegelbofer bervorgetban, bei letzteren auch
Hauptmann Hummel, Oberlieutenant Catbarin, und Lieutenant Bai*on Albeck ;
so wie der Ordonnanz- Offizier Lieutenant Carl Graf Starbemberg. — Aucb
werden in den Relationen dieses Feldzuges : Grenadier-Hauptmann Corti wegen
Eroberung von 3 Gescbützen bei Wanzenau 26. October, Grenadier-Haupt-
mann Feuser, Lieutenant Graf Herberstein bei Kilstädt 22. November,
Lieutenant Scbilling 15. December bei Vertbeidigung des Marientbaler
Waldes angerübmt.
1797 im Treffen bei Rivoli wird der Inhabers- Adjutant Hauptmann Carl Baron
Fürstenwärtber belobt.
1799 Im Berichte über die Schlacht bei Novi 15. August werden die Majore
Moriz Graf Strassoldo und Graf Klenau angerühmt; — bei Borge San Dal-
mazzo batte sich der Grenadier-Hauptmann Graf Wenzel Paar ausgezeichnet.
1800 Hauptmann Michael Le Breux für die beldenmütbige Vertbeidigung des
Forts Finale im Feldzuge 1800, wurde 1801 MTO.-R.
1809 30. und 31. October Oberstlieutenant Dominik Ertel von Seau sich im Treffen
bei Volano 24. April sehr bervorgetban.
1809 Hauptmann Josef Marquis D'Esquilles wurde ftlr die beldenmütbige Ver-
tbeidigung des Kirchhofs von Volano 24. April im Nachtrags- Capitel 1811
MTO.-E.
1809 Major Jakob Ginzel an der Spitze des zweiten Bataillons sich bei Wörgl
13. Mai ausgezeichnet, wurde aber gefangen.
1810 erhielt das Regiment seine dermalige schwefelgelbe Egalisirung statt der bis-
berigen violetten.
1813 Oberstlieutenant Anton Baron Bourguignon wurde filr seine vielfache Aus-
zeichnung am Uebergange über den Taro und im Gefechte bei Fierenzuola
13. April durch Capitel von 1815 MTO.-R.
1815 wurde das nun steierische Regiment venetianisch mit dem Werbbezirke
Treviso.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1849 OEKO.-R 3. Lieutenant Carl Garlik dem 14. Infanterie - Regimente zu-
getbeilt für Auszeichnung bei Erstürmung des Dorfes Osoppo 9. October
1848. — Die beiden zum Regimente avancirten Majore: Johann von Trenti-
naglia (früher bei Infanterie Nr. 12) und Friedrich von Dauber (früher bei
Infanterie Nr. 41) für Auszeichnung in ihren ehemaligen Regimentern. MVK.
Hauptmann Baron Maassburg, die Oberlieutenants de Verchin, Ballun,
Henricy, Efifenberger, Menhard, Krczek, Lieutenant Conte.
— 99 —
Für Auszeichnung im Feldzuge
1859 ÖLO. - R. Regiments - Commandant Oberst Johann von Trentinaglia.
OEKO.-R 3. der bei Solferino gebliebene Major Adolf Microys, die Haupt-
leute Dudic und Pürker von Pürkheim. MVK. die Majore: Maximilian von
Baumgarten und Adolf Resieh v. Ruinenberg ; die Hauptleute : Andres, Kraft,
Carl Ritter Garlik von Osoppo, Penater, die Oberlieutenants Rosenbaum,
Eyle, Eosak. Die Mannschaft 1 goldene, 16 grosse, 47 kleine silberne
Medaillen.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 MVK. Major Wilhelm von Engel, Hauptmann Liberale.
1866 in Folge der Abtretung Venetiens wurde das Regiment ungarisch mit dem
Ergänzungsbezirk Steinamanger ; anlässlich der Auflösung der beiden ehe-
maligen Warasdiner Grenz-Regimenter Kreuzer Nr. 5 und St. Georger Nr. 6
erhielt es seine gegenwärtige Benennung und die Ergänzungsbezirksstation
Belovar 1. Jänner 1872.
Mit Adjustirungs- Vorschrift
1868 wurden dem Regimente dunkelblaue statt der bisherigen weissen Waffenröcke
anbefohlen.
Für Auszeichnung im Feldzuge der Occupation Bosniens
1878 OEKO-R. 3. Maior Ludwig Sova. MVK. die Hauptleute Anton Waberer
Edler von Dreischwert, Michael Haglian, Josef Vuksan und Michael Jurievic.
Die Allerhöchste Belobung der dem (Generalstabe zugetheilte) Hauptmann Josef
Vuksan, Oberlieutenants Johann Herrak und Michael Surmin, die Lieu-
tenants Adam Brandner, Eduard Sieber (in der Reserve).
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1796 Eegiments-Commandant Oberst Ernst Graf Attems f bei Vertheidigung des
Adda-Ueberganges in der Schlacht bei Lodi 10. Mai.
1859 Major Adolf Microys f in der Schlacht bei Solferino 24. Juni.
Eraioisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 17.
(1866.)
FZM. FRANZ FREIHERR KUHN VON KUHNENFELD, MTO.-C.
Dunkelblaue Wafenröcke, rothbraune Egalisirung, weisse Knöpfe.
ErgänzuDgsbezirksBtation : Laibach.
1632 errichtet.
1632 FM. Melchior Graf Hatzfeld f-
1658.
1659 FML. Ant. GrafCoLLALTof. 1675.
1675 FM. Friedrich Freiherr von
Stadel f. 1694.
1694 FML. Carl Egon Graf Fürstkn-
BERQ von MössKracH f in der
Schlacht bei Friedlingen 14. Oc-
tober 1702.
1702 GM. Carl Emanuel Fürst von
LoNöUEVAL Graf von Buquoi f
1703.
1703 FM. Carl Alexander Prinz seit
1733 Herzog von Württemberg f zu
Ludwigsburg 1737.
Inhaber.
1737
1769
1773
1781
1796
1801
1826
1866
FM. Cajetan Graf Kolowrat-
Krakowsky t 19. Februar 1769.
bis 1773 unbesetzt.
FML. Johann Baptist Baron Koch
t zu Paris 20. December 1780.
FZM. Friedrich Wilhelm Fürst
HoHENLOHE-KiRCHBERG MTO.-GK.
t 10. August 1796.
bis 1801 unbesetzt.
FM. Heinrich XV. von Reüss-
Plaüen MTO.-R. t 30. August
1825.
FZM. Gustav Prinz Hohenlohe-
Langenburg f 26. Juni 1866.
FZM. Franz Freiherr Kuhn von
KuHNENTELD MTO.-C, commau-
dirender General zu Graz.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im dreissigjährigen Kriege war das Regiment noch in seinem Errichtungsjahre.
1632 16. November in der Schlacht bei Lützen, 1634 bei Nördlingen, unter seinem
Inhaber FM. Grafen Hatzfeld, bei Jankau 1645 25. Februar und 1647 bei
der Belagerung von Iglau.
1659 machte es den Feldzug in Pommern gegen die Schweden unter General
Souches mit. Von
— 101 -
1661 in Ungarn gegen die Türken war es 1664 bei der Belagerung von Eanischa,
2. August in der Schlacht bei St. Gotthard; — von
1673 an focht dasselbe in 6 Feldzügen am Rhein gegen die Franzosen, und war
1676 bei der Belagerung von Philippsburg. Ein Theil des Regimentes
war als Besatzung in Uugam, und drei Compagnien wurden bei Szathmar
von den Tököly 'sehen Malcontenten überfallen und niedergemacht; 1678 war
das Regiment im Treffen bei Rheinfelden. Von
1683 an in 16 Feldzügen abwechselnd in Ungarn gegen die Türken, am Rhein
und in Italien gegen die Franzosen, so 1683 12. September beim Entsätze von
Wien, 1684 bei der Belagenmg von Ofen, 1685 in der Schlacht bei Gran,
1689 bei der Belagerung von Mainz, 1691 war es in Italien bei der Be-
lagerung von Carmagnola, von 1695 bis 1697 wieder am Rhein.
Im spanischen Erbfolgekriege
1702 in der Belagerung von Landau und in der Schlacht bei Friedlingen, 1704
bei der zweiten Belagerung von Landau, marschirte das Regiment sodann
nach Italien, focht 1705 in der Schlacht bei Cassano, 1706 beim Entsätze
von Turin, machte 1707 die Expedition gegen Toulon mit, und zeichnete
sich 1711 18. September durch die tapfere Vertheidigung des Postens Valon aus.
Im Türkenkriege war es
1716 5. August in der Schlacht bei Peterwardein, — im September in der Be-
lagerung von Temesvar und unter seinem Inhaber Prinzen Württemberg beim
Sturme auf die dortige Palanka. 1717 bei der Belagerung und 16. August
in der Schlacht von Belgrad.
In den Rhein-Feldzügen
1734 tmd 1735, war das Regiment von 1737 an im Türkenkriege, deckte mit
dem Regimente Franz Lothringen, jetzt Nr. 1, 1737 die rechte Flanke der
Armee, war am Marsche nach Nissa in der Avantgarde und 1738 im
Treffen bei Comia.
Im österreichischen Erbfolgekriege focht das Regiment
1741 10. April in der Schlacht bei Mollwitz sehr tapfer am linken Flügel, 1742
war es bei der Belagerung von Prag, 1744 im Feldzuge am Rhein und in
Böhmen, 1745 im Treffen bei Habelsohwert, in den Schlachten bei Hohen-
fiiedberg 4. Juni und in jener bei Trautenau 30. September, wo ein Ba-
taillon am rechten Flügel von dem feindlichen Bernstädtischen Cürassier-
Regimente überfallen, und nach tapferer Gegenwehr gefangen wurde.
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
1756 1. October in der Schlacht bei Lobositz und bei dem versuchten Entsätze
des bei Pirna eingeschlossenen sächsischen Heeres-, 1757 6. Mai in der
Schlacht bei Prag, 22. April in jener bei Breslau und dem dortigen Angriffe
auf die Redouten von Schmiedefeld, 5. December in der Schlacht bei Leuthen ;
1758 14. October unterstützte es in jener bei Hochkirch das Loudonische
Corps, 1760 war es bei der Unternehmung auf Schlesisch-Neustadt 3. No-
vember in der Schlacht bei Torgau, und das dritte Bataillon kam als Be-
satzung nach Glatz; 1761 1. October bei der Eroberung von Schweidnitz
ll
— 102 —
und ein Bataillon beim Angriffe auf das Bogenfort; als dieses die Wälle
überstiegen und in den Platz eingedrungen war, blieb es in Reihe und Glied,
unterliess jede Plünderung und hielt sich in musterhafter Ordnung. Kaiserin
Maria Theresia Hess in Anerkennung dieser ihr im Berichte belobten Manns-
zucht jeden Soldaten mit zwei Gulden beschenken. 1762 war ein Theil
des Regimentes in der belagerten Festung Schweidnitz. Oberst Graf Rasp
versah Brigadiersdienste, schloss sich dem Ausfall am 8. August freiwillig
an, ermunterte die Truppen durch sein glänzendes Beispiel der Tapferkeit,
führte dieselben ohne Verluste und in guter Ordnung in die Festung zurück,
und erwarb sich überhaupt bei der Vertheidigung dieser Festung grosse und
ruhmwürdige Verdienste.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 war das Regiment bei der Haupt-Armee in Böhmen.
Im Kriege gegen die französische Republik
1793 im October fochten zwei Bataillone mit Auszeichnung im Treffen bei
Berlaimont, wo sie starke Verluste erlitten, femer in den Gefechten bei
Seve und Maubeuge 15. und 16. October. — 1794 war das Regiment in
den Schlachten bei Charleroi und Fleurus 26. Juni, in den Gefechten bei
Biautelis 6. Juli, bei Limburg 20. September, bei Düren 20. October ; 1795
29. October bei Erstürmung der Linien von Mainz. Das erste Bataillon
hatte unter Führung seines tapfern Obersten Dair Aglio die Redoute rechts
von Höchstheim mit dem Bajonnet erstürmt, und das dort postirte feindliche
Geschütz erobert. Das Regiment war ferner in den Gefechten bei Limburg
19. September und bei Köttenheim 10. November. — 1796 war es im Treffen
bei Wetzlar 15. Juni und bei Uckerad 19. Juni, bei Limburg an der Lahn
16. September, zwei Bataillone bei der Belagerung von Kehl, wovon
eines 27. November einen feindlichen Ausfall auf die Tranch6en mit dem
Bajonnete zurücktreiben half. 1797 marschirte das Regiment von Mainz
aus im Februar nach Italien.
Im Feldzuge
1799 rückte es im October aus Dalinatien zum Corps des FML. Fröhlich nach
Italien und war bei der Belagerung von Ancona, wohin es 17. November
nach erfolgter Capitulation als Besatzung einrückte.
Im Feldzuge
1800 war es im April im Genuesischen, hatte mehrere Gefechte und war bei der
Belagerung von Genua, — 14. Juni in der Schlacht bei Marengo und im
December auf dem allgemeinen Rückzuge der Armee, in der Schlacht am
Mincio 25. December und den folgenden Rückzugsgefechten.
Im Feldzuge
1805 in Deutschland im Corps des FML. Baron Werneck bei Ulm in mehreren
kleineren Gefechten, so bei Burgau, Günzburg, Herbrechtingen, Neresheim
und Wallerstein Anfangs October, bei Haslach 11. October, und gerieth
durch die Capitulation von Ulm 17. October in Kriegsgefangenschaft.
- 103 -
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im I. Armee-Corps des G. d. Cav. Grafen Bellegarde
eingetheilt und focht 14. April im Gefechte bei UrsensoUen, 23. April im
Treffen bei Regensburg. 21. Mai in der Schlacht bei Aspem war es
bei der Erstürmung dieses Ortes. Oberstlieutenant Graf Bentheim führte
die Vorhut der Sturm- Colonne; 22. Mai bei der Wiedereroberung des-
selben, welches in der Nacht von den Franzosen wieder genommen worden.
In der Schlacht bei Wagram 5. und 6. Juli vertheidigte Oberst Baron
Oberdorf das Dorf Deutsch- Wagram gegen die feindlichen Angriffe, und
schlug dieselben mehrmals zurück. Das Regiment war femer 10. und 11. Juli
im Treffen bei Znaim.
Im Feldzuge
1813 war dasselbe 26. und 27. August in der Schlacht bei Dresden, 17. September
im Gefechte bei Arbesau, wo das zweite Bataillon den Ort stürmte, das
erste Bataillon die Gärten rechts vom Dorfe nahm; 18. October in der
Schlacht bei Leipzig war das Regiment in seiner Aufstellung in einer ganz
offenen Fläche von 10 Uhr Vormittags bis Abends dem heftigsten Eanonen-
und Musketenfeuer des Feindes ausgesetzt und erlitt sehr bedeutende
Verluste.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich war das Regiment IL März im Treffen bei Macon, 18. März
im Gefechte bei Villefranche, 20. März im Treffen bei Lyon. 1815 im
I. Armee-Corps des FZM. Grafen Hieronymus CoUoredo in den Gefechten
bei Altkirch und Beifort, im September im Armeelager bei Dijon, und sodann
bei der Schleifung der Festung Hüningen.
1821 war das zweite Bataillon im kurzen Feldzuge gegen Piemont, rückte bis
Novara und Alessandria vor, und machte eine Streifung gegen die plün-
dernden Insurgenten nach Acqui. Die Grenadiere waren im Corps des
G. d. Cav. Baron Frimont nach Neapel marschirt. 1831 anlässlich der Re-
volution in Ober-Italien besetzte es Bologna.
Im Feldzuge
1848 in Italien mussten bei Ausbruch der Revolution in Brescia die beiden
ersten Feld - Bataillone 22. März einen äusserst gefahrvollen Rückzug
unternehmen. 29. Mai im Gefechte bei Montanara that sich das erste
Bataillon bei Erstürmung der Verschanzungen hervor. 30. Mai im Treffen
bei Goito das zweite Bataillon beim Sturme auf die dortigen Casinen.
10. Juni waren beide Bataillone im Treffen bei Vicenza, 23. Juli bei Er-
stürmung der Höhen von Somma-Campagna, 25. Juli in der Schlacht bei
Custozza, bei Valeggio 27. Juli und im Gefechte von Mailand 4. August, wo
der tapfere Major Härtung mit dem zweiten Bataillon bei Nosedo die wieder-
holten Umgehungsversuche des Feindes zurückwies und das durch die
feindliche Uebermacht schon schwankende Gefecht zum Stehen brachte.
Das dritte Bataillon war im April an der kärntnerischen Grenze, bestand
22. April ein Gefecht bei Ponteba, wo sich die 15. und 16. Compagnie sehr
— 104 -
auszeichneten, kam dann nach Süd-Tirol zur Vertheidigung der dortigen
Pässe, Ende Juni zur Cernirung von Venedig, und bezog die Vorposten bei
Malghera; Ende August rückte es zum Regimente nach Mailand, ebenso
das erste Landwehr-Bataillon.
Im Feldzuge
1849 in Italien war das Regiment (drei Feld- und erstes Landwehrbataillon) im kurzen
Feldzuge gegen Piemont im ersten Armee-Corps, G. d. Cav. Graf Wratislaw
eingetheilt und 21. und 22. März focht es mit Auszeichnung in den Gefechten
bei Gambolo, Turazzo und St. Siro. — Später machte es die Expedi-
tion und Occupation in der Romagna mit, und war im Mai und Juni bei den
Belagerungen und der Einnahme von Bologna und Ancona. Das erste Land-,
wehrbataillon machte den äusserst beschwerlichen Streifzug gegen die Gari-
baldischen und Pinzanischen Banden in den Apeninnen und an der Meeres-
küste mit. Das vierte Bataillon war im Jänner bei dem Zuge des FZM.
Grafen Nugent gegen Essegg, später bei der Cernirung von Komom. 25.
April in der Länge einer Entfernung von drei Viertel-Stunden auf Vorposten
aufgestellt, wurde es in der Nacht von den Insurgenten überfallen und erlitt
durch deren grosse Uebermacht bedeutende Verluste. — Die Grenadier-Di-
vision kam im September zur Cernirung von Komom.
Im Feldzuge
1869 gegen die Francosarden war das Regiment im achten Armee-Corps des FML.
Ritter von Benedek eingetheilt und focht mit Auszeichnung 24. Juni in der
Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge
1866 war das Regiment in der Infanterie-Reserve-Division FML. von Rupprecht
der Süd-Armee mit drei Bataillons eingetheilt, und nahm thätigen Antheil
an den heissen vormittägigen Kämpfen um den wichtigen Besitz des Monte
Cricol in der Schlacht bei Custozza 24. Juni. — Das vierte Bataillon gehörte
zu den Truppen in Istrien.
Im bosnischen Occupationsfeldzuge
1878 that sich dtjs Regiment in den Gefechten bei Waczar-Wakuf und Jaicze 5.
und 7. August, sowie bei Liwno 26. und 28. September sehr hervor. Ge-
sammtverlust im ganzen Feldzuge an Todten, Verwundeten und Vermissten
120 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1703 hatte Hauptmann Coppenhagen in Tirol mit Hilfe der dortigen Landleute
den daselbst eingefallenen Baiem tapfem Widerstand geleistet, die Festung
Ehrenberg belagert und zur Capitulation gezwungen.
1716 Oberst Rudollphi sich beim Sturme auf die Temesvarer Palanka an der
Spitze von 5 Grenadier-Compagnien ausgezeichnet, wurde dabei verwundet.
1737 vertheidigte Hauptmann Lechner mit nur 50 Mann die Bergfestung Usitza
auf das tapferste gegen die Türken, schlug mehrere Stürme ab, und erzwang
eine vortheilhafte Capitulation.
— 105 —
1745 in der Schlacht bei Hohen - Friedberg 4. Juni hatte sich Oberst Claudius
Baron Sincere durch umsichtige Führung des Regimentes hervorgethan.
1762 Oberst Lorenz Graf Rasp wurde für sein ausgezeichnetes Verhalten in der
Vertheidigung von Schweidnitz MTO.-R. — Er schloss im Namen des Festungs-
Commandanten Grafen Guasco die Capitulation mit dem feindlichen General
Tauentzien ab.
1793 im Treffen bei Berlaimont belobt die Relation den Obersten Peter Marquis
Vasquez, Major Carl Riera und Hauptmann Graf Dorsay.
1795 bei Erstürmung der Verschanzungen von Mainz 29. October Oberst Vincenz
Dair Aglio sich besonders hervorgethan, ebenso
1796 im Treffen bei Wetzlar und beim Angriffe auf Limburg an der Lahn
Oberstlieutenant Riera.
1799 bei der Belagerung von Ancona Major Johann Baron Urraca und Ober-
lieutenant von Jvichich sich ausgezeichnet.
1805 Major Galeotti führte das von ihm befehligte Grenadier-Bataillon so glücklich
nach der Niederlage des Wemeckischen Corps 17. October, dass er ungeachtet
aller Hindemisse den 18. October Mittags mit seiner gesammten Truppe in
Oettingen bei dem Corps des Erzherzogs Ferdinand eintraf. «
1809 G. d. Cav. Graf Bellegarde nennt in seinem Berichte den Oberstlieutenant
Wilhelm Graf Bentheim- Steinfurt und Major Josef Söldner von Söldenhofen
unter den Ausgezeichneten von Aspem 21. und 22. Mai. Ersterer wurde
zum Obersten des 47. Infanterie-Regimentes befördert. *
1809 Die Relation über die Schlacht bei Wagram belobt vorzüglich den Regiments-
Commandanten Obersten Ernst Baron Oberdorf, die Majore Johann Karg und
Schlosser, und den Hauptmann Josef Nikolaus von Ehrenfeld. 5 Unteroffiziere
erhielten die silberne Medaille.
1813 Bei Arbesau 17. September wurden 6 Offiziere, 10 Unteroffiziere, von denen
Einer die silberne Tapferkeits-Medaille, die übrigen G^ld-Belohnungen
erhielten, und 1 Gemeiner belobt.
1813 Bei Leipzig 18. October wurden 3 Offiziere belobt. Ein Tambour erhielt die
silberne Medaille.
1817 wurde das bisherige böhmische Regiment mit seinem Werbbezirke nach
Krain verlegt.
1822—1835 diente der Dichter und Uebersetzer Byrons Josef Emanuel Hilscher
als Gemeiner, zuletzt als Feldwebel im Regimente. Die Stadt Leitmeritz
setzte diesem, ihrem Landsmann, ein Denkmal.
1848 Bei Montanara 29. Mai that sich Oberstlieutenant von Riera, der zu Fuss
an der Spitze der 1. Division stürmte und schwer verwundet wurde 5 bei Goito
30. Mai Major Fürst Wilhelm Bentheim besonders hervor.
1848 Bei Mailand 4. August wurden Oberstlieutenant Albert Hablitschek und Major
Ernst Härtung nebst 8 Offizieren in der Relation unter den besonders
Ausgezeichneten genannt.
y
— 106 —
Oberst Moriz von Görger wurde gleichfalls im Berichte des FM. Grafen
Radetzky belobt.
Für Auszeichnung in der Kriegs- Epoche
1848 und 1849 ÖLO.-R. Major Friedrich Ferrari da Grado. 0EK0.-R.3. Oberst
Albert von Hablitschek, Major Ernst Härtung. MVK. Oberst Albert von
Hablitschek, Major Ernst Härtung, die Hauptleute Prinz Eugen Hohenlohe-
Waldenburg, von Rtihling, Loschan, Bischinsky, Winkler, Fuchs, Ritter von
Gold, die Oberlieutenants: Kolb, Entner, Prieger, Lieutenant Polz, sowie
nachträglich Oberstlieutenant Otto Eberhard und Major Jakob Wolff. Der
braven Mannschaft wurden 8 goldene und 58 silberne Medaillen erster und
zweiter Classe zu Theil.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1859 MVK. Oberst Johann Dominger von Dornstrauch, (der als Train- Comman-
dant des achten Armee-Corps verwendete) Major Alexander Pfaffenberg, die
Hauptleute Braun, Baron Veitheim, Baron Wolkensperg, Prechtl, Ober-
lieutenant Cramolini und Lieutenant Domladisch. • Oberstlieutenant Jakob
Wolff von Wolffenberg und 5 Offiziere erhielten die Allerhöchste Belobung.
Die Mannschaft erhielt: ein Fahnenführer die goldene, 9 Mann die grosse
und 26 Mann die kleine silberne Medaille.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Josef von Feldegg, die Hauptleute Baron Velt-
#heim, Prechtl, Knobloch, Reynoschek. MVK. Hauptmann Vogeler, die Ober-
lieutenants Josch imd Gruden, die Lieutenants Oberster, Barbo und Zikmun-
dofsky. Seit
1868 hat das Regiment dunkelblaue Waffenröcke statt der bisherigen weissen.
Für Auszeichnung im Occupations-Feldzuge in Bosnien
1878 OEKO.-R. 3. Oberst Friedrich Prieger, Major Christian Kerczek (des Gene-
ralstabes),' die Hauptleute Theodor Drennik und Albert Strohmayer, Ober-
lieutenant Alexander Skrem. MVK. Major Carl Gündel, die Hauptleute
August Salamon, Heinrich KopHva, Andreas Sliwnik und Franz Stojan, die
Oberlieutenants Michael Lukanc, Mathias Prasnikar, Jakob Modrijan, Carl
Ritter von Andrioli und Anton Svetek (in der Reserve), die Lieutenants Franz
Freiherr Mac-Neven O'Kelly (in der Reserve), Leopold Ambrozic, Othmar
Sever, Bartholomäus Andreika und Josef Muha (in der Reserve). Die Aller-
höchste Belobung: Oberst Friedrich Prieger, Major des Generalstabs-Corps
Christian Kerczek, die Hauptleute Albert Strohmayer, Franz Stojan, Jakob
Caucig, August Salamon und Andreas Sliwnik, die Oberlieutenants Josef
Blabolill, Michael Lukanc, Mathias Prasnikar und Jakob Modrijan, die Lieu-
tenants Heinrich Fabriotti, Johann Rosetti de Scander xmd Franz Freiherr
Mac-Neven O'Kelly (sämmtliche in der Reserve), Bartholomäus Andrejka und
Lindor Ritter von Görtz. Die Mannschaft: 5 silberne Tapferkeits-Medaillen
I. und 17 n. Classe, 46 Belobungen.
- 107 —
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabsoffiziere.
1716 Oberst Regiments-Commandant Forstner f in der Schlacht bei Peterwardein
5. August.
1756 Major Mahlern in der Schlacht bei Lobositz f 1. October.
1848 Oberstlieutenant Carl Biera von Kittersheim f an den Folgen seiner Ver-
wundung bei Montanara im Spitale zu Mantua 13. Juni.
1849 Oberstlieutenant Wilhelm Fürst Bentheim-Steinfurt bei Besichtigung der
Laufgräben von Malghera durch eine Kanonenkugel getödtet.
1849 Major Mundsinger bei dem Ueberfalle der Insurgenten von Komom in der
Nacht vom 25. auf den 26. April.
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 18.
(1848.)
CONSTANTIN GROSSFÜRST VON RUS8UND.
Dunkelblaue Waffenröcke, dunkelrothe Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : KönioorAtz.
Inhaber.
1682 errichtet mit Patent 16. April aus
fünf Tiroler Frei-Compagnien und
fünf des reducirten Regimentes
Sitten.
1682 Leopold Herzog von Lothringen
trat 1697 die Regierung seines
Landes an.
1698 Josef Herzog von Lothringen f
an den Folgen seiner Verwundung
bei Cassano zu Brescia 25. Au.
gust 1705.
1705 GM. Johann Adam Freiherr von
Wbtzbl erhielt 1706 das gegen-
wärtige Infanterie-Regiment Nr.
42.
1706 Oberst Freiherr von Hoppmann f
vor Herablangung des Emen-
nungs-Patents 1706.
1707 GM. Franz Xaver Graf Sonnen-
BBRG, Baron Heindl resignirte 1 7 14
seine Inhaberstelle, wurde FZM.
und t 1731.
1714 FML. Damian Freiherr von
SicEiNGEN erhielt 1716 ein 1748
reducirtes Infanterie-Regiment.
1716 GM. Johann Hermann Franz
Graf zu Nesselrode, legte 1719
seine Inhaberstelle nieder und
wurde später General-Kriegs-Com-
missarius, 1741 FM. f 1751.
1719 FM. Friedrich Heinrich Freiherr
später Graf Seckbndorf verlieas
1741 den kaiserlichen Dienst.
1742 FM. Ernst Dietrich Freiherr,
später Graf Marschall auf Burg-
HOLZHAusEN MTO.-GK. f 31. Au-
gust 1771.
1773 FML. Jacob Friedrich Freiherr
von Brinken f 27. November
1791.
1791 FML. Patrik Graf Stuart f m
Prag 21. April 1808.
1 808 FML. Constantin Baron D' Aspre
MTO.-R. t All seiner bei Wagram
erlittenen Verwundung 1809.
1809 FZM. Heinrich XIH. Fürst von
Reuss-Greftz f im Schlosse zu
Greitz 19. Jänner 1817.
1817 bis 1821 unbesetzt.
- 109 —
1821 FZM. Wenzel Grat Vetter von
LnjENBERQ MTO.-R. t zu Zara 6.
Februar 1840.
1 840 FML. Maximilian FreiheiT Reisikg
von Reisinoer f zu Königgrätz
28. Februar 1848.
1848 CoNSTANTiN GroBsfüFSt von Russ-
land.
{Zweite Inhaber.
1849 G. d. Cav. Eugen Graf Falkenhein
t zu Girincs 15. September 1853.
1863 G. d. Cav. Carl Freiherr Pergler
von Perglas f 2. Mai 1868.
Feldzüge und wichtige Eriegs-Ereignisse.
1682 im Juli besetzten fünf Compagnien den Jablunkapass gegen etwaige Einfälle
, der Tököly 'sehen Malcontenten, die übrigen kamen als Besatzung nach Schlesien.
1683 30. Mai fünf Compagnien bei der Recognoscirung gegen Gran, 3. Juni bei
der Belagerung von Neuhäusel, 6. August bei Verhinderung des feindlichen
Donau-Ueberganges am Tabor nächst Wien, 24. April beim Ueberfalle des
Pascha von Grosswardein am Bisamberge, 12. September bei dem Entsätze
von Wien, 10. October im Gefechte bei Parkany, 25. bis 27. October bei
Einnahme der Stadt und obern Festung von Gran ; fünf Compagnien an der
obern Waag und später an der schlesischen Grenze.
1684 das ganze Regiment 16. Juni bei Eroberung von Wissegrad, 27. Juni im
Treffen bei Waitzen, 10. Juli im Gefechte bei St. Andr6e, später bei der
Belagerung von Ofen.
1685 bei der Eroberung der Feste Mihola 11. August und bei jener von Essegg.
13. Juli.
1686 21. Juni bis 2. September beider Belagerung und Eroberung von Ofen, wo
es grosse Verluste erlitt. Zwei Compagnien bei der Einnahme von Ftinf-
kirchen, Sziklos und Kaposvar.
1687 acht Compagnien in den Schlachten von Essegg und Mohacs 19. Juli und
12. August.
1688 12. Juli ein Bataillon bei der Einnahme von Illok, später bei der Belagerung
und dem Sturme auf Belgrad. Im October marschirte das Regiment nach
Deutschland.
1689 bei der Belagerung von Mainz wurde bei dem 6. September unternommenen
Sturm persönlich von dem Herzoge Carl von Lothringen angeführt. Später
war es bei der Belagerung von Bonn.
1690 marschirte es ;nach Italien, 1691 9. April bei der Einnahme von Carmagnola,
1693 bei der Belagerung von Pignerol, 1695 bei der Belagerung von Casale,
1696 im September ein Bataillon bei der Vertheidigung von Valenza.
1697 wieder in Deutschland, 27. April bei der Einnahme von Ebernburg.
Im spanischen Erbfolgekriege war das Regiment
1701 1- September im Treffen bei Chiari, 1702 1. Februar die Qrenadier-Com-
pagnie und 400 Musketiere beim Ueberfalle auf Cremona, im October
bei der Belagerung von Mantua; — 1703 bei der Belagerung von Bresello,
- 110 —
beim Entsätze von Ostiglia und im Treffen bei Mirandola. 1704 26. Decem-
bcr focht es in der Schlacht bei Verrua. Ein Detachement kam als Be-
satzung nach Verrua und gerieth nach sechsmonatlicher heldenmüthiger Ver-
theidigung bei der Capitulation dieses Platzes 9. April 1705 in Kriegsgefan-
genschaft. 1705 16. August war das Begiment in der Schlacht bei Cassano,
1706 war ein Bataillon bei der Vertheidigung von Turin; die andern Regi-
ments-Abtheilungen fochten in den Gefechten bei Volta, Cavriana, Monzam-
banOy Goito und bei der Belagerung von Casteggio^ ein Bataillon bei jener
von Pavia 1707 ; kam das Regiment ins Neapolitanische^ war 30. September
bei der Eroberung von Gäeta^ ein Theil bei der Einnahme von Orbitello.
1708 im December kam ein Bataillon nebst der Grenadier-Compagnie zum
Observations-Corps des FML. Marquis Vaubonne an die römische Grenze.
Das Regiment blieb die nächsten Jahre in Neapel.
1718 wurden fünf Füsilier- und eine Grenadier- Compagnie nach Sicilien überschifft
und waren im sicilianischen Kriege 1718 15. October im Treffen bei Melazzo.
1719 war das ganze Regiment in Sicilien, und 4. Juni bei der Einnahme
von Lipari ein Bataillon; — das Regiment in der Schlacht bei Francavilla
20. Juni; — Hauptmann Cavallieri vertheidigte das Castell St. Alessio auf
das Tapferste und schlug 15. August einen wüthenden Angriff der Spanier
ab; das Regiment 8. October beim Sturme auf die Citadelle von Messina,
im November bei der Einnahme von Trapani.
Im polnischen Wahlkriege focht dasselbe
1734 im Treffen bei Colomo 4. Juni und 29. Juni in der Schlacht bei Parma^ 15.
September beim Ueberfalle auf Quistello, und 19. September in der Schlacht
bei Guastalla.
Im Türkenkriege eröffnete Oberstlieutenant Graf Valvasor
1737 12. Juli mit der Sabaczer Garnison durch die Einnahme der Schanze Les-
nicza die Feindseligkeiten gegen die Türken, und erbeutete zwei Fahnen
und hundert Stück Vieh, Ende Juli waren zwei Bataillone und die Grrena-
dier-Compagnien bei der Eroberung von Nissa, das Regiment später bei der
Cemirung von Widdio, 25. August im Treffen bei Radojovacz, 1738 4. Juli
in der Schlacht bei Komia; 15. Juli im Gefechte bei Mehadia; 1739 23.
Juli in der Schlacht bei Krotzka und 30. Juli im Treffen bei Pancsowa.
Im österreichischen Erbfolgeki*iege
1741 gerieth das dritte Bataillon nach tapferer Gegenwehr bei der Erstürmung
von Prag durch die Franzosen und Baiem in der Nacht vom 25. auf 26. April
in Kriegsgefangenschaft. — Das erste und zweite Bataillon im December im
Gefechte bei Pisek. 1742 17. Mai das Regiment in der Schlacht bei Cho-
tusitz, später bei der Belagerung von Prag, 1743 9. Mai im Treffen bei Sim-
bach, 16. und 17. Mai die beiden Grenadier-Compagnien bei der Einnahme
von Dingelfingen und Landau.
Im Feldzuge
1744 zwei Bataillone und die Grenadiere in den Gefechten bei Philippsburg, Ger-
mersheim, Lauterburg, Molsheim, das dritte Bataillon bei der Vertheidigung
- 111 -
von Freiburg, gerieth durch die Capitulation 25. April in Kriegsgefangen-
schaft. 1745 4. Juni in den Schlachten bei Hohenfriedberg und bei Trau-
tenau 30. September das Regiment und die Grenadiere. Im April 1747 kam
dasselbe nach Italien, war im Juli bei der Vorrückung gegen Cuneo, 1748 in
mehreren kleineren Gefechten, als : bei Varaggio, Campo Freddo, St. Pietro
di Vara u. s. w.
Im siebenjährigen Kriege waren
1756 l.October die Grenadiere in der Schlacht bei Lobositz ; — 1757 das Leib- und
Oberstbataillon so wie die Grenadiere 6. Mai in der Schlacht bei Prag und
sodann als Besatzung daselbst während der folgenden Belagerung. — Das
dritte Bataillon in Olmtltz hatte 1758 ruhmvollen Antheil an der beiden-
mtithigen Vertheidigung dieser Festung durch den RegimentsJnhaber FZM.
Baron Marschall. 1759 waren das Regiment und die Grenadiere bei der
combinirten Reichs- Armee 8. Mai im Treffen bei Asch; — 21. September
im Treffen bei Meissen, wo der Regiments-Commandant Oberst Baron Leu-
belfink mit dem Regimente eine vortheilhafte Anhöhe besetzt hielt, diese gegen
wiederholte Angriffe einer mehr als dreifach überlegenen Infanterie- und Caval-
lerie-Abtheilung tapfer hielt, sodann, als ihm Unterstützung zukam, selbst
zum Angriffe überging, den Feind zum Weichen brachte, und 2 Standarten, 9
Kanonen und 2 Pulverwägen abnahm. — 29. October im Treflfen bei
Pretsch warf sich Hauptmann Worbeer mit seiner Grenadier- Compagnie im
geeigneten Momente dem nachsetzenden Feinde entgegen, eroberte einige
verlorene Kanonen wieder zurück, und befreite mehrere gefangene Artille-
risten. 20. November war das Regiment bei Maxen. Die Grenadiere thaten sich
besonders hervor. 1760 im Juni war es bei der Berennung von Glatz, 23.
Juni in der Schlacht bei Landshut, 15. August in jener bei. Liegnitz, im Oc-
tober bei der Belagerung von Kosel; — 1761 in Sachsen; — 1762 17. Au-
gust im Gefechte bei Peyle am Fischerberge. Ein Detachement in der Bela-
gerung von Schweidnitz. Im baierischen Erbfolgekriege 1778 und 1779 war
das Regiment bei der Haupt- Armee in Böhmen.
Anlässlich der Brabanter Revolution stand
1791 das Oberst-Bataillon als Besatzung in Lüttich.
Im Kriege gegen die französische Republik war
1792 das Oberst-Bataillon 22. Mai im Gefechte bei Florennes, 11. Juni in jenem
bei Glisuelle. — Das Leib- und Oberst-Bataillon im Lager von Arlon, bei
der Einnahme von Longwy 23. August, in den Gefechten bei St. C roix aux
bois 12. und 14. September, bei Valmy 20. September. Das Regiment im
Treffen bei Mons 6. November. — Das Oberst-Bataillon im Gefechte bei Matines
30. November. — 1793 1. März war das Regiment in der Schlacht bei Alden-
hove, 3. März beim Entsätze von Mastricht, bei der Belagerung von CondÄ 1.
Mai, bei Eroberung des feindlichen Lagers bei Famars 23. Mai, endlich bei der
Belagerung von Valenciennes; 6. und 8. August die Grenadier-Division bei
Eroberung des Camp de Caesar. Vom 14. August bis 8. September das Leib-
Bataillon unter Major Warren bei der Belagerung Von Dünkirchen. — Oberst
— 112 —
Baron Salis vertheidigte im September mit dem Oberst-Bataillon den wichti-
gen Platz Ypem auf das Tapferste und schlug 9.'und 10. September eine be.
deutende feindliche Uebermacht kräftig zurück. 16. November waren das Leib-
und Oberst-Bataillon unter Oberst Baron Salis bei der Eroberung von Po-
peringen. Das dritte Bataillon war bei der Belagerung von Mainz, und später
in der Niederlande 18. November im Gefechte bei Namur. — 1794 war
das dritte Bataillon 10. Mai im Gefechte bei Courtray, 22. Mai in der Schlacht
bei Toumay. Die Grenadiere in den Gefechten bei Rouvroy 24. Mai und
bei Erquelinnes. Das Leib- und Oberst- Bataillon geriethen in Ypern mit der
übrigen Besatzung durch Capitulation 18. Juni in feindliche Gefiftngenschaft.
— Die Grenadiere fochten noch beim Entsätze von Charleroi 3. Juni und in
den Gefechten bei Rousselair und Hooglede. — Das dritte Bataillon 10. Juli
im Gefechte bei Löwen, — und 8. November bei Btiderich. 1795 war das-
selbe 9. Jänner im Gefechte bei Pandem, 6. September bei Hokum. Die
Grenadiere mit besonderer Auszeichnung 18. October bei Eroberung des feind-
lichen Lagers bei Mannheim. Das dritte Bataillon 10. October beim Sturme
auf Kreuznach, 13. October bei der Besatzung von Trippstadt, 16. October
bei Kaiserslautem und im December bei Lautereck und im Gefechte im Schwarz-
walde. 1796 das dritte Bataillon im Gefechte bei Kircheip, wo es ein
französisches Grenadier-Bataillon beinahe ganz niedermachte. 10. Juli mit
dem ersten Bataillon wieder vereint im Treffen bei Friedberg. Das zweite
und dritte Bataillon später bei der Vertheidigung von Mainz. Das erste
Bataillon in den Schlachten bei Teining, Amberg, im Gefechte bei Geissen-
feld, bei Erstürmung von Waldkirch, bei Pfaffenweiler in der Schlacht bei
Schliengen, im November und December bei Belagerung des Brücken-
kopfes von Hüningen. — Das zweite Bataillon in Mainz, das dritte 16. Sep-
tember bei Besetzung der Stadt Diez, beim Angriffe auf Ostheim, bei der
Einnahme von Neuwied. Die Grenadiere in den Schlachten, Treffen und
Gefechten bei Kuppenheim, Maisch, Neresheim, Würzburg, Emendingen,
Schliengen und der Belagerung von Kehl.
1797 war das Regiment in Tirol, später im Salzburgischen, das dritte Bataillon, in
der Stellung bei der Plattner-Klause vertheilt, wurde von einer weit über-
legenen französischen Heeres-Abtheilung unter General Joubert angegriffen,
theils zersprengt, theils gefangen 25. März.
Im Feldzuge
L799 in Italien bestand das Regiment theils vereint, meist abtheilungsweise fol-
gende feindliche Actionen: Gefechte bei Legnago, Schlacht bei Magnano,
Eroberung von Perosa, Belagerung der Citadelle von Turin, Expedition gegen
Ravenna, Schlacht an der Trebbia, Eroberung des Forts Serravalle, Schlacht
bei Novi, Treffen bei Savigliano, Eroberung von Bainette, Treffen bei Savi-
gliano und Fossano, Schlacht bei Genola, Angriff auf Borge St. Dalmazzo
und Belagerung von Cuneo, wo Oberlieutenant Hromada in der Nacht vom
24. bis 25. November durch Zerstörung eines Dammes und Vernichtung der
feindlichen Arbeiter unter den schwierigsten Umständen wesentlich zum guten
Erfolge der Belagerung beitrug.
— 113 -
Im Feldzuge
1800 war das Regiment oder Abtheilungen desselben beim Angriffe auf Altare 6.
April, bei der Blocade von Savona 7. April, im Gefechte bei Varaggio 16.
April, auf den Höhen von Bosco di Sardegno, bei Albisola, bei der Belagerung
von Genua, bei der Eroberung der Feste Ventimiglia, im Gefechte am Var,
— im Treffen bei Casteggio 9. Juni, in der Schlacht bei Marengo 14. Juni
und in jener am Mincio 26. December.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment im Corps des FML. Baron Wemeck in den Gefechten
bei Wertingen, Treffen bei Günzburg 9. October, Gefechten bei Haslach, Al-
beck und Nehresheim sämmtlich in der ersten Hälfte October und geriethen
in Folge der Capitulation von Trochtelfingen drei Bataillone und die Grena-
diere in Kriegsgefangenschaft 18. October. Major Barth, 4 Offiziere, 300
Mann ranzionirten sich selbst in der nächsten Nacht und erreichten das Corps
des Erzherzogs Ferdinand, mit dem sie nach Böhmen marschirten. — 5. De-
cember war ein Bataillon im Gefechte bei Stöcken.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im zweiten Armee-Corps Anfangs in Baiern, das dritte
Bataillon 16. April bei Einschliessung der Feste Oberhaus bei Passau; —
die Grenadier-Division 19. April im Gefechte bei Hausen — und die beiden
ersten Bataillone im Gefechte bei Hoff und im Treffen bei ßegensburg 23.
24. April, im Gefechte bei Nittenau. — Das dritte Bataillon im Treffen bei
Ebelsberg 3. Mai. — Mit besonderer Auszeichnung focht das Regiment 21.
und 22. Mai in der Schlacht bei Aspem, der Brigadier GM. Prinz Wied-
Runkel führte, in einem entscheidenden Gefechts- Momente die Fahne ergrei-
fend, das dritte Bataillon dem Feinde persönlich entgegen, und hatte sich an
dessen Spitze den MTO. erkämpft. Alle Stabsoffiziere, 15 Ober-Offiziere^
669 Mann waren verwundet, — 3 Offiziere, 72 Mann todt. 5. und 6. Juli
fochten das Regiment und die Grenadiere bei Wagram und halfen das in
Flammen aufgehende Baumersdorf vertheidigen. Auch hier erlitten sie
starke Verluste. 10. Juli die Grenadiere im Gefechte bei Teschwitz und mit
dem Regimente 11. Juli im Treffen bei Znaim.
Im Feldzuge
1813 waren Regiment und Grenadiere 26. und 27. August in der Schlacht bei
Dresden, 17. September im Gefechte bei NoUendorf, 18. September bei der
Recognoscirung gegen Kinitz. In der Schlacht bei Leipzig, 16. October beim
Sturm auf die Brücke von Dölitz, 18. October beim Sturm auf das Lössni-
ger Wäldchen, 9. November beim Angriffe auf Hochheim, 30. December
das erste und dritte Bataillon bei der Einnahme von Genf.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich das dritte Bataillon im Gefechte bei Montmelian 23. Jänner,
beim Angriffe auf den Pass la Grotte, 6. Februar bei der Recognoscirung
von Les Echelles, 15. Februar bei jener des Forts Bareaux, 16. Februar im
Gefechte bei Aix, 27. Februar im Gefechte bei St. Julien und der tapfem
Thftrheira 0»d«nkbl&tt«r. 8
- 114 -
Vertheidigung des Dorfes Archamp. Eine Abtheilung des ersten BataiUons
unter Oberlieutenant Modelsee 1. März im Gefechte bei La Place ; das zweite
Bataillon bei der Blocade von Besan9on. Die Grenadiere thaten ' sich bei
Macon besonders hervor.
Im Feldzuge
1815 die beiden ersten Feldbataillone 26. Juni bei der EroberuDg von Sarburg,
27. Juni beim Angriff auf den Hagenauer Forst, 28. Juni im Gefechte bei
Pfalgriesheim, 7. Juli bei der Beschiessung von Pfalzburg, 18. Juli bei der
Cemirung von Strassburg.
1821 machte das Regiment den Feldzug gegen die neapolitanischen Insurgenten
mit und blieb bis 1827 in Neapel.
In dem E^riegsjahre
1848 zeichnete sich das Regiment in den Strassenkämpfen von Mailand 18. bis
23. März r4ihmlichst aus, erstürmte mehrere Barrikaden und schlug die Angriffe
der Rebellen kraftvoll ab. — 6. Mai focht das erste Bataillon in der Schlacht
bei St. Lucia, 10. Juni das Regiment in der Schlacht bei Yicenza, wo sich
besonders die ftinfte und sechste Division hervorthat. 25. Juli in der Schlacht
bei Sommacampagna thaten sich das erste Bataillon bei Erstürmung der
dortigen Höhen, das zweite Bataillon bei dem Angriffe auf den Monte Bos-
cone hervor. Mitte August kam das Regiment nach Piacenza, im November
nach Mantua. Die Grenadier-Division wirkte zu Prag in den Strassenkämpfen
vom 12. bis 17. Juni thätig zur Unterdrückung der dortigen Revolution mit;
— ' in den Gefechten vom 23. bis 31. October vor Wien thaten sich die Gre-
nadiere und das erste Landwehrbataillon, besonders beim Angriffe auf die
Wasserleitung bei der Nussdorfer Linie hervor, — ebenso bei Erstürmung
von Barrikaden auf der Nordseite der Leopoldstadt. 6. November war das
Landwehrbataillon im Yorpostengefechte bei Göding gegen die ungarischen
Insurgenten.
Im Feldzuge
1849 in Ungarn war das Landwehr-Bataillon (im März und April) bei der Ein-
Schliessung von Eomorn, 26. April im Gefechte bei Acs, 28. Juni in der
Schlacht bei Raab an der T^te der Sturm-Colonne, 2. und 11. Juli in den
beiden Schlachten von Eomorn, 5. August in jener bei Szöregh, 9. August
bei Temesvar, 15. August im Gefechte bei Lugos. Das Ende Juni am un-
garisohen £[riegsschauplatz abgerückte dritte Bataillon kam zur Cemirung
von Komom. Die beiden ersten Bataillone in ItaUen blieben bis Mai 1849
als Besatzung in Mantua, kamen sodann zu den Belagerungs-Truppen von
Bologna und Anfangs Juli zu jenen von Venedig. Das zweite Bataillon war
2. August im Gefechte bei Conche. Oberlieutenant Pecking veilheidigte den
in den Lagunen gelegenen sogenannten Schlangenthurm mit zwei Zügen, von
allen Seiten umrungen und abgeschnitten, an diesem Tage von neun Uhr
Früh bis vier Uhr Nachmittags auf das Tapferste.
1854 bis 1857 war das Regiment bei der Occupation der Wallachei, 1859 gehörte
es zur Küsten-Armee, hatte Triest und Opcina besetzt, das vierte Bataillon
war in der Schlacht bei Solferino.
- 115 —
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im ersten Armee-Corps G. d. Cav. Graf
Clam-Gallas der Nord- Armee und focht 29. Juni im Treffen bei Ji^in, —
3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz, erlitt in beiden Affairen starke Ver-
luste. Das vieite Bataillon gehörte zur Besatzung von Königgrätz.
Tapferkeits-Auszeichntingen und besondere Denkwürdigkeiten.
1686 Hauptmann Graf Spauer zeichnete sich durch tapfere Vertheidigung seines
Postens in der zweiten Belagerung von Ofen rühmlichst aus.
1686 Major Graf Pini wurde für hervorragende Tapferkeit beim Sturme auf Bel-
grad zum Oberstlieutenant befördert.
1689 Major Baron Thavonat hatte sich beim Sturme auf Mainz sehr hervorgethan.
1702 Major Graf Nazary sich bei Cremona sehr ausgezeichnet.
1719 FM. Graf Mercy belobt bei Francavilla vorzüglich die Bravour und Umsicht
des Regiments-Inhabers FML. Baron Seckendorf.
1734 Bei Guastalla 19. September deckte der Oberst Baron Seckendorf mit Um-
sicht den Rückzug des Heeres.
1738 Major Wilhelm Baron Seckendorf, der bei Eomia durch die standhafte Ver-
theidigung seines Postens wesentlich zum guten Erfolge beitrug, wurde zur
Belohnung Oberstlieutenant, ebenso that sich Grenadier-Hauptmann Erassan,
der auf Vorposten stand und den ersten Anprall der Ttlrken auszuhalten hatte,
ungemein hervor, blieb aber todt am Platze.
1742 Oberst Graf Friedrich Wied that sich bei der Belagerung von Prag hervor,
wurde aber bei dem feindlichen Ausfalle 22. August blessirt.
1758 Regiments-Inhaber FZM. Ernst Baron Marschall wurde fdr die heldenmüthige
Vertheidigung von Olmütz FM. und MTO.-GK. — Hauptmann Mitterstiller,
die Dienste eines Platz-Majors während der Belagerung versehend, hatte sich
ungemein ausgezeichnet.
1759 Oberst Christian Friedrich Baron Leubeifink wurde für seine Waffenthat bei
Meissen im Capitel 1760 MTO.-R. In derselben Affaire wurden in der Re-
lation als besonders ausgezeichnet genannt: Oberstlieutenant Anton Graf
JLanthiery, die Majore Baron Geissler und Baron Ubelli v. Siegburg (alle drei
Stabs- Offiziere verwundet) und Hauptmann Sigmund Worbeer, der für seine
erneuerte Auszeichnung im Treffen bei Pretsch 17Ö9 gleichfalls im Capitel
1760 MTO.-R. wurde.
1760 In der Schlacht bei Liegnitz 15. August hatte Lieutenant Grimmer zwei
Fahnen gerettet.
1762 In der Belagerung von Schweidnitz that sich Major Worbeer neuerdings
durch tapfere Vertheidigung eines Forts sehr hervor.
1793 Oberst Paul Baron Salis wurde fiir die tapfere Vertheidigung von Tpem und
die Einnahme von Poperingen MTO.-R., — bei letzterer Action zeichnete
sich Oberlieutenant Preysing aus.
8*
— 116 —
1793 Der Mannschaft wurden für ihre Leistungen in diesem Feldzuge zwei gol-
dene und zwanzig silberne Tapferkeits-Medaillen zuerkannt.
1793 Fähnrich Hromada that sich 19. Juli im Gefechte bei Löwen hervor.
1796 Major Franz Weber von Treuenfels zeichnete sich bei Uckerad aus, 19. Juni,
wurde aber verwundet.
1796 Hauptmann Collard, Interims-Bataillons-Commandant, im Treffen bei Friedberg
sich ausgezeichnet, wurde aber tödtlich verwundet.
1797 Major Dworzak und Oberlieutenant Malbohan gelang es, bei der Plattner
Klause die Fahne des dritten Bataillons zu retten.
1799 Oberstlieutenant Grill und Oberlieutenant Hromada zeichneten sich Ende Mai
bei Ravenna vortheilhaft aus. Ersterer drang in die Stadt und machte meh-
rere Gefangene, Letzterer nahm mit sechzig Mann die vom Feinde hartnäckig
vertheidigte Porta Serata.
1799 Im Treffen bei Savigliano rühmt FML. Ott die Einsicht und Tapferkeit des
Obersten von Weber, der beiden Oberstlieutenants Dworzak und Grill, sowie
fiinf Of5fiziere.
1799 Bei Genola werden abermals Oberst von Weber und zwei Hauptleute in dem
Berichte des G. d. Cav. Baron Melas belobt.
1799 Oberlieutenant Josef Hromada wurde far seine Waffenthat bei Cuneo, sowie
auch frühere Auszeichnungen 1802 MTO.-R. — Die Grenadier-Division hatte
sich bei Marengo 14. Juni 1800 gegen St. Cyr's Abtheilungen vorzilglich aus-
gezeichnet.
1809 Hauptmann Baron Imhof-Helmstadt mit seiner Compagnie mit ausgezeichneter
Tapferkeit 23. April den Rückzug des Regimentes bei Regensburg gedeckt.
1809 Oberst Grimmer von Riesenberg und Hauptmann Malbohan wurden vom
FML. Prinzen Hohenzollern im Berichte unter den Ausgezeichneten bei
Aspem genannt.
1813 In der Schlacht bei Leipzig wurde Oberst Georgii, der das zweite Bataillon
persönlich mit kaltblütiger Tapferkeit zum Sturme auf den Wald von Lössnig
vorführte, und Major Graf Prokop Hartmann, sowie der Ordonnanz-Offizier
Oberlieutenant GotÜ besonders in der Relation angerühmt — Vier Unter-
offiziere erhielten die silberne Medaille.
1814 FML. Baron Bianchi belobt die Grenadier-Division im Treflten bei Macon
10. März.
1826 hatte Hauptmann Wilhelm Baron Biela zu Josefstadt die Entdeckung des
nach ihm genannten Biela'schen Kometen gemacht.
1848 Lieutenant Bataillons- Adjutant Eduard Baron Swinbume zeichnete sich bei
Mailand vorzüglich aus und befreite mit einer Compagnie und einem eigens
erbetenen ZwOlfpfünder achtzehn Mann des Regimentes, welche, von den Li-
surgenten umrungen, in einzelnen Häusern sich tapfer vertheidigt hatten.
Für Auszeichnung in den Feldzügen
1848 und 1849 in Italien und Ungarn: ÖLO.-R. Oberst Franz Perin Edler
von Wogenburg. OEKO.-R. 3. Major Ludwig Münzer von Marienbom, die
— 117 —
Hauptleute Ritter von Escherieb, Gerbert von Homau, Lieutenant Eduard
Baron Swinbume und Oberlieutenant Pecking. MVE. die Majore Ignaz
Taubert und Moriz Baron Reisinger, die Hauptleute Benoist de Limonet,
Saibante, Gerbert von Homau, Adolt, Wofzieek, Ritter von Eriegsau, Baron
Esebek, Rossig, die Oberlieutenants Anton Pecking, Dierkes, Jeschek, Ott
Edler von Ottenkampf, die Lieutenants Hawel, Lichtner, Mannich, Sagner.
G. G VE. Regiments-Caplan Landt. — Die Mannschaft acht goldene
siebenundachtzig silberne Medaillen beider Classen.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 MVK. Oberst Carl Chevalier Hervay von Kirchsberg, die Hauptleute Rein-
länder, Schräm und Oberlieutenant Köhler- Aistleithner. Seit
1868 hat das Regiment die dunkelblauen Waffenröcke statt der bisherigen
weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabs-Offiziere.
1695 Oberstlieutenant von Yischer f bei der Belagerung von Casale 26. Juni
1704 Oberstlieutenant Marquis von Malvezzi f in der Schlacht bei Verrua.
1706 Oberstlieutenant Graf Nazary f in der Vertheidigung von Turin.
1734 Regiments-Commandant Oberst Graf Hieronymus Formentini f in der Schlacht
bei Parma 29. Juni.
1848 Major Ferdinand Edler von Van der Mühlen f im Barrikadenkampfe des
Prager Juni- Aufstandes 12. Juni.
1866 Major Rudolf Schmidt Edler von Schwarzenschild f im Treffen bei Jiän 29.
Juni.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 19.
(1868).
KRONPRINZ ERZHERZOG RUDOLF, OBERST.
Dunkelblaue Waffenröcke, himmelblaue Egalisirungj weisse Knöpfe,
Ergänzungsbezirksstation : Raab.
1734 errichtet auf eigene Kosten von
dem Magnaten und ersten Inhaber.
1734 Oberst nachheriger FM. Leopold
Stephan Graf Palffy von Erdöd
t 9. April 2773.
1773 FML. Richard Graf D'Alton
MTO.-C. erhielt 1786 das 26. In-
fanterie-Regiment.
1786 FM. Josef Freiherr Alvinczy de
Berbtbrbck MTO.-GK. f 25. No-
vember 1810.
1810 bis 1813 anbesetzt.
1813 GM. später FM. Philifp primz
seit 1839 regierender Landgraf
zu Hessen Homburg f 15. Decem-
ber 1846 MTO.-R.
1847 FZM. Carl Fürst zu Schwarze-
BBBa t zu Wien 25. Juni 1858.
1858 Se. k. k. Hob. Kronprinz Erz-
herzog Rudolf, Oberst.
(Zweiter Inhaber. '
1858 FZM. Heinrich Baron Handsl
erhielt 1869 das 10. Infanterie-
Regiment.)
Feldzttge und wichtige Kriegs-Ereignisse.
Seine ersten Standquartiere erhielt das Regiment in der Lombardie.
Im österreichischen Erbfolgekriege kam es
1741 im December zum KhevenhüUerschen Corps, und war 1742 bei der Winter-
Expedition in Oberösterreich und Baiem, von dort nach Böhmen beordert,
focht es 17. Mai in der Schlacht bei Chotusitz und war bei der Belagerung
von Prag, 1743 wieder in Baiem bei jener von Ingolstadt — kam später
nach Italien und war 1746 in der Schlacht bei Rottofreddo und bei der Be-
sitznahme von Genua. Bei dem dortigen Aufstande 10. December wurde ein
Bataillon vor dem Palaste Doria beim St. Thomas-Thore vom Pöbel ange-
griffen und theils getödtet, theils gefangen. Ein Bataillon deckte beim Ab-
züge der kaiserlichen Truppen die Kriegs-Cassa, und ein drittes Bataillon
war bei der Unternehmung in der Provence. 1747 war das Regiment bei
der Belagerung von Genua, 1748 bei der Occupation des Genuesischen (}e-
— 119 —
bieteSy 13* Juni bei der Eroberung von Brugnato, wo sich die Grenadiere
besonders hervorthaten.
Im siebenjährigen Kriege war
1157 6. Mai ein Bataillon in des Schlacht bei Prag, 7. September im Treffen am
Moysberge bei Görlitz, im November bei der Belagerung von Schweidnitz
und beim Sturme auf die Stemschanze bei welchem Hauptmann De Vins
mit seiner Grenadier-Compagnie und einer von Heinrich Daun (1809 reducirt)
mit gefbilltem Bajonnet auf die Lünette eingedrungen ist und diess Werk
sammt 8 Geschützen eroberte. Hauptmann De Vins war mit 12 Grenadieren
bis an die Pallisaden des Ravelins herangeschlichen und der Erste in das
Werk gedrungen. — 1758 war das Regiment bei der Belagerung von Neisse
und 14. October in der Schlacht bei Hochkirch, wo die Grenadiere 230
Gefangene machten. 1759 12. August in der Schlacht bei Kunnersdorf, 1760 bei
beim Unternehmen auf Schloss Neustadt; — in der Schlacht bei Landshut
23. Juni, wo sich Major De Vins mit einem Bataillon bei Erstürmung der
Schanzen ungemein auszeichnete, 30. Juli deckte ein Bataillon die Anlegung
des Brückenkopfes bei Klein-Musselwitz — 15. August das Regiment in der
Schlacht bei Liegnitz^ wo es starke Verluste erlitt; 1761 bei der Eroberung
von Schweidnitz. Oberstlieutenant De Vins unternahm einen glänzenden An-
griff auf das Galgenfort, 1762 ein zusammengesetztes Commando in der Be-
lagerung von Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege
1779 18. Jänner bei der Eroberung von Habeischwert. Oberst Baron Alvinczy
forcirte an der Spitze eines Bataillons das sogenannte böhmische Thor, nahm
den dortigen Commandanten Prinzen von Hessen-Philippsthal mit 2 Stabs-
Offizieren und 136 Mann gefangen und eroberte eine Kanone. Major Davi-
dovich machte an der Spitze der Freiwilligen auf sein eigenes Anerbieten
den ersten Angriff gegen die Vorstädte und das Stadtthor, welches er eben-
falls forcirte und den nachrückenden Colonnen den Weg in die Stadt er-
öffnete.
Im Tttrkenkriege hatte
1788 10. Februar ein von dem 3. Bataillon und den wallachisch-illjrischen Gren-
zern zusammengesetztes Detachement unter Hauptmann Gabrielli bei Gradistie
mehrere türkische Schiffe erbeutet, eine Compagnie war 15. August in Sie-
benbürgen am Vulkanerpasse, im Gefechte 1789 die 2 Feldbataillone 30.
September bei Belgrad beim Sturme auf die Raitzenstadt sich sehr tapfer
gehalten, 1790 ein Bataillon bei der Belagerung und im Treffen vor Gyur-
gewo.
Im Kriege gegen die französische Bepublik war das Regiment getheilt, und
1794 ein Bataillon in der Niederlande, 18. September im Treffen bei Lüttich, —
während 2 Bataillone bei der Armee in Italien 21. September bei Verthei-
digung einer Posten- Aufstellung in Piemont bei Roccheto sich auszeichneten.
1795 24. Juni bei Einnahme der feindlichen Verschanzungen im Genuesischen,
war ein Bataillon bei dem Angriffe an der Brücke in der Vorstadt Savona ;
— 120 -
28. Juni 2 Bataillone bei der Besatzung von Vado und im November bei
Vertheidigung der Posten und dem Rückzuge aus dem Genuesischen. 1796
bestand das Regiment in Piemont mehrere Gefechte, bei Spigno 5. April,
und waren Abtheilungen 11. September im Gefechte bei Cerea; 7. Novem-
ber in jenem beim Schlosse Pietra. 1797 bei dem versuchten Entsätze der
Festung Mantua vertrieb Hauptmann Palmano mit 600 Freiwilligen die Fran-
zosen 13. November aus Anghiari und schlug im heftigsten feindlichen
Feuer eine Schiffbrücke über die Etsch. 15. Jänner waren Abtheilungen im
Gefechte bei Sant Georgiö vor Mantua.
Im Feldzuge.
1799 in Italien war das Regiment 5. April im Treffen bei Magnano in der Avant-
garde, — 9. Mai haben 2 Bataillone das Vogheraner Thor bei Tortons mit
geschultertem Gewehr angegriffen, und mit Hilfe der Einwohner gespiengt.
29. Juni litt das Regiment im Gefechte zwischen Bosio und Cassino itarke
Verluste. Im August und September war es bei der Belagerung voi Tor-
tona. 7- 17. September im Treffen bei Savigliano hatte sich dasselbd sehr
ausgezeichnet und wesentlich zum günstigen Auegange beigetragen ; 4. und 5.
November erlitt es im Treffen an der Stura ziemliche Verluste bei Fossano.
Im Feldzuge
1800 war das Regiment an den Operationen im Genuesischen betheiligt 13. Mai
waren 2 Bataillone im Gefechte auf den Monte Creto und unternahmen unter
persönlicher Führung des FML. Prinzen Hohenzollern mehrere ejfolgreiche
Bajonnet- Angriffe; 25. December focht dss Regiment in der Schlacht am
Mincio, und hatte im Vereine mit Eray-Infanterie Nr. 34 einen Sturm auf
Valeggio unternommen.
Im Feldzuge
1E05 war das Regiment in Südtirol meist abtheilungs weise auf den verschiedenen
Gebirgspässen und GrenzOrtern vertheilt.
Im Feldzuge
1809 war dasselbe bei der Armee in Italien und zeichnete sich in der Schlacht an der
Piave8. Mai vorzüglich aus, insbesondere Hauptmann Bartholemj mit dem 3.
Bataillon, der, von österreichischer Cavallerie unterstützt, auf dem Rückzuge
2 französische Reiter-Regimenter mit einem kühnen Bajonnet-Angriffe glück-
lich zurückwarf, wodurch der Armee der Vortheil eines ungehinderten Rück-
zuges verschafft wurde. 10. Mai Uebergang über den Tagliamento bei Spilim-
bergo. Im Gefechte bei Papa 11. Juni deckte wieder Hauptmann Bartho-
lemy mit dem 3. Bataillon den Rückzug der Armee durch die tapfere
Vertheidigung dieses Ortes, ebenso in der Schlacht bei Raab 14. Juni, wo das
Regiment betheiligt war.
Im Feldzuge
1812 gegen Russland tocht dasselbe mit grosser Auszeichnung 12. August in der
Schlacht bei Podubnie, femer in den Gefechten bei Dywin 16. August, bei
Stara Wyzwa 25. August, Lijuboml, Tryszin, Biala, Rudcia, Pinsk u. s. w.
- 121 -
Im Feldzuge.
1813 war das Begiment in der Division Bianchi 26. und 27. August in der Schlacht
bei Dresden, 30. August in jener bei Kulm, 16. October in der Schlacht bei
Leipzig beim Sturme gegen Markleeberg, eroberte dasselbe, von seinem
tapferen Brigadier GM. Grafen Haugwitz vorgefahrt, 5 Geschütze und be-
hauptete sich unter der tapferen umsichtigen Leitung seines Obersten Baron
Stutterheim in der gewonnenen Stellung.
Im Feldzuge.
1814 in Frankreich war es erst bei der Blocade von Beifort, bei der Erstürmung
von Clercy, im Treffen bei Montereau, sodann in Südfrankreich 11. März im
Treffen bei Macon, in den Gefechten bei St. Georges und Longsard, wo
2 Compagnien unter Hauptmann Schuputh zum Sturme gegen die vom
Feinde hartnäckig vertheidigten Dörfer Laye und Longsard vorgingen und
den Feind vertrieben. Im Treffen bei Lyon 20. März drückte Oberst St.
Ivany den Feind durch den kraftvollen Angriff des Regimentes bis an die
Thore der Stadt zurück und trug wesentlich zu deren Besitznahme bei.
Später kam das Regiment zu dem Occupations-Corps des FML. Bianchi
nach Südfrankreich zwischen Grenoble, Chambery und den Mont Cenis
dann nach Piemont und Savoyen, 1815 erst in der Division FML. Gral
Neipperg gegen Murat, im Juli nach Südfrankreich zur Besetzung des Land-
striches von Lyon abwärts gegen das Meer.
Während des Feldzuges
1848 in Italien war das Regiment in Südtirol vertheilt, und bestand grösstentheils
compagnieweise mehrere rühmliche Gefechte im April und Mai gegen die
einfallenden italienischen Freischaaren, so bei Ranzo, Alle Sarche, Castel Do-
blino, Vezzano, wo sich die 5. Compagnie auszeichnete, 2 Compagnien 18.
April bei Varano; — ein Bataillon unter Major Scharinger beim Angriffe
auf Stenico und Val Ledro; 20. April warf Oberstlieutenant von Pechy bei
Stenico eine feindliche Colonne zurück ; 24. April überfiel Hauptmann Lendvay
mit 2 Compagnien bei Pieve eine feindliche Abtheilung und jagte sie in
die Flucht. 27. Juli Oberstlieutnant von Pechy mit dem 1. Bataillon bei
der Expedition nach Storo, im Mai stand das Regiment in den Positionen
bei Rivoli, von Ceraino bis Volargue vertheilt. Im Juni das 2. Bataillon
unter Major Scharinger 10. Juni bei der Vertheidigung von Preobaco, 18.
Juni im Gefechte bei Spiazzi. Anfangs August 10 Compagnien im Streif-
Corps des GM. Fürsten Franz Liechtenstein bei der Occupation von Mo-
dena. Das 1. Bataillon kam als Besatzung in die dortige Citadelle und
verblieb daselbst während des Feldzuges.
1849^ das 2. Bataillon in der Brigade des GM. Ghrafen Degenfeld im IV. Armee-
Corps, FML. Graf Thom, war 23. März in der Schlacht bei Novara.
1850 bis 1852 war das Regiment bei der Occupation von Schleswig-Holstein
mit dem Stabe zu Rendsburg
Im Feldzuge
1859 focht dasselbe im IX. Armee-Corps des G. d. Cav. Ghrafen Franz Scha£fgotsche
mit Auszeichnung in der Schlacht bei Solferino 24. Juni.
— 122 -
Im Feldzuge
1866 war das Regiment in der Brigade GM. Seudier des VII. Armee-Corps FML.
Maroicic der Süd-Armee eingetheilt und 24. Juni in der SiegesschlacLt
bei Custozza ruhmvoll an den Kämpfen bei La Bagolina, Monte Molimenti^
Monte Arabica und an der Erstürmung der Kuppe des Monte Croce bethei-
ligt und erlitt starke Verluste. Das 4. Bataillon als Besatzung in Peschiera.
Tapferkeits-AuBzeichnungen und besondere Denkwflrdigkeiten.
1758 Grenadierhauptmann Josef De Vins wurde für seine glänzende Tapferkeit bei
der Belagerung von Schweidnitz MTO.-R; bei eben dieser Gelegenheit hatten
sich Hauptmann Preiss und Oberlieutenant Hervay durch hervorragenden
Muth ein besonderes Lob in der Relation erworben.
1760 Oberst Baron Wolfgang Faber du Four und Major Lackhenau, beide bei
Liegnitz blessirt, hatten sich in dieser Schlacht ausgezeichnet.
1761 Oberstlieutenant de Vins und Hauptmann Stein bei der Eroberung von Schweid-
nitz sich hervorgethan. Ersterer wurde Oberst bei Königsegg-Infanterie Nr. 16.
1779 Oberst Josef Baron Alvinczy wurde fllr seine Auszeichnung bei Habeischwert
sogleich GM. und MTO.-R. Major Paul von Davidovich aus gleichem An-
lasse MTO.-R. Ausser diesen wurden in der Relation belobt: die Haupt-
leute Graf D' Alton (bei der Erstürmung todt geblieben), Schwarz,
Nemes die Oberlieutenants Fekete, Toachberger, die Lieutenants Branden-
stein, Leuwen, Ujhely und 0 Flanagan. Kaiser Josef H. dankte dem Regimente
im Pester Lager persönlich, liess die bei der Affaire betheiligten Offiziere
zur kaiserlichen Tafel laden, und unter die Mannschaft 300 Dukaten vertheilen.
1789 Beim Sturme auf die Raitzenstadt bei Belgrad 30. April hatte sich Oberst Carl
Graf Kolowrat-Krakowsky derart ausgezeichnet, dass er obwohl einer der jüng-
sten Oberste der Armee, ausser der Tour zum GM. befördert wurde, —
ebenso that sich Oberlieutenant Lucas Graf Plunket hervor.
1795 Bei dem AngriflFe auf die Brücke in der Vorstadt Savona 26. Juni zeich-
neten sich Oberstlieutenant Rosshirt v. Rosenau und Lieutenant Busch beson-
ders aus.
1796 Hauptmann Neustädter zeichnete sich 11. September bei Cerea sehr aus,
Lieutenant Baron Vitsey bei Pietra f aber im Gefechte.
1799 Im Gefechte bei Bosco und Cassino hatten sich 20. Juni in der Relation
besondem Lobes wfLrdig gemacht: Hauptmann Wenzel Vetter von Lilienbei^
(dieser dem Generalstabe zugetheilte Offizier auch bei der Belagerung von
Tortona sich sehr ausgezeichnet), die Hauptleute Rebovich, Graf Almasy, die
Lieutenants Ruchtesel und Alaner, die Fähnriche Adorian und Rabaglioni;
Oberst Carl Adorian zeichnete sich durch umsichtige und tapfere Führung
des Regimentes bei Savigliano 17. September vorzüglich aus, wurde GM. f
kurz nachher im Treffen an der Stura. Ebenso hatte sich der zweite
Oberst Baron Lelio Spannochi in diesem Feldzuge wiederholtes Lob in den
Berichten erworben.
1809 Hauptmann Peter von Bartholemy wurde für seine vielfachen Auszeich-
nungen im Feldzuge 1809 durch das Capitel 1810 MTO.-R.
— 123 —
1812 Major Szt. Ivany zeichnete sich durch einen entschlossenen Angriff mit einer
Division in die feindliche linke Flanke in der Schlacht bei Podubnie 12.
August vorzüglich aus.
1813 Oberst Franz Baron Stutterheim wurde für ausgezeichnete Führung des Be-
gimentes und persönliche Tapferkeit in der Schlacht bei Leipzig mittelst Aller-
höchsten Handschreibens aus Rötha 20. October MTO.-R. Oberstlieutenant
Szl Ivany in der Relation sehr angerühmt.
1814 Oberst Carl von Szt Ivany wurde für seine hervorragenden Leistungen bei
Lyon mittelst Allerhöchsten Handschreibens aus Chatillon 10. April MTO.-R.
Für Auszeichnung in der Eriegs-Epoche
1848 und 1849 in Süd-Tirol und Italien ÖLO.-R. Oberst Andreas Melczer v.
KellemeS; Lieutenant Josef Knezich. OEKO.-R. 3. Major Albert Lendvay.
MVK. Oberstlieutenant Pompejus Scharinger, Hauptmann Victor Graf Lei-
ningen-Alt-Westerburg und Oberlieutenant Richard Steinforth.
Eine besondere Auszeichnung wurde dem Regimente mit Allerhöchstem Armee-
Befehl ddto. Laxenburg 22. August
1858 zu Theil : „Ich will, dass der durch Gottes Gnade Mir geschenkte Sohn von
seinem Eintritte in diese Welt an Meiner braven Armee angehöre, und
ernenne ihn hiemach zum Oberst-Inhaber Meines 19. Linien-Infanterie-Regi-
menteS) welches von nun an den Namen : „Kronprinz^ zu führen hat^
Für Auszeichnung im Feldzuge
1859 in Italien: OEEO.-R 3. Oberst Regiments -Commandant Basil PoUovina,
Major Anton Freiherr von Mayer v. Löwenschwert. MVK. die Hauptleute
Rainer, Weil, Serdic, die Oberlieutenants von Meyroser und Roskoschny,
Die Mannschaft 3 grosse und 15 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 in Italien: ÖLO-R. Oberst Regiments - Commandant Georg Grivicic
OEKO.-R, 3. Oberstlieutenant Carl Edler von Rath und der vor dem Feinde
gebliebene Major Edler v. Zaufal. MVK. die Hauptleute Rudolf Baron
Rechbachy Kocher, Steh, Killic, Czak von Koronovar, Schiebel, die Oberlieu-
tenants : Kralowetz, Borger, Drescher, die Lieutenants Leiner, Klar, Dobro-
wolski, Tschepper, Thoma. Seit
1868 hat das Regiment dunkelblaue^ statt der bisherigen weissen Waffenröcke
zu tragen.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabs-OflEiziere.
1813 Major Anton Koch f an seinen bei Dresden erhaltenen Wunden 26. August.
1859 Major Wilhelm Baumgarten f in der Schlacht bei Solferino 24 Juni.
1866 Major Franz Zaufal Edler von Zaufalow f in der Schlacht bei Custozza 24.
Juni.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 20.
(1863.)
FRIEDRICH WILHELM PRINZ, 1861 KRONPRINZ VON PREUSSEN und
1871 DES DEUTSCHEN REICHES.
Dunkdblaue Waffenröcke, krebsrothe Egalisirung, weisse Knüpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Nbu-Sakdbo.
Inhaber.
1682 errichtet von seinem Inhaber
1682 Prinz Johann Ludwig Anton von
Ppalz-Nbüburg, Hochmeister des
Deutschen Ritter-Ordens.
1694 FM. Hans Carl Graf von Thüngän
t 1709.
1 710 FML. Friedrich Wilhelm Prinz
von Holstein-Beck fin derSchlacht
bei Francavilla 20. Juni 1719.
1719 FZM. Johann Friedrich Graf
DnssBACH Fürst von St. Agatha f zu
Freiburg 1751, hatte auf seine In-
haberstelle bereits 1744 resignirt.
1744 GM. später FM. Anton Graf
CoLLORBDo ZU Walsbe f ZU Wien
17^ März 1785.
1785 FZM. Franz Wenzel Graf Kaunttz-
RiETBERG t ZU Wien 20. De-
cember 1825.
1826 FML. Friedrich Graf Hochbneog
t zu Hütteldorf bei Wien 14.
Juni 1848.
1849 FZM. Ludwig Freiherr von
Wbldbn MTO.-C. t zu Gratz 7.
August 1853.
1853 FRIBDRIOH WILHBLM PrinZ,
1861 Kronprinz von Preussen
1871 und des Deutschen Reiches.
{Zweite Inhaber.
1853 FML. Johann Ritter bordolo von
BORBo t 1. October 1857.
1857 FML. Florian Freiherr von
IfACHIO.)
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Von 1683 machte das Regiment sechzehn Feldzüge in Ungarn gegen die
Türken und am Rhein gegen die Franzosen mit und war 1683 zur Hälfte
in der Belagerung von Wien, 1685 bei der Belagerung von Neuhäusel und
in der Schlacht bei Gran, 1686 bei der Belagerung und Eroberung von
Ofen, 1687 in der Schlacht bei Mohacs, 1689 am Rhein, beim Sturm auf
~ 125 —
Mainz, machte die nun folgenden Feldztige bis 1697 am Rhein mit, and kam
1698 als Besatzung nach Philippsburg.
Im spanischen Erbfolgekriege war das Regiment
1702 und 1704 bei beiden Belagerungen von Landau, 1706 in Ungarn gegen die
Rakoczy'schen Malcontenten ; — 1709 bei der Belagerung von Toumay und
in der Schlacht bei Malplaquet, 1712 bei der Belagerung von Quesnoy.
1717 machte es den Feldzug gegen die Türken mit und war in der Belagerung
und Schlacht bei Belgrad 16. August.
1718 marschirte es nach Sicilien, und war 1719 20. Juni in der Schlacht bei
Francavilla, 1734 und 1735 in den Belagerungen von Messina und Syrakus.
Im österreichischen Erbfolgekriege kam es
1741 im December zum Ehevenhüller'schen Corps und war 1742 bei der Winter-
Expedition nach Ober-Oesterreich und Baiern, 1743 wieder in Italien in der
Schlacht bei Campo Santo, 8. Februar 1744 bei der Unternehmung gegen
Neapel, wo es die Städte Teramo, Atri, Civita di Penna, Giulia Nova und
Taglia Cozza unterwarf; 1746 in der Schlacht bei Rottofreddo, bei der Expe-
dition gegen Genua und der Unternehmung in der Provence, 1747 bei der
Belagerung von Genua und im Treffen bei Exilles.
Im siebenjährigen Kriege focht das Regiment
1756 1. October mit ausgezeichneter Tapferkeit in der Schlacht bei Lobositz, wo
es, ungeachtet das feindliche Feuer ganze Rotten wegriss, in gut geschlossener
Ordnung bis zum Ende der Schlacht den entschlossensten Widerstand leistete.
1756 6. Mai in der Schlacht bei Prag, 7. September im Treffen bei Görlitz,
22. November in der Schlacht bei Breslau beim Angriffe auf Höflichen,
sodann gerieth es bei der Uebergabe von Breslau 19. December, zur dortigen
Besatzung gehörend, in Kriegsgefangenschaft, jedoch bald ranzionirt, hielt es
sich ungemein tapfer 1758 14. October in der Schlacht bei Hochkirch bei
Wiedereroberung des Dorfes; 1760 war es bei der Expedition auf Berlin,
3. November in der Schlacht bei Torgau, ein Bataillon in der Belagerung
von Dresden und 1762 ein Conmiando in der Belagerung von Schweidnitz.
Im bairischen Erbfolgekriege
1778 im Treffen bei Weisskirchen unterstützte Oberst Baron Hütten den ersten
Angriff der Grenzer links vom Pfaffenberge mit dem Leibbataillon auf das
Zweckmässigste und vertheidigte den Verhau dieses Berges mit ebensoviel
Umsicht als ausdauernder Tapferkeit. — Eine Abtheilung war 1779 3. März
bei der Unternehmung auf Gebersdorf.
Im Türkenkriege war das dritte Bataillon beim Corps des Prinzen Coburg.
1788 11. Mai im Gefechte bei Chotym und sodann bei der Belagerung dieser
Festung und bestand während dieser mehrere günstige Gefechte, so 13. Mai
bei Dolinany, 11. Juni bei der Constantinopler Vorstadt von Chotym, 13. Juli
bei der Vorrückung auf Chotym errichtete es im stärksten feindlichen Feuer
in aller Schnelligkeit eine Batterie und erhielt wegen seines Wohlverhaltens
die Auszeichnung, nebst sieben Escadronen die türkische Besatzung bei ihrem
Abzüge Anfangs October bis an den Pruth zu escortiren. 1789 that sich
- 126 -
das Bataillon 19. April im Scharmützel bei Vallje Szaeka hervor, insbe-
sondere in der Schlacht bei Fokschan, wo es bei der Avantgarde der russischen
Division die angegriffenen Kosaken und Amanten mit einem wirksamen
Feuer gut unterstützte und die Türken zurücktreiben half; — beim dritten
Angriffe auf das Kloster Samuel, als der commandirende General Prinz Coboi^
Freiwillige zum Sturme herausrief, lief sämmtliche Mannschaft vor, ebenso
der Commandant des Bataillons, Oberst Chevalier Linde und alle Offiziere
boten sich ebenfalls an, und man musste eigens 30 Mann zur Bedeckung
der Fahne commandiren. — Oberst von Linde, ein Veteran mit dreiund-
vierzigjähriger Dienstzeit setzte sich su Fuss mit allen Offizieren an die
Spitze des kühn vorwärtsstürmenden Bataillons, das EUoster wurde mit
Sturm eingenommen, eine Menge Gefangene gemacht, und die Türken zum
Weichen gezwungen. — In der Schlacht bei Martinestie deckte das Batail-
lon die Flanke des Corps und Oberst Linde unternahm ohne Befehl die Ver-
folgung des Feindes, ihn aus jeder Stellung, die er nahm, vertreibend. Der
Eifer des Bataillons war so gross, dass es sogar der Cavallerie vor zu
eilen versuchte.
Ln Kriege gegen die französische Republik war
1793 ein Bataillon 21. October im Gefechte bei Marchiennes, 24. October bei
der Vertheidigung von Orchies eroberte ein Bataillon im Verein mit einer
Husaren- Abtheilung zwei Kanonen und vier Munitionskarren, und 30. October
war ein Bataillon bei der Eroberung von Marchiennes. 1791 war das Re-
giment im Treffen bei Sprimont, 1795 im Jänner bei Vertheidigung der
Posten an der Waal ; im Gefechte bei Handschuhsheim vertheidigte eine Di-
vision sehr tapfer dieses Dorf, und 18. October waren zwei Bataillone beim
Angriffe und der Eroberung des feindlichen verschanzten Lagers bei Mann-
heim. 1796 17. September waren zwei Bataillone bei dem Sturme und der
Einnahme von Kempten, 20. September im Gefechte bei Issny und sodann
bei der Belagerung von Kehl, 1797 20. April haben zwei Bataillone bei
dem Rhein-UebergaDge der Franzosen bei Kehl bei Vertheidigung der dies-
seitigen Posten starke Verluste erlitten.
Im Feldzuge
1799 14. Mai war eine Regiments - Abtheilung beim Angriffe auf Graubündten,
und machte 300 vom Luciensteige versprengte Franzosen zu Gefangenen;
24. Mai im Treffen bei Frauenfeld unterstützte das Regiment die angegrif-
fene Avantgarde sehr zweckmässig, erlitt aber grosse Verluste; 4. Juni war
ein Bataillon beim Hauptangriffe auf die feindliche Position bei Zürich.
Im Feldzuge
1800 war das Regiment in mehreren Actionen in Baiern 11. Juli bei Füssen und
3. December in der Schlacht bei Hohenlinden in der vierten oder linken
Flügel-Colonne des FML. Grafen Riesch.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment bei der Armee in Deutschland im Corps des FML. Baron
Wemeck bei Ulm — im Treffen bei Günzburg 9 .October; gerieth aber 17.
- 127 —
October nächst dem Stifte Neresheim, Dach der Niederlage des Wemeck'schen
Corps von feindlicher Cavallerie gänzlich abgeschnitten, unter General Ghraf
Sinzendorf mit 3 Bataillons in Kriegsgefangenschaft. — Ein Bataillon focht
2. December in der vierten Colonne des FML. Grafen Eolowrat in der
Schlacht bei Austerlitz.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im III. Armee- Corps des FML. Prinzen Hohenzollern bei
der Armee in Deutschland; 19. April im TJfeffen bei Hausen; als die Fran-
zosen den linken Flügel des Corps mit einer Ueberflügelung bedrohten, warf
sich FML. Fürst Moriz Liechtenstein mit dem Regimente Eaunitz dem Feinde
mit grösster Tapferkeit entgegen, und drängte ihn in die Waldungen zurück,
wurde aber verwundet. — Bei dem spätem Rückzuge der Armee war das
Regiment 17. Mai bei der Vorrückung und dem Angriffe des FML. Grafen
Kolowrat auf die feindliche Stellung bei Linz, in der dritten Colonne des FML.
Grafen St Julien eingetheilt, welche von Neumarkt auf Mauthausen vorrückte,
dort aber keinen Feind fand, tmd wieder auf Neumarkt zurückgezogen wurde.
— Später kam dieses Corps in das Marchfeld, wo das Regiment 5. und 6.
Juli die Schlacht bei Wagram und den Rückzug nach Mähren mitmachte.
Im Feldzuge
1813 war dasselbe imil. Armee- Corps Gen. d.'Cav.Graf Merveldt, später FML. Fürst
Alois Liechtenstein eingetheilt, in der Schlacht bei Dresden 26. und 27. August
wo es am 27. Rosthal undNauselitz besetzte; 17. und 18. September in den
Gefechten bei Einnitz und Arbesau, in dem hartnäckigen Angriffe auf
den von NoUendorf gegen Kulm vorrückenden Feinde — und 16. bis 18.
October in der Schlacht bei Leipzig; zwei Compagnien hatten rechts vom
Dölitzer Schlosse den Rückzug der Franzosen nach dem Angriffe des FML.
Bianchi bei Markleeberg mit 2 Haubitzen derart beunruhigt, dass derselbe
in eine Flucht ausartete. 1814 in Frankreich thaten sich Abtheilungen des
Regiments 27. Februar im Gefechte bei Archamp, im Treffen bei St. Julien
und 20. März bei Lyon sehr hervor. 1815 war das Regiment bei der Haupt-
Armee in Frankreich.
In der Kriegs-Epoche
1848 war dasselbe bei der Bezwingung des Jani-Aufstandes zu Prag 12. bis 17.
Juni im Strassenkampfe und Erstürmung der Barrikaden sehr thätig. — Im
December war das 3. Bataillon beim Corps des FML. von Simunich bei der
YorrQckung gegen Ungarn, 16. December bei der Erstürmung und Einnahme
von Tjmau und bei der Einschliessung von Leopoldstadt, sowie in einer
Vorpostenstellung an der Waaglinie.
Im Feldzuge
1849 war das 1. Landwehrbataillon im III. Armee-Corps der Armee in Italien und
focht in der Schlacht bei Novara 23. März, bei Casa Visconti und der Er-
stürmung der Gehöfte bei La Bicocca. — Das 3. Bataillon in Ungarn kam
im Winter unter FML. Baron Simunich zur Cernirung von Comom.
Im Sommerfeldzuge in Ungarn
~ 128 —
1849 waren das 3. and 4. Bataillon in der Brigade Gerstner des IQ. Armee-Corps,
welches Anfangs Juli in Kis-Ber, auf Streuungen gegen Moor, und die wei-
tere Vori'ückung ihres Armee-Corps später mitmachte
1859 kam das Regiment nicht vor den Feind, dagegen erwarb es sich neuen
Ruhm im Feldzuge
1866 gegen Preussen, in der Brigade des Obersten Jonak des VI. Armee-Corps
der Nord-Armee eingetheilt, im Treffen bei Nachod 27. Juni und bei Er-
stürmung des WenzelsbergSs. Das in Divisionsmassen formirte Regiment,
mit einem mörderischen Kugelregen empfangen, stürmte mit seinem beiden*
müthigen Commandanten Obersten Graf Alphons Wimpffen an der Spitze
in drückendster Mittagshitze zwar mühsam aber unaufhörlich vor, bis bei den
enormen und schwerwiegenden Verlusten der Brigadier, der die Ungleichheit
und Erfolglosigkeit dieses Kampfes mittlerweile erkannte, den Rückzug an-
ordnete. Das Regiment war aber in diesem Momente bereits factisch zer-
trümmert, wurde nun noch plötzlich durch die feindlichen Dragoner attakirt
und musste sich in kleineren und grösseren Klumpen vertheidigen, von denen
einzelne die Attake abwiesen, die schwächeren aber gesprengt und nieder-
gehauen wurden. — Das Regiment hatte in diesem harten Kampfe: 21
Offiziere und 388 Mann todt; den Obersten Grafen Wimpffen, 24 Offiziere,
405 Mann verwundet, 93 gefangen, im Ganzen 826 Mann verloren. — 3. Juli
focht das Regiment in der Schlacht bei Königgrätz, wo es auch wieder einen
Gesammtverlust von nahe 300 Mann erlitt. — Das vierte Bataillon in der
Brigade Trentinaglia gehörte zu den Besatzungs-Truppen von Westgalizien
und stand bei ELrakau.
Tapferkeits-AuBzeiclmungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1683 Hauptmann Baron Hoheneck, der sich ausgezeichnet hatte, blieb mit noch
2 Hauptleuten in der Belagerung von Wien ^ todt am Platze.
1746 Oberst Graf Gorani (früher General-Adjutant), wurde wegen Auszeichnung
in der Schlacht bei Piacenza GM. aber bald nachher f in einem Gefechte an
der Turbia. '
1756 1. October Oberst Franz Moriz Graf Lacy zeichnete sich durch tapfere und
umsichtige Führung des Regimentes in der Schlacht bei Lobositz vorzüglich
aus, nebst ihm wurden im Berichte die Hauptleute Josef Graf CoUoredo, Ba-
ron Koch und Graf Schaffgotsch sehr belobt, und alle drei zur Belohnung
zu Oberstlieutenants befördert.
1760 wurde Major Matema von Kwietwitz fUr seine in der Belagenmg von Dres*
den geleisteten Dienste belobt.
1779 Oberst Ferdinand Baron Hütten wurde ftir seine Auszeichnung im Treffen
bei Weisskirchen MTO.-R. Hauptmann Gk'af Carl Hadik zeichnete sich bei
Gebersdorf aus, und wurde Major bei den Husaren.
— 129 —
1788 Im Feldzuge gegen die Türken hatten sich in den verschiedenen Schar*
mtltzehi während der Belagerung von Chotym ausgezeichnet : Oberstlieutenant
Chevalier Jösef Linde von Linden bei Dolinany und Oberlieutenant Graf
Plunket bei Vertheidigung des Postens Rumla.
1788 Oberst Chevalier Josef Linde von Linden wurde in Folge wiederholter Aus-
zeichnungen bei Chotym 1788, bei Fokschan und Martinestie 1789 MTO.-R.
In den beiden letzteren Actionen haben sich auch Capitänlieutenant Linde, die
Oberlieutenants Materna und Wampold und Lieutenant Portner hervorgethan.
1793 In den Berichten über die verschiedenen Actionen des Feldzuges wurden an-
gerühmt Oberlieutenant Albeck, Ordonnanzoffizier des General Terzy, Ober-
lieutenant Görz von Czertin und bei Vertheidigung von Orchies Major Baron
Bender, die Hauptleute Lava und Rissel, Lieutenant Stein, Ordonnanzoffizier
des General BLray, die Fähnriche Wolf imd Mayer, diese ebenfalls bei Mar-
chiennes.
1795 bei Mannheim Oberst Baron Joachim Bender mit grossem Ruhme 2 Bataillone
geführt.
1795 bei Mannheim 18. October Hauptmann Wenzel Neumann mit der Grenadier-
Compagnie durch einen glänzenden Bajonnet- Angriff sich hervorgethan.
1796 bei Issny die Oberlieutenants Müller, Lehmann und Lieutenant Justinian sich
ausgezeichnet. — Bei Kehl Major Patek sich hervorgethan, ebenso Fähn-
rich Schröder.
1799 bei Frauenfeld Oberst Baron Frankenbusch das Regiment mit Kuhm angeführt.
1800 bei Hohenlinden wurde in dem Berichte Oberst Josef Richter besonders
belobt.
1805 im Treffen bei Günzburg erstürmte Hauptmann Mose mit seiner Grenadier-
Compagnie, ohne erst einen Befehl abzuwarten, die von den Franzosen ge-
nommene Brücke über die Donau, und eroberte sie wieder zurück, wurde
aber dabei schwer verwundet.
1809 19. April im Treffen Hausen zeichnete sich Major Mose beim Sturme auf den
dortigen vom Feinde stark besetzten Wald erneuert aus, wurde abermals ver-
wandet.
1813 17. September bei Nollendorf trug wesentlich das ausgezeichnete Verhalten
des Majors Mose zu dem glänzenden Erfolge des Tages bei. Er wurde kurz
nachher Oberstlieutenant. Bis
1814 war das Regiment mährisch — seither galizisch.
1848 12. Juni im Strassenkampfe zu Prag zeichnete sich Oberst von Mainone
ans, wurde aber verwundet.
Für Auszeichnung in den Feldzügen im Prager Aufstande, Italien und Ungarn
1848 und 1849 MVE. Oberst Regiments-Commandant Carl Mainone von Mainsberg,
Oberstlieutenant Franz Schneider von Dillenburg, Major Johann Ritter von
Neuwirth, die Hauptleute Peltsuszky, Preyssler, die Oberlieutenants Baron
Leonhardi, Mayer, Lieutenant Lohr.
TkAfkefn: 0«deok1il&ttar. 9
— 130 -
Für Aaszeichnung im Feldzuge
1866 in Böhmen. ÖLO.-R. dem seiner Verwundung erlegnen Oberst Regiments-
Commandanten Grafen Alphons Wimpffen OEEO.-R. 3. Major Johann
Bezard. MVK. Oberst Wilhelm Peinlich (für Auszeichnung in seinem frü-
heren Regimente, Infanterie Nr. 4), Hauptmann Langer, die Oberlieute-
nants Kowalow und Dietrich.
Der Kronprinz von Preussen sprach am Schlachtfelde zu den Verwundeten fol-
gende im Munde des Gegners einen erhöhten Werth habende Worte: „Ich
bin stolz darauf, der Inhaber eines so braven Regiments zu sein, es schmerzt
mich aber sehr, dass es so viele Verluste erlitten hat! II'' Seit
1868 hat das Regiment die dunkelblauen Wa£fenröcke statt der altösterreichischen
weissen zu tragen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1793 30. October Major Baron Bender f bei der Eroberung von Marchiexmes.
1799 4. Juni Oberstlieutenant Pateck — f beim Angriffe auf die Position von Zü-
rich tödtlich verwundet.
1800 11. Juli Oberstlieutenant Franz Walthör von Waldenau f an seiner bei
Füssen erhaltenen Wunde in feindlicher Gefangenschaft.
1809 20. Mai Oberst Josef Bresler von Stemau infolge der bei Hausen erlittenen
schweren Verwundung zu Landshut in Gefangenschaft f.
1849 23. März Oberstlieutenant Johann Schulz f in der Schlacht bei Novara.
1866 Regiments-Commandant Oberst Alphons Graf Wimpffen an seiner im Treffen
bei Nachod erlittenen schweren Verwundung f 22 Juli zu Jose&tadt.
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 21.
(1878.;
FML FREIHERR FRIEDRICH VON MONDEL.
Dunkelblaue Waffenröcke, meergrüne Egalisirung, gelbß Knopfe.
Ergänzungsbezirksstation : Czaslau.
Inhaber.
1734 errichtet auf eigne Kosten von
dem Obersten des Max Starhem-
berg'schen Infanterie-Regimentes
(Nr. 24) und seinem nunmehrigen
1734 Inhaber Ludwig Graf Colmenero
f in der Schlacht bei Guastalla 19.
September 1734.
1734 FZM. Ludwig Ferdinand Graf
Schulenbürg-Otkhausen t 2U
Wien 16. Jänner 1754.
1754 FM. Carl Raimund Herzog von
.Akemberg MTO.-GE. t zu Enghien
17. August 1778.
1778 FZM. Sigmund Freiherr von
Gejohkoen-Hornbero MT.O-R. f zu
Raab 17. December 1806.
1808 FML. Louis Victor Prinz von
RohanMTO.-R., quittirte 1810 den
kaiserlichen Dienst und f zu
Sichrow in Böhmen 10. December
1846.
1810
1835
1849
1852
1857
1878
FML. Albert Graf Gyülai von
Marcs - Nemeth und Naoaska
MTO.-R. t zu Pest 27. April 1835.
FML. Johann Freiherr von Paum-
GARTEN MTO.-R.- t zu Prag 24.
September 1849.
FML. Felix Fürst zu Schwar-
ZENBBRG MTO.-R. t ZU Wien 5.
April 1852.
FML. Christian Graf Leiningen-
Westerburg t zu Ejrakau 1.
October 1856.
FZM. Sigmund Freiherr von
Reischach MTO.-R.y Bailli imd be-
vollmächtigter Minister und Ge-
sandter des Malteser -Ordens am
kaiserlichen Hofe zu Wien. f.
13. November 1878.
FML. Friedrich Freiherr von
MoNOEL, General- Adjutant S. M.
des Kaisers und Königs.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Tttrkenkriege
1737 war dies Regiment bei der Belagerung von Usitza, und 1738 im Treffen
bei Komia hielt es sich gegen wiederholte Angriffe der Ttlrken sehr tapfer.
9*
— 132 —
Im ÖBterreichischen Erbfolgekriege war das Regiment
1741 im ELhevenhüUer'schen Corps, machte 1742 die Winter-Expedition nach
Ober-Oesterreich und Baiem mit, während der Einschliessung von Linz be-
stand es 16. Jänner bei Gallneukirchen ein siegreiches Gefecht gegen einen
Theil der franzOsisch-baierischen Besatzung, welche einen Ausfall unternahm.
1743 war das Regiment bei der Blocade von Eger und der Erstürmung von
Pfaffenhofen in Baiern, 1744 war ein Bataillon in der von den Preussen be-
lagerten Stadt Prag und gerieth bei der Capitulation dieses Platzes in Kriegs-
gefangenschaft; — im November nach der Wiedereroberung dieser Stadt kam
das mittlerweile ranzionirte Bataillon abermals als Besatzung dahin. 1745 war
das Regiiüent in der Armee des FM. Grafen Traun und machte den Main-Feld-
zug mit; — im Spätherbste kam es nach Italien und focht 1746 in den
Schlachten bei Piacenza und Rottofreddo, — und bei der Besitznahme von
Genua ; während der dortigen Revolte stand es in der Riviera di Levante,
musste sich aber vor der Uebermacht der Gegner zurückziehen; 1747 war
es bei der Belagerung von Genua.
Im siebenjährigen Kriege focht dasselbe
1757 18. Juni in der Schlacht bei Kolin, bei der Belagerung von Schweidnitz,
zwei Bataillone 22. October in der Schlacht bei Breslau und dem Angriffe
auf GrabiBch und EJein-Möhber, ein Bataillon 5. December in der Schlacht
bei Leuthen. 1758 14. October das Regiment in der Schlacht bei Hoch-
kirch; — 1759 12. August in jener bei Kunnersdorf; in dieser zeichneten
sich besonders die Grenadiere aus. Hauptmann von Binder unternahm mit
seiner Ghrenadier-Compagnie einen eben so glänzenden als erfolgreichen Ba-
jonnet-Angriff, und eroberte zwei von den Preussen erbeutete russische Fahnen
wieder zurück. 1760 3. September vertheidigte der aggregirte Oberst Baron
Normann mit den Grenadieren den angegriffenen Posten Amsdorf sehr
tapfer. — in der Schlacht bei Torgau 3. April vertheidigte ein Bataillon das
Dorf Siptitz auf das tapferste, bis es um 9 Uhr Abends, nachdem es seine
Munition ganz verschossen hatte, von feindlicher Uebermacht zum Aufgeben
seiner Position gezwungen wurde. Das dritte Bataillon kam als Besatzung
nach Glatz. 1761 war ein Bataillon bei der Eroberung von Schweidnitz und
dem Angriffe auf das Bögenfort. 1762 war das Regiment in Sachsen, beim
Angriffe auf Münchenfrey; im Treffen bei Freiberg 16. October, wo ein
Bataillon im Verein mit einem von Niklas Esterhazy Nr. 33 den Feind aua
Hilbersdorf vertrieb.
Im baierischen Erbfolgekriege machte das Regiment den Feldzug
1778 beim D'Altonischen Corps in Böhmen mit, und 1779 18. Jänner bei der
Eroberung von Habeischwert war ein Bataillon bei dem Detachement, das
die Strasse von Johannesberg deckte.
1791 im März waren 400 Mann zu Pruntruth in der Schweiz zum Schutze des
Bischofes von Basel gegen seine widerspänstigen Unterthanen angestellt.
Im Kriege gegen die französische Republik waren
1792 im December zwei Bataillone bei der Vertheidigung der Verschanzungen bei
Pellingen unweit Trier, sie schlugen fünf feindliche Angriffe kräftigst zurück ;
— 133 —
1793 waren beide Bataillone bei der Belagerung und Einnahme der Fetstung
Mainz 22. Juli; — das Oberst-BataiUon eroberte bei Einnahme der Weisse-
nauer Schanzen in der Nacht vom 27. zum 28. Juni die Redoute und deckte so-
dann die Arbeit an der eingenommenen Schanze. 1794 war das Regiment
in der Niederlande in mehreren Gefechten an der Sambre, so vertheidigte
17. Mai ein Bataillon sehr tapfer den Posten Nalines, ein Bataillon war im
Treffen bei Sprimont imd einige Abtheilungen in der Belagerung von Char-
leroi. 1795 waren die Grenadiere und Regiments- Abtheilungen bei der
Belagerung von Mannheim, wo in der Nacht vom 20. zum 21. November der
Grenadier-Hauptmann von Merville mit seiner Grenadier- und einer Füsilier-
Compagnie des Regimentes eine am linken Neckarufer 600 Schritte vom
bedeckten Wege der Festung Mannheim situirte stark besetzte Flesche
ungeachtet aller möglichen Terrainhindemisse und im heftigsten feindlichen
Feuer erstürmte, ohne einen Schuss zu thun und diese auch standhaft be-
hauptete. — 13. December haben drei Compagnien unter Hauptmann Czer-
mack die Franzosen bei Elenstein angegriffen, selbe geworfen und 1 Stabs-,
4 Ober-Offiziere und 140 Mann gefangen. 1796 war ein BataiUon 3. September
in der Schlacht bei Würzburg, das andere bei der Belagerung von Kehl, wo
eine Division 27. November Nachts den feindlichen Ausfall mit dem Bajonnete
zurücktrieb. Der als Qua-Tranchie-Major verwendete Hauptmann Ernst von
Oberdorf zeichnete sich durch Umsicht und Tapferkeit als ColotmenfÜhrer
bei dieser Gelegenheit ungemein aus. 1797 kam das dritte Bataillon als
Besatzung nach Ehrenbreitstein, das Regiment in die Festung Ingolstadt.
Im Feldzuge
1799 war das Regiment 25. März im Treffen bei Stockach, wo es imter dem
tapfem Obersten Pietsch durch mehrere sehr gelungene Bajonnet- Angriffe sich
auszeichnete, 4. Mai beim Angriffe auf Graubündten, 25. Mai im Treffen bei
Frauenfeld, wo es sich wieder sehr hervorthat, aber grosse Verluste erlitt;
der Commandant und alle Stabs-Ofi&ziere wurden verwundet. 1. Juni war
eine Abtheilung im Gefechte bei Staffen und Meillan; — das Regiment
4. Juni beim Hauptangriffe auf die feindliche Position bei Zürich; 15. Juni
vertheidigte eine Division im Gefechte bei Altstädten und Zürich den Ort
Wittikon auf das Tapferste ; 14. August musste eine bei Zürich auf Piket
stehende Division, von der feindlichen Uebermacht bereits umringt, in Quar-
rie's formirt, sich mit einigem Verluste durchschlagen.
Im Feldzuge
1800 war das Regiment bei der Armee in Baiem und focht in der ersten oder rechten
Flügel-Colonne des FML. Baron Kienmayer 3. December in der Schlacht
bei Hohenlinden, wo ein Bataillon das Dorf Förstern genommen hat.
Im Feldzuge
1805 stand das Regiment imter seinem Obersten von Wacquant, zur Armee nach
Deutschland bestimmt, aber durch die Vorrückung des französischen Generals
Bemadotte von dieser getreimt, im October bei Waldmünchen in Böhmen,
vereinigte sich bei Pilsen mit dem in Böhmen eingetro£Penen Corps des
-- 134 —
Erzherzogs Ferdinand und war 5. December im siegreichen Gefechte bei
Stöcken nächst Iglau.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment in der detachirten Brigade GM. Baron Peter Vecsey des
IV. Armee-Corps eingetheilt, welche 23. April den Rückzug der Hauptarmee
über die Donau-Brücl^e bei Regensburg zu decken hatte. Das zweite und
dritte Bataillon unter Oberstlieutenant Krause hatten die unterhalb Regens-
burg geschlagene Ponton-Brücke zu sichern. Ungeachtet des heftigsten
feindlichen Artillerie-Feuers und wiederholter ungestümen Angriffe des Feindes
behaupteten die beiden Bataillone unerschüttert ihren wichtigen Posten vor
den Augen des Erzherzogs Generalissimus, der ihren Muth belobte, und als
die letzten Armee-Abtheilungen die Brücke passirt hatten, deren Rückzug
über die Pontonbrücke anbefahl, welcher im heftigsten feindlichen Feuer in
guter Ordnung bewirkt wurde. — In der Schlacht bei Aspem stand das
Regiment am 21. Mai mit drei BataiUons in Massen formirt, und hatte mit
grösster Tapferkeit zwei Angriffe dreier schwerer französischer Reiter-Regimenter
zurückgewiesen. — Das dritte Bataillon hatte noch bei der Dämmerung die
Attake mehrerer feindlichen Cürassier-Abtheilungen abgewehrt und diese
durch ein wohlangebrachtes Gliederfeuer zur Flucht gezwungen, auch 22. Mai
hatte dieses Bataillon noch einem harten Andränge der französischen Reiterei
zu widerstehen. In der Schlacht bei Wagram wirkte am 5. Juli das dritte
Bataillon bei der Vertheidigung von Baumersdorf auf das Tapferste mit,
durch einen schönen und gelungenen Bajonnet- Angriff des ersten Bataillons
wacker unterstützt, dessen Commandant Oberstlieutenant Johann Müller von
Hohenthal aber verwundet wurde; auch am 6. Juli widerstand das erste
Bataillon unter persönlicher Anführung des Obersten von Krause dem Angriffe
eines französischen Cavallerie-Regimentes und zwang es durch ein mörderisches
Gliederfeuer zur Flucht, dagegen hatte das durch Verluste bei Baumersdorf be-
reits geschwächte dritte Bataillon das Unglück, durch eine in seiner Mitte sprin-
gende Granate erschüttert, im selben Augenblicke von der feindlichen Reiterei
auseinander gesprengt und grösstentheils gefangen zu werden. — (Der Ver-
lust des Regimentes an beiden Schlachttagen bei Wagram war bedeutend
und erreichte im Ganzen die beträchtliche Ziffer von 22 Offizieren und
1697 Mann, darimter 5 Offiziere und 429 Mann todt am Platze blieben.)
Im Feldzuge
1813 war das Regiment im I. Armee-Corps des FZM. Grafen Hieronymus CoUo-
redo, war bei Dresden 26. und 27. August und hatte sehr thätigen Antheil
an den Kämpfen bei Dölitz, Dösen, Lössnigg und Probstheyda während der
Schlacht bei Leipzig 16. bis 18. October, im December machte es den
Rheinübergäng, 1814 die Vorrückung in Frankreich mit, war 18. Februar
im Treffen bei Montereau, kam zur Süd- Armee, focht 18. März bei St Georges,
und war 20. März im Treffen bei Limonest beim Angriffe auf die Hochfläche
von Dardillj und der Eroberung dieses als Schlüssel der Stellun'g wichtigen
Bergrückens.
— 135 —
1815 war das Regiment bei der Haupt- Armee in Frankreich, die Grenadiere im
October im Armeelager bei Dijon.
Im Feldznge
1821 gegen die neapolitanischen Insurgenten war das Regiment 10. März im
Gefechte bei le CoUi und Roca di Cero; zwei Compagnien 14. März im
Gefechte bei Pesco Solida und Sora.
Im Feldzuge
1848 in Italien war das Regiment bei Ausbruch der Revolution in Mailand 18. März,
wo sich Oberst Doli an der Spitze von vier Compagnien durch die Erstürmung
des hartnäckig vertbeidigten Stadthauses Broletto hervorthat. — Das Regiment
kam als Besatzung nach Mantua, wo es wiederholte Gefechte ruhmvoll be-
stand, bei der Recognoscirung 13. April erstürmte Oberst Doli imgeachtet
heftigen Widerstandes Ca Gardoni, Lappilupi und Mezzalana und drängte
den Feind über St. Silvestro gegen Montanara zurück. — 29. Mai beim
Angriffe auf Montanara warf Oberst Doli mit dem Regimente den Feind aus
dem Verhau und den ersten Häusern des Dorfes, drang bei dem all-
gemeinen Sturme siegend vor, nahm Curtatone, wodurch er wesentlich zum
Siege beitrug. 30. Mai war das Regiment im Treffen bei Goito durch mehrere
Stunden in geschlossener Bataillons-Colonne im heftigsten Geschützfeuer. —
Dasselbe blieb noch femer in Mantua, wo es thätig zur Erhaltung dieses
wichtigen Platzes mitwirkte. Das erste Landwehr-Bataillon war in der
Armee des FM. Fürsten Windischgrätz bei der Belagerung und Einnahme
von Wien 28. bis 31. October und machte in der Brigade des GM. Fürsten
Colloredo des 11. Armee-Corps im December die Vorrückung gegen Ungarn mit.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont stand das Regiment in der Division Erzherzog Albrecht des
n. Armee-Corps FZM. Baron D' Aspro und hatte ruhmvollen Antheil an dem
Heldenkampfe seines erlauchten Divisionärs bei Novara. Oberst Graf Kiel-
mansegge hatte den äusserst wichtigen Punkt Torre di Quadro mit einem Detache-
ment, bei welchem sich auch das zweite Bataillon befand, besetzt; mit helden-
müthiger Aufopferung hielt er bis zur Dunkelheit gegen die wüthenden
Stürme des Feindes Stand, schlug auch den letzten, um 7 Uhr Abends ver^
suchten mit dem Bajonnete kräftig zurück, musste aber schwer verwundet
vom Kampfplatze weggetragen werden. Seine tapfere Behauptung von Torre
di Quadro hatte auch Vieles zum glücklichen Erfolge jenes Tages, 23. März
bei Novara, beigetragen. — Das Regiment machte nun die Expedition und
Operationen des 11. Armee-Corps in Mittel-Italien mit und war 10. und 11. Mai
in den Gefechten vor und bei der Einnahme von Livomo. — Das erste
Landwehr-Bataillon machte den Winter-Feldzug in Ungarn mit, war 27. Februar
in der Schlacht bei Eapolna, und im Sommer-Feldzuge 1849 mit dem dritten
Bataillon vereint in der Brigade GM. Barco des 11. Armee-Corps bei der
EinschliesBung von Comom, wo es bei Mocsa, Almas und PuQzta Herkaly
mehrere Gefechte bestand. Im Feldzuge
1859 gegen die Francosarden in Italien, war das Regiment im V. Armee-Corps
— 136 —
eingetheilty und focht mit besonderer Auszeichnung, aber starken Verlusten,
in Allem 25 Offiziere und über 500 Mann in der Schlacht bei Solferino
24. Juni. Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im Vlll. Armee-Corps der Nord- Armee
eingetheilt und kämpfte 28. Juni im Treffen bei Skalic, 3. Juli in der Schlacht
bei Eöniggrätz tmd 15. Juli im Grefechte bei Dub. — Das dritte Bataillon
war in der österreichisch-nassau'schen Division des FML. Grafen Neipperg
des Vni. Armee- Corps 14. Juli im Treffen bei Aschaffenburg.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 that sich das dritte Bataillon im Gefechte bei Han Prolog 7. September, das
Regiment in den Gefechten bei Livno hervor. Gesammtverlust in Allem 12
Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1742 Oberst Hermann Baron Elberfeld hatte sich im Gefechte bei Gallneukirchen
16. Jänner durch Tapferkeit und seine zweckmässigen Dispositionen ausge-
zeichnet, ^ und 1744 bei der Capitulation von Prag hat auf sein Ansuchen
der preussische FM. Graf Schwerin allen Offizieren die Beibehaltung der Degen
bewilligt.
1759 Bei Eunnersdorf 12. August zeichnete sich der MTO.-Ritter und aggregirte
Oberst Ernst Baron Normann sehr aus, da er zwei Grenadier-Bataillone be-
fehligte und fünf Fahnen eroberte.
1760 Hauptmann Christian Binder von Eriegelstein wurde fUr seine Auszeichnung
bei Eimnersdorf nachträglich MTO.-R.
1760 Bei Torgau 3. November wurde Oberst Baron Normann in der Relation
des FM. Grafen Dann besonders angerühmt ; — aber in dieser Action verwundet.
1761 Hauptmann Baron Nesselrode sich bei der Eroberung von Schweidnitz aus-
gezeichnet.
1779 Oberlieutenant SchrOckinger als Avantgarde-Commandant einer Angriffs-
Colonne bei der Eroberung von Habeischwert 18. Jänner sich ausgezeichnet
1783 Regiments-Auditor Bourgois projectirte die Errichtung der Regiments-Er-
ziehungshäuser für Soldatenknaben, welcher Plan vom Elaiser Josef II. mit
Beifall aufgenommen wurde.
1792 bei Vertheidigung der PeUinger Verschanzungen zeichnete sich Hauptmann
Ehünart aus, ebenso wurde vom FZM. Prinzen Hohenlohe Major Pietsch
besonders belobt.
1793 Bei Einnahme der Weissenauer Verschanzungen 28. Juni wurden angerflhmt:
Oberst Graf Philipp Heister, Hauptmann Khünart und Fähnrich Geyer.
1795 Grenadier-Hauptmann Franz von Merville wurde für seine Waffenthat bei
Mannheim 20. und 21. November nachträglich durch Capitel 1801 MTO.-R.
1795 Beim Angriff auf Elenstein 13. December hatten sich die Hauptleute Czermack
und Fleischmann und Fähnrich Baron Roisin ausgezeichnet.
— 137 —
1796 und 1797 Bei der Belagerung von Kehl wurde Hauptmann Ernst von Oberdorf
fftr seine Umsicht und Tapferkeit nachträglich durch Capitel 1801 MTO.-R.
Ausserdem hatten sich bei dieser Belagerung hervorgethan Oberstlieutenant
Johann Pietsch und Hauptmann Walter.
1799 Bei Stokach wurde 25. März Capitänlieutenant Hessler angerOhmt.
1799 Im Treffen bei Frauenfeld hatten sich Oberst Johann Pietsch, Oberstlieutenant
Arnold Freitag und Major Czermack durch die ausgezeichnete Führimg des
Regimentes bezüglich ihrer Bataillone hervorgethan 25. Mai.
1799 Am 14. August bei Zürich hatte sich ELauptmann Pietsch sehr ausgezeichnet,
blieb aber todt am Platze.
1805 Im Grefechte bei Stöcken 5. December zeichnete sich der Regiments-Com-
mandant Oberst von Wacquant aus.
1809 Bei Regensburg 23. April that sich Oberstlieutenant Krause sehr hervor.
1809 Der Bericht des FML. Prinzen HohenzoUem nennt imter den Ausgezeichneten
von Aspem: den Regiments- Commandanten Oberst Johann Ritter von
Allstem, den Oberstlieutenant Ludwig von Krause und den Interims- Bataillons-
Commandanten Hauptmann Josef Gärtzweiler.
1809 Bei Wagram hatten sich ausgezeichnet Oberst Ludwig von Krause und
Oberstlieutenant Johann Müller von Hohenthal. Die Mannschaft erhielt 2
goldene und 5 silberne Medaillen.
1848 Oberst Regiments-Commandant Carl DöU von Grünheim wurde für seine
Tapferkeit bei Mailand imd insbesondere bei Curtatone 1848 MTO.-R. —
Eine und dieselbe Kanonenkugel zerschmetterte im Treffen bei Ooito 30.
Mai dem Obersten von Doli den rechten und dem Oberstlieutenant von Freysauff
den linken Fuss.
1849 Oberst Alexander Graf Kielmansegge wurde ftir die heldenmüthige Ver-
theidigung von Torre di Quadro in der Schlacht bei Novara MTO.-R.
Für Auszeichnung in der Kriegs-Epoche
1848 und 1849 in Italien und Ungarn : ÖLO.-R. Oberst Alexander Graf Kielmans-
egge^ die Hai:^tleute Josef Holzer und Johann Plochl. OEKO.-R. 3. Major
August Schreiner, die Hauptleute Ritter von Savageri, Carl Manger v*
Kirchsberg und Holzer. MYK. Major Stemfeld, die Hauptleute Czappek,
von Bognar, die Oberlieutenants Wolf, Babich, Fichtl, Dessen^ Wottoczeck,
Lientenant Erben.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1859 in Italien: ÖLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Carl Schulz; zweiter
Oberst Gustav Prinz zu Sachsen- Weimar-Eisenach, Oberstlieutenant Johann
Baron Fröhlich von Salionze. OEKO.-R. 3. Major Josef Sutter von Adel-
treUy die Hauptleute Laurenz Zaremba und Ferdinand Heller. MVK. Major
Josef Wayracher von Weidenstrauch, die Hauptleute Meduna, Schmitt von
Kehlan, Junk^ Prokesch von Nothaft. — Die Oberlieutenants: Jeracek,
Zulechner, Merker, Schwarz, Vincenz Bayerer, Ferdinand Fischer, die Lieu-
tenants Mejer und Lang. Die Allerhöchste Belobung wurde 14 Offizieren
— 138 -
zu Theil und die Mannfichaft hatte 2 goldene, 22 grosse und 43 kleine
silberne Tapferkeits-Medaillen erhalten.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 in Böhmen und Deutschland: MVK. Major Gustav Eckhardt von Eckhards-
burgy Hauptmann Neuwirth, die Oberlieutenants Baron Stein, zu Lausnitz^
Lesonitzky und Bayer von Bayersburg. Seit
1868 hat das Regiment dunkelblaue Waffenröcke statt der bisherigen weissen
zu tragen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKOR. 3. Oberst Wilhelm Mainone v. Mainsberg. MVK. Oberstlieutenant
Carl Hopels, Hauptleute Wenzel Nadhemy, Josef Weinrichter. Die Aller-
höchste Belobung: Hauptmann Anton Russ, die Oberlieutenants Franz Lorenz,
Julius Keller, Lieutenant Wenzel. Kouda.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1761 Major D'Ostein f bei der Eroberung von Schweidnitz.
1796 Regiments-Commandant Oberst Johann Graf Walsch bei Mannheim 18. October
schwer verwundet, f an den Folgen in feindlicher Gefangenschaft zu Mantua.
1799 Major Wenzel Czermack f an seiner bei Frauenfeld 25. Mai empfangenen
Wunde kurz nachher.
1814 Major Anton Pfleger von Lindenfeld f in einem Gefechte in Südfrankreich.
1848 Oberstlieutenant Eugen Freisauff von Neudegg f an den Folgen seiner
schweren Verwundung im Treffen bei Goito 30. Mai.
1849 Oberst Regiments-Commandant Alexander Graf Kielmansegge MTO.-R. an
den Folgen seiner schweren Verwimdung bei Novara f zu Mailand 19. Mai.
Eüstenländisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 22.
(1871.)
FZM. JOSEF FREIHERR VON WEBER.
Dunkelblaue Waffenröcke, kaisergelbe Ugalisirung, weisse Knöpfe.
ErgäDzungsbezirksstation : Spalato mit Expositur zu Triebt.
Inhaber:
1709 errichtet von dem zum Inhaber
1709 ernannten GM. Bpäter FML. Engel-
hart von Plischaü, f in einem
Gefechte gegen die Türken 1717.
1717 FML. Franz Carl Laimprüch Frei-
X herr zu Eppurg f 1722.
1723 Älbrecht Wolfgang Markgraf zu
Brandekburg-Culmbach t iii der
Schlacht bei Parma 29. Juni 1734.
1734 FML. Heinrich Jakob Freiherr
von SüCKOw f 1740.
1741 FML. Wilhelm Moriz Freiherr von
Roth f 1747.
1748 FML. Jakob Ignaz Freiherr von
ELagenbach f 1756.
1756 FML., Salamon (auch Simon)
Sprecher von Bernegg f 1758.
1758 FZM., von 1766 FM. Franz Moriz
Graf von Lact f zu Wien 24. No-
vember 1801.
1802 FM. Friedrich Josiae Prinz zu
1815
1816
1816
1831
1840
1851
1871
Sachsen-Coburg-Saalfeld MTO.-
GK. t
FM. Friedrich Prinz Nassau-
USINGBN t
Prinz Leopold Beider Sicilien f
1851.
(Zweite Inhaber.
FML. Franz Baron Tomassich
MTO.-C. t 12. August 1831.
FML. Gabriel Baron Collbnbach
MTO.-R. t 22. Februar 1840.
FML. Ludwig Baron Welden
MTO.-C, erhielt 1849 das 20.
Infanterie-Regiment )
FZM. Franz Graf WnfPPPEN
MTO.-C. t zu Görz 26. No-
vember 1874 war seit 1849
zweiter Inhaber.
FZM. Josef Baron Weber, Prä-
sident des obersten Militttr- Justiz-
Senates.
Feldzflge und wichtigere Erieg8*EreignisBe.
Im spanischen Erbfolgekriege war das Regiment von
1710 am Rhein und 1713 in der Belagerung von Freiburg. Im Türkenkriege
1716 bei der Belagerung von Temesvar, machte 1732 die Expedition und den
Feldzug in Gorsica und
- 140 -
1734 und 1735 die Feldztige in Ober-Italien mit, wo es 29. Juni in der Schlacht
bei Parma, 15. September beim Ueberfalle zu Quistello und bei der Be-
lagerung von GruaBtalla war. Im österreichischen Erbfolgekriege war es von
1740 an bei der Armee des FM. Grafen Traun in Italien, 1743 8. Februar in der
'Schlacht bei Campo Santo, wo ein Bataillon am rechten Flügel im Verein
mit dem Regimente Olivier Wallis (1748 reducirt) den spanischen Garden
wacker Stand hielt 1744 bei der UntemehmuDg gegen Neapel, 1746 in der
Schlacht bei Rottofreddo bei der Besitznahme von Genua und der Expedition
in die Provence, 1747 bei der Belagerung von Genua, und zeichnete sich
13. Juli beim Angriffe auf Bisagno und 1748 13. Juni bei der Eroberung
von Brugnato aus. Im siebenjährigen Kriege war
1757 20. Februar ein Bataillon beim Ueberfalle auf Hirschfeld, 6. Mai das Re-
giment in der Schlacht bei Prag, 7. September im Treffen bei Görlitz,
22. November in der Schlacht bei Breslau, kam sodann als Besatzung dahin,
wo es die Vertheidigung mitmachte, aber in Folge der Capitulation 19. De-
cember in Kriegsgefangenschaft gerieth. — 1758 war ein Bataillon bei der
Belagerung von Neisse, 1760 7. Juli das Regiment im Scharmützel bei
Bautzen, im October bei der Expedition seines Regiments-Inhabers FZM^
Grafen Lacy nach Berlin, 3. November in der Schlacht bei Torgau und
1762 ein Detachement in der belagerten Festung Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege.
1778 und 1779 bei der Haupt-Armee in Böhmen.
Im Türkenkriege war nur das Leibbataillon imd
1788 9. September unterstützte es bei dem feindlichen Angriffe auf Semlin die
Cavallerie auf das Tapferste, 1789 war es bei der Belagerung und der Ein-
nahme von Belgrad.
Im Kriege gegen die französische Republik war
1793 4. April das Oberst-Bataillon im Gefechte bei Rhein-Zabem, 12. August ein
Bataillon bei der Vertheidigung der Posten von Landau; — das Oberst-
bataillon deckte bei der Einnahme der Lauterburger-Linien bei der soge-
nannten Ziegelhütte die rechte Flanke der zweiten Colonne. 24. October vertrieb
eine Compagnie die Franzosen aus dem Steinburger Walde imd 15. Decem-
ber das Oberst-Bataillon dieselben vom oberen Kreuzberge. Bei Lembach
erbeutete 16. December eine Compagnie und 18. December das Bataillon
viele Wagen und Pulverkarren. 1794 war das Regiment beim Rhein-Ucber-
gang in der Avantgarde, im November kam ein Bataillon nach Mainz, wo
sich eine Compagnie bei Wiedereroberung der Weissenauer Posten sehr
auszeichnete. 2. December war ein BataiUon bei Wiederoberung der soge-
nannten Zahlbacher Clubistenschanze, wo Hauptmann Ivichich einer der
Ersten in das Werk gedrungen war. 21. December that sich ein Ba*
taillon bei Zerstörung der feindlichen Werke bei Bretzenheim ausserhalb
Mainz sehr hervor. 1795 29. October war ein Bataillon bei der Ein-
nahme der feindlichen Verschanzungen von Mainz, bei dem Schein-An-
griffe auf den feindlichen linken Flügel bei dem Dorfe Mombach. Haupt-
- 141 -
mann Ivichich nahm dieses Dorf nach hartnäckigem Kampfe und zwang den
Feind mit Zurücklassnng mehrerer Geschütze und Munitionskarren zum
eiligen Rückzuge. 14. November war eine Division beim Sturm auf das ver-
schanzte Städtchen Lamsheim.
1796 im Jänner war ein Bataillon bei der Occupation von Ejrakau, das Regiment
bei Vertheidigung der Posten in der Nähe bei Bingen und hatte 6. October
bei diesem Orte sowie früher 9. September bei Wiesbaden Gefechte zu be-
stehen. 1797 kam es als Besatzung nach Mainz, später nach Frankfurt.
Im Feldzuge.
1799 war das Regiment 21. Mürz in der Schlacht bei Osterach, 25. März in jener
bei Stockach, 17. Mai im Gefechte bei Embrach, 18. Mai bei Pfungen, wo
2 Bataillone zur Unterstützung des Angriffes bei dem Dorfe Rohrbis vor-
rückten; 3. December war das Regiment bei der Debloquirung der eingeschlos-
senen Festung Philippsburg; ein Bataillon griff im Verein mit württember-
gischen Jägern die Franzosen in dem stark besetzten Walde auf der Wiss-
locher Hohe an und vertrieb sie über Nasloch bis Leimen.
Im Feldzuge.
1800 war das Regiment in mehreren Gefechten in Baiem und 3. December in der
Schlacht bei Hohenlinden in der zweiten oder Zwischen-Colonne des FML.
Ghraf Baillet de Latour eingetheilt.
Im Feldzuge
1805 war dasselbe bei der Armee des Erzherzogs Carl in Italien in der Schlacht
bei Caldiero 30. und 31. October im Centrum der Stellung unter G, d. Cav.
Ghrafen Bellegarde.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Regiment im IV. Armee-Corps FML. Fürst Rosen-
berg eingetheilt, vertheidigte 19. April tapfer den Wald bei Dinzling an der
Laber mit Auszeichnung in den Schlachttagen von Aspem 21. und 22. Mai
gegen die wiederholten Angriffe der französischen Reitermassen, ebenso
bei Wagram 5. und 6. Juli und am meisterhaften Rückzuge des Rosenberg'-
Bchen Corps 7. bis 10. Juli.
Im Feldzup^e
1813 war dasselbe im IV. Armee-Corps FML. Graf Elenau eingetheilt, war bei
Dresden 27. August, wo es nicht in der eigentlichen Schlacht, sondern wäh-
rend des Rückzuges beim Passiren des Tharander Waldes einige Verluste
erlitt| war bei der Vorrückung gegen Marienberg im September, und be-
stand grösstentheils Abtheilungsweise Anfangs October Gefechte bei Frei-
berg 2. October — an der Flöhe 3. und 4. October, bei ^Chemnitz 3. October
bei Penig 6, und 8, October — bei Leipzig focht das Regiment 18. October
in den Kämpfen bei Liebertwolkwitz und der Vorrückung gegen Stötte-
ring. — Es kam sodann zur Einschliessung von Dresden, und rückte nach
der Capitulation dieser Stadt im November zur Armee nach Italien, wo es
im Feldzuge
— 142 -
1814 Von Anfangs Februar bis 23. April bei der Blocade von Mantua war, 1815
beim 11. Reserve-Corps der Armee von Ober-Italien eingetheilt, kam dasselbe
in keine Action mehr. Die Ghrenadiere hatten die Feldzüge
1813 und 1814 in Deutschland und Frankreich mitgemacht, sich bei Hanau 30.
und 31. October namentlich bei Erstürmung der Lamboy- Brücke hervorgethan^
und waren 1815 bei der Haupt-Armee und im grossen Lager bei Dijon.
In der Kriegs-Epoche
1848 und 1849 war das Regiment in einer sehr zerstreuten Dislocation. Die bei-
den ersten Feldbataillone waren in Dalmatien von Zara bis Cattaro vertheilt,
das 4. Bataillon zu Aquileja, das Reserve-Bataillon in Istrien, — die Gre-
nadier-Division bei der Haupt- Armee in Ungarn. Das 3. Feld- und 1. Land-
wehrbataillon waren am ungarischen Kriegsschauplatze in der Brigade des
Obersten Mamula bei der Cemirung der Festung Peterwardein, wo sie mehrere
Gefechte mit den Insurgenten bestanden, grösstentheils Abtheilungsweise. Im
Herbste 1849 wurden auf wiederholtes Ansuchen auch die beiden ersten
Feld-Bataillone dahin beordert, kamen aber erst nach dem Falle der Festung
7. September daselbst an. — (Eine verheerende Fieberseuche decimirte aber in
jener Gegend das Regiment.
Im Feldzuge
1859 gegen die Francosarden in Italien war das Regiment im VH. Armee-Corps
FML. Baron Zobel eingetheilt und focht im Treffen bei Palestro 31. Mai,
in der Schlacht bei Magenta 4. Juni und bei Solferino 24. Juni.
Im Feldzuge.
1866 war das Regiment bei der Süd-Armee Sr. k. Höh. des Erzherzogs Albrecht
in die mobile Streif-Brigade des Obersten von Zastavnikovich eingetheilt,
und focht in den Gefechten bei Primolano 22. Juli und bei Borgo 23. Juli.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 war das Regiment mit Auszeichnung in folgenden Gefechten : 14. August bei
Banjaluka, 16. August bei Belatowaz, 24. August bei Beletschewo und 6. bis
8. September bei Klyucs. Dieses Regiment erlitt grosse Verluste in
diesem Feldzuge und hatte an Todten, Verwundeten und Vermissten 211
Mann.
Tapferkeits-Anszeichnimgen xind . besondere Denkwürdigkeiten.
1767 20. Februar beim Ueberfalle auf Hii-schfeld Oberstlieutenant Graf Friedrich
Pappenheim sich ausgezeichnet, wurde aber verwundet, ebenso Grenadier-
Hauptmann Graf O'Neulan, welcher aber, als er mit der Axt in der Hand die
Oeffnung des Thores beim Brückenkopf forciren wollte, todt geschossen wurde.
1760 7. Juli bei Bautzen Oberlieutenant Leopold Fürst Liechtenstein sich aus-
gezeichnet und sogleich zum Hauptmann befördert.
1760 im October bei der Expedition nach Berlin Oberst Graf Josef CoUoredo
durch umsichtige Führung des Regimentes» sich bemerkbar gemacht; —
Hauptmann Graf Franz Kinsky wurde für sein Wohlverhalten die Aus-
zeichnung: vom FZM. Grafen Lacy mit der Nachricht der Besitznehmung
von Berlin an den Oberfeldherm FM. Grafen Dann abgeschickt zu werden.
— 143 -
Im Feldzuge
1793 hatten sich ausgezeichDet : bei Vertheidigung der Posten bei Landau: Regi-
ments-Commandant Oberst Josef Staader von Adelsheim; bei Einnahme der
Lauterburger Linien Major MoUoy (der in Folge dessen zum Oberstlieute-
nant befördert wurde). Hauptmann Lippa und Lieutenant Baron Malowetz,
bei Lembach: die Hauptleute Hermann, Hatterer und Brunner und Lieu-
tenant Reichmann, endHch Lieutenant Schäffer, Ordonnanzoffizier des General
Hetze bei Reichshofen.
Im Feldzuge
1794 bei Wiedereroberung der Zahlbacher Clubisten-Schanze Hauptmann Ivichich
tmd Hatterer, bei jener der Weissenauer Posten Hauptmann Baron Steinburg
und Lieutenant Neuberg und bei Bretzenheim Oberlieutenant Titz, Adjutant
des Generals Baron Neu.
1794 und 1795 wurde für wiederholte Auszeichnung in den Feldzügen Hauptmann
Simon Ivichich im Capitel 1796 MTO.-R.
1796 6. October hatte sich bei Bingen Oberst Christof Kheyl sehr hervorgethan
und feierte im August 1797 sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum,er hatte sich,
seit 1747 im Regimente dienend, vom Tambour bis zu dessen Commandanten
und Obersten emporgeschwungen.
1799 Im Gefechte bei Pfuogen 28. Mai hatte sich Oberst Gnido Lippa durch
ruhmvolle Führung des Regimentes hervorgethan, — Hauptmann Fürst Alois
Liechtenstein, bereits bei Osterach ausgezeichnet, vertheidigte in eben diesem
Gefechte mit seiner Division mit vorzüglicher Tapferkeit den ihm anver-
trauten Posten und trieb die Franzosen über einen Berg hinab. Er wurde
zur Belohnung zum Major bei Manfredini-Infanterie Nr. 12 ernannt.
1809 FML. Fürst Rosenberg nennt unter den Ausgezeichneten von Aspern in
seiner Relation: den Major Leopold Nennel (in Folge dessen zum Oberst-
lieutenant bei Lindenau-Infanterie Nr. 29 befördert) und die Hauptleute :
Baron Herberth, Brandenstein und Letege.
1816 erhielt das bis nun mährische Regiment seinen Werbbezirk im Eüstenlande.
1848 und 1849 für Auszeichnung in der Eriegs-Epoche. MVE : Major Johann
Graf Lichtenberg, die Hauptleute Knopp von Eirchwald, Mois^, Hudliwanek,
von Marochino.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1859 in Italien OEKO.-R. 3. Major Carl Möraus. MVE. Oberstlieutenant Eduard
Erhart, Major Julius Ritter von Sonnenstein, die Hauptieute von Justenberg,
von Davidovsky, Baron Lichtenberg, Baron Diller, die Oberlieutenants Baron
Malchus und Schandorf, — und die Mannschaft 2 grosse und 9 kleine silberne
Tapferkeits- Medaillen. Seit
1868 hat das Regiment dunkelblaue Waffenröcke statt der bisherigen weissen.
Für Auszeichnung im Occupations-Feldzuge in Bosnien
1878 OEEO.-R. 3. Major Carl Freiherr von Imhof, Hauptmann Johann Gerbic,
Josef Blumenschein (vor dem Feinde f). MVE. Oberst Ludwig Jansky, die
„ 144 —
Hauptleute Jobann Smola, Stephan Derin, Johann Wagner, Anton GOrig
und August Lazich, die Oberlieuteoants Anton Kaznacic, Johann Soucop
Emerich Nobile de Saraca, Andreas Pavalec, Paul Earleusa und Eugen
Sinuc Edler von Majdungrad, die Lieutenants Kudolf Rois, Johann Kozar-
canin, Felix Werban, Theodor Mayer, Ludwig Conte Marchesi, Franz Gre-
guricevic und Friedrich Hasch. Die Allerfafichste Belobung: Oberst Ludwig
Janski, Major Carl Freiherr von Imboff, die Hauptleute Anton Görig, Stephan
Derin und Markus Bellanoric, die Oberlieutenants Carl Vendramin, Emerich
Nobile de Saraca, Stephan Nagy, Mathias Ribarich und Natalis Ebner von
Ebenthal (beide in der Reserve), Joseph Biedermann, die Lieutenants Maxi-
milian Brunner (in der Reserve und Ordonnanz- OSizier), Cari Vallon, Rudolf
Roie, Johann Zager, Arthur Dannecker, Eduard Ebner von Ebenthal (in der
Reserve) und die beiden vor dem Feinde gebliebenen: Hauptmann Johann
Dressier und Lieutenant Julius Geyer. Die Mannschaft erhielt für die Ge-
fechte bei Bellecsevo 24. August, bei Kljucs 6. bis 8. September, sowie der
Expedition gegen Liwno 9 silberne Tapferkeits-Medaillcn I. und 31 II. Classe,
36 Belobongen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten and Stabsoffiziere.
1716 Regiments-Commandant Oberst Otto Graf Hohenfeld von einer StQckkugel
bei der Belagerung von Temeavar verwundet f- S. September.
1800 Major Georg Hermann in einem Gefechte iu Baiem tödtlich verwundet
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 23.
(1860.)
FZM. PAUL FREIHERR VON AIROLDI.
Dunkdblatie Waffenröcke, kirschrothe Egälisirungy weisse Knöpfe.
ErgftnzungBstatioii : Zombor.
Inhaber.
1814 errichtet in der Lombardei theils
aus dem ReBte der (ibemommenen
italieniBchen Armee, theils assen-
tirten Mamischaft.
1815 FML Franz Baron Mauroy de
Merville MTO.-R. f 3. April
1816.
1817 FML. Carl Greth f 1827.
1827 FML. Josef Söldner von Sölden-
hofen t 1837.
1837 FML. Ferdinand Graf Ckocopibri,
Capitän den k. lombardisch -vene-
tianischen Leibgarde f zu Wien
4. Juni 1850.
1850 FZM. Paul Freiherr von AmoLDi
ÖLO.-GK.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Diess nach Uebemahme der italienischen Provinzen 1814 errichtete Regiment
war bereits im Feldzuge
1815 im Reserve-Corps seines Inhabers Baron Merville, der Armee von Ober-Ita-
lien eingetheilt, kam aber in keine Action.
In der Eaiegs-Epoche
1848 im October waren die beiden ersten Feld-Bataillone in der Division FML.
von Kempen des L Armee-Corps des Banus FML. Baron Jellaciö in den
Gefechten und der Einnahme von Wien 28. — 31. Oct. sowie am 30. Oct. im
Treffen bei Schwechat. Bei Erstürmung der Jägerzeile that sich das 2. Ba-
taillon unter Hauptmann Edlen von Benigni vorzüglich hervor, imd kam
später zur Division des FML. von Simunich, wo es bei der Einnahme von
Tymau 16. December, zum Sturme auf den dortigen Bahnhof beordert
im heftigsten Feuer mit dem Bajonnete eindrang, viele Honveds und einen
Zug Hussaren zu Gefangenen machte. — Das 1. Bataillon machte in der
ThOrhelffl, Gedcnkbliitar. 10
— 146 -
Hauptarmee des FM. Füreten WindiBch-Grätz Mitte December die Vorrückung
gegen Ungarn sowie den dortigen Winterfeldzug mit.
1849 im April vertheidigte bei einem Streifzuge Hauptmann Belegishanin die Insel
Szt. Andr6 gegen den Donau-Uebergang des bei Waitzen stehenden Feindes mit
SCompagnien und einem Zug Dragoner bis zum Abzüge der Armee von Pest —
Das Bataillon kam nun als Besatzung nach Ofen, und nahm Theil an der
heldenmüthigen Vertheidigung dieser Festung. Oberst Alnoch war wäh-
rend der Belagerung Commandant des untern Retranchements und schlug
daselbst mehrere feindliche Angriffe tapfer zurück. Während der feindlichen
Erstürmung Ofens 21. Mai und dem Strasenkampfe in der Festung eilte Oberst
Alnoch zur Kettenbrücke und sprengte sich durch eigenhändige Feuerlegung
an die auf dem Brückenkopfe angebrachten zwei Minen- Vorrichtungen in die
Luft um dem Feinde die Eroberung Ofens zu erschweren. Das Bataillon
erlitt grosse Verluste an Offizieren und Mannschaft, imd der Rest gerieth
mit der übrigen Besatzung in Kriegsgefangenschaft. — Das 2. Bataillon
war im Winter bei der Zernirung Komorns, — im Sommerfeldzuge in den
beiden Schlachten vor dieser Festung. 2. und 4. Juli. Eine Division unter
Hauptmann Graf Kottulinsky deckte, beim Rückzuge des I. Armee-Corps
vom Sandberge über den Csoncso-Bach als äusserste Arriere- Garde den Ueber.
gang desselben über die geschlagene Schiffbrücke und machte die weitere
Vorrückung bis Temesvar mit.
Während des Feldzuges
1859 in Italien war das Regiment in der selbständigen Division FML. Baron
Schiller der Küsten- Armee eingetheilt und stand bei Fiume und Umgegend.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im X. Armee-Corps FML. Baron Gablenz
der Nord-Armee eingetheilt, und focht 27. Juni im Treffen bei Trautenau,
wo es sehr starke Verluste erlitt, 28. Juni im Treffen bei Neu-Rognitz und
3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz. Das 4. Bataillon gehörte zur Be-
satzung der Festung Königgrätz.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment bei Bihacs 15. September, erlitt starke Verluste, darunter
10 verwundete Offiziere, in Allem an Todten, Verwundeten und Vermissten
211 Mann.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
Bei seiner Errichtung erhielt das Regiment die durch die Reduction des In-
fanterie-Regimentes Churfürst von Würzburg (1809) leergewordene Nummer 23.
1848 und 1849. Für Auszeichnung in der Kjriegs-Epoche vor Wien, in Ungarn und
namentlich bei Vertheidigung von Ofen. ÖLO.-R. Hauptmann Heinrich
Edler von und zu Mildenberg Ritter von Benigni. OEKO.-R, 3 Die
Hauptleute Delser, Brzesina von Birkenhain, Edler von Guckler, die Ober-
— 147 ~
lieutenants : Hild; Garelli, Jemerich. MVK. die Hauptleute Delser, Czebaz,
Fetainek, die Oberlieutenants Oreskovich, Schuster und Hild.
1859 in Folge der Abtretung der Lombardie erhielt das Regiment statt seiner
bisherigen Werbbezirksstation Cremona — Zombor in Ungarn als Er-
gänzungsstation angewiesen.
1866 für Auszeichnung im Feldzuge wurde OEKO.-R. 3. dem bei Königgrätz 3. Juli
gebliebenen Major Romuald Ritter von Dobrucki zuerkannt. MVK. Regiments-
Commandant Oberst Gustav Baron Gamera, die Hauptleute Glasser, Stojan,
Biegler, Haupt, Oberlieutenant Baron Ditfurth, Lieutenant Lemle. Seit
1868 sind die dunkelblauen statt der weissen Röcke beim Regimente anbefohlen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupationsfeldzuge
1878 OEKO.-R. 3. Die Hauptleute Markus Knezevic, Peter Panjkovic, Georg Ruka-
wina V. Vidovgrad, Lieutenant Carl Colombini, und nachträglich den seinen
Wunden erlegenen Oberst Albert Le Gay Edler von Lierfels. MVK. Die
Oberlieutenants Constantin Paulovits, Friedrich Greef, Johann Poppovic von
Donauthal, die Reserve-Lieutenants Eduard Sachers, Friedrich Ritter Peithner
von Lichtenfels und Lieutenant Alois Maicen. Die Allerhöchste Belobung
Major Ferdinand Rzehak, die Hauptleute Josef Heikelmann, Peter Wagner,
Franz Smolensky, die Oberlieutenants Heinrich Tesar, Franz Philipp, Arnold
Andres, die Lieutenants Julius Graf Auersperg in der Reserve, Ludwig Steiner,
Erwin Trefort (seither f ). Die Mannschaft erhielt für das Gefecht bei Bihacs
am 7. September: 1 goldene, 13 silberne Tapferkeits-Medaillen L; — 39
n. Classe, und für das Gefecht auf der Paklanica planina am 7. September
43 Belobungen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1849 Regiments-Commandant Oberst Alois Alnoch von Edelstadt sich 21. Mai bei
Vertheidigung von Ofen in die Luft gesprengt f.
1866 die beiden Majore : Adalbert von Kaltenborn f ina Treffen bei Trautenau 27. Juni
und Romuald Ritter von Dobrucki f in der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli.
1878 Regiments- Commandant Oberst Albert Le Gay Edler von Lierfels f an
seiner bei Bihacs erlittenen Verwundung.
10*
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N*- 24
(1836.)
CARL LUDWIG (HERZOG VON LUCCA UND) 1848 HERZOG VON PARMA.
Dunkelblaue Waffenröcke, aschgraue JEgalisirung, weisse Knöpfe,
ErgänzungsbezirksBtation : Eolomea.
Inhaber.
1632 errichtet von dem Inhaber.
1632 FM. Philipp Graf Maknsfkld f.
1657.
1657 GM. Lucas Freiherr von Spieck.
1665 FM. Jakob Graf Leslie, erhielt
später das Infanterie - Regiment
Nr. 36. f.
1675 FM. Heinrich Franz Fürst Manns-
FELD-FONDI f. 1715.
1702 Oberst zugleich Regiments-Com-
mandant Jakob Ernst von Ghelen.
1703 FM. Maximilian Adam Graf Star-
HEMBERO f 1741.
1741 FZM. Emanuel Michael Graf
Starhemberg t 22. Februar 1771.
1771 FZM. Johann Peter Freiherr von
1797
1801
1808
1836
1848
1836
1857
Preiss MTO.-R. t zu Eisenstadt
17. Jänner 1797.
bis 1799 unbesetzt.
FML. Carl Fürst Auerspero
MTO.-R., legte 1806 die Inhabers-
würde nieder, f 26. December 1822.
FZM. Gottfried Freiherr von
Strauch f zu Wien im Jänner 1836.
Carl Ludwig Herzog von Lccca
und seit
Herzog von Parma.
(Zweite Inhaber,
FZM. Josef Baron Ooeloa f zu
Wien 29. AprU 1857.
FML. Carl Freiherr Trattnern
von Petrocza f zu Wien 1872.)
Feldzttge und wichtigere Eriegsereignisse.
Im Jahre seiner Errichtung focht das Regiment
1632 in der Schlacht bei Ltitzen, 1634 bei Nördlingen, 1638 bei Lemgo, 1645 in
jener bei Jankau.
1657 machte es den Feldzug in Polen mit, und war bei der Belagerung von Erakau,
1658 die Feldzüge in Preussen und
1659 jene in Pommern. Von
1661 machte es die Feldzüge in Ungarn mit, war 1663 in der Belagerung von
- 149 —
Neuhäusel, 1664 in jener von Kanischa und in der Schlach bei St. Gott-
hard, — von
1673 6 Feldzüge am Rhein und in den Niederlanden und war 1674 in der Schlacht
bei Senef, 1676 beim Sturme auf die Contrescarpe von Philippsburg und
1678 im Treflfen bei Bheinfelden. Von
1683 machte das Regiment 16 Feldzüge gegen die Türken, war 1683 in der Be-
lagerung von Wien, 1684 bei jener von Ofen, 1685 in der Schlacht bei Gran
und bei der Expedition nach Ober- Ungarn, 1686 bei der zweiten Belagerung von
Ofen, 1687 in der Schlacht bei Mohacz, 1692 im März ein Commando von
300 Mann unter Hauptmann Baron d'Arnau bei der Vertheidigung der Höhle
Piscabara, später Veteranische Höhle genannt, vom 26. März bis 9. Mai ; —
1696 das Regiment in der Schlacht bei OUasch, wo es sich besonders tapfer
hielt, imd 1697 in jener bei Zenta.
Im spanischen Erbfolgekriege
1701 1. September im Treffen bei Chiari wurden zwei Bataillone Anfangs von
drei iranzösisehen Brigaden nach tapferer Gegenwehr aus ihren Posten
verdrängt, erneuerten aber, von vier Grenadier-Compagnien unterstützt, den
Angriff und trieben den Feind mit Zurücklassung aller vier Fahnen der
Brigade Normandie in die Flucht. Anfangs December war das Regiment bei
der Belagerung und Eroberung von Caneto im Mantuanischen, 1702 in der
Schlacht bei Luzzara, 1704 in Piemont zeichnete es sich 26. December beim
Angriffe der feindlichen Tranch6en vor Verua vorzüglich aus, war 1706 in
der Belagerung von Turin und die folgenden Feldzüge in Savoyen und
Piemont. — Einzelne Abtheilungen waren 1705 in Ungarn gegen die Ra-
koczy'schen Rebellen im Felde und thaten sich Anfangs Mai bei Recognos-
cirung der Schanze Ober- Papa gegen die Kuruzzen hervor.
Im Türkenkriege war das Regiment
1716 in der Schlacht bei Peterwardein, bei der Belagerung von Temesvar und
dem Sturm auf die grosse Palanka, 1717 bei der Belagerung und der Schlacht
von Belgrad 16. August. 1718 marschirte es nach Italien und focht im sici-
lianischen Kriege
1719 20. Juni in der Schlacht bei Francavilla und bei der Belagerung von Messina,
1720 marschirte es nach Ungarn und von dort 1733 wieder nach Italien,
wo es 1734 29. Juni in der Schlacht bei Parma kämpfte.
Im Türkenkriege
1737 deckte das Regiment im Juli das Magazin zu Ranna, und war auf dem
Marsche nach Nissa bei der Avantgarde, 1738 im Treffen bei Komia, wo
sich die Grenadiere hervorthaten, und 1739 23. Juli in der Schlacht bei
Krotzka.
Im Osterreichischen Erbfolgekriege focht dasselbe
1742 17. Mai in der Schlacht bei Chotusitz, war später bei der Belagerung von
Prag, 1744 ein Bataillon in der Belagerung von Freiburg, 1745 das Regiment
in der Schlacht bei Trautenau, kam sodann nach Italien, war 1746 in den
— 150 —
Schlachten bei Piacenza und Rottofreddo, bei der Besitznahme von Genua
und bei der Expedition in die Provence, 1747 bei der Belagenmg von
Genua.
Im siebenjährigen Kriege
1757 6. Mai ein Bataillon in der Schlacht bei Prag, ein zweites Bataillon in jener
bei Kolin 18. Juni — 1758 hatte sich das Regiment in der Schlacht bei
Hochkirch sehr tapfer gehalten. 1760 23. Juni in der Schlacht bei Lands-
hut, — bei der Belagerung und dem Sturm auf Glatz 26. Juni, in der Schlacht
bei Liegnitz 15, August, wo es starke Verluste erlitt, zwei Stabs-Offiziere
verwundet, zwei gefangen wurden — 1762 war ein Commando in der
Festung Schweidnitz. Der aggregirte Oberst Baron Freyenfels, der Briga-
diersdienste versah, eroberte bei dem Ausfalle vom 8. August die ZiegelhUtte,
zerstörte einen Theil der feindlichen Laufgräben, und brachte den preussischen
Obersten Falkenhain mit 5 Offizieren und 235 Mann gefangen in die Festung.
Bei dem nächthchen Ausfall des 26. August gelang es dem Grenadierhauptmann
Mohr mit seiner Compagnie und 40 Freiwilligen, den bereits in den Graben
der Flesche vor dem Jauemiger Fort eingedrungenen Feind, ungeachtet des
heftigsten Widerstandes, zurückzuwerfen und dessen Arbeiten zu zerstören, —
27. Juni unterstützte die Grenadier-Compagnie sehr zweckmässig einen
Ausfall auf die feindliche Minengrube und 9. October half sie den letzten
feindlichen Sturm auf das Jauemiger Fort glücklich abschlagen.
1778 war das Regiment bei der Besitznahme von Baiern, später bei der Armee
des FM. Baron London in Böhmen.
Im Türkenkriege
1788 das Leibbataillon 9. September im Gefechte am Beschanier Damm; das
dritte Bataillon bei der Belagerung von Dubicza, wo 25. April eine Com-
pagnie in den Trancheen sich sehr tapfer gegen einen wüthenden Anfall der
Türken hielt, aber starke Verluste erlitt; — bei dem Angriflfe auf das
feindliche Lager bei Dubicza eroberte das dritte Bataillon die erste türkische
Batterie; — war sodann bei der Belagerung und Erstürmung von Novi
3. October. — 1789 war das Regiment Anfang zur Deckung der croatischen
Grenze beordert, — später bei der Belagerung von Berbir und Belgrad und
30. April bei Erstürmung der dortigen Raitzenstadt, wo sich Oberst Graf
Lichtenberg als Führer der zweiten Colonne sehr hervorthat, imd ein
Bataillon die Pallisaden übersetzte und in die Stadt vordrang. Oberst Graf
Lichtenberg bemächtigte sich eines Theiles der Wasserstadt und nahm den
Türken 6 grosse und 16 kleinere Schiffe ab. 1790 war das Regiment bei
der Belagerung von Czettin.
Im Kriege gegen die französische Republik waren.
1793 4. April zwei Divisionen im Gefechte bei Rheinzabem, — zwei Bataillone
bei der Einnahme der Wcissenburger Linien; — eine Compagnie im Gefechte
bei Otterbach ; — ein Bataillon bei Vertheidigung der Stellung bei Wanzenau
18. November, ebenso bei jener der Anhöhe von Geidersheim 9. December
und der Vertheidigung der Posten am Bienwalde. 1794 war das Regiment
— 151 —
in Deutschland in mehreren Gefechten am Ehein 1795 thaten sich die
Ghrenadiere bei dem Angriffe auf die feindlichen Verschanzungen bei Mann-
heim 18. October, im Gefechte bei Frankenthal 12. November und bei Aggers-
heim sehr hervor. Das Regiment kam nach Italien, 1796 5. August im
Gefechte bei Sulforia that sich Regiments-Commandant Oberst von Weiden-
feld durch zweckmässige Dispositionen und persönliche Bravour hervor, hielt
• den Feind in seinem Vordringen auf, und ermöglichte dadurch den unge-
filhrdeten Rückzug der Division Davidovich nach Valeggio.
1797 war 16. Jänner ein Bataillon im Treffen bei Rivoli. — Bei dem Rückzuge
der Armee über den Tagliamento waren 16. März die beiden zweiten
Feldbataillone bei Codroipo zur Unterstützung der Vorposten des Generalen
Prinzen Hohenzollem aufgestellt. Hauptmann Baron Trautenberg comman-
dirte dieselben, unterstützte die vom Feinde geworfene Cavallerie und
Artillerie auf das Tapferste, griff unter dem Wirbel des Grenadiermarsches
den hartdrängenden Feind mit dem Bajonnete kräftig an, musste der Ueber-
macht des Gegners zwar mehrmals weichen, drang aber, die Fahne hoch-
schwingend, abermals vor, und Schritt für Schritt wies er die weitem Ver-
suche des drängenden Feindes zurück, bis die einbrechende Nacht dem Kampfe
ein Ende machte. Durch diese heldenmüthige Aufopferung wurde Erzherzog
Carl von der Verfolgung der französischen Chasseurs k cheval gerettet,
der geworfenen Cavallerie Zeit zu ihrer Ralliirung gegeben, und der Rückzug
der kaiserlichen Artillerie ohne weitere Verluste begünstigt.
Im Feldzuge
1799 abermals in Italien erlitt das Regiment in der Schlacht bei Magnano 5. April
starke Verluste, darunter allein 26 Offiziere todt, verwundet oder gefangen.
Im Mai waren Abtheilungen bei der Belagerung des Mailänder Castells ;
12. Juni zwei Bataillone im Gefechte bei Modena, — auf dem Rückzuge
nach Mirandola hatte Oberst Weidenfeld mit dem Regimente die stark
drängende feindliche Cavallerie durch einen Bajonnet-Angriff zurückgehalten,
und dadurch die dreimal vom Feinde angegriffene Colonne des FML. Prinzen
Hohenzollem zum Theile vom gänzlichen Untergange gerettet.
Im Feldzuge
1800 that sich das Regiment in der Schlacht am Mincio 25. December und das
dritte Bataillon wenige Tage früher bei Goito hervor.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment bei der Armee in Deutschland im Corps des FML. Grafen
Riesch bei Ulm und gerieth in Folge der dortigen Capitulation 17. October
zum grössten Theile in Kriegsgefangenschaft; — ein Bataillon focht 2. De-
cember in der Schlacht bei Austerlitz in der IV. Colonne FML. Graf Ko-
lowrat.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im VII. Armee-Corps des Erzherzog Ferdinand, welches
in Polen operirte, eingetheilt, 14. Juli im Gefechte bei Sandomir und der
Vorrückung gegen Warschau.
- 152 —
Im Feldzuge
1813 in Deutschland war dasselbe im U. Armee-Corps G. d. Cav. Graf Menreldt
(später Fürst Alois Liechtenstein) eingetheilt, und focht 26. und 27. August
in der Schlacht bei Dresden, 17. und 18. September in den Gefechten bei
Einnitz und Arbesau, 16. und 18. October in der Schlacht bei Leipzig, wo
zwei Bataillone am 16. October Morgens zum Angriffe auf die Pleissebrücke
bei Connewitz vorrückten, — während der Haupt-Angriff auf das am linken
Pleisse-Ufer gelegene Schloss Dölitz, durch die muthvoUen Anstrengungen
des ersten Bataillons, mit der Eroberung dieses Schlosses glänzend gelungen
war. General Graf Merveldt gerieth bei dieser Gelegenheit beim Pleisse
übergange verwundet in feindliche Gefangenschaft, der Regiments-Commandant
Oberst Reissenfeis wurde tödtlich. Major Majus schwer blessirt. -^ Nach-
mittags mussle, da die Franzosen bis Grobem vorgerückt waren, wieder die
Pleisse übersetzt werden. Major Wolnj stellte im Angesichte des Feindes
unaufgefordert binnen 10 Minuten trotz des heftigsten Feuers die bereits
abgetragene Brücke wieder her, und bestand einen mehrmaligen heftigen
Kampf mit den französischen Garden, die er über den Fluss zurückwarf, da
sie gleichzeitig mit den kaiserlichen Truppen über die Brücke bereits ge-
drungen waren. — Erst das zweitemal verwundet, verliess Major Wolny
seine Truppe. Hauptmann Penz, der mit seiner Compagnie das Schloss
Dölitz besetzt hielt, wies eine zweimalige Aufforderung zur Uebergabe zurück,
und schlug den Angriff eines feindlichen Bataillons mit Verlusten des Gegners
ab, der nun sein Vorhaben aufgab.
Ln Feldzuge
1814 kam das Regiment im Jänner zur Blocade von Besan9on, wo es bis Ende
April verblieb. 1815 war es Anfangs in der Lombardie, später in Süd-
frankreich und Anfangs October im Lager von Dijon.
In der Kriegs-Epoche
1848 war das erste Bataillon bei den Gefechten und der Einnahme von Wien
28. bis 31. October namentlich bei den Kämpfen und dem Angriffe an der
Hundsthurmer-Linie betheiligt. Dasselbe blieb sodann in Wien als Besatzung,
sowie das zweite Bataillon zu Krakau. Das dritte Bataillon gehörte seit
Anfangs November zum Corps des FML. Baron Puchner in Siebenbüi^en,
und war bei der Vorrückung gegen Klausenburg, 16. November im Gefechte bei
Szamos Falva, wo Major Graf Dann wesentlich durch seine Umsicht und
Tapferkeit zum Erfolge desselben beitrug, das die Einnahme Klausenburgs
bewirkte ; 24. November war das Bataillon im Treffen bei Dees, und rückte
im December ins Burzenland gegen die EinfkUe der Szekler. — Das erste
Landwehr-Bataillon war im Armee- Corps des FML. Grafen Schlik, rückte
mit diesem Anfangs December nach UDgam, focht am 11. December im
Gefechte bei Budamer, wo es sich auszeichnete und zum Erfolge thätig mit-
wirkte, 12. December im Gefechte bei Kaschau und der Einnahme dieser
Stadt.
Im Feldzuge
— 153 —
1849 war dieses Bataillon 4. Jänner in der Schlacht bei Kaschau, wo es seh^
tapfer gegen die polnischen Legionäre kämpfte, und mit besonderer Auf-
opferung 5. Februar am Branicskopasse, wo auf dem Rückzuge eine Division
die Arriere-Garde formirte und ziemliche Verluste erlitt. — Das dritte Ba-
taillon in Siebenbürgen focht 4. Februar in der Schlacht bei Salzburg, war
9. Februar in der Schlacht bei Piski, 3. März in jener bei Mediasch,
19. März im Gefechte bei Zeiden und dem Rückzuge des Siebenbürger
Corps in die Wallachei.
Im Sommer-Feldzuge
1849 war dieses Bataillon, nachdem es sich an der im April stattgehabten Vor-
rückung des siebenbürgischen Armee-Corps ins Banat betheiligt hatte, —
23. Juli im Treffen bei Szemeria und 1. August im Gefechte am Nyergeser-
Passe. Das erste und zweite Feld- und erste Landwehr-Bataillon waren im
Sommer-Feldzuge in der Brigade GM. Baron Reischach des ersten Armee-Corps
FML. Graf Schlik eingetheilt. In der ersten Schlacht bei Komom 2. Juli
that sich das erste Landwehr-Bataillon bei Verfolgung des Feindes besonders
hervor. Hauptmann Calvas hatte mit seiner Compagnie die erste Schanze
genommen und beschoss mit dem besten Erfolge den Feind aus dessen zu-
rückgelassenen eignen Geschützen; — in der zweiten Schlacht von Komom
11. Juli nahmen die beiden ersten Feld-Bataillone hervorragenden Antheil
an der glänzenden Erstürmung des Acser Waldes durch die Brigaden Rei-
schach, Schneider und Bianchi, — das Regiment war nun bei der weitern
Vorrückung des Schlik'schen Corps und im Gefechte bei Dreispitz 10. August
säuberten die beiden Feld-Bataillone nach einem kurzen Bajonnetkampfe
die dortigen Weinberge vom Feinde. Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment in der Brigade des Obersten Mendel des
zehnten Armee-Corps FML. Baron Gablenz eingetheilt und focht 27. Juni
im Treffen bei Trautenau — 28. Juni im Treffen bei Neu-Rognitz — 3. Juli
in der Schlacht bei Eöniggrätz, und 22. Juli im Gefechte bei Blumenau. —
Das vierte Bataillon stand bei Krakau zum Schutze West-Galiziens.
1878 focht das Regiment 17. September im Gefechte bei Brtschka, wo es am
längsten im Feuer und bei Erstürmung der Schanzen betheiligt, einen Ge-
sammtverlust von nahe an 100 Mann an Todten, Verwundeten und Ver-
missten erlitt.
Tapferkeits-Aaszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1692 Hauptmann Baron d'Amau durch 45tägige heldenmüthige Vertheidigung der
spätem Veteranischen Höhle sich ausgezeichnet. Die Türken brachen die
Capitulation und hielten die Besatzung gefangen.
1701 Oberstlieutenant Gonzalez sicli bei Chiari durch ruhmvolle Führung der
zwei Bataillone des Regimentes hervorgethan.
1705 Oberstlieutenant Globen sich bei der Recognoscirung von Ober-Papa hervor-
gethan.
1717 16. August Oberlieutenant Janus von Elberstädt sich in der Schlacht bei
Belgrad aasgezeichnet, wurde aber verwundet.
— 154 --
1746 in der Schlacht bei Piacenza zeichnete sich Oberst Ebner von Ebenthal sehr
aus, da er mit dem Regimente die grosse Batterie deckte.
1760 bei der Belagerung von Glatz zeichneten sich Oberst Gi*af Guidobald Starhem-
berg, der bei Eröffnung der Tranch6en auf dem linken Flügel, und Oberst-
lieutenant Eronauer, der am rechten Fldgel commandirte, sehr aus. Letzterer
wurde verwundet.
1762 in der Promotion vom 22. October wurden Oberst Johann Hubert Baron
Freyenfels und Grenadier-Hauptmann Carl Christof von Mohr beide MTO.-R.
für ihre Auszeichnungen in der Belagerung von Schweidnitz.
1788 in der Belagerung von Dubicza hatten sich der Bataillons-Commandant Oberst-
lieutenant Stengel, Hauptmann Matzocko, der erschossen wurde, Lieutenant
Wagner, Fähnrich Maidle sehr ausgezeichnet, sowie der Feldwebel Deverain.
1788 beim Sturme auf Novi wurde der im Ordonnanzdienste beim FM. Baron London
stehende Oberlieutenant Graf Thun wegen seiner besonders eifrigen Ver-
wendung zum Hauptmann befördert.
1789 Bei der Belagerung von Berbir that sich Lieutenant Plank durch tapfere
Vertheidigung der äussersten spanischen Reiter sehr hervor.
1789 Oberst Cajetan Graf Lichtenberg wurde für sein ausgezeichnetes Be-
nehmen beim Sturme auf Belgrad 30. September sogleich zum GM. befördert
und 1790 MTO.-R. Ausser ihm wurden noch Major Rühle, die Hauptleute
Germani, Lutz und Brandetzkj unter der Ausgezeichneten genannt.
1793 im Feldzuge erscheinen in den einzelnen Berichten als ausgezeichnet Oberst
Baron Ferdinand Minkwitz bei Vertheidigung der Wanzenauer Position.
Major Germani bei Einnahme der Weissenburger Linien und bei Vertheidigung
der einzelnen Posten die Hauptleute Eostialowski bei Otterbach (18. De-
cember geblieben) die Hauptleute Dervel und Lutz 18. und 19. September
bei Berg, Hauptmann Casatti beim Ebnerforst 9. December und Lieutenant
Gebhart bei Schaid im September, als Ordonnanz-Offizier des Generals Meazaros.
1796 Oberst Carl von Weidenfeld wurde über Vorschlag des FM. Grafen Wurmser
für sein ausgezeichnetes und erfolgreiches Verhalten bei Sulforia MTO.-R
1797 16. März Hauptmann Leopold Baron Trautenberg wurde flir sein helden-
müthiges Verhalten bei Codroipo sogleich zum Major befördert und 1801
MTO.-R.
1799 12. Juni Major Marziani gerieth nach tapferer Gegenwehr mit 800 Mann im
Gefechte bei Modena in Gefangenschaft. — Lieutenant Fröhlich hatte sich
am Rückzuge nach Mirandola, Fähnrich Rehmond bei Belagerung der Cita-
delle von Mailand ausgezeichnet.
1805 Oberst Baron Trautenberg unterdrückte mit ebensoviel Nachdruck als Um-
sicht einen zu Anfang des Jahres zu Wien ausgebrochenen Krawall.
1813 16. October Major Johann Wolny wurde flir sein ausgezeichnetes Verhalten
in der Schlacht bei Leipzig durch Capitel 1815 MTO.-R.
1813 Hauptmann Johann Penz sich durch tapfere Vertheidigung des Schlosses
Dölitz in der Schlacht bei Leipzig ausgezeichnet.
— 155 —
1848 16. November Major Wladimir Graf Daun hatte sich im Treffen bei Szamos-
Falva uod im Sommer-Feldzuge 1849 Brigadiersdienste versehend ausgezeichnet.
1848 11. December FML. Graf Schlik belobte sowohl im Berichte über das
Gefecht bei Budamer als über jenes am Branicskopasse 5. Februar den Major
Ladislaus Singer und Oberlieutenant Eduard Calvas, — bei letzterer Ge-
legenheit auch die hiebei verwundeten Hauptleute Carl von Schulz und
Baron Carl Fürth von Brever.
1848 und 1849 ftlr Auszeichnung in den Feldzügen in Ungarn und Siebenbürgen.
OEKO.-B. 3. Major Wladimir Graf Daun, die Hauptleute Baron Carl Fürth
von Brever, Eduard Calvas und Oberlieutenant Anton Baron Moltke.
MVK. Oberst Josef Herzmanowsky (fiir seine im 58. Infanterie-Regimente
erworbenen früheren Verdienste), die Hauptleute Oswalt, Ansion, Baron
Handel, Schilleny, Calvas, Helmer, die Oberlieutenants Edler von Fetrowicz,
Dworzaczek, von Asboth, Steinsberg, Mahr, Friedrich, die Lieutenants For-
macher V. Lilienberg, Baron Kapry, Arringer, Krzjzanowski, Penther, Bozziano.
1866 für Auszeichnung im Feldzuge gegen Preussen.
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Franz Ritter von Zaremba.
MVK. Oberstlieutenant Carl Haigenvelder, Major Eduard Linder von Bienen-
wald, die HaupÜeute Eonja, Ritter Stankiewicz de Mogila, die Oberlieutenants
Erlacher de ELhay und Ej-aft, Lieutenant Tumawski und nachträglich der
vor dem Feinde gebliebene Major Anton LipoSöak. Anlässlich der
1868 anbefohlenen neuen Adjustirung mit dunkelblauen Waffenröcken erhielt das
Regiment statt der zum bisherigen weissen Waffenrocke vorgeschriebenen
dunkelblauen Egalisirung die gegenwärtige aschgraue bestinmit.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
Für Auszeichnui^g im bosnischen Occupations-Feldzuge.
1878 MVK. Oberstlieutenant Joseph Bozziano, Major Felix Schiffner, Hauptmann
Josef Biematek, Oberlieutenant Leopold Jliek. Die Allerhöchste Belobung Major
Friedrich Freiherr von Handel, die Hauptleute Johann Zima, Eduard Wachtel,
die Oberlieutenants Alexander Czomkiewicz, Julius Strasser, Lieutenant
Josef Nowicki. Die Mannschaft erhielt fUr das Gefecht bei Brtschka 17. Sep-
tember, 1 grosse und 11 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen, 9 Belobungen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1683 Oberstlieutenant Alexander Graf LesHe und Major Gallenfels f in der Be-
lagerung von Wien.
1717 Major Baron Fugger f hei der Belagerung von Belgrad.
1763 MTO.-R. und zweiter Oberst Johann Hubert Freiherr von Freyenfels an
seiner in der Belagerung von Schweidnitz 1762 erlittenen schweren Ver-
wundung f zu Pavia 11. August.
1813 16. October Regiments-Commandant Oberst Samuel von Reissenfeis f in der
Schlacht bei Leipzig.
1866 27. Juni Major Anton LipoScak f im Treffen bei Trautenau.
ÜDgarisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 25.
(1878.)
FML VINCENZ PORKHER EDLER VON PORKHAIN.
Dunkelblaue Waffenröeke, meergrüne Egalisirung, weisse Knöpfe.
ErgänzungsbezirksBtation : Losongz.
Inhaber:
1672
1672
1691
1693
1721
1727
1731
1742
1757
Mittelst Convention ddto. 7. Dec.
von dem churpfälzischen Obersten
Job. Carl Grafen Sbrknyi er-
richtet.
FM. Job. Carl Graf Serbnyi f im
Februar 1691.
GM. Franz Christof Freiherr von
Amenzaqa f im Februar 1693.
FZM. Scipio Graf Bagni f 21.
October 1721.
FML. Philipp Baron Langlbt f
im October 1727.
FML. Marquis Math, de Lucixy
t 26. Sept. 1729.
FZM. Carl Franz Freih. von
Wachtendong t ini August 1741.
FZM. Octavius Fürst Piccolomini
t 24. Jänner 1757.
FM. Franz Ludwig Graf Thürheim
1783
1801
1808
1810
1823
1842
1868
1858
1878
f zu Wien als Capitain der Tra-
banten-Garde 10. Juni 1782.
FML. Ludwig Graf Brechainville
t 10. Februar 1799 zu Prag.
FML. Johann Graf Spork f 1807.
FML. Franz Julius Graf Zed-
WITZ f zu Wien 14. April 1808.
FZM. Baron Thiery de Vaux f
4. April 1820.
FZM. Freiherr Werner Trapp f
zu Wien 31. Oct. 1842.
FZM. Gustav von Wocher, f 25.
März 1858.
FML. Heinrich Graf Saus
ZizERS t 3. Juni 1858.
FZM. Lazar Freiherr von Mamuul,
t 12. Jänner 1878.
FML. Vincenz Pürkher Edler von
PüRKHAIN.
Feldzttge und wichtigere Eriegsereignisse.
Das Regiment, in Schlesien errichtet, besetzte
1673 den Jablunkapass, rückte im selben Jahre zur Armee nach Böhmen, von dort
nach Deutschland.
Im Ej*iege gegen Frankreich war es
1675 5. Jänner im Gefechte bei Eolmar, 27. Juli in der Kanonade von Sasbach,
1. August im Treffen bei Goldscheuer, 1676 bei der Belagerung von Philipps-
— 157 —
borg, 1677 14. Juni im Gefechte bei Pont & Mousson, im Juli ein Scharmützel
bei Saarbrücken um einen kaiserlichen Convoi. 1679 rückte das Regiment
in die Umgegend von Wien, 1680 nach Ober-Ungarn.
Im Türkenkriege
1686 bei der zweiten Belagerung und Erstürmung von Ofen, 1687 12. August in
der Schlacht bei Mohacs und 1688 6. Sept. beim Sturme auf Belgrad, 1689
war das Regiment getheilt, 5 Compagnien im deutschen Reiche bei der Belage-
rung von Mainz, der Rest in Siebenbürgen und bei der Expedition nach Eimpo-
lung in der Wallachei. 1691 19. Aug. das ganze Regiment in der Schlacht
bei Szlankamen; 16. Oct. bei Erstürmung der Palanka von Grosswardein,
1697 11. Sept. 8 Compagnien in der Schlacht bei Zenta, der Rest als Besatzung
in Neuhäusel und Leopoldstadt.
Im spanischen Erbfolgekriege in Italien;
1701 im TreflFen bei Carpi 9. Juli, wo das Regiment und die Grenadiere sich aus-
gezeichnet; bei Chiari 1. Sept. — 1702 2. Febr. 500 Mann beim Ueberfalle
auf Cremona^ wo Hauptmann Macdonell, ein Irländer, den Marschall Villeroi
gefangen nahm und auf dessen Versprechen, ihm 10000 Pistolen und ein Ca-
vallerie-Regiment zu geben, wenn er ihn entkommen lasse, erwiderte: „Ich
esse seit vielen Jahren des Kaisers Brod und will an meinem Herrn nicht
zum Verräther werden^ ; 15. August war das Regiment in der Schlacht bei
Luzzara.
1703 das 4. Bataillon in Ungarn, 31. Oct. im Gefechte und bei der Einnahme von
Levenz; — 1704 13. Juli im Gefechte bei Gyarmath nächst Raab.
1705 das Regiment 16. Aug. in der Schlacht bei Cassano, im Rückzugsgefechte
bei Salo, Belagerung von Carpi, 1706 7. Sept. in der Entsatzschlacht von
Turin, 1707 bei der Unternehmung in die Provence und den Belagerun-
gen von Toulon und Susa, 1709 4. Aug. im Gefechte von Conflans, 1711
22. November auf englischen Schiffen nach Spanien überschifft, wo es in
Catalonien bis 1713 verblieb.
Im Türkenkriege
1716 5. August in der Schlacht bei Peterwardein ; beider Belagerung von Temesvar
und dem Sturm auf die dortige grosse Palanka 1. Sept.; 1717 im Juli ein
Detachement bei der Vertheidigung von Mehadia. 16. August in der Schlacht
bei Belgrad.
1731 bei der Expedition seines Inhabers nach Corsica ein Bataillon in den Ge-
fechten bei Bastia, Furiani imd S. Pellegrino und 1732 bei Unterwerfimg
der Insel Corsica.
Im Feldzuge
1734 in Italien. 1. Juni im Gefechte bei Colorno, 29. Juni in der Schlacht bei
Parma war das Regiment stundenlang in der ungünstigsten Gefechtslage und
erlitt bedeutende Verluste, — femer am 15. September beim Ueberfalle
nnd Gefechte bei Quistello und am 19. Septemb. in der Schlacht bei Guastalla.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment in Italien und focht
— 158 —
1743 8. Febmar mit Auszeichnung in der Schlacht bei Campo Santo gegen die
im spanischen Heere dienenden Irländer, 1744 war es bei der Expedition
gegen Neapel; 1746 16. Juni in der Schlacht bei Piacenza, ]. September beim
Angriffe auf Qenua und zur Zeit des dortigen Aufstandes im December in
jener Stadt.
Im siebenjährigen Kriege stand dasselbe
1756 in Mähren, war 1757 18. Juni in der Schlacht bei Kolin, ein Bataillon bei der
Belagerung von Schweidnitz, 22. Nov. in der Schlacht bei Breslau und zeichnete
sich beim Angi*iffe auf die Redouten von Schmiedefeld aus. 5. December war
es in der Schlacht bei Leuthen (ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie
geriethen als Besatzung von Breslau durch die dortige Capitulation 19. Decem-
ber in Gefangenschaft). 1758 16. April in Folge der Capitulation der tapfer
vertheidigten Festung Schweidnitz geriethen 7 OflPiziere und 312 Mann in Ge-
fangenschaft. 14. Octob. mit Auszeichnung in der Schlacht bei Hochkirch.
1739 4. März die Grenadier-Division im Gefechte bei Frauenwald; das Re-
giment am 5. Sept. im Gefechte bei Trachenberg unweit Dresden und bei
Löthein nächst Meissen 21. Sept., es war femer 1760 bei der Expedition
des FM. Grafen Lacy nach Berlin und am 3. Nov. in der Schlacht bei Tor-
gau. 1761 in Sachsen und 1762 12. Mai im Gefechte bei Döbeln, 29. Sep-
tember beim Angriffe auf das verschanzte feindliche Lager bei Pretschendorf
und am 15. Oct. im Treffen bei Freiberg, Ein Detachement des Regimentes
in der belagerten Festung Schweidnitz, gerieth in Folge der Capitulation 9.
Octob. in Ejriegsgefangenschaft.
1778 Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment bei der Hauptarmee in
Böhmen.
Im Tilrkenkriege bildet die heldenmüthige Vertheidigung der Veteranischen
Höhle 11. bis 31. August
1788 durch das Oberstbataillon unter Major Baron Stein einen Glanzpunkt in der
Geschichte des Regimentes. Eine Divison am 11. Aug. in einer Redoute
bei Dubowa vor der Höhle von 7000 Türken Infanterie und Reiterei von
drei Seiten angegriffen. Nach tapferster Gegenwehr von 5 Uhr Morgens bis
11 Uhr Mittags erlag sie dem sechsten Angriffe, jede Aufforderung zur Er-
gebung zurückweisend. Was nicht entkam, wurde von den Türken nieder-
gemacht. Die Division hatte 6 Offiziere und 339 Mann verloren. Die vier
andern Compagnien zogen sich in die Höhle, die sie 21 Tage unter Ent-
behrung, Hunger und Krankheiten gegen die oft wiederholten Angriffe der
türkischen Uebermacht mit übermenschlicher Anstrengung und heroischer
Tapferkeit vertheidigten, und am 31. August mit ehrenvoller Capitulation
und freiem Abzüge von den Türken bis zu den österreichischen Vorposten
escortirt verliessen. Das Leibbataillon stand seit Juli als Besatzung in Temea-
var. 1789 war nur das Leibbataillon bei der Armee und bestand einige
i.i«:«Q Gefechte an der Donau, oberhalb der Insel Borecs.
das Regiment bei der in Mähren und Schlesien aufgestellten Obser*
i8*Armee gegen Preussen.
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In den Feldzügen gegen die französische Republik focht
1793 18. März ein Bataillon in der Schlacht bei Neerwinden beim Angriffe auf
dieses Dorf mit Auszeichnung, aber starken Verlusten, 22. März im Gefechte
bei Löwen, war bei der Blokade von Cond6 und der Belagerung von Valen-
ciennes, 18. Mai im Gefechte im Walde bei Raimes, 23. Mai das Regiment
in der Schlacht bei Famars und 25. Juli beim Sturme auf das Homwerk
in Valenciennes 2 Compagnien mit grossem Ruhme. 13. September eine
Division im Gefechte bei Bouvignies; später das Regiment bei der Blokade
von Maubeuge und am 16. October in der Schlacht von Wattignies, wo es
von allen die grössten Verluste erlitt. 1794 29. März zeichnete sich das Oberst-
bataillon beim Angriff auf eine Redoute im Gefechte bei Poumereuil vorzüg-
lich aus, das Leibbataillon focht in einer Redoute bei Cateau, das Oberst-
bataillon in der Schlacht bei Cateau 26. April, die Grenadiere bei Rouvroi
12. Mai, das Regiment bei Bettignies 29. Mai, in der Schlacht bei Fleurus
26. Juni, im Gefechte bei Lüttich 27. Juli, im Treffen von Ourte und Aig-
weiler 17. Sept., das 3. Bataillon bei der Armee in Italien im Gefechte bei
Dego; 25. Sept., 1795 hatte das Leibbataillon im Jänner an der Waal mehrere
Gefechte, das Oberstbataillon 14. Jänner bei Wageningen, eine Division 4.
Februar bei Geisbeck, die Grenadiere 24. Oct. bei Erstürmung der Mainzer
Linien, das Regiment im November bei der Belagerung von Mannheim und das
Oberstbataillon 13. Decemb. beim Angriffe auf Schopp, das 3. Bataillon bei
der Armee in Italien.
Im Feldzuge
1796 war das 3. Bataillon im Gefechte bei Tombio 8. Mai, kam dann nach Süd-
tirol, wohin auch das Regiment aus Deutschland beordert wurde. Die bei-
den ersten Bataillone fochten vom 29. Juli bis 3. August am Montebaldo, bei
Cavagino, Calmazino und in der Schlacht bei Castiglioni, am 11. Aug. ein
Bataillon im Gefechte bei Madonna della Corona, am 8. Sept. im Treffen bei
Baasano, wo trotz heldenmüthigen Widerstandes 10 Compagnien gefangen
wurden, 2 Compagnien unter Major Ulbrecht retteten sich.
Diese kamen als Besatzung nach Legnago, wurden aber in Folge der Capi-
talation dieser Festung 15. Septemb. bis zur Auswechslung kriegsgefangen.
Ein aus den Resten des Regiments formirtes Bataillon focht 16. Novemb. bei
Caliano, und 21. und 22. November in den Gefechten bei Peri. Die Grena-
diere bei der Armee in Deutschland waren 15. Juni im Treffen bei Wetzlar,
bei Erstürmung des Waldes bei Altstätten, 19. Juni im Treffen bei Kircheip.
Im Feldzuge
1797 war das combinirte Bataillon 12. Jänner im Gefechte bei Madonna della
Corona, 13. bis 15. Jänner in jenem bei der Capelle San Marco und in der
Schlacht bei Rivoli, wo es starke Verluste erlitt. 4 Compagnien des 3. Ba-
taillons ak Besatzung von Mantua, wurden in Folge Capitulation kriegs-
gefktngen. Einzelne Abtheilungen 2. Apr. im Rückzugsgefechte bei Hohenfeld.
Bei Ausbruch des Feldzuges
1799 war das Regiment in Graubündten und abtheilungsweise in den Gefechten bei
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Reichenau, beim Luciensteig, an der unteren Zollbrücke und bei Bonaduz,
wo es durch die Flanken- und Bückenattaken der feindlichen Cavallerie
beim Uebergange über die Landquart viel litt. Einzelne Compagnien be-
standen im März Gefechte bei Eoveredo, bei Sa. Maria di Medicis und bei
Dissentis ; 9. März verlor das Eegiment durch einen Ueberfall der Franzosen
und Capitulation von Dissentis über 300 Mann. Regiments- Abtheilungen foch-
ten 12. März bei Ponte' alto und Süss; — in den Gefechten und Schar-
mützeln bei Buchem, Mayen, Elm, Schwunden, an der Linth, am Ehukelpass
und bei Bonaduz.
Im Feldzuge
1800 war das Oberstbataillon 1. Dec. im Gefechte bei Hohenthann, und das Re*
giment 3. Dec. in der Schlacht bei Hohenlinden, wo das 2. Bataillon einen
heftigen Kampf bei Loipfingen bestand und durch einen Bajonnet- Angriff den
Feind aus dem Dorfe Dading hinauswarf.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment bei der Armee in Deutschland, das 4. Bataillon im Ge-
fechte bei Günzburg 10. Oct. und es geriethen durch die Capitulationen bei
Wertingen 8. Oct. das Grenadier-Bataillon und durch jene bei Nördlingen
die beiden 1. Feldbataillone und die linke Flügeldivision des 3. Bataillons in
Ejriegsgefangenschaft. Ein Detachement schlug sich nach Tirol durch zum
Corps des Generals Prinzen Rohan und theilte mit diesem 27. Nov. in Castel
franco das Schicksal der Gefangenschaft.
Im Feldzuge
1809 war die 7. Division 17. April im Gefechte bei Weichs, die Grenadiere am
19. April bei Hausen und das Regiment bei Stadt am Hof, am 23. April als
Besatzung von Regensburg bei Vertheidigung dieser Stadt und büsste 2 Stabs-,
23 Oberoffiziere und über 1500 Mann an Gefangenen ein, nur einem kleinen
Theil gelang es in Sicherheit zu kommen, 2 Compagnien vertheidigten mit
grösster Tapferkeit den hohen Brückenthurm. Bereits wieder zu 3 Bataillons
formirt, kämpfte das Regiment mit Auszeichnung in der Schlacht bei Aspem
21. und 22. Mai und wurde vom Erzherzog Carl belobt, hatte aber an Todten
und Verwundeten 25 Offiziere und über 700 Mann ; — femer 5. und 6. Juli
in der Schlacht bei Wagram, und die Grenadiere 10. Juli bei Tesswitz, 11. Juli
bei Znaim;
Im Feldzuge
1813 war das Regiment 26. Aug. in der Schlacht bei Dresden und bei dem An-
griffe auf die beim Moczinski'schen Garten angelegte Redoute, — 30. Aug.
in der Schlacht bei Kulm und zeichnete sich beim Angriffe auf die Höhen
von Böhmisch-Neudörfel aus, sowie bei der Einnahme von Arbesau, — 16.
bis 18. Oct. in der Schlacht bei Leipzig, thaten sich die 6. und 8. Com-
pagnie bei Probstheida, die Grenadier-Division bei Dölitz hervor.
^m Feldzuge
:amen die Grenadiere zur Blokade von Besan9on, das 1. und 3. Bataillon
.^u jener von Auxonne ; das 2. Bataillon zum Streif-Commando des General
— 161 —
Scheither und bestand mehrere Gefechte, so bei Roanne an der Loire, bei
St Georges und Villefranche, bei Anse und Limonest, sowie an der Isöre,
im Laufe des Monats März. 1815 war das Regiment in Süd-Frankreich zu
Marseille und Aix.
1821 bis 1823 bei der Occupation von Neapel und zu Fortici stationirt.
Im Feldzuge
1848 in Italien waren die beiden ersten Feldbataillone im Reservecorps des FZM.
Grafen Nugent am Isonzo und bestanden Gefechte bei Falmanuova 19. April,
bei Comuda 9. Mai, bei Vicenza 20. Mai, bei San Nazaro, und 29. Juli
deckten dieselben bei Salionze den Brückenschlag über den Mincio und be-
standen ein siegreiches Gefecht daselbst, wobei Oberlieutenant Regiments-
Adjutant Baron Feldegg und Lieutenant Fröhlich nebst 2 Corporalen und
11 Gemeinen sich zuerst auf die auf den Höhen von Ponti postirten feind-
lichen Geschütze stürzten und 3 achtpttindige Kanonen und Munitionskarren
eroberten, welche die beiden Offiziere umwenden Hessen, selbst ladeten und
den zur Wiedereroberung vorrückenden Feind damit beschossen. Mittlerweile
waren andere Abtheilungen nachgerückt. Das 2. Bataillon nahm Theil an
der Verfolgung des Feindes nach der Schlacht bei Custozza, das 1. Bataillon
war dem Streif-Commando des Uhlanen-Obersten von Wyss zugetheilt. —
Die Grenadier-Division that sich durch Ausdauer und Tapferkeit hervor bei
Bewältigung des Juni- Aufstandes zu Frag. Im Oct. 1848 rückten diese, das
3. und Landwehrbataillon in der Armee des FM. Fürsten Windisch-Grätz vor
Wien und waren diese Abtheilungen in den dortigen Gefechten und bei
Einnahme dieser Hauptstadt.
Im Feldzuge
1849 in Italien waren die beiden ersten Bataillone als Besatzung in Piacenza und
Pizzighetone, Anfangs August bei der Cemirung und der späteren Einnahme
von Venedig. Die übrigen Regiments-Abtheilungen, Grenadier-Division, 3
und 1. Landwehr-Bataillon machten den Feldzug in Ungarn mit, und waren
in folgenden Actionen : Scharmützel bei Gran, 5. Feb. Gefechte bei Komom,
Treffen bei Pered, Einnahme von Raab, in beiden Schlachten von Komom,
2. und 11. Juli, im Gefechte bei Uj Szegedin, Schlachten bei Szöreg und
Temesvar, Gefecht bei Lugos.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden war nur das 4. Bataillon in Süd-Tirol, und zwar
die 23. und 24. Compagnie am 8. Juli im Gefechte bei Spondalunga; das
Regiment war längs der dalmatinischen Küste zum Schutze dieses Landes
aufgestellt und Ze^uge der Beschiessung von Zara durch eine französische
Dampfiregatte 7. Juli.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen waren die 3 ersten Bataillone im VIII. Armeecorps im Rück-
zugsgefechte bei Tobitschau 15. Juli ; das 4. Bataillon gehörte zur Besatzung
von Olmütz.
Thttrtaclm : 0«denkb]fttter. 1 1
- 162 —
Das Regiment hat seit seinem 206jährigen Bestände 47 Feldzüge, 36 Schlach-
ten, 75 Gefechte und 49 sonstige Unternehmungen mitgemacht.
Tapferkeits-Auszeichnuiigen und besondere Denkwürdigkeiten.
1675 Wurde für seine „Tapferkeit und coraggiö" bei Eolmar das Regiment vom
Herzoge von Bournonville belobt.
1686 Ein tapferer Musketier des Regiments nahm den Pascha Csonga Beg, Vice-
commandanten von Ofen, gefangen, dem er auf Intervention des Churfürsten
von Baiem das Leben schenkte.
1702 Hauptmann Macdonell wurde für sein vorzügliches Verhalten bei Cremona
zum Oberstlieutenant befördert.
1756 Hauptmann Baron Humbracht an der Spitze einer Grenadiercompagnie zeich-
nete sich bei Breslau aus und eroberte eine Fahne.
1760 Grenadier-Hauptmann Humbracht wurde wegen vorzüglicher Auszeichnung
bei Hochkirch MTO.-R.
1759 Das Regiment wurde bei Löthein vom General Macquire wegen seinem Muth
und Standbaftigkeit angerühmt.
1761 Hauptmann Sturm v. Vehlingen, Adjutant des FZM. Macquire, sich in der
Belagerung von Dresden hervorgcthan.
1762 Das sogenannte Gamisons- (3.) Bataillon zeichnet sich bei Pretschendorf vor-
züglich aus.
1788 In der Veteranischen Höhle waren folgende Offiziere des Oberstbataillons be-
lagert: Der Commandant Major Baron Stein, die Hauptleute Graf La Tour^
Petersill, Graf Anton Thun, Gamsenberg, die Oberlieutenants Ertel, Chentines,
Hertelendy, Streit, die Lieutenants Weigl, Högerstein. Pfisterer, Fähnrich
Puteani und Bataillons-Adjutant Cadet Resch.
Am 1 1 . August waren bei der Vertheidigung der Redoute gefallen : Oberlieut.
Norbert Graf Thürheim, die Lieutenants Leopold Graf Clary und Finster-
wald, Fähnrich von Eichfeld und Baron Elmpt. — Hauptm. Scholderer,
schwer verwundet und gefangen, schmachtete drei Jahre im Sklavenhause
zu Konstantinopel und wurde 1791 in einem leinenen Kittel ranzionirt —
Major Ludwig Baron Stein wurde zur Belohnung für sein tapferes und ruhm-
volles Verhalten Oberstlieutenant bei Durlach Nr. 27 und erhielt ein Gre-
nadierbataillons-Conunando ; Offiziere und Mannschaft wurden mit Armeebefehl
ddto. 12. September aus lllova belobt und für jeden Soldaten ein Dukaten
bewilligt.
1793 Bei Raimes nahm Oberlieut. Schölheim mit vorzüglicher Bravour eine Bat-
terie, beim Sturme auf das Hornwerk in Valenciennes wurden Major Pas-
qualati, 8 Offiziere und 2 Cadeten wegen ihres tapfern Verhaltens belobt.
1793 Bei Wattignies wurde das Benehmen des Obersten und Regiments-Comman-
danten Branttem besonders im Berichte angerühmt. Im Feldzuge erhielt die
Mannschaft 8 silberne Medaillen.
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1794 Bei Pomereuil wurden die Hauptleute Streit, Kranister, Oberlieut. Pieron,
Schölheim, Lieut. Luxer und Fähnrich Dichtl belobt. 2 Mann erhielten
silberne Medaillen.
179Ö Bei Schopp machte das Oberstbataillon 1000 Franzosen gefangen und eroberte
5 Kanonen, Fähnrich Wolnj hatte sich besonders ausgezeichnet.
1796 Bei Bassano Oberst Jakob Graf Revertera sich durch tapfere Führung des
Regiments ausgezeichnet, wurde aber gefangen«
1796 Das combinirte Bataillon eroberte bei Calliano 8 Kanonen, mehrere Pulver-
karren und machte 200 Feinde gefangen.
1796 Die Qrenadiere eroberten bei Altstätten 1 Fahne und 1 Haubitze.
1799 Oberlieutenant Rebentisch brachte, den Franzosen in Rücken gekommen,
diesen yielen Schaden. 200 Feinde blieben theils todt, theils verwundet und
mehr als 1000 Mann mussten sich den Regiments- Abtheilungen gefangen ergeben
bei Dissentis.
1799 Bei Süss geriethen von allen Seiten durch feindliche Uebermacht eingeschlossen
17 0£Eiziere und 752 Mann in Gefangenschaft.
1809 Die beiden Hauptleute Theiss und Resch zeichnete sich bei der Vertheidigung
des Brückenthurmes in Regensburg aus, 23. April.
1809 Corporal Prager riss einen feindlichen Escadronschef vom Pferde und brachte
ihn gefangen in die Masse seines Bataillons am ersten Schlachttage von Aspern.
1809 Oberstlieutenant Kirchlepskj erscheint im Berichte unter den Ausgezeichneten
von Aspem.
1809 Im Feldzuge erhielt die Mannschaft 5 silberne Medaillen.
1813 Oberlieutenant Christoph Feldegg erstieg bei Dresden einer der Ersten die
Brustwehr en Face, und rettete den Jäger-Oberstlieutenant Baron Schneider,
er wurde MTO.-R.
1813 Feldwebel Jakob Lieser und Gemeiner Johann Zach eroberten bei Neu-
dörfel den Adler des 13. französischen Chasseur-Regiments k pied. Ersterer
erhielt die goldene, letzterer die silberne Medaille.
In den Feldzügen
1813 und 1814 hatte die brave Mannschaft 2 goldene und 8 silberne Tapferkeits-Me-
daillen, 3 Geldbelohnungen und 2 russische St. Georgskreuze V. Classe erhalten.
Für Auszeichnung in den Feldzügen
1848 und 1849. Oberlieut. Carl Baron Feldegg und Lieutenant Johann Fröhlich ftir
ihre hervorragenden Leistungen bei Salionze 24. Juli 1848 wurden beide MTO.-R.
1848 ÖLO.-R. Oberst Regiments- Commandant Carl Edler v. Haradauer.
MVK, Hauptleute Rauber von Plankenstein, Georg Schuster, Oberlieutenant
Ebenhöh, Lieutenant Sedlaczek. Die Mannschaft erhielt 4 goldene, 7 grosse
and 15 kleine Tapferkeits-Medaillen, 2 kais. russische St. Georgskreuze.
Die Allerhöchste Belobung: Oberlieutenant Agoston.
Seit 1852 ist das bisherige böhmische Regiment ungarisch.
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Für Auszeichnung im Feldzuge
1859 im Qefechte bei Spondalunga: MVE. Hauptm. Andrassj und 5 kleine siiberne
Tapferkeits-Medaillen die Mannschaft.
1868 wurden die dunkelblauen Waffenröcke statt der bisherigen weissen ange-
ordnet.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO-B. 3. Reserve- Oberlieutenant und Ordonnanz-Offizier August Pulsky
von Lubocz und Cselfalva.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1702 Oberstlieut. Regiments-Commandant Graf Franz Carl Bodiwin von Wallen-
stein an seiner schweren Verwundung bei Luzzara f 22. August.
1702 Oberstlieut. Franz Macdonell f in der Schlacht bei Luzzara 15. Aug.
1706 Oberst Joh. Ernst Hoffmann v. Eidlitz f in der Schlacht bei Turin 7. Sept
1734 Oberstlieut. Ristori f in der Schlacht bei Parma 29. Juni.
1734 Oberstlieut. Baron Braun f in der Schlacht bei Guastalla 19. Sept.
1757 Oberstlieut. Marquis Fiorenza .f in der Schlacht bei Eolin am 18. Juni.
1758 Major Baron Ubelli von Siegburg an seiner bei Hochkirch erlittenen schweren
Verwundung f.
1800 Major Gerbert im Gefechte bei Hohenthann f 1. December.
1809 Major v. Annaker f in der Schlacht bei Aspem 21. Mai.
1866 Oberst Alois Edler v. Kunsti an den Folgen seiner bei Tobitschau erhaltenen
Verwundung f im Spitale zu Olmütz 2. November.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N' 26.
(1862.)
MICHAEL GROSSFÜRST VON RUSSLAND.
Dunkelblaue Waffenröcke, schwarze Egalisirung, gelbe Knöpfe,
Ergänzungsbezirksstation : Gran.
Inhaber:
1717 errichtet von dem Inhaber
1717 GM. Friedrich Wilhelm Mark-
graf von Brandenruho-Anspach
t 7. Jänner 1723.
1724 FML. Heinrich Baron Müppuno
f an seiner schweren Verwundung
bei Jaskowacz in Bosnien 1737.
1737 FML. Nikolaus Franz Graf
GrCnne f 15. Februar 1751.
1751 FZM. Anton Graf Pubbla EO-
Stiftung t 1776.
1776 FZM. Franz Carl Freiherr von
Riese MTO.-R. f zu Gratz 20.
Mai 1786.
1786 GM. Josef Baron Alvinzy MTO.-R.,
erhielt im selben Jahre das 19.
Infanterie-Regiment.
1786 FZM. Richard Graf D'Alton
• MTO.-C. t 16. Februar 1790.
1790 FZM. Wilhehn Freiherr Schrö-
der von Lilienhof f zu Olmtitz
15. Jänner 1800.
1800 bis 1803 unbesetzt.
1803 FZM. Fürst Hohenlohb-Barten-
STEm Ludwig (wurde 1814 bis
1815 zweiter Inhaber dieses Re-
gimentes und erhielt 1815 das
41 . Infanterie-Regiment).
1814 Prinz von Oranibn und
1815 Wn^HELM I. König der Nieder-
lande FM. t 12. December 1843.
{Zweite Inhaber
1815 FML. Josef von Ppanzelter f zu
Peter wardein 20. October 1817.
1819 FZM. Philipp von Faber f zu
Wien 5. März 1844.)
1844 Ferdinand Carl Victor d' Este,
Erzherzog von Oesterreich f 15«
December 1849.
1844 Zweiter Inhaber FML. Anton
Schick von Siegenburg f 10. Jän-
ner 1853.
1852 Michael Grossfilrst von Russland.
(Zweiter Inhaber 1853 FML. Jo-
hann Freiherr von Susan.)
Feldzttge und wichtigere Eriegsereignisse.
Dieses Regiment war bereits in seinem Errichtungsjahre 1717 bei der Be-
lagerung von Belgrad im General Martignischen Corps jenseits der Save und
focht 16. August in der Schlacht bei Belgrad. 1718 kam es nach Sicilien,
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machte die 2 folgenden dortigen Feldzüge mit, und war 1719 20. Juni in
der Schlacht bei Francavilla — 1733 als Besatzung in Freiburg und in den
Feldzügen 1734 und 1735 am Rhein — 1737 gegen die Türken war es bei
der Belagerung von Usitza und die Grenadiere beim Angriffe auf diess Berg-
schloss.
Im österreichischen Erbfolgekriege focht dasselbe
1741 10. April in der Schlacht hei Mollwitz, 1742 17. Mai in jener bei Chotusitz und
war sodann bei der Belagerung von Prag, 1744 im Feldzuge am Bhein und
in Böhmen, 1745 im Treffen bei Habeischwert, — in der Schlacht bei Hohen-
friedberg 4. Juni, wo es seine Stellung standhaft bis zum Ende des Gefechtes
behauptete, aber durch die wiederholten Angriffe des preussischen Dragoner-
Eegimentes Baireuth an Gefangenen grosse Verluste erlitt, darunter 23 Offi-
ziere ; — 30. September in der Schlacht bei Trautenau. 1746 kam es nach
Italien, und war 1747 bei der Belagerung von Genua.
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
1757 18. Juni in der Schlacht bei Kolin, bei der Belagerung von Schweidnitz,
22. November in der Schlacht bei Breslau, beim Angriffe auf Grabisch und
Klein Mockber und 5. December in der Schlacht bei Leuthen. 1758 gerieth in
Folge der Capitulation von Schweidnitz ein dort befindliches Detachement 16.
April in Kriegsgefangenschaft. Besonders tapfer hielt sich das Regiment 14. Octo-
her in der Schlacht bei Hochkirch bei Wiedereroberung des Dorfes, ebenso 1760
22. Juli beim Angriffe auf die preussischen Batterien von Dresden — 3.
October in der Schlacht bei Torgau — meldete sich Oberst Graf Har-
rach freiwillig, mit dem Regimente eine vorliegende wichtige Höhe zu
besetzen, als die Preussen aus einem dort liegenden Walde zu debouchiren
anfingen, er bestand mehrere hartnäckige Kämpfe gegen die feindliche
Infanterie und CUrassiere, und hielt sich aufs Tapferste, bis eine schwere
Verwundung ihn nöthigte den Kampfplatz zu verlassen. — Das Regiment
hatte einen Gesammtverlust von 900 Mann, aber alle seine bereits sehr
gefährdeten Fahnen gerettet. 1762 war ein Commando in der Belagerten
Festung Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment bei der Haupt-Armee in
Böhmen 1778 und 1779.
Im Türkenkriege
1788 22. April musste ein Detachement bei Beschania vor der feindlichen
Uebermacht weichen, aber FML. Baron Bechard rückte mit einer Divi-
sion des Regimentes zur Unterstützung vor, und zwang die Türken
durch einen herzhaften Bajonnet-Angriff zum Rückzuge, auch wurden 2 be-
reits verlorene Kanonen wieder erobert, aber der tapfere General durch
einen Schuss an der Spitze der Division tödtlich verwundet 22, Juli unter-
stützte eine Compagnie zwischen Semlin und Beschania ein hart bedrängtes
Pttot von Pellegrini-Infanterie Nr. 49 auf das Tapferste, wodurch dieses ge-
ward. 1789 standen 2 Bataillone vor Semlin und waren bei der
jrung von Belgrad. Das 3. Bataillon deckte von 1789 bis 1790 Friaul
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und die Küste von Aquileja. 1790 war das ganze Regiment bei der Bela-
gerung von Czettin. 20. Juli beim Sturme, nahm Oberlieutenant Tartier
mit einer . Compagnie eine Flesche mit dem Bajonnet, mit ausnehmender
BravouTy fasste daselbst festen Fuss und behauptete sich standhaft.
Im Kriege gegen die französische Republik stand 1792 ein Bataillon am Rhein;
1793 zwei Bataillone bei der Belagerung von Fort Louis, und thaten sich diese
beim Angriffe auf die feindliche Stellung bei Geidersheim 21. November, bei
Vertheidigung der Stellun^an der Weitbruch und Brumpter Strasse 13.
December und im Marienthaler Walde sehr hervor 15. December. — Die
Grenadiere zeichneten sich 18. October im Gefechte bei Offendorf, 26. October
bei Froberung von Wanzenau, 2. December bei der Position vor dem Fiel-
hofner Walde sehr aus. — In den Feidztigen 1794 und 1795 war das Re-
giment in Deutschland, marschirte 1796 nach Italien und waren Abtheilun-
gen 1797 9. Jänner im Gefechte bei Minerbe.
Im Feldzuge
1799 in Italien focht das Regiment im ersten Treffen bei Verona 26. März, wo es
bei Vertheidigung der Positionen von Pastrengo mitwirkte und grosse Ver-
luste erlitt, darunter im Ganzen 20 Offiziere — ein Bataillon im zweiten
Treffen bei Verona 30. März, das Regiment in der Schlacht bei Magnano
5. April und kam kurz nachher als Besatzung nach Venedig.
1800 war das Regiment in Italien, im Lager bei Bussolengo unter General Mi-
trowsky, Ende September kam es nach Süd-Tirol zur Verstärkimg der Trup-
pen des FML. Vukassovich.
Im Feldzuge
1805 bei der Armee des Erzherzogs Carl in Italien hatte das Regiment ruhmvollen
Antheil an der Schlacht bei Caldiero 30. bis 31. October. Ein Bataillon war bei
dem glänzenden Bajonnet- Angriff des FML. Baron Simbschen auf die franzö-
sische Division Molitor, welcher von der Räumung Colognola's und einer
empfindlichen Niederlage des Feindes gekrönt war. Hauptmann Nowak des
Regimentes eilte mit seiner Compagnie einer in der Redoute Nr. 10 hart-
bedrängten Division zu Hilfe, stürzte mit gefülltem Bajonnet dem Feinde in
den Rtlcken — machte den feindlichen Commandanten auf der Brustwehr
nieder, tödtete eine grosse Menge Franzosen und zwang den Rest zur Flucht.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment in Tirol bei dem Truppen-Corps des FML. Marquis Cha-
steler. Oberstlieutenant Graf Leiningen unternahm 21. April eine Recognos-
eirung am linken Etsch-Ufer imd bemächtigte sich des Ortes Lavis, — gegen
Abend zwang er den auf der Trienter Heeresstrasse sich ihm entgegenstel-
lenden Feind zum eiligen Rückzuge nach Gardola, und zur Räumung
Trients, wo Oberstlieutenant Leiningen 22. Apiil ohne Widerstand einrückte.
Im Gefechte bei Volano 24. April stürzte sich FML. Chasteler an der Spitze
eines Bataillons auf den Feind und warf ihn aus dem Dorfe. 9. Juni ver-
einigten sich lYj Bataillone unter FML. Chasteler bei Gonobitz mit
dem 9. Armee-Corps des FML. Grafen Gyulai. Ein Bataillon stand unter
— 168 —
General Boul zur Yertheidigung des Innthales. ObersÜieutenant Graf Leu
ningen war mit seinem Bataillon in Tirol zurückgeblieben, überfiel 3. Juni
Bassano, machte mehrere glückliche Streifzüge, und bei dem Angriffe der
Franzosen auf Trient 6. Juni zog sich Leiningen in das dortige Schloss, wo
er sich behauptete. Bei dem Anrücken der Tiroler Vertheidiger 9. Juni
machte der Oberstlieutenant einen glücklichen Ausfall und zwang mit diesen
vereint die Franzosen zum Rückzuge über Roveredo nach Ala.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment bei der Armee des FZM. Baron Hiller in Innerösterreich
und machte die Vorrückung gegen Italien mit.
Im Feldzuge
1814 war es vertheilt: ein Bataillon bei der operirenden Armee, in der Division
Sommariva ein Bataillon bei der Blocade von Mantua, und das Landwehr-
Bataillon vor Palmanuova und Osoppo. — 10. März schlug der Regiments-
Commandant Oberst Kurz mit dem Regimente, unterstützt durch 3 andere
Bataillone und Husaren-Abtheilungen, einen Ausfall des französischen Ge-
nerals Palombini mit 2000 Mann aus Peschiera glänzend bis unter die
Kanonen jener Festung zurück.
1815 war das Regiment bei der Armee von Ober-Italien eingetheilt.
In der Kriegs-Epoche
1848 und 1849 war dasselbe zum Schutze Nord-Tirols in Innsbruck und dem
grossem Ortschaften des Unter-Innthals vertheilt, im Winter 1849 kam es
nach Oberösterreich. Während des Feldzuges
1859 gegen die Franco-Sarden, war das Regiment in dem im Küstenlande auf-
gestellten X. Armee-Corps eingetheilt und kam nicht vor den Feind.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im IV. Armee-Corps der Nord- Armee
eingetheilt und focht 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment im Gefechte bei Klyucs 6. — 8. September mit einem
Gesammtverluste an Todten, Verwundeten und Vermissten von 88 -Mann.
Tapferkeits-Auszeichnimgen und besondere Denkwflrdigkeiten.
1760 In der Belagerung von Dresden hatten sich die Majore D'Armant und Perelli,
Hauptmann Mahlem und Oberlieutenant Quadri. ausgezeichnet.
1760 Oberst Graf Franz Xaver Harrach wurde für sein ausgezeichnetes Betragen
bei Torgau in der Promotion 22. December MTO.-R,
1762 In der Belagerung von Schweidnitz 1762 thaten sich die HaupÜeute Honin
und Verdon hervor.
1788 22. April die Hauptleute Graf Schiaffinati und Bouchot bei Beschania sich
ichnet.
lann Graf Plunket wird bei der Belagerung von Belgrad angerühmt
utenant Bartholomäus Tartier wurde wegen Auszeichnung bei Czettin
— 169 -
Im Feldzuge
1793 wurden wegen Auszeichnung in den verschiedenen Berichten belobt: bei
Fort Louis und bei Qeidersheim : Oberst Graf Johann Alcaini und dessen
Adjutant Lieutenant Zuchary — bei OfFendorf und Wanzenau Grenadier-
Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Kell; bei Vertheidigung der Posten
an der Brumpter Strasse : Major Avemann, die Hauptleute Tonüianovich und
Riess, die Lieutenants Geilberg (verwundet), Dessomains und Zimeja, — bei
den Vorpostengefechten im Marienthaler Walde : die Hauptleute Carreras
(blessirt und f) und Vandoni, Oberlieutenant Pauk, die Lieutenants O'Reilly,
Resch, D'Alton, Zuchary, Zimeren, Geilberg, Dessomains (blessirt und f,
die Fähnrich, Avemann, Miari, Frangipani und Schuller. Bei Vertheidigung
der Posten im Elsass : Lieutenant Resch, und ausserdem hier sowie bei Fort
Louis imd allen den genannten Affairen: Major Graf Schiaffinati.
1797 im Gefechte bei Minerbe Fähnrich Graf Chalier sich ausgezeichnet.
1805 30. October Hauptmann Josef Nowak wurde flir sein ausgezeichnetes Ver-
halten bei Caldiero, obgleich einer der jüngsten seiner Charge, vom Genera-
lissimus Erzherzog zum Major befördert und 1806 MTO.-R.
1809 Oberstlieutenant Christian Graf Leiningen- Westerburg wurde für seine kühnen
und erfolgreichen Streifzüge in Tirol und ausgezeichneten Waffenthaten im
Feldzuge 1809 mit Armee-Befehl ddto. 25. August MTO.-R.
1814 Bei Peschiera 10. März Oberst Andreas Kurz sehr angerühmt.
1817 erhielt dieses bisherige kärntnerische Regiment statt dem Werbbezirke
Klagenfurt jenen von Udine zugewiesen und wurde venetianisch.
Für Auszeichnung in der Kriegs-Epoche
1848 und 1849^ MVK. Oberstlieutenant Moriz Freiherr Sebottendorf von der Rose.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 MVK. Oberstlieutenant Josef Scudier, Hauptmann Gnad, Oberlieutenant
Baron Karg-Bebenburg.
1866 wurde es ungarisch und erhielt schwarze Egalisirung statt der bisherigen pa-
pageigrünen und 1868 die dunkelblauen Waffenröcke statt der bisherigen
weissen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 MVK. Oberstlieutenant Alois Seemann, Major Richard Schwingenschlögel,
die Hauptleute Julius Baumholzer, Johann Kohut, Oberlieutenant Ljubomir
niic, die Lieutenants Johann Chwatal, Aurel Sprung. Die Allerhöchste Be-
lobung Oberlieutenant Adalbert Ritter von Widmann. Die Mannschaft er-
hielt fUr die Gefechte bei Beletschewo am 24. August und bei Kljucs 6.
und 8. September 3 silberne Tapferkeits-Medaillen I. und 13 II. Classe.
14 Belobungen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1757 Major Graf Wurmbrand-Stuppach f in der Schlacht bei Kolin.
1799 5. April Major Klein an seiner bei Magnano erhaltenen schweren Verwun-
dung f.
Steierisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 27<
(1866.)
LEOPOLD II. KÖNIG DER BELGIER.
Dunkelblaue Waffenröcke, kaisergelbe Egalisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Graz.
Inhaber.
1682 errichtet mit Patent Kaiser Leo-
pold I. de dato Wien 3. Februar
zu zehn Compagnien aus in
Deutschland geworbener Mann-
schaft von dem Inhaber
1682 FZM. Octavio Graf Nigrelli.
1703 FM. Johann Hieronymus Frei-
herr von Zum- Jungen f 1732.
1732 FM. Max Prinz Hessbn-Cassel f
8. Mai 1763.
1753 FM. Christof Prinz Baden-Dürlach
t 18. September 1789.
1791 FML. Leopold Graf Strasoldo
t 1809.
1809
1826
1841
1853
1862
1865
FZM. Johann Gabriel MLarqos
Chastbler MTO.-C. t 7. Mai
1825.
FML. Jacob Ritter von Luxem
t 1840.
FML. Ludwig Freiherr Piket de
BmAiN (war von 1853 an zweiter
Inhaber) f 1862.
Leopold I. König der Belgier f
10. December 1865.
{Zweiter Inhaber.
FML. Adoli Freiherr Schiller
von Herdern f zu Wien 1874.)
Leopold IL, König der Belgier.
1701
Mitgemachte Feldzflge und wichtigere
Von seinem ersten Aufstellungs-Platz Rheinfelden rückte das Regiment im
Herbste 1683 zur Armee des Herzogs Carl Lothringen nach Ungarn, war
1684 und 1685 in der Zips imd in Ober-Ungarn, 1686 bei der Belagerung
und Eroberung von Ofen, 1687 12. August in der Schlacht bei Mohaez,
1688 bei der Erstürmung von Belgrad. 1689 bis 1696 wieder in Ober-Ungarn
und 1697 11. September in der Schlacht bei Zenta.
Im n Successionskriege war das Regiment
^ im Treffen bei Chiari, wo es vier französische Fahnen eroberte,
uar waren Freiwillige desselben beim Ueberfalle auf Cremona;
— 171 -
— als Bedeckung eines grossen Munitions- und Proviant-Transportes wurde
das Regiment bei Brescello angegriffen, warf aber den Feind zurück und
nahm ihm vier Kanonen ab. 15. August war es in der Schlacht bei Luzara,
1703 in Tirol und vertheidigte tapfer das Bergschloss Arco und den Pass
Raccazano. 1705 war das Eegiment in der Schlacht bei Cassano, 1706
7. September beim Entsätze von Turin, 1707 bei der Unternehmung auf
Toulon und der Eroberung von Susa, kam im selben Jahre zur Armee des
FM. Grafen Dann nach Neapel, war 1719 unter seinem Inhaber FZM. Zum-
Jungen in Sicilien bei der Belagerung von Melazzo und 19. Juni in der
Schlacht bei Francavilla.
Das Leib-Bataillon und die Grenadier-Compagnie waren
1732 im Feldzuge in Corsica, beim Entsätze von Bastia 9. bis 10. August, wo
ersteres das dortige Franziskaner-Elloster erstürmte, 14. August nahm es den
Ort Furiani mit beträchtlichen Magazinen, bestand ferner 21. December bei
Pelegrino und 1733 23. Jänner bei B%aglia ein Gefecht.
Im Bhein-Feldzuge
1734 und 1735 stand das Eegiment im Corps seines Inhabers, des FM. Prinzen
Hessen-Cassel im Schwarzwalde.
Im Türkenkriege war es
1737 bei der Eroberung — und der später erfolgten Capitulation von Nissa, 1738
4. Juli im Treffen bei Komia und 15. Juli in jenem bei Mehadia, 1739
23. Juli in der Schlacht bei Krotzka.
Im österreichischen Erbfolgekriege
1741 10. April in der Schlacht bei Mollwitz 1742 17. Mai in jener bei Chotusitz,
sodann bei der Belagerung von Prag, 1744 im Feldzuge am Rhein und in
Böhmen, 1745 bei dem siegreichen Zug des FZM. Baron Thüngen in der
Oberpfalz im Jänner; — 4. Juni in der Schlacht bei Hohenfriedberg, wo
es als Arrifere- Garde den Rückzug deckte und am selben Abende bei Gün-
tersdorf und Hausdorf Gefechte bestand, 30. April in der Schlacht bei
Trautenau, kam sodann nach Gratz in Friedensquartiere.
Im siebenjährigen Ejiege
1736 13. September im Gefechte bei Aussig, 1. October in der Schlacht bei Lo-
bositz, 1757 6. Mai in jener bei Prag; 22. November in der bei Breslau
und 5. December bei Leuthen (wo es einen Gesammtverlust von 30 Of5&zieren
und 900 Mann erlitt) — ein Detachement bei der Besatzung in Breslau
gerieth 19. December bei der dortigen Capitulation in Kriegsgefangenschaft.
1758 14. October in der Schlacht bei Hochkirch, 1759 20. November im
Treffen bei Maxen, 1760 in der Belagerung von Dresden, 3. November
focht 68 bei Torgau mit ziemlichem Verluste, 1761 1. October zeichnete sich
das dritte Bataillon bei der Eroberung von Schweidnitz und dem Sturme
auf das Galgenfort aus, 1762 vertheidigte das Leib-Bataillon 21. Juli im
Gefechte bei Purkersdorf sehr tapfer die dortigen Verschanzungen, und
während der Belagerung von Schweidnitz that sich das dritte Bataillon in
mehreren Ausfallsgefechten besonders 4. und 18. August sehr hervor.
— 172 —
Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment
1778 bei der Haupt-Armee in Böhmen.
Im Tüi-kenkriege war dasselbe
1788 im Lager bei Lasmare, wo es wiederholte Angriffe der Türken bestand, —
20. September war es beim Rückzuge von Karansebes ; 1789 im Treffen bei
Mehadia und Ende October bis Ende April 1790 bei der Belagerung von
Neu-Orsowa an der Czerna. Unter den schwierigsten Umständen, in strengster
Winterkälte stand das Regiment auf dem Berge Albion während der ganzen
Biokade in Erdhütten und trug durch seine standhafte Ausdauer und
Thätigkeit viel zur Eroberung dieses Platzes bei. Das dritte Bataillon stand
indessen in Croatien imd kam im Juni 1790 zur Belagerung von Czettin«
Im Kriege g^en die französische Republik waren das Leib-Bataillon und
die Grenadiere
1793 bei der Ober-Rhein- Armee des G. d. Cav. Grafen Wurmser, die dritte Divi-
sion bestand 15- Mai bei Hüningen ein Gefecht, wo sie zwei Schiffe nahm
und mehrere Gefangene machte. Die Grenadiere waren 18. October im
Gefechte bei Offendorf, und zeichneten sich beim Sturme auf die Verschan-
zungen von Wanzenau 26. October besonders aus. 1794 waren 28. Mai die
Grenadiere im Gefechte bei Schweigenheim; — das Leib-Bataillon im Gefechte
bei Heuberg 17. September und im Treffen bei. Kaiserslautern 20. September.
— Im November kamen diese beiden Regiments-Abtheilungen nach Mainz,
16. November zerstörten die Grenadiere die Schanzen auf der Oggenheimer
Strasse, 1. December stürmte das Leib-Bataillon mehrmals die Zafalbacher
Schanzen. — Das Oberst- und das dritte Bataillon waren seit Jänner 1794 bei
der Armee in Italien, und bestanden im September Gefechte bei Carcare^
Milesimo, Cossare und Dego.
Im Feldzuge
1795 waren das Leib-Bataillon und die Grenadiere 13. October bei der Erstürmung
von Kostheim, 29. October bei Erstürmung der französischen Linien vor
Mainz und der Einnahme von Höchstheim, und zeichnete sich Ersteres
17. December in den Gefechten bei Waltersheim und Bacharach aus. —
Das zweite imd dritte Bataillon thaten sich bei Eroberung der Posten Sette
Pani, den sie mit Sturm nahmen, bei San Giacomo und Madonna del Monte
in der Nacht vom 23. bis 24. Juni sehr hervor. — 23. November in der Stellung
in der Riviera bei Monte Lingo wurden dieselben bei dem allgemeinen An-
griffe des französischen Generals Massena nach einer beinahe fünfstündigen
hartnäckigen Gegenwehr gegen dreifache Uebermacht theils aufgerieben,
theils gefangen; 1796 vertheidigte das Leib-Bataillon 48 Stunden den Lahn-
übergang bei Runkel als Arri^re-Garde Anfangs Juli und deckte sehr tapfer
den Rückzug des Corps des FML. Elray, war 29. September bei dem An-
griffe und der Einnahme von Neuwied, 1797 18. April im Gefechte bei
Altenkirchen und die Grenadiere 2. April bei Friesach; das reoi^aniairte
zweite und dritte Bataillon fochten 1796 bei Tombio, Codognia und beim
Adda-Uebergange bei Lodi 10. Mai. — Das zweite Bataillon 30. Mai ver>
- 173 -
theidigte bei Borghetto mehrere Stunden den Etsch-Uebergang gegen die
französische Division Gardanne, und hatte Strassenkämpfe bei Valeggio und
Caatehiuovo, — 29. Juli im Gefechte bei Rivoli erstürmten 160 Freiwillige
des Regimentes die dortigen Höhen, das dritte Bataillon focht in der Schlacht
bei Castiglione 5. August mit grossem Verluste, beide Bataillone kamen als
Besatzung nach Mantua, wo sie an der ruhmvollen Vertheidigung thätigen
Antheil hatten.
1797 und 1798 wurde bei der Besitznahme der neuerworbenen Landestheile von
Dalmatien das Regiment verwendet, — die beiden ersten Bataillone kamen
im September 1799 zur Belagerung von Ancona, wo sie nach der Capitulation
in Besatzung blieben bis Mai 1800. Das Regiment kam nun in die Riviera
di Genova, 4. Mai hatten die Grenadiere den Monte St. Giacomo bei Carcare
erstürmt, 6. Mai den Col di Tenda erobert. 14. Juni fochten sie in der
Schlacht bei Marengo. — Die beiden Feld-Bataillons bestanden 28. und 29.
Mai ein Gefecht bei Ghivasso gegen die Truppen des Generals Lannes
21. December beim Rückzuge der Armee that sich das erste Bataillon im
Gefechte bei Olivetto, — das zweite Bataillon in der Schlacht am Mincio
bei der Vertheidigung des Fluss-Ueberganges bei Pozzolo hervor.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment bei der Armee des Erzherzogs Carl in Italien, es kamen
aber nur die Grenadiere in die feindliche Action, so in der Schlacht bei
Caldiero 30. October bei Vertheidigung der Höhen von Colognola, — 2. No-
vember im Gefechte bei Vicenza, 4. November in jenem an der Brenta.
Im Feldzugo
1809 war das Regiment in der Brigade des GM. Grafen Hieronymus CoUoredo
des Vni. Armee-Corps der Armee in Italien eingetheilt und focht mit Aus-
zeichnung 16. April in der Schlacht bei Sacile, wo es sehr bedeutende Ver-
luste erlitt (6 todte, 12 verwundete Offiziere, — und bei 900 Mann todt,
verwundet oder vermisst). — 28. und 29. April war es im Treffen und den
Gefechten bei Soave und Villanuova, und der Vertheidigung des Dorfes
Costegiola, — 30. April im Gefechte bei Monteggio Minore und Monte
Bastia das dritte Bataillon, — das Regiment 8. Mai in der Schlacht an der
Piave mit grossen Verlusten. 11. Mai die Grenadiere im ArriÄre-Garde-
gefecht bei San Daniele, das Regiment 12. Mai bei Venzone, 17. Mai in
der Stellung bei Tarvis, 14. Juni mit besonderer Auszeichnung in der Schlacht
bei Raab, wo drei Compagnien sich bei Vertheidigung des Meierhofes Eiss
Megyer auszeichneten, aber das Regiment wieder einen Gesammtverlust von
nahe 800 Mann, darunter 20 Offiziere erlitt. 23. Jimi rückte das Regiment nach
Pressburg und wurde zur Vertheidigung des dortigen Brückenkopfes bestimmt.
30. Juni hatte die dritte Division ein heftiges Gefecht mit dem angreifenden
Feinde bestanden, 8. Juli bei Tagesanbruch wurde die zweite Division
heftig angegriffen, schlug aber die Franzosen mit empfindlichem Verluste
zurück; 11. Juli beim Verlassen des Brückenkopfes hatte Major Gries in den
Verschanzungen der alten Aue noch einen heftigen Kampf mit dem Feinde
— 174 —
zu bestehen, und nur dem muthvollen Ausharren dieses Stabs- Offiziers und
seiner Abtheilung gelang es, den Feind zu werfen, und über die Donau nach
Pressburg zu übersetzen. — Die Depot-Division war bei der Vertheidigung
des Gratzer Schlossberges.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment bei der Armee des FZM. Baron Hiller in Jnner-Oesterreich.
Das erste und zweite Bataillon 30. und 31. August im Gefechte bei Krain-
burg, 1. September die 11. und 12. Compagnie im Gefechte am Unter! oibl,
6. September die beiden ersten Bataillone in jenem bei Feistritz, das dritte
Bataillon 8. September bei Tersain, 25. September beim Angriffe auf die
Schanzen bei Tschemutz. Die beiden ersten Bataillone in den Gefechten bei
Weissenfeis 12. October, bei Flietsch 12. October und schon früher bei St.
Johann, welcher Ort nach einem vierstündigen Kampfe 19. September ge-
nommen wurde. Einzelne Abtheilungen, als neunte Compagnie, erste und dritte
Division, im Gefechte bei Rosciak 21. October und bei dem Ueberfalle im
■
Loch di Zerschotta 22. October das Regiment 23. October im Gefechte bei
Talmino, — im Treffen bei Villanuova 13. November, im Gefechte bei San
Giacomo 18. November. Die erste Division unter Hauptmann Deschmajer
nahm am 19. November die Casa Musello.
Im Feldzuge
1814 7. Februar im Vorpostengefechte am Mincio kämpfte das Regiment am
8. Februar in der Schlacht bei Pozzolo und Valeggio, — das Landwehr-
Bataillon war bei der Blokade von Palmanuova.
Im Feldzuge
1815 war das Regiment im Corps des FML. Baron Bianchi gegen den Exkönig
Murat von Neapel, bestand 12. April eine Recognoscirung bei Ochiobello,
focht mit besonderer Auszeichnung 3. Mai in der Schlacht bei Tolentino, wo
es en Front mit klingendem Spiele der 8000 Mann starken neapolitanischen
Reserve, in zwei Treffen formirt, entgegenrückte und sie zurückwarf. Nur
sechs Plänklerzüge machten vom Feuergewehre Gebrauch, das übrige Re-
giment bediente sich des Bajonnetes. Es kam sodann nach Süd-Frankreich
und besetzte Avignon.
1821 bis 1823 war es bei der Occupations-Armee im Neapolitanischen, 1831 an-
lässlich der dortigen Unruhen bei der Besetzung von Bologna, Ancona,
Ferrara, später Modena.
Im Feldzuge
1848 in Italien war 11. April das erste Bataillon im Gefechte bei Castelnuovo,
30. April in jenem bei Pastrengo, wo es starke Verluste erlitt; 10. Juni das
Regiment bei der Einnahme von Vicenza. — Das zweite Bataillon 21. Juli
bei der Recognoscirung gegen Castellare, zwei Compagnien erstürmten Ca-
stelleto di Cavalli 25. Juli. — Die erste Division erstürmte 3. August den
Ort Fossearmata. — Das dritte Bataillon und die dritte Landwehr-Division
kamen Anfangs August an die steierisch-ungarische Grenze, und bestanden
8. November bei Friedau ein Gefecht gegen die ungarischen Insurgenten
unter Perczel, — die siebente Division unter Hauptmann Saffran bei Lettenye.
— 175 -
Im Feldzuge
1 849 war das Regiment als Besatzung im Castell in Mailand, und kam Ende Juli
zur Belagerung von Venedig, wo es die Strecke von Fusina bis Chioggia
als Vorpostenstellung zugewiesen erhielt. — Das dritte Bataillon im Corps
des FZM. Grafen Nugent bei Essegg 13. Februar imd der Einnahme der
dortigen Festung, sodann unter Oberst Mamula bei der Cemirung von
Peterwardein und während dieser in den Gefechten bei Futak 24. Februar
und bei Kamenitz 29. März und 23. Mai — Wegen der crassirenden Cholera
kamen das dritte Bataillon und die dritte Landwehr-Division von Peter,
wardein zur Süd- Armee des Banus FZM. Baron Jellaäc und fochten 11. und
12. Juni beim Sturme auf Neusatz, 25. Juni im Gefechte bei O'Becse und
14. Juli in der Schlacht bei Hegyes. Ein 1849 errichtetes viertes Bataillon
bestand im Streif-Corps des Major von Dondorf 21. Juli ein Gefecht bei
Sarvar und kam zur Cemirung von Komom.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden focht das Regiment mit vorzüglicher Auszeichnung
in der Schlacht bei Magenta 4. Juni. Von vier Divisionen des ersten und
zweiten Bataillons wurde mit beispielloser Tollkühnheit der Eisenbahndamm
bei Magenta angegriffen, mit unwiderstehlicher Kraft erstürmt, und die ge-
wonnene Stellung durch lange Zeit gegen die heftigsten Angriffe eines weit
überlegenen Feindes behauptet. — Im Laufe des Gefechtes ergi-iff der
heldenmüthige Oberst Herzog Wilhelm von Württemberg die Fahne des
ersten Bataillons aus der Hand ihres schwer getroffenen Führers und sprengte
seinem Regimente voran — Fahne und Oberst schwebten im Handgemenge
in höchster Gefahr, wurden aber von den herbeieilenden Ihren mit Kolben-
schlftgen und Bajonnet- Angriff gerettet. — Gleichzeitig wetteiferte das dritte
Bataillon mit diesen Abtheilungen im Kampfe bei Ponte di Magenta an
Tapferkeit, und besonders die siebente Division hatte sich hervorgethan,
aber alle' ihre Offiziere verloren. — Das Regiment hatte in Allem an 400
Mann verloren. Mit gleichem Ruhme focht das Regiment 24. Juni in der
Schlacht bei Solferino, wo Hauptmann Sabatowicz mit der sechsten Division
zwei verlorne Geschütze wieder eroberte, und die erste und achte Division
«)wie das Grenadier-Bataillon im Kampfe um die Häusergruppe von Casa-
nuova sich mit Ruhm bedeckten ; auch hier hatte das Regiment über 500 Mann
an Todten, Verwundeten und Vermissten verloren, unter all diesen 29 Offiziere.
Im Feldzuge
1864 gegen die Dänen in Schleswig-Holstein that sich im Treffen bei Oeversee
6. Februar das Regiment hervor, und warf den linken Fltlgel des Feindes
zurück, auch hier betrug der Gesammtverlust desselben gegen 400 Mann,
darunter 4 todte und 16 verwundete Offiziere. Das Regiment machte die
weitere Vorrückung gegen Jütland mit, und war bei der Cemirung der
Festung Friedericia.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im zweiten Armee-Corps der Nord- Armee,
— 176 -
am 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz, wo es den Ort Loehenitz rer-
theidigte, und focht 22. Juli im Treffen bei Blumenau mit altbewährter
Tapferkeit gegen eine fünffache Uebermacht.
Im bosnischen Occupationsfeldzuge
1878 focht das Reserve-Regiment mit grosser Tapferkeit 4. und 6. August bei
Kosna und Maglaj; — 16. bis 21. August in den' Kämpfen bei Stolac, und
Id. August bei Pasischau.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwflrdigkeiten.
1701 Grenadier-Hauptmann Gerardin zeichnete sich im Feldzuge als geschickter
Streif-Corps-Führer aus, zerstörte dem Feinde mehrere Proviant-Wägen, und
erbeutete 150 Stück Vieh bei Pizzighetone 16. December.
1737 Hauptmann Mayern und Volontair Buttler zeichneten sich Ei-sterer bei Nissa,
Letzterer nach der Schlacht bei Krotzka 1739 durch Ueberbringung wichtiger
Nachrichten unter schwierigen Umständen sehr vortheilhaft aus.
1761 Bei der Eroberung von Schweidnitz hatte sich Major Josef Baron Mittrowsky
ausgezeichnet, beim Sturme auf das Jauernicker Fort.
1762 In der Belagerung von Schweidnitz thaten sich bei den Ausfallsgefechten vom
4. August Major Lochgau und in jenem vom 18. August Lieutenant Vallee
sehr hervor; dieser blieb todt.
1788 Bei Vertheidigung des Blockhauses von Lasmare zeichneten sich Oberlieutenant
Safran und Fähnrich Collin sehr aus, und wurden vom Kaiser Josef H. beide
sogleich in die nächsthöheren Chargen befördert.
1790 Regiments-Commandant Oberst Graf Carl Auersperg wurde mit der Nachricht
der Uebergabe Neu-Orsowa's nach Wien abgeschickt, für seine umsichtige
Leitung und persönliche Tapferkeit während der Blokade im April ausser
Capitel MTO.-R. — jeder bei derselben anwesende Offizier erhielt eine
monatliche Gratisgage und jeder Mann einen Dukaten als Geschenk. Ueber-
diess wurde dem ganzen Eegimente die Allerhöchste Zufriedenheit Sr. Majestät
bekannt gegeben, Major Clauwetz und Hauptmann Culoz für besondere Aus-
zeichnung in die nächsthöheren Chargen aussertourlich befördert. Die Mann-
schaft erhielt 2 goldene und 4 silberne, erst kürzlich gestiftete Tapferkeits-
Medaillen.
1793 Bei Eroberung von Wanzenau hatten sich Grenadier-Bataillons-Commandant
Oberstlieutenant Otto von Zschock und Grenadier-Oberlieutenant Spiller sehr
ausgezeichnet.
1794 Major Chevalier Cruise that sich bei Eroberung der Zahlbacher Schanzen
hervor. 1. December
1795 Fähnrich Chevalier Cruise zeichnete sich bei Mainz aus.
1799 Major Chevalier Cruise bei der Belagerung von Ancona angerühmt.
1809 Im Gefechte bei Monte Bastia 30. April zeichnete sich Oberlieutenant Wanka
sehr aus, indem er 7 französische Offiziere und 81 Mann gefangen nahm.
— 177 —
1809 die 13. und 14. Compagnie hatte unter dem tapfern Hauptmann Ende am
Abende des 30. April das Castell Ilassi gestürmt, musste aber der Ueber-
macht zuletzt weichen, von der französischen Brigade Bonfanti heftig verfolgt.
Bei Raab erhielt ein Corporal die goldene, ein Feldwebel die silberne Medaille.
1809 16. Juni wurde aus dem nach den grossen Verlusten übriggebliebenen Reste
des Regimentes ein Bataillon formirt und zwar aus jedem Bataillon eine
Division; der ganze Stand betrug 1 Oberst, 2 Stabs-, 30 Oberoffiziere und
803 Mann inclusive der Chargen.
1809 im Juli bei Vertheidigung des Brückenkopfes bei Pressburg thaten sich Major
Franz Qxies und Hauptmann Ende sehr hervor — Erstererwurde 1810 MTO.-R.
1813 Oberlieutenant Haymann machte im Gefechte bei Krainburg bei Verfolgung
der feindlichen Nachhut 31. August 4 Offiziere und 120 Mann mit der halben
vierten Compagnie gefangen.
1813 6. September bei Feistritz wurden Major Franz öries, Oberlieutenant Carl
von Culoz und noch 6 Offiziere sehr belobt.
Hauptmann Kopfinger hatte mit vieler Umsicht vom 8. bis 24. October eine
Streiftmg unternommen.
1813 18. und 19. November im Gefechte bei San Giacomo und Casa Musello
wurden in der Relation : Oberst Baron Johann Paumgarten, Oberstlieutenant
Josef Baron Rechbach und Capitänlieutenant Deschmayer sehr angerühmt.
1813 und 1814 in den Feldzügen hatte die Mannschaft 3 goldene und 8 silberne
Medaillen erworben.
1815 3. Mai für Auszeichnung in der Schlacht bei Tolentino:
OLO.-R. Regiments-Conunandant Oberst Johann Baron Paumgarten. Der Corps-
Commandant FML. Baron Bianchi erwähnt in seiner Schlacht-Relation das
Regiment mit den Worten: „Es hat sich mit Ruhm bedeckt."
Die Mannschaft erhielt 1 goldene und 2 silberne Medaillen.
1848 Für Pastrengo wurde Major Graf Georg Festetics, 3 Offiziere und ein Feld-
webel mit Inhabers-Befehl sehr belobt. 1 Feldwebel erhielt die goldene,
6 Mann die grosse imd 5 Mann die kleine silberne Medaille.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen in Italien und Ungarn:
OEKO.-R. 3. die Hauptleute Josef Saflfran, Eduard Gasteiger Edler von Ra-
benstein und Kobach, Anton Leiner und Anton Eletzl von Mannen.
MVE. Hauptmann Leitl, die Oberlieutenants Buch und Oehl.
1849 Ausser der bereits angegebenen, bei Pastrengo decorirten Mannschaft er-
hielten noch in diesen beiden Feldzügen: ein Feldwebel die goldene, 11
Mann die grosse und 8 Mann die kleine silberne Medaille. — Für Aus-
zeichnung bei der Erstürmung von Neusatz 11. imd 12. Juni wurden 4 Feld-
webel zu Offizieren befördert.
1859 4. Juni für Auszeichnung in der Schlacht von Magenta:
OEKO.-R. 2. Regiments-Commandant Herzog Wilhelm von Württemberg,
Oberst. OEKO.-R. 3. Major Markus Gasteiger Edler von Rabenstein, Hauptmann
Ludwig von Pinter. MVK. die Majore Carl Walter, Norbert Freiherr von
— 178 —
Haugwitz und Avelin von Mroczkowski, die Hauptleute Huff, Entner, Edler
von Sabatowicz, Tomic, Heydt, Stöcklegger, die Oberlieutenants: Hoffmann,
Soukup, Rumpold, Ritter von Haydegg, Trescher und Andreoli; — die
Lieutenants: Albert Graf Stemberg, von Markmann-Lichtabell, Diemer, von
Vattemaux und Tuskau und 10 Ofifiziere die Allerhöchste Belobung. Der
im Generalstabs-Dienste dem flinften Armee-Corps zugetheilte Oberlieutenant
Ludwig von Castella erhielt für seine thätige Verwendung im Treffen bei
Montebello 20. Mai MVK.
1859 24. Juni für Auszeichnung bei Solferino : OEKO.-R. 3. Major Norbert Frei-
herr von Haugwitz, die Hauptleute Josel Edler von Sabatowicz und Josef
Brunna, die Oberlieutenants Carl Trescher und Wilhelm Racher. MVBL
Hauptmann Fux, die Lieutenants Baron Schluga, von Haidegg und David
und 12 Offiziere die All erhöchste Belobung.
1860 Mit Allerhöchstem Armeebefehl dto. Wien 21. Mai, dmxsh das Nachtrags.
Capitel zuerkannt, wurde Regiments-Commandant Oberst Wilhelm Herzog
von Württemberg MTO.-R. — Die Mannschaft hatte für Magenta und Solferino
6 goldene, 47 grosse und 77 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen, sowie 93
Belobungen erhalten. — Nachträglich das MVE. Hauptmann Richard Schluet
Edler von Schluetenberg, die Oberlieutenants Klobus, von Zimanyi, Greiner,
Acham, Pfleger.
1864 für Auszeichnung im Feldzuge in Schleswig-Holstein (Oeversee):
OLO.-C. der mittlerweile zum GM. avancirte Oberst Herzog Wilhelm von
Württemberg. MVK. Major Dominik Eder, die Oberlieutenants Guggenberger
und Bancalari, Lieutenant Niklas. ÖLO.-R. Oberstlieutenant Norbert Frei-
herr von Haugwitz. OEKO.-R. 3. Oberst Regiments-Commandant Johann
lUeschütz, Major Ernst Entner, die Hauptleute Richard Schluet Edler von
Schluetenberg, Ludwig von Castella, die Oberlieutenants Gustav von Haidegg
und Regiments- Adjutant Josef Guggenberger. MVK. die Hauptleute Schlitter
V. Niedemberg, Hochhauser, die Oberlieutenants Liebe Edler von ELautzer,
Albert Graf St. Julien- Waldsee, die Lieutenants Höpler, Baumann, Schwarz,
Ivanossic, v. Küstenfeld und Hauptmann Gottfried.
1866 3. Juli bei Königgrätz Lieutenant Michael Tichy OEKO.-R. 3.*fiir Rettung
einer Fahne. Seit
1868 hat es seine gegenwärtige Adjustirung, — bis dahin weisse Röcke ge-
tragen, die kaisergelben Aufschläge und gelben Knöpfe datiren von 1767.
1878 OEKO.-R. 2. Oberst Brigadier Eugen Edler von Klimburg. OEKO.-R. 3. Die
Hauptleute Josef von Almstein, Ernst Schüssler und der vor dem Feinde ge-
bliebene Oberlieutenant Victor Wagner. MVK. die Hauptleute Albert Bom-
müller, Victor Edler von Axter, Otto Reising v. Reisinger, Alois Czemokorsky,
Heinrich Juris, die Oberlieutenants Vincenz Graf Baillet Latour, Emil
Ivanossich v. Küstenfeld, Moriz Gherardini, Heinrich Fischer, beide in der
Reserve und Alois Hilmer. Lieutenant Franz Weinberger f vor dem Feinde.
Die Allerhöchste Belobung: Major Emil König Friedrich Vorhauser, die
Hauptleute Constantin Rauschke, Carl Homung, Emanuel Edler von Kille,
— 179 -
Jiistus Knorz, die Oberlieutenants Albert Schüssler (dem Generalstabe zu-
getheilt), Arwed von Kaltenbom, Heinrich Voglsanger, Lieutenant Rudolf
Hayd von und zu Haydegg. Die brave Mannschaft erhielt zahlreiche
grosse und kleine silberne Tapferkeits - Medaillen, und mehrere Belobungen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1739 Regiments-Commandant Oberst Ludwig Prinz Waldeck f in der Schlacht
bei Krotzka. 23. Juli
1737 Regiments-Commandant Oberst Ferdinand Schukelsky an seiner schweren
Verwundung in der Schlacht bei Prag f 6. Mai
1795 Regiments-Commandant Oberst Johann Woller von WoUersthal an einer bei
Kaiserslautem erlittenen schweren Verwundung f einige Monate später.
1859 4« Juni Oberstlieutenant Alois Hoffer f in der Schlacht bei Magenta.
1864 Major Ernst Entner an den Folgen seiner bei Oeversee erlittenen Verwundung
zu Schleswig f 25. März.
1864 Oberst Johann Illeschütz an den Folgen seiner schweren Verwundung
im Treffen bei Oeversee f zu Berlin 13. Juni.
12*
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 28.
(1849).
FZM. RITTER LUDWIG VON BENEDEK.
Dunkelblaue Waffenröcke^ grasgrüne Egalisirungy weisse Knopfe,
Ergänzungsbezirksstation: Praq.
Inhaber.
1698 errichtet von
FZM. später FM. Franz Seba-
stian Graf Thürhbim f 1726.
1713 FML. Friedrich Ludwig von der
Lanken f in der Schlacht bei
Peterwardein 1716.
1716 FM. Leopold Philipp Herzog von
Arembero f 1754.
1754 GM. Leopold Baron Scherzer
t 1754.
1754 FM. Friedrich Graf WiED-RuNKEiL
MTO.-GK. t 1779.
1779
1799
1815
1832
1849
FZG. Wilhelm Graf Wartenslebex
MTO.-C. t zu Wien 21. April 1798.
FML. Michael Freiherr von Fröh-
lich t 1814.
FML. Johann Freiherr von
Kutscher A, Generaladjutant Sr.M.
des Kaisers f 1832.
FZM. Theodor Graf Bauxet de
Latour MTO.-R., Kriegsminister,
ermordet 6. October ip der Re-
volution zu Wien 1848.
FZM. Ludwig Ritter von Benedek
MTO.-C.
Feldzüge und wichtigere EriegB-Ereignisse.
Im spanischen Erbfolgekriege diente das Regiment in Ungarn gegen die
Rakoczy'schen Insurgenten.
1705 focht ein Bataillon in der Schlacht bei Schibo, später stand dasselbe mehrere
Jahre als Besatzung in Ober-Ungarn, kam dann ins Breisgau, wo es 1713
an der tapfem Vertheidigung von Freiburg ehrenvollen Antheil nahm, ins-
besondere bei den Ausfallsgefechten 21. September, 7. October und 6.
November.
Im Türkenkriege focht es
1716 5. August in der Schlacht bei Peterwardein, sodann bei der Belagerung von
Temesvar, und 1. October beim Sturme auf die grosse Palanka^ 1717 war
-- 181 —
es bei der Belagerung und in der Schlacht bei Belgrad. Später kam es in
die Niederlande, wo es viele Jahre verblieb.
Im österreichischen Erbfolgekriege focht das Regiment im Corps seines In-
habers, des FM. Herzogs von Aremberg
1743 27. März in der Schlacht bei Dettingen, 1745 war es in der Armee des FM.
Grafen Traun im Feldzuge am Main, 1746 im April überfielen die beiden
Grenadier-Compagnien den Ort Vilvorden und machten Gefangene und Beute.
Das Regiment focht 11. October in der Schlacht bei Rocoux, 1747 2. Juli
in jener bei Lawfeld, und war 1748 bei der Belagerung von Mastricht.
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
1757 6. Mai in der Schlacht bei Prag; und 18. Juni in jener bei Kolin, die
Grenadiere 7. März im Treffen am Moysberge, wo Hauptmann Pizza mit
seiner Compagnie eine starkbesetzte feindliche Schanze erstürmte, und
zweimal verwundet wurde. 22. November focht das Regiment in der Schlacht
Breslau und kam dahin als Besatzung, wo es aber in Folge der dortigen
Capitulation 19. December in Kriegsgefangenshaft gerieth. 1758 war ein
Bataillon bei der Belagerung von Neisse, das bereits ranzionirte Regiment in
der Schlacht bei Hochkirch 14. October. — 1759 im Trefien bei Maxen,
21. November erstürmte der tapfere Oberst Baron Gemmingen mit dem Re-
gimente mehrere vortheilhafte, aber stark besetzte Anhöhen und trug viel zu
dem glänzenden Erfolge bei. 1760 3. November in der Schlacht bei Torgau
litt das Regiment viel durch die Attake der preussischen Cürassiere, es hatte
todt, verwundet oder gefangen 24 Offiziere. 1761 war das Regiment in
Sachsen, 1762 22. September beim Angriffe der feindlichen Verschanzungen
bei Pretschendorf. Major Pizza schlug mit seinem Bataillon den Feind aus
einigen Schanzen zurück, und nach einem längeren und heftigen Kampfe
mit den verstärkt z^pückkehrenden Preussen bewog er diese, obzwar ver-
wundet, durch seine heldenmüthige Ausdauer zum endlichen Rückzuge über
die Weistritz. — 29. September erstürmte 'Hauptmann Fassignies im Ange-
sichte des Feindes bei Frauenstein, durch die 4 Schuh tiefe Weistritz watend
eine Verschanzung und errang wesentliche Vortheile; 15. October war das
Regiment im Treffen bei Freiberg.
Im baierischen Erbfolgekriege war das
1787 bei der Haupt- Armee in Böhmen, — 1779 18. Jänner ein Bataillon bei
Eroberung des Blockhauses von Habeischwert zur Beobachtung des feind-
lichen Succurses aus Glatz aufgestellt.
Im Türkenkriege war
1788 ein Bataillon als Besatzung in Temesvar, 1789 bei der Belagerung und Ero-
berung von Belgrad.
Im Eoiege gegen die französische Republik
1793 war das Regiment 5. März bei der Verfolgung der Franzosen durch Mastricht,
18. März in der Schlacht bei Nerwinden, 19. März im Gefechte bei Tirle-
mont, 24. März in der Schlacht bei Löwen, später bei der Belagerung von
Valeociennes, wo beim Sturm 25. Juli Hauptmann Thierry mit 100 Frei-
— 182 -
willigen bei dem Angriflfe auf das kleine Hornwerk zuerst das Ravelin erstieg
und sich desselben nebst der davor gelegenen Lünetten bemächtigte. 9 Kano-
nen wurden erobert und vernagelt, und die Flescbe bis zur Uebergabe der
Festung behauptet. Das Regiment war ferner bei der Belagerung von
Le Quesnoy und jener von Maubeuge. 1794 17. April im Qefechte bei
Cateau, und mehreren Ausfallsgefechten der Besatzung von Maubeuge,
so bei Douziers 29. Mai. Das 3. Bataillon, welches 3L März bis 23. Juli
1793 bei der Belagerung von Mainz, blieb bei der Armee in Deutschland.
1795 war das Regiment bei der Belagerung von Mannheim, ein Bataillon
im Gefechte bei Frankenthal 12. November. — 1796 17. November nahmen
2 Bataillone die Stadt Kempten mit Sturm, und thaten sich im Treffen bei
Issny 20. September hervor; 18. October unterstützte ein Bataillon die Condö-
sehen Emigranten beim Sturme auf die Posten St. Mergen und St. Peter
im Schwarzwalde; — in der Schlacht bei Schliengen erstürmte das Regiment
24. October eine stark besetzte, hartnäckig vertheidigte Anhöhe vor dieser
Stadt; 2 Bataillone waren bei der Belagerung von Kehl, kamen 1797 nach
Mainz und im März wurden sie nach Italien beordert.
Im Feldzuge
1799 in Italien war das Regiment 26. März im Treffen bei Legnago. Major
Reinwald führte das 1. Bataillon an der Spitze der 1. Colonne im Sturm-
schritt gegen den Feind, wurde Anfangs von der Uebermacht geworfen, jedoch
schnell wieder gesammelt, unternahm der Major einen neuen Angriff, zwang
den Feind zum Rückzuge und eroberte einige Kanonen ; — 5. April war das
Regiment im Treffen bei Magnano, im Treffen am Tidone-Bache ; 17. Juni
unternahmen 10 Compagnien mit russischen Truppen unter General Qortscha-
kow einen glänzenden Bajonnet- Angriff in die rechte feindliche Flanke. Oberst-
lieutenant Reinwald vertheidigte während dieses «Treffens mit 3 Compagnien
als Besatzung tapfer die Citadelle von Piacenza. Das Regiment war femer
bei der Belagerung der Citadelle von Alessandria und einige Compagnien im
November im Gefechte auf dem Gebirge bei Novi.
Im Feldzuge
1800 war das Regiment bei der Blokade von Genua, 14. Juni in der Schlacht
bei Marengo, 25. und 26. December in der Schlacht am Mincio und bei Valeggio ;
— 1801 5. Jänner im Gefechte bei Montebello — 7. Jänner bei Montechio
Maggiore.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment bei der Hauptarmee in Deutschland nächst Ulm, und ge-
rieth in Folge der dortigen Capitulation vom 17* October zum grOssten Theile
in Kriegsgefangenschaft.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im 11. Armee-Corps eingetheilt, im April in Baiem, —
imd focht 21. und 22. Mai in der Schlacht bei Aspern mit hervorragender Tapfer-
keit, besonders am 2. Schlachttage bei dem grossen Angriffe der schweren
französischen Reitermassen. In 3 Bataillons-Massen formirt, erwartete der
— 183 -
heldenmüthige Oberst Baron Mecserj den imponirenden Angriff der franzö-
sischen Cürassiere, die er auf 40 Schritte anrücken Hess, doch bei der ersten
Bewegung der femdlichen Reiter, welche, durch die ruhige Haltung der Ba-
taillons-Massen in der Meinung, das brave Regiment wolle sich ergeben,
anhielten, commandirte Oberst Mecsery das verhängnissvoUe Feuer, und Salven
auf Salven schmetterten ganze Abtheilungen sammt deren Commandanten
General d'Espagne nieder, — der Rest wandte sich zur Flucht. — Mit
gleicher Auszeichnung focht das Regiment 5« und 6. Juli bei Wagram, 10.
und 11. Juli bei Znaim.
Im Feldzuge
1813 im m. Armee-Corps FZM. Graf Gyulai eingetheilt, war das Regiment 26.
und 27. August in der Schlacht bei Dresden, — 16. October in dem Gefechte
bei Klein-Zschocher, bei der Vorrückung von Makranstadt gegen Lindenau,
und in der dreitägigen Schlacht bei Leipzig 17. bis 19. October, im Gefechte
bei Kosen 21. October und im Treffen bei Hochheim 9. November.
Im Feldzuge
1814 1. Februar war es in der Schlacht bei Brienne, die 10. upd 11. Compagnie
zeichneten sich bei der Erstürmung der steinernen stark verbarrikadirten
Aube-Brücke bei Dienville aus, das 1. Bataillon hatte die Hauptgasse von
La Rothiire erstürmt. 23. Februar war das Regiment im Treffen bei La Ferti,
21. März in der Schlacht von Arcis-sur-Aube und 30. März in jener vor Paris.
Einige Abtheilungen waren bei einem bei der Einschliessung von Hüningen im
März verwendeten zusammengesetzten Bataillon. 1815 war das Regiment in
Südfrankreich, längere Zeit als Besatzung in Lyon, später im Armeelager
zu Dijon.
Im Feldzuge
1848 in Italien waren das 1. und 3. Feld- und 1. Landwehr-Bataillon bei der
Armee in Italien und fochten mit vorzüglicher Auszeichnimg 10. Juni in der
Schlacht bei Vicenza, und bei der Erstürmung des Monte Berico und Madonna
del Monte, 23. Juli in den Gefechten bei Sona, Sommacampagna und St. Giustina
25. Juli in der Schlacht bei Custozza, wo sich besonders das 3. Bataillon
hervorthat. — Die Grenadier-Division hatte in diesem Jahre sich bei Unter-
drückung des Juni- Aufstandes zu Prag verdient gemacht und waren mit dem
2. Bataillon in der Armee des FM. Fürsten Windisch-Grätz bei der Belage-
rung und Einnahme von Wien, wo dieses letztere bei dem Angriffe vor der
Hundfithurmer Linie thätig mitwirkte, 28. bis 31. October.
Im Feldzuge
1849 waren das erste und dritte Feld- imd erste Landwehr-Bataillon bei der Vor-
rückung gegen Piemont im I. Armee-Corps G. d. C. Graf Wratislaw und be-
standen 21. März heftige Gefechte bei Borgo San Siro und Sforcesca gegen
eine weit überlegene Abtheilung des piemontesischen General Cialdini.
Im Winterfeldzuge
1849 in Ungarn focht das zweite Bataillon 26. und 27. Februar mit grosser Aus-
zeichnung in der Schlacht von Kapolna und im Treffen bei Verpeleth, wo
— 184 —
es einen glänzenden Sturm auf die vor jenem Orte liegenden^ stark besetzten
Höhen unternahm, und starke Verluste erlitt.
Im Sommerfeldzuge
1849 in Ungarn focht das im I. Armee-Corps FML. Graf Schlik eingetheilte zweite
Bataillon 28. Juni im Treffen bei Raab, 2. und 11. Juli in den beiden
Schlachten bei Komom, wo es sich beim Sturme auf den Acser-Wald, nament-
lich die neunte und zehnte Compagnie sehr hervorthat, — so es den weiteren
siegreichen Vormarsch des I. Corps bis Arad mitmachte. 1851 bis 1861 war
das Regiment als Besatzung in der deutschen Bundesfestung Rastatt.
Im Feldzuge
1866 in Italien, im V. Armee-Corps der Süd-Armee des FM. Erzherzog Albrecht
eingetheilt, hatte das Regiment ruhmvollen Antheil an der Siegesschlacht bei
Custozza 25. Juni.
Tapferkeits-AuBzeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1705 Oberst Taldo zeichnete sich durch tapfere und umsichtige Führung des
Bataillons in der Schlacht bei Schibo sehr aus.
1713 In der Vertheidigung von Freiburg thaten sich bei den Ausfallsgefechten die
beiden Hauptleute Eisler und Ziegenstadt hervor und wurden im Berichte des
Festungs-Commandanten FZM. Qraf Harsch sehr angerühmt,
1716 1. October beim Sturme auf die Palanka von Temesvar hatte Oberstlieutenant
Schmiedinger mit grosser Bravour drei Grenadier-Compagnien angeführt,
blieb aber dabei todt am Platze, und wurde in der Relation sehr belobt.
1 757 Bei Kolin 18. Juni zeichnete sich Oberstlieutenant Sigmund Baron Gemmingen aus.
1757 Im Treffen am Moysberge Hauptmann Pizza 7. September sich hervorgethan.
1758 wurde der Regiments-Inhaber Graf Wied-Runkel MTO.-R.
1759 Oberst Sigmund Baron Gemmingen wurde für umsichtige Führung des Re-
gimentes und persönliche Bravour im Treffen bei Maxen 21. November in
der Promotion 23. Jänner 1760 MTO.-R.
1761 wurde der Regimentsinhaber Graf Wied-Runkel MTO.-GK.
1763 Major Peter von Pizza und Hauptmann Emanuel de Fassignies wurden fiir
ihre Auszeichnungen bei Pretschendorf und Frauenstein, beide in der Promo-
tion 21. November MTO.-R.
1790 wurde der Regiments-Inhaber FML. Graf Wartensleben MTO.-C.
1793 Für Auszeichnung beim Sturme auf Valenciennes 25. Juli wurde Hauptmann
Ludwig Ritter von Thierry MTO.-R. Nebst ihm wurden noch als ausge-
zeichnet belobt Oberlieutenant Mang, Lieutenant Baron Lützow, Fähnrich
Ehrlich und 15 Mann erhielten die silberne Tapferkeits-Madaille.
1796 Im Gefecht bei Frankenthal zeichnete sich Major Baron Lützow 12. November
aus, 3 Unteroffiziere erhielten silberne Medaillen.
1796 Im Treffen bei Issny 20. September belobt die Relation das ausgezeichnete
Verhalten des Oberst Regiments-Commandanten Franz Edlen v. Hartensteini
— 185 -
Major de Baut, der Oberlieutenants Baron Lützow und Ackelhauser und des
Lieutenants Pfingsthom.
Im Feldzuge
1796 hatten 1 Feldwebel die goldene, 8 Corporale und 1 Gemeiner die silberne
Tapferkeits-Medaille erhalten.
1799 Major Adrian Josef Reinwald von Waldegg wurde flir sein ausgezeichnetes
Verhalten bei Legnago 26. März und 'seine tapfere Vertheidigung der Cita-
delle von Piacenza in eben diesem Feldzuge MTO.-R.
1799 Bei Belagerung der Citadelle von Alessandria zeichnete sich Lieutenant de Vicq
7. und 8. Juli bei den Ausfällen der feindlichen Besatzung sehr vortheilhaft aus.
1800 Während der Blokade von Genua zeichnete sich Feldwebel Schermeng durch
einen mit 30 Freiwilligen im Rücken einer französischen Colonne, welche
eine den Monte Ratti besetzt haltende Division des Regiments hart bedrängte
unternommenen erfolgreichen Angriff aus, und erhielt die goldene Medaille.
1802 wurde Hauptmann Franz Banizza für frühere Auszeichnung (im Gradiskaner
Regimente bei Hohenlinden) MTO.-R.
Im Feldzuge
1805 wurde der dem Generalstabe zugetheilte Oberlieutenant Schels filr seine
thätige Verwendung belobt.
1805 Lieutenant Leopold Potior, Adjutant des GM. Grafen Odonell, that sich im
Treffen bei Günzburg 9. October hervor, da er mit 120 gesammelten Leuten
des Infanterie-Regimentes Spork Nr. 25 die zahlreichen feindlichen Plänkler
aus den von ihnen besetzten Gartenhäusern vertrieb.
1809 FML. Prinz HohenzoUern nennt in seinem Berichte unter den Ausgezeich-
neten von Aspem folgende Offiziere des Regimentes : den Obersten Mecseiy,
Hauptmann Hettinger, Oberlieutenant Lopez und Fähnrich Biennfleck.
Corporal Georg Kohout trat bei Aspern aus der Masse heraus, und stach
einen zur Ergebung auffordernden französischen Offizier vom Pferde und
erhielt die silberne Medaille.
1809 Oberst Carl Baron Mecsery wurde mit Allerhöchstem Handbillet 14. Septem-
ber MTO..R.
Hauptmann Carl Berger, Commandant der Masse des zweiten Bataillons, wegen
Auszeichnimg sogleich zum Major befördert.
1814 Oberlieutenant Johann Hahne zeichnete sich bei der Blokade von Hüningen
durch den Angriff auf eine Schanze aus, deren Besatzung er vertrieb und
wurde vom Cernirungs-Commandanten FML. Dedovich besonders belobt.
1848 In der Schlacht bei Vicenza 10. Juni hatten sich besonders hervorgethan :
Oberst von Hahne, Major Landgraf Franz Fürstenberg, die Hauptleute Krebs ;
von Braun, Kirchner, Graf Rohde, die Oberlieutenants Baron Reisinger, von
Schwarzer, Böh und Barbier, die Lieutenants Goffin uud Graf Pozza. —
8 Mann erhielten die kleine silberne Medaille.
Für Auszeichnung in den Feldzügen
1848 und 1849 in Italien und Ungarn ÖLO.-R Regiments-Commandant Oberst
— 186 —
Johann Hahne von Waffentreu, Oberstlieutenant Franz Landgraf Fürstenberg.
OEKO.-R. 3. Major Alois Graf Künigl, Oberlieutenant Edmund Schwarzer
Edler von Heldenstamm.
MVE. Major Alois Graf Künigl, Hauptleute Fialka, von Braun, Graf Rohde,
Krebs, Baron Carl Reisinger, Vetter, Böh, die Oberlieutenants Goffin- Edler
von Gotthardsburg, Heinrich Edler von Habermann, Wunschheim Ritter von
Lilienthal, Podhradetzky, Fiala und Lieutenant Radvicsich.
Für Auszeichnung im Feldzuge
1866 in Italien OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Friedrich Ritter von Bouvard, Major
Franz Goffin Edler von Gotthardsburg und Hauptmann Raimund Dietl.
MVK. die Majore Hermann Scholze und Leopold Freiherr Meyem-Hohen-
berg, die Hauptleute Kolb von Frankenfeld, Swoboda, Schitka, Malet, Hess
Lorenz, die Oberlieutenants Dorotka Edler von Ehrenwall, Heinrich, die
Lieutenants Weber, Rakowsky, Ahsbahs, Betalli, und zuerkannt den vor
dem Feinde bei Custozza gebliebenen Hauptmann Zivsa und Lieutenant
Emminger.
Das Regiment focht seit seinem Bestände in 43 Schlachten, 30 Belagerun-
gen, 197 Gefechten und Unternehmungen jeder Art An Auszeichnungen
erhielt es: 6 Maria-Theresien-Ritterkreuze (mit Ausschluss der Regiments-Inha-
ber), 2 Ritterkreuze des Leopold-Ordens, 5 Eiserne Kron-Orden HL Classe,
29 Militär- VerdienBtkreuze, 7 goldene, 88 grosse und 91 kleine silberne Me-
daillen. 12mal wurde es von S. M. dem Kaiser oder einem commandirendeo
General belobt. Seit
1868 hat dasselbe die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen Waffen-
röcke.
Für Auszeichnung im Bosnischen Occupations-Feldzuge.
1878 MVK. der dem Generalstabe zugetheilte Oberlieutenant Johann Gvitkovi^.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Staats-Offiziere.
1716 Major Schindl f bei der Belagerung von Temesvar 16. September.
1716 Oberstlieutenant Schmiedinger beim Hauptsturm auf die Palanka von Temes-
var t 1. October.
1698 bis 1866 vor dem Feinde seit dem Bestände des Regimentes auf dem Felde
der Ehre geblieben: ein Regiments-Inhaber, 2 Stabsoffiziere, 9 Hauptlente,
12 Oberlieutenants, 18 Lieutenants und 6 Fähnriche, im Ganzen 49 Offiziere,
Ungarisches
INFANTERIE -REGIMENT N« 29.
(1876.)
FML ANTON FREIHERR VON SCUDIER.
Dunkelblaue Waffenröcke, lichtblaue Egälisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirkastation : Beczkerbk.
Inhaber:
1704 errichtet aas flinf Compagnien
Hasslinger Nr. 11 und Wirich-
Daun (reducirt).
1704 GM. Johann Adam Gh-af De-
Wbnd resignirte 1709.
1709 FM. Ferdinand Albert Herzog
von Braunschweio-WolpenbOttel-
Bevsbn t 1735.
1736 Herzog Carl Bbaunschweio-Wol-
fenbOttel, gm., verliess 1760
gänzlich den österreichischen
Dienst.
1760 FM. Ernst Gedeon Freiherr von
LorooN MTO.-GK. f zu Neu-
titschein in Mähren 14. Juli 1790.
1791 FZM. OUvier Remigius Graf
Waixis t i^ Folge seiner Wunden
19. Juli 1799.
1799
1803
1818
1840
1841
1844
1847
1857
1876
bis 1803 unbesetzt.
FZM. Carl von LindbnauMTO.-R.
t 14. Februar 1817.
Wilhelm Herzog von Nassau f
20. August 1839.
FML. Josef von Fölseis MTO.-R.
t 3. Jänner 1841 (war seit 1818
zweiter Inhaber),
FML. Anton Hartmann von Har-
TENTHAL f 1844.
FML. Carl von Schmblino f 1847.
FZM. Carl Ritter von Schönhals
MTO.-R. t zu Qratz 16. Februar
1857.
FZM. Carl Graf Thün-Hohenstein
t zu Triest 1876.
FZM. Anton Freiherr von Soudier,
Feldzttge und wichtigere EriegS'
Im spanischen Erbfolgekriege machte das Regiment die Feldzüge in Baiem,
am Rhein und gegen die Rakoczy 'sehen Malcontenten in Ungarn mit, 1712
im Juli hat es in einem Retranchement die Brücke bei Denain gedeckt, und
war 1713 in der Belagerung von Freiburg.
— 188 —
Im Türkenkriege war es
1716 in der Schlacht bei Peter wardein, bei der Belagerang von Temesvar und
dem Sturm auf dessen Palanka, 1717 in der Belagerung und der Schlacht
bei Belgrad.
Im späteren Türkenkriege
1737 im Scharmützel bei Jaskovacs in Bosnien 19. Juli, — im Treffen bei Ban-
jaluka deckte es mit Tapferkeit den Rückzug der Armee, sowie auch im
November bei den Posten Sip, 1738 ein Bataillon Jm Treffen bei Komia,
1739 das Regiment im Treffen bei Panczowa.
Im österreichischen Erbfolgekriege war es
1742 bei der Belagerung von Prag, 1743 in Baiem, 1745 bei der Armee des FM.
Grafen Traun im Feldzuge am Main, von wo es nach Italien kam.
Im siebenjährigen Kriege
1756 1. October war das Regiment in der Schlacht bei Lobositz, 1757 6. Mai in
jener bei Prag, 22. November bei Breslau beim Angriffe auf die Redouten
von Schmiedefeld, 5. December bei Leuthen, wo es grosse Verluste hatte,
1758 ein Bataillon bei der Belagerung von Neisse, Major Caldwell zerstreute
bei Amsdorf eine preussische Besatzung, und nahm 8. Juni bei Deutsch-
Lodenitz einige hundert Feinde gefangen. 30. Juni bei der Unternehmung
auf den feindlichen Transport bei Domstadtl führte Major Caldwell die
Grenadiere gegen eine Anhöhe, von welcher die Preussen mit ihrem Geschütz
den kaiserlichen Truppen Schaden zuftlgten, nahm dieselbe mit dem Bajonnete
und eroberte zwei Geschütze. — Ein Detachement war in der belagerten
Festung Schweidnitz und gerieth in Folge der Capitulation 16. April in
Kriegsgefangenschaft. 1760 that sich das Regiment in der Schlacht bei
Landshut 23. Juni sehr hervor, litt aber viel; 15. August in jener bei
Liegnitz, 1761 war ein Bataillon bei der Erstürmung von Schweidnitz,
1. October der aggregirte Oberst Baron Patritius Wallis führte dasselbe zum
Sturme auf das Galgenfort, musste zweimal weichen, aber auf seinen Zuruf:
Männer! erinnert Euch, dass unser Regiment den Namen London fUhrt, wir
müssen siegen oder sterben! griff das Bataillon zum drittenmale an, hatte
glänzenden Erfolg trotz des tapfern Widerstandes der Gegner. Zahlreiche
Gefangene, 10 Fahnen sowie die Kanonen des Forts waren in den Händen
der kühnen Stürmer. 1762 21. Juli war das Regiment im Treffen bei
Burkersdorf, — ein Commando in der belagerten Festung Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment
1778 bei der Haupt-Armee in Böhmen.
Im Türkenkriege
1788 9. September war das Leib-Bataillon beim feindlichen Angiiffe auf Semlin,
mit zwei andern Bataillons zur Deckung der linken Flanke bei Ober-Brunn
aufgestellt, 1789 war es beim Uebergange über die Save bei der Belagerung
von Belgrad und 30. September beim Sturme auf die Baitzenstadt in der
ersten Angriffs-Colonne.
Im Kriege gegen die französische Republik
— 189 —
1793 18. und 19. September hielten sich die beiden ersten Feld-Bataillone sehr
tapfer bei Vertheidigung der Position bei Schaidt — bei der Einnahme der
Weißsenburger Linien waren sie in der vierten Colonne bei Steinfeld und
vertrieben den Feind aus der links stehenden Flesehe, — und im November
einzelne Abtheilungen bei der Vorrückung und dem Angriffe auf Brumpt ; —
2. December bei Vertheidigung der Stellung bei Berstheim. 1794 unter-
stützten beide Bataillone die hart bedrängten preussischen Truppen auf dem
Johanneskreuz und bei Ettichhofen 13. Juli; — ein Bataillon kam im No-
vember nach Mainzy von welchem eine Compagnie die Zahlbacher Schanze
standhaft vertheidigte und behauptete. 1796 6. April im Gefechte am
Hartenberge vertheidigten drei Compagnien unter Major von Tegetthoff ihre
Stellung mit grOsster Tapferkeit, und die beiden Bataillone zeichneten sich
27. September und 3. October bei der Vertheidigung von Kassel und Kost-
heim aus; — 29. October waren sie im dritten Treffen bei der ersten
Colonne bei der Einnahme der Verschanzungen von Mainz, wohin sie bis
Mai 1796 als Besatzung kamen. — Das dritte Bataillon war im April 1796
bei der Occupation von Ki*akau; 20. October waren zwei Compagnien im
Gefechte bei Riegel; — die beiden Bataillone kamen sodann zur Belage-
rung von Kehl, wo sie wiederholte Gefechte hatten. 1797 1. Jänner war
ein Bataillon bei Erstürmung der Schwabenschanze bei Kehl, — im April
beide Bataillone bei Vertheidigung der Posten bei Diersheim während des
Rheinüberganges der Franzosen.
Im Feldzuge
1799 war das Regiment 25. März im Treffen bei Stockach, wo sich die Grenadiere
unter Oberstlieutenant Tegetthoff ungemein vor den Augen des anwesenden
Erzherzogs Carl, der sich an ihre Spitze stellte, auszeichneten. — Alte
Grenadiere traten vor, besorgt um des Erzherzogs dem Vaterlande po werth-
volles Leben, und sprachen: Wir haben keinen Muth, kaiserliche Hoheit, so
lange wir Ihr Leben in Gefahr sehen, — verlassen Sie sich auf Ihre
Grenadiere; ja, wir werden siegen oder sterben! — und sie hielten Wort;
auch ' beim Angriffe auf die Position bei Zürich 4. Juni thaten sie sich
hervor. — Das Regiment focht 18. September bei der Einnahme der Neckar-
rauer Schanzen mit grosser Tapferkeit an der Spitze der Colonnen. 1800
war das Regiment in mehreren Gefechten in Baiem, und 3. December in
der Schlacht bei Hohenlinden in der zweiten oder Zwischen*Colonne.
Im Feldzuge
1805 gehörte das Regiment zur Armee des Erzherzogs Carl in Italien, und focht
30. bis 31. October in der Schlacht bei Caldiero. — Ein Bataillon aber
2. December in der Schlacht bei Austerlitz in der vierten Colonne.
Im Feldzuge
1809 im vierten Armee-Corps FML. Fürst Rosenberg eingetheilt, erlitt das Regiment
starke Verluste 20. April in der Schlacht bei Abensberg, focht 24. April im
Treffen bei Neumarkt, und mit grosser Auszeichnung 3. Mai in jenem bei
Ebelsberg, wo Oberstlieutenant Pflüger mit drei Compagnien das dortige
— 190 -
Schloss besetzt hielt, und durch einen entschlossenen Bajonnet-Angriff de«
zweiten Bataillons die Franzosen durch den Vormarkt nach dem Ennserthor
und von dort in den eigentlichen Markt Ebelsberg zurückgedrängt wurden.
Das Regiment war femer 21. und 22. Mai bei Aspem, 5. imd 6. Juli bei
Wagram, 11. Juli bei Znaim.
Im Feldzuge
1813 in der vierten Armee-Abtheilung des G. d. Cav. Grafen Elenau war das
Regiment 26. und 27. August in der Schlacht bei Dresden, 17. bis 19. October
in jener bei Leipzig, sodann bei der Einschliessung von Dresden, von wo es
Ende November nach Italien abrflckte und im Feldzuge 1814 drei Bataillone
zur Division Sommariva der mobilen Armee, ein Bataillon zu den Blokade-
Truppen von Venedig gehörten — 10. März war ein Bataillon in dem
Gefechte des Obersten Kurz bei Cavalcasale und Pacengo gegen die fran-
zösischen Ausfalls-Truppen von Peschiera unter General Palombini. 1815
war das Regiment in Süd-Frankreich, bestand mehrere kleine Gefechte, so
bei Gordone, kam als Besatzung nach Lyon, und von dort zur Occupations-
Armee des FML. Baron Frimont im Elsass, wo es bis 1818 blieb. Ende
Februar 1846 war dasselbe bei Unterdrückung des Aufstandsversuchea in
Krakau und der Vorrückung gegen Podgorze.
In der Kriegs-Epoche
1848 waren die beiden ersten Feld-Bataillone 26. April bei Bekämpfung des Auf-
standes zu Krakau. Das erste Bataillon und die Grenadiere 24. bis 31. Oc-
tober in den Gefechten und bei der Einnahme von Wien, besonders den
harten Kämpfen und Barrikaden.Erstürmungen 28. October in der Jägerzeile
und Taborstrasse betheiligt, wo sich das erste Bataillon sehr auszeichnete.
1. December im Vorpostengefechte bei Magyarfalva. Das erste Landwehr-
Bataillon, nach Italien abgerückt, war von Ende September 1848 bis Anfangs
Juli 1849 bei dem Cemirungs- Corps von Venedig und wirkte thätigst mit
bei der Belagerung und Einnahme von Malghera.
Im Winter-Feldzuge
1849 war das erste Bataillon in der Avantgarde-Brigade GM. Wyss, 21. Jänner
im Gefechte bei Windschacht, mit grosser Auszeichnung focht es 26. und 27.
Februar in der Schlacht von Kapolna, wo es beim Sturm auf diesen Ort einen
feindlichen Bataillons-Commandanten, 27 Offiziere und 500 Mann gefangen
nahm, eine Fahne, viele Munition und Waffen erbeutete. — Im Juni kam
auch das dritte Bataillon zur Armee nach Ungarn, dieses hatte Ende October
(1848) die bedrohte Ruhe in Brunn herstellen geholfen.
Im Sommer-Feldzuge
1849 in Ungarn bestanden beide Bataillone 22. Juni ein Tirailleurgefecht ba
Letteny, ein siegreiches Gefecht bei Csanak, mit grosser Auszeichnung fochten
dieselben 2. bis 11. Juli in den beiden Schlachten von Komom, und waren
10. August im Gefechte bei Dreispitz. — Die Grenadiere fochten im Reserve-
Corps des FML. v. Wolgemuth bei Zsigard 20. Juni, bei Pered und dem
Sturme auf Earaly-Rev 21. Juni, waren in der ersten Schlacht bei Komom
— 191 —
im Centrum, ferner in den Treffen und Gefechten bei Uj Szegedin, Szörög,
Temesvar und Mebadia. — Das zweite Bataillon war während der ganzen
Zeit als Besatzung in Krakau geblieben.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden focht das Regiment im ersten Armee-Corps eingetheilt
24. Juni in der Schlacht bei Solfenno^ insbesondere bei der Vertheidigung
des dortigen Castells betheiligt, erlitt aber starke Verluste.
Im Feldzuge
1866 in Italien war das Regiment im neunten Armee-Corps (FML. Härtung) der
Süd- Armee und focht mit grosser Auszeichnung 24. Juni in der Schlacht bei
Costozza. Das vierte Bataillon war als Besatzung in Rovigo.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 war das Regiment ehrenvoll betheiligt an den wiederholten Qefechten bei Doboj
16. bis 20. August, 23. und 26. August und 4. und 5. September mit einem
Gesammtverluste von 149 Mann an Todten, Verwundeten und Vermissten.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1716 Oberst Baron O'Oylvi zeichnete sich beim Hauptsturme auf die Temesvarer
Palanka 1. October sehr aus, da er 600 Arbeiter anfUhrte und die Einfahrt
des Batteriegeschützes durch die Bresche herstellte.
1757 Hauptmann Caldwell wurde wegen Auszeichnung bei Breslau zum Major be-
fördert.
1759 Major Caldwell wurde für sein tapferes erfolgreiches Benehmen bei Dom-
Btadtl MTO.-R.
1760 In der Schlacht bei Landshut 23. Juni hatten sich Oberst Marquis Jakob
Botta durch ruhmvolle Führung des Regimentes, Oberstlieutenant Baron
Patritius Wallis durch zweckmässige Unterstützung der Grenadier-Bataillone
beim Angriffe auf dem Ejrchberge, Major Graf Hohenlohe-Ejrchberg, welcher
zwei Redouten mit Sturm genonmien und verwundet wurde, sowie der
Gh-enadier-Hauptmann Graf Lacy-Billingari, welcher gleichfalls eine Schanze
nahm, sehr ausgezeichnet. Major Friedrich. Wilhelm Graf Hohenlohe-Eirch-
berg wurde 1761 MTO.-R. '
1761 Oberst Baron Patritius Wallis wurde für seine Tapferkeit beim Sturme auf
Schweidnitz 1762 MTO.-R. Ausser ihm hatten sich bei dieser Gelegenheit Major
Baron Engelhart und Hauptmann Enorr sehr hervorgethan. — Grenadier-Haupt-
mann Graf Wilhelm Lacy-Billingari, der eine Schanze erstieg und deren
Besatzung gefangen nahm, wurde für diese Waffenthat und irühere Aus-
zeichnung bei Landshut 1763 MTO.-R. — 1762 hatte sich Lieutenant
Glanbitz bei Vertheidigung einer Flesche während der Belagerung von
Schweidnitz ausgezeichnet.
1783 Regiments-Commandant Oberst Eugen Graf Argenteau zeichnete sich beim
Sturme auf die Raitzenstadt bei Belgrad durch imisichtige Führung der ersten
Colonne sehr aus 30. September.
— 192 —
1789 Oberatlieutenant Carl von Haydt, als Flügel-Adjutant in Verwendung beim
Regiments-Inhaber FM. Baron London, wurde für Auszeichnung bei Dubicza,
beim Hauptsturme auf Novi, bei Berbir und Belgrad 1790 MTO.-R.
1793 Bei Vertheidigung der Posten bei Schaidt wurden belobt: Major Arnswald,
Hauptmann Schwarzbach, die Oberlieutenants Eallenchich, Mohr und Kobera,
die Lieutenants Gayer, Bachun^ Graf Haugwitz, Fähnrich Kohl, — ebenso
bei Einnahme der Weissenburger Linien: die Hauptleute Lüconedi, Groll,
Bechinie, Hacker, die Lieutenants Lamarine, Blau, die Fähnriche Herket,
Adelsheim, Adjutant Aese, — bei Vertheidigung des Brumpter Waldes
Regiments-Oommandant Oberst Alexander Baron London und Hauptmann
Hauer; — bei Berstheim die Brüder Hauptmann und Oberlieutenant SeiflFert
1794 Oberlieutenant Steinberg hatte sich durch Vertheidigung der Zahlbacher
Schanze hervorgethan. Im Gefechte am Hartenberge und bei Vertheidigung
von Kassel und Kostheim 1795 zeichnete sich Major Tegetthoff sehr aus, —
ebenso bei ersterer Affaire Lieutenant Gall.
1795 Oberlieutenant Ott, Adjutant des General Graf Argenteau, hatte sich 25. Juni
bei Eroberung des Berges Settepani im Genuesischen ausgezeichnet.
1796 In der Belagerung von Kehl, beim AngriflFe auf das Posthaus, hatte sich Haupt-
mann Baron Engelhardt, bei der Einnahme der Schwabenschanze von Kehl
1. Jan. 1797 Oberlieutenant Eufler als Avantgarde-Commandant hervorgethan.
1799 Oberstlieutenant Josef von Tegetthoflf, welcher sich bei Stockach und Zürich
abermals sehr ausgezeichnet hatte, wurde 1801 MTO.-R.
1799 Oberst Regiments-Commandant Wilhelm Hirschligau wurde für seine ausgezeich-
nete Führung des Regiments bei Einnahme der Neckarauer Schanze angerübmt.
1809 Oberstlieutenant Pflüger zeichnete sich 3. Mai durch tapfere Vertheidigung
des Schlosses zu Ebelsberg aus.
1809 Hauptmann Ejrall, Interims- Commandant des zweiten Bataillons, rief diesem
bei Ebelsberg zu: „Erinnert Euch, dass unser Regiment London geheissen,
und sich dieses Ehrennamens in allen Schlachten würdig gezeigt hat, der
verklärte Held sieht unsern Kampf und freut sich seiner Söhne." — Durch
diese Worte, wie durch einen elektrischen Schlag erschüttert, unternahm das
Bataillon seinen glänzenden erfolgreichen Sturm.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen (bei der Einnahme von Wien,
in Ungarn, und bei der Belagerung von Venedig):
ÖLO.-R. Major Josef Baron Schneider von Arno : bei der Einnahme von Wien
im October. OEKO.-R. 2. Oberst Josef Baron Schneider für das siegreiche
Gefecht bei Csanak 28. Juni. OEKO.-R. 3. Hauptmann Theophil Fastenberger.
MVK. Oberst Josef Baron Schneider, Oberstlieutenant Friedrich Ritter Laiml v.
Dedina, die Hauptleute Wiedemann, Krump Edler von Kronstädten, Kögler,
Fastenberger, Don Santagnese, die Oberlieutenants Schmeck, Heinold,
Lieutenant Kreipner. Die Mannschaft erhielt 2 goldene, 12 grosse und 51
kleine silberne Medaillen. — Das erste und dritte Bataillon wurden im Corps*
Befehle vom 13. Juli vom FML. Grafen Schlik belobt.
— 193 -
In dieser Kriegs-Epoche hatte das Regiment theils am Platze geblieben, oder
ihren Wunden erlegen 3 Offiziere, 73 Mann, — an Verwundeten 8 Offiziere,
91 Mann und das Landwehr-Bataillon durch das Lagunenfieber von Venedig
2 Offiziere und 390 Mann verloren.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien: OEKO.-R. 3. wurde dem bei
Solferino gebliebenen Hauptmann Emanuel Eitelberger v. Edelberg zuerkannt.
MVK. Major Carl Schmidt, die Hauptleute Ritter von Leiner, Heinrich Graf
Thun-Hohenstein, Fuhrherr, Kodar, die Oberlieutenants Hofmann, Menschik,
Schenk, Lieutenant Hülgert. — 3 Offiziere erhielten die Allerhöchste Be-
lobung. — Die Mannschaft 7 grosse und 19 kleine silberne Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien: ÖLO.-R. Hauptmann Eugen
Edler von Helmburg. OEKO.-R. 3. Oberst David Gyurits Vitesz de Sokol-
grada, die Majore Emerich Györgyi de Deakona und Lucas Kengyelacz,
Hauptmann Franz Lux. MVE. die Hauptleute Skalka, Rzehak, die Ober-
lieutenants Nachodsky Ritter v. Neudorf, Schadek, Mariani, Lieutenant Kokron.
Erst mährisch, später schlesisches Regiment, ist es seit 1852 ungarisch. Seit
18G8 hat das Regiment die angegebene Adjustirung statt der altösterreichischen
weissen.
1878 Für Auszeichnung im Occupations - Feldzuge in Bosnien:
ÖLO.-R. Oberst Emil David Edler von Rhonfeld. OEKO.-R. 3. Major Eugen
Lazich. MVK. die Hauptleute Heinrieh Knaus, Julius Zöhrer, Franz Düringer,
Heinrich Veigel, Lazar Jovanoviö, Nikolaus Roguliö (zugetheilt dem General-
stabe). Oberlieutenant Raimund Domansky, die Lieutenants Milos Kozareo,
Edyne Freiherr v. Siber, Emil Mitischka, Gustav v. Wachenhusen, Stephan
Dobanovacsky und der vor dem Feinde gebliebene Reserve -Lieutenant Josef
Chomitzer. Die Allerhöchste Belobung: Die Hauptleute Clemens Schott-
negg Edler von Zinzenfels, Johann Fedra (dem Generalstabe zugetheilt).
Die Mannschaft erhielt für die Gefechte bei Doboj 19., 23. und 26. August
und der Triböva planina 4., und das Gefecht bei Lipere 5. September 10
silberne Tapferkeits-Medaillen I. und 42 H. Classe.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1737 Regiments-Commandant Oberst Gottfried Graf Halleweil f im Treffen bei
Banjaluka.
1762 Oberst Thume Chevalier Caldwell MTO.-R. an den Folgen einer im Aus-
fallB-Gefechte 14. August erhaltenen schweren Verwundung in der belagerten
Festung Schweidnitz f 19. August.
1796 Regiments-Commandant Oberst Carl von Haydt MTO.-R. während der Be-
lagerung von Kehl 12. December schwer verwundet f 13. December.
1799 Regiments-Commandant Oberst Wilhelm Hirschligau bei der Einnahme der
Neckarauer Schanze f 18. September.
1859 Oberstlieutenant Carl Berg von Falkenberg f in der Schlacht bei Solferino
24. Juni.
Thftvhaira: OedenkbUUer ^^
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N%30.
(1870.)
FZM. JOSEF FREIHERR VON RINGELSHEIM.
Dunkelblaue Waffenröcke, hechtgraue Egalisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Lembrrg.
I n h'a b er.
1725 errichtet 1. Mai aus der noch vor-
handenen Mannschaft der nieder-
ländischen Regimenter Pancarlier,
Lannoy und Maldeghem.
1725 FZM. Johann Anton Pri6 Tum-
NBTTi Marquis de Pancarlirr f
] 753.
1753 FZM. Wilhelm Prinz von Sachsen-
GoTHA t 31. Mai 1771.
1771 FM. Carl Josef Fürst de Ligne
MTO.-C. t zu Wien 13. Decem-
ber 1814.
1815 FM. Laval Graf Nuoent, römischer
Fürst, MTO.-C. t21. August ISfö.
1 8G2 FML. Josef Freiherr von Martini
de NpsEDo MTO.-R. f 1869.
18G9 FZM. Josef Freiherr Jablonsky
de Monte Berico MTO.-R. z«
Graz t 1. Februar 1876.
1876 FZM. Josef Freiherr von RiNOELs-
irEiM, commandirender General zu
Brunn.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im österreichischen Erbfolgekricge war das Regiment
1742 im Corps des FM. Herzogs von Aremberg an der niederländisch-französi-
schen Grenze aufgestellt, focht 1743 27. Juni in der Schlacht bei Dettingen,
1744 deckte es in der Aufstellung bei Oudenarde die Städte Gent, Antwer-
pen und Brüssel, 1745 war es in den Belagerungen von Dendermonde und
Ostendo, 1747 als Besatzung in der Festung Luxemburg.
Im siebenjährigen Kriege
1757 18. Juni ein Bataillon in der Schlacht bei Kolin, 7. September im Treffen
bei MovB am sogenannten Holzberge bei Görlitz, 22. November in der Schlacht
bei Breslau und 5. Docomber in jener bei Leuthen. — Ein anderes Batail-
lon war der alliirton französischen Annee zuffetheilt, 26. Juli in der Schlacht
— 195 —
bei Haetenbeek, — 1758 fochten beide Bataillone in der Schlacht bei Hoch-
kirch 14. October, nachdem ein Bataillon die Belagerungen von Dresden und
der Feste Sonnenstein mitgemacht hatte. 1759 war das Regiment im Corps
des FZM. Gh-afen Harsch 12. Juli beim Angriffe auf die feindlichen Vor-
posten bei Löbau. 1760 ein Bataillon und die Grenadiere in der Belagerung
von Dresden und 24. August im Treffen bei Strehlen, 26. und 27. September in
den Gefechten bei Torgau, 2. October im Gefechte bei Weltenberg und bei der
Belagerung von Wittenberg, 1761 1. December zeichneten sich bei Erstürmung
von Schweidnitz die Grenadiere vorzüglich aus, sie bemächtigten sich des
sogenannten Bögenforts und waren die Ersten in der Festung. 1762 war eine
Grenadier-Compagnie und ein Commando in der belagerten Festung Schweid-
nitz. Erstere zerstörte in der Nacht vom 29. zum 30. August die feindliche
Galerie, 8. October flog aber auf der Bastei des Jauemicker-Forts, als
die Preu8sen das Pulvermagazin angezündet hatten, in die Luft (2 Offiziere
und 200 Mann).
Im baierischen Erbfolgekriege hatte sich das Leibbataillon
1779 18. Jänner bei Forcirung des Schlosses Althuyda und der Eroberung des
Blockhauses zu Oberschwedeidorf besonders hervorgethan. Während der
Scheidestreitigkeiten mit Holland stand das Regiment beim Observations-
Corps an der holländischen Grenze (1784 bis 1785).
Im Brabanter Revolutionskriege waren Abtheilungen des Regimentes
1790 1. Jänner im Gefechte bei Nassogne, 17. Jänner bei Etoile, 17. Mära be
Haut Fay und Fay en Fumene, — 23. Mai bei dem Hauptangriffe der Mal-
contenten auf die österreichische Stellung bei den Höhen von La Hogue
entschied ein ungestümer Bajonnet-Angriff des Regimentes die vollständige
Niederlage des Gegners, der 11 Geschütze den Siegern überliess. — Abthei-
lungen waren in den Gefecht bei Mirwart 24. Mai und bei Coulisse 1 1 . Juli.
Hauptmann Baron D' Aspro unternahm einen Streifzug ins Limburgische
Gebiet mit einer kleinen Colonne und vertrieb im Verein mit den Einwoh-
nern jener treugebliebenen Provinz die Aufrührer durch das günstige Ge-
fecht bei Sprimont 27. Juli und einen erfolgreichen unvermutlieten Angriflf
auf ihr Lager bei Olme 3. August — beim Angriffe auf das feindliche Lager
bei Solieres 8. August bei der Vertheidigung des Postens bei Hattin waren
Abtheilungen des Regimentes betheiligt, so wie dieses bei dem gelungenen
Ueberfalle auf das feindliche Lager bei Andenne, und im siegreichen Treffen
bei Assesse 22. Septembel* sich ungemein auszeichnete.
Im ICriege gegen die französische Republik war das Regiment theils vereint,
theils abtheilungsweise
175^ 29. April im Scharmützel bei Tournay, — 4. September bei Roubaix und
bei der Einschliessung von Lille; — 1793 war das Regiment 4. März im
Gefechte bei Limmich, bei der Einschliessung von Ruremonde, 18. März in
der Schlacht bei Neerwinden; bei der Belagerung von Cond6, bei der Ein-
nahme der Schanzen von Vicogne; — 23. Mai in der Schlacht bei Famars
und der Einschliessung von Valenciennes, 1794 ein Bataillon in der Schlacht
13*
— 196 —
bei Fleurus, — zwei Bataillone als Besatzung in Valenciennes kamen in Folge
der dortigen Capitulation nach Mähren. 1795 war das dritte Bataillon bei
der ruhmvollen Vertheidigung von Luxemburg, musste aber in Folge der
Capitulation 24. Juni nach Böhmen. Die Grenadiere waren bei der Belage-
rung von Mannheim. — Das in ein Bataillon formirte Regiment war 1796
11. August im Treffen bei Neresheim, deckte sodann bei Neuburg den Donau-
übergang, vertheidigte 1. bis 13. September Ingolstadt und kam zur Belage-
rung von Kehl, 1797 war es 1. Jänner bei der Einnahme der dortigen
Schwabenschanze sehr thätig.
Im Feldzuge
1799 war das Leibbataillon des wieder reorganisirten Regimentes im Corps des
FML. Grafen Bellegarde im Tirol; im Gefechte bei Taufers 4. April, in
mehreren Gefechten, in Engadein und Tirol, so bei Zanetz, Weissenstein, so-
dann in Italien bei der Einschliessung von Aleßsandria, und jener von Tor-
tona, — im Gefechte bei Bosco und Cassina Grossa 20. Juni und im Treffen
bei Rivoli 16. September. Die Grenadiere fochten mit Auszeichnung in der
dreitägigen Schlacht an der Trebbia 17. bis 19. Juni.
Im Feldzuge
1800 in Deutschland war ein Bataillon 3. Mai im Treffen bei Engen, 5. Mai in
jenem bei Mösskircli, später bei der Vertheidigung der Festung Ulm, und
3. December in der Schlacht bei Hohenlinden, namentlich an der Eroberung
des Dorfes Wertingen betheiligt; — ein anderes Bataillon, als Besatzung in
Wtirzburg, nahm thätigen Antheil an der Vertheidigung dieses Platzes und
war 26. und 27. November im Nachtgefechte bei Marienberg, sowie in jenem
bei den Schanzen von Hexenbruch ein Detachement unter Hauptmann Mac
EUigot.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment in Tirol in den verschiedenen Thälern und Pässen ver-
theilt, ein Bataillon zeichnete sich 19. November bei Vertheidigung der
Flitscher Klause aus.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment beim VII. Armee-Corps des Erzherzogs Ferdinand und
machte die Vorrückung gegen Warschau mit.
Im Auxiliarkriege
1812 gegen Russland waren die beiden ersten Feldbataillone im Gefechte bei
Siechnewitze 8. August, beim Angriffe auf die feindliche Stellung bei
Horodeczka, in der Schlacht bei Podubnie und den Haupt-Actionen dieses
Feldzuges betheiligt.
Im Feldzuge
1813 im I. Armee-Corps des FZM. Grafen Hieronymus CoUoredo war das Regiment
26. und 27. August in der Schlacht bei Dresden, 30. August in jener bei
Kulm, wo es im heftigsten feindlichen Feuer den Berg bei Strisowitz er-
stürmte, und ruhmvoll bei der Eroberung des Dorfes Arbesau mit dem Rv-
-. 197 —
jonnctc mitwirkte; 17. September abermals im Gefechte bei Ärbesau und
der Zurückdrängung der Franzosen auf der Strasse von NoUendorf, endlich
in den Kämpfen an der Pleisse, während der Schlacht bei Leipzig (17. und
18. October).
Im Feldzuge
1814 war es im Treffen bei Maeon 11. März, bei St Georges 18. Mäi-z und bei
Lyon 20. März insbesondere bei der Einnahme des Doi-fes Dardilly bethei-
Ugt. 1815 abermals in Frankreich und längere Zeit als Besatzung in Lyon.
— 1816 beim Observations-Corps des FML. Baron Bianchi in Oberösterreich
gegen Baiern (20. Jänner bis 1. Mai) in der Gegend bei Eremsmünster.
1836 war das Regiment bei der Occupation des Freistaates Krakau.
Während des Februar* Aufstandes
1846 in Galizien hatte sich das Regiment durch seine loyale Haltung besonders
ausgezeichnet. Drei Compagnien hielten Wieliczka besetzt, einzelne Äbthei-
lungen waren im Gefechte bei Gdow 26. Februar.
In der Kriegsepoche
1848 war das Regiment während der März-Revolution in der Hauptstadt Wien
und hatte angestrengten Sicherheitsdienst, rückte später nach Italien und
war 24. Juli im Treffen bei Somma-Campagna. Das dritte Bataillon war im
Deeember beim Corps des FML Grafen Schlik und dessen Vorrückimg gegen
Ungarn, und anfänglich zur Besetzung von Bartfeld und Eperies ver-
wendet.
Die beiden ersten Feld-Bataillone fochten im Feldzuge
1849 in Piemont mit besonderer Auszeichnung bei Novara 23. März, eroberten
drei Kanonen, einen Munitionskarren imd machten 400 Gefangene. — Das
dritte Bataillon in Ungarn war 1. Jänner 1849 im Gefechte bei Bartfeld,
beim Ueberfalle auf Iglo 3. Februar, in der Schlacht bei Eapolna 26. und
27. Februar und im Treffen bei Verbeleth. — Das erste Landwehr-Bataillon im
März und April bei der Cemirung von KomorU) — beide Bataillone (3. und
Landwehr) im Sommerteldzuge
1849 im in. Armee-Corps bei der Vorrückung an die Theiss im Juli, bei Magyar
Kanisa^ O'Berenyö und in der Schlacht bei Temesvar.
1^1 bis 1852 war das Regiment bei der Occupation der schleswig-holstein'schen
Herzogthümer und machte den dortigen Feldzug 1864 mit, wo es sich im
Treffen bei Oberselk und der Erstürmung des Königsberges sehr auszeich-
nete (3. Februar,) aber grosse Verluste erlitt.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im I. Armee-Corps Gen. der Cav. Graf Clam-
Gallas und focht mit grosser Auszeichnung, aber vielen Verlusten 26. Juüi im
Nachtgefechte bei Podol, 29. Juni im Treffen bei Jicin und im Gefechte bei Jiro-
lic, 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz, 15. Juli im Gefechte bei Roketnitz.
(In all diesen Actionen belief sich der Gesammtverlust auf nahe 1400 Mann.)
— 198 -
Tapferkeits-Medaillen und besondere Denkwürdigkeiten.
1757 Hauptmann Josef Baron Herissem^ Commandant einer Grenadier-Compagnie,
that sich durch kühne Bajonnet-AngriflFe im TreflFen bei Moys und in der
Schlacht bei Breslau sehr hervor.
Regiments-Commandant Oberst Chevalier Franz Baxeras wurde vom General
Graf Dombasle in dessen Berichte in der Schlacht bei Hastenbeck sehr belobt.
1760 In der Belagerung von Dresden hatten sich im Juli Oberst Peter Baron
Langlois und Grenadier-Hauptmann O'Byren sehr ausgezeichnet, ebenso Er-
sterer im Treffen bei Strehlen.
1760 Im Gefechtsberichte bei Torgau 26. und 27. September wurde der Eifer und die
Tapferkeit des Bataillons Sachsen-Gotha besonders belobt.
1762 Grenadier-Hauptmann Baron Herissem und Lieutenant Cruise flogen bei der
Explosion des Pulvermagazins 8. October in die Luft, ihre Leichen fand man
im Schutte der Ruinen. 1769 erhielt das Regiment die Nummer 30 und
seine noch heutigen hechtgrauen Aufschläge.
1779 bei Oberschwedeldorf 18. Jänner hatten sich Oberstlieutenant Van der Marsch
und Capitänlieutenant Graf Maldeghem sehr ausgezeichnet. Ersterer leitete
den Angriff", — bei der Brabanter Revolution 1789 war er Generallieutenant
im Heere der Rebellen.
1789 Regiments- Inhaber FZM. Fürst Carl de Ligne für Auszeichnung bei Erobe-
rung von Belgrad MTO.-C.
1790 Bei Nassogne 1. Jänner thaten sich die Brüder Major und Hauptman Mon*
tigni sehr hervor.
1790 Bei La Hogue 23. Mai hebt FML. Graf Latour in seiner Relation ganz
besonders die Tapferkeit des Obersten Baron Carl de Renette, des Majors
Huys d' Altin und des Hauptmanns Chelincourt hervor.
1790 Hauptmann Constantin Baron D' Aspro wurde für seinen erfolgreichen Streiizug
und die Befreiung des treugebliebenen .Limburgischen Gebietes MTO.-R. Die
Limburger verehrten ihm einen Ehrendegen der Tapferkeit.
Bei Haltin 8. August wurden Oberstlieutenant Graf Gontreul, Major Huysi
d'jVltin und Hauptmann Vinehaut wegen ihres tapfem Benehmens sehr belobt
FML. Graf Latour nennt in seinem Berichte über das Gefecht bei Assesse
22. September das Regiment: „Pintrepide, das unerschrockene" und belobt die
Tapferkeit des Obersten Baron Carl de Renette, der Lieutenants Docteur,
Lefebre, Perle, des Fähnrichs Fourez und des Feldwebels Vanin, die er die
Bravsten der Braven nennt.
1792 Bei Roubaix 4. September hatte sich Oberstlieutenant Baron Montigni, bei
Vicogne 1793 Major Baron D'Aspre sehr ausgezeichnet.
Die Mannschaft erhielt im Feldzuge
1793 12 silberne Tapferkeits-MedaUlen
1797 Bei Einnahme der Schwabenschanze bei Kehl 1. Jänner hatte sich Oberst-
lieutenant Chevalier August Husmanns sehr hervorgethan, er wurde in Folge
dessen zum Obersten befördert und das Offiziers-Corps des Bataillons gleich-
falls sehr belobt.
- 199 —
Im Gefechte bei Taufers
1799 4. April hatte Oberlieutenant Joachim Pestiaux den Feind aus einer sehr
gefahrbringenden Stellung vertrieben und 3 Kanonen erobert. Er wurde
1801 MTO.-R. Ebendaselbst brachte auch Lieutenant Baron Louis de Mont-
fleury, OrdonnanzoflFizier des GM. Marquis Friedrich Bellegarde, mit einer
halben Compagnie durch einen Bajonnet- Angriff eine feindliche Abtheilung
zum Weichen und machte viele Gefangene. Er wurde 1801 MTO.-R. — Ausser-
dem wurden Major Prinz Louis de Ligne und Oberlieutenant Wautier sehr
belobt.
In der Schlacht an der Trebbia 17. bis 19. Juni hatte sich der Commandanl
der Grenadier-Division Hauptmann Graf Fusco de Matalony sehr hervor-
gethan. (1799 kam das Leib-Bataillon zu dem neu errichteten 63. Infanterie-
Regiment Erzherzog Josef.)
Im Feldzuge 1800 wurden belobt:
Bei Hohenlinden: Major Philipp Prinz zu Hessen-Homburg.
Im Gefechte bei den Schanzen von Hexenbruch bei Würzburg die Haupt"
leute Mac Elligot, Docteur und Fähnrich Courtevon.
1802 wurde das bis nun wallonische Regiment, in Folge des Lüneviller-Friedens
galizisch.
1836 Für seine Verdienste bei der Occupation von Krakau unter politisch schwic-
rigen Verhältnissen wurde Regiments-Commandant Oberst Josef Malter OLO.-R.
1836 bis 1844 diente Oesterreichs hochverdienter Biograph und Historiker Constant
von Wurzbach Ritter von Tannenberg als Cadet und Lieutenant in diesem
Regimente, — ebenso später als Hauptmann der nachherige päpstliche Ge-
neral Marquis Zappi.
1849 Die officielle Schlacht-Relation von Novara 23. März belobt als besonders
ausgezeichnet folgende Offiziere des Regiments: Oberst-Regiments-Conmian'
dant Mandl; die Hauptleute Zimmer, Wirth, Greschke, Schuster, Lebzeltern,
Funk, die Oberlieutenants Czerkas, Lempicki, Rübenbauer, Hofsass, Drian-
court, die Lieutenants Grobois, Lehnhardt, Krauth, Graf Coudenhove, Kniely,
Haen, Plamers. Die Mannschaft erhielt 3 grosse, 7 kleine silberne Medaillen und
39 Belobungen.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen in Italien und Ungarn:
ÜLO.-R. Oberst Victor Mandel, die Hauptleute Anton Wirth und Carl Greschke.
OEKO.-R 3. Oberstlieutenant Julius BLiesewetter Edler von Wildenbrunn, die
Hauptleute Carl Greschke und Carl Zimmer.
MVK. Oberstlieutenant Julius Bliese wetter Edler von Wildenbrunn, Major
Johann Nobile Marini^ die Hauptleute Edler von Adlerschwung, Kuciejewski,
Schediwy, Edler von Schiwitzhofen, Oberlieutenant Breyer, die Lieutenants
Edler von Friedrichsberg, Kopetzky und Erlacher de Khay; Hauptmann
Hauenschild.
1864 Für Auszeichnung im Feldzuge gegen die Dänen in Schleswig-Holstein:
ÖLO.-R. Major Ludwig Stampfer. OEKO.-R. Oberstlieutenant Franz Ores-
— 200 —
kovich und Hauptmann Carl Ritter von Catinelli. MVK. Hauptmann
Vincenz Planner, Oberlieutenant Track, Lieutenants Jeney, Ritter von Manas-
terski, Heymerle, Woller und nachträglich Major Paul Driancourt.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge gegen Preussen in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Heinrich August Esquire Dickinson.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Franz Bergou, Major Johann Koöy von
Cenisberg, Hauptmann Bissinger, Lieutenant Gauff und der anhertransferirte
Oberst Erwin Schmelzer für frühere Verdienste
Seit 1868 erhielt es die gegenwärtige Adjustirung statt der früher weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1757 Major Philipp Franz Graf Saint Genois f in der Schlacht bei Leuthen
5. December.
1790 Major Huys d' Altin f beim Angriffe auf das feindliche Lager bei Andenne-
1864 Major Ludwig Stampfer f im Treffen bei Oberselk 3. Februar.
1866 Major Paul Driancourt f im Gefechte bei Podol 26. Jimi.
1866 Regiments-Commandant Oberst Franz Bergou f in der Schlacht bei König-
grätz 3. Juli.
1866 Oberstlieutenant Heinrich August Esquire Dickinson an den Folgen seiner
bei Königgrätz' erlittenen schweren Verwundung f zu Dresden 10. August.
Siebenbürgisch-ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 31.
(1863.)
FRIEDRICH WILHELM, GROSSHERZOG VON MECKLENBURG-STREUTZ.
Dunkelblaue Waffetiröcke, kaisergelbe Egalisirt^ngy weisse Knöpfe,
Ergänzungsbezirksstation : Hermannstadt.
Inhaber.
1741 in Siebenbürgen errichtet zwei
Bataillone zu 1500 Mann, die mit
1. November d. J. schon voll-
kommen adjustirt und ausgerüstet
aufgestellt waren.
1741 FZM. Freiherr Samuel Haller
von Hallbrstein f 1777.
1777 GM. Anton Graf Estbrhazy de
Galantha erhielt 1780 das 34. In-
fanterie -Regiment.
1780 FML. Josef Baron Orosz de
CßicsBR t 1792.
1792 FML. Johann Peter Freiherr von
Beaülieu MTO.-C, erhielt 1794
das wallonische 58. Infanterie-
Re^ment.
1794 FML. Johann Andreas Bbnjowsky
1817
1825
1829
1849
1863
von Bbnyow (war von 1817
zweiter Inhaber) f 1822.
Maximilian König von Baiern f
1825.
FML. Franz Freiherr Splbnyi von
MmALDY (war seit 1823 zweiter
Inhaber), f 1829.
FML. August Graf Leiningbn-
Westerbüro MTO.-R. t zu Wien
9. October 1849.
FZM. Carl Ritter von Culoz
MTO.-R. t zu Venedig 11. No-
vember 1862.
Friedrich Wilhelm Grossherzog
von Meoklenburg-Strelitz.
(Zweiter Inhaber 1863 FML. Carl
Ritter Loja von Wbstbnbog).
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im österreichischen Erbfolgekriege machte dieses Regiment
1742 seinen ersten Feldzug in Böhmen mit und war bei der Belagerung von Prag,
1744 im Feldzuge in Böhmen, kam es 1745 in die Niederlande, focht in den
Schlachten bei Rocoux 1746, bei Lawfeld 1747 und in der Belagerung von
Mastricht 1748.
Im siebenjährigen Kriege vertheidigte
1757 21. April die Ghrenadier-Compagnie mit grosser Bravour den Verhau bei
Reichenberg gegen zehnfache Uebermacht. — In der Schlacht bei Kolin
— 202 -
18. Juni Hess Oberst Dcszö um Mittagszeit Sturmstreich schlagen^ das
Regiment rückte mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen vor, und
stürzte sieh nach Abgabe einer Decharge mit dem Säbel in der Faust auf
den Feind. — Es hatte einen Verlust von 689 Todten, — den Obersten
Deszö, Major Kerekes, 27 Offiziere und 906 Mann verwundet ; — bald wieder
completirt, war das Regiment beim Angriffe auf Gabel 6. September, iiu
Gefechte bei Zittau, im Treffen am Moysberge 7. September und Abtheilunpn
bei der Belagerung von Schweidnitz, wo sich Oberstlieutenant Rhedey mit
drei Grenadier-Compagnien beim Angriff des Striegauer Forts hervortbat
und eine Schanze nahm. 22. November zeichnete sich das Regiment bei
Breslau bei Ersttlrmung der dortigen Verschanzungen aus, 5. Deccmber war
es in der Schlacht bei Leuthen. 1758 war das Regiment 30. Juni bei Ero-
berung des feindlichen Transportes bei Domstädtl, 16. September im Gefechte
bei Ahrnsdorf und 14. October in der Schlacht bei Hochkirch, wo es eine
Redoute erstürmte, aber 500 Mann verlor; — 1759 im Treffen bei Maxen,
1760 bei der Expedition nach Berlin und in der Schlacht bei Torgau, 1762
das Regiment 1. August im Treffen bei Peyle, und ein Commando bei der
Belagerung von Schweidnitz.
1778 Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment bei der Haupt-Armee in
Böhmen.
1784 im December wirkte es thütig an der Unterdrückung des wallachischm
Bauern-Aufstandes in Siebenbürgen mit.
Im TtLrkenkriege focht das Regiment mit grosser Auszeichnung.
1788 im Februar half eine Division den Brückenkopf an der Aluta bei Kincen
einnehmen und 29. Februar besetzte Major Leyritz das Kloster Sinai,
15. April focht eine Division bei Perischau im Thale Pripora, überhaupt
war das Regiment in der Besetzung der Pässe seines Heimatlandes Sieben-
bürgen vertheilt und zeichneten sich die einzelnen Abtheilungen bei Be-
hauptung des Boszaner, Terzburger, Tömöser und Vulkanerpasses im Verein
mit den dortigen Grenztruppen ungemein aus. 1789 wirkte 15* Juli das
Oberst - Bataillon auf dem Berge Prädial tapfer zur Vertheidigung des
Tömöserpasses mit und half die Türken mit grossem Verluste in die Flucht
schlagen. 7. October waren zwei Divisionen bei der Unternehmung auf Rimnick
Im Kriege gegen die französische Republik waren
1792 6. November erst die Grenadiere bei Vertheidigung der Verschanzungen bei
Jemappes, 1793 das Leib-Bataillon bei der Belagerung und Einnahme von
Valenciennes und 30. October bei der Eroberung von Marchiennes, 1704
war das Regiment in der Niederlande, später in Deutschland, 1795 9. biß 11.
December ein Bataillon bei Vertheidigung der Posten bei Edisheim, 13. De-
cember die Grenadiere im Gefechte bei Trippstadt, 1796 zwei Bataillone bei
der Belagerung von Kehl, und 1797 im April bei Vertheidigung der dies-
seitigen Posten bei Diersheim während des Rhein-Ueberganges der Franzosen.
Im Feldzuge
1799 focht das Regiment mit grosser Tapferkeit 21. März im TreflFen bei Osterach
-- 203 -
und 25. März in der Schlacht bei Stockach, wo es aber, von einer bedeu-
tenden feindlichen Uebermacht ftngegrifFen, grosse Verluste insbesondere an
Gefangenen erlitt.
Im Feldzuge
1800 3. Mai in der Schlacht bei Engen that sich Oberstlieutenant von Papp mit
dem Leib-Bataillon ungemein hervor, deckte mit grösster Aufopferung den
Rückzug und nur seinen klugen Dispositionen war es zu danken, dass in
der schmalen Passage bei Engen nicht mehrere 1000 Gefangene in die
Hände des Feindes gefallen, und Hauptquartier und Artillerie-Reserve in die
grösste Gefahr gerathen sind. Noch am Abende dieses Tages nahm Oberst-
lieutenant Papp drei geworfene wallonische Bataillone auf, und rettete diese
vor gänzlicher Aufreibung durch einen raschen Angriff mit 100 Freiwilligen
des Regimentes. — Dieses focht 1. December im Treffen bei Haag, 3. De-
cember in der Avantgarde-Brigade Löppert in der Schlacht bei Hohen-
linden, — und beim Rückzuge in der ArriÄre-Garde im Gefechte bei Fran-
kenmarkt.
Im Feldzuge
1805 gehörte dasselbe zu den in Süd-Tirol stehenden Abtheilungen des öster-
reichischen Heeres von Italien.
Im Feldzuge
18^19 war das Regiment im VI. Armee-Corps FML. Baron Hiller eingetheilt, und
focht 24. April im Treffen bei Neumarkt, und mit besonderer Auszeichnung,
aber grossem Verluste 3. Mai in jenem bei Ebelsberg; in der Schlacht bei
Aspem gehörte es zu den Tapfersten jenes heissen Kampfes, am zweiten
Schlachttage 22. Mai rückte dasselbe im Sturmschritt in das Dorf Aspern
und erstürmte in einem Anlaufe den mehrmals genommenen und wieder
verlornen Friedhof; — 5. und 6. Juli war es in der Schlacht bei Wagram,
und deckte den Rückzug der Armee. Regiments-Commandant Oberst
Senitzer erhielt den Auftrag, zu diesem Zwecke Hollabrunn aufs Aeusserste
zu vertheidigen. Ungeachtet der heftigsten feindlichen Stürme und des in
Flammen aufgegangenen Ortes behauptete sich der tapfere Oberst mit seinem
braven Regimente gegen alle Angriffe bis Mittemacht, wo ihm der Befehl
zum Rückzuge zukam.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment anfänglich bei dem in Oberösterreich gegen Baiem auf-
gestellten Corps des FZM. Fürsten Reuss, wurde aber nach Abschluss der
Alliance mit Baiem zur Armee des FZM. Baron Hiller beordert, bei der es
Mitte November einrückte. 16. November besetzte es den Monte Bastio,
19. November war ein Bataillon im Gefechte bei San Michele, das Regiment
wurde Ende November gegen den Etschübergang auf der Strasse von
Rovigo nach Boara vorgeschickt, wo es bei Villanuova und Costa eine
Au&tellung bezog und mehrere Gefechte bestand, so bei Boara, Lendinara
u. 8. w. Am 8. December bei dem Angriffe des französischen General Mar.
cognet machte General Graf Starhemberg an der Spitze des Regimentes und
— 204 —
4
zwei anderer Bataillone einen wüthenden Aus&ll aus dem Brückenköpfe von
Boara Polesina und warf die Franzosen mit grösster Tapferkeit bis Rovigo
zurück.
Im Feldzuge
1814 war das Regiment 17. Februar im Gefechte bei Cadeo und Fontana, 7. März
in jenem bei Reggio, 14. April bei Pontenura, einzelne Abtheilungen 13. April
bei Fierenzuola. 1815 in Frankreich ein Bataillon bei der Blokade von
Hüningen, einige Compagnien 4. Juli im Gefechte bei Beifort, — das Re-
giment im Armeelager von Dijon und 1815 bis 1818 bei der Occupations-
Armee des G. d. Cav. Grafen Frimont im Elsass.
1846 Bei Unterdrückung des galizischen Februar- Au&tandes hielt das Regiment
im Rzeszower und Jasloer Kreise die Ruhe aufrecht.
In den Kriegsjahren
1848 und 1849 war das zweite Bataillon im September 1848 nach einem äusserst
schwierigen Marsche durch die aufgeregtesten magyarischen Städte in die
Festung Temesvar eingerückt, imd war 14. December im Treflfen bei Arad ; —
1849 8. Februar bei einer zweiten Entsatzschlacht daselbst, 12. März im
Gefechte bei Freidorf und nahm ruhmvollen Antheil an der heldenmüthigen
Vertheidigung imd allen Kämpfen während der 107tägigen Belagerung von
Temesvar. Das dritte Bataillon und die Grenadier- Division fochten mit
gleicher Auszeichnung in Siebenbürgen im Treffen bei Galfava 17. Jänner
1849, in den Schlachten bei Hermannstadt 21. Jänner, bei Salzburg 4. Februar
bei Mediasch 3. März — bei der Vertheidigung von Weisskirchen 8. Mai,
im Treffen bei Szemeria 23. Juli und in den Gefechten bei Kaszon Ujfalu
und Bücksad 1. August. — Zwei Compagnien waren bei der Vertheidigung?
von Carlsburg. — Das erste Bataillon war zur Sicherung Galiziens in diesem
Lande geblieben.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden bedeckte sich das im V. Armee-Corps eingetheilte
Regiment mit vorzüglichem Kriegsruhme und focht 20. Mai im Treffen bei
Montebello, 4. Juni in der Schlacht von Magenta, wo es unter der helden-
müthigen Führung seines Obersten von Dormus den wichtigen Punkt, die
Casa Limido, mit stürmender Hand nahm ; — und 24. Juni in der Schlacht
bei Solferino, wo sich besonders das Grenadier-Bataillon hervorthat, aber
grosse Verluste erlitt.
Im Feldzuge
1866 im Vn. Armee-Corps der Süd- Armee eingetheilt, focht das Regiment mit
Auszeichnung in der Siegesschlacht von Custozza, 24. Juni, und hatte ruhm-
voll an der dritten Erstürmung des Belvedere Theil genommen.
TapferkeitB-Aoszeichnungen und besondere
1757 Bei Kolin und bei Breslau hatte sich Major Sigmund Kerekes so vorzüglich
ausgezeichnet, dass er 1760 MTO.-R. wurde; ebenso wurde 1760 Oberst
Graf Johann Rhedey für Auszeichnung bei der Belagerung von Schweidnitz
1767, bei Breslau 1757 und bei Domstadtl 1758 MTO.-R.
— 205 —
1789 Major Franz Kantor hatte seit der Errichtung des Regimentes 48 Jahre in
diesem gedient, 42 Schlachten, grössere und kleinere Gefechte mitgemacht
und 17 Wunden erhalten, an den Folgen der letzten am Tömöscher Passe
erhaltenen starb er.
1788 und 1789 wurden für die verschiedenen Actionen folgende Offiziere des
Regimentes belobt: bei der Expedition in die Wallachei Februar 1788:
Major von Leyritz, die Hauptleute Richard und Roth und Oberlieutenant
Kövesdy.
Im Gefechte im Thale Pripora : Hauptmann Schreiber und Lieutenant Duprez.
Am Vulkanerpasse Oberstlieutenant Nemes, in der Action bei Porcseny Haupt-
mann Zitter, bei Vertheidigung der Römerschanze Hauptmann Csukas.
Bei Vertheidigung des Terzburger Passes: Hauptmann Wallowitsch, Ober-
lieutenant Mayler, Lieutenant Seethal, Fähnrich Pongratz; — bei der Ver-
theidigung des Temeser Passes : die Hauptleute Kövesdy und Valmagini, die
Lieutenants Deak und Waldau; — bei der Unternehmung auf Rimnick
Major Cseppy, — ferner in einzelnen Vorpostengefechten: Hauptmann Kiss
und Oberlieutenant Rechini.
1793 Bei Courtray 15. September wurde der Inhabers- Adjutant Hauptmann Mal-
camp sehr belobt.
1793 Bei der Belagerung von Valenciennes wurde wegen besonderer Bravour beim
Sturme Lieutenant Kolb sogleich zum Capitänlieutenant befördert; ebenso
that sich Lieutenant Tartier sehr hervor. — Bei Eroberung von Marchiennes
hat Major Cseppy eine Colonne mit Ruhm geführt, ausser ihm hatten sich
die Oberlieutenants Kovacs und MUkovich und Lieutenant Cseppy sehr
ausgezeichnet.
1795 Bei Edisheim hatten sich Oberstlieutenant Candiani und Major Richard aus-
gezeichnet. Bei der Belagerung von Kehl die Oberlieutenants Bankovics,
Keck und Hauptmann Valmaquis.
1799 Oberst Graf Carl Clauwetz de Brian wurde wegen ebenso entschlossener
als umsichtiger Führung des Regimentes in der Schlacht bei Stockach an-
gerühmt.
1800 Oberstlieutenant Ludwig von Papp wurde für sein ausgezeichnetes Benehmen
in der Schlacht bei Engen 3. Mai in der Promotion 18. August 1801
MTO..R.
IJ^09 Bei Ebelsberg 3. Mai hatten Feldwebel Caspar Feuchtner und Corporal
Anton Bogdan die Fahnen gerettet. Feldwebel Szluha mit 70 gesammelten
Soldaten verschiedener Regimenter 2 verlorne Kanonen wieder erobert, und
2 feindliche Fahnen erbeutet.
1><^Ö Regiments- Commandant Oberst Paul Senitzer wurde für seine heldenmüthige
Vertheidigung von Hollabrunn mit Armee-Befehl ddo. 13. Juli MTO.-R.
1813 und 1814 in den Feldzügen wurden Oberst Senitzer und Oberstlieutenant
Johann von Vecsey wiederholt in den Berichten belobt, Letzterer insbesondere
im Gefechte bei Pontenura 14. April 1814.
- 206 -
1848 Die Erhaltung des auf dem Marsche von Galizien nach Temesvar im
September allen VerfÜhrungskUnsten der Revolution ausgesetzten Regimentes
war das Verdienst des eben so umsichtigen als energischen Regiments-Com-
mandanten Oberst Christian Graf Leiningen-Westerburg.
1849 Für seinen wesentlichen Antheil an der Erhaltung Temesvars wurde Regiments-
Commandant Oberst Ludwig von Sztankovics, dem vom Festungs-Commandanten
FZM. Rukavina die persönliche Ober-Aufsicht der taktischen Leitung der
Vertheidigung übertragen worden war, 1850 MTO.-R.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen in Ungarn und Siebenbüi^n.
OLO.-R. Oberstlieutenant Josef Baron Urraca, Hauptmann Hermann Seymann.
OEKO.-R. 2. Regiments-Commandant Oberst Ludwig von Sztankovics.
OEKO.-R. 3. Hauptmann Carl von Melzer, die Oberlieutenants Adolf Henicko
und Josef Baron Urraca, Ferdinand Hössler, Lieutenant Gustav Amon und
Major Carl Riebel von Festertreu.
MVK. die Hauptleute von Deszputh, Albert Fellner von Feldegg, Peter
Arzt, Carl Lauber, Gjurich, die Oberlieutenants Gangl, Wilhelm Czieck,
Bardotz, Carl Baron Reichlin.
1859 Für Auszeichnung im Treffen bei Montebello 20. Mai.
OEKO.-R. 3. Lieutenant Josef Karpinski. MVK. Lieutenant Postel. Aller-
höchste Belobung Oberst Dormus, die Majore Humner und Vass, die Haujit-
leute Gangl, Baron Urraca und Amon. Die Mannschaft 1 goldene und 38
silberne Medaillen beider Classen.
1859 Für Auszeichnung bei Magenta 4. Juni.
Oberst Regiments-Commandant Josef Dormus für vorzüglich tapfere und
umsichtige Führung des Regimentes MTO.-R.
MVK. Major Daniel von Vass, die Hauptleute Syrbu, Amon, Doleisch, von
Czetz, Csauf, die Oberlieutenants Zorics, Conradt, CsAzy, Goldschmidt, die
Lieutenants Dietrich und Palkovits. 8 Offiziere die Allerhöchste Belobung;
die Mannschaft 1 goldene, 47 silberne Tapferkeits-Medaillen beider Classen
und 16 Belobungen mittelst Armee-Befehls.
1859 Für Auszeichnung bei Solferino 24. Juni.
OEKO.-R. 3. die Majore Alexander Humner, Daniel von Vass und Georg
Syrbu, Hauptmann Georg Gangl und Lieutenant Josef Fangor. — MVK.
Oberstlieutenant Ferdinand Arthofen, die Hauptleute Josef Ritter von Pawli-
kowski, Baron Urraca, von Pechio, von Susani, die Oberlieutenants von Stöhr,
Schilling, Klimke, von Kohl. 8 Offiziere die Allerhöchste Belobung, der
Regiments -Caplan Poppovicdas GGVK., die Mannschaft 4 goldene, 128 silberne
Medaillen beider Classen und 118 Belobungen.
1866 Für Auszeichnung bei Custozza 24. Juni.
OLO.-R. Oberst Anton Dormus, Major Josef Baron Urraca. OEKO.-R. 3.
Major Franz Ritter von Moor. MVK. die Hauptleute: Mayer, Palliardi, von
Soos, Strasser und Brunner. Seit
1868 hat es die angegebene Adjustirung erhalten statt der ehemaligen weissen
Röcke.
— 207 —
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten- und Stabs-Offiziere.
1758 Regiments- Commandant Oberst Franz Deszö an den Folgen schwerer Ver-
wundung bei Breslau in feindlicher Kriegsgefangenschaft zu Frankfurt an
der Oder f 9. April.
1789 Major Franz Kantor an den Folgen seiner Verwundung am Tömöscher Passe f.
1799 Major Malcamp de Beaulieu in einem Gefechte in Deutschland schwer ver-
wundet t-
Ungarisches
INFANTERIE -REGIMENT N« 32.
Dermalen vacat.
Dunkelblaue Waffenröcke, himmelblaue Egtüisirung^ gelbe Knopfe,
Ergänzungsstation : Ofen- Pest.
Inhaber.
1741 errichtet in Ungarn.
1741 FZM. Ignaz Graf Forgacs \ 2.
April 1772.
1773 FML. Samuel Graf GyülaiMTO.-
R. t 24. April 1802.
1802 FZM. Fürst Nikolaus Esterhazy
von Galantha f zu Como 25.
November 1833.
1 834 Erzherzog Franz Ferdinand d'Este,
Herzog von Modbna f zu Wien
30. November 1875.
{Zweite Inhaber:
1834 GM. Mathias von JARossYf 1835.
1845 FML. Franz Baron Csorich von
Monte-Creto MTO.-R. f 4. März
1847.
1847 FML. Franz Baron Weioelsperg
t 1850.
1850 FZM. Johann Freiherr Kempen
von FicHTBNSTAMM f 29- Novcm-
ber 1863.
1863 FZM. Alois Freiherr Pokornt
von Fürstenschild f 1876.)
Dermalen unbesetzt.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment
1743 bei der Belagerung von Ingolstadt, 1744 bei der Eroberung der Stadt Lauter-
burg 4. Juli und bei dem Angriffe und der Einnahme von Weissenburg 5
Juli, wohin ein Bataillon als Besatzung kam; als dieser Platz aber kurz,
nachher eingeschlossen wurde, fiel dies Bataillon nach zweistündiger tapferster
Gegenwehr, als die Franzosen den Ort mit Sturm nahmen, in Kriegsgefan-
genschaft.
1745 war das Regiment im Feldzuge am Main, unter FM. Graf Traun, kam im
Spätherbste d. J. nach Italien, focht 1746 in der Schlacht bei Piacenza und
warf mit dem Säbel den Feind, ferner in jener bei Rottofreddo, bei der Be-
sitznahme von Genua und der Unternehmung in die Provence, 1747 bei der
— 209 —
Belagerung von Genua und ein Bataillon mit der Grenadier-Compagnie im
Treffen bei Exilles, von letzteren wurde der französische Generallieutenant
Chevalier Belleisle, als er eben die Brustwehr hinaufkletternd eine Fahne
aufpflanzen wollte, tödtlich verwundet. 1748 17. Februar behauptete Oberst-
lieutenant Graf Draskovich mit einem Bataillon den Posten bei Campo-Freddo
aufs Tapferste gegen die wiederholten Angriffe der Genueser.
Im siebenjährigen Kriege focht das Regiment
1757 6. Mai in der Schlacht bei Prag, 7. Juli im Treffen am Moysberge, im No-
vember bei der Belagerung von Schweidnitz, ein Bataillon 22. November
in der Schlacht bei Breslau und 5. December in jener bei Leuthen, 1758
14. October das Regiment in der Schlacht bei Hochkirch, 1761 1. October
eine Grenadier-Compagnie beim Sturme und der Eroberung von Schweidnitz ;
1762 16. August das Regiment im Gefechte bei Peyle am Fischerberge.
Im baierischen Erbfolgekriege war dasselbe
1778 im d'Altonischen Corps in Böhmen.
Im Türkenkriege
1788 7. März unterstützte eine Compagnie bei Semlin am Beschanier Damme eine
hartbedrängte Compagnie Nikolaus Esterhazy Nr. 33 und beide trieben so-
dann die Türken zurück. — 22. April im Gefechte am Beschanier Damme that
sich eine Division hervor und wirkte mit zur Wiedereroberung zwei verlorener
Kanonen, die beiden Feldbataillone bezogen die Vorposten bei Semlin. Das
dritte Bataillon, AnÜEtngs zu Peterwardein als Besatzung, war 2. September
beim Angriffe und der Eroberung des türkischen Lagers bei Gradiska; 1789
war das dritte Bataillon bei der Belagerung von Berbir und später alle drei
Bataillone bei der Belagerung von Belgrad, wo sich die Grenadiere 30. April
beim Sturme auf die Raitzenstadt unter Hauptmann Gbaf Albert Gjulai sehr
hervorthaten.
Im Kriege gegen die französische Republik
1792 30. September wurde das dritte Bataillon im Treffen bei Speyer nach tapferster
Gegenwehr nebst 2 Mainzer-Bataillonen von der feindlichen Uebermacht ge-
fangen; 1793 fochten 18. März die Grenadiere in der Schlacht bei Neer-
winden, vertrieben unter Hauptmann Graf Albert Gyulai die Franzosen
aus Tirlemont und nahmen ihnen einige 100 Gefangene und mehrere Ge-
schütze ab. Die beiden ersten Feldbataillone fochten theils vereint, theils
einzeln 4. April im Scharmützel bei Rheinzabem, — im Mai bei Vertheidi.
gung der Posten bei Offenbach, bei Rilsheim, bei der Einnahme des Bien-
waldes 20. August, bei Werth 21. August, bei der Recognoscirung gegen
Steinfeld 27. August, bei Einnahme der Weisseuburger Linien 13. October,
wo das Oberst-Bataillon unter Major Weidenfeld das verschanzte Lager bei
Gross-Steinfeld und die grosse Redoute erstürmte; bei Vertheidigung der
Posten bei Berstheim 2. December und der Position am Schweighauser
Walde 11. December. — 1795 zeichneten sich einzelne Regiments-Abtheilun-
gen 9. Jänner im Treffen bei Bemmel an der Waal aus — 18. October
war ein Bataillon im Treffen bei Mannheim, 1796 ein Bataillon im Treffen
Thttrhclm, G«d«&kblitt«r. 1^
— 210 -
bei Giessen 16. September, wo es die dortigen Anhöhen behauptete. — Da»
Regiment kam noch in diesem Jahre nach Italien. Im Treffen bei Bassano
und Fontaniva 6. November 1796 warf Oberstlieutenant Posztrechowsky mit
dem Regimente durch einen Bajonnetsturm bei Le-Nove die französischen
Colonnen aus diesem Orte und behauptete sich gegen alle ferneren feind-
lichen Angriffe im Besitze des Dorfes, das Regiment hatte aber grosse Ver-
luste erlitten. 1797 war ein Bataillon 8. Jänner im Gefechte am Flusse
La-Fratta, 9. Jänner in jenem bei Minerbe, 15. Jänner bei St. Giorgio, der
Vorstadt von Mantua, wo das Corps des Generals Provera 16. Jänner von
Bonaparte ereilt die Waffen strecken musste, wodurch das Bataillon in Ge-
fangenschaft gerieth.
Im Feldzuge
1799 in Italien waren 26. März die beiden ersten Feldbataillone im Treffen bei
Verona, das dritte bei Legnago, wo es an dem Canal Busco die dortige
Brücke vertheidigte ; 5. April war das Regiment in der Avantgarde im Treffen
bei Magnano, im Juni abtheilungsweise bei den Belagerungen der Citadelle
von Turin und jener von Mantua, wo ein Bataillon 10. Juli den Cereser-
Thurm Turazzo und die Brücke über den Bajolo mit Sturm nahm; endlich
um diese Zeit war eine dritte Abtheilung bei der Belagerung der Citadelle
von Alessandria. Das Regiment focht, wieder vereint, 15. August in der
Schlacht bei Novi, 4. und 5. November im Treffen an der Stura bei Fossano
und später war es bei der Belagerung von Coni.
Im Feldzuge
1800 in der Riviera di Genova und den verschiedenen kleineren und grösseren
dortigen Gefechten abtheilungsweise verwendet, als bei Montenotte, Campara
u. s. w. (April und Mai).
Im Feldzuge
1805 focht dasselbe mit Auszeichnung in der Armee des Erzherzogs Carl bei
Caldiero .30. und 31. October.
Im Feldzuge
1809 in der detachirten Division FML. Baron Jellacic des sechsten Armee-Corps
eingetheilt, war dasselbe im April bei der Vorrückung gegen München, so-
wie dem späteren Rückzuge gegen Salzburg. Bei Lauffen 29. April schlugen
sich zehn Compagnien mit äusserster Tapferkeit volle vier Stunden ohne ein
einziges Geschütz gegen die ganze Division Wrede; 5. Mai warf ein Ba-
taillon die Baiem und Franzosen aus dem Orte Abtenau und vom Strubberge
mit dem Bajonnete stürmend hinaus; — 25. Mai war das Regiment im Treffen
bei St. Michael nächst Leoben und 14. Juni ein Bataillon in der Schlacht
bei Raab.
Im Feldzuge
1812 gegen Russland focht dasselbe in der Truppen-Division FML. Baron Bianchi
des österreichischen Auxiliar-Corps 12. August in der Schlacht bei Podubnie,
im Walde bei Ljuboml, bei den Trysziner Höhen 8. October — im Treffen
bei Biala 18. October, wo sich das zweite Bataillon in einem entscheidenden
- 211 —
Gefechts-Momente vom Oberstlieutenant Grafen Latour des Generalstabs, dem
späteren Kriegsminister, persönlich vorgeführt, ganz besonders hervorthat, —
ein Bataillon war 18. November im Gefechte bei Rudnia.
Im Feldzuge
1813 in der Division Bianchi des Reserve-Corps eingetheilt, hatte das Regiment
thätigen Antfaeil genommen an den ruhmvollen Kämpfen desselben in den
Schlachten bei Dresden 26. und 27- August, bei Kulm und Arbesau 30.
August; bei Leipzig und der Erstürmung des Markleeberges. 1814 war es
einige Zeit bei der Blokade von Beifort, bei der Erstürmung von Clercy
4. Februar — im Treffen bei Montereau 18. Februar, im Treffen bei Macon
11. März, bei St. Georges 18. März — in der Schlacht bei Lyon 20. März,
im Gefechte bei St. Romans 2. April und bei der hierauf erfolgten Besetzung
von Südfrankreich und Savoyen durch das Corps des FML. Bianchi. 1815
AnÜGuigs in Italien waren Regiments- Abtheilungen 4. April beim Uebergange
über den Panaro im Gefechte, sowie bei Modena ; später rückte das Regiment
im Corps des FML. Grafen Bubna nach Südfrankreich über den Simplon,
zwei Compagnien über den grossen Bernhardt, und war im Gefechte bei
Bellegarde, beim Uebergange über den Porte du Rhone, am 4. Juli erstürmte
es die Zugangs-Redoute des Forts de TEcluse, machte die Besatzung theils
nieder, theils gefangen und eroberte 4 Kanonen, 1 Fahne und beträchtlichen
Munitions-Vorrath. Später war es im Armeelager bei Dijon, und 1821 machte
es den Feldzug gegen Piemont mit, ohne jedoch in eine Action zu kommen.
Im Feldzuge
1848 in Italien war das Regiment bei dessen Ausbruche (im März) zu Modena,
Parma und Reggio vertheilt und gelangte unter sehr schwierigen Verhältnissen
über den Po nach Mantua, wo es während des Feldzuges als Besatzung
blieb und das Recognoscirungsgefecht bei Govemolo 23. April, sowie 4. und
13. Mai die beiden Recognoscinmgen der Linie am Curtatone mitmachte,
und an der Belagerung und Vertheidigung von Mantuä ehrenvollen Antheil hatte.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont rückte das Regiment, im vierten Armee-Corps FML. Graf
Thum eingetheilt, auf der Strasse von Vercelli zur Schlacht von Novara vor,
kam aber nicht mehr ins Gefecht und blieb bis zum völligen Friedens-Ab-
Bchlusse Ende August bei der Occupation von Piemont als Besatzung in
Novara.
Im Feldzuge
1859 gegen die Francosarden war das Regiment im V. Armee- Corps eingetheilt
und focht in den beiden Schlachten bei Magenta 4. Juni und Solferino 24. Juni.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im VIII. Armee-Corps der Nord-Armee
in Böhmen eingetheilt und focht 28. Juni im Treffen bei Skalic, — - 3. Juli
in der Schlacht bei Königgrätz, in beiden Actionen mit bedeutenden Ver-
lusten, endlich auf dem Rückzuge in Mähren 15. Juli im Gefechte bei Dub.
— 212 —
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment in den Gefechten bei Ravnicze nächst Stolac, 13. August;
bei Stolac 16. und 21. August, bei Eriminac Cruici 17. bis 20. August und
erhtt in allen diesen einen Gesammtverlust von 142 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1744 Der Regiments-Inhaber Oberst Graf Forgacs sich 4. Juli bei der Vertheidigung
Weissen burgs ausgezeichnet.
1746 Im Treffen bei Exilles Oberstlieutenant Josef Graf Draskovich das Bataillon
mit Ruhm geführt.
Oberst Baron Mednyansky commandirte die Besatzung in dem eroberten
Guastalla.
1788 und 1789 im Türkenkriege haben sich folgende Offiziere des Regimentes
ausgezeichnet : Regiments-Commandant Oberst von Kotzy und Major Dietrich
22. April 1788 beim Beschanier Damme, ebenso Hauptmann Valetti, der eine
Kanone wiedereroberte, aber dabei todtgeschossen wurde. Bei dem ersten
Gefechte bei Beschania 7. März hatten sich Hauptmann Wurzer, Oberlieu-
tenant Simony, der in Folge dessen zum Hauptmanne befördert wurde, und
Fähnrich Beer ausgezeichnet. Hauptmann Albert Graf Gyulai, der beim
Sturme auf Belgrad mit seiner Compagnie freiwillig durch die Pallisaden
drang, die Türken nach hartem Kampfe aus dem Graben vertrieb und bis
in die Stadt verfolgte, wurde 1789 MTO.-R. Auch Hauptmann Simony hatte
sich sehr hervorgethan. — Die Mannschaft jener Division, welche 22. April
im Gefechte bei Beschania betheiligt war, erhielt nachträglich von
Sr. M. Kaiser Josef II. hundert Dukaten zur Belohnung.
1793 Im Feldzuge wurden ftir ihr tapferes und umsichtiges Benehmen in den Be-
richten über die verschiedenen Actionen angerühmt : Regimen ts-Commandant
Oberst Josef Kempf von Mannsberg und Major Weidenfeld bei Offenbach,
bei Einnahme des Bienwaldes und später der Weissenburger Linien; die
Hauptleute Graf Morzin und Buky bei Oflfenbach; — Hauptmann Hegy,
der 20. August die Feinde mit Nachdruck verfolgte und drei Munitionswägen
erbeutete, der schwerblessirte und daran gestorbene Hauptmann Fischer, Haupt-
mann Baron Bechard, der mit drei Compagnien den Feind im VorrQcken aufge-
halten und bei Werth mit Ruhm ein Bataillon commandirt hat, die Haupt-
leute Buky xmA Hölzl, und Oberlieutenant Hirsch, der mit einer halben
Compagnie zwei Kanonen eroberte, diese sechs Letztgenannten sämmtlich bei
der Einnahme des Bienwaldes, Oberlieutenant Rau bei Einnahme der Weissen-
burger Linien, Hauptmann Pottorniay im Schweighauser Walde, ObiTlieutenant
Kunz bei Vertheidigung des Postens bei Ohlungen.
1794 Hauptmann Josef Baron Bechard, welcher bei Rilsheim durch geschickte
Evolutionen sein Bataillon rettete, bei Wörth auf Vorposten stehend, durch
seine umsichtigen Anstalten den kräftigen Angriff der kaiserlichen Truppen
am 21. August vorbereitete, wui-de MTO.-R.
— 213 —
1795 Im Treffen bei Mannheim 18. Oetober hatten sich ausgezeichnet: Oberst-
lieutenant Franz Posztrechowsky, die Hauptleute Andrassy, Herrmann^ Graf
Morzin und Simony, der dabei todt blieb. — Bei Qiessen 16. September
1796 zeichnete sich Major Pers durch gute Führung seines Bataillons aus.
1797 Im Gefechte an der Fratta 8. Jänner thaten sich die Hauptleute Obel, Lenk
und Oberlieutenant Lehoczky hervor.
1799 Bei Mantua bei Einnahme des Cereser-Thurmes hatten sich 10. Juli Haupt-
mann Graf Lazar und Lieutenant Mililer ausgezeichnet. Ersterer f im
Treffen an der Stura 4. November.
Bei der Belagerung der Citadelle von Alessandria that sich Oberlieutenant
Erhard bei Vertreibung feindlicher Pikets hervor, in der Schlacht an der
Stura 4. und 5. November haben sich Hauptmann Hirsch, die Lieutenants
Hohenhausen und Werndl ausgezeichnet, — bei Belagerung von Coni No-
vember 1799 Hauptmann Titus und Oberlieutenant Erhard.
1796 Oberst Franz von Posztrecho wsky, welcher sich bei Bassano schon sehr aus-
gezeichnet hatte, that sich im Treffen bei Verona 26. März, da er, eine Mus-
kete in der Hand, seine Bataillone zu Fuss vorführte, sowie bei Novi, wo
er das Regiment 15. August 1799 ruhmvoll gegen den Feind führte, be-
sonders hervor.
1805 In der Schlacht bei Caldiero wurde der Regiments-Commandant Oberst Ni-
kolaus Graf Weissenwolf für Umsicht und Tapferkeit vom Generalissimus
Erzherzog Carl noch auf dem Schlachtfelde zum General befbrdert 31. Oetober.
1809 Im Gefechte bei Abtenau und am Strubberg im Salzburgischen 5. Mai hatten
sich Oberstlieutenant Hirsch, die Hauptleute Haas und Kruxa sehr aus-
gezeichnet.
1809 FM. Erzherzog Johann belobte den Regiments-Commandanten Obersten Baron
Eckart für dessen eigene und des Regimentes Leistungen bei Salzburg und
im Treffen bei Leoben. Im Feldzuge
1812 hatte sich Hauptmann Aleman mit seiner Compagnie im Rückzugsgefechte
im Walde bei Ljuboml durch einen kühnen imd sehr erfolgreichen Bajon-
netsturm ausgezeichnet, sowie im Treffen bei Biala 18. Oetober Major Del
Rio mit dem zweiten Bataillon beim Angriffe der Russen auf die Stellung
an der Mühle von Eorzula.
1814 Bei St. Georges 18. März zeichnete sich Regiments-Commandant Oberst Franz
von Papp, der die Verbindung zwischen der rechten und linken Golonne
unterhielt, durch seine umsichtigen Dispositionen aus.
1848 Regiments-Commandant Oberst Castellitz und zweiter Oberst Graf Heinrich
Salis hatten sich durch Umsicht sowohl bei Govemolo 23. April als bei der
Recognoscirung am Curtatone hervorgethan.
Für Auszeichnung in den Feldzügen 1848 und 1849 in Italien:
OEKO.-R. 3. Oberlieutenant Cesar Conte Negri.
MVK. Hauptmann Baumgarten und Oberlieutenant Gustav von Meszaros.
— 214 —
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien (bei Magenta und Solferino):
Für Magenta: OEKO.-ß. 3. Oberstlieutenant Carl Ritter von Czetsch —
MVE. die Oberlieutenants Handtel, von Hranilovics und Lieutenant Ernst
Graf Wurmbrandt-Stuppach die Mannschaft; erhielt drei grosse silberne
Tapferkeits-Medaillen und drei öffentliche Belobungen.
Für Solferino: ÖLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Victor Altgraf Lei-
ningen.
MVK. die Hauptleute Konek von Molnar, die Oberlieutenants Szanke de
Tarpa und Schmidt und Lieutenant von Pawlowsky, — zwölf Offiziere er-
hielten die Allerhöchste Belobung, und die Mannschaft 1 goldene 9
grosse und 25 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Hauptmann Edgar Kohl von Kohlenegg.
MVE. Hauptmann Mayer von Alsö-Ruszbach, Oberlieutenant Baron Busek,
die Lieutenants Magistris und Beniss. Seit
1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der vormaligen weissen.
1878 Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge :
OLO.-R. Oberstlieutenant Ferdinand Pachner Edler von Eggendorf.
OEKO.-R. 3. Major Joseph von Öhlmayer, die Hauptleute Carl Przedik,
Wilhelm Bellmond, Oberlieutenant Eduard Schweitzer, Lieutenant Joseph
Blanther.
MVK. Major Ferdinand Freiherr Kräutner von Thatenburg. Die Hauptleute
Alfred Grossinger, Franz Ströher, die Oberlieutenants Carl Himmelmayer,
Martin Rupp und Kieutenant Georg von Bene (in der Reserve).
Die Allerhöchste Belobung: die Majore Julius Kunst, Julius Euirchgässer, die
Hauptleute Philipp Engelmann, Johann Schiott, Wilhelm von Reinhart,
Camilla Haasz von Grtinenwald, die Oberlieutenants Carl Wayer Edler von
Stromwell, Carl Liedemann (in der Reserve), Ludwig Javorik, Carl Rupprecht
von Virtsolog, die Lieutenants Josef Steiner (in der Reserve), Felix Hödl,
Carl Zeppe^aner.
Die Mannschaft (des Reserve-Regiments) . erhielt für das Gefecht auf der
Majevica planina am 21. September 1 grosse und 13 kleine silberne
Tapferkeits-Medaillen, 2 Belobungen; nachträglich 2 goldene, 7 grosse und
16 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen und 52 Belobungen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanien und Stabs-Offlziere.
1793 Major Schöffmann bei Vertheidigung der Posten bei Offenbach f 17. Mai.
1799 Major Obel im Treffen bei Fossano f 4. November.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N« 33.
(1869.)
FZM. EMIL FREIHERR KUSSEVICH VON SZAMOBOR.
Dunkelblaue Waffenröcke, aschgraue Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation: Festung Arad.
Inhaber:
1741 errichtet in Ungarn.
1741 FML. Johann Adam Freiherr von
Andrassy de Szt. Kiraly f
1753.
1753 FM. Nicolaus Fürst Esterhazy
MTO.-C. t zu Wien 1790.
1791 FZM. Anton Graf SzTARAY MTO.-C.
t zu Graz 23. Jänner 1808.
1809 FZM. Hieronymus Graf Collo-
redo-Mannsfeld MTO.-C. f 23.
Juli 1822 an den Folgen früherer
Wunden.
1823 FML. Emerich Freiherr von
Bakonyi MTO.-R. t zu Eomorn
24. Jänner 1845.
1845 FZM. Franz Graf Gyülai von
Maros-Nbmeth und Nadaska f
zu Wien 21. September 1868.
1869 FZM. Emil Freiherr Kussevich
von Szamobor.
Mitgemachte Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment in den Feldzügen
1742 und 1743 in Baiem und am Rhein betheiligt, kam sodann zur Armee nach
Italien, war 1744 bei der Unteiiiehmung gegen Neapel, 1746 in der Schlacht
bei Rottofreddo, der Besitznahme von Genua und, zur Zeit des Aufstandes,
in dieser Stadt. Ein Bataillon machte die Expedition in die Provence mit.
Im siebenjährigen Kriege war dasselbe
1756 1. October in der Schlacht bei Lobositz 1757, 6. Mai in jener bei Prag und
20. Juni im Treflfen am Weissen Berge daselbst, wo Oberstlieutenant Baron
Amadei mit dem Regimente, über sein eigenes freiwilliges Ansuchen, die
feindhchen Verschanzungen erstürmte, die feindliche Stellung durchbrach,
und durch sein glänzendes Beispiel die Nachfolge der übrigen österreichischen
Truppen veranlasste, was die Eroberung der Schanzen zur Folge hatte. —
Das Regiment war femer bei der Belagerung von Schweidnitz, wo sich ein
Bataillon bei Einnahme der Stemschanze besonders hervorthat, — in der
- 216 -
Schlacht bei Breslau 22. November wo der Interims-Regiments-Commandant
Major Souhay beim Angriffe auf die grosse feindliche Redoute beim Schmiedefeld
dem hartbedrängten Regimente Josef Esterhazy (jetzt Nr. 37) zur Unter-
stützung kam, und nun diese beiden Regimenter vereint die Verschanzung
eroberten, behaupteten und 10 B^nonen und eine Haubitze erbeuteten —
5. December war das Regiment in der Schlacht bei Leuthen. — 1758 14. Oc-
tober in der Schlacht bei Hochkirch war es beim ersten Angriff und zeich-
nete sich durch hervorragende Tapferkeit aus, ebenso auch 1760 in der
Belagerung von Dresden; — im Treffen bei Strehlen 20. August; 1761
1. October bei der Eroberung von Schweidnitz, 1762 2. August im Gefechte
bei Töplitz und 15. October im Treffen bei Freiberg.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 und 1779 war das Regiment bei der Haupt-Armee in Böhmen.
Im Türkenkriege war eine Compagnie
1788 7. März im Gefechte am Beschanierdanmie, im April ein Bataillon beim
Sturme auf die Palanka von Sabacz, trug es unter Oberst Graf Sztaray
wesentlich zur Eroberung dieser Festung bei. Das Regiment erhielt zur
Erinnerung 2 der eroberten türkischen Fahnen, sowie 2 Trommeln und
2 Pfeifen zur Verwahrung. — Die 2 ersten Feldbataillone 21. October bei
der Erstürmung von Ujpalanka, wo Hauptmann Ziggan mit 300 Fi'eiwilligen
die Kaserne besetzte, und sodann mit grosser Tapferkeit die am Ufer der
Donau befindliche Redoute angriff. — Das 3. Bataillon, selbständig detachirt,
war 25. April im Treffen bei Dubicza, und 9. August bei dem Angriffe auf
die dortigen Verschanzungen, sodann bei der Belagerung und Erstürmung
von Novi, 3. October.
Im Feldzuge
1789 waren das Leib- und Oberst-Bataillon 28. August [im Treffen bei Mehadia,
und später alle 3 Bataillone bei der Belagenmg von Belgrad ^- 1790 bei
dem in Galizien aufgestellten Observations-Corps und von da kam das Re-
giment noch im Herbste in die Niederlande, wo es Brüssel, später Mecheln
und Antwerpen besetzte.
Im Kriege gegen die französische Republik war das Regiment
1792 30. April im Gefechte bei Boussut, 23. Mai ein Bataillon im Grefechte bei
Florennes, ebenso einzelne Regiments-Abtheilungen in den verschiedenen
Gefechten bei Valenciennes und Toumay, Ende September bei dem Bombar-
dement von Lille und der Erstürmung der Vorstadt Fivei 1793 die beiden
ersten Feldbataillons im Treffen bei Tirlemont unter persönlicher Führung
des Erzherzogs Carls in der Avantgarde, ebenso 22. März im Gefechte bei
Löwen; im Treffen bei Dünkirchen, 2 Divisionen den englischen Truppen
zugewiesen. — Einzelne Regiments-Abtheilungen fochten femer im Gtefechte
bei Cysoing 22. October; — bei der Vertheidigung der Posten von Maubeuge,
bei der Eroberung von Lannoy, wo Major Mallowetz mit seinem Bataillon ein
Geschütz eroberte, 28. October und 17. December im Gefechte bei Toumay;
— 1794 war das Regiment im Treffen bei Moucron imd dem Gefechte bei
- 217 -
Dolignies in Westflandern, wo es • mit ungemeiner Tapferkeit focht, und
300 Mann vertheidigten, unter Major Hofmeister und Oberlieutenant Bakonyi
gesammelt, bis in die sinkende Nacht den dortigen Kirchhof, wodurch
dem raschen Vordringen des Feindes Schranken gesetzt wurden; 1795
war das Regiment bei der Ober-Rhein-Armee und 30. October bei der
Einnahme des Galgenberges und der Neckarschanzen bei Mannheim, 10. No-
vember erstürmte Oberlieutenant Hranaky an der Spitze von 90 Freiwilligen
. die Verschanzung an Holzhofe bei Mannheim und eroberte 3 Kanonen, erlag
aber später der feindlichen Uebermacht und wurde gefangen. 1796 focht das
Regiment 24. August in der Schlacht bei Amberg, 3. September in jener
bei Würzburg, 16. September im Gefechte bei Limburg, 18. September bei
Altenkirchen, wo der französische General Marceau vor der Front des Regimentes
schwer verwundet und gefangen wurde. — Im Herbste war das Regiment bei
der Belagerung von Kehl, bei der Eroberung der Insel Gross-Kehlkopf, und
1797 7. Jänner bei Eroberung der verpallisadirten Fleschen bei der Schwa-
benschanze.
Im Feldzuge
1799 war das Regiment Anfangs in Tirol und in der Schweiz, 30. April bei dem
allgemeinen Angriffe auf die Verschanzungen von Remis und Martinsbruck
in Engadein; — später in Italien bei Belagerung der Citadelle von Turin
und jener von Alessandria, 15. August in der Schlacht bei Novi, wo das
3. Bataillon, vom Hauptmann Bakonyi commandirt, die Höhen vor dem Dorfe
Pasturana erstürmte; 4. November focht das Regiment in der Schlacht bei
Genola und Savigliano.
Im Feldzuge
1800 war dasselbe in der Riviera di Genova, bei allen dortigen Operationen und
Gefechten, so an der Stura, bei Stella u. s. w.
Im Feldzuge
1805 bei der Armee in Italien, focht es 30. und 31. October in der Schlacht bei Caldiero.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland, war es im V. Armee-Corps des Erzherzogs Ludwig einge-
theilt, in mehreren Gefechten in Baiem, und focht mit besonderer Aus-
zeichnung in der Schlacht bei Aspem, wo sich das 2. Bataillon unter Major
Porubsky am Morgen des 22. Mai, von der feindlichen Cavallerie angegriffen,
— durch seinen heldenmüthigen Widerstand hervorthat, — auch die andern
Abtheilungen des Regimentes glänzten durch ihre Tapferkeit. 5. und 6. Juli
war das Regiment in der Schlacht bei Wagram und in den nächstfolgenden
Tagen auf dem Rückzuge nach Mähren und in den Gefechten bei Znaim
(10. und 11. JulL)
Im Feldzuge
1812 gegen Russland war das Regiment in der Division FML. Baron Bianchi des
Auxiliar-Corps in der Schlacht bei Podubnie 12. August, wo das 1. Bataillon
durch einen Sumpf mit hocherhobenem Gewehr und Patrontaschen unter den
schwierigsten Terrain-Verhältnissen zum Angriffe gegen die feindliche Stellung
— 218 —
waten musste und auch rasch den Feind aus der gewonnenen Position ver-
trieb, sodann von dem verstärkt zurückkehrenden Feinde mit Infanterie und
Cavallerie von mehreren Seiten angegriflfen, zog es sich in schönster Ordnung
zurück bis an den Pass jenes Morastes, wo es von dem nachgerückten
2. Bataillon aufgenommen, und unter dem Schutze des jenseits des Morastch
aufgestellten Geschützes seine Stellung behauptete. — Das Regiment war in
diesem Feldzuge femer in den Gefechten beim Walde und den Morästen
von Dywin, — bei Staray Wyzwa, bei Lyuboml, bei den Triszinerhöfen,
im TreflFen bei Biala 18. October ~ in den Gefechten bei Rudnia, bei Pinsk
und dem späteren Rückzuge des Auxiliar-Corps an die Weichsel.
Im Feldzuge
1813 in Deutschland, wieder in der Division Bianchi, focht das Regiment 26. und
27. August in der Schlacht bei Dresden; — 30. August in jener bei Kulm,
und endlich mit besonderer Auszeichnung in den drei Schlachttagen bei
Leipzig, so 16. October beim Angriffe auf den Markleeberg, — und später
bei Vertreibung des Feindes aus den Auen längs der Pleisse, und der Vor-
rückung gegen und Erstürmung von Dölitz. Oberst von Retsey führte das
Regiment in allen diesen Gefechtsmomenten mit besonderer Umsicht und
persönlicher Bravour. — Die Grenadiere hatten sich in der Schlacht bei
Hanau, 30. October, bei Erstürmung der ELinzigbrücke hervorgethan.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich war das Regiment im Jänner bei der Blokade von Beifort,
bei Erstürmung von Cleray 4. Februar — im Treffen bei Montereau 18, Fe-
bruar — dann in Südfrankreich im Treffen bei Macon 11. März, bei St. Geor-
ges 18. März, bei Limonest 20. März und ein Bataillon bei Erstürmung
. der dortigen Hochfläche von Dardilly, und Jim Gefechte bei Romans 2. April.
— Die Grenadiere 30. März bei Eroberung von Charenton, wo Hauptmann
Kurz mit vier Compagnien 5 Kanonen eroberte und den Ort behauptete.
Im Feldzuge
1815 war das Regiment 1. Juli im Gefechte bei Schlettstadt und Anfangs October
im Lager bei Dijon. — Ein Bataillon aber bei der Blokade von Hüningen.
Im kurzem Feldzuge
1821 gegen Piemont kam das Regiment in keine Action.
1848 Bei Ausbruch des Krieges in Italien war das Regiment, im I. Armee-
Corps eingetheilt, als Besatzung in Pavia und rückte im wohlgeordneten
Rückzuge zur Armee, und am 31. März in die Festung Mantua ein;
6. April war ein Bataillon im Recognoscirungs-Gefechte bei Marcaria, wo
die erste Division verbarrikadirte Häuser angriff, ein feindliches Dragoner-
piket aufhob, Pferde, Waffen und Montursstücke erbeutete; — 4. Mai war
eine Division, 13. Mai ein Bataillon bei den an diesen Tagen stattgehabten
Recognoscirungen der Curtatone-Linie betheiligt. Mit besonderer Auszeichnung
aber focht das Regiment unter seinem tapfern Obersten Ritter von Benedek
29. Mai im Gefechte bei Curtatone und Montanara, wo es drei Stürme aut
die dortigen Versohanzungen unternahm ; als nach dem zweiten das Regiment
~ 219 -
abgelöst werden sollte, lehnte der Oberst die Ablösung ab, mit den Worten :
„das Regiment Gynlai muss die Schanze nehmen", und es gelang den Tapfem,
mehrere Casinen zu nehmen und den Damm in seiner ganzen Ausdehnung
zu erstürmen. Oberst von Benedek wandte sich nun gegen Montanara, wo
aber bereits der Kampf erfolgreich entschieden war, und nurmehr eine
Avantgarde-Abtheilung ins Feuer kam. — Das Regiment war femer 30. Mai
bei der Vorrückung gegen Goito in der Avantgarde, wo es in zwei TreflFen
bis über Casa Franchini hinausging, und durch mehrere Stxmden, dem fort-
währenden heftigsten Geschütz- und Elleingewehr-Feuer ausgesetzt, mit beiden-
müthiger Aufopferung seine Stellung bis zum Eintreffen der Unterstützungen
behauptete. — Nach der Schlacht von Custozza kam das Regiment zu dem
neuformirten IV. Armee-Corps des GM. von Culoz, — bestand in der Avant-
garde-Brigade seines Obersten ein kleines Feuergefecht bei Solara^ und blieb
während der Vorrückung der Armee gegen Mailand Anfangs August in St.
Rocca zur Beobachtung des Po gegenüber von Piacenza stehen.
Mit gleicher Tapferkeit focht das Regiment in der Helden-Division des
Erzherzogs Albrecht im kurzen Feldzuge
1849 gegen Piemont; im Treffen bei Mortara 21. März bemächtigte sich Oberst
von Benedek mit demselben dieses Ortes, durchbrach das feindliche Centrum
und gab den Ausschlag zu dem glänzenden hier erfochtenen Siege. Die
sechste Compagnie unter dem tapfem Hauptmann Graf Pötting rückte einem
feindlichen Bataillon, welches dem Obersten Benedek in den Rücken kam,
rasch nach und befreite denselben aus einer gefährlichen Lage. Der tapfere
Oberst hatte mit dem Regimente die Stadt Mortara vom Feinde gereinigt,
6 Kanonen, viele Pulverkarren, eine Menge Bagage, unter andern auch den
Marstall und das Gepäck des Herzogs von Savoyen erobert, 6 Offiziere und
2000 Mann gefangen, — In der Schlacht bei Novara 23. März hatte das
Regiment ruhmvollen Antheil an den heldenmüthigen Kämpfen um die Ge-
höfte bei Bicocca, erlitt aber grossen Verlust. Es machte später die Ex-
pedition in die Romagna mit, und war am 10. und 11. Mai in den Gefechten
und bei der Einnahme von Livorno.
Bei Ausbruch des Feldzuges
1859 gehörte dasselbe zu den Occupations-Truppen im Römischen, stand als Be-
satzung in Bologna und kam in keine feindliche Action.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im I. Armee-Corps der Nord-Armee
G-eneral der Cav. Graf Clam-Gallas eingetheilt imd focht 28. Juni im Gefechte
bei Münchengrätz, 29. Juni im Treffen bei Jiöin und 3. Juli in der Schlacht
bei Königgrätz. In allen diesen drei vorbenannten Actionen hatte das Regiment
an Todten, Verwundeten, Gefangenen und Vermissten einen Verlust von 30
Offizieren und über 1100 Mann zu beklagen.
1878 Im bosnischen Occupations-Feldzuge focht das Regiment 16. September
im Gefechte bei Grada6a^.
— 220 -
Tapferkeits-Attszeichnungeii und besondere Denkwürdigkeiten.
1757 Oberstlieutenant Carl Baron Amadei wurde fllr seine Auszeichnung im Ge-
fechte am Weissen Berge bei Prag in der ersten Promotion 7. März 1758 MTO.-R.
1758 Major Philipp von Souhay wurde für sein umsichtiges und tapferes Benehmen
bei Breslau MTO.-ß.
1758 Bei Hochkirch 14. October hatte Oberst Baron Amadei durch seinen erfolg-
reichen Angriff auf die grosse Redoute und die Wegnahme des dortigen
Friedhofes viel zum Siege beigetragen.
1760 In der Belagerung von Dresden hatten sich Major Souhay und Grenadier-
hauptmann Hahn, im Treffen bei Strehlen Hauptmann Haynal — bei der
Eroberung von Schweidnitz Hauptmann Bunzlau und Lieutenant Hofmannsee
1761 und im Gefechte bei Töplitz 1762 Hauptmann Baron De Vins ausge-
zeichnet, bei Freiberg Oberst Graf Josef KhevenbtÜler.
Im Türkenkriege thaten sich hervor und wurden belobt:
1788 bei Beschania Hauptmann Baron Malowetz; — beim Sturm auf Sabacz Haupt-
mann Hofmeister und Lieutenant Graf Paul Esterhazy ; — beim Sturme auf
Uj Palanka 21. October 1788 würde Hauptmann Josef Ziggan für sein
tapferes Benehmen 1790 MTO.-R. — Ausser ihm wurden belobt: der 2. Oberst
Josef Gruber, Major Kölbel, Hauptmann Hofmeister, die Oberlieutenants
Brodanovich und Stupart von Löwenthal, die Lieutenants Graf Paul Ester-
hazy, Hranyi und Slavy, welche beide letztem im Gefechte blieben. Kaiser
Josef II. Hess der Mannschaft für ihr Wohlverhalten 200 Ducaten anweisen.
1789 Bei Belgrad thaten sich besonders hervor: Hauptmann Hofmeister, Oberliea-
nant Popovich, Lieutenant Tortini.
1792 Bei Boussut that sich Major Graf Sztaray 30. April hervor.
1793 Bei Cysoing 22. October zeichnete sich Oberst Josef Gruber, bei Vertbeidi-
gung des Postens von Maubeuge 7. October Hauptmann Graf Anton
WeisscQwolf aus, bei Eroberung von Lannoy Major Baron Malowetz und
Oherlieutenant Grünes; — bei Moucron und Delignies Major Hofmeister
und Oberlieutenant Bakonyi. FZM. Graf Clerfait dankte den braven Män-
nern des Regimentes Sztaray für die ausdauernde Vertheidigimg des Fried-
hofes von Delignies, wodurch das rasche Vordringen der feindlichen Ueber-
macht gehemmt wurde, 26. April 1794.
1795 Bei der Einnahme des Galgenberges und der Neckarschanze bei Mannheim
30. October wurden im Berichte des General der Cav. Grafen Wurmser:
Oberst Josef Baron Malowetz wegen umsichtiger Führung des Regimentes und
persönlicher Bravour, Major Maitheny als Commandant einer Colonne, die
beiden Oberlieutenants Grau und Tiebold, welche die eroberten Kanonen
gegen den Feind bedienen halfen, besonders ruhmvoll erwährt. — Oberlieu-
nant Johann Hranaky wurde für sein tapferes Benehmen 10. November beim
Holzhpfe bei Mannheim nachträglich 1801 MTO.-R.
1796 Hauptmann Anton Graf Weissenwolf, welcher sich in der Schlacht bei
Würzburg 3. September sehr hervorgethan hatte, wurde mit der Siegesnach-
— 221 -
rieht nach Wien geschickt und zur Belohnung zum Major bei Deutschmeister-
Infanterie befördert.
1796 Bei der Belagerung von Kehl und bei Eroberung der Insel Gross-Kehlkopf
wurden wegen Auszeichnung besonders belobt: Regiments- Commandant Oberst
Baron Malowetz, zweiter Oberst Baron Franz Dalquen, Major Hofmeister,
die Hauptleute Munkaczy, Scharlach, Beniczky, Schwab, Kakowsky/ die
Lieutenants Heyek, Scherer, Sartory, Baron Haugwitz, Graf Waldstein,
die Fähnriche Bizka und Eardos. Hauptmann Josef von Munkacsy, welcher
sich einer verlorenen Redoute mit 150 Freiwilligen beim Ausfalle des 22. No-
vember wieder bemächtigte, am 5. December eine Flesche eroberte, und
1. Jänner 1797 beim Angriffe auf die Schwabenschanze in das feindliche
Lager eindrang, 200 Feinde tödtete und des Feindes eigene Geschiltze gegen
diesen wirken liess, sowie wesentlich zu dem Erfolge jenes Tages beitrug,
wurde 1797 MTO.-R*
Im Feldzuge
1799 hatten sich bei der Unternehmung in das Engadein: Major Marcant, die
Hauptleute Raglovich und Botta sehr ausgezeichnet, ebenso bei der Belage-
rung von Alessandria Hauptmann Oberdorf und die Oberlieutenants Hornig
und Hofmeister.
In der Schlacht bei Novi
1799 Hauptmann Emerich von Bakonyi durch ruhmvolle Führung des dritten Ba-
taillons — Oberstlieutenant Michael von Marcant, welcher 28. April durch
Umsicht und Bravour sich ausgezeichnet, die Franzosen in Unter- Engadein
aus ihren festen Stellungen vertrieben hat, das Dorf Klamoschad mit Sturm
genommen, und bei der Brücke bei Strada eine dominirende feindliche Re-
doute erobert, wurde 1802 MTO.-R.
1809 Am zweiten Schlachttage von Aspern hatte Major David von Porubsky mit
dem 2. Bataillon einen feindlichen Cavallerie-Angriff mit grösster Entschlos-
senheit abgewiesen, und den Franzosen so viel Schaden zugefügt, dass deren
Generale sie zu keinem neuen Angriff mehr bewegen konnten ; er wurde im
Nachtrags-Capitel 1810 MTO.-R.
FML. Fürst Rosenberg nennt in seinem Berichte unter den Ausgezeichneten
bei Aspem den Obersten Anton Baron König von Kronburg, Oberstlieutenant
Anton Graf Weissenwolf, die Majore Franz Fodor und David von Porubsky.
Im Generalsbefehl
1812 de dto. 14. August erstattete FM. Fürst Schwarzenberg „seine ganz beson-
dere Zufriedenheit und wärmsten Dank^ dem Regimente CoUoredo-Manns-
feld für dessen vorzügliches Benehmen in der Schlacht bei Podubnie. Major
Porubsky, Commandant des 2. Bataillons, wurde besonders angerühmt.
1>^13 Oberst Adam von Retsey wurde fLlr umichtige Führung des Regimentes und
personliche Bravour in der Schlacht bei Leipzig, namentlich 16. October beim
Angriffe des Markleeberges mittelst Allerhöchstem Ilandbillet de dato Rotta
24. October MTO.-R.
— 222 —
1814 Grenadier-Hauptmann Lorenz Baron Kurz, MTO.-R., hatte sich als ftltester
Offizier des Grenadier-Bataillons Lanyi bei der Erstürmung von Charenton
30. März sehr hervorgethan.
1848 AnläsiBÜchder zweiten Recognoscirung der Linie am Curtatone 13. Mai hatte
sich das anwesende Bataillon so sehr ausgezeichnet, dass Oberst von Benedek
in seinem Berichte gar keinen Offizier nominativ anführen konnte; denn
alle zeigten den edelsten Wetteifer, ihrer Mannschaft voranzuleuchten, ^es
verdient somit das ganze Bataillon mit seinem tapfem Commandanten (Obenst-
lieutenant Alexander Graf Kielmannsegge) lobend genannt zu werden."
Beim Sturme auf die Verschanzungen bei Curtatone 29. Mai erstieg Major
Stephan Seyffert der Erste die CrSte.
Regiments-Commandant Oberst Ludwig von Benedek wurde fElr sein helden-
müthiges Benehmen bei Curtatone MTO.-R.
1849 Im Berichte des FM. Grafen Radetzky über das Treffen bei Mortara 21. März
erscheinen unter den Ausgezeichneten des Tages: Regiments-Commandant
Oberst Ludwig von Benedek, Oberstlieutenant Carl Franck, die beiden
Majors Stefan Seyffert und Ludwig von Gaal.
1848 und 1849 ftlr Auszeichnung in den Feldzügen in Italien:.
OLO.-R. Oberst Ludwig von Benedek, die Oberstlieutenants Carl Lilia und
Carl Franck.
OEKO.-R. 3. die Majore Stefan Seyffert und Ludwig von Gaal, die Haupt-
Icute Friedrich Kiebast, Alois Graf Pötting und Persing, Heinrich Graf
Andlau-Homburg, die Oberlieutenants Anton Wagenbauer, Carl Quickl,
Stephan Toth de Jack und Franz Gareis.
MVK. die Hauptleute Brendel, Julius Graf Pötting, Lander, Adolf Hummer,
Pöckh, Gustav Graf Vetter von der Lilie, Pechar, Gyurits, Kiebast, Ritzinger.
Schnitzky, Edler von Lederer, die Oberlieutenants Baren Stwrtnik, Rambaldini.
Baron Rossich, Funke, Killic und Lieutenant von Saracca.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Major Theodor Riss, Hauptmann Emil Musulin. Seit
1868 hat es statt der früheren weissen, — die angegebene gegenwärtige Ad
justirung und statt der dunkelblauen die aschgraue Egalisirung erhalten.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offlziere.
1757 Oberstlieutenant Graf Dessewffy f in der Schlacht bei Breslau 22. November.
1849 Major Stephan Seyffert f an seiner bei Novara erlittenen Verwundung.
1866 Regiments-Commandant Oberst Josef Zerbs f in der Schlacht bei Königgriitz
3. Juli.
ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N« 34,
(1871.)
WILHELM l, DEUTSCHER KAISER UND KÖNIG VON PREUSSEN.
Dunkelblaue Waffenröcke^ irapprothe Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Kaschau.
Inhaber.
1734 errichtet mit kaiserlicher Bewilli-
gung de dato 13. November 1733
2300 Mann stark, auf den ange-
wiesenen Werbplätzen Pest und
Debreczin, auf eigene Kosten von
dem zum Inhaber ernannten
1734 Oberst Ladislaus Freiherm von
KöKEMESDT de Vettes, 1754
. FZM. t 1756.
1756 FZM. Adam Wenzel Ghraf, seit
1772 Fürst Batthyany tibergab
1780 das Regiment dem folgenden
Inhaber und f zu Saco in Stid-
Tirol 25. October 1787.
1780 FML. Paul Anton Fürst Ester-
HAZY t 22. Jänner 1794.
1794 bis 1799 unbesetzt.
1799 FZM. Paul Freiherr |Kray de
Krajowa MTO.-C. t ™ Pest
19. Jänner 1804.
1804
1815
1824
1827
1841
1858
1861
1846
Seit
FZM. Paul Freiherr von Davi-
DoviCH MTO.-R. f zu Komorn 18.
Februar 1814.
FML. Friedrich Ludwig Prinz zu
WiED-RüKKEL MTO.-R. 1 24. April
1824.
bis 1827 unbesetzt.
FML. Josef von Bbnczdr (war von
1841i2. Inhaber) f zu Wien 6. Aprü
1846.
Prinz Wilhelm von Preussen, von
Prinz-Regent von Preussen — von
an König Wilhelm I. von Preussen
und seit 1871 Deutscher Kaiser
und König von Preussen.
(Zweite Inhaber:
FZM. Georg Graf Thurn-Valsas-
siNA MTO.-C. t zu Wien 1866.
1866 FML. Eduard Freiherr
Schwarz von Meiller.)
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Juli 1735 wurde das Regiment auf den Kriegsschauplatz nach Italien
gezogen, — 50 Grenadiere zerstörten, im Detachement des Husaren-Oberst-
lieutenants Kaszon eingetheilt, eine feindliche Brücke über die Etsch ober-
halb Verona.
— 224 —
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment
1741 im Khevenhüller'schen Corps, bei der Winter-Expedition in Ober-Oesterreich
und Baiem 1742, später in Böhmen, litt in der Schlacht bei Czaslau 17. Mai
sehr viel durch den Angriflf zweier preussischer Regimenter, und hatte 7 Offiziere
und 491 Mann verloren, da es die rechte Flanke deckte. Es war diess die j
erste grössere WafFenthat des Regimentes, das nun zur Belagerung von Prag
kam und in dem Ausfallsgefechte 22. August den ersten Angriff der Franzosen
am linken Flügel des Blokade-Corps aushielt und tapfere Gegenwehr leistete;
1743 war es bei den Belagerungen von Straubing und Ingolstadt^ 1744 im
Feldzuge in Böhmen, 1745 4. Juni in der Schlacht bei Hohenfriedberg und
30. September in jener bei Trautenau, 1746 bei der Armee in Italien,
16. Juni in der Schlacht bei Piacenza, im October in jener bei Rottofreddo,
bei der Besitznahme von Genua, musste sich beim dortigen Aufstande zu-
rückziehen; 1747 war es bei der Belagerung von Genua, von 1748 an bis
1756 blieb es in der Lombardei.
Im siebenjährigen Kriege waren vorerst nur
1757 ein Bataillon und die Grenadiere, und zwar im Juni bei der Vertheidigung
von Prag, 7. September im Treffen bei Görlitz am Moysberge, bei der Be-
lagerung von Schweidnitz, wo das Bataillon im letzten Sturme die grosse
Stemschanze mit dem Säbel in der Faust erstieg, femer in jener bei
Breslau 22. November und bei Leuthen 5. December.
Im Feldzuge
1758 war das ganze Regiment vereint sowie dessen Grenadiere 14. October in der
Schlacht bei Hbchkirch. Major Baron de Rossin nahm bei Erstürmung des
Kirchhofes 18 Offiziere und 400 Mann mit seinem Bataillon gefangen, und
eroberte 4 Geschütze und 4 Fahnen. — 1760 war das Regiment 23. Juni
in der Schlacht bei Landshut, — beim Sturme auf Glatz 26. Juni unterstützte
Major Czecherini mit seinem Bataillon die Sappeurs in der eroberten Flesche,
und half ihnen, sich dort zu behaupten; 15. August war das Regiment in
der Schlacht bei Liegnitz, wo es den bedeutenden Gesammtverlust von
928 Mann erlitt. 1761 1. October bei der Eroberung von Schweidnitz war
ein Bataillon beim Angriffe auf das Bögenfort ausgezeichnet gefiihrt Ton
dem tapfem Major Czecherini; 1762 war das Regiment 16. August im Treffen
bei Pejle unweit Reichenbach. Ein Commando in der Belagerung von
Schweidnitz unter Major Czecherini, der, als das Jauemicker Fort in die
Luft flog, sich sogleich, ohne Befehl abzuwarten, an die gefahrdrohende Stelle
begab, diese besetzte, und einen versuchten Sturm des Feindes zurückschlug.
Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment
1778 und 1779 meist als Besatzung in Prag, nur eine kleine Abtheilung unter
Hauptmann Graf Stemberg überrumpelte 7. März 1779 ein verpallisadirtes
Bauernhaus zu Gebersdorf und machte dessen Besatzung nieder.
Im Türkenkriege waren
'"^8 die beiden ersten Feld-Bataillone 24. April bei der Einnahme von Sabacz
und dem Sturme auf die Belgrader Vorstadt, — das dritte Bataillon kam
zum Siebenbürger-Corps und besetzte den Vulkanerpass. 1789 waren die
— 225 —
beiden ersten Feld-Bataillone und die Grenadiere bei der Belagerung und
Eroberung von Belgrad. Beim Sturme daselbst 30. September war der
Grenadier-Hauptmann Anton Fürst Esterhazy mit seiner Compagnie der
Erste über die Pallisaden in die Raitzenstadt gedrungen, wurde aber schwer
verwundet, — das dritte Bataillon in Siebenbürgen zeichnete 15. Juli sich
bei Ober-Tömös in Vertheidigung des dortigen Passes sehr aus. 1790 kam
das Regiment zum Observations-Corps nach Galizien und noch vor dem
Schlüsse d. J. rückte es in die Niederlande ab, wo 1791 ein Bataillon auf
Execution in dem gegen seinen Bischof aufrührerischen Bisthume Lüttich
stand.
Im französischen Revolutionskriege war das Regiment
1792 23. Mai im Gefechte bei Florenne, kurz nachher bei Glisuelle und bei Mens;
— 1793 focht es mit grosser Tapferkeit in der Schlacht bei Neerwinden oder
Tirlemont, wo das Oberst-Bataillon unter Major Bydeskuti den Ort Racour
erstürmte und behauptete. Die Grenadier-Division focht im Treffen bei
Löwen. — Diese und die beiden Feld-Bataillone waren femer bei Famars
bei der Einnahme von Valenciennes, — die Grenadiere bei der ijinnahme
von Quesnoy, endlich diese und das Regiment in den Gefechten bei Mau-
beuge. 1794 war dieses in den Schlachten bei Landrecy und Cateau, —
24. Mai im Treffen bei Erqueline, wo der Regiments-Commandant Oberst Graf
Morzin als Qua-Brigadier mit seiner Brigade, darunter die beiden 1. Feldba-
taillone des eigenen Regimentes, gegen die stark verschanzte feindliche Stel-
lung vorrückte, den Ort Erqueline mit einem Bataillon des Regimentes und
der eignen Grenadier-Division erstürmte und 10 Geschütze eroberte, — nach-
dem er schon in den Verschanzungen 12 Kanonen genommen hatte, — und
sich in der gewonnenen Stellung behauptete. — Das Regiment war femer
bei Charleroi und Heppignies im Gefechte. 1795 bei der Ober-Rhein- Armee
war es bei der Einschliessung und der Einnahme von Mannheim, sowie
später in den Gefechten bei Schopp und Landstuhl ; 1796 kam es zur Armee
nach Italien, zeichnete sich ungemein im Treffen bei Salo aus, focht bei Ga-
vardo und Cerea, kam sodann als Besatzung nach Mantua, betheiligte sich
bei mehreren Ausfällen, und es erhielt bei der Capitulation von 2. Februar
1797 das Regiment freien Abzug, durfte jedoch 3 Monate nicht gegen Frank-
reich kämpfen. Die Grenadiere waren in Deutschland geblieben und fochten
in den Schlachten bei Wetzlar, Amberg und Würzburg und bei der Bela-
gerung von Kehl.
Im Feldzuge
1799 in Italien, fochten die Grenadiere mit Auszeichnung bei Legnago und Parona,
die beiden ersten Feld- Bataillone bei Magnano 5. April in der Avantgarde,
ebenso 27. April im Treffen bei Cassano, 16. Mai im Gefechte bei Marengo, —
Ende Mai vertheidigte Hauptmann Schmelzern mit zwei Compagnien die
Festung Ceva unter den schwierigsten Umständen sehr ruhmvoll gegen die
französische Division Grouchy und behauptete sich bis zum Entsätze am
2. Juli durch General Vukassovich. 20. Juni war das Regiment im Gefechte
bei Bosco und Cassino, wo es grosse Verluste erlitt, und 6. November im
Thttrbeim Gedenkblfttter. 1^
— 226 -
Gefechte auf dem Gebirge bei Novi. — Das 3. Bataillon stand in Tirol,
focht mit Auszeichnung bei Tauffers 4« April, war bei der Unternehmung
in das Engadein und im Gefechte bei Süs.
Im Feldzuge
1800 war das Regiment (von April bis Anfangs Juni) bei der Blocade von Genua^
13. Mai unternahm Major von Erauss mit einem Bataillon einen erfolgreichen
Angriff auf die französische Colonne Gauthier auf dem Monte Creto, — in
der Schlacht bei Marengo 14. Juni waren nur die Grenadiere, und diese mit
dem Regimente vereint 25. December in jener am Mincio, wo es grosse
Verluste erlitt.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment bei der Armee in Italien und focht 30. und 31. October
in der Schlacht bei Caldieix).
Im Feldzuge
1809 waren die Grenadiere bei der österreichischen Haupt-Armee in Deutschland,
und fochten im Treffen bei Ebelsberg 3. Mai und in den Schlachten bei
Aspern, Wagram und Znaim, während das Regiment im VII. Armee-Corps
des Erzherzogs Ferdinand in Polen beim Sturme auf Sandomir 16. Juni die
dritte Sturm-Colonne unter seinem tapfern Obersten von Schmelzern formirte,
zwei starke Redouten eroberte, 4 Kanonen nahm und viele Gefangene machte,
— diese Erfolge hatten wesentlich zu der noch in der nächsten Nacht erfolg-
ten Capitulation beigetragen, — aber das Regiment hatte den bedeutenden
Gesammtverlust von 23 Offizieren und über 700 Mann erlitten.
Im Feldzuge
1812 gegen Russland war das Regiment in der Division Bianchi des Auxiliar-
Corps eingetheilt, und in den Gefechten bei Divin, bei Wisswa, bei Triczyn,
wo 8. September 8 Compagnien zweimal den sogenannten Triczyner-Hof
stürmten, femer 18. October im Treffen bei Biala und im November bei
Rudnia. Mehr noch als die feindlichen Kugeln hatten die Entbehrungen und
Winterkälte die Reihen des Regimentes gelichtet.
Im Feldzuge
1813 abermals in der Division Bianchi eingetheilt, focht das Regiment 26. und
27. August in der Schlacht bei Dresden, 30. August in jener bei Kulm, imd
16. bis 18. October bei Leipzig; — im Feldzuge 1814 in Frankreich 11. März
im Treffen bei Macon, 20. März in der Sehlacht bei Lyon und 2- April im
Treffen bei Romans, — 1815 gegen Murat 12. April beim Brückenkopfe von
Ochiobello, 28. April beim Ueberfalle auf Pesaro, und kam im Juli nach
Südfrankreich.
Im Feldzuge
1821 gegen die neapolitanischen Insurgenten war es in den Scharmützeln bei le
Coli 10. März und bei Balzerano 14. März und blieb bis 1823 als Besatzung
im Neapolitanischen.
Im Sommer nach Ungarn beordert, erlag die Mannschaft der Gewalt der
Revolutionspart^i. Die Grenadier-Division hingegen war 1848 und 1849
— 227 -
bei der kaiserlichen Armee in Italien. Der grössere Theil des Offiziers-Corps
kämpfte rühmlich unter den kaiserlichen Fahnen in Italien und Ungarn, meist
andern Truppenkörpem zugetheilt, oder in Hauptquartieren verwendet. 1849
wurde das Regiment zu Kremsier in Mähren reorganisirt.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franzosen, dann in Italien, war das Regiment Anfangs in der mo-
bilen Division FML. Urban eingetheilt, fochten 27. Mai die beiden ersten
Feld-Bataillone bei Fermo, — das dritte Bataillon bei Como gegen die Alpen-
jäger Garibaldi's. — In der Schlacht bei Solferino 24. Juni war das Regiment
im IX. Armee-Corps eingetheilt und in diesem heissen Kampfe dreimal mit dem
Feinde engagirt.
Im Feldzuge
1864 gegen die Dänen in Schleswig in der sogenannten eisernen Brigade des GM.
Grafen Gondrecourt des VI. Armee-Corps FML. Baron Gablenz focht das
Regiment mit besonderer Auszeichnung 3. Februar im Treflfen bei Ober-Selk.
wo das 1. Bataillon unter seinem tapfem Obersten Benedek, der schwer ver-
wundet wurde, den Ort Jagel erstfLrmte, das 2. Bataillon hingegen, zur Er-
stürmung des Danewerkes und des Königshügels beordert, die Dänen mit dem
Bajonnete von Stellung zu Stellung warf, den Königshügel siegreich erstieg,
und die österreichische Fahne auf dessen Höhe pflanzte.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen in Böhmen, war das Regiment im I. Armee-Corps General
der Cavallerie Graf Clam-Gallas eingetheilt, und kämpfte 26. Juni im Vor-
posten-Gefechte bei Böhmisch- Aicha und am selben Tage im Nachtgefechte
bei Podol, 29. Juni im Treffen bei Jiöin und 3. Juli in der Schlacht bei
Königgrätz, wo es bei dem Sturme auf das Dorf Rozberiö und die bewaldete
Höhe von Chlum bedeutende Verluste erlitt.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1742 Oberst Regiments-Commandant Baron Anton Beneda hatte sich im Ausfalls-
gefechte bei Prag 22. August, sowie in der Schlacht bei Trautenau ruhmvoll
ausgezeichnet 4. Juni 1745.
1745 Hauptmann Baron Schimoda Hess im October in Schmiedeberg die öster-
reichischen Wappen anschlagen.
1746 Oberst Regiments-Commandant Franz von Epelle that sich in der Schlacht
bei Piacenza 16. Juni sehr hervor.
1757 Bei der Belagerung von Schweidnitz thaten sich, insbesondere bei Eroberung
der Stemschanze, Major Kiss, die HaupÜeute Wolf, Radoni und Lieutenant
Suardi hervor.
Ende 1757 erhielt das Regiment weisse Röcke, blaue Westen und derlei unga-
rische Beinkleider, gelbe Aufschläge, weisse Knöpfe und Litzen, letztere von
Silber für die OfSziere; von Tuch fdr die Mannschaft.
1760 Major Ignaz Sigmund Freiherr de Rossin wurde für seine Auszeichnung bei
Hochkirch, MTO.-R.
16»
— 228 —
1760 Oberstlieutenant Kitzing commandirte bei Eröffnung der Tranchien von
Glatz die Arbeiter am rechten Flügel und hatte sich während der Belagerung
im Juni ausgezeichnet.
17n2 Major Baron Nikolaus Czecherini de la Vippera wurde für seine wiederholten
Auszeichnungen, namentlich bei Schweidnitz, MTO.-R.
1761 Hauptmann Racz hatte sich beim Angriffe auf das Bögenfort während der
Belagerung von Schweidnitz ausgezeichnet.
Im siebenjährigen Kriege hatte das Regiment an vor dem Feinde Gebliebenen,
ihren Wunden oder Krankheit Erlegenen, Vermissten und Gefangenen im
Ganzen 4 Stabs-, 45 Ober-Offiziere und 2614 Mann verloren; dagegen
5 Fahnen, 4 Kanonen und 2 Pulverkarren erobert.
1789 Grenadier-Hauptmann Fürst Anton Esterhazy wurde für Auszeichnung beim
Sturme auf Belgrad 30. September sogleich zum Major befördert, und im
December 1789 MTO.-R.
1789 Während der Belagerung von Belgrad hatte sich Fähnrich Berger (f isr>4
als FZM.) bei den Belagerungs-Arbeiten durch seinen Eifer besonderes Lob
verdient.
1793 Für ihr tapferes Verhalten in der Schlacht bei Neerwinden 18. März erhielt
die Mannschaft 4 goldene und 21 silberne Medaillen. Es wurde die erste
goldene im Regimente dem FeldwebelJohann Bentsalli zu Theil, da er dem hart-
bedrängten Oberst-Bataillon durch einen kühnen, im Rücken des Feindes mit
20 Mann unternommenen Angriff Luft machte, sich durchzuschlagen und den
Angriflf auf Racour zu erneuern. — Bei Löwen erhielten die Grenadiere
4 silberne Medaillen.
1793 Bei Vertheidigung der Posten bei Maubeuge 6. und 7. October hatten sich
die beiden Majore von Bydeskuty und Otto Graf Hohenfeld, sowie Oberlieu-
tenant Töke sehr hervorgethan.
Seit Beginn des Feldzuges 1792 bis December 1793 hatte das Regiment
2 goldene und 45 silberne Tapferkeits-Medaillen erhalten.
1794 Für seine Auszeichnung bei Erqueline wurde Regiments-Commandant Oberst
Graf Ferdinand Morzin 1796 MTO.-R.
1795 Im Treffen bei Mannheim 18. October hatten sich die beiden Majore von
Bydeskuty und Graf Hohenfeld, sowie in den Gefechten bei Schopp und
Landstuhl Hauptmann Puteani ausgezeichnet.
1796 Im ofliciellen Berichte über das Treffen bei Salo heisst es: dass der Feind
der ungemeinen Tapferkeit des Anton Esterhazy'schen Regimentes nicht
widerstehen konnte.
1799 Oberstlieutenant Franz Graf Khevenhüller wurde wegen Auszeichnung im
Gefechte bei Tauffers 4. April zum zweiten Obersten im Regimente befördert,
und that sich in dieser Stellung im Gefechte im Gebirge bei Novi 6. November
neuerdings hervor.
1799 In Tirol hatten sich Hauptmann Peremann bei Tauffers 4. April und bei der
Unternehmung in das Engadein .W. April Hauptmann Enyetter sehr ausge-
zeichnet.
— 229 —
1799 Obei-st Baron Sigmund Bydeskuty hatte sich in dem Treffen bei Magnano
5. April und bei Cassano 27. April durch persönliche Bravour und seine
zweckmässige Disposition gerechtes Lob in den Berichten erworben, wui'de
GM., starb jedoch in letztgenannter Action, durch einen Kartätschenschuss
am Kopfe schwer verwundet, kurz nach seiner Beförderung.
1799 Für die heldenmüthige Vertheidigung von Ceva wurden nebst dem tapferen
Commandanten Hauptmann Schmelzern, der sogleich von S. M. dem Kaiser
zum Major ernannt wurde, noch belobt die Lieutenants Zabielo, Wangrowsky
und Krauss und Fähnrich Habraneck. — Li der Schacht bei Novi 15. August
1799 wurde der beim General der Cav. Baron Melas commandirte Hauptmann
Lang wegen eifriger Erfüllung der erhaltenen Aufträge sehr belobt. —
Major Krauss von Löwenfeld und Hauptmann Interims-Bataillons-Commandant
Drasenovich wui'den für tapfere Führung ihrer Bataillone im Gefechte bei
Novi im Gebirge 6. November belobt.
1805 FML. Fürst Rosonberg rühmte das gute, ordentliche und tapfere Benehmen
des Regimentes in der Schlacht bei Caldiero, der Mannschaft sowohl als
sämmtlicher Stabs- und Ober-OflFiziere.
1809 Regiments-Commandant Oberst Johann Sclmielzern wurde für seine Aus-
zeichnung beim Sturme auf Sandomir (inzwischen zum GM. befördert)
mittelst Armeebefehls de dato 24. October MTO.-R.
1813 Bei Verfolgung des Feindes in der Schlacht bei Kulm thaten sich Major
Anton Wöber und Hauptmann Saghy hervor; — im Leipziger Schlachtbe-
richte wurden die beiden Majore Wöber und Josef von Socher belobt.
1846 Während des polnischen Februar- Aufstandes hatte sich Feldwebel Ludwig
Krauss, beim Oberstlieutenant General-Commando-Adjutanten von Benedek
commandirt, als Führer des Bochnia'er Landsturmes die silberne Medaille
erworben,
1848 und 1849. Für Auszeichnung in den Feldzügen in Italien und Ungarn:
OEKO.-R. 3. Oberst Rudolf Baron Koudelka, Oberstlieutenant Georg Frei-
herr Berger von der Pleisse und Lieutenant Friedrich Villetz.
MVK. Hauptmann Gärtner und Oberlieutenant Stark.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
ÖLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Alexander Benedek.
MVK. Oberstlieutenant Casimir von Gintowt, die Majore Carl Slawecki und
Peter Narancic, die Hauptleute Villecz, Smugia, Kuss, die Oberlieutenants
Ritter von Pittoni und Hoppeis, Lieutenant Koppel. Die Mannschaft erhielt
2 grosse und 6 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
1864 Für Auszeichnung bei Erstürmung von Jagel und des Königsberges 3. Februar:
ÖLO.-R. dem gebliebenen Major Josef Edlen von Stransky zuerkannt.
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Alexander Benedek und Haupt-
mann Franz Zimmermann.
MVK, Die Hauptleute Endlicher, Gylek, P6chy de P6chy-Ujfalu, die Ober-
lieutenants von Papay, Schimaczek, Brilka und die Lieutenants Daubner und
Dobos V. Marzinfalva.
— 230 "-
Oberstlieutenant Friedrich Graf Pötting, welcher, obzwar selbst erkrankt^ den-
noch das Regiments-Commando nach Verwundung des Obersten übernahm,
und den siegreichen Kampf der Besitznahme Jageis vollendete, so lange bei
der Truppe aushielt, bis er endlich in wilden Typhusphantasien vom Pferde
sank und bewusstlos nach Hamburg gebracht wurde, wo er nach wenigen Tagen
seinen Leiden erlag, verdient als ein Opfer seiner militärischen Ehre und
treuen Pflichtgefühles besonders erwähnt zu werden.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Gustav Müller.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Carl Schwertfährer, Hauptmann Tnib-
kovic und Oberlieutenant von Zsamay.
1868 erhielt es statt der bisherigen weissen Waffenröcke die allgemein bei der
Infanterie vorgeschriebenen dunkelblauen.
Vor dem Feinde erlegene Gommandanten und Stabsoffiziere.
1758 Oberstlieutenant Kiss f in der Schlacht bei Hochkirch 14. October.
1 790 Major Anton Fürst Esterhazy an den Folgen seiner Verwundimg bei Belgrad
t zu Wien.
1809 Major Andreas von Enyetter "j- beim Sturme auf Sandomir 16. Juni.
1814 Major Carl Graf Foucault f im Treffen bei Lyon 20. Mftrz.
1864 Major Josef Edler von Stransky im Treffen bei Oberselk f 3. Februar.
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 35.
(1867.)
FZM. JOSEF BARON PHILIPPOVIÖ VON PHIUPPSBERG.
Dunkelblaue Waffenröcke, krebsrothe Egalisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation: Pilsen.
Inhaber.
1682 errichtet von dem folgenden In-
haber
1682 GM. Georg Friedrich Herzog von
Württemberg-Stuttgart f bei der
Belagerung von Kaschau 8. Oc-
tober 1685.
1685 Oberst Ulysses Marchese Spinola
t beim Sturme auf Ofen 2. Sep-
tember 1686.
1688 Oberst dann GM. Guido Graf
Starhehberg erhielt 1688 ein unter
Nr. 13 im Jahre 1809 reducirtes
Regiment.
1688 GM. Carl Ludwig Archinto Conte
de Tatna f bei der Belagerung
von Belgrad 1693.
1693 FM. Johann Martin Gscuwikd
Freiherr von Pöckstein f zu Wien
10. April 1721.
1721 GM. Johann Carl Graf Trautsohn
t 1730.
1730 FML. Johann Daniel Graf Für-
8T8NBUSCH f 1738.
1739 FM. Carl August Friedrich Fürst
Waldbck t 29. August 1763.
1763 FZM, Johann Sigmund Grat
Macquirb von Junisklin MTO.-GK.
t zu Troppau 12. Jänner 1767.
1767 Ludwig IX. Landgraf von Hessbn-
Darmstadt ist 1774 in kaiserl.
russische Dienste getreten.
1774 FML. Patrik Olivier Graf Wallis
MTO.-R. t zu Prag 14. November
1787.
1788 GM. Anton Freiherr Brbntano-
CiMAROLi f zu Frankfurt am Main
20. Jänner 1793.
1793 FML. Franz Freiherr von Wenk-
HEiM MTO.-R. f im Treffen bei
Courtray 11. Mai 1794.
1794 bis 1802 unbesetzt.
1802 FM. Herkules Rainald Herzog
von MoDENA f 14. October 1803.
1803 Oberst Erzherzog Maximilian (er-
hielt 1807 das Artillerie-Regiment
Nr. 2).
1807 Oberst Erzherzog Johann Ne-
poMUK t 19. Februar 1809.
(Zweite Inhaber,
1802 GM. Anton Graf Bussy MTO.-R.
t zu Brunn 10. April 1804.)
— 232 —
1809 FZM. Eugen Graf Argentbau
KCUER von ElOHENICRANZ MT(J. R.
MTO.-R. (war seit 1804 zweiter fzuPressburg 13.Decemberl841.
Inhaber) f zu Brunn 4. Mai 1819. 1841 FZM. Franz Graf KhevenhCller
1819 bis 1822 unbesetzt.
1822 FML. August Freiherr von Her-
zooRNBERG f ZU Wien 15. Februar
1834.
1834 FML. Ferdinand Freiherr Flei-
Metsch f zu Prag 14. Nov. 1867.
1867 FZM. Josef Freiherr Philippovic
von Philippsberg, MTO.-C. com-
mandirender General zu Prag.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Das kegiment war
1683 die eine Hälfte in der Belagerung von Wien, die andere im Entsatz-Heere
des Herzogs Carl von Lothringen. 1685 war es bei den Belagerungen von
Eperies und Kaschau, und Abtheilungen bei jener von Neuhäusel, wo diesel-
ben in einer Redoute von den Türken tiberfallen und zum grösseren Theile
zusammengehauen wurden; — im selben Jahre war das Regiment bei der
Expedition in Slavonien, 1686 bei der Belagerung und Erstürmung von
Ofen, 1687 in der Schlacht bei Mohacs, wo es zuerst das feindliche Retran-
chement überstieg, 1688 beim Sturme auf Belgrad, 1691 in der Schlacht bei
Szlankamen, kam sodann nach Italien und war 1695 bei der Belagerung von
Casale. 1700 als Besatzung in Freiburg.
Im spanischen Erbfolgekriege deckte es während des Treflfens bei Chiari
1701 die Gebirgspässe bei Palazuolo, — war Anfangs December bei der Belage-
rung und Eroberung von Caneto im Mantuanischen, 1702 1. Februar beim
Ueberfalle auf Cremona, — 1. August in der Schlacht bei Luzzara, wo es
alle Offiziere theils todt, theils verwundet hatte, und demungeachtet unter
Commando eines Corporals im heftigsten Feuer bis zum Ende der Schlacht
aushielt; 1703 und 1704 in Tirol zur Vertheidigung dieses Landes auf den
verschiedenen Gebirgspässen vertheilt, 1705 wieder in Italien in der Schlacht
bei Cassano, 1706 beim Entsätze von Turin, 1707 im Neapolitanischen bei
der Erstürmung von Gaöta, 1710 nach Spanien überschiflFt und dort in den
Scldachten bei Almenara, Saragossa und Villa Viciosa, 1711 beim Entsätze
von Cardona.
Im Türkenkriege war das Regiment
1716 in der Schlacht bei Peterwardein 5. August, bei der Belagerung von Temcsvar
und dem Sturm auf die dortige Palanka, 1717 bei der Belagenmg und der
Schlacht von Belgrad.
Im Feldzuge
1734 in Italien, focht es in den Schlachten bei Parma 29. Juni und jener bei
Guastalla 19. September. Von
1737 war es im Türkenkriege in Ungarn und kam 1739 nach Siebenbürgen.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment
1741 bei dem KhevenhüUer'schen Corps, 1742 machte es die Winter-Expedition
in Ober-Oesterreich und Baiern, kam sodann nach Böhmen, focht 17. Mai
- 233 -
in der Schlacht bei Chotusitz und bei der Belagerung von Prag, 1743 war
dasselbe bei der Armee in Baiem, 1744 im Feldzuge in Böhmen, 1745 ein
Bataillon im TreflFen bei Habeischwert und in der Schlacht bei Trautenau,
das Regiment in jener bei Kesselsdorf, 1746 in der Schlacht bei Rocoux,
1747 in der Schlacht bei Lawfeld und 1748 im Treffen bei Rosendael.
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
1756 1. October in der Schlacht bei Lobositz, 1757 6. Mai in jener bei Prag,
22. November ein Bataillon in der Schlacht bei Breslau beim Angriffe auf
die Verschanzungen bei Grabisch und Kleinmochber, das Regiment 5. De-
cember in der Schlacht bei Leuthen, 1758 14. October in jener bei Hoch-
kirch und 1759 12. August bei Kunnersdorf, 1760 23. Juni in der Schlacht
bei Landshut, ferner bei der Unternehmung auf Breslau und 15. August in
der Schlacht bei Liegnitz. 1761 ein Bataillon 1. October bei der Eroberung
von Schweidnitz und dem Sturme auf das Galgenfort, 1762 das Regiment
im Gefechte bei Leitmannsdorf, wo Commandirte des Regimentes mit solchen
vom Regimente Angern die Verhaue von Hohengries standhaft gegen vier
feindliche Angriffe vertheidigten; — - ein Commando des Regimentes war in
der Belagerung von Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment Anfangs
1778 bei der Occupation von Baiem, später bei der Haupt- Armee in Böhmen.
Im Türkenkriege waren die beiden ersten Feld-Bataillone
1788 14. September im Gefechte bei Armenisch, 1789 bei der Belagerimg von
Belgrad.
Im französischen Revolutionskriege war das Regiment in den Feldzügen
1793 und 1794 bei der Armee in der Niederlande, im Gefechte bei Hondschoute
7- September 1793 erlitt es durch einen Verrath der Franzosen, die sich
weisse Tücher um den Arm gebunden und für Hessen ausgegeben hatten,
einen Verlust von mehr als 100 Gefangenen, darunter der Regiments-Com-
mandant Oberst Wolf, 22. October waren einzelne Abtheilungen im Treffen
bei Cysoing; — 1794 erlitt das Regiment starke Verluste im Treffen bei
Moucron, — ein Bataillon kam als Besatzung nach Mainz, von welchem
200 Mann in der Zahlbacher Klubistenschanze 2. December einen wüthenden
Angriff der Franzosen auszuhalten hatten, und nach grossen Verlusten zum
Weichen gebracht wurden. 1795 hielt sich ein Bataillon beim Dorfe Bemmel
im Treffen an der Waal sehr tapfer, und bei der Einnahme der feindlichen
Verschanzungen von Mainz haben zwei Bataillone des Regimentes im Vereine
mit drei andern die zweite Linie jener Schanzen heldenmüthig gestürmt und
die Geschütze erobert. 1796 war das Regiment 1. Juli in den Gefechten
bei Biberach und Stockach, 14. September ein Bataillon im Gefechte bei
Neuburg in Baiem; — 20. October drei Compagnien am Ober-Rhein beim
Angriffe der Brücke bei Riegel und der Erstürmimg dieses Ortes; —
30. October das Regiment bei Vertheidigung der Position bei Steinhausen;
30. November zwei Bataillone beim Sturme auf die Hüninger Brückenschanze
und dem Angriffe auf die rechte Flanke des Hornwerkes, — endlich ein
Bataillon bei der Belagerung von Kehl.
- 234 —
Im Feldzuge
1799 im Treffen bei Osterach 21. März hatte das Regiment die Anhöhen bei
Hohendingen besetzt und wiederhohe feindliche Angriffe standhaft abge-
schlagen; in der Schlacht bei Stockach 25. März rückten im entscheidenden
Momente zwei Bataillone in ganzer Front mit klingendem Spiele vor, und
trugen, von andern Truppen unterstützt, wesentlich zum Siege bei; — im
Gefechte bei Andelfingen 25. Mai hatte eine Division das Vorrücken des
Feindes über die Brücke über die Thur gehemmt, — ein Bataillon dieselbe
erstürmt und den Gegner vertrieben; — im Gefechte bei Pfungen 28. Mai
vertheidigte Oberst Baron Ulm mit zwei Bataillons den Wald bei diesem
Orte, und ein Bataillon eroberte den Ort Rohrbiss wieder; — bei den
Debloquirung von Philippsburg stürmte ein Bataillon die Fleschen vor
Wisloch, wurde im dichten Nebel von der französischen Cavallerie angefallen,
jedoch durch österreichische Cürassiere degagirt, drang in die Stadt Wisloch
ein, und machte viele Gefangene, 3. December.
Im Feldzuge
1800 war das Regiment in mehreren Gefechten in Baiern, so bei Blaubeuren,
Donauwörth, Neuburg u. s. w. ; — 3. December in der Schlacht bei Hohon-
linden, — auf dem nun erfolgten Rückzuge im Gefechte bei Salzburg beim
Sturme und der Behauptung des Thiergartens bei Kiesheim, — und im Ge-
fechte bei Frankenmarkt.
Im Feldzuge
1805 bei der Armee in Deutschland, im Corps des FML. Grafen Riesch, bestand
ein Bataillon zwischen dem Orte Riedheim und der Donau 14. October ein
Gefecht, — das Regiment wurde auf seinem Rückzuge von den Weissinger
Höhen durch eine leichte französische Cavallerie-Brigade heftig angegriffen,
durchbrochen, theils niedergehauen, theils gefangen, nur 5 Compagnien
retteten sich gegen Hausen und schlössen sich an das Wemeckische Corps.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im I. Armee-Corps G. d. Cav. Graf Bellegarde eingetheilt,
erst in einigen Gefechten in Baiern, — 21. und 22. Juni in der Schlacht
bei Aspern, 5. und 6. Juli bei Wagram, wo Oberlieutenant Dittmayer
mit einer Compagnie zwei feindliche Massen angriff, sie sprengte, einen
General und gegen 200 Mann gefangen nahm, einen Adler und eine
Kanone eroberte und den Feind so lange vom weitern Vorrücken abhielt,
bis die übrige Truppe Zeit gewann, einen Angriff zu unternehmen. Das
Regiment war ferner bei Znaim 10. Juli.
Im Feldzuge
1813 im I. Armee-Corps des FZM. Grafen Hieronymus CoUoredo eingetheilt, focht
das Regiment 26. und 27. August in der Schlacht bei Dresden, 30. August
in jener bei Kulm, 11. September war es bei der Vorrückung von Nollen-
dorf auf Breitenau, und 16. bis 18. October in der Schlacht bei Leipzig«
wo sich die Grenadiere unter ihrem tapfem Commandanten Oberstlieutenant
Call 18. October bei Wiedereroberung des Dorfes Dölitz besonders hervor-
— 235 —
thaten, eine feindliche Seiterattake in nächflter Nähe muthig abwehrten und
sich gegen die wiederholten heftigen Angriffe des Feindes standhaft in dem
Besitze von Dölitz behaupteten.
Im Feldzuge
1814 war das Regiment in der zweiten Hälfte Jänner bei der Blokade von Auxonne,
ein Bataillon im Februar bei der Brigade des GM. Scheither hatte die
Sicherang von Chalons und Givry zur Aufgabe, und fochten Abtheilungen
des Regimentes 18. März im Treffen bei St. Georges und 2. April im Ge-
fechte bei Voreppe. — Ein Bataillon war bei der Blokade von Hüningen
und 5. April bei der Einnahme der dortigen Sternschanze. 1815 bei dem
Corps des FML. Baron Bianchi im Juli eingetheilt, welches den Landstrich
von Lyon abwärts längs der Demarcations-Linie bis ans Meer zu besetzen hatte.
In dem Kriegsjahre
1848 waren die Grenadiere im Juni an der Unterdrückung und Bewältigung des
Au&tandes zu Prag betheiligt, — das erste, zweite Feld- und erste Land-
wehr-Bataillon in der Armee des FM. Fürsten Windisch-Grätz war Ende
October bei der Belagerung, den Gefechten und der Einnahme von Wien,
wo das erste Landwehr-Bataillon in Garnison zurückblieb, die beiden Feld-
Bataillone aber Mitte December die Vorrückung gegen Ungarn mitmachten?
und Anfangs Jänner 1849 zur Cemirung von Komom kamen, wo sie über
Winter blieben.
Im Sommer-Feldzuge
1849 waren die beiden Feldbataillone und das Landwehrbataillon wieder vereint
und im IH. Armee-Corps FML. Baron Ramberg eingetheilt und hatten an
allen Gefechten und Operationen dieses Corps thätigen Antheil, so 5. August
beim Theissübergang, bei Bessenyö, Albrechtsflur, Csutad, Jecza, 9. August
in der Schlacht bei Temesvar und der weitem Verfolgung des Feindes bis
Siebenbürgen.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien im IX. Armee-Corps G. d. Cav. Graf
Schaaffgotsche eingetheilt, focht das Regiment 24. Juni in der Schlacht bei
Solferino einen harten blutigen Kampf um den wichtigen Besitz der Häuser-
grappe von Casanuova bei Guidizzolo, in den wiederholten Stürmen, geführt
von seinem heldenmüthigen Commandanten Oberst Fürst Carl Windisch-Grätz,
der an seiner Spitze von 5 Kugeln durchbohrt fiel, hatte es bedeutende
Verluste erlitten.
Im Feldzuge
1864 war das Regiment im VI. Armee-Corps des FML. Baron Gablenz eingetheilt,
überschritt 1. Februar die Eider^ machte die weitere Vorrückimg in Schleswig-
Holstein und den Einmarsch in Jütland mit, und blieb bis Juni 1866 bei
der Occupation von Holstein.
Im Feldzuge
1866 g^en Preussen war das Regiment im I. Armee - Corps G. d. Cav.
Graf Clam-Gallas eingetheilt, 28. Juni im Gefechte bei Münchengrätz,
- 236 —
29. Juni im Treflfen bei Jiöin, wo es den bedeutenden Gesammtverlust vtm
20 Offizieren und 1089 Mann erlitt, und focht 3. Juli in der Schlacht bti
Königgrätz.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1702 Oberstlieutenant Baron Scherzer vertheidigte Caneto, und capitulirte 20. Mai,
wurde kriegsgefangen.
1702 Major Hofmann passirte mit 4 Offizieren und 225 Grenadieren beim Ueber-
falle auf Cremona 1. Februar die Wasserleitung, besetzte die Porta Marga-
ritta und öffnete von Innen das Stadtthor.
1703 Major Graf Heindl leistete mit seinem Bataillon in Tirol mit dem Land-
sturm vereint den Baiern nachdrücklichen Widerstand und eroberte 22. Juli
den Pass Scharnitz nebst 22 Kanonen. — Grenadier-Hauptmann Marschall
erbeutete 30. Juli 1704 in dem Salzburgischen Städtchen Dittmaning viel gc
flüchtetes baierisches Vieh und Gepäck.
1704 Hauptmann Funk commandirte Ende Juli die Besatzung des Schlosses Ho-
henaschau.
1743 Grenadier-Hauptmann Baron Benserad ist bei Ueberschiffung der Donau in
der Nacht vom 4. auf den 5. Juni mit 40 Grenadieren der Erste über den
Strom geschifft und vertheidigte sich gegen 2 feindliche Bataillons tapfer,
bis Unterstützung kam. Oberstlieutenant Graf Spauer übersetzte mit einigen
Grenadier- Compagnien in Pontons gleichfalls die Donau, eroberte die alte
Schanze zu Wischelburg und vertrieb nach 748^üi^^'g®^ Feuergefechte die
Franzosen.
1757 Oberstlieutenant Van der Herdt besetzte mit 6 Grenadier- Compagnien in
der Schlacht bei Breslau die Schanze bei Kleinmochber 22. November. —
In Folge der Capitulation von Breslau geriethen Oberstlieutenant Van der
Herdt, Major Formentini und 14 Offiziere 19. December in Kriegsgefangen-
schaft.
1760 In der Sphlacht bei Landshut 23. Juni hatte sich Major Jakob Graf Lockart,
der schon früher bei Kunnersdorf 1759 wegen seiner Tapferkeit belobt wurde,
bei Erstürmung von 3 feindliehen Redouten durch Umsicht und persönliche
Bravour vorzüglich ausgezeichnet und wurde 1761 MTO.-R.
1761 Bei der Erstürmung von Schweidnitz 1. October hatten sich Major Dmx
und Hauptmann Van der Herdt sehr ausgezeichnet.
1793 Oberstlieutenant Kissing that sich im Treffen bei Cjsoing; — Hauptmann
UUerich im Treffen bei Meissenheim 8. December 1795 sehr hervor, Letzterer
wurde in Folge dessen zum Major befördert.
1796 In dem Gefechte bei Bieberach und Stockach 1. Juli zeichneten sich Major
Eduard Graf Wallis und Fähnrich Fenyvesy sehr aus.
1799 Im Treffen bei Osterach 21. März hatten sich Hauptmann Latscher und
Oborlieutenant Fenyvesy sehr ausgezeichnet. Ersterer wurde sogleich zum
Major befördert. Feldwebel Kaiser that mit einem Zuge einen entscheidenden
— 237 —
Bajonnet-AngrifF in die feindliche Flanke, und verjagte die Franzosen aus
zwei Dörfern.
1799 In der Schlacht bei Stockach 25. März wurden wegen ruhmvoller Führung
ihrer Abtheilungen und persönlicher Bravour vorzüglich belobt : der Regiments
Commandant Oberst Josef Baron Ulm, der Grenadier-Bataillons-Commandant
Oberstlieutenant Heinrich Teschner, femer Oberstlieutenant UUerich; Major
Josef Richter, die Hauptleute Bieber, Jachs und Büsche. — In Anerkennung
dessen wurden sogleich: Oberstlieutenant Teschner, Major Richter und
Hauptmann Bieber in die nächst höheren Chargen befördert.
1799 Im Gefechte bei Andelfingen 25. Mai hatte Major Graf Morzin die vom
Feinde eroberte Brücke mit Sturm genommen. Nächst ihm wurden in der
Relation noch belobt: Hauptmann Giffing, Grenadier-Oberlieutenant Haimb,
Lieutenant Brucht, die Fähnriche Salinsky, Steinheim und Supplikats, letzterer
seiner hier erhaltenen Wunde erlegen.
1799 Im Gefechte 28. Mai bei Pfungen hatten sich Oberst Baron Ulm, Oberst-
lieutenant Ullerich, Major Graf Morzin, der in Folge dessen zum Oberst-
lieutenant befördert wurde, sehr ausgezeichnet.
1799 Bei Wisloch 3. December hatte sich Major Bieber durch tapfere und um-
sichtige Führung seines Bataillons hervorgethan.
1800 Im Gefechte bei Frankenmarkt hatte sich Hauptmann Graf Bentheim durch
seine persönliche Bravour besonders bemerkbar gemacht.
1809 Oberlieutenant Mathias Dittmayer wurde flir seine Auszeichnung bei Wagram
durch Capitel 1810 MTO.-R.
1813 Grenadier-Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Carl Call wurde für seine
wiederholten Auszeichnungen im Feldzuge, als bei Dresden, Rocknitz, Kulm,
insbesondere aber 18. October für Erstürmung und standhafte Behauptung
von Dölitz mittelst Allerhöchsten Handbillets Sr. M. Kaiser Franz d. dto.
Rötha 20- October 1813 MTO.-R.
1848 und 1849 für Auszeichnung in der Kriegs-Epoche:
ÖLO.-R. Major Müller.
MVK. Oberst Regiments-Commandant Vincenz Graf Künigl, Grenadier-
Bataillons-Commandant Oberst Moriz Graf Braida, Major Friedrich Gerber,
die Hauptleute : Rukavina v. Vidovgrad, Carl Graf Pötting, Lanz, Emanuel
Baron Henniger, die Oberlieutenants Hausner, Graf d'Ambly, Edler von
Stenitzer, Marat, von Boltog, die Lieutenants Heinrich Schmidt, Melzer.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
ÖLO.-R. wurde den vor dem Feinde gebliebenen Regiments-Commandanten
Obersten Carl Fürst zu Windisch-Grätz zuerkannt.
OEKO.-R. 3. Major Emanuel Freiherr Henniger v. Eberg, Oberlieutenant
Robert Promber.
MVK. Major August von Amberg, Hauptmann Rande, die Lieutenants Mosch
und Rampelt von Rüdenstein — 17 Offiziere erhielten die Allerhöchste
Belobung. — Der Mannschaft wurden 3 grosse und 3 kleine silberne Tapfer-
keits-Medaillen zu Theil.
— 238 —
Nachträglich OERO.-K. 3. die Lieutenants Franz Ventour und Wilhelm Baron
Trautenberg.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Wilhelm Baron Baillou.
MVK. Oberstlieutenant Georg John und Major Johann Ventour. Seit
1868 hat es die gegenwärtige Adjustirung statt der früheren weissen.
1879 Regtments-Inhaber FZM. Josef Freiherr von Philippovic fiir Unterdrückung
des Aufstandes in Bosnien und siegreiche Einnahme dieser Provinz, wurde
mit Allerhöchstem Befehlschreiben de dato 2. Mai in Folge einstimmigen
Capitelbeschlusses MTO.-C.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1683 Oberstlieutenant Baron Wacker in der Belagerung von Wien f.
1685 Oberstlieutenant Linken bei der Belagerung von Neuhäusel f.
1686 Oberst zugleich Regiments-Inhaber Marchese Ulysses Spinola bei der Er-
stürmung von Ofen f 2. April.
1707 Major Strasser beim Sturme auf Gaöta f 30. September.
1716 Regiments-Commandant Oberst Goldacker f in der Schlacht bei Peterwardein
5. August.
1760 Regiments-Commandant Oberst Anton Baron Formentini f in der Schlacht
bei Liegnitz 15. August.
1796 OberstUeutenant Eduard Graf Wallis an den Folgen seiner bei Steinhausen
erlittenen Verwundung f zu Bieberach26. November.
1 796 Regiments-Commandant Oberst Wenzel Nesslinger von Schölgengraben MTO.-R.
von einer Kartätschenkugel beimSturme auf die Hüninger Brückenschanze
getroffen, f 30. November.
1813 Regiments-Commandant Oberst Adam Giessen von Giessenberg an seiner
bei Dresden erlittenen schweren Verwundung f 8. September.
1859 Regiments-Commandant Oberst Carl Fürst zu Windisch-Grätz f bei Er-
stürmung der Casanuova nächst Guidizzolo in der Schlacht bei Solferino
24. Juni.
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 36.
(1876.;
FZM. HIERONYMUS FREIHERR ZIEMIECKI VON ZIEMIECIN.
Dunkelblaue Waffenröcke, blassrothe Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Jukopunzlau.
Inhaber.
1683 errichtet mit kaiserlichem Bestal-
lungsbrief ddto. Wien 2. Jänner
1683 vom folgenden Jn%a&6r.
1683 FZM. Jakob Graf Leslib f 1692.
1692 FML. Philipp Erasmus Fürst zu
Liechtenstein f beim Uebergange
über die Bormida 1704.
1704 FZM. Max Ludwig Graf Regal
bei Belgrad tödtlich blessirt f 1717.
1718 FM. Franz Paul Graf Wallis f
18. October 1737.
1737 FM. Max Ulysses Graf Browne
t bei Prag 6. Mai, tödtlich blessirt
t 26. Juni 1757.
1757 GM. Josef Graf Browne de Camus
t 1759.
1759 FML. Johann Anton Baron Tillier
MTO.-R. t 1761.
1761
1792
1797
1799
1801
1817
1850
1852
1877
FM. Franz Ulrich Fürst Kinsky
MTO.-C. t 18. December 1792.
bis 1797 unbesetzt.
FML. Carl Fürst zu Fürstenbbro
t in der Schlacht bei Stockach
25. März 1799.
bis 1801 unbesetzt.
FM. Carl Graf Kolowrat-Kra-
KwosKY MTO.-C. t 5. Juni 1816.
FML. Josef Friedrich Freiherr
von Palombini f 5. April 1850.
FML. Franz Fürst von Collorbdo-
Manspeld t 29. Mai 1852.
FZM. August Graf Degenfeld-
ScHOMBURo MTO.-R. t 5. Decem-
ber 1876.
FZM. Hieronymus Freiheer Zie-
BnECKI von ZiEMIECIM.
Mitgemachte Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Noch im Enrichtungsjahre
1683 wurden fünf Compagnien zur Hauptarmee nach Ej:'em8 und Mautem gezo-
gen, der Rest blieb unter Major Malowetz in Ober-Osterreich am Enns-Flusse
zum Schutze gegen türkische Streifeüge stehen. Die Ersteren fochten unter
Oberstlieutenant Spinola 12. September beim Entsätze von Wien.
- 240 —
1684 war das Regiment vereint, bei einigen Unternehmungen in Slavonien und
beim Streifzuge nach Essegg, 1685 bei der Berennung dieses Ortes, 1687 12.
August in der Schlacht bei Mohacs 1688, bei der Belagerung und Ersttlrmunjr
von Belgrad, 1689 30. August in der Schlacht bei Batocin und 24. September in
jener bei Nissa. An der Vertheidigung der Veteranischen Höhle vom 26. März
bis 9. Mai 1692 war Hauptmann Schröckengast mit 110 Mann betheiligt.
1695 21. September in der Schlacht bei Lugos deckte das Regiment in einer
Wagenburg gegen die wtithenden Angi'iffe der Türken in einem mörderischen
vierstündigen Kampfe mit ungemeiner Tapferkeit den Rückzug der Cavallerif
unter General Truchsess nach Karansebes, 1697 war es bei der Belagerunjr
von Bihacs und hatte in beiden letztgenannten Actionen grosse Verluste.
Im spanischen Erbfolgekriege war das Regiment
1701 bei derEinschliessung von Mantua, 1702 15. August in der Schlacht beiLuzzara,
1704 3. Jänner im Gefechte bei Stradella, wenige Tage später beim Ueber-
gange über die Bormida, 1705 16. August in der Schlacht bei Cassano, 17ö*i
7. September in jener bei Turin, 1708 bei der Occupation des Kirchenstaates,
1713 kam es zur Armee nach Deutschland.
Im Türkenkriege
1716 5. August in der Schlacht bei Peterwardein eroberte das Regiment 4 Fahnen,
war sodann bei der Belagerung von Temesvar und dem Sturme auf die dor-
tige Palanka, 1717 19. Juni bei der Berennung und 16. August in der
Schlacht von Belgrad. Einige Offiziere und 128 Mann hatten im Juli an der
Vertheidigung von Mehadia Theil genommen.
Im Feldzuge
1734 in Ober-Italien war ein Bataillon und die Grenadier-Compagnie 1. Juni
im Gefechte bei Colorno, in der Schlacht bei Parma 29. Juni, beim Ucberfalle
auf Quistello 15. September und in der Schlacht bei Guastalla 19. Sep-
tember.
Im Türkenkriege waren
1737 Ende September ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie bei der Bela-
gerung der Bergfeste Usitza, — das Leibbataillon hingegen bei der Vorrückunrr
gegen die Wallachen, 1738 das vereinte Regiment 4. Juli in der Schlacht
bei Komia, 15. Juli im Treffen bei Mehadia; 1739 23. Juli in der Schlacht
bei Krotzka und 30. Juli im Treffen bei Panczowa.
Im österreichischen Erbfolgekriege
1741 9. bis 13. Jänner die Grenadier-Compagnie bei der Vertheidigung von Ott-
machau, — das Regiment 16. April in der Schlacht bei Mollwitz; — ein
Bataillon und eine Grenadier-Compagnie als Besatzung in der Festung Brieg
durfte in Folge der Capitulation dieses Platzes 4. Mai zwei Jahre nicht gegon
Preussen fechten. 1742 25. Mai war das Regiment im Treffen bei Sahay,
sodann bei der Belagerung von Prag; — 1744 im Feldzuge am Rhein und
später in Böhmen waren zwei Bataillone und eine Grrenadier-Compa^ie.
ein drittes Bataillon in der belagorten Festung Freiburg ; 1745 4. Juni focht
das Regiment in der Schlacht bei Hohenfriedberg, 30. September in jenor
- 241 —
bei Trautenau, kam dann zur Armee in die Niederlande und war 1746
11. October in der Schlacht bei Rocoux 1747 2. Juli in jener bei Lawfeld
und 1748 ein Bataillon in der Belagerung von Mastricht.
Im siebenjährigen Kriege focht das Regiment
1756 1. October in der Schlacht bei Lobositz, 1757 6. Mai in jener bei Prag, so
dann als Besatzung daselbst während der Belagerung ; — 14. October bis 11.
November bei der Belagerung von Schweidnitz, 22. November in der Schlacht
bei Breslau und 5. December in jener bei Leuthen, wo es grosse Verluste erlitt,
1758 14. October in der Schlacht bei Hochkirch, 1759 20. October beim Treffen
bei Maxen, wo Oberst Koch mit dem Regimente, ein gegen die rechte Flanke
vordringendes feindliches Bataillon und ebenso preussische starke Cavallerie-
Abtheilungen, welche einhauen wollten, in die Flucht schlug; 1760 im Gefechte
bei Kunzendorf, 17. September und 3. November in der Schlacht bei Torgau
focht das Regiment sehr tapfer, erlitt aber bedeutende Verluste, dagegen
eroberte es eine Fahne; es machte die Feldzüge 1761 und 1762 ohne für
dasselbe erhebliche Ereignisse mit.
Im baierischen Erbfolgekriege war dasselbe
1778 bei der Hauptarmee in Böhmen, und wurde 1779 5. Februar bei Brtix von
einer starken feindlichen Uebermacht unter Grenerallieutenant von Möllen-
dorf überfallen und angegriffen. Mit ausserordentlicher Umsicht und Tapfer-
keit vollführte Oberst Baron Keuhl mit dem Regimente, in Bataillonsmassen
formirt, und in seinen Flanken von kleinen österreichischen Cavallerie-Trup-
pes gedeckt, einen meisterhaften Rückzug bis Laun, von den feindlichen
Reitern den grösseren Theil des Weges umschwärmt.
1790 im November rückte das Leibbataillon in die Niederlande zu der gegen die
Brabanter Malcontenten kämpfenden Armee im Lager bei Assesse ein und
war bei dem bald nachher ausgebrochenen französischen Revolutionskriege
1792 15. Juli im Q-efechte bei Orchies. Im August vereinte sich zu Arlon das
aus Böhmen nachgerückte Oberst-Bataillon mit dem Leibbataillone und beide
waren 21. bis 25. August bei der Beschiessung von Longwy; — das Leib-
bataillon 14. September im Gefechte bei Croix au Bois, später waren beide
Bataillone bei der Belagerung von Namur und geriethen in Folge der dor-
tigen Capitulation 2. December in Kriegsgefangenschaft unter ehrenvollen
Bedingungen, welche aber von den Franzosen nicht eingehalten, sondern die
Besatzung in das Innere von Frankreich gebracht wurde. Fahnen, Feld-
Capelle, Feldgeräthe, Musik-Instrumente geriethen dadurch in Feindeshand.
1793 kam das theils ranzionirte, theils neu formirte Regiment im September
nach Valenciennes, 15. October war das Oberst-Bataillon in der Schlacht
bei Wattignies, die Grenadiere bei der Belagerung von Maubeuge; — 1794
waren einzelne Abtheilungen 21. April im Gefechte und 26. April in der
Schlacht bei Landrecies, sodann kam das Regiment zur Belagerung dieser
Festung, war 11. und 12. Mai in den Gefechten an der Sambre ; — im Tref-
fen bei Rouvroy zeichneten sich das Oberst-Bataillon und die Grenadiere
13. Mai aus; — das Regiment war in diesem Feldzuge noch 24. Mai im
ThfirfaAim: Gedenkblittcr. 10
— 242 —
Treffen bei Erqueline, 10. Juni im Gefechte bei Rousselaere, 13. Juni beim
Versuche zum Entsätze von Ypern, wo es zwei Kanonen eroberte, 23. Juni
im Gefechte bei Oudenarde, 17. September in jenem von Mastricht Die
Grenadiere 3. Juni im Treffen bei Charleroi. Das Oberstbataillon kam
21. September nach Mastricht als Besatzung, erhielt in Folge der dortigen
Capitulation 7. November freien Abzug, durfte aber bis zur Auswechslung der
Gefangenen nicht gegen Frankreich dienen.
Im Feldzuge
1795 war das Leibbataillon 13. September im Gefechte bei Uckerath, 15. Septem-
ber bei Altenkirchen, 10. November bei Monsheim, 14. November bei
Lamsheim, 17. December bei Bacharach; die Grenadiere 29. October
bei Erstürmung der Mainzerlinien, kamen aber, in der Reserve eingetheilt,
nicht ins Gefecht. Das dritte Bataillon war bei der Occupation von West-
galizien, das Oberst-Bataillon zur Aufwartung in Wien. 1796 fochten die
Grenadiere 31. Mai bei Walhausen, 15. Juni in der Schlacht bei Wetzlar
19. Juni im Gefechte dei Altenkirchen, 24. August in der Schlacht bei Am-
berg, 3. September in jener bei Wtirzburg. Das Leib-Bataillon war längere
Zeit als Besatzung in Mainz und am Khein-Cordon, sowie später in den Ge-
fechten bei Mainz, Rüdesheim, Wiesbaden, Limburg an der Lahn und im Decem-
ber bei der Belagerung von Hüningen. — Das dritte Bataillon focht in der
Armee des FZM. Baron Alvintzy in Italien, und zwar 5. und 6. November im
Treffen bei Le Nove und Fontaniva, 12. November in jenem bei Caldiero, 15.
und 17. in der Schlacht bei Alveole, wo es den Rückzug zu decken bestimmt,
von einer bedeutenden Uebermacht angegriffen, geworfen wurde und grosse
Verluste erlitt; in der Schlacht bei Rivoli 14. und 15. Jänner 1797 wurde
das Bataillon iast aufgerieben und formirte nur eine Division. Ln Februar
1797 trafen das Leibbataillon und die Grenadiere aus Deutschland, sowie
das Oberst-Bataillon aus Wien ein imd waren an den Rückzugs-Gefechten
der Armee bei Tarvis 22. März, Judenburg 4. April betheiligt
Im Feldzuge
1799 in Italien focht das Regiment 26. März im Treffen bei Verona, 30. März
im Gefechte bei Pastrengo, 5. April in der Schlacht bei Magnano und
27. April in jener bei Cassano. Anfangs Mai waren einzelne Abtheilungen
bei der Belagerung von Pizzighetone ; 16. Mai im Treffen bei Marengo,
San Giuliano war das Regiment sowie bei der Blocade der Citadelle
von Turin 25. Mai bis 29. Juni. Die Grenadiere fochten in der dreitä-
gigen Schlacht an der Trebia 17. bis 19. Juni und bei der Belagerung
der Citadelle von Tortona. Das Regiment im Juli und August bei den Be-
lagerungen der Citadelle von Alessandi'ia imd der Bergfeste Seravalle. 15.
August focht es mit grosser Auszeichnung in der Schlacht bei Novi, insbe-
sondere beim Sturm auf die dortigen mit Geschütz stark besetzten Höhen,
17. September im Treffen bei Savigliano, 23. September im Gefechte bei
Pignerol, 13. October bei Bainette, 27. October bei Mondovi, 28. October
bei Lesegno, 4. November in der Scldacht bei Genola, 5. November im Ge-
— 243 —
fechte bei Ronchi 10. November bei Borgo San Dalmazzo, 14. und 15. November
bei Vemanti und Limone, 13. November bei Mondovi, sodann 20. November bis
3. Ddcember bei der Belagerung von Cuneo. Das Regiment hatte in diesem
Feldzuge an nicht weniger als 24 feindlichen Ereignissen ehrenvollen Antheil
genommen. 1800 war das Regiment (im April und Mai) in den Gefechten
bei Altare und Cadibona, am Monte Croce, bei San Giacomo, bei Albisola,
den beiden Gefechten bei Feligoo, bei Arenzano, Loano Monte-carvo und
kam 24. Mai als Besatzung nach Turin ; die Grenadiere waren im Gefechte
bei Nizza, bei Aspremonte, 6. Juni bei Montenave, 14. Juni in der Schlacht
bei Marengo. Das Regiment kam Ende Juni in die Gegend von Vicenza,
focht am Rückzuge der Armee in der Schlacht bei Pozzolo Monzambano
25. und 26. December.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment in Deutschland, focht mit besonderer Auszeichnung 11.
October bei Alpeck. 13. October am Gaisberge bei Ulm, gerieth aber in
Folge der Capifulation von Ulm in Kriegsgefangenschaft.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im I. Armee-Corps General der Cavallerie Graf Bellegarde
eingetheilt und hatte Antheil an den Gefechten bei Hausen und Dinzling
19. April, an dem Treffen bei Eckmühl 22. April und der Schlacht bei Re-
gensburg 23. April. Ruhmvoll focht es bei Aspem, besonders am zweiten
Schlachttage 22. Mai, wo Hauptmann Baron Bienefeld, Commandant des dritten
Bataillons, mit grosser Tapferkeit sich in den Gassen von Aspem mit der
französischen Garde-Infanterie schlug, sowie auch beim Kirchhofe und in
den nahen Auen und sich ungeachtet aller feindlichen Anstrengungen bis
zu der Nachmittags erfolgten Ablösung behauptete. Mit gleicher Auszeich-
nung kämpften die Grenadiere. 5. imd 6. Juli war das Regiment in der
Schlacht bei Wagram, Hauptmann Haberein behauptete mit dem dritten Ba-
taillon seine Position bei Aderklaa bis zum anbefohlenen Rückzuge und eroberte
eine verlorne Zwölfpftinder-E^none wieder zurück. Vorzüglichen Ruhm er-
warb sich das Regiment 10. und 11. Juli im Treffen bei Znaim, wo es seine
Stellung in dem Weingebirge bei Znaim und auf den jenseitigen Höhen bis
Brenditz hinüber bis in die späte Nacht standhaft behauptete, es erlitt aber
einen Gesammtverlust von mehr als 800 Mann.
Im Feldzuge
1813 focht dasselbe im HI. Armee-Corps FZM. Graf Ignaz Gyulai 26. und 27.
August in der Schlacht bei Dresden, ebenso die Grenadiere, welche auch im
Gelochte bei Arbesau 17. September und bei Leipzig sich hervorthaten ; das
Regiment selbst war in dieser Schlacht 16. bis 18. October an den
Kämpfen bei Lindenau, Klein - Zschocher und bei Dölitz betheiligt, femer
22. October im Gefechte bei Eckartsberge, 9. November im Treffen bei
Hochheim. —
Im Feldzuge
1814 in Frankreich war dasselbe 13. bis 17. Jänner in den Gefechten von Langres, 24.
Jänner im Treffen bei Bar sur Aube, 1 . und 2. Februar in der Schlacht bei Brienne,
16*
- 244 —
28. Februar im Gefechte bei Troyes, 28. Februar bei La Fert6 sur Aube, 2 1 . März
in der Schlacht bei Arcis, 25. März bei F^re Champ^noise, 31. März im Ge-
hölze von Vincennes, passirte 3. April Paris. Die Grenadiere 8. Jänner bis
6. März bei der Belagerung von Besan(on, 17. März in dem Gefechte bei
Belleville, 18. und 19. bei St. Georges, 20. März bei Limonest Das dritte
Feld- imd 1. Landwehrbataillon waren im October und November 1813 bej
der Einschliessung von Dresden, 6. November im Gefechte bei Boxdorf, und
vom December 1813 bis 12. April 1814 bei der Einschliessung von Beifort.
1815 war das erste Bataillon als Execution auf Etapen in mehrere französi-
sche Departements verlegt, das zweite und dritte Bataillon bei der Ein-
schliessung von Hüningen, die Grenadiere im Reserve-Corps.
1821 war das Regiment im Feldzuge in Piemont, ohne jedoch in ein Gefecht zu
kommen.
1846 Anlässlich des polnischen Februar- Aufstandes kam das Regiment als Be-
satzung nach Krakau, wo bei dem dortigen Aufstande 25. und 26. April
1848 nur die achte und neunte Compagnie ins Gefecht kamen.
Die Grenadier -Division hatte sich in der Juni-Revolution 1848 in Prag 12.
bis 15. ausgezeichnet und 6 Barricaden mit Sturm genommen, im October war
dieselbe 24. bis 31. Oktober in der Armee des FM. Fürsten Win dischgrätz bei
der Belagerung und der Einnahme von Wien. — Anfangs December waren
vier Compagnien in der Colonne des Oberstlieutenants Frischeisen Tvom
Regimente) bei der Vorrückung gegen die ungarischen Insurgenten im Ge-
fechte bei Budatin 11. December — später (unter GM. Götz) bei Silein 2.
1849 Jänner bei Turczek 17. Jänner, bei Kluckna 13. Februar, im Treffen
bei Waizen, 10. April und in der Schlacht bei Nagy Sarlo 19. April.
Die Grenadiere waren 27. Februar in der Schlacht bei Rapolna und 26. April
im Gefechte bei Puszta Cs^m. — Im Sommerfeldzuge waren die beiden
ersten Feld-Bataillone vereint im I. Armee-Corps des FML, Grafen Selilik
fochten 28^ Juni bei der Einnahme von Raab, sowie 2. und 11. Juli in den
beiden Schlachten von Komom. Die Grenadiere waren 21. Juni im Treffen
bei Pered, in den beiden Schlachten von Komom, sowie in jenen von Szöreo;
5. August und Temesvar 9. August, das vierte Bataillon im August und Sep-
tember 1849 bei der Cemirung von Komorn.
Während des Feldzuges
1859 in Italien stand das Regiment als Besatzung in der deutschen Bundes-
Festung Mainz.
Im Feldzuge
1866 war das Regiment in der Südarmee des Erzherzogs Albrecht eingetheilt und
focht mit Auszeichnung in der Schlacht bei Custozza 24. Juni, namentlich in
dem ruhmvollen Kampfe um die wichtige Position der vor dem Gehöfte
Fenile liegenden Höhen. Das vierte Bataillon, zur Besatzung von Josef-
stadt in Böhmen gehörig, war 28. Juni im Treffen bei Skalics bei Verthei-
digung des dortigen Bahnhofes.
— 245 -
Tapferkeits-Aaszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1683 Augsburg war der Sammelplatz des Regimentes, der erste Stand seiner
Aufstellung waren zehn Compagnien und die Regimenter Jung-Starhemberg
Nr. 8 und Scbärfenberg (als Nr. 13 im Jahre 1809 reducirt) gaben den
Stamm-Cadre dazu.
1716 Bei der Belagerung von Temesvar leistete Major Bärenklau, als Tranch6e-
Major sehr gute Dienste (September 1716) und wurde in Folge dessen Oberst-
lieutenant.
1734 Grenadierhauptmann Franz Ludwig Graf Thürheim wird in der Relation
der Schlacht von Parma unter den Ausgezeichneten genannt.
1734 Oberstlieutenant Baron Eeuhl zeichnete sich bei Guastalla 19. September
aus, wurde aber verwundet.
1738 Oberstlientenant Baron Roth vertheidigte die Ratscha sehr tapfer bis zum
Anlangen eines Entsatzes.
1747 Der bei der Armee in Italien commandirte Major Graf Franz Moriz Lacy
hatte sich bei der Belagerung von Genua ausgezeichnet, und wurde in Aner-
kennung dessen Oberstlieutenant im Regimente Waldeck (Nr. 35).
1746 Major Rebentisch diente 1746 in diesem Regimente, trat in preussische Dienste,
avancirte bis zum Generallieutenant, wurde bei Maxen 1759 gefangen, trat
sodann in portugiesische Dienste, wo er 1765 starb.
1757 Bei einem Ausfalle aus Prag 3. Juni eroberte Oberst Graf Browne drei zwölf-
pfündige Kanonen, vernagelte eine vierte und zerstörte eine Batterie.
1757 Bei der Belagerung von Schweidnitz hatte sich Oberstlieutenant Baron Koch
und Major Smith, in der Schlacht bei Hochkirch Ersterer und Major Graf
Serimann ausgezeichnet.
1759 Oberst Baron Johann Koch wurde für seine Auszeichnung bei Maxen
MTO.-R. 1760.
1759 Major Paul Graf Serimann, welcher sich bei Bewältigtmg des Ravins von
Maxen und beim Sturme auf diesen Ort in hervorragender Weise am 20.
November ausgezeichnet hatte, wurde sogleich zum Oberstlieutenant, und
1760 zum Obersten bei Harrach-Infanterie Nr. 47 befördert, - 1761 MTO.-R.
1779 Oberst Carl Baron Keuhl wurde für die ebenso umsichtige als tapfere Füh-
rung des Regimentes, welches er auf dem Rückzuge von Brüx nach Laun
vor Vernichtung rettete, MTO.-R.
1793 Wegen ihren vorzüglichen Leistungen in der Belagerung und der Verthei-
digung von Namur wurden die beiden Majore Franz Xaver Graf Auersperg
und Andreas Baron Rechbach ungemein belobt
1794 Im Treffen bei Rouvroy belobt GM. Davidovich den Major Philippi und 11
Offiziere des Regimentes namentlich. 13. Mai.
1795 Im Gefechte bei Bacharach 17. December wurde Major Baron Rechbach
abermals sehr angerühmt, sowie bei Wiedereinnahme der Kautner Höhe
Hauptmann Susitzky; — ebenso bei Bacharach Oberst Anton Baron Mylius
als ColonnenftLhrer.
— 246 —
1796 Bei Arcole 17. November hatte der heldenmüthige Commandant des Batail-
lons Oberstlieutenant Baron Rechbach jede Aufforderung zur Waffenstreckung
zurückgewiesen und mit dem dritten Bataillon wüthende Gegenwehr geleistet;
ungeachtet des Zurufes ihres Generals, den Braven zu schonen, hieben ihn
französische Reiter vom Pferde und aus 15 Wunden blutend gerieth er in
Gefangenschaft, wo er mit grösster Achtung von den französischen Genera-
len behandelt wurde. Als Rechbach seinen Wimden erlag, feuerte eine
französische Grenadier-Brigade vier Ehrensalven über sein Grab.
1799 Oberst Franz Graf Auersperg wurde für seine Thätigkeit während der Bela-
gerung der Citadelle von Turin (25. Mai bis 20. Juni) sehr belobt, ebenso
auch ftir dessen umsichtige Führung des Regimentes in der Schlacht bei
Novi 15. August, in welcher sich die Grenadier-Division unter Hauptmann
Senitzer auszeichnete.
1799 Im Treffen bei Savigliano 17. September nennt General der Cavallerie Baron
Melas den Regiments-Commandanten Oberst Grafen Franz Xaver Auersperg,
den Oberstlieutenant Conrad Thelen und Dirix de Burg, den Major Nowack und
drei Offiziere unter den Ausgezeichneten jenes Tages.
1799 FML. Fürst Johann Liechtenstein ist in seiner Relation über das Gefecht
bei Pignerol 23. September voll Lob über das tapfere Benehmen des Regi-
mentes, imd abermals wird die Tapferkeit des Obersten Grafen Auersperg,
des Oberstlieutenants Thelen, des Major Matzak von Ottenburg wie überhaupt
des ganzen Offiiziers-Corps, „das mit jener Auszeichnung gefochten, die einem
distinguirten Offiziers-Corps eigen ist", hervorgehoben.
1799 In der Schlacht bei Genola 4. November wurden belobt: Oberstlieatenant
Thelen, die Majore Nowack und Matzak von Ottenburg, Hauptmann Dwor-
czak, die Oberlieutenants Pavico, Münzer und Herovics.
1799 Bei der Belagerung von Cuneo 20. November bis 3. December wurde Ober-
lieutenant Bienefeld als ausgezeichnet genannt.
1805 FML. Baron Gottesheim stellte dem Regimente ein glänzendes Zeugniss der
Tapferkeit über dessen Betragen im Gefechte bei Alpeck 11. October und
das heldenmüthige Beispiel des Obersten von Nowack, Oberstlieutenants
Matzak von Ottenburg und Major Dworczak sowie säjnmtlicher Offiziere, als
eines vorzüglichen Lobes würdig.
1809 Bei Aspem 21. und 22. Mai leuchteten an der Spitze des Regimentes Oberst Graf
Wenzel Klenau, der verwundet wurde, Oberstlieutenant Josef von Fischer, der
Major Paul Senitzer Carl Wappel und August Georgy ihren Abtheilungen ab
Muster von Tapferkeit vor ; Hauptmann Wilhelm Baron Bienefeld wurde für seine
Auszeichnung bei Aspem mit Armeebefehl ddto. 24. October 1809 MTO.-R.
1809 Hauptmann Franz Haberein wurde fllr seine hervorragende Tapferkeit bei
Wagram 6. Juli durch Capitel 1810 MTO.-R. — Major Franz Rasquin und
3 Offiziere wurden im Schlachtberichte ehrenvoll erwähnt.
In der Schlacht bei Znaim hatten sich Oberst von Fischer, Oberstlieutenant
Wappel, die Majore Raspum und Josef Benoist sowie Hauptmann von Habe-
rein ausgezeichnet.
— 247 -
1813 Im Gefechte bei Boxdorf, während der Einschliessung von Dresden 6. No-
vember, hatte sich Major Johann Reindl durch gute Führung seines Batail-
lons hervorgethan.
1848 Im Juni-Aufstand zu Prag war der Commandant der Grenadier-Division Haupt-
mann Gottfried Uhlig, als er das Feuern in der Stadt vernahm, ohne erst
den Befehl abzuwarten, ausgerückt.
Für Auszeichnung in der Kriegs-Epoche 1848 und 1849:
MVK. die Majore Eduard Georgi, Gottfried Uhlig, Anton Terzaghi, die
Hauptleute Ottokar Freiherr von Prochazka, Carl Neumann v. Meissenthal,
Alois Schewitz, die Oberlieutenants Ergert, Prochaska, Andrievics v. Knespolye.
Die Mannschaft erhielt 3 grosse und 18 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen*
Für Auszeichnung im Feldzuge 1866 in Italien:
1866 OEKO.-R. 2. Regimments- Commandant Oberst Carl Ritter von Bienerth.
OEKO.-R. 3. die Hauptleute Johann Braun und Eduard Kohut Edler von
Eichenkom.
MVK. Major Wilhelm Petzelt, die Hauptleute Seifert v. Rhönberg, Frisch-
eisen, Grünwald, die Oberlieutenants Ritter von Plönnies, Peyer, die Lieu-
tenants Prokop und Falter; 8 Oflfiziere erhielten die Allerhöchste Belo-
bung und die Mannschaft 1 goldene, 30 grosse und 83 kleine silbeme Tapfer-
keits-Medaillen.
Dem vor dem Feinde gebliebenen Major Anton Steiger Ritter von Kirchs-
höhe wurde der ÖLO.-R. zuerkannt.
(Seit 1868 hat das Regiment die angegebene Adjustirung statt der vormaligen
weissen.)
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-OfiEiziere.
1696 Major Leslie von Bergen an seiner schweren Verwundung bei Lugos f zu
Grraz.
1704 Oberstlieutenant Graf Komfail f im Gefechte bei Stradella 3. Jänner.
1792 Regiments-Commandant Oberst Christof Graf Ligneville (mit seinem Diener
zugleich) in der Belagerung von Namur durch ein Granatenstück getödtet
t im Herbste.
1796 Oberstlieutenant Andreas Baron Rechbach an den Folgen seiner bei Arcole
erlittenen schweren Verwundungen f iu Gefangenschaft zu Legnano 6. Decem-
ber. Der Feind setzte ihm einen schönen Grabstein mit Inschrift.
1809 Oberstlieutenant Carl Wappel f ini Treffen bei Znaim 11. Juli
1866 Major Anton Steiger Ritter von Kirchshöhe f in der Schlacht bei Custozza
24 Juni.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 37.
(1856.)
ERZHERZOG JOSEF, G. d. Cav.
DunkelMaue Waffenröcke^ scharlachrothe Egalisirung, gelbe Knöpfe.
ErgäDzungsbezirkBstation : Grosswardbin.
Inh
1741 errichtet in Ungarn von dem nach-
folgenden Inhaber
1741 Oberst Thomas von SzmMAT f zu
Amberg 1743.
1744 FML. Josef Graf Esterhazy de
Galantha t 1762.
1762 FZM. Jos. Graf SisKovics MTO.-C.
t zu Prag 4. Februar 1783.
1784 FZM. Josef Nikolaus Baron De
ViNs MTO.-GK. t zu Wien 26.
September 1798.
1798 bis 1802 unbesetzt.
1802 FML. Franz Freiherr von Auf-
FENBERO.
1807 FML. Franz Xaver Graf Auers-
PBRO MTO.-R. t zu Przcmysl
8. August 1808.
1808 FML. Carl Philipp Freiherr von
aber:
Weidbnfeld MTO.-R t 2. Mai
1811
1813 FZM. Andreas Freiherr von Ma
RiASSY de Markus et Batisfalva
MTO.-R t 17. Juni 1846.
1846 Se. k. H. Grossfürst Michael von
Russland f 1849.
1850 FM. Paskibwitsch Ivan Fedro-
witsch Fürst von Warschau, Graf
von Eriwan MTO.-GK. f 1^^-
1856 Se. k. k. Hoheit Erzherzog Joskf,
General d. Cav. und Oberconmian-
dant der ungarischen Landwehr.
{Zweite Inhaber:
1846 FML. Alois Pfersmann von Eich-
thal f 1854,
1854 FZM. Carl Freiherr von Mertens
erhielt 1869 das Linicn-Infant-
Regiment Nr. 9.)
Hitgemachte Feldzüge und wichtigere "Eriegs-Ereignisse.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment
l742 bei der Belagerung von Prag, wo es bei dem heftigem Ausfalle der franzd-
sischen Besatzung 22. August mit dem Säbel in der Faust die Feinde aus
den Trancheen verjagte und bis an den Stadtgraben verfolgte; 1743 war es 1
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bei der Bloeade von Eger und später bei der Belagerung von Ingolstadt,
1744 bei der Eroberung von Lauterburg, 1745 ein Bataillon mit den Trenk'-
schen Panduren bei der Erstürmung der Stadt Kosel in Schlesien; das
Regiment kam nun nach Italien und war 1746 bei der Besitznehmimg von
Genua und der Unternehmung in die Provence, 1747 bei der Belagerung
von Genua«
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
1756 1. October in der Schlacht bei Lobositz, 1757 6. Mai in der Schlacht bei
Prag, 22. November in jener bei Breslau, beim Angriffe gegen Schmiedefeld
und Höflichen, 5. December in der Schlacht bei Leuthen, 1758 focht es 14.
October mit grosser Auszeichnung in der Schlacht bei Hochkirch, wo es aber
grosse Verluste erlitt, 1759 3. December im Treffen bei Kohlen und Meissen
griff es den Feind theils mit dem Bajonnet, theils mit den Säbel an; 1760
23. Juni war es in der Schlacht bei Landshut, und focht 15. August mit
grosser Tapferkeit in jener bei Liegnitz, 1761 1. October war ein Bataillon
bei der Erstürmung von Schweidnitz und dem Angriffe auf das Bögenfort
1762 27. September das Regiment beim Angriffe auf die preussischen Ver
schanzungen bei Pretschendorf.
Im baierischen Erbfolgekriege war dasselbe
1778 bei der Hauptarmee in Böhmen und 1785 wirkte es in Siebenbürgen zur
Unterdrückung des wallachischen Bauern- Aufstandes thätig mit.
Im Türkenkriege war
1788 nur das dritte Bataillon im Felde, und im April zwei Compagnien bei der
Unternehmung auf Czernescht in der Wallachei, im Juli deckten zwei Compagnien
die auf dem Berge Allion postirten Geschütze, und 7. August bei dem Ueberfalle
der Türken auf Schupaneck hielt sich das Bataillon bei dem Rückzuge über den
Korameckerberg sehr tapfer, eroberte eine Fahne, erlitt aberstarke Verluste und
kam als Besatzung nach Temesvar. 1789 waren die beiden ersten Bataillone im
Treffen bei Mehadia und bei der Belagerung von Belgrad. 30. September beim
Sturme auf die Raitzenstadt hatte eine Grenadier-Compagnie imter Haupt*
mann Bydeskuty die Avantgarde vor der linken Colonne, und forcirte mit
Ungestüm die Pallisaden.
Im französischen Revolutionskriege war
1792 ein Bataillon beim Corps in Lothringen, welches 1793 das Trier'sche Gebiet
decken half, 1794 war es beim Corps, das die Preussen bei Osthofen imter-
stützte. 18. September eine Abtheilung dieses Bataillons sich im Gefechte
bei Kaiserslautem sehr tapfer behauptet; — ein Bataillon focht im Treffen
bei Sprimont. — 1795 18. und 20. September ein Bataillon in den Gefechten
bei Schopp imd Landstuhl; 1796 2. September vertheidigte ein Bataillon
bei Würzburg die steinerne Brücke vor den dortigen Gärten sehr tapfer,
behauptete sie und focht am nächsten Tage in der Schlacht vor dieser
Stadt.
Im Feldzuge
W 1799 war das Regiment in der Schweiz in mehreren Actionen thätig; 1. Mai
zwei Compagnien bei Mengenfeld, — 29. Mai ein Bataillon im Canton Uri
bei Eroberung des Posteifs Teufelsbrück, wo Hauptmann Szent Jvany zwei
feindliche Compagnien gefangen nahm ; 4. Juni war das Regiment beim An-
griff auf die feindliche Position bei Zürich. Ein Bataillon war in dem Ge-
fechte auf dem Gebirge bei Novi 6. November und that sich durch Muth und
Ordnung hervor. 1800 war das Regiment in mehreren Gefechten in Baiem,
und 3. December in der Schlacht bei Hohenlinden (in der 11. oder Zwischen-
Colonne des FML. Grafen Baillet eingetheilt) und machte den darauf er-
folgten Rückzug der Armee über das Salzburgische und die Gefechte bei
Frankenmarkt, Lambach u. s. w. mit.
Im Feldzuge
1805 war dasselbe bei der Armee des Erzherzogs Carl in Italien, und 18. October
im Treffen bei San Giorgio und Veronetta; die Grenadiere hatten sich 30-
October in der Schlacht bei Caldiero unter der umsichtigen Führung des
tapferen Major Bakonyi ausgezeichnet, ebenso während des Rückzuges bei
der Vertheidigung Vicenza's.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im VII. Armee- Corps des Erzherzogs Ferdinand in Polen
imd machte die Vorrückung gegen Warschau mit.
Im Feldzuge
1813 war es im III. Armee-Corps FZM. Graf Ignaz Gyulai eingetheilt, focht 26.
und 27. August in der Schlacht bei Dresden, und 16. bis 18. October in jener bei
Leipzig, wo acht Compagnien in dem Kampfe um Lindonau betheiligt waren, —
das Regiment hatte ferner an den verschiedenen grösseren und kleineren
Gefechten bei Liebenau, Schenau, Leutsch, Klein-Zschocher, Kosen und dem
Treffen bei Hochheim ehrenvollen Antheil.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich schlug es 24. Jänner bei Bar sur Aube mehrere feindliche
Angriffe zurück, und drängte, von anderen Truppen unterstützt, den Feind
über die Aube, es war ferner 1. Februar in der Schlacht bei Brienne-La
Rothiere, 23. März im Gefechte bei La Fert6 sur Aube, 21. März in der
Schlacht bei Arcis imd dem weiteren Vormarsche gegen Paris« Ende April
kam es zu dem Occupations-Corps des FML. Baron Bianchi, welches zuerst
Südfrankreich, später Piemont imd Savoyen zu besetzen hatte. 1815 war es
bei der Haupt- Armee in Frankreich und im Lager bei Dijon.
In der Kriegs-Epoche
1848/49 war das Regiment erst in Lemberg, später in Prag, imd im Sommer
1849 bei der Belagerung von Venedig. — Das dritte Bataillon im Werb-
bezirk Grosswardein erlag der ungarischen Revolutionspartei.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Regiment im I. Armee-Corps
FML. Grafen Clam-Gallas eingetheilt, und focht 4. Juni in der Schlacht bei
Magenta, Mitte Juni kam es in das XI. Armee-Corps FML. Veigl und
focht 24. Juni in der Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge
i
— 251 —
1866 gegen Preussen war das Regiment im IV. Armee-Corps der Nord-Armee elnge-
theilt, und focht mit bedeutendem Verluste 29. Juni im Gefechte bei Schwein-
schädel; und 3. Juli in der Schlacht bei Eöniggrätz.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment am 21. September im Gefechte bei Senkovic mit einem
Gesammtverluste in Allen von 175 Mann.
Tapferkeits-Auszeiclmiingen und besondere Denkwürdigkeiten.
1742 Oberst und Regiments-Inhaber Thomas von Szirmay zeichnete sich in dem
Ausfallsgefechte bei Prag 22. August vorzüglich durch die tapfere und um-
sichtige Führung seines Regimentes aus.
1745 Major Szent Ivany that sich an der Spitze seines Bataillons bei Erstürmung
von Kosel hervor.
1756 Bei Lobositz 1. October unterstützte der aggregirte Oberst Graf Franz Anton
Karoly mit den Grenadier-Compagnien die angegriffenen Posten auf das
Tapferste, und wurde hiebei schwer verwundet.
1758 Bei Hochkirch 14. October commandirte Regiments- Commandant Oberst
Franz Anton Graf Karoly eine Brigade, mit der er seinen Auftrag, gegen
die grosse Batterie am Moysberge unbemerkt vorzurücken, und diese zu
einer bestimmten Minute zu stürmen, in glänzender Weise erfüllte, mit dem
Säbel in der Faust die Batterie überstieg, den Feind aus derselben warf und
34 Geschütze eroberte. Er wurde sogleich GM. und 1759 MTO.-R.
1759 Im Treffen bei Kohlen hatte Oberstlieutenant Nikolaus Lumaga 3. Decem-
ber das Regiment ruhmvoll geftlhrt.
1761 Beim Sturme auf Schweidnitz wurde Hauptmann Ross sehr belobt.
1785 Major Graf Pückler trug zur Gefangennehmung des dritten wallachischen Haupt-
Rebellen Krischau Györg im Jänner das Meiste bei.
1789 Oberlieutenant Bojer hatte im Banat ein Freischützen-Corps zu 300 Mann
errichtet, und wurde zum Hauptmann befördert.
1789 Hauptmann Sigmund von Bydeskuti, welcher sich freiwillig beim Sturme
auf die Raitzenstadt 30. September erboten, hatte die Avantgarde der linken
Colonne zu führen, der Erste die von ihm mit Ungestüm angegriffenen Palli-
saden überstieg, wurde kurz nachher zum Major bei Anton Esterhazy-Infan
terie Nr. 34 befördert und 1790 MTO.-R.
1794 Die officielle Relation über das Gefecht bei Kaiserslautem 18. September
belobt: den Capitänlieutenant Eröss, die Oberlieutenants Petroczy und
Weiss, Lieutenant Braunmüller, Adjutanten des Generals Benjowsky, die
Fähnriche Paluchansky und Bötig.
1799 Hauptmann Bubna wurde sowohl im Berichte über das Gefecht bei Teuf eis-
brück 29. Mai als später in jenem über das Gefecht am Gebirge bei Novi
6. November wegen kluger und entschlossener Führung eines Bataillons
belobt. In letzterer Action hatten sich Oberlieutenant Görgey, der in dieser
iödtlich verwundete Lieutenant Dietrich und Fähnrich Gintof ausgezeichnet
— 252 ~
Lieutenant Euherr, Adjutant des Generals Sebottendorf, wurde beim Haupt-
Angriff auf die Stellung bei Zürich 4. Juni wegen seinem Wohlverhalten
gerühmt.
1805 In der Schlacht bei Caldiero 30, Oetober und auf dem späteren Rückzuge
hatte sich der Grenadier- Commandant Major Emerich Baron Bakonyi sehr
ausgezeichnet.
1805 Major Josef von Novak wurde fOr seine, als Hauptmann im 26. Linien- In-
fanterie-Regimente, damals Fürst Hohenlohe-Bartenstein, in der Schlacht von
Caldiero 30. und 31. Oetober vollbrachten ausgezeichneten Leistungen im
April 1806 MTO.-R.
1814- FZM. Graf Gyulai belobte im Berichte über das Treffen bei Bar sur Aubc
24. Jänner das Wohlverhalten und umsichtige Wirken des Regiments-Com-
mandanten Obersten Friedrich Gebhard.
1848 — 1849 Oberst Josef Socsevics erhielt fiir die umsichtige Führung des Rcgi-
ments-Commandos unter äusserst schwierigen politischen Verhältnissen (mittler-
weile zum GM. befördert) das MVK. und ebenso Hauptmann Radakovich.
1859 Für Auszeichnimg im Feldzuge in Italien (in den beiden Schlachten bei
Magenta und Solferino.)
MVK. Oberstlieutenant Daniel Petrich, die Hauptleute Bogovic Ritter von
Grombothal, Edler von Strezelecki, von Sziegl, Schmiedl, Ludwig, Deseo
von Szent Veszlö und Kissling.
Oberst Regiments-Commandant Ferdinand Klapka, Major Franz Neumann
und 13 [Offiziere die Allerhöchste Belobimg. Die Mannschaft 2 goldene,
14 grosse und 20 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Friedrich Freiherr von Teuchert-
Kaufmann Edler von Traunsteinburg.
MVK. Oberstlieutenant August Terstyanszky, Major Franz Graf zu Eltz,
die Hauptleute Nowak, Haasz von Grünenwaldt, Strach, Marx, Oberheute-
nant Guido Meyer. Seit
1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Für Auszeichnung* im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 3. Hauptmann Ferdinand Rosenzweig v. Drauwehr; Oberlieute-
nant Carl Carrer. MVK. Die Hauptleute Alois Csikos, Adolf Sprung; die
Oberlieutenants Josef Gradl, Stephan Markus (in der Reserve), Gustav We-
nedikter (vor dem Feinde geblieben); die Lieutenants Hermann Meinschad,
Nikolaus Fescete de Belafalva. Die Allerhöchste Belobung: Reserve-Lieu-
tenant Carl Martini. Die Mannschaft erhielt fUr das Gefecht bei Bandin
Ogiak am 21. September 6 silberne Tapferkeits-Medaillen Limd 23 II. Ciasso,
32 Belobungen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1756 Oberst Szent Ivany in der Schlacht bei Lobositz tödtlioh verwundet f im
Oetober.
- 253 —
• «
1758 Oberstlieutenant Ohrling f ii^ der Schlacht bei Hochkirch 14. October.
1761 Major Szemere f beim Sturme auf Schweidnitz 1. October.
1866 Major Moriz Eisler an seiner in der Schlacht bei Königgrätz erlittenen
schweren Verwundung f zu Nedelist 9. Juli.
_J
ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N*^ 38.
(1867.)
FZM. FREIHERR ANTON MOLLINARY DE MONTE PASTELLO.
Dunkelblaue Waffenröcke, schwarze Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Eeczkembt.
Inhaber:
1814 errichtet aus den in kaiserlich
österreichischem Dienst über-
nommenen Regimentern Nr. 4
und 5 der ex-italienischen Armee,
erhielt die Nummer 38 des 1809
reducirten wallonischen Regimen-
tes Herzog von* Württemberg und
wurde zu Brescia aufgestellt.
1815 FML, Johann Freiherr von Pro-
CHA8KA MTO.-R.t24. April 1823.
1824 FML. Eugen Graf Haugwftz
MTO.-R. t90jährig zu Wien 4. No-
vember 1867.
1867 FZM. Anton Freiherr Mollikakt
von Monte Pastello, commandi-
render Oeneral zu Lemberg.
Feldzüge und wichtigere Eriegsereignisse.
1814 Die Organisirung dieses Regimentes wurde so energisch betrieben^ dass
schon am 18. Juni 1814 sämmtliche drei Bataillons und die Grenadier-Divi-
sion vollkommen completirt aufgestellt waren und 28. September zu Brescia
die Musterung passirten.
1831 war das Regiment bei der Expedition in die Romagna und rückte bis
Ancona vor.
Bei Ausbruch der Revolution in Italien
1848 und des dortigen Feldzuges stand dasselbe als Besatzung in Mantua^ wo es sich
durch seine entschlossene Haltung auszeichnete eine Widersetzlichkeit, die 24.
und 25. März unter den italienischen Soldaten auszubrechen drohte, wurde durch
die persönliche Energie des Oberstlieutenants Martini augenblicklich unterdrückt,
und das Regiment erwarb sich um die Erhaltung der Festung Mantua wesent-
liche Verdienste. Am 4. April marschirten die beiden ersten Feld-Batail-
lone zu der in Verona concentrirten Armee des FM. Grafen Radetzky, am 7.
April kam die erste Compagnie bei Torre de Confine ins Gefecht und zwang den
Feind durch einenBajonnet-AngrifFzum Rückzuge. 8. April stürmten im Gefechte
bei Montebello einige Abtheilungen die dortige Brücke, 11. April war das
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Regiment im Gefechte bei Castelnaovo, 13. April war das erste Bataillon bei
einer Expedition gegen Peschiera, um der dortigen Besatzung Verstärkungen
zuzufiihren, 28. April war das Begiment im Gefechte bei Bussolengo, 30. April
vier Compagnien des ersten Bataillons bei der Demonstration gegen St. Giu-
stina, 6. Mai das Regiment in der Schlacht bei St. Lucia, wo sich die Gre-
nadier-Division besonders hervorthat, 10. Juni in der Schlacht bei Vicenza.
Mit Armee-Commando-Befehl de dato 10. Juli wurde aus den drei Bataillons
des Regimentes eines formirt, dieses war 23. Juli im Gefechte bei Sona und
Sommacampagna, und am 25. Juli in der Schlacht bei Custozza, nach dem Nacht-
gefechte bei Volta am Morgen des 27. Juli griff das Bataillon, von seinem
Obersten Grafen Pergen geführt, und in drei Divisions- Colonnen formirt, den
Feind, der schon bis Luccone vorgedrungen, in der linken Flanke an und
zwang ihn, sich gegen Goito zurückzuziehen ; 2. August bestanden die erste
und zweite Compagnie bei Muzza piacentina ein kleines Gefecht, und 4. Au-
gust das Bataillon unter Oberstlieutenant Martini ein glänzendes bei Nosedo,
wo der Feind nach einem heftigen dreistündigen Kampfe gänzlich aus dem
Orte geworfen und gegen Mailand zurückgetrieben wurde. Nach der Ein-
nahme von Mailand 6. August hatte das Bataillon die Entwaffnung der Be-
wohner von Varese und des zwischen dem Lage di Como und Lago di Garda
sich erhebenden Gebirgszuges vorzunehmen.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont war das inzwischen wieder zu drei Bataillons foimirte Re-
giment im m. Armee-Corps FML. Baron Appel eingetheilt, und war^ am
24. und 25. März bei der Beschiessung von Casale, Anfangs Mai machte es
die Expedition in die Romagna mit, blieb einige Zeit als Besatzung in Bo-
logna, und kam Anfangs August zur Cemirung von Venedig, bei dem Einzüge
daselbst 28. August paradirte es als Auszeichnung für seine Treue an der
Spitze der einrückenden Besatzungs-Truppen.
Während des Feldzuges.
1859 in Italien stand es als Besatzung in Mähren und kam Ende Juni nach Böhmen.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im I. Armee-Corps des General der
Cavallerie Grafen Clam-Gallas der Nord-Armee eingetheilt> und focht
28. Juni im Gefechte bei Mttnchengrätz, 29. Juni im Treffen bei Jißin,
und 3. Juli in der Schlacht bei Röniggrätz. (In diesen drei feindlichen
Actionen' hatte es an Todten, Verwundeten, Vermissten und Gefangenen
33 Offiziere und mehr als 1600 Mann verloren.)
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment mit vorzüglicher Auszeichnung in nachstehenden Ge-
fechten: bei Kakany und Popovics 15. August, bei Sedine 16. August, bei
Wifloka 17. August, bei der Einnahme von Serajevo 19. August, bei Moko
3. September, bei Gorica 16. September, bei Brtschka 17. September und
21. September bei Senkovic (Bandin Ogiak). Mit einem Gesammtverluste
im ganzen Feldzuge in Allen von 234 Mann.
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Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten«
1848 und 1849 General der Cavallerie v. Gorzkowski stellte dem Kegimentß-
Commandanten Oberst Graf Pergen zwei höchst ehrende Zeugnisse aus über
dessen wesentliche Verdienste um den Erhalt der Festung Mantua (während
der dortigen Revolutionstage 18. bis 24. Mai 1848); ebenso wurden von jenem
General Oberstlieutenant von Martini und Hauptmann Mauler belobt
1848 Bei dem Ausmarsche des dritten Bataillons aus Brescia hatte sich Haupt-
mann Conte Domini durch seine energische Haltung und sein Beispiel be-
merkbar gemacht, März.
1848 Bei Torre de Confine 7. April hatte sich der Commandant der ersten
Compagnie Hauptmann Moerans ausgezeichnet; — im Gefechte bei Castel-
nuovo 11. April wurden vom GM. Fürst Taxis die Hauptleute Mauler und
Baron Palombini, die Oberlieutenants Mamo, Zanelli und Lieutenant Grille
sehr belobt; bei der Expedition nach Feschiera 13. April brachte Lieutenant
Fiedler Schlachtvieh in die Festung und that sich durch Umsicht hervor. —
Bei Santa Lucia 6. Mai zeichnete sich Oberlieutenant Bonacina durch einen
gelungenen Bajonnetangriff mit einem Zug Grenadiere aus.
1848 In der Relation über die Schlacht bei Vicenza 10. Juni wurden wegen be-
sonderer Auszeichnung genannt : Oberst GrafPergeUy Oberstlieutenant von Mar-
tini, Hauptmann Wolf, die Oberlieutenants Szimic, Ripper, Du Rieux deFejau,
die Lieutenants Franz von Czako^ von Gareiss, Hoyda und Champion de
Crespigny.
1848 Oberst Ludwig Graf Pergen, welcher im Gefechte bei Sona und Sonmia-
campagna 23. Juli mit Auszeichnung eine Brigade commandirte, den Ort
Sona nahm und viele Gefangene machte, ^darunter den piemontesiscfaen
General Mathon de l'Arreyro, — sowie am 27. Juli mit vorzüglicher Bravour
das Regiments-Bataillon gegen den Feind führte, wurde mittlerweile zum
General befördert, 1849 MTO.-R. Im letzteren Gefechte hatten sich Oberst-
lieutenant von Martini und Major Graf Porcia durch umsichtige Führung
ihrer Abtheilungen hervorgethan.
1848 Oberstlieutenant Josef von Martini wurde für sein glänzendes erfolgreiches
Gefecht bei Nosedo 4. August (inzwischen zum Obersten bei Kaiser-
Infanterie Nr. 1 befördert) 1849 MTO.-R. — Für Nosedo wurden noch be-
lobt die Hauptleute von Marno, Raslic, Baron Palombini imd Lieutenant Heissl.
1848 und 1849 fUr Auszeichnung im Feldzuge in Italien :
ÖLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Ludwig Graf Peilen und Oberst-
lieutenant Josef von Martini.
OEKO.-R. 3. Leopold Graf Porcia et Brugnera, Hauptmann Sabinue Mauler
MVK. Hauptmann Johann Marno von Eichenhorst, die Oberlieutenants von
Bonacina, Thiel, Gratochwill, Ripper, Widensky.
Das Regiment, von 1814 bis 1859 lombardisch mit der Ergänzungs-Bezirks-
Station Brescia, wurde 1859 venetianisch mit der Ergänzungsstation Monsc-
lice, und in Folge der Abtretung Venetiens 1866 ein ungarisches Infanterie-
Regiment mit der Ergänzungs-Bezirksstation Kecskemet, gleichzeitig erhielt
— 267 -
es statt der bisherigen rosenrothen, die schwarze Egalisirung und 1868 statt
der weissen Waffenröcke die dankelblauen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 ÖLO.-R. Oberst Heinrich Freih. v. Pittel. OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant
Rudolf Segerc, die Majore Ferdinand Dillmann v. Dillmont, Bruno Otto;
Hauptmann Franz Pridalek ; die Oberlieutenants Georg Czogler und Wilhelm
Hartmann. MVK. die Hauptleute Julius Soja, Ladislaus Richter, Franz
Kukowetz, Anton Keras, Carl Ostermann, Wilhelm Kiesewetter Edler von
Wiesenbrunn, Alphons Bemath; die Oberlieutenants Eugen Reinhold, August
Schönfeld, Moriz Freiherr Hartlieb v. Walther; Lieutenant Josef Liszkai;
die Lieutenants in der Reserve Hugo Präuer, Edmund Ferch. Die Aller-
höchste Belobung: Die Oberlieutenauts Alfred Bibus, Georg Gögler, Josef
Brandstättor. Die Mannschaft erhielt fUr die Gefechte bei Kakany 16. Au-
gust, bei Mokro 3. September, bei Bardin Ogyak 21. September, bei Becska
17. September: 1 goldene, 6 grosse und 28 kleine silberne Tapferkeits-Me-
daillen; 35 Belobungen.
1879 Regiments- Commandant Oberst Heinrich Freiherr von Pittel wurde für aus-
gezeichnete Leistungen im bosnischen Occupations-Feldzuge über einstim-
migen Capitel-Beschluss mit Allerhöchstem Befehlschreiben ddto. 2. Mai
1879 MTO.-R.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabsoffiziere.
186G Major Rudolf Otto von Ottenfeld wahrscheinlich f in der Schlacht bei König-
grätz 3. Juli, seither verschollen.
Tbftrheim: Oedenkblfttter. 17
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 39.
(1872).
ALEXIS, GROSSFÜRST VON RUSSLAND.
Dunkelblaue Waffenröcke, scharlachrothe Egalisirungy weisse Knöpfe,
Ergänzungsbezirksstation : Debreczin.
Inhaber.
1756 in Ungarn errichtet von seinem
Inhaber
1756 Oberst Johann Leopold Graf
Palffy von Erdöd, resignirte
1758 seine Inhaberstelle.
1768 FZM. Jakob Freiherr von Prby-
SACH t 1787.
1787 FML. Thomas Graf Nadasdy f
zu Wien 20. März 1800.
1800 bis 1803 unbesetzt.
1803 FZM. Peter Freiherr von Duka
MTO-R. t zu Wien 29. December
1822.
1822 bis 1827 unbesetzt.
1827 Don Miguel Herzog von ßra-
ganza^ Infant von Portugal f 1866.
(Zweite Inhaber waren:
1827 FZM. Marcus Freiherr von Csol-
LiCH MTO.-R. t 14. September
1844.
1844 Emerieh Freiherr von Blagowkh
MTO.-R. verlor 1849 die Inhabers-
Rechte, t 21. Jänner 1850 zu
Wien.
1849 FML. Franz Freiherr von Scnn.-
ziG t zu Wien 3. Jänner 1864.
1866 FML. Josef Freiherr Habkrmann
von Habersfeld (war seit 1864
^weiter Inhaber und ist seit 1872
wieder zweiter Inhaber).
1872 Alexis Grossftirst von Russland.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse«
Im siebenjährigen Kriege war das neuerrichtete Regiment
1757 im Treffen bei Görlitz, 11. November bei der Erstürmung und Eroberung
der Festung Schweidnitz, 22. November in der Schlacht bei Breslau und 5.
December in jener bei Leuthen; 1758 war es in Mähren, kam als Besatzung
nach Olmütz, wo es an der ruhmvollen Vertheidigung dieser Festung Theil
nahm; Anfangs October kam es zur Belagerung von Keisse, 1759 hielt es
Troppau besetzt, bewerkstelligte 17. April den anbefolilenen Rückzug in
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bester Ordnung, war 21. Juli bei der heftigen Kanonade bei Grrüssau, 27.
Juli im Gefechte bei Gottesberg und wirkte 28. Juli beim Angriffe auf die
verschanzte Stellung bei Friedland zur Eroberung einer Redoute thätig mit.
1760 war das Regiment 23. Juni in der Schlacht bei Landshut, 26. Juli bei der
Belagerung und Erstürmung von Glatz, wo sich die Grenadiere besonders
hervorthaten, — endlich 15. August in der Schlacht bei Liegnitz. 1762 war
ein Detachement des Regimentes in der Belagerung von Schweidnitz, und
that sich nachmals bei der Vertheidigung dieses Platzes, insbesondere bei dem
Ausfallsgefechte vom 22. August sehr hervor.
Im baierischen Erbfolgekriege
17 '%j befand sich das Regiment unter den zum Schutze der Stadt Prag aufge-
stellten Truppen und nahm 1785 Theil an der Unterdrückung des Wallachen-
Aufstandes unter Horjah und Klocska.
Beim Ausbruch des Türkenkrieges war das Regiment
1788 im slavonischen Armee-Corps eingetheilt und 21.— 25. April bei der Belagerung
und Einnahme der Festung Sabacz, arbeitete sodann an der Befestigung von
Semlin, kam im August ins Banat, wo es sich 14. September bei Vertheidigung
des Lagers von Armenisch sehr auszeichnete. Bei dem nächtlichen Rückzuge
nach Karansebes formirte das Oberst-Bataillon 20. — 21. September zum Schutze
des Erzherzogs, spätem Kaiser Franz ein Quarrte; in dessen nächster Nähe
wurden zwei Mann getödtet. Kaiser Josef U. schenkte der Mannschaft des
Bataillons am andern Tage 150 Dukaten. Das dritte Bataillon war seit Fe-
bruar theils im Lager bei Racsa, theils in diesem Orte als Besatzung. Ende
October kam das Regiment in das Lager bei Jakuba und bezog bei Karlo-
witz die Winterquartiere. Ln Juni 1789 war es bei der Belagerung von Berbir,
später bei der Belagerung von Belgrad, wo beim Sturm auf die Raitzenstadt
30. September sich besonders die Grenadiere hervorthaten ; nach dem Falle
von Belgrad 9. October kam es als Besatzung dahin, wo es bis Juni 1791
blieb; die Grenadiere des Regimentes rückten im Winter 1791 in die Nie-
derlande, erst als Besatzung in die Citadelle von Antwerpen, später nach
Gent und im September 1792 von dort zur Vertheidigung der belgisch-fran-
zösischen Grenze.
Im französischen Revolutionskriege zeichneten sich die Grenadiere
1792 6. November in der Schlacht bei Jemappes aus, 1793 1. März fochten die-
selben im Treffen bei Aldenhoven, 18. März in der Schlacht bei Neerwinden,
23. März bei Eroberung des verschanzten Lagers von Famars, bei der Be-
lagerung von Valenciennes, jener von Quesnoy und im Treffen bei Voltigny;
1794 bei Landrecy, in den Gefechten 21.— 24. April und in der Schlacht bei
Cateau, 22. Mai in jener bei Toumay, 26. Juni in der Schlacht bei Fleurus,
27. Juli bei Lüttich und bezogen an der Lahn im Nassauischen die Winter-
quartiere. Das Regiment war im Winter 1793 aus der Friedensgamison Pest
in die Lombardie marschirt, und rückte im April 1794 nach Piemont, 1795
zeichnete es sich 24. Juni bei der Einnahme der Verschanzungen im Genue-
sischen, und besonders das Leibbataillon durch die Erstürmung der wohl-
17*
— 260 —
vertheidigten Stellung und Werke von Madonna del Monte aus, ebenso 19.
September beim Angriffe auf den Posten von Rocca Carreria; ein Bataillon
rettete den General Graf Argenteau mit seiner Truppe vor Gefangenschaft.
Während des unglücklichen Treffens bei Loano 23. November kämpfte das
Regiment mit seltener Ausdauer bei Bardinetto, und deckte wohl mit einem
Gesammtverluste von mehr als 400 Mann den Rückzug aus der Riviera. —
Die Grenadiere standen in diesem Feldzuge bei der Nieder-Rhein-Armee in
Deutschland und bestanden 12. und 14. November rühmliche Gefechte bei
Mannheim. Das dritte Bataillon, welches seit 1794 bei der Besitznahme der
neu erworbenen polnischen Gebietstheile an der Weichsel stand, rückte im
August 1796 bei der Hauptarmee des Erzherzogs Carl bei Lichtenau hinter
Regensburg ein. 1796 im Feldzuge in Italien war das Oberst-Bataillon
15. April im Gefechte bei Dego, wo es sich mit ausgezeichneter Tapferkeit
gegen eine bedeutende feindliche üebermacht schlug. Das Regiment wurde
wegen vieler Verluste zu einem Bataillon formirt, und focht 10. Mai in der
Schlacht bei Lodi, — wurde wieder auf zwei Bataillons gebracht und kam
als Besatzung nach Mantua, im August zur operirenden Armee des FML.
Grafen Wurmser, machte mit dieser den Rückzug nach Tirol sowie die
spätere Vorrückung zum Entsätze Mantuas ; das Treffen bei Calliano 6. Juni,
das Gefecht bei Rivoli 17. April, endlich 12 Jänner 1797 wirkte es bei der
Einnahme der die Chiusa Veneta dominirenden Höhen mit. — Die Grenadiere
und das 3. Bataillon in Deutschland fochten 22. August 1796 bei Teining,
23. August bei Neumarkt, 3. Seplember bei Würzburg, "wo Erstere einen
zweimaligen glänzenden Baionnet-Angriff ausführten, im Gefechte bei Gies-
sen 16. September erstürmten sie das feindliche Lager auf der Höhe bei
Tetzburg. Das dritte Bataillon focht ausserdem in der Schlacht bei Am-
berg, 24. August bei Geissenfeld, Neustadt, eine Division unternahm einen
glücklichen Ueberfall auf Goldenfingen und nahm die dortige Besatzung ge-
fangen, im October bei Aalen, bei Malterdingen und Schliengen, wo es 24.
October Abends die Engpässe bei Eandem mit dem Bajonnet erstürmte. Im
December war es bei der Belagerung von Kehl, 6. December bei Erstürmung
der Insel Grosskehlkopf, und 1797 1. Jänner erstürmte das Bataillon mehrere
Fleschen bei der Schwabenschanze.
Im Feldzuge
1799 focht das Regiment in Italien und zeichnete sich 26. März im Treffen bei
Legnago aus, insbesondere die siebente, achte und neunte Compagnie, welche
5 Kanonen eroberten und 300 Gefangene machten, nebst grosser Beute an
Proviant, Munition, Pferden und Maulthieren, 30. März focht das Regiment
im Treffen bei Verona, mit besonderer Auszeichnung die Grenadiere und
das dritte Bataillon, 5. April bei Magnano unter persönhcher Führung des
FZM. Baron Kray, 21. April beim Angriffe auf Brescia; beim Uebergan^
über die Adda und im Treffen bei Cassano 27. April, bei St. Giovanni 17-
' ni vom FML. Ott persönlich geführt, 18. Juni am Tidone, 24. Juni an
r Sechia, im Juli bei der Belagerung von Mantua, 15. August in der Schlacht
i Novi; das Regiment focht ferner in diesem Feldzuge 30. September bei
— 261 —
dem Entsätze der Feste Vard, 30. Oetober bei der Erstürmung von Lainette,
Ende Oetober an der Stura, 4. November bei Fossano und bei Genola, 11.
September bei Borgo San Dalmazzo, und endlich war es bei der Belagerung von
1800 Cubeo 4. December.
1800 G. April war das Regiment bei dem allgemeinen AngriflF auf die Riviera in
den Gefechten bei Altare und Torre di Cadibona, bei Erstürmung des Monte-
Agato 15. April, bei der Abwehr gegen die Angriffe des Generals Soult
auf dem Monte Lodrone, 16. April im Gefechte bei Sassello u. s. w., 23.
April vor der Vorstadt Arena bei Genua, wo das Regiment die Belagerung
dieser Stadt mitmachte und nach deren Falle 4. Juni als Besatzung dahin
kam. — Die Grenadiere fochten 14. Juni in der Schlacht bei Marengo.
In der Schlacht am Mincio 25. December vertheidigten zwei Bataillone
eine Redoute bei Salionze, das dritte Bataillon bildete die Unterstützung und
die Grenadiere halfen das Vordringen des Feindes gegen Castelnuovo ab-
wehren, das Regiment bestand noch, als Arriere-Garde verwendet, im Jänner
1801 einige Rückzugs-Gefechte bei Ala, Calliano u. s. w.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment in der Brigade des GM. Prinzen Rohan in Süd-Tirol, An-
fangs Oetober kam es aber zur Beobachtung des Lechthales nach Nord-Tirol
und besetzte Reute, Füssen, Kempten, Immenstadt. In Folge der Räumung
Tirols, des Rückzuges der italienischen Armee, der Capitulation des Jella-
chich'schen Corps fasste GM. Prinz Rohan den kühnen Entschluss, sich nach
Venedig durchzuschlagen. 18. November bei Gries durch eine feindliche Ab-
theilung, welche die Telferner Brücke vertheidigte, aufgehalten, stellte sich
Prinz Rohan an die Spitze des zweiten Bataillons, warf mit diesem durch einen
Bajonnetsturm die Franzosen nicht nur zurück, sondern verfolgte sie noch über
Botzen hinaus. Den bei Rentsch sich abeimals stellenden bedeutend verstärk-
ten Feind zwangen 2 Bataillone durch einen heftigen Angriff in beiden Flanken
zum eiligen Rückzuge. Hauptmann del Rio überrumpelte während des Weiter-
marsches Bassano mit 30 Freiwilligen in der Nacht von 22. zum 23. Novem-
ber, zwang die 102 Mann starke Besatzung zur Capitulation und bemächtigte
sich der dortigen Magazine. Dieser tapfere Offiziere erbeutete bei dem Ueber-
falle auf Castelfranco in der Nacht des 23. November ein beträchtliches Haupt-
depot der französischen Armee mit bedeutenden Munitions-Vorräthen und fügte
durch dessen sofortige Vernichtung dem Feinde einen sehr empfindlichen
Schaden zu. Am 24. November wurde Prinz Rohan mit seiner braven Truppe
bei Castelfranco von einer bedeutenden feindlichen üebermacht von allen
Seiten angegriffen und musste nach heldenmüthiger Gegenwehr die Waffen
strecken, welches Loos auch das Regiment Duka traf. Die meisten Offiziere
und der grösste Theil des Mannschaft waren verwundet.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Regiment in der Brigade des GM. Baron Bianchi
des V. Armee-Corps eingetheilt und focht 20. April in der Schlacht bei
Abensberg und Rohr, 21. April im Treffen bei Landshut an der Isar, und
mit besonderer Auszeichnung im Gefechte bei Neumarkt 24. April. Nach Um-
gehung dieses Ortes griff der tapfere Oberst Bakonyi zu Fuss an der Spitze
— 262 -
des Regimentes, von Abtheilungen der Regimenter Kiebek Nr. 14 und
Ignaz Gyulai Nr. 60 unterstützt, drei baierische Cavallerie-Regimenter in der
Vorstadt mit dem Bajonnete an, warf sie theils in einen Sumpf, theils in einen
Wald, nahm über 600 Mann gefangen, erbeutete eben soviele nieist ver-
wundete Pferde, vernichtete und versprengte den Rest. — 2. Mai bestand I
das Regiment bei Efferding ein Gefecht, 3. Mai zeichnete es sich im Treffen '
bei Ebelsberg beim Sturme auf den dortigen Vormarkt aus, und hatte bis
hieher schon einen bedeutenden Gesammtverlust von mehr als 800 Mann.
10. Mai bezog es die Vorposten in der Lobau, von wo es sich aber am
selben Tage vor der vorrückenden französischen Armee nach einem heftigen
Gefechte, in welchem Oberst Bakonyi schwer blessirt wurde, zurückziehen musste.
In der Schlacht bei Aspern 21. und 22. Mai war es in beiden Tagen an
den wiederholten Stürmen auf das Dorf Aspem ehrenvoll betheiligt und
zählte in Allem einen Verlust von 5 OflRzieren und 267 Mann. Wenige
Tage nachher marschirte es am rechten Donauufer nach Pressburg zur Ver-
theidigung des dortigen Donaubrückenkopfs, wo es sogleich nach seinem
Einrücken 30. Mai in der dortigen Au ein lebhaftes Gefefcht mit dem Feinde
hatte und einige Verluste erlitt. 5. und 6. Juli focht das Regiment in der
Schlacht bei Wagram. Am dortigen Rückzuge der Armee wurden die beiden
ersten vom Feinde hart bedrängten Bataillone durch einen glänzenden An-
griff des achten Husaren-Regimentes, damals Kienmayer, degagirt ; das dritte
Bataillon aber, in einer Masse formirt, wurde sechsmal von der französischen
Cavallerie angegriffen, die es jedesmal zurückschlug, aber fortwährend um-
schwärmt, erlag es einem von allen Seiten gemachten siebenten Angriffe und
nur 1 Offizier und 10 Mann entkamen dem furchtbaren Gemetzel. — Das
übrige Regiment bestand noch bei Komeuburg 7. Juli und bei Oberholla-
brunn 9. Juli heftige Gefechte. Die Grenadiere fochten 10. und 11. Juli
mit Auszeichnung bei Znaim.
Im Auxiliarkriege
1812 gegen Russland war das Regiment in der Division FML. Baron Trautenbei^
eingetheilt, zeichnete sich 10. August bei Erstürmung des gut vertheidigten
Kozibroder Passes aus, focht 11. und 12. August bei Horodeczka und Kobrin,
29. September bei Lubomil, 8. October bei Wisoki-Litewsky, 12. October
an der Leschna auf das Rühmlichste, — 14. October nahm die neunte Com-
pagnie unter dem tapfern Hauptmann Popparich ungeachtet der feindlichen
Uebermacht das Dorf Muntury und zerstörte die dortige Brücke; 12. No-
vember unternahm das Regiment einen glänzenden Bajonnet-Angriff bei
Isabellin.
Im Feldzuge
1813 war dasselbe bei der Armee des FZM. Baron Hiiler in Innerösterreich. —
Das erste Bataillon unter dem tapfern Major Rath vertheidigte 28. und 29.
^"''^ist die Stadt Villach und den dortigen Drauübergang heldenmüthig
n das Gros der Armee des Vicekönigs Eugen Beauhamais, welche es
Vordringen zurückhielt und das österreichische Armee-Corps vor der
- 263 -
Qefahr der Ueberflügolung und des eventuellen Rückzuges durch jene
heroische Vertheidigung des Drauüberganges rettete; das zweite Bataillon
bestand gleichzeitig 28. August bei Nosseck ein heftiges Gefecht, wurde
aber nach tapferer Gegenwehr auf das linke Drauufer zurückgedrängt. —
6. und 7. October war das Regiment bei der Verdrängung der Franzosen
aus der Stellung bei Tarvis, wo es die grössten Terrainhindemisse zu über-
winden hatte, und den Feind zum Aufgeben seiner Stellung zwang, Ende
October nahm es Theil an der Blocade des Castells von Trient, das zweite
Bataillon vertheidigte 10. November Ala und schlug die heftigsten Angriffe
eines mehr als zehnfach überlegenen Feindes aufs Tapfei'ste zurück, wobei
sich die vierte Division besonders auszeichnete bei Vertheidigung der dortigen
Brücke. Die neunte Compagnie, im Gefechte abgeschnitten, schlug sich unter
ihrem umsichtigen Conmiandanten Hauptmann Popparich durch und erreichte
am nächsten Tage das erste Bataillon in Roveredo.
Im Feldzuge
1814 8. Februar in der Schlacht am Mincio focht das Regiment in der Reserve
des rechten Flügels; — 1815 im Armee-Corps des FML. Grafen Bubna
tiberschritt es den kleinen St. Bernhard, wurde 28. Juni bei Conflance an
der Is^re von einer bedeutenden Uebermacht des Feindes aufgehalten, welcher
dort einen Brückenkopf aufgeworfen hatte, aus welchem der sich hartnäckig
vertheidigende Gegner erst nach wiederholten Stürmen vertrieben, die ab-
geworfene Brücke auf einzelnen Pfosten überschritten, und der Ort mit
Sturm genommen wurde. Das Regiment hatte aber an Allem 16 Offiziere,
darunter 5 todt imd 576 Mann verloren. Es kam nun nach Südfrankreich,
blieb einige Zeit in Grenoble und war Anfangs October im Lager bei Dijon ;
1821 war dasselbe im kurzen Feldzuge gegen Piemont, 8. April im Gefechte bei
Novara, und sodann als Besatzung in der Citadelle von Alessandria.
1848 in Ungarn stationirt, erlag das Regiment den dortigen politischen Wirren
und wurde 1849 zu Josefstadt in Böhmen reorganisirt. 62 Offizieren war
es gelungen, ihrem Eide treu, unter den altehrwürdigen Fahnen Oesterreichs
meist andern Regimentern zugetheilt, oder in Hauptquartieren verwendet,
auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen in Italien und Ungarn zu
kämpfen.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien focht das dritte Bataillon im Treffen bei
Montebello 20. Mai, wo es den Weiler Genestrello tapfer vertheidigte und
beim dritten Sturme der bedeutenden feindlichen Uebermacht weichen musste;
— das Regiment focht mit Auszeichnung 8. Juni im Rückzugsgefechte bei
Melegnano und insbesondere 24. Juni in der Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge.
1866 war dasselbe im neunten Armee-Corps der Süd-Armee eingetheilt, und that
sich 24. Juni in der Siegesschlacht bei Custozza namentlich beim Sturme
auf den Monte Croce sehr hervor, erlitt aber den bedeutenden Gesanuntver-
last von 549 Mann, darunter 6 Offiziere und 96 Mann todt.
— 264 —
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 hatte das Regiment hervorragenden Antheil an den heldenmtithigen Kämpfen
der 20. Infanterie-Division FML. Graf Szapary: bei Tusla S. bis 12. Au-
gust, bei Gratsbhanitza 13. August und bei Doboj 16. bis 20. und 23- h\i
26. August und erlitt bedeutende Verluste 7 in Allem während des ganzen
Feldzuges 289 Mann.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1757 Grenadierhauptmann Gabriel Baron Spleny that sich 11. November bei Er-
stürmung von Schweidnitz durch seine persönliche Bravour ungemein hervor.
1759 Regiments- Commandant Oberst Josef Baron Formentini hatte 27. Juli bei
dem Rückzuge nach dem Gefechte bei Gottesberg das Regiment so treff-
lich geführt, dass ihm die Feinde nichts anhaben konnten.
1760 Oberstlieutenant Eros commandirte während der Belagerung von Glatz die
Arbeiter auf dem linken Flügel, und wird flir seine gute Verwendung be-
sonders belobt, — Oberlieutenant Kray, Adjutant des General Draskovich,
sowie die beiden Grenadierhauptleute Baron Spleny und Zuppini hatten sich
durch Umsicht und Tapferkeit 26. Juli bei der Erstürmung von Glatz sehr
ausgezeichnet.
1762 In der Belagerung von Schweidnitz versah Hauptmann Graf Ber6ny mit sehr
' viel Eifer und Geschicklichkeit die Stelle eines Tranch^en-Majors, ausser
ihm tJiat sich Lieutenant Hausecker bei Vertheidigung der Flaschen hervor
und wurde angerühmt.
1788 Beim Rückzuge nach Illovar 21. September wurde Oberlieutenant Georg
Görgey, sowie der mit 30 Mann im Walde bei Eamasebes auf Piket stehende
Lieutenant Szt. Ivany gefangen; beide wurden von den Türken nach Con-
stantinopel gebracht. Szt. Ivany, ein grosser stattlicher Mann, wurde als Sklave
verkauft, bis er im Auftrage des FM. Grafen Lacy durch den französischen
Botschafter Grafen Choiseul-Couffier um 380 Gulden wieder losgekauft wurde.
(Szt. Ivany erwarb sich in dem späteren Feldzuge den MTO. Siehe Infanterie
Nr. 19.)
1789 Beim Sturme auf die Raitzenstadt bei Belgrad 30. September erwarben sich
zwei Grenadiere die eben gestiftete silberne Tapferkeits-Medaille, dieselbe er-
hielten auch bei Jemappes 1792 7 Grenadiere.
1795 Bei Einnahme der Verschanzungen im Genuesischen 24. Juni zeichneten sich
OberstUeutenant Baron Johann Abfaltern und Major Pertussy sehr aus.
1796—1797. Bei der Belagerung von Kehl thaten sich Major Keczer, Oberlieutenant
Witten und Fähnrich Heinisch bei mehreren Gelegenheiten, als bei der Er-
oberung der Insel Grosskehlkopf 6. December, sowie bei Einnahme der
Schwabenschanze 1. December sehr hervor.
Feldzuge in Italien wurden in den Relationen über die verschiedenen
echte als besonders ausgezeichnet genannt:
iments-Commandant Oberst Johann Baron Apfaltem in den Actionen:
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- 265 -
bei Legnago, bei Magnano, bei der Einnahme von Brescia, bei Cassano und
am Tidone, wo er verwundet wurde.
Grenadier-Bataillons-Commandant Major Korlierr bei Legnago, bei Verona
und bei Magnano, und wurde in Folge dessen zum Oberstlieutcnant be-
fördert.
Oberstlieutenant Pertussy bei Verona, Magnano, Cassane und Novi.
Grenadier -Oberlieutenant Dietz wurde wegen tapferer Vertheidigung eines
wichtigen Grabens im Treflfen bei Legnago mit der hiegesnachricht vom
FZM. Kray nach Wien geschickt und sogleich zum Capitänlieutenant be-
fördert.
Major Keczer hatte bei Cassano mit seinem Bataillon den Oii; Vipro genommen
und 200 Gefangene gemacht, bei dieser Gelegenheit zeichneten sich noch
Oberlieutenant Habernay und Lieutenant Riczko sehr aus.
Major Keczer zeichnete sich am Tidone 17. Juni durch vorzügliche Führung
seines Bataillons derart aus, dass er kurz nachher zum Oberstlieutenant be-
fördert wurde. In derselben Affaire wurde Hauptmann Stutterheim für seine
Tapferkeit angerühmt.
Die Mannschaft hatte in diesem Feldzuge 5 silberne MedaiUen erhalten.
1799 Der in das Regiment eingetheilte Oberlieutenant Johann Brusch wurde für
seine beim General- Quartiermeisterstabe in den Feldzügen 1799 — 1800 ge-
leisteten vorzüglichen Dienste 1802 MTO-R.
1805 Hauptmann Josef Del Rio wurde ftlr seine hervorragenden Leistungen im
Feldzuge 1805 insbesondere bei Bassano und Castelfranco durch Capitelbe-
schluss von 1806 MTO-R. — 3 Unteroffiziere erhielten in diesem Feldzuge die
silberne Tapferkeits-Medaille.
1809 Regiments-Commandant Oberst Emerich von Bakonyi wurde fiir seine glän-
zende Waffenthat bei Neumarkt 24. April durch Capitelsbeschluss von 1810
MTO-R. — Ein Corporal erhielt filr Neumarkt die silberne Tapferkeits-Medaille.
1809 Das Regiment wurde nach Verwundung des Oberaten Bakonyi 10. Mai vom
Oberstlieutenant Windrich und als auch dieser 30. Mai bei Pressburg blessirt
wurde, vom Major Schuller bis zu Ende des Feldzuges 1809 rühmlich befehligt.
In der Relation ü4)er die Schlacht bei Wagram und die darauf erfolgten
Rückzujgsgefechte wurde der Interims-Regiments-Commandant Major Michael
Schuller und Hauptmann Josef del Rio belobt
1813 Major Josef Rath wurde ftir die ruhmvolle Vertheidigung der Stadt Villach
und des dortigen Drau-Ueberganges 28. und 29. August sogleich zum
Oberstlieutenant befördert und durch Capitelbeschluss 1815 MTO.-R. Die
Mannschaft erhielt aus gleichem Anlasse 2 goldene, 4 silberne Medaillen und
4 G^ldbelohnungen. Mit Armeebefehl des FZM. Baron Hiller wurde Oberst-
lieutenant Rath, sämmtliche Offiziere des Bataillons belobt und das erste
Bataillon Duka imter die Ausgezeichnetsten der Armee gezählt. (Klagenfurt
ddto 1. April 1813.)
- 266 -
Für seine Auszeichnung bei Verdrängung des Feindes aus Tarvis, 6. und 7.
October, wurde dem Kegimente Gratisfleisch und Wein-ßationen sowie eine
dreitägige Befreiung von jedem Dienste mittelst Armee-Befehl zugestanden«
Für das tapfere Benehmen des zweiten Bataillons bei Vertheidigung von
Ala 10. November erliess GM. Baron Vlasits ein eigenes Danksagungsschreiben
an das Regiment, der Commandant der neunten Compagnie Hauptmann
Fopparich wurde öffentlich belobt, die Mannschaft erhielt 1 goldene und
1 silberne Medaille.
1815 In der Relation über das Gefecht bei Conflance an der Is^re 28. Juni heis^t
es wörtlich : Oberst Schuller, Oberstlieutenant Rath und Major Szlavy haben
durch ihr Beispiel beigetragen, den alten Ruhm des Regimentes Duka zu
behaupten und zu vermehren.*' 10 OflRziere wurden rühmlich erwähnt, und
die Mannschaft erhielt 1 goldene und 2 silberne Medaillen.
1848 und 1849. Für Auszeichnung in der Kriegs-Epoche 1848—1849.
OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Ferdinand Schmidt von Dondorf fiir tapfere
und umsichtige Führung eines Streif-Corps, — Hauptmann Peter Edler von
Fischer.
MVK. Oberstlieutenant Schmidt von Dondorf, Oberstlieutenant Josef Cabal-
lini von Ehrenburg, die Hauptleute Edler von Fischer, Franz Hauschka,
Zellinger, Helmer, Trausch, Lieutenant Steinbock.
1859 Für Auszeichnung im Treffen bei Montebello 20. Mai:
MVK. Major Ignaz Steinbauer von Angerstein, Hauptmann Edler von Ecker-
Krauss und Oberlieutenant Eichenauer.
Für Auszeichnung im Rückzugsgefechte bei Melegnano 8. Juni :
MVK. Oberstlieutenant Alois Graf Pötting, die Hauptleute Kra^twald, Hauschka,
Gerlach, Schubath, Ludwig Graf Wallis, die Oberlieutenants Reisinger
und Dionys von Ghika, die Lieutenants Wörlein, Pohl und Schimatzek, —
Regiments-Caplan Czerweny erhielt GGVK.
Für Auszeichnung bei Solferino 24. Juni:
OLO.-R. der Interims-Regiments- Commandant Oberstlieutenant Alois Graf
Pötting (war inzwischen zum Oberst des 61. Infanterie-Regimentes be-
fördert worden).
OEKO.-R. 3. Hauptmann Dionys von Ghika.
MVK. die Hauptleute Kocziska Edler von Freibergswall, von Steyer, die
Oberlieutenants Gissübel, Preininger, die Lieutenants Ruecz, von Andrasffy,
Walitschek, Binder von Bindersfeld.
Die Mannschaft erhielt im Laufe des ganzen Feldzuges 5 grosse und 66
kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge:
Oberst Carl Pöckh, Quabrigadier der Nord-Armee, gestorben vor dem
Feinde in Böhmen, ÖLO.-R. zuerkannt.
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Wilhelm Baron Bibra-Gleicher-
wiesen, Oberatlieutenant Alexander Kocziska Edler von Freibergswall, die
Hauptleute Alexander Gyurich, Adolf Schubert.
— 267 -
MVK. HauptmaDn von Wallau, die Oberlieutenants Gozony, Fischer, Kör-
mendy, Domokos, die Lieutenants Gerenday, von Fäügl. Seit
1868 hat es statt der altherkömmlichen weissen die dunkelblauen WafFenröcke.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 3. Der vor dem Feinde gebliebene Major Friedrich Giessübel;
die Hauptleute Victor Läner, Michael Tretter und der gebliebene Ober-
lieutenant Josef Leschka. MVE. Die Uauptleute Joachim Antal, Hermann
Herczeg; die Oberlieutenants Emil Korn v. Slepowron, Coloman Freiherr
Rosenzweig von Trauwehr; die Lieutenants Eduard Nick (Reserve), Ladis-
laus Keler, Lothar Freiherr Maretich v. Rio Alpon, Franz Schafarczik
(Reserve). Israel Eerschkowitz, dem gebliebenen Lieutenant Faul von Mai-
lath. Die Mannschaft erhielt für das Gefecht nächst Gradacac am 13.
August 1 grosse und 3 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabsoffiziere.
1799 Oberstlieutenant Josef Korherr an den Folgen seiner im Treffen bei Magnano
5- April erlittenen Verwundung f im April.
1805 Regiments-Commandant Oberst Pertussy; wenn auch nicht an einer Ver-
wundung, doch durch einen Sturz vom Pferde im Gefechte bei Castelfranco
als 67jähriger Greis an Erschöpfung von den Fatiguen des Feldzuges f zu
Castelfranco Ende November.
1805 Major Darasch an den Folgen einer bei Castelfranco 24. November erlittenen
Verwundung f zu Castelfranco im November.
1866 Oberst Carl Pöckh, Quabrigadier, an seiner bei Eöniggrätz erlittenen Ver-
wundung f zu Maslowitz in Böhmen 4. Juli.
1878 Major Friedrich Gissübel an seiner im Gefechte bei Doboj erlittenen Ver-
wundung f im Dorfe Kotorsko in Bosnien am 17. August.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 40.
(1878.)
FML. GOTTFRIED GRAF AUERSPERG.
Dunkelblaue Waffenröcke, lichtblaue Egalisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Rzkszow.
1834
1850
Inhaber.
1734 errichtet auf eigene Kosten von j
dem folgenden Inhaber, damaligen
Obersten
1734 späteren FZM. Wolfgang Sigmund
Freiherr von Damnitz f 1754.
1 754 FML. Carl Borromäus Graf Col-
LORBDO- Waldsee f zu Venedig
26. October 1786.
1786 FZM. Josef Graf Mitrowsky f
zu Paskau in Mähren 2. März
1808.
1809 FM. Herzog Ferdinand von
1867
1878
Württemberg MTO.-GK. f zu
Wiesbaden 20. Jänner 1834.
FML. Josef Freiherr von Kor-
DELKA f zu Wien 20. Mai 1850.
FZM. Heinrich Freiherr von
RossBAcn MTO.-R. f zu Innsbruck
2. Mai 1867.
FML. Heinrich Ruprecht von
ViRTsoLoo f zu Gastein 26. Mai
1878.
FML. Gottfried Graf Attersper(;.
Commandant der III. Truppen-
Division.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Türkenkriege
1737 bis 1739 war das Regiment auf dem Kriegsschauplatze in Süd-Ungarn und
Bosnien, ohne dass über dessen specielle Thäligkeit etwas aufzufinden wäre.
Im österreichischen Frbfolgekriege war das Regiment
1742 bataillonsweise zu Alt-Braisach und Freiburg als Besatzung, 1744 war das
ganze Regiment unter seinem Inhaber, dem dortigen Festungs-Commandanten
FML. Baron Damnitz in der belagerten Reichsfestung Freiburg und hatte
ehrenvollen Antheil an der zweimonatlichen tapferen Vertheidigung dieses
Platzes gegen die Franzosen. 1745 30. September in der Schlacht bei
autenau erlitt es durch das preussische Bomstädtische Cürassier-Regiment
)8se Verluste, namentlich an Gefangenen, kam sodann in die Niederlande,
— 269 —
focht 1746 11. October in der Schlacht bei Rocoox und 1747 2. Juli in jener
bei Lawfeld.
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
1757 6. Mai in der Schlacht bei Prag; 7. September im TreflFen am Moysberge
bei Görlitz und ein Detachement desselben unter dem Regiments- Comman-
danten Obersten Fürsten Sulkowski nahm Theil an der Expedition des FML.
Grafen Hadik nach Berlin, wo dieser Oberst mit 2 Bataillons vor dem Stadt-
thore als Reserve aufgestellt war. — 1759 im Treffen bei Saalfeld ver-
theidigte das Regiment die Stadtthore, musste sich aber vor der feindlichen
Uebermacht zu seinem auf einer Anhöhe aufgestellten Corps zurückziehen,
— es war femer im Gefechte bei Pretsch, und 20. November im Treffen
bei Maxen deckte es auf der Anhöhe von Maltern die Passage von Freiberg ;
1760 3. November in der Schlacht bei Torgau war das Regiment im Löwen-
steinischen Corps, auf welches der erste feindliche Angriff geschah, und hatte
grosse Verluste erlitten (darunter todt, verwundet oder gefangen allein 33
Offiziere). 1761 war es bei der Haupt- Armee in Sachsen, 1762 wurde ein
Commando von 400 Mann des Regimentes 3. August bei Einsiedel von einer
feindlichen Uebermacht angegriffen und vollführte einen schönen wohlge-
ordneten Rückzug. Im Treffen bei Freiberg 15. October unterstützte das
Regiment nebst 2 andern den Angriff auf die Halstbrücke.
Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment
1778 bei der Haupt-Armee in Böhmen und 1779 besetzte es Teschen.
Im Türkenkriege war
1788 das Oberst-Bataillon als Besatzung in Peterwardein ; — das dritte Bataillon
im Coburgischen Corps hatte 13. Juli bei der Vorrückung auf Chotym unter
dem anhaltenden Geschützfeuer dieser Festung eine Batterie errichtet, 17.
Juli bei Besetzung des Dorfes Rumla kam es der vom Feinde hai-t bedräng-
ten Brigade Filo zur Unterstützung und deckte deren rechte Flanke, sodann
war es bei der Belagerung von Chotym. 1789 focht das Bataillon im Tref-
fen bei Focksany und in der Schlacht bei Martinestie, wo es mit standhafter
Tapferkeit den Angriff der Türken auf der linken Flanke zurückwies, 1790
war es bei der Belagerung und im Treffen bei Gyurgewo.
Im französischen Revolutionskriege waren das Leib- und Oberst-Bataillon
1792 im August und September bei dem in Lothringen operirenden Aimee-Corps,
1793 8. August vertheidigte eine Compagnie unter Hauptmann Schulz sehr
tapfer den Posten Lepach, griff nach erhaltener Verstärkung in der nächsten
Nacht das Dorf Eisweiler an, tödtete viele Feinde und machte mehrere Ge-
fangene. Im December wirkten die beiden Bataillone bei der standhaften
Vertheidigung der Schanzen bei Trier mit, und von 1794 bis 1795 waren
sie in der neunmonatlichen Blocade tmd erfolgten Belagerung der Festung
Luxemburg, wo sie in Folge der Capitulation kriegsgefangen wurden. Das
dritte Bataillon war 1795 29. October bei der Einnahme der Verschanzungen
vor Mainz und wirkte insbesondere thätigst bei jener des Dorfes Höchstheim
mit. 1796 29. September war es bei der Einnahme der Btadt Neuwied, und
~ 270 —
kam 1797 als Besatzung nach Frankfurt am Main. — Die beiden aus der
französischen Kriegsgefangenschaft ausgewechselten ersten Feld-Bataillone
kamen 1796 nach Italien, eines deckte im Mai die Gegend von Torbole,
und eines war im Juli 1797 bei der Besitznehmung von Venetianisch-Dalmatien.
Im Feldzuge
1799 war das Regiment in Italien und hielt sich 26. März im TreflFen bei Verona
und Pastrengo ungemein tapfer, erlitt aber grosse Verluste (darunter 2
Offiziere todt und 23 verwundet); 5. April . stellte das Regiment im Treffen
bei Magnano, als die zweite Angriffs- Colonne hart bedrängt wurde, im Ver-
ein mit dem Regimente Klebek Nr. 14 das Gefecht wieder her und brachte
den Feind zum Weichen. Am Nachmittage desselben Tages hatte ein Batail-
lon nebst andern Truppen unter persönlicher Führung des FZM. Baron Kray
einen erfolgreichen Angriff in der linken feindlichen Flanke unternommen, 17.
und 18. Juni focht eine Abtheilung im Treffen zwischen dem Tidone und
^ der Trebbia; im Juli war das Regiment bei der Belagerung von Mantua, 15.
August focht es mit einigem Verluste in der Schlacht bei Novi, aber mit grosser
Tapferkeit ; — die Grenadiere hatten sich im Treffen bei Cassano ungeachtet
ihrer numerischen Schwäche durch einen glänzenden Bajonnet-Angriff gegen
einen weit überlegenen Feind hervorgethan ; 4. und 5. November focht das
Regiment im Treffen an der Stura bei Fossano und eine Abtheilung im sel-
ben Monate beim Angriffe und der Vertreibung der Feinde von Mondovi. —
Im Feldzuge
1800 hielt das Regiment im April den Monte Fajale besetzt, focht 14. Juni in
der Schlacht bei Marengo imd kam im August als Besatzung nach Ferrara.
Im Feldzuge
1805 in Deutschland gehörte das Regiment zur Besatzung der Stadt Memmingen
und gerieth in Folge der dortigen Capitulation vom 14. October in franzö-
sische Kriegsgefangenschaft. Die Offiziere wurden auf Ehrenwort, bis zur Aus-
wechslung nicht gegen Frankreich zu dienen, entlassen, die Mannschaft aber
nach Frankreich abgeführt.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Regiment im IV. Armee-Corps FML. Fürst Rosen-
berg eingetheilt, 19. April im Gefechte bei Dinzlingen 21. April in jenen
bei Schneidthart und Oberleuchling 22. April im Treffen bei Eckmühl, 3. Mai
in jenen bei Ebelsberg, wo das dritte Bataillon die Besatzung des Schlosses
unterstützte und eine von der Waffenseite gegen die Anhöhe stürmende fran-
zösische Colonne mit dem Bajonnete von derselben hinabwarf und bis zur
Brücke verfolgte, das zweite Bataillon war als Unterstützung gefolgt. Das
erste Bataillon hatte zur Deckung des Rückzuges der Truppen unterhalb des
Schildenberges dort, wo die Reichsstrasse aus dem Walde tritt, Stellung genom-
men und befand sich unter den letzten Truppen, welche das Plateau ver-
liessen ; bei dem Dorfe Asten wies es noch mehrere feindliche Angriffe aufs
Tapferste ab. ^ — Das Regiment kam sodann zu dem detachirten Truppen-Oom-
mando des FML. Baron Schustek, welches die ganze Strecke des linken Donau-
— 271 —
Ufers von Linz bis Neu Aigen in einer Strecke von zwanzig Meilen zu decken
hatte ; — in dieser Aufstellung war es meist divisions- und compagnieweise
vertheilt; 31. Mai führte eine Compagnie einen Schein- Angriff gegen Mautem,
während des Gefechtes bei Hollenburg und Wolfsberg aus; — zwei Com-
pagnien, im Streif-Commando des Oberstlieutenants Baron Scheibler (von Vin-
cent-Chevauxlegus jetzt Dragoner Nr. 14) eingetheilt, wirkten in der Nacht
vom 4. zum 5. Juli thätigst bei dem gelungenen Ueberfalle auf die sogenannte
Taborinsel bei Mauthausen mit.
Jm Feldzuge
1813 war das Regiment im IV. Armee-Corps des General der Cavallerie Grafen
Klenau eingetheilt, focht 26. und 27. August in der Schlacht bei Dresden, war
in der Schlacht bei Leipzig 16. bis 18. October und beim dortigen Angriffe auf
das Dorf Holzhausen 18. October, kam sodann zur Blocade von Dresden,
und rückte im Spätherbste 1813 von dort nach Italien, wo es
Im Feldzuge
1814 zu den von Mantua aufgestellten Blokade-Truppen gehörte; 1815 war es in
der Armee des General der Cavallerie Baron Frimont eingetheilt, eroberte
29. Juni das unter den Kanonen der Festung Alt-Breisach liegende, vom Feinde
stark besetzte Dorf Wickersheim nach hartnäckiger Vertheidigung und war
9. Juli im Gefechte bei Strassburg während der dortigen Blocade. Das vierte
1816 Bataillon war bei der Einschliessung von Beifort. 24. Jänner bis 1. Mai 1816
war das Regiment bei dem gegen Baiern aufgestellten Observations-Corps
des FML. Baron Bianchi in Oberösterreich und in Linz und Umgegend,
cantonnirt.
Im Feldzuge
1848 in Italien waren im Juli die ersten beiden Feld-Bataillone aus ihrer Friedens-
garnison in Croatien, das erste Landwehr-Bataillon aus Galizien ins Venetia-
niflche abgerückt und bezogen an der Polinie ihre Aufstellung. 8. August
war das Regiment bei der Expedition und im Gefechte in Bologna, wo Major
Baron Roszner mit zwei Compagnien das Thor stürmte. Oberst von Gerst-
ner und Oberstlieutenant Gebhardt führten Streif-Colonnen auf Corticella
und Sabiano, das erste Feld- und erste Landwehrbataillon blieben nun im II.
Reserve-Corps im Venetianischen — das zweite Bataillon kam als Besatzung
nach Ferrara. — 1849 war das Regiment bei der Cemirung von Venedig
und 25. April bis 28. Mai bei der Belagerung von Malghera, wo sich ein-
zelne Abtheilungen sehr hervorthaten, (so hatte beispielweise die zehnte Com-
pagnie unter Hauptmann Haigenvelder, der verwundet wurde, allein 11 grosse
und 21 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen sich erkämpft). — Später kam
das Regiment als Besatzung nach Verona. — Das dritte in Galizien statio-
nirte Bataillon machte im December 1848 im Corps des FML. Grafen Schlik
die Vorrückung gegen Ungarn mit, und war 11. und 12. December in den
Gefechten beiBudamer undKaschau, 1849 4. Jänner in dem dortigen Treffen
(und zwar am Calvarienberg aufgestellt); eine Division war im Jänner als
Besatzung in Eperies.
— 272 —
Im Sommerfeldzuge
1849 war das dritte Bataillon im zweiten Armee- Corps des FML. Baron Csorich
eingetheilt, Mitte Juni nahm Major Grobois mit demselben auf einem Streif-
zuge den Ort Kiralyrew auf den ersten Sturm, 16. Juni war das Bataillon
im Gefechte bei Zsigard, 21. Juni im Treffen bei Pered, sodann zur Beob-
achtung des ausgedehnten Waffenplatzes Komom in einer ziemlich weiten
Vorposten- Aufstellung am linken Waagufer, 30. Juli bestand es zwischen
Heteny und Bajts ein heftiges Gefecht, und war im August und September
bei der Cernirung von Komom.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Regiment im neunten Armee-Corps
General der Cav. Graf Schaaffgotsche eingetheilt, und focht mit Auszeich-
nung, besonders das Grenadier-Bataillon im Treffen bei Montebello 20. Mai,
ebenso 24. Juni in der Schlacht bei Solferino, wo das zweite und dritte
Bataillon sich durch mehrere sehr tapfere Bajonnetstürme hervorthaten. Das
vierte Bataillon war in der Brigade des GM. Grafen Huyn des sechsten Armee-
Corps in Süd-Tirol, und eine Abtheilung desselben 8. Juli im Gefechte bei
Spondalunga.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im zweiten Armee-Corps FML. Graf
Thun der Nord- Armee eingetheilt, focht 3. Juli in der Schlacht bei König-
grätz und 22. Juli im Treffen bei Blumenau nächst Pressburg. Das vierte
Bataillon gehörte zu den bei Krakau stehenden Truppen des FML. Baron
Rzikowsky und hatte Ende Juli die selbständige Besetzung von Biala und
Bielitz sowie die Beobachtung der Weichselstrecke gegen Pless zur Aufgabe.
Tapferkeits-AaBzeicImungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1744 Oberst Baron Haussier begleitete den Regiments-Inhaber FML. Baron Dam-
nitz 6. November nach Münzingen zum Könige Ludwig XV. von Frankreich
anlässlich der Unterhandlungen wegen der Uebergabe der Stadt Freibui^.
1762 Major Baron Kesbom, welcher bei Einsiedel 3. August das Detachement des
Regimentes befehligte^ zeichnete sich durch umsichtige Führung desselben
und die gute Leitung des Rückzuges sehr aus.
1788 Bei der Belagerung von Chotym that sich Oberstlieutenant Baron Rath vor-
züglich hervor und wurde in Folge dessen zum zweiten Obersten im Re-
gimente befördert, — ebenso 1789 in der Schlacht bei Martinestie und früher
schon bei Focksany durch die umsichtige und tapfere Führung des dritten
Bataillons. Oberlieutenant Laurent hatte sich mit 300 Freiwilligen und
Scharfschützen durch tapfere Vertheidigung und Behauptung des Postens
Rumla bei der Belagerung von Chotym sehr verdient gemacht.
m Treffen bei Foksany hatte sich der als Ordonnanz - Offizier beim Corps-
^onunandanten Prinzen Coburg in Verwendung stehende Oberlieutenant Graf
ialins besonders ausgezeichnet und wurde in Anerkennung dessen mit der
— 273 —
Nachricht Yom Einrücken des Coburgischen Corps in die Wallachei im No-
vember an das kaiserliche Hoflager nach Wien abgeschickt. (Graf Salins
wurde 1809 Oberst im Regimente, 18 14 GM.)
1789 In der Relation über die Schlacht bei Martinestie wurden vom Regimente
als vorzüglich ausgezeichnet genannt : die Hauptleute Glyckherr und Fischer,
Capitänlieutenant Schulz, die Oberlieutenants Fero, Laurent, Friedrich, die
Lieutenants Schäfer, Stahl und Fähnrich Renery.
1793 Bei Lepach 8. August zeichneten sich der Compagnie-Commandant Haupt-
mann Schulz, ferner die Oberlieutenants Lang und Borkofzky sehr aus.
1799 Im Treffen bei Verona und Pastrengo 26. März hatten sich die beiden Majore
Glyckheer und Boul von ßerenburg, welcher verwundet wurde, durch ihre
Tapferkeit ungemein ausgezeichnet. Major Glyckherr wurde sogleich zum
Oberstlieutenant befbrdert. — Major Boul wurde für sein Wohlverhalten im
Treffen am Tidone abermals in der Relation 17. Juni angerühmt, ebenso
im November 1799 für ruhmvolle Führung seiner Truppe bei Mondovi.
1799 Regiments- Commandant Oberst Franz Kreysem, welcher ungeachtet seiner
am 26. März bei Verona erlittenen Verwundung, schon am 5. April bei Magnano
an der Spitze des Regimentes wesentlich zur Herstellung des Gefechtes bei-
trug, wurde besonders für die ruhmvolle Führung des Regimentes in der
Schlacht bei Novi 15. August belobt. Die Grenadierhauptleute Kirchner,
der das Bataillon bei Cassano, und Carpe, der es bei Novi mit Auszeichnung
commandirte, wurden in Anerkennung dessen: Ersterer im Regimente,
Letzterer beim Georger Grenzregimente zu Majors befbrdert.
1809 Bei Ebelsberg hatten sich 3. Mai Oberstlieutenant Graf Josef Lamezan Salins,
welcher das dritte Bataillon zum Sturme und zur Unterstützung der Schloss-
besatzung führte, und Major Graf Anton Kinsky, der bei Asten mehrere
französische Angriffe tapfer zurückschlug, ausgezeichnet.
1810 erhielt das Regiment statt der bisherigen karmoisinrothen Aufschläge die
lichtblauen (des 1809 reducirten 55. Infanterie- Regimentes Reuss-Greitz). —
Früher mährisch, wurde dasselbe um 1817 galizisch.
1848 Bei Bologna 8. August fiel der tapfere Hauptmann Sigmund von Gömüry,
der sich daselbst ausgezeichnet hatte ; ebenso hatten sich die beiden hier ver-
wundeten Majore Baron Roszner imd Baron HartelmüUer durch ihre persön-
liche Tapferkeit hervorgethan.
1849 Für ihre umsichtigen Leistungen während der Belagerung von Venedig wur-
den: Regiments-Commandant Oberst Gebhardt, Oberstlieutenant Podhaysky,
die Majore von Neuff und Ritter von Zepharovich in der Relation belobt.
Hauptmann Maximilian Brüll, welcher in der Nacht vom 1. zum 2. Juli
1849 bei dem Ueberfalle auf die feindliche Batterie auf der Lagunenbrücke
an der Spitze von 96 Freiwilligen diese erstürmte, wurde bei der von ihm
eingenommenen Batterie erstochen. — FML. Graf Schlik belobte in der Re-
lation über die Gefechte bei Budamer und Kaschau den Major Podhaysky
und Hauptmann Schuster, beide des dritten Bataillons, 11. und 12. Decem«
her 1848.
Tkttrii«im. Q^enkbUttor. 18
— 274 —
Für Auszeichnung in den Feldzügen 1848 und 1849 in Italien und Ungarn:
OEKO.-R. 3. Major Carl Ritter von Zepharovich, Hauptmann Bojomir Graf
Starzenski.
MVK. Oberst Regiments-Commandant Friedrich Gebhardt, OberstlieutenaDt
(inzwischen zum Obersten im 63. Infanterie-Regimente befbrdert)^ Josef Pod-
haysky, die Majore Carl von Neuff und Carl Ritter von Zepharovich^ die
Hauptleute Josef von Hepperger, Heinrich Hauschka, die Oberlieutenants
Jesovits und Bierfeldner^ die Lieutenants Richly und Schindler, Major Josef
Baron Roszner, Hauptmann Baron Baillon.
1849 Major Ignaz von Grobois hatte sich im Sommerfeldzuge in Ungarn durch die
Erstürmung von Kiralyrew und umsichtige Führimg des dritten Bataillons
hervorgethan.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. Hauptmann Moriz Rohmann.
MVK. Regiments- Conmiandant Oberst Ignaz von Grobois, Oberstlieutenant
Johann Longard, die Majore Alexander Strasser, Josef Majerhofer von Grün-
bübly Carl Lhotak von Lloty imd Johann Karojlovic von Brondolo, Haupt-
mann von Rzepinski, die Oberlieutenants Bielohlawek, Kirsch, Unkelhauser
von Abenst und Franz Pilat.
Die Hauptleute von Wyczolkowski von Zdulski, von Eberan und drei Sub-
altern-Offiziere erhielten für ihre ausgezeichnete Tapferkeit bei Solferino
die Allerhöchste Belobung.
Die Mannschaft erhielt in diesem Feldzuge 10 silberne Tapferkeits-Medaillen
I. und 36 solche II. Classe nebst mehreren öffentlichen Belobungen.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der firüheren weissen.
■
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1799 Grenadier- Bataillons-Commandant Major Baron Stenzsch f ^^ den Folgen
seiner schweren Verwundung bei Verona 26. März, — im April 1799-
BukowiDasches
INFANTERIE-REGIMENT N" 41
(1867.)
FRIEDRICH FREIHERR KELLNER VON KÖLLENSTEIN.
Dunkelblaue Waffenröcke, schwefelgelbe Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Czernowitz.
Inhaber.
1701 errichtet von dem folgenden In-
haber
1 701 FM. Christian Markgraf von Bran-
DENBÜRO-BAmEUTH f 1712.
1704 FK Georg Wilhehn Prinz Bran-
denburo-Baireuth t 1726.
1727 Oberst Wilhelm Ernst Prinz
Brakdenburq-Baireüth.
1734 FML. Friedrich Markgraf Bran-
dskbürg-Baireuth f 16. Februar
1763.
1763 FZM. Thomas Graf Plunquet
MTO.-R. t 1770.
1770 Oberst Josef Wenzel Fürst zu
FüRSTENBERQ- Stuhlingen resig-
nirte 1777 und f 2. Juni 1783.
1777 GM. Ludwig Cari Graf Belgio-
joso erhielt 1778 das gegenwär-
tige 44. Infanterie-Regiment.
1778 FM. Blasius Freiherr von Bender
MTO.-GK. t 20. November 1798
zu Prag.
1803
1805
1808
1815
1817
1823
1841
1857
Oberst Wilhelm Friedrich Erb-
prinz von Württemberg.
FML. Friedrich Herzog von
Sachsen-Hildburohausen quittirt
1807.
FML. Friedrich Freiherr von
KoTTÜIilNSKY. f (0).
FZM. Ludwig Fürst Hohbnlohe-
Bartenstein 1817 quittirt als
französisclier Marschall f zu Lu-
neville 1828.
FML. Johann Peter Freiherr von
Marschall von Perelat f 1822.
FML. Wenzel Freiherr von Wat-
LBT f 1840 zu Wien.
FML. Johann Freiherr von Siv-
KoviCH f zu Görz 19. März
1857.
FZM. Friedrich Freiherr Kellner
von Köllenstein.
Feldzflge und wichtige Eriegsereignisse.
Im spanischen Erbfolgekriege war dieses Regiment
1702 bei der Belagerung von Landau^ 1703 ein Theil zu Alt-Braisach in Besatzung,
1704 das Regiment in Freibui^ imd beim Versuch auf Alt-Braisach, kam
18*
- 276 -
sodann nach Italien, war 1706 beim Entsatz von Turin, 1707 bei der Unter-
nehmung auf Toulon.
1719 in Sicilien, 20. Juni in der Schlacht bei Francavilla und 1734 29. Juni in
der Schlacht bei Parma 19. September in jener bei Guastalla.
Im Türkenkriege war
1737 im October ein Bataillon im Passo Augusto, wo es durch einen Angriff der
Türken viel gelitten hat, 1738 das Regiment im Treffen bei Komia.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment.
1741 im December im Khevenhüller'schen Corps, 1742 bei der Winter-Expedition
in Ober-Oesterreich und Baiern, 1743 bei der Blocade von Braunau, 1744
ein Bataillon in derBelagerung von Freiburg, 1745 30. September das Regi-
ment in der Schlacht bei Trautenau, kam sodann in die Niederlande und
focht in den Schlachten bei Rocoux 4. October 1746 und bei Lawfeld 2. Juli
1747, endlich war esl748 in der Belagerung von Mastricht.
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
1757 6. Mai in der Schlacht bei Prag, 7. September im Treffen am Moysberge
bei Görlitz, im November bei der Belagerung von Schweidnitz; 1758 ein
Bataillon bei der Belagerung von Neisse, 1760 17. September das Regiment
im Gefechte bei Kunzendorf, 3. November in der Schlacht bei Torgau, wo
ein Bataillon durch eine Attake des preussischen Dragoner-Regimentes Bai-
reuth viel litt, 1762 ein Detachement in der Belagerung von Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment
1778 — 79 bei der Hauptarmee in Böhmen, beim Ausbruche der Brabanter Revolution
1789 hat dasselbe mit dem berühmten wallonischen Dragoner-Regimente Latour
die Festung Luxemburg gedeckt und erhalten; bei Hecheln geriethen
zwei Compagnien in die Gefangenschaft der Malcontenten. 1790 24. M&rz
bei Humain griff der mit seinem Bataillon dort aufgesteDte Major Lusignan
eine 4000 Mann starke, in drei Colonnen anrückende feindliche Uebermacht
entschlossen an, warf sie mit bedeutendem Verluste zurück und verfolgte
sie bis Rochefort: 1791 war ein Bataillon auf Execution im Lüttich'schen.
Im französischen Revolutionskriege war
1792 17. Maieine Division im Gefechte bei Bavay; 15. Juli nahm der Regiments-
Commandant Oberst Keim mit nur vier Compagnien die mit einem Wall
und doppelten Graben geschützte Stadt Orchies, welche von 700 Franzosen
vertheidigt wurde, mit stürmender Hand, eroberte eine Kanone und einen
Pulverkarren ; 7. September brachte derselbe dem Feinde bei Mortagne einen
namhaften Verlust bei, und 8. Juli setzte er sich in den Besitz von St
Armand und der dortigen beträchtlichen Vorräthe; 6. November war das
Regiment bei Vertheidigung der Schanzen imd in der Schlacht bei Jemappes
2. December im Gefechte von Vivier l'Ageau wo Oberstlieutenant Lusignan mit
200 Mann in Gefangenschaft gerieth. 1793 zeichneten sich zwei Bataillone,
zu den Besatzungs- Truppen von Mainz gehörig, bei der nächtlichen Erstür-
mung der Weissenburger Linien 27. und 28. Juni rühmlich aus. 1794 6.
Mai vertheidigte Oberstlieutenant Marquis Lusignan mit seinem Bataillone
- 277 —
und vier Geschützen den Ort Merzig den ganzen Tag über^ g^g^^ mehr als
die doppelte Uebermacht der Franzosen. — Das Regiment kam nun unter
die Befehle seines Inhabers FM. Baron Bender als Besatzung in die Festung
Luxemburg, wo es an der neunmonatliehen Vertheidigung seinen ruhmvollen
Antheil hatte, aber in Folge der Capitulation dieses Platzes 1795 in Kriegs-
gefangenschaft gerieth. 1796 war ein Bataillon 7. August im Gefechte bei
Lindau, 16. September bei der Unternehmung auf Lauterach; — 30. No-
vember 2 Bataillone beim Sturme auf die Hiininger Schanze, wo sie eine
Verschanzung, den sogenannten Halbmond, zwar eroberten, aber wegen Ver-
spätung einer andern zur gleichzeitigen Mitwirkung bestimmten Colonne
diese Eroberung wieder aufgeben mussten.
Im Feldzuge
1799 hatte das Regiment 7. März die Stadt Lindau am Bodensee besetzt, 14. Mai
haben das erste und zweite Bataillon beim Angriffe auf Graubünden die
Verhaue und Verschanzungen des Ortes Seevis tapfer angegriffen und ein-
genommen; — am andern Tage besetzten sie die Stadt Chur, 4. Juni hat
das Regiment beim Haupt- Angriffe auf die Position von Zürich unter der
ruhmvollen Anführung des Oberstlieutenants Leopold Baron Altstätten die
Franzosen aus dem dortigen Walde vertrieben. General Hiller, eben an der
Tete der Regiments-Colonne, wurde hiebei verwundet. 8. Juni war ein
Bataillon bei der Recognoscirung von Zürich im dortigen Gefecht bei
Albertsriede und Altstätten, ein Bataillon kam im Juni als Besatzungn ach
Zürich. 1800 war das Regiment bei der Armee in Deutschland und bestand
mehrere Gefechte in Baiern.
Im Feldzuge
1805 Anfangs im Vorarlbergischen, wurde dasselbe in der ersten Hälfte Octobers
nach Ulm gezogen und theilte mit den dortigen Truppen in Folge der Ca-
pitulation vom 17. October das traurige Los der Kriegsgefangenschaft.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im VII. Armee-Corps des Erzherzogs Ferdinand einge«
theilt, uAd machte mit diesem die Vorrückung gegen Warschau mit.
Im Auxiliarkriege
1812 gegen Russland gehörte das Regiment zu den Verstärkungen, mit welchen
GM. Zechmeister 27. October aus Galizien zum Auxiliar-Corps einrückte, an
dessen weiteren Operationen es nun thätig theilnahm.
Im Feldzuge
1813 im III. Armee-Corps FZM. Graf Gyulai eingetheilt, war es 26. und 27. August
in der Schlacht bei Dresden, wo es am 26. August das Dorf Löbda besetzte
und behauptete, sowie mehrere Angriffe der französischen Cürassiere zurück-
wies; 27. August vertheidigte es das Dorf Tötschen, obwohl es bereits in
Flammen stand, auf das Tapferste und tritt den anbefohlenen allgemeinen
Rückzug sodann in bester Ordnung an. In der Schlacht bei Leipzig war
das Regiment 16. October bei der kraftvollen Zurückweisung des Feindes
durch die Brigade CsoUich bei KJein-Zschocher ehrenvoll betheiligt; 18.
— 278 -
October unterstützte das dritte Bataillon bei Vertheidigung von Klein-Zschocher
ein hart bedrängtes Jägerbataillon, erlitt aber durch die bedeutende^ Ton allen
Seiten vordringende feindliche Uebermacht grosse Verluste, nach einer hel-
denmüthigen Vertheidigung wurde es geworfen, und der schwerverwundete
Oberstlieutenant Arbter sammt ungefähr 300 fast durchgehends Verwundeten
wurde gefangen gemacht. — 21. und 22. October war das Regiment in den
Gefechten bei Kosen und Eckartsberg, und focht mit besonderer Aus-
zeichnung 9. November im Treffen bei Hochheim, wo Oberstlieutenant Paur
mit seiner Truppe stürmend in die Stadt drang, 2 Kanonen, 1 Fahne er-
oberte, 5 Offiziere und nahe an 3 Compagnien gefangen nahm und durch
seine Tapferkeit den Besitz von Hochheim sicherte. (FML. Graf Crenne-
ville, der sich dieser Regiments- Abtheilung angeschlossen hatte, war der Krste
in die Verschanzungen eingedrungen.)
Im Feldzuge
1814 in Frankreich war das Regiment 24. Jänner im Treffen bei Bar sur Aube,
1. Februar in der Schlacht bei Brienne, wo 2 Compagnien mit vorzüglicher
Tapferkeit das Dorf Dienville erstürmten; es focht ferner das Regiment
mit vorzüglicher Auszeichnung 23. Februar im Gefechte bei La Ferte sur
Aube, wo es sich bei Erstürmung der dortigen Brücke über die Aube her-
vorthat, femer in der Schlacht bei Arcis sur Aube 20. und 21. März und
bei Troyes 25. März. — 1815 war es 1. Juli im Gefechte bei Besancourt,
4. Juli bei Bedfort und das vierte Bataillon bei der dortigen Blocade;
Anfangs October im grossen Armee-Lager bei Dijon, kam das Regiment zur
Occupations-Armee in das Elsass, wo es, zu Mühlhausen bequartiert, bis
1818 verblieb.
In den Feldzügen
1848 und 1849 gehörten die beiden ersten Feld-Bataillone vom Beginne bis zum
Schlüsse zur tapfern Besatzung der Festung Temesvar, und hatten sich unter
ihrem ausgezeichneten Obersten Baron Wernhardt wesentliche Verdienste
um den Erhalt dieses Platzes erworben. Dieselben hatten Theil an dem zwei-
maligen Entsätze und der Verproviantirung von Arad 14. December 184-8
und 7. Februar 1849, sowie an den Gefechten bei Bogschan und Lippa, und
endlich an der heldenmüthigen Vertheidigung von Temesvar während der
hundertsiebentägigen Cernirung und Belagerung dieser Festung den ruhm-
vollsten Antheil: insbesondere thaten sich diese beiden Bataillone im Aus-
fallsgefechte 12. Mai, sowie bei Zerstörung der an den Ufern des Bega-Ca-
nals errichteten feindlichen Batterien hervor in der Nacht vom 4. zum 5. Juli,
sie hatten den Feind aus den Tranch6en und Batterien zurückgeworfen und
13 Geschütze desselben vernagelt, besonders hatte sich der tapfere Haupt-
mann Schwarzmann mit der achten Compagnie ausgezeichnet, wurde aber
schwer verwundet. — Das dritte Feld- und erste Landwehr-Bataillon lochten
mit gleicher Auszeichnung in Siebenbürgen, und zwar letzteres 25. October
1848 im Gefechte bei Magyar Saros, 5. November im Treffen bei Maros
Vasarhely und bei Vertheidigung des Burzenlandes. Das dritte Bataillon
— 279 —
•
war im November 1848 bei der Vorrilckung gegen Klausenburg, 19. De-
cember im Treflfen bei Czutsa. Beide Bataillone 'vereint waren 21. Jänner
1849 in der Schlacht bei Hermannstadt, 24. Jänner beim Angriffe auf Stol-
zenburg, 4. Februar in der Schlacht bei Salzburg, 9. Februar in jener bei
Piski, 2. März ein Bataillon im Gefechte bei Frauendorf, 3. März beide
Bataillone in der Schlacht bei Mediasch, beim Rückzuge in die Wallachei,
Ende April bei der Vorrückung gegen das Banat, — und im Sommer-Feld-
zuge 1849 23. Juli im Treffen bei Szemeria und 1. August im Gefechte am
Nyergeser-Passe.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Regiment in der Reserve-Division
des FML. Baron Urban eingetheilt und focht gegen die Garibaldi'schen Frei-
schaaren 26. Mai bei Varese einen dreistündigen Kampf, 27. Mai ein mehr-
stündiges Nachtgefecht bei Como, und zwei Grenadier- Compagnien 15. Juni
bestanden ein Vorposten-Gefecht unter Führung des Hauptmanns Grafen
Isenburg nordöstlich des Ortes Cilinerghe nächst Castenedolo gegen die
Alpenjäger Garibaldi's unter dessen persönlicher Führung.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im VI. Armee-Corps des FML. Baron
Ramming der Nord-Armee eingetheilt und focht 27. Juni im Treffen bei
Wysokow und 3. Juli in der Schlacht bei Eöniggrätz. Das vierte Bataillon
gehörte zu den zum Schutze West-Galiziens bei Erakau aufgestellten Trup-
pen des FML. Baron Rzikowsky.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 bei Bandin Otschak und Senkovic am 21. September mit einem Verluste
von 1 Offizier und 62 Mann an Todten, 6 Offizieren und 195 Mann an Ver-
wundeten, focht das Regiment mit vorzüglicher Bravour. Nebst Vermissten
Gesammtverlust 270 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1738 Hauptmann Graf Thun, von den Türken in einem Gefechte gefangen, wurde
von diesen an das Festungs-Commando von Orsowa mit der Aufforderung
zur Uebergabe geschickt.
1762 Oberstlieutenant Jacob Patritius O'Mulrian, welcher sich freiwillig meldete,
der Belagerung in Schweidnitz beiwohnen zu dürfen, hatte 8. October nach
der Pulver-Explosion, als die ganze Kehle des Jauerniker-Forts in die Luft
ging, das Commando auf diesem gefährlichen Posten übernommen, einen
feindlichen Sturm glücklich abgeschlagen und sich daselbst bis zur Uebeiv
gäbe der Festung behauptet. Er wurde 1762 MTO.-R.
1790 Major Franz Marquis Lusignan wurde für seine Waffenthat bei Humain so-
gleich zum Oberstlieutenant befördert und MTO.-R.
1792 Regiments-Commandant Oberst Conrad Keim wurde ftlr die Eroberung von
Orchies ausser Capitel MTO.-R. Nebst ihm hatte sich bei dieser Action
- 280 —
Hauptmann Kreuzheim ausgezeichnet, der zuerst die Stadtmauer überstieg:
er starb in. der Schlacht bei Jemappes.
1793 Bei der Belagerung von Mainz wurden wegen ihrer Tapferkeit angerühmt:
Oberlieutenant Christian Graf Leiningen, der 18. Juli ein kleines Pulver-De-
positorium durch seine Umsicht imd Muth vor der Entzündung gerettet,
ferner Oberstlieutenant Meyer bei der Einnahme des Ortes Weissenau, sowie
Oberlieutenant Mutterer und Lieutenant Chevalier de Mesmacre. Graf Lei-
ningen wurde zum Hauptmann befördert.
1794 Bei der Vertheidigung von Merzig wurde Oberstlieutenant Marquis Lusignan
für sein Wohlverhalten zum zweiten Obersten befördert und Oberlieutenan»
Obermeyer belobt.
1796 Bei der Unternehmung auf Lauterach unternahm 16. September Hauptmann
Graf Leiningen über das Gebirge einen Angriff in des Feindes Rücken,
wurde aber dabei schwer verwundet. 16. September beim Angriffe aul
Limburg an der Lahn hatte sich Lieutenant Luxem hervorgethan.
1799 Oberlieutenant Rimele, Adjutant des GM. Keim, hatte sich in Italien im Tref-
fen bei Verona 26. März und bei der Belagerung von Pizzighetone eine
ruhmvolle Erwähnung in der Relation erworben.
1799 Beim Angriffe auf Graubtinden 14. Mai hatten sich Major Rieneck, Comman-
dant des zweiten Bataillons, und Hauptmann Bach, Interims-Commandant des
ersten Bataillons, durch umsichtige und tapfere Führung ihrer Abtheilungen
ausgezeichnet. Letzterer blieb todt. — Nebst diesen wurden noch die Ober-
lieutenants FouUon, Billhacker, Mesmacre, Lagoute, Soclan, Maldini und
Fähnrich Krafft mit vielem Lobe in der Relation erwähnt. Oberstlieutenant
Leopold Baron Altstätten wurde in Anerkennung seiner umsichtigen und
tapfem Führung des Regimentes beim Hauptangriff auf die Position von
Zürich 4. Juni zum Obersten im Regimente befördert.
1799 Hauptmann Graf Christian Leiningen eroberte im Mai mit Hilfe einiger
Landesschützen zu Altstädten 2 Kanonen, 5 Mimitionskarren, viele Gewehre
und Munition.
1806 erhielt das bisher vorderösterreichische Regiment seinen Werbbezirk in Ga-
lizien.
1813 Oberstlieutenant Josef von Paur zu Traut wurde für seine Waffenthat bei
Hochheim 9. November durch Capitelbeschluss 1815 MTO.-R.
1814 Oberlieutenant Vincenz Victor sich bei Erstürmung des Dorfes Dienville 1.
Februar sehr ausgezeichnet, wurde aber, als er der Erste die Verranmilung
erstieg, von mehreren Kugeln schwer verwundet.
Während seines dreijährigen Aufenthaltes zu Mühlhausen im Elsass 1815 bis
1818 zeichnete sich das Regiment durch seine Ordnung und Disciplin derart
aus, dass der Maire von Mühlhausen im Namen der dortigen BürgerschaA
dem Regiments-CommandantenObersten Chevalier de Mesmacre einen reich mit
Edelsteinen besetzten Ehrendegen als Zeichen der Anerkennung für die vor-
zügliche Haltung des Regimentes während der ganzen Dauer der Occupation
überreichte.
— 281 -
1848 und 1849. Für Auszeichnung in den Feldzü^en im Banale und in Siebenbürgen:
ÖLO.-C. der (mittlerweile zum GM. beforderte) Regiments-Commandant
Oberst Stephan Baron Wemhardt.
ÖLO.-R. Hauptmann Ludwig Schwarzmann.
OEKO.- R. 3. Oberstlieutenant Carl Edler von Anthoine, (der seinen Wun-
den erlegene) Major Carl Johann Pöschl, die Hauptleute Eduard Cutter und
Sebastian Woller imd Oberlieutenant Alexander Raab.
MVK. Oberstlieutenant Carl Edler von Anthoine die Majore Johann von
Werner, Franz Kunich, die Hauptleute Woller, Niesner, die Oberlieutenants
Liebknecht, Takats, Leiser, Mayer von Löwenschwert, Petrovich, Wittas,
Villecz, Dietrich, die Lieutenants Jordan, Szemainsky, Schmidt.
Bei dem Angriffe auf Bogschan und Lippa, sowie der Vertheidigung von
Temesvar hatte sich die Mannschaft der beiden ersten Feld-Bataillone 3 gol-
dene, 27 silberne Tapferkeits-Medaillen beider Classen und 6 russische St.
Georgskreuze erworben ; — überdiess mussten noch 10 Medaillen zurückgelegt
werden, da die Braven, denen sie zugedacht waren, den Ehrentag der Ver-
th eilung nicht mehr erlebt hatten.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. die Hauptleute Ferdinand Graf Isenburg-Philippseich, Werdau und
Oberlieutenant Johann Strammer. — Die Allerhöchste Belobung Major Wil-
helm Baron Baillon und 2 Offiziere. Die Mannschaft 1 goldene, 5 grosse
und 8 kleine silberne Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. die Oberlieutenants Hotter und Klette von Klettenhof.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 ÖLO-R. Oberst Josef Rittor Lipowsky von Lipbwitz. ÖEKO-R. 3. Die
Majore Albert Grimm, Josef Jorkasch-Koch, Hauptmann Leopold Mastny.
MVK. Die Oberlieutenants Anton Schädl, Franz Szulakiewicz, die Lieute-
nants Franz Baumann, Constantin Kossowic (in der Reserve), Albin Holoubek,
Alexander Drosde. Die allerhöchste Belobung erhielten Hauptmann Johann
Fedra, Oberlieutenant Rudolf Morawitz, beide dem Generalstabe zugetheilt.
Die Mannschaft erhielt für das Gefecht bei Senkoviö am 21. September
6 grosse und 20 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen, 35 Belobungen.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1799 Major Platten bei der Recognoscirung bei Zilrich f 8. Juni.
1849 Major Carl Johann Pöschl an seiner bei einem Ausfallsgefechte aus Temes-
var 8- August erlittenen schweren Verwundung f im August.
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT W' 42.
(1878.)
vacat
Dunkelblaue Waffenröcke, orangegelbe Egalisirung, weisse Knopfe,
Ergänzimgsbezirksstation : Theresienstadt.
Inhaber.
1674 Laut Vertrag 21. Februar von
dem Bischöfe Johann Hartmann
von Würzburg dem Kaiser Leo-
pold I. als Würzburgisches Re-
giment überlassen.
1683 GM. Hans Carl von Thüngen er-
hielt 1694 das gegen wältige 20.
Infanterie- Regiment.
1694 Oberst Leopold Freiherr von Tha-
voNAT f in der Schlacht bei Peter-
wardein 1694.
1694 FML. Wenzel Graf Guttfnstein
erhielt 1706 das 1798 reducirte
Infanterie-Regiment Ogilvy.
1706 FZM. Franz Josef Freiherr von
Wetzel t 1720.
1720 FML. Philipp Ludwig Freiherr
von Bettendorf f 1733.
1734 FML. Alexander Graf O'Nelly
t 1743.
1743 FM. Franz Sigmund Graf Gais-
RUCK t 1769.
769 FML. Rainhard Freiherr von Gem-
mingen auf Hornberg und Tresch-
KLINQBN MTO.-R. t 1775.
1775 FZM. Andreas Baron Matheses
t 1793.
1793 FZM. Carl Eugen Graf Erbach-
SCHÖNBERG ZU ScHÖNBERG MTO.-R.
berg t 29. JuU 1816.
1818 FM. Arthur Herzog von Welling-
ton t 14. September 1852.
{Zweite Inhaber waren
1825 FML. Josef Freiherr Weigl von
Löwenwart MTO.-R. f 28. Fe-
ruar 1830.
1830 FML. Aron Freiherr Stanissavle-
vics von Wellenstreit f 1835
1834 FML. Josef de Mesmacre, Vicomto
de Lardenois f zu Brüssel im
December 1846.
1847 FML. Heinrich Freiherr Wetzlar
von Plankbnstern f 1850.
1850 FML. Carl Freiherr Karaisl von
Karais f 1854.)
1852 Georg V. König von Hanover
MTO.-C. t 12. Juni 1878.
{Zweiter Inhaber seit 1854 FZM.
Ignaz Freiherr Dreihann von
Sulzberg am Steinhof f 8. Juli
1878.)
— 283 —
Feldzüge und wichtigere Eriegsereignisse.
1679 Dieses Regiment blieb bis zum Nymweger Frieden noch zum Schutze Würz-
burgs daselbst. 1683 11. September focht es bei der Entsatz-Schlacht von
Wien, rückte nach Ungarn, und war bei der Eroberung von Parkany und
Gran. 1685 16. August in der Schlacht bei Gran, 1686 bei der Belagerung
von Ofen, wo es sich in den beiden Hauptstürmen 27. Juli und 2. Septem-
ber sehr hervorthat; — später war es bei der Eroberung von Fünfkirchen,
sowie bei der Einnahme von Sziklos und Eapusvar, und unter seinem Inhaber
Gm. Thtingen vollführte es einen glücklichen Ueberfall auf das vom Feinde
besetzte und reichverproviantirte[ Szigeth in der Nacht vom 19. zum 20. Decem-
ber, wobei der grösste Theil der Vorräthe durch Niederbrennung der Vor-
städte vernichtet wurde ; 1687 12. August war das Regiment in der Schlacht
bei Mohacz, 1688 im Corps des Markgrafen von Baden, 1689 30. August
bei Eroberung des türkischen Lagers an der Morawa, bei Patutschina, 24.
September in der Schlacht bei Nissa, 14. October bei der Erstürmung von
Widdin. 1690 wurde die eine Hälfte des Regimentes nach Mainz verlegt imd
nahm Theil an den Operationen gegen Frankreich, 1695 wurde das Regiment
wieder vereinigt und focht 1699 11. September in der Schlacht bei Zenta.
Im spanischen Erbfolgekriege war dasselbe
1701 1. September im Treffen bei Chiari, wo ein Bataillon mehrere vom Feinde ge-
nommene Casinen wieder eroberte imd den Gegner mit Verlust von 3 Fahnen
zum Rückzuge zwang.
Im November besetztze Major Graf Althann mit einem Bataillon die Stadt
und * Festung Mirandola;
1702 war das Regiment Anfangs December bei der Belagerung und Ein-
nahme von Caneto im Mantuanischen, 2 Bataillone hatten in der Schlacht
von Luzzara durch Erstürmung eines Dammes sich hervorgethan, 1704
fiel das Regiment unter seinem Inhaber FML. Guttenstein durch Tirol
in Baiem ein, focht 1705 wieder in Italien in der Schlacht bei Gas-
sano, 1706 beim Entsätze von Turin, 1707 im j^Feldzuge in Neapel, zeichnete
sich durch seine Bravour beim Sturme imd der Eroberung von Gaöta aus
und blieb bis zum Radstatter Frieden 1714 im Neapolitanischen.
Im Türkenkriege war dasselbe
1716 5. August in der Schlacht bei Peterwardein, sodann bei der Belagerung von
Temesvar und beim Sturme auf dessen Palanka, 1717 16. August in der
Schlacht bei Belgrad.
1734 Später wieder mehrere Jahre in Neapel, gehörte das Regiment zur helden-
müthigen Besatzung von Capua, hatte rühmlichen Antheil an der sieben-
monatlichen Vertheidigung dieses Platzes und wurde in Folge der Capitula-
tion 30. April mit allen Kriegs-Ehren auf spanischen Fahrzeugen nach Triest
überschifft.
Im nächst folgenden Türkenkriege war
1737 ein Bataillon mit den beiden Grenadier-Compagnien, bei der Belagerung und
— 284 --
der Emnahme des Bergschlosses Uritza; — 1738 4. Juli im Treffen bei
Cornia 1739 30. Juli in jenem bei Panezowa.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das
1740 aus Ungarn in die Niederlande abgerückte Regiment 1743 27. Juni in der
Schlacht bei Dettingen, 1744 bUeben das Leib- und Oberstbataillon als
Besatzung 7U Antwerpen und Dendermonde — das dritte aber und die
beiden Qrenadier-Compagnien hatten 6. Juli Antheil an dem Treffen bej
Eronweissenburg. 1746 im April war die Grenadier-Division bei dem Sturme
und der Einnahme von Vilvorden, ein Bataillon 11. October in der Schlacht
bei Rocaux und 1747 2. Juli das Regiment in jenen bei Lawield.
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
1756 im Corps des FZM. Fürsten Piccolomini bei Eöniggrätz aufgestellt^ focht
1757 18. Juni in der Schlacht bei Eolin, wo es Anfangs im zweiten
Treffen, später aber, zur Unterstützung vorgezogen, eine Fahne eroberte, aber
einen Gesammtverlust von 10 Offizieren und 400 Mann erlitt; — 22.
April in der Schlacht bei Breslau nahm es Theil an den wiederholten
Stürmen auf das stark verschanzte und tapfer vertheidigte Dorf Pilsnitz,
erlitt aber starke Verluste, ebenso auch 5. December in der Schlacht bei
Leuthen.
Im Feldzuge
1758 vertheidigte Oberstlieutenant Ittner mit einem Bataillon 25. April das Städt-
chen Zittau sehr tapfer gegen eine feindliche Ueberrumpelung; mit grosser
Auszeichnung focht das Regiment 14. October in der Schlacht bei Hoch-
kirch mit den Truppen des Centrums, erlitt grosse Verluste darunter
alle Stabs-Offiziere verwimdet. 1759 War das Regiment bei der Besatzung
von Dresden, ein Bataillon hatte die als neutral erklärte Festung Peters-
berg bei Erfurt 28. Februar besetzt. 1760 3. November focht des Regiment
bei Torgau, erlitt aber in dieser Schacht derartige Verluste, dass es bis auf
einen kleinen Rest beinahe aufgelöst wurde, denn es hatten blos ein Stabs-,
7 Ober-Offiziere und 35 Mann unverwundet das Schlachtfeld verlassen.
— Der Gesammtverlust desselben betrug 35 Offiziere und 1051 Mann, da-
runter 6 Offiziere und 250 Mann todt. 1761 und 1762 wurde das Regiment
wieder ergänzt und stand abwechselnd in Sachsen, Schlesien und der Lausitz,
ohne mehr in ein Gefecht zu kommen, ein Detachement ausgenommen, das in
der belagerten Festung Schweidnitz war^ 1762.
Im baierischen Erbfolgekriege war das Regiment
1778 bei der Besitznehmung einiger baierischen Gebietstheile, sodann bei der
Haupt-Armee in Böhmen, 1779 4. Februar bei dem feindlichen Einfalle
auf Brüx beobachtete ein Bataillon bei Tzemoscha die Feinde bei Ossegg
und deckte die linke Flanke der Truppen bei Teplitz.
1790 Im August rückte das Leibbataillon, 1792 auch das Oberstbataillon in die
"Niederlande.
n französischen Revolutionskriege hatte das Regiment
jine Eintheilung im Corps des FZM. Grafen Clerfait und war bei der Be-
— 285 —
rennung und der Einnahme von Longwy, 1793 30. October bei der nächt-
lichen Ueberrumpelung von Marchiennes Tvirkte ein Bataillon mit, 1794 war
das Segiment 17. April beim'Angriffe auf Landrecy, 26. April im dortigen Tref-
fen, 29. April im Gefechte bei Priche machte eine Compagnie einen sehr ge*
lungenen Bajonnetangriff im Rücken des Feindes. Das Regiment focht femer 3.
Juni beim ersten Entsätze von Charleroi, in den beiden Schlachten bei Fleurus
16. und 26. Juni — Durch die Capitulationen der Festungen Le Quesnoy
und Condi geriethen zwei Divisionen, die zu der Besatzung dieser Plätze ge-
borten, in Kriegsgefangenschaft. 1795 befand sich das Regiment bei der Rhein-
Armee des FZM. Grafen Clerfait, kam im Juni 1796 zur Armee nach Italien ;
3. August bei Lonato focht ein Bataillon unter seinem tapferen Obersten Baron
Knorr^ eroberte eine Kanone, und machte 7 Offiziere nebst 238 Mann gefan-
gen, aber schon am nächsten Morgen musste sich, von einer bedeutenden
Uebermacht umzingelt, die gesammte Nachhut des österreichischen rechten
Flügels den Franzosen unter ihrem Oberfeldherm Bonaparte gefangen erge-
ben, darunter zwei Bataillone des Regimentes. 1797 14. und 15. Jänner focht
ein Bataillon unter Major Wagmuth sehr tapfer in der Schlacht bei Rivoli.
Mit 723 Mann war es in den Kampf gegangen, mit 234 aus demselben zu-
rückgekehrt. Abtheilungen des Regimentes waren 2. April in den Gefechten
zwischen Friesach und Neumarkt.
Im Feldzuge
1799 war das Regiment 21. März im Treffen bei Osterach, 25. März in der Schlacht
bei Stockach und erlitt einen Gesammtverlust von 16 Offizieren und 371 Mann.
Während des Winters standen drei Divisionen längs dem Rhein von Waldshut
bis Kaiserstuhl auf Vorposten. 1800 focht das Regiment 3. Mai bei Eugen
— 5. Mai bei Moesskirch — 9. Mai bei Biberach — 6. Juni bei Ober-
bausen und 27. Juni bei Neuburg an der Donau. — Den Winter hindurch
hielt es die Schamitz besetzt
Im Feldzuge
1805 in Deutschland, 8. October, kämpften die Grenadiere im Treffen bei Wer-
tingen gegen die Reiter-Divisionen Murat's und die Grenadiere Oudinot's,
und obgleich von allen Seiten angegriffen, erzwangen sie sich dennoch den
Rückzug, 11. October war das ganze Regiment im Treffen bei Ulm und
14. October im Gefechte bei Elchingen, wo es am Rückzuge von den un-
ausgesetzten Angriffen der französischen Cavallerie zu' leiden hatte, der
es zuletzt gelungen war, die Regimenter Erbach und Auersperg (a. 24.) zu
durchbrechen; — die zerstreuten Truppen retteten sich theils nach Ulm,
tbeils zu dem Corps des FML. Werneck und geriethen in Folge der Ca-
pitulationen von Ulm und Trochtelfingen 16. und 17. October in Kriegs-
gefangenschaft.
1806 standen bei dem aufgestellten Neutralitäts-Cordon von dem wieder reorgani-
sirten Regimente ein Bataillon in Lobositz, zwei in Theresienstadt.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Regiment mit drei Bataillons im ersten Armee-
- 286 -
Corps Gen. der Cav. Graf Bellegarde eingetheilt, ein Bataillon hingegen
bei der detachirten Truppen- Abtheilung des GM. Am Ende besetzte die
Pascopole (im Leitmeritzer-E^reise), um Sachsen zu beobachten. Mit Auszeich-
nung focht das Regiment in den Schlachttagen von Aspem 21. und 22. Mai,
wurde vom Generalissimus Erzherzog Carl vor seiner Fronte belobt, das Re-
giment antwortete mit begeistertem Jubelrufe, wodurch der Feind, aufinert
sam gemacht, die Anwesenheit einer hohen Persönlichkeit vermuthtete und
die Stelle sogleich mit Granaten bewarf. Das Regiment erlitt in dieser Schlacht
starke Verluste.
In der Schlacht bei Wagram 5. und 6. Juli erwarb sich das Regiment glän-
zenden Ruhm. Als am Nachmittage des' 5. Juli eine französische Colonne,
gedeckt durch eine von Baumersdorf gegen die österreishische Stellung
laufende Schlucht stürmend in die Intervalle des HohenzoUem'schen und
Bellegard'schen-Corps eingedrungen, und sich zwischen beide Treffen gewor-
fen hatte, rückte im entscheidenden Momente nach einigen begeisternden
Worten Major Fromm — der nach der schweren Verwundung des Obersten
Brixen das Conmiando des Regimentes übernommen hatte — mit diesem, in
Divisions-Massen formirt, dem vordringenden Feinde mit dem Bajonnetc
in die Flanke, welchem Beispiele auch andere Truppen folgten. Was vom
Feinde zwischen beide TreflFen gedrimgen war, wurde niedergemacht, der
Rest von der kaiserlichen Cavallerie über den Russbach geworfen. Am 6.
Juli während des Kampfes um Aderklaa drang das Regiment unter Major
Schober (da Major Fromm erschossen wurde) rasch mit dem Bajonnete in eine
vorrückende französische Colonne, brachte sie in Unordnung, machte einen
grossen Theil nieder, nahm 500 Mann gefangen, eroberte zwei' Adler, ver-
trieb unter Mitwirkung anderer Bataillone den Feind aus Aderklaa und be-
hauptete bis zum anbefohlenen allgemeinen Rückzuge diesen Ort. — Das
Regiment machte mm den weiteren Rückzug nach Mähren, und 10. und 11.
Juli das Treffen bei Znaim mit. Der Gesammtverlust desselben vom 29
Juni bis 11. Juli betrug 18 OfSfiziere und über 900 Mann, darunter 3 Offi-
ziere 49 Mann todt. Das dritte Bataillon war während dieses Feldzuges
bei dem in Sachsen und Franken operirenden Corps des Generals der Ca-
vallerie Baron Kienmayer eingetheilt.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment im Armee-Corps des FZM. Grafen Hieronymus CoUoredo.
und bildete 26. August beim Angriffe auf Dresden dessen Avantgarde. Das
erste Bataillon nahm divisionsweise zwei Schanzen mit stürmender Hand,
erlitt aber wie auch das zweite Batsillon bedeutende Verluste: 11 Offiziere,
darunter 3 todt und 600 Mann an Todten imd Verwundeten. 30. Augast
focht das Regiment in der Schlacht bei Kulm, 17. September im Gefechte
bei Arbesau; in der Schlacht bei Leipzig 17. und 18. October war es gross-
tentheils in der Reserve, die Grenadiere aber hatten ruhmvollen Antheil an
der Erstürmung des Auenheimer Hofes 16. October und des Dorfes Dölitz
18. October.
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Im Feldzuge
1814 in Frankreich war das Regiment bei der Blocade von Auxonne, das erste
Bataillon kam im März zur Süd-Armee, und that sich 20. März beim Sturme
auf das Dorf Limonest und bei der Einnahme von Lyon, sowie auch 2.
April bei der Erstürmung des Dorfes Voreppe hervor.
Im Feldzuge
1815 in der Division FML. Baron WimpflFen des Armee-Corps des FZM. Grafen
CoUoredo eingetheilt, war das Regiment im Gefechte bei Donnemaire 27.
Juni, sowie bei der Einschliessung von Besan9on und bei Beifort verwendet.
Nach Ausbruch der Pariser Februar Revolution
1848 zur Verstärkung der Bundes-lF'estung Rastatt bestimmt, erhielt es während des
Hinmarsches den Befehl, nach Vorarlberg und Tirol abzurücken, wo es
während der Eriegs-Epoche 1848 und 1849 verblieb und nur einzelne Com-
pagnien an den Gefechten am Stilfser Joch, Bormio, Valfredda, Zuanne, Fer-
rara und Rivoli betheiligt waren. Das dritte Bataillon stand im Blocade-
Corps des FML. Baron Haynau vor Peschiera. — Die Grenadier- Division
war bei der Belagerung, den Gefechten und dem AngriflF auf Wien 24. bis
31. October 1848. Bei der Vorrückung nach Ungarn, 26. und 27. Februar in der
Schlacht bei Kapolna, 25. April im Gefechte bei Uj Szöny 26. April in jenem
bei Acs, 9. Juni im Treffen bei Szered, 16. Juni im Gefechte bei Schintau,
21. Juni in der Schlacht bei Pered, 11. Juli bei Eomorn und machte im vierten
Armee-Corps die Vorrückung bis Temesvar mit, das vierte Bataillon erst zum
Schutze der Artillerie-Etablissements auf dem Steinfelde, später bei der Cer-
nimng von Komom.
1850 bis 1852 war das Regiment bei der Occupation von Holstein in Altena be-
quartiert.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien, war das Regiment im IX. Armee-
Corps General der Cavallerie Graf Schaffgotsche eingetheilt. Das erste Ba-
taillon und die Grenadiere kamen im Juni nach Guastalla und Brescello, um
die ihrem Fürsten treu gebliebenen modenesischen und parmaischen Truppen
aufzimehmen, und rückten sodann zum Regimente wieder ein, das mit Aus.
Zeichnung 24. Juni in der Schlacht bei Solferino focht, vier Stürme gegen
die vor seiner Front gelegenen, vom Feinde stark besetzten Casinen von
Casa Nuova unternahm, seinen Commandanten Oberst Ritter von Pidoll an
der Spitze des dritten Bataillons von einer Kanonenkugel getödtet verlor, und
im Uebrigen einen Gesammtverlust von 27 Offizieren und 400 Mann an Todten
und Verwundeten hatte. Der Brigadier GM. Baron Dobrzensky hatte sich
an der Spitze des Regimentes das Theresienkreuz erworben.
1863 Im Februar waren anlässlich der in Russisch - Polen ausgebrochenen Re-
volution Detachements des Regimentes an der galizisch-russiscBen Op^l^ auf-
gestellt, 15. August trieb eine 1 8 Mann starke Patrouille bei Las |kC)i^ciel-
nicki einen 500 Mann starken Insurgentenhaufen, der die Grenfeevübcrsiätilitten
hatte, mit Waffengewalt zurück. ^ -' //
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Im Feldzuge
1866 gegen Preussen focht das Regiment, im ersten Armee-Corps General der Ca-
vallerie Graf Clam-Gallas eingetheilt, mit grosser Auszeichnung 29. Juni im
TreflFen bei Jidin mit einem Verluste von 26 Offizieren, darunter 6 todt,
und 272 Mann, von denen 31 Mann todt. — ^. Juli in der Schlacht bei
Königgrätz bei dem Sturme auf den von preussischen Gtirden vertheidigten
Höhenkamm nächst Chlum hatte das Regiment einen Gesammtverlust von 28
Offizieren und 1435 Mann, darunter 9 Offiziere und 52 Mann todt. — Das vierte
Bataillon gehörte zu der Besatzung der Festung Theresienstadt.
Tapferkeits-AuBzeiclmungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1685 Im October wurde das Regiment wegen seiner in diesem und den vorherge-
henden Feldzügen bewiesenen Tapferkeit gänzlich in den kaiserlichen Dienst
übernommen, da es bisher nur vertragsmässig auf bestimmte Jahre von dem
Würzburger Bischöfe dem Kaiser Leopold I. überlassen worden war.
1746 Oberstlieutenant Carl Graf Gaisruck, der die Grenadiere commandirte, hatte
sich beim Ueberfalle und der Einnahme von Vilvorden im April besonders
ausgezeichnet.
1757 Oberst Jakob Baron Brinken und Major Graf Inzaghi thaten sich 22. No-
vember bei Breslau hervor, wurden aber beide verwundet.
1758 Oberstlieutenant Martin Ittner hatte sich 25. April durch die tapfere Verthei-
digung des Städtchen Zittau sehr hervorgethan.
1758 In der Schlacht bei Hochkirch 14. October hatten sich sämmtliche anwesende
Stabsoffiziere, als: Regiments-Commandant Oberst Brinken, Oberstlieutenant
Ittner, die beiden Majore Hessele uiid Graf Eugen Thum ausgezeichnet, wur-
den aber verwundet. Ersterer in Anerkennung dessen ausser der Tour zum
GM. befördert.
1762 Oberlieutenant Vaichard hatte sich in den mehrmaligen Ausfallsgefechten
während der Belagerung von Schweidnitz sehr hervorgethan.
1767 erhielt das Regiment die orangegelben Aufschläge, 1769 die Nummer 42 und
1771 den Werbbezirk im nördlichen Böhmen.
1792 Bei Longwy erhielten tür die Rettung eines Offiziers zwei Mann die goldeoe
Tapferkeits-Medaille.
1793 Bei der Eroberung von Marchiennes 30. October hatten sich Regimen ts-Com-
mandant Oberst Carl Baron Spiegel, der eine Colonne anführte, Hauptmann
Maindl und Oberlieutenant Michel durch Tapferkeit hervorgethan.
1 794 Oberst Baron Spiegel wurde nebst dem Grenadier-Bataillons Commandanten
Oberstlieutenant Chevalier de Rousseau in der Relation des Prinzen Coburg
unter den Ausgezeichneten bei Landrecy 17. April, ebenso in der Action da-
selbst 26. April ehrenvoll erwähnt. Ersterer auch wegen seiner umsichtigen
Anstalten im Gefechte bei Priche sehr belobt, 29. April 1794. — Zwei Cor-
porale erhielten mit Armeebefehl wegen ihrer Tapferkeit in diesem Feldzuge
die silberne Medaille.
— 289 —
1796 Oberstlieutenant Prokop Baron Frankenbusch, Grenadicr-Bataillons-Coraman.
dant, hatte sich im Feldzuge 15,' Juni im Treffen bei Wetzlar und 17. Septem-
ber beim Angriffe auf Limburg an der Lahn hervorgethan.
1797 Major Wagmuth hatte sich in der Schlacht bei Rivoli 14. Jänner ausge-
zeichnet, wurde aber schwer verwundet.
1799 Oberlieutenant Beust zeichnete sich in der Schlacht bei Stockach 25. März
sehr aus, ebenso der Adjutant des FML. Grafen Bellegarde, Hauptmann
Steinmetz, im Feldzuge in Italien, in der Schlacht bei Novi 15. August,
wurde aber verwundet.
1809 In dem Berichte des Gen. der Cav. Grafen Bellegarde erscheint Oberlieutenant
Radichevich unter den Ausgezeichneten seines Corps in der Schlacht bei Aspern.
Oeneralissimus Erzherzog Carl belobte öffentlich die männliche Ausdauer des
Regimentes in der Schlacht bei Aspem 22. Mai vor dessen Fronte. Der Erz-
herzog sprengte als Augenzeuge des vorzüglichen Verhaltens des Regimentes
Erbach am Nachmittage des 5. Juli bei Wagram vor dessen Fronte mit den
Worten: „Soldaten 1 Ihr habt sehr brav gefochten. Ihr habt einen heissen
Nachmittag gehabt. Ich werde Euch auszeichnen.^ An Major Fromm rich-
tete der erlauchte Prinz noch folgende Worte : „Ihre Brust, Herr Major, be-
halte ich mir vor, fUr Ihre Tapferkeit selbst mit dem Maria-Theresien-Orden
zu zieren.''
1809 Zufolge Armeebefehls ddto. Göllersdorf 7. Juli erhielt das Regiment, welches
sich in der Schlacht bei Wagram am 6. sehr gut gehalten, den Vorzug,
künftig in allen Gelegenheiten den Grenadiermarsch zu
schlagen. Zwei Feldwebels, von denen jeder eine Fahne eroberte, erhiel-
ten die goldene, vier Unteroffiziere und ein Gemeiner die silberne Medaille.
1813 Bei Dresden erhielten zwei Mann die silberne Medaille; nach der Schlacht
bei Kulm verlieh Kaiser Alexander I. von Russland dem Regimente 8 St.
Oeorgskreuze fünfter Classe, und bei Dölitz und Auenheim 16. bis 18. October
erhielten ein Feldwebel die goldene, ein Grenadier die silberne Medaille,
6 Mann die damals üblichen Geldbelohnungen; schon früher bei Arbesau
17. September hatte ein Corporal die silberne Medaille erhalten.
1814 Bei Lyon 20. März belobte FML. Baron Wimpfien die gute Haltung und
Tapferkeit des ersten Bataillons, und in der Relation über das Gefecht bei
Voreppe wurden drei Offiziere und drei Unteroffiziere namentlich belobt.
Ein Feldwebel erhielt die silberne Medaille.
1817 wechselte das Regiment seine seit 1748 innegehabte Friedensstation Eger mit
der Festung Theresienstadt. 1833 wurde dasselbe von S. M. dem Kaiser
Franz, 1835 und 1838 von S. M. Kaiser Nikolaus von Russland besichtigt
und über seinen Zustand und Manövrirfähigkeit jedesmal belobt.
1Ä48 — 49 Für Auszeichnung in der Kriegs-Epoche in Ungarn und Tirol
ÖLO.-R. Major Carl v. Aubin, Adjutant des Erzherzogs Leopold.
MVK. Oberst Carl Lilia für frühere im 33. Infanterie-Regimente erworbene
Verdienste, die Oberlieutenants Bukowsky und Döring.
Thfkrhcim: Oed«nkblitt«r 19
- 290 —
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien t:
MVR : die Oberstlieutenants August Wallnöfer und Hubert Wagner, die Haupt-
leute Edler von Herget, Döbler, Horst, von Soyka, Ritter Josef Lipowsky
von LipowitZy Hieronymus Baron Airoldi und Oberlieutenant Hoen; — 7
Offiziere die Allerhöchste Belobung, und die Mannschaft: 1 goldene, 4
grosse und 8 kleine silberne Medaillen, sowie 31 Belobungen vom Armee-
Ober-Commando.
1859 S. M. der Kaiser geruhte bei einem Besuche im Lager des Regimentes die
gute Haltung desselben in der Schlacht bei Solferino öffentlich zu beloben.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3 der vor dem Feinde gebliebene Regiments-Commandant Oberst
Josef Eolbenschlag von Rheinhartsstein und Hauptmann Paul FinkenzöUer.
MVK. der vor dem Feinde gebliebene Major Wilhelm Eckart von Ecken-
feld, die Hauptleute Baron Blomberg und Baron Eynatten, die Oberlieute-
nants Ej'abetz und Braun 8 Offiziere die Allerhöchste Belobung. Regiment^i-
caplan Hieronymus Jellinek SGVK. — Die Mannschaft 4 grosse und 43
kleine silberne Tapferkeits-Medaillen und 31 Allerhöchste Belobungen.
Seit 1868 hat es statt der bisherigen weissen die dunkelblauen Waffenrücke.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere
1694 Regiments-Inhaber und Oberst Leopold Freiherr von Thavonat f in* La-
ger bei Peterwardein.
1744 Regiments-Commandant Oberst Adolf Prinz Isenburg-Birstein f ini Treffen
bei Kronweissenburg 6. Juli.
1760 Regiments-Commandant Oberst Martin Ittner in der Schlacht bei Torgau f
3. November.
1797 Major Wagmuth an seiner in der Schlacht bei Rivoli 14. Jänner erlittenen
schweren Verwundung f zu Verona 17. Jänner.
1809 Major Jakob Fromm f in der Schlacht bei Wagram 6. Juli.
1809 Regiments-Commandant Oberst Wilhelm von Brixen an den Folgen einer bei
Wagram erhaltenen Wunde f 28. Juli.
1859 Regiments-Commandant Oberst Gustav Pidoll Ritter von Quintenbach f in
der Schlacht bei Solferino 24. Juni.
1859 Oberstlieutenant August Wallnöfer an seiner bei Solferino erlittenen Ver-
wundung f 1. August.
1866 Regiments-Commandant Oberst Josef Kolbenschlag von Rheinhartsstein f »ni
Treffen bei Jißin 29. Juni.
1866 Major Wilhelm Eckart von Eckenfeld f im Treffen bei Jiän 29. Juni.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 43
(18Ö6.)
FZM. WILHELM FREIHERR VON ALEMANN.
Dunkelblaue Waffenröcke, kirschrothe Egalisirung, gelbe Knöpfe.
ErgänzuDgsbezirksstation : Caransebes.
Inhaber.
1H14 errichtet in der Lombardie.
1H15 GM. Carl Fürst Paar MTO.-R. f
PERT MTO.-R. f zu Wien im
April 1855.
30. December 1819. i 1855 FZM. Wilhelm Freiherr von Ale-
1821 FZM. Menrad Freiherr von Gep- • mann.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses neuerrichtete Regiment war bereits im Feldzuge
1S15 im Reserve-Corps des FML. Baron Merville der Armee von Ober-Italien
eingetheilty kam aber in keine Action.
Bei dem Ausbruch der Revolution
1^8 in Italien thaten sich im Strassenkampfe zu Mailand 19. März die 3. und 4.
Compagnie bei dem Sturme auf eine nächst der St. Bartolomeo-Kirche er-
richtete starke Barrikade unter Hauptmann von Henriquez, der hiebei ver-
wundet wurde, hervor, einer Compagnie unter Führung des Generalstabs-Haupt-
mann, Baron Buirette, gelang es, die Verbindung des Castells mit der Woh-
nung des FM. Grafen Radetzky nach Wegnahme mehrerer Barrikaden wie-
derherzustellen. — Fünf Compagnien bestanden 19. März einen heftigen Kampf
mit den Aufruhrern in Monza, wobei sie durch die Kugeln der aus den
Häusern feuernden gut gedeckten Rebellen ziemliche Verluste erlitten, und
nach tapferer Vertheidigung die Stadt räumten.
Im Feldzuge
1S48 hatte das Regiment seine Eintheilung in der Division FML. Baron Weigels-
19*
— 292 —
perg des I. Armee-Corps und nahm an dessen Operationen thätigen Antheil;
in der Schlacht bei St. Lucia 6. Mai, wo sich die Grenadiere hervorthaten,
erlitt es einige Verluste.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont machte es im IV. Armee-Corps FML. Qraf Thurn mit den
beiden ersten Feld-Bataillons die Vorrückung gegen Novara mit. Das IV
Bataillon aber gehörte zur Besatzung von Mantua.
Während des Feldzuges
1859 in Italien gehörte das Regiment in der selbständigen Division FML. Schiller
zur Küsten-Armee in Istrien, und kam in keine feindliche Action.
Im Feldzuge
1 866 stand es bei der Süd- Armee Sr. k. k. Höh. des FM. Erzherzog Albrecht im
VII. Armee-Corps des FML. Baron Maroißic eingetheilt in Italien und ioclit
in der Siegesschlacht bei Custozza 24. Juni. Das 4. Bataillon gehörte zu den
Besatzungstruppen von Venedig.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1814 Dies Regiment wurde nach Uebernahme der italienischen Provinzen in der
Lombardie errichtet, erhielt den Werbezirk Como und Sondrio und die Num-
mer 43 des 1809 reducirten krainerischen Regimentes Baron Simbschen.
1848 In Monza hatte sich 19. März Hauptmann Graf Alexander Attems bei Ver-
theidigung des dortigen Seminars ausgezeichnet und obwohl durch einen
Schuss schwer verwundet, machte dieser tapfere Offizier noch den Marsch
nach Mailand mit, und erhielt dafür die Allerhöchste Anerkennung ; im Som-
mer 1849 machte er als Freiwilliger mehrere Stürme und die Belagerung bei
Malghera mit.
Oberlieutenant Anton de La Renotiere, der mit 13 Mann auf Cassawache
in der Porta vechia stand, vertheidigte sich sehr tapfer, musste aber ohne
Unterstützung, und nachdem die Munition verschossen war, sich ergeben, wo
er von den Freiheits-Helden wehrlos mit Bajonnetstichen, Säbelhieben und
Faustschlägen verwundet wird ; wunderbarer Weise wurde dieser brave Offi-
zier, obschon verstümmelt, gerettet.
1848 — 49 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO,-R. 3. der auch im Feldzuge in Ungarn mit Auszeichnung verwendete
Hauptmann Friedrich Hermann von Brandenstein.
MVK. Oberstlieutenant Grenadier-Bataillons-Commandant Johann Nepomuk
D'Anthon, der vom 49. Infanterie-Regimente anher beförderte Major Rudolf
Qraf Troyer für frühere Verdienste, Hauptmann Graf Alexander Attems,
Oberlieutenant Anton La Renotiere Ritter von Kriegsfeld, Lieutenant Fabro.
1859 Anlässlich der Abtretung der Lombardie wurde das Regiment ungarisch mit
dem Ergänzungsbezirke Werschetz — den es 1872 mit Caransebes ver-
tauschte.
- 29a -
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEEO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Sebald Czappek.
MVK. Oberstlieutenant Friedrich Storch von Arben.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der ehemaligen weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabs-Ofißziere.
1848 Oberstlieutenant Johann Ritter von Lenzendorf f in der Schlacht bei Santa
Lucia 6. Mai.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 44.
(1830.)
S. K. K. HÖH. FM. ERZHERZOG ALBRECHT.
Dunkelblaue Waffenröeke^ krapprothe Egälisirungy gelbe Knopfe.
ErgänznngdstatioD : Kaposvar.
Inhaber.
1744 errichtet auf eigene Kosten von
dem folgenden Inhaber
FZM. Anton Georg Marquis- Clb-
Rici; t 11- J^^i 1768.
1769 FZM. Rudolf Carl Graf Gaisruck
t 1778.
1778 FML. Ludwig Carl Graf Belgio-
J080. 1 797 die kaiserlichen Dienste
resignirt.
1797 bis 1801 unbesetzt.
1801 FML. Friedrich Marquis Bbllk-
GARDE f 4. Jänner 1830.
1830 Se. k. k. Höh. FM. Erzherzog
Albrecht MTO.-GK., General, In-
spector des k. k. Heeres.
(Zweite Inhaber waren:
1830 FZM. Josef Baron Lauer MTO.-R.
t zu Wien 26. Februar m<-
1849 FML. Johann Graf Nobili erhielt
1860 das neuerrichtete Infanterie-
Regiment Nr. 74.
1860 FZM. Moriz Gi-af Braida f zu
Wien 19. Februar 1872.)
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses im Februar errichtete Regiment bemächtigte sich kurz nachher im
April
1744 in Mailand der spanischen in österreichischen Sold genommenen Micquelets,
welche mit 400 Rekruten eine Verschwörung eingeleitet hatten, und focht
im selben Jahre mit grosser Tapferkeit 30. September in der Schlacht bei
Coni.
Im siebenjährigen Kriege war das Regiment
1757 bei der Belagerung von Schweidnitz und hielt sich 11. November beim letz-
ten Sturme und der Einnahme der Stemschanze ungemein tapfer, ein Batail-
lon focht in den Schlachten bei Breslau 22. November und bei Leuthen 5.
— 295 —
December — 1758 14. October in der Schlacht bei Hochkirch that das Re-
giment sich bei der Wiedereroben^ig ' des Dorfes sehr hervor, erlitt aber
grosse Verluste, darunter 18 Offiziere, wovon 5 todt. 1759 20. November
war es im Treffen bei Maxen; 1760 ein Bataillon sich in der Belagerung
von Dresden ausgezeichnet, im October kam das ganze Regiment dahin als
Besatzung; 1762 11. Mai war dieses im Gefechte bei Döbeln, 27. September
beim Angriffe auf die Verschanzungen bei Pretschendorf, 12. October im
Scharmützel bei Brand, 15. October im Treffen bei Freiberg, wo es beim
Angriffe auf die feindlichen Posten bei der Halstbrücke thätig mitwirkte
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 — 79 stand das Regiment bei der Heeres- Abtheilung in Mähren.
Im Ttirkenkriege standen
1788 zwei Bataillone unter dem Regiments-Commandanten Oberst Chevalier
Henrici. 28. Juni wurde der als Besatzimg in das Schloss Rama, Uj Palanka
gegenüber, detachirte Lieutenant Baron Lopresti imd seine nur 23 Mann
zählende Truppe von 4000 Türken mit 3 Geschützen angegriffen und durch
3 Stunden bestürmt. Die kleine Besatzung vertheidigte sich heldenmüthig,
vier Stürme schlugen sie ab, aber beim ftinften wurde sie übermannt und nebst
ihrem tapfem Commandanten Baron Lopresti niedergemetzelt. Letzterer
hatte 8 Wunden erhalten ; unter dem Schutte des niedergebrannten Schlosses
wurden die Leichen der Tapfern hervorgezogen und mit militärischen Ehren
zu Uj Palanka begraben. Aber auch die Türken hatten 300 Todte und
einige hundert Verwimdete. 1789 war ein Bataillon 7. October bei der
Unternehmung auf Rimnik, und 1790 das Regiment bei der Belagerung imd
im Treffen bei Gyurgewo.
Im französischen Revolutionskriege focht das Regiment bei der Armee in
Italien.
1793 14. Februar wurden 2 Divisionen bei Sospella imweit Ventimiglia nach
tapferster Gegenwehr von einer bedeutenden französischen Uebermacht unter
General Brunet umzingelt und gefangen, 21. Juni war ein Bataillon im Ge-
fechte bei Argentera; — 1794 war das Regiment in Piemont, 1795 25. Juni
zeichneten sich bei Einnahme des Berges Settepani die Grenadiere vorzüglich
aus; im November waren 2 Bataillone im Genuesischen in Centro auf Po-
stirung, und mussten, von einer grossen Uebermacht angegriffen, sich zurück-
ziehen. 1796 war ein Bataillon in der Belagerung von Mantua und gerieth
in Folge der Capitulation 2. Februar 1797 in Kriegsgefangenschaft.
In den Feldzügen
1799 und 1800 war das Regiment bei der Armee in Italien und nahm an allen
grösseren Unternehmungen Theil, besonders hatte es sich 5. April 1799 in
der Schlacht bei Magnano ausgezeichnet.
Im Feldzuge
1805 hatte das Regiment die Bestimmung, zum Schutze Venedigs als Besatzung in
dieser Stadt zu verbleiben.
~ -296 —
Im Feldzuge
1809 in Deutfichland war es im IV. Armee-Corps FML. Fürst Rosenberg einge-
theilt, focht in mehreren Gefechten in Baiern, sowie in der Schlacht bei Aspem
21. und 22. Mai und beim Sturm auf Esslingen; — 5. und 6. Juli in der
Schlacht bei Wagram, wo sich die Grenadiere unter dem tapfem Oberst-
lieutenant Portner vorzüglich auszeichneten, und mehrere Angriffe der fran-
zösischen Cavallerie kraftvoll zurückwiesen, ebenso gaben sie und ihr Com-
mandant im Treffen bei Znaim 11. Juli in den Weingärten bei Teschwitz
erneuerte Beweise hervorragender Tapferkeit. Das Regiment hatte ehrenvollen
Antheil an den Gefechten vom 7. und 10. Juli während des meisterhaften Rück-
zuges des Rosenberg'schen Corps.
Im Feldzuge
1813 in Deutschland war dasselbe im 11. Armee-Corps G. d. Cav. Graf Merveldt
, eingetheilt und focht 26. und 27. August in der Schlacht bei Dresden, 17. und 18-
September in den Gefechten bei Kinnitz und Arbesau, und endlich 16. bis 18.
October in der Schlacht bei Leipzig, wo es am 16. October gegen 9 Uhr Früh
den Angriff auf die Pleissebrücke bei Konnewitz, von seinem tapferen Obersten
Portner geführt, mit seltener Bravour unternommen hatte. 1814 war das Re-
giment während des ganzen Feldzuges vom Jänner bis April bei der Blocade
von Besannen und 1815 ein Bataillon bei der Blocade von Beifort.
Sogleich nach Ausbruch der März-Revolution
1848 in Italien waren in Cremona die beiden ersten Feld-Bataillone in die Ge-
walt der Revolutionspartei gekommen. Das dritte Bataillon hingegen, welches
im Castell von Mailand bequartiert war, hatte in der Brigade des GM.
Grafen Clam-Gallas des I. Armee -Corps an dem siegreichen Feldzuge 1848
in Italien ehrenvollen Antheil und focht insbesondere bei Sona, Sta. Giustina,
Custozza und vor Mailand.
In dem kurzen Feldzuge
1849 gegen Piemont waren nebst dem dritten Bataillon auch die beiden reorgaDi-
sirten ersten Feld-Bataillone in der Division des FML. Wohlgemuth des I.
Armee-Corps eingetheilt, und einzelne Abtheilimgen 21. März in den Ge-
fechten von Borge, San Siro, Sforzesca, S. Vittore, Gambolo, Torraza
anwesend.
Während des Feldzuges
1859 in Italien war das Regiment im Innern der Monarchie zurückgeblieben.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im III. Armee-Corps der Nord-Armee
eingetheilt und focht 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz, wo es einen
Gesammtverlust von 13 Offizieren und 458 Mann hatte, darunter 2 Offiziere
und 85 Mann todt ^ Das vierte Bataillon gehörte zur Besatzung von Legnago.
Seit Juni
' der Bocche di Cattaro gamisonirend, wirkte das Regiment im Herbste jenes
res bei der Bekämpfung des Aufstandes in Süd-Dalmatien mit und war
und 20. October bei der Expedition nach Dragalj, 25. October bei der
t c%/*t\
— 297 —
zweiten Expedition bildeten 2 Bataillone die Vorhut, wo es bei Napada und
Enezlac heftige Gefechte zu bestehen hatte; auch an den folgenden Opera-
tionen in der Zuppa und Krivoscie, sowie den Gefechten bei Sta. Barbara
und S. Giorgio 2. November wohnte das Regiment bei. Ein Bataillon wurde
zum Dienste in den Blockhäusern bestimmt.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 gehörte das Regiment zu den Ende August eingetroffenen Verstärkungen
und erlitt einen Gesammtverlust von 7 Mann.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1744 Marchese Anton Georg de Clerici war einer der reichsten und mächtigsten
Herren des Mailänder Adels, errichtete aus Anhänglichkeit an das Haus
Ocsterreich das Regiment ganz aus eigenen Mitteln, in der Folge wurde er
Ritter des goldenen Vliesses, und von seinem Monarchen stets ausgezeichnet,
in der Armee hoch geachtet. In der Schlacht bei Coni 1744 noch Oberst,
fährte er das Regiment mit Ruhm.
1758 Oberst Graf Franz Valentiniani zeichnete sich bei Hochkirch durch gute
Führung des Regimentes aus, wurde aber verwundet.
1760 In der Belagerung von Dresden hatten sich Oberst Franz von Feretti, Gre-
nadierhauptmann D'Elvenich, Füsilierhauptmann Garcia, der Freiwillige mit
Umsicht und Tapferkeit commandirte, Oberlieutenant Rothe, der in die feind-
liche Bresch-Batterie gedrungen, das Holzwerk und die Schanzkörbe ver-
brannte, 160 Stück Schanzzeuge mitbrachte, — ausgezeichnet.
1762 Major Baron Brady griff im Treffen bei Freiberg die Posten bei Conrads-
dorf an, trieb die Feinde bis Tuttendorf und zeichnete sich aus.
1788 Lieutenant Lodi, bei Moldava mit 220 Mann stationirt, nahm den Türken
23. Juni zehn Plätten und zehn Oranitzen ab, und auch 120 Walachen, die
daran arbeiteten, brachte er als Gefangene ein.
1789 Major Graf Mercandin führte bei der Expedition nach Rimnik 7. October
ein Bataillon mit sehr viel Umsicht.
1795 Major Johann Graf Strassoldo führte bei der Einnahme des Berges Settepani
25. Juni die linke Colonne und schlug die Feinde überall, wo er sie antraf,
rühmlich und tapfer zurück.
1796 Oberstlieutenant Graf Mercandin und Oberlieutenant Richter wurden im
Juli wegen ihres Wohlverhaltens während der Belagerung von Mantua
angerühmt.
1799 Lieutenant Lahocz, ein reich begüterter Mailänder, verliess die kaiserlichen
Dienste und trat in jene der Cisalpinischen Republik, stieg bis ziun General,
kam in dieser Stellung in die französische Armee, die er aber in Folge von
Streitigkeiten mit dem General Montrichard auch wieder verliess, gegen 20000
Landleute sammelte, mit welchen er Loretto und Sinigaglia einnahm und
Ancona von der Südseite* cernirte. Er trat im September wieder in kaiserliche
— 298 -
Dienste, und wurde General der italienischen Insurgenten, bei der Belagerung
von Ancona, wo er sich umsichtig bewies, wurde er 10. October bei einem
Ausfalle tödtlich verwundet, starb am nächsten Tage und wurde zu Loretto
begraben.
1799 Oberlieutenant Graf Triulzi brachte die Nachricht von dem Siege bei Ma*
gnano 5. April und die eroberten Fahnen nach Wien.
1809 In der Relation über die Schlacht bei Aspem 21. und 22. Mai wurden der
vor dem Feinde gebliebene Oberst Du Bois de Fiennes und Hauptmann Schick
des Regimentes unter den Ausgezeichneten bei Aspern genannt.
1809 Grenadier-Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Leopold Freiherr Portner
von Höflein wurde ftlr seine vorzügliche Tapferkeit und ausgezeichnete
Führung seiner Grenadiere in den Schlachten bei Wagram 5. und 6. Juh
und Znaim 11. Juli mit Armee-Befehl ddto. 24. October 1809 MTO.-R.
1813 Derselbe zeichnete sich auch beim Angriffe auf die Pleisse-Brücke bei Eon*
newitz 16. October als Oberst-Regiments>Commandant sehr aus.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen in Italien:
1849 Der Regiments-Inhaber Se. k. k. Hoheit Erzherzog Albrecht für sein helden-
müthiges Benehmen als FML. und Truppen-Divisionär in der Schlacht bei
Novara MTO.-C.
MVE. Oberstlieutenant Franz Plietz, (der vom 23. Infanterie-Regimentc
anher beförderte) Major Josef Linke und Oberlieutenant Carl von Tegetthoff.
1859 erhielt das Regiment statt seiner bisherigen Ergänzungs-Bezirksstation Mai-
land Eaposvar als solche angewiesen und ist seither ein ungarisches
Regiment.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVE. Hauptmann Barakovits, Hauptmann-Auditor Hnatek, die Oberlieut-
nants Täuffer und Urbanovits, Lieutenant Ballisch.
Die Allerhöchste Belobung erhielten 6 Ofifiziere, darunter : Oberst Regimente-
Conmiandant Gustav Graf Vetter von der Lilie, die Majore Carl Rotter und
Ignaz Edler von Guckler u. s. w.
1866 Der Regiments-Inhaber Se. k. k. Höh. FM. Erzherzog Albrecht wurde für
seinen glänzenden Sieg bei Custozza MT0.-6K.
1869 Für Auszeichnung bei der Kriegs-Expedition nach Süd-Dalmatien :
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Gustav Graf Vetter von der Lilie-
MVK. die Oberlieutenants Rinek, Farago, Nagy, die Lieutenants Zimmermann,
Slawiky Werner, Nazar und Pfleger.
Seit 1868 hat es die dunkelblauen WaflFenröcke statt der bisherigen weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1758 Major Paliani f in der Schlacht bei Hochkirch 14. October.
1789. Der zum Regiments-Commandanten und Obersten anher beförderte, aber
noch nicht eingerückte Emanuel Graf Auersperg an der Spitze des dritten
Bataillons Carl Schröder-Infanterie Nr. 7 im TreflFen bei Fockschan f !• August.
09 Regiments-Commandant Oberst Ludwig Du Bois de Fiennes f in der Schlacht
bei Aspem 22. Mai.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 45.
(1847.)
S. K. K. HÖH. FML. ERZHERZOG SIGMUND.
Dunkelblaue Waffenröcke, scharlachrothe Egalisirung, gelhe Knöpfe,
Ergänzungsbezirksstation : Sanok.
Inhaber.
1814 errichtet
1816 FZM. Anton Freiherr Mayer von
Heldenfbu) MTO.-R. t zu Verona
2. Juni 1842.
1842 FML. Congtantin Freiherr Hkr-
bgrth-Ratkeal f zu Görz 15.
Juni 1847.
1847 Se. k. k. Höh. FML. Erzherzog
Sigmund.
{Zweite Inhaber waren
1847 FZM. Carl Freiherr Hartlieb
von Walthor MTO.-R. f zu
Karlstadt 21. August 1862.
1862 FML. Adolf Freiherr von Lang
f zu Freudenberg in Unter-
krain 1873.)
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Bereits im Feldzuge
1815 gehörte dies neuerrichtete Regiment zur Reserve der Armee von Ober-
Italien, kam aber in keine Action.
Bei Ausbruch der Revolution
1848 in der Lombardie 18. März waren das erste Bataillon mit dem Stabe in
Bergamo, — die beiden andern Bataillone in Verona und die Grenadier-
Division in Mailand dislocirt. 20. März erhielt das erste Bataillon Befehl,
nach Mailand aufzubrechen; — um 2 Uhr Nachmittags erfolgte der Aus-
marsch des Bataillons, dem sich aber die Aufrührer in Bergamo widersetzten,
der abmarschirenden Truppe alle möglichen Hindemisse in den Weg legten,
Barrikaden improvisirten und die Truppe aus den Fenstern sehr heftig be-
schossen und mit Steinen bewarfen, doch gelang es dieser, den Hauptwachplatz
zu erreichen, und Abends 10 Uhr den Marsch gegen Mailand fortzusetzen,
— 300 —
wo es auf Seitenwegen 23. März Früh 4 Uhr durch die Porta Orientale in's
Castell rückte. Die erste und ein Theil der zweiten Compagnie waren beim
Ausmarsche durch das von allen Seiten auf sie gerichtete Feuer vom Gros
des Bataillons getrennt worden, zogen sich in die Caseme St Agostino
zurück, unternahmen 23. März nach Mittemacht mit dem in Bergamo zurück-
gebliebenen Grenz-Bataillon einen kühnen Ausfall, nahmen das auf die
Strasse nach Brescia führende Thor St Antonio, sprengten es und nach
kurzem Strassenkampfe waren diese Abtheilungen im Freien, und rückten
nach einem äusserst beschwerlichen Uebergang über die Chiese 28. März
unter beständiger Verfolgung des Feindes und einem Gefechte bei Pozzolengo
über Peschiera nach Verona ein, 30. März. — Das übrige erste Bataillon
nahm in Mailand an der Wiedereroberung des nächst Porta Ludovica ge-
legenen Cadeten-Instituts-Gebäudes und eine Division an der Erstürmung
der Porta Tosa Theil. Das dritte Bataillon hatte von Verona aus 7. April
die Vorposten am Mincio bezogen, Valeggio und Borghetto entwaffnet und
am 9. April eine Division desselben gegen 2000 Piemontesen tapfem und
erfolgreichen Widerstand geleistet; 6. Mai in der Schlacht bei Sta. Lucia
war das Regiment auf mehreren Punkten vertheilt, das dritte Bataillon
zeichnete sich beim nachmittägigen Sturme des Grenadier-Bataillons Weiler
besonders aus. Hervorragend war das Benehmen des Regimentes 29. Mai
im Gefechte bei Curtatone und Montanara, 30. Mai war es im Gefechte bei
Goito, 10. Juni im Treffen bei Vicenza. — Die Grenadier-Division kämpfte
bei Sta. Lucia, Curtatone, Goito, Custozza und Mailand.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont war das Regiment im III. Armee-Corps eingetheilt, focht 23.
März in der Schlacht bei Novara, wo das erste Bataillon in der linken Flanke
des Herzogs von Genua einen Angriff unternahm und 5 Kanonen eroberte,
Im Feldzuge
1859 gegen die France- Sarden in Italien focht das Regiment im 11. Armee- Corps
FML. Fürst £duard Liechtenstein eingetheilt, 4. Juni in der Schlacht bei
Magenta.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im I. Armee-Corps des G. d. Cav.
Grafen Clam-Gallas eingetheilt und focht 28. Juni im Gefechte bei München-
grätz, 29. Juni im Treffen bei Jidin und 3. Juli in der Schlacht bei König-
grätz; — in diesen 3 Actionen hatte es allein 17 todte und 28 verwundete
Ofifiziere, und über 1000 Mann todt, verwundet, vermisst oder gefangen ver-
loren. Das vierte Bataillon gehörte zur Besatzung der Festung Theresienstadt
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment in den Gefechten des 4. und 5. September bei Doboj.
mit einem Gesammtverluste an Todten, Verwundeten und Vermissten von
35 Mann.
— 301 -
Tapferkeits-Auszeiclmungeii und beeondere Denkwürdigkeiten.
1814 Dieses nach UeberBahme der italienischen Provinzen errichtete venetianische
Regiment erhielt die Nummer 45 des vormaligen, 1809 reducirten steierischen
Infanterie-Regiments de Vaux.
1848 Im Strassenkampfe in Mailand 23. März hatten sich Regiments-Commandant
Oberst Ileyntzel und Hauptmann Kortz, Ersterer bei der Wiedererobenmg
des Cadeten-Instituts-Gebäudes, Letzterer bei Erstürmung der Porta Tosa
hervorgethan, — sowie in der Schlacht bei Sta. Lucia 6. Mai Major Knoll,
Commandant des dritten Bataillons.
1848 Im Gefechte bei Curtatone und Montanara 29. Mai hatte Hauptmann Passi
mit der dritten Compagnie ein Haus erstürmt, 1 Fahne, 9 Trommeln, 180 Ge-
wehre erobert, 2 Offiziere und 53 Mann gefangen, ebenso erstürmten Haupt-
mann Bagnalasta mit der ersten Division, Hauptmann von Schützenau mit
der 18. Compagnie einige Häuser und machten Gefangene. Letzterer ero-
berte eine Fahne und eine bedeutende Anzahl Gewehre. Der zweite In-
haber FML. Baron Hartlieb wurde für Auszeichnung bei der Einnahme von
Wien MTO.R.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen in Italien:
OLO.-R. Hauptmann Adam Kortz.
OEKO.-R. 3. Regiments Commandant Oberst Josef Heyntzel.
MVK. Oberstlieutenant Johann KnoU, die Hauptleute Bucellari und Kragulicz
Lieutenant Baron Hake.
1859 für Auszeichnung in der Schlacht bei Magenta 4. Juni:
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Gustav Chevalier Depaix, Oberst-
lieutenant Josef Ritter von Mehoffer, Major Ludwig Lendwich, und der in
dieser Schlacht gefallene Hauptmann Anton Graf Auersperg.
MVK. Major Ignaz Hummel, Hauptmann Pillepich, Oberlieutenant
Niemeczek und Lieutenant Samsa. 8 Offiziere erhielten die Allerhöchste
Belobung und die Mannschaft 6 grosse und 19 kleine silberne Tapferkeits-
Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst August Baron Wöber.
MVK. Major Carl Müller, die Hauptleute Giunio und Wanner.
Die Allerhöchste . Belobung erhielten 6 Offiziere, darunter Oberstlieutenant
Franz Ritter Latterer von Lintenburg, Major Karl Schmelzer u. s. w.
1866 In Folge der Abretung Venedigs wurde das Regiment galizisch, erhielt statt
seiner bisherigen Ergänzungs-Bezirksstation Verona — seine gegenwärtige zu
Sanok in Galizien und
1868 die dunkelblauen Röcke statt der bisherigen weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1866 Regiments-Commandant Oberst Carl Ritter von Ripper f in der Schlacht bei
Königgrätz 3. Juli.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 46.
(1862.)
HERZOG BERNHARD VON SACHSEN-MEININGEN.
Dunkelblaue Waffenröcke, papageigrüne Egdlisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Szegeddi.
Inhaber.
1762 errichtet als Erstes Siebenbürger
Wallachen Grenz-Regiment.
1848 erhielt es die Benennung :
Erstes Romanen Grenz-Regiment
Nr. 16.
1851 zum 46. Linien-Infanterie-Regi-
ment umgewandelt.
1851 FZM. Josef Graf Jellacic de Bu-
ziM MTO.-C, Banus von Croatien
t zu Agram 19. Mai 1859.
1859 FML. Alexander Prinz zu Hessen
und bei Rhein erhielt 1862 das
damalige 6. Cürassier- jetzt Dra-
goner-Regiment.
1862 Bernhard Herzog zu Sachsen-
Meiningen.
(Zweiter Inhaber:
1862 FZM. Carl Freiherr von Schlh-
TER zu Niedererberg f zu Wien
24. März 1878.)
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 und 1779 stand ein Bataillon bei der Heeres-Abtheilung in Mähren, 1784 und
1785 wurden Detachements des Regimentes zur Bewältigung des siebenbür-
gischen Bauern-Aufruhrs der Häuptlinge Horjah und Kloeska mit Erfolg
verwendet.
Im Türkenkrioge war das Regiment
1788 an den siebenbürgischen Gebirgspässen (Rothenthurm , Terzburger, Tr
mescher und Vulkan-Passe) vertheilt, und zeichneten sich diese Abtheihin-
gen, meist von bedeutender türkischer Uebermacht angegriffen, durch den^n
tapfere Vertheidigung ungemein aus. Eines der heftigsten derartigen Ge
fechte fand 10. Mai in der Nähe des Vulkanpasses statt wo Oberst Kray
mit einem Theile des Regimentes von 5000 Türken unter Osman Pascha
und Kara Mustapha auf drei Seiten heftig angegriffen, sich sehr tapfer hielt
und den Feind mit Verlust von 300 Todten, worunter 5 vornehme Türken
- 303 -
wareD, in die Flucht jagte. — 7. October vertheidigte eine Compagnie den
Posten Prädial und behauptete sich gegen 2000 Türken, die sie nach einem
einstündigen heftigen Kampfe zurücktrieb. Im Winter stand das Regiment
am Terzburger Passe, 1789 kamen im März 2 Bataillons am Vulkanerpass.
Im Treffen bei Porczeny focht das Regiment unter der ruhmvollen Führung
des Obersten Kray ungemein tapfer, derselbe besetzte 8. November den Ort
Krajowa in der Wallachei, 1790 war das Regiment bei der Belagerung und
im Treffen vor Gyurgewo.
Im französischen Revolutionskriege von
1 793 an stellte das Regiment seinen Mannschafts- Antheil zu dem aus beiden Wal-
lachen-Regimentern formirten sogenannten componirten Wallachen-Bataillon.
Dieses war 1793 11. bis 14. September beim Angriffe, der Vertheidigung und
dem Rückzuge bei Bondenthal und unterstützte bei Einnahme der Weissen-
burger Linien sehr zweckmässig das CondS'sche Emigranten-Corps ; sehr tapfer
hielt es sich auch 26. October und 18. November bei Vertheidigung der
Position im Brumpterwalde. 21. November beim Angriffe auf Brumpt drang
das Bataillon in die Gasse von Geidersheim und 3 Offiziere eroberten eine
Kanone, 13. December zerstörte das Bataillon an der Hagenauer Strasse eine
feindliche Feld verschanzung. 1794 20. August war es im Scharmützel bei
Mundenheim, und beim Rückzuge von Coblenz über den Rhein in der Ar-
riäre-Garde 23. October, kam sodann als Besatzung nach Mainz, wo es bei
Eroberimg von Bretzenheim 11. November, der Weissenauer Posten 18. No-
vember und der Zahlbacher Schanzen 2. December thätigst mitwirkte. 1795
10. November war das Bataillon bei der Delogirung der Feinde bei Bingen,
17. December im Gefechte bei Bacharach, 1796 6. November im Treffen bei
Aschaffenburg und 15. September beim Angriffe auf Limburg an der Lahn.
Im Feldzuge
1799 und 1800 war das Bataillon in der Schweiz und in Deutschland, so 21. März
im Treffen bei Osterach, 25. März in der Schlacht bei Stockach, wo es sich
sehr tapfer hielt, aber einige Verluste erlitt ; das erste Bataillon des Re-
gimentes war auch ins Feld gerückt und focht 14. Mai bei Einnahme des
Postens Luciensteig in Graubünden, 4. Juni beim Haupt- Angriffe auf die
Position von Zürich, das componirte Bataillon 8. November bei der Debloc-
quirung von Philippsburg mit grosser Auszeichnung und 1800 in mehreren
Gefechten in Baiern.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment mit 3 Bataillons ausgerückt im Corps des FML. Grafen
Merveldt, und in der Arriöre-Garde eingetheilt, 31. October im Gefechte
zwischen Steinal^rchen und Kremsmünster.
Im Feldzuge
1809 waren 2 Bataillone ausmarschii*t und im VII. Armee-Corps des Erzherzogs
Ferdinand, welches im Herzogthum Warschau operirte, eingetheilt, dieselben
waren bei der Blocade des Brückenkopfes von Praga, 25. April im Ge-
fechte bei Sumlowrina; 15. Mai das zweite Bataillon bei Erstürmung des
Brückenkopfes von Thorn.
- 304 -
Im Feldzuge
1813 in Deutsehland war ein Bataillon im II. Armee-Corps Merveldt, später
Fürst Alois Liechtenstein eingetheilt^ bei der Haupt-Armee und bei Dresden,
Kinnitz, Arbesau^ Leipzig u. s. w. 1814 im Februar kam es zur Süd-Armee
in die Colonne des FML. Baron Wimpffen und focht in mehreren Gefechten
gegen Marschall Augereau^ namentlich bei St. Georges, Limonest und Lyon.
Im siebenbürgischen Revolutions- und Nationalitätenkriege
1848 in seinen Grenzstationen vertheilt, wirkte es meist abtheilungsweise.
Im Feldzuge
1849 war ein Bataillon 4. Februar in der Schlacht bei Salzbui^, 9. Februar im
Treffen bei Piski, 2 Bataillone in der Schlacht bei Mediasch 3. März, —
zwei Compagnien in der Belagerung und Vertheidigung der Festung Carls-
burg (März bis August), zwei Compagnien im Streif-Corps des Majors Baron
Heydte waren 2. Februar im Gefechte bei Petersberg gegen die Szekler.
Im Sommer-Feldzuge
1849 ein Bataillon 23. Juli in der Schlacht bei Szemeria.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien focht das Regiment in der Division FML.
Graf Georg Jellacic des 11. Armee-Corps Fürst Eduard Liechtenstein,
mit vier Bataillons ausgerückt, 31. Mai im Treffen bei Palestro und 4. Juni
in der Schlacht bei Magenta.
Im Feldzuge
18G6 gegen Preussen war das Regiment im III. Armee-Corps der Nord- Armee
eingetheilt und focht am 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz, wo es den
enormen Gesammtverlust von 49 Offizieren und 2061 Mann erlitt, darunter
13 Offiziere und 405 Mann allein an Todten zählte. Das vierte Bataillon
gehörte zur Besatzung von Venedig.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment 16. August im Geiechte bei Belatowacz, 19. August mit
grosser Tapferkeit aber starkem Verluste bei der Einnahme von Serajewo
und 26. bis 28. September in den Gefechten bei Liwno.
Tapferkeits-Auszeiclmungeii und besondere Denkwürdigkeiten«
1788 Im Feldzuge bei Vertheidigung der siebenbürgischen Pässe und einzelner
Posten gegen die meist mit Uebermacht auftretenden Türken hatten sich aus-
gezeichnet: die Majore Stojanich und Eettner, die Hauptleute Caballini,
Sturmfeld, Chevalier, die Oterlieutenants Gyurkovich, Graf Ealnoky, Horwath,
die Lieutenants Juillerat, Eperiessy, Herzing, Gratze, Fähnrich Stock. Am
Vulkanerpasse im Treffen 10. Mai : Oberst Paul Kray, Hauptmann Chevalier,
die Oberlieutenants Jurkovics, Hoimann, Fähnrich Schmidt imd Feldwebel
Masur.
1788 Bei Vertheidigung des Postens am Prädial 7. October Hauptmann Kaliani
Oberst Regiments-Commandant Paul von Kray wurde für sein vorzügliches
— 305 —
Verhalten im Treflfen am Vulkanerpasse 1 788, in der Schlacht bei Porcseny
und fiir die Besetzung von Krajowa 1789 MTO.-R.
1793 bis 1796 im französischen Revolutionskriege wurden folgende Offiziere des
componirten Wallachen-Bataillons wegen Auszeichnung vor dem Feinde belobt :
Oberstlieutenant Stojanich, Commandant des Bataillons, bei Weissenburg und
bei Brumpt 1793, bei Mainz 1794, bei Aschaffenburg und bei Limburg an
der Lahn 1796. In letzterer Affaire wurde er verwundet.
1793 Bei Vertheidigung der Posten im Brumpter Walde 26. October: Hauptmann
Montag, die Oberlieutenants Cehacsek und Baron Kray, Lieutenant Schmidt
und Fähnrich Gallant.
Wegen Eroberung einer Kanone beim Angriffe auf Brumpt: Lieutenant
Beran, Fähnrich Trautmann, der sogleich zum Lieuteuant befördert wurde
und Fähnrich Bartha.
1793 Bei Zerstörung der feindlichen Feldverschanzuug an der Hagenauer Strasse
13. December: Lieutenant Beran, Fähnrich Ittul, der zum Lieutenant beför-
dert wurde, und Fähnrich Devery.
1794 Im Scharmützel bei Mundenheim 20. August: Hauptmann Pfeiffer und Ober-
lieutenant Sinkovich.
Bei Wiedereroberung von Weissenau 8. November: Lieutenant Beran.
1795 Im Gefechte bei Bacharach 17. December: Lieutenant Bevar.
1799 In der Schlacht bei Stockach 25. März: die Hauptleute Schwind und Lenk,
Fähnrich Andajar, der in Folge dessen zum Lieutenant befördert wurde. —
Hauptmann Lenk hatte sich auch bei der Deblocquirung von Philippsburg
hervorgethan.
Hauptmann Oratze hatte sich bei der Einnahme des Luciensteiges 14. Mai
und vorzüglich beim Haupt- Angriff auf die Position von Zürich 4. Juni
hervorgethan.
1848 — 1849 Für Auszeichnung im siebenbürgischen Feldzuge:
OEKO.-R. 3. der dem siebenbürgischen General- Commando zugetheilto Major
Rudolf Reichetzer.
MVK. Major Andreas Csikosh, die Hauptleute Gratze, Winkler, Urs, Kne-
sevich, die Oberlieutenants Albert Munzath, Morar, Stephan Csikosh, von
Benedicti.
Oberlieutenant Munzath hatte bei der Vertheidigung von Carlsburg durch
Führung des romanischen Landsturmes wesentliche Dienste geleistet.
1851 In Folge der Umwandlung zum Linien-Ihfanterie-Regiment erhielt das Re-
giment statt der bisherigen braunen Röcke die bei der Infanterie üblichen
weiflsen unter Beibehalt sein er papageigrünen Aufschläge und gelben Knöpfe
sowie die leere Nr. 46 des 1809 reducirten Tiroler Regimentes Chasteler.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Anton Freiherr von Kleudgen, Hauptmann
Josef Titteldorf.
ThikriMim: 0«d«okb11tt«r. ^^
— S06 —
MVK. Regiments-Commandant Oberst Carl Bayrhammer, die HaupÜeate Ton
Lendvay, Baron Rotsmann, Iklody, Ruff, die Oberlieutenants Ronspei^r,
Elreil, die Lieutenants von Posgay und Eazan, 14 Offiziere die Allerhöchste
Belobung und die Mannschaft 14 grosse und 31 kleine silberne Tapferkeits-
Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Major Johann No&k de Hunyad, Hauptmann Weltzan, Oberlieutenant
Staffa.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 2: Oberst-Brigadier Friedrich von Vilecz.
OEEO.-R. 3: Die Oberstlieutenants Otto Ritter Elisen von Nidlef und
Daniel Salmen.
MVK. Major Mathias Pandur die Hauptleute Adam von Medveczky, Arthur
Andreansky, Franz von Böhn, Stephan Mlinariö, die Oberlieutenants Josef
Beer, Franz Sestak, Adolf Freiherr von Schönfeld und Friedrich Drachsl,
die Lieutenants Victor Schmitzhausen, Edmund Höller, Carl Chmeliczek und
Emerich von Hadfy. Die Allerhöchste Belobung: Major Friedrich Parmann, die
Hauptleute Ladislaus Trift, Michael Noak de Hunyad, Oberlieutenant Frie
drich Drachsl, die Lieutenants Gabriel Trost und Vincenz Rataik.
Die Mannschaft erhielt ftlr die Expedition gegen Liwno 5 kleine silberne
Medaillen nnd 6 Belobungen.
Seit 1868 hat das Regiment gleich der übrigen Infanterie die angegebene
Adjustiiomg statt der früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1866 Regiments-Commandant Oberst Carl Slawecki f in der Schlacht bei König-
grätz 3. Juli.
Steierisches
INFANTERIE -REGIMENT N« 47.
(1864.)
FZM. ERNST RITTER VON HÄRTUNG.
Dunkelblaue Waßenröcke, stahlgrüne Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Marburg.
Inhaber:
1682 errichtet in Schlesien«
1682 FZM. Georg Freiherr von Wal-
lis t 6. September 1689 an seiner
tödtlichen Verwundung bei
Mainz.
1689 GM. Franz Helfried Graf Jör-
OBR de TOLLBT.
1691 FML. Notger Wilhelm Graf zu
üttinoen-Baldkrn f 7. Novem-
ber 1693.
1694 GM. Lorenz Graf Solari f im
Gefechte beim Uebergange über
die Bormida 11. Jänner 1704.
1704 FM. Josef Philipp Graf Harrach
t 8. August 1764.
1764 FZM. Friedrich Christian Mark-
graf zu Brandenburg, Culmbagh
und BAmEUTH resignirte.
1769 FZM. Cari Bernhard Freiherr
von Elrichshausbn MTO.-C. f
9. Juni 1779 zu Prag.
1779 FZM. Franz Graf Kinsky, der be-
rühmte Director der Neustädter
MiUtär-Akademie f 9. Juni 1805.
1805 FML. Ludwig Freiherr von Vo-
gelsang MTO.-R. t 28. Juni 1822.
1822 GM. Josef Freiherr Klopstein von
Ennsbrück MTO.-R. f zu Palermo
6. August 1824.
1827 FZM. Anton Graf Bonsky f zu
Wien 31. Jänner 1864.
1864 FZM. Ernst Ritter von Härtung
MTO.-R. etc.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses Regiment focht im Türkenkriege
1683 12. September bei dem Entsätze von Wien, 9. October im Treffen bei Par-
kany, 1684 16. Juni bei Wissegrad, 27. Juni bei Waizen, 22. JuU bei Ofen;
— 1685 15. August in der Schlacht bei Gran, 1686 2. September bei der
Eroberung von Ofen, 20. October unter seinem Inhaber FML. Freiherm von
Wallis bei der Eroberung von Szegedin, 1687 12. August in der Sehlacht
bei Mohacs, 1688 bei der Erstürmung von Belgrad, 1690 in der Belagerung
von Belgrad, 1691 19. August in der Schlacht bei Szlankamen, wo es in
20»
- 308 —
Allem 10 Offiziere, darunter 3 todt, und 369 Mann verlor, femer 1692 bei
der Eroberung von Grosswardein, 1693 in den Gefechten bei Jenö, Gyula
u. s. w., endlich 1697 11. September in der Siegesschlacht bei Zenta.
Im spanischen Erbfolgekriege war das Regiment bei der Armee des Prinzen
Eugen in Italien und
1702 in der Schlacht bei Luzzara 15. August, wo der Major Graf Locatelli dem
berühmten Parteigänger Marquis Davia die Munition, Zelte und Gepäck
des Feindes erobern half; an allen grösseren Actionen der Feldztige nO?>
bis 1705 hatte das Regiment mehr oder weniger Antheil genommen, focht
mit besonderer Auszeichnung 7. September 1706 beim Entsätze von Turin
und blieb die folgenden Feldzugs jähre bis 1711 bei der Armee in Ober-
Italien.
Im Türkenkriege war dasselbe
1716 5. August in der Schlacht bei Peterwardein und bei der nachherigen Be-
lagerung von Temesvar, wo der Regiments-Inhaber GM. Graf Harrach &U
Brigadier sein Regiment persönlich beim Sturme auf die dortige Palanku
vorführte; 1717 16. August war es in der Schlacht bei Belgrad.
Im Feldzuge
1734 in Ober-Italien focht das Regiment 29. Juni in der Schlacht bei Parma, wo
es lange Zeit im heftigsten Feuer viele Verluste erlitt, 15. September beim
Ueberfalle auf Quistello, 19. September in der Schlacht bei Guastalla.
Im Türkenkriege war
1737 das Regiment und die Grenadiere beim Angriffe auf die Bergfeste Usitza,
und bestand eine Abtheilung im September den Angriff einer bedeutenden
türkischen Uebermacht bei Islaty, vor der sie sich in guter Ordnung mit
Muth und Gewandtheit zurückzog.
Im österreichischen Erbfolgekriego focht das Regiment
1741 10. April in der Schlacht bei Mollwitz, 1742 17. Mai in jener bei Chotusitz,
1744 im Feldzuge am Rhein, in Elsass und in Böhmen. Ein Bataillon iu
der Belagerung von Freiburg gerieth in Folge der dortigen Capitulation in
Kriegsgefangenschaft. 1745 4. Juni focht das Regiment in der Schlacht bei
Hohenfriedberg und 30. September in jener bei Trautenau,
Im siebenjährigen Kriege kämpfte dasselbe
1756 1. October in der Schlacht bei Lobositz, 1757 6. Mai in jener bei Prag,
18. Juni bei Kolin, 15. Juli bei der Expedition auf Gabel commandirtt*
Major Normann 4 Grenadier-Compagnien, Hess das Stadtthor einschiessen,
überstieg das feindliche Bollwerk, drang der Erste in den Platz ein, den er
behauptete und zur Uebergabe zwang. Das Regiment focht femer 7. Sep-
tember im Treffen am Moysberge bei Görlitz, machte die 16tägige Bela
gerung von Schweidnitz mit, wirkte in der Schlacht bei Breslau 22. No-
vember thätig bei dem Angriffe auf Pilsnitz mit, erlitt aber grosse Verlust»»,
— und war 5. December in der Schlacht bei Leuthen, 1758 14. October in
jener bei Hochkirch, 1759 16. März bei der Besitznehmung von Schmalkaldm
— 309 --
in Hessen, — im Treffen bei Meissen trug es wesentlich bei zur Einnahme und
Behauptung von Parsdorf, kam Ende September als Verstärkung der Be-
satzung nach Dresden, focht 1760 3. November sehr tapfer in der Schlacht bei
Torgau, 1761 war es bei der Eroberung von Schweidnitz, 1. October, und
ein Bataillon erstürmte das Jauemicker Fort. 1762 stand das Regiment bei
der Armee in Sachsen und war 16. August im Treffen bei Peyle unweit
Reichenbach.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 — 1779 war es bei der Haupt- Armee in Böhmen,
1790 bei der Observations- Armee gegen Preussen in Mähren, von wo das Leib>
Bataillon im August nach der Niederlande aufbrach, und im dortigen Bra-
banter Revolutionskriege der Einnahme von Namur 24. November beiwohnte,
als Besatzung dahin kam und bis 1. Mai 1792 daselbst verblieb.
Im französischen Revolutionskriege war
1792 das zur Armee aus Böhmen abgerückte Oberstbataillon im August und
September bei dem in Lothringen operirenden Corps, wo es daselbst und in
der Champagne den Feldzug 1792 mitmachte.
Im Feldzuge
1793 thaten sich das Leib- und Oberstbataillon nun vereint im Treffen bei Arlon
9. Juni besonders hervor und brachten in einem dreimaligen Sturme den
Franzosen vielen Schaden bei. Kurz nachher rückte auch das dritte Bataillon
beim Regimente ein, welches nun bei der Cernirung der Festung Givet ver-
wendet wurde. 1794 im Treffen bei Sprimont an der Maas hielt es sich
sehr tapfer, vertheidigte im April mehrere Posten im Luxemburgischen,
focht femer im Mai in den Scharmützeln bei Bouitton und Neufchatel,
3. Juni beim Entsätze von Charleroi und 26. Juni in der Schlacht bei Fleurus.
1795 in Deutschland, war das Regiment 5. und 6. September im Gefechte
bei Mindelheim, 18. und 19. September bei Limburg an der Lahn und
29. October bei Erstürmung der französischen Linien vor Mainz nahm das
dritte Bataillon als Avantgarde der IH. Colonne eine jener starken Ver-
schanzungen, während die beiden andern Bataillone die zwischen Marienburg
und Bretzenheim vorrückende feindliche Cavallerie zurückwiesen. Im No-
vember kämpfte das Regiment bei Frankenthal, bei der Einnahme von
Worms und 21. November bei Mannheim. 1796 zeichnete sich dasselbe
14. und 21. Juni bei Zurückweisung der feindlichen Angriffe in der Rhein-
schanze bei Mannheim aus, focht in diesem Feldzuge im Juli bei Rastatt,
Tumersheim und Esslingen, im August bei Forchheim, Katzenstein, Neumark
und Erbach — und am 3. September in der Schlacht bei Würzburg. — Das
erste Bataillon stand sodann bei Mannheim, das zweite und dritte bei der Be-
lagerung von Kehl, wo sie 1797 sich bei den 1. Jänner, 3. Jänner und 6. Jänner
erfolgten Stürmen und insbesondere bei Eroberung der Redoute an der Schwaben-
schanze, sowie die ''dort zur Arbeit commandirte Mannschaft auszeichneten.
Im Feldzuge
1799 in Tirol und Vorarlberg war das Regiment 17. März im Gefechte bei Martins-
- 310 -
brück und Nauders, 25. März bei Finstermtinz, Martinsbruck und Pfunda,
30. März und 4 April bei Taufers-, Anfangs Mai bei der beschwerlichen
Expedition in das Engadein ; einzelne Abtheilungen bestanden an der Strada-
Brücke, auf dem Novella-Steige glückliche Gefechte; das Regiment war
femer 2. Mai im Gefechte bei Guarda und in jenem im Fluelen-Thale, von
wo das erste Bataillon nach Como beordert wurde, das zweite und dritte
fochten bei Eroberung und Behauptung mehrerer Posten im Canton Uri und
an der Teufels-Brücke 29. Mai und bei Wasen 1. Juni, wo sie starke Ver-
luste erlitten, überstiegen hierauf 27. Juni den St. Gotthartsberg und standen
im Juli im Aostathale dem Feinde gegenüber; später vereinigten sich alle
drei Bataillone auf dem Marsche nach Mailand, einzelne Abtheilungen be-
standen 15. und 19. September bei Dordone und St. Martin Gefechte. Die
Grenadiere fochten 15. August in der Schlacht bei Novi; das Regiment
erlitt im Feldzuge 1799 einen Verlust von 30 OfiBzieren und 400 Mann an
Todten, 15 Offiziere und 800 Mann waren verwundet, vermisst oder
gefangen.
Im Feldzuge
1800 stand das Regiment Anfangs im Aosta-Thale und erlitt beim Rückzüge einige
Verluste. Hauptmann Stockart von Bärenkopf, als Besatzung mit der ftinflen
Division des Regimentes im Felsenschlosse Bard, welches den Eingang des
Aosta-Thales bewacht, vertheidigte dieses vom 19. Mai bis 1. Juni auf das
heldenmüthigste gegen die heftigsten Angriffe französischer Uebermacht unter
persönlichen Befehlen ihres Obergenerals Bonaparte; — ein Sturm des
Generals Loison wurde kräftig abgeschlagen mit dem Verluste von 270
Franzosen; das Bombardement wurde vom Feinde täglich mit Nachdruck
fortgesetzt ; endlich nach viermaliger vergeblicher Aufforderung, nachdem von
mehreren Seiten Bresche geschossen und der Hauptsturm erfolgte, räumte
die tapfere Besatzung mittelst Capitulation am 2. Juni die Feste. — Die
Grenadier-Division focht 11. April bei Monte Barbon, das Regiment 25. und 26.
April bei Romans, 14. Juni mit besonderer Auszeichnung, aber grossem
Verluste in der Schlacht bei Marengo, wo es 4 Stabs-, 32 Oberoffiziere, darunter
Einer todt, und über 700 Mann todt und verwundet zählte; — ebenso tapfer
und beinahe mit gleichem Verluste 25. und 26. December in der Schlacht am
Mincio oder Pozollo und Valeggio.
Im Feldzuge
1805 kämpfte das Regiment in Tirol und wirkte zur Vertheidigung des Greni-
passes Schamitz mit, wo eine Division des vierten Bataillons, ohne Möglichkeit
sich durchzuschlagen, von bedeutender Uebermacht umzingelt, die Waffen
strecken musste.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im I. Armee-Corps G. d. Cav. Graf Bellegarde eingetheilt,
bis 2ur Schlacht bei Aspem kam es nicht ins Gefecht, aber in dieser that
es sich 21. und 22. Mai bei Erstürmung und Behauptung des Dorfes Aspem
wiederholt hervor. Der Brigadier GM. Baron Wacquant hatte mit der Fahne
— 311 —
des ersten Bataillons in der Hand 21. Mai sich an dessen Spitze gestellt. In der
Schlacht bei Wagram 5. und 6. Juli warf sich Oberst Graf Bentheim mit
dem Rufe: „folgt Euerem Obersten", eine Fahne in der Hand, in einem
entscheidenden Gefechts-Momente mit dem Begimente auf den Feind, der
sich der Höhen zwischen Wagram und Baumersdorf bemächtigt hatte, warf
ihn über den Russbach zurück und besetzte die wiedergewonnene Stellung,
5. Juli. — Tags darauf rettete Oberst Graf Bentheim durch sein standhaftes
Ausharren in seiner gut gewählten Stellung die ganze Artillerie auf der Höhe
zwischen Baumersdorf und Wagram, und erleichterte wesentlich dem rechten
Flügel des sich zurückziehenden zweiten und vierten Armee-Corps den Rückzug.
Das dritte Bataillon, in Front, Flanken und Rücken gleichzeitig angegriifen,
erlitt starke Verluste ; bei Znaim hatte das Regiment mit 14 Compagnien die
Thaya und ihre Auen gegen den Feind zu vertheidigen und hielt ihn die
ganze Nacht ab, 10. Juli; später stellte es sich mit schwachen Bataillonsmassen
vor Znaim auf. Der Verlust des Regimentes im Feldzuge 1809 betrug an
Todten, Verwundeten und Vermissten über 2000 Mann.
Im Feldzuge
1813 war es im H. Armee-Corps eingetheilt, 26. und 27. August in der Schlacht
bei Dresden; 18. September im Gefechte bei Einnitz; in der Schlacht bei
Leipzig, in der Aufstellung bei Eonnewitz 17. und 18. October und im
Treffen bei Hochheim 9. November. Das dritte Bataillon bestand 30. August
ein Scharmützel bei Aussig, kam zur Blocade des Sonnensteins bei Pirna,
im October zur Einschliessung von Dresden, focht bei dem Ausfalle der
feindlichen Besatzimg gegen die Seite von Pirna 29. October tapfer mit,
kam im November zur Besatzung von Dresden nach erfolgter Capitulation
und brach 7. December nach dem Rheine auf. Das Landwehr-Bataillon war
18. September bei der Recognoscirung gegen Kinnitz, 17. und 18. October
bei Leipzig, später wurde es zum Dienste der Platz-Commanden und zur
Streifung verwendet.
Im Feldzuge
1814 war das erste Bataillon in mehreren Gefechten, die im Departement de l'Aisne
verfielen, und zwar auf dem linken Flügel der verbündeten Armee, so bei
Ma9on, Lons le Saunier, Arbois, Verigny, Pierre Chätel und vorzüglich bei
Bourg en bresse, wo ihm der ehemalige Regiments-Deserteur Augereau nun-
mehr als firanzösischer Marschall gegenüber stand; — das zweite Bataillon,
nun in der Brigade des GM. Zechmeister eingetheilt, machte den beschwer-
lichen Feldzug in Savoyen mit und focht ruhmvoll bei Fort TEcluse, Cham-
beiy, Schloss Lepin am See Aiguebellete, les Echelles, St. Jean, Genf, St.
Julien, Gressy wie überhaupt an den Ufern der Is&re. Das dritte Bataillon
war bei der Blocade von Beifort. 1815 war das Regiment 4. Juli bei der
Berennung von Pfalzburg und später bei der Blocade von Strassburg.
1821 waren die zwei Feld-Bataillone und die Grenadier-Division im kurzen Feld-
zuge gegen die neapolitanischen Insurgenten, kamen aber in kein Gefecht
und blieben bis Ende Februar 1823 bei der Occupation von Neapel.
~ 312 —
Bei Ausbruch der Revolution
1848 in Italien war das Regiment in der Garnison Venedig, einzelne Compagnien
hatten Zusammenstösse mit den Aufruhrern, — jedoch in Folge der Ueber-
gäbe von Venedig wurde das Regiment 29. März nach Triest überschifft,
und erhielt sogleich seine Bestimmung zu dem am Isonzo bei Romans sich
formirenden Armee-Corps unter FZM, Graf Nugent, welches 17. April seine
Vorrückung begann, wo es das Dorf Jalmico nach einem kurzen Kampfe
mit dem dortigen Landsturm einnahm. Es focht nun 21. April bei der Ein-
nahme von Udine, 10. Mai beim Uebergange über die Piave, 11. Mai im
Gefechte bei la Stretta, 12. Mai bei Treviso, 20. Mai bei Vicenza, von wo
sich das Corps 25. Mai mit der Armee des FM. Grafen Radetzky bei
Verona vereinigte. Das dritte Bataillon, erst als Besatzung in das ein-
genommene Udine bestimmt, kam sodann zur Cemirung von Osoppo und
später zu jener von Venedig. — Die beiden Feld-Bataillone kämpften 23. JuH
mit Auszeichnung in den Gefechten bei Sona und St. Giustina, — aber ein
glänzender Ruhmestag für das Regiment Kinsky war jener der Schlacht von
Custozza 25. Juli, wo Oberst Baron Bianchi mit demselben mehrere Stunden
unerschüttert im Feuer stand, viermal sttlrmend die höchsten Punkte erstieg
imd sohin den rühmlichsten Antheil an dem erfochtenen Siege hatte. 26. und
27. Juli focht das Regiment im Nachtgefechte bei Volta, und das erste Ba-
taillon 26. August gegen die Garibaldianer im Gefecht bei Murazzone.
Das dritte Bataillon bei der Cemirung von Venedig hatte am 9. Juli
und 20. Juli Ausfallsgefechte mit der feindlichen Besatzung bestanden.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont war das Regiment in der Brigade seinen eigenen Obersten
Baron Bianchi des zweiten Armee-Corps eingetheilt und fochten die beiden
ersten Feld- und das Landwehrbataillon 25. März in der Schlacht bei Novara
und den harten Kämpfen bei Olengo und den Meierhöfen Castellazo und
Forsada mit hervorragender Auszeichnung. Oberst Baron Bianchi sammelte
einige hundert Mann von verschiedenen Regimentern, fUhrte sie in einem ent-
scheidenden Momente des bereits schwankenden Gefechtes unter dem Rufe
Es lebe der ELaiser! vom Neuen zum Sturme und warf den Feind aus dem
untern Theile des Dorfes Olengo, dem er ungeachtet des heftigsten Feuers
bis Forsada nachdrang, welche wichtige Stellung durch die nachrückenden
Unterstützungen von Kaiser-Jäger nach schweren Kämpfen endlich genom-
men wurde. Eine Abtheilung des Regimentes erbeutete eine Fahne der
Brigade Pignerol. Das Regiment hatte in dieser Schlacht einen Verlust von
20 Offizieren und 421 Mann, darunter 2 Offiziere und 67 Mann todt erlitten.
Das dritte Bataillon unter dem tapferen Major Ritter von Födransperg war
gleich bei Beginn des Feldzuges in einer Vorpostenkette von Magenta bis
Abbiate Grasso aufgestellt worden, und bestand 20. März ein theilweises Ge-
fecht mit einer 6000 Mann und 16 Geschütze starken feindlichen Ueberlnacht,
vollführte sodann den disponirteu Rückzug von Mittag die Nacht hindurch
glücklich ohne Verlust und vereinigte sich am Abend des Schlachttages
mit seinem Regimente.
— 313 —
Im Feldzuge
1859 gegen die Franeo-Sarden in Italien war das Regiment in der Stärke von
vier Bataillons im V. Armee-Corps des FML. Grafen Stadion eingetheilt und
focht seines alten Ruhmes würdig 24. Juni in der Schlacht bei Solferino,
wo es von 4 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittags auf einer ausgedehnten,
durch Terrain und fremde Bestandtheile in breiten Intervallen getrennten
Linie das Trefflichste an Tapferkeit geleistet, und einen Gesammtverlust von
20 Offizieren und 447 Mann, darunter zwei Offiziere und 40 Mann todt er-
litten hatte.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im 11. Armee-Corps des FML. Grafen
Thun der Nord-Armee eingetheilt, focht 3. Juli in der Schlacht bei König-
grätz mit dem namhaften Gesammtverluste von 22 Offizieren und 862
Mann, darunter 8 Offiziere und 154 Mann todt
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Reserve-Regiment mit vorzüglicher Auszeichnung 7. August im
Gefechte bei Sepce und 19. August bei der Einnahme von Serajewo mit
einem Gesammtverluste an Todten, Verwxmdeten und Vermissten im ganzen
Feldzuge von 41 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1702 Major Graf Locatelli sich bei Luzzara ausgezeichnet.
1716 Regimcnts-Conmiandant Oberst Baron Geyer that sich beim Sturme auf die
Temesvarer Palanka hervor, wurde aber verwundet.
1737 Major Josef Baron Hagenbach zeichnete sich im Gefechte bei Islaty durch
die umsichtige und tapfere Leitung des Rtlckzuges aus.
1756 Oberstlieutenant Friedrich Baron Baumbach zeichnete sich in der Schlacht
bei Lobositz 1. October vortheilhaft aus.
1757 Major £!mst Baron Normann wurde für sein vorzügUch tapferes und um-
sichtiges Verhalten bei dem Angriffe auf Gabel 15. Juli in der zweiten Pro-
motion 1758 MTO.-R.
1760 Regiments-Commandant Oberst Graf Paul Serimann war Commandant der
Besatzung von Torgau während der dortigen Schlacht 3. November und ver-
theidigte tapfer den ihm anvertrauten Posten, — auch bei der Eroberung
von Schweidnitz 1761 that er sich hervor, und wurde insbesondere filr seine
Auszeichnung in der Schlacht bei Hochkirch 1758 als Major bei Browne-
Infianterie Nr. 36, 1761 MTO.-R.
1761 Feldwebel Franz Rollin wurde filr besondere Tapferkeit beim Sturme auf
Schweidnitz sogleich auf dem Schlachtfelde zum OfiBzier befördert.
1771 erhielt das Regiment den Werbbezirk Schlan in Böhmen angewiesen.
1779 23. März wurde ein Franzose, Goldschmied von Profession, Namens Pierre
Augereau, gegen sechsjährige Capitulation als gemeiner Soldat zum Regimento
— 314 —
cngagirty derselbe desertirte aus Schlan, wurde eingebracht, als Fechtmeister
verwendet, desertirte aus Prag 5. November 1782 zum zweitenmale, ging als
Fechtmeister nach Neapel, trat bei Ausbruch der Revolution in Frankreich
in die Dienste seines Vaterlandes, stieg rasch zum General, — endlich zum
Marschall und Herzog von Castiglione empor und stand in den spätem Feld-
zügen, insbesondere 1814, mehrmals seinem ehemaligen österreichischen Re-
gimente gegenüber.
1793 Bei Arlon 9. Juli zeichnete sich Hauptmann von Tegetthoff, der mit den
Freiwilligen des Regimentes ein feindUches Lager erstürmte, vorzüglich aus.
1793 Bei Vertheidigung der Posten im Luxemburgischen thaten sich 16. und 17. April
Hauptmann Spiegel und Lieutenant Greiner durch ihre vorzügliche Tapfer-
keit hervor.
1794 Bei Charleroi 3. Juni zeichnete sich Oberst von Wendland durch umsichtige
und tapfere Führung des Regimentes beim Angri£fe aus, wurde aber schwer
verwundet.
1796 In der Schlacht bei Würzburg 3. September hatte sich Oberst Baron Auffen-
berg besonders ausgezeichnet.
Bei den Stürmen auf die Verschanzungen von Kehl 1. Jänner und 6. Jänner
hatten sich Hauptmann Baumburg und Lieutenant Geppert hervorgethan.
1799 Bei der Unternehmung auf das Engadein im Mai und bei dem üeberfalle
der feindlichen Posten auf dem Novellasteige hatten sich Hauptmann Stokart
von Bämkopf und Oberlieutenant Werbeck durch ihre ausgezeichnete Bravour
bemerkbar gemacht. 3 Mann erhielten die silberne Medaille.
1800 Hauptmann Josef Otto Stokart von Bämkopf wurde für seine heldenmüthige
Vertheidigung des Felsenschlosses Bard im Aosta-Thale 19. Mai bis 1. Juni
in der Promotion 1801 MTO.-R. Seine braven Gefährten waren : Hauptmann
Carl Mitscherling, Oberlieutenant Wehenkel (beide in der Schlacht am
Mincio 26. December geblieben), Oberlieutenant Schrötter, Lieutenant Baron
Reichlin, die Fähnriche Gaudemack und Schaub. Der französische General
Chabranne, an den die Festung übergeben wurde, äusserte folgende ehrende
Worte: „Es würde den kaiserlichen Waffen wohl kaum in der glänzenden
Campagne des vorigen Jahres gelungen sein, so viele feste Plätze Italiens
zu nehmen, wenn sie mit gleicher Tapferkeit von der französischen Be-
satzung wären vertheidigt worden.'' — Auch die Hochachtung Bonaparte*s
hatten sich jene tapferen Vertheidiger von Bard erworben.
1809 In der Armee-Relation über die Schlacht bei Aspem erscheinen Regiments-
Inhaber FML. Baron Vogelsang, Oberst Weiss v. Funkenau (der am nächsten
Tage 23. Mai in Folge dessen zum GM. befördert wurde), sowie die Hanpt-
leute von Vignette und Wunsch unter den Ausgezeichneten von Aspern.
1809 Oberst Friedrich Wilhelm Graf, später Fürst Bentheim wurde filr sein ebenso
ausgezeichnetes als erfolgreiches Verhalten in der Schlaaht bei Wagram durch
Capitelbeschlnss von 1810 MTO.-R. Nebst ihm hatten sich in jener SchUcht
- 315 —
ausgezeichnet der Major Wenzel Liezenmayer von Hochstett, die Hauptleute
Baron Hom und Baron Eugen Mylius. 5 Mann erhielten BÜberne Tapferkeits-
Medaillen.
1813 Hauptmann Johann Eossovich, welcher bei Einnitz 18. September als In-
terims-Commandant d^s ersten Bataillons einen Wald ersttirmte, den Feind
hinauswarf, und ein neues zur Verstärkung anrückendes feindliches Bataillon
zurückschlug, hatte sich eines besondern Lobes würdig gemacht. Die Gefechts-
Relation über die Schlacht bei Dresden und das Gefecht bei Kinnitz 26. und
27. August und 18. September belobt den Regiments-Commandanten Oberst
Graf Bentheim und die Thätigkeit des dem Generalstabe zugetheilten Lieu-
tenants Baron La Motte.
1814 Für Auszeichnung im Feldzuge in Frankreich (namentlich in den Gefechten
an der Is^re):
ÖLO.-R. Major Eugen Baron Mylius.
Den Hauptleuten Carl Bossard und Johann Stibitz, den Oberlieutenants Franz
Baron Auffenberg und Moriz von Görger wurde das Allerhöchste Wohl-
gefallen mittelst Cabinetschreibens kundgegeben. 3 Mann erhielten silberne
Medaillen, 2 Geldbelohnungen.
Ebenso erhielt das dritte Bataillon fiir seine bei der Blocade von Beifort
geleisteten guten Dienste den Ausdruck der besondem Zufriedenheit Sr.
Majestät.
1814 Auch der als Militärschriftsteller bekannte Hauptmann Johann von Rittersberg
hatte sich sowohl vor dem Feinde, als auch als Platz-Commandant in Mont-
Belliard wiederholt ausgezeichnet und wurde vom FM. Fürsten Schwarzenberg
im Armeeberichte an Se. Majestät rühmlichst erwähnt.
1816 Im September erhielt das bis nun böhmische Regiment seine noch gegen-
wärtige Ergänzungs-Bezirksstation Marburg in Steiermark.
1 848 Corporal Franz Gornig, welcher in den Märztagen zu Venedig den Wacht-
posten am Fulverthurm der Insel San Spirito befehligte, mit einem Gefreiten,
17 Mann und einem Feuerwerker, erklärte, als er unter Androhung von Gewalt
zur Uebergabe seines Postens aufgefordert wurde, denselben nicht ohne aus-
drücklichen Befehl seiner gesetzlichen Militärbehörde zu verlassen, und dass
er entschlossen sei, eher sich mit seiner Mannschaft in die Luft zu sprengen,
als den Fulverthurm zu übergeben. — Erst als er den schriftlichen Befehl
der Militärbehörde erhielt, und ihm der Abzug mit Waffen und Munition
verbürgt wurde, übergab der brave Corporal seinen Posten. Er erhielt die
grosse silberne Medaille.
FML. Baron D'Aspre, der Corps-Commandant, ehrte die Tapferkeit des Re-
gimentes in der Schlacht bei Custozza, als er am nächsten Tage an dessen
Reihen vorüberritt, mit den Worten an dessen Commandanten Oberst Baron
Bianchi: ;,Herr Oberst, ich werde von nun an nur mit abgezogenem Hute
vor diesem ausgezeichneten Regimente vorbeireiten, denn es hat das Un-
glaubliche geleistet'', worauf er in dieser Weise mit seiner ganzen Suite unter
donnernden Vivats der Braven vorbeiritt.
— 316 —
1848 Für AuszeichnuDg im Feldzuge in Italien:
OLO.-R. Oberst Regiments-Commandant Friedrich Baron Bianchi, Major
Albert Fürst und Hauptmann Rudolf Graf Salis-Zizers (bei Custozza 1848
dreimal verwimdet, bei Novara 1849 geblieben).
OEKO.-R. 3 Hauptmann Wilhelm Ritter von Jacomini-Holzapfel-Waasen, die
Oberlieutenants Hermann Schäffer, Hugo Heuser.
Viele Offiziere Belobungen im Armeebefehle, welche mit dem später gestifteten
Militär-Verdienstkreuze 1849 decorirt wurden, und weiter unten aufgeführt
erscheinen.
Regiments-Caplan Laurentschisch des GGVK.
Die Mannschaft 11 goldene, 16 grosse, 44 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen
und 2 k. russische St. Georgskreuze..
1849 Für Auszeichnung in der Schlacht bei Novara 23. März :
Regiments-Commandant Oberst Baron Bianchi wurde 1849 MTO.-R. (war
inzwischen zum GM. befördert).
OEKO.-R. 3. Major Franz von Latterer von Lintenburg.
Die brave Mannschaft erhielt eine goldene, 14 grosse, 25 kleine silberne Tapfer-
keits-Medaillen, 1 kaiserlich russisches St. Georgskreuz V. Classe und 35
öffentliche Belobungen im Armee-Befehle.
Major Albert Fürst wurde ausser der Rangstour zum Oberstlieutenant (beim
4. Jnfanterie-Regimente) befördert, und Major Franz Ritter von Födransperg
vom FM. Grafen Radetzky in Vespolate mündlich belobt. — Der tapfere
Hauptmann und ÖLO.-R. Rudolf Graf Salis-Zizers hatte sich, von seiner
dreifachen vorjährigen Verwundung noch nicht ganz geheilt, durch seine
seltene Bravour neuerdings ausgezeichnet, fiel aber bei Erstürmung eines
Hauses durch einen Schuss und einen Kolbenschlag auf den Kopf.
Nachträglich für Auszeichnung im Feldzuge 1848 erhielten das 1849 gestiftete
MVK : Major Franz Ritter von Födransperg, die Hauptleute Baron Bittner, Czer-
mak, Ritter Lippe von Fichtenhain, Steinhofer von Felsenstem, Frubin, Uffen-
heimer, Josef Sutter von Adeltreu, Nobile Visconti Menati, Franz La Reno-
tiere Ritter von Ejiegsfeld, Utsch v. Lanzenstreit, Illeschütz, die Oberlieutenants
Thum, Balabene, Johann Sutter von Adeltreu, Franz Latterer von Linten-
burg und Lieutenant Guido Kober.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien :
OLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Prosper von Docteur (inzwischen zum
GM. befördert).
OEKO.-R. 3 Oberstlieutenant Ottokar Baron Prochazka (inzwischen zum Ober-
sten befördert), Hauptmann Wilhelm Marno von Eichenhorst
MVK. die Hauptleute Bongard von Ebersthal, Kokl, Forsthuber von Forst-
berg, Liebezeit Knieberg, die Oberlieutenants Gamilscheg, Drasch, Szvetics,
die Lieutenants Wratscko, Baron Cirheimb, Braun, 17 OfBziere erhielten die
Allerhöchste Belobung und die Mannschaft 3 goldenoi 21 grosse und 57
kleine silberne Medaillen.
— 317 —
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Johann Weyracher von Wei-
denstrauch.
MVK. (der schon in den Feldztigen 1848 und 1849 mehrmals ausgezeich-
nete) Major Johann Garlik, die Hauptleute Topitsch, Hopels, und (der an-
her transferirte) Oberst Anton Ritter von Schönfeld (für frühere Verdienste
bei Custozza).
Die Allerhöchste Belobung erhielten 5 Offiziere, darunter die beiden Ma-
jore : Wilhelm Marno von Eichenhorst und Adolf Fidler von Isarbom.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge :
1878 OLO.-R.: Oberst Ludwig von Eonnart.
OEKO.-R. 3: Hauptmann Franz Treffenschedl.
MVK. : Oberstlieutenant Otto Schwarzbeck, Hauptmann Heinrich Scheefer,
OberUeutenant Valentin Rupert, Lieutenant Josef Leskousek, Reservelieute-
nant und Ordonnanz-0£Pizier Emil Seiller, (der vor dem Feinde gebliebene)
Oberlieutenant Wilhelm Kubin.
Die Allerhöchste Belobung: Major Leonhard Freiherr de Vaux.
Seit 1868 hat dasselbe seine angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabs-Offiziere.
1691 Oberstwachtmeister Qraner f in der Schlacht bei Szlankamen 19. August.
1794 Regiments-Commandant Oberst von Wendland f an seinen bei Charleroi
und später bei Fleurus erhaltenen Wunden 29. Juni.
1800 Regiments-Commandant Oberst Anton Vermatti von Vermersfeld und Oberst-
lieutenant Carl von Kövesdy beide an ihren in der Schlacht bei Marengo
erlittenen Verwundungen f im Juni zu Alessandria in Kriegsgefangenschaft.
1809 Oberstlieutenant Ludwig Groetz an seiner bei Wagram erhaltenen Verwundung
zu Ulrichskirchen f 8. Juli.
1848 Oberstlieutenant Ludwig Freiherr Karg von Bebenburg f ^^ d®*" Piave
9 Mai.
ÜDgarisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 4&
(1846.;
G. d. CAV. ERZHERZOG ERNST.
Dunkelblaue Waffenröcke, stahlgrüne Egalisirung^ gelbe Knöpfe,
Ergäazungsbezirksstation : Gross-Kanizsa.
Inhaber.
1798 errichtet im Juni zu Verona aus
den 4. Bataillons der ungarischen
Regimenter Nr. 32, Nr. 33 und
Nr. 53.
1799 FML. Philipp Freiherr von Vu-
KAssoviCH MTO.-R., tödtlich ver-
wundet bei Wagram 5. Juli, f
zu Wien 9. August 1809,
1809 FZM. Josef Freiherr von Simb-
scHEN MTO.-R. t zu Wien 14.
Jänner 1820.
1815 FZM. Paul Freiherr von Radf^o-
jEvicH f 1829.
1829 FML. Alois Freiherr Goo^fä
von GOLLNENFELS MTO.-R. f G.
März 1844 zu Wien.
1845 Se. k. k. H. General der Cav.
Erzherzog ernst.
{Zweite Inhaber:
1845 FML. Leopold Ritter Wissiak von
WrasENHORST t ZU Wicu 26. April
1852.
1852 FML Eduard Graf Wenorrsky
von Ungarschütz f zu Wien 13.
April 1873.)
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1 799 in Italien focht das neu errichtete Regiment sehr tapfer 26. März im Treffen
bei Verona, erlitt aber in dieser Feuertaufe seines Kriegsruhmes den bedeu-
tenden Gesammtverlust von 8 Offizieren und 854 Mann, ebenso 5. April in
der Schlacht bei Magnano, wo es in Allem 18 Offiziere und 580 Mann ver-
lor; — die Grenadiere waren 27. April im Treffen bei Cassano. — 15. August
in der Schlacht bei Novi vertrieb der Regiments-Commandant Oberstlieute-
nant de Baut mit dem Bajonet die in den Weingärten der umliegenden Höhen
postirton Franzosen ungeachtet ihres hartnäckigen Widerstandes, verfolgte
dieselben, nahm sodann auf einer Wiese mit dem sehr gelichteten Regimente
— 319 —
eine Stellung, in der er heldenmüthig ausharrte, bis die Anhöhen von den
nachrückenden Truppen besetzt werden konnten. Das Regiment, welches im
Juni und Juli bei der Belagerung von Mantua war, focht 27. und 28. Octo-
tober bei Vico und San Lorenzo und kam im November zur Belagerung
von Coni. Der Gesammtverlust desselben in seinem ersten Feldzuge belief
sich auf 48 Offiziere und 2064 Mann.
Im Feldzuge
1800 6. April im Gefechte bei Montenotte unternahm das Regiment unter Oberst-
lieutenant de Baut einen Bajonnet-AngrifT gegen den vortrefflich verschanz-
ten Feind und eroberte zwei Kanonen und 11 Doppelhaken, dagegen musste
es am 11. April in seiner Aufstellung bei Campo Freddo dem ungestümen
Angriffe einer bedeutenden Uebermacht unter General Soult nach vierstün-
digem tapfem Widerstände weichen ; 15. April focht es bei San Giustiniano
in der zweiten Hälfte April und im Mai war es bei der Blocade der Cita-
delle von Savona und machte im Juni den Rückzug des FML. Baron Elsnitz
über den Col di Tenda mit.
Im Feldzuge
1805 in Italien focht das Regiment 29. bis 31. October in der Schlacht bei Cal-
diero, wo sich besonders das dritte und vierte Bataillon durch einen gut und
kräftig geführten Bajonnet- Angriff 31. October unter seinem tapferen Oberst
von Bnisch hervorthat.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im VII. Armee-Corps des Erzherzogs Ferdinand einge-
theilt und machte mit diesem die Vorrückung gegen Warschau mit; in dem
Gefechte bei Raszyn 19. April nahm es dem Feinde vor und bei dem Orte
Fulenty vier Kanonen und über hundert Gefangene ab; bei Grahov
25. April kam vorzugsweise das dritte Bataillon ins Gefecht und 15. Mai er-
stürmte und eroberte Hauptmann Rogats den Brückenkopf von Thom mit dem
zweiten Bataillon, das, ohne einen Schuss zu thun, mit dem gefällten Bajon-
nete in die Verschanzung eindrang, selbe eroberte und gegen die Angriffe
der feindlichen Reserve auch behauptete. Zwei Kanonen, 1 Haubitze und
400 Gefangene fielen in die Hände der siegreichen Stürmer. 1. Juni bestand
das Regiment ein Gefecht hei Wiljanow, 9. Juni das dritte Bataillon ein
Nachhut-Gefecht bei Jedlinsko, und 11. Juni bei diesem Orte das Regiment
ein zweites, und 10. Juli bei Zamowice. Die Grenadiere im II. Reserve-
Corps der Haupt- Armee in Deutschland eingetheilt, fochten 3. Mai im Gefechte
bei St. Florian, 21. und 22. Mai in der Schlacht bei Aspem, 5. und 6. Juli
in jener bei Wagram. Die Reserve-Division des Regiments gerieth durch die
Capitulation von Raab 22. Juni in Kriegsgefangenschaft.
Im Feldzuge
1812 gegen Russland focht das Regiment in der Division FML. Baron Bianchi
12. August in der Schlacht bei Podubnie, 8. October im Gefechte an dem
Triczinerhofe nördlich Bzesc Litewski, 18. October im Treffen an der Biala
und 16. November in jenem bei Wolkoisk.
— 320 —
Im Feldzuge*^
1813 betheiligte sich das Regiment abennals in der Division Bianchi 26. und 27.
August an der Schlacht bei Dresden an der Abwehr des Reiter-Angriffes
der franzöuschen Cavallerie-Division Latour-Maubourg, hatte aber einen Ge-
sammtverlust von 10 Offizieren und 696 Mann erlitten; 30. August war es
in der Schlacht bei Kulm ; in der Schlacht bei Leipzig 16. October erstürmte
Oberst Dressery mit dem Regimente in fester üaltung, ohne einen Schu^
zu thun, im mörderischen feindlichen Feuer die Schäferei Auenhain and
behauptete dieselbe, 18. October war das erste Bataillon im Kampfe bei Kon-
newitz und Lössnig, das zweite Bataillon unter seinem Brigadier GM. Graf Haug-
witz half östlich von Dölitz, wo drei Strassen sich vereinigen, mehrere An-
griffe des Feindes abweisen. Der Gesammtverlust des Regimentes in den drei
Schlachttagen bei Leipzig betrug 11 Offiziere und 550 Mann, — während des
ganzen Feldzuges 1813 aber 21 Offiziere und 1246 Mann.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich war das Regiment 2. bis 13 Jänner bei der Einschliessung
von Beifort, 4. Februar im Gefechte bei Clerey, dann bei den Operationeo
gegen Süd-Frankreich, 11. März im Treffen bei Mayen, 18. März bei St.
Georges, wo sich zwei Bataillone unter Major Busan durch einen glänzenden
und erfolgreichen Bajonnet-Angriff hervorthaten. Das Regiment focht femer
20. März in der Schlacht bei Lyon, 29. März im Gefechte bei Chiveres und
2. April in jenem bei Voreppe. Die Grenadier-Division war bei der Armet^
in Italien und erlitt grosse Verluste in der Schlacht am Mincio 8. Februar.
Im Feldzuge
1815 war das Regiment nur mit dem ersten und dritten Feld-Bataillon ausgerückt
und machte im Corps des FML Baron Bianchi den Feldzug in Neapel gegvn
den Exkönig Murat mit, 17. April bestand die 17. Compagnie bei Mi-
randole auf der Strasse überfallen ein Gefecht, schlug den feindlichen AngritT
ab, 11. April war die achte Division im Gefechte und der Erstürmung von
Carpi, — beide Bataillone fochten tapfer bei Tolentino 3. Mai; Mitte Juli
kam das Regiment, aus Neapel überschifft, nach Süd-Frankreich und be-
zog Cantonirungen in der Provence, das vierte Bataillon war als Besatzung in
Legnago.
1821 machte das Regiment den kurzen Feldzug gegen Neapel mit, ohne in ein
Gefecht zu kommen, wurde nach Sicilien überschifft Ende Mai, wo es als
Besatzung in Palermo bis April 1826 verblieb.
Im Feldzuge
1848 in Italien war das Regiment im II. Armee- Corps FML. Baron d'Aspre ein-
getheilt und focht 6. Mai in der Schlacht bei Santa Lucia, mit besonden^r
Auszeichnung 23. Juli bei Sona bei Erstürmung der dortigen Höhen; in der
Schlacht bei Custozza vertrieb es durch einen glänzenden Bajonnet-Angriff ein^
feindliche Batterie/ und warf die herbeieilenden feindlichen Abtheilungen unge-
achtet einer tropischen Julihitze von Abbang zu Abhang, 25. Juli, und war
im Gefechte bei Mailand 4. August; während des Feldzuges.
— 321 —
1849 gegen Piemont war das Regiment als Besatzung in Piacenza verblieben und
daselbst bei den fortificatorischen Arbeiten zur Verstärkung des Po-Ueber-
ganges verwendet.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Regiment in der Schlacht bei
Solferino 24. Juni an einem fünfstündigen Kampfe und zweimaligen Sturme,
und Abwehr zweier feindlicher Angriffe betheiligt, ausserdem hatten schon früher
Regiments-Abtheilungen 6. Juni bei Pietro imd 8. Juni bei Seriate und Val-
tezze Zusammenstösse und Gefechte mit dem Feinde zu bestehen.
Im Feldzuge
1866 hatte das Regiment bei der Süd- Armee Sr. k. k. H. des FM. Erzherzogs Al-
brecht ruhmvollen Antheil an der Siegesschlacht bei Custozza, das dritte
Bataillon hatte unter der Führung seines tapferen Obersten von Fischer im er.
sten Anlaufe den von den Bersaglieri's stark besetzten Ort Bosco de fitte
erstürmt, das zweite Bataillon vom Monte Grodio Besitz genommen und das
Regiment um den Besitz des Gehöftes La bagolina, der Höhe von Monte
Molimenti und Monte Arabica einen heissen erbitterten Kampf mit mehreren
feindlichen Grenadier-Bataillonen bestanden.
Bei der Kriegs-Expedition zur Bezwingung des Aufstandes in Süd-Dalmatien
im October
1869 war das Regiment ehrenvoll betheiligt 19. October bei der Verproviantirung
TOn Dragalj imd Czerkwice, an den Gefechten bei Ledenica, Gorazda,
Kaezlac, im Defile Ham, Czerkwice, Santa Barbara, Monte Golis, Risano
u. s. w.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment 15. September im Gefechte bei Jzazie und 18. September
in jenem bei Bihacs mit einem Gesammtverluste in Allem von 78 Mann im
ganzen Feldzuge.
Tapferkeits-Auszeichntingen und besondere Denkwürdigkeiten.
1798 Das Regiment hatte bei seiner Errichtung die Nummer 48 des 1796 redu-
cirten Infanterie-Regimentes Schmid£Bld erhalten.
1799 FML. von Keim sprach dem Regimente für dessen Tapferkeit bei Magnano
seine vollste Zufriedenheit aus 5. April.
1799 Oberstlieutenant Franz Freiherr De Baut wurde für sein ausgezeichnetes
Verhalten bei Novi 15. August durch Capitel-Beschluss 1801 MTO.-R. (war
inzwischen seit 1800 zum Obersten im 44. Infanterie-Regimen te befördert
worden).
1800 General der Cav. Baron Melas schickte im Treffen bei San Giustiniano 15.
April eigens den GM. Grafen Palffy zum Regimente, um ihm seine beson-
dere Zufriedenheit und seinen Dank auszudrücken.
1805 Bei Caldiero hatte sich 31. October Oberst Regiments-Oommandant Brusch
Tbflrhelm, 6«denkbl&tter. ^^
~ 322 -
durch umsichtige und tapfere Führung des dritten und vierten Bataillons beim
Angriffe hervorgethan.
1809 Hauptmann Johann von Bogats wurde für seine Waffenthat bei Thom 15.
Mai durch das Nachtrags-Capitel 1811 MTO.-R.
1813 wurde Regiments - Commandant Oberst Wilhelm von Dressery für die Er-
stürmung des Hofes von Auenhain 16. October bei Leipzig mittelst Allerhöch-
sten Handbillets ddto. Rötha 20. October ausser Capitel MTO.-R.
1814 Major Paul von Busan ftlr sein tapferes und umsichtiges Benehmen im Ge-
fechte bei St. Georges 18. März ÖLO.-R.
1815 Oberlieutenant Anton Lohr mit einer halben Compagnie zu Porto di Fermo
stationirt, schiffte sich 10. Mai auf zwei eben segelbereiten Barken ein, g^^ff
3 feindliche mit Wein und Frucht beladene Schiffe an, nahm nach kurzem
Gefechte dieselben, sowie ein dazugekommenes viertes in Besitz.
1848 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-E. 3. Oberstlieutenant Carl Ritter von Odelga, Major Moritz Ritter
Desimon von Stemfels.
MVK. Hauptleute Baron Wetzlar, Eardoss, Rukavina v. Liebstadt, Lehner,
Lagersberg, Latschat, Falk, Wukelich, die Oberlieutenants Tökessy, Du-
devsky, Neulinger, Grobois, Obhlidal, Josef und Johann Artner. — Die
Mannschaft [hatte 2 goldene, 17 grosse und 45 kleine Tapferkeits Medaillen
nebst einem k. rusischen St. Georgskreuze V. Klasse erhalten.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Carl Osmolski von Boneza
(vor dem Feinde geblieben), Major Eduard von Udvamoky, die Hauptleute
Ignaz Korren und Carl Falk.
MVK. Oberstlieutenant Johann Vagyon, die Majore Conrad Edler von Me-
derer und Ferdinand Bauer, die Hauptleute von Mihalik, Oreskovic und
Carl Graf Cerrini de Monte Varchi, die Oberlieutenants Laswitz, von Turek
die Lieutenants Selig, Straschiripka, Fuchs und Heller. 5 Offiziere erhielten
die Allerhöchste Belobung. Die Mannschaft erhielt 2 goldene, 27 grosse
und 52 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. Oberstlieutenant Johann Rosenzweig, die Majore Constäntin Haberecker
und Friedrich Baron von Ende, die Hauptleute Blaschek, Kraft, Piskor, Hein-
zclmann, die Oberlieutenants Richard, von Becsey, Zuma, Triff, die Lieutenants
Stirling, Gönczy und Blaschke.
Die Mannschaft erhielt eine goldene, 26 grosse und 84 kleine silberne Ta-
pferkeits-Medaillen.
1869 Für Auszeichnung bei der Kriegs-Expedition in Stid-Dalmatien :
ÖLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Maximilian von Fischer.
OEKO.-R. 3. Major Friedrich Baron von Ende, die Hauptleute Gustav Thaein-
mel und Josef Heinzelmann.
MVK. Hauptmann Rittor von Negrelli Oberlieutenant Thaller und Lieute-
nant Labur.
— 323 —
Die Mannschaft erhielt 9 grosse und 39 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge :
1878 OEKO.-R. 3. Oberst Franz Buchta, Major Josef Blaschek.
MVK. die Hauptleute Johann Göttlicher, Friedrich Ritter von Franz, Gott-
fiied Wallachy, die Oberlieutenants Carl Freiherr Wucherer von Huldenfeld,
Ignaz Rosenberger, Carl Strohmayer, die Lieutenants Gustav Zerbs, Franz
Gromes (in der Reserve), Alfred von Eiepach.
Die Allerhöchste Belobung die Hauptleute Franz Thaller, Carl Zurna, Jo-
bann Trappel, Alexander Stirling, Jaromir Edler von Bunjevac, die Oberlieu-
tenants Ernst Ghross, Johann Jovic, die Lieutenants Emil Ritter von Thierry,
Yincenz Odstrcil (beide in der Reserve), Hieronymus Loncar.
Die Mannschaft erhielt für die Gefechte vom 6. September bis 7. October 5
grosse und 40 kleine silberne Tapferkeits Medaillen, 76 Belobungen.
(Das Regiment hatte ausser diesem letzten Feldzuge seit seinem nunmehr
80-jährigen Bestände (1798 bis 1878) 14 Feldzüge, 19 Schlachten, 34 Ge-
fechte, 5 Belagerungen, 3 Erstürmungen mitgemacht und in diesen allen
einen Verlust von 32 Offizieren und 1142 Mann an Todten, 126 Oflfizieren
und 3581 Mann an Verwundeten, 36 Offizieren und 2313 Mann an Gefan-
genen, endlich 730 Mann an Vermissten, im Ganzen also an 195 Offizie-
ren und 7746 Mann erlitten.)
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabs-Offiziere.
1805 Grenadier-Bataillons- Conmiandant Major Peter Wittib f in der Schlacht bei
Caldiero 30. October.
1859 Regiments-Commandant Oberst Carl Osmolski von Boncza an seiner Verwun
düng bei Solferino f zu Graz 22. Juli.
1859 Major Josef Mederer von Mederer und Wuthwehr an seiner Verwundung bei
Solferino zu Ofen 19. August
21'
Niederösterreichisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 49.
(1844).
FM. HEINRICH FREIHERR VON HESS.
(Hat für immerwährende Zeiten diesen Namen zu behalten)
Dunkelblaue Waffenröcke, hechtgraue Egalisirungy weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation: Sct. Polten.
Inhaber.
1715 errichtet auf eigne Kosten von
dem Inhaber
FM. Markgrafen Carl von Baden-
DURLACH t 1738.
1724 FZM. Otto Graf Walsego t
1743.
1743 FML. Johann Leopold Freiherr
von Bäbnklau f in der Sehlacht
bei Rottofreddo 1746.
1747 FZM. Carl Gustav Freiherr von
Khetl f an seinen bei Breslau
1757 erhaltenen Wunden 26. Juni
1758.
1758 FZM. Ludwig Freiherr von Angern
t 1767.
1767 FM. Carl Graf Pelleoriki MTO.-
GK. t 28. November 1796.
1797 FZM. Wilhehn Freiherr von Kkr-
PEN t zu Wien 26. October 1823.
1824 FML. Friedrich Cari Freiherr
von Langenau MTO.-R. t zu Graz
4. Juli 1840.
1840 FML. Michael Schön von Trkitn-
WERTH f 1844.
1844 FM. Heinrich Freiherr von Hkäs
MTO.-C. t zu Wien 13. April
1870.
Das Regiment hat diesen Namen
ftlr immerwährende Zeiten zu be-
halten.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Türkenkriege focht diess neuerrichtete Regiment
1716 5. August in der Schlacht bei Peterwardein, — bei der Belagerung von
Temesvar und dem Sturme auf dessen Palanka, 1717 bei der Belagerung
von Belgrad.
Im Feldzuge
1719 in Sicilien waren zwei Bataillone und die Grenadier-Division anwesend,
1731 und 1732 war ein Bataillon und eine Grenadier- Compagnie im Feld-
— 325 —
zuge in Corsica, 1734 kam das Regiment am Rhein und war ein Bataillon
in der Belagerung von Philippsburg, 1735 zwei Bataillone und die Grenadiere
bei der Haupt- Armee am Rhein.
Im Türkenkriege war
1738 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie im Treffen bei Mehadia, 1739
23. Juli zwei Bataillone in der Schlacht bei Krotzka, wo sie sich sowie auch
die Grenadiere sehr tapfer hielten, das dritte Bataillon war indessen zu Frei-
burg und Alt-Braisach in Besatzung.
Im österreichischen Erbfolgekriege machte das Regiment
1742 bis 1745 die Feldzüge in Baiem und am Rhein mit, und erwarb sich vielen
Kriegsruhm, 1746 war es in Italien und focht in der Schlacht bei Piacenza,
wo es namentlich an OflSzieren grosse Verluste erlitt, — femer in jener bei
Rottofreddo, bei der Besitznahme von Genua, kam sodann zum Corps in die
Provence, und war 1747 bei der Belagerung von Genua.
Im siebenjährigen Kriege focht das Regiment
17Ö6 1. October in der Schlacht bei Lobositz, 1757 6. Mai in jener bei Prag, war
im October bei der Belagerung von Schweidnitz, wurde 22. November in
der Schlacht bei Breslau von seinem Inhaber FZM. Baron Eüieyl zum An-
griffe gegen Pilsnitz vorgeführt, und war 5. December in jener bei Leuthen,
1758 14. October bei Hochkirch, 1759 ein Bataillon im Gefechte bei Zehren
7. November, das Regiment im Treffen bei Maxen 21. November. 1760
war es bei der Unternehmung auf Mährisch-Neustadt, 23. Juni in der Schlacht
bei Landshut, 15. August in jener bei Liegnitz. 1761 bei der Eroberung
von Schweidnitz hatte sich Major Graf O'Donnell, der beim Sturme blessirt
wurde, vorzüglich ausgezeichnet, und der preussische Oberstlieutenant Plotho
gibt ihm das Zeugniss, dass er der Erste gewesen, mit dem er auf dem Walle
gesprochen und vor dem er mit seinem Bataillon die Waffen gestreckt habe.
1762 21. Juli war das Regiment im Gefechte bei Leitmannsdorf und ein
Detachement desselben in der Belagerung von Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege deckte dasselbe
1778 im September Prag und Umgegend und war bei der Haupt- Armee in Böhmen.
Im Türkenkriege
1788 22. Juli ein Piket von 100 Mann des Oberst-Bataillons zwischen Semlin
und Beschania, von einer ttlrkischen Uebermacht angegriffen, vertheidigte sich
sehr tapfer, das Bataillon war 9. August beim Angriffe auf das türkische
Lager bei Dubicza anwesend. 1789 war ein Bataillon in den Baracken bei
Semlin und zwei Bataillone bei der Belagerung von Belgrad, und 30. Sep-
tember beim Sturme auf die Raitzenstadt, wo Hauptmann Graf Pellati mit seiner
Grenadier-Compagnie an der Spitze der dritten Colonne der Erste die Palli-
saden überstieg, den Feind verdrängte, sich der feindlichen Batterie be-
mächtigte, bei der Czardake und beim Thore vor der Raitzenstadt zwei
E^nonen und einen Böller eroberte, — Das dritte Bataillon war im Cobur-
gischen Corps 1788 bei der Belagerung von Chotym und mehreren dortigen Ge-
- 326 —
fechten, 1789 im TreflFen bei Focksan 1. August und in der ScUacht bei Marti-
nestie 22. September ^ endlich 1790 bei der Belagerung und im Treffen von
Gyurgewo, wo Hauptmann Graf Gavassini und Oberlieutenant Richler durch
vorzügliche Tapferkeit und Umsicht sich ausgezeichnet hatten; — Ersterer
durch eine sehr gelungene Recognoscirung des Ausfallsthores, und Letzterer
schlug einen Ausfall der Türken auf die Kessel- und Stückbatterie mit un-
gemeiner Tapferkeit zurück.
Im französischen Revolutionskriege waren
1793 zwei Bataillone bei der Belagerung von Mainz — • 13. October bei der
Einnahme der Weissenburger Linien, 1794 12. November ein Bataillon bei
Vertheidigung der Posten bei Bretzenheim — ein Bataillon bei Wiederero-
berung der Weissenauer Linien 18. November, ebenso ein Bataillon bei der
Wiederoccupirung der Zahlbacher Schanze 2. December und im Scharmützel
am Hartenberge 22. December, endlich 29. December eine Division bei der
Recognoscirung bei Bretzenheim. 1795 bei Eroberung der feindlichen Ver-
schanzungen von Mainz 29. October haben zwei Bataillone die Laubenheimer
Schanzen mit dem Bajonnete erstürmt und sich des feindlichen Geschützes bei
mächtigt, hierauf sogleich beim Sturme auf die zweite Linie der Schanzen und
der Eroberung der dortigen feindlichen Geschütze ruhmvoll mitgewirkt, 'aber
auch die grössten Verluste erlitten ; 15. December fochten die beiden Bataillone
bei der Einnahme des stumpfen Thurmes bei Trier, drei Compagnien ver-
theidigten sich im sogenannten EempfFelde mit standhafter Ausdauer, mussten
sich aber zuletzt wegen Mangel aü Munition kriegsgefangen ergeben; 1796
war das Regiment am Ober-Rhein. 24. October unternahm Major Raymnndi
mit seinem Bataillon bei Kandern einen wiederholten Angriff auf den Feind-
der aus Eandem geworfen wurde, wodurch die feindliche Hauptstellung bei
Schliengen im Rücken genonmien werden konnte. Die Folge dieser muthigen
That war der Rückzug des Feindes auf Bingen und bei Hüningen über
den Rhein. Das dritte Bataillon war 1796 in Italien und focht im Treffen
bei Montenotte und bei Dego 14. April, wo es von feindlicher Uebermacht
nach tapferer Gegenwehr gefangen wurde. Die Grenadiere, gleichfalls in
Italien, fochten mit Auszeidmimg im Treffen bei Bassano.
Im Feldzuge
1799 focht das Regiment mit grosser Tapferkeit 25. März in der Schlacht bei
Stockach, femer 14. Mai beim Angriffe auf Graubünden, wo eine Abthei-
lung die vom Feinde angezündete Brücke beim Luziensteig passirte und die
Feinde verjagte, 4 Compagnien am 25. Mai im Gefechte bei Neffeis im
Canton Glarus, 4. Juni das Regiment beim Haupt- Angriffe auf die feindliche
Position bei Zürich femer theils vereint, theils abtheilungsweise bei Wald-
see, Elzach, Waldkirch, bei Molio, und auf dem Ursula-Berge gegen
Lefebre; 1800 waren Abtheilungen des Regimentes in der Belagerung von
Ulm, zwei Compagnien thaten sich beim Ausfalle vom 6. Juli bei Zerstörung
einiger feindlichen Verschanzungen hervor, — ein anderer Theil des Regimentes
befand sich in dem blokirten Platze Braunau.
— 327 ~
Im Feldzuge
1 805 gehörte das Regiment zur Armee des Erzherzog Carl in Italien, erhielt aber
Ende September in der Gegend von Soave den Befehl, zu dem Corps in
Tirol abzurücken, wo es längere Zeit die Vorhut der Division Chasteler
bildete. Ein Bataillon nahm 3. November Theil an der siegreichen Ver-
theidigung des Passes Strub gegen die baierische Division Deroi. — Ein
Bataillon focht in der Schlacht bei Austerlitz 2. December in der IV. Colonne.
Im Feldzuge
1809 hatte das Regiment seine Eintheilung im VI. Armee-Corps des FZM. Baron
Hiller. 21. April im Treffen bei Landshut deckte das erste Bataillon durch
mehrere Bajonnet-Angriffe den Rückzug des Armee-Corps. 23. April bei
Neumarkt war nur eine Compagnie im Gefechte; 3. Mai im Treffen bei
Ebelsberg bestand das zweite Bataillon ein dreistündiges Gefecht und die
beiden andern Bataillone hatten während des Rückzuges mehrere feindliche
Angriffe tapfer zurückgewiesen. 13. Mai wurde das Regiment beordert, 600
französische Grenadiere des Oudinot'schen Corps aus der durch die soge-
nannte schwarze Lacke (einen schmalen Donau-Arm) getrennte Donau-Insel^
genannt Jedlersee zu vertreiben, welcher Funkt wegen Errichtung eines
Brückenkopfes dem Feinde von Wichtigkeit war. Das Regiment löste in
einem harten aber erfolgreichen Kampfe glänzend seine Aufgabe. Ein uner-
warteter Angriff des Majors Baron O'Brien mit 50 Freiwilligen, im Rücken
der feindlichen Aufstellung unternommen, brachte unter dem Feinde panischen
Schrecken hervor und gab die glückliche Entscheidung. 230 Franzosen lagen
todt oder verwundet auf dem Kampfplatz; — ein Bataillons-Chef, 14 Offiziere
und 370 Mann Elite-Truppen waren gefangen, doch hatte auch das Regiment
mit 3 Offizieren und 62 Mann an Todten und 6 Offizieren und 292 Mann
Verwundeter den Sieg erkauft. Bei Aspem kam das anwesende Regiment
nicht ins Gefecht. Bei Wagram 5. und 6. Juli hatte das Regiment im
Kampfe bei Markgraf-Neusiedel mit vorzüglicher Bravour wiederholte Angriffe
theils selbst unternommen, theils tapfer abgewiesen. Die Grenadier-Division im
Reserve-Corps des Gen. der Cav. Baron Kienmayer focht 21. April bei Landshut
22. Mai bei Aspem und bei Wagram, beim Sturme auf Aderklaa, im Treffen bei
Znaim mit Auszeichnung. Die eigene Reserve-Division in Wien gerieth durch
die dortige Capitulation in Kriegs-Gefangenschaft. — Wegen seiner grossen
Verluste formirte das Regiment ein Bataillon.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment im IV. Armee-Corps G. d. Cav. Graf Klenau 22. und 26.
August in der Schlacht bei Dresden. 29. August die Tirailleurs der siebenten
und zehnten Compagnie im Gefechte bei Rauchenstein, 3. bis 5. October
während der Vorrückung gegen Leipzig in den Gefechten an der Flöhe, 14.
nnd 16. October in den beiden Gefechten bei Liebertwolkwitz, im erstem
zeichnete sich das zweite Bataillon vorzüglich aus, im zweiten hatten im
Kreuzfeuer um den Besitz des die Gegend beherrschenden Kolmberges die erste
vierte und sechste Division sich verdient gemacht, wurden aber, von der fran-
— 328 —
zösischen Cavallerie hart bedrängt, durch Abtheilungen östeiTeichischer Che-
vauxlegers, preussischer Dragoner und donischer Kosaken befreit; — 18.
October in der Schlacht bei Leipzig war das Regiment ruhmvoll bei dem
Angriffe und der Eroberung des Dorfes Holzhausen beiheiligt. Der Verlust
desselben betrug in den drei Schlachttagen an Todten und Verwundeten und
Gefangenen 13 Offiziere 564 Mann, darunter 4 Offiziere und 92 Mann todt ;
das Regiment kam nun zur Einschliessung von Dresden, nach erfolgter Ca-
pitulation wurde es nach Italien beordert, wo es 12. Jänner
1814 bei der Armee daselbst einrückte, 8. Februar focht es in der Schlacht am
Mincio in der Ebene von Monzambano und bei Valeggio. — Die Grena-
dier-Division, welche 30. und 31. October 1813 in der Schlacht bei Hanau focht,
machte 1814 im Reserve-Corps die Vorrückung gegen Frankreich mit und
rückte 31. März in Paris ein.
Im Feldzuge
1815 war das Regiment im Armee-Corps des FML. Radivojevich der Armee des
G. d. Cav. Grafen Frimont von Ober-Italien eingetheilt, und machte die Vor-
rückung über Savoyen und den Mont Cenis gegen Frankreich mit; einzelne
Regiments-Abtheilungen machten mehrere kleinere, stets mit dem Rückzüge
des Feindes endende Gefechte mit, so bei Aigrebellete, Charix, La Guillotiere,
NegroUes, 6. Juli die Einnahme des Forts de la Crotte, so wie ein Bataillon,
dem sardinischen Truppen-Corps beigegeben, bei der Eroberung von Grenoble
6. bis 8. Juli mitwirkte. Das Regiment kam zur Besatzung von Lyon, war
nebst der Ghrenadier-Division im Armeelager bei Dijon und 1815 bis 181^
bei der Occupations- Armee im Elsass, mit dem Stabe in Ribereuil, — so-
dann bis 1837 als Besatzung in der Bundes-Festung Mainz.
In der Kriegs-Epoche
1848/49 waren die beiden ersten Feldbataillone im Küstenlande zur Deckung und
Vertheidigung desselben aufgestellt, und zwar ein Bataillon mit dem Stabe
zu Triest, das andere theils auf verschiedenen Küstenpunkten vertheilt, thelL»
in den kleinen mobilen Colonnen, welche der unermüdliche Regiments-Com-
mandant Oberst Teimer zum Schutze der Küste gebildet hatte. Eine Division,
an die italienische Küste überschifft, war bei der Belagerung von Ancona,
wo sie 2. Juni 1849 bei einem Ausfalle des Feindes nach einem mehrstündi-
gen heissen Gefechte die Angreifer tapfer in ihre Mauern zurückwarf. —
Das dritte Bataillon und 2 Compagnien des ersten Landwehr -Bataillons
fochten bei der Belagerung und Einnahme von Wien in den Kämpfen in
der Brigittenau, Leopoldstadt, Augarten und Rossau 28. bis 31. October.
Mitte December 1848 mit der Armee nach Ungarn vorgerückt, kamen sie im
Jänner 1849 zur Cemirung von Komorn, wo sie den Winter hindurch einen
angestrengten Vorpostendienst unterhielten. 4 Compagnien waren 6. April
im Treffen bei IszÄszeg.
Im Sommer-Feldzuge
1849 war das dritte BataiUon 13. Juni im Gefechte bei Csoma und 25. Juni in
jenem bei Csanak, femer in den beiden Schlachten bei Komorn 2. und 11.
— 329 -
Juli. Die Grenadier- Division 6. October 1848 im Gefechte am Tabor bei
Wien, machte im Grenadier-Bataillon Richter den Winter- und Sommer-
Feldzuge in Ungarn mit.
Im Feldzug
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien gehörte das Regiment im Beginne zur
Besatzung von Piacenza, — 20. Mai im Treffen bei Montebello focht das
zweite Bataillon in diesem Oii;e selbst) das Grenadier-Bataillon bei Genestrello
— das Regiment 24. Juni in der Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war dasselbe (mit 3 Bataillons) im III. Armee-Corps der Nord-
Armee eingetheilt und kämpfte 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz. Das
dritte Bataillon aber in der österreichisch-nassauischen Division des FML.
Grafen Neipperg im VIII. deutschen Bundes-Corps war am 14. Juli im Treffen
bei Aschaffenburg.
Im bosnischen Occupationsfeldzuge
1878 focht das Regiment 5. und 6. September in den Gefechten bei Doboj.
Tapferkeits-AuBzeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1746 Hauptmann Dicker commandirte, nachdem der Oberst gefallen und alle
Stabs-Offiziere verwundet waren, mit Auszeichnung das Regiment in AeT
Schlacht bei Piacenza, blieb aber in dieser selbst vor dem Feinde.
1746 Major Baron Tillier entwaffnete bei der Unternehmung in die Provence im
December zu Pargemont das dort aufgestandene Landvolk.
1756 Oberst Philipp Graf Browne zeichnete sich an der Spitze der Grenadiere
in der Schlacht bei Lobositz 1. October durch vortheilhafte Unterstützung
der angegriffenen Posten ans.
1759 Der aggregirte Oberst Christian Eichholtz that sich bei Zehren und 1760 bei
Liegnitz, wo er blessirt wurde, hervor.
1761 Major Heinrich Graf O'Donnell, welcher bei der Erstürmung von Schweidnitz
sich durch vorzügliche Tapferkeit tmd Umsicht hervorgethan, und mit den
Oertlichkeiten dieses Platzes genau bekannt, dem FZM. London den ersten
Gedanken zur Erstürmung gegeben hatte, wurde 1762 MTO.-R.
1772 hatte das Regiment seinen Werbbezirk in Niederösterreich erhalten.
1788 Lieutenant Christian hatte 22. Juli das Piket bei Semlin commandirt, und
sich durch tapfere Vertheidigung gegen die feindliche Uebermacht hervorgethan.
1789 Hauptmann Franz Graf Pellati de la Tour wurde für Auszeichnung bei
Belgrad MTO.-R. Nebst ihm wurden angerühmt : Die Oberlieutenants Pöhr
und Eckart (dieser blessirt), die Lieutenants Beck und Sentner.
1789 In der Schlacht bei Martinestie 22. September wurden vom dritten Bataillon
für ihr tapferes und umsichtiges Verhalten belobt: Bataillons-Commandant
Oberstlieutenant Mengin, die Hauptleute Bertolini, Cavarini, Müller, die
Oberlieutenants Klug, Richler und Fähnrich Vasquez, Ordonnanz-Ofifizier des
Prinzen Coburg.
- 330 —
1790 Hauptmann Alois Graf Gavassini und Oberlieutenant Leopold von Richler
wurden für ihr ausgezeichnetes Benehmen vor Gyurgewo beide MTO.-R,
1793 Bei Mainz hatten sich Major Holbein bei Einnahme der Weissenauer Schanzen
und Hauptmann Pruigh nebst dem Oberlieutenant Bion 14. Juli durch
Einnahme einer feindlichen Redoute hervorgethan, — bei Vertheidigiing
einzelner Posten im Bienwalde Hauptmann Rein^ und der Ordonnanz-Ofiizicr
des commandirenden Generalen Grafen Wurmser, Oberlieutenant Mayer.
1793 Bei Einnahme der Weissenburger Linien wurden besonders gerühmt folgende
Offiziere : Major Graf Khevenhüller, die Hauptleute Gayer, Graf Sinzendorf,
Bertolini, Pistoletti, Stein, Schwoe und Wodniansky, die OberlieutenaDts
Bion, Baron Weveldt, Roswadowski, Mayer und Fähnrich Sommaruga.
1794 In der Belagerung von Mainz hatten sich bei Wiedereroberung der Weisse-
nauer Posten ausgezeichnet: Major Graf Gavassini, die Lieutenants Som-
maruga, Greifenberg, Bubenau, die Fähnriche Schmidt und Angeli, —
ebenso bei Wieder-Einnahme der Zahlbacher Schanze Major Strachwitz, die
Hauptleute Baron Richler, Pistoletti, Graf Sinzendorf, Eckart, die Ober-
lieutenants Graf Lazar und Brebenau, Lieutenant Chevalier Taintegnies und
Fähnrich Graf Dombasle.
1794 und 1795 Regiments-Commandant Oberst von Hagel hatte sich in den Gre-
fechten bei Mainz, bei Weissenaii, bei der Zahlbacher- Schanze, im Gefechte
am Hartenberge sowie bei der Einnahme der Schanzen von Mainz 29. October
1795 wiederholt ausgezeichnet und brachte die Sieges-Nachricht von der
letztgenannten Action nach Wien.
1795 Bei der Einnahme der Mainzer Linien und durch seine tapfere Vertheidigung
bei Kempffeld in einem vierstündigen Kampfe gegen eine bedeutende Ueber.
macht hatte sich Major Baron Strachwitz neuerdings hervorgethan, und wurde
zum Oberstlieutenant befbrdert.
1795 Major Graf Gavassini MTO.-R. wurde flir seine Auszeichnung bei der Ein-
nahme der feindlichen Position beim stumpfen Winkel bei Trier zum Oberst-
lieutenant befbrdert, that sich als Grenadier-Bataillons-Commandant bei Hassane
1796, wo er verwundet wurde, abermals hervor, und wurde Oberst im
Regimente.
1796 Major Lorenz von Raymundi wurde f(ir seine Auszeichnung bei Rändern
24. October nachträglich 1801 MTO.-R.
1799 In der Schlacht bei Stockach 25. März hatten sich in der Relation ruhmvolle
Erwähnung erworben: Regiments-Commandant Oberst Graf Gavassini für
die vorzügliche Fflhrung des Regimentes, Major Pistoletti, die Hauptleute
Wocher und Schäfer.
1799 Beim Angriffe auf GraubUnden 14. Mai hatte sich abermals Oberst Grat
Gavassini, sowie 25. Mai 1799 im Gefechte bei Neffeis ausgezeichnet, nebst
ihm Lieutenant Moritz, der auf einer halb abgebrochenen Brücke die Linth
passirte, und die Haupleute Schäffer und Sentner, endlich 14. Mai 1799 im
Gefechte bei Frauenfeld Hauptmann Niedermann und der dabei verwundete
Fähnrich Graf Kuenburg.
— 331 —
180Ö Im Feldzuge hatte sich 3. November bei Vertheidigung des Passes Strub in
Tirol Major Graf Bentheim ausgezeichnet.
1809 Im Berichte über das TreflFen bei Landshut 21. April erscheint der Com-
mandant des ersten Bataillons Major Baron O'Brien nebst 7 Offizieren unter
den Ausgezeichneten genannt. Bei Ebelsberg 3. Mai wird derselbe und Major
Josef Warlich von Bubna belobt
1809 Major Johann Baron O'Brien wurde ftlr seine WaflFenthat 13. Mai bei der
schwarzen Lacke sogleich zum Oberstlieutenant befördert, und durch Capitel-
beschluss 1810 MTO.-R. Im Armee-Befehl vom 14. Mai 1809 erhielt das
Regiment das schmeichelhafteste Lob. Es war nicht ein Offizier, der nicht
wegen Auszeichnung genannt werden musste, nicht ein Soldat, der nicht auf
das heldenmüthigste gefochten.
1809 Bei Aspem 22. Mai blieb der tapfere Conmiandant der Grenadier-Division,
der sich ausgezeichnet hatte, Hauptmann Graf Dombasle, todt am Platze.
1809 Das Regiment hatte bei Wagram 5. und 6. Juli 8 Offiziere, 189 Mann todt; —
15 Offiziere (darunter dessen Ck)mmandanten Oberst Andreas Lang von Lan-
genau, Oberstlieutenant Baron O'Brien, Major Taintignies), 595 Mann ver-
wundet, 1 Offizier und 31 Mann gefangen. Der Gesammt- Verlust des Re-
gimentes im ganzen Feldzuge 1809 betrug 65 Offiziere und 4828 Mann mit
Einschluss des demselben zugewiesenen ftlnften Landwehr-Bataillons.
1813 Im Berichte des GM. Paumgarten über das Gefecht an der Flöhe vom 4.
October an das Corps-Commando wird rühmend der kaltblütigen Tapferkeit
des Regimentes erwähnt und Oberst Baron O'Brien, Major Andreas Baron
Callot nebst 7 Offizieren belobt
Bei Liebertwolkwitz 14. October hatte sich Hauptmann Johann Watteck als
Interims-Commandant des zweiten Bataillons ausgezeichnet.
In dem Berichte des Corps-Commandanten Gen. der Cav. Grafen Klenau über
das IV. Corps in der Schlacht bei Leipzig .wurde des Regimentes Kerpen
auf das Rühmlichste gedacht, besonders wurden Oberst Baron O'Brien (in
dieser Schlacht verwundet) und die beiden Bataillons-Commandanten Major
Baron Callot, Hauptmann Watteck nebst 12 Offizieren genannt.
1814 Im Berichte über die Schlacht am Mincio 8. Februar wird das Regi-
ment auf das Ehrenvollste erwähnt und besonders werden genannt Oberst
Baron O'Brien, Oberatlieutenant und Landwehr-Bataillons-Conmiandant Ernst
Graf Hoyos und Major Baron Callot, der in Folge dessen zum Oberstlieutenant
befördert wurde, und 12 Ober-Offiziere.
1848 Der als Generalstabs-Offizier verwendete Lieutenant Ludwig Prinz zuWin-
disch-Grätz wurde für Auszeichnung bei Custozza 25. Juli 1848 im Armee-
befehle des FM. Gbafen Radetzky belobt.
1848 Bei der Einnahme Wiens im October hatte Oberlieutenant Baron Rudolf Ab-
faltem sich bei Erstürmung einer Barrikade und durch Rettung einer ära-
rischen Cassa ausgezeichnet.
1849 Die Hauptleute Anton Lemer von Bemthal und Rudolf Graf Troyer hatten
~ 332 —
sich 2. Juni im Gefeche bei Ancona an der Spitze ihrer Compagnien hervor-
gethan.
1849 In der Schlacht von Komorn 2. Juli hatte Oberlieutenant Armand Schaum-
bürg eine Fahne erobert, mehrere Gefangene gemacht und die achte Division
sich besonders auszeichnet.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen bei Wien, in Ungarn und vor
Ancona:
OLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Ignaz Teimer (inzwischen zum GM.
befördert.)
OEKO.-R. 3. Major Johann Wilhelm Ritter von Braisach, die Hauptleute Carl
Appiano, Heinrich Huff und die Oberlieutenants Armand Schaumburg, Theo-
dor Ritter von Maina.
MVK. Major Georg Magner, die Hauptleute Ritter Kolben schlag von Rhein-
stein, Graf Troyer, Gayer von Gayersfeld, Microis, Schluderer Edler v. Tann-
bruck, Rudolf Baron Apfaltem, die Oberlieutenants Prosky, Rinner und Lieu-
tenant Bernhardt. — Oberlieutenant Perzer.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien.
ÖLO.-R. Major Franz Graf Thun-Hohenstein .
OEKO.-R. 3. Major Josef Bauer, Hauptmann Conrad von Schluderer.
MVK. Oberst Johann Ritter von Braisach, die Majore Josef Bauer und Fer-
dinand Woschilda, Julius Kämpfler, die Hauptleute Praun, Mayer, Hutter,
Baron Guretzky, die Oberlieutenants Kreiner, Ricci, Otto, die Lieutenants
Hilgenberg, Kodauert, Schröders, Strobl, HoUub. 13 OflBziere erhielten (für
Solferino) die Allerhöchste Belobung und die Mannschaft 2 goldene, 16 grosso
und 26 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Major Leopold Freiherr v. Kleimaym, Hauptmann Gustav Weiss.
MVK. Hauptmann Carl Krippel, die Oberlieutenants Grätz und Voetter.
Die Allerhöchste Belobung erhielten 13 Offiziere, darunter Oberst Ferdinand
Woschilda, Oberstlieutenant Franz Weeber Edler, von Wallburg, Major
Carl Büttner u. s. w.
1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 Die Allerhöchste Belobung (der dem Generalstabe zugetheilte) Hauptmann
Victor Voetter.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1746 Regiments-Commandant Oberst Johann Graf Geyersperg f in der Schlacht
bei Piacenza.
1793 Regiments-Commandant Oberst Johann von Souel MTO.-R. f bei Einnahme
der Weissenburger Linien.
1796 Oberstlieutenant Philipp Holbein von Holbeinsberg f in Folge von Verwun-
dung bei Montenotte.
1866 Regiments-Commandant Oberst Victor Binder von Bindersfeld f in der Schlacht
bei Königgrätz 3. Juli.
Ungarisch-Siebenbürgisches
INFANTERIE-REGIMENT N« 50
(1857.)
FRIEDRICH WILHELM LUDWIG GROSSHERZOG VON BADEN.
Dunkelblaue WaffenröcJce, papageigrüne Egalisirung, weisse Knöpfe,
Ergänzungsbezirksstation : Carlsburg.
Inhaber:
1762 (recte 1763) errichtet in Sieben-
bürgen als
Zweites Siebenbürgen- Wallachen
Grenz-Infanterie-Regiment, erhielt
später die Nummer 17.
1848 Zweites Romanen-Grenz-Infan-
terie-Regiment Nr. 17.
1851 in das Linien-Infanterie-Regiment
Nr. 50 umgewandelt.
1851 Gen. der Cav. Hannibal Friedrich
Fürst zu Thurn und Taxis f zu
Venedig 17. Jänner 1857.
1857 Friedrich Wilhelm Ludwig Gross-
herzog von Baden.
(Seit 1857 zweiter Inhaber: FML.
August Freiherr Stillpribd Ra-
TENICZ).
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778/79 diente ein Bataillon bei der Heeres- Abtheilung in Mähren.
Im Türkenkriege war ein Bataillon beim Coburgischen Corps
1788 in der Bukowina. 2 Divisionen desselben rückten 12. März nach Baja in die
Moldau, waren 22. März im Scharmützel bei Botuschan und der Besetzung
der dortigen Höhen, 18. April bei Eroberung des türkischen Lagers bei Larga
19. April bei der Besitznehmung von Jassy, 29. Mai eine Division in dem
Scharmützel bei Wasslui an der bessarabischen Grenze, 28. Juli bei Herlou
wies Major Devchich mit einer Division einen Angriff von -4000 Türken mit
Verlust zurück; 31. August im Gefechte bei Belezestie haben 2 Divisionen
im geschlossenen Quarrt unter demselben Stabs-Offizier einige wüthendc
Reiter-Angriffe der Spahis zurückgewiesen. Das Bataillon focht ferner tapfer
im Treffen bei Adschud, und rückte im October nach Siebenbürgen ab, wo
der übrige Theil des Regiments seit Anfangs Juni im Lager bei Dolmatseh
~ 334 -
stand. 1789 kamen 2 Bataillone an den Terzburger Pass, 9. April halfen
5 Compagnien den Posten Vallje Mulieri standhaft vertheidigen^ 17- Septem-
ber waren 3 Compagnien und 150 Schar&chützen bei der Expedition nach
Eimpolung in der Wallachei, 1790 war im Mai ein Bataillon bei der Unter-
nehmung gegen Tumul^ und eine Abtheilung bei der Belagerung und im
Treffen von Gyurgewo.
*
Im französischen Revolutionskriege von
1793 bis 1800 gab das Regiment seinen Antheil an Mannschaft zu dem componir-
ten wallachischen Bataillon (dessen Hauptmomente bei dem 46. Infanterie-
Begimente Seite 303 bereits angegeben sind; siehe diese).
Im Feldzuge
1805 war IVa Bataillon im Corps des FML. Grafen Merveldt, und wurden
beim Antritte des Rückzuges dieses Corps zur Vertheidigung des Lueg-
passes entsendet, welche vom General Szanassy zwar tapfer, aber erfolglos
gegen den französischen General Drouet versucht wurde (im November).
Im Feldzuge
1809 waren 2 Bataillone im VII. Armee-Corps des Erzherzogs Ferdinand in Polen
eingetheilt. "Das erste Bataillon war bei der Vertheidigung von Sandomir
18. Mai und im Gefechte bei Gorcice, das zweite Bataillon in jenem bei Je-
dlinsko 4. Juni.
Im Feldzuge
1814 war ein Bataillon bei der Armee des FM. Grafen Bellegarde in Italien, in
der mobilen Truppen-Division FML. Sommariva, eine Abtheilung desselben
18. Jänner im Gefechte bei Toscolano.
Am siebenbürgischen Revolutionskriege
1848 und 1849 nahm das Regiment in seinem Heimatlande thätigen AntheiL Das
erste Bataillon erhielt im Juli 1848 vom ungarischen Kriegsministerium Befehl,
zu der gegen die Serben operirenden ungarischen National- Armee abzurücken.
In Pest eingerückt, wurde dasselbe, da es sich weigerte, gegen die Grenzer imd
Serben zu marschiren und die Tricolor-Cocarden anzunehmen, in die Festung Leo-
poldstadt verlegt. Bei der Uebergabe dieser Festung an die Honveds war das Ba-
taillon selbst nicht unter Androhung der Decimirung zum Uebertritte in die un-
garische Revolutions- Armee zu bewegen, es wurde entwaffnet, kriegsgefangen
erklärt, dessenimgeachtet rettete diese treue Truppe ihre Fahne. Die in Sie-
benbürgen zurückgebliebenen beiden Bataillone waren unter Commando ihres
Obersten Urban, und hatten an allen grossem Unternehmungen und Gefechten der
von diesem Stabs Offizier befehligten Colonne im Norden Siebenbürgens thätigen
Antheil, so im October 1848 in den Gefechten bei Szas Regen, Vajda Szt Ivan,
im November in jenen bei Szamos Ujvar, Szamosfalva, Einnahme von Klau-
senburg; — bei Dees 24. November sowie später, Anfangs Jänner 1849 beim
Rückzuge an die Grenze von der Bukowina und den Rückzugsgefechten bei
Szerethfalva, Bistritz, am Passe Tihutza und bei Watra Doma. — Der
Stand der beim Obersten Urban befindlichen Abtheilungen betrug nur 91 Rot*
- 335 -
ten vom zweiten Bataillon und 70 Mann vom dritten Bataillon. Diese waren
bei dem glänzend gelungem Ueberfalle bei Maroseheny 6. Februar bei dem
glücklichen Gefechte bei Bayersdorf 18. Februar und in jenem bei Borge
Zsosseny 25. Februar.
Während des Feldzuges
1859 in Italien gehörte das nunmehrige 50. Infanterie Regiment-Grossherzog von
Baden zur Küsten-Armee und stand in der Umgegend von Görz.
Im Feldzuge
18G6 in Italien war das Regiment im V. Armee-Corps FML. Rodich der Süd-Armee
und hatte ruhmvollen Antheil an den Kämpfen bei OHosi und der Ersttlrmung
des Monte Vento in der Siegesschlacht bei Custozza 24. Juni, wobei es einen
Gesammtverlust von 335 Mann an Todten, Verwundeten und Vermissten und
7 todten Offizieren zählte.
Tapferkeits-Auszeichnimgeii und besondere Denkwürdigkeiten.
Im Türkenkriege zeichnete sich durch Umsicht und Tapferkeit vorzüg-
lich aus:
1788 Major Devchich 28. Juli bei Herlou und 31. August im Gefechte bei Be-
lezestie, er wurde zimi Oberstlieutenant befördert. Major Binsfeld durch die
standhafte Behauptung des Postens bei Gyula Hontilin gegen 5000 Türken
8. April.
1788 Oberlieutenant Graf Nemes in einem Scharmützel bei Chotym 11. Juli imd
Hauptmann Szervatzeck von Thumfeld im TreflFen bei Adschud.
1789 Lieutenant Leibinger bei Vertheidigung des Postens Vallje Mullieri; wurde in
Anerkennung dessen zum Oberlieutenant befördert.
1789 Bei der Unternehmung auf Kimpolung in der Wallachai 11. September
hatten sich hervorgethan: Regiments-Commandant Oberst Baron Heyden-
dorf, Hauptmann Szervatzek von Thumfeld, die Oberlieutenants Lang und
Mehesy.
1848 Oberstlieutenant Carl Urban, der in Erkrankung des Obersten Baron Jovich
das Regiments-Commando übernommen hatte, kündigte im Namen des Re-
gimentes durch ein eigenes Protokoll dem ungarischen Ministerium den Ge-
horsam auf, und warf demselben seine illoyale Haltung gegen den Monar-
chen vor ; durch seine energische und zweckmässigen Anstalten trug er wesent-
lich bei, die romanischen Regimenter wie auch überhaupt die Bevölkeining
in der Treue zu ihrem Kaiser zu erhalten. Er wurde im December zum
Obersten befördert und wurde ÖLO.-R. ; — fiir seinen glänzenden Ueberfall
bei Moroscheny, den er als selbständiger Conmiandant des Siebenbürger Nord-
Corps unternahm, 6. Februar 1849, wobei 3 Compagnien mit 11 Offizieren,
44 Husaren nebst Artillerie-Bedienungs-Mannschaft gefangen, 1 Fahne, 2
Kanonen, 2 Munitionskarren mit der ganzen Bagage, Waffen und Munition
des Feindes erobert und erbeutet wiirden, — wurde Oberst Carl Urban in der
Promotion 29. Juli 1849 MTO.-R. Ausserdem erhielten:
~ 336 —
1848 und 1849 für Auszeichnung im Feldzuge in Siebenbürgen:
ÖLO.-R. Hauptmann Theodor Arsenti, Oberlieutenant Friedrich Storch von
Arben.
OEKO.-R. 3. Major Friedrich Fackler (für frühere Leistungen als Hauptmann
im 51. Infanterie-Regiment) und Lieutenant Gregor Botta.
MVE. Oberlieutenant Domide Pantilemon, die Lieutenants Carl Baron Urban,
Fabro, Daday, Schreiber, Bunziny, Hauptmann-Auditor Rosenbaum.
1851 Das erste Bataillon erhielt mit Armeebefehl Nr. 14 de dato Schönbrunn 27.
August eine an der Fahne zu tragende goldene Medaille mit dem Bilde S. 'SL
Kaiser Franz Josef I. und der Umschrift : „Für standhaftes Ausharren in der
beschworenen Treue im Jahre 1848."
1851 AnlässUch der Auflösung der siebenbürgischen Grenze wurde das Regiment im
Jänner in ein Linien-Infanterie-Regiment umgewandelt, erhielt die Nummer 50
(des 1809 reducirten vormaligen ^oberösterreichischen Infanterie-Regimentes
Stein) und statt der bisherigen dunkelbraunen Röcke weisse, welche es aber
nach der neuesten Adjustirungs- Vorschrift seit 1868 mit dunkelblauen ver-
tauschte, — die bisherigen papageigrünen Aufschläge hat es bei all diesen
Veränderungen beibehalten, ebenso die weissen Knöpfe. Statt der Grenzstation
Naszod erhielt es als Ergänzungsstation erst Szasvaros, dann Carlsburg in
Siebenbürgen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
ÖLO.-R. der vor dem Feinde gebliebene Regiments-Conmiandant Oberst
Carl Schwaiger.
OEKO.-R. 3. der vor dem Feinde gebliebene Major Friedrich Krippel, —
Major ad honores Friedrich Freiherr von Schirnding, die Hauptleute Carl Wei-
lenbeck, Ferdinand Wlad, Achilles Gatti.
MVK. Major Wilhelm Wellikan von Boldogmezö, die Hauptleute Staff, Tes-
sachy Statkiewicz; die Oberlieutenants Stocklin, Schumacher, Glöckner,
Poppizan, Sutsa; die Lieutenants Wimmer von Ebenwald und JaroszjnskL
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1866 Regiments-Commandant Oberst Carl Schwaiger und Major Friedrich Krippel
beide f ii^ der Schlacht bei Custozza 24. Juni.
1866 Major ad honores Friedrich Freiherr von Schimding an den Folgen seiner
Verwundung bei Custozza f zu Verona 18. September.
Ungarisch-Siebenbttrgisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 51.
(1875.)
FML ERZHERZOG HEINRICH.
Dunkelblaue Waffenröcke, aschgraue Egalisirung, gelbe Knöpfe.
ErgänzuDgsbezirksstation : Klausenburg.
Inhaber.
1702 errichtet als Baboczayi'sche Hei-
ducken zu 2000 Mann, später
aber den andern Regimentern an
Stärke gleich formirt.
1702 GM. Adam Freiherr von Ba-
BOCZAY f 1707.
1707 GM. Franz Graf Gtolai f 1729.
1729 FML. Franz Graf Palpfyv.Erdöd
f in der Schlacht bei Parma
29. Juni 1734.
1735 FML. Stephan Graf Gyulai f
1759.
1759 GM. Franz Graf Gyulai f 1788.
1788 FML. Gabriel Freiherr Spleny
V. MraALDY MTO.-C. f zu Szilvas
Ujfalu 1. April 1818.
1818
1822
1833
1875
1833
1864
bis 1822 unbesetzt.
FML. Johann Freiherr von Me-
csERY MTO.-R. t zu Linz 26. De-
cember 1832.
Se. k. k. H. Erzherzog Carl Fer-
DmAND, G. d. Cav. f zu Selo-
witz in Mähren 20. November
1874.
Se. k. k. H. FML. Erzherzog
Heinrich.
(Zweite Inhaber:
FZM. Johann Nepomuk Freiherr
Berger von der Pleissb MTO.-R.
f zu Oedenburg 2. April 1864.
FML. Anton Freiherr Bils.)
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses Regiment machte kurz nach seiner Errichtung von 1703 an die Feld-
züge in Italien mit und war 1706 in der Belagerung von Turin, 1707 bei
der Unternehmung auf Toulon, und die folgenden Jahre meist zu Mantua
in Besatzung;
1732 machte es die Expedition nach Corsica und den dortigen Feldzug mit, und
1734 29. Juni focht es mit starken Verlusten in der Schlacht bei Parma,
1735 war es bei der Armee in Obor-Italien.
ThOrheim, OedcnkblAtter. '^^^
— 338 --
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment
1741 im December aus Italien zum Khevenhüller'schen Corps nach Waidhofen
eingerückt, und war bei der Winterexpedition 1742 in Ober-^Oesterreich
und Baiern, 1744 in den Feldzügen am Rhein und in Böhmen, 1745 iiu
Treffen bei Habelschwerdt und in den Schlachten bei Hohenfriedberg und
Trautenau, kam sodann nach Italien und war 1746 bei der Besitznehmung
von Genua und bei der Unternehmung in die Provence, 1747 bei der Be-
lagerung von Qenua.
Im siebenjährigen Kriege war
1757 6. Mai ein Bataillon in der Schlacht bei Prag, die Grenadiere 7. Septem-
ber im Treffen bei Görlitz und ein Commando unter Oberstlieutenant
Grafen Samuel Gyulai bei der Expedition des FML. Grafen Hadik auf
Berlin; 1758 15. April im Treffen bei Eulenburg vertheidigte das Regiment
die dortige Brücke und deckte den Rückzug des Hadik'schen Corps nach
Grimma, 1759 8. Mai ein Bataillon und die Grenadiere im Gefechte bei
Aisch, 21. September im Treffen bei Meissen, 20. November in jenem, bei
Maxen, 1760 3. November focht das Regiment in der Schlacht bei Toi^au,
1761 war ein Bataillon 1. October bei der Eroberung von Schweidnitz und
beim Sturme auf das dortige Galgenfort. 1762 2. August focht das Regiment
mit vorzüglichem Ruhme im Treffen bei Töplitz. Da sich auf eine der in
der Flanke und im Rücken des Löwenstein'schen Corps liegenden, wichtigen
Anhöhen zwei preussische Bataillone festsetzen wollten, rückte im entscheidenden
Momente sogleich Oberst Graf Samuel Gyulai im Sturmschritte mit dem
Regim^ente gegen jene Anhöhe. Die beiden Grenadier-Compagnien stürmten
mit dem Säbel in der Paust, wurden vom Regimente divisionsweise unter-
stützt, trieben den Feind von der Anhöhe, der nun völlig geworfen wurde.
Das brave Regiment behauptete nun den eroberten Platz gegen zwei wieder-
holte heftige Angriffe des bedeutend verstärkt zurückkehrenden Feindes so
lange, bis sich dieser gänzlich zurückzog. 27. September war das Regiment
beim Angriffe auf die feindlichen Verschanzungen bei Pretschendorf und
Münchenfrey, und hielt sich sehr tapfer, aber mit grossen Verlusten ; 15- Oc-
tober im Treffen bei Freyberg. 1763 rückte das Regiment in seine Hcim:it
nach Hermannstadt ab.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 und 1779 war dasselbe bei der Haupt-Armee in Böhmen, eine Abtlieilung
1779 im Gefechte bei Gebersdorf.
Im Türkenkriege
1788 14. biß 16. Juli waren zwei Compagnien bei Vertheidigung der Position in
den Proczester Gebirgen; 26. August bei dem Angriffe der Türken auf
Vallje Mulieri wirkten zwei Zuge tapfer zur Vertheidigung des Teraburger
Passes mit, ebenso bei jener der Position bei Kornet an der Aluta 18. September
einzelne Abtheilungen waren 14 November bei der Expedition nach Rimnik. —
1789 beim Angriffe auf das türkische Corps bei Porczeny und Vaideny;
7. und 8. October hatte sich das Regiment vorzüglich tapfer gehalten.
— 339 -
Im Kriege gegen die französische Republik war
1793 das Leibbataillon in thätiger Verwendung, so im Juli bei der Belagerung
and beim Sturme auf Valenciennes, wo Hauptmann Rogowsky mit 3 Offizieren
und 150 Freiwilligen die Bestürmung des bedeckten Weges vpr dem grossen
Homwerke unternahm, den Feind aus dem Hornwerk selbst und dem neben-
liegenden Werk vertrieb, die vorgefundenen Geschütze vernagelte und bis
zur Lunette vordrang. Im Gefechte bei Beaumont 16. October drang Haupt-
mann Rogow^y mit vier Compagnien und zwei Geschützen, von einem
dichten Nebel begünstigt, und einer Escadron Latour-Chevauxlegers unter-
stützt, mit dem Bajonnete in die weit überlegene feindliche Infanterie, schlug
diese in die Flucht und eroberte 4 Kanonen mit den Munitionskarren und
eine Fahne. 1794 20. April war das Leibbataillon bei Erstürmung des
französischen Lagers von Landrecy sowie 3., 16. und 26. Juni in den drei
TreflFen von Charleroi, 20. September im Rückzugsgefechte bei Henri Cha-
pelle, und die Grenadiere im Treffen bei Toumay, 1795 diese letzteren
26. November bei Erstürmung des Dorfes Grossfischlingen bei Landau, das
Leibbataillon war in diesem Feldzuge in den Rheingegenden bei Mannheim.
1796 war ein Bataillon 20. Juni im Treffen bei ükerad, wo Oberstlieutenant
Augustinetz mit diesem wesentlich zur glänzenden Entscheidung beitrug und
das Bataillon eine Fahne eroberte; 3. September ward es im Treffen bei
Würzburg und bei der Verfolgung des Feindes thätig verwendet. Die
Grenadiere fochten 10. August im Treffen bei Neresheim. Das Leibbataillon
kam 1797 als Besatzung nach Frankfurt. — Das Regiment rückte 1796
nach Italien zum Corps des FML. Bajalich und erlitt 6. November im Treffen
an der Brenta den bedeutenden Verlust von 10 Offizieren und 657 Mann,
darunter 1 Offizier und 161 Mann todt. 1797 im Jänner bestand es in der
Gegend bei Bassano einige Gefechte. Oberst von Augustinetz mit einem
Bataillon, während des Rückzuges des Bajalich'schen Corps zur Besatzung
von Gradiska, mit dem Auftrage, den Feind so lange aufzuhalten, bis das
ganze Corps das jenseitige Ufer des Isonzo erreicht haben würde, zurück-
gelassen, vollzog lodmivoll seine Aufgabe durch Zurückweisung mehrerer
feindlichen Versuche, wurde aber zuletzt abgeschnitten und nach erfolgloser
aber tapferer Vertheidigung von der feindlichen Uebermacht zu einer ehren-
vollen Capitulation genöthigt 19. März 1797.
Das Regiment 1799 zur Aufwartung in der Residenzstadt Wien, rückte erst
am Schlüsse des Jahres auf den italienischen Kriegsschauplatz ab, wo es den
Feldzug 1800 mitmachte und sogleich zur Blocade von Genua kam, 6. April
waren einzelne Abtheilungen im Gefechte bei Vado, 2. Mai wurde das
Blocade-Corps von einer 3000 Mann starken Colonne bei La Coronota
heftig angegriffen, dem Feinde gelang es Anfangs, einige Vortheile zu erringen,
und schon hatten sich diese den Geschützen genaht, als sie durch Lieutenant
Jogenitz mit IVa Compagnien heftig und unerwartet angegriffen und über
die Polcevera zurückgeworfen wurden. Das Regiment bestand ein Gefecht
bei Alessandria, und war 14. Juni in der Schlacht bei Marengo und 25. December
in jener am Mincio.
22»
~ 340 -
Im Feldzuge
1805 hatte dasselbe in der Division des FML. Baron Simbschen 30. October in
der Schlacht bei Caldiero die wichtige Position bei Colognola zu vertheidigen.
Bereits hatten sich die Franzosen einer der wichtigsten Anhöhen bemächtigt,
da bot sich Hauptmann Karove freiwillig an, mit seiner Division den Feind
von dort zu vertreiben, in der rechten Flanke und im Rücken drang der
Hauptmann mit einer Compagnie, während die zweite in der linken Flanke
operirte, entschlossen mit dem Bajonnete auf den 600 Mann starken Gegner
ungestüm vor, warf denselben in der ersten üeberraschung mit Verlust
zurück, verfolgte ihn rasch, und schnitt ihm den Rückzug bei Colognola
bassa ab. 300 Franzosen bedeckten die Wahlstatt, eine Fahne wurde er-
beutet, 7 Offiziere und 130 Mann gefangen, während der eigene Verlust sich
nur auf 13 Todte und 19 Verwundete belief. Bei dem späteren Rückzuge
der Armee war ein Bataillon des Regiments dui*ch die Piave getrennt in
Rosano zurückgeblieben und vom Feinde fast eingeschlossen, wurde aber
6. November durch einen ebenso kühnen als unerwarteten Angriff einer
Compagnie unter Hauptmann Maretieh befreit.
Im Feldzuge
1809 focht das Regiment im VI. Armee-Corps FML. Baron Hiller in dem Treffen
bei Landshut, im Gefechte bei Neumarkt und 3. Mai im Treffen bei £bels-
berg, wo es, zu beiden Seiten des Einganges der Brücke aufgestellt, den
ungestümen Angriffen der Franzosen mit ausdauernder Tapferkeit -wider-
stand, grosse Verluste erlitt, und zuletzt durch. eine bedeutende Uebermaclit
zum Rückzuge gezwungen wurde. 21. und 22. Mai focht es tapfer bei Aspem
und 5. und 6. Juli in der Schlacht bei Wagram.
Im Feldzuge
1813 war es bei der Armee des FZM. Baron Hiller in Innerösterreich und nahm
an piehreren Gefechten und der Vorrückung im Venetianischen Theil,
1814 focht es 8. Februar in der Schlacht am Mincio, 2. März im Treffen bei
Parma, und war bei der Einschliessung von Mantua,
1815 machte es in der Division des FML. Grafen Ncipperg den Feldzug gegen
Murat und die Occupation des Königreiches Neapel mit, wo es
1 82 1 abermals dem Feldzuge gegen die dortigen Insurgenten beiwohnte, bis Spo-
leto 6. März vorgerückt war, und mehrere Jahre bei der Occupations-
Armee im Neapolitanischen verblieb.
Im siebenbürgischen Revolutionskriege zeichnete sich das Regiment
1848 und 1849 ruhmvoll aus. Das zweite Bataillon in Klausenburg, dem Herde
der siebenbürgischen Revolution stationirt, unter dem Commando eine8
pflichtvergessenen hochverrätherischen Obersten, gegenüber einer starken
feindlichen Truppe, übelgesinnter Bevölkerung, konnte weder durch die
Befehle seines Regiments-Commandos, noch durch Verführungen und Drohungen
aller Art in seiner beschwornen Treue schwankend gemacht werden, —
erhielt und rettete durch Klugheit seine Fahne; eingeschlossen in jener
meuterischen Stadt, wurde es erst 16. November durch die Einnahme von
- 341 —
Klausenburg seitens der kaiserlichen Truppen wieder frei. Die beiden
andern zu Mediasch und Carlsburg dislocirten Bataillone machten sogleich
den Feldzug im October 1848 im siebenbürgischen Haupt- Corps mit, die
17. und 18. Compagnie eröffneten den Feldzug mit dem Gefechte bei Magyar
Saros; das 1. und 3. Bataillon waren 5. November im Treffen bei Maros-
Vasarhely, und bei der Vorrückung und Einnahme gegen und von Klausen-
burg 16. November. — Das nun befreite zweite Bataillon 24. November im
Treffen bei Dees, — das erste und zweite Bataillon in den Colonnen der
Obersten Jablonsky und Urban im Norden Siebenbürgens im December,
eine Division 20. December im Gefechte bei Szurduk, das dritte Bataillon
in der Brigade Losenau 19. December im Gefechte bei Czucza.
Im Feldzuge
1849 fochten das erste und zweite Bataillon im Siebenbürger Nord-Corps des
Obersten Urban 3. Jänner im • Rückzugs-Gefechte bei Tihutza, 18. Februar
im Gefechte bei Bayersdorf, einjB Division 6. Februar beim Ueberfalle auf
Morosseny erbeutete eine Fahne, beide Bataillone 25. Februar im Gefechte
bei Borge Zsosseny, im Sommerfeldzuge 1849 beim k. russischen Operations-
Corps des General- Lieutenants Grottenhjelm vertheilt, war das erste Bataillon
21. Juni im Vorposten-Gefechte bei Morosseny, 22. Juni bei Borgo Prund,
27. und 28. Juni bei Wallendorf, das zweite Bataillon im Gefechte bei
Földra, — 10. Juli beide Bataillone beim Angriffe auf Bistritz, 16. Juli im
Gefechte bei Szeredfalva. — Das dritte Bataillon im Siebenbürger Haupt-
Corps focht 21. Jänner 1849 in der Schlacht bei Hermannstadt, 4. Februar
in jener bei Salzburg, 9. Februar bei Piski, 3. März bei Mediasch, deckte
bei Kronstadt den Rückzug über die Frekerbrücke, — kam mit dem Corps
in die Wallachei ins Lager bei Czemetz und war im Sommerfeldzuge 1849
23. Juli im Treffen bei Szemeria und 1. August im Defil6-Gef echte bei
Kaszon-Ujfalu. Die Grenadiere fochten bei Hermannstadt, Salzburg, Mediasch
und im Sommerfeldzuge bei Szemeria. Eine zusammengesetzte Compagnie
war in der Belagerung von Carlsburg 1849.
1859 an dem Feldzuge in Italien nicht betheiligt, focht das Regiment dagegen
1866 im Feldzuge gegen Preussen, im IV. Armee - Corps der Nord- Armee in
Böhmen eingetheilt, 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz mit dem
ungeheueren Gesammtverluste von 49 Offizieren und 1520 Mann, darunter
8 Offiziere und 173 Mann todt. Das vierte Bataillon gehörte zur Besatzung
von Olmütz.
Tapferkeits-Auszeichnimgeii und besondere Denkwürdigkeiten.
1756 bis 1763 im siebenjährigen Kriege hatten sich in den verschiedenen Actionen
folgende Offiziere ausgezeichnet: 21. September 1759 im Treffen bei Meissen:
Major Uketievics, die Hauptleute Bauer und Alvintzy (der spätere Feldmar-
scball), — in der Belagerung von Dresden 1760 Oberlieutenant Crone, Ad-
jutant des General Guasco.
— 342 -
1761 1. October bei der Eroberung von Schweidnitz Grenadier-Hauptmann Alvintzy
und Oberlieutenant Horvath.
1762 Im Treffen bei Töplitz 2. August ertheilte der Gegner, der beriihmte preussische
Reiterflihrer General-Lieutenant von Seydiitz dem Regimente das scbönste
Lob mit den Worten: „dass es niebt wie Soldaten, sondern wie Löw^en
gestritten^. Vorzüglich hatten sich hervorgethan Oberst Graf Gyulai, die
Majore Allemann (wurde dabei* verwimdet) und Torozkay, sowie die beiden
Grenadier-Hauptleute Alvintzy und Cserey. — 2 Offiziere blieben todt, 7
' wurden verwundet.
1763 Oberst Graf Samuel Gyulai wurde für Auszeichnung bei Töplitz und Frey-
berg MTO.-R.
1780 Im September überschritt das dritte Bataillon von Bistritz aus Siebenbürgen
das grosse Gebirge gegen Szuczawa in der Bukowina, wohin seit mehr aL*
300 Jahren kein Kriegsvolk gekommen war.
17/88 Im Türkenkriege hatten sich hervorgethan : bei Vertheidigung des Terdburger
Passes die Hauptleute Hasslinger und Kissling, Oberlieutenant Vive und
Fähnrich Benedicti. — Bei Vertheidigung der Stellung bei Komet an der
Aluta die Oberlieutenants Pausch und Macdermuth 18. September.
1789 Bei der Unternehmung auf Rimnick hatte 14. November Oberlieutenant
Baranyai mit einem Detachement das Salzwerk von Okna erobert; — beim
Angriffe auf Suits beim Bothenthurmpasse 17. Juli wurde Oberlieutenant
Vijenody wegen seiner Entschlossenheit belobt; — und 7. und 8. October
1789 im Treffen bei Poreseny hatten sich Regiments-Commandant Oberst
Josef Freiherr Binder von Degenschild, Oberstlieutenant Adorian, die Majore
Bouvi6re und Sandor und Oberlieutenant Trompeter ausgezeichnet«
1793 In den französischen Revolutionskriegen tbaten sich vorzugsweise folgende
Offiziere hervor: bei der Belagerung von Valenciennes : Hauptmann Rogowaky,
Oberlieutenant Kern und Lieutenant Abelly.
1793 Hauptmann Christoph Rogowsky de Kornitz wurde für Auszeichnung bei Va-
lenciennes und Beaumont in der Promotion 7. Juli 1794 MTO.-R.
1796 21. Juni am Tage nach dem TreflFen bei ükerad berief £^herzog Carl
Bämmtliche Offiziere des Bataillons auf die Fahnenwache, belobte mit vollster
Anerkennung das entschlossene und muthvolle Benehmen des Oberatlieutenants
Jakob Augustinetz imd gab zugleich die Versicherung, das Verdienst dieses
braven Bataillons und seines tapfern Commandanten S. M. dem Kaiser an-
zurühmen. Sämmtliche Offiziere des Bataillons drangen in ihren Chef, sich
auf ein von ihnen ausgestelltes Tapferkeitszeugniss um den MTO. zu be-
werben, was dieser jedoch entschieden ablehnte.
1800 Lieutenant Anton von Jugenicz de Boldoghegy wurde dir Auszeichnung bei
La Coronata 2. Mai in der Promotion 18. August 1801 MTO.-R.
1805 Hauptmann Ladislaus von Kiirove wurde fttr Auszeichnung bei Colognola
in der Schlacht bei Caldiero 30. October durch das Nachtrags-Capitel 1808
MTO.-R. (Er blieb 22. Mai 1809 bei Aspern vor dem Feinde.)
— 343 -
1809 Corps-Comniattdanl FML. Baron Hillor nennt in seinem Berichte unter den
Ausgezeichneten bei ABpern den Regiments-Commandanten Obersten Franz
von Scharlach.
1848 Im siebenbtirgischen Revolutionskriege hatte sich im October Hauptmann
Friedrich Fackler, Interims-Commandant des zweiten Bataillons, durch seine
energische Haltung und umsichtigen Anstalten um die. Erhaltung des Bataillons
in Klausenburg unter den schwierigsten politisch und militärischen Ver-
hältnissen wesentlich verdient gemacht; — dessgleichen wirkten bei den
andern Bataillons: Oberstlieutenant von Wieser, der Hauptmann Pildner von
Steinburg und der auch als Militärschriftsteller sehr verdiente Hauptmann
Wilhelm Abi sehr zweckmässig in erhebendster und loyalster Weise für die
Erhaltung des guten Q^istes und der beschwornen Treue im Regimente ein.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldztigen in Siebenbürgen:
OEKO.-R. 3. Major Cajetan Licudi, Hauptmann Balthasar Letocha, Ober-
lieutenant Vincenz Sekulich.
MVK. Oberstlieutenant Caspar von Wieser, Ghrenadier-Bataillons-Conmiandant
Major Thomas Robaglia, die Oberlieutenants Frankovich, Frischherz, Mengele,
Lieutenant Klobucsar.
1848/49 Ein glänzendes Zeugniss über die Tapferkeit und Treue des Regimentes
im siebenbürgischen Revolutionskriege gibt der Corps-Commandant FML.
Graf Clam-Gallas in seinem Schreiben de dato Wien 27. November 1849
mit den Worten: „Es ist das Jahr 1848, in welchem das Regiment Erzherzog
Carl Ferdinand felsenstark die Fahne seines Kaisers trug, mitten in den
Stürmen des Treubruches und der Empörung, in welchen es nicht gewankt
hat, bei den Verlockungen einer fanatischen Partei, bei den Bestechungs-
kämpfen feiler Freiheits-Helden, bei den Verflihrungskünsten der abgefallenen
nächsten Landsleute. Diese Geschichts-Epoche des Regimentes sollte in
flammenden Lettern in den Annalen unserer Armee glänzen und hingestellt
werden als Muster des festen Zusammenhaltens, der Harmonie, der Treue
für Kaiser und Vaterland; Es hat die echten Soldaten-Tugenden in einer
makelvollen Zeit makellos bewährt."
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. dem vor dem Feinde gebliebenen Major Stanislaus Edlen von
Strzelecki zuerkannt.
MVK. Oberst Carl Moritz, Major Ladislaus Bartha, die Hauptleute Ivan
Golgutan, Peter Blumberg, Alexander Peielle, der vor dem Feinde geblie-
bene Major Vincenz Sekulic Ritter von Momirow.
Die Allerhöchste Belobung: Major Ladislaus Bartha, die Hauptleute Höger
Paxi de Pakos, Oberbacher, Stöhr und Lieutenant Rumun. '
18G8 Anlässlich der neuen Adjustirung mit den dunkelblauen Waffenröcken statt
der weissen erhielt das Regiment aschgraue Aufschläge statt der dunkelblauen.
Für Leistungen im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Gustav Edler von Hirsch und
Wenzel Brusch, beide dem Generalstabe zugetheilt.
— 344 ~
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1757 Regiments-Commandant Oberst Thomas Graf Kalnoky stürzte aus Erschöpfung
nach der Schlacht bei Prag auf dem Rückzuge in die Stadt todt vom Pferde
6. Mai.
1794 Grenadier-Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Rouvi6re f im TreflFen bei
Toumay.
1800 Regiments-Commandant Oberst Gabriel von Eröss an einer Verwundung bei
Alessandria f 15. Juni.
1809 Major Franz Seyringer f im Treffen bei Ebelsberg 3. Mai.
1866 Die beiden Majore Vincenz Sekulic Ritter von Momirow und Stanislaus
Edler von Strzelecki f in der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N*» 52.
(1804.)
Dermalen vacat. (ERZHERZOG FRANZ CARL, FML.).
Dunkelblaue Waffenröcke, dunkelrothe Egalisirung^ gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Fümfkibghen.
Inhaber:
1 741 errichtet in Siebenbürgen von dem
Inhaber.
GM. später FML. Graf Wolfgang
Bethlbn t 1763.
1763 FZM. Franz Anton Graf Karolyi
MTO.-R. t zu Penzing bei Wien
24. August 1791.
1791 Erzherzog Anton Victor (erhielt
als Hoch- und Deutschmeister 1804
des vierte Infanterie-Regiment).
{Zweite Inhaber-,
1791 FML. Josef Baron Wenkheim f
1803.
1803 FML. Mathias Rukavina von Bo-
NTooBAD MTO.-R. t zu Penzing
bei Wien 3. Mai 1817.)
1804 FML. Erzherzog Franz Carl f
zu Wien 8. März 1878.
{Zweite Inhaber \
1825 FML. Adrian Reinwaldt von Wal-
dego MTO.-R. t zu Prag 25. März
1825.
1825 FZM. Andreas Freiherr von Mar-
TONiTz MTO.-R. t zu Wien 7.
März 1855.
1855 FML. Anton Freiherr von Hertzin-
OER f zu Graz 1868.)
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das neuerrichtete Regiment
1742 bei der Belagerung von Prag, 1743 bei der Blokade von Eger, 1744 im
Feldzuge in Böhmen, 1745 im März besetzte ein Bataillon Pfarrkirchen in
Baiern, das Regiment war in der Schlacht bei Kesselsdorf, kam in die Nie-
derlande; 1746, 11. October in der Schlacht bei Rocoux vertheidigte es die
Zäune bei dem Dorfe Ance äusserst tapfer wider den AngriflF von 2 fran-
zösischen freiw. Regimentern, musste aber endlich der Uebermacht weichen und
zog sich in guter Ordnung hinter der Cavallerie des linken Fitigels zurück,
1747 2. Juli war es in der Schlacht bei Lawfeld.
Im siebenjährigen Kriege war
— 346 —
1757 6. Mai das Regiment in der Schlacht bei Prag; — 22. April ein BatÄill'-u
in der Schlacht bei Breslau beim Angriffe auf Pilsnitz, und 5. December in
jener bei Leuthen. 1759 im Loudon'schen Corps focht das Regiment V2.
August in der Schlacht bei Kunnersdorf, wo die Grenadiere starke Verlu^t^'
erlitten. 1760 war es bei der Expedition nach Berlin, 3. November in der
Schlacht bei Torgau, 1761 in Sachsen, 1762 6. Juli im Treffen bei Adelsbach t
wo Obergt Baron Tillier mit 2 Bataillons 5 feindlich« Bataillone v^n dt*m
sogenannten Sachsberge, einer sehr wichtigen Stellung, durch einen sehr *^i^
lungenen Bajonnet- Angriff in der Front und die Flanke vertrieb. Hiebei ging
der Eifer und Matii der Ungarn soweit, dass sie, von zwei Grenzbataillons
unterstützt, auch die am Fusse des Berges aufgestellten feindlichen Verstärkun-
gen über den Haufen warfen und bis Adclsbach verfolgten; 21. Juli war das
Kegiment im Gefechte bei Leutmannsdorf; und ein Detachement in der Be-
lagerung von Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 war das Regiment beim d' Altonischen Corps in Böhmen und die Grenadiere
vertheidigten 12. Jänner 1779 den Posten Freihermsdorf standhaft wider den
feindlichen General Lossow, und behaupteten denselben.
Im Türkenkriege waren
1788 2. September 2 Divisionen des dritten Bataillons bei dem Angriffe und der
Eroberung des türkischen Lagers bei Gradisca, das dritte Bataillon'^ kam im
Winter als Besatzung nach Ratscha, 1789 war das Begiment bei den Bela-
gerungen von Berbir und Belgrad. Beim Sturme auf die dortige Raitzenstadt
30. September zeichneten sich die Grenadiere in der dritten Uolonne vorzüg-
lich aus, 1790 war das Regiment bei der Erstürmung des türkischen Lagers
bei Callefat und im Treffen bei Florentin.
Im Kriege gegen die frans&ösische Republik war das Regiment in Italien und
hielt sich
1794 bei Vertheidigung der Positionen in Piemont sehr tapfer; 20. September im
Gefechte bei Millesimo und Cossaria, leisteten 4 Compagnien unter Major
Graf Khuen dem heftigen Angriffe eines feindlichen 4000 Mann starken Corps
den entschiedensten Widerstand, bis sie, vom Dunkel der Nacht begünstigt,
den Rückzug ohne Verlust bewerkstelligen konnten; 1795 25. Juni bei Erstür-
mung des Berges Settepani that sich das Leibbataillon durch einen glänzen-
den erfolgreichen Bajonnetangiiff hervor. Im November war das Regiment
bei Vertheidigimg der Posten und dem Rückzuge aus dem Genuesischen und
erlitt starke Verluste, ebenso 1796 im Treffen bei Montenotte ; ein Bataillon
kam in diesem Jahre nach Mantua und machte die dortige Belagerung miL —
Gleichzeitig war ein Bataillon am Rhein bei der Belagerung von Kehl, und eine
Division unter Hauptmann Haas bei der Eroberung der Insel Grosskehlkopf
6. December, wo sie bis an die Brust durch das Wasser watete und dem
Feinde in die linke Flanke fiel.
Im Feldzuge
1799 abermals in Italien, verhielt sich das Regiment beim Uebergange über die
— 347 —
Adda und dem darauf erfolgten Treffen bei Verderb 18. April besonders tapfer
und kam im Juli als Besatzung nach Turin. 16. September that sich eine
Abtheilung im Gefechte bei Airasco hervor. Die Grenadiere zeichneten sich
in der Schlacht bei Novi 15. August sehr aus, und trugen bei der Unter-
nehmung in das Engadein wesentlich zur Behauptung des Dorfes Süs bei;
1800 focht das Regiment 14. Juni in der Haupt- Colonne in der Schlacht bei
Marengo, und 25. December am Mincio.
Im Feldzuge
1805 wieder in ItaKen, war das Regiment in der Schlacht bei Caldiero und bestand
31. October bei Gambion ein glänzendes Gefecht, wo es die angegriffene Bri-
gade Nordmann auf das Tapferste imterstützte.
Im Feldzuge
1809 im IX. Corps des FML. Grafen Ignaz Gyulai eingetheilt, focht das Regiment
wieder in Italien, 11. April im Gefechte bei Venzone wirkte ein Bataillon
durch einen kühnen Angriff in des Feindes Front zu dessen dortiger Ver-
treibung mit ; am selben Tage warf sich Hauptmann Graf Faverges, der sich
zu dieser Unternehmung freiwillig gemeldet hatte, mit dem Oberlieutenant
Cserghö und 30 auserlesenen Leuten bei Görz um Mittemacht in den Isonzo,
welchen er theils durchwatete, theils durchschwamm. Er tiberfiel das am
rechten Ufer stehende feindliche Piket, nahm einen mit 80 Mann besetzten Thurm,
von denen er 24 zu Gefangenen machte, behauptete sich, durch die Nacht be-
günstigt, durch volle drei Stunden gegen die dreimaligen Angriffe der Fran.
zosen im Besitze desselben, deckte durch die kühne Waffenthat die Herstellung
der zerstörten Brücke über den Isonzo, und sicherte den Uebergang der
Brigade des GM. Gavassini über diesen Strom. 15. April war ein Bataillon
im Treffen bei Pordenone in der Avantgarde des FML. Frimont und an dessen
siegreichem bei Torre gegen die feindliche Nachhut gefiihrten Kampfe, ebenso
16. April in der Schlacht bei Fontana Fredda an jenem auf dem linken Flügel
bei'Palse Porzia, Rorai Grande betheiligt. 24. April 2 Bataillone unter Oberst
Gyurkowicz bei dem tapfern, aber erfolglosen Angriffe auf den Brücken-
kopf von Malghera; 5. Mai 10 Compagnien bei der Abwehr der Angriffe
des französischen Generals Durotte vor Troviso. Das Regiment hatte nun
an der Piave eine ausgedehnte Vorposten-Aufetellung, nach der dortigen
Schlacht 8. Mai zog sich ein Bataillon unter Major Ogrinovich nach La
Motta und vereinigte sich zu Görz mit dem Corps des FML. Zach, mit dem
es in die Stellung bei Prewald zog. Ein Bataillon unter Major Toperzer zog
sich über die Gebirge nach Tirol, und ein Bataillon unter Oberstlieutenant
Baron Collenbach ging mit dem Haupttheile der Armee über Saeile zurück
und war 11. Mai im Treffen bei San Daniele, 17. Mai im Gefechte bei Tarvis
und 24. Mai im Gefecht bei Graz, wo es den Angriff atif den vom Feinde
stark besetzten Ruckerlberg, den die Brigade Kalnossy unternommen hatte, thä-
tigst unterstützte.
Im Feldzuge
1813 wirkte das Regiment meist bataillonsweise, so 16. September ein Bataillon
beim Angriffe des GM. Rebrovich auf Weichselburg, ein Bataillon beim Zuge
— 348 ^
des GM. Grafen Nugent ins Küstenland und Istrien und zwar bei der Be-
setzung von Fiume, 26. August in den Gefechten bei Herpolie^ Mittemburg.
Jeltschane und Passiak und beim spätem Ueberfalle auf Triest. Bei der Vor-
rückung auf Görz 6. October wurde Lieutenant Füller mit 40 Mann zur Be-
setzung imd Vertheidigung der Brücke bei Bubia entsendet, er fand den Feind
beschäftigt sie zu zerstören, vertrieb ihn durch einen raschen AngriflF in erster
Ueberraschung, aber verstärkt kehrte der Gegner wieder und heldenmütlü;;
wehrte sich Lieutenant Füller mit seiner kleinen Schaar gegen 1500 Fran-
zosen und drei Geschütze, die ihn vergeblich von der Brücke zu drängen
suchten, so lange, bis er den Befehl zum Rückzuge erhielt. Das erste Ba-
taillon im October bei der Belagerung des Castells von Triest, war später
bei der Ueberschiffung und Landung des GM. Nugent in Bavenna 15. No-
vember, sowie der Wegnahme der Forts von Volano und Goro betheiligt.
24. December wurde Major Wittmann zur Besetzung von Bastia und Vei^
treibung des Feindes aus diesem Orte befehligt, er griff mit 2 Compagnien
und dem Frei-Corps des Hauptmanns Finetti den Gegner rasch an, trieb ihn
aus Bastia und verfolgte ihn, warf denselben, als er sich zu neuem Widerstand
sammeln wollte, noch zweimal mit beträchtlichem Verluste zurück so 30.
December bei Consadolo, 31. December bei Malabergo nach hartnäckig:em
Gefechte.
1814 war das Regiment im detachirten Corps des GM. Ghrafen Nugent eingetheilt,
ein Bataillon 24. Februar beim Ueberfalle auf Casal Maggiore, — das Re-
giment in den Gefechten bei Parma, Reggio und Piacenza.
1815 machte es im Corps des FML. Baron Bianchi den Feldzug gegen Murat in
Neapel in der Reserve mit, und
1821 war es im Feldzuge gegen die neapolitanischen Insurgenten und der Oceu-
pation des Königreiches Neapel.
Im Feldzuge
1848 in Italien, focht das Regiment mit Auszeichnung, im II. Armee-Corps (FML.
Baron d'Aspre) eingetheilt, 8. April im Gefechte bei Sorio, 6. Mai in der
Schlacht bei Santa Lucia, 29. Mai in den Gefechten bei Curtatone und Mon-
tanara, 10. Juni im Treffen bei Vicenza, mit vorzüglichem Ruhme bedeckte
sich das tapfere Regiment 25. Juni unter der ausgezeichneten Führung seines
Interims-Commandanten Major von Mayer in der Schlacht bei Custozza, warf
den Feind in glänzenden Bajonnet- Angriffen von den Höhen von Beretara, nahm
die Höhen von Polizza, vertrieb den Gegner durch einen abermaligen An-
griff aus dem Orte Beretara, und entschied durch einen kühnen letzten An-
griff auf den Höhen von Casa del Sole auf diesem Punkte des Schlachtfeldes
das Schicksal des Tages. 26. Juli im Gefechte bei Volta sammelte sich das-
selbe Regiment neue Lorbeern und Hauptmann von Becsey vertheidigte durch
vierthalb Stunden mehrere Haupt- und Neben-Eingftnge von Volta gegen
die feindliche Uebermacht und verhinderte deren Durchbruch auf den wich-
tigsten Punkten.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont kämpfte des Regiment in der Brigade des tapferen GM. Grafen
— 349 -
Kolowrat in der Helden-Division des Erzherzogs Albrecht mit hervorragen-
der Auszeichnung und war 20. März beim Uebergang über den Gravellone
bei Pavia, 21. März im Gefechte bei Mortara und 23. März in der Schlacht bei
Novara. Nach einen heldenmüthigen äusserst hartnäckigen fünfstündigen wech-
selnden Kampfe um die Häusergruppe Bicoca musste das Regiment^ nachdem es
seine letzte Patrone verschossen wegen gänzlichem Mangel an Munition abgelöst
werden. An dessen Tapferkeit waren alle Umgehungsversuche des Feindes und
des Königs Carlo Alberto an der Spitze des Regimentes Savoyen gescheitert.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien focht das Regiment in der Division FML.
Graf Crenneville des IX. Armee- Corps mit altbewährter Tapferkeit 24. Juni
in der Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge
1S66 gegen Preussen war es im HI. Armee-Corps der Nord- Armee und litt 3. Juli
in der Schlacht bei Königgrätz bedeutende Verluste. Das vierte Bataillon ge-
hörte zur Besatzung von Venedig.
Im October
1809 machte das Regiment die Bekämpfung des Aufstandes in Süddalmatien mit
war bei der ersten Expedition in die Krivoscie zur Verproviantirung von Dra-
galj und Czeikvice 19. October betheiligt. Ein Bataillon 20. October im
Gefechte bei Ledeniöe.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment mit gewohnter Tapferkeit in folgenden Gefechten •"
15. August bei Kakany und Popovies, 16. August bei Kolotics, 17. Au-
gust bei Wisoka, 19. August bei der Einnahme von Serajewo mit einem
Gesammtverluste im ganzen Feldzuge an Todten Verwundeten und Ver-
missten von 184 Mann.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
17G2 Regiments-Commandant Oberst Baron Max Tillier wurde für Auszeichnung
bei Adelsbach in der Promotion 21. November 1763 MTO.-R.
1779 Grenadier-Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Graf Sztaray wurde für
die standhafte Vertheidigung des Postens Freihermsdorf 12. Jänner zum
Obersten im ersten Szekler Grenz-Infanterie-Regimente befördert.
1789 Im Türkenkriege hatten sich Oberstlieutenant Baron Leuwen bei der Be-
lagerung von Berbir, wo er die Approchen in der Nacht 24./25. Juli eröffnete,
sowie beim Sturme bei Belgrad 30. September der Grenadier- Bataillons-Com-
mandant Oberstlieutenant Franz Nicoletti ausgezeichnet.
1794 Major Johann Graf Khuen, welcher sich bereits im Gefechte bei Milesimo
und Cosseria hervorgethan hatte, wurde für Auszeichnung bei Erstürmung
des Berges Settepani 1795 zum Oberstlieutenant befördert.
1796 In der Belagerung von Mantua hatten sich Major Carl Baron Görschen und
Lieutenant Eckart ausgezeichnet; — bei der Belagerung von Kehl Haupt-
— 350 —
mann Haas und Oberlieutenant Benko sich durch Tapferkeit und ümsiclit
6. und 11. December gleichfalls hervörgethan.
1799 Im Feldzuge in Italien wurden im Berichte Oberstlieutenant Grenadier-
Bataillons- Commandant Carl Barön Oörschen für Auszeichnung bei Not!
15. August und M^yor Marquis Rosales bei Arirasco 15. September angerühmt.
1809 Hauptmann Heinrich Graf Faverges wurde flir seine kühne folgenreich«
Waffenthat 11. April am Isonzo bei Ghörz durch Capitelbeschluss 1810 MT< ).-R.
1813 Lieutenant Maximilian von Füller für die tapfere Verdieidigung der Brückt-
bei Kubia 6. October wurde mittelst Allerhöchstem Handbillet ddto. Langre^
L Februar 1814 MTÜ.^R. (bt dermalen der älteste Ordens-Eitter.)
1813 Major Josef Freiherr Wittmann wurde flir seine erfolgreichen Gefechte bei
Bastia 24 December, bei Consadolo 30. December und hei Malabergo 31. Decem-
ber mittelst Allerhöchstem Handbillet ddto. Langres 1. Februar 1814 MT(.).-K
1848 In der Schlacht bei Santa Lucia 6« Mai riss eine Kanonenkugel dem Ke-
giments-Conamandanten Obersten Andreas von Fottornyai den Vorderarm
weg, ruhig ritt er zu dem in der Nähe befindlichen Corps-Commandantcn
FML. Baron d'Aspre, und meldete ihm seine Verwundung mit den Wor-
ten: „Ich melde Euer Excellenz gehorsamst, dass ich den rechten Ann
verloren habe und mich aus dem Gefechte zurückziehen muss.** — Einer
der grossartigsten Züge soldatischer Selbstverläugnung. Oberst Pottomyai
hatte sich schon früher im Gefechte bei Sorio 8. April hervörgethan, wo
sich auch Oberst Baron Kavanagh und die beiden Hauptleute Weigl und von
Becsey ausgezeichnet hatten, sowie im Gefechte bei Montanara 29. Mai
die Hauptleute Cavallar und Pulszky,
1 848 im Berichte über die Schlacht bei Custozza 25. . Juni wurden die hervorragen-
den Leistungen des Interims-Regiments- Commandanten Major von Mayer, der
Bataillons-Commandanten Ostoich und Hauptmann Bracht (der in dieser Schlacht
von einer Kartätschenkugel getödtet wurde), femer der Hauptleute von Becsi^v
und Weigl angerühmt; sowie im Gefechte bei Volta 26. Juni Major Mayer,
die Hauptleute Host, von Mauerer und von Becsey sich hervorthaten.
Ein bezeichnender Zug für den trefflichen Geist der Mannschaft ist iolgen-
der. Als PM. Graf Radetzky während der Schlacht bei Custozza einen seiner
Adjutanten zu dem Regimente n[iit dem Befehle geschickt hatte, eine Höhe noch
einmal zu stürmen, dieser dasselbe aber bereits zu erschöpft fand, so dass er
laut zu dessen Commandanten sagte: „Es ist nicht möglich, lassen Sie Ihre
Leute ruhen, man wird eine andere Truppe vorbringen müssen", sprang ein
gemeiner Soldat des Regimentes trotz der Erschöpfung wie neu beleht auf
mit den Worten : Wir lassen den Herrn Feldmarschall grüssen, es wird schon
möglich sein, wir werden nicht nur stürmen, wir werden auch nehmen!** und
in einer Viertelstunde war die Höhe erstürmt.
1848 Major Franz Mayer von Löwenschwerdt wurde fiir die vorzügliche Füh-
rung des Regimentes und persönliche Tapferkeit bei Custozza und Volta MTO.-R-
1849 In der Schlacht bei Novara 23. März hatte eich Regiments-Commandant
Oberst von Weiler das Lob des FM. Grafen Radetzky im Sohladbt-Berichte
-- 351 ~
verdient. — Das Regiment hatte bei Novara einen Gesammtverlust von
9 Offizieren und 296 Mann, darunter ein Stabs-Offizier und 42 Mann todt.
1 848 Hauptmann Stephan von Beczey wurde für Auszeichnung bei Volta 26. Juli 1848
inzwischen zum Major im 59. Infanterie-Regimente befördert, 1849 MTO.-R
1849 und 1849 flir Auszeichnung in den Feldzügen in Italien:
ÖLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Anton Weiler von Weislerche, die
Hauptleute Johann Host, Ferdinand Cavallar.
OBKO.-^R. 3. Major Leopold Weigl, die Hauptleute Johann Host, Carl Dostal,
Nikolaus Klyucharich und Franz Rumpier
MVK. Major Leopold Ritter von Lebzeltem, die Hauptleutc von Becsey,
Maurer von Kronegg, Jellenchich, Höger von Högersthal, Horrak, die Oberlieu-
tenants Edler von Salerno, August Baron Stwrtnik, ELarpellus.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien: Major David Urs de Margiua
wurde für hervorragendo Leistungen bei Solferino MTO.-R.
OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Friedrich Grobois, Major David Urs de Margina,
Oberlieutenant Franz Siess.
MVK. Major Anton Edler von Ballarini, die Hauptleute Landenbacher, Bittner,
von Kubinyi, Biringer, Balduin, Belrenyi, die Oberlieutenants Sostaric, Sova,
Schmotzer, Julius und Franz Hassinger, Carl Baron Coudenhove, Mauker,
die Lieutenants von Magyar und Sessler.
Die Mannschaft erhielt eine goldene, 2 grosse und 17 kleine Tapferkeits-Mcdail.
18G6 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Hauptmann Zanko, Lieutenant Spaleny. — Die Allerhöchste Belo-
bung Major Camillo Busetti, die Hauptleute Zwiedinek v. Südenhorst, von
Mareniö, Moravitz, Schrott, Schmotzer, die Oberlieutenant» Burtcky, Edler
y. Hassinger, Lieutenant Jellerschitz.
1869 Für Auszeichnung bei der Kriegs-Expedition in Süddalmatien:
MVK. Major Heinrich Freiherr von Pittel, — Die Allerhöchste Belobung
Hauptmann Sowa, die Oberlieutenants Edler von Steinberg, Hofstättner, die
Lieutenants von Kölgyessy, Lukesch, Szermonet und Roschitz.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 3: Major Ignaz Schrott, die Hauptleute Adalbert Koch, Johann
von Steinberg.
MVK. Die Hauptleute Wilhelm Renner Edler von Ritterstem, Rudolf Deutsch,
Oberlieutenant Paul Lovretic, die Lieutenants Ludwig Visy (in der Re-
serve), Svetosar Boroevic, Michael Appel, Oscar Ritter von Vest (in der
Reserve), Alois Knopp von Kirchwald. — Die Allerhöchste Belobung : Oberst
Carl Polz Edler von Ruttersheim.
Seit 1868 hat es statt der früheren weissen die gegenwärtige Adjustirung.
Vor dem Feinde gebliebene Conimandanten und Stabs-Offiziere.
1848 Oberst Jakob Julius Freiherr von Kavanagh-Ballyane f im Treffen bei Vicenza
10. Juli.
1849 Major WHhelm Ostoich f in der Schlacht bei Novara 23. März.
1878 Major Ludwig Eimannsberger an seiner bei Serajewo 19. August erlittenen
Verwundung f 4. September.
Kroatisch-Ungarisches
INFANTpmiE-REGIMENT N^ 53.
(1835.)
Q. d. CAV. ERZHERZOG LEOPOLD.
Dunkelblaue Waffenröcke, dunkelrothe Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Aoram.
Inhaber:
1741 errichtet in Slavonien als Pan-
duren- Corps von seinem gleich-
zeitigen Inhaber
1741 Major später Oberst Franz Frei-
herr von der Trenk, 1748 seiner
Charge entsetzt f in Festungshaft
auf dem Spielberg bei Brunn 4.
October 1749.
1745 TRKNK'sches Panduren-Regiment,
1748 slavonisches Bataillon ge-
nannt, 1756 als Linien-Infanterie-
Regiment organisirt.
1756 FML. Josef Cari Freiherr von
SiMBscHEN f 7. August 1763.
1763 FZM. Levin Philipp Freiherr von
Beck MTOGK. f23. Jänner 1768.
1768 FZM. Johann Leopold Graf
Palppy von Erdöd f zu Press-
burg 23. Februar 1791.
1791
1814
1819
1825
1835
1835
1852
FML. Johann Jellachich de
Buzm f zu Agram 29. April
1813.
FZM Johann Freiherr von Hillkr
MTO.-C. f zu Lemberg 5. Juni
1819.
bis 1825 unbesetzt.
FML. Demeter Freiherr Rados.se-
viCH von Rados f zu Wien 4.
Juni 1835.
Sc. k. k. Höh. Q. d. Cav.
Erzherzog Leopold, General
Qenie-Inspector.
(Zweite Inhaber \
FZM. Anton von Wöber f «"
Wien 28. November 1862.
FML. Franz Freiherr v. Cordon t
15. Jänner 1869 zu Wien.)
s-Ereignisse.
Feldzttge und wichtigere
1741 Das bekannte Panduren-Corps zeichnete sich schon im Beginne des öster-
reichischen Erbfolgekrieges durch seine Tapferkeit aus und war 1741 bei der
Armee des FM. Grafen Neipperg in Schlesien ; bei dem Angriffe auf Zobten
litt es viel durch die preussischen Grenadiere, beunruhigte aber die Preussen
auf dem Marsche von Schweidnitz nach Neisse und erbeutete 34 Wägen and
— 353 —
300 Pferde. Im Herbste hielten 300 Panduren den Brückenkopf der grossen
Donau bei Wien besetzt; im December kamen die Panduren zum Eheven-
htiller'schen-Corps; 1742 waren diese bei der Winter-Expedition in Ober-
Oesterreich und Baiern^ eroberten Klausen^ Windisch-Garsten, Spital am Pym,
machten über 600 Kriegsgefangene, eroberten 5 Kanonen und 48 Doppel-
haken, stürmten 23. Jänner die Vorstädte von Linz, eroberten 30. März Reichen-
hall mit grossen Salzvorräthen, und erbeuteten bei Langengries 572 Pferde. —
Im Juli hatten die Panduren die Schlösser Gassmann, Bern und Diesenstein
genommen, im September die Stadt Cham erstürmt und die 772 Mann starke
Besatzung kriegsgefangen, dabei 5 Fahnen erbeutet, 7. September Deggendorf
eingenommen. 1743 diente das Corps am Rhein, zerstörte im August die
französischen Schanzen bei Fort Mortier, und erobeiiie 3. September auf
der Insel Rheinmark 2 Redouten mit Sturm;
1 744 beim Rheinübergange waren die Panduren unter den Klängen der Feldmusik
die ersten jenseits des Stromes, jagten drei baierische Cavallerie-Regi-
menter in die Flucht und plünderten ihr Lager; 4. Juli war das Corps
beim Angriffe auf Lauterburg, später bei der Eroberung von Elsass-Zabern,
bei Pfalzburg; beim Rückzuge über den Rhein, in der Arriere-Garde, eroberte
es 8. September Neuburg an der Donau, später in Böhmen eroberte es
9. October Tein, zwang die feindlichen Besatzungen von Budweis und Frauen-
berg zur Capitulation, 20. und 23. October, und war beim Angriff auf
Kolin 14. November.
1745 war es in Schlesien 11. Februar im Gefechte bei Radaun 14. Februar im
Trefi'en bei Habeischwert, 29. März im Gefechte bei Loslau, eroberte 20.
April Ratibor und war bei der Einnahme von Troppau; 26. Mai nahm
es die Stadt Cosel mit Sturm, der Angriff geschah mit blanker Waffe;
19. Juni wirkte es bei dem Versuche des General Festetics auf Neu-
stadtel, machte einen Angriff auf Ziegenhals, musste aber mit grossem
Verluste weichen; im September belagerte es Neustadt imd während der
Schlacht bei Trautenau 30. September plünderte es die feindlichen Bagage-
wägen.
1746 war es 11. October in der Schlacht bei Rocoux, 1747 war ein Bataillon
2. Juli in der Schlacht bei Lawfeld, das andere kam nach Italien, trieb
24. Jänner die genuesischen Bauern aus dem Defil6 der Bochetta, eroberte
im April Sestri di Ponente und rückte bis an den Palast Spinola. In
Voltri überfallen, verlor es 80 Mann. Nach dem Aachner Frieden auf ein
Bataillon geschmolzen, kam es 1748 als Besatzung in die Reichs-Festung
Philippsburg, 1763 nach Mähren, und seit 1756 zum Linien-Infanterie-
Regiment umgewandelt, war dieses im siebenjährigen Kriege
1757 nach Schlesien beordert, wo es als Beobachtungs-Cordon die Grenze sehr
zweckmässig deckte.
1758 15, Jänner bestand es ein günstiges Gefecht bei Grätz, 19. Februar war
es im Gefechte bei Troppau und zog sich mit den übrigen Truppen
nach Olmütz, wo es bei der kurz nachher erfolgten Belagerung verblieb,
Thflrheim, Gcdenkblfttter. 28
- 354 -
sich in meLreren Ausfallsgefechten sehr hervorthat und überhaupt thätigen
Antheil an der ruhmvollen Vertheidigung dieser Festung nahm; nach Auf-
hebung dieser Belagerung kam es zu jener von Neisse, 1759 27. Juli war
es im Gefechte bei Gottesberg; 1760 23. Juni in der Schlacht bei Landshut
hatte es die Schanzen der Weissbacher Höhen erstürmt, war sodann bei
der Belagerung von Glatz^ wo sich beim Sturme 26. Juli die Grenadiere
durch Eroberung imd Behauptung einer Flesche besonders hervorthaten, und
ein Bataillon mit dem zurückweichenden Feinde zugleich durch das Haupt-
thor der Festung eindrang; 15. August focht das Regiment in der Schlacht,
bei LiegnitZy 1761 war es bei der Armee in Sachsen, 1762 14. August im
Gefechte am Fischerberge.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 — 79 war es bei der Haupt-Armee in Böhmen, und stand längere Zeit, Juni,
Juli 1778, bei Gabel.
Im Türkenkriege waren
1788 20. bis 24. April die beiden ersten Bataillone bei der Belagerung und Ein.
nähme von Sabacz, 21. August versah das Leib-Bataillon die Besatzung der
Veteranischen Höhle im Angesichte einer bedeutenden feindlichen Macht
mit Proviant und Munition. 18. October wurde das Regiment mit 2 andern
Infanterie-Bataillons und zwei Divisionen Husaren zur Delogirung des
Feindes aus seiner Stellung bei Ujpalanka beordert. Der Angriff gelang
vollkommen, 2000 Janitscharen flohen in wilder Unordnung; — die türkische
Reiterei, der durch die Husaren der Rückzug abgeschnitten war, warf sich
in eine Redoute und vertheidigte sich mit grösster Tapferkeit 12 Stunden,
bis sie überwältigt wurde. Major von Liptay hatte sich mit dem Oberst-
Bataillon durch umsichtige Angriffs-Dispositionen und persönliche Bravour
hervorgethan, und besetzte mit dem Bataillon sogleich Ujpalanka. In der
Nacht vom 5. zum 6. November unternahm er eine Fouragirung bei Gradistje
auf türkischem Gebiete und kehrte mit namhafter Beute an Rindern, Schafen
Getreide und Salz zurück. 1789 war das Leibbataillon bei der Belagerung
von Belgrad, hielt den Brückenkopf auf dem rechten Donauufer besetzt,
und hinderte bis zur erfolgten Uebergabe auf dieser Seite jeden feindlichen
Ausfall. Die Grenadiere thaten sich 30. September beim Sturme auf die
dortige Raitzenstadt hervor. Das Oberst-Bataillon hatte im September bei
Ujpalanka einige glückliche Gefechte, und überfiel die türkischen Besatzun-
gen in Passarowitz und Semendria. 1790 lieferte Oberstlieutenant Liptaj den
Türken 6. Jänner ein glänzendes Gefecht bei Negodin. Das dritte Bataillon
war bei der Belagerung von Czettin, marschirte nach der Einnahme nach
Warasdin, von dort im Herbste 1791 nach Böhmen und Ende April 1792
in die Nied(Brlande, wo es im französischen Revolutionskriege
1792 Ende October zur Beobachtung von Thionville und Longwy detachirt wurde,
1793 9. Juni vertheidigte es Arlon, 16. October im Treffen bei Wattignies
waren 2 Compagnien desselben anwesend; 23. October beim Angriffe der
Franzosen auf die österreichische Stellung bei Maubeuge wiesen 4 Com-
— 355 -
pagnien alle überlegenen Angriffe des Feindes auf den Wald von Danzis
standhaft zurück; — die Grenadier-Division bei der Haupt-Armee des
Prinzen Coburg war bereits 1792 6. November in der Schlacht bei Jemappes,
1793 18. März in jener bei Neerwinden. 1794 war das dritte Bataillon auf
Vorpostendienst bei Maubeuge^ wo es 11. Mai bei Bois d'Alnes ein Ge-
fecht bestand, 21. und 24. Mai kämpfte es tapfer bei Erquelinnes, die
Grenadiere erstürmten die dortigen Höhen, 24. Mai griff das Bataillon in
den Bois du Suliermont den Feind mit solcher Kühnheit an, dass er das
ganze Lager mit 6 Kanonen im Stiche liess, 3. Juni war es beim Entsätze
von Charleroi, 13. Juni bei dem misslungenen Entsatz- Versuche von Ypem,
24. Juni im Gefechte bei Deynze, 2. October im Bückzugs-Gefechte bei
Aldenhoven.
1795 im November war das Bataillon bei der Einschliessung von Mannheim, bei
Eroberung der Neckarschanze bildeten Zimmerleute und Freiwillige des
Bataillons die Avantgarde ; 13. December that sich das Bataillon beim An-
griffe auf Trippstadt und Schopp besonders hervor, wurde im Juni 1796
auf den italienischen Kriegs-Schauplatz beordert, wohin auch das Leib-
und vierte Bataillon aus den Friedensgamisonen in Ungarn und Croatien
abgerückt waren, in Trient vereinten sich Ende Juli alle diese Regiments-
Abtheilungen. Im Gefechte bei Salo erstürmte das Leib-Bataillon das dor-
tige Gastell, das dritte Bataillon hatte den Ort Maderno genommen, 2 Com-
pagnien dieses Bataillons erstürmten beim Angriffe auf Gavardo die
Brücken über die Chiese und warfen den Feind über den Fluss. 31. Juli
focht das Leib-Bataillon beim Angriffe auf Lonato, das dritte Bataillon in der
Brigade Ocskay 3. August bei Desenzano, von bedeutenden französischen
Streitkräften unter dem Ober-General Bonaparte eingeschlossen, wurde mit
dem grössten Th^ile der Brigade kriegsgefangen. Das wieder neu formirte
dritte und das vierte Bataillon fochten in der dreitägigen Schlacht bei Arcole
15. bis 17. November mit grossem Verluste. 1797 14, und 15. Jänner
wirkten das Leib- und dritte Bataillon in der Brigade Liptay bei dem
Angriffe auf die feindliche Stellung bei Rivoli mit; 27. Jänner wurden die
vereinigten 3 Bataillons in ihrer Aufstellung bei San Valentine auf dem
Montebaldo von dem französischen General Vial angegriffen und nach tapfer-
ster Gegenwehr zum Weichen gezwungen. 31. Jänner war das dritte Bataillon
im Gefechte bei Mori. In der ersten Hälfte März war das Oberst-Bataillon
aus Ungarn zum Regimente eingerückt. — 20. März wurden die drei ersten
Feld-Bataillone des Kegimentes auf dem Geierberge bei Salurn von einer
bedeutenden feindlichen Uebermacht angegriffen, und mit grossem Verluste
zum Rückzuge nach Neumarkt gezwungen. Das vierte Bataillon unter
General London bei Meran griff den Feind 3. April bei Botzen an, wo
Capitänlieutenant Budakovich, . der mit 4 Compagnien die Avantgarde bildete
dem Feinde nebst mehreren Gefangenen 4 Kanonen wegnahm. —
1798 im Jänner war das Regiment bei der Besitznahme der durch den Frieden
von Campo Formio erlangten venetianischen Gebietstheile und kam als Be-
satzung nach Verona.
23*
- 356 -^
Im Feldzuge
1799 in Italien vertheidigten das Leib- und Oberst-Bataillon 26. März im ersten
Treffen bei Verona sehr tapfer im siebensttindigen erbitterten Kampfe die
Stellung bei Pastrengo, aber mit grossem Verluste; 30. März im zweiten
Treffen bei Verona war das Oberst- Bataillon sehr thätig und 5. April im
Treffen bei Magnano das dritte Bataillon. Anfangs Mai kam das Regiment
zur Belagerung von Peschiera, sodann zur Cemirung von Mantua; Anfangs
Außjust waren das Leib- und dritte Bataillon bei der Expedition des FML.
Fröhlich in das Toskanische und die Romagna; Ende November kam das
dritte Bataillon zum Corps des Qeneral Klenau, und bestand 16. December auf
dem Berge Portello bei Foniglia ein heftiges Gefecht. — die Grenadiere thatcn
sich 21. November im Treffen bei Cassano hervor.
Im Feldzuge
1800 waren das Leib- und Oberst-Bataillon bei der Einschliessung von Genua.
Am 11. Mai bei dem feindlichen Angriffe des General Soult hatte das Erstere
den Monte Fascio und den Monte Parisone besetzt. Oberst Szenassy hatte
Anfangs mit diesem die Höhen von Fontaneggio im mörderischen Feuer er-
stürmt und den Feind zurückgeworfen, aber ohne Unterstützung musste er
endlich der feindlichen Ueberzahl erliegen und gerieth mit 7 Offizieren und
143 Mann in Gefangenschaft, den übrigen Theilen gelang es sich durch-
zuschlagen. General Baron Gottesheim wurde durch eine Division in ihre
Mitte genommen und mit vieler Entschlossenheit aus der drohenden Gefahr
der Gefangenschaft gerettet. Das Oberst- und dritte Bataillon fochten 14. Juni
in der Colonne des FML. Grafen Hadik in der Schlacht bei Marengo, und
erlitten starke Verluste. 26. December auf dem Rückzuge der Armee bestand
das Regiment ein heftiges Gefecht bei Salionze. Oberstlieutenant Kussevich
mit 4 Compagnien erhielt den Befehl, eine vorwärts dieses Ortes liegende
Redoute mindestens 24 Stunden aufs Aeusserste zu vertheidigen, wurde aber
sogleich nach dem Abmärsche des Regimentes von der französischen Truppen-
division Delmas ganz eingeschlossen, aber erst nach 36stündiger tapferer
Vertheidigung, nachdem er 6 feindliche Sttinne abgeschlagen, Munition und
Proviant ausgegangen waren, schloss Oberstlieutenant Kussevich eine ehren-
volle Capitulation ab, die Offiziere behielten das Seitengewehr, die Mannschaft
ihr Gepäck. Oberstlieutenant Johann von Kussevich, 9 Offiziere, 436 Mann
kamen in Kriegsgefangenschaft. Das Regiment bestand auf dem weiteren
Rückzuge fast tägliche Gefechte, so 1801 2. und 3. Jänner bei Ala, 4. Jänner
bei Seravalle, bei San Marco, Calliano u. s. w.
Im Feldzuge
1805 focht das Regiment in der Division des FML. Baron Simbschen, abermals
in Italien, 30. und 31. October in der Schlacht bei Caldiero, wo es einen
Gesammtsverlust von 262 Mann, darunter 3 verwundete Offiziere erlitt.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im VIII. Armee-Corps der in Italien operirenden Armee
des Erzherzog Johann eingetheilt. Um die Aufmerksamkeit des Feindes von
— 357 ~
dem Punkte abzuziehen, wo die Haupt-Armee die Absicht hatte vorzurücken,
vrurde Oberstlieutenant Volkmann mit dem eignen dritten Bataillon, 2 andere
Bataillons und 2 Husaren-Escadronen über Pontafel in das Fella-Thal entsendet.
Bei dem Dorfe Pontis vorwärts Venzone stiess Oberstlieutenant Volkmann
4. April auf den feindlichen General Broussier. Ungeachtet der sehr vortheil-
haften Stellung und Ueberlegenheit des Feindes schritt er sogleich zum An-
griffe, nahm mit Sturm das Dorf Pontis, sowie den Ort Venzone, verfolgte
den Gegner bis an den Rivo Bianco, welche Position von den Franzosen mit
6 Bataillons, 4 Kanonen und 2 Haubitzen vertheidigt wurde; nach einem
neunstündigem Kampfe wurden diese mit grossem Verluste auch hier zum
Bückzuge genöthigt und ohne Rast bis San Daniele und über den Tagliamcnto
verfolgt, dadurch war die Vorrückung der österreichischen Haupt- Armee, ohne
einen Schuss zu thun, bis Pordenone erreicht, wo sie erst Widerstand fand,
15. April. Das erste und zweite Bataillon unterstützten in diesem Treffen den
Kampf der Avantgarde, Oberstlieutenant Volkmann bemächtigte sich stür-
mend der nächstgelegenen Berge, verjagte den Feind von dort und vernichtete
einen Theil der italienischen Garde. In der Schlacht, bei Fontana Fredda
16. April focht das nun wieder vereinte Regiment unter Oberstlieutenant
Volkmann, nahm das Dorf Villadol und drang mit den weichenden Franzo-
sen zugleich in Fontana Fredda ein, den Ort gegen mehrmalige feindliche
Angriffe tapfer behauptend, doch hatte es den bedeutenden Gesammtverlust
von 14 Offizieren und 570 Mann, darunter 60 Mann todt. 27. April hatte das
erste und zweite Bataillon bei Villanuova, St. Bonifacio und Monteforte
heftige Gefechte, 29. April das Regiment bei Soave, 30. April bei Monte
Fascarinetto, 4. Mai vertheidigte es mit Tapferkeit und Erfolg die Brücke
bei Bassano und deckte den Uebergang der Armee über die Brenta bei
Fontaniva. 5. Mai marschirte dasselbe nach Tirol, wo es abtheilungsweise
zur Vertheidigung der dortigen Pässe und Thäler verwendet wurde ; 27. Mai
hatte die erste Division unter Hauptmann Baron Vauquetz bei Mauten den
Angriff zweier feindlichen Bataillons zu bestehen. Auf dem spätem Rückzuge des
Chasteller'schen Corps durch Kärnthen bestand das Regiment 6, Juni in
seiner Stellung auf dem Calvarienberge bei Klagenfurt ein langes heftiges
Gefecht mit demFeinde, das durch die Entschlossenheit des Hauptmanns Haas
glücklich entschieden wurde, der mit 3 beihabenden Kanonen eine feindliche
Reiter-Abtheilung, die sich den Geschützen näherte, beschiessen Hess, sie
rasch mit dem Bajonnete angriff, in Unordnung brachte, und von den übrigen
Regiments-Abtheilungen unterstützt zum Rückzuge in die Stadt zwang, wo
sie verfolgt, auch ihre übrigen Truppen in die Flucht mitriss, und 2 Bataillone
die Vorstädte besetzten. Um Mitternacht trat das Regiment unter steter Be-
obachtung des Gegners seinen Weitermarsch an, und vereinigte sich bei
Papa in Ungarn wieder mit der Armee des Erzherzogs Johann 17. Juni. —
Die eigene Reserve-Division unter Hauptmann Grimmer hatte 14. Juni an
der Schlacht bei Raab Theil genommen, kam als Besatzung dahin, und ge-
rieth 24. Juni in Folge der dortigen Capitulation in Kriegsgefangenschaft.
-~ 358 —
Die erste Division war in Tirol zurückgeblieben, hatte mehrere feindliche
Versuche auf Sachsenburg vereitelt und rückte Ende August in Warasdin
beim Regimente ein.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment bei der Armee des FZM. Baron Hiller in Innerösterreich,
27. August war es bei Villach zur Unterstützung des diesen Ort vertheidi-
geuden Regimentes Duka Nr. 39 aufgestellt, 18. September das zweite Ba-
taillon im Gefechte bei St. Hermagor, das erste Bataillon hielt währenddem
durch Demonstrationen längs der Drau den Feind beschäftigt, und verhinderte
jede Entsendung einer Unterstützung desselben nach St Hermagor; 7. Octo-
her vertheidigten 6 Züge den Bartolograben gegen alle feindlichen Angriffe.
26. October vertheidigten die dritte, vierte, siebente imd achte Compagnie
Bassano gegen den französischen General Palombini, und behaupteten sich;
29. October unternahmen die achte und neunte Compagnie unter Hauptmann
Vauquetz einen Angriff auf den Ort Cassoni, mussten sich aber vor der dort
aufgestellten feindlichen Uebermacht zurückziehen; 30. und 31. October be-
stand das Regiment heftige Gefechte bei Bassano ; 15. November bei Caldiero
von einer bedeutenden feindlichen Uebermacht angegriffen, zog sich dasselbe
auf das linke Ufer des Alpon, die erste Division, welche die Verschanzon-
gen besetzt hielt und nicht mehr folgen konnte, gerieth in Gefangenschaft;
19. November wirkten 4 Compagnien des zweiten BataiUons bei dem An-
griffe auf San Martine mit und fochten bei St. Michele, 20. November kam
das Regiment in Cantonnirung nach Bonifacio.
Im Feldzuge
1814 wurde dasselbe 5. Februar im Avantgardegefechte bei Villafranca zur Unter-
stützung beordert, kam aber nicht mehr zum Kampfe. — Die Grenadiere
fochten in der Schlacht am Mincio 8. Februar ; bei Borghetto und Monzambano
10. Februar schlug das Regiment einige feindliche Angriffe ab.
Im Feldzug
1815 war dasselbe im Corps des FMM. Baron Bianchi eingetheilt, im Feldzage
gegen König Murat von Neapel, 2. Mai, waren 4 Compagnien als Vortruppen
in einem lebhaften Gefechte bei Osteria di Monte Milone, 3. Mai das Re-
giment in der Schlacht bei Tolentino. Die siebente Compagnie unter Haupt-
mann Szekelj hatte den Feind durch einen entschlossenen Bajonnet-Angriff
von den bereits erstiegenen Höhen des Monte Elmo hinabgeworfen; — das
zweite Bataillon unter Major Nagy hatte die Anhöhen von Macerata erstie«
gen. Das Regiment kam sodann zur Einschliessung der Festung Pescara,
im Juli aber nach Südfrankreich, wo es bis 25. October verblieb. ^
1821 machte dasselbe den Feldzug gegen die neapolitanischen Insurgenten mit,
kam aber in kein Gefecht, wurde im Juni nach Sicilien einbarkirt, wo es
Melazzo, Messina und Syrakus besetzte, 1823 im Februar nach Palermo und
von dort 31. Juli 182ö auf 26 Fahrzeugen nach Dalmatien überschifft wurde.
Im Mai
- 359 —
1848 wurde das Regiment aus der Friedensstation Temesvar naeli Ofen-Pest be-
ordert, da es aber den Eid auf die ungarische Constitution verweigerte, kam
es in die Festung Komorn, und als es trotz Versprechungen und Drohungen
in seiner Gesinnung verharrte, erhielt es vom ungarischen Kriegs-Ministerium
den Befehl, nach Wien zu marschiren, wohin es mittelst Dampfboot befördert
und daselbst eingerückt zur Armee nach Italien beordert wurde, wo bei dessen
Einrücken bereits der Waffenstillstand abgeschlossen war.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont gehörte das Regiment zur Division des FML. Grafen Lich-
nowsky des III. Annee-Corps, welche am 23. März Nachmittag auf dem
Schlachtfelde bei Novara anlangte und sogleich in die Schlachtlinie vorrückte.
Das erste Bataillon focht unter persönlicher Führung seines tapfem Obersten
Grafen Degenfeld auf dem äussersten rechten Flügel der Brigade Maurer
zugetheilt, gleichzeitig am linken Flügel das dritte Bataillon unter dem ent-
schlossenen Major Brehm mit vorzüglicher Tapferkeit.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Regiment im VII. Armee-Corps
FML. Baron Zobel eingetheilt: 21. Mai vereitelten 2 Compagnien den zwei-
maligen Versuch eines feindlichen Ueberganges über die Sesia; 22. und 23.
Mai wurde auf der Strasse gegen Vercelli der weit überlegene Feind nach
wiederholten Angriffen von 3 Bataillons zurückgeschlagen; 28. Mai waren
2 Compagnien imter Hauptmann Roch bei der Recognoscirung des Brücken-
kopfes von Vercelli; 30. und 31. Mai war das Regiment in den Gefechten
bei Palestro und 4 Compagnien unter Hauptmann Peter Csikos nahmen
zwei Bataillone eines andern Regimentes auf und deckten deren Rückzug;
4. Juni focht das Regiment in der Schlacht bei Magenta, und 24. Juni in
jener bei Solferino.
Im Feldzuge
1866 abermals in Italien, war das Regiment in der Brigade GM. Möring des V.
Armee-Corps eingetheilt und focht 24. Juni in der Siegesschlacht bei Cu-
stozza, in welcher die Brigade Möring an der Erstürmung des Dorfes Cu-
stozza am Abende dieses Tages ruhmvollen Antheil hatte. Das vierte Ba-
taillon gehörte zur Besatzung von Mantua.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment 5. und 7. August bei Waszar Wakuf und Jaicze, bei
Rogolie, 24. August bei Beletschewo und 6. bis 8. September bei Klyucz,
mit einem Gesammtverluste im ganzen Feldzuge von 153 Mann.
Tapferkeits-Aaszeicimimgen und besondere Denkwürdigkeiten.
Das Panduren- Corps des Freiherrn von der Trenck bestand bei seiner Er-
richtung aus 20 Frei-Compagnien, Jede zu 50 Mann. Ihre Uniform und Arma-
tur war nach Art der türkischen Janitscharen folgende : schwarze hohe Czako.
mutzen, rothe Mäntel mit Kapuzen, blaue Oberkleider, rothe Leibel, blaue
Pumphosen und türkische Stiefel. Ihre WaflFen waren Flinten, Säbel, ein
— 360 —
Paar Pistolen, Handjarß oder türkische Messer. Ihre Angriffs- und Kampfvreige
sowie die Feldmusik nach türkischer Art.
1742 Für die Einnahme des Schlosses Diesenstein im Juli wurde Major Baron Trenck
zum Oberstlieutenant befördert.
1 742 Hauptmann Baron Erlach that sich im August durch die tapfere Behauptung seines
Postens bei Weissenstein mit 146 Panduren gegen 300 Baiem hervor.
1742 trat der aus russischen Diensten gekommene Hauptmann Gideon von Leu-
don in dieser Charge in das Corps, zeichnete sich mehrmals aus, und wurde
bei der Eroberung von Elsass-Zabem 1743 ziemlich schwer verwundet.
1744 Oberstlieutenant Baron d'Olne, der das Commando des Corps nach der schweren
Verwundung Trenck's beim Angriffe auf Kolin 13. und 14. November in-
terimistisch übernommen hatte, erbeutete mit dem Corps bei Mocher ein von
Jägemdorf auf Wägen abgeholtes feindliches Magazin 4. Mai 1745.
1745 hatte sich Major Franquini bei Kowalkowitz, Trautenau und Schmiedeberg
sehr hervorgethan und wurde zum Oberstlieutenant, — für einen gelungenen
Uebeifall auf ein französisches Corps im Juni 1746 in der Niederlande zum
Obersten befördert.
1758 15. Jänner zeichnete sich Regiments-Inhaber und Commandant Oberst Baron
Simbschen im Gefechte bei Grätz in Schlesien aus, da er sich so tapfer ge-
gen den feindlichen Angriff vertheidigte, dass der Gegner nach vielem Ver-
luste zum Rückzuge genöthigt wurde.
1758 Während der Belagerung von Olmütz versah der Grenadier-Hauptmann
Johann Bechard die Dienste eines Tranch6e-Majors, hatte in nächster Nähe
des Feindes im heftigsten Feuer die Flatterminen auf dem Glacis angelegt,
die Sappenbauten des Gegners recognoscirt, imd mehrere Ausfälle glücklich
geführt; er wurde später 1760 MTO.-R-
Oberstlieutenant Calveria, welcher bei einem Ausfalle 13. Juni mehrere Bat-
terien mit den von ihm commandirten Arbeitern zerstörte, und Major Max
Baron Tillier, der 4. Juni einen Ausfall commandirte und Gefangene zurück-
brachte, wurden angerühmt.
1760 Oberstlieutenant Amelunken hatte sich bei Landshut und bei der Erstürmung
von Glatz sehr ausgezeichnet, bei letzerer auch die Majore Mihokovics und
Baron Bechard.
1788 Regiments-Caplan Basilius Bossniak aus dem Franziskaner-Orden war 24
April beim Sturme auf Sabacz einer der Ersten, half dem Ingenieur-Major
Prinzen de Ligne bei Ersteigung des Walles, nahm hierauf die Zimmerleute
zusammen, Hess die Pallisadirungen umhauen, um den Nachstürmenden den
Weg in das Innere zu bahnen. Kaiser Josef 11., Augenzeuge dieses Vorfalls»
verlieh dem muthigen Priester eine 20 Dukaten schwere Ehren-Medaille-
welche ihm bei einer Ausrückung im Feldlager zu Semlin 2. Mai vor der
Fronte des Regimentes vom Brigadier umgehängt wurde.
1788 Major Anton von Liptay wurde fllr seine Auszeichnung bei Ujpalanka kurz
nachher zum Oberstlieutenant befördert und MTO.-R.
— 361 —
Beim Sturme auf die Redoute von Ujpalanka thaten sich besonders hervor
die Hauptleute von Friedberg, Vukassovich, Biankovics, Athanasievich und
Marotel, der sogleich zum Major befördert wurde, femer Oberlieutenant Nagy,
die Lieutenants Gunda und Zittar.
1788 Major von Weidenfeld und Lieutenant Szt. Ivany hatten sich im August bei
Verproviantirung der veteranischen Höhle ausgezeichnet.
1788 Bei Gradistje 5. November hatten sich die Lieutenants Gunda, der sogleich
zum Oberlieutenant befördert wurde, und Stöhr sehr ausgezeichnet.
1790 Bei Negotin that sich Hauptmann Gergely, der den Feind verfolgte, sehr her-
vor, Oberstlieutenant Liptay wurde für seine Auszeichnung zum Obersten
befördert, und Feldwebel Johann Illich, der einen türkischen Anführer ge-
fangen nahm, erhielt der Erste im Regimente die goldene Tapferkeits-
Medaille.
1793 Bei Vertheidigung von Arlon 9. Juni hatte sich ein Feldwebel die goldene,
3 Mann die silberne Tapferkeit-Medaille erworben.
1793 Bei Wattignies 16. October hatten sich Oberlieutenant Lutter und Lieutenant
del Rio durch einen glänzenden Bajonnet-Angriff hervorgethan.
1793 Bei Neerwinden 18. März hatten sich 7 Grenadiere die silberne Medaille
erkämpft.
1794 Beim Angriffe des Lagers bei Bois du Saliermont 24. Mai hatte durch eine
geschickt unternommene Umgehung der feindlichen Flanke, Lieutenant del Rio
' wesentlich zu dem glänzenden Erfolge beigetragen.
1794 Bei Bois d'Alnes 11. Mai hatten sich die Lieutenants Haas und Baron
Hundt, welche mit den Tirailleurs den ersten Angriff unternahmen, ausgezeichnet.
1795 Bei Eroberung der Neckarschanze im November hatte das schnelle Vordrin-
gen des Oberlieutenants Lutter und des mit 60 Freiwilligen imd den Zimmer-
leuten vorgeschickten Lieutenants Haas die Feinde derart überrascht, dass
sie, ohne erst den Angriff der Haupt-Colonne abzuwarten, über die zum
Theil gesenkte Neckarbrücke retirirten und 15 Kanonen im Stich Hessen.
1795 Bei der Einnahme des Dorfes Schopp bei Trippstadt 13. December hatte
sich Lieutenant Baron Hundt ausgezeichnet.
1796 Major Miloradovich zeichnete sich bei Erstürmung des Ortes Maderno am
rechten Ufer des Toskolano im Juli vorzüglich aus ; zu Fusse an der Spitze
des dritten Bataillons hatte er das nicht unbedeutende Gewässer, das keine
Brücke hatte, durchwatet.
1796 Im Feldzuge in Italien hatten sich 9 Mann die silberne Medaille verdient.
1797 Im Gefechte bei Botzen 3. April hatte sich Capitänlieutenant Budakovich
besonders hervorgethan.
1799 Im ersten Treffen bei Verona 26. März hatten die beiden Hauptleute Gar-
noczy und Zittar eine ftinfinal vom Feinde eroberte Redoute demselben
wieder entrissen, setzten sich darin fest imd deckten den ordentlichen Rück-
zug ; beide wurden in der Relation besonders belobt. Ein Corporal erhielt die
silberne Medaille.
— 362 —
1799 Im zweiten Treffen bei Verona 30. März hatte Bich Major Athanasievich mit
dem Oberst-Bataillon besonders ausgezeichnet, und wurde in der Relation rühm-
lichst erwähnt.
1799 GM. Graf Klenau rtihmt in seiner Relation über das Gefecht am Berge
Portallo bei Forriglia 16. December das tapfere Benehmen des dritten Ba-
taillons, an dessen Spitze er sich beim Angriffe selbst gestellt hatte, und sagte,
dass es zum glücklichen Erfolge das Meiste beigetragen habe.
1800 11. Mai bei Monte Fascio und Monte Parisone hatte sich Hauptmann Pod-
luszany durch die Rettung des Generals Gottesheim verdient gemacht.
1800 Bei Marengo 14. Juni hatte sich Major Lalance ausgezeichnet, wurde aber
schwer blessirt.
Im Feldzuge
1800 hatten ein Feldwebel die goldene und 5 Corporäle die silberne Medaille er-
halten.
Im Gefechte bei Venzone 11. April
1809 zeichnete sich Hauptmann Paul Laloss mit der achten Division durch Er-
stürmung des Dorfes Pontis aus.
1809 Major Emerich Marx that sich mit dem ersten und zweiten Bataillon durch
seine thatkräftige Unterstützung des Avantgardekampfes bei Pordenone 15-
April hervor.
1809 Oberstlieutenant Anton Volkmann, der wie die Relation sagt, zur Entschei-
dimg des Sieges bei Fontana Fredda 16. April sehr viel beitrug, wurde so-
gleich zum Obersten befördert, und später ftlr seine glänzende Waffenthat
bei Venzone 11. April mit Armeebefehl de dto. 24. October 1809 ausser Ca-
pitel MTO.-R.
1809 Bei Fontana Fredda hatte sich Major Johann Lutter, Commandant des zwei-
ten Bataillons, gleichfalls ausgezeichnet, wurde aber verwxmdet.
Im Gefechte bei Monte Foscarinetto 30. April
1809 hatte ein Feldwebel des Regimentes den Befehlshaber der italienischen Gar-
den General Sorbier gefangen genommen.
1809 Bei Vertheidigung der Brentabrücke bei Bassano 4. Mai war der Regiments-
Caplan Matho Simonovich, der in der vordersten Reihe der Fechtenden die
Krieger mit begeisternder Beredtsamkeit aneiferte, von einer Musketenkugel
in die Stime getroffen, getödtet worden. Das Regiment setzte ihm auf sein
Ghrab ein steinernes Denkmal.
1809 Hauptmann Stephan Haas von Marteny wurde für sein tapferes entscheiden-
des Benehmen im Gefechte am Calvarienberge bei Klagenfurt 6. Jimi durch
Capitelbeschluss 1810 MTO.-R.
1809 Das Regiment hatte sich im Feldzuge 2 Maria-Theresienkreuze und 7 Tapfer-
keits-Medaillen erworben.
Im Feldzuge
1813 hatten sich bei St. Hermagor 18. September Major Leopold von Quosdanovich
und am selben Tage durch seine umsichtigen Demonstrationen an der Drau
— 363 —
Major Johann Lutter ; 7. October durch tapfere Vertheidigung des Bartolo-
Grabens Hauptmann MTO.-R. Heinrich Baron Kueber von Ruebersburg aus-
gezeichnet.
1813 Ein Armeebefehl de dto. Vicenza 5. December belobt das tapfere Benehmen
von 4 Unteroffizieren, 4 Gemeinen und eines Tambours.
Im Gefechte bei Monzambano 10. Februar
1814 hatte sich Hauptmann Johann Christoph durch Erstürmung der diesen Ort
dominirenden Höhen und dadurch bewirkte Umgehung der linken Flanke des
Feindes sehr rühmlich hervorgethan.
1813 und 1814 hatte die brave Mannschaft; des Regimentes in den Feldzügen
2 goldene und 23 silberne Tapferkeits-Medaillen erhalten.
1815 In der Schlacht bei Tolentino 3. Mai hatten sich Major Johann von Nagy
und Hauptmann' Franz Szekely hervorgethan. Ein Feldwebel und ein Zimmer-
mann hatten sich die goldene, 6 Unteroffiziere und ein Mann die silberne
Medaille erworben. Nach geendeten ruhmvollen Feldzügen
1813 und 1815 zählte das Regiment 4 goldene und 35 silberne Tapferkeits-Me-
daillen.
1848 Das Offiziers-Corps der beiden in Pest befindlichen Bataillone, in unerschütter-
licher Treue zu seinem Monarchen und Anhänglichkeit zum Kaiserhause, über-
reichte im Mai dem magyarischen Ministerium eine schriftliche Erklärung der
Eid- Verweigerung auf die imgarische Constitution, welche schriftlich und
mündlich vom ältesten bis zum jüngsten Offizier auf jenes Ansinnen mit
einem entschiedenen Nein lautete.
1849 Im Berichte über die Schlacht bei Novara 23. März wurden: Regiments-
Commandant Oberst Gustav Graf Degenfeld-Schombui'g, die beiden Bataillons-
Commandanten Rudolf Brehm und Johann Elipfeld, die Hauptleute Molitor,
Baron Radossevich, Shimatovich, Schreyer, Horvath und Baron Augustin für
ihr tapferes Betragen, sowie das Regiment im Armeebefehl öffentlich belobt.
1849 Für Auszeichnung in der Schlacht bei Novara 23. März:
ÖLO.-R. Oberst Gustav Graf Degenfeld- Schomburg, Major Rudolf Wilhelm
Brehm. MVK. die Hauptleute Molitor, Shimatovich, Schreyer, Horvath, die Ober-
lieutenants Ballacs, von Kontsek, Szallay, Baron Schölten.
Die Mannschaft erhielt 4 goldene, 9 grosse, 24 kleine silberne Tapferkeits-
Medaillen, 1 k. russisches St. Georgskreuz V. Classe, 1 k. preussisches Ehren-
zeichen I. Classe.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien :
ÖLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Emerich von Fleischhacker.
OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Michael Freiherr von Augustin, Major Gustav
König, Major Peter Csikos, Hauptmann Johann Zach.
MVK. Major Peter Czikos, die Hauptleute dAlbini, Wittmann von Neubom,
Gyuriskevic, Oberlieutenant Robiczek, die Lieutenants von Bosio, Dubsky,
Vidale.
Die Mannschaft 2 goldene, 14 grosse, und 15 kleine silberne Medaillen,
— 364 —
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien :
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Hermann Freiherr Dahlen von
Orlaburg.
MVK. die Hauptleute Svoboda und Mitrovic.
1878 Für Auszeichnung im Occupationsfeldzuge in Bosnien:
OEKO.-R. 3. Oberst Paul Hostinek, Major Maximilian Ritter von Catinelli
(des Oeneralstabs - Corps), Oberlieutenant Johann Ealbacher; Lieutenant
Gideon Emeta.
MVK. Major Georg Roknic, die Hauptleute Paul Begovic, Martin Lovretic,
Carl Edler von Gebauer, Carl Petrovic, die Oberlieutenants Stephan Kraln-
öevic, Josef Wiesinger, die Lieutenants Heinrich Mossettig (in der Reserve},
Martin Radiöevic, Theodor Wickerhauser (in der Reserve), Maximilian Adrazio
(in der Reserve) und der, vor dem Feinde gebliebene Carl Ritter von Jedina
(in der Reserve).
Die Allerhöchste Belobung : Die Hauptleute Martin Lovretic, Carl Edler von
Gebauer, Reserve-Oberlieutenant und Ordonnanz-Offizier Rudolf Wimmer und
(der vor dem Feinde gebliebene) Reserve-Lieutenant Carl Ritter von Jedina-
Die Mannschaft erhielt für die Gefechte bei Veleßevo am 24. August, bei
Klju^ 6. und 8. Semptember und für hervorragende Leistungen im Allge-
meinen 7 grosse 12 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
Seit 1868 hat das Regiment die angegebene Adjustirung statt der früheren
weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabsoffiziere.
1747 Panduren-Corps-Commandant Oberst von Franquini von einer Geschützkugel
tödlich verwundet vor Genua f 15. Mai.
1797 Major Miloradovich an seiner im Gefechte bei Salum 20. März erlittenen
schweren Verwundung f zu Neumarkt 28. März. Die Feinde bestatteten ihn
mit militärischen Ehren, das Landvolk setzte ihm ein Denkmal.
1799 Major Johann von Vukassovich f im Treffen bei Verona 26. März.
1799 Major Wilhelm von Malmberg an seiner am 26. März bei Verona erlittenen
Verwundimg f in den letzten Tagen des März.
Mährisches
INFANTERIE-REGIMENT N« 54.
(1877.)
FML FRANZ GRAF THUN HOHENSTEIN.
Dunkelblaue Waffenröcke, apfelgrüne JEgälisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Olmütz.
Inhaber:
1620 errichtet im deutschen Reiche
Yom gleichzeitigen Inhaber
1620 Oberst Adam WniHELM Schell-
HARDT auch Schellard Freiherr
von GöRZENicH, spätem churpflQ-
zischen Generallieutenant.
1627 FM. Johann Freiherr von Aldrin-
6ER t imTreffen bei Landshut 1634.
1634 FZM. Johann Franz Freiherr
BARwrrz von Fernamont f 1649.
1 649 FM. Otto Christoph Graf Sparre f
Unter diesem Inhaber wurde das
Regiment 1661 förmlich in den
kaiserlichen Dienst übernommen.
1669 FM. Ernst Rüdiger Graf von
Starhembfrg t 4. Jänner 1701.
1701 FZM. Georg Friedrich Freiherr
von Kribchbaüh f 14. Februar
1710.
1710 FML. Bertrand Freiherr von
Wachtendonk f 1720.
1720 FM. Lothar Graf Köniosegq-
Rothbhtels t 8. December 1751.
1751 FZM. Claudius Freiherr von Sm-
CERB MTO.-GK. t 4. Juni 1769
zu Znaim.
1769 FML. Carl Graf Callenberg
MTO.-GK. t 26. Juli 1800 zu
Wien.
1805 FZM. Josef Freihen* Froon von
Kirchrath MTO.-C. 1 12. Jänner
1821 zu Wien.
1823 GM. Josef Graf Lahezan Salins
t zu Wien 27. Juli 1831.
1831 FZM. Emil Prinz zu IIessfn und
bei Rhein MTO.-R f zu Baden-
Baden 26. April 1856.
{Zweite Inhaber waren
1832 FML. Theodor Freiherr M^uti-
NOviCH - Weichselburq MTO.-R.
t zu Temesvar 7. November
1836.
1836 FML. Johann Baptist Ritter von
Cometti t 24. August 1839.)
1857 FML. Wn^HELM Freiherr von
Grueber (war seit 1839 zweiter
Inhaber:) f 1877.
1877 FML. Franz Graf Thun-Hohen-
STEIN, Militär-Commandant ZU Inns-
bruck und Landes- Vertheidigungs-
Commandant in Tirol.
— 366 —
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
In seinem Errichtungsjalire
1620 war das Regiment in der Schlacht am Weissen Berge bei Prag 8. November,
später in Ungarn 1623 im Treffen bei Neutra, 1631 bei der Eroberung von
Magdeburg und in der Schlacht bei Leipzig, 1632 bei Lützen, 1634 bei Nord-
lingen, 1638 im Treffen bei Lützen, 1642 in der Schlacht bei Breiten feld,
1645 in jener bei Jankau und 1659 im Feldzuge in Pommern.
1663 in der Belagerung von Neuhäusel, 1664 in jener von Kanischa und in der
Schlacht bei St. Gotthard, wo es ruhmvoll bei dem letzten Angriff mitwirkte,
den der Regiments-Inhaber FM. Graf Sparre mit der Infanterie unternahm.
— 1673 focht es in der Schlacht bei Senef, und in den 4 folgenden FelJ-
zügen am Rhein, 1678 im Treffen bei Rheinfelden und in der Belagerung
von Offenburg, 1679 kam das Regiment nach Schlesien zur Bewachung der
dortigen Pässe gegen etwaige Einfälle der ungarischen Insurgenten, später wurde
es den ungarischen Bergstädten gegen Tököly's Angriffe zur Hilfe geschickt.
In der zweiten Türkenbelagerung Wiens
1683 leistete das Regiment des heldenmüthigen Commandanten und Vertheidigers
dieser Stadt Grafen Ernst Rüdiger-Starhemberg, nachdem es schon früher dem
Treffen bei Petronell beigewohnt hatte, wichtige Dienste bei den wiederhol-
ten Ausfällen, so 19. und 25. Juli; dasselbe verlor während der Belagerung
8 Offiziere als todt. — Später war es noch bei der Belagerung von Gran;
1684 16. Juni war das Regiment beim Sturm auf Wissegrad und bei der
Belagerung von Ofen, 1685 in der Schlacht bei Gran, 1686 bei der zweiten
Belagerung von Ofen, wo es unter dem Befehle seines anwesenden Inhabers
vor dem Wiener Thore lagerte ; die Grenadiere, vom Oberstlieutenant Grafeu
Guido Starhemberg bei dem Sturme am 13. Juli im heftigsten feindlichen
Feuer vorgeführt, zeichneten sich sehr aus; 1687 focht das Regiment bei
Mohacz, 1688 beim Sturme auf Belgrad, kam sodann an den Rhein und war
1689 beim Sturme auf Mainz, jedoch kurz nachher wieder in Ungarn, erlitt
es 1691 19. August bei Szalankamen grosse Verluste (18 Offiziere, 408 Mann
todt und verwundet), war bei der Belagerung von Grosswardein, hielt sich
1696 ungemein tapfer in der Schlacht bei Ollasch und war 1697 11. Septem-
ber in jener bei Zenta.
Im spanischen Erbfolgekriege focht das Regiment
1701 9. Juli mit Auszeichnung im Treffen bei Carpi, wo sich beim Sturme auf die
dortigen Verschanzungen die Grenadiere besonders hervorthaten ; — im Treffen
bei Chiari 1. September gehörte das Regiment zu jenen dreien, welche auf dem
rechten Flügel durch ihr wohlgeordnetes Feuer dem Feinde bei seinem Anrücken
grossen Schaden brachten; 1702 15. August war es in der Schlacht bei Luzzara,
1704 in Piemont, im Treffen bei Trino beim Entsätze von Turin, 1706 aber
in der dortigen Belagerung, 1707 bei der Unternehmung auf Toulon, die
folgenden Jahre in Savoyen imd Piemont; 1713 war es ruhmvoll an der Ver-
theidigung von Freiburg betheiligt, marschirte sodann in die Niederlande, wo
es bis 1728 blieb.
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1733 im Observationslager in Schlesien, war das Regiment in den Feldzügen 1734
und 1736 in Italien und focht 1734 im Treffen bei Colomo 1. Juni, in der
Schlacht bei Parma 29. Juni, bei dem gelungenen Ueberfalle seines Inhabers
15. September auf das feindliche Lager bei Quistello, und 19. September be-
sonders die Grenadiere mit Auszeichnung in der Schlacht bei Guastalla.
Im Türkenkriege waren
1737 ein Bataillon und die Grenadiere bei der Belagerung der Bergfeste Usitza;
30. September nach Einnahme derselben kamen 200 Mann unter Hauptmann
Schengen als Besatzung dahin, der aber in Folge des allgemeinen Rückzuges
der Armee durch die herrschende Situation zurUebergabe gezwungen war;
ein Bataillon und die Grenadiere fochten 1738 im Treffen bei Eomia, 1739
23. Juli in der Schlacht bei Erotzka.
Im österreichischen Erbfolgekriege focht das Regiment
1742 und 1743 in Baiem und am Rhein, 1744 im Feldzuge am Rhein und in
Böhmen, 17454. Juni in der Schlacht bei Hohenfriedberg, 30. September in jener
bei Trautenau, kam sodann in die Niederlande und war 1746 11. October in
der Schlacht bei Rocoux, wo es in der Arri6re Garde ruhmvollen Antheil
an der Deckung des Rückzuges der Verbündeten hatte; 1747 2. Juli in der
Schlacht bei Lawfeld.
Im siebenjährigen Kriege war
1757 ein Commando von 200 Mann unter Major Graf Jakob Nugent beim Ueber-
falle auf Hirschfeld in der Lausitz, 6. Mai in der Schlacht bei Frag das Re-
giment, und Oberstlieutenant Graf Nugent mit einem Detachement bei der
Expedition nach Berlin, 1759 21. November im Treffen bei Maxen hatte
Grenadier-Hauptmann Franz Graf Kokorzowa mit einem Bataillon das Ge-
wehr überschwenkt und den Säbel in der Faust die grösste vom Feinde stark
besetzte Redoute erstiegen, den Ort Maxen mit Sturm genommen und besetzt;
1760 3. November in der Schlacht bei Torgau erlitt das Regiment grosse
Verluste (darunter 30 Offiziere, von denen 6 todt); 1761 war es in Sachsen,
1762 ein Commando in der belagerten Festung Schweidnitz. Hauptmann
Chevalier Brady verjagte mit einem Offizier, 3^Mann und 40 Arbeitern in
der Nacht vom 18. zum 19. August bei einem Ausfalle den Feind aus den Sappen,
zerstörte einen grossen Theil seiner Arbeiten, zog sich sodann, von der Ueber-
macht gedrängt, in eine Flesche zurück, wo er sich heldenmüthig vertheidigte
und sowie einige Tage später 21. August einen feindlichen Angriff mit grossem
Verluste der Stürmenden zurückschlug.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 imd 1779 war das Regiment bei der Haupt- Armee in Böhmen, und im
Türkenkriege
1789 das Leib- und Oberst-Bataillon bei der Belagerung von Belgrad.
Im französischen Revolutionskriege waren
1793 diese beiden Bataillone im Treffen bei Tirlemont, einige Abtheilungen bei der
Belagerung von Valenciennes und das dritte Bataillon bei der Belagerung von
— 368 —
Mainz, 3. November einige Compagnien bei der feindlicben Kanonade aa
dem Posten bei Pont Bur Sambre. 1794 war das dritte Bataillon in der Be>
lagerung von Ypem, und gerieth in Folge der dortigen Capitulation 1 6. Juni
in Eriegsgekcngenschaft; ein gleiches Schicksal hatte ein als Besatzung in
Valenciennes befindliches Bataillon bei der Capitulation dieses Platzes. 1795
am Rhein war ein Bataillon im Gefechte bei Bacharach, 17. December, und
that sich bei Wiedereinnahme der Kautnerhöhe hervor. 1796 im Jänner war
ein Bataillon bei der Occupation von Krakau, — das Regiment im Juni im
Corps des FZM. Grafen Wartensleben zwischen der Lahn und Sieg längs
dem rechten Rheinufer, um den französischen General Jourdan am Ueber-
schreiten dieses Stromes zu hindern. Die Grenadiere zeichneten sich beson-
ders im TreflFen bei Wetzlar 15. Juni beim dortigen Sturme auf die Höhen von
Altstätten unter Oberstlieutenant Baron Ulm aus und eroberten eine Haubitze
und eine Fahne. Im TreflFen bei Ukerad 19. Juni standen die Grenadiere auf den
Anhöhen hinter Kircheip im Centrum der österreichischen Stellung ; eine franzö-
sische bedeutende Uebermacht imter General Kleber erstieg unter dem heftig-
sten Feuer der Geschütze diese ungemein wichtige Positon, aber die Grenadiere
unter dem tapfern Oberstlieutenant Baron Ulm stürzten sich nach zwei Decbar-
gen dem Feinde mit dem Bajonnet entgegen, und warfen ihn nach dem heftig-
sten Handgemenge die Höhen hinab, worauf die österreichische Cavallerie
den fliehenden Franzosen nachsetzte. 29. September hielt sich ein Bataillon sehr
tapfer bei der Einnahme der Stadt Neuwied und im Gefechte bei Bendorf,
ebenso im November ein Bataillon bei Vertheidigung der Stellung an der
Nahe bei Bingen.
Im Feldzuge
1799 focht das Regiment in Deutschland und in der Schweiz; im Gefechte bei
Andelfingen 25. Mai hatte ein Bataillon die verlorne Brücke bei Pfyn in der
Nacht wieder erobert, den Feind mit Verlust zurückgeworfen und die Brücke
besetzt, 15. August war das Regiment im hartnäckigen Gefechte um die
Schanze von Wasen bei der Teufels-Brücke, 16. August auf der Höhe des
Crispalts während des weitern Rückzuges über Chiamat, Dissentis und Ilanz
gegen Chur unter fortwährenden Gefechten, 1800 bei der Armee in Deutsch
land und in Baiern an mehreren dortigen Gefechten betheiligt.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment im Corps des FML. Grafen Riesch in der Nähe von Ulm,
später aber id dieser Stadt, und theilte das Geschick der Kriegsgefangen-
schaft mit allen dortigen Heeres-Abtheilungen in Folge der Capitulation des
FML. Baron Mack 17. Oetober. — Wenige Tage vorher, 15. October, als
die Franzosen den abziehenden österreichischen Truppen bis an das Frauenthor
von Ulm nachdrängten, warf sich ihnen Hauptmann Graf Leiningen mit seiner
Compagnie entgegen, setzte sich in Besitz des Fr&uenthors, eroberte 3 ver-
lorene Kanonen wieder und nahm einen feindlichen Bataillons- Chef, 15 0£Fiziere
und 300 Mann gefangen.
Im Feldzuge
- 369 —
1809 in Deutschland im zweiten Armee-Corps eingetheilt, war das Regiment im
April in einigen Gefechten in Baiem, focht aber mit besonderer Auszeichnung
an den beiden Schlachttagen von Aspem. 21. Mai rückte Oberst von An-
drassj mit den Massen zweier Bataillone des Regimentes der feindlichen
Cavallerie entgegen, welche die im zweiten Armee-Corps eingetheilte, an Zahl
geringe Reiterei zurückgeworfen hatte, und die nun gehindert wurde, die
errungenen Vortheilen weiter zu verfolgen; — 22.* Mai durch das tapfere
Standhalten des Regimentes unter dem Obersten Andrassj im heftigsten
Kartätschen-Feuer konnten sich zwei geworfene Brigaden hinter dem Re-
gimente Froon wieder sammeln, nach wenigen Augenblicken rückte der
tapfere Oberst in Bataillons-Massen nach eigends eingeholter Erlaubniss
des Generalissimus gegen den Feind so erfolgreich vor, dass dieser in seinem
Vordringen aufgehalten, und als sich mehrere der gesammelten übrigen Ba-
taillone dem Regimente Froon angeschlossen hatten, wurden die Franzosen
vollends auf diesem Theile des Schlachtfeldes zum Weichen gebracht. Eine
eben so kaltblütige als ausdauernde Haltung setzte das Regiment an diesem
Tage dem erfolglosen Angriffe der französischen Reitermassen entgegen. Mit
gleicher Tapferkeit focht dasselbe in der Schlacht bei Wagram 5. und 6.
Juli und in jener bei Znaim 10. und 11. Juli.
Im Feldzuge
1813 in der Division FML. Baron Wimpffen des ersten Armee-Corps FZM. Grafen
Hieronymus Colloredo eingetheilt, war das Regiment 26. und 27. August in
der Schlacht bei Dresden, 30. August in jener bei Kulm, wo das zweite
Bataillon unter Hauptmann Matauscheck in der Stellung zwischen Böhmisch-
Neudörfel und Schirowitz bei einem glänzenden Bajonnet- Angriffe einen feind-
lichen Adler eroberte, und 7 Offiziere nebst 107 Mann gefangen nahm.
18. October war das Regiment in der Schlacht bei Leipzig in der Höhe
von Wachau und Liebertwolkwitz gegen Dösen vorgerückt und in der Auf-
stellung zwischen Lösnig und Mensdorf aufmarschirt ; 21. December über-
schritt es bei Lautterburg den Rhein.
Im Feldzuge
1814 kam es im Jänner zur Cemirung der Festung Auxonne, wo es während
dieser Campagne verblieb, und mehrere Ausfälle der feindlichen Besatzung
zu bekämpfen hatte,
1815 war dasselbe abermals in Frankreich, 1. Juli im Gefechte bei Besancourt
und Chevremont, 4. Juli bei Bedfort und Anfangs October im grossen
Armeelager bei Dijon. Anlässlich des polnischen Februar-Aufstandes
1846 kam das Regiment zur Occupation von Erakau, und war auch im April
1848 bei dem dortigen Ausbruche der Revolution am Strassenkampfe thätig. Im
Juni 1848 rückte das Regiment in der Brigade des GM. Grafen Degenfeld
auf den italienischen Kriegsschauplatz und wurde über Treviso gegen die
mittlere Etsch dirigirt. Mitte Juli war es bei der Expedition des GM. Fürsten
Liechtenstein gegen Ferrara; kam sodann in die Brigade des GM. Baron
Simbschen; 24. Juli wurde das Regiment (erstes und zweites Bataillon) im
ThOiheim: Oed«nkbUtter 24
— 370 —
Marsche bei Sommacampagna von der piemontesischen Hauptmacht (vier
Brigaden) unter persönlicher Führung des Königs und seiner beiden Söhne,
den Herzogen von Savoyen und Genua, überrascht In der glühendsten
Sonnenhitze hielt Oberstlieutenant Baron Sunstenau am Nachmittage 24. Juli
mit elf Compagnien (die zwölfte hatte Sommacampagna besetzt) die feind-
liche Uebermacht durch 5 Stunden auf den Höhen von Sommacampagna
in der Vorrückung auf; unternahm wiederholte Stürme, bis er von zwei
Kugeln durchbohrt vom Pferde sank. Ohne diese standhafte Haltung auf
den Höhen von Sonmiacampagna würden die Piemontesen noch an dem-
selben Nachmittage ihre disponirten Vorrückungen gegen Oliosi und den
Monte Vento ausgeführt haben, was von den nachtheiligsten Folgen für die Taga
darauf erfolgte Schlacht bei Custozza, und die österreichischen Truppen hätte
werden können. Das Regiment hatte in diesem i-uhmvoUen, aber unglück-
lichen Kampfe im Ganzen etwa 1000 Mann verloren, darunter die Mehrzahl
todt oder verwundet. Ein Theil zog sich nach Verona, ein Theil zog sich gegen
Sommacampagna, wo er dem Feinde in die Hände fiel und gefangen wurde.
Das dritte und erste Landwehr-Bataillon waren im Venetianischen geblieben.
Im Feldzuge
1849 war das Regiment beim zweiten Reserve-Corps eingetheilt und zwar das
erste Feld- und erste Landwehr-Bataillon als Besatzung im Venetianischen
vertheilt, das zweite und dritte Bataillon waren bei der Cemirung von Venedig.
21. März Abtheilungen im Gefechte bei Conetre und später bei der Recog-
noscirung und dem Angriffe auf Brondolo betheiligt.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden war das Regiment im siebenten Armee-Corps FIEL.
Baron Zobel eingetheilt und kämpfte wieder in Italien. Bei Casale 8. Juni
kam nur die achte Compagnie ins Gefecht; — im Gefechte bei Borgo-
Vercelli 23. Mai thaten sich die 15. und 16. Compagnie durch einen
kühnen Bajonnet- Angriff und ihr wohlangebrachtes Feuer jhervor und am
4. Juni in der Schlacht bei Magenta wurden das erste und zweite Ba-
taillon von ihrem Divisionär FML. Baron Reischach persönlich gegen Buffalora
vorgeführt, das Grenadier- und das dritte Feld- Bataillon fochten um den Be.
sitz des höchst wichtigen Eisenbahndammes und der nächst Ponte nuovo
di Magenta befindlichen Dogana- Gebäude. Es erlitt einen Gesammtverlust
von 32 Offizieren, 683 Mann, darunter 6 Offiziere und 35 Mann todt. 24. Juni
kämpfte das Regiment in der Schlacht bei Solferino im Centrum der Schlacht-
linie, und wirkte bei Vertheidigung der Höhen von Cavriana thätig mit«
Im Feldzuge
1866 abermals in Italien, focht das Regiment in der Brigade Höring des ftinften
Armee-Corps der Süd-Armee mit Auszeichnung, 24. Juni in der Schlacht boi
Custozza, wo es an der Erstürmung von Santa Lucia und später der Höhen
und des Ortes Custozza thätigen Antheil nahm. Das vierte Bataillon gehörte
zur Besatzimg von Olmütz.
— 371 —
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment 4. und 5. September in den Gefechten bei Doboj mit
einem Gesammtverluste in Allen von 69 Mann.
Tapferkeits-AuBzeicImungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1661 Dieses im Dienste des deutschen Reiches gestandene Regiment wurde ganz
in den kaiserlichen Dienst übernommen und ist eigentlich von dieser Zeit
an als österreichisches Regiment anzusehen.
1677 als gemeiner Soldat hatte der später so berühmte FM. Graf Guido Starhem-
berg in den Reihen des Regimentes zu dienen angefangen und den Feld-
zug dieses Jahres mitgemacht, als Fahnenträger war er dem Hauptmann
Streif, einem wackeren Veteranen aus dem dreissigjährigem Kriege zugetheilt
und 1678 Lieutenant zeichnete er sich bei der Vertheidigung von Offenburg
aus; während der Belagerung Wiens als Adjutant des Regiments-Inhabers
rettete Hauptmann Graf Starhemberg durch Geistesgegenwart und zweck-
mässige Anstalten bei einer im Beginne der Belagerung ausgebrochenen Feuers-
brunst im Schottenhofe das naheliegende Zeughaus, in welchem sich bei 1800
angefüllte Pulvertonnen befanden, da er den bereits brennenden Gang ein-
reissen Hess und mit dem Degen in der Hand die Arbeitsleute zwang,
die bereits von Flammen berührten, zur Pulverkammer führenden Fenster
zu vermauern. Bei den Ausfällen 19. und 25. Juli zeichnete er sich aus,
wurde schwer verwundet, und wegen seiner vorzüglichen Leistungen zum
Oberstlieutenant befördert
1683 in der Nacht vom 21. September vertheidigte Hauptmann Heistermann mit
50 Mann sehr tapfer das schon zum Steinhaufen zusammengeschossene Burg-
Ravelin, verlor aber die Hälfte seiner Leute.
1684 bei dem Ausfalle der Türken aus Ofen 14. Juli warf Oberstlieutenant Guido
Graf Stai*hemberg mit einem Bataillon dieselben glänzend zurück, erhielt
aber zwei schwere Schusswunden ; ebenso zeichnete er sich 1686 13- Juli während
der zweiten Belagerung von Ofen an der bpitze der Grenadiere aus, wurde
durch einen Pfeilschuss und eine Kugel schwer verwundet, und erhielt zur
Belohnung seiner Tapferkeit mit der Beförderung zum Obersten das durch
den Tod seines eben vor dem Feinde gebliebenen Inhabers erledigte In-
fanterie-Regiment Spinola (jetzt Nr. 35).
60 wackere Catalanen, welche aus Enthusiasmus für den Kampf gegen die
Ungläubigen ihre Heimat verlassen hatten, und durch Vermittlung des spani-
schen Gesandten zum Regimen te Rüdiger- Starhemberg eingereiht, waren,
heldenmüthig im Gefechte, unermüdet bei der Arbeit, fast Alle tapfer kämpfend,
1091 vor Ofens Mauern gefallen. Bei Szlankamen 1691 hatte sich Hauptmann
Johann Franz Baron Clam ausgezeichnet, blieb aber todt.
1701 vor Ausbruch des spanischen Erbfolgekrieges stand das Regiment mit einem
Stande von 1595 Mann in Ober-Oesterreich, 4 Compagnien aber in Ofen. Es
wurde durch Mainzerische und Trierische Mannschaft completirt.
U*
- 372 —
1734 hatte sich Oberstlieutenant Carl Graf Lannoy an der Spitze der Grenadiere
in der Schlacht bei Guastalla 19. September ausgezeichnet.
1757 wurde Major Graf Nugent für Auszeichnung beim üeberfalie auf Hirschfcld
zum Oberstlieutenant, und für seine vorzüglichen Leistungen während der
Belagerung von Olmütz 1758, wohin er für seine Person vom FM. Grafen
Daun geschickt worden war, zum Obersten befördert.
1759 Wurde Grenadierhauptmann Franz Graf Kokorzowa für Auszeichnung im
Treffen bei Maxen 21. November sogleich zum Major befördert und 176(i
MTO.-R.
1762 Hauptmann Chevalier Jakob Bernhard Brady ftlr seine ausgezeichnete
Tapferkeit in der Belagerung von Schweidnitz MTO.-R.
Im Feldzuge
1793 hatten sich folgende Offiziere des Regimentes ausgezeichnet: Hauptmann Nieu-
land bei der Belagerung von Valenciennes, Hauptmann Baron Rcitzenstein
bei der Belagerung von Mainz und 24. Juni bei der Kanonade auf die
Posten bei Pont sur Sambre 3. April, wo sich an letzterm Orte auch die
Hauptleute Bechinie, Tautphaeus, Sir6 und Lieutenant Gouvert, so wie Fähn-
rich Demuth durch die tapfere Vertheidigung der Brücke bei dem Dorfe Hauten
verdient gemacht hatten.
1794 Die mit der Besatzung von Ypern 16. Juni in Kriegsgefangenschaft gerathenen
Offiziere wurden gegen alles Völkerrecht von den Franzosen in scheussliche
Kerker geworfen imd als Feinde Frankreichs zur Guillotine verurtheilt. Zu
Macon am Richtplatze bereits zum Schaffet geschleppt, wurde ihre Hinrich-
tung durch die plötzliche Nachricht von Robespierre's Ende eingestellt; —
die Gefangenen wurden nun besser gehalten, und in der Nacht des 26. April
retteten sich 18 Offiziere durch die Flucht (unter diesen befand sich auch Fähn-
rich Matauschek, der spätere jahrelange Platz- Commandant in Wien 1836 — 1849
— als FML. t 1863).
1795 Major Carl Graf Callenberg, die OberUeutenants Muschack, Baron Fuentel
und Fähnrich Ott hatten sich 17. December im Gefechte bei Bacharach auj^
gezeichnet; — Ersterer im November 1796 bei Vertheidigung der Position
an der Nahe bei Bingen abermals angerühmt.
1796 Oberstlieutenant Josef Freiherr von Ulm wurde für seine Auszeichnung hei
Ukerad 19. Juni zum zweiten Obersten befördert und 1797 MTO.-R.
1796 Oberstlieutenant Steigentesch hatte sich im Treffen bei Wetzlar 15. Juni
ausgezeichnet.
1799 Im Gefechte bei Andelfingen und Eroberung der Brücke bei Pfyn 25. Mai
hatte sich Major Pflacher durch entschlossene und umsichtige Führung des
Bataillons hervorgethan, dessen sämmtliche anwesende Offiziere sehr belobt
wurden.
1805 Hauptmann August Graf Leiningen wurde für seine glänzende Waffenthat
bei Ulm 15. October sogleich vom FML. Baron Mack im Namen Sr. MajV
Btät zum Major befördert und vermöge Capitelbeschluss vom April 1806
— 373 -
MTO.-R. (Er war inzwischen zum elften Infanterie-Regiment Erzherzog Rainer
übersetzt worden.)
1809 Der Corps-Commandant FML. Prinz HohenzoUern nennt in seinem Berichte
den Obersten Andrassy, die Hauptleute Allemagna und Jäger des Regimentes
Froon unter den Helden von Aspern.
1809 Am 12. Juni begab sich der Generalissimus Erzherzog Carl eigends zum
Regimente Froon, hielt eine begeisternde Anrede und verlheilte Tapferkeits-
Medaillen an die Mannschaft.
1809 bei Wagram 6. Juli commandirte^ da alle Stabs-OfHziere Und älteren Haupt-
leute verwundet waren, Hauptmann Josef Matauschek mit Auszeichnung das
Regiment
1809 Regiments-Commandant Oberst David von Andrassy wurde fttr seine Aus-
zeichnung bei Aspern durch Capitel-Beschluss 1810 MTO.-R.
1813 FZM. Graf Hieronymus CoUoredo belobte 30. August in der Schlacht bei
Kulm das zweite Bataillon und dessen tapferen Interims-Oommandanten
Hauptmann Josef Matauschek öffentlich vor dem ganzen Armee-Corps unter
den schmeichelhaftesten Ausdrücken seiner vollsten Zufriedenheit, und knüpfte
eigenhändig die Bänder des eroberten Adlers an die Fahne des zweiten
Bataillons.
1817 wurde das bis nun böhmische Regiment mährisch und erhielt Olmütz als
Werbbezirksstation.
1848 Dem bei Sommacampagna 24. Juli 1848 vor dem Feinde gebliebenen
Oberstlieutenant Friedrich Baron Sunstenau von Schützenthal wurde vom
Ordens-Capitel 1849 der MTO. zuerkannt. Das Offiziers-Corps des Regimentes
hat diesem Helden an dem Orte, wo er gefallen, ein Monument setzen lassen.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen:
OLO.-R. Oberstlieutenant Heinrich Cerrini de Monte Varchi.
OEKO.-R. 3. Lieutenant Franz Hufnagel.
MVK. Oberst Heinrich Cerrini de Monte Varchi, Major Josef Freiherr Ceschi
von Santa Croce, die Hauptleute von Milde, Weissbach Edler von Ourthe
Wehr, Kreutzer, Hasslinger, Lindner, Bunsch, die Oberlieutenants Karl,
Edler von Gerber.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OLO-R. Regiments - Commandant Oberst Josef Freiherr Ceschi von Santa
Croce.
OEKO.-R* 3. Oberstlieutenant Heinrich von Wiedemann, die Majore Johann
Jonak Edler von Freienwald, Carl Merl, Eduarl Mediero, Hauptmann
Emerich Bless, Regiments- Adjutant Oberlieutenant Anton Spinler, die Lieute-
nants Carl Pingitzer und Nikolaus Aigner.
MVK. die Hauptleute Bemauer, Hubaschek, Nowak, Brada, Kraumann, die
Oberlieutenants Michal Andi^eas Weber, Best, Dorner, die Lieutenants
Martinetz, E^tanek, Ritter Ludwig von Bouvard, von Cossl, Bauer, Graf
Vrecourf, Schmidt.
— 374 -
GGVK. Regiments-Caplan Alexander Schmidt.
Die Mannschaft erhielt 9 grosse, 17 kleine silberne Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Eeldzuge in Italien :
MVK. Regiments-Commandant Oberst Eduard Freiherr von Herbert-Ratb-
kealy Lieutenant Schiele.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 MVK. Oberstlieutenant Alexander Ritter von GröUer, die Majore GusUt
Freiherr von Henikstein, Josef Hora, die Hauptleute Victor Steinbrecher,
Franz Leth Ritter von Lethenau, die Oberlieutenants Carl Suchan^ Leon-
hard Kiss de Szt. György Völgye, Ernst Juch, Reserve - Lieutenant
Berthold Gams.
Die Mannschaft erhielt für das Gefecht bei Doboj am 4. September und fnr
Leistungen während dieses Feldzuges überhaupt eine grosse und 48 kleine
silberne Tapferkeits-Medaillen, 46 Belobungen.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1683 Oberstlieutenant Baron Eottulinsky f in der Belagerung von Wien,
1684 Major Graf Carlowitz f bei der Belagerung von Ofen 18. Juli.
1691 Oberstlieutenant Reichard Graf Starhemberg (Sohn des Inhabers) durch einen
Pfeilschuss getödtet f in der Schlacht bei Szlankamen 19. August.
1760 Major MTO.-R. Franz Graf Kokorzowa an seiner tödtlichen Verwundung bei
Torgau f 3. November.
1797 Major Tautphaeus an seinen Wunden.
1809 Major Peter Gerditsch f in der Schlacht bei Aspem 21. Mai.
1813 Oberstlieutenant Adam Rothmund an seiner Verwundung in der Schlacht
bei Dresden 26. August.
1848 Oberstlieutenant Friedrich Freiherr Sunstenau von Schützenthal f '™ Ge-
fechte bei Sommacampagna 24. Juli.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 55
(1865.)
FML LEOPOLD GRAF 60NDREC0URT.
Dunkelblaue Waffenröcke, rothbraune Egalisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation: Brzbzak.
Inhaber.
1799 errichtet in Folge kaiserl. Ge-
nehmigung d. dto. 13. September
zu Turin.
1799 Erzherzog Josef Franz f 29.
Juni 1807.
1807 FZM. Ludwig Graf Baillet
Merlsmont (war seit 1799 zweiter
Inhaber), 1811 quittirt den kaiserl.
Dienst gänzlich f zu Brüssel
1. October 1836.
1811 FML. Frobdrich Freiherr »Bianchi
«
DüCA DI Casalakza MTO.-C. f zu
Rohitsch 21. August 1855.
1855 FML. Friedrich Freiherr Bianchi
DocA DI Casalanza MTO.-R. f ini
Bade Ems 28. September
1865.
1865 FML. Leopold Graf Gondrbcourt
MTO.-R.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Wenige Wochen nach seiner Errichtung kamen noch im Feldzuge
1799 einzelne Abtheilungen des Regimentes yor den Feind, so die Grenadier-
Division 6. November im Gefechte bei Diomero, und 13. November bei
Erstürmung von Mondovi; das Oberstbataillon unter Major Dumoulin vertrieb
mit vieler Bravour die Franzosen aus Susa, und kam über Winter zur Blockade
von Fenestrelles.
Im Feldzuge
1800 wirkten 5 Compagnien unter Major de Best bei dem Angriffe und der Zer-
störung der auf dem Mont Cenis an der Verbindungsstrasse zwischen dem
Thale Susa und Maurienne angelangten feindlichen Verschanzungen, und
diese nahmen 8. April eine der grössten Redouten mit 13 Geschützen, nebst
grossen Munitions-Vorräthen und einigen Gefangenen, 12. April bestand
Major de Best ein heftiges Gefecht bei den Retranchements von Graviera,
4. Mai waren 300 Mann beim Angriffe auf Cesena, der aber scheiterte an
- 376 —
dem Ausbleiben einer zweiten Angriffs-Colonne ; 27« Compagnien unter
Hauptmann Strauch bestanden auf dem Berge Montmeron 22- Juni ein
heftiges Gefecht, in welchem zuletzt das zur Unterstützung herbefeilendtt
Regiment engagirt war, und ziemliche Verluste erlitt; — 14. Juni focht in
der Division des FML. Keim der Colonne Hadik eingetheilt das Regiment mit
besonderer Auszeichnung in der Schlacht bei Marengo, namentlich in den
wiederholten Stürmen um den Besitz des Fontanone-Grabens, erst nach
11 Uhr Abends überschritt das Regiment, von seinem rangsältesten Haupt-
' mann Chevalier de Barst geführt, das letzte unter allen, die von ihm
mit grosser Aufopferung vertheidigte Bormida. Dasselbe hatte einen Ge.
sammtverlust von 25 Offizieren, 618 Mann, darunter 3 Offiziere 191 Mann
todt erlitten. Dann kam es nach Mantua, im December als Besatzung nach
Ferrara, und während des Rückzuges der Armee in der Nachhut eingetheilt
bestand es 5. und 11. Jänner 1801 bei San Bonifacio, bei Soave, bei Mon-
tebello, bei Montechio Maggiore, Vicenza und an der Brenta noch heilige
Kämpfe.
Im Feldzuge
1805 focht das Regiment in der Truppen-Division Davidovich 30. und 31. Oetober
in der Schlacht bei Caldiero, wo sich insbesondere die Grenadiere in der
Grenadier-Division FML. Vogelsang auszeichneten.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im siebenten Armee-Corps des Erzherzog Ferdinand in
Polen, 19. April im Treffen bei Raszyn iü der Reserve, focht mit ruhmvoller
Tapferkeit unter seinem Obersten Czerwinka bei Vertheidigung des Brücken-
kopfes der Weichsel bei Gora 2. Mai, es schlug drei wüthende Stürme von
4 bis 5000 mit Geschützen versehenen Polen auf das Tapferste ab, erlag
aber dem vierten endlich; 6 Offiziere blieben todt, 5 waren schwer ver-
wundet, 493 Mann todt oder verwundet, und der Rest, 29 Offiziere und
1074 Mann, fast keiner unverwundet, wurden gefangen ; 4 Compagnien hielten
den Brückenkopf bei Sandomir besetzt \md bestanden 27. Mai ein Gefecht.
Die Grenadiere waren bei der Haupt- Armee in Deutschland und fochten
21. April bei Landshut und Geissenhausen, bei Aspem und dem Sturme aiit
Esslingen, bei Wagram und dem Angriffe auf Aderkla*, deckten helden-
müthig den Rückzug yjährend der feindlichen Verfolgung bis Naschelitz,
wodurch die Armee Zeit gewann, die Thayabrücke in ihren Besitz zu be-
kommen, endUch 11. Juli in der Schlacht bei Znaim.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment in der Avantgarde-Division FML. MerviUe der Armee
des FZM. Baron Hiller in Innerösterreich, die 11. Compagnie 6. Oetober in
einem Gefechte bei Feistritz, das erste Bataillon bei der Forcirung des Bar-
tolograbens 7. Oetober, eine kleine Abtheilung 25. Oetober bei Santa Mama,
26. Oetober im Treffen bei Resonico eroberten die 9. und 10. Compagnie ein
Geschütz, 15. November das Regiment bei Caldiero, wo das erste Bataillon
den Rückzug der Brigade Eckart deckte und bei Villanuova die 5. Compagnie
— 377 —
den Feind durch einen glänzenden Bajonnet- Angriff zurückwarf; 18. November
bei der zweiten Vorrtickung gegen Caldiero erstürmte Oberst Strauch mit
dem zweiten Bataillon bei der Avantgarde die Höhen von La Fontana, ver-
theidigte und behauptete sie; 19. November erstürmte die 1. Compagnie den
Ort Cara la Masella, — am selben Tage war das Regiment bei der Ein-
nahme von San Martine und im Treffen bei Set. Michele. — Die Grena-
diere waren in Deutschland, und hatten sich 30. und 31. October in der
Schlacht bei Hanau ausgezeichnet, kamen sodann zur Armee nach Italien,
und fochten im Feldzuge
1814 8. Februar in der Schlacht am Mincio; das Regiment gehörte in diesem
Feldzuge zu den Blokade-Truppen von Mantua, stand im Lager bei Cas-
tellaro, und bestand mehrere kleinere Gefechte; 10. März in einem heftigen
Gefechte bei Nogara thaten sich die 12* Feld- und 6. Reserve-Compagnie
bei Vertheidigung einer Brücke hervor. 1815 stand das Regiment im August
vor Schlettstadt, kam aber in kein Gefecht mehr.
Im siebenbürgischen Revolutionskriege.
1848 erwarb sich das Regiment grossen Ruhm. 29. October bei dem Dorfe Hetar
bestand die vierte Compagnie das erste Gefecht und eroberte drei Fahnen.
— acht Compagnien waren 5. November im Treffen bei Marcs Vasarhely.
Im November sieben Compagnien in und um Marienburg zur Deckung des
Burzenlandes gegen die räuberischen Einfklle der Szekler vertheilt, erste Com-
pagnie im Streifcorps des Rittmeisters Baron Heydte, das erste Bataillon und
die neunte Compagnie fochten rühmliche Kämpfe mit den Szeklern und 5.
December schlug Oberst Baron Stutterheim einen auf drei Punkten versuchten
Angriff auf die Stellung bei Marienburg kräftigst zurück. Das zweite Ba-
taillon focht 14. December in der Entsatzschlacht bei Arad mit Auszeichnung,
trieb die Insurgenten aus den Verschanzungen von Szt. Miklos und nahm
ihnen zwei Haubitzen und einen Munitionskarren ab. Das erste Landwehr-
Bataillon war 28. October bei dem Angriffe auf die St. Marxer-Linie bei
Wien, 30. October im Treffen bei Schwechat und bei der Einnahme von
Wien 31. October. Das 3. Bataillon kam 30. December zu der mobilen Colonne
des Oberstlieutenants Frischeisen, deren Commando später GM. Götz über-
nahm. Die Grenadier-Division in Lemberg wirkte während des dortigen
Bombardements zur Herstellung der Ordnung.
Im Winterfeldzuge
1849 war das 2. Bataillon 17. Jänner im Treffen bei Szökefalva in Siebenbürgen,
21. Jänner in der Sohlacht bei Hermannstadt, in beiden Actionen hatte sich
die achte Compagnie unter dem tapfem Hauptmann Braumüller sehr aus-
gezeichnet; 24. Jänner waren die beiden ersten Bataillone beim Angriffe auf
Stolzenburg, 31. Jänner die achte Compagnie im Gefechte bei Grossscheuern,
und 4. Februar eilf Compagnien (in drei Bataillons formirt) in der Schlacht
bei Salzburg. Hauptmann Vever mit dem zweiten Bataillon machte in
Divisions-Colonnen einen glänzenden Angriff im heftigsten Kartätschen- und
Gewehrfeuer und zwang den Feind mit Zurücklassung von fiinf Geschützen
- 378 -
zur Flucht. 7. Februar waren einige Compagnien des ersten Bataillons Im
Gefechte bei Broos, 9. Februar beide ersten Bataillone im Treffes bei
Piski, wo das zweite Bataillon die Strehlbrücke und das an derselben be-
findliche Wirthshaus mit Sturm nahm, aber ziemliche Verluste erlitt. Bei
dem nächtlichen Ueberfalle der Insurgenten 10. und 11. Februar bei Alvinz
rettete allein der tapfere Widerstand der siebenten und achten Compagnie die
Geschütze und ermöglichte den Rückzug den Brigade Stutterheim. — Das
Regiment (erstes und zweites Bataillon) war femer 2. März im Gefechte bei
Elein-Eöpisch, 3. März in der Schlacht bei Mediasch, im Rückzugsgefechte bei
Zeiden nächst Kronstadt, machte den Rückzug des siebenbürgischen Armee-
jCorps in die Wallachei, im April die missglückte Expedition des FML. Mal-
kowsky ins Banat und im Sommerfeldzuge das Treffen bei Szqmeria 23. Juli
und das Gefecht am Nyergeserpasse 1. August mit. — Die zehnte Com-
pagnie unter Hauptmann von Asboth gehörte zur Besatzung von Carlsburg,
war in dortiger Belageining (März bis August) und als eine Elite-Truppe der
Garnison ruhmvoll an der tapferen Vertheidigung dieser Festung betheiligt. —
Das dritte Bataillon in Ungarn war 3. Jänner 1849 im Treffen bei Sillein,
17. Jänner im Gefechte bei Tuczek, wo sich die 16. Compagnie unter Ober-
licutenant Tomassegovich besoDders hervorthat; 13. Februar das Bataillon
im Gefechte bei Eluko, 10. April in der Schlacht bei Waitzen deckte es
den Rückzug durch die Stadt; 19. April im Treffen bei Nagy Sarlo thaten
sich die 13., 14. und 15. Compagnie durch einen glänzenden Bajonet- Angriff her-
vor. Das Bataillon war später noch bei der Einnahme von Raab 28. Juni
und kam im September zur Cemirung von Komorn. — Das vierte Batail-
lon stand im Februar 1849 in der Bukowina zur Beobachtung der sieben-
bürgischen Grenze; später wurde es zur Befestigung des Delatynerpasses
verwendet.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im VI. Armee-Corps der Nord-Armee
eingetheilt; und focht 27. Juni im Treffen bei Wysokow, wo es 6 Ofiiziere
und 101 Mann todt, verlor, der übrige Gesammtverlust betrug 14 Offiziere
und 537 Mann, -^ und am 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz mit einem
Gesammt- Verluste von 28 Offizieren (darunter 7 todt) und 718 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten«
1796 Dieses Regiment wurde aus der ausgesuchtesten rüstigsten Mannschaft der
Leib-Bataillone der fünf bisherigen Wallonen-Regimenter Nr. 9, 30, 38, 55
und 58 zu Turin als 6. dieser Nationalität errichtet, erhielt zu seiner Unifor-
mirung jene des reducirten Infanterie-Regimentes Schmidtfeld, weisse Röcke
mit lichtbraunen Aufschlägen, und wurde als 63. Linien-Infanterie-Regiment
der kaiserlichen Armee eingereiht.
Im Feldzuge
1799 hatte sich bei Susa Major Dumoulin mit dem Oberst-Bataillon besonders
ausgezeichnet.
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Im Feldzage
1800 bei der Einnahme der feindlichen Redoute am Mont Cenis 8. April hatte sich
Major Albert de Best durch Umsicht und Tapferkeit hervorgethan, — sowie
in der Schlacht bei Marengo 14. Juni Oberst Carl von Soudain^ Major Prinas
Ernst Aremberg beide schwer verwundet, und den Hauptmann Chevalier
de Barst sich durch Umsicht und persönliche Bravour ungemein ausge-
zeichnet hatten.
1 800 Oberstlieutenant Grenadier-Bataillons-Commandant Ludwig Prinz de Ligne, der
sich mit dem übrigen 2 Grenadier-Divisionen (die Eigene war beim Regiment
in Italien) bei der Armee in Deutschland befand, wurde für Auszeichnung in
der Schlacht bei Hohenlinden 3. December zum zweiten Obersten im Regi-
mente befördert, •
1801 In Folge des Luneviller Friedens erhielt das Regiment den Landstrich
zwbchen der Etsch und Piave zum Werbbezirk; laut Armeebefehl 16. Jänner
1808 wurde demselben aber Ostgalizien für seine Ergänzungen angewiesen.
1809 Bei Vertheidigung des Brückenkopfes über die Weichsel bei Gora hatte
sich Regiments-Commandant Oberst Josef von Czerwinka durch umsichtige
Führung und persönliche Bravour ausgezeichnet, der ritterliche Gegner Fürst
Josef Poniatowski, die Tapferkeit des Regimentes ehrend, entliess sogleich
die gefangenen Offiziere auf Parole 2. Mai.
1809 Grenadier-Bataillons- Commandant Oberslieutenant Franz Friedrich Scovaud
de la Bastide wurde für seine vorzüglichen Leistungen im Feldzuge insbe-
sondere bei Geissenhausen, Aspern und Wagram, so wie die heroische Auf-
opferung am Rückzuge der Armee MTO.-R. durch Capitelbeschluss 1810.
1809 Ein Feldwebel erhielt für die glücklich bewirkte Befreiung von 400 Mann
aus der polnischen Gefangenschaft die goldene Medaille.
1813 FML. Baron Marschall belobte 7. October das ausgezeichnete Verhalten des
ersten Bataillons bei Forcirung des Bartolograbens.
1813 Im Gefechte bei Santa Mama hatte sich Lieutenant August Baron Wardener
25. October sehr hervorgethan, wurde aber schwer blessirt, ein Corporal, der
ihn aus den Händen des Feindes befreite, erhielt die silberne Medaille.
1813 Im ersten TreflFen bei Oaldiero 15. November hatte Hauptmann Heer mit
der dritten Compagnie einen dreistündigen Kampf mit einem ganzen Grenadier-
Bataillon ruhmvoll bestanden.
1813 Bei der abermaligen Vorrückung gegen Caldiero, wie überhaupt in den Ge-
fechten 15., 18. und 19. November wurde mittelst Armeebefehl von 2. December
die Tapferkeit des Regimentes Bianchi, insbesondere des Obersten Caspar
Strauch, des Hauptmanns Keibel und des Oberlieutenants Kavanagh sehr ehren-
voll belobt Letzterer wurde in Folge dessen von Sr. Maj. dem Kaiser zur
Hauptmann befbrdert ; der gleichfalls sehr ausgezeichnete Hauptmann Graf Franz
Brigido verlor bei St. Michele beide Füsse und starb an dieser Verwundung^
1848 Im siebenbürgisshen Feldzuge hatten sich bei Hetar 29. October Oberlieute-
nant Karoilovich, — bei Marienburg Oberst Baron Stutterheim 5. December
— 380 —
1848, bei Arad Oberstlieutnant Berger 14. December 1848, bei Szökefalva
17. Jänner 1849 Hauptmann Moriz BraumüUer besonders ausgezeichnet
(Letzterer blieb; von einer Kanonenkugel getödtet, in der Schlacht bei Iler-
mannstadt 21. Jänner 1849).
1849 Oberlieutenant Johann Herle des Regimentes, der Artillerie zugetheilt, erwarb
sich durch sein heroisch aufopferndes und umsichtiges Benehmen in der Schlacht
bei Hermannstadt 21. Jänner den ÖLO. und wurde später, mittlerweile
zur Artillerie transferirt, MTO.-R.
1849 Hauptmann Carl V^ver wurde fLlr seine Auszeichnung in der Schlacht bei
Salzburg 4. Februar durch Capitelbeschluss von 1850 MTO.-R.
Oberlieutenant Anton Baron Baum eroberte bei Salzburg 2 Kanonen.
Bei Piski 9. Februar thaten sich Hauptmann Friedrich von Stromfeld durch
einen erfolgreichen Bajonnet-Angriff gegen eine feindliche Husaren-Abthei-
lung, die Hauptleute Bergen und Degmek wegen Rettung von Geschützen
hervor.
1849 In der Belagerung von Carlsburg hatten sich Hauptmann Albert von Asboth
und Lieutenant Ferdinand Ritter von Sonnenstein ausgezeichnet; die Mann-
schaft der zehnten Compagnie rückte mit 2 goldenen, 9 silbernen Medaillen
und 2 k. russischen Szt. Georgskreuzen zum Regimente ein.
1848 — 1849 f(ir Auszeichnung in der Kriegs-Epoche in Siebenbürgen und in
Ungarn.
ÖLO.-R. Oberst Regiments-Commandant Johann Freiherr von Stutterheim.
OEKO.-R. 3. Die Hauptleute Albert von Asboth, Johann Karojlovich von
Brondolo, Oberlieutenant Anton Freiherr Baum von Appelshofen.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Johann Freiherr von Stutterheim, der
ins Regiment beförderte Oberst Josef Podhagsky (für seine im 40. Infanterie-
Regimente in der Schlacht bei Kaschau belobten Leistungen), femer die
Hauptleute Simmelmeyer von Pikauf, V6ver, Friedrich von Stromfeld, Pollo-
vina, Hochleitner von Runge, Wesseli, die Oberlieutenants Eckhardt, Hilgers
V. Hilgersberg Lieutenant Zawistowski und Hauptmann- Auditor Franz Kahlik.
1852 erhielt das Regiment die leere Nummer 55 (des 1809 reducirten wallonischen
Regimentes Reuss-Greitz).
1852 Mit L November wurde das Regiment lombardisch mit dem Werbbezirke
zu Monza, jedoch in Folge der Abtretung der Lombardie 1859 das Regiment
wieder galizisch mit dem Ergänzungs-Bezirke Brzezan.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Nikolaus Thodorovich.
MVK. der tapfere in der Schlacht bei Königgrätz schwer verwundete Regi-
ments-Commandant Oberst Hieronymus Graf Oldofredi, die Hauptleute Chri-
stian und Zichart.
1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der (seit der Errichtung
getragenen) weissen.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 56.
(1876.)
FML ALOIS VON BAUMGARTEN.
Dunkelblaue WaffenröcJce^ stählgrüne Egälisirungy gelbe Knöpfe.
ErgäDzungsbezirksstation: Wadowicb.
Inhaber.
1684 errichtet zu Breslau von den schle-
sischen Landständen zu 10 Com-
pagnien oder 1500 Mann.
1684 Oberst später FZM. Paul Anton
Freiherr von Houchin f 1699.
1699 FM. Philipp WmcH Graf von Daun
t 30. Juli 1871.
1741 FM. Anton Ignaz Graf Mercy
Abgenteaü f 1767.
1 767 FML. Jakob Graf Nuoent MTO.-R.
t zu Prag 29. März 1784.
1784 FM. Wenzel Graf CoLOREDo Wald-
8KB t 4. September 1822.
1825 FML. Carl Freiherr von Fürsten-
WARTHER Burgsassen zu Odenbach
f 4. Juni 1856 zu Baden bei
Wien.
1857 FML. Franz Freiherr von Gori-
zuTTi f 1875.
1875 FML. Alois von Baumgartbn.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Seinen ersten Feldzug machj:e das Regiment
1685 mit, war (im Juli) bei der Belagerung von Neuhäusel, später bei den
Operationen des General Caprara gegen Easchau, Ungvar und Saros
Patak blokirte den ganzen Winter 1685/86 Munkacs, versah 1687 und
1688 in Szathmar und der Marmaros den Besatzungsdienst, war 1689 30.
August in der Schlacht bei Grabowa, in jener bei Nissa 24. September und
bei der Einnahme von Widdin 14. October. Im November 1690 machte es
die Winter-Expedition gegen Tökölys Schaaren in Siebenbürgen mit; 1691
19. August focht es in der Schlacht bei Szlankamen, 13. October eröffnete
ein Bataillon die Laufgräben gegen Grosswardein und nahm 16. October
einen Theil der untern Stadt mit Sturm; das Regiment kam sodann
nach Siebenbürgen, wo es bis zum Spätherbste 1697 blieb und an mehre-
ren dortigen grösseren und kleineren Gefechten Theil nahm. 1698 war es
im Lager von Becskerek.
— 382 -
Im spaniscilen Erbfolgekriege war das Regiment
1701 1. Februar im Treffen bei Chiari, und nahm 3. December das Schloss Canneto
ein. — 1702 1. Februar war dasselbe bei der Besatzung von Brescello, 2. Febiuar
beim Ueberfalle auf Cremona, 27. Februar schlug Oberstlieutenant Zumjun-
gen einen Ausfall der Mantuaner Besatzung ab, 15. August hatte ein Bataillon
unter Major Hüttendorf durch tapfere Vertheidigung Luzzara's rühmlichen
Antheil an der dortigen Schlacht genommen, doch erfolgte zwei Tage sp&tcr
die Capitulation jenes Platzes; 11. April erhielten 571 Mann des Regimen-
tes durch die Capitulation des ruhmvoll vertheidigten Guastalla Abzug
mit allen Ehren, durften aber bis 1. April 1703 nicht gegen Frankreich
dienen und kamen zu ihrer Ergänzung nach Siid-Tirol; — 1703 1. Apnl
nahmen sie Theil an der Erstürmung der Schanze im Neuenburger Walde,
1. Juli am Ueberfalle bei Obermühlheim; Oberstlieutenant von Zumjungon
vertheidigte mit einigen hundert Mann des Regimentes die Judicarien, 17^4
war das Regiment im verschanzton Lager bei Verrua und Crescentino, 17U'>
in der Schlacht bei Cassano, 1706 ein Bataillon bei der ruhmvollen Ver-
theidigung Turins, ein anderes Bataillon bei^ dem Entsätze dieser Stadt 7.
September, worauf das Regiment zur Blokade der Citadelle von Mailand ab-
rückte; 1707 marschirte es unter seinem Inhaber FZM. Grafen Dauo nach
Neapel, blokirte die Festung Gaeta, und bei der Erstürmung derselben 30. Sep-
tember waren die Grenadiere an der Tete der Sturm-Colonne. Das Regiment
blieb nun in Neapel und Capua als Besatzung, kam 1711 ins Mailändische,
1714 zur Armee am Rhein und bezog im November im Kölnischen Gebiete
die Winterquartiere.
Im Türkenkriege focht das Regiment
1716 5. August in der Schlacht bei Peter wardein, kam sodann zur Belagerung
von Temesvar und 1. October waren ein Bataillon und die Grenadier-Com-
pagniebeim Sturme auf die dortige Palanka; 28. October marschirte das Re^-
mentnach Siebenbürgen, von wo es 1717 und 1718 den Zug des FM. Grafen
Stainville gegen die Moldau mitmachte, 1718 Ende August rückte es an die
schlesische Grenze und von 1719 bis 1738 blieb es in den österreichischen
Niederlande und den deutschen Erbländern in Friedensgarnisonen.
1738 war es anlässlich des Türkenkrieges über Wien zur Armee nach Ungarn
abgerückt, 1739 war das Regiment 23. Juli in der Schlacht bei KrotEka
wohl anwesend, aber nicht im Gefechte, ein Bataillon war in der belagerten
Festung Belgrad.
Im österreichischen Erbfolgekriege war das Regiment
1741 10. April in der Schlacht bei Mollwitz, 1742 25. Mai im Treffen bei Sahay und
bei der Belagerung von Prag, 1743 in Baiem und am Rhein, 1744 in Böhmen, —
ein in Baiem zurückgebliebenes Bataillon bei der Blokade von Rottenburg,
1745 das Regiment im Corps des FZM. Baron Thüngen in der Oberpfalz
15. April im Treffen bei Pfaffenhofen, später im Mainfeldzuge des FM. Gra-
fen Traun, kam sodann nach Italien und war 1746 7. März bei der Ein-
nahme von Asti, dann 22. April bei jener von Parma, später bei der For-
— 383 —
cirung der ßochetta 6. September bei der Einnabine von Genua, und im
December bei der Unternehmung in die Provence 1747 bei der Bela-
gerung von Genua; im October rückte es in die Lombardie in Friedens-
stationen.
Im siebenjährigen Kriege war das Kegiment
1767 21. April im TreflFen bei Reichenberg, 6. Mai in der Schlacht bei Prag, wohin
zwei Bataillone und eine Grenadier-Compagnie als Besatzung kamen und
die dortige Belagerung mitmachten, ein drittes Bataillon focht in der Schlacht
bei Eolin 18. Juni — ein 100 Mann starkes Detachement war 13. Juli bei
der Einnahme von Gabel; ein Bataillon und die beiden Grenadier-Compagnien
waren 7. September im Treflfen am Moysberge bei Görlitz ; — 187 Com-
mandirte des Eegimentes 10. bis 11. November bei der Erstürmung von
Schweidnitz ; 22. November in der Schlacht bei Breslau bemächtigte sich der
Regiments-Commandant Oberst Josef Graf Herberstein mit 1000 Mann
nach einem harten Kampfe eines ausgebreiteten feindlichen Verhaues
unterhalb Pilsnitz und verbreitete grosse Verwirrung unter dem bestürz-
ten Feinde; 5. December focht das Regiment in der Schlacht bei Leu-
then; 1758 hatte dasselbe viele beschwerliche Hin- und Hermärsche und
war nur wenige Tage bei der Belagerung von Neisse, — 1759 bei der
Haupt-Armee des PM. Grafen Dann; — 1760 3« November in der Schlacht
bei Torgau, wo es mit grosser Auszeichnung focht. In einem entscheiden-
den Gefechts-Momente war Oberst Baron Stein mit dem Regiment rasch
vorgerückt, warf den Feind in einen nahen Wald, behauptete tapfer die ge-
wonnene Stellung und verschaffte dadurch einigen geworfenen Regimentern
Zeit, sich zu sammeln und neuen Widerstand zu leisten. 1761 1. October
war ein Bataillon bei der Erstürmung von Schweidnitz, 1762 das Regiment
im Treffen bei Leitmannsdorf und Burkersdorf. Ein Commando von 200
Mann in der belagerten Festung Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778/79 war das Regiment im Corps des FML. Marquis Botta in Mähren, die
Grenadiere bei der Haupt- Armee in Böhmen.
Im Türkenkriege war nur das dritte Bataillon betheiligt, im Armee-Corps
des Prinzen Coburg eingetheilt, war es
1788 8. Mai bis 19. September bei der Belagerung und der Einnahme von Chotym,
1789 1. August in der Schlacht bei Fockschan, 21. September in jener bei
Martinestie, und 1790 bei der Belagerung und im Treffen von Gyurgewo.
Im Französischen Revolutionskriege war vorerst das Leibbataillon
1793 2. März im Gefechte bei Aachen und 5. März in jenem bei Soumagne enga-
girt, 13. März vertrieb dieses Bataillon die Franzosen aus Bavay und be-
setzte diesen Ort, sodann in mehreren Voi'postengefechten bei Valenciennes.
Im August war es mit dem kürzlich zur Armee eingerückten Oberst-
Bataillon bei der Belagerung von Dünkirchen, wo sie 24. August bis 6. und 8.
September drei Ansfklle der Belagerten nach hartnäckigem Gefechte zurück-
schlugen. 1794 10. Mai war das Regiment im Treffen bei Tournay, 16. und
— 384 —
17. Mai bei dem Haupt- Angriffe auf die feindliche Stellung zwischen Cour-
tray und Lille, 16. März bei dem Entsätze von Charleroi, 26. Juni in der
Schlacht bei Fleurus, 17. und 23. August in einigen Gefechten bei Mastricht, Ende
September gehörte es zur Besatzung daselbst, zog in Folge der dortigen Capi-
tulation 7. November mit allen Kriegs-Ehren aus der Festung unter Bedin-
gung, ein Jahr nicht gegen Frankreich zu fechten, und marschirte nach Wien,
wo es 19. Jänner 1795 die Garnison bezog. — Die Grenadiere, welche 1704
in Deutschland fochten und sich 19. September in Treffen bei Kaiserslautern
auszeichneten, waren 1795 die alleinige Abtheilung des Regimentes am
Kriegsschauplatze und 18. August beim Entsätze von Mannheim, 14. Novem-
ber im Gefechte bei Frankenthal. — 1796 war das Kegiment im Jänner
nach Italien abgerückt; 30. April führte es einen Sturm auf Valeggio aus
und focht tapfer im Geiechte bei Dolce, 1. August nahm es Theil am Ent-
sätze von Mantua, kam sodann als Besatzung in die Festung, hatte ruhm-
vollen Antheil an der tapferen Vertheidigung und zog nach erfolgter Capi-
tulation derselben 4. Februar 1797 durch die Porta magiore mit klingendem
Spiel und fliegenden Fahnen 6. Februar in der dritten Colonne ab, wurde
aber kurz nachher ausgewechselt, und das Leibbataillon bestand 2. und 3«
April bei Friesach und Unzmarkt Rückzugsgefechte. Mittlerweile waren
die Grenadiere bei der Armee in Deutschland 11. August im Gefechte bei
Neresheim, 3. September in der Schlacht bei Würzburg, kamen im October
zur Belagerung von Kehl, wohin auch das dritte Bataillon einrückte. Die
Grenadiere waren von October bis 10. Jänner bis 17mal in den Trancheen
das dritte Bataillon 24mal zur Arbeit commandirt. Im October 1797 kam
das Regiment mit drei Bataillons und der Grenadier-Division als Garnison nach
Wien, wo es bis December 1799 verblieb.
Im Feldzuge
1800 stand das Regiment im Februar bei Dornbirn im Vorarlbeigischen in Can-
tonirungen, im Juli besetzte Oberst Pflanzeiter mit einem Bataillon den Ehren-
walder Pass nach vielen Hin- und Hermärschen stand das Regiment im
December bei Kufstein, und es bestanden 7. December drei Compagnien
bei Nieder-Audorf und Kieferfeld, 12. December ein Piket bei Windisch-
hausen, 15. December zwei Compagnien und 28. December das Regiment
bei Ober-Audorf Gefechte. Die Grenadier-Division, bei der Haupt-Armee
eingetheilt, focht 3. Mai in der Schlacht bei Engen, 5. Mai in jener bei
Müsskirch, 9. Mai bei Mettenberg, Ulmendorf und bei Hohenlinden; drei
einzelne Abtheilungen deä Regiments bestanden 21. Juni und 2. Juli
glückliche Gefechte bei Stein.
Im Feldzuge
1805 gehörte das Regiment zur Armee des Generalissimus Erzherzog Carl in
Italien und war 29. bis 31. October in der Schlacht bei Caldiero; — 3.
November am Rückzüge hatten zwei Compagnien unter den Hauptleuten
Meles und Berger eine über den Bachiglione geschlagene Schiffbrücke helden-
müthig vertheidigt, das Regiment war 5. November im Gefechte bei Fontaniva.
— 385 —
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Regiment im III. Armee-Corps des FML. Prinzen
Hohenzollem eingetheilt, 19. April im Gefechte bei Hausen^ 21. Juli in jenem
bei Schierling, 22. April hatte das zweite Bataillon unter dem tapfem Haupt-
mann Graf Polheim den Wald von Lukepoint nilchst Köffering gegen eine
bedeutende Uebermacht, ohne Cavallerie und Geschütz, sich selbst überlassen
heldcnmüthig vertheidigt und erst dann seine Stellung verlassen, als der
Feind sein Feuer eingestellt und die Vorposten bezogen hatte um 9 Uhr
Abends. 17. Mai war das Regiment bei dem Angriffe des FZM. Grafen
Kolowrat auf den Brückenkopf bei Urfahr-Linz, focht mit Auszeichnung
in der Schlacht bei Wagram, wo 6. Juli das zweite Bataillon, den von
ihm besetzten Ort Breitenlee, sowie das erste Bataillon die auf der dortigen
Höhe aufgefahrenen Geschütze gegen die wiederholten Angriffe des Feindes
vertheidigten. Die Grenadiere im Reserve-Corps fochten mit Auszeichnung
bei Aspern, Wagram und 10. und 11. Juli bei Znaim.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment, im II. Armee-Corps General der Cavallerie Graf Mer-
veldt, Division Fürst Alois Liechtenstein, eingetheilt, 26. und 27. August in
der Schlacht bei Dresden, — ein Bataillon, vom Divisionär persönlich ge-
führt, vertrieb den Feind durch einen glänzenden Bajonnet- Angriff aus dem
Dorfe Rosthal; auf dem Rückzuge nach dem Plauen'schen Grund litt das
Regiment ungemein durch die kecken Angriffe der Cavallerie; da von der
Nässe des fortwährenden Regens die Gewehre nicht losgingen — mit Hun-
ger, Entbehrung und Ermüdung kämpfend, auch grösstentheils unbeschuht
nach forcirten Märschen, erlitt dasselbe den bedeutenden Gesammtverlust
von 19 Offizieren 935 Mann und seiner beiden Fahnen ; — 17. Sep-
tember war es bereits wieder in Gefechten bei Kinitz und Arbesau, — mit
Auszeichnung focht es 16. bis 18. October in den Schlachttagen von Leipzig,
bei Lössnig, bei Dölitz und in den Auen des linken Pleisse-Ufers; — 9.
November war es im Treffen bei Hochheim ; die Grenadier-Division 30. und
31. October in der Schlacht bei Hanau.
Im Feldzuge
1814 nun in der leichten DJvision FML. Graf Bubna, — nahm 27. Februar Haupt-
mann Siegl, zur Vorrückung gegen Archamp beordert, mit drei Compagnien
im Verein mit einem Bataillon Reuss-Greitz Nr. 18 durch einen raschen
Bajonnet- Angriff dieses Dorf; 28- Februar war eine Compagnie im Gefechte
bei La Cotte. — 1. März schlug Oberst Berger mit einem Bataillon und 2
Geschützen den Feind mit grossem Verluste aus den von ihm eroberten
Dörfern Crache und Tairier zurück und behauptete die dortigen Höhen
gegen alle ferneren Angriffe bis tief in die Nacht. — Mittlerweile hatte
Major Osthaus eine andere feindliche Colonne aus den Defileen von St. Julien
und Tairier mit drei Compagnien und einer später erhaltenen Verstärkung
verjagt; endlich wurde eine dritte feindliche Colonne, welche sich eines
Theiles von Tairier bemächtigt hatte, vom Obersten Berger mit einem
Thttfheim, GcdenkblÄttur. ^^
— 386 —
Bataillon abermals aus diesem vertrieben. Die Grenadiere waren 1814 gar
nicht ins Gefecht gekommen, und waren nur wenige Tage bei der Bloca^le
von Be8an9on. 1815 war das Regiment in der Ober -Rhein -Armee einge-
theilt, theils zur Blocade von Beifort, theils zu den mobilen Colonnen ver-
wendet, und kam mit der Grenadier-Division in das grosse Armeelager von Djon.
Das dritte Bataillon unter Major Barthe war in dem polnischen Februar
Aufstand 1846, 26. bis 27. Februar im Gefechte bei Podgorze.
Im Feldzuge
1848 in Italien, war das Regiment im April in dem hinter dem Isonzo formirten
Armee-Corps des FZM. Grafen Nugent eingetheilt, das zweite Bataillon bei
der Cemirung von Palmanuova; die achte Compagnie, von der zehnten un
terstützt, bestand 17. April ein heftiges Gefecht bei Visco, — das Regiment
war 20. April bei der Beschiessung von Udine, 20. und 23. Mai bei den
beiden Versuchen auf Vicenza, rückte 26. Mai in Verona ein, wo es im
Juni und Juli auf der Strecke von Chievo, Croce Bianca, S. Massimo, Sta Lucia,
Tombetta, Tomba einen starken Vorpostendienst unterhielt; 23. Juli focht
es in den Gefechten bei Sona, Sommacampagna, St. Giustina, 25. Juli in
der Schlacht bei Custozza und der Erstürmung des Monte Godio, 26. Juli
im Nachtgefechte bei Volta, wo sich besonders das zweite BataiUon auszeich-
nete; 4. August während der Vorrückung gegen Mailand bestand es bei
Casa Carpana und bei Vigentino heftige Gefechte, und marschirte sodann
nach Bergamo, Como und Varese gegen die Schaaren Garibaldi's, wo es
26. August ein Nachtgefecht bestand.
Im Foldzuge
1849 gegen Piemont war das erste Bataillon in der Division des FML. Grafen
Schaa%otsche des 11. Armee-Corps FZM. Baron D'Aspre eingetheilt und
focht 23. März mit Auszeichnung in der Schlacht bei Novara und den Käm-
pfen um den Besitz der Meierei Castellazo, das zweite Bataillon war als Be-
deckung der Armee- Geschütz-Reserve verwendet, und das erste Landwehr-
Bataillon gehörte zur Besatzung des Mailänder Castells. Im April 1849 wa-
ten diese drei Bataillone bei der Expedition des IL Armee-Corps nach Mittel-
Italien, 10. Mai an der Einnahme von Livorno, den Besetzungen von Pisa,
Florenz u. s. w. thätig betheiligt, sowie den mobilen Streif-Colonnen gegen
Garibaldi zugetheilt; im September kam das Regiment nach Parma und Pia-
cenza als Besatzung. — Das dritte Bataillon rückte im October 1848 in for
cirten Märschen vor Wien, wo es 26. bis 31. October sehr thätig bei der
Erstürmung und Einnahme von Wien mitwirkte, machte sodann in der Bri-
gade Wyss des IT. Armee- Corps die Vorrückung gegen Ungarn mit, war
1849 21. Jänner im Gefechte bei Windschacht, wo Major Brzesina mit der
siebenten Division den Windberg erstürmte, 26. und 27. Februar in der
Schlacht bei Kapolna, im Juni in mehreren Gefechten an der Waag, 21-
Juni in jenem bei Farkasd, 30. Juni bei Puszta Konkoly, — im September
bei der Cemirung von Komorn. Die Grenadier-Division. 13. October 1848
bis 10. April 1849 im Dienste am kaiserlichen Hoflager zu Oknütz, rückte
— 387 —
sodann nach Ungarn, wo sie in der Schlacht bei Nagy Sarlo, den Gefechten
bei Schintau und Szered, den Schlachten von Szöreg und Temesvar beiwohnte.
1859 in Ancona stationirt, rückte das Regiment 21. Juni nach Rovigo, wurde in das
10. Armee-Corps eingetheilt und zur Bewachung des linken Po-Ufers von
Trecenta bis Crespino verwendet.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen focht das Regiment im VI. Armee-Corps, FML. Ramming
der Nord-Armee eingetheilt, 27. Juni im Gefecht bei Nachod und 3. Juli in
der Schlacht bei Königgrätz, wo es empfindliche Verluste erlitt.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1701 Bei der Einnahme von Canneto 3. December sprang ein Musketier des Re-
gimentes in den Wassergraben, kletterte an der Mauer hinauf, bis er die
Zugbrücke erreichte, schnitt die Stricke entzwei, wodurch diese herunter-
fiel und die kaiserlichen Truppen in das Castell drangen.
1701 Hauptmann Pflugh vertheidigte 3. Juni mit nur 50 Mann eine unweit Via-
dana liegende Schanze gegen 400 Franzosen, die mit einem Verluste von
mehreren Offizieren und hundert Mann abziehen mussten.
1707 In der Relation des Regiments- Inhabers FZM. Grafen Dann über die Er-
stürmung von Gaeta 30. September wurden die beiden Hauptleute und
Lieutenante der Grenadier-Compagnie belobt. Beim Sturme auf die Palanka
von Temesvar
1716 hatte sich Major Dietrich ausgezeichnet^ wurde verwundet.
1736 trug das Regiment rothe Aufschläge.
1738 Beim Durchmarsche des Regimentes durch Wien anlässlich des Türkenkrie-
ges wurde dasselbe 10. Jimi vom Kaiser Carl VI. besichtigt, bei welcher
Gelegenheit dem Monarchen zwei alte Soldaten auffielen, der Regiments-
Tambour, so 50, 'und ein gemeiner Musketier, der 53 Jahre diente. Diesem
Letzteren bot der Monarch einen Gnadengehalt an, allein der ergraute Ve-
teran wollte früher noch einen Feldzug gegen die Türken mitmachen.
1744 Bei der Blocade der baierischen Bergfestung Rothenburg zeichnete sich
22. Juni bis 13. September Oberstlieutenant Backofen rühmlich aus.
1757 6. Mai in der Schlacht bei Prag hatte sich Major RoUshofen ausgezeichnet,
wurde aber verwundet, ebenso beim Sturme auf Schweidnitz 10. November
der hier gleichfalls verwundete Major Brauner.
1757 Oberst Josef Jakob Graf Herberstein wurde für Auszeichnung in der Schlacht
bei Breslau zum General-Major befördert.
1760 Regiments-Commandant Oberst Leopold Baron Stein wurde für sein ausge-
zeichnetes erfolgreiches Benehmen in der Schlacht bei Torgau 3. Novem-
ber in der Promotion 22. December 1761 MTO.-R.
1761 Bei der Eroberung von Schweidnitz hatten sich die Oberlieutenants Gerhard
und Erdmann hervorgethan und wurden angerühmt ; — Ersterer auch später
26*
— 388 —
1762 in Schweidnitz während der Belagerung durch die aufmerksame Be-
obachtung der feindlichen Bewegungen.
Im Verlauf des siebenjährigen Krieges hatte das Regiment einen Total-Yer-
lust von 3 Stabs- 21 Ober- 94 Unteroffizieren und 4194 Soldaten. Es halte
5 Fahnen und 6 Kanonen erobert, und kein Siegeszeichen verloren.
1766 erhielt das Regiment durch Losung seine noch gegenwärtigen stahlgrCiner.
Aufschläge und gelben Knöpfe, und 1769 die Nummer 56, 1771 den Werb-
bezirk in Bielitz-Teschen und Jägerndorf, sowie 1772 jenen von Myslenice
in dem neu erworbenen Landestheile von Galizien angewiesen.
1788 Major Holtmann wurde für Auszeichnung bei der Belagerung von Chotyra
zum Oberstlieutenant befördert.
1789 In der Schlacht bei Martinestie 22. September hatten sich ausgezeichnet
und wurden vom Prinzen Coburg belobt : Oberstlieutenant Holtmann, die
Hauptleute Philippini und Oberburg, die Oberlieutenants Del Majenne und
Kohl, letzterer Brigade- Adjutant.
Im Feldzuge
1793 hatten sich Regiments- Commandant Oberst Heinrich XV. Fürst Reuss bei
Aachen und Soumagne ; — bei Bavay Lieutenant Krakowitzky, der verwun-
det und zum Oberlieutenant befördert wurde, ferner im Juni an der Sam-
bre Major Fichtel ausgezeichnet. Die Mannschaft erhielt in diesem Feldzuge
23 silberne Medaillen.
Im Feldzuge
1794 hatte das Regiment in den Gefechten bei Courtray den Major De Lobel und
4 Offiziere, bei Charleroi 15. Juni den Obersten Carl Baron Wetzel, Major
Fichtel und 4 Hauptleute als verwundet zu beklagen. Die Mannschaft
erhielt 2 goldene und 9 silberne Tapferkeits-Medaillen.
1795 Im Gefechte bei Mannheim 18. October hatte sich Grenadierhauptmann
Vogel durch einen sehr gelungenen-Bajonnet-Angriff mit seiner Compa^nie
hervorgethan.
1800 In der Schlacht bei Hohenlinden 3. December rettete der Grenadiorhanpt.
mann Berger durch seine Umsicht die Trümmer der in der dritten An-
griffs-Colonne FML. Grafen Kolowrat eingetheilten und nahezu vernichte-
ten Grenadier-Division.
1 805 In der Vertheidigung des Brückenkopfes über den Bachiglione 3. November
hatten sich die beiden Hauptleute Meles und Berger in hervorragender Weist»
ausgezeichnet, und es erhielten ein Mann die goldene und ein Corporal die
silberne Medaille.
1809 Im Gefechte bei Hausen wurden 19. April Oberst Samuel von Gifiing, dann
die hiebei verwundeten Majore Wolfgang von Laiml und Johann Berger wegen
Auszeichnung mit grossem Lobe in der Relation erwähnt. Die Mannschaft
erhielt 4 silberne Medaillen.
Im Gefechte bei Schierling 21. April führte Feldwebel Josef Rinaldo, nach-
dem alle Offiziere verwundet waren, eine Compagnie mit Erfolg gegen den
- 389 —
Feind und erhielt die silberne Tapferkeits-Medaille. — FML. Prinz Hohen-
zoUern ertheilte in seinem Berichte ddto. 1, Mai 1809 dem Commandanten
des zweiten Bataillons, Hauptmann Josef Grafen Polheim, für sein tapferes
Betragen und die kluge Anführung des Bataillons 22. April bei dem Walde
von Lukepoint das wohlverdiente Lob. Nebst diesem wurden noch vier Offi-
ziere und drei Unteroffiziere besonders angerühmt.
1809 Im Gefechte bei Urfahr-Linz rettete 17. Mai ein Feldwebel mit grösstej
Selbstaufopferung eine Eanone, erhielt die silberne Medaille und ein Ge-
schenk von 200 Gulden.
1813 FML. Fürst Alois Liechtenstein nennt in der Belation über die Gefechte
seiner Division bei Dresden 26. und 27. August den Regiments-Comman-
danten Obersten von Laiml unter jenen, welche vollkommen ihre Pflicht
in Erfüllung brachten.
1813 Mittelst Armee-Befehls ddto. Teplitz l. October Nr. 96 wurden von S. M.
dem Kaiser dem Lifanterie-Regimente Wenzel CoUoredo, welches ohne Ver-
schulden seine Fahnen in rühmlicher Vertheidigung bei Dresden
verloren hatte, die Abfassung zweier Fahnen Allergnädigst bewilligt.
1813 Inder Schlacht bei Leipzig wies Oberlieutenant Schindler 17. October, welcher
mit einer Compagnie das Thor bei der hintern Brücke von Dölitz besetzt
hielt, die zweimalige Aufforderung der Uebergabe entschieden zurück, ebenso
mit grösster Tapferkeit mehrere Angriffe. — Belobt wurden bei Leipzig Oberst
Berger, 5 Hauptleute und 4 Oberlieutenants des Regimentes.
1814 Unter dem feindlichen Geschütz- und Gewehrfeuer 1. März auf den Höhen
von Tairier Hess Oberst Berger die neuen Fahnen feierlich weihen, zwei
Kugeln durchlöcherten in diesem erhabenen Momente eine der zwei Fahnen.
Regiments-Caplan Grohmann, ein würdiger Priester, gottergeben und furcht-
los, segnete in begeisterter Rede die kaiserlichen Adler — die Soldaten warfen
sich mit hocherhobener Hand unter lautem. das Kampfgewühl übertönenden
Zuruf auf die Knie und schwuren den Fahneneid.
1814 Regiments-Commandant Oberst Johann Berger wurde ftir seine Auszeich-
nung bei Tairier ausser Capitel mit Allerhöchstem Handbillet ddto. Dijon
26. März MTO.-R. und erhielt vom Kaiser Alexander den k. russischen St
Qeorgs-Orden vierter Classe. Major Ferdinand von Osthaus und Hauptmann
Hermann Siegl wurden ÖLO.-R. Regiments-Caplan Carl Grohmann erhielt
GGVK. — vier Offiziere wurden namentlich belobt, ein Corporal erhielt die
goldene, drei Unteroffiziere die silberne Medaille und dem gesammten Regi-
mente wurde „für seine Bravour und Standhaftigkeit" dos Allerhöchste
Wohlgefallen bekannt gegeben.
1846 Dem Major Alois Parthe Edlen von Barthe und 12 Offizieren wurde für ihre
vorzügliche Haltung bei Bekämpfung des polnischen Februar-Aufstandes das
Allerhöchste Wohlgefallen bekannt gegeben.
1848 Im Gefechte bei Visco 17. April hatten sich Hauptmann Josef Grimm, der
hiebei getödtet wurde, und Oberlieutenant Johann Bobrowski ausgezeichnet
— 390 —
und wurden nebst noch 5 Offizieren, 5 UnterofiSzieren und 3 Grenadieren in
der Relation belobt.
1848 Begiments-Commandant Oberst Johann Kleinberger Edler von Kleinberg hatte
23. Mai bei dem Rückzuge nach dem zweiten Versuche auf Vicenza durch
seine zweckmässigen Anstalten eine Cavallerie-Batterie des vierten Artillerie-
Regimentes von der drohenden Gefahr, durch den nachdrängenden Feind abge-
schnitten zu werden, gerettet, er wurde ferner für sein lobenswerthes Benehmen
am 23. Juli bei dem Sturme auf St. Giustina vom Brigadier GM. Fürst Edmund
Schwarzenberg belobt, ebenso für seine energische umsichtige Führung de^s
Regimentes in der Schlacht bei Custo2za 25. Juli.
1848 Am 23. Juli im Treffen bei Sommacampagna hatte die fünfte Division einen
glänzenden Sturm gegen Casa rugola ausgefährt, der vollkommen gelang,
imd am selben Tage das erste Bataillon und die vierte Division mit ruhm-
voller Tapferkeit bei dem kräftigen Sturme des Brigadiers GM. Fürsten
Edmund Schwarzenburg auf die Höhen von Santa Giustina mitgewirkt Major
Bilko und Hauptmann Scheefer wurden von dem genannten General belobt,
sowie Hauptmann Multrus 26. Juli beim Nachtgefechte bei Volta.
1848 Die Mannschaft hatte im Feldzuge 3 goldene, 9 grosse, 37 kleine silberne
Medaillen und ein k. russisches St. Georgs-Kreuz V. Classe sich erkämpft
1848 Major von Brzesina, Commandant des dritten Bataillons, hatte sich 28. Oc-
tober bei der Erstürmung mehrerer links von der Taborstrasse gelegenen Bar-
rikaden und bei der Einnahme von Wien hervorgethan, sowie dessen Adjutant
Lieutenant Görtz von Zertin sich beim Sturme auf die grosse Stembarrikade
in der Jägerzeile auszeichnete. Die Mannschaft erhielt hiebei eine grosse luid
12 kleine silberne Medaillen.
1849 In der Schlacht bei Novara 23. März hatten sich Major Bilko und Ober-
lieutenant Zubrzycki hervorgethan und die brave Mannschaft sich 2 goldene
4 grosse und 12 kleine silberne Medaillen nebst einem k. russischen St.
Georgskreuze^ V. Classe erkämpft.
1849 Major Martinowsky nahm das Städtchen Urbino 13. Juni ohne Schwertstreich ein.
Im Feldzuge
1849 in Ungarn hatte sich die Mannschaft des dritten Bataillons eine goldene, 12
kleine silberne Medaillen und ein k. russisches St. Georgskreuz V. Cia&>e
verdient.
1848/49 für Auszeichnung in der Kriegs-Epoche in Italien, Ungarn und bei Wien:
OEKO.-R. 3. Lieutenant Bataillons-Adjutant Carl Görtz von Zertin.
MVK« Regiments-Commandant Oberst Franz Freiherr von Paumgarten, Major
Franz Bilko, die Hauptleute Multrus, Viktor, von Lubieniecki, Graf, Görtier
Edler von Gradenburg, Stadl, Brosche, die Oberlieutenants Zubrzycki, Schuster,
Schenk, Hannussek, Witt, Pottyondy de St, Marton, Jennemann Edler von
Werthau, die Lieutenants Teichmann, Gareis und Goos. Regiments-Caplan
Adolf Czerkas GGVK.
— 391 —
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen
MVE. der vor dem Feinde gebliebene Begiments-Commandant Oberst Alexan-
der Ritter von Lebzeltem, Oberstlieutenant Jakob Ratkovich und Haupt-
mann Eduard Pfihoda.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der früheren weisen.
1877 MVE.^Oberstlieutennant Johann Ritter von Fabrizii für Auszeichnung (als
Commandant des 33. Jäger Bataillons) im bosnischen Occupations-Feldzuge.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und StabsofEiziere.
1702 Major von Hüttendorf an seinen bei Vertheidigung Luzzara's erthaltenen Wun-
den f 16. August.
1716 Regiments- Commandant Oberst Conte Rovere f in der Schlacht bei Peter-
wardein 5. August.
1757 Oberstlieutenant von Kinslau f an seiner Verwundung am Moysberge bei
Görlitz 7. September.
1760 Major von Wierst f in der Schlacht bei Torgau 3. November.
1866 Regiments-Commandant Oberst Alexander Ritter von Lebzeltom an seiner
bei Königgrätz erlittenen schweren Verwundung f zu Hofitz in Böhmen
31. Juli.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 57.
(1857.;
FRIEDRICH FRANZ GROSSHERZOG VON MECKLENBURG-SCHWERIN.
Ihmkelblaue Waffenröcke, blassrothe Egalisirung, gelbe Knopfe.
ErgänzungsbezirksBtation : Tarnow.
Inhaber.
1688 errichtet mit Allerhöchsten Befehl-
Bchreiben Kaiser Leopold I. de dto.
9. December von seinem gleich-
zeitigen.
Inhaber FML. Herzog Albercht
III. von Sachsen-coburg f zu Co-
burg 6. August 1699.
1699 GM. Carl Sebastian Freiherr von
Kratze f 1704.
1704 FM. Johann Damian von und zu
SiCKiNGEN erhielt 1714 das ge-
genwärtige 18. Infanterie-Regi-
ment.
1713 FML. Johann Hannibal Freiherr
zu Wallenstein f in der Schlacht
bei Peterwardein 1716.
1715 FZM. Georg Graf Browne! 1729,
1731 GM. Patrik Freiherr von Oneul-
LAu t 1734.
1734 FZM. Sigmimd Adam Freiherr
von Thüngen f in der Schlacht
bei Hohenfriedberg 4. Juni 1745.
1745
1769
1818
1823
1832
1845
1853
1857
1857
FZM. Franz Josef Freiherr von
Andlau f zu Graz 1767.
FM. Graf Joseph Colloreho-
Waldseb t 26. November 1818.
bis 1823 unbesetzt.
FML. Friedrich Freiherr Mixi-
TiLLO erhielt 1832 das damali;j:e
3, jetzt 11 Dragoner-Regiment.
FZM. Michael Freiherr von ILma-
LiEvicH f zu Temesvar 9. Man
1845.
FZM. Julius Freiherr von Hay-
NAu MTO.-GK. t zu Wien 14
März 1853.
FML. Felix Fürst Jablonowski
f zu Schönbrunn 20. October 1857.
Friedrich Franz Grossherzog von
Mecklenburg-Schwerin.
{Zweiter Inhaber:)
FML. Ferdinand Freiherr von
SiMBscnEN f zu Wien 1873.)
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
«
Dieses neuerrichtete Regiment, zur Armee des Herzogs Carl von Lothringtn
nach Deutschland bestimmt, war bereits im Juni
1689 im Lager bei Mayen unweit Coblenz eingerückt, und 11. September beim Sturme
— 393 —
[auf Mainz, 1690 kam es nach Italien, stand 1691 im Juli vor Pignerol, war
im September bei der Belagerung und Eroberung von Carmagnola, 1692 beim
Einfalle in die Dauphin^, 1695 bei der Belagerung von Casale, wurde im
Juni nach Katalonien überschiflft, wo es, unter die Befehle des Prinzen Georg
von Hessen-Darmstadt gestellt, erst im Lager bei Hostairich und 1697 bei
der Belagerung von Barcelona war.
Im spanischen Erbfolgekriege focht
1702 das Begiment 14. October in der Schlacht bei Friedlingen und kam sodann
als Besatzung nach Altbreisach, wo es bis zum Falle dieses Platzes verblieb 1703,
— unter seinem Inhaber FZM. Baron Sickingen rückte es 1706 nach Ungarn,
wo es die Feldzüge gegen die Rakoczy 'sehen Malcontenten mitmachte, 1710
an dem Siege Sickingen's bei Vadkert und Rombany 22. Jänner 1710, sowie
an der Belagerung und Eroberung Neuhäusels ehrenvollen Antheil hatte ; eine
Abtheilung blokirte das Schloss Murany in der Zips. Das Regiment kam
später nach Siebenbürgen.
Im Türkenkriege
1716 war es bei der Belagerung von Temesvar und beim Sturme auf die
dortige Palanka, wo es einen Gesammtverlust von 5 Offizieren und 380
Mann erlitt, 1717 16. August in der Schlacht bei Belgrad. — Im Corps
des FML. Grafen Bonneval wurde es
1719 nach Sicilien geschickt, landete nach stürmischer Seefahrt 8. October im
Hafen von Paradici und focht 28. November vor Palermo; 1720 kam es in
die Friedensquartiere in der Lombardie.
1731 war das Regiment bei der Expedition nach Corsica, landete 9. und 10. August
in Bastia und nahm 1732 14. Jänner Theil an der missglückten Unternehmung
auf Calenzana.
Im Feldzuge
1734 in Ober-Italien focht dasselbe in der Schlacht bei Parma 29. Juni im Cen-
trum der Schlachtlinie und hatte in einem zehnstündigen Kampfe einen Ge-
sammtverlust von 15 Offizieren und 431 Mann erlitten, 19. September war
es in der Schlacht bei Guastalla.
Im Feldzuge
1735 vertheidigte sich Hauptmann Ergrad mit 180 Mann als Besatzung im Schlosse
Gonzaga, einem sehr mangelhaften Platz, durch volle 30 Stunden heldenmüthig,
fügte dem Feinde vielen Schaden zu, und ergab sich erst als die Mauern ijn
Schutte lagen.
Im Türkenkriege
1737 war das Regiment im Treften bei Banjaluka, 1739 23. Juli in der Schlacht
bei Krotzka, und im Treffen bei Panczowa.
Im österreichischen Erbfolgekriege
1741 focht dasselbe 10. April in der Schlacht bei Mollwitz, 1742 17. Mai in
jener bei Chotusitz, war sodann bei der Belageiiing von Prag, 1743
im Feldzuge in Baiem, 1744 machten das dritte Bataillon und die Gre-
nadiere den Feldzug am Rhein mit, der übrige Theil des Regimentes
— 394 —
befand sich als Besatzung in Olmütz und später bei dem Corps des
General Kheul in Schlesien. 1745 erlitt das Regiment in der Schlacht bei
Hohenfriedberg 4. Juni den bedeutenden Gesammtverlust von 789 Mann;
das 3. Bataillon war 22. Mai unter FM. Graf Esterhazy im Gefechte
bei Jägemdorf, und Abtheilungen desselben beim Sturme auf Kosel, das Re-
giment focht 30. September in der Schlacht bei Trautenau, marschirte im
Jänner 1746 nach Italien, war in der Schlacht bei Piacenza, bei der Bela-
gerung von Gavi, vertheidigte 5. December bei der Revolte in Genua das
St. Thomas-Thor unter der entschlossenen Führung seines Obersten Baron
Buttler, war 1747 bei der Belagerung von Genua, blieb nach dem Aachner
Frieden 1748 in Italien, und 2 Bataillons besetzten das Castell von Mailani
Im siebenjährigen Kriege
1757 war ein Bataillon und eine Grenadier- Compagnie 6. Mai während der Schlacht
bei Prag zur Bedeckung in der Stadt selbst und blieb während der
dortigen Belagerung in derselben. Diese Abtheilungen waren femer 7.
September im Treffen am Moysberge bei Görlitz, 22. November in der
Schlacht bei Breslau, 5. December in jener bei Leuthen, wo «ie einen
Gesammtverlust von 400 Mann erlitten, 1758 14. October in der Schlacht
bei Hochkirch imd beim Angriffe auf Kohlwasa, 1759 15. April bei
dem feindlichen Angriffe auf die Verschanzungen am Passberge wurde das
meist aus Rekruten bestehende Bataillon von den schwarzen Husaren um-
nmgen und konnte nur einmal zum Feuer gelangen, 13 Offiziere, 690 Mann
wurden gefangen, die Fahne jedoch glücklicherweise gerettet. In diesem
Jahre rückte der übrige Theil des Regimentes aus Mailand zur Armee nach
Böhmen, und focht 1760 23. Juni in der Schlacht bei Landshut, 15. August
in jener bei Liegnitz. Ein Bataillon war bei der Belagerung und beim Sturme
auf Glatz 26. Juli, wo Major Baron Terzy mit demselben in Verbindung mit
den Grenadieren den ersten Angriff auf eine der Hauptfleschen ungemein
tapfer und zweckmässig unterstützte 1762 16. August war das Regiment
im Treffen bei Pejle nächst Reichenbach. Ein Commando von 208 Mann
unter Major Graf Berchtold war in der Belagerung von Schweidnitz.
Im baierischen Erbfolgekriege
1778 war das Regiment bei. der Haupt- Armee in Böhmen, 1779 18. Jänner war es
im Glatzischen bei der Forcirung des Schlosses Altheyda und des Blockhauses zu
Oberschwedeidorf, 1788 und 1789 in Friedensgamisonen in Böhmen, 1790 bei
der gegen Preussen aufgestellten Observations- Armee in Mähren, im August kam
das Oberst-Bataillon und
1792 auch das Leib-Bataillon zur Armee in die Niederlande, wo das Regiment theils
vereint, theils abtheilungsweise im Kriege gegen die französische Republik
focht, so 1792 das Oberst-Bataillon im Treffen bei Roubaix, beim Angriffe
auf Lanoy, dann im November in den Gefechten von Rocoux und Varoux
unweit Lüttich, ebenso
1793 18. März in der Schlacht bei Neerwinden. Das Leib-Bataillon rückte im Hai
zur Blokade von Conde, wo sich beide Bataill. vereinten. Die ebenfalls an den
Kriegsschauplatze nachgerückte Grenadier-Division zeichnete sich 15. nnd
— 395 —
16. October im Treffen bei Wattignies aus; — eine Division war 6. Septem-
ber im Treffen bei Dünkirchen, das Regiment 28. October im Gefechte bei
1794 Menin, 18. Mai im Treffen bei Turcoing, 22. Mai trug das Leib-Bataillon
durch einen sehr gelungenen Angriff in der Flanke des gegen Eamignies
vordringenden Feindes viel zu dessen Rückzuge bei. Das Oberst-Bataillon
zur Besatzung von Conde gehörig, marschirte in Folge der dortigen Capitulation
bedingungsgemäss bis zur Auswechslung in die kaiserlichen Erbstaaten zurück,
1795 stand das Leib- Bataillon bei der an der Waal aufgestellten Ueeres- Abtheilung
und bestand daselbst mehrere Gefechte; die Grenadier-Division, im Novem-
ber an den Kämpfen bei Mannheini betheiligt, war im Feldzuge
1796 in der Schlacht bei Maltsch 10. Juli, bei Amberg 24. August, bei Wtlrzburg
3. September. Das dritte Bataillon focht 22. August bei Teining, später bei
Neumarkt, Amberg, 17. October im Gefechte bei Schweighausen, 19. October
in der Sehlacht bei Emmendingen und bei der Belagerung von Kehl bis zu
der dortigen Uebergabe (10. Jänner 1797). Das Leib-Bataillon war in diesem
Feldzuge im Vorarlbergisehen und 16. September bei der Unternehmung auf
Lauterach, später kam es zur Armee nach Italien und war 17. November
bei Erstürmung der Höhen von Rivoli. Das auch nach Italien abgerückte
Oberst-Bataillon war im November im Treffen bei Caldiero und der Schlacht
bei Arcole. Ende December vereinigten sich die beiden bis nun getrennten
Bataillone des Regiments in Padua, kamen in das Corps des FML. Provera,
welches Mantua entsetzen sollte, aber nach langem tapferen Kampfe 15. Jänner
1797 unter den Mauern von S. Giorgio gegen die französische Uebermacht unter
dem Obergeneral Bonaparte die Waffen streckte. Auf diese Art geriethen
Regiments-Commandant Oberst von Sticker, Major Moser, über 20 Offiziere
und 1216 Mann in Kriegsgefangenschaft, aus der jedoch die OfHziere sogleich
auf Ehrenwort entlassen wurden. 1799 war das Regiment mit allen seinen Ab-
theilungen als Besatzung in Wien, von wo es in Jänner
1800 zur Armee nach Italien abrückte und an den Kämpfen in der Riviera sich
betheiUgte. Es focht 10., 11. und 12. April bei Settepani, Varezze, 14.
April bei Alle Moglie. Bei dem Angriffe gegen den Monte Beghe auf
der Costa Rivarola 30. April hatte GM. Graf Palffy mit dem Regimente
die Höhe von Due Fratelli genommen, und das zweite Bataillon im
Angesichte des Heeres, von dem tapfern Hauptmann Elgger gefuhrt, diesen
äusserst steilen Berg erstürmt. Das Regiment hatte aber einen Gesammtver-
lust von 11 Offizieren und 533 Mann dabei erlitten, da es tiberdiess die
mühsam gewonnene Position gegen die bedeutende Uebermacht des Gene-
rals Soult nicht zu halten im Stande war. Dasselbe focht nun ferner 9.
Juni im Treffen bei Casteggio, wo es wieder den bedeutenden Gesammt-
verlust von 19 Offizieren und 488 Mann erlitt, — 14. Juni in der linken
Colonne (des FML. Baron Ott) eingetheilt in der Schlacht bei Marengo, imd
25. December in jener am Mincio, wo es in Allem 21 Offiziere und 421
Mann verlor. Das zweite Bataillon unter Major Elgger hatte durch seine
feste Haltung und kaltblütige Ausdauer den Feind längere Zeit abgehalten,
— 396 -
gegen Valeggio vorzurücken, und der Armee dadurch Gelegenheit gegeben,
sich wieder von Neuem zu formiren.
Im Feldzuge
1805 in Deutschland war das Regiment im Eienmayerschen Corps eingethcilt, es focht
im October bei Donauwörth, kam unter die Befehle des FML. Grafen Mer-
veldt, und bestand auf dessen Rückzuge nach Oberösterreich, 4. November
einen neunstündigen Kampf bei Stadt Steyer, 7. November ein sehr heftiges und
nachtheiliges Gefecht in der Gegend bei Mariazeil, wo 3 Stabs-, 16 Ober-
Oflfiziere und 594 Mann in Gefangenschaft geriethen, ausserdem 2 Offiziere
und 40 Mann todt und verwundet wurden. Die Grenadiere fochten bei
Günzburg und Wertingen und geriethen später in Ulm durch die dortige
Capitulation in Kriegsgefangenschaft. Das vierte Bataillon focht im Gefechte
bei Stecken nächst Iglau 5. December unter dem Befehle des Erzh. Ferdinand.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Regiment im IL Armee-Corps eingetheilt, die Gre-
nadiere im Reserve- Corps. In der Schlacht bei Aspem 21. und 22. Mai stand
dasselbe im ersten Treffen der III. Colonne und hatte ruhmvollen Antheil
an dem tapfem und erfolgreichen Widerstände, welchen die kaiserliche In-
fanterie den ungestümen Angriffen der französischen schweren Reitermassen
entgegensetzte. Der Gesammtverlust desselben betrug 13 Oflflziere, darunter
2 todt, und 422 Mann. 5. und 6. Juli focht das Regiment bei Wagram, und
insbesondere das erste Bataillon, welches einen Angriff der französischen
Chasseurs ä cheval tapfer zurückschlug, mit Auszeichnung, 10. Juli war es
im Treffen bei Znaim ; — ebenso hatten sich in den genannten drei Actionen
die Grenadiere hervorgethan.
Im Feldzuge
1813 war das Regiment, im IV. Armee-Corps des G. d. Cav. Grafen Klenau der
Haupt -Armee eingetheilt, 27. August in der Schlacht bei Dresden und
zeichnete sich in jener bei Leipzig bei der Vertheidigung und der wie-
derholten Erstürmung des Kolmberges 16. October vorzüglich aus — es er-
stürmte am 18. October den vom Feinde tapfer vertheidigten Ort Holzhausen
und war beim Angriffe auf Stötteritz betheiligt. Der Gesammtverlust des-
selben in den drei Schlachttagen betrug 7 Offiziere und 252 Mann. — Die
Grenadiere fochten mit Auszeichnung 30. imd 31. October in der Schlacht
bei Hanau. — Das Regiment kam nun zur Einschliessung von Dresden,
von wo es im December gegen Frankreich aufbrach.
Im Feldzuge
1814 war es bis 29. Jänner bei der Blokade von Beifort, focht mit vorzügKcher
Tapferkeit 18. .Februar im Treffen bei Montereau, wo es mit äusserster Auf-
opferung das Schloss Surville vertheidigte, aber zuletzt den hartnäckigen An-
griffen einer bedeutenden feindlichen Uebermacht mit dem empfindlichen Ge-
sammtverluste von 28 Offizieren und 804 Mann erlag. Das zur Armee nach-
gerückte dritte Bataillon kam im März zur Blokade von Be8an9on, wo sich
bei einem Ausfalle der feindlichen Besatzung 1. April die 17. Compagnie durch
Erstürmung der Bergspitze Morre ungemein hei-vorthat.
— 397 —
Im Feldzuge
1815 focht das Regiment 9. Juli bei Vertheidigung der Position bei Mittel- und
Oberhausbergen gegen die Angriffe der bedeutenden feindlichen Streitmacht
des General Rapp, die Grenadiere standen im Reserve- Corps, — das Re-
serve-Bataillon des Regimentes war bei der Belagerung und Einnahme von
Hüningen. Das Regiment blieb vom October 1815 bis Mai 1816 als Besatzung
in Landau.
In dem polnischen Aufstandsversuche vom Februar
1 846 bewahrte das galizische Regiment eine vorzügliche soldatische Haltung gegen-
über seinen aufrührerischen Landsleuten.
Im Feldzuge
1 848 in Italien war das Regiment (erstes und zweites Feldbataillon) Anfangs Mai
zu dem bei Görz formirten 2. Reserve-Corps des FML. Baron Stürmer und
blieb einige Zeit zur Cernirung der Festungen im Venetianischen vertheilt.
Im Juni sammelte es sich in Belluno und wurde in einzelnen Colonnen zur
Herstellung der Verbindung mit Tirol durch die Valsaguna verwendet,
wo es einige Gefechte bestand. Im Juli war es am 23. im Treffen bei
Somma-Campagna in der Brigade des GM. Baron Simbschen, 25. Juli in
der Schlacht bei Custozza, in welcher sich 3 Compagnien bei Er-
stürmung des Monte mamor hervorthaten. 27. Juli im Treffen bei Volta er-
stürmte das Regiment, in geschlossenen Divisions-Colonnen formirt, den Monte
Rosa und die Höhen Peloglia und Sottomonte, endlich war es 4. August im
•
Gefechte bei Mailand, später gehörte es zu den Besatzungs-Truppen von
Bergamo, Brescia und Padua.
1849 war es 31. März und 1. April an den Kämpfen zur Bezwingung des
Aufruhrs in Brescia betheiligt, ebenso in Ferrara und im Mai an den
Gefechten bei Brondolo und Malghera. Das dritte Bataillon war im
December 1848 im Corps des FML. Simunich im Gefechte und bei
der Einnahme von Tyrnau, später bei der Cernirung von Komorn; — im
Sommerfeldzuge 1849 in Ungarn fochten das dritte und vierte Bataillon, im
IL Armee-Corps eingetheilt, 16. Juni im Gefechte bei Zsigard, 21. Juni im
Treffen bei Pered, wo die 15. und 16. Compagnie in zwei Bajonnetstürmen
sich besonders hervorgethan hatten, später waren beide Bataillone bei der
Einschliessung von Komorn bis ziu* Capitulation dieses Platzes.
Im Feldzuge
l859 gegen die Franco-Sarden in Italien focht das Regiment, im IX.^Armee- Corps
des FML. von Veigl der I. Armee eingetheilt, 24. Juni in der Schlacht bei
Solferino mit verhältnissmässig geringen Verlusten.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen in Böhmen gehörte dasselbe zum II. Armee-Corps FML.
Graf Thun, focht 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz und erlitt den riesi-
gen Gesammtverlust von 41 Offizieren und 1081 Mann, darunter 15 Offiziere
und 355 Mann todt.
- 398 —
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1689 Dieses Regiment wurde zu 10 Compagnien vom Herzog Albrecht III. von
Coburg aufgestellt imd musste laut den Conventions-Bedingungen bis halben
April vollzählig sein.
1717 Oberst von Esmund hatte sich 16. August bei Belgrad durch Tapferkeit her-
vorgethan, wurde aber verwundet.
1734 Regiments-Commandant Oberst Max Ulysses Graf Browne (der spätere be-
kannte Feldmarschall und Heerführer im österreichischen Erbfolgekriege)
wurde wegen seiner in der Schlacht bei Parma 29. Juni bewiesenen beson-
deren Tapferkeit S. M. dem Kaiser Carl VI. empfohlen.
1739 In der Schlacht bei Krotzka 23. Juli hatten sich durch umsichtige und ta-
pfere Führung des Regimentes und bezüglich Bataillons Oberst Baron Terzy
und Major Carl de Pertugniny ausgezeichnet, wurden aber beide verwundet,
1 746 Regiments-Commandant Oberst Ludwig Baron Buttler zeichnete sieh sowohl bei
Vertheidigung des Thomasthores bei Ausbruch des Aufstandes in Genua n.
December, als später während der Belagerung dieser Stadt sowohl durch per-
sönliche Bravour, umsichtige Führung seiner Truppe, als auch durch seine
zweckentsprechenden Dispositionen aus. Major Hussey gab dem comman-
direnden General die erste Nachricht vom Ausbruche der Revolte.
1757 Bei Leuthen 5. December wurden Oberstlieutenant Baron Heinrich Rath und
Major Ludwig Baron Terzy, die sich durch Tapferkeit bemerkbar gemacht
hatten, verwundet.
1759 In der unglücklichen Action 15. April am Passberge hatte sich Fähnrich
Bartholomeus Schulz durch Rettung der Bataillons-Fahne sehr verdient ge-
macht.
1760 Major Ludwig Baron Terzy wurde fiir seine Auszeichnung bei der Erstür-
mung von Glatz 26. Juli sogleich zum Oberstlieutenant befördert und 1762
MTO.-R.
1767 erhielt das Regiment statt seiner bisherigen ponceaurothen Aufschläge die
noch gegenwärtigen blassrothen (Gris de lin) und 1769 die Nummer 57.
(Diese wurden nach dem Armee-Range der Inhaber bestimmt.)
1792 Major Oberkorn zeichnete sich 5. September beim Angriffe auf Lanoy und
abermals 18. März 1793 in der Schlacht bei Neerwinden aus, wo er im
Schlachtberichte ruhmvoll erwähnt wird.
1794 Im Gefechte bei Ramignies 22. Mai hatten sich Regiments-Commandant
Oberst Baron Synoth und Major Franz Sticker von Huymingthal durch um-
sichtige Führung und persönliche Bravour sehr hervorgethan. — Bei der
Unternehmung auf Lauterach 16. September
1796 that sich Oberlieutenant Mayer sehr hervor, ebenso Lieutenant Demuth
Ordonnanzoffiziere des Generals Graffen.
1797 Im Gefechte an der Fratta wurden wegen ihres Wohlverhaltens angerühmt:
Major Moser, Hauptmann Mayer und Lieutenant Ernst.
— 399 —
1800 Hauptmann Elgger, Interims- Commandant des zweitens Bataillons hatte sich
30. April durch die glänzende und schwierige Erstürmung des steilen Berges
von Due Fratelli sehr ausgezeichnet und wurde Major im Regimente, in
welcher Charge er sich mit dem unterhabenden zweiten Bataillon neuerdings
25. December 1800 in der Schlacht am Mincio hervorthat, aber hiebei nebst
dem Major Stubing verwundet wurde.
Im Feldzuge 1800 hatten sich die Grenadiere des Regimentes unter Major
Grafen Johann St. Julien besonders in den Gefechten in der Riviera und
dem Angriffe des Monte Fajale ausgezeichnet, worüber der Bericht des
des Armee-Commandanten Gen. der Cav. Baron Melas an dem k. k. Hof-
kriegsrath ein ehrenvolles Zeugniss gibt.
1805 Nach der Relation des Corps-Commandanten FML. Grafen Merveldt benahm
sich das Regiment im Gefechte bei Mariazell 7. November mit der grössten
Standhaftigkeit und Ausdauer, besonders wurden Oberst Josef von Reinwald
MTO.-R. und Major Chevalier Souden belobt; diese beiden Stabs-OfBziere
sowohl als Oberstlieutenant Moser geriethen hiebei in Gefangenschaft;.
1809 Regiments- Commandant Oberst Carl Chevalier Elgger wurde in dem Berichte
des Corps-Commandanten Prinzen HohenzoUern unter den Ausgezeichneten
von Aspem genannt. Der Generalissimus Erzherzog Carl umarmte den tapfern
Obersten am Schlachtfelde von Aspern für die vorzügliche Haltung des Re-
gimentes, — am zweiten Schlachttage von Wagram 6. Juli hatte Oberst
Elgger sich neuerdings ausgezeichnet, da er die Fahne des ersten Bataillons
ergriff, und dieses zum Angriffe gegen die französischen Chasseurs ä cheval
vorfllhrte.
1813 Bei Leipzig hatte 16. October Interims-Bataillons-Commandant Hauptmann
Georg Edler von MoUo sein Bataillon im mörderischen Feuer zum fünf-
maligen Sturme auf den Kolmberg vorgeführt und Kanonen gerettet. Er
wurde zum Major befördert.
1814 Regiments-Commandant Oberst Josef von Krauss und Major Vincenz von
Barbazza waren bei Montereau 18. Februar nebst noch 11 Offizieren und
409 Mann in Gefangenschaft gerathen.
1830 Im September wurde das bis nun (mährisch-schlesische) Regiment galizisch
und erhielt seinen Werbbezirk im Tarnower Kreise.
1848 Hauptmann Freiherr Carl von Bourguignon-Baumberg, der im Venetiani-
Bchen eine der einzelnen Regimen ts-Colonnen mit besonderer Auszeichnung
führte, blieb im Gefechte vor Campolungo 5. Juni vor dem Feinde.
1848 Regiments-Commandant Oberst Carl Wolf von Wachentreu und Major Wenzel
Baron Weigel von Löwenwarth wurden nebst 5 Offizieren für ihr umsich-
tiges und tapferes Betragen im Feldzuge belobt, ebenso der Commandant
des dritten Bataillons Major Michael Maubech für sein ausgezeichnetes Benehmen
1849 im Treffen bei Pered 21. Juni. Vom dritten Bataillon in Ungarn hatten 20
Mann silberne Medaillen erworben.
— 400 —
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen in Italien und Ungarn:
Regimentfl-Inhaber FZM. Julius Baron Haynau wurde für seinen siegreichen
Feldzug in Ungarn, MTO.-GK.
Oberst Ferdinand Mayerhofer von Grünbühl als Consul zu Belgrad, später
Vice-Woiwode von Serbien und dem Temeser Banate, wurde für seine in
diesen Anstellungen erworbenen Verdienste während des ungarischen Kricp>
OEKO.-K. 2. (als GM. wurde er später MTO-R.)
MVK. Regiments-Comraandant Oberst Carl Wolf von Wachentreu, Major
Michael Maubech, die Hauptleute Fischhof, Skalicki, Tschick, die Oberlieute-
nants Marchisetti, Schenoha, Lewicki, die Lieutenants Ohnheiser, Nahorniak.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. Major Anton Wagner, Hauptmann Carl Vogl und Lieutenant von
Bassewitz.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3, Regiments- Commandant Oberst Casimir Gintowt de Dziewial
towski.
MVK, Oberstlieutenant Wilhelm Ritter v. Görtz, Major Julius Schwoy,die Haupt-
leute Kurz, von Finkas, Prziborsky, die Oberlieutenants Christ und Schulz.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 Die Allerhöchste Belobung: der dem Generalstabe zugetheilte Hauptmann
Ludwig Wiener.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabsofißziere.
1716 Major Baron Beck f beim Sturme auf die Palanka von Temesvar 1. Oc
tober.
1762 Major Graf Berchtold f in der Belagerung von Schweidnitz bei der EspK>-
sion des Pulvermagazins 8. October.
1796 Oberstlieutenant Meyer f bei Erstürmung der Anhöhen bei Rivoli 17. No-
vember.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 58.
(1867.)
OBERST ERZHERZOG LUDWIG SALVATOR.
Bunkelhlaue Waffenröcke, schwane JEgalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Stanislau.
Inhaber.
1757 errichtet mit königlicher Ordon-
nanz vom französischen Obersten
Baron de Bullere et VnsRSET fär
den Dienst des Königs Ludwig
XV. von Frankreich im Bisthume
Lüttich.
1762 3. November von Frankreich ab-
gedankt, dagegen
1763 26. Jänner in den kaiserlich- öster-
reichischen Dienst übernommen.
1763 GM.. Carl Albert de Saint Omer,
Baron de BniiEHE et Vierset f
1794.
1794 FZM. Peter Freiherr v. Beaulieu
MTO.-GK. zu Linz 22. December
1819.
1819 bis 1822 unbesetzt.
1822 FML. Josef Graf L'espinb f 1827.
1827 GM. Carl Freiherr Veyder von
Malbbrg t zu Mainz 10. April
1830.
1830 Se. k. k. Hob. Erzherzog Stephan
FML. t zu Mentone 19. Februar
1867.
{Zweite Inhaber.
1830 FML. Franz Freiherr Abele von
Ljlienberg t zu Graz 186L
1861 FML. Alfred Freiherr von henik-
stbin.)
1867 Se. k. k. Hob. Eraherzog Ludwig
Salvator Oberst.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Nachdem dies Regiment die Feldzüge
1757 bis 1762 des siebenjährigen Krieges in französischen Diensten iBitgcmacht
hatte, war dasselbe, seit 26. Jänner 1763 österreichisches Regiment^ mit einan
Bataillon im Sommer ' -
1778 zum baierischen Erbfolgekriege nach Böhmen aus der Niederlande abgerückt
und 1779 18. Jänner bei der Unternehmung auf das Blockhaus zu Ober "
schwedeldorf.
Tli&rlMim: 0«denkb]&ttor. ^ '
— 402 —
Im Brabanter Revolutionskriege kam es
1 789 Mitte December zu dem im Luxemburgischen sich formirenden Armee-Corps
des FM. Baron Bender und war 1790 in dem siegreichen Gefechte gegen
die belgischen Malcontenten bei Neupont, 7. März bei Haut Fay, 29. März
bei Voneche, — 23. Mai hatten sich die Grenadiere bei La Ilogue hervor-
gethan^ 24. Mai 2 Bataillone im Gefechte bei Mirwart, 17. Juni bei Cense
du Haut, 31. August bei Eroberung des feindlichen Lagers bei Ardennes,
22. September im Gefechte bei Arche an der Maass, und 28. September
ein Bataillon bei Vertheidigung des Postens Cense Hordenne; — im November
kam das Begiment als Besatzung nach Namur.
Im französischen Kevolutionskriege war
1792 13. September ein BataiUon im Gefechte bei Croix aux Bois, das Segiment
hatte im December thätigen Antheil an der Vertheidigung von Namur, wo ein
Bataillon die dortige Citadelle besetzt hielt.
1793 18. März focht das Regiment in der Schlacht bei Neerwinden, war im April
bei der Belagerung von Cond6 und abtheilungsweise an den dortigen Ge-
fechten betheiligt, 23. Mai bei der Eroberung des stark verschanzten La-
gers bei Famars, 24. Mai bis 28. Juli bei der Einschliessung von Valenciennes.
1794 17. April im Gefechte bei Landrecies, 22. Mai zeichneten sich 8 Compagnien
durch einen erfolgreichen Angriff auf eine feindliche Colonne aus. Im Joni
erhielt Regiments- Commandant Oberst Rajniac das Commando der Festung
Charleroi, vertheidigte mit einigen Abtheilungen des Regimentes diesen Platz
aufs Tapferste und schlug 13., 1 4. und 15. Juni standhaft die wiederholten Sttinne
• der Franzosen ab. 25. Juni, nachdem die Stadt beinahe ganz zusammenge-
schossen war, hatte sich Oberst Rayniac gegen ehrenvolle Bedingungen mit der
Besatzung kriegsgefangen ergeben. 26. Juni war der grössere Theil des Re-
gimentes in der Schlacht bei Fleurus, 18. bis 20. September focht das Regiment
bei Sprimont, Herve und Clermont.
1795 in Deutschland, war das Regiment 10. November in der Schlacht an der Pfriem,
— 14. November das Leib-Bataillon im Gefechte bei Frankenthal,
1796 focht das Regiment 19. Juni im Treflfen bei Uckerad und Kircheipp, 24. Au-
gust in der Schlacht bei Amberg, 3. September in jener bei Würzburg.
Im Feldzuge
1799 war das Leib-Bataillon im Corps des FML. Grafen Bellegarde in Tirol, 2
Compagnien 4. April im Gefechte bei TaufFers, 2. Mai im Gefechte bei Ste
zwang Oberst Zeegraedt an der Spitze des Bataillons durch einen glänzen-
den Bajonnet- Angriff die französischen Grenadiere zum Verlassen dieses Ortes;
15. Mai that sich das Bataillon im Gefechte bei Weissenstein hervor. Später
in Italien focht es mit besonderer Auszeichnung im Treffen zwischen Bofico
und Cassina grossa bei Alessandria, 20. Juni gegen einen weitüberlegenen
Feind, und kam seiner erlittenen grossen Verluste wegen als Besatzung nach
Turin.
1800 war das vereinte Regiment bei der Armee in Deutschland und focht 3. Mai
in der Schlacht bei Engen, 5. Mai im TrefföH bei Mösskirch, 9. Mai in
jenem bei Biberach, 3. December in der Schlacht bei Hohenlinden, wo
- 403 —
sich ein Bataillon bei der Einnahme des Dorfes Wetting hervorthat. In Folge
grosser Verluste wurde das Regiment auf ein Bataillon zu 5 Compagnien
herabgeset^ und kam nach Brunn.
Im Feldzuge
1805 in Deutschland gehörte ein Bataillon zur Besatzung von Memmingiin und
gerieth in Folge der dortigen Capitulation 14. October in Kriegsgefangen-
schaft, die Mannschaft wurde nach Frankreich abgeflihrt, die Oflfiziere aut
Ehrenwort entlassen. Die Grenadiere gehörten zu dem im Vorarlbergischen
stehenden Corps des FML. Baron Jellaäd, und 2 Bataillone zu dem bei
Stockach stehenden Corps des FML. Baron Wolfskehl, diese letzteren zogen
sich in Folge der Ereignisse bei Ulm erst nach Vorarlberg, dann nach Tirol
zurück, wo sie Anfangs November eine Stellung bei Landeck mit den Vor-
posten bei Imst bezogen, und 13. November ein heftiges Gefecht mit den
Franzosen bestanden; bald nachher kamen dieselben zum Corps des Ge-
nerals Prinzen Victor Rohan nach Süd Tirol und fochten 24. November bei
Castelfranco.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment im V. Armee-Corps des Erzherzogs Ludwig der Haupt-
Armee in Deutschland eingetheilt und focht 20. April bei Abensberg, 21.
April bei Landshut, 24. April bei Neumarkt und mit besonderer Auszeichnung
3. Mai im Treffen bei Ebelsberg, sowohl in diesem Orte selbst als in seiner
spätem Stellung am Schildenberge. Oberlieutenant Pirquet, der an
diesem Tage eine Division befehligte, erstürmte aus freier Beurtheilung
mehrere Häuser nacheinander, in denen sich die von ihm aus einem Graben
verjagten Feinde postirt hatten, von wo aus die österreichische Stellung
und die Brücke beherrscht wurde, warf sich sodann auf eine vorrückende
feindliche Colonne, die das Schloss und die österreichische Position umgehen
wollte, mit gefälltem Bajonnete, durchbrach dieselbe und brachte sie in volle
Auflösung, entriss dem Feinde einen Adler, blieb aber, von zwei Kugeln schwer
verwundet, am Schlachtfelde liegen und gerieth in Gefangenschaft. 18. Mai
wurde das Regiment nach Pressburg zur Deckung des dortigen Brücken-
kopfs entsendet ; 3. Juni war es in der Engerau aufgestellt, und musste sich
vor dem Anrücken einer bedeutenden, mit Geschütz heranrückenden feind-
lichen Streitmacht in den Brückenkopf auf erhaltenen Befehl zurückziehen.
Die mit glänzender Tapferkeit ausgeftihrten Angriffe der Franzosen schei-
terten an dem unerschütterlichen Widerstände der österreichischen Truppen,
und mit bedeutenden Verlusten zog sich der Feind in sein Lager bei Kitt-
see zurück. Eineinhalb auf ihren Posten zurückgebliebenen Compagnien
des Regimentes wurden abgeschnitten und gefangen, von diesem waren kaum
60 Mann unbeschädigt geblieben. Bei Wistemitz gerieth 13. Juli ungeachtet
des bereits abgeschlossenen Waifenstillstandes ein daselbst detachirtes, nur
320 Mann zählendes Bataillon in Gefangenschaft.
Im Feldzuge
1812 gegen Russland waren zwei Bataillone in der Division des FML. Baron
26*
— 404 —
Trautenberg eingetheilt, und hatten an den gröseren Actionen Theil ge-
nommen.
Im Feldzuge
1813 in Deutschland vertheidigte das Regiment in der Schlacht bei Dresden 27.
August standhaft das Dorf Cotta, und behauptete es durch längere Zeit, theilte
aber noch im Laufe dieses Tages das unglückliche Geschick der Division
FML. Mesko, welche, auf dem schwachen linken Flügel stehend, von feind-
licher Reiterei und Infanterie in Flanke und Rücken zugleich angegriffen,
neun Bataillone stark die Waffen strecken musste.
Im Feldzuge
1814 standen bereits wieder drei Bataillone in der Division Radivojevich der Armee
des FM. Qrafen Bellegarde in Italien.
1815 war das Regiment bei den Operationen und der Vorrückung des Armee-
Corps Radivojevich in Savoyen und Frankreich betheiligt und bestand bei
Carbonier und Chesserie Anfangs Juli einige Gefechte; ein Bataillon hatte
12. April den Brückenkopf bei Ochiobello tapfer gegen wiederholte feind-
liche Angriffe vertheidigt.
Im October des Eüriegsjahres
1848 zeichneten sich die beiden ersten Feld-Bataillone und das erste Landwehr-
Bataillon bei der Einschliessung und Einnahme von Wien vorzüglich aus.
26. October führte die fünfte Compagnie unter Führung des Oberlieatenant Cse-
falvay mit seltener Bravour einen Sturm auf den Lerchenfelder Friedhof aus,
ungeachtet des heftigsten Kartätschen- und EUeingewehrfeuers, 28. October
hatte Major Baron Salis mit dem zweiten Bataillon die Vorstadt Erdberg, den
Razoumofskigarten und die umliegenden Häuser erstürmt, das erste BataiUon
besetzte abwechselnd Lerchenfeld und die der Linie nächstgelegenen Häuser
und das Landwehr-Bataillon war bei Erstürmimg des Südbahnhofes und den
Barrikaden an der Favoritenlinie ungemein thätig. Bei der Besetzung Wiens
1. November blieb das zweite Bataillon bei Bewachung des Neugebäudes
bei Simmering, die beiden andern Bataillone rückten in die Stadt und kaum
vor dem Eriegsministerial-Gebäude angelangt, hatte die dritte Landwehr-Com-
pagnie den Kandelaber an dem am 6. October die Leiche des unglücklichen
FZM. Grafen Latour gehangen, herausgehoben und zertrümmert, wobei die
Mannschaft von dem Wiener Publikum mit Geld und Esswaaren betheilt wurde.
Die beiden ersten Feld-Bataillone rückten mit Zurücklassung des Landwehr-
Bataillons mit der Haupt- Armee des FM. Fürsten Windisch-Grätz gegen
Ungarn Mitte December in die Aufstellung von Ofen vor. 19. Jänner
1 849 bestanden die zehnte und elfte Compagnie in der Colonne des Majors Baron
Salis ein heftiges Gefecht bei Windschacht, 21. Jänner war das Regiment
bei der Erstürmung und Einnahme von Schemnitz, die achte und nennte
Compagnie in der Streif- Colonne des Obersten CoUery im glänzenden Ge-
fechte bei Hod^ich 22. Jänner, das Regiment in der Schlacht bei Eapolna
26. und 27. Februar, ferner im Treffen bei Acs 26. April. — Das dritte
Bataillon wurde Ende December aus seiner Garnison Lemberg zum Corps
des FML. Grafen Schlik beordert; — eine Division focht 22. Jänner mit
— 405 —
Auszeichnung im Gefechte bei Eeresztur, 23. Jänner das Bataillon in jenem
bei Tokai, die achte Division 4. Februar bei Maad, das Bataillon 3. April
im Gefechte bei Hatvan und 6. April im Treffen bei Iszaszeg. Im April
1849 rückte auch das Landwehr-Bataillon aus der Garnison Wien auf
den ungarischen Kriegsschauplatz^ war 19. April im Treffen bei Nagy
Sarlo und 21. April im Corps des FML. Baron Wohlgemuth an der Waag,
wo es im Monate Mai und Juni die Vorposten versah und wiederholte Ge-
fechte bestand. — Die beiden ersten Bataillone hatten Ende April in der
Division GM. Fürst CoUoredo zur Deckung des Rückzuges der Haupt- Armee
mitgewirkt.
Im Sommerfeldzuge
1849 in Ungarn wiesen das erste Bataillon bei Vasarut 14. Juni, das zweite Ba-
taillon bei Bös 16. Juni die Angriffe bedeutend überlegener feindlicher Kräfte
standhaft zurück. Das Landwehr-Bataillon stand in der Vorpostenstellung
an der Waag, war im Treffen und den vorhergehenden Gefechten bei Zsigard
16. und 20. Juni; die dritte Land wehr-CompagniC; auf Vorposten stehend^ erlag,
nach einem dreiviertelstündigen Kampfe der Verzweiflung, unter dem beiden*
müthigen Oberlieutenant Paohner, der hiebei getödtet wurde, der aus zehn
bis zwölf Bataillons und zahlreicher Cavallerie bestehenden Haupt- Truppe
Görgey's 20. Juni; nur ein Corporal und 12 Mann erreichten das Bataillon,
alle übrigen waren getödtet, verwundet oder versprengt und gefangen. — Das
Landwehr-Bataillon war 21. Juni in der Schlacht bei Pered, das erste und
dritte Bataillon in den Gefechten bei Nyarasd und Aszod 21. und 22. Juni,
Ende Juni waren alle vier Bataillone in der Division FML. Fürst Colloredo
des II. Armee-Corps FML. Baron Csorich eingetheilt, in der Linie von
Keszegfiftlva und Aranyos eingerückt, das zweite Bataillon und die erste
Landwehr-Division thaten sich am 1. Juli bei dem Angriffe des Feindes aut
Szt. Pal sehr hervor und warfen die Gegner nach Ujfalu und Komom zu-
rück. 30. Juli hatte das Landwehr-Bataillon abermals auf den Vorposten
bei Szt Pal einen feindlichen Ueberfall kräftig abgewehrt, und 3. August
im Treffen bei Pusta Herkaly gehörte es zu den zur Deckung des Rückzuges
der Brigade Barco bestimmten Truppen. Im August blieb das Regiment
bei Pischdorf, im September bei der Cemirung von Komom. Die Grena-
diere, welche 2. November 1848 während des Bombardements von Lemberg
thfttig zur Herstellung der Ruhe daselbst mitgewirkt hatten, kamen 1849 nach
Wien, wo sie als Garnison zurückblieben. Das vierte Bataillon war im Win-
ter 1849 zur Besetzung der ungarisch-galizischen Grenze bei Jablonow
und zur Befestigung des Delatynpasses verwendet worden.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Regiment im lU. Armee-Corps
des FML. Fürsten Schwarzenberg eingetheilt und focht 4. Juni mit Auszeichnung
in der Schlacht bei Magenta; besonders hatte sich die fLlnfte Division unter
Hauptmann von Zangen durch ihre Tapferkeit, mit der sie drei Stürme gegen
ein vor ihr liegendes stark besetztes Haus unternahm, hervorgethan. Das
— 406 —
Regiment hatte 13 verwundete Offiziere und 293 Todte und Verwundete,
mit gleicher Auszeichnung focht es 24. Juni in der Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen in Böhmen war das Regiment im X. Armee-Corps FML
Baron Gablenz eingetheilt, und focht 27. Juni im Treffen bei Trautenau and
3. Juli in der Schlacht bei Eöniggrätz. In ersterer Action hatte es einen
Gesammtverlust von 40 Offizieren und 774 Mann, darunter 12 Offiziere todt,
— in der zweiten Affaire aber in Allem 6 Offiziere und 430 Mann verloren.
1878 im 14. Armeecorps eingetheilt, war es im bosnischen Occupations-Feldzuge.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
Das mit königlicher Ordonnanz 25. März
1757 aufgestellte Regiment wurde im Bisthume Lüttich geworben, war 2 Batail-
lons stark zu 8 Compagnien, diese hatten mit Abrechnung aller Chargen 85
Mann; nach Uebernahme in den österreichischen Dienst erhielt es die For-
mation der übrigen Infanterie-Regimenter, kam in Garnison nach Brüssel,
wo es neue Fahnen erhielt und wui*de als wallonisches Regiment in den
Niederlanden ergänzt, und sein bisheriger Oberst zum Inhaber emanot
Die Adjustirung des Regimentes in der französischen Armee war: weisse
Röcke, Leibeln und Beinkleider, blaue Aufschläge und Revers, gelbe Knöpfe.
1790 Bei Neupont 13. Jänner zeichnete sich Oberst Henri Chevalier Leroy Duguet
durch tapfere und umsichtige Führung des Regimentes aus.
1790 Bei Elroberung des feindlichen Lagers bei Ardennes 31. August zeichnete sich
Lieutenant Delmotte, Ordonnanz- Offizier des General Beaulieu, der ihn besonder»
anrühmt, sehr aus, wurde aber durch einen Kartätschenschuss getödtet
1790 Im Gefechte bei Asche an der Maass 22. September that sich ObersUientenaDt
Graf August Briey hervor, sowie bei Cense Herdanne 28. September Major
Baron Zeegraedt durch tapfere Vertheidigung dieses Postens.
1793 Bei Erstürmung des ungemein stark verschanzten Lagers bei Famars 23.
Mai haben die beiden Feldwebels van der Lahe und Hassel des Regiments
mit 22 Mann die erste Redoute mit gefälltem Bajonnete erstürmt, und er-
hielten Beide goldene Tapferkeits-Medaillen, ausserdem hatten sich in diesem
Feldzuge 9 Mann die silbeme Medaille erkämpft.
1794 Bei Vertheidigung von Charleroi im Juni wurde Major Baron Zeegraed
wegen seines ruhmvollen Antheiles besonders empfohlen.
1795 Im Gefechte bei Frankenthal 14. November hatten sich 5 Unteroflfiziere de« in
dieser Action voraüglich ausgezeichneten Leib-Bataillons die silberne Medaille
verdient.
1798 wurde das sowohl durch Verluste als Mangel an Ergänzungen aus den Nie-
derlanden sehr geschwächte Regiment mit dem Oberst- und 3. Bataillon in
Böhmen reorganisirt, 1799 im October wurde das Leib-Bataillon zur Errich-
tung des neuen 63. jetzt 55. Infanterie-Regimentes, gleichfalls wallonischer
Nationalität, abgegeben.
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1800 In der Relation des Divisiouärs FML. Fürsten Carl Schwarzenberg wui'de
ein Bataillon des Regimentes für seine vorzügliche Tapferkeit bei der Ein-
nahme des Dorfes Wetting in der Schlacht bei Hohenlinden 3* December
1800 besonders belobt
1801 Nach Abtretung der Niederlande in Folge des Luneviller Friedens 9. Februar
erhielt das bisher wallonische Regiment seinen Werbbezirk in Ostgalizien.
1805 Im Gefechte bei Imst 13. November hatte sich Lieutenant Chevalier Peter
Pirquet durch standhafte Behauptung seines Postens gegen die wiederholten
Angriffe des Feindes den ganzen Tag hindurch besonders ausgezeichnet, schon
früher hatte er sich beim Rückzuge des Regimentes nach Vorarlberg von
Tettnang aus mit einem Streif-Commando 40 feindlicher Schiffe bemächtigt,
und beim Rückzuge aus Landshut 21. April
1809 hatte Oberlieutenant Pirquet 3 Kanonen und einen Pulverkarren gerettet,
da er die fliehende Besatzung aus eigenem Antriebe aufhielt und wieder
vorführte.
Oberlieutenant Peter von Pirquet wurde für seine Waffenthaten bei Ebels-
berg erst im Ordens-Capitel 17. Juli 1813 nachträglich MTO.-R. mit dem
Range vom 3. Mai 1809 zurückdatirt. (Er war inzwischen zum Capitänlieu-
tenant im achten Jäger-Bataillon befördert worden.)
1809 Major Chevalier Marcus Chapui war bei dem Angriffe der Franzosen auf
den Brückenkopf bei Pressburg 3. Juni abgeschnitten und in Gefangen-
schaft gerathen. Anfangs hielten ihn die Franzosen fUr einen österreichischen
General, und er wurde noch in derselben Nacht zu Kaiser-Ebersdorf dem
Kaiser Napoleon vorgeführt.
1848 Regiments-Commandant Oberst Mathias Sartorius Edler von Thalborn wurde
f&r sein Verhalten in den Kämpfen bei der Einnahme von Wien im October
mit der Allerhöchsten Belobung ausgezeichnet.
1849 Hauptmann Simon Radanovich, welcher sich durch seine Tapferkeit in
den Gefechten bei Schemnitz und Windschacht ausgezeichnet hatte, erbeutete
im Jänner viele Waffen, Victualien und ein feindliches Monturs-Depot.
1849 Major Carl Baron Salis hatte sich sowohl als^Colonnen-Commandant, wie durch
vorzügliche Bravour und umsichtige Führung seiner Truppe sowohl bei Wien,
als bei Windschacht 19. April und bei Schemnitz 21. Jänner hervorgethan,
— und war um die Verleihung des MTO. eingeschritten, welche aber durch
sein früher erfolgtes Ableben im Jänner 1850 nicht zur Entscheidung gelangte.
1849 Der Brigadier GM. Fürst CoUoredo rühmte in seiner Relation das tapfere
und kaltblütige Benehmen des Oberstlieutenants von Derschatta in der Schlacht
bei Kapolna 26. und 27. Februar.
1849 Major von Herzmanowski und Hauptmann Muralt, der verwundet und gefangen
wurde, hatten sich 22. Jänner im Gefechte bei Keresztur besonders hervorgethan.
1849 Hauptmann Wegmann hatte mit der vierten Landwehr-Compagnie Anfangs
Juni den Versuch der Insurgenten, sich bei den Tomoczer Schiffmühlen an
der Waag festzusetzen und diese zu einem Brückenschlage wegzuführen, durch
seine umsichtigen Anstalten und Entschlossenheit vereitelt.
— 408 —
1848—1849 Das Regiment Erzherzog Stephan hatte in dieser Kriegs- Epoche in
in 26 Schlachten lind Gefechten seinen alten Ruhm bewährt und zählte in
diesen einen Qesammtverlust von 20 Offizieren, darunter vier todt, und 819
Mann, darunter der grössere Theil meist in Verwundeten und Kranken, die
in den Spitälern zurückbleiben mussten, bestand.
1848— '1849 Für Auszeichnung in den Feldzügen bei der Einnahme von Wien und
in Ungarn.
ÖLO.-R. Major Josef Herzmanowski.
OERO.-R. 3. Major Carl von Muralt, Hauptmann Simon Radanovich.
MVK. Regiments-Commandant Oberst Mathias Sartorius Edler von Thalbom
(mittlerweile zum GM. befördert), Oberstlieutenant (später Oberst) Josef Der-
schatta von Standhalt, Major Carl von Muralt, Josef Herzmanowski, die
Hauptleute Peskir, Hein, Wegmann, Radanovich, Oreskovich, Hreglianovich.
Csefalvay, Munich, Manger v. Kirschsberg, Lendvich, Grodzicki, Rozborski,
Balasitz, die Oberlieutenants Mravinesics, Kövess, Janvacs, Limbeck Ritter
V. Lilienau, Zellinger, Czyszkiewics, der Lieutenants Masny, Hauke, Prohaska,
Pohanka.
Die Mannschaft hatte 1 goldene, 12 grosse und 51 kleine silberne Medaillen
erhalten, nebst einem k. russischen St. Georgskreüze V. Classe.
1859 In der Schlacht bei Magenta 4. Juni fiel der französische Oberst de Senne-
ville durch das Bajonnet eines Feldwebels des Regimentes durchbohrt.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. Regiments-Commandant Oberst Gustav Freiherr von Rummerskirch,
die Hauptleute Eürzandalski, von Hellenbrand, Scherret, die Oberlieutenants
Grundinger, Naumovicz, Aust, Busch, die Lieutenants Lasspwski, Dubovski,
Hillich, Bielek, Burkhard, — 17 Offiziere erhielten die Allerhöchste Belobung.
Die Mannschaft erhielt 13 grosse und 53 kleine silberne MedaiUen und 51
öffentliche Belobungen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Oberstlieutenant Eduard Freiherr von Pletzger, Major Georg Angye-
lich, Oberlieutenant Pirner.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 Die Allerhöchste Belobung: Lieutenant Theodor Merta.
Das Regiment hat seit 1868 die angegebene Adjustirung statt der früheren
weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiriere.
1794 Oberstlieutenant Flette von Flettenfeld an seiner tödtlichen Verwundung bei
Sprimont f 18 September.
1799 Regiments-Commandant Oberst Josef Baron Zeegraedt verlor im Treffen bei
Bosco und Cassinogrossa 20. Juni einen Arm und starb an dieser Verwundung
kurz nachher.
X^ Major Anton Chevalier Aigremont f im Gefechte bei Sachsenhausen 12. JulL
Salzburg-oberösterreich isches
INFANTERIE-REGIMENT N" 59.
(1862).
SR. K. K. H. FZM. ERZHERZOG RAINER.
Dunkelblaue Waffenröcke, orangegelbe Egälisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Salzburg.
Inhaber.
1682 mit kaiserlichem Patent vom 30.
Jänner errichtet in Ober- und Nie-
derösterreich aus Mannschaft und
bereits geworbenen Rekruten der
bestehenden Fuss-Regimenter.
1682 FZM. Melchior Leopold Freiherr
VAN DER BöcK f ZU Wien 5. Jän-
ner 1693.
1693 GM. Ludwig Ferdinand Conte
Marsiqli wurde im Februar 1704
wegen Mitschuld an der Ueber-
gabe von Altbraisach cassirt, f
zu Bologna 1. November 1730.
1704 GM. Anton Aegydius Freiherr,
1713 Reiehsgraf JöRGBR von Tollet
f zu Hermannstadt 5. JUnner 1716.
1716 FZM. Ottokar Graf Starhemberg,
vertauschte seinRegimentmit dem
1748 reducirten Sickingen'schen
Regimen te im Jahre 1730.
1731 FML. Franz Wenzel Graf Wal-
lis, erhielt 1740 das Haslinger-
sehe Infanterie - Regiment (jetzt
Nr. 11).
174) FM. Leopold Graf Daun Fürst
von Thiano MTO.-GK. f zu Wien
5. Februar 1766.
1766 GM. Franz Graf Daun Ftlrst v.
Thiano f 17. April 1771.
1771 FZM. Peter von Langlois f zu
Triest 1789.
1790 FML. Alexander von Jordk (van
1815 bis zu seinem Tode zweiter
Inhaber) f 1821.
1815 Karl Ludwig Friedrich Gross-
herzog von Baden f 8. December
1818.
1819 Ludwig Grossherzog von Baden
130. März 1830. (Zweiter Inhaber
1822. FZM. Ludwig Freiherr v.
Eckhardt, MTO.-R. f zu Wien
7. März 1843).
1830 Leopold Grossherzog von Baden
1 24. April 1 852. {Zweiter InhcAer
1844 FML. Franz Freiherr Dau-
LBN von Orlaburp, t *l8 FZM.
zu Graz 19. Februar 1859.)
1852 Se. k. k. Höh. Erzherzog Rainer,
Ober-Commandant der Landwehr
der im Reichsrathe vertretenen
Königreiche und Länder.
1859 {Zweiter Inhaber. FZM. Freiherr
von Teüchert f zu Wien 1872.)
— 410 —
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1682 Bereits im Juni waren fünf Compagnien zum Corps des FZM. Grafen Leslie
am Rhein abgerückt und kamen im Oetober als Besatzung in die Beicb-
Festung Philippsburg, der übrige Theil blieb in Ober- und Nieder-Oester-
reich.
1683 waren sieben Compagnien im Mai im grossen Lager bei Kittsee, später bei
der Belagerung von Neuhäusel, von dort aber in die Hauptstadt Wien beor-
dert, wo sie vom Juli bis 12. September die Belagerung der Türken mit-
machten und bis December als Besatzung verblieben. Drei Compagnien 12.
September im Heere des Prinzen Carl von Lothringen in der Schlacht am
Kahlenberge und später in jener bei Parkany.
1684 Sechs Compagnien in der Schlacht und bei der Erstürmung von Waitzen
später bei der ersten Belagerung von Ofen, von Ende August das ganze
Regiment daselbst vereint.
1685 focht dieses 16. August in der Schlacht bei Gran, 19. August bei der Er-
stürmung von Neuhäusel.
1686 bei der zweiten Belagerung und Ersttlrmung von Ofen, sodann als Besatzung
daselbst bis 9. April 1689.
Ein 100 Mann starkes Commando April imd Mai
1688 bei der Blokade von Stuhlweissenburg.
1689 das Regiment bei der Belagerung und 9. September der Erstürmung Ton
Mainz.
1690 bei der Armee zwischen dem Schwarzwalde und Neckar zur Deckung des
Ober- und Mittel-Rheines ; Ende Oetober marschirte es wieder nach Ungarn,
im December 200 Mann desselben und 200 Reiter zur Vertheidigung der
Theiss unter Oberstlieutenant Graf Pötting bei Szolnok.
1691 das Regiment 19. August in der Schlacht bei Szlankamen, 14. Oetober bei
der Einnahme von Brood und 1. September bei jener von Gradiska.
1692 in Kaschau, Erlau und Szegedin als Besatzung.
1693 sechs Compagnien bei der Belagerung von Belgrad.
1694 sechs Compagnien bei der Vertheidigung des von den Türken blokirten Ter
schanzten Lagers bei Peterwardein.
1695 acht Compagnien in der Armee des Churfürsten von Sachsen bei Peterwar-
deiu; später bei Arad zur Deckung Siebenbürgens,
1696 bei der Belagerung von Temesvar und in der Schlacht bei Ollasch 26.
August.
1697 1 1. September in jener bei Zenta.
Im spanischen Erbfolgekriege war das Regiment
1709 bei der Belagerung von Landau und bei der Erstürmung des Ravelins und
3r Einnahme der Citadelle 15. August und 8. September sehr thAtig.
- 411 —
1703 war es in der Belagerung der Festung Altbraisach, wo es bei der Ueber-
gabe dieses Platzes 6. September freien Abzug mit Waffen und Gepäck er-
hielt.
1704 focht es 2. Juli in der Sehlacht am Schellenberge, bei den Belagerungen
von Ulm, später von Ingolstadt und bei der zweiten Belagerung von Lan-
dau, Mitte Jänner.
1705 marschirte es nach Ungarn und kämpfte daselbst gegen die Rakoczy'schen In-
surgenten im Treffen bei Bibersburg 12. August, im November bei Sibo und
Kamowan.
1706 war es bei der Belagenmg von Kaschau.
1707 waren sechs Compagnien zur Deckimg Niederösterreichs gegen die Einfälle
der ungarischen Malcontenten an der March postirt, der übrige Theil des
Regiments bei der Verproviantirung von Leopoldstadt und Tyrnau, focht
ferner im Treffen bei Schintau, besetzte mit 800 Mann das Schloss Szereth,
wo es im October einen Angriff des Feindes zurückschlug.
1708 blieben die sechs Compagnien In den Postirungen der March, die übrigen
Abtheilungen fochten beim Entsätze von Neuhäusel, in der Schlacht bei Tren-
csin 4. August und bei der Einnahme von Neutra 24. August.
1709 im Qefechte bei Thurocz, das wieder vereinte Regiment bei der Eroberung
von Papa und Veszprim, im Treffen bei Liptau und bei der Belagerung von
Eäsmark, im Februar
1710 bei jener von Leutschau, später bei der von Neuhäusel, 16. September bei
Erstürmung des Szolnoker Brückenkopfes, im November ein Bataillon bei
der Blokade von Erlau, die übrigen Abtheilungen im Gefechte bei Bartfeld
4. December und bei der Einnahme von Eperies.
1711 war das Regiment bei der Blokade von Kaschau und der Belagerung von
Munkacs, von wo es in die Friedens- Quartiere nach Siebenbürgen abrückte.
Im Türkenkriege war ein Bataillon
1716 bei der Belagerung von Temesvar und 1. October im Sturme auf dessen
Palanka.
1717 war das Regiment im Corps des Gen. der Cav. Grafen Mercy und 11. Au-
gust beim Sturme auf die Belgrad gegenüber liegende, sogenannte Donau-
witterinsel, Anfang September besetzte es mit je einem Bataillon die von
den Türken geräumten Festungen Sabacz und Semendria, ein Bataillon blieb
bei der Hauptarmee in Semlin. Im November zwei Bataillone im Corps des
FML. Batt^e bei der Einnahme von Ussitza.
1719 wurde das Regiment nach Sicilien beordert und focht 20. Juni in der Schlacht
bei Francavilla, später kam es zur Belagerung von Messina und im April
1720 zur Blokade von Palermo, wohin es nach dem vertragsmässigen Abzüge der
Spanier als Besatzung kam, bis April 1732 verblieb, und theils zur See,
theilfl am Landwege nach Siebenbürgen abrückte.
- 412 —
Im Feldzuge
1734 war nur ein Bataillon und die Grenadier-Compagnie bei der Armee des FSI.
Grafen Mercy in Ober- Italien, unter Oberst von Freitag und Major de Mes-
sin. Das Bataillon und die Grenadier-Compagnie waren 1. Juni im Gefechte
bei Colomo, 29. Juni in der Schlacht bei Parma, 16. September beim Ueber-
falle auf Quistello und 19. September in der Schlacht bei Guastalla.
1735 in Tirol und im October bei der Vorrtickung der Armee durch die Val Su-
gana über Bassano bis Este;
1736 rückten diese Abtheilungen zum Regimente nach Siebenbürgen.
Im Türkenkriege waren zwei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien
unter Oberstlieutenant Graf Thürheim.
1737 bei der Einnahme von Nissa und bei der Belagerung und Erstürmung von
Ussitza. Das in Siebenbürgen zurückgebliebene Leib-Bataillon war beim
Corps des FM. Grafen Franz Paul Wallis und bei dessen Expedition in der
Walachei und der Belagerung von Widdin unter seinem Commandanten
Major von Gelbsattel.
1738 war das Regiment unter Oberst Graf Thürheim im Lobkowitz' sehen Corps
im Lager bei Gradiska imd focht im Treffen bei Eornia, später mit seinem
Corps in der Stellung am eisernen Thorpass, in welcher es auch sowie im
Hatzeger Thale im nächsten Feldzuge 1739 verblieb.
Im österreichischen Erbfolgekriege rückte das Regiment
1741 22. Mai bei der Armee des FM. Grafen Neipperg im Lager bei Neiase
ein, focht
1742 17. Mai in der Schlacht bei Chotusitz, war sodann bei der Belagerung von
Prag, focht
1743 9. Mai unter seinem tapfem Obersten Grafen Thürheim mit Auszeichnung
im Treffen bei Simbach und machte den Feldzng dieses Jahres und
1744 am Rhein mit, wo es bei dem Angriffe der Lauterburger Linien 3. Juli
thätigen Antheil hatte.
1745 war es bei der Belagerung von Amberg, ein Bataillon im Gefechte bei Ha-
beischwert 14. Februar, in der Schlacht bei Hohenfriedberg deckte es mit
einem Gesammtverluste von 9 Offizieren, darunter 4 todt, und 380 Todten
und Verwundeten des Mannschafkstandes den Rückzug. Von der feindlichen
Cavallerie fortwährend angegriffen, erlag ein grosser Theil der ermüdeten
Truppe und gerieth in Gefangenschaft, darunter 17 Offiziere. Das Regiment,
nun in ein Bataillon formirt, focht 30. September in der Schlacht bei Soor
und marschirte Mitte November.
1746 nach Italien, wo es dem bereits über den Var abgerückten Heere des FZM.
Grafen Browne in die P»nvAnnp, folgte.
1747 war es bei der JM«^^ a und 13. und 14. Juni in den Gefechten
bei Bisagno«
- 413 -
Im siebenjährigeii Kriege war das Regiment
1757 21. April im Gefechte bei Beichenberg, 18. Juni in der Schlacht bei Eolin
und 15. Juli beim Angriffe auf Qabel, 16. October war ein Bataillon bei der
Expedition des FML. Grafen Hadik nach Berlin, ein Bataillon bei der Be-
lagerung Yon Schweidnitz. Oberstlieutenant Zorn von Blowsheim erstürmte
mit demselben bei dem Hauptsturme 11. November die Stemschanze, trotz
der heftigsten Gegenwehr; 22. November bemächtigte sich in der Schlacht
bei Breslau der Regiments-Commandant Oberst Graf Pellegrini des wichtigen
Dorfes Klein-Mochbei*n, welches den Schlüssel der Stellung bildete, an der
Spitze des Regiments mit stürmender Hand ] 5. December focht dieses in der
Schlacht bei Leuthen, wo es grosse Verluste erlitt.
1758 14. October in der Schlacht bei Hochkirch.
1759 20. November im Treffen bei Maxen.
1760 war es bei dem Entsätze von Dresden, bei der Expedition des FZM. Gra-
fen Lacy nach Berlin, und der Einnahme dieser Stadt, wo Grenadiere des
Regiments das Halle'sche Thor besetzten, und 3. November in der Schlacht bei
Torgau, wo es grosse Verluste erlitt.
1761 in Sachsen.
1762 21. Jänner beim Ueberfalle auf die feindliche Stellung bei Meissen und ein
Bataillon in der Belagerung von Schweidnitz.
Im bairischen Erbfolgekriege war das Regiment
1778 bei der Occupation von Niederbaiem, später zwei Bataillone bei der Haupt-
armee in Böhmen und im October in Mähren.
1779 14. Jänner bei dem Angriffe der Preussen auf Zuckmantel wiesen Oberst
Schindler, welcher den Rochusberg, sowie Major Harnach, welcher den Nie-
dergrimd besetzt hatte, alle feindlichen Stürme mit ziemlichem Verluste der
Gegner zurück.
Im Türkenkriege war das Regiment
1788 abtheilungsweise, so das Leib-Bataillon 9. August beim Angriffe auf das ver-
schanzte türkische Lager bei Dubicza und bei der Eroberung dieses Platzes,
femer bei der Belagerung und Erstürmung von Novi 3. October, Hauptmann
Fenzel führte hiebei eine Colonne Freiwilliger und war einer der Ersten,
dem es gelang, sich in der Bresche festzusetzen. Das Oberst-Bataillon war
bei der Haupt-Armee bei Semlin, und das 3. Bataillon als Besatzung in
Peterwardein.
1789 standen die beiden ersten Bataillone in verschiedenen Lagerstellungen im
Banate und in Siebenbürgen, am Vulkanpasse, endlich bei der Belagerung
von Neu-Orssowa auf dem Berge Albion, das dritte Bataillon war im Jänner
im Lager bei Klenak, eine Division als Besatzung in Sabacz, ein Com-
mando bei der Unternehmung auf Lipnicza und Losnicza in Serbien, dann
gegen die Festung Zwomik.
1790 waren das Leib- und Oberst-Bataillon 26. Juni bei der Erstürmung des Lagers
bei Kalefat ruhmvoll betheiligt. — Mit gefülltem Bajonnete, von einem
— 414 —
fürchterlichen Feuer empfangen, stürmten die Colonnen unter Leitung des
Regiments-Commandanten Obersten Grafen Vinzenz Eolowrat vorwärts. Haupt-
mann Albel war mit dem Rufe: „Kinder^ mir nach!^ der Erste im Grraben,
ihm folgte die Truppe und obzwar verwundet, erstieg er die Brustwehr, wo
er vom Blutverluste erschöpft, zusammensank, das feindliche Lager wurde
erobert; die Bataillone hatten 1 Stabs-Offizier, 41 Mann todt, 6 Offiziere,
59 Mann verwundet. 28. Juli fochten sie im Treffen bei Florentin ; das dritte
Bataillon stand im Lager bei EUenak, später bei Mitrowitz und Vinkovcze —
die Grenadiere bei der Observations- Armee in Mähren.
Im französischen Revolutionskriege war Anfangs nur das Leib-Bataillon be-
theiligt, welches Ende Februar 1793 zur Armee des Prinzen Coburg ein-
rückte. Es war
1793 1. März in der Schlacht bei Aldenhoven, 4. März bei der Eroberung von
Herve, 18. Märsf im Gefechte bei St. Fron, 22. März erstürmte es — sich frei-
willig dazu erbietend — den Ort Bierbeck bei Louvain, 20. April im Ge-
fechte bei Louvigny, 23. Mai beim Angriffe auf das verschanzte Lager bei
Famars, dann bei der Belagerung von Valenciennes ; 8. August war es mit
dem aus Oesterreich nachgerückten Oberst-Bataillon beim Angriffe auf das
Lager bei Cambray und sodann bei der Belagerung von Dünkirchen 9.
September; bei dem feindlichen Ausfalle 6. September zwang das Leib*Ba-
taillon durch einen glänzenden Bajonnet- Angriff drei in der Dünn aufgestellte
feindliche Bataillone zur Flucht; 22. October war das Leib-Bataillon im
Gefechte bei Mauscron, das Oberst- Bataillon in jenem bei Cisoing. Die Gre-
nadiere fochten 22. December im Gefechte bei Wörth, 26. December bei
Weissenburg.
1794 war das Regiment im Lager von Denain, bei der Belagerung von Landrecy;
22. Mai in der Schlacht bei Tournay; das Oberst-Bataillon machte einen glän-
zenden Ueberfall bei Templeuve ; das Regiment war 26. Juni in der Schlacht bei
Fleurus; 17. und 18. September im Gefechte bei Sprimont; 2. October bei
Jülich ; 3. October beim Uebergange über Roer. Die Grenadiere waren
vor Mannheim, das dritte Bataillon aus Oberösterreich auf den italienischen
Kriegsschauplatz abgerückt.
Im Feldzuge
1795 war das Oberst-Bataillon in Castel Mainz gegenüber. Das Leib-Bataillon
verblieb bei der Haupt- Armee und war 12. October im Gefechte bei Höchst,
im December bei Limburg an der Lahn. Das Oberst-Bataillon that sich bei
Frstürmung der feindlichen Linien vor Mainz 29. October sehr hervor, da
es das Dorf Laubenheim und die dortigen Höhen nur mit dem Bajonnete
nahm.
1796 4. Juni im Gefechte bei Altenkirchen standen ein Bataillon und vier Compag-
nien auf der Höhe bei Kropach, wiesen drei feindliche Angriffe tapfer zu-
rück, erlitten aber bei einem vierten, von der französischen Cavallerie über-
flügelt, grosse Verluste, und ohne Unterstützung wurde ein grosser Theil
gefangen, der sich aber kurz nachher selbst ranzionirte. Das ^dritte Batail-
— 41Ö —
«
Ion war 1794 zwischen dem Tanaro und der Serma, 1795 im Lager bei
Aqui zur Deckung der Magazine; 1796 30. Mai im Gefechte bei Borghetto;
8. September im Treffen bei Bassano, wo es am rechten Ufer der Brenta
bei Campolungo beinahe aufgerieben wurde, und marschirte zu seiner Com«
pletirung nach Ober-Oesterreich. Die Grenadiere, seit Kurzem auch in Ita-
lien, fochten 4. August bei Salum; 8. September bei Bassano, 14. und 16.
September bei Mantua, kamen als Besatzung dahin, wo sie an der Belage-
rung und spätem Capitulation Theil nahmen.
1797 waren die beiden ersten Bataillone in Tirol; 20. März im Gefechte bei Sa-
lum; 24. März in jenem bei Pass Klausen.
1798 war das Regiment bei der Occupation des neu erworbenen yenetianischen
Gebietes und
Im Feldzuge
1799 auf dem italienischen Kriegsschauplatze; 26* März vertheidigte es tapfer
die Position von Pastrengo an der Etsch, 30. März im Treffen bei Verona,
und erlitt in beiden Actionen starke Verluste ; 5. April focht es in der Schlacht
bei Magnano, machte sodann die Belagerungen von Peschiera und Mantua
mit und kam im August nach Toscana ; das zweite Bataillon bestand 14. und
15. December ein Gefecht bei St. Martine an der Küste von Genua. Die
Grenadiere hatten 1799 bei Pastrengo, Verona, Magnano^ Cassano, an dei
Trebbia bei Novi imd Savigliano mit Auszeichnung gekämpft.
Im Feldzuge
1800 nahm das Regiment im April an den Operationen in der Riviera Theil, das
zweite Bataillon, beim Angriffe auf die Stellung von Monte Comua und spä-
ter den Monte Fascio ruhmvoll betheiligt, wurde 7. April nach tapferster
Gegenwehr von feindlicher Uebermacht abgeschnitten und musste aus Man-
gel an Munition die Waffen gegen ehrenvolle Bedingungen strecken; es
kam später als Besatzung nach Ancona. Der Rest des Regiments blieb bei
der Belagerung von Genua. Die Ghrenadiere machten mehrere Gefechte in
Piemont mit, so bei Savona, Ventimiglia, Monte Nave u. s. w. und waren 14.
Juni in der Schlacht bei Marengo ; das Regiment kam im Juli nach Toscana,
im December nach Legnano, eine Compagnie machte einen glücklichen Streifzug
gegen Florenz, einen Ueberfall auf Cartona und nahm 200 Feinde gefangen.
Im Feldzuge
1805 war das Regiment in Tirol, wo es einen Cordon in den Judicarien und der
Gegend am Tonale gegen Italien bezog, das 3. und 4. und das Grenadier-
Bataillon kamen im October nach Nord-Tirol, wo sie im November eine Vor-
posten-Stellung bei Achenthai bezogen und noch in diesem Monate sich das
ganze Regiment in Marburg mit der Hauptarmee des Erzherzogs Karl ver-
einigte und den Weitermarsch bis Ungam mitmachte.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Regiment im VI. Armee-Corps des FML. Baron
Hiller eingetheilt und focht 21. April im Treffen bei Landshut, wo es unter
- 416 -
seinem tapfem Obersten Adler durch mehrmaliges Zurückwerfen des Feindes
viel zur Sicherung des Rückzuges beitrug. Es erlitt einen Gesammtverlust i
von 200 Mann; die vierte Division, am Iser-Uebergang aufgestellt, hatte sich
besonders hervorgethan ; 24. April bei dem Angriffe auf Neumarkt an der -
Kott zeichneten sich drei Compagnien besonders aus; das Regiment focht fer-
ner gröBstentbeils abtheilungsweise 26. April bei Reichersberg, 1. Mai bei
Neumarkt und Riedau, wo das 3. Bataillon nach tapferster Gegenwehr, von
feindlicher Uebermacht angegriffen, schwere Verluste erlitt, und ein grosser
Theil gefangen wurde; 3. Mai focht das Regiment bei Ebelsberg und mit I
besonderer Auszeichnung in den Kämpfen der I. Colonne „FML. HiUer''
in der Schlacht bei Aspern 21. und 22. Mai, bei dem entscheidenden Sturme
auf diesen Ort am zweiten Schlachttage, mit eben solcher Tapferkeit in
der Schlacht bei Wagram 5. und 6. Juli und den darauf folgenden Gefech-
ten bei Komeuburg, Stockerau und Hollabrunn 7., 8. und 9. JulL
Im Feldzuge
1813 bei der vereinigt österreichisch-baierischen Armee des baierischen Generals
Grafen Wrede war es 25. October bei der Einnahme von Würzbui^ und
focht mit grossem Ruhme, aber bedeutenden Verlusten 30. und 31. October
in der Schlacht bei Hanau, wo das erste Bataillon unter Major Graf Weis-
senwolf sich bei Erstürmung der Eanzigbrücke besonders auszeichnete.
Während des ganzen Feldzuges
1814 war das Regiment bei der Blokade von Neubraisach, wo es mehrere Aus-
fälle der Besatzung zurückwies, so 20. Jänner bei Jessenheim, 16. Februar
bei Wekelsheim. — Das 3. Bataillon unter Oberstlieutenant Willmans war
vom Regimente getrennt, machte die Vorrückung bis Paris mit, focht bei
Brienne, bei Troyes, bei Bar sur Aube, am 20. März bei Arcis sur Aabe,
wo es einen glänzenden Bajonnet- Angriff ausführte. Im Juni kam das Re-
giment als Besatzung nach Mainz. Die Grenadiere hatten bei Hanau, bei
der Einnahme von Dijon, bei Fert6; bei Arcis sur Aube, endlich 30. M&rz
beim Sturme auf Charenton gekämpft, hielten 31. März beim Einzüge der
AUiirten in Paris die Barriere du Trone besetzt und leisteten 17. April die
Ehrenwache der Kaiserin Maria Louise in Rambouillet.
1815 kam das Regiment in das Lager von Strassburg: die Grenadiere waren bei
der Einschliessung von Schlettstadt und im Armee-Lager bei Dijon.
Anlässlich des neapolitanischen Feldzuges
1821 rückte das Regiment nach Bologna,
1822 nach Alessandria und Valenza bei der Occupation von Piemont.
Im Kriegsjahre
1848 war das Regiment in Südtirol und wurde meist divisions- und compagnie-
weise zur Bewachung der dortigen Gebirgspässe und Thäler gegen die Ein-
brüche der Piemontesen und Freischärler aus Italien, so wie zu den vielen
Expeditionen, Streifzügen, wie in den häufig stattgehabten Gefechten, so 12.
Mai bei Storo, 22. Mai beim Angriffe auf die verschanzte Stellung bei
_ 417 —
Lodrone, 29. Mai bei Cisano, den Streifungen am Qardasee, in das Val
Arsa und die Val Teragnolo, im Gefechte 18. Juni bei Spiazzi auf den
Höhen des Monte Baldo; bei Groara 1. Juli, bei Rivoli 22. Juli u. s. w.
mit vorzüglichem Erfolge verwendet. Das zweite und dritte Bataillon waren
im August bei der Belagerung von Peschiera^ die 14. Compagnie bestand 6.
August ein heftiges, neunstündiges Gefecht bei Lonato. ^- Diese beiden
Bataillone kamen Mitte August als Besatzung nach Verona, das 1. Bataillon
aus Südtirol vereinigte sich im Dezember mit ihnen. Das Landwehr- Bataillon
kam Anfangs Dezember zum Streif-Corps des Obersten Baron Horvath,
welches die Reinigung der Gegenden von Oedenburg, Stuhlweissenburg,
Veszprim, den Plattensee und Bakonyerwald von den umherziehenden Insur-
gentenhaufen zur Aufgabe hatte. Die Grenadier- Division in Wien hatte den
dortigen Mai-Ereignissen, 6. October dem Gefechte an der Taborbrücke
und der Einniihme von Wien 28. bis 31. October beigewohnt, rückte mit
der Haupt-Armee des FM. Fürsten Windisch-Grätz nach Ungarn und kam
als Besatzung nach Ofen.
Im Feldzugsjahre
1849 waren das 1. und 3. Bataillon zur Bewältigung des in Brescia ausgebroche-
nen Aufstandes aus Verona dahin beordert, und hatten sich diese beiden
Bataillone in dem dortigen Strassenkampfe 31. März und 1. April bei Er-
stürmung der starken und hartnäckig vertheidigten Barrikaden mit Ruhm be-
deckt, aber auch empfindliche Verluste erlitten. Regiments-Commandant
Oberst Graf Favancourt war der Erste, der durch eine kleine Maueröffnung,
ungeachtet des heftigsten Feuers, in die Stadt gedrungen. — Ende April
kam das Regiment zur Belagerung von Venedig. — Das Landwehr- Bataillon
focht in Ungarn mit Auszeichnimg, so 26. und 27. Februar in der Schlacht bei
Kapolna; 1. und 2. März bei den Recognoscirungen von Egerfarmos und Poro-
szlo; 26. April den Gefechten bei Acs; 13. Juni bei Csorna; 28. Juni bei
Csanak; 2. und 11. Juli in den beiden Schlachten beiKomorn; 9. August
im Gefechte bei Arad. — Die Grenadiere fochten 26. April bei Acs; 16.
Juni bei Zsigard; 20. Juni bei Pered; 28. Juni bei der Einnahme von Raab,
in den beiden Schlachten bei Komorn ; 5. August bei Szöreg und gelangten
im Vormarsche bis Dobra in Siebenbürgen.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Regiment im 8. Armee-Corps des
FML. von Benedek eingetheilt, das 3. Bataillon aber in der Reserve-Division
„Urban" abcommandirt. 16. bis 21. Mai bestanden einzelne Compagnien
am rechten Po-Ufer bei Pancurana Patrouillen-Gefechte, das 3. Bataillon unter
Major Graf Welsersheimb focht mit Tapferkeit im Treffen bei Montebello
20. Mai; und das 4. Bataillon in der Schlacht bei Magenta; im Gefechte
der Division „Urban" bei Castenedolo 16. Juni trug Major Graf Wel-
sersheimb durch seine ohne Befehl mit dem 3. Bataillon gegen Ciliverghe
auflgeftihrte Flanken-Bewegung wesentlich zum günstigen Ausgange des Ge-
fechtes bei. 24. Juni focht das vereinigte Regiment in der Schlacht bei Sol-
Thftrbelm: Oedenkblltter. ^"^
— 418 —
ferino und hatte unter seinem tapfem Commandanten Oberst Schi-öder an den
wechselnden Kämpfen und der endlichen Erstürmung St. Martinos thätigen
und ruhmvollen Antheil genommen.
Im Feldzuge
1866 gehörte das Regiment zu dem zur Vertheidigung Tirols im Süden dieses Lan-
des aufgestellten Truppen-Corps des GM. Baron Kuhn, war in den verschiede-
nen Halbbrigaden und Colonnen, sowie auch auf den einzelnen wichtigen Punk-
ten Südtirols vertheilt. Es fochten Abtheilungen des fiegiments 4. Juli im
Gefechte bei Vezza, 16. Juli bei Monte Giovo; 18. Juli bei Molina 21. und
23. Juli in Val Saguna.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1683 Das Regiment, Anfangs zu 10 Compagnien errichtet, wurde bereits im näch-
sten Jahre auf 12 Compagnien gebracht
1691 Für sein ausgezeichnetes Verhalten in der Schlacht bei Szlankamen 19,
August erhielt das Regiment ein kaiserliches: „DankhbrifFel". Es hatte den
Commandanten Oberstlieutenant Graf Pötting, 8 Offiziere und 253 Mann todt,
den Oberstwachtmeister Heinrich Freiherm von Winkhoffen, 4 Offiziere, 145
Mann verwundet.
1704 Regiments-Commandant Oberst Baron Thanner wurde in Folge der lieber-
gäbe von Altbreisach gleichfalls, in Untersuchung gezogen und wegen Mit-
schuld entlassen.
l708 Die an der March postirten Compagnien commandirtc Oberstlieutenant
Liebenberg.
1714/15 Während der Garnisonirung des Regiments in Siebenbürgen waren 200
Mann zur Abtragung und den Umbau der Weissenburger Befestigungen
dasellbst auf Arbeit commandirt; 4. November 1715 fand in Beisein aller
höheren Offiziere durch den Landes-Commandirenden General der Cavallerie
Grafen Stainville die feierliche Grundsteinlegung der neuen Befestigungen
von Weissenburg statt, welche zu Ehren des Kaisers den Namen „Carls-
bürg" erhielten.
1716 Das im Türkenkriege ausmarschirte Bataillon wurde vom Oberstlientenant
Degano commandirt, der 1. October beim Sturme auf die Palanka von Temes-
var verwundet wurde. — 1717 erscheint das Regiment mit rothen Aufschlägen
verzeichnet.
1734 Als in der Schlacht bei Parma Major de Messin getödtet, Oberst Freitag
schwer blessirt wurde 29. Juni, übernahm Major Graf Thürheim das
Commando der in Italien stehenden Abtheilungen des Regiments, das er auch
bis zu deren Einrückung beim Regimen te in Siebenbürgen Juli 1736 fort-
führte.
— 419 —
1742 Bei Chotusitz hatte das Regiment 17. Mai bedeutende Verluste : 8 Offiziere,
212 Mann todt, Regiments- Commandant Oberst Graf Thürheim, 15 Offiziere,
210 Mann verwundet.
1 7^13 Im Treffen bei Simbach 9. Mai zeichnete sich Oberst Graf Thürheim durch
persönliche Tapferkeit und seine zweckentsprechenden Anstalten besonders
aus, und wurde zur Belohnung zum General-Major befördert.
1745 Regiments-Commandant Oberst Baron Scherzer blokirte die Stadt Amberg,
zwang durch seine guten Vorkehrungen den Feind zur Räumung des Platzes
25. Jänner, wurde zur Belohnung zum General-Major befördert, behielt aber
noch bis 1748 das Regiments-Commando.
1757 Bei dem Angriffe bei Gabel hatte sich Hauptmann Belvere ausgezeichnet,
wurde aber dabei verwundet 15. Juli.
1757 Oberstlieutenant Maximilian August Zorn von Blowsheim wurde für Aus-
zeichnung bei Erstürmung der Stemschanze 11. November bei Eroberung
von Schweidnitz sogleich zum Obersten bei der Artillerie befördert und 1758
MTO.-R« Ausser ihm hatten sich bei dieser Action ausgezeichnet : die Haupt-
leute Graf Franz Daun und Pierce, die Oberlieutenants Ungar, Mickle, Har-
nach und Pitehauser, Lieutenant Streit, Fähnrich Zauner. Zur Belohnung
wurden Hauptmann Graf Daun sogleich zum Oberstlieutenaut, alle Uebrigen
in die nächst höhere Charge befördert.
1757 Hauptmann Johann Ungar von Raab hatte bei der Eroberung von Schweid-
nitz 11. November ein Blockhaus genommen, sich mit stürmender Hand
eines Werkes bemächtigt, bei Breslau 1757 22. November und bei Torgau
1760 3. November durch Wunder der Tapferkeit ausgezeichnet und wurde
1763 MTO.-R.
1762 Beim Ueberfalle auf die feindliche Postirung bei Meissen 22. Jänner vertrieb
Oberstlieutenant Pierce den Feind aus Ober-Eule und brachte viele Gefan-
gene ein.
1766 Regiments-Inhaber FM. Graf Daun hatte bei seinem Ableben dem Regimente
seine aus Silber verfertigte sehr werthvolle, vollständige Feld-Kapelle zum
Vermächtnisse bestimmt.
1769 erhielt das Regiment seine gegenwärtige Nummer 59 und 1771 seinen Werb-
bezirk in Oberösterreich.
1788 Hauptmann Josef Leopold Johann Fenzel von Baumgarten und zu Grub
wurde für sein heldenmüthiges Benehmen bei der Erstürmung von Novi 3.
October in der Promotion 21. December 1789 MTO.-R.
1790 Wegen besonderer Auszeichnung bei Erstürmung des Lagers bei Kalefat
26. Juni wurden der Regiments-Commandant Oberst Vinzenz Graf Kolowrat-
Liebsteinsky und Hauptmann Ludwig Albel, beide in derselben Promotion
19. December 1790 MTO.-R. 8 Mann erhielten die silberne Tapferkeits-Medaille.
1793 Bei Erstürmung des Ortes Bierbeck 22. März erhielt die Mannschaft 2 gol-
dene und 10 silberne Tapferkeits-Medaillen.
27»
- 420 —
1793 Oberlieutenant Gordon erstürmte 21. April mit 100 Freiwilligen das Dorf
Louvigny und behauptete es bis zum Anlangen der Unterstützungen.
1793 In der Belagerung von Dünkirchen hatte sich bei den Angriffen auf die
Retranchements 23. und 24. August Oberlieutenant Robert Baron Swinbume
vorzüglich ausgezeichnet, ebenso 28. October bei der Einnahme von Lanoy,
wo er eine Kanone eroberte. Er wurde zum Hauptmann befbrdert. Die
Mannschaft hatte sich bei Dünkirchen 1 goldene und 16 silberne Tapfer-
keits-Medaillen erkämpft.
1794 Im Treffen bei Toumay 22. Mai wurde Major MTO.-R. Baron Fenzel schwer
blessirt, nachdem er sich hervorgethan hatte.
1795 Major MTO.-R. von Albel hatte sich im September und October bei Ver-
theidigung von Castel und Eostheim am rechten Rhein-Ufer bei Mainz un-
gemein ausgezeichnet, ebenso bei dieser Action Lieutenant Roll 3. October,
da er die Kanonen eines anderen Regimentes aus dem Gedränge rettete,
sowie Lieutenant Seltinger 16. September bei dem Angriffe auf Limburg
an der Lahn.
1796 Fähnrich Kermpotich, der im September zur Deckung des Gepäckes in
Legnago detachirt war, schlug sich tapfer gegen eine feindliche Uebermacht,
rettete Cassen und Gepäck und wurde auser seiner Rangstour zum Lieute-
nant befbrdert.
1797 Im Gefechte bei Klausen in Tirol 24. März hatte Hauptmann Stefan Quoz-
denchevich die Eisakbrücke aufs Tapferste vertheidiget, doch von allen Sei-
ten angegriffen und von den Felsenhöhen mit Steinblöcken imd Felsen-
stücken beworfen, musste er sich zuletzt mit seiner Compagnie gefangen ergeben.
1799 Oberlieutenant Baron Tacco wurde in Anerkennung seiner Tapferkeit bei
Parona mit der Siegesnachricht von Magnano 5. April vom FZM.' Baron
Kray nach Wien abgeschickt und aussertourlich zum Capitän - Lieutenant
befbrdert,
1799 Oberlieutenant Bienefeld zeichnete sich hei dem Streifzuge gegen Florenz
und dem Ueberfalle auf Cartona sehr aus, machte viele Gefangene und
erbeutete einen grossen silbernen Knopf, der heute noch den Stock des
Regiments-Tambours ziert
1809 Bei Neumarkt an der Rott 24. April stürzte sich Major Kermpotich in einem
kritischen Gefechtsmomente, die Fahne ergreifend, an die Spitze dreier hartbe-
drängter, bereits weichender Compagnien, führte sie von Neuem gegen den
Feind und trieb diesen mit dem Bajonnete zurück. — FML. Baron Hiller
ertheilte ihm in der Relation das rühmlichste Lob. — FML. Hiller nennt in
seiner Relation den Obersten Christof von Adler, Major Johann Kermpotich,
Hauptmann Dron und Oberlieutenant Ehrenberg vomRegimente Jordis unter
den Ausgezeichneten bei Aspern. Die Majors Kermpotich und Stockart von Bern*
köpf die sich am 26. April im Gefechte bei Reichersberg ausgezeichnet
hatten, wurden bei Aspem verwundet. — 2 Feldwebel erhielten die goldene,
2 Mann die silberne Medaille.
— 421 —
1813 In der Schlacht bei Hanau 30. und 31. October focht das 2. Bataillon unter
Major Jordis in dem Winkel eines Waldes, wurde eingeengt, ohne Hoflfhung
auf Hilfe, der grösste Theil getödtet und verwundet und der Rest gezwun-
gen sich zu ergeben. Das 3. Bataillon unter Oberstlieutenant Willmanns ui),d
die 1. Division des Landwehr-Bataillons wurden von der alten Garde ange-
fallen, nach wüthender Gegenwehr an den Rand der Kinzig gedrängt, wo
viele ertranken, viele gefangen wurden. Gefreiter Pisko sprang mit der
Fahne in den Fluss und versank mit derselben, wodurch diese zwar in Ver-
lust, aber nicht in Feindes-Hand gerieth. Der Verlust des Regiments bei
Hanau belief sich auf 6 todte, 13 verwundete und 11 gefangene Offiziere.
Die Zahl der am Schlachtfelde Gebliebenen, der Ertrunkenen und ihren Wun-
den Erlegenen belief sich auf 810 Mann; — der Gesammtverlust hingegen
auf 1792 Mann. Major Graf Johann Weissenwolf hatte sich ausgezeichnet,
5 Mann erhielten silberne Tapferkeits-Medaillen.
1814 Oberstlieutenant Georg von Willmanns und 3 Offiziere wurden wegen
besonderer Tapferkeit in der Schlacht bei Arcis sur Aube 20. März belobt.
Die Mannschaft erhielt eine goldene und 3 silberne Medaillen. Das 3. Ba-
taillon rückte mit dem äusserst schwachen Stande von seinen Commandan-
ten, 8 Offizieren und 139 Mann in Paris ein.
1848 Im Gefechte bei Spiazzi auf den Höhen des Montebaldo hatte sich Haupt-
mann Karl Stiber ausgezeichnet, fiel aber tödtlich verwundet in feind-
liche Gefangenschaft imd starb wenige Stunden nachher. Der Feind ehrte
die Tapferkeit dieses Offiziers durch einen auf dem stldlichen Abhänge der
Höhen von Spiazzi gesetzten Grabstein mit der kurzen Inschrift: „Dem
tapferen Hauptmann Stiber das 14. piemontesische Regiment. '^
1848 Bei dem feindlichen Angriffe auf Goara am rechten Etsch-Ufer zeichneten
sich die Hauptleute Josef von Nowey und Iringeder an der Spitze der 9«
und 10. Compagnie 1. Juli aus und wurden vom FM. Grafen Radetzky belobt.
1848 im Gefechte bei Rivoli hatte sich Hauptmann von Engel mit der 14. Com-
pagnie besonders hervorgethan, ebenso Oberlieutenant Prinzinger, der mit Frei-
willigen des 2. Bataillons einen sechsmaligen Sturm unternahm. Regiments-
1849 Commandant OberstGraf Julius Bemay-Favancourt wurde für seine Auszeich-
nung bei Brescia, wo er schwer verwundet wurde, MTO.-R.
Der tapfere Hauptmann Heinrich Schetzko, der nach dem Falle des Oberst-
lieutenants Milecz das Commando des ersten Bataillons übernommen hatte,
nahm mit demselben, ohne einen Schuss zu geben, eine mehrmals erfolglos
gestürmte Barricade und befreite viele Gefangene.
Während der Belagerung von Venedig waren viele Leute des Regiments
der Artillerie zugetheilt worden und zeichneten sich aus, so dass das Regiment
scherzweise das 6. Artillerie-Regiment genannt wurde.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen in Italien und Ungarn :
OEEO.-R. 3. die Hauptleute: Heinrich Schetzko, Julius von Engel, die
Oberlieutenants Adolf Prinzinger und Karl Hofinann.
— 422 -
MVK. Die Hauptleute Wilhelm Lexmüller, Franz Leithner, Alexander Ko-
pal, die Oberlieutenants Heyssler, Gassner, Graf von Ortenburg, Krippel,
Seiler. Sekaub, die Lieutenants Baron Holzschuher, Kempf, Korvicli, Schu-
mann von Mansegg; Kürsinger, Willinger ; die Mannschaft erhielt 4 goldene,
34 grosse und 94 kleine silberne Medaillen, 4 k. russische St. Georgskreuze
5 Classe und 92 öffentliche Belobungen und 5 badische Medaillen des Mili-
tär-Verdienstordens. — Der Verlust des Regiments in diesen beiden Feld-
ztigen betrug 3 todte und 5 verwundete Offiziere, 93 Todte und 424 Ver-
wundete des Mannschaftsstandes.
1859 im Treflfen bei Montebello 20. Mai hatten sich Major Otto Graf Welsersheimb,
die Divisions-Commandanten Hauptleute von Spiess, Graf von Ortenbui^ und
Kempf durch Führung ihrer Abtheilungen und persönliches Beispiel besonders
ausgezeichnet. Die 17. und 18. Compagnie hatten, in Quarrt formirt, einen
glänzenden erfolgreichen Kampf gegen piemontesische Lanciers bestanden.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Heinrich Schröder, Major Otto
Graf Welsersheimb, die Hauptleute Peter Baron Baselli und Ludwig Frei-
herr von Sztankovics, Oberlieutenant Kautsch.
MVK. Major Otto Graf Welsersheimb, die Hauptleute von Kaltenbom, Ka-
serer, Kaim Edler von Kaimthal, die Oberlieutenants Finkenzeller, Steinherr,
Gatterer, die Lieutenants von Elvenich, Loizenbauer, von Gröller, von Pal-
litschek. — Die Mannschaft erhielt 1 goldene, 57 grosse und 77 kleine silberne
Tapferkeits-Medaillen, 8 öffentliche Belobungen für Offiziere, 64 eben solche
für die Mannschaft.
1866 Im Gefechte bei Vezza 4. Juli trug Oberlieutenant Ferdinand Baron Hell-
dorf, ohne Befehl, durch Eroberung des Dorfes Grane und dessen Behauptung
wesentlich zum guten Erfolge bei.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Tirol:
OLO.-R. Major Franz Pichler Edler von Deeben.
OKO.-R. 3. Hauptmann Heinrich Gatterer, die Oberlieutenants Ferdinand
Baron Helldorf und Alexander Ritter von Elvenich.
MVK. die Oberlieutenants Rieder, Koczyan und Domaschnian ; — die Mann-
schaft 1 goldene und 6 silberne Medaillen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 Die Allerhöchste Belobung : der Oberst-Brigadier Carl Freyherr von Urban
und der dem Generalstabe zugetheilte HauptmannHeinrich Koczyan.
Das Regiment machte 26 Schlachten, 91 Gefechte, 18 Belagerungen und Er-
stürmungen mit und erhielt drei besondere Belobungen im Armeebefehle,
7 Maria -Theresien- Orden, 14 goldene und 343 silberne Tapferkeits-
Medaillen.
Seit 1868 hat das Regiment dunkelblaue Röcke statt der früheren weissen.
— 423 --
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1684 Major Christof von Thumb f bei der Belagerung von Ofen.
1691 Oberstlieutenant und Regiments-Commandant Josef Ignaz Graf Pötting f in
der Schlacht bei Szlankamen 19. August.
1734 Major de Messin f in der Schlacht bei Parma 29. Juni.
1745 Oberstlieutenant Dietrich f in der Schlacht bei Hohenfriedberg 4. Juni.
1760 Major Steinbrügel f in der Schlacht bei Torgau 3. November.
1790 Major Graf Clam f bei Erstürmung des Lagers bei Ealefat 26. Juni.
1793 Major Baron Lazarini f bei der Erstürmung von Bierbeck 22. März.
1849 Oberstlieutenant Mathias Milecz f im Kampfe bei Breacia 31. März.
Ungari sches
INFANTERIE -REGIMENT N* 60.
(1864.)
FML. CARL VON NAGY.
Dunkelblaue WaJ^enröcke, stahlgrüne Egalisirutig, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Erlau.
Inhaber.
1798 errichtet aus den 4. Bataillonen
der ungarischen Infanterie-Regi-
menter Nr. 2, Nr. 33 und Nr. 52 ;
bis 1801 unbesetzt.
1801 FZM. Ignaz Graf von Gyulai v.
Makos - Nemeth und Nadaska
MTO.-C, Hofkriegsiathspräsident
t zu Wien 11. November 1831.
1831 FML. Gustav Prinz Wasa f zu
Pillnitz in Sachsen 4. August
1877.
1877 FML. Alexander Benedbk, Präsi-
dent des Militär-Appellations-Ge-
richtes 1 2. Jänner 1878 zu Wien.
1878 FML. Carl von Naoy,
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im seinem ersten Feldzuge
1799 stand das neu formirte Regiment im Vorarlbergischen und Graubünden,
6. Mai bestand es ein Gefecht bei TaüfFers, wo es einige Verluste an Ge-
fangenen erlitt; 14. Mai war es beim Hauptangriffe auf Graubünden; —
27. Mai im Treffen bei Winterthur, wo es ziemlich viel gelitten; 4. Juni
beim Haupt-Angriffe auf die Franzosen jenseits der Glatt watete das Re-
giment, seinen tapferen Obersten Graf Plunket an der Spitze, durch diesen
Fluss, um sich desto schneller mit der Haupt-Colonne, die dem Feinde bei
Schwamendingen in die rechte Flanke kam, zu vereinigen. — 29. Au-
gust segelte es auf der Flotte des Oberstlieutenants Williams von Zürich nach
dem obem Theil des Sees ; 25. September war das Regiment beim Uebergange
der Franzosen über die Linth im Gefechte bei Schennitz.
Im Feldzuge
1800 war es bei der Armee in Deutschland, nahm an mehreren Gefechten in Baiem
Theil und focht 3. December in der Schlacht bei Hohenlinden, in der Divi-
sion FML. Graf Merveldt der IV. oder linken Flügel-Colonne des FML. Gra-
fen Riesch eingetheilt.
- 425 -
Im Feldzuge
1805 in Deutschland war das Regiment im Corps des FML. Grafen Merveldt, und
auf dem Rückzuge desselben in mehreren Gefechten, so hatte es 1. Novem-
ber bei Lambach die Vorpostenlinie am rechten Traunuf^r besetzt, und warf
unter seinem tapferen Obersten von Mariassy den Feind, welcher Nachmit-
tags unter dem Schutze eines heftigen Geschütz- und Kleingewehrfeuers den
Traunübergang forciren wollte, mehrmals zurück; — auf dem weiteren Rück-
zuge des Merveldt'schen Corps hatte das Regiment 2. November Stellung
zwischen Ennsdorf und den Tambacher Höhen und am 4. Kovember hatte
ein Bataillon mit 27^ Bataillonen des Regimentes Josef CoUoredo Nr. 57
in einem neunstündigen Kampfe bei Stadt Steyer dem Feinde beiden-
müthige Gegenwehr geleistet. 5. November stand das Regiment bei Arzberg,
später dei Gross-Ramming, — dem Obersten Mariassy wurde die Verthei-
digung des Passes nach Ältenmarkt anvertraut, dieser bestand bei Weyer
8. November ein heftiges Gefecht mit einem bedeutend überlegenen Feinde,
und wurde nach tapferer Gegenwehr mit einem grossen Theil der Infanterie
gefangen, der Rest zog sich über das Gebirge nach Steiermark zurück.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Regiment anfänglich in der Brigade GM. Baron
Bianchi des V. Armee- Corps Erzherzog Ludwig eingetheilt, und focht bei
Kirchdorf 20. April, wo es mit den Regimentern Duka Nr. 39 und Beaulieu
Nr. 58 die vortheilhaften Höhen jenseits des Dorfes besetzt hielt; — diese
Truppen leisteten hier den tapfersten Widerstand gegen die wüthenden An-
griflFe der durch Napoleon's Nähe begeisterten Baiem, hielten bis 5 Uhr Abends
wacker Stand und setzten sodann in bester Ordnung den anbefohlenen Rück-
zug nach Pfaflfenhausen fort ; — 24. April im Gefechte bei Neumarkt rückte
das Regiment mit Duka-Infanterie Nr. 39 gegen den linken Flügel des Fein-
des vor, und nach hartnäckigem Widerstände wurden die Baiem unter Ge-
neral Wrede aus dem Dorfe Lonperg und dem Walde von Scherm vertrie-
ben, imd bis jenseits desselben verfolgt. Am ersten Schlachttage von
Aspern 21. Mai war das Regiment in der Avantgarde der L Colonne und das
zweite Bataillon that sich im Kampfe um das Dorf Aspem durch mehrere
glänzende Bajonnet- Angriffe hervor, während das erste Bataillon unter Oberst
von Mariassy auf. dem äussersten rechten Flügel der Aue in nicht minder
heftigem Gefechts verwickelt war und im Verein mit den Jägern, Gren-
zern und Wiener Freiwilligen nach blutigen Kämpfen den Feind zurück-
schlug. Am zweiten Schlachttage 22. Mai hatte das Regiment ruhmvollen
Antheil an dem glänzenden Widerstände der österreichischen Infanterie ge-
gen die französischen Reitermassen. Ende Mai wurde dasselbe zur Ver-
theidigung des Brückenkopfes von Pressburg dahin entsendet, imd besetzte
das Dorf Engerau, welches Major Czamotzy mit dem zweiten Bataillon ge-
gen den Angriff einer 4000 Mann starken, mit Cavallerie und Geschütz von
Wolfsthal vorrückenden französischen Colonne 1. Juni vertheidigte. Nach wech-
selndem Kampfe vertrieb das Bataillon, mit 3 Compagnien des ersten verstärkt,
— 426 —
den Feind bei Anbruch der Nacht aus dem bereits eroberten Theile des Dorfes
und zwang ihn zum Rückzüge in sein Lager bei Wolfsthal, — das Regiment
bestand noch mehrere Gefechte bei Pressburg im Juni und Anfangs Juli.
Im Feld^uge
1813 war es im III. Armee-Corps seines Inhabers FZM. Grafen Gyulai eingetheilt
und hatte thätigen Antheil an den Kämpfen dieses Corps in den Schlachten
bei Dresden und Leipzig, den Gefechten bei Liebenau, Schenau, Leutsch,
Klein-Zschocher, Kosen und 9. November an dem Treffen bei Hochheim.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich focht es im selben Corps 24. Jänner bei Bar sur Aube, 1. Fe-
bruar bei La Rothiere, bei La Fert6 sur Aube, wie überhaupt in den grösse-
ren Actionen des III. Armee-Corps betheiligt, Ende April kam es zu dem
am 23. April formirten Corps des FML. Baron Bianchi, welches zuerst Süd-
frankreich zwischen Grenoble, Chambery und den Mont Cenis zu besetzen
hatte, sowie später Piemont und Savoyen.
Im Feldzuge
1815 war das Regiment in Frankreich, Abtheilungen desselben 2. Juli im Gefechte
bei Rousses und Fancilles, — Anfangs October im grossen Armee- Lager bei
Dijon, rückte das Regiment, in dem in Frankreich zurückbleibenden Occupa-
tions-Corps des Gen. der Cav. Grafen Frimont eingetheilt, von dort in das
Elsass, wo es in Neuweiler und Zabem seine Quartiere erhielt und bis 181$
verblieb. Im Jahre
1848 nach Ungarn beordert, erlag dasselbe der dortigen Bewegung und wurde
1849 reorganisirt.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Regiment im I. Armee-Corps des
FML. Grafen Clam-Gallas eingetheilt und focht 4. Juni in der Schlacht bei
Magenta und 26. Juni in jener bei Solferino.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war dasselbe im VI. Armee-Corps der Nord-Armee (FJIL.
Baron Ramming) eingetheilt, kämpfte 27. Juni im Treffen bei Wysokow, 3.
Juli in der Schlacht bei Königgrätz und erlitt in beiden Actionen bedeu-
tende Verluste (darunter 11 todte Offiziere). Das 4. Bataillon gehörte zu den
Besatzungs-Truppen der Festung Olmütz.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment 13. und 17. September in den Gefechten bei Brtscfaka
mit einem Gesammtverluste von 42 Mann in Allem.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
Im Feldzuge
1799 hatte sichRegiments-Commandant Oberst Graf Max Plunket beim Angriffe aut
Graubünden 14. Mai, wo er die vierte Colonne commandirte, besonders hervorge-
than, sowohl durch persönliche Bravour als kluge Dispositionen, ebenso bei
— 427 -
dieser Gelegenheit der Major Graf Hierony mus CoUoredo, der über das Gebirge
von Gavia nach Kuhlis und Conters detachirt war^ um des Feindes Rückzug abzu-
schneiden; im Treffen bei Winterthur hatte Graf CoUoredo die beinahe unzugäng-
liche Höhe des Steiges über Winterthur erklommen, wo er sich mit beispiellosem
Muthe so lange behauptete, bis er Unterstützung bekam, sodann stürzte er
sich rasch auf den Feind herab, verjagte ihn von der Strasse und erhielt
dadurch die Brücke über den Töss unbeschädigt, über welche die Reiterei
zur Verfolgung des Feindes naclisprengen konnte, ßlajor Graf CoUoredo wurde
sogleich zum Oberstlieutenant im Regimente und in kürzester Zeit zum
zweiten Obersten bei Olivier WaUis-Infanterie Nr. 29 befördert.)
1800 Auf dem Rückzuge von Hohenlinden eregte der bei der äussersten Arriere-
Garde eingetheilte Fähnrich Ludwig Pielsticker durch sein umsichtiges und
entschlossenes Benehmen, die Aufmerksamkeit des Divisionärs FML. Grafen
Merveldt so dass dieser ihn sogleich zum Lieutenant in sein innehabendes
Uhlanen-Regiment beförderte.
1805 Regiments-Commandant Oberst Andreas Mariassy v. Mannsfalva hatte sich im
Gefechte bei Lambach 1. November durch Tapferkeit und zweckmässige
Dispositionen hervorgethan.
1809 FML. Baron HiUer nennt in seinem Berichte an den Generalissimus den
Obersten von Mariassy und Oberstlieutenant Baron von der Trenk des In-
fanterie-Regimentes Gyulai unter den Ausgezeichneten von Aspern,
1809 Bei Engerau hatte sich 1. Juni durch die tapfere Vertheidigung dieses Dor-
fes Major Anton von Czamotzy ausgezeichnet.
1814 FZM. Graf Gyulai belobte das tapfere Verhalten des zweiten Obersten
Grafen Christian Kinsky im Treffen bei Bar sur Aube 24. Jänner.
1831 bis zu seinem Ableben im Juli 1832 diente Napoleons Sohn Herzog Franz
von Reichstadt als zweiter Oberst und Grenadier-Bataillons-Gommandant
im Regimente.
1849 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien :
Grenadier-BataiUons-Commandant Oberst Julian Ritter von Woyciechowski.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. Regiments-Commandant Oberst Andreas Mariassy de Markus et Batis-
falva, Major Vincenz von DobrowoUny, die Hauptleute Singer v. Waalmor,
Dittrich, Graf Strachwitz, Kronawitter, Pusch, die Oberlieutenants Czermak,
Baranyay de Nagy Varad, Turkowits, Lieutenant Beskochka — 5 Offiziere
die Allerhöchste Belobung.
Die Mannschaft 7 grosse und 12 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
1 866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen :
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Laurenz Riess.
MVK. Hauptmann GöUer die OberUeutenants Rupprecht v. Virtsolog, Nowak,
Baron Wildburg, Lieutenant Mattyasovszky v. Mattyasöcz.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO-R. 3. Oberst Julius Blaschke.
— 428 —
MVE. Oberstlieutenant (des Generalstabs-Corps) Ludwig Schwitzer Ritter
von Bayersheim; die Hauptleute Eugen Suvich von Pribir, Oabriel Mauritz,
Peter Pavkovic^ Lieutenant Mathias Kocsics (vor dem Feinde geblieben).
Die Allerhöchste Belobimg : Major Stephan Balogh, die Oberlieutenanta Josef
Ritter von Quintus, Adolf Niemtschik; Philipp Pr^muzic, Ignaz Hurta,
Wilhelm Legrady de Belfenyer, die Lieutenants Bela Bemath, Bela Bares,
(beide in der Reserve) und Ladislaus Nagy.
Die Mannschaft erhielt für die Gefechte bei Brtschka am 17. und auf der
Majenica planina am 21. September 3 silberne Tapferkeits-Medaillen L, nnd
10 IL Classe^ 12 Belobungen.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung gleich allen übrigen Infanterie-
Regimentern statt der früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1799 Oberstlieutenant Leopold von Hasslinger an seiner im Gefechte bei Taüffcrs
6. März erlittenen schweren Verwundung in feindlicher Gefangenschaft gestorben.
1799 Regiments-Commandant Oberst Graf Max Plunket f im Gefechte bei Sche-
nitz 25. September.
1809 Der zum Regiments-Commandanten und Obersten anher beförderte aber noch
nicht eingerückte, Graf Anton Weissenwolf an seiner bei Aspem (ab Oberst-
lieutenant von Sztaray-Infanterie Nr. 33 erlittenen schweren Verwundung f
zu Ulrichskirchen im Juni.
1859 Major Alois Kozell in der Schlacht bei Solferino f 24 Juni.
1859 Major Vincenz von DobrowoUny an seiner Verwundung bei Solferino f zu
Castiglione delle Stiviere 21. Juli.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 61.
(1866.)
ALEXANDER CZESAREWITSCH, GROSSFORST UND THRONFOLGER VON RUSSLAND.
Dunkelblaue Waffenröcke, grasgrüne Egalisirung, gelbe Knöpfe,
ErgäDzungsbezirksstation: Tbmssvar.
Inhaber.
1798 errichtet aus den 4. Bataillonen
der siebenbürgischen Infanterie-
Regimenter Nr. 31 und 51 und
aus der Reserve-Divisionen der
ungarischen Infanterie-Regimenter
Nr. 52 und 53.
Bis 1802 unbesetzt.
1802 FZM. Franz Graf Saint Julien
t zu Skalitzka in Mähren 16. Jän-
ner 1836.
1836 FZM. Georg Freiherr Rükavina
von WiDowGRAD MTO.-R. f 9-
September 1849.
1849 FML. Julius Graf Strasoldo-
Grafenbbro MTO.-R.taufSchloss
Strasoldo in Friaul 21. September
1855.
1855 FML. Thomas Freiherr Zobel
von Giebelstadt und Darstadt
MTO.-R. t zu Gastein am 12. Juli
1869 (war seit 1859 zweiter In-
haber).
1859 Nikolaus Cesarewitsch Grossflirst
und Thronfolger von Russiand f
24 December 1865.
1865 Alexander CESAREwrrscH Gross-
filrst und Thronfolger von Russ-
land.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses neuerrichtete Regiment kam
1799 nach Tirol, von wo Anfangs
1800 ein Bataillon zur Armee nach Italien beordert wurde,
1805 gehörte das Regiment zu den Besatzungs-Truppen von Venedig.
Im Feldzuge
1809 war dasselbe in der Brigade des GM. Grafen Hieronymus Colloredo der
Armee des Erzherzog Johann in Italien eingetheilt. — Diese tapfere Brigade,
aus den Infanterie-Regimentern Saint Julien Nr. 61 und Strassoido Nr. 27 for-
mirt, verschaffte in der Schlacht bei Fontana Fredda (Sacile) 16. April durch
ihr fünfstündiges unerschütterliches Ausharren wider die mächtigen feindlichen
Anstrengungen den Bewegungen des österreichischen Heeres Zeit und
— 430 —
Möglichkeit, die Schlacht zur günstigen Entscheidung zu bringen. Haupt-
mann Ost, der ein Bataillon commandirte, rückte im Laufe der Schlacht aui^
eigenem Antriebe mit drei Compagnien vor, brach durch die bereits gewor-
fenen Vortruppen, zwang den überlegenen Feind durch einen raschen Bajon-
netsturm zum Weichen, machte viele Gefangene und entschied durch diese
Unternehmung den Sieg auf dem linken Flügel. Das Regiment focht femer
29. und 30. April am äussersten rechten Flügel der Armee, bei Sove und
Monte Foscarin jenseits des Wildstroms Alpon, — 8. Mai in der Schlackt
an der Piave schlugen die beiden Regimenter der Brigade mehrere Angritf^
der französischen Dragoner auf das Tapferste ab, 12. Mai leisteten sie hart-
näckigen Widerstand in der Stellung bei Venzone und Ospedaletto gegen
die ungestümen Attaquen der französischen Cavallerie-Divisionen Sahuc und
Grouchy ; auf dem weiteren Rückzuge der Armee durch Ungarn bestand da«
Regiment 13. Juni bei dem Dorfe Szabadhegy ein heftiges Gefecht gegen die
feindliche Division Severoli ; — in der Schlacht bei Raab 14. Juni war Haupt«
mann Ost mit einem Bataillon bei dem Meierhofe Kiss Megyer, — 1700 Fran-
zosen schritten zum Angriffe gegen das sehr gelichtete Bataillon, welches
diese auf 30 Schritte anrücken Hess, selbe sodann mit einer wohlgezielten
Decharge empfing, nach Thunlichkeit ihr .schleuniges Vorrücken hemmte und
zwei Kanonen rettete. — Im Gefechte bei Gratz 25. Juni hatten sich zwei
Compagnien bei der Zurückwerfung des Feindes durch kraftvolle Bajonnet-
stürme ausgezeichnet. — Das Regiment nahm ehrenvollen Antheil, seit 23.
Juni mit der Armee bis Pressburg vorgerückt, an der Vertheidigimg dieser
Stadt und des dortigen Brückenkopfes, an der Abwehr der feindlichen
Angriflfe am 28. und 30. Juni, namentlich am letztem Tage, wo es seinen
tapferen Obersten Johann de Longueville als schwer verwundet zu bekla-
gen hatte. In der Nacht vom 5. auf den 6. Juli verliess das Regiment mit
der Armee des Erzherzogs Johann Pressburg und rückte zur Vereinigung mit
der Haupt-Armee des Generalissimus Erzherzog Karl ins Marchfeld.
Im Feldzuge
1813 war dasselbe in der Armee des FZM. Baron Hiller in Innerösterreich ein-
getheilt, und an den Gefechten und Operationen derselben thätig betheiligt,
die Grenadiere besonders fochten mit grosser Auszeichnung 15. November
im Gefechte bei Caldiero.
Im Feldzuge
1814 gehörte das Regiment zu den Blokade-Truppen von Mantua. In der Schlacht
am Mincio 8. Februar hatte Regiments- Commandant Oberst Eberl mit zwei
Bataillons des Regimentes durch einen klug geleiteten kräftigen Angriff den
Fortschritten des Feindes Einhalt gethan, die Grenadiere aus der drohenden
Gefahr einer Ueberflügelung gerettet, den Ort Massi gestürmt und mit gros-
ser Bravour längere Zeit gehalten. Aber das Regiment erlitt hiebei gr<»<^4'
Verluste, darunter 4 todte und 13 verwundete Offiziere.
Im Feldzuge
1815 gegen den Exkönig Murat von Neapel hatte das Regiment seine £iiitheilnn^
— 431 —
in der Truppen-Division FML. Graf Neipperg, bestand mehrere Gefechte
worunter jenes am Brückenkopf bei Ochiobello das bedeutendste war, 12.
April. Es blieb bis 1817 im Neapolitanischen, und machte
1821 den kurzen Feldzug gegen die neapolitanischen Insurgenten mit.
1848 Bei Ausbruch der März-Revolution in Italien war das Regiment als Besat-
zung in Piacenza, erhielt 23. März den Befehl, Piacenza zu räumen und
über Cremona der Armee des FM. Grafen Radetzkj zu folgen. In Maleo
zwei Miglien von Pizzighettonc vereinigte es sich mit dem aus Pavia kom-
menden Regimente Gyulai und kam im April nach Mantua; 13. April un-
ternahm Oberst von Theissing eine scharfe Kecognoscirung gegen Goito, bei
der 8 Compagnien des Regimentes mitwirkten; 23. April waren 3 Compag-
nien im Gefechte bei Casteilaro. Das Regiment war in der Einschliessung
und Belageining von Mantua und hatte an der tapferen Vertheidigung dieser
Festung ehrenvollen Antheil genommen ; es blieb auch nachher als Besatzung
in derselben.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont war das Regiment im IV. Armee-Corps FML. Graf Thurn
eingetheilt, 23. März am Tage der Schlacht von Novara waren 4 Compag-
nien des zweiten Bataillons nebst andern Truppen zur Besetzung der Sesia-
Uebergänge, der Strasse von Terranuova und Frassinetto verwendet. — Das
erste Bataillon war noch am Hermarsche von Mantua; 25. März waren 2
Compagnien am Brückenkopfe bei Casale im Gefechte mit der dortigen feind-
lichen Besatzung, welches aber in Folge der Waffenstillstands- Verhand-
lungen sogleich eingestellt wurde.
Das beim Werbbezirke zu Temesvar stationirte dritte Bataillon gehörte zur
Besatzung dieser Festung und hatte 1848 und 1849 an den Kämpfen daselbst
und der heldenmüthigen Vertheidigung dieses Platzes durch seinen tapfem
greisen Regiments-Inhaber ruhmvollen Antheil. Ein Detachement unter
Oberlieutenant Unukich, 50 Mann stark, war 18. October 1848 zur Verstärkung
der Festung Arad dahin beordert worden, und machte die neunmonatliche
Belagerung dieser Festung mit besonderer Auszeichnung mit. Oberlieutenant
Unukich hatte allein 35 Ausfälle unternommen, jedesmal dem Feinde bedeu-
tenden Schaden zugefügt durch wiederholte Zerstörungen von dessen Be-
lagerungs-Batterien, Erbeutung von Munitions-Vorräthen, Eroberung von
Geschützen und Waffen, endlich Niederbrennung mehrerer der Festung
gegenüberliegenden Gebäude, gelungene UeberfkUe u. s w.
Im Feldzuge
1 859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das 4. Bataillon im Treffen bei Monte-
bello 20. Mai der Brigade des GM. Prinzen Hessen zugetheilt, kam aber
nicht in die Gefechtslinie; das zweite und dritte Bataillon gehörte zu den
Besatzungs-Truppen von Venedig, die 5. und 6. Compagnio besetzten bis 6.
Juni Treviso, später Belluno, die 4 andern Compagnien des ersten Bataillons
Btiessen im Mai zur Division des FML. Baron Urban und waren 15. Juni
im Gefechte bei Castenodolo.
— 432 —
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment im IV. Armee- Corps der Nord- Armee ein-
getheilt und focht 29. Juni im Gefechte bei Königinhof und 3. Juli in der
Schlacht bei Eöniggrätz, wo es den bedeutenden Gesammtverlust von 33 Offi-
zieren und 1301 Mann erlitt, darunter 9 Offiziere und 202 Mann todt Das
vierte Bataillon gehörte zur Besatzung von Olmütz.
Im bosnischen Occupations- Feldzuge
1878 hatte dieses Regiment hervorragenden Antheil an dem heldenmüthigen
Kampfe der 20. Infanterie-Division FML. Qraf Szapary in den Gefechten:
8. bis 12. August bei Tusla; — 16. bis 20. August^ 23. und 26. August;
1., 2.; 4., 5. und 15. September sämmtlich bei Doboj. Gesammtverlust in
Allem und im ganzen Feldzuge 259 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere DenkwflrdigkeitexL
1809 Hauptmann Josef von Ost wurde flQr seine Auszeichnungen bei Sacile 16.
April und Raab 14 Juni durch Capitelbeschluss 1810 MTO.-R.
1809 In der Schlacht bei Raab 14. Juni hatten sich die Hauptleute Michael Ficht-
ner und Spiridion Szokolits an der Spitze ihrer Compagnien durch Tapfer-
keit hervorgethan und den französischen General Seras geworfen.
1809 Im Gefechte von 30. Juni beim Pressbui^er Brtlckenkopf hatte sich Regiments-
Commandant Oberst Johann von Longueville^ ein alter Wallone, durch seine
vorzügliche Tapferkeit ausgezeichnet, stürzte aber von einer Kugel schwer
getroffen besinnungslos vom Pferde.
1813 Im Gefechte bei Caldiero 15. November hatte sich Grenadier-Bataillons-
Commandant Oberstlieutenant Anton Chimani v. Mannberg MTO.-R. ausge-
zeichnet, wurde verwundet.
1814 Regiments-Commandant Oberst Raimund Baron Eberl wurde ftir Auszeich-
nung in der Schlacht am Mincio mittelst Allerhöchsten Handbillets ddo.
Chaumont 8. März MTO.-R.
1848 Bei Castellaro 23. April that sich Hauptmann Vincenz Schlavitz durch die
tapfere Erstürmung einer Barrikade hervor.
1848 und 1849 Oberlieutenant Georg Unukich wurde fiir seine wiederholten erfolgrei-
chen Ausfälle und Waffenthaten während der neunmonatlichen Belagerung
der Festung Arad durch Capitelbeschluss 1850 MTO.-R.
1848 und 1849 Für Auszeichnung in den Kriegs-Epochen in Italien und Ungarn :
OEKO.-R. 3. die Majore Franz Xaver EoUmann und Franz Schifter, Haupt-
mann Ludwig MetZy die Oberlieutenants Rudof Baron Eschwege und Georg
Unukich.
MVE. Major Ferdinand Edler von Junker, Oberlieutenant Alois, Maier die
Lieutenants Waasz und Weinberger.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. Major Michael Schmidt, Hauptmann Anton Debellak, Öberlieutenant
Budisavlievic von Predor.
- 433 -
8 Offiziere erhielten die Allerhöchste Belobung, 6 Mann die grosse, 1 1 Mann
die kleine silberne Medaille.
1866 Fiir Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Oberlieutenant Franz Eichler.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 ÖLO-R.: Oberstlieutenant Franz Morocutti.
MVK.: Oberst Carl Machalitzky, Major Julius Graf Strasoldo-Qrafenberg,
die Hauptleute Josef Zastira, Simeon Matievi^, Robert Grablowitz, Johann
Theodoroviö, Weif von Isser zu Gaudententhurm, Eduard Steiner, die
Lieutenants Josef Hermann (in der Reserve), Carl Strasser.
Die Allerhöchste Belobung: Die Oberlieutenants Gustav Wanjeck, Hugo
Hanel, Eduard Ritter von Kurulec von Boine-mir, die Lieutenants Josef
Folnesics und Bela Tötössy de Szepetnek (beide in der Reserve), Eduard
Urbanitzky Edler von Mühlenbach, Carl Eedaciö (in der Reserve), Alexander
Freund, Sigmund von K61er, Georg Petrovan, Arthur Ealtnecker und
Anton Huszar.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung gleich allen übrigen Infanterie-
Regimentern statt der früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1814 MTO.-R. Major Josef von Ost f iß der Schlacht am Mincio 8. Februar.
1866 Oberstlieutenant Constantin Gyurich f in der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli.
Thiliheim : Oedenkblätter. '«^^
Ungarisches
ENFANTERIE-REGIMENT N* 62.
(1868.)
LUDWIG PRINZ VON BAIERN.
Dunkelblaue Waffenröcke, grasgrüne Egdlisirung, weisse Knöpfe.
ErgänzmigsbezirksBtaiioii: Maros-Vabarhbly.
Inhaber.
1798 errichtet aas den 4. Bataillons der
ungarischen Infanterie-Regimen-
ter Nr. 19. Nr. 34 und Nr. 37.
mit 1. Juni 1798 formirt.
1798 bis 1802 unbesetzt.
1802 FML. Franz Freiherr Jellacich
de BüziM MTO.-R. f zu Szala
Apathi 4. Februar 1810.
1810 FZM. TheodorFreiherr Wacqüaot
Geozelles MTO.-R. t 2fu Wien
18. März 1844.
1844
1844
1868
1856
FZM. August Freiherr V. TuBSKT
t zu Wien 23. Jänner 1856.
FML. Erzherzog Heinrich, k. k.
Höh.
Ludwig Prinz von Baiem.
{Zweiter Inhaber:
FML. Ander Freiherr Melczee
V. Kellemes t 1873.)
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse*
Das neuerrichtete Regiment erhielt die Stabsstation Erakau^wo es mit dem
zweiten und dritten Bataillon bis zum Ausbruch des Feldzuges 1805 verblieb,
1799 das erste Bataillon hingegen stand 1799 in Tirol, brach im April in da«
Vorarlbergische auf, wo es in den Gefechten des 29. Juli und 17. August an-
lässlich von Recognoscirungen in Unterwaiden sehr geschwächt wurde, den
Kriegsschauplatz verliess und nach Temesvar abrückte. — Im Mai 1805 hatten
die in Polen gelegenen Bataillone die bei Nove Miasto und Sandomir
ausgebrochenen Bauem-Unruhen zu bewältigen.
Im Feldzuge
1805 in Deutschland fochten die Grenadiere 8. October bei Wertingen, das Regi-
ment 9. October im Treffen bei Günzburg, das erste Bataillon bestand 15>
October ein Vorposten-Gefecht bei Wangen. Um diese Zeit kam das Regi-
ment nach Tirol in das Corps seines Inhabers FML. Baron Franz Jellacich, wurde
mit diesem im verschanzten Lager bei Dombim von feindlicher Uebermacht
— 435 -
eingeschlossen und durfte nach den Bedingungen der Capitulation von Bre-
genz ein Jahr nicht gegen Frankreich dienen.
Im Feldzuge
1809 war das Regiment bei der Armee des Erzherzog Johann in Italien, focht 13.
April bei Codroipo, 16. April in der Schlacht bei Fontana Fredda im Cen-
trum der Stellung; 30. April im Gefechte bei S. Bonifacio, wo es einen
Gesammtverlust von 200 Mann erlitt, kam bei dem am 1. Mai angetretenen
Rückzuge der Armee in die Arri^re-Garde, focht tapfer 12. Mai bei S. Da-
niele. An diesem Tage wurde das dritte Bataillon zu Gemona von einer
bedeutenden Uebermacht ilberfallen und der grösste Theil nach tapferer Ge-
genwehr gefangen. 15. Mai war das Regiment an dem gelungenen Ueber.
falle bei Wolfskehl betheiligt, wo die Franzosen 800 Mann verloren ; 17. Mai
im Gefechte bei Tarvis erlitt das auf zwei Bataillone herabgekommene Regi-
ment in einem 488tündigen Kampfe grosse Verluste, darunter 13 Offiziere.
Die beiden Bataillone traten getrennt den weiteren RtLckzug an, und vereinig-
ten sich 4. Juni in Könnend, wo sie mit 450 Rekruten verstärkt, bereits 14.
Juni in der Schlacht bei Raab in der Mitte der Schlacht-Ordnung standen
und den bedeutenden Verlust von 20 Offizieren und 200 Mann an Todten,
nebst vielen Verwundeten erlitten.
1812 Im August standen die beiden ersten Feld-Bataillone zur Beobachtung
etwaiger russischer Truppenbewegungen an der Grenze der Wallachei auf-
gestellt.
Im Feldzuge
1813 in Deutschland focht das Regiment in der Schlacht bei Dresden 26. August
mit ausgezeichneter, selbst vom Feinde geehrter Tapferkeit, aber auch mit
entschiedenem Unglück. Nach verzweifelter Gegenwehr, nachdem schon 14
Offiziere und 300 Mann todt oder verwundet waren, mussten sich die Ta-
pferen, von allen Seiten eingeschlossen, kriegsgefangen ergeben. — Die Gre-
nadier-Division war bei der Armee des FZM. Baron Hiller in Innerösterreich,
focht 6. September im Treffen bei Feistritz und 15. November bei Villa nuova.
Das inzwischen in Temesvar neu organisirte Regiment rückte im Mai 1814
bei der Armee in Italien ein, die beiden ersten Feld-Bataillone nach Cre-
mona, das dritte Bataillon kam im August nach Florenz.
Im Feldzuge
1815 gegen den Exkönig Murat von Neapel war das Regiment zum operirenden
Armee-Corps des FML. Baron Bianchi eingetheilt. 15. April vertrieb FML.
Graf* Nugent mit dem zweiten Bataillon und 3 Compagnien des dritten die
Neapolitaner aus Florenz. Das erste Bataillon focht 3. Mai mit Auszeich-
nung in der Schlacht bei Tolentino, am selben Tage rückte das zweite Ba-
taillon ohne Schwertstreich in Rom ein, einzelne Compagnien hatten detachirt
kleinere Gefechte zu bestehen, so bei Acquino 13. Mai die 7., 14. Mai bei
Ponte Corve die 14 ; welche stets mit dem Rückzuge des Feindes endeten.
16. Mai schloss Oberstlieutenant Ghequier die Festung Gaeta mit dem dritten
Bataillon ein; — die 7., 13. und 14. Compagnie hatten 16. Mai an dem glück-
28*
» • •
- 436 —
liehen Ueberfall des Generalstabs-Majors Baron d^Aspre bei S. Gennano und
Magnano rühmlichen Antheil genommen. Die Grenadier-Division machte diesen
Feldzug in Südfrankreich mit, kam aber in kein Gefecht. 1816 marschirte
das Regiment in die Lombardie und die beiden ersten Feld-Bataillone machten
1821 den kurzen Feldzug gegen die neapolitanischen Insurgenten, die Grena-
dier-Division jenen in Piemont mit.
1848 und 1849 in der Kriegs-Epoche waren die beiden ersten Feld-Bataillone
in Pest und gerieth die Mannschaft grösstentheils in die Gewalt der Re-
I 0 volutionspartei, dieselben wurden später 1849 zu^iiiPt in ßüd fiirol wieder
X *l\\ CK,^/j\)A>y\ reorganisirt. Das dritte Bataillon und die Grenadier-Division fochten im Armee-
llMilM ^^^P® FML. Baron Puchner in Siebenbürgen und die Grenadiere bei Szöke-
'\ -Halva 17. Jänner 1849, beide Abtheilungen in den Schlachten bei Hermann-
' Stadt 21. Jänner, bei Salzburg 4. Februar, wo die Grenadiere eine feind-
liche Batterie stürmten, und in der Schlacht bei Mediasch 3. März, das dritte
Bataillon 18. März bei Zeiden, und im Sommerfeldzuge 1849 bei der Recog-
^ r, . noscirung von Szt. Kiraly — und wieder mit der Grenadier-Division im
]:]' CA'' ^' •' Treffen bei Szemeria 23. Juli. %
j ^i Q U M ^ V Im Feldzuge
. . • 1859 in Italien war das Regiment im VI. Armee-Corps des FML. Baron Paum-
* r^ garten in Tirol eingetheilt und stand bei Trient und Vezzano.
; ' \' 1 Im Feldzuge
, ^v^Ai^l866 gegen Preussen war das Regiment im III. Armee-Corps der Nord- Armee
vj eingetheilt und focht 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz, wo es einen
Gesammtverlust von 8 Offizieren und 115 Mann, darunter 3 Offiziere und
20 Mann todt erlitt. Das vierte Bataillon gehörte zu den Besatzungs-Trup>
pen von Theresienstadt.
Tapferkeits-AoBzeiclmungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1809 Fähnrich Alexander Kotzok führte den Rest des bei Gemona 12. Mai Über-
fallenen 3. Bataillons dem Regimente zu.
Im Feldzuge
1815 gegen Neapel hatte sich Oberst Josef von Urmenyi, der eine Brigade com-
mandirte, durch Umsicht und Entschlossenheit mehrmalige Erwähnung verdient
1815 Die Hauptleute Franz Kellery und Ludwig CoUin wurden angertthmt. Er-
sterer bahnte sich bei St. Angelo 13. Mai mit gefälltem Bajonnet den
Weg durch den Feind, der ihn von dem grösseren Theile seiner Compagnie
abgeschnitten hatte; — Letzterer hatte mit der 14. Compagnie bei Ponte
Corvo 14. Mai einen feindlichen Angriff abgeschlagen und viele Gefangene
gemacht.
1849 Als in der Schlacht bei Salzburg 24. Februar die Grenadiere durch eine auf
100 Schritt gegebene Eartätschenladung beim Sturme auf die Batterie ge-
gen 30 Mann theils todt, theils verwundet verloren, und dieser Verlust ein
Wanken im Vorrücken verursachte, trat Lieutenant Nemeth mit dem Rufe :
— 437 —
dupo minie (Mir nach!) muthig vor und eilte in Sturmschritt bis an die
feindlichen EanoneU; gefolgt von seinen Grenadieren. — Der Divisions-
Commandant Hauptmann von ImSly wurde schwer blessirt.
1848 und 1849 Für Auszeichnung in der Eriegs-Epoche :
OEEO.-R. 3. Lieutenant Johann Josiphovich.
MVK. Oberstlieutenant Joseph Nehiba^ Major Josef Qyurich^ die Hauptleute
Im61y de Rethe, Jovich, die Oberlieutenants Einer und Nemeth.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Oberstlieutenant Josef Ritter von Appel, Oberlieutenant Honig, die Lieu-
tenants Baron Spielmann, Lederhasz.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung gleich allen übrigen Infante-
rie-Regimentern statt der früheren weissen.
Ungarisches
INFANTERIE -REGIMENT N« 63.
(1860.)
KÖNIG WILHELM lU. DER NIEDERLANDE.
Dunkelblaue Waffenroohey orangegelbe Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Bistritz in Siebenbürgen.
Inhaber.
1860 1. Februar formirt aus den Infante-
rie - Regimentern Nr. 41 und
Nr. 62.
1860 Se. Maj. König Wh-helm III. der
Niederlande.
{Zweiter Inhaber seit 1860:
FML. Moriz Freiherr v. Ledbreb).
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 in Italien im IX. Armee-Corps der Süd-Armee (FML. Härtung) eingetheilt,
focht das Regiment in der Schlacht bei Custozza 24. Juni, wo es namentlich
an den heissen Kämpfen des ersten Angriffes auf den Höhenzug des Monte
della Croce bis Custozza thätigen und ehrenvollen Antheil hatte. Der Ge-
sammtverlust desselben betrug 254 Mann (darunter 1 Offizier und 51 Mann
todt).
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung in der Schlacht bei Custozza 24. Juni :
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Peter Ritter von Petrowicz; Major
Sebastian Orlow.
MVK. die Hauptleute Magistris, Welther v. Welthem, die Oberlieutenants
Schuch, Esztergoni, die Lieutenants Hilpert und Ritter Wittich von
Streitfeld.
Seit 1868 die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 64
(1860.)
6R0SSHERRZ06 CARL ALEXANDER VON SACHSEN-WEIMAR.
Dunkelblaue Waffenröcke^ orangegelbe Egalisirung^ gelbe Knöpfe.
Ergänzongsbezirksstation : Bboos in Siebenbürgen.
Inhaber.
1860 1. Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 31, Nr, 50
und Nr. 51.
1860 Carl Alexander Grossberzog von
Sachsen- Weimar Genh. H.
{Zweiter Inhaber seit 1860:*
FML. Josef von Bbrger.)
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen im II. Armee-Corps der Nord- Armee eingetheilt, focht das
Regiment 30. Juni im Gefechte bei Sahiey und im Vorposten-Scharmützel
bei Schurz, 3. Juli in der Schlacht bei Eöniggrätz, und 22. Juli im Treffen
bei Blumenau nächst Pressburg. Das vierte Bataillon gehörte zu den Be-
satzungs-Truppen unter FML. Baron Rrzikowsky in Erakau und Westgalizien.
Tapferkeits-Anszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen.
ÖEKO.-R. 3. Major Carl Doleisch, die HaupÜeute Adolf Eneussl von Herd-
liczka und Josef Schneider,
MVE. Hauptmann Peterka, die Oberlieutenants Gautsch, Schmidt, Zawadil, die
Lieutenants Habrofsky und von Fischer.
Seit 1868 die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
UnganBches
INFANTERIE-REGIMENT N*^ 67,
(1860.)
FZM. JOSEF RITTER VON SCHMERLING.
Dunkelblaue Waffenröcke, krebsroihe Egalisirung, weisse Knöpfe,
ErgänzuDgsbezirkBstation : Epbribs in Ungarn.
Inhaber:
1860 1. Februar formirtauB den Infante-
rie-Regimentern Nr. 20 und Nr. 60
1860 FZM. Josef Ritter von Schmebuhg.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen focht dies Regiment, in der Brigade des GM. Erzherzog Josei
des IV. Armee-Corps der Nord- Armee eingetheilt, 29. Juni im Gefechte bei
Schweinschädel und 3. Juli in der Schlacht bei Eöniggrätz, wo es in Allem
7 OflRziere, darunter Einer todt, und 424 Mann verlor.
Tapferkeits-Aaszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen :
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Friedrich Müller Edler yon
Eiblein MVE. Hauptmann Gabona, Oberlieutenant Reif.
Seit 1868 die angegebene Adjastirung statt der früheren weissen.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N« 68.
(1867.)
FZM. GABRIEL FREIHERR VON RODICH, MTO.-R.
Dunkelbhue Waffenröcke rothbraune Egalisirung, gelbe Knöpfe.
ErgänzuBgsbezirksstation : Szolnok.
Inhaber:
1860 1. Februar formirt aus den Infante-
rie-Regimentern Nr. 33, Nr. 37
und Nr. 46.
1860 FZM. Carl Freiherr Stbinningfr
t zu Wien 26. Jänner 1867.
1867 FZM. Gabriel Freiherr von Ro-
dich MTO.-R., Statthalter im Kö-
nigreiche Dalmatien und Militär-
Commandant zu Zara.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen in der Brigade des GM. Erzherzog Josef im IV. Armee-Corps
der Nordarmee eingetheilt, focht dies Regiment 29. Juni im Gefechte bei
Schweinschädel und 3. Juli in der Schlacht bei Eöniggrätz unter seinem
tapfem Conmiandanten Obersten Graf Bissingen-Nippenburg, der schwer ver-
wundet vom Pferde sank und von seinen eigenen Leuten aus dem dichten
Elampfgewühl getragen wurde. Das Regiment erlitt einen Gesammtverlust
von 21 Offizieren, darunter 6 todt,und 500 Mann. Das vierte Bataillon ge-
hörte zu den Besatzungs-Truppen der Festung Olmütz.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment am 17. September im Gefechte bei Brtschka mit einem
Verluste an Todten, Verwundeten und Vermissten von 43 Mann.
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Tapferkeits-AoBzeichnnngen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen.
OEEO.-R. 3. Major Friedrich von Baumgarten.
MVE. Regiments-Commandant Oberst Cajetan Graf Bissingen-Nippenburg,
Hauptmann Carl Zuna.
- 444 -
FOi* Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 ÖLO.-R. : Oberst Franz Brunner.
OEKO.-R. 3: Major Johann Tomicic.
MVK. : Major Alois Koller, die Hauptleute Theodor von Adda, Josef Bojen
Georg Menz, Julius Rupp, Josef Denk, Oberlieutenant Heinrich Auiich,
Reserve-Lieutenant Mathias Mattyasovszky, der vor dem Feinde gebliebene
Hauptmann Johann Ulbrich.
Die Allerhöchste Belobung : HauptmannMathias Pazdrian, die OberlieutenaDth
Josef Zdrahal, Peter Miskov, Carl Berg von Falkenberg, Eduard Winkler,
Alexander Hegyessy de Mezöhegyes, die Lieutenants Franz Dütsch, Bela
Gerster und Sigmund Molnar (beide in der Reserve), Wendelin Schuller.
Die Mannschaft erhielt fttr die Gefechte bei Brtschka am 16. und 17. Sep-
tember: 2 goldene, 9 grosse und 2H kleine silberne Tapferkeits-Medaillen,
7 Belobungen.
Seit 1869 die angegebene Adjustirung statt der fiüheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1866 Regiments-Commandant Oberst Cajetan Graf Bissingen-Nippenburg an seiner
Verwundung bei Königgrätz + zu Wien 19. Juli.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 69.
(1860.)
FML GEORG GRAF JELLACICH DE BUZIM.
Dunkelblaue Waffenröcke, hechtgraue Ugalisirung, u:eisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Stuhlweissenburo.
Inhaber:
1860 1. Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 19 und
Nr. 27.
1860 FML. Georg Graf Jkllacich de
BuziM.
Feldzüge und wichtigere Kriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen in Böhmen focht dieses Regiment, im II. Armee-Corps des
FML. Grafen Thun der Nord- Armee eingetheilt, 3. Juli in der Schlacht
bei Königgrfttz mit einem Gesammtverluste von 3 Offizieren, (2 todt), und 108
Mann ; — 22. Juli war es im Treffen bei Blumenau nächst Pressburg.
1878 Im bosnischen Occupations-Feldzuge war das Regiment, in der ersten Ge-
birgs-Brigade der 18. Infanterie-Truppen-Division des FML. Baron Jovano-
vic eingetheilt, an der Occupation der Herzegowina betheilt.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen.
MVK. Lieutenant Friedrich Chorin.
Vor dem Feinde gebliebene Conunandanten und Stabsoffiziere.
1866 Oberstlieutenant Heinrich Freiherr von Testa + in der Schlacht bei König-
grätz 3. Juli.
Ungarisches-slavonisches Peterwardeiner
INFANTERIE-REGIMENT N^ 70.
(1874.)
FZM. FRANZ FREIHERR PHIUPPOVIC VON PHILIPPSBERG.
Dunketblaue Waffenröckey meergrüne Egaiisirung, gelbe Knopfe.
ErgänzungBbezirksBtatioii : Peterwardein.
Inhaber:
k. russischer Feldmarschall f
1874.
1874 FZM. Franz Freiherr von Pm-
Lippovic V. PiLippsBERo, comman-
dirender General zu Agram.
1860 1. Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 1., Nr. 3
und Nr. 25.
1860 FZM. Ladislaus Freiherr v. Naoy
t 1872.
1873 Friedrich Wilhelm Graf Berg,
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisae.
Im Feldzuge
1866 in Italien im V. Armee-Corps des FML. Baron Rodich der Süd- Armee ein
getheilt, focht dieses Regiment 24. Juni in der Schlacht bei Custozza. Das
vierte Bataillon gehörte zu den Besatzungs-Truppen in Istrien unter FML.
Baron Wetzlar.
Bei Auflösung des Peterwardeiner Grenz-Regimentes Nr. 9 mit 1. October
1873 wurde aus dem bisherigen Gebiete desselben, sowie aus dem vom Er-
gänzungs-Bezirke des 78. Infanterie-Regimentes abgetrennten Syrmier Comitate
der neue Ergänzungs-Bezirk des 70. Infanterie-Regimentes formirt, und die
bisherige Ergänzungs-Bezirksstation Neusohl gegen Peterwardein ausgetauscht.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Reserve-Regiment in den Gefechten bei Ghratschanitza 4. und 13.
August; bei Dolnja Tuz.a 9. und 10., zwischen Gradacac und Sama6 14.,
bei Doboj 15., 16., 19., 23., 26. und 30. August, und 1., 2., 4., 5. und 15.
September mit einem Gesammtverluste in Allem während des ganzen Feld-
zuges von 70 Mann.
Tapferkeits-AoBzeichntmgeü und besondere fienkwürdigkeiteiL
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien.
— 447 ~
OEKO.-R. 3. E[auptmann Josef Lommer und Oberlieutenant Alexander Eiss
MVK. Regiments-Commandant Oberst Franz Carl Freiherr v. Leonhardi,
Major Domitiik Nobile de Rezzonico.
Für Auszeichnung im bosnischen Occuppations-Feldzuge
1878 OEEO.-R. 3: Hauptmann Michael Manojlovic (dem Generalstabe zugetheilt).
MVK. : Oberstlieutenant Peter Petrovic, Major Ladislaus Halper v. Szigcth,
die Hauptleute Johann Dragosavlievic, Milovan Vukmirovic und Hauptmann
Ordonnanz-Offizier Paul Vuicic.
Die Mannschaft erhielt für die Gefechte bei Samaö 14. und 16. August;
bei Doboj 23. August 1 goldene, 1 grosse silberne und 10 kleine silberne
Tapferkeits-Medaillen.
Seit 1868 die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N« 71.
(1870.)
FZM. RUDOLF FREIHERR VON ROSSBACHER.
Ihmkelblaue WaffenröchCf krebsrothe Egälisirung, gtlhe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Trencsin.
Inhaber:
1860 1. Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 8, Nr. 12
und Nr. 54.
1860 S. k. k. Höh. G. d. Cav. Großs-
herzog Leopold IL von Toscana
t 29 Jänner 1870 zu Rom.
{Zweiter Inhaber:
G. d. Cav. Moriz Freiherr v. Borire-
burg-Lensgfeld f zu Wien 1868- 1
1870 FZM. Rudolf Freiherr von Ro
BACHER.
ss-
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen im VIII. Armee-Corps des Gen. der Cav. Erzherzog Leopold
eingetheilty in der Brigade GM. Graf Rothkirch, erlitt das Regiment 15. Juli
im Rückzugs-Gefechte bei Dub namhafte Verluste, darunter 10 Offiziere todt
1878 Im bosnischen Occupations-Feldzuge war das Reserve-Regiment im Ge-
fechte bei Peci 6. October. Der Gesammtverlust desselben betrug ao
Todten, Verwundeten und Vermissten 49 Mann.
Tapferkeits- Auszeichnungen nnd besondere Denkwflrdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Oberstlieutenant Alois Maurer, die Hauptleute Edler v. Döpfner und Hiller.
Für Auszeichnung im bosnischen Occuppations-Feldzuge
1878 erhielt die Mannschaft für das Gefecht bei Peci am 6. October 3 kleine
silberne Medaillen und 7 Belobungen.
Seit 1868 die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten nnd Stabs-Offiziere.
1866 Oberstlientenant Vincenz Schenoha f im Gefechte bei Dub 15. Juli und
Major Jacob Freiherr von Karwinsky an seiner Verwundung bei Dub f ^^
Olmütz 2. September.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N« 72,
(1877.)
FML JOSEF FREIHERR DORMUS VON KILIANSHAUSEN, MTO.-R.
Dunkelblaue Waffenröcke, lichtblaue Egälisirung, gelbe Knöpfe.
ErgänzungsbezirksBtation : Pressburg.
Inhaber.
1860 1. Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 4 und Nr. 23.
1860 FZM. Wilhelm Freiherr Ramming
von RiBDKiRCHEN MTO.-R. t zu
Carlßbad 1. Juli 1876.
1877 FML. Josef Freiherr Dormus von
KiLIANSHAUSEN MTO.-R.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1864 Diöses Regiment machte im VI. Armee-Corps des FML. Baron Gablenz
den Feldzug gegen die Dänen in Schleswig-Hobtein und die Occupation
dieser Herzogthümer mit.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen focht es, im I. Armee-Corps des Gen. der Cav. Grafen Clam
Gallas eingetheilt, 28. Juni im Gefechte bei Münchengrätz — 29. Juni
im Treffen bei Jidin — 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz, wo es einen
Gesammtverlust von 16 Offizieren (darunter vier todt) und 432 Mann erlitt.
Das vierte Bataillon gehörte zu den Besatzungs-Truppen der Festung Josefstadt.
1878 Im bosnischen Occupations-Feldzuge wurde das Regiment an der dal-
matinischen Grenze verwendet
Tapferkeits-AoBzeichnnngen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Oberstlieutenant Carl Edler von Janda, Hauptmann Julius Bauer,
Oberlieutenant Alois Hofmann.
1878 MVK. dem Reserve Oberlieutenant und Ordonanz Offizier Josef Heiterer
für Auszeichnung im Bosnischen Occupations Feldzuge.
Seit 1868 die angegebene Adjustirung statt der trüberen weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1866 Major Franz Veigl f in der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli.
Thfifh«im, OadMikblfttter. ^^
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT N« 73<
(1865.)
FZM. WILHELM HERZOG VON WÜRTTEMBERG, MTO.-R.
Dunkelblaue Waffenröcke, kirschrothe Egalisirung, gelbe Knopfe.
Ergänziingsbezirksstation : Eoer.
Inhaber:
1860 1 Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 35, Nr. 42
und Nr. 55.
1860 FML. Alexander Graf Mensdorpp-
PoüiLLY MTO.-R., erhielt 1865
das 9. Uhlanen-, jetzt 10. Drago-
ner-Regiment.
1865 Wilhelm Herzog v. Wübttbmberg
FZM., MTO.-R., Commandirender
General und Chef der Landes-
Regierung in Bosnien und der
Herzegowina zu Serajewo.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen in der Brigade des GM. Baron Ringelsheim des I. Armee
Corps Gen. der Cav. Grafen Clam-Gallas eingetheilt, focht dies Regiment
29. Juni im Treffen bei Jicin und erlitt einen Gesammtverlust von 29 Offi-
zieren, 636 Mann (darunter 8 Offiziere todt), femer 3. Juli in der Schlacht
bei Königgrätz, wo es in Allem 30 Offiziere (darunter 7 todt) und 958 Mann
verlor. Das vierte Bataillon gehörte zu den Besatzungs-Truppen der Festung
Theresienstadt.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen :
1866 MVK. die Hauptleute Leicht v, Leichtenthurm, Schneyder, Freiherr Salis.
Samaden, Horrak, von Ende, die Oberlieutenants Schirschaut, Hettinger, Baron
Trott Engels, die Lieutenants Brenneis, Pfeifer und dem vor dem Feinde ge«
bliebenen Oberlieutenant Josef Müller zuerkannt.
Seit 1869 die angegebene Adjustirung statt der bisherigen weissen.
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT N^ 74.
(1860).
FZM. JOHANN GRAF NOBILI.
Dunkelblaue Waffenröckey hrapprothe Egalisirung^ weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Jicin.
Inhaber.
1860 1 Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr, 28, Nr. 36
und 55.
1860 FZM. Johann Graf Nobili.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen in der Brigade des GM. Schulz des VIII. Armee-Corps des
Erzherzog Leopold eingetheilt, focht dies Regiment 28. Jimi im Trefifen bei
Skalics und 3. Juli in der Schlacht bei Eöniggrätz mit dem namhaften Ge-
sammtverluste von 26 Offizieren und 764 Mann, darimter 12 Offiziere und
456 Mann todt. Das vierte Bataillon war in der Brigade des GM* Baron
Hahn in der österreichisch-nassauischen Division des FML, Grafen Neip-
perg eingetheilt; 14. Juli im Treffen bei Aschaffenburg.
Im bosnischen Occupations -Feldzuge
1878 focht das Regiment 5. September im Gefechte bei Trebinje 7. bei Gorica
15 October und bei der Besetzung von Elobuk mit einem Gesammtverluste
in Allem von 114 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Oberstlieutenant Maxmilian Bonora, Hauptmann Johann Mayer.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge :
ÖLO-R. Oberst Georg Babich.
1878 Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Carl Popp, Lieutenant Wilhelm
Felix und nachträglich die vor dem Feinde gebliebenenen Oberlieutenant Adolf
Schmidt und Reserve-Lieutenant Carl Domin.
Seit 1868 die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
29»
Böhmisches
INFANTERIE-REGIMENT N* 75.
(1860.)
FZM. GRAF FRANZ FOLLIOT DE CRENNEVILLL
DunkeUflaue Wafenröcke, lichtblaue Egalisirungy weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Neuhaus.
Inhaber.
1860 1 Februar formirt aus den Infan- 1860 FZM. Franz Graf Folliot dk
terie-Regimentern Nr. 11, Nr. 18 Crennevillb GVO.-R., Oberst-
und Nr. 21. Kämmerer.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 in Italien focht dies Regiment, in der Brigade des GM. Baron Eugen Piret
des V. Armee-Corps eingetheilt, 24. Juni in der Schlacht bei Custozza, und
hatte ruhmvollen Antheii an den Lorbeern seines Brigadiers, der sich hier
das Theresienkreuz erkämpfte, und zwar in den Vormittagsstunden jenes
siegreichen Tages an der Erstürmung von Oliosi, und am Nachmittage an
jener des Monte Vento. Der Gesammtverlust des Regimentes betrug 146
Mann, darunter 3 todte Offiziere. Das vierte Bataillon, zur Besatzung von
Josefstadt gehörig, war 28. Juni im Treffen bei Skalics und erlitt daselbst
einen Gesammtverlust von 5 Offizieren und 383 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien und Böhmen:
OLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Emanuel Freiherr Henniger v. Eberg.
OEEO.-R: 3. Die Majore Guido Ritter Bogner v. Steinburg, und Emanuel
Kellner die Oberlieutenants Otto Freiherr Waldbott zu Bassenheim und
Bomheim, Ernst Edler von Kesslern.
MVK. die Hauptleute Ott Edler von Ottenkampf, Rosslaw, Badstüber,
Oberlieutenant Popp und Lieutenant Ritter von Leuzendorf.
Die Mannschaft erhielt 1 goldene, 11 grosse und 32 kleine silberne Tapfer»
keits-Medaillen und 62 Belobungen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 MVK.: der dem Generalstabe zugetheilte Hauptmann Gustav Buml.
Seit 1868 die angegebene Adjustirung statt der früheren weissen.
Ungarisches
INFANTERIE-REGIMENT N« 76.
(1860.)
FML ALBERT FREIHERR KNEBEL VON TREUENSCHWERT. MTO.-R
Dunkelblaue Waffenröcke, hechtgraue EgcAisirung, gelbe Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Oedekbubg.
I n h a b e'r :
1860 1. Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentem Nr. 43 und
Nr. 49.
1860 FML. Franz Freiherr v. PAUMaAR-
TBN t ZU Vevay in der Schweiz
19. November 1866.
1866 FZM. Franz Freiherr von John,
Chef des Generalstabes, MTO.-C,
zu Wien f m Mai 1876.
1877 FML. Albert Freiherr Knbbbl v.
Treubnschwbrt, MTO-R., Präsid.
des Militär- AppellationB-Gerichtes.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 in Italien focht dieses Regiment, in der Brigade des Obersten Grafen Otto
Welsersheimb des VIT. Armee-Corps FML. Baron Maroicic eingetheilt, mit
besonderer Auszeichnung in der Schlacht bei Custozza, wo diese Brigade,
zur dritten Erstürmung des Belvedere bestimmt, um 4 Uhr Nachmittags im
ersten Anlaufe diese so wichtige imd viel bestrittene Höhe nahm. Das Regi-
ment erlitt einen Gesammtverlust von 228 Mann, darunter 2 Offiziere todt.
Das vierte Bataillon war in der Brigade des GM. Prinzen Sachsen- Weimar
der Reserve-Division FML. von Rupprecht der Süd- Armee eingetheilt.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment in den Gefechten bei Izazic 15. September, bei Bihacz
18. September, bei Pecci 6. October mit einem Gesanmitverluste im ganzen
Feldzuge in Allem von 70 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwtürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
ÖLO.-R. Regiments-Commandant Oberst Anton Freiherr von Eleudgen.
OEEO.-R. 3. Oberstlieutenant Wilhelm Biedermann, die Majore Julius Eämpf-
1er und Carl Freiherr Reichlin-Meldegg, Hauptmann Carl Stenzl, Lieute-
— 454 -
nant Anton Ritter Rauschenfels von Steinberg, Hauptmann Josef Ritter v. Raab
MVK* die Hauptleute Scholz, Eltz, Josef Nobile de Majneri, GoUing, Kut-
schereuter, Ritter Perin von Wogenbui'g, Pannann die Oberlieutenants Räcke
von Kuzmanovic, Gallina, die Lieutenants Eder, Mirbeth, Mathes, Baron
Paumgarten.
Für Auszeichnung im bosnischen Occuppations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 3.: Die Majore Eduard Edier von Waldkirch, Mathias Mikic,
Hauptmann Franz Mikola und der vor dem Feinde gebliebene Oberst-
lieutenant Julius von Eltz.
MVE. Hauptmann Carl Honig, die Oberlieutenants Ernst Kiesewetter Edler
von Wiesenbrunn in der Reserve, Edmund Martin, die Lieutenants Ladislaus
Nemes (vor dem Feinde geblieben), Arthur Papp, Alexander Hussy (alle 3
in der Reserve), Rudolf Lethay.
Die Allerhöchste Belobung: Die Oberlieutenants Wilhelm SchäfFer, Hermann
Witte, Ferdinand Edler von Leclair, Johann Ballentowi6, die Lieutenants
Adolf Petrik (in der Reserve), Ludwig von Reymond, Stephan Depretis.
Die Mannschaft erhielt für die Gefechte bei Izacic am 15., Biha^ am 18.
September und Pecci am 6. October 7 grosse und 19 kleine silberne Tapfer-
keits-Medaillen, 17 Belobungen.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der frtlheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Gommandanten und Stabs-OfiKziere.
1866 Major Julius Eämpfler f in der Schlacht bei Custozza 24. Juni.
1878 Oberstlieutenant Julius Eltz f im Gefechte bei Bihacs in Bosnien 18. Sep-
tember.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N" 77.
(1860.)
SR. K. K. H. GM. ERZHERZOG CARL SALVATOR.
Dunkelblatie Waffenröcke, kirschrothe EgaHsming, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Sambor.
Inhaber:
1860 1. Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 9 und
Nr. 10
1860 Se. k. k. Höh GM. Erzherzog
Carl Salvator.
{Zweiter Inhaber
1860 FML. Emil Freiherr Kussbvich
von SzAMOBOR erhielt 18G9 das
33. Infanterie-Regiment.)
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Regiment in der Brigade des GM. von Fragnem
des Vm. Armee-Corps Erzherzog Leopold der Nord- Armee eingethellt. Dasselbe
focht 28. Juni im Treffen bei SkalicS; wo es den sehr bedeutenden Gesammt-
verlust von 46 Offizieren, darunter 8 todt, und 1340 Mann erlitt; ferner
3. Juli in der Schlacht bei Eöniggrätz und 15. Juli im Rückzugs-Gefechte
bei Dub. Das vierte Bataillon gehörte zu den Besatzungs-Truppen von Istrien
unter FML. Baron Wetzlar.
Tapferkeits-Anszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVE. Hauptleute von Endte^ Edler von Orofino, Oberlieutenant Johann
Schmitt, Lieutenant Schottnegg Edler v. Zinzenfels.
1878 MVE. Hauptmann Anton Plappert für Auszeichnung im bosnischen Occu-
pations-Feldzuge.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt den früheren weissen
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1866 Major Eduard Suchanek an seiner Verwundung bei Skalics f zu Brunn
16. Juli.
Ungarisch-kroatisch-slavonisches
INFANTERIE-REGIMENT N''* 78
(1860.)
FZM. JOSEF FREIHERR SOKCEVIC.
Dunkelblaue Waffenröcke, rothbraune Egalisirung, weisse Knöpfe.
Ergänzungsbezirksstation : Esseqq.
Inhaber:
1860 !• Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 17, Nr. 47
und Nr. 53.
1860 FZM. Josef Freiherr Sokcevic.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen focht das Regiment, im III. Armee-Corps der Nord- Armee
eingelheilt, 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz mit dem bedeutenden
Gesammtverluste von 27 Offizieren und 748 Mann, darunter 1 1 Offiziere und
152 Mann todt Das vierte Bataillon gehörte zu den Besatzungs-Truppen
der Festung Legnago.
1878 In Folge mit der ottomanischen Pforte abgeschlossene Convention de dato
Wien 23. Mai 1878 besetzten 2 Bataillone des Regimentes unter Oberst
Ritter Bogovic von Qrombothal nebst der dazu gehörigen Artillerie und Pion-
niertruppe die Insel Neu-Orsowa (Ada Kaleh), ein Bataillon des Regimentes
unter Oberstlieutenant von Alemann blieb nebst zwei Batterien auf dem
bisher neutralen Gebiete zwischen den Grenzorten Orsowa und Verciorowa.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Reserve-Regiment 16», 23. und 26. August bei Doboj, 21. September
bei Senkowi^i mit einem Gesammtverluste während des ganzen Feldzuges
in Allem von 74 Mann.
Tapferkeits-Anszeichnungen und besondere Denkwflrdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK; Hauptmann Anton Sauter, Lieutenant Hegedusevich.
1868 erhielt das Regiment die angegebene Adjustirung statt den frühem weissen.
— 457 —
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 MVK. Die Majore Franz Strak, Johann van der Sloot, die Hauptleute
Stephan Pekec, Carl Topitsch, Reserve-Oberlieutenant Zdenko Skraup, Lie-
utenant Franz Sokacic. Dem vor dem Feinde gebliebenen Major Philipp
Sarlay de Eadem et Hatne wurde das MVK. KD.
zuerkannt.
Die Allerhöchste Belobung: EUiuptmann Adolf Seidel. Der als Ordonnanz-
OflKzier verwendete Lieutenant in der Reserve Milutin Bertic,
Die Mannschaft erhielt für die Gefechte bei Doboj 23. August und bei
Bandin-Ogiak am 21. September 1 grosse und 13 kleine silberne Tapfer-
keits-Medaillen, 6 Belobungen.
Vor dem Feinde gebliebene CSonunaAdajiten und Stabs-Offiziere.
1878 Major Philipp Sarlay de Eadem et Hatne f im Gefechte bei Doboj in Bos-
nien 16* August
ÜDgarisch-kroatisches Otocaner
INFANTERIE-REGIMENT N* 79,
(1873.)
FZM. JOSEF GRAF JELLAÖIC DE BUZIM MTO.-C.
f zu Agram 19. Mai 1859.
Das fieg^ment hat diesen Namen für immerwährende Zeiten za behalten.
Dunkelblaue Waffenröche, apfelgrüne Egalisirung^ weisse Knöpfe,
Ergänzungsbezirksstation: Otogac.
Inhaber:
1860 1. Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 22 u. Nr. 26.
1860 FZM. Carl Ritter v Frank f. '1866
1867 FZM. Johann Carl Graf Huyn
erhielt 1873 das 13 Infanterie-Re-
giment.
1873 1. Oetober wurden die ftlnf Grenz-
Infanterie - Regimenter Liccaner
Nr. 1, Otocaner Nr. 2, OguKner
Nr. 3; Szluiner Nr. 4. und 1. Banal-
Regiment Nr. 10 verschmolzen und
dieses Regiment aus ihnen formirt.
1873 FZM. Josef Graf Jkllacic de
BüziM MTO.-C. t 19. Mai 1859.
Das Regiment hat diesen Namen
für immerwährende Zeiten zu be-
halten.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen PreusseU; im VI. Armee-Corps FML. Baron Ramming der Nord- Armee
eingetheilt, focht das Regiment 27. Juni im Treffen bei Wysokow und erlitt
einen Gesammt^erlust von 36 Offizieren und 646 Mann (danmter 16 Offi-
ziere und 207 Mann todt) ; 3. Juli focht es in der Schlacht bei Königgrätz
16. Juli im Gefechte bei Göding Holic.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Regiment 4 und 5 September bei Doboj; das 6. Feldbataillon
14 August bei Banjaluka; — Das Reserve Regiment im Vorposten-Gefecht
bei Petrovoselo 5 September und beim Angriffe und der Einahme von Bihac
7. und 18. September. Der Gesammtverlust aller dieser Abtheilungen betrag
419 Mann.
— 459 --
Tapferkeits-Auszeichnangen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Regiments-Commandant Oberst Julius Bagnalasta.
MVK. Oberstlieutenant Conrad Suppanchich Edler von Haberkorn, Haupt-
mann Riedlechner, Lieutenant Zogler.
1860 bis 1866 war das Regiment venetianisch mit dem Ergänzungsbezirk Porde-
none und hatte meergrüne Egalisirung.
1866 bis 1873 war es ungarisch mit den Ergänzungs-Bezirksstation Nyiregyh&za
und hatte seit dieser Zeit 1866 die gegenwärtigen apfelgrünen Aufschläge.
Seit 1868 hat es die angegebene Adjustirung statt der frühern weissen.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 3. Oberst Julius Christianoviß, Oberstlieutenant Alexander Koko-
towiß und Reserve-Lieutenant Ludwig Toplak.
MVK. Oberstlieutenant (des Generalstabs-Corps) Carl Kostersitz, Ober-
lieutenant Andreas Demic, die Lieutenants Alois Poljanec (in der Reserve),
Georg Miljus.
Die Allerhöchste Belobung: Major Carl Ballasko, die Hauptleute Georg
Hallavanya von Radoicic, Markus Freiherr von Jurkovic, Damian Gruicic,
Lukas Medic, Georg Trbuhovic, Oberlieutenant Georg Pocemic, die Lieute-
nants Mathias Kulas, Anton Krpal (in der Reserve), und nachträglich die
vor dem Feinde gebliebenen: Major Friedrich Praun^ Hauptmann Johann
Steyskal, Oberlieutenant Theodor Munk.
Die Mannschaft erhielt für das Gefecht bei Biha6 am 7. September 12
grosse xmd 16 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere.
1866 Major Wilhelm Schenk f im Treffen bei Wysokow 27. Juni.
1866 Major Carl Peinlich an seiner Verwundung bei Wysokow f zu Josephstadt
4. Juli.
1878 Major Friedrich Praun an seinen Vei'wundungen bei Bihac f zu Serajewo
24 September.
Galizisches
INFANTERIE-REGIMENT N"* 80.
(1860.)
WILHELM PRINZ ZU SCHLESWIG-HOLSTEIN, G. d. GAV.
Dunkelblatie Waffenröcke scharlachrothe Egalisirung^ weisse Knopfe.
ErgänzuDgsbezirksstatioii: Zloczow.
Inhaber:
1860 a. d. CAV. Wilhelm Prinz vx
SCHLB8.WI0-H0L8TBIN.
1860 1. Februar formirt aus den Infan-
terie-Regimentern Nr. 13 und
Nr. 16.
Feldzflge und wichtigere Kriegs-
Im Feldzuge
1864 gegen die Dänen in Schleswig-Holstein war das Regiment^ im VL Armee-
Corps des FML. Baron Gablenz eingetheilt, in den Gefechten in der Stelhmg
zwischen Fahrdorf und Lopstedt 3.^ 4. und 5. Februar.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war dasselbe im II. Armee^Corps FML. Graf Thun der
Nord- Armee eingetheilt, und focht 3. Juli in der Schlacht bei Königgrat z
wo es den bedeutenden Gesammtverlust von 18 OfiGizieren; (darunter 6 todt -
und 1268 Mann hatte.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwflrdigkeiien«
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen.
MVK. Lieutenant Franz Pauer v. Budah6gy.
1860 bis 1866 war dies Regiment venetianisch mit dem Ergänzungs-Bezirke Vh
cenza, 1866 wurde es galizisch und erhielt seine gegenwärtige Ergänzungs-
station Zloczow.
1868 seine angegebene Adjustirung statt den früheren weissen.
Vor dem Feinde gebliebene Conunandanten und Stabs-Offiziere.
1866 Oberstlieutenant Forsthuber Edler v. Forstberg Adolf f in der Schlacht be:
Königgrätz 3. Juli.
1866 Major Eugen Micheli an seiner Verwundung bei Königgrätz "[• zu Cerekwe
6. August.
ANHANG
ZU den
k. k. Linien-Infanterie-Regimentern.
Die „Gedenkblätter^ waren ursprünglich als Tabellen verfasst^ in welcher
Form auf möglichste Ausgleichung und Erspamiss des Raumes Bedacht genommen
werden musstC; weshalb die Allerhöchsten Belobungen nur summarisch mit ZifFem
eingezeichnet waren. — Obgleich nun das Werk nicht in tabellarischer Form,
sondern in fortlaufendem Texte publicirt wird, wurde die abgekürzte summarische
Anführung der Allerhöchsten Belobungen aus denselben Gründen dennoch beibe-
halten. — Da dem Verfasser indessen von verschiedenen Seiten nach Erscheinen
der ersten Lieferungen der Wunsch nahe gelegt worden ist, auch diese Aus-
zeichnungen mit namentlicher Anführung der Betheilten aufzunehmen^ wird hiemit
ein solches ausführliches Verzeichniss nachgetragen. — Dasselbe ist nach den
amtlichen Publicationen der offiziellen Wiener Zeitung, Jahrgänge 1859; 1864,
1866 und 1869 zusammengestellt worden.
Gleichzeitig werden einige im Texte fehlende Ordens-Auszeichnungen,
meist solche, die nachträglich oder vereinzelt erfolgten, in diesem Anhang nachge-
tragen.
In der Geschichte der nachfolgenden Waffengattungen sind die Allerhöchsten
Belobungen gleich im Texte namentUch angeführt.
Der Verfasser der „Qedenkblätter".
Infanterie-Regiment Kr. 1, Seite 4.
Sub 1848 und 1849: MVK. Hauptmann Titus Ludwig Freiherr Sterneck-Daub-
lesky.
1859 OEKO.-R. 3. Oberlieutenant Carl Urban.
MVK. Hauptleute Adolf von Wurmb und Alfred Pilati, die Oberlieutenants
Mathias Burger, Carl Nawratil, Josef Nowak, die Lieutenants Anton Chowa-
netz, Theodor Freiherr Toussaint, Julius Pier6e.
Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Sigmund Freiherr Potior des
Echelles und Franz Göschel für Auszeichnung bei Magenta; Hauptmann
Alois Schmiedt, die Oberlieutenants Josef Schmid, Ferrenz, Brenner, Falken-
stein, die Lieutenants Kleiber und Lehnert für Solferino.
1866 OEKO.-R. 3. Oberst Alfred du Rieux de Feyau, Hauptmann Adolf von
Wurmb.
— 462 —
Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Pockels, Polecchensky, Nowak.
Alois Schmidt, Seydel, Cavaliere de Ristori, die Oberlieutenants Scolari, Faik.
Adolf Seidel, Josef Schmidt, die Lieutenants Josef Berger, Mühlberp-r.
Menschik, Schön, Weyrich, Fuclis, Leschanofsky, Gruchol, Rosshirt, Kitt»r
von Rafalowski, Scheinpflug, Ragg, Josef Winkler und die vor dem Feinde
t Oberstlieutenant Josef Edler von Habermann, Major Alfred Pilati ul«!
Hauptmann Johann Etthofer.
Infanterie-Regiment Nr. 2, Seite 9.
1866 OEKO.-R. 2. Oberst-Brigadier Otto Graf Welsersheimb.
Die Allerhöchste Belobung: Lieutenant Stephan Ritter.
Infanterie-Regiment Nr. 3, Seite 16.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Montebello: die Hauptleute Bernhardt
Schaupel von Thalburg, Pichler Edler von Deeben, Hackl, Deschmayer, von
Amberg, Kurz, Czedik von Bründelsberg, Holm, Büchel ; die Oberlieutenanti
Gärtner, Brodmann, Kollibas, Bischofif, Paul, die Lieutenants KonecznT.
Feueregger, Ritter von Schmuttermayer und Austerer; für Solferino: Major
Franz Graf Schaffgotsche, die Hauptleute Nawratil, Haigl, die OberlieutenanU
Markl, Julius Gylek, Greiml, Kniwida, Josef Gylek, die Lieutenants von
Neumayer, Koneczny, Schimandl und Bischof.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Perin Ritter von Wogenburg, die
Oberlieutenants Schmatz, Dragica, Neudek, die Lieutenants Mayer, Waclawik
und der vor dem Feinde f Oberstlieutenant Wilhelm Freiherr v. Stenglin.
Infanterie-Regiment Nr. 4, Seite 21.
1866 OEKO.-R. 2. Oberst-Brigadier Johann Töply von Hohenvest
Die Allerhöchste Belobung: Major Anton Triulzi, Hauptmann Maadmilian
Freiherr Potier des Echelles, Oberlieutenant Gunsam und der vor dem
Feinde f Oberstlieutenant Anton Carmagnola.
Infanterie-Regiment Nr. 5, Seite 24.
1859 MVK. Hauptmann Edmund Ogrodowicz, Oberlieutenant Franz von Plöennie*.
Die Allerhöchste Belobung Rlr Magenta: Major Eduard Calvas, Hauptmann
von Rohrscheidt, die Oberlieutenants Popovits, de Nord, Kessler.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Wieser, Gorbitz, Tost, David:
die Oberlieutenants Salamon, Edler von Souvent, Csemoevic, Pacor von
Karstenfels, Freiherr von Hacke, Bartenstein, Horvath, Csapinski, Eibenstein.
Soboltynski, Slawarski, Pinter, die Lieutenants Nasswetter und Carl Ho&oann.
— 463 -
Infanterie-Regiment Nr. 6, Seite 27.
18G4 Die Allerhöchste Belobung: Oberlieutenant Brigade- Adjutant Eugen Wolf.
1866 OEKO.-R. 3. nachträglich der vor dem Feinde f Hauptmann Heinrich Mi-
lossovich.
MVK. dem vor dem Feinde f Hauptmann Johann Goika zuerkannt.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Wolf, die Oberlieutenants Tomsa,
Budimirovic, die Lieutenants Tronner, Muschitzkj und der vor dem Feinde f
Hauptmann Basil Stankovits.
Infanterie-Regiment Nr. 7, Seite 33.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Solferino: die Qberlieutenants König, Josch,
Goll, die Lieutenants Freiherr von Klebeisberg, Reth, Gold, Graf Melchiori,
Gussmann, Tomschek, Oberbauer, Hatzi.
1866 MVK. Oberst-Brigadier Carl Freiherr von Bock.
Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Guzmann, König, Edler von
Garzarolli, Kassta; die Oberlieutenants Filleg, Bauscher, Feldkirchner,
Scherian, Bevilaqua, Bärnklau, Schlamps, Ritter von Findenigg, Szallopek^
Alexander Vogel, die Lieutenants Scherian, Rizzetti, Wisinger, Hann, Ehrlich.
1869 Bei der Kriegsexpedition in Süd-Dalmatien :
MVK. die vor dem Feinde f Hauptmann Gustav Böhm und Lieutenant
Thomas Wieser.
Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Ueberbacher, Franz Morocutti,
Eduard Prihoda, Edler von Garzarolli, König, Filleg, Bucher, Oberlieutenant
Lebitsch, die Lieutenants Wlach, von Thianich, Schemna, Vanino, Hussar,
Georg Rukavina v. Liebstadt, Edler von Zergollem, Föhn.
Infanterie-Regiment Nr. 8, Seite 41.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Solferino: die Majors Alois Freiherr Duval-
Dampierre und Hermann Baravalle, die Hauptleute Punschkert, Riegl, Weigl,
Hock, Freund, Troßpe; die Oberlieutenants Czemy, Schlesinger, Scherak,
Hrdlitzka, Jennemann Edler v. Wattau, die Lieutenants Pilat, Klepeczka,
Hess und Krauss.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Lieutenant Franz Koller.
Infanterie-Regiment Nr. 9, Seite 50.
1859 Die Allerhöchste Belobung fttr Magenta: die Hauptleute Winterle und
Ochtzim, Oberlieutenant Tomicic, Lieutenant Skwarczek-, — flir Solferino:
Major Carl Petit von Königstem, die Hauptleute Conte Bussi, Hergeth^
Zelbr, Ochtzim, Bergmüller, Csicserics, von Cywinski, Winterle, die Ober-
lieutenants Biller, Mahr, die Lieutenants Bilecki, Banczek, Bubeniczek,
Peterka, Josef Schmidt, Maczurak.
- 464 -
1866 ÖLO.-R. Oberst-Brigadier Ottokar Freiherr von Prochazka.
MVK. Oberstlieutenant Eugen Eopfinger von Trebinau.
Die Allerhöchste Belobung: Major Franz Bemdt^ die HaupÜeute Brend],
Stricker^ Lorenz, Prokopp, Oberlieutenant Hammer.
Infanterie-Regiment Nr. 10. Seite 57.
1866 OEKO.-R. 3. Hauptmann Ludwig Kirschinger.
MVK. den vor dem Feinde f Hauptleuten Adolf Plachky und Carl Elopstein
zuerkannt.
Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Robert Ritter v. HassenmOller'
Pannek, Tzwettler, Berka, Oberlieutenant Fiala.
Infanterie-Regiment Nr. 11, Seite 63.
1859 Die Allerhöchste Belobung fär Melegnano : Oberlieutenant Friedrich Wanka ; —
für Solferino: die Hauptleute von Thour, von Soucup, von Tauber, die
Oberlieutenants Risskam, Kurz, Kirchgasser, von Rau, von Standeiaky.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberlieutenant Eletschka, die Lieutenants Sieber^
von Haller, Trebert und der vor dem Feinde f Hauptmann Carl Heidi.
Infanterie-Regiment Nr. 12, Seite 73.
1866 MVK. der vor dem Feinde f Oberst-Brigadier Leopold Kreysser von
Kreyssern.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Groller von Mildensee, die Ober-
lieutenaQts Glumac, John, Schmuttermayer, Lieutenant Ritter von Bergen-
thal und der vor dem Feinde f Major Gustav Vogel.
Zu den vor dem Feinde gebliebenen Regiments-Commandanten
und Stabsoffizieren ist Seite 74 hinzuzufügen:
1866 Oberst-Brigadier Leopold Kreysser von Kreyssern f im Gefechte bei Nachod
am 27. Juni.
Infanterie-Regiment Nr. 13, Seite 76.
1866 MVK. Oberlieutenant Emanuel Paganini.
Die Allerhöchste Belobung : die Hauptleute Heinrich Graf Thun-Hohenstein,
Ulrich, Birti, Böhm, Saul, die Oberlieutenants Cajetan Debellak, Otto Ritter
Höfem zu Saalfeld, Lieutenant Jankulovic, und die vor dem Feinde r
Hauptleute Heinrich von Zajatsik und Eugen Dalla Riva.
Infanterie-Regiment Kr. 14, Seite 85 und 86.
1859 Die Allerhöchste Belobung fiir Magenta: die Oberlieutenants von Balogh,
Saxinger, von Jurkovics, Czetsch Ritter von Lindenwald, Gareis, die Lieu-
tenants Lang von Langen, Wannisch, Wolf, Vorgeitz, Schobert; — fiir
— 4G5 -
Solferino: Oberst Adolf Freiherr von Schütte, die Hauptleute Carl Maizak
von Ottenburg, Josef Fischer, Gstier, Danninger, Centner, Barisani, Ober-
lieutenant Fischer von See, die Lieutenants Josef Mayer, Pakeny von Kiel-
stätten und Schubeit.
18G4 Die Allerhöchste Belobung: Oberst Adolf Freiherr von Schütte, Oberst-
lieutenant Gustav Graf Vetter von der Lilie, die Hauptleute von Henriquez,
Achilles Edler von Gröller, Freischlag von Freienstein, Meyem von Hohen-
berg, Josef Fischer, Danninger, Otto Hund, die Oberlieutenants Rucziczka,
Schierling, Eglof v. Engvillen, Vorgeitz, die Lieutenants Czech, Pachner,
Hauer, Grössl.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Freischlag von Freienstein, Got-
scheer und Oberlieutenant Czech
Infanterie-Regiment Nr. 15, Seite 92.
1866 MVK. Hauptmann Ernst Willigk, Oberlieutenant Eduard Fournier.
Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Wilhelm Blesnowie von Degen-
kreuz, Major Franz Büchel Edler von Adersklaa und Hauptmann Rudolf
Bergauer.
Infanterie-Regiment Nr. 16, Seite 99.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Solferino: Major Dominik Piazza, die Haupt-
leute Trejic, Alexander von Kuhn, Hailinger, die Oberlieutenants Krtschek
und Stern, die Lieutenants Werner, Runpoldt und Krzisch.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Gustav Ritter von Hild.
Infanterie-Regiment Nr. 17, Seite 106.
1859 OEKO.-R. 3. Major Sigmund Edler von Steinfeld.
Die Allerhöchste Belobung flir Solferino : Oberstlieutenant Jakob Wolff von
Wolffenberg, Hauptmann Rieger, die Lieutenants von Reja, Dejak, Grisch
und Hilber.
Infanterie-Regiment Nr. 18, Seite 117.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Ott von Ottenkampf, Baudisch^
Lieutenant Wildt, und der vor dem Feinde f Major Rudolf Schmidt Edler
von Schwarzenschild.
Infanterie-Regiment Nr. 19, Seite 123.
1859 Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Bogoevic, die Oberlieutenants Earic,
Holtz, Schilhavsky, Bailas, die Lieutenants Eanitz und Pauli für Solferino.
1866 ÖLO.-R. Oberst-Brigadier Georg Griviöiß.
Die Allerhöchste Belobung: Major Josef Eonek, Hauptmann Hejsik, die
Lieutenants Czigler und Szeitz.
TbflzfattJm QedenkbUtter. ^
Infanterie-Regiment Nr. 20, Seite l30.
1859 Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Theodor Waake.
1866 Die Allerhöchfite Belobung: die Hauptleute Kopäwa, Rucziczka, Feyl, die
Oberlieutenants Felix Weber, Wawrasch und die vor dem Feinde f Offiziere :
Hauptmann Ladislaus Ritter von Thulliö, Oberlieutenant Arthur Dennem
imd Lieutenant Adalbert Saghy von Tormandhaz.
Infanterie-Regiment Nr. 21, Seite 137 und 138.
1869 MVK. Hauptmann Hugo Graf Erbach-Fürstenau, Lieutenant Eduard Piskur.
Die Allerhöchste Belobung für Solferino : die Hauptleute Ozlberger, von Bürüger,
Graf Erbach-Fürstenau, Erler Georg Babich, von Itzstein, die Oberlieutenants
Geppert, Badstüber, Josef Schwarz, von Waga; die Lieutenants Skrabel,
Häfiier, Kiethaber, Ritter von Lochow.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberst Norbert Catty, die Majore Friedrich
Crompton, Carl Fischer von See, Georg Babich, die Hauptlente Anton
Hruschka, Carl Freiherr von Sztankovics, Stuchly, Mejer, die OberlieutenantB
Sobotka, Petrini, Lagmann, Lieutenant Staudacher.
Infanterie-Regiment Nr. 22, Seite 143.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Montebello: Oberlieutenant Vidiz; — für
Solferino: Oberlieutenant Schmerek.
1869 Die Allerhöchste Belobung für die Kriegs-Expedition in Süd-Dalmatien:
Hautmann Derin, die Oberlieutenants Blumenschein, Görig, Lieutenant Kosler
Die Mannschaft 1 grosse und 4 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
Infanterie-Regiment Nr. 23, Seite 147.
1864 MVK. Oberlieutenant Brigade-Adjutant Franz Weissmann.
Infanterie-Regiment Nn 24 Seite 155.
1859 Die Allerhöchste Belobung: Oberlieutenant Goretzky.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Major Friedrich Ritter von Görtz, die Hauptleute
Trampich, Mahr, Zawadil, Macculan, Oberlieutenant Schabenbeck, Lieutenant
Strasser nnd der vor dem Feinde f Lieutenant Carl Kridl.
Infanterie-Regiment Nr. 26, Seite 164.
1859 MVK. Oberst Ludwig Freiherr Piret de Bihain.
Die Allerhöchste Belobung: Oberlieutenant Anton Agoston.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Lieutenant Eugen Klotzko.
Dies Regiment hat seit seinem Bestände (1672) 47 Feldzüge, 36 Schlachten,
75 Gefechte und 49 sonstige Untemehmimgen mitgemacht
— 467 -
Infanterie-Regiment Nr. 26, Seite 169.
1866 Die AUerhöchate Belobung: Major Josef Edler von Barisani, Lieutenant
Wenusch und der vor dem Feinde f Hauptmann Julius Zuna.
Infanterie-Regiment Nr. 27, Seite 177 und 178.
1859 0EK0.-R.'3. Lieutenant Emil Rathlew
MVK. Oberlieutenant Adolf Froschauer von Mossburg.
Die Allerhöchste Belobung für Magenta: Hauptmann Cavalina, die Ober-
lieutenants von Liebe, Fux, Froschauer von Mossburg, Hüttenbrenner, Duck
und Werbegg, die Lieutenants Racher, Veselic, Schmedes und Zechmeister;
— für Solferino : Major Josef Edler von Stransky, die Hanptleute Stocklegger,
Edler von Liebe, von Castella, Pinter von Pintershofen, Trost, von Silberberg,
die Oberlieutenants Pohl, Ballieux von Guelfenberg, von Froschauer, Morchutt,
Grachegg, Zechmeister und Liebe Edler von Kreutzner.
1864 OEKO.-R. dem vor dem Feinde f Oberlieutenant Carl Freiherr von Prokesch-
Osten.
Die Allerhöchste Belobung für das Gefecht bei Oeversee: die Oberlieutenants
Herzog, Ballieux von Guelfenberg, Pohl, Grascheg, die Lieutenants Edler
von Seitmann, Morawetz, Hoflfmann Edler von Wendheim, Rodel und 01t-
manns.
1866 MVK. Oberlieutenant Josef Guggenberger, Lieutenant Anton Niklas.
Die Allerhöchste Belobung Oberst Franz Freiherr von Vlasits, die Hauptleute
Schluet von Schluetenberg und von Castella.
Infanterie-Regiment Nr. 28, Seite 186.
1866 Die Allerhöchste: Belobung: Oberst Adolf Freiherr von Schütte, die Ober-
lieutenants Tmka, Husa, Eloutschek, Janovsky, die Lieutenants Romanowski,
Peyl, Kiss, Ochszadal Edler von Miraberg und der vor dem Feinde f Haupt-
mann Julius Gylek.
MVK. dem vor dem Feinde f Oberlieutenant Egnolf Freiherr von Röder
zuerkannt.
Infanterie-Regiment Nr. 29, Seite 193.
1859 OEKO.-R. 3. Lieutenant Ludwig Ritter Nachodsky von Neudorf.
MVK. Major Emerich de Györgyi, Hauptmann Fridolin Plöbst Edler von
Flammenburg, Oberlieutenant Eduard Schauer von Schröckenfeld.
Die Allerhöchste Belobung für Solferino : Major de Györgyi de Drakona, die
Oberlieutenants Proske, Schauer von Schröckenfeld, Ritter von Nachodsky,
Okrugiö, Chevalier de Beilot, Kloss und Lieutenant Hülgert.
1 866 Die Allerhöchste Belobung : Hauptmann Bordolo Abondi, die Oberlieutenants
Gotsch, Thierfelder, Casimir, Chmelius, Pannitz, Fedra, Weidinger, die Lieute-
nants Dom, Gustav Schmidt, Thom6 und Antony von Siegenfeld.
80»
- 468 -
Infanterie-Regiment Nr. 30, Seite 200.
1864 lin Feldzuge gegen die Dänen für die Gefechte bei Oberselk und dem KöDigs-
berge :
ÖLO.-R. Oberst Franz Freiherr Abele von Lilienberg.
Die Allerhöchste Belobung : die Hauptleute Planner und Stompor, Oberlieute-
nant Dylewski und Lieutenant Fattinger.
1866 Die Allerhöchste Belobung : Oberstlieutenant Julius Schiwiz von Schiwizhoffen,
die Ilauptleute Haar und Stompor, Lieutenant Typpek und den vor dem
Feinde f Major Paul Driancourt.
Infanterie-Regiment Nr. 31, Seite 206.
1859 Die AUerhöchste Belobung für Magen ta: die Hauptleute Csanf, Münster und
Reichard, die Oberlieutenants Zathuretzky, Somlyay, Palkay, die Lieutenants
Earpinski und Amer; — für Solferino: die Hauptleute Gustav Amon, Doleisch,
Stefanovics, Jovanovics, Ritter v. Pechio, die Oberlieutenants Csazy, Conrad
Senner und Lieutenant Toma.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Ignaz Steinbauer von Angerstein,
die Hauptleute Conrad Zedwitz, von Zathuretzky, Jerusalem, Strasser, Kar-
pinski, Werhowiecki, die Oberlieutenants Klimke, Eneussel, v(mi Herdlitzka,
Knoblich, Doblitzky, Ladislaus Gombos von Hathaza, Störk, die Lieutenante
Czikely, Gregor Gombos von Hathaza, Moritsch und der vor dem Feinde f
Lieutenant Carl Czasy.
Infanterie-Regiment Nr. 32, Seite 214.
1859 MVK. Oberlieutenant Richard Ritter von Eisenstein.
Die Allerhöchste Belobung für Magenta : Oberlieutenant Glasner ; — fiir Sol-
ferino : die Majors Peter Arzt und Franz Hauschka, die Hauptleute Xemeth.
Rudolf Freiherr Rechbach Josef Czortus, die Oberlieutenants Wöhrer, Sch^)-
berlechner, Ritter von Eisenstein, die Lieutenants Heintzl, Dollwitz, Malli-
novic, von Vecsey.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute von Michalotzy, Ritter von Ilaleeki,
Hussa und Freiherr von Thinnfeld.
MVK. dem vor dem Feinde f Oberlieutenant Ladislaus Harmos de Hiludom.
Infanterie-Regiment Nr. 33, Seite 222.
1859 Die Allerhöchste Belobung flir Solferino: die Oberlieutenants Greisinger und
Rössler.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Major Nikolaus Killic, die Hauptleute Kalt-
schmidt, Banik und die vor dem Feinde f Oberst Josef Zerbs und Haupt-
mann Julius Kornides.
- 469 —
Infanterie-Regiment Nr. 34, Seite 229 und 230.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Solferino: die Hauptleute Stark, Koppi und
Adzia.
1864 Die Allerhöchste Belobung für die Gefechte bei Oberselk und dem Königs-
berge, : Hauptmann Ritter Pittoni von Dannenfeld, die Oberlieutenants Friedrich
Graf Thurn-Valsassina, Vincenz Horalek und Strastil von Strassenheim, die
Lieutenants Zacharyjewicz, Overbeck und Gerstinger.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Carl Ritter von Falk, die
Hauptleute Freiherr von Schrenk, Wintemic, Török, Freiherr von Warsberg ,
die Oberlieutenants Overbeck, Zacharyjewicz, Daubner, Huszar, Lieutenant
Csaky und der vor dem Feinde f Hauptmann Leopold Fuchs.
Zu den vor dem Feinde f Commandanten und Stabs-Offizieren
hinzuzufügen:
1866 Major Peter Budic f in der Schlacht bei Königgrätz' am 3. Juli, diesem
Stabs-OflFizier wurde des MVK. nachträglich zuerkannt.
Infanterie-Regiment Nr. 35, Seite 237 und 238.
1859 Die Allerhöchste Belobung flir Solferino: die Majors August von Amberg
und Johann Ritter Stefanoviö, die Hauptleute Hennig, Tetzely, Daniel, von
Boldog, Klugner, Heinrich Schmidt, von Albinsky, von Blücher, Ventor und
Bayer, die Oberlieutenants Lavante, Badstüber, Ruziczka, Rathberger und
Lieutenant Jung.
1866 MVK. Hauptmann Alfred Edler von Vivenot.
Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Emil Soucop von Döbenek
Wilhelm Blücher und der vor dem Feinde f Hauptmann Herkules Carpani.
Infanterie-Regiment Nr. 36, Seite 247.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Josef Wirth, die Hauptleute
Eule und Hoppeis, die Oberlieutenants Menzinger und Halberätadt, die Lieu-
tenants Ritter von Neuberg, Ritter von Plönnies und Wicha.
Statt Regiments-Commandant soll heissen Oberst-Brigadier Carl Ritter von
Bienerth ÖLO.-R.
Infanterie-Regiment Nr. 37, Seite 252.
1859 ist den Allerhöchsten Belobungen hinzuzufügen: Major August Freiherr von
Stemegg, die Hauptleute Kiszling, Schwarz, Tomay, die Oberlieutenants
Freiherr von Paumgarten, Marx, von Haas, Novak, Schüller, die Lieutenants
Schreiner, Pittreich, Berlekoviö.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Major Johann Wilczek und der vordem Feinde
t Major Moriz Eisler, die Hauptleute Weidin, Frank, Patkovics, von Varga
die Oberlieutenants Blumauer, Junaseviö, Fleischmann, Kolacz und Lieute-
nant Wohanka.
— 470 —
Infanterie-Regiment Nr. 38; Seite 2Ö7.
1866* Die Allerhöchste Belohung: Hauptmann Vitali» die Lieutenants Bunioti und
Triakaus.
Infanterie-Regiment Nr. 39, Seite 266 und 267.
1859 OEKO.-R. 3. Lieutenant Otto Pohl
Die Allerhöchste Belobung für Melegnano: Hauptmann Neulinger, Oberlieu-
tenant Harting, Lieutenant von Szilagyi, — für Solferino: die Hauptleute
Graf Wallis, Schulze, Widmar, die Oberlieutenants Neuwirth und Thamb5ck.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Majors Hugo Qerlach, Franz Weikard, die
Hauptleute Ludwig Penzel, Heinrich Freiherr von Pittel, Friedrich Giessübel,
Oberlieutenant Ungard, die Lieutenants von Soos, Isnenghi, Erenn und der
vor dem Feinde f Lieutenant Carl Ney.
Infanterie-Regiment Nr. 40, Seite 274.
1859 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Heinrich lürsch und Adolf
Kiralyi, die Oberlieutenants Hrdina, Pilat, Bielohlawek, Jurazek, die Lieute-
nants Antory und Kormann.
1866 Die Allerhöchste Belobung : Oberst Felix von Bäumen, Oberstlieutenant Johann
Mayerhofer von Grünbühl und Oberlieutenant Hardt von Hartenthurm.
Infanterie-Regiment Nr. 41, Seite 281.
1859 OEEO.-R. 3. Oberlieutenant Johann Easprzyckl
Die Allerhöchste Belobung ftlr Solferino: Hauptmann Jordan, Oberlieute-
nant Worobkiewicz.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberst Gustav Begg von Albensberg, Major
Friedrich Liebknecht, die Hauptleute Salmen, Hennig, Werdan, die Ober-
lieutenants Mastny, Zastira und Lieutenant Alnoch von Edelstadt.
Infanterie-Regiment Nr. 42, Seite 282.
Ist den Inhabern hinzuzufügen:
1879 Ernst August Herzog von Cumberland MTO.-R., Oberst.
Zu den Tapferkeits-Auszeichnungen Seite 290.
1859 MVK. Hauptmann Alexander Nieke.
Die Allerhöchste Belobung für Solferino. Die Hauptleute Nieke, von Kiii.
nart, von Ende, PoUak, Schuster, die Oberlieutenants Malitzky, Freiherr von
Lamezan, Stelz, von Goeben, Ullmann und Lieutenant Schönlein.
1864 MVK. der dem Hauptquartier des VI. Armee-Corps zugetheilte Hauptmann
Friedrich Ochsenheimer.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Hieronymus Freiherr Airoldi,
Ludwig von Einnart, Josef Anderwerth, Johann Horrak, die Oberlieutenants
Ritter von Guttenberg, Jäger, die Lieutenants Gustav Schmidt und Freiherr
von Erstenberg.
- 471 —
Infanterie-Regiment Nr. 44; Seite 298.
1866 Die Allerhöchste Belobung Oberst Gustav Graf Vetter von der Lilie, die
Majors Carl Rotter und Ignaz Edler von Guckler, Hauptmann Wolf, die
Lieutenants Mühlbauer und Graf Nimptsch.
1869 bei der Kriegs-Expedition in Süd-Dalmatien :
OEKO.-R. 3. Oberlieutenant Anton Herdt und der vor dm Feinde f Major
Josef Fritsch.
MVK. die Oberlieutenants Ladislaus Rinek, Josef Eiberg Ritter von Werte-
negg und der vor dem Feinde f Hauptmann Wilhelm Naske.
Die Allerhöchste Belobung: Major Friedrich Assenmacher, die Hauptleute
Schaffer von Scheefersfeld und Heydt, Oberlieutenant Kunstadt, die Lieute-
nants Funke, Fodor, Weyrother, Ballisch, Nyerges und die vor dem Feinde
t Oberlieutenant Mathias Urbanovic und Lieutenant August von Gendre.
Zu den vordem Feinde geblieb enen Commandanten und Stabs-
Offizieren ist hinzuzufügen:
1869 Major Josef Fritsch bei der Kriegs-Expedition in Süd-Dalmatien f im October.
Infanterie-Regiment Nr. 45, Seite 301.
1859 MVK. dem vor dem Feinde f Oberlieutenant Robert Kober zuerkannt.
Die Allerhöchste Belobung für Magenta : Hauptmann Bennart, die Oberlieute-
nants Patti, Malinaric von Silbergrund, Schwab und Wanka, die Lieutenants
Eis, Graf Auersperg und Freiherr von Buschmann.
1866 MVK. dem vor dem Feinde f Hauptmann Adolf von Kariowa zuerkannt.
Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Franz Ritter von Latterer von
Lintenburg, Major Carl Schmelzer, die Hauptleute Schemel von Kuhnritt, Kauf-
mann, Chiurkow, Oberlieutenant Trost und die vor dem Feinde f Oberst Carl
Ritter von Ripper und Lieutenant Alfred Quiquerez.
Infanterie-Regiment Nr. 46, Seite 306.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Palestro: Hauptmann Stephan Csikos; —
für Magenta: die Hauptleute Segerc, von Stöhr, Russinic, Munzath, Graf
Beckers, Ruff, die Oberlieutenants Zepharovich, Fritsch, Ritter von Hantken,
Freiherr von Hammerstein, die Lieutenants Grillparzer, Tahly, von Prauns-
berger, Bartosch.
Infanterie-Regiment Nr. 47, unter Rubrik: Inhaber Seite 306.
1864 FZM. Ernst Ritter von Härtung MTO.-R., zu Wien am 1. October 1879 ge-
storben.
1879 FML. Eduard Freiherr von Litzelhofen MTO.-R., commandirender General
zu Lemberg.
- 472 —
Zur Rubrik: Tapferkeits-Auszeichnungen Seite 316 und 317.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Solferino: die Hauptleute Ballabene, Wucs-
kowic, Pinter von Pintershofen, Adelmann, Hölbing^ Racz, die Oberlieute-
nants Knieberg, Wellog, Vorschütz, Benischko von Dobroslaw, Schrollf
Potertsch, Prinz, die Lieutenants Wallner, Strnadt, Qrafoner, Leidl und nach-
träglich
OERO.-R. 3. Major August Staravassnig.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Majors Wilhelm Mamo von Eichenhorst
und Adolf Fidler von Isarborn, die Hauptleute von Szvetics, Klier von
Treuenstamm, Lieutenant Brandenburger.
1869 bei der Kriegs-Expedition in Süd-Dalmatien :
OEKO.-R. 2. Oberst-Brigadier Anton Ritter von Schönfeld,
Infanterie-Regiment Nr. 48, Seite 322.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Magenta: Oberlieutenant Medakovic; — für
Solferino: die Hauptleute Oreskovich und Lutzenbacher, die Oberlieutenants
Gottmann, Peethegyi und Taeuffer.
1866 ÖLO.-R. Oberst-Brigadier Ferdinand Bauer.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Thömel, Oberlieutenant Meislinger,
die Lieutenants Haber, Moschmer, Glüde, Pohl, Gross und von Benedek
1869 bei der] Kriegs-Expedition in Süd-Dalmatien:
MYK. dem vor dem Feinde f Hauptmann Franz Peschka zuerkannt.
Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Constantin Haberecker, die
Hauptleute Balduin, Kraft, Malkowsky Edler von Dammwaiden, Bollobiaidic,
die Oberlieutenants von Becsey, Ritter Kriegelstein von Sternfeld, Zuma,
Maiszlinger, Triff, die Lieutenants Bellobraidic, Bunjevacs, Ritter von de?
Logos und Bartha von Watha.
Infanterie-Regiment Nr. 49, Seite 322.
1859 Die Allerhöchste Belobung fär Montebello: Hauptmann Freiherr von
Guretzky, die Oberlieutenants Schwarz, Reese, Byhoy, Lieutenant Grünzweig ;
— für Solferino : Oberstlieutenant Josef von Kolbenschlag, Major Franz Graf
Thun-Hohenstein, die Hauptleute Cromptqn, von Dobner, Pachner von
Eggendorf, die Oberlieutenants Baravalle, Kfehier und Weiss.
MVK. nachträglich: Hauptmann Titus Freiherr von Apfaltem.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberst Ferdinand Woschilda, Oberstlieutenant
Franz Weeber Edler von Wallburg, Major Carl Büttner, die Hauptleute
Pachner v. Eggendorf Edler v. Chavanne, Wasel und Lenk, die Oberlieute-
nants Eberl, Ritter von Paumgarten, Floder, Conte Ferrari, die Lieutenants von
Rogulics und Reitmayer.
— 473 —
Infanterie-Regiment Nr. 50, Seite 336.
1866 MVK. Oberstlieutenant Wilhelm Peneke und den vor dem Feinde f Ober-
lieutenant Georg Popp, den Lieutenants Otto Wilhelm Müller, Carl Friedrich
Beck und Carl Steinbock zuerkannt.
Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Kraft, Gabor, Klein, Kämpf,
Weber, von Bundschuh, Pohnert, Siegl von Siegwille, Assenmacher, Scholtes,
die Oberlieutenants Csikos, Ulrich, Hiden, Holenia, Ruckgaber, die Lieute-
nants Zidek, Mally, Budzinski, Graf Rosenberg-Orsini, Benischko, Anger-
holtzer, Ferenczy de Bodok, Rumpf, Ritter von Stellowitz.
Infanterie-Regiment Nr. 52, Seite 345, zur Rubrik: Inhaber.
1879 Se. k. k. Höh. Erzherzog Friedrich, Oberst.
Zur Rubrik: Tapferkeits-Auszeichnungen.
1859 MVK. Oberlieutenant Franz Herzmann.
Infanterie-Regiment Nr. 53, Seite 364
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Carl Schmidt, die Majors Josef
von Lepkowski, Stephan Gyuresevic, Eugen Klimisch von Klimburg, die
Oberlieutenants Opria, Ellerich und Perkovic.
Infanterie-Regiment Nr. 54, Seite 373 und 374.
1859 Die Allerhöchste Belobung: Oberlieutenant Spinler, Lieutenant Zimmer-
mann.
1866 ÖLO.-R. Oberst-Brigadier Johann Jonak Edler von Freyenwald.
Die Allerhöchste Belobung : die Majors Alexander Heimbach, Anton Reichel
und Johann Prochaska, die Hauptleute Bemauer, Josef Graf Waldstein-
Wartenberg, Emil Erben, Kellner, Hikisch, Heinrich, Bartsch, die Oberlieute-
nants Knappe, Strauch, Carl Schmidt, Gustav Prochaska, Ferdinand Albrecht
f vor dem Feinde und Lieutenant Kraumann.
Infanterie-Regiment Nr. 55, Seite 380.
1866 Die Allerhöchste Belobung die Hauptleute Hilgers von Hilgersberg, Medic,
Weissmann, Lieutenant Hannau und die vor dem Feinde f Hauptmann Georg
Vogel, die Lieutenants Anton Past, Josef Mahr, Benno Langenbacher und
Ferdinand Lass.
1869 erhielt Lieutenant Stephan Pekets, der die Kriegs- Operationen in Sud-Dal-
matien mitmachte die Allerhöchste Belobung.
Infant erie-Regiment Nr. 56, Seite 391.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Balduin, Freiherr von Fürsten-
wärther, Plachetka, Gogojevics, Oberlieutenant Paterny, die Lieutenants
Fabro, Obst, Serafinski und die vor dem Feinde f Oberlieutenant Felix
Matter und Lieutenant Ludwig Müller.
— 474 —
Infanterie-Regiment Nr, 57, Seite 400.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Carl Enisch, die Hauptleate
Urbaschek, Arnold Michel, Czyzek, Prokesch, Damsch, Edler von Fabry, die
Oberlieutenants Slaweczka, Morawetz, Reisenauer, Minarcik, Leth von Lethe-
nau, die Lieutenants Giessler, Waryn, Steinauer, Strich, Waniczek.
Infanterie-Regiment Nn 58, Seite 408.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Magenta: Oberstlieutenant Johann von Moli-
tor, die Hauptleute Schäck, Massny, Zachariewicz, die Oberlieutenants Pimer
und Gruber, die Lieutenants Grimm und Graischütz; — für Solierino: die
Hauptleute Grivicic und Angyellic, die Oberlieutenants Jurskj, Eduard
Prochaska, Busch und Anders, die Lieutenants Brinner, Friedlein und von Vally.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberst Josef Weyracher von Waiden-
strauch, die Hauptleute Josef und August Massny, Best, Adolf Jursky, Grimm,
Vadros, Slivinsky und Oberlieutenant Scabroth.
Infanterie-Regiment Nr. 59, Seite 422.
1859 Die Allerhöchste Belobung f(ir Magenta: Hauptmann Bäckl, Oberlieutenant
Hartmann ; für Solferino : die Hauptleute Eduard von Spiess, Graf von Orten-
burg, Wilhelm Kempf, Anton Seiler, die Lieutenants Schnikl und Colins de
Tarsiennes.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Lieutenant Küfiferle.
Infanterie-Regiment Nr. 60, Seite 427.
1859 Die Allerhöchste Belobung für Magenta: Major Eduard Tschik und Haupt-
mann Kronawetter ; für Solferino : Major Moriz Edler von Herz, die Oberlieute-
nants Csiska, Köhler-Köck und Windt.
1866 Die Allerhöchste Belobimg: Oberstlieutenant Eduard Tschik, die Hauptleute
Jellentsik, Beinhauer, Ivanessevic, Guttmann, von Baranyay, Oberlieutenant
Weissmann, Lieutenant Schicker und die vor dem Feinde f Oberlieutenants
Eduard Köhler-Köck und Johann Czermak.
Infanterie-Regiment Nr* 61, Seite 432 und 433.
1859 Die Allerhöchste Belobung fUr Solferino: die Hauptleute Krajatsch, Freiherr
von Döring, Doda, die Oberlieutenants Bertich, Freiherr von Gorizutti, Maresch,
die Lieutenants Schmeger und Oberth.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Mierka, die Oberlieutenants Ritter
von Nachodsky und Pohl, Lieutenant Edler von Fischer.
Infanterie-Regiment Nr. 62, Seite 437.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Fuchs undEiss.
MVK. nachträglich dem vor dem Feinde f Lieutenant Franz von Kreker-
Drostmar zuerkannt.
- 475 —
Infanterie-Begiment Nr. 63, JSeitc 438.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Josef Elrautwaldt; die Majore
Carl Freiherr von Urban, Sebastian Arlow und der beim Landes-General-
Commando zu Zara zügetheilte Major Guido Kober die Hauptleute Ritter von
d'Elvert, Ringer, Baltinester, die Oberlieutenants von Balas, Bartel, Arlon,
Janeezek, Urbany, Sperl, Freiherr von Bianchi, die Lieutenants Schotten-
hammer, Kowacewic, Rubesch, Göstl, Andretic, Lukats, von Kukuljevic und
Biedler.
Infanterie-Regiment Nr. 64, Seite 439.
1866 Die Allerhöchste Belobung : Oberstlieutenant Ludwig von Pistory, die Haupt-
leute Freiherr von Rink und Baumrucker.
Infanterie-Regiment Nr. 65, Seite 440.
1866 Die Allerhöchste Belobung : Oberstlieutenant Cornelius von Zubczycki, Major
Eduard Theuerkauf, die Hauptleute Ogradowicz und Kniez, Oberlieutenant
Waydowski, die Lieutenants Hebinger, Gajewski, Vettory.
Infanterie-Regiment Nr. 66, S eite 441.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberst Georg Syrbu, Oberstlieutenant Johann
Karojlovic von Brondolo, Major Carl Hössler, die Oberlieutenants Kanitsch,
Lots, Fellner und Lieutenant Stephan Toth.
Infanterie-Regiment Nr. 67, Seite 442.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute von Schönberg und Mauermann,
Oberlieutenant Pfleger, Lieutenant Ketsch.
Infanterie-Regiment Nr. 68, Seite 443.
1866 Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Brunner, Alster und Kollmann
Oberlieutenant Lamos.
Infanterie-Regiment Nr« 69, Seite 445.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Franz Zollern, Hauptmann
Thomich,
Infanterie-Regiment Nr. 70, Seite 446.
1866 Die Allerhöchste Belobung : Hauptmann Nawratik, die Oberlieutenants Freiherr
von Kutschera und Wildner.
Infanterie-Regiment Nr. 71, Seite 448.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberst Heinrich Widenmann, Hauptmann Felden,
hauer, Lieutenant Lefevre und Hauptmann-Auditor von Wartburg.
- 476 —
Infanterie-Regiment Nr. 72, Seite 449.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberst Alphons Spaczer, Major Anton Theuer-
kauf, Hauptmann Rudolf Freiherr Potior des Echelles, die Oberlieutenants
Lopacki, Negrelli, Okrugic, Lindenmayer, Lieutenant Kowalsky.
Infanterie-Regiment Nr. 73, Seite 450.
1866 MVK. dem vor dem Feinde f Oberlieutenant Josef Müller zuerkannt.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Johann Edler von Herget, Major
Carl von Soyka, die Hauptleute Ertel und Kopertynski, die Oberlieutenantä
Höpler, Rheinfelder und von Dobrzanski.
Infanterie-Regiment Nr. 74, Seite 451.
1866 Die Allerhöchste Belobung : die Hauptleute Gründlinger und Podhagsky, die
Oberlieutenants Ritter von Plönnies und Fejer de Back,
Infanterie-Regiment Nr. 75, Seite 452.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberstlieutenant Ignaz Schmidt von Kehlau^
die Hauptleute Jaroslaus Freiherr von Schönau, Emil Lichtner, Mathievic,
Gallauner, Novy, Richtera, Itzstein, Sommer, die Oberlieutenants Rzehak,
Musset, Krch, die Lieutenants Victor Graf Crenneville, Schilhart, Kunkel.
Freiherr von Badenfeld, Halberstadt, Gnaudinger, Adler, Khloyber.
Infanterie-Regiment Nr. 76, Seite 453.
1866 die Allerhöchste Belobung: Major Conrad Schluderer Edler von Traunbruck,
Die Hauptleute Milde von Helfenstein, Ritter von Gniewosz, Baravalle Edler
von Brackenburg, Ritter von Raab, Kreiner, Ettmayer Ritter von Adelbur^:,
die Oberlieutenants Pinsker, Mikic, Codemo, König, Nowottny, Kanzony.
Schwörer, Menz, Reiner, Latzke, Sauerwald, die Lieutenants Kronfeld, Grold-
Schmidt, Huber, Freiherr von Paumgarten, Dittrich, Parmann, Tharon, Kalli-
woda.
Infanterie-Regiment Nr. 77, Seite 455.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Major Joseph Diessner, Hauptmann Jonas, Ober-
lieutenant Chilarski.
Infanterie-Regiment Nr. 78, Seite 456.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Major Jgnaz Pillepich, Hauptmann Paie, Ober-
lieutenant Palfy.
- 477 -
Infanterie-Regiment Nr. 79, Seite 458.
1866 Die Allerhöchste Belobung : Oberstlieutenant Daniel Freiherr von Salis-Soglio,
Major Wilhelm Schenk, die Hauptleute Stern, Ritter von Gerelli, Muzzarelli,
Adam von Ehrenport, Massak und Sagodj, Oberlieutenant Himmel, sowie
die beiden vor dem Feinde f Major Carl Peinlich und Hauptmann Ernst
Freiherr Binder von Kriegelstein.
Infanterie-Regiment Nr. 80, Se ite 460.
1864 Im Feldzuge gegen die Dänen, bei der Beschiessung von Friedericia, die
Allerhöchste Belobung: Oberst Gottfried Graf Auersperg.
1866 Die Allerhöchste Belobung: Oberst Gottfried Graf Auersperg, Oberstlieute-
nant Anton Lamoure und der vor dem Feinde f Major Eugen Micheli.
JÄGER-TRUPPE.
JÄGER-TRUPPE.
TIROLER JÄGER-REGIMENT.
(1848.)
KAISER^FRANZ JOSEPH.
Hut mit schwarzem Federbusch, hechtgrauer Waffenrock mit grasgrüner Egali-
sirung, glatte gelbe Knöpfe, hechtgraue Pantahns mit grasgrünen Lampassen,
Mantel blaugrau.
Ergänzungsbezirksstation : Innsbruck.
Inhaber:
1813 errichtet mit Allerhöchstem Be-
fehlschreiben ddto. 7. December
ak Fenner- Jäger-Corps.
Inhaber FML. Philipp Freiherr
Fenner von Fenneberg wurde
1816 zweiter Inhaber.
Mit AUerhöster EntSchliessung
ddto. Paris 14. August 1815
erhielt dieses Jäger-Corps, wel-
ches von nun an aus 4 Batail-
lons zu bestehen hatte, mit 1.
Jänner 1816 die Benennung:
1816 Tiroler Jägpr-Regiment Kaiser
Franz f 2. März 1835.
(Zweite Inhaber
1816 FML. Philipp Freiherr Fenner v.
Fennebero MTO.-R. f zu Jaros-
lau 19. October 1824
1824 FML. Philipp Freiherr von Pflü-
ger MTO.-R. t 2^ GrTAz 25. Juni
1837.)
1835 S. M. Kaiser Ferdinand I., 1848
resignirt.
(Zweite Inhaber.
1837 FML. Georg Baron WaldstIttbn
t zu Carlstadt 2 L November 1843.
1843 FZM. Peter Baron Pirquet von
Mardaga und Cesenätico MTO.
R. t zu Wien 21. November 1861)
1848 S. M. Kaiser Franz Joseph.
{Zweite Inhaber
1861 FML. Johann Graf Castiguonb
MTO.-R t 1871.)
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1815 gegen den Exkönig Murat von Neapel wurde das Fenner-Jäger-Corps in
die Division des FML. Baron Mohr, Brigade GM. Baron Eckhardt, in der
zweiten Hälfte März eingetheilt, und brach 23. gegen den Po auf, wo beide
Bataillone die Vorposten bezogen. Major Baron Pirquet erhielt auf sein
Ansuchen die Bewilligung, den Po zu übersetzen und einen Streifzug zu unter-
Thflrhelm GedenkblAttar. ^^
- 482 —
nehmen, 19. April überfiel dieser Stabs-Offizier Ravenna, 23. April am Mor-
gen vertrieb er mit seinen Jägern die Neapolitaner aus Cervia, und rückte
Nachmittags vor Cesenatico, überfiel rasch den Feind, so dass die neapoli-
tanische Infanterie in ihrer Betäubung nicht einmal ihre Gewehre abfeuerte.
Major Pirquet verliess die Stadt mit 200 Gefangenen, darunter der feiDdlicbe
General, 300 Todte und Verwundete fielen unter den Schüssen der Jäger
und den Hieben einer halben Escadron Dragoner, die dem Streif-Commando
zugetheilt war, während der Verlust des Bataillons nur 8 Todte, darunter einen
Offizier und 2 Offiziere 25 Mann Verwundete zählte. — Bei der nach Vertreibung
Murat's ins Werk gesetzten Vorrückung nach Frankreich war nur das zweite
Bataillon unter Major Baron Pirquet im Armee-Corps des FML. Grafen
Bubna eingetheilt^ überschritt als Avantgarde 3. Juni den Ticino, marschirte
gegen Suda und über den Mont Cenis. Es bestand nun wiederholt glück-
liche Avantgarde- Gefechte, so 26. Juni bei Trois Maisons, 29. Joni
bei Aiguebelle, 4. Juli bei Offremont, 10. Juli auf der Strasse von
Grenoble, 12. Juli beim Angriffe auf die Vorstadt La Guilloti^re von
Lyon. Der Verlust des Bataillons betrug in Allem 20 Mann. Nach
dem Friedensschlüsse rückte dasselbe in die Demarcationslinie bei St. Etienne
24. August.
Im Feldzuge
1821 gegen die neapolitanischen Insurgenten hatten das 1. u. 4. Bataillon Kaiser*
Jäger an den Operationen des äussersten linken Flügels der vom Gen. der
Cav. Grafen Frimont befehligten österreichischen Armee Theil genommen,
und wurden 26. März im Lager bei Molo di Gaeta durch mehrere Stunden
von feindlichen Eanonierschaluppen beschossen, ohne Verluste zu erleiden.
Ende März rückten diese beiden Bataillone nach Ober-Italien, nahmen bis
1825 abwechselnd Theil an der Occupation Piemonts, und kehrten sodann
wieder nach Tirol zurück. Die 3 ersten Bataillone kamen £nde
1831 Februar zu dem Armee-Corps des FML. Baron Geppert, welches zur
Unterdrückung der zu Modena, Bologna, Ferrara und Parma ausgebrochenen
Unruhen beordert wurde. Das 1. Bataillon war 4. März im Gefechte und
bei der Einnahme von Novi, das 2. wirkte thätig im Gefechte bei Rimini
mit, d a s 3. kam nicht ins Feuer. Noch durch 4 Jahre blieben die 3 Batail-
lone als Besatzung in Parma.
Im Feldzuge
1 848 in Italien wirkte das E a i s e r- J ä g e r-R e g i m e n t abtheilungs weise ruhmvoll in
den vielen Actionen mit. Bei dem Aufstande in Mailand war das 2. Bataillon
tliätig, insbesondere that sich die 9. Compagnie unter Hauptmann Benkiser
im Strassenkampfe des 18. März hervor, wo sie durch 36 Stunden sich in
ihrer Stellung auf den Galerien des Domes und in der Hofburg behaup-
tete, durch ihr wohlgezieltes Feuer die Insurgenten aus ihrem Schusabe«
reiche verscheuchend. Mittlerweile waren auch das 3. und 4. Bataillon
aus Tirol nach Italien abgerückt und 20. März alle 3 Bataillone mit 14
Compagnien in Mailand vereinigt, da eine Division in Crema und eine in
Lodi zurückgeblieben waren. Bei dem Abmärsche der Armee aus dieser Stadt
bildete das 4. Bataillon die Avant-, das 3. die Arriere-Garde der Armee.
Ersteres nahm thätigen und ausgezeichneten Antheil an der Erstürmung
von Melegnano 23. März. Das 2. Bataillon kam in der Brigade des GM.
Wohlgemuth nach Mantua, wurde von dort zu verschiedenen Expeditionen
verwendet, und kehrte 29. März zur Armee nach Verona zurück. Oberst
Baron Zobel war mit dem 3. Bataillon zur Deckung Süd-Tirols dahin beor-
dert worden. 8. April bei Vertheidigung des Mincio-Ueberganges bei Goito
zeichnete sich das 4. Bataillon vorzüglich aus. Sein tapferer Commandant
Hauptmann Elnezich und Lieutenant von Hofer (Enkel des berühmten Tiro-
lerhelden Andreas Hofer) starben hier den Heldentod. — Eine Division des
3. Bataillons unter Hauptmann Batz wurde sogleich nach dem Einrücken
in Trient in das Sarcathal beordert, besetzte mit dem Gros das Castel Du-
blino, hielt sich gegen die Angriffe eines zehnfach stärkeren Feindes, und deckte
durch seine standhafte Haltung auch die Stadt Trient. Einzelne Cpmpagnien
thaten sich in den Gefechten mit den italienischen Freischaaren an der Grenze
sehr hervor. — Das 4. Bataillon zeichnete sich in der SteUung bei Pastrengo
und in dem dreitägigen Gefechte 28. bis 30. April durch tapfere Vertheidigung
der einzelnen Posten vorzüglich aus; — in der Schlacht bei Santa Lucia
6. Mai stand das 2. Bataillon als äusserster rechter Flügel bei Chievo, es
kam aber nur die bei Crocebianca postirte 6. Division ins Feuer, bei Curtatone
29. Mai erstürmte am Nachmittage das 4. Bataillon eine Redoute, ver-
folgte den Feind und machte bei Einnahme eines Meierhofes 600 Gefangene.
Das 2. Bataillon unter Major Martinich trug durch seine unaufgeforderte
Mitwirkung und Erstürmung des Meierhofes von Milani wesentlich zum Er-
folge des Tages bei. Beim Angriff auf Goito 30. Mai nahm das 4. Bataillon
Theil, während d a s 3. unter Oberst Zobel 28. Mai gegen Garda vorgerückt
war und den Ort Bardolino mit Sturm genommen hatte; 29. Mai war dieses
beim Angriffe auf Cisano. Im Treffen bei Vicenza 10. Juni hatte das 4.
Bataillon die Porta Lucia genommen, und das 2. Bataillon war gegen Porta
Paduana vorgerückt und beim Angriffe auf die vorderen Häuser der Stadt
betheiligt. — Während dieser Zeit that sich das 3. Bataillon in den Käm-
pfen am Montebaldo, später bei Brentino 1. Juli, bei dem Angriffe auf Spiazzi
und auf den Höhen von Rivoli hervor, wo der tapfere Hauptmann Baron Pirquet
fiel. Bei dem Angriffe auf Sommacampagna 23. Juli bildete das 4. Bataillon
die Avantgarde; das 2. Bataillon war bei der Erstürmung der Höhen
Madonna del Monte, und dessen Commandant Major Graf Castiglione war
der Erste, welcher mit seinem Bataillon die Stellung im feindlichen Centrum
durchbrach und viel zu dem weitern Erfolge beitrug. Das 4. Bataillon nahm
hierauf an der Vertheidigung von Valeggio, das 2. an der Schlacht bei Custozza
Theil, dieses hatte sich auch in dem fürchterlichen Nachtkampfe bei Volta
26. und 27. Juli unvergängliche Lorbeern unter seinen Hauptleuten Hauser
und Streicher gesammelt. Das 2., 3. und 4. Bataillon waren schliesslich
an der Verfolgung des Feindes bis an die Mauern von Mailand betheiligt,
so*
- 484 -
das 4. Bataillon 6* August bei der Vorrückung gegen die Porta Romana; im
August wurde es zu Streifungen an der Schweizergrenze verwendet.
Im Feldzuge gegen Piemont
1849 focht 21. März im Gefechte bei S. Siro das im I. Armee-Corps eingetheilte
4. Bataillon, — das 2. Bataillon unter Major Hubel zeichnete sich 23.
März in der Schlacht bei Novara durch die heldenmUthige Vertheidigung von
Olengo ungemein aus und erwarb sich das besondere Lob des Feldherm durch
die, wie er wörtlich sagte, ^Uber jedes Loberhabene Todesverachtung, welche
dem schon siegreichen Feinde ein kräftiges Halt gebot" — Es leistete Wunder
der Tapferkeit. Das 3. Bataillon, im IV. Armee-Corps eiogetheilt, war
mit 4 Compagnien unter Oberst Baron Zobel zur Deckung des Rückens
dieses Corps entsendet worden. Die 9. Division war beim Angriffe auf Casale
— die 5. und 6. Division waren im Mai bei dem Corps des FML. Grafen
Wimpffen und dessen Zuge in die Romagna, bei Verfolgung der dortigen Insur-
genten mehrfach auf Streif-Commanden verwendet. Das 1. Bataillon unter
Major Halloy rückte Ende Mai 1849 nach Ungarn, wo es mit Auszeichnung
focht bei der Einnahme von Raab, 28. Juni, und in beiden Schlachten bei
Komorn, insbesondere bei Reinigung des Acser Waldes von den Insurgenten
11. Juli, endlich im Gefechte bei Arad und zuletzt zur Säuberung der Ge-
gend bei Boros und Sebös von den räuberischen Motzen (Gebirgswalacben)
mitwirkend-
1851 bis 1852 war dies Bataillon im Corps des FML. von Legedica bei der
Occupation von Holstein, stationirte zu Lübeck.
Im Feldzuge gegen die Franco-Sarden
1859 in Italien waren das 2. und 5. Bataillon im VIII. Armee-Corps, — das 3. im
V IL und das 4. u n d 6. im V. Armee-Corps eingetheilt, — diebeidenandern
blieben zum Schutze Tirols daselbst zurück. — Im Treffen bei Montebello
20. Mai war das 4. Bataillon anwesend, jedoch nur die 1 3. und 14. Compagnie
unter Hauptmann Riedler am Kampfe engagirt,; — in der Schlacht bei
Magenta 4. Juni kam nur das 3. Bataillon ins Gefecht, und dieses eroberte
durch Lieutenant Lantschner, gefolgt von einigen Jägern, die erste gezogene
feindliche Kanone, — in der Schlacht bei Solferino 22. Juni hatte das 2 B a-
taillon tapfer die Stellung am Monte Giacomo vertheidigt, das 3. Bataillon
ehrenvollen Antheil an den Kämpfen der Division Prirz Alexander von Hessen,
das 4. und 6. Bataillon bei dem Thurme und auf den Höhen von Solferino,
das 5. Bataillon beim Sturme auf St. Martine, das 1. Bataillon in Tirol
bestand 26. Juni ein kleines Gefecht bei der Brücke del Diavolo hinter Tola
mit Freischaaren.
Im Feldzuge
1866 in Italien waren das 3. Bataillon in der Brigade des Obersten Gk^fen Wet
sersheimb des VII. Armee- Corps, das 4. Bataillon in der Brigade Weckbeck ea-
des IX. und das 5. Bataillon in der Brigade des GM. Eugen Baron Piret des
V. Armee-Corps eingetheilt, in der Schlacht bei Custozza 24. Juni und
hatten in den Erstürmungen und Kämpfen von Oliosi, Monte Vento, Belvedere
Monte Croce neue reichliche Ruhmeslorheero geBommelt. Mit gleicher Äua-
Eeichoang fochten die in Tirol zurückgebliebenen Bataillone
grUsatentheils' divlsions- oder compagnieweise und zwar : bei Monte Suelo,
bei Val Sardo imd Vigolo, Pieve di Ledro, Spondalunga, Ponte Cimego,
Norone, Lensumo, Enguiso, Locca, Beoecca u. s. w. Oberst Baron Monttuigant
und Hauptmann Gredler erkämpften sich den MTO. ZwOlf Offiziere waren in
diesem Feldzuge gehliehen.
Im bosnischen Occupations-Feldzitge
1878 war das 3. Bataillon in den Gefachten hei KremenaS Cruici 17 August,
hei Bc£iäe und Jasia bei KremenaJ! und dem Entsätze von Stolac
21. Äogust. Gesammtrerlost 26 Mann.
Tapferkeits-Anszeichnimgen tmd besondere DenkwOrdigkeiten.
1813 In Trient fand die Aufstellung der 1. Bataillons statt, dem nachher noch ein
zweites aniUnglich zu 4, später zu 6 Compagnien folgte. Commandant des
Fenner'schen Corps wurde der Oberstlieutenant und MTO.-B. Carl von Call
des Infanterie-Regimentes Argenteau Nr. 35, Commandant des zweiten Ba-
taillons Major MTO.-R. Peter Baron Pirquet des 8. Jäger-Bataillons. ^1. Juli
1814 verlies« das Corps Trient, kam Anfangs nach Mantua, im November
nach Fadua.
1815 Major Baron Pirquet wurde für seinen glänzenden Ueberfiill bei Cesenatico
ÖLO.-R. Hauptmann Sallaha erhielt den Ausdruck der AllerhQcheten Zufrieden-
heit, 2 UnteroiBziere silberne Medaillen, 3 Geld-Belohnungen.
181Ö Der im Hauptquartiere commandirte Hauptmann Georg Graf Thum, welcher
in der Nacht des 28. April die feindliche Arriere>Garde bei Sta. Maria über-
fallen und mit derselben zugleich in die befestigte Stadt Pesaro einge-
drungen war, wurde MTO.-R,
Hauptmann Johann Ritter von Sallaba für wiederholte Auszeichnungen im
Feldzuge 1815 ÖLO.-R.
Oberlieutenant Ignaz Freiherr von Wetzlar, commandirt beim GM. Baron
PflOger, welcher 10. Juli 1815 den verschanzten Brückenkopf bei Hacon
flberfHlIen, der Erste durch eine Kanonenschussscharte in die Verschauzung
einstieg and diese eroberte, wurde mit AUerhOchBtem Handschreiben ddto.
Dijon 15. October MTO.-R.
183) Im Gelechte hei Rimini hatten sich Major Eugen Baron Bretton, Comman-
dant des 2. Bataillons, und 3 Hauptleute hervorgethan und wurden mit päpst-
lichen Orden decorirt. Ein Jäger erhielt die goldene, 2 silberne Medaillen.
1848 Im Kampte in Mailand in den Märztagen hatte Hauptmann Benkiser mit
der 9. Compagnie die von den Insurgenten genommene Porta Comasioa
wieder erstürmt.
Im Feldznge
184S erhielt du 1. Bataillon ftm 12. April die Bestimmung, mit seinen 6 Compaq
nien in den 6 Kreisen Tirols als Basis und zur UnteretützuDg der an erricb-
tenden Landes- Vertheidigunga-Compagnien vertlieilt za werden und wurde
auf den Stand von 14U Jagern nebst den completen EriegB-Chargen per
Compagnie gesetzt.
Regiments-Commandant Oberst Thomas Baron Zobel, welcher in den Gefecbten
der Stellung von Fastrengo aus eigenem Antriebe zu Foss an der Spitze «einer
Colonne von Sega nach Ponton voi^rückt war und dadurch den Feind io
seiner linken Flanke bedrohte, wurde 184S, MTO.-R. Hauptmann Aston
Baron Pirquet wurde ftlr die heldenmUthige Vertbeidtgimg und Behauptung
seiner Stellung gegen einen mehr als zwanzigfach aberl^enen Feind, bei
Osteria nuova 1848, durch CapitelbeschluBs 27. November 1848 HTO.-R.
(Derselbe war aber bereits 22. Juli 1848 auf den Hflhen von Eivoli geblieben.)
1848 Major Franz von Martinich wurde für seine Auszeichnung 29 Mai bei Mon-
tansra 1849 MTO.-R. Major Jobann Graf Castiglione, bereits wegen Aus-
zeichnung bei Cnrtatone 29. Mai 1848 vom FM, Grafen Badetzk; aussftrtonr-
lich zum Major beßlrdert, wurde fUr seine hervorragende Tapferkeit 23.
Juli 1848 bei Sommacampagna 1849 MTO.-R.
1848 Für vorzUglicbe Brsvoor und zweckmSssige Dispositionen im Nacbtgefecfate
bei Volta 25. Juli wurden Hauptmann Heinrich Hauaer noch 1848 und Haupt-
mann Heinrich Streicher 1849 MTO.-R.
1849 Major Christian Hubel wurde itlrdie heldenmOthige Vertbeidigung von Olengo
in der Schlacht bei Novara 23. März MTO.-R.
1849 Nach Beendigung des Feldzuges wurde eine andere Formining des Re^-
mentea anbefohlen und zwar zu 6 Bataillons zu je 4 Compagnien und ein
Reserve- oder 7. Bataillon zu 6 Compagnien.
1849 und 1849 fUr Auszeichnung in den FeldzUgen in Italien nnd Ungarn (ausser
den bereits angeführten MTO.-R.) :
0LO.-R. Regiments-Commandant Oberst Thomas Freiherr Zobel v. Oiebelatadt
und Darstadt, Major Friedrich von Halloy und Hauptmann Theodor Toth de
Jak.
OEKO.-R. 3. Oberstlieuten&nt Moriz Chmietnicki, die Majore Anton von Burlo,
Jobann Graf Castiglione, Friedrich von Halloy, die Hauptleute Carl von
Batz, Ferdinand Graf Ktlnigl, Heinrieb Streicher, Carl Schindler, Josef Zigaa,
Adolf Kotb, Carl Benkiser, Casimir Czarsecki, Oberlieutenant Camillo Gei^
Btenbrand.
MVE. Oberst Moriz Chmielnicki, Oberstlieutenant Friedrich v. Halloy, Hajor
Ludwig Amhold, Carl Benkiser, die Hauptleute Auge, Toth de Jak, Freiherr
Stockart t. Bämkopf, Röggla, die Oberlieutenants Baron Zepbjrris zu Oreit,
Banitza, Mayer, Brückner, von Putslacher, EÜene.
Die Mannschaft erhielt 11 goldene, 54 grosse, 153 kleine silbern« Ts^fia--
keits-Medaillen, 4 k. russische St. Oeorgskreuze und ein k. prenssiscbes E^hren-
zeichen I. ClasBe. Vor dem Feiode gebliebeD oder ihren Wunden erlegen
sind 12 Offiziere und 114Mann; — ausserdem waren 24 OfBziere verwundet.
1861 1. Februar wurden die Gebeine der vor dem Feinde ge&llenen Hauptleute
Josef Enezich, Anton Baron Pirquet, des Lieutenants Josef von Hofer und
des Jagers Wilhelm von Oasteiger nach Innsbrack gebracht und am Todes
tage Andreas Hofer's in der dortigen Hofkirche feierlich beigeeetzt imter
gleichzeitiger Abhaltung eines feierlichen Trauergottesdienstee.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
ÖLO.-R. Oberst Hugo Ritter von Weckbecker, Oberatlieutenant Carl Steiger
V. Münsingen, die Majore Jakob Franz Ritter Silier t. Qambolo, Hauptmann
Moriz Brückner.
OEKO.-R. 3. die Majore Bnmo Freiherr v. Montluiaant, Friedrich Edler
von Schwab, Hauptmann Heribert Ritter Hoffem v. Saalfeld, Oberlieutenant
VIncenz Moser und Lieutenant Anton Lantschner.
MVK. Oberstlieutenant Josef Zigau, die Hauptleute Rumplmayer, Riedler Edler
V. Greif in Stein, Edler v. Metz, Edler von Wcinsberg, Entfpfler, Zini, Leidner,
V. Hafner, die Oberlieutenants Tava, Schüsselbauer, Mach Freiherr Eliatschek
von Siebenbürg, Ritter v. Strassem, Hauser, Thaler, Ritter v. Gruber, v.
Bouthillier, die Lieutenants Albori, Freiherr von Streicher, von Soist, Prinz
Bernhard zu Solma-Braunfels, von Hetze, Wuzlhofer. .
Die Allerhöchste Belobung itir Montebello: Oberstlieutenant Carl Steiger
von Münsingen ; ßlr Solferino : Hauptmann Alois Knöpfler, die Oberlieute-
nants Ferdinand Baron Marenzi, Mathias SchüBaelbauer, Michael Perthaler,
Garibald von Isser, Friedrich von Steiger, Heinrich Zini, Andreas Maj^er,
Carl Willigh, die Lieutenants Sigmund Beste, Ludwig Freiherr von Ober-
kirch, Carl Kunze, Joset Fellegrini, Alfred GOrcs von Eltrekarcsa, Emerich
Graf Stadion, Heinrich von Erben.
Die Mannschaft hatte sich 8 goldene, 55 grosse und 104 kleine silberne Ta-
pferkeits- Medaillen erkämpft.
1866 Oberst Bruno Freiherr von Montluisant, welcher als Interims-Brigadier im Feld-
zuge 1866 mehrere siegreiche Gefechte in Tirol leitete, wurde insbesondere fUr
jenes bei Bececca 21. Juli in der Promotion ddto. 29, Augustd. J. MTO.-R.
1866 In derselben Promotion wurde Itlr die heldenmUthige Vertheidigung seines
Postens am Monte Suelo in SUd- Tirol 3. Juli Hauptmann Ludwig Bitter
von Gredler MTO.-R. Ausserdem
1866 FUr Auszeichnung im Feldzuge in Italien und Sud- Tirol:
ÖLO.-R. Oberstlieutenant Heribert Ritter zu Hoffem zu Saalfeld.
OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Lucas Nobiledi Giorgi, die Majore Moriz Brück-
ner, Hauptmann Andreas Muyr, die Oherlieutenants Ludwig Potschka, Johann
Thaler, Theodor Regele, Alois Freiherr von Streicher. — die Majore Alesander
Edler von Metz, Carl Mnchalitzky. Die Hauptleute Fridolin CramoUni, Alois
KnSpfler, Alexander Kahler zu Lanzenheim, Robert Koth,
MVK. Major Ladislaus Weiss, die Hauptleute Bucbbauer, Schiffler, Walter,
Roncador, Steffek, Spachholz, von Bouthüier, Lantschner, Schnepper, die Ober-
lieutenante Aufscbositer, Pichler, Haun, Orat Sizzo Noria, Rappold, Rwn-
hart, HoUenBtein, Carli, Baron Eopal, (die beiden Letzten vor dem Feinde f)
die Lieutenants FUrst zu Salm-Salm, Sieberer, Ritter v. Hartmann.
Die AUerbScbste Belobung : Oberst Hubert Loos, Oberstlieutenant Kngea
Muller, die Hauptleute Mathias Schusselbauer, Jakob Truilo, Ruppert Freunil,
Vincenz Moser, Josef Stecber, Josef Haffner, Leopold Riezler, Dominik Spag-
noli, Paul Ose, Friedricli Burmann; die Oberlieutenants Josef Falger,
Einanuel Graf Melciiiori, Julius Folie, Josef Wöber, Franz Kück, Friedrieb
Limauer, Fidelius Graf Fugger Glött, Josef Pellegrini; die Lieutenants Caspar
Schutz, Josef Schediwy, Ludwig Gruber, Ottokar Nagele, Eduard Ritter von
Küpf, Franz Grath, Alois Groder, Johann Fischer, Heinrich Bauer. Balduin
von Linde, Johann StefFan, Ferdinand Sunkel, August Freiherr Hoben-
bühel-Heufler, Carl Klarner, Heinrich Hueter, Otto Hummel, Theodor von
Sander, Carl Radinger und der vor dem Feinde gebliebene Lieutenant
William von Lewetzow.
1869 bei der Kriegs- Expedition in Süddalmatien : die Allerböchste Belobung d«
Oberlieutenant Reinbold Panzl.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 ÖLO.-R. Major Rudolf Theuerkauf.
OEKO.-R. 3. Oberlieutenant Victor Sonklar Edler von InstSdten, LieutenanI
Julius Bombiero.
MVE. Die Oberlieutenants Johann Eossatzky, Johann Hosp und Lienteiunt
in der Reserve Franz Freyherr Mollinary de Monte Paatello,
Die Allerhöchste Belobung: Die Hauplleute Josef Steinbock and Bainhold
Panzl.
Die Mannschaft eine grosse Anzahl Medaillen, darunter eine goldene und
zaiilreiche Belobungen.
Böhmisches
FELD-JÄGER-BATAILLON N" L
Reserve- und Krgänzungsstation : Thebesishbtadt.
Hut mit schwareem Federbusch, hechtgraue Waffenröcke mit grasgrüner Egalisirung,
hechtgraue Pantalons mit grasgrünen Passepoils (bei den Offisieren Lampaasen).
Knöpfe gelb mit der Bataillons-Nummer, Mantel blaugrau. Diese Adjustirung ist
für sämtntliehe Feld-Jäger-Bataillone die Gleiche.
HrrichtungBJahr.
Dieses Batailloo wurde mit 1. September 1808 aus dem damals bestaudetieD Jfiger-
Regimente Chasteler (Nr, 64) enichtet
FeldzQge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Foldzuge
1809 in DeutacÜand war das Bataillon unter seinem ersten Conimandanteu
Oberatlieutenant Lutz in der Avantgarde-Brigade des Obersten Grafen Ignaz
Hardegg, Division Graf Fresnel des I. Armee-Corps G. d. Cav. Gh-afen
Bellegarde eingetheilt, am 14. April im Gefecbte bei Ursensollen und am
20. April bei der Erstürmung der kleinen Stadt Berching, io der Schlacht
von Aspem 21. und 22- Wai unter FML. Grafen Klenau, bei Wagram
5. und 6. Juli und dem Rückzüge nach Mähren.
Im Feldzuge
181ä in Deutschland focht dasselbe in der leichten Division FUrst Moriz Liechten-
stein eingetheilt und war in der Schlacht bei Dresden 27. August, dem Rück-.
zugs-Getecbte bei Pretscbendorf 28. August, im Gefechte bei Stfissen 10. Octo-
ber im Gefechte bei Lindenau 16. Oktober und in der Sclilacbt bei Leipzig,
wo es am 18. October das Dorf Elein-Zschocber auf das Tapferste gegen
eine bedeutende feindliche Uebermacht vertheidigte, aber nach heissem, blu-
tigem Kampfe und heldenmUthiger Gegenwehr von den Franzosen endlich
überwältigt und der grossere Theil des Bataillons sammt seinem braven
Commandanten Obersten Lutz gefangen wurde.
Im Feldzuge
1814 rückte das nach der Schlacht bei Leipzig neu formirte Bataillon in
der zweiten Hälfte Jänner bei der leichten Division Fürst Moriz Liechtenstein
in Frankreich wieder ein, und nahm thtttigen Antbeil an den Gefechten und
Bevregungen dieser Truppen-Divieion, so war es am 31- Februar im Ge-
fechte bei MolinoD, 23. und 24. Febi-uar bei Villemanr und in der Gegend von
Trojes, bei den verschiedenen StreifungcD, RecognOBcirungs-Commandeo an
1815 der Yonne nnd iBcgs des Loingflueaes. — 1816 war es bei der Haapt-Armee
1816 in Frankreich nnd Anfangs Oetober im grossen Armeelager bei Dijon, 1816
20. Jänner bis 1. Mai bei dem in OberSsterreich aufgestellten Observations-
Corps des FML. Baron Bianchi anlttsslicb der Grenzstreitigkeiten mit Baiem.
Im Feldzuge
1821 gegen die neapolitanischen Insurgenten war das Bataillon in den Gefechten bei
Rieti nnd Pecdenza 7. und 8. März, Antrodoco und Leonesea 9. März, unter-
hielt femer starke Patrouillen am rechten Ufer des Garigliano nnd unternahm
sehr beschwerliche Streifzüge gegen die zahlreichen Räuberbanden in den
Abruzzen, besonders die gefUrchtete des berüchtigten Mazzarooi.
Im Kriegsjahre
1848 kam das Bataillon nach Nord- Tirol nnd Vorarlberg zur Beobachtung g^en
die Schweizergrenze. Am 22- Juli wirkten zwei Compagnien beim Angnffe
aof die feindliche Stellung bei Rivoli und dem Gefechte bei Spiazzi mit, and
waren 25- Juli bis 12. Angust bei der Cemirung der Festung Peschiera.
Im Felduge
1849 waren zwei Compagnien (3. und 4.) in der Brigade des Obersten Grafen
Tbun des III. Armee-Corps FML. Baron Appel eingetheilt und bei der Vor-
rückung gegen ' Novara, ohne mehr ins Gefecht gezogen zu werden; zwei
Compagnien hielten die Verschanzung von Bormio besetzt, der Rest blieb in
Vorarlberg. — ltJ50 kam es als Besatzung in die Bundesstadt Frankfurt am
Main, wo es auch während des Feldzuges 1859 verblieb.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen hatte das Bataillon seine Eintheilung bei der Nord-Armee
in Böhmen, in der Brigade des Obersten Benedek im III. Armee-Corps und
war am 3. Juli in der Schlacht bei K$niggrätz, wo es einen Gesammtverlust
von 14 Ofiizieren und 472 Mann erlitt.
Im bosnischen Occupations- Feldzuge
1878 war das Bataillon in den Gefechten bei fiihacs 7. 15. und 18. September nnd
in jenen bei Peci 8. August. Gesammtverlust im ganzen Feldzuge 31
Mann.
Tapferkeita-Aoszeichnmigeii und boBoodere Denkwürdigkeiten.
1809 FML. Graf Elenaa nennt in seinem Berichte unter den Aasgezeicboeten
bei Aepem: den Oberstlieutenant Carl Lutz, die Lieutenants Logbetty and
Manz des ersten Jäger-Bataillons (oder wie es damals hiess Jfiger-Diviaion).
1849 Im April gab es den Cadre zur Errichtung des 13. FeldjSger-Bataülona ab.
1848 nnd 1849 ftlr Auszeiehnang in der Eriegs-Fpoche :
UVK. Hauptmann Süss von Rbeinhausen, Oberlieutenant Richter.
1866 Für Auszeichnung im FeIHzuge in Böhmen:
MVK. die Hauptleute Manasser, Müller, Fischer, Ritter Borosini von
Hohenstem, die Oberlieutenants Pavek, Heidler, Haus, Trevani, Lieutenant
Breidert.
Die Allerhöchste Belobung: Major Johann Klein, die Oberlieutenants Carl
Weiher, Franz Piehl, Beruhard Freiherr von Herzogenburg, die Lieutenants
Carl Freiherr Baum von Appelshofen, Eduard Hausenblas und Carl Fischer.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 ÖLO.-R Major Moriz Pokomy.
MVK. Hauptmann Anton Hradetzky.
Die Mannschaft für das Gefecht bei Peci am 6. October 7 kleine silberne
Tapf erkeits- Medaillen.
Böhmisches
FELD- JÄGER-BATAILLON N" 2.
Reaerre- und Ergänzungsstation : EOhioobjItz.
Errichtimgsjahr.
Dieses Batullon wurde mit 1. September 1 808 aus dem damals bestandenen Jager-
Regimente Cbasteler (Nr. 64) errichtet.
Feldzüge und vichtigere EriegB-EreignlBse.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Bataillon unter seinem ersten Commandanten Major
MTOR. Carl von Schneider in der Brigade des Obersten Grafen Ignaz Harde^,
Ävantgarde-DiTision Fresnet, mit dem ersten Jäger-Bataillon im I. Armee-
Corps G. d. Cav. Graf Bellegarde eingetheÜt, am 14. April im Gefechte bei
UrsenBollrn, am 20. April bei Erstürmung des StUdtebens Bercbing, und
wirkte in der Schlacht bei Aspem am 21. Mai in der Brigade des GM.
Baron Winzingerode beim Frontal- Angriffe auf das Dorf Aspem mit, nach
dem ersten Sturme setzte sich die Brigade Wacquant daselbst fest, — und
die Brigade Winzingerode besetzte die rückwärtigen Auen. Am 22- Mai
während der Wegnahme des Friedhofes von Aspem durch die Infanterie
vertrieb das Bataillon im Vereine mit andern Truppen den Feind aas den
Auen zunächst des S tadlauer Denan- Arm es und setzte sich am hintern
Eingange des Dorfes fest. — Am 5. und 6. Juli war es in der Schlacht bei
Wagram und 6. Juli an den Kämpfen bei Aderklaa betbeiligt.
Im Feldzuge
1813 war dasselbe in der leichten Division Fürst Moriz Liechtenstein, welche am
25. August durch Vertreibung des Feindes aus Plauen, Dolzscben, Roasthat
und WSlfritz die Einscbliessung von Dresden vorbereitete. Bei dem Sturme
auf Dresden 26. August erbot sich Oberstlieutenant Schneider mit dem Ba-
taillon, die vor dem Moachiosky'schen Garten liegende, mit 6 Gescbfltzen
bewaffnete Redoute zu nehmen, welches kühne Unternehmen die tapfem
Jäger unter dem heftigsten Kartätschen- und Kleingewehi feuer mit glänzen-
der Bravour vollfahrlen. — Am 10- October im Gefechte bei StUsscii,
und 16. bis 18. Uclober in der Sflilacht bi'i Leipzig, beim Sturm auf da«
Dori Lindei
Im Feldzuge
1814 bewachte GM. Prinz GuBtav Hessen-Homburg mit dem Bataillon und
Cavallerie im ganzen Jänner das Fort Saint Andr6 in der Aufstellung bei
Salins, — von wo dasselbe Ende Jänner zur leichten Division Fürst Moriz
Liechtenstein wieder einrückte, und an deren weitem Bewegungen und Ge-
fechten thätigen Antheil nahm.
Im Feldzuge
1816 war es im I. Armee-Corps des FZM. Grafen Hieronymus CoUoredo, eroberte
am 1. Juli die Dörfer Chevremont und Besancourt, und war Anfangs October
im grossen Armeelager bei Dijon.
Im Kriegsjahre
1848 war das Bataillon 28. bis 31. October bei den Gefechten und der Ein-
nahme von Wien, rückte in der Brigade GM. von Wyss des IL Armee-Corps
im halben December gegen die ungarischen Insurgenten und war im Gefechte
bei Vamos 27 December.
Im Feldzuge
1849 in Ungarn focht es bei Bia 3. Jänner, war beim Einmärsche in Ofen
5. Jänner, im Geplänkel bei Waitzen 8. im Schaarmützel bei Ipoly-Sagh
und am 21. Jänner mit Auszeichnung im Gefechte bei Windschacht.
Major von Dürfeid drang mit vier Compagnien mit dem Bajonnet in
dies Dorf ein und besetzte dasselbe nach einem anderthalbstündigen hart-
näckigen Kampfe, wobei ein feindliches Cavallerie-Geschütz erobert wurde.
Nebst diesem Bataillons-Commandanten hatten sich beim Sturme die Haupt-
leute von W^eckbecker und Dietl hervorgethan. Hauptmann Schreiber hatte
mittlerweile mit einer Division eine steile und stark besetzte Höhe mit dem
Bajonnete genommen. Bei der Vorrückung gegen Schemnitz am 22. Jänner
jagte Hauptmann Dietl mit seiner Compagnie durch einen entschlossenen
Bajonnet-AngriflF einer feindlichen Abtheilung ein Cavallerie-Geschütz ab, —
Mit ausgezeichneter Tapferkeit drang das Bataillon in der Schlacht von
Eapolna am ^7. Februar, vom GM. Wyss persönlich vorgeführt, zum Sturme
auf das gleichnamige Dorf ungeachtet des heftigsten feindlichen Feuers der
auf den Höhen jenseits des Ortes aufgestellten feindlichen Batterien uner-
schrocken vor, von dessen äusserem Rande der Feind eiligst zurückwich,
ohne jedoch das ganze ziemlich ausgedehnte Dorf sogleich aufzugeben.
Oberlieutenaat Peduzzi, der mit einer Abtheilung Jäger den Gegner aus
einem Meierhof herauswarf, hatte sich besonders hervorgethan.
Im Sommerfeldzuge
1849 hatte das Bataillon seine Eintheilung in der Brigade des Obersten Sartori
des I. Armee- Corps FML. Graf Schlik, focht am 28. Juni bei der Einnahme
von Raab, am 2. und 11. Juli mit Auszeichnung in den beiden Schlachten
von Komom, traf am 4. August in Mäko ein, und besetzte die Stellung an
der Marcs, stand am 10. August bei Pecska und war am 12. August bei
der Besetzung der Städte Neu- und Alt-Arad und der am 16. August be-
wirkten Einschliessung der dortigen Festung.
Im Feldzuge
1859 gegen die Fraoco-Su^en in Italien, rUckte das Bataillon am 3. Jani
Abends 6 Uhr aus Böhmen in Mageota ein, focht am 4. Juni in der
dortigen Schlacht in wflthendem Handgemenge gegen die Zusven des Qenerals
Espinasae, der hier durch die Kugel eines Österreichischen J&gers den Tod
fand, erlitt selbst grosse Verluste and var am 34. Juni in der Schlacht bei
Solferino.
Im Feldzuge
1866 focht das Bataillon im 11. Armee-Corps FML. Graf Thun der Nordarmee
eingetheilt am 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz mit grossem Verloste.
Das Bataillon wurde Ende Jolt 1866 nebst einer Division Uhlanen unter Com-
mando des Obersten von Dorner von Pressburg nach SÜlein und ins Waag*
thal gegen die Klapka'sche Emigranten-Legion, wozu durch harte Behandlung
ancb ungarische Gefuigene gepresst worden, auf Streifiing geschickt
TapferkeitS'Aaszeichntuigen imd besondere DenkwOrdigkeiten.
1809 General der Cav. Graf Bellegarde nennt in seinem Berichte unter den Tapfem
bei Aspem den Major Schneider, Hauptmann Brand und Lieutenant Hartlieb
vom zweiten JSgerbataillon.
Oberjäger Finkenberger und Unteijäger Schasser drangen in die Qarde
des franzSsischen Kaisers und ergriffen einen feindlichen CapitKn in der
Mitte seiner Reihen. ErstCrer erhielt vom Generalisemns Erzherzog Carl
sogleich die goldene Tapferkeits- Medaille und tlberdiess die Beförderung tarn
Lieutenant im Bataillon.
1813 Bei dem Sturme auf Dresden hatten sich Oberstlieutenant Schneider ond
Oberlieutenant SchSnhals, beide verwundet, durch Tapferkeit hervot^than
und wurden später, in Anerkennung dessen, Erstererznm Obersten, Lettterer
zum Hauptmann ausser dem Bataillon befördert.
1849 Im April gab es den Cadre zur Errichtung des 14. Feldjäger-Bataillons ab.
1849 Fflr Aaszeichnung im Feldzuge in Ungarn:
ÖLO.-R. Bataillons- Commandant Oberstlieutenant Jose! von DUrfeld.
OEKO.-R. 3. Oberstlieutenant Josef von Dürfeid, die Hauptleate Dietl, Bischof,
von Hentzi und der vor dem Feinde gebliebene Oberlieutenant von Herzig.
MVK. Obeistlientenant Josef von DUrfeld, die Hauptleute von Weckbecker,
Dietl, Foppi, Chalnppa, die Oberlieutenants Schott, Schiott, Feduzzi, Thavon,
Kolinski, Baron Oldershausen, die Lieutenants Cziczek, Schulz, Baron
Oldershansen.
Die Mannschaft erhielt 11 grosse, 67 kleine Nlbeme Tapferkeita-MedaiUen
und 5 russische Set Georgskreuze 6. Glosse.
1859 Fttr Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R, 3. Hauptmann AnToti Nachtmann.
MVK. die Hauptlcute Kuhn und Uoworka, die Oberlieutenants Baron Speiu
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und Dorner, die Lieutenante : Ritter von Borosini, Benda, Baron Ehrenburg,
von Dubraviczky.
Die Allerhöchste Belobung: Oberlieutenant Anton Pilz, LieutenaatJEÜranz
Steinskj.
Die Mannschsaft erhielt 6 grosse; 8 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen«
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVR. Hauptmann Edmund Graf Cerrini.
Die Allerhöchste Belobung: die Hauptleute Johann Zwierzina und Friedrich
Schneider.
Oberösterreichisches
FELD-JÄGEH-BATAILLON N" 3.
Reserve- und Ergänzungsstation : Linz.
Errichtungsjahr.
Dieses Bataillon wurde mit 1. September 1808 aus dem damals bestandenen Jflge^
Regimente Chasteler (Nr. 64) errichtet.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1809 in Deutschland war das Bataillon unter seinem ersten Commandanten Major
Baroni von Cavalcabo in der Avantgarde- Division FML. Graf Freanel des
I.Armee-Corps (G. d. Cav. Grafen Bcllegard.;) eingetheilt, am 14. April im
Gefechte bei UrSv nt^ollcn, wo es^ auf Vorposten stehend, von einer bedeutenden
feindlichen Uebermaeht angegriffen, so lange kräftigen Widerstand leistete,
bis es, durch Unterstfitzungen verstärkt, selbst die Offensive ergreifen und
die Franzosen zurückschlagen konnte. Es war femer bei Aspem 2t. und
22. Mai, bei Wagram 5. und 6. Juli und im Rückzugsgefechte bei Schön-
grabern 10. Juli.
Im Feldzuge
1813 war das Bataillon bei der vereinigten österreichischbaierischen Armee ein-
getheilt und focht mit Auszeichnung 29. October im Treffen bei Gelnhausen.
30. und 31. October in der Schlacht bei Hanau.
Im Feldzuge *
1814 in Frankreich erst im Gefechte bei Heiligenkreuz 20 Jänner that sich das
Bataillon in der Schlacht bei Brienne 1. Februar sehr hervor. Eine Division
unter Hauptmann Saintenoi war beim Sturme auf Chausmenil und eroberte
eine Kanone, am 2. Februar im Gefechte bei Ronay drang das Bataillon mit
Unerschrockenheit vor, musste aber mit einem Verluste von nahe 200 Mann
der Uebermaeht weichen, da jeder Versuch, den Feind seitwärts der Strasse
zu beschiessen, misslang, weil das dünne Eis auf den Wiesen unter den
Füssen der Jäger brach, und sie bis über die Hüften ins Wasser sanken. —
Im Gefechte bei St. Aubin 10. Februar unterstützte Hauptmann Saintenoi
mit einer Compagnie den Sturm der Russen auf Croquelin unter General
Graf Fahlen, 11. Februar im Treffen bei Nogent bemächtigte sich dieser
tapfere Hauptmann mit zwei Compagnien freiwillig im Sturme eines Theils
dieses Ortes, und behauptete sich in einer sehr vortheilhaft gewählten Stellung.
17. Februar im Treffen bei Nangis deckte Hauptmann Saintenoi den be-
schwerlichen Rückmarsch der Division des FML. Grafen Hardegg gegen
Donnemarie, vertheidigte mehrere Häuser von Villeneuve mit grosser Bra-
vour, zog sich Schritt für Schritt fechtend dui*ch die Wälder zurück und
leistete dem Feinde bis zur Dunkelheit Widerstand. In der Schlacht bei
Arcis sur Aube bewachte das Bataillon das Aube-Ufer von Chaudrey bis
Petit Torcy und deckte 20. März die rechte Flanke und den Rücken des
y. Armee-Corps und paradierte beim Einzüge in Paris 31. März.
1815 war das Bataillon wieder in Frankreich und im October im grossen Armee-
lager bei Dijon.
1816 20. Jänner bis 1. Mai beim Observations-Corps des FML. Baron Bianchi
in Oberösterreich gegen Baiem.
Im Feldzuge
1821 gegen die neapolitanischen Insurgenten focht es unter Oberst Baron Schneider
7. März bei Pie de Lugo unfern Rieti ein dreistündiges glänzendes Gefecht,
und hatte die schon verlornen Höfe von Buona Quisto wieder erobert und
viele Gefangene gemacht; — 10. März war es im Gefechte bei Leonessa,
und kam nach Salemo in Besatzung.
Im Feldzuge
1848 stand das Bataillon im März und April in Süd-Tirol abtheilungs weise in
Trient, Roveredo, Ala und Peri. — 18. April bestand die auf Vorposten bei
Varano gestandene sechste Compagnie mit einer 600 Mann starken Insur-
genten-Colonne ein Gefecht und zersprengte diese mit grossem Verluste.
19. und 20. April waren drei Compagnien auf den Höhen von Selemo und
Villa, nach kurzem Geplänkel zog sich der Feind zurück; — 27. April
waren viereinhalb Compagnien unter ihrem BataiUons-Commandanten
Oberst Signorini im Gefechte bei Storo, verfolgten den weichenden
Gegner und warfen ihn hinter iie verbarrikadirte Caffarola- Brücke und das
verschanzte Schloss Lodrone zurück. 22. Mai war das Bataillon im Gefechte
bei Lodrone.
Im Feldzuge
1849 gegen Piemont war das Bataillon in der Division FML. Graf Lichnowsky
des in. Armee-Corps FML. Baron Appel und langte um 3 Uhr Nachmittags
23. März während der Schlacht von Novara bei dem Orte Olengo an, wo es
sogleich ins Gefecht griff und die tapfern Vertheidiger dieses Ortes unter-
stützte, indem es östlich davon mit zwei Compagnien vorbrach, mit dem
Reste in der Valle Ombrosa vorgehend, die rechte Flanke des zweiten Kaiser-
Jäger-Bataillons schützte. — Abends operirte es noch während des Kampfes
bei Bicocca in der linken Flanke des Herzogs von Genua.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden focht das Bataillon mit heldenmüthiger Aufopferung
im Treffen bei Montebello 20. Mai in einer mehr oder weniger dünnen
Plänklerkette aufgelöst, um als solche die ganze Linie der Länge nach zu
Thflrheim, OedankbUitor. 32
decken, welche die Oefechtsiront der franzOsiscbeii sechsfachen Uebennacht
betrog. — Am 8. Juni war es im Rückzugsgefechte bei Melegnano.
Im Feldznge
i gegen Preaaaen war das Bataillon im III. Armee-Corps der Nord-Armee nnd
vertheidigte 3. Juli in der Schlacht bei EOniggrtttz mit zäher Aasdauer, aber
grossem Verluste, die durch Lippa gegen Sadowa führende Strasse nnd die
dahin abfallenden Hänge, von allen Seiten vom Feinde angegriffen.
Tapferkeits-Anszeiclmimgen und besondere DenkwOrdigkeiten.
1809 Im KUckzugBgefechte bei Schöngrabem wurde Hauptmann Baron Ensch io
der ReUtion des Ueneralissimus Erzherzog Carl sehr belobend hervorgehoben.
1813 und 1814. Der tapfere Hauptmann Desir^e von Saintenoi wurde fBr seine
wiederholten Auszeiehnungen im Feldzuge bei Hanau, Brienne, St. Äabin,
Nangifl durch daa Capitel 1816 MTO.-R.
1821 Im Feldzage in Neapel zeichneten sich Oberst MTO.-R. Carl Baron Schneider
und Hauptmann Julius Graf Strasoldo yorzUglich ans.
1848 Oberst von Signorini that sich als ColonnenfQhrer in SUd-TiroI wiederholt
hervor.
1848 und 1849 (är Auszeichnung in der Eriegs-Epoche in Sud-Tirol and Italien:
OEEO.-R. 3. die Hauptleute Johann Cappi und Carl Steiger von MQneingen.
MVK. Major Franz Schöbel.
1849 Im April gab es den Cadre zur Errichtung des 15. Feld-Jäger-BataiUons ab
1859 Fttr Auszeichnung im Feldzuge:
OEKO,-R. 3. Hauptmann Gustav Toms, Oherlieutenant Keller.
MVK. die Hauptleute: Schnaidtinger, Raisp, Toms, Ricci, Kammerer, die
Oberlieutenants Wagner Edler von Hirsch, und Kny die Lieutenants Khie-
bach, Graf Bellegarde, Mannhardt von Manstem. Die braven Jäger erhielten
3 grosse, 17 kleine silberne Medaillen und 5 Belobungen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzage in Böhmen:
ÖLO.-R. Oberst Julius Schmigoz.
OEKO.-R. 3. die Hauptleute Otto Graf Bellegarde und Franz Ricci.
MVK. Hauptmann Ritter von KUrsioger die Oberlieutenants Seidel, Kraushaar.
Holler, von Bentsik, Lieutenant Mayerbofer und dem vor dem Feinde ge-
bliebenen Hauptmann Hugo Cicimarra.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Wilhelm Edler von Hinch, dif
Oberlieutenants Alois Khiebach, Carl Pokomy, August Brameshuber, Eduard
Bernardi.
Vor dem Feinde gebliebene ConuuuLdanten tind Stabsoffizier».
Major Alexundi r Rittor vmi Carites t im Troffen bei Montebello 20. Mai-
Mahrisches
FELD-JAGER-BATAILLON N» 4
Reserve- und Ergänzungsstation : OlmOtz.
Errichtiingsjahr.
Dieses Bataillon wurde mit 1. September 1808 aus dem damals bestandenen Jäger-
Regimente Chasteler (Nr. 64) errichtet.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1809 in Deutschland war das Bataillon, Anfangs im I. Armee- Corps G. d. Cav. Graf
Bellegarde eingetheilt, in mehreren Gefechten in Baiem, — später bei Aspem ;
nach dieser Schlacht waren Abtheilungen dem Streif-Commando des Oberstlieu-
tenants Baron Scheibler zugewiesen. Oberlieutenant Rueber zeichnete sich
hiebe! aus, da er das Fort auf der sogenannten Tabor-Insel an der Mündung
der Enns in die Donau bei Mauthausen 5. Juli Nachts nach einem dreimaligen
Angriffe erstürmte, und die französisch-baierische Besatzung nach hartem
Kampfe über die Klinge springen musste. — Fast gleichzeitig erstürmte der
tapfere Hauptmann Baron Montluisant des Bataillons mit seiner Compagnie
und einigen andern Abtheilungen die von den Baiem vertheidigte Schanze
bei Mauthausen, machte mehrere Gefangene und erbeutete eine Haubitze.
Nach der Schlacht bei Wagram zeichnete sich das Bataillon im Rückzugs-
gefechte bei Schöngrabem 9. Juli so wie unter seinem (ersten) Commandanten
Oberstlieutenant Piombazzi nebst einer Uhlanen-Escadron, als Streif-Corps
von doli: zur Aufsuchung der Verbindung mit dem österreichischen IV. Armee-
Corps beordnet, sehr aus. Dasselbe wurde abgeschnitten und hatte acht
Tage in Mitte bedeutender französischer Heeres-Abtheilungen im Gefechte
mit den verfolgenden feindlichen Detachements zugebracht. Aber unter der
umsichtigen, entschlossenen Führung seines wackem Conmiandanten hatte
das brave Bataillon alle Hindernisse überwunden und gelangte wieder glücklich
zur eigenen Armee.
Im Feldzuge
1813 war das Bataillon Anfangs zu dem in Oberösterreich aufgestellten Armee-
Corps des Prinzen Reuss eingetheilt, erhielt aber nach der Vereinigung dieses
Corps mit der baierischen Armee im October Befehl, zur Armee des FZM.
Baron Hiller nach Innerösterreich aufzubrechen, rückte Mitte November bei
32»
— 500 -
dieser ein, und war 15. November im Gefechte von Caldiero, später 20.
November in einer Aufstellung zwischen San Martino und dem Alpon.
Im Feldzuge
1814 war es im Corps des FML. Marquis Sommariva eingetheilt, in der Schlacht
am Mincio der Cavallerie-Brigade Baumgarten zugetheilt, kam aber, am
rechten Flügel stehend, nicht in die Action, 8- Februar. —
1815 war es in Frankreich und Anfangs October im grossen Armeelager bei Dijon.
In der Eriegs-Epoche
1848 und 1849 war es in Cattaro in Dalmatien stationirt, wo es zur Deckung
dieses Landes verblieben war.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden war das Bataillon in der Brigade OM. Baron
Blumenkron des IX. Armee-Corps General G. d. Cav. Graf Franz Scha£f-
gotsche eingetheilt und focht 24. Juni mit Auszeichnung in der Schlacht bei
Solferino.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war es in der Brigade GM. Appiano des III. Armee-Corps
der Nord- Armee eingetheilt; in der Schlacht bei Eöniggrätz 3. Juli, wo es
einige Verluste erlitt. Noch war das Bataillon in der Defensionstellong bei
Wien, und später gegen Italien im Friaulischen.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 war das Bataillon 15. September im Gefechte bei Doboj mit einem
Gesammtverluste von 16 Mann.
Tapferkeits-Auszeichniingen und besondere Denkwttrdigkeiten.
1809 Oberlieutenant Heinrich Rueber wurde für seine Waffenthat auf der Tabor-
insel bei Mauthausen 5. Juli durch das Capitel 1810 MTO.-R.
1809 Hauptmann Baron Montluisant bei Mauthausen (Juli) sich ausgezeichnet,
1809 Oberstlieutenant Anton Piombazzi für die Führung eines Streif-Corps im Juli
sehr belobt.
1849 Im April gab es den Cadre zur Errichtung des 16. Feld-Jftger-Bataülons.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEEO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Hugo Ghraf Bemstorff.
MVK. Hauptmann Emil Marchese del Mayno, Oberlieutenant Riesenfels und
Lieutenant Pollak, — Die Jäger erhielten 1 grosse und 8 kleine silbeme
Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge:
MVE. Oberst Hugo Graf Bemstorff und der gebliebene Hauptmann Rudolf
Graf Walderdorf.
Die Allerhöchste Belobung: Die Oberlieutenants Johann Rath, Johann Ne-
hoda, Franz Philipp, Josef Jünger und Lieutenant Josef Appel.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 MVE. Oberlieutenant Ernst Süssmilch.
Die Allerhöchste Belobung: Major Carl Kurz.
Die Mannschait 2 grosse und 2 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
Mährisches
FELD -JÄGER-BATAILLON N* 5
Reserve- und Ergänzungsbezirk: Hollbschau.
Errichtungsjahr.
Dieses Bataillon wurde mit 1. September 1808 aus dem damals bestandenen JSger-
Regimente Chasteler (Nr. 64) errichtet.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1809 in Deutschland war das Bataillon unter seinem ersten Commandanten Oberst-
lieutenant von Süden anfänglich in der bei Schärding detachirten Brigade
des GM. Peter Vecsey des IV. Armee-Corps FML. Fürst Rosenberg einge-
theilt. Später kam es zu den im südlichen Böhmen und Oberösterreich ope-
rirenden Truppen unter FZM. Graf Kolowrat, war beim Angriffe auf die
Stellung bei Urfahr-Linz 17. Mai in der ersten Colonne des FML. Marqms
Sommariva eingetheilt, besetzte die Höhen des Pöstlingberges bei Linz und
vertheidigte diese mit grosser Tapferkeit bis zur sinkenden Nacht; es blieb an
der Südgrenze Böhmens und im oberen Mühlviertel längere Zeit stehen,
und hatte Streif-Commanden zu versehen, eine Abtheilung hatte 5. Juli bei
Altendorf ein glückliches Gefecht bestanden. Das Bataillon rückte Mitte
Juli mit den Truppen des FML. Sommariva in das Innere von Böhmen.
Im Feldzuge
1812 gegen Russland war das Bataillon in der Division des FML. Baron Trauten-
berg des Auxiliar-Corps eingetheilt; 10. August im Gefechte bei Kozdbrod
warf sich dasselbe unter Oberst von Süden unter dem heftigsten feindlichen
Geschütz und Kleingewehrfeuer auf ein vom Feinde mit Infanterie- Abthei-
lungen und 3 Geschützen besetztes Wirthshaus, vertrieb den Feind daraus
und eroberte eine Kanone. 12. August focht das Bataillon in der Schlacht bei
Podubnie, und hatte an allen grösseren Actionen dieses Feldzuges thätigen
Antheil. 18. November auf dem Wege von Studeniki nach Rudnia überfiel
Major Graf Hartopp einen grossen feindlichen Bagage-Train, griff herzhaft an,
brachte grosse Verwirrung hervor und es entspann sich mit herbeigeeilten starken
russischen Unterstützungen ein sehr heftiges Waldgefecht, in das auch andere
Osterreichische Truppen eingriffen und in dem die Jäger einige Verluste, darunter
den ihres Commandanten erlitten.
Im Feldzuge
1813 in Deutschland war das Bataillon in der leichten Division des FML. Grafen
Bubna eingetheilt, stand im Juli bei Starkenbach im nördlichen Böhmen,
war im August in den Gefechten bei Gabel 19. August, bei Reichenberg
29. August, schon früher unter Major Graf Sickingen bei Friedland in
einem harten Kampfe gegen 4000 Polen; — im September bei der
VoiTÜckung gegen die Lausitz, 23. September, warf das Bataillon im
Verein mit einer Division Husaren unter GM. Graf Neipperg und
2 russischen Jäger-Regimentern den rasch vordrängenden Feind bei Rückers-
dorf zurück, in Sachsen bestand dasselbe bei Stolpen und Fischbach, sowie
in der Dresdner Haide mehrere Gefechte, marschirte in der leichten Divi-
sion Bubna nach Leipzig und that sich 18. October bei den Angriffen der-
selben aut Paumsdorf während der Leipziger Schlacht hervor, sodann kam
es zum Cemirungs-Corps von Dresden.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich kam das Bataillon im Februar zur österreichischen Südarmee
unter Prinz Hessen-Homburg in der Brigade des GM. Scheither, war 11. März
im Gefechte bei Macon und machte die Vorrückung gegen Paris mit.
Im Feldzuge
1815 wieder in Frankreich, bestand es bei Donne Marie 26. Juni sowie bei Bed-
fort 4. Juli heftige Gefechte, und war Anfangs October im grossen Armee-
lager bei Dijon ; vom 20. Jänner 1816 bis L Mai gehörte dasselbe zu dem
in Oberösterreich und Südböhmen gegen Baiem aufgestellten Observations-
Corps des FML. Baron Bianchi.
In der Kriegs- Epoche
1848 war das Bataillon sehr thätig bei Bewältigung des Juni- Aufstandes zu Prag,
im October, war es bei der Einschliessung und Einnahme von Wien 28. bis 31.
October, wo eine Division bei dem Angriffe des FML. Ritter von Hartlieb
auf die Vorstadt Landstrasse, und vier Compagnien in der Brigade des GM
von Schütte der Reserve-Division bei Besetzung der Zugänge zu den Ort-
schaften Fünf- und Sechshaus in Thätigkeit waren. Die Vorrückung gegen
Ungarn, (Mitte December 1848) machte das Bataillon im I. Armee-Corps
des Banus FML. Baron Jellacic mit und focht in diesem mit Auszeichnung
bei Pottendorf 30. December im Treffen bei Moor, wo eine Abtheilung
desselben eine feindliche Haubitze eroberte, bei Tet6ny, Tisza Földvar?
23. Jänner 1849 rückte das Bataillon zur Verstärkung eventuell Unter-
stützung der Cavallerie-Brigade des GM. von Ottinger nach Czegled, 5. März
im Treffen bei Szolnok zeichneten sich zwei Compagnien bei Deckung
des Rückzuges vorzüglich aus, 6. April that sich das Bataillon im Treffen
bei Iszaszeg durch einen glänzenden Sturm im dortigen Waldgefechte hervor.
Im Sommerfeldzuge
1849 war es bei ^er Südarmee des FZM. Baron Jellacic eingetheilt, besezte 9. Mai
den Ort Batina behufs eines projectirten Donauüberganges und wurde vom
jenseitigen Ufer lebhaft beschossen; es hatte an den Operationen der Süd-
— 504 ^
Armee iin fernern Verlaufe dieses Feldzuges thätigen Antheil genommen so
in den Gefechten an der Römersclianze, im Treffen bei Eotacs, bei der Ex-
pedition nach PctrovacZy Erstürmung von Neusatz den Gefechten bei Alt-
Becse, Turia, Villowa und an der Belagerung von Peterwardein.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Bataillon im YIII. Armee-Corps der Nord-Armee
eingetheilt imd focht 28. Juni im Treffen bei Skalics, wo es den bedeutenden
Verlust von 19 Offizieren, (darunter 9 todt,) und 446 Mann in Allem eriitt:
— 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz, wo es 1 Offizier todt und einen
Gesammtverlust von 124 Mann hatte, endlich 15. Juli im Gefechte bei Dub.
Tapferkeits-Aaszeichnungen und besondere
1809 Lieutenant Josef Enerle zeichnete sich in einem Gefechte bei Altendorl
im oberen Mühlviertel 5. Juli durch einen sehr gelungenen Bajonnetan*
griff aus, die gänzliche Auflösung des feindlichen Detachements war dessen
' Folge.
1812 Oberlieutenant Julius Graf Strasoldo trug im Gefechte bei Kozibrod
10. August, durch einen Sumpf an der Spitze seiner Abtheilung watend, die
linke Flanke des Feindes umgehend, wesentlich zum günstigen Ausgange
jenes Gefechtes bei, und erwarb sich in der Schlacht bei Podubnie 12. Au-
gust die besondere Zufriedenheit des FM. Fürsten Schwarzenberg.
1813 Major und Bataillons-Commandant Graf Josef Sickingen zeichnete sich durch
persönliche Tapferkeit und umsichtige Führung des Bataillons im Gefechte
bei Friedland 17. August vorzüglich aus.
1813 Bei dem grossen Ausfall, den der Marschall Mouton Lobau mit der Besatzung
von Dresden Anfangs November unternahm, vertheidigte Hauptmann Graf
Strasoldo mit seiner Compagnie den Wald auf der Meissner Strasse mit so
vieler Bratour, dass er von FML. Prinz Wied-Runkel öffentlich belobt wurde.
1848 In den Strassenkämpfen während des Juni-Aufstandes zu Prag hatten sich
Hauptmann Rudolf Rotter, Oberlieutenant Edmund von Stauduar und Lieutenant
Moriz Christophe Edler von Leuenburg, letztere beide verwundet, sehr ver-
dient gemacht.
1849 Im Treffen be' Szolnok 5. März hatten sich die beiden Hauptleute Josef
Schnorbusch und Stauduar durch ihre Tapferkeit bei Deckung des Rück-
zuges aasgezeichnet.
1849 Im April gab das Bataillon den Cadre zur Errichtung des in Mähren auf-
gestellten 17. Jägerbataillons ab.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen bei Prag, bei Wien und in
Ungarn:
OLO.-R. Oberlieutenant Johann Ziulach von Lilienfels.
OEKO.-R. 3. die Hauptleute Alexander von Cantes, Eduard Eckert und
Carl Piwonka.
MVK. Bataillons-Commandant Oberst Johann Liubimiresko von Siegberg^
die Hauptleute von Cantes, Rotier, von Stauduar.
Die übrigen decorirten Offiziere dieses Bataillons erscheinen, mittlerweile
transferirt zu dem neuerrichteten 17. Feldjäger-Bataillon, bei diesem.
1866 Fflr Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEEO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Gustav Linner.
MVR. Major Urban Luxardo.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Andreas Schuster, Oberlieutenant
Hermann Neumann.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1812 Bataillons-Commandant Major Ghraf Ferdinand Hartopp f in einem Gefechte bei
Rudnia 18. November.
Böhmisches
FELD -JÄGER-BATAILLON N» 6.
Reserve- und Ergänzungsstation: Staab in Böhmen.
Errichtiingsjahr.
Dieses Bataillon wurde mit 1. September 1808 aus dem damals bestandenen Jäger-
Regimente Chasteler (Nr. 64) errichtet.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1809 in Deutschland war das Bataillon unter seinem ersten Commandanten Major
von Zaborski in der bei Schärding anfänglich April detachirten Brigade ie^
GM. Peter Vecsey eingetheilt und gehörte zum IV. Armee-Corps de« FML.
Fürsten Rosenberg, focht 22. April bei Regensburg, später kam es zu den
in Oberösterreich und Südböhmen operirenden Truppen des FZM. Grafen Ko-
lowrat, und war beim Angriffe auf die feindliche Stellung bei Urfahr-Linz
17. Mai in der II. oder Haupt-Colonne des FML. Vucassovich eingetheilt
und bestand bei den Dörfern Katzbach, Dornach und bei Gallneukirchen
ziemlich heftige Gefechte ; in der nächsten Zeit hatte es thätigen Antheil an
dem zwischen Neumarkt und Linz mit abwechselndem Erfolge geführten
kleinen Kriege.
Im Feldzuge
1813 in Deutschland war das Bataillon in der leichten Division des FML. Grafen
Bubna eingetheilt, im August im nördlichen Böhmen, und focht 19. Augast
im Gefechte bei Gabel, 29. August abermals dort, im September war es bei der
Vorrückung gegen die Lausitz, 7. September bei der Recognoscirung gegen
Rumbm'g, zeichnete sich durch besondere Tapferkeit bei Erstürmung des Brücken*
kopfes von Pirna 8. October, sowie während der Schlacht bei Leipzig beim
Angriffe auf Paumsdori aus, 8. November war es im Treffen bei Hocbheim
anwesend (jedoch nicht betheiligt), marschirte in der leichten Division
Bubna im December in die Schweiz, kam 30. December in die Aufstellung
bei Genf, überschritt Anfangs Jänner 1814 die Defil6en des Juragebirges,
war in diesem Monate bei der Vorrückung gegen Domodossala und der Be-
stürmung des Simplon, und stand in der Brigade des GM. von Zechmeister
im Februar und März in der Stellung bei St. Julien, wo es mehrere Gefechte
bestand, von denen 18. Februar jenes bei Meximieux eines der heftigsten
war.
Im Feldzuge
1815 war es in Frankreich und Anfangs October im grossen Armeelager bei
Dijon.
In der Eoiegs-Epoche
1848 war das Bataillon Ende October in der Haupt- Armee des FM. Fürsten zu
Windisch-Grätz vor Wien, Mitte December in der Brigade des GM. von
Schütte im Reserve-Corps bei der Vorrückung gegen Ungarn, im Jänner
1849 war das Bataillon unter seinem Commandanten Major Ejronenberg zur
Säuberung des Bakonyer Waldes detachirt, und hatte die ganze Gegend
zwischen Kisber, Papa und Veszprim durchstreift und die Ortschaften ent-
waffnet, 30. Jänner rückte es wieder in Ofen ein, — auch hatte es nun seine
Eintheilung in der Brigade des GM, Fürsten Colloredo des II. Armee- Corps
erhalten, in welcher es mit besonderer Auszeichnung in der Schlacht bei
Eapolna 26. und 27. Februar focht ; Major Eronenberg säuberte einen in der
linken Flanke der Brigade Colloredo gelegenen Wald, in welchen der Feind
starke mit Geschütz versehene Abtheilungen dirigirt hatte, und behauptete
sich mit seinen Jägern gegen dreimal wiederholte Angriffe von 3 feindlichen
Bataillons. Mit einbrechender Dunkelheit unternahmen die Insurgenten den
vierten und letzten Angriff auf diesen Wald, diesmal mit 5 Bataillons, von
denen 3 Bataillons unterstützt von einer Batterie zum eigentlichen Stflrmen
vorgingen, während die beiden andern Bataillone als Reserve folgten. Ohne
Zögern warf sich Major Eronenberg mit 5 Compagnien dem Feinde mit
dem Bajonnet entgegen, während Hauptmann von Feldegg mit der
2. Compagnie und der 6. Division Erzherzog Stephan demselben gleich-
falls mit dem Bajonnet in der rechten Flanke angriff; Hauptmann Branden-
stein mit der 3. Jägerdivision und einer von Erzherzog Stephan schloss sich
diesem Flanken-Angriffe des Hauptmanns von Feldegg freiwillig an, und
trug wesentlich zu dessen Gelingen bei. Der Feind räumte nun in wilder
Flucht mit Zurücklassung vieler Todten, Verwundeten und Gefangenen den
Wald, welcher fortan in der Gewalt der Jäger blieb ; — auch am zweiten
Schlachttage hatten sich 2 Divisionen beim Angriffe auf eine vom Feinde
stark besetzte Höhe rühmlich hervorgethan. Es focht femer bei Hatvan
4 und 5 April, in den Gefechten bei Pest 14 und 15-, im Treffen bei Acs
26. April; — bei Szent Antal 15 Mai, bei Vaszant 14. Juni, bei Bös 16.
und in den Treffen bei Njarasd und Aszod 20 und 21 Juni.
Im Sommerfeldzuge
1849 war das Bataillon in der Brigade des GM. Baron Bianchi im I. Armee-Corps
FML. Graf Schlik eingetheilt, 28. Juni im Treffen bei Raab eröffiiete das Batail-
lon das Gefecht, und Abtheilungen gingen auf den einzelnen Balken der abgetra-
genen und noch brennenden Brücke mit vieler Kühnheit auf das jenseitige Ufer
und setzten sich dort fest; 2. und 11. Juni focht das Bataillon in beiden Schlacht-
tagen bei Komom und that sich beim Sturme auf den Acser Wald sehr
hervor, sowie es an den ferneren Operationen seines Corps thätigen Antheil
nahm.
Im Feldzuge
1866 gegen FreuBsen war das BabüUoa im VI. Armee-Corps FML. Baron Bun-
miDg der NoTd-Ärmee eingetheilt und focht 27. Juni im Treffen bei Wy-
aokow mit einem Gessmmtverluste von 7 Offizieren (donmter 3 todt) nod
187 Mann, und 3. Juli in der Schlacht bei EöDiggrätz, wo es in Allem 6 Offi-
ziere (1 todt) und 98 Mann verlor.
Tapferkeits-AuBzeichnmigen und besondere Denkwürdigkeiten.
1809 Fttr sein ausgezeichnetes Benehmen bei dem Rückzüge von Regensbnig 33.
April wurde Lieutenant Carl Eopal aoBsertourlich im Bataillon zum Ober-
lieutenant beibrdert, — als Hauptmann beim Sturme auf Paumsdorf 1 8- October
1813 machte Eopal 30 Gefangene und zeichnete sich im Oefechte bei Lyon
18- JtLaner
1814 sowie in jenem bei Meximienx vorzflglich aus.
1849 FM. Füret Windisch-6ratz belobte in seiner Relation das tapfere Benehmen
folgender OfGziere des I Bataillons an den beiden Schlachttagen bei Ka-
polna 26. und 27, Februar als : Major Kronenberg, die Hauptlente lütter r.
Feldegg, Brandenstein, Fritsch, die Oberlieutenanta Klein und Baron Stenglin.
1849 Im April gab das Bataillon den Cadre zur Errichtong des in Böhmen auf-
gestellten 18. Feldjäger-Bataillons ab.
1848 und 1849 für Auszeichnung in der Kriegs-Epoche:
ÖLO.-R. Bataillons-Commandant Major Josef Kronenbei^.
OEKO.-R. 3. Hauptmann Wenzel Ritter von Felde^, Oberlieutenant Johann
Klein.
MVK. die Hauptleute Fritsch, Ritter von Feldegg, die Oberlientenants Baron
Stenglin, Klein nnd Kritzler und der vom 13. Infanterie-Regimente anher
beförderte Bataillone- Conunandant Ludwig Bobeim Edler von Heldensinn,
sowie der mittlerweile zur Gendarmerie transferirte Hauptmann Otto von
Brandenstein.
1866 Für Auezeichnung im Feldzuge in Bfibmen:
MVK. die' Hauptleute Schuster und Carl Karwath (vor dem Feinde ge-
blieben), die Oberlieutenants Rohn und Qruber.
Die Allerhöchste Belobung : Oberstlieutenant Adolf Teatscbenbach von
Ebrenruhe, die Hanptleute Raimund Suez, Monz Rostorzil, Vincenz Hampl.
die Oberlieutenants August Edler von Enbuber, Ludwig Gabeson, CamiUo
Körners von Lindenbach, Lieutenant Ludwig Wozelka and der vor dem
Feinde gebliebene Hauptmann Jobann EinnasL
f >
Eärnthner-krainerisches
FELD-JlGER-BATAILLON N* 7.
Reserve- und Ergänzungsstation : Laibach.
Errichtungsjahr.
Dieses Bataillon wurde mit 1. September 1808 aus dem damals bestandenen Jäger-
Regimente Cbasteler (Nr. 64) errichtet.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Das Bataillon in seinem ersten Feldzuge
1809 in Deutschland in der vom FML. Grafen Elenau befehligten Avantgarde des
U. Armeecorps FZM. Graf Kollo wrat eingetheilt, war 11. April beordert
gegen Hirschau vorzurücken, um die Strasse von Sukbach nach Amberg zu
beobachten und die Verbindung zwischen dem I. und II. Armeecorps zu
unterhalten. Während des Marsches erhielt der Bataillons-Commandant Oberst
Steffanini die Nachricht, dass der Feind Hirschau stark besetzt habe; — mit
der Oertlichkeit vertraut, rückte der Oberst mit seinem Bataillon und einer Divi-
sion Merveldt-Uhlanen (Nr. 1) rasch vor, vertrieb die Franzosen aus Hirschau,
drängte sie mehr als eine Stunde weit über diesen Ort hinaus und behauptete
sich in dieser Stellung bis am folgenden Tage, an welchem sich das I. und II.
österreichische Armeecorps zu Wernberg vereinten. 21. und 22. Mai focht das
Bataillon mit Auszeichnung in der Schlacht bei Aspern, ebenso 5. und 6. Juli bei
Wagram und auf dem sodann erfolgten Rückzuge nach Mähren.
Im Feldzuge
1812 gegen Russland war dasselbe in der Division des FML. Baron Siegenthal
eingetheilt. Im Gefechte bei Eniazagora 21. August warf sich Hauptmann
Papp mit seiner Compagnie auf ein russisches Jäger-Bataillon, griff dasselbe
mit dem Bajonnete an, verfolgte den Gegner bis zu einer Schanze, die er
sogleich erstürmte, und zwang die feindliche Jägermasse zu unordentlicher
Flucht nach Ratno; 6. October vertrieb das Bataillon unter dem tapfem
Oberstlieutenant Veyder bei Bulkow mehrere hundert Kosaken. Mit grosser
Tapferkeit fochten die Jäger 8. October bei dem Triscyner Hof, sowie es an
allen grösseren Actionen dieses Feldzuges, insbesondere bei Stara Wischna
in Volhynien thätigen Antheil nahm.
Im Feldzuge
1813 in Deutschland war das Bataillon in der Brigade des GM. Scheither der
leichten DiviBion FML. Fürst Moriz Liechtenstein eingetheilt, ee focht 26. und 27.
August in der Schlacht bei Dresdeo. Am ersten Schlachttage wurde die 3.
Division beordert, die Pallisadirung auf dem Hauptpunkte von Dresden m
nehmen, bei dem Sturme fiel der Divisions-Commandant. — Lieutenant Philippi,
obzwar im Range der jüngste, aber in der Colonne ihm zun&chst gestanden,
übernahm, um keine Stockung eintreten zu lassen, das Commando and nahm
mit seinen Jägern die Pallisadining, behauptete sieb, obzwar verwandet, volle
6 Stunden, bis eine dritte Kugel ibn zwang, den Platz zu verlassen. 28. Ao-
gust im Gefechte bei Dippoldswalde, bei Freiberg and Wettan, bei der
Recognoscirung gegen Sächsisch- Altenburg, beim Angriff auf Naumburg
10. October und im Gefechte bei StOssen, sowie in den Schlachttagen von
Leipzig, an welchen 16. October Oberst Veyder mit dem Bataillon da« Dorf
Elein-Zschoclier nach hartnäckigem Widerstände erstürmte. — 21. October
wurde das Bataillon über die Saale zur UoterstützuDg der bei EOsen käm-
pfenden Truppen vorgeschickt, 22. October war es im Gefechte bei Eckartsberge.
Im Feldzuge
1814 in Frankreich hatte es an allen Operationen and Kämpfen der leichten Di-
vision FML, MorizFUrst Liechtenstein, namentlich 23. Februar an dem Treffen bei
Trojes ruhmvollen Antheil,
1815 war es bei der Armee in Frankreich und 2 Compagnien 21. Jani am Ge-
fechte bei Meillerie betheiligt.
1816 war es beim Observations-Corps des FML. Baron Bianchi gegen Baiem in
OberCsterreich.
Im kurzen Feldzuge
1821 gegen die neapolitanischen Insurgenten war das Bataillon gleichfalls sehr
thätig, im Treffen bei Rietti 7. März erstürmten 2 Compagnien, vom Kapuziner-
berge bei Castelfranco aus, die gegenüberliegenden Hohen und verjagten
den Feind, — daa Bataillon wurde während des Gefechtes bei Antrodoco und
Leonessa zur Verbindung in den Abruzzen 9. März mit der Division Stutter-
heim beordert.
In der Kriegs-Epoche
1848 war es während der Wiener Uärz-Revolution zum Sicherheitsdienst in der
Hauptstadt und den nächstliegenden Vororten verwendet, kam dann zur
Armee nach Italien, 6. August unterstützte dasselbe im Gefechte bei LoDato
eine hartbedrängte Compagnie von Grossberzog Baden Nr. 59, trieb
vereint mit dieser den Feind nach einem neuustündigen Kampfe mit dem
Bajonnete von Höbe zu Höhe, über Lonato und über die Chiese ibn zu-
rückwerfend, wo dessen Rückzug in völlige Flucht aasartete. Das Bataillon
blieb im Venetianischen, wo es einen starken Vorpostendienat unterbielt, zu
zahlreichen Streifungen und Recognoscirungen verwendet wurde. Anfanc-
1849 Jänner war es als Besatzung in Padua, kam sodann zur Blocade und
Belagerung Venedigs, war im Mai bei der Belagerung von Malgber«, sowie
später bei der Recognoscirung und dem Angriffe auf Brondolo.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Bataillon im 11. Armee- Corps FML.
Fürst Eduard Liechtenstein eingetheilt und 31. Mai im Treffen bei Palestro,
wo es starke Verluste erlitt, und 4. Juni in der Schlacht bei Magenta.
Im Feldzuge
1866 in Italien focht das Bataillon, in der Brigade des Obersten Töply des VII.
Armee-Corps FML. Baron Maroicic eingetheilt, mit Auszeichnung in der
Schlacht bei Custozza 24. Juni, namentlich bei Erstürmung des Belvedere
betheiligt.
Im bosnischen Oscupations-Feldzugn
1878 war das Bataillon in den Gebirgsbrigaden der 18. Infanterie-Truppen-Divi-
sion des FML. Baron Jovanovic an der Vorrückung aus Dalmatien in die
Herzegowina und 5. August am Gefechte bei Citluk vor Mostar betheiligt.
Gesammtverlust 7 Mann.
Tapferkeits-Auszeichniingen und besondere Denkwürdigkeiten.
1808 Zum ersten Commandanten dieses Bataillons (oder wie es damals hiess
Jäger-Division) wurde, unter gleichzeitiger Beförderung zum Obersten, der
Oberstlieutenant Josef Steffauini des 1808 in die Jäger-Division vertheilten
Jäger-Regimentes Chasteler ernannt.
1809 In dem Berichte des FML. und Corps-Commandanten Prinzen HohenzoUem
wurde Oberst Steffanini unter den Ausgezeichneten der Schlacht von Aspem
genannt.
1809 Für sein erfolgreiches und tapferes Verhalten bei Hirschau 11. April
wurde Oberst Josef Steffanini durch Capitel-Beschluss 1810 MTO.-R.
1812 Hauptmann Vincenz Papp zeichnete sich im Gefechte bei Kniazagora 21.
August vorzüglich aus, — starb aber in diesem den Heldentod.
1812 Bei Kowel 27. September that sich Cadet Carl Zeisberg, welcher, durch
Cavallerie von seiner Truppe abgeschnitten, in die Turia sich stürzte, um
durch diesen Fluss schwimmend die Seinen zu erreichen, durch seine Tapfer-
keit ungemein hervor, da er im Wasser einen furchtbaren Zweikampf mit
einem verfolgenden Kosaken bestand und obwohl am Kopfe durch einen
' Lanzenstich verwundet, sich mittelst eines Kolbenschlages auf des Gegners
Haupt befreite. Cadet Zeisberg erhielt die silberne Medaille. (Er starb
als MTO.-R. und FML. 29. Juni 1863.)
1813 Im Feldzuge hatte das 7. Jäger-Bataillon grosse Verluste an seinen Offi-
zieren erlitten, so im Treffen bei Stössen 5, bei Leipzig 9, bei Kosen 5 todt
oder verwundet, mithin binnen 11 Tagen 10. — 21. October das Bataillon fast
alle seine Offiziere verloren. Capitän-Lieutenant Johann Philippi wurde für
Auszeichnung bei Dresden durch Capitel 1816 MTO.-R.
1813 Oberst Carl Baron Veyder, Commandant des Bataillons und MTO.-R., hatte
sich im Feldzuge 1812 in Polen, bei Leipzig 1813, wo er verwundet seine Truppe
— 512 "
nicht verliessy und bei Eösen 21. October sehr ausgezeichnet und wurde
1813 ÖLO.-R.
1848 beiLonato 6. August hatte sich der Bataillons-Commandant Major Carl Vogel
durch umsichtige und tapfere Führung des Bataillons hervorgethan und wurde
vom FM. Grafen Radetzky belobt.
1849 Im April gab das Bataillon den Cadre zur Errichtung des in NiederOsterreich
aufgestellten 19. Bataillons ab.
1848 und 1849 für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVE. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Carl Vogel, Lieutenant Heckel.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. die Hauptleute Liener, Vockrodt, die Oberlieutenants Mammer von
Mammem, von Dieskau, Burian und Gegner.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Gustav Hofmann, Oberlientenant
Otto von Dieskau und Lieutenant Roman Ritter von Rutkowski (fbr Pa-
lestro und Magen ta).
Die Mannschaft erhielt 5 grosse und 16 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
GEEO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Anton Mayer.
MVE : die Hauptleute Rischanek, Buch, Zhuber y. Okrog^ Lieutenant Baron
Schmidburg.
Die Allerhöchste Belobung: Die Hauptleute Anton Baldisera^ Franz Peyer,
Alexander Wieland, die Oberlieutenants Romuald Hochberger, Adolf Rössler,
Heinrich Obora, Anton Schmitt, Josef Führich von Führichsheim, Carl Grai
Forgacs, die Lieutenants Ludwig Leutmotzer, Johann Munk, Johann Narrad,
Georg von Valmisberg, Alois Hilber, Josef Windisch.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 MVE. Obersdieutnant Johann Ritter Ehoss von Eossen und Stemegg, die
Hauptleute Hugo Bolzano Edler von Eronstädt, Alois Pawliczek, Alois
Hilber, die Lieutenants Adolf Wagner (in der Reserve), Fedor Bamberg,
Hauptmann-Rechnungsführer Georg Mischier.
Die Allerhöchste Belobung : die Oberlieutenant Carl Freiherr Schneider von
Arno, Alois Zobel.
Die Mannschaft eine grössere Anzahl silberner Medaillen.
Steierisches
FELD -JÄGER-BATAILLON N* 8.
Reserve- und Ergänzungsstation: Cnxi.
Errichtiingsjahr.
Dieses Bataillon wurde mit 1. September 1808 aus dem damals bestandenen Jäger-
Regimente Chasteler (Nr. 64) errichtet.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
In seinem ersten Feldzuge
1809 in Deutschland war das Bataillon Anfangs im 11. Armee-Corps FZM. Grat
EoUowrat eingetheilt, und kam nach einigen kleineren Gefechten 23. April
gegen Regensburg, wo es am linken Donauufer aufgestellt war ; Abends aber
beordert, mit anderen Truppen den Rückzug der Armee zu decken, ver-
theidigte das Bataillon kurze Zeit Nittenau, bis die dortige Brücke über den
Regenfiuss angezündet, und der Rückmarsch ungefllhrdet fortgesetzt wurde.
In der Schlacht bei Aspern 21. und 22. Mai wurde das Bataillon beständig bei
der Avantgarde am rechten Flügel verwendet und erlitt einen Gesammtyer-
lust von über 300 Mann, — 5. und 6. Juli focht es bei Wagram und in den
folgenden Rückzugs-Gefechten.
Im Feldzuge
1813 hatte das Bataillon seine Eintheilung bei der Armee des FZM. Baron Hiller
in Innerösterreich, und focht meist abtheilungsweise bei Vertheidigtmg des
Drau-Ueberganges, bei Sachsenburg, bei Pontafel, bei Windisch-Feistritz,
bei Saifhitz, bei Santa Mama, bei Caldiero und Villanuova.
Im Feldzuge
1814 in Italien war das Bataillon in der Brigade GM. Graf Starhemberg des Corps
des GM. Grafen Nugent eingetheilt und von Anfangs Februar bis Mitte April
Thfirheim: Oedenkbifttter. 83
^ 514 --
an den Operationen desselben am rechten Po- Ufer betheiligt, und am 2. März
im Gefechte bei Parma.
Im Feldzuge
1815 war es in der Brigade Starhemberg in dem gegen den Exkönig Murat von
Neapel operirenden Armee-Corps des FML. Baron Bianchi, 9. April im
Gefechte bei Poggio ä CajanO; kam im Juli mit diesem zur Besetzung
des Landstriches von Lyon abwärts längs der Demarcations-Linie bis an
das Meer bestimmten Corps nach Südfrankreich.
Im Jahre
1838 stand das Bataillon unter Oberstlieutenant Rossbach am Cordon in Süd-
Dalmatien, und hatte mehrere siegreiche Gefechte gegen die räuberischen
Einfälle der Montenegriner bestanden, welche von jenem Stabs-Ofiizier ge-
zwungen wurden, die Planina Pastrovichiana zu verlassen und in Unter-
handlungen zn treten. In diesem Gebirgskampfe fanden sowohl Offiziere
als Mannschaft vielfache Gelegenheit zur Auszeichnung.
In der Kriegs-Epoche
1848 erlitt das damals italienische Bataillon in Rovigo den Verlust von nahe 4 Com-
pagnien durch die Revolution seiner Landsleute ; der Rest des Bataillons hingegen
focht im II. Armee-Corps FZM. Baron D'Aspre eingetheilt 29. April im TreflFen
bei PastrengOy 5. Mai im Plänkler-Gefechte bei Ponton, 29. Mai im Treffen
bei Montanara und am Ossone, 10. Juni in der Schlacht bei Vicenza, wo
es im tapfem Kampfe bei Porta Padua viele Leute verlor, und über vier
Stunden dem heftigsten Geschütz- und Kleingewehrfeuer auf einem Punkte
ausgesetzt war, dessen Behauptung zur Deckung der Haubitz- und MOrser-
Batterie von höchster Wichtigkeit war;
1849 bereits wieder completirt, war das Bataillon im II. Reserve-Corps eingetheilt
und als Besatzung in Padua.
Während des Feldzuges
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien gehörte das Bataillon zur Küsten-Armee
und stand in der Brigade des GM. Ritter von Ahsbas zwischen Tagliamento
und Isonzo.
. Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Bataillon im IV. Armee-Corps der Nord- Armee ein-
getheilt, 29. Juni im Gefechte bei Schweinschädel mit dem verhältnissmässig
geringen Gesammtverluste von 2 Offizieren (davon 1 todt) und 59 Mann,
dagegen aber erlitt es in der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli den bedeutenden
Gesammtverlust von 17 Offizieren (darunter der Bataillons-Commandant und
6 Offiziere todt) nebst 699 Mann.
1869 Das Bataillon war im October und November bei Unterdrückung des
Aufstandes in Süd-Dalmatien gegen die Krivoscianen und Zupanen in thätiger
Verwendung, 2. November bei der Expedition in die Zuppa, im Gkfechte
bei Sta. Barbara und San Giorgio und 16. November bei der dritten EIx«
pedition in die Krivoscie und im Gefechte bei Risano.
616 -
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1808 Zum ersten Commandanten dieses Bataillons (respective damals Jäger-Divi-
sion) wurde unter gleichzeitiger Beförderung zum Major der Hauptmann
Hieronymus von Mumb des ehemaligen Jäger-Regimentes Chasteler ernannt.
1809 Corps-Commandant FML. Prinz Hohenzollern nennt in seinem Berichte den
Major von Mumb unter den Ausgezeichneten bei Aspem.
1813 Capitänlieutenant Peter von Pirquet wurde fiir seine Auszeichnung im Treffen
bei Ebelsberg (als Oberlieutenant bei Beaulieu-Infanterie Nr. 58) nachträg-
lich durch Capitelbeschluss 17. Juli MTO,-R. (siehe Seite 403. 407)
1813 Hauptmann von Pirquet zwang mit seiner Compagnie in Sachsenburg 11.
September ein feindliches Bataillon mit Verlust zum Rückzuge; — 18.
September mit 3 Compagnien detachirt, erkletterte er ohne Befehl mit
seinen Jägern unwegbare Berge, griff drei feindliche Bataillone mit dem
Bajonnet an und warf sie, mit eigener Hand eroberte er eine Fahne. 29. Sep-
tember überfiel er Pontafel, vernichtete die dortigen feindlichen Magazine
und zerstörte alle Brücken auf 15 Stunden im Umkreise.
1815 Der überzählige dem Generalstabe zugetheilte Major Constantin Baron d'Aspre
des Bataillons wurde für vielfache Auszeichnungen im Feldzuge gegen Murat
mit Allerhöchstem Handbillet dto. 14. Juni 1815 MTO.-R.
1838 Für seine umsichtigen energischen Anstalten und persönliche Bravour im
Kampfe gegen die Montenegriner (August) wurde der tapfere Bataillons-
Commandant Oberstlieutenant Heinrich von Rossbach ÖLO.-R., und noch
vor dem Schlüsse des Jahres zum Obersten und Commandanten des Tiroler- Jäger-
Regimentes befördert;
1848 wurde der seit 1846 zum GM. vorgerückte Ritter von Rossbach durch
Capitelbeschluss für seine damalige Auszeichnung MTO.-R. — Ausser ihm
hatten sich in jenen Gefechten folgende Offiziere des Bataillons hervor-
gethan: die Hauptleute von Spanner, Spech von Szepfalu, Oberlieutenant
Baron Reichlin von Meldegg und Lieutenant Don Frosconi.
1848 Im Treffen bei Vicenza 10. Juni wurde für sein entschlossenes und um-
sichtiges Benehmen der Bataillons-Commandant Oberst Sebastian Poschacher
von Poschach belobt.
1848 — 1849 für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. Hauptmann Eduard Presche.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen«.
OEKO.-R. 3. der vor dem Feinde gebliebene Bataillons-Commandant Oberst
Wilhelm Freiherr von Reitzenstein und Hauptmann Ferdinand Skrobanek.
MVK. Hauptmann Ferstner, Oberlieutenant Ettmayer Ritter v. Adelsburg
und der vor dem Feinde gebliebene Hauptmann Friedrich Quitton - Quentin.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Friedrich Beck von Nordenau,
33*
— 516 —
Oberlieutenaut Johann Parmoli, die Lieutenants Camillo Obennayer, Wenzel
Eadletz.
1869 Für Auszeichnung bei der Kriegs-Expedition nach Süddalmatien :
OEEO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Alois Urschitz.
MVR. Oberlieutenant Stephan Tschreschner, die Lieutenants Schneider und
Ignaz Öhler.
Die Allerhöchste Belobung : die Hauptleute August Ferstner und Jakob Edler
von Kilskj.
Das Bataillon zuerst österreichisch, wurde 1830 venetianisch, 1860 kämtneriscli
und ist seit 1866 steirisch.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabs-Offiziere,
1866 Bataillons- Commandant Oberst Wilhelm Freiherr von Eeitzenstein f in der
Schlacht bei Königgrätz 3. Juli 1866.
Steierisches
FELD-JAGER-BATAILLON N* 9-
Reserve- und Ergänzungsstation : Graz.
Enichtungsjahr.
Dieses Bataillon wurde mit 1. September 1808 aus dem damals bestandenen Jäger-
Regimente Chasteler (Nr. 64) errichtet.
Feldzüge und wichtigere Kriegs-Ereignisse.
In seinem ersten Feldzuge
1809 war das Bataillon bei dem achten Armee-Corps eingetheilt und erhielt seine
BestimmuDg zu den zur Vertheidigung Tirols in diesem Lande aufgestellten
Truppen des FML. Marquis Chasteler. Am 23. April hatte der Bataillons-
Commandant Oberstlieutenant Baron Göldlin den Weg aus Zambano über
das Gebirge nach Tirol genommen^ und mit dem Bataillon im Vereine mit
dem Tiroler Landsturme den französischen General Fontanella bei Bosco di
Velo in drei Colonnen angegriflfen und zurückgeschlagen, bei welcher Ge-
legenheit der Feind 600 Mann einbtisste ; 24. April waren zwei Compagnien
im Gefechte bei Murazzo. 28. April war das Bataillon derart vertheilt^ dass
am linken Flügel in Süd-Tirol drei Compagnien, am rechten Flügel bei
Innsbruck eine Compagnie und in der Reserve zwei Compagnien sich be-
fanden. Eine halbe Compagnie hatte ruhmvollen Antheil an der tapfern
Vertheidigung des Passes Strub durch seinen Bataillons-Commandanten Göldlin
gegen 3000 Mann der baierischen Division Wrede. Abtheilungen des
Bataillons waren im Treffen am Berge Isel bei Innsbruck, sowie in den
Gefechten bei Trient, Kufstein, Andorf und Küffersfeld. Bei dem später 29.
Mai erfolgten Rückzuge des FML. Chasteler blieben einige Compagnien theils
unter General Boul zur Vertheidigung des Ober-Innthals, sowie auch in
Süd-Tirol zu jener der Stadt Trient zurück, eine Compagnie hingegen machte
den Rückzug nach Kärnthen und später nach Ungarn zur Vereinigung mit
der Armee des Erzherzogs Johann mit, welche am 17. Juni zu Papa erfolgte.
Diese Compagnie war 6. Juni im Gefechte bei Klagenfurt und kam mit
jener Armee 23. Juli nach Pressburg, später ins Marchfeld. Die Depot-
Compagnie focht bei Gratz, Fürstenfeld und in der Schlacht bei Raab,
— 518 -
Im Feldzuge
1813 gehörte das Bataillon zur Armee des FZM. Baron Hiller in Innerösterreieh ; —
27. August vertheidigte Hauptmann Freiherr von Moll mit seiner Compagnie
den Berg Loibl; welchen er besetzt, gegen den Angriff der französischen
Brigade Belloti auf das heldenmüthigste ; mehrere Stürme des Feindes hatten
die braven Jäger bereits abgewiesen, als- der Feind nach einem dreiviertel-
stündigen Kampfe seine Reserve an sich zog und mit ganzer Kraft abermals
vorzudringen versuchte, doch seine Anstrengung war gegen die Tapferkeit
der Jäger erfolglos. Der zehnfach überlegene Feind ward mit grossem Ver-
luste geschlagen und ging noch Abends bis Neumarkt zurück. Moll's und
seiner Jäger Heldenthat war die erste gegen die feindliche Armee in Inner-
österreich; 29. August schlug Oberstlieutenant Baron Göldlin den gegen die
Verschanzungen von St. Leonhard vorgedrungenen General Belloti so ent-
scheidend, dass sich dieser von den Jägern verfolgt bis Krainburg zurück-
ziehen musste. Das Bataillon focht femer in diesem Feldzuge mit Aus-
zeichnung im Treffen bei Krainburg 30. August, beim Uebergange über die
Draubrücke bei Hollenburg 16. September, im Treffen bei Portis 23. October,
im Gefechte bei Aspedaletto 24. October, machte die weitere Vorrückung
gegen Italien mit, und kämpfte bei Resciuta, Moggio, Venzone an der Piave
imd bei Albaredo.
Im Feldzuge
1814 gehörte es zu den Blocade-Truppen, in der Brigade Wattlet, Division Mar-
ziani vor Mantua.
Im Feldzuge
1815 gegen den Exkönig Murat von Neapel war es im Corps des FML. Baron
Bianchi und focht 10. April im Gefechte bei Carpi, wo es in die Stadt ein-
drang und im Vorein mit einer Division Infanterie 12 Offiziere und 500 Mann
gefangen nahm. 3. Mai war das Bataillon in der Schlacht bei Tolentino,
imd kam im Juli in dem Corps des FML. Baron Bianchi, welches den
Landstrich von Lyon abwärts zu besetzen hatte, (längs der Demarcationslinie
bis an das Meer,) nach Süd-Frankreich.
Im Feldzuge
1848 in Italien, war das Bataillon in der Brigade des GM. Fürst Friedrich Liechten-
stein des II. Armee-Corps FML. Baron D'Aspre eingetheilt, es focht 8. April
im Gefechte bei Sorio und Torre de Consine, 6. Mai in der Schlacht bei
Santa Lucia, 29. Mai im Gefechte bei Curtatone und Montanara, 10. Juni
im Treffen bei Vicenza; — mit vorzüglicher Auszeichnung 23. Juli im Ge-
fechte bei Sona, wo das tapfere Bataillon, von seinem heldenmüthigen Com-
mandanten Oberstlieutenant Weiss geführt, die steilen Höhen des Monte BeUo
ersttlrmte, die dortige Verschanzung nahm und bis zu einem erneuerten An-
griffe des Infanterie-Regimentes Erzherzog Ernst Nr. 48 auch behauptete^
und bei der Eroberung des Kirchhofes durch die Brigade Pergen in der
linken Flanke thätig nfitwirkte. Das Bataillon erlitt einen Gesammtverlust
von 4 Offizieren, daninter 2 todt, und 99 Mann. 25. Juni kämpfte d
~ 519 -
selbe gleich tapfer in der Schlacht bei Cnstozza, 26. und 27. Juli im Kacht-
gefechte bei Volta, 4. August im G-efechte vor Mailand.
Im Feldzuge
1 849 gegen Piemont focht das Bataillon; in der Brigade des GM. Grafen Kolowrat
der Division des Erzherzogs Albrecht im II. Armee- Corps eingetheilt, mit
vorzüglicher Tapferkeit 21. März im Treffen bei Mortara, wo die zweite,
dritte und sechste Compagnie in Verbindung mit dem Infanterie-Regimente
Kaiser, die Jäger unter ihrem tapfern Obersten von Weiss und von dem
entschlossenen Brigadier GM. Grat Kolowrat geführt, die Casine Albani, und
imgeachtet vieler Terrainhindemisse auch das stark besetzte linke Stadtthor
von Mortara erstürmten, und den zahbeichen Feind trotz des heftigsten
Kartätschenfeuers in die Stadt zurückwarfen. Die vierte Compagnie, welche
unter dem tapfem Hauptmann Julius Schmigoz die Avantgarde nebst einer
Husaren- Abtheilung formirte, hatte im Laufe des Gefechtes, von einem Theile
der fünften Compagnie unterstützt, nach einer heftigen Decharge durch einen
Bajonnet- Angriff eine rechts neben der Strasse aufgestellte Batterie zum Ab-
fahren genöthigt. — In der Schlacht bei Novara 23. März focht das Bataillon
mit neuer Auszeichnung ; bei Olengo kämpften drei Compagnien unter Haupt-
mann Schmigoz, der seine Jäger mit Löwenmuth fast fdnf Stunden ganz
allein ins feindliche Feuer führte. — Der Verlust des Bataillons war be-
deutend, 13 Offiziere, darunter 3 todt oder ihren Wunden erlegen, 220 Mann
theils todt oder verwundet. Das Bataillon machte ferner den Zug des
IL Armee-Corps in die Romagna mit, war 10. und 11. Mai in den Gefechten
vor und in Livomo, bei der Einnahme dieser Stadt, und kam sodann als
Besatzung nach Florenz.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Bataillon in der Brigade des
GM. Lippert im VIII, Armee-Corps des FML. von Benedek eingetheilt und
nahm während der Schlacht bei Solferino thätigen Antheil 24. Juni an den
Kämpfen jener Brigade bei Colombara und Contracania.
Im Feldzuge
1864 gegen die Dänen in Schleswig-Holstein focht das Bataillon, in der Brigade
des GM. von Nostitz des VI. Armee-Corps FML. Baron Gablenz eingetheilt^
3. Februar im Gefechte bei Oberselk, Jagel und Elosterkrug; anwesend,
mit besonderer Auszeichnung 6. Februar im Gefechte bei Oeversee, wo es^
die Tete der Brigade bildend, sogleich zum Angriff disponirt wurde; vier
Compagnien führten auf und beiderseits der Flensburger Chaussee mit
glänzender Bravour einen Frontal- Angriff aus, während die dritte Division
schon firüher vom südlichen Ende Oeversees aus in die rechte feindliche
Flanke beordert worden war. — Noch von einem Bataillon Belgien-Infanterie
Nr. 27 unterstützt, warf das Jäger-Bataillon die entgegenstürmenden Dänen
wacker mit Bajonnet und Kolben zurück. Der Gesammtverlust desselben
betrug 6 Offiziere (darunter 3 todt) und 160 Mann. 8. März war das
Bataillon im Treffen bei Veile, Mitte Juli war dasselbe zur Besetzung der
— 520 —
Inseln an der Westküste von Schleswig verwendet, bei der Unternehmung
gegen Sylt, die Insel Fohr, Römoö, wohin es überall abtheilungsweise über-
schifft werden musste, und mit ungünstigem Wetter und den Gefahren der
See zu kämpfen hatte. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Schidlach
befehligte die bei dieser Unternehmung verwendeten Landtruppen.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Bataillon im II. Armee-Corps FML. Graf Thun der
Nord-Armee eingetheilt, focht 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz und
22. Juli im Treffen bei Blumenau nächst Pressburg. Dasselbe war
1869 im Spätherbste bei Unterdrückung des Aufstandes in Süd-Dalmatien in Ver-
wendung und machte 16. November die dritte Expedition in der Krivoscie mit.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 war das Bataillon in der 6. Infanterie-Truppen-Division FML. von Tegetthoff
eingetheilt und focht mit Auszeichnung in den Gefechten beiKakany und Kolotic
15. und 16. August, bei der Einnahme von Serajewo 19. August und bei Mokro
3. September. Gesammtverlust im ganzen Feldzuge 59 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1808 Zum ersten Commandanten dieses Bataillons wurde der Major Carl Baron
Göldlin des (reducirten) Infanterie-Regimentes De Vaux Nr. 45 ernannt
1809 Oberstlieutenant Carl Baron Göldlin von Tieffenau vertheidigte den Pass
Strub 1 ] . Mai gegen 3000 Baiern mit 4 Zwölfpfllndern und mehreren Hau-
bitzen der baierischen Division Wrede auf das heldenmüthigste mit nur
einer halben Compagnie Jäger seines Bataillons, einer Compagnie De Vaux
Nr. 45, (1809 reducirt,) 4 Tiroler Landes-Vertheidiger-Compagnien und
2 Kanonen. Erst nach einem mehrstündigen blutigen Kampfe, nachdem
alle Artilleristen getödtet und nur 17 Mann übrig geblieben waren, drangen
drei baierische Bataillone unter Oberst Berchem in die Werke ein, und be-
mächtigten sich des Passes, dessen rühmliche Vertheidigung dem Feinde
mehrere hundert Todte und Verwundete gekostet hatte. Oberstlieutenant
Baron Göldlin wurde in Anerkennung seiner Tapferkeit durch Capitelbeschlass
1810 MTO.-R.
Hauptmann Hübler zeichnete sich 9. Juni dui*ch Führung einer Colonne
Landes-Yertheidiger, bei dem Angriffe auf die Trient einschliessenden Franzosen
unter General Levi6, sehr aus.
1813 Hauptmann Anton Freiherr von Moll wurde für die tapfere Vertheidigung
des Berges Loibl 27. August mittelst Allerhöchstem Handbillet ddo. Teplitz
28. September MTO.-R.
1848 Im Gefechte bei Sorio 8. April hatten sich Hauptmann Anton von Zsoldos,
der mit seiner Compagnie die Kirche erstürmte und von dort die auf der
Höhe angebrachte, die Strasse sperrende Batterie wirksam beschoss, sowie
Hauptmann Josef Anacker, der diesen Angriff in der linken Flanke kräftigst
unterstützte, und endlich Hauptmann Anton von Deskovich, der, mit seiner
— 521 —
Compagnie den steilen Berg erkletternd, des Feindes Rückzugslinie zu ge-
fährden suchte, ausgezeichnet.
1848 Im Gefechte bei Montanara 29. Mai hatten sich an der Spitze der Plänkler
Oberlieutenant Eduard von Grössing und Lieutenant Schuller hervorgethan.
Bei Erstürmung der Verschanzung am Montebello 23. Juli streckte die
Besatzung 150 Mann stark das Gewehr, als aber eine feindliche Abtheilung
gegen die Jäger heranrückte, ennordete ein piemontesischer Offizier, dem
auf Ehrenwort der Degen gelassen wurde, den tapfern Oberlieutenant
Grössing.
1848 Für die tapfere aus eignem Antrieb unternommene Erstürmung des Monte
Belle im Gefechte bei Sona 23. Juli wurde Oberstlieutenant Franz von
Weiss durch das Capitel noch im selben Jahre MTO.-R.
1849 Im Treffen bei Mortara 21. März hatten sich besonders ausgezeichnet der
Bataillons-Commandant Oberst Franz von Weiss, Hauptmann Julius Schmigoz
und Bataillons- Adjutant Oberlieutenant Carl Graf Vasquez. Für ihre Tapfer-
keit bei Mortara und Novara erhielten die braven Jäger dieses Bataillons
3 goldene, 15 silberne Medaillen I. Classe und 14 II. Classe nebst einem
k. russischen St. Georgskreuze V. Classe.
1849 Im April gab das Bataillon den Cadre zur Errichtung des in Inner-Oesterreich
aofgestellten 20. Bataillons ab.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen in Italien:
OEKO.-R. 3. Hauptmann Julius Schmigoz, Oberlieutenant Eduard Schuller.
MVK. Hauptleute Ritter von Mikulits, Hirst, Richter, Baniza, die Ober-
lieutenants Frank, Battig und Lieutenant Perasso.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Friedrich Menninger.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Gustav Schmigoz, Oberlieutenant
Josef Zoier.
Die Mannschaft erhielt 2 goldene, 10 grosse und 22 kleine silberne Medaillen.
1864 Für Auszeichnung im Feldzuge gegen die Dänen in Schleswig-Holstein:
ÖLO.-R. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Franz Schidlach, Ober-
lieutenant Friedrich Lairal von Dedina. (letzterer f vor dem Feinde).
OEKO.-R. 3. die Hauptleute Gustav Schmigoz, Franz Heller, die Ober-
lieutenants Carl Urachitz und Adolf Sauerwein.
MVK. die Hauptleute Haradauer Edler v. Heldendauer, Urschitz, Werst,
Heller, Hermany Edler von Heldenberg, die Oberlieutenants Kaluschke,
Kopelent, Seracsin (zugetheilt dem Generalstabe), Lieutenant Klug und Steiner.
Die Allerhöchste Belobung im Feldzuge gegen die Dänen: Oberstlieutenant
Bataillons-Commandant Franz Scbildlach, die Oberlieutenants Franz Kravani,
Demeter Sumarski, Feter Cammerlotti, die Lieutenants Martin Markl, Va-
lentin Daporta, Anton Köhler, Josef Steiner, Raimund Klebelsberg zu Thum-
burg, Andreas Edelmann, Franz Ritter Pleutzner von Scharnek. (Für die
Gefechte bei Oeversee und Veile.)
— 622 -
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Oberlieutenant Camerlotti.
Die Allerhöchste Belobung: Oberst Franz Schidlach, Hauptmann Franz
Heller, Oberlieutenant Anton Köhler.
1869 Die Allerhöchste Belobung bei der Kriegs-Expedition in Süd-Dahnatien :
Oberstlieutenant Eugen Klimisch von Klimburg, die Hauptleute Carl Henn,
Carl Freiherr von Coudenhove, Oberlieutenant Josef Steiner und Lieutenant
Leonhard Ritter von Buss.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzage
1878 OEKO.-R. 3. Major Franz Horvath de Zsebehaz.
MVK. die Lieutenants Carl Nadalemsky und Gustav Leskoscheg (beide in
der Reserve), Anton Hobersdorfer, Anton Rothschedl.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Josef Steiner.
Niederösterreichisches
FELD -JÄGER-BATAILLON N* 10.
Reserve- und Ergänzungsstation: Sct. Polten.
Errichtungsjahr.
Mit Allerhöchsten Entschliessong vom 5. August 1813.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Noch vor dem Schlüsse seines Errichtungs-Jahres
1813 stand das Bataillon bereits vor dem Feind, war im December d. J. in der
Division des FML. Baron Pflacher eingetheilt (Brigade Steffanini) und hatte
bei San Martine und Montorio die Vorposten bezogen. In der Nacht vom 26.
zum 27. December wurde die in Grezzana gestandene 6. Compagnie von zwei
feindlichen Colonnen heftig angegriffen. Hauptmann Hellin musste sich auf
der Strasse von Rosara vor der bedeutenden Uebermacht durch das Gebirge
nach Lugo zurückziehen, und erlitt einen Gesammtverlust von 50 Mann.
Im Feldzuge
1814 wirkte 4. Februar eine Division mit grosser Bravour bei der Abweisung
von zwei feindlichen Angriffen bei Villa-Franca thätigst mit, 8. Februar
focht das Bataillon in der Schlacht am. Mincio, bei Borghetto, Valeggio und
Monzambano, im Mai war dasselbe bei der Occupation von Piemont und um
Vercelli cantonirt.
Im Feldzuge
1815 war es im Corps des FML. Grafen Bubna bei der Vorrückung in Savoyen
und Süd-Frankreich in der Avantgarde-Brigade GM. v. Brettschneider, die
6. Compagnie focht 25. Juni im Gefechte an der Brücke bei Argentino,
eine Compagnie 5. Juli in jenem bei La Grotte, das Bataillon beim Angriffe
auf die feindliche Stellung auf der nach Aiguebelette führenden Strasse be-
theiligt, ebenso bei jenem der Verschanzungen der Vorstadt La Guillotiere
10. Juli und der Besetzung von Lyon und des dortigen verschanzten Lagers
17. Juli; später gehörte es 1815 bis 1818 zu dem Occupations-Corps des Gen.
d. Cav. Grafen Frimont im Elsass.
Im Feldzuge
1821 gegen die neapolitanischen Insurgenten in der Division FML. Graf Wall-
moden eingetheilt, war es 7. März im Gefechte bei Rieti, 9. März hatte das
Bataillon nach einem kurzen Plänkler- Gefechte bei Canetro die Brücke über
— 524 —
den VeÜDO mit Sturm genommen und den Feind zum Rückzüge naeh Bor-
ghetto genöthigt. Das Bataillon blieb bis 1825 in Neapel, und hatte sehr
beschwerliche aber erfolgreiche Expeditionen gegen die berüchtigten Räuber-
banden des Mazzaroni, Gasparoni und Mezzapinta unternommen. Von Neapel
ging das Bataillon auf Kauffahrtei-Schiffen in die See, und wurde nach
Cattaro in Dalmatien überschi£ft.
Im Feldzuge
1848 in Italien erwarb sich das 10. Jäger-Bataillon bei jeder Gelegenheit unver-
gänglichen Ruhm. In der Brigade seines ehemaligen Commandanten GM.
Grafen Strasoldo des I. Armee-Corps FML. Grafen Wratislaw eingetheilt,
focht es mit ganz besonderer Auszeichnung 6. Mai in der Schlacht bei Santa
Lucia unter seinem tapfern Obersten Kopal, wo es sich durch seine Bravour
die Bewunderung der Armee erwarb, dessen Gesammtverlust betrug 2
todte Offiziere und 122 Mann Todte und Verwundete, 30. Mai bei
Goito mit einem Verluste von 1 verwundeten Offizier und 57 Mann
Todter und Verwundeter. Aeusserst ruhmvollen Antheil hatte das Ba-
taillon 10. Juni an der Schlacht bei Vicenza. Oberst von Kopal stürzte
sich mit seinen Jägern auf die durch das Geschützfeuer in Unordnung
gebrachten feindlichen Schaaren in den Schanzen des Monte Berico und der
Villa Carcano, welche den Schlüssel der feindlichen Stellung bildeten. Durch
das heroische Beispiel der Jäger angefeuert, folgten die übrigen Truppen,
unmittelbar hinter jenen nachstürmend, und bald war der ganze Monte Be-
rico erstürmt und besetzt. Der Verlust des Bataillons bestand an Todten
1 Offizier und 20 Mann; den Commandanten Oberst Kopal, 5 Offizieren nebst
85 Mann an Verwundeten. 24. Juli besetzte dieses in 3 Colonnen formirt
nach Verlauf von kaum einer halben Stunde und einigen erst auf der Höhe
gewechselten Schüssen den Monte Vento und nahm 25. Juli ruhmvollen An-
theil an der Schlacht bei Custozza. Während der Vorrückung gegen Mailand
nahmen die erste, zweite und fünfte Compagnie unter Hauptmann Edlen von
Beckh durch einen kühnen Bajonnet- Angriff die Casa Gambaloita mit bei-
spielloser Tapferkeit, eroberten daselbst 7 dort aufgestellte Kanonen sammt
Bespannung und allen Munitionskarren, und machten einen Stabs-, 2 Ober-
offiziere und 60 Mann gefangen, ebenso versprengten sie eine auf der Strasse
als Geschütz-Bedeckung aufgestellte piemontesische Lanciers-Abtheilung.
Die dritte, vierte und sechste Compagnie hatten La Verde erstürmt, 2 Ka-
nonen erobert und 50 Gefangene gemacht.
Im Feldzuge
1849 in Piemont focht das Bataillon in der Brigade des GM. Grafen Strasoldo
des ersten Armee-Corps mit gewohnter Auszeichnung am 21. März bei Gam-
bolo und Vigevano. Im Mai und Juni machte das Bataillon in der Armee-
Division des FML. Grafen Wimpffen die Expedition in die Romagna mit
und war in den Gefechten bei Bologna und Ancona, am 29. Juli bestand
es ein kleines Gefecht gegen die Garibaldische Reiterei imd 30. Juli bei Ma-
cerata mit dem Reste der Garibaldischen Legion.
- 626 -
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien erneuerte das tapfere zehnte Jäger-Bataillon,
in der Brigade des GM. Baltin des 11. Armee-Corps FML. Fürsten Eduard
Liechtenstein eingetheilt, in der Schlacht bei Magenta 4. Juni seinen altbe-
währten Eriegsruhm in den Kämpfen bei der Vertheidigung von Buffalora
und bei den AngrifiFen auf Ponte nuovo di Magenta. Es erlitt starke Ver-
luste, im Ganzen 8 Offiziere und 295 Mann, darunter 2 Offiziere und 84
Mann todt. 16. Juni erhielt das Bataillon seine Eintheilung in das XI.
Armee* Corps des FML. von Veigl, war in der Schlacht bei Solferino in Gui-
dizzolo aufgestellt und zählte längere Zeit zu den Reserve-Tiiippen. Auf
dem Rückmarsche gegen Goito erbeutete es zwischen Guidizzolo und Cer-
luago vom Feinde verlassenes werthvoUes Artilleriegut.
Im Feldzuge
1866 in Italien war das Bataillon im VII. Armee-Corps eingetheilt, aber mit dem
dreizehnten Husaren-Regimente unter dem Obersten dieses Letzteren, Grafen
Szapary, zur Beobachtung des Po, der möglichen Ueberwachung der Truppen
des feindlichen Generals Cialdini und deren Hintanhaltung beordert. Dieses
Detachement, welches wiederholte Recognoscirungen zwischen der Etsch,
dem Canal Bianco und am Po unternahm, wurde Ende Juni beordert, zur
Armee nach Verona einzurücken.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Bataillon in der 7. Infanterie-Truppen-Division des FML. Herzog
von Württemberg in den Gefechten bei Waczar, Wakuf und Jaicze 5. und
7. August und bei Liwno 26. bis 28. September. Gesammtverlust in ganzen
Feldzuge in Allem 44 Mann.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1813 Dieses Bataillon wurde aus Chargen und abgegebenem Mannschafts-Cadre
der Jäger-Bataillone Nr. 7, Nr. 8 und Nr. 9 formirt, zu Graz in Steiermark
aufgestellt, und zum ersten Commandanten der Major Victor Chevalier Ca-
sassa de Valmonte ernannt.
1848 In der Schlacht bei Santa Lucia 6. Mai hatte sich der Commandant Oberst
Carl Kopal mit diesem Bataillone so sehr ausgezeichnet, dass FM. Graf
Radetzky, als er Tags darauf Santa Lucia besuchte, diesen Obersten öffent-
lich umarmte und ihm seinen Dank und Anerkennung für die Tapferkeit
und Ausdauer des Bataillons ausdrückte. Die Mannschaft erhielt 5 goldene
und 3 silberne Tapferkeits-Medaillen nebst zahlreichen Belobungen.
1848 Oberst Carl von Kopal, welcher sich beim Sturme auf den Monte Berico
10. Juni im TreflFen bei Vicenza in der vordersten Reihe seiner Jäger be-
fand, musste vom Kampfplätze getragen werden, da ihm eine Kugel den
rechten Arm zerschmettert hatte. Dem tapfem Obersten, der seiner schweren
Verwundung wenige Tage nachher erlag, wurde durch einstimmigen Capitel-
beschluss 1848 das MTO.-R. zuerkannt.
— 526 — .
1848 Hauptmann Josef Jablonski, der im ersten Anlaufe zwei wichtige, den Höhen -
kämm beherrschende Schanzen mit seinen Jägern erstürmte und durch
Eroberung einer wichtigen Position wesentlich zum guten Erfolge beitrug
10. Juni bei Vicenza, wurde durch Capitel 1848 MTO.-E.
Unter die tapfem Jäger wurden zahlreiche Tapferkeits-Medaillen aller Classen
vertheilt, darunter befand sich auch der mit der kleinen silbernen Tapfer-
keits-Medaille decorirte Cadet Josef Latour von Thurmburg, gegenwärtig
FML. a. D. und gewesener Erzieher Sr. k. k. Höh. des Euronprinzen.
1848 Bei der Vorrückuag gegen Mailand zeichnete sich Hauptmann Ignaz Edler
von Beckh aus, der einer vor Ancona erlittenen schweren Verwundung erlag.
1849 Im April gab das Bataillon den Cadre zur Errichtung des in NiederOster-
reich aufgestellten 21. Bataillons ab.
1848 und 1849 für Auszeichnung in den Feldzügen in Italien:
ÖLO.-B. die Bataillons- Commandanten Oberst Carl von Kopal und Oberst-
lieutenant Anton Descovich Edler von Oltra.
OEKO.-R. 3. die Hauptleute Ludwig Brand, Franz Silier, Oberlieutenant
Peter Lammer.
MVK. die Hauptleute Baron Lütgendorf, Silier, die Oberlieutenants von
Eodolitsch, Lammer, die Lieutenants Josef Latour von Thurmburg, Mater.
12 Oflfiziere wurden in der Relation belobt.
Im Feldzuge
1849 hatten die Jäger 7 grosse und 21 kleine silberne Medaillen erhalten.
1849 Die ehrenvollste Anerkennung als ein Zeichen der Bewunderung der aus-
gezeichneten Waffenthaten ward dem braven Bataillon von der Armee in
Italien durch die Widmung eines silbernen Signalhornes zu TheiL Dieses
trägt die Inschrift: Dem tapferen 10. Jäger-Bataillon die italienische Armee
unter ihrem Sieger Radetzky 1848.^ In einem auf dem Home angebrachteu,
von dem österreichischen Doppel-Adler gehaltenen Schilde sind die Worte zu
lesen: „Monte Berico" — „Kopal ruft."
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
ÖLO.-R. die Hauptleute Johann von Tamasy und Johann Klein.
OEKO.-R. 3. Bataillons- Commandant Oberstlieutenant Eduard Netzer von
Sillthal, Hauptmann Josef Gumpenberger und Oberlieutenant Wenzel Meder.
MVK. Hauptmann Pochobratzky, die Oberlieutenants Oesterle, Griessmaier,
Lanzenstorfer, Lieutenant Lossen.
Die Jäger erhielten 2 goldene, 16 grosse und 15 kleine silberne Tapferkeits-
Medaillen.
186G Ftlr Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. Oberlieutenant Emil Ritter von Arbter.
1866 Im Feldzuge in Böhmen hatte Oberlieutenant Carl Freyherr Coudenhove
Brigade- Adjutant (des bei Königgrätz gebliebenen GM. von Poschacher)
sich durch aufopfernde Thätigkeit ausgezeichnet.
— 527 -
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 3. Hauptmann Franz Neugebauer.
MVK. die Oberlieutenants Thadäus Graf Alberti de Poya, Johann Köstner,
Lieutenant Max von Ivichich (in der Reserve).
Die Allerhöchste Belobung: Major Friedrich Beck Edler von Nordenau,
Hauptmann Ferdinand Ozlberger.
Die Mannschaft erhielt f{lr die Expedition gegen Livno 2 kleine silberne
Tapferkeits-Medaillen und eine Belobung.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1848 Bataillons-Commandant Oberst Carl von Kopal f an seiner schweren Ver-
wundung bei Vicenza 16. Juni.
Niederösterreichisches
FELD-JÄGEH-BATAILLON N* U
Reserve- und Ergänzungsstation : Sct. Polten.
Errichtiingsjahr.
Mit Allerhöchster EntSchliessung vom 5. August 1813.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1813 Dieses zu Krems im Herbste formirte Bataillon rückte im December
d. J. zur österreichischen Armee in Italien und hatte im Feldzuge
1814 seine Eintheilung in der Brigade des GM. Baron Bogdan der Truppen-
Division des FML. Baron Radivojevich der operirenden Armee, — es bestand
mehrere Gefechte, worunter jenes bei Roverbella 10. März das bedeutendste war.
Im Feldzuge
1815 war es im Corps des FML. Baron Bianchi im Kampfe gegen den Exkönig
Murat von Neapel, nahm unter andern Theil an dem Gefechte bei Ronco
21. April und trug wesentlich zu dem Gelingen des Ueberfalles von Pesaro
bei, 28. April, wo dessen Commandant Oberstlieutenant Baron Ensch die
Unterstützung führte, im Juli rückte es mit dem Bianchi'schen Corps, zur
Occupation des Landstriches von Lyon abwärts längs der Demarcationslinie
bis ans Meer, nach Südfrankreich.
Im Feldzuge
1821 gegen die neapolitanischen Insurgenten war das Bataillon in das Armee-Corps
des General d. Cav. Grafen Frimont eingetheilt, und focht 7. März im Treffen
bei Rieti, bei dem Angriffe auf Castelfranco ; 14. März bestand Hauptmann
Rossbach mit seiner Division einen glücklichen Kampf gegen den feindlichen
Obersten de Concilis bei Sora in den Abruzzen und rettete die Bergstadt
Fescosalido vor Plünderung. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Baron
Ensch erhielt den ehrenden Auftrag, mit seinem Bataillone, 2 Infanterie-
Bataillons, einer halben Escadron Husaren imd einer halben Pionnier-Com-
pagnie in den Abrazzen vorzurücken und daselbst die Ruhe und Ordnung wieder
herzustellen, was auch in kurzer Zeit geschah. Das Bataillon blieb bis 182*>
bei der Occupation von Neapel, kam sodann in Friedensquartiere nach Istrien.
Im Feldzuge
1848 in Italien war das Bataillon im II. Armee-Corps FML. Baron d'Aspre (Bri-
— 529 —
gade GM. Graf Samuel Gyulai) eingetheilt und focht 6* Mai in der Schlacht
bei Santa Lucia, 10. Juni im Treffen bei Vicenza, 23. Juni mit Auszeichnung
beim Sturme auf Sona, wo es einen Offizier todt und vier verwundet verlor;
25. Juli in der Schlacht bei Custozza.
Im Feldzuge
1849 in Piemont focht das Bataillon im 11. Armee-Corps FZM. Baron d'Aspre in
der Brigade des GM. Grafen Stadion, Division Erzherzog Albrecht eingetheilt,
21. März im Treffen bei Mortara und 23. März in der Schlacht bei Novara
mit grosser Auszeichnung, aber starkem Verluste, der sich im Ganzen auf
8 Offiziere, davon 2 todt, und 267 Mann belief.
Im Feldzuge
1864 gegen die Dänen in Schleswig-Holstein war es in der Brigade des GM.
Tomas des VI. Armee-Corps FML. Baron Gablenz eingetheilt, 3.; 4. und 5.
Februar in den Gefechten in der Stellung zwischen Fahrdorf und Lopstedt,
und kam später zur Cemirung der Festung Fridericia, wo der tapfere Haupt-
mann Baron Schirp 19. März nächst Stoutrup mit der von ihm commandirten
dritten Division ein Gefecht gegen einen weit tiberlegenen Feind leitete,
eine Ziegelei und vorwärts vom Feinde besetzte Gehöfte einnahm und durch
20 Stunden gegen alle feindlichen Angriffe von der Land- und Seeseite aus
im heftigsten Feuer auch behauptete.
Im Feldzuge
/866 gegen Preussen war das Bataillon im IL Armee-Corps FML. Graf Thun der
Nord-Armee eingetheilt, und erlitt 3. Juli in der Schlacht bei KOniggrätz
den bedeutenden Gesammtverlust von 10 Offizieren (darunter 3 todt) und
337 Mann.
Im bosnischen Occupations<Feldzuge
1878 war das Bataillon in der 1. Gebirgsbrigade der 18. Infanterie-Truppen-Di-
vision des FML. Baron Jovanoviö an der Vorrückung aus Dalmatien in die
Herzegowina und der Occupation dieses Landes betheiligt.
Tapferkeits-Auszeichnungen ujid besondere Denkwürdigkeiten.
1821 Im Feldzuge in Neapel hatten sich Oberstlieutenant Franz Freiherr von
Ensch und Hauptmann Heinrich von Rossbach mehrmals hervorgethan.
1848 In der Feldzugs-Epoche vom 13. Juni bis 9. August wurden vom FM.
Grafen Radetzky belobt: Bataillons-Commandant Major Bauer, die Haupt-
leute Gössmann, Schrötter, die Oberlieutenants Speltini, Paplitza, die Lieute-
nants Hamornik und Lugnani.
1849 In dem Treffen bei Mortara 21. März und der Schlacht bei Novara 23.
März wurden vom FM. Grafen Radetzky belobt: Oberstlieutenant Bauer,
die Hauptleute Knerle, Kirchner, Hamornik, die Oberlieutenants Netrufal,
Escherich, Lieutenant Rezzoli. Die Jäger erhielten 7 grosse und 7 kleine
silberne Medaillen.
ThOrtaelm, 0«denkbIfttter. 34
— 530 ~
1848 und 1849 für Auszeichnting in den Feldzügen in Italien:
ÖLO.-R. ObersÜieatenant Carl Bauer.
MVE. die Hauptleute Gössmann, Schröder, Hamornik.
1864 Für Auszeichnung im Feldzuge gegen die Dänen in Schleswig-Holstein:
MVK. Hauptmann Johann Carl Freiherr Schirp v. Bottlemberg.
Die Allerhöchste Belobung im Feldzuge gegen die Dänen : Oberst Friedrich
Edler von Schwab, Oberlieutenant Hugo Groer, Lieutenant Paul Spilvogl
für die Beschiessung von Friedericia.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge tn Böhmen:
OEKO.-R. 3. Oberlieutenant Paul SpilvogL
MVE. Hauptmann Camelli, Oberlieutenant Figura.
Die Allerhöchste Belobung: Oberst Friedrich Edler von Schwab.
Das Bataillon war bis 1859 lombardisch, sodann steierisch und ist seit 1865
niederösterreichisch«
Böhmisches
FELD-JAGEH-BATAILLON N" 12.
Reserve- und Ergänzungsstation: Kolin.
Errichtungsjahr.
Mit Allerhöchster Entschliessung vom 5. August 1813.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1813 Dieses eu Iglau in Mähren im Herbste aufgestellte Bataillon rückte im
December zu der Armee nach Frankreich und kam im Jänner 1814 zu
der Blocade von Besangon, wo es während des ganzen Feldzuges bis Ende
April verblieb;
1815 gehörte es zu der gegen Frankreich vorgerückten Haupt- Armee und war
im Gefechte bei Hüningen, später im grossen Lager bei Dijon in der Brigade
GM. Stanissalievics der Avantgarde eingetheilt.
In der Eriegs-Epoche
1848 wurde am 7. October das Bataillon zur Begleitung des kaiserlichen Hofes
von Schönbrunn nach Olmütz nebst mehreren andern Truppen verwendet,
jedoch unterwegs von Znaim aus zur Occupations-Armee vor Wien zurück-
beordert, wo es später seine Eintheilung in die Brigade des GM. von Parrot
der Division FML. Baron Ramberg erhielt und an den Gefechten und der
Einnahme von Wien 28. bis 31. October thätigen Antheil nahm. Bei der
Vorrückung gegen Ungarn Mitte December war es im H. Armee-Corps ein-
getheilt, — 2 Compaguien kamen in die Colonne des FML. von Simunich
und waren 12. December im Gefechte bei Jablonitz und 16. December im
Gefechte und bei der Einnahme von Tymau, später bei der Cemirung und
Einnahme der Festimg Leopoldstadt; — 2 Compagnien in der von ihrem
Bataillons- Commandanten Obersten Collery befehligten Streif-Colonne, welche
am 20. Jänner 1849 beauftragt wurde, von Leva-Gran aufveärts zu recog-
nosciren und den projectirten Angriff des FML. Baron Csorich auf Schem-
nitz in der linken Flanke zu unterstützen und von Zsarnocz auf Schemnitz
zu operiren. Diese Colonne bestand 22. Jänner im Bergdefil6 bei Ho-
derich ein glänzendes Gefecht gegen den Insurgenten- General Arthur Gör-
gey, der hier eine Batterie und seinen Generalstabschef einbüsste. In
Front und Rücken gleichzeitig angegriffen, hatte Oberst Collery mit bewun-
demswerther Tapferkeit und Umsicht eine grosse feindliche Uebermacht
34*
— 532 —
vollständig übei*wältigt, sich dadurch den Weg wieder geöflFnet, und überdiess
eine vollständige Batterie, 5 Munitionskarren, Pferde und Waffen erbeutet.
2 andere Compagnion des Bataillons, in der Colonne des Majors Baron Salis
eingetheilt, waren 20. Jänner im Gefechte bei Windschacht, — 22. Jänner
nahmen sie unter FML. Baron CsorichTheil an der Vorrückung gegen Schemnitz
und der Einnahme dieser Stadt. Die 2 Compagnien im Corps des FML.
von Simunich waren später Februar und März bei der Cemirung von Komom.
Das Bataillon war ferner am 10. April im TreflFen bei Waitzen und 19. April
in der Schlacht bei Nagy-Sarlo.
Im Sommerfeldzuge
1849 gehörte das Bataillon zur Avantgarde Brigade des GM. von Benedek im
IV. Armee-Corps des FML. Baron Wohlgemuth, und war 28. Juni bei der
Einnahme von Raab, 2. und 11. Juli in den beiden Schlachten von Komom
und dem ruhmvollen Kampfe der Brigade Benedek bei 0-Szöny (am 2. Juli^.
Bei der Forcirung des Theiss-Ueberganges 3. August bei Uj-Szegedin über-
Bchiffte Hauptmann Giesl mit der ersten Division auf Pontons mit glänzender
Bravour im Angesichte des Feindes die Theiss. Die ersten Jäger- Abtheilungen
warfen sich jubelnd auf die vom Feinde besetzten Häuser des jenseitigen
Ufers, nahmen sie in Besitz und eroberten eine eben im Abfahren begriffene
Kanone saramt Munitionskarren. Die erste Division unter Hauptmann Giesl
benützte kühn und rasch eine Blosse des weit überlegenen Gegners, drang
bis an den feindlichen Brückenkopf vor und nahm ihn mit stürmender Hand.
— Das Bataillon focht ferner 5. August in der Schlacht bei Szöreg und
9. August in der Schlacht bei Temesvar, so^de es in der Brigade des GiL
Baron Siegenthal bei der weitern Verfolgung des Feindes betheiligt war. —
1859 gehörte das Bataillon zur Brigade des GM. Baron Maroicic im X. Armeo-
Corps im Küstenlande.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Bataillon in der Brigade des GM. Mendel des X.
Armee-Corps FML. Baron Gablenz der Nord-Armee eingetheilt und focht
am 27. Juni im Treffen bei Trautenau, 3. Juli in der Schlacht bei Konig-
grätz und 22. Juli im Treffen bei Blumenau nächst Pressburg.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Bataillon in den Gefechten bei Lieskovacz 8. September, bei Izazic
15. September und bei Bihacs 18. September und bei Peci 6. October
mit einem Gesammtverluste von 54 Mann.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1849 Bataillons-Commandant Oberst Eduard CoUery wurde fiir sein mit ebenso
grosser Umsicht als Tapferkeit glänzend geführtes Gefecht bei Hoderich
22. Jänner durch Capitel d. J. MTO.-R.
1849 Hauptmann Felix Marochini that sich im Gefechte bei Schemnitz 22. Jänner
hervor, blieb aber vor dem Feinde.
— 533 -
1848 und 1849 fllr Auszeichnung in den Feldztigen bei der Einnahme von Wien
und in Ungarn:
OEKO.-R. 3. Hauptmann Heinrich Carl Giesl von Gieslingen, Lieutenant
Otto Graf Chotek.
MVK. der (mittlerweile zum GM. beförderte) Bataillons-Commandant Oberst
Eduard CoUery, die Hauptleute Giesl von Gieslingen, Swoboda, Schubert,
die Oberlieutenants Prysak, Lamotte, Wolfersdorf, Lang Edler von Waldthurm,
die Lieutenants Iglo und Starker. (Die übrigen mittlerweile zum 22. Ba-
taillon transferirten Offiziere siehe bei diesem.)
1849 Im April gab das Bataillon den Cadre zur Errichtung des in Mähren auf-
gestellten 22. Bataillons ab.
1866 Fttr Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Ludwig Bandian und Lieute-
nant Lügner.
Die Allerhöchste Beloburg: Major Adolf Wenko, die Hauptleute Johann
Möwald, Gustav Ritter von Zygadlowicz, William Götting, die Oberlieute-
nants Franz Cychulski, Wilhelm Rudnicki, Victor Pyrker de Felsö Eör,
Franz Mastny, die Lieutenants Ludwig Bach, Victor Kirchlehner.
Bis 1866 war das Bataillon galizisch, früher (bis 183(>) italienisch.
Für Auszeichnung im bosnischen OccupationsFeldzug
1878 OEKO-.R. 3 Major Josef Niemeczek.
MVK. Oberlieutenant Ludwig von Bach, Lieutenant Paul Berthöty von
Berthöt.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptleute Romuald Hochberger, Emil Sand-
mann (zugetheilt dem Generalstabe), die Oberlieutenants Johann Seidl,
Adalbert Schneider (in der Reserve), Josef Werner.
Die Mannschaft; erhielt für die Gefechte in der Krajna vom 8. September
bis 6. October 2 grosse, 5 kleine silberne Tapferkeits-Medaillen.
Böhmisches
FELD-JlGER-BATAILLON N* 13.
Reserve- und Ergänzimgsstation : Frag.
Errichtungsjahr.
Im April 1849 errichtet.
Feldzttge nnd wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1849 Dieses 1849 in Böhmen formirte Bataillon wurde sogleich bei der Landes-
yertheidigung in Tirol und Vorarlberg und aus Anlass eines Einfalles der
Freischaaren unter Struve imd Hecker zu einer Expedition im Seekreise
des Grossherzogthums Baden verwendet.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien focht dasselbe, im III. Armee-Corps des
FML. Fürsten Edmund Schwarzenberg eingetheilt; in Gefechten bei Valensa
und den Schlachten bei Magenta 4. Juni und bei Solferino 24. Juni.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Bataillon in der Brigade des Obersten von fleisch-
hacker des IV. Armee- Corps der Nord- Armee eingetheilt, 29. Juni im Ge-
fechte bei Eöniginhof, und erlitt in der Schlacht bei Eöniggrätz 3. Juli den
bedeutenden Gesammterlust von 12 Offizieren, darunter 3 todt, und 338 Mann.
Tapferkeits-Anszeichnungen und besondere
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien :
OEEO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Wilibald Wachwest, Hauptmann
Adolf Wolflfersdorf, Oberlieutenant Josef Schlappak.
MVK. die Oberlieutenants Stieber, Pokomy, Richter, Spindler, Siegert, Hänng
die Lieutenants von Neumayer, Dörfler.
Die Allerhöcbste Belobung: Hauptmann Eduard Grund, Lieutenant Franz
Siegert.
Die Mannschaft erhielt 4 grosse, 19 kleine silberne Medaillen und 17 Öffent-
liche Belobungen.
— 635 ~
1866 Für Aliszeichnung im Feldzuge in Böhmen :
OEKO.-R. 3 Hauptmann Martin Poschacher.
MVK. Hauptmann Wenz.
Die Allerhöchste Belobung: Die Hauptleute Hugo Fassl, Carl Henn, Franz
Häring, Nikolaus Gilnrainer, Oberlieutenant Eduard Steinitz.
Böhmisches
FELD-JAGER-BATAILLON N^ 14
Beserve- und Ergänzungsstation: Küttenberg.
Errichtungsjahr.
Im April 1849 errichtet.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses in Böhmen errichtete Bataillon war bereits im Sommerfeldzuge
1849 in Ungarn in der Brigade des GM. von Wyss, später Oberst Baron Schneider
des I. Armee-Corps FML. Graf Schlik eingetheilt, und 2 Compagnien
fochten 13. Juni mit Auszeichnung im Treffen bei Csoma, wo sie nebst
4 Escadrons Kaiser-Uhlanen Nr. 4 mit heldenmtithiger Aufopferung den ge-
ordneten Rückzug deckten; — femer im Gefechte bei Csanak und der
Einnahme von Raab 28. Juni, in den beiden Schlachten bei Komom 2. und
11. Juli beim Angriffe des Acser Waldes, in der weiteren Vorrtlckung des
Schlik'schen Armee-Corps und im Gefechte bei Dreispitz 10. August.
Im Feldzuge
1859 in Italien gegen die Franco-Sarden war das Bataillon im I. Armee-Corps des
FML. Grafen Clam-Gallas eingetheilt, focht 4. Juni in der Schlacht bei
Magenta mit einem Gesammtverluste von 7 Offizieren verwundet und 237
Mann und 24. Juni in der Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Bataillon in der Brigade des Obersten von Jonak
des VI. Armee-Corps der Nord-Armee FML. Baron Ramming eingetheilt,
27. Juni im Treffen bei Wysokow, wo es einen Gesammtverlust von
7 Offizieren, (darunter der Bataillons-Commandant und 5 Offiziere todt,) und 102
Mann erlitt; 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz mit dem bedeutenden
Totalverluste von 13 Offizieren, darunter 3 todt und 513 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnnngeii und besondere Denkwürdigkeiten.
1849 Für Auszeichnung im Feldzuge in Ungarn:
OEKO.-R. 3 und MVK. Hauptmann Ludwig Prinz zu Windisch-Grätz nach-
träglich ftir sein tapferes und umsichtiges Benehmen in der Schlacht bei
-- 537 —
Eapolnu und früher bei der Einnahme von Schemnitz, damals Oberlieutenant
im 7. Infanterie-Regimente und Ordonnanz-OfEzier, (deraelbe wurde 11. Juli
bei Eomorn schwer verwundet.)
MVK. Bataillons-Commandant Major Moriz Ritter von Pessler, Hauptmann
Schreiber und Oberlieutenant Ferdinand Petrowitz.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3 Oberlieutenant Moriz Klenz.
MVK. Hauptmann Nobile de Passini, die Oberlieutenants Mracek, Nachodsky
Ritter V. Neudorf, Lieutenant Dorner.
. Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Anton Nachtmann, Lieutenant Carl
Habenicht.
Die Mannschaft erhielt 1 goldene, 14 grosse und 30 kleine silberne Medaillen.
Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen :
1866 MVK. Hauptmann Carl Schön (f in der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli).
Die Allerhöchste Belobung: Major Wilhelm Mainone von Mainsberg, die
Hauptleute Carl Bubnik, Carl Habermann, Moriz Klenz, Julius Titze, Carl
Freiherr Coudenhove und Oberlieutenant Adolf Saczjma.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten nnd Stabs-Offiziere.
1866 Bataillons-Commandant Major Johann Jesovits f im Treffen bei Wysokow
27. Juni.
Salzburg- Oberösterreichisches
FELD-JlGER-BATAILLON N* 15.
Reserve- und Ergänzungsstation: Salzbubq.
Errichtungsjahr.
Im April 1849 errishtet.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1849 Dieses in Oberösterreich errichtete Bataillon war beim Streif Commando
des GM. von Melczer in Ungarn, und wurde im Herbste in dem in Böhmen
aufgestellten Observations-Corps des Erzherzog Albrecht III. Armee-Corps
eingetheilt.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Bataillon im III. Armee-Corps
FML. Fürst Edmund Schwarzenberg eingetheilt und focht 4. Juni in der
Schlacht bei Magenta mit einem Gesammtverluste von 7 Offizieren, (darunter
Einer todt,) und 150 Mann, 24. Juni in der Schlacht bei Solferino, wo es
einen Offizier, 4 Mann todt, 3 Offiziere und 49 Mann verwundet zlüilte.
Im Feldzuge
1866 in Italien war das Bataillon in der Brigade des Obersten Baron Bock des
IX. Armee-Corps FML. Härtung eingetheilt^ 24. Juni in der Schlacht bei
Custozza, von 8 Uhr Früh bis 8 Uhr Abends mit einer nur zweistündigen
Unterbrechung im unausgesetzten Kampfe, hatte den Monte Torre genom*
men, aufgegeben und wieder genommen, und mit vorzüglicher Bravour ge-
kämpft.
Tapferkeits-Auszeichnurgen und besondere Denkwttrdigkeiten*
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. Bataillons-Commandant Oberst Ignaz von Leippert.
MVE. die Hauptleute Gerlich v. Gerlichsberg, Anselm, die Oberlieutenants
Schmidt, Jäger, Leiss v. Leimburg.
Die Allerhöchste Belobung : Hauptmann Ernst Ritter von Höffem, die Obe^
lieutenants Eduard Jäger, Thomas Peschek, Ferdinand Oiebach, die laeti-
tenants Georg Edler von Helly, Pantaleon Binder, Carl Schima.
- 539 —
Die Mannschaft erhielt 2 goldene, 6 grosse, 49 kleine silberne Medaillen 9
öffentliche Belobungen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEEO.-R. 3. die Hauptleute Rudolf Anselm, Georg Schmidt.
MVE. Major Mathias Ritter v. Gaich, die Hauptleute Hannbeck, Baron De
VauXy die Oberlieutenants Edler von Helly, Schneider, Reiner, Lefeber, die
Lieutenants Ellinger, Estlinger.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Alois Faber, Obcrlieutenant Ferdi-
nand Beranek, die Lieutenants Gustav Ritter von Grünberg, Georg Schlitt,
Heinrich Raidt, Julius Freyherr von Ueblagger.
Die Mannschaft erhielt 8 grosse, 21 kleine silberne Medaillen und 50 öffent-
liche Belobungen.
Schlesisches
FELD-JlGER-BATAILLON N* 16.
Reserve- und Ergänzungsstatiou : Teschen.
Errichtungsjahr.
Im April 1849 errichtet.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1849 Dieses in Mähren aufgestellte Bataillon kam sogleich nach Steiermark,
wo es zur Sicherung der steierisch-ungarischen Grenze mit einer Cavallerie-
Abtheilung und 4 Geschützen unter Commando seines Majors Baron PöUnitz
bei Fürstenfeld eine Aufstellung bezog, im Herbste d. J. war es in der Bri-
gade Jablonski bei dem Cernirungs-Corps der Festung Komom eingetheilt.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war das Bataillon im IX. Armee-Corps
Gen. der Cav. Graf Franz SchafFgotsche eingetheilt und focht in der Schlacht
bei Solferino 24. Juni mit dem massigen Gesammtverluste von 3 verwun-
deten Offizieren und 46 Mann.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Bataillon in der Brigade des Obersten Grivicic des
X. Armee-Corps FML. Baron Gablenz der Nord- Armee eingetheilt imd focht
am 27. Juni im Treffen bei Trautenau, wo es in Allem 203 Mann verlor;
28. Juni im Treffen bei Neu-Rognitz mit dem enormen Verluste von 24 Ofli-
zieren, darunter der Bataillons-Commandant und 5 Offiziere todt, und 595 Mann
und endlich 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien :
MVK. Bataillons-Commandant Franz Freiherr Burkhardt von der Klee, die
Hauptleute Kastei, Diewald, die Oberlieutenants Jung, Habermann, Baron
EüTuchina v. Schwamberg, Meissl, Dohnal und Lieutenant Münzl v. MünzthaL
— Die Mannschaft 1 grosse und 23 kleine silberne Medaillen.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Eduard Heidi und Oberlicutenant
Johann Dohnal.
- 541 -
MVK. Lieutenant Edler von Matt.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Rudolf Jung.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 MVK. für Auszeichnung ak Ordonnanzofi&zier Lieutenant (in der Reserve)
Hans Freiherr von Salis-Soglio.
Vor dem Feinde gebliebene Commandanten und Stabsoffiziere.
1866 Bataillons-Commandant Major Eduard Heidi f im Treffen bei Trautenau
27. Juni.
Mährisches
FELD-JlGER-BATAILLON N* 17
Reserve- und Ergänzungsstation : Bbünn.
Errichtungsjahr.
Im April 1849 errichtet
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1849 Dieses in Mähren formirte Bataillon kam bald nach seiner Errichtung zur
operirenden Armee nach Ungarn, wo die erste Division im Treffen bei
Iszaszeg 5. April, in den Vorposten Gefechten bei Pest 10. 11. 16. 19. und
21. Apriliy im Gefechte dei Batina 9 Mai, bei der Einnahme von Titel,
beim Angriffe auf Villowa bei der Cemirung von Peterwardein beim Sturm
auf Neusatz, beim Gefechte am Franzens-Canal, in der Schlacht bei Hegyes
und später bei Verfolgung der Insurgenten bis Earansebes (Mitte August)
betheiligt war. Die zweite Division hingegen gehörte zur Brigade des
GM. Baron Lederer im U. Armee-Corps und war mit «diesem bei der Cer-
nirung von Komom und mehreren Streifungen.
Während des Feldzuges
1859 in Italien gehörte das Bataillon in die Brigade des GM. Schneider und stand
in der Umgegend von Görz zur sogenannten Küsten-Armee eingetheilt.
Im Feldzuge
1866 gegcD Preussen war dasselbe in der Brigade des GM. Rosenzweig des VL
Armee-Corps FML. Baron Raming eingetheilt und focht 27. Juni im Treffen
bei Wysokow, wo die 4., 5. und 6. Compagnie, in zwei EUumpen formirL
muthig einen Angriff des preussiscben 8. Dragoner-Regimentes aushielt, welches
mit empfindlichem Verluste aus dem Feuer ziehen musste; aber auch die
Jäger hatten einen Gesammtverlust von 9 Offizieren, darunter 1 todt, und
269 Mann erlitten; einen ebenso bedeutenden hatte das Bataillon 3. Juli in
der Schlacht bei Königgrätz, wo es in Allem 6 Offiziere, darunter 1 todt, and
276 Mann verlor.
- 543 -
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwttrdigkeiten.
1849 Für Auszeichnung im Feldzuge in Ungarn:
OEKO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Josef Schnorbusch (fär frühere
Leistungen als Hauptmann im 5. Bataillon siehe dieses).
MVK. Bataillons-Commandant Major Josef Schnorbusch, Hauptmann Teut-
schenbach v. Ehrenruhe, Oberlieutenant Desch.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Major Franz Scheuerle, Hauptmann Hubalek, Oberlieutenant Davidovic.
Die Allerhöchste Belobung : die Hauptleute Carl Urschitz, Johann Proschek,
Oberlieutenant Ignaz Gerla und der vor dem Femde gebliebene Lieutenant
Franz Albrecht.
Böhmisches
FELD-JÄGER-BATAILLON N^ 18.
Reserve- und Ergänzungsstation: Pbachatitz.
Errichtungsjahr.
Im April 1849 errichtet.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1849 Dieses in Böhmen formirte Bataillon rückte schon 25. April von Prag
mit der Bestimmung nach Ungarn ab, jedoch in Wien angelangt, wurde
dasselbe einstweilen in Simmering zur Bewachung der daselbst vorhandenen
vielen Artillerie- Vorräthe in den Neugebäuden, später zum Gamisonsdienste in
Wien verwendet, und marschirte von dort erst Anfangs August nach Ungarn,
wo es anfänglich bei Wieselburg auf Vorposten mehrere Plänkler- und Pa-
trouillen-Gefechte mit den aus Hochstrass und Ungarisch-Leithen hervor-
brechenden Husaren-Abtheilungen bestand, später kam es in der Brigade des
GM. Chizzola in das Lager bei Mocsa zur Cemirung von Eomom, wo es einen
angestrengten Sicherheitsdienst versah, aber ausser einigen Vorpostenplänke-
leien in kein grösseres Gefecht mehr kam.
Im Feldzuge
1864 gegen die Dänen in Schleswig-Holstein war das Bataillon in der Brigade des
GM. Grafen Gondrecourt des VI. Armee- Corps FML. Baron Gablenz einge-
theilt und focht mit Auszeichnung 3, Februar im Gefechte bei Oberselk,
wo ein gezogenes Geschütz von den Jägern genommen wurde, und bei Er-
stürmung des Eönigsberges, wo das Bataillon sogleich diese wichtige Posi-
tion besetzte. Es erlitt einen Gesammtverlust von 6 Offizieren, darunter
5 todt, und 82 Mann ; im Treffen bei Veile 8. März unterstützte das Bataillon
das 9. Jäger-Bataillon sehr thätig bei dem Angriffe auf die wichtigen nord-
westlichen Höhen von Sofienlund. Der Brigadier GM. Graf Gondrecourt
setzte sich selbst an die Spitze des Bataillons, vertrieb mit dem 9. Bataillon
vereint die eiligst aus der Hauptstellung geworfenen feindlichen Abtheilungen,
und das 18. Bataillon besetzte dieselbe. — Dasselbe machte die weitere Vor
rückung nach Skanderborg und Horsens mit.
- 646 -
Im Feldzuge
1866 gegen Freussen war das Bataillon in der Brigade des GM. von Poschacher
des I. Armee-Corps FML. Qraf Clam-Gallas eingetheilt und focht 26. Juni
im Gefechte bei Podol, wo es einen Gesammtverlust von 6 OfEzieren dar-
unter 2 todt, und 189 Mann erlitt; — im Treffen bei Jicin 29. Juni mit
einem Totalverluste von 8 verwundeten Offizieren und 271 Mann; endlich in
der Schlacht bei Eöniggrätz 3. Juli, wo es im Vereine mit dem Regimente
Martini-Infanterie Nr. 30 die Höhe südöstlich von Chlum erstürmte, und
das ohnediess sehr geschwächte Bataillon 7 Offiziere, darunter 6 todt, und
292 Mann im Ganzen verlor.
Tapferkeits-Auszeichnüngen und besondere Denkwürdigkeiten.
1864 Für Auszeichnung im Feldzuge gegen die Dänen in Schleswig-Holstein:
OEEO.-R. 3* Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Ferdinand Eyssler,
die Hauptleute Oscar Ritter von Madurowicz, Johann Ehoss v. Rossen
Ritter von Stemegg.
MVK. die Hauptleute Buschek, Ritter von Zygadlowicz, Schalk, Gillarek,
die Oberlieutenants Rech und Pruski.
Die Allerhöchste Belobung im Feldzuge gegen die Dänen: Oberstlieutenant
Ferdinand Eyssler, Oberlieutenant Ludwig Händl Edler von Rebenburg, die
Lieutenants Carl Prus^y, Carl Swogetinsky und Johann Stanek (ftlr die
Gefechte bei Oberselk, am Eönigsberge und Veile).
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Oberlieutenant Victor Freiherr von Tinti.
MVK. die Hauptleute Victor Ritter v. Chlumetzky, Mast, Ritter v. Maduro-
wicz, Ritter V. Fihauser, Schönauer imd die vor dem Feinde Gebliebenen:
Hauptmann Friebert und Lieutenant Graf Seebach.
Die Allerhöchste Belobung: die Oberlieutenants Ludwig Händl von Reben-
burg, Robert Tlusty, Friedrich Weigl von Löwenwarth, die Lieutenants
Lorenz Riedl, Carl Eockert und der vor dem Feinde gebliebene Hauptmann
Victor Freyherr Seiller.
tkorliaim, GedenkblAÜer. ^
Erain-Eüstenländisches
FELD -JAGER-BATAILLON N" 19.
Reserve- und Ergänzungsstation : Laibach.
Errichtungsjahr.
Im April 1849 errichtet.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1849 Dieses in Niederösterreich im April aufgestellte Bataillon machte in der
Brigade des GM. von Gerstner bereits den Sommerfeldzug 1849 in Ungarn
beim III. Armee- Corps mit und war 9. Juöl bei Stammersdorf zur Be-
setzung der ungarischen Grenze abgerückt, 27. Juni war es im Gefechte bt-i
Ih&ssi, rückte 30. Jimi nach Kisb6r und streifte gegen Moor und traf 14.
Juni in Ofen ein. Ende Juli kam das Bataillon in die Brigade des GM.
Dossen und machte die weitere Vorrückung des die rechte Flanke der
Haupt-Armee deckenden HL Armee-Corps gegen Theresiopel mit, von wo
es zu mehreren Streifangen an den Franzenscanal und an die Theiss be-
ordert wurde, ohne auf den Feind zu stossen, — 5. August tibersetzte di«*
Brigade Dossen bei Magyar Kanisa die Theiss, 6. August war das Bataillon
im Gefechte bei 0'Besenyö,t9. August bei Temesvar; 18. August bei der
weiteren Verfolgung der Feinde gegen die siebenbürgische Grenze rückte e»
gegen Earansebes vor und war 23. August im Gefechte bei Mehadia.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden gehörte das Bataillon Anfangs Mai zur Besatzung
von Bologna imd stiess in den letzten Tagen dieses Monats zur Reserve-
Division Urban, in der es 15. Juni das Gefecht bei Castenedolo gegen die
Garibaldi'schen Freischaaren mitmachte, kurz nachher in die Brigade des GM.
von Brandenstein des 7. Armee-Corps eingetheilt, focht es 24. Juni in der
Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge
186G in Italien hatte das Bataillon, in der Brigade des Obersten Bauer de&
V. Armee-Corps eingetheilt, ehrenvollen Antheil an der Siegesschlacht bei
Custozza 24. Juni.
— 547 —
Im boBDischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Bataillon in den Gefechten bei Kremenac Cruici 16. August und
in der Dubrova und bei Kremenac 19. August Gesammtverlust 11 Mann.
Tapferkeits-Auszeiclmnngen und besondere Denkwürdigkeiten.
1849 Für Auszeichnung im Feldzuge in Ungarn:
MVK. Bataillons-Commandant Oberst Wilhelm Ritter von Mertens.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. Oberlieutenant Schwarz, Lieutenant Bukian.
Die Mannschaft erhielt 7 grosse, 12 kleine silberne Medaillen.
Bataillons*Commandant Oberstlieutenant Eduard Eckert, welcher bei Castene-
dolo 15. Juni Brigadiers-Dienste in der Reserve-Division Urban versah, er-
hielt die Allerhöchste Belobung.
Hauptmann Anton Baron Lempruch zeichnete sich durch die Entschlossen-
heit aus, mit welcher er seine, die 4. Compagnie, auf der Strasse selbst den
heranstürmenden Alpenjägern entgegenfiihrte.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. die Hauptleute Anton Baron Lempruch, Augustin Ritter Be-
nischko von Dobroslav und Franz Kreipner.
MVK. die Hauptleute Freiherr de Pont Wulliamoz, Rau, Ritter von Rulski,
Frass von Friedenfeld, Lieutenant Nobile de Galateo und der vor dem
Feinde gebliebene Lieutenant Böhm.
Die Allerhöchste Belobung: die Oberlieutenants Gustav Trostmann, Johann
Grünner, Lieutenant Josef Margoni.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 3. Major Hugo Edler von Klobus.
MVK. Hauptmann Diego von der Hopp, Oberlieutenant Anton Pöll.
Die Allerhöchste Belobung: die Oberlieutenants Anton Püchler, Georg
Szeman und Lieutenant (in der Reserve) Gebhard Fischer.
V-
35^
Steierisches
FELD-JlGER-BATAILLON N*^ 20.
Reserve« und Ergänzungsstation: Cilly.
Errichtungsjahr.
Im April 1849 errichtet.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses in Innerösterreich formirte Bataillon rückte sogleich nach seiner Er-
richtung Ende April 1849 zu der Brigade des 6M. Grafen Stadion des IL
in Mittel-Italien operirenden Armee-Corps, wo es unter seinem Comman-
danten Major von Zsoldos im Juli auf kaum gangbaren Fusswegen gegen
Macerata Feltria den Parteigänger Garibaldi und seine Freischaaren thAtigst
verfolgte und als Besatzung im Toskanischen blieb.
Während des Feldzuges
1859 in Italien gegen die Franco-Sarden war das Bataillon Anfangs Mai ah
Besatzung in Ancona, rückte später ins Venetianische, kam aber in keine
Action.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen focht dasselbe, in der Brigade des GM. Prinzen Württemberg
des II. Armee-Corps FML. Graf Thun der Nord-Armee eingetheilt, 3. Juli
in der Schlacht bei Königgrätz mit dem bedeutenden Gesammtverluste von
13 Offizieren, darunter 5 todt, und 409 Mann, und 22. Juli im Treffen bei
Blumenau nächst Pressburg.
Tapferkeits-Auszeichnongen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Bataillons-Commandant Oberst Hermann Peters von Pitersen.
Die Allerhöchste Belobung : Hauptmann Franz Higersperger, die Oberlieu-
tenants Adam Hauber imd Alois Hatzi.
Niederösterreichisches
FELD-JlGER-BATAILLON N* 21
Reserve- und Ergänzungsstation : Herzogbnbubq.
ErrichtungBJahr.
[m April 1849 errichtet.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses in Niederösterreich im April 1849 aufgestellte Bataillon kam zur
Armee nach Italien, war bei ünterdrtlckuDg der Revolution in Toscana, in
der Romagna und erhielt später im V. Armee-Corps seine Eintheilung im
October in der Garnison Mailand.
1851 war dasselbe bei Besetzung der Schweizergrenze Jgegen" den Schmugel in
Val Teilin von Pfltlgen bis zum Stelvio (20. Mai bis 20. November) und
1854 bei Bewältigung des Aufstandes in Parma (18. Juli).
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien war dasselbe Anfangs in der Brigade des
GM. Baron Koudelka des II. Armee-Corps FML. Fürst Eduard Liechtenstein
eingetheilt, und focht 31. Mai im Treffen bei Palestro und 4. Juni in der
Schlacht bei Magenta; in beiden Affairen erlitt es starke Verluste. Mitte
Juni kam das Bataillon in die Brigade des GM. Baron Dobrzensky des
XI. Armee-Corps FML. von Veigl und focht 24. Juni in der Schlacht bei
Solferino, im Kampfe bei Guidizzolo, wo sich der Brigadier den MTO.
verdiente.
Im Feldzuge
1866 in Italien war das Bataillon in* der Brigade des GM, Möring des V. Armee-
Corps eingetheilt und focht mit Auszeichnung 24* Juni in der Schlacht bei
Custozza, wo die erste und dritte Division in Verbindung mit der Feuerlinie
des zweiten Bataillons von Nagy-Infanterie Nr. 70 die Höhen von Sta, Lucia
erstürmten und etwa 150 Gefangene machten; später besetzte das Bataillon
den Monte Mamaor und deckte die rechte Flanke der Brigade bei deren
Vormarsche auf Custozza. Die zweite Division hatte schon früher die Höhen
bei Via Casa genonmien, dort einen Munitionskarren und im Vorrücken auf
Piceni 2 feindliche Geschütze ohne Bespannimg.
- 550 —
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1849 erhielt Oberlieutenant Fikelscher die öffentliche Belobung des FM. GralVc
Radetzkj im Armee-Befehle.
1859 Für Auszeichnung im Peldzuge in Italien:
ÖLO.-R. Bataillons-Conmiandant Oberst Carl Streel.
OEKO.-R. 3. die Hauptleute Ludwig Bandian, Heinrich Graf Wurmbrand,
Oberlieutenant Moriz Franzi und Lieutenant Victor Baron Kopal.
MVK. die Hauptleute Matz von Waldabrunn, Harrer, die Oberlieutenanti
Weltzel, Kuntczofsky, Schkrobanek.
•Die Allerhöchste Belobung ftir Palestro: Oberlieutenant Josef Matzeneder;
für Solferino: die Hauptleute Ludwig Bandian, Alfred Matz von Waiden-
brunn, Josef Harrer, die Oberlieutenants Ottmar Wetzel, Moriz Frenzel und
Ferdinand Schkrobanek.
Die Mannschaft 2 goldene, 18 grosse und 36 kleine silberne Medaillen.
1866 Ftir Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. Bataillons-Commandant Major Ferdinand Ritter von Perger, Haupt-
mann Friedrich Baron Handel.
Die Allerhöchste Belobimg : die Hauptleute Itfaximilian Freiherr von Olders-
hausen^ Othmar Weltzel, Heinrich Eunczowsky, Josef Bilin, Josef Harrer,
die Oberlieutenants Rudolf von Friebeis, Bruno Ritter von Görtz, Adolt
Edler von Wohlgemuth, die Lieutenants Johann Eukulj uud Ernst Swaton.
Böhmisches
FELD-JAGER-BATAILLON N^* 22.
Reserve- und Ergänzungsstation : Eomotau.
Errichtungsjahr.
Im April 1849 errichtet.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses im April 1849 in Mähren aufgestellte Bataillon machte bereits, in der
Brigade des GM. Wolf des III. Armee-Corps eingetheilt, den Sommerfeldzug
1849 in Ungarn mit, 26. Juni bei der Vorrückung dieser Avantgarde-Brigade
gegen die Raab schwammen bei Arpas einige Jäger- Abtheilungen über diesen
Fluss, vertrieben den Gegner aus den Oertlichkeiten am jenseitigen Ufer, drei
Compagnien folgten unmittelbar nach und nahmen Eis Arpas in Besitz; —
28. Juni focht das Bataillon im Gefechte und bei der Einnahme von Raab,
5. August in dem Gefechte um den Theissübergang bei Magyar Eanisza wurde
gleichzeitig mit dem Beginne des Brückenschlages eine Division des Bataillons
auf Schiffen übersetzt, welche trotz des heftigsten Eleingewehrfeuers sich
mit ausgezeichneter Tapferkeit auf den jenseits stehenden Feind warf, Besitz
vom Ufer nahm und sich sogar der dort aufgestellten 3 Geschütze bemäch-
tigte, 2 derselben wurden sogleich gegen den Feind verwendet, gleichzeitig
auch eine Raketen-Batterie und der Rest des Bataillons übersetzt. — Der
Feind rückte, durch seine Reserve verstärkt, mit Entschlossenheit zu wieder-
holten Malen zum Sturme auf die Fronte der Jäger vor, suchte selbe in der
Flanke durch Cavallerie zu umgehen, um sie in den Fluss zu drängen und
abzuschneiden, aber Major Schröder schlug mit dem Bataillon, durch eine
Infanterie-Division unterstützt, alle feindlichen Angriffe entschieden ab, bis
eine grössere Truppenmacht auf der indessen vollendeten Brücke übersetzen
konnte. 9. August war das Bataillon in der Schlacht bei Temesvar, sowie
schon früher in den Gefechter bei Albrechtsflur 6., Csatad 8. und später bei
Lugos 15. August.
Während des Feldzuges
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien gehörte das Bataillon zur Brigade des
GM. Baron V6ver der Eüsten- Armee und stand bei Pirano und Capo dTstria*
— 562 —
Im Feldzuge
1866 gegen Preossen gehörte das Bataillon in die Brigade des GH Ritter ▼. Ealik
des L Armee-Corps G. d. Cav. Grafen Clam-Gallas der Nord-Armee, war
26. Juni im Gefechte bei Podol, 28. Juni im Gefechte bei Münchengrfttc,
29. Juni im Treffen bei Jicin; in der Schlacht bei Königgrätz 3. JaU mit
dem Gesammtverluste daselbst von 10 Offizieren, darunter einer todt, und
316 Mann.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1849 Für Auszeichnung im Feldzuge in Ungarn:
OEEO.-R. 3. Bataillons-Commandant Itfajor Wenzel Schröder.
MVEL die Hauptleute Schwartz, Menapace, Fleischmaiin, Wussin, die Ober-
lieutenants Slama Ritter von Freyenstein, Graf Migazzi; Habel, die Lieute-
nants Hann, Bauer, Holinsky, Fritsch.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
ÖLO.-R. Bataillons-Commandant Major Alexander Kuhn v. Kuhnenfeld.
MVE. Hauptmann Spiess.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Ritter Elisen von Nidloff, Ober-
lieutenant Johann Berka und der vor dem Feinde gebliebene Oberstlieutenant
Franz Ritter Silier von Gambolo.
Vor dem Feinde gebliebene Conunandanten und Stabs-Offiziere.
1866 Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Franz Ritter Silier v. Gambolo f
in der Schlacht bei Königgrätz 3. Juli.
Ungarisch-Siebenbttrgisches
FELD-JlGER-BATAILLON N^ 23.
Reserve- und Ergänzungsbezirk: Mbdiasgh.
Errichtungsjahr.
Im November 1848 in Siebenbürgen als Sächsisches Jäger-Bataillon errichtet, er-
hielt 1849 die Nummer 23.
Feldztlge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1848 im November von der sächsischen Nation errichtet und zu Hermannstadt
aufgestellt; fochten bereits in der Schlacht bei Salzburg 4. Februar 1849
am linken FltLgel in der Brigade des GM. v. Ealliany 2 Compagnien,
bei Piski 9. Februar schon 3 Compagnien, und 3. März im Treffen bei
Mediasch zwei complete Divisionen. Zwei Compagnien als Besatzung in der
Festung Carlsburg hatten ehrenvollen Antheil an der ruhmvollen Verthe^di-
gung dieses von Mitte März bis 12. August eingeschlossenen Platzes.
Im Sommerfeldzuge
1849 fochten vier Compagnien 23. Juli im Treffen bei Szemeria und 1. August
in den Gefechten bei Bücksad und am Njergeser Passe.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien focht diess Bataillon in der Brigade des
GM. Härtung des IH. Armee-Corps FML. Fürst Schwarzenberg in den
Gefechten bei Cava 29. April, bei Valenza 4. Mai, bei Nibbiola 2. Juni und
4. Juni in der Schlacht bei Magenta, 5. Juni im Gefechte bei Ponte Vechio
di Magenta und 24. Juni in der Schlacht bei Solferino.
Im Feldzuge
1866 in Italien war das Bataillon, in der Brigade des GM. von Kirchsberg im IX.
Armee-Corps FML. Härtung eingetheilt, in der Schlacht bei Custozza 24. Juni«
Tapferkeits-AuBzeichnnngen und besondere Denkwürdigkeiten.
1849 Für Auszeichnung im Feldzuge in Siebenbürgen :
ÖLO.-R. Bataillons-Commandant Major Carl Teutsch.
MVE. die Hauptleute Klokocsan de Also Venecze, die Oberlieutenants
Schlossarek und Malkovskj.
— 554 ~
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Martin Hennevogel Edler v.
Ebenburg, Hauptmann Albert Klokocsan de Also Venecze, Hauptmann
Alexander Racz.
MVE. Oberlieutenant Sebastian, Lieutenant Lindner.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Josef Schlossarek, die OberÜeute-
nants Carl Mild, Friedrich Theiss, Ludwig Sebastian, Eduard Gohn, die
Lieutenants Friedrich Fabini und Theodor Haas, (theils fUr Magenta, theils
für Solferino).
Die Mannschaft erhielt 2 goldene, 3 grosse und 16 kleine silberne Me-
daillen.
Böhmisches
FELD-JAGER-BATAILLON N' 24.
Beserve- und Ergänzungsstation : Moldautubin.
Errichtnngsjahr.
1848 als Wiener Freiwilligen-Bataillon errichtet 1849 zum 24. Feldjäger-Bataillon
formirt.
Feldztlge und wichtigere EriegB-Ereignisse.
1849 Dieses Bataillon wurde 1849 aus dem Wiener Freiwilligen-Bataillon, welches
sich in den beiden Feldzügen 1848 und 1849 in Italien sehr ausgezeichnet
hatte, formirt, und erhielt die Nummer 24.
Im Feldzuge
1859 gegen die Franco-Sarden in Italien focht dieses Bataillon, im I. Armee-Corps
eingetheilt, in der Schlacht bei Solferino 24. Juni, wo es 1 Offizier, 5 Mann
todt, 1 Offizier und 20 Mann verwundet zählte.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Bataillon in der Brigade des Obersten von Ereyssem
des VIII. Armee-Corps der Nord-Armee eingetheilt, und focht 28. Juni im
Treffen bei Skalic mit dem bedeutenden Gesammtverluste von 12 Offizieren,
darunter 4 todt, und 422 Mann; — 3. Juli in der Schiacht bei Eöniggrätz,
endlich 15. Juli im Gefechte bei Dub und Tobitschau.
Tapferkeits-AuBzeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1859 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
MVK. Hauptmann Riegler und Oberlieutenant Hoborsky.
Die Allerhöchste Belobung: die Oberlieutenauts Alois Bitter von Schleissnigg,
Theodor Gerzabek^ Franz Wulle und Johann Bilek.
Die Mannschaft erhielt 5 grosse und 14 kleine silberne Medaillen.
X866 Ftlr Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVK. Bataill9^s-Cp^l^Iandant Oberstlieutenant Franz Krepl, Hauptmann Raslic.
Mährisches
•••
FELD-JAGER-BATAILLON N» 25,
Beserve- und Ergänzangsstation: BbOnn.
Errichtnngsjahr.
1849 errichtet.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses 1849 in den lombardisch-venetianischen Provinzen aufgestellte Ba-
taillon kam sogleich zur Cemirung von Komorn in der Brigade des GM.
Liebler des IL Armee-Corps FML. Baron Csorich eingetheilty jedoch wegen
der bald nachher erfolgten Capitulation in keine feindliche Action mehr
Im Feldzuge
1859 war es als Besatzung in Dalmatien.
1866 gegen Preussen focht das Bataillon, in der Brigade des GM. Hertwek des
VI. Armee-Corps FML. Baron Bamming eingetheilt, 27. Juni im Treffen
bei Wjsokow, wo es 4 todte Offiziere und einen Gesammtverlust von 58 Mann
zählte, 30. Juni war es in der Elanonade bei Eukus und 3. Juli in der
Schlacht bei Königgrätz mit einem Gesammtverluste von 4 (todten) Offizieren
und 402 Mann.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Bataillon in den Gefechten bei Doboj 1. 2. und 4. September mit
einem Gesammtverlust von 16* Mann.
Tapferkeits-AoBzeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1859 Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Franz Frugheri (fUr seine Leistungen
in Dalmatien).
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
MVE« Hauptmann Eduard Elamer.
Die Allerhöchste Belobung: Major Vinzenz Tavola, die Hauptleute Ludwig
Gh-af Wurmbrand-Stuppach, Rudolf Mejssner, die Oberlieutenants Milos
Koruga, Angelo Desero, Gustav Lenz; Carl Bemolak, Lieutenant Franz
SchmejkaL
i/UI
Für Auszeichnung im Occupations-Feldzuge in Bosnien:
1878 MVE. die Oberlieutenants Benjamin Ennenk, Johann Pfehnalek, Arthur
Moese von Nollendorf^ Hugo Donner.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Hubert Gelinek.
Die Mannschaft erhielt ftir das Gefecht im Defilee bei Eosua am 5. Sep
tember eine goldene, 6 grosse und 5 kleine silberne Tapferkeits- Medaillen
Oberösterreichisches
FELD -JAGER-BATAILLON N' 26.
Reserve- und Ergänzungsstation: Lmz.
Errichtungsjahr.
1869 errichtet.
Feldztlge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen, in der Brigade GM. Baron Ringelsheim des I. Armee-Corps
Qt. d. Cav. Grafen Clam-Gallas eingetheilt, focht dieses Bataillon 29. Juni im
Gefechte bei Podkost und erlitt einen Gesammtverlust von 5 Offizieren
(darunter 3 todt) und 71 Mann, femer 29. Juni im Treffen bei Jicin, wo es
in Allem 2 Offiziere (Einer todt) und 65 Mann verlor, endlich 3. Juli in der
Schlacht bei Eöniggrätz mit dem bedeutenden Gesammtverluste von 5 Offizieren
(Einer todt) und 467 Mann.
Tapferkeits-AoBzeichnangen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Ftlr Auszeichnung im Feldzuge in, Böhmen:
OEKO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Johann Banniza.
MVE. die Hauptleute Blatteis (f vor dem Feinde), Linner, Lehne, Blumauer,
Oberlieutenant Basti.
Die Allerhöchste Belobung : Hauptmann Anton Gotter, Oberlieutenant Lorenz
Pastori.
Steierisches
FELD-JÄGER-BATAILLON N^ 27
Reserve- und Ergänzungsstation : Graz.
Errichtongsjahr.
1859 errichtet.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses Bataillon war im Feldzuge
1866 gegen Preussen, in der Brigade des GM. von Brandenstein im IV. Armee-
Corps eingetheilt, 29. Juni im Gefechte bei Schweinschädel und focht 3. Juli
in der Schlacht bei Königgrätz mit einem Gesammtverluste von 11 Offizieren
(darunter 5 todt) und 118 Mann.
Im Oetober und November
1 869 war das Bataillon bei Unterdrückung des Aufstandes in Süd-Dalmatien gegen
die Krivosciner und Zupaner in Verwendung, und bestand 5. November am
Monte Golio ein Gefecht.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 focht das Bataillon in den Gefechten bei Maglay 5. August, bei Kakany
und Kolotic 15. und 16. August, bei Wisoka 17. August, und bei der
Einnahme von Serajewo 19. August. Gesammtverlust im ganzen Feldzuge
in Allem 59 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1859 Die Allerhöchste Belobung: Mejor Josef Hauer für seine Leistungen in
Dalmatien«
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen ..
MVK. Bataillons-Commandant Oberstlieutenant Franz Graf Schaffgotsche,
Hauptmann Baron Gorizzuti, Oberlieutenant Knapp, die Lieutenants We-
sterholt und Weiss.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Alexander Herzner, die Oberlieu-
tenants Carl Pokorny und Liborius Eornherr.
— 660 —
Bei der Eriegs-Ezpedition in Süddalmatien
1869 ÖLO.-R. Major Gustav Toms.
OEEO.-R. 3. Oberlieutenant Carl Pokomj und Hermann Jaksie.
Die Allerhöchste Belobung: Rudolf Ritter von Friess.
Für Auszeiehnung im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEEO.-R. Hauptmann Franz Schmidt.
MVE. Oberstlieutenant Hermann Van Aken Edler von Quaese, Hauptmann
Emil Ritter Brasseur von Kehldorf, Oberlieutenant Ludwig SchOberl, die
Lieutenants Albert von Ettingshausen (in der Reserve) Joseph Au, Ernst
Gunzy, Franz Oaller.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Alexander Westerhold, Oberlieate-
nant Franz Ritter von Weiss, die Lieutenants Leodegar Piringer, Joseph
Nossek.
\
Ungarisches
FELD-JlGER-BATAILLON N« 28.
Reserve- und Ergänzungsstation: Carlsburo.
Errichtungsjahr.
1859 errichtet.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war dieses Bataillon in der Brigade des GM. Ritter von
Knebel des X. Armee-Corps FML. Baron Gablenz der Nord-Armee eingetheilt
und focht 27. Juni im Treffen bei Trautenau mit einem Gesammtverluste
von 2 Offizieren (Einer todt) und 139 Mann; — 28. Juni im Treffen bei
Neu-RognitZy wo es 1 Offizier todt, und an Mannschaft einen Gesammtverlust
von 63 Mann zählte ; 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz mit einem Ge-
sammtverlust von 9 Offizieren (darunter 3 todt) und 149 Mann.
Tapferkeits- Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1859 MVK. Hauptmann Carl Binder nachträglich für ausgezeichnete Leistung im
23. Jäger-Bataillon.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Hauptmann Ludwig Fabini und Georg Theodorovich.
MVK. die Hauptleute Theodorovich, Pfaffenhuber, Mayerhoffer, Müller.
Die Allerhöchste Belobung : Major Josef Schlossarek, die Hanptleute Ludwig
Fabini, Ivan Perkovid, Victor Freiherr von Ehrenburg, Franz Steinsky,
die Oberlieutenants Eduard König, Emil Herlth. Lieutenant Gallus Czengcr,
der vor dem Feinde geliehene Oberlieutenant Emil Lorenz.
ThOrheim, Gadenkblfttter. 36
Ungarisches
FELD-JÄGER-BATAILLON N* 29<
Reserve- und Ergänzungsstation: Neusohl in Ungarn.
Errichtungsjahr.
1859 errichtet.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1859 Das durch die umsichtige Thätigkeit seines Commandanten Major Dietrich
von Hermannsthal in kürzester Zeit marschfertige Bataillon erhielt am 25.
Juni 1859 seine Eintheilung in das XIV. Armee-Corps FML. Graf Horvath,
kam jedoch nicht vor den Feind und bezog Anfangs August seine Friedens-
station in Böhmen.
Im Feldzuge gegen Preussen
1 866 im I. Armee-Corps G. d. Cav. Graf Clam-Gallas, Brigade GM. Ludwig Baron
Piret eingetheilt, war es an folgenden Affairen betheiligt: 26. Juni Mitter-
nachts alarmirt, rückte es zur Unterstützung der Brigade Poschacher gegen
Podol vor. Am 28. Früh erhielt es die Aufgabe, die linke Flanke der auf
der Münchengrätzer Strasse nach Sobotka vorrückenden Brigade GM. Ludwig
Baron Piret zu decken, zu welchem Zwecke es die wichtige Position am
Muskyberge rechtzeitig gewann und durch eine einstündige sehr zweckmäs-
sige Vertheidigung desselben der erhaltenen Disposition vollkommen genügte.
Im Treffen bei Jicin am 29. Juni hatte das Bataillon seine Stellung im
Thale vor dem Tefinberge, um das Vordringen des Feindes vom Bradaberge
herab zu hindern. Es erlitt einen Gesammtverlust von 30 Mann, darunter
zwei leicht verwundete Offiziere. Am 3. Juli in der Schlacht bei König-
grätz hatte die Brigade Piret die Aufgabe, die Sachsen bei Vertheidigung
des Ortes Problus zu unterstützen, das 29. Jägerbataillon focht tapfer bei
Erstürmung einer der doiiiigen vom Feinde stark besetzten Höhen, und er-
litt empfindliche Verluste, im Ganzen 194 Mann, darunter 3 Offiziere und
28 Mann todt, 3 Offiziere schwer verwundet und 5 Offiziere geÜEuigen« Auf
dem Rückzuge der Armee am 15. Juli im Gefechte bei Prerau, kam das
Bataillon jedoch nicht mehr in Contact mit dem Feinde, Die 2. Depot-
Compagnie focht mit dem combinirton 36. Jäger-Bataillon in der Schlacht
bei Custozza am 24. Juni.
— 563 —
Tapferkeits-AuBzeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1859 Mit Allerhöchster Entschliessung ddto. 13. Mai wurde die Errichtung dieses
Bataillons anbefohlen. Die 5. und 6. Compagnie des 24. Feld-Jäger-
ßataillons bildete den Stamm- Cadre, das Depot kam nach Spalato, 1860 nach
Enin^ 1863 aber nach Altsohl in Ungarn.
1866 Im Gefechte am Muskyberge hatten sich besonders hervorgethan : der Ba-
taillons-Commandant Oberstlieutenant Gustav Dietrich von Hermannsthal
durch tapfere und umsichtige Leitung des ganzen dortigen Gefechtes. Haupt-
mann Franz SoUil, der mit seiner beihabenden Mannschaft 5 Geschütze, die
im kothigen Boden stecken blieben, durch eigene anstrengende Handanlegung
weiter brachte, und deren Erhaltung dadurch ermöglichte. Dieser Offizier
und Oberlieutenant Josef Ferle, die sich mit 3 Ztlgen entschlossen mitten
durch den Feind schlugen, sowie Oberlieutenant Franz Geringer und Lieute-
nant Carl Toppitsch verdienten durch ihren Eifer und persönliche Bravour
besonderes Lob.
1866 In der Schlacht bei Königgrätz und dem Sturme auf die Höhen von Problus
3. Juli erscheinen als ausgezeichnet : der tapfere Oberstlieutenant von Dietrich
wegen umsichtiger und energischer Führung des Bataillons, ungeachtet seiner
durch einen Prellschuss erlittenen Verwundung. Die Hauptleute Ferdinand
Niemetz und Alois Prokesch von Nothaft, der schwer verwundet wurde,
führten mit Heldenmuth ihre Compagnien zum Sturme. Die Oberlieutenants
Peter Mitterberger, Franz Geringer, Bataillons- Adjutant Josef Hultsch und
Lieutenant Josef Ehrengruber eiferten durch Wort und That mit eigener
persönlicher Bravour die Mannschaft zur Tapferkeit an. Es erhielten die
Allerhöchste Belobung : Oberst Bataillons- Conmiandant Gustav Dietrich von
Hermannsthal, die Hauptleute Ferdinand Niemetz, Alois Prokesch von Not-
haft, Maximilian Eählig, Peter Mitterberger, Oberlieutenant Josef Hultsch.
Die Mannschaft erhielt 2 silberne Medaillen und 3 öffentliche Belobungen.
1872 wurde das Depot des Bataillons nach Karpfen und
1874 nach Neusohl verlegt.
36»
Galiziscbes
FELD-JlGEE-BATAILLON N^ 30.
Reserve- und ErgäDzungsstation : Stanislau.
ErrichtnngBjahr.
1859 errichtet.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Im Feldzuge
1866 gegen Preussen war das Bataillon, in der Brigade des GM. Erzherzog Josel
des IV. Armee-Corps der Nord-Armee eingetheilt, 29. Juni im Gefechte bei
Schweinschädel, wo es einen Offizier todt, einen verwundet, und in Allem
20 Mann verlor, dagegen erlitt es 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz
den bedeutenden Gesammtverlust von 11 Offizieren und 475 Mann (darunter
7 Offiziere, 176 Mann todt).
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten«
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Hauptmann Norbert Edler von Nemethy.
MVE. Hauptmann Dittrich, die Oberlieutenants Allegri, AndrioUi, die Lieute-
nants Appel, Berger und der vor dem Feinde gebliebene Eugen Edler von
Hubemagel.
Die Allerhöchste Belobung : die Hauptleute Alois Schröder, Adalbert Ejiwan,
Lieutenant Gustav Gassebner und der vor dem Feinde gebliebene Lieutenant
Adolf Freiherr von Wildburg.
Kroatiscb-UDgarisches
FELD -JÄGER-BATAILLON N» 31.
Reserve- und Ergänzungsstation : Ottocac.
Errichtungsjahr.
1859 errichtet als 1. Wiener-Freiwilligen-Bataillon und kurz nachher zum Feld-
Jäger-BatwiloD Übersetzt.
Feldztige und wichtigere Eriega-Ereigniase.
Im Fetdzuge
1866 gegen Preusaen war das Bataillon, in der Brigade des QM, Schulz im VIII.
Armee-Corps der Nord-Armee eingetheilt, 28. Juni im TreflFen bei Skalics
mit einem Oeaammtverluste von 6 Oftizieren und 54 Mann; 3. Juli in der
Schlacht bei KSniggrätz, wo es in Allem 3 OfEziere (davon Einer todt) und
92 Mann verlor.
Im bosnischen Occupatlons-Feldzuge
1878 focht das Bataillon 16. August im Gefechte bei Belatowacz und 19. August
. bei der Einnahme von Serajewo. Gesammtrerlust im ganzen Feldzuge au
Allem 37 Mann, und im Gefechte bei Dub 15. Juli.
Tapferkeits-Auszeichnimgen und besondere Denkwllrdigkeiien.
1866 Für Auszeichnung im Feizuge in Böhmen:
MVK. ßataillons-Commandant Oberstlieutenant Frokop Ritter Clanner von
Engelsbofen, Oberlieutenant (^robois Edler von Brttckenau, Lieutenant Zweigl.
Die AllerhQchste Belobung: Oberlieutenant Franz Sellinski und Lieutenant
Alexander Hawelka.
Für Auszeichnung im bosniechen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 3. Oberatlieutenant Mathias Raslic.
MVE. die Hauptleute Mathias Kedacic, Clemens Schimitschek, Qeorg Geric,
die Oberlieutenants Heribert HOlgerth, Elias Kekic.
Die ÄllerbSchste Belobung: die Lieutenants Arthur von Bunjevaö, Stephan
Rogoz,
Ungarisches
FELD-JÄGER-BATAILLON N* 32,
Reserve- und Ergänzungsstation : Eperibs.
Errichtungsjahr.
1859 errichtet aus dem 2. and 3. Wiener-Freiwilligen-Bataillon.
Feldzttge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
Dieses Bataillon war im Feldzuge
1866 gegen Preussen in der Brigade des GM. Grafen Victor Leiningen des
I. Armee-Corps der Nord-Armee eingetheilt, und erlitt 26. Juni im Vor-
posten-Gefechte bei Hühnerwasser einen Gesammtverlost von 10 Offizieren
(darunter 2 todt) und 208 Mann; — es war ferner 28. Juni im Gefechte
bei Mtlnchengrätz, 29. Juni im Treffen bei Ji^in ohne erhebliche Verluste
dagegen erlitt es 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz den bedeutenden
Gesammtverlust von 4 verwundeten Offizieren und 231 Mann u. im Gefechte
bei Prerau.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Böhmen:
OEKO.-R. 3. Bataillons-Commandant Major Friedrich Prohaska.
Die Allerhöchste Belobung die Hauptleute Johann Mammer von Mammem
Franz Strack, Ignaz Elopstock, Wenzel Porth, Oberlieutenant Hermann
Arthold; die Lieutenants Theodor Kisswelter und Carl Puckl sowie der
vor dem Feinde f Oberlieutenant Engelbert Matuschka.
Eamthner-krainisches
FELD -JÄGER-BATAILLON N" 33.
Reserre- und ErgänzungHstation : Stoceebah.
Errichtungsjahr.
1866 errichtet aus den aufgelösten vier Wiener-FreiwUligen-BatailloDs.
FeldzOge ond wichtigere Eriegs-EreignisBe.
Im boeniechen Occupatiom-Feldzuge
1878 focht das Bataillon in den Uefechten bei Stolac 16- bio 21. ÄuguBt und bei
Kremenuz Eruici 17. bis 20. August Gesammtverlust im ganzen Feldzuge
an Allem 21 Mann.
Tapferkeits-Auszeichnungen and besondere Denkwürdigkeiten.
Im bosnischen Occupations-Feldzuge
1878 OEKO.-R. 3. Hauptmann Ambros Mras.
MVK. Hauptmann Joset Donhauser, Reserve-Oberlieutenant Ordonnanzoffizier
Edgar ÄDdres und Lieutenant August Maticgka,
Die Allerbüchate Belobung: Lieutenant in der Reserve Ferdinand Krüzner.
Combinirte
FELD-JlGER-BATAILLONE N« 33, 34.
Errichtongsjahr.
1866 wurden die Depot-Compagnien der 32 Feld-Jäger-Bataillone in 5 neue
Bataillone mit der Bezeichnung combinirte Feld-Jäger- Bataillone und fort-
laufenden Nummern von 33 bis 37 mit 29. Mai angeordnet. (Die beiden
siebenbürgischen Bataillone Nr. 23 und 28 waren von dieser Anordnung
ausgenonmien.) Nach dem Friedensschlüsse wurden die com-
binirten Jäger-Bataillone als solche aufgelöst, und in die
übrigen eingetheilt.
Feldzflge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1866 Das combinirte Bataillon Nr. 33 war am 15. Juni in Wien aus den
2. Depot-Compagnien des 1., 13.; 2., 14., 6. und 18. Bataillons; das com-
binirte Bataillon Nr. 34 aus den 2. Depot-Compagnien des 17.; 25.; 31., 5.,
4. und 16. Bataillons 13. Juni ebenfalls zu Wien zusammengestellt worden.
Diese beiden Bataillone fochten; im III. Armee-Corps der Nord-Armee ein-
getheilt; 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz (deren Verluste sind in die
Angaben jener Stammbataillons eingerechnet).
Tapferkeits-Aaszeichnangen und besondere Denkwürdigkeiten.
Am 7, Juni wurde die Absendung der 2. Jäger-Depot-Compagnien in ihre
Formirungsstationen angeordnet. Der Stand eines combinirten Bataillons war
1100 ManU; darunter 1035 Combattanten.
f
Combinirtes
FELD-JÄGER-BATAILLON N" 35.
Enichtnngajahr.
1866 errichtet.
FeldzOge nnd ivichtigere Eriegs-EreignisBe.
1866 Das combinirte Feld-Jager-Bataillon Nr. 35 wurde am 19. Juni zu Wien
aus den 2. Depot-Compagnien des 8., 26., 12., 22., 24. und 30. Bataillons
zusammengestellt und focht in der Brigade des Gm. Hahn mit dem VIII.
Bundes-Armeecorps in den Gefechten bei Äschaffenburg, Bischofsheim, Gers-
heim und Würzburg.
Combinirte
FELD-JlGER-BATAILLONE N" 36, 37.
Errichtungsjahr.
1866 errichtet.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1866 Das combinirte Feld - Jäger - Bataillon Nr. 36 wurde 22. Juni zu Verona
aus den 2. Depot-Compagnien des 29., 32., 7., 19., 20., 27. Bataillons und
das combinirte Feld-Jäger-Bataillon Nr. 37 aus den Depot-Compagnien des
3., 15., 9., 10., 11. und 21. Bataillons zusammengestellt. Beide Bataillone
machten den Feldzug 1866 in Italien in der Infanterie-Reserve-Division
FML. von Rupprecht der Süd-Armee mit, und waren 24. Juni bei Custozza.
Tapferkeits-Auszeichnungen und besondere Denkwürdigkeiten.
*
1866 Für Auszeichnung im Feldzuge in Italien:
OEKO.-R. 3. Hauptmann Franz Kreipner.
MVE. die Hauptleute Dworzak von Kulmburg, Reyl, Leschak, die Ober-
lieutenants Wichmann, Eolbe, Lieutenant Westerholt.
Die Allerhöchste Belobung: Hauptmann Franz Burian, die Oberlieutenants
August Diwisch, Carl Sengschmitt, die Lieutenants Anton Schwarschnigg,
Franz Hoyer, Georg Gerric, Johann v<m Beschwitz, Josef Reitlinger, Victor
Lauridon. Sämmtlich vom combinirten Feld-Jäger-Bataillon Nr. 36.
OEKO.-R. 3. Hauptmann Georg Schmidt.
MVK. die Hauptleute Ritter von Friess, Conte di Modena, die Oberlieutenants
Dobay und Cumerlotti, Lieutenant Strippelmann.
Die Allerhöchste Belobung : Major August Edler von Weinsberg, die Haupt-
leute Emanuel Richter, Franz Tschusy, Oberlieutenant Alexander Brett-
schneider, die Lieutenants Stephan Graf Galler, Josef Moser, Wilhelm Am-
berger. Heinrich Schnitze und Franz Turba. Sämmtlich vom combinirten
FeldJäger-BaUillon Nr. 37.
Ober-Dalmatinische
LANDWEHR-SCHÜTZEN-BATAILLONE
N'' 79 „nd 80.
Feldzüge und wichtigere Eriegs-Ereignisse.
1878 Die Ober-Dalmatiniachen Landwehr-Schützen-Bataillone (Zara) Nr. 79 und
(Spalato) Nr. 80 waren an dem Occupadons-Feldzuge in Bosnien und der
Herzegowina betheiligt und fochten mit Auszeichnung bei Liwno 15. August
und erlitt ersteree Bataillon einen Gteeammtverlust von 45 Mann und 2 be-
rittenen LandeBsebützen.
Tapferkeits-Auszeiciuliingen und besondere Denkwürdigkeiten.
Für Auszeichnung im bosnischen Occupations-Feldzage
1878 ÖEEO.-R. 3. Major Spiridion Mitrovic, Commandant des 79. Bataillons.
MVK. Oberlieutenant Stephan Peic des 80., Lieutenant Carl MatasoTic des
79. und der dem 79. Bataillon zugetheilte Lieutenant Mathias Turkovic (des
29. Infanten e-Regimentes).
Die Allerhöchste Belobung : Major Spiridion Mitrovie, die Hauptleute Philipp
Seidl des 80. und Josef Lulic des 79. Bataillons; die Oberlientenans Ladislaus
Hinic des 79., Stephan Feie des 80. und der diesem Bataillon zugetheilte
Oberlieutenant Thomas Pogorsky des Buhestandes.
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