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Full text of "Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. oesterreichischen Armee"

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^'  u.  k.  Militärlnval 
OFFIZIERSBIBLIOTHEK. 

GEDEMBLÄTTEE 


AUS  DER 


mESßESGHIGHTE  Di  1 1.  OESTEiiCHISGBl  iltlEl 


VON 


A.  GRAF  THÜRHEIM, 

VEBFASSBB  BEB  OESCHICH^E  DBB  BBITBB-BEQIMtfMiPS«. 
JENES  DES  8.  ÜHLANEN-BE6IMEKTE8  ü.  M.  A.  MILITÄB-H18;^^l^cW]fii>^GH)|IFTEN. 


I.    B^ND. 


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WIEN  UND  TESCHEN  1880. 

VERLAG  DER  BUCHHANDLUNG  FÜR  MILITÄR-LITERÄTÜR 

KARL    PR00HA8KA. 


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A.**-  K^-rli*-  vorl»'  "^^'u-u. 


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li.tlu*urA.cm    ^nn     Carl    I'rocl.  utka    ir    T<>(>ihrn 


WIDMUNG. 


Ich  widme  vorliegende  Gedenkblätter  der  k.  k.  Armee;  ich  widme 
sie  vor  Allen  meinen  einstigen  Waffengefährten,  den  Vete- 
ranen von  1848  und  1849!  ich  weihe  sie  endlich  dem  pietätvollen 
Andenken  an  verehrte  Feldherren  und  Führer,  —  an  unvergessene 
Kameraden  und  Freunde,  die  nicht  mehr  sind,  —  in  meiner  treuen  Rück- 
erinnerung leben  sie  ja  doch   Alle   noch  fort! 

Als  warmen  Wunsch  füge  ich  dieser  Widmung  die  Worte  Friedrich 
Halm's,  gesprochen  bei  der  Säcularfeier  des  Maria  Theresien-Ordens,  hinzu : 

„Hoch  Oesterreich!  lass  aus  jedem  Mund  es  schallen, 
Ruhm  denen,  die  im  Kampf  fllr  uns  gefallen, 
Dem  Kaiser  Heil,  und  seinem  Heere  Sieg!" 


Im  Winter  1880. 


Der   Verfasser. 


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VORWORT. 


Die  Gedenkblätter  sollen  in  möglichster  Kürze,  gleichsam 
nur  mit  Schlagwörtern,  die  ruhmvollsten  Erinnerungen  aus  der  Kriegs- 
geschichte  des  kaiserlichen  Heeres  regimenterweise  sammeln  und  wachrufen. 
Bei  der  überaus  grossen  Anzahl  der  Truppenkörper  war  es  eine  schwierige, 
mühevolle  Aufgabe,  bei  jedem  einzelnen  Regimente  die  hervorragendsten 
Ereignisse  und  Momente  hervorzuheben,  das  zerstreute  Materiale  zusammen 
zu  suchen  und  zu  sichten  und,  um  das  Ganze  nicht  zu  umfangreich  werden 
zu  lassen,  fortwährend  auf  die  äusserste  Beschränkung  des  Raumes  Bedacht 
zu  nehmen.  Während  oft  aus  einer  700  bis  800,  auch  mehrseitigen  Regi- 
ments-Geschichte 12,  höchstens  14  Seiten  ausgezeichnet  werden  mussten,  trat 
oft  der  umgekehrte  Fall  ein,  und  es  mussten  ganze  Feldzugsgeschichten 
durchstudiert  werden,  um  mühsam  zuletzt  zu  einem  oft  nur  spärlichen 
Resultate  zu  gelangen.  —  Ich  lasse  diesem  Vorworte  das  Q  u  e  1 1  e  n  v  e  r  - 
zeichniss,  sowie  dem  Schlüsse  des  Ganzen  das  Namen-Register 
folgen,  welches  allein  dem  historischen  Forscher  die  Möglichkeit  gibt,  derlei 
Bücher  zu  benützen ;  denn  wer  wird  wohl,  wenn  er  einen  Namen  sucht,  1000 
bis  1200  Seiten  durchblättern,  Zeit  und  Geduld  darüber  verlieren,  —  um 
schliesslich  mit  einer  Verwünschung  der  Oberflächlichkeit  des  Autors  zu 
enden.  —  Wie  begreiflich  bedingt  die  Menge  des  Materiales  das  Mehr  oder 
Weniger  der  Datenangabe. 

Bezüglich  der  Artillerie  und  der  Genie-Truppe  musste  in 
Rücksicht  der  Art  ihrer  Verwendung   ein  anderer  Modus   der  Besprechung 


vorgenommen  werden,  nämlich  der  Truppe  im  Allgemeinen,  jedoch  sind 
Regimentsinhabers-Listen  separat  angeführt. 

Ich  kenne  den  Werth  so  gut  wie  die  Lücken  dieses  Buches  und 
vertraue*  dem  billigen  Urtheile  einsichtsvoller  Fachmänner. 

Den  nur  wenigen  Förderern  meiner  mühevollen  Arbeit,  welche 
die  Güte  hatten,  durch  Zusendung  von  Gedenktafeln,  gedruckten  Regiments- 
Geschichten  oder  Manuscripten  meine  Aufgabe  zu  erleichtem,  sowie  dem 
Herrn  Obersten  Franz  von  Czako,  Commandanten  des  k.  k.  59. 
Linien-Infanterie-Regiments,  und  dem  Herrn  Alois  Hammerle,  Vorstand 
der  Salzburger  Studienbibhothek,  welche  mir  die  Benützung  dieser  und  der 
Regiments-Bibliothek  in  zuvorkommendster  Weise  gestatteten,  spreche  ich 
hiemit  öffentlich  meinen  wärmsten  Dank  aus. 

Die  Verlagshandlung  hat  sich  um  das  Zustandekommen  der 
Herausgabe,  die  Sorge  für  deren  technische  Ausführung,  das  rege  Interesse, 
die  fachverständige  Ueberwachung  der  Correctur  wesentliche  Verdienste 
erworben  —  und  diese  hiemit  öffentlich  dankend  anzuerkennen,  ist  nur  die 
Erfüllung  einer  besonderen  Pflicht 

Die  Recensionen  sämmtlicher  inländischer  militäri- 
scher Fachblätter,  vieler  pohtischer  und  endlich  mehrerer  ausländi- 
scher Militärblätter,  vorzugsweise  L'Avenir  Militaire  (ddto.  16.  August 
1879),  Revue  Militaire  Suisse  (ddto.  4.  JuU  1879)  und  Army  and 
Navy  Gazette  (ddto.  17.  Jänner  1880)  lauten  einstimmig  in  günstiger, 
wohlwollender  Weise.  Gilt  diese  mir  so  werthvoUe  Anerkennung  dem 
Grundgedanken  meines  Buches,  gilt  sie  dem  aufrichtigen  Streben,  imzählige 

Ruhmes-Erinnerungen  unseres  tapferen  Heeres   wieder  wachzurufen, 

dann  lasse  ich  Lob  und  Ehre  gelten  und  nehme  sie  vollberechtigt  dankbar 
an !  —  aber  wenn  ich  daran  denke,  wie  w^eit  mein  Können  hinter  dem  ehr- 
lichen Wollen  zurückgeblieben,  wie  so  Vieles  anders  und  besser  sein  sollte, 
wie  da  mancher  Irrthum  zu  beseitigen,  dort  manche  Lücke  zu  ergänzen,  — 
kurz,  wie  viel  noch  zu  leisten  wäre,  um  nur  meine  eigenen  Wünsche  zu 
befriedigen,  dann,  ja  dann  erscheinen  mir  diese  wohlwollenden  Urtheile  nur 
als  eine  Mahnung,  bei  fernerer  Arbeit  noch  Verbesserung  zu  erstreben. 

In  der  Gegenwart  ist  mein  Buch  der  einzige  Versuch  dieser  Art 
und  darin  liegt  sein  Werth!    ich  wiederhole,   was   ich  vor  18  Jahren  im 


Vorworte  meiner  Geschichte   der  kaiserlichen  Reiter-Regimenter  sagte,    ich 
erinnere  an  die  bekannte  Geschichte  vom  Ei  des  Columbus. 

Könnten  diese  Blätter  auch  nur  dazu  dienen,  bei  dem  kleinsten  mili- 
tärischen oder  kameradschaftlichen  Feste,  bei  fröhlichem  Hörnerschall  und 
gefüllter  Becher  Klang  mit  einem  zündenden  Worte  einen  Apell  an  irgend 
eine  glänzende  Ruhmes-Erinnerung  mittelbar  zu  veranlassen,  so  wären  die 
grossen  Mühen  und  vielfachen  Schwierigkeiten  dieser  Arbeit  hinreichend 
belohnt. 

Ich  feiere  mit  deren  Abfassung  das  eigene  Jubiläum  einer  nun 
30-jährigen  schriftstellerischen  Thätigkeit,  in  welcher  ich  stets  bemüht 
war,  der  Glorie  der  kaiserlichen  Fahnen  meine  Huldigung  zu 
bringen,  eingedenk  des  patriotischen,  längst  dahingegangenen  Dichters,  der 
mit  voller  Berechtigung  einst  sang: 

„In  deinem  Lager  ist  Oesterreich. " 


Der   Verfasser. 


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YERZEICHNISS 

DER     BENUTZTEN     QUELLEN. 


In    Druckwerken: 
A.     Monographien. 

Die  selbständig  erschienenen  Begiments- Geschichten  der  /w/an^^ne  -  Regimenter :  Nr.  8, 
Nr.  9,  Nr.  12,  Nr.  14,  Nr.  17,  Nr.  18,  Nr.  25,  Nr.  27,  Nr.  28,  Nr.  34,  Nr.  36, 
Nr.  39,  Nr.  42,  Nr.  47,  Nr.  48,  Nr.  53,  Nr.  55,  Nr.  56,  Nr.  57  und  Nr.  59;  — 
des  Tiroler  Kaiser- Jäger- Regimentes  und  des  10.  Feld- Jäger- Bataillons,  —  der 
Reiter-Begimenter  meines  eigenen  Werkes  und  speciell  der  erschienenen  Begiments- 
Geschichten:  der  Dragoner  Nr.  3,  Nr.  4,  Nr.  7,  Nr.  12  und  Nr.  13,  der  Hiiszaren 
Nr.  3,  Nr.  7,  Nr.  9,  Nr,  12,  der  Uhlanen  Nr.  1,  Nr.  7  und*  der  von  mir  selbst 
verfassten  Nr.   8. 

Ausser  diesen  die  in  den  verschiedenen  Jahrgängen  der  ehemaligen  österreichischen 
Militärischen  Zeitschrift  des  Oberstlieutenants  von  SchelSy  Vorstand  der  k.  k.  Kriegs- 
Bibliothek  1811  — 1848  enthaltenen  kurzen  Regiments-Geschichten:  der  Infanter ie- 
Begimenter  Nr.   7,   14  und  42,  des   1.,  4.,  5.  und  9.  Hiiszaren-Bje^imeutes, 

Nebst  diesen  die  in  eben  dieser  Zeitschrift  enthaltenen,  regimenterwe'ise  gesichteten  Kriegs- 
scenen  mid  Züge  von  Heldenmuth,  deren  eine  grosse  Zahl  auch  in  dem  4-bändigen 
Werke:   „Oberstlieutenants   von  Schels   Feld-  und   Vorpostendienst^  enthalten  sind. 

Einzelne  Feld zugs-Episoden,  sowohl  in  ScJiels  als  Streffleurs  Militär.  Zeitschrift  (1860  — 
1865),  der  /;i/an^er/e-Regimenter  Nr.  4,  Nr.  21,  Nr.  28,  Nr.  49  und  in  letzterer 
Nr.    15,  Nr.  31,  Nr.  45, 

endlich  selbständige  Bruchstücke,  einzelne  kriegerische  Episoden  behandelnd  der  Infanterie- 
Regimenter  Nr.  29  und  58  in  den  Jahren  1848  und  1849  und  Nr.  54  im  Feld- 
zuge  1859. 

B.  Andere  militär- historische  und  kriegsgeschichtliche  Werke  als:  fllr  die  Zeit  von 
1848  herwärts: 

1.  Der  nach  officiellen   Quellen  bearbeitete  leldzug  von  1848  und  1849  in  Italien. 

2.  Der    Winter-Feldzug   1848149   in   Ungarn    Sr.    Durchlaucht    des    FM.    Fürsten    zu 

Windisch-Grätz. 

3.  Der    Sommer-Feldzug    in   Ungarn    und    Siebenbürgen    1849    (verfasst    vom    Oberst 

von  Bamming), 

4.  Der  Winterfeldzug  des  Bevolutionskrieges  in  Siebenbürgen  im  J.  1849.  Leipzig  1861. 

Von  einem  österreichischen  Veteranen. 


5.  Der  Sommerfeld zng  des  Berolutionskn'eges  in  Siehenhiinjen   1849,  Leipzig  1863,  von 

dem  vorigen  Verfasser  (Hauptmann  Abi). 

6.  Die  oficieJlen  Armeehnlletins  1848  und   1849. 

7.  Die  amtlidie   Wiener-Zeitung,  Jahrgänge   1848  und   1849. 

8.  Der  Krieg  in  Italien   1859.  Nach  den  Feldacten.   3  Bände.  Wien   1876—77. 

9.  Dr.  Hirtenfeld' s  Militär-Zeitung  1859. 

10.  Die  ämtlichen    Wiener-Zeitungen   1859,   1864  und  1869/1870. 

11.  Streffleur's  Oesterreichische  Militärische  Zeitschrift,  Jahrgang  1864,  für  die  Kriegs- 

ereignisse im  Kriege  gegen  Dänemark. 

12.  Oesterreicfts  Kämpfe  im  Jahre   ]866,  nach  Feldacten  bearbeitet  durch  das  General- 

stabsbureau fllr  Kriegsgeschichte,   3  Bände^  Wien   1867  bis   1869. 

13.  Ämtliche   Wiener-Zeitung  1866. 

14.  Fttr   den    bosnischen    Occujxttions-Feldzug    1878    die   Publicationen    der   Amtlichen 

Wiener-Zeitung. 

Für   frühere   Kriegsepochen: 

ScheVs  Oesterreichische  Militärische  Zeitschrift  1811   bis   1848. 

Graefers  Geschichte  der  kais.  Kriegsvölker.   1791   und   1799. 

Dr.  J.  Hirtenfeld,   Geschichte  des  Maria  Theresien-Ordens,  2  Bände,  Wien   1857. 

Desselben  Militär-Conversations-Lexikonj  A  bis  Kulm,  Wien   1850/53. 

Desselben  Soldatenfreund  und  Militär- Zeitung^  Jahrgänge  1848  bis   1864. 

Geschichte  des  österreichischen  Erhfolgekrieges  1740  bis   1748,  Dresden   1787, 

Freiherr  von  Räder,  Feldzüge  des  Markgrafen  Ludwig  von  Baden,  2  Bde.,  Carlsruhe  1839. 

Arneth  Alfred  Ritt.,  Prinz  Eugen  von  Savogen,   3  Bände,  Wien   1858. 

M'rcttr?7-Xachrichten,  Zeitungsblätter  von   1672  bis   1680. 

Amtliche   Wiener-Zeitungen  von    1794  bis   1799  und   1809. 

Jahrgänge  des  österreichischen  Beobachters  von   1813  bis   1815. 

Feldzug  180,5  von  Schönhals, 

Feldzug  1809  in  Süddeutschland,    Heller   v.  Hellwald    aus  Streffleurs    Militär.  Zeitschrift 
1862  und   1863. 

Stutterheim,  der  Krieg  von  1809,  2  Bände,  Wien. 

SjMrschill,  Feldzug  der  Oester reicher   in    Illyrien    und   Italien    1813    und    1814,    Braim- 
schweig   1842. 

Gebier,  Wilh.  Edler,  k.  k.  FML.,  das  k.  k.  österreichische  Auxiliar- Corps  im  russischen 
Feldzuge  1812,  nach  Originalquellen  bearbeitet.    Wien,  bei  W.  Braumüller,     18G8. 

Thielen y  Max  Ritter,  der  Feldzug  der  rerbihideten  Heere  Europa^ s  unter  dem  Ober- 
befehle des  k.  k.  FM.  Fürsten  Carl  zu  Schwarzenberg.  Nach  authentischen  öster- 
reichischen Quellen.  Wien,  W.  Braumüller,    1856. 

Von  eben  diesem,  Erinnerufigen  aus  dem  Kriegerlehen  eines  82-jährigen  Veteranen 
mit  besonderer  Bezugnahme  auf  die  Feldzüge  1805,  1809,  1813,  1814  und  181:5. 
Wien,  W.  Brauraüller,   1863. 

Feldzüge  des  Prinzen  Eugen.  Nach  den  Feldacten  etc.  herausgegeben  von  der  Abtheilunj^ 
des  k.  k.  Kriegs- Archives,  Band  1  —  3.  Wien   1876. 

Von    ausländischen    deutschen  Werken    waren    fllr    den    speciellen    Zweck    dieser 
Blätter  nur 


Sporschill f  Feldzüge   1813  bis   1815,  und 

Hotho's  FeldzUge   1813  bis  1815.    4  Bände,    dieses  vorzüglich  wegen  seiner  Ordres  de 

batailles  der  österreichischen  Armee  und  den  Verlustansraben  des  Feldzusres   1815 

verwendbar. 

Ein  sehr  brauchbares  Buch 

Histoire  des  Beghnents  Nationaux  des  Pays-Bas  au  Service  d' Antriebe  par  le  Lieutenant 
General  Baron  Guillaume.  Bruxelles   1877. 

Wegen  mehrerer  Detail-Angaben  und  Schlachtordnungen  gleichfalls  gut  verwendbar 

Comte  de  SchmettaUf    Me'moires  secrets   de    la  guerre    d'Hongrie    pendant   les    campagnes 

de  1737,   1738  et  1739.    Frankfort   1786. 
Siimmiliche  Militärschemafismen  zur  liichtigstellung  der  Daten  von   1790  bis   1867 

in  den  leider  jetzt  nicht  mehr  erscheinenden  Veränderungen  des  Vorjahres. 
Das  treffliche  biographische  Lexikon  des  llerrn  Regierungsrathes  von  Wnrzhach  gibt,  wie 

immer,  auch  in  dieser  Hinsicht  werthvolle  Angaben. 

In    Manuscript en 

erhielt  ich  seiner  Zeit    1860—1861    Regiments  -  Geschichten    des    dermaligen   1.,  6.,   11. 
•  und    14.  Dragoner-   und    des   15,  und    16,  Huszaren-Regimentes    {ersteres  danuüs 
10.  Dragoner^^  letzteres  10.  TJhlanen-Regiment). 

Endlich  hatte  ich  mir  bei  Abfassung  meiner  Geschichte  des  8.  Uhlanen-Regimentes  im 
k.  k.  Kriegs- Archive  1859  und  1860  eine  bedeutende  Menge  Daten  auch  von 
anderen  Truppenkörpern  herausgezogen,  wobei  mir  der  damals  im  k.  k.  Kriegs- 
Arcliiv  angestellte  Herr  Hauptmann  Josef  Strack  in  kameradschaftlichster  Weise 
an  die  Hand  ging. 

Auch  aus  der  grossen,  aus  dem  Kriegs- Archive  geschöpften  Noten-Sammlung  des  Dr. 
J.  Hirtenfeld  hatte  ich  durch  dessen  Güte  Auszüge  gemacht,  so  dass  mir  ein 
reicher  Schatz  authentischer  Daten  zu  Gebote  stand,  den  ich,  angeregt  durch 
einige  Freunde,  in  diesen  Blättern  im  allgemeinen  historischen  Interesse  verwerthe. 


INFANTERIE 


Schlesisches 

INFANTERIE -REGIMENT  N«'  1 

(1848.) 

KAISER  FRANZ  JOSEF  I. 

Dunkelblaue   Waffenröcie,   dunkelrothe  Egälisirung.  Knöpfe  gelb. 

Ergänzungsbezirksstation :    Troppau, 


17 IG  errichtet. 

1716  Leopold  Erbprinz  t.  Lotbringen. 

1726  Franz  Erbprinz  von  Lothringen. 
1737  Grossherzog  von  Toskana 
und  1745  römischer  Kaiser  Franz  I. 

17G,5  Kaiser  Josep  II. 

17G7— 1803  Zweiter  Inliaber:  Jakob 
Marquis  Botta  d' Adorno,  FM. 

1790  Kaiser  Leopold  IL 

1T92  Kaiser  Franz  II.  und  seit  1806 
Kaiser  Franz  I.  von  Oesterreich. 

1>03— 1827    Ztcdter    Inhaber:   FZM. 

Thomas  Baron  Brady  f  zu  Wien 

14.  October  1827- 
h:)5  Kaiser  Ferdinand. 


Inhaber: 

1827 


-1842   Zweiter   Inhaber:  FML. 
Franz  Hauoer. 


1842—1850  Zweiter  Inhaber:  FZM. 
Constantin  Baron  D'Aspre,  MTO.- 
C.  t  zu  Padua  24.  Mai  1850. 

lS48  SM.  Kaiser  Franz  Josef  I. 

Zweite  Inhaber: 

1850-1855  FML.  Georg  Baron  Ram- 
berg  MTO.-R.  t  zu  Teplitz  2. 
September  1855. 

1855—1864  FML.  Ignaz  Tbimer  f  zu 
Wien  30.  Juli  1864. 

1864—1869  FML.  Josef  Baron  Ja- 
BLONSKY  del  Monte  Berico,  MTO.- 
R.,  wurde  1869  Inhaber  des  30. 
Infanterie-Regimentes. 


\ 


Von 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 


16  an  die  beiden  nächstfolgenden  Feldzüge  gegen  die  Türken:  Schlacht  bei 
Peterwardein  5.  August  1716,  Belagerung  von  Temesvar  und  3.  October 
1716  Sturm  auf  die  dortige  Falanka;  —  1717  Belagerung  und  Schlacht  bei 
Belgrad^  wo  ein  Bataillon  in  isolirter  Stellung  von  den  Spahis  beinahe  gänz- 
lich vernichtet  wurde. 


Thftrheim:  GedenKblfttUr. 


' 


—    2    — 

Von 

1737  mAchto  es  wieder  die  näclifitfolgenden  Feldzüge  gegen  die  Türken.  Am  28. 
September  1737  im  Ehevenhüller'schen  Corps  im  Treffen  am  Timok  sieb 
ausgezeichnet.  1738  ein  Bataillon  in  den  beiden  Treffen  bei  Komia  und 
Mehadia^  ein  Bataillon  als  Besatzung  in  Ujpalanka.  1739  am  23.  Juli  in 
der  Schlacht  bei  Eirotzka  formirt  das  Regiment  auf  dem  Rückzuge  die 
Arriöre-Garde. 

1741  Im  österreichischen  Erbfolgekriege:  10.  April  1741  in  der  Schlacht  bei  Mol- 
witZ;  1742  in  der  Schlacht  bei  Chotusitz  imd  der  Belagerung  von  Prag, 
1743  Feldzug  am  Rhein,  1744  am  Rhein  und  in  Böhmen,  1745  im  Treffen 
bei  Habeischwert  14.  Februar,  in  den  Schlachten  bei  Hohen-Friedberg  4.  Juni 
und  Trautenau  30.  September. 
Im  siebenjährigen  Kriege  focht  das  Regiment  am  1.  October 

1756  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  1757  in  jener  von  Prag  6.  Mai,  Breslau 
22.  November  imd  Leuthen  5.  December,  ein  Bataillon  bei  der  Belagerung  von 
Schweidnitz,  1758  das  Regiment  14.  October  bei  Hochkirch,  1760  hielt  es 
sich  am  22.  Juli  bei  dem  Angriffe  auf  die  feindlichen  Batterien  von  Dresden 
ungemein  tapfer,  war  am  3.  November  in  der  Schlacht  von  Torgau,  wo  es 
durch  die  Attaken  des  preussischen  Dragoner-Regimentes  Bayreuth  viel  litt. 
Im  bairischen  Erbfolgekriege  stand  dasselbe 

1778  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen.     Im  Türkenkriege: 

1788  stand  das  Leibbataillon  bei  Semlin.  Das  dritte  Bataillon  beim  Coburgischen 
Corps  war:  am  18.  April  bei  Eroberung  des  Lagers  von  Larga,  bei  der 
Einnahme  von  Jassy,  im  Gefechte  bei  Waslui  und  im  Treffen  bei  Adschud. 
1789  das  Leibbataillon  bei  der  Belagerung  von  Belgrad  und  am  30.  Septem- 
ber beim  Sturme  auf  die  Raitzenstadt.  Das  dritte  Bataillon  im  Treffen  bei 
Fockschan,  in  der  Schlacht  von  Martinestie  und  1790  bei  der  Belagerung 
und  im  Treffen  bei  Giurgewo. 

1793  Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  12.  April  zwei  Bataillone  die 
Posten  von  Landau  tapfer  vertheidigt.  —  Bei  der  Einnahme  der  Lauter- 
burger Linien.  Gefechte  bei  üttenhofen  24.  November  und  Nahweiler  11. 
December.  Ein  Bataillon  erobert  hier  zwei  Kanonen.  1794  im  Treffen  bei 
Sprimont  tapfere  Vertheidigung  der  Posten  bei  Evreux,  1795  bei  der  Ein- 
nahme von  Turenbach.  1796  ein  Bataillon  bei  der  Occupation  von  Krakau, 
eines  stark  gelitten  in  den  Gefechten  bei  Nauheim  und  Johannesberg,  eines 
bei  der  Belagerung  von  Kehl  und  1797  am  Rhein.  1799  zwei  Bataillone 
im  Treffen  bei  Osterach  die  dortigen  Höhen  erstürmt.  Das  Regiment  am 
25.  März  in  der  Schlacht  bei  Stockach,  am  3.  Juni  in  den  Gefechten  bei 
Zollikon  und  Wittikon,  am  4.  Juni  beim  Haupt-Angriff  auf  Zürich,  am  18. 
September  bei  Einnahme  der  Neckarauer  Schanzen  und  bei  Mannheim,  1800 
bei  der  Armee  in  Baiem.    Im  Feldzuge 

1805  Anfangs   im   Vorarlbergischen,    später   bei    Ulm.     Dortige   Capitulation   am 
n.  October.     Im  Feldzuge 

1809  in  Baiem.    Im  Treffen  bei  Abensberg  grosse  Verluste  20.  April,  Schlacht  bei 
Wagram  5.  und  6.  Juli,  Rückzug  nacli  Mähren,  Treffen  bei  Znaim  10.  Juli. 


—    3    — 

1812  im  Feldznge  gegen  Russland  am  27.  October  aus  Galizien  zum  Äuxiliarcorps 
des  FM.  Fürsten  Schwarzenberg  eingerückt.     Im  Feldzuge 

1813  am  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden.  Einnahme  des  Dorfes 
liöbda  durch  das  zweite  Bataillon.  Tapfere  Abwehr  französischer  Cürassierc« 
Kampf  um  das  brennende  Töltschen  am  27.  August.  —  Ein  Bataillon  bei 
Kinnitz  und  Arbesau  17.  und  18.  September.  Schlacht  bei  Leipzig.  Kämpfe 
am    16.    und    18.    October    bei    Klein-Zschocher.    Treffen    bei    Hochheim 

9.  November  und  glänzender  Bajonnetsturm  des  ersten  Bataillons  unter 
Oberstlieutenant  Straka^  persönlich  yom  Corps-Commandanten  Grafen  Gyulai 
vorgeführt. 

1814  im  Treffen  bei  Bar-sur-Aube  24.  Jänner,  in  der  Schlacht  bei  Brienne  1.  Februar, 
im  Gefechte  bei  La  F6rte-sur-Aube  23.  Februar,  bei  Troyes  24.  Februar  und 
Arcis  21.  und  22.  März.  Das  2.  Bataillon  im  Februar  und  März  bei  der 
Blokade  von  Beifort. 

1815  4.  Juli  beim  Angriffe  auf  Beifort  in  der  Division  FML.  Baron  Wimpffen^ 
später  Besatzung  in  Montbelliard.    Im  Feldzuge 

1821  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  am  9.  März  im  Gefechte  bei  Antro- 
doco  und  Leonessa.  Erstürmung  der  Höhen  von  Castelfranco  am  7.  Mai  durch 
2.  Bataillone  unter  Major  Baron  d' Aspro.  Ueberschifft  nach  Sicilien  und 
bis  1827  Besatzung  in  Palermo.    In  dem  Kriege 

1848  in  Italien  am  18.  März  Strassenkampf  und  Erstürmung  von  Barrikaden  in 
Mailand.  Das  Regiment  sich  hier  glänzend  hervorgethan.  In  der  Schlacht 
bei  Vicenza  10.  Juli,  den  Gefechten  bei  Sonna,  Somm^campagna  und  St. 
Giustina.  In  der  Schlacht  von  Oustozza  das  2.  Bataillon  beim  Angriffe 
auf  den  Monte  Godio  25.  Juli.  Gefechte  vor  Mailand,  Sturm  auf  Vigentino. 
—  Das  1.  Landwehrbataillon  unter  Major  Rath  am  30.  October  in  der 
Schlacht  bei  Schwechat,  31.  October  bei  der  Einnahme  von  Wien  und  beim 
Sturm  auf  das  Burgthor.    Im  Feldzuge 

1849  in  der  Schlacht  von  Mortara.  Das  2.  Bataillon  bei  Erstürmung  des  Klosters 
St.  Albino  und  Zurückwerfung  der  Piemontesen  bei  Porte  Genova  hervor- 
gethan 21.  März;  in  der  Schlacht  von  Novara  23.  März  und  den  Stürmen 
auf  Castellazzo.  —  Expedition  nach  Mittel-Italien  und  Gefechte  bei  Livomo 

10.  und  11.  Mai.  Das  4.  und  1.  Landwehr-Bataillon  im  III.  Armee-Corps 
eingetheilt,  im  Sommerfeldzuge  1849  in  Ungarn.    Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Francosarden  in  Italien;  Ende  Mai  Kämpfe  an  der  Sesia; 
4.  Juni  Schlacht  bei  Magenta,  Sturm  auf  Buffalora ;  24.  Juni  in  der  Schlacht 
von  Solforino  —  der  heldenmüthige  Divisionär  Prinz  Alexander  von  Hessen 
setzte  sich  an  die  Spitze  eines  Bataillons,  dessen  Fahne  er  ergriff  und 
führte  unter  lautem  Ausbruche  der  Begeisterung  die  Tapfem  zum  Sturme 
vor.  —  Abends   den  Rückzug  der  Armee  decken  geholfen.    Im  Feldzuge 

1^6  gegen  Preussen  focht  das  Regiment  am  27.  Juni  im  Treffen  bei  Trau- 
tenau,  beim  Sturme  auf  den  Kapellenberg  mit  grosser  Tapferkeit,  aber 
starkem  Verluste,  und  am  3.  Juli  in  der  Schlacht  von  Königgrätz  gleichfalls 
viel  gelitten. 

1* 


4    — 


I 


Tapferkeits« Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1737  Oberst  Christian  Baron  Helfreich  wegen  umsichtiger  Führung  des  Regimentes 

im  Treffen  am  Timok  angerühmt. 
1742  Bei  der  Belagerung  von  Prag  wurde  Feldwebel  Johann  Mayer  gefangen,         > 

trat  1754  in  preussische  Dienste,  wo  er  es  bis  zum  General  brachte. 
1760  Bei  Dresden  Oberst  Baron  Leuwen  sich  sehr  ausgezeichnet  22.  Juli.  f 

1789  Oberstlieutenant  Souel  wurde  wegen  Auszeichnung  beim  Sturme  auf  Belgrad 
2.  Oberst  und  1790  MTO.-R.  Major  Graf  Ferdinand  Nimptsch  bei  Fockschan 
und  Martinestie  sich  hervorgethan. 

1793  Oberst  Roszelmini  am  12.  April  bei  Landau,  Major  Johnson;  die  HaupÜeute 
Hofmann,  Rieber;  die  Oberlieutenants  Kager,  Giessen;  die  Lieutenants  Graf 
Kerzensky,  Marchese  Botta ;  die  Fähnriche  Fessel  und  Siegel  bei  Lauterburg 
besonders  angerühmt. 

1799  Bei  Zürich  Oberst  Chevalier  Johnson  und  Oberstlieutenant  La  Marine  sich 
an  der  Spitze  des  Regimentes  hervorgethan. 

1813  Major  Johann  Graf  Breda  sich  bei  Dresden  und  Leipzig  ausgezeichnet 
Oberstlieutenant  Straka  bei  Hochheim  sich  hervorgethan  9.  November. 

1814  Oberst  Prinz  Hohenlohe-Langenburg  und  Oberstlieutenant  Straka  bei  Bar-sur- 
Aube  vom  Corps-Commandanten  FZM.Graf  Gyulai  belobt  24.  Jänner.  . 

1821  Major  Constantin  Baron  d'Aspre  bei  Castelfranco  7.  Mai  sehr  ausgezeichnet. 
Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen 

1848  und  1849:  ÖLO.-R.:  Major  Theodor  Medl,  Aleicander  Vogl,  Oblt,  Prinz 
Wilhehn  Württemberg.  ÖKO.-R.  3 :  Hauptmann  Seidl.  M VK :  Major  Anton 
Rath,  Hauptleute  v.  Merizzi,  Erich,  Drouart,  Tiltscher,  Hermann,  Schill,  v. 
Baravalle,  Gf.  Thun,  Josef  Schmidt,  Ringelhann,  Schrott,  Oberlieutenants: 
Siebert,  ZergoUem,  Reiter,  Pehm,  Vogel,  Braun,  Emanuel  und  Johann 
Zaplctal,  Karth,  Brosche,  Broschmann,  Wodiczka,  Lieutenants:  Gockert, 
Rudolf  von  Schmidt,  Forster.  ÖLO.-R.  Hauptmann  Gf.  Pimodan,  Ordon- 
nanzoffizier. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1859  ÖLO.-R.  Majore  Edmund  Baron  Haan,  Georg  Drasenovic.  OEKO.-R.  3.: 
Oberstlieutenant  Anton  Thill,  Major  Philipp  Lettinger  genannt  Linderl.  Die 
Hauptleute  von  Schwarzenschild,  von  Kuhn,  Major  Georg  Drasenovic  und 
Hauptmann  Wodiczka.  MVK:  Die  Hauptleute  Schmidt,  Baron  Holzhausen, 
Jihn,  Seeling,  Spiller,  Mathes;  die  Oberlieutenante  Kerbler,  Haager,  Urbau 
Albrecht,  Lehmann;  die  Lieutenante:  Priet,  Albrecht,  Seibert^  Ferrentz, 
Baron  Kutschera,  Julian,  Kick,  Tolie. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1866  MVK:  Oberstlieutenant  Eduard  van  der  Sloot,  Major  Carl  Jaus,  Hauptmann 
Pockels,  Oberlieutenant  Köhler,  Lieutenant  Kömer. 

1868  erhielt  das  Regiment  statt  der  bisherigen  weissen  Waffenröcke  —  dunkel- 
blaue anbefohlen. 


—    5    - 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Oommandanten  und  Stabsoffiziere. 

1799  Ober&t  Wilhelm  Prinz  Anhalt  f  in  der  Schlacht  bei  Stockach  25.  März. 
1809  Oberst  Johann  Gredler  bei  Abensberg  tödtlich  verwundet,  f  20.  April  in 

feindlicher  Gefangenschaft. 
1859  Die  Majore  Edmund  Baron  Haan  und  Philipp  Lettinger  bei  Magenta  4.  Juni 

schwer  verwundet,  f  in  feindlicher  Gefangenschaft. 
1866  Obersttieutenant  Heinrich  Edler   von  Habenoimn  und  Major  Alfred  Pilat 

t  im  Treffen  bei  Trautenau  27,  Juni. 


\ 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N»  2, 

(1814.) 

ALEXANDER  I.  KAISER  VON  RUSSLAND 

(hAt  für  immenrihrende  Zeiten  dieeen  Namen  an  behnlten). 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  kaisergeJbe  Egalisirting.  Knöpfe  gelb, 

« 

Ergäüzungsbezirksstation ;  Fogabas  in  Siebenbürgen. 


Inhab 

1741  in  Ungarn  errichtet 

Oberst,  seit  1746  GM.  Ladislaos 
Baron  Ujvary  f  1749. 

1749  Carl  Josef,  Erzherzog,  Oberst, 
t  1761. 

1761  Erzherzog  FBRnmAND,  FM.  f  24. 
Dezember  1806. 

1767  Zweiter  Inhaber:  FML.  Johann 
Baron  Koch  MTO-R  wurde  1773 
erster  Inhaber  des  gegenwärtigen 
17.  Infanterie-Regiments. 

1773  bis  119i  Zweiter  Inhaber :  FZM. 
Georg  Graf  Browne  MTO.-C.  f 
zu  Wien  14.  October  1794. 


1806  FZM.  Johann  Freiherr  von  Hiller 
MTO.-C,  erhielt  1814  das  53.  In- 
fanterie-Begiment. 

1814  Alexander  I.,  Kaiser  von  Russ- 


er: 

land  t  zu  Taganrog  in  der  Krim 
1.  December  1825. 

Das  Begiment  hat  diesen  Namen 
für  immerwährende  Zeiten  zu  be- 
halten. 

1814  bis  1825  erst  zweiter  dann  erster 
Inhaber  FML.  Franz  Baron 
Koller  MTO.-R.  f  zu  Neapel 
22.  August  1826. 

1827  bis  1852  FZM.  Adam  Rbtsey  de 
Retse  MTO.-R.  f  zu  Wien  26. 
Oktober  1852. 

1852  bis  1865  FML.  Ferdinand  Frei- 
herr von  SciuRNDmo  f  zu  Frank- 
furt a.  M.  1865. 

1866  bis  1869  FML.  Anton  Baron  Rück- 
STUHL  t  VI  Wien  10.  Juni  1869. 

Seit  1873  Alexander  II.,  Kaiser  von 
Russland  MTO.-R, 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1743  bei  der  Belagerung  von  Ingolstadt,  1744  ein  Bataillon  in  der  Belagerung 
von  Prag,   gerieth  durch  die  Uebergabe  dieser  Stadt  in  preussische  Bjriegs- 


—    7    — 

gefangenschaft;    —    ein  Bataillon   machte  in  der  Armee  des  FM.  Prinzen 
Lothringen  den  Feldzug   in  Böhmen  mit.   1745   das   Regiment  unter  FM. 
Grafen  Traun  im  Mainfeldzuge,  1746  in  der  Niederlande  und  den  Schlachten 
von  Eocoux  11.  October  1746  und  bei  Lawfeld  2.  Juli  1747. 
Im  siebenjährigen  Elriege  am  18.  Juni 

1757  bei  Kolin  unter  Oberst  Graf  Siskowitz  mit  besonderer  Auszeichnung  gekämpft 
und  vier  feindliche  Angriffe  zurückgeschlagen.  Recognoscirung  gegen 
Meuselwitz  8.  October,  Belagerung  von  Schweidnitz,  Schlachten  bei  Breslau 
22.  November  tmd  Leuthen  5.  December.  —  1758  14.  October  bei  Hoch- 
kirch; 1760  3.  November  starke  Verluste  bei  Torgau  erlitten,  1761  ein 
Bataillon  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  und  dem  Angriffe  auf  das 
Jauemicker  Fort ;  —  1762  ein  Detachement  in  der  Belagerung  von  Schweid- 
nitz bei  einem  Ausfalle  am  27.  September  Oberlieutenant  Waldhütter  die 
feindliche  Besatzung  der  Minengrube  überfallen,  und  theils  zusammengehauen, 
theils  versprengt.    Im  baierischen  Erbfolgekriege 

1778  bei  der  Hauptarmee  in  Böhmen,    Im  Ttirkenkriege. 

1788  bei  der  Eroberung  von  Sabacz  und  dem  Sturm  auf  die  dortige  Palanka;  — 
bei  der  Belagerung  und  Eroberung  von  Novi.  Oberstlieutenant  von  Ocskay 
vertheidigte  und  behauptete  auf  dem  Berge  Messinovacz  eine  Flesche 
und  zwei  Redouten  mit  dem  3.  Bataillon  gegen  einen  dreimaligen  Angriff 
von  6000  Türken  20.  September,  beim  ersten  Sturm  auf  Novi  21.  September 
zeichnete  sich  durch  seltene  Bravour  Hauptmann  Neszmery  aus,  und  am 
3.  September  beim  Hauptsturme  führte  Oberstlieutenant  Ocskay  eine  Colonne 
gegen  die  Wasserbastion,  die  er  der  Erste  erstieg  und  behauptete.  1789 
war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Belgrad,  Erstürmung  der  dor- 
tigen Raitzenstadt  30.  September  und  Einnahme  der  Festung,  wohin  es  als 
Besatzung  kam.  1790  das  3.  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Czettin. 
In  den  Feldzügen  gegen  Frankreich. 

1793  26.  October  das  Leibbataillon  bei  Erstürmung  der  Lauterburger  Linien 
durch  einen  glänzenden  Bajonnet-Angriff  den  Feind  bis  an  den  Sulzbach  ge- 
trieben, diesen  durchwatet,  und  die  angezündete  Stadt  Selz  erobert,  ebenso 
bei  der  Einnahme  von  Wanzenau.  Ein  Bataillon  in  der  Niederlande  bei 
Vertheidigung  der  Posten  von  Maubeuge.  1794  und  1795  zwei  Bataillone 
am  Rhein  und  bei  Eroberung  von  Mannheim  18.  October  1795  —  beim 
Angriffe  auf  die  Brückenschanze  von  Kehl  18.  September  1796  und  beim 
Sturm  auf  die  Hüninger  Brücke  30.  November. 

1799  in  der  Schweiz  und  in  Deutschland.  25.  März  im  Treffen  bei  Stockach 
nahm  Oberstlieutenant  Baron  Lippe  mit  den  Grenadieren  eine  französische 
Halbbrigade  gefangen;  4.  Juni  beim  Hauptangriffe  auf  die  Position  von 
Zürich  —  18.  September  bei  Neckarau  mit  dem  Bajonnete  einige  Fleschen 
erstürmt  und  bei  Eroberung  der  Neckarauer  Schanzen  und  der  Stadt  Mannheim. 

1800  in  mehreren  Gefechten  in  Baiem  und  Schlacht  von  Hohenlinden  3.  Decem- 
ber in  der  Division  FML.  Fürst  Carl  Schwarzenberg.  Tapferer  Angriff  des 
Regimentes  auf  Eronacker. 


—    8    - 

Im  Feldzuge 

1805  in  Italien  thätiger  Äntheil  an  der  Schlacht  von  Caldiero  30.  Octobcr. 
Im  Feldzuge 

1809  in  Deutschland  im  V.  Armeecorps  in  Baiem,  —  vorzüglich  ausgezeichnet 
an  beiden  Schlachttagen  von  Aspem.  21.  Mai  bei  Eroberung  von  Stadt 
Enzersdorf,  22.  Mai ;  der  tapfere  Commandant  Oberst  Philipp  IVinz  Hessen- 
Homburg  hatte  fünf  feindliche  Cavallerie- Angriffe  abgeschlagen,  und  war  mit 
dem  Regimente  beim  Sturme  auf  Aspem  thätig.  Am  5.  Juli  bei  Wagram 
machte  das  Regiment  einen  Angriff  in  des  Feindes  Flanke  und  warf  diesen 
über  den  Russbach  zurück.  —  Rückzug  nach  Mähren,  Schlacht  bei  Znaim. 

Im  Feldzuge 

1812  gegen  Russland  war  das  Regiment  beim  Auxiliar-Corps  unter  FM.  Fürst 
Schwarzenberg;  Schlacht  bei  Podubnie  12.  August,  Gefechte  15.  und  16. 
August  bei  Dywin,  28.  August  bei  Stara  Wyzwa,  29.  September  bei 
Ljuboml,  8.  October  bei  den  Triszynerhöfen,  18.  October  bei  Biala,  18.  No- 
vember Treffen  bei  Rudnia«    Im  Feldzuge 

1813  in  der  Division  Bianchiam  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden; 
am  30.  August  in  jener  bei  Kulm;  unter  persönlicher  Führung  des  FML. 
Baron  Bianchi  am  16.  October  bei  Erstürmung  des  Markleeberges  in  der 
Schlacht  bei  Leipzig  17.  und  18.  October;  Marsch  am  Rhein,  Vorrückung 
gegen  Frankreich.     Im  Feldzuge 

1814  erst  bei  der  Blokade  von  Belfert,  am  18.  Februar  im  Treffen  bei  Monte- 
reux,  am  11.  März  in  jenem  bei  Macon,  am  18.  März  bei  St.  Georges,  am 
20*  März  bei  Limonest,  wo  ein  Bataillon  beim  Angriffe  auf  die  Hochfläche 
von  Dardilly  thätigen  Antheil  nahm,  und  am  2.  April  im  Gefechte  bei  St. 
Romans.  Während  des  Monarchen-Congresses  zu  Wien  zur  Aufwartung  daselbst. 

1815  12.  April  marschirte  das  Regiment  von  Wien  über  Baiem,  Ulm  nach 
Frankreich,  war  Anfangs  August  in  der  Cantonirung  bei  Courbereux  und 
Anfangs  October  im  grossen  Armeelager  bei  Dijon.  —  Das  4.  Bataillon 
bei  der  Blokade  von  Beifort  und  am  4.  Juli  im  dortigen  Gefechte,  sowie 
bei  der  Cernirung  von  Sclüettstadt.     (Vom  20.  Jänner  bis  1.  Mai.) 

1816  bei  dem  in  OberösteiTcich  gegen  Baiern  aufgestellten  Observations-Corps 
des  FML.  Baron  Bianchi.    Im  Feldzuge 

1821  gegen  die  Neapolitanischen  Insurgenten,  und  später  längere  Zeit  als  Be- 
satzung in  Neapel,  das  3.  Bataillon  kam  später  nach  Palermo.    Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  bei  der  Nordarmee  in  Böhmen,  27.  Juni  im  Treffen  bei 
Trautenau,  am  28.  Juni  bei  Neu-Rognitz  mit  bedeutenden  Total- Verlusten : 
(42  Offiziere,  1224  Mann,)  endlich  am  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz. 
Das  4.  Bataillon  gehörte  zur  Brigade  Braisach,  der  zur  Deckung  West- 
galiziens  bei  Krakau  aufgestellten  Truppen  des  FML.  Baron  Rzikowsky. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1757  Für  Auszeichnung  bei  Kolin  Oberst  Graf  Josef  Siskowitz  MTO.-R.  Oberst- 
lieutenant Baron  Vetter  mit   der   Sieges-Nachricht  von  Kolin    nach  Wien 


-    9    - 

abgeschickt  1757   und   zum  Obersten  befördert.    Die  Kaiserin  beschenkte 

jede  Compagnie  mit   20  Dukaten.    Das  Regiment  hatte  2  Hauptleute  und 

37  Mann  todt,  13  Offiziere  und  100  Mann  verwundet. 
1758  Bei  Hochkirch  Oberst  Orosz^  5  Offiziere,  109  Mann  vermindet,  24  Mann  todt. 
1762  Oberlieutenant   Michael    von   Waldhütter   für   seine   That    bei   Schweidnitz 

MTO..R. 

1788  Bei  Novi  wegen  Auszeichnung  Hauptmann  Franz  Neszmery  1788  MTO-R. 
und  Oberstlieutenant  Josef  von  Ocskay  1788  die  Beförderung  zum  Obersten 
und  1789  MTO.-R. 

1789  Major  von  Barthodeiszky  hat  sich  bei  Berbir  und  Belgrad  1789  hervorgethan, 
Oberstlieutenant  Kempf  beim  Sturme  auf  die  Raitzenstadt  mit  den  Grenadieren 
sich  hervorgeihan,  wurde  Oberst  bei  Nr.  32.  —  Oberlieutenant  Braneck 
bei  der  Belagerung  von  Belgrad  belobt  1789. 

1793  Bei  Einnahme  der  Lauterburger  Linien  und  von  Wanzenau:  Oberst  von 
Ocskay  sich  ausgezeichnet.  —  Im  Feldzuge  1793  werden  die  Hauptleute: 
Schwarz,  T?B,jfjp,  Graf  Macardy,  Oberlieutenant  Hammerstein,  die  Lieutenants 
Samer  und  Schmiskal  und  Bataillonsadjutant  Kocy  angerühmt 

1795  Bei  Mannheim  18.  October  1795  Hauptmann  Schmidl  sich  ausgezeichnet. 

1799  Bei  Stockach  Oberstlieutenant  Baron  Lippe  sehr  angerühmt  und  zum  Obersten 
im  60.  Infanterie-Regimente  befördert  1799.  Beim  Angriflfe  auf  Zürich  und 
die  Neckarauer  Schanzen  Oberst  Hieronjrmus  Candiani  und  Major  Miltitz  — 
bei  letzteren  auch  Major  Füglein  sich  ausgezeichnet.  Hauptmann  Franz  von 
Csorich  wurde  1802  MTO.-R.  für  frühere  Auszeichnungen  als  Generalstabs- 
Offizier  in  den  Feldzügen  1799  und  1800  in  Italien. 

1809  FML.  Fürst  Rosenberg  nennt  den  Obersten  Prinzen  Hessen-Homburg,  Major 
Krammer,  die  Hauptleute  August  und  Busch,  die  Oberlieutenants  Planta, 
Rosenbaum,  Wohlnhofer,  Mayer,  Alvizetty,  Lieutenant  Petz  und  Fähnrich 
Szekely  unter  den  Ausgezeichneten  bei  Aspem  Prinz  Hessen-Homburg  wurde 
mit  Armeebefehl  ddto.  24.  Mai  zum  GM.  befördert. 

1813  Für  Auszeichnung  bei  Kulm  erhielt  jede  Compagnie  2  k.  russische  St. 
Georgskreuze  für  die  Tapfersten.  Bei  Leipzig  hatte  das  Regiment  611  Todte 
und  Verwundete,  darimter  21  Offiziere. 

1814  18.  October  bei  dem  grossen  militärischen  Erinnenmgsfest  im  Prater  zu  Wien 
führte  Kaiser  Alexander  I.  von  Russland  das  eben  erhaltene  Regiment  als 
Inhaber  dem  Kaiser  Franz  persönlich  vor. 

1818  besichtigte  der  Regiments-Inhaber  Kaiser  Alexander  I.  von  Russland   das 

Regiment  in  Wien,  und  bezeugte  demselben   seine  vollste  Zufriedenheit  mit 

einem  Geschenke  von  2000  Dukaten. 
1 849  In  Folge  der  politischen  Wirren  in  Ungarn  wurde  das  Regiment  zu  St.  Polten 

in  Niederösterreich  reorganisirt. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1866  in  Böhmen:  MVK.  Regiments- Commandant  Oberst  Carl  Fritz,  Major  Johann 

Schober  die  Hauptleute  Strasser,  Berchtold,  Lieutenant  Zerbs. 
1868  erhielt  das  Regiment  statt  der  bisherigen  weissen  Waffenröcke  dunkelblaue. 


—    10    — 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Oommandanten  nnd  Stabsoffiziere. 

1757  Oberst   Josef  Baron   Vettes   f  bei   der   Recognoseirung  gegen   Mensel witz 

8.  October. 
1796  Major    Dallosz    beim    Angriffe    auf  Kehl    18.    September    schwer    blessirt 

und  t  1796. 
1805  Major   und   Maria-Theresien-Ritter    Friedrich   Baron    Lützow    bei   Caldiero 

schwer  blessirt  f  zu  Verona  1,  Jänner  1806. 


Mährisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N»  3, 

(1780.) 

ERZHERZOG  CARL 

(bat  fttr  immeywfthrende  Zeiten  diesen  erlauchten  Namen  zu  behalten). 

Dunkelblam  Waffenröcke,  himmelblaue  Egalisirung.    Knöpfe  tvd^s. 
Ergänzungsbezirksstation:  Ersmsier  in  Mähren. 


Inhaber: 


1714  in  Westphalen  und  Schwaben 
errichtet. 

1715  Prinz  Franz  Stefan  von  Loth- 
ringen, Oberst,  auch  Jung-Loth- 
ringen  genannt. 

1716  Erbprinz  von  Lothringen  (erhielt 
1726  das  gegenwärtige  Infanterie- 
Regiment  Nr.  1). 

1726  FML.  Leopold  Graf  Ligneville 
t  im  Treffen  bei  Colomo  1734. 

1734  FML.  Gottfried  Ernst  Freiherr 
von  WuTTGENAu  (bekam  1736  das 
gegenwärtige   12.  Inf.-Regiment). 

1736  GM.  Lucas  Conte  de  Pallavicini 
(erhielt  noch  im  selben  Jahre  das 
gegenwärtige  15.  Inf.-Regiment). 

1736  FM.  Carl  Alexander  Herzog  von 
Lothringen,  Gouverneur  in  der 
Niederlande,  Grossmeister  des 
Deutschen  Ordens,  f  zu  Temen 
bei  Brüssel  4.  Juli  1780. 

1780  Erzherzog  Carl,  FM.  und  Genera- 
lissimus, 1 30.  April  1847  zu  Wien. 


1780 


1791 


1809 


1827 


1840 

1847 


1853 


Das  Begiment  hat  diesen  ruhm- 
vollen erlauchten  Namen  für 
immerwährende  Zeiten  m  behalten. 

Seitherige  zweite  Inhaber  und 
wirkliche  Inhaber: 

bis  1791  FML.  Damian  Freiherr 
von  Drechsel  f  1791. 

bis  1809  FZM.  Josef  Freiherr  von 
Staadbr  von  Adelsheim  MTO.-C. 
t  zu  Wien  12.  November  1808. 

bis  1827  FML.  Nikolaus  Grat 
Weissenwolp  MTO.-R.,  Militär- 
Commandant  in  Oberösterreich, 
f  zu  Linz  11.  April  1825. 

bis  1840  FML.  Rudolf  Graf  Salls- 
ZizERs  MTO.-R.  t  z^  Wien  1. 
April  1840. 

bis    1847    zweiter   Inhaber    und 

bis  1852  wirklicher  Inhaber  GdC. 
Anton  Freih.  v.  Püchner  MTO.-C. 
t  zu  Wien  28.  December   1852. 

bis  J876  FML.  Josef  Freiherr 
von  Fiedler  f  1876. 


—    12    — 
Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse* 

Seit  28.  April 

1716  in  kaiserlichen  Sold  übernommen,  marschirte  das  Regiment  sogleich  nach 
Ungani,  war  im  September  bei  der  Belagerung  von  Temesvar,  1717  bei 
der  Belagerung  und  in  der  Schlacht  von  Belgrad.    Im  Feldzuge 

1734  war  das  Regiment  am  1.  Juni  bei  der  Eroberung  von  Colorno,  wo  es  sich 
besonders  auszeichnete,  29.  Juni  in  der  Schlacht  von  Parma,  19.  September 
in  jener  bei  Guastalla.  1735  bei  der  Armee  in  Ober-Italien,  dem  Rückzüge 
nach  Tirol  und  der  spätem  Vorrückung  nach  Italien.    Im  Türkenkriege 

1737  als  Besatzung  in  Ofen  und  Szolnok;  1738  zwölf  Compagnien  in  der  Schlacht 
bei  Komia  und  1739  in  jener  bei  Krotzka  23.  Juli. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege 
1741  10.  April  mit  Auszeichnung  am  linken  Flügel  in  der  Schlacht  bei  Mollwitz.  1742 
das  dritte  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Glatz;  zwölf  Compagnien 
in  der  Schlacht  bei  Chotusitz  17.  Mai  und  sodann  bei  der  Belagerung  von 
Prag;  1744  machte  das  Regiment  die  Feldzüge  am  Rhein  und  in  Böhmen 
mit,  1745  waren  zwölf  Compagnien  im  Treffen  bei  Habeischwert,  und  in 
den  Schlachten  von  Hohen-Friedberg  4.  Juni  und  Trautenau  30.  September.  — 
1746  war  das  Regiment  in  der  Niederlande  11.  October  in  der  Schlacht 
bei  Rocoux,  und  1747  2.  Juli  in  jener  bei  Lawfeld. 

Im  siebenjährigen  Kriege  waren  zwei  Bataillone  6.  Mai 

1757  in  der  Schlacht  bei  Prag,  —  ein  Bataillon  befreite  am  22.  November  in 
der  Schlacht  bei  Breslau  durch  einen  kühnen  Angriff  sechs  hartbedrängte 
Grenadier-Compagnien,  war  am  5.  December  in  der  Schlacht  bei  Leuthen, 
und  erlitt  in  beiden  Affairen  starke  Verluste.  Ein  Bataillon  in  der  dem 
französischen  Hilfsheere  zugetheilten  Brigade  des  GM.  Grafen  Dombasle 
focht  in  der  Schlacht  bei  Hastenbeck  am  26.  Juli,  1758  14.  October 
in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  nahm  das  Regiment  unter  der  umsichtigen 
Führung  des  tapfem  Obersten  Grafen  Ferraris  eine  feindliche  Batterie  von 
achtzehn  Geschützen  mit  Sturm.  1759  in  Sachsen  und  Schlesien.  1760  bei 
der  Belagenmg  von  Dresden.  Am  22.  Juli  verjagte  Oberstlieutnant  Schor- 
lemmer  mit  zwei  Bataillons  die  Feinde  aus  fünf  verschiedenen  Positionen, 
drang  über  die  Breschbatterie  und  machte  300  Gefangene.  3.  November 
das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Torgau.  1761  ein  Bataillon  bei  der 
Eroberung  von  Schweidnitz  und  dem  Sturme  auf  das  Galgenfort.  1762  das 
Regiment  im  Gefechte  bei  Teplitz  und  im  September  beim  Angriffe  auf 
die  feindlichen  Verschanzungen  bei  Pietschendorf.  ]  763  kam  es  nach  Brüssel. 
Im  baierischen  Erbfolgekriegc 

1778  bei  der  Hauptarmee  in  Böhmen.     Im  Türkenkriege 

1788  das  Oberst-Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Sabacz.  Das  Leib-Bataillon 
beim  Hauptsturme  auf  Novi  3.  October,  wo  sich  Major  de  Gomez  als 
Führer  der  dritten  Colonne  vorzüglich  auszeichnete.  Das  dritte  Bataillon 
11.  Mai  im  Gefechte  bei  Chotym.  1789  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon 
bei   den   Belagerungen   von   Berbir   und   Belgrad.    Das  dritte  Bataillon  im 


—    13    — 

Treffen  bei  Fockschan  und  in  der  Schlacht  bei  MartinestiC;  wo  sich  die 
gesammte  Mannschaft  zum  freiwilligen  Sturme  auf  einen  Wald  meldete;  1790 
war  das  dritte  Bataillon  im  Treffen  und  bei  der  Belagerung  von  Giurgewo. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik 
1793  das  Oberst-Bataillon  16.  März  bei  Tirlemont,  18.  März  in  der  Schlacht 
bei  Keerwinden^  22.  März  im  Gefechte  bei  Louvain,  1.  Mai  bei  Valenciennes; 
im  August  mit  dem  nachgerückten  Leib-Bataillon  bei  der  Belagerung 
von  Quesnoy  —  später  Maubeuge.  Das  dritte  Bataillon  mit  Auszeichnung 
bei  Einnahme  der  Lauterburger  Linien^  bei  der  Belagerung  von  Fort  Louis, 
18.  November  bei  Wanzenau,  22.  November  bei  Vertheidigung  der  Posten 
bei  Kielstädt;  24.  und  25.  November  bei  Bettenhofen  und  Gamsheim, 
18.  December  bei  Rohrweiler.  1794  Oberst-  und  Leib-Bataillon  im  April 
bei  Landrecies^  im  Mai  und  Juni  bei  Courtray,  Engelsmünster,  Menin, 
bei  Rousselar,  Eochlede,  Gent  und  am  2.  October  im  Gefechte  bei  Jülich 

—  1795  war  das  dritte  Bataillon  im  October  am  Rhein;  die  beiden  andern 
Bataillone  bei  Heidelberg,  bei  der  Belagerung  von  Mannheim,  und  im  No- 
vember und  December  in  den  Gefechten  bei  Pfedersheim,  bei  Frankenthal, 
bei  Ettichhofen,  Igelbach,  bei  Neustadt  und  am  selben  Tage  13.  December 
vier  Compagnien  bei  der  Einnahme  von  Schopp.  1796  9.  Juli  im  Ge- 
fechte bei  Frauenalb  neun  Compagnien,  19.  Juli  das  ganze  Regiment  bei 
Esslingen,  dann  bei  der  Belagerung  von  Kehl,  und  ein  Bataillon  am  6. 
Jänner  1797  äusserst  tapfer  bei  Eroberung  einer  Redoute  von  der  Schwa- 
benschanze. —  Die  Grenadiere  fochten  1796  in  Italien,  am  4.  August  im 
Treffen  bei  Castiglione,  —  bei  Villanuova  und  Gavardo.    Im  Feldzuge 

1799  21.  März  im  Treffen  bei  Osterach  das  Regiment,  am  24.  März  das  Leib- 
Bataillon  das  Dorf  Steisslingen  erstürmt,  am  25.  März  in  der  Schlacht  bei 
Stockach,  27«  April  im  Gefechte  bei  Winterthur,  4.  Juni  beim  Haupt- Angriffe 
auf  Zürich,  am  18.  September  ruhmvoll  gekämpft  im  Treffen  bei  Mannheim 
und  bei  Erstürmung  der  Neckarauer  Schanzen. 

1800  inBaiem,  am  3.  December  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  bei  den  Kämpfen 
um  den  Besitz  des  Waldes  von  Albaching.    Im  Feldzuge 

1805  in  Deutschland  im  Corps  des  FML.  Riesch.  Im  Gefechte  von  Ulm  15.  October 
das  Regiment  unter  Major  Steyerer  sich  ungemein  ausgezeichnet  bei  Ver- 
theidigung des  Frauenthores,    und  einige  verlorne  Geschütze  zurückerobert. 

—  Capitulation  von  Ulm  17.  October.  Ein  Ergänzungs-Transport  unter 
Oberlieutenant  Baron  Mylius  sehr  tapfer  bei  Vertheidigung  der  Feste 
Schamitz  mitgewirkt,  jedoch  mit  der  braven  Besatzung  in  Kriegsgefangen- 
schaft gerathen.    Im  Feldzuge 

1809  war  das  Regiment  am  19.  April  im  Gefechte  bei  Hausen,  am  23.  April 
im  Treffen  bei  Regonsburg.  Mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Aspem,  wo 
am  22.  Mai  Oberst  Fölscis  mit  dem  Regimente  um  4  Uhr  Nachmittags 
das  Dorf  Esslingen  erstürmte  und  4  Stunden  gegen  ungestüme  Angriffe  bis 
2u  seiner  Verwundung  behauptete.  —  5.  und  6.  Juli  in  der  Schlacht  bei 
Wagram« 


—    14    — 

Im  Feldzuge 

1813  im  Klenauischen  Corps.  Schlacht  bei  Dresden  26.  und  27:  Ängast.  —  Ei 
stürmung  des  Ortes  Pennig  9.  October  durch  den  tapfem  Angriff  des  zweite 
Bataillons  und  der  Hauptleute  Huber  und  Hom.  —  Treffen  bei  Lieber 
wolkwitz  14.  October  —  und  glänzendes  Gefecht  daselbst  am  16.  Octobe 
Erstürmung  durch  das  zweite  Bataillon.  Hauptmann  Hom  zeichnete,  sie 
besonders  aus.  —  Schlacht  bei  Leipzig  18.  October  Blokade  ton  Dresde 
Das  Landwehrbataillon  in  Italien  am  8.  December  bei  dem  Gefechte  d 
GM.  Grafen  Starhemberg  bei  Boara  an  der  Etsch.    Im  Feldzuge 

1814  das  Regiment  in  Italien  8.  Februar  in  der  Schlacht  am  Mincio,  helde 
müthiger  Kampf  des  Regimentes  unter  dem  tapfem  Obersten  Grafen  Sa 
bei  Monzambano  bis  zur  sinkenden  Nacht  und  glänzende  Abwehr  mehrei 
feindlichen  Cavallerie- Angriffe.  Das  Landwehrbataillon  2.  März  im  Gefed 
bei  Parma,  7.  März  Treffen  bei  Reggio,  13.  und  14.  April  Gefechte  ^ 
Fierenzuola  und  an  der  Nura,  15.  April  bei  Piacenza,    Im  Feldzuge 

1815  sehr  tapfer  in  der  Schlacht  bei  Tolentino  3.  Mai  —  im  Juli  in  Südfrankre 
Besetzung  der  Demarcationslinie.    Im  Eriegsjahre 

1848  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  im  Reserve-Corps  des  FZM.  Grafen  Kug< 
Vorrückung  vom  Isonzo  bis  Verona,  Gefechte  an  der  Piave,  bei  Trev 
Vicenza  u.  s.  w.  —  Das  dritte  Bataillon  in  der  Armee  des  FM.  Für.« 
Windisch-Grätz  in  den  Gefechten  und  bei  der  Einnahme  von  Wien  28 
31.  October.    Im  Feldzuge 

1849  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  im  III.  Armee-Corps  23.  März  in 
Schlacht  von  Novara,  im  Mai  bei  der  Expedition  in  der  Romagna  und 
Marken,  im  Gefechte  bei  Bologna  und  der  Einnahme  von  Ancona. 
dritte  Bataillon  im  Corps  des  Banus  FZM.  Baron  Jellacic  sich  im  Tr* 
bei  Szolnok  ausgezeichnet,  eine  Compagnie  sich  im  Kampfe  um  die  do 
Brücke,  die  übrigen  bei  Vertheidigung  des  Bahnhofes  hervorgethan,  5.  I 
aber  starke  Verluste  erlitten.  Den  Sonmierfeldzug  in  Ungarn  im  I.  Ai 
Corps  des  GdC.  Grafen  Schlick  mitgemacht,  Einnahme  von  Raab,  —  Zu 
Arad,  u.  s.  w.    Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Francosarden  in  Italien,  —  ein  Bataillon  im  Gefechte  bei  F 
netto  und  an  der  Sesiamündung  3.  Mai  —  das  Regiment  im  Treffei 
Montebello  20.  Mai  und  in  der  Schlacht  bei  Solferino  24.  Juni.     lua  Fei 

1866  gegen  Preussen  in  Böhmen  bei  der  Nordarmee,  im  X.  Corps  FML. 
Gablenz  eingetheilt,  focht  das  Regiment  am  27.  Juni  im  Treffen  bei 
tenau,  am  28.  Juni  in  jenem  bei  Neu-Rognitz  und  3.  Juli  in  der  Scillae 
Königgrätz,  tiberall  mit  altbewährter  Tapferkeit,  aber  empfindlichen  Ver 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1734  Hauptmann  Graf  Latour  bei  der  Eroberung  von  Colomo,  mehrere  ] 
überstiegen  und  dem  General  Walsegg  das  Thor  geöffnet. 

1737  Hauptmann  Schilling  hat  sich  im  Treffen  am  Timok  auf  dem  Krieg 
San  Carlo  tapfer  gegen  die  türkischen  Tschaiken  vertheidigt  28.   Sep' 

1758  Oberst  Graf  Josef  Ferraris  für  Hochkirch  MTO.-R. 


—    15    — 

1760  Oberstlieutenant  Carl  Baron  Schorlemmer  für  Dresden  22.  Juli  im  Jahre  1761 
MTO.-R. 

1761  Major  Oraf  Dombasle  beim  Sturm  auf  das  Galgenfort  angerühmt. 

1788  Major  Otto  Gomez  de  Parientos  für  Novi,  zum  Oberstlieutenant  befördert 
und  1790  MTO.-R. 

1788  Oberstlieutenant  Ludwig  Baron  FouUon  sich  bei  Cbotym  und  bei  Martinestie 
1789  ausgezeichnet. 

1789  Die  Majore  Rolcourt  und  Graf  Nugent,  Hauptmann  Lorenzo  werden  bei  der 
Belagerung  von  Belgrad  besonders  angerühmt.  —  Die  Hauptleute  Baron 
Drechsel  und  Daliwitz,  Oberlieutenant  Konenz,  die  Lieutenants  Wunderling, 
Walter,  Müller,  Fähnrich  Baron  Foullon  beim  Sturme  auf  den  Wald  bei 
Martinestie  sich  hervorgethan. 

1793  Oberstlieutenant  Baron  Christian  Latt ermann  und  Oberlieutenant  Graf  Gallen- 
berg sich  bei  Einnahme  der  Lauterburger  Linien  ausgezeichnet,  ausserdem 
in  der  Campagne  die  Hauptleute  Lang,  Birker,  Lieutenant  Degret  und 
Fähnrich  Bakeny. 

1794  Hauptmann  L'Aisne  sich  bei  Gent  sehr  ausgezeichnet,  und  1796  nachträg- 
lich, als  Oberstlieutenant  MTO.-R.    Im  Feldzuge 

1795  bei  verschiedener  Gelegenheit  wegen  ihres  Wohlverhaltons  wurden  belobt: 
Major  Pfanzelter,  Hauptmann  Spangen  und  die  Oberlieutenants  Cucory  und 
Graf  Wielopolski. 

1795  Zweiter  Regiments-Inhaber  FML.  Baron  Staader  als  Commandant  der  II. 
Colonne  bei  der  Erstürmung  von  Mainz  MTO.-Cdr. 

1796  Grenadier-Hauptmann  Baron  Johann  Drechsel  sich  bei  Villanuova,  1799  bei 
Stockach  ungemein  ausgezeichnet,  wurde  1799  Major,  1801  MTO.-R. 

1799  Oberstlieutnant  Pfanzelter,  die  Majore  Rüffer  und  Baron  Drechsel  sich  bei 
Erstürmung  der  Neckarauerschanzen  hervorgethan,  wurden  alle  drei  ausser- 
tourlich  befördert. 

1801  Hauptmann  Georg  von  Süden  wurde  für  frühere  im  Frei-Corps  Le  Loup- 
Jäger  1799  vollführte  Waflfenthaten  1802  MTO.-R. 

1805  Oberstlieutenant  Carl  von  Steyerer  für  das  Gefecht  bei  Ulm  15.  October 
und  Oberlieutenant  Friedrich  Baron  Mylius  für  besondere  Tapferkeit  im 
Gefechte  bei  Schamitz  1805,  —  beide,  Ersterer  1806,  Letzterer  1808  MTO.-R. 

1809  Oberst  Josef  von  Fölseis  flir  Aspern  22.  Mai  mit  Armeebefehl  24.  October 
1809  MTO.-R. 

1813  Die  beiden  Hauptleute  Paul  Huber  und  Franz  Johann  Hörn  für  ausser- 
ordentliche und  erfolgreiche  Tapferkeit  bei  Pennig  9.  October  und  Liebert- 
wolkwitz  16.  October,  wurden  1815  MTO.-R. 

1S14  Oberst   Graf  Rudolf  Salis   sich   bei   Monzambano    ruhmvoll    ausgezeichnet, 
Oberstlieutenant  Thomas  Graf  Plonquet  im  Treffen  bei  Reggio  7.  März  und 
im  Gefechte  bei  Piacenza  15.  April  belobt. 
Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen 

1.^48  und  1849  in  Italien  und  Ungarn:  OEKO.-R  3.:  Oberst  Carl  Graf  Thun, 
Hauptmann  von  Albertini,  die  Oberlieutenants  Graf  Sermage  und  Becken, 
Lieutenant  Riegl.     MVK:  Oberstlieutenant  Hannibal  Baron  Puchner,  Haupt- 


—    16    — 

leate  Yon  Albertini  und  Wieser,  die  Oberlieutenants  Mainone,  Becken  und 

Lieutenant  Friz. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1859  in  Italien:  ÖLO.-R.  Oberst  Hannibal  Freiherr  v.  Puchner;  Major  Ulysses  v. 
Albertini.  OEKO.-R  3.:  Oberstlieutenant  Eduard  Spilberger  v.  Spilwal, 
Major  Franz  Graf  Schaaffgotsche,  Lieutenant  Adalbert  Graf  Komorowski, 
Hauptmann  Carl  Deschmayer,  Oberlieutenant  Bischof.  MVK:  Major  Rudolf 
Holzingery  die  Hauptleute  Haigl,  Hackl,  Pichler  von  Deben,  Fuchs,  Massiczek, 
KoUibaSy  Krickl,  yon  Amberg,  Büchl,  Honner,  Nawratil,  von  Vigny,  die 
Oberlieutenants  Baron  Gall  v.  Gallenstein,  Gylek,  Erzizek,  Lieutenant  Pollak ; 
und  37  Offiziere  die  Allerhöchste  Anerkennung. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1866  in  Böhmen:  OEKO.-R  3.:  nachträglich  dem  gebliebenen  Obersten  Adolf 
Pehm  zuerkannt  MVK:  Oberstlieutenant  Friedrich  Bernhardt,  Hauptmann 
von  Czedick,  Oberlieutenant  Petzoldt,  Lieutenant  Ritter  Erich  von  Melam- 
bach  und  Liechtenheim. 

18G8  erhielt  das  Regiment  statt  der  bisherigen  weissen  Waffenröcke  dunkelblaue« 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabsoffiziere. 

1734  RegimentB-Inhaber  FML.  Graf  Leopold  Ligneville  f  im  Treffen  bei  CJolorno 

1.  Juni. 
1745  Oberst  RegimentB-Commandant  Ludwig  Graf  Grünne  f  in  der  Schlacht  bei 

Hohen-Friedberg  4.  Juni. 
1796  Maria-Theresien-Ritter  Oberstlieutenant  Anton  von   L'Aisne  f  im   Treffen 

bei  Castiglione  4.  August. 
1859  Major  Moriz  Chevalier  Piers  tödtlich  verwundet  im  Treffen  bei  Montebello^ 

am  selben  Tage  in  feindlicher  Gefangenschaft  f  20.  Mai. 
1866  Oberst   Regiments-Commandant   Adolf  Pehm   f  im   Treffen   bei  Trautenau 

27.  Juni. 
1866  Oberstlieutenant  Wilhelm  Baron  Stenglin  f  im  Treffen  bei  Trautenau  27.  Juni. 


Niederösterreichisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  4 

(1696.) 

HOCH-  und  DEUTSCHMEISTER. 

Dunkelblaue  Wajfenröckej  himmelblaue  Egalisirungy  Knöpfe  gelb. 

Ergänzungsbezirksstation :  Wien. 


Inhaber: 


1696  errichtet  von  dem  damaligen 
Hoch-  und  Deutschmeister  Lud- 
wig Anton  Prinz  von  PfalzNeu- 
BURG,  wozu  sein  1681  errichtetes 
gegenwärtiges  zwanzigstes  Infan- 
terie-Regiment  vier  Compagnien 
als  Stamm-Cadre  abgab.  —  1701 
erhielt  aber  erst  der  unten  Auf- 
geführte das  Obersten-  und  In- 
haberpatent. 

Vermöge  bei  der  Errichtung 
getroffenen  Uebereinkunft  hat  das 
Regiment  für  immerwährende  Zei- 
ten die  Benennung:  Hoch-  ufid 
Deutschmeister  zu  behalten  und 
der  jeweilige  Grossmeister  des 
Deutschen  Ordens  Inhaber  deS" 
selben  zu  sein. 

1701  Fkanz  Ludwig,  Herzog  von  Baiern, 
Oberst,  Churfürst  von  Mainz  und 
Trier. 


1731  Clemens  August,  Churfürst  von 
Köln,  Oberst. 

1761  Herzog  Cakl  von  Lothringen  FM. 

t  1780. 
1780  Erzherzog  Maximilian,  Churfürst 

von  Köln  etc.  f  1801. 

1780  bis  1790  Zweiter  Inhaber:  FML. 
Wilhelm  Baron  Schröder,  erhielt 
1790  das  26.  Infanterie  -  Re- 
giment. 

1801  Erzherzog  Carl,  FM.  die  Gross- 
meisterstelle des  Deutschen  Ordens 
1804  niedergelegt. 

1804  Erzherzog  Anton  Victor,  FZM. 

t  1835. 
1835  Erzherzog       Maximilian      Josef 

d'EsTE,  FZM.  t  1863. 
1863  Se.  k.  k.  H.  Erzhei*zog  Wilhelm, 

FZM.     und      General-Artillerie- 

Inspector. 


Feldzüge  und  wichtigere  EriegS'Ereignisse. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1709  bei  der  Belagerung  von  Tournay  und  in   der  Schlacht  bei  Malplaquet  — 
1710  in  Ungarn  bei  der  Belagerung   von  Neuhäusel  —  1712  bei  der  Bela- 
gerung   von    Quesnoy    und    im    Treffen    bei    Dcnain.    In   den  Feldzügen 

ThQrheiiii:  OedcnkbUtter.  2 


—    18    — 

1734  und  1735  focht  dasselbe  in  Ober-Italien  und  zwar  1734  29.  Juni  in  der  Schlaclit 
Parma  und  19.  September  in  jener  bei  Guastalla*  Im  österreichischen  Erb- 
folgekriege war  das  Regiment  fortwährend  in  Italien. 

1741  und  1742  bei  der  Armee  des  FM.  Grafen  Traun,  1743  8.  Februar  in  der 
Schlacht  bei  Campe  Santo  hatte  es  einem  sehr  heftigen  Angriff  der  im 
spanischen  Heere  dienenden  Irländer  mit  Tapferkeit  Stand  gehalten^  erlitt 
aber  grosse  Verluste.  1744  bei  der  Unternehmung  gegen  Neapel,  1746  im  Treffen 
bei  CodognOy  in  der  Schlacht  bei  Rottofreddo  und  bei  der  Besitznahme  von 
Genua,  sowie  1747  bei  der  Belagerung  dieser  Stadt  nach  dem  dortigen 
Aufstände. 
Im  siebenjährigen  Kriege  focht  das  Regiment 

1757  18«  Juni  mit  grosser  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Kolin;  Major  Graf 
Soro,  der  mit  vier  Granadier-Compagnien  die  Flanken  des  eigenen  und  zweier 
anderer  Regimenter  zu  decken  hatte,  zeichnete  sich  vorzüglich  aus,  und  führte 
das  Regiment  Deutschmeister,  nach  dem  Verluste  seines  Obersten,  obzwar  selbst 
verwundet,  zweimal  mit  Erfolg  gegen  den  Feind,  bis  ihm  eine  Kanonenkugel  den 
rechten  Fuss  wegriss.  Ein  Bataillon  war  22.  November  in  der  Schlacht 
bei  Breslau  und  5.  December  in  jener  bei  Leuthen  sowie  1758  bei  der 
Belagerung  von  Keisse;  1760  war  das  Regiment  23.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Landshut,  15.  August  in  jener  bei  Liegnitz;  1762  im  Gefechte  bei 
Peyle  unweit  Reichenbach;  —  ein  Commando  in  der  Belagerung  von 
Schweidnitz  und  Abtheilungen  im  Treffen  bei  Freiberg. 
Im  bairischen  Erbfolgekriege  haben  vier  Compagnien  sich 

1779  bei  Vertheidigung   des  Postens  Zuckmantel   und   des   Rochusberges  hervor- 
gethan.    Im  Türkenkriege  war 

1788  das  Leibbataillon  bei  der  Belagerung  von  Sabacz  und  deckte  im  Juni 
die  Redoute  bei  Boliefzc.  Das  dritte  Bataillon  war  bei  der  Belagerung 
von  Dubicza  und  hatte  den  ersten  heftigen  Anprall  der  Türken  im  dortigen 
Treffen  auszuhalten,  aber  grosse  Verluste;  1789  waren  die  beiden  ersten 
Feldbataillone  bei  den  Belagerungen  von  Berbir  und  Belgrad,  1790  das 
dritte  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Czettin. 
In  den  Feldzügen  gegen  die  französische  Republik  war 

1793  das  Leibbataillon  im  Treffen  bei  Tirlemont,  wo  es  viel  gelitten;  —  im 
Gefechte  bei  Louvain,  wo  es  mit  zwei  Bataillons  anderer  Regimenter  znr 
Unterstützung  der  hartbedrängten  Grenadiere  vom  Erzhei*zoge  Carl  persön- 
lich gegen  den  Feind  geführt  wurde.  1794  geriethen  durch  die  Capitulation 
von  Landrecies  zwei  dort  in  Besatzung  stehende  Bataillone  in  Kriegs- 
gefangenschaft. 1796  bei  der  Aimee  in  Italien  erlitt  ein  Bataillon  jgrosse  Ver- 
luste im  Treffen  bei  Castiglione.  1797  am  19.  März  wurden  in  einem  Ge- 
fechte zu  Gradiska  im  Friaul  zwei  Bataillone  von  weit  überlegenen 
feindlichen  Streitkräften  eingeschlossen,  nach  tapferer  Gegenwehr  überwältigt 
und  gefangen.   Im  Feldzuge 

1799  war    das    Regiment   im   Juli    bei    der  Belagerung   von   Mantua,    focht    mit 
Auszeichnung   in  der  Schlacht   bei  Novi    15.  August   —  bei   Vertheidigun^ 


—    19    — 

der  Position  von  Rivoli  in  Piemont  19.  August  und  im  November  war  eine 
Abtheilung  bei  Vertreibung  des  Feindes  von  Borgo  San  Dahnazzo.  Im  October 
Abtheilungen  als  Besatzung  in  der  Festung  Mondovi^  welche  von  dem  fran- 
zösischen General  Lemoin  angegriffen,  aber  von  österreichischen  Truppen 
entsetzt  wurde.    Im  Feldzuge 

1800  war  das  Kegiment  im  Gefechte  bei  Sassello  10.  April,  vertheidigti^  den 
Monte  Vererra  11.  April  gegen  weit  überlegene  Heeres- Abtheilungen  des 
französischen  Generals  Soult,  musste  aber  nach  heldenmtithigem  Kampfe 
weichen,  im  Mai  besetzte  es  das  Schloss  Savona,  im  August  ein  Bataillon» 
Ferrara,  später  war  das  Regiment  in  Vallegio,  von  wo  es  am  25.  December 
vom  FML.  Grafen  St.  Julien  geführt,  seinen  Rückzug  unternahm  und  trotz 
der  Nähe  der  französischen  Armee,  die  es  schon  mit  Einschliessung  bedrohte, 
glücklich  ausführte.    Im  Feldzuge 

1805  bei  dem  Armee-Corps  des  FML.  Grafen  Merveldt  hatte  sich  das  Regiment 
in  der  Vertheidigung  der  Ennslinie  erst  bei  Temberg,  dann  in  der  Stellung 
bei  Mariazeil  gegen  die  wiederholten  feindlichen  Angriffe  sehr  tapfer  be- 
nommen.   Im  Feldzuge 

1809  war  das  Regiment  im  sechsten  Armee-Corps  FML.  Baron  Hiller  eingetheilt, 
und  focht  20.  April  im  Gefechte  bei  Rottenburg,  am  21.  April  im  Treffen 
bei  Landshut,  am  3.  Mai  im  Treffen  bei  Ebelsberg,  wo  es  im  Vormarkte 
und  beim  Ennser  Thor  gegen  die  französische  Division  Claparede  einen  harten 
Kampf  hatte.  Am  5.  und  6.  Mai  deckte  Oberstlieutenant  von  Klopstein 
mit  seinem  Bataillon  den  Rückzug  des  Armee-Corps,  rettete  Munition  und 
Geschütze,  indem  er  durch  24  Stunden  sowohl  die  Herstellung  einer  Brücke 
von  Seite  des  Feindes  über  die  Enns,  eine  Viertelstunde  unter  Stadt  Enns 
verhinderte  —  als  auch  alle  Versuche  des  Ueberganges  der  Franzosen  mit  vor- 
züglicher Tapferkeit  zurückschlug.  —  Das  Regiment  kämpfte  mit  Auszeichnung 
21.  und  22.  Mai  bei  Aspem,  5.  und  6.  Juli  bei  Wagram,  10.  Juli  bei 
Znaim.  Die  Grenadier-Division  zeichnete  sich  beim  Sturme  auf  Aderklaa  aus. 
Wegen  grosser  Verluste  formirte  das  Regiment  zuletzt  nur  ein  Bataillon. 
Im  Feldzuge 

1813  Anfangs  in  dem  gegen  Baiem  aufgestellten  Armeecorps  des  FZM.  Prinzen 
Rcuss  in  Oberösterreich,  kam  es  nach  der  mit  Baiern  abgeschlossenen  Al- 
liance  im  October  nach  Italien.  Mit  grosser  Tapferkeit  focht  das  3.  Bataillon 
im  Gefechte  bei  St.  Michele  19.  November.  Die  Grenadiere-Division  focht  am 
30.  und  31.  October  in  der  Schlacht  bei  Hanau  —  1814  4.  Februar  war  das 
Regiment  im  Gefechte  bei  Villa  Franca,  —  mit  Ruhm  bedeckte  es  sich  in 
der  Schlacht  am  Mincio  8.  Februar,  in  den  Kämpfen  bei  Valeggio  und  Mon- 
zambano,  wo  es  grosse  Verluste  erlitt.  Die  3  ersten  Feldbataillone  und 
das  1.  Landwehrbataillon  waren  hiebei  thätig,  ebenso  die  aus  Deutsch- 
land eingerückte  Grenadier-Division«  —  Das  2.  Bataillon  war  am  10.  Februar 
im  Gefechte  bei  Borghetto.  —  1815  war  das  3.  Bataillon  bei  Berennung 
des  Forts  Pierre  Chatel,  bei  der  Einschliessung  des  Fort  TEcluse,  das  Regiment 
in    einem  Gefechte   am   See    Syaul  und   bei  der   Einnahme  von   Lyon  15. 


-    20    — 

und  16.  Juli.    Das  Landwehrbataillon   als  Besatzung   in   Ancona,   und   die 
Grenadiere  im  Lager  von  Dijon« 

1821  war  das  Regiment  bei  der  Oceupation  von  Neapel,  wo  es  bis  1827  blieb. 
Im  Kriegsjahre. 

1848  war  das  3.  Bataillon  im  Oetober  bei  der  Einnahme  von  Wien,  das  Regi- 
ment 1.  und  2.  November  beim  Bombardement  von  Lemberg  —  Ende  April 
1849  rückten  2.  Feldbataillons  in  der  Brigade  des  GM.  Baron  Barco  zur 
Armee  nach  Ungarn.    Im  Sommerfeldzuge 

1849  in  Ungarn  waren  das  1.,  2.  und  4.  Bataillon  und  fochten  bei  der  Einnahme 
von  Raab  28.  Juni,  in  den  beiden  Schlachten  von  Eomom  2.  und  11.  Juli 
und  bei  Szöregh  5.  August.  Das  4.  Bataillon  kam  Ende  Juli  zur  Cemi- 
rung  von  Eomom  und  hatte  30.  Juli  einen  siebenstttndigen  Kampf  zwischen 
Heteny  und  Baics  zu  bestehen,  wo  es  Verluste  erlitt  —  Das  1.  Landwehr- 
bataillon war  im  III.  Armee-Corps  des  FML.  Baron  Appel  in  Italien. 

Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  VI.  Armee-Corps  der  Nordarmee 
eingetheilt  Es  focht  am  27.  Juni  im  Treffen  bei  Wysokow,  am  28.  Juni 
in  jenem  bei  Skalic  und  am  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  alter 
Tapferkeit,  aber  empfindlichen  Verlusten. 


Tapferkeits-Auszeiclmungen  und  besondere 

1703  gab  das  Regiment  3  Compagnien  zur  Errichtung  des  Regimentes  Virmond 
Nr.  16  ab. 

1752  diente  der  spätere  bekannte  Staatsmann  der  Tberesianischen  Epoche  Hofrath 

Baron   Sonnenfels  f  1817    als   Gemeiner   und   Corporal  im  Regimente. 
1758  Major  Graf  Soro  erhielt  für  Kolm  MTO.-R. 

1760  Hauptmann  Graf  Macafiiy  als  Trancheen-Major  in  der  Belagerung  von  Dres- 
den und  im  Treffen  bei  Freiberg  1762  sich  ausgezeichnet. 

1762  Major  Baron  Hauzenberg  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz  sich  hervor- 
gethan. 

1793  Oberlieutenant  Albert  tmd  Lieutenant  Oschewitz  im  Scharmützel  bei  Gomignies 
6.  Juli  sich  ausgezeichnet. 

1799  Major  Marge  in  der  Schlacht  bei  Novi  15.  August  sich  hervorgethany  ebenso 
bei  Borge  San  Dalmazzo  Hauptmann  Ostoich  und  Lieutenant  Graf  Coreth 
im  November. 

1799  Oberst  Carl  von  Brixen  zwang  den  Feind  durch  einen  Ausfall  aus  der 
Festung  Mondovi  im  Oetober  zum  Weichen  und  wurde  besonders  angerOhmt. 

1804  diente  der  spätere  k.  russische  Generallieutenant  Baron  Geismar  als  Fähnrich 
im  Regimente. 

1805  Oberlieutenant  Johann  Baron  Montluisant  leistete  am  8.  November  bei  dem 
Angriffe  der  Franzosen  auf  Maria-Zeil  an  der  Spitze  von  Freiwilligen  dei 
Regimentes  den  ganzen  Tag  hindurch  heldenmüthigen  Widerstand^  so  dass  be- 


—    21    - 

deutende  Aerärialgüter,  Geschütze  und  die  Klostersehätze  in  Sicherheit  gebracht 
werden  konnten.    £r  wurde  für  diese  glänzende  Waffenthat  1806  MTO.-R. 
1809  Oberstlieutenant  Anton  von  EJopstein  wurde  für  seine  Auszeichnung  bei  Enns 
mit  Armeebefehl  vom  19.  Mai  MTO.-R. 

1814  Im  officiellen  Berichte  über  die  Schlacht  am  Mincio  wurden  sämmtlichc 
Stabsoffiziere,  Offiziere  und  Mannschaft  belobt,  und  zwar  namentlich :  Regi- 
ments-Commandant  Oberst  Stephan  von  Ertmann  Landwehr-Bataillons-Com- 
mandant  Oberst  MTO.-R.  Leopold  Baron  Rüchler,  Oberstlieutenant  Johann 
von  Kreyselle,  die  beiden  Majore  Franz  von  Jäntschke  und  Johann  Baron 
Wöber  nebst  noch  10  Offizieren.  Ein  Feldwebel  wurde  sogleich  zum  Offi- 
zier befördert,  und  die  Mannschaft  erhielt  1  goldene  und  2  silberne  Medaillen. 

1815  wurde  Oberst  Stephan  von  Ertmann  OEKO.-R.  3,  ffir  seine  während  dieses 
Feldzuges  zur  Sicherung  von  Mailand  getroffenen  klugen  und  umsichtigen 
Anordnungen. 

Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen 

1848  und  1849  OEEO.-R.  3.  Major  Johann  Baron  Rüstel,  die  Hauptleute  Baron 
Vogelsang,  Paar,  Fröhlich  von  Elmbach,  Pfanenholz  und  Oberlieutenant  Kühne. 
MVK.  Major  Carl  von  Adelsberger,  die  Hauptleute  Dagnen,  Microys,  Baron 
Vogelsang,  Benda,  Paar,  Löhr,  Baron  Risenfels,  Wolf  von  Wolfenberg,  die 
Oberlieutenants  Eckher,  Günger,  Busse,  die  Lieutenants  Hofmann,  Türk. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1866  in  Böhmen.  MVK.  Major  Franz  Schwarz,  die  Hauptleute:  Meissel,  von 
Chitry,  Buchfelder,  Czermak,  Oberlieutenant  Grimm  und  Lieutenant  Sturm. 


Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 
1743  Major  N  (nicht  aufzufindender  Name)   f   in  der  Schlacht  bei  Campo  Santo. 
1757  Oberst  Mohr  von  Wald  f  in  der  Schlacht  bei  Kolin  18.  Juni. 
1760  Oberstlieutenant  Baron  Neuhaus  f  in  der  Schlacht  bei  Landshut  23.  Juni. 
1809  Major  Vincenz  Ostoich  f  im  Treffen  bei  Landshut  21.  April. 

1809  Oberst  Regiments-Commandant  Franz  Baron  Engelhardt  an  seiner  bei  Ebels- 
berg  erlittenen  Verwundung  f  8.  Mai. 

1866  Oberstlieutenant  Anton  Carmagnola  an  seiner  bei  Wysokow  erlittenen  Ver- 
wundung t  zu  Josefstadt  11.  Juli. 

1866  Major  Gustav  Baron  Schweickardt  an  seiner  bei  Wysokow  erlittenen  Ver- 
wundung t  zu  Josefstadt  28.  Juli. 


UDgarisches 

INFANTERIE -REGIMENT  N^  5. 

(1864; 

KÖNIG  LUDWIG  VON  BAIERN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  rosenrothe  Egälisirung,  gelbe  Knöpfe, 

Ergänzungsbezirksstation :  Szathmar. 


Inhaber: 


1762  als  erstes  Szekler-Grenz-Infante- 
rie-Regiment  in  Siebenbürgen  er- 
richtet. 

1762  bis  1851  erstes  Szekler-Grenz- 
Regiment  Nr.  14. 

1851  in  ein  Linien-Infanterie-Regiment 
umgewandelt. 


1851  FML.  Eduard  Fürst  zu  Liechten- 
stein f  zu  Karlsbad  26.  Juni  1864. 

1864  SM.  König  Ludwig  II.  von  Baiem. 

1864  bis  1870  Zweiter  Inhaber  FML. 
Gustav  Baron  Wetzlal  von  Plax- 
KENSTERN  erhielt.  1870  daa  16.  In- 
fanterie-Regiment 


Feldzttge  und  wichtige  Eriegs-Ereignisse. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  ein  Bataillonbei  der  Armee  und  hielt  sich 
beim  Angriffe  auf  das  preussische  Grenadierbataillon  Gillern  bei  Lewin  2.  September 

1778  sehr  tapfer. 

1779  17.  Februar  war  es  an  der  Vertheidigung  der  Posten  Pfaffenberg  und  Mössnik 
ruhmvoll  betheiligt. 

Im  Türkenkriege  waren  Abtheilungen  im  Februar 

1788  bei  der  Expedition  ihres  Obersten  von  Horvath  in  der  Moldau,  29.  Mai  ein 
Bataillon  im  Gefechte  bei  Foksan,  wo  Oberst  von  Horvath  8  Fahnen,  1  Ross- 
schweif, 2  Pauken  und  20  mit  Weizen  beladene  Wägen  erbeutete.  7.  Juni 
waren  2  Divisionen  in  einem  abermaligen  Gefechte  bei  Foksan.  12.  Juli 
vertheidigte  Major  Hegyessi  den  von  2000  Türken  viermal  angegriffenen 
Ghymeserpass  aufs  Tapferste  und  trieb  die  Feinde  zurück.  14.  Juli  bei 
Grozest,  16.  Juli  beiChirasto  war  eine  Division  im  Gefechte;  —  1.  Septem- 
ber vertheidigte  Oberst  von  Horvath  durch  3  Stunden  den    Oytoscher  Pass 


—    23    — 

gegen  6000  Türken  mit  einigen  Abtbeilungen  des  Regimentes  aufs  Tapferste. 
—  Ein  Bataillon  war  im  Treflfen  bei  Adschud. 

1789  waren  2  Bataillone  am  Oytoseher  Passe;  —  im  Juni  beim  Coburgischen 
Corps  im  Treffen  bei  Fokschan,  bei  der  Recognoscirung  um  Rimna  19.  Sep- 
tember und  in  der  Schlacht  bei  Martinestie;  —  1790  das  Regiment  im 
Treffen  von  Giurgewo. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  war  ein  aus  beiden  Szekler-Regi- 
mentem  formirtes  sogenanntes  componirtes  Bataillon 

1793  am  Rhein,  bei  dem  Angriffe,  der  Vertheidigung  und  dem  Rückzuge  bei  Bon 
denthal  im  September,  bei  Einnahme  der  Weissenburger  Linien  und  in 
den  Gefechten  bei  Bergzabern  und  Dornbach.  1794  9.  October  3  Compagnien 
mit  Auszeichnung  im  Gefechte  bei  Oggersheim  1795  bei  der  Belagerung  von 
Mannheim,  in  den  Gefechten  bei  Schweigheim,  10.  December,  bei  Trippstadt 
13.  December  und  1796  bei  der  Belagerung  von  Kehl  *—  2  Compagnien 
bei  der  Oecapation  von  Krakau  im  Jänner  1796. 

1799  und  1800  waren  zusammengesetzte  Abtheilungen  bei  der  Armee  in 
Deutschland.    Im  Feldzuge 

1805  in  der  Schlacht  bei  Austerlitz  2.  December  waren  2  Bataillone  in  der  Avant- 
garde des  Kienmayerischen  Corps  und  erstürmten  um  9  Uhr  Vormittags  mit 
ausgezeichneter  Bravour  das  Dorf  Tellnitz  und  die  vor  demselben  liegen- 
den Höhen.    Im  Feldzuge 

1809  waren  2  Bataillone  im  VII.  Armee-Corps  des  Erzherzog  Ferdinands  in  Polen, 
ein  Bataillon  stand  zur  Beobachtung  bei  Grossowan,  das  andere  wurde  als 
Besatzung  verwendet.     Im  Feldzuge 

1813  in  Deutschland  waren  2  Bataillone  im  österreichisch-baierischen  Corps  des 
Generals  der  Cav.  Grafen  Wrede  und  fochten  tapfer  am  29.,  30.  und  31.  im 
Gefechte  bei  Gelnhausen  und  in  der  Schlacht  bei  Hanau. 

Im  Feldzuge. 

1814  Frankreich  erstürmten  sie  mit  dem  Bajonnet  in  der  Schlacht  bei  La  Rothiere 
den  Ort  Chausmenil,  1.  Februar,  fochten  bei  Rosney  2.  Februar,  unter- 
stützten im  Treffen  bei  Troyes  den  Angriff  des  heldenmüthigen  Prinzen  Eugen 
Württemberg  mit  der  rechten  Flügel-Colonnc  des  II.  russischen- Infanterie- 
Corps  gegen  die  Höhen  von  St.  Parre  au  Fertres,  und  dessen  Angriff  der 
ersten  Brücke  der  Vorstadt  St.  Jaques.  —  1815  war  ein  Bataillon  bei  der 
Blokade  der  Festung  Hüningen. 

In  Folge  der   politischen  Wirren  und  des  Nationalitätenkampfes   in  Sieben- 
bürgen wurde  das  Regiment 

1849  neu  reorganisirt  und  bei  Auflösung  der  siebenbürgischen  Grenze  1851  zum 
Linien-Regiment  übersetzt.    Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Francosarden  in  Italien  war  dasselbe  im  III.  Armee  Corps  FML. 
Fürst  Edmund  Schwarzenberg  eingetheilt,  und  focht  in  den  Schlachten  bei 
Magenta  4.  Juni  und  bei  Solferino  24.  Juni  beidemale  sehr  tapfer,  aber  mit 
empfindlichen  Verlusten.    Im  Feldzuge 


—    24    — 

1866  war  das  Regiment  im  IX.  Armee-Corps  FML.  Härtung  der  Süd-Armee 
des  FM.  Erzherzogs  Albrecht  in  Italien  eingetheilt  nahm  ehrenvollen  Antheil 
an  den  Kämpfen  um  den  Besitz  des  Höhenzuges  von  Monte  de  la  Croce 
in  der  Siegesschlacht  von  Custozza  24.  Juni,  erlitt  aber  ziemliche  Verluste.  — 
Das  4.  Bataillon  gehörte  zur  Besatzung   von   Verona. 

Tapferkeits-Auszeichnungeii  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1778  Bei  Lewin^  2.  September,  haben  Hauptmann  Silly  und  Lieutenant  Euyeter 
5  Kanonen  und  ebensoviele  Pulverkarren  erobert,  erstere  vernagelt,  letztere 
in  einen  Ravin  gestürzt. 

1779  17.  Februar.     Oberst  Anton    Graf  Sztaray   bei   Mössnik  sich  ausgezeichnet 

1788  Oberst  Casimir  von  Horvath  Petrichevich  im  Februar  mit  4000  Mann  in  die 
Moldau  eingefallen,  am  19.  Februar  die  reiche  Salzstadt  Okna  mit  allen 
Vorräthen  eingenommen,  15.  März  Piatra  überfallen  und  dort  300  Pferde  er- 
beutet, einige  Tage  später  Baku  mit  reichen  Fruchtmagazinen,  den  Oytoscher- 
Pass  glänzend  vertheidigt  und  1789  bei  Martinestie  sich  hervorgethan,  wurde 
GM.  und  1790  MTO.-R. 

1789  Major  von  Pechy  sich  bei  Martinestie  ungemein  ausgezeichnet. 
In  den  verschiedenen  Gefechten  des  Türkenkrieges 

1788  bis  1790  wurden  wegen  ihres  tapferen  Verhaltens  noch  angerühmt  der  Major  Hegy- 
essi,  die  Hauptleute  Weinbrecht,  Valevsky,  Brunrepart,  Verjda,  Oberlieutenant 
Burgarics,  die  Lieutenants  Pettauer  und  Fiosky,  Fähnrich  Donath.  Im  Feldzuge 

1793  hatten  sich  hervorgethan  bei  Bondenthal  die  Hauptleute  Bergmann,  Kohl- 
mann und  Graf  Wöstenrödt,  —  bei  Weissenburg  Major  von  Pechy  imd  Ober- 
lieutenant Fiosky.  —  Bei  Kehl  Fähnrich  Kalacsy  sich  bei  Einführung  des 
Geschützes  in  die  Batterien  ausgezeichnet. 

Bis  1851  hatte  das  Regiment  wie  alle  Grenzer  dunkelbraune  Röcke. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1859  in  Italien:  ÖLO.-R.  Oberst  Carl  Appiano.  MVK.  die  Hauptleute  Constan- 
tin  Baron  Fiedler,  Gal,  die  Oberlieutenants  Rande,  Pinter,  Geissler  und  Baron 
Barco,  die  Lieutenants  von  Reutter  und  Smetana.  Die  Allerhöchste  Belobung 
Oberst  Carl  Appiano,  die  Majors  Eduard  Calvas  und  David  von  Gyurits, 
Oberlieutenant  Popovich,  Lieutenant  Kessler. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1866  in  Italien.  OEKO.-R.  3. :  Oberst  Conrad  Mederer  von  Wuthwehr,  die  Ma- 
jore Carl  von  Fabrici  und  Basilius  Seculic,  Hauptmann  Josef  Draudt 
MVK.  die  Hauptleute  Gottl,  von  Sachse,  von  Urs,  von  Tockos,  von  Gavin 
Niesiolowski,  Bittmann,  Busch,  die  Lieutenants  von  Ortner,  Reissig,  Schmettana. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Conimandanten  und  Stabsoffiziere. 

1805  Oberst-Regiments-Commandant  Georg  Knezevich  an  seiner  bei  Austerlits 
erlittenen  Verwundung  f  10.  Jänner  1806. 

1859  Oberstlieutenant  Heinrich  Hauschka  f  in  der  Schlacht  bei  Magenta  4.  Juni. 


UDgariiches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  6. 

(1861.) 

C0R0NIM-CR0NBER6,  JOHANN  GRAF,  FZM. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  rosenrothe  Egalisirungy  weisse  Knöpfe. 

ErgänzuDgsbezirksstation :  Neusatz. 


Inhaber: 

1762  als  zweites  Szekler-Ghrenz-Infan- 
terie-Regiment  in  Siebenbürgen 
errichtet. 

1762  bis  1851  zweites  Szekler-Grenz- 
Begiment  Nr.  15. 


1851  in  ein  Linien-Infanterie-Regiment 
umgewandelt. 

1851  FZM.    Johann    Graf    Corokini- 
CSbonberg. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  ein  Bataillon  bei  der  Armee,  in  Böhmen 

1778  und  hielt  12.  Jänner  1779  den  heftigen  Angriff  einer  zehnfach  überlegenen 
feindlichen  Uebermacht  auf  den  Posten  Mössnik  standhaft  aus.  Eine  Com- 
pagnie  alarmirte  im  selben  Monate  zur  Nachtzeit  den  Feind  bei  Jägemdorf 
und  verbrannte  Wachthäuser  und  spanische  Reiter  auf  dem  Einsiedlerberg. 
Bei  dem  wallachischen  Bauem-Aufruhr  in  Siebenbürgen. 

1784  wurden  durch  die  klagen  Anstalten  des  Oberstlieutenants  Eray  die  beiden 
Hauptaufrührer  von  Horjah  und  Klocska  durch  den  Oberlieutenant  Vajda, 
der  sie  mit  50  Mann  in  einem  Walde  einschlösse  gefangen  30.  December. 
Im  Türkenkriege  waren  Abtheilungen 

1788  im  Februar  bei  der  Expedition  in  die  Wallachei,  und  andere  bei  jener 
gleichzeitigen  Unternehmung  in  die  Moldau.  24.  März  vertheidigte  sich 
Hauptmann  Baron  Rauber  mit  2  Compagnien  als  Besatzung  im  Kloster 
Sinai  heidenmüthig  gegen  2000  Türken,  die  nach  einem  Verluste  von  300 
Mann  abzogen,  und  die  Szekler  im  geordneten  Rückzuge  das  vom  Feinde 
angezündete  Kloster  verliessen  und  nach  Tömosch  abrückten.  In  den  Käm- 
pfen am  Boszaner  Passe  im  April  und  Juni  jedesmal  gegen  bedeutende  Ueber- 
macht zeichneten   sich  2  Compagnien   aus.    Ebenso   unter  ihrem   tapferen 


—    26    - 

Obersten  Baron  Mayersheim  thaten  sich  Kegiments-Äbtheilungen  am  19. 
Juni  am  Terzburger  Passe  gegen  einen  Angriff  von  2000  Türken  und  am  7. 
October  bei  Prädjal  am  Tömöscher  Passe  hervor.  1789  im  März  stand  ein 
Bataillon  als  Besatzung  in  den  alten  Römerschanzen  und  am  25.  Juli  bei 
einer  Recognoscirung  bei  Kiraly  Tetö  that  sich  eine  Compagnie  unter  Haupt- 
mann Graf  Wöstenrödt  besonders  hervor. 

1703  und  in  den  nächsten  Feldzügen  bis  1800  gab  das  Regiment  seinen  Antheil 
an  Mannschaft  zum  componirten  Szeklerbataillon  (siehe  die  vorhergehende 
Regimentsskizze.)    Im  Feldzuge. 

1805  unterstützten  2  Bataillone  des  Regimentes  2.  December  in  der  Schlacht  bei 
Austerlitz  die  beiden  Bataillone  des  1.  Szekler-Regimentes  beim  Angriffe  auf 
das  Dorf  Tellnitz  und  die  vorliegenden  Höhen.    Im  Feldzuge 

1809  im  Vn.  Armee-Corps  des  Erzherzogs  Ferdinand  in  Polen  eingetheilt,  wurden 
2  Bataillone  des  Regimentes  als  Besatzungen  der  occupirten  Landestheilo 
verwendet.    Im  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreich, 
machte  dort  mehrere  Gefechte  und  im  Herbste  j.  J.  die  Vorrückung  nach 
Italien  mit.    Im  Feldzuge 

1814  in  Italien  war  ein  Bataillon  bei  dem  Blokade-Corps  von  Mantua,  das  an- 
dere bei  der  operirenden  Armee  in  der  Division  FML.  Sommariva,  und 
1815  das  Regiment  bei  der  leichten  Division  FML.  Graf  Ignaz  Hardegg  im 
II.  Reserve-Corps  der  Armee  von  Ober-Italien  eingetheUt. 

In  Folge  der  politischen  Wirren  und  des  Nationalitäten-Kampfes  in  Sieben- 
bürgen wurde  das  Regiment 

1849  reorganisirt  und  bei  Auflösung  der  siebenbüi^ischen  Grenze  1851  zum 
Linien-Infanterie-Regiment  Nr.  6  umgewandelt    Im  Feldzuge 

1864  gegen  die  Dänen  in  Schleswig-Holstein   war   das  Regiment  im  VI.  Armee- 
Corps  des  FML.  Baron  Gablenz  eingetheilt   und   hatte  in  der  Stellung  zwi- 
schen Fahrdorf  und  Lopsted  3-,  4.  und  5.  Februar  einige  kleine  Vorposten- 
gefechte, am  6.  Februar  kam  es  als  Besatzung  nach   Schleswig. 
Im  Feldzuge. 

1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  IV.  Armee-Corps  der  Nordarmee  ein- 
getheilt, und  focht  29.  Juni  im  Gefechte  bei  Königinhof  und  am  3.  Juli  in 
der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  bedeutenden  Verlusten. 
Im  Bosnischen  Occupations-Feldzuge 

1878  war  das  Regiment  14.  September  im  Gefechte  bei  Samacz. 

Tapferkeits-Auszeiclmimgeii  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1779  In  diesem  Feldzuge  thaten  sich  bei  Jägemdorf  Oberstlieutenant  Koczy  und 
bei  Olbersdorf  Major  Graf  Alexander  Kalnoky  hervor,  sowie  die  Hauptleute 
Messina  und  Salkovich. 

Oberlieutenant   Vajda  erhielt   für  die   Gefangennehmung    der  wallachischen 
Häapflinge  von  Kaiser  Josef  II.  600  Ducaten  und  eine  goldene  Medaille,  auch 


—    27    - 

wurde  er  zum  Hauptmann  Im  1.  Szekler-Begimente  befördert  (f  im  Gefechte 
bei  Vulka  im  Türkenkriege  1788). 

1788  und  1789*  Im  Türkenkriege  hatten  sich  in  den  verschiedenen  Actionen,  so 
beim  Kloster  Sinai  Hauptmann  Baron  Rauber  und  Oberlieutenant  Geitz ;  am 
Tömöscher  Passe  Oberlieutenant  Siegl;  beim  Boszauer  Passe  Major  Georg 
Baron  Ernst,  die  Hauptleute  Röscher^  Kastenholz  und  Lieutenant  Fuchs,  bei 
Earaly  Tetö  Hauptmann  Graf  Westenrödt  hervorgethan.  5  .Offiziere,  die  in 
Gefangenschaft  geriethen,  schmachteten  ein  Jahr  im  Sklavenhause  zu  Kon- 
stantinopel —  7  Offiziere  waren  in  den  beiden  Feldzügen 

1788  und  1789  vor  dem  Feinde  f. 

1805  Major  Anton  Diveky,  der  die  beiden  Bataillone  am  2.  December  zum  Sturme 
auf  Tellnitz  vorführte,  wurde  wegen  vorzüglicher  Tapferkeit  auf  dem  Schlacht- 
felde zum  Oberstlieutenant  befördert. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1864  in  Schleswig:    ÖLO.-R   Oberst  Albert  Fellner  von  Feldegg.    MVK.  Haupt- 
mann Heinrich  Graf  Attems,  Oberlieutenant  Wolf. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1866  in  Böhmen.  OEKO.-R.  3. :  Oberst  Johann  Stoklin,  Major  Josef  Komberger 
und  Hauptmann  Ratzi  MVK.  Hauptleute:  Ritter  von  Findenigg,  Steyskal, 
Peschies,  Öarziö,  die  Oberlieutenants  Wieneke,  Heckl,  Orbok,  Baron  Billek- 
August  V.  Auenfels,  Petrovic. 

1878  Für  Auszeichnung  im  Occupationsfeldzuge  in  Bosnien.  ÖLO.-R.  Oberst-Bri- 
gadier Georg  Lemaic. 


Kämthnerisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  7, 

(1862) 

FZM.  FREIHERR  VON  MAROlClC. 

Dunkelblaue  Röcke,  Dunkelbraune  Egalisirung,     Weisse  Knöpfe. 
Ergänzungsbezirks :  Eiiäoenfurt. 


Inhaber: 


1691  vom  FML.  Notger  Wilhelm  Gra- 
fen von  Oettingen-Baldern  errich- 
tet. 

1091  FML.  Notger  Wilhelm  Graf  von 
Oettingen-Baldern  erhielt  1691  das 
gegenwärtige  47.  Infanterie-Re- 
giment. 

1692  FML.   Johann  Baron    Pfeffbrs- 

HOFEN. 

1700  FM.  Eberhard  Friedrich  Baron 
Neipperg. 

1717  FM.  Wilhelm  Reinhard  Graf 
Neipperg  f  zu  Wien  1774. 

1774  FML.  Franz  Xaver  Graf  Harrach, 
MTO.-R.  t  zti  Mailand  15.  Fe- 
bruar 1781. 


1783 


1809 


1824 


1825 


1862 


FML.  Carl  Friedrich  Freiherr 
von  Schröder  f  zu  Wien  1808. 
Grossherzog  Ferdinand  von  Tos- 
cana  1809  Grossherzog  von  Wttrz- 
burg,  1814  wieder  Grrossherzog 
von  Toscana  f  1824. 
FM.  Christoph  Freiherr  von  La- 
TERMANN  (war  scü  1809  eweiter 
Inhaber  f  1835). 
G.  d.  Cav.  Franz  Adolf  Freiherr 
Prohaska  von  Guelphenburg 
MTO.-R.  t  zu  Wien  20.  Aug.  1862. 
FZM.  Josef  Freiherr  Maroicic 
di  Madonna  del  Monte  MTO.-C, 
comandirender  General  zu  Wien 
für  Nieder-,  Ober-Oesterreich  und 
Salzburg. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1692  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von   Grosswardein  und  1696  in  der 
Schlacht  bei  Ollasch  wie  in  den  nächstfolgenden  Feldzügen  gegen  die  Türken. 

1705  focht  es  in  Ungarn  gegen  die  Rakoczy 'sehen  Rebellen  in  der   Schlacht  bei 
Schibo.     Im  Türkenkriege  war  es 

1716  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein  5.  August,  bei  der  Belagerung  von  Temes- 
var  und  dem  Sturm  auf  dessen  Palanka;  1717  bei  der  Belagerung  und  der 


—    29    — 

Schlacht  von  Belgrad  16.  August,  wo  ein  Bataillon  von  der  Armee  selbst- 
Btändig  detachirt  eine  Anhöhe,  die  sogenannte  Batterie  besetzt  hielt,  und  von 
den  Spahis  fast  gänzlich  vernichtet  wurde.    Im  sicilianischen  Kriege 

1719  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Francavilla  20.  Juni;  bei  Ausbruch 
des  österreichischen  Erbfolgekrieges  in  Toscana  kam  es 

1741  im  December  zum  Khevenhüller'schen  Corps,  machte  1742  die  Winterexpe- 
dition nach  Ober-Oesterreich  und  Baiem,  sowie  die  Belagerung  von  Prag  mit, 
1744  den  Feldzug  am  Rhein  und  in  Böhmen,  1745  im  Treffen  bei  Habei- 
schwert viel  gelitten  l.  Februar  —  war  bei  Hohenfriedberg  4.  Juni  und  bei 
Trautenau  30.  September,  1747  in  der  Niederlande,  Schlacht  bei  Lawfeld 
2.  Juli.    Im  siebenjährigen  Kriege 

1757  18.  Juni  in  der  Schlacht  bei  KoHn,  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  in 
den  Schlachten  bei  Breslau  22.  November  und  Leuthen  5.  December;  1758  in 
jener  bei  Hochkirch  14.  October;  —  1760  bei  Torgau,  wo  es  von  dem  feind- 
lichen Dragoner-Regimente  Baireuth  viel  gelitten.  Das  dritte  Bataillon  war 
zu  Olatz  als  Besatzung.  —  1762  im  Treffen  bei  Leitmannsdorf  und  ein 
Bataillon  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  wo  es  sich  bei  den  Ausfällen 
wiederholt  auszeichnete.     Im  baierischen  Erbfolgekriege 

1778  war  das  Regiment  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen.  Im  Türkenkriege 
1788  war  nur  das  dritte  Bataillon  im  Corps  des  FM.  Prinzen  Coburg  thätig. 
Bei  der  Belagerung  von  Chotym  und  31.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Fokschany 
mit  besonderer  Auszeichnung  bei  den  drei  Stürmen  auf  das  von  den  Janitscharen 
stark  besetzte  und  verrammelte  Kloster  Samuel.  1789  22.  September  in 
der  jMfilacht  bei  Martinestie,  wo  es  die  Brigade  Karaczay  auf  das  Tapferste 
unterstützte  und  zur  Zurücktreibung  der  Türken  von  der  rechten  Flanke 
wesentlich  beitrug.    In  den  Feldzügen  gegen  Frankreich 

1792  war  das  Regiment  im  September  im  Lager  bei  Thionville  bei  den  Angriffen 
auf  Verdun  4.  October  und  Longuion  14.  October  verwendet.  1793  im  Ge- 
fechte bei  Longuion  30.  Mai.  Eine  Compagnie  vertheidigte  aufs  Tapferste 
den  Posten  Hastier.  Das  Regiment  kam  29.  August  zur  Blokade  von  Mau- 
beuge ;  1794  bei  der  Berennung  von  Landrecies,  17.  April  und  20.  April  bei 
Erstürmung  der  dortigen  Verschanzungen;  —  24.  April  beim  Angriffe  aut 
Engelsmtinster;  3.  Mai  bei  jenem  auf  Courtray;  17.  Mai  im  Treffen  bei  War- 
wick,  23.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Toumay.  —  Das  dritte  Bataillon  als 
Besatzung  in  Ypern  gerieth  durch  die  dortige  Capitulation  4.  Juni  in 
Kriegsgefangenschaft,  ebenso  2  Divisionen  des  ersten  Bataillons  als  Be- 
satzung von  Valenciennes  bei  Uebergabe  dieses  Platzes.  1795  das  zweite 
Bataillon  im  Treffen  bei  Limburg,  und  zwei  Compagnien  beim  Angiüffe 
der  feindlichen  Verschanzungen  vor  Mainz.  1796  das  zweite  und  dritte 
Bataillon  im  Gefechte  bei  Kannstadt  18.  Juli  und  in  der  Schlacht  bei 
Friedberg  24.  August;  das  erste  Bataillon  14.  und  15.  September  in  den 
Gefechten  bei  Neuburg.  —  Das  Regiment  erlitt  bei  der  Vorrückimg  nach 
Biberach  30.  April  bis  2.  October  bei  der  Avantgarde  eingetheilt  starke 
Verluste,   —  endlich  war  es  im   November   bei  der   Belagerung   von   Kehl. 


—    30    — 

1797   20.  April  in  den   Gefechten    bei  Diersheim    und   Bischofebeim.    Im 
Feldzuge 

1799  war  dasselbe  19.  Mfira  im  TrefiFen  bei  Oeteracb,  wo  es  starke  Verluste  er- 
litt. Eine  Division  unter  Hauptmann  Rotter  warf  sieb  in  die  angeschwol- 
lene Osteracb,  drang  durch  das  Dorf  und  bemächtigte  sich  des  auf  einer 
Anhöbe  gelegenen  Eirchbofs.  In  der  Schlacht  bei  Stockach  Anfangs  in  der 
Reserve,  spHter  zur  Unterstützung  des  rechten  Flügels  beordert,  6.  April  warf 
ein  Bataillon  den  Feind  aus  Galmartingen,  das  zweite  Bataillon  erstUnnte 
das  Kloster  Fetershausen,  —  war  im  Gefechte  bei  Eglisau  und  am  3.  Juni 
zwang  das  Regiment  den  Feind  zur  Räumung  Glattfeldens,  was  den  Angriff 
auf  die  verschanzte  feindliche  Stellung  bei  Zürich  4.  Juni  sehr  erleichterte. 
Beim  Angriffe  auf  Mannheim  18.  September  tliaten  sich  die  erste  und 
zweite  Compagnie  durch  einen  glänzenden  Bajonnet-Angriff  hervor.  Im 
Feldzuge 

1800  hielt  das  Regiment  die  Rheinstrecke  von  Scbaffhausen  bis  Stein  besetzt 
und  bestand  einen  harten  ungleichen  Kampf  1.  Mü  gegen  die  20.0U0  Mann 
starke  Macht  des  General  Moreau,  Die  heldenmUthige  Aufopferung,  um 
den  ScheinUbergang  des  Feindes  aufzuhalten,  kostete  dem  Regiment  einen 
Verlust  von  mehr  als  800  Mann,  3.  Mai  im  TrefTen  bei  Stockach  abermals  500 
Mann  verloren,  in  ein  Bataillon  formirt  als  Besatzung  nach  Ulm  —  im  No- 
vember nach  Braunau.     Im  Feldzuge 

1805  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Caldiero  30.  October  Cotognola  slta  be- 
setzt, wiederholte  StUrme  des  Feindes  abgeschlagen,  zwei  Adler  erobert, 
und  500  Gefangene  gemacht    Im  Feldzuge 

1809  das  Regiment  19.  April  dreimal  den  Wald  bei  Hausen  gestürmt.  GM.  Fürst 
Alois  Liechtenstein  an  dessen  Spitze  verwundet.  Es  mnsste  mit  grossem 
Verluste  der  Uebermacht  weichen.  Bei  Eckmühl  wurden  vier  Compagnien 
durch  französische  Cavallerie  versprengt.  Bei  Ebelsberg  3.  Mai  rettete  durch 
einen  kühnen  Angriff  im  Markte  Hauptmann  Siegler  mit  seiner  Division 
das  Wiener  Freiwilligen-BataiUon  des  Major  Graf  Salis,  —  zweites  Bataillon 
im  Gefechte  bei  Urfahr  Linz  17.  Mai  —  die  Grenadiere  bei  Wagram 
5-  und  6.  Juli  und  bei  Znaim  10.  Juli.  Das  Regiment  bildete  bei  Leobers- 
dorf  imd  Itzelsdorf  auf  dem  Rückzuge  die  Kachhut. 

1812  beim  Observations-Corps  in  Galizien.     Im  Feldzuge 

1813  20.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  zweites  Bataillon  im  Kampfe 
bei  Rosthal  und  Plauen,  3.  October  im  Gefechte  an  der  Flshc,  erstes 
Üatailliin  bui  Holitiiiiclit*?,  zweites  Bataillon  von  5  französischen  Dragoner- 
Regimentern  bei  üciiiibiTi,'  angegriffen  und  grÖBstentheils  gefangen,  21.  October 

,ie   pieussi-ilien   adiwarzen  Husaren  unter  Oberst  Graf  Henkel 

Das    Kgiment    im    Gefechte   bei   KOsen   21.    October,  die 

der  Sclihirlit  bei  Hanau  30.   und  31.   October.     Im  Feldzuge 

ili'itlr  ItataiUon   in  der  Schlacht   bei  Brienne,     1.    Febraar 


^^jMjn^^^^MlMrdiirch 
^^^^^^^^^^^^^v  be&eit. 

^^r  Mreite  um 


^Sturme  Biif   'lie     Brücke    bei    Dieuville,     —  das    Land wehrbatai Hon 


H-hi''ss  bei  Brienne  erstürmt  und  behauptet.   Im  Gefechte 


—    31    — 

bei  La  Ferte  28.  Februar  das  Begiment  den  Feind  bis  Fosses  verfolgt, 
Hauptmann  Binder  überfiel  mit  der  ersten  Compagnie  die  Vorposten,  drang 
mit  diesen  in  Fosses  ein,  und  zwang,  durch  die  zweite  Compagnie  verstärkt, 
den  Feind  zum  eiligen  Rückzuge.  —  21.  März  focht  das  Regiment  in  der 
Schlacht  bei  Arcis  sur  Aube.  1815  war  dasselbe  im  Waadtland  bei  Genf, 
versah  bei  Fort  Ecluse  den  Vorposten-Dienst,  und  verfolgte  die  Franzosen  bis 
auf  die  Höhe  des  Juragebirges,  von  wo  es  nach  Grenoble  als  Besatzung  kam. 

1821  war  das  Regiment  im  kurzen  Feldzuge  in  Piemont,  besetzte  Alessandria  und 
später  Casale  Pusterlengo.    Im  Feldzuge 

1848  in  Italien  zeichnete  sich  dasselbe  bei  jeder  Gelegenheit  vorzüglich  aus,  und 
war  6.  Mai  bei  St.  Lucia,  29.  Mai  bei  Montanara  erstürmte  der  tapfere 
Oberst  Baron  Reischach  mit  .fünf  Zügen  mit  hochgeschwungenem  Säbel  unter 
dem  Rufe:  Es  lebe  der  Kaiser!  die  ersten  Häuser.  --  Das  Regiment  kämpfte 
30.  Mai  bei  Goito,  10.  Juni  bei  Vicenza,  wo  vier  Compagnien  unter  Oberst 
Baron  Reischach  beim  Sturm  auf  die  Rotonda  sich  auszeichneten,  femer 
bei  Sona,  Sommacampagna,  Custozza  und  im  Gefechte  von  Mailand  4. 
August.  In  diesem  die  Barrikade  bei  Castegueto  mit  Sturm  genommen. 
Im  Feldzuge 

1849  gegen  Piemont  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  und  in  den  Gefechten 
bei  Borgo  San  Siro,  Gwnbolo  und  Vigevano.  —  Das  Landwehrbataillon 
als  Besatzung  im  Venezianischen  zuletzt  bei  den  Blokade-Truppen  von  Ve- 
nedig. —  Zwei  Compagnien  im  combinirten  Bataillon  (Braisach  früher  Ecker) 
machten  den  Feldzug 

1849  in  Ungarn  mit,  und  im  Rückzugs-Gefechte  bei  Hatvan  that  sich  Hauptmann 
Ritter  von  Kalchberg  mit  seiner  Compagnie  durch  die  heldenmüthige  Ver- 
theidigung  der  Brücke  über  die  Zagyra  2.  April  hervor;  wie  G.  d.  Cav. 
Graf  Schlik  in  seinem  Berichte  sagt,  „war  der  entschlossenen  Tapferkeit  und 
Ausdauer  dieses  Offiziers  und  seiner  Compagnie  die  Ordnung  des  Rückzuges 
zu  danken^.    Im  Feldzuge 

1859  in  Italien  focht  das  Regiment  im  achten  Armee-Corps  FML.  Ritter  von 
Benedek  in  der  Schlacht  bei  Solferino  24.  Juni,  besonders  hatten  sich  die 
erste,  zweite,  dritte,  vierte,  siebente  und  achte  Compagnie  in  den  Kämpfen 
bei  St.  Martine  durch  glänzende  und  erfolgreiche  Bajonnet-Angriffe  gegen 
die  piemontesischen  Bersaglieri  hervorgethan.    Im  Feldzuge 

1866  in  Italien  bedeckte  sich  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni 
mit  neuem  Ruhnxe.  Nachmittags  im  dritten  Schlachtmomente  erstieg  es  den 
Monte  Croce,  warf  die  Abtheilungen  der  feindlichen  Armee  -  Divisionen 
Cugia's  und  Govone's,  welche  noch  hier  standen,  mit  solcher  Kraft  und 
Energie  auf  den  Monte  Torre  zurück,  dann  von  diesem  in  die  Ebene  herab, 
dass  es  bei  dieser  Gelegenheit  fttnf  Geschütze  eroberte.  Offiziere  des  Re- 
gimentes kehrten  die  Kanonen  gegen  den  Feind,  und  bedienten  dieselben. 
Zur  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Süd-Dalmatien  war  das  Regiment 
24.  October 


-    32    - 

1869  in  Cattafo  eingetroffen,  wurde  mittelst  Kriegeffthrzeugen  nach  Ria&no  tnuu- 
portirt,  2u  dessen  Sicherung  das  zweite  tmd  dritte  Bataillon  zartlckblieben, 
das  erste  aber  vorrtlckte  und  26.  October  im  Gefechte  im  OefilS  von  Harn, 
2.  November  in  jenem  bei  St.  Barbara  and  St.  Giorgio  und  am  16.  Novem- 
ber bei  der  dritten  Expedition  in  die  Krirosde  anwesend  war.  —  Seit  1868 
wurden  die  dunkelblauen  WaffenrOcke  statt  der  bisherigen  weissen  anbefohlen. 
Im  OccupatioDB-Feldzuge  m  Bosnien 

1878  focht  das  Reserve-Regiment  nnter  FUhmng  seines  tapfem  Comnuuidantcn 
Oberstlieutenant  Baron  Fittel  mit  grosser  Auszeichnung  und  war  4.  und  5. 
August  in  den  Gefechten  bei  Kosna  und  Maglaj,  16.  August  in  jenem  bei 
Belatowacz  und  19.  Äugnst  bei  dem  Kampfe  und  der  Einnahme  von  Serajewo. 
Gesammtverlust  im  ganzen  Feldzuge  43  Mann  an  Todten,  Verwundeten  und 
Vermissten. 


Tapferkeits-Aoszeiclmtuigen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1716  Oberst  Wilhelm  ■  Reinhard  Baron  Neipperg  sich  bei  der  Belagerung  von 
Temesvftr  hervorgethan. 

Major  Baron  Pfeffershofen  sich  beim  Sturme  auf  die  Falanka  von  Temesvar 
ausgezeichnet,  und  dabei  verwundet 

Franz  Baron  Sobeck,  der  1737  in  diesem  Regimente  als  Subaltern-OfGzier 
gedient  hatte,  trat  1738  in  chursäcbsische  Dienste,  wurde  1756  bei  Pirna  von 
den  PreoBsen  gefangen,  kam  in  deren  Armee,  wo  er  bis  zum  General  avancirte. 

17G2  Hauptmann  Gottfried  Baron  Schröder  vertheidigte  in  der  Belagerung  von 
Schweidnitz  das  Jauemiker  Fort  heldenmüthig  und  wurde  MTO.-R. 

1763  Hauptmann  Chiudius  Genimi  Mole,  dem  alliirten  schwedischen  Herre  zuge- 
theilt,  erwarb  sich  durch  seine  Tapferkeit  an  der  Spitze  der  westgothischen 
Grenadiere  wesentliche  Verdienste,  dass  der  schwedische  General  Hom  das 
Schlachtfeld  bei  Werbelow  30.  April  1759  behaupten  konnte,  und  wurde  in 
Folge  deaaen  MTO.-R. 

1788  und  1789.  Beim  Sturme  auf  das  Kloster  Samuel  (Uhrte  der  bereits  zum 
Obersten  bei  Belgiojoso-Infanterie  Nr.  44  ernannte  Oberst-Lieutenant  Emannel 
Graf  Auersperg  nach  eigens  erbetener  Erlaubniss  das  dritte  Battülton,  fiel 
aber  von  5  Kugebi  durchbohrt.  Nebst  ihm  wurden  Hauptmann  Morwitz, 
Oberlieutenant  Seysser,  Lieutenant  Dcwicz  und  Fähnrich  Rfittger  belobt. 
Feldwebel  Ruppert,  der  das  Thor  öffnete,  erhielt  der  Erste  in  der  Armee  die 
goldcuo  Taprt'L'ki'its-Medaille,  drei  Mann  die  silberne.  Bei  Martinestie  wur> 
den  OberstlieuttiKint  Sobielitzky,  Hauptmann  Morwitz,  OberUeutenant  Se^aer 
belobt- 

Hauptnmnn  Dulfiis  wegen  tapferer  Vertheidigung  des  Postens  Hastier  belobt. 
IM«  Hauptleuti^  f'uivry,  Fritsch  imd  Fähnrich  Schindler  bei  der  Belagerang 
Ton  Ehrenbrcitstein  sich  ausgezeichnet. 

/■"V — 


—    33    — 

1799  Erzherzog  Carl  begrüsste  das  Anrücken  des  Regimentes  auf  dem  Schlachtfelde 
bei  Stockach  mit  den  ehrenden  Worten:  „Wenn  die  Franzosen  wissen,  dass 
das  brave  Regiment  Carl  Schröder  herbeieilt,  so  halten  sie  nicht  mehr  Stich." 

1806  Die  Mannschaft  erhielt  für   Caldiero  flinf  goldene  und  fünf  silberne  Medaillen. 

1809  Gefreiter  Deditz,  der  den  schwerverwundeten  GM.  Fürst  Alois  Liechtenstein 
im  heftigsten  Feuer  aus  dem  Gefechte  brachte  (bei  Hausen)  und  vor  Gefangen- 
schaft rettete,  erhielt  die  goldene  Tapferkeits-Medaille  und  100  fl.  Belohnung. 

1810  Hauptmann  Siegler  wurde  flir  seinen  freiwilligen  Angriff  bei  Ebelsberg,  Ret- 
tung des  Wiener  Freiwilligen-Bataillons  und  Gefangennehmung  von  150  Fran- 
zosen MTO..R. 

1809  In  diesem  Feldzuge  erhielten  fünf  Unteroffiziere  silberne  Medaillen. 

1813  Major  Josef  Stiller  und  Hauptmann  Wenzel  Eliatschek  wurden  bei  Dresden 
27.  August  besonders  belobt,  ein  Feldwebel  erhielt  für  Gefangennehmung 
eines  französischen  Capitäns  und  12  Mann  die  silberne  Medaille. 

1814  In  der  Schlacht  bei  Brienne  wird  das  Verhalten  des  Obersten  Ludwig  von 
Demontant  besonders  belobt  1.  Februar. 

1815  Hauptmann  Wilhelm  Binder  wurde  für  seinen  erfolgreichen  Angriff  auf  das 
Dorf  Fosses,  dessen  standhafte  Behauptung  imd  erneuerte  Auszeichnung  in 
der  Schlacht  bei  Arcis  MTO.-R. 

1848  Oberst  Sigmund  Baron  Reischach  wurde  für  wiederholte  Auszeichnungen  bei 
Montanara  29.  Mai,  bei  Vicenza  10.  Juni  und  im  Gefechte  vor  Mailand 
4.  August  im  November  MTO.-R. 

1849  Hauptmann  Wilhelm  Ritter  von  Ealchberg  wm^de,  ftir  seine  heldenmüthige 
Vertheidigung  der  Zagyva-Brücke  bei  Hatvan  2.  April,  im  Juli  d.  J.  MTO.-R. 

Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen 

1848  und  1849  erhielten :  OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Anton  Graf  Bissingen-Nippen- 
burg.  MVK.  Oberst  Alois  Caspari,  Major  Alexander  Nagy  von  Galantha, 
der  Hauptmann  von  Nageldinger,  Oberlieutenant  Graf  Kinsky,  die  Lieutenants 
Krassnigg,  Ranig,  Schubert  —  und  nachträglich:  Oberst  Josef  Braumüller 
von  Tannbruck,  Oberstlieutenant  Eduard  Fastenberger,  die  Hauptleute  Wolf, 
Garzarolli,  Trost,  Oberlieutenant  Baron  Spinette  und  Lieutenant  Birnbaum. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

l>r)9  in  Italien.  MVK.  Oberst  Georg  Prochaska,  die  Hauptleute  Saint  Alb6,  von 
Xastenholz,  Baron  Karaisl,  Hayda,  Daniek,  Müller,  Przihoda  und  Morocutti, 
die  Oberlieutenants  Abraham  von  Abrahamsberg,  Garzarolli  Edler  von 
Thumlack,  Guzmann,  Uiberbaclier,  König,  die  Lieutenants  Graf  Christalnigg, 
von  Neupauer,  Hierländer  und  Hatzi. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge. 
Isijß  Regiments  -  Inhaber  FZM.  Baron  Maroicic  MTO.-C.  ÖLO.-R.  Oberst 
Aldobrand  Wallenweber.  OEKO.-R.  3.  Die  Majore  Carl  von  Kasten- 
holz, Arnold  König  und  Carl  Pelzel,  Hauptmann  Franz  Morocutti. 
MVK:  Die  Hauptleute  Wolfzettel,  Koch  Edler  von  Langentreu,  Sterger, 
Schluet    von    Schluetenberg,     Ritter    von    Perelli,     Ritter   von   Rudzinski, 

Thßrbeim:  Gedenkblätter.  3 


—    34    — 

Edler   von    Siebeneicher,      die    Oberlieutenaots :      Kropiunig,     Rlimbaclier, 
Lieuteoant  Rukaviiia  von  LiebetadL 

1869  Far  Auszeichnung  bei  der  Expedition  nach  SUd-Dalmatien.  OEKO.-R.  Oberst 
Emerich    Kaiifel,    Major   Franz    Wolfzettel.      MTE.    Oberstlientenant    Carl 
Winterhaider,    Uajor  Franz  Pelzel,   Hauptmann  Koch,   die  Oberlieutenante 
Themesl  und  Thäler. 
Für  AoazeichnuDg  im  Occupations-Feldzuge 

1878  in  Bosnien.  OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Alesander  Rizzetti.  MVK.  Die 
Hauptleute  Josef  Goll,  Johann  Kocher,  Carl  Mayer,  die  Oberlieutenants  Her- 
mann Nemec,  Friedrich  Dnmann,  Anton  Fröhlich,  Carl  Le  Jeane.  Die 
Lieutenants  in  der  Reserve  Hermann  Preecbem,  Ernst  Buzzr.  Die  Aller- 
hScbste  Belobung:  Major  Wilhelm  Ritter  von  Perelli,  Hauptmann  Rudolf 
Lebitsch,  Oberlieutenant  August  Müller  und  der  dem  GcnerolBtabe  zuge- 
theilte  Oberlieuteoant  Johann  Schemna,  Lieutenant  Josef  Huber.  Oberst- 
lieutenant Heinrich  Baron  Pittcl  wurde  ßlr  seine  vorzügliche  AuBzeichnung 
Oberst  und  Commandant  des  38.  Infanterie-Regimentes. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziare. 
1794  Major  Baron  Bolza  f  in  der  Schlacht  bei  Toumay  23.  Mai. 
1799  Oberstlieutenant    Greoadier-Bataillons-Commaadant    Franz    Graf  Mercandin 

t  bei  Legnano  26-  März. 
1809  Major  Cajetan  Marinowsky  f  im  Gefechte  bei  Urfahr-Linz  17.    Mai. 
1848  Major  Heinrich  Kleinschrodt  f  an  den   Folgen  einer  im  Feldzuge   1848  iu 

Italien  erlittenen  Verwundung. 


Mfthrisches 

INFANTERIE -REGIMENT  N"-  8, 

(1877.) 

FML  VINCENZ  FREIHERR  VON  ABELE. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  grasgrüne  Egalisirung^  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsstation :  Brümn. 


Inhaber. 


1630  laut  kaiserlichem  Bestallungsbrief 
de  dato.  Wien  26.  März  1630  vom 
FM.  Heinrieh  Grafen  Holk  er- 
richtet. 

1630  FM.  Heinrich  Graf  Holk  f  1634. 

1634  FM.  Johann  Caspai*  von  Stadion 
t  1641. 

1641  bis  1647  unbesetzt. 

1647  FML.  Johann  Beichard  Graf 
Stariiemberg  f  im  Lager  bei 
Szathmar  4.  September  1661. 

1661  FML.  Hubert  Marchese  Pio  di  Sa- 
voYA  t  beim  Sturme  auf  Philipps- 
burg. 

1C76  FZM.  Prosper  Graf  Arco  f  1679. 

1679  FM.  Max  Laurenz  Graf  Starhem- 
BBRG  t  bei  Mainz  1689. 

1689  Oberst  Philipp  Freiherr  von  Chiz- 
zola  f  in  Ungarn  1691. 

1691  GM.  Leonhard  Alexander  Frei- 
herr von  Lapaczek  f  1700. 

1700  FM.  NikolausGrafPALFPYf  1732. 

1732  FM,  Josep  Friedrich  Prinz  von 
Sachsen-Hildburgshausen  f  1787. 

1787  GM.  Carl  Graf  Pallavioixi  MTO.- 
R  f  zu  Temesvar  3.  August  1789. 


1790 

1798 
1801 


1801 


1815 


1831 


1834 


1846 


1865 


1870 


1877 


FML.  Carl  Freihen-  Hupp  MTO.-R. 

t  zu  Brunn  23.  September  1798. 

bis  1801  unbesetzt. 

S.  k.  k.  H.  FZM.  Erzherzog  Lud  wio 

JosBP  t  zu  Wien  21.  December 

1864. 

bis  1815  zweiter  Inhaber  FML. 

Ferdinand  Baron  Mnwcwrrz. 

bis  1831  zweiter  Inhaber  FML. 

Josef  Freiherr  von  Stutterheim. 

bis  1834  zweiter  Inhaber  FML. 

Josef    Freiherr    Schwäger    von 

HOHENBRUCK. 

bis  1846  zweiter  Inhaber  FML. 
Carl  Freiherr  Schneider  von  Arno 
MTO.-R. 

bis  1866  zweiter  Inhaber  FZM. 
Ignaz  Ritter  von  Gerhardi. 
FML.  Josef  Freiherr  Gbrstner 
von  Gerstenkern  f  zu  Linz  1869 
(war  seit  1856  zweiter  Inhaber). 
FZM.  Friedrich  Freiherr  Jacobs 
von  Kanstein  f  zu  Wien  1877. 
FML.  Vincenz  Freihen*  von 
Abele  zugetheilt  dem  General- 
Commando  zu  Wien. 

3* 


—    36    — 

Feldzftge  und  wichtigere  Eriess-EreigniBse. 
Dieges  Regiment  wurde  aus  den  Resten  eines  ursprUnglicIi  Ton  den  refor- 
mirten  Ständen  Ober-Oesterreichs  zur  Unterstützung  des  bOhmiBchen  Au&tan- 
dea  errichteten  Regimentes  formirt.  Herzog  Maximilian  von  Baiem  nahm 
es  nach  seinem  Einfall  in  Ober-Oesterreich  in  seinen  Dienst,  und  es  kämpfte 
1620  am  Weissen  Berge  bei  Prag,  und  1626  in  der  Schlacht  bei  Lutter 
am  Barenbeige.  Die  Beste  dieses  tapfem  Corps  bildeten  den  Kern  des 
Holkisohen  Regimentes.  Im  dreiasigjährigen  Kriege,  nnter  dem  Namen  Hol- 
kische  Jfiger  bekannt,  tritt  das  Regiment  zum  erstenmal  bei  ErstUnnang 
Magdeburgs 

16S1  auf,  litt  kurz  nachher  bei  dem  Dorfe  Ängem  im  Magdeburgischen  durch  einen 
Ueberiall  des  Rheingrafen  Otto  Ludwig,  focht  aber  wieder  verstärkt  unter 
Tilly  bei  Breitenfeld.  Im  Winter  1631/33  machte  es  den  berüchtigten  Zug 
seines  Inhabers  nach  Sachsen  im  Voigtlande  and  Erzgebirge  mit  Es  war 
femer  in  den  Schlachten  und  Treffen  1632  bei  Lutzen,  1634  bei  Nßrdlingen, 
1636  —  neun  Compagnien  —  bei  Wittstok,  1638  bei  Lemgow,  1642  bei 
Breitenfeld,  1644  bei  Jutterbogk,  1645  bei  Jankau,  endlich  1647  im  Kovember 
bei  der  Belagerui^  von  Iglau.  Den  Feldzug 

1658  in  Ober-DeatBchland  gegen  Holstein  und  Jtltland  und  1659  gegen  Scbwedisch- 
Pommem  machte  es  unter  seinem  Inhaber  FML.  Qraf  Starhemberg.  Im 
nächsten  TOi^enkriege  war  es 

1663  bei  der  Belagerung  von  Neuhäusel,  1664  in  der  Schlacht  bei  St.  Gotth&rdt, 
wo  es  sich  beim  Sturme  auf  die  tOrkischen  Verschanznngen  hervortha^  aber 
starke  Verluste  erlitt.  In  den  RheinfeldzUgen  gegen  die  Franzosen  war  das 
Regiment 

1674  in  der  Sehlacht  bei  Senef,  1675  Im  Treffen  bei  Consenbruck,  1676  bei  der 
Eroberung  von  PhiUppsburg  und  1678  im  Treffen  bei  Bheinfelden.  In  den 
nun  folgenden  TUrkcnkriegen  focht  dasselbe 

1683  im  Treffen  bei  Hillenberg  und  beim  Entsätze  von  Wien,  sowie  im  Treffen 
bei  Parkany,  1684  bei  der  Belagerung  von  Ofen,  1685  in  der  Schlacht  bei 
Oran,  1686  bei  der  ErstOrmung  von  Ofen  tind  1687  in  der  Schlacht  bei  Mohacs. 

1688  marschirte  es  gegen  die  Franzosen  am  Rhein  und  war  1689  ]!■  September  beim 
Sturme  auf  Mainz. 

1691  wieder  in  Ungarn  gegen  die  Türken  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen  im  Cen- 
trum  des  ersten  Treffens,  1692  bei  der  Blokade  von  Grosawardein.  Im 
Kriege  gegen  Rakoezj  und  die  nngarischen  Malcontenten  war  das  Regiment 

1705  bis  iTIl  in  mehreren  G-eteehten  in  Siebenbargen,  imd  namentlich  im  Kampfe 
gegen  die  Kumtzen.  Im  TOrkenkriege 

,716  in  der  Sclilacht  bei  Peterwardein,  wo  es  drei  türkische  Fahnen  eroberte* 
—  bei  der  Belagerung  von  Temesvar  und  dem  Sturme  auf  die  dortige  Pa- 
lanka,  1717  bei  der  Belagerung  und  der  Schlacht  von  Belgrad.  Im  pol- 
nischen Aiixiliark liege  wegen  der  KSnigswahl  focht  es  in  Italien. 


--     37     — 

1734  29.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Parma;  und  19.  September  in  jener  bei  Gua- 
stalla  mit  dem  Verluste  von  2  Stabs-,  14  Ober-Offizieren  und  ISOO  Mann 
an  Todten  und  Verwundeten.  1737  bis  1741  war  es  als  Besatzung  in  Toskana, 
Im  österreichischen  Erbfolgekriege 

1742  im  ELhevenhüller'schen-Corps  bei  der  Winter-Expedition  nach  Ober-Oester- 
reich  und  der  Eroberung  Baiems,  1743  9.  März  im  Treffen  bei  Simbach, 
1744  am  Rhein,  wo  es  beim  Rheinübergange  während  des  Rückzuges 
(namentlich  die  Grenadier-Compagnien)  Verluste  erlitt,  1745  im  Treffen 
bei  Pfaffenhofen,  1746  kam  das  Regiment  nach  Italien,  und  war  im  Corps  des 
PZM.  Grafen  Browne  bei  der  Unternehmung  in  die  Provence,  1747  bei  der 
Belagerung  von  Genua.  Im  siebenjährigen  Kriege 

1756  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  1757  6.  Mai  in  jener  bei  Prag; 
in  beiden  erlitt  es  grosse  Verluste.  Femer  im  Gefechte  bei  Gabel  14.  Juli, 
beim  Angriffe  auf  EIIein-Maslowitz  3.  October,  und  in  den  Schlachten  bei 
Breslau  22.  November  und  Leuthen  5.  December,  wo  es  mit  Tapferkeit  den 
Rückzug  deckte.  1758  mit  besonderer  Auszeichnung  focht  das  Regiment 
14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  beim  Angriffe  auf  die  Ver- 
schanzungen des  feindlichen  linken  Flügels ;  1759  bei  der  Reichs- Armee  ver- 
theidigten  die  Grenadiere  und  100  Freiwillige  das  Defile  von  Wassungen, 
(1.  April)  das  Regiment  im  Treffen  bei  Meissen,  21.  September  von  9  Uhr 
Morgens  bis  7  Uhr  Abens  im  Gefechte.  1760  3.  November  in  der  Schlacht 
bei  Torgau  beim  Angriffe  auf  das  feindliche  Centrum.  Die  Grenadiere  am 
linken  Flügel.  Das  dritte  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Glatz.  1761 
und  1762  bei  der  Armee  in  Sachsen. 

1778  im  baicrischen  Erbfolgekriege  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen.  Im  Ttirkenkriege 

1788  bei  Caransebes  und  auf  dem  Rückzuge  nach  Lugos  1789  bei  Panczowa, 
später  zur  Besetzung  des  Brückenkopfes  am  linken  Donau-Ufer  unterhalb 
Belgrad  verwendet. 

1790  bei  der  Observations-Armee  gegen  Preussen  in  Mähren.  Im  Kriege  gegen 
die  französische  Republik 

1793  17.  Mai  im  Gefechte  bei  Bellheim;  —  im  September  bei  Vortheidigung  der 
Posten  bei  Offenbach,  13.  October  bei  Erstürmung  der  Weissenburger  Linien, 
18.  November  bei  Vertheidigung  der  Riedheimer  Höhe,  24.  December  im 
siegreichen  Gefechte  am  Geissberge.  1794  und  1795  als  Besatzimg  zwei 
Bataillone  in  Luxemburg,  durch  die  Capitulation  11.  Juni  1795  kriegsge- 
fangen. 1796  das  Regiment  in  Italien,  5.  August  zwei  Bataillone  im  Treffen 
bei  Castiglione  viel  gelitten.  1797  ein  Bataillon  bei  Besitznahme  Dalmati^is. 
Im  Feldzuge 

1799  war  das  Regiment  bei  den  Cemirungen  von  Peschiera  und  Mantua,  bei 
der  Belagerung  der  Citadelle  von  Turin,  und  15.  August  Abtheilungen  in 
der  Schlacht  bei  Novi,  17.  September  in  den  Gefechten  bei  Tossano  und 
Savigliano,  4.  November  in  der  Schlacht  bei  Genola,  13.  November  in  den 
Gefechten  bei  Mondovi  und  Monastro.  —  Im  Feldzuge 


1800  7.  April  beim  Angriffe  auf  Saa  Oiacomo,  in  der  Stellnng  bei  Settepani  vom 
&an2(tB)«chen  General  Suchet  11.  April  in  der  Nacht  und  bei  starkem  Nebel 
Überfallen  und  umzingelt  und  1  Stabs-,  22  Ober-Offiaiere,  800  Mann  nach 
tapferster  Qegenwehr  gefangen.  Die  Grenadiere  fochten  14.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Marengo,    Im  Feldzuge 

1805  das  zweite,  dritte  und  vierte  Bataillon  bei  der  Armee  in  Dentschland  und  in 
den  Gefechten  bei  Gfinzburg  9.  October  bei  Jungingen  11.  October,  bei 
Elchingen  14.  October  Verluste  erlitten,  in  Folge  der  Capitidation  von  Ulm 
17.  October  kriegsgefangen.  Das  erste  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Baron 
Swinbumc  den  Pass  Schamitz  gegen  die  Uebermacht  des  Marschall  Ney 
heldenmQthig  vertheidigt,  —  aber  da  der  Pass  umgangen  wurde,  musste  es 
sieb,  da  bei  der  Stärke  des  Feindes  alle  Versuche,  sich  durchzuschlagen,  un- 
möglich wurden,  nach  tapferster  Gegenwehr  gefangen  ergeben.     Im  Feldznge 

1809  in  Deutschland  focht  das  E^iment  19.  April  bei  DinzHng,  21.  und  22.  April 
bei  Leuchling,  21.  und  23.  Mai  in  der  SchUcht  bei  Aspern,  das  dritte  Ba> 
taillon  unter  Oberstlieutenant  Baron  FürstenwÄrther  vernichtete  am  21.  Mai 
das  6.  geharnischte  fVanzöeiscbe  Ctirassier-Kegiment  beinahe  gänzlich;  22.  Mai 
unternahm  das  Regiment  drei  glänzende  Stürme  auf  Esslingen,  insbesondere 
auf  den  grossen  SchUttkaaten ;  5.  und  Ü.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Wagram, 
wo  es  sehr  tapfer  kämpfte,  aber  grosse  Verluste  erlitt.  Der  Capitäulieutenant 
Laurenz  Kurz  von  dem  zum  Regimente  gehörigen  Iglaner  Landwehr-Bataillon 
zeichnete  sich  bei  Vertheidigung  von  Glinzendorf  aus.    Im  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment  2G.  und  27.  August  in  der  Schlacht  von  Dresden, 
6.  October  im  Gefechte  an  der  FlOhe  und  bei  Zschoppau,  16.  bis  18.  October 
auf  Observationspostenbei  Naumburg  und  Weissenfels,  21,  October  im  Treffen 
bei  KSsen  thst  sich  das  zweite  Bataillon  bei  Vertheidigung  des  Defil6s  und 
der  SaalebrUcke  hervor;  im  Treffen  bei  Hochheim  9.  Kovember  formirtc 
das  Regiment  die  zweite  Sturm-Golonne.  Die  Grenadiere  fochten  mit  Aus- 
zeichnung in  der  Schlacht  bei  Hanau,  bei  Vertheidigung  der  Lamboy-BrUcke 
über  die  Kiozig  31.  October.    Im  Feldzuge 

1814  in  der  Schlacht  von  Brienne  (I.Februar)  zeichnete  sich  das  zweite  Bataillon  unter 
Hauptmann  FSssel  beim  Sturme  auf  die  Aube-Brücke  von  Dionvüle  aus.  Das 
Regiment  focht  femer  28.  Februar  beim  Angriffe  auf  La  Fcrte,  2.  März  bei 
Einnahme  von  Bar-sur-Seinc,  21.  März  im  Treffen  bei  Arcis,  25.  März  bei 
Vitry,  Im  Feldzuge 

1815  that  sich  das  Landwehr-Bataillon  bei  Chatillon  0.  Juli  hervor;  11.  Juli 
erstürmten  die  drei  Feld-Batwllono  die  Brücke  Über  die  Saonne  und  sodann 
die  Stadt  Mfu^nn  afhlb8t,im  stärkstenfeindliehen  Feuer,  und  eroberten  6  Geschütze 
nebst  s  Miuiititir..-;l>urren. 

war  daH  Kcgiiiii.iit  im  kurzen  Feldznge  in  Neapel,  blieb  bis  1833  in  Snlmona 
und  stellte  zahtroiche  Streif-  und  Räuber-Commanden.  In  der  Kriegs- 
Hi'odn; 

Jt  WUT  das  Hcglmfiit  im  Mai   nach  Tirol  gerückt,    zur  Vertheidigung   der  dor- 

rLandcHgrenzi'u,     einzetne     Compagnien     bestanden    Gefechte,    Major 


—    39    — 

Braesier  mit  einem  Streif-Corps  in  Valiusa  trieb  bei  Cassotta  eine  über- 
legene Anzahl  italienischer  Insurgenten  weit  über  die  italienische  Grenze 
zurück.  22.  Juli  war  das  Regiment  im  Gefechte  bei  Rivoli,  später  bei  der 
Cemirung  von  Peschiera  bis  12.  August,  dann  als  Besatzung  in  Padua,  im 
September  bei  den  Cernirungs-Truppen  von  Venedig  auf  der  Strecke  von  Ca- 
sanella  bis  Mestre  am  linken  Etsch-Ufer.  Die  zehnte  Compagnie  war  8.  August 
im  Gefechte  bei  Bologna.  —  Die  Grenadiere  an  den  Kämpfen  der  Wiener 
Revolution  am  6.  October  betheiligt.  Hauptmann  von  Mose  vertheidigte  mit 
zwei  Compagnien  das  Wiener  Zeughaus  vom  6.  Abends  bis  zum  Morgen  des 
andern  Tages  gegen  drei  Angriffe  der  Rebellen,  denen  er  in  der  Wipplinger- 
strasse  vier  gegen  das  Zeughaus  gerichtete  Kanonen  wegnahm.  Das  dritte 
Bataillon,  in  der  Armee  des  FM.  Fürsten  Windischgrätz  eingetheilt,  war  ihätig 
bei  der  Einnahme  von  Wien,  in  den  Gefechten  an  der  Hemalser  Linie 
29.  und  30.  October,  stürmte  nach  heftigem  Widerstände  der  Rebellen  die 
neunte  Division  den  dortigen  Linienwall.  —  2.  December  hatte  dieselbe 
Division  17.  und  18.  Compagnie  bei  Deutsch-Haslau  auf  der  Vorpostenlinie 
an  der  Leitha  ein  heftiges  Gefecht  zu  bestehen  und  warf  die  ungarischen 
Insurgenten- Abtheilungen  zurück. 

1849  waren  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  thätig  bei  Unterdrückung  der  Revo* 
lution  in  Brescia  betheiligt.  Hauptmann  Leschke  des  Regimentes  und  Com- 
mandant  des  dortigen  Castells  zeichnete  sich  durch  die  muthige,  entschlossene 
Vertheidigung  desselben  rühmlich  aus,  ebenso  die  Abtheilungen  des  Regimentes, 
zu  welchen  auch  das  nach  Italien  abgerückte  erste  Landwehr-Bataillon  gehörte, 
besonders  that  sich  Lieutenant  Adolf  Smerczek  durch  todesmuthige  Erstür- 
mung mehrerer  Barricaden  im  dortigen  Strassenkampfe  hervor.  Am  30.  März, 
2.  April  bis  Ende  Juni  kam  das  Regiment  zum  Observations-Corps  nach 
Vorarlberg. 

Die  Grenadier-Division  machte  den  Feldzug  in  Ungarn  1849  mit,  zeichnete 
sich  in  mehreren  Gefechten,  namentlich  im  Juni  bei  Schintau  und  an  der 
Waag  aus. 

Das  dritte  Bataillon  war  Anfangs  als  Besatzung  in  Pressburg,  später  bei  der 
Cemirung  von  Eomom  und  im  Lager  bei  Acs,  machte  im  I.  Armee-Corps 
FML.  Graf  Schlik  den  Sommerfeldzug  in  Ungarn  mit,  war  bei  der  Einnahme 
von  Raab,  den  beiden  Schlachten  von  Eomom  2.  imd  11.  Juli  und  der  weiteren 
Vorrückung  gegen  Arad.    Im  November 

1850  rückte  das  Regiment  im  IV.  Armee-Corps  FML.  von  Legedics  durch  Deutsch- 
land zur  Besetzimg  von  Holstein,  wo  es  bis  März  1852  blieb. 

Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Francosardcn  in  Italien  focht  das  Regiment  24.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Solferino  mit  einem  Verluste  von  25  Offizieren  und  über  600  Mann 
an  Todten  und  Verwundeten.      Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  VHL  Armee-Corps  der  Nord- Armee 
in  Böhmen  eingetheilt,  am  28.  Juni  im  Treffen  bei  Skalic  und  3.  Juli  in 
der  tichlacht  bei  EOniggrätz. 


_    40    — 

1868  erhielt  das    Regiment  die   dunkelblauen  WafTeBröcko  atatt  der  btBherigen 

weissen. 

Im  Occupations-Feldzugo  in  Bosnien 
1878  focht  das   Regiment   mit  grosser   Tapferkeit,    aber   empfindlichem   Verluste 

5.  and  6.  September  in  den  Ctefechten  bei  Doboj  und  hatte  4  Offiziere  todt, 

7  verwundet  nebst  vieler  Mannschaft,  im  Ganzen  351  Mann  verloren. 


Tapferkeits*Aiiszeiclijiimgen  nnd  besonder«  DeckwUrdigkeiten. 

1G45  Bei  Jankau  fiel  der  zweite  Oberst  von  Schiffer  in  schwedische  Gefangen- 
schaft. 

1716  Oberst  Johann  Schwenninger  sich  bei  Peterwardein  durch  ruhmvolle  Führung 
des  Regimentes  hervorgetban. 

1729  bis  1732  diente  der  spätere  bekannte  Oberst  und  Panduren-Commandant  Franz 
BaiOQ  von  der  Trenk  in    diesem  Regimente   als  Fähnrich    und  Lieutenant. 

1746  Beim  Zuge  in  die  Provence  zeichnete  sieb  Ohcrstlieutenant  Baron  Friedrich 
Bttlow  bei  Einnahme  der  Inseln  St.  Honorat  und  St.  Margareth  15-  De- 
cember  aus. 

1757  Bei  der  Btokade  von  Liegnitz  durch  die  Preussen  zeichnete  sich  der  sggre- 
girte  Oberst  Friedrich  Baron  Bdlow  abermals  ans,  erlangte  freien  Abzug  28- 
December  1757,  wurde  1758  GM.   und  MTO.-R. 

1758  Bei  Hochkirch  that  sich  Regiments-Commandant  Oberst  Caspar  Baron  Triüs 
14.  Ootober  1758  durch  Eroberung  einer  wichtigen  Anh5be  hervor,  ebenso 
später  bei  Meissen  1759  und  bei  Torgau  17G0.  —  Er  wurde  1760  MTO.-ß. 

1760  Lieutenant  Biller  sich  beim  Sturme  auf  Glatz  ausgezeichnet. 

1793  Im  Gefechte  bei  Bellheim  17.  Mai  sowie  11.  September  bei  Bondenthal  wurde 
Major  SchrOckinger,  bei  letzterm  auch  Oberst  Josef  Badder,  der  mit  einer 
Division  drei  Kanonen  eroberte,  und  bei  Biedhcim  18.  November  Major 
Francault,  der  venvundet  wurde,  und  Hauptmann  Adamy  angcrUhmt^  ebenso 
bei  Froschweiler  16.  bis  18.  December  die  Hauptleute  Latsclier  und  Eautz. 

1799  In  den  Relationen  des  Divisionlirs  FML.  Grafen  Bellegardc  und  des  Armec- 
Commandanten  FZM.  Baron  Kray,  erstere  Über  die  Schlacht  bei  Novi,  wurde 
das  Regiment;  letztere  über  das  Treffen  bei  Fossano  dessen  Oberst  von 
Schiöckinger  sehr  belobt;  ebenso  in  jener  des  FML.  Fürsten  Johannes 
Liechtenstein  über  das  Gefecht  bei  Mondovi  ein  gSänzender  entscheidender 
Bajonn  et -Angriff  des  Regimentes  hervorgehoben.  Namentlich  wurden  in  den 
Berichten  dieses  Fcldzugca  das  tapfere  Benehmen  der  Hauptleute  Roy  und 
Hustiaiiy,  soivii'  <ti  -  Oberlieutenantä  Bosraann  angerühmt. 

Itaron  Robert  Swinbume  wurde  für  die  tapfere  Vertheidi- 
(/paaaes,  im  folgenden  Jahre  MTO.-R. 

-i'nborg  nennt  in  seinem  Berichte  unter  den  Ausgezeichneten 
*  ^bersten   Robert  Baron  Swinborne,   OberstUcutenant  Carl 


—    41    — 

Baron  Fürstenwärther,    Oberlieutenant  Gastgeb  und  Lieutenant  Kramer  des 
Regimentes. 

1810  erhielt  das  Begiment  statt  der  bisherigen  ponceaurothen^  die  noch  gegen- 
wärtige grasgrüne  Egalisirung. 

1811  (Capitänlieutenant  Laurenz  Kurz  des  dem  Segimente  zugetheilten  Landwehr- 
Bataillons  wurde  für  die  tapfere  Vertheidigung  von  Gh'nzendorf  nachträglich 
MTO.-R.) 

1814:  Der  Divisionär  FML.  Graf  Fresnel  belobt  in  seinem  Berichte  über  das  Gefecht 
bei  Dionville  1.  Februar  das  tapfere  umsichtige  Verhalten  der  beiden  Majors 
Koch  und  Bongard  und  des  Hauptmanns  FösseL 

1815  Für  Macon  11.  Juli  wurde  dem  Regiments-Commandanten  Oberst  von  Giesl 
die  Allerhöchste  Zufriedenheit  SM.  des  Kaisers  zu  Theil.  GM.  Pflüger  hatte 
in  seinem  Berichte  an  das  Armee-Corps-Commando  bei  gleichem  Anlasse 
den  Major  Bongard,  Commandanten  der  II.  Sturm-Colonne,  und  neun  Ofiiziero 
lobend  empfohlen.  Ein  Feldwebel  erhielt  die  goldene,  zwei  Unter-Offiziere 
die  silberne  Tapferkeits-Medaille. 

1848  Oberstlieutenant  Josef  Baron  Hohenbruck  und  Major  Ludwig  von  Brassier 
hatten  sich  als  Commandanten  von  Strcif-Colonnen  in  Süd-Tirol  ausgezeichnet. 

1848  Hauptmann  Josef  Mose  von  NoUendorf  erhielt  für  Vertheidigung  des  Wiener 
Zeughauses  6.  October  später  OEKO.-R.  3. 

1849  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien  und  Ungarn.  OLO.-R.  Lieute- 
nant Adolf  Smerczek.  OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Carl  Leschke.  MVK.  Die 
Hauptleute  Baron  Haugwitz,  Naske,  die  Oberlieutenants  Weigl  und  Mas- 
sauer. Die  Mannschaft  erhielt  1  goldene,  8  grosse  und  30  kleine  silberne 
Tapferkeits-Medaillen . 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien.  OEKO.-R.  3.  Regiments-Cora- 
mandant  Oberst  Ferdinand  Lindner.  MVK.  Die  beiden  Majore  Hermann 
Hai*tenthal  und  Eduard  Suchanek,  die  Hauptleute  Florian,  Baumann,  Anders, 
von  Low,  die  Oberlieutenants  Albinsky,  von  Dutkiewicz  imd  Pilzinger,  die 
Lieutenante  Rosenbaum,  Richly  und  Pössl ;  —  nachträglich  noch  Hauptmann 
Bayer. 

Wa]  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen.  OEKO.-R  3.  Regiments-Com- 
mandant  Oberst  Carl  Kirchmayer.  MVK.  Die  Hauptleute  Hiefer,  Kamler, 
die  Oberlieutenante  Geutebrück,  Berger,  Adamek. 

1B78  Für  Auszeichnung  im  Occupationsfeldzuge  in  Bosnien.  OEKO.-R.  3.  Major  Carl 
Sehmidi,  die  Hauptleute  Moriz  Berger  und  Anton  Martinek  MVK.  die  Haupt- 
leute Carl  Höpler,  Carl  Kristen,  Franz  Koller,  die  Oberlieutenants  Franz 
Klein  t,  Carl  Freiherr  von  Skal,  Carl  Heiler;  Lieutenant  (in  der  Reserve) 
Carl  Schwabe.  Die  allerhöchtc  Belobung  den,  dem  Generalstabe  zugetheil- 
ten Hauptmann  Heinrich  Janovski,  die  Hauptleute  Martin  Dragica,  Josef 
Kfiwda,  die  Oberlieutenants  Ferdinand  Rummel,  Johann  Watzal  (in  der  Re- 
serve), die  Lieutenants  Anton  Rischanek,  JuUus  Zednik  (in  der  Reserve), 
Lambert  Pliczka,  Theodor  Czasson,  Wilhelm  Vock.   Die  Mannschaft  erhielt 


—     42     — 

2  goldene,  16  silberne  Tapferkeits-Medaillen  I.,  48  II.  Classe  und  43   Be- 
lobungen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Conunandanten  und  Stabsoffiziere. 

1647  Oberst  Knering,   erster  Regiments-Commandant  f  bei  der  Belagerung  von 

Iglau  im  November. 
1676  Regiments-Inhaber    FML.    Hubert    Marchese    Pio    di    Savoya    durch    eine 

Kanonenkugel    getödtet   an   der   Spitze   des    Regimentes  beim  Sturme  auf 

Philippsburg. 

1691  Oberstlieutenant  Reichard  Graf  Starhemberg  f  in  der  Schlacht  bei  Szlan- 
kamen. 

1809  Major  Wilhelm  Baron  Biela   beim  Sturme   auf  den  Wald  bei  Dinzling  f 

19.  April. 
1809  Oberstlieutenant  Arnold  Mayblümel  f  in  der  Schlacht  bei  Wagram  6.  Juli. 
1866  Major  Ferdinand  Freund  f  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  W'  9 

(1874.) 

FRIEDRICH  FREIHERR  PACKENJ  VON  KJELSTÄDTEN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke^  apfelgrüne  Egalisifung^  gelbe  Knöpfe. 

ErgänzuDgsbezirkBstation:  Stryi, 


Inhaber: 


1725  im  Mai  aus  den  beiden  Wallo 
nischen    Fuss- Regimentern    Los 
Rios  und  Boumonville  errichtet 
und  in  der  Niederländischen  See- 
stadt Ostende  aufgestellt. 

1725  FM.  Don  Francesco  Gutibrez 
Marchese  de  Los  Rios  f  lOSjährig 
zu  Brüssel  23.  März  1775. 

1 775  FM.  Carl  Graf  CLERPArr  MTO.-GK. 
t  zu  Wien  2L  Juli  1798. 

1798  bis  1802  unbesetzt. 

1802  FM.  Adam  Fürst  Czartoryski- 
Sangusco  f  zu  Sieniawa  in  Ga- 
lizien  23.  März  1823. 


1823  bis  1825  unbesetzt. 

1825  FML.  Friedrich  Fürst  Bekthbim 
Stbinfurt  MTO.-R.  t  zu  Villa- 
Franca  12.  October  1839. 

1839  FZM.  Proup  Graf  Hartmanx- 
KLARSTBiN  f  ZU  Prag  1869. 

1869  FZM.  Carl  Freiherr  von  Mertens 
t  zu  Wien  1874. 

1874  FZM.  Friedrich  Freiherr  von 
Pakeny  von  Kielstädten  MTO.-K. 
Stellvertreter  des  Ober-Comman- 
danten  der  Landwehr. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  kam  diess  Regiment  zum  erstenmale  gegen 
den  Feind  und  war  mit  zwei  Bataillons  und  den  beiden  Grenadier-Compagnien 
im  Feldzuge 

1743  in  der  sogenannten  pragmatischen,  vom  Könige  Georg  II.  von  England  be- 
fehligten Armee  eingetheilt.  Es  focht  zum  ersten  Male  1743  27.  Juni  in 
der  Schlacht  bei  Dettingen,  wo  es  an  dem  glänzenden  und  erfolgreichen 
Angriffe  des  FML.  Prinzen  Salm  auf  die  entgegenrückenden  französischen 
Garden  ehrenvollen  Antheil  nahm  und  eine  Fahne  eroberte.  1744  war 
es  im  Corps  des  Herzogs  von  Aremberg,  1745  in  der  Armee  des  FM. 
Ghrafen  Traun  und  machte  den  Feldzug   am  Main,  1746  11.  October  in  der 


^-    44    — 

Schlacht  bei  Rocoux,  1747  2.  Juli  in  jener  bei  Lawfeld,  und  1748  zeichnete 
es  sich  in  der  Vertheidigung  von   Mastricht   unter   den   Besatzungstruppen 
ungemein  aus. 
Im  siebenjährigen  E^riege  focht  das  Regiment 

1757  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag  mit  grosser  Auszeichnung,  besonders  dessen 
Grenadier-Compagnien,  —  ebenso  18.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Kolin,  wo 
Oberst  Marquis  de  Los  Rios  dasselbe  mit  vorzüglicher  Tapferkeit  gegen  den 
Feind  fUhrte,  und  wesentlich  zum  Ruhme  jenes  Tages  beitrug.  Im  Treffen 
bei  Görlitz  7.  September  drang  Oberstlieutenant  Baron  Pasteeis  mit  vier 
Grenadier-Compagnien  einer  der  Ersten  in  die  feindlichen  Verschan- 
zungen mit  dem  Bajonnete  ein,  und  behauptete  die  gewonnene  Stellung. 
Das  Regiment  war  femer  22.  November  in  der  Schlacht  bei  Breslau 
und  am  5.  December  in  jener  bei  Leuthen,  wo  Oberst  Graf  Murray  dasselbe 
viermal  zum  Sturme  fUhrte.  —  Das  dritte  Bataillon  in  der  der  französischen 
alliirten  Armee  zugetheilten  Brigade  des  GM.  Dombasle  focht  22.  Juli  in 
der  Schlacht  bei  Hastenbeck.  1758  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hoch- 
kirch war  das  Regiment  beim  Ueberfalle  auf  das  feindliche  Lager  eines 
der  Ersten  der  Stürmenden  und  eroberte  eine  Fahne,  1759  12.  August 
focht  das  Regiment  im  Loudon'schen  Corps  in  der  Schlacht  bei  Kunnera- 
dorf,  wo  sich  die  Grenadier-Division  hervorthat,  aber  alle  ihre  0£Bziere 
verlor,  1760  23.  Juni  war  das  Leib-Bataillon  und  ^e  Grenadier- 
Division  bei  Erstürmung  des  verschanzten  feindlichen  Lagers  bei  Lands- 
hut, —  später  Ersteres  bei  der  Belagerung  von  Glatz,  15.  August  die 
Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Liegnitz,  1761  im  Corps  des  FZM. 
London  des  Regiment,  sowie  1762  bei  der  Haupt-Armee  des  FM.  Grafen 
Dann  und  im  Gefechte  bei  Peyle,  ein  Detachement  in  der  belagerten 
Festung  Schweidnitz. 

1778  Im  baierischen  Erbfolgekriege  waren  das  Leib-Bataillon  und  die  Grenadiere 
bei  der  Armee  in  Böhmen. 

In  der  Brabanter  Revolution  zeichnete  sich  das  Regiment  durch 
seine  loyale  Haltung  und  Tapferkeit  aus.  Das  erste  Bataillon,  in  Gent 
stationirt,  theilte  das  Geschick  der  dortigen  Besatzung,  wegen  Mangel  an 
Munition  im  November 

1789  capituliren  zu  müssen.  Die  übrigen  Regiments- Abtheilungen  waren  theils 
vereint,  theils  einzeln  1790  in  den  beiden  Gefechten  bei  TEtoile,  bei  Er- 
oberung des  feindlichen  Lagers  bei  Aube,  beim  Ueberfalle  auf  das  Lager 
bei  Solieres,  den  Vorposten -Gefechten  bei  Haltin  (17.  Jänner,  18.  Mai, 
3.  und  8.  August),  mit  vorzüglicher  Auszeichnung  bei  dem  Angriffe  auf  das 
grosse  feindliche  Lager  bei  Andennes  31.  August,  wo  Oberstlieutenant 
Baron  Vogelsang  an  der  Spitze  seines  Bataillons  den  feindlichen  linken 
Flügel  überfiel,  und  durch  seine  Tapferkeit  und  umsichtigen  Disposi- 
tionen zur  vollständigen  Niederlage  desselben  beitrug.  —  Das  zweite  Bataillon 
und  die  Grenadiere  waren  22.  September  im  Gefechte  bei  Assesse. 
Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  waren 


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1792  29.  April  sechfi  Compagnien  im  Gefechte  bei  Toumay,  bei  der  Be- 
rennung  der  Stadt  und  Festung  Lille  und  der  Einnahme  der  Vorstädte 
29.  September  that  «ich  das  zweite  Bataillon  hervor  und  zwang  un- 
geachtet dreifacher  Verhaue  mehrere  französische  Bataillone  zum  Rtickzuge. 
Das  dritte  BataiUon  war  13.  September  im  Gefechte  bei  St.  Croix  aux 
bois,  —  endlich  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  30.  April  in  einem  Gefechte 
in  der  Gegend  von  Corioule. 

1793  die  Ghrenadier-Division  3.  März  im  Treffen  bei  Aldenhove  —  in  der  Schlacht 
bei  Neerwinden  18.  März,  im  Gefechte  bei  Onnaing  I.Mai  und  in  der  Schlacht 
bei  Famars  23.  Mai.  —  Das  Regiment  war  bei  der  Belagerung  von 
Valenciennes,  im  Gefechte  bei  Cysoing  26.  August.  —  Die  Grenadiere 
29.  September  bei  Forcirung  des  Sambre-Ueberganges;  andere  Regiments- 
Abtheilungen  bei  Denain  21.  October,  bei  Orchies  23.  October,  wo  sich 
das  zweite  Bataillon  durch  einen  glänzenden  Sturm  auszeichnete.  Das 
Regiment  beim  Angriffe  auf  Marchiennes  30.  October  machte  mehrere  100 
Gefangene  und  eroberte  drei  Geschütze. 

Im  Feldzuge 

1794  war  das  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Moscron,  Courtrai,  bei  der  Ein- 
nahme von  Warwicky  bei  Erstürmung  von  Roubesque,  bei  Hoghlede,  be 
dem  Entsatzversuche  auf  Ypem,  bei  Epiimont,  Herve  und  Clermont.  —  Die 
Grenadiere  bei  Erquelines,  bei  Charleroi;  in  den  beiden  Sehlachten  bei 
Fleurus  16.  und  26.  Juni. 

1795  marschirte  das  seit  mehreren  Jahren  als  Besatzung  in  der  Festung  Luxemburg 
detachirte  dritte  Bataillon  in  Folge  der  Capitulation  7.  Juni  nach  Böhmen, 
10.  November  focht  das  erste  Bataillon  in  der  Schlacht  an  der  Pfriem  — 
die  Grenadier-Division  war  im  November  bei  der  Belagerung  von  Mann- 
heim. 1796  waren  die  Grenadiere  15.  Juni  im  Treffen  bei  Wetzlar,  das  erste 
Bataillon  im  Gefechte  bei  Kircheip  17.  August  und  Sulzbach  und  beide 
Abtheilungen  in  den  Schlachten  von  Amberg  und  Würzburg  24.  August 
und  3.  September. 

Im  Feldzuge 

1799  stand  das  Regiment  im  Corps  des  FML.  Grafen  Bellegarde  in  Tirol, 
und  focht  das  erste  Bataillon  25.  März  unter  der  tapfem  Führung  seines 
Obersten  de  la  Marseille  bei  Schluderns,  4.  April  bei  Taufers,  2.  Mai  bei 
Lewin  im  Engadein,  kam  im  Mai  nach  Italien  zur  Blokade  von  Alessan- 
dria. —  In  der  Schlacht  an  der  Trebbia  17.  bis  19.  Juni  fochten  die 
Grenadiere  mit  besonderer  Auszeichnung  unter  Führung  des  Interims-Ba- 
taillons-Commandanten  Hauptmann  l'Olivier.  Sie  eroberten  zwei  verlorne 
Geschütze  wieder  zurück,  zwangen  die  feindliehe  Infanterie  zum  Rück- 
zuge, durchwateten  einen  Arm  der  Trebbia,  trieben  den  Feind  gänzlich 
auf  das  rechte  Ufer  zurück,  attakirten  mit  dem  Bajonnete  selbst  die  feindliche 
Cavallerie  und  unterstützten  eine  Attake  der  kaiserlichen  Dragoner  auf  das 
Wirksamste.     Später   kamen    die    Grenadiere    gleichfalls    zur   ßlokade   von 


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Alessandria,  dann  zu  jener   von  Tortona,  waren   im  Treffieoi  bei  Sevigliano 
18.  September,  im   Gefechte   bei   Douero  6.  April  und  bei  Erstürmung  der 
Vorstädte  von  Mondovi  13.  November. 
Im  Feldzuge 

1800  war  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  bei  der  Armee  in  Deutschland  und 
fochten  3.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Engen,  5.  Mai  bei  Mösskirch,    9.  Mai  im 
Treffen  bei  Biberach  5.  Juni  in  den  Gefechten  an  der  Iller  und  am  3.  De- 
cember  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden. 
Im  Feldzuge 

1805  waren   das   erste,   dritte   und   vierte  Bataillon  als  Besatzung  in  Memmingen 
und   geriethen  in  Folge  der  dortigen  Capitulation   in  Kriegsgefangenschaft. 
Das  zweite  Bataillon  focht  in  der  Schlacht  von  Austerlitz  in  der  vierten  Co- 
lonne  beim  Sturme  auf  die  Höhen  von  Pratzen. 
Im  Feldzuge 

1809  focht  das  erste  Bataillon  19.  April  im  Gefechte  bei  Dinzlingen,  das  Re- 
giment 21.  April  bei  Schneidert  und  Ober-Leuchling,  22.  April  im  Treffen 
bei  Eckmühl  mit  beträchtlichem  Verluste.  In  der  Schlacht  bei  Aspern:  21. 
Mai  war  das  erste  Bataillon  unter  Hauptmann  Dagrado  beim  Sturme  aut 
Esslingen,  das  zweite  Bataillon  wies  einen  Angriff  der  französischen  Cürassiere 
zurück  und  verfolgte  diese,  22.  Mai  wies  das  Regiment  alle  Angriffe  der  fran- 
zösischen Garde  bei  Esslingen  blutig  zurück  und  hatte  an  beiden  Tagen  Ge- 
sammtverluste  von  mehr  als  900  Mann  Todte,  Verwundete  und  Vermisste.  Bei 
Wagram  waren  nur  die  Grenadiere  am  Kampfe  um  Aderklaa  betheiligt;  — 
das  Regiment  10.  Juli  im  Gefechte  bei  Schöngrabem,  11.  Juli  in  jenem  an 
der  Thayabrücke  bei  Znaim. 
Im  Auxiliarkriege 

1812  gegen  Russland  focht  das  zweite  Bataillon  5.  August  bei  Kartusza  Bercza, 
8.  August  bei  Siechnowitze,  21.  August  bei  Mokrany,  12.  August  in  der 
Schlacht  bei  Podubnie,  25.  August  bei  Stara  Wieszna  und  8.  October  bei 
Wizalky. 

Im  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  30.  August 
in  der  Schlacht  bei  Kulm,  wo  es  das  Dorf  Karbitz  erstürmte,  Feldwebel 
Ribarz  eroberte  2  Kanonen,  am  17.  September  mit  besonderer  Auszeichnung 
im  Gefechte  bei  Arbesau,  17.  October  bei  Leipzig  im  Kampfe  um  Dölitz 
tliaten  sich  die  neunte  und  zehnte  Compagnie  besonders  hervor,  —  19.  Oc- 
tober, dem  dritten  Schlachttage,  kämpfte  das  Regiment  noch  mit  sich  zurück- 
ziehenden feindlichen  Arriere-Gardgp  und  machte  viele  Gefangene. 

Im  Feldzuge 

1814  war  dasselbe  11.  März  im  Treffen  bei  Macon,  18.  März  bei  St.  Georges,  20. 
März  im  Gefechte  bei  Dardilly.  —  Das  erste  Bataillon  bei  der  Blocade  von 
Hüningen.  Die  Grenadiere  im  grossen  Hauptquartiere  beim  Einzüge  in 
Paris;  —  1815  nur  die  Grenadiere  im  Reserve-Corps  ausmarschii*t,  und 
im  grossen  Armeelager  bei  Dijon. 


—    47    — 

1821  war  das  Regiment  im  kurzen  Feldzuge  gegen  Piemont. 
In  der  Kriegs-Epoche 

1848  war  die  Grenadier-Division  in  den  Gefechten  und  bei  der  Einnahme 
von  Wien  28.  bis  31.  October  beim  Angriflfe  der  Jägerzeile  und  des  Odeon 
Gebäudes  und  30.  October  im  Treffen  bei  Schwechat,  das  erste  Bataillon 
im  November  und  December  im  Corps  des  FML.  von  Simunich  im  Schar- 
mützel bei  Brezowa,  bei  Hradestyc,  6.  December  im  Gefechte  bei  Liesko 
und  16.  December  bei  der  Einnahme  von  Tymau.  —  Das  zweite  Ba- 
taillon war  im  December  im  Armee-Corps  des  FML.  Grafen  Schlik  11.  De- 
cember im  Gefechte  bei  Budamer  und  28.  December  in  jenem  bei  Szieszo.  — 
Das  dritte  Bataillon  1.  und  2.  November  beim  Bombardement  von  Lemberg. 
Im  Feldzuge 

1849  war  das  erste  Bataillon  im  März  und  April  bei  der  Einschliessung  von 
Eomom ;  —  das  zweite  Bataillon  4.  Jänner  in  der  Schlacht  bei  Kaschau, 
wo  die  zwölfte  Compagnie  ein  Geschütz  mit  Sturm  genommen  hatte^ 
19.  Jänner  im  Gefechte  bei  Szanto,  22.  Jänner  im  Treffen  bei  Tarczal, 
23.  Jänner  im  Gefechte  bei  Kereszthur,  31.  Jänner  bei  Tokai,  8.  Februar 
bei  Hidas  Nemethy,  27.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Kapolna,  wo  es  im 
heftigsten  Kugelregen  eine  wichtige  steile  Höhe  erstürmte  und  die  vierte 
Division  unter  dem  tapfern  Hauptmann  Hubatschek  einen  Wald  von 
feindlichen  Grenadieren  säuberte,  und  viele  Gefangene  machte.  Das  Ba- 
taillon war  ferner  2.  April  im  Gefechte  bei  Hatvan  und  6.  April  im  Treffen 
bei  Iszaszeg,  im  April  stand  es  am  Rakos  bei  Pest.  Das  dritte  Batail- 
lon war  bei  dem  nächtlichen  Ueberfalle  des  GM.  Baron  Barco  auf  die  In- 
surgenten bei  Tomya  und  Nowoselica.  20.  und  21.  März  und  beim  Angriffe 
dieses  Generals  auf  Munkacs  22.  April. 

Im  Sommerfeldzuge 

1849  waren  die  drei  Feldbataillone  im  I.  Armee-Corps  FML.  Graf  Schlik  ver- 
eint und  zwar  beim  Angriffe  und  der  Einnahme  von  liaab  28.  Juni, 
in  den  beiden  Schlachten  von  Eomorn  2.  imd  11.  Juli,  wo  sie  namentlich 
in  der  ersten  grosse  Verluste  beim  Sturm  auf  die  dortigen  Verschanzungen 
erlitten.  —  Das  dritte  Bataillon  10.  August  im  Gefechte  bei  Dreispitz; 
das  erste  und  dritte  Bataillon  besetzten  am  17.  August  Arad,  das  zweite 
Bataillon  wurde  auf  Streif-Commando  nach  Radno  entsendet.  Die  Grena- 
diere waren  in  der  Garnison  Wien  geblieben,  imd  das  erste  Landwehr- 
bataillon kam  nach  Südtirol,  wo  es  Compagnieweise  Besatzungen  bildete. 
Im  Feldzuge 

I^o9  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien,  focht  das  Begiment  mit  vorzüglichem 
Kuhme  in  der  Schlacht  bei  Magenta  4.  und  ö*  Juni,  bei  Buffalopa  und 
insbesondere  beim  Sturme  auf  Marcallo  gegen  weit  überlegene  Abthei- 
lungen der  französischen  Armee-Division  Espinasse,  dreimal  warf  es  das 
zweite  Zuaven-Regiment  zurück,  aber  zwei  Brigaden  kamen  diesem  zu 
Hilfe  und  warfen  sich  auf  das  Begiment  —  Im  erbitterten  Handgemenge, 
Mann  und  Mann,  thaten  Bajonnet   und   Kolben  das  Ihre.    Das   brave   Re- 


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giment  war  nahezu  decimirt,  ganze  Reihen  waren  von  den  mörderischen 
Salven  niedergeschmettert.  15  Offiziere  und  40  Mann  waren  todt,  24  Offi- 
ziere imd  1149  Mann,  wovon  die  meisten  schwer  verwundet,  geriethen  in 
Gefangenschaft.  —  In  der  Schlacht  bei  Solferino  24.  Juni  that  sich  das  Re- 
giment im  Kampfe  um  die  Häusergruppe  bei  Casanuova  durch  Tapferkeit 
abermals  hervor  und  das  vierte  Bataillon  bestand  ein  glänzendes  Ge- 
fecht bei  Pozzolengo. 
Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  VI.  Armee-Corps  der  Nord-Armee 
eingetheilt  und  focht  27.  Juni  im  Treffen  bei  Wysokow,  und  in  der  Schlacht 
bei  Königgrätz  3.  Juli  mit  besonderer  Tapferkeit  beim  Angriffe  auf  das  Dorf 
Rozbercic.  —  Das  vierte  Bataillon  war  bei  der  Armee  in  Italien, 
Anfangs  als  Besatzung  in  Verona,  kam  es  Mitte  Juli  nach  S(ld-Tirol  und 
focht  meist  Abtheilungsweise,  23.  Juli  im  Gefechte  bei  Levico,  sowie  bei 
Casacire  und  Caiceranica  u.  a. 

Tapferkeitfl-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1748  In  der  Belagerung  von  Mastricht  bei  den  mehrmaligen  stattgehabten  Aus- 
fallsgefechten that  sich  im  April  der  Regiments-Commandant  Oberst  Marquis 
Deynse  sowohl  durch  persönliche  Tapferkeit  als  umsichtige  Führung  hervor. 
Der  berühmte  französische  Marschall  Graf  Moriz  von  Sachsen  belobte  das 
Regiment  und  sagte  bei  dessen  Ausmarsche  am  10.  Mai  in  Folge  der  durch 
die  Friedenspräliminarien  erfolgten  Uebergabe  jenes  Platzes:  „dass  er  nur 
die  Grünen  sehen  woUe,  denn  von  den  gelben  Holländern  sei  er  kein 
Liebhaber". 

1758  Bei  Wiedereroberung  des  Dorfes  Ea*zehorz  in  der  Schlacht  bei  Kolin  nahm 
Fähnrich  d'Angrie  mit  50  Freiwilligen  eine  Kanone.  Grenadier-Hauptmann 
Pasteeis  hatte  sich  ebenfalls  ausgezeichnet  und  Oberst  Marquis  Franz  de 
Los  Rios  wurde  fiir  Kolin  im  Jahre  1758  MTO.-R.;  ebenso  für  Görlitz 
Oberstlieutenant  Johann  de  Pasteeis  1758  MTO.-R. 

17G0  Oberst  Jaköb  Graf  Murray  de  Melgum  wurde  für  ausgezeichnete  Führung 
des  Regimentes  bei  Hochkirch  nachträglich  MTO.-R. 

17G0  Die  Relation  über  die  ^ahJacht  bei  Landshut  belobt  das  tapfere  Benehmen 
des  Oberlieutenants  Prinz^e  Gavre. 

1 7G2  In  Schweidnitz  hatten  sich  die  Hauptleute  de  Solares  und  von  Linden,  sowie 
Oberlieutenant  Laspiur  Marquis  de  Vilalta  bei  den  verschiedenen  Ausßlllen 
hervorgethan. 

1790  OberstlieutenAit  Ludwig  Baron  Vogelsang  wurde  fiir  Andennes  MTO.-R.,  bei 
dieser  Gelegfiheit  wurden  belobt  die  Lieutenants  Baron  Ponti,  Gallet,  de 
Chapuy,  Baron  Lederer  und  Chevalier  de  Ruiz.  Lieutenant  Dumont  ausser 
der  Tour  zum  Oberlieutenant,  Grenadier-Feldwebel  Godron  mit  Uebergehung 
der  Fähnrichs-Chargo  zum  Lieutenant  befördert,  ein  Corporal  erhielt  die 
silberne  Medaille.    —    Bei  Lille  wurden  belobt:    Oberst  Baron   Vogelsang, 


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Major  Chevalier  de  Ribeaucourt,  4  Hauptleute,  5  Ober-  und  5  Unterlieute- 
nants,  3  Fähnriche  5  2  Cadetten  erhielten  die  goldene,  2  Mann  die  silberne 
Tapferkeits-Medaille,  6  Mann  Geldbelohnungen. 

1793  Oberstlieutenant  Oraf  Briey,  Grenadier-Bataillons-Commandant,  wurde  bei 
Famars  belobt.  —  Bei  Orchies  wurde  Major  von  Wouwermanns,  —  bei 
Marchiennes  Oberst  Baron  Vogelsang,  Major  Carl  Baron  Spangen,  die 
Hauptleute  Seiwinger,  du  Jardin,  Vemicourt,  Oberlieutenant  Baillou  und 
Lieutenant  Duchesne  besonders  belobt. 

1795  Grenadier-Oberlieutenant  Gabriel  Baron  CoUenbach,  welcher,  wie  die  Re- 
lation des  G.  d.  Cav.  Grafen  Wurmser  wörtlich  lautet:  an  der  Spitze  einer 
freiwilligen  Abtheilung  beim  Angriffe  auf  die  Verschanzungen  bei  Mannheim 
10.  November   „wahre  Heldenthaten"  verrichtet  habe,  wurde  1796  MTO.-R. 

1796  Das  zweite  und  dritte  Bataillon  wurde  wegen  grosser  Verluste  in  Böh- 
men neu  formirt. 

1799  FML.  Graf  Bellegarde  belobt  in  seinem  Berichte:  den  Oberst  La  Marseille 
und  Hauptmann  Baron  Ponti  über  das  Gefecht  bei  Schludems,  —  bei 
TauflFers  die  Hauptleute  Mennersdorf  und  Baron  Ponti,  Oberlieutenant  Badale ; 
Corporal  Bergibaud,  der  nach  Verwundung  aller  Offiziere  das  Commando 
einer  Compagnie  übernahm,  dieselbe  flinf  Stunden  commandirte  und  zum 
Sturme  vorflihrte,  erhielt  die  goldene  Tapferkeits-Medaille.  —  Hauptmann 
Ludwig  von  TOlivier  wurde  fiir  sein  ausgezeichnetes  Benehmen  an  der 
Trebbia  ausser  Capitel  1799  MTO.-R.  —  Im  October  gab  das  Regiment 
ein  Bataillon  zur  Errichtung  des  63.  (jetzt  55.)  Infanterie-Regimentes  ab.  — 
Oberstlieutenant  von  Wouwermanns,  Grenadier-Bataillons-Commandant,  wurde 
bei  Mondovi  belobt. 

LSOO  In  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  3.  December  belobt  die  Relation  das 
tapfere  Benehmen  des  Obersten  Grafen  Carl  Spangen. 

J801  wurde  das  Regiment  galizisch. 

1805  Bei  Austerlitz  erhielt  der  Interims- Commandant  des  zweiten  Bataillons 
Hauptmann  Graf  Orlandini  vom  Divisionär  FML.  Grafen  Kolowrat  ein  glän- 
zendes schriftliches  Zeugniss  über  seine  bewiesene  Tapferkeit  und  Umsicht. 

1809  Bei  Eckmülil  wurden  Oberst  Baron  Watlet  und  Oberstlieutenant  Baron  Mac 
Elligot  belobt. 

Generalissimus  Erzherzog  Carl  dankte  dem  Interims-Regiments-Commandanten 
Major  Chevalier  de  Mesmacre  persönlich  am  ersten  Schlachttage  von  Aspern 
ftlr  die  vorzügliche  Haltung  des  Regimentes.  In  der  Relation  erscheinen  unter 
den  Ausgezeichneten  bei  Aspern:  Oberst  Baron  Watlet,  der  am  Schlachtfelde 
zum  GM.  befördert  wurde,  Hauptmann  Dagrado,  Oberlieutenant  Romain; 
5  Unteroffiziere  erhielten  silberne  Tapferkeits-Medaillen.  —  Bei  Znaim  wurde 
3Iajor  Chevalier  de  Mesmacre  belobt 

1812  In  den  Relationen  über  die  Gefechte  dieses  Feldzuges  werden:  Major  Che- 
valier de  Mesmacre  und  Hauptmann  Ringelsheim  wiederholt  wegen  ihres 
ausgezeichneten  Verhaltens  angerühmt. 

TlifUiieiniit  Gedenkblfttter.  4 


\ 

—    50    — 

1813  Feldwebel  Ribarz  erhielt  bei  Kulm  die  goldene  Tapferkeits-Medaille. 

Im  Gefechte  bei  Arbesau  belobt  die  Relation  den  Oberstlieutenant  Carl  Graf 
Langier,  die  Hauptleute  Ringelsheim,  Mona,  Kaiser,  Krail,  Wouwermanns. 
Zwei  Mann  erhielten  silberne  Medaillen.  Hauptmann  Josef  Ringelsheim 
wurde  wegen  Auszeichnung  bei  Leipzig  sogleich  nach  der  Schlacht  zum 
Major  befördert. 

1848  Oberstlieutenant  von  Gayersfeld  und  Hauptmann  de  Kin  wurden  bei  Tymau 
belobt.  Die  Mannschaft  erhielt  eine  goldene,  drei  grosse  und  eine  kleine 
silberne  Medaille. 

1849  Major  Friedrich  Baron  PiatoUi  erhielt  für  sein  ausgezeichnetes  Verhalten  bei 
Kaschau  OEKO.-R.  3.  —  Hauptmann  Hubatschek  imd  Lieutenant  Gu- 
genmoss  erhielten  OEKO.-R.  3. ;  Major  Baron  PiatoUi  und  Lieutenant  Gugar 
wurden  belobt;  die  Mannschaft  erhielt  2  grosse  und  4  kleine  silberne  Me- 
daillen, sämmtlich  für  Kapolna.  —  Bei  Iszaszeg  wurden  4  Offiziere  belobt, 
zwei  Mann  erhielten  die  kleine  silberne  Medaille. 

1849  In  der  ersten  Schlacht  von  Komorn  hatte  Lieutenant  Makowsky  einen  Mörser 
erobert  und  erhielt  OEKO.-R.  3.,  die  Mannschaft  2  grosse  und  17  kleine 
silberne  Medaillen. 

Am  Schlüsse  des  Feldzuges  1849  erhielten  für  ihre  Auszeichnung  MVK. :  die 
Hauptleute  Hubatschek,  Sied,  de  Kin,  Lauko,  Janczalek ;  die  Oberlieutenants: 
Pokomy,  Grigar,  von  Begg,  die  Lieutenants:  Gugenmoss,  Merunowicz, 
Wassinger. 

1859  Für  Auszeichnungen  bei  Magenta  4.  Juni:  ÖLO.-R.  Oberst  Carl  Hubat- 
schek, Major  Carl  von  Petit.  OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Franz  Friedrich 
von  Stromfeld,  die  Hauptleute  Bonjeau,  Ingerl  und  Schmidt.  MVK.  Major 
Friedrich  Ritter  von  Merkel,  die  Hauptleute  Grubisich,  Grenso,  Berg^- 
müller,  Graf  Hartmann,  die  Oberlientenants  Nettoliczka,  Langner,  die  Lieute- 
nants Dreagaro  und  Bilecky.  Vier  Offiziere  die  Allerhöchste  Belobung. 
Regiments-Caplan  Lytinski  das  GGV.-K.  Die  Mannschaft  2  goldene,  8  grosse 
und  39  kleine  silberne  Medaillen. 

1859  Für  Auszeichnung  bei  Solferino  24.  Juni:  OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Carl 
Conte  Bussi.  MVK.  Major  Wilhelm  v.  Federmayer,  Lieutenant  Emil  Medyeki 
16  Offiziere  die  Allerhöchste  Belobung,  die  Mannschaft  8  grosse  und  4H 
kleine  silbeme  Medaillen« 

186G  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen  und  Süd-Tirol:  MVK.  Oberst- 
lieutenant Ferdinand  Edler  von  Rueber,  die  Majore  Carl  Ochtzim  und 
Gustav  Baron  De  Vicq  de  Cumptich,  die  Hauptleute  Dittl,  Kitter  von  Sma- 
lawski,  Müller  und  Ikalowicz,  Oberlieutenant  von  BoUa.  8  Offiziere  die 
Allerhöchste  Belobung,  die  Mannschaft  3  grosse  und  24  kleine  silberne 
Medaillen. 

1868  erhielt  das  Regiment  die  dunkelblauen  Waffenröcke  statt  der  bisherigen 
weissen. 


—    51    — 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere* 

1792  Major  Cheyalier  de  Ribeaucourt  f  im  Gefechte  bei  Corioule  30.  November. 

1849  Major  Friedrich  Baron  Piatolli  f  im  Treffen  bei  Jszaazeg  6.  April. 

1859  Oberst  Regiments-Commandant  Carl  Hubatschek  f  an  seinen  bei  Magenta 
erhaltenen  Wmiden  zu  Lodi  7.  Juni. 

1859  Oberstlieutenant   Franz   Friedrich   von   Stromfeld  f   an   den  Folgen   seiner 
Verwundung  bei  Magenta^  zu  Verona  17.  Juni. 


1 


Gali2isches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«-  10- 

(1869.) 

FZM.  HEINRICH  FREIHERR  VON  HANDEL 

Dunkelblaue  WaffenröcJce,  papageigrüne  Egalisirung,  weisse  Knopfe. 

ErgänzuDgsbezirksstation :  Przrmvsl. 


Inhaber. 

1710  in  Böhmen  errichtet.  Markgraf  von  Anspach-Bayret  tu 

1710  FZM.    Friedrieh  Heinrich  Prinz  f  5.  Jänner  1806. 

WCrttemberq  (erhielt  17 17  ein  Cti-  igOG  FML.   Anton  FreiheiT  von  Mit- 

rassier-Regiment).  trowski  Vice-Commandant    von 

1718  FZM.    Friedrich    Ludwig    Prinz  1  Wien,  f  daselbst   30.  September 

von    Württemberg     f     in     der  1809. 

Schlacht  bei   Guastalla   19.  Sep-  ;     jggg  pjjL    Franz  Freiherr  Reiskv  von 
tember  1734.  Dübenttz  f  1817. 

1734  FML.   Georg  Baron  Lindesheim  ...„  tt^tjx^      ai  •      n    c    lur 

.     r*  Q.  il817  FZM.    Alois    Graf    Mazuchklli 

LV  T  ' :.    .    t:i      X  o  .      T>  I  feierte  17.  Jänner  1867  das  fünf- 

1740  FM.  Ludwig  Ernst  Prinz  Braix-  I  •  •„u  •         t  u-it  •  t 

xnr  jL  ^nan  zigjährige    Jubiläum    seiner    In- 


haberswürde -^  1869. 


sciiweig-WolfenbCttel  f  1790. 

1790  FML.  Carl  Baron  Keuhl  MTO.-R.  „  •    •  i      i..    .,. 

t   zu  Prag   11.  December  1798.      j     1869  iZM.     Hemrich     Jreiherr     von 

1798  bis  1802  unbesetzt. 

1802  Christian    Friedrich,     der    letzte 


Handel. 


Feldzüge  und  wichtige  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Türkenkriege  war  das  Regiment 
1716  in  der  Schlacht  von  Peterwardein  5.  August;   —  im  September  bei  der  Be- 
lagerung von  Temesvar  und  dem  Sturme  auf  die  dortige  Palanka,  (3.  October) 
1717  bei  der  Belagerung  und  in  der  Schlacht  bei  Belgrad  (17.  August.) 

1735  Im  polnischen  AV«ihlkriege  machte  es  den  Feldzug  am  Rhein  mit. 

Im  österreichischen  Eibfolgekriege  bei  der  pragmatischen  Armee  eingetheilt, 
focht  es 

1743  27.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Dettingen,  1745  in  der  Armee  des  FM.  Grafen 
Traun    am   Main,    1746   in   der  Niederlande,    hatte    im    April  d.  J.    Haupt- 


-    53    — 

mann  Majole  das  Schloss  zu  Mecheln  tapfer  vertheidigt,  wurde  aber  durch 
gänzlichen  Mangel  an  Munition  und  Proviant  zur  Capitulation  gezwungen 
(sein  Commando  zählte  nur  60  Mann);  11.  October  war  das  Regiment  in 
der  Schlacht  bei  Rocoux  und  1747  2.  Juli  in  jener  bei  Lawfeld. 

Im  siebenjährigen  Kriege: 
1756  1.  October  erlitt  es  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  grosse  Verluste,  war  1757 
6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag,  sodann  unter  den  Besatzungs-Truppen  der 
belagerten  Stadt  Prag,  focht  22.  November  in  der  Schlacht  bei  Bres- 
lau und  5.  December  in  jeher  bei  Leuthen.  1758  14.  October  bei  Hoch- 
kirch, 1760  ein  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Baron  HassUnger  in  der 
Belagerung  von  Dresden;  —  das  Regiment  3.  November  in  der  Schlacht 
bei  Torgau,  auch  war  es  in  diesem  Jahre  bei  der  Unternehmung  des  FZM. 
Grafen  Lacy  auf  Berlin,  1761  bei  der  Armee  in  Sachsen;  1762  wirkte  das- 
selbe ruhmvoll  mit  bei  dem  Angriffe  auf  die  feindlichen  Verschanzungen 
bei  Pretschendorf;  —  29.  September  griff  an  der  Spitze  der  Grenadiere 
Major  Carl  Graf  Erbach-Schönberg  die  feindliche  Verschanzung  hinter 
den  Tharanter  Waldungen  bei  Horta  an,  bemächtigte  sich  derselben,  ungc 
achtet  der  tapfersten  Gegenwehr,  nahm  den  feindlichen  Commandanten  ge- 
fangen, und  eroberte  zwei  Geschütze. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778/79  war  das  Regiment  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen. 

Im  Türkenkriege 
1788  war  es  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Sabacz,  1789  die  beiden  ersten 
Feldbataillone  bei  der  Belagerung  und  Eroberung   von  Belgrad,    und  hatten 
auf  dem  Berge  Dedina  das  Lager  bezogen. 

1790  war  es  bei  der  in  Mähren  aufgestellten  Observations- Armee  gegen  Preussen 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  focht  dasselbe 
1793  im  Treffen  bei  Tirlemont,  wo  es  starke  Verluste  erlitt,  —  9.  September  war 
eine  Compagnie  bei  der  Einnahme  des  verschanzten  feindlichen  Lager 
Annapes  nächst  Lille;  24.  October  haben  sich  zwei  Divisionen  bei  Ver- 
thcidigung  der  Posten  von  Orchies  besonders  tapfer  gehalten,  Capitän- 
Lieutenant  Richter  und  Lieutenant  Reinhard  eroberten  zwei  Geschütze. 
30.  October  ein  Bataillon  bei  der  Eroberung  von  Marchiennes  ruhmvoll  mit- 
gewirkt. Major  O'Reilly  führte  mit  einer  Colonne  den  Hauptangriff.  Beide 
Bataillone  kamen  als  Besatzung  nach  Mastricht,  wo  dieselben  beim  Falle 
dieses  Platzes  1794  in  Kriegsgefangenschaft  geriethen. 

1705  war  das  reorganisirte  Regiment  als  Besatzung  in  Wien,  kam  im  Juli  nach 
Josefstadt  und  rückte  im  Februar 

17%  zur  operircnden  Annee  nach  Italien,  —  Ende  April  wurde  es  nach  Süd-Tirol 
beordert,  Ende  Mai  hatte  es  die  Posten  von  Torbolo  und  Nago  zu  verthei- 
digen,  vier  Compagnien  kamen  als  Besatzung  nach  Peschiera^  vom  3.  Juni 
bis  27.  Juli  war  das  Regiment  zwischen  der  Etsch  und  dem  Gardasee,  sowie 
zwischen   diesem  und  dem  Lago  d'Idrio  zu  wiederholten  Detachirungcn  und 


—    54    — 

Streifungen  verwendet.  Am  29.  Juli  war  es  bei  der  Einnahme  von  Salo, 
31.  Juli  im  Treffen  bei  Lonato  focht  es  mit  grosser  Tapferkeit,  aber  bedeu- 
tendem Verluste,  t^nde  August  kam  dasselbe  nach  Italien,  war  14.  und  15. 
September  im  Treffen  bei  Mantua,  kam  als  Besatzung  in  diese  Festung  und 
gerieth  durch  die  dortige  Capitulation  vom  2.  Februar 

1797  in  Kriegsgefangenschaft.  —  Die  Grenadiere  bei  der  Armee  in  Deutsch- 
land 1796  16.  Juli  beim  Angriffe  auf  Limburg  an  der  Lahn.  —  Abthei- 
lungen des  Regimentes  im  Gefechte  bei  Cagliano  7.  November.  Das  dritte 
Bataillon  war  im  April  bei  der  Besitznehmung  von  Krakau. 

1797  2*  und  3.  März  überrumpelte  Oberst  Graf  St.  Julien  durch  nächtlichen 
üeberfall  die  Feste  Ossoppo  und  nahm  es  ohne  Schwertstreich  ein.  —  Im  Mai 
war  das  Regiment  im  Corps  des  FML.  Baron  Terzy  bei  Besitznahme  der  in 
den  Friedenspräliminarien  Oesterreich  zugefallenen  Gebietstheile  der  ehema- 
ligen Republik  Venedig. 

Im  Feldzuge 

1799  war  das  Regiment  in  Italien,  Anfangs  bei  der  Belagerung  von  Mantiia, 
focht  15.  August  sehr  tapfer,  aber  mit  grossem  Verluste  in  der  Schlacht  bei 
Novi,  —  4.  und  5.  November  im  Treffen  an  der  Stura  bei  Fossano. 

■ 

Im  Feldzuge 

1800  5.  Mai  beim  Angriffe  auf  Col  di  Tenda,  wo  General  Brentano  mit  dem  Re* 
gimente  auf  die  feindliche  Stellung  eindrang;  —  es  erUtt  grosse  Verluste; 
17.  Mai  im  Gefechte  bei  Machio  delle  Pietra,  22.  Mai  kam  es  als  Besatzung 
nach  Cimeo;  —  war  in  der  Schlacht  am  Mincio  25.  December  und  beim 
weiteren  Rückzuge  der  Armee. 

Im  Feldzuge 
1805  in  Süd-Tirol  zur  Vertheidigung  der  dortigen  Pässe  und  Grenzen;    die    Gre- 
nadiere aber  in  der  Schlacht  bei  Caldiero  30.  October. 

Im  Feldzuge 
1809  im  I.  Armee-Corps  Gen.  d.  Cav.  Grafen  Bellegarde  in  mehreren  Gefechten  in 
Baiem,  in  der  Schlacht  bei  Aspem,  wo  es  den  ersten  Angriff  auf  dieses  Dorf 
von  Hirschstetten  aus  unternahm;  der  tapfere  Brigadier  GM.  Baron  Winzdn- 
gerode  führte  die  Bataillone  des  Regimentes  im  heftigsten  Feuer  im  Dou* 
blirschritte,  ohne  einen  Schuss  zu  thun,  auf  den  Kirchhof  dieses  Oi*tes 
vor,  das  erste  Bataillon  that  sich  besonders  hervor;  5.  und  6.  Juli  focht  das 
Regiment  bei  Wagram,  und  zeichnete  sich  im  Treffen  bei  Znaim  durch 
mehrere  erfolgreiche  und  glänzende  Bajonnet- Angriffe  aus.  11.  Juli. 

Im  Feldzuge 
1813  war  es  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreich,  6.  Juli  im 
Gefechte  bei  Feistritz,  und  machte  im  October  und  November  die  weitere 
Vorrückung  nach  Italien  mit.  —  Die  Grenadier-Division  focht  mit  Aus- 
zeichnung 30.  und  31.  October  in  der  Schlacht  bei  Hanau.  Hauptmann 
Weiss  erstürmte  mit  seinen  Grenadieren  eine  Mühle  und  Schanze,  äuaserst 
wichtige  Positionen,  und  behauptete  diese  Stellung  gegen  die  oft  wiederholten 


—    55    — 

heftigsten  Angriffe    der  Franzosen,  die  er  fünfmal  zurückjyarf;  31.    October 
nahm  er  überdiess  mit  seiner  Compagnie  das  Steinheimer  Thor  im  Sturme. 

Im  Feldzuge 

1814  war  das  Regiment  vor  Mantua,  zu  den  Blokade-Truppen  dieser  Festung 
gehörend. 

Im  Feldzuge 

1815  Anfangs  im  Armee-Corps  des  FML,  Grafen  Nugent,  welches  gegen  Neapel 
operirte,  im  Juli  kam  es  nach  Südfrankreich  zur  Division  FML.  Baron 
Wimpfien,  welche  die  Strasse  von  Beifort  nach  Langres  und  Dijon  zu  decken, 
und  im  eventuellen  Falle  das  Blokade-Corps  von  Beifort  zu  unterstützen 
hatte.  —  Die  Grenadier-Division,  im  Reserve-Corps  eingetheilt,  war  im 
Lager  bei  Dijon. 

In  der  Kri^i-Epoche 

1848  waren  die  beiden  ersten  Feldbataillone  als  Besatzung  in  der  Festung 
Olmütz;  die  Grenadier-Division  bei  den  Gefechten  und  der  Einnahme 
von  Wien,  im  Prater  und  der  Leopoldstadt  im  Kampfe  28.,  29.,  31.  October 
und  30.  October  in  einer  Reservestellung  in  der  Schlacht  bei  Schwechat,  so- 
dann permanent  in  der  Garnison  Wien.  Das  dritte  Bataillon  im  Corps 
des  FML.  CJrafen  Schlik  bei  der  Vorrückuqg  gegen  Ungarn  im  December, 
im  Gefechte  bei  Budamcr  11.  December  und  bei  Szikszo  28.  December. 
Das  erste  Landwehrbataillon  war  im  Sommer  1848  im  Venetianischen 
erst  bei  Einschliessung  des  Castells  von  Udine,  —  Palmanuova,  und  zur  Be- 
obachtung des  Brückenkopfes  am  Tagliamento,  später  bei  der  Cemirung  von 
Venedig. 

Im  Feldzuge 

1849  war  das  dritte  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Easchau  4.  Jänner,  im  Ge- 
fechte bei  Szanto  19.  Jänner,  bei  Tarzal  23.  Jänner  und  27.  Februar  in  der 
Schlacht  bei  Kapolna,  6.  April  im  Treffen  bei  Jszaszeg.  Mitte  April  rückten 
aus  Olmütz  die  beiden  ersten  Feldbataillone  zur  Armee  nach  Un- 
garn, und  im  Sommerfeldzuge  1849  war  das  Regiment  mit  den  drei  Feld- 
bataillons in  der  Brigade  GM.  Baron  Barco  des  II.  Armee-Corps  einge- 
thcilt;  im  Treffen  bei  Zsigard  16.  Juni  unterstützte  eine  Division  den  Sturm 
des  zweiten  Jägerbataillons  auf  diesen  Ort.  Von  Juni  bis  October  stand 
das  Regiment  auf  der  Linie  von  Puszta  Herkaly,  längs  des  Acserwaldes 
und  den  vor  demselben  angelegten  Schanzen  bis  an  die  Donau  nächst  dem 
Weingebirgo  von  Monostor  zur  Beobachtung  der  feindlichen  Besatzung  von 
Komom.  Am  3.  August  focht  es  mit  grosser  Tapferkeit  im  Treffen  bei 
Puszta  Herkaly.  —  Das  erste  Landwehrbataillon  stand  im  Venetia- 
nischen bei  Udine,  Palmanuova,  Ossoppo  und  dem  Brückenkopt  am  Taglia- 
mento im  II.  Reserve-Corps. 

Während  des  Feldzuges 
1>^.VJ  in  Italien  war  das  Regiment  im  zehnten  Armee-Corps   eingetheilt  und  stand 
in   der   Brigade   des   GM.    Ritter  von   Ahsbahs  zwischen  dem  Tagliamento 
und  Isonzo. 


-    56    — 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das   Regiment  im  zehnten   Armee-Corps   FjML.   Baron 
Gablenz  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  27.  Juni  im  Treffen  bei  Trautenau, 
28.  Juni  im  Treffen  bei  Neu-Rognitz,  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz 
und  endlich  22.  Juli  im  Treffen  bei  Blumenau. 


Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1716  Oberstlieutenant  Graf  Wolfgang  Hatzfeld  hatte  sich  beim  Sturme  auf  die 
Palanka  von  Temesvar  3.  October  sehr  hervorgethan. 

1762  Major  Graf  Carl  Erbach-Schönberg  wurde  flir  seinen  ausgezeichneten  Angriff 
bei  Herta  nachträgUch  1763  MTO.-R. 

1788  Bei  Sabacz  zeichnete  sich  im  April  1788  (der  seit  1787  im  Regimente) 
dienende  Lieutenant  Carl  Fürst  Schwarzenberg  mehrmals,  sowie  bei  Strei- 
fungen vorzüglich  aus,  und  wurde  sogleich  zum  Hauptmann  befördert,  da  er 
vor  den  Augen  des  Kaisers  mit  eigener  Hand  im  stärksten  feindlichen  Feuer 
das  Pfahlwerk  imistürzen  half  24.  April. 

1793  Bei  Vertheidigung  der  Posten  von  Orchies  wurden:  Regiments-Commandant 
Oberst  Franz  von  Rogoisky,  die  Hauptleute  Buresch,  Czapek,  Capitän-Lieute- 
nant  Richter,  die  Lieutenants  Reinhard  und  Graf  Rogendorf  wegen  ihres 
umsichtigen  und  tapfern  Benehmens  angerühmt.  Bei  Marchiennes  wurden 
belobt:  Major  O'Reilly,  die  Hauptleute  Czapek  und  Reinhard,  die  Lieute- 
nants Graf  Rogendorf,  Heiin  und  Albrecht. 

1796  Bei  der  Einnahme  von  Salo  schreibt  GM.  Ott  in  seinem  Berichte  den  glück- 
lichen Erfolg  hauptsächlich  einem  vom  Obersten  Grafen  Franz  St.  Julien 
geleiteten  Angriffe  zu,  und  über  das  Treffen  bei  Lonato  belobt  dieser  General 
die  ausgezeichnete  Tapferkeit  des  Obersten  Grafen  St.  Julien.  —  (Derselbe 
war  bei  Lonato  schwer  verwundet  worden.) 

1796  Oberst  Franz  Graf  St.  Julien,  von  seiner  bei  Lonato  empfangenen  Wunde 
hergestellt,  schloss  sich  dem  aus  Friaul  gegen  Mantua  vorrückenden  Corps  des 
FML.  Baron  Alvinczy  freiwillig  an,  und  führte  im  Treffen  bei  Bassano  6. 
November  mehrmals  Abtheilungen  zu  glänzenden  Bajonnet-Angriffen  vor,  so 
dass  FML.  Alvinczy  denselben  fllr  die  Verleihung  des  MTO.  in  seinem  Be- 
richte zum  Vorschlag  brachte. 

1796  Grenadier-Lieutenant  Reisinger   wurde   im    Gefechte    bei    Limburg    an    der 

Lahn  16.  September  belobt. 
1799  Im    Treffen    an    der  Stura    wurde    Hauptmann  Beck    belobt   und    bei    Co! 

di  Tenda    1800  5.  Mai    der   Regiments  -  Comraandant    Oberst    Wenzel  von 

Buress. 

1813  Grenadier- Divisions -Commandant  Hauptmann  Bernhard  Weiss  wurde  für 
sein  ausgezeichnetes  Benehmen  bei   Hanau  nachträglich  1815  MTO.-R. 

1849.  Bei  Kapolna  wurden  Hauptmann  Liebler  uud  Oberlieutcnant  Weiss  in  der 
Relation  belobt. 


—    57    — 

Füi*  Auszeichnung  in  den  Feldzügen: 
1848  und  1849  ÖLO.-R.  Regiments- Commandant  Oberst  Graf  Cajetan  Alcaini, 
Oberlieutenant  Romuald  von  Jastrzebski.  OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Liebler. 
MVK.  Oberstlieutenant  Friedrich  Giersig;  die  Hauptleute  von  Mamo^  Ploner, 
Gyurich,  Baron  Fronmüller,  Slach,  von  Dosa,  Hupka,  die  Oberlieutenants 
von  Bartels,  Weiss,  Ritter  von  Milbacher,  Papesch,  Mensen,  Freud,  die 
Lieutenants  Tzwettler,  Kugmann,  Wytocszinski. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1866  OLO.  -  R.  Regiments  -  Commandant  Oberst  Franz  Brzesina  Ritter  von 
Birkenhain.  OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Carl  Schauer  von  Schröckenfeld. 
MVK.  Major  Gustav  Lorenz,  Oberlieutenant  Franz  Schuster. 

1868  erhielt  das  Regiment  die  dunkelblauen  Waffenröcke  statt  der  bisherigen 
weissen  anbefohlen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Conimandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1716  Oberst  Regiments-Commandant  N.  von  Streithorst  f  in  der  Schlacht  bei 
Peterwardein  5.  August. 

1757  Oberstlieutenant  Baron  Lindesheim  f  in  der  Schlacht  bei  Breslau  22.  No- 
vember. 

1757  Major  Baron  Hagen  bei  Breslau  schwer  blessirt,  in  feindlicher  Gefangen- 
schaft f  im  November. 

1793  Major  Wagemann  bei  Marchiennes  tödtlich  blessirt  f  30.  October. 

1796  Major  Chevalier  O'Brian  f  im  Treffen  bei  Lonato  31.  Juli. 

18W  Major  Josef  Casatti  f  ina  Gefechte  bei  Machio  delle  Pietra  17.  Mai. 


Böhmisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  11 

(1873.) 

GEORG  PRINZ  VON  SACHSEN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  aschgraue  Ugälisirung,  gelbe  Knöpfe 

Ergänzungßbezirksstation :  Fisek. 


Inhaber: 


1619  errichtet. 

1619  FM.  Rudolf  Freiherr  von  Teuf- 

FENBACH.    f    1653. 

1640  GM.     Ludwig      Freiherr      von 

Steinacher. 
1673  FML.     Jobst     Hilmar    FreiheiT 

von  Knigge. 
1684  FZM.  Philipp  Emorieh  Graf  Met- 

TERNiCH,  Burggraf  zu  Eger,  Com- 

mandant  zu  Gross-Glogau,  f  26. 

März  1698. 
1698  FM.    Heinrich    Tobiaa    Freiherr 

von  Hasslinger  f   3-   December 

1716. 
1717  FM.     Heinrich    Wilhelm     Graf 

WiLCZEK  t  19.  März  1739. 

1739  FML.  Ignaz  Freiherr  von  Hass- 
linger y  1739. 

1740  FM.  Franz  Wenzel  Graf  Wallis 
t  1774. 

1774  FM.  Michael  Graf  Wallis  f  zu 
Wien  1798. 


1798 
1801 


1801 


1826 


1833 


1849 


1853 


(Seit 
1873 


bis  1801  unbesetzt. 

Erzherzog   Rainer    FZM.    f    zu 

Botzen  16.  Jänner  1853. 

Zweite  Inhaber, 

bis  1824  FZM.  Vincenz  Graf 
Kolowrat-Liebstbinsky  MTO.-C. 
t  zu  Wien  7.  December  1824. 
bis  1833  FML.  Franz  Ml^b  von 
Mühlheim  f  zu  Temesvar  9.  April 
1832. 

bis  1848  FML.  Camillo  Freiherr 
von  Roügier,  1848  seiner  In- 
haberswürde enthoben, 
bis  1864  FZM.  Wilhelm  Grat 
LicHNowsKi  f  ZU  Venedig  9.  Jän- 
ner 1864.) 

Albert  Kronprinz  von  Sachsen 
erhielt  1873  als  König  von  Sach- 
sen das  dritte  Dragoner-Regiment. 
1864  Zweite  Inliaber  FML.  Wil- 
helm Ritter  von  Mertens.) 
Georg  Prinz  von  Sachsen. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  Regiment  ist  das  älteste  in  der  k.  k.  Infanterie. 
Im  dreissigjährigen  Kriege  focht  es 
1620  8.  November  in  der  Schlacht  am  Weissen  Berge  bei  Prag;  —  1628  that  es 


—    59    - 

sich  unter  seinem  Inhaber  FM.  Baron  Teuffenbach  im  l'reifen  bei  Wolgast 
sehr  hervor,  —  im  selben  Jahre  vor  Stralsund  wurde  dasselbe  fast 
ganslich  aufgerieben  und  dessen  Commandanten  Obersten  Kheraus  der 
rechte  Arm  im  vollen  Cttrass  weggeschossen,  worüber  Waldstein,  der 
HeiMg  von  Friedland,  so  in  Wuth  gerieth,  dass  er  sich  geäussert  haben  soll, 
nicht  eher  von  der  Stadt  zu  weichen,  bis  sie  erobert  sei,  sollte  er  auch  da- 
vor geschunden  werden.  1631  war  das  Kegiment  bei  der  Erstürmung 
Magdeburgs  und  in  der  Schlacht  bei  Leipzig,  1632  in  jener  bei  Lützen 
16.  November  und  1634  bei  Nördlingen. 

1659  machte  es  in  Pommern  den  Feldzug  gegen  die  Schweden  mit,  ferner. 

Die  Türken-Feldzüge 
1663  und  1664  und  focht  1.  August  in  der  Schlacht  bei  St.  Gotthard. 

Von  1673  bis  1678  war  das  Regiment  in  den  Rhein-Feldzügen  gegen  die  Fran- 
zosen und  1674  in  der  Schlacht  bei  Ensisheim. 

Von  1683  bis  1698  in  den  Türkenkriegen  und  zwar  1683  bei  der  Belagerung 
von  Neuhäusel  und  in  der  Schlacht  bei  Gran,  1686  bei  der  Belagerung  und 
Eroberung  von  Ofen,  1687  in  der  Schlacht  bei  Mohacz  und  bei  der  Expe- 
dition nach  Slavonien,  1688  beim  Sturm  auf  Belgrad  und  1697  in  der  Schlacht 
bei  Zenta. 

1710  focht  dasselbe  gegen  die  Rakoczy'schen  Rebellen  in  Ungarn  und  war  bei  der 
Belagerung  von  Neuhäusel  und  des  Schlosses  zu  Erlau; 

1712  hingegen  in  der  Niederlande  bei  der  Belagerung  von  Quesnoy. 
Im  Türkenkriege  war 

1716  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Feterwardein  5.  August;  das  Regiment 
bei  der  Belagerung  von  Temeswar  und  dem  Sturme  auf  die  dortige  Palanka; 
1717  16.  August  in  der  Schlacht  bei  Belgrad.  Ein  detachirtes  Bataillon 
unter  Major  Herlewal  hatte  im  Juli  in  einer  Schanze  bei  Mehadia  drei 
Stürme  der  Türken  standhaft  abgeschlagen,  musste  aber  wegen  Proviant- 
Mangel  capituliren.  Das  Regiment  kam  nach  Schlesien  in  Standquartiere 
und  war  1733  im  dortigen  Observationslager. 

In  den  Feldzügen 
1734  und  1735  in  Italien  war  dasselbe    1.   Juni    1734   im  Treffen   bei    Colomo, 
29.  Juni   in  der   Schlacht  bei   Parma,    15.  September   beim  Ueberfalle   auf 
Quistello,  16.  September  nahm  es  bei  Bocca  di  Sechia  zwei   piemontesische 
Bataillone  gefangen  und  focht  19.  September  in  der  Schlacht  bei  Guastalla. 

Im  Türkenkriege 
1737  bis  1739  war   das  Regiment  und  hatte  im  November  1737   mit  noch  zwei 
andern  Regimentern  bei  dem  Posten  Sip  den  Rückzug  der  Armee  gedeckt. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  focht  das  Regiment 
1741  10.  April  in  der  Schlacht  bei  Molwitz,  1742  bei  der  Belagerung  von  Prag, 
1743    bei  jener  von  Ingolstadt,    von  1746  an,  in  Italien,   und  zwar  in   der 
Schlacht  bei  Rottofredo,   bei  der  Unternehmung  gegen  Genua  und   bei  der 
Expedition  in  die  Provence,  1747  bei  der  Belagerung  von  Genua. 


—    60    — 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 

17Ö6  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  1757  6.  Mai  in  jener  bei  Prag; 
—  ein  Commando  desselben  bei  dem  Angriffe  und  der  Eroberung  des  Passes 
Gabel  14.  Juli.  Hauptmann  Andreas  Graf  Foniatowski  war  der  Erste, 
der  in  die  befestigte  Stadt  Gabel  eindrang,  hiebei  verwundet  wurde,  kaum 
verbunden,  den  Angriff  mit  seiner  Compagnie  auf  das  Tapferste  unter- 
stützte, bis  ihn  vier  neue  Blessuren  kampfunfähig  machten.  —  Das  Regi- 
ment war  femer  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  ein  Bataillon 
22.  November  in  der  Schlacht  bei  Breslau  und  5.  December  in  jener  bei 
Leuthen.  1758  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch.  Oberst  Philipp 
Graf  Browne  erstieg  mit  vier  Grenadier-Bataillonen  die  dortigen  Höhen 
als  Commandant  der  Avantgarde,  trieb  die  feindlichen  Bataillone  zurück,  so 
dass  sie  ihm  mehrere  Fahnen  und  Kanonen  als  Beute  überliessen,  er 
selbst  wurde  hiebei  jedoch  schwer  verwundet.  —  1760  war  ein  Ba- 
taillon bei  der  Unternehmung  auf  Schlesisch-Neustadt,  das  Regiment  in 
den  Schlachten  bei  Landshut  23.  Juni,  bei  Liegnitz  15.  August;  das  dritte 
Bataillon  kam  als  Besatzung  nach  Glatz,  nach  Einnahme  dieser  Festung, 
bei  welcher  sich  1.  October  der  Adjutant  des  GM.  Vogelsang^  Lieutenant 
Anton  Ulrich  Freiherr  von  Mylius  des  Regimentes,  besonders  auszeichnete, 
zwei  Fleschen  mit  50  Freiwilligen  erstürmte,  und  6  Geschütze  eroberte ;  1761 
war  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Sachsen,  1762  ein  Commando 
desselben  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz. 

17'^%9lm  bairischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment  bei  der  Haupt- Armee  in 
Böhmen. 

Im  Türkenkriege 
1788  und  1789  waren  das  Leib-  und  Oberstbataillon    1788  bei  der  Armee,  1789 
bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  waren 
1793  20.  Mai  zwei  Bataillone  bei  der  Einnahme  von  Diest  und  bei  der  Be- 
lagerung von  Valenciennes,  am  31.  October  unterstützten  sie  das  serbische 
Frei-Corps  bei  der  Delogirung  des  Feindes  aus  Bassuyan  das  auf  Tapferste ; 
1794  im  Treffen  bei  Tournay,  sodann  bei  der  Belagerung  von  Mastricht  wo 
beide  Bataillone  durch  die  dortige  Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft  gc- 
riethen.  1796  kamen  zwei  Bataillone  zur  Armee  nach  Italien,  litten  stark  im 
Treffen  bei  Castiglione  —  ein  Bataillon  war  7.  November  im  Gefechte  beim 
Schlosse  Pietra.  —  Das  in  Deutschland  zurückgebliebene  Bataillon  war 
bei  der  Belagerung  von  Kehl.  —  1797  15.  März  gerieth  bei  dem  allge- 
meinen Rückzuge  an  der  Piave  ein  Bataillon,  bei  Langara  von  feindlicher 
Uebermacht  eingeschlossen,  nach  tapferster  Gegenwehr  in  Kriegsgefangenschaft. 

Im  Feldzuge 
1799  war    das    Regiment   in    Tirol,     4.    April   ein    Bataillon    im    Gefechte    bei 
Tauffers;      im    April    ein    Theil    des     Regimentes    im    zusammengesetzten 
Detachement    seines   Obersten   Strauch,    im   Mai    in  Veltlin  bei  Besetzung 
der  Pftsso  Aprica  und  Mortarolo,  wo  dasselbe,  von  den  Franzosen  angegriffen, 


—     61     — 

diese  blos  mit  dem  Bajonnet,  ungeachtet  des  tiefen  Schnees^  mit  grossem  Ver- 
luste zurücktrieb,  im  Mai  sperHe  diess  Detachement  den  Pass  Splügen, 
operirte  später  im  Walliser-Land  und  besetzte  im  November  den  St.  Gott- 
hardsberg.  —  Ein  Theil  des  Regimentes  war  Anfangs  Mai  unter 
Oberstlieutenant  Graf  Weissenwolf  bei  der  Unternehmung  in  das  Engadein, 
alarmirte  den  Feind  im  Tschiesser-Thale  und  hielt  ihn  zu  Czemetz 
fest  —  Die  Grenadiere  fochten  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei 
Novi  15.  Juli 

Im  Feldzuge 
1800  war  das  Regiment   Anfangs   im    Genuesischen   ö.   Mai    beim  Angriffe   auf 
den  Col  di  Tenda,    14.  Juni   in   der  Schlacht  bei  Marengo,    26.  December 
ein  Bataillon   beim  Sturm  auf  Valeggio,    die  übrigen  Abtheilungen  in  der 
Schlacht  am  Mincio. 

Im  Feldzuge 
1805  in  Deutschland,    war  dasselbe  bei  Ulm,  im   dortigen  Gefechte   11.    October 
und  theilte   das  traurige  Geschick    der  dort   aufgestellten   übrigen   Heeres- 
Abtheilungen  in  Folge  der  Capitulation  von  17.  October. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  ersten  Armee-Corps,  General  der  Cavallerie  Graf 
Bellegarde,  Anfangs  in  einigen  Gefechten  in  Baiern,  focht  mit  besonderer 
Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Aspern,  am  21.  Mai  vom  Brigadier 
GM,  Baron  Wacquant  vorgeführt,  beim  Sturme  auf  den  Kirchhof  von  Aspem 
und  der  ersten  Eroberung  dieses  Dorfes,  am  22.  Mai  trug  die  vierstündige 
Behauptung  einer  Scheune  durch  Hauptmann  Vernholz  mit  zwei  Compagnien, 
und  endlich  dessen  wüthender  Ausfall  aus  der  brennenden  Scheuer  in  der 
linken  Flanke  der  Franzosen  wesentlich  zur  Wiedereroberung  des  am 
Morgen  vom  Feinde  eingenommenen  Ortes  Aspem  bei;  5.  und  6.  Juli  focht 
das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Wagram,  und  that  sich  durch  seine 
standhafte  Ausdauer,  mit  welcher  es  im  Treffen  bei  Znaim  die  vorwärts 
der  Thaja  liegenden  Weingärten  gegen  die  Angriffe  der  Truppen  des  Mar- 
schalls Marmont  am  10.  Juli  hielt,  besonders  hervor. 

Im  Feldzuge 

1813  waren  die  beiden  ersten  Feldbataillone  26.  und  27.  August  in  der 
Schlacht  bei  Dresden,  und  auf  dem  schwachen  linken  Flügel  in  der  Division 
des  FML.  Mesko  27.  August  stehend,  von  französischer  Reiterei  und  Infanterie 
mit  Uebermacht  in  Flanken  und  Rücken  angegriffen,  gerieth  der  grössere 
Theil  in  Gefangenschaft.  '    ' 

Im  Feldzuge 

1814  imter  seinem  tapfern  Obersten  Grafen  Leiningen  war  das  Regiment 
Anfangs  Jänner  bei  Einschliessung  des  Forts  Joux;  vom  Mitte  Jänner  bis 
21.  Februar  bei  jener  des  Fort  St.  Andr6  und  endlich  im  März  bei  der 
des  festen  Platzes  Pierre  Chätel.  1815  war  es  bei  der  Haupt-Armee  in 
Frankreich  und  im  Armeelager  von  Dijon,  sodann  bis  1818  bei  der  Occu- 
pations-Armee  unter  FML.  Frimont  im  Elsass. 


—    62    — 

In  der  Eriegs-Epoche 
1848  und  1849  stand  das  Regiment  als  Besatzung  in  der  Bundes-Festung  Mainz; 
die     Qrenadiere    waren    bei    den    Einnahme    Wiens    und    machten    den 
Sommer-Feldzug  1849  im  IV.  Armee-Corps  FML.  Wohlgemuth  in  Ungarn 
mit^  fochten  bei  Zsigard  in  der  Schladit  bei  Pered,  Komom  u.  s.  w. 

Im  Feldzuge 
1859  in  Italien  war  das  Regiment  mit  vier  Bataillons  im  VIII.  Armee-Corps 
FML.  Ritter  von  Benedek  eingetheilt,  und  focht  mit  besonderer  Auszeich- 
nung, aber  grossem  Verluste  8.  Juni  im  Treffen  bei  Melegnano  unter  seinem 
umsichtigen  Obersten  von  Nowey.  Oberstlieutenant  Wiedemann  leitete 
im  Centrum  die  Vertheidigung  in  erster  Linie,  und  führte  die  Com- 
pagnien  seines  Bataillons,  begeistert  dessen  Fahne  vortragend,  den 
anstürmenden  Franzosen  mit  dem  Bajonnet  entgegen,  bis  er,  im  dichtesten 
Handgemenge  durch  zwei  Bajonnetstiche  kampfunfilhig  gemacht,  in  Geiangen- 
schaft  gerieth;  24.  Juni  focht  das  brave  Regiment  mit  gleicher  Tapferkeit 
in  der  Schlacht  bei  Solferino. 

Im  Feldzuge 
1866  war  das  Regiment  bei  den  Truppen  des  GM.  Baron  Kuhn  in  Süd-Tirol 
zur  Vertheidigung  der  dortigen  Grenzen  gegen  die  italienischen  Freischaaren 
aufgestellt,  und  focht  grösstentheils  Divisions-  oder  Compagnieweise,  im  Ge- 
fechte bei  Cimego  16.  Juli,  im  Treffen  bei  Bececca  21.  Juli,  den  Gefechten 
bei  Cleve  20.  Juli,  bei  Lonsumo  und  Locca  betheiligt. 


Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1698  gab  das  Regiment  Mannschaft  zur  Errichtung  des  Thürheim'schen  Regi- 
mentes (jetzt  Infanterie-Regiment  Nr.  28)  und 

1704  aus  gleichem  Anlasse  zum  Regimente  de  Wend  (jetzt  Nr.  29)  ab. 

17.34  und  1735  Oberst  Georg  Baron  Lindesheim  commandirte  beim  Ueberfalle  auf 
Quistello  eine  Colonne,  that  sich  bei  Bona  di  Sechia  hervor,  und  hatte  mit 
zwölf  Grenadier-Compagnien  bei  Guastalla  den  ersten  Angriff  gethan.  Er  er- 
hielt zur  Belohnung  das  vacant  gewordene  Ludwig  Württemberg'sche  Infan- 
terie-Regiment (jetzt  Nr.  10)  1734  und  wurde  1735  GM. 

1748  Corporal  Hoppe  hatte  im  Regimente  71  Jahre  gedient,  f  über  100  Jahre  alt 
1748  im  Pester  Invalidenhause. 

1757  Hauptmann  Andreas  Graf  Poniatowski  wurde  für  Auszeichnung  bei  Gabel 
1757  aggregirter  Oberstlieutenant  und  1758  MTO.-R. 

1758  Oberst  Philipp  Graf  Browne  wurde  für  Auszeichnung  bei  Hochkirch  1758 
GM.  und  1760  MTO.-R. 

1760  Lieutenant  Anton  Ulrich  Baron  Mylius  wurde  für  seine  Waffenthat  bei 
Glatz  1760  im  Jahre  1761  MTO.-R. 

1 762  Hauptmann  O'Conel  vertheidigte  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz  die  Re- 
douten auf  das  Tapferste  und  wurde  im  Belogerungs-Joiunale  wiederholt  belobt. 


—    63    — 

1793  Lieutenant  Hein  4.  Juli  bei  der  Belagerung  von  Valenciennes  sich  aus- 
gezeichnet 

1793  Oberst  Graf  Franz  Pachta  und  Major  Carl  Dondorf  bei  Bassuyan  31.  October 
vorzüglich  angerühmt. 

1796  Oberstlieutenant  Ude  sich  im  Gefechte  beim  Schlosse  Pietra  7.  November 
ausgezeichnet. 

1799  Oberst  Gottfried  Strauch  als  selbstständiger  Streif-Corps-Commandant  im 
Feldzuge  1799  sich  wiederholt  hervorgetban  und  vorzüglich  belobt. 

1799  Oberlieutenant  Bayer  im  Mai  1799  mit  50  Grenadieren  bei  einer  Recognos- 
cirung  auf  der  Strasse  von  Bellinzona  nach  Sora  hatte  289  Oester- 
reicher  aus  französischer  Kriegsgefangenschaft  befreit,  Hauptmann  Losberg 
sich  24.  Mai  ausgezeichnet  bei  Einnahme  von  Teufelsbruck. 

1799  Oberstlieutenant  Nikolaus  Graf  Weissenwolf  sich  bei  der  Unternehmung  in 
das  Engadein  durch  Tapferkeit  und  zweckmässige  Dispositionen  hervorgetban, 
erhielt  zur  Belohnung  das  Ghrenadierbataillon  und  zeichnete  sich  in  der 
Schlacht  bei  Novi  15.  August  abermals  aus. 

1809  Im  Berichte  des  Gen.  der  Caval.  Grafen  Bellegarde  wurden  die  Hauptleute 
Murmann,  Fabari  und  Stemdahl  des  Regimentes  unter  den  Ausgezeichneten 
bei  Aspem  genannt 

1809  Hauptmann  Georg  Murmann,  der  beim  Sturme  auf  Aspem  einer  der  Ersten 
in  die  feindlichen  Verschanztmgen  eindrang,  wurde  mit  Armee-Befehl  24.  Mai 
1809  MTO..R. 

1809  Hauptmann  Christoph  von  Vemholz  wurde  ftir  sein  tapferes  Benehmen  bei 
Aspem  22.  Mai  1809  mit  Capitelbeschluss  1810  MTO.-R. 

1^10  erhielt  das  Regiment  dunkelblaue  Egalisirung  statt  der  bis  dahin  rosenrothen 
Für  Auszeichnung  in  der  Eriegs-Epoche 

1848  und  1849  MVK.  die  Hauptleute  Alfred  Graf  Erbach-Fürstenau,  von  Oklopsia, 
von  Andrassj;  die  Oberlieutenants  Nieke,  Worell,  Minkowitz. 

Für  Auszeichnungen  im  Feldzuge  in  Italien 
1V)9  OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Ernst  Wiedemann,  Major  Josef  Heller,  die 
Hauptleute  Anton  Steiger,  Ignaz  Seewald,  Oberlieutenants  Theodor  Jem- 
salem  Edler  von  Salenfels  und  Victor  Freiherr  Rau  von  und  zu  Holzhausen. 
MVK.  Oberst  Leonhard  Nowey  v.  Wunderfeld,  die  Majore  Ferdinand  Hof- 
mann, Josef  Heller,  Hermann  Thour  von  Feraberg,  die  Hauptleute  Seewald, 
von  Täuber  von  Tiemendorf,  Steiger,  Fischer,  Heidi,  Oberlieutenant  Maraus, 
die  Lieutenants  von  Standeisky  und  von  Götz,  die  Mannschaft  erhielt  5 
gcSdene,  58  grosse,  64  kleine  silberne  Medaillen. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge    in  Tirol 
1^60  OEKO.-R.  3.  Major  Philipp  Graf  Grünne  ftlr  ausgezeichnetes  Verbalten  als 
Conmiandant   einer   Halb-Brigade,    insbesondere   im   Gefechte  bei  Bececca. 
MVK.  Major  Julian  Ritter  von  Krinicki,    die  Hauptleute  Ruzicka,   Schräm, 
Storch  und  Oberlieutenant  Kraliczek. 


-      G4      — 

1868  erhielt  das   Regiment  die   dunkelblauen    Waffenröcke    statt    der  bisherigen 
weissen  und  aschgraue  Egalisirung  statt  der  dunkelblauen. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupationsfeldzuge 
1878  die  Allerhöchste  Belobung:  den  OrdonannzofKzier  und  Lieutenant  der  Reserve 
Oscar  Rothmund. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1716  Major  Graf  Georg  Ernst  Tattenbach  beim  Sturme  auf  die  Temesvarer  Palanka 
tödtlich  verwundet  und  kurz  nachher  f  im  October. 

1789  Major  Graf  Leopold  Auersperg  f  an  einer  bei  der  Belagerung  von  Belgrad 
erlittenen  Verwundung  20.  September. 

1794  Major  Franz  Graf  Wallis  f  im  Treffen  bei  Toumay. 

1797  Oberstlieutenant  Ude  bei  Longara  15.  März  gefangen,  an  seinen  dort  erhal- 
tenen Wunden  f  in  feindlicher  Gefangenschaft  1797. 

1805  Major  Josef  Schwall  f  ini  Gefechte  bei  Ulm  11.  October. 

1809  Oberst  Adolf  von  Dolle  f  ^^  der  Schlacht  bei  Aspem  22.  Mai. 

1849  Major  Grenadier-Bataillons-Commandant  Carl  Fischer  von  Tiefensee  f  J^  ^^^ 
Schlacht  bei  Pered  21.  Juni. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  12. 

(1842.) 

ERZHERZOG  WILHELM,  FZM. 

Dunkelblaue    Waffenröcke,  dunkelbraune  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Komorn. 


Inha 

1702  errichtet  aus  zwei  in  kaiserliche 
Dienste  übergetretenen  Braun- 
schweig-WolfenbüttePschen  Re- 
gimentern und  zu  einem  Regiment 
mit  16  Compagnien  zu  Göttingen 
formirt.  Mit  Vertrag  Bruckhau- 
sen  ddto.  23.  Juni  in  kaiserlichen 
Sold  und  Verpflegung  bereits  1. 
Juni  übernommen. 

1702  Herzog  Adolf  August  von  Holstein- 
Plön  t  an  einer  in  der  Schlacht 
bei  Hochstadt  1704  erlittenen 
tödtlichen  Verwundung. 

1704  FML.  Hubert  Dominik  Freiherr 
D'Arnant  Graf  de  Sain  f   1728 

1728  FML.  Christof  Bernhard  Freiherr 
von  Kbttler  f  1734. 

1734  FML.  Franz  Ignaz  Graf  Rumpf 
resignirte  1736  seine  Inhaberstelle, 
t  1745. 

1736  FZM.  Gottfried  Ernst  Freiherr 
von  WuTTOENAü  f  ZU  Raab  23. 
December  1736. 

1737  GM.  Friedrich  Ernst  Freiherr 
von  Reitzbnstbim  f  1739. 

1739  FM.  Anton  Otto  Marquis  Botta 
d'Adomo  f  1776. 

Thftrfa«fm:  Oed^okblätUr. 


her: 

1775 


1792 


1809 


1834 


1842 


1842 


1844 


1851 


1865 


FML.  Johann  Josef  Graf  Kheven- 
hOller-Metsch  f  zu  Wien  21. 
Februar  1792. 

FML.  Friedrich  Marquis  Man- 
FREDiNi  resignirte  die  Lihaber- 
stelle  1808. 

FZM.  Alois  Fürst  zu  Liechten- 
stein MTO.-C.  t  5BU  Prag  4. 
November  1833. 

FML.  Leonhard  Graf  Rothkirch 
und  Panthen  f  zu  Graz  10. 
Juni  1842. 

S.  k,  k.  H.  Erzherzog  Wilhelm, 
FZM.  und  General-Artillerie-In- 
spector. 

Zweite  Inhaber: 

bis  1844  FML.  Wilhelm  von  Lo-' 
BENSTEIN,      Monturs-Inspector     f 
1844. 

bis  1851  FML.  Friedrich  Wilhelm 
von  Mertz,  1851  seiner  Inhabers- 
würde enthoben. 

bis  1 864  FML.  Heinrich  Freiherr 
von  Rath  f  1864  zu  Gratz. 

bis  1870  FML.  Rudolf  Freiherr 
von  Rossbacher  erhielt  1870  das 
71  Infanterie-Regiment. 

ö 


-     66     - 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im   spanischen   Erbfolgekriege  war   das   neue   Regiment   Anfangs    Oetober 
1702  bei  der  Armee  des  Prinzen  Eugen  im  Lager   bei  Luzzara  eingerückt.  1703 
war  ein  Bataillon  8.  Juni  im  Treffen  bei  Mirandola. 

1 704  wurde  ein  Bataillon  unter  Major  Graf  von  der  Lippe  nach  Wien  abgesandt 
zur  Besetzung  der  dortigen  Linien  gegen  die  verwegenen  Streifungen  der 
Rakoczy'schen  Schaaren,  12  Compagnien  hingegen  kamen  als  Besatzung 
nach  Mirandola,  machten  die  dortige  Belagerung  mit  und  wurden  in  Folge 
der  Capitulation  11.  Mai  1705  kriegsgefangen.  —  Das  in  Wien  befindliche 
Bataillon  rückte  nach  Ungarn   und  war  28.  Mai  itn  Treffen  bei  Schmolnitz. 

1706  war  das  ganze  Regiment  in  Baiem,  ein  Bataillon  kam  wieder  nach  Ungarn 
und  war  27.  September  bei  Eroberung  der  Schanzen  bei  Neudorf  oberhalb 
Gran  und  10.  Oetober  bei  der  Einnahme  von  Gran. 

1707  waren  Abtheilungen  des  Regimentes  bei  der  Verproviantirung  von  Leo- 
poldstadt. 

1708  auf  Winterpostirung  in  den  ungarischen  Bergstädten 

1709  im  Treffen  bei  Losoncz.  Von  dem  in  Baiem  befindlichen  Theile  des  Regi- 
mentes ein  Bataillon  bei  der  Expedition  in  die  Franche  Comte  und  im 
Treffen  bei  Rumersheim. 

1710  und  1711  hatten  2  Bataillone  Aufstellungen  im  Schwarzwalde  bezogen. 
Das  3.  Bataillon  aus  Ungarn  rückte^  in  Baiem  ein,  und  kam  1712  als  Be- 
satzung nach  Ingolstadt. 

1713  war  ein  Bataillon  bei  der  Vertheidigung  von  Landau,  die  übrigen  bei  Ver- 
theidigung  der  Linien  des  Schwarzwaldes,  später  2  Bataillone  an  der  tapfe- 
ren Vertheidigung  Freiburgs  durch  General  Harsch  ehi'envoU  betheiligt,  und  bei 
dem  Ausfalle  13.  Oötober  hatte  sich  die  Grenadier-Compagnie  ausgezeichnet. 
Während  des  Türken-  und  spätem  sicilianiscben  Krieges  stand  das  Regiment 

1716  bis  1723  im  Breisgau,  sodann  als  Besatzung  in  Freiburg. 

Im  polnischen  Wahlkriege 
1734  und    1735   war  das    Regiment  bei    der    Armee    in    Deutschland,    1735  zwei 
Bataillone  im  Lager  Bruehsaal,  und  die  beiden  anderen  im  Kinziger  Thale  im 
Schwarzwalde  in  verschanzter  Stellung. 

Im  Türkenkriege  war  dasselbe 
1737  4.  August  im  Treffen  bei  Banjaluka,  1738  4.  Juli  zwei  Bataillone  im  Treffen 
bei  Kornia,  die  Grenadiere  9.  Juli  im  Gefechte  bei  Mehadia.  Das  3.  Bataillon 
unter  Oberstlieutenant  Roth,  seit  Jänner  als  Besatzung  in  der  Festung 
Ratscha,  vertheidigte  sich  tapfer,  bis  es  18.  Oetober  glücklich  entsetzt  wurde. 
1739  waren  29.  Juli  bei  Panczowa  2  Bataillone  in  der  dortigen  Schlacht. 

1741  Im  österreichischen  Erbfolgekriege  waren  10  Compagnien  bei  Vertheidigung 
der  Festung  Neisse,  das  Regiment  10.  April  in  der  Schlacht  bei  MoUwitz, 
das  3.  Bataillon  und  die  Grenadier-Compagnie  als  Besatzung  in  der 
Festung   Brieg,   und   kamen   diese    in   Folge    der    Capitulation  4.   Mai  mit 


-    67    - 

freiem  Abzug  nach  Eger,  wo  sie  sich  bei  Vertheidigung  dieses  Platzes 
rühmlich  betheiligten.  1742  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Prag, 
1743  machte  es  den  Feldzug  an  den  Rhein,  1744  den  Zug  ins  Elsass  und 
den  Feldzug  in  Böhmen  mit,  22.  December  vertheidigte  Oberst  St.  Andr6  die 
Stadt  Patschkau  auf  das  Tapferste,  focht  1745  das  Regiment  in  den  Schlach. 
ten  bei  Hohenfriedberg  4.  Juni  und  bei  Trautenau  30.  September,  kam  dann 
in  die  Niederlande.  1746  im  Mai  war  Oberstlieutenant  Prinz  Carl  Arem. 
berg  mit  200  Commandirten  bei  Vertheidigung  der  Citadelle  von  Antwer- 
pen. 11.  October  bei  Rocoux  focht  das  Regiment  unter  Oberst  Prinz  Arem- 
berg  gegen  eine  sechsfache  Uebermacht,  1747  2.  Juli  in  der  Schlacht  bei 
Lawfeld,  1748  ein  Bataillon  in  der  Belagerung  von  Mastrieht. 

Im  siebenjährigen  Kriege 
1757  18.  Jimi  focht  das  Regiment  mit  unvergleichlichem  Ruhme  in  der  Schlacht 
bei  Kolin,  wo  es  auf  einer  wichtigen  Anhöhe  ausser  dem  Dorfe  Krzezow 
den  unaufhörlichen  feindlichen  Angriffen  ausgesetzt  war,  und  sich  bereits 
verschossen  hatte.  Oberst  Fürst  Kinskj  und  die  beiden  Bataillons-Comman- 
danten  Oberstlieutenant  von  Flmendorf  und  Major  Marquis  Botta  warfen 
sich  nun  an  der  Spitze  des  Regimentes  mit  dem  Bajonnete  dem  Feinde 
entgegen,  stürzten  ihn  zweimal  von  der  Anhöhe  hinab  und  eroberten  zwei 
Fahnen.  Das  Regiment  setzte  nach  Erhalt  von  frischer  Munition  noch 
das  Feuergefecht  fort,  bis  der  Gegner  aus  dem  Schussbereiche  trat.  Die 
Grenadiere  waren  femer  bei  der  Einnahme  von  Gabel,  26.  September  im 
Gefechte  bei  Korschwitz,  und  4.  Compagnien  1 2.  November  bei  der  Einnahme 
von  Schweidnitz.  Das  Regiment  22.  November  in  der  Schlacht  bei  Breslau 
beim  Sturme  auf  das  Dorf  Gräbschen  und  die  dahinter  liegende  Batterie, 
und  5.  December  in  der  Schlacht  bei  Leuthen.  Durch  die  Capitulation  von 
Breslau  22.  December  geriethen  20  Offiziere  und  -600  Mann  in  Gefangen- 
schaft. 1758  14.  October  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch, 

1759  war  es  4.  September  bei  der  Einnahme  von  Dresden,  29.  October  im 
Treffen  bei    Pretsch,  20.  November  die  Grenadiere  im  Gefechte  bei  Maxen, 

1760  3.  November  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Torgau,  1761  1.  Oc- 
tober ein  Bataillon  bei  der  Erstürmung  und  Eroberung  von  Schweidnitz 
und  1762  das  Regiment  im  Treffen  bei  Peyle  am  Fischerberge  18.  August. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1778  in    Mähren,  kam  im  October   nach    Schlesien   zur  Bewachung  der  dortigen 
Pässe  und  bestand  Gefechte   bei  Komeise    und   am  Pfaffenberge  bei  Weiss- 
kirchen 26.  November.    Im  Türkenkriege  war  nur   das  3.    Bataillon  in  der 
Moldau  beim  Corps  des  FM.  Prinzen  Coburg. 

n^-y  24.  April  wurde  Hauptmann  von  Borwitz,  der  mit  2  Compagnien  den 
Posten  Bojana  Losy  besetzt  hielt,  von  2000  Spahis  wüthend  angegriffen, 
denen  er  durch  dritthalb  Stunden  tapfer  Stand  hielt,  sie  endlich  zurück- 
schlug und  seine  Stellung  behauptete.  Der  Gegner  Hess  über  1000  Todte 
und  Verwundete  am  Platze.  Das  Bataillon  war  bei  der  Belagerung  von 
Chotym,  focht  mit  Auszeichnung  1.  August  1789  im  Treffen  bei  Fockschan, 


~    68    - 

namentlich  beim  Sturme  auf  das  Kloster  Samuel,  ebenso  22.  September  in 
der  Schlacht  bei  Martinestie,  1790  war  es  bei  der  Belagerung  von  Qyurgewo. 
Die  beiden  in  Mähren  zurückgebliebenen  ersten  Bataillone  waren  1790  bei 
der  gegen  Preussen  dort  aufgestellten  Observations- Armee. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  waren 
1792  im  September  das  Leib-    und   Oberstbataillon  bei  dem  Beobachtungs-Corps 
der  Festung  Thionville,  kamen  Ende  November  zur  Vertheidigung  der  Pellinger 
Linie  bei  Trier,  und  2   Compagnien    wirkten   zu    dieser    bei   dem    Angriffe 
der  Franzosen  13.  December   ruhmvoll   mit.     1793    im   April   kamen  diese 
beiden  Bataillone  zur  Belagerung   von   Mainz,  wo  sich  eines  bei  Einnahme 
der   Weissenauer   Verschanzungen   27.   und   28.    Juni   sehr  hervorthat    Im 
September  war  das  Regiment  bei  der  Ober-Rhein- Armee  des  Generals  Wurm- 
ser,  in  mehreren  Gefechten  bei  Lauterburg,  ein  Bataillon   13.  October  bei  Er- 
stürmung der  Weissenburger  Linien,  das  3.  Bataillon  im  November  bei   der 
Blokade  und  Einnahme  von  Fort  Louis.  1794  im  Jänner  waren  400  Mann 
bei  dem  Einfalle  des  General  Melas  in  Lothringen,  ein   Bataillon  beim  An- 
griff auf  Arloux,  30.  April  und  8.  August  vertheidigte  Oberst  Schellenberg  das 
Dorf  Pellingen   bei  Trier  auf  das  Rühmlichste.  5   Compagnien  unter  Major 
Graf  Magyoroly  schlugen  die  Stürmenden  viermal   zurück.     Endlich  trat  das 
Regiment  der  sich  verstärkenden  Uebermacht  weichend  seinen  bestgeordne- 
ten Rückzug  an.     Bei  dem  allgemeinen  Rückzuge  im  October  deckte  dasselbe 
bei  Coblenz  den  Rheinübergang  der  Armee.  1795  war  das  Regiment  29.  Oc- 
tober auf  das  Ruhmvollste  an  der  Erstürmung  und  Eroberung  der  feindlichen 
Verschanzungen  vor  Mainz  betheiligt  Es  nahm  allein  fünfundzwanzig  Kanonen 
und  viele    Munitionskarren,    erlitt   aber    starke   Verluste,    darunter  2  todte 
und   17    verwundete    Offiziere.     Mit   grosser   Auszeichnung   focht   es   auch 
im  Treffen  bei  Meissenheim  8.  December.  —  1796  war  das  Regiment  9.  Juli 
im  Treffen  bei  Maltsch,  21.  Juli  im  Gefechte  bei  Berg  nächst  Cannstadt,  wo 
es  den  Rückzug   der  am  linken  Neckarufer  stehenden  Truppen  über  diesen 
Strom  deckte  und  sodann  im  heftigsten  feindlichen  Feuer  die  Neckarbrücke 
abtragen  half.     Es  kämpfte  femer     11.  August   bei  Neresheim,   23.    August 
bei  Neumarkt,   29.   August  im  Gefechte   bei  Burgebrath,  2.   September  bei 
Wtirzburg.    Die  Grenadiere  waren  24.   August  in  der  Schlacht  bei  Amberg. 
Das   Oberstbataillon  war  14.  September   im  Scharmützel  bei  Carlsruhe,    ein 
Bataillon  19.  October  in  der  Schlacht  bei  Emendingen  und  24.  October  bei 
Schliengen.    Ende  October  war  es   bei   der   Belagerung   von  Hüningen,    im 
November  bei  jener  von  Kehl.  —  1 797  5.  Jänner  waren  bei  der  Erstürmung 
der  dortigen  Aussenwerke  die  Grenadiere  betheiligt.  22.  April  vertheidigte  ein 
Detachement  unter  Oberlieutenant  Przesinski  sehr  tapfer  das  Bockenheimer 
Thor   zu  Frankfurt  am  Main  gegen  eine  französische  Cavallerie- Abtheilung, 
die  es  zur  Umkehr  zwang. 

Im  Feldzuge 
1799  war  das  Regiment  21.  März  im  Treffen  bei  Ostrach,  wo  sich  die  Grenadiere 
hervorthaten,  24.  März   vier    Compagnien   im  Gefechte    bei  Steisslingen,  das 


69    - 

Regiment  25.  März  in  der  Schlacht  bei  Stockach,  3.  April  im  Gefechte 
bei  St.  Georgen,  25.  Mai  bei  Andelfingen,  18.  September  bei  Erstürmung 
der  Neckarauer  Schanzen  bei  Mannheim  abermals  mit  besonderer  Auszeich- 
nung die  Grenadiere;  im  Winter  bezog  das  Regiment  Vorposten  am  Rhein. 
Im  Feldzuge 
1800  waren  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Engen  3.  Mai  und  Mösskirch  5.  Mai 
Ein  in  Schongau  detachirtes  Bataillon  bestand  daselbst  am  11.  und  14.  Juni 
heftige  Gefechte  mit  dem  angreifenden  Feinde,  in  welch  letzterem  Major 
Fürst  Alois  Liechtenstein  schwer  blessirt  in  feindliche  Ge&ngenschaft  fiel; 
12.  Juli  gerieth  ein  180  Mann  starkes  Detachement  auf  der  Höhe  zwischen 
Unter-  und  Ober-Ammergau,  von  einer  bedeutenden  Uebermacht  angegriffen? 
nach  heldenmüthiger  Gegenwehr  grösstentheils  in  Gefangenschaft.  Das  Re- 
giment focht  3.  December  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  und  den 
dieser  folgenden  Rückzugsgefechten  bei  Rosenheim,  Traunstein,  Authering, 
Wimsbach  und  Lambach  im  December. 

Im  Feldzuge 
1805  bei  der  Armee  in  Deutschland  bestand  das  Regiment  bei  Ulm  9.  und  11.  Octo- 
ber  Gefechte  bei    Haslach,  und  theilte  das  traurige  Schicksal  der  dortigen 
Heeres-Abtheilungen  in  Folge  der  Ulmer  Capitulation  17.  October. 

Im  Feldzuge 
1809  focht  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Baiem,  19.  April  im  Gefechte  bei 
Hausen  mit  vorzüglicher  Auszeichnung,  aber  bedeutendem  Verluste  beim 
Sturme  auf  den  dortigen  Wald.  Der  tapfere  Brigadier  GM.  Fürst  Alois  Liech- 
tenstein wurde  an  der  Spitze  des  in  drei  Bataillons-Colonnen  vorstürmenden 
Regimentes  schwer  verwundet  17.  Mai  war  dasselbe  beim  Angriffe  auf  die 
feindliche  Stellung  bei  'ürfahr  nächst  Linz,  in  der  Colonne  des  tapferen 
GM.  Grafen  Crenneville  im  Kampfe  bei  Katzbach.  In  der  Schlacht  bei  Aspem 
21.  und  22.  Mai  waren  nur  die  Grenadiere  anwesend,  dagegen  das  Regiment 
in  jener  bei  Wagram  5.  und  6.  Juli  mit  grossen  Verlusten  betheiligt;  im 
Treffen  bei  Znaim  10.  und  11.  Juli  kamen  nur  die  Grenadiere  ins  Gefecht 

Im  Feldzuge 

1812  gegen  Russland  rückte  das  Regiment  mit  den  Verstärkungs-Truppen  aus 
Galizien  27.  October  beim  Auxiliar-Corps  ein,  machte  die  weitere  Vor- 
rückung und  den  späteren  Rückmarsch  desselben  mit. 

Im  Feldzuge 

1813  zwar  26.  imd  27.  August  bei  Dresden  anwesend,  kam  es  nicht  in  Action, 
erlitt  aber  am  Rückzuge  beim  Passiren  des  Tharander  Waldes  in  der  Nacht 
vom  27.  auf  28.  August  einige  Verluste.  In  der  Schlacht  bei  Leipzig  war  dasselbe 
18.  October  beim  Angriffe  auf  Liebertwolkwitz,  erstürmte  sodann  das  Dorf 
Zuckelhausen,  nahm  es  und  erbeutete  einige  Kanonen.  Das  Regiment  kam 
sodann  zur  Einschliessung  von  Dresden,  wurde  Mitte  November  nach  Italien 
beordert,  und  marschirte  im  December  bis  Trient,  wo  es  im  Feldzuge  1814 
bis  Anfangs  Februar  zur  Beobachtung  des  am  Mincio  stehenden  Feindes 
verblieb.  —  Die  Grrenadiere  hatten  30.  und  31.  October  1813  in  der  Schlacht 


„     70     - 

bei  Hanau  gefocfaten  und  sich  beim  Sturme  hervorgethan.  Das  1 .  Landwehr- 
Bataillon  war  in  Italien,  wo  es  in  Bevilaqua  zur  Beobachtung  der  Festung 
Legnago  aufgestellt  war. 

Im  Feldzuge 

1814  war  das  Kegiment  8.   Februar  in  der  Schlacht  am  Mincio,  später  bei  der 
Cemirung  von  Feschiera;  das  Landwehr-Bataillon  bei  jener  von  Legnago.  — 
Die  Grenadiere  bei  der  Hauptarmee  in  Frankreich. 

1815  besetzte  das  Regiment  den  District  von  Beatme  in  Stidfrankreich,  und 
war  Anfangs  October  im  grossen  Armee-Lager  von  Dijon,  wo  auch  die 
Grenadiere  anwesend  waren. 

1816  vom  20.  Jänner  bis  1.  Mai  hatte  dasselbe  seine  Eintheilung  in  dem  in  Ober- 
österreich und  südwestlichen  Theile  von  Böhmen  gegen  Baiem  aufgestell- 
ten Observations-Corps  des  FML.  Baron  Bianchi.    Im  kurzen  Feldzuge 

1821  gegen  die  neapolitanischen-Insurgenten  war  das  Regiment  bei  der  Opera- 
tions-Armee eingetheilt,  jedoch  kamen  nur  drei  Compagnien,  7.  März  bei 
Pie  del  Lage,  8.  März  bei  Leonessa  und  10.  März  bei  Monte  Reale,  ins 
Gefecht.  Das  Regiment  kam  als  Besatzung  nach  Neapel,  1824  nach  Capua, 
später  nach  Gaeta  und  hatte  einen  anstrengenden  Sicherheitsdienst  gegen  die 
Räuberbanden  des  berüchtigten  Mezzopinta  zu  versehen.  Im  Juli  1825  rückte 
es  in  die  Lombardei  ab. 

In  der  Revolution 
1831  in  den  oberitalienischen  Staaten  war  die  3.  Division  22.  Februar  im  Nacht- 
kampfe bei  Fierenzola. 

In  der  Kriegs-Epoche 

1848  war  das  zweite  Bataillon  bei  der  Einnahme  und  den  Gefechten  von  Wien  28.  Oc- 
tober bis  31.  und  blieb  daselbst  als  Besatzung.  Das  erste  und  dritte  Bataillon  im 
Armee-Corps  des  FML.  Grafen  Schlik  machten  mit  diesem  im  December  die 
Vorrückung  nach  Ungarn  mit,  waren  11.  December  im  Gefechte  bei  Budamer, 
28.  December  in  jenem  bei  Szicszo.  —  Das  erste  Landwehr-Bataillon  beim 
Corps  des  FML.  Simunich  bei  der  Einnahme  von  Tymau  16.  December. 

Im  Winterfeldzuge 

1849  das  erste  und  dritte  Bataillon  4.  Jänner  in  der  Schlacht  bei  Easchau,  22.  Jän- 
ner im  Treffen  bei  Tarczal^  31.  Jänner  im  Gefechte  bei  Tokay,  27.  Februar 
in  der  Schlacht  bei  Eapolna.  —  Das  dritte  Bataillon  kam  im  April  zur 
Besatzung  von  Ofen,  wo  es  im  Mai  an  der  heldenmüthigen  Vertheidigung 
dieser  Festung  ruhmvollen  Antheil  hatte,  aber  grosse  Verluste  erlitt.  Neun 
Offiziere  waren  geblieben,  2  waren  verwundet  und  an  Mannschaft  400  Todte 
und  Verwundete.  Der  Rest  des  Bataillons,  darunter  7  Offiziere,  geriethen  bei 
dem  Falle  Ofens  21.  Mai  in  Kriegsgefangenschaft.  —  Das  erste  Landwehr- 
Bataillon  war  bei  der  Cemirung  von  Komorn  und  machte  mit  dem  vierten 
Bataillon  den  Sommerfeldzug 

1849  im  m.  Armee-Corps  mit,  war  im  April  und  Mai  in  mehreren  Vorpostenge- 
fechten an  den  Waag,  —  und  beide  Abtheilungen  an  der  weitern  Vorrückung 


71     - 

des  Armee-Corps  gegen  Temesvar  betheiligt.  Das  1 .  Bataillon  war  im  Som- 
mer 1849  bei  der  Süd-Armee  des  Banus  FML.  Baron  Jellacic  eingetheilt, 
14.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Hegyes. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Pranco-Sarden  war j  das  Regiment  im  II.  Armee-Oorps  FML. 
Fürst  Eduard  Liechtenstein  und  focht  31.  Mai  an  der  Sesia  und  im  Treffen 
bei  Palestro  einen  sehr  heissen  und  ungleichen  Kampf  mit  grosser  Tapfer- 
keit, aber  mit  bedeutenden  Verlusten  von  9  Offizieren  und  700  Manu  an  Tod- 
ten  und  Verwundeten.  In  der  Schlacht  bei  Magenta  4.  Jimi  war  es  aber- 
mals mit  Elite-Truppen  der  französischen  Armee,  als  Garde- Grenadieren, 
Voltigeurs,  Turkos  und  Fremdenlegion,  im  heftigsten  Gefechte.  —  Der  Ver- 
lust an  den  beiden  Schlachttagen  von  Palestro  und  Magenta  betrug  im 
Ganzen  an  Todten  und  Verwundeten  22  Offiziere,  darunter  7  todt,  und 
1015  Mann. 

Im  Feldzuge 
1^66  gegen  Preussen  war  das  Regiment  mit  drei  Bataillons  im  IV.   Armee-Corps 
der   Nord-Armee  eingetheilt  und  focht  29.    Juni  im   Gefechte  bei  Schwein- 
schädel und  3.  Juli  in    der   Schlacht  bei  Königgrätz.     Das  vierte   Bataillon 
gehörte  zu  den  Besatzungs-Truppen  von  Olmütz. 


Tapferkeits-Anszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1713  Hauptmann  Wolf,  Commandant  einer  Grenadier- Compagnie,  zeichnete  sich 
im  Ausfallsgefechte  bei  Freiburg  13.  October  vortheilhaft  aus. 

1737  Major  Baron  Roth  wurde  für  Auszeichnung  im  Treffen  bei  Banjaluka  4.  August 
zum  OberstUeutenant  befördert  und  that  sich  1738  durch  tapfere  Vertheidi- 
gung  der  Festung  Ratscha  abermals  sehr  rühmlich  hervor. 

1741  Oberst  Baron  Saint  Andr6  hatte  sich  durch  die  Vertheidigung  von  Neisse, 
des  Schlosses  Patschkau  1744,  und  durch  einen  Ueberfall  auf  einen  feind- 
lichen Victualien-Transport  bei    Nachod  2.    September  1745  ausgezeichnet. 

1746  Zur  Erinnerung  an  den  ruhmvollen  Kampf  des  Regimentes  bei  Rocoux  gegen 
sechsfache  Uebermaeht  hatte  es  ein  Fahnenband  erhalten  mit  der  Devise: 
„un  contre  six,"  welches  1794  bei  Pellingen  verloren  ging. 

1757  FM.  Graf  Daun  rühmte  die  Haltung  des  Regimentes  in  seinem  Berichte  an 
die  Kaiserin  Maria  Theresia  über  die  Schlacht  von  Kolin  mit  den  Worten: 
„Man  sollte  dem  Regimente  Botta  den  Orden  in  die  Fahnen  sticken."  Oberst 
Franz  Ulrich  Fürst  Kinsky  wurde  sogleich  GM.,  Oberstlieutenant  Baron  Frie- 
drich Elmendorf  Oberst,  Major  Jakob  Marquis  Botta  Oberstlieutenant.  1758 
in  der  ersten  Promotion  wurden  GM.  Fürst  Kinsky  und  Oberst  Baron  Elmen- 
dorf beide  MTO.-R.  und  noch  im  December  d.  J.  Oberstlieutenant  Marquis 
Botta  gleichfalls  MTO.-R. 

1758  Major  Franz  von  Lattermann  wurde  flir  Auszeichnung  bei  Hochkirch  zum 
Oberstlieutenant  befördert. 


-     72     — 

1760  Hauptmann  Kögler  that  sich  in  der  Belagerung  von  Dresden  durch  äusserst 
gefahrvolle  Ueberbringung  wichtiger  Nachrichten  an  FM.  Graf  Dann  hervor. 

1761  Bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  hatten  sich  Oberst  von  Lattermann 
und  Major  Baron  Wulfen  ausgezeichnet. 

1778  Major  Eisner  zeichnete  sich  im  Gefechte  bei  Weisskirchen  26.  November 
aus. 

1788  und  1789  im  Türkenkriege  wurden  wegen  Auszeichnung  belobt  die  Haupt- 
leute Klein  und  Borwitz  bei  Bojana  Losy  —  in  den  Schlachten  bei  Fockschan 
und  Martinestie:  die  Majore  Schellenberg,  Klein,  die  Hauptleute  Borwitz,  Czer- 
mack,  Kronwieder  und  Aichinger. 

1788  Hauptmann  Franz  von  Borwitz  wurde  flir  sein  tapferes  Benehmen  bei  Bojana 
Losj  sowie  in  den  Schlachten  bei  Fockschan  und  Martinestie  1789  MTO.-R. 

1793  Bei  der  Einnahme  der  Weissenauer  Schanzen  hatten  sich  Major  Max  Rei- 
singer,  der  der  Erste  eingedrungen  war,  und  Fähnrich  Leiner  besonders  her- 
vorgethan.  Der  eben  anwesende  König  Friedrich  Wilhelm  H.  von  Preussen 
schenkte  jedem  Manne,  der  mitgestürmt  hatte,  eine  Fleischportion  und  jedem 
Freiwilligen  einen  Reichsgulden.    — 

Im  Feldzuge 

1793  hatten  sich  bei  Vertheidigung  ihrer  einzelnen  Posten  Oberstlieutenant  Bour- 
scheidt,  Hauptmann  Platten  und  Regiments- Adjutant  Sedlaczek  ausgezeichnet 
Bei  Pellingen  that  sich  der  tapfere  Oberst  Baron  Schellenb^rg  hervor  1794. 
8  silberne  Medaillen  erhielt  bei  dieser  Gelegenheit  die  Mannschaft. 

1794  Bei  dem  Rückzuge  durch  Coblenz  wurde  das  Regiment  wegen  seiner  muster- 
haften Mannszucht  vom  Conmiandanten  besonders  belobt. 

1795  Bei  Erstürmung  der  Mainzer  Linien  hatte  Oberst  Josef  Baron  Schellenberg, 
der  dortigen  Gegend  genau  kundig,  sein  Regiment  an  den  Verschanzungen 
durch  das  Dorf  Höchstheim  im  Rücken  der  Besatzung  der  Verschanzungen 
zum  AngriflF  geftlhrt,  wurde  verwundet  und  1796  MTO.-R.»Die  Mannschaft 
erhielt  2  goldene  und  9  silberne  Medaillen. 

1796  Oberstlieutenant  Max  Graf  Plunket  hatte  sich  bei  Maltsch  und  Würzburg 
sehr  ausgezeichnet 

1796  Lieutenant  Carl  Baron  Vauthier  mit  70  Mann  und  allen  Zimmerleuten 
die  Neckarbrücke  bei  Cannstadt  21.  Juli  abgetragen  und  sich  bei  der  Ver« 
theidigung  derselben  ungemein  ausgezeichnet. 

1796  Oberstlieutenant  Max  Reisinger  bei  der  Belagerung  von  Kehl  wiederholt 
belobt, 

1797  Oberlieutenant  Przesinski  für  seine  tapfere  Vertheidigung  des  Bocken- 
heimer Thores  zu  Frankfurt  22.  April  wurde  mittelst  Allerhöchstem  Hand- 
schreiben Sr.  Maj.  des  Kaisers  Franz  26.  Mai  ausser  der  Rangstour  zum 
Capitänlieutenant  befördert,  und  erhielt  von  der  Stadt  Frankfurt  einen 
Ehren-Degen. 

1799  In  der  Schlacht  bei  Stockach  hatten  sich  Oberstlieutenant  Rudolf  Graf 
Sinzendorf,   Major    Franz    Baron  Bojakowski  (Grenadier-Bataillons-Comman- 


-    73    - 

dant)  und  die  Hauptleute  Candiani  und  Fölseis  sehr  ausgezeichnet.  Die  Mann- 
schaft erhielt  3  goldene  und  3  silberne  Medaillen. 

1800  Major  Alois  Fürst  Liechtenstein  wurde  für  seine  hervorragende  Tapferkeit 
14.  Juni  bei  Schongau  MTO.-R. 

1800  Oberst  Franz  Baron  Bojakowski  fUr  tapfere  und  umsichtige  Führung  des 
Regimentes  bei  Hohenlinden  belobt. 

1805  Bei  Ulm  rettete  Oberlieutenant  Baron  Rabenau  das  Fahnentuch  des  1.  Batail- 
lons, das  er  verborgen  am  Leibe  trug.  Bei  Haslach  hatte  Cadet  Heinrich 
Rossbach  mehrere  französische  Offiziere  gefangen,  und  wurde  in  Folge  dessen 
zum  Offizier  befördert. 

1809  Bei  Hausen  wurden  Oberst  Winzian  und  Major  Baron  Odkolek  belobt, 
3  Mann  erhielten  silberne  Medaillen. 

1809  Bei  Urfahr  und  Linz  belobte  FZM.  Graf  Eolowrat  (als  Corps- Commandant) 
in  seiner  Relation  den  Oberst  Winzian,  die  Majore  Lass  und  Eiselt  des 
Regimentes.  1  Corporal  erhielt  die  silberne  Medaille,  4  Unteroffiziere 
Belobungen. 

1809  Bei  Wagram  wurden  Oberstlieutenant  Lass  und  Major  Reisinger  belobt 
Ein  Feldwebel  erhielt  die  goldene,  ein  Feldwebel  die  silberne  Medaille. 

1813  Bei  Hanau  belobt  FML.  Baron  Trautenberg  3  Grenadier-Offiziere  des 
Regimentes;  1  Corporal  erhielt  die  silberne  Medaille. 

1814  Bei  einem  Ausfallsgefechte  der  Belagerer  aus  den  Verschanzungen  bei  An- 
ghiari  während  der  Blokade  von  Legnago  hatte  sich  15.  März  Hauptmann 
Christ  des  Landwehrbataillons  hervorgethan. 

Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen 
1848  und  1849  in  Ungarn.  ^  EKO.-R.  3.  die  Hauptleute  Carl  Freiherr  Daublebski 
von  Stemegg,  Sigmund  von  Barault  und  Lieutenant  Josef  Kristin. 
MVK.  Major  Carl  Reiss,    die  Hauptleute   Baron   Daublebski   von   Sternegg, 
Windisch,  Baron  Pratobevera,    Baron  Schmidburg,   Oberlieutenant  Boldrini. 

1852  wurde  das  Regiment  (welches  von  1771  bis  1830  mährisch;  seit  1830 
galizisch  war,)  ungarisch. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1>^59  in  Italien  OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Leopold  Edler  von 
K^eyssem,  die  Hauptleute  Souvent,  Hiller  und  Schilhawski,  Oberlieutnants 
Chambaud  und  Hausner.  MVK.  die  Hauptleute  Vogl,  Suppanchic,  Schlaht, 
Oberlieutenant  Hasska.  Die  Mannschaft  erhielt  2  goldene  und  41  grosse  und 
kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1866  im  Böhmen.  MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  August  Würth  Edler 
von  Hartmühl,  Major  Savan  Davidovac,  die  Hauptleute  Chambaud  Chari^re 
und  Geyer,    Oberlieutenant  Gustav  Graf  Chorinsky. 

1868  worden  beim  Regimente  die  dunkelblauen  statt  der  bisherigen  weissen 
Waffenröcke  anbefohlen. 


•   u   - 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1713  Major  Kreuzberg  verlor    13.   Oetober  in    Freiburg    durch  eine  Bombe  beide 
Füsse  t  wenige  Stunden  darauf. 

1809  Major  Ludwig  Becker  f  im  Gefechte  bei  Hausen  19.  April. 

1809  Major   Josef  Baron  Odkolek  f  an  den  Folgen  seiner  schweren  Verwundung 
bei  Hausen. 

1809  Major  Wenzel  Eiselt  f  im  Gefechte  bei  Linz  17.  Mai. 

1866  Major  Gustav  Vogel  f  iu  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli. 


Gralizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  13. 

(1873.) 

FZM.  JOHANN  GRAF  HUYN. 

Dunkelblaue  WaffenröckCj  rosenrothe  Egalisirungy  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation:  Erakau. 


Inhaber: 


1814  in  Italien  errichtet. 

1815  FM.  Maximilian  Freiherr  von 
WiMPFPBN  MTO.-C.  t  zu  Wien 
29.  Augußt  1854. 

1854  FML.  Gustav  Heinrich  Prinz 
zu  Hohenlohe-Langenburg  f  1861. 


1861  FML.  Josef  Freiherr  von  Baaibero 

t  1871. 
1871  FZM.  Carl  Freiherr  von   Baltin 

t  1873. 
1873  FZM.   Johann  Carl  Graf  Huyn. 


Feldzflge  und  wichtige  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  Regiment  wurde  nach  Uebemahme  der  italienischen  Provinzen  1814 
daselbst  theilweise  aus  der  ehemaligen  italienischen  Armee  errichtet,  erhielt 
die  Nunmier  des  1809  reducirten  Regimentes  Reisky  und  wurde  sogleich 
nach  seiner  kaum  vollendeten   Aufstellung  —    im  Feldzuge 

1815  zum    zweiten    Reserve-Corps    der    Armee    von    Ober-Italien   (FML.    Baron 
Merville)  eingetheilt,  kam  aber  in  keine  feindliche  Action. 

In  der  Eriegs-Epoche 
1848  und  1849  war  im  Herbste  1848  das  erste  Bataillon  als  Besatzung  in 
Graz,  das  zweite  Bataillon  bei  dem  im  November  in  der  Gegend  von 
Pettau  zur  Deckung  der  Grenze  gegen  Ungarn  aufgestellten  Corps  des 
FZM.  Grafen  Nugent,  hatte  einige  Vorpostengefechte  auf  der  Mur-Insel 
bestanden.  1849  Mitte  Februar  kamen  beide  Bataillone  in  da»  <.^gade 
des  GM.  Dietrich  zur  Haupt- Armee  des  FM.  Fürsten  Windisch-Oti^tz  ll^ch 
Ungarn  Das  zweite  Bataillon  war  27.  Februar  1849  in  der  Schlabbt 
bei  Eapolna,  bei  dem  Angriffe  und  der  Besitzergreifung  auf  die  "ijricbti^ 
feindliche  Position  vor  und  in  dem  Dorfe  Eil.  —  24.  März  bei  dem  Uebat- 
falle    der   Insurgenten  auf  Losonz,    wo    sich    eine    Compagnie«  ui^er  Ober* 


-    76    - 

lieutenant  Conte  Zuccato  sehr  tapfer  in  der  doiiiigen  Caseme  verthei- 
digte,  aber  abgeschnitten  und  endlich  gefangen  wurde.  —  Das  erste  Ba- 
taillon war  im  Sommer-Feldzuge  1849,  im  zweiten  Armee-Corps  des  FML. 
Baron  Csorich  eingetheilt,  bei  der  Cemirung  von  Komorn. 

Während  des  Feldzuges 
1859  stand  das  Regiment  als  Besatzung  in  Ober-Oesterreich.    Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  war  dasselbe  im  zehnten  Armee-Corps  FML.  Baron  Gablenz 
eingetheilt  und  focht  mit  drei  Bataillons  27.  Juni  im  Treffen  bei  Trautenau 
und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz.  Das  vierte  Bataillon  gehörte 
zu  den  Besatzungs-Truppen  von  Olmütz. 

Tapferkeits-Anszeichnuiigen  nnd  besondere  Denkwttrdigkeiten. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1849  in  Ungarn:  MVK.   Oberst  Josef  Habermann  v.   Habersfeld,  Oberstlieutenant 
Georg  Bach  von  Klarenbach,  Lieutenant  von  Zajatzik. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1866  in  Böhmen:  MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Freiherr  v.  Münch- 
Bellinghausen,  Oberstlieutenant  Franz  Bierfeldner,  Major  Thomas  Gecz. 

In  Folge  der  Abtretung  Venetiens  wurde  das  Regiment  1866  galizisch  und 
erhielt  1868  dunkelblaue  WaiSenröcke  statt  der  bisherigen  weissen. 


OberöBterreichisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N'  14 

(1877.) 

LUDWIG  IV.,  GROSSHERZOG  VON  HESSEN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  schwarze  Egalisirung,  gelbe  Knopfe, 

Ergänzungsbezsirksstation :  Linz. 


Inhaber: 


1733  errichtet  laut  des  in  Form  eines 
Vertrages  ausgestellten  Bestal- 
longsbriefes  de  dato  Wien  4. 
November  1733  mit  dem  eigent- 
lichen Errichter  Rheingrafen  Ni- 
kolaus Leopold  von  Salm. 

1733  Nikolaus  Leopold  Rheingraf  spä- 
ter Fürst  von  Salm,  FM.,  Gou- 
verneur von  Antwerpen  f  5. 
Februar  1770. 

1770  GM.  Franz  Graf  Ferraris  wurde 
1775  Gouverneur  zu  Termonde 
in  den  Niederlanden  und  gab  sein 
Regiment  ab. 

1 775  FML.  Josef  Freiherr  von  Tillier 
MTO.-R.  1 1788. 

1788  FML.  Wilhelm  Freiherr  von 
Klbbek  MTO.-C.  als  FZM.  aus 
der  Activität  seit  1796  f  zu  Güns 
4.  Juni  1811. 

1811  Erzherzog  Rudolf,  Oberst,  Cardi- 
nal-Priester  und  Erzbiachof  von 
Olmütz  t  23.  Juli  1831. 
{Zweiter  Inhaber. 


1811  bis  1815  FZM.  Paul  von  Ra- 
DivojEviCH  erhielt  1815  das  unga- 
rische Infanterie-Regiment  Nr.  48.) 

1832  FML.  Franz  Richter  von  Binnkn- 
THAL  f  ZU  Linz  1840  (war  1815 
bis  1832  zweiter  Inhaber). 

1840  FML.  Johann  Baron  Hrabovsky 
von  Hrabova  MTO.-R.  wurde  1848 
der  .Inhaberstelle  enthoben. 

1849  FML.  Ludwig  Freiherr  von 
WoLOBMUTH  MTO.-C.  t  185t)  zu 
Pest. 

1851  Grossherzog  Ludwig  III.  von 
Hessen  und  bei  Rhein  f  im  Juni 
1877  zu  Darmstadt. 

1877  Grossherzog    Ludwig    IV.     von 
Hessen  und  bei  Rhein. 
Zweite  Inhaber. 

1851  bis  1867  FML.  Anton  Vogel  f 
2.  November  1867. 

1867  bis  1871  FZM.  Cari  Freiherr 
von  Baltin  erhielt  1871  das 
Infanterie-Regiment  Nr.   13. 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Das  Regiment  wurde  in  der  daflir  bestimmten  Zeit  von  5  Monaten  er- 
richtet, kam  im  April  1734  zur  Armee  des  Herzogs  von  Braunschweig, 
und  wurde  als  Besatzung  nach  Freiburg  und  Breisaeh  gelegt. 


—    78     - 

Im    Türkenkriege    nahmen    ein    Bataillon    und    eine    Grenadier- Compagnie 
Theil  an  den  beiden  Feldzügen 

1738  und  1739,  litten  Anfangs  im  Lager  bei  Kubin  viel  durch  Krankheiten  und 
waren  30.  Juli  1739  im  Treffen  bei  Panczowa.  Die  übrigen  Abthei- 
lungen waren  auf  Cordons-Be wachung  an  der  österreichisch- ungarischen  Grenze. 
Im  österreichischen  Erbfolgekriege  waren  ein  Bataillon  und  die  zwei  Gre- 
nadier-Compagnien 

1743  im  Corps  des  FM.  Herzogs  von  Aremberg  in  der  Schlacht  bei  Dettingen 
27.  Juni.  —  1745  war  ein  Bataillon  bei  der  Armee  des  FM.  Grafen  Traun 
am  Main,  1746  7.  October  im  Gefechte  an  der  Jaar,  1747  in  den  Schlachten 
bei  Lawfeld  2.  Juli  und  Bergen  op  Zoom  18.  September.  Die  übrigen  Ab- 
theilungen waren  im  Luxemburgischen  und  in  den  Niederlanden  zur  Besetzung 
der  Festung  Luxemburg  und  mehrerer  anderer  Plätze  verwendet. 

Im  siebenjährigem  Kriege  zeichnete  sich  das  Regiment 
1757  18.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Kolin  vorzüglich  aus,  es  hatte  ftlnf  heftigen 
Angriffen  der  immer  neu  verstärkt  vorrückenden  Preussen  heldenmüthifj 
widerstanden,  bis  es  endlich  durch  starkes  Artillerie-Feuer  xmd  erhebliehe 
Verluste  zum  Weichen  gebracht  wurde,  jedoch  nachdem  die  kaiserliche  Ca- 
vallerie  durch  eine  erfolgreiche  Attake  die  früher  vom  Regimente  occupirte 
Position  am  Eisenbusch  vom  Feinde  gereinigt  hatte,  wurde  diese  vom  Re- 
gimente Salm  neuerdings  besetzt  und  gehalten.  Dieses  hatte  an  Todten 
und  Verwundeten  20  Offiziere  und  über  400  Mann  verloren.  Es  focht 
femer  23.  Juli  bei  der  Berennung  von  Zittau ;  war  6.  August  im  Geschütz- 
kampfe bei  Witzendorf  anwesend,  schon  früher  14.  Juli  beim  Angriffe 
auf  Gabel  hatten  sich  besonders  die  Grenadiere  hervorgethan,  —  sowie 
7.  September  das  Regiment  glänzenden  Antheil  nahm  an  der  Erstürmung 
des  Holzberges  im  Treffen  bei  Moys.  1758  war  es  25.  April  im  Treffen  bei 
Zittau.  1759  bei  der  Reichs- Armee  und  im  Treffen  bei  Saalfeld  an  der 
Gorge  26*  März  und  im  Arriere-Garde-Gefecht  über  Haslau  gegen  Eger  8.  Mai. 

Im  Feldzuge 
1760  23.  Juni  thaten  sich  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Landshut  bei 
Erstürmung  einer  Schanze  hervor,  —  das  Regiment  war  26.  Juni  bei  der 
Erstürmung  von  Glatz;  1761  war  es  in  Sachsen  und  1762  2.  August  eine 
Compagnie  im  Vorposten -Gefechte  bei  Zaunhaus,  —  das  Regiment  15. 
October  bei  Ersttlrmung  der  Redouten  bei  Brand,  wo  sich  besonders  das 
Leibbataillon  hervorthat,   und  am  29.  October  im  Gefechte  bei  Freiberg. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  dritte  Bataillon 
1778  im  Corps  des  FML.  Baron  Langlois  bei  der    Occupation  von    Niederbaiern, 
—  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  aber  bei  der  in  Mähren  stehenden  Heeres- 
Abtheilung.     Im  Türkenkriege  zeichnete  sich  das  Regiment 

1788  3.  October  bei  der  Erstürmung  von  Novi  vorzüglich  aus,  —  1789  war  es 
bei  den  Belagerungs-Truppen  von  Czettin,  später  von  Alt-Gradiska,  endlich 
im  Lager  von  Semlin. 


—    79    — 

In  dea  Kriegen  gegen  die  französische  Republik  war  das  Regiment 
1792  im  December  als  Besatzung  in  den  Verschanzungen  zwischen  der  Saar  und 
Mosel  bei  Trier,  und  nahm  ehrenvollen  Antheil  an  der  Vertheidigung  dieser 
Stellung  gegen  die  wiederholten  Angriffe  der  Franzosen  12.  und  16.  December. 
—  1793  war  es  bei  der  Belagerung  und  Capitulation  von  Le  Quesnoy,  — 
ein  Detachement  im  Gefechte  bei  Hesperingen  18.  September.  —  Zwei  Ba- 
taillone im  Gefechte  bei  Maubeuge  15.  September  und  in  der  zweitägigen 
Schlacht  bei  Wattignies  15.  und  16.  October. 

Im  Feldzuge 

1794  war  das  Regiment  theils  vereint,  theils  in  einzelnen  seiner  Abtheilungen  in 
den  Gefechten  bei  Beaumont  16.  April,  bei  Sivry  23.  April,  bei  Bousignies 
26.  April,  bei  Hautes  29.  April,  bei  der  Capitulation  von  Landrecies  30.  April, 
in  den  Gefechten  bei  Thuin  und  Lobbes  10.  Mai,  bei  Grand-Reng  13.  Mai 
und  bei  dem  Rückzuge  auf  Marchienne  au  Pont  26.  Mai.  —  Beim  Entsätze 
von  Charleroi  15.  Juni  und  eine  Abtheilung  von  52  Mann  unter  Oberlieu- 
tenant Schmidt  hatte  am  15.  August  vor  Altzingen  aus  eine  Streifung  ins 
französische  Lager  unternommen. 

Im  Feldzuge 

1795  focht  das  Hegiment  im  Kampfe  um  den  Hartberg  bei  Mainz  und  erlitt 
hiebei  30.  April  starke  Verluste ;  —  18.  October  war  es  bei  der  Einschlies- 
sung  von  Mannheim,  29.  October  das  zweite  Bataillon  bei  Erstürmung  des 
Galgenberges  daselbst;  nach  der  Capitulation  von  Mannheim  rückte  das  Leib- 
bataillon und  der  Stab  in  diese  Festung.  —  10.  December  bestanden  drei 
Compagnien  ein  Gefecht  bei  St.  Martin,  mussten  der  feindlichen  Ueber- 
macht  diesen  Platz  überlassen,  der  aber  am  nächsten  Tage  11.  December 
von  zwei  Bataillons  des  Regiments  ungeachtet  hartnäckiger  Gegenwehr  wieder 
erobert  wurde.  Das  dritte  Bataillon,  seit  1793  als  Besatzung  in  der  Festung 
Luxemburg,  hatte  an  der  tapfern  Vertheidigung  dieser  Festung  ehrenvollen 
Antheil,  trat  aber  bei  deren  Capitulation  in  Folge  der  gestellten  Bedingungen 
10.  Mai  1795  den  Rückmarsch  nach  Oesterreich  an. 

Im  Feldzuge 

1796  war  das  Regiment  seit  Juni  bei  der  Armee  in  Italien  und  bestand  theils 
vereint,  tbeila  abtheilungs weise  folgende  Gefechte:  30.  Juli  bei  Gardone, 
31.  Juli  bei  Lonato;  bei  Desenzano  und  bei  Salo  3.  August  und  bei 
Vobamo  4.  August.  In  allen  diesen  Kämpfen  hatte  es  an  Todten,  Ver- 
wundeten und  Vermissten  7  Offiziere  und  681  Mann  zu  beklagen. 
Es  -war  ferner  betheiligt  an  den  Gefechten  bei  Caliano  4.  September,  bei 
St.  Giorgio  14.  September,  bei  Favorita  15.  September,  bei  Besenello  7.  No- 
vember und  bei  dem  Rückzugsgefechte  des  FML.  Davidovich  21.  November 
bei  Peri,  wo  es  bedeutende  Verluste  erlitt.  1797  focht  das  Regiment 
abtheilungsweise  in  der  Schlacht  bei  Rivoli  14.  Jänner  in  den  Gefechten  bei 
Longarone,  bei  Raibl  und  Tarvis  12.  bis  23.  März. 

Im  Feldzuge 
1799  abermals  in  Italien,    war   das    Regiment  26.  Mäi*z   und  30.  März   in  beiden 
Treffen  bei  Verona,  5.  April  in  der  Schlacht  bei  Magnano,  wo  es  bedeutende 


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Verloste  erlitt,  und  einschliesslich  der  Grenadier  -  Division  an  Todten, 
Verwundeten,  Gefangenen  und  Vermissten:  14  Offiziere  und  470  Mann 
zählte.  —  Die  Grenadier  -  Division  war  16.  Mai  im  Gefechte  bei 
Marengo,  17.  bis  19.  Juni  in  der  dreitägigen  Schlacht  an  der  Trebbia,  15. 
August  in  jener  bei  Novi,  17.  September  im  TreflFen  bei  Savigliano  und 
Fossano.  —  Das  Regiment  selbst  focht  am  12.  Juni  mit  dem  bedeutenden 
Gesammtverluste  von  nahe  600  Mann  im  Gefechte  bei  Modena,  femer  23. 
September  die  Grenadier  -  Division  beim  Angriffe  auf  Pinerolo ;  und  das 
zweite  Bataillon  hatte  6.  December  rühmlichen  Antheil  an  der  Erstürmung 
von  Novi. 

Im  Feldzuge 
1800  war  das  Regiment  7.  April  beim  Angriff  auf  die  Bochetta  14.  April  im 
Gefechte  bei  St.  Martino  d'Abaco,  30.  April  an  der  Sturia  und  11.  Mai  im 
Gefechte  bei  Monte  Becco.  Die  in  diesem  letzten  Kampfe  engagirten  10 
Compagnien  hatten  mit  grösster  Tapferkeit  gekämpft,  aber  furchtbare 
Verluste  gegen  einen  übermächtigen  Gegner  erlitten,  und  in  Allem  über  800 
Mann,  darunter  22  Offiziere  verloren.  6.  Juni  war  das  Regiment  in  einem 
zweistündigen  Feuergefechte  bei  Piacenza.  —  Die  Grenadier  -  Division 
focht  6.  April  im  Gefechte  bei  Cadibona,  10.  April  bei  Stella  und  Sanda,  15. 
April  bei  Albisola,  1.  Mai  beim  Angriffe  auf  Loano,  19.,  22.  und  28.  Mai  in 
mehreren  Gefechten  am  Var,  6.  Juni  bei  Monte  Nave,  14.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Marengo,  25.  December  in  jener  am  Mincio,  26.  December  bei  Valeggio. 
—  Das  Regiment  war  in  den  letzten  Monaten  bei  Ferrara  fortwährend 
zum  Vorpostendienste  verwendet  worden. 

Im  Feldzuge 
1805  waren  vier  Bataillone  bei  der  Vertheidigung  Tirols,  an  den  verschiedenen 
Pässen  und  der  Landesgrenze  vertheilt,  und  es  wurde  1.  November 
im  Gefecht  am  Bodenbichl  eine  Compagnie  von  allen  Seiten  angegriffen, 
grösstentheils  zusammengehauen;  dasselbe  Schicksal  erlitt  gleichzeitig  eine 
am  Steinpasse  postirte  Compagnie.  Am  selben  Tage  kämpften  ein  und  eine 
halbe  Compagnie  bei  Unken  und  2.  und  3.  November  im  Passe  Srnpp  drei 
Compagnien,  denen  Abends  noch  drei  Compagnien  des  zweiten  Bataillons 
zu  Hilfe  kamen.  —  Das  vierte  Bataillon  gehörte  zur  Besatzung  der  Festung 
Euefstein,  und  erhielt  in  der  dortigen  Capitulation  10.  November  freieu 
Abzug  nach  Oesterreich. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  sechsten  Armee-Corps  des  FML.  Baron  Hiller  ein- 
getheilt  und  an  folgenden  Actionen  betheiligt:  zweites  Bataillon  19.  April 
im  Gefechte  bei  Pfaffenhofen.  Das  Regiment  21.  April  im  Treffen  bei 
Landshut,  wo  es  sehr  bedeutende  Verluste  erlitt,  237  Mann  todt  und  7  Of- 
fiziere 716  Mann  an  Verwundeten,  Gefangenen  und  Vermissten  zählte.  —  Mit 
grosser  Tapferkeit  focht  es  24.  April  in  der  Schlacht  bei  Neumarkt; 
es  griff  den  Ort  an,  wobei  insbesondere  Oberlieutenant  Georg  Fastner, 
in    ein    Gebäude    des    Ortes     eindringend,   durch    das   aus   diesem  eröffnete 


—    81     - 

* 

Feuer  in  die  sich  dicht  gegen  die  Brücke  drängenden  Massen,  wie  auch 
durch  einen  kühnen  Bajonnet  -  Angriff  auf  die  französische  Cavallerie  zur 
Entscheidung  des  glänzenden  Erfolges  beitrug.  Das  Segiment  focht  1.  Mai 
bei  Riedau,  2.  Mai  zwischen  Riedau  und  Neumarkt,  3.  Mai  im  Treffen  bei 
Ebelsberg;  wegen  seiner  Verluste  in  zwei  Bataillons  formirt,  da  es 
in  den  letzten  Kämpfen  vom  1.  bis  3.  Mai  abermals  über  400  Mann  verloren 
hatte.  In  der  Schlacht  bei  Aspem  21.  und  22.  Mai  hatte  es  theils  allein, 
theils  im  Verein  mit  andern  Truppen  fünfmal  das  Dorf  Aspern  gestürmt,  be- 
sonders erfolgreich  war  sein  Angriff  auf  den  Friedhof  des  Ortes  21.  Mai. 
Auch  hier  betrug  dessen  Gesammtverlust  über  300  Mann.  Es  fochten  ferner 
das  Regiment  und  die  Grenadiere  5.  und  6.  Juli  bei  Wagram  und  letztere 
im  Treffen  bei  Znaim  10.  Juli. 

Im  Feldzuge 

1813  zeichnete  sich  das  Regiment  ruhmvoll  in  der  Schlacht  bei  Hanau  30.  und 
31.  October  sowohl  im  Strassenkampfe  des  Ortes  als  bei  der  hartnäckigen 
Vertheidigung  der  Lamboy-Brticke  über  die  Kinzig  aus,  und  zählte  311 
Todte  und  355  Verwundete. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  war  es  1.  Februar  in  der  Schlacht  bei  La  Rothiere,  23.  und 
24.  Februar  bei  der  Vertheidigung  von  Troyes,  27.  Februar  im  Gefechte 
bei  Bar  sur  Aube,  und  20.  März  mit  hervorragender  Auszeichnung  in  der 
Schlacht  bei  Arcis  sur  Aube.  Das  dritte  Bataillon  unter  Major  Metzen 
nahm  das  Dorf  Torcy  mit  Sturm  und  behauptete  es  gegen  wiederholte 
feindliche  Angriffe,  das  zweite  Feld-  und  erste  Landwehr-Bataillon  imter- 
stützten  jenes  aufs  Tapferste  im  erbitterten  Häuserkampfe.  Das  Regiment 
verlor  2  Hauptleute  und  42  Mann  todt,  13  Offiziere  und  432  Mann  ver- 
wundet. 

1815  stand  es  als  Besatzung  in  der  Bundes-Festung  Mainz. 

1821  war  es  im  kurzen  Feldzuge  gegen  Piemont,  1822  als  Besatzung  in  der  Cita- 
delle  von  Alessandria. 

In  der  Revolution  vom  März 
1848  in  Wien  hatten  von  dem  daselbst  gamisonirenden  Regimente  Abtheilungen 
öffentliche  Gebäude  geschützt,  und  einzelne  Posten-Commando's  mit  den  Auf- 
rührern kleine  Gefechte,  wie  auch  in  den  Vororten  Wiens  das  Regiment  zur 
Herstellung  der  Ordnung,  und  zum  Schutze  der  kaiserlichen  Hofburg  verwendet 
wurde. 

Im  Feldzuge 
1848  in  Italien  hatte  das  im  April  dahin  abgerückte  Regiment  folgende  Ge- 
fechte: zweites  Bataillon:  Vorpostengefechte  bei  Pontafel  21.  bis  23. 
April  und  sodann  bei  der  Cemirung  der  Bergfeste  Qsoppo,  wo  es  28.  Mai 
mit  Erfolg  einen  Insurgenten-Transport  überfiel,  10.  Juni  ein  Vorpostenge- 
fecht bei  Dario,  13.  und  28.  Juni  Ausfälle  der  leindlichen  Besatzung  von  Osoppo, 
wo  es  28.  September  ein  mehrsttlndiges  Vorposten-Gefecht  daselbst  bestand, 

ThttfiMhB,  OetienkbUttar.  6 


—    82    — 

9.  October  das  Dorf  stürmte,  worauf  12.  October  die  Feste  capitulirte.  Das 
erste  Bataillon  28.  Mai  im  Gefechte  bei  Selva,  19.  Juni  bei  Malcontenta,  7. 
Juli  Abwehr  eines  feindlichen  Ausfalles  bei  Brondolo.  Die  Grenadier-Divi- 
sion im  Gefechte  am  Tabor  bei  Wien  6.  October. 

Im  Feldzuge 

1849  das  Regiment  bei  der  Cemirung  von  Venedig,  —  die  Grenadiere  in  Ungarn, 
mit   Auszeichnung  im  Treffen  bei  Komorn  26.  April;    bei  Zsigard  16. ^ Juni 
xmd  in  der  Schlacht  bei  Pered  21.  Juni. 
Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  focht  das  Regiment  mit  ungemeiner  Aus- 
zeichnung 4.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Magenta  und  am  Morgen  des  5.  Juni 
bei  Pontevechio  di  Magenta,  im  achten  Kampfe  um  diesen  Ort.  Es  zählte 
5  Oflfiziere  172  Mann  todt;  23  Offiziere  647  Mann  verwundet.  Im  Berichte 
des  Corps-Commandanten  FML.  Fürsten  Edmund  Schwarzenberg  an  das  Armee- 
Commando  heisst  es :  „Am  fünften  früh  erstürmte  das  brave  Regiment  Gross- 
herzog von  Hessen  noch  einmal  Ponte  di  Magenta,  um  die  Rückzugsbewegung 
zu  erleichtern.  Es  war  die  letzte  Anstrengung  eines  tapfem  Regimentes,  das 
am  Tage  vorher  25  Offiziere  verwundet,  einen  Stabsoffizier  und  9  Hauptleute 
verloren  hatte,  ohne  ein  einzigesmal  im  Angriff  zu  zaudern,  im  Rückzuge  zu 
schwanken."  —  In  der  Schlacht  bei  Solferino  24.  Juni  hatte  das  Regiment 
einen  mehrstündigen  heissen  Kampf  bestanden,  als  es  von  seinem  Corps-Com- 
mandanten  noch  einmal  mit  den  ehrenden  Worten:  Das  Regiment  Hessen 
ist  brav,  Kinder,  geht  nochmals  vor !  zu  einem  neuen  Sturme  beordert  wurde. 
Dasselbe  stürzte  sich  unter  dem  Sturmstreich  aller  Tambours  mit  verzwei- 
felter Tapferkeit  den  vorrückenden  Franzosen  entgegen;  der  Gegner  wurde 
geworfen,  aber  das  brave  Regiment  hatte  seinen  Obersten  von  Mumb  nebst 
5  Offizieren  todt,  12  Offiziere  verwundet,  und  350  Mann  todt  oder  verwundet 
zu  beklagen. 
Im  Feldzuge 

1864  gegen    die   Dänen   hatte    das   Regiment   Theil   am  Gefechte    bei    Oberselk 
3.  Februar,  bei  Oeversee  6.  Februar,  bei  Veile  8.  März,  in  welchem    es  174 
Gefangene  machte,  und  endlich  die  dritte  Compagnie  bei  dem  Ueberfall  der 
Strandwache  bei  Ahosved  7.  Juli. 
Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  im  zweiten  Armee-Corps  FML.  Graf  Thun  der  Nord-Armee 
eingetheilt,  war  dasselbe  in  der  Kanonade  von  Salnei  30.  Juni,  —  in  der 
Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli  und  endlich  im  Treffen  bei  Blumenau  22. 
Juli.  —  Das  vierte  Bataillon  hingegen  war  in  Süd-Tirol  im  Gefechte  bei 
Cimego  16.  Juli  und  in  jenem  bei  Bece^a  21.  Juli  wider  die  Freischaaren 
Garibaldi's  im  Kampfe. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

57  Major  Maxmilian  Prinz   zu  Salm-Salm,    commandirte  in  momentaner  Abwe- 
senheit des  Obersten  und  Oberstlieutenants  bei  Kolin  das  Regiment,  führte  es 


—    83    — 

ungeachtet  vier  erhaltener  Wunden  stets  mit  Ruhm  vor,  eroberte  drei 
Kanonen  und  musste  vom  Blutverluste  ohnmächtig  weggetragen  werden.  Er 
wurde  1758  MTO.-R. 

1757  Oberst  Adam  Ferdinand  Freiherr  Krammer  von  Overbeck  wurde  für  seine 
vorzügliche  Tapferkeit  und  ausgezeichnete  Führung  des  Regimentes  7.  Sep- 
tember bei  Erstürmung  des  Holzberges  im  Treffen  bei  Moys  1758 
MTO.-R. 

1759  Im  Berichte  über  das  Arrieregardegefecht  über  Haslau  gegen  Eger  8.  Mai 
sagt  FML.  Graf  Macquire:  das  Regiment  habe  sich  ausnehmend  tapfer  und 
standhaft  gehalten. 

1762  Im  Berichte  des  FML.  Grafen  Campitelli  über  die  Erstürmung  der  Redouten 
bei  Brand  wird  sowohl  die  Tapferkeit  als  ganz  besonders  die  Ordnung  des 
Leib-Bataillons  Salm  belobt 

1762  Im  Gefechte  bei  Freiberg  wurde  Oberst  Max  Zorn  von  Plombsheim  be- 
sonders belobt  29.  October. 

1788  Bei  Erstürmung  von  Novi  3.  October  hatte  Oberst  Marchese  Zamboni  die 
Führung  einer  Sturm-Colonne  übernommen,  an  deren  Spitze  Oberlieutenant 
Josef  Graf  Fiquelmont  mit  40  Mann  als  Erster  die  rechtsstehende  Bastion 
erstieg.  Obwohl  schwer  verwundet,  liess  sich  dieser  tapfere  Offizier  erst  ver- 
binden, bis  der  übrige  Theil  der  Colonne  das  Schanzwerk  ebenfalls  erstiegen 
hatte.  Er  wurde  1789  MTO.-R.  —  Ausser  diesen  beiden  Offizieren  hatten 
sich  Hauptmann  Marquis  Josef  Belcredi,  Oberlieutenant  de  Quelff's  und 
Lieutenant  Hell  von  Heldenwerth  bei  Novi  ausgezeichnet. 

1789  Regiments-Inhaber  FML.  Baron  Klebek  wurde  für  Auszeichnung  beipi  Sturm 
auf  Belgrad  MTO.-C. 

1792  In  diesem  Feldzuge   erhielt  die  Mannschafl  5  silberne  Tapferkeits-Medaillen 

In  den  Berichten  über  die  verschiedenen  Affairen  der  Feldzüge 

1793  und  1794  wurden  wiederholt  folgende  Offiziere  des  Regimentes  belobt:  Oberst 
Ludwig  Graf  Baillet  de  Latour,  Oberstlieutenant  Josef  Beyer,  Major  Baron 
Kottulinsky,  die  Hauptleute  Baron  Battaglia,  Fröauf,  Langer,  Baron  Lusignan, 
die  Oberlieutenants  Schrott,  Ferdinand  Graf  Kinsky,  Graf  Veterani,  Schmidt 
und  Lieutei^nt  Duimonvich.  —  Im  Feldzuge  1793  erhielt  die  Mannschaft 
18,  in  jenem  1794  7  silberne  Medaillen. 

1795  Bei  Erstürmung  des  Galgenberges  bei  Mannheim  29.  October  wurden  wegen 
„ihrer  besondem  Auszeichnung  und  Tapferkeit"  Oberstlieutenant  Josef  von 
Beyer,  Hauptmann  Klippl  von  Elkershausen  und  Oberlieutenant  Dorjo 
sehr  angerühmt. 

1795  Bei  Wiedereroberung  von  St.  Martin  wurden  im  Berichte  des  GM.  Hetze 
Oberst  Marquis  Lusignan,  Oberstlieutenant  von  Beyer  rühmlich  genannt. 
Feldwebel  Baumann  erhielt  für  seine  hier  bewiesene  Tapferkeit  die  goldene 
Medaille,  die  Erste,  welche  an  das  Regiment  verliehen  wurde. 

6* 


—    84    — 

Im  Feldzuge 

1796  wurden  in  den  Berichten:  Oberst  Marquis  Lusignan  und  Oberstlieutenant  von 
Beyer,  beide  fiir  das  Gefecht  bei  Salo,  vom  GM.  Fürst  Reuss;  —  Oberst 
lieutenant  von  Beyer  noch  überdiess  für  jenes  bei  Caliano  vom  FML.  Davi- 
dovich  belobt ;  —  im  Gefechte  bei  Besenello  hatten  sich  Hauptmann  O'Dorant, 
die  Lieutenante  Thaler  und  Reuland  hervorragend  ausgezeichnet.  Die 
Mannschaft  hatte  in  diesem  Feldzuge  3  silberne  Tapferkeits  -  Medaillen  er- 
halten. 

1799  Im  Treffen  bei  Verona  in  der  Relation  unter  den  Ausgezeichneten  der  Major 
Josef  Graf  Fiquelmont  besonders  hervorgehoben  30.  März. 

1799  In  der  Relation  über  die  Schlacht  an  der  Trebbia  17.  bis  19.  Juni  wurde  der 
Grenadier-Hauptmann  von  Rummelsfelden  belobt. 

Für  wiederholte  Auszeichnungen  im  Feldzuge 

1799  erhielt  der  seit  1793  mit  der  silbernen  Tapferkeits-Medaille  decorirte  Feld- 
webel Georg  Fastner  die  goldene  Medaille. 

1800  Im  Gefechte  bei  St.  Martine  d'Albano  hatten  sich  14.  April  Hauptmann 
Bischof,  Oberlieutenant  Emanuel  Graf  Rosifires  und  Lieutenant  Bassler  her- 
vorragend ausgezeichnet. 

1800  Im  Gefechte  am  Monte  Becco  28.  Mai  wird  Oberst  Baron  Kottulinsky  sammt 
der  Truppe  besonders  gerühmt.  Capitänlieutenant  Lutz,  Lieutenant  Krauss, 
Fähnrich  Renaut  erscheinen  in  der  Relation  unter  den  Ausgezeichneten. 

1805  Bei  Vertheidigung  des  Passes  Strupp  2.  und  3.  April  belobt  FML.  Graf  St. 
Julien  die  standhafte  umsichtige  Leitung  des  Oberstlieutenants  Fröauf;  — 
auch  wiirden  die  Majore  Raimund  Eberl  und  Joachim  Puteany,  Hauptmann 
Thaler  und  Lieutenant  Strobel  belobt. 

1809  Im  Gefechte  bei  Pfaffenhofen  19.  April  haben  sich  Hauptmann  Graf  Brias, 
Oberlieutenant  Chevalier  Hermann  und  Lieutenant  Festräts;  in  der  Schlacht 
bei  Landshut  21.  April  Major  Raimund  Eberl,  die  Hauptleute  Graf  Brias, 
Czakmasz,  Basdar,  Lieutenant  Baron  Messina  und  Fähnrich  Marquis  Asse- 
reto  besonders  hervorgethan. 

1809  Oberlieutenant  Georg  Fastner  (ein  Zögling  des  Regiments-Erziehungshauses, 
1793  mit  der  silbernen,  1799  mit  der  goldenen  Medaille  decorirt)  wurde  für 
seine  Waffenthat  bei  Neumarkt  24.  April  MTO.-R.,  ausserdem  hatten  sich 
daselbst  Oberlieutenant  Christ,  die  Lieutenants  Strobel  und  Schwarz  aus- 
gezeichnet. 

1809  FML.  Hiller  nennt  in  seinem  Berichte  unter  den  Ausgezeichneten  von  Aspern: 
Major  Raimund  Eberl,  Hauptmann  Eschermann  und  Lieutenant  Baron  Messina; 
—  ferner  wurden  einer  besondem  Anerkennung  würdig  erachtet :  Regiments- 
Commandant  Oberst  Albert  de  Best,  Oberstlieutenant  Martin  von  Steinmann, 
Hauptmann  Czakmasz  und  Oberlieutenant  Blonsky.  —  Ausser  diesen  officiell 
Belobten  hatten  sich  noch  ausgezeichnet  die  Hauptleute  Baron  Seyfertitz 
und  Graf  Emanuel  Rosi^res,  Oberlieutenant  Fastner,  Lieutenant  Nemetczek 
und  Fähnrich  Baron  Collins.  —  Die  Mannschaft  hatte  im  Feldzuge  1809 
9  silberne  Tapferkeits-Medaillen  erhalten. 


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1813  In  der.  Relation  über  die  Schlacht  bei  Hanau  30.  und  31.  October  wurden 
Oberstlieutenant  Josef  Flette  von  Flettenfeld  und  Major  Hieronymus  Jambline 
sehr  belobt.    Die  Mannschaft  erhielt  eine  goldene,  4  silberne    Medaillen. 

1814  G.  d.  Cav.  Baron  Frimont  rühmt  in  seiner  Relation  über  das  Gefecht  bei 
Troyes  23.  und  24.  Februar  den  Oberstlieutenant  Josef  Flette  von  Fletten- 
feld, die  Hauptleute  Ferdinand  Baron  Harsch  und  Basdar.  Die  Mannschaft 
erhielt  eine  goldene  und  eine  silberne  Medaille,  ebenso  im  Gefechte  bei 
Bar  sur  Aube  eine  goldene  und  eine  silberne.  —  Für  ihr  tapferes  Verhalten 
bei  Arcis  sur  Aube  20.  März  erhielt  die  Mannschaft  2  goldene,  13  silberne 
Medaillen  und  4  Geldbelohnungen. 

In  der  März-Revolution  zu  Wien 
1848  hatten  sich  durch  Vertheidigung  und  Herstellung  der  Ordnung  ausgezeichnet 
die  Hauptleute  Graf  Lasberg,   von   Brajkovich,  die  Oberlieutenants  Metzler, 
Bauer,  Eggs  von  Rheinfelden. 

Im  Feldzuge 

1848  in  Italien  bei  Osoppo  und  im  Venetianischen  hatten  sich  bei  verschiedenen 
Gelegenheiten  ausgezeichnet  und  wurden  belobt:  bei  Selva  28.  Mai  Haupt- 
mann Schrutlek,  die  Oberlieutenants  Hermann  Andris  von  Heldenhort,  Josef 
Bauer  und  Lieutenant  Baron  Stetten;  —  bei  dem  Sturme  auf  Monte  Mauria  2. 
Juni  Hauptmann  Brodesser,  Lieutenant  Adolf  Baron  Sacken ;  —  bei  Campo  di 
Osoppo  30.  Mai  Hauptmann  Novach,  Lieutenant  Matzak  von  Ottenburg,  bei 
Dario  10.  Juni  Oberlieutenant  von  Schnetter;  —  im  Vorposten-Gefechte  bei 
Osoppo;  Hauptmann  Georg  Prohaska,  Oberlieutenant  Littrow.  —  Bei  Er- 
stürmung von  Osoppo  Hauptmann  Prohaska,  Lieutenant  Achilles  von  GröUer. 

1849  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Ungarn  (bei  Komorn  26.  April  und 
Pered  21.  Juni):  OEKO.-R.  3.,  MVK.  Major  Grenadier-Bataillons-Comman- 
dant  Anton  Richter  von  Binnenthal.  —  In  der  Kriegsepoche  1848  und  1849 
erhielt  die  Mannschaft  3  goldene,  7  grosse  und  14  kleine  silberne  Tapfer- 
keits-Medaillen. 

1859  Für  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Magenta  4.  Juni:  OLO.-R.  Oberst 
Regiments-Commandant  Ferdinand  Mumb  von  Mühlheim,  Oberstlieutenant 
Adolf  Freiherr  Schütte  von  Warensberg.  OEKO.-R.  3.  Major  Johann  Töply 
von  Hohenvest  und  Oberlieutenant  August  von  Jurkovics.  MVK.  Major 
Josef  von  Ulrich,  Adolf  Ritter  Prinzinger  von  Ari,  den  Hauptleutcn  Schiffer, 
Baron  Stetten,  Josa,  Edler  von  GröUer,  Ritter  von  Henriquez,  von  Kreyssem, 
Zillich,  Hiltl,  Wolf,  Bennesch,  Rosner,  Hödl,  Getier,  Fischer,  Freyschlag 
Edler  von  Freyenstein,  Burka  —  die  Oberlieutenants  Hund,  Danninger, 
Kern,  die  Lieutenants  Kirkovic,  Eggner,  Pauli.  —  10  Offiziere  erhielten  die 
Allerhöchste  Belobung.  —  Die  Mannschaft  7  goldene,  20  grosse  und  49  kleine 
silberne  Tapferkeits  -  Medaillen,    12   Geldbelohnungen. 

1859  Für  Auszeichnung  bei  Solferino  24.  Juni:  OEKO.-R.  2.  deraj  gefallenen 
Obersten  Ferdinand  Mumb  von  Mühlheim  zuerkannt.  OEKO.-R.  3.  Ober- 
lieutenant Otto  Hund.  GMVK.  Regiments-Caplan  Menschik.  MVK.  Oberst- 
lieutenant Adolf  Freiherr  Schütte  von  Warensberg.    Die  Hauptleute  Mayem 


«-    86    -- 

von  Hohenberg,  Baravalle  Edler  von  Brackenburg,  Matzak  von  Ottenburg, 
von  Barisani,  Centner,  Grasböck,  Danninger,  Oberiieutenants  Stadtthaler, 
Mayer,  Lieutenants  Rosenberger,  Egloff  von  Engvillen,  —  zuerkannt  dem 
gebliebenen  Oberlieutenant  Lang  von  Langen.  11  Offiziere  erhielten  die 
Allerhöchste  Belobung.  Die  Mannschaft  18  grosse,  89  kleine  silberne  Tapfer- 
keits-Medaillen, 88  öffentliche  Belobungen. 

1864  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  gegen  die  Dänen.  ÖLO.-R.  Hauptmann 
Wilhelm  Mayern  von  Hohenberg.  OEKO.-R.  3.  den  HAuptleuten  Achill, 
Edler  von  GröUer,  Karl  Matzak  von  Ottenburg,  Friedrich  Benesch,  Ober- 
lieutenant Albin  Kern.  MVE.  Major  Hugo  Taulow  Ritter  v.  Rosenthal 
Hauptmann  Franz  von  Czako,  Oberlieutenant  Vorgeitz,  die  Lieutenants  Schftdl- 
bauer  und  Schneiperg  —  8  Offiziere  die  Allerhöchste  Belobung.  Der 
Mannschaft:  eine  goldene,  10  grosse,  39  kleine  silberne  Medaillen,  210Geld- 
belohnuugen. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1866  OEKO.-R.  3.  Major  Alexander   Josa.     MVK.    Hauptmann   Hofer    —    zwei 
Ofßziere    die   Allerhöchste   Belobung.     —     Die    Mannschaft    5   grosse,    11 
kleine  silberne  Medaillen. 

1868  erhielt  das  Regiment  dunkelblaue  Waffenröcke  statt  der  bisherigen  weissen. 
Das  Regiment  trug  zur  Zeit  seiner  Errichtung  weisse,  blau  ausgeschlagene 
Röcke,  —  erst  1757  erhielt  es  die  noch  gegenwärtigen  schwarzen  Aufschläge. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupalions-Feldzuge 
1878  MVK.    der   dem    Generalstabe    zugetheilte    Oberlieutenant    Carl   Ritter   von 
Pfiffer. 

* 
Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gonimandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1794  Regiments  -  Commandant  Oberst  Eduard  Jamez  an  den  Folgen  einer  beim 
Rückzuge  auf  Marchienne  au  Pont  durch  einen  Kanonenschuss  erlittenen  Ver- 
wundung t  27.  Mai. 

1799  MTO.-R.  Major  und  Grenadier -Bataillons-  Commandant  Josef  Graf  Fiquelmont 
an  den  Folgen  seiner  schweren  Verwundung  bei  Magnano  f  zu  Verona  17.  April. 

1859  Regiments-Commandant  Oberst  Ferdinand  Mumb  von  Mtlhlheim  f  ui  der 
Schlacht  bei  Solferino  24.  Juni. 

1859  Major  Eberhard  Baron  Stetten  an  den  Folgen  einer  bei  Solferino  erhaltenen 
Kopfwunde  f  im  Civilspitale  zu  Verona.     17.  Juli. 


|f 


Galizisches 

INFANTERIE -REGIMENT  N»  15. 

(1846.) 

ADOLF  HERZOG  ZU  NASSAU. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,   krapprothe  Egälisirung,    Knöpfe  gelb. 

Ergänzungsbezirksstation :    Tarnopol 


Inhaber. 


1701  errichtet  von  seinem  Inhaber': 

1701  Carl  Josef  Ignaz  Prinzen  von 
Lothringen  und  Bar  Bischof  zu 
Osnabrück  und  von  1711  an 
ChurfUrst  zu  Trier  f  1715. 

1716  Leopold  Josef  Herzog  von  Loth- 
ringen FM. 

1726  Carl  Alexander  Herzog  von  Loth- 
ringen erhielt  1736  das  gegen- 
wärtige 3.  Infanterie  Regiment.  *• 

1736  FTU.  Johann  Lucas  Marqius  Pal- 

LAVICINI  t   1773. 

1773  FZM.  Dominico  Santo  Tomiotti 
de  Fabris  Conte  di  Cassano 
MTO.-R.  t  1789, 

1790  FML.  Eduard  Graf  D'Alton  f  in 
der  Schlacht  bei  Dünkirchen  1793. 

1797  FZM.  Wilhelm  Georg  Prinz  von 
Oranien  •  Nassau  MTO.-R.  f  zu 
Padua  6.  Jänner  1799. 


1799  bis  1802  unbesetzt. 

1802  FML.  Carl  Baron  Riese  f  1805. 

1606  FML.  Anton  Baron  Zach  MTO.-R. 

t  22.  November  1826. 
1827  Don    Pedro    Herzog    von   Bra- 

GANZA  f   1835. 
1835  FZM.  Anton  Freiherr  von   Ber- 

TOLETTi  f  6.  Mai  1846  zu  Wien 

(war  seit  1827   sfweiter  Inhaber). 
1846  Adolf  Herzog  von  Nassau. 

Zweite  Inhaber: 

1846  FML.  Franz  Graf  Ludolp  1849 
dieser  Stelle  enthoben. 

Ifc49  FZM.  Anton  Freiherr  Csorich 
von  Monte  Creto  MTO.-R.  f  zu 
Dombach  15.  Juli  1864. 

1864  FML.  Friedrich  Freiherr  Jacobs 
von  Kannstein  wurde  1870  In- 
haber des  8.  Infanterie-Regiments 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses    vom  Bischöfe  von    Osnabrück  Prinzen   Carl   Josef  von  Lothringen 
dem  Kaiser  Leopold  I.  überlassene  Regiment  machte : 
Im  spanischen  Erbfolgekriege  bis 


-    88      - 

1709  die  Feldzüge  am  Rhein  mit  und  war  1704  10.  November  beim  Ver- 
suche auf  Altbreisach,  —  1709  kam  es  nach  Spanien  zur  Armee  des  FM. 
Grafen  Guido  Starhemberg  und  focht  1710  in  den  Schlachten  bei  Almenara, 
Saragossa  und  Villa- Viciosa,  1711  war  es  im  December  beim  Entsätze  der 
Festung  Cardona,  1713  wurde  es  in  die  kaiserlichen  Erbstaaten  überschifft. 

1718  und  1719  machte  es  die  Feldztige  in  Sicilien  mit,    und   war    1719  20.  Juni 
in  der  Schlacht  bei  Francavilla. 
Im  Feldzuge 

1734  gegen  die  Spanier  im  Neapolitanischen  gehörten  2  Bataillone  zur  Besatzung 
der  Festung  Capua,  an  deren  heldenmüthigen  Vertheidigung  unter  FML. 
Grafen  Traun  vom  9.  April  bis  30.  November  dieselben  ruhmvollen  Antheil 
hatten,  ebenso  an  dem  glänzenden  Ausfall  der  Besatzung  10.  August.  In 
Folge  der  höchst  ehrenvollen  Capitulations-Bedingnisse  wurden  diese  auf  spa- 
nischen Schiffen  von  Manfredonia  nach  Triest  transportirt. 
Während  des  Türkenkrieges 

1737  bis  1739  war  das  Regiment  in  Italien  und  besetzte  Toscana,  ein  Bataillon 
wurde  auf  Execution  1737  nach  Sarsano  im  Gebiete  der  Republik  Genua 
bis  zur  Herausgabe  mehrerer  von  diesen  zurückgehaltenen  kaiserlichen 
Deserteure   geschickt. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  kam  das  Regiment  im  December 

1741  zum  KhevenhüUer'schen-Corps,  in  welchem  es  1742  die  Winter-Expedition 
nach  Oberösterreich  und  Baiern  mitmachte;  bei  der  Vertheidigung  von  Kehl- 
heim im  April  hatte  ein  Bataillon  thätigen  Antheil.  1743  war  es  am  Rhein, 
kam  sodann  nach  Italien,  war 

1744  bei  der  Unternehmung  gegen  Neapel,    von   wo  es  auf  dem  Meere  nach  La- 
vano  transportirt  wurde. 
Im  Feldzuge 

1746  focht  es  in  der  Schlacht  bei  Rottofreäo,  ferner  bei  der  Besitznehmung  von 
Genua  und  zur  Zeit  des  dortigen  Aufstandes  die  Grenadiere  in  dieser  Stadt^ 
das  Regiment  aber  zu  Pietro  d' Arena.  Oberst  Baron  Okelly  hatte  6.  De- 
cember die  Posten  in  Genua  mit  1000  Mann  verstärkt;  1747  im  Mai  wax 
ein  Bataillon  unter  Major  Allemann  bei  der  Blokade  des  Schlosses  Massone. 
Im  siebenjährigen  Kriege  focht  das  Regiment 

1757  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag,  war  daselbst  als  Besatzung  bei  der  nun 
erfolgten  Belagerung  dieser  Stadt,  22.  November  in  der  Schlacht  bei  Bres- 
lau und  ein  Bataillon  5.  Dezember  in  jener  bei  Leuthen,  1758  ein  Bataillon  in  der 
Belagerung  von  Neisse,  1760  war  das  Regiment  in  der  Belagerung 
von  Dresden  im  Treffen  bei  Strehlen  und  bei  der  Belagerung  von  Wit- 
tenberg, wo  Oberstlieutenant  Baron  Gabelkoven  13.  October  mit  dem 
preussischen  General  Salamon  die  Capitulation  abschloss.  1761  in  Sachsen, 
1762  beim  Uebergang  über  die  Mulde,  2.  August  im  Gefechte  bei  Töplitz 
erstürmte  ein  Bataillon  im  Verein  mit  einem  des  ungarischen  Regimentes 
Fürst  Esterhazy  (Nr.  33)  im  vollen  Laufe  die  dortigen  Anhöhen,  und 
behaupteten  diese  beiden  den  wichtigen  die  Gegend  dominirenden  Punkt, 
22.  September  war  das  Regiment  beim  Angriffe  auf  die  feindlichen  Verschan- 
zungen bei  Pretschendorf. 


—    89    — 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  that  sich  das  Regiment 
1779  18.  Jänner  beim  Angriffe  auf  Habeischwert  besonders  hervor.  Regiments- 
Commandant  Oberst  Marquis  Pallavicini  forcirte  mit  dem  Regimente  das 
61a£sische  Thor,  das  er  mit  eigener  Hand  öffnete,  warf  die  dortige  Haupt- 
wache über  den  Haufen,  eroberte  10  Fahnen  imd  2  Kanonen  und  machte 
22  Offiziere  und  533  Mann  gefangen. 

Im  Türkenkriege 
1788  und  1789    stand  nur   ein    Bataillon  im   Felde   und   war    1788    im    Treffen 
bei  Lasmare. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  kam  das  Regiment 
l792  in  die  Niederlande,  29.  April  zwei  Divisionen  im  Scharmützel  bei  Toumay, 
17.  Mai  ein  Bataillon  in  Gefechte  bei  Bavay,  25.  September  bei  der  Einnahme 
der  Vorstädte  von  Lille,  das  3.  Bataillon  1793  bei  der  Belagerung  von  Mainz. 
Oberst  von  Zoph  Brigadiers-Dienste  verrichtend,  bemächtigte  sich  30.  April  der 
Stadt  Arlon.  1794  war  das  Regiment  in  den  Gefechten  an  der  Sambre,  3.  Au- 
gust ein  Bataillon  bei  Vertreibung  des  Feindes  aus  der  Vorstadt  von  Ltittich 
an  der  Karthause,  1795  Abtheilungen  in  Mainz  als  Besatzung.  1796  ein 
Bataillon  zu    Mannheim   und  eines  bei   der  Belagerung   von  Kehl,    welches 

1797  1.    Jänner    mit    einem    Bataillon    Sztaray     Nr.    33     die    pallisadirten    Fle- 
schen  in  der  Schwabenschanze  eingenommen  hat ;  20.  April  bei  dem  Rhein- 
tibergang der  Franzosen  bei  Kehl  hatte  das  Bataillon  bei  Vertheidigung  der 
dortigen  Posten  viel  gelitten. 
Im  Feldzuge 

1799  waren  7  Compagnien  bei  der  Unternehmung  auf  St.  Luciensteig  in 
Graubündten  und  wurden,  von  einer  feindlichen  Uebermacht  eingeschlossen, 
trotz  der  tapfersten  Gegenwehr  grösstentheils  gefangen,  der  Rest  des  Regimen- 
tes war  im  Juli  bei  der  Belagerung  der  Citadelle  von  Alessandria,  später 
bei  der  Eroberung  der  Festung  Coni. 

Im  Feldzuge 

1800  stand  das  Regiment  im  April  und  Mai  im  Genuesischen,  war  7.  Mai  beim 
Angriffe  auf  den  Monte  Carvo,  bei  der  Belagenmg  von  Genua,  wo  es  19. 
Mai  sehr  tapfer  einen  feindlichen  Angriff  abwehrte,  25.  December  in  der 
Schlacht  am  Mincio  und  ein  Bataillon  beim  Sturm  auf  Valeggio. 

Im  Feldzuge 
1805  bei  der   Armee   in   Deutschland    im    Corps    des    FML.    Grafen    Riesch    bei 
Ulm,    14.  October  im  Gefechte  bei  Elchingen  und  in  Folge  der  ülmer  Capi- 
tulation    17.  October  gerieth    das    Regiment   grösstentheils   in    Kriegsgefan- 
genschaft. 

Im  Feldzuge 
1809  im  II.  Armee-Corps  in  Baiern  mehrere  Gefechte  bestehend,  zeichnete 
sich  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Aspern  vorzüglich  aus.  21.  Mai 
hatte  es  ruhmvollen  Antheil  an  der  heldenmüthigen  Abwehr  der  Infanterie 
des  FML.  Prinzen  Hohenzollem  gegen  die  wüthenden  Angriffe  der  franzö- 
sischen Reitermassen.   Am  2.  Schlachttage  22.  Mai  stellte  sich  in  einem  ent- 


—    90    — 

scheidenden  Gefeclits-Momente  der  Genera lissimufi  Erzherzog  Carl,  die  Leib- 
fahne des  in  seiner  Nähe  kämpfenden  Regimentes  ergreifend^  an  dessen 
Spitze  und  führte  dasselbe  unter  begeisterten  Vivats  gegen  den  Feind!  Alle 
andern  Bataillone  stürmten  in  enthusiastischer  Begeisterung  dem  Regimente 
nach,  und  furchtbar  wüthete  das  Bajonnet  in  den  dichtgedrängten  Reihen  der 
Franzosen.  Das  Regiment  Zach  drang  in  das  zertrümmerte  Aspem  ein,  und 
besetzte  dessen  nordwestliche  Theile.  In  der  Schlacht  bei  Wagram  leistete 
dasselbe  5.  und  6.  Juli  beim  Angriffe  der  Franzosen  auf  Baumersdorf  unter 
seinem  tapferen  Brigadier  General  Buresch  den  entschlossensten  Widerstand 
und  focht  10.  und  11.  Juli  im  Treffen  bei  Znaim. 

Im  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment  im  Armee  -  Corps  des  FML.  Grafen  Elenau  eingetheilt, 
26.  und  27.  August  bei  Dresden,  und  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  eroberte 
es  16.  October  mit  stürmender  Hand  den  Ort  Seifertsheim  und  war  später 
bei  der  EinscUiessung  von  Dresden. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  hatte  sich  dasselbe  besonders  ausgezeichnet  im  Treffen  bei 
Montereau  18.  Februar,  erlitt  aber  bedeutende  Verluste.  Ein  Bataillon  war 
unter  Major  CoUard  im  offenen  Felde  mit  gefäUtem  Bajonnet  auf  die  fran- 
zösische Reiterei  losgesttlrzt  und  warf  im  Vereine  mit  den  Württembergem 
dieselbe  bis  in  den  Wald  von  Valence  zurück.  —  Das  Regiment  hatte  das 
Schloss  Surville  besetzt  und  von  einem  beinahe  vierfach  überlegenen  Feind 
mit  einem  kreuzenden  Feuer  seiner  Batterien  unter  den  Augen  des  anwe- 
senden Kaiser  Napoleon  angegriffen.  Der  Verlust  des  Regiments  in  diesem 
Treffen  belief  sich  an  Todten,  Verwundeten  und  Gefangenen  im  Ganzen  auf 
25  Offiziere,  1025  Mann.  Ein  Bataillon  war  bei  der  österreichischen  Süd- 
Armee  in  der  Colonne  des  FML.  Baron  Wimpffen.  1815  wieder  in  Frank 
reich,  und  die  Grenadiere  im  grossen  Armee-Lager  bei  Dijon. 

In  der  Kriegs*Epoche 

1848  war  das  Regiment  zur  Zeit  des  Ausbruches  der  October- Revolution  in 
der  Garnison  Wien,  und  6.  October  im  Gefechte  am  Tabor,  der  dortigen 
Brücke  und  in  der  innem  Stadt,  28.  bis  31.  October  bei  der  Wegnahme  der 
Taborbrücke,  beim  Sturm  auf  den  Nordbahnhof,  auf  die  Jägerzeile  und  end- 
lich bei  Erstürmung  des  Burgthors,  bei  welchen  Kämpfen  es  mit  ausgezeich- 
neter Bravour  focht.  Im  December  stand  es  bei  Schlosshof  und  Marcheck 
zur  Beobachtung  der  March. 

Im  Feldzuge 

1849  war  dasselbe  bei  Verfolgung  des  Görgey 'sehen  Insurgenten-Corps  gegen  die 
Bergstädte,  in  der  Schlacht  bei  Waitzen  10.  April  und  bei  Nagy  Sarlo 
19.  April.  Im  Sonuner-Feldzuge  1849  waren  die  3  Feld-Bataillone  und 
das  1.  Landwehrbataillon  vereint  im  IV.  Armee-Corps  FML.  Baron  Wohl- 
gemuth,  und  fochten  in  den  bei  den  Schlachten  bei  Komorn  2.  und  11. 
Juli,  im  Gefechte  bei  Uj  Szegedin  3.  August  und  im  Treffen  bei  Szöreg  5. 
August,  wo   5  Compagnien  des   Regimentes  einen  entschlossenen  Bajonnet- 


—    91     - 

Angriff  unternahmen,  einige  Insurgenten-Bataillone  vom  dortigen  Damm  ver- 
trieben und  ihnen  2  Geschütze  abnahmen. 

Während  des  Feldzuges 
1859  in  ItaUen  gehörte  das  Regiment  zu  dem  im  Küstenlande  stehenden  X.  Armee- 
Corps,  welches  in  keine  feindliche  Action  kam. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  VIII.  Armee-Corps  der  Nord-Armee 
eingetheilt,  und  focht  27.  Juni  im  Gefechte  bei  Nachod,  28.  Juni  im  Treffen 
bei  Skalicz  und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz^  besonders  im  ersteren 
erlitt  es  grosse  Verluste.  Das  4.  Bataillon  bei  den  Besatzungs-Truppen  in 
Istrien  war   26.   Juli    im  Gefechte  bei  Versa. 


Tapferkeits-AuszeichniuLgen  and  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1704  Oberstlieutenant  Brille  hatte  sich  beim  Versuche  auf  Alt-Braisach  10.  No- 
vember als  Bauer  verkleidet  daselbst  eingeschlichen^  wurde  aber  erkannt, 
tödtlich  verwundet  und  gefangen.  Er  starb  in  der  Festung,  wo  ihn  die 
Franzosen  mit  allen  militärischen  Ehren  zu  Grabe  geleiteten. 

1734  Lieutenant  Molitor  commandirte  bei  dem  Ausfalle  der  Besatzung  von  Capua 
10.  August  die  Grenadiere  und  die  Freiwilligen,  fiel  bei  la  Foresta  über 
die  spanischen  Vorposten,  die  er  entwaffnete,  zog  dann  gegen  Camino,  wo  er 
alles  daselbst  vorhandene  Vieh  zusammentrieb  und  mit  dieser  Beute  den 
Rückzug  nach  Capua  antrat. 

1742  Oberstlieutenant  Baron  Triebe  zeichnete  sich  10.  April  durch  seine  tapfere 
Vertheidigung  von  Kehlheim  gegen  den  baierischen  FM.  Grafen  Tön'ing 
aufi,  und  wm*de  durch  FML.  Bärenklau  entsetzt. 

1746  Oberst  Wilhelm  Baron  Okelly  that  sich  durch  umsichtige  und  tapfere 
Führung  des  Regimentes  in  der  Schlacht  bei  Rottofredo  besonders  hervor. 

1748  Maior  Baron  Tillier  begleitete  den    FZM.  Grafen  Browne  im  November  zum 

Friedens-Congresse  nach  Nizza. 
1757  Oberst  Baron  Tillier  sich  beim  Ausfalle  der  feindlichen  Besatzung  von  Schweid- 

nitz  10.  October  ausgezeichnet. 

1760  In  der  Belagerung  von  Dresden  haben  sich  Oberstlieutenant  Hasslinger,  die 
Oberlieutenants  Max  Chimani,  Graf  Althann  und  Lieutenant  Nürnberger 
ausgezeichnet. 

1762  Oberstlieutenant  Albert  Baron  Gabelkoven  sich  an  der  Spitze  des  Bataillons 
im  Gefechte  bei  Töplitz  hervorgethan. 

1779  Oberst  Carl  Marquis  Pallavicini  wurde  für  seine  glänzende  Waffenthat  bei 
Habeischwert  18.  Jänner  sogleich  GM.  und  kurz  nachher  MTO.-R.  Ausser  ihm 
wurde  Major  Fellner  angerühmt.  Kaiser  Josef  II.,  im  October  1780  die 
Cantonirungen  des  Regimentes  bereisend,  sprach  dem  Offiziers-Corps  für  den 
Tag  bei  Habeischwert  seinen  Dank  aus,  und  beschenkte  die  an  diesem 
betheiligte  Mannschaft  mit  300  Ducaten. 


—    92    - 

1788  Oberlieutenant  Pflacher  wurde  für  Auszeichnung  bei  Lasmare  vom  Kaiser 
Josef  II.  zum  Capitän  befördert. 

1792  Major  Retz  wegen  Auszeichnung  bei  Toumay  zum  Oberstlieutenant  befördert. 

1796  Oberlieutenant  Bausch  beim  Rückzuge  von  Rench  bis  Stollhof en  im  Juni  an- 
gerühmt. 

1796  und  1797  bei  der  Belagerung  von  Kehl  wurden  wegen  Auszeichnung  in  den 
Berichten  angerühmt:  die  Hauptleute  Zagitschek,  Schwarzer,  Benigni,  die 
Lieutenants  Mannagetta,  Fargas,  O'Grady. 

1799  Die  Lieutenants  Sedlaczek  und  Fargas  zeichneten  sich  bei  der  Belagerung 
von  Alessandria  aus,  letzterer  blieb  bei  einem  feindlichen  Aiusfalle  21.  Juli 
todt  am  Platze. 

1809  FML.  Prinz  Hohenzollem  nennt  in  seinem  Berichte  unter  den  Ausgezeich- 
neten von  Aspem  den  Hauptmann  Ogrady  und  Lieutenant  Reuss  des  Re- 
gimentes. 

1848  Die  aufrührerische  Hauptstadt  Wien  gab  der  loyalen  Haltung  des  Regi- 
mentes das  schönste  Zeugniss  dadurch,  dass  unter  den  Capitulations-Beding- 
nissen  auch  die  enthalten  war:  „das  Infanterie-Regiment  Nassau  nicht  mehr 
zur  Wiener  Garnison  zu  bestimmen". 

1848  In  den  Gefechten  bei  Wien,  insbesondere  bei  Erstürmung  des  Burgthors 
31.  October  zeiclmete  sich  Oberst  Regiments-Commandant  Fürst  Felix  Jablo- 
nowski  besonders  aus,  und  verrichtete  Brigadiers-Dienste. 

Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Ungarn 
1848  und  1849  MVK.  Oberst  Carl  Edler  von  Braimi,  die  Majore  Johann  Pasch 
und  Vincenz  Abele,  die  Hauptleute  Töply  von  Hohenwest,  Schauer  von 
Schröckenfeld,  Friedl,  die  Oberlieutenants  Klöckner,  Kreb,  Dutschinski, 
Peteani  Ritter  von  Steinberg,  Mattausch,  Swidzinski,  die  Lieutenants  Baron 
Schell,  Baron  Wrazda,  Gast  und  Nowak. 

1868  erhielt  das  Regiment  die  dunkelblauen  Waflfenröcke  statt  der  bisherigen 
weissen  anbeföhlen. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  MVK.  Hauptmann  Josef  Piekarski. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-OfEiziere. 

1704  Oberstlieutenant  Brille  in  Altbraisach  tödlich  verwundet,  f  in  feindlicher 
Gefangenschaft  im  November. 

1757  Major  D'AIbertitz  in  der  Schlacht  bei  Prag  j  6.  Mai. 

1794  Major  Fedini  f  in  einem  Gefechte  an  der  Sambre  im  Juni. 

1848  Oberstlieutenant  Carl  Klein  f  im  Gefechte  am  Tabor  nächst  Wien  6.  October. 

1866  Oberstlieutenant  Moises  PoUovina  f  im  Gefechte  bei  Nachod  27.  Juni. 


Kroatisches  Warasdiner 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  16. 

(1870.) 

WETZLAR  VON  PLANKENSTEIN  GUSTAV  FREIHERR  FML 

Dunkelblaue  Waffenröckey  schwefelgelbe  Egcdisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbczirksstation:  Belovar. 


Inh 

1703  errichtet  aus  drei  Compagnien 
Deutschmeister  Nr.  4  —  zwei 
Compagnien  Thtirheim  Nr.  28 
und  zwei  Heister  (reducirt), 
sowie  aus  neugeworbener  Mann- 
schaft. 

1703  FZM.  Damian  Hugo  Graf  Vm- 
MOND     t  1722. 

1722  FZM.    Alois    Graf  von   Living- 

8TE1N   f. 

1741  FM.  Christian  Moriz  Graf  Köniq- 

SEGY       ROTHENPELS  f      im     Juli 

1778. 
1778  FZM.     Ludwig      Baron     Terzy 

MTO.-C.    t  z«  Wien  8.  Februar 

1800. 
1802  Erzherzog  Rudolf  (erhielt   später 

das  14.  Infanterie-Regiment). 

1W6  FZM.  Marquis  Franz  Lusignan 
MTO.-R.  t  zu  Eiwanowiz  in 
Mähren  23.  December  1832,  war 
seit  1802  zweiter  Inhaber. 


aber. 

1833 


1835 


1835 


1848 


1835 
1837 

1845 


1855 


1870 


FML.  Christian  Graf  Kinskt 
MTO.-R.  t  zu  Wien  7.  Februar 
1835. 

m 

FMK   Stephan  von   Ertmann   f 
zu  Mailand  5.  September  1835. 
Erzherzog  Friedrich  FML.,  Vice- 
Admiral  f  zu  Venedig  5.  October 
1847. 

FML.  Peter  Zanini  f  zu  Wien 
1855  (war  seit  1846  zweiter  In- 
haber). 

(Zweite  Inhaber: 

bis  1837  FML.  Josef  de  Lort. 

bis  i845  FZM.  Cari  Ritter  Pausch 

von  Werthland. 

bis  1846  FML.  Ferdinand  Anton 

Freiherr  von  Hauer  f  zu  Gratz 

21.  Juli  1846.) 

FML.     Stephan     Freiherr     von 

Wernhardt  f  1869. 

FML.    Gustav   Freiherr  Wetzlar 

von  Plankenstein. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dies  Regiment   diente    während  des    spanischen  Erbfolge-Krieges  in  Ungarn 
gegen  die  Rakoczy'schen  Rebellen. 


—    94    - 

1704  war  es  in  der  ScUacht  bei  Gyarmath  unweit  Raab. 

nOö  in  der  Schlacht  bei  Schibo,   ein  Bataillon  auf  dem  rechten,   zwei  Bataillone 
am  linken  FlUgel. 
Im  Türkenkriege  focht  es 

1716  bei  der  Belagerung  von  Temeavar  und  dem  Sturme  auf  die  dortige  grosw 
Palanka,  1717  war  es  bei  der  Belagerung  und  16.  August  in  der  Schlacht 
von  Belgrad.  —  Bei  einem  Ausfalle  der  Türken  17.  Juli  hatte  Lieu- 
tenant Mardefetd  mit  9  Grenadiers  20  Türken  getödtet  und  eine  Fahne 
erobert.  1718  hatte  es  bei  dem  Passarowitzer  Friedens  -  Congresee,  deesen 
Verhandlungen  der  ßegiments-Inhaber  Oraf  Virmond  leitete,  die  Aufwartung. 

1732  machte  dasselbe  den  Feldzug  in  Cktrsica  mit  and 
Im  Feldzuge 

1734  bei  der  Armee  in  Ober-Italien  focht  es  in  der  Schlacht  bei  Parma  29.   Juni 
und  Guaatalla  19.  September. 
Im  Österreichischen  Erbfolgekriege  kam  das  Regiment 

1741  zum  Khevenhüller'Bchen  Corps,  Deeember,  war  1742  Anfangs  bei  der  Winter- 
Expedition  nach  Ober-Oesterreich  und  Baiern,  später  bei  der  Hanpt-Armee 
in  Böhmen,  17.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Chotusitz  und  bei  der  Belagerung 
von  Prag.  —  1746  in  Italien  focht  es  unter  Führung  seines  Obersten  von 
Marini  in  den  Schlachten  bei  Fiacenza  und  Rottofreddo,  bei  der  Besitznahme 
von  Genua  und  bei  der  Unternehmung  in  die  Provence,  1747  bei  der  Be- 
lagerung TOD  Genua. 
Im  siebenjährigen  Kriege 

1757  6.  Mai  war  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Prag,  das  Regiment  im 
Treffen  bei  Görlitz  7.  September  und  in  den  Schlachten  bei  Breslau  und 
Leuthen,  22.  November  und  5.  Deeember,  1758  14.  October  in  der  Schlacht 
bei  Hochkirch  deckte  es  mit  zwei  andern  Re^mentem  die  Gegend  bei 
Stromberg  und  das  Dorf  Glossen,  1759  musete  es  im  April  in  Bfihmen  aus 
den  Verschanzungen  bei  Passberg  mit  grossem  Verluste  der  feindlichen 
Uebermaeht  weichen.  1760  war  dasselbe  23.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Landshut 
und  der  Belagerung  und  der  Erstürmung  von  Glatz,  1761  ein  Bataillon 
bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  und  dem  Angriffe  auf  das  sogenannte 
Galgenfort,  1762  ein  Commando  und  die  Grenadier- Com pagnie  in  der  Bela- 
gerung von  Schweidnitz.  Bei  dam  Ausfalle  auf  die  feindliche  Minen- 
galerie in  der  Nacht  vom  29. — 30.  August  war  der  Grenadier  -  Ober- 
lieutenant Tiemar  mit  30  Freiwilligen  links  gegen  die  Laufgr&ben  vor- 
gedrungen, gewann  die  Flanke  der  Parallele  und  zerstörte  die  feindliche 
Galerie  von  Grund  aus.  Bei  einem  zweiten  Ausfalle  27.  September  hatte 
«ich  die  Gren ad ier-Com pagnie  besonders  hervorgethan. 
[8  Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Böhmen. 
Im  TUrkenkriege 

17.   Februar    4     Compagnien     bei    der    misslnngenen     Unternehmung     auf 
Seraeiidria;     —     die   zwei    Feld  -  Bataillons    im    Treffen   bei    Lasmare    und 


--    96    - 

unterstützten  bei  dem  Rückzuge  auf  Fenisch  29.  August  mit  ihren  Regiments- 
Geschützen  die  Arrieregarde  bei  dem  Passe  Kornia.  —  14.  September  wirkten 
sie  bei  Vertheidigung  des  Postens  Armenisch  thätig  mit.  1789  im  Treffen 
bei  Mehadia  28.  August  unterstützten  sie  die  verschiedenen  Posten,  tödteten 
mehrere  100  Türken  und  eroberten  4  Fahnen. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik 
1793  23.  August  ein  Bataillon  im  Bienwalde  sich  ausgezeichnet,  daselbst 
12.  September  die  dortige  Chaussee  tapfer  vertheidigt,  17.  September  bei 
Rheinweiler  und  Bellingen  den  versuchten  Rhein-Uebergang  der  Franzosen 
gehindert  mit  Zusammenschiessung  eines  ihrer  Schiffe,  ferner  bei  Eroberung 
der  Weissenburger  Linien  und  im  December  bei  Vertheidigung  der  Position 
im  Marienthaler  Walde  sich  hervorgethan.  1794  kam  das  Regiment  zur 
Armee  nach  Italien  und  war  1795  23.  November  bei  Vertheidigung  der 
Posten  bei  Lonno  im  Genuesischen.  Bei  dem  Rückzuge  aus  dieser  Gegend 
schlug  sich  die  zur  Besetzung  des  Berges  Ca*stellaro  detachirte  Division  muthig 
durch  die  feindliche  Uebermacht.  1796  12.  April  im  Treffen  bei  Montenotte 
ein  von  drei  Seiten  angegriffenes  Bataillon  grosse  Verluste  erlitten  — 10.  Mai 
in  der  Schlacht  bei  Lodi  hatte  das  Regiment  die  Addabrücke  heldenmüthig 
gegen  die  von  der  Anwesenheit  Bonaparte's  begeisterten  französischen  Grena- 
diere vertheidigt,  jedoch  ausserordentlich  gelitten,  musste  der  Uebermacht 
weichen,  kam  als  Besatzung  in  die  Festung  Mantua  und  wurde  in  den  nun 
folgenden  zwei  Belagerungen  fast  gänzlich     aufgerieben. 

1797  musste  ein  neues  Leib-Bataillon  errichtet,  ebenso  die  beiden  andern  Bataillons 
neu  formirt  und  das  rcorganisirte  Regiment 

1798  in  Gratz  vereinigt  werden. 

Im  Feldzuge 

1799  im  Juli  kam  das  Regiment  sammt  den  Grenadieren  zur  Belagerung  von 
Mantua,  hielt  sich  sehr  tapfer  in  der  Schlacht  bei  Novi  15.  August,  wo  es 
aber  starke  Verluste  erlitt;  —  4.  und  5.  November  war  es  in  der  Schlacht 
an  der  Stura  bei  Fossano,  und  einzelne  Abtheilungen  in  diesem  Monate  bei 
der  Vertreibung  der  Feinde  von  Borgo  San  Dalmazzo. 

Im  Feldzuge 

1800  im  April  in  der  Riviera  in  der  rechten  CoJonne  der  Armee  des  G.  d.  Cav. 
Baron  Melas,  welche  unter  FML.  Elsnitz  den  Bergrücken  von  San  Giacomo 
bis  an  das  Meer  defensiv  behaupten  und  den  Rücken  der  beiden  ersten 
Colonnen  während  ihrer  Operationen  gegen  Genua  decken  sollte.  Haupt- 
mann Michael  Le  Breux  vertheidigte  mit  seiner  200  Mann  starken  Divi- 
sion des  Regimentes  das  Fort  Finale,  einen  äusserst  wichtigen  Punkt,  unter 
den  schwierigsten  Umständen,  da  der  Platz  ohne  Artillerie  und  im 
schlechtesten  Zustande  war,  dennoch  vom  10.  April  bis  22.  April  auf  das 
umsichtigste  und  heldenmüthigste ;  eine  der  glänzendsten  Thaten  dieses  Feld- 
zuges. —  Das  Regiment  besetzte  später  Legnago,  kam  im  August  nach 
Mantua,  4  Compagnien  waren  10.  December  bei  der  Einnahme  von  Cento, 
das  Regiment  25.  December  in  der  Schlacht  am  Mincio. 


—    96     - 

Im  Feldztige 
1805  war  dasselbe  bei  der  Armee   in  Italien,  jedoch  nur  die  Grenadiere   in  der 
Schlacht  bei  Caldiero. 

Im  Feldzüge 

1809  war  es  in  Tirol.  Im  Gefechte  bei  Murazzo  und  im  Treffen  bei  Volano 
zwei  Bataillone  24.  April.  Hauptmann  Marquis  d'Esquilles  zeichnete  sich  mit 
seiner  Compagnie  durch  die  neunstündige  heldenmüthige  Vertheidigung 
des  dortigen  Kirchhofes,  einer  ungemein  wichtigen  Position,  rühmlichst  aus. 
Von  196  Vertheidigem  kehrten  nur  14  unverwundet  zum  Regimente.  13.  Mai 
im  Treffen  bei  Wörgl  und  Soll  warf  das  zweite  Bataillon  mit  ausser- 
ordentlicher Tapferkeit  die  baierischen  Jäger  und  ein  französisches  leichtes 
Bataillon  zurück,  gerieth  jedoch  beim  spätem  Rückzuge  der  österreichischen 
Truppen  grösstentheils  in  Gefangenschaft.  Ebenso  litten  die  beiden  andern 
Bataillone  grosse  Verluste,  ^  wurden  nach  und  nach  reorganisirt,  kamen  zur 
Armee  des  Erzherzogs  Johann  nach  Ungarn,  vertheidigten  12.  Juni  sehr 
tapfer  das  Dorf  Sabadhegy,  und  waren  Ende  Juni  bei  Vertheidigung  des 
Brückenkopfes  zu  Pressburg  unter  FML.  Baron  Bianchi. 

Im  Feldzuge 

1813  geriethen  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  27.  August  in  der  Schlacht  bei 
Dresden  in  der  in  Flanke  und  Rücken  von  französischer  Reiterei  und  Infan- 
terie angegriffenen  Division  FML.  Mesko  mit  dem  grösseren  Theile  derselben 
in  Kriegsgefangenschaft.  —  Das  dritte  Feld-  und  erste  Landwehr-Bataillon 
waren  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreich,  machten 
daselbst  im  August  und  September  riiehrere  Gefechte  sowie  im  Spätherbste 
die  Vorrückung  gegen  Italien  mit. 

Im  Feldzuge 

1814  gehörten  dieselben  zu  den  Blokade- Truppen  der  Festung  Mantua.  Im  April 
war  das  dritte  Bataillon  bei  der  in  der  Gegend  von  Parma  stehenden  Truppen- 
Division  des  FML.  Grafen  Nugent  und  zeichnete  sich,  bei  dem  Ueber- 
gange  über  den  Taro  13.  April  unter  seinem  Oberstlieutenant  Baron 
Bourguignon  die  rechte  Colonne  bildend,  sehr  vortheilhaft  aus.  Diese 
Colonne  überschritt  am  frühen  Morgen  im  Angesichte  des  Feindes  Taro,  warf 
denselben  zurück,  wobei  G^angene  gemacht  und  eine  Fahne  erbeutet  wurde, 
verfolgte  ihn  bis  Saragna,  bemächtigte  sich  nach  zweistündigem,  hartnäckigem 
Gefechte  auch  dieses  Ortes  und  verfolgte  den  Feind  bis  gegen  Chiawalle.  Als 
Oberstlieutenant  Baron  Bourguignon  um  diese  Zeit  starkes  Gewehrfeuer 
in  der  Richtung  von  Fiorenzuola  vernahm,  rückte  er  eilig  mit  seiner  Colonne 
dahin,  griff  sogleich  in  das  dortige  Gefecht  ein,  degagirte  die  hartbedrängte 
Brigade  Senitzer,  mit  welcher  nun  vereint  der  Gegner  zum  Rückzuge 
und  zur  Räumung  Fiorenzuola's  gezwungen  wurde.  Die  Grenadiere  fochten 
1813  und  1814  bei  der  Haupt-Armee  in  Deutschland  und  Frankreich  und 
waren  1815  im  Lager  bei  Dijon. 

1848  in  Ungarn  stationirt,  waren  die  beiden  ersten  Feld  -  Bataillone  theilweise 
in   die  Gewalt   der  Revolutionspartei  gefallen,  jedoch   gelang   es   der   Eni- 


-     97    - 

BchloBsenheit  und  Umsicht  des  Hauptmanns  Baron  Maassburg,  mit  vier 
Compagnien  zu  den  kaiserlichen  Truppen  zu  stossen.  Dieselben  hatten 
ehrenvollen  Antheil  an  der  107tägigen  tapfern  Vertheidigung  von  Temesvar 
1849.  —  Oberlieutenant  Kodic,  mit  140  Mann  und  15  Artilleristen  als 
Besatzung  in  das  Bergschloss  Deva  in  Siebenbürgen  detachirt,  von  2000  In- 
surgenten mit  6  Geschützen  belagert,  hielt  sich  mit  standhafter  Ausdauer, 
bis  gänzlicher  Mangel  an  Lebensmitteln  und  auch  selbst  an  Trinkwasser^ 
sowie  Krankheiten  eintraten  und  erzwang  sich  eine  Capitulation  mit  allen 
militärischen  Ehren  und  freien  Abzug  nach  Temesvar  27.  Mai. 

Im  Feldzuge 
1859  focht  das  seit    1815    italienische    Regiment   im    I.    Armee-Corps    gegen    die 
Francossarden    in  Italien   mit   besonderer  Bravour   in    der  Schlacht  bei  Sol- 
ferino  24.  Juni. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen    war  das    damals   in  Mainz   gamisonirende  Regiment  in  der 
österreichisch-nassauischen    Division  des  FML.  Grafen  Neipperg    eingetheilt, 
am  14.  Juli    im  Treffen    bei  Aschaffenburg   und    erlitt  insbesondere  an  Ge- 
fangenen grosse  Verluste. 

Im  Occupations-Feldzuge  in  Bosnien 
1878  focht  das  Reserve-Regiment  14.  August  im  Gefechte  bei  Banjaluka,  16.  August 
und  5.  September  in  den  Gefechten  bei  Doboj  und  Potocani,  21.  September 
bei  Senkovic  (Bandin  Ogiak).  Gesammtverlust  im  ganzen  Feldzuge  an  Todten, 
Verwundeten  und  Vermissten  136  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1705  Oberst  Regiments-Commandant  Baron  Wachtendonk  commandirte  bei  Schibo 

mit  Auszeichnung  den  rechten  Flügel. 
1716  Oberstlieutenant  Falk  und  Major  Hugrapont  thaten  sich  beim  Sturme  auf  die 

Temesvarer  Palanka  sehr  hervor,  wurden  aber  schwer  blessirt. 
1746  Oberst  Adam  Marini  zeichnete   sich   bei  Piacenza  mit  den  Grenadieren  sehr 

aus  und  wirkte  thätig  mit  zur  Befreiung  des  stark  gedrängten  Nadasdy'schen 

Corps. 

1761  that  sich  Major  Graf  Grisoni  an   der   Spitze   seines  Bataillons   in   der  Bela- 
gerung von  Schweidnitz,  beim  Sturme  auf  das  Galgenfort  sehr  hervor. 

1762  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz  wurden  Major  Klünck  und  Hauptmann 
O'Sullivan   sehr    angerühmt.     Grenadier-Oberlieutenant   Josef  Baron  Tiemar 

•  wurde  fiir  seine  glänzende  Waffenthat  sogleich  zum  Hauptmann  befördert 
und  1762  MTO.-R. 

1788  Hauptmann  Geppert,  mit  1  Oberlieutenannt  und  89  Mann  Ende  August  in 
den  sogenannten  Schlüssel  von  Mehadia  detachirt,  musste  sich,  von  den  Türken 
eingeschlossen,  durch  die  wallachischen  Wälder  mühsam  durchschlagen 
und  erreichte  nach  äusserst  beschwerlichem  Stägigen  Marsche  das  Lager  der 
kaiserlichen  Truppen  bei  Armenisch.  Er  wurde  zur  Belohnung  zum  Major 
befördert. 

TbUxhtim:  Oedenkblfttter.  ^ 


—    98     - 

1793  Bei  Vcrtheidigung  des  Bienwaldes  12.  und  18.  September  batten  sieb  aus- 
gezeiebnet :  Major  Concin,  die  Hauptleute  Kertenmtiller,  Graf  Klenau,  Hummel; 
FrobnmüUer,  Lieutenant  Scbilling  und  Fäbnrieb  Greibel.  Bei  dieser  Aetion 
sowobl  als  bei  Vertbeidigung  der  Weissenburger  Linien  batte  sieb  Regiments- 
Commandant  Oberst  von  Scblegelbofer  bervorgetban,  bei  letzteren  auch 
Hauptmann  Hummel,  Oberlieutenant  Catbarin,  und  Lieutenant  Bai*on  Albeck ; 
so  wie  der  Ordonnanz- Offizier  Lieutenant  Carl  Graf  Starbemberg.  —  Aucb 
werden  in  den  Relationen  dieses  Feldzuges :  Grenadier-Hauptmann  Corti  wegen 
Eroberung  von  3  Gescbützen  bei  Wanzenau  26.  October,  Grenadier-Haupt- 
mann Feuser,  Lieutenant  Graf  Herberstein  bei  Kilstädt  22.  November, 
Lieutenant  Scbilling  15.  December  bei  Vertbeidigung  des  Marientbaler 
Waldes  angerübmt. 

1797  im  Treffen  bei  Rivoli  wird  der  Inhabers- Adjutant  Hauptmann  Carl  Baron 
Fürstenwärtber  belobt. 

1799  Im  Berichte  über  die  Schlacht  bei  Novi  15.  August  werden  die  Majore 
Moriz  Graf  Strassoldo  und  Graf  Klenau  angerühmt;  —  bei  Borge  San  Dal- 
mazzo  batte  sich  der  Grenadier-Hauptmann  Graf  Wenzel  Paar  ausgezeichnet. 

1800  Hauptmann  Michael  Le  Breux  für  die  beldenmütbige  Vertbeidigung  des 
Forts  Finale  im  Feldzuge  1800,  wurde  1801  MTO.-R. 

1809  30.  und  31.  October  Oberstlieutenant  Dominik  Ertel  von  Seau  sich  im  Treffen 
bei  Volano  24.  April  sehr  bervorgetban. 

1809  Hauptmann  Josef  Marquis  D'Esquilles  wurde  ftlr  die  beldenmütbige  Ver- 
tbeidigung des  Kirchhofs  von  Volano  24.  April  im  Nachtrags- Capitel  1811 
MTO.-E. 

1809  Major  Jakob  Ginzel  an  der  Spitze  des  zweiten  Bataillons  sich  bei  Wörgl 
13.  Mai  ausgezeichnet,  wurde  aber  gefangen. 

1810  erhielt  das  Regiment  seine  dermalige  schwefelgelbe  Egalisirung  statt  der  bis- 
berigen  violetten. 

1813  Oberstlieutenant  Anton  Baron  Bourguignon  wurde  filr  seine  vielfache  Aus- 
zeichnung am  Uebergange  über  den  Taro  und  im  Gefechte  bei  Fierenzuola 
13.  April  durch  Capitel  von  1815  MTO.-R. 

1815  wurde  das  nun  steierische  Regiment  venetianisch  mit  dem  Werbbezirke 
Treviso. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1849  OEKO.-R  3.  Lieutenant  Carl  Garlik  dem  14.  Infanterie  -  Regimente  zu- 
getbeilt  für  Auszeichnung  bei  Erstürmung  des  Dorfes  Osoppo  9.  October 
1848.  —  Die  beiden  zum  Regimente  avancirten  Majore:  Johann  von  Trenti- 
naglia  (früher  bei  Infanterie  Nr.  12)  und  Friedrich  von  Dauber  (früher  bei 
Infanterie  Nr.  41)  für  Auszeichnung  in  ihren  ehemaligen  Regimentern.  MVK. 
Hauptmann  Baron  Maassburg,  die  Oberlieutenants  de  Verchin,  Ballun, 
Henricy,  Efifenberger,  Menhard,  Krczek,  Lieutenant  Conte. 


—    99    — 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1859  ÖLO.  -  R.  Regiments  -  Commandant  Oberst  Johann  von  Trentinaglia. 
OEKO.-R  3.  der  bei  Solferino  gebliebene  Major  Adolf  Microys,  die  Haupt- 
leute Dudic  und  Pürker  von  Pürkheim.  MVK.  die  Majore:  Maximilian  von 
Baumgarten  und  Adolf  Resieh  v.  Ruinenberg ;  die  Hauptleute :  Andres,  Kraft, 
Carl  Ritter  Garlik  von  Osoppo,  Penater,  die  Oberlieutenants  Rosenbaum, 
Eyle,  Eosak.  Die  Mannschaft  1  goldene,  16  grosse,  47  kleine  silberne 
Medaillen. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1866  MVK.  Major  Wilhelm  von  Engel,  Hauptmann  Liberale. 

1866  in  Folge  der  Abtretung  Venetiens  wurde  das  Regiment  ungarisch  mit  dem 
Ergänzungsbezirk  Steinamanger ;  anlässlich  der  Auflösung  der  beiden  ehe- 
maligen Warasdiner  Grenz-Regimenter  Kreuzer  Nr.  5  und  St.  Georger  Nr.  6 
erhielt  es  seine  gegenwärtige  Benennung  und  die  Ergänzungsbezirksstation 
Belovar  1.  Jänner  1872. 

Mit  Adjustirungs- Vorschrift 
1868  wurden  dem  Regimente  dunkelblaue  statt  der  bisherigen  weissen  Waffenröcke 
anbefohlen. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  der  Occupation  Bosniens 
1878  OEKO-R.  3.  Maior  Ludwig  Sova.  MVK.  die  Hauptleute  Anton  Waberer 
Edler  von  Dreischwert,  Michael  Haglian,  Josef  Vuksan  und  Michael  Jurievic. 
Die  Allerhöchste  Belobung  der  dem  (Generalstabe  zugetheilte)  Hauptmann  Josef 
Vuksan,  Oberlieutenants  Johann  Herrak  und  Michael  Surmin,  die  Lieu- 
tenants Adam  Brandner,  Eduard  Sieber  (in  der  Reserve). 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1796  Eegiments-Commandant  Oberst  Ernst  Graf  Attems  f  bei  Vertheidigung   des 

Adda-Ueberganges  in  der  Schlacht  bei  Lodi  10.  Mai. 
1859  Major  Adolf  Microys  f  in  der  Schlacht  bei  Solferino  24.  Juni. 


Eraioisches 

INFANTERIE-REGIMENT   N"  17. 

(1866.) 

FZM.  FRANZ  FREIHERR  KUHN  VON  KUHNENFELD,  MTO.-C. 

Dunkelblaue  Wafenröcke,  rothbraune  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

ErgänzuDgsbezirksBtation :  Laibach. 


1632  errichtet. 

1632  FM.  Melchior  Graf  Hatzfeld  f- 

1658. 
1659  FML.  Ant.  GrafCoLLALTof.  1675. 
1675  FM.      Friedrich     Freiherr     von 

Stadel  f.  1694. 
1694  FML.  Carl  Egon  Graf  Fürstkn- 

BERQ    von   MössKracH    f    in    der 

Schlacht  bei  Friedlingen  14.  Oc- 

tober  1702. 

1702  GM.  Carl  Emanuel  Fürst  von 
LoNöUEVAL  Graf  von  Buquoi  f 
1703. 

1703  FM.  Carl  Alexander  Prinz  seit 

1733  Herzog  von  Württemberg  f  zu 
Ludwigsburg  1737. 


Inhaber. 

1737 


1769 
1773 

1781 


1796 
1801 


1826 


1866 


FM.    Cajetan    Graf    Kolowrat- 
Krakowsky  t  19.  Februar  1769. 
bis  1773  unbesetzt. 
FML.  Johann  Baptist  Baron  Koch 
t  zu  Paris  20.  December  1780. 
FZM.   Friedrich  Wilhelm   Fürst 

HoHENLOHE-KiRCHBERG  MTO.-GK. 

t  10.  August  1796. 

bis  1801  unbesetzt. 

FM.    Heinrich  XV.   von   Reüss- 

Plaüen  MTO.-R.    t  30.   August 

1825. 

FZM.   Gustav  Prinz  Hohenlohe- 

Langenburg  f  26.  Juni  1866. 

FZM.  Franz  Freiherr  Kuhn  von 

KuHNENTELD   MTO.-C,    commau- 

dirender  General  zu  Graz. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  dreissigjährigen  Kriege  war  das  Regiment  noch  in  seinem  Errichtungsjahre. 

1632  16.  November  in  der  Schlacht  bei  Lützen,  1634  bei  Nördlingen,  unter  seinem 
Inhaber  FM.  Grafen  Hatzfeld,  bei  Jankau  1645  25.  Februar  und  1647  bei 
der  Belagerung  von  Iglau. 

1659  machte  es  den  Feldzug  in  Pommern  gegen  die  Schweden  unter  General 
Souches  mit.    Von 


—     101     - 

1661  in  Ungarn  gegen  die  Türken  war  es  1664  bei  der  Belagerung  von  Eanischa, 
2.  August  in  der  Schlacht  bei  St.  Gotthard;  —  von 

1673  an  focht  dasselbe  in  6  Feldzügen  am  Rhein  gegen  die  Franzosen,  und  war 
1676  bei  der  Belagerung  von  Philippsburg.  Ein  Theil  des  Regimentes 
war  als  Besatzung  in  Uugam,  und  drei  Compagnien  wurden  bei  Szathmar 
von  den  Tököly 'sehen  Malcontenten  überfallen  und  niedergemacht;  1678  war 
das  Regiment  im  Treffen  bei  Rheinfelden.     Von 

1683  an  in  16  Feldzügen  abwechselnd  in  Ungarn  gegen  die  Türken,  am  Rhein 
und  in  Italien  gegen  die  Franzosen,  so  1683  12.  September  beim  Entsätze  von 
Wien,  1684  bei  der  Belagenmg  von  Ofen,  1685  in  der  Schlacht  bei  Gran, 
1689  bei  der  Belagerung  von  Mainz,  1691  war  es  in  Italien  bei  der  Be- 
lagerung  von  Carmagnola,  von  1695  bis  1697  wieder  am  Rhein. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege 
1702  in  der  Belagerung  von  Landau  und  in  der  Schlacht  bei  Friedlingen,  1704 
bei  der  zweiten  Belagerung  von  Landau,  marschirte  das  Regiment  sodann 
nach  Italien,  focht  1705  in  der  Schlacht  bei  Cassano,  1706  beim  Entsätze 
von  Turin,  machte  1707  die  Expedition  gegen  Toulon  mit,  und  zeichnete 
sich  1711 18.  September  durch  die  tapfere  Vertheidigung  des  Postens  Valon  aus. 

Im  Türkenkriege  war  es 
1716  5.  August  in    der  Schlacht    bei   Peterwardein,  —  im  September  in  der  Be- 
lagerung von  Temesvar  und  unter  seinem  Inhaber  Prinzen  Württemberg  beim 
Sturme  auf  die  dortige  Palanka.     1717  bei  der  Belagerung  und  16.  August 
in  der  Schlacht  von  Belgrad. 

In  den  Rhein-Feldzügen 

1734  tmd  1735,  war   das  Regiment    von  1737  an   im  Türkenkriege,  deckte  mit 
dem  Regimente  Franz  Lothringen,  jetzt  Nr.  1,    1737  die  rechte  Flanke  der 
Armee,    war   am   Marsche   nach   Nissa   in    der   Avantgarde   und    1738   im 
Treffen  bei  Comia. 
Im  österreichischen  Erbfolgekriege  focht  das  Regiment 

1741  10.  April  in  der  Schlacht  bei  Mollwitz  sehr  tapfer  am  linken  Flügel,  1742 
war  es  bei  der  Belagerung  von  Prag,  1744  im  Feldzuge  am  Rhein  und  in 
Böhmen,  1745  im  Treffen  bei  Habelsohwert,  in  den  Schlachten  bei  Hohen- 
fiiedberg  4.  Juni  und  in  jener  bei  Trautenau  30.  September,  wo  ein  Ba- 
taillon am  rechten  Flügel  von  dem  feindlichen  Bernstädtischen  Cürassier- 
Regimente  überfallen,  und  nach  tapferer  Gegenwehr  gefangen  wurde. 
Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 

1756  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  und  bei  dem  versuchten  Entsätze 
des  bei  Pirna  eingeschlossenen  sächsischen  Heeres-,  1757  6.  Mai  in  der 
Schlacht  bei  Prag,  22.  April  in  jener  bei  Breslau  und  dem  dortigen  Angriffe 
auf  die  Redouten  von  Schmiedefeld,  5.  December  in  der  Schlacht  bei  Leuthen ; 
1758  14.  October  unterstützte  es  in  jener  bei  Hochkirch  das  Loudonische 
Corps,  1760  war  es  bei  der  Unternehmung  auf  Schlesisch-Neustadt  3.  No- 
vember in  der  Schlacht  bei  Torgau,  und  das  dritte  Bataillon  kam  als  Be- 
satzung nach  Glatz;  1761  1.  October   bei   der   Eroberung   von  Schweidnitz 


ll 


—     102     — 

und  ein  Bataillon  beim  Angriffe  auf  das  Bogenfort;  als  dieses  die  Wälle 
überstiegen  und  in  den  Platz  eingedrungen  war,  blieb  es  in  Reihe  und  Glied, 
unterliess  jede  Plünderung  und  hielt  sich  in  musterhafter  Ordnung.  Kaiserin 
Maria  Theresia  Hess  in  Anerkennung  dieser  ihr  im  Berichte  belobten  Manns- 
zucht jeden  Soldaten  mit  zwei  Gulden  beschenken.  1762  war  ein  Theil 
des  Regimentes  in  der  belagerten  Festung  Schweidnitz.  Oberst  Graf  Rasp 
versah  Brigadiersdienste,  schloss  sich  dem  Ausfall  am  8.  August  freiwillig 
an,  ermunterte  die  Truppen  durch  sein  glänzendes  Beispiel  der  Tapferkeit, 
führte  dieselben  ohne  Verluste  und  in  guter  Ordnung  in  die  Festung  zurück, 
und  erwarb  sich  überhaupt  bei  der  Vertheidigung  dieser  Festung  grosse  und 
ruhmwürdige  Verdienste. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778  war  das  Regiment  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik 
1793  im  October  fochten  zwei  Bataillone  mit  Auszeichnung  im  Treffen  bei 
Berlaimont,  wo  sie  starke  Verluste  erlitten,  femer  in  den  Gefechten  bei 
Seve  und  Maubeuge  15.  und  16.  October.  —  1794  war  das  Regiment  in 
den  Schlachten  bei  Charleroi  und  Fleurus  26.  Juni,  in  den  Gefechten  bei 
Biautelis  6.  Juli,  bei  Limburg  20.  September,  bei  Düren  20.  October ;  1795 
29.  October  bei  Erstürmung  der  Linien  von  Mainz.  Das  erste  Bataillon 
hatte  unter  Führung  seines  tapfern  Obersten  Dair  Aglio  die  Redoute  rechts 
von  Höchstheim  mit  dem  Bajonnet  erstürmt,  und  das  dort  postirte  feindliche 
Geschütz  erobert.  Das  Regiment  war  ferner  in  den  Gefechten  bei  Limburg 
19.  September  und  bei  Köttenheim  10.  November.  —  1796  war  es  im  Treffen 
bei  Wetzlar  15.  Juni  und  bei  Uckerad  19.  Juni,  bei  Limburg  an  der  Lahn 
16.  September,  zwei  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Kehl,  wovon 
eines  27.  November  einen  feindlichen  Ausfall  auf  die  Tranch6en  mit  dem 
Bajonnete  zurücktreiben  half.  1797  marschirte  das  Regiment  von  Mainz 
aus  im  Februar  nach  Italien. 

Im  Feldzuge 

1799  rückte  es  im  October  aus  Dalinatien  zum  Corps  des  FML.  Fröhlich  nach 
Italien  und  war  bei  der  Belagerung  von  Ancona,  wohin  es  17.  November 
nach  erfolgter  Capitulation  als  Besatzung  einrückte. 

Im  Feldzuge 

1800  war  es  im  April  im  Genuesischen,  hatte  mehrere  Gefechte  und  war  bei  der 
Belagerung  von  Genua,  —  14.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Marengo  und  im 
December  auf  dem  allgemeinen  Rückzuge  der  Armee,  in  der  Schlacht  am 
Mincio  25.  December  und  den  folgenden  Rückzugsgefechten. 

Im  Feldzuge 
1805  in  Deutschland   im   Corps  des  FML.  Baron  Werneck  bei  Ulm  in  mehreren 
kleineren  Gefechten,  so   bei  Burgau,    Günzburg,  Herbrechtingen,  Neresheim 
und   Wallerstein    Anfangs    October,   bei   Haslach   11.  October,   und  gerieth 
durch  die  Capitulation  von  Ulm  17.  October  in  Kriegsgefangenschaft. 


-     103     - 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  des  G.  d.  Cav.  Grafen  Bellegarde 
eingetheilt  und  focht  14.  April  im  Gefechte  bei  UrsensoUen,  23.  April  im 
Treffen  bei  Regensburg.  21.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Aspem  war  es 
bei  der  Erstürmung  dieses  Ortes.  Oberstlieutenant  Graf  Bentheim  führte 
die  Vorhut  der  Sturm- Colonne;  22.  Mai  bei  der  Wiedereroberung  des- 
selben, welches  in  der  Nacht  von  den  Franzosen  wieder  genommen  worden. 
In  der  Schlacht  bei  Wagram  5.  und  6.  Juli  vertheidigte  Oberst  Baron 
Oberdorf  das  Dorf  Deutsch- Wagram  gegen  die  feindlichen  Angriffe,  und 
schlug  dieselben  mehrmals  zurück.  Das  Regiment  war  femer  10.  und  11.  Juli 
im  Treffen  bei  Znaim. 

Im  Feldzuge 

1813  war  dasselbe  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  17.  September 
im  Gefechte  bei  Arbesau,  wo  das  zweite  Bataillon  den  Ort  stürmte,  das 
erste  Bataillon  die  Gärten  rechts  vom  Dorfe  nahm;  18.  October  in  der 
Schlacht  bei  Leipzig  war  das  Regiment  in  seiner  Aufstellung  in  einer  ganz 
offenen  Fläche  von  10  Uhr  Vormittags  bis  Abends  dem  heftigsten  Eanonen- 
und  Musketenfeuer  des  Feindes  ausgesetzt  und  erlitt  sehr  bedeutende 
Verluste. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  war  das  Regiment  IL  März  im  Treffen  bei  Macon,  18.  März 
im  Gefechte  bei  Villefranche,  20.  März  im  Treffen  bei  Lyon.  1815  im 
I.  Armee-Corps  des  FZM.  Grafen  Hieronymus  CoUoredo  in  den  Gefechten 
bei  Altkirch  und  Beifort,  im  September  im  Armeelager  bei  Dijon,  und  sodann 
bei  der  Schleifung  der  Festung  Hüningen. 

1821  war  das  zweite  Bataillon  im  kurzen  Feldzuge  gegen  Piemont,  rückte  bis 
Novara  und  Alessandria  vor,  und  machte  eine  Streifung  gegen  die  plün- 
dernden Insurgenten  nach  Acqui.  Die  Grenadiere  waren  im  Corps  des 
G.  d.  Cav.  Baron  Frimont  nach  Neapel  marschirt.  1831  anlässlich  der  Re- 
volution in  Ober-Italien  besetzte  es  Bologna. 

Im  Feldzuge 
1848  in  Italien  mussten  bei  Ausbruch  der  Revolution  in  Brescia  die  beiden 
ersten  Feld  -  Bataillone  22.  März  einen  äusserst  gefahrvollen  Rückzug 
unternehmen.  29.  Mai  im  Gefechte  bei  Montanara  that  sich  das  erste 
Bataillon  bei  Erstürmung  der  Verschanzungen  hervor.  30.  Mai  im  Treffen 
bei  Goito  das  zweite  Bataillon  beim  Sturme  auf  die  dortigen  Casinen. 
10.  Juni  waren  beide  Bataillone  im  Treffen  bei  Vicenza,  23.  Juli  bei  Er- 
stürmung der  Höhen  von  Somma-Campagna,  25.  Juli  in  der  Schlacht  bei 
Custozza,  bei  Valeggio  27.  Juli  und  im  Gefechte  von  Mailand  4.  August,  wo 
der  tapfere  Major  Härtung  mit  dem  zweiten  Bataillon  bei  Nosedo  die  wieder- 
holten Umgehungsversuche  des  Feindes  zurückwies  und  das  durch  die 
feindliche  Uebermacht  schon  schwankende  Gefecht  zum  Stehen  brachte. 
Das  dritte  Bataillon  war  im  April  an  der  kärntnerischen  Grenze,  bestand 
22.  April  ein  Gefecht  bei  Ponteba,  wo  sich  die  15.  und  16.  Compagnie  sehr 


—     104     - 

auszeichneten,    kam    dann    nach  Süd-Tirol    zur    Vertheidigung  der  dortigen 

Pässe,  Ende  Juni  zur  Cernirung  von  Venedig,  und  bezog  die  Vorposten  bei 

Malghera;  Ende   August   rückte  es    zum  Regimente   nach  Mailand,  ebenso 
das  erste  Landwehr-Bataillon. 

Im  Feldzuge 
1849  in  Italien  war  das  Regiment  (drei  Feld-  und  erstes  Landwehrbataillon)  im  kurzen 
Feldzuge  gegen  Piemont  im  ersten  Armee-Corps,  G.  d.  Cav.  Graf  Wratislaw 
eingetheilt  und  21.  und  22.  März  focht  es  mit  Auszeichnung  in  den  Gefechten 
bei  Gambolo,  Turazzo  und  St.  Siro.  —  Später  machte  es  die  Expedi- 
tion und  Occupation  in  der  Romagna  mit,  und  war  im  Mai  und  Juni  bei  den 
Belagerungen  und  der  Einnahme  von  Bologna  und  Ancona.  Das  erste  Land-, 
wehrbataillon  machte  den  äusserst  beschwerlichen  Streifzug  gegen  die  Gari- 
baldischen  und  Pinzanischen  Banden  in  den  Apeninnen  und  an  der  Meeres- 
küste mit.  Das  vierte  Bataillon  war  im  Jänner  bei  dem  Zuge  des  FZM. 
Grafen  Nugent  gegen  Essegg,  später  bei  der  Cernirung  von  Komom.  25. 
April  in  der  Länge  einer  Entfernung  von  drei  Viertel-Stunden  auf  Vorposten 
aufgestellt,  wurde  es  in  der  Nacht  von  den  Insurgenten  überfallen  und  erlitt 
durch  deren  grosse  Uebermacht  bedeutende  Verluste.  —  Die  Grenadier-Di- 
vision kam  im  September  zur  Cernirung  von  Komom. 

Im  Feldzuge 
1869  gegen  die  Francosarden  war  das  Regiment  im  achten  Armee-Corps  des  FML. 
Ritter  von  Benedek  eingetheilt  und  focht  mit  Auszeichnung  24.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Solferino. 

Im  Feldzuge 
1866  war  das  Regiment  in  der  Infanterie-Reserve-Division  FML.  von  Rupprecht 
der  Süd-Armee  mit  drei  Bataillons  eingetheilt,  und  nahm  thätigen  Antheil 
an  den  heissen  vormittägigen  Kämpfen  um  den  wichtigen  Besitz  des  Monte 
Cricol  in  der  Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni.  —  Das  vierte  Bataillon  gehörte 
zu  den  Truppen  in  Istrien. 

Im  bosnischen  Occupationsfeldzuge 
1878  that  sich  dtjs  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Waczar-Wakuf  und  Jaicze  5. 
und  7.  August,   sowie  bei  Liwno    26.  und  28.  September  sehr  hervor.     Ge- 
sammtverlust  im  ganzen  Feldzuge  an  Todten,  Verwundeten  und  Vermissten 
120  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1703  hatte  Hauptmann  Coppenhagen  in  Tirol  mit  Hilfe  der  dortigen  Landleute 
den  daselbst  eingefallenen  Baiem  tapfem  Widerstand  geleistet,  die  Festung 
Ehrenberg  belagert  und  zur  Capitulation  gezwungen. 

1716  Oberst  Rudollphi  sich  beim  Sturme  auf  die  Temesvarer  Palanka  an  der 
Spitze  von  5  Grenadier-Compagnien  ausgezeichnet,    wurde  dabei  verwundet. 

1737  vertheidigte  Hauptmann  Lechner  mit  nur  50  Mann  die  Bergfestung  Usitza 
auf  das  tapferste  gegen  die  Türken,  schlug  mehrere  Stürme  ab,  und  erzwang 
eine  vortheilhafte  Capitulation. 


—   105   — 

1745  in  der  Schlacht  bei  Hohen  -  Friedberg  4.  Juni  hatte  sich  Oberst  Claudius 
Baron   Sincere  durch  umsichtige  Führung  des  Regimentes  hervorgethan. 

1762  Oberst  Lorenz  Graf  Rasp  wurde  für  sein  ausgezeichnetes  Verhalten  in  der 
Vertheidigung  von  Schweidnitz  MTO.-R.  —  Er  schloss  im  Namen  des  Festungs- 
Commandanten  Grafen  Guasco  die  Capitulation  mit  dem  feindlichen  General 
Tauentzien  ab. 

1793  im  Treffen  bei  Berlaimont  belobt  die  Relation  den  Obersten  Peter  Marquis 
Vasquez,  Major  Carl  Riera  und  Hauptmann  Graf  Dorsay. 

1795  bei  Erstürmung  der  Verschanzungen  von  Mainz  29.  October  Oberst  Vincenz 
Dair  Aglio  sich  besonders  hervorgethan,  ebenso 

1796  im  Treffen  bei  Wetzlar  und  beim  Angriffe  auf  Limburg  an  der  Lahn 
Oberstlieutenant  Riera. 

1799  bei  der  Belagerung  von  Ancona  Major  Johann  Baron  Urraca  und  Ober- 
lieutenant von  Jvichich  sich  ausgezeichnet. 

1805  Major  Galeotti  führte  das  von  ihm  befehligte  Grenadier-Bataillon  so  glücklich 
nach  der  Niederlage  des  Wemeckischen  Corps  17.  October,  dass  er  ungeachtet 
aller  Hindemisse  den  18.  October  Mittags  mit  seiner  gesammten  Truppe  in 
Oettingen  bei  dem  Corps  des  Erzherzogs  Ferdinand  eintraf.    « 

1809  G.  d.  Cav.  Graf  Bellegarde  nennt  in  seinem  Berichte  den  Oberstlieutenant 
Wilhelm  Graf  Bentheim- Steinfurt  und  Major  Josef  Söldner  von  Söldenhofen 
unter  den  Ausgezeichneten  von  Aspem  21.  und  22.  Mai.  Ersterer  wurde 
zum  Obersten  des  47.  Infanterie-Regimentes  befördert.  * 

1809  Die  Relation  über  die  Schlacht  bei  Wagram  belobt  vorzüglich  den  Regiments- 
Commandanten  Obersten  Ernst  Baron  Oberdorf,  die  Majore  Johann  Karg  und 
Schlosser,  und  den  Hauptmann  Josef  Nikolaus  von  Ehrenfeld.  5  Unteroffiziere 
erhielten  die  silberne  Medaille. 

1813  Bei  Arbesau  17.  September  wurden  6  Offiziere,  10  Unteroffiziere,  von  denen 
Einer  die  silberne  Tapferkeits-Medaille,  die  übrigen  G^ld-Belohnungen 
erhielten,  und  1  Gemeiner  belobt. 

1813  Bei  Leipzig  18.  October  wurden  3  Offiziere  belobt.  Ein  Tambour  erhielt  die 
silberne  Medaille. 

1817  wurde  das  bisherige  böhmische  Regiment  mit  seinem  Werbbezirke  nach 
Krain   verlegt. 

1822—1835  diente  der  Dichter  und  Uebersetzer  Byrons  Josef  Emanuel  Hilscher 
als  Gemeiner,  zuletzt  als  Feldwebel  im  Regimente.  Die  Stadt  Leitmeritz 
setzte  diesem,  ihrem  Landsmann,  ein  Denkmal. 

1848  Bei  Montanara  29.  Mai  that  sich  Oberstlieutenant  von  Riera,  der  zu  Fuss 
an  der  Spitze  der  1.  Division  stürmte  und  schwer  verwundet  wurde  5  bei  Goito 
30.  Mai  Major  Fürst  Wilhelm  Bentheim  besonders  hervor. 

1848  Bei  Mailand  4.  August  wurden  Oberstlieutenant  Albert  Hablitschek  und  Major 
Ernst  Härtung  nebst  8  Offizieren  in  der  Relation  unter  den  besonders 
Ausgezeichneten  genannt. 


y 


—     106    — 

Oberst   Moriz    von  Görger   wurde    gleichfalls    im  Berichte    des  FM.   Grafen 
Radetzky  belobt. 

Für  Auszeichnung  in  der  Kriegs- Epoche 
1848  und  1849  ÖLO.-R.  Major  Friedrich  Ferrari  da  Grado.  0EK0.-R.3.  Oberst 
Albert  von  Hablitschek,  Major  Ernst  Härtung.  MVK.  Oberst  Albert  von 
Hablitschek,  Major  Ernst  Härtung,  die  Hauptleute  Prinz  Eugen  Hohenlohe- 
Waldenburg,  von  Rtihling,  Loschan,  Bischinsky,  Winkler,  Fuchs,  Ritter  von 
Gold,  die  Oberlieutenants:  Kolb,  Entner,  Prieger,  Lieutenant  Polz,  sowie 
nachträglich  Oberstlieutenant  Otto  Eberhard  und  Major  Jakob  Wolff.  Der 
braven  Mannschaft  wurden  8  goldene  und  58  silberne  Medaillen  erster  und 
zweiter  Classe  zu  Theil. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1859  MVK.  Oberst  Johann  Dominger  von  Dornstrauch,  (der  als  Train- Comman- 
dant  des  achten  Armee-Corps  verwendete)  Major  Alexander  Pfaffenberg,  die 
Hauptleute  Braun,  Baron  Veitheim,  Baron  Wolkensperg,  Prechtl,  Ober- 
lieutenant Cramolini  und  Lieutenant  Domladisch.  •  Oberstlieutenant  Jakob 
Wolff  von  Wolffenberg  und  5  Offiziere  erhielten  die  Allerhöchste  Belobung. 
Die  Mannschaft  erhielt:  ein  Fahnenführer  die  goldene,  9  Mann  die  grosse 
und  26  Mann  die  kleine  silberne  Medaille. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1866  OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Josef  von  Feldegg,  die  Hauptleute  Baron  Velt- 
#heim,  Prechtl,  Knobloch,  Reynoschek.     MVK.  Hauptmann  Vogeler,  die  Ober- 
lieutenants Josch  imd  Gruden,  die  Lieutenants  Oberster,  Barbo  und  Zikmun- 
dofsky.     Seit 

1868  hat  das  Regiment  dunkelblaue  Waffenröcke  statt  der  bisherigen  weissen. 

Für  Auszeichnung  im  Occupations-Feldzuge  in  Bosnien 

1878  OEKO.-R.  3.  Oberst  Friedrich  Prieger,  Major  Christian  Kerczek  (des  Gene- 
ralstabes),' die  Hauptleute  Theodor  Drennik  und  Albert  Strohmayer,  Ober- 
lieutenant Alexander  Skrem.  MVK.  Major  Carl  Gündel,  die  Hauptleute 
August  Salamon,  Heinrich  KopHva,  Andreas  Sliwnik  und  Franz  Stojan,  die 
Oberlieutenants  Michael  Lukanc,  Mathias  Prasnikar,  Jakob  Modrijan,  Carl 
Ritter  von  Andrioli  und  Anton  Svetek  (in  der  Reserve),  die  Lieutenants  Franz 
Freiherr  Mac-Neven  O'Kelly  (in  der  Reserve),  Leopold  Ambrozic,  Othmar 
Sever,  Bartholomäus  Andreika  und  Josef  Muha  (in  der  Reserve).  Die  Aller- 
höchste Belobung:  Oberst  Friedrich  Prieger,  Major  des  Generalstabs-Corps 
Christian  Kerczek,  die  Hauptleute  Albert  Strohmayer,  Franz  Stojan,  Jakob 
Caucig,  August  Salamon  und  Andreas  Sliwnik,  die  Oberlieutenants  Josef 
Blabolill,  Michael  Lukanc,  Mathias  Prasnikar  und  Jakob  Modrijan,  die  Lieu- 
tenants Heinrich  Fabriotti,  Johann  Rosetti  de  Scander  xmd  Franz  Freiherr 
Mac-Neven  O'Kelly  (sämmtliche  in  der  Reserve),  Bartholomäus  Andrejka  und 
Lindor  Ritter  von  Görtz.  Die  Mannschaft:  5  silberne  Tapferkeits-Medaillen 
I.  und  17  n.  Classe,  46  Belobungen. 


-     107     — 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabsoffiziere. 

1716  Oberst  Regiments-Commandant  Forstner  f  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein 
5.  August. 

1756  Major  Mahlern  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  f  1.  October. 

1848  Oberstlieutenant   Carl   Biera   von   Kittersheim  f  an  den  Folgen  seiner  Ver- 
wundung bei  Montanara  im  Spitale  zu  Mantua  13.  Juni. 

1849  Oberstlieutenant    Wilhelm    Fürst    Bentheim-Steinfurt   bei    Besichtigung    der 
Laufgräben  von  Malghera  durch  eine  Kanonenkugel  getödtet. 

1849  Major  Mundsinger  bei  dem  Ueberfalle  der  Insurgenten  von  Komom  in  der 
Nacht  vom  25.  auf  den  26.  April. 


Böhmisches 

INFANTERIE-REGIMENT   N*  18. 

(1848.) 

CONSTANTIN  GROSSFÜRST  VON  RUS8UND. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  dunkelrothe  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  KönioorAtz. 


Inhaber. 


1682  errichtet  mit  Patent  16.  April  aus 
fünf  Tiroler  Frei-Compagnien  und 
fünf  des  reducirten  Regimentes 
Sitten. 

1682  Leopold  Herzog  von  Lothringen 
trat  1697  die  Regierung  seines 
Landes  an. 

1698  Josef  Herzog  von  Lothringen  f 
an  den  Folgen  seiner  Verwundung 
bei  Cassano  zu  Brescia  25.  Au. 
gust  1705. 

1705  GM.  Johann  Adam  Freiherr  von 
Wbtzbl  erhielt  1706  das  gegen- 
wärtige Infanterie-Regiment  Nr. 
42. 

1706  Oberst  Freiherr  von  Hoppmann  f 
vor  Herablangung  des  Emen- 
nungs-Patents  1706. 

1707  GM.  Franz  Xaver  Graf  Sonnen- 
BBRG,  Baron  Heindl  resignirte  1 7 14 
seine  Inhaberstelle,  wurde  FZM. 
und  t  1731. 

1714  FML.  Damian  Freiherr  von 
SicEiNGEN  erhielt  1716  ein  1748 
reducirtes  Infanterie-Regiment. 


1716  GM.  Johann  Hermann  Franz 
Graf  zu  Nesselrode,  legte  1719 
seine  Inhaberstelle  nieder  und 
wurde  später  General-Kriegs-Com- 
missarius,  1741  FM.  f  1751. 

1719  FM.  Friedrich  Heinrich  Freiherr 
später  Graf  Seckbndorf  verlieas 
1741  den  kaiserlichen  Dienst. 

1742  FM.  Ernst  Dietrich  Freiherr, 
später  Graf  Marschall  auf  Burg- 
HOLZHAusEN  MTO.-GK.  f  31.  Au- 
gust 1771. 

1773  FML.  Jacob  Friedrich  Freiherr 
von  Brinken  f  27.  November 
1791. 

1791  FML.  Patrik  Graf  Stuart  f  m 
Prag  21.  April  1808. 

1 808  FML.  Constantin  Baron  D' Aspre 
MTO.-R.  t  All  seiner  bei  Wagram 
erlittenen  Verwundung  1809. 

1809  FZM.  Heinrich  XIH.  Fürst  von 
Reuss-Greftz  f  im  Schlosse  zu 
Greitz  19.  Jänner  1817. 

1817  bis  1821  unbesetzt. 


-     109    — 


1821  FZM.  Wenzel  Grat  Vetter  von 
LnjENBERQ  MTO.-R.  t  zu  Zara  6. 
Februar  1840. 

1 840  FML.  Maximilian  FreiheiT  Reisikg 
von  Reisinoer  f  zu  Königgrätz 
28.  Februar  1848. 


1848  CoNSTANTiN  GroBsfüFSt  von  Russ- 
land. 

{Zweite  Inhaber. 

1849  G.  d.  Cav.  Eugen  Graf  Falkenhein 
t  zu  Girincs  15.  September  1853. 

1863  G.  d.  Cav.  Carl  Freiherr  Pergler 
von  Perglas  f  2.  Mai  1868. 


Feldzüge  und  wichtige  Eriegs-Ereignisse. 

1682  im  Juli  besetzten  fünf  Compagnien  den  Jablunkapass  gegen  etwaige  Einfälle 
,  der  Tököly 'sehen  Malcontenten,  die  übrigen  kamen  als  Besatzung  nach  Schlesien. 

1683  30.  Mai  fünf  Compagnien  bei  der  Recognoscirung  gegen  Gran,  3.  Juni  bei 
der  Belagerung  von  Neuhäusel,  6.  August  bei  Verhinderung  des  feindlichen 
Donau-Ueberganges  am  Tabor  nächst  Wien,  24.  April  beim  Ueberfalle  des 
Pascha  von  Grosswardein  am  Bisamberge,  12.  September  bei  dem  Entsätze 
von  Wien,  10.  October  im  Gefechte  bei  Parkany,  25.  bis  27.  October  bei 
Einnahme  der  Stadt  und  obern  Festung  von  Gran ;  fünf  Compagnien  an  der 
obern  Waag  und  später  an  der  schlesischen  Grenze. 

1684  das  ganze  Regiment  16.  Juni  bei  Eroberung  von  Wissegrad,  27.  Juni  im 
Treffen  bei  Waitzen,  10.  Juli  im  Gefechte  bei  St.  Andr6e,  später  bei  der 
Belagerung  von  Ofen. 

1685  bei  der  Eroberung  der  Feste  Mihola  11.  August  und  bei  jener  von  Essegg. 
13.  Juli. 

1686  21.  Juni  bis  2.  September  beider  Belagerung  und  Eroberung  von  Ofen,  wo 
es  grosse  Verluste  erlitt.  Zwei  Compagnien  bei  der  Einnahme  von  Ftinf- 
kirchen,  Sziklos  und  Kaposvar. 

1687  acht  Compagnien  in  den  Schlachten  von  Essegg  und  Mohacs  19.  Juli  und 
12.  August. 

1688  12.  Juli  ein  Bataillon  bei  der  Einnahme  von  Illok,  später  bei  der  Belagerung 
und  dem  Sturme  auf  Belgrad.  Im  October  marschirte  das  Regiment  nach 
Deutschland. 

1689  bei  der  Belagerung  von  Mainz  wurde  bei  dem  6.  September  unternommenen 
Sturm  persönlich  von  dem  Herzoge  Carl  von  Lothringen  angeführt.  Später 
war  es  bei  der  Belagerung  von  Bonn. 

1690  marschirte  es  ;nach  Italien,  1691  9.  April  bei  der  Einnahme  von  Carmagnola, 
1693  bei  der  Belagerung  von  Pignerol,  1695  bei  der  Belagerung  von  Casale, 
1696  im  September  ein  Bataillon  bei  der  Vertheidigung  von  Valenza. 

1697  wieder  in  Deutschland,  27.  April  bei  der  Einnahme  von  Ebernburg. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1701  1-  September  im  Treffen  bei    Chiari,    1702    1.  Februar  die    Qrenadier-Com- 
pagnie    und   400   Musketiere   beim   Ueberfalle   auf    Cremona,   im  October 
bei  der  Belagerung  von  Mantua;  —  1703  bei  der  Belagerung  von  Bresello, 


-     110    — 

beim  Entsätze  von  Ostiglia  und  im  Treffen  bei  Mirandola.  1704  26.  Decem- 
bcr  focht  es  in  der  Schlacht  bei  Verrua.  Ein  Detachement  kam  als  Be- 
satzung nach  Verrua  und  gerieth  nach  sechsmonatlicher  heldenmüthiger  Ver- 
theidigung  bei  der  Capitulation  dieses  Platzes  9.  April  1705  in  Kriegsgefan- 
genschaft. 1705  16.  August  war  das  Begiment  in  der  Schlacht  bei  Cassano, 
1706  war  ein  Bataillon  bei  der  Vertheidigung  von  Turin;  die  andern  Regi- 
ments-Abtheilungen  fochten  in  den  Gefechten  bei  Volta,  Cavriana,  Monzam- 
banOy  Goito  und  bei  der  Belagerung  von  Casteggio^  ein  Bataillon  bei  jener 
von  Pavia  1707 ;  kam  das  Regiment  ins  Neapolitanische^  war  30.  September 
bei  der  Eroberung  von  Gäeta^  ein  Theil  bei  der  Einnahme  von  Orbitello. 
1708  im  December  kam  ein  Bataillon  nebst  der  Grenadier-Compagnie  zum 
Observations-Corps  des  FML.  Marquis  Vaubonne  an  die  römische  Grenze. 

Das  Regiment  blieb  die  nächsten  Jahre  in  Neapel. 
1718  wurden  fünf  Füsilier-  und  eine  Grenadier- Compagnie  nach  Sicilien  überschifft 
und  waren  im  sicilianischen  Kriege  1718  15.  October  im  Treffen  bei  Melazzo. 
1719  war  das  ganze  Regiment  in  Sicilien,  und  4.  Juni  bei  der  Einnahme 
von  Lipari  ein  Bataillon;  —  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Francavilla 
20.  Juni;  —  Hauptmann  Cavallieri  vertheidigte  das  Castell  St.  Alessio  auf 
das  Tapferste  und  schlug  15.  August  einen  wüthenden  Angriff  der  Spanier 
ab;  das  Regiment  8.  October  beim  Sturme  auf  die  Citadelle  von  Messina, 
im  November  bei  der  Einnahme  von  Trapani. 

Im  polnischen  Wahlkriege  focht  dasselbe 
1734  im  Treffen  bei  Colomo  4.  Juni  und  29.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Parma^  15. 
September  beim  Ueberfalle  auf  Quistello,  und  19.  September  in  der  Schlacht 
bei  Guastalla. 

Im  Türkenkriege  eröffnete  Oberstlieutenant  Graf  Valvasor 
1737  12.  Juli  mit  der  Sabaczer  Garnison  durch  die  Einnahme  der  Schanze  Les- 
nicza  die  Feindseligkeiten  gegen  die  Türken,  und  erbeutete  zwei  Fahnen 
und  hundert  Stück  Vieh,  Ende  Juli  waren  zwei  Bataillone  und  die  Grrena- 
dier-Compagnien  bei  der  Eroberung  von  Nissa,  das  Regiment  später  bei  der 
Cemirung  von  Widdio,  25.  August  im  Treffen  bei  Radojovacz,  1738  4.  Juli 
in  der  Schlacht  bei  Komia;  15.  Juli  im  Gefechte  bei  Mehadia;  1739  23. 
Juli  in  der  Schlacht  bei  Krotzka  und  30.  Juli  im  Treffen  bei  Pancsowa. 

Im  österreichischen  Erbfolgeki*iege 
1741  gerieth  das  dritte  Bataillon  nach  tapferer  Gegenwehr  bei  der  Erstürmung 
von  Prag  durch  die  Franzosen  und  Baiem  in  der  Nacht  vom  25.  auf  26.  April 
in  Kriegsgefangenschaft.  —  Das  erste  und  zweite  Bataillon  im  December  im 
Gefechte  bei  Pisek.  1742  17.  Mai  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Cho- 
tusitz,  später  bei  der  Belagerung  von  Prag,  1743  9.  Mai  im  Treffen  bei  Sim- 
bach,  16.  und  17.  Mai  die  beiden  Grenadier-Compagnien  bei  der  Einnahme 
von  Dingelfingen  und  Landau. 

Im  Feldzuge 
1744  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere  in  den  Gefechten  bei  Philippsburg,  Ger- 
mersheim, Lauterburg,  Molsheim,  das  dritte  Bataillon  bei  der  Vertheidigung 


-    111    - 

von  Freiburg,  gerieth  durch  die  Capitulation  25.  April  in  Kriegsgefangen- 
schaft. 1745  4.  Juni  in  den  Schlachten  bei  Hohenfriedberg  und  bei  Trau- 
tenau  30.  September  das  Regiment  und  die  Grenadiere.  Im  April  1747  kam 
dasselbe  nach  Italien,  war  im  Juli  bei  der  Vorrückung  gegen  Cuneo,  1748  in 
mehreren  kleineren  Gefechten,  als :  bei  Varaggio,  Campo  Freddo,  St.  Pietro 
di  Vara  u.  s.  w. 

Im  siebenjährigen  Kriege  waren 
1756  l.October  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Lobositz ;  —  1757  das  Leib- und 
Oberstbataillon  so  wie  die  Grenadiere  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag  und 
sodann  als  Besatzung  daselbst  während  der  folgenden  Belagerung.  —  Das 
dritte  Bataillon  in  Olmtltz  hatte  1758  ruhmvollen  Antheil  an  der  beiden- 
mtithigen  Vertheidigung  dieser  Festung  durch  den  RegimentsJnhaber  FZM. 
Baron  Marschall.  1759  waren  das  Regiment  und  die  Grenadiere  bei  der 
combinirten  Reichs- Armee  8.  Mai  im  Treffen  bei  Asch;  —  21.  September 
im  Treffen  bei  Meissen,  wo  der  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Leu- 
belfink  mit  dem  Regimente  eine  vortheilhafte  Anhöhe  besetzt  hielt,  diese  gegen 
wiederholte  Angriffe  einer  mehr  als  dreifach  überlegenen  Infanterie-  und  Caval- 
lerie-Abtheilung  tapfer  hielt,  sodann,  als  ihm  Unterstützung  zukam,  selbst 
zum  Angriffe  überging,  den  Feind  zum  Weichen  brachte,  und  2  Standarten,  9 
Kanonen  und  2  Pulverwägen  abnahm.  —  29.  October  im  Treflfen  bei 
Pretsch  warf  sich  Hauptmann  Worbeer  mit  seiner  Grenadier- Compagnie  im 
geeigneten  Momente  dem  nachsetzenden  Feinde  entgegen,  eroberte  einige 
verlorene  Kanonen  wieder  zurück,  und  befreite  mehrere  gefangene  Artille- 
risten. 20.  November  war  das  Regiment  bei  Maxen.  Die  Grenadiere  thaten  sich 
besonders  hervor.  1760  im  Juni  war  es  bei  der  Berennung  von  Glatz,  23. 
Juni  in  der  Schlacht  bei  Landshut,  15.  August  in  jener  bei.  Liegnitz,  im  Oc- 
tober bei  der  Belagerung  von  Kosel;  —  1761  in  Sachsen;  —  1762  17.  Au- 
gust im  Gefechte  bei  Peyle  am  Fischerberge.  Ein  Detachement  in  der  Bela- 
gerung von  Schweidnitz.  Im  baierischen  Erbfolgekriege  1778  und  1779  war 
das  Regiment  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen. 

Anlässlich  der  Brabanter  Revolution  stand 

1791  das  Oberst-Bataillon  als  Besatzung  in  Lüttich. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  war 

1792  das  Oberst-Bataillon  22.  Mai  im  Gefechte  bei  Florennes,  11.  Juni  in  jenem 
bei  Glisuelle.  —  Das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  im  Lager  von  Arlon,  bei 
der  Einnahme  von  Longwy  23.  August,  in  den  Gefechten  bei  St.  C  roix  aux 
bois  12.  und  14.  September,  bei  Valmy  20.  September.  Das  Regiment  im 
Treffen  bei  Mons  6.  November.  —  Das  Oberst-Bataillon  im  Gefechte  bei  Matines 
30.  November.  —  1793  1.  März  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Alden- 
hove,  3.  März  beim  Entsätze  von  Mastricht,  bei  der  Belagerung  von  CondÄ  1. 
Mai,  bei  Eroberung  des  feindlichen  Lagers  bei  Famars  23.  Mai,  endlich  bei  der 
Belagerung  von  Valenciennes;  6.  und  8.  August  die  Grenadier-Division  bei 
Eroberung  des  Camp  de  Caesar.  Vom  14.  August  bis  8.  September  das  Leib- 
Bataillon  unter  Major  Warren  bei  der  Belagerung  Von  Dünkirchen.  —  Oberst 


—     112    — 

Baron  Salis  vertheidigte  im  September  mit  dem  Oberst-Bataillon  den  wichti- 
gen Platz  Ypem  auf  das  Tapferste  und  schlug  9.'und  10.  September  eine  be. 
deutende  feindliche  Uebermacht  kräftig  zurück.  16.  November  waren  das  Leib- 
und  Oberst-Bataillon  unter  Oberst  Baron  Salis  bei  der  Eroberung  von  Po- 
peringen. Das  dritte  Bataillon  war  bei  der  Belagerung  von  Mainz,  und  später 
in  der  Niederlande  18.  November  im  Gefechte  bei  Namur.  —  1794  war 
das  dritte  Bataillon  10.  Mai  im  Gefechte  bei  Courtray,  22.  Mai  in  der  Schlacht 
bei  Toumay.  Die  Grenadiere  in  den  Gefechten  bei  Rouvroy  24.  Mai  und 
bei  Erquelinnes.  Das  Leib-  und  Oberst- Bataillon  geriethen  in  Ypern  mit  der 
übrigen  Besatzung  durch  Capitulation  18.  Juni  in  feindliche  Gefiftngenschaft. 
—  Die  Grenadiere  fochten  noch  beim  Entsätze  von  Charleroi  3.  Juni  und  in 
den  Gefechten  bei  Rousselair  und  Hooglede.  —  Das  dritte  Bataillon  10.  Juli 
im  Gefechte  bei  Löwen,  —  und  8.  November  bei  Btiderich.  1795  war  das- 
selbe 9.  Jänner  im  Gefechte  bei  Pandem,  6.  September  bei  Hokum.  Die 
Grenadiere  mit  besonderer  Auszeichnung  18.  October  bei  Eroberung  des  feind- 
lichen Lagers  bei  Mannheim.  Das  dritte  Bataillon  10.  October  beim  Sturme 
auf  Kreuznach,  13.  October  bei  der  Besatzung  von  Trippstadt,  16.  October 
bei  Kaiserslautem  und  im  December  bei  Lautereck  und  im  Gefechte  im  Schwarz- 
walde. 1796  das  dritte  Bataillon  im  Gefechte  bei  Kircheip,  wo  es  ein 
französisches  Grenadier-Bataillon  beinahe  ganz  niedermachte.  10.  Juli  mit 
dem  ersten  Bataillon  wieder  vereint  im  Treffen  bei  Friedberg.  Das  zweite 
und  dritte  Bataillon  später  bei  der  Vertheidigung  von  Mainz.  Das  erste 
Bataillon  in  den  Schlachten  bei  Teining,  Amberg,  im  Gefechte  bei  Geissen- 
feld, bei  Erstürmung  von  Waldkirch,  bei  Pfaffenweiler  in  der  Schlacht  bei 
Schliengen,  im  November  und  December  bei  Belagerung  des  Brücken- 
kopfes von  Hüningen.  —  Das  zweite  Bataillon  in  Mainz,  das  dritte  16.  Sep- 
tember bei  Besetzung  der  Stadt  Diez,  beim  Angriffe  auf  Ostheim,  bei  der 
Einnahme  von  Neuwied.  Die  Grenadiere  in  den  Schlachten,  Treffen  und 
Gefechten  bei  Kuppenheim,  Maisch,  Neresheim,  Würzburg,  Emendingen, 
Schliengen  und  der  Belagerung  von  Kehl. 

1797  war  das  Regiment  in  Tirol,  später  im  Salzburgischen,  das  dritte  Bataillon,  in 
der  Stellung  bei  der  Plattner-Klause  vertheilt,   wurde  von   einer  weit   über- 
legenen französischen   Heeres-Abtheilung  unter  General  Joubert  angegriffen, 
theils  zersprengt,  theils  gefangen  25.  März. 
Im  Feldzuge 

L799  in  Italien  bestand  das  Regiment  theils  vereint,  meist  abtheilungsweise  fol- 
gende feindliche  Actionen:  Gefechte  bei  Legnago,  Schlacht  bei  Magnano, 
Eroberung  von  Perosa,  Belagerung  der  Citadelle  von  Turin,  Expedition  gegen 
Ravenna,  Schlacht  an  der  Trebbia,  Eroberung  des  Forts  Serravalle,  Schlacht 
bei  Novi,  Treffen  bei  Savigliano,  Eroberung  von  Bainette,  Treffen  bei  Savi- 
gliano  und  Fossano,  Schlacht  bei  Genola,  Angriff  auf  Borge  St.  Dalmazzo 
und  Belagerung  von  Cuneo,  wo  Oberlieutenant  Hromada  in  der  Nacht  vom 
24.  bis  25.  November  durch  Zerstörung  eines  Dammes  und  Vernichtung  der 
feindlichen  Arbeiter  unter  den  schwierigsten  Umständen  wesentlich  zum  guten 
Erfolge  der  Belagerung  beitrug. 


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Im  Feldzuge 
1800  war  das  Regiment  oder  Abtheilungen  desselben  beim  Angriffe  auf  Altare  6. 
April,  bei  der  Blocade  von  Savona  7.  April,  im  Gefechte  bei  Varaggio  16. 
April,  auf  den  Höhen  von  Bosco  di  Sardegno,  bei  Albisola,  bei  der  Belagerung 
von  Genua,  bei  der  Eroberung  der  Feste  Ventimiglia,  im  Gefechte  am  Var, 
—  im  Treffen  bei  Casteggio  9.  Juni,  in  der  Schlacht  bei  Marengo  14.  Juni 
und  in  jener  am  Mincio  26.  December. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  im  Corps  des  FML.  Baron  Wemeck  in  den  Gefechten 
bei  Wertingen,  Treffen  bei  Günzburg  9.  October,  Gefechten  bei  Haslach,  Al- 
beck und  Nehresheim  sämmtlich  in  der  ersten  Hälfte  October  und  geriethen 
in  Folge  der  Capitulation  von  Trochtelfingen  drei  Bataillone  und  die  Grena- 
diere in  Kriegsgefangenschaft  18.  October.  Major  Barth,  4  Offiziere,  300 
Mann  ranzionirten  sich  selbst  in  der  nächsten  Nacht  und  erreichten  das  Corps 
des  Erzherzogs  Ferdinand,  mit  dem  sie  nach  Böhmen  marschirten.  —  5.  De- 
cember war  ein  Bataillon  im  Gefechte  bei  Stöcken. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  zweiten  Armee-Corps  Anfangs  in  Baiern,  das  dritte 
Bataillon  16.  April  bei  Einschliessung  der  Feste  Oberhaus  bei  Passau;  — 
die  Grenadier-Division  19.  April  im  Gefechte  bei  Hausen  —  und  die  beiden 
ersten  Bataillone  im  Gefechte  bei  Hoff  und  im  Treffen  bei  ßegensburg  23. 
24.  April,  im  Gefechte  bei  Nittenau.  —  Das  dritte  Bataillon  im  Treffen  bei 
Ebelsberg  3.  Mai.  —  Mit  besonderer  Auszeichnung  focht  das  Regiment  21. 
und  22.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Aspem,  der  Brigadier  GM.  Prinz  Wied- 
Runkel  führte,  in  einem  entscheidenden  Gefechts- Momente  die  Fahne  ergrei- 
fend, das  dritte  Bataillon  dem  Feinde  persönlich  entgegen,  und  hatte  sich  an 
dessen  Spitze  den  MTO.  erkämpft.  Alle  Stabsoffiziere,  15  Ober-Offiziere^ 
669  Mann  waren  verwundet,  —  3  Offiziere,  72  Mann  todt.  5.  und  6.  Juli 
fochten  das  Regiment  und  die  Grenadiere  bei  Wagram  und  halfen  das  in 
Flammen  aufgehende  Baumersdorf  vertheidigen.  Auch  hier  erlitten  sie 
starke  Verluste.  10.  Juli  die  Grenadiere  im  Gefechte  bei  Teschwitz  und  mit 
dem  Regimente  11.  Juli  im  Treffen  bei  Znaim. 

Im  Feldzuge 

1813  waren  Regiment  und  Grenadiere  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei 
Dresden,  17.  September  im  Gefechte  bei  NoUendorf,  18.  September  bei  der 
Recognoscirung  gegen  Kinitz.  In  der  Schlacht  bei  Leipzig,  16.  October  beim 
Sturm  auf  die  Brücke  von  Dölitz,  18.  October  beim  Sturm  auf  das  Lössni- 
ger  Wäldchen,  9.  November  beim  Angriffe  auf  Hochheim,  30.  December 
das  erste  und  dritte  Bataillon  bei  der  Einnahme  von  Genf. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  das  dritte  Bataillon  im  Gefechte  bei  Montmelian  23.  Jänner, 
beim  Angriffe  auf  den  Pass  la  Grotte,  6.  Februar  bei  der  Recognoscirung 
von  Les  Echelles,  15.  Februar  bei  jener  des  Forts  Bareaux,  16.  Februar  im 
Gefechte  bei  Aix,  27.  Februar  im  Gefechte  bei  St.  Julien  und  der  tapfem 

Thftrheira  0»d«nkbl&tt«r.  8 


-     114     - 

Vertheidigung  des  Dorfes  Archamp.  Eine  Abtheilung  des  ersten  BataiUons 
unter  Oberlieutenant  Modelsee  1.  März  im  Gefechte  bei  La  Place ;  das  zweite 
Bataillon  bei  der  Blocade  von  Besan9on.  Die  Grenadiere  thaten '  sich  bei 
Macon  besonders  hervor. 

Im  Feldzuge 
1815  die  beiden  ersten  Feldbataillone  26.  Juni   bei   der  EroberuDg  von   Sarburg, 
27.  Juni  beim  Angriff  auf  den  Hagenauer  Forst,   28.  Juni  im  Gefechte  bei 
Pfalgriesheim,  7.  Juli  bei  der  Beschiessung  von  Pfalzburg,  18.  Juli  bei  der 
Cemirung  von  Strassburg. 

1821  machte  das  Regiment  den  Feldzug  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten 
mit  und  blieb  bis  1827  in  Neapel. 

In  dem  E^riegsjahre 

1848  zeichnete  sich  das  Regiment  in  den  Strassenkämpfen  von  Mailand  18.  bis 
23.  März  r4ihmlichst  aus,  erstürmte  mehrere  Barrikaden  und  schlug  die  Angriffe 
der  Rebellen  kraftvoll  ab.  —  6.  Mai  focht  das  erste  Bataillon  in  der  Schlacht 
bei  St.  Lucia,  10.  Juni  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Yicenza,  wo  sich 
besonders  die  ftinfte  und  sechste  Division  hervorthat.  25.  Juli  in  der  Schlacht 
bei  Sommacampagna  thaten  sich  das  erste  Bataillon  bei  Erstürmung  der 
dortigen  Höhen,  das  zweite  Bataillon  bei  dem  Angriffe  auf  den  Monte  Bos- 
cone  hervor.  Mitte  August  kam  das  Regiment  nach  Piacenza,  im  November 
nach  Mantua.  Die  Grenadier-Division  wirkte  zu  Prag  in  den  Strassenkämpfen 
vom  12.  bis  17.  Juni  thätig  zur  Unterdrückung  der  dortigen  Revolution  mit; 
— '  in  den  Gefechten  vom  23.  bis  31.  October  vor  Wien  thaten  sich  die  Gre- 
nadiere und  das  erste  Landwehrbataillon,  besonders  beim  Angriffe  auf  die 
Wasserleitung  bei  der  Nussdorfer  Linie  hervor,  —  ebenso  bei  Erstürmung 
von  Barrikaden  auf  der  Nordseite  der  Leopoldstadt.  6.  November  war  das 
Landwehrbataillon  im  Yorpostengefechte  bei  Göding  gegen  die  ungarischen 
Insurgenten. 

Im  Feldzuge 

1849  in  Ungarn  war  das  Landwehr-Bataillon  (im  März  und  April)  bei  der  Ein- 
Schliessung  von  Eomorn,  26.  April  im  Gefechte  bei  Acs,  28.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Raab  an  der  T^te  der  Sturm-Colonne,  2.  und  11.  Juli  in  den 
beiden  Schlachten  von  Eomorn,  5.  August  in  jener  bei  Szöregh,  9.  August 
bei  Temesvar,  15.  August  im  Gefechte  bei  Lugos.  Das  Ende  Juni  am  un- 
garisohen  £[riegsschauplatz  abgerückte  dritte  Bataillon  kam  zur  Cemirung 
von  Komom.  Die  beiden  ersten  Bataillone  in  ItaUen  blieben  bis  Mai  1849 
als  Besatzung  in  Mantua,  kamen  sodann  zu  den  Belagerungs-Truppen  von 
Bologna  und  Anfangs  Juli  zu  jenen  von  Venedig.  Das  zweite  Bataillon  war 
2.  August  im  Gefechte  bei  Conche.  Oberlieutenant  Pecking  veilheidigte  den 
in  den  Lagunen  gelegenen  sogenannten  Schlangenthurm  mit  zwei  Zügen,  von 
allen  Seiten  umrungen  und  abgeschnitten,  an  diesem  Tage  von  neun  Uhr 
Früh  bis  vier  Uhr  Nachmittags  auf  das  Tapferste. 

1854  bis  1857  war  das  Regiment  bei  der  Occupation  der  Wallachei,  1859  gehörte 
es  zur  Küsten-Armee,  hatte  Triest  und  Opcina  besetzt,  das  vierte  Bataillon 
war  in  der  Schlacht  bei  Solferino. 


-     115    — 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  ersten  Armee-Corps  G.  d.  Cav.   Graf 
Clam-Gallas   der  Nord- Armee  und  focht  29.   Juni  im   Treffen  bei  Ji^in,  — 
3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz,  erlitt  in  beiden  Affairen  starke  Ver- 
luste.   Das  vieite  Bataillon  gehörte  zur  Besatzung  von  Königgrätz. 

Tapferkeits-Auszeichntingen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1686  Hauptmann  Graf  Spauer  zeichnete  sich  durch  tapfere  Vertheidigung  seines 
Postens  in  der  zweiten  Belagerung  von  Ofen  rühmlichst  aus. 

1686  Major  Graf  Pini  wurde  für  hervorragende  Tapferkeit  beim  Sturme  auf  Bel- 
grad zum  Oberstlieutenant  befördert. 

1689  Major  Baron  Thavonat  hatte  sich  beim  Sturme  auf  Mainz  sehr  hervorgethan. 

1702  Major  Graf  Nazary  sich  bei  Cremona  sehr  ausgezeichnet. 

1719  FM.  Graf  Mercy  belobt  bei  Francavilla  vorzüglich  die  Bravour  und  Umsicht 
des  Regiments-Inhabers  FML.  Baron  Seckendorf. 

1734  Bei  Guastalla  19.  September  deckte  der  Oberst  Baron  Seckendorf  mit  Um- 
sicht den  Rückzug  des  Heeres. 

1738  Major  Wilhelm  Baron  Seckendorf,  der  bei  Eomia  durch  die  standhafte  Ver- 
theidigung seines  Postens  wesentlich  zum  guten  Erfolge  beitrug,  wurde  zur 
Belohnung  Oberstlieutenant,  ebenso  that  sich  Grenadier-Hauptmann  Erassan, 
der  auf  Vorposten  stand  und  den  ersten  Anprall  der  Ttlrken  auszuhalten  hatte, 
ungemein  hervor,  blieb  aber  todt  am  Platze. 

1742  Oberst  Graf  Friedrich  Wied  that  sich  bei  der  Belagerung  von  Prag  hervor, 
wurde  aber  bei  dem  feindlichen  Ausfalle  22.  August  blessirt. 

1758  Regiments-Inhaber  FZM.  Ernst  Baron  Marschall  wurde  fdr  die  heldenmüthige 
Vertheidigung  von  Olmütz  FM.  und  MTO.-GK.  —  Hauptmann  Mitterstiller, 
die  Dienste  eines  Platz-Majors  während  der  Belagerung  versehend,  hatte  sich 
ungemein  ausgezeichnet. 

1759  Oberst  Christian  Friedrich  Baron  Leubeifink  wurde  für  seine  Waffenthat  bei 
Meissen  im  Capitel  1760  MTO.-R.  In  derselben  Affaire  wurden  in  der  Re- 
lation als  besonders  ausgezeichnet  genannt:  Oberstlieutenant  Anton  Graf 
JLanthiery,  die  Majore  Baron  Geissler  und  Baron  Ubelli  v.  Siegburg  (alle  drei 
Stabs- Offiziere  verwundet)  und  Hauptmann  Sigmund  Worbeer,  der  für  seine 
erneuerte  Auszeichnung  im  Treffen  bei  Pretsch  17Ö9  gleichfalls  im  Capitel 
1760  MTO.-R.  wurde. 

1760  In  der  Schlacht  bei  Liegnitz  15.  August  hatte  Lieutenant  Grimmer  zwei 
Fahnen  gerettet. 

1762  In  der  Belagerung  von  Schweidnitz  that  sich  Major  Worbeer  neuerdings 
durch  tapfere  Vertheidigung  eines  Forts  sehr  hervor. 

1793  Oberst  Paul  Baron  Salis  wurde  fiir  die  tapfere  Vertheidigung  von  Tpem  und 
die  Einnahme  von  Poperingen  MTO.-R.,  —  bei  letzterer  Action  zeichnete 
sich  Oberlieutenant  Preysing  aus. 

8* 


—     116     — 

1793  Der  Mannschaft  wurden  für  ihre  Leistungen  in  diesem  Feldzuge  zwei  gol- 
dene und  zwanzig  silberne  Tapferkeits-Medaillen  zuerkannt. 

1793  Fähnrich    Hromada   that   sich    19.    Juli    im    Gefechte    bei    Löwen    hervor. 
1796  Major  Franz  Weber  von  Treuenfels  zeichnete  sich  bei  Uckerad  aus,  19.  Juni, 
wurde  aber  verwundet. 

1796  Hauptmann  Collard,  Interims-Bataillons-Commandant,  im  Treffen  bei  Friedberg 
sich  ausgezeichnet,  wurde  aber  tödtlich  verwundet. 

1797  Major  Dworzak  und  Oberlieutenant  Malbohan  gelang  es,  bei  der  Plattner 
Klause  die  Fahne  des  dritten  Bataillons  zu  retten. 

1799  Oberstlieutenant  Grill  und  Oberlieutenant  Hromada  zeichneten  sich  Ende  Mai 
bei  Ravenna  vortheilhaft  aus.  Ersterer  drang  in  die  Stadt  und  machte  meh- 
rere Gefangene,  Letzterer  nahm  mit  sechzig  Mann  die  vom  Feinde  hartnäckig 
vertheidigte  Porta  Serata. 

1799  Im  Treffen  bei  Savigliano  rühmt  FML.  Ott  die  Einsicht  und  Tapferkeit  des 
Obersten  von  Weber,  der  beiden  Oberstlieutenants  Dworzak  und  Grill,  sowie 
fiinf  Of5fiziere. 

1799  Bei  Genola  werden  abermals  Oberst  von  Weber  und  zwei  Hauptleute  in  dem 
Berichte  des  G.  d.  Cav.  Baron  Melas  belobt. 

1799  Oberlieutenant  Josef  Hromada  wurde  far  seine  Waffenthat  bei  Cuneo,  sowie 
auch  frühere  Auszeichnungen  1802  MTO.-R.  —  Die  Grenadier-Division  hatte 
sich  bei  Marengo  14.  Juni  1800  gegen  St.  Cyr's  Abtheilungen  vorzilglich  aus- 
gezeichnet. 

1809  Hauptmann  Baron  Imhof-Helmstadt  mit  seiner  Compagnie  mit  ausgezeichneter 
Tapferkeit  23.  April  den  Rückzug  des  Regimentes  bei  Regensburg  gedeckt. 

1809  Oberst  Grimmer  von  Riesenberg  und  Hauptmann  Malbohan  wurden  vom 
FML.  Prinzen  Hohenzollern  im  Berichte  unter  den  Ausgezeichneten  bei 
Aspem  genannt. 

1813  In  der  Schlacht  bei  Leipzig  wurde  Oberst  Georgii,  der  das  zweite  Bataillon 
persönlich  mit  kaltblütiger  Tapferkeit  zum  Sturme  auf  den  Wald  von  Lössnig 
vorführte,  und  Major  Graf  Prokop  Hartmann,  sowie  der  Ordonnanz-Offizier 
Oberlieutenant  GotÜ  besonders  in  der  Relation  angerühmt  —  Vier  Unter- 
offiziere erhielten  die  silberne  Medaille. 

1814  FML.  Baron  Bianchi  belobt  die  Grenadier-Division  im  Treflten  bei  Macon 
10.  März. 

1826  hatte  Hauptmann  Wilhelm  Baron  Biela  zu  Josefstadt  die  Entdeckung  des 
nach  ihm  genannten  Biela'schen  Kometen  gemacht. 

1848  Lieutenant  Bataillons- Adjutant  Eduard  Baron  Swinbume  zeichnete  sich  bei 
Mailand  vorzüglich  aus  und  befreite  mit  einer  Compagnie  und  einem  eigens 
erbetenen  ZwOlfpfünder  achtzehn  Mann  des  Regimentes,  welche,  von  den  Li- 
surgenten  umrungen,  in  einzelnen  Häusern  sich  tapfer  vertheidigt  hatten. 

Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen 
1848  und    1849   in   Italien   und  Ungarn:     ÖLO.-R.    Oberst  Franz    Perin  Edler 
von  Wogenburg.  OEKO.-R.  3.    Major  Ludwig  Münzer  von  Marienbom,  die 


—    117    — 

Hauptleute  Ritter  von  Escherieb,  Gerbert  von  Homau,  Lieutenant  Eduard 
Baron  Swinbume  und  Oberlieutenant  Pecking.  MVE.  die  Majore  Ignaz 
Taubert  und  Moriz  Baron  Reisinger,  die  Hauptleute  Benoist  de  Limonet, 
Saibante,  Gerbert  von  Homau,  Adolt,  Wofzieek,  Ritter  von  Eriegsau,  Baron 
Esebek,  Rossig,  die  Oberlieutenants  Anton  Pecking,  Dierkes,  Jeschek,  Ott 
Edler  von  Ottenkampf,  die  Lieutenants  Hawel,  Lichtner,  Mannich,  Sagner. 
G.  G  VE.  Regiments-Caplan  Landt.  —  Die  Mannschaft  acht  goldene 
siebenundachtzig  silberne  Medaillen  beider  Classen. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1866  MVK.  Oberst  Carl  Chevalier  Hervay  von  Kirchsberg,  die  Hauptleute  Rein- 
länder, Schräm  und  Oberlieutenant  Köhler- Aistleithner.      Seit 

1868  hat    das    Regiment    die    dunkelblauen    Waffenröcke    statt    der    bisherigen 
weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1695  Oberstlieutenant  von  Yischer  f  bei  der  Belagerung  von  Casale  26.  Juni 

1704  Oberstlieutenant  Marquis  von  Malvezzi  f  in  der  Schlacht  bei  Verrua. 

1706  Oberstlieutenant  Graf  Nazary  f  in  der  Vertheidigung  von  Turin. 

1734  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Hieronymus  Formentini  f  in  der  Schlacht 
bei  Parma  29.  Juni. 

1848  Major  Ferdinand  Edler  von   Van  der  Mühlen  f  im  Barrikadenkampfe  des 
Prager  Juni- Aufstandes  12.  Juni. 

1866  Major  Rudolf  Schmidt  Edler  von  Schwarzenschild  f  im  Treffen  bei  Jiän  29. 
Juni. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  19. 

(1868). 

KRONPRINZ  ERZHERZOG  RUDOLF,  OBERST. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  himmelblaue  Egalisirungj  weisse  Knöpfe, 

Ergänzungsbezirksstation :  Raab. 


1734  errichtet  auf  eigene  Kosten  von 
dem  Magnaten  und  ersten  Inhaber. 

1734  Oberst  nachheriger  FM.  Leopold 
Stephan  Graf  Palffy  von  Erdöd 
t  9.  April  2773. 

1773  FML.  Richard  Graf  D'Alton 
MTO.-C.  erhielt  1786  das  26.  In- 
fanterie-Regiment. 

1786  FM.  Josef  Freiherr  Alvinczy  de 
Berbtbrbck  MTO.-GK.  f  25.  No- 
vember 1810. 

1810  bis  1813  anbesetzt. 


1813  GM.  später  FM.  Philifp  primz 
seit  1839  regierender  Landgraf 
zu  Hessen  Homburg  f  15.  Decem- 
ber  1846  MTO.-R. 

1847  FZM.  Carl  Fürst  zu  Schwarze- 
BBBa  t  zu  Wien  25.  Juni  1858. 

1858  Se.   k.   k.   Hob.   Kronprinz  Erz- 
herzog Rudolf,  Oberst. 
(Zweiter  Inhaber.  ' 

1858  FZM.  Heinrich  Baron  Handsl 
erhielt  1869  das  10.  Infanterie- 
Regiment.) 


Feldzttge  und  wichtige  Kriegs-Ereignisse. 

Seine  ersten  Standquartiere  erhielt  das  Regiment  in  der  Lombardie. 
Im  österreichischen  Erbfolgekriege  kam  es 
1741  im  December  zum  KhevenhüUerschen  Corps,  und  war  1742  bei  der  Winter- 
Expedition  in  Oberösterreich  und  Baiem,  von  dort  nach  Böhmen  beordert, 
focht  es  17.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Chotusitz  und  war  bei  der  Belagerung 
von  Prag,  1743  wieder  in  Baiem  bei  jener  von  Ingolstadt  —  kam  später 
nach  Italien  und  war  1746  in  der  Schlacht  bei  Rottofreddo  und  bei  der  Be- 
sitznahme von  Genua.  Bei  dem  dortigen  Aufstande  10.  December  wurde  ein 
Bataillon  vor  dem  Palaste  Doria  beim  St.  Thomas-Thore  vom  Pöbel  ange- 
griffen und  theils  getödtet,  theils  gefangen.  Ein  Bataillon  deckte  beim  Ab- 
züge der  kaiserlichen  Truppen  die  Kriegs-Cassa,  und  ein  drittes  Bataillon 
war  bei  der  Unternehmung  in  der  Provence.  1747  war  das  Regiment  bei 
der  Belagerung  von  Genua,  1748  bei   der  Occupation  des  Genuesischen  (}e- 


—     119    — 

bieteSy  13*  Juni  bei  der  Eroberung   von  Brugnato,  wo  sich  die  Grenadiere 
besonders  hervorthaten. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war 
1157  6.  Mai  ein  Bataillon  in  des  Schlacht  bei  Prag,  7.  September  im  Treffen  am 
Moysberge  bei  Görlitz,  im  November  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz 
und  beim  Sturme  auf  die  Stemschanze  bei  welchem  Hauptmann  De  Vins 
mit  seiner  Grenadier-Compagnie  und  einer  von  Heinrich  Daun  (1809  reducirt) 
mit  gefbilltem  Bajonnet  auf  die  Lünette  eingedrungen  ist  und  diess  Werk 
sammt  8  Geschützen  eroberte.  Hauptmann  De  Vins  war  mit  12  Grenadieren 
bis  an  die  Pallisaden  des  Ravelins  herangeschlichen  und  der  Erste  in  das 
Werk  gedrungen.  —  1758  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Neisse 
und  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch,  wo  die  Grenadiere  230 
Gefangene  machten.  1759  12.  August  in  der  Schlacht  bei  Kunnersdorf,  1760  bei 
beim  Unternehmen  auf  Schloss  Neustadt;  —  in  der  Schlacht  bei  Landshut 
23.  Juni,  wo  sich  Major  De  Vins  mit  einem  Bataillon  bei  Erstürmung  der 
Schanzen  ungemein  auszeichnete,  30.  Juli  deckte  ein  Bataillon  die  Anlegung 
des  Brückenkopfes  bei  Klein-Musselwitz  —  15.  August  das  Regiment  in  der 
Schlacht  bei  Liegnitz^  wo  es  starke  Verluste  erlitt;  1761  bei  der  Eroberung 
von  Schweidnitz.  Oberstlieutenant  De  Vins  unternahm  einen  glänzenden  An- 
griff auf  das  Galgenfort,  1762  ein  zusammengesetztes  Commando  in  der  Be- 
lagerung von  Schweidnitz. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1779  18.  Jänner  bei  der  Eroberung  von  Habeischwert.  Oberst  Baron  Alvinczy 
forcirte  an  der  Spitze  eines  Bataillons  das  sogenannte  böhmische  Thor,  nahm 
den  dortigen  Commandanten  Prinzen  von  Hessen-Philippsthal  mit  2  Stabs- 
Offizieren  und  136  Mann  gefangen  und  eroberte  eine  Kanone.  Major  Davi- 
dovich  machte  an  der  Spitze  der  Freiwilligen  auf  sein  eigenes  Anerbieten 
den  ersten  Angriff  gegen  die  Vorstädte  und  das  Stadtthor,  welches  er  eben- 
falls forcirte  und  den  nachrückenden  Colonnen  den  Weg  in  die  Stadt  er- 
öffnete. 

Im  Tttrkenkriege  hatte 
1788  10.  Februar  ein  von  dem  3.  Bataillon  und  den  wallachisch-illjrischen  Gren- 
zern zusammengesetztes  Detachement  unter  Hauptmann  Gabrielli  bei  Gradistie 
mehrere  türkische  Schiffe  erbeutet,  eine  Compagnie  war  15.  August  in  Sie- 
benbürgen am  Vulkanerpasse,  im  Gefechte  1789  die  2  Feldbataillone  30. 
September  bei  Belgrad  beim  Sturme  auf  die  Raitzenstadt  sich  sehr  tapfer 
gehalten,  1790  ein  Bataillon  bei  der  Belagerung  und  im  Treffen  vor  Gyur- 
gewo. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Bepublik  war  das  Regiment  getheilt,  und 

1794  ein  Bataillon  in  der  Niederlande,  18.  September  im  Treffen  bei  Lüttich,  — 
während  2  Bataillone  bei  der  Armee  in  Italien  21.  September  bei  Verthei- 
digung  einer  Posten- Aufstellung  in  Piemont  bei  Roccheto  sich  auszeichneten. 

1795  24.  Juni  bei  Einnahme  der  feindlichen  Verschanzungen  im  Genuesischen, 
war  ein  Bataillon  bei  dem  Angriffe  an  der  Brücke   in  der  Vorstadt  Savona ; 


—    120    - 

28.  Juni  2  Bataillone  bei  der  Besatzung  von  Vado  und  im  November  bei 
Vertheidigung  der  Posten  und  dem  Rückzuge  aus  dem  Genuesischen.  1796 
bestand  das  Regiment  in  Piemont  mehrere  Gefechte,  bei  Spigno  5.  April, 
und  waren  Abtheilungen  11.  September  im  Gefechte  bei  Cerea;  7.  Novem- 
ber in  jenem  beim  Schlosse  Pietra.  1797  bei  dem  versuchten  Entsätze  der 
Festung  Mantua  vertrieb  Hauptmann  Palmano  mit  600  Freiwilligen  die  Fran- 
zosen 13.  November  aus  Anghiari  und  schlug  im  heftigsten  feindlichen 
Feuer  eine  Schiffbrücke  über  die  Etsch.  15.  Jänner  waren  Abtheilungen  im 
Gefechte  bei  Sant  Georgiö  vor  Mantua. 

Im  Feldzuge. 

1799  in  Italien  war  das  Regiment  5.  April  im  Treffen  bei  Magnano  in  der  Avant- 
garde, —  9.  Mai  haben  2  Bataillone  das  Vogheraner  Thor  bei  Tortons  mit 
geschultertem  Gewehr  angegriffen,  und  mit  Hilfe  der  Einwohner  gespiengt. 

29.  Juni  litt  das  Regiment  im  Gefechte  zwischen  Bosio  und  Cassino  itarke 
Verluste.  Im  August  und  September  war  es  bei  der  Belagerung  voi  Tor- 
tona.  7-  17.  September  im  Treffen  bei  Savigliano  hatte  sich  dasselbd  sehr 
ausgezeichnet  und  wesentlich  zum  günstigen  Auegange  beigetragen ;  4.  und  5. 
November  erlitt  es  im  Treffen  an   der  Stura  ziemliche  Verluste  bei  Fossano. 

Im  Feldzuge 

1800  war  das  Regiment  an  den  Operationen  im  Genuesischen  betheiligt  13.  Mai 
waren  2  Bataillone  im  Gefechte  auf  den  Monte  Creto  und  unternahmen  unter 
persönlicher  Führung  des  FML.  Prinzen  Hohenzollern  mehrere  ejfolgreiche 
Bajonnet- Angriffe;  25.  December  focht  dss  Regiment  in  der  Schlacht  am 
Mincio,  und  hatte  im  Vereine  mit  Eray-Infanterie  Nr.  34  einen  Sturm  auf 
Valeggio  unternommen. 

Im  Feldzuge 
1E05  war  das  Regiment  in  Südtirol  meist  abtheilungs weise  auf  den  verschiedenen 
Gebirgspässen  und  GrenzOrtern  vertheilt. 

Im  Feldzuge 
1809  war  dasselbe  bei  der  Armee  in  Italien  und  zeichnete  sich  in  der  Schlacht  an  der 
Piave8.  Mai  vorzüglich  aus,  insbesondere  Hauptmann  Bartholemj  mit  dem  3. 
Bataillon,  der,  von  österreichischer  Cavallerie  unterstützt,  auf  dem  Rückzuge 
2  französische  Reiter-Regimenter  mit  einem  kühnen  Bajonnet-Angriffe  glück- 
lich zurückwarf,  wodurch  der  Armee  der  Vortheil  eines  ungehinderten  Rück- 
zuges verschafft  wurde.  10.  Mai  Uebergang  über  den  Tagliamento  bei  Spilim- 
bergo.  Im  Gefechte  bei  Papa  11.  Juni  deckte  wieder  Hauptmann  Bartho- 
lemy  mit  dem  3.  Bataillon  den  Rückzug  der  Armee  durch  die  tapfere 
Vertheidigung  dieses  Ortes,  ebenso  in  der  Schlacht  bei  Raab  14.  Juni,  wo  das 
Regiment  betheiligt  war. 

Im  Feldzuge 
1812  gegen  Russland  tocht  dasselbe  mit  grosser  Auszeichnung  12.  August  in  der 
Schlacht  bei  Podubnie,  femer  in  den  Gefechten  bei  Dywin  16.  August,  bei 
Stara  Wyzwa  25.  August,    Lijuboml,  Tryszin,  Biala,  Rudcia,  Pinsk  u.  s.  w. 


-     121     - 

Im  Feldzuge. 

1813  war  das  Begiment  in  der  Division  Bianchi  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht 
bei  Dresden,  30.  August  in  jener  bei  Kulm,  16.  October  in  der  Schlacht  bei 
Leipzig  beim  Sturme  gegen  Markleeberg,  eroberte  dasselbe,  von  seinem 
tapferen  Brigadier  GM.  Grafen  Haugwitz  vorgefahrt,  5  Geschütze  und  be- 
hauptete sich  unter  der  tapferen  umsichtigen  Leitung  seines  Obersten  Baron 
Stutterheim  in  der  gewonnenen  Stellung. 

Im  Feldzuge. 

1814  in  Frankreich  war  es  erst  bei  der  Blocade  von  Beifort,  bei  der  Erstürmung 
von  Clercy,  im  Treffen  bei  Montereau,  sodann  in  Südfrankreich  11.  März  im 
Treffen  bei  Macon,  in  den  Gefechten  bei  St.  Georges  und  Longsard,  wo 
2  Compagnien  unter  Hauptmann  Schuputh  zum  Sturme  gegen  die  vom 
Feinde  hartnäckig  vertheidigten  Dörfer  Laye  und  Longsard  vorgingen  und 
den  Feind  vertrieben.  Im  Treffen  bei  Lyon  20.  März  drückte  Oberst  St. 
Ivany  den  Feind  durch  den  kraftvollen  Angriff  des  Regimentes  bis  an  die 
Thore  der  Stadt  zurück  und  trug  wesentlich  zu  deren  Besitznahme  bei. 
Später  kam  das  Regiment  zu  dem  Occupations-Corps  des  FML.  Bianchi 
nach  Südfrankreich  zwischen  Grenoble,  Chambery  und  den  Mont  Cenis 
dann  nach  Piemont  und  Savoyen,  1815  erst  in  der  Division  FML.  Gral 
Neipperg  gegen  Murat,  im  Juli  nach  Südfrankreich  zur  Besetzung  des  Land- 
striches von  Lyon  abwärts  gegen  das  Meer. 

Während  des  Feldzuges 
1848  in  Italien  war  das  Regiment  in  Südtirol  vertheilt,  und  bestand  grösstentheils 
compagnieweise  mehrere  rühmliche  Gefechte  im  April  und  Mai  gegen  die 
einfallenden  italienischen  Freischaaren,  so  bei  Ranzo,  Alle  Sarche,  Castel  Do- 
blino,  Vezzano,  wo  sich  die  5.  Compagnie  auszeichnete,  2  Compagnien  18. 
April  bei  Varano;  —  ein  Bataillon  unter  Major  Scharinger  beim  Angriffe 
auf  Stenico  und  Val  Ledro;  20.  April  warf  Oberstlieutenant  von  Pechy  bei 
Stenico  eine  feindliche  Colonne  zurück ;  24.  April  überfiel  Hauptmann  Lendvay 
mit  2  Compagnien  bei  Pieve  eine  feindliche  Abtheilung  und  jagte  sie  in 
die  Flucht.  27.  Juli  Oberstlieutnant  von  Pechy  mit  dem  1.  Bataillon  bei 
der  Expedition  nach  Storo,  im  Mai  stand  das  Regiment  in  den  Positionen 
bei  Rivoli,  von  Ceraino  bis  Volargue  vertheilt.  Im  Juni  das  2.  Bataillon 
unter  Major  Scharinger  10.  Juni  bei  der  Vertheidigung  von  Preobaco,  18. 
Juni  im  Gefechte  bei  Spiazzi.  Anfangs  August  10  Compagnien  im  Streif- 
Corps  des  GM.  Fürsten  Franz  Liechtenstein  bei  der  Occupation  von  Mo- 
dena.  Das  1.  Bataillon  kam  als  Besatzung  in  die  dortige  Citadelle  und 
verblieb  daselbst  während  des  Feldzuges. 

1849^  das  2.  Bataillon  in  der  Brigade  des  GM.  Ghrafen  Degenfeld  im  IV.  Armee- 
Corps,  FML.  Graf  Thom,  war  23.  März  in  der  Schlacht  bei  Novara. 

1850  bis  1852  war  das  Regiment   bei  der   Occupation    von    Schleswig-Holstein 

mit  dem  Stabe  zu  Rendsburg 

Im  Feldzuge 
1859  focht  dasselbe  im  IX.  Armee-Corps  des  G.  d.  Cav.  Ghrafen  Franz  Scha£fgotsche 

mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei   Solferino  24.  Juni. 


—     122     - 

Im  Feldzuge 
1866  war  das  Regiment  in  der  Brigade  GM.  Seudier  des  VII.  Armee-Corps  FML. 
Maroicic  der  Süd-Armee  eingetheilt  und  24.  Juni  in  der  SiegesschlacLt 
bei  Custozza  ruhmvoll  an  den  Kämpfen  bei  La  Bagolina,  Monte  Molimenti^ 
Monte  Arabica  und  an  der  Erstürmung  der  Kuppe  des  Monte  Croce  bethei- 
ligt und  erlitt  starke  Verluste.    Das  4.   Bataillon  als  Besatzung  in  Peschiera. 

Tapferkeits-AuBzeichnungen  und  besondere  Denkwflrdigkeiten. 

1758  Grenadierhauptmann  Josef  De  Vins  wurde  für  seine  glänzende  Tapferkeit  bei 
der  Belagerung  von  Schweidnitz  MTO.-R;  bei  eben  dieser  Gelegenheit  hatten 
sich  Hauptmann  Preiss  und  Oberlieutenant  Hervay  durch  hervorragenden 
Muth  ein  besonderes  Lob  in  der  Relation  erworben. 

1760  Oberst  Baron  Wolfgang  Faber  du  Four  und  Major  Lackhenau,  beide  bei 
Liegnitz  blessirt,  hatten  sich  in  dieser  Schlacht  ausgezeichnet. 

1761  Oberstlieutenant  de  Vins  und  Hauptmann  Stein  bei  der  Eroberung  von  Schweid- 
nitz sich  hervorgethan.  Ersterer  wurde  Oberst  bei  Königsegg-Infanterie  Nr.  16. 

1779  Oberst  Josef  Baron  Alvinczy  wurde  fllr  seine  Auszeichnung  bei  Habeischwert 
sogleich  GM.  und  MTO.-R.  Major  Paul  von  Davidovich  aus  gleichem  An- 
lasse MTO.-R.  Ausser  diesen  wurden  in  der  Relation  belobt:  die  Haupt- 
leute Graf  D' Alton  (bei  der  Erstürmung  todt  geblieben),  Schwarz, 
Nemes  die  Oberlieutenants  Fekete,  Toachberger,  die  Lieutenants  Branden- 
stein, Leuwen,  Ujhely  und  0  Flanagan.  Kaiser  Josef  H.  dankte  dem  Regimente 
im  Pester  Lager  persönlich,  liess  die  bei  der  Affaire  betheiligten  Offiziere 
zur  kaiserlichen  Tafel  laden,  und  unter  die  Mannschaft  300  Dukaten  vertheilen. 

1789  Beim  Sturme  auf  die  Raitzenstadt  bei  Belgrad  30.  April  hatte  sich  Oberst  Carl 
Graf  Kolowrat-Krakowsky  derart  ausgezeichnet,  dass  er  obwohl  einer  der  jüng- 
sten Oberste  der  Armee,  ausser  der  Tour  zum  GM.  befördert  wurde,  — 
ebenso  that  sich  Oberlieutenant  Lucas  Graf  Plunket  hervor. 

1795  Bei  dem  AngriflFe  auf  die  Brücke  in  der  Vorstadt  Savona  26.  Juni  zeich- 
neten sich  Oberstlieutenant  Rosshirt  v.  Rosenau  und  Lieutenant  Busch  beson- 
ders aus. 

1796  Hauptmann  Neustädter  zeichnete  sich  11.  September  bei  Cerea  sehr  aus, 
Lieutenant  Baron  Vitsey  bei  Pietra  f  aber  im  Gefechte. 

1799  Im  Gefechte  bei  Bosco  und  Cassino  hatten  sich  20.  Juni  in  der  Relation 
besondem  Lobes  wfLrdig  gemacht:  Hauptmann  Wenzel  Vetter  von  Lilienbei^ 
(dieser  dem  Generalstabe  zugetheilte  Offizier  auch  bei  der  Belagerung  von 
Tortona  sich  sehr  ausgezeichnet),  die  Hauptleute  Rebovich,  Graf  Almasy,  die 
Lieutenants  Ruchtesel  und  Alaner,  die  Fähnriche  Adorian  und  Rabaglioni; 
Oberst  Carl  Adorian  zeichnete  sich  durch  umsichtige  und  tapfere  Führung 
des  Regimentes  bei  Savigliano  17.  September  vorzüglich  aus,  wurde  GM.  f 
kurz  nachher  im  Treffen  an  der  Stura.  Ebenso  hatte  sich  der  zweite 
Oberst  Baron  Lelio  Spannochi  in  diesem  Feldzuge  wiederholtes  Lob  in  den 
Berichten  erworben. 

1809  Hauptmann  Peter  von  Bartholemy  wurde  für  seine  vielfachen  Auszeich- 
nungen im  Feldzuge  1809  durch  das  Capitel  1810  MTO.-R. 


—     123    — 

1812  Major  Szt.  Ivany  zeichnete  sich  durch  einen  entschlossenen  Angriff  mit  einer 
Division  in  die  feindliche  linke  Flanke  in  der  Schlacht  bei  Podubnie  12. 
August  vorzüglich  aus. 

1813  Oberst  Franz  Baron  Stutterheim  wurde  für  ausgezeichnete  Führung  des  Be- 
gimentes  und  persönliche  Tapferkeit  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  mittelst  Aller- 
höchsten Handschreibens  aus  Rötha  20.  October  MTO.-R.  Oberstlieutenant 
Szl  Ivany  in  der  Relation  sehr  angerühmt. 

1814  Oberst  Carl  von  Szt  Ivany  wurde  für  seine  hervorragenden  Leistungen  bei 
Lyon  mittelst  Allerhöchsten  Handschreibens  aus  Chatillon  10.  April  MTO.-R. 

Für  Auszeichnung  in  der  Eriegs-Epoche 
1848  und  1849   in   Süd-Tirol   und   Italien  ÖLO.-R.    Oberst   Andreas  Melczer  v. 
KellemeS;  Lieutenant   Josef  Knezich.  OEKO.-R.  3.    Major  Albert  Lendvay. 
MVK.  Oberstlieutenant  Pompejus  Scharinger,   Hauptmann  Victor  Graf  Lei- 
ningen-Alt-Westerburg  und  Oberlieutenant  Richard  Steinforth. 

Eine  besondere  Auszeichnung  wurde  dem  Regimente  mit  Allerhöchstem  Armee- 
Befehl  ddto.  Laxenburg  22.  August 

1858  zu  Theil :  „Ich  will,  dass  der  durch  Gottes  Gnade  Mir  geschenkte  Sohn  von 
seinem  Eintritte  in  diese  Welt  an  Meiner  braven  Armee  angehöre,  und 
ernenne  ihn  hiemach  zum  Oberst-Inhaber  Meines  19.  Linien-Infanterie-Regi- 
menteS)  welches  von  nun  an  den  Namen :  „Kronprinz^  zu  führen  hat^ 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1859  in  Italien:  OEEO.-R  3.  Oberst  Regiments -Commandant  Basil  PoUovina, 
Major  Anton  Freiherr  von  Mayer  v.  Löwenschwert.  MVK.  die  Hauptleute 
Rainer,  Weil,  Serdic,  die  Oberlieutenants  von  Meyroser  und  Roskoschny, 
Die  Mannschaft  3  grosse  und  15  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1866  in  Italien:  ÖLO-R.  Oberst  Regiments  -  Commandant  Georg  Grivicic 
OEKO.-R,  3.  Oberstlieutenant  Carl  Edler  von  Rath  und  der  vor  dem  Feinde 
gebliebene  Major  Edler  v.  Zaufal.  MVK.  die  Hauptleute  Rudolf  Baron 
Rechbachy  Kocher,  Steh,  Killic,  Czak  von  Koronovar,  Schiebel,  die  Oberlieu- 
tenants :  Kralowetz,  Borger,  Drescher,  die  Lieutenants  Leiner,  Klar,  Dobro- 
wolski,  Tschepper,  Thoma.     Seit 

1868  hat  das  Regiment  dunkelblaue^  statt  der  bisherigen  weissen  Waffenröcke 
zu  tragen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabs-OflEiziere. 
1813  Major  Anton  Koch  f  an  seinen  bei  Dresden  erhaltenen  Wunden  26.  August. 
1859  Major  Wilhelm  Baumgarten  f  in  der  Schlacht  bei  Solferino  24   Juni. 

1866  Major  Franz  Zaufal  Edler  von  Zaufalow  f  in  der  Schlacht  bei  Custozza  24. 
Juni. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT   N^  20. 

(1863.) 

FRIEDRICH  WILHELM  PRINZ,  1861  KRONPRINZ  VON  PREUSSEN  und 

1871  DES  DEUTSCHEN  REICHES. 

Dunkdblaue  Waffenröcke,  krebsrothe  Egalisirung,  weisse  Knüpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Nbu-Sakdbo. 


Inhaber. 


1682  errichtet  von  seinem  Inhaber 

1682  Prinz  Johann  Ludwig  Anton  von 
Ppalz-Nbüburg,  Hochmeister  des 
Deutschen  Ritter-Ordens. 

1694  FM.  Hans  Carl  Graf  von  Thüngän 
t  1709. 

1 710  FML.  Friedrich  Wilhelm  Prinz 
von  Holstein-Beck  fin  derSchlacht 
bei  Francavilla  20.  Juni  1719. 

1719  FZM.  Johann  Friedrich  Graf 
DnssBACH  Fürst  von  St. Agatha  f  zu 
Freiburg  1751,  hatte  auf  seine  In- 
haberstelle bereits  1744  resignirt. 

1744  GM.  später  FM.  Anton  Graf 
CoLLORBDo  ZU  Walsbe  f  ZU  Wien 
17^  März  1785. 

1785  FZM.  Franz  Wenzel  Graf  Kaunttz- 


RiETBERG    t   ZU   Wien    20.    De- 

cember  1825. 
1826  FML.  Friedrich  Graf  Hochbneog 

t   zu   Hütteldorf  bei   Wien  14. 

Juni  1848. 
1849  FZM.     Ludwig     Freiherr     von 

Wbldbn  MTO.-C.  t  zu  Gratz  7. 

August  1853. 

1853   FRIBDRIOH   WILHBLM   PrinZ, 

1861  Kronprinz  von  Preussen 
1871  und  des  Deutschen  Reiches. 

{Zweite  Inhaber. 

1853  FML.  Johann  Ritter  bordolo  von 

BORBo  t  1.  October  1857. 
1857  FML.     Florian     Freiherr     von 

IfACHIO.) 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Von  1683  machte  das  Regiment  sechzehn  Feldzüge  in  Ungarn  gegen  die 
Türken  und  am  Rhein  gegen  die  Franzosen  mit  und  war  1683  zur  Hälfte 
in  der  Belagerung  von  Wien,  1685  bei  der  Belagerung  von  Neuhäusel  und 
in  der  Schlacht  bei  Gran,  1686  bei  der  Belagerung  und  Eroberung  von 
Ofen,  1687  in  der  Schlacht  bei   Mohacs,  1689  am  Rhein,   beim  Sturm  auf 


~     125    — 

Mainz,  machte  die  nun  folgenden  Feldztige  bis  1697  am  Rhein  mit,  and  kam 
1698  als  Besatzung  nach  Philippsburg. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1702  und  1704  bei  beiden  Belagerungen  von  Landau,  1706  in  Ungarn  gegen  die 
Rakoczy'schen  Malcontenten ;  —  1709  bei  der  Belagerung  von  Toumay  und 
in  der  Schlacht  bei  Malplaquet,  1712  bei  der  Belagerung  von  Quesnoy. 

1717  machte  es  den  Feldzug  gegen  die  Türken  mit  und  war  in  der  Belagerung 
und  Schlacht  bei  Belgrad  16.  August. 

1718  marschirte    es  nach    Sicilien,    und  war  1719   20.  Juni    in    der  Schlacht   bei 
Francavilla,  1734  und  1735  in  den  Belagerungen  von  Messina  und  Syrakus. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  kam  es 
1741  im  December  zum  Ehevenhüller'schen  Corps  und  war  1742  bei  der  Winter- 
Expedition  nach  Ober-Oesterreich  und  Baiern,  1743  wieder  in  Italien  in  der 
Schlacht  bei  Campo  Santo,  8.  Februar  1744  bei  der  Unternehmung  gegen 
Neapel,  wo  es  die  Städte  Teramo,  Atri,  Civita  di  Penna,  Giulia  Nova  und 
Taglia  Cozza  unterwarf;  1746  in  der  Schlacht  bei  Rottofreddo,  bei  der  Expe- 
dition gegen  Genua  und  der  Unternehmung  in  der  Provence,  1747  bei  der 
Belagerung  von  Genua  und  im  Treffen  bei  Exilles. 

Im  siebenjährigen  Kriege  focht  das  Regiment 
1756  1.  October  mit  ausgezeichneter  Tapferkeit  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  wo 
es,  ungeachtet  das  feindliche  Feuer  ganze  Rotten  wegriss,  in  gut  geschlossener 
Ordnung  bis  zum  Ende  der  Schlacht  den  entschlossensten  Widerstand  leistete. 
1756  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag,  7.  September  im  Treffen  bei  Görlitz, 
22.  November  in  der  Schlacht  bei  Breslau  beim  Angriffe  auf  Höflichen, 
sodann  gerieth  es  bei  der  Uebergabe  von  Breslau  19.  December,  zur  dortigen 
Besatzung  gehörend,  in  Kriegsgefangenschaft,  jedoch  bald  ranzionirt,  hielt  es 
sich  ungemein  tapfer  1758  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  bei 
Wiedereroberung  des  Dorfes;  1760  war  es  bei  der  Expedition  auf  Berlin, 
3.  November  in  der  Schlacht  bei  Torgau,  ein  Bataillon  in  der  Belagerung 
von  Dresden  und  1762  ein  Conmiando   in  der  Belagerung  von  Schweidnitz. 

Im  bairischen  Erbfolgekriege 
1778  im  Treffen  bei  Weisskirchen  unterstützte  Oberst  Baron  Hütten  den  ersten 
Angriff  der  Grenzer  links  vom  Pfaffenberge  mit  dem  Leibbataillon  auf  das 
Zweckmässigste  und  vertheidigte  den  Verhau  dieses  Berges  mit  ebensoviel 
Umsicht  als  ausdauernder  Tapferkeit.  —  Eine  Abtheilung  war  1779  3.  März 
bei  der  Unternehmung  auf  Gebersdorf. 

Im  Türkenkriege  war  das  dritte  Bataillon  beim  Corps  des  Prinzen  Coburg. 
1788  11.  Mai  im  Gefechte  bei  Chotym  und  sodann  bei  der  Belagerung  dieser 
Festung  und  bestand  während  dieser  mehrere  günstige  Gefechte,  so  13.  Mai 
bei  Dolinany,  11.  Juni  bei  der  Constantinopler  Vorstadt  von  Chotym,  13.  Juli 
bei  der  Vorrückung  auf  Chotym  errichtete  es  im  stärksten  feindlichen  Feuer 
in  aller  Schnelligkeit  eine  Batterie  und  erhielt  wegen  seines  Wohlverhaltens 
die  Auszeichnung,  nebst  sieben  Escadronen  die  türkische  Besatzung  bei  ihrem 
Abzüge  Anfangs  October  bis  an    den  Pruth   zu   escortiren.    1789    that    sich 


-    126    - 

das  Bataillon  19.  April  im  Scharmützel  bei  Vallje  Szaeka  hervor,  insbe- 
sondere in  der  Schlacht  bei  Fokschan,  wo  es  bei  der  Avantgarde  der  russischen 
Division  die  angegriffenen  Kosaken  und  Amanten  mit  einem  wirksamen 
Feuer  gut  unterstützte  und  die  Türken  zurücktreiben  half;  —  beim  dritten 
Angriffe  auf  das  Kloster  Samuel,  als  der  commandirende  General  Prinz  Coboi^ 
Freiwillige  zum  Sturme  herausrief,  lief  sämmtliche  Mannschaft  vor,  ebenso 
der  Commandant  des  Bataillons,  Oberst  Chevalier  Linde  und  alle  Offiziere 
boten  sich  ebenfalls  an,  und  man  musste  eigens  30  Mann  zur  Bedeckung 
der  Fahne  commandiren.  —  Oberst  von  Linde,  ein  Veteran  mit  dreiund- 
vierzigjähriger  Dienstzeit  setzte  sich  su  Fuss  mit  allen  Offizieren  an  die 
Spitze  des  kühn  vorwärtsstürmenden  Bataillons,  das  EUoster  wurde  mit 
Sturm  eingenommen,  eine  Menge  Gefangene  gemacht,  und  die  Türken  zum 
Weichen  gezwungen.  —  In  der  Schlacht  bei  Martinestie  deckte  das  Batail- 
lon die  Flanke  des  Corps  und  Oberst  Linde  unternahm  ohne  Befehl  die  Ver- 
folgung des  Feindes,  ihn  aus  jeder  Stellung,  die  er  nahm,  vertreibend.  Der 
Eifer  des  Bataillons  war  so  gross,  dass  es  sogar  der  Cavallerie  vor  zu 
eilen  versuchte. 

Ln  Kriege  gegen  die  französische  Republik  war 
1793  ein  Bataillon  21.  October  im  Gefechte  bei  Marchiennes,  24.  October  bei 
der  Vertheidigung  von  Orchies  eroberte  ein  Bataillon  im  Verein  mit  einer 
Husaren- Abtheilung  zwei  Kanonen  und  vier  Munitionskarren,  und  30.  October 
war  ein  Bataillon  bei  der  Eroberung  von  Marchiennes.  1791  war  das  Re- 
giment im  Treffen  bei  Sprimont,  1795  im  Jänner  bei  Vertheidigung  der 
Posten  an  der  Waal ;  im  Gefechte  bei  Handschuhsheim  vertheidigte  eine  Di- 
vision sehr  tapfer  dieses  Dorf,  und  18.  October  waren  zwei  Bataillone  beim 
Angriffe  und  der  Eroberung  des  feindlichen  verschanzten  Lagers  bei  Mann- 
heim. 1796  17.  September  waren  zwei  Bataillone  bei  dem  Sturme  und  der 
Einnahme  von  Kempten,  20.  September  im  Gefechte  bei  Issny  und  sodann 
bei  der  Belagerung  von  Kehl,  1797  20.  April  haben  zwei  Bataillone  bei 
dem  Rhein-UebergaDge  der  Franzosen  bei  Kehl  bei  Vertheidigung  der  dies- 
seitigen Posten  starke  Verluste  erlitten. 

Im  Feldzuge 

1799  14.  Mai  war  eine  Regiments  -  Abtheilung  beim  Angriffe  auf  Graubündten, 
und  machte  300  vom  Luciensteige  versprengte  Franzosen  zu  Gefangenen; 
24.  Mai  im  Treffen  bei  Frauenfeld  unterstützte  das  Regiment  die  angegrif- 
fene Avantgarde  sehr  zweckmässig,  erlitt  aber  grosse  Verluste;  4.  Juni  war 
ein  Bataillon  beim  Hauptangriffe  auf  die  feindliche  Position  bei  Zürich. 

Im  Feldzuge 

1800  war  das  Regiment  in  mehreren  Actionen  in  Baiern  11.  Juli  bei  Füssen  und 
3.  December  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  in  der  vierten  oder  linken 
Flügel-Colonne  des  FML.  Grafen  Riesch. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Deutschland  im  Corps  des  FML.  Baron 
Wemeck  bei  Ulm  —  im  Treffen  bei  Günzburg  9  .October;  gerieth  aber  17. 


-     127    — 

October  nächst  dem  Stifte  Neresheim,  Dach  der  Niederlage  des  Wemeck'schen 
Corps  von  feindlicher  Cavallerie  gänzlich  abgeschnitten,  unter  General  Ghraf 
Sinzendorf  mit  3  Bataillons  in  Kriegsgefangenschaft.  —  Ein  Bataillon  focht 
2.  December  in  der  vierten  Colonne  des  FML.  Grafen  Eolowrat  in  der 
Schlacht  bei  Austerlitz. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  III.  Armee- Corps  des  FML.  Prinzen  Hohenzollern  bei 
der  Armee  in  Deutschland;  19.  April  im  TJfeffen  bei  Hausen;  als  die  Fran- 
zosen den  linken  Flügel  des  Corps  mit  einer  Ueberflügelung  bedrohten,  warf 
sich  FML.  Fürst  Moriz  Liechtenstein  mit  dem  Regimente  Eaunitz  dem  Feinde 
mit  grösster  Tapferkeit  entgegen,  und  drängte  ihn  in  die  Waldungen  zurück, 
wurde  aber  verwundet.  —  Bei  dem  spätem  Rückzuge  der  Armee  war  das 
Regiment  17.  Mai  bei  der  Vorrückung  und  dem  Angriffe  des  FML.  Grafen 
Kolowrat  auf  die  feindliche  Stellung  bei  Linz,  in  der  dritten  Colonne  des  FML. 
Grafen  St  Julien  eingetheilt,  welche  von  Neumarkt  auf  Mauthausen  vorrückte, 
dort  aber  keinen  Feind  fand,  tmd  wieder  auf  Neumarkt  zurückgezogen  wurde. 
—  Später  kam  dieses  Corps  in  das  Marchfeld,  wo  das  Regiment  5.  und  6. 
Juli  die  Schlacht  bei  Wagram  und  den  Rückzug  nach  Mähren  mitmachte. 

Im  Feldzuge 
1813  war  dasselbe  imil.  Armee- Corps  Gen.  d.'Cav.Graf  Merveldt,  später  FML.  Fürst 
Alois  Liechtenstein  eingetheilt,  in  der  Schlacht  bei  Dresden  26.  und  27.  August 
wo  es  am  27. Rosthal  undNauselitz  besetzte;  17.  und  18.  September  in  den 
Gefechten  bei  Einnitz  und  Arbesau,  in  dem  hartnäckigen  Angriffe  auf 
den  von  NoUendorf  gegen  Kulm  vorrückenden  Feinde  —  und  16.  bis  18. 
October  in  der  Schlacht  bei  Leipzig;  zwei  Compagnien  hatten  rechts  vom 
Dölitzer  Schlosse  den  Rückzug  der  Franzosen  nach  dem  Angriffe  des  FML. 
Bianchi  bei  Markleeberg  mit  2  Haubitzen  derart  beunruhigt,  dass  derselbe 
in  eine  Flucht  ausartete.  1814  in  Frankreich  thaten  sich  Abtheilungen  des 
Regiments  27.  Februar  im  Gefechte  bei  Archamp,  im  Treffen  bei  St.  Julien 
und  20.  März  bei  Lyon  sehr  hervor.  1815  war  das  Regiment  bei  der  Haupt- 
Armee  in  Frankreich. 

In  der  Kriegs-Epoche 

1848  war  dasselbe  bei  der  Bezwingung  des  Jani-Aufstandes  zu  Prag  12.  bis  17. 
Juni  im  Strassenkampfe  und  Erstürmung  der  Barrikaden  sehr  thätig.  —  Im 
December  war  das  3.  Bataillon  beim  Corps  des  FML.  von  Simunich  bei  der 
YorrQckung  gegen  Ungarn,  16.  December  bei  der  Erstürmung  und  Einnahme 
von  Tjmau  und  bei  der  Einschliessung  von  Leopoldstadt,  sowie  in  einer 
Vorpostenstellung  an  der  Waaglinie. 

Im  Feldzuge 

1849  war  das  1.  Landwehrbataillon  im  III.  Armee-Corps  der  Armee  in  Italien  und 
focht  in  der  Schlacht  bei  Novara  23.  März,  bei  Casa  Visconti  und  der  Er- 
stürmung der  Gehöfte  bei  La  Bicocca.  —  Das  3.  Bataillon  in  Ungarn  kam 
im  Winter  unter  FML.  Baron  Simunich  zur  Cernirung  von  Comom. 

Im  Sommerfeldzuge  in  Ungarn 


~    128    — 

1849  waren  das  3.  and  4.  Bataillon  in  der  Brigade  Gerstner  des  IQ.  Armee-Corps, 
welches  Anfangs  Juli  in  Kis-Ber,  auf  Streuungen  gegen  Moor,  und  die  wei- 
tere Vori'ückung  ihres  Armee-Corps   später  mitmachte 

1859  kam  das  Regiment  nicht  vor  den  Feind,  dagegen  erwarb  es  sich  neuen 
Ruhm  im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen,  in  der  Brigade  des  Obersten  Jonak  des  VI.  Armee-Corps 
der  Nord-Armee  eingetheilt,  im  Treffen  bei  Nachod  27.  Juni  und  bei  Er- 
stürmung des  WenzelsbergSs.  Das  in  Divisionsmassen  formirte  Regiment, 
mit  einem  mörderischen  Kugelregen  empfangen,  stürmte  mit  seinem  beiden* 
müthigen  Commandanten  Obersten  Graf  Alphons  Wimpffen  an  der  Spitze 
in  drückendster  Mittagshitze  zwar  mühsam  aber  unaufhörlich  vor,  bis  bei  den 
enormen  und  schwerwiegenden  Verlusten  der  Brigadier,  der  die  Ungleichheit 
und  Erfolglosigkeit  dieses  Kampfes  mittlerweile  erkannte,  den  Rückzug  an- 
ordnete. Das  Regiment  war  aber  in  diesem  Momente  bereits  factisch  zer- 
trümmert, wurde  nun  noch  plötzlich  durch  die  feindlichen  Dragoner  attakirt 
und  musste  sich  in  kleineren  und  grösseren  Klumpen  vertheidigen,  von  denen 
einzelne  die  Attake  abwiesen,  die  schwächeren  aber  gesprengt  und  nieder- 
gehauen wurden.  —  Das  Regiment  hatte  in  diesem  harten  Kampfe:  21 
Offiziere  und  388  Mann  todt;  den  Obersten  Grafen  Wimpffen,  24  Offiziere, 
405  Mann  verwundet,  93  gefangen,  im  Ganzen  826  Mann  verloren.  —  3.  Juli 
focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz,  wo  es  auch  wieder  einen 
Gesammtverlust  von  nahe  300  Mann  erlitt.  —  Das  vierte  Bataillon  in  der 
Brigade  Trentinaglia  gehörte  zu  den  Besatzungs-Truppen  von  Westgalizien 
und  stand  bei  ELrakau. 


Tapferkeits-AuBzeiclmungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1683  Hauptmann  Baron  Hoheneck,  der  sich  ausgezeichnet  hatte,  blieb  mit  noch 
2  Hauptleuten  in  der  Belagerung  von  Wien  ^  todt  am  Platze. 

1746  Oberst  Graf  Gorani  (früher  General-Adjutant),  wurde  wegen  Auszeichnung 
in  der  Schlacht  bei  Piacenza  GM.  aber  bald  nachher  f  in  einem  Gefechte  an 
der  Turbia.   ' 

1756  1.  October  Oberst  Franz  Moriz  Graf  Lacy  zeichnete  sich  durch  tapfere  und 
umsichtige  Führung  des  Regimentes  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  vorzüglich 
aus,  nebst  ihm  wurden  im  Berichte  die  Hauptleute  Josef  Graf  CoUoredo,  Ba- 
ron Koch  und  Graf  Schaffgotsch  sehr  belobt,  und  alle  drei  zur  Belohnung 
zu  Oberstlieutenants  befördert. 

1760  wurde  Major  Matema  von  Kwietwitz  fUr  seine  in  der  Belagenmg  von  Dres* 
den  geleisteten  Dienste  belobt. 

1779  Oberst  Ferdinand  Baron  Hütten  wurde  ftir  seine  Auszeichnung  im  Treffen 
bei  Weisskirchen  MTO.-R.  Hauptmann  Gk'af  Carl  Hadik  zeichnete  sich  bei 
Gebersdorf  aus,  und  wurde  Major  bei  den  Husaren. 


—     129    — 

1788  Im  Feldzuge  gegen  die  Türken  hatten  sich  in  den  verschiedenen  Schar* 
mtltzehi  während  der  Belagerung  von  Chotym  ausgezeichnet :  Oberstlieutenant 
Chevalier  Jösef  Linde  von  Linden  bei  Dolinany  und  Oberlieutenant  Graf 
Plunket  bei  Vertheidigung  des  Postens  Rumla. 

1788  Oberst  Chevalier  Josef  Linde  von  Linden  wurde  in  Folge  wiederholter  Aus- 
zeichnungen bei  Chotym  1788,  bei  Fokschan  und  Martinestie  1789  MTO.-R. 
In  den  beiden  letzteren  Actionen  haben  sich  auch  Capitänlieutenant  Linde,  die 
Oberlieutenants  Materna  und  Wampold  und  Lieutenant  Portner  hervorgethan. 

1793  In  den  Berichten  über  die  verschiedenen  Actionen  des  Feldzuges  wurden  an- 
gerühmt Oberlieutenant  Albeck,  Ordonnanzoffizier  des  General  Terzy,  Ober- 
lieutenant Görz  von  Czertin  und  bei  Vertheidigung  von  Orchies  Major  Baron 
Bender,  die  Hauptleute  Lava  und  Rissel,  Lieutenant  Stein,  Ordonnanzoffizier 
des  General  BLray,  die  Fähnriche  Wolf  imd  Mayer,  diese  ebenfalls  bei  Mar- 
chiennes. 

1795  bei  Mannheim  Oberst  Baron  Joachim  Bender  mit  grossem  Ruhme  2  Bataillone 
geführt. 

1795  bei  Mannheim  18.  October  Hauptmann  Wenzel  Neumann  mit  der  Grenadier- 
Compagnie  durch  einen  glänzenden  Bajonnet- Angriff  sich  hervorgethan. 

1796  bei  Issny  die  Oberlieutenants  Müller,  Lehmann  und  Lieutenant  Justinian  sich 
ausgezeichnet.  —  Bei  Kehl  Major  Patek  sich  hervorgethan,  ebenso  Fähn- 
rich Schröder. 

1799  bei  Frauenfeld  Oberst  Baron  Frankenbusch  das  Regiment  mit  Kuhm  angeführt. 

1800  bei  Hohenlinden  wurde  in  dem  Berichte  Oberst  Josef  Richter  besonders 
belobt. 

1805  im  Treffen  bei  Günzburg  erstürmte  Hauptmann  Mose  mit  seiner  Grenadier- 
Compagnie,  ohne  erst  einen  Befehl  abzuwarten,  die  von  den  Franzosen  ge- 
nommene Brücke  über  die  Donau,  und  eroberte  sie  wieder  zurück,  wurde 
aber  dabei  schwer  verwundet. 

1809  19.  April  im  Treffen  Hausen  zeichnete  sich  Major  Mose  beim  Sturme  auf  den 
dortigen  vom  Feinde  stark  besetzten  Wald  erneuert  aus,  wurde  abermals  ver- 
wandet. 

1813  17.  September  bei  Nollendorf  trug  wesentlich  das  ausgezeichnete  Verhalten 
des  Majors  Mose  zu  dem  glänzenden  Erfolge  des  Tages  bei.  Er  wurde  kurz 
nachher  Oberstlieutenant.     Bis 

1814  war  das  Regiment  mährisch  —  seither  galizisch. 

1848  12.  Juni  im  Strassenkampfe  zu  Prag  zeichnete  sich  Oberst  von  Mainone 
ans,  wurde  aber  verwundet. 

Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  im  Prager  Aufstande,  Italien  und  Ungarn 
1848  und  1849  MVE.  Oberst  Regiments-Commandant  Carl  Mainone  von  Mainsberg, 
Oberstlieutenant  Franz  Schneider  von  Dillenburg,  Major  Johann  Ritter  von 
Neuwirth,  die  Hauptleute  Peltsuszky,  Preyssler,  die  Oberlieutenants  Baron 
Leonhardi,  Mayer,  Lieutenant  Lohr. 

TkAfkefn:  0«deok1il&ttar.  9 


—     130       - 

Für  Aaszeichnung  im  Feldzuge 
1866  in  Böhmen.  ÖLO.-R.  dem  seiner  Verwundung  erlegnen  Oberst  Regiments- 
Commandanten  Grafen  Alphons  Wimpffen  OEEO.-R.  3.  Major  Johann 
Bezard.  MVK.  Oberst  Wilhelm  Peinlich  (für  Auszeichnung  in  seinem  frü- 
heren Regimente,  Infanterie  Nr.  4),  Hauptmann  Langer,  die  Oberlieute- 
nants Kowalow  und  Dietrich. 

Der  Kronprinz  von  Preussen  sprach  am  Schlachtfelde  zu  den  Verwundeten  fol- 
gende im  Munde  des  Gegners  einen  erhöhten  Werth  habende  Worte:  „Ich 
bin  stolz  darauf,  der  Inhaber  eines  so  braven  Regiments  zu  sein,  es  schmerzt 
mich  aber  sehr,  dass  es  so  viele  Verluste  erlitten  hat! II''     Seit 

1868  hat  das  Regiment  die  dunkelblauen  Wa£fenröcke  statt  der  altösterreichischen 
weissen  zu  tragen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 
1793  30.  October  Major  Baron  Bender  f  bei  der  Eroberung  von  Marchiexmes. 

1799  4.  Juni  Oberstlieutenant  Pateck  —  f  beim  Angriffe  auf  die  Position  von  Zü- 
rich tödtlich  verwundet. 

1800  11.  Juli  Oberstlieutenant  Franz  Walthör  von  Waldenau  f  an  seiner  bei 
Füssen  erhaltenen  Wunde  in  feindlicher  Gefangenschaft. 

1809  20.  Mai  Oberst  Josef  Bresler  von  Stemau  infolge  der  bei  Hausen  erlittenen 
schweren  Verwundung  zu  Landshut  in  Gefangenschaft  f. 

1849  23.  März  Oberstlieutenant  Johann  Schulz  f  in  der  Schlacht  bei  Novara. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Alphons  Graf  Wimpffen  an  seiner  im  Treffen 
bei  Nachod  erlittenen  schweren  Verwundung  f  22  Juli  zu  Jose&tadt. 


Böhmisches 

INFANTERIE-REGIMENT   N^  21. 

(1878.; 

FML  FREIHERR  FRIEDRICH  VON  MONDEL. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  meergrüne  Egalisirung,  gelbß  Knopfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Czaslau. 


Inhaber. 


1734  errichtet  auf  eigne  Kosten  von 
dem  Obersten  des  Max  Starhem- 
berg'schen  Infanterie-Regimentes 
(Nr.  24)  und  seinem  nunmehrigen 

1734  Inhaber  Ludwig  Graf  Colmenero 
f  in  der  Schlacht  bei  Guastalla  19. 
September  1734. 

1734  FZM.  Ludwig  Ferdinand  Graf 
Schulenbürg-Otkhausen  t  2U 
Wien  16.  Jänner  1754. 

1754  FM.  Carl  Raimund  Herzog  von 
.Akemberg  MTO.-GE.  t  zu  Enghien 
17.  August  1778. 

1778  FZM.  Sigmund  Freiherr  von 
Gejohkoen-Hornbero  MT.O-R.  f  zu 
Raab  17.  December  1806. 

1808  FML.  Louis  Victor  Prinz  von 
RohanMTO.-R.,  quittirte  1810  den 
kaiserlichen  Dienst  und  f  zu 
Sichrow  in  Böhmen  10.  December 
1846. 


1810 


1835 


1849 


1852 


1857 


1878 


FML.  Albert  Graf  Gyülai  von 
Marcs  -  Nemeth  und  Naoaska 
MTO.-R.  t  zu  Pest  27.  April  1835. 
FML.  Johann  Freiherr  von  Paum- 
GARTEN  MTO.-R.-  t  zu  Prag  24. 
September  1849. 

FML.  Felix  Fürst  zu  Schwar- 
ZENBBRG  MTO.-R.  t  ZU  Wien  5. 
April  1852. 

FML.  Christian  Graf  Leiningen- 
Westerburg  t  zu  Ejrakau  1. 
October  1856. 

FZM.  Sigmund  Freiherr  von 
Reischach  MTO.-R.y  Bailli  imd  be- 
vollmächtigter Minister  und  Ge- 
sandter des  Malteser -Ordens  am 
kaiserlichen  Hofe  zu  Wien.  f. 
13.  November  1878. 
FML.  Friedrich  Freiherr  von 
MoNOEL,  General- Adjutant  S.  M. 
des  Kaisers  und  Königs. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Tttrkenkriege 
1737  war   dies  Regiment    bei  der   Belagerung  von  Usitza,  und  1738  im  Treffen 
bei  Komia  hielt  es  sich  gegen  wiederholte  Angriffe  der  Ttlrken  sehr  tapfer. 

9* 


—     132    — 

Im  ÖBterreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1741  im  ELhevenhüUer'schen  Corps,  machte  1742  die  Winter-Expedition  nach 
Ober-Oesterreich  und  Baiem  mit,  während  der  Einschliessung  von  Linz  be- 
stand es  16.  Jänner  bei  Gallneukirchen  ein  siegreiches  Gefecht  gegen  einen 
Theil  der  franzOsisch-baierischen  Besatzung,  welche  einen  Ausfall  unternahm. 
1743  war  das  Regiment  bei  der  Blocade  von  Eger  und  der  Erstürmung  von 
Pfaffenhofen  in  Baiern,  1744  war  ein  Bataillon  in  der  von  den  Preussen  be- 
lagerten Stadt  Prag  und  gerieth  bei  der  Capitulation  dieses  Platzes  in  Kriegs- 
gefangenschaft; —  im  November  nach  der  Wiedereroberung  dieser  Stadt  kam 
das  mittlerweile  ranzionirte  Bataillon  abermals  als  Besatzung  dahin.  1745  war 
das  Regiiüent  in  der  Armee  des  FM.  Grafen  Traun  und  machte  den  Main-Feld- 
zug mit;  —  im  Spätherbste  kam  es  nach  Italien  und  focht  1746  in  den 
Schlachten  bei  Piacenza  und  Rottofreddo,  —  und  bei  der  Besitznahme  von 
Genua ;  während  der  dortigen  Revolte  stand  es  in  der  Riviera  di  Levante, 
musste  sich  aber  vor  der  Uebermacht  der  Gegner  zurückziehen;  1747  war 
es  bei  der  Belagerung  von  Genua. 

Im  siebenjährigen  Kriege  focht  dasselbe 
1757  18.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Kolin,  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz, 
zwei  Bataillone  22.  October  in  der  Schlacht  bei  Breslau  und  dem  Angriffe 
auf  GrabiBch  und  EJein-Möhber,  ein  Bataillon  5.  December  in  der  Schlacht 
bei  Leuthen.  1758  14.  October  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Hoch- 
kirch; —  1759  12.  August  in  jener  bei  Kunnersdorf;  in  dieser  zeichneten 
sich  besonders  die  Grenadiere  aus.  Hauptmann  von  Binder  unternahm  mit 
seiner  Ghrenadier-Compagnie  einen  eben  so  glänzenden  als  erfolgreichen  Ba- 
jonnet-Angriff,  und  eroberte  zwei  von  den  Preussen  erbeutete  russische  Fahnen 
wieder  zurück.  1760  3.  September  vertheidigte  der  aggregirte  Oberst  Baron 
Normann  mit  den  Grenadieren  den  angegriffenen  Posten  Amsdorf  sehr 
tapfer.  —  in  der  Schlacht  bei  Torgau  3.  April  vertheidigte  ein  Bataillon  das 
Dorf  Siptitz  auf  das  tapferste,  bis  es  um  9  Uhr  Abends,  nachdem  es  seine 
Munition  ganz  verschossen  hatte,  von  feindlicher  Uebermacht  zum  Aufgeben 
seiner  Position  gezwungen  wurde.  Das  dritte  Bataillon  kam  als  Besatzung 
nach  Glatz.  1761  war  ein  Bataillon  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  und 
dem  Angriffe  auf  das  Bögenfort.  1762  war  das  Regiment  in  Sachsen,  beim 
Angriffe  auf  Münchenfrey;  im  Treffen  bei  Freiberg  16.  October,  wo  ein 
Bataillon  im  Verein  mit  einem  von  Niklas  Esterhazy  Nr.  33  den  Feind  aua 
Hilbersdorf  vertrieb. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  machte  das  Regiment  den  Feldzug 
1778  beim  D'Altonischen    Corps   in   Böhmen   mit,    und   1779  18.  Jänner  bei  der 
Eroberung  von  Habeischwert  war  ein  Bataillon   bei  dem  Detachement,  das 
die  Strasse  von  Johannesberg  deckte. 

1791  im  März  waren  400  Mann  zu  Pruntruth  in  der  Schweiz  zum  Schutze  des 
Bischofes  von  Basel  gegen  seine  widerspänstigen  Unterthanen  angestellt. 
Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  waren 

1792  im  December  zwei  Bataillone  bei  der  Vertheidigung  der  Verschanzungen  bei 
Pellingen  unweit  Trier,  sie  schlugen  fünf  feindliche  Angriffe  kräftigst  zurück ; 


—     133    — 

1793  waren  beide  Bataillone  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  der  Fetstung 
Mainz  22.  Juli;  —  das  Oberst-BataiUon  eroberte  bei  Einnahme  der  Weisse- 
nauer  Schanzen  in  der  Nacht  vom  27.  zum  28.  Juni  die  Redoute  und  deckte  so- 
dann die  Arbeit  an  der  eingenommenen  Schanze.  1794  war  das  Regiment 
in  der  Niederlande  in  mehreren  Gefechten  an  der  Sambre,  so  vertheidigte 
17.  Mai  ein  Bataillon  sehr  tapfer  den  Posten  Nalines,  ein  Bataillon  war  im 
Treffen  bei  Sprimont  imd  einige  Abtheilungen  in  der  Belagerung  von  Char- 
leroi.  1795  waren  die  Grenadiere  und  Regiments- Abtheilungen  bei  der 
Belagerung  von  Mannheim,  wo  in  der  Nacht  vom  20.  zum  21.  November  der 
Grenadier-Hauptmann  von  Merville  mit  seiner  Grenadier-  und  einer  Füsilier- 
Compagnie  des  Regimentes  eine  am  linken  Neckarufer  600  Schritte  vom 
bedeckten  Wege  der  Festung  Mannheim  situirte  stark  besetzte  Flesche 
ungeachtet  aller  möglichen  Terrainhindemisse  und  im  heftigsten  feindlichen 
Feuer  erstürmte,  ohne  einen  Schuss  zu  thun  und  diese  auch  standhaft  be- 
hauptete. —  13.  December  haben  drei  Compagnien  unter  Hauptmann  Czer- 
mack  die  Franzosen  bei  Elenstein  angegriffen,  selbe  geworfen  und  1  Stabs-, 
4  Ober-Offiziere  und  140  Mann  gefangen.  1796  war  ein  BataiUon  3.  September 
in  der  Schlacht  bei  Würzburg,  das  andere  bei  der  Belagerung  von  Kehl,  wo 
eine  Division  27.  November  Nachts  den  feindlichen  Ausfall  mit  dem  Bajonnete 
zurücktrieb.  Der  als  Qua-Tranchie-Major  verwendete  Hauptmann  Ernst  von 
Oberdorf  zeichnete  sich  durch  Umsicht  und  Tapferkeit  als  ColotmenfÜhrer 
bei  dieser  Gelegenheit  ungemein  aus.  1797  kam  das  dritte  Bataillon  als 
Besatzung    nach  Ehrenbreitstein,   das  Regiment  in  die  Festung  Ingolstadt. 

Im  Feldzuge 

1799  war  das  Regiment  25.  März  im  Treffen  bei  Stockach,  wo  es  imter  dem 
tapfem  Obersten  Pietsch  durch  mehrere  sehr  gelungene  Bajonnet- Angriffe  sich 
auszeichnete,  4.  Mai  beim  Angriffe  auf  Graubündten,  25.  Mai  im  Treffen  bei 
Frauenfeld,  wo  es  sich  wieder  sehr  hervorthat,  aber  grosse  Verluste  erlitt; 
der  Commandant  und  alle  Stabs-Ofi&ziere  wurden  verwundet.  1.  Juni  war 
eine  Abtheilung  im  Gefechte  bei  Staffen  und  Meillan;  —  das  Regiment 
4.  Juni  beim  Hauptangriffe  auf  die  feindliche  Position  bei  Zürich;  15.  Juni 
vertheidigte  eine  Division  im  Gefechte  bei  Altstädten  und  Zürich  den  Ort 
Wittikon  auf  das  Tapferste ;  14.  August  musste  eine  bei  Zürich  auf  Piket 
stehende  Division,  von  der  feindlichen  Uebermacht  bereits  umringt,  in  Quar- 
rie's  formirt,  sich  mit  einigem  Verluste  durchschlagen. 

Im  Feldzuge 

1800  war  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Baiem  und  focht  in  der  ersten  oder  rechten 
Flügel-Colonne  des  FML.  Baron  Kienmayer  3.  December  in  der  Schlacht 
bei  Hohenlinden,  wo  ein  Bataillon  das  Dorf  Förstern  genommen  hat. 

Im  Feldzuge 
1805  stand  das  Regiment  imter  seinem  Obersten  von  Wacquant,  zur  Armee  nach 
Deutschland  bestimmt,  aber  durch  die  Vorrückung  des  französischen  Generals 
Bemadotte  von  dieser  getreimt,   im  October  bei  Waldmünchen  in  Böhmen, 
vereinigte   sich   bei   Pilsen   mit   dem   in   Böhmen   eingetro£Penen  Corps  des 


--     134     — 

Erzherzogs   Ferdinand   und    war  5.  December    im   siegreichen  Gefechte  bei 
Stöcken  nächst  Iglau. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  in  der  detachirten  Brigade  GM.  Baron  Peter  Vecsey  des 
IV.  Armee-Corps  eingetheilt,  welche  23.  April  den  Rückzug  der  Hauptarmee 
über  die  Donau-Brücl^e  bei  Regensburg  zu  decken  hatte.  Das  zweite  und 
dritte  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Krause  hatten  die  unterhalb  Regens- 
burg geschlagene  Ponton-Brücke  zu  sichern.  Ungeachtet  des  heftigsten 
feindlichen  Artillerie-Feuers  und  wiederholter  ungestümen  Angriffe  des  Feindes 
behaupteten  die  beiden  Bataillone  unerschüttert  ihren  wichtigen  Posten  vor 
den  Augen  des  Erzherzogs  Generalissimus,  der  ihren  Muth  belobte,  und  als 
die  letzten  Armee-Abtheilungen  die  Brücke  passirt  hatten,  deren  Rückzug 
über  die  Pontonbrücke  anbefahl,  welcher  im  heftigsten  feindlichen  Feuer  in 
guter  Ordnung  bewirkt  wurde.  —  In  der  Schlacht  bei  Aspem  stand  das 
Regiment  am  21.  Mai  mit  drei  BataiUons  in  Massen  formirt,  und  hatte  mit 
grösster  Tapferkeit  zwei  Angriffe  dreier  schwerer  französischer  Reiter-Regimenter 
zurückgewiesen.  —  Das  dritte  Bataillon  hatte  noch  bei  der  Dämmerung  die 
Attake  mehrerer  feindlichen  Cürassier-Abtheilungen  abgewehrt  und  diese 
durch  ein  wohlangebrachtes  Gliederfeuer  zur  Flucht  gezwungen,  auch  22.  Mai 
hatte  dieses  Bataillon  noch  einem  harten  Andränge  der  französischen  Reiterei 
zu  widerstehen.  In  der  Schlacht  bei  Wagram  wirkte  am  5.  Juli  das  dritte 
Bataillon  bei  der  Vertheidigung  von  Baumersdorf  auf  das  Tapferste  mit, 
durch  einen  schönen  und  gelungenen  Bajonnet- Angriff  des  ersten  Bataillons 
wacker  unterstützt,  dessen  Commandant  Oberstlieutenant  Johann  Müller  von 
Hohenthal  aber  verwundet  wurde;  auch  am  6.  Juli  widerstand  das  erste 
Bataillon  unter  persönlicher  Anführung  des  Obersten  von  Krause  dem  Angriffe 
eines  französischen  Cavallerie-Regimentes  und  zwang  es  durch  ein  mörderisches 
Gliederfeuer  zur  Flucht,  dagegen  hatte  das  durch  Verluste  bei  Baumersdorf  be- 
reits geschwächte  dritte  Bataillon  das  Unglück,  durch  eine  in  seiner  Mitte  sprin- 
gende Granate  erschüttert,  im  selben  Augenblicke  von  der  feindlichen  Reiterei 
auseinander  gesprengt  und  grösstentheils  gefangen  zu  werden.  —  (Der  Ver- 
lust des  Regimentes  an  beiden  Schlachttagen  bei  Wagram  war  bedeutend 
und  erreichte  im  Ganzen  die  beträchtliche  Ziffer  von  22  Offizieren  und 
1697  Mann,  darimter  5   Offiziere  und  429  Mann  todt  am  Platze  blieben.) 

Im  Feldzuge 
1813  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  des  FZM.  Grafen  Hieronymus  CoUo- 
redo,  war  bei  Dresden  26.  und  27.  August  und  hatte  sehr  thätigen  Antheil 
an  den  Kämpfen  bei  Dölitz,  Dösen,  Lössnigg  und  Probstheyda  während  der 
Schlacht  bei  Leipzig  16.  bis  18.  October,  im  December  machte  es  den 
Rheinübergäng,  1814  die  Vorrückung  in  Frankreich  mit,  war  18.  Februar 
im  Treffen  bei  Montereau,  kam  zur  Süd- Armee,  focht  18.  März  bei  St  Georges, 
und  war  20.  März  im  Treffen  bei  Limonest  beim  Angriffe  auf  die  Hochfläche 
von  Dardillj  und  der  Eroberung  dieses  als  Schlüssel  der  Stellun'g  wichtigen 
Bergrückens. 


—     135    — 

1815  war  das  Regiment  bei  der  Haupt- Armee  in  Frankreich,   die   Grenadiere  im 
October  im  Armeelager  bei  Dijon. 

Im  Feldznge 
1821  gegen    die  neapolitanischen    Insurgenten   war   das   Regiment    10.  März    im 
Gefechte   bei    le    CoUi   und   Roca   di  Cero;  zwei  Compagnien  14.  März  im 
Gefechte  bei  Pesco  Solida  und  Sora. 

Im  Feldzuge 

1848  in  Italien  war  das  Regiment  bei  Ausbruch  der  Revolution  in  Mailand  18.  März, 
wo  sich  Oberst  Doli  an  der  Spitze  von  vier  Compagnien  durch  die  Erstürmung 
des  hartnäckig  vertbeidigten  Stadthauses  Broletto  hervorthat.  —  Das  Regiment 
kam  als  Besatzung  nach  Mantua,  wo  es  wiederholte  Gefechte  ruhmvoll  be- 
stand, bei  der  Recognoscirung  13.  April  erstürmte  Oberst  Doli  imgeachtet 
heftigen  Widerstandes  Ca  Gardoni,  Lappilupi  und  Mezzalana  und  drängte 
den  Feind  über  St.  Silvestro  gegen  Montanara  zurück.  —  29.  Mai  beim 
Angriffe  auf  Montanara  warf  Oberst  Doli  mit  dem  Regimente  den  Feind  aus 
dem  Verhau  und  den  ersten  Häusern  des  Dorfes,  drang  bei  dem  all- 
gemeinen Sturme  siegend  vor,  nahm  Curtatone,  wodurch  er  wesentlich  zum 
Siege  beitrug.  30.  Mai  war  das  Regiment  im  Treffen  bei  Goito  durch  mehrere 
Stunden  in  geschlossener  Bataillons-Colonne  im  heftigsten  Geschützfeuer.  — 
Dasselbe  blieb  noch  femer  in  Mantua,  wo  es  thätig  zur  Erhaltung  dieses 
wichtigen  Platzes  mitwirkte.  Das  erste  Landwehr-Bataillon  war  in  der 
Armee  des  FM.  Fürsten  Windischgrätz  bei  der  Belagerung  und  Einnahme 
von  Wien  28.  bis  31.  October  und  machte  in  der  Brigade  des  GM.  Fürsten 
Colloredo  des  11.  Armee-Corps  im  December  die  Vorrückung  gegen  Ungarn  mit. 

Im  Feldzuge 

1849  gegen  Piemont  stand  das  Regiment  in  der  Division  Erzherzog  Albrecht  des 
n.  Armee-Corps  FZM.  Baron  D' Aspro  und  hatte  ruhmvollen  Antheil  an  dem 
Heldenkampfe  seines  erlauchten  Divisionärs  bei  Novara.  Oberst  Graf  Kiel- 
mansegge  hatte  den  äusserst  wichtigen  Punkt  Torre  di  Quadro  mit  einem  Detache- 
ment,  bei  welchem  sich  auch  das  zweite  Bataillon  befand,  besetzt;  mit  helden- 
müthiger  Aufopferung  hielt  er  bis  zur  Dunkelheit  gegen  die  wüthenden 
Stürme  des  Feindes  Stand,  schlug  auch  den  letzten,  um  7  Uhr  Abends  ver^ 
suchten  mit  dem  Bajonnete  kräftig  zurück,  musste  aber  schwer  verwundet 
vom  Kampfplatze  weggetragen  werden.  Seine  tapfere  Behauptung  von  Torre 
di  Quadro  hatte  auch  Vieles  zum  glücklichen  Erfolge  jenes  Tages,  23.  März 
bei  Novara,  beigetragen.  —  Das  Regiment  machte  nun  die  Expedition  und 
Operationen  des  11.  Armee-Corps  in  Mittel-Italien  mit  und  war  10.  und  11.  Mai 
in  den  Gefechten  vor  und  bei  der  Einnahme  von  Livomo.  —  Das  erste 
Landwehr-Bataillon  machte  den  Winter-Feldzug  in  Ungarn  mit,  war  27.  Februar 
in  der  Schlacht  bei  Eapolna,  und  im  Sommer-Feldzuge  1849  mit  dem  dritten 
Bataillon  vereint  in  der  Brigade  GM.  Barco  des  11.  Armee-Corps  bei  der 
EinschliesBung  von  Comom,  wo  es  bei  Mocsa,  Almas  und  PuQzta  Herkaly 
mehrere  Gefechte  bestand.     Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Francosarden  in  Italien,  war   das  Regiment  im  V.   Armee-Corps 


—     136    — 

eingetheilty  und  focht  mit  besonderer  Auszeichnung,  aber  starken  Verlusten, 
in  Allem  25  Offiziere  und  über  500  Mann  in  der  Schlacht  bei  Solferino 
24.  Juni.     Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  Vlll.  Armee-Corps  der  Nord- Armee 
eingetheilt  und  kämpfte  28.  Juni  im  Treffen  bei  Skalic,  3.  Juli  in  der  Schlacht 
bei  Eöniggrätz  tmd  15.  Juli  im  Grefechte  bei  Dub.  —  Das  dritte  Bataillon 
war  in  der  österreichisch-nassau'schen  Division  des  FML.  Grafen  Neipperg 
des  Vni.  Armee- Corps  14.  Juli  im  Treffen  bei  Aschaffenburg. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 

1878  that  sich  das  dritte  Bataillon  im  Gefechte  bei  Han  Prolog  7.  September,  das 
Regiment  in  den  Gefechten  bei  Livno  hervor.  Gesammtverlust  in  Allem  12 
Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1742  Oberst  Hermann  Baron  Elberfeld  hatte  sich  im  Gefechte  bei  Gallneukirchen 
16.  Jänner  durch  Tapferkeit  und  seine  zweckmässigen  Dispositionen  ausge- 
zeichnet, ^  und  1744  bei  der  Capitulation  von  Prag  hat  auf  sein  Ansuchen 
der  preussische  FM.  Graf  Schwerin  allen  Offizieren  die  Beibehaltung  der  Degen 
bewilligt. 

1759  Bei  Eunnersdorf  12.  August  zeichnete  sich  der  MTO.-Ritter  und  aggregirte 
Oberst  Ernst  Baron  Normann  sehr  aus,  da  er  zwei  Grenadier-Bataillone  be- 
fehligte  und  fünf  Fahnen  eroberte. 

1760  Hauptmann  Christian  Binder  von  Eriegelstein  wurde  fUr  seine  Auszeichnung 
bei  Eimnersdorf  nachträglich  MTO.-R. 

1760  Bei  Torgau  3.  November  wurde  Oberst  Baron  Normann  in  der  Relation 
des  FM.  Grafen  Dann  besonders  angerühmt ;  —  aber  in  dieser  Action  verwundet. 

1761  Hauptmann  Baron  Nesselrode  sich  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  aus- 
gezeichnet. 

1779  Oberlieutenant  SchrOckinger  als  Avantgarde-Commandant  einer  Angriffs- 
Colonne  bei  der  Eroberung  von  Habeischwert  18.  Jänner  sich  ausgezeichnet 

1783  Regiments-Auditor  Bourgois  projectirte  die  Errichtung  der  Regiments-Er- 
ziehungshäuser  für  Soldatenknaben,  welcher  Plan  vom  Elaiser  Josef  II.  mit 
Beifall  aufgenommen  wurde. 

1792  bei  Vertheidigung  der  PeUinger  Verschanzungen  zeichnete  sich  Hauptmann 
Ehünart  aus,  ebenso  wurde  vom  FZM.  Prinzen  Hohenlohe  Major  Pietsch 
besonders  belobt. 

1793  Bei  Einnahme  der  Weissenauer  Verschanzungen  28.  Juni  wurden  angerflhmt: 
Oberst  Graf  Philipp  Heister,  Hauptmann  Khünart  und  Fähnrich  Geyer. 

1795  Grenadier-Hauptmann  Franz  von  Merville  wurde  für  seine  Waffenthat  bei 
Mannheim  20.  und  21.  November  nachträglich  durch  Capitel  1801  MTO.-R. 

1795  Beim  Angriff  auf  Elenstein  13.  December  hatten  sich  die  Hauptleute  Czermack 
und  Fleischmann  und  Fähnrich  Baron  Roisin  ausgezeichnet. 


—     137    — 

1796  und  1797  Bei  der  Belagerung  von  Kehl  wurde  Hauptmann  Ernst  von  Oberdorf 
fftr  seine  Umsicht  und  Tapferkeit  nachträglich  durch  Capitel  1801  MTO.-R. 
Ausserdem  hatten  sich  bei  dieser  Belagerung  hervorgethan  Oberstlieutenant 
Johann  Pietsch  und  Hauptmann  Walter. 

1799  Bei  Stokach  wurde  25.  März  Capitänlieutenant  Hessler  angerOhmt. 

1799  Im  Treffen  bei  Frauenfeld  hatten  sich  Oberst  Johann  Pietsch,  Oberstlieutenant 
Arnold  Freitag  und  Major  Czermack  durch  die  ausgezeichnete  Führimg  des 
Regimentes  bezüglich  ihrer  Bataillone  hervorgethan  25.  Mai. 

1799  Am  14.  August  bei  Zürich  hatte  sich  ELauptmann  Pietsch  sehr  ausgezeichnet, 
blieb  aber  todt  am  Platze. 

1805  Im  Grefechte  bei  Stöcken  5.  December  zeichnete  sich  der  Regiments-Com- 
mandant  Oberst  von  Wacquant  aus. 

1809  Bei  Regensburg    23.  April  that   sich  Oberstlieutenant  Krause  sehr  hervor. 

1809  Der  Bericht  des  FML.  Prinzen  HohenzoUem  nennt  imter  den  Ausgezeichneten 
von  Aspem:  den  Regiments- Commandanten  Oberst  Johann  Ritter  von 
Allstem,  den  Oberstlieutenant  Ludwig  von  Krause  und  den  Interims- Bataillons- 
Commandanten  Hauptmann  Josef  Gärtzweiler. 

1809  Bei  Wagram  hatten  sich  ausgezeichnet  Oberst  Ludwig  von  Krause  und 
Oberstlieutenant  Johann  Müller  von  Hohenthal.  Die  Mannschaft  erhielt  2 
goldene  und  5  silberne  Medaillen. 

1848  Oberst  Regiments-Commandant  Carl  DöU  von  Grünheim  wurde  für  seine 
Tapferkeit  bei  Mailand  imd  insbesondere  bei  Curtatone  1848  MTO.-R.  — 
Eine  und  dieselbe  Kanonenkugel  zerschmetterte  im  Treffen  bei  Ooito  30. 
Mai  dem  Obersten  von  Doli  den  rechten  und  dem  Oberstlieutenant  von  Freysauff 
den  linken  Fuss. 

1849  Oberst  Alexander  Graf  Kielmansegge  wurde  ftir  die  heldenmüthige  Ver- 
theidigung   von   Torre    di   Quadro   in    der   Schlacht    bei  Novara  MTO.-R. 

Für  Auszeichnung  in  der  Kriegs-Epoche 
1848  und  1849  in  Italien  und  Ungarn :  ÖLO.-R.  Oberst  Alexander  Graf  Kielmans- 
egge^  die  Hai:^tleute  Josef  Holzer  und  Johann  Plochl.  OEKO.-R.  3.  Major 
August  Schreiner,  die  Hauptleute  Ritter  von  Savageri,  Carl  Manger  v* 
Kirchsberg  und  Holzer.  MYK.  Major  Stemfeld,  die  Hauptleute  Czappek, 
von  Bognar,  die  Oberlieutenants  Wolf,  Babich,  Fichtl,  Dessen^  Wottoczeck, 
Lientenant  Erben. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1859  in  Italien:  ÖLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Schulz;  zweiter 
Oberst  Gustav  Prinz  zu  Sachsen- Weimar-Eisenach,  Oberstlieutenant  Johann 
Baron  Fröhlich  von  Salionze.  OEKO.-R.  3.  Major  Josef  Sutter  von  Adel- 
treUy  die  Hauptleute  Laurenz  Zaremba  und  Ferdinand  Heller.  MVK.  Major 
Josef  Wayracher  von  Weidenstrauch,  die  Hauptleute  Meduna,  Schmitt  von 
Kehlan,  Junk^  Prokesch  von  Nothaft.  —  Die  Oberlieutenants:  Jeracek, 
Zulechner,  Merker,  Schwarz,  Vincenz  Bayerer,  Ferdinand  Fischer,  die  Lieu- 
tenants Mejer  und  Lang.    Die  Allerhöchste  Belobung  wurde    14  Offizieren 


—     138     - 

zu   Theil    und    die  Mannfichaft  hatte  2  goldene,   22  grosse  und  43  kleine 
silberne  Tapferkeits-Medaillen  erhalten. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1866  in  Böhmen  und  Deutschland:  MVK.  Major  Gustav  Eckhardt  von  Eckhards- 
burgy  Hauptmann  Neuwirth,   die  Oberlieutenants  Baron  Stein,   zu   Lausnitz^ 
Lesonitzky  und  Bayer  von  Bayersburg.      Seit 

1868  hat  das  Regiment  dunkelblaue   Waffenröcke    statt   der    bisherigen    weissen 
zu  tragen. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKOR.  3.  Oberst  Wilhelm  Mainone  v.  Mainsberg.    MVK.  Oberstlieutenant 
Carl  Hopels,   Hauptleute  Wenzel  Nadhemy,   Josef  Weinrichter.    Die  Aller- 
höchste Belobung:  Hauptmann  Anton  Russ,  die  Oberlieutenants  Franz  Lorenz, 
Julius  Keller,  Lieutenant  Wenzel.  Kouda. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1761  Major  D'Ostein  f  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz. 

1796  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  Graf  Walsch  bei  Mannheim  18.  October 
schwer  verwundet,  f  an  den  Folgen  in  feindlicher  Gefangenschaft  zu  Mantua. 

1799  Major  Wenzel   Czermack  f  an  seiner  bei  Frauenfeld  25.  Mai  empfangenen 
Wunde  kurz  nachher. 

1814  Major  Anton  Pfleger  von  Lindenfeld  f  in  einem  Gefechte  in  Südfrankreich. 

1848  Oberstlieutenant   Eugen   Freisauff  von   Neudegg   f   an    den   Folgen   seiner 
schweren  Verwundung  im  Treffen  bei  Goito  30.  Mai. 

1849  Oberst  Regiments-Commandant  Alexander  Graf  Kielmansegge   MTO.-R.  an 
den  Folgen  seiner  schweren  Verwimdung  bei  Novara  f  zu  Mailand  19.  Mai. 


Eüstenländisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  22. 

(1871.) 

FZM.  JOSEF  FREIHERR  VON  WEBER. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,    kaisergelbe  Ugalisirung,    weisse  Knöpfe. 
ErgäDzungsbezirksstation :  Spalato  mit  Expositur  zu  Triebt. 


Inhaber: 


1709  errichtet   von  dem  zum  Inhaber 
1709  ernannten  GM.  Bpäter  FML.  Engel- 
hart von   Plischaü,    f   in  einem 
Gefechte  gegen  die  Türken  1717. 

1717  FML.  Franz  Carl  Laimprüch  Frei- 
X  herr  zu  Eppurg  f  1722. 

1723  Älbrecht  Wolfgang  Markgraf  zu 
Brandekburg-Culmbach  t  iii  der 
Schlacht  bei  Parma  29.  Juni  1734. 

1734  FML.  Heinrich  Jakob  Freiherr 
von  SüCKOw  f  1740. 

1741  FML.  Wilhelm  Moriz  Freiherr  von 
Roth  f  1747. 

1748  FML.  Jakob  Ignaz  Freiherr  von 
ELagenbach  f  1756. 

1756  FML.,  Salamon  (auch  Simon) 
Sprecher  von  Bernegg   f   1758. 

1758  FZM.,  von  1766  FM.  Franz  Moriz 
Graf  von  Lact  f  zu  Wien  24.  No- 
vember 1801. 

1802  FM.    Friedrich  Josiae   Prinz  zu 


1815 


1816 


1816 


1831 


1840 


1851 


1871 


Sachsen-Coburg-Saalfeld  MTO.- 

GK.  t 

FM.     Friedrich    Prinz     Nassau- 

USINGBN   t 

Prinz  Leopold   Beider  Sicilien  f 

1851. 

(Zweite  Inhaber. 

FML.    Franz     Baron    Tomassich 
MTO.-C.  t  12.  August  1831. 
FML.  Gabriel  Baron  Collbnbach 
MTO.-R.  t  22.  Februar  1840. 
FML.    Ludwig    Baron    Welden 
MTO.-C,    erhielt    1849    das  20. 
Infanterie-Regiment ) 
FZM.     Franz     Graf    WnfPPPEN 
MTO.-C.    t    zu    Görz    26.   No- 
vember    1874    war     seit     1849 
zweiter  Inhaber. 

FZM.  Josef  Baron  Weber,  Prä- 
sident des  obersten  Militttr- Justiz- 
Senates. 


Feldzflge  und  wichtigere  Erieg8*EreignisBe. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment  von 
1710  am  Rhein  und  1713   in  der  Belagerung   von   Freiburg.    Im   Türkenkriege 

1716  bei  der  Belagerung   von  Temesvar,   machte    1732  die   Expedition  und  den 
Feldzug  in  Gorsica  und 


-     140     - 

1734  und  1735  die  Feldztige  in  Ober-Italien  mit,  wo  es  29.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Parma,  15.  September  beim  Ueberfalle  zu  Quistello  und  bei  der  Be- 
lagerung von  GruaBtalla  war.     Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  es  von 

1740  an  bei  der  Armee  des  FM.  Grafen  Traun  in  Italien,  1743  8.  Februar  in  der 
'Schlacht  bei  Campo  Santo,  wo  ein  Bataillon  am  rechten  Flügel  im  Verein 
mit  dem  Regimente  Olivier  Wallis  (1748  reducirt)  den  spanischen  Garden 
wacker  Stand  hielt  1744  bei  der  UntemehmuDg  gegen  Neapel,  1746  in  der 
Schlacht  bei  Rottofreddo  bei  der  Besitznahme  von  Genua  und  der  Expedition 
in  die  Provence,  1747  bei  der  Belagerung  von  Genua,  und  zeichnete  sich 
13.  Juli  beim  Angriffe  auf  Bisagno  und  1748  13.  Juni  bei  der  Eroberung 
von  Brugnato  aus.    Im  siebenjährigen  Kriege  war 

1757  20.  Februar  ein  Bataillon  beim  Ueberfalle  auf  Hirschfeld,  6.  Mai  das  Re- 
giment in  der  Schlacht  bei  Prag,  7.  September  im  Treffen  bei  Görlitz, 
22.  November  in  der  Schlacht  bei  Breslau,  kam  sodann  als  Besatzung  dahin, 
wo  es  die  Vertheidigung  mitmachte,  aber  in  Folge  der  Capitulation  19.  De- 
cember  in  Kriegsgefangenschaft  gerieth.  —  1758  war  ein  Bataillon  bei  der 
Belagerung  von  Neisse,  1760  7.  Juli  das  Regiment  im  Scharmützel  bei 
Bautzen,  im  October  bei  der  Expedition  seines  Regiments-Inhabers  FZM^ 
Grafen  Lacy  nach  Berlin,  3.  November  in  der  Schlacht  bei  Torgau  und 
1762  ein  Detachement  in  der  belagerten  Festung  Schweidnitz. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege. 
1778  und  1779  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen. 

Im  Türkenkriege  war  nur  das  Leibbataillon  imd 
1788  9.  September  unterstützte   es   bei    dem   feindlichen  Angriffe  auf  Semlin  die 
Cavallerie  auf  das  Tapferste,  1789  war  es  bei  der  Belagerung  und  der  Ein- 
nahme von  Belgrad. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  war 
1793  4.  April  das  Oberst-Bataillon  im  Gefechte  bei  Rhein-Zabem,  12.  August  ein 
Bataillon  bei  der  Vertheidigung  der  Posten  von  Landau;  —  das  Oberst- 
bataillon deckte  bei  der  Einnahme  der  Lauterburger-Linien  bei  der  soge- 
nannten Ziegelhütte  die  rechte  Flanke  der  zweiten  Colonne.  24.  October  vertrieb 
eine  Compagnie  die  Franzosen  aus  dem  Steinburger  Walde  imd  15.  Decem- 
ber  das  Oberst-Bataillon  dieselben  vom  oberen  Kreuzberge.  Bei  Lembach 
erbeutete  16.  December  eine  Compagnie  und  18.  December  das  Bataillon 
viele  Wagen  und  Pulverkarren.  1794  war  das  Regiment  beim  Rhein-Ucber- 
gang  in  der  Avantgarde,  im  November  kam  ein  Bataillon  nach  Mainz,  wo 
sich  eine  Compagnie  bei  Wiedereroberung  der  Weissenauer  Posten  sehr 
auszeichnete.  2.  December  war  ein  BataiUon  bei  Wiederoberung  der  soge- 
nannten Zahlbacher  Clubistenschanze,  wo  Hauptmann  Ivichich  einer  der 
Ersten  in  das  Werk  gedrungen  war.  21.  December  that  sich  ein  Ba* 
taillon  bei  Zerstörung  der  feindlichen  Werke  bei  Bretzenheim  ausserhalb 
Mainz  sehr  hervor.  1795  29.  October  war  ein  Bataillon  bei  der  Ein- 
nahme der  feindlichen  Verschanzungen  von  Mainz,  bei  dem  Schein-An- 
griffe auf  den  feindlichen  linken  Flügel  bei  dem  Dorfe  Mombach.    Haupt- 


-     141     - 

mann  Ivichich  nahm  dieses  Dorf  nach  hartnäckigem  Kampfe  und  zwang  den 
Feind  mit  Zurücklassnng  mehrerer  Geschütze  und  Munitionskarren  zum 
eiligen  Rückzuge.  14.  November  war  eine  Division  beim  Sturm  auf  das  ver- 
schanzte Städtchen  Lamsheim. 

1796  im  Jänner  war  ein  Bataillon  bei  der  Occupation  von  Ejrakau,  das  Regiment 
bei  Vertheidigung  der  Posten  in  der  Nähe  bei  Bingen  und  hatte  6.  October 
bei  diesem  Orte  sowie  früher  9.  September  bei  Wiesbaden  Gefechte  zu  be- 
stehen.    1797  kam  es  als  Besatzung  nach  Mainz,  später  nach  Frankfurt. 

Im  Feldzuge. 

1799  war  das  Regiment  21.  Mürz  in  der  Schlacht  bei  Osterach,  25.  März  in  jener 
bei  Stockach,  17.  Mai  im  Gefechte  bei  Embrach,  18.  Mai  bei  Pfungen,  wo 
2  Bataillone  zur  Unterstützung  des  Angriffes  bei  dem  Dorfe  Rohrbis  vor- 
rückten; 3.  December  war  das  Regiment  bei  der  Debloquirung  der  eingeschlos- 
senen Festung  Philippsburg;  ein  Bataillon  griff  im  Verein  mit  württember- 
gischen Jägern  die  Franzosen  in  dem  stark  besetzten  Walde  auf  der  Wiss- 
locher Hohe  an  und  vertrieb  sie  über  Nasloch  bis  Leimen. 

Im  Feldzuge. 

1800  war  das  Regiment  in  mehreren  Gefechten  in  Baiem  und  3.  December  in  der 
Schlacht  bei  Hohenlinden  in  der  zweiten  oder  Zwischen-Colonne  des  FML. 
Ghraf  Baillet  de  Latour  eingetheilt. 

Im  Feldzuge 
1805  war  dasselbe  bei  der  Armee  des  Erzherzogs  Carl  in  Italien  in  der  Schlacht 
bei  Caldiero  30.  und  31.  October  im  Centrum  der  Stellung  unter  G,  d.  Cav. 
Ghrafen  Bellegarde. 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutschland  war  das  Regiment  im  IV.  Armee-Corps  FML.  Fürst  Rosen- 
berg eingetheilt,  vertheidigte  19.  April  tapfer  den  Wald  bei  Dinzling  an  der 
Laber  mit  Auszeichnung  in  den  Schlachttagen  von  Aspem  21.  und  22.  Mai 
gegen  die  wiederholten  Angriffe  der  französischen  Reitermassen,  ebenso 
bei  Wagram  5.  und  6.  Juli  und  am  meisterhaften  Rückzuge  des  Rosenberg'- 
Bchen  Corps  7.  bis  10.   Juli. 

Im  Feldzup^e 
1813  war  dasselbe  im  IV.  Armee-Corps  FML.  Graf  Elenau  eingetheilt,  war  bei 
Dresden  27.  August,  wo  es  nicht  in  der  eigentlichen  Schlacht,  sondern  wäh- 
rend des  Rückzuges  beim  Passiren  des  Tharander  Waldes  einige  Verluste 
erlitt|  war  bei  der  Vorrückung  gegen  Marienberg  im  September,  und  be- 
stand grösstentheils  Abtheilungsweise  Anfangs  October  Gefechte  bei  Frei- 
berg 2.  October  —  an  der  Flöhe  3.  und  4.  October,  bei  ^Chemnitz  3.  October 
bei  Penig  6,  und  8,  October  —  bei  Leipzig  focht  das  Regiment  18.  October 
in  den  Kämpfen  bei  Liebertwolkwitz  und  der  Vorrückung  gegen  Stötte- 
ring.  —  Es  kam  sodann  zur  Einschliessung  von  Dresden,  und  rückte  nach 
der  Capitulation  dieser  Stadt  im  November  zur  Armee  nach  Italien,  wo  es 
im  Feldzuge 


—     142    - 

1814  Von  Anfangs  Februar  bis  23.  April  bei  der  Blocade  von  Mantua  war,  1815 
beim  11.  Reserve-Corps  der  Armee  von  Ober-Italien  eingetheilt,  kam  dasselbe 
in  keine  Action  mehr.     Die  Ghrenadiere  hatten  die  Feldzüge 

1813  und  1814  in  Deutschland   und  Frankreich   mitgemacht,  sich  bei  Hanau  30. 
und  31.  October  namentlich  bei  Erstürmung  der  Lamboy- Brücke  hervorgethan^ 
und  waren  1815  bei  der  Haupt-Armee  und  im  grossen  Lager  bei  Dijon. 
In  der  Kriegs-Epoche 

1848  und  1849  war  das  Regiment  in  einer  sehr  zerstreuten  Dislocation.  Die  bei- 
den ersten  Feldbataillone  waren  in  Dalmatien  von  Zara  bis  Cattaro  vertheilt, 
das  4.  Bataillon  zu  Aquileja,  das  Reserve-Bataillon  in  Istrien,  —  die  Gre- 
nadier-Division bei  der  Haupt- Armee  in  Ungarn.  Das  3.  Feld-  und  1.  Land- 
wehrbataillon waren  am  ungarischen  Kriegsschauplatze  in  der  Brigade  des 
Obersten  Mamula  bei  der  Cemirung  der  Festung  Peterwardein,  wo  sie  mehrere 
Gefechte  mit  den  Insurgenten  bestanden,  grösstentheils  Abtheilungsweise.  Im 
Herbste  1849  wurden  auf  wiederholtes  Ansuchen  auch  die  beiden  ersten 
Feld-Bataillone  dahin  beordert,  kamen  aber  erst  nach  dem  Falle  der  Festung 

7.  September  daselbst  an.  —  (Eine  verheerende  Fieberseuche  decimirte  aber  in 
jener  Gegend  das  Regiment. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen   die   Francosarden  in  Italien  war  das  Regiment  im  VH.  Armee-Corps 

FML.  Baron  Zobel  eingetheilt   und  focht  im  Treffen  bei  Palestro  31.   Mai, 

in  der  Schlacht  bei  Magenta  4.  Juni  und  bei  Solferino  24.  Juni. 

Im  Feldzuge. 
1866  war  das  Regiment  bei  der  Süd-Armee  Sr.  k.  Höh.  des  Erzherzogs  Albrecht 

in  die  mobile   Streif-Brigade  des    Obersten   von    Zastavnikovich  eingetheilt, 

und  focht  in  den  Gefechten  bei  Primolano  22.  Juli  und  bei  Borgo  23.  Juli. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  war  das  Regiment  mit  Auszeichnung  in  folgenden  Gefechten :  14.  August  bei 

Banjaluka,  16.  August  bei  Belatowaz,  24.  August  bei  Beletschewo  und  6.  bis 

8.  September  bei  Klyucs.  Dieses  Regiment  erlitt  grosse  Verluste  in 
diesem  Feldzuge  und  hatte  an  Todten,  Verwundeten  und  Vermissten  211 
Mann. 

Tapferkeits-Anszeichnimgen  xind .  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1767  20.  Februar  beim  Ueberfalle  auf  Hii-schfeld  Oberstlieutenant  Graf  Friedrich 
Pappenheim  sich  ausgezeichnet,  wurde  aber  verwundet,  ebenso  Grenadier- 
Hauptmann  Graf  O'Neulan,  welcher  aber,  als  er  mit  der  Axt  in  der  Hand  die 
Oeffnung  des  Thores  beim  Brückenkopf  forciren  wollte,  todt  geschossen  wurde. 

1760  7.  Juli  bei  Bautzen  Oberlieutenant  Leopold  Fürst  Liechtenstein  sich  aus- 
gezeichnet und  sogleich  zum  Hauptmann  befördert. 

1760  im  October  bei  der  Expedition  nach  Berlin  Oberst  Graf  Josef  CoUoredo 
durch  umsichtige  Führung  des  Regimentes»  sich  bemerkbar  gemacht;  — 
Hauptmann  Graf  Franz  Kinsky  wurde  für  sein  Wohlverhalten  die  Aus- 
zeichnung: vom  FZM.  Grafen  Lacy  mit  der  Nachricht  der  Besitznehmung 
von  Berlin  an  den  Oberfeldherm  FM.  Grafen  Dann  abgeschickt  zu  werden. 


—     143     - 

Im  Feldzuge 

1793  hatten  sich  ausgezeichDet :  bei  Vertheidigung  der  Posten  bei  Landau:  Regi- 
ments-Commandant  Oberst  Josef  Staader  von  Adelsheim;  bei  Einnahme  der 
Lauterburger  Linien  Major  MoUoy  (der  in  Folge  dessen  zum  Oberstlieute- 
nant befördert  wurde).  Hauptmann  Lippa  und  Lieutenant  Baron  Malowetz, 
bei  Lembach:  die  Hauptleute  Hermann,  Hatterer  und  Brunner  und  Lieu- 
tenant Reichmann,  endHch  Lieutenant  Schäffer,  Ordonnanzoffizier  des  General 
Hetze  bei  Reichshofen. 

Im  Feldzuge 

1794  bei  Wiedereroberung  der  Zahlbacher  Clubisten-Schanze  Hauptmann  Ivichich 
tmd  Hatterer,  bei  jener  der  Weissenauer  Posten  Hauptmann  Baron  Steinburg 
und  Lieutenant  Neuberg  und  bei  Bretzenheim  Oberlieutenant  Titz,  Adjutant 
des  Generals  Baron  Neu. 

1794  und  1795  wurde  für  wiederholte  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  Hauptmann 
Simon  Ivichich  im  Capitel  1796  MTO.-R. 

1796  6.  October  hatte  sich  bei  Bingen  Oberst  Christof  Kheyl  sehr  hervorgethan 
und  feierte  im  August  1797  sein  fünfzigjähriges  Dienstjubiläum,er  hatte  sich, 
seit  1747  im  Regimente  dienend,  vom  Tambour  bis  zu  dessen  Commandanten 
und  Obersten  emporgeschwungen. 

1799  Im  Gefechte  bei  Pfuogen  28.  Mai  hatte  sich  Oberst  Gnido  Lippa  durch 
ruhmvolle  Führung  des  Regimentes  hervorgethan,  —  Hauptmann  Fürst  Alois 
Liechtenstein,  bereits  bei  Osterach  ausgezeichnet,  vertheidigte  in  eben  diesem 
Gefechte  mit  seiner  Division  mit  vorzüglicher  Tapferkeit  den  ihm  anver- 
trauten Posten  und  trieb  die  Franzosen  über  einen  Berg  hinab.  Er  wurde 
zur  Belohnung  zum  Major  bei  Manfredini-Infanterie  Nr.  12  ernannt. 

1809  FML.  Fürst  Rosenberg  nennt  unter  den  Ausgezeichneten  von  Aspern  in 
seiner  Relation:  den  Major  Leopold  Nennel  (in  Folge  dessen  zum  Oberst- 
lieutenant bei  Lindenau-Infanterie  Nr.  29  befördert)  und  die  Hauptleute : 
Baron  Herberth,  Brandenstein  und  Letege. 

1816  erhielt  das  bis  nun  mährische  Regiment  seinen  Werbbezirk  im  Eüstenlande. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  der  Eriegs-Epoche.  MVE :  Major  Johann 
Graf  Lichtenberg,  die  Hauptleute  Knopp  von  Eirchwald,  Mois^,  Hudliwanek, 
von  Marochino. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1859  in  Italien  OEKO.-R.  3.  Major  Carl  Möraus.  MVE.  Oberstlieutenant  Eduard 
Erhart,  Major  Julius  Ritter  von  Sonnenstein,  die  Hauptieute  von  Justenberg, 
von  Davidovsky,  Baron  Lichtenberg,  Baron  Diller,  die  Oberlieutenants  Baron 
Malchus  und  Schandorf,  —  und  die  Mannschaft  2  grosse  und  9  kleine  silberne 
Tapferkeits- Medaillen.      Seit 

1868  hat  das  Regiment  dunkelblaue   Waffenröcke  statt  der  bisherigen  weissen. 

Für  Auszeichnung  im  Occupations-Feldzuge  in  Bosnien 
1878  OEEO.-R.  3.  Major  Carl  Freiherr  von  Imhof,    Hauptmann  Johann  Gerbic, 
Josef  Blumenschein  (vor  dem  Feinde  f).    MVE.  Oberst  Ludwig  Jansky,  die 


„     144    — 

Hauptleute  Jobann  Smola,  Stephan  Derin,  Johann  Wagner,  Anton  GOrig 
und  August  Lazich,  die  Oberlieuteoants  Anton  Kaznacic,  Johann  Soucop 
Emerich  Nobile  de  Saraca,  Andreas  Pavalec,  Paul  Earleusa  und  Eugen 
Sinuc  Edler  von  Majdungrad,  die  Lieutenants  Kudolf  Rois,  Johann  Kozar- 
canin,  Felix  Werban,  Theodor  Mayer,  Ludwig  Conte  Marchesi,  Franz  Gre- 
guricevic  und  Friedrich  Hasch.  Die  Allerfafichste  Belobung:  Oberst  Ludwig 
Janski,  Major  Carl  Freiherr  von  Imboff,  die  Hauptleute  Anton  Görig,  Stephan 
Derin  und  Markus  Bellanoric,  die  Oberlieutenants  Carl  Vendramin,  Emerich 
Nobile  de  Saraca,  Stephan  Nagy,  Mathias  Ribarich  und  Natalis  Ebner  von 
Ebenthal  (beide  in  der  Reserve),  Joseph  Biedermann,  die  Lieutenants  Maxi- 
milian Brunner  (in  der  Reserve  und  Ordonnanz- OSizier),  Cari  Vallon,  Rudolf 
Roie,  Johann  Zager,  Arthur  Dannecker,  Eduard  Ebner  von  Ebenthal  (in  der 
Reserve)  und  die  beiden  vor  dem  Feinde  gebliebenen:  Hauptmann  Johann 
Dressier  und  Lieutenant  Julius  Geyer.  Die  Mannschaft  erhielt  für  die  Ge- 
fechte bei  Bellecsevo  24.  August,  bei  Kljucs  6.  bis  8.  September,  sowie  der 
Expedition  gegen  Liwno  9  silberne  Tapferkeits-Medaillcn  I.  und  31  II.  Classe, 
36  Belobongen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  and  Stabsoffiziere. 
1716  Regiments-Commandant  Oberst    Otto   Graf  Hohenfeld  von  einer  StQckkugel 

bei  der  Belagerung  von  Temeavar  verwundet  f-  S.  September. 
1800  Major  Georg  Hermann  in  einem  Gefechte  iu  Baiem  tödtlich  verwundet 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  23. 

(1860.) 

FZM.  PAUL  FREIHERR  VON  AIROLDI. 

Dunkdblatie  Waffenröcke,  kirschrothe  Egälisirungy  weisse  Knöpfe. 

ErgftnzungBstatioii :  Zombor. 


Inhaber. 


1814  errichtet  in  der  Lombardei  theils 
aus  dem  ReBte  der  (ibemommenen 
italieniBchen  Armee,  theils  assen- 
tirten  Mamischaft. 

1815  FML  Franz  Baron  Mauroy  de 
Merville  MTO.-R.  f  3.  April 
1816. 

1817  FML.  Carl  Greth  f  1827. 


1827  FML.  Josef  Söldner  von  Sölden- 
hofen  t  1837. 

1837  FML.  Ferdinand  Graf  Ckocopibri, 
Capitän  den  k.  lombardisch -vene- 
tianischen  Leibgarde  f  zu  Wien 
4.  Juni  1850. 

1850  FZM.  Paul  Freiherr  von  AmoLDi 
ÖLO.-GK. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Diess  nach  Uebemahme  der  italienischen  Provinzen  1814  errichtete  Regiment 
war  bereits  im  Feldzuge 

1815  im  Reserve-Corps  seines  Inhabers  Baron  Merville,  der  Armee  von  Ober-Ita- 
lien eingetheilt,  kam  aber  in  keine  Action. 

In  der  Eaiegs-Epoche 
1848  im  October  waren  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  in  der  Division  FML. 
von  Kempen  des  L  Armee-Corps  des  Banus  FML.  Baron  Jellaciö  in  den 
Gefechten  und  der  Einnahme  von  Wien  28. — 31.  Oct.  sowie  am  30.  Oct.  im 
Treffen  bei  Schwechat.  Bei  Erstürmung  der  Jägerzeile  that  sich  das  2.  Ba- 
taillon unter  Hauptmann  Edlen  von  Benigni  vorzüglich  hervor,  imd  kam 
später  zur  Division  des  FML.  von  Simunich,  wo  es  bei  der  Einnahme  von 
Tymau  16.  December,  zum  Sturme  auf  den  dortigen  Bahnhof  beordert 
im  heftigsten  Feuer  mit  dem  Bajonnete  eindrang,  viele  Honveds  und  einen 
Zug  Hussaren   zu   Gefangenen   machte.  —  Das   1.  Bataillon  machte  in  der 

ThOrhelffl,  Gedcnkbliitar.  10 


—     146    - 

Hauptarmee  des  FM.  Füreten  WindiBch-Grätz  Mitte  December  die  Vorrückung 
gegen  Ungarn  sowie  den  dortigen  Winterfeldzug  mit. 

1849  im  April  vertheidigte  bei  einem  Streifzuge  Hauptmann  Belegishanin  die  Insel 
Szt.  Andr6  gegen  den  Donau-Uebergang  des  bei  Waitzen  stehenden  Feindes  mit 
SCompagnien  und  einem  Zug  Dragoner  bis  zum  Abzüge  der  Armee  von  Pest — 
Das  Bataillon  kam  nun  als  Besatzung  nach  Ofen,  und  nahm  Theil  an  der 
heldenmüthigen  Vertheidigung  dieser  Festung.  Oberst  Alnoch  war  wäh- 
rend der  Belagerung  Commandant  des  untern  Retranchements  und  schlug 
daselbst  mehrere  feindliche  Angriffe  tapfer  zurück.  Während  der  feindlichen 
Erstürmung  Ofens  21.  Mai  und  dem  Strasenkampfe  in  der  Festung  eilte  Oberst 
Alnoch  zur  Kettenbrücke  und  sprengte  sich  durch  eigenhändige  Feuerlegung 
an  die  auf  dem  Brückenkopfe  angebrachten  zwei  Minen- Vorrichtungen  in  die 
Luft  um  dem  Feinde  die  Eroberung  Ofens  zu  erschweren.  Das  Bataillon 
erlitt  grosse  Verluste  an  Offizieren  und  Mannschaft,  imd  der  Rest  gerieth 
mit  der  übrigen  Besatzung  in  Kriegsgefangenschaft.  —  Das  2.  Bataillon 
war  im  Winter  bei  der  Zernirung  Komorns,  —  im  Sommerfeldzuge  in  den 
beiden  Schlachten  vor  dieser  Festung.  2.  und  4.  Juli.  Eine  Division  unter 
Hauptmann  Graf  Kottulinsky  deckte,  beim  Rückzuge  des  I.  Armee-Corps 
vom  Sandberge  über  den  Csoncso-Bach  als  äusserste  Arriere- Garde  den  Ueber. 
gang  desselben  über  die  geschlagene  Schiffbrücke  und  machte  die  weitere 
Vorrückung  bis  Temesvar  mit. 

Während  des  Feldzuges 
1859  in  Italien   war   das   Regiment   in   der   selbständigen    Division  FML.  Baron 
Schiller  der  Küsten- Armee  eingetheilt  und  stand  bei  Fiume  und  Umgegend. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  X.  Armee-Corps  FML.  Baron  Gablenz 
der  Nord-Armee  eingetheilt,  und  focht  27.  Juni  im  Treffen  bei  Trautenau, 
wo  es  sehr  starke  Verluste  erlitt,  28.  Juni  im  Treffen  bei  Neu-Rognitz  und 
3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz.  Das  4.  Bataillon  gehörte  zur  Be- 
satzung der  Festung  Königgrätz. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  bei  Bihacs  15.  September,  erlitt  starke  Verluste,  darunter 
10  verwundete  Offiziere,  in  Allem  an  Todten,  Verwundeten  und  Vermissten 
211  Mann. 


Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

Bei  seiner  Errichtung  erhielt  das  Regiment  die  durch  die  Reduction  des  In- 
fanterie-Regimentes Churfürst  von  Würzburg  (1809)  leergewordene  Nummer  23. 

1848  und  1849.  Für  Auszeichnung  in  der  Kjriegs-Epoche  vor  Wien,  in  Ungarn  und 
namentlich  bei  Vertheidigung  von  Ofen.  ÖLO.-R.  Hauptmann  Heinrich 
Edler  von  und  zu  Mildenberg  Ritter  von  Benigni.  OEKO.-R,  3  Die 
Hauptleute  Delser,   Brzesina  von  Birkenhain,    Edler  von  Guckler,  die  Ober- 


—     147     ~ 

lieutenants :  Hild;  Garelli,  Jemerich.      MVK.  die  Hauptleute  Delser,  Czebaz, 
Fetainek,  die  Oberlieutenants  Oreskovich,  Schuster  und  Hild. 

1859  in  Folge  der  Abtretung  der  Lombardie  erhielt  das  Regiment  statt  seiner 
bisherigen  Werbbezirksstation  Cremona  —  Zombor  in  Ungarn  als  Er- 
gänzungsstation angewiesen. 

1866  für  Auszeichnung  im  Feldzuge  wurde  OEKO.-R.  3.  dem  bei  Königgrätz  3.  Juli 
gebliebenen  Major  Romuald  Ritter  von  Dobrucki  zuerkannt.  MVK.  Regiments- 
Commandant  Oberst  Gustav  Baron  Gamera,  die  Hauptleute  Glasser,  Stojan, 
Biegler,  Haupt,    Oberlieutenant   Baron   Ditfurth,   Lieutenant  Lemle.      Seit 

1868  sind  die   dunkelblauen  statt  der  weissen  Röcke  beim  Regimente  anbefohlen. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupationsfeldzuge 
1878  OEKO.-R.  3.  Die  Hauptleute  Markus  Knezevic,  Peter  Panjkovic,  Georg  Ruka- 
wina  V.  Vidovgrad,  Lieutenant  Carl  Colombini,  und  nachträglich  den  seinen 
Wunden  erlegenen  Oberst  Albert  Le  Gay  Edler  von  Lierfels.  MVK.  Die 
Oberlieutenants  Constantin  Paulovits,  Friedrich  Greef,  Johann  Poppovic  von 
Donauthal,  die  Reserve-Lieutenants  Eduard  Sachers,  Friedrich  Ritter  Peithner 
von  Lichtenfels  und  Lieutenant  Alois  Maicen.  Die  Allerhöchste  Belobung 
Major  Ferdinand  Rzehak,  die  Hauptleute  Josef  Heikelmann,  Peter  Wagner, 
Franz  Smolensky,  die  Oberlieutenants  Heinrich  Tesar,  Franz  Philipp,  Arnold 
Andres,  die  Lieutenants  Julius  Graf  Auersperg  in  der  Reserve,  Ludwig  Steiner, 
Erwin  Trefort  (seither  f ).  Die  Mannschaft  erhielt  für  das  Gefecht  bei  Bihacs 
am  7.  September:  1  goldene,  13  silberne  Tapferkeits-Medaillen  L;  —  39 
n.  Classe,  und  für  das  Gefecht  auf  der  Paklanica  planina  am  7.  September 
43  Belobungen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1849  Regiments-Commandant  Oberst  Alois  Alnoch  von  Edelstadt  sich  21.  Mai  bei 
Vertheidigung  von  Ofen  in  die  Luft  gesprengt  f. 

1866  die  beiden  Majore :  Adalbert  von  Kaltenborn  f  ina  Treffen  bei  Trautenau  27.  Juni 
und  Romuald  Ritter  von  Dobrucki  f  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli. 

1878  Regiments- Commandant  Oberst  Albert  Le  Gay  Edler  von  Lierfels  f  an 
seiner  bei  Bihacs  erlittenen  Verwundung. 


10* 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*-  24 

(1836.) 

CARL  LUDWIG  (HERZOG  VON  LUCCA  UND)  1848  HERZOG  VON  PARMA. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  aschgraue  JEgalisirung,  weisse  Knöpfe, 

ErgänzungsbezirksBtation :  Eolomea. 


Inhaber. 


1632  errichtet  von  dem  Inhaber. 
1632  FM.  Philipp    Graf  Maknsfkld  f. 

1657. 

1657  GM.  Lucas  Freiherr  von  Spieck. 

1665  FM.  Jakob  Graf  Leslie,   erhielt 

später   das  Infanterie  -  Regiment 

Nr.  36.  f. 

1675  FM.  Heinrich  Franz  Fürst  Manns- 

FELD-FONDI   f.    1715. 

1702  Oberst  zugleich  Regiments-Com- 
mandant  Jakob  Ernst  von  Ghelen. 

1703  FM.  Maximilian  Adam  Graf  Star- 

HEMBERO  f  1741. 

1741  FZM.     Emanuel    Michael    Graf 

Starhemberg  t  22.  Februar  1771. 

1771  FZM.  Johann  Peter  Freiherr  von 


1797 
1801 


1808 


1836 


1848 


1836 


1857 


Preiss  MTO.-R.  t  zu  Eisenstadt 
17.  Jänner  1797. 
bis  1799  unbesetzt. 
FML.  Carl  Fürst  Auerspero 
MTO.-R.,  legte  1806  die  Inhabers- 
würde nieder,  f  26.  December  1822. 
FZM.  Gottfried  Freiherr  von 
Strauch  f  zu  Wien  im  Jänner  1836. 
Carl  Ludwig  Herzog  von  Lccca 
und   seit 

Herzog  von  Parma. 
(Zweite  Inhaber, 

FZM.  Josef  Baron  Ooeloa   f  zu 
Wien  29.  AprU  1857. 
FML.   Carl    Freiherr  Trattnern 
von  Petrocza  f  zu  Wien  1872.) 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegsereignisse. 

Im  Jahre  seiner  Errichtung  focht  das  Regiment 
1632  in  der  Schlacht  bei  Ltitzen,  1634  bei  Nördlingen,  1638  bei  Lemgo,  1645  in 
jener  bei  Jankau. 

1657  machte  es  den  Feldzug  in  Polen  mit,  und  war  bei  der  Belagerung  von  Erakau, 

1658  die  Feldzüge  in  Preussen  und 

1659  jene  in  Pommern.    Von 

1661  machte  es    die  Feldzüge    in   Ungarn    mit,  war  1663  in  der  Belagerung  von 


-     149    — 

Neuhäusel,  1664  in  jener  von  Kanischa   und   in   der   Schlach    bei  St.  Gott- 
hard,  —  von 

1673  6  Feldzüge  am  Rhein  und  in  den  Niederlanden  und  war  1674  in  der  Schlacht 
bei  Senef,  1676  beim  Sturme  auf  die  Contrescarpe  von  Philippsburg  und 
1678  im  Treflfen  bei  Bheinfelden.     Von 

1683  machte  das  Regiment  16  Feldzüge  gegen  die  Türken,  war  1683  in  der  Be- 
lagerung von  Wien,  1684  bei  jener  von  Ofen,  1685  in  der  Schlacht  bei  Gran 
und  bei  der  Expedition  nach  Ober- Ungarn,  1686  bei  der  zweiten  Belagerung  von 
Ofen,  1687  in  der  Schlacht  bei  Mohacz,  1692  im  März  ein  Commando  von 
300  Mann  unter  Hauptmann  Baron  d'Arnau  bei  der  Vertheidigung  der  Höhle 
Piscabara,  später  Veteranische  Höhle  genannt,  vom  26.  März  bis  9.  Mai ;  — 
1696  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  OUasch,  wo  es  sich  besonders  tapfer 
hielt,  imd  1697  in  jener  bei  Zenta. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege 
1701  1.  September  im  Treffen  bei  Chiari  wurden  zwei  Bataillone  Anfangs  von 
drei  iranzösisehen  Brigaden  nach  tapferer  Gegenwehr  aus  ihren  Posten 
verdrängt,  erneuerten  aber,  von  vier  Grenadier-Compagnien  unterstützt,  den 
Angriff  und  trieben  den  Feind  mit  Zurücklassung  aller  vier  Fahnen  der 
Brigade  Normandie  in  die  Flucht.  Anfangs  December  war  das  Regiment  bei 
der  Belagerung  und  Eroberung  von  Caneto  im  Mantuanischen,  1702  in  der 
Schlacht  bei  Luzzara,  1704  in  Piemont  zeichnete  es  sich  26.  December  beim 
Angriffe  der  feindlichen  Tranch6en  vor  Verua  vorzüglich  aus,  war  1706  in 
der  Belagerung  von  Turin  und  die  folgenden  Feldzüge  in  Savoyen  und 
Piemont.  —  Einzelne  Abtheilungen  waren  1705  in  Ungarn  gegen  die  Ra- 
koczy'schen  Rebellen  im  Felde  und  thaten  sich  Anfangs  Mai  bei  Recognos- 
cirung  der  Schanze  Ober- Papa  gegen  die  Kuruzzen  hervor. 

Im  Türkenkriege  war  das  Regiment 
1716  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein,    bei    der    Belagerung   von    Temesvar  und 
dem  Sturm  auf  die  grosse  Palanka,  1717  bei  der  Belagerung  und  der  Schlacht 
von  Belgrad  16.  August.    1718  marschirte  es  nach  Italien  und  focht  im  sici- 
lianischen  Kriege 

1719  20.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Francavilla  und  bei  der  Belagerung  von  Messina, 
1720  marschirte  es  nach  Ungarn  und  von  dort  1733  wieder  nach  Italien, 
wo  es  1734  29.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Parma  kämpfte. 

Im  Türkenkriege 
1737  deckte    das   Regiment   im   Juli    das  Magazin   zu  Ranna,    und  war  auf  dem 
Marsche    nach   Nissa   bei    der  Avantgarde,    1738  im  Treffen  bei  Komia,  wo 
sich  die  Grenadiere   hervorthaten,   und   1739   23.   Juli   in    der   Schlacht   bei 
Krotzka. 

Im  Osterreichischen  Erbfolgekriege  focht  dasselbe 
1742  17.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Chotusitz,  war   später  bei    der  Belagerung  von 
Prag,  1744  ein  Bataillon  in  der  Belagerung  von  Freiburg,  1745  das  Regiment 
in  der  Schlacht  bei  Trautenau,  kam  sodann  nach   Italien,   war   1746  in  den 


—     150    — 

Schlachten  bei  Piacenza  und  Rottofreddo,  bei  der  Besitznahme  von  Genua 
und  bei  der  Expedition  in  die  Provence,  1747  bei  der  Belagenmg  von 
Genua. 

Im  siebenjährigen  Kriege 
1757  6.  Mai  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Prag,  ein  zweites  Bataillon  in  jener 
bei  Kolin  18.  Juni  —  1758  hatte  sich  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei 
Hochkirch  sehr  tapfer  gehalten.  1760  23.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Lands- 
hut, —  bei  der  Belagerung  und  dem  Sturm  auf  Glatz  26.  Juni,  in  der  Schlacht 
bei  Liegnitz  15,  August,  wo  es  starke  Verluste  erlitt,  zwei  Stabs-Offiziere 
verwundet,  zwei  gefangen  wurden  —  1762  war  ein  Commando  in  der 
Festung  Schweidnitz.  Der  aggregirte  Oberst  Baron  Freyenfels,  der  Briga- 
diersdienste versah,  eroberte  bei  dem  Ausfalle  vom  8.  August  die  ZiegelhUtte, 
zerstörte  einen  Theil  der  feindlichen  Laufgräben,  und  brachte  den  preussischen 
Obersten  Falkenhain  mit  5  Offizieren  und  235  Mann  gefangen  in  die  Festung. 
Bei  dem  nächthchen  Ausfall  des  26.  August  gelang  es  dem  Grenadierhauptmann 
Mohr  mit  seiner  Compagnie  und  40  Freiwilligen,  den  bereits  in  den  Graben 
der  Flesche  vor  dem  Jauemiger  Fort  eingedrungenen  Feind,  ungeachtet  des 
heftigsten  Widerstandes,  zurückzuwerfen  und  dessen  Arbeiten  zu  zerstören,  — 
27.  Juni  unterstützte  die  Grenadier-Compagnie  sehr  zweckmässig  einen 
Ausfall  auf  die  feindliche  Minengrube  und  9.  October  half  sie  den  letzten 
feindlichen  Sturm  auf  das  Jauemiger  Fort  glücklich  abschlagen. 

1778  war  das  Regiment  bei  der  Besitznahme  von    Baiern,   später   bei    der  Armee 
des  FM.  Baron  London  in  Böhmen. 

Im  Türkenkriege 
1788  das  Leibbataillon  9.  September  im  Gefechte  am  Beschanier  Damm;  das 
dritte  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Dubicza,  wo  25.  April  eine  Com- 
pagnie in  den  Trancheen  sich  sehr  tapfer  gegen  einen  wüthenden  Anfall  der 
Türken  hielt,  aber  starke  Verluste  erlitt;  —  bei  dem  Angriflfe  auf  das 
feindliche  Lager  bei  Dubicza  eroberte  das  dritte  Bataillon  die  erste  türkische 
Batterie;  —  war  sodann  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Novi 
3.  October.  —  1789  war  das  Regiment  Anfang  zur  Deckung  der  croatischen 
Grenze  beordert,  —  später  bei  der  Belagerung  von  Berbir  und  Belgrad  und 
30.  April  bei  Erstürmung  der  dortigen  Raitzenstadt,  wo  sich  Oberst  Graf 
Lichtenberg  als  Führer  der  zweiten  Colonne  sehr  hervorthat,  imd  ein 
Bataillon  die  Pallisaden  übersetzte  und  in  die  Stadt  vordrang.  Oberst  Graf 
Lichtenberg  bemächtigte  sich  eines  Theiles  der  Wasserstadt  und  nahm  den 
Türken  6  grosse  und  16  kleinere  Schiffe  ab.  1790  war  das  Regiment  bei 
der  Belagerung  von  Czettin. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  waren. 
1793  4.  April  zwei  Divisionen  im  Gefechte  bei  Rheinzabem,  —  zwei  Bataillone 
bei  der  Einnahme  der  Wcissenburger  Linien;  —  eine  Compagnie  im  Gefechte 
bei  Otterbach ;  —  ein  Bataillon  bei  Vertheidigung  der  Stellung  bei  Wanzenau 
18.  November,  ebenso  bei  jener  der  Anhöhe  von  Geidersheim  9.  December 
und  der  Vertheidigung  der  Posten  am  Bienwalde.     1794  war  das  Regiment 


—    151     — 

in  Deutschland  in  mehreren  Gefechten  am  Ehein  1795  thaten  sich  die 
Ghrenadiere  bei  dem  Angriffe  auf  die  feindlichen  Verschanzungen  bei  Mann- 
heim 18.  October,  im  Gefechte  bei  Frankenthal  12.  November  und  bei  Aggers- 
heim  sehr  hervor.  Das  Regiment  kam  nach  Italien,  1796  5.  August  im 
Gefechte  bei  Sulforia  that  sich  Regiments-Commandant  Oberst  von  Weiden- 
feld durch  zweckmässige  Dispositionen  und  persönliche  Bravour  hervor,  hielt 
•  den  Feind  in  seinem  Vordringen  auf,  und  ermöglichte  dadurch  den  unge- 
filhrdeten  Rückzug  der  Division  Davidovich  nach  Valeggio. 

1797  war  16.  Jänner  ein  Bataillon  im  Treffen  bei  Rivoli.  —  Bei  dem  Rückzuge 
der  Armee  über  den  Tagliamento  waren  16.  März  die  beiden  zweiten 
Feldbataillone  bei  Codroipo  zur  Unterstützung  der  Vorposten  des  Generalen 
Prinzen  Hohenzollem  aufgestellt.  Hauptmann  Baron  Trautenberg  comman- 
dirte  dieselben,  unterstützte  die  vom  Feinde  geworfene  Cavallerie  und 
Artillerie  auf  das  Tapferste,  griff  unter  dem  Wirbel  des  Grenadiermarsches 
den  hartdrängenden  Feind  mit  dem  Bajonnete  kräftig  an,  musste  der  Ueber- 
macht  des  Gegners  zwar  mehrmals  weichen,  drang  aber,  die  Fahne  hoch- 
schwingend, abermals  vor,  und  Schritt  für  Schritt  wies  er  die  weitem  Ver- 
suche des  drängenden  Feindes  zurück,  bis  die  einbrechende  Nacht  dem  Kampfe 
ein  Ende  machte.  Durch  diese  heldenmüthige  Aufopferung  wurde  Erzherzog 
Carl  von  der  Verfolgung  der  französischen  Chasseurs  k  cheval  gerettet, 
der  geworfenen  Cavallerie  Zeit  zu  ihrer  Ralliirung  gegeben,  und  der  Rückzug 
der  kaiserlichen  Artillerie  ohne  weitere  Verluste  begünstigt. 

Im  Feldzuge 

1799  abermals  in  Italien  erlitt  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Magnano  5.  April 
starke  Verluste,  darunter  allein  26  Offiziere  todt,  verwundet  oder  gefangen. 
Im  Mai  waren  Abtheilungen  bei  der  Belagerung  des  Mailänder  Castells  ; 
12.  Juni  zwei  Bataillone  im  Gefechte  bei  Modena,  —  auf  dem  Rückzuge 
nach  Mirandola  hatte  Oberst  Weidenfeld  mit  dem  Regimente  die  stark 
drängende  feindliche  Cavallerie  durch  einen  Bajonnet-Angriff  zurückgehalten, 
und  dadurch  die  dreimal  vom  Feinde  angegriffene  Colonne  des  FML.  Prinzen 
Hohenzollem  zum  Theile  vom  gänzlichen  Untergange  gerettet. 

Im  Feldzuge 

1800  that  sich  das  Regiment  in  der  Schlacht  am  Mincio  25.  December  und  das 
dritte  Bataillon  wenige  Tage  früher  bei  Goito  hervor. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Deutschland  im  Corps  des  FML.  Grafen 
Riesch  bei  Ulm  und  gerieth  in  Folge  der  dortigen  Capitulation  17.  October 
zum  grössten  Theile  in  Kriegsgefangenschaft;  —  ein  Bataillon  focht  2.  De- 
cember in  der  Schlacht  bei  Austerlitz  in  der  IV.  Colonne  FML.  Graf  Ko- 
lowrat. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  VII.  Armee-Corps  des  Erzherzog  Ferdinand,  welches 
in  Polen    operirte,  eingetheilt,     14.  Juli  im  Gefechte  bei  Sandomir  und  der 
Vorrückung  gegen  Warschau. 


-     152    — 

Im  Feldzuge 

1813  in  Deutschland  war  dasselbe  im  U.  Armee-Corps  G.  d.  Cav.  Graf  Menreldt 
(später  Fürst  Alois  Liechtenstein)  eingetheilt,  und  focht  26.  und  27.  August 
in  der  Schlacht  bei  Dresden,  17.  und  18.  September  in  den  Gefechten  bei 
Einnitz  und  Arbesau,  16.  und  18.  October  in  der  Schlacht  bei  Leipzig,  wo 
zwei  Bataillone  am  16.  October  Morgens  zum  Angriffe  auf  die  Pleissebrücke 
bei  Connewitz  vorrückten,  —  während  der  Haupt-Angriff  auf  das  am  linken 
Pleisse-Ufer  gelegene  Schloss  Dölitz,  durch  die  muthvoUen  Anstrengungen 
des  ersten  Bataillons,  mit  der  Eroberung  dieses  Schlosses  glänzend  gelungen 
war.  General  Graf  Merveldt  gerieth  bei  dieser  Gelegenheit  beim  Pleisse 
übergange  verwundet  in  feindliche  Gefangenschaft,  der  Regiments-Commandant 
Oberst  Reissenfeis  wurde  tödtlich.  Major  Majus  schwer  blessirt.  -^  Nach- 
mittags mussle,  da  die  Franzosen  bis  Grobem  vorgerückt  waren,  wieder  die 
Pleisse  übersetzt  werden.  Major  Wolnj  stellte  im  Angesichte  des  Feindes 
unaufgefordert  binnen  10  Minuten  trotz  des  heftigsten  Feuers  die  bereits 
abgetragene  Brücke  wieder  her,  und  bestand  einen  mehrmaligen  heftigen 
Kampf  mit  den  französischen  Garden,  die  er  über  den  Fluss  zurückwarf,  da 
sie  gleichzeitig  mit  den  kaiserlichen  Truppen  über  die  Brücke  bereits  ge- 
drungen waren.  —  Erst  das  zweitemal  verwundet,  verliess  Major  Wolny 
seine  Truppe.  Hauptmann  Penz,  der  mit  seiner  Compagnie  das  Schloss 
Dölitz  besetzt  hielt,  wies  eine  zweimalige  Aufforderung  zur  Uebergabe  zurück, 
und  schlug  den  Angriff  eines  feindlichen  Bataillons  mit  Verlusten  des  Gegners 
ab,  der  nun  sein  Vorhaben  aufgab. 

Ln  Feldzuge 

1814  kam  das  Regiment  im  Jänner  zur  Blocade  von  Besan9on,  wo  es  bis  Ende 
April  verblieb.  1815  war  es  Anfangs  in  der  Lombardie,  später  in  Süd- 
frankreich und  Anfangs  October  im  Lager  von  Dijon. 

In  der  Kriegs-Epoche 
1848  war  das  erste  Bataillon  bei  den  Gefechten  und  der  Einnahme  von  Wien 
28.  bis  31.  October  namentlich  bei  den  Kämpfen  und  dem  Angriffe  an  der 
Hundsthurmer-Linie  betheiligt.  Dasselbe  blieb  sodann  in  Wien  als  Besatzung, 
sowie  das  zweite  Bataillon  zu  Krakau.  Das  dritte  Bataillon  gehörte  seit 
Anfangs  November  zum  Corps  des  FML.  Baron  Puchner  in  Siebenbüi^en, 
und  war  bei  der  Vorrückung  gegen  Klausenburg,  16.  November  im  Gefechte  bei 
Szamos  Falva,  wo  Major  Graf  Dann  wesentlich  durch  seine  Umsicht  und 
Tapferkeit  zum  Erfolge  desselben  beitrug,  das  die  Einnahme  Klausenburgs 
bewirkte ;  24.  November  war  das  Bataillon  im  Treffen  bei  Dees,  und  rückte 
im  December  ins  Burzenland  gegen  die  EinfkUe  der  Szekler.  —  Das  erste 
Landwehr-Bataillon  war  im  Armee- Corps  des  FML.  Grafen  Schlik,  rückte 
mit  diesem  Anfangs  December  nach  UDgam,  focht  am  11.  December  im 
Gefechte  bei  Budamer,  wo  es  sich  auszeichnete  und  zum  Erfolge  thätig  mit- 
wirkte, 12.  December  im  Gefechte  bei  Kaschau  und  der  Einnahme  dieser 
Stadt. 

Im  Feldzuge 


—     153    — 

1849  war  dieses  Bataillon  4.  Jänner  in  der  Schlacht  bei  Kaschau,  wo  es  seh^ 
tapfer  gegen  die  polnischen  Legionäre  kämpfte,  und  mit  besonderer  Auf- 
opferung 5.  Februar  am  Branicskopasse,  wo  auf  dem  Rückzuge  eine  Division 
die  Arriere-Garde  formirte  und  ziemliche  Verluste  erlitt.  —  Das  dritte  Ba- 
taillon in  Siebenbürgen  focht  4.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Salzburg,  war 
9.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Piski,  3.  März  in  jener  bei  Mediasch, 
19.  März  im  Gefechte  bei  Zeiden  und  dem  Rückzuge  des  Siebenbürger 
Corps  in  die  Wallachei. 
Im  Sommer-Feldzuge 

1849  war  dieses  Bataillon,  nachdem  es  sich  an  der  im  April  stattgehabten  Vor- 
rückung des  siebenbürgischen  Armee-Corps  ins  Banat  betheiligt  hatte,  — 
23.  Juli  im  Treffen  bei  Szemeria  und  1.  August  im  Gefechte  am  Nyergeser- 
Passe.  Das  erste  und  zweite  Feld-  und  erste  Landwehr-Bataillon  waren  im 
Sommer-Feldzuge  in  der  Brigade  GM.  Baron  Reischach  des  ersten  Armee-Corps 
FML.  Graf  Schlik  eingetheilt.  In  der  ersten  Schlacht  bei  Komom  2.  Juli 
that  sich  das  erste  Landwehr-Bataillon  bei  Verfolgung  des  Feindes  besonders 
hervor.  Hauptmann  Calvas  hatte  mit  seiner  Compagnie  die  erste  Schanze 
genommen  und  beschoss  mit  dem  besten  Erfolge  den  Feind  aus  dessen  zu- 
rückgelassenen eignen  Geschützen;  —  in  der  zweiten  Schlacht  von  Komom 
11.  Juli  nahmen  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  hervorragenden  Antheil 
an  der  glänzenden  Erstürmung  des  Acser  Waldes  durch  die  Brigaden  Rei- 
schach, Schneider  und  Bianchi,  —  das  Regiment  war  nun  bei  der  weitern 
Vorrückung  des  Schlik'schen  Corps  und  im  Gefechte  bei  Dreispitz  10.  August 
säuberten  die  beiden  Feld-Bataillone  nach  einem  kurzen  Bajonnetkampfe 
die  dortigen  Weinberge  vom  Feinde.    Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  in  der  Brigade  des  Obersten  Mendel  des 
zehnten  Armee-Corps  FML.  Baron  Gablenz  eingetheilt  und  focht  27.  Juni 
im  Treffen  bei  Trautenau  —  28.  Juni  im  Treffen  bei  Neu-Rognitz  —  3.  Juli 
in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz,  und  22.  Juli  im  Gefechte  bei  Blumenau.  — 
Das  vierte  Bataillon  stand  bei  Krakau  zum  Schutze  West-Galiziens. 

1878  focht  das  Regiment  17.  September  im  Gefechte  bei  Brtschka,  wo  es  am 
längsten  im  Feuer  und  bei  Erstürmung  der  Schanzen  betheiligt,  einen  Ge- 
sammtverlust  von  nahe  an  100  Mann  an  Todten,  Verwundeten  und  Ver- 
missten  erlitt. 

Tapferkeits-Aaszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1692  Hauptmann  Baron  d'Amau  durch  45tägige  heldenmüthige  Vertheidigung  der 
spätem  Veteranischen  Höhle  sich  ausgezeichnet.  Die  Türken  brachen  die 
Capitulation  und  hielten  die  Besatzung  gefangen. 

1701  Oberstlieutenant  Gonzalez  sicli  bei  Chiari  durch  ruhmvolle  Führung  der 
zwei  Bataillone  des  Regimentes  hervorgethan. 

1705  Oberstlieutenant  Globen  sich  bei  der  Recognoscirung  von  Ober-Papa  hervor- 
gethan. 

1717  16.  August  Oberlieutenant  Janus  von  Elberstädt  sich  in  der  Schlacht  bei 
Belgrad  aasgezeichnet,  wurde  aber  verwundet. 


—     154     -- 

1746  in  der  Schlacht  bei  Piacenza  zeichnete  sich  Oberst  Ebner  von  Ebenthal  sehr 
aus,  da  er  mit  dem  Regimente  die  grosse  Batterie  deckte. 

1760  bei  der  Belagerung  von  Glatz  zeichneten  sich  Oberst  Gi*af  Guidobald  Starhem- 
berg,  der  bei  Eröffnung  der  Tranch6en  auf  dem  linken  Flügel,  und  Oberst- 
lieutenant Eronauer,  der  am  rechten  Fldgel  commandirte,  sehr  aus.  Letzterer 
wurde  verwundet. 

1762  in  der  Promotion  vom  22.  October  wurden  Oberst  Johann  Hubert  Baron 
Freyenfels  und  Grenadier-Hauptmann  Carl  Christof  von  Mohr  beide  MTO.-R. 
für  ihre  Auszeichnungen  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz. 

1788  in  der  Belagerung  von  Dubicza  hatten  sich  der  Bataillons-Commandant  Oberst- 
lieutenant Stengel,  Hauptmann  Matzocko,  der  erschossen  wurde,  Lieutenant 
Wagner,  Fähnrich  Maidle  sehr  ausgezeichnet,  sowie  der  Feldwebel  Deverain. 

1788  beim  Sturme  auf  Novi  wurde  der  im  Ordonnanzdienste  beim  FM.  Baron  London 
stehende  Oberlieutenant  Graf  Thun  wegen  seiner  besonders  eifrigen  Ver- 
wendung zum  Hauptmann  befördert. 

1789  Bei  der  Belagerung  von  Berbir  that  sich  Lieutenant  Plank  durch  tapfere 
Vertheidigung  der  äussersten  spanischen  Reiter  sehr  hervor. 

1789  Oberst  Cajetan  Graf  Lichtenberg  wurde  für  sein  ausgezeichnetes  Be- 
nehmen beim  Sturme  auf  Belgrad  30.  September  sogleich  zum  GM.  befördert 
und  1790  MTO.-R.  Ausser  ihm  wurden  noch  Major  Rühle,  die  Hauptleute 
Germani,  Lutz  und  Brandetzkj  unter  der  Ausgezeichneten  genannt. 

1793  im  Feldzuge  erscheinen  in  den  einzelnen  Berichten  als  ausgezeichnet  Oberst 
Baron  Ferdinand  Minkwitz  bei  Vertheidigung  der  Wanzenauer  Position. 
Major  Germani  bei  Einnahme  der  Weissenburger  Linien  und  bei  Vertheidigung 
der  einzelnen  Posten  die  Hauptleute  Eostialowski  bei  Otterbach  (18.  De- 
cember  geblieben)  die  Hauptleute  Dervel  und  Lutz  18.  und  19.  September 
bei  Berg,  Hauptmann  Casatti  beim  Ebnerforst  9.  December  und  Lieutenant 
Gebhart  bei  Schaid  im  September,  als  Ordonnanz-Offizier  des  Generals  Meazaros. 

1796  Oberst  Carl  von  Weidenfeld  wurde  über  Vorschlag  des  FM.  Grafen  Wurmser 
für  sein    ausgezeichnetes  und  erfolgreiches  Verhalten  bei   Sulforia  MTO.-R 

1797  16.  März  Hauptmann  Leopold  Baron  Trautenberg  wurde  flir  sein  helden- 
müthiges  Verhalten  bei  Codroipo  sogleich  zum  Major  befördert  und  1801 
MTO.-R. 

1799  12.  Juni  Major  Marziani  gerieth  nach  tapferer  Gegenwehr  mit  800  Mann  im 
Gefechte  bei  Modena  in  Gefangenschaft.  —  Lieutenant  Fröhlich  hatte  sich 
am  Rückzuge  nach  Mirandola,  Fähnrich  Rehmond  bei  Belagerung  der  Cita- 
delle  von  Mailand  ausgezeichnet. 

1805  Oberst  Baron  Trautenberg  unterdrückte  mit  ebensoviel  Nachdruck  als  Um- 
sicht einen  zu  Anfang  des  Jahres  zu  Wien  ausgebrochenen  Krawall. 

1813  16.  October  Major  Johann  Wolny  wurde  flir  sein  ausgezeichnetes  Verhalten 
in  der  Schlacht  bei  Leipzig  durch  Capitel  1815  MTO.-R. 

1813  Hauptmann  Johann  Penz  sich  durch  tapfere  Vertheidigung  des  Schlosses 
Dölitz  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  ausgezeichnet. 


—    155    — 

1848  16.  November  Major  Wladimir  Graf  Daun  hatte  sich  im  Treffen  bei  Szamos- 
Falva  uod  im  Sommer-Feldzuge  1849  Brigadiersdienste  versehend  ausgezeichnet. 

1848  11.  December  FML.  Graf  Schlik  belobte  sowohl  im  Berichte  über  das 
Gefecht  bei  Budamer  als  über  jenes  am  Branicskopasse  5.  Februar  den  Major 
Ladislaus  Singer  und  Oberlieutenant  Eduard  Calvas,  —  bei  letzterer  Ge- 
legenheit auch  die  hiebei  verwundeten  Hauptleute  Carl  von  Schulz  und 
Baron  Carl  Fürth  von  Brever. 

1848  und  1849  ftlr  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Ungarn  und  Siebenbürgen. 
OEKO.-B.  3.  Major  Wladimir  Graf  Daun,  die  Hauptleute  Baron  Carl  Fürth 
von  Brever,  Eduard  Calvas  und  Oberlieutenant  Anton  Baron  Moltke. 
MVK.  Oberst  Josef  Herzmanowsky  (fiir  seine  im  58.  Infanterie-Regimente 
erworbenen  früheren  Verdienste),  die  Hauptleute  Oswalt,  Ansion,  Baron 
Handel,  Schilleny,  Calvas,  Helmer,  die  Oberlieutenants  Edler  von  Fetrowicz, 
Dworzaczek,  von  Asboth,  Steinsberg,  Mahr,  Friedrich,  die  Lieutenants  For- 
macher V.  Lilienberg,  Baron  Kapry,  Arringer,  Krzjzanowski,  Penther,  Bozziano. 

1866  für  Auszeichnung  im  Feldzuge  gegen  Preussen. 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Ritter   von  Zaremba. 
MVK.  Oberstlieutenant  Carl  Haigenvelder,  Major  Eduard  Linder  von  Bienen- 
wald, die  HaupÜeute  Eonja,  Ritter  Stankiewicz  de  Mogila,  die  Oberlieutenants 
Erlacher  de  ELhay  und  Ej-aft,  Lieutenant   Tumawski   und   nachträglich  der 
vor  dem  Feinde  gebliebene  Major  Anton  LipoSöak.     Anlässlich  der 

1868  anbefohlenen  neuen  Adjustirung  mit  dunkelblauen  Waffenröcken  erhielt  das 
Regiment  statt    der   zum  bisherigen  weissen  Waffenrocke  vorgeschriebenen 
dunkelblauen  Egalisirung  die  gegenwärtige  aschgraue  bestinmit. 
Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
Für  Auszeichnui^g  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge. 

1878  MVK.  Oberstlieutenant  Joseph  Bozziano,  Major  Felix  Schiffner,  Hauptmann 
Josef  Biematek,  Oberlieutenant  Leopold  Jliek.  Die  Allerhöchste  Belobung  Major 
Friedrich  Freiherr  von  Handel,  die  Hauptleute  Johann  Zima,  Eduard  Wachtel, 
die  Oberlieutenants  Alexander  Czomkiewicz,  Julius  Strasser,  Lieutenant 
Josef  Nowicki.  Die  Mannschaft  erhielt  fUr  das  Gefecht  bei  Brtschka  17.  Sep- 
tember, 1  grosse  und  11  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen,  9  Belobungen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1683  Oberstlieutenant  Alexander  Graf  LesHe  und  Major  Gallenfels  f  in  der  Be- 
lagerung von  Wien. 

1717  Major  Baron  Fugger  f  hei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

1763  MTO.-R.  und  zweiter  Oberst  Johann  Hubert  Freiherr  von  Freyenfels  an 
seiner  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz  1762  erlittenen  schweren  Ver- 
wundung f  zu  Pavia  11.  August. 

1813  16.  October  Regiments-Commandant  Oberst  Samuel  von  Reissenfeis  f  in  der 
Schlacht  bei  Leipzig. 

1866  27.  Juni  Major  Anton  LipoScak  f  im  Treffen  bei  Trautenau. 


ÜDgarisches 


INFANTERIE-REGIMENT  N"  25. 

(1878.) 

FML  VINCENZ  PORKHER  EDLER  VON  PORKHAIN. 

Dunkelblaue  Waffenröeke,  meergrüne  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

ErgänzungsbezirksBtation :  Losongz. 


Inhaber: 


1672 


1672 


1691 


1693 


1721 


1727 


1731 


1742 


1757 


Mittelst  Convention  ddto.  7.  Dec. 
von  dem  churpfälzischen  Obersten 
Job.  Carl  Grafen  Sbrknyi  er- 
richtet. 

FM.  Job.  Carl  Graf  Serbnyi  f  im 
Februar  1691. 

GM.  Franz  Christof  Freiherr  von 
Amenzaqa  f  im  Februar  1693. 
FZM.    Scipio   Graf  Bagni  f  21. 
October  1721. 

FML.  Philipp  Baron  Langlbt  f 
im  October  1727. 
FML.  Marquis  Math,  de  Lucixy 
t  26.  Sept.  1729. 
FZM.    Carl    Franz    Freih.    von 
Wachtendong  t  ini  August  1741. 
FZM.  Octavius  Fürst  Piccolomini 
t  24.  Jänner  1757. 
FM.  Franz  Ludwig  Graf  Thürheim 


1783 

1801 
1808 

1810 

1823 

1842 

1868 
1858 
1878 


f  zu  Wien  als  Capitain  der  Tra- 
banten-Garde 10.  Juni  1782. 
FML.  Ludwig  Graf  Brechainville 
t  10.  Februar  1799  zu  Prag. 
FML.  Johann  Graf  Spork  f  1807. 
FML.  Franz  Julius  Graf  Zed- 
WITZ  f  zu  Wien  14.  April  1808. 
FZM.  Baron  Thiery  de  Vaux  f 
4.  April  1820. 

FZM.  Freiherr  Werner  Trapp  f 
zu  Wien  31.  Oct.  1842. 
FZM.  Gustav  von  Wocher,  f  25. 
März  1858. 

FML.     Heinrich      Graf      Saus 
ZizERS  t  3.  Juni  1858. 
FZM.  Lazar  Freiherr  von  Mamuul, 
t  12.  Jänner  1878. 
FML.  Vincenz  Pürkher  Edler  von 

PüRKHAIN. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegsereignisse. 

Das  Regiment,  in  Schlesien  errichtet,  besetzte 
1673  den  Jablunkapass,  rückte  im  selben  Jahre  zur  Armee  nach  Böhmen,  von  dort 

nach  Deutschland. 

Im  Ej*iege  gegen  Frankreich  war  es 
1675  5.  Jänner  im  Gefechte  bei   Eolmar,  27.  Juli  in  der  Kanonade  von  Sasbach, 

1.  August  im  Treffen  bei  Goldscheuer,  1676  bei  der  Belagerung  von  Philipps- 


—     157     — 

borg,  1677  14.  Juni  im  Gefechte  bei  Pont  &  Mousson,  im  Juli  ein  Scharmützel 
bei  Saarbrücken  um  einen  kaiserlichen  Convoi.  1679  rückte  das  Regiment 
in  die  Umgegend  von  Wien,    1680  nach  Ober-Ungarn. 

Im  Türkenkriege 
1686  bei  der  zweiten  Belagerung  und  Erstürmung  von  Ofen,  1687  12.  August  in 
der  Schlacht  bei  Mohacs  und  1688  6.  Sept.  beim  Sturme  auf  Belgrad,  1689 
war  das  Regiment  getheilt,  5  Compagnien  im  deutschen  Reiche  bei  der  Belage- 
rung von  Mainz,  der  Rest  in  Siebenbürgen  und  bei  der  Expedition  nach  Eimpo- 
lung  in  der  Wallachei.  1691  19.  Aug.  das  ganze  Regiment  in  der  Schlacht 
bei  Szlankamen;  16.  Oct.  bei  Erstürmung  der  Palanka  von  Grosswardein, 
1697  11.  Sept.  8  Compagnien  in  der  Schlacht  bei  Zenta,  der  Rest  als  Besatzung 
in  Neuhäusel  und  Leopoldstadt. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  in  Italien; 
1701  im  TreflFen  bei  Carpi  9.  Juli,  wo  das  Regiment  und  die  Grenadiere  sich  aus- 
gezeichnet; bei  Chiari  1.  Sept.  —  1702  2.  Febr.  500  Mann  beim  Ueberfalle 
auf  Cremona^  wo  Hauptmann  Macdonell,  ein  Irländer,  den  Marschall  Villeroi 
gefangen  nahm  und  auf  dessen  Versprechen,  ihm  10000  Pistolen  und  ein  Ca- 
vallerie-Regiment  zu  geben,  wenn  er  ihn  entkommen  lasse,  erwiderte:  „Ich 
esse  seit  vielen  Jahren  des  Kaisers  Brod  und  will  an  meinem  Herrn  nicht 
zum  Verräther  werden^  ;  15.  August  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei 
Luzzara. 

1703  das  4.  Bataillon  in  Ungarn,  31.  Oct.  im  Gefechte  und  bei  der  Einnahme  von 
Levenz;  —  1704  13.  Juli  im  Gefechte  bei  Gyarmath  nächst  Raab. 

1705  das  Regiment  16.  Aug.  in  der  Schlacht  bei  Cassano,  im  Rückzugsgefechte 
bei  Salo,  Belagerung  von  Carpi,  1706  7.  Sept.  in  der  Entsatzschlacht  von 
Turin,  1707  bei  der  Unternehmung  in  die  Provence  und  den  Belagerun- 
gen von  Toulon  und  Susa,  1709  4.  Aug.  im  Gefechte  von  Conflans,  1711 
22.  November  auf  englischen  Schiffen  nach  Spanien  überschifft,  wo  es  in 
Catalonien  bis  1713  verblieb. 

Im  Türkenkriege 
1716  5.  August  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein ;  beider  Belagerung  von  Temesvar 
und  dem  Sturm  auf  die  dortige  grosse   Palanka  1.  Sept.;  1717  im  Juli  ein 
Detachement  bei  der  Vertheidigung  von  Mehadia.  16.  August  in  der  Schlacht 
bei  Belgrad. 

1731  bei  der  Expedition  seines  Inhabers  nach  Corsica  ein  Bataillon  in  den  Ge- 
fechten bei  Bastia,  Furiani  imd  S.  Pellegrino  und  1732  bei  Unterwerfimg 
der  Insel  Corsica. 

Im  Feldzuge 
1734  in  Italien.  1.  Juni  im   Gefechte    bei   Colorno,    29.   Juni  in  der  Schlacht  bei 
Parma  war  das  Regiment  stundenlang  in  der  ungünstigsten  Gefechtslage  und 
erlitt   bedeutende   Verluste,    —  femer   am  15.    September   beim    Ueberfalle 
nnd  Gefechte  bei  Quistello  und  am  19.  Septemb.  in  der  Schlacht  bei  Guastalla. 

Im    österreichischen   Erbfolgekriege  war   das   Regiment  in  Italien  und  focht 


—    158    — 

1743  8.  Febmar  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Campo  Santo  gegen  die 
im  spanischen  Heere  dienenden  Irländer,  1744  war  es  bei  der  Expedition 
gegen  Neapel;  1746  16.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Piacenza,  ].  September  beim 
Angriffe  auf  Qenua  und  zur  Zeit  des  dortigen  Aufstandes  im  December  in 
jener  Stadt. 

Im  siebenjährigen  Kriege  stand  dasselbe 
1756  in  Mähren,  war  1757  18.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Kolin,  ein  Bataillon  bei  der 
Belagerung  von  Schweidnitz,  22.  Nov.  in  der  Schlacht  bei  Breslau  und  zeichnete 
sich  beim  Angi*iffe  auf  die  Redouten  von  Schmiedefeld  aus.  5.  December  war 
es  in  der  Schlacht  bei  Leuthen  (ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie 
geriethen  als  Besatzung  von  Breslau  durch  die  dortige  Capitulation  19.  Decem- 
ber in  Gefangenschaft).  1758  16.  April  in  Folge  der  Capitulation  der  tapfer 
vertheidigten  Festung  Schweidnitz  geriethen  7  OflPiziere  und  312  Mann  in  Ge- 
fangenschaft. 14.  Octob.  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch. 
1739  4.  März  die  Grenadier-Division  im  Gefechte  bei  Frauenwald;  das  Re- 
giment am  5.  Sept.  im  Gefechte  bei  Trachenberg  unweit  Dresden  und  bei 
Löthein  nächst  Meissen  21.  Sept.,  es  war  femer  1760  bei  der  Expedition 
des  FM.  Grafen  Lacy  nach  Berlin  und  am  3.  Nov.  in  der  Schlacht  bei  Tor- 
gau. 1761  in  Sachsen  und  1762  12.  Mai  im  Gefechte  bei  Döbeln,  29.  Sep- 
tember beim  Angriffe  auf  das  verschanzte  feindliche  Lager  bei  Pretschendorf 
und  am  15.  Oct.  im  Treffen  bei  Freiberg,  Ein  Detachement  des  Regimentes 
in  der  belagerten  Festung  Schweidnitz,  gerieth  in  Folge  der  Capitulation  9. 
Octob.  in  Ejriegsgefangenschaft. 

1778  Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment  bei  der  Hauptarmee  in 
Böhmen. 

Im  Tilrkenkriege  bildet  die  heldenmüthige  Vertheidigung  der  Veteranischen 
Höhle  11.  bis  31.  August 
1788  durch  das  Oberstbataillon  unter  Major  Baron  Stein  einen  Glanzpunkt  in  der 
Geschichte  des  Regimentes.  Eine  Divison  am  11.  Aug.  in  einer  Redoute 
bei  Dubowa  vor  der  Höhle  von  7000  Türken  Infanterie  und  Reiterei  von 
drei  Seiten  angegriffen.  Nach  tapferster  Gegenwehr  von  5  Uhr  Morgens  bis 
11  Uhr  Mittags  erlag  sie  dem  sechsten  Angriffe,  jede  Aufforderung  zur  Er- 
gebung zurückweisend.  Was  nicht  entkam,  wurde  von  den  Türken  nieder- 
gemacht. Die  Division  hatte  6  Offiziere  und  339  Mann  verloren.  Die  vier 
andern  Compagnien  zogen  sich  in  die  Höhle,  die  sie  21  Tage  unter  Ent- 
behrung, Hunger  und  Krankheiten  gegen  die  oft  wiederholten  Angriffe  der 
türkischen  Uebermacht  mit  übermenschlicher  Anstrengung  und  heroischer 
Tapferkeit  vertheidigten,  und  am  31.  August  mit  ehrenvoller  Capitulation 
und  freiem  Abzüge  von  den  Türken  bis  zu  den  österreichischen  Vorposten 
escortirt  verliessen.  Das  Leibbataillon  stand  seit  Juli  als  Besatzung  in  Temea- 
var.  1789  war  nur  das  Leibbataillon  bei  der  Armee  und  bestand  einige 
i.i«:«Q  Gefechte  an  der  Donau,  oberhalb  der  Insel  Borecs. 

das   Regiment  bei  der  in  Mähren  und  Schlesien   aufgestellten    Obser* 
i8*Armee  gegen  Preussen. 


—    159    — 

In  den  Feldzügen  gegen  die  französische  Republik  focht 
1793  18.  März  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Neerwinden  beim  Angriffe  auf 
dieses  Dorf  mit  Auszeichnung,  aber  starken  Verlusten,  22.  März  im  Gefechte 
bei  Löwen,  war  bei  der  Blokade  von  Cond6  und  der  Belagerung  von  Valen- 
ciennes,  18.  Mai  im  Gefechte  im  Walde  bei  Raimes,  23.  Mai  das  Regiment 
in  der  Schlacht  bei  Famars  und  25.  Juli  beim  Sturme  auf  das  Homwerk 
in  Valenciennes  2  Compagnien  mit  grossem  Ruhme.  13.  September  eine 
Division  im  Gefechte  bei  Bouvignies;  später  das  Regiment  bei  der  Blokade 
von  Maubeuge  und  am  16.  October  in  der  Schlacht  von  Wattignies,  wo  es 
von  allen  die  grössten  Verluste  erlitt.  1794  29.  März  zeichnete  sich  das  Oberst- 
bataillon beim  Angriff  auf  eine  Redoute  im  Gefechte  bei  Poumereuil  vorzüg- 
lich aus,  das  Leibbataillon  focht  in  einer  Redoute  bei  Cateau,  das  Oberst- 
bataillon in  der  Schlacht  bei  Cateau  26.  April,  die  Grenadiere  bei  Rouvroi 
12.  Mai,  das  Regiment  bei  Bettignies  29.  Mai,  in  der  Schlacht  bei  Fleurus 
26.  Juni,  im  Gefechte  bei  Lüttich  27.  Juli,  im  Treffen  von  Ourte  und  Aig- 
weiler  17.  Sept.,  das  3.  Bataillon  bei  der  Armee  in  Italien  im  Gefechte  bei 
Dego;  25.  Sept.,  1795  hatte  das  Leibbataillon  im  Jänner  an  der  Waal  mehrere 
Gefechte,  das  Oberstbataillon  14.  Jänner  bei  Wageningen,  eine  Division  4. 
Februar  bei  Geisbeck,  die  Grenadiere  24.  Oct.  bei  Erstürmung  der  Mainzer 
Linien,  das  Regiment  im  November  bei  der  Belagerung  von  Mannheim  und  das 
Oberstbataillon  13.  Decemb.  beim  Angriffe  auf  Schopp,  das  3.  Bataillon  bei 
der  Armee  in  Italien. 

Im  Feldzuge 

1796  war  das  3.  Bataillon  im  Gefechte  bei  Tombio  8.  Mai,  kam  dann  nach  Süd- 
tirol, wohin  auch  das  Regiment  aus  Deutschland  beordert  wurde.  Die  bei- 
den ersten  Bataillone  fochten  vom  29.  Juli  bis  3.  August  am  Montebaldo,  bei 
Cavagino,  Calmazino  und  in  der  Schlacht  bei  Castiglioni,  am  11.  Aug.  ein 
Bataillon  im  Gefechte  bei  Madonna  della  Corona,  am  8.  Sept.  im  Treffen  bei 
Baasano,  wo  trotz  heldenmüthigen  Widerstandes  10  Compagnien  gefangen 
wurden,  2  Compagnien  unter  Major  Ulbrecht  retteten  sich. 

Diese  kamen  als  Besatzung  nach  Legnago,  wurden  aber  in  Folge  der  Capi- 
talation  dieser  Festung  15.  Septemb.  bis  zur  Auswechslung  kriegsgefangen. 
Ein  aus  den  Resten  des  Regiments  formirtes  Bataillon  focht  16.  Novemb.  bei 
Caliano,  und  21.  und  22.  November  in  den  Gefechten  bei  Peri.  Die  Grena- 
diere bei  der  Armee  in  Deutschland  waren  15.  Juni  im  Treffen  bei  Wetzlar, 
bei  Erstürmung  des  Waldes  bei  Altstätten,  19.  Juni  im  Treffen  bei  Kircheip. 

Im  Feldzuge 

1797  war  das  combinirte  Bataillon  12.  Jänner  im  Gefechte  bei  Madonna  della 
Corona,  13.  bis  15.  Jänner  in  jenem  bei  der  Capelle  San  Marco  und  in  der 
Schlacht  bei  Rivoli,  wo  es  starke  Verluste  erlitt.  4  Compagnien  des  3.  Ba- 
taillons ak  Besatzung  von  Mantua,  wurden  in  Folge  Capitulation  kriegs- 
gefktngen.  Einzelne  Abtheilungen  2.  Apr.  im  Rückzugsgefechte  bei  Hohenfeld. 

Bei  Ausbruch  des  Feldzuges 
1799  war  das  Regiment  in  Graubündten  und  abtheilungsweise  in  den  Gefechten  bei 


—    160    — 

Reichenau,  beim  Luciensteig,  an  der  unteren  Zollbrücke  und  bei  Bonaduz, 
wo  es  durch  die  Flanken-  und  Bückenattaken  der  feindlichen  Cavallerie 
beim  Uebergange  über  die  Landquart  viel  litt.  Einzelne  Compagnien  be- 
standen im  März  Gefechte  bei  Eoveredo,  bei  Sa.  Maria  di  Medicis  und  bei 
Dissentis ;  9.  März  verlor  das  Eegiment  durch  einen  Ueberfall  der  Franzosen 
und  Capitulation  von  Dissentis  über  300  Mann.  Regiments- Abtheilungen  foch- 
ten 12.  März  bei  Ponte'  alto  und  Süss;  —  in  den  Gefechten  und  Schar- 
mützeln bei  Buchem,  Mayen,  Elm,  Schwunden,  an  der  Linth,  am  Ehukelpass 
und  bei  Bonaduz. 

Im  Feldzuge 
1800  war  das  Oberstbataillon  1.  Dec.  im  Gefechte  bei  Hohenthann,   und  das  Re* 
giment  3.  Dec.  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden,    wo  das  2.  Bataillon  einen 
heftigen  Kampf  bei  Loipfingen  bestand  und  durch  einen  Bajonnet- Angriff  den 
Feind  aus  dem  Dorfe  Dading  hinauswarf. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Deutschland,  das  4.  Bataillon  im  Ge- 
fechte bei  Günzburg  10.  Oct.  und  es  geriethen  durch  die  Capitulationen  bei 
Wertingen  8.  Oct.  das  Grenadier-Bataillon  und  durch  jene  bei  Nördlingen 
die  beiden  1.  Feldbataillone  und  die  linke  Flügeldivision  des  3.  Bataillons  in 
Ejriegsgefangenschaft.  Ein  Detachement  schlug  sich  nach  Tirol  durch  zum 
Corps  des  Generals  Prinzen  Rohan  und  theilte  mit  diesem  27.  Nov.  in  Castel 
franco  das  Schicksal  der  Gefangenschaft. 

Im  Feldzuge 
1809  war  die  7.  Division  17.  April  im  Gefechte  bei  Weichs,  die  Grenadiere  am 
19.  April  bei  Hausen  und  das  Regiment  bei  Stadt  am  Hof,  am  23.  April  als 
Besatzung  von  Regensburg  bei  Vertheidigung  dieser  Stadt  und  büsste  2  Stabs-, 
23  Oberoffiziere  und  über  1500  Mann  an  Gefangenen  ein,  nur  einem  kleinen 
Theil  gelang  es  in  Sicherheit  zu  kommen,  2  Compagnien  vertheidigten  mit 
grösster  Tapferkeit  den  hohen  Brückenthurm.  Bereits  wieder  zu  3  Bataillons 
formirt,  kämpfte  das  Regiment  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Aspem 
21.  und  22.  Mai  und  wurde  vom  Erzherzog  Carl  belobt,  hatte  aber  an  Todten 
und  Verwundeten  25  Offiziere  und  über  700  Mann ;  —  femer  5.  und  6.  Juli 
in  der  Schlacht  bei  Wagram,  und  die  Grenadiere  10.  Juli  bei  Tesswitz,  11.  Juli 
bei  Znaim; 

Im  Feldzuge 
1813  war  das  Regiment  26.  Aug.  in  der  Schlacht  bei  Dresden  und  bei  dem  An- 
griffe auf  die  beim  Moczinski'schen  Garten  angelegte  Redoute,  —  30.  Aug. 
in  der  Schlacht  bei  Kulm  und  zeichnete  sich  beim  Angriffe  auf  die  Höhen 
von  Böhmisch-Neudörfel  aus,  sowie  bei  der  Einnahme  von  Arbesau,  —  16. 
bis  18.  Oct.  in  der  Schlacht  bei  Leipzig,  thaten  sich  die  6.  und  8.  Com- 
pagnie  bei  Probstheida,  die  Grenadier-Division  bei   Dölitz  hervor. 

^m  Feldzuge 

:amen  die   Grenadiere  zur  Blokade  von   Besan9on,  das  1.  und  3.  Bataillon 
.^u  jener  von   Auxonne ;  das  2.  Bataillon  zum  Streif-Commando  des  General 


—    161    — 

Scheither  und  bestand  mehrere  Gefechte,  so  bei  Roanne  an  der  Loire,  bei 
St  Georges  und  Villefranche,  bei  Anse  und  Limonest,  sowie  an  der  Isöre, 
im  Laufe  des  Monats  März.  1815  war  das  Regiment  in  Süd-Frankreich  zu 
Marseille  und  Aix. 

1821  bis  1823  bei  der  Occupation  von  Neapel  und  zu  Fortici  stationirt. 

Im  Feldzuge 

1848  in  Italien  waren  die  beiden  ersten  Feldbataillone  im  Reservecorps  des  FZM. 
Grafen  Nugent  am  Isonzo  und  bestanden  Gefechte  bei  Falmanuova  19.  April, 
bei  Comuda  9.  Mai,  bei  Vicenza  20.  Mai,  bei  San  Nazaro,  und  29.  Juli 
deckten  dieselben  bei  Salionze  den  Brückenschlag  über  den  Mincio  und  be- 
standen ein  siegreiches  Gefecht  daselbst,  wobei  Oberlieutenant  Regiments- 
Adjutant  Baron  Feldegg  und  Lieutenant  Fröhlich  nebst  2  Corporalen  und 
11  Gemeinen  sich  zuerst  auf  die  auf  den  Höhen  von  Ponti  postirten  feind- 
lichen Geschütze  stürzten  und  3  achtpttindige  Kanonen  und  Munitionskarren 
eroberten,  welche  die  beiden  Offiziere  umwenden  Hessen,  selbst  ladeten  und 
den  zur  Wiedereroberung  vorrückenden  Feind  damit  beschossen.  Mittlerweile 
waren  andere  Abtheilungen  nachgerückt.  Das  2.  Bataillon  nahm  Theil  an 
der  Verfolgung  des  Feindes  nach  der  Schlacht  bei  Custozza,  das  1.  Bataillon 
war  dem  Streif-Commando  des  Uhlanen-Obersten  von  Wyss  zugetheilt.  — 
Die  Grenadier-Division  that  sich  durch  Ausdauer  und  Tapferkeit  hervor  bei 
Bewältigung  des  Juni- Aufstandes  zu  Frag.  Im  Oct.  1848  rückten  diese,  das 
3.  und  Landwehrbataillon  in  der  Armee  des  FM.  Fürsten  Windisch-Grätz  vor 
Wien  und  waren  diese  Abtheilungen  in  den  dortigen  Gefechten  und  bei 
Einnahme  dieser  Hauptstadt. 

Im  Feldzuge 

1849  in  Italien  waren  die  beiden  ersten  Bataillone  als  Besatzung  in  Piacenza  und 
Pizzighetone,  Anfangs  August  bei  der  Cemirung  und  der  späteren  Einnahme 
von  Venedig.  Die  übrigen  Regiments-Abtheilungen,  Grenadier-Division,  3 
und  1.  Landwehr-Bataillon  machten  den  Feldzug  in  Ungarn  mit,  und  waren 
in  folgenden  Actionen :  Scharmützel  bei  Gran,  5.  Feb.  Gefechte  bei  Komom, 
Treffen  bei  Pered,  Einnahme  von  Raab,  in  beiden  Schlachten  von  Komom, 
2.  und  11.  Juli,  im  Gefechte  bei  Uj  Szegedin,  Schlachten  bei  Szöreg  und 
Temesvar,  Gefecht  bei  Lugos. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  war  nur  das  4.  Bataillon  in  Süd-Tirol,  und  zwar 
die  23.  und  24.  Compagnie  am  8.  Juli  im  Gefechte  bei  Spondalunga;  das 
Regiment  war  längs  der  dalmatinischen  Küste  zum  Schutze  dieses  Landes 
aufgestellt  und  Ze^uge  der  Beschiessung  von  Zara  durch  eine  französische 
Dampfiregatte  7.  Juli. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  waren  die  3  ersten  Bataillone  im  VIII.  Armeecorps  im  Rück- 
zugsgefechte bei  Tobitschau  15.  Juli ;  das  4.  Bataillon  gehörte  zur  Besatzung 
von  Olmütz. 

Thttrtaclm :  0«denkb]fttter.  1 1 


-   162  — 

Das  Regiment  hat  seit  seinem  206jährigen  Bestände  47  Feldzüge,  36  Schlach- 
ten, 75  Gefechte  und  49  sonstige  Unternehmungen  mitgemacht. 

Tapferkeits-Auszeichnuiigen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1675  Wurde  für  seine  „Tapferkeit  und  coraggiö"  bei  Eolmar  das  Regiment  vom 
Herzoge  von  Bournonville  belobt. 

1686  Ein  tapferer  Musketier  des  Regiments  nahm  den  Pascha  Csonga  Beg,  Vice- 
commandanten  von  Ofen,  gefangen,  dem  er  auf  Intervention  des  Churfürsten 
von  Baiem  das  Leben  schenkte. 

1702  Hauptmann  Macdonell  wurde  für  sein  vorzügliches  Verhalten  bei  Cremona 
zum  Oberstlieutenant  befördert. 

1756  Hauptmann  Baron  Humbracht  an  der  Spitze  einer  Grenadiercompagnie  zeich- 
nete sich  bei  Breslau  aus  und  eroberte  eine  Fahne. 

1760  Grenadier-Hauptmann  Humbracht  wurde  wegen  vorzüglicher  Auszeichnung 
bei  Hochkirch  MTO.-R. 

1759  Das  Regiment  wurde  bei  Löthein  vom  General  Macquire  wegen  seinem  Muth 
und  Standbaftigkeit  angerühmt. 

1761  Hauptmann  Sturm  v.  Vehlingen,  Adjutant  des  FZM.  Macquire,  sich  in  der 
Belagerung  von  Dresden  hervorgcthan. 

1762  Das  sogenannte  Gamisons-  (3.)  Bataillon  zeichnet  sich  bei  Pretschendorf  vor- 
züglich aus. 

1788  In  der  Veteranischen  Höhle  waren  folgende  Offiziere  des  Oberstbataillons  be- 
lagert: Der  Commandant  Major  Baron  Stein,  die  Hauptleute  Graf  La  Tour^ 
Petersill,  Graf  Anton  Thun,  Gamsenberg,  die  Oberlieutenants  Ertel,  Chentines, 
Hertelendy,  Streit,  die  Lieutenants  Weigl,  Högerstein.  Pfisterer,  Fähnrich 
Puteani  und  Bataillons-Adjutant  Cadet  Resch. 

Am  1 1 .  August  waren  bei  der  Vertheidigung  der  Redoute  gefallen :  Oberlieut. 
Norbert  Graf  Thürheim,  die  Lieutenants  Leopold  Graf  Clary  und  Finster- 
wald, Fähnrich  von  Eichfeld  und  Baron  Elmpt.  —  Hauptm.  Scholderer, 
schwer  verwundet  und  gefangen,  schmachtete  drei  Jahre  im  Sklavenhause 
zu  Konstantinopel  und  wurde  1791  in  einem  leinenen  Kittel  ranzionirt  — 
Major  Ludwig  Baron  Stein  wurde  zur  Belohnung  für  sein  tapferes  und  ruhm- 
volles Verhalten  Oberstlieutenant  bei  Durlach  Nr.  27  und  erhielt  ein  Gre- 
nadierbataillons-Conunando ;  Offiziere  und  Mannschaft  wurden  mit  Armeebefehl 
ddto.  12.  September  aus  lllova  belobt  und  für  jeden  Soldaten  ein  Dukaten 
bewilligt. 

1793  Bei  Raimes  nahm  Oberlieut.  Schölheim  mit  vorzüglicher  Bravour  eine  Bat- 
terie, beim  Sturme  auf  das  Hornwerk  in  Valenciennes  wurden  Major  Pas- 
qualati,  8  Offiziere  und  2  Cadeten  wegen  ihres  tapfern  Verhaltens  belobt. 

1793  Bei  Wattignies  wurde  das  Benehmen  des  Obersten  und  Regiments-Comman- 
danten  Branttem  besonders  im  Berichte  angerühmt.  Im  Feldzuge  erhielt  die 
Mannschaft  8  silberne  Medaillen. 


—    163    - 

1794  Bei  Pomereuil  wurden  die  Hauptleute  Streit,  Kranister,  Oberlieut.  Pieron, 
Schölheim,  Lieut.  Luxer  und  Fähnrich  Dichtl  belobt.  2  Mann  erhielten 
silberne  Medaillen. 

179Ö  Bei  Schopp  machte  das  Oberstbataillon  1000  Franzosen  gefangen  und  eroberte 
5  Kanonen,  Fähnrich  Wolnj  hatte  sich  besonders  ausgezeichnet. 

1796  Bei  Bassano  Oberst  Jakob  Graf  Revertera  sich  durch  tapfere  Führung  des 
Regiments  ausgezeichnet,  wurde  aber  gefangen« 

1796  Das  combinirte  Bataillon  eroberte  bei  Calliano  8  Kanonen,  mehrere  Pulver- 
karren und  machte  200  Feinde  gefangen. 

1796  Die  Qrenadiere  eroberten  bei  Altstätten  1  Fahne  und  1  Haubitze. 

1799  Oberlieutenant  Rebentisch  brachte,  den  Franzosen  in  Rücken  gekommen, 
diesen  yielen  Schaden.  200  Feinde  blieben  theils  todt,  theils  verwundet  und 
mehr  als  1000  Mann  mussten  sich  den  Regiments- Abtheilungen  gefangen  ergeben 
bei  Dissentis. 

1799  Bei  Süss  geriethen  von  allen  Seiten  durch  feindliche  Uebermacht  eingeschlossen 
17  0£Eiziere  und  752  Mann  in  Gefangenschaft. 

1809  Die  beiden  Hauptleute  Theiss  und  Resch  zeichnete  sich  bei  der  Vertheidigung 
des  Brückenthurmes  in  Regensburg  aus,  23.  April. 

1809  Corporal  Prager  riss  einen  feindlichen  Escadronschef  vom  Pferde  und  brachte 
ihn  gefangen  in  die  Masse  seines  Bataillons  am  ersten  Schlachttage  von  Aspern. 

1809  Oberstlieutenant  Kirchlepskj  erscheint  im  Berichte  unter  den  Ausgezeichneten 
von  Aspem. 

1809  Im  Feldzuge  erhielt  die  Mannschaft  5  silberne  Medaillen. 

1813  Oberlieutenant  Christoph  Feldegg  erstieg  bei  Dresden  einer  der  Ersten  die 
Brustwehr  en  Face,  und  rettete  den  Jäger-Oberstlieutenant  Baron  Schneider, 
er  wurde  MTO.-R. 

1813  Feldwebel  Jakob  Lieser  und  Gemeiner  Johann  Zach  eroberten  bei  Neu- 
dörfel  den  Adler  des  13.  französischen  Chasseur-Regiments  k  pied.  Ersterer 
erhielt  die  goldene,  letzterer  die  silberne  Medaille. 

In  den  Feldzügen 
1813  und  1814  hatte  die  brave  Mannschaft  2  goldene  und  8  silberne  Tapferkeits-Me- 
daillen, 3  Geldbelohnungen  und  2  russische  St.  Georgskreuze  V.  Classe  erhalten. 

Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen 
1848  und  1849.  Oberlieut.  Carl  Baron  Feldegg  und  Lieutenant  Johann  Fröhlich  ftir 
ihre  hervorragenden  Leistungen  bei  Salionze  24.  Juli  1848  wurden  beide  MTO.-R. 

1848  ÖLO.-R.  Oberst  Regiments- Commandant  Carl  Edler  v.  Haradauer. 

MVK,  Hauptleute  Rauber  von  Plankenstein,  Georg  Schuster,  Oberlieutenant 
Ebenhöh,  Lieutenant  Sedlaczek.  Die  Mannschaft  erhielt  4  goldene,  7  grosse 
and  15  kleine  Tapferkeits-Medaillen,  2  kais.  russische  St.  Georgskreuze. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberlieutenant  Agoston. 

Seit  1852  ist  das  bisherige  böhmische  Regiment  ungarisch. 


-     164    — 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1859  im  Qefechte  bei  Spondalunga:  MVE.  Hauptm.  Andrassj  und  5  kleine  siiberne 
Tapferkeits-Medaillen  die  Mannschaft. 

1868  wurden  die  dunkelblauen   Waffenröcke    statt  der  bisherigen    weissen   ange- 
ordnet. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO-B.  3.  Reserve- Oberlieutenant   und    Ordonnanz-Offizier  August  Pulsky 
von  Lubocz  und  Cselfalva. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1702  Oberstlieut.   Regiments-Commandant   Graf  Franz  Carl  Bodiwin  von  Wallen- 
stein an  seiner  schweren  Verwundung  bei  Luzzara  f  22.  August. 

1702  Oberstlieut.  Franz  Macdonell  f  in  der  Schlacht  bei  Luzzara  15.  Aug. 

1706  Oberst  Joh.  Ernst  Hoffmann  v.  Eidlitz  f  in  der  Schlacht  bei  Turin  7.  Sept 

1734  Oberstlieut.  Ristori  f  in  der  Schlacht  bei  Parma  29.  Juni. 

1734  Oberstlieut.  Baron  Braun  f  in  der  Schlacht  bei  Guastalla  19.  Sept. 

1757  Oberstlieut.  Marquis  Fiorenza  .f  in  der  Schlacht  bei  Eolin  am  18.  Juni. 

1758  Major  Baron  Ubelli  von  Siegburg  an  seiner  bei  Hochkirch  erlittenen  schweren 
Verwundung  f. 

1800  Major  Gerbert  im  Gefechte  bei  Hohenthann  f  1.  December. 

1809  Major  v.  Annaker  f  in  der  Schlacht  bei  Aspem  21.  Mai. 

1866  Oberst  Alois  Edler  v.  Kunsti  an  den  Folgen  seiner  bei  Tobitschau  erhaltenen 
Verwundung  f  im  Spitale  zu  Olmütz  2.  November. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT   N'  26. 

(1862.) 

MICHAEL  GROSSFÜRST  VON  RUSSLAND. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  schwarze  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe, 

Ergänzungsbezirksstation :   Gran. 


Inhaber: 


1717  errichtet  von  dem  Inhaber 
1717  GM.  Friedrich  Wilhelm  Mark- 
graf von  Brandenruho-Anspach 
t  7.  Jänner  1723. 
1724  FML.  Heinrich  Baron  Müppuno 
f  an  seiner  schweren  Verwundung 
bei  Jaskowacz   in  Bosnien  1737. 

1737  FML.  Nikolaus  Franz  Graf 
GrCnne  f  15.  Februar  1751. 

1751  FZM.  Anton  Graf  Pubbla  EO- 
Stiftung  t  1776. 

1776  FZM.  Franz  Carl  Freiherr  von 
Riese  MTO.-R.  f  zu  Gratz  20. 
Mai  1786. 

1786  GM.  Josef  Baron  Alvinzy  MTO.-R., 
erhielt  im  selben  Jahre  das  19. 
Infanterie-Regiment. 

1786  FZM.  Richard  Graf  D'Alton 
•     MTO.-C.   t    16.    Februar    1790. 

1790  FZM.  Wilhehn  Freiherr  Schrö- 
der von  Lilienhof  f  zu  Olmtitz 
15.  Jänner  1800. 

1800  bis  1803  unbesetzt. 


1803  FZM.  Fürst  Hohenlohb-Barten- 
STEm  Ludwig  (wurde  1814  bis 
1815  zweiter  Inhaber  dieses  Re- 
gimentes und  erhielt  1815  das 
41 .  Infanterie-Regiment). 

1814  Prinz  von  Oranibn  und 

1815  Wn^HELM  I.  König  der  Nieder- 
lande FM.  t  12.  December  1843. 

{Zweite  Inhaber 

1815  FML.  Josef  von  Ppanzelter  f  zu 
Peter  wardein  20.   October    1817. 

1819  FZM.  Philipp  von  Faber  f  zu 
Wien  5.  März  1844.) 

1844  Ferdinand  Carl  Victor  d'  Este, 
Erzherzog  von  Oesterreich  f  15« 
December  1849. 

1844  Zweiter  Inhaber  FML.  Anton 
Schick  von  Siegenburg  f  10.  Jän- 
ner 1853. 

1852  Michael  Grossfilrst  von  Russland. 
(Zweiter  Inhaber  1853  FML.  Jo- 
hann Freiherr  von  Susan.) 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegsereignisse. 

Dieses  Regiment  war  bereits  in  seinem  Errichtungsjahre  1717  bei  der  Be- 
lagerung von  Belgrad  im  General  Martignischen  Corps  jenseits  der  Save  und 
focht  16.  August  in  der  Schlacht   bei   Belgrad.  1718  kam  es  nach  Sicilien, 


—     166    - 

machte  die  2  folgenden  dortigen  Feldzüge  mit,  und  war  1719  20.  Juni  in 
der  Schlacht  bei  Francavilla  —  1733  als  Besatzung  in  Freiburg  und  in  den 
Feldzügen  1734  und  1735  am  Rhein  —  1737  gegen  die  Türken  war  es  bei 
der  Belagerung  von  Usitza  und  die  Grenadiere  beim  Angriffe  auf  diess  Berg- 
schloss. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  focht  dasselbe 
1741  10.  April  in  der  Schlacht  hei  Mollwitz,  1742  17.  Mai  in  jener  bei  Chotusitz  und 
war  sodann  bei  der  Belagerung  von  Prag,  1744  im  Feldzuge  am  Bhein  und 
in  Böhmen,  1745  im  Treffen  bei  Habeischwert,  —  in  der  Schlacht  bei  Hohen- 
friedberg  4.  Juni,  wo  es  seine  Stellung  standhaft  bis  zum  Ende  des  Gefechtes 
behauptete,  aber  durch  die  wiederholten  Angriffe  des  preussischen  Dragoner- 
Eegimentes  Baireuth  an  Gefangenen  grosse  Verluste  erlitt,  darunter  23  Offi- 
ziere ;  —  30.  September  in  der  Schlacht  bei  Trautenau.  1746  kam  es  nach 
Italien,  und  war  1747  bei  der  Belagerung  von  Genua. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 
1757  18.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Kolin,  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz, 
22.  November  in  der  Schlacht  bei  Breslau,  beim  Angriffe  auf  Grabisch  und 
Klein  Mockber  und  5.  December  in  der  Schlacht  bei  Leuthen.  1758  gerieth  in 
Folge  der  Capitulation  von  Schweidnitz  ein  dort  befindliches  Detachement  16. 
April  in  Kriegsgefangenschaft.  Besonders  tapfer  hielt  sich  das  Regiment  14.  Octo- 
her  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  bei  Wiedereroberung  des  Dorfes,  ebenso  1760 
22.  Juli  beim  Angriffe  auf  die  preussischen  Batterien  von  Dresden  —  3. 
October  in  der  Schlacht  bei  Torgau  —  meldete  sich  Oberst  Graf  Har- 
rach freiwillig,  mit  dem  Regimente  eine  vorliegende  wichtige  Höhe  zu 
besetzen,  als  die  Preussen  aus  einem  dort  liegenden  Walde  zu  debouchiren 
anfingen,  er  bestand  mehrere  hartnäckige  Kämpfe  gegen  die  feindliche 
Infanterie  und  CUrassiere,  und  hielt  sich  aufs  Tapferste,  bis  eine  schwere 
Verwundung  ihn  nöthigte  den  Kampfplatz  zu  verlassen.  —  Das  Regiment 
hatte  einen  Gesammtverlust  von  900  Mann,  aber  alle  seine  bereits  sehr 
gefährdeten  Fahnen  gerettet.  1762  war  ein  Commando  in  der  Belagerten 
Festung  Schweidnitz. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment  bei  der  Haupt-Armee  in 
Böhmen  1778  und  1779. 

Im  Türkenkriege 
1788  22.   April    musste    ein    Detachement    bei    Beschania    vor    der    feindlichen 
Uebermacht  weichen,   aber  FML.   Baron    Bechard   rückte     mit  einer  Divi- 
sion   des    Regimentes    zur    Unterstützung     vor,    und    zwang    die    Türken 
durch    einen  herzhaften  Bajonnet-Angriff  zum  Rückzuge,  auch  wurden  2  be- 
reits  verlorene  Kanonen  wieder  erobert,    aber  der    tapfere  General    durch 
einen  Schuss  an  der  Spitze  der  Division  tödtlich  verwundet    22,  Juli  unter- 
stützte eine  Compagnie  zwischen  Semlin  und  Beschania  ein  hart  bedrängtes 
Pttot  von  Pellegrini-Infanterie  Nr.  49  auf  das  Tapferste,  wodurch  dieses  ge- 
ward.    1789    standen    2  Bataillone  vor  Semlin   und  waren  bei    der 
jrung  von  Belgrad.    Das  3.  Bataillon  deckte  von  1789  bis  1790  Friaul 


—     167    — 

und  die  Küste  von  Aquileja.  1790  war  das  ganze  Regiment  bei  der  Bela- 
gerung von  Czettin.  20.  Juli  beim  Sturme,  nahm  Oberlieutenant  Tartier 
mit  einer .  Compagnie  eine  Flesche  mit  dem  Bajonnet,  mit  ausnehmender 
BravouTy  fasste  daselbst  festen  Fuss  und  behauptete  sich  standhaft. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  stand  1792  ein  Bataillon  am  Rhein; 
1793  zwei  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Fort  Louis,  und  thaten  sich  diese 
beim  Angriffe  auf  die  feindliche  Stellung  bei  Geidersheim  21.  November,  bei 
Vertheidigung  der  Stellun^an  der  Weitbruch  und  Brumpter  Strasse  13. 
December  und  im  Marienthaler  Walde  sehr  hervor  15.  December.  —  Die 
Grenadiere  zeichneten  sich  18.  October  im  Gefechte  bei  Offendorf,  26.  October 
bei  Froberung  von  Wanzenau,  2.  December  bei  der  Position  vor  dem  Fiel- 
hofner  Walde  sehr  aus.  —  In  den  Feidztigen  1794  und  1795  war  das  Re- 
giment in  Deutschland,  marschirte  1796  nach  Italien  und  waren  Abtheilun- 
gen  1797   9.  Jänner  im   Gefechte  bei  Minerbe. 

Im  Feldzuge 

1799  in  Italien  focht  das  Regiment  im  ersten  Treffen  bei  Verona  26.  März,  wo  es 
bei  Vertheidigung  der  Positionen  von  Pastrengo  mitwirkte  und  grosse  Ver- 
luste erlitt,  darunter  im  Ganzen  20  Offiziere  —  ein  Bataillon  im  zweiten 
Treffen  bei  Verona  30.  März,  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Magnano 
5.  April  und  kam  kurz  nachher  als  Besatzung  nach  Venedig. 

1800  war  das  Regiment  in  Italien,  im  Lager  bei  Bussolengo  unter  General  Mi- 
trowsky,  Ende  September  kam  es  nach  Süd-Tirol  zur  Verstärkimg  der  Trup- 
pen des  FML.  Vukassovich. 

Im  Feldzuge 
1805  bei  der  Armee  des  Erzherzogs  Carl  in  Italien  hatte  das  Regiment  ruhmvollen 
Antheil  an  der  Schlacht  bei  Caldiero  30.  bis  31.  October.  Ein  Bataillon  war  bei 
dem  glänzenden  Bajonnet- Angriff  des  FML.  Baron  Simbschen  auf  die  franzö- 
sische Division  Molitor,  welcher  von  der  Räumung  Colognola's  und  einer 
empfindlichen  Niederlage  des  Feindes  gekrönt  war.  Hauptmann  Nowak  des 
Regimentes  eilte  mit  seiner  Compagnie  einer  in  der  Redoute  Nr.  10  hart- 
bedrängten Division  zu  Hilfe,  stürzte  mit  gefülltem  Bajonnet  dem  Feinde  in 
den  Rtlcken  —  machte  den  feindlichen  Commandanten  auf  der  Brustwehr 
nieder,  tödtete  eine  grosse  Menge  Franzosen  und  zwang  den  Rest  zur  Flucht. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  in  Tirol  bei  dem  Truppen-Corps  des  FML.  Marquis  Cha- 
steler.  Oberstlieutenant  Graf  Leiningen  unternahm  21.  April  eine  Recognos- 
eirung  am  linken  Etsch-Ufer  imd  bemächtigte  sich  des  Ortes  Lavis,  —  gegen 
Abend  zwang  er  den  auf  der  Trienter  Heeresstrasse  sich  ihm  entgegenstel- 
lenden Feind  zum  eiligen  Rückzuge  nach  Gardola,  und  zur  Räumung 
Trients,  wo  Oberstlieutenant  Leiningen  22.  Apiil  ohne  Widerstand  einrückte. 
Im  Gefechte  bei  Volano  24.  April  stürzte  sich  FML.  Chasteler  an  der  Spitze 
eines  Bataillons  auf  den  Feind  und  warf  ihn  aus  dem  Dorfe.  9.  Juni  ver- 
einigten sich  lYj  Bataillone  unter  FML.  Chasteler  bei  Gonobitz  mit 
dem  9.  Armee-Corps  des  FML.  Grafen  Gyulai.    Ein  Bataillon   stand  unter 


—    168    — 

General  Boul  zur  Yertheidigung  des  Innthales.  ObersÜieutenant  Graf  Leu 
ningen  war  mit  seinem  Bataillon  in  Tirol  zurückgeblieben,  überfiel  3.  Juni 
Bassano,  machte  mehrere  glückliche  Streifzüge,  und  bei  dem  Angriffe  der 
Franzosen  auf  Trient  6.  Juni  zog  sich  Leiningen  in  das  dortige  Schloss,  wo 
er  sich  behauptete.  Bei  dem  Anrücken  der  Tiroler  Vertheidiger  9.  Juni 
machte  der  Oberstlieutenant  einen  glücklichen  Ausfall  und  zwang  mit  diesen 
vereint  die  Franzosen  zum  Rückzuge  über  Roveredo  nach  Ala. 

Im  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreich 
und  machte  die  Vorrückung  gegen  Italien  mit. 

Im  Feldzuge 

1814  war  es  vertheilt:  ein  Bataillon  bei  der  operirenden  Armee,  in  der  Division 
Sommariva  ein  Bataillon  bei  der  Blocade  von  Mantua,  und  das  Landwehr- 
Bataillon  vor  Palmanuova  und  Osoppo.  —  10.  März  schlug  der  Regiments- 
Commandant  Oberst  Kurz  mit  dem  Regimente,  unterstützt  durch  3  andere 
Bataillone  und  Husaren-Abtheilungen,  einen  Ausfall  des  französischen  Ge- 
nerals Palombini  mit  2000  Mann  aus  Peschiera  glänzend  bis  unter  die 
Kanonen  jener  Festung  zurück. 

1815  war  das  Regiment  bei  der  Armee  von  Ober-Italien  eingetheilt. 
In  der  Kriegs-Epoche 

1848  und  1849  war  dasselbe  zum  Schutze  Nord-Tirols  in  Innsbruck  und  dem 
grossem  Ortschaften  des  Unter-Innthals  vertheilt,  im  Winter  1849  kam  es 
nach   Oberösterreich.     Während    des  Feldzuges 

1859  gegen  die  Franco-Sarden,  war  das  Regiment  in  dem  im  Küstenlande  auf- 
gestellten X.  Armee-Corps  eingetheilt  und  kam  nicht  vor  den  Feind. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  IV.   Armee-Corps  der  Nord- Armee 
eingetheilt  und  focht  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz. 

Im  bosnischen   Occupations-Feldzuge 
1878  focht   das  Regiment  im  Gefechte  bei  Klyucs  6. — 8.  September  mit  einem 
Gesammtverluste  an  Todten,  Verwundeten  und  Vermissten  von  88  -Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnimgen  und  besondere  Denkwflrdigkeiten. 

1760  In  der  Belagerung  von  Dresden  hatten  sich  die  Majore  D'Armant  und  Perelli, 
Hauptmann  Mahlem  und  Oberlieutenant  Quadri.  ausgezeichnet. 

1760  Oberst  Graf  Franz  Xaver  Harrach  wurde  für  sein  ausgezeichnetes  Betragen 
bei  Torgau  in  der  Promotion  22.  December  MTO.-R, 

1762  In  der  Belagerung  von  Schweidnitz  1762  thaten  sich  die  HaupÜeute  Honin 
und  Verdon  hervor. 

1788  22.  April   die  Hauptleute  Graf  Schiaffinati   und  Bouchot  bei  Beschania  sich 

ichnet. 

lann  Graf  Plunket  wird  bei  der  Belagerung  von  Belgrad  angerühmt 
utenant  Bartholomäus  Tartier  wurde  wegen  Auszeichnung  bei  Czettin 


—    169     - 

Im  Feldzuge 

1793  wurden  wegen  Auszeichnung  in  den  verschiedenen  Berichten  belobt:  bei 
Fort  Louis  und  bei  Qeidersheim :  Oberst  Graf  Johann  Alcaini  und  dessen 
Adjutant  Lieutenant  Zuchary  —  bei  OfFendorf  und  Wanzenau  Grenadier- 
Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Kell;  bei  Vertheidigung  der  Posten 
an  der  Brumpter  Strasse :  Major  Avemann,  die  Hauptleute  Tonüianovich  und 
Riess,  die  Lieutenants  Geilberg  (verwundet),  Dessomains  und  Zimeja,  —  bei 
den  Vorpostengefechten  im  Marienthaler  Walde :  die  Hauptleute  Carreras 
(blessirt  und  f)  und  Vandoni,  Oberlieutenant  Pauk,  die  Lieutenants  O'Reilly, 
Resch,  D'Alton,  Zuchary,  Zimeren,  Geilberg,  Dessomains  (blessirt  und  f, 
die  Fähnrich,  Avemann,  Miari,  Frangipani  und  Schuller.  Bei  Vertheidigung 
der  Posten  im  Elsass :  Lieutenant  Resch,  und  ausserdem  hier  sowie  bei  Fort 
Louis  imd  allen  den  genannten  Affairen:  Major  Graf  Schiaffinati. 

1797  im  Gefechte  bei  Minerbe  Fähnrich  Graf  Chalier  sich  ausgezeichnet. 

1805  30.  October  Hauptmann  Josef  Nowak  wurde  flir  sein  ausgezeichnetes  Ver- 
halten bei  Caldiero,  obgleich  einer  der  jüngsten  seiner  Charge,  vom  Genera- 
lissimus Erzherzog  zum  Major  befördert  und  1806  MTO.-R. 

1809  Oberstlieutenant  Christian  Graf  Leiningen- Westerburg  wurde  für  seine  kühnen 
und  erfolgreichen  Streifzüge  in  Tirol  und  ausgezeichneten  Waffenthaten  im 
Feldzuge  1809  mit  Armee-Befehl  ddto.  25.  August  MTO.-R. 

1814  Bei  Peschiera  10.  März  Oberst  Andreas  Kurz  sehr  angerühmt. 

1817  erhielt    dieses  bisherige    kärntnerische  Regiment    statt    dem    Werbbezirke 
Klagenfurt  jenen  von  Udine  zugewiesen  und  wurde  venetianisch. 
Für  Auszeichnung  in  der  Kriegs-Epoche 

1848  und  1849^  MVK.  Oberstlieutenant  Moriz  Freiherr  Sebottendorf  von  der  Rose. 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 

1866  MVK.  Oberstlieutenant  Josef  Scudier,  Hauptmann  Gnad,  Oberlieutenant 
Baron  Karg-Bebenburg. 

1866  wurde  es  ungarisch  und  erhielt  schwarze  Egalisirung  statt  der  bisherigen  pa- 
pageigrünen  und  1868  die    dunkelblauen   Waffenröcke  statt  der   bisherigen 
weissen. 
Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 

1878  MVK.  Oberstlieutenant  Alois  Seemann,  Major  Richard  Schwingenschlögel, 
die  Hauptleute  Julius  Baumholzer,  Johann  Kohut,  Oberlieutenant  Ljubomir 
niic,  die  Lieutenants  Johann  Chwatal,  Aurel  Sprung.  Die  Allerhöchste  Be- 
lobung Oberlieutenant  Adalbert  Ritter  von  Widmann.  Die  Mannschaft  er- 
hielt fUr  die  Gefechte  bei  Beletschewo  am  24.  August  und  bei  Kljucs  6. 
und  8.  September  3  silberne  Tapferkeits-Medaillen  I.  und  13  II.  Classe. 
14  Belobungen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1757  Major  Graf  Wurmbrand-Stuppach  f  in  der  Schlacht  bei  Kolin. 
1799  5.  April  Major  Klein  an  seiner  bei   Magnano    erhaltenen  schweren  Verwun- 
dung f. 


Steierisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  27< 

(1866.) 

LEOPOLD  II.  KÖNIG  DER  BELGIER. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  kaisergelbe  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Graz. 


Inhaber. 


1682  errichtet  mit  Patent  Kaiser  Leo- 
pold I.  de  dato  Wien  3.  Februar 
zu  zehn  Compagnien  aus  in 
Deutschland  geworbener  Mann- 
schaft von  dem  Inhaber 

1682  FZM.  Octavio  Graf  Nigrelli. 

1703  FM.  Johann  Hieronymus  Frei- 
herr von  Zum- Jungen  f  1732. 

1732  FM.  Max  Prinz  Hessbn-Cassel  f 
8.  Mai  1763. 

1753  FM.  Christof  Prinz  Baden-Dürlach 
t  18.  September  1789. 

1791  FML.  Leopold  Graf  Strasoldo 
t  1809. 


1809 


1826 


1841 


1853 


1862 


1865 


FZM.    Johann    Gabriel  MLarqos 

Chastbler    MTO.-C.    t    7.    Mai 

1825. 

FML.  Jacob  Ritter  von   Luxem 

t  1840. 

FML.  Ludwig  Freiherr  Piket  de 

BmAiN  (war  von  1853  an  zweiter 

Inhaber)  f  1862. 

Leopold  I.  König  der  Belgier  f 

10.  December  1865. 

{Zweiter  Inhaber. 
FML.    Adoli    Freiherr   Schiller 
von  Herdern  f   zu  Wien  1874.) 
Leopold  IL,  König   der  Belgier. 


1701 


Mitgemachte  Feldzflge  und  wichtigere 

Von  seinem  ersten  Aufstellungs-Platz  Rheinfelden  rückte  das  Regiment  im 
Herbste  1683  zur  Armee  des  Herzogs  Carl  Lothringen  nach  Ungarn,  war 
1684  und  1685  in  der  Zips  imd  in  Ober-Ungarn,  1686  bei  der  Belagerung 
und  Eroberung  von  Ofen,  1687  12.  August  in  der  Schlacht  bei  Mohaez, 
1688  bei  der  Erstürmung  von  Belgrad.  1689  bis  1696  wieder  in  Ober-Ungarn 
und  1697  11.  September  in  der  Schlacht  bei  Zenta. 

Im  n  Successionskriege  war  das  Regiment 

^  im  Treffen  bei  Chiari,  wo  es  vier  französische  Fahnen  eroberte, 

uar  waren  Freiwillige  desselben  beim  Ueberfalle  auf  Cremona; 


—  171  - 

—  als  Bedeckung  eines  grossen  Munitions-  und  Proviant-Transportes  wurde 
das  Regiment  bei  Brescello  angegriffen,  warf  aber  den  Feind  zurück  und 
nahm  ihm  vier  Kanonen  ab.  15.  August  war  es  in  der  Schlacht  bei  Luzara, 
1703  in  Tirol  und  vertheidigte  tapfer  das  Bergschloss  Arco  und  den  Pass 
Raccazano.  1705  war  das  Eegiment  in  der  Schlacht  bei  Cassano,  1706 
7.  September  beim  Entsätze  von  Turin,  1707  bei  der  Unternehmung  auf 
Toulon  und  der  Eroberung  von  Susa,  kam  im  selben  Jahre  zur  Armee  des 
FM.  Grafen  Dann  nach  Neapel,  war  1719  unter  seinem  Inhaber  FZM.  Zum- 
Jungen  in  Sicilien  bei  der  Belagerung  von  Melazzo  und  19.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Francavilla. 

Das  Leib-Bataillon  und  die  Grenadier-Compagnie  waren 
1732  im  Feldzuge   in  Corsica,    beim   Entsätze   von   Bastia  9.  bis  10.  August,  wo 
ersteres  das  dortige  Franziskaner-Elloster  erstürmte,  14.  August  nahm  es  den 
Ort  Furiani  mit  beträchtlichen  Magazinen,  bestand  ferner  21.  December  bei 
Pelegrino  und  1733  23.  Jänner  bei  B%aglia  ein  Gefecht. 

Im  Bhein-Feldzuge 
1734  und  1735  stand   das  Eegiment   im  Corps   seines  Inhabers,  des  FM.  Prinzen 
Hessen-Cassel  im  Schwarzwalde. 

Im  Türkenkriege  war  es 
1737  bei  der  Eroberung  —  und  der  später  erfolgten  Capitulation  von  Nissa,  1738 
4.  Juli   im   Treffen   bei    Komia   und  15.  Juli  in  jenem   bei   Mehadia,  1739 
23.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Krotzka. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege 
1741  10.  April  in  der  Schlacht  bei  Mollwitz  1742  17.  Mai  in  jener  bei  Chotusitz, 
sodann  bei  der  Belagerung  von  Prag,  1744  im  Feldzuge  am  Rhein  und  in 
Böhmen,  1745  bei  dem  siegreichen  Zug  des  FZM.  Baron  Thüngen  in  der 
Oberpfalz  im  Jänner;  —  4.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Hohenfriedberg,  wo 
es  als  Arrifere- Garde  den  Rückzug  deckte  und  am  selben  Abende  bei  Gün- 
tersdorf und  Hausdorf  Gefechte  bestand,  30.  April  in  der  Schlacht  bei 
Trautenau,  kam  sodann  nach  Gratz  in  Friedensquartiere. 

Im  siebenjährigen  Ejiege 
1736  13.  September  im  Gefechte  bei  Aussig,  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lo- 
bositz,  1757  6.  Mai  in  jener  bei  Prag;  22.  November  in  der  bei  Breslau 
und  5.  December  bei  Leuthen  (wo  es  einen  Gesammtverlust  von  30  Of5&zieren 
und  900  Mann  erlitt)  —  ein  Detachement  bei  der  Besatzung  in  Breslau 
gerieth  19.  December  bei  der  dortigen  Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft. 
1758  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch,  1759  20.  November  im 
Treffen  bei  Maxen,  1760  in  der  Belagerung  von  Dresden,  3.  November 
focht  68  bei  Torgau  mit  ziemlichem  Verluste,  1761  1.  October  zeichnete  sich 
das  dritte  Bataillon  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  und  dem  Sturme 
auf  das  Galgenfort  aus,  1762  vertheidigte  das  Leib-Bataillon  21.  Juli  im 
Gefechte  bei  Purkersdorf  sehr  tapfer  die  dortigen  Verschanzungen,  und 
während  der  Belagerung  von  Schweidnitz  that  sich  das  dritte  Bataillon  in 
mehreren  Ausfallsgefechten  besonders  4.  und  18.  August  sehr  hervor. 


—    172    — 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1778  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen. 

Im  Tüi-kenkriege  war  dasselbe 
1788  im  Lager  bei  Lasmare,  wo  es  wiederholte  Angriffe  der  Türken  bestand,  — 
20.  September  war  es  beim  Rückzuge  von  Karansebes ;  1789  im  Treffen  bei 
Mehadia  und  Ende  October  bis  Ende  April  1790  bei  der  Belagerung  von 
Neu-Orsowa  an  der  Czerna.  Unter  den  schwierigsten  Umständen,  in  strengster 
Winterkälte  stand  das  Regiment  auf  dem  Berge  Albion  während  der  ganzen 
Biokade  in  Erdhütten  und  trug  durch  seine  standhafte  Ausdauer  und 
Thätigkeit  viel  zur  Eroberung  dieses  Platzes  bei.  Das  dritte  Bataillon  stand 
indessen  in  Croatien  imd  kam  im  Juni  1790  zur  Belagerung  von  Czettin« 
Im  Kriege  g^en  die  französische  Republik  waren  das  Leib-Bataillon  und 
die  Grenadiere 

1793  bei  der  Ober-Rhein- Armee  des  G.  d.  Cav.  Grafen  Wurmser,  die  dritte  Divi- 
sion bestand  15-  Mai  bei  Hüningen  ein  Gefecht,  wo  sie  zwei  Schiffe  nahm 
und  mehrere  Gefangene  machte.  Die  Grenadiere  waren  18.  October  im 
Gefechte  bei  Offendorf,  und  zeichneten  sich  beim  Sturme  auf  die  Verschan- 
zungen von  Wanzenau  26.  October  besonders  aus.  1794  waren  28.  Mai  die 
Grenadiere  im  Gefechte  bei  Schweigenheim;  —  das  Leib-Bataillon  im  Gefechte 
bei  Heuberg  17.  September  und  im  Treffen  bei.  Kaiserslautern  20.  September. 
—  Im  November  kamen  diese   beiden  Regiments-Abtheilungen  nach  Mainz, 

16.  November  zerstörten  die  Grenadiere  die  Schanzen  auf  der  Oggenheimer 
Strasse,  1.  December  stürmte  das  Leib-Bataillon  mehrmals  die  Zafalbacher 
Schanzen.  —  Das  Oberst-  und  das  dritte  Bataillon  waren  seit  Jänner  1794  bei 
der  Armee  in  Italien,  und  bestanden  im  September  Gefechte  bei  Carcare^ 
Milesimo,  Cossare  und  Dego. 

Im  Feldzuge 
1795  waren  das  Leib-Bataillon  und  die  Grenadiere  13.  October  bei  der  Erstürmung 
von  Kostheim,    29.    October   bei    Erstürmung    der  französischen  Linien  vor 
Mainz    und    der  Einnahme    von    Höchstheim,    und    zeichnete    sich    Ersteres 

17.  December  in  den  Gefechten  bei  Waltersheim  und  Bacharach  aus.  — 
Das  zweite  imd  dritte  Bataillon  thaten  sich  bei  Eroberung  der  Posten  Sette 
Pani,  den  sie  mit  Sturm  nahmen,  bei  San  Giacomo  und  Madonna  del  Monte 
in  der  Nacht  vom  23.  bis  24.  Juni  sehr  hervor.  —  23.  November  in  der  Stellung 
in  der  Riviera  bei  Monte  Lingo  wurden  dieselben  bei  dem  allgemeinen  An- 
griffe des  französischen  Generals  Massena  nach  einer  beinahe  fünfstündigen 
hartnäckigen  Gegenwehr  gegen  dreifache  Uebermacht  theils  aufgerieben, 
theils  gefangen;  1796  vertheidigte  das  Leib-Bataillon  48  Stunden  den  Lahn- 
übergang  bei  Runkel  als  Arri^re-Garde  Anfangs  Juli  und  deckte  sehr  tapfer 
den  Rückzug  des  Corps  des  FML.  Elray,  war  29.  September  bei  dem  An- 
griffe und  der  Einnahme  von  Neuwied,  1797  18.  April  im  Gefechte  bei 
Altenkirchen  und  die  Grenadiere  2.  April  bei  Friesach;  das  reoi^aniairte 
zweite  und  dritte  Bataillon  fochten  1796  bei  Tombio,  Codognia  und  beim 
Adda-Uebergange  bei  Lodi  10.  Mai.  —  Das  zweite    Bataillon   30.  Mai  ver> 


-    173    - 

theidigte  bei  Borghetto  mehrere  Stunden  den  Etsch-Uebergang  gegen  die 
französische  Division  Gardanne,  und  hatte  Strassenkämpfe  bei  Valeggio  und 
Caatehiuovo,  —  29.  Juli  im  Gefechte  bei  Rivoli  erstürmten  160  Freiwillige 
des  Regimentes  die  dortigen  Höhen,  das  dritte  Bataillon  focht  in  der  Schlacht 
bei  Castiglione  5.  August  mit  grossem  Verluste,  beide  Bataillone  kamen  als 
Besatzung  nach  Mantua,  wo  sie  an  der  ruhmvollen  Vertheidigung  thätigen 
Antheil  hatten. 

1797  und  1798  wurde  bei  der  Besitznahme  der  neuerworbenen  Landestheile  von 
Dalmatien  das  Regiment  verwendet,  —  die  beiden  ersten  Bataillone  kamen 
im  September  1799  zur  Belagerung  von  Ancona,  wo  sie  nach  der  Capitulation 
in  Besatzung  blieben  bis  Mai  1800.  Das  Regiment  kam  nun  in  die  Riviera 
di  Genova,  4.  Mai  hatten  die  Grenadiere  den  Monte  St.  Giacomo  bei  Carcare 
erstürmt,  6.  Mai  den  Col  di  Tenda  erobert.  14.  Juni  fochten  sie  in  der 
Schlacht  bei  Marengo.  —  Die  beiden  Feld-Bataillons  bestanden  28.  und  29. 
Mai  ein  Gefecht  bei  Ghivasso  gegen  die  Truppen  des  Generals  Lannes 
21.  December  beim  Rückzuge  der  Armee  that  sich  das  erste  Bataillon  im 
Gefechte  bei  Olivetto,  —  das  zweite  Bataillon  in  der  Schlacht  am  Mincio 
bei  der  Vertheidigung  des  Fluss-Ueberganges  bei  Pozzolo  hervor. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  bei  der  Armee  des  Erzherzogs  Carl  in  Italien,  es  kamen 
aber   nur   die    Grenadiere    in  die    feindliche  Action,  so  in  der  Schlacht  bei 
Caldiero  30.  October  bei  Vertheidigung  der  Höhen  von  Colognola,  —  2.  No- 
vember im  Gefechte  bei  Vicenza,  4.  November  in  jenem  an  der  Brenta. 

Im  Feldzugo 
1809  war  das  Regiment  in  der  Brigade  des  GM.  Grafen  Hieronymus  CoUoredo 
des  Vni.  Armee-Corps  der  Armee  in  Italien  eingetheilt  und  focht  mit  Aus- 
zeichnung 16.  April  in  der  Schlacht  bei  Sacile,  wo  es  sehr  bedeutende  Ver- 
luste erlitt  (6  todte,  12  verwundete  Offiziere,  —  und  bei  900  Mann  todt, 
verwundet  oder  vermisst).  —  28.  und  29.  April  war  es  im  Treffen  und  den 
Gefechten  bei  Soave  und  Villanuova,  und  der  Vertheidigung  des  Dorfes 
Costegiola,  —  30.  April  im  Gefechte  bei  Monteggio  Minore  und  Monte 
Bastia  das  dritte  Bataillon,  —  das  Regiment  8.  Mai  in  der  Schlacht  an  der 
Piave  mit  grossen  Verlusten.  11.  Mai  die  Grenadiere  im  ArriÄre-Garde- 
gefecht  bei  San  Daniele,  das  Regiment  12.  Mai  bei  Venzone,  17.  Mai  in 
der  Stellung  bei  Tarvis,  14.  Juni  mit  besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht 
bei  Raab,  wo  drei  Compagnien  sich  bei  Vertheidigung  des  Meierhofes  Eiss 
Megyer  auszeichneten,  aber  das  Regiment  wieder  einen  Gesammtverlust  von 
nahe  800  Mann,  darunter  20  Offiziere  erlitt.  23.  Jimi  rückte  das  Regiment  nach 
Pressburg  und  wurde  zur  Vertheidigung  des  dortigen  Brückenkopfes  bestimmt. 
30.  Juni  hatte  die  dritte  Division  ein  heftiges  Gefecht  mit  dem  angreifenden 
Feinde  bestanden,  8.  Juli  bei  Tagesanbruch  wurde  die  zweite  Division 
heftig  angegriffen,  schlug  aber  die  Franzosen  mit  empfindlichem  Verluste 
zurück;  11.  Juli  beim  Verlassen  des  Brückenkopfes  hatte  Major  Gries  in  den 
Verschanzungen  der  alten  Aue  noch  einen   heftigen  Kampf  mit  dem  Feinde 


—    174  — 

zu  bestehen,  und  nur  dem  muthvollen  Ausharren  dieses  Stabs- Offiziers  und 
seiner  Abtheilung  gelang  es,  den  Feind  zu  werfen,  und  über  die  Donau  nach 
Pressburg  zu  übersetzen.  —  Die  Depot-Division  war  bei  der  Vertheidigung 
des  Gratzer  Schlossberges. 

Im  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Jnner-Oesterreich. 
Das  erste  und  zweite  Bataillon  30.  und  31.  August  im  Gefechte  bei  Krain- 
burg,  1.  September  die  11.  und  12.  Compagnie  im  Gefechte  am  Unter! oibl, 
6.  September  die  beiden  ersten  Bataillone  in  jenem  bei  Feistritz,  das  dritte 
Bataillon  8.  September  bei  Tersain,  25.  September  beim  Angriffe  auf  die 
Schanzen  bei  Tschemutz.  Die  beiden  ersten  Bataillone  in  den  Gefechten  bei 
Weissenfeis  12.  October,  bei  Flietsch  12.  October  und  schon  früher  bei  St. 
Johann,  welcher  Ort  nach  einem  vierstündigen  Kampfe  19.  September  ge- 
nommen wurde.  Einzelne  Abtheilungen,  als  neunte  Compagnie,  erste  und  dritte 
Division,  im  Gefechte  bei  Rosciak  21.  October  und  bei  dem  Ueberfalle  im 

■ 

Loch  di  Zerschotta  22.  October  das  Regiment  23.  October  im  Gefechte  bei 
Talmino,  —  im  Treffen  bei  Villanuova  13.  November,  im  Gefechte  bei  San 
Giacomo  18.  November.  Die  erste  Division  unter  Hauptmann  Deschmajer 
nahm  am  19.  November  die  Casa  Musello. 

Im  Feldzuge 

1814  7.  Februar  im  Vorpostengefechte  am  Mincio  kämpfte  das  Regiment  am 
8.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Pozzolo  und  Valeggio,  —  das  Landwehr- 
Bataillon  war  bei  der  Blokade  von  Palmanuova. 

Im  Feldzuge 

1815  war  das  Regiment  im  Corps  des  FML.  Baron  Bianchi  gegen  den  Exkönig 
Murat  von  Neapel,  bestand  12.  April  eine  Recognoscirung  bei  Ochiobello, 
focht  mit  besonderer  Auszeichnung  3.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Tolentino,  wo 
es  en  Front  mit  klingendem  Spiele  der  8000  Mann  starken  neapolitanischen 
Reserve,  in  zwei  Treffen  formirt,  entgegenrückte  und  sie  zurückwarf.  Nur 
sechs  Plänklerzüge  machten  vom  Feuergewehre  Gebrauch,  das  übrige  Re- 
giment bediente  sich  des  Bajonnetes.  Es  kam  sodann  nach  Süd-Frankreich 
und  besetzte  Avignon. 

1821  bis  1823  war  es  bei  der  Occupations-Armee  im  Neapolitanischen,  1831  an- 
lässlich der  dortigen  Unruhen  bei  der  Besetzung  von  Bologna,  Ancona, 
Ferrara,  später  Modena. 

Im  Feldzuge 
1848  in  Italien  war  11.  April  das  erste  Bataillon  im  Gefechte  bei  Castelnuovo, 
30.  April  in  jenem  bei  Pastrengo,  wo  es  starke  Verluste  erlitt;  10.  Juni  das 
Regiment  bei  der  Einnahme  von  Vicenza.  —  Das  zweite  Bataillon  21.  Juli 
bei  der  Recognoscirung  gegen  Castellare,  zwei  Compagnien  erstürmten  Ca- 
stelleto  di  Cavalli  25.  Juli.  —  Die  erste  Division  erstürmte  3.  August  den 
Ort  Fossearmata.  —  Das  dritte  Bataillon  und  die  dritte  Landwehr-Division 
kamen  Anfangs  August  an  die  steierisch-ungarische  Grenze,  und  bestanden 
8.  November  bei  Friedau  ein  Gefecht  gegen  die  ungarischen  Insurgenten 
unter  Perczel,  —  die  siebente  Division  unter  Hauptmann  Saffran  bei  Lettenye. 


—  175   - 

Im  Feldzuge 
1 849  war  das  Regiment  als  Besatzung  im  Castell  in  Mailand,  und  kam  Ende  Juli 
zur  Belagerung  von  Venedig,  wo  es  die  Strecke  von  Fusina  bis  Chioggia 
als  Vorpostenstellung  zugewiesen  erhielt.  —  Das  dritte  Bataillon  im  Corps 
des  FZM.  Grafen  Nugent  bei  Essegg  13.  Februar  imd  der  Einnahme  der 
dortigen  Festung,  sodann  unter  Oberst  Mamula  bei  der  Cemirung  von 
Peterwardein  und  während  dieser  in  den  Gefechten  bei  Futak  24.  Februar 
und  bei  Kamenitz  29.  März  und  23.  Mai  —  Wegen  der  crassirenden  Cholera 
kamen  das  dritte  Bataillon  und  die  dritte  Landwehr-Division  von  Peter, 
wardein  zur  Süd- Armee  des  Banus  FZM.  Baron  Jellaäc  und  fochten  11.  und 
12.  Juni  beim  Sturme  auf  Neusatz,  25.  Juni  im  Gefechte  bei  O'Becse  und 
14.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Hegyes.  Ein  1849  errichtetes  viertes  Bataillon 
bestand  im  Streif-Corps  des  Major  von  Dondorf  21.  Juli  ein  Gefecht  bei 
Sarvar  und  kam  zur  Cemirung  von  Komom. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  focht  das  Regiment  mit  vorzüglicher  Auszeichnung 
in  der  Schlacht  bei  Magenta  4.  Juni.  Von  vier  Divisionen  des  ersten  und 
zweiten  Bataillons  wurde  mit  beispielloser  Tollkühnheit  der  Eisenbahndamm 
bei  Magenta  angegriffen,  mit  unwiderstehlicher  Kraft  erstürmt,  und  die  ge- 
wonnene Stellung  durch  lange  Zeit  gegen  die  heftigsten  Angriffe  eines  weit 
überlegenen  Feindes  behauptet.  —  Im  Laufe  des  Gefechtes  ergi-iff  der 
heldenmüthige  Oberst  Herzog  Wilhelm  von  Württemberg  die  Fahne  des 
ersten  Bataillons  aus  der  Hand  ihres  schwer  getroffenen  Führers  und  sprengte 
seinem  Regimente  voran  —  Fahne  und  Oberst  schwebten  im  Handgemenge 
in  höchster  Gefahr,  wurden  aber  von  den  herbeieilenden  Ihren  mit  Kolben- 
schlftgen  und  Bajonnet- Angriff  gerettet.  —  Gleichzeitig  wetteiferte  das  dritte 
Bataillon  mit  diesen  Abtheilungen  im  Kampfe  bei  Ponte  di  Magenta  an 
Tapferkeit,  und  besonders  die  siebente  Division  hatte  sich  hervorgethan, 
aber  alle' ihre  Offiziere  verloren.  —  Das  Regiment  hatte  in  Allem  an  400 
Mann  verloren.  Mit  gleichem  Ruhme  focht  das  Regiment  24.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Solferino,  wo  Hauptmann  Sabatowicz  mit  der  sechsten  Division 
zwei  verlorne  Geschütze  wieder  eroberte,  und  die  erste  und  achte  Division 
«)wie  das  Grenadier-Bataillon  im  Kampfe  um  die  Häusergruppe  von  Casa- 
nuova  sich  mit  Ruhm  bedeckten ;  auch  hier  hatte  das  Regiment  über  500  Mann 
an  Todten,  Verwundeten  und  Vermissten  verloren,  unter  all  diesen  29  Offiziere. 

Im  Feldzuge 
1864  gegen  die  Dänen  in  Schleswig-Holstein  that  sich  im  Treffen  bei  Oeversee 
6.  Februar  das  Regiment  hervor,  und  warf  den  linken  Fltlgel  des  Feindes 
zurück,  auch  hier  betrug  der  Gesammtverlust  desselben  gegen  400  Mann, 
darunter  4  todte  und  16  verwundete  Offiziere.  Das  Regiment  machte  die 
weitere  Vorrückung  gegen  Jütland  mit,  und  war  bei  der  Cemirung  der 
Festung  Friedericia. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  zweiten  Armee-Corps  der  Nord- Armee, 


—    176    - 

am  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz,  wo  es  den  Ort  Loehenitz  rer- 
theidigte,  und  focht  22.  Juli  im  Treffen  bei  Blumenau  mit  altbewährter 
Tapferkeit  gegen  eine  fünffache  Uebermacht. 

Im  bosnischen  Occupationsfeldzuge 
1878  focht  das  Reserve-Regiment   mit  grosser   Tapferkeit   4.  und   6.  August   bei 
Kosna  und  Maglaj;  —  16.  bis  21.  August  in  den' Kämpfen  bei  Stolac,  und 
Id.  August  bei  Pasischau. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwflrdigkeiten. 

1701  Grenadier-Hauptmann  Gerardin  zeichnete  sich  im  Feldzuge  als  geschickter 
Streif-Corps-Führer  aus,  zerstörte  dem  Feinde  mehrere  Proviant-Wägen,  und 
erbeutete  150  Stück  Vieh  bei  Pizzighetone  16.  December. 

1737  Hauptmann  Mayern  und  Volontair  Buttler  zeichneten  sich  Ei-sterer  bei  Nissa, 
Letzterer  nach  der  Schlacht  bei  Krotzka  1739  durch  Ueberbringung  wichtiger 
Nachrichten  unter  schwierigen  Umständen  sehr  vortheilhaft  aus. 

1761  Bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  hatte  sich  Major  Josef  Baron  Mittrowsky 
ausgezeichnet,  beim  Sturme  auf  das  Jauernicker  Fort. 

1762  In  der  Belagerung  von  Schweidnitz  thaten  sich  bei  den  Ausfallsgefechten  vom 
4.  August  Major  Lochgau  und  in  jenem  vom  18.  August  Lieutenant  Vallee 
sehr  hervor;  dieser  blieb  todt. 

1788  Bei  Vertheidigung  des  Blockhauses  von  Lasmare  zeichneten  sich  Oberlieutenant 
Safran  und  Fähnrich  Collin  sehr  aus,  und  wurden  vom  Kaiser  Josef  H.  beide 
sogleich  in  die  nächsthöheren   Chargen  befördert. 

1790  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Carl  Auersperg  wurde  mit  der  Nachricht 
der  Uebergabe  Neu-Orsowa's  nach  Wien  abgeschickt,  für  seine  umsichtige 
Leitung  und  persönliche  Tapferkeit  während  der  Blokade  im  April  ausser 
Capitel  MTO.-R.  —  jeder  bei  derselben  anwesende  Offizier  erhielt  eine 
monatliche  Gratisgage  und  jeder  Mann  einen  Dukaten  als  Geschenk.  Ueber- 
diess  wurde  dem  ganzen  Eegimente  die  Allerhöchste  Zufriedenheit  Sr.  Majestät 
bekannt  gegeben,  Major  Clauwetz  und  Hauptmann  Culoz  für  besondere  Aus- 
zeichnung in  die  nächsthöheren  Chargen  aussertourlich  befördert.  Die  Mann- 
schaft erhielt  2  goldene  und  4  silberne,  erst  kürzlich  gestiftete  Tapferkeits- 
Medaillen. 

1793  Bei  Eroberung  von  Wanzenau  hatten  sich  Grenadier-Bataillons-Commandant 
Oberstlieutenant  Otto  von  Zschock  und  Grenadier-Oberlieutenant  Spiller  sehr 
ausgezeichnet. 

1794  Major  Chevalier  Cruise  that  sich  bei  Eroberung  der  Zahlbacher  Schanzen 
hervor.  1.  December 

1795  Fähnrich  Chevalier  Cruise  zeichnete  sich  bei  Mainz  aus. 

1799  Major  Chevalier  Cruise  bei  der  Belagerung  von  Ancona  angerühmt. 
1809  Im  Gefechte  bei  Monte  Bastia  30.  April  zeichnete  sich  Oberlieutenant  Wanka 
sehr  aus,  indem  er  7  französische  Offiziere   und    81    Mann  gefangen  nahm. 


—  177  — 

1809  die  13.  und  14.  Compagnie  hatte  unter  dem  tapfern  Hauptmann  Ende  am 
Abende  des  30.  April  das  Castell  Ilassi  gestürmt,  musste  aber  der  Ueber- 
macht  zuletzt  weichen,  von  der  französischen  Brigade  Bonfanti  heftig  verfolgt. 
Bei  Raab  erhielt  ein  Corporal  die  goldene,  ein  Feldwebel  die  silberne  Medaille. 

1809  16.  Juni  wurde  aus  dem  nach  den  grossen  Verlusten  übriggebliebenen  Reste 
des  Regimentes  ein  Bataillon  formirt  und  zwar  aus  jedem  Bataillon  eine 
Division;  der  ganze  Stand  betrug  1  Oberst,  2  Stabs-,  30  Oberoffiziere  und 
803  Mann  inclusive  der  Chargen. 

1809  im  Juli  bei  Vertheidigung  des  Brückenkopfes  bei  Pressburg  thaten  sich  Major 
Franz  Qxies  und  Hauptmann  Ende  sehr  hervor  —  Erstererwurde  1810  MTO.-R. 

1813  Oberlieutenant  Haymann  machte  im  Gefechte  bei  Krainburg  bei  Verfolgung 
der  feindlichen  Nachhut  31.  August  4  Offiziere  und  120  Mann  mit  der  halben 
vierten  Compagnie  gefangen. 

1813  6.  September  bei  Feistritz  wurden  Major  Franz  öries,  Oberlieutenant  Carl 
von  Culoz  und  noch  6  Offiziere  sehr  belobt. 

Hauptmann  Kopfinger  hatte  mit  vieler  Umsicht  vom  8.  bis  24.  October  eine 
Streiftmg  unternommen. 

1813  18.  und  19.  November  im  Gefechte  bei  San  Giacomo  und  Casa  Musello 
wurden  in  der  Relation :  Oberst  Baron  Johann  Paumgarten,  Oberstlieutenant 
Josef  Baron  Rechbach  und  Capitänlieutenant  Deschmayer   sehr  angerühmt. 

1813  und  1814  in  den  Feldzügen  hatte  die  Mannschaft  3  goldene  und  8  silberne 
Medaillen  erworben. 

1815  3.  Mai  für  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Tolentino: 

OLO.-R.  Regiments-Conunandant  Oberst  Johann  Baron  Paumgarten.  Der  Corps- 
Commandant  FML.  Baron  Bianchi   erwähnt  in   seiner  Schlacht-Relation  das 
Regiment  mit  den  Worten:  „Es  hat  sich  mit  Ruhm  bedeckt." 
Die  Mannschaft  erhielt  1  goldene  und  2  silberne  Medaillen. 

1848  Für  Pastrengo  wurde  Major  Graf  Georg  Festetics,  3  Offiziere  und  ein  Feld- 
webel mit  Inhabers-Befehl  sehr  belobt.  1  Feldwebel  erhielt  die  goldene, 
6  Mann  die  grosse  imd  5  Mann  die  kleine  silberne  Medaille. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien  und  Ungarn: 
OEKO.-R.  3.  die  Hauptleute  Josef  Saflfran,  Eduard  Gasteiger  Edler  von  Ra- 
benstein und  Kobach,  Anton  Leiner  und  Anton  Eletzl  von  Mannen. 
MVE.  Hauptmann  Leitl,  die  Oberlieutenants  Buch  und  Oehl. 

1849  Ausser  der  bereits  angegebenen,  bei  Pastrengo  decorirten  Mannschaft  er- 
hielten noch  in  diesen  beiden  Feldzügen:  ein  Feldwebel  die  goldene,  11 
Mann  die  grosse  und  8  Mann  die  kleine  silberne  Medaille.  —  Für  Aus- 
zeichnung bei  der  Erstürmung  von  Neusatz  11.  imd  12.  Juni  wurden  4  Feld- 
webel zu  Offizieren  befördert. 

1859  4.  Juni  für  Auszeichnung  in  der  Schlacht  von  Magenta: 

OEKO.-R.  2.  Regiments-Commandant  Herzog  Wilhelm  von  Württemberg, 
Oberst.  OEKO.-R.  3.  Major  Markus  Gasteiger  Edler  von  Rabenstein,  Hauptmann 
Ludwig  von  Pinter.     MVK.  die  Majore  Carl  Walter,  Norbert  Freiherr  von 


—    178    — 

Haugwitz  und  Avelin  von  Mroczkowski,  die  Hauptleute  Huff,  Entner,  Edler 
von  Sabatowicz,  Tomic,  Heydt,  Stöcklegger,  die  Oberlieutenants:  Hoffmann, 
Soukup,  Rumpold,  Ritter  von  Haydegg,  Trescher  und  Andreoli;  —  die 
Lieutenants:  Albert  Graf  Stemberg,  von  Markmann-Lichtabell,  Diemer,  von 
Vattemaux  und  Tuskau  und  10  Ofifiziere  die  Allerhöchste  Belobung.  Der 
im  Generalstabs-Dienste  dem  flinften  Armee-Corps  zugetheilte  Oberlieutenant 
Ludwig  von  Castella  erhielt  für  seine  thätige  Verwendung  im  Treffen  bei 
Montebello  20.  Mai  MVK. 

1859  24.  Juni  für  Auszeichnung  bei  Solferino :  OEKO.-R.  3.  Major  Norbert  Frei- 
herr  von  Haugwitz,  die  Hauptleute  Josel  Edler  von  Sabatowicz  und  Josef 
Brunna,  die  Oberlieutenants  Carl  Trescher  und  Wilhelm  Racher.  MVBL 
Hauptmann  Fux,  die  Lieutenants  Baron  Schluga,  von  Haidegg  und  David 
und  12  Offiziere  die  All  erhöchste  Belobung. 

1860  Mit  Allerhöchstem  Armeebefehl  dto.  Wien  21.  Mai,  dmxsh  das  Nachtrags. 
Capitel  zuerkannt,  wurde  Regiments-Commandant  Oberst  Wilhelm  Herzog 
von  Württemberg  MTO.-R.  —  Die  Mannschaft  hatte  für  Magenta  und  Solferino 
6  goldene,  47  grosse  und  77  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen,  sowie  93 
Belobungen  erhalten.  —  Nachträglich  das  MVE.  Hauptmann  Richard  Schluet 
Edler  von  Schluetenberg,  die  Oberlieutenants  Klobus,  von  Zimanyi,  Greiner, 
Acham,  Pfleger. 

1864  für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Schleswig-Holstein  (Oeversee): 

OLO.-C.  der  mittlerweile  zum  GM.  avancirte  Oberst  Herzog  Wilhelm  von 
Württemberg.  MVK.  Major  Dominik  Eder,  die  Oberlieutenants  Guggenberger 
und  Bancalari,  Lieutenant  Niklas.  ÖLO.-R.  Oberstlieutenant  Norbert  Frei- 
herr von  Haugwitz.  OEKO.-R.  3.  Oberst  Regiments-Commandant  Johann 
lUeschütz,  Major  Ernst  Entner,  die  Hauptleute  Richard  Schluet  Edler  von 
Schluetenberg,  Ludwig  von  Castella,  die  Oberlieutenants  Gustav  von  Haidegg 
und  Regiments- Adjutant  Josef  Guggenberger.  MVK.  die  Hauptleute  Schlitter 
V.  Niedemberg,  Hochhauser,  die  Oberlieutenants  Liebe  Edler  von  ELautzer, 
Albert  Graf  St.  Julien- Waldsee,  die  Lieutenants  Höpler,  Baumann,  Schwarz, 
Ivanossic,  v.  Küstenfeld  und  Hauptmann  Gottfried. 

1866  3.  Juli  bei  Königgrätz  Lieutenant  Michael  Tichy  OEKO.-R.  3.*fiir  Rettung 
einer  Fahne.   Seit 

1868  hat  es  seine  gegenwärtige  Adjustirung,  —  bis  dahin  weisse  Röcke  ge- 
tragen, die  kaisergelben  Aufschläge  und  gelben   Knöpfe   datiren   von  1767. 

1878  OEKO.-R.  2.  Oberst  Brigadier  Eugen  Edler  von  Klimburg.  OEKO.-R.  3.  Die 
Hauptleute  Josef  von  Almstein,  Ernst  Schüssler  und  der  vor  dem  Feinde  ge- 
bliebene Oberlieutenant  Victor  Wagner.  MVK.  die  Hauptleute  Albert  Bom- 
müller,  Victor  Edler  von  Axter,  Otto  Reising  v.  Reisinger,  Alois  Czemokorsky, 
Heinrich  Juris,  die  Oberlieutenants  Vincenz  Graf  Baillet  Latour,  Emil 
Ivanossich  v.  Küstenfeld,  Moriz  Gherardini,  Heinrich  Fischer,  beide  in  der 
Reserve  und  Alois  Hilmer.  Lieutenant  Franz  Weinberger  f  vor  dem  Feinde. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Emil  König  Friedrich  Vorhauser,  die 
Hauptleute  Constantin  Rauschke,    Carl  Homung,   Emanuel  Edler  von  Kille, 


—   179    - 

Jiistus  Knorz,  die  Oberlieutenants  Albert  Schüssler  (dem  Generalstabe  zu- 
getheilt),  Arwed  von  Kaltenbom,  Heinrich  Voglsanger,  Lieutenant  Rudolf 
Hayd  von  und  zu  Haydegg.  Die  brave  Mannschaft  erhielt  zahlreiche 
grosse  und  kleine  silberne  Tapferkeits  -  Medaillen,  und  mehrere  Belobungen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1739  Regiments-Commandant   Oberst   Ludwig   Prinz    Waldeck  f  in  der  Schlacht 
bei  Krotzka.  23.  Juli 

1737  Regiments-Commandant   Oberst   Ferdinand   Schukelsky   an   seiner  schweren 
Verwundung  in  der  Schlacht  bei  Prag  f  6.  Mai 

1795  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  Woller  von  WoUersthal  an  einer  bei 
Kaiserslautem  erlittenen  schweren  Verwundung  f  einige  Monate  später. 

1859  4«  Juni  Oberstlieutenant  Alois  Hoffer  f  in  der  Schlacht  bei  Magenta. 

1864  Major  Ernst  Entner  an  den  Folgen  seiner  bei  Oeversee  erlittenen  Verwundung 
zu  Schleswig  f  25.  März. 

1864  Oberst   Johann    Illeschütz    an    den    Folgen    seiner   schweren    Verwundung 
im  Treffen  bei  Oeversee  f  zu  Berlin  13.  Juni. 


12* 


Böhmisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  28. 

(1849). 

FZM.  RITTER  LUDWIG  VON  BENEDEK. 

Dunkelblaue  Waffenröcke^  grasgrüne  Egalisirungy   weisse  Knopfe, 

Ergänzungsbezirksstation:  Praq. 


Inhaber. 


1698  errichtet  von 

FZM.  später   FM.   Franz  Seba- 
stian Graf  Thürhbim  f  1726. 

1713  FML.  Friedrich  Ludwig  von  der 
Lanken  f  in  der  Schlacht  bei 
Peterwardein  1716. 

1716  FM.  Leopold  Philipp  Herzog  von 
Arembero  f  1754. 

1754  GM.  Leopold  Baron  Scherzer 
t  1754. 

1754  FM.  Friedrich  Graf  WiED-RuNKEiL 
MTO.-GK.  t  1779. 


1779 


1799 


1815 


1832 


1849 


FZG.  Wilhelm  Graf  Wartenslebex 
MTO.-C.  t  zu  Wien  21.  April  1798. 
FML.  Michael  Freiherr  von  Fröh- 
lich t  1814. 

FML.  Johann  Freiherr  von 
Kutscher A,  Generaladjutant  Sr.M. 
des  Kaisers  f  1832. 
FZM.  Theodor  Graf  Bauxet  de 
Latour  MTO.-R.,  Kriegsminister, 
ermordet  6.  October  ip  der  Re- 
volution zu  Wien  1848. 
FZM.  Ludwig  Ritter  von  Benedek 
MTO.-C. 


Feldzüge  und  wichtigere  EriegB-Ereignisse. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  diente  das  Regiment  in  Ungarn  gegen  die 
Rakoczy'schen  Insurgenten. 
1705  focht  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Schibo,  später  stand  dasselbe  mehrere 
Jahre  als  Besatzung  in  Ober-Ungarn,  kam  dann  ins  Breisgau,  wo  es  1713 
an  der  tapfem  Vertheidigung  von  Freiburg  ehrenvollen  Antheil  nahm,  ins- 
besondere bei  den  Ausfallsgefechten  21.  September,  7.  October  und  6. 
November. 

Im  Türkenkriege  focht  es 
1716  5.  August  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein,  sodann  bei  der  Belagerung  von 
Temesvar,  und  1.  October  beim  Sturme   auf  die   grosse  Palanka^  1717  war 


--    181    — 

es  bei  der  Belagerung  und  in  der  Schlacht  bei  Belgrad.     Später  kam  es  in 
die  Niederlande,  wo  es  viele  Jahre  verblieb. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  focht  das  Regiment  im  Corps  seines  In- 
habers, des  FM.  Herzogs  von  Aremberg 
1743  27.  März  in  der  Schlacht  bei  Dettingen,  1745  war  es  in  der  Armee  des  FM. 
Grafen  Traun  im  Feldzuge  am  Main,  1746  im  April  überfielen  die  beiden 
Grenadier-Compagnien  den  Ort  Vilvorden  und  machten  Gefangene  und  Beute. 
Das  Regiment  focht  11.  October  in  der  Schlacht  bei  Rocoux,  1747  2.  Juli 
in  jener  bei  Lawfeld,  und  war  1748  bei  der  Belagerung  von  Mastricht. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 
1757  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag;  und  18.  Juni  in  jener  bei  Kolin,  die 
Grenadiere  7.  März  im  Treffen  am  Moysberge,  wo  Hauptmann  Pizza  mit 
seiner  Compagnie  eine  starkbesetzte  feindliche  Schanze  erstürmte,  und 
zweimal  verwundet  wurde.  22.  November  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht 
Breslau  und  kam  dahin  als  Besatzung,  wo  es  aber  in  Folge  der  dortigen 
Capitulation  19.  December  in  Kriegsgefangenshaft  gerieth.  1758  war  ein 
Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Neisse,  das  bereits  ranzionirte  Regiment  in 
der  Schlacht  bei  Hochkirch  14.  October.  —  1759  im  Trefien  bei  Maxen, 
21.  November  erstürmte  der  tapfere  Oberst  Baron  Gemmingen  mit  dem  Re- 
gimente  mehrere  vortheilhafte,  aber  stark  besetzte  Anhöhen  und  trug  viel  zu 
dem  glänzenden  Erfolge  bei.  1760  3.  November  in  der  Schlacht  bei  Torgau 
litt  das  Regiment  viel  durch  die  Attake  der  preussischen  Cürassiere,  es  hatte 
todt,  verwundet  oder  gefangen  24  Offiziere.  1761  war  das  Regiment  in 
Sachsen,  1762  22.  September  beim  Angriffe  der  feindlichen  Verschanzungen 
bei  Pretschendorf.  Major  Pizza  schlug  mit  seinem  Bataillon  den  Feind  aus 
einigen  Schanzen  zurück,  und  nach  einem  längeren  und  heftigen  Kampfe 
mit  den  verstärkt  z^pückkehrenden  Preussen  bewog  er  diese,  obzwar  ver- 
wundet, durch  seine  heldenmüthige  Ausdauer  zum  endlichen  Rückzuge  über 
die  Weistritz.  —  29.  September  erstürmte  'Hauptmann  Fassignies  im  Ange- 
sichte des  Feindes  bei  Frauenstein,  durch  die  4  Schuh  tiefe  Weistritz  watend 
eine  Verschanzung  und  errang  wesentliche  Vortheile;  15.  October  war  das 
Regiment  im  Treffen  bei  Freiberg. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das 

1787  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen,  —  1779  18.  Jänner  ein  Bataillon  bei 
Eroberung  des  Blockhauses  von  Habeischwert  zur  Beobachtung  des  feind- 
lichen Succurses  aus  Glatz  aufgestellt. 

Im  Türkenkriege  war 

1788  ein  Bataillon  als  Besatzung  in  Temesvar,  1789  bei  der  Belagerung  und  Ero- 
berung von  Belgrad. 

Im  Eoiege  gegen  die  französische  Republik 
1793  war  das  Regiment  5.  März  bei  der  Verfolgung  der  Franzosen  durch  Mastricht, 
18.  März  in  der  Schlacht  bei   Nerwinden,    19.  März  im  Gefechte  bei  Tirle- 
mont,  24.  März  in  der  Schlacht  bei  Löwen,    später  bei  der  Belagerung  von 
Valeociennes,   wo  beim  Sturm    25.  Juli   Hauptmann  Thierry  mit  100  Frei- 


—    182    - 

willigen  bei  dem  Angriflfe  auf  das  kleine  Hornwerk  zuerst  das  Ravelin  erstieg 
und  sich  desselben  nebst  der  davor  gelegenen  Lünetten  bemächtigte.  9  Kano- 
nen wurden  erobert  und  vernagelt,  und  die  Flescbe  bis  zur  Uebergabe  der 
Festung  behauptet.  Das  Regiment  war  ferner  bei  der  Belagerung  von 
Le  Quesnoy  und  jener  von  Maubeuge.  1794  17.  April  im  Qefechte  bei 
Cateau,  und  mehreren  Ausfallsgefechten  der  Besatzung  von  Maubeuge, 
so  bei  Douziers  29.  Mai.  Das  3.  Bataillon,  welches  3L  März  bis  23.  Juli 
1793  bei  der  Belagerung  von  Mainz,  blieb  bei  der  Armee  in  Deutschland. 
1795  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Mannheim,  ein  Bataillon 
im  Gefechte  bei  Frankenthal  12.  November.  —  1796  17.  November  nahmen 
2  Bataillone  die  Stadt  Kempten  mit  Sturm,  und  thaten  sich  im  Treffen  bei 
Issny  20.  September  hervor;  18.  October  unterstützte  ein  Bataillon  die  Condö- 
sehen  Emigranten  beim  Sturme  auf  die  Posten  St.  Mergen  und  St.  Peter 
im  Schwarzwalde;  —  in  der  Schlacht  bei  Schliengen  erstürmte  das  Regiment 
24.  October  eine  stark  besetzte,  hartnäckig  vertheidigte  Anhöhe  vor  dieser 
Stadt;  2  Bataillone  waren  bei  der  Belagerung  von  Kehl,  kamen  1797  nach 
Mainz  und  im  März  wurden  sie  nach  Italien  beordert. 

Im  Feldzuge 

1799  in  Italien  war  das  Regiment  26.  März  im  Treffen  bei  Legnago.  Major 
Reinwald  führte  das  1.  Bataillon  an  der  Spitze  der  1.  Colonne  im  Sturm- 
schritt gegen  den  Feind,  wurde  Anfangs  von  der  Uebermacht  geworfen,  jedoch 
schnell  wieder  gesammelt,  unternahm  der  Major  einen  neuen  Angriff,  zwang 
den  Feind  zum  Rückzuge  und  eroberte  einige  Kanonen ;  —  5.  April  war  das 
Regiment  im  Treffen  bei  Magnano,  im  Treffen  am  Tidone-Bache ;  17.  Juni 
unternahmen  10  Compagnien  mit  russischen  Truppen  unter  General  Qortscha- 
kow  einen  glänzenden  Bajonnet- Angriff  in  die  rechte  feindliche  Flanke.  Oberst- 
lieutenant Reinwald  vertheidigte  während  dieses  «Treffens  mit  3  Compagnien 
als  Besatzung  tapfer  die  Citadelle  von  Piacenza.  Das  Regiment  war  femer 
bei  der  Belagerung  der  Citadelle  von  Alessandria  und  einige  Compagnien  im 
November  im  Gefechte  auf  dem  Gebirge  bei  Novi. 

Im  Feldzuge 

1800  war  das  Regiment  bei  der  Blokade  von  Genua,  14.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Marengo,  25.  und  26.  December  in  der  Schlacht  am  Mincio  und  bei  Valeggio ; 
—  1801  5.  Jänner  im  Gefechte  bei  Montebello  —  7.  Jänner  bei  Montechio 
Maggiore. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  bei  der  Hauptarmee  in  Deutschland  nächst  Ulm,  und  ge- 
rieth  in  Folge  der  dortigen  Capitulation  vom  17*  October  zum  grOssten  Theile 
in  Kriegsgefangenschaft. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im   11.    Armee-Corps  eingetheilt,   im  April  in  Baiem,  — 
imd  focht  21.  und  22.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Aspern  mit  hervorragender  Tapfer- 
keit, besonders  am  2.   Schlachttage   bei   dem  grossen  Angriffe  der  schweren 
französischen  Reitermassen.    In  3  Bataillons-Massen   formirt,   erwartete    der 


—    183    - 

heldenmüthige  Oberst  Baron  Mecserj  den  imponirenden  Angriff  der  franzö- 
sischen Cürassiere,  die  er  auf  40  Schritte  anrücken  Hess,  doch  bei  der  ersten 
Bewegung  der  femdlichen  Reiter,  welche,  durch  die  ruhige  Haltung  der  Ba- 
taillons-Massen in  der  Meinung,  das  brave  Regiment  wolle  sich  ergeben, 
anhielten,  commandirte  Oberst  Mecsery  das  verhängnissvoUe  Feuer,  und  Salven 
auf  Salven  schmetterten  ganze  Abtheilungen  sammt  deren  Commandanten 
General  d'Espagne  nieder,  —  der  Rest  wandte  sich  zur  Flucht.  —  Mit 
gleicher  Auszeichnung  focht  das  Regiment  5«  und  6.  Juli  bei  Wagram,  10. 
und  11.  Juli  bei  Znaim. 

Im  Feldzuge 

1813  im  m.  Armee-Corps  FZM.  Graf  Gyulai  eingetheilt,  war  das  Regiment  26. 
und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  —  16.  October  in  dem  Gefechte 
bei  Klein-Zschocher,  bei  der  Vorrückung  von  Makranstadt  gegen  Lindenau, 
und  in  der  dreitägigen  Schlacht  bei  Leipzig  17.  bis  19.  October,  im  Gefechte 
bei  Kosen  21.  October  und  im  Treffen  bei  Hochheim  9.  November. 

Im  Feldzuge 

1814  1.  Februar  war  es  in  der  Schlacht  bei  Brienne,  die  10.  upd  11.  Compagnie 
zeichneten  sich  bei  der  Erstürmung  der  steinernen  stark  verbarrikadirten 
Aube-Brücke  bei  Dienville  aus,  das  1.  Bataillon  hatte  die  Hauptgasse  von 
La  Rothiire  erstürmt.  23.  Februar  war  das  Regiment  im  Treffen  bei  La  Ferti, 
21.  März  in  der  Schlacht  von  Arcis-sur-Aube  und  30.  März  in  jener  vor  Paris. 
Einige  Abtheilungen  waren  bei  einem  bei  der  Einschliessung  von  Hüningen  im 
März  verwendeten  zusammengesetzten  Bataillon.  1815  war  das  Regiment  in 
Südfrankreich,  längere  Zeit  als  Besatzung  in  Lyon,  später  im  Armeelager 
zu  Dijon. 

Im  Feldzuge 

1848  in  Italien  waren  das  1.  und  3.  Feld-  und  1.  Landwehr-Bataillon  bei  der 
Armee  in  Italien  und  fochten  mit  vorzüglicher  Auszeichnimg  10.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Vicenza,  und  bei  der  Erstürmung  des  Monte  Berico  und  Madonna 
del  Monte,  23.  Juli  in  den  Gefechten  bei  Sona,  Sommacampagna  und  St.  Giustina 
25.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Custozza,  wo  sich  besonders  das  3.  Bataillon 
hervorthat.  —  Die  Grenadier-Division  hatte  in  diesem  Jahre  sich  bei  Unter- 
drückung des  Juni- Aufstandes  zu  Prag  verdient  gemacht  und  waren  mit  dem 
2.  Bataillon  in  der  Armee  des  FM.  Fürsten  Windisch-Grätz  bei  der  Belage- 
rung und  Einnahme  von  Wien,  wo  dieses  letztere  bei  dem  Angriffe  vor  der 
Hundfithurmer  Linie  thätig  mitwirkte,  28.  bis  31.  October. 

Im  Feldzuge 

1849  waren  das  erste  und  dritte  Feld-  imd  erste  Landwehr-Bataillon  bei  der  Vor- 
rückung gegen  Piemont  im  I.  Armee-Corps  G.  d.  C.  Graf  Wratislaw  und  be- 
standen 21.  März  heftige  Gefechte  bei  Borgo  San  Siro  und  Sforcesca  gegen 
eine  weit  überlegene  Abtheilung  des  piemontesischen  General  Cialdini. 

Im  Winterfeldzuge 
1849  in  Ungarn  focht  das  zweite  Bataillon   26.  und  27.  Februar  mit  grosser  Aus- 
zeichnung in  der  Schlacht   von  Kapolna  und  im  Treffen  bei  Verpeleth,    wo 


—    184    — 

es  einen  glänzenden  Sturm  auf  die  vor  jenem  Orte  liegenden^  stark  besetzten 
Höhen  unternahm,  und  starke  Verluste  erlitt. 

Im  Sommerfeldzuge 
1849  in  Ungarn  focht  das  im  I.  Armee-Corps  FML.  Graf  Schlik  eingetheilte  zweite 
Bataillon  28.  Juni  im  Treffen  bei  Raab,  2.  und  11.  Juli  in  den  beiden 
Schlachten  bei  Komom,  wo  es  sich  beim  Sturme  auf  den  Acser-Wald,  nament- 
lich die  neunte  und  zehnte  Compagnie  sehr  hervorthat,  —  so  es  den  weiteren 
siegreichen  Vormarsch  des  I.  Corps  bis  Arad  mitmachte.  1851  bis  1861  war 
das  Regiment  als  Besatzung  in  der  deutschen  Bundesfestung  Rastatt. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien,  im  V.  Armee-Corps  der  Süd-Armee  des  FM.  Erzherzog  Albrecht 
eingetheilt,  hatte  das  Regiment  ruhmvollen  Antheil  an  der  Siegesschlacht  bei 
Custozza  25.  Juni. 

Tapferkeits-AuBzeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1705  Oberst  Taldo  zeichnete  sich  durch  tapfere  und  umsichtige  Führung  des 
Bataillons  in  der  Schlacht  bei  Schibo  sehr  aus. 

1713  In  der  Vertheidigung  von  Freiburg  thaten  sich  bei  den  Ausfallsgefechten  die 
beiden  Hauptleute  Eisler  und  Ziegenstadt  hervor  und  wurden  im  Berichte  des 
Festungs-Commandanten  FZM.  Qraf  Harsch  sehr  angerühmt, 

1716  1.  October  beim  Sturme  auf  die  Palanka  von  Temesvar  hatte  Oberstlieutenant 
Schmiedinger  mit  grosser  Bravour  drei  Grenadier-Compagnien  angeführt, 
blieb   aber   dabei   todt   am  Platze,  und   wurde  in  der  Relation  sehr  belobt. 

1 757  Bei  Kolin  18.  Juni  zeichnete  sich  Oberstlieutenant  Sigmund  Baron  Gemmingen  aus. 

1757  Im  Treffen  am  Moysberge  Hauptmann  Pizza  7.  September  sich  hervorgethan. 

1758  wurde  der  Regiments-Inhaber  Graf  Wied-Runkel  MTO.-R. 

1759  Oberst  Sigmund  Baron  Gemmingen  wurde  für  umsichtige  Führung  des  Re- 
gimentes und  persönliche  Bravour  im  Treffen  bei  Maxen  21.  November  in 
der  Promotion  23.  Jänner  1760  MTO.-R. 

1761  wurde  der  Regimentsinhaber  Graf  Wied-Runkel  MTO.-GK. 

1763  Major  Peter  von  Pizza  und  Hauptmann  Emanuel  de  Fassignies  wurden  fiir 
ihre  Auszeichnungen  bei  Pretschendorf  und  Frauenstein,  beide  in  der  Promo- 
tion 21.  November  MTO.-R. 

1790  wurde  der  Regiments-Inhaber  FML.  Graf  Wartensleben  MTO.-C. 

1793  Für  Auszeichnung  beim  Sturme  auf  Valenciennes  25.  Juli  wurde  Hauptmann 
Ludwig  Ritter  von  Thierry  MTO.-R.  Nebst  ihm  wurden  noch  als  ausge- 
zeichnet belobt  Oberlieutenant  Mang,  Lieutenant  Baron  Lützow,  Fähnrich 
Ehrlich  und  15  Mann  erhielten  die  silberne  Tapferkeits-Madaille. 

1796  Im  Gefecht  bei  Frankenthal  zeichnete  sich  Major  Baron  Lützow  12.  November 
aus,  3  Unteroffiziere  erhielten  silberne  Medaillen. 

1796  Im  Treffen  bei  Issny  20.  September  belobt  die  Relation  das  ausgezeichnete 
Verhalten  des  Oberst  Regiments-Commandanten  Franz  Edlen  v.  Hartensteini 


—    185     - 

Major  de  Baut,  der  Oberlieutenants  Baron  Lützow  und  Ackelhauser  und  des 
Lieutenants  Pfingsthom. 

Im  Feldzuge 
1796  hatten  1  Feldwebel    die  goldene,    8  Corporale  und  1  Gemeiner  die  silberne 
Tapferkeits-Medaille  erhalten. 

1799  Major  Adrian  Josef  Reinwald  von  Waldegg  wurde  flir  sein  ausgezeichnetes 
Verhalten  bei  Legnago  26.  März  und  'seine  tapfere  Vertheidigung  der  Cita- 
delle  von  Piacenza  in  eben  diesem  Feldzuge  MTO.-R. 

1799  Bei  Belagerung  der  Citadelle  von  Alessandria  zeichnete  sich  Lieutenant  de  Vicq 
7.  und  8.  Juli  bei  den  Ausfällen  der  feindlichen  Besatzung  sehr  vortheilhaft  aus. 

1800  Während  der  Blokade  von  Genua  zeichnete  sich  Feldwebel  Schermeng  durch 
einen  mit  30  Freiwilligen  im  Rücken  einer  französischen  Colonne,  welche 
eine  den  Monte  Ratti  besetzt  haltende  Division  des  Regiments  hart  bedrängte 
unternommenen  erfolgreichen  Angriff  aus,    und  erhielt  die  goldene  Medaille. 

1802  wurde  Hauptmann  Franz  Banizza  für  frühere  Auszeichnung  (im  Gradiskaner 
Regimente  bei  Hohenlinden)  MTO.-R. 

Im  Feldzuge 
1805  wurde  der   dem   Generalstabe   zugetheilte    Oberlieutenant   Schels   filr   seine 
thätige  Verwendung  belobt. 

1805  Lieutenant  Leopold  Potior,  Adjutant  des  GM.  Grafen  Odonell,  that  sich  im 
Treffen  bei  Günzburg  9.  October  hervor,  da  er  mit  120  gesammelten  Leuten 
des  Infanterie-Regimentes  Spork  Nr.  25  die  zahlreichen  feindlichen  Plänkler 
aus  den  von  ihnen  besetzten  Gartenhäusern  vertrieb. 

1809  FML.  Prinz  HohenzoUern  nennt  in  seinem  Berichte  unter  den  Ausgezeich- 
neten von  Aspem  folgende  Offiziere  des  Regimentes :  den  Obersten  Mecseiy, 
Hauptmann  Hettinger,  Oberlieutenant  Lopez  und  Fähnrich  Biennfleck. 
Corporal  Georg  Kohout  trat  bei  Aspern  aus  der  Masse  heraus,  und  stach 
einen  zur  Ergebung  auffordernden  französischen  Offizier  vom  Pferde  und 
erhielt  die  silberne  Medaille. 

1809  Oberst  Carl  Baron  Mecsery  wurde  mit  Allerhöchstem  Handbillet  14.  Septem- 
ber MTO..R. 

Hauptmann  Carl  Berger,  Commandant  der  Masse  des  zweiten  Bataillons,  wegen 
Auszeichnimg  sogleich  zum  Major  befördert. 

1814  Oberlieutenant  Johann  Hahne  zeichnete  sich  bei  der  Blokade  von  Hüningen 
durch  den  Angriff  auf  eine  Schanze  aus,  deren  Besatzung  er  vertrieb  und 
wurde  vom  Cernirungs-Commandanten  FML.  Dedovich  besonders  belobt. 

1848  In  der  Schlacht  bei  Vicenza  10.  Juni  hatten  sich  besonders  hervorgethan : 
Oberst  von  Hahne,  Major  Landgraf  Franz  Fürstenberg,  die  Hauptleute  Krebs ; 
von  Braun,  Kirchner,  Graf  Rohde,  die  Oberlieutenants  Baron  Reisinger,  von 
Schwarzer,  Böh  und  Barbier,  die  Lieutenants  Goffin  uud  Graf  Pozza.  — 
8  Mann  erhielten  die  kleine  silberne  Medaille. 

Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen 
1848  und  1849  in   Italien  und  Ungarn   ÖLO.-R   Regiments-Commandant   Oberst 


—    186    — 

Johann  Hahne  von  Waffentreu,  Oberstlieutenant  Franz  Landgraf  Fürstenberg. 
OEKO.-R.  3.  Major  Alois  Graf  Künigl,  Oberlieutenant  Edmund  Schwarzer 
Edler  von  Heldenstamm. 

MVE.  Major  Alois  Graf  Künigl,  Hauptleute  Fialka,  von  Braun,  Graf  Rohde, 
Krebs,  Baron  Carl  Reisinger,  Vetter,  Böh,  die  Oberlieutenants  Goffin- Edler 
von  Gotthardsburg,  Heinrich  Edler  von  Habermann,  Wunschheim  Ritter  von 
Lilienthal,  Podhradetzky,  Fiala  und  Lieutenant  Radvicsich. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge 
1866  in  Italien  OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Friedrich  Ritter  von  Bouvard,  Major 
Franz  Goffin  Edler  von  Gotthardsburg  und  Hauptmann  Raimund  Dietl. 
MVK.  die  Majore  Hermann  Scholze  und  Leopold  Freiherr  Meyem-Hohen- 
berg,  die  Hauptleute  Kolb  von  Frankenfeld,  Swoboda,  Schitka,  Malet,  Hess 
Lorenz,  die  Oberlieutenants  Dorotka  Edler  von  Ehrenwall,  Heinrich,  die 
Lieutenants  Weber,  Rakowsky,  Ahsbahs,  Betalli,  und  zuerkannt  den  vor 
dem  Feinde  bei  Custozza  gebliebenen  Hauptmann  Zivsa  und  Lieutenant 
Emminger. 

Das  Regiment  focht  seit  seinem  Bestände  in  43  Schlachten,  30  Belagerun- 
gen, 197  Gefechten  und  Unternehmungen  jeder  Art  An  Auszeichnungen 
erhielt  es:  6  Maria-Theresien-Ritterkreuze  (mit  Ausschluss  der  Regiments-Inha- 
ber), 2  Ritterkreuze  des  Leopold-Ordens,  5  Eiserne  Kron-Orden  HL  Classe, 
29  Militär- VerdienBtkreuze,  7  goldene,  88  grosse  und  91  kleine  silberne  Me- 
daillen. 12mal  wurde  es  von  S.  M.  dem  Kaiser  oder  einem  commandirendeo 
General  belobt.     Seit 

1868  hat  dasselbe  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen  Waffen- 
röcke. 
Für  Auszeichnung  im  Bosnischen  Occupations-Feldzuge. 

1878  MVK.  der  dem  Generalstabe  zugetheilte   Oberlieutenant  Johann   Gvitkovi^. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Staats-Offiziere. 

1716  Major  Schindl  f  bei  der  Belagerung  von  Temesvar  16.  September. 

1716  Oberstlieutenant  Schmiedinger  beim  Hauptsturm  auf  die  Palanka  von  Temes- 
var t  1.  October. 

1698  bis  1866  vor  dem  Feinde  seit  dem  Bestände  des  Regimentes  auf  dem  Felde 
der  Ehre  geblieben:  ein  Regiments-Inhaber,  2  Stabsoffiziere,  9  Hauptlente, 
12  Oberlieutenants,  18  Lieutenants  und  6  Fähnriche,  im  Ganzen  49  Offiziere, 


Ungarisches 

INFANTERIE -REGIMENT  N«  29. 

(1876.) 

FML  ANTON  FREIHERR  VON  SCUDIER. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,   lichtblaue  Egälisirung,    weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirkastation :   Beczkerbk. 


Inhaber: 


1704  errichtet  aas  flinf  Compagnien 
Hasslinger  Nr.  11  und  Wirich- 
Daun  (reducirt). 

1704  GM.  Johann  Adam  Gh-af  De- 
Wbnd  resignirte  1709. 

1709  FM.  Ferdinand  Albert  Herzog 
von  Braunschweio-WolpenbOttel- 
Bevsbn  t   1735. 

1736  Herzog  Carl  Bbaunschweio-Wol- 
fenbOttel,  gm.,  verliess  1760 
gänzlich  den  österreichischen 
Dienst. 

1760  FM.  Ernst  Gedeon  Freiherr  von 
LorooN  MTO.-GK.  f  zu  Neu- 
titschein in  Mähren  14.  Juli  1790. 

1791  FZM.  OUvier  Remigius  Graf 
Waixis  t  i^  Folge  seiner  Wunden 
19.  Juli  1799. 


1799 
1803 

1818 

1840 


1841 

1844 
1847 


1857 


1876 


bis  1803  unbesetzt. 

FZM.  Carl  von  LindbnauMTO.-R. 

t  14.  Februar  1817. 

Wilhelm   Herzog  von   Nassau   f 

20.  August  1839. 

FML.  Josef  von  Fölseis  MTO.-R. 

t  3.  Jänner  1841  (war  seit  1818 

zweiter  Inhaber), 

FML.  Anton  Hartmann  von  Har- 

TENTHAL   f    1844. 

FML.  Carl  von  Schmblino  f  1847. 
FZM.  Carl  Ritter  von  Schönhals 
MTO.-R.  t  zu  Qratz  16.  Februar 

1857. 

FZM.  Carl  Graf  Thün-Hohenstein 

t  zu  Triest  1876. 

FZM.  Anton  Freiherr  von  Soudier, 


Feldzttge  und  wichtigere  EriegS' 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  machte  das  Regiment  die  Feldzüge  in  Baiem, 
am  Rhein  und  gegen  die  Rakoczy 'sehen  Malcontenten  in  Ungarn  mit,  1712 
im  Juli  hat  es  in  einem  Retranchement  die  Brücke  bei  Denain  gedeckt,  und 
war  1713  in  der  Belagerung  von  Freiburg. 


—   188   — 

Im  Türkenkriege  war  es 
1716  in  der  Schlacht  bei  Peter  wardein,   bei   der   Belagerang    von  Temesvar  und 
dem  Sturm  auf  dessen  Palanka,  1717  in   der  Belagerung   und  der  Schlacht 
bei  Belgrad. 

Im  späteren  Türkenkriege 
1737  im  Scharmützel  bei  Jaskovacs  in  Bosnien    19.  Juli,  —  im  Treffen  bei  Ban- 
jaluka  deckte  es  mit  Tapferkeit  den   Rückzug   der   Armee,    sowie    auch  im 
November  bei   den   Posten   Sip,  1738   ein  Bataillon Jm  Treffen  bei  Komia, 
1739  das  Regiment  im  Treffen  bei  Panczowa. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  es 
1742  bei  der  Belagerung  von  Prag,  1743  in  Baiem,  1745  bei  der  Armee  des  FM. 
Grafen  Traun  im  Feldzuge  am  Main,  von  wo  es  nach  Italien  kam. 

Im  siebenjährigen  Kriege 
1756  1.  October  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  1757  6.  Mai  in 
jener  bei  Prag,  22.  November  bei  Breslau  beim  Angriffe  auf  die  Redouten 
von  Schmiedefeld,  5.  December  bei  Leuthen,  wo  es  grosse  Verluste  hatte, 
1758  ein  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Neisse,  Major  Caldwell  zerstreute 
bei  Amsdorf  eine  preussische  Besatzung,  und  nahm  8.  Juni  bei  Deutsch- 
Lodenitz  einige  hundert  Feinde  gefangen.  30.  Juni  bei  der  Unternehmung 
auf  den  feindlichen  Transport  bei  Domstadtl  führte  Major  Caldwell  die 
Grenadiere  gegen  eine  Anhöhe,  von  welcher  die  Preussen  mit  ihrem  Geschütz 
den  kaiserlichen  Truppen  Schaden  zuftlgten,  nahm  dieselbe  mit  dem  Bajonnete 
und  eroberte  zwei  Geschütze.  —  Ein  Detachement  war  in  der  belagerten 
Festung  Schweidnitz  und  gerieth  in  Folge  der  Capitulation  16.  April  in 
Kriegsgefangenschaft.  1760  that  sich  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei 
Landshut  23.  Juni  sehr  hervor,  litt  aber  viel;  15.  August  in  jener  bei 
Liegnitz,  1761  war  ein  Bataillon  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz, 
1.  October  der  aggregirte  Oberst  Baron  Patritius  Wallis  führte  dasselbe  zum 
Sturme  auf  das  Galgenfort,  musste  zweimal  weichen,  aber  auf  seinen  Zuruf: 
Männer!  erinnert  Euch,  dass  unser  Regiment  den  Namen  London  fUhrt,  wir 
müssen  siegen  oder  sterben!  griff  das  Bataillon  zum  drittenmale  an,  hatte 
glänzenden  Erfolg  trotz  des  tapfern  Widerstandes  der  Gegner.  Zahlreiche 
Gefangene,  10  Fahnen  sowie  die  Kanonen  des  Forts  waren  in  den  Händen 
der  kühnen  Stürmer.  1762  21.  Juli  war  das  Regiment  im  Treffen  bei 
Burkersdorf,  —  ein  Commando  in  der  belagerten  Festung  Schweidnitz. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1778  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen. 

Im  Türkenkriege 
1788  9.  September  war  das  Leib-Bataillon  beim  feindlichen  Angiiffe  auf  Semlin, 
mit  zwei  andern  Bataillons  zur  Deckung  der  linken  Flanke  bei  Ober-Brunn 
aufgestellt,  1789  war  es  beim  Uebergange  über  die  Save  bei  der  Belagerung 
von  Belgrad  und  30.  September  beim  Sturme  auf  die  Baitzenstadt  in  der 
ersten  Angriffs-Colonne. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik 


—    189    — 

1793  18.  und  19.  September  hielten  sich  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  sehr 
tapfer  bei  Vertheidigung  der  Position  bei  Schaidt  —  bei  der  Einnahme  der 
Weißsenburger  Linien  waren  sie  in  der  vierten  Colonne  bei  Steinfeld  und 
vertrieben  den  Feind  aus  der  links  stehenden  Flesehe,  —  und  im  November 
einzelne  Abtheilungen  bei  der  Vorrückung  und  dem  Angriffe  auf  Brumpt ;  — 
2.  December  bei  Vertheidigung  der  Stellung  bei  Berstheim.  1794  unter- 
stützten beide  Bataillone  die  hart  bedrängten  preussischen  Truppen  auf  dem 
Johanneskreuz  und  bei  Ettichhofen  13.  Juli;  —  ein  Bataillon  kam  im  No- 
vember nach  Mainzy  von  welchem  eine  Compagnie  die  Zahlbacher  Schanze 
standhaft  vertheidigte  und  behauptete.  1796  6.  April  im  Gefechte  am 
Hartenberge  vertheidigten  drei  Compagnien  unter  Major  von  Tegetthoff  ihre 
Stellung  mit  grOsster  Tapferkeit,  und  die  beiden  Bataillone  zeichneten  sich 
27.  September  und  3.  October  bei  der  Vertheidigung  von  Kassel  und  Kost- 
heim aus;  —  29.  October  waren  sie  im  dritten  Treffen  bei  der  ersten 
Colonne  bei  der  Einnahme  der  Verschanzungen  von  Mainz,  wohin  sie  bis 
Mai  1796  als  Besatzung  kamen.  —  Das  dritte  Bataillon  war  im  April  1796 
bei  der  Occupation  von  Ki*akau;  20.  October  waren  zwei  Compagnien  im 
Gefechte  bei  Riegel;  —  die  beiden  Bataillone  kamen  sodann  zur  Belage- 
rung von  Kehl,  wo  sie  wiederholte  Gefechte  hatten.  1797  1.  Jänner  war 
ein  Bataillon  bei  Erstürmung  der  Schwabenschanze  bei  Kehl,  —  im  April 
beide  Bataillone  bei  Vertheidigung  der  Posten  bei  Diersheim  während  des 
Rheinüberganges  der  Franzosen. 

Im  Feldzuge 
1799  war  das  Regiment  25.  März  im  Treffen  bei  Stockach,  wo  sich  die  Grenadiere 
unter  Oberstlieutenant  Tegetthoff  ungemein  vor  den  Augen  des  anwesenden 
Erzherzogs  Carl,  der  sich  an  ihre  Spitze  stellte,  auszeichneten.  —  Alte 
Grenadiere  traten  vor,  besorgt  um  des  Erzherzogs  dem  Vaterlande  po  werth- 
volles  Leben,  und  sprachen:  Wir  haben  keinen  Muth,  kaiserliche  Hoheit,  so 
lange  wir  Ihr  Leben  in  Gefahr  sehen,  —  verlassen  Sie  sich  auf  Ihre 
Grenadiere;  ja,  wir  werden  siegen  oder  sterben!  —  und  sie  hielten  Wort; 
auch  '  beim  Angriffe  auf  die  Position  bei  Zürich  4.  Juni  thaten  sie  sich 
hervor.  —  Das  Regiment  focht  18.  September  bei  der  Einnahme  der  Neckar- 
rauer  Schanzen  mit  grosser  Tapferkeit  an  der  Spitze  der  Colonnen.  1800 
war  das  Regiment  in  mehreren  Gefechten  in  Baiem,  und  3.  December  in 
der  Schlacht  bei  Hohenlinden  in  der  zweiten  oder  Zwischen*Colonne. 

Im  Feldzuge 
1805  gehörte  das  Regiment  zur  Armee    des  Erzherzogs  Carl  in  Italien,  und  focht 
30.  bis  31.   October   in    der   Schlacht   bei    Caldiero.  —  Ein  Bataillon   aber 
2.  December  in  der  Schlacht  bei  Austerlitz  in  der  vierten  Colonne. 

Im  Feldzuge 
1809  im  vierten  Armee-Corps  FML.  Fürst  Rosenberg  eingetheilt,  erlitt  das  Regiment 
starke  Verluste  20.  April  in  der  Schlacht  bei  Abensberg,  focht  24.  April  im 
Treffen  bei  Neumarkt,  und   mit   grosser  Auszeichnung  3.  Mai  in  jenem  bei 
Ebelsberg,  wo  Oberstlieutenant  Pflüger   mit   drei   Compagnien   das   dortige 


—     190    - 

Schloss  besetzt  hielt,  und  durch  einen  entschlossenen  Bajonnet-Angriff  de« 
zweiten  Bataillons  die  Franzosen  durch  den  Vormarkt  nach  dem  Ennserthor 
und  von  dort  in  den  eigentlichen  Markt  Ebelsberg  zurückgedrängt  wurden. 
Das  Regiment  war  femer  21.  und  22.  Mai  bei  Aspem,  5.  imd  6.  Juli  bei 
Wagram,  11.  Juli  bei  Znaim. 

Im  Feldzuge 
1813  in  der  vierten  Armee-Abtheilung  des  G.  d.  Cav.  Grafen  Elenau  war  das 
Regiment  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  17.  bis  19.  October 
in  jener  bei  Leipzig,  sodann  bei  der  Einschliessung  von  Dresden,  von  wo  es 
Ende  November  nach  Italien  abrflckte  und  im  Feldzuge  1814  drei  Bataillone 
zur  Division  Sommariva  der  mobilen  Armee,  ein  Bataillon  zu  den  Blokade- 
Truppen  von  Venedig  gehörten  —  10.  März  war  ein  Bataillon  in  dem 
Gefechte  des  Obersten  Kurz  bei  Cavalcasale  und  Pacengo  gegen  die  fran- 
zösischen Ausfalls-Truppen  von  Peschiera  unter  General  Palombini.  1815 
war  das  Regiment  in  Süd-Frankreich,  bestand  mehrere  kleine  Gefechte,  so 
bei  Gordone,  kam  als  Besatzung  nach  Lyon,  und  von  dort  zur  Occupations- 
Armee  des  FML.  Baron  Frimont  im  Elsass,  wo  es  bis  1818  blieb.  Ende 
Februar  1846  war  dasselbe  bei  Unterdrückung  des  Aufstandsversuchea  in 
Krakau  und  der  Vorrückung  gegen  Podgorze. 

In  der  Kriegs-Epoche 

1848  waren  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  26.  April  bei  Bekämpfung  des  Auf- 
standes zu  Krakau.  Das  erste  Bataillon  und  die  Grenadiere  24.  bis  31.  Oc- 
tober in  den  Gefechten  und  bei  der  Einnahme  von  Wien,  besonders  den 
harten  Kämpfen  und  Barrikaden.Erstürmungen  28.  October  in  der  Jägerzeile 
und  Taborstrasse  betheiligt,  wo  sich  das  erste  Bataillon  sehr  auszeichnete. 
1.  December  im  Vorpostengefechte  bei  Magyarfalva.  Das  erste  Landwehr- 
Bataillon,  nach  Italien  abgerückt,  war  von  Ende  September  1848  bis  Anfangs 
Juli  1849  bei  dem  Cemirungs- Corps  von  Venedig  und  wirkte  thätigst  mit 
bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Malghera. 

Im  Winter-Feldzuge 

1849  war  das  erste  Bataillon  in  der  Avantgarde-Brigade  GM.  Wyss,  21.  Jänner 
im  Gefechte  bei  Windschacht,  mit  grosser  Auszeichnung  focht  es  26.  und  27. 
Februar  in  der  Schlacht  von  Kapolna,  wo  es  beim  Sturm  auf  diesen  Ort  einen 
feindlichen  Bataillons-Commandanten,  27  Offiziere  und  500  Mann  gefangen 
nahm,  eine  Fahne,  viele  Munition  und  Waffen  erbeutete.  —  Im  Juni  kam 
auch  das  dritte  Bataillon  zur  Armee  nach  Ungarn,  dieses  hatte  Ende  October 
(1848)  die  bedrohte  Ruhe  in  Brunn  herstellen  geholfen. 

Im  Sommer-Feldzuge 
1849  in  Ungarn  bestanden  beide  Bataillone  22.  Juni  ein  Tirailleurgefecht  ba 
Letteny,  ein  siegreiches  Gefecht  bei  Csanak,  mit  grosser  Auszeichnung  fochten 
dieselben  2.  bis  11.  Juli  in  den  beiden  Schlachten  von  Komom,  und  waren 
10.  August  im  Gefechte  bei  Dreispitz.  —  Die  Grenadiere  fochten  im  Reserve- 
Corps  des  FML.  v.  Wolgemuth  bei  Zsigard  20.  Juni,  bei  Pered  und  dem 
Sturme  auf  Earaly-Rev  21.  Juni,  waren   in  der  ersten  Schlacht  bei  Komom 


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im  Centrum,  ferner  in  den  Treffen  und  Gefechten  bei  Uj  Szegedin,  Szörög, 
Temesvar  und  Mebadia.  —  Das  zweite  Bataillon  war  während  der  ganzen 
Zeit  als  Besatzung  in  Krakau  geblieben. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  focht  das  Regiment  im  ersten  Armee-Corps  eingetheilt 
24.  Juni  in  der  Schlacht  bei   Solfenno^  insbesondere  bei  der  Vertheidigung 
des  dortigen  Castells  betheiligt,  erlitt  aber  starke  Verluste. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  war  das  Regiment  im    neunten  Armee-Corps  (FML.  Härtung)  der 
Süd- Armee  und  focht  mit  grosser  Auszeichnung  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Costozza.    Das  vierte  Bataillon  war  als  Besatzung  in  Rovigo. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  war  das  Regiment  ehrenvoll  betheiligt  an  den  wiederholten  Qefechten  bei  Doboj 
16.  bis  20.  August,  23.  und  26.  August  und  4.  und  5.  September  mit  einem 
Gesammtverluste  von    149  Mann  an  Todten,   Verwundeten  und  Vermissten. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1716  Oberst  Baron  O'Oylvi  zeichnete  sich  beim  Hauptsturme  auf  die  Temesvarer 
Palanka  1.  October  sehr  aus,  da  er  600  Arbeiter  anfUhrte  und  die  Einfahrt 
des  Batteriegeschützes   durch   die  Bresche  herstellte. 

1757  Hauptmann  Caldwell  wurde  wegen  Auszeichnung  bei  Breslau  zum  Major  be- 
fördert. 

1759  Major  Caldwell  wurde  für  sein  tapferes  erfolgreiches  Benehmen  bei  Dom- 
Btadtl  MTO.-R. 

1760  In  der  Schlacht  bei  Landshut  23.  Juni  hatten  sich  Oberst  Marquis  Jakob 
Botta  durch  ruhmvolle  Führung  des  Regimentes,  Oberstlieutenant  Baron 
Patritius  Wallis  durch  zweckmässige  Unterstützung  der  Grenadier-Bataillone 
beim  Angriffe  auf  dem  Ejrchberge,  Major  Graf  Hohenlohe-Ejrchberg,  welcher 
zwei  Redouten  mit  Sturm  genonmien  und  verwundet  wurde,  sowie  der 
Gh-enadier-Hauptmann  Graf  Lacy-Billingari,  welcher  gleichfalls  eine  Schanze 
nahm,  sehr  ausgezeichnet.  Major  Friedrich.  Wilhelm  Graf  Hohenlohe-Eirch- 
berg  wurde  1761  MTO.-R.  ' 

1761  Oberst  Baron  Patritius  Wallis  wurde  für  seine  Tapferkeit  beim  Sturme  auf 
Schweidnitz  1762  MTO.-R.  Ausser  ihm  hatten  sich  bei  dieser  Gelegenheit  Major 
Baron  Engelhart  und  Hauptmann  Enorr  sehr  hervorgethan.  —  Grenadier-Haupt- 
mann  Graf  Wilhelm  Lacy-Billingari,  der  eine  Schanze  erstieg  und  deren 
Besatzung  gefangen  nahm,  wurde  für  diese  Waffenthat  und  irühere  Aus- 
zeichnung bei  Landshut  1763  MTO.-R.  —  1762  hatte  sich  Lieutenant 
Glanbitz  bei  Vertheidigung  einer  Flesche  während  der  Belagerung  von 
Schweidnitz  ausgezeichnet. 

1783  Regiments-Commandant  Oberst  Eugen  Graf  Argenteau  zeichnete  sich  beim 
Sturme  auf  die  Raitzenstadt  bei  Belgrad  durch  imisichtige  Führung  der  ersten 
Colonne  sehr  aus  30.  September. 


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1789  Oberatlieutenant  Carl  von  Haydt,  als  Flügel-Adjutant  in  Verwendung  beim 
Regiments-Inhaber  FM.  Baron  London,  wurde  für  Auszeichnung  bei  Dubicza, 
beim  Hauptsturme  auf  Novi,  bei  Berbir  und  Belgrad  1790  MTO.-R. 

1793  Bei  Vertheidigung  der  Posten  bei  Schaidt  wurden  belobt:  Major  Arnswald, 
Hauptmann  Schwarzbach,  die  Oberlieutenants  Eallenchich,  Mohr  und  Kobera, 
die  Lieutenants  Gayer,  Bachun^  Graf  Haugwitz,  Fähnrich  Kohl,  —  ebenso 
bei  Einnahme  der  Weissenburger  Linien:  die  Hauptleute  Lüconedi,  Groll, 
Bechinie,  Hacker,  die  Lieutenants  Lamarine,  Blau,  die  Fähnriche  Herket, 
Adelsheim,  Adjutant  Aese,  —  bei  Vertheidigung  des  Brumpter  Waldes 
Regiments-Oommandant  Oberst  Alexander  Baron  London  und  Hauptmann 
Hauer;  —  bei  Berstheim  die  Brüder  Hauptmann  und  Oberlieutenant  SeiflFert 

1794  Oberlieutenant  Steinberg  hatte  sich  durch  Vertheidigung  der  Zahlbacher 
Schanze  hervorgethan.  Im  Gefechte  am  Hartenberge  und  bei  Vertheidigung 
von  Kassel  und  Kostheim  1795  zeichnete  sich  Major  Tegetthoff  sehr  aus,  — 
ebenso  bei  ersterer  Affaire  Lieutenant  Gall. 

1795  Oberlieutenant  Ott,  Adjutant  des  General  Graf  Argenteau,  hatte  sich  25.  Juni 
bei  Eroberung  des  Berges  Settepani  im  Genuesischen  ausgezeichnet. 

1796  In  der  Belagerung  von  Kehl,  beim  AngriflFe  auf  das  Posthaus,  hatte  sich  Haupt- 
mann Baron  Engelhardt,  bei  der  Einnahme  der  Schwabenschanze  von  Kehl 
1.  Jan.  1797  Oberlieutenant  Eufler  als  Avantgarde-Commandant  hervorgethan. 

1799  Oberstlieutenant  Josef  von  Tegetthoflf,  welcher  sich  bei  Stockach  und  Zürich 
abermals  sehr  ausgezeichnet  hatte,  wurde  1801  MTO.-R. 

1799  Oberst  Regiments-Commandant  Wilhelm  Hirschligau  wurde  für  seine  ausgezeich- 
nete Führung  des  Regiments  bei  Einnahme  der  Neckarauer  Schanze  angerübmt. 

1809  Oberstlieutenant  Pflüger  zeichnete  sich  3.  Mai  durch  tapfere  Vertheidigung 
des  Schlosses  zu  Ebelsberg  aus. 

1809  Hauptmann  Ejrall,  Interims- Commandant  des  zweiten  Bataillons,  rief  diesem 
bei  Ebelsberg  zu:  „Erinnert  Euch,  dass  unser  Regiment  London  geheissen, 
und  sich  dieses  Ehrennamens  in  allen  Schlachten  würdig  gezeigt  hat,  der 
verklärte  Held  sieht  unsern  Kampf  und  freut  sich  seiner  Söhne."  —  Durch 
diese  Worte,  wie  durch  einen  elektrischen  Schlag  erschüttert,  unternahm  das 
Bataillon  seinen  glänzenden  erfolgreichen  Sturm. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  (bei  der  Einnahme  von  Wien, 
in  Ungarn,  und  bei  der  Belagerung  von  Venedig): 

ÖLO.-R.  Major  Josef  Baron  Schneider  von  Arno :  bei  der  Einnahme  von  Wien 
im  October.  OEKO.-R.  2.  Oberst  Josef  Baron  Schneider  für  das  siegreiche 
Gefecht  bei  Csanak  28.  Juni.  OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Theophil  Fastenberger. 
MVK.  Oberst  Josef  Baron  Schneider,  Oberstlieutenant  Friedrich  Ritter  Laiml  v. 
Dedina,  die  Hauptleute  Wiedemann,  Krump  Edler  von  Kronstädten,  Kögler, 
Fastenberger,  Don  Santagnese,  die  Oberlieutenants  Schmeck,  Heinold, 
Lieutenant  Kreipner.  Die  Mannschaft  erhielt  2  goldene,  12  grosse  und  51 
kleine  silberne  Medaillen.  —  Das  erste  und  dritte  Bataillon  wurden  im  Corps* 
Befehle  vom  13.  Juli  vom  FML.  Grafen  Schlik  belobt. 


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In  dieser  Kriegs-Epoche  hatte  das  Regiment  theils  am  Platze  geblieben,  oder 
ihren  Wunden  erlegen  3  Offiziere,  73  Mann,  —  an  Verwundeten  8  Offiziere, 
91  Mann  und  das  Landwehr-Bataillon  durch  das  Lagunenfieber  von  Venedig 
2  Offiziere  und  390  Mann  verloren. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien:  OEKO.-R.  3.  wurde  dem  bei 
Solferino  gebliebenen  Hauptmann  Emanuel  Eitelberger  v.  Edelberg  zuerkannt. 
MVK.  Major  Carl  Schmidt,  die  Hauptleute  Ritter  von  Leiner,  Heinrich  Graf 
Thun-Hohenstein,  Fuhrherr,  Kodar,  die  Oberlieutenants  Hofmann,  Menschik, 
Schenk,  Lieutenant  Hülgert.  —  3  Offiziere  erhielten  die  Allerhöchste  Be- 
lobung.  —  Die  Mannschaft  7  grosse  und  19  kleine  silberne  Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien:  ÖLO.-R.  Hauptmann  Eugen 
Edler  von  Helmburg.  OEKO.-R.  3.  Oberst  David  Gyurits  Vitesz  de  Sokol- 
grada,  die  Majore  Emerich  Györgyi  de  Deakona  und  Lucas  Kengyelacz, 
Hauptmann  Franz  Lux.  MVE.  die  Hauptleute  Skalka,  Rzehak,  die  Ober- 
lieutenants Nachodsky  Ritter  v.  Neudorf,  Schadek,  Mariani,  Lieutenant  Kokron. 
Erst  mährisch,  später  schlesisches  Regiment,  ist  es  seit  1852  ungarisch.  Seit 

18G8  hat  das  Regiment  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  altösterreichischen 
weissen. 

1878  Für  Auszeichnung  im  Occupations  -  Feldzuge  in  Bosnien: 

ÖLO.-R.  Oberst  Emil  David  Edler  von  Rhonfeld.  OEKO.-R.  3.  Major  Eugen 
Lazich.  MVK.  die  Hauptleute  Heinrieh  Knaus,  Julius  Zöhrer,  Franz  Düringer, 
Heinrich  Veigel,  Lazar  Jovanoviö,  Nikolaus  Roguliö  (zugetheilt  dem  General- 
stabe). Oberlieutenant  Raimund  Domansky,  die  Lieutenants  Milos  Kozareo, 
Edyne  Freiherr  v.  Siber,  Emil  Mitischka,  Gustav  v.  Wachenhusen,  Stephan 
Dobanovacsky  und  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Reserve -Lieutenant  Josef 
Chomitzer.  Die  Allerhöchste  Belobung:  Die  Hauptleute  Clemens  Schott- 
negg  Edler  von  Zinzenfels,  Johann  Fedra  (dem  Generalstabe  zugetheilt). 
Die  Mannschaft  erhielt  für  die  Gefechte  bei  Doboj  19.,  23.  und  26.  August 
und  der  Triböva  planina  4.,  und  das  Gefecht  bei  Lipere  5.  September  10 
silberne  Tapferkeits-Medaillen  I.  und  42  H.  Classe. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1737  Regiments-Commandant  Oberst  Gottfried  Graf  Halleweil  f  im  Treffen  bei 
Banjaluka. 

1762  Oberst  Thume  Chevalier  Caldwell  MTO.-R.  an  den  Folgen  einer  im  Aus- 
fallB-Gefechte  14.  August  erhaltenen  schweren  Verwundung  in  der  belagerten 
Festung  Schweidnitz  f  19.  August. 

1796  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  von  Haydt  MTO.-R.  während  der  Be- 
lagerung von  Kehl  12.  December  schwer  verwundet  f  13.  December. 

1799  Regiments-Commandant  Oberst  Wilhelm  Hirschligau  bei  der  Einnahme  der 
Neckarauer  Schanze  f  18.  September. 

1859  Oberstlieutenant  Carl  Berg  von  Falkenberg  f  in  der  Schlacht  bei  Solferino 
24.  Juni.  

Thftvhaira:  OedenkbUUer  ^^ 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT   N%30. 

(1870.) 

FZM.  JOSEF  FREIHERR  VON  RINGELSHEIM. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  hechtgraue  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Lembrrg. 


I  n  h'a  b  er. 


1725  errichtet  1.  Mai  aus  der  noch  vor- 
handenen Mannschaft  der  nieder- 
ländischen Regimenter  Pancarlier, 
Lannoy  und  Maldeghem. 

1725  FZM.  Johann  Anton  Pri6  Tum- 
NBTTi  Marquis  de  Pancarlirr  f 
]  753. 

1753  FZM.  Wilhelm  Prinz  von  Sachsen- 
GoTHA  t  31.  Mai  1771. 

1771  FM.  Carl  Josef  Fürst  de  Ligne 
MTO.-C.  t  zu  Wien  13.  Decem- 
ber  1814. 


1815  FM.  Laval  Graf  Nuoent,  römischer 
Fürst,  MTO.-C.  t21.  August  ISfö. 

1 8G2  FML.  Josef  Freiherr  von  Martini 
de  NpsEDo  MTO.-R.  f  1869. 

18G9  FZM.  Josef  Freiherr  Jablonsky 
de  Monte  Berico  MTO.-R.  z« 
Graz  t  1.  Februar  1876. 

1876  FZM.  Josef  Freiherr  von  RiNOELs- 
irEiM,  commandirender  General  zu 
Brunn. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  österreichischen  Erbfolgekricge  war  das  Regiment 
1742  im  Corps  des  FM.  Herzogs  von  Aremberg  an  der  niederländisch-französi- 
schen Grenze  aufgestellt,  focht  1743  27.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Dettingen, 
1744  deckte  es  in  der  Aufstellung  bei  Oudenarde  die  Städte  Gent,  Antwer- 
pen und  Brüssel,  1745  war  es  in  den  Belagerungen  von  Dendermonde  und 
Ostendo,  1747  als  Besatzung  in  der  Festung  Luxemburg. 

Im  siebenjährigen  Kriege 
1757  18.  Juni  ein  Bataillon  in    der  Schlacht  bei  Kolin,    7.  September  im  Treffen 
bei  MovB  am  sogenannten  Holzberge  bei  Görlitz,  22.  November  in  der  Schlacht 
bei  Breslau  und  5.  Docomber  in    jener  bei  Leuthen.  —  Ein  anderes  Batail- 
lon war  der  alliirton  französischen  Annee  zuffetheilt,  26.  Juli  in  der  Schlacht 


—    195    — 

bei  Haetenbeek,  —  1758  fochten  beide  Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Hoch- 
kirch 14.  October,  nachdem  ein  Bataillon  die  Belagerungen  von  Dresden  und 
der  Feste  Sonnenstein  mitgemacht  hatte.  1759  war  das  Regiment  im  Corps 
des  FZM.  Gh-afen  Harsch  12.  Juli  beim  Angriffe  auf  die  feindlichen  Vor- 
posten bei  Löbau.  1760  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  in  der  Belagerung 
von  Dresden  und  24.  August  im  Treffen  bei  Strehlen,  26.  und  27.  September  in 
den  Gefechten  bei  Torgau,  2.  October  im  Gefechte  bei  Weltenberg  und  bei  der 
Belagerung  von  Wittenberg,  1761  1.  December  zeichneten  sich  bei  Erstürmung 
von  Schweidnitz  die  Grenadiere  vorzüglich  aus,  sie  bemächtigten  sich  des 
sogenannten  Bögenforts  und  waren  die  Ersten  in  der  Festung.  1762  war  eine 
Grenadier-Compagnie  und  ein  Commando  in  der  belagerten  Festung  Schweid- 
nitz. Erstere  zerstörte  in  der  Nacht  vom  29.  zum  30.  August  die  feindliche 
Galerie,  8.  October  flog  aber  auf  der  Bastei  des  Jauemicker-Forts,  als 
die  Preu8sen  das  Pulvermagazin  angezündet  hatten,  in  die  Luft  (2  Offiziere 
und  200  Mann). 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  hatte  sich  das  Leibbataillon 
1779  18.  Jänner  bei  Forcirung    des    Schlosses    Althuyda   und  der  Eroberung  des 
Blockhauses    zu   Oberschwedeidorf   besonders    hervorgethan.    Während    der 
Scheidestreitigkeiten  mit  Holland    stand    das    Regiment   beim    Observations- 
Corps  an  der  holländischen  Grenze  (1784  bis  1785). 

Im  Brabanter  Revolutionskriege  waren  Abtheilungen  des  Regimentes 
1790  1.  Jänner  im  Gefechte  bei  Nassogne,  17.  Jänner  bei  Etoile,  17.  Mära  be 
Haut  Fay  und  Fay  en  Fumene,  —  23.  Mai  bei  dem  Hauptangriffe  der  Mal- 
contenten  auf  die  österreichische  Stellung  bei  den  Höhen  von  La  Hogue 
entschied  ein  ungestümer  Bajonnet-Angriff  des  Regimentes  die  vollständige 
Niederlage  des  Gegners,  der  11  Geschütze  den  Siegern  überliess.  —  Abthei- 
lungen waren  in  den  Gefecht  bei  Mirwart  24.  Mai  und  bei  Coulisse  1 1 .  Juli. 
Hauptmann  Baron  D' Aspro  unternahm  einen  Streifzug  ins  Limburgische 
Gebiet  mit  einer  kleinen  Colonne  und  vertrieb  im  Verein  mit  den  Einwoh- 
nern jener  treugebliebenen  Provinz  die  Aufrührer  durch  das  günstige  Ge- 
fecht bei  Sprimont  27.  Juli  und  einen  erfolgreichen  unvermutlieten  Angriflf 
auf  ihr  Lager  bei  Olme  3.  August  —  beim  Angriffe  auf  das  feindliche  Lager 
bei  Solieres  8.  August  bei  der  Vertheidigung  des  Postens  bei  Hattin  waren 
Abtheilungen  des  Regimentes  betheiligt,  so  wie  dieses  bei  dem  gelungenen 
Ueberfalle  auf  das  feindliche  Lager  bei  Andenne,  und  im  siegreichen  Treffen 
bei  Assesse  22.  Septembel*  sich  ungemein  auszeichnete. 

Im  ICriege  gegen  die  französische  Republik  war  das  Regiment  theils  vereint, 
theils  abtheilungsweise 
175^  29.  April  im  Scharmützel  bei  Tournay,  —  4.  September  bei  Roubaix  und 
bei  der  Einschliessung  von  Lille;  —  1793  war  das  Regiment  4.  März  im 
Gefechte  bei  Limmich,  bei  der  Einschliessung  von  Ruremonde,  18.  März  in 
der  Schlacht  bei  Neerwinden;  bei  der  Belagerung  von  Cond6,  bei  der  Ein- 
nahme der  Schanzen  von  Vicogne;  —  23.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Famars 
und  der  Einschliessung  von  Valenciennes,  1794  ein  Bataillon  in  der  Schlacht 

13* 


—     196    — 

bei  Fleurus,  —  zwei  Bataillone  als  Besatzung  in  Valenciennes  kamen  in  Folge 
der  dortigen  Capitulation  nach  Mähren.  1795  war  das  dritte  Bataillon  bei 
der  ruhmvollen  Vertheidigung  von  Luxemburg,  musste  aber  in  Folge  der 
Capitulation  24.  Juni  nach  Böhmen.  Die  Grenadiere  waren  bei  der  Belage- 
rung von  Mannheim.  —  Das  in  ein  Bataillon  formirte  Regiment  war  1796 
11.  August  im  Treffen  bei  Neresheim,  deckte  sodann  bei  Neuburg  den  Donau- 
übergang, vertheidigte  1.  bis  13.  September  Ingolstadt  und  kam  zur  Belage- 
rung von  Kehl,  1797  war  es  1.  Jänner  bei  der  Einnahme  der  dortigen 
Schwabenschanze  sehr  thätig. 

Im  Feldzuge 

1799  war  das  Leibbataillon  des  wieder  reorganisirten  Regimentes  im  Corps  des 
FML.  Grafen  Bellegarde  im  Tirol;  im  Gefechte  bei  Taufers  4.  April,  in 
mehreren  Gefechten,  in  Engadein  und  Tirol,  so  bei  Zanetz,  Weissenstein,  so- 
dann in  Italien  bei  der  Einschliessung  von  Aleßsandria,  und  jener  von  Tor- 
tona,  —  im  Gefechte  bei  Bosco  und  Cassina  Grossa  20.  Juni  und  im  Treffen 
bei  Rivoli  16.  September.  Die  Grenadiere  fochten  mit  Auszeichnung  in  der 
dreitägigen   Schlacht  an   der  Trebbia  17.  bis  19.  Juni. 

Im  Feldzuge 

1800  in  Deutschland  war  ein  Bataillon  3.  Mai  im  Treffen  bei  Engen,  5.  Mai  in 
jenem  bei  Mösskircli,  später  bei  der  Vertheidigung  der  Festung  Ulm,  und 
3.  December  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden,  namentlich  an  der  Eroberung 
des  Dorfes  Wertingen  betheiligt;  —  ein  anderes  Bataillon,  als  Besatzung  in 
Wtirzburg,  nahm  thätigen  Antheil  an  der  Vertheidigung  dieses  Platzes  und 
war  26.  und  27.  November  im  Nachtgefechte  bei  Marienberg,  sowie  in  jenem 
bei  den  Schanzen  von  Hexenbruch  ein  Detachement  unter  Hauptmann  Mac 
EUigot. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment    in  Tirol  in  den   verschiedenen   Thälern  und  Pässen  ver- 
theilt,    ein    Bataillon    zeichnete    sich    19.    November    bei    Vertheidigung  der 
Flitscher  Klause  aus. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment    beim    VII.    Armee-Corps  des   Erzherzogs  Ferdinand  und 
machte  die  Vorrückung  gegen  Warschau  mit. 

Im  Auxiliarkriege 

1812  gegen  Russland  waren  die  beiden  ersten  Feldbataillone  im  Gefechte  bei 
Siechnewitze  8.  August,  beim  Angriffe  auf  die  feindliche  Stellung  bei 
Horodeczka,  in  der  Schlacht  bei  Podubnie  und  den  Haupt-Actionen  dieses 
Feldzuges  betheiligt. 

Im  Feldzuge 

1813  im  I.  Armee-Corps  des  FZM.  Grafen  Hieronymus  CoUoredo  war  das  Regiment 
26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  30.  August  in  jener  bei 
Kulm,  wo  es  im  heftigsten  feindlichen  Feuer  den  Berg  bei  Strisowitz  er- 
stürmte, und  ruhmvoll  bei  der  Eroberung  des  Dorfes  Arbesau  mit  dem  Rv- 


-.     197     — 

jonnctc  mitwirkte;  17.  September  abermals  im  Gefechte  bei  Ärbesau  und 
der  Zurückdrängung  der  Franzosen  auf  der  Strasse  von  NoUendorf,  endlich 
in  den  Kämpfen  an  der  Pleisse,  während  der  Schlacht  bei  Leipzig  (17.  und 
18.  October). 

Im  Feldzuge 
1814  war  es  im  Treffen  bei  Maeon  11.  März,  bei  St  Georges  18.  Mäi-z  und  bei 
Lyon  20.  März  insbesondere  bei  der  Einnahme  des  Doi-fes  Dardilly  bethei- 
Ugt.  1815  abermals  in  Frankreich  und  längere  Zeit  als  Besatzung  in  Lyon. 
—  1816  beim  Observations-Corps  des  FML.  Baron  Bianchi  in  Oberösterreich 
gegen  Baiern  (20.  Jänner  bis  1.  Mai)  in  der  Gegend  bei  Eremsmünster. 

1836  war  das  Regiment  bei  der  Occupation  des  Freistaates  Krakau. 
Während  des  Februar* Aufstandes 

1846  in  Galizien  hatte  sich  das  Regiment  durch  seine  loyale  Haltung  besonders 
ausgezeichnet.  Drei  Compagnien  hielten  Wieliczka  besetzt,  einzelne  Äbthei- 
lungen waren  im  Gefechte  bei  Gdow  26.  Februar. 

In  der  Kriegsepoche 

1848  war  das  Regiment  während  der  März-Revolution  in  der  Hauptstadt  Wien 
und  hatte  angestrengten  Sicherheitsdienst,  rückte  später  nach  Italien  und 
war  24.  Juli  im  Treffen  bei  Somma-Campagna.  Das  dritte  Bataillon  war  im 
Deeember  beim  Corps  des  FML  Grafen  Schlik  und  dessen  Vorrückimg  gegen 
Ungarn,  und  anfänglich  zur  Besetzung  von  Bartfeld  und  Eperies  ver- 
wendet. 

Die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  fochten  im  Feldzuge 

1849  in  Piemont  mit  besonderer  Auszeichnung  bei  Novara  23.  März,  eroberten 
drei  Kanonen,  einen  Munitionskarren  imd  machten  400  Gefangene.  —  Das 
dritte  Bataillon  in  Ungarn  war  1.  Jänner  1849  im  Gefechte  bei  Bartfeld, 
beim  Ueberfalle  auf  Iglo  3.  Februar,  in  der  Schlacht  bei  Eapolna  26.  und 
27.  Februar  und  im  Treffen  bei  Verbeleth.  —  Das  erste  Landwehr-Bataillon  im 
März  und  April  bei  der  Cemirung  von  KomorU)  —  beide  Bataillone  (3.  und 
Landwehr)  im  Sommerteldzuge 

1849  im  in.  Armee-Corps  bei  der  Vorrückung  an  die  Theiss  im  Juli,  bei  Magyar 
Kanisa^  O'Berenyö  und  in  der  Schlacht  bei  Temesvar. 

1^1  bis  1852  war  das  Regiment  bei  der  Occupation  der  schleswig-holstein'schen 
Herzogthümer  und  machte  den  dortigen  Feldzug  1864  mit,  wo  es  sich  im 
Treffen  bei  Oberselk  und  der  Erstürmung  des  Königsberges  sehr  auszeich- 
nete (3.  Februar,)  aber  grosse  Verluste  erlitt. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  Gen.  der  Cav.  Graf  Clam- 
Gallas  und  focht  mit  grosser  Auszeichnung,  aber  vielen  Verlusten  26.  Juüi  im 
Nachtgefechte  bei  Podol,  29.  Juni  im  Treffen  bei  Jicin  und  im  Gefechte  bei  Jiro- 
lic,  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz,  15.  Juli  im  Gefechte  bei  Roketnitz. 
(In  all  diesen  Actionen  belief  sich  der  Gesammtverlust  auf  nahe  1400  Mann.) 


—     198     - 

Tapferkeits-Medaillen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1757  Hauptmann  Josef  Baron  Herissem^  Commandant  einer  Grenadier-Compagnie, 
that  sich  durch  kühne  Bajonnet-AngriflFe  im  TreflFen  bei  Moys  und  in  der 
Schlacht  bei  Breslau  sehr  hervor. 

Regiments-Commandant  Oberst  Chevalier  Franz  Baxeras  wurde  vom  General 
Graf  Dombasle  in  dessen  Berichte  in  der  Schlacht  bei  Hastenbeck  sehr  belobt. 

1760  In  der  Belagerung  von  Dresden  hatten  sich  im  Juli  Oberst  Peter  Baron 
Langlois  und  Grenadier-Hauptmann  O'Byren  sehr  ausgezeichnet,  ebenso  Er- 
sterer  im  Treffen  bei  Strehlen. 

1760  Im  Gefechtsberichte  bei  Torgau  26.  und  27.  September  wurde  der  Eifer  und  die 
Tapferkeit  des  Bataillons  Sachsen-Gotha  besonders  belobt. 

1762  Grenadier-Hauptmann  Baron  Herissem  und  Lieutenant  Cruise  flogen  bei  der 
Explosion  des  Pulvermagazins  8.  October  in  die  Luft,  ihre  Leichen  fand  man 
im  Schutte  der  Ruinen.  1769  erhielt  das  Regiment  die  Nummer  30  und 
seine    noch    heutigen   hechtgrauen  Aufschläge. 

1779  bei  Oberschwedeldorf  18.  Jänner  hatten  sich  Oberstlieutenant  Van  der  Marsch 
und  Capitänlieutenant  Graf  Maldeghem  sehr  ausgezeichnet.  Ersterer  leitete 
den  Angriff",  —  bei  der  Brabanter  Revolution  1789  war  er  Generallieutenant 
im  Heere  der  Rebellen. 

1789  Regiments- Inhaber  FZM.  Fürst  Carl  de  Ligne  für  Auszeichnung  bei  Erobe- 
rung von  Belgrad  MTO.-C. 

1790  Bei  Nassogne  1.  Jänner  thaten  sich  die  Brüder  Major  und  Hauptman  Mon* 
tigni  sehr  hervor. 

1790  Bei  La  Hogue  23.  Mai  hebt  FML.  Graf  Latour  in  seiner  Relation  ganz 
besonders  die  Tapferkeit  des  Obersten  Baron  Carl  de  Renette,  des  Majors 
Huys  d' Altin  und  des  Hauptmanns  Chelincourt  hervor. 

1790  Hauptmann  Constantin  Baron  D' Aspro  wurde  für  seinen  erfolgreichen  Streiizug 
und  die  Befreiung  des  treugebliebenen  .Limburgischen  Gebietes  MTO.-R.  Die 
Limburger  verehrten  ihm  einen  Ehrendegen  der  Tapferkeit. 
Bei  Haltin  8.  August  wurden  Oberstlieutenant  Graf  Gontreul,  Major  Huysi 
d'jVltin  und  Hauptmann  Vinehaut  wegen  ihres  tapfem  Benehmens  sehr  belobt 
FML.  Graf  Latour  nennt  in  seinem  Berichte  über  das  Gefecht  bei  Assesse 
22.  September  das  Regiment:  „Pintrepide,  das  unerschrockene"  und  belobt  die 
Tapferkeit  des  Obersten  Baron  Carl  de  Renette,  der  Lieutenants  Docteur, 
Lefebre,  Perle,  des  Fähnrichs  Fourez  und  des  Feldwebels  Vanin,  die  er  die 
Bravsten  der  Braven  nennt. 

1792  Bei  Roubaix  4.  September  hatte  sich  Oberstlieutenant  Baron  Montigni,  bei 
Vicogne  1793  Major  Baron  D'Aspre  sehr  ausgezeichnet. 

Die  Mannschaft  erhielt  im  Feldzuge 

1793  12  silberne  Tapferkeits-MedaUlen 

1797  Bei  Einnahme  der  Schwabenschanze  bei  Kehl  1.  Jänner  hatte  sich  Oberst- 
lieutenant Chevalier  August  Husmanns  sehr  hervorgethan,  er  wurde  in  Folge 
dessen  zum  Obersten  befördert  und  das  Offiziers-Corps  des  Bataillons  gleich- 
falls sehr  belobt. 


-     199    — 

Im  Gefechte  bei  Taufers 
1799  4.  April  hatte  Oberlieutenant  Joachim  Pestiaux  den  Feind  aus  einer  sehr 
gefahrbringenden  Stellung  vertrieben  und  3  Kanonen  erobert.  Er  wurde 
1801  MTO.-R.  Ebendaselbst  brachte  auch  Lieutenant  Baron  Louis  de  Mont- 
fleury,  OrdonnanzoflFizier  des  GM.  Marquis  Friedrich  Bellegarde,  mit  einer 
halben  Compagnie  durch  einen  Bajonnet- Angriff  eine  feindliche  Abtheilung 
zum  Weichen  und  machte  viele  Gefangene.  Er  wurde  1801  MTO.-R.  —  Ausser- 
dem wurden  Major  Prinz  Louis  de  Ligne  und  Oberlieutenant  Wautier  sehr 
belobt. 

In  der  Schlacht  an  der  Trebbia  17.  bis  19.  Juni  hatte  sich  der  Commandanl 
der  Grenadier-Division  Hauptmann  Graf  Fusco  de  Matalony  sehr  hervor- 
gethan.  (1799  kam  das  Leib-Bataillon  zu  dem  neu  errichteten  63.  Infanterie- 
Regiment  Erzherzog  Josef.) 

Im  Feldzuge  1800  wurden  belobt: 

Bei  Hohenlinden:  Major  Philipp  Prinz  zu  Hessen-Homburg. 

Im  Gefechte  bei  den  Schanzen  von  Hexenbruch    bei  Würzburg    die  Haupt" 

leute  Mac  Elligot,  Docteur  und  Fähnrich  Courtevon. 

1802  wurde  das  bis  nun  wallonische  Regiment,  in  Folge  des  Lüneviller-Friedens 
galizisch. 

1836  Für  seine  Verdienste  bei  der  Occupation  von  Krakau  unter  politisch  schwic- 
rigen  Verhältnissen  wurde  Regiments-Commandant  Oberst  Josef  Malter  OLO.-R. 

1836  bis  1844  diente  Oesterreichs  hochverdienter  Biograph  und  Historiker  Constant 
von  Wurzbach  Ritter  von  Tannenberg  als  Cadet  und  Lieutenant  in  diesem 
Regimente,  —  ebenso  später  als  Hauptmann  der  nachherige  päpstliche  Ge- 
neral Marquis  Zappi. 

1849  Die  officielle  Schlacht-Relation  von  Novara  23.  März  belobt  als  besonders 
ausgezeichnet  folgende  Offiziere  des  Regiments:  Oberst-Regiments-Conmian' 
dant  Mandl;  die  Hauptleute  Zimmer,  Wirth,  Greschke,  Schuster,  Lebzeltern, 
Funk,  die  Oberlieutenants  Czerkas,  Lempicki,  Rübenbauer,  Hofsass,  Drian- 
court,  die  Lieutenants  Grobois,  Lehnhardt,  Krauth,  Graf  Coudenhove,  Kniely, 
Haen,  Plamers.  Die  Mannschaft  erhielt  3  grosse,  7  kleine  silberne  Medaillen  und 
39  Belobungen. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien  und  Ungarn: 

ÜLO.-R.  Oberst  Victor  Mandel,  die  Hauptleute  Anton  Wirth  und  Carl  Greschke. 
OEKO.-R  3.  Oberstlieutenant  Julius  BLiesewetter  Edler  von  Wildenbrunn,  die 
Hauptleute  Carl  Greschke  und  Carl  Zimmer. 

MVK.  Oberstlieutenant  Julius  Bliese wetter  Edler  von  Wildenbrunn,  Major 
Johann  Nobile  Marini^  die  Hauptleute  Edler  von  Adlerschwung,  Kuciejewski, 
Schediwy,  Edler  von  Schiwitzhofen,  Oberlieutenant  Breyer,  die  Lieutenants 
Edler  von  Friedrichsberg,  Kopetzky  und  Erlacher  de  Khay;  Hauptmann 
Hauenschild. 

1864  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  gegen  die  Dänen  in  Schleswig-Holstein: 

ÖLO.-R.  Major  Ludwig  Stampfer.     OEKO.-R.  Oberstlieutenant  Franz  Ores- 


—     200     — 

kovich  und  Hauptmann  Carl  Ritter  von  Catinelli.  MVK.  Hauptmann 
Vincenz  Planner,  Oberlieutenant  Track,  Lieutenants  Jeney,  Ritter  von  Manas- 
terski,  Heymerle,  Woller  und  nachträglich  Major  Paul  Driancourt. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  gegen  Preussen  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Heinrich  August  Esquire  Dickinson. 
MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Bergou,  Major  Johann  Koöy  von 
Cenisberg,  Hauptmann  Bissinger,  Lieutenant  Gauff  und  der  anhertransferirte 
Oberst  Erwin  Schmelzer  für  frühere  Verdienste 

Seit  1868  erhielt  es  die  gegenwärtige  Adjustirung   statt    der  früher  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1757  Major  Philipp   Franz   Graf  Saint   Genois  f  in    der   Schlacht   bei   Leuthen 
5.  December. 

1790  Major  Huys  d' Altin  f  beim  Angriffe  auf  das  feindliche  Lager  bei  Andenne- 

1864  Major  Ludwig  Stampfer  f  im  Treffen  bei  Oberselk  3.  Februar. 

1866  Major  Paul  Driancourt  f  im  Gefechte  bei  Podol  26.  Jimi. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Bergou  f  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz  3.  Juli. 

1866  Oberstlieutenant  Heinrich   August  Esquire  Dickinson    an  den  Folgen  seiner 
bei  Königgrätz' erlittenen  schweren    Verwundung  f  zu   Dresden  10.  August. 


Siebenbürgisch-ungarisches 


INFANTERIE-REGIMENT   N"  31. 

(1863.) 

FRIEDRICH  WILHELM,  GROSSHERZOG  VON  MECKLENBURG-STREUTZ. 

Dunkelblaue  Waffetiröcke,  kaisergelbe  Egalisirt^ngy  weisse  Knöpfe, 
Ergänzungsbezirksstation :    Hermannstadt. 


Inhaber. 


1741  in  Siebenbürgen  errichtet  zwei 
Bataillone  zu  1500  Mann,  die  mit 
1.  November  d.  J.  schon  voll- 
kommen adjustirt  und  ausgerüstet 
aufgestellt  waren. 

1741  FZM.  Freiherr  Samuel  Haller 
von  Hallbrstein  f  1777. 

1777  GM.  Anton  Graf  Estbrhazy  de 
Galantha  erhielt  1780  das  34.  In- 
fanterie -Regiment. 

1780  FML.  Josef  Baron  Orosz  de 
CßicsBR  t  1792. 

1792  FML.  Johann  Peter  Freiherr  von 
Beaülieu  MTO.-C,  erhielt  1794 
das  wallonische  58.  Infanterie- 
Re^ment. 

1794  FML.  Johann  Andreas  Bbnjowsky 


1817 


1825 


1829 


1849 


1863 


von    Bbnyow     (war    von     1817 
zweiter  Inhaber)  f  1822. 
Maximilian  König  von  Baiern  f 
1825. 

FML.  Franz  Freiherr  Splbnyi  von 
MmALDY  (war  seit  1823  zweiter 
Inhaber),  f  1829. 
FML.  August  Graf  Leiningbn- 
Westerbüro  MTO.-R.  t  zu  Wien 
9.  October  1849. 
FZM.  Carl  Ritter  von  Culoz 
MTO.-R.  t  zu  Venedig  11.  No- 
vember 1862. 

Friedrich    Wilhelm    Grossherzog 
von  Meoklenburg-Strelitz. 
(Zweiter  Inhaber  1863  FML.  Carl 
Ritter  Loja  von  Wbstbnbog). 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  machte  dieses  Regiment 
1742  seinen  ersten  Feldzug  in  Böhmen  mit  und  war  bei  der  Belagerung  von  Prag, 
1744  im  Feldzuge  in  Böhmen,  kam  es  1745  in  die  Niederlande,  focht  in  den 
Schlachten  bei  Rocoux  1746,  bei  Lawfeld  1747  und   in  der  Belagerung  von 
Mastricht  1748. 

Im  siebenjährigen  Kriege  vertheidigte 
1757  21.  April  die   Ghrenadier-Compagnie  mit   grosser   Bravour   den    Verhau   bei 
Reichenberg    gegen    zehnfache    Uebermacht.  —  In    der    Schlacht    bei  Kolin 


—     202     - 

18.  Juni  Hess  Oberst  Dcszö  um  Mittagszeit  Sturmstreich  schlagen^  das 
Regiment  rückte  mit  klingendem  Spiel  und  fliegenden  Fahnen  vor,  und 
stürzte  sieh  nach  Abgabe  einer  Decharge  mit  dem  Säbel  in  der  Faust  auf 
den  Feind.  —  Es  hatte  einen  Verlust  von  689  Todten,  —  den  Obersten 
Deszö,  Major  Kerekes,  27  Offiziere  und  906  Mann  verwundet ;  —  bald  wieder 
completirt,  war  das  Regiment  beim  Angriffe  auf  Gabel  6.  September,  iiu 
Gefechte  bei  Zittau,  im  Treffen  am  Moysberge  7.  September  und  Abtheilunpn 
bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  wo  sich  Oberstlieutenant  Rhedey  mit 
drei  Grenadier-Compagnien  beim  Angriff  des  Striegauer  Forts  hervortbat 
und  eine  Schanze  nahm.  22.  November  zeichnete  sich  das  Regiment  bei 
Breslau  bei  Ersttlrmung  der  dortigen  Verschanzungen  aus,  5.  Deccmber  war 
es  in  der  Schlacht  bei  Leuthen.  1758  war  das  Regiment  30.  Juni  bei  Ero- 
berung des  feindlichen  Transportes  bei  Domstädtl,  16.  September  im  Gefechte 
bei  Ahrnsdorf  und  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch,  wo  es  eine 
Redoute  erstürmte,  aber  500  Mann  verlor;  —  1759  im  Treffen  bei  Maxen, 
1760  bei  der  Expedition  nach  Berlin  und  in  der  Schlacht  bei  Torgau,  1762 
das  Regiment  1.  August  im  Treffen  bei  Peyle,  und  ein  Commando  bei  der 
Belagerung  von  Schweidnitz. 

1778  Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment   bei   der  Haupt-Armee   in 

Böhmen. 
1784  im   December    wirkte    es    thütig  an  der  Unterdrückung   des    wallachischm 

Bauern-Aufstandes  in  Siebenbürgen  mit. 

Im  TtLrkenkriege  focht  das  Regiment  mit  grosser  Auszeichnung. 
1788  im  Februar  half  eine  Division  den  Brückenkopf  an  der  Aluta  bei  Kincen 
einnehmen  und  29.  Februar  besetzte  Major  Leyritz  das  Kloster  Sinai, 
15.  April  focht  eine  Division  bei  Perischau  im  Thale  Pripora,  überhaupt 
war  das  Regiment  in  der  Besetzung  der  Pässe  seines  Heimatlandes  Sieben- 
bürgen vertheilt  und  zeichneten  sich  die  einzelnen  Abtheilungen  bei  Be- 
hauptung des  Boszaner,  Terzburger,  Tömöser  und  Vulkanerpasses  im  Verein 
mit  den  dortigen  Grenztruppen  ungemein  aus.  1789  wirkte  15*  Juli  das 
Oberst  -  Bataillon  auf  dem  Berge  Prädial  tapfer  zur  Vertheidigung  des 
Tömöserpasses  mit  und  half  die  Türken  mit  grossem  Verluste  in  die  Flucht 
schlagen.  7.  October  waren  zwei  Divisionen  bei  der  Unternehmung  auf  Rimnick 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  waren 
1792  6.  November  erst  die  Grenadiere  bei  Vertheidigung  der  Verschanzungen  bei 
Jemappes,  1793  das  Leib-Bataillon  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von 
Valenciennes  und  30.  October  bei  der  Eroberung  von  Marchiennes,  1704 
war  das  Regiment  in  der  Niederlande,  später  in  Deutschland,  1795  9.  biß  11. 
December  ein  Bataillon  bei  Vertheidigung  der  Posten  bei  Edisheim,  13.  De- 
cember die  Grenadiere  im  Gefechte  bei  Trippstadt,  1796  zwei  Bataillone  bei 
der  Belagerung  von  Kehl,  und  1797  im  April  bei  Vertheidigung  der  dies- 
seitigen Posten  bei  Diersheim  während  des  Rhein-Ueberganges  der  Franzosen. 

Im  Feldzuge 
1799  focht  das  Regiment  mit  grosser  Tapferkeit  21.  März  im  TreflFen  bei  Osterach 


--     203     - 

und  25.  März  in  der  Schlacht  bei  Stockach,  wo  es  aber,  von  einer  bedeu- 
tenden feindlichen  Uebermacht  ftngegrifFen,  grosse  Verluste  insbesondere  an 
Gefangenen  erlitt. 

Im  Feldzuge 
1800  3.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Engen  that  sich  Oberstlieutenant  von  Papp  mit 
dem  Leib-Bataillon  ungemein  hervor,  deckte  mit  grösster  Aufopferung  den 
Rückzug  und  nur  seinen  klugen  Dispositionen  war  es  zu  danken,  dass  in 
der  schmalen  Passage  bei  Engen  nicht  mehrere  1000  Gefangene  in  die 
Hände  des  Feindes  gefallen,  und  Hauptquartier  und  Artillerie-Reserve  in  die 
grösste  Gefahr  gerathen  sind.  Noch  am  Abende  dieses  Tages  nahm  Oberst- 
lieutenant Papp  drei  geworfene  wallonische  Bataillone  auf,  und  rettete  diese 
vor  gänzlicher  Aufreibung  durch  einen  raschen  Angriff  mit  100  Freiwilligen 
des  Regimentes.  —  Dieses  focht  1.  December  im  Treffen  bei  Haag,  3.  De- 
cember  in  der  Avantgarde-Brigade  Löppert  in  der  Schlacht  bei  Hohen- 
linden,  —  und  beim  Rückzuge  in  der  ArriÄre-Garde  im  Gefechte  bei  Fran- 
kenmarkt. 

Im  Feldzuge 
1805  gehörte  dasselbe    zu    den    in    Süd-Tirol    stehenden    Abtheilungen    des  öster- 
reichischen Heeres  von  Italien. 

Im  Feldzuge 
18^19  war  das  Regiment  im  VI.  Armee-Corps  FML.  Baron  Hiller  eingetheilt,  und 
focht  24.  April  im  Treffen  bei  Neumarkt,  und  mit  besonderer  Auszeichnung, 
aber  grossem  Verluste  3.  Mai  in  jenem  bei  Ebelsberg;  in  der  Schlacht  bei 
Aspem  gehörte  es  zu  den  Tapfersten  jenes  heissen  Kampfes,  am  zweiten 
Schlachttage  22.  Mai  rückte  dasselbe  im  Sturmschritt  in  das  Dorf  Aspern 
und  erstürmte  in  einem  Anlaufe  den  mehrmals  genommenen  und  wieder 
verlornen  Friedhof;  —  5.  und  6.  Juli  war  es  in  der  Schlacht  bei  Wagram, 
und  deckte  den  Rückzug  der  Armee.  Regiments-Commandant  Oberst 
Senitzer  erhielt  den  Auftrag,  zu  diesem  Zwecke  Hollabrunn  aufs  Aeusserste 
zu  vertheidigen.  Ungeachtet  der  heftigsten  feindlichen  Stürme  und  des  in 
Flammen  aufgegangenen  Ortes  behauptete  sich  der  tapfere  Oberst  mit  seinem 
braven  Regimente  gegen  alle  Angriffe  bis  Mittemacht,  wo  ihm  der  Befehl 
zum  Rückzuge  zukam. 

Im  Feldzuge 
1813  war  das  Regiment  anfänglich  bei  dem  in  Oberösterreich  gegen  Baiem  auf- 
gestellten Corps  des  FZM.  Fürsten  Reuss,  wurde  aber  nach  Abschluss  der 
Alliance  mit  Baiem  zur  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  beordert,  bei  der  es 
Mitte  November  einrückte.  16.  November  besetzte  es  den  Monte  Bastio, 
19.  November  war  ein  Bataillon  im  Gefechte  bei  San  Michele,  das  Regiment 
wurde  Ende  November  gegen  den  Etschübergang  auf  der  Strasse  von 
Rovigo  nach  Boara  vorgeschickt,  wo  es  bei  Villanuova  und  Costa  eine 
Au&tellung  bezog  und  mehrere  Gefechte  bestand,  so  bei  Boara,  Lendinara 
u.  8.  w.  Am  8.  December  bei  dem  Angriffe  des  französischen  General  Mar. 
cognet  machte  General  Graf  Starhemberg  an  der  Spitze  des  Regimentes  und 


—    204    — 

4 

zwei  anderer  Bataillone  einen  wüthenden  Aus&ll  aus  dem  Brückenköpfe  von 
Boara  Polesina  und  warf  die  Franzosen  mit  grösster  Tapferkeit  bis  Rovigo 
zurück. 

Im  Feldzuge 

1814  war  das  Regiment  17.  Februar  im  Gefechte  bei  Cadeo  und  Fontana,  7.  März 
in  jenem  bei  Reggio,  14.  April  bei  Pontenura,  einzelne  Abtheilungen  13.  April 
bei  Fierenzuola.  1815  in  Frankreich  ein  Bataillon  bei  der  Blokade  von 
Hüningen,  einige  Compagnien  4.  Juli  im  Gefechte  bei  Beifort,  —  das  Re- 
giment im  Armeelager  von  Dijon  und  1815  bis  1818  bei  der  Occupations- 
Armee  des  G.  d.  Cav.  Grafen  Frimont  im  Elsass. 

1846  Bei  Unterdrückung  des  galizischen  Februar- Au&tandes  hielt  das  Regiment 
im  Rzeszower  und  Jasloer  Kreise  die  Ruhe  aufrecht. 

In  den  Kriegsjahren 
1848  und  1849  war  das  zweite  Bataillon  im  September  1848  nach  einem  äusserst 
schwierigen  Marsche  durch  die  aufgeregtesten  magyarischen  Städte  in  die 
Festung  Temesvar  eingerückt,  imd  war  14.  December  im  Treflfen  bei  Arad ;  — 
1849  8.  Februar  bei  einer  zweiten  Entsatzschlacht  daselbst,  12.  März  im 
Gefechte  bei  Freidorf  und  nahm  ruhmvollen  Antheil  an  der  heldenmüthigen 
Vertheidigung  imd  allen  Kämpfen  während  der  107tägigen  Belagerung  von 
Temesvar.  Das  dritte  Bataillon  und  die  Grenadier- Division  fochten  mit 
gleicher  Auszeichnung  in  Siebenbürgen  im  Treffen  bei  Galfava  17.  Jänner 
1849,  in  den  Schlachten  bei  Hermannstadt  21.  Jänner,  bei  Salzburg  4.  Februar 
bei  Mediasch  3.  März  —  bei  der  Vertheidigung  von  Weisskirchen  8.  Mai, 
im  Treffen  bei  Szemeria  23.  Juli  und  in  den  Gefechten  bei  Kaszon  Ujfalu 
und  Bücksad  1.  August.  —  Zwei  Compagnien  waren  bei  der  Vertheidigung? 
von  Carlsburg.  —  Das  erste  Bataillon  war  zur  Sicherung  Galiziens  in  diesem 
Lande  geblieben. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  bedeckte  sich  das  im  V.  Armee-Corps  eingetheilte 
Regiment  mit  vorzüglichem  Kriegsruhme  und  focht  20.  Mai  im  Treffen  bei 
Montebello,  4.  Juni  in  der  Schlacht  von  Magenta,  wo  es  unter  der  helden- 
müthigen Führung  seines  Obersten  von  Dormus  den  wichtigen  Punkt,  die 
Casa  Limido,  mit  stürmender  Hand  nahm ;  —  und  24.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Solferino,  wo  sich  besonders  das  Grenadier-Bataillon  hervorthat,  aber 
grosse  Verluste  erlitt. 

Im  Feldzuge 
1866  im  Vn.  Armee-Corps  der  Süd- Armee    eingetheilt,    focht    das   Regiment   mit 
Auszeichnung  in  der  Siegesschlacht  von  Custozza,  24.  Juni,  und  hatte  ruhm- 
voll an  der  dritten  Erstürmung  des  Belvedere  Theil  genommen. 


TapferkeitB-Aoszeichnungen  und  besondere 

1757  Bei  Kolin  und  bei  Breslau  hatte  sich  Major  Sigmund  Kerekes  so  vorzüglich 
ausgezeichnet,  dass  er  1760  MTO.-R.  wurde;  ebenso  wurde  1760  Oberst 
Graf  Johann  Rhedey  für  Auszeichnung  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz 
1767,  bei  Breslau  1757  und  bei  Domstadtl  1758  MTO.-R. 


—    205    — 

1789  Major  Franz  Kantor  hatte  seit  der  Errichtung  des  Regimentes  48  Jahre  in 
diesem  gedient,  42  Schlachten,  grössere  und  kleinere  Gefechte  mitgemacht 
und  17  Wunden  erhalten,  an  den  Folgen  der  letzten  am  Tömöscher  Passe 
erhaltenen  starb  er. 

1788  und  1789  wurden  für  die  verschiedenen  Actionen  folgende  Offiziere  des 
Regimentes  belobt:  bei  der  Expedition  in  die  Wallachei  Februar  1788: 
Major  von  Leyritz,  die  Hauptleute  Richard  und  Roth  und  Oberlieutenant 
Kövesdy. 

Im  Gefechte  im  Thale  Pripora :  Hauptmann  Schreiber  und  Lieutenant  Duprez. 
Am  Vulkanerpasse  Oberstlieutenant  Nemes,  in  der  Action  bei  Porcseny  Haupt- 
mann Zitter,  bei  Vertheidigung  der  Römerschanze  Hauptmann  Csukas. 
Bei  Vertheidigung  des  Terzburger  Passes:  Hauptmann  Wallowitsch,  Ober- 
lieutenant Mayler,  Lieutenant  Seethal,  Fähnrich  Pongratz;  —  bei  der  Ver- 
theidigung des  Temeser  Passes :  die  Hauptleute  Kövesdy  und  Valmagini,  die 
Lieutenants  Deak  und  Waldau;  —  bei  der  Unternehmung  auf  Rimnick 
Major  Cseppy,  —  ferner  in  einzelnen  Vorpostengefechten:  Hauptmann  Kiss 
und  Oberlieutenant  Rechini. 

1793  Bei  Courtray  15.  September  wurde  der  Inhabers- Adjutant  Hauptmann  Mal- 
camp sehr  belobt. 

1793  Bei  der  Belagerung  von  Valenciennes  wurde  wegen  besonderer  Bravour  beim 
Sturme  Lieutenant  Kolb  sogleich  zum  Capitänlieutenant  befördert;  ebenso 
that  sich  Lieutenant  Tartier  sehr  hervor.  —  Bei  Eroberung  von  Marchiennes 
hat  Major  Cseppy  eine  Colonne  mit  Ruhm  geführt,  ausser  ihm  hatten  sich 
die  Oberlieutenants  Kovacs  und  MUkovich  und  Lieutenant  Cseppy  sehr 
ausgezeichnet. 

1795  Bei  Edisheim  hatten  sich  Oberstlieutenant  Candiani  und  Major  Richard  aus- 
gezeichnet. Bei  der  Belagerung  von  Kehl  die  Oberlieutenants  Bankovics, 
Keck  und  Hauptmann  Valmaquis. 

1799  Oberst  Graf  Carl  Clauwetz  de  Brian  wurde  wegen  ebenso  entschlossener 
als  umsichtiger  Führung  des  Regimentes  in  der  Schlacht  bei  Stockach  an- 
gerühmt. 

1800  Oberstlieutenant  Ludwig  von  Papp  wurde  für  sein  ausgezeichnetes  Benehmen 
in  der  Schlacht  bei  Engen  3.  Mai  in  der  Promotion  18.  August  1801 
MTO..R. 

IJ^09  Bei  Ebelsberg  3.  Mai  hatten  Feldwebel  Caspar  Feuchtner  und  Corporal 
Anton  Bogdan  die  Fahnen  gerettet.  Feldwebel  Szluha  mit  70  gesammelten 
Soldaten  verschiedener  Regimenter  2  verlorne  Kanonen  wieder  erobert,  und 
2  feindliche  Fahnen  erbeutet. 

1><^Ö  Regiments- Commandant  Oberst  Paul  Senitzer  wurde  für  seine  heldenmüthige 
Vertheidigung  von  Hollabrunn  mit  Armee-Befehl  ddo.  13.  Juli  MTO.-R. 

1813  und  1814  in  den  Feldzügen  wurden  Oberst  Senitzer  und  Oberstlieutenant 
Johann  von  Vecsey  wiederholt  in  den  Berichten  belobt,  Letzterer  insbesondere 
im  Gefechte  bei  Pontenura  14.  April  1814. 


-     206     - 

1848  Die  Erhaltung  des  auf  dem  Marsche  von  Galizien  nach  Temesvar  im 
September  allen  VerfÜhrungskUnsten  der  Revolution  ausgesetzten  Regimentes 
war  das  Verdienst  des  eben  so  umsichtigen  als  energischen  Regiments-Com- 
mandanten  Oberst  Christian  Graf  Leiningen-Westerburg. 

1849  Für  seinen  wesentlichen  Antheil  an  der  Erhaltung  Temesvars  wurde  Regiments- 
Commandant  Oberst  Ludwig  von  Sztankovics,  dem  vom  Festungs-Commandanten 
FZM.  Rukavina  die  persönliche  Ober-Aufsicht  der  taktischen  Leitung  der 
Vertheidigung  übertragen  worden  war,  1850  MTO.-R. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Ungarn  und  Siebenbüi^n. 
OLO.-R.  Oberstlieutenant  Josef  Baron  Urraca,  Hauptmann  Hermann  Seymann. 
OEKO.-R.  2.  Regiments-Commandant  Oberst  Ludwig  von  Sztankovics. 
OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Carl  von  Melzer,  die  Oberlieutenants  Adolf  Henicko 
und  Josef  Baron  Urraca,  Ferdinand  Hössler,  Lieutenant  Gustav  Amon  und 
Major  Carl  Riebel  von  Festertreu. 

MVK.  die  Hauptleute  von  Deszputh,  Albert  Fellner  von  Feldegg,  Peter 
Arzt,  Carl  Lauber,  Gjurich,  die  Oberlieutenants  Gangl,  Wilhelm  Czieck, 
Bardotz,  Carl  Baron  Reichlin. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Treffen  bei  Montebello  20.  Mai. 

OEKO.-R.  3.  Lieutenant  Josef  Karpinski.  MVK.  Lieutenant  Postel.  Aller- 
höchste Belobung  Oberst  Dormus,  die  Majore  Humner  und  Vass,  die  Haujit- 
leute  Gangl,  Baron  Urraca  und  Amon.  Die  Mannschaft  1  goldene  und  38 
silberne  Medaillen  beider  Classen. 

1859  Für  Auszeichnung  bei  Magenta  4.  Juni. 

Oberst  Regiments-Commandant  Josef  Dormus  für  vorzüglich  tapfere  und 
umsichtige  Führung  des  Regimentes  MTO.-R. 

MVK.  Major  Daniel  von  Vass,  die  Hauptleute  Syrbu,  Amon,  Doleisch,  von 
Czetz,  Csauf,  die  Oberlieutenants  Zorics,  Conradt,  CsAzy,  Goldschmidt,  die 
Lieutenants  Dietrich  und  Palkovits.  8  Offiziere  die  Allerhöchste  Belobung; 
die  Mannschaft  1  goldene,  47  silberne  Tapferkeits-Medaillen  beider  Classen 
und  16  Belobungen  mittelst  Armee-Befehls. 

1859  Für  Auszeichnung  bei  Solferino  24.  Juni. 

OEKO.-R.  3.  die  Majore  Alexander  Humner,  Daniel  von  Vass  und  Georg 
Syrbu,  Hauptmann  Georg  Gangl  und  Lieutenant  Josef  Fangor.  —  MVK. 
Oberstlieutenant  Ferdinand  Arthofen,  die  Hauptleute  Josef  Ritter  von  Pawli- 
kowski,  Baron  Urraca,  von  Pechio,  von  Susani,  die  Oberlieutenants  von  Stöhr, 
Schilling,  Klimke,  von  Kohl.  8  Offiziere  die  Allerhöchste  Belobung,  der 
Regiments -Caplan  Poppovicdas  GGVK.,  die  Mannschaft  4  goldene,  128  silberne 
Medaillen  beider  Classen  und  118  Belobungen. 

1866  Für  Auszeichnung  bei  Custozza  24.  Juni. 

OLO.-R.  Oberst  Anton  Dormus,  Major  Josef  Baron  Urraca.  OEKO.-R.  3. 
Major  Franz  Ritter  von  Moor.  MVK.  die  Hauptleute:  Mayer,  Palliardi,  von 
Soos,  Strasser  und  Brunner.    Seit 

1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  erhalten  statt  der  ehemaligen  weissen 
Röcke. 


—     207     — 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten-  und  Stabs-Offiziere. 

1758  Regiments- Commandant  Oberst  Franz  Deszö  an  den  Folgen  schwerer  Ver- 
wundung bei  Breslau  in  feindlicher  Kriegsgefangenschaft  zu  Frankfurt  an 
der  Oder  f  9.  April. 

1789  Major  Franz  Kantor  an  den  Folgen  seiner  Verwundung  am  Tömöscher  Passe  f. 
1799  Major  Malcamp  de  Beaulieu  in    einem  Gefechte  in  Deutschland  schwer  ver- 
wundet t- 


Ungarisches 

INFANTERIE -REGIMENT  N«  32. 

Dermalen  vacat. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  himmelblaue  Egtüisirung^  gelbe  Knopfe, 

Ergänzungsstation :  Ofen- Pest. 


Inhaber. 


1741  errichtet  in  Ungarn. 

1741  FZM.  Ignaz  Graf  Forgacs  \  2. 

April  1772. 
1773  FML.  Samuel  Graf  GyülaiMTO.- 

R.  t  24.  April  1802. 
1802  FZM.  Fürst  Nikolaus  Esterhazy 

von   Galantha  f   zu   Como    25. 

November  1833. 
1 834  Erzherzog  Franz  Ferdinand  d'Este, 

Herzog  von  Modbna  f  zu  Wien 

30.  November  1875. 

{Zweite  Inhaber: 


1834  GM.  Mathias  von  JARossYf  1835. 
1845  FML.  Franz  Baron  Csorich  von 

Monte-Creto  MTO.-R.  f  4.  März 

1847. 
1847  FML.  Franz  Baron  Weioelsperg 

t  1850. 
1850  FZM.    Johann  Freiherr   Kempen 

von  FicHTBNSTAMM  f  29-  Novcm- 

ber  1863. 
1863  FZM.    Alois    Freiherr    Pokornt 

von  Fürstenschild  f  1876.) 

Dermalen  unbesetzt. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1743  bei  der  Belagerung  von  Ingolstadt,  1744  bei  der  Eroberung  der  Stadt  Lauter- 
burg 4.  Juli  und  bei  dem  Angriffe  und  der  Einnahme  von  Weissenburg  5 
Juli,  wohin  ein  Bataillon  als  Besatzung  kam;  als  dieser  Platz  aber  kurz, 
nachher  eingeschlossen  wurde,  fiel  dies  Bataillon  nach  zweistündiger  tapferster 
Gegenwehr,  als  die  Franzosen  den  Ort  mit  Sturm  nahmen,  in  Kriegsgefan- 
genschaft. 

1745  war  das  Regiment  im  Feldzuge  am  Main,  unter  FM.  Graf  Traun,  kam  im 
Spätherbste  d.  J.  nach  Italien,  focht  1746  in  der  Schlacht  bei  Piacenza  und 
warf  mit  dem  Säbel  den  Feind,  ferner  in  jener  bei  Rottofreddo,  bei  der  Be- 
sitznahme von  Genua  und  der  Unternehmung  in  die  Provence,  1747  bei  der 


—    209     — 

Belagerung  von  Genua  und  ein  Bataillon  mit  der  Grenadier-Compagnie  im 
Treffen  bei  Exilles,  von  letzteren  wurde  der  französische  Generallieutenant 
Chevalier  Belleisle,  als  er  eben  die  Brustwehr  hinaufkletternd  eine  Fahne 
aufpflanzen  wollte,  tödtlich  verwundet.  1748  17.  Februar  behauptete  Oberst- 
lieutenant Graf  Draskovich  mit  einem  Bataillon  den  Posten  bei  Campo-Freddo 
aufs  Tapferste  gegen  die  wiederholten  Angriffe  der  Genueser. 
Im  siebenjährigen  Kriege  focht  das  Regiment 

1757  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag,  7.  Juli  im  Treffen  am  Moysberge,  im  No- 
vember bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  ein  Bataillon  22.  November 
in  der  Schlacht  bei  Breslau  und  5.  December  in  jener  bei  Leuthen,  1758 
14.  October  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch,  1761  1.  October 
eine  Grenadier-Compagnie  beim  Sturme  und  der  Eroberung  von  Schweidnitz ; 
1762  16.  August  das  Regiment  im  Gefechte  bei  Peyle  am  Fischerberge. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  dasselbe 
1778  im  d'Altonischen  Corps  in  Böhmen. 

Im  Türkenkriege 
1788  7.  März  unterstützte  eine  Compagnie  bei  Semlin  am  Beschanier  Damme  eine 
hartbedrängte  Compagnie  Nikolaus  Esterhazy  Nr.  33  und  beide  trieben  so- 
dann die  Türken  zurück.  —  22.  April  im  Gefechte  am  Beschanier  Damme  that 
sich  eine  Division  hervor  und  wirkte  mit  zur  Wiedereroberung  zwei  verlorener 
Kanonen,  die  beiden  Feldbataillone  bezogen  die  Vorposten  bei  Semlin.  Das 
dritte  Bataillon,  AnÜEtngs  zu  Peterwardein  als  Besatzung,  war  2.  September 
beim  Angriffe  und  der  Eroberung  des  türkischen  Lagers  bei  Gradiska;  1789 
war  das  dritte  Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Berbir  und  später  alle  drei 
Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Belgrad,  wo  sich  die  Grenadiere  30.  April 
beim  Sturme  auf  die  Raitzenstadt  unter  Hauptmann  Gbaf  Albert  Gjulai  sehr 
hervorthaten. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik 
1792  30.  September  wurde  das  dritte  Bataillon  im  Treffen  bei  Speyer  nach  tapferster 
Gegenwehr  nebst  2  Mainzer-Bataillonen  von  der  feindlichen  Uebermacht  ge- 
fangen; 1793  fochten  18.  März  die  Grenadiere  in  der  Schlacht  bei  Neer- 
winden,  vertrieben  unter  Hauptmann  Graf  Albert  Gyulai  die  Franzosen 
aus  Tirlemont  und  nahmen  ihnen  einige  100  Gefangene  und  mehrere  Ge- 
schütze ab.  Die  beiden  ersten  Feldbataillone  fochten  theils  vereint,  theils 
einzeln  4.  April  im  Scharmützel  bei  Rheinzabem,  —  im  Mai  bei  Vertheidi. 
gung  der  Posten  bei  Offenbach,  bei  Rilsheim,  bei  der  Einnahme  des  Bien- 
waldes  20.  August,  bei  Werth  21.  August,  bei  der  Recognoscirung  gegen 
Steinfeld  27.  August,  bei  Einnahme  der  Weisseuburger  Linien  13.  October, 
wo  das  Oberst-Bataillon  unter  Major  Weidenfeld  das  verschanzte  Lager  bei 
Gross-Steinfeld  und  die  grosse  Redoute  erstürmte;  bei  Vertheidigung  der 
Posten  bei  Berstheim  2.  December  und  der  Position  am  Schweighauser 
Walde  11.  December.  —  1795  zeichneten  sich  einzelne  Regiments-Abtheilun- 
gen  9.  Jänner  im  Treffen  bei  Bemmel  an  der  Waal  aus  —  18.  October 
war  ein  Bataillon  im  Treffen  bei  Mannheim,  1796  ein  Bataillon   im  Treffen 

Thttrhclm,  G«d«&kblitt«r.  1^ 


—    210     - 

bei  Giessen  16.  September,  wo  es  die  dortigen  Anhöhen  behauptete.  —  Da» 
Regiment  kam  noch  in  diesem  Jahre  nach  Italien.  Im  Treffen  bei  Bassano 
und  Fontaniva  6.  November  1796  warf  Oberstlieutenant  Posztrechowsky  mit 
dem  Regimente  durch  einen  Bajonnetsturm  bei  Le-Nove  die  französischen 
Colonnen  aus  diesem  Orte  und  behauptete  sich  gegen  alle  ferneren  feind- 
lichen Angriffe  im  Besitze  des  Dorfes,  das  Regiment  hatte  aber  grosse  Ver- 
luste erlitten.  1797  war  ein  Bataillon  8.  Jänner  im  Gefechte  am  Flusse 
La-Fratta,  9.  Jänner  in  jenem  bei  Minerbe,  15.  Jänner  bei  St.  Giorgio,  der 
Vorstadt  von  Mantua,  wo  das  Corps  des  Generals  Provera  16.  Jänner  von 
Bonaparte  ereilt  die  Waffen  strecken  musste,  wodurch  das  Bataillon  in  Ge- 
fangenschaft gerieth. 

Im  Feldzuge 

1799  in  Italien  waren  26.  März  die  beiden  ersten  Feldbataillone  im  Treffen  bei 
Verona,  das  dritte  bei  Legnago,  wo  es  an  dem  Canal  Busco  die  dortige 
Brücke  vertheidigte ;  5.  April  war  das  Regiment  in  der  Avantgarde  im  Treffen 
bei  Magnano,  im  Juni  abtheilungsweise  bei  den  Belagerungen  der  Citadelle 
von  Turin  und  jener  von  Mantua,  wo  ein  Bataillon  10.  Juli  den  Cereser- 
Thurm  Turazzo  und  die  Brücke  über  den  Bajolo  mit  Sturm  nahm;  endlich 
um  diese  Zeit  war  eine  dritte  Abtheilung  bei  der  Belagerung  der  Citadelle 
von  Alessandria.  Das  Regiment  focht,  wieder  vereint,  15.  August  in  der 
Schlacht  bei  Novi,  4.  und  5.  November  im  Treffen  an  der  Stura  bei  Fossano 
und  später  war  es  bei  der  Belagerung  von  Coni. 

Im  Feldzuge 

1800  in  der  Riviera  di  Genova  und  den  verschiedenen  kleineren  und  grösseren 
dortigen  Gefechten  abtheilungsweise  verwendet,  als  bei  Montenotte,  Campara 
u.  s.  w.  (April  und  Mai). 

Im  Feldzuge 
1805  focht  dasselbe  mit  Auszeichnung  in    der   Armee    des   Erzherzogs    Carl    bei 
Caldiero  .30.  und  31.  October. 

Im  Feldzuge 
1809  in  der  detachirten  Division  FML.  Baron  Jellacic  des  sechsten  Armee-Corps 
eingetheilt,  war  dasselbe  im  April  bei  der  Vorrückung  gegen  München,  so- 
wie dem  späteren  Rückzuge  gegen  Salzburg.  Bei  Lauffen  29.  April  schlugen 
sich  zehn  Compagnien  mit  äusserster  Tapferkeit  volle  vier  Stunden  ohne  ein 
einziges  Geschütz  gegen  die  ganze  Division  Wrede;  5.  Mai  warf  ein  Ba- 
taillon die  Baiem  und  Franzosen  aus  dem  Orte  Abtenau  und  vom  Strubberge 
mit  dem  Bajonnete  stürmend  hinaus;  —  25.  Mai  war  das  Regiment  im  Treffen 
bei  St.  Michael  nächst  Leoben  und  14.  Juni  ein  Bataillon  in  der  Schlacht 
bei  Raab. 

Im  Feldzuge 
1812  gegen  Russland  focht  dasselbe  in  der  Truppen-Division  FML.  Baron  Bianchi 
des  österreichischen  Auxiliar-Corps  12.  August  in  der  Schlacht  bei  Podubnie, 
im  Walde  bei  Ljuboml,  bei  den  Trysziner  Höhen  8.  October  —  im  Treffen 
bei  Biala  18.  October,  wo  sich  das  zweite  Bataillon  in  einem  entscheidenden 


-     211     — 

Gefechts-Momente  vom  Oberstlieutenant  Grafen  Latour  des  Generalstabs,  dem 
späteren  Kriegsminister,  persönlich  vorgeführt,  ganz  besonders  hervorthat,  — 
ein  Bataillon  war  18.  November  im  Gefechte  bei  Rudnia. 

Im  Feldzuge 
1813  in  der  Division  Bianchi  des  Reserve-Corps  eingetheilt,  hatte  das  Regiment 
thätigen  Antfaeil  genommen  an  den  ruhmvollen  Kämpfen  desselben  in  den 
Schlachten  bei  Dresden  26.  und  27-  August,  bei  Kulm  und  Arbesau  30. 
August;  bei  Leipzig  und  der  Erstürmung  des  Markleeberges.  1814  war  es 
einige  Zeit  bei  der  Blokade  von  Beifort,  bei  der  Erstürmung  von  Clercy 
4.  Februar  —  im  Treffen  bei  Montereau  18.  Februar,  im  Treffen  bei  Macon 
11.  März,  bei  St.  Georges  18.  März  —  in  der  Schlacht  bei  Lyon  20.  März, 
im  Gefechte  bei  St.  Romans  2.  April  und  bei  der  hierauf  erfolgten  Besetzung 
von  Südfrankreich  und  Savoyen  durch  das  Corps  des  FML.  Bianchi.  1815 
AnÜGuigs  in  Italien  waren  Regiments- Abtheilungen  4.  April  beim  Uebergange 
über  den  Panaro  im  Gefechte,  sowie  bei  Modena ;  später  rückte  das  Regiment 
im  Corps  des  FML.  Grafen  Bubna  nach  Südfrankreich  über  den  Simplon, 
zwei  Compagnien  über  den  grossen  Bernhardt,  und  war  im  Gefechte  bei 
Bellegarde,  beim  Uebergange  über  den  Porte  du  Rhone,  am  4.  Juli  erstürmte 
es  die  Zugangs-Redoute  des  Forts  de  TEcluse,  machte  die  Besatzung  theils 
nieder,  theils  gefangen  und  eroberte  4  Kanonen,  1  Fahne  und  beträchtlichen 
Munitions-Vorrath.  Später  war  es  im  Armeelager  bei  Dijon,  und  1821  machte 
es  den  Feldzug  gegen  Piemont  mit,  ohne  jedoch  in  eine  Action  zu  kommen. 

Im  Feldzuge 

1848  in  Italien  war  das  Regiment  bei  dessen  Ausbruche  (im  März)  zu  Modena, 
Parma  und  Reggio  vertheilt  und  gelangte  unter  sehr  schwierigen  Verhältnissen 
über  den  Po  nach  Mantua,  wo  es  während  des  Feldzuges  als  Besatzung 
blieb  und  das  Recognoscirungsgefecht  bei  Govemolo  23.  April,  sowie  4.  und 
13.  Mai  die  beiden  Recognoscinmgen  der  Linie  am  Curtatone  mitmachte, 
und  an  der  Belagerung  und  Vertheidigung  von  Mantuä  ehrenvollen  Antheil  hatte. 

Im  Feldzuge 

1849  gegen  Piemont  rückte  das  Regiment,  im  vierten  Armee-Corps  FML.  Graf 
Thum  eingetheilt,  auf  der  Strasse  von  Vercelli  zur  Schlacht  von  Novara  vor, 
kam  aber  nicht  mehr  ins  Gefecht  und  blieb  bis  zum  völligen  Friedens-Ab- 
Bchlusse  Ende  August  bei  der  Occupation  von  Piemont  als  Besatzung  in 
Novara. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen   die  Francosarden  war  das  Regiment  im  V.    Armee- Corps  eingetheilt 
und  focht  in  den  beiden  Schlachten  bei  Magenta  4.  Juni  und  Solferino  24.  Juni. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  VIII.  Armee-Corps   der  Nord-Armee 
in  Böhmen  eingetheilt  und  focht  28.  Juni  im  Treffen  bei  Skalic,  — -  3.  Juli 
in  der  Schlacht  bei  Königgrätz,  in   beiden   Actionen  mit  bedeutenden   Ver- 
lusten, endlich  auf  dem  Rückzuge  in  Mähren  15.  Juli  im  Gefechte  bei  Dub. 


—    212    — 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Ravnicze  nächst  Stolac,  13.  August; 
bei  Stolac  16.  und  21.  August,  bei  Eriminac  Cruici  17.  bis  20.  August  und 
erhtt  in  allen  diesen  einen  Gesammtverlust  von  142  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1744  Der  Regiments-Inhaber  Oberst  Graf  Forgacs  sich  4.  Juli  bei  der  Vertheidigung 
Weissen  burgs  ausgezeichnet. 

1746  Im  Treffen  bei  Exilles  Oberstlieutenant  Josef  Graf  Draskovich  das  Bataillon 
mit  Ruhm  geführt. 

Oberst  Baron  Mednyansky   commandirte    die  Besatzung  in    dem   eroberten 
Guastalla. 

1788  und  1789  im  Türkenkriege  haben  sich  folgende  Offiziere  des  Regimentes 
ausgezeichnet :  Regiments-Commandant  Oberst  von  Kotzy  und  Major  Dietrich 
22.  April  1788  beim  Beschanier  Damme,  ebenso  Hauptmann  Valetti,  der  eine 
Kanone  wiedereroberte,  aber  dabei  todtgeschossen  wurde.  Bei  dem  ersten 
Gefechte  bei  Beschania  7.  März  hatten  sich  Hauptmann  Wurzer,  Oberlieu- 
tenant Simony,  der  in  Folge  dessen  zum  Hauptmanne  befördert  wurde,  und 
Fähnrich  Beer  ausgezeichnet.  Hauptmann  Albert  Graf  Gyulai,  der  beim 
Sturme  auf  Belgrad  mit  seiner  Compagnie  freiwillig  durch  die  Pallisaden 
drang,  die  Türken  nach  hartem  Kampfe  aus  dem  Graben  vertrieb  und  bis 
in  die  Stadt  verfolgte,  wurde  1789  MTO.-R.  Auch  Hauptmann  Simony  hatte 
sich  sehr  hervorgethan.  —  Die  Mannschaft  jener  Division,  welche  22.  April 
im  Gefechte  bei  Beschania  betheiligt  war,  erhielt  nachträglich  von 
Sr.  M.  Kaiser  Josef  II.  hundert  Dukaten  zur  Belohnung. 

1793  Im  Feldzuge  wurden  ftir  ihr  tapferes  und  umsichtiges  Benehmen  in  den  Be- 
richten über  die  verschiedenen  Actionen  angerühmt :  Regimen ts-Commandant 
Oberst  Josef  Kempf  von  Mannsberg  und  Major  Weidenfeld  bei  Offenbach, 
bei  Einnahme  des  Bienwaldes  und  später  der  Weissenburger  Linien;  die 
Hauptleute  Graf  Morzin  und  Buky  bei  Oflfenbach;  —  Hauptmann  Hegy, 
der  20.  August  die  Feinde  mit  Nachdruck  verfolgte  und  drei  Munitionswägen 
erbeutete,  der  schwerblessirte  und  daran  gestorbene  Hauptmann  Fischer,  Haupt- 
mann Baron  Bechard,  der  mit  drei  Compagnien  den  Feind  im  VorrQcken  aufge- 
halten und  bei  Werth  mit  Ruhm  ein  Bataillon  commandirt  hat,  die  Haupt- 
leute Buky  xmA  Hölzl,  und  Oberlieutenant  Hirsch,  der  mit  einer  halben 
Compagnie  zwei  Kanonen  eroberte,  diese  sechs  Letztgenannten  sämmtlich  bei 
der  Einnahme  des  Bienwaldes,  Oberlieutenant  Rau  bei  Einnahme  der  Weissen- 
burger Linien,  Hauptmann  Pottorniay  im  Schweighauser  Walde,  ObiTlieutenant 
Kunz  bei  Vertheidigung  des  Postens  bei  Ohlungen. 

1794  Hauptmann  Josef  Baron  Bechard,  welcher  bei  Rilsheim  durch  geschickte 
Evolutionen  sein  Bataillon  rettete,  bei  Wörth  auf  Vorposten  stehend,  durch 
seine  umsichtigen  Anstalten  den  kräftigen  Angriff  der  kaiserlichen  Truppen 
am  21.  August  vorbereitete,  wui-de  MTO.-R. 


—    213    — 

1795  Im  Treffen  bei  Mannheim  18.  Oetober  hatten  sich  ausgezeichnet:  Oberst- 
lieutenant Franz  Posztrechowsky,  die  Hauptleute  Andrassy,  Herrmann^  Graf 
Morzin  und  Simony,  der  dabei  todt  blieb.  —  Bei  Qiessen  16.  September 
1796  zeichnete  sich  Major  Pers  durch  gute    Führung  seines   Bataillons  aus. 

1797  Im  Gefechte  an  der  Fratta  8.  Jänner  thaten  sich  die  Hauptleute  Obel,  Lenk 
und  Oberlieutenant  Lehoczky  hervor. 

1799  Bei  Mantua  bei  Einnahme  des  Cereser-Thurmes  hatten  sich  10.  Juli  Haupt- 
mann Graf  Lazar  und  Lieutenant  Mililer  ausgezeichnet.  Ersterer  f  im 
Treffen  an  der  Stura  4.  November. 

Bei  der  Belagerung  der  Citadelle  von  Alessandria  that  sich  Oberlieutenant 
Erhard  bei  Vertreibung  feindlicher  Pikets  hervor,  in  der  Schlacht  an  der 
Stura  4.  und  5.  November  haben  sich  Hauptmann  Hirsch,  die  Lieutenants 
Hohenhausen  und  Werndl  ausgezeichnet,  —  bei  Belagerung  von  Coni  No- 
vember 1799  Hauptmann  Titus  und  Oberlieutenant  Erhard. 

1796  Oberst  Franz  von  Posztrecho wsky,  welcher  sich  bei  Bassano  schon  sehr  aus- 
gezeichnet hatte,  that  sich  im  Treffen  bei  Verona  26.  März,  da  er,  eine  Mus- 
kete in  der  Hand,  seine  Bataillone  zu  Fuss  vorführte,  sowie  bei  Novi,  wo 
er  das  Regiment  15.  August  1799  ruhmvoll  gegen  den  Feind  führte,  be- 
sonders hervor. 

1805  In  der  Schlacht  bei  Caldiero  wurde  der  Regiments-Commandant  Oberst  Ni- 
kolaus Graf  Weissenwolf  für  Umsicht  und  Tapferkeit  vom  Generalissimus 
Erzherzog  Carl  noch  auf  dem  Schlachtfelde  zum  General  befbrdert  31.  Oetober. 

1809  Im  Gefechte  bei  Abtenau  und  am  Strubberg  im  Salzburgischen  5.  Mai  hatten 
sich  Oberstlieutenant  Hirsch,  die  Hauptleute  Haas  und  Kruxa  sehr  aus- 
gezeichnet. 

1809  FM.  Erzherzog  Johann  belobte  den  Regiments-Commandanten  Obersten  Baron 
Eckart  für  dessen  eigene  und  des  Regimentes  Leistungen  bei  Salzburg  und 
im  Treffen  bei  Leoben.     Im  Feldzuge 

1812  hatte  sich  Hauptmann  Aleman  mit  seiner  Compagnie  im  Rückzugsgefechte 
im  Walde  bei  Ljuboml  durch  einen  kühnen  imd  sehr  erfolgreichen  Bajon- 
netsturm  ausgezeichnet,  sowie  im  Treffen  bei  Biala  18.  Oetober  Major  Del 
Rio  mit  dem  zweiten  Bataillon  beim  Angriffe  der  Russen  auf  die  Stellung 
an  der  Mühle  von  Eorzula. 

1814  Bei  St.  Georges  18.  März  zeichnete  sich  Regiments-Commandant  Oberst  Franz 
von  Papp,  der  die  Verbindung  zwischen  der  rechten  und  linken  Golonne 
unterhielt,  durch  seine  umsichtigen  Dispositionen  aus. 

1848  Regiments-Commandant  Oberst  Castellitz  und  zweiter  Oberst  Graf  Heinrich 
Salis  hatten  sich  durch  Umsicht  sowohl  bei  Govemolo  23.  April  als  bei  der 
Recognoscirung  am  Curtatone  hervorgethan. 
Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  1848  und  1849  in  Italien: 
OEKO.-R.  3.  Oberlieutenant  Cesar  Conte  Negri. 
MVK.  Hauptmann  Baumgarten  und  Oberlieutenant  Gustav  von  Meszaros. 


—    214    — 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien  (bei  Magenta  und  Solferino): 

Für  Magenta:  OEKO.-ß.  3.  Oberstlieutenant  Carl  Ritter  von  Czetsch  — 
MVE.  die  Oberlieutenants  Handtel,  von  Hranilovics  und  Lieutenant  Ernst 
Graf  Wurmbrandt-Stuppach  die  Mannschaft;  erhielt  drei  grosse  silberne 
Tapferkeits-Medaillen  und  drei  öffentliche  Belobungen. 
Für  Solferino:  ÖLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Victor  Altgraf  Lei- 
ningen. 

MVK.  die  Hauptleute  Konek  von  Molnar,  die  Oberlieutenants  Szanke  de 
Tarpa  und  Schmidt  und  Lieutenant  von  Pawlowsky,  —  zwölf  Offiziere  er- 
hielten die  Allerhöchste  Belobung,  und  die  Mannschaft  1  goldene  9 
grosse  und  25  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Edgar  Kohl  von  Kohlenegg. 

MVE.  Hauptmann  Mayer  von  Alsö-Ruszbach,  Oberlieutenant  Baron  Busek, 

die  Lieutenants  Magistris  und  Beniss.     Seit 

1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  vormaligen  weissen. 

1878  Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge : 

OLO.-R.  Oberstlieutenant  Ferdinand  Pachner  Edler  von  Eggendorf. 

OEKO.-R.   3.  Major  Joseph  von  Öhlmayer,   die  Hauptleute  Carl  Przedik, 

Wilhelm  Bellmond,   Oberlieutenant  Eduard   Schweitzer,  Lieutenant   Joseph 

Blanther. 

MVK.  Major  Ferdinand  Freiherr  Kräutner  von  Thatenburg.     Die  Hauptleute 

Alfred  Grossinger,   Franz  Ströher,   die  Oberlieutenants   Carl  Himmelmayer, 

Martin  Rupp  und  Kieutenant  Georg  von  Bene  (in  der  Reserve). 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Majore  Julius  Kunst,  Julius  Euirchgässer,  die 

Hauptleute    Philipp    Engelmann,    Johann    Schiott,    Wilhelm    von    Reinhart, 

Camilla  Haasz  von  Grtinenwald,  die  Oberlieutenants  Carl  Wayer  Edler  von 

Stromwell,  Carl  Liedemann  (in  der  Reserve),  Ludwig  Javorik,  Carl  Rupprecht 

von  Virtsolog,  die  Lieutenants  Josef  Steiner  (in  der  Reserve),   Felix  Hödl, 

Carl  Zeppe^aner. 

Die   Mannschaft   (des  Reserve-Regiments) .  erhielt  für  das  Gefecht  auf  der 

Majevica    planina    am   21.    September    1    grosse    und    13    kleine    silberne 

Tapferkeits-Medaillen,   2  Belobungen;   nachträglich  2  goldene,  7  grosse  und 

16  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen  und  52  Belobungen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanien  und  Stabs-Offlziere. 

1793  Major  Schöffmann  bei  Vertheidigung  der  Posten  bei    Offenbach  f   17.   Mai. 
1799  Major  Obel  im  Treffen  bei  Fossano  f  4.  November. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«  33. 

(1869.) 

FZM.  EMIL  FREIHERR  KUSSEVICH  VON  SZAMOBOR. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  aschgraue  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 
Ergänzungsbezirksstation:  Festung  Arad. 


Inhaber: 


1741  errichtet  in  Ungarn. 

1741  FML.  Johann  Adam  Freiherr  von 

Andrassy     de     Szt.    Kiraly     f 

1753. 
1753  FM.    Nicolaus   Fürst  Esterhazy 

MTO.-C.  t  zu  Wien  1790. 
1791  FZM.  Anton  Graf  SzTARAY  MTO.-C. 

t  zu  Graz  23.  Jänner  1808. 
1809  FZM.   Hieronymus  Graf  Collo- 

redo-Mannsfeld  MTO.-C.    f  23. 


Juli  1822  an  den  Folgen  früherer 

Wunden. 
1823  FML.     Emerich    Freiherr    von 

Bakonyi   MTO.-R.  t  zu  Eomorn 

24.  Jänner  1845. 
1845  FZM.    Franz   Graf  Gyülai   von 

Maros-Nbmeth    und    Nadaska    f 

zu  Wien  21.  September  1868. 
1869  FZM.   Emil   Freiherr  Kussevich 

von  Szamobor. 


Mitgemachte  Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment  in  den  Feldzügen 
1742  und  1743  in  Baiem  und  am  Rhein  betheiligt,  kam  sodann  zur  Armee  nach 
Italien,  war  1744  bei  der  Unteiiiehmung  gegen  Neapel,  1746  in  der  Schlacht 
bei  Rottofreddo,   der  Besitznahme  von  Genua  und,  zur  Zeit  des  Aufstandes, 
in  dieser  Stadt.     Ein  Bataillon  machte   die  Expedition  in  die  Provence  mit. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  dasselbe 
1756  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  1757,  6.  Mai  in  jener  bei  Prag  und 
20.  Juni  im  Treflfen  am  Weissen  Berge  daselbst,  wo  Oberstlieutenant  Baron 
Amadei  mit  dem  Regimente,  über  sein  eigenes  freiwilliges  Ansuchen,  die 
feindhchen  Verschanzungen  erstürmte,  die  feindliche  Stellung  durchbrach, 
und  durch  sein  glänzendes  Beispiel  die  Nachfolge  der  übrigen  österreichischen 
Truppen  veranlasste,  was  die  Eroberung  der  Schanzen  zur  Folge  hatte.  — 
Das  Regiment  war  femer  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  wo  sich  ein 
Bataillon   bei   Einnahme   der  Stemschanze  besonders  hervorthat,  —  in  der 


-    216     - 

Schlacht  bei  Breslau  22.  November  wo  der  Interims-Regiments-Commandant 
Major  Souhay  beim  Angriffe  auf  die  grosse  feindliche  Redoute  beim  Schmiedefeld 
dem  hartbedrängten  Regimente  Josef  Esterhazy  (jetzt  Nr.  37)  zur  Unter- 
stützung kam,  und  nun  diese  beiden  Regimenter  vereint  die  Verschanzung 
eroberten,  behaupteten  und  10  B^nonen  und  eine  Haubitze  erbeuteten  — 
5.  December  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Leuthen.  —  1758  14.  Oc- 
tober  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  war  es  beim  ersten  Angriff  und  zeich- 
nete sich  durch  hervorragende  Tapferkeit  aus,  ebenso  auch  1760  in  der 
Belagerung  von  Dresden;  —  im  Treffen  bei  Strehlen  20.  August;  1761 
1.  October  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz,  1762  2.  August  im  Gefechte 
bei  Töplitz  und  15.  October  im  Treffen  bei  Freiberg. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778  und  1779  war  das  Regiment  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen. 

Im  Türkenkriege  war  eine  Compagnie 

1788  7.  März  im  Gefechte  am  Beschanierdanmie,  im  April  ein  Bataillon  beim 
Sturme  auf  die  Palanka  von  Sabacz,  trug  es  unter  Oberst  Graf  Sztaray 
wesentlich  zur  Eroberung  dieser  Festung  bei.  Das  Regiment  erhielt  zur 
Erinnerung  2  der  eroberten  türkischen  Fahnen,  sowie  2  Trommeln  und 
2  Pfeifen  zur  Verwahrung.  —  Die  2  ersten  Feldbataillone  21.  October  bei 
der  Erstürmung  von  Ujpalanka,  wo  Hauptmann  Ziggan  mit  300  Fi'eiwilligen 
die  Kaserne  besetzte,  und  sodann  mit  grosser  Tapferkeit  die  am  Ufer  der 
Donau  befindliche  Redoute  angriff.  —  Das  3.  Bataillon,  selbständig  detachirt, 
war  25.  April  im  Treffen  bei  Dubicza,  und  9.  August  bei  dem  Angriffe  auf 
die  dortigen  Verschanzungen,  sodann  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung 
von  Novi,  3.  October. 

Im  Feldzuge 

1789  waren  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  28.  August  [im  Treffen  bei  Mehadia, 
und  später  alle  3  Bataillone  bei  der  Belagenmg  von  Belgrad  ^-  1790  bei 
dem  in  Galizien  aufgestellten  Observations-Corps  und  von  da  kam  das  Re- 
giment noch  im  Herbste  in  die  Niederlande,  wo  es  Brüssel,  später  Mecheln 
und  Antwerpen  besetzte. 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  war  das  Regiment 
1792  30.  April  im  Gefechte  bei  Boussut,  23.  Mai  ein  Bataillon  im  Grefechte  bei 
Florennes,  ebenso  einzelne  Regiments-Abtheilungen  in  den  verschiedenen 
Gefechten  bei  Valenciennes  und  Toumay,  Ende  September  bei  dem  Bombar- 
dement von  Lille  und  der  Erstürmung  der  Vorstadt  Fivei  1793  die  beiden 
ersten  Feldbataillons  im  Treffen  bei  Tirlemont  unter  persönlicher  Führung 
des  Erzherzogs  Carls  in  der  Avantgarde,  ebenso  22.  März  im  Gefechte  bei 
Löwen;  im  Treffen  bei  Dünkirchen,  2  Divisionen  den  englischen  Truppen 
zugewiesen.  —  Einzelne  Regiments-Abtheilungen  fochten  femer  im  Gtefechte 
bei  Cysoing  22.  October;  —  bei  der  Vertheidigung  der  Posten  von  Maubeuge, 
bei  der  Eroberung  von  Lannoy,  wo  Major  Mallowetz  mit  seinem  Bataillon  ein 
Geschütz  eroberte,  28.  October  und  17.  December  im  Gefechte  bei  Toumay; 
—  1794  war  das  Regiment  im  Treffen  bei  Moucron  imd  dem  Gefechte  bei 


-     217     - 

Dolignies  in  Westflandern,  wo  es  •  mit  ungemeiner  Tapferkeit  focht,  und 
300  Mann  vertheidigten,  unter  Major  Hofmeister  und  Oberlieutenant  Bakonyi 
gesammelt,  bis  in  die  sinkende  Nacht  den  dortigen  Kirchhof,  wodurch 
dem  raschen  Vordringen  des  Feindes  Schranken  gesetzt  wurden;  1795 
war  das  Regiment  bei  der  Ober-Rhein-Armee  und  30.  October  bei  der 
Einnahme  des  Galgenberges  und  der  Neckarschanzen  bei  Mannheim,  10.  No- 
vember erstürmte  Oberlieutenant  Hranaky  an  der  Spitze  von  90  Freiwilligen 
.  die  Verschanzung  an  Holzhofe  bei  Mannheim  und  eroberte  3  Kanonen,  erlag 
aber  später  der  feindlichen  Uebermacht  und  wurde  gefangen.  1796  focht  das 
Regiment  24.  August  in  der  Schlacht  bei  Amberg,  3.  September  in  jener 
bei  Würzburg,  16.  September  im  Gefechte  bei  Limburg,  18.  September  bei 
Altenkirchen,  wo  der  französische  General  Marceau  vor  der  Front  des  Regimentes 
schwer  verwundet  und  gefangen  wurde.  —  Im  Herbste  war  das  Regiment  bei 
der  Belagerung  von  Kehl,  bei  der  Eroberung  der  Insel  Gross-Kehlkopf,  und 
1797  7.  Jänner  bei  Eroberung  der  verpallisadirten  Fleschen  bei  der  Schwa- 
benschanze. 

Im  Feldzuge 

1799  war  das  Regiment  Anfangs  in  Tirol  und  in  der  Schweiz,  30.  April  bei  dem 
allgemeinen  Angriffe  auf  die  Verschanzungen  von  Remis  und  Martinsbruck 
in  Engadein;  —  später  in  Italien  bei  Belagerung  der  Citadelle  von  Turin 
und  jener  von  Alessandria,  15.  August  in  der  Schlacht  bei  Novi,  wo  das 
3.  Bataillon,  vom  Hauptmann  Bakonyi  commandirt,  die  Höhen  vor  dem  Dorfe 
Pasturana  erstürmte;  4.  November  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei 
Genola  und  Savigliano. 

Im  Feldzuge 

1800  war  dasselbe  in  der  Riviera  di  Genova,  bei  allen  dortigen  Operationen  und 
Gefechten,  so  an  der  Stura,  bei  Stella  u.  s.  w. 

Im  Feldzuge 
1805  bei  der  Armee  in  Italien,  focht  es  30.  und  31.  October  in  der  Schlacht  bei  Caldiero. 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutschland,  war  es  im  V.  Armee-Corps  des  Erzherzogs  Ludwig  einge- 
theilt,  in  mehreren  Gefechten  in  Baiem,  und  focht  mit  besonderer  Aus- 
zeichnung in  der  Schlacht  bei  Aspem,  wo  sich  das  2.  Bataillon  unter  Major 
Porubsky  am  Morgen  des  22.  Mai,  von  der  feindlichen  Cavallerie  angegriffen, 
—  durch  seinen  heldenmüthigen  Widerstand  hervorthat,  —  auch  die  andern 
Abtheilungen  des  Regimentes  glänzten  durch  ihre  Tapferkeit.  5.  und  6.  Juli 
war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Wagram  und  in  den  nächstfolgenden 
Tagen  auf  dem  Rückzuge  nach  Mähren  und  in  den  Gefechten  bei  Znaim 
(10.  und  11.  JulL) 

Im  Feldzuge 
1812  gegen  Russland  war  das  Regiment  in  der  Division  FML.  Baron  Bianchi  des 
Auxiliar-Corps  in  der  Schlacht  bei  Podubnie  12.  August,  wo  das  1.  Bataillon 
durch  einen  Sumpf  mit  hocherhobenem  Gewehr  und  Patrontaschen  unter  den 
schwierigsten  Terrain-Verhältnissen  zum  Angriffe  gegen  die  feindliche  Stellung 


—    218    — 

waten  musste  und  auch  rasch  den  Feind  aus  der  gewonnenen  Position  ver- 
trieb, sodann  von  dem  verstärkt  zurückkehrenden  Feinde  mit  Infanterie  und 
Cavallerie  von  mehreren  Seiten  angegriflfen,  zog  es  sich  in  schönster  Ordnung 
zurück  bis  an  den  Pass  jenes  Morastes,  wo  es  von  dem  nachgerückten 
2.  Bataillon  aufgenommen,  und  unter  dem  Schutze  des  jenseits  des  Morastch 
aufgestellten  Geschützes  seine  Stellung  behauptete.  —  Das  Regiment  war  in 
diesem  Feldzuge  femer  in  den  Gefechten  beim  Walde  und  den  Morästen 
von  Dywin,  —  bei  Staray  Wyzwa,  bei  Lyuboml,  bei  den  Triszinerhöfen, 
im  TreflFen  bei  Biala  18.  October  ~  in  den  Gefechten  bei  Rudnia,  bei  Pinsk 
und  dem  späteren  Rückzuge  des  Auxiliar-Corps  an  die  Weichsel. 

Im  Feldzuge 

1813  in  Deutschland,  wieder  in  der  Division  Bianchi,  focht  das  Regiment  26.  und 
27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden;  —  30.  August  in  jener  bei  Kulm, 
und  endlich  mit  besonderer  Auszeichnung  in  den  drei  Schlachttagen  bei 
Leipzig,  so  16.  October  beim  Angriffe  auf  den  Markleeberg,  —  und  später 
bei  Vertreibung  des  Feindes  aus  den  Auen  längs  der  Pleisse,  und  der  Vor- 
rückung gegen  und  Erstürmung  von  Dölitz.  Oberst  von  Retsey  führte  das 
Regiment  in  allen  diesen  Gefechtsmomenten  mit  besonderer  Umsicht  und 
persönlicher  Bravour.  —  Die  Grenadiere  hatten  sich  in  der  Schlacht  bei 
Hanau,  30.  October,  bei  Erstürmung  der  ELinzigbrücke  hervorgethan. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  war  das  Regiment  im  Jänner  bei  der  Blokade  von  Beifort, 
bei  Erstürmung  von  Cleray  4.  Februar  —  im  Treffen  bei  Montereau  18,  Fe- 
bruar —  dann  in  Südfrankreich  im  Treffen  bei  Macon  11.  März,  bei  St.  Geor- 
ges 18.   März,    bei   Limonest  20.  März   und    ein   Bataillon   bei   Erstürmung 

.  der  dortigen  Hochfläche  von  Dardilly,  und  Jim  Gefechte  bei  Romans  2.  April. 
—  Die  Grenadiere  30.  März  bei  Eroberung  von  Charenton,  wo  Hauptmann 
Kurz  mit  vier  Compagnien    5  Kanonen  eroberte  und  den  Ort  behauptete. 

Im  Feldzuge 

1815  war  das  Regiment  1.  Juli  im  Gefechte  bei  Schlettstadt  und  Anfangs  October 
im  Lager  bei  Dijon.  —  Ein  Bataillon  aber  bei  der  Blokade  von  Hüningen. 

Im  kurzem  Feldzuge 
1821  gegen  Piemont  kam  das  Regiment  in  keine  Action. 

1848  Bei  Ausbruch  des  Krieges  in  Italien  war  das  Regiment,  im  I.  Armee- 
Corps  eingetheilt,  als  Besatzung  in  Pavia  und  rückte  im  wohlgeordneten 
Rückzuge  zur  Armee,  und  am  31.  März  in  die  Festung  Mantua  ein; 
6.  April  war  ein  Bataillon  im  Recognoscirungs-Gefechte  bei  Marcaria,  wo 
die  erste  Division  verbarrikadirte  Häuser  angriff,  ein  feindliches  Dragoner- 
piket aufhob,  Pferde,  Waffen  und  Montursstücke  erbeutete;  —  4.  Mai  war 
eine  Division,  13.  Mai  ein  Bataillon  bei  den  an  diesen  Tagen  stattgehabten 
Recognoscirungen  der  Curtatone-Linie  betheiligt.  Mit  besonderer  Auszeichnung 
aber  focht  das  Regiment  unter  seinem  tapfern  Obersten  Ritter  von  Benedek 
29.  Mai  im  Gefechte  bei  Curtatone  und  Montanara,  wo  es  drei  Stürme  aut 
die  dortigen  Versohanzungen  unternahm ;  als  nach  dem  zweiten  das  Regiment 


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abgelöst  werden  sollte,  lehnte  der  Oberst  die  Ablösung  ab,  mit  den  Worten : 
„das  Regiment  Gynlai  muss  die  Schanze  nehmen",  und  es  gelang  den  Tapfem, 
mehrere  Casinen  zu  nehmen  und  den  Damm  in  seiner  ganzen  Ausdehnung 
zu  erstürmen.  Oberst  von  Benedek  wandte  sich  nun  gegen  Montanara,  wo 
aber  bereits  der  Kampf  erfolgreich  entschieden  war,  und  nurmehr  eine 
Avantgarde-Abtheilung  ins  Feuer  kam.  —  Das  Regiment  war  femer  30.  Mai 
bei  der  Vorrückung  gegen  Goito  in  der  Avantgarde,  wo  es  in  zwei  TreflFen 
bis  über  Casa  Franchini  hinausging,  und  durch  mehrere  Stxmden,  dem  fort- 
währenden heftigsten  Geschütz-  und  Elleingewehr-Feuer  ausgesetzt,  mit  beiden- 
müthiger  Aufopferung  seine  Stellung  bis  zum  Eintreffen  der  Unterstützungen 
behauptete.  —  Nach  der  Schlacht  von  Custozza  kam  das  Regiment  zu  dem 
neuformirten  IV.  Armee-Corps  des  GM.  von  Culoz,  —  bestand  in  der  Avant- 
garde-Brigade seines  Obersten  ein  kleines  Feuergefecht  bei  Solara^  und  blieb 
während  der  Vorrückung  der  Armee  gegen  Mailand  Anfangs  August  in  St. 
Rocca  zur  Beobachtung  des  Po  gegenüber  von  Piacenza  stehen. 

Mit  gleicher  Tapferkeit  focht  das  Regiment  in  der  Helden-Division  des 
Erzherzogs  Albrecht  im  kurzen  Feldzuge 
1849  gegen  Piemont;  im  Treffen  bei  Mortara  21.  März  bemächtigte  sich  Oberst 
von  Benedek  mit  demselben  dieses  Ortes,  durchbrach  das  feindliche  Centrum 
und  gab  den  Ausschlag  zu  dem  glänzenden  hier  erfochtenen  Siege.  Die 
sechste  Compagnie  unter  dem  tapfem  Hauptmann  Graf  Pötting  rückte  einem 
feindlichen  Bataillon,  welches  dem  Obersten  Benedek  in  den  Rücken  kam, 
rasch  nach  und  befreite  denselben  aus  einer  gefährlichen  Lage.  Der  tapfere 
Oberst  hatte  mit  dem  Regimente  die  Stadt  Mortara  vom  Feinde  gereinigt, 
6  Kanonen,  viele  Pulverkarren,  eine  Menge  Bagage,  unter  andern  auch  den 
Marstall  und  das  Gepäck  des  Herzogs  von  Savoyen  erobert,  6  Offiziere  und 
2000  Mann  gefangen,  —  In  der  Schlacht  bei  Novara  23.  März  hatte  das 
Regiment  ruhmvollen  Antheil  an  den  heldenmüthigen  Kämpfen  um  die  Ge- 
höfte bei  Bicocca,  erlitt  aber  grossen  Verlust.  Es  machte  später  die  Ex- 
pedition in  die  Romagna  mit,  und  war  am  10.  und  11.  Mai  in  den  Gefechten 
und  bei  der  Einnahme  von  Livorno. 

Bei  Ausbruch  des  Feldzuges 
1859  gehörte  dasselbe  zu  den   Occupations-Truppen   im  Römischen,  stand  als  Be- 
satzung in  Bologna  und  kam  in  keine  feindliche  Action. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  der  Nord-Armee 
G-eneral  der  Cav.  Graf  Clam-Gallas  eingetheilt  imd  focht  28.  Juni  im  Gefechte 
bei  Münchengrätz,  29.  Juni  im  Treffen  bei  Jiöin  und  3.  Juli  in  der  Schlacht 
bei  Königgrätz.  In  allen  diesen  drei  vorbenannten  Actionen  hatte  das  Regiment 
an  Todten,  Verwundeten,  Gefangenen  und  Vermissten  einen  Verlust  von  30 
Offizieren  und  über  1100  Mann  zu  beklagen. 

1878  Im  bosnischen    Occupations-Feldzuge   focht    das    Regiment    16.    September 
im  Gefechte  bei  Grada6a^. 


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Tapferkeits-Attszeichnungeii  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1757  Oberstlieutenant  Carl  Baron  Amadei  wurde  fllr  seine  Auszeichnung  im  Ge- 
fechte am  Weissen  Berge  bei  Prag  in  der  ersten  Promotion  7.  März  1758  MTO.-R. 

1758  Major  Philipp  von  Souhay  wurde  für  sein  umsichtiges  und  tapferes  Benehmen 
bei  Breslau  MTO.-ß. 

1758  Bei  Hochkirch  14.  October  hatte  Oberst  Baron  Amadei  durch  seinen  erfolg- 
reichen Angriff  auf  die  grosse  Redoute  und  die  Wegnahme  des  dortigen 
Friedhofes  viel  zum  Siege  beigetragen. 

1760  In  der  Belagerung  von  Dresden  hatten  sich  Major  Souhay  und  Grenadier- 
hauptmann Hahn,  im  Treffen  bei  Strehlen  Hauptmann  Haynal  —  bei  der 
Eroberung  von  Schweidnitz  Hauptmann  Bunzlau  und  Lieutenant  Hofmannsee 
1761  und  im  Gefechte  bei  Töplitz  1762  Hauptmann  Baron  De  Vins  ausge- 
zeichnet, bei  Freiberg  Oberst  Graf  Josef  KhevenbtÜler. 

Im  Türkenkriege  thaten  sich  hervor  und  wurden  belobt: 

1788  bei  Beschania  Hauptmann  Baron  Malowetz;  —  beim  Sturm  auf  Sabacz  Haupt- 
mann Hofmeister  und  Lieutenant  Graf  Paul  Esterhazy ;  —  beim  Sturme  auf 
Uj  Palanka  21.  October  1788  würde  Hauptmann  Josef  Ziggan  für  sein 
tapferes  Benehmen  1790  MTO.-R.  —  Ausser  ihm  wurden  belobt:  der  2.  Oberst 
Josef  Gruber,  Major  Kölbel,  Hauptmann  Hofmeister,  die  Oberlieutenants 
Brodanovich  und  Stupart  von  Löwenthal,  die  Lieutenants  Graf  Paul  Ester- 
hazy, Hranyi  und  Slavy,  welche  beide  letztem  im  Gefechte  blieben.  Kaiser 
Josef  II.  Hess  der  Mannschaft  für  ihr  Wohlverhalten  200  Ducaten  anweisen. 

1789  Bei  Belgrad  thaten  sich  besonders  hervor:  Hauptmann  Hofmeister,  Oberliea- 
nant  Popovich,  Lieutenant  Tortini. 

1792  Bei  Boussut  that  sich  Major  Graf  Sztaray  30.  April  hervor. 

1793  Bei  Cysoing  22.  October  zeichnete  sich  Oberst  Josef  Gruber,  bei  Vertbeidi- 
gung  des  Postens  von  Maubeuge  7.  October  Hauptmann  Graf  Anton 
WeisscQwolf  aus,  bei  Eroberung  von  Lannoy  Major  Baron  Malowetz  und 
Oherlieutenant  Grünes;  —  bei  Moucron  und  Delignies  Major  Hofmeister 
und  Oberlieutenant  Bakonyi.  FZM.  Graf  Clerfait  dankte  den  braven  Män- 
nern des  Regimentes  Sztaray  für  die  ausdauernde  Vertheidigimg  des  Fried- 
hofes von  Delignies,  wodurch  das  rasche  Vordringen  der  feindlichen  Ueber- 
macht  gehemmt  wurde,  26.  April  1794. 

1795  Bei  der  Einnahme  des  Galgenberges  und  der  Neckarschanze  bei  Mannheim 
30.  October  wurden  im  Berichte  des  General  der  Cav.  Grafen  Wurmser: 
Oberst  Josef  Baron  Malowetz  wegen  umsichtiger  Führung  des  Regimentes  und 
persönlicher  Bravour,  Major  Maitheny  als  Commandant  einer  Colonne,  die 
beiden  Oberlieutenants  Grau  und  Tiebold,  welche  die  eroberten  Kanonen 
gegen  den  Feind  bedienen  halfen,  besonders  ruhmvoll  erwährt.  —  Oberlieu- 
nant  Johann  Hranaky  wurde  für  sein  tapferes  Benehmen  10.  November  beim 
Holzhpfe  bei  Mannheim  nachträglich  1801  MTO.-R. 

1796  Hauptmann  Anton  Graf  Weissenwolf,  welcher  sich  in  der  Schlacht  bei 
Würzburg  3.  September  sehr  hervorgethan  hatte,  wurde  mit  der  Siegesnach- 


—    221     - 

rieht  nach  Wien  geschickt  und  zur  Belohnung  zum  Major  bei  Deutschmeister- 
Infanterie  befördert. 

1796  Bei  der  Belagerung  von  Kehl  und  bei  Eroberung  der  Insel  Gross-Kehlkopf 
wurden  wegen  Auszeichnung  besonders  belobt:  Regiments- Commandant  Oberst 
Baron  Malowetz,  zweiter  Oberst  Baron  Franz  Dalquen,  Major  Hofmeister, 
die  Hauptleute  Munkaczy,  Scharlach,  Beniczky,  Schwab,  Kakowsky/  die 
Lieutenants  Heyek,  Scherer,  Sartory,  Baron  Haugwitz,  Graf  Waldstein, 
die  Fähnriche  Bizka  und  Eardos.  Hauptmann  Josef  von  Munkacsy,  welcher 
sich  einer  verlorenen  Redoute  mit  150  Freiwilligen  beim  Ausfalle  des  22.  No- 
vember wieder  bemächtigte,  am  5.  December  eine  Flesche  eroberte,  und 
1.  Jänner  1797  beim  Angriffe  auf  die  Schwabenschanze  in  das  feindliche 
Lager  eindrang,  200  Feinde  tödtete  und  des  Feindes  eigene  Geschiltze  gegen 
diesen  wirken  liess,  sowie  wesentlich  zu  dem  Erfolge  jenes  Tages  beitrug, 
wurde  1797  MTO.-R* 

Im  Feldzuge 
1799  hatten  sich   bei   der   Unternehmung   in  das  Engadein:    Major   Marcant,  die 
Hauptleute  Raglovich  und  Botta  sehr  ausgezeichnet,  ebenso  bei  der  Belage- 
rung von  Alessandria  Hauptmann  Oberdorf  und  die  Oberlieutenants  Hornig 
und  Hofmeister. 

In  der  Schlacht  bei  Novi 
1799  Hauptmann  Emerich  von  Bakonyi  durch  ruhmvolle  Führung  des  dritten  Ba- 
taillons —  Oberstlieutenant  Michael  von  Marcant,  welcher  28.  April  durch 
Umsicht  und  Bravour  sich  ausgezeichnet,  die  Franzosen  in  Unter- Engadein 
aus  ihren  festen  Stellungen  vertrieben  hat,  das  Dorf  Klamoschad  mit  Sturm 
genommen,  und  bei  der  Brücke  bei  Strada  eine  dominirende  feindliche  Re- 
doute erobert,  wurde  1802  MTO.-R. 

1809  Am  zweiten  Schlachttage  von  Aspern  hatte  Major  David  von  Porubsky  mit 
dem  2.  Bataillon  einen  feindlichen  Cavallerie-Angriff  mit  grösster  Entschlos- 
senheit abgewiesen,  und  den  Franzosen  so  viel  Schaden  zugefügt,  dass  deren 
Generale  sie  zu  keinem  neuen  Angriff  mehr  bewegen  konnten ;  er  wurde  im 
Nachtrags-Capitel  1810  MTO.-R. 

FML.  Fürst  Rosenberg  nennt  in  seinem  Berichte  unter  den  Ausgezeichneten 
bei  Aspem  den  Obersten  Anton  Baron  König  von  Kronburg,  Oberstlieutenant 
Anton  Graf  Weissenwolf,  die  Majore  Franz  Fodor  und  David  von  Porubsky. 

Im  Generalsbefehl 
1812  de  dto.  14.  August  erstattete  FM.    Fürst  Schwarzenberg  „seine  ganz  beson- 
dere   Zufriedenheit  und  wärmsten  Dank^  dem  Regimente  CoUoredo-Manns- 
feld  für  dessen  vorzügliches  Benehmen  in  der  Schlacht  bei  Podubnie.  Major 
Porubsky,  Commandant  des  2.  Bataillons,  wurde  besonders  angerühmt. 

1>^13  Oberst  Adam  von  Retsey  wurde  fLlr  umichtige  Führung  des  Regimentes  und 
personliche  Bravour  in  der  Schlacht  bei  Leipzig,  namentlich  16.  October  beim 
Angriffe  des  Markleeberges  mittelst  Allerhöchstem  Ilandbillet  de  dato  Rotta 
24.  October  MTO.-R. 


—    222    — 

1814  Grenadier-Hauptmann  Lorenz  Baron  Kurz,  MTO.-R.,  hatte  sich  als  ftltester 
Offizier  des  Grenadier-Bataillons  Lanyi  bei  der  Erstürmung  von  Charenton 
30.  März  sehr  hervorgethan. 

1848  AnläsiBÜchder  zweiten  Recognoscirung  der  Linie  am  Curtatone  13.  Mai  hatte 
sich  das  anwesende  Bataillon  so  sehr  ausgezeichnet,  dass  Oberst  von  Benedek 
in  seinem  Berichte  gar  keinen  Offizier  nominativ  anführen  konnte;  denn 
alle  zeigten  den  edelsten  Wetteifer,  ihrer  Mannschaft  voranzuleuchten,  ^es 
verdient  somit  das  ganze  Bataillon  mit  seinem  tapfem  Commandanten  (Obenst- 
lieutenant  Alexander  Graf  Kielmannsegge)  lobend  genannt  zu  werden." 
Beim  Sturme  auf  die  Verschanzungen  bei  Curtatone  29.  Mai  erstieg  Major 
Stephan  Seyffert  der  Erste  die  CrSte. 

Regiments-Commandant  Oberst  Ludwig  von  Benedek  wurde  fElr  sein  helden- 
müthiges  Benehmen  bei  Curtatone  MTO.-R. 

1849  Im  Berichte  des  FM.  Grafen  Radetzky  über  das  Treffen  bei  Mortara  21.  März 
erscheinen  unter  den  Ausgezeichneten  des  Tages:  Regiments-Commandant 
Oberst  Ludwig  von  Benedek,  Oberstlieutenant  Carl  Franck,  die  beiden 
Majors  Stefan  Seyffert  und  Ludwig  von  Gaal. 

1848  und  1849  ftlr  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien:. 

OLO.-R.  Oberst  Ludwig  von  Benedek,  die  Oberstlieutenants  Carl  Lilia  und 

Carl  Franck. 

OEKO.-R.  3.  die  Majore  Stefan  Seyffert  und  Ludwig  von  Gaal,  die  Haupt- 

Icute    Friedrich    Kiebast,    Alois    Graf   Pötting    und  Persing,   Heinrich  Graf 

Andlau-Homburg,    die    Oberlieutenants    Anton   Wagenbauer,     Carl    Quickl, 

Stephan  Toth  de  Jack  und  Franz  Gareis. 

MVK.  die  Hauptleute   Brendel,  Julius  Graf  Pötting,  Lander,  Adolf  Hummer, 

Pöckh,  Gustav  Graf  Vetter  von  der  Lilie,  Pechar,  Gyurits,  Kiebast,  Ritzinger. 

Schnitzky,  Edler  von  Lederer,  die  Oberlieutenants  Baren  Stwrtnik,  Rambaldini. 

Baron  Rossich,  Funke,  Killic  und  Lieutenant  von  Saracca. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Major  Theodor  Riss,  Hauptmann  Emil  Musulin.     Seit 

1868   hat   es   statt    der   früheren   weissen,    —   die    angegebene  gegenwärtige  Ad 
justirung  und  statt  der  dunkelblauen  die  aschgraue  Egalisirung  erhalten. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offlziere. 

1757  Oberstlieutenant  Graf  Dessewffy  f  in  der  Schlacht  bei  Breslau  22.  November. 

1849  Major  Stephan  Seyffert  f  an  seiner  bei  Novara  erlittenen  Verwundung. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Josef  Zerbs  f  in  der  Schlacht  bei  Königgriitz 
3.  Juli. 


ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«  34, 

(1871.) 

WILHELM  l,  DEUTSCHER  KAISER  UND  KÖNIG  VON  PREUSSEN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke^  irapprothe  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :   Kaschau. 


Inhaber. 


1734  errichtet  mit  kaiserlicher  Bewilli- 
gung de  dato  13.  November  1733 
2300  Mann  stark,  auf  den  ange- 
wiesenen Werbplätzen  Pest  und 
Debreczin,  auf  eigene  Kosten  von 
dem  zum  Inhaber  ernannten 

1734  Oberst   Ladislaus  Freiherm  von 
KöKEMESDT     de     Vettes,     1754 
.  FZM.  t  1756. 

1756  FZM.  Adam  Wenzel  Ghraf,  seit 
1772  Fürst  Batthyany  tibergab 
1780  das  Regiment  dem  folgenden 
Inhaber  und  f  zu  Saco  in  Stid- 
Tirol  25.  October  1787. 

1780  FML.  Paul  Anton  Fürst  Ester- 
HAZY  t  22.  Jänner  1794. 

1794  bis  1799  unbesetzt. 

1799  FZM.  Paul  Freiherr  |Kray  de 
Krajowa  MTO.-C.  t  ™  Pest 
19.  Jänner  1804. 


1804 


1815 


1824 
1827 


1841 
1858 
1861 


1846 


Seit 


FZM.  Paul   Freiherr   von  Davi- 

DoviCH  MTO.-R.  f  zu  Komorn  18. 

Februar  1814. 

FML.  Friedrich  Ludwig  Prinz  zu 

WiED-RüKKEL  MTO.-R.  1 24.  April 

1824. 

bis  1827  unbesetzt. 

FML.  Josef  von  Bbnczdr  (war  von 

1841i2.  Inhaber)  f  zu  Wien  6.  Aprü 

1846. 

Prinz  Wilhelm  von  Preussen,  von 

Prinz-Regent  von  Preussen  —  von 

an  König  Wilhelm  I.  von  Preussen 

und  seit  1871  Deutscher   Kaiser 

und  König  von  Preussen. 

(Zweite  Inhaber: 

FZM.  Georg  Graf  Thurn-Valsas- 

siNA  MTO.-C.  t  zu  Wien   1866. 

1866     FML.     Eduard     Freiherr 

Schwarz  von  Meiller.) 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Juli  1735  wurde  das  Regiment  auf  den  Kriegsschauplatz  nach  Italien 
gezogen,  —  50  Grenadiere  zerstörten,  im  Detachement  des  Husaren-Oberst- 
lieutenants Kaszon  eingetheilt,  eine  feindliche  Brücke  über  die  Etsch  ober- 
halb Verona. 


—    224    — 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1741  im  Khevenhüller'schen  Corps,  bei  der  Winter-Expedition  in  Ober-Oesterreich 
und  Baiem  1742,  später  in  Böhmen,  litt  in  der  Schlacht  bei  Czaslau  17.  Mai 
sehr  viel  durch  den  Angriflf  zweier  preussischer  Regimenter,  und  hatte  7  Offiziere 
und  491  Mann  verloren,  da  es  die  rechte  Flanke  deckte.  Es  war  diess  die  j 
erste  grössere  WafFenthat  des  Regimentes,  das  nun  zur  Belagerung  von  Prag 
kam  und  in  dem  Ausfallsgefechte  22.  August  den  ersten  Angriff  der  Franzosen 
am  linken  Flügel  des  Blokade-Corps  aushielt  und  tapfere  Gegenwehr  leistete; 
1743  war  es  bei  den  Belagerungen  von  Straubing  und  Ingolstadt^  1744  im 
Feldzuge  in  Böhmen,  1745  4.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Hohenfriedberg  und 
30.  September  in  jener  bei  Trautenau,  1746  bei  der  Armee  in  Italien, 
16.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Piacenza,  im  October  in  jener  bei  Rottofreddo, 
bei  der  Besitznahme  von  Genua,  musste  sich  beim  dortigen  Aufstande  zu- 
rückziehen; 1747  war  es  bei  der  Belagerung  von  Genua,  von  1748  an  bis 
1756  blieb  es  in  der  Lombardei. 

Im  siebenjährigen  Kriege  waren  vorerst  nur 

1757  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere,  und  zwar  im  Juni  bei  der  Vertheidigung 
von  Prag,  7.  September  im  Treffen  bei  Görlitz  am  Moysberge,  bei  der  Be- 
lagerung von  Schweidnitz,  wo  das  Bataillon  im  letzten  Sturme  die  grosse 
Stemschanze  mit  dem  Säbel  in  der  Faust  erstieg,  femer  in  jener  bei 
Breslau  22.  November  und  bei  Leuthen  5.  December. 
Im  Feldzuge 

1758  war  das  ganze  Regiment  vereint  sowie  dessen  Grenadiere  14.  October  in  der 
Schlacht  bei  Hbchkirch.  Major  Baron  de  Rossin  nahm  bei  Erstürmung  des 
Kirchhofes  18  Offiziere  und  400  Mann  mit  seinem  Bataillon  gefangen,  und 
eroberte  4  Geschütze  und  4  Fahnen.  —  1760  war  das  Regiment  23.  Juni 
in  der  Schlacht  bei  Landshut,  —  beim  Sturme  auf  Glatz  26.  Juni  unterstützte 
Major  Czecherini  mit  seinem  Bataillon  die  Sappeurs  in  der  eroberten  Flesche, 
und  half  ihnen,  sich  dort  zu  behaupten;  15.  August  war  das  Regiment  in 
der  Schlacht  bei  Liegnitz,  wo  es  den  bedeutenden  Gesammtverlust  von 
928  Mann  erlitt.  1761  1.  October  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  war 
ein  Bataillon  beim  Angriffe  auf  das  Bögenfort  ausgezeichnet  gefiihrt  Ton 
dem  tapfem  Major  Czecherini;  1762  war  das  Regiment  16.  August  im  Treffen 
bei  Pejle  unweit  Reichenbach.  Ein  Commando  in  der  Belagerung  von 
Schweidnitz  unter  Major  Czecherini,  der,  als  das  Jauemicker  Fort  in  die 
Luft  flog,  sich  sogleich,  ohne  Befehl  abzuwarten,  an  die  gefahrdrohende  Stelle 
begab,  diese  besetzte,  und  einen  versuchten  Sturm  des  Feindes  zurückschlug. 
Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 

1778  und  1779  meist   als    Besatzung   in  Prag,   nur    eine  kleine  Abtheilung  unter 
Hauptmann  Graf  Stemberg  überrumpelte   7.  März  1779  ein  verpallisadirtes 
Bauernhaus  zu  Gebersdorf  und  machte  dessen  Besatzung  nieder. 
Im  Türkenkriege  waren 

'"^8  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  24.  April  bei  der  Einnahme  von  Sabacz 
und  dem  Sturme  auf  die  Belgrader  Vorstadt,  —  das  dritte  Bataillon  kam 
zum  Siebenbürger-Corps   und   besetzte    den  Vulkanerpass.     1789  waren  die 


—     225    — 

beiden  ersten  Feld-Bataillone  und  die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  und 
Eroberung  von  Belgrad.  Beim  Sturme  daselbst  30.  September  war  der 
Grenadier-Hauptmann  Anton  Fürst  Esterhazy  mit  seiner  Compagnie  der 
Erste  über  die  Pallisaden  in  die  Raitzenstadt  gedrungen,  wurde  aber  schwer 
verwundet,  —  das  dritte  Bataillon  in  Siebenbürgen  zeichnete  15.  Juli  sich 
bei  Ober-Tömös  in  Vertheidigung  des  dortigen  Passes  sehr  aus.  1790  kam 
das  Regiment  zum  Observations-Corps  nach  Galizien  und  noch  vor  dem 
Schlüsse  d.  J.  rückte  es  in  die  Niederlande  ab,  wo  1791  ein  Bataillon  auf 
Execution  in  dem  gegen  seinen  Bischof  aufrührerischen  Bisthume  Lüttich 
stand. 
Im  französischen  Revolutionskriege  war  das  Regiment 

1792  23.  Mai  im  Gefechte  bei  Florenne,  kurz  nachher  bei  Glisuelle  und  bei  Mens; 
—  1793  focht  es  mit  grosser  Tapferkeit  in  der  Schlacht  bei  Neerwinden  oder 
Tirlemont,  wo  das  Oberst-Bataillon  unter  Major  Bydeskuti  den  Ort  Racour 
erstürmte  und  behauptete.  Die  Grenadier-Division  focht  im  Treffen  bei 
Löwen.  —  Diese  und  die  beiden  Feld-Bataillone  waren  femer  bei  Famars 
bei  der  Einnahme  von  Valenciennes,  —  die  Grenadiere  bei  der  ijinnahme 
von  Quesnoy,  endlich  diese  und  das  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Mau- 
beuge. 1794  war  dieses  in  den  Schlachten  bei  Landrecy  und  Cateau,  — 
24.  Mai  im  Treffen  bei  Erqueline,  wo  der  Regiments-Commandant  Oberst  Graf 
Morzin  als  Qua-Brigadier  mit  seiner  Brigade,  darunter  die  beiden  1.  Feldba- 
taillone des  eigenen  Regimentes,  gegen  die  stark  verschanzte  feindliche  Stel- 
lung vorrückte,  den  Ort  Erqueline  mit  einem  Bataillon  des  Regimentes  und 
der  eignen  Grenadier-Division  erstürmte  und  10  Geschütze  eroberte,  —  nach- 
dem er  schon  in  den  Verschanzungen  12  Kanonen  genommen  hatte,  —  und 
sich  in  der  gewonnenen  Stellung  behauptete.  —  Das  Regiment  war  femer 
bei  Charleroi  und  Heppignies  im  Gefechte.  1795  bei  der  Ober-Rhein- Armee 
war  es  bei  der  Einschliessung  und  der  Einnahme  von  Mannheim,  sowie 
später  in  den  Gefechten  bei  Schopp  und  Landstuhl ;  1796  kam  es  zur  Armee 
nach  Italien,  zeichnete  sich  ungemein  im  Treffen  bei  Salo  aus,  focht  bei  Ga- 
vardo  und  Cerea,  kam  sodann  als  Besatzung  nach  Mantua,  betheiligte  sich 
bei  mehreren  Ausfällen,  und  es  erhielt  bei  der  Capitulation  von  2.  Februar 
1797  das  Regiment  freien  Abzug,  durfte  jedoch  3  Monate  nicht  gegen  Frank- 
reich kämpfen.  Die  Grenadiere  waren  in  Deutschland  geblieben  und  fochten 
in  den  Schlachten  bei  Wetzlar,  Amberg  und  Würzburg  und  bei  der  Bela- 
gerung von  Kehl. 
Im  Feldzuge 

1799  in  Italien,  fochten  die  Grenadiere  mit  Auszeichnung  bei  Legnago  und  Parona, 
die  beiden  ersten  Feld- Bataillone  bei  Magnano  5.  April  in  der  Avantgarde, 
ebenso  27.  April  im  Treffen  bei  Cassano,  16.  Mai  im  Gefechte  bei  Marengo,  — 
Ende  Mai  vertheidigte  Hauptmann  Schmelzern  mit  zwei  Compagnien  die 
Festung  Ceva  unter  den  schwierigsten  Umständen  sehr  ruhmvoll  gegen  die 
französische  Division  Grouchy  und  behauptete  sich  bis  zum  Entsätze  am 
2.  Juli  durch  General  Vukassovich.  20.  Juni  war  das  Regiment  im  Gefechte 
bei  Bosco  und  Cassino,    wo   es  grosse  Verluste  erlitt,  und  6.  November  im 

Thttrbeim  Gedenkblfttter.  1^ 


—     226     - 

Gefechte  auf  dem  Gebirge  bei  Novi.  —  Das  3.  Bataillon  stand  in  Tirol, 
focht  mit  Auszeichnung  bei  Tauffers  4«  April,  war  bei  der  Unternehmung 
in  das  Engadein  und  im  Gefechte  bei  Süs. 

Im  Feldzuge 
1800  war  das  Regiment  (von  April  bis  Anfangs  Juni)  bei  der  Blocade  von  Genua^ 
13.  Mai  unternahm  Major  von  Erauss  mit  einem  Bataillon  einen  erfolgreichen 
Angriff  auf  die  französische  Colonne  Gauthier  auf  dem  Monte  Creto,  —  in 
der  Schlacht  bei  Marengo  14.  Juni  waren  nur  die  Grenadiere,  und  diese  mit 
dem  Regimente  vereint  25.  December  in  jener  am  Mincio,  wo  es  grosse 
Verluste  erlitt. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  bei   der  Armee  in  Italien  und  focht  30.  und  31.  October 
in  der  Schlacht  bei  Caldieix). 

Im  Feldzuge 
1809  waren  die  Grenadiere  bei  der  österreichischen  Haupt-Armee  in  Deutschland, 
und  fochten  im  Treffen  bei  Ebelsberg  3.  Mai  und  in  den  Schlachten  bei 
Aspern,  Wagram  und  Znaim,  während  das  Regiment  im  VII.  Armee-Corps 
des  Erzherzogs  Ferdinand  in  Polen  beim  Sturme  auf  Sandomir  16.  Juni  die 
dritte  Sturm-Colonne  unter  seinem  tapfern  Obersten  von  Schmelzern  formirte, 
zwei  starke  Redouten  eroberte,  4  Kanonen  nahm  und  viele  Gefangene  machte, 
—  diese  Erfolge  hatten  wesentlich  zu  der  noch  in  der  nächsten  Nacht  erfolg- 
ten Capitulation  beigetragen,  —  aber  das  Regiment  hatte  den  bedeutenden 
Gesammtverlust  von  23  Offizieren  und  über  700  Mann  erlitten. 

Im  Feldzuge 

1812  gegen  Russland  war  das  Regiment  in  der  Division  Bianchi  des  Auxiliar- 
Corps  eingetheilt,  und  in  den  Gefechten  bei  Divin,  bei  Wisswa,  bei  Triczyn, 
wo  8.  September  8  Compagnien  zweimal  den  sogenannten  Triczyner-Hof 
stürmten,  femer  18.  October  im  Treffen  bei  Biala  und  im  November  bei 
Rudnia.  Mehr  noch  als  die  feindlichen  Kugeln  hatten  die  Entbehrungen  und 
Winterkälte  die  Reihen  des  Regimentes  gelichtet. 

Im  Feldzuge 

1813  abermals  in  der  Division  Bianchi  eingetheilt,  focht  das  Regiment  26.  und 
27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  30.  August  in  jener  bei  Kulm,  imd 
16.  bis  18.  October  bei  Leipzig;  —  im  Feldzuge  1814  in  Frankreich  11.  März 
im  Treffen  bei  Macon,  20.  März  in  der  Sehlacht  bei  Lyon  und  2-  April  im 
Treffen  bei  Romans,  —  1815  gegen  Murat  12.  April  beim  Brückenkopfe  von 
Ochiobello,  28.  April  beim  Ueberfalle  auf  Pesaro,  und  kam  im  Juli  nach 
Südfrankreich. 

Im  Feldzuge 
1821  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten   war   es  in    den  Scharmützeln  bei  le 
Coli  10.  März  und  bei  Balzerano  14.  März  und  blieb  bis  1823  als  Besatzung 
im  Neapolitanischen. 

Im  Sommer  nach   Ungarn  beordert,    erlag  die  Mannschaft   der    Gewalt   der 
Revolutionspart^i.     Die  Grenadier-Division    hingegen    war    1848   und    1849 


—    227     - 

bei  der  kaiserlichen  Armee  in  Italien.  Der  grössere  Theil  des  Offiziers-Corps 
kämpfte  rühmlich  unter  den  kaiserlichen  Fahnen  in  Italien  und  Ungarn,  meist 
andern  Truppenkörpem  zugetheilt,  oder  in  Hauptquartieren  verwendet.  1849 
wurde  das  Regiment  zu  Kremsier  in  Mähren  reorganisirt. 
Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Franzosen,  dann  in  Italien,  war  das  Regiment  Anfangs  in  der  mo- 
bilen Division  FML.  Urban  eingetheilt,  fochten  27.  Mai  die  beiden  ersten 
Feld-Bataillone  bei  Fermo,  —  das  dritte  Bataillon  bei  Como  gegen  die  Alpen- 
jäger Garibaldi's.  —  In  der  Schlacht  bei  Solferino  24.  Juni  war  das  Regiment 
im  IX.  Armee-Corps  eingetheilt  und  in  diesem  heissen  Kampfe  dreimal  mit  dem 
Feinde  engagirt. 
Im  Feldzuge 

1864  gegen  die  Dänen  in  Schleswig  in  der  sogenannten  eisernen  Brigade  des  GM. 
Grafen  Gondrecourt  des  VI.  Armee-Corps  FML.  Baron  Gablenz  focht  das 
Regiment  mit  besonderer  Auszeichnung  3.  Februar  im  Treflfen  bei  Ober-Selk. 
wo  das  1.  Bataillon  unter  seinem  tapfem  Obersten  Benedek,  der  schwer  ver- 
wundet wurde,  den  Ort  Jagel  erstfLrmte,  das  2.  Bataillon  hingegen,  zur  Er- 
stürmung des  Danewerkes  und  des  Königshügels  beordert,  die  Dänen  mit  dem 
Bajonnete  von  Stellung  zu  Stellung  warf,  den  Königshügel  siegreich  erstieg, 
und  die  österreichische  Fahne  auf  dessen  Höhe  pflanzte. 
Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  in  Böhmen,  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  General 
der  Cavallerie  Graf  Clam-Gallas  eingetheilt,  und  kämpfte  26.  Juni  im  Vor- 
posten-Gefechte bei  Böhmisch- Aicha  und  am  selben  Tage  im  Nachtgefechte 
bei  Podol,  29.  Juni  im  Treffen  bei  Jiöin  und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei 
Königgrätz,  wo  es  bei  dem  Sturme  auf  das  Dorf  Rozberiö  und  die  bewaldete 
Höhe  von  Chlum  bedeutende  Verluste  erlitt. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1742  Oberst  Regiments-Commandant  Baron  Anton  Beneda  hatte  sich  im  Ausfalls- 
gefechte bei  Prag  22.  August,  sowie  in  der  Schlacht  bei  Trautenau  ruhmvoll 
ausgezeichnet  4.  Juni  1745. 

1745  Hauptmann  Baron  Schimoda  Hess  im  October  in  Schmiedeberg  die  öster- 
reichischen Wappen  anschlagen. 

1746  Oberst  Regiments-Commandant  Franz  von  Epelle  that  sich  in  der  Schlacht 
bei  Piacenza  16.  Juni  sehr  hervor. 

1757  Bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz  thaten  sich,  insbesondere  bei  Eroberung 
der  Stemschanze,  Major  Kiss,  die  HaupÜeute  Wolf,  Radoni  und  Lieutenant 
Suardi  hervor. 

Ende  1757  erhielt  das  Regiment  weisse  Röcke,  blaue  Westen  und  derlei  unga- 
rische Beinkleider,  gelbe  Aufschläge,  weisse  Knöpfe  und  Litzen,  letztere  von 
Silber  für  die  OfSziere;  von  Tuch  fdr  die  Mannschaft. 

1760  Major  Ignaz  Sigmund  Freiherr  de  Rossin  wurde  für  seine  Auszeichnung  bei 
Hochkirch,  MTO.-R. 

16» 


—    228    — 

1760  Oberstlieutenant  Kitzing  commandirte  bei  Eröffnung  der  Tranchien  von 
Glatz  die  Arbeiter  am  rechten  Flügel  und  hatte  sich  während  der  Belagerung 
im  Juni  ausgezeichnet. 

17n2  Major  Baron  Nikolaus  Czecherini  de  la  Vippera  wurde  für  seine  wiederholten 
Auszeichnungen,  namentlich  bei  Schweidnitz,  MTO.-R. 

1761  Hauptmann  Racz  hatte  sich  beim  Angriffe  auf  das  Bögenfort  während  der 
Belagerung  von  Schweidnitz  ausgezeichnet. 

Im  siebenjährigen  Kriege  hatte  das  Regiment  an  vor  dem  Feinde  Gebliebenen, 
ihren  Wunden  oder  Krankheit  Erlegenen,  Vermissten  und  Gefangenen  im 
Ganzen  4  Stabs-,  45  Ober-Offiziere  und  2614  Mann  verloren;  dagegen 
5  Fahnen,  4  Kanonen  und  2  Pulverkarren  erobert. 

1789  Grenadier-Hauptmann  Fürst  Anton  Esterhazy  wurde  für  Auszeichnung  beim 
Sturme  auf  Belgrad  30.  September  sogleich  zum  Major  befördert,  und  im 
December  1789  MTO.-R. 

1789  Während  der  Belagerung  von  Belgrad  hatte  sich  Fähnrich  Berger  (f  isr>4 
als  FZM.)  bei  den  Belagerungs-Arbeiten  durch  seinen  Eifer  besonderes  Lob 
verdient. 

1793  Für  ihr  tapferes  Verhalten  in  der  Schlacht  bei  Neerwinden  18.  März  erhielt 
die  Mannschaft  4  goldene  und  21  silberne  Medaillen.  Es  wurde  die  erste 
goldene  im  Regimente  dem  FeldwebelJohann  Bentsalli  zu  Theil,  da  er  dem  hart- 
bedrängten Oberst-Bataillon  durch  einen  kühnen,  im  Rücken  des  Feindes  mit 
20  Mann  unternommenen  Angriff  Luft  machte,  sich  durchzuschlagen  und  den 
Angriflf  auf  Racour  zu  erneuern.  —  Bei  Löwen  erhielten  die  Grenadiere 
4  silberne  Medaillen. 

1793  Bei  Vertheidigung  der  Posten  bei  Maubeuge  6.  und  7.  October  hatten  sich 
die  beiden  Majore  von  Bydeskuty  und  Otto  Graf  Hohenfeld,  sowie  Oberlieu- 
tenant Töke  sehr  hervorgethan. 

Seit  Beginn  des  Feldzuges  1792  bis  December  1793  hatte  das  Regiment 
2  goldene  und  45  silberne  Tapferkeits-Medaillen  erhalten. 

1794  Für  seine  Auszeichnung  bei  Erqueline  wurde  Regiments-Commandant  Oberst 
Graf  Ferdinand  Morzin  1796  MTO.-R. 

1795  Im  Treffen  bei  Mannheim  18.  October  hatten  sich  die  beiden  Majore  von 
Bydeskuty  und  Graf  Hohenfeld,  sowie  in  den  Gefechten  bei  Schopp  und 
Landstuhl  Hauptmann  Puteani  ausgezeichnet. 

1796  Im  ofliciellen  Berichte  über  das  Treffen  bei  Salo  heisst  es:  dass  der  Feind 
der  ungemeinen  Tapferkeit  des  Anton  Esterhazy'schen  Regimentes  nicht 
widerstehen  konnte. 

1799  Oberstlieutenant  Franz  Graf  Khevenhüller  wurde  wegen  Auszeichnung  im 
Gefechte  bei  Tauffers  4.  April  zum  zweiten  Obersten  im  Regimente  befördert, 
und  that  sich  in  dieser  Stellung  im  Gefechte  im  Gebirge  bei  Novi  6.  November 
neuerdings  hervor. 

1799  In  Tirol  hatten  sich  Hauptmann  Peremann  bei  Tauffers  4.  April  und  bei  der 
Unternehmung  in  das  Engadein  .W.  April  Hauptmann  Enyetter  sehr  ausge- 
zeichnet. 


—     229     — 

1799  Obei-st  Baron  Sigmund  Bydeskuty  hatte  sich  in  dem  Treffen  bei  Magnano 
5.  April  und  bei  Cassano  27.  April  durch  persönliche  Bravour  und  seine 
zweckmässige  Disposition  gerechtes  Lob  in  den  Berichten  erworben,  wui'de 
GM.,  starb  jedoch  in  letztgenannter  Action,  durch  einen  Kartätschenschuss 
am  Kopfe  schwer  verwundet,  kurz  nach  seiner  Beförderung. 

1799  Für  die  heldenmüthige  Vertheidigung  von  Ceva  wurden  nebst  dem  tapferen 
Commandanten  Hauptmann  Schmelzern,  der  sogleich  von  S.  M.  dem  Kaiser 
zum  Major  ernannt  wurde,  noch  belobt  die  Lieutenants  Zabielo,  Wangrowsky 
und  Krauss  und  Fähnrich  Habraneck.  —  Li  der  Schacht  bei  Novi  15.  August 
1799  wurde  der  beim  General  der  Cav.  Baron  Melas  commandirte  Hauptmann 
Lang  wegen  eifriger  Erfüllung  der  erhaltenen  Aufträge  sehr  belobt.  — 
Major  Krauss  von  Löwenfeld  und  Hauptmann  Interims-Bataillons-Commandant 
Drasenovich  wui'den  für  tapfere  Führung  ihrer  Bataillone  im  Gefechte  bei 
Novi  im  Gebirge  6.  November  belobt. 

1805  FML.  Fürst  Rosonberg  rühmte  das  gute,  ordentliche  und  tapfere  Benehmen 
des  Regimentes  in  der  Schlacht  bei  Caldiero,  der  Mannschaft  sowohl  als 
sämmtlicher  Stabs-  und  Ober-OflFiziere. 

1809  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  Sclmielzern  wurde  für  seine  Aus- 
zeichnung beim  Sturme  auf  Sandomir  (inzwischen  zum  GM.  befördert) 
mittelst  Armeebefehls  de  dato  24.  October  MTO.-R. 

1813  Bei  Verfolgung  des  Feindes  in  der  Schlacht  bei  Kulm  thaten  sich  Major 
Anton  Wöber  und  Hauptmann  Saghy  hervor;  —  im  Leipziger  Schlachtbe- 
richte wurden  die  beiden  Majore  Wöber  und  Josef  von  Socher  belobt. 

1846  Während  des  polnischen  Februar- Aufstandes  hatte  sich  Feldwebel  Ludwig 
Krauss,  beim  Oberstlieutenant  General-Commando-Adjutanten  von  Benedek 
commandirt,  als  Führer  des  Bochnia'er  Landsturmes  die  silberne  Medaille 
erworben, 

1848  und  1849.  Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien  und  Ungarn: 

OEKO.-R.  3.  Oberst  Rudolf  Baron  Koudelka,   Oberstlieutenant   Georg  Frei- 
herr Berger  von  der  Pleisse  und  Lieutenant  Friedrich  Villetz. 
MVK.  Hauptmann  Gärtner  und  Oberlieutenant  Stark. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

ÖLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Alexander  Benedek. 
MVK.  Oberstlieutenant  Casimir  von  Gintowt,  die  Majore  Carl  Slawecki  und 
Peter  Narancic,  die  Hauptleute  Villecz,  Smugia,   Kuss,   die   Oberlieutenants 
Ritter  von  Pittoni   und  Hoppeis,    Lieutenant  Koppel.  Die  Mannschaft  erhielt 
2  grosse  und  6  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1864  Für  Auszeichnung  bei  Erstürmung  von  Jagel  und  des  Königsberges  3.  Februar: 
ÖLO.-R.  dem  gebliebenen  Major  Josef  Edlen  von  Stransky  zuerkannt. 
OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Alexander  Benedek  und  Haupt- 
mann Franz  Zimmermann. 

MVK,  Die  Hauptleute  Endlicher,  Gylek,  P6chy  de  P6chy-Ujfalu,  die  Ober- 
lieutenants von  Papay,  Schimaczek,  Brilka  und  die  Lieutenants  Daubner  und 
Dobos  V.  Marzinfalva. 


—     230     "- 

Oberstlieutenant  Friedrich  Graf  Pötting,  welcher,  obzwar  selbst  erkrankt^  den- 
noch das  Regiments-Commando  nach  Verwundung  des  Obersten  übernahm, 
und  den  siegreichen  Kampf  der  Besitznahme  Jageis  vollendete,  so  lange  bei 
der  Truppe  aushielt,  bis  er  endlich  in  wilden  Typhusphantasien  vom  Pferde 
sank  und  bewusstlos  nach  Hamburg  gebracht  wurde,  wo  er  nach  wenigen  Tagen 
seinen  Leiden  erlag,  verdient  als  ein  Opfer  seiner  militärischen  Ehre  und 
treuen  Pflichtgefühles  besonders  erwähnt  zu  werden. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 
OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Gustav  Müller. 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Schwertfährer,  Hauptmann  Tnib- 
kovic  und  Oberlieutenant  von  Zsamay. 

1868    erhielt  es  statt  der  bisherigen   weissen  Waffenröcke  die  allgemein    bei  der 
Infanterie  vorgeschriebenen  dunkelblauen. 

Vor  dem  Feinde  erlegene  Gommandanten  und  Stabsoffiziere. 

1758  Oberstlieutenant  Kiss  f  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  14.  October. 

1 790  Major  Anton  Fürst  Esterhazy  an  den  Folgen  seiner  Verwundimg  bei  Belgrad 
t  zu  Wien. 

1809  Major  Andreas  von  Enyetter  "j-  beim  Sturme  auf  Sandomir  16.  Juni. 

1814  Major  Carl  Graf  Foucault  f  im  Treffen  bei  Lyon  20.  Mftrz. 

1864  Major  Josef  Edler  von  Stransky  im  Treffen  bei  Oberselk  f  3.  Februar. 


Böhmisches 


INFANTERIE-REGIMENT  N"  35. 

(1867.) 

FZM.  JOSEF  BARON  PHILIPPOVIÖ  VON  PHIUPPSBERG. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  krebsrothe  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation:  Pilsen. 


Inhaber. 


1682  errichtet  von  dem  folgenden  In- 
haber 

1682  GM.  Georg  Friedrich  Herzog  von 
Württemberg-Stuttgart  f  bei  der 
Belagerung  von  Kaschau  8.  Oc- 
tober  1685. 

1685  Oberst  Ulysses  Marchese  Spinola 
t  beim  Sturme  auf  Ofen  2.  Sep- 
tember 1686. 

1688  Oberst  dann  GM.  Guido  Graf 
Starhehberg  erhielt  1688  ein  unter 
Nr.  13  im  Jahre  1809  reducirtes 
Regiment. 

1688  GM.  Carl  Ludwig  Archinto  Conte 
de  Tatna  f  bei  der  Belagerung 
von  Belgrad  1693. 

1693  FM.  Johann  Martin  Gscuwikd 
Freiherr  von  Pöckstein  f  zu  Wien 
10.  April  1721. 

1721  GM.  Johann  Carl  Graf  Trautsohn 
t  1730. 

1730  FML.  Johann  Daniel   Graf  Für- 

8T8NBUSCH   f    1738. 

1739  FM.  Carl  August  Friedrich  Fürst 
Waldbck  t  29.  August  1763. 


1763  FZM,     Johann     Sigmund     Grat 

Macquirb  von  Junisklin  MTO.-GK. 

t  zu  Troppau  12.   Jänner   1767. 
1767  Ludwig  IX.  Landgraf  von  Hessbn- 

Darmstadt   ist    1774  in   kaiserl. 

russische  Dienste  getreten. 
1774  FML.  Patrik  Olivier  Graf  Wallis 

MTO.-R.  t  zu  Prag  14.  November 

1787. 
1788  GM.    Anton  Freiherr   Brbntano- 

CiMAROLi  f  zu  Frankfurt  am  Main 

20.  Jänner  1793. 

1793  FML.  Franz  Freiherr  von  Wenk- 
HEiM  MTO.-R.  f  im  Treffen  bei 
Courtray  11.  Mai  1794. 

1794  bis  1802  unbesetzt. 

1802  FM.  Herkules  Rainald  Herzog 
von  MoDENA  f  14.  October  1803. 

1803  Oberst  Erzherzog  Maximilian  (er- 
hielt 1807  das  Artillerie-Regiment 
Nr.  2). 

1807  Oberst    Erzherzog    Johann     Ne- 
poMUK  t  19.  Februar  1809. 
(Zweite  Inhaber, 

1802  GM.  Anton  Graf  Bussy  MTO.-R. 
t  zu  Brunn  10.  April  1804.) 


—     232    — 


1809  FZM.     Eugen    Graf    Argentbau 


KCUER    von    ElOHENICRANZ    MT(J.  R. 


MTO.-R.  (war   seit   1804  zweiter  fzuPressburg  13.Decemberl841. 

Inhaber)  f  zu  Brunn  4.  Mai  1819.  1841  FZM.  Franz  Graf  KhevenhCller 


1819  bis  1822  unbesetzt. 

1822  FML.  August  Freiherr  von  Her- 

zooRNBERG  f  ZU  Wien  15.  Februar 

1834. 
1834  FML.   Ferdinand  Freiherr  Flei- 


Metsch  f  zu  Prag  14.  Nov.  1867. 
1867  FZM.   Josef  Freiherr  Philippovic 
von  Philippsberg,   MTO.-C.  com- 
mandirender    General  zu  Prag. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Das  kegiment  war 
1683  die  eine  Hälfte  in  der  Belagerung  von  Wien,  die  andere  im  Entsatz-Heere 
des  Herzogs  Carl  von  Lothringen.  1685  war  es  bei  den  Belagerungen  von 
Eperies  und  Kaschau,  und  Abtheilungen  bei  jener  von  Neuhäusel,  wo  diesel- 
ben in  einer  Redoute  von  den  Türken  tiberfallen  und  zum  grösseren  Theile 
zusammengehauen  wurden;  —  im  selben  Jahre  war  das  Regiment  bei  der 
Expedition  in  Slavonien,  1686  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von 
Ofen,  1687  in  der  Schlacht  bei  Mohacs,  wo  es  zuerst  das  feindliche  Retran- 
chement  überstieg,  1688  beim  Sturme  auf  Belgrad,  1691  in  der  Schlacht  bei 
Szlankamen,  kam  sodann  nach  Italien  und  war  1695  bei  der  Belagerung  von 
Casale.     1700  als  Besatzung  in  Freiburg. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  deckte  es  während  des  Treflfens  bei  Chiari 
1701  die  Gebirgspässe  bei  Palazuolo,  —  war  Anfangs  December  bei  der  Belage- 
rung und  Eroberung  von  Caneto  im  Mantuanischen,  1702  1.  Februar  beim 
Ueberfalle  auf  Cremona,  —  1.  August  in  der  Schlacht  bei  Luzzara,  wo  es 
alle  Offiziere  theils  todt,  theils  verwundet  hatte,  und  demungeachtet  unter 
Commando  eines  Corporals  im  heftigsten  Feuer  bis  zum  Ende  der  Schlacht 
aushielt;  1703  und  1704  in  Tirol  zur  Vertheidigung  dieses  Landes  auf  den 
verschiedenen  Gebirgspässen  vertheilt,  1705  wieder  in  Italien  in  der  Schlacht 
bei  Cassano,  1706  beim  Entsätze  von  Turin,  1707  im  Neapolitanischen  bei 
der  Erstürmung  von  Gaöta,  1710  nach  Spanien  überschiflFt  und  dort  in  den 
Scldachten  bei  Almenara,  Saragossa  und  Villa  Viciosa,  1711  beim  Entsätze 
von  Cardona. 

Im  Türkenkriege  war  das  Regiment 
1716  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein  5.  August,  bei  der  Belagerung  von  Temcsvar 
und  dem  Sturm  auf  die  dortige  Palanka,    1717  bei   der  Belagenmg  und  der 
Schlacht  von  Belgrad. 
Im  Feldzuge 
1734  in  Italien,  focht  es  in  den  Schlachten    bei    Parma    29.    Juni    und  jener  bei 
Guastalla  19.  September.     Von 

1737  war  es  im  Türkenkriege  in  Ungarn  und  kam  1739  nach  Siebenbürgen. 
Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 

1741  bei  dem   KhevenhüUer'schen  Corps,  1742  machte   es  die  Winter-Expedition 
in  Ober-Oesterreich  und  Baiern,    kam    sodann    nach  Böhmen,  focht  17.  Mai 


-    233     - 

in  der  Schlacht  bei  Chotusitz  und  bei  der  Belagerung  von  Prag,  1743  war 
dasselbe  bei  der  Armee  in  Baiem,  1744  im  Feldzuge  in  Böhmen,  1745  ein 
Bataillon  im  TreflFen  bei  Habeischwert  und  in  der  Schlacht  bei  Trautenau, 
das  Regiment  in  jener  bei  Kesselsdorf,  1746  in  der  Schlacht  bei  Rocoux, 
1747  in  der  Schlacht  bei  Lawfeld  und  1748  im  Treffen  bei  Rosendael. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 

1756  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  1757  6.  Mai  in  jener  bei  Prag, 
22.  November  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Breslau  beim  Angriffe  auf 
die  Verschanzungen  bei  Grabisch  und  Kleinmochber,  das  Regiment  5.  De- 
cember  in  der  Schlacht  bei  Leuthen,  1758  14.  October  in  jener  bei  Hoch- 
kirch und  1759  12.  August  bei  Kunnersdorf,  1760  23.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Landshut,  ferner  bei  der  Unternehmung  auf  Breslau  und  15.  August  in 
der  Schlacht  bei  Liegnitz.  1761  ein  Bataillon  1.  October  bei  der  Eroberung 
von  Schweidnitz  und  dem  Sturme  auf  das  Galgenfort,  1762  das  Regiment 
im  Gefechte  bei  Leitmannsdorf,  wo  Commandirte  des  Regimentes  mit  solchen 
vom  Regimente  Angern  die  Verhaue  von  Hohengries  standhaft  gegen  vier 
feindliche  Angriffe  vertheidigten;  — -  ein  Commando  des  Regimentes  war  in 
der  Belagerung  von  Schweidnitz. 
Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment  Anfangs 

1778  bei  der  Occupation  von  Baiem,    später   bei    der   Haupt- Armee    in  Böhmen. 
Im  Türkenkriege  waren  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone 

1788  14.  September  im   Gefechte  bei  Armenisch,   1789  bei  der  Belagerimg  von 
Belgrad. 
Im  französischen  Revolutionskriege  war  das  Regiment  in  den  Feldzügen 

1793  und  1794  bei  der  Armee  in  der  Niederlande,  im  Gefechte  bei  Hondschoute 
7-  September  1793  erlitt  es  durch  einen  Verrath  der  Franzosen,  die  sich 
weisse  Tücher  um  den  Arm  gebunden  und  für  Hessen  ausgegeben  hatten, 
einen  Verlust  von  mehr  als  100  Gefangenen,  darunter  der  Regiments-Com- 
mandant  Oberst  Wolf,  22.  October  waren  einzelne  Abtheilungen  im  Treffen 
bei  Cysoing;  —  1794  erlitt  das  Regiment  starke  Verluste  im  Treffen  bei 
Moucron,  —  ein  Bataillon  kam  als  Besatzung  nach  Mainz,  von  welchem 
200  Mann  in  der  Zahlbacher  Klubistenschanze  2.  December  einen  wüthenden 
Angriff  der  Franzosen  auszuhalten  hatten,  und  nach  grossen  Verlusten  zum 
Weichen  gebracht  wurden.  1795  hielt  sich  ein  Bataillon  beim  Dorfe  Bemmel 
im  Treffen  an  der  Waal  sehr  tapfer,  und  bei  der  Einnahme  der  feindlichen 
Verschanzungen  von  Mainz  haben  zwei  Bataillone  des  Regimentes  im  Vereine 
mit  drei  andern  die  zweite  Linie  jener  Schanzen  heldenmüthig  gestürmt  und 
die  Geschütze  erobert.  1796  war  das  Regiment  1.  Juli  in  den  Gefechten 
bei  Biberach  und  Stockach,  14.  September  ein  Bataillon  im  Gefechte  bei 
Neuburg  in  Baiem;  —  20.  October  drei  Compagnien  am  Ober-Rhein  beim 
Angriffe  der  Brücke  bei  Riegel  und  der  Erstürmimg  dieses  Ortes;  — 
30.  October  das  Regiment  bei  Vertheidigung  der  Position  bei  Steinhausen; 
30.  November  zwei  Bataillone  beim  Sturme  auf  die  Hüninger  Brückenschanze 
und  dem  Angriffe  auf  die  rechte  Flanke  des  Hornwerkes,  —  endlich  ein 
Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Kehl. 


-     234    — 


Im  Feldzuge 


1799  im  Treffen  bei  Osterach  21.  März  hatte  das  Regiment  die  Anhöhen  bei 
Hohendingen  besetzt  und  wiederhohe  feindliche  Angriffe  standhaft  abge- 
schlagen; in  der  Schlacht  bei  Stockach  25.  März  rückten  im  entscheidenden 
Momente  zwei  Bataillone  in  ganzer  Front  mit  klingendem  Spiele  vor,  und 
trugen,  von  andern  Truppen  unterstützt,  wesentlich  zum  Siege  bei;  —  im 
Gefechte  bei  Andelfingen  25.  Mai  hatte  eine  Division  das  Vorrücken  des 
Feindes  über  die  Brücke  über  die  Thur  gehemmt,  —  ein  Bataillon  dieselbe 
erstürmt  und  den  Gegner  vertrieben;  —  im  Gefechte  bei  Pfungen  28.  Mai 
vertheidigte  Oberst  Baron  Ulm  mit  zwei  Bataillons  den  Wald  bei  diesem 
Orte,  und  ein  Bataillon  eroberte  den  Ort  Rohrbiss  wieder;  —  bei  den 
Debloquirung  von  Philippsburg  stürmte  ein  Bataillon  die  Fleschen  vor 
Wisloch,  wurde  im  dichten  Nebel  von  der  französischen  Cavallerie  angefallen, 
jedoch  durch  österreichische  Cürassiere  degagirt,  drang  in  die  Stadt  Wisloch 
ein,  und  machte  viele  Gefangene,  3.  December. 

Im  Feldzuge 

1800  war  das  Regiment  in  mehreren  Gefechten  in  Baiern,  so  bei  Blaubeuren, 
Donauwörth,  Neuburg  u.  s.  w. ;  —  3.  December  in  der  Schlacht  bei  Hohon- 
linden,  —  auf  dem  nun  erfolgten  Rückzuge  im  Gefechte  bei  Salzburg  beim 
Sturme  und  der  Behauptung  des  Thiergartens  bei  Kiesheim,  —  und  im  Ge- 
fechte bei  Frankenmarkt. 

Im  Feldzuge 
1805  bei  der  Armee  in  Deutschland,  im  Corps  des  FML.  Grafen  Riesch,  bestand 
ein  Bataillon  zwischen  dem  Orte  Riedheim  und  der  Donau  14.  October  ein 
Gefecht,  —  das  Regiment  wurde  auf  seinem  Rückzuge  von  den  Weissinger 
Höhen  durch  eine  leichte  französische  Cavallerie-Brigade  heftig  angegriffen, 
durchbrochen,  theils  niedergehauen,  theils  gefangen,  nur  5  Compagnien 
retteten  sich  gegen  Hausen  und  schlössen  sich   an   das  Wemeckische  Corps. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  G.  d.  Cav.  Graf  Bellegarde  eingetheilt, 
erst  in  einigen  Gefechten  in  Baiern,  —  21.  und  22.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Aspern,  5.  und  6.  Juli  bei  Wagram,  wo  Oberlieutenant  Dittmayer 
mit  einer  Compagnie  zwei  feindliche  Massen  angriff,  sie  sprengte,  einen 
General  und  gegen  200  Mann  gefangen  nahm,  einen  Adler  und  eine 
Kanone  eroberte  und  den  Feind  so  lange  vom  weitern  Vorrücken  abhielt, 
bis  die  übrige  Truppe  Zeit  gewann,  einen  Angriff  zu  unternehmen.  Das 
Regiment  war  ferner  bei  Znaim  10.  Juli. 

Im  Feldzuge 
1813  im  I.  Armee-Corps  des  FZM.  Grafen  Hieronymus  CoUoredo  eingetheilt,  focht 
das  Regiment  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  30.  August 
in  jener  bei  Kulm,  11.  September  war  es  bei  der  Vorrückung  von  Nollen- 
dorf  auf  Breitenau,  und  16.  bis  18.  October  in  der  Schlacht  bei  Leipzig« 
wo  sich  die  Grenadiere  unter  ihrem  tapfem  Commandanten  Oberstlieutenant 
Call  18.  October  bei  Wiedereroberung   des   Dorfes  Dölitz  besonders  hervor- 


—    235    — 

thaten,  eine  feindliche  Seiterattake  in  nächflter  Nähe  muthig  abwehrten  und 
sich  gegen  die  wiederholten  heftigen  Angriffe  des  Feindes  standhaft  in  dem 
Besitze  von  Dölitz  behaupteten. 

Im  Feldzuge 
1814  war  das  Regiment  in  der  zweiten  Hälfte  Jänner  bei  der  Blokade  von  Auxonne, 
ein  Bataillon  im  Februar  bei  der  Brigade  des  GM.  Scheither  hatte  die 
Sicherang  von  Chalons  und  Givry  zur  Aufgabe,  und  fochten  Abtheilungen 
des  Regimentes  18.  März  im  Treffen  bei  St.  Georges  und  2.  April  im  Ge- 
fechte bei  Voreppe.  —  Ein  Bataillon  war  bei  der  Blokade  von  Hüningen 
und  5.  April  bei  der  Einnahme  der  dortigen  Sternschanze.  1815  bei  dem 
Corps  des  FML.  Baron  Bianchi  im  Juli  eingetheilt,  welches  den  Landstrich 
von  Lyon  abwärts  längs  der  Demarcations-Linie  bis  ans  Meer  zu  besetzen  hatte. 

In  dem  Kriegsjahre 

1848  waren  die  Grenadiere  im  Juni  an  der  Unterdrückung  und  Bewältigung  des 
Au&tandes  zu  Prag  betheiligt,  —  das  erste,  zweite  Feld-  und  erste  Land- 
wehr-Bataillon in  der  Armee  des  FM.  Fürsten  Windisch-Grätz  war  Ende 
October  bei  der  Belagerung,  den  Gefechten  und  der  Einnahme  von  Wien, 
wo  das  erste  Landwehr-Bataillon  in  Garnison  zurückblieb,  die  beiden  Feld- 
Bataillone  aber  Mitte  December  die  Vorrückung  gegen  Ungarn  mitmachten? 
und  Anfangs  Jänner  1849  zur  Cemirung  von  Komom  kamen,  wo  sie  über 
Winter  blieben. 

Im  Sommer-Feldzuge 

1849  waren  die  beiden  Feldbataillone  und  das  Landwehrbataillon  wieder  vereint 
und  im  IH.  Armee-Corps  FML.  Baron  Ramberg  eingetheilt  und  hatten  an 
allen  Gefechten  und  Operationen  dieses  Corps  thätigen  Antheil,  so  5.  August 
beim  Theissübergang,  bei  Bessenyö,  Albrechtsflur,  Csutad,  Jecza,  9.  August 
in  der  Schlacht  bei  Temesvar  und  der  weitem  Verfolgung  des  Feindes  bis 
Siebenbürgen. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  im  IX.  Armee-Corps  G.  d.  Cav.  Graf 
Schaaffgotsche  eingetheilt,  focht  das  Regiment  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Solferino  einen  harten  blutigen  Kampf  um  den  wichtigen  Besitz  der  Häuser- 
grappe von  Casanuova  bei  Guidizzolo,  in  den  wiederholten  Stürmen,  geführt 
von  seinem  heldenmüthigen  Commandanten  Oberst  Fürst  Carl  Windisch-Grätz, 
der  an  seiner  Spitze  von  5  Kugeln  durchbohrt  fiel,  hatte  es  bedeutende 
Verluste  erlitten. 

Im  Feldzuge 
1864  war  das  Regiment  im  VI.  Armee-Corps  des  FML.  Baron  Gablenz  eingetheilt, 
überschritt  1.  Februar  die  Eider^  machte  die  weitere  Vorrückimg  in  Schleswig- 
Holstein  und  den  Einmarsch   in   Jütland  mit,   und   blieb  bis  Juni  1866  bei 
der  Occupation  von  Holstein. 

Im  Feldzuge 
1866  g^en    Preussen    war   das    Regiment    im    I.  Armee  -  Corps     G.    d.   Cav. 
Graf  Clam-Gallas    eingetheilt,    28.    Juni    im    Gefechte   bei    Münchengrätz, 


-    236     — 

29.  Juni  im  Treflfen  bei  Jiöin,  wo  es  den  bedeutenden  Gesammtverlust  vtm 
20  Offizieren  und  1089  Mann  erlitt,  und  focht  3.  Juli  in  der  Schlacht  bti 
Königgrätz. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1702  Oberstlieutenant  Baron  Scherzer  vertheidigte  Caneto,  und  capitulirte  20.  Mai, 
wurde  kriegsgefangen. 

1702  Major  Hofmann  passirte  mit  4  Offizieren  und  225  Grenadieren  beim  Ueber- 
falle  auf  Cremona  1.  Februar  die  Wasserleitung,  besetzte  die  Porta  Marga- 
ritta  und  öffnete  von  Innen  das  Stadtthor. 

1703  Major  Graf  Heindl    leistete  mit  seinem  Bataillon   in   Tirol    mit    dem    Land- 
sturm vereint  den  Baiern  nachdrücklichen  Widerstand  und  eroberte  22.  Juli 
den  Pass  Scharnitz  nebst   22  Kanonen.  —   Grenadier-Hauptmann   Marschall 
erbeutete  30.  Juli  1704  in  dem  Salzburgischen  Städtchen  Dittmaning  viel  gc 
flüchtetes  baierisches  Vieh  und  Gepäck. 

1704  Hauptmann  Funk  commandirte  Ende  Juli  die  Besatzung  des  Schlosses  Ho- 
henaschau. 

1743  Grenadier-Hauptmann  Baron  Benserad  ist  bei  Ueberschiffung  der  Donau  in 
der  Nacht  vom  4.  auf  den  5.  Juni  mit  40  Grenadieren  der  Erste  über  den 
Strom  geschifft  und  vertheidigte  sich  gegen  2  feindliche  Bataillons  tapfer, 
bis  Unterstützung  kam.  Oberstlieutenant  Graf  Spauer  übersetzte  mit  einigen 
Grenadier- Compagnien  in  Pontons  gleichfalls  die  Donau,  eroberte  die  alte 
Schanze  zu  Wischelburg  und  vertrieb  nach  748^üi^^'g®^  Feuergefechte  die 
Franzosen. 

1757  Oberstlieutenant  Van  der  Herdt  besetzte  mit  6  Grenadier- Compagnien  in 
der  Schlacht  bei  Breslau  die  Schanze  bei  Kleinmochber  22.  November.  — 
In  Folge  der  Capitulation  von  Breslau  geriethen  Oberstlieutenant  Van  der 
Herdt,  Major  Formentini  und  14  Offiziere  19.  December  in  Kriegsgefangen- 
schaft. 

1760  In  der  Sphlacht  bei  Landshut  23.  Juni  hatte  sich  Major  Jakob  Graf  Lockart, 
der  schon  früher  bei  Kunnersdorf  1759  wegen  seiner  Tapferkeit  belobt  wurde, 
bei  Erstürmung  von  3  feindliehen  Redouten  durch  Umsicht  und  persönliche 
Bravour  vorzüglich  ausgezeichnet  und  wurde  1761  MTO.-R. 

1761  Bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz  1.  October  hatten  sich  Major  Dmx 
und  Hauptmann  Van  der  Herdt  sehr  ausgezeichnet. 

1793  Oberstlieutenant  Kissing  that  sich  im  Treffen  bei  Cjsoing;  —  Hauptmann 
UUerich  im  Treffen  bei  Meissenheim  8.  December  1795  sehr  hervor,  Letzterer 
wurde  in  Folge  dessen  zum  Major  befördert. 

1796  In  dem  Gefechte  bei  Bieberach  und  Stockach  1.  Juli  zeichneten  sich  Major 
Eduard  Graf  Wallis  und  Fähnrich  Fenyvesy  sehr  aus. 

1799  Im  Treffen  bei  Osterach  21.  März  hatten  sich  Hauptmann  Latscher  und 
Oborlieutenant  Fenyvesy  sehr  ausgezeichnet.  Ersterer  wurde  sogleich  zum 
Major  befördert.     Feldwebel  Kaiser  that  mit  einem  Zuge  einen  entscheidenden 


—    237     — 

Bajonnet-AngrifF  in  die  feindliche  Flanke,  und  verjagte  die  Franzosen  aus 
zwei  Dörfern. 
1799  In  der  Schlacht  bei  Stockach  25.  März  wurden  wegen  ruhmvoller  Führung 
ihrer  Abtheilungen  und  persönlicher  Bravour  vorzüglich  belobt :  der  Regiments 
Commandant  Oberst  Josef  Baron  Ulm,  der  Grenadier-Bataillons-Commandant 
Oberstlieutenant  Heinrich  Teschner,  femer  Oberstlieutenant  UUerich;  Major 
Josef  Richter,  die  Hauptleute  Bieber,  Jachs  und  Büsche.  —  In  Anerkennung 
dessen  wurden  sogleich:  Oberstlieutenant  Teschner,  Major  Richter  und 
Hauptmann  Bieber  in  die  nächst  höheren  Chargen  befördert. 

1799  Im  Gefechte  bei  Andelfingen  25.  Mai  hatte  Major  Graf  Morzin  die  vom 
Feinde  eroberte  Brücke  mit  Sturm  genommen.  Nächst  ihm  wurden  in  der 
Relation  noch  belobt:  Hauptmann  Giffing,  Grenadier-Oberlieutenant  Haimb, 
Lieutenant  Brucht,  die  Fähnriche  Salinsky,  Steinheim  und  Supplikats,  letzterer 
seiner  hier  erhaltenen  Wunde  erlegen. 

1799  Im  Gefechte  28.  Mai  bei  Pfungen  hatten  sich  Oberst  Baron  Ulm,  Oberst- 
lieutenant Ullerich,  Major  Graf  Morzin,  der  in  Folge  dessen  zum  Oberst- 
lieutenant befördert  wurde,  sehr  ausgezeichnet. 

1799  Bei  Wisloch  3.  December  hatte  sich  Major  Bieber  durch  tapfere  und  um- 
sichtige Führung  seines  Bataillons  hervorgethan. 

1800  Im  Gefechte  bei  Frankenmarkt  hatte  sich  Hauptmann  Graf  Bentheim  durch 
seine  persönliche  Bravour  besonders  bemerkbar  gemacht. 

1809  Oberlieutenant  Mathias  Dittmayer  wurde  flir  seine  Auszeichnung  bei  Wagram 
durch  Capitel  1810  MTO.-R. 

1813  Grenadier-Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Carl  Call  wurde  für  seine 
wiederholten  Auszeichnungen  im  Feldzuge,  als  bei  Dresden,  Rocknitz,  Kulm, 
insbesondere  aber  18.  October  für  Erstürmung  und  standhafte  Behauptung 
von  Dölitz  mittelst  Allerhöchsten  Handbillets  Sr.  M.  Kaiser  Franz  d.  dto. 
Rötha  20-  October  1813  MTO.-R. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  der  Kriegs-Epoche: 
ÖLO.-R.  Major  Müller. 

MVK.  Oberst  Regiments-Commandant  Vincenz  Graf  Künigl,  Grenadier- 
Bataillons-Commandant  Oberst  Moriz  Graf  Braida,  Major  Friedrich  Gerber, 
die  Hauptleute :  Rukavina  v.  Vidovgrad,  Carl  Graf  Pötting,  Lanz,  Emanuel 
Baron  Henniger,  die  Oberlieutenants  Hausner,  Graf  d'Ambly,  Edler  von 
Stenitzer,  Marat,  von  Boltog,  die  Lieutenants  Heinrich  Schmidt,  Melzer. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

ÖLO.-R.  wurde  den  vor  dem  Feinde  gebliebenen  Regiments-Commandanten 
Obersten  Carl  Fürst  zu  Windisch-Grätz  zuerkannt. 

OEKO.-R.  3.  Major  Emanuel  Freiherr  Henniger  v.  Eberg,  Oberlieutenant 
Robert  Promber. 

MVK.  Major  August  von  Amberg,  Hauptmann  Rande,  die  Lieutenants  Mosch 
und  Rampelt  von  Rüdenstein  —  17  Offiziere  erhielten  die  Allerhöchste 
Belobung.  —  Der  Mannschaft  wurden  3  grosse  und  3  kleine  silberne  Tapfer- 
keits-Medaillen zu  Theil. 


—     238     — 

Nachträglich  OERO.-K.  3.  die  Lieutenants  Franz  Ventour  und  Wilhelm  Baron 
Trautenberg. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Wilhelm  Baron  Baillou. 
MVK.  Oberstlieutenant  Georg  John  und  Major  Johann  Ventour.     Seit 

1868  hat  es  die  gegenwärtige  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 

1879  Regtments-Inhaber  FZM.  Josef  Freiherr  von  Philippovic  fiir  Unterdrückung 
des  Aufstandes  in  Bosnien  und  siegreiche  Einnahme  dieser  Provinz,  wurde 
mit  Allerhöchstem  Befehlschreiben  de  dato  2.  Mai  in  Folge  einstimmigen 
Capitelbeschlusses  MTO.-C. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1683  Oberstlieutenant  Baron  Wacker  in  der  Belagerung  von  Wien  f. 

1685  Oberstlieutenant  Linken  bei  der  Belagerung  von  Neuhäusel  f. 

1686  Oberst  zugleich  Regiments-Inhaber  Marchese  Ulysses  Spinola  bei  der  Er- 
stürmung von  Ofen  f  2.  April. 

1707  Major  Strasser  beim  Sturme  auf  Gaöta  f  30.  September. 

1716  Regiments-Commandant  Oberst  Goldacker  f  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein 
5.  August. 

1760  Regiments-Commandant  Oberst  Anton  Baron  Formentini  f  in  der  Schlacht 
bei  Liegnitz  15.  August. 

1796  OberstUeutenant  Eduard  Graf  Wallis  an  den  Folgen  seiner  bei  Steinhausen 
erlittenen  Verwundung  f  zu  Bieberach26.  November. 

1 796  Regiments-Commandant  Oberst  Wenzel  Nesslinger  von  Schölgengraben  MTO.-R. 
von  einer  Kartätschenkugel  beimSturme  auf  die  Hüninger  Brückenschanze 
getroffen,  f  30.  November. 

1813  Regiments-Commandant  Oberst  Adam  Giessen  von  Giessenberg  an  seiner 
bei  Dresden  erlittenen  schweren  Verwundung  f  8.  September. 

1859  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Fürst  zu  Windisch-Grätz  f  bei  Er- 
stürmung der  Casanuova  nächst  Guidizzolo  in  der  Schlacht  bei  Solferino 
24.  Juni. 


Böhmisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  36. 

(1876.; 

FZM.  HIERONYMUS  FREIHERR  ZIEMIECKI  VON  ZIEMIECIN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  blassrothe  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Jukopunzlau. 


Inhaber. 


1683  errichtet  mit  kaiserlichem  Bestal- 
lungsbrief  ddto.  Wien  2.  Jänner 

1683  vom  folgenden  Jn%a&6r. 

1683  FZM.  Jakob  Graf  Leslib  f  1692. 

1692  FML.  Philipp  Erasmus  Fürst  zu 
Liechtenstein  f  beim  Uebergange 
über  die  Bormida  1704. 

1704  FZM.  Max  Ludwig  Graf  Regal 
bei  Belgrad  tödtlich  blessirt  f  1717. 

1718  FM.  Franz  Paul  Graf  Wallis  f 
18.  October  1737. 

1737  FM.  Max  Ulysses  Graf  Browne 
t  bei  Prag  6.  Mai,  tödtlich  blessirt 
t  26.  Juni  1757. 

1757  GM.  Josef  Graf  Browne  de  Camus 

t  1759. 
1759  FML.  Johann  Anton  Baron  Tillier 
MTO.-R.  t  1761. 


1761 

1792 
1797 


1799 
1801 

1817 

1850 

1852 


1877 


FM.   Franz  Ulrich  Fürst  Kinsky 
MTO.-C.  t  18.   December    1792. 
bis  1797  unbesetzt. 
FML.  Carl  Fürst  zu  Fürstenbbro 
t   in    der  Schlacht   bei  Stockach 
25.  März  1799. 
bis  1801  unbesetzt. 
FM.    Carl   Graf  Kolowrat-Kra- 
KwosKY  MTO.-C.  t  5.  Juni  1816. 
FML.   Josef  Friedrich   Freiherr 
von  Palombini  f   5.  April   1850. 
FML.  Franz  Fürst  von  Collorbdo- 
Manspeld  t  29.  Mai  1852. 
FZM.    August    Graf  Degenfeld- 
ScHOMBURo  MTO.-R.  t  5.  Decem- 
ber 1876. 
FZM.  Hieronymus  Freiheer  Zie- 

BnECKI    von    ZiEMIECIM. 


Mitgemachte  Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Noch  im  Enrichtungsjahre 
1683  wurden  fünf  Compagnien   zur  Hauptarmee  nach  Ej:'em8  und  Mautem   gezo- 
gen, der  Rest  blieb  unter  Major  Malowetz  in  Ober-Osterreich  am  Enns-Flusse 
zum  Schutze  gegen  türkische  Streifeüge  stehen.     Die  Ersteren  fochten  unter 
Oberstlieutenant  Spinola  12.  September  beim  Entsätze  von  Wien. 


-     240    — 

1684  war  das  Regiment  vereint,  bei  einigen  Unternehmungen  in  Slavonien  und 
beim  Streifzuge  nach  Essegg,  1685  bei  der  Berennung  dieses  Ortes,  1687  12. 
August  in  der  Schlacht  bei  Mohacs  1688,  bei  der  Belagerung  und  Ersttlrmunjr 
von  Belgrad,  1689  30.  August  in  der  Schlacht  bei  Batocin  und  24.  September  in 
jener  bei  Nissa.  An  der  Vertheidigung  der  Veteranischen  Höhle  vom  26.  März 
bis  9.  Mai  1692  war  Hauptmann  Schröckengast  mit  110  Mann  betheiligt. 

1695  21.  September  in  der  Schlacht  bei  Lugos  deckte  das  Regiment  in  einer 
Wagenburg  gegen  die  wtithenden  Angi'iffe  der  Türken  in  einem  mörderischen 
vierstündigen  Kampfe  mit  ungemeiner  Tapferkeit  den  Rückzug  der  Cavallerif 
unter  General  Truchsess  nach  Karansebes,  1697  war  es  bei  der  Belagerunjr 
von  Bihacs  und  hatte  in  beiden  letztgenannten  Actionen  grosse  Verluste. 
Im  spanischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 

1701  bei  derEinschliessung  von  Mantua,  1702  15.  August  in  der  Schlacht  beiLuzzara, 
1704  3.  Jänner  im  Gefechte  bei  Stradella,  wenige  Tage  später  beim  Ueber- 
gange  über  die  Bormida,  1705  16.  August  in  der  Schlacht  bei  Cassano,  17ö*i 
7.  September  in  jener  bei  Turin,  1708  bei  der  Occupation  des  Kirchenstaates, 
1713  kam  es  zur  Armee  nach  Deutschland. 

Im  Türkenkriege 
1716  5.  August  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein  eroberte  das  Regiment  4  Fahnen, 
war  sodann  bei  der  Belagerung  von  Temesvar  und  dem  Sturme  auf  die  dor- 
tige Palanka,  1717  19.  Juni  bei  der  Berennung  und  16.  August  in  der 
Schlacht  von  Belgrad.  Einige  Offiziere  und  128  Mann  hatten  im  Juli  an  der 
Vertheidigung  von  Mehadia  Theil  genommen. 

Im  Feldzuge 
1734  in    Ober-Italien    war    ein    Bataillon   und    die    Grenadier-Compagnie    1.  Juni 
im  Gefechte  bei  Colorno,  in  der  Schlacht  bei  Parma  29.  Juni,  beim  Ucberfalle 
auf  Quistello  15.  September  und    in    der    Schlacht   bei    Guastalla    19.    Sep- 
tember. 

Im  Türkenkriege  waren 
1737  Ende  September  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  bei  der  Bela- 
gerung der  Bergfeste  Usitza,  —  das  Leibbataillon  hingegen  bei  der  Vorrückunrr 
gegen  die  Wallachen,  1738  das  vereinte  Regiment  4.  Juli  in  der  Schlacht 
bei  Komia,  15.  Juli  im  Treffen  bei  Mehadia;  1739  23.  Juli  in  der  Schlacht 
bei  Krotzka  und  30.  Juli  im   Treffen  bei  Panczowa. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege 
1741  9.  bis  13.  Jänner  die  Grenadier-Compagnie  bei  der  Vertheidigung  von  Ott- 
machau,  —  das  Regiment  16.  April  in  der  Schlacht  bei  Mollwitz;  —  ein 
Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  als  Besatzung  in  der  Festung  Brieg 
durfte  in  Folge  der  Capitulation  dieses  Platzes  4.  Mai  zwei  Jahre  nicht  gegon 
Preussen  fechten.  1742  25.  Mai  war  das  Regiment  im  Treffen  bei  Sahay, 
sodann  bei  der  Belagerung  von  Prag;  —  1744  im  Feldzuge  am  Rhein  und 
später  in  Böhmen  waren  zwei  Bataillone  und  eine  Grrenadier-Compa^ie. 
ein  drittes  Bataillon  in  der  belagorten  Festung  Freiburg ;  1745  4.  Juni  focht 
das  Regiment  in    der  Schlacht  bei    Hohenfriedberg,   30.   September  in  jenor 


-     241     — 

bei  Trautenau,  kam  dann  zur  Armee  in  die  Niederlande  und  war  1746 
11.  October  in  der  Schlacht  bei  Rocoux  1747  2.  Juli  in  jener  bei  Lawfeld 
und  1748  ein  Bataillon  in  der  Belagerung  von  Mastricht. 

Im  siebenjährigen  Kriege  focht  das  Regiment 
1756  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  1757  6.  Mai  in  jener  bei  Prag,  so 
dann  als  Besatzung  daselbst  während  der  Belagerung ;  —  14.  October  bis  11. 
November  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  22.  November  in  der  Schlacht 
bei  Breslau  und  5.  December  in  jener  bei  Leuthen,  wo  es  grosse  Verluste  erlitt, 
1758  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch,  1759  20.  October  beim  Treffen 
bei  Maxen,  wo  Oberst  Koch  mit  dem  Regimente,  ein  gegen  die  rechte  Flanke 
vordringendes  feindliches  Bataillon  und  ebenso  preussische  starke  Cavallerie- 
Abtheilungen,  welche  einhauen  wollten,  in  die  Flucht  schlug;  1760  im  Gefechte 
bei  Kunzendorf,  17.  September  und  3.  November  in  der  Schlacht  bei  Torgau 
focht  das  Regiment  sehr  tapfer,  erlitt  aber  bedeutende  Verluste,  dagegen 
eroberte  es  eine  Fahne;  es  machte  die  Feldzüge  1761  und  1762  ohne  für 
dasselbe  erhebliche  Ereignisse  mit. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  dasselbe 
1778  bei  der  Hauptarmee  in  Böhmen,  und  wurde  1779  5.  Februar  bei  Brtix  von 
einer  starken  feindlichen  Uebermacht  unter  Grenerallieutenant  von  Möllen- 
dorf  überfallen  und  angegriffen.  Mit  ausserordentlicher  Umsicht  und  Tapfer- 
keit vollführte  Oberst  Baron  Keuhl  mit  dem  Regimente,  in  Bataillonsmassen 
formirt,  und  in  seinen  Flanken  von  kleinen  österreichischen  Cavallerie-Trup- 
pes  gedeckt,  einen  meisterhaften  Rückzug  bis  Laun,  von  den  feindlichen 
Reitern  den  grösseren  Theil  des  Weges  umschwärmt. 

1790  im  November  rückte  das  Leibbataillon  in  die  Niederlande  zu  der  gegen  die 
Brabanter  Malcontenten  kämpfenden  Armee  im  Lager  bei  Assesse  ein  und 
war  bei  dem   bald   nachher  ausgebrochenen  französischen  Revolutionskriege 

1792  15.  Juli  im  Q-efechte  bei  Orchies.  Im  August  vereinte  sich  zu  Arlon  das 
aus  Böhmen  nachgerückte  Oberst-Bataillon  mit  dem  Leibbataillone  und  beide 
waren  21.  bis  25.  August  bei  der  Beschiessung  von  Longwy;  —  das  Leib- 
bataillon 14.  September  im  Gefechte  bei  Croix  au  Bois,  später  waren  beide 
Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Namur  und  geriethen  in  Folge  der  dor- 
tigen Capitulation  2.  December  in  Kriegsgefangenschaft  unter  ehrenvollen 
Bedingungen,  welche  aber  von  den  Franzosen  nicht  eingehalten,  sondern  die 
Besatzung  in  das  Innere  von  Frankreich  gebracht  wurde.  Fahnen,  Feld- 
Capelle,  Feldgeräthe,  Musik-Instrumente  geriethen  dadurch  in  Feindeshand. 
1793  kam  das  theils  ranzionirte,  theils  neu  formirte  Regiment  im  September 
nach  Valenciennes,  15.  October  war  das  Oberst-Bataillon  in  der  Schlacht 
bei  Wattignies,  die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  von  Maubeuge;  —  1794 
waren  einzelne  Abtheilungen  21.  April  im  Gefechte  und  26.  April  in  der 
Schlacht  bei  Landrecies,  sodann  kam  das  Regiment  zur  Belagerung  dieser 
Festung,  war  11.  und  12.  Mai  in  den  Gefechten  an  der  Sambre ;  —  im  Tref- 
fen bei  Rouvroy  zeichneten  sich  das  Oberst-Bataillon  und  die  Grenadiere 
13.  Mai  aus;  —  das  Regiment   war   in   diesem   Feldzuge   noch   24.   Mai  im 

ThfirfaAim:  Gedenkblittcr.  10 


—    242    — 

Treffen  bei  Erqueline,  10.  Juni  im  Gefechte  bei  Rousselaere,  13.  Juni  beim 
Versuche  zum  Entsätze  von  Ypern,  wo  es  zwei  Kanonen  eroberte,  23.  Juni 
im  Gefechte  bei  Oudenarde,  17.  September  in  jenem  von  Mastricht  Die 
Grenadiere  3.  Juni  im  Treffen  bei  Charleroi.  Das  Oberstbataillon  kam 
21.  September  nach  Mastricht  als  Besatzung,  erhielt  in  Folge  der  dortigen 
Capitulation  7.  November  freien  Abzug,  durfte  aber  bis  zur  Auswechslung  der 
Gefangenen  nicht  gegen  Frankreich  dienen. 

Im  Feldzuge 
1795  war  das  Leibbataillon  13.  September  im  Gefechte  bei  Uckerath,  15.  Septem- 
ber bei  Altenkirchen,  10.  November  bei  Monsheim,  14.  November  bei 
Lamsheim,  17.  December  bei  Bacharach;  die  Grenadiere  29.  October 
bei  Erstürmung  der  Mainzerlinien,  kamen  aber,  in  der  Reserve  eingetheilt, 
nicht  ins  Gefecht.  Das  dritte  Bataillon  war  bei  der  Occupation  von  West- 
galizien,  das  Oberst-Bataillon  zur  Aufwartung  in  Wien.  1796  fochten  die 
Grenadiere  31.  Mai  bei  Walhausen,  15.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Wetzlar 
19.  Juni  im  Gefechte  dei  Altenkirchen,  24.  August  in  der  Schlacht  bei  Am- 
berg, 3.  September  in  jener  bei  Wtirzburg.  Das  Leib-Bataillon  war  längere 
Zeit  als  Besatzung  in  Mainz  und  am  Khein-Cordon,  sowie  später  in  den  Ge- 
fechten bei  Mainz,  Rüdesheim,  Wiesbaden,  Limburg  an  der  Lahn  und  im  Decem- 
ber bei  der  Belagerung  von  Hüningen.  —  Das  dritte  Bataillon  focht  in  der 
Armee  des  FZM.  Baron  Alvintzy  in  Italien,  und  zwar  5.  und  6.  November  im 
Treffen  bei  Le  Nove  und  Fontaniva,  12.  November  in  jenem  bei  Caldiero,  15. 
und  17.  in  der  Schlacht  bei  Alveole,  wo  es  den  Rückzug  zu  decken  bestimmt, 
von  einer  bedeutenden  Uebermacht  angegriffen,  geworfen  wurde  und  grosse 
Verluste  erlitt;  in  der  Schlacht  bei  Rivoli  14.  und  15.  Jänner  1797  wurde 
das  Bataillon  iast  aufgerieben  und  formirte  nur  eine  Division.  Ln  Februar 
1797  trafen  das  Leibbataillon  und  die  Grenadiere  aus  Deutschland,  sowie 
das  Oberst-Bataillon  aus  Wien  ein  imd  waren  an  den  Rückzugs-Gefechten 
der  Armee  bei  Tarvis  22.  März,  Judenburg  4.  April  betheiligt 

Im  Feldzuge 
1799  in  Italien  focht  das  Regiment  26.  März  im  Treffen  bei  Verona,  30.  März 
im  Gefechte  bei  Pastrengo,  5.  April  in  der  Schlacht  bei  Magnano  und 
27.  April  in  jener  bei  Cassano.  Anfangs  Mai  waren  einzelne  Abtheilungen 
bei  der  Belagerung  von  Pizzighetone ;  16.  Mai  im  Treffen  bei  Marengo, 
San  Giuliano  war  das  Regiment  sowie  bei  der  Blocade  der  Citadelle 
von  Turin  25.  Mai  bis  29.  Juni.  Die  Grenadiere  fochten  in  der  dreitä- 
gigen Schlacht  an  der  Trebia  17.  bis  19.  Juni  und  bei  der  Belagerung 
der  Citadelle  von  Tortona.  Das  Regiment  im  Juli  und  August  bei  den  Be- 
lagerungen der  Citadelle  von  Alessandi'ia  imd  der  Bergfeste  Seravalle.  15. 
August  focht  es  mit  grosser  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Novi,  insbe- 
sondere beim  Sturm  auf  die  dortigen  mit  Geschütz  stark  besetzten  Höhen, 
17.  September  im  Treffen  bei  Savigliano,  23.  September  im  Gefechte  bei 
Pignerol,  13.  October  bei  Bainette,  27.  October  bei  Mondovi,  28.  October 
bei  Lesegno,  4.  November  in  der  Scldacht  bei  Genola,  5.  November  im  Ge- 


—     243    — 

fechte  bei  Ronchi  10.  November  bei  Borgo  San  Dalmazzo,  14.  und  15.  November 
bei  Vemanti  und  Limone,  13.  November  bei  Mondovi,  sodann  20.  November  bis 
3.  Ddcember  bei  der  Belagerung  von  Cuneo.  Das  Regiment  hatte  in  diesem 
Feldzuge  an  nicht  weniger  als  24  feindlichen  Ereignissen  ehrenvollen  Antheil 
genommen.  1800  war  das  Regiment  (im  April  und  Mai)  in  den  Gefechten 
bei  Altare  und  Cadibona,  am  Monte  Croce,  bei  San  Giacomo,  bei  Albisola, 
den  beiden  Gefechten  bei  Feligoo,  bei  Arenzano,  Loano  Monte-carvo  und 
kam  24.  Mai  als  Besatzung  nach  Turin ;  die  Grenadiere  waren  im  Gefechte 
bei  Nizza,  bei  Aspremonte,  6.  Juni  bei  Montenave,  14.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Marengo.  Das  Regiment  kam  Ende  Juni  in  die  Gegend  von  Vicenza, 
focht  am  Rückzuge  der  Armee  in  der  Schlacht  bei  Pozzolo  Monzambano 
25.  und  26.  December. 
Im  Feldzuge 

1805  war  das  Regiment  in   Deutschland,   focht  mit  besonderer  Auszeichnung  11. 
October  bei  Alpeck.  13.    October   am  Gaisberge  bei  Ulm,   gerieth  aber  in 
Folge  der  Capifulation  von  Ulm  in  Kriegsgefangenschaft. 
Im  Feldzuge 

1809  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  General  der  Cavallerie  Graf  Bellegarde 
eingetheilt  und  hatte  Antheil  an  den  Gefechten  bei  Hausen  und  Dinzling 
19.  April,  an  dem  Treffen  bei  Eckmühl  22.  April  und  der  Schlacht  bei  Re- 
gensburg  23.  April.  Ruhmvoll  focht  es  bei  Aspem,  besonders  am  zweiten 
Schlachttage  22.  Mai,  wo  Hauptmann  Baron  Bienefeld,  Commandant  des  dritten 
Bataillons,  mit  grosser  Tapferkeit  sich  in  den  Gassen  von  Aspem  mit  der 
französischen  Garde-Infanterie  schlug,  sowie  auch  beim  Kirchhofe  und  in 
den  nahen  Auen  und  sich  ungeachtet  aller  feindlichen  Anstrengungen  bis 
zu  der  Nachmittags  erfolgten  Ablösung  behauptete.  Mit  gleicher  Auszeich- 
nung kämpften  die  Grenadiere.  5.  imd  6.  Juli  war  das  Regiment  in  der 
Schlacht  bei  Wagram,  Hauptmann  Haberein  behauptete  mit  dem  dritten  Ba- 
taillon seine  Position  bei  Aderklaa  bis  zum  anbefohlenen  Rückzuge  und  eroberte 
eine  verlorne  Zwölfpftinder-E^none  wieder  zurück.  Vorzüglichen  Ruhm  er- 
warb sich  das  Regiment  10.  und  11.  Juli  im  Treffen  bei  Znaim,  wo  es  seine 
Stellung  in  dem  Weingebirge  bei  Znaim  und  auf  den  jenseitigen  Höhen  bis 
Brenditz  hinüber  bis  in  die  späte  Nacht  standhaft  behauptete,  es  erlitt  aber 
einen  Gesammtverlust  von  mehr  als  800  Mann. 
Im  Feldzuge 

1813  focht  dasselbe  im  HI.  Armee-Corps  FZM.  Graf  Ignaz  Gyulai  26.  und  27. 
August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  ebenso  die  Grenadiere,  welche  auch  im 
Gelochte  bei  Arbesau  17.  September  und  bei  Leipzig  sich  hervorthaten ;  das 
Regiment  selbst  war  in  dieser  Schlacht  16.  bis  18.  October  an  den 
Kämpfen  bei  Lindenau,  Klein  -  Zschocher  und  bei  Dölitz  betheiligt,  femer 
22.  October  im  Gefechte  bei  Eckartsberge,  9.  November  im  Treffen  bei 
Hochheim.  — 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  war  dasselbe  13.  bis  17.  Jänner  in  den  Gefechten  von  Langres,  24. 
Jänner  im  Treffen  bei  Bar  sur  Aube,  1 .  und  2.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Brienne, 

16* 


-     244    — 

28.  Februar  im  Gefechte  bei  Troyes,  28.  Februar  bei  La  Fert6  sur  Aube,  2 1 .  März 
in  der  Schlacht  bei  Arcis,  25.  März  bei  F^re  Champ^noise,  31.  März  im  Ge- 
hölze von  Vincennes,  passirte  3.  April  Paris.  Die  Grenadiere  8.  Jänner  bis 
6.  März  bei  der  Belagerung  von  Besan(on,  17.  März  in  dem  Gefechte  bei 
Belleville,  18.  und  19.  bei  St.  Georges,  20.  März  bei  Limonest  Das  dritte 
Feld-  imd  1.  Landwehrbataillon  waren  im  October  und  November  1813  bej 
der  Einschliessung  von  Dresden,  6.  November  im  Gefechte  bei  Boxdorf,  und 
vom  December  1813  bis  12.  April  1814  bei  der  Einschliessung  von  Beifort. 
1815  war  das  erste  Bataillon  als  Execution  auf  Etapen  in  mehrere  französi- 
sche Departements  verlegt,  das  zweite  und  dritte  Bataillon  bei  der  Ein- 
schliessung  von  Hüningen,  die  Grenadiere  im  Reserve-Corps. 

1821  war  das  Regiment  im  Feldzuge  in  Piemont,  ohne  jedoch  in  ein  Gefecht  zu 
kommen. 

1846  Anlässlich  des  polnischen  Februar- Aufstandes  kam  das  Regiment  als  Be- 
satzung nach  Krakau,  wo  bei   dem  dortigen  Aufstande  25.  und  26.  April 

1848  nur  die  achte  und  neunte  Compagnie  ins  Gefecht  kamen. 

Die  Grenadier -Division  hatte  sich  in  der  Juni-Revolution  1848  in  Prag  12. 
bis  15.  ausgezeichnet  und  6  Barricaden  mit  Sturm  genommen,  im  October  war 
dieselbe  24.  bis  31.  Oktober  in  der  Armee  des  FM.  Fürsten  Win dischgrätz  bei 
der  Belagerung  und  der  Einnahme  von  Wien.  —  Anfangs  December  waren 
vier  Compagnien  in  der  Colonne  des  Oberstlieutenants  Frischeisen  Tvom 
Regimente)  bei  der  Vorrückung  gegen  die  ungarischen  Insurgenten  im  Ge- 
fechte bei  Budatin  11.   December  —   später  (unter  GM.  Götz)  bei  Silein  2. 

1849  Jänner  bei  Turczek  17.  Jänner,  bei  Kluckna  13.  Februar,  im  Treffen 
bei  Waizen,  10.  April  und  in  der  Schlacht  bei  Nagy  Sarlo  19.  April. 
Die  Grenadiere  waren  27.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Rapolna  und  26.  April 
im  Gefechte  bei  Puszta  Cs^m.  —  Im  Sommerfeldzuge  waren  die  beiden 
ersten  Feld-Bataillone  vereint  im  I.  Armee-Corps  des  FML,  Grafen  Selilik 
fochten  28^  Juni  bei  der  Einnahme  von  Raab,  sowie  2.  und  11.  Juli  in  den 
beiden  Schlachten  von  Komom.  Die  Grenadiere  waren  21.  Juni  im  Treffen 
bei  Pered,  in  den  beiden  Schlachten  von  Komom,  sowie  in  jenen  von  Szöreo; 
5.  August  und  Temesvar  9.  August,  das  vierte  Bataillon  im  August  und  Sep- 
tember 1849  bei  der  Cemirung  von  Komorn. 

Während  des  Feldzuges 

1859  in    Italien    stand    das  Regiment   als    Besatzung    in    der    deutschen    Bundes- 
Festung  Mainz. 
Im  Feldzuge 

1866  war  das  Regiment  in  der  Südarmee  des  Erzherzogs  Albrecht  eingetheilt  und 
focht  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni,  namentlich  in 
dem  ruhmvollen  Kampfe  um  die  wichtige  Position  der  vor  dem  Gehöfte 
Fenile  liegenden  Höhen.  Das  vierte  Bataillon,  zur  Besatzung  von  Josef- 
stadt in  Böhmen  gehörig,  war  28.  Juni  im  Treffen  bei  Skalics  bei  Verthei- 
digung  des  dortigen  Bahnhofes. 


—     245     - 
Tapferkeits-Aaszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1683  Augsburg  war  der  Sammelplatz  des  Regimentes,  der  erste  Stand  seiner 
Aufstellung  waren  zehn  Compagnien  und  die  Regimenter  Jung-Starhemberg 
Nr.  8  und  Scbärfenberg  (als  Nr.  13  im  Jahre  1809  reducirt)  gaben  den 
Stamm-Cadre  dazu. 

1716  Bei  der  Belagerung  von  Temesvar  leistete  Major  Bärenklau,  als  Tranch6e- 
Major  sehr  gute  Dienste  (September  1716)  und  wurde  in  Folge  dessen  Oberst- 
lieutenant. 

1734  Grenadierhauptmann  Franz  Ludwig  Graf  Thürheim  wird  in  der  Relation 
der  Schlacht  von  Parma  unter  den  Ausgezeichneten  genannt. 

1734  Oberstlieutenant  Baron  Eeuhl  zeichnete  sich  bei  Guastalla  19.  September 
aus,  wurde  aber  verwundet. 

1738  Oberstlientenant  Baron  Roth  vertheidigte  die  Ratscha  sehr  tapfer  bis  zum 
Anlangen  eines  Entsatzes. 

1747  Der  bei  der  Armee  in  Italien  commandirte  Major  Graf  Franz  Moriz  Lacy 
hatte  sich  bei  der  Belagerung  von  Genua  ausgezeichnet,  und  wurde  in  Aner- 
kennung dessen  Oberstlieutenant  im  Regimente  Waldeck  (Nr.  35). 

1746  Major  Rebentisch  diente  1746  in  diesem  Regimente,  trat  in  preussische  Dienste, 
avancirte  bis  zum  Generallieutenant,  wurde  bei  Maxen  1759  gefangen,  trat 
sodann  in  portugiesische  Dienste,  wo  er  1765  starb. 

1757  Bei  einem  Ausfalle  aus  Prag  3.  Juni  eroberte  Oberst  Graf  Browne  drei  zwölf- 
pfündige  Kanonen,  vernagelte  eine  vierte  und  zerstörte  eine  Batterie. 

1757  Bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz  hatte  sich  Oberstlieutenant  Baron  Koch 
und  Major  Smith,  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  Ersterer  und  Major  Graf 
Serimann  ausgezeichnet. 

1759  Oberst  Baron  Johann  Koch  wurde  für  seine  Auszeichnung  bei  Maxen 
MTO.-R.  1760. 

1759  Major  Paul  Graf  Serimann,  welcher  sich  bei  Bewältigtmg  des  Ravins  von 
Maxen  und  beim  Sturme  auf  diesen  Ort  in  hervorragender  Weise  am  20. 
November  ausgezeichnet  hatte,  wurde  sogleich  zum  Oberstlieutenant,  und 
1760  zum  Obersten  bei  Harrach-Infanterie  Nr.  47  befördert,  -  1761  MTO.-R. 

1779  Oberst  Carl  Baron  Keuhl  wurde  für  die  ebenso  umsichtige  als  tapfere  Füh- 
rung des  Regimentes,  welches  er  auf  dem  Rückzuge  von  Brüx  nach  Laun 
vor  Vernichtung  rettete,  MTO.-R. 

1793  Wegen  ihren  vorzüglichen  Leistungen  in  der  Belagerung  und  der  Verthei- 
digung  von  Namur  wurden  die  beiden  Majore  Franz  Xaver  Graf  Auersperg 
und  Andreas  Baron  Rechbach  ungemein  belobt 

1794  Im  Treffen  bei  Rouvroy  belobt  GM.  Davidovich  den  Major  Philippi  und  11 
Offiziere  des  Regimentes  namentlich.  13.  Mai. 

1795  Im  Gefechte  bei  Bacharach  17.  December  wurde  Major  Baron  Rechbach 
abermals  sehr  angerühmt,  sowie  bei  Wiedereinnahme  der  Kautner  Höhe 
Hauptmann  Susitzky;  —  ebenso  bei  Bacharach  Oberst  Anton  Baron  Mylius 
als  ColonnenftLhrer. 


—     246     — 

1796  Bei  Arcole  17.  November  hatte  der  heldenmüthige  Commandant  des  Batail- 
lons Oberstlieutenant  Baron  Rechbach  jede  Aufforderung  zur  Waffenstreckung 
zurückgewiesen  und  mit  dem  dritten  Bataillon  wüthende  Gegenwehr  geleistet; 
ungeachtet  des  Zurufes  ihres  Generals,  den  Braven  zu  schonen,  hieben  ihn 
französische  Reiter  vom  Pferde  und  aus  15  Wunden  blutend  gerieth  er  in 
Gefangenschaft,  wo  er  mit  grösster  Achtung  von  den  französischen  Genera- 
len behandelt  wurde.  Als  Rechbach  seinen  Wimden  erlag,  feuerte  eine 
französische  Grenadier-Brigade  vier  Ehrensalven  über  sein  Grab. 

1799  Oberst  Franz  Graf  Auersperg  wurde  für  seine  Thätigkeit  während  der  Bela- 
gerung der  Citadelle  von  Turin  (25.  Mai  bis  20.  Juni)  sehr  belobt,  ebenso 
auch  ftir  dessen  umsichtige  Führung  des  Regimentes  in  der  Schlacht  bei 
Novi  15.  August,  in  welcher  sich  die  Grenadier-Division  unter  Hauptmann 
Senitzer  auszeichnete. 

1799  Im  Treffen  bei  Savigliano  17.  September  nennt  General  der  Cavallerie  Baron 
Melas  den  Regiments-Commandanten  Oberst  Grafen  Franz  Xaver  Auersperg, 
den  Oberstlieutenant  Conrad  Thelen  und  Dirix  de  Burg,  den  Major  Nowack  und 
drei  Offiziere  unter  den  Ausgezeichneten  jenes  Tages. 

1799  FML.  Fürst  Johann  Liechtenstein  ist  in  seiner  Relation  über  das  Gefecht 
bei  Pignerol  23.  September  voll  Lob  über  das  tapfere  Benehmen  des  Regi- 
mentes, imd  abermals  wird  die  Tapferkeit  des  Obersten  Grafen  Auersperg, 
des  Oberstlieutenants  Thelen,  des  Major  Matzak  von  Ottenburg  wie  überhaupt 
des  ganzen  Offiiziers-Corps,  „das  mit  jener  Auszeichnung  gefochten,  die  einem 
distinguirten  Offiziers-Corps  eigen  ist",  hervorgehoben. 

1799  In  der  Schlacht  bei  Genola  4.  November  wurden  belobt:  Oberstlieatenant 
Thelen,  die  Majore  Nowack  und  Matzak  von  Ottenburg,  Hauptmann  Dwor- 
czak,  die  Oberlieutenants  Pavico,  Münzer  und  Herovics. 

1799  Bei  der  Belagerung  von  Cuneo  20.  November  bis  3.  December  wurde  Ober- 
lieutenant Bienefeld  als  ausgezeichnet  genannt. 

1805  FML.  Baron  Gottesheim  stellte  dem  Regimente  ein  glänzendes  Zeugniss  der 
Tapferkeit  über  dessen  Betragen  im  Gefechte  bei  Alpeck  11.  October  und 
das  heldenmüthige  Beispiel  des  Obersten  von  Nowack,  Oberstlieutenants 
Matzak  von  Ottenburg  und  Major  Dworczak  sowie  säjnmtlicher  Offiziere,  als 
eines  vorzüglichen  Lobes  würdig. 

1809  Bei  Aspem  21.  und  22.  Mai  leuchteten  an  der  Spitze  des  Regimentes  Oberst  Graf 
Wenzel  Klenau,  der  verwundet  wurde,  Oberstlieutenant  Josef  von  Fischer,  der 
Major  Paul  Senitzer  Carl  Wappel  und  August  Georgy  ihren  Abtheilungen  ab 
Muster  von  Tapferkeit  vor ;  Hauptmann  Wilhelm  Baron  Bienefeld  wurde  für  seine 
Auszeichnung  bei  Aspem  mit  Armeebefehl  ddto.  24.  October  1809  MTO.-R. 

1809  Hauptmann  Franz  Haberein  wurde  fllr  seine  hervorragende  Tapferkeit  bei 
Wagram  6.  Juli  durch  Capitel  1810  MTO.-R.  —  Major  Franz  Rasquin  und 
3  Offiziere  wurden  im  Schlachtberichte  ehrenvoll  erwähnt. 
In  der  Schlacht  bei  Znaim  hatten  sich  Oberst  von  Fischer,  Oberstlieutenant 
Wappel,  die  Majore  Raspum  und  Josef  Benoist  sowie  Hauptmann  von  Habe- 
rein ausgezeichnet. 


—     247     - 

1813  Im  Gefechte  bei  Boxdorf,  während  der  Einschliessung  von  Dresden  6.  No- 
vember, hatte  sich  Major  Johann  Reindl  durch  gute  Führung  seines  Batail- 
lons hervorgethan. 

1848  Im  Juni-Aufstand  zu  Prag  war  der  Commandant  der  Grenadier-Division  Haupt- 
mann Gottfried  Uhlig,  als  er  das  Feuern  in  der  Stadt  vernahm,  ohne  erst 
den  Befehl  abzuwarten,  ausgerückt. 
Für  Auszeichnung  in  der  Kriegs-Epoche  1848  und  1849: 
MVK.  die  Majore  Eduard  Georgi,  Gottfried  Uhlig,  Anton  Terzaghi,  die 
Hauptleute  Ottokar  Freiherr  von  Prochazka,  Carl  Neumann  v.  Meissenthal, 
Alois  Schewitz,  die  Oberlieutenants  Ergert,  Prochaska,  Andrievics  v.  Knespolye. 
Die  Mannschaft  erhielt  3  grosse  und  18  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen* 
Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  1866  in  Italien: 

1866  OEKO.-R.  2.  Regimments- Commandant  Oberst  Carl  Ritter  von  Bienerth. 

OEKO.-R.  3.  die  Hauptleute  Johann  Braun  und  Eduard  Kohut  Edler  von 
Eichenkom. 

MVK.  Major  Wilhelm  Petzelt,  die  Hauptleute  Seifert  v.  Rhönberg,  Frisch- 
eisen, Grünwald,  die  Oberlieutenants  Ritter  von  Plönnies,  Peyer,  die  Lieu- 
tenants Prokop  und  Falter;  8  Oflfiziere  erhielten  die  Allerhöchste  Belo- 
bung und  die  Mannschaft  1  goldene,  30  grosse  und  83  kleine  silbeme  Tapfer- 
keits-Medaillen. 

Dem  vor  dem  Feinde  gebliebenen  Major  Anton  Steiger  Ritter  von  Kirchs- 
höhe wurde  der  ÖLO.-R.  zuerkannt. 

(Seit  1868  hat  das  Regiment  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  vormaligen 
weissen.) 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-OfiEiziere. 

1696  Major  Leslie  von  Bergen  an  seiner  schweren  Verwundung  bei  Lugos  f  zu 
Grraz. 

1704  Oberstlieutenant  Graf  Komfail  f  im  Gefechte  bei  Stradella  3.  Jänner. 

1792  Regiments-Commandant  Oberst  Christof  Graf  Ligneville  (mit  seinem  Diener 
zugleich)  in  der  Belagerung  von  Namur  durch  ein  Granatenstück  getödtet 
t  im  Herbste. 

1796  Oberstlieutenant  Andreas  Baron  Rechbach  an  den  Folgen  seiner  bei  Arcole 
erlittenen  schweren  Verwundungen  f  iu  Gefangenschaft  zu  Legnano  6.  Decem- 
ber.   Der  Feind  setzte  ihm  einen  schönen  Grabstein  mit  Inschrift. 

1809  Oberstlieutenant  Carl  Wappel  f  ini  Treffen  bei  Znaim  11.  Juli 

1866  Major  Anton  Steiger  Ritter  von  Kirchshöhe  f  in  der  Schlacht  bei  Custozza 
24  Juni. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  37. 

(1856.) 

ERZHERZOG  JOSEF,  G.  d.  Cav. 

DunkelMaue  Waffenröcke^  scharlachrothe  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 

ErgäDzungsbezirkBstation :  Grosswardbin. 


Inh 

1741  errichtet  in  Ungarn  von  dem  nach- 
folgenden Inhaber 

1741  Oberst  Thomas  von  SzmMAT  f  zu 
Amberg  1743. 

1744  FML.  Josef  Graf  Esterhazy  de 
Galantha  t  1762. 

1762  FZM.  Jos.  Graf  SisKovics  MTO.-C. 
t  zu  Prag  4.  Februar  1783. 

1784  FZM.  Josef  Nikolaus  Baron  De 
ViNs  MTO.-GK.  t  zu  Wien  26. 
September  1798. 

1798  bis  1802  unbesetzt. 

1802  FML.  Franz  Freiherr   von  Auf- 

FENBERO. 

1807  FML.  Franz  Xaver  Graf  Auers- 
PBRO  MTO.-R.  t  zu  Przcmysl 
8.  August  1808. 

1808  FML.  Carl  Philipp  Freiherr  von 


aber: 


Weidbnfeld  MTO.-R    t    2.    Mai 
1811 

1813  FZM.  Andreas  Freiherr  von  Ma 
RiASSY  de  Markus  et  Batisfalva 
MTO.-R  t  17.  Juni  1846. 

1846  Se.  k.  H.  Grossfürst  Michael  von 
Russland  f  1849. 

1850  FM.  Paskibwitsch  Ivan  Fedro- 
witsch  Fürst  von  Warschau,  Graf 
von  Eriwan  MTO.-GK.  f   1^^- 

1856  Se.  k.  k.  Hoheit  Erzherzog  Joskf, 
General  d.  Cav.  und  Oberconmian- 
dant  der  ungarischen   Landwehr. 

{Zweite  Inhaber: 

1846  FML.  Alois  Pfersmann  von  Eich- 
thal f  1854, 

1854  FZM.  Carl  Freiherr  von  Mertens 
erhielt  1869  das  Linicn-Infant- 
Regiment  Nr.  9.) 


Hitgemachte  Feldzüge  und  wichtigere  "Eriegs-Ereignisse. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
l742  bei  der  Belagerung  von  Prag,  wo  es  bei  dem  heftigem  Ausfalle  der  franzd- 
sischen  Besatzung  22.   August  mit  dem   Säbel  in  der  Faust  die  Feinde  aus 
den  Trancheen  verjagte  und  bis  an  den  Stadtgraben  verfolgte;  1743  war  es  1 


-     ?49    — 

bei  der  Bloeade  von  Eger  und  später  bei  der  Belagerung  von  Ingolstadt, 
1744  bei  der  Eroberung  von  Lauterburg,  1745  ein  Bataillon  mit  den  Trenk'- 
schen  Panduren  bei  der  Erstürmung  der  Stadt  Kosel  in  Schlesien;  das 
Regiment  kam  nun  nach  Italien  und  war  1746  bei  der  Besitznehmimg  von 
Genua  und  der  Unternehmung  in  die  Provence,  1747  bei  der  Belagerung 
von  Genua« 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 
1756  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  1757  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei 
Prag,  22.  November  in  jener  bei  Breslau,  beim  Angriffe  gegen  Schmiedefeld 
und  Höflichen,  5.  December  in  der  Schlacht  bei  Leuthen,  1758  focht  es  14. 
October  mit  grosser  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch,  wo  es  aber 
grosse  Verluste  erlitt,  1759  3.  December  im  Treffen  bei  Kohlen  und  Meissen 
griff  es  den  Feind  theils  mit  dem  Bajonnet,  theils  mit  den  Säbel  an;  1760 
23.  Juni  war  es  in  der  Schlacht  bei  Landshut,  und  focht  15.  August  mit 
grosser  Tapferkeit  in  jener  bei  Liegnitz,  1761  1.  October  war  ein  Bataillon 
bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz  und  dem  Angriffe  auf  das  Bögenfort 
1762  27.  September  das  Regiment  beim  Angriffe  auf  die  preussischen  Ver 
schanzungen  bei  Pretschendorf. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  dasselbe 
1778  bei  der  Hauptarmee  in  Böhmen   und  1785  wirkte  es   in  Siebenbürgen  zur 
Unterdrückung  des  wallachischen  Bauern- Aufstandes  thätig  mit. 

Im  Türkenkriege  war 
1788  nur  das  dritte  Bataillon  im  Felde,  und  im  April  zwei  Compagnien  bei  der 
Unternehmung  auf  Czernescht  in  der  Wallachei,  im  Juli  deckten  zwei  Compagnien 
die  auf  dem  Berge  Allion  postirten  Geschütze,  und  7.  August  bei  dem  Ueberfalle 
der  Türken  auf  Schupaneck  hielt  sich  das  Bataillon  bei  dem  Rückzuge  über  den 
Korameckerberg  sehr  tapfer,  eroberte  eine  Fahne,  erlitt  aberstarke  Verluste  und 
kam  als  Besatzung  nach  Temesvar.  1789  waren  die  beiden  ersten  Bataillone  im 
Treffen  bei  Mehadia  und  bei  der  Belagerung  von  Belgrad.  30.  September  beim 
Sturme  auf  die  Raitzenstadt  hatte  eine  Grenadier-Compagnie  imter  Haupt* 
mann  Bydeskuty  die  Avantgarde  vor  der  linken  Colonne,  und  forcirte  mit 
Ungestüm  die  Pallisaden. 

Im  französischen  Revolutionskriege  war 
1792  ein  Bataillon  beim  Corps  in  Lothringen,  welches  1793  das  Trier'sche  Gebiet 
decken  half,  1794  war  es  beim  Corps,  das  die  Preussen  bei  Osthofen  imter- 
stützte.  18.  September  eine  Abtheilung  dieses  Bataillons  sich  im  Gefechte 
bei  Kaiserslautem  sehr  tapfer  behauptet;  —  ein  Bataillon  focht  im  Treffen 
bei  Sprimont.  —  1795  18.  und  20.  September  ein  Bataillon  in  den  Gefechten 
bei  Schopp  imd  Landstuhl;  1796  2.  September  vertheidigte  ein  Bataillon 
bei  Würzburg  die  steinerne  Brücke  vor  den  dortigen  Gärten  sehr  tapfer, 
behauptete  sie  und  focht  am  nächsten  Tage  in  der  Schlacht  vor  dieser 
Stadt. 

Im  Feldzuge 
W    1799  war  das  Regiment   in   der   Schweiz   in  mehreren   Actionen  thätig;  1.    Mai 
zwei  Compagnien  bei  Mengenfeld,  —  29.   Mai  ein   Bataillon  im  Canton  Uri 


bei  Eroberung  des  Posteifs  Teufelsbrück,  wo  Hauptmann  Szent  Jvany  zwei 
feindliche  Compagnien  gefangen  nahm ;  4.  Juni  war  das  Regiment  beim  An- 
griff auf  die  feindliche  Position  bei  Zürich.  Ein  Bataillon  war  in  dem  Ge- 
fechte auf  dem  Gebirge  bei  Novi  6.  November  und  that  sich  durch  Muth  und 
Ordnung  hervor.  1800  war  das  Regiment  in  mehreren  Gefechten  in  Baiem, 
und  3.  December  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  (in  der  11.  oder  Zwischen- 
Colonne  des  FML.  Grafen  Baillet  eingetheilt)  und  machte  den  darauf  er- 
folgten Rückzug  der  Armee  über  das  Salzburgische  und  die  Gefechte  bei 
Frankenmarkt,  Lambach  u.  s.  w.  mit. 

Im  Feldzuge 
1805  war  dasselbe  bei  der  Armee  des  Erzherzogs  Carl  in  Italien,  und  18.  October 
im  Treffen  bei  San  Giorgio  und  Veronetta;  die  Grenadiere  hatten  sich  30- 
October  in  der  Schlacht  bei  Caldiero  unter  der  umsichtigen  Führung  des 
tapferen  Major  Bakonyi  ausgezeichnet,  ebenso  während  des  Rückzuges  bei 
der  Vertheidigung  Vicenza's. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  VII.  Armee- Corps  des  Erzherzogs  Ferdinand  in  Polen 
imd  machte  die  Vorrückung  gegen  Warschau  mit. 

Im  Feldzuge 

1813  war  es  im  III.  Armee-Corps  FZM.  Graf  Ignaz  Gyulai  eingetheilt,  focht  26. 
und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  und  16.  bis  18.  October  in  jener  bei 
Leipzig,  wo  acht  Compagnien  in  dem  Kampfe  um  Lindonau  betheiligt  waren,  — 
das  Regiment  hatte  ferner  an  den  verschiedenen  grösseren  und  kleineren 
Gefechten  bei  Liebenau,  Schenau,  Leutsch,  Klein-Zschocher,  Kosen  und  dem 
Treffen  bei  Hochheim  ehrenvollen  Antheil. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  schlug  es  24.  Jänner  bei  Bar  sur  Aube  mehrere  feindliche 
Angriffe  zurück,  und  drängte,  von  anderen  Truppen  unterstützt,  den  Feind 
über  die  Aube,  es  war  ferner  1.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Brienne-La 
Rothiere,  23.  März  im  Gefechte  bei  La  Fert6  sur  Aube,  21.  März  in  der 
Schlacht  bei  Arcis  imd  dem  weiteren  Vormarsche  gegen  Paris«  Ende  April 
kam  es  zu  dem  Occupations-Corps  des  FML.  Baron  Bianchi,  welches  zuerst 
Südfrankreich,  später  Piemont  imd  Savoyen  zu  besetzen  hatte.  1815  war  es 
bei  der  Haupt- Armee  in  Frankreich  und  im  Lager  bei  Dijon. 

In  der  Kriegs-Epoche 
1848/49  war   das  Regiment   erst   in  Lemberg,   später  in  Prag,  imd    im   Sommer 
1849  bei  der  Belagerung  von  Venedig.    —     Das  dritte  Bataillon  im  Werb- 
bezirk Grosswardein  erlag  der  ungarischen  Revolutionspartei. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Regiment  im  I.   Armee-Corps 
FML.  Grafen   Clam-Gallas  eingetheilt,  und  focht  4.  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Magenta,   Mitte   Juni  kam  es   in    das  XI.   Armee-Corps  FML.    Veigl   und 
focht  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino. 
Im  Feldzuge 


i 


—    251     — 

1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  IV.  Armee-Corps  der  Nord-Armee  elnge- 
theilt,  und  focht  mit  bedeutendem  Verluste  29.  Juni  im  Gefechte  bei  Schwein- 
schädel;  und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  am  21.  September  im  Gefechte  bei  Senkovic  mit  einem 
Gesammtverluste  in  Allen  von  175  Mann. 

Tapferkeits-Auszeiclmiingen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1742  Oberst  und  Regiments-Inhaber  Thomas  von  Szirmay  zeichnete  sich  in  dem 
Ausfallsgefechte  bei  Prag  22.  August  vorzüglich  durch  die  tapfere  und  um- 
sichtige Führung  seines  Regimentes  aus. 

1745  Major  Szent  Ivany  that  sich  an  der  Spitze  seines  Bataillons  bei  Erstürmung 
von  Kosel  hervor. 

1756  Bei  Lobositz  1.  October  unterstützte  der  aggregirte  Oberst  Graf  Franz  Anton 
Karoly  mit  den  Grenadier-Compagnien  die  angegriffenen  Posten  auf  das 
Tapferste,  und  wurde  hiebei  schwer  verwundet. 

1758  Bei  Hochkirch  14.  October  commandirte  Regiments- Commandant  Oberst 
Franz  Anton  Graf  Karoly  eine  Brigade,  mit  der  er  seinen  Auftrag,  gegen 
die  grosse  Batterie  am  Moysberge  unbemerkt  vorzurücken,  und  diese  zu 
einer  bestimmten  Minute  zu  stürmen,  in  glänzender  Weise  erfüllte,  mit  dem 
Säbel  in  der  Faust  die  Batterie  überstieg,  den  Feind  aus  derselben  warf  und 
34  Geschütze  eroberte.     Er  wurde  sogleich  GM.  und  1759  MTO.-R. 

1759  Im  Treffen  bei  Kohlen  hatte  Oberstlieutenant  Nikolaus  Lumaga  3.  Decem- 
ber  das  Regiment  ruhmvoll  geftlhrt. 

1761  Beim  Sturme  auf  Schweidnitz  wurde  Hauptmann  Ross  sehr  belobt. 

1785  Major  Graf  Pückler  trug  zur  Gefangennehmung  des  dritten  wallachischen  Haupt- 
Rebellen  Krischau  Györg  im  Jänner  das  Meiste  bei. 

1789  Oberlieutenant  Bojer  hatte  im  Banat  ein  Freischützen-Corps  zu  300  Mann 
errichtet,  und  wurde  zum  Hauptmann  befördert. 

1789  Hauptmann  Sigmund  von  Bydeskuti,  welcher  sich  freiwillig  beim  Sturme 
auf  die  Raitzenstadt  30.  September  erboten,  hatte  die  Avantgarde  der  linken 
Colonne  zu  führen,  der  Erste  die  von  ihm  mit  Ungestüm  angegriffenen  Palli- 
saden  überstieg,  wurde  kurz  nachher  zum  Major  bei  Anton  Esterhazy-Infan 
terie  Nr.  34  befördert  und  1790  MTO.-R. 

1794  Die  officielle  Relation   über  das   Gefecht  bei  Kaiserslautem   18.    September 

belobt:    den    Capitänlieutenant    Eröss,     die  Oberlieutenants    Petroczy   und 

Weiss,   Lieutenant  Braunmüller,   Adjutanten  des    Generals  Benjowsky,   die 
Fähnriche  Paluchansky  und  Bötig. 

1799  Hauptmann  Bubna  wurde  sowohl  im  Berichte  über  das  Gefecht  bei  Teuf  eis- 
brück 29.  Mai  als  später  in  jenem  über  das  Gefecht  am  Gebirge  bei  Novi 
6.  November  wegen  kluger  und  entschlossener  Führung  eines  Bataillons 
belobt.  In  letzterer  Action  hatten  sich  Oberlieutenant  Görgey,  der  in  dieser 
iödtlich  verwundete  Lieutenant  Dietrich  und  Fähnrich  Gintof  ausgezeichnet 


—     252    ~ 

Lieutenant  Euherr,  Adjutant  des  Generals  Sebottendorf,  wurde  beim  Haupt- 
Angriff  auf  die  Stellung  bei  Zürich  4.  Juni  wegen  seinem  Wohlverhalten 
gerühmt. 

1805  In  der  Schlacht  bei  Caldiero  30,  Oetober  und  auf  dem  späteren  Rückzuge 
hatte  sich  der  Grenadier- Commandant  Major  Emerich  Baron  Bakonyi  sehr 
ausgezeichnet. 

1805  Major  Josef  von  Novak  wurde  fOr  seine,  als  Hauptmann  im  26.  Linien- In- 
fanterie-Regimente,  damals  Fürst  Hohenlohe-Bartenstein,  in  der  Schlacht  von 
Caldiero  30.  und  31.  Oetober  vollbrachten  ausgezeichneten  Leistungen  im 
April  1806  MTO.-R. 

1814- FZM.  Graf  Gyulai  belobte  im  Berichte  über  das  Treffen  bei  Bar  sur  Aubc 
24.  Jänner  das  Wohlverhalten  und  umsichtige  Wirken  des  Regiments-Com- 
mandanten  Obersten  Friedrich  Gebhard. 

1848  —  1849  Oberst  Josef  Socsevics  erhielt  fiir  die  umsichtige  Führung  des  Rcgi- 
ments-Commandos  unter  äusserst  schwierigen  politischen  Verhältnissen  (mittler- 
weile zum   GM.  befördert)  das   MVK.  und  ebenso  Hauptmann  Radakovich. 

1859  Für  Auszeichnimg  im  Feldzuge  in  Italien  (in  den  beiden  Schlachten  bei 
Magenta  und  Solferino.) 

MVK.  Oberstlieutenant  Daniel  Petrich,  die  Hauptleute  Bogovic  Ritter  von 
Grombothal,  Edler  von  Strezelecki,  von  Sziegl,  Schmiedl,  Ludwig,  Deseo 
von  Szent  Veszlö  und  Kissling. 

Oberst  Regiments-Commandant  Ferdinand  Klapka,  Major  Franz  Neumann 
und  13  [Offiziere  die  Allerhöchste  Belobimg.  Die  Mannschaft  2  goldene, 
14  grosse  und  20  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Friedrich  Freiherr  von  Teuchert- 
Kaufmann  Edler  von  Traunsteinburg. 

MVK.  Oberstlieutenant  August  Terstyanszky,  Major  Franz  Graf  zu  Eltz, 
die  Hauptleute  Nowak,  Haasz  von  Grünenwaldt,  Strach,  Marx,  Oberheute- 
nant  Guido  Meyer.     Seit 

1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 

Für  Auszeichnung*  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Ferdinand  Rosenzweig  v.  Drauwehr;  Oberlieute- 
nant Carl  Carrer.  MVK.  Die  Hauptleute  Alois  Csikos,  Adolf  Sprung;  die 
Oberlieutenants  Josef  Gradl,  Stephan  Markus  (in  der  Reserve),  Gustav  We- 
nedikter  (vor  dem  Feinde  geblieben);  die  Lieutenants  Hermann  Meinschad, 
Nikolaus  Fescete  de  Belafalva.  Die  Allerhöchste  Belobung:  Reserve-Lieu- 
tenant Carl  Martini.  Die  Mannschaft  erhielt  fUr  das  Gefecht  bei  Bandin 
Ogiak  am  21.  September  6  silberne  Tapferkeits-Medaillen  Limd  23  II.  Ciasso, 
32  Belobungen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1756  Oberst  Szent  Ivany  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  tödtlioh  verwundet  f  im 
Oetober. 


-      253    — 

•  « 

1758  Oberstlieutenant  Ohrling  f  ii^  der  Schlacht  bei  Hochkirch  14.  October. 

1761  Major  Szemere  f  beim  Sturme  auf  Schweidnitz  1.  October. 

1866  Major    Moriz   Eisler   an  seiner  in    der   Schlacht   bei    Königgrätz    erlittenen 
schweren  Verwundung  f  zu  Nedelist  9.  Juli. 


_J 


ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT   N*^  38. 

(1867.) 

FZM.  FREIHERR  ANTON  MOLLINARY  DE  MONTE  PASTELLO. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  schwarze  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Eeczkembt. 


Inhaber: 

1814  errichtet  aus  den  in  kaiserlich 
österreichischem  Dienst  über- 
nommenen Regimentern  Nr.  4 
und  5  der  ex-italienischen  Armee, 
erhielt  die  Nummer  38  des  1809 
reducirten  wallonischen  Regimen- 
tes Herzog  von*  Württemberg  und 
wurde  zu  Brescia  aufgestellt. 


1815  FML,  Johann  Freiherr  von  Pro- 
CHA8KA  MTO.-R.t24.  April  1823. 

1824  FML.  Eugen  Graf  Haugwftz 
MTO.-R.  t90jährig  zu  Wien  4.  No- 
vember 1867. 

1867  FZM.  Anton  Freiherr  Mollikakt 
von  Monte  Pastello,  commandi- 
render  Oeneral  zu  Lemberg. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegsereignisse. 

1814  Die  Organisirung  dieses  Regimentes  wurde  so  energisch  betrieben^  dass 
schon  am  18.  Juni  1814  sämmtliche  drei  Bataillons  und  die  Grenadier-Divi- 
sion vollkommen  completirt  aufgestellt  waren  und  28.  September  zu  Brescia 
die  Musterung  passirten. 

1831  war  das  Regiment  bei  der  Expedition  in  die  Romagna  und  rückte  bis 
Ancona  vor. 

Bei  Ausbruch  der  Revolution  in  Italien 
1848  und  des  dortigen  Feldzuges  stand  dasselbe  als  Besatzung  in  Mantua^  wo  es  sich 
durch  seine  entschlossene  Haltung  auszeichnete  eine  Widersetzlichkeit,  die  24. 
und  25.  März  unter  den  italienischen  Soldaten  auszubrechen  drohte,  wurde  durch 
die  persönliche  Energie  des  Oberstlieutenants  Martini  augenblicklich  unterdrückt, 
und  das  Regiment  erwarb  sich  um  die  Erhaltung  der  Festung  Mantua  wesent- 
liche Verdienste.  Am  4.  April  marschirten  die  beiden  ersten  Feld-Batail- 
lone zu  der  in  Verona  concentrirten  Armee  des  FM.  Grafen  Radetzky,  am  7. 
April  kam  die  erste  Compagnie  bei  Torre  de  Confine  ins  Gefecht  und  zwang  den 
Feind  durch  einenBajonnet-AngrifFzum  Rückzuge.  8.  April  stürmten  im  Gefechte 
bei  Montebello  einige  Abtheilungen    die  dortige  Brücke,    11.  April  war  das 


-     255    — 

Regiment  im  Gefechte  bei  Castelnaovo,  13.  April  war  das  erste  Bataillon  bei 
einer  Expedition  gegen  Peschiera,  um  der  dortigen  Besatzung  Verstärkungen 
zuzufiihren,  28.  April  war  das  Begiment  im  Gefechte  bei  Bussolengo,  30.  April 
vier  Compagnien  des  ersten  Bataillons  bei  der  Demonstration  gegen  St.  Giu- 
stina,  6.  Mai  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  St.  Lucia,  wo  sich  die  Gre- 
nadier-Division besonders  hervorthat,  10.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Vicenza. 
Mit  Armee-Commando-Befehl  de  dato  10.  Juli  wurde  aus  den  drei  Bataillons 
des  Regimentes  eines  formirt,  dieses  war  23.  Juli  im  Gefechte  bei  Sona  und 
Sommacampagna,  und  am  25.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Custozza,  nach  dem  Nacht- 
gefechte bei  Volta  am  Morgen  des  27.  Juli  griff  das  Bataillon,  von  seinem 
Obersten  Grafen  Pergen  geführt,  und  in  drei  Divisions- Colonnen  formirt,  den 
Feind,  der  schon  bis  Luccone  vorgedrungen,  in  der  linken  Flanke  an  und 
zwang  ihn,  sich  gegen  Goito  zurückzuziehen ;  2.  August  bestanden  die  erste 
und  zweite  Compagnie  bei  Muzza  piacentina  ein  kleines  Gefecht,  und  4.  Au- 
gust das  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Martini  ein  glänzendes  bei  Nosedo, 
wo  der  Feind  nach  einem  heftigen  dreistündigen  Kampfe  gänzlich  aus  dem 
Orte  geworfen  und  gegen  Mailand  zurückgetrieben  wurde.  Nach  der  Ein- 
nahme von  Mailand  6.  August  hatte  das  Bataillon  die  Entwaffnung  der  Be- 
wohner von  Varese  und  des  zwischen  dem  Lage  di  Como  und  Lago  di  Garda 
sich  erhebenden  Gebirgszuges  vorzunehmen. 

Im  Feldzuge 
1849  gegen  Piemont  war  das  inzwischen  wieder  zu  drei  Bataillons  foimirte  Re- 
giment im  m.  Armee-Corps  FML.  Baron  Appel  eingetheilt,  und  war^  am 
24.  und  25.  März  bei  der  Beschiessung  von  Casale,  Anfangs  Mai  machte  es 
die  Expedition  in  die  Romagna  mit,  blieb  einige  Zeit  als  Besatzung  in  Bo- 
logna, und  kam  Anfangs  August  zur  Cemirung  von  Venedig,  bei  dem  Einzüge 
daselbst  28.  August  paradirte  es  als  Auszeichnung  für  seine  Treue  an  der 
Spitze  der  einrückenden  Besatzungs-Truppen. 

Während  des  Feldzuges. 
1859  in  Italien  stand  es  als  Besatzung  in  Mähren  und  kam  Ende  Juni  nach  Böhmen. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  des  General  der 
Cavallerie  Grafen  Clam-Gallas  der  Nord-Armee  eingetheilt>  und  focht 
28.  Juni  im  Gefechte  bei  Mttnchengrätz,  29.  Juni  im  Treffen  bei  Jißin, 
und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Röniggrätz.  (In  diesen  drei  feindlichen 
Actionen'  hatte  es  an  Todten,  Verwundeten,  Vermissten  und  Gefangenen 
33  Offiziere  und  mehr  als  1600  Mann  verloren.) 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  mit  vorzüglicher  Auszeichnung  in  nachstehenden  Ge- 
fechten: bei  Kakany  und  Popovics  15.  August,  bei  Sedine  16.  August,  bei 
Wifloka  17.  August,  bei  der  Einnahme  von  Serajevo  19.  August,  bei  Moko 
3.  September,  bei  Gorica  16.  September,  bei  Brtschka  17.  September  und 
21.  September  bei  Senkovic  (Bandin  Ogiak).  Mit  einem  Gesammtverluste 
im  ganzen  Feldzuge  in  Allen  von  234  Mann. 


-    256     -- 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten« 

1848  und  1849  General  der  Cavallerie  v.  Gorzkowski  stellte  dem  Kegimentß- 
Commandanten  Oberst  Graf  Pergen  zwei  höchst  ehrende  Zeugnisse  aus  über 
dessen  wesentliche  Verdienste  um  den  Erhalt  der  Festung  Mantua  (während 
der  dortigen  Revolutionstage  18.  bis  24.  Mai  1848);  ebenso  wurden  von  jenem 
General  Oberstlieutenant  von  Martini  und  Hauptmann  Mauler  belobt 

1848  Bei  dem  Ausmarsche  des  dritten  Bataillons  aus  Brescia  hatte  sich  Haupt- 
mann Conte  Domini  durch  seine  energische  Haltung  und  sein  Beispiel  be- 
merkbar gemacht,  März. 

1848  Bei  Torre  de  Confine  7.  April  hatte  sich  der  Commandant  der  ersten 
Compagnie  Hauptmann  Moerans  ausgezeichnet;  —  im  Gefechte  bei  Castel- 
nuovo  11.  April  wurden  vom  GM.  Fürst  Taxis  die  Hauptleute  Mauler  und 
Baron  Palombini,  die  Oberlieutenants  Mamo,  Zanelli  und  Lieutenant  Grille 
sehr  belobt;  bei  der  Expedition  nach  Feschiera  13.  April  brachte  Lieutenant 
Fiedler  Schlachtvieh  in  die  Festung  und  that  sich  durch  Umsicht  hervor.  — 
Bei  Santa  Lucia  6.  Mai  zeichnete  sich  Oberlieutenant  Bonacina  durch  einen 
gelungenen  Bajonnetangriff  mit  einem  Zug  Grenadiere  aus. 

1848  In  der  Relation  über  die  Schlacht  bei  Vicenza  10.  Juni  wurden  wegen  be- 
sonderer Auszeichnung  genannt :  Oberst  GrafPergeUy  Oberstlieutenant  von  Mar- 
tini, Hauptmann  Wolf,  die  Oberlieutenants  Szimic,  Ripper,  Du  Rieux  deFejau, 
die  Lieutenants  Franz  von  Czako^  von  Gareiss,  Hoyda  und  Champion  de 
Crespigny. 

1848  Oberst  Ludwig  Graf  Pergen,  welcher  im  Gefechte  bei  Sona  und  Sonmia- 
campagna  23.  Juli  mit  Auszeichnung  eine  Brigade  commandirte,  den  Ort 
Sona  nahm  und  viele  Gefangene  machte,  ^darunter  den  piemontesiscfaen 
General  Mathon  de  l'Arreyro,  —  sowie  am  27.  Juli  mit  vorzüglicher  Bravour 
das  Regiments-Bataillon  gegen  den  Feind  führte,  wurde  mittlerweile  zum 
General  befördert,  1849  MTO.-R.  Im  letzteren  Gefechte  hatten  sich  Oberst- 
lieutenant von  Martini  und  Major  Graf  Porcia  durch  umsichtige  Führung 
ihrer  Abtheilungen  hervorgethan. 

1848  Oberstlieutenant  Josef  von  Martini  wurde  für  sein  glänzendes  erfolgreiches 
Gefecht  bei  Nosedo  4.  August  (inzwischen  zum  Obersten  bei  Kaiser- 
Infanterie  Nr.  1  befördert)  1849  MTO.-R.  —  Für  Nosedo  wurden  noch  be- 
lobt die  Hauptleute  von  Marno,  Raslic,  Baron  Palombini  imd  Lieutenant  Heissl. 

1848  und  1849  fUr  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien : 

ÖLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Ludwig  Graf  Peilen  und  Oberst- 
lieutenant Josef  von  Martini. 

OEKO.-R.  3.  Leopold  Graf  Porcia  et  Brugnera,  Hauptmann  Sabinue  Mauler 
MVK.  Hauptmann  Johann  Marno  von  Eichenhorst,  die  Oberlieutenants  von 
Bonacina,  Thiel,  Gratochwill,  Ripper,  Widensky. 

Das  Regiment,  von  1814  bis  1859  lombardisch  mit  der  Ergänzungs-Bezirks- 
Station  Brescia,  wurde  1859  venetianisch  mit  der  Ergänzungsstation  Monsc- 
lice,  und  in  Folge  der  Abtretung  Venetiens  1866  ein  ungarisches  Infanterie- 
Regiment  mit  der  Ergänzungs-Bezirksstation  Kecskemet,  gleichzeitig  erhielt 


—    267    - 

es  statt  der  bisherigen  rosenrothen,  die  schwarze  Egalisirung  und  1868  statt 
der  weissen  Waffenröcke  die  dankelblauen. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 

1878  ÖLO.-R.  Oberst  Heinrich  Freih.  v.  Pittel.  OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant 
Rudolf  Segerc,  die  Majore  Ferdinand  Dillmann  v.  Dillmont,  Bruno  Otto; 
Hauptmann  Franz  Pridalek ;  die  Oberlieutenants  Georg  Czogler  und  Wilhelm 
Hartmann.  MVK.  die  Hauptleute  Julius  Soja,  Ladislaus  Richter,  Franz 
Kukowetz,  Anton  Keras,  Carl  Ostermann,  Wilhelm  Kiesewetter  Edler  von 
Wiesenbrunn,  Alphons  Bemath;  die  Oberlieutenants  Eugen  Reinhold,  August 
Schönfeld,  Moriz  Freiherr  Hartlieb  v.  Walther;  Lieutenant  Josef  Liszkai; 
die  Lieutenants  in  der  Reserve  Hugo  Präuer,  Edmund  Ferch.  Die  Aller- 
höchste Belobung:  Die  Oberlieutenauts  Alfred  Bibus,  Georg  Gögler,  Josef 
Brandstättor.  Die  Mannschaft  erhielt  fUr  die  Gefechte  bei  Kakany  16.  Au- 
gust, bei  Mokro  3.  September,  bei  Bardin  Ogyak  21.  September,  bei  Becska 
17.  September:  1  goldene,  6  grosse  und  28  kleine  silberne  Tapferkeits-Me- 
daillen; 35  Belobungen. 

1879  Regiments- Commandant  Oberst  Heinrich  Freiherr  von  Pittel  wurde  für  aus- 
gezeichnete Leistungen  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge  über  einstim- 
migen Capitel-Beschluss  mit  Allerhöchstem  Befehlschreiben  ddto.  2.  Mai 
1879  MTO.-R. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabsoffiziere. 

186G  Major  Rudolf  Otto  von  Ottenfeld  wahrscheinlich  f  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz  3.  Juli,  seither  verschollen. 


Tbftrheim:  Oedenkblfttter.  17 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  39. 

(1872). 

ALEXIS,  GROSSFÜRST  VON  RUSSLAND. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  scharlachrothe  Egalisirungy  weisse  Knöpfe, 

Ergänzungsbezirksstation :  Debreczin. 


Inhaber. 


1756  in  Ungarn   errichtet  von   seinem 

Inhaber 
1756  Oberst     Johann     Leopold    Graf 

Palffy    von     Erdöd,     resignirte 

1758  seine  Inhaberstelle. 
1768  FZM.  Jakob  Freiherr  von  Prby- 

SACH  t  1787. 
1787  FML.   Thomas    Graf  Nadasdy  f 

zu  Wien  20.  März  1800. 
1800  bis  1803  unbesetzt. 
1803  FZM.  Peter  Freiherr  von  Duka 

MTO-R.  t  zu  Wien  29.  December 

1822. 
1822  bis  1827  unbesetzt. 
1827  Don    Miguel    Herzog    von    ßra- 

ganza^  Infant  von  Portugal  f  1866. 


(Zweite  Inhaber  waren: 

1827  FZM.  Marcus  Freiherr  von  Csol- 
LiCH  MTO.-R.  t  14.  September 
1844. 

1844  Emerieh  Freiherr  von  Blagowkh 
MTO.-R.  verlor  1849  die  Inhabers- 
Rechte,  t  21.  Jänner  1850  zu 
Wien. 

1849  FML.  Franz  Freiherr  von  Scnn.- 
ziG  t  zu  Wien  3.    Jänner  1864. 

1866  FML.  Josef  Freiherr  Habkrmann 
von  Habersfeld  (war  seit  1864 
^weiter  Inhaber  und  ist  seit  1872 
wieder  zweiter  Inhaber). 

1872  Alexis   Grossftirst  von  Russland. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse« 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  neuerrichtete  Regiment 
1757  im  Treffen  bei  Görlitz,  11.  November  bei  der  Erstürmung  und  Eroberung 
der  Festung  Schweidnitz,  22.  November  in  der  Schlacht  bei  Breslau  und  5. 
December  in  jener  bei  Leuthen;  1758  war  es  in  Mähren,  kam  als  Besatzung 
nach  Olmütz,  wo  es  an  der  ruhmvollen  Vertheidigung  dieser  Festung  Theil 
nahm;  Anfangs  October  kam  es  zur  Belagerung  von  Keisse,  1759  hielt  es 
Troppau    besetzt,   bewerkstelligte  17.   April    den   anbefolilenen    Rückzug    in 


-    259    - 

bester  Ordnung,  war  21.  Juli  bei  der  heftigen  Kanonade  bei  Grrüssau,  27. 
Juli  im  Gefechte  bei  Gottesberg  und  wirkte  28.  Juli  beim  Angriffe  auf  die 
verschanzte  Stellung  bei  Friedland  zur  Eroberung  einer  Redoute  thätig  mit. 
1760  war  das  Regiment  23.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Landshut,  26.  Juli  bei  der 
Belagerung  und  Erstürmung  von  Glatz,  wo  sich  die  Grenadiere  besonders 
hervorthaten,  —  endlich  15.  August  in  der  Schlacht  bei  Liegnitz.  1762  war 
ein  Detachement  des  Regimentes  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  und 
that  sich  nachmals  bei  der  Vertheidigung  dieses  Platzes,  insbesondere  bei  dem 
Ausfallsgefechte  vom  22.  August  sehr  hervor. 
Im  baierischen  Erbfolgekriege 

17 '%j  befand  sich  das  Regiment  unter  den  zum  Schutze  der  Stadt  Prag  aufge- 
stellten Truppen  und  nahm  1785  Theil  an  der  Unterdrückung  des  Wallachen- 
Aufstandes  unter  Horjah  und  Klocska. 

Beim  Ausbruch  des  Türkenkrieges  war  das  Regiment 
1788  im  slavonischen  Armee-Corps  eingetheilt  und  21.—  25.  April  bei  der  Belagerung 
und  Einnahme  der  Festung  Sabacz,  arbeitete  sodann  an  der  Befestigung  von 
Semlin,  kam  im  August  ins  Banat,  wo  es  sich  14.  September  bei  Vertheidigung 
des  Lagers  von  Armenisch  sehr  auszeichnete.  Bei  dem  nächtlichen  Rückzuge 
nach  Karansebes  formirte  das  Oberst-Bataillon  20. — 21.  September  zum  Schutze 
des  Erzherzogs,  spätem  Kaiser  Franz  ein  Quarrte;  in  dessen  nächster  Nähe 
wurden  zwei  Mann  getödtet.  Kaiser  Josef  U.  schenkte  der  Mannschaft  des 
Bataillons  am  andern  Tage  150  Dukaten.  Das  dritte  Bataillon  war  seit  Fe- 
bruar theils  im  Lager  bei  Racsa,  theils  in  diesem  Orte  als  Besatzung.  Ende 
October  kam  das  Regiment  in  das  Lager  bei  Jakuba  und  bezog  bei  Karlo- 
witz  die  Winterquartiere.  Ln  Juni  1789  war  es  bei  der  Belagerung  von  Berbir, 
später  bei  der  Belagerung  von  Belgrad,  wo  beim  Sturm  auf  die  Raitzenstadt 
30.  September  sich  besonders  die  Grenadiere  hervorthaten ;  nach  dem  Falle 
von  Belgrad  9.  October  kam  es  als  Besatzung  dahin,  wo  es  bis  Juni  1791 
blieb;  die  Grenadiere  des  Regimentes  rückten  im  Winter  1791  in  die  Nie- 
derlande, erst  als  Besatzung  in  die  Citadelle  von  Antwerpen,  später  nach 
Gent  und  im  September  1792  von  dort  zur  Vertheidigung  der  belgisch-fran- 
zösischen Grenze. 

Im  französischen  Revolutionskriege  zeichneten  sich  die  Grenadiere 
1792  6.  November  in  der  Schlacht  bei  Jemappes  aus,  1793  1.  März  fochten  die- 
selben im  Treffen  bei  Aldenhoven,  18.  März  in  der  Schlacht  bei  Neerwinden, 
23.  März  bei  Eroberung  des  verschanzten  Lagers  von  Famars,  bei  der  Be- 
lagerung von  Valenciennes,  jener  von  Quesnoy  und  im  Treffen  bei  Voltigny; 
1794  bei  Landrecy,  in  den  Gefechten  21.— 24.  April  und  in  der  Schlacht  bei 
Cateau,  22.  Mai  in  jener  bei  Toumay,  26.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Fleurus, 
27.  Juli  bei  Lüttich  und  bezogen  an  der  Lahn  im  Nassauischen  die  Winter- 
quartiere. Das  Regiment  war  im  Winter  1793  aus  der  Friedensgamison  Pest 
in  die  Lombardie  marschirt,  und  rückte  im  April  1794  nach  Piemont,  1795 
zeichnete  es  sich  24.  Juni  bei  der  Einnahme  der  Verschanzungen  im  Genue- 
sischen, und   besonders    das    Leibbataillon   durch  die  Erstürmung  der  wohl- 

17* 


—     260    — 

vertheidigten  Stellung  und  Werke  von  Madonna  del  Monte  aus,  ebenso  19. 
September  beim  Angriffe  auf  den  Posten  von  Rocca  Carreria;  ein  Bataillon 
rettete  den  General  Graf  Argenteau  mit  seiner  Truppe  vor  Gefangenschaft. 
Während  des  unglücklichen  Treffens  bei  Loano  23.  November  kämpfte  das 
Regiment  mit  seltener  Ausdauer  bei  Bardinetto,  und  deckte  wohl  mit  einem 
Gesammtverluste  von  mehr  als  400  Mann  den  Rückzug  aus  der  Riviera.  — 
Die  Grenadiere  standen  in  diesem  Feldzuge  bei  der  Nieder-Rhein-Armee  in 
Deutschland  und  bestanden  12.  und  14.  November  rühmliche  Gefechte  bei 
Mannheim.  Das  dritte  Bataillon,  welches  seit  1794  bei  der  Besitznahme  der 
neu  erworbenen  polnischen  Gebietstheile  an  der  Weichsel  stand,  rückte  im 
August  1796  bei  der  Hauptarmee  des  Erzherzogs  Carl  bei  Lichtenau  hinter 
Regensburg  ein.  1796  im  Feldzuge  in  Italien  war  das  Oberst-Bataillon 
15.  April  im  Gefechte  bei  Dego,  wo  es  sich  mit  ausgezeichneter  Tapferkeit 
gegen  eine  bedeutende  feindliche  üebermacht  schlug.  Das  Regiment  wurde 
wegen  vieler  Verluste  zu  einem  Bataillon  formirt,  und  focht  10.  Mai  in  der 
Schlacht  bei  Lodi,  —  wurde  wieder  auf  zwei  Bataillons  gebracht  und  kam 
als  Besatzung  nach  Mantua,  im  August  zur  operirenden  Armee  des  FML. 
Grafen  Wurmser,  machte  mit  dieser  den  Rückzug  nach  Tirol  sowie  die 
spätere  Vorrückung  zum  Entsätze  Mantuas ;  das  Treffen  bei  Calliano  6.  Juni, 
das  Gefecht  bei  Rivoli  17.  April,  endlich  12  Jänner  1797  wirkte  es  bei  der 
Einnahme  der  die  Chiusa  Veneta  dominirenden  Höhen  mit.  —  Die  Grenadiere 
und  das  3.  Bataillon  in  Deutschland  fochten  22.  August  1796  bei  Teining, 
23.  August  bei  Neumarkt,  3.  Seplember  bei  Würzburg,  "wo  Erstere  einen 
zweimaligen  glänzenden  Baionnet-Angriff  ausführten,  im  Gefechte  bei  Gies- 
sen  16.  September  erstürmten  sie  das  feindliche  Lager  auf  der  Höhe  bei 
Tetzburg.  Das  dritte  Bataillon  focht  ausserdem  in  der  Schlacht  bei  Am- 
berg, 24.  August  bei  Geissenfeld,  Neustadt,  eine  Division  unternahm  einen 
glücklichen  Ueberfall  auf  Goldenfingen  und  nahm  die  dortige  Besatzung  ge- 
fangen, im  October  bei  Aalen,  bei  Malterdingen  und  Schliengen,  wo  es  24. 
October  Abends  die  Engpässe  bei  Eandem  mit  dem  Bajonnet  erstürmte.  Im 
December  war  es  bei  der  Belagerung  von  Kehl,  6.  December  bei  Erstürmung 
der  Insel  Grosskehlkopf,  und  1797  1.  Jänner  erstürmte  das  Bataillon  mehrere 
Fleschen  bei  der  Schwabenschanze. 

Im  Feldzuge 

1799  focht  das  Regiment  in  Italien    und    zeichnete    sich  26.  März  im  Treffen  bei 

Legnago  aus,  insbesondere  die  siebente,  achte  und  neunte  Compagnie,  welche 

5  Kanonen  eroberten  und  300  Gefangene    machten,   nebst  grosser  Beute  an 

Proviant,   Munition,  Pferden   und  Maulthieren,  30.  März  focht  das  Regiment 

im   Treffen   bei  Verona,   mit    besonderer   Auszeichnung  die  Grenadiere  und 

das  dritte  Bataillon,  5.  April  bei  Magnano    unter  persönhcher   Führung  des 

FZM.  Baron  Kray,  21.  April   beim  Angriffe  auf  Brescia;  beim  Uebergan^ 

über  die  Adda  und  im  Treffen  bei  Cassano    27.  April,  bei  St.  Giovanni  17- 

'  ni  vom  FML.    Ott   persönlich   geführt,    18.  Juni  am  Tidone,  24.  Juni  an 

r  Sechia,  im  Juli  bei  der  Belagerung  von  Mantua,  15.  August  in  der  Schlacht 

i  Novi;  das  Regiment  focht  ferner  in  diesem  Feldzuge  30.  September  bei 


—    261     — 

dem  Entsätze  der  Feste  Vard,  30.  Oetober  bei  der  Erstürmung  von  Lainette, 
Ende  Oetober  an  der  Stura,  4.  November  bei  Fossano  und  bei  Genola,  11. 
September  bei  Borgo  San  Dalmazzo,  und  endlich  war  es  bei  der  Belagerung  von 

1800  Cubeo  4.  December. 

1800  G.  April  war  das  Regiment  bei  dem  allgemeinen  AngriflF  auf  die  Riviera  in 
den  Gefechten  bei  Altare  und  Torre  di  Cadibona,  bei  Erstürmung  des  Monte- 
Agato  15.  April,  bei  der  Abwehr  gegen  die  Angriffe  des  Generals  Soult 
auf  dem  Monte  Lodrone,  16.  April  im  Gefechte  bei  Sassello  u.  s.  w.,  23. 
April  vor  der  Vorstadt  Arena  bei  Genua,  wo  das  Regiment  die  Belagerung 
dieser  Stadt  mitmachte  und  nach  deren  Falle  4.  Juni  als  Besatzung  dahin 
kam.  —  Die  Grenadiere  fochten  14.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Marengo. 
In  der  Schlacht  am  Mincio  25.  December  vertheidigten  zwei  Bataillone 
eine  Redoute  bei  Salionze,  das  dritte  Bataillon  bildete  die  Unterstützung  und 
die  Grenadiere  halfen  das  Vordringen  des  Feindes  gegen  Castelnuovo  ab- 
wehren, das  Regiment  bestand  noch,  als  Arriere-Garde  verwendet,  im  Jänner 
1801  einige  Rückzugs-Gefechte  bei  Ala,  Calliano  u.  s.  w. 
Im  Feldzuge 

1805  war  das  Regiment  in  der  Brigade  des  GM.  Prinzen  Rohan  in  Süd-Tirol,  An- 
fangs Oetober  kam  es  aber  zur  Beobachtung  des  Lechthales  nach  Nord-Tirol 
und  besetzte  Reute,  Füssen,  Kempten,  Immenstadt.  In  Folge  der  Räumung 
Tirols,  des  Rückzuges  der  italienischen  Armee,  der  Capitulation  des  Jella- 
chich'schen  Corps  fasste  GM.  Prinz  Rohan  den  kühnen  Entschluss,  sich  nach 
Venedig  durchzuschlagen.  18.  November  bei  Gries  durch  eine  feindliche  Ab- 
theilung, welche  die  Telferner  Brücke  vertheidigte,  aufgehalten,  stellte  sich 
Prinz  Rohan  an  die  Spitze  des  zweiten  Bataillons,  warf  mit  diesem  durch  einen 
Bajonnetsturm  die  Franzosen  nicht  nur  zurück,  sondern  verfolgte  sie  noch  über 
Botzen  hinaus.  Den  bei  Rentsch  sich  abeimals  stellenden  bedeutend  verstärk- 
ten Feind  zwangen  2  Bataillone  durch  einen  heftigen  Angriff  in  beiden  Flanken 
zum  eiligen  Rückzuge.  Hauptmann  del  Rio  überrumpelte  während  des  Weiter- 
marsches Bassano  mit  30  Freiwilligen  in  der  Nacht  von  22.  zum  23.  Novem- 
ber, zwang  die  102  Mann  starke  Besatzung  zur  Capitulation  und  bemächtigte 
sich  der  dortigen  Magazine.  Dieser  tapfere  Offiziere  erbeutete  bei  dem  Ueber- 
falle  auf  Castelfranco  in  der  Nacht  des  23.  November  ein  beträchtliches  Haupt- 
depot der  französischen  Armee  mit  bedeutenden  Munitions-Vorräthen  und  fügte 
durch  dessen  sofortige  Vernichtung  dem  Feinde  einen  sehr  empfindlichen 
Schaden  zu.  Am  24.  November  wurde  Prinz  Rohan  mit  seiner  braven  Truppe 
bei  Castelfranco  von  einer  bedeutenden  feindlichen  üebermacht  von  allen 
Seiten  angegriffen  und  musste  nach  heldenmüthiger  Gegenwehr  die  Waffen 
strecken,  welches  Loos  auch  das  Regiment  Duka  traf.  Die  meisten  Offiziere 
und  der  grösste  Theil  des  Mannschaft  waren  verwundet. 
Im  Feldzuge 

1809  in  Deutschland  war  das  Regiment  in  der  Brigade  des  GM.  Baron  Bianchi 
des  V.  Armee-Corps  eingetheilt  und  focht  20.  April  in  der  Schlacht  bei 
Abensberg  und  Rohr,  21.  April  im  Treffen  bei  Landshut  an  der  Isar,  und 
mit  besonderer  Auszeichnung  im  Gefechte  bei  Neumarkt  24.  April.  Nach  Um- 
gehung dieses  Ortes  griff  der  tapfere  Oberst  Bakonyi  zu  Fuss  an  der  Spitze 


—    262    - 

des  Regimentes,  von  Abtheilungen  der  Regimenter  Kiebek  Nr.  14  und 
Ignaz  Gyulai  Nr.  60  unterstützt,  drei  baierische  Cavallerie-Regimenter  in  der 
Vorstadt  mit  dem  Bajonnete  an,  warf  sie  theils  in  einen  Sumpf,  theils  in  einen 
Wald,  nahm  über  600  Mann  gefangen,  erbeutete  eben  soviele  nieist  ver- 
wundete Pferde,  vernichtete  und  versprengte  den  Rest.  —  2.  Mai  bestand  I 
das  Regiment  bei  Efferding  ein  Gefecht,  3.  Mai  zeichnete  es  sich  im  Treffen  ' 
bei  Ebelsberg  beim  Sturme  auf  den  dortigen  Vormarkt  aus,  und  hatte  bis 
hieher  schon  einen  bedeutenden  Gesammtverlust  von  mehr  als  800  Mann. 
10.  Mai  bezog  es  die  Vorposten  in  der  Lobau,  von  wo  es  sich  aber  am 
selben  Tage  vor  der  vorrückenden  französischen  Armee  nach  einem  heftigen 
Gefechte,  in  welchem  Oberst  Bakonyi  schwer  blessirt  wurde,  zurückziehen  musste. 
In  der  Schlacht  bei  Aspern  21.  und  22.  Mai  war  es  in  beiden  Tagen  an 
den  wiederholten  Stürmen  auf  das  Dorf  Aspem  ehrenvoll  betheiligt  und 
zählte  in  Allem  einen  Verlust  von  5  OflRzieren  und  267  Mann.  Wenige 
Tage  nachher  marschirte  es  am  rechten  Donauufer  nach  Pressburg  zur  Ver- 
theidigung  des  dortigen  Donaubrückenkopfs,  wo  es  sogleich  nach  seinem 
Einrücken  30.  Mai  in  der  dortigen  Au  ein  lebhaftes  Gefefcht  mit  dem  Feinde 
hatte  und  einige  Verluste  erlitt.  5.  und  6.  Juli  focht  das  Regiment  in  der 
Schlacht  bei  Wagram.  Am  dortigen  Rückzuge  der  Armee  wurden  die  beiden 
ersten  vom  Feinde  hart  bedrängten  Bataillone  durch  einen  glänzenden  An- 
griff des  achten  Husaren-Regimentes,  damals  Kienmayer,  degagirt ;  das  dritte 
Bataillon  aber,  in  einer  Masse  formirt,  wurde  sechsmal  von  der  französischen 
Cavallerie  angegriffen,  die  es  jedesmal  zurückschlug,  aber  fortwährend  um- 
schwärmt, erlag  es  einem  von  allen  Seiten  gemachten  siebenten  Angriffe  und 
nur  1  Offizier  und  10  Mann  entkamen  dem  furchtbaren  Gemetzel.  —  Das 
übrige  Regiment  bestand  noch  bei  Komeuburg  7.  Juli  und  bei  Oberholla- 
brunn 9.  Juli  heftige  Gefechte.  Die  Grenadiere  fochten  10.  und  11.  Juli 
mit  Auszeichnung  bei  Znaim. 

Im  Auxiliarkriege 

1812  gegen  Russland  war  das  Regiment  in  der  Division  FML.  Baron  Trautenbei^ 
eingetheilt,  zeichnete  sich  10.  August  bei  Erstürmung  des  gut  vertheidigten 
Kozibroder  Passes  aus,  focht  11.  und  12.  August  bei  Horodeczka  und  Kobrin, 
29.  September  bei  Lubomil,  8.  October  bei  Wisoki-Litewsky,  12.  October 
an  der  Leschna  auf  das  Rühmlichste,  —  14.  October  nahm  die  neunte  Com- 
pagnie  unter  dem  tapfern  Hauptmann  Popparich  ungeachtet  der  feindlichen 
Uebermacht  das  Dorf  Muntury  und  zerstörte  die  dortige  Brücke;  12.  No- 
vember unternahm  das  Regiment  einen  glänzenden  Bajonnet-Angriff  bei 
Isabellin. 

Im  Feldzuge 

1813  war  dasselbe  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiiler  in  Innerösterreich.  — 
Das  erste  Bataillon  unter  dem  tapfern  Major  Rath  vertheidigte  28.  und  29. 
^"''^ist   die    Stadt   Villach   und    den    dortigen    Drauübergang    heldenmüthig 

n   das   Gros   der  Armee  des   Vicekönigs  Eugen  Beauhamais,  welche  es 
Vordringen  zurückhielt  und    das  österreichische    Armee-Corps    vor  der 


-     263    - 

Qefahr  der  Ueberflügolung  und  des  eventuellen  Rückzuges  durch  jene 
heroische  Vertheidigung  des  Drauüberganges  rettete;  das  zweite  Bataillon 
bestand  gleichzeitig  28.  August  bei  Nosseck  ein  heftiges  Gefecht,  wurde 
aber  nach  tapferer  Gegenwehr  auf  das  linke  Drauufer  zurückgedrängt.  — 
6.  und  7.  October  war  das  Regiment  bei  der  Verdrängung  der  Franzosen 
aus  der  Stellung  bei  Tarvis,  wo  es  die  grössten  Terrainhindemisse  zu  über- 
winden hatte,  und  den  Feind  zum  Aufgeben  seiner  Stellung  zwang,  Ende 
October  nahm  es  Theil  an  der  Blocade  des  Castells  von  Trient,  das  zweite 
Bataillon  vertheidigte  10.  November  Ala  und  schlug  die  heftigsten  Angriffe 
eines  mehr  als  zehnfach  überlegenen  Feindes  aufs  Tapfei'ste  zurück,  wobei 
sich  die  vierte  Division  besonders  auszeichnete  bei  Vertheidigung  der  dortigen 
Brücke.  Die  neunte  Compagnie,  im  Gefechte  abgeschnitten,  schlug  sich  unter 
ihrem  umsichtigen  Conmiandanten  Hauptmann  Popparich  durch  und  erreichte 
am  nächsten  Tage  das  erste  Bataillon  in  Roveredo. 

Im  Feldzuge 
1814  8.  Februar  in  der  Schlacht  am  Mincio  focht  das  Regiment  in  der  Reserve 
des  rechten  Flügels;  —  1815  im  Armee-Corps  des  FML.  Grafen  Bubna 
tiberschritt  es  den  kleinen  St.  Bernhard,  wurde  28.  Juni  bei  Conflance  an 
der  Is^re  von  einer  bedeutenden  Uebermacht  des  Feindes  aufgehalten,  welcher 
dort  einen  Brückenkopf  aufgeworfen  hatte,  aus  welchem  der  sich  hartnäckig 
vertheidigende  Gegner  erst  nach  wiederholten  Stürmen  vertrieben,  die  ab- 
geworfene Brücke  auf  einzelnen  Pfosten  überschritten,  und  der  Ort  mit 
Sturm  genommen  wurde.  Das  Regiment  hatte  aber  an  Allem  16  Offiziere, 
darunter  5  todt  imd  576  Mann  verloren.  Es  kam  nun  nach  Südfrankreich, 
blieb  einige  Zeit  in  Grenoble  und  war  Anfangs  October  im  Lager  bei  Dijon ; 

1821  war  dasselbe  im  kurzen  Feldzuge  gegen  Piemont,  8.  April  im  Gefechte  bei 
Novara,  und  sodann  als  Besatzung  in  der  Citadelle  von  Alessandria. 

1848  in  Ungarn  stationirt,  erlag  das  Regiment  den  dortigen  politischen  Wirren 
und  wurde  1849  zu  Josefstadt  in  Böhmen  reorganisirt.  62  Offizieren  war 
es  gelungen,  ihrem  Eide  treu,  unter  den  altehrwürdigen  Fahnen  Oesterreichs 
meist  andern  Regimentern  zugetheilt,  oder  in  Hauptquartieren  verwendet, 
auf  den  verschiedenen  Kriegsschauplätzen  in  Italien  und  Ungarn  zu 
kämpfen. 
Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  focht  das  dritte  Bataillon  im  Treffen  bei 
Montebello  20.  Mai,  wo  es  den  Weiler  Genestrello  tapfer  vertheidigte  und 
beim  dritten  Sturme  der  bedeutenden  feindlichen  Uebermacht  weichen  musste; 
—  das  Regiment  focht  mit  Auszeichnung  8.  Juni  im  Rückzugsgefechte  bei 
Melegnano  und  insbesondere  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino. 
Im  Feldzuge. 

1866  war  dasselbe  im  neunten  Armee-Corps  der  Süd-Armee  eingetheilt,  und  that 
sich  24.  Juni  in  der  Siegesschlacht  bei  Custozza  namentlich  beim  Sturme 
auf  den  Monte  Croce  sehr  hervor,  erlitt  aber  den  bedeutenden  Gesanuntver- 
last  von  549  Mann,  darunter  6  Offiziere  und  96  Mann  todt. 


—     264    — 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  hatte  das  Regiment  hervorragenden  Antheil  an  den  heldenmtithigen  Kämpfen 
der  20.  Infanterie-Division  FML.  Graf  Szapary:  bei  Tusla  S.  bis  12.  Au- 
gust, bei  Gratsbhanitza  13.  August  und  bei  Doboj  16.  bis  20.  und  23-  h\i 
26.  August  und  erlitt  bedeutende  Verluste  7  in  Allem  während  des  ganzen 
Feldzuges  289  Mann. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1757  Grenadierhauptmann  Gabriel  Baron  Spleny  that  sich  11.  November  bei  Er- 
stürmung von  Schweidnitz  durch  seine  persönliche  Bravour  ungemein  hervor. 

1759  Regiments- Commandant  Oberst  Josef  Baron  Formentini  hatte  27.  Juli  bei 
dem  Rückzuge  nach  dem  Gefechte  bei  Gottesberg  das  Regiment  so  treff- 
lich geführt,  dass  ihm  die  Feinde  nichts  anhaben  konnten. 

1760  Oberstlieutenant  Eros  commandirte  während  der  Belagerung  von  Glatz  die 
Arbeiter  auf  dem  linken  Flügel,  und  wird  flir  seine  gute  Verwendung  be- 
sonders belobt,  —  Oberlieutenant  Kray,  Adjutant  des  General  Draskovich, 
sowie  die  beiden  Grenadierhauptleute  Baron  Spleny  und  Zuppini  hatten  sich 
durch  Umsicht  und  Tapferkeit  26.  Juli  bei  der  Erstürmung  von  Glatz  sehr 
ausgezeichnet. 

1762  In  der  Belagerung  von  Schweidnitz  versah  Hauptmann  Graf  Ber6ny  mit  sehr 
'  viel   Eifer   und  Geschicklichkeit  die    Stelle   eines   Tranch^en-Majors,  ausser 
ihm  tJiat  sich  Lieutenant  Hausecker  bei  Vertheidigung  der  Flaschen  hervor 
und  wurde  angerühmt. 

1788  Beim  Rückzuge  nach  Illovar  21.  September  wurde  Oberlieutenant  Georg 
Görgey,  sowie  der  mit  30  Mann  im  Walde  bei  Eamasebes  auf  Piket  stehende 
Lieutenant  Szt.  Ivany  gefangen;  beide  wurden  von  den  Türken  nach  Con- 
stantinopel  gebracht.  Szt.  Ivany,  ein  grosser  stattlicher  Mann,  wurde  als  Sklave 
verkauft,  bis  er  im  Auftrage  des  FM.  Grafen  Lacy  durch  den  französischen 
Botschafter  Grafen  Choiseul-Couffier  um  380  Gulden  wieder  losgekauft  wurde. 
(Szt.  Ivany  erwarb  sich  in  dem  späteren  Feldzuge  den  MTO.  Siehe  Infanterie 
Nr.  19.) 

1789  Beim  Sturme  auf  die  Raitzenstadt  bei  Belgrad  30.  September  erwarben  sich 
zwei  Grenadiere  die  eben  gestiftete  silberne  Tapferkeits-Medaille,  dieselbe  er- 
hielten auch  bei  Jemappes  1792  7  Grenadiere. 

1795  Bei  Einnahme  der  Verschanzungen  im  Genuesischen  24.  Juni  zeichneten  sich 
OberstUeutenant  Baron  Johann  Abfaltern  und  Major  Pertussy  sehr  aus. 

1796—1797.  Bei  der  Belagerung  von  Kehl  thaten  sich  Major  Keczer,  Oberlieutenant 
Witten  und  Fähnrich  Heinisch  bei  mehreren  Gelegenheiten,  als  bei  der  Er- 
oberung der  Insel  Grosskehlkopf  6.  December,  sowie  bei  Einnahme  der 
Schwabenschanze  1.  December  sehr  hervor. 

Feldzuge   in  Italien   wurden   in  den   Relationen  über  die  verschiedenen 

echte  als  besonders  ausgezeichnet  genannt: 

iments-Commandant  Oberst   Johann   Baron  Apfaltem   in  den  Actionen: 


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-     265    - 

bei  Legnago,  bei  Magnano,  bei  der  Einnahme  von  Brescia,  bei  Cassano  und 
am  Tidone,  wo  er  verwundet  wurde. 

Grenadier-Bataillons-Commandant  Major  Korlierr  bei  Legnago,  bei  Verona 
und  bei  Magnano,  und  wurde  in  Folge  dessen  zum  Oberstlieutcnant  be- 
fördert. 

Oberstlieutenant  Pertussy  bei  Verona,  Magnano,  Cassane  und  Novi. 
Grenadier -Oberlieutenant    Dietz    wurde   wegen  tapferer   Vertheidigung  eines 
wichtigen    Grabens    im  Treflfen  bei   Legnago  mit  der   hiegesnachricht   vom 
FZM.    Kray  nach   Wien  geschickt  und   sogleich  zum  Capitänlieutenant  be- 
fördert. 

Major  Keczer  hatte  bei  Cassano  mit  seinem  Bataillon  den  Oii;  Vipro  genommen 
und  200  Gefangene  gemacht,  bei  dieser  Gelegenheit  zeichneten  sich  noch 
Oberlieutenant  Habernay  und  Lieutenant  Riczko  sehr  aus. 
Major  Keczer  zeichnete  sich  am  Tidone  17.  Juni  durch  vorzügliche  Führung 
seines  Bataillons  derart  aus,  dass  er  kurz  nachher  zum  Oberstlieutenant  be- 
fördert wurde.  In  derselben  Affaire  wurde  Hauptmann  Stutterheim  für  seine 
Tapferkeit  angerühmt. 
Die  Mannschaft  hatte  in  diesem  Feldzuge  5  silberne  MedaiUen  erhalten. 

1799  Der  in  das  Regiment  eingetheilte  Oberlieutenant  Johann  Brusch  wurde  für 
seine  beim  General- Quartiermeisterstabe  in  den  Feldzügen  1799 —  1800  ge- 
leisteten vorzüglichen  Dienste  1802  MTO-R. 

1805  Hauptmann  Josef  Del  Rio  wurde  ftlr  seine  hervorragenden  Leistungen  im 
Feldzuge  1805  insbesondere  bei  Bassano  und  Castelfranco  durch  Capitelbe- 
schluss  von  1806  MTO-R.  —  3  Unteroffiziere  erhielten  in  diesem  Feldzuge  die 
silberne  Tapferkeits-Medaille. 

1809  Regiments-Commandant  Oberst  Emerich  von  Bakonyi  wurde  fiir  seine  glän- 
zende Waffenthat  bei  Neumarkt  24.  April  durch  Capitelsbeschluss  von  1810 
MTO-R.  —  Ein  Corporal  erhielt  filr  Neumarkt  die  silberne  Tapferkeits-Medaille. 

1809  Das  Regiment  wurde  nach  Verwundung  des  Oberaten  Bakonyi  10.  Mai  vom 
Oberstlieutenant  Windrich  und  als  auch  dieser  30.  Mai  bei  Pressburg  blessirt 
wurde,  vom  Major  Schuller  bis  zu  Ende  des  Feldzuges  1809  rühmlich  befehligt. 
In  der  Relation  ü4)er  die  Schlacht  bei  Wagram  und  die  darauf  erfolgten 
Rückzujgsgefechte  wurde  der  Interims-Regiments-Commandant  Major  Michael 
Schuller  und  Hauptmann  Josef  del  Rio  belobt 

1813  Major  Josef  Rath  wurde  ftir  die  ruhmvolle  Vertheidigung  der  Stadt  Villach 
und  des  dortigen  Drau-Ueberganges  28.  und  29.  August  sogleich  zum 
Oberstlieutenant  befördert  und  durch  Capitelbeschluss  1815  MTO.-R.  Die 
Mannschaft  erhielt  aus  gleichem  Anlasse  2  goldene,  4  silberne  Medaillen  und 
4  G^ldbelohnungen.  Mit  Armeebefehl  des  FZM.  Baron  Hiller  wurde  Oberst- 
lieutenant Rath,  sämmtliche  Offiziere  des  Bataillons  belobt  und  das  erste 
Bataillon  Duka  imter  die  Ausgezeichnetsten  der  Armee  gezählt.  (Klagenfurt 
ddto  1.  April  1813.) 


-     266    - 

Für  seine  Auszeichnung  bei  Verdrängung  des  Feindes  aus  Tarvis,  6.  und  7. 
October,  wurde  dem  Kegimente  Gratisfleisch  und  Wein-ßationen  sowie  eine 
dreitägige  Befreiung  von  jedem  Dienste  mittelst  Armee-Befehl  zugestanden« 
Für  das  tapfere  Benehmen  des  zweiten  Bataillons  bei  Vertheidigung  von 
Ala  10.  November  erliess  GM.  Baron  Vlasits  ein  eigenes  Danksagungsschreiben 
an  das  Regiment,  der  Commandant  der  neunten  Compagnie  Hauptmann 
Fopparich  wurde  öffentlich  belobt,  die  Mannschaft  erhielt  1  goldene  und 
1  silberne  Medaille. 

1815  In  der  Relation  über  das  Gefecht  bei  Conflance  an  der  Is^re  28.  Juni  heis^t 
es  wörtlich :  Oberst  Schuller,  Oberstlieutenant  Rath  und  Major  Szlavy  haben 
durch  ihr  Beispiel  beigetragen,  den  alten  Ruhm  des  Regimentes  Duka  zu 
behaupten  und  zu  vermehren.*'  10  OflRziere  wurden  rühmlich  erwähnt,  und 
die  Mannschaft  erhielt  1  goldene  und  2  silberne  Medaillen. 

1848  und  1849.  Für  Auszeichnung  in  der  Kriegs-Epoche  1848—1849. 

OEKO.-R.  3.   Oberstlieutenant  Ferdinand   Schmidt  von    Dondorf  fiir  tapfere 

und  umsichtige  Führung  eines  Streif-Corps,  —  Hauptmann  Peter  Edler  von 

Fischer. 

MVK.  Oberstlieutenant   Schmidt  von  Dondorf,  Oberstlieutenant  Josef  Cabal- 

lini  von   Ehrenburg,   die  Hauptleute   Edler  von  Fischer,   Franz   Hauschka, 

Zellinger,  Helmer,  Trausch,  Lieutenant  Steinbock. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Treffen  bei  Montebello  20.  Mai: 

MVK.  Major  Ignaz  Steinbauer  von  Angerstein,  Hauptmann  Edler  von  Ecker- 
Krauss  und  Oberlieutenant  Eichenauer. 

Für  Auszeichnung  im  Rückzugsgefechte  bei  Melegnano  8.  Juni : 
MVK.  Oberstlieutenant  Alois  Graf  Pötting,  die  Hauptleute  Kra^twald,  Hauschka, 
Gerlach,    Schubath,    Ludwig     Graf    Wallis,    die    Oberlieutenants    Reisinger 
und  Dionys  von  Ghika,  die  Lieutenants  Wörlein,   Pohl  und  Schimatzek,  — 
Regiments-Caplan  Czerweny  erhielt  GGVK. 
Für  Auszeichnung  bei  Solferino  24.  Juni: 

OLO.-R.  der  Interims-Regiments- Commandant  Oberstlieutenant  Alois  Graf 
Pötting  (war  inzwischen  zum  Oberst  des  61.  Infanterie-Regimentes  be- 
fördert worden). 

OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Dionys  von  Ghika. 

MVK.  die  Hauptleute  Kocziska  Edler  von  Freibergswall,  von  Steyer,  die 
Oberlieutenants  Gissübel,  Preininger,  die  Lieutenants  Ruecz,  von  Andrasffy, 
Walitschek,  Binder  von  Bindersfeld. 

Die  Mannschaft  erhielt  im  Laufe  des  ganzen  Feldzuges  5  grosse  und  66 
kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge: 

Oberst  Carl  Pöckh,  Quabrigadier  der  Nord-Armee,  gestorben  vor  dem 
Feinde  in  Böhmen,  ÖLO.-R.  zuerkannt. 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Wilhelm  Baron  Bibra-Gleicher- 
wiesen,  Oberatlieutenant  Alexander  Kocziska  Edler  von  Freibergswall,  die 
Hauptleute  Alexander  Gyurich,  Adolf  Schubert. 


—    267     - 

MVK.  HauptmaDn   von  Wallau,  die   Oberlieutenants  Gozony,  Fischer,  Kör- 
mendy,  Domokos,  die  Lieutenants  Gerenday,  von  Fäügl.  Seit 
1868  hat  es  statt  der  altherkömmlichen  weissen  die  dunkelblauen  WafFenröcke. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO.-R.  3.  Der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Major  Friedrich  Giessübel; 
die  Hauptleute  Victor  Läner,  Michael  Tretter  und  der  gebliebene  Ober- 
lieutenant Josef  Leschka.  MVE.  Die  Uauptleute  Joachim  Antal,  Hermann 
Herczeg;  die  Oberlieutenants  Emil  Korn  v.  Slepowron,  Coloman  Freiherr 
Rosenzweig  von  Trauwehr;  die  Lieutenants  Eduard  Nick  (Reserve),  Ladis- 
laus  Keler,  Lothar  Freiherr  Maretich  v.  Rio  Alpon,  Franz  Schafarczik 
(Reserve).  Israel  Eerschkowitz,  dem  gebliebenen  Lieutenant  Faul  von  Mai- 
lath.  Die  Mannschaft  erhielt  für  das  Gefecht  nächst  Gradacac  am  13. 
August  1  grosse  und  3  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabsoffiziere. 

1799  Oberstlieutenant  Josef  Korherr  an  den  Folgen  seiner  im  Treffen  bei  Magnano 
5-  April  erlittenen  Verwundung  f  im  April. 

1805  Regiments-Commandant  Oberst  Pertussy;  wenn  auch  nicht  an  einer  Ver- 
wundung, doch  durch  einen  Sturz  vom  Pferde  im  Gefechte  bei  Castelfranco 
als  67jähriger  Greis  an  Erschöpfung  von  den  Fatiguen  des  Feldzuges  f  zu 
Castelfranco  Ende  November. 

1805  Major  Darasch  an  den  Folgen  einer  bei  Castelfranco  24.  November  erlittenen 
Verwundung  f  zu  Castelfranco  im  November. 

1866  Oberst  Carl  Pöckh,  Quabrigadier,  an  seiner  bei  Eöniggrätz  erlittenen  Ver- 
wundung f  zu  Maslowitz  in  Böhmen  4.  Juli. 

1878  Major  Friedrich  Gissübel  an  seiner  im  Gefechte  bei  Doboj  erlittenen  Ver- 
wundung f  im  Dorfe  Kotorsko  in  Bosnien  am  17.  August. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  40. 

(1878.) 

FML.  GOTTFRIED  GRAF  AUERSPERG. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  lichtblaue  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Rzkszow. 


1834 


1850 


Inhaber. 

1734  errichtet   auf  eigene   Kosten  von     j 
dem  folgenden  Inhaber,  damaligen 
Obersten 

1734  späteren  FZM.  Wolfgang  Sigmund 
Freiherr  von  Damnitz  f  1754. 

1 754  FML.  Carl  Borromäus  Graf  Col- 
LORBDO- Waldsee  f  zu  Venedig 
26.  October  1786. 

1786  FZM.  Josef  Graf  Mitrowsky  f 
zu  Paskau  in  Mähren  2.  März 
1808. 

1809  FM.      Herzog     Ferdinand     von 


1867 


1878 


Württemberg  MTO.-GK.  f  zu 
Wiesbaden  20.  Jänner  1834. 
FML.  Josef  Freiherr  von  Kor- 
DELKA  f  zu  Wien  20.  Mai  1850. 
FZM.  Heinrich  Freiherr  von 
RossBAcn  MTO.-R.  f  zu  Innsbruck 
2.  Mai  1867. 

FML.  Heinrich  Ruprecht  von 
ViRTsoLoo  f  zu  Gastein  26.  Mai 
1878. 

FML.  Gottfried  Graf  Attersper(;. 
Commandant  der  III.  Truppen- 
Division. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Türkenkriege 
1737  bis  1739  war  das  Regiment  auf  dem  Kriegsschauplatze  in  Süd-Ungarn  und 
Bosnien,  ohne  dass  über  dessen  specielle  Thäligkeit  etwas  aufzufinden  wäre. 

Im  österreichischen  Frbfolgekriege  war  das  Regiment 

1742  bataillonsweise  zu  Alt-Braisach  und  Freiburg  als  Besatzung,  1744   war  das 

ganze  Regiment  unter  seinem  Inhaber,  dem  dortigen  Festungs-Commandanten 

FML.  Baron  Damnitz  in  der  belagerten  Reichsfestung  Freiburg  und  hatte 

ehrenvollen  Antheil   an  der    zweimonatlichen  tapferen  Vertheidigung  dieses 

Platzes    gegen    die   Franzosen.     1745    30.   September   in  der  Schlacht  bei 

autenau  erlitt  es  durch  das  preussische  Bomstädtische   Cürassier-Regiment 

)8se  Verluste,  namentlich  an  Gefangenen,  kam  sodann  in  die  Niederlande, 


—    269    — 

focht  1746  11.  October  in  der  Schlacht  bei  Rocoox  und  1747  2.  Juli  in  jener 
bei  Lawfeld. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 
1757  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag;  7.  September  im  TreflFen  am  Moysberge 
bei  Görlitz  und  ein  Detachement  desselben  unter  dem  Regiments- Comman- 
danten  Obersten  Fürsten  Sulkowski  nahm  Theil  an  der  Expedition  des  FML. 
Grafen  Hadik  nach  Berlin,  wo  dieser  Oberst  mit  2  Bataillons  vor  dem  Stadt- 
thore  als  Reserve  aufgestellt  war.  —  1759  im  Treffen  bei  Saalfeld  ver- 
theidigte  das  Regiment  die  Stadtthore,  musste  sich  aber  vor  der  feindlichen 
Uebermacht  zu  seinem  auf  einer  Anhöhe  aufgestellten  Corps  zurückziehen, 
—  es  war  femer  im  Gefechte  bei  Pretsch,  und  20.  November  im  Treffen 
bei  Maxen  deckte  es  auf  der  Anhöhe  von  Maltern  die  Passage  von  Freiberg ; 
1760  3.  November  in  der  Schlacht  bei  Torgau  war  das  Regiment  im  Löwen- 
steinischen  Corps,  auf  welches  der  erste  feindliche  Angriff  geschah,  und  hatte 
grosse  Verluste  erlitten  (darunter  todt,  verwundet  oder  gefangen  allein  33 
Offiziere).  1761  war  es  bei  der  Haupt- Armee  in  Sachsen,  1762  wurde  ein 
Commando  von  400  Mann  des  Regimentes  3.  August  bei  Einsiedel  von  einer 
feindlichen  Uebermacht  angegriffen  und  vollführte  einen  schönen  wohlge- 
ordneten Rückzug.  Im  Treffen  bei  Freiberg  15.  October  unterstützte  das 
Regiment  nebst  2  andern  den  Angriff  auf  die  Halstbrücke. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1778  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen  und  1779  besetzte  es  Teschen. 

Im  Türkenkriege  war 
1788  das  Oberst-Bataillon  als  Besatzung  in  Peterwardein ;  —  das  dritte  Bataillon 
im  Coburgischen  Corps  hatte  13.  Juli  bei  der  Vorrückung  auf  Chotym  unter 
dem  anhaltenden  Geschützfeuer  dieser  Festung  eine  Batterie  errichtet,  17. 
Juli  bei  Besetzung  des  Dorfes  Rumla  kam  es  der  vom  Feinde  hai-t  bedräng- 
ten Brigade  Filo  zur  Unterstützung  und  deckte  deren  rechte  Flanke,  sodann 
war  es  bei  der  Belagerung  von  Chotym.  1789  focht  das  Bataillon  im  Tref- 
fen bei  Focksany  und  in  der  Schlacht  bei  Martinestie,  wo  es  mit  standhafter 
Tapferkeit  den  Angriff  der  Türken  auf  der  linken  Flanke  zurückwies,  1790 
war  es  bei  der  Belagerung  und  im  Treffen  bei  Gyurgewo. 

Im  französischen  Revolutionskriege  waren  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon 
1792  im  August  und  September  bei  dem  in  Lothringen  operirenden  Aimee-Corps, 
1793  8.  August  vertheidigte  eine  Compagnie  unter  Hauptmann  Schulz  sehr 
tapfer  den  Posten  Lepach,  griff  nach  erhaltener  Verstärkung  in  der  nächsten 
Nacht  das  Dorf  Eisweiler  an,  tödtete  viele  Feinde  und  machte  mehrere  Ge- 
fangene. Im  December  wirkten  die  beiden  Bataillone  bei  der  standhaften 
Vertheidigung  der  Schanzen  bei  Trier  mit,  und  von  1794  bis  1795  waren 
sie  in  der  neunmonatlichen  Blocade  tmd  erfolgten  Belagerung  der  Festung 
Luxemburg,  wo  sie  in  Folge  der  Capitulation  kriegsgefangen  wurden.  Das 
dritte  Bataillon  war  1795  29.  October  bei  der  Einnahme  der  Verschanzungen 
vor  Mainz  und  wirkte  insbesondere  thätigst  bei  jener  des  Dorfes  Höchstheim 
mit.     1796  29.  September  war  es  bei  der  Einnahme  der  Btadt  Neuwied,  und 


~    270    — 

kam  1797  als  Besatzung  nach  Frankfurt  am  Main.  —  Die  beiden  aus  der 
französischen  Kriegsgefangenschaft  ausgewechselten  ersten  Feld-Bataillone 
kamen  1796  nach  Italien,  eines  deckte  im  Mai  die  Gegend  von  Torbole, 
und  eines  war  im  Juli  1797  bei  der  Besitznehmung  von  Venetianisch-Dalmatien. 

Im  Feldzuge 

1799  war  das  Regiment  in  Italien  und  hielt  sich  26.  März  im  TreflFen  bei  Verona 
und  Pastrengo  ungemein  tapfer,  erlitt  aber  grosse  Verluste  (darunter  2 
Offiziere  todt  und  23  verwundet);  5.  April . stellte  das  Regiment  im  Treffen 
bei  Magnano,  als  die  zweite  Angriffs- Colonne  hart  bedrängt  wurde,  im  Ver- 
ein mit  dem  Regimente  Klebek  Nr.  14  das  Gefecht  wieder  her  und  brachte 
den  Feind  zum  Weichen.  Am  Nachmittage  desselben  Tages  hatte  ein  Batail- 
lon nebst  andern  Truppen  unter  persönlicher  Führung  des  FZM.  Baron  Kray 
einen  erfolgreichen  Angriff  in  der  linken  feindlichen  Flanke  unternommen,  17. 
und  18.  Juni   focht  eine  Abtheilung   im  Treffen   zwischen    dem  Tidone  und 

^  der  Trebbia;  im  Juli  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  von  Mantua,  15. 
August  focht  es  mit  einigem  Verluste  in  der  Schlacht  bei  Novi,  aber  mit  grosser 
Tapferkeit ;  —  die  Grenadiere  hatten  sich  im  Treffen  bei  Cassano  ungeachtet 
ihrer  numerischen  Schwäche  durch  einen  glänzenden  Bajonnet-Angriff  gegen 
einen  weit  überlegenen  Feind  hervorgethan ;  4.  und  5.  November  focht  das 
Regiment  im  Treffen  an  der  Stura  bei  Fossano  und  eine  Abtheilung  im  sel- 
ben Monate  beim  Angriffe  und  der  Vertreibung  der  Feinde  von  Mondovi.  — 

Im  Feldzuge 

1800  hielt  das  Regiment  im  April  den  Monte  Fajale  besetzt,  focht  14.  Juni  in 
der  Schlacht  bei  Marengo  imd  kam  im  August  als  Besatzung  nach  Ferrara. 

Im  Feldzuge 
1805  in  Deutschland  gehörte  das  Regiment  zur  Besatzung  der  Stadt  Memmingen 
und  gerieth  in  Folge  der  dortigen  Capitulation  vom  14.  October  in  franzö- 
sische Kriegsgefangenschaft.  Die  Offiziere  wurden  auf  Ehrenwort,  bis  zur  Aus- 
wechslung nicht  gegen  Frankreich  zu  dienen,  entlassen,  die  Mannschaft  aber 
nach  Frankreich  abgeführt. 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutschland  war  das  Regiment  im  IV.  Armee-Corps  FML.  Fürst  Rosen- 
berg eingetheilt,  19.  April  im  Gefechte  bei  Dinzlingen  21.  April  in  jenen 
bei  Schneidthart  und  Oberleuchling  22.  April  im  Treffen  bei  Eckmühl,  3.  Mai 
in  jenen  bei  Ebelsberg,  wo  das  dritte  Bataillon  die  Besatzung  des  Schlosses 
unterstützte  und  eine  von  der  Waffenseite  gegen  die  Anhöhe  stürmende  fran- 
zösische Colonne  mit  dem  Bajonnete  von  derselben  hinabwarf  und  bis  zur 
Brücke  verfolgte,  das  zweite  Bataillon  war  als  Unterstützung  gefolgt.  Das 
erste  Bataillon  hatte  zur  Deckung  des  Rückzuges  der  Truppen  unterhalb  des 
Schildenberges  dort,  wo  die  Reichsstrasse  aus  dem  Walde  tritt,  Stellung  genom- 
men  und  befand  sich  unter  den  letzten  Truppen,  welche  das  Plateau  ver- 
liessen ;  bei  dem  Dorfe  Asten  wies  es  noch  mehrere  feindliche  Angriffe  aufs 
Tapferste  ab.  ^ —  Das  Regiment  kam  sodann  zu  dem  detachirten  Truppen-Oom- 
mando  des  FML.  Baron  Schustek,  welches  die  ganze  Strecke  des  linken  Donau- 


—    271     — 

Ufers  von  Linz  bis  Neu  Aigen  in  einer  Strecke  von  zwanzig  Meilen  zu  decken 
hatte ;  —  in  dieser  Aufstellung  war  es  meist  divisions-  und  compagnieweise 
vertheilt;  31.  Mai  führte  eine  Compagnie  einen  Schein- Angriff  gegen  Mautem, 
während  des  Gefechtes  bei  Hollenburg  und  Wolfsberg  aus;  —  zwei  Com- 
pagnien,  im  Streif-Commando  des  Oberstlieutenants  Baron  Scheibler  (von  Vin- 
cent-Chevauxlegus  jetzt  Dragoner  Nr.  14)  eingetheilt,  wirkten  in  der  Nacht 
vom  4.  zum  5.  Juli  thätigst  bei  dem  gelungenen  Ueberfalle  auf  die  sogenannte 
Taborinsel  bei  Mauthausen  mit. 

Jm  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment  im  IV.  Armee-Corps  des  General  der  Cavallerie  Grafen 
Klenau  eingetheilt,  focht  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  war 
in  der  Schlacht  bei  Leipzig  16.  bis  18.  October  und  beim  dortigen  Angriffe  auf 
das  Dorf  Holzhausen  18.  October,  kam  sodann  zur  Blocade  von  Dresden, 
und  rückte  im  Spätherbste  1813  von  dort  nach  Italien,  wo  es 

Im  Feldzuge 

1814  zu  den  von  Mantua  aufgestellten  Blokade-Truppen  gehörte;  1815  war  es  in 
der  Armee  des  General  der  Cavallerie  Baron  Frimont  eingetheilt,  eroberte 
29.  Juni  das  unter  den  Kanonen  der  Festung  Alt-Breisach  liegende,  vom  Feinde 
stark  besetzte  Dorf  Wickersheim  nach  hartnäckiger  Vertheidigung  und  war 
9.  Juli  im  Gefechte  bei  Strassburg  während  der  dortigen  Blocade.     Das  vierte 

1816  Bataillon  war  bei  der  Einschliessung  von  Beifort.  24.  Jänner  bis  1.  Mai  1816 
war  das  Regiment  bei  dem  gegen  Baiern  aufgestellten  Observations-Corps 
des  FML.  Baron  Bianchi  in  Oberösterreich  und  in  Linz  und  Umgegend, 
cantonnirt. 

Im  Feldzuge 
1848  in  Italien  waren  im  Juli  die  ersten  beiden  Feld-Bataillone  aus  ihrer  Friedens- 
garnison in  Croatien,  das  erste  Landwehr-Bataillon  aus  Galizien  ins  Venetia- 
niflche  abgerückt  und  bezogen  an  der  Polinie  ihre  Aufstellung.  8.  August 
war  das  Regiment  bei  der  Expedition  und  im  Gefechte  in  Bologna,  wo  Major 
Baron  Roszner  mit  zwei  Compagnien  das  Thor  stürmte.  Oberst  von  Gerst- 
ner und  Oberstlieutenant  Gebhardt  führten  Streif-Colonnen  auf  Corticella 
und  Sabiano,  das  erste  Feld-  und  erste  Landwehrbataillon  blieben  nun  im  II. 
Reserve-Corps  im  Venetianischen  —  das  zweite  Bataillon  kam  als  Besatzung 
nach  Ferrara.  —  1849  war  das  Regiment  bei  der  Cemirung  von  Venedig 
und  25.  April  bis  28.  Mai  bei  der  Belagerung  von  Malghera,  wo  sich  ein- 
zelne Abtheilungen  sehr  hervorthaten,  (so  hatte  beispielweise  die  zehnte  Com- 
pagnie unter  Hauptmann  Haigenvelder,  der  verwundet  wurde,  allein  11  grosse 
und  21  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen  sich  erkämpft).  —  Später  kam 
das  Regiment  als  Besatzung  nach  Verona.  —  Das  dritte  in  Galizien  statio- 
nirte  Bataillon  machte  im  December  1848  im  Corps  des  FML.  Grafen  Schlik 
die  Vorrückung  gegen  Ungarn  mit,  und  war  11.  und  12.  December  in  den 
Gefechten  beiBudamer  undKaschau,  1849  4.  Jänner  in  dem  dortigen  Treffen 
(und  zwar  am  Calvarienberg  aufgestellt);  eine  Division  war  im  Jänner  als 
Besatzung  in  Eperies. 


—     272    — 

Im  Sommerfeldzuge 
1849  war  das  dritte  Bataillon  im  zweiten  Armee- Corps  des  FML.  Baron  Csorich 
eingetheilt,  Mitte  Juni  nahm  Major  Grobois  mit  demselben  auf  einem  Streif- 
zuge den  Ort  Kiralyrew  auf  den  ersten  Sturm,  16.  Juni  war  das  Bataillon 
im  Gefechte  bei  Zsigard,  21.  Juni  im  Treffen  bei  Pered,  sodann  zur  Beob- 
achtung des  ausgedehnten  Waffenplatzes  Komom  in  einer  ziemlich  weiten 
Vorposten- Aufstellung  am  linken  Waagufer,  30.  Juli  bestand  es  zwischen 
Heteny  und  Bajts  ein  heftiges  Gefecht,  und  war  im  August  und  September 
bei  der  Cernirung  von  Komom. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Regiment  im  neunten  Armee-Corps 
General  der  Cav.  Graf  Schaaffgotsche  eingetheilt,  und  focht  mit  Auszeich- 
nung, besonders  das  Grenadier-Bataillon  im  Treffen  bei  Montebello  20.  Mai, 
ebenso  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino,  wo  das  zweite  und  dritte 
Bataillon  sich  durch  mehrere  sehr  tapfere  Bajonnetstürme  hervorthaten.  Das 
vierte  Bataillon  war  in  der  Brigade  des  GM.  Grafen  Huyn  des  sechsten  Armee- 
Corps  in  Süd-Tirol,  und  eine  Abtheilung  desselben  8.  Juli  im  Gefechte  bei 
Spondalunga. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  zweiten  Armee-Corps  FML.  Graf 
Thun  der  Nord- Armee  eingetheilt,  focht  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz  und  22.  Juli  im  Treffen  bei  Blumenau  nächst  Pressburg.  Das  vierte 
Bataillon  gehörte  zu  den  bei  Krakau  stehenden  Truppen  des  FML.  Baron 
Rzikowsky  und  hatte  Ende  Juli  die  selbständige  Besetzung  von  Biala  und 
Bielitz  sowie  die  Beobachtung  der  Weichselstrecke  gegen  Pless  zur  Aufgabe. 

Tapferkeits-AaBzeicImungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1744  Oberst  Baron  Haussier  begleitete  den  Regiments-Inhaber  FML.  Baron  Dam- 
nitz  6.  November  nach  Münzingen  zum  Könige  Ludwig  XV.  von  Frankreich 
anlässlich  der  Unterhandlungen  wegen   der  Uebergabe   der   Stadt   Freibui^. 

1762  Major  Baron  Kesbom,  welcher  bei  Einsiedel  3.  August  das  Detachement  des 
Regimentes  befehligte^  zeichnete  sich  durch  umsichtige  Führung  desselben 
und  die  gute  Leitung  des  Rückzuges  sehr  aus. 

1788  Bei  der  Belagerung  von  Chotym  that  sich  Oberstlieutenant  Baron  Rath  vor- 
züglich hervor  und  wurde  in  Folge  dessen  zum  zweiten  Obersten  im  Re- 
gimente  befördert,  —  ebenso  1789  in  der  Schlacht  bei  Martinestie  und  früher 
schon  bei  Focksany  durch  die  umsichtige  und  tapfere  Führung  des  dritten 
Bataillons.  Oberlieutenant  Laurent  hatte  sich  mit  300  Freiwilligen  und 
Scharfschützen  durch  tapfere  Vertheidigung  und  Behauptung  des  Postens 
Rumla  bei  der  Belagerung  von  Chotym  sehr  verdient  gemacht. 

m  Treffen  bei  Foksany  hatte  sich  der  als  Ordonnanz  -  Offizier  beim  Corps- 
^onunandanten  Prinzen  Coburg  in  Verwendung  stehende  Oberlieutenant  Graf 
ialins  besonders  ausgezeichnet  und  wurde  in   Anerkennung  dessen   mit   der 


—     273    — 

Nachricht  Yom  Einrücken  des  Coburgischen  Corps  in  die  Wallachei  im  No- 
vember an  das  kaiserliche  Hoflager  nach  Wien  abgeschickt.  (Graf  Salins 
wurde  1809  Oberst  im  Regimente,  18 14  GM.) 

1789  In  der  Relation  über  die  Schlacht  bei  Martinestie  wurden  vom  Regimente 
als  vorzüglich  ausgezeichnet  genannt :  die  Hauptleute  Glyckherr  und  Fischer, 
Capitänlieutenant  Schulz,  die  Oberlieutenants  Fero,  Laurent,  Friedrich,  die 
Lieutenants  Schäfer,  Stahl  und  Fähnrich  Renery. 

1793  Bei  Lepach  8.  August  zeichneten  sich  der  Compagnie-Commandant  Haupt- 
mann  Schulz,  ferner  die  Oberlieutenants  Lang  und  Borkofzky  sehr  aus. 

1799  Im  Treffen  bei  Verona  und  Pastrengo  26.  März  hatten  sich  die  beiden  Majore 
Glyckheer  und  Boul  von  ßerenburg,  welcher  verwundet  wurde,  durch  ihre 
Tapferkeit  ungemein  ausgezeichnet.  Major  Glyckherr  wurde  sogleich  zum 
Oberstlieutenant  befbrdert.  —  Major  Boul  wurde  für  sein  Wohlverhalten  im 
Treffen  am  Tidone  abermals  in  der  Relation  17.  Juni  angerühmt,  ebenso 
im  November  1799  für  ruhmvolle  Führung  seiner  Truppe  bei  Mondovi. 

1799  Regiments- Commandant  Oberst  Franz  Kreysem,  welcher  ungeachtet  seiner 
am  26.  März  bei  Verona  erlittenen  Verwundung,  schon  am  5.  April  bei  Magnano 
an  der  Spitze  des  Regimentes  wesentlich  zur  Herstellung  des  Gefechtes  bei- 
trug, wurde  besonders  für  die  ruhmvolle  Führung  des  Regimentes  in  der 
Schlacht  bei  Novi  15.  August  belobt.  Die  Grenadierhauptleute  Kirchner, 
der  das  Bataillon  bei  Cassano,  und  Carpe,  der  es  bei  Novi  mit  Auszeichnung 
commandirte,  wurden  in  Anerkennung  dessen:  Ersterer  im  Regimente, 
Letzterer  beim  Georger  Grenzregimente  zu  Majors  befbrdert. 

1809  Bei  Ebelsberg  hatten  sich  3.  Mai  Oberstlieutenant  Graf  Josef  Lamezan  Salins, 
welcher  das  dritte  Bataillon  zum  Sturme  und  zur  Unterstützung  der  Schloss- 
besatzung führte,  und  Major  Graf  Anton  Kinsky,  der  bei  Asten  mehrere 
französische  Angriffe  tapfer  zurückschlug,  ausgezeichnet. 

1810  erhielt  das  Regiment  statt  der  bisherigen  karmoisinrothen  Aufschläge  die 
lichtblauen  (des  1809  reducirten  55.  Infanterie- Regimentes  Reuss-Greitz).  — 
Früher  mährisch,  wurde  dasselbe  um  1817  galizisch. 

1848  Bei  Bologna  8.  August  fiel  der  tapfere  Hauptmann  Sigmund  von  Gömüry, 
der  sich  daselbst  ausgezeichnet  hatte ;  ebenso  hatten  sich  die  beiden  hier  ver- 
wundeten Majore  Baron  Roszner  imd  Baron  HartelmüUer  durch  ihre  persön- 
liche Tapferkeit  hervorgethan. 

1849  Für  ihre  umsichtigen  Leistungen  während  der  Belagerung  von  Venedig  wur- 
den: Regiments-Commandant  Oberst  Gebhardt,  Oberstlieutenant  Podhaysky, 
die  Majore  von  Neuff  und  Ritter  von  Zepharovich  in  der  Relation  belobt. 
Hauptmann  Maximilian  Brüll,  welcher  in  der  Nacht  vom  1.  zum  2.  Juli 
1849  bei  dem  Ueberfalle  auf  die  feindliche  Batterie  auf  der  Lagunenbrücke 
an  der  Spitze  von  96  Freiwilligen  diese  erstürmte,  wurde  bei  der  von  ihm 
eingenommenen  Batterie  erstochen.  —  FML.  Graf  Schlik  belobte  in  der  Re- 
lation über  die  Gefechte  bei  Budamer  und  Kaschau  den  Major  Podhaysky 
und  Hauptmann  Schuster,  beide  des  dritten  Bataillons,  11.  und  12.  Decem« 
her  1848. 

Tkttrii«im.  Q^enkbUttor.  18 


—    274    — 

Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  1848  und  1849  in  Italien  und  Ungarn: 
OEKO.-R.  3.  Major  Carl  Ritter  von  Zepharovich,  Hauptmann  Bojomir  Graf 
Starzenski. 

MVK.  Oberst  Regiments-Commandant  Friedrich  Gebhardt,  OberstlieutenaDt 
(inzwischen  zum  Obersten  im  63.  Infanterie-Regimente  befbrdert)^  Josef  Pod- 
haysky,  die  Majore  Carl  von  Neuff  und  Carl  Ritter  von  Zepharovich^  die 
Hauptleute  Josef  von  Hepperger,  Heinrich  Hauschka,  die  Oberlieutenants 
Jesovits  und  Bierfeldner^  die  Lieutenants  Richly  und  Schindler,  Major  Josef 
Baron  Roszner,  Hauptmann  Baron  Baillon. 

1849  Major  Ignaz  von  Grobois  hatte  sich  im  Sommerfeldzuge  in  Ungarn  durch  die 
Erstürmung  von  Kiralyrew  und  umsichtige  Führimg  des  dritten  Bataillons 
hervorgethan. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 
OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Moriz  Rohmann. 

MVK.  Regiments- Conmiandant  Oberst  Ignaz  von  Grobois,  Oberstlieutenant 
Johann  Longard,  die  Majore  Alexander  Strasser,  Josef  Majerhofer  von  Grün- 
bübly  Carl  Lhotak  von  Lloty  imd  Johann  Karojlovic  von  Brondolo,  Haupt- 
mann von  Rzepinski,  die  Oberlieutenants  Bielohlawek,  Kirsch,  Unkelhauser 
von  Abenst  und  Franz  Pilat. 

Die  Hauptleute  von  Wyczolkowski  von  Zdulski,  von  Eberan  und  drei  Sub- 
altern-Offiziere  erhielten  für  ihre  ausgezeichnete  Tapferkeit  bei  Solferino 
die  Allerhöchste  Belobung. 

Die  Mannschaft  erhielt  in  diesem  Feldzuge  10  silberne  Tapferkeits-Medaillen 
I.  und  36  solche  II.  Classe  nebst  mehreren  öffentlichen  Belobungen. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  firüheren  weissen. 

■ 
Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1799  Grenadier- Bataillons-Commandant   Major   Baron  Stenzsch   f  ^^  den  Folgen 
seiner  schweren  Verwundung  bei  Verona  26.  März,  —  im  April   1799- 


BukowiDasches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  41 

(1867.) 

FRIEDRICH  FREIHERR  KELLNER  VON  KÖLLENSTEIN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  schwefelgelbe  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Czernowitz. 


Inhaber. 


1701  errichtet  von   dem  folgenden  In- 
haber 
1 701  FM.  Christian  Markgraf  von  Bran- 

DENBÜRO-BAmEUTH   f    1712. 

1704  FK  Georg  Wilhehn  Prinz  Bran- 

denburo-Baireuth  t  1726. 
1727  Oberst     Wilhelm     Ernst     Prinz 

Brakdenburq-Baireüth. 
1734  FML.  Friedrich  Markgraf  Bran- 

dskbürg-Baireuth  f  16.  Februar 

1763. 
1763  FZM.    Thomas    Graf    Plunquet 

MTO.-R.  t  1770. 
1770  Oberst   Josef  Wenzel  Fürst   zu 

FüRSTENBERQ- Stuhlingen       resig- 

nirte   1777  und  f  2.  Juni  1783. 

1777  GM.  Ludwig  Cari  Graf  Belgio- 
joso  erhielt  1778  das  gegenwär- 
tige 44.  Infanterie-Regiment. 

1778  FM.  Blasius  Freiherr  von  Bender 
MTO.-GK.  t  20.  November  1798 
zu  Prag. 


1803 


1805 


1808 


1815 


1817 


1823 


1841 


1857 


Oberst  Wilhelm  Friedrich   Erb- 
prinz von  Württemberg. 
FML.     Friedrich     Herzog    von 
Sachsen-Hildburohausen    quittirt 
1807. 
FML.     Friedrich     Freiherr    von 

KoTTÜIilNSKY.  f  (0). 

FZM.  Ludwig  Fürst  Hohbnlohe- 

Bartenstein     1817     quittirt     als 

französisclier  Marschall  f  zu  Lu- 

neville  1828. 

FML.  Johann  Peter  Freiherr  von 

Marschall  von  Perelat  f  1822. 

FML.  Wenzel  Freiherr  von  Wat- 

LBT  f  1840  zu  Wien. 

FML.  Johann  Freiherr  von  Siv- 

KoviCH     f     zu    Görz    19.    März 

1857. 

FZM.  Friedrich  Freiherr  Kellner 

von  Köllenstein. 


Feldzflge  und  wichtige  Eriegsereignisse. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  war  dieses  Regiment 
1702  bei  der  Belagerung  von  Landau^  1703  ein  Theil  zu  Alt-Braisach  in  Besatzung, 
1704  das  Regiment   in   Freibui^  imd   beim  Versuch  auf  Alt-Braisach,  kam 

18* 


-    276     - 

sodann  nach  Italien,  war  1706  beim  Entsatz  von  Turin,  1707  bei  der  Unter- 
nehmung auf  Toulon. 

1719  in  Sicilien,  20.  Juni  in  der  Schlacht    bei  Francavilla   und  1734  29.  Juni  in 
der  Schlacht  bei  Parma  19.  September  in  jener  bei  Guastalla. 
Im  Türkenkriege  war 

1737  im  October  ein  Bataillon  im  Passo  Augusto,  wo  es  durch  einen  Angriff  der 
Türken  viel  gelitten  hat,  1738  das  Regiment  im  Treffen  bei  Komia. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment. 
1741  im  December  im  Khevenhüller'schen  Corps,  1742  bei  der  Winter-Expedition 
in  Ober-Oesterreich  und  Baiern,  1743  bei  der  Blocade  von  Braunau,  1744 
ein  Bataillon  in  derBelagerung  von  Freiburg,  1745  30.  September  das  Regi- 
ment in  der  Schlacht  bei  Trautenau,  kam  sodann  in  die  Niederlande  und 
focht  in  den  Schlachten  bei  Rocoux  4.  October  1746  und  bei  Lawfeld  2.  Juli 
1747,  endlich  war  esl748  in  der  Belagerung  von  Mastricht. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 
1757  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag,  7.  September  im  Treffen  am  Moysberge 
bei  Görlitz,  im  November  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz;  1758  ein 
Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Neisse,  1760  17.  September  das  Regiment 
im  Gefechte  bei  Kunzendorf,  3.  November  in  der  Schlacht  bei  Torgau,  wo 
ein  Bataillon  durch  eine  Attake  des  preussischen  Dragoner-Regimentes  Bai- 
reuth  viel  litt,  1762  ein  Detachement  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1778 — 79  bei  der  Hauptarmee  in  Böhmen,  beim  Ausbruche  der  Brabanter  Revolution 
1789  hat  dasselbe  mit  dem  berühmten  wallonischen  Dragoner-Regimente  Latour 
die  Festung  Luxemburg  gedeckt  und  erhalten;  bei  Hecheln  geriethen 
zwei  Compagnien  in  die  Gefangenschaft  der  Malcontenten.  1790  24.  M&rz 
bei  Humain  griff  der  mit  seinem  Bataillon  dort  aufgesteDte  Major  Lusignan 
eine  4000  Mann  starke,  in  drei  Colonnen  anrückende  feindliche  Uebermacht 
entschlossen  an,  warf  sie  mit  bedeutendem  Verluste  zurück  und  verfolgte 
sie  bis  Rochefort:  1791  war  ein  Bataillon  auf  Execution   im  Lüttich'schen. 

Im  französischen  Revolutionskriege  war 
1792  17.  Maieine  Division  im  Gefechte  bei  Bavay;  15.  Juli  nahm  der  Regiments- 
Commandant  Oberst  Keim  mit  nur  vier  Compagnien  die  mit  einem  Wall 
und  doppelten  Graben  geschützte  Stadt  Orchies,  welche  von  700  Franzosen 
vertheidigt  wurde,  mit  stürmender  Hand,  eroberte  eine  Kanone  und  einen 
Pulverkarren ;  7.  September  brachte  derselbe  dem  Feinde  bei  Mortagne  einen 
namhaften  Verlust  bei,  und  8.  Juli  setzte  er  sich  in  den  Besitz  von  St 
Armand  und  der  dortigen  beträchtlichen  Vorräthe;  6.  November  war  das 
Regiment  bei  Vertheidigung  der  Schanzen  imd  in  der  Schlacht  bei  Jemappes 
2.  December  im  Gefechte  von  Vivier  l'Ageau  wo  Oberstlieutenant  Lusignan  mit 
200  Mann  in  Gefangenschaft  gerieth.  1793  zeichneten  sich  zwei  Bataillone, 
zu  den  Besatzungs- Truppen  von  Mainz  gehörig,  bei  der  nächtlichen  Erstür- 
mung der  Weissenburger  Linien  27.  und  28.  Juni  rühmlich  aus.  1794  6. 
Mai  vertheidigte  Oberstlieutenant  Marquis   Lusignan  mit  seinem   Bataillone 


-    277     — 

und  vier  Geschützen  den  Ort  Merzig  den  ganzen  Tag  über^  g^g^^  mehr  als 
die  doppelte  Uebermacht  der  Franzosen.  —  Das  Regiment  kam  nun  unter 
die  Befehle  seines  Inhabers  FM.  Baron  Bender  als  Besatzung  in  die  Festung 
Luxemburg,  wo  es  an  der  neunmonatliehen  Vertheidigung  seinen  ruhmvollen 
Antheil  hatte,  aber  in  Folge  der  Capitulation  dieses  Platzes  1795  in  Kriegs- 
gefangenschaft gerieth.  1796  war  ein  Bataillon  7.  August  im  Gefechte  bei 
Lindau,  16.  September  bei  der  Unternehmung  auf  Lauterach;  —  30.  No- 
vember 2  Bataillone  beim  Sturme  auf  die  Hiininger  Schanze,  wo  sie  eine 
Verschanzung,  den  sogenannten  Halbmond,  zwar  eroberten,  aber  wegen  Ver- 
spätung einer  andern  zur  gleichzeitigen  Mitwirkung  bestimmten  Colonne 
diese  Eroberung  wieder  aufgeben  mussten. 

Im  Feldzuge 
1799  hatte  das  Regiment  7.  März  die  Stadt  Lindau  am  Bodensee  besetzt,  14.  Mai 
haben  das  erste  und  zweite  Bataillon  beim  Angriffe  auf  Graubünden  die 
Verhaue  und  Verschanzungen  des  Ortes  Seevis  tapfer  angegriffen  und  ein- 
genommen; —  am  andern  Tage  besetzten  sie  die  Stadt  Chur,  4.  Juni  hat 
das  Regiment  beim  Haupt- Angriffe  auf  die  Position  von  Zürich  unter  der 
ruhmvollen  Anführung  des  Oberstlieutenants  Leopold  Baron  Altstätten  die 
Franzosen  aus  dem  dortigen  Walde  vertrieben.  General  Hiller,  eben  an  der 
Tete  der  Regiments-Colonne,  wurde  hiebei  verwundet.  8.  Juni  war  ein 
Bataillon  bei  der  Recognoscirung  von  Zürich  im  dortigen  Gefecht  bei 
Albertsriede  und  Altstätten,  ein  Bataillon  kam  im  Juni  als  Besatzungn  ach 
Zürich.  1800  war  das  Regiment  bei  der  Armee  in  Deutschland  und  bestand 
mehrere  Gefechte  in  Baiern. 

Im  Feldzuge 
1805  Anfangs  im  Vorarlbergischen,  wurde  dasselbe  in  der  ersten  Hälfte  Octobers 
nach  Ulm  gezogen  und  theilte  mit  den  dortigen  Truppen  in  Folge  der    Ca- 
pitulation vom  17.   October  das  traurige  Los  der  Kriegsgefangenschaft. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  VII.  Armee-Corps   des   Erzherzogs   Ferdinand    einge« 
theilt,  uAd  machte  mit  diesem  die  Vorrückung  gegen  Warschau  mit. 

Im  Auxiliarkriege 

1812  gegen  Russland  gehörte  das  Regiment  zu  den  Verstärkungen,  mit  welchen 
GM.  Zechmeister  27.  October  aus  Galizien  zum  Auxiliar-Corps  einrückte,  an 
dessen  weiteren  Operationen  es  nun  thätig  theilnahm. 

Im  Feldzuge 

1813  im  III.  Armee-Corps  FZM.  Graf  Gyulai  eingetheilt,  war  es  26.  und  27.  August 
in  der  Schlacht  bei  Dresden,  wo  es  am  26.  August  das  Dorf  Löbda  besetzte 
und  behauptete,  sowie  mehrere  Angriffe  der  französischen  Cürassiere  zurück- 
wies; 27.  August  vertheidigte  es  das  Dorf  Tötschen,  obwohl  es  bereits  in 
Flammen  stand,  auf  das  Tapferste  und  tritt  den  anbefohlenen  allgemeinen 
Rückzug  sodann  in  bester  Ordnung  an.  In  der  Schlacht  bei  Leipzig  war 
das  Regiment  16.  October  bei  der  kraftvollen  Zurückweisung  des  Feindes 
durch    die    Brigade   CsoUich   bei  KJein-Zschocher    ehrenvoll    betheiligt;    18. 


—    278     - 

October  unterstützte  das  dritte  Bataillon  bei  Vertheidigung  von  Klein-Zschocher 
ein  hart  bedrängtes  Jägerbataillon,  erlitt  aber  durch  die  bedeutende^  Ton  allen 
Seiten  vordringende  feindliche  Uebermacht  grosse  Verluste,  nach  einer  hel- 
denmüthigen  Vertheidigung  wurde  es  geworfen,  und  der  schwerverwundete 
Oberstlieutenant  Arbter  sammt  ungefähr  300  fast  durchgehends  Verwundeten 
wurde  gefangen  gemacht.  —  21.  und  22.  October  war  das  Regiment  in  den 
Gefechten  bei  Kosen  und  Eckartsberg,  und  focht  mit  besonderer  Aus- 
zeichnung 9.  November  im  Treffen  bei  Hochheim,  wo  Oberstlieutenant  Paur 
mit  seiner  Truppe  stürmend  in  die  Stadt  drang,  2  Kanonen,  1  Fahne  er- 
oberte, 5  Offiziere  und  nahe  an  3  Compagnien  gefangen  nahm  und  durch 
seine  Tapferkeit  den  Besitz  von  Hochheim  sicherte.  (FML.  Graf  Crenne- 
ville,  der  sich  dieser  Regiments- Abtheilung  angeschlossen  hatte,  war  der  Krste 
in  die  Verschanzungen   eingedrungen.) 

Im  Feldzuge 
1814  in  Frankreich  war  das  Regiment  24.  Jänner  im  Treffen  bei  Bar  sur  Aube, 
1.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Brienne,  wo  2  Compagnien  mit  vorzüglicher 
Tapferkeit  das  Dorf  Dienville  erstürmten;  es  focht  ferner  das  Regiment 
mit  vorzüglicher  Auszeichnung  23.  Februar  im  Gefechte  bei  La  Ferte  sur 
Aube,  wo  es  sich  bei  Erstürmung  der  dortigen  Brücke  über  die  Aube  her- 
vorthat,  femer  in  der  Schlacht  bei  Arcis  sur  Aube  20.  und  21.  März  und 
bei  Troyes  25.  März.  —  1815  war  es  1.  Juli  im  Gefechte  bei  Besancourt, 
4.  Juli  bei  Bedfort  und  das  vierte  Bataillon  bei  der  dortigen  Blocade; 
Anfangs  October  im  grossen  Armee-Lager  bei  Dijon,  kam  das  Regiment  zur 
Occupations-Armee  in  das  Elsass,  wo  es,  zu  Mühlhausen  bequartiert,  bis 
1818  verblieb. 

In  den  Feldzügen 
1848  und  1849  gehörten  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  vom  Beginne  bis  zum 
Schlüsse  zur  tapfern  Besatzung  der  Festung  Temesvar,  und  hatten  sich  unter 
ihrem  ausgezeichneten  Obersten  Baron  Wernhardt  wesentliche  Verdienste 
um  den  Erhalt  dieses  Platzes  erworben.  Dieselben  hatten  Theil  an  dem  zwei- 
maligen  Entsätze  und  der  Verproviantirung  von  Arad  14.  December  184-8 
und  7.  Februar  1849,  sowie  an  den  Gefechten  bei  Bogschan  und  Lippa,  und 
endlich  an  der  heldenmüthigen  Vertheidigung  von  Temesvar  während  der 
hundertsiebentägigen  Cernirung  und  Belagerung  dieser  Festung  den  ruhm- 
vollsten Antheil:  insbesondere  thaten  sich  diese  beiden  Bataillone  im  Aus- 
fallsgefechte  12.  Mai,  sowie  bei  Zerstörung  der  an  den  Ufern  des  Bega-Ca- 
nals  errichteten  feindlichen  Batterien  hervor  in  der  Nacht  vom  4.  zum  5.  Juli, 
sie  hatten  den  Feind  aus  den  Tranch6en  und  Batterien  zurückgeworfen  und 
13  Geschütze  desselben  vernagelt,  besonders  hatte  sich  der  tapfere  Haupt- 
mann Schwarzmann  mit  der  achten  Compagnie  ausgezeichnet,  wurde  aber 
schwer  verwundet.  —  Das  dritte  Feld-  und  erste  Landwehr-Bataillon  lochten 
mit  gleicher  Auszeichnung  in  Siebenbürgen,  und  zwar  letzteres  25.  October 
1848  im  Gefechte  bei  Magyar  Saros,  5.  November  im  Treffen  bei  Maros 
Vasarhely   und  bei  Vertheidigung  des  Burzenlandes.    Das  dritte  Bataillon 


—    279    — 

• 

war  im  November  1848  bei  der  Vorrilckung  gegen  Klausenburg,  19.  De- 
cember  im  Treflfen  bei  Czutsa.  Beide  Bataillone 'vereint  waren  21.  Jänner 
1849  in  der  Schlacht  bei  Hermannstadt,  24.  Jänner  beim  Angriffe  auf  Stol- 
zenburg,  4.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Salzburg,  9.  Februar  in  jener  bei 
Piski,  2.  März  ein  Bataillon  im  Gefechte  bei  Frauendorf,  3.  März  beide 
Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Mediasch,  beim  Rückzuge  in  die  Wallachei, 
Ende  April  bei  der  Vorrückung  gegen  das  Banat,  —  und  im  Sommer-Feld- 
zuge 1849  23.  Juli  im  Treffen  bei  Szemeria  und  1.  August  im  Gefechte  am 
Nyergeser-Passe. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Regiment  in  der  Reserve-Division 
des  FML.  Baron  Urban  eingetheilt  und  focht  gegen  die  Garibaldi'schen  Frei- 
schaaren  26.  Mai  bei  Varese  einen  dreistündigen  Kampf,  27.  Mai  ein  mehr- 
stündiges Nachtgefecht  bei  Como,  und  zwei  Grenadier- Compagnien  15.  Juni 
bestanden  ein  Vorposten-Gefecht  unter  Führung  des  Hauptmanns  Grafen 
Isenburg  nordöstlich  des  Ortes  Cilinerghe  nächst  Castenedolo  gegen  die 
Alpenjäger  Garibaldi's  unter  dessen  persönlicher  Führung. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  VI.  Armee-Corps  des  FML.  Baron 
Ramming  der  Nord-Armee  eingetheilt  und  focht  27.  Juni  im  Treffen  bei 
Wysokow  und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz.  Das  vierte  Bataillon 
gehörte  zu  den  zum  Schutze  West-Galiziens  bei  Erakau  aufgestellten  Trup- 
pen des  FML.  Baron  Rzikowsky. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  bei  Bandin  Otschak  und  Senkovic  am   21.   September  mit  einem  Verluste 
von  1  Offizier  und  62  Mann  an  Todten,  6  Offizieren  und  195  Mann  an  Ver- 
wundeten, focht  das  Regiment  mit  vorzüglicher  Bravour.     Nebst  Vermissten 
Gesammtverlust  270  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1738  Hauptmann  Graf  Thun,  von  den  Türken  in  einem  Gefechte  gefangen,  wurde 
von  diesen  an  das  Festungs-Commando  von  Orsowa  mit  der  Aufforderung 
zur  Uebergabe  geschickt. 

1762  Oberstlieutenant  Jacob  Patritius  O'Mulrian,  welcher  sich  freiwillig  meldete, 
der  Belagerung  in  Schweidnitz  beiwohnen  zu  dürfen,  hatte  8.  October  nach 
der  Pulver-Explosion,  als  die  ganze  Kehle  des  Jauerniker-Forts  in  die  Luft 
ging,  das  Commando  auf  diesem  gefährlichen  Posten  übernommen,  einen 
feindlichen  Sturm  glücklich  abgeschlagen  und  sich  daselbst  bis  zur  Uebeiv 
gäbe  der  Festung  behauptet.     Er  wurde  1762  MTO.-R. 

1790  Major  Franz  Marquis  Lusignan  wurde  für  seine  Waffenthat  bei  Humain  so- 
gleich zum  Oberstlieutenant  befördert  und  MTO.-R. 

1792  Regiments-Commandant  Oberst  Conrad  Keim  wurde  ftlr  die  Eroberung  von 
Orchies   ausser  Capitel  MTO.-R.     Nebst  ihm  hatte  sich  bei  dieser  Action 


-    280    — 

Hauptmann  Kreuzheim  ausgezeichnet,  der  zuerst  die  Stadtmauer  überstieg: 
er  starb  in.  der  Schlacht  bei  Jemappes. 

1793  Bei  der  Belagerung  von  Mainz  wurden  wegen  ihrer  Tapferkeit  angerühmt: 
Oberlieutenant  Christian  Graf  Leiningen,  der  18.  Juli  ein  kleines  Pulver-De- 
positorium  durch  seine  Umsicht  imd  Muth  vor  der  Entzündung  gerettet, 
ferner  Oberstlieutenant  Meyer  bei  der  Einnahme  des  Ortes  Weissenau,  sowie 
Oberlieutenant  Mutterer  und  Lieutenant  Chevalier  de  Mesmacre.  Graf  Lei- 
ningen wurde  zum  Hauptmann  befördert. 

1794  Bei  der  Vertheidigung  von  Merzig  wurde  Oberstlieutenant  Marquis  Lusignan 
für  sein  Wohlverhalten  zum  zweiten  Obersten  befördert  und  Oberlieutenan» 
Obermeyer  belobt. 

1796  Bei  der  Unternehmung  auf  Lauterach  unternahm  16.  September  Hauptmann 
Graf  Leiningen  über  das  Gebirge  einen  Angriff  in  des  Feindes  Rücken, 
wurde  aber  dabei  schwer  verwundet.  16.  September  beim  Angriffe  aul 
Limburg  an  der  Lahn  hatte  sich  Lieutenant  Luxem  hervorgethan. 

1799  Oberlieutenant  Rimele,  Adjutant  des  GM.  Keim,  hatte  sich  in  Italien  im  Tref- 
fen bei  Verona  26.  März  und  bei  der  Belagerung  von  Pizzighetone  eine 
ruhmvolle  Erwähnung  in  der  Relation  erworben. 

1799  Beim  Angriffe  auf  Graubtinden  14.  Mai  hatten  sich  Major  Rieneck,  Comman- 
dant  des  zweiten  Bataillons,  und  Hauptmann  Bach,  Interims-Commandant  des 
ersten  Bataillons,  durch  umsichtige  und  tapfere  Führung  ihrer  Abtheilungen 
ausgezeichnet.  Letzterer  blieb  todt.  —  Nebst  diesen  wurden  noch  die  Ober- 
lieutenants FouUon,  Billhacker,  Mesmacre,  Lagoute,  Soclan,  Maldini  und 
Fähnrich  Krafft  mit  vielem  Lobe  in  der  Relation  erwähnt.  Oberstlieutenant 
Leopold  Baron  Altstätten  wurde  in  Anerkennung  seiner  umsichtigen  und 
tapfem  Führung  des  Regimentes  beim  Hauptangriff  auf  die  Position  von 
Zürich  4.  Juni  zum  Obersten  im  Regimente  befördert. 

1799  Hauptmann  Graf  Christian  Leiningen  eroberte  im  Mai  mit  Hilfe  einiger 
Landesschützen  zu  Altstädten  2  Kanonen,  5  Mimitionskarren,  viele  Gewehre 
und  Munition. 

1806  erhielt  das  bisher  vorderösterreichische  Regiment  seinen  Werbbezirk  in  Ga- 
lizien. 

1813  Oberstlieutenant  Josef  von  Paur  zu  Traut  wurde  für  seine  Waffenthat  bei 
Hochheim  9.  November   durch  Capitelbeschluss  1815  MTO.-R. 

1814  Oberlieutenant  Vincenz  Victor  sich  bei  Erstürmung  des  Dorfes  Dienville  1. 
Februar  sehr  ausgezeichnet,  wurde  aber,  als  er  der  Erste  die  Verranmilung 
erstieg,  von  mehreren  Kugeln  schwer  verwundet. 

Während  seines  dreijährigen  Aufenthaltes  zu  Mühlhausen  im  Elsass  1815  bis 
1818  zeichnete  sich  das  Regiment  durch  seine  Ordnung  und  Disciplin  derart 
aus,  dass  der  Maire  von  Mühlhausen  im  Namen  der  dortigen  BürgerschaA 
dem  Regiments-CommandantenObersten  Chevalier  de  Mesmacre  einen  reich  mit 
Edelsteinen  besetzten  Ehrendegen  als  Zeichen  der  Anerkennung  für  die  vor- 
zügliche Haltung  des  Regimentes  während  der  ganzen  Dauer  der  Occupation 
überreichte. 


—    281     - 

1848  und  1849.  Für  Auszeichnung  in  den  Feldzü^en  im  Banale  und  in  Siebenbürgen: 
ÖLO.-C.    der    (mittlerweile   zum    GM.    beforderte)    Regiments-Commandant 
Oberst  Stephan  Baron  Wemhardt. 
ÖLO.-R.  Hauptmann  Ludwig  Schwarzmann. 

OEKO.-  R.  3.  Oberstlieutenant  Carl  Edler  von  Anthoine,  (der  seinen  Wun- 
den erlegene)  Major  Carl  Johann  Pöschl,  die  Hauptleute  Eduard  Cutter  und 
Sebastian  Woller  imd  Oberlieutenant  Alexander  Raab. 
MVK.  Oberstlieutenant  Carl  Edler  von  Anthoine  die  Majore  Johann  von 
Werner,  Franz  Kunich,  die  Hauptleute  Woller,  Niesner,  die  Oberlieutenants 
Liebknecht,  Takats,  Leiser,  Mayer  von  Löwenschwert,  Petrovich,  Wittas, 
Villecz,  Dietrich,  die  Lieutenants  Jordan,  Szemainsky,  Schmidt. 
Bei  dem  Angriffe  auf  Bogschan  und  Lippa,  sowie  der  Vertheidigung  von 
Temesvar  hatte  sich  die  Mannschaft  der  beiden  ersten  Feld-Bataillone  3  gol- 
dene, 27  silberne  Tapferkeits-Medaillen  beider  Classen  und  6  russische  St. 
Georgskreuze  erworben ;  —  überdiess  mussten  noch  10  Medaillen  zurückgelegt 
werden,  da  die  Braven,  denen  sie  zugedacht  waren,  den  Ehrentag  der  Ver- 
th  eilung  nicht  mehr  erlebt  hatten. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  die  Hauptleute  Ferdinand  Graf  Isenburg-Philippseich,  Werdau  und 
Oberlieutenant  Johann  Strammer.  —  Die  Allerhöchste  Belobung  Major  Wil- 
helm Baron  Baillon  und  2  Offiziere.  Die  Mannschaft  1  goldene,  5  grosse 
und  8  kleine  silberne  Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  die  Oberlieutenants  Hotter  und  Klette  von  Klettenhof. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  ÖLO-R.  Oberst  Josef  Rittor  Lipowsky  von  Lipbwitz.  ÖEKO-R.  3.  Die 
Majore  Albert  Grimm,  Josef  Jorkasch-Koch,  Hauptmann  Leopold  Mastny. 
MVK.  Die  Oberlieutenants  Anton  Schädl,  Franz  Szulakiewicz,  die  Lieute- 
nants Franz  Baumann,  Constantin  Kossowic  (in  der  Reserve),  Albin  Holoubek, 
Alexander  Drosde.  Die  allerhöchste  Belobung  erhielten  Hauptmann  Johann 
Fedra,  Oberlieutenant  Rudolf  Morawitz,  beide  dem  Generalstabe  zugetheilt. 
Die  Mannschaft  erhielt  für  das  Gefecht  bei  Senkoviö  am  21.  September 
6  grosse  und  20  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen,  35  Belobungen. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1799  Major  Platten  bei  der  Recognoscirung  bei  Zilrich  f  8.  Juni. 

1849  Major  Carl  Johann  Pöschl  an  seiner  bei  einem  Ausfallsgefechte   aus  Temes- 
var 8-  August  erlittenen  schweren  Verwundung  f  im  August. 


Böhmisches 

INFANTERIE-REGIMENT   W'  42. 

(1878.) 

vacat 
Dunkelblaue  Waffenröcke,  orangegelbe  Egalisirung,  weisse  Knopfe, 

Ergänzimgsbezirksstation :  Theresienstadt. 


Inhaber. 


1674  Laut  Vertrag  21.  Februar  von 
dem  Bischöfe  Johann  Hartmann 
von  Würzburg  dem  Kaiser  Leo- 
pold I.  als  Würzburgisches  Re- 
giment überlassen. 

1683  GM.  Hans  Carl  von  Thüngen  er- 
hielt 1694  das  gegen  wältige  20. 
Infanterie-  Regiment. 

1694  Oberst  Leopold  Freiherr  von  Tha- 
voNAT  f  in  der  Schlacht  bei  Peter- 
wardein  1694. 

1694  FML.  Wenzel  Graf  Guttfnstein 
erhielt  1706  das  1798  reducirte 
Infanterie-Regiment  Ogilvy. 

1706  FZM.  Franz  Josef  Freiherr  von 

Wetzel  t  1720. 
1720  FML.   Philipp   Ludwig    Freiherr 

von  Bettendorf  f  1733. 

1734  FML.   Alexander  Graf  O'Nelly 

t  1743. 
1743  FM.  Franz  Sigmund  Graf  Gais- 

RUCK  t  1769. 

769  FML.  Rainhard  Freiherr  von  Gem- 
mingen auf  Hornberg  und  Tresch- 
KLINQBN  MTO.-R.  t  1775. 


1775  FZM.  Andreas  Baron   Matheses 

t  1793. 
1793  FZM.  Carl  Eugen  Graf  Erbach- 

SCHÖNBERG  ZU  ScHÖNBERG  MTO.-R. 

berg  t  29.  JuU  1816. 
1818  FM.  Arthur  Herzog  von  Welling- 
ton t  14.  September  1852. 

{Zweite  Inhaber  waren 
1825  FML.  Josef  Freiherr  Weigl  von 

Löwenwart  MTO.-R.  f   28.  Fe- 

ruar  1830. 
1830  FML.  Aron  Freiherr  Stanissavle- 

vics  von  Wellenstreit  f  1835 
1834  FML.  Josef  de  Mesmacre,  Vicomto 

de    Lardenois   f    zu    Brüssel  im 

December  1846. 
1847  FML.  Heinrich  Freiherr  Wetzlar 

von  Plankbnstern  f  1850. 
1850  FML.  Carl  Freiherr  Karaisl  von 

Karais  f  1854.) 
1852  Georg   V.    König   von    Hanover 

MTO.-C.  t  12.  Juni  1878. 

{Zweiter  Inhaber  seit   1854  FZM. 

Ignaz     Freiherr     Dreihann    von 

Sulzberg  am   Steinhof  f  8.    Juli 

1878.) 


—    283    — 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegsereignisse. 

1679  Dieses  Regiment  blieb  bis  zum  Nymweger  Frieden  noch  zum  Schutze  Würz- 
burgs  daselbst.  1683  11.  September  focht  es  bei  der  Entsatz-Schlacht  von 
Wien,  rückte  nach  Ungarn,  und  war  bei  der  Eroberung  von  Parkany  und 
Gran.  1685  16.  August  in  der  Schlacht  bei  Gran,  1686  bei  der  Belagerung 
von  Ofen,  wo  es  sich  in  den  beiden  Hauptstürmen  27.  Juli  und  2.  Septem- 
ber sehr  hervorthat;  —  später  war  es  bei  der  Eroberung  von  Fünfkirchen, 
sowie  bei  der  Einnahme  von  Sziklos  und  Eapusvar,  und  unter  seinem  Inhaber 
Gm.  Thtingen  vollführte  es  einen  glücklichen  Ueberfall  auf  das  vom  Feinde 
besetzte  und  reichverproviantirte[  Szigeth  in  der  Nacht  vom  19.  zum  20.  Decem- 
ber,  wobei  der  grösste  Theil  der  Vorräthe  durch  Niederbrennung  der  Vor- 
städte vernichtet  wurde ;  1687  12.  August  war  das  Regiment  in  der  Schlacht 
bei  Mohacz,  1688  im  Corps  des  Markgrafen  von  Baden,  1689  30.  August 
bei  Eroberung  des  türkischen  Lagers  an  der  Morawa,  bei  Patutschina,  24. 
September  in  der  Schlacht  bei  Nissa,  14.  October  bei  der  Erstürmung  von 
Widdin.  1690  wurde  die  eine  Hälfte  des  Regimentes  nach  Mainz  verlegt  imd 
nahm  Theil  an  den  Operationen  gegen  Frankreich,  1695  wurde  das  Regiment 
wieder   vereinigt   und  focht  1699  11.  September  in  der  Schlacht  bei  Zenta. 

Im   spanischen  Erbfolgekriege  war  dasselbe 

1701  1.  September  im  Treffen  bei  Chiari,  wo  ein  Bataillon  mehrere  vom  Feinde  ge- 
nommene Casinen  wieder  eroberte  imd  den  Gegner  mit  Verlust  von  3  Fahnen 
zum  Rückzuge  zwang. 

Im  November   besetztze   Major  Graf  Althann  mit  einem  Bataillon  die  Stadt 
und  *  Festung  Mirandola; 

1702  war  das  Regiment  Anfangs  December  bei  der  Belagerung  und  Ein- 
nahme von  Caneto  im  Mantuanischen,  2  Bataillone  hatten  in  der  Schlacht 
von  Luzzara  durch  Erstürmung  eines  Dammes  sich  hervorgethan,  1704 
fiel  das  Regiment  unter  seinem  Inhaber  FML.  Guttenstein  durch  Tirol 
in  Baiem  ein,  focht  1705  wieder  in  Italien  in  der  Schlacht  bei  Gas- 
sano,  1706  beim  Entsätze  von  Turin,  1707  im  j^Feldzuge  in  Neapel,  zeichnete 
sich  durch  seine  Bravour  beim  Sturme  imd  der  Eroberung  von  Gaöta  aus 
und  blieb  bis  zum  Radstatter  Frieden  1714  im  Neapolitanischen. 

Im  Türkenkriege  war  dasselbe 
1716  5.  August  in  der  Schlacht  bei  Peterwardein,  sodann  bei  der  Belagerung  von 
Temesvar  und   beim   Sturme  auf  dessen    Palanka,  1717  16.  August  in  der 
Schlacht  bei  Belgrad. 

1734  Später  wieder  mehrere  Jahre  in  Neapel,  gehörte  das  Regiment  zur  helden- 
müthigen  Besatzung  von  Capua,  hatte  rühmlichen  Antheil  an  der  sieben- 
monatlichen Vertheidigung  dieses  Platzes  und  wurde  in  Folge  der  Capitula- 
tion  30.  April  mit  allen  Kriegs-Ehren  auf  spanischen  Fahrzeugen  nach  Triest 
überschifft. 

Im  nächst  folgenden  Türkenkriege  war 
1737  ein  Bataillon  mit  den  beiden  Grenadier-Compagnien,  bei  der  Belagerung  und 


—    284    -- 

der   Emnahme   des   Bergschlosses   Uritza;    —    1738  4.  Juli  im  Treffen   bei 
Cornia  1739  30.  Juli  in  jenem  bei  Panezowa. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das 
1740  aus  Ungarn  in  die  Niederlande  abgerückte  Regiment  1743  27.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Dettingen,  1744  bUeben  das  Leib-  und  Oberstbataillon  als 
Besatzung  7U  Antwerpen  und  Dendermonde  —  das  dritte  aber  und  die 
beiden  Qrenadier-Compagnien  hatten  6.  Juli  Antheil  an  dem  Treffen  bej 
Eronweissenburg.  1746  im  April  war  die  Grenadier-Division  bei  dem  Sturme 
und  der  Einnahme  von  Vilvorden,  ein  Bataillon  11.  October  in  der  Schlacht 
bei   Rocaux   und  1747  2.  Juli  das  Regiment  in  jenen  bei  Lawield. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 

1756  im  Corps  des  FZM.  Fürsten  Piccolomini  bei  Eöniggrätz  aufgestellt^  focht 
1757  18.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Eolin,  wo  es  Anfangs  im  zweiten 
Treffen,  später  aber,  zur  Unterstützung  vorgezogen,  eine  Fahne  eroberte,  aber 
einen  Gesammtverlust  von  10  Offizieren  und  400  Mann  erlitt;  —  22. 
April  in  der  Schlacht  bei  Breslau  nahm  es  Theil  an  den  wiederholten 
Stürmen  auf  das  stark  verschanzte  und  tapfer  vertheidigte  Dorf  Pilsnitz, 
erlitt  aber  starke  Verluste,  ebenso  auch  5.  December  in  der  Schlacht  bei 
Leuthen. 
Im  Feldzuge 

1758  vertheidigte  Oberstlieutenant  Ittner  mit  einem  Bataillon  25.  April  das  Städt- 
chen Zittau  sehr  tapfer  gegen  eine  feindliche  Ueberrumpelung;  mit  grosser 
Auszeichnung  focht  das  Regiment  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hoch- 
kirch mit  den  Truppen  des  Centrums,  erlitt  grosse  Verluste  darunter 
alle  Stabs-Offiziere  verwimdet.  1759  War  das  Regiment  bei  der  Besatzung 
von  Dresden,  ein  Bataillon  hatte  die  als  neutral  erklärte  Festung  Peters- 
berg bei  Erfurt  28.  Februar  besetzt.  1760  3.  November  focht  des  Regiment 
bei  Torgau,  erlitt  aber  in  dieser  Schacht  derartige  Verluste,  dass  es  bis  auf 
einen  kleinen  Rest  beinahe  aufgelöst  wurde,  denn  es  hatten  blos  ein  Stabs-, 
7  Ober-Offiziere  und  35  Mann  unverwundet  das  Schlachtfeld  verlassen. 
—  Der  Gesammtverlust  desselben  betrug  35  Offiziere  und  1051  Mann,  da- 
runter 6  Offiziere  und  250  Mann  todt.  1761  und  1762  wurde  das  Regiment 
wieder  ergänzt  und  stand  abwechselnd  in  Sachsen,  Schlesien  und  der  Lausitz, 
ohne  mehr  in  ein  Gefecht  zu  kommen,  ein  Detachement  ausgenommen,  das  in 
der  belagerten  Festung  Schweidnitz  war^  1762. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1778  bei  der  Besitznehmung   einiger   baierischen    Gebietstheile,    sodann    bei   der 
Haupt-Armee   in    Böhmen,    1779  4.  Februar  bei  dem    feindlichen   Einfalle 
auf  Brüx   beobachtete    ein  Bataillon  bei  Tzemoscha  die  Feinde  bei   Ossegg 
und  deckte  die  linke  Flanke  der  Truppen  bei  Teplitz. 

1790  Im  August  rückte  das  Leibbataillon,  1792  auch  das  Oberstbataillon  in  die 
"Niederlande. 

n  französischen  Revolutionskriege  hatte  das  Regiment 

jine   Eintheilung  im  Corps  des  FZM.  Grafen  Clerfait  und  war  bei  der  Be- 


—    285    — 

rennung  und  der  Einnahme  von  Longwy,  1793  30.  October  bei  der  nächt- 
lichen Ueberrumpelung  von  Marchiennes  Tvirkte  ein  Bataillon  mit,  1794  war 
das  Segiment  17.  April  beim'Angriffe  auf  Landrecy,  26.  April  im  dortigen  Tref- 
fen,  29.  April  im  Gefechte  bei  Priche  machte  eine  Compagnie  einen  sehr  ge* 
lungenen  Bajonnetangriff  im  Rücken  des  Feindes.  Das  Regiment  focht  femer  3. 
Juni  beim  ersten  Entsätze  von  Charleroi,  in  den  beiden  Schlachten  bei  Fleurus 
16.  und  26.  Juni  —  Durch  die  Capitulationen  der  Festungen  Le  Quesnoy 
und  Condi  geriethen  zwei  Divisionen,  die  zu  der  Besatzung  dieser  Plätze  ge- 
borten, in  Kriegsgefangenschaft.  1795  befand  sich  das  Regiment  bei  der  Rhein- 
Armee  des  FZM.  Grafen  Clerfait,  kam  im  Juni  1796  zur  Armee  nach  Italien ; 
3.  August  bei  Lonato  focht  ein  Bataillon  unter  seinem  tapferen  Obersten  Baron 
Knorr^  eroberte  eine  Kanone,  und  machte  7  Offiziere  nebst  238  Mann  gefan- 
gen, aber  schon  am  nächsten  Morgen  musste  sich,  von  einer  bedeutenden 
Uebermacht  umzingelt,  die  gesammte  Nachhut  des  österreichischen  rechten 
Flügels  den  Franzosen  unter  ihrem  Oberfeldherm  Bonaparte  gefangen  erge- 
ben, darunter  zwei  Bataillone  des  Regimentes.  1797  14.  und  15.  Jänner  focht 
ein  Bataillon  unter  Major  Wagmuth  sehr  tapfer  in  der  Schlacht  bei  Rivoli. 
Mit  723  Mann  war  es  in  den  Kampf  gegangen,  mit  234  aus  demselben  zu- 
rückgekehrt. Abtheilungen  des  Regimentes  waren  2.  April  in  den  Gefechten 
zwischen  Friesach  und  Neumarkt. 

Im  Feldzuge 
1799  war  das  Regiment  21.  März  im  Treffen  bei  Osterach,  25.  März  in  der  Schlacht 
bei  Stockach  und  erlitt  einen  Gesammtverlust  von  16  Offizieren  und  371  Mann. 
Während  des  Winters  standen  drei  Divisionen  längs  dem  Rhein  von  Waldshut 
bis  Kaiserstuhl  auf  Vorposten.  1800  focht  das  Regiment  3.  Mai  bei  Eugen 
—  5.  Mai  bei  Moesskirch  —  9.  Mai  bei  Biberach  —  6.  Juni  bei  Ober- 
bausen  und  27.  Juni  bei  Neuburg  an  der  Donau.  —  Den  Winter  hindurch 
hielt  es  die  Schamitz  besetzt 

Im  Feldzuge 

1805  in  Deutschland,  8.  October,  kämpften  die  Grenadiere  im  Treffen  bei  Wer- 
tingen gegen  die  Reiter-Divisionen  Murat's  und  die  Grenadiere  Oudinot's, 
und  obgleich  von  allen  Seiten  angegriffen,  erzwangen  sie  sich  dennoch  den 
Rückzug,  11.  October  war  das  ganze  Regiment  im  Treffen  bei  Ulm  und 
14.  October  im  Gefechte  bei  Elchingen,  wo  es  am  Rückzuge  von  den  un- 
ausgesetzten Angriffen  der  französischen  Cavallerie  zu'  leiden  hatte,  der 
es  zuletzt  gelungen  war,  die  Regimenter  Erbach  und  Auersperg  (a.  24.)  zu 
durchbrechen;  —  die  zerstreuten  Truppen  retteten  sich  theils  nach  Ulm, 
tbeils  zu  dem  Corps  des  FML.  Werneck  und  geriethen  in  Folge  der  Ca- 
pitulationen von  Ulm  und  Trochtelfingen  16.  und  17.  October  in  Kriegs- 
gefangenschaft. 

1806  standen  bei  dem  aufgestellten  Neutralitäts-Cordon  von  dem  wieder  reorgani- 
sirten  Regimente  ein  Bataillon  in  Lobositz,  zwei  in  Theresienstadt. 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutschland   war   das    Regiment   mit   drei    Bataillons   im  ersten  Armee- 


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Corps  Gen.  der  Cav.  Graf  Bellegarde  eingetheilt,  ein  Bataillon  hingegen 
bei  der  detachirten  Truppen- Abtheilung  des  GM.  Am  Ende  besetzte  die 
Pascopole  (im  Leitmeritzer-E^reise),  um  Sachsen  zu  beobachten.  Mit  Auszeich- 
nung focht  das  Regiment  in  den  Schlachttagen  von  Aspem  21.  und  22.  Mai, 
wurde  vom  Generalissimus  Erzherzog  Carl  vor  seiner  Fronte  belobt,  das  Re- 
giment antwortete  mit  begeistertem  Jubelrufe,  wodurch  der  Feind,  aufinert 
sam  gemacht,  die  Anwesenheit  einer  hohen  Persönlichkeit  vermuthtete  und 
die  Stelle  sogleich  mit  Granaten  bewarf.  Das  Regiment  erlitt  in  dieser  Schlacht 
starke  Verluste. 

In  der  Schlacht  bei  Wagram  5.  und  6.  Juli  erwarb  sich  das  Regiment  glän- 
zenden Ruhm.  Als  am  Nachmittage  des' 5.  Juli  eine  französische  Colonne, 
gedeckt  durch  eine  von  Baumersdorf  gegen  die  österreishische  Stellung 
laufende  Schlucht  stürmend  in  die  Intervalle  des  HohenzoUem'schen  und 
Bellegard'schen-Corps  eingedrungen,  und  sich  zwischen  beide  Treffen  gewor- 
fen hatte,  rückte  im  entscheidenden  Momente  nach  einigen  begeisternden 
Worten  Major  Fromm  —  der  nach  der  schweren  Verwundung  des  Obersten 
Brixen  das  Conmiando  des  Regimentes  übernommen  hatte  —  mit  diesem,  in 
Divisions-Massen  formirt,  dem  vordringenden  Feinde  mit  dem  Bajonnetc 
in  die  Flanke,  welchem  Beispiele  auch  andere  Truppen  folgten.  Was  vom 
Feinde  zwischen  beide  TreflFen  gedrimgen  war,  wurde  niedergemacht,  der 
Rest  von  der  kaiserlichen  Cavallerie  über  den  Russbach  geworfen.  Am  6. 
Juli  während  des  Kampfes  um  Aderklaa  drang  das  Regiment  unter  Major 
Schober  (da  Major  Fromm  erschossen  wurde)  rasch  mit  dem  Bajonnete  in  eine 
vorrückende  französische  Colonne,  brachte  sie  in  Unordnung,  machte  einen 
grossen  Theil  nieder,  nahm  500  Mann  gefangen,  eroberte  zwei'  Adler,  ver- 
trieb unter  Mitwirkung  anderer  Bataillone  den  Feind  aus  Aderklaa  und  be- 
hauptete bis  zum  anbefohlenen  allgemeinen  Rückzuge  diesen  Ort.  —  Das 
Regiment  machte  mm  den  weiteren  Rückzug  nach  Mähren,  und  10.  und  11. 
Juli  das  Treffen  bei  Znaim  mit.  Der  Gesammtverlust  desselben  vom  29 
Juni  bis  11.  Juli  betrug  18  OfSfiziere  und  über  900  Mann,  darunter  3  Offi- 
ziere 49  Mann  todt.  Das  dritte  Bataillon  war  während  dieses  Feldzuges 
bei  dem  in  Sachsen  und  Franken  operirenden  Corps  des  Generals  der  Ca- 
vallerie Baron  Kienmayer  eingetheilt. 

Im  Feldzuge 
1813  war  das  Regiment  im  Armee-Corps  des  FZM.  Grafen  Hieronymus  CoUoredo. 
und  bildete  26.  August  beim  Angriffe  auf  Dresden  dessen  Avantgarde.  Das 
erste  Bataillon  nahm  divisionsweise  zwei  Schanzen  mit  stürmender  Hand, 
erlitt  aber  wie  auch  das  zweite  Batsillon  bedeutende  Verluste:  11  Offiziere, 
darunter  3  todt  und  600  Mann  an  Todten  imd  Verwundeten.  30.  Augast 
focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Kulm,  17.  September  im  Gefechte 
bei  Arbesau;  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  17.  und  18.  October  war  es  gross- 
tentheils  in  der  Reserve,  die  Grenadiere  aber  hatten  ruhmvollen  Antheil  an 
der  Erstürmung  des  Auenheimer  Hofes  16.  October  und  des  Dorfes  Dölitz 
18.  October. 


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Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  war  das  Regiment  bei  der  Blocade  von  Auxonne,  das  erste 
Bataillon  kam  im  März  zur  Süd-Armee,  und  that  sich  20.  März  beim  Sturme 
auf  das  Dorf  Limonest  und  bei  der  Einnahme  von  Lyon,  sowie  auch  2. 
April  bei  der  Erstürmung  des  Dorfes  Voreppe  hervor. 

Im  Feldzuge 

1815  in  der  Division  FML.  Baron  WimpflFen  des  Armee-Corps  des  FZM.  Grafen 
CoUoredo  eingetheilt,  war  das  Regiment  im  Gefechte  bei  Donnemaire  27. 
Juni,  sowie  bei  der  Einschliessung  von  Besan9on  und  bei  Beifort  verwendet. 

Nach  Ausbruch  der  Pariser  Februar  Revolution 
1848  zur  Verstärkung  der  Bundes-lF'estung  Rastatt  bestimmt,  erhielt  es  während  des 
Hinmarsches  den  Befehl,  nach  Vorarlberg  und  Tirol  abzurücken,  wo  es 
während  der  Eriegs-Epoche  1848  und  1849  verblieb  und  nur  einzelne  Com- 
pagnien  an  den  Gefechten  am  Stilfser  Joch,  Bormio,  Valfredda,  Zuanne,  Fer- 
rara  und  Rivoli  betheiligt  waren.  Das  dritte  Bataillon  stand  im  Blocade- 
Corps  des  FML.  Baron  Haynau  vor  Peschiera.  —  Die  Grenadier- Division 
war  bei  der  Belagerung,  den  Gefechten  und  dem  AngriflF  auf  Wien  24.  bis 
31.  October  1848.  Bei  der  Vorrückung  nach  Ungarn,  26.  und  27.  Februar  in  der 
Schlacht  bei  Kapolna,  25.  April  im  Gefechte  bei  Uj  Szöny  26.  April  in  jenem 
bei  Acs,  9.  Juni  im  Treffen  bei  Szered,  16.  Juni  im  Gefechte  bei  Schintau, 
21.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Pered,  11.  Juli  bei  Eomorn  und  machte  im  vierten 
Armee-Corps  die  Vorrückung  bis  Temesvar  mit,  das  vierte  Bataillon  erst  zum 
Schutze  der  Artillerie-Etablissements  auf  dem  Steinfelde,  später  bei  der  Cer- 
nimng   von   Komom. 

1850  bis  1852  war  das  Regiment  bei  der  Occupation  von  Holstein  in  Altena  be- 
quartiert. 
Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien,  war  das  Regiment  im  IX.  Armee- 
Corps  General  der  Cavallerie  Graf  Schaffgotsche  eingetheilt.  Das  erste  Ba- 
taillon und  die  Grenadiere  kamen  im  Juni  nach  Guastalla  und  Brescello,  um 
die  ihrem  Fürsten  treu  gebliebenen  modenesischen  und  parmaischen  Truppen 
aufzimehmen,  und  rückten  sodann  zum  Regimente  wieder  ein,  das  mit  Aus. 
Zeichnung  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino  focht,  vier  Stürme  gegen 
die  vor  seiner  Front  gelegenen,  vom  Feinde  stark  besetzten  Casinen  von 
Casa  Nuova  unternahm,  seinen  Commandanten  Oberst  Ritter  von  Pidoll  an 
der  Spitze  des  dritten  Bataillons  von  einer  Kanonenkugel  getödtet  verlor,  und 
im  Uebrigen  einen  Gesammtverlust  von  27  Offizieren  und  400  Mann  an  Todten 
und  Verwundeten  hatte.  Der  Brigadier  GM.  Baron  Dobrzensky  hatte  sich 
an  der  Spitze  des  Regimentes  das  Theresienkreuz  erworben. 

1863  Im  Februar  waren  anlässlich  der  in  Russisch  -  Polen  ausgebrochenen  Re- 
volution Detachements  des  Regimentes  an  der  galizisch-russiscBen  Op^l^  auf- 
gestellt, 15.  August  trieb  eine  1 8  Mann  starke  Patrouille  bei  Las  |kC)i^ciel- 
nicki  einen  500  Mann  starken  Insurgentenhaufen,  der  die  Grenfeevübcrsiätilitten 
hatte,  mit  Waffengewalt  zurück.  ^  -'  // 


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Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  focht  das  Regiment,  im  ersten  Armee-Corps  General  der  Ca- 
vallerie  Graf  Clam-Gallas  eingetheilt,  mit  grosser  Auszeichnung  29.  Juni  im 
TreflFen  bei  Jidin  mit  einem  Verluste  von  26  Offizieren,  darunter  6  todt, 
und  272  Mann,  von  denen  31  Mann  todt.  —  ^.  Juli  in  der  Schlacht  bei 
Königgrätz  bei  dem  Sturme  auf  den  von  preussischen  Gtirden  vertheidigten 
Höhenkamm  nächst  Chlum  hatte  das  Regiment  einen  Gesammtverlust  von  28 
Offizieren  und  1435  Mann,  darunter  9  Offiziere  und  52  Mann  todt.  —  Das  vierte 
Bataillon  gehörte  zu   der  Besatzung  der  Festung  Theresienstadt. 

Tapferkeits-AuBzeiclmungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1685  Im  October  wurde  das  Regiment  wegen  seiner  in  diesem  und  den  vorherge- 
henden Feldzügen  bewiesenen  Tapferkeit  gänzlich  in  den  kaiserlichen  Dienst 
übernommen,  da  es  bisher  nur  vertragsmässig  auf  bestimmte  Jahre  von  dem 
Würzburger  Bischöfe  dem  Kaiser  Leopold  I.  überlassen  worden  war. 

1746  Oberstlieutenant  Carl  Graf  Gaisruck,  der  die  Grenadiere  commandirte,  hatte 
sich  beim  Ueberfalle  und  der  Einnahme  von  Vilvorden  im  April  besonders 
ausgezeichnet. 

1757  Oberst  Jakob  Baron  Brinken  und  Major  Graf  Inzaghi  thaten  sich  22.  No- 
vember bei  Breslau  hervor,  wurden  aber  beide  verwundet. 

1758  Oberstlieutenant  Martin  Ittner  hatte  sich  25.  April  durch  die  tapfere  Verthei- 
digung  des  Städtchen  Zittau  sehr  hervorgethan. 

1758  In  der  Schlacht  bei  Hochkirch  14.  October  hatten  sich  sämmtliche  anwesende 
Stabsoffiziere,  als:  Regiments-Commandant  Oberst  Brinken,  Oberstlieutenant 
Ittner,  die  beiden  Majore  Hessele  uiid  Graf  Eugen  Thum  ausgezeichnet,  wur- 
den aber  verwundet.  Ersterer  in  Anerkennung  dessen  ausser  der  Tour  zum 
GM.  befördert. 

1762  Oberlieutenant  Vaichard  hatte  sich  in  den  mehrmaligen  Ausfallsgefechten 
während  der  Belagerung  von  Schweidnitz  sehr  hervorgethan. 

1767  erhielt  das  Regiment  die  orangegelben  Aufschläge,  1769  die  Nummer  42  und 
1771  den  Werbbezirk  im  nördlichen  Böhmen. 

1792  Bei  Longwy  erhielten  tür  die  Rettung  eines  Offiziers  zwei  Mann  die  goldeoe 
Tapferkeits-Medaille. 

1793  Bei  der  Eroberung  von  Marchiennes  30.  October  hatten  sich  Regimen ts-Com- 
mandant  Oberst  Carl  Baron  Spiegel,  der  eine  Colonne  anführte,  Hauptmann 
Maindl  und  Oberlieutenant  Michel  durch  Tapferkeit  hervorgethan. 

1 794  Oberst  Baron  Spiegel  wurde  nebst  dem  Grenadier-Bataillons  Commandanten 
Oberstlieutenant  Chevalier  de  Rousseau  in  der  Relation  des  Prinzen  Coburg 
unter  den  Ausgezeichneten  bei  Landrecy  17.  April,  ebenso  in  der  Action  da- 
selbst 26.  April  ehrenvoll  erwähnt.  Ersterer  auch  wegen  seiner  umsichtigen 
Anstalten  im  Gefechte  bei  Priche  sehr  belobt,  29.  April  1794.  —  Zwei  Cor- 
porale  erhielten  mit  Armeebefehl  wegen  ihrer  Tapferkeit  in  diesem  Feldzuge 
die  silberne  Medaille. 


—    289    — 

1796  Oberstlieutenant  Prokop  Baron  Frankenbusch,  Grenadicr-Bataillons-Coraman. 
dant,  hatte  sich  im  Feldzuge  15,'  Juni  im  Treffen  bei  Wetzlar  und  17.  Septem- 
ber beim  Angriffe  auf  Limburg  an  der  Lahn  hervorgethan. 

1797  Major  Wagmuth  hatte  sich  in  der  Schlacht  bei  Rivoli  14.  Jänner  ausge- 
zeichnet, wurde  aber  schwer  verwundet. 

1799  Oberlieutenant  Beust  zeichnete  sich  in  der  Schlacht  bei  Stockach  25.  März 
sehr  aus,  ebenso  der  Adjutant  des  FML.  Grafen  Bellegarde,  Hauptmann 
Steinmetz,  im  Feldzuge  in  Italien,  in  der  Schlacht  bei  Novi  15.  August, 
wurde  aber  verwundet. 

1809  In  dem  Berichte  des  Gen.  der  Cav.  Grafen  Bellegarde  erscheint  Oberlieutenant 
Radichevich  unter  den  Ausgezeichneten  seines  Corps  in  der  Schlacht  bei  Aspern. 
Oeneralissimus  Erzherzog  Carl  belobte  öffentlich  die  männliche  Ausdauer  des 
Regimentes  in  der  Schlacht  bei  Aspem  22.  Mai  vor  dessen  Fronte.  Der  Erz- 
herzog sprengte  als  Augenzeuge  des  vorzüglichen  Verhaltens  des  Regimentes 
Erbach  am  Nachmittage  des  5.  Juli  bei  Wagram  vor  dessen  Fronte  mit  den 
Worten:  „Soldaten  1  Ihr  habt  sehr  brav  gefochten.  Ihr  habt  einen  heissen 
Nachmittag  gehabt.  Ich  werde  Euch  auszeichnen.^  An  Major  Fromm  rich- 
tete der  erlauchte  Prinz  noch  folgende  Worte :  „Ihre  Brust,  Herr  Major,  be- 
halte ich  mir  vor,  fUr  Ihre  Tapferkeit  selbst  mit  dem  Maria-Theresien-Orden 
zu  zieren.'' 

1809  Zufolge  Armeebefehls  ddto.  Göllersdorf  7.  Juli  erhielt  das  Regiment,  welches 
sich  in  der  Schlacht  bei  Wagram  am  6.  sehr  gut  gehalten,  den  Vorzug, 
künftig  in  allen  Gelegenheiten  den  Grenadiermarsch  zu 
schlagen.  Zwei  Feldwebels,  von  denen  jeder  eine  Fahne  eroberte,  erhiel- 
ten die  goldene,  vier  Unteroffiziere  und  ein  Gemeiner  die  silberne  Medaille. 

1813  Bei  Dresden  erhielten  zwei  Mann  die  silberne  Medaille;  nach  der  Schlacht 
bei  Kulm  verlieh  Kaiser  Alexander  I.  von  Russland  dem  Regimente  8  St. 
Oeorgskreuze  fünfter  Classe,  und  bei  Dölitz  und  Auenheim  16.  bis  18.  October 
erhielten  ein  Feldwebel  die  goldene,  ein  Grenadier  die  silberne  Medaille, 
6  Mann  die  damals  üblichen  Geldbelohnungen;  schon  früher  bei  Arbesau 
17.  September  hatte  ein  Corporal  die  silberne  Medaille  erhalten. 

1814  Bei  Lyon  20.  März  belobte  FML.  Baron  Wimpfien  die  gute  Haltung  und 
Tapferkeit  des  ersten  Bataillons,  und  in  der  Relation  über  das  Gefecht  bei 
Voreppe  wurden  drei  Offiziere  und  drei  Unteroffiziere  namentlich  belobt. 
Ein  Feldwebel  erhielt  die  silberne  Medaille. 

1817  wechselte  das  Regiment  seine  seit  1748  innegehabte  Friedensstation  Eger  mit 
der  Festung  Theresienstadt.  1833  wurde  dasselbe  von  S.  M.  dem  Kaiser 
Franz,  1835  und  1838  von  S.  M.  Kaiser  Nikolaus  von  Russland  besichtigt 
und  über  seinen  Zustand  und  Manövrirfähigkeit  jedesmal  belobt. 

1Ä48 — 49  Für  Auszeichnung  in  der  Kriegs-Epoche  in  Ungarn  und    Tirol 
ÖLO.-R.  Major  Carl  v.  Aubin,  Adjutant  des  Erzherzogs  Leopold. 
MVK.  Oberst   Carl  Lilia  für  frühere  im  33.  Infanterie-Regimente  erworbene 
Verdienste,    die   Oberlieutenants  Bukowsky  und  Döring. 

Thfkrhcim:  Oed«nkblitt«r  19 


-    290    — 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien t: 

MVR :  die  Oberstlieutenants  August  Wallnöfer  und  Hubert  Wagner,  die  Haupt- 
leute Edler  von  Herget,  Döbler,  Horst,  von  Soyka,  Ritter  Josef  Lipowsky 
von  LipowitZy  Hieronymus  Baron  Airoldi  und  Oberlieutenant  Hoen;  —  7 
Offiziere  die  Allerhöchste  Belobung,  und  die  Mannschaft:  1  goldene,  4 
grosse  und  8  kleine  silberne  Medaillen,  sowie  31  Belobungen  vom  Armee- 
Ober-Commando. 

1859  S.  M.  der  Kaiser  geruhte  bei  einem  Besuche  im  Lager  des  Regimentes  die 
gute  Haltung  desselben  in  der  Schlacht  bei   Solferino  öffentlich  zu   beloben. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Regiments-Commandant  Oberst 
Josef  Eolbenschlag  von  Rheinhartsstein  und  Hauptmann  Paul  FinkenzöUer. 
MVK.  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Major  Wilhelm  Eckart  von  Ecken- 
feld, die  Hauptleute  Baron  Blomberg  und  Baron  Eynatten,  die  Oberlieute- 
nants Ej'abetz  und  Braun  8  Offiziere  die  Allerhöchste  Belobung.  Regiment^i- 
caplan  Hieronymus  Jellinek  SGVK.  —  Die  Mannschaft  4  grosse  und  43 
kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen  und  31  Allerhöchste  Belobungen. 

Seit  1868  hat  es  statt  der  bisherigen  weissen  die  dunkelblauen  Waffenrücke. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere 

1694  Regiments-Inhaber    und    Oberst    Leopold    Freiherr    von  Thavonat  f  in*  La- 
ger bei  Peterwardein. 

1744  Regiments-Commandant   Oberst  Adolf  Prinz    Isenburg-Birstein  f  ini  Treffen 
bei  Kronweissenburg  6.  Juli. 

1760  Regiments-Commandant   Oberst   Martin  Ittner  in  der  Schlacht  bei  Torgau  f 
3.  November. 

1797  Major  Wagmuth  an  seiner  in  der  Schlacht  bei  Rivoli   14.  Jänner    erlittenen 
schweren  Verwundung  f  zu  Verona  17.  Jänner. 

1809  Major  Jakob  Fromm  f  in  der  Schlacht  bei  Wagram  6.  Juli. 

1809  Regiments-Commandant  Oberst  Wilhelm  von  Brixen  an  den  Folgen  einer  bei 
Wagram  erhaltenen  Wunde  f  28.  Juli. 

1859  Regiments-Commandant  Oberst   Gustav  Pidoll   Ritter  von  Quintenbach  f  in 
der  Schlacht  bei  Solferino  24.  Juni. 

1859  Oberstlieutenant  August   Wallnöfer    an   seiner   bei  Solferino  erlittenen  Ver- 
wundung f  1.  August. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Josef  Kolbenschlag  von  Rheinhartsstein  f  »ni 
Treffen  bei  Jißin  29.  Juni. 

1866  Major  Wilhelm  Eckart  von  Eckenfeld  f  im  Treffen  bei  Jiän  29.  Juni. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  43 

(18Ö6.) 

FZM.  WILHELM  FREIHERR  VON  ALEMANN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  kirschrothe  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 

ErgänzuDgsbezirksstation :  Caransebes. 


Inhaber. 


1H14  errichtet  in  der  Lombardie. 
1H15  GM.  Carl  Fürst  Paar  MTO.-R.  f 


PERT    MTO.-R.    f   zu    Wien    im 
April  1855. 


30.  December  1819.  i     1855  FZM.  Wilhelm  Freiherr  von  Ale- 

1821  FZM.  Menrad  Freiherr  von  Gep-      •  mann. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  neuerrichtete  Regiment  war  bereits  im  Feldzuge 
1S15  im  Reserve-Corps    des    FML.    Baron  Merville   der  Armee   von  Ober-Italien 
eingetheilty  kam  aber  in  keine  Action. 

Bei  dem  Ausbruch  der  Revolution 
1^8  in  Italien  thaten  sich  im  Strassenkampfe  zu  Mailand  19.  März  die  3.  und  4. 
Compagnie  bei  dem  Sturme  auf  eine  nächst  der  St.  Bartolomeo-Kirche  er- 
richtete starke  Barrikade  unter  Hauptmann  von  Henriquez,  der  hiebei  ver- 
wundet wurde,  hervor,  einer  Compagnie  unter  Führung  des  Generalstabs-Haupt- 
mann,  Baron  Buirette,  gelang  es,  die  Verbindung  des  Castells  mit  der  Woh- 
nung des  FM.  Grafen  Radetzky  nach  Wegnahme  mehrerer  Barrikaden  wie- 
derherzustellen. —  Fünf  Compagnien  bestanden  19.  März  einen  heftigen  Kampf 
mit  den  Aufruhrern  in  Monza,  wobei  sie  durch  die  Kugeln  der  aus  den 
Häusern  feuernden  gut  gedeckten  Rebellen  ziemliche  Verluste  erlitten,  und 
nach  tapferer  Vertheidigung  die  Stadt  räumten. 

Im  Feldzuge 
1S48  hatte  das  Regiment  seine  Eintheilung  in  der  Division  FML.  Baron  Weigels- 

19* 


—    292    — 

perg  des  I.  Armee-Corps  und  nahm  an  dessen  Operationen  thätigen  Antheil; 
in  der  Schlacht  bei  St.  Lucia  6.  Mai,  wo  sich  die  Grenadiere  hervorthaten, 
erlitt  es  einige  Verluste. 

Im  Feldzuge 
1849  gegen  Piemont  machte   es  im   IV.  Armee-Corps   FML.  Qraf  Thurn  mit  den 
beiden   ersten   Feld-Bataillons   die   Vorrückung  gegen  Novara  mit.     Das  IV 
Bataillon  aber  gehörte  zur  Besatzung  von  Mantua. 

Während  des  Feldzuges 
1859  in  Italien  gehörte  das  Regiment  in  der  selbständigen  Division  FML.  Schiller 
zur  Küsten-Armee  in  Istrien,  und  kam  in  keine  feindliche  Action. 

Im  Feldzuge 
1 866  stand  es  bei  der  Süd- Armee  Sr.  k.  k.  Höh.  des  FM.  Erzherzog  Albrecht  im 
VII.  Armee-Corps  des  FML.  Baron  Maroißic  eingetheilt  in  Italien  und  ioclit 
in  der  Siegesschlacht  bei  Custozza  24.  Juni.  Das  4.  Bataillon  gehörte  zu  den 
Besatzungstruppen  von  Venedig. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1814  Dies  Regiment  wurde  nach  Uebernahme  der  italienischen  Provinzen  in  der 
Lombardie  errichtet,  erhielt  den  Werbezirk  Como  und  Sondrio  und  die  Num- 
mer 43  des  1809  reducirten  krainerischen  Regimentes  Baron  Simbschen. 

1848  In  Monza  hatte  sich  19.  März  Hauptmann  Graf  Alexander  Attems  bei  Ver- 
theidigung  des  dortigen  Seminars  ausgezeichnet  und  obwohl  durch  einen 
Schuss  schwer  verwundet,  machte  dieser  tapfere  Offizier  noch  den  Marsch 
nach  Mailand  mit,  und  erhielt  dafür  die  Allerhöchste  Anerkennung ;  im  Som- 
mer 1849  machte  er  als  Freiwilliger  mehrere  Stürme  und  die  Belagerung  bei 
Malghera  mit. 

Oberlieutenant  Anton  de  La  Renotiere,  der  mit  13  Mann  auf  Cassawache 
in  der  Porta  vechia  stand,  vertheidigte  sich  sehr  tapfer,  musste  aber  ohne 
Unterstützung,  und  nachdem  die  Munition  verschossen  war,  sich  ergeben,  wo 
er  von  den  Freiheits-Helden  wehrlos  mit  Bajonnetstichen,  Säbelhieben  und 
Faustschlägen  verwundet  wird ;  wunderbarer  Weise  wurde  dieser  brave  Offi- 
zier, obschon  verstümmelt,  gerettet. 

1848 — 49  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO,-R.  3.  der  auch  im  Feldzuge  in  Ungarn  mit  Auszeichnung  verwendete 
Hauptmann  Friedrich  Hermann  von  Brandenstein. 

MVK.  Oberstlieutenant  Grenadier-Bataillons-Commandant  Johann  Nepomuk 
D'Anthon,  der  vom  49.  Infanterie-Regimente  anher  beförderte  Major  Rudolf 
Qraf  Troyer  für  frühere  Verdienste,  Hauptmann  Graf  Alexander  Attems, 
Oberlieutenant  Anton  La  Renotiere  Ritter  von  Kriegsfeld,  Lieutenant  Fabro. 

1859  Anlässlich  der  Abtretung  der  Lombardie  wurde  das  Regiment  ungarisch  mit 
dem  Ergänzungsbezirke  Werschetz  —  den  es  1872  mit  Caransebes  ver- 
tauschte. 


-   29a  - 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEEO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Sebald  Czappek. 
MVK.  Oberstlieutenant  Friedrich  Storch  von  Arben. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene   Adjustirung  statt  der  ehemaligen  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabs-Ofißziere. 

1848  Oberstlieutenant  Johann  Ritter  von  Lenzendorf  f  in  der  Schlacht  bei  Santa 
Lucia  6.  Mai. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  44. 

(1830.) 

S.  K.  K.  HÖH.  FM.  ERZHERZOG  ALBRECHT. 

Dunkelblaue  Waffenröeke^  krapprothe  Egälisirungy  gelbe  Knopfe. 

ErgänznngdstatioD :  Kaposvar. 


Inhaber. 


1744  errichtet   auf  eigene  Kosten  von 
dem  folgenden  Inhaber 
FZM.  Anton  Georg  Marquis- Clb- 

Rici;    t  11-  J^^i  1768. 
1769  FZM.  Rudolf  Carl  Graf  Gaisruck 

t  1778. 
1778  FML.  Ludwig  Carl  Graf  Belgio- 

J080.  1 797  die  kaiserlichen  Dienste 

resignirt. 
1797  bis  1801  unbesetzt. 
1801  FML.   Friedrich  Marquis  Bbllk- 

GARDE  f  4.  Jänner  1830. 


1830  Se.  k.   k.   Höh.   FM.    Erzherzog 
Albrecht  MTO.-GK.,  General,  In- 
spector  des  k.  k.  Heeres. 
(Zweite  Inhaber  waren: 

1830  FZM.  Josef  Baron  Lauer  MTO.-R. 
t  zu    Wien    26.    Februar    m<- 

1849  FML.  Johann  Graf  Nobili  erhielt 
1860  das  neuerrichtete  Infanterie- 
Regiment  Nr.  74. 

1860  FZM.  Moriz  Gi-af  Braida  f  zu 
Wien  19.  Februar  1872.) 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  im  Februar  errichtete  Regiment  bemächtigte  sich  kurz  nachher  im 
April 
1744  in  Mailand  der  spanischen  in  österreichischen  Sold  genommenen  Micquelets, 
welche  mit  400  Rekruten  eine  Verschwörung  eingeleitet  hatten,  und  focht 
im  selben  Jahre  mit  grosser  Tapferkeit  30.  September  in  der  Schlacht  bei 
Coni. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Regiment 
1757  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz  und  hielt  sich  11.  November  beim  letz- 
ten Sturme  und  der  Einnahme  der  Stemschanze  ungemein  tapfer,  ein  Batail- 
lon focht  in  den  Schlachten  bei  Breslau   22.  November  und  bei  Leuthen  5. 


—    295     — 

December  —  1758  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  that  das  Re- 
giment sich  bei  der  Wiedereroben^ig '  des  Dorfes  sehr  hervor,  erlitt  aber 
grosse  Verluste,  darunter  18  Offiziere,  wovon  5  todt.  1759  20.  November 
war  es  im  Treffen  bei  Maxen;  1760  ein  Bataillon  sich  in  der  Belagerung 
von  Dresden  ausgezeichnet,  im  October  kam  das  ganze  Regiment  dahin  als 
Besatzung;  1762  11.  Mai  war  dieses  im  Gefechte  bei  Döbeln,  27.  September 
beim  Angriffe  auf  die  Verschanzungen  bei  Pretschendorf,  12.  October  im 
Scharmützel  bei  Brand,  15.  October  im  Treffen  bei  Freiberg,  wo  es  beim 
Angriffe  auf  die  feindlichen  Posten    bei   der  Halstbrücke   thätig   mitwirkte 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778 — 79  stand  das  Regiment  bei  der  Heeres- Abtheilung  in  Mähren. 

Im  Ttirkenkriege  standen 
1788  zwei  Bataillone  unter  dem  Regiments-Commandanten  Oberst  Chevalier 
Henrici.  28.  Juni  wurde  der  als  Besatzimg  in  das  Schloss  Rama,  Uj  Palanka 
gegenüber,  detachirte  Lieutenant  Baron  Lopresti  imd  seine  nur  23  Mann 
zählende  Truppe  von  4000  Türken  mit  3  Geschützen  angegriffen  und  durch 
3  Stunden  bestürmt.  Die  kleine  Besatzung  vertheidigte  sich  heldenmüthig, 
vier  Stürme  schlugen  sie  ab,  aber  beim  ftinften  wurde  sie  übermannt  und  nebst 
ihrem  tapfem  Commandanten  Baron  Lopresti  niedergemetzelt.  Letzterer 
hatte  8  Wunden  erhalten ;  unter  dem  Schutte  des  niedergebrannten  Schlosses 
wurden  die  Leichen  der  Tapfern  hervorgezogen  und  mit  militärischen  Ehren 
zu  Uj  Palanka  begraben.  Aber  auch  die  Türken  hatten  300  Todte  und 
einige  hundert  Verwimdete.  1789  war  ein  Bataillon  7.  October  bei  der 
Unternehmung  auf  Rimnik,  und  1790  das  Regiment  bei  der  Belagerung  imd 
im  Treffen  bei  Gyurgewo. 

Im  französischen  Revolutionskriege  focht  das  Regiment  bei  der  Armee  in 
Italien. 
1793  14.  Februar  wurden  2  Divisionen  bei  Sospella  imweit  Ventimiglia  nach 
tapferster  Gegenwehr  von  einer  bedeutenden  französischen  Uebermacht  unter 
General  Brunet  umzingelt  und  gefangen,  21.  Juni  war  ein  Bataillon  im  Ge- 
fechte bei  Argentera;  —  1794  war  das  Regiment  in  Piemont,  1795  25.  Juni 
zeichneten  sich  bei  Einnahme  des  Berges  Settepani  die  Grenadiere  vorzüglich 
aus;  im  November  waren  2  Bataillone  im  Genuesischen  in  Centro  auf  Po- 
stirung,  und  mussten,  von  einer  grossen  Uebermacht  angegriffen,  sich  zurück- 
ziehen. 1796  war  ein  Bataillon  in  der  Belagerung  von  Mantua  und  gerieth 
in  Folge  der  Capitulation  2.  Februar  1797  in  Kriegsgefangenschaft. 

In  den  Feldzügen 
1799  und  1800  war  das  Regiment   bei  der  Armee  in  Italien    und  nahm  an  allen 
grösseren  Unternehmungen  Theil,   besonders   hatte  es  sich  5.    April  1799  in 
der  Schlacht  bei  Magnano  ausgezeichnet. 

Im  Feldzuge 
1805  hatte  das  Regiment  die  Bestimmung,  zum  Schutze  Venedigs  als  Besatzung  in 
dieser  Stadt  zu  verbleiben. 


~   -296    — 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutfichland  war  es  im  IV.  Armee-Corps  FML.  Fürst  Rosenberg  einge- 
theilt,  focht  in  mehreren  Gefechten  in  Baiern,  sowie  in  der  Schlacht  bei  Aspem 
21.  und  22.  Mai  und  beim  Sturm  auf  Esslingen;  —  5.  und  6.  Juli  in  der 
Schlacht  bei  Wagram,  wo  sich  die  Grenadiere  unter  dem  tapfem  Oberst- 
lieutenant Portner  vorzüglich  auszeichneten,  und  mehrere  Angriffe  der  fran- 
zösischen Cavallerie  kraftvoll  zurückwiesen,  ebenso  gaben  sie  und  ihr  Com- 
mandant  im  Treffen  bei  Znaim  11.  Juli  in  den  Weingärten  bei  Teschwitz 
erneuerte  Beweise  hervorragender  Tapferkeit.  Das  Regiment  hatte  ehrenvollen 
Antheil  an  den  Gefechten  vom  7.  und  10.  Juli  während  des  meisterhaften  Rück- 
zuges  des  Rosenberg'schen  Corps. 

Im  Feldzuge 
1813  in  Deutschland  war  dasselbe  im  11.  Armee-Corps  G.  d.  Cav.  Graf  Merveldt 
,  eingetheilt  und  focht  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden,  17.  und  18- 
September  in  den  Gefechten  bei  Kinnitz  und  Arbesau,  und  endlich  16.  bis  18. 
October  in  der  Schlacht  bei  Leipzig,  wo  es  am  16.  October  gegen  9  Uhr  Früh 
den  Angriff  auf  die  Pleissebrücke  bei  Konnewitz,  von  seinem  tapferen  Obersten 
Portner  geführt,  mit  seltener  Bravour  unternommen  hatte.  1814  war  das  Re- 
giment während  des  ganzen  Feldzuges  vom  Jänner  bis  April  bei  der  Blocade 
von  Besannen  und  1815  ein  Bataillon  bei  der  Blocade  von  Beifort. 
Sogleich  nach  Ausbruch  der  März-Revolution 

1848  in  Italien  waren  in  Cremona  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  in  die  Ge- 
walt der  Revolutionspartei  gekommen.  Das  dritte  Bataillon  hingegen,  welches 
im  Castell  von  Mailand  bequartiert  war,  hatte  in  der  Brigade  des  GM. 
Grafen  Clam-Gallas  des  I.  Armee -Corps  an  dem  siegreichen  Feldzuge  1848 
in  Italien  ehrenvollen  Antheil  und  focht  insbesondere  bei  Sona,  Sta.  Giustina, 
Custozza  und  vor  Mailand. 

In  dem  kurzen  Feldzuge 

1849  gegen  Piemont  waren  nebst  dem  dritten  Bataillon  auch  die  beiden  reorgaDi- 
sirten  ersten  Feld-Bataillone  in  der  Division  des  FML.  Wohlgemuth  des  I. 
Armee-Corps  eingetheilt,  und  einzelne  Abtheilimgen  21.  März  in  den  Ge- 
fechten von  Borge,  San  Siro,  Sforzesca,  S.  Vittore,  Gambolo,  Torraza 
anwesend. 

Während  des  Feldzuges 
1859  in  Italien  war  das  Regiment  im  Innern  der  Monarchie  zurückgeblieben. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im   III.  Armee-Corps  der  Nord-Armee 
eingetheilt  und   focht  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei   Königgrätz,   wo  es  einen 
Gesammtverlust  von  13  Offizieren  und  458  Mann  hatte,  darunter  2  Offiziere 
und  85  Mann  todt  ^  Das  vierte  Bataillon  gehörte  zur  Besatzung  von  Legnago. 

Seit  Juni 
'  der  Bocche  di  Cattaro  gamisonirend,  wirkte  das  Regiment  im  Herbste  jenes 
res  bei  der  Bekämpfung  des  Aufstandes  in  Süd-Dalmatien    mit  und  war 
und  20.  October  bei  der   Expedition  nach  Dragalj,  25.  October  bei  der 


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—    297     — 

zweiten  Expedition  bildeten  2  Bataillone  die  Vorhut,  wo  es  bei  Napada  und 
Enezlac  heftige  Gefechte  zu  bestehen  hatte;  auch  an  den  folgenden  Opera- 
tionen in  der  Zuppa  und  Krivoscie,  sowie  den  Gefechten  bei  Sta.  Barbara 
und  S.  Giorgio  2.  November  wohnte  das  Regiment  bei.  Ein  Bataillon  wurde 
zum  Dienste  in  den  Blockhäusern  bestimmt. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  gehörte  das   Regiment  zu   den   Ende  August   eingetroffenen  Verstärkungen 
und  erlitt  einen  Gesammtverlust  von  7  Mann. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1744  Marchese  Anton  Georg  de  Clerici  war  einer  der  reichsten  und  mächtigsten 
Herren  des  Mailänder  Adels,  errichtete  aus  Anhänglichkeit  an  das  Haus 
Ocsterreich  das  Regiment  ganz  aus  eigenen  Mitteln,  in  der  Folge  wurde  er 
Ritter  des  goldenen  Vliesses,  und  von  seinem  Monarchen  stets  ausgezeichnet, 
in  der  Armee  hoch  geachtet.  In  der  Schlacht  bei  Coni  1744  noch  Oberst, 
fährte  er  das  Regiment  mit  Ruhm. 

1758  Oberst  Graf  Franz  Valentiniani  zeichnete  sich  bei  Hochkirch  durch  gute 
Führung  des  Regimentes  aus,  wurde  aber  verwundet. 

1760  In  der  Belagerung  von  Dresden  hatten  sich  Oberst  Franz  von  Feretti,  Gre- 
nadierhauptmann D'Elvenich,  Füsilierhauptmann  Garcia,  der  Freiwillige  mit 
Umsicht  und  Tapferkeit  commandirte,  Oberlieutenant  Rothe,  der  in  die  feind- 
liche Bresch-Batterie  gedrungen,  das  Holzwerk  und  die  Schanzkörbe  ver- 
brannte, 160  Stück  Schanzzeuge  mitbrachte,  —  ausgezeichnet. 

1762  Major  Baron  Brady  griff  im  Treffen  bei  Freiberg  die  Posten  bei  Conrads- 
dorf an,  trieb  die  Feinde  bis  Tuttendorf  und  zeichnete  sich  aus. 

1788  Lieutenant  Lodi,  bei  Moldava  mit  220  Mann  stationirt,  nahm  den  Türken 
23.  Juni  zehn  Plätten  und  zehn  Oranitzen  ab,  und  auch  120  Walachen,  die 
daran  arbeiteten,  brachte  er  als  Gefangene  ein. 

1789  Major  Graf  Mercandin  führte  bei  der  Expedition  nach  Rimnik  7.  October 
ein  Bataillon  mit  sehr  viel  Umsicht. 

1795  Major  Johann  Graf  Strassoldo  führte  bei  der  Einnahme  des  Berges  Settepani 
25.  Juni  die  linke  Colonne  und  schlug  die  Feinde  überall,  wo  er  sie  antraf, 
rühmlich  und  tapfer  zurück. 

1796  Oberstlieutenant  Graf  Mercandin  und  Oberlieutenant  Richter  wurden  im 
Juli  wegen  ihres  Wohlverhaltens  während  der  Belagerung  von  Mantua 
angerühmt. 

1799  Lieutenant  Lahocz,  ein  reich  begüterter  Mailänder,  verliess  die  kaiserlichen 
Dienste  und  trat  in  jene  der  Cisalpinischen  Republik,  stieg  bis  ziun  General, 
kam  in  dieser  Stellung  in  die  französische  Armee,  die  er  aber  in  Folge  von 
Streitigkeiten  mit  dem  General  Montrichard  auch  wieder  verliess,  gegen  20000 
Landleute  sammelte,  mit  welchen  er  Loretto  und  Sinigaglia  einnahm  und 
Ancona  von  der  Südseite*  cernirte.  Er  trat  im  September  wieder  in  kaiserliche 


—    298     - 

Dienste,  und  wurde  General  der  italienischen  Insurgenten,  bei  der  Belagerung 
von  Ancona,  wo  er  sich  umsichtig  bewies,  wurde  er  10.  October  bei  einem 
Ausfalle  tödtlich  verwundet,  starb  am  nächsten  Tage  und  wurde  zu  Loretto 
begraben. 

1799  Oberlieutenant  Graf  Triulzi  brachte  die  Nachricht  von  dem  Siege  bei  Ma* 
gnano  5.  April  und  die  eroberten  Fahnen  nach  Wien. 

1809  In  der  Relation  über  die  Schlacht  bei  Aspem  21.  und  22.  Mai  wurden  der 
vor  dem  Feinde  gebliebene  Oberst  Du  Bois  de  Fiennes  und  Hauptmann  Schick 
des   Regimentes  unter  den  Ausgezeichneten  bei  Aspern  genannt. 

1809  Grenadier-Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Leopold  Freiherr  Portner 
von  Höflein  wurde  ftlr  seine  vorzügliche  Tapferkeit  und  ausgezeichnete 
Führung  seiner  Grenadiere  in  den  Schlachten  bei  Wagram  5.  und  6.  Juh 
und   Znaim    11.  Juli    mit   Armee-Befehl   ddto.  24.    October    1809  MTO.-R. 

1813  Derselbe  zeichnete  sich  auch  beim  Angriffe  auf  die  Pleisse-Brücke  bei  Eon* 
newitz   16.  October  als  Oberst-Regiments>Commandant  sehr  aus. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien: 

1849  Der  Regiments-Inhaber  Se.  k.  k.  Hoheit  Erzherzog  Albrecht  für  sein  helden- 
müthiges  Benehmen  als  FML.  und  Truppen-Divisionär  in  der  Schlacht  bei 
Novara  MTO.-C. 

MVE.  Oberstlieutenant  Franz  Plietz,  (der  vom  23.  Infanterie-Regimentc 
anher  beförderte)  Major  Josef  Linke  und  Oberlieutenant  Carl  von  Tegetthoff. 

1859  erhielt  das  Regiment  statt  seiner  bisherigen  Ergänzungs-Bezirksstation  Mai- 
land Eaposvar  als  solche  angewiesen  und  ist  seither  ein  ungarisches 
Regiment. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVE.  Hauptmann  Barakovits,  Hauptmann-Auditor  Hnatek,  die  Oberlieut- 
nants  Täuffer  und  Urbanovits,  Lieutenant  Ballisch. 

Die  Allerhöchste  Belobung  erhielten  6  Ofifiziere,  darunter :  Oberst  Regimente- 
Conmiandant  Gustav  Graf  Vetter  von  der  Lilie,  die  Majore  Carl  Rotter  und 
Ignaz  Edler  von  Guckler  u.  s.  w. 

1866  Der  Regiments-Inhaber  Se.  k.  k.  Höh.  FM.  Erzherzog  Albrecht  wurde  für 
seinen  glänzenden  Sieg  bei  Custozza  MT0.-6K. 

1869  Für  Auszeichnung  bei  der  Kriegs-Expedition  nach  Süd-Dalmatien : 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Gustav  Graf  Vetter  von  der  Lilie- 
MVK.  die  Oberlieutenants  Rinek,  Farago,  Nagy,  die  Lieutenants  Zimmermann, 
Slawiky  Werner,  Nazar  und  Pfleger. 
Seit  1868  hat  es  die  dunkelblauen  WaflFenröcke  statt  der  bisherigen  weissen. 

Vor   dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1758  Major  Paliani  f  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  14.  October. 

1789.  Der  zum    Regiments-Commandanten    und  Obersten    anher  beförderte,   aber 

noch   nicht  eingerückte  Emanuel  Graf  Auersperg  an  der  Spitze  des  dritten 

Bataillons  Carl  Schröder-Infanterie  Nr.  7  im  TreflFen  bei  Fockschan  f  !•  August. 

09  Regiments-Commandant  Oberst  Ludwig  Du  Bois  de  Fiennes  f  in  der  Schlacht 

bei  Aspem  22.  Mai. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  45. 

(1847.) 

S.  K.  K.  HÖH.  FML.  ERZHERZOG  SIGMUND. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  scharlachrothe  Egalisirung,  gelhe  Knöpfe, 

Ergänzungsbezirksstation :  Sanok. 


Inhaber. 


1814  errichtet 

1816  FZM.  Anton  Freiherr  Mayer  von 

Heldenfbu)  MTO.-R.  t  zu  Verona 

2.  Juni  1842. 
1842  FML.   Congtantin   Freiherr  Hkr- 

bgrth-Ratkeal    f   zu    Görz     15. 

Juni  1847. 
1847  Se.   k.  k.  Höh.  FML.  Erzherzog 

Sigmund. 


{Zweite  Inhaber  waren 
1847  FZM.    Carl     Freiherr    Hartlieb 

von     Walthor     MTO.-R.    f    zu 

Karlstadt  21.  August  1862. 
1862  FML.   Adolf  Freiherr  von  Lang 

f    zu    Freudenberg    in     Unter- 

krain  1873.) 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Bereits  im  Feldzuge 
1815  gehörte    dies    neuerrichtete  Regiment    zur  Reserve    der    Armee    von   Ober- 
Italien,  kam  aber  in  keine  Action. 

Bei  Ausbruch  der  Revolution 
1848  in  der  Lombardie  18.  März  waren  das  erste  Bataillon  mit  dem  Stabe  in 
Bergamo,  —  die  beiden  andern  Bataillone  in  Verona  und  die  Grenadier- 
Division  in  Mailand  dislocirt.  20.  März  erhielt  das  erste  Bataillon  Befehl, 
nach  Mailand  aufzubrechen;  —  um  2  Uhr  Nachmittags  erfolgte  der  Aus- 
marsch des  Bataillons,  dem  sich  aber  die  Aufrührer  in  Bergamo  widersetzten, 
der  abmarschirenden  Truppe  alle  möglichen  Hindemisse  in  den  Weg  legten, 
Barrikaden  improvisirten  und  die  Truppe  aus  den  Fenstern  sehr  heftig  be- 
schossen und  mit  Steinen  bewarfen,  doch  gelang  es  dieser,  den  Hauptwachplatz 
zu  erreichen,  und   Abends  10  Uhr  den  Marsch    gegen  Mailand   fortzusetzen, 


—    300    — 

wo  es  auf  Seitenwegen  23.  März  Früh  4  Uhr  durch  die  Porta  Orientale  in's 
Castell  rückte.  Die  erste  und  ein  Theil  der  zweiten  Compagnie  waren  beim 
Ausmarsche  durch  das  von  allen  Seiten  auf  sie  gerichtete  Feuer  vom  Gros 
des  Bataillons  getrennt  worden,  zogen  sich  in  die  Caseme  St  Agostino 
zurück,  unternahmen  23.  März  nach  Mittemacht  mit  dem  in  Bergamo  zurück- 
gebliebenen Grenz-Bataillon  einen  kühnen  Ausfall,  nahmen  das  auf  die 
Strasse  nach  Brescia  führende  Thor  St  Antonio,  sprengten  es  und  nach 
kurzem  Strassenkampfe  waren  diese  Abtheilungen  im  Freien,  und  rückten 
nach  einem  äusserst  beschwerlichen  Uebergang  über  die  Chiese  28.  März 
unter  beständiger  Verfolgung  des  Feindes  und  einem  Gefechte  bei  Pozzolengo 
über  Peschiera  nach  Verona  ein,  30.  März.  —  Das  übrige  erste  Bataillon 
nahm  in  Mailand  an  der  Wiedereroberung  des  nächst  Porta  Ludovica  ge- 
legenen Cadeten-Instituts-Gebäudes  und  eine  Division  an  der  Erstürmung 
der  Porta  Tosa  Theil.  Das  dritte  Bataillon  hatte  von  Verona  aus  7.  April 
die  Vorposten  am  Mincio  bezogen,  Valeggio  und  Borghetto  entwaffnet  und 
am  9.  April  eine  Division  desselben  gegen  2000  Piemontesen  tapfem  und 
erfolgreichen  Widerstand  geleistet;  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Sta.  Lucia 
war  das  Regiment  auf  mehreren  Punkten  vertheilt,  das  dritte  Bataillon 
zeichnete  sich  beim  nachmittägigen  Sturme  des  Grenadier-Bataillons  Weiler 
besonders  aus.  Hervorragend  war  das  Benehmen  des  Regimentes  29.  Mai 
im  Gefechte  bei  Curtatone  und  Montanara,  30.  Mai  war  es  im  Gefechte  bei 
Goito,  10.  Juni  im  Treffen  bei  Vicenza.  —  Die  Grenadier-Division  kämpfte 
bei  Sta.  Lucia,  Curtatone,  Goito,  Custozza  und  Mailand. 

Im  Feldzuge 
1849  gegen  Piemont  war  das  Regiment  im  III.  Armee-Corps  eingetheilt,  focht  23. 
März  in  der  Schlacht  bei  Novara,  wo  das  erste  Bataillon  in  der  linken  Flanke 
des  Herzogs  von    Genua  einen   Angriff  unternahm  und  5  Kanonen  eroberte, 
Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  France- Sarden  in  Italien  focht  das  Regiment  im  11.  Armee- Corps 
FML.  Fürst  £duard  Liechtenstein  eingetheilt,  4.  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Magenta. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  des  G.  d.  Cav. 
Grafen  Clam-Gallas  eingetheilt  und  focht  28.  Juni  im  Gefechte  bei  München- 
grätz,  29.  Juni  im  Treffen  bei  Jidin  und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz;  —  in  diesen  3  Actionen  hatte  es  allein  17  todte  und  28  verwundete 
Ofifiziere,  und  über  1000  Mann  todt,  verwundet,  vermisst  oder  gefangen  ver- 
loren. Das  vierte  Bataillon  gehörte  zur  Besatzung  der  Festung  Theresienstadt 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  in  den  Gefechten  des  4.  und  5.  September  bei   Doboj. 
mit  einem  Gesammtverluste  an  Todten,   Verwundeten   und   Vermissten  von 
35  Mann. 


—    301     - 

Tapferkeits-Auszeiclmungeii  und  beeondere  Denkwürdigkeiten. 

1814  Dieses  nach  UeberBahme  der  italienischen  Provinzen  errichtete  venetianische 
Regiment  erhielt  die  Nummer  45  des  vormaligen,  1809  reducirten  steierischen 
Infanterie-Regiments  de  Vaux. 

1848  Im  Strassenkampfe  in  Mailand  23.  März  hatten  sich  Regiments-Commandant 
Oberst  Ileyntzel  und  Hauptmann  Kortz,  Ersterer  bei  der  Wiedererobenmg 
des  Cadeten-Instituts-Gebäudes,  Letzterer  bei  Erstürmung  der  Porta  Tosa 
hervorgethan,  —  sowie  in  der  Schlacht  bei  Sta.  Lucia  6.  Mai  Major  Knoll, 
Commandant  des  dritten  Bataillons. 

1848  Im  Gefechte  bei  Curtatone  und  Montanara  29.  Mai  hatte  Hauptmann  Passi 
mit  der  dritten  Compagnie  ein  Haus  erstürmt,  1  Fahne,  9  Trommeln,  180  Ge- 
wehre erobert,  2  Offiziere  und  53  Mann  gefangen,  ebenso  erstürmten  Haupt- 
mann Bagnalasta  mit  der  ersten  Division,  Hauptmann  von  Schützenau  mit 
der  18.  Compagnie  einige  Häuser  und  machten  Gefangene.  Letzterer  ero- 
berte eine  Fahne  und  eine  bedeutende  Anzahl  Gewehre.  Der  zweite  In- 
haber FML.  Baron  Hartlieb  wurde  für  Auszeichnung  bei  der  Einnahme  von 
Wien  MTO.R. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien: 
OLO.-R.  Hauptmann  Adam  Kortz. 

OEKO.-R.  3.  Regiments  Commandant  Oberst  Josef  Heyntzel. 
MVK.  Oberstlieutenant  Johann  KnoU,  die  Hauptleute  Bucellari  und  Kragulicz 
Lieutenant  Baron  Hake. 

1859  für  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Magenta  4.  Juni: 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Gustav  Chevalier  Depaix,  Oberst- 
lieutenant Josef  Ritter  von  Mehoffer,  Major  Ludwig  Lendwich,  und  der  in 
dieser  Schlacht  gefallene  Hauptmann  Anton  Graf  Auersperg. 
MVK.  Major  Ignaz  Hummel,  Hauptmann  Pillepich,  Oberlieutenant 
Niemeczek  und  Lieutenant  Samsa.  8  Offiziere  erhielten  die  Allerhöchste 
Belobung  und  die  Mannschaft  6  grosse  und  19  kleine  silberne  Tapferkeits- 
Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  August  Baron  Wöber. 

MVK.  Major  Carl  Müller,  die  Hauptleute  Giunio  und  Wanner. 

Die  Allerhöchste .  Belobung  erhielten  6    Offiziere,   darunter   Oberstlieutenant 

Franz  Ritter  Latterer  von  Lintenburg,  Major  Karl  Schmelzer  u.  s.  w. 
1866  In  Folge  der  Abretung  Venedigs  wurde  das  Regiment  galizisch,  erhielt  statt 

seiner  bisherigen  Ergänzungs-Bezirksstation  Verona  —   seine  gegenwärtige  zu 

Sanok  in  Galizien  und 
1868  die  dunkelblauen  Röcke  statt  der  bisherigen  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Ritter  von  Ripper  f  in  der  Schlacht  bei 
Königgrätz  3.  Juli. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  46. 

(1862.) 

HERZOG  BERNHARD  VON  SACHSEN-MEININGEN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  papageigrüne  Egdlisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :    Szegeddi. 


Inhaber. 


1762  errichtet  als  Erstes  Siebenbürger 
Wallachen  Grenz-Regiment. 

1848  erhielt  es  die  Benennung  : 
Erstes  Romanen  Grenz-Regiment 
Nr.   16. 

1851  zum  46.  Linien-Infanterie-Regi- 
ment umgewandelt. 

1851  FZM.  Josef  Graf  Jellacic  de  Bu- 
ziM  MTO.-C,  Banus  von  Croatien 
t  zu  Agram  19.  Mai  1859. 


1859  FML.  Alexander  Prinz  zu  Hessen 
und  bei  Rhein  erhielt  1862  das 
damalige  6.  Cürassier- jetzt  Dra- 
goner-Regiment. 

1862  Bernhard    Herzog    zu    Sachsen- 
Meiningen. 
(Zweiter  Inhaber: 

1862  FZM.  Carl  Freiherr  von  Schlh- 
TER  zu  Niedererberg  f  zu  Wien 
24.  März  1878.) 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778  und  1779  stand  ein  Bataillon  bei  der  Heeres-Abtheilung  in  Mähren,  1784  und 
1785  wurden  Detachements  des  Regimentes  zur  Bewältigung   des  siebenbür- 
gischen    Bauern-Aufruhrs   der   Häuptlinge   Horjah   und   Kloeska   mit  Erfolg 
verwendet. 

Im  Türkenkrioge  war  das  Regiment 
1788  an     den    siebenbürgischen    Gebirgspässen    (Rothenthurm ,    Terzburger,    Tr 
mescher   und    Vulkan-Passe)  vertheilt,  und  zeichneten  sich  diese   Abtheihin- 
gen,  meist  von  bedeutender  türkischer  Uebermacht  angegriffen,  durch  den^n 
tapfere  Vertheidigung   ungemein   aus.     Eines   der  heftigsten   derartigen  Ge 
fechte   fand    10.   Mai  in  der  Nähe  des  Vulkanpasses   statt  wo   Oberst   Kray 
mit  einem  Theile   des   Regimentes   von  5000  Türken   unter  Osman  Pascha 
und  Kara  Mustapha  auf  drei  Seiten  heftig  angegriffen,  sich  sehr  tapfer  hielt 
und  den  Feind  mit  Verlust  von  300  Todten,  worunter  5  vornehme   Türken 


-     303     - 

wareD,  in  die  Flucht  jagte.  —  7.  October  vertheidigte  eine  Compagnie  den 
Posten  Prädial  und  behauptete  sich  gegen  2000  Türken,  die  sie  nach  einem 
einstündigen  heftigen  Kampfe  zurücktrieb.  Im  Winter  stand  das  Regiment 
am  Terzburger  Passe,  1789  kamen  im  März  2  Bataillons  am  Vulkanerpass. 
Im  Treffen  bei  Porczeny  focht  das  Regiment  unter  der  ruhmvollen  Führung 
des  Obersten  Kray  ungemein  tapfer,  derselbe  besetzte  8.  November  den  Ort 
Krajowa  in  der  Wallachei,  1790  war  das  Regiment  bei  der  Belagerung  und 
im  Treffen  vor  Gyurgewo. 

Im  französischen  Revolutionskriege  von 
1 793  an  stellte  das  Regiment  seinen  Mannschafts- Antheil  zu  dem  aus  beiden  Wal- 
lachen-Regimentern  formirten  sogenannten  componirten  Wallachen-Bataillon. 
Dieses  war  1793  11.  bis  14.  September  beim  Angriffe,  der  Vertheidigung  und 
dem  Rückzuge  bei  Bondenthal  und  unterstützte  bei  Einnahme  der  Weissen- 
burger  Linien  sehr  zweckmässig  das  CondS'sche  Emigranten-Corps ;  sehr  tapfer 
hielt  es  sich  auch  26.  October  und  18.  November  bei  Vertheidigung  der 
Position  im  Brumpterwalde.  21.  November  beim  Angriffe  auf  Brumpt  drang 
das  Bataillon  in  die  Gasse  von  Geidersheim  und  3  Offiziere  eroberten  eine 
Kanone,  13.  December  zerstörte  das  Bataillon  an  der  Hagenauer  Strasse  eine 
feindliche  Feld  verschanzung.  1794  20.  August  war  es  im  Scharmützel  bei 
Mundenheim,  und  beim  Rückzuge  von  Coblenz  über  den  Rhein  in  der  Ar- 
riäre-Garde  23.  October,  kam  sodann  als  Besatzung  nach  Mainz,  wo  es  bei 
Eroberimg  von  Bretzenheim  11.  November,  der  Weissenauer  Posten  18.  No- 
vember und  der  Zahlbacher  Schanzen  2.  December  thätigst  mitwirkte.  1795 
10.  November  war  das  Bataillon  bei  der  Delogirung  der  Feinde  bei  Bingen, 
17.  December  im  Gefechte  bei  Bacharach,  1796  6.  November  im  Treffen  bei 
Aschaffenburg  und  15.  September  beim  Angriffe  auf  Limburg  an  der  Lahn. 

Im  Feldzuge 
1799  und  1800  war  das  Bataillon  in  der  Schweiz  und  in  Deutschland,  so  21.  März 
im  Treffen  bei  Osterach,  25.  März  in  der  Schlacht  bei  Stockach,  wo  es  sich 
sehr  tapfer  hielt,  aber  einige  Verluste  erlitt ;  das  erste  Bataillon  des  Re- 
gimentes war  auch  ins  Feld  gerückt  und  focht  14.  Mai  bei  Einnahme  des 
Postens  Luciensteig  in  Graubünden,  4.  Juni  beim  Haupt- Angriffe  auf  die 
Position  von  Zürich,  das  componirte  Bataillon  8.  November  bei  der  Debloc- 
quirung  von  Philippsburg  mit  grosser  Auszeichnung  und  1800  in  mehreren 
Gefechten  in  Baiern. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  mit  3  Bataillons  ausgerückt  im  Corps  des   FML.   Grafen 
Merveldt,   und   in    der  Arriöre-Garde    eingetheilt,  31.    October    im    Gefechte 
zwischen  Steinal^rchen  und  Kremsmünster. 

Im  Feldzuge 
1809  waren  2  Bataillone  ausmarschii*t  und  im  VII.  Armee-Corps  des  Erzherzogs 
Ferdinand,  welches  im  Herzogthum  Warschau  operirte,  eingetheilt,  dieselben 
waren  bei  der  Blocade  des  Brückenkopfes  von  Praga,  25.  April  im  Ge- 
fechte bei  Sumlowrina;  15.  Mai  das  zweite  Bataillon  bei  Erstürmung  des 
Brückenkopfes  von  Thorn. 


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Im  Feldzuge 
1813  in  Deutsehland  war  ein  Bataillon  im  II.  Armee-Corps  Merveldt,  später 
Fürst  Alois  Liechtenstein  eingetheilt^  bei  der  Haupt-Armee  und  bei  Dresden, 
Kinnitz,  Arbesau^  Leipzig  u.  s.  w.  1814  im  Februar  kam  es  zur  Süd-Armee 
in  die  Colonne  des  FML.  Baron  Wimpffen  und  focht  in  mehreren  Gefechten 
gegen  Marschall  Augereau^  namentlich  bei  St.  Georges,  Limonest  und  Lyon. 

Im  siebenbürgischen  Revolutions-  und  Nationalitätenkriege 

1848  in  seinen  Grenzstationen  vertheilt,  wirkte  es  meist  abtheilungsweise. 

Im  Feldzuge 

1849  war  ein  Bataillon  4.  Februar  in  der  Schlacht  bei  Salzbui^,  9.  Februar  im 
Treffen  bei  Piski,  2  Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Mediasch  3.  März,  — 
zwei  Compagnien  in  der  Belagerung  und  Vertheidigung  der  Festung  Carls- 
burg (März  bis  August),  zwei  Compagnien  im  Streif-Corps  des  Majors  Baron 
Heydte  waren  2.  Februar  im  Gefechte  bei  Petersberg  gegen  die  Szekler. 

Im  Sommer-Feldzuge 
1849  ein  Bataillon  23.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Szemeria. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  focht  das  Regiment  in  der  Division  FML. 
Graf    Georg    Jellacic    des  11.    Armee-Corps    Fürst    Eduard    Liechtenstein, 
mit  vier  Bataillons  ausgerückt,  31.  Mai  im  Treffen  bei  Palestro  und  4.  Juni 
in  der  Schlacht  bei  Magenta. 

Im  Feldzuge 
18G6  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  III.  Armee-Corps  der  Nord- Armee 
eingetheilt  und  focht  am  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz,  wo  es  den 
enormen  Gesammtverlust  von  49  Offizieren  und  2061  Mann  erlitt,  darunter 
13  Offiziere  und  405  Mann  allein  an  Todten  zählte.  Das  vierte  Bataillon 
gehörte  zur  Besatzung  von  Venedig. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  16.  August  im  Geiechte  bei  Belatowacz,  19.  August  mit 
grosser  Tapferkeit  aber  starkem  Verluste  bei   der  Einnahme   von   Serajewo 
und  26.  bis  28.  September  in  den  Gefechten  bei  Liwno. 

Tapferkeits-Auszeiclmungeii  und  besondere  Denkwürdigkeiten« 

1788  Im  Feldzuge  bei  Vertheidigung  der  siebenbürgischen  Pässe  und  einzelner 
Posten  gegen  die  meist  mit  Uebermacht  auftretenden  Türken  hatten  sich  aus- 
gezeichnet: die  Majore  Stojanich  und  Eettner,  die  Hauptleute  Caballini, 
Sturmfeld,  Chevalier,  die  Oterlieutenants  Gyurkovich,  Graf  Ealnoky,  Horwath, 
die  Lieutenants  Juillerat,  Eperiessy,  Herzing,  Gratze,  Fähnrich  Stock.  Am 
Vulkanerpasse  im  Treffen  10.  Mai :  Oberst  Paul  Kray,  Hauptmann  Chevalier, 
die  Oberlieutenants  Jurkovics,  Hoimann,  Fähnrich  Schmidt  imd  Feldwebel 
Masur. 

1788  Bei  Vertheidigung  des  Postens  am  Prädial  7.  October  Hauptmann  Kaliani 
Oberst  Regiments-Commandant  Paul  von  Kray  wurde  für  sein  vorzügliches 


—    305    — 

Verhalten  im  Treflfen  am  Vulkanerpasse  1 788,  in  der  Schlacht  bei  Porcseny 
und  fiir  die  Besetzung  von  Krajowa  1789  MTO.-R. 

1793  bis  1796  im  französischen  Revolutionskriege  wurden  folgende  Offiziere  des 
componirten  Wallachen-Bataillons  wegen  Auszeichnung  vor  dem  Feinde  belobt : 
Oberstlieutenant  Stojanich,  Commandant  des  Bataillons,  bei  Weissenburg  und 
bei  Brumpt  1793,  bei  Mainz  1794,  bei  Aschaffenburg  und  bei  Limburg  an 
der  Lahn  1796.     In  letzterer  Affaire  wurde  er  verwundet. 

1793  Bei  Vertheidigung  der  Posten  im  Brumpter  Walde  26.  October:  Hauptmann 
Montag,  die  Oberlieutenants  Cehacsek  und  Baron  Kray,  Lieutenant  Schmidt 
und  Fähnrich  Gallant. 

Wegen  Eroberung  einer  Kanone  beim  Angriffe  auf  Brumpt:  Lieutenant 
Beran,  Fähnrich  Trautmann,  der  sogleich  zum  Lieuteuant  befördert  wurde 
und  Fähnrich  Bartha. 

1793  Bei  Zerstörung  der  feindlichen  Feldverschanzuug  an  der  Hagenauer  Strasse 
13.  December:  Lieutenant  Beran,  Fähnrich  Ittul,  der  zum  Lieutenant  beför- 
dert wurde,  und  Fähnrich  Devery. 

1794  Im  Scharmützel  bei  Mundenheim  20.  August:  Hauptmann  Pfeiffer  und  Ober- 
lieutenant Sinkovich. 

Bei  Wiedereroberung  von  Weissenau  8.  November:  Lieutenant  Beran. 

1795  Im  Gefechte  bei  Bacharach  17.  December:  Lieutenant  Bevar. 

1799  In  der  Schlacht  bei  Stockach  25.  März:  die  Hauptleute  Schwind  und  Lenk, 
Fähnrich  Andajar,  der  in  Folge  dessen  zum  Lieutenant  befördert  wurde.  — 
Hauptmann  Lenk  hatte  sich  auch  bei  der  Deblocquirung  von  Philippsburg 
hervorgethan. 

Hauptmann  Oratze  hatte  sich  bei  der  Einnahme  des  Luciensteiges  14.  Mai 
und  vorzüglich  beim  Haupt- Angriff  auf  die  Position  von  Zürich  4.  Juni 
hervorgethan. 

1848 — 1849  Für  Auszeichnung  im  siebenbürgischen  Feldzuge: 

OEKO.-R.  3.  der  dem  siebenbürgischen  General- Commando  zugetheilto  Major 

Rudolf  Reichetzer. 

MVK.  Major  Andreas  Csikosh,  die  Hauptleute  Gratze,  Winkler,   Urs,   Kne- 

sevich,  die  Oberlieutenants   Albert   Munzath,   Morar,   Stephan    Csikosh,   von 

Benedicti. 

Oberlieutenant   Munzath  hatte  bei  der   Vertheidigung  von   Carlsburg  durch 

Führung  des  romanischen  Landsturmes  wesentliche  Dienste  geleistet. 

1851  In  Folge  der  Umwandlung  zum  Linien-Ihfanterie-Regiment  erhielt  das  Re- 
giment statt  der  bisherigen  braunen  Röcke  die  bei  der  Infanterie  üblichen 
weiflsen  unter  Beibehalt  sein  er  papageigrünen  Aufschläge  und  gelben  Knöpfe 
sowie  die  leere  Nr.  46  des  1809  reducirten  Tiroler  Regimentes  Chasteler. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Anton  Freiherr  von  Kleudgen,  Hauptmann 
Josef  Titteldorf. 

ThikriMim:  0«d«okb11tt«r.  ^^ 


—    S06    — 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Bayrhammer,  die  HaupÜeate  Ton 
Lendvay,  Baron  Rotsmann,  Iklody,  Ruff,  die  Oberlieutenants  Ronspei^r, 
Elreil,  die  Lieutenants  von  Posgay  und  Eazan,  14  Offiziere  die  Allerhöchste 
Belobung  und  die  Mannschaft  14  grosse  und  31  kleine  silberne  Tapferkeits- 
Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Major  Johann  No&k  de  Hunyad,  Hauptmann  Weltzan,  Oberlieutenant 
Staffa. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO.-R.  2:  Oberst-Brigadier  Friedrich  von  Vilecz. 

OEEO.-R.  3:     Die   Oberstlieutenants    Otto   Ritter    Elisen   von    Nidlef  und 

Daniel  Salmen. 

MVK.  Major  Mathias  Pandur  die  Hauptleute  Adam  von  Medveczky,  Arthur 

Andreansky,  Franz  von  Böhn,  Stephan  Mlinariö,   die  Oberlieutenants  Josef 

Beer,  Franz  Sestak,    Adolf  Freiherr  von  Schönfeld   und  Friedrich  Drachsl, 

die  Lieutenants  Victor  Schmitzhausen,  Edmund  Höller,  Carl  Chmeliczek  und 

Emerich  von  Hadfy.  Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Friedrich  Parmann,  die 

Hauptleute  Ladislaus  Trift,    Michael  Noak  de  Hunyad,  Oberlieutenant  Frie 

drich  Drachsl,  die  Lieutenants  Gabriel  Trost  und  Vincenz  Rataik. 

Die  Mannschaft   erhielt  ftlr   die  Expedition  gegen  Liwno  5  kleine   silberne 

Medaillen  nnd  6  Belobungen. 

Seit  1868  hat  das  Regiment  gleich  der  übrigen  Infanterie  die  angegebene 
Adjustiiomg  statt  der  früheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Slawecki  f  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz  3.  Juli. 


Steierisches 

INFANTERIE -REGIMENT  N«  47. 

(1864.) 

FZM.  ERNST  RITTER  VON  HÄRTUNG. 

Dunkelblaue  Waßenröcke,  stahlgrüne  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :   Marburg. 


Inhaber: 


1682  errichtet  in  Schlesien« 

1682  FZM.  Georg  Freiherr  von  Wal- 
lis t  6.  September  1689  an  seiner 
tödtlichen  Verwundung  bei 
Mainz. 

1689  GM.    Franz  Helfried    Graf  Jör- 

OBR    de   TOLLBT. 

1691  FML.  Notger  Wilhelm  Graf  zu 
üttinoen-Baldkrn  f  7.  Novem- 
ber 1693. 

1694  GM.  Lorenz  Graf  Solari  f  im 
Gefechte  beim  Uebergange  über 
die  Bormida  11.  Jänner  1704. 

1704  FM.  Josef  Philipp  Graf  Harrach 

t  8.  August  1764. 
1764  FZM.  Friedrich  Christian  Mark- 


graf zu  Brandenburg,  Culmbagh 
und  BAmEUTH  resignirte. 

1769  FZM.  Cari  Bernhard  Freiherr 
von  Elrichshausbn  MTO.-C.  f 
9.  Juni  1779  zu  Prag. 

1779  FZM.  Franz  Graf  Kinsky,  der  be- 
rühmte Director  der  Neustädter 
MiUtär-Akademie  f  9.  Juni  1805. 

1805  FML.  Ludwig  Freiherr  von  Vo- 
gelsang MTO.-R.  t  28.  Juni  1822. 

1822  GM.  Josef  Freiherr  Klopstein  von 
Ennsbrück  MTO.-R.  f  zu  Palermo 
6.  August  1824. 

1827  FZM.  Anton  Graf  Bonsky  f  zu 
Wien  31.  Jänner  1864. 

1864  FZM.  Ernst  Ritter  von  Härtung 
MTO.-R.  etc. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  Regiment  focht  im  Türkenkriege 
1683  12.  September  bei  dem  Entsätze  von  Wien,  9.  October  im  Treffen  bei  Par- 
kany,  1684  16.  Juni  bei  Wissegrad,  27.  Juni  bei  Waizen,  22.  JuU  bei  Ofen; 
—  1685  15.  August  in  der  Schlacht  bei  Gran,  1686  2.  September  bei  der 
Eroberung  von  Ofen,  20.  October  unter  seinem  Inhaber  FML.  Freiherm  von 
Wallis  bei  der  Eroberung  von  Szegedin,  1687  12.  August  in  der  Sehlacht 
bei  Mohacs,  1688  bei  der  Erstürmung  von  Belgrad,  1690  in  der  Belagerung 
von  Belgrad,    1691   19.  August  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen,  wo   es  in 

20» 


-     308    — 

Allem  10  Offiziere,  darunter  3  todt,  und  369  Mann  verlor,  femer  1692  bei 
der  Eroberung  von  Grosswardein,  1693  in  den  Gefechten  bei  Jenö,  Gyula 
u.  s.  w.,  endlich  1697  11.  September  in  der  Siegesschlacht  bei  Zenta. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment  bei  der  Armee  des  Prinzen 
Eugen  in  Italien  und 
1702  in  der  Schlacht  bei  Luzzara  15.  August,  wo  der  Major  Graf  Locatelli  dem 
berühmten  Parteigänger  Marquis  Davia  die  Munition,  Zelte  und  Gepäck 
des  Feindes  erobern  half;  an  allen  grösseren  Actionen  der  Feldztige  nO?> 
bis  1705  hatte  das  Regiment  mehr  oder  weniger  Antheil  genommen,  focht 
mit  besonderer  Auszeichnung  7.  September  1706  beim  Entsätze  von  Turin 
und  blieb  die  folgenden  Feldzugs  jähre  bis  1711  bei  der  Armee  in  Ober- 
Italien. 

Im  Türkenkriege  war  dasselbe 
1716  5.   August  in  der  Schlacht  bei    Peterwardein   und   bei  der  nachherigen  Be- 
lagerung von  Temesvar,  wo  der  Regiments-Inhaber   GM.  Graf  Harrach  &U 
Brigadier  sein  Regiment  persönlich  beim   Sturme   auf  die  dortige   Palanku 
vorführte;  1717  16.  August  war  es  in  der  Schlacht  bei  Belgrad. 

Im  Feldzuge 
1734  in  Ober-Italien  focht  das  Regiment  29.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Parma,  wo 
es  lange  Zeit  im  heftigsten  Feuer  viele  Verluste  erlitt,  15.    September  beim 
Ueberfalle  auf  Quistello,  19.  September  in  der  Schlacht  bei  Guastalla. 

Im  Türkenkriege  war 
1737  das  Regiment  und  die  Grenadiere  beim   Angriffe   auf  die   Bergfeste  Usitza, 
und  bestand  eine  Abtheilung  im  September  den  Angriff  einer   bedeutenden 
türkischen  Uebermacht  bei  Islaty,   vor   der   sie   sich   in   guter  Ordnung  mit 
Muth  und  Gewandtheit  zurückzog. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriego  focht  das  Regiment 
1741  10.  April  in  der  Schlacht  bei  Mollwitz,  1742  17.  Mai  in  jener  bei  Chotusitz, 
1744  im  Feldzuge  am  Rhein,  in  Elsass  und  in  Böhmen.  Ein  Bataillon  iu 
der  Belagerung  von  Freiburg  gerieth  in  Folge  der  dortigen  Capitulation  in 
Kriegsgefangenschaft.  1745  4.  Juni  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei 
Hohenfriedberg  und  30.  September  in  jener  bei  Trautenau, 

Im  siebenjährigen  Kriege  kämpfte  dasselbe 
1756  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  1757  6.  Mai  in  jener  bei  Prag, 
18.  Juni  bei  Kolin,  15.  Juli  bei  der  Expedition  auf  Gabel  commandirtt* 
Major  Normann  4  Grenadier-Compagnien,  Hess  das  Stadtthor  einschiessen, 
überstieg  das  feindliche  Bollwerk,  drang  der  Erste  in  den  Platz  ein,  den  er 
behauptete  und  zur  Uebergabe  zwang.  Das  Regiment  focht  femer  7.  Sep- 
tember im  Treffen  am  Moysberge  bei  Görlitz,  machte  die  16tägige  Bela 
gerung  von  Schweidnitz  mit,  wirkte  in  der  Schlacht  bei  Breslau  22.  No- 
vember thätig  bei  dem  Angriffe  auf  Pilsnitz  mit,  erlitt  aber  grosse  Verlust»», 
—  und  war  5.  December  in  der  Schlacht  bei  Leuthen,  1758  14.  October  in 
jener  bei  Hochkirch,  1759  16.  März  bei  der  Besitznehmung  von  Schmalkaldm 


—    309     -- 

in  Hessen,  —  im  Treffen  bei  Meissen  trug  es  wesentlich  bei  zur  Einnahme  und 
Behauptung  von  Parsdorf,  kam  Ende  September  als  Verstärkung  der  Be- 
satzung nach  Dresden,  focht  1760  3.  November  sehr  tapfer  in  der  Schlacht  bei 
Torgau,  1761  war  es  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz,  1.  October,  und 
ein  Bataillon  erstürmte  das  Jauemicker  Fort.  1762  stand  das  Regiment  bei 
der  Armee  in  Sachsen  und  war  16.  August  im  Treffen  bei  Peyle  unweit 
Reichenbach. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 

1778 — 1779  war  es  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen, 

1790  bei  der  Observations- Armee  gegen  Preussen  in  Mähren,  von  wo  das  Leib> 
Bataillon  im  August  nach  der  Niederlande  aufbrach,  und  im  dortigen  Bra- 
banter  Revolutionskriege  der  Einnahme  von  Namur  24.  November  beiwohnte, 
als  Besatzung  dahin  kam  und  bis  1.  Mai  1792  daselbst  verblieb. 

Im  französischen  Revolutionskriege  war 

1792  das  zur  Armee  aus  Böhmen  abgerückte  Oberstbataillon  im  August  und 
September  bei  dem  in  Lothringen  operirenden  Corps,  wo  es  daselbst  und  in 
der  Champagne  den  Feldzug  1792  mitmachte. 

Im  Feldzuge 

1793  thaten  sich  das  Leib-  und  Oberstbataillon  nun  vereint  im  Treffen  bei  Arlon 
9.  Juni  besonders  hervor  und  brachten  in  einem  dreimaligen  Sturme  den 
Franzosen  vielen  Schaden  bei.  Kurz  nachher  rückte  auch  das  dritte  Bataillon 
beim  Regimente  ein,  welches  nun  bei  der  Cernirung  der  Festung  Givet  ver- 
wendet wurde.  1794  im  Treffen  bei  Sprimont  an  der  Maas  hielt  es  sich 
sehr  tapfer,  vertheidigte  im  April  mehrere  Posten  im  Luxemburgischen, 
focht  femer  im  Mai  in  den  Scharmützeln  bei  Bouitton  und  Neufchatel, 
3.  Juni  beim  Entsätze  von  Charleroi  und  26.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Fleurus. 
1795  in  Deutschland,  war  das  Regiment  5.  und  6.  September  im  Gefechte 
bei  Mindelheim,  18.  und  19.  September  bei  Limburg  an  der  Lahn  und 
29.  October  bei  Erstürmung  der  französischen  Linien  vor  Mainz  nahm  das 
dritte  Bataillon  als  Avantgarde  der  IH.  Colonne  eine  jener  starken  Ver- 
schanzungen,  während  die  beiden  andern  Bataillone  die  zwischen  Marienburg 
und  Bretzenheim  vorrückende  feindliche  Cavallerie  zurückwiesen.  Im  No- 
vember kämpfte  das  Regiment  bei  Frankenthal,  bei  der  Einnahme  von 
Worms  und  21.  November  bei  Mannheim.  1796  zeichnete  sich  dasselbe 
14.  und  21.  Juni  bei  Zurückweisung  der  feindlichen  Angriffe  in  der  Rhein- 
schanze bei  Mannheim  aus,  focht  in  diesem  Feldzuge  im  Juli  bei  Rastatt, 
Tumersheim  und  Esslingen,  im  August  bei  Forchheim,  Katzenstein,  Neumark 
und  Erbach  —  und  am  3.  September  in  der  Schlacht  bei  Würzburg.  —  Das 
erste  Bataillon  stand  sodann  bei  Mannheim,  das  zweite  und  dritte  bei  der  Be- 
lagerung von  Kehl,  wo  sie  1797  sich  bei  den  1.  Jänner,  3.  Jänner  und  6.  Jänner 
erfolgten  Stürmen  und  insbesondere  bei  Eroberung  der  Redoute  an  der  Schwaben- 
schanze,  sowie  die  ''dort  zur  Arbeit  commandirte  Mannschaft  auszeichneten. 

Im  Feldzuge 
1799  in  Tirol  und  Vorarlberg  war  das  Regiment  17.  März  im  Gefechte  bei  Martins- 


-    310    - 

brück  und  Nauders,  25.  März  bei  Finstermtinz,  Martinsbruck  und  Pfunda, 
30.  März  und  4  April  bei  Taufers-,  Anfangs  Mai  bei  der  beschwerlichen 
Expedition  in  das  Engadein ;  einzelne  Abtheilungen  bestanden  an  der  Strada- 
Brücke,  auf  dem  Novella-Steige  glückliche  Gefechte;  das  Regiment  war 
femer  2.  Mai  im  Gefechte  bei  Guarda  und  in  jenem  im  Fluelen-Thale,  von 
wo  das  erste  Bataillon  nach  Como  beordert  wurde,  das  zweite  und  dritte 
fochten  bei  Eroberung  und  Behauptung  mehrerer  Posten  im  Canton  Uri  und 
an  der  Teufels-Brücke  29.  Mai  und  bei  Wasen  1.  Juni,  wo  sie  starke  Ver- 
luste erlitten,  überstiegen  hierauf  27.  Juni  den  St.  Gotthartsberg  und  standen 
im  Juli  im  Aostathale  dem  Feinde  gegenüber;  später  vereinigten  sich  alle 
drei  Bataillone  auf  dem  Marsche  nach  Mailand,  einzelne  Abtheilungen  be- 
standen 15.  und  19.  September  bei  Dordone  und  St.  Martin  Gefechte.  Die 
Grenadiere  fochten  15.  August  in  der  Schlacht  bei  Novi;  das  Regiment 
erlitt  im  Feldzuge  1799  einen  Verlust  von  30  OfiBzieren  und  400  Mann  an 
Todten,  15  Offiziere  und  800  Mann  waren  verwundet,  vermisst  oder 
gefangen. 

Im  Feldzuge 
1800  stand  das  Regiment  Anfangs  im  Aosta-Thale  und  erlitt  beim  Rückzüge  einige 
Verluste.  Hauptmann  Stockart  von  Bärenkopf,  als  Besatzung  mit  der  ftinflen 
Division  des  Regimentes  im  Felsenschlosse  Bard,  welches  den  Eingang  des 
Aosta-Thales  bewacht,  vertheidigte  dieses  vom  19.  Mai  bis  1.  Juni  auf  das 
heldenmüthigste  gegen  die  heftigsten  Angriffe  französischer  Uebermacht  unter 
persönlichen  Befehlen  ihres  Obergenerals  Bonaparte;  —  ein  Sturm  des 
Generals  Loison  wurde  kräftig  abgeschlagen  mit  dem  Verluste  von  270 
Franzosen;  das  Bombardement  wurde  vom  Feinde  täglich  mit  Nachdruck 
fortgesetzt ;  endlich  nach  viermaliger  vergeblicher  Aufforderung,  nachdem  von 
mehreren  Seiten  Bresche  geschossen  und  der  Hauptsturm  erfolgte,  räumte 
die  tapfere  Besatzung  mittelst  Capitulation  am  2.  Juni  die  Feste.  —  Die 
Grenadier-Division  focht  11.  April  bei  Monte  Barbon,  das  Regiment  25.  und  26. 
April  bei  Romans,  14.  Juni  mit  besonderer  Auszeichnung,  aber  grossem 
Verluste  in  der  Schlacht  bei  Marengo,  wo  es  4  Stabs-,  32  Oberoffiziere,  darunter 
Einer  todt,  und  über  700  Mann  todt  und  verwundet  zählte;  —  ebenso  tapfer 
und  beinahe  mit  gleichem  Verluste  25.  und  26.  December  in  der  Schlacht  am 
Mincio  oder  Pozollo  und  Valeggio. 

Im  Feldzuge 
1805  kämpfte  das  Regiment   in   Tirol   und  wirkte   zur  Vertheidigung  des  Greni- 
passes  Schamitz  mit,  wo  eine  Division  des  vierten  Bataillons,  ohne  Möglichkeit 
sich  durchzuschlagen,  von  bedeutender  Uebermacht  umzingelt,    die  Waffen 
strecken  musste. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  G.  d.  Cav.  Graf  Bellegarde  eingetheilt, 
bis  2ur  Schlacht  bei  Aspem  kam    es   nicht  ins  Gefecht,  aber  in  dieser  that 
es  sich  21.  und  22.  Mai  bei  Erstürmung  und  Behauptung  des  Dorfes  Aspem 
wiederholt  hervor.     Der  Brigadier  GM.  Baron  Wacquant  hatte  mit  der  Fahne 


—    311    — 

des  ersten  Bataillons  in  der  Hand  21.  Mai  sich  an  dessen  Spitze  gestellt.  In  der 
Schlacht  bei  Wagram  5.  und  6.  Juli  warf  sich  Oberst  Graf  Bentheim  mit 
dem  Rufe:  „folgt  Euerem  Obersten",  eine  Fahne  in  der  Hand,  in  einem 
entscheidenden  Gefechts-Momente  mit  dem  Begimente  auf  den  Feind,  der 
sich  der  Höhen  zwischen  Wagram  und  Baumersdorf  bemächtigt  hatte,  warf 
ihn  über  den  Russbach  zurück  und  besetzte  die  wiedergewonnene  Stellung, 
5.  Juli.  —  Tags  darauf  rettete  Oberst  Graf  Bentheim  durch  sein  standhaftes 
Ausharren  in  seiner  gut  gewählten  Stellung  die  ganze  Artillerie  auf  der  Höhe 
zwischen  Baumersdorf  und  Wagram,  und  erleichterte  wesentlich  dem  rechten 
Flügel  des  sich  zurückziehenden  zweiten  und  vierten  Armee-Corps  den  Rückzug. 
Das  dritte  Bataillon,  in  Front,  Flanken  und  Rücken  gleichzeitig  angegriifen, 
erlitt  starke  Verluste ;  bei  Znaim  hatte  das  Regiment  mit  14  Compagnien  die 
Thaya  und  ihre  Auen  gegen  den  Feind  zu  vertheidigen  und  hielt  ihn  die 
ganze  Nacht  ab,  10.  Juli;  später  stellte  es  sich  mit  schwachen  Bataillonsmassen 
vor  Znaim  auf.  Der  Verlust  des  Regimentes  im  Feldzuge  1809  betrug  an 
Todten,  Verwundeten  und  Vermissten  über  2000  Mann. 

Im  Feldzuge 

1813  war  es  im  H.  Armee-Corps  eingetheilt,  26.  und  27.  August  in  der  Schlacht 
bei  Dresden;  18.  September  im  Gefechte  bei  Einnitz;  in  der  Schlacht  bei 
Leipzig,  in  der  Aufstellung  bei  Eonnewitz  17.  und  18.  October  und  im 
Treffen  bei  Hochheim  9.  November.  Das  dritte  Bataillon  bestand  30.  August 
ein  Scharmützel  bei  Aussig,  kam  zur  Blocade  des  Sonnensteins  bei  Pirna, 
im  October  zur  Einschliessung  von  Dresden,  focht  bei  dem  Ausfalle  der 
feindlichen  Besatzimg  gegen  die  Seite  von  Pirna  29.  October  tapfer  mit, 
kam  im  November  zur  Besatzung  von  Dresden  nach  erfolgter  Capitulation 
und  brach  7.  December  nach  dem  Rheine  auf.  Das  Landwehr-Bataillon  war 
18.  September  bei  der  Recognoscirung  gegen  Kinnitz,  17.  und  18.  October 
bei  Leipzig,  später  wurde  es  zum  Dienste  der  Platz-Commanden  und  zur 
Streifung  verwendet. 

Im  Feldzuge 

1814  war  das  erste  Bataillon  in  mehreren  Gefechten,  die  im  Departement  de  l'Aisne 
verfielen,  und  zwar  auf  dem  linken  Flügel  der  verbündeten  Armee,  so  bei 
Ma9on,  Lons  le  Saunier,  Arbois,  Verigny,  Pierre  Chätel  und  vorzüglich  bei 
Bourg  en  bresse,  wo  ihm  der  ehemalige  Regiments-Deserteur  Augereau  nun- 
mehr als  firanzösischer  Marschall  gegenüber  stand;  —  das  zweite  Bataillon, 
nun  in  der  Brigade  des  GM.  Zechmeister  eingetheilt,  machte  den  beschwer- 
lichen Feldzug  in  Savoyen  mit  und  focht  ruhmvoll  bei  Fort  TEcluse,  Cham- 
beiy,  Schloss  Lepin  am  See  Aiguebellete,  les  Echelles,  St.  Jean,  Genf,  St. 
Julien,  Gressy  wie  überhaupt  an  den  Ufern  der  Is&re.  Das  dritte  Bataillon 
war  bei  der  Blocade  von  Beifort.  1815  war  das  Regiment  4.  Juli  bei  der 
Berennung  von  Pfalzburg  und  später  bei  der  Blocade  von  Strassburg. 

1821  waren  die  zwei  Feld-Bataillone  und  die  Grenadier-Division  im  kurzen  Feld- 
zuge gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten,  kamen  aber  in  kein  Gefecht 
und  blieben  bis  Ende  Februar  1823  bei  der  Occupation  von  Neapel. 


~    312     — 

Bei  Ausbruch  der  Revolution 

1848  in  Italien  war  das  Regiment  in  der  Garnison  Venedig,  einzelne  Compagnien 
hatten  Zusammenstösse  mit  den  Aufruhrern,  —  jedoch  in  Folge  der  Ueber- 
gäbe  von  Venedig  wurde  das  Regiment  29.  März  nach  Triest  überschifft, 
und  erhielt  sogleich  seine  Bestimmung  zu  dem  am  Isonzo  bei  Romans  sich 
formirenden  Armee-Corps  unter  FZM,  Graf  Nugent,  welches  17.  April  seine 
Vorrückung  begann,  wo  es  das  Dorf  Jalmico  nach  einem  kurzen  Kampfe 
mit  dem  dortigen  Landsturm  einnahm.  Es  focht  nun  21.  April  bei  der  Ein- 
nahme von  Udine,  10.  Mai  beim  Uebergange  über  die  Piave,  11.  Mai  im 
Gefechte  bei  la  Stretta,  12.  Mai  bei  Treviso,  20.  Mai  bei  Vicenza,  von  wo 
sich  das  Corps  25.  Mai  mit  der  Armee  des  FM.  Grafen  Radetzky  bei 
Verona  vereinigte.  Das  dritte  Bataillon,  erst  als  Besatzung  in  das  ein- 
genommene Udine  bestimmt,  kam  sodann  zur  Cemirung  von  Osoppo  und 
später  zu  jener  von  Venedig.  —  Die  beiden  Feld-Bataillone  kämpften  23.  JuH 
mit  Auszeichnung  in  den  Gefechten  bei  Sona  und  St.  Giustina,  —  aber  ein 
glänzender  Ruhmestag  für  das  Regiment  Kinsky  war  jener  der  Schlacht  von 
Custozza  25.  Juli,  wo  Oberst  Baron  Bianchi  mit  demselben  mehrere  Stunden 
unerschüttert  im  Feuer  stand,  viermal  sttlrmend  die  höchsten  Punkte  erstieg 
imd  sohin  den  rühmlichsten  Antheil  an  dem  erfochtenen  Siege  hatte.  26.  und 
27.  Juli  focht  das  Regiment  im  Nachtgefechte  bei  Volta,  und  das  erste  Ba- 
taillon 26.  August  gegen  die  Garibaldianer  im  Gefecht  bei  Murazzone. 
Das  dritte  Bataillon  bei  der  Cemirung  von  Venedig  hatte  am  9.  Juli 
und  20.  Juli  Ausfallsgefechte  mit  der  feindlichen  Besatzung  bestanden. 
Im  Feldzuge 

1849  gegen  Piemont  war  das  Regiment  in  der  Brigade  seinen  eigenen  Obersten 
Baron  Bianchi  des  zweiten  Armee-Corps  eingetheilt  und  fochten  die  beiden 
ersten  Feld-  und  das  Landwehrbataillon  25.  März  in  der  Schlacht  bei  Novara 
und  den  harten  Kämpfen  bei  Olengo  und  den  Meierhöfen  Castellazo  und 
Forsada  mit  hervorragender  Auszeichnung.  Oberst  Baron  Bianchi  sammelte 
einige  hundert  Mann  von  verschiedenen  Regimentern,  fUhrte  sie  in  einem  ent- 
scheidenden Momente  des  bereits  schwankenden  Gefechtes  unter  dem  Rufe 
Es  lebe  der  ELaiser!  vom  Neuen  zum  Sturme  und  warf  den  Feind  aus  dem 
untern  Theile  des  Dorfes  Olengo,  dem  er  ungeachtet  des  heftigsten  Feuers 
bis  Forsada  nachdrang,  welche  wichtige  Stellung  durch  die  nachrückenden 
Unterstützungen  von  Kaiser-Jäger  nach  schweren  Kämpfen  endlich  genom- 
men  wurde.  Eine  Abtheilung  des  Regimentes  erbeutete  eine  Fahne  der 
Brigade  Pignerol.  Das  Regiment  hatte  in  dieser  Schlacht  einen  Verlust  von 
20  Offizieren  und  421  Mann,  darunter  2  Offiziere  und  67  Mann  todt  erlitten. 
Das  dritte  Bataillon  unter  dem  tapferen  Major  Ritter  von  Födransperg  war 
gleich  bei  Beginn  des  Feldzuges  in  einer  Vorpostenkette  von  Magenta  bis 
Abbiate  Grasso  aufgestellt  worden,  und  bestand  20.  März  ein  theilweises  Ge- 
fecht mit  einer  6000  Mann  und  16  Geschütze  starken  feindlichen  Ueberlnacht, 
vollführte  sodann  den  disponirteu  Rückzug  von  Mittag  die  Nacht  hindurch 
glücklich  ohne  Verlust  und  vereinigte  sich  am  Abend  des  Schlachttages 
mit  seinem  Regimente. 


—    313     — 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franeo-Sarden  in  Italien  war  das  Regiment  in  der  Stärke  von 
vier  Bataillons  im  V.  Armee-Corps  des  FML.  Grafen  Stadion  eingetheilt  und 
focht  seines  alten  Ruhmes  würdig  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino, 
wo  es  von  4  Uhr  Morgens  bis  2  Uhr  Nachmittags  auf  einer  ausgedehnten, 
durch  Terrain  und  fremde  Bestandtheile  in  breiten  Intervallen  getrennten 
Linie  das  Trefflichste  an  Tapferkeit  geleistet,  und  einen  Gesammtverlust  von 
20  Offizieren  und  447  Mann,  darunter  zwei  Offiziere  und  40  Mann  todt  er- 
litten hatte. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen    war   das  Regiment   im   11.  Armee-Corps  des  FML.  Grafen 
Thun  der  Nord-Armee  eingetheilt,  focht  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz   mit   dem    namhaften    Gesammtverluste   von    22   Offizieren   und    862 
Mann,  darunter  8  Offiziere  und  154  Mann  todt 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht   das  Reserve-Regiment   mit   vorzüglicher   Auszeichnung   7.  August  im 
Gefechte  bei  Sepce   und  19.   August   bei   der  Einnahme  von  Serajewo  mit 
einem  Gesammtverluste  an  Todten,  Verwxmdeten  und  Vermissten  im  ganzen 
Feldzuge  von  41  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1702  Major  Graf  Locatelli  sich  bei  Luzzara  ausgezeichnet. 

1716  Regimcnts-Conmiandant  Oberst  Baron  Geyer  that  sich  beim  Sturme  auf  die 
Temesvarer  Palanka  hervor,  wurde  aber  verwundet. 

1737  Major  Josef  Baron  Hagenbach  zeichnete  sich  im  Gefechte  bei  Islaty  durch 
die  umsichtige  und  tapfere  Leitung  des  Rtlckzuges  aus. 

1756  Oberstlieutenant  Friedrich  Baron  Baumbach  zeichnete  sich  in  der  Schlacht 
bei  Lobositz  1.  October  vortheilhaft  aus. 

1757  Major  £!mst  Baron  Normann  wurde  für  sein  vorzügUch  tapferes  und  um- 
sichtiges Verhalten  bei  dem  Angriffe  auf  Gabel  15.  Juli  in  der  zweiten  Pro- 
motion 1758  MTO.-R. 

1760  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Paul  Serimann  war  Commandant  der 
Besatzung  von  Torgau  während  der  dortigen  Schlacht  3.  November  und  ver- 
theidigte  tapfer  den  ihm  anvertrauten  Posten,  —  auch  bei  der  Eroberung 
von  Schweidnitz  1761  that  er  sich  hervor,  und  wurde  insbesondere  filr  seine 
Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch  1758  als  Major  bei  Browne- 
Infianterie  Nr.  36,  1761  MTO.-R. 

1761  Feldwebel  Franz  Rollin  wurde  filr  besondere  Tapferkeit  beim  Sturme  auf 
Schweidnitz  sogleich  auf  dem  Schlachtfelde  zum  OfiBzier  befördert. 

1771  erhielt  das  Regiment  den  Werbbezirk  Schlan  in  Böhmen  angewiesen. 

1779  23.  März  wurde  ein  Franzose,  Goldschmied  von  Profession,  Namens  Pierre 
Augereau,  gegen  sechsjährige  Capitulation  als  gemeiner  Soldat  zum  Regimento 


—    314    — 

cngagirty  derselbe  desertirte  aus  Schlan,  wurde  eingebracht,  als  Fechtmeister 
verwendet,  desertirte  aus  Prag  5.  November  1782  zum  zweitenmale,  ging  als 
Fechtmeister  nach  Neapel,  trat  bei  Ausbruch  der  Revolution  in  Frankreich 
in  die  Dienste  seines  Vaterlandes,  stieg  rasch  zum  General,  —  endlich  zum 
Marschall  und  Herzog  von  Castiglione  empor  und  stand  in  den  spätem  Feld- 
zügen, insbesondere  1814,  mehrmals  seinem  ehemaligen  österreichischen  Re- 
gimente  gegenüber. 

1793  Bei  Arlon  9.  Juli  zeichnete  sich  Hauptmann  von  Tegetthoff,  der  mit  den 
Freiwilligen  des  Regimentes  ein  feindUches  Lager  erstürmte,  vorzüglich  aus. 

1793  Bei  Vertheidigung  der  Posten  im  Luxemburgischen  thaten  sich  16.  und  17.  April 
Hauptmann  Spiegel  und  Lieutenant  Greiner  durch  ihre  vorzügliche  Tapfer- 
keit hervor. 

1794  Bei  Charleroi  3.  Juni  zeichnete  sich  Oberst  von  Wendland  durch  umsichtige 
und  tapfere  Führung  des  Regimentes  beim  Angri£fe  aus,  wurde  aber  schwer 
verwundet. 

1796  In  der  Schlacht  bei  Würzburg  3.  September  hatte  sich  Oberst  Baron  Auffen- 
berg  besonders  ausgezeichnet. 

Bei  den  Stürmen  auf  die  Verschanzungen  von  Kehl  1.  Jänner  und  6.  Jänner 
hatten  sich   Hauptmann   Baumburg  und   Lieutenant  Geppert   hervorgethan. 

1799  Bei  der  Unternehmung  auf  das  Engadein  im  Mai  und  bei  dem  üeberfalle 
der  feindlichen  Posten  auf  dem  Novellasteige  hatten  sich  Hauptmann  Stokart 
von  Bämkopf  und  Oberlieutenant  Werbeck  durch  ihre  ausgezeichnete  Bravour 
bemerkbar  gemacht.  3  Mann  erhielten  die  silberne  Medaille. 

1800  Hauptmann  Josef  Otto  Stokart  von  Bämkopf  wurde  für  seine  heldenmüthige 
Vertheidigung  des  Felsenschlosses  Bard  im  Aosta-Thale  19.  Mai  bis  1.  Juni 
in  der  Promotion  1801  MTO.-R.  Seine  braven  Gefährten  waren :  Hauptmann 
Carl  Mitscherling,  Oberlieutenant  Wehenkel  (beide  in  der  Schlacht  am 
Mincio  26.  December  geblieben),  Oberlieutenant  Schrötter,  Lieutenant  Baron 
Reichlin,  die  Fähnriche  Gaudemack  und  Schaub.  Der  französische  General 
Chabranne,  an  den  die  Festung  übergeben  wurde,  äusserte  folgende  ehrende 
Worte:  „Es  würde  den  kaiserlichen  Waffen  wohl  kaum  in  der  glänzenden 
Campagne  des  vorigen  Jahres  gelungen  sein,  so  viele  feste  Plätze  Italiens 
zu  nehmen,  wenn  sie  mit  gleicher  Tapferkeit  von  der  französischen  Be- 
satzung wären  vertheidigt  worden.''  —  Auch  die  Hochachtung  Bonaparte*s 
hatten  sich  jene  tapferen  Vertheidiger  von  Bard  erworben. 

1809  In  der  Armee-Relation  über  die  Schlacht  bei  Aspem  erscheinen  Regiments- 
Inhaber  FML.  Baron  Vogelsang,  Oberst  Weiss  v.  Funkenau  (der  am  nächsten 
Tage  23.  Mai  in  Folge  dessen  zum  GM.  befördert  wurde),  sowie  die  Hanpt- 
leute  von  Vignette  und  Wunsch  unter  den  Ausgezeichneten  von  Aspern. 

1809  Oberst  Friedrich  Wilhelm  Graf,  später  Fürst  Bentheim  wurde  filr  sein  ebenso 
ausgezeichnetes  als  erfolgreiches  Verhalten  in  der  Schlaaht  bei  Wagram  durch 
Capitelbeschlnss  von  1810  MTO.-R.  Nebst  ihm  hatten  sich  in  jener  SchUcht 


-    315    — 

ausgezeichnet  der  Major  Wenzel  Liezenmayer  von  Hochstett,  die  Hauptleute 
Baron  Hom  und  Baron  Eugen  Mylius.  5  Mann  erhielten  BÜberne  Tapferkeits- 
Medaillen. 

1813  Hauptmann  Johann  Eossovich,  welcher  bei  Einnitz  18.  September  als  In- 
terims-Commandant  d^s  ersten  Bataillons  einen  Wald  ersttirmte,  den  Feind 
hinauswarf,  und  ein  neues  zur  Verstärkung  anrückendes  feindliches  Bataillon 
zurückschlug,  hatte  sich  eines  besondern  Lobes  würdig  gemacht.  Die  Gefechts- 
Relation  über  die  Schlacht  bei  Dresden  und  das  Gefecht  bei  Kinnitz  26.  und 
27.  August  und  18.  September  belobt  den  Regiments-Commandanten  Oberst 
Graf  Bentheim  und  die  Thätigkeit  des  dem  Generalstabe  zugetheilten  Lieu- 
tenants Baron  La  Motte. 

1814  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Frankreich  (namentlich  in  den  Gefechten 
an  der  Is^re): 

ÖLO.-R.  Major  Eugen  Baron  Mylius. 

Den  Hauptleuten  Carl  Bossard  und  Johann  Stibitz,  den  Oberlieutenants  Franz 
Baron  Auffenberg  und  Moriz  von  Görger  wurde  das  Allerhöchste  Wohl- 
gefallen mittelst  Cabinetschreibens  kundgegeben.  3  Mann  erhielten  silberne 
Medaillen,  2  Geldbelohnungen. 

Ebenso  erhielt  das  dritte  Bataillon  fiir  seine  bei  der  Blocade  von  Beifort 
geleisteten  guten  Dienste  den  Ausdruck  der  besondem  Zufriedenheit  Sr. 
Majestät. 
1814  Auch  der  als  Militärschriftsteller  bekannte  Hauptmann  Johann  von  Rittersberg 
hatte  sich  sowohl  vor  dem  Feinde,  als  auch  als  Platz-Commandant  in  Mont- 
Belliard  wiederholt  ausgezeichnet  und  wurde  vom  FM.  Fürsten  Schwarzenberg 
im  Armeeberichte  an  Se.  Majestät  rühmlichst  erwähnt. 

1816  Im  September  erhielt  das  bis  nun  böhmische  Regiment  seine  noch  gegen- 
wärtige Ergänzungs-Bezirksstation  Marburg  in  Steiermark. 

1 848  Corporal  Franz  Gornig,  welcher  in  den  Märztagen  zu  Venedig  den  Wacht- 
posten am  Fulverthurm  der  Insel  San  Spirito  befehligte,  mit  einem  Gefreiten, 
17  Mann  und  einem  Feuerwerker,  erklärte,  als  er  unter  Androhung  von  Gewalt 
zur  Uebergabe  seines  Postens  aufgefordert  wurde,  denselben  nicht  ohne  aus- 
drücklichen Befehl  seiner  gesetzlichen  Militärbehörde  zu  verlassen,  und  dass 
er  entschlossen  sei,  eher  sich  mit  seiner  Mannschaft  in  die  Luft  zu  sprengen, 
als  den  Fulverthurm  zu  übergeben.  —  Erst  als  er  den  schriftlichen  Befehl 
der  Militärbehörde  erhielt,  und  ihm  der  Abzug  mit  Waffen  und  Munition 
verbürgt  wurde,  übergab  der  brave  Corporal  seinen  Posten.  Er  erhielt  die 
grosse  silberne  Medaille. 

FML.  Baron  D'Aspre,  der  Corps-Commandant,  ehrte  die  Tapferkeit  des  Re- 
gimentes in  der  Schlacht  bei  Custozza,  als  er  am  nächsten  Tage  an  dessen 
Reihen  vorüberritt,  mit  den  Worten  an  dessen  Commandanten  Oberst  Baron 
Bianchi:  ;,Herr  Oberst,  ich  werde  von  nun  an  nur  mit  abgezogenem  Hute 
vor  diesem  ausgezeichneten  Regimente  vorbeireiten,  denn  es  hat  das  Un- 
glaubliche geleistet'',  worauf  er  in  dieser  Weise  mit  seiner  ganzen  Suite  unter 
donnernden  Vivats  der  Braven  vorbeiritt. 


—    316    — 

1848  Für  AuszeichnuDg  im  Feldzuge  in  Italien: 

OLO.-R.  Oberst  Regiments-Commandant  Friedrich  Baron  Bianchi,  Major 
Albert  Fürst  und  Hauptmann  Rudolf  Graf  Salis-Zizers  (bei  Custozza  1848 
dreimal  verwimdet,  bei  Novara  1849  geblieben). 

OEKO.-R.  3  Hauptmann  Wilhelm  Ritter  von  Jacomini-Holzapfel-Waasen,  die 

Oberlieutenants  Hermann  Schäffer,  Hugo  Heuser. 

Viele  Offiziere  Belobungen  im  Armeebefehle,  welche  mit  dem  später  gestifteten 

Militär-Verdienstkreuze   1849   decorirt  wurden,  und  weiter  unten   aufgeführt 

erscheinen. 

Regiments-Caplan  Laurentschisch  des  GGVK. 

Die  Mannschaft  11  goldene,  16  grosse,  44  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen 

und  2  k.  russische  St.  Georgskreuze.. 

1849  Für  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Novara  23.  März : 
Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Bianchi  wurde    1849  MTO.-R.    (war 
inzwischen  zum  GM.  befördert). 

OEKO.-R.  3.  Major  Franz  von  Latterer  von  Lintenburg. 
Die  brave  Mannschaft  erhielt  eine  goldene,  14  grosse,  25  kleine  silberne  Tapfer- 
keits-Medaillen, 1  kaiserlich  russisches   St.    Georgskreuz  V.  Classe   und  35 
öffentliche  Belobungen  im  Armee-Befehle. 

Major  Albert  Fürst  wurde  ausser  der  Rangstour  zum  Oberstlieutenant  (beim 
4.  Jnfanterie-Regimente)  befördert,  und  Major  Franz  Ritter  von  Födransperg 
vom  FM.  Grafen  Radetzky  in  Vespolate  mündlich  belobt.  —  Der  tapfere 
Hauptmann  und  ÖLO.-R.  Rudolf  Graf  Salis-Zizers  hatte  sich,  von  seiner 
dreifachen  vorjährigen  Verwundung  noch  nicht  ganz  geheilt,  durch  seine 
seltene  Bravour  neuerdings  ausgezeichnet,  fiel  aber  bei  Erstürmung  eines 
Hauses  durch  einen  Schuss  und  einen  Kolbenschlag  auf  den  Kopf. 

Nachträglich  für  Auszeichnung  im  Feldzuge  1848  erhielten  das  1849  gestiftete 
MVK :  Major  Franz  Ritter  von  Födransperg,  die  Hauptleute  Baron  Bittner,  Czer- 
mak,  Ritter  Lippe  von  Fichtenhain,  Steinhofer  von  Felsenstem,  Frubin,  Uffen- 
heimer,  Josef  Sutter  von  Adeltreu,  Nobile  Visconti  Menati,  Franz  La  Reno- 
tiere Ritter  von  Ejiegsfeld,  Utsch  v.  Lanzenstreit,  Illeschütz,  die  Oberlieutenants 
Thum,  Balabene,  Johann  Sutter  von  Adeltreu,  Franz  Latterer  von  Linten- 
burg und  Lieutenant  Guido  Kober. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien : 

OLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Prosper  von  Docteur  (inzwischen  zum 
GM.  befördert). 

OEKO.-R.  3  Oberstlieutenant  Ottokar  Baron  Prochazka  (inzwischen  zum  Ober- 
sten befördert),  Hauptmann  Wilhelm  Marno  von  Eichenhorst 
MVK.  die  Hauptleute  Bongard  von  Ebersthal,  Kokl,  Forsthuber  von  Forst- 
berg, Liebezeit  Knieberg,  die  Oberlieutenants  Gamilscheg,  Drasch,  Szvetics, 
die  Lieutenants  Wratscko,  Baron  Cirheimb,  Braun,  17  OfBziere  erhielten  die 
Allerhöchste  Belobung  und  die  Mannschaft  3  goldenoi  21  grosse  und  57 
kleine  silberne  Medaillen. 


—    317    — 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  Weyracher  von  Wei- 
denstrauch. 

MVK.  (der  schon  in  den  Feldztigen  1848  und  1849  mehrmals  ausgezeich- 
nete) Major  Johann  Garlik,  die  Hauptleute  Topitsch,  Hopels,  und  (der  an- 
her  transferirte)  Oberst  Anton  Ritter  von  Schönfeld  (für  frühere  Verdienste 
bei  Custozza). 

Die  Allerhöchste   Belobung  erhielten  5  Offiziere,   darunter  die    beiden  Ma- 
jore :  Wilhelm  Marno  von  Eichenhorst  und  Adolf  Fidler  von  Isarbom. 
Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge : 

1878  OLO.-R.:  Oberst  Ludwig  von  Eonnart. 

OEKO.-R.  3:  Hauptmann  Franz  Treffenschedl. 

MVK. :   Oberstlieutenant   Otto  Schwarzbeck,  Hauptmann  Heinrich  Scheefer, 
OberUeutenant  Valentin  Rupert,   Lieutenant  Josef  Leskousek,  Reservelieute- 
nant und  Ordonnanz-0£Pizier  Emil  Seiller,   (der  vor  dem  Feinde   gebliebene) 
Oberlieutenant  Wilhelm  Kubin. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Leonhard  Freiherr  de  Vaux. 

Seit  1868  hat  dasselbe  seine  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1691  Oberstwachtmeister  Qraner  f    in  der  Schlacht  bei  Szlankamen  19.   August. 

1794  Regiments-Commandant  Oberst  von  Wendland  f  an  seinen  bei  Charleroi 
und  später  bei  Fleurus  erhaltenen  Wunden  29.  Juni. 

1800  Regiments-Commandant  Oberst  Anton  Vermatti  von  Vermersfeld  und  Oberst- 
lieutenant Carl  von  Kövesdy  beide  an  ihren  in  der  Schlacht  bei  Marengo 
erlittenen  Verwundungen  f  im  Juni  zu  Alessandria  in  Kriegsgefangenschaft. 

1809  Oberstlieutenant  Ludwig  Groetz  an  seiner  bei  Wagram  erhaltenen  Verwundung 
zu  Ulrichskirchen  f  8.  Juli. 

1848  Oberstlieutenant  Ludwig  Freiherr  Karg  von  Bebenburg  f  ^^  d®*"  Piave 
9    Mai. 


ÜDgarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  4& 

(1846.; 

G.  d.  CAV.  ERZHERZOG  ERNST. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  stahlgrüne  Egalisirung^  gelbe  Knöpfe, 
Ergäazungsbezirksstation  :  Gross-Kanizsa. 


Inhaber. 


1798  errichtet  im  Juni  zu  Verona  aus 
den  4.  Bataillons  der  ungarischen 
Regimenter  Nr.  32,  Nr.  33  und 
Nr.  53. 

1799  FML.  Philipp  Freiherr  von  Vu- 
KAssoviCH  MTO.-R.,  tödtlich  ver- 
wundet bei  Wagram  5.  Juli,  f 
zu  Wien  9.  August  1809, 

1809  FZM.  Josef  Freiherr  von  Simb- 
scHEN  MTO.-R.  t  zu  Wien  14. 
Jänner  1820. 

1815  FZM.  Paul  Freiherr  von  Radf^o- 
jEvicH  f  1829. 


1829  FML.    Alois    Freiherr    Goo^fä 

von    GOLLNENFELS    MTO.-R.     f    G. 

März  1844  zu  Wien. 
1845  Se.   k.  k.  H.    General   der    Cav. 

Erzherzog  ernst. 

{Zweite  Inhaber: 
1845  FML.  Leopold  Ritter  Wissiak  von 

WrasENHORST  t  ZU  Wicu  26.  April 

1852. 
1852  FML    Eduard    Graf  Wenorrsky 

von  Ungarschütz  f  zu  Wien   13. 

April  1873.) 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1 799  in  Italien  focht  das  neu  errichtete  Regiment  sehr  tapfer  26.  März  im  Treffen 
bei  Verona,  erlitt  aber  in  dieser  Feuertaufe  seines  Kriegsruhmes  den  bedeu- 
tenden Gesammtverlust  von  8  Offizieren  und  854  Mann,  ebenso  5.  April  in 
der  Schlacht  bei  Magnano,  wo  es  in  Allem  18  Offiziere  und  580  Mann  ver- 
lor; —  die  Grenadiere  waren  27.  April  im  Treffen  bei  Cassano.  —  15.  August 
in  der  Schlacht  bei  Novi  vertrieb  der  Regiments-Commandant  Oberstlieute- 
nant  de  Baut  mit  dem  Bajonet  die  in  den  Weingärten  der  umliegenden  Höhen 
postirton  Franzosen  ungeachtet  ihres  hartnäckigen  Widerstandes,  verfolgte 
dieselben,  nahm  sodann  auf  einer  Wiese  mit  dem  sehr  gelichteten  Regimente 


—    319     — 

eine  Stellung,  in  der  er  heldenmüthig  ausharrte,  bis  die  Anhöhen  von  den 
nachrückenden  Truppen  besetzt  werden  konnten.  Das  Regiment,  welches  im 
Juni  und  Juli  bei  der  Belagerung  von  Mantua  war,  focht  27.  und  28.  Octo- 
tober  bei  Vico  und  San  Lorenzo  und  kam  im  November  zur  Belagerung 
von  Coni.  Der  Gesammtverlust  desselben  in  seinem  ersten  Feldzuge  belief 
sich  auf  48  Offiziere  und  2064  Mann. 

Im  Feldzuge 

1800  6.  April  im  Gefechte  bei  Montenotte  unternahm  das  Regiment  unter  Oberst- 
lieutenant de  Baut  einen  Bajonnet-AngrifT  gegen  den  vortrefflich  verschanz- 
ten Feind  und  eroberte  zwei  Kanonen  und  11  Doppelhaken,  dagegen  musste 
es  am  11.  April  in  seiner  Aufstellung  bei  Campo  Freddo  dem  ungestümen 
Angriffe  einer  bedeutenden  Uebermacht  unter  General  Soult  nach  vierstün- 
digem tapfem  Widerstände  weichen ;  15.  April  focht  es  bei  San  Giustiniano 
in  der  zweiten  Hälfte  April  und  im  Mai  war  es  bei  der  Blocade  der  Cita- 
delle  von  Savona  und  machte  im  Juni  den  Rückzug  des  FML.  Baron  Elsnitz 
über  den  Col  di  Tenda  mit. 
Im  Feldzuge 

1805  in  Italien  focht  das  Regiment  29.  bis  31.  October  in  der  Schlacht  bei  Cal- 
diero,  wo  sich  besonders  das  dritte  und  vierte  Bataillon  durch  einen  gut  und 
kräftig  geführten  Bajonnet- Angriff  31.  October  unter  seinem  tapferen  Oberst 
von  Bnisch  hervorthat. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  VII.  Armee-Corps  des  Erzherzogs  Ferdinand  einge- 
theilt  und  machte  mit  diesem  die  Vorrückung  gegen  Warschau  mit;  in  dem 
Gefechte  bei  Raszyn  19.  April  nahm  es  dem  Feinde  vor  und  bei  dem  Orte 
Fulenty  vier  Kanonen  und  über  hundert  Gefangene  ab;  bei  Grahov 
25.  April  kam  vorzugsweise  das  dritte  Bataillon  ins  Gefecht  und  15.  Mai  er- 
stürmte und  eroberte  Hauptmann  Rogats  den  Brückenkopf  von  Thom  mit  dem 
zweiten  Bataillon,  das,  ohne  einen  Schuss  zu  thun,  mit  dem  gefällten  Bajon- 
nete  in  die  Verschanzung  eindrang,  selbe  eroberte  und  gegen  die  Angriffe 
der  feindlichen  Reserve  auch  behauptete.  Zwei  Kanonen,  1  Haubitze  und 
400  Gefangene  fielen  in  die  Hände  der  siegreichen  Stürmer.  1.  Juni  bestand 
das  Regiment  ein  Gefecht  hei  Wiljanow,  9.  Juni  das  dritte  Bataillon  ein 
Nachhut-Gefecht  bei  Jedlinsko,  und  11.  Juni  bei  diesem  Orte  das  Regiment 
ein  zweites,  und  10.  Juli  bei  Zamowice.  Die  Grenadiere  im  II.  Reserve- 
Corps  der  Haupt- Armee  in  Deutschland  eingetheilt,  fochten  3.  Mai  im  Gefechte 
bei  St.  Florian,  21.  und  22.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Aspem,  5.  und  6.  Juli 
in  jener  bei  Wagram.  Die  Reserve-Division  des  Regiments  gerieth  durch  die 
Capitulation  von  Raab  22.  Juni  in  Kriegsgefangenschaft. 

Im  Feldzuge 
1812  gegen  Russland  focht   das  Regiment  in  der  Division  FML.  Baron  Bianchi 
12.  August  in  der  Schlacht  bei  Podubnie,   8.  October  im  Gefechte  an  dem 
Triczinerhofe  nördlich  Bzesc  Litewski,  18.  October  im  Treffen  an  der  Biala 
und  16.  November  in  jenem  bei  Wolkoisk. 


—     320    — 

Im  Feldzuge*^ 

1813  betheiligte  sich  das  Regiment  abennals  in  der  Division  Bianchi  26.  und  27. 
August  an  der  Schlacht  bei  Dresden  an  der  Abwehr  des  Reiter-Angriffes 
der  franzöuschen  Cavallerie-Division  Latour-Maubourg,  hatte  aber  einen  Ge- 
sammtverlust  von  10  Offizieren  und  696  Mann  erlitten;  30.  August  war  es 
in  der  Schlacht  bei  Kulm ;  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  16.  October  erstürmte 
Oberst  Dressery  mit  dem  Regimente  in  fester  üaltung,  ohne  einen  Schu^ 
zu  thun,  im  mörderischen  feindlichen  Feuer  die  Schäferei  Auenhain  and 
behauptete  dieselbe,  18.  October  war  das  erste  Bataillon  im  Kampfe  bei  Kon- 
newitz und  Lössnig,  das  zweite  Bataillon  unter  seinem  Brigadier  GM.  Graf  Haug- 
witz  half  östlich  von  Dölitz,  wo  drei  Strassen  sich  vereinigen,  mehrere  An- 
griffe des  Feindes  abweisen.  Der  Gesammtverlust  des  Regimentes  in  den  drei 
Schlachttagen  bei  Leipzig  betrug  11  Offiziere  und  550  Mann,  —  während  des 
ganzen  Feldzuges  1813  aber  21  Offiziere  und  1246  Mann. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  war  das  Regiment  2.  bis  13  Jänner  bei  der  Einschliessung 
von  Beifort,  4.  Februar  im  Gefechte  bei  Clerey,  dann  bei  den  Operationeo 
gegen  Süd-Frankreich,  11.  März  im  Treffen  bei  Mayen,  18.  März  bei  St. 
Georges,  wo  sich  zwei  Bataillone  unter  Major  Busan  durch  einen  glänzenden 
und  erfolgreichen  Bajonnet-Angriff  hervorthaten.  Das  Regiment  focht  femer 
20.  März  in  der  Schlacht  bei  Lyon,  29.  März  im  Gefechte  bei  Chiveres  und 
2.  April  in  jenem  bei  Voreppe.  Die  Grenadier-Division  war  bei  der  Armet^ 
in  Italien  und  erlitt  grosse  Verluste  in  der  Schlacht  am  Mincio  8.  Februar. 

Im  Feldzuge 

1815  war  das  Regiment  nur  mit  dem  ersten  und  dritten  Feld-Bataillon  ausgerückt 
und  machte  im  Corps  des  FML  Baron  Bianchi  den  Feldzug  in  Neapel  gegvn 
den  Exkönig  Murat  mit,  17.  April  bestand  die  17.  Compagnie  bei  Mi- 
randole  auf  der  Strasse  überfallen  ein  Gefecht,  schlug  den  feindlichen  AngritT 
ab,  11.  April  war  die  achte  Division  im  Gefechte  und  der  Erstürmung  von 
Carpi,  —  beide  Bataillone  fochten  tapfer  bei  Tolentino  3.  Mai;  Mitte  Juli 
kam  das  Regiment,  aus  Neapel  überschifft,  nach  Süd-Frankreich  und  be- 
zog Cantonirungen  in  der  Provence,  das  vierte  Bataillon  war  als  Besatzung  in 
Legnago. 

1821  machte  das  Regiment   den   kurzen    Feldzug   gegen   Neapel  mit,  ohne  in  ein 
Gefecht  zu   kommen,   wurde   nach   Sicilien    überschifft  Ende  Mai,  wo  es  als 
Besatzung  in  Palermo  bis  April  1826  verblieb. 
Im  Feldzuge 

1848  in  Italien  war  das  Regiment  im  II.  Armee- Corps  FML.  Baron  d'Aspre  ein- 
getheilt  und  focht  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Santa  Lucia,  mit  besonden^r 
Auszeichnung  23.  Juli  bei  Sona  bei  Erstürmung  der  dortigen  Höhen;  in  der 
Schlacht  bei  Custozza  vertrieb  es  durch  einen  glänzenden  Bajonnet-Angriff  ein^ 
feindliche  Batterie/  und  warf  die  herbeieilenden  feindlichen  Abtheilungen  unge- 
achtet einer  tropischen  Julihitze  von  Abbang  zu  Abhang,  25.  Juli,  und  war 
im  Gefechte  bei  Mailand  4.  August;  während   des   Feldzuges. 


—    321     — 

1849  gegen  Piemont  war  das  Regiment  als  Besatzung  in  Piacenza  verblieben  und 
daselbst  bei  den  fortificatorischen  Arbeiten  zur  Verstärkung  des  Po-Ueber- 
ganges  verwendet. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei 
Solferino  24.  Juni  an  einem  fünfstündigen  Kampfe  und  zweimaligen  Sturme, 
und  Abwehr  zweier  feindlicher  Angriffe  betheiligt,  ausserdem  hatten  schon  früher 
Regiments-Abtheilungen  6.  Juni  bei  Pietro  imd  8.  Juni  bei  Seriate  und  Val- 
tezze  Zusammenstösse  und  Gefechte  mit  dem  Feinde  zu  bestehen. 

Im  Feldzuge 
1866  hatte  das  Regiment  bei  der  Süd- Armee  Sr.  k.  k.  H.  des  FM.  Erzherzogs  Al- 
brecht ruhmvollen  Antheil  an  der  Siegesschlacht  bei  Custozza,  das  dritte 
Bataillon  hatte  unter  der  Führung  seines  tapferen  Obersten  von  Fischer  im  er. 
sten  Anlaufe  den  von  den  Bersaglieri's  stark  besetzten  Ort  Bosco  de  fitte 
erstürmt,  das  zweite  Bataillon  vom  Monte  Grodio  Besitz  genommen  und  das 
Regiment  um  den  Besitz  des  Gehöftes  La  bagolina,  der  Höhe  von  Monte 
Molimenti  und  Monte  Arabica  einen  heissen  erbitterten  Kampf  mit  mehreren 
feindlichen  Grenadier-Bataillonen  bestanden. 

Bei  der  Kriegs-Expedition  zur  Bezwingung  des  Aufstandes  in  Süd-Dalmatien 
im  October 

1869  war  das  Regiment  ehrenvoll  betheiligt  19.  October  bei  der  Verproviantirung 
TOn  Dragalj  imd  Czerkwice,  an  den  Gefechten  bei  Ledenica,  Gorazda, 
Kaezlac,  im  Defile  Ham,  Czerkwice,  Santa  Barbara,  Monte  Golis,  Risano 
u.  s.  w. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  15.  September  im  Gefechte  bei  Jzazie  und  18.  September 
in  jenem  bei  Bihacs  mit  einem  Gesammtverluste  in  Allem  von  78  Mann  im 
ganzen  Feldzuge. 

Tapferkeits-Auszeichntingen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1798  Das  Regiment  hatte  bei  seiner  Errichtung  die  Nummer  48  des  1796  redu- 
cirten  Infanterie-Regimentes  Schmid£Bld  erhalten. 

1799  FML.  von  Keim  sprach  dem  Regimente  für  dessen  Tapferkeit  bei  Magnano 
seine  vollste  Zufriedenheit  aus  5.  April. 

1799  Oberstlieutenant  Franz  Freiherr  De  Baut  wurde  für  sein  ausgezeichnetes 
Verhalten  bei  Novi  15.  August  durch  Capitel-Beschluss  1801  MTO.-R.  (war 
inzwischen  seit  1800  zum  Obersten  im  44.  Infanterie-Regimen te  befördert 
worden). 

1800  General  der  Cav.  Baron  Melas  schickte  im  Treffen  bei  San  Giustiniano  15. 
April  eigens  den  GM.  Grafen  Palffy  zum  Regimente,  um  ihm  seine  beson- 
dere Zufriedenheit  und  seinen  Dank  auszudrücken. 

1805  Bei  Caldiero  hatte    sich   31.  October  Oberst  Regiments-Oommandant  Brusch 

Tbflrhelm,  6«denkbl&tter.  ^^ 


~    322     - 

durch  umsichtige  und  tapfere  Führung  des  dritten  und  vierten  Bataillons  beim 
Angriffe  hervorgethan. 

1809  Hauptmann  Johann  von  Bogats  wurde  für  seine  Waffenthat  bei  Thom  15. 
Mai  durch  das  Nachtrags-Capitel  1811  MTO.-R. 

1813  wurde  Regiments  -  Commandant  Oberst  Wilhelm  von  Dressery  für  die  Er- 
stürmung des  Hofes  von  Auenhain  16.  October  bei  Leipzig  mittelst  Allerhöch- 
sten Handbillets  ddto.  Rötha  20.  October  ausser  Capitel  MTO.-R. 

1814  Major  Paul  von  Busan  ftlr  sein  tapferes  und  umsichtiges  Benehmen  im  Ge- 
fechte  bei   St.   Georges   18.   März   ÖLO.-R. 

1815  Oberlieutenant  Anton  Lohr  mit  einer  halben  Compagnie  zu  Porto  di  Fermo 
stationirt,  schiffte  sich  10.  Mai  auf  zwei  eben  segelbereiten  Barken  ein,  g^^ff 
3  feindliche  mit  Wein  und  Frucht  beladene  Schiffe  an,  nahm  nach  kurzem 
Gefechte  dieselben,  sowie  ein  dazugekommenes  viertes  in  Besitz. 

1848  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO.-E.  3.  Oberstlieutenant  Carl  Ritter  von  Odelga,  Major  Moritz  Ritter 
Desimon  von  Stemfels. 

MVK.  Hauptleute  Baron  Wetzlar,  Eardoss,  Rukavina  v.  Liebstadt,  Lehner, 
Lagersberg,  Latschat,  Falk,  Wukelich,  die  Oberlieutenants  Tökessy,  Du- 
devsky,  Neulinger,  Grobois,  Obhlidal,  Josef  und  Johann  Artner.  —  Die 
Mannschaft  [hatte  2  goldene,  17  grosse  und  45  kleine  Tapferkeits  Medaillen 
nebst  einem  k.  rusischen  St.  Georgskreuze  V.  Klasse  erhalten. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Osmolski  von  Boneza 
(vor  dem  Feinde  geblieben),  Major  Eduard  von  Udvamoky,  die  Hauptleute 
Ignaz  Korren  und  Carl  Falk. 

MVK.  Oberstlieutenant  Johann  Vagyon,  die  Majore  Conrad  Edler  von  Me- 
derer  und  Ferdinand  Bauer,  die  Hauptleute  von  Mihalik,  Oreskovic  und 
Carl  Graf  Cerrini  de  Monte  Varchi,  die  Oberlieutenants  Laswitz,  von  Turek 
die  Lieutenants  Selig,  Straschiripka,  Fuchs  und  Heller.  5  Offiziere  erhielten 
die  Allerhöchste  Belobung.  Die  Mannschaft  erhielt  2  goldene,  27  grosse 
und  52  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  Oberstlieutenant  Johann  Rosenzweig,  die  Majore  Constäntin  Haberecker 
und  Friedrich  Baron  von  Ende,  die  Hauptleute  Blaschek,  Kraft,  Piskor,  Hein- 
zclmann,  die  Oberlieutenants  Richard,  von  Becsey,  Zuma,  Triff,  die  Lieutenants 
Stirling,  Gönczy  und  Blaschke. 

Die  Mannschaft  erhielt  eine  goldene,  26  grosse  und  84  kleine  silberne  Ta- 
pferkeits-Medaillen. 

1869  Für  Auszeichnung  bei  der  Kriegs-Expedition  in  Stid-Dalmatien : 
ÖLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Maximilian  von  Fischer. 
OEKO.-R.  3.  Major  Friedrich  Baron  von  Ende,  die  Hauptleute  Gustav  Thaein- 
mel  und  Josef  Heinzelmann. 

MVK.  Hauptmann  Rittor  von  Negrelli  Oberlieutenant  Thaller  und  Lieute- 
nant  Labur. 


—    323    — 

Die  Mannschaft  erhielt  9  grosse   und  39  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 
Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge : 
1878  OEKO.-R.  3.  Oberst  Franz  Buchta,  Major  Josef  Blaschek. 

MVK.  die  Hauptleute  Johann  Göttlicher,  Friedrich  Ritter  von  Franz,  Gott- 
fiied  Wallachy,  die  Oberlieutenants  Carl  Freiherr  Wucherer  von  Huldenfeld, 
Ignaz  Rosenberger,  Carl  Strohmayer,  die  Lieutenants  Gustav  Zerbs,  Franz 
Gromes  (in  der  Reserve),  Alfred  von  Eiepach. 

Die  Allerhöchste  Belobung  die  Hauptleute  Franz  Thaller,  Carl  Zurna,  Jo- 
bann Trappel,  Alexander  Stirling,  Jaromir  Edler  von  Bunjevac,  die  Oberlieu- 
tenants Ernst  Ghross,  Johann  Jovic,  die  Lieutenants  Emil  Ritter  von  Thierry, 
Yincenz  Odstrcil  (beide  in  der  Reserve),  Hieronymus  Loncar. 
Die  Mannschaft  erhielt  für  die  Gefechte  vom  6.  September  bis  7.  October  5 
grosse  und  40  kleine  silberne  Tapferkeits  Medaillen,  76  Belobungen. 

(Das  Regiment  hatte  ausser  diesem  letzten  Feldzuge  seit  seinem  nunmehr 
80-jährigen  Bestände  (1798  bis  1878)  14  Feldzüge,  19  Schlachten,  34  Ge- 
fechte, 5  Belagerungen,  3  Erstürmungen  mitgemacht  und  in  diesen  allen 
einen  Verlust  von  32  Offizieren  und  1142  Mann  an  Todten,  126  Oflfizieren 
und  3581  Mann  an  Verwundeten,  36  Offizieren  und  2313  Mann  an  Gefan- 
genen, endlich  730  Mann  an  Vermissten,  im  Ganzen  also  an  195  Offizie- 
ren und  7746  Mann  erlitten.) 

Seit  1868  hat  es   die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1805  Grenadier-Bataillons- Conmiandant  Major  Peter   Wittib  f  in  der  Schlacht  bei 
Caldiero  30.  October. 

1859  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Osmolski  von  Boncza  an  seiner  Verwun 
düng  bei  Solferino  f  zu  Graz  22.  Juli. 

1859  Major  Josef  Mederer  von  Mederer  und  Wuthwehr  an  seiner  Verwundung  bei 
Solferino  zu  Ofen  19.  August 


21' 


Niederösterreichisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  49. 

(1844). 

FM.  HEINRICH  FREIHERR  VON  HESS. 

(Hat  für  immerwährende  Zeiten  diesen  Namen  zu  behalten) 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  hechtgraue  Egalisirungy  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation:  Sct.  Polten. 


Inhaber. 


1715  errichtet  auf  eigne   Kosten   von 
dem  Inhaber 
FM.  Markgrafen  Carl  von  Baden- 

DURLACH  t  1738. 

1724  FZM.     Otto     Graf   Walsego    t 

1743. 
1743  FML.  Johann  Leopold  Freiherr 

von  Bäbnklau  f  in  der  Sehlacht 

bei  Rottofreddo  1746. 
1747  FZM.  Carl  Gustav  Freiherr  von 

Khetl  f  an    seinen  bei    Breslau 

1757  erhaltenen  Wunden  26.  Juni 

1758. 
1758  FZM.  Ludwig  Freiherr  von  Angern 

t  1767. 


1767  FM.  Carl  Graf  Pelleoriki  MTO.- 

GK.  t  28.  November  1796. 
1797  FZM.  Wilhehn  Freiherr  von  Kkr- 

PEN  t  zu  Wien  26.  October  1823. 
1824  FML.   Friedrich    Cari    Freiherr 

von  Langenau  MTO.-R.  t  zu  Graz 

4.  Juli  1840. 
1840  FML.  Michael  Schön  von  Trkitn- 

WERTH   f    1844. 

1844  FM.  Heinrich  Freiherr  von  Hkäs 
MTO.-C.  t  zu  Wien  13.  April 
1870. 

Das  Regiment  hat  diesen  Namen 
ftlr  immerwährende  Zeiten  zu  be- 
halten. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Türkenkriege  focht  diess  neuerrichtete  Regiment 
1716  5.   August    in   der    Schlacht   bei    Peterwardein,  —  bei   der  Belagerung  von 
Temesvar  und  dem  Sturme   auf  dessen  Palanka,  1717  bei  der  Belagerung 
von  Belgrad. 

Im  Feldzuge 
1719  in   Sicilien   waren   zwei  Bataillone   und    die    Grenadier-Division   anwesend, 
1731   und  1732  war  ein  Bataillon  und  eine   Grenadier- Compagnie  im  Feld- 


—    325    — 

zuge   in  Corsica,  1734  kam  das  Regiment  am  Rhein   und  war  ein  Bataillon 
in  der  Belagerung  von  Philippsburg,  1735  zwei  Bataillone  und  die  Grenadiere 
bei  der  Haupt- Armee  am  Rhein. 
Im  Türkenkriege  war 

1738  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier-Compagnie  im  Treffen  bei  Mehadia,  1739 
23.  Juli  zwei  Bataillone  in  der  Schlacht  bei  Krotzka,  wo  sie  sich  sowie  auch 
die  Grenadiere  sehr  tapfer  hielten,  das  dritte  Bataillon  war  indessen  zu  Frei- 
burg und  Alt-Braisach  in  Besatzung. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  machte  das  Regiment 
1742  bis  1745  die  Feldzüge  in  Baiem  und  am  Rhein  mit,  und  erwarb  sich  vielen 
Kriegsruhm,  1746  war  es  in  Italien  und  focht  in  der  Schlacht  bei  Piacenza, 
wo  es  namentlich  an  OflSzieren  grosse  Verluste  erlitt,  —  femer  in  jener  bei 
Rottofreddo,  bei  der  Besitznahme  von  Genua,  kam  sodann  zum  Corps  in  die 
Provence,  und  war  1747  bei  der  Belagerung  von  Genua. 

Im  siebenjährigen  Kriege  focht  das  Regiment 
17Ö6  1.  October  in  der  Schlacht  bei  Lobositz,  1757  6.  Mai  in  jener  bei  Prag,  war 
im  October  bei  der  Belagerung  von  Schweidnitz,  wurde  22.  November  in 
der  Schlacht  bei  Breslau  von  seinem  Inhaber  FZM.  Baron  Eüieyl  zum  An- 
griffe gegen  Pilsnitz  vorgeführt,  und  war  5.  December  in  jener  bei  Leuthen, 
1758  14.  October  bei  Hochkirch,  1759  ein  Bataillon  im  Gefechte  bei  Zehren 
7.  November,  das  Regiment  im  Treffen  bei  Maxen  21.  November.  1760 
war  es  bei  der  Unternehmung  auf  Mährisch-Neustadt,  23.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Landshut,  15.  August  in  jener  bei  Liegnitz.  1761  bei  der  Eroberung 
von  Schweidnitz  hatte  sich  Major  Graf  O'Donnell,  der  beim  Sturme  blessirt 
wurde,  vorzüglich  ausgezeichnet,  und  der  preussische  Oberstlieutenant  Plotho 
gibt  ihm  das  Zeugniss,  dass  er  der  Erste  gewesen,  mit  dem  er  auf  dem  Walle 
gesprochen  und  vor  dem  er  mit  seinem  Bataillon  die  Waffen  gestreckt  habe. 
1762  21.  Juli  war  das  Regiment  im  Gefechte  bei  Leitmannsdorf  und  ein 
Detachement  desselben  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege  deckte  dasselbe 
1778  im  September  Prag  und  Umgegend  und  war  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen. 
Im  Türkenkriege 

1788  22.  Juli  ein  Piket  von  100  Mann  des  Oberst-Bataillons  zwischen  Semlin 
und  Beschania,  von  einer  ttlrkischen  Uebermacht  angegriffen,  vertheidigte  sich 
sehr  tapfer,  das  Bataillon  war  9.  August  beim  Angriffe  auf  das  türkische 
Lager  bei  Dubicza  anwesend.  1789  war  ein  Bataillon  in  den  Baracken  bei 
Semlin  und  zwei  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Belgrad,  und  30.  Sep- 
tember beim  Sturme  auf  die  Raitzenstadt,  wo  Hauptmann  Graf  Pellati  mit  seiner 
Grenadier-Compagnie  an  der  Spitze  der  dritten  Colonne  der  Erste  die  Palli- 
saden  überstieg,  den  Feind  verdrängte,  sich  der  feindlichen  Batterie  be- 
mächtigte, bei  der  Czardake  und  beim  Thore  vor  der  Raitzenstadt  zwei 
E^nonen  und  einen  Böller  eroberte,  —  Das  dritte  Bataillon  war  im  Cobur- 
gischen Corps  1788  bei  der  Belagerung  von  Chotym  und  mehreren  dortigen  Ge- 


-     326    — 

fechten,  1789  im  TreflFen  bei  Focksan  1.  August  und  in  der  ScUacht  bei  Marti- 
nestie  22.  September  ^  endlich  1790  bei  der  Belagerung  und  im  Treffen  von 
Gyurgewo,  wo  Hauptmann  Graf  Gavassini  und  Oberlieutenant  Richler  durch 
vorzügliche  Tapferkeit  und  Umsicht  sich  ausgezeichnet  hatten;  —  Ersterer 
durch  eine  sehr  gelungene  Recognoscirung  des  Ausfallsthores,  und  Letzterer 
schlug  einen  Ausfall  der  Türken  auf  die  Kessel-  und  Stückbatterie  mit  un- 
gemeiner Tapferkeit  zurück. 

Im  französischen  Revolutionskriege  waren 
1793  zwei  Bataillone  bei  der  Belagerung  von  Mainz  — •  13.  October  bei  der 
Einnahme  der  Weissenburger  Linien,  1794  12.  November  ein  Bataillon  bei 
Vertheidigung  der  Posten  bei  Bretzenheim  —  ein  Bataillon  bei  Wiederero- 
berung der  Weissenauer  Linien  18.  November,  ebenso  ein  Bataillon  bei  der 
Wiederoccupirung  der  Zahlbacher  Schanze  2.  December  und  im  Scharmützel 
am  Hartenberge  22.  December,  endlich  29.  December  eine  Division  bei  der 
Recognoscirung  bei  Bretzenheim.  1795  bei  Eroberung  der  feindlichen  Ver- 
schanzungen von  Mainz  29.  October  haben  zwei  Bataillone  die  Laubenheimer 
Schanzen  mit  dem  Bajonnete  erstürmt  und  sich  des  feindlichen  Geschützes  bei 
mächtigt,  hierauf  sogleich  beim  Sturme  auf  die  zweite  Linie  der  Schanzen  und 
der  Eroberung  der  dortigen  feindlichen  Geschütze  ruhmvoll  mitgewirkt,  'aber 
auch  die  grössten  Verluste  erlitten ;  15.  December  fochten  die  beiden  Bataillone 
bei  der  Einnahme  des  stumpfen  Thurmes  bei  Trier,  drei  Compagnien  ver- 
theidigten  sich  im  sogenannten  EempfFelde  mit  standhafter  Ausdauer,  mussten 
sich  aber  zuletzt  wegen  Mangel  aü  Munition  kriegsgefangen  ergeben;  1796 
war  das  Regiment  am  Ober-Rhein.  24.  October  unternahm  Major  Raymnndi 
mit  seinem  Bataillon  bei  Kandern  einen  wiederholten  Angriff  auf  den  Feind- 
der  aus  Eandem  geworfen  wurde,  wodurch  die  feindliche  Hauptstellung  bei 
Schliengen  im  Rücken  genonmien  werden  konnte.  Die  Folge  dieser  muthigen 
That  war  der  Rückzug  des  Feindes  auf  Bingen  und  bei  Hüningen  über 
den  Rhein.  Das  dritte  Bataillon  war  1796  in  Italien  und  focht  im  Treffen 
bei  Montenotte  und  bei  Dego  14.  April,  wo  es  von  feindlicher  Uebermacht 
nach  tapferer  Gegenwehr  gefangen  wurde.  Die  Grenadiere,  gleichfalls  in 
Italien,  fochten  mit  Auszeidmimg  im  Treffen  bei  Bassano. 

Im  Feldzuge 
1799  focht  das  Regiment  mit  grosser  Tapferkeit  25.  März  in  der  Schlacht  bei 
Stockach,  femer  14.  Mai  beim  Angriffe  auf  Graubünden,  wo  eine  Abthei- 
lung die  vom  Feinde  angezündete  Brücke  beim  Luziensteig  passirte  und  die 
Feinde  verjagte,  4  Compagnien  am  25.  Mai  im  Gefechte  bei  Neffeis  im 
Canton  Glarus,  4.  Juni  das  Regiment  beim  Haupt- Angriffe  auf  die  feindliche 
Position  bei  Zürich  femer  theils  vereint,  theils  abtheilungsweise  bei  Wald- 
see, Elzach,  Waldkirch,  bei  Molio,  und  auf  dem  Ursula-Berge  gegen 
Lefebre;  1800  waren  Abtheilungen  des  Regimentes  in  der  Belagerung  von 
Ulm,  zwei  Compagnien  thaten  sich  beim  Ausfalle  vom  6.  Juli  bei  Zerstörung 
einiger  feindlichen  Verschanzungen  hervor,  —  ein  anderer  Theil  des  Regimentes 
befand  sich  in  dem  blokirten  Platze  Braunau. 


—    327     ~ 

Im  Feldzuge 
1 805  gehörte  das  Regiment  zur  Armee  des  Erzherzog  Carl  in  Italien,  erhielt  aber 
Ende  September  in  der  Gegend  von  Soave  den  Befehl,  zu  dem  Corps  in 
Tirol  abzurücken,  wo  es  längere  Zeit  die  Vorhut  der  Division  Chasteler 
bildete.  Ein  Bataillon  nahm  3.  November  Theil  an  der  siegreichen  Ver- 
theidigung  des  Passes  Strub  gegen  die  baierische  Division  Deroi.  —  Ein 
Bataillon  focht  in  der  Schlacht  bei  Austerlitz  2.  December  in  der  IV.  Colonne. 

Im  Feldzuge 
1809  hatte  das  Regiment  seine  Eintheilung  im  VI.  Armee-Corps  des  FZM.  Baron 
Hiller.  21.  April  im  Treffen  bei  Landshut  deckte  das  erste  Bataillon  durch 
mehrere  Bajonnet-Angriffe  den  Rückzug  des  Armee-Corps.  23.  April  bei 
Neumarkt  war  nur  eine  Compagnie  im  Gefechte;  3.  Mai  im  Treffen  bei 
Ebelsberg  bestand  das  zweite  Bataillon  ein  dreistündiges  Gefecht  und  die 
beiden  andern  Bataillone  hatten  während  des  Rückzuges  mehrere  feindliche 
Angriffe  tapfer  zurückgewiesen.  13.  Mai  wurde  das  Regiment  beordert,  600 
französische  Grenadiere  des  Oudinot'schen  Corps  aus  der  durch  die  soge- 
nannte schwarze  Lacke  (einen  schmalen  Donau-Arm)  getrennte  Donau-Insel^ 
genannt  Jedlersee  zu  vertreiben,  welcher  Funkt  wegen  Errichtung  eines 
Brückenkopfes  dem  Feinde  von  Wichtigkeit  war.  Das  Regiment  löste  in 
einem  harten  aber  erfolgreichen  Kampfe  glänzend  seine  Aufgabe.  Ein  uner- 
warteter Angriff  des  Majors  Baron  O'Brien  mit  50  Freiwilligen,  im  Rücken 
der  feindlichen  Aufstellung  unternommen,  brachte  unter  dem  Feinde  panischen 
Schrecken  hervor  und  gab  die  glückliche  Entscheidung.  230  Franzosen  lagen 
todt  oder  verwundet  auf  dem  Kampfplatz;  —  ein  Bataillons-Chef,  14  Offiziere 
und  370  Mann  Elite-Truppen  waren  gefangen,  doch  hatte  auch  das  Regiment 
mit  3  Offizieren  und  62  Mann  an  Todten  und  6  Offizieren  und  292  Mann 
Verwundeter  den  Sieg  erkauft.  Bei  Aspem  kam  das  anwesende  Regiment 
nicht  ins  Gefecht.  Bei  Wagram  5.  und  6.  Juli  hatte  das  Regiment  im 
Kampfe  bei  Markgraf-Neusiedel  mit  vorzüglicher  Bravour  wiederholte  Angriffe 
theils  selbst  unternommen,  theils  tapfer  abgewiesen.  Die  Grenadier-Division  im 
Reserve-Corps  des  Gen.  der  Cav.  Baron  Kienmayer  focht  21.  April  bei  Landshut 
22.  Mai  bei  Aspem  und  bei  Wagram,  beim  Sturme  auf  Aderklaa,  im  Treffen  bei 
Znaim  mit  Auszeichnung.  Die  eigene  Reserve-Division  in  Wien  gerieth  durch 
die  dortige  Capitulation  in  Kriegs-Gefangenschaft.  —  Wegen  seiner  grossen 
Verluste  formirte  das  Regiment  ein  Bataillon. 

Im  Feldzuge 
1813  war  das  Regiment  im  IV.  Armee-Corps  G.  d.  Cav.  Graf  Klenau  22.  und  26. 
August  in  der  Schlacht  bei  Dresden.  29.  August  die  Tirailleurs  der  siebenten 
und  zehnten  Compagnie  im  Gefechte  bei  Rauchenstein,  3.  bis  5.  October 
während  der  Vorrückung  gegen  Leipzig  in  den  Gefechten  an  der  Flöhe,  14. 
nnd  16.  October  in  den  beiden  Gefechten  bei  Liebertwolkwitz,  im  erstem 
zeichnete  sich  das  zweite  Bataillon  vorzüglich  aus,  im  zweiten  hatten  im 
Kreuzfeuer  um  den  Besitz  des  die  Gegend  beherrschenden  Kolmberges  die  erste 
vierte  und  sechste  Division  sich  verdient  gemacht,  wurden  aber,  von  der  fran- 


—     328     — 

zösischen  Cavallerie  hart  bedrängt,  durch  Abtheilungen  östeiTeichischer  Che- 
vauxlegers,  preussischer  Dragoner  und  donischer  Kosaken  befreit;  —  18. 
October  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  war  das  Regiment  ruhmvoll  bei  dem 
Angriffe  und  der  Eroberung  des  Dorfes  Holzhausen  beiheiligt.  Der  Verlust 
desselben  betrug  in  den  drei  Schlachttagen  an  Todten  und  Verwundeten  und 
Gefangenen  13  Offiziere  564  Mann,  darunter  4  Offiziere  und  92  Mann  todt ; 
das  Regiment  kam  nun  zur  Einschliessung  von  Dresden,  nach  erfolgter  Ca- 
pitulation   wurde  es  nach    Italien    beordert,   wo  es  12.  Jänner 

1814  bei  der  Armee  daselbst  einrückte,  8.  Februar  focht  es  in  der  Schlacht  am 
Mincio  in  der  Ebene  von  Monzambano  und  bei  Valeggio.  —  Die  Grena- 
dier-Division, welche  30.  und  31.  October  1813  in  der  Schlacht  bei  Hanau  focht, 
machte  1814  im  Reserve-Corps  die  Vorrückung  gegen  Frankreich  mit  und 
rückte  31.  März  in  Paris  ein. 

Im  Feldzuge 

1815  war  das  Regiment  im  Armee-Corps  des  FML.  Radivojevich  der  Armee  des 
G.  d.  Cav.  Grafen  Frimont  von  Ober-Italien  eingetheilt,  und  machte  die  Vor- 
rückung über  Savoyen  und  den  Mont  Cenis  gegen  Frankreich  mit;  einzelne 
Regiments-Abtheilungen  machten  mehrere  kleinere,  stets  mit  dem  Rückzüge 
des  Feindes  endende  Gefechte  mit,  so  bei  Aigrebellete,  Charix,  La  Guillotiere, 
NegroUes,  6.  Juli  die  Einnahme  des  Forts  de  la  Crotte,  so  wie  ein  Bataillon, 
dem  sardinischen  Truppen-Corps  beigegeben,  bei  der  Eroberung  von  Grenoble 
6.  bis  8.  Juli  mitwirkte.  Das  Regiment  kam  zur  Besatzung  von  Lyon,  war 
nebst  der  Ghrenadier-Division  im  Armeelager  bei  Dijon  und  1815  bis  181^ 
bei  der  Occupations- Armee  im  Elsass,  mit  dem  Stabe  in  Ribereuil,  —  so- 
dann bis  1837  als  Besatzung  in  der  Bundes-Festung  Mainz. 

In  der  Kriegs-Epoche 
1848/49  waren  die  beiden  ersten  Feldbataillone  im  Küstenlande  zur  Deckung  und 
Vertheidigung  desselben  aufgestellt,  und  zwar  ein  Bataillon  mit  dem  Stabe 
zu  Triest,  das  andere  theils  auf  verschiedenen  Küstenpunkten  vertheilt,  thelL» 
in  den  kleinen  mobilen  Colonnen,  welche  der  unermüdliche  Regiments-Com- 
mandant  Oberst  Teimer  zum  Schutze  der  Küste  gebildet  hatte.  Eine  Division, 
an  die  italienische  Küste  überschifft,  war  bei  der  Belagerung  von  Ancona, 
wo  sie  2.  Juni  1849  bei  einem  Ausfalle  des  Feindes  nach  einem  mehrstündi- 
gen heissen  Gefechte  die  Angreifer  tapfer  in  ihre  Mauern  zurückwarf.  — 
Das  dritte  Bataillon  und  2  Compagnien  des  ersten  Landwehr -Bataillons 
fochten  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von  Wien  in  den  Kämpfen  in 
der  Brigittenau,  Leopoldstadt,  Augarten  und  Rossau  28.  bis  31.  October. 
Mitte  December  1848  mit  der  Armee  nach  Ungarn  vorgerückt,  kamen  sie  im 
Jänner  1849  zur  Cemirung  von  Komorn,  wo  sie  den  Winter  hindurch  einen 
angestrengten  Vorpostendienst  unterhielten.  4  Compagnien  waren  6.  April 
im  Treffen  bei  IszÄszeg. 

Im  Sommer-Feldzuge 
1849  war  das   dritte   BataiUon  13.  Juni  im  Gefechte  bei  Csoma  und  25.  Juni  in 
jenem  bei  Csanak,  femer  in  den  beiden  Schlachten  bei  Komorn  2.  und  11. 


—    329     - 

Juli.  Die  Grenadier- Division  6.  October  1848  im  Gefechte  am  Tabor  bei 
Wien,  machte  im  Grenadier-Bataillon  Richter  den  Winter-  und  Sommer- 
Feldzuge  in  Ungarn  mit. 

Im  Feldzug 
1859  gegen  die  Franco-Sarden   in  Italien  gehörte   das  Regiment   im  Beginne  zur 
Besatzung   von   Piacenza,  —  20.  Mai  im  Treffen    bei   Montebello  focht  das 
zweite  Bataillon  in  diesem  Oii;e  selbst)  das  Grenadier-Bataillon  bei  Genestrello 
—  das  Regiment  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  dasselbe  (mit  3  Bataillons)  im  III.  Armee-Corps  der  Nord- 
Armee  eingetheilt  und  kämpfte  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz.  Das 
dritte  Bataillon  aber  in  der  österreichisch-nassauischen  Division  des  FML. 
Grafen  Neipperg  im  VIII.  deutschen  Bundes-Corps  war  am  14.  Juli  im  Treffen 
bei  Aschaffenburg. 

Im  bosnischen  Occupationsfeldzuge 
1878  focht  das  Regiment  5.  und  6.  September  in  den  Gefechten  bei  Doboj. 

Tapferkeits-AuBzeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1746  Hauptmann  Dicker  commandirte,  nachdem  der  Oberst  gefallen  und  alle 
Stabs-Offiziere  verwundet  waren,  mit  Auszeichnung  das  Regiment  in  AeT 
Schlacht  bei  Piacenza,  blieb  aber  in  dieser  selbst  vor  dem  Feinde. 

1746  Major  Baron  Tillier  entwaffnete  bei  der  Unternehmung  in  die  Provence  im 
December  zu  Pargemont  das  dort  aufgestandene  Landvolk. 

1756  Oberst  Philipp  Graf  Browne  zeichnete  sich  an  der  Spitze  der  Grenadiere 
in  der  Schlacht  bei  Lobositz  1.  October  durch  vortheilhafte  Unterstützung 
der  angegriffenen  Posten  ans. 

1759  Der  aggregirte  Oberst  Christian  Eichholtz  that  sich  bei  Zehren  und  1760  bei 
Liegnitz,  wo  er  blessirt  wurde,  hervor. 

1761  Major  Heinrich  Graf  O'Donnell,  welcher  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz 
sich  durch  vorzügliche  Tapferkeit  tmd  Umsicht  hervorgethan,  und  mit  den 
Oertlichkeiten  dieses  Platzes  genau  bekannt,  dem  FZM.  London  den  ersten 
Gedanken  zur  Erstürmung  gegeben  hatte,  wurde  1762  MTO.-R. 

1772  hatte  das  Regiment  seinen  Werbbezirk  in  Niederösterreich  erhalten. 

1788  Lieutenant  Christian  hatte  22.  Juli  das  Piket  bei  Semlin  commandirt,  und 
sich  durch  tapfere  Vertheidigung  gegen  die  feindliche  Uebermacht  hervorgethan. 

1789  Hauptmann  Franz  Graf  Pellati  de  la  Tour  wurde  für  Auszeichnung  bei 
Belgrad  MTO.-R.  Nebst  ihm  wurden  angerühmt :  Die  Oberlieutenants  Pöhr 
und  Eckart  (dieser  blessirt),  die  Lieutenants  Beck  und  Sentner. 

1789  In  der  Schlacht  bei  Martinestie  22.  September  wurden  vom  dritten  Bataillon 
für  ihr  tapferes  und  umsichtiges  Verhalten  belobt:  Bataillons-Commandant 
Oberstlieutenant  Mengin,  die  Hauptleute  Bertolini,  Cavarini,  Müller,  die 
Oberlieutenants  Klug,  Richler  und  Fähnrich  Vasquez,  Ordonnanz-Ofifizier  des 
Prinzen  Coburg. 


-    330    — 

1790  Hauptmann  Alois  Graf  Gavassini  und  Oberlieutenant  Leopold  von  Richler 
wurden   für  ihr   ausgezeichnetes  Benehmen  vor  Gyurgewo  beide  MTO.-R, 

1793  Bei  Mainz  hatten  sich  Major  Holbein  bei  Einnahme  der  Weissenauer  Schanzen 
und  Hauptmann  Pruigh  nebst  dem  Oberlieutenant  Bion  14.  Juli  durch 
Einnahme  einer  feindlichen  Redoute  hervorgethan,  —  bei  Vertheidigiing 
einzelner  Posten  im  Bienwalde  Hauptmann  Rein^  und  der  Ordonnanz-Ofiizicr 
des  commandirenden  Generalen  Grafen  Wurmser,  Oberlieutenant  Mayer. 

1793  Bei  Einnahme  der  Weissenburger  Linien  wurden  besonders  gerühmt  folgende 
Offiziere :  Major  Graf  Khevenhüller,  die  Hauptleute  Gayer,  Graf  Sinzendorf, 
Bertolini,  Pistoletti,  Stein,  Schwoe  und  Wodniansky,  die  OberlieutenaDts 
Bion,  Baron  Weveldt,  Roswadowski,  Mayer  und  Fähnrich  Sommaruga. 

1794  In  der  Belagerung  von  Mainz  hatten  sich  bei  Wiedereroberung  der  Weisse- 
nauer Posten  ausgezeichnet:  Major  Graf  Gavassini,  die  Lieutenants  Som- 
maruga, Greifenberg,  Bubenau,  die  Fähnriche  Schmidt  und  Angeli,  — 
ebenso  bei  Wieder-Einnahme  der  Zahlbacher  Schanze  Major  Strachwitz,  die 
Hauptleute  Baron  Richler,  Pistoletti,  Graf  Sinzendorf,  Eckart,  die  Ober- 
lieutenants Graf  Lazar  und  Brebenau,  Lieutenant  Chevalier  Taintegnies  und 
Fähnrich  Graf  Dombasle. 

1794  und  1795  Regiments-Commandant  Oberst  von  Hagel  hatte  sich  in  den  Gre- 
fechten  bei  Mainz,  bei  Weissenaii,  bei  der  Zahlbacher- Schanze,  im  Gefechte 
am  Hartenberge  sowie  bei  der  Einnahme  der  Schanzen  von  Mainz  29.  October 
1795  wiederholt  ausgezeichnet  und  brachte  die  Sieges-Nachricht  von  der 
letztgenannten  Action  nach  Wien. 

1795  Bei  der  Einnahme  der  Mainzer  Linien  und  durch  seine  tapfere  Vertheidigung 
bei  Kempffeld  in  einem  vierstündigen  Kampfe  gegen  eine  bedeutende  Ueber. 
macht  hatte  sich  Major  Baron  Strachwitz  neuerdings  hervorgethan,  und  wurde 
zum  Oberstlieutenant  befbrdert. 

1795  Major  Graf  Gavassini  MTO.-R.  wurde  flir  seine  Auszeichnung  bei  der  Ein- 
nahme der  feindlichen  Position  beim  stumpfen  Winkel  bei  Trier  zum  Oberst- 
lieutenant befbrdert,  that  sich  als  Grenadier-Bataillons-Commandant  bei  Hassane 
1796,  wo  er  verwundet  wurde,  abermals  hervor,  und  wurde  Oberst  im 
Regimente. 

1796  Major  Lorenz  von  Raymundi  wurde  f(ir  seine  Auszeichnung  bei  Rändern 
24.  October  nachträglich  1801  MTO.-R. 

1799  In  der  Schlacht  bei  Stockach  25.  März  hatten  sich  in  der  Relation  ruhmvolle 
Erwähnung  erworben:  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Gavassini  für 
die  vorzügliche  Fflhrung  des  Regimentes,  Major  Pistoletti,  die  Hauptleute 
Wocher  und  Schäfer. 

1799  Beim  Angriffe  auf  GraubUnden  14.  Mai  hatte  sich  abermals  Oberst  Grat 
Gavassini,  sowie  25.  Mai  1799  im  Gefechte  bei  Neffeis  ausgezeichnet,  nebst 
ihm  Lieutenant  Moritz,  der  auf  einer  halb  abgebrochenen  Brücke  die  Linth 
passirte,  und  die  Haupleute  Schäffer  und  Sentner,  endlich  14.  Mai  1799  im 
Gefechte  bei  Frauenfeld  Hauptmann  Niedermann  und  der  dabei  verwundete 
Fähnrich  Graf  Kuenburg. 


—    331     — 

180Ö  Im  Feldzuge  hatte  sich  3.  November  bei  Vertheidigung  des  Passes  Strub  in 
Tirol  Major  Graf  Bentheim  ausgezeichnet. 

1809  Im  Berichte  über  das  TreflFen  bei  Landshut  21.  April  erscheint  der  Com- 
mandant  des  ersten  Bataillons  Major  Baron  O'Brien  nebst  7  Offizieren  unter 
den  Ausgezeichneten  genannt.  Bei  Ebelsberg  3.  Mai  wird  derselbe  und  Major 
Josef  Warlich  von  Bubna  belobt 

1809  Major  Johann  Baron  O'Brien  wurde  ftlr  seine  WaflFenthat  13.  Mai  bei  der 
schwarzen  Lacke  sogleich  zum  Oberstlieutenant  befördert,  und  durch  Capitel- 
beschluss  1810  MTO.-R.  Im  Armee-Befehl  vom  14.  Mai  1809  erhielt  das 
Regiment  das  schmeichelhafteste  Lob.  Es  war  nicht  ein  Offizier,  der  nicht 
wegen  Auszeichnung  genannt  werden  musste,  nicht  ein  Soldat,  der  nicht  auf 
das  heldenmüthigste  gefochten. 

1809  Bei  Aspem  22.  Mai  blieb  der  tapfere  Conmiandant  der  Grenadier-Division, 
der  sich  ausgezeichnet  hatte,  Hauptmann  Graf  Dombasle,  todt  am  Platze. 

1809  Das  Regiment  hatte  bei  Wagram  5.  und  6.  Juli  8  Offiziere,  189  Mann  todt;  — 
15  Offiziere  (darunter  dessen  Ck)mmandanten  Oberst  Andreas  Lang  von  Lan- 
genau,  Oberstlieutenant  Baron  O'Brien,  Major  Taintignies),  595  Mann  ver- 
wundet, 1  Offizier  und  31  Mann  gefangen.  Der  Gesammt- Verlust  des  Re- 
gimentes im  ganzen  Feldzuge  1809  betrug  65  Offiziere  und  4828  Mann  mit 
Einschluss  des  demselben  zugewiesenen  ftlnften  Landwehr-Bataillons. 

1813  Im  Berichte  des  GM.  Paumgarten  über  das  Gefecht  an  der  Flöhe  vom  4. 
October  an  das  Corps-Commando  wird  rühmend  der  kaltblütigen  Tapferkeit 
des  Regimentes  erwähnt  und  Oberst  Baron  O'Brien,  Major  Andreas  Baron 
Callot  nebst  7  Offizieren  belobt 

Bei  Liebertwolkwitz  14.  October  hatte  sich  Hauptmann  Johann  Watteck  als 
Interims-Commandant  des  zweiten  Bataillons  ausgezeichnet. 
In  dem  Berichte  des  Corps-Commandanten  Gen.  der  Cav.  Grafen  Klenau  über 
das  IV.  Corps  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  .wurde  des  Regimentes  Kerpen 
auf  das  Rühmlichste  gedacht,  besonders  wurden  Oberst  Baron  O'Brien  (in 
dieser  Schlacht  verwundet)  und  die  beiden  Bataillons-Commandanten  Major 
Baron  Callot,  Hauptmann  Watteck  nebst  12  Offizieren  genannt. 

1814  Im  Berichte  über  die  Schlacht  am  Mincio  8.  Februar  wird  das  Regi- 
ment auf  das  Ehrenvollste  erwähnt  und  besonders  werden  genannt  Oberst 
Baron  O'Brien,  Oberatlieutenant  und  Landwehr-Bataillons-Conmiandant  Ernst 
Graf  Hoyos  und  Major  Baron  Callot,  der  in  Folge  dessen  zum  Oberstlieutenant 
befördert  wurde,  und  12  Ober-Offiziere. 

1848  Der  als  Generalstabs-Offizier  verwendete  Lieutenant  Ludwig  Prinz  zuWin- 
disch-Grätz  wurde  für  Auszeichnung  bei  Custozza  25.  Juli  1848  im  Armee- 
befehle des  FM.  Gbafen  Radetzky  belobt. 

1848  Bei  der  Einnahme  Wiens  im  October  hatte  Oberlieutenant  Baron  Rudolf  Ab- 
faltem  sich  bei  Erstürmung  einer  Barrikade  und  durch  Rettung  einer  ära- 
rischen Cassa  ausgezeichnet. 

1849  Die  Hauptleute  Anton  Lemer  von  Bemthal  und  Rudolf  Graf  Troyer  hatten 


~    332     — 

sich  2.  Juni  im  Gefeche  bei  Ancona  an  der  Spitze  ihrer  Compagnien  hervor- 
gethan. 

1849  In  der  Schlacht  von  Komorn  2.  Juli  hatte  Oberlieutenant  Armand  Schaum- 
bürg  eine  Fahne  erobert,  mehrere  Gefangene  gemacht  und  die  achte  Division 
sich  besonders  auszeichnet. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  bei  Wien,  in  Ungarn  und  vor 
Ancona: 

OLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Ignaz  Teimer  (inzwischen  zum  GM. 
befördert.) 

OEKO.-R.  3.  Major  Johann  Wilhelm  Ritter  von  Braisach,  die  Hauptleute  Carl 
Appiano,  Heinrich  Huff  und  die  Oberlieutenants  Armand  Schaumburg,  Theo- 
dor Ritter  von  Maina. 

MVK.  Major  Georg  Magner,  die  Hauptleute  Ritter  Kolben  schlag  von  Rhein- 
stein, Graf  Troyer,  Gayer  von  Gayersfeld,  Microis,  Schluderer  Edler  v.  Tann- 
bruck,  Rudolf  Baron  Apfaltem,  die  Oberlieutenants  Prosky,  Rinner  und  Lieu- 
tenant Bernhardt.  —  Oberlieutenant  Perzer. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien. 

ÖLO.-R.    Major   Franz    Graf  Thun-Hohenstein . 

OEKO.-R.  3.  Major  Josef  Bauer,  Hauptmann  Conrad  von  Schluderer. 
MVK.  Oberst  Johann  Ritter  von  Braisach,  die  Majore  Josef  Bauer  und  Fer- 
dinand Woschilda,  Julius  Kämpfler,  die  Hauptleute  Praun,  Mayer,  Hutter, 
Baron  Guretzky,  die  Oberlieutenants  Kreiner,  Ricci,  Otto,  die  Lieutenants 
Hilgenberg,  Kodauert,  Schröders,  Strobl,  HoUub.  13  OflBziere  erhielten  (für 
Solferino)  die  Allerhöchste  Belobung  und  die  Mannschaft  2  goldene,  16  grosso 
und  26   kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Major  Leopold  Freiherr  v.  Kleimaym,  Hauptmann  Gustav  Weiss. 
MVK.  Hauptmann  Carl  Krippel,  die  Oberlieutenants  Grätz  und  Voetter. 
Die  Allerhöchste  Belobung  erhielten  13  Offiziere,  darunter  Oberst  Ferdinand 
Woschilda,    Oberstlieutenant   Franz    Weeber   Edler,  von    Wallburg,   Major 
Carl  Büttner  u.  s.  w. 

1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 
Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 

1878  Die  Allerhöchste  Belobung  (der  dem  Generalstabe  zugetheilte)  Hauptmann 
Victor  Voetter. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1746  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  Graf  Geyersperg  f  in  der  Schlacht 
bei  Piacenza. 

1793  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  von  Souel  MTO.-R.  f  bei  Einnahme 
der  Weissenburger  Linien. 

1796  Oberstlieutenant  Philipp  Holbein  von  Holbeinsberg  f  in  Folge  von  Verwun- 
dung bei  Montenotte. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Victor  Binder  von  Bindersfeld  f  in  der  Schlacht 
bei  Königgrätz  3.  Juli. 


Ungarisch-Siebenbürgisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«  50 

(1857.) 

FRIEDRICH  WILHELM  LUDWIG  GROSSHERZOG  VON  BADEN. 

Dunkelblaue  WaffenröcJce,  papageigrüne  Egalisirung,  weisse  Knöpfe, 

Ergänzungsbezirksstation :   Carlsburg. 


Inhaber: 


1762  (recte  1763)  errichtet  in  Sieben- 
bürgen als 

Zweites  Siebenbürgen- Wallachen 
Grenz-Infanterie-Regiment,  erhielt 
später  die  Nummer  17. 

1848  Zweites     Romanen-Grenz-Infan- 
terie-Regiment  Nr.  17. 

1851  in  das  Linien-Infanterie-Regiment 
Nr.  50  umgewandelt. 


1851  Gen.  der  Cav.  Hannibal  Friedrich 
Fürst  zu  Thurn  und  Taxis  f  zu 
Venedig  17.  Jänner  1857. 

1857  Friedrich  Wilhelm  Ludwig  Gross- 
herzog von  Baden. 
(Seit  1857  zweiter  Inhaber:  FML. 
August  Freiherr  Stillpribd   Ra- 

TENICZ). 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778/79  diente  ein  Bataillon  bei  der  Heeres- Abtheilung  in  Mähren. 

Im  Türkenkriege  war  ein  Bataillon  beim  Coburgischen  Corps 
1788  in  der  Bukowina.  2  Divisionen  desselben  rückten  12.  März  nach  Baja  in  die 
Moldau,  waren  22.  März  im  Scharmützel  bei  Botuschan  und  der  Besetzung 
der  dortigen  Höhen,  18.  April  bei  Eroberung  des  türkischen  Lagers  bei  Larga 
19.  April  bei  der  Besitznehmung  von  Jassy,  29.  Mai  eine  Division  in  dem 
Scharmützel  bei  Wasslui  an  der  bessarabischen  Grenze,  28.  Juli  bei  Herlou 
wies  Major  Devchich  mit  einer  Division  einen  Angriff  von -4000  Türken  mit 
Verlust  zurück;  31.  August  im  Gefechte  bei  Belezestie  haben  2  Divisionen 
im  geschlossenen  Quarrt  unter  demselben  Stabs-Offizier  einige  wüthendc 
Reiter-Angriffe  der  Spahis  zurückgewiesen.  Das  Bataillon  focht  ferner  tapfer 
im  Treffen  bei  Adschud,  und  rückte  im  October  nach  Siebenbürgen  ab,  wo 
der  übrige  Theil  des  Regiments  seit  Anfangs  Juni  im  Lager  bei   Dolmatseh 


~    334     - 

stand.  1789  kamen  2  Bataillone  an  den  Terzburger  Pass,  9.  April  halfen 
5  Compagnien  den  Posten  Vallje  Mulieri  standhaft  vertheidigen^  17-  Septem- 
ber waren  3  Compagnien  und  150  Schar&chützen  bei  der  Expedition  nach 
Eimpolung  in  der  Wallachei,  1790  war  im  Mai  ein  Bataillon  bei  der  Unter- 
nehmung gegen  Tumul^  und  eine  Abtheilung  bei  der  Belagerung  und  im 
Treffen  von  Gyurgewo. 

* 

Im  französischen  Revolutionskriege  von 
1793  bis  1800  gab  das  Regiment  seinen  Antheil  an  Mannschaft  zu  dem  componir- 
ten  wallachischen    Bataillon   (dessen  Hauptmomente  bei  dem  46.  Infanterie- 
Begimente  Seite  303  bereits  angegeben  sind;  siehe  diese). 

Im  Feldzuge 
1805  war    IVa    Bataillon    im   Corps    des  FML.    Grafen   Merveldt,    und    wurden 
beim   Antritte    des   Rückzuges   dieses  Corps    zur   Vertheidigung  des  Lueg- 
passes  entsendet,  welche   vom   General  Szanassy  zwar  tapfer,  aber  erfolglos 
gegen  den  französischen  General  Drouet  versucht  wurde  (im  November). 

Im  Feldzuge 
1809  waren  2  Bataillone  im  VII.  Armee-Corps  des  Erzherzogs  Ferdinand  in  Polen 
eingetheilt.    "Das   erste   Bataillon    war  bei  der   Vertheidigung  von  Sandomir 
18.  Mai  und  im  Gefechte  bei  Gorcice,  das  zweite  Bataillon  in  jenem  bei  Je- 
dlinsko  4.  Juni. 

Im  Feldzuge 
1814  war  ein  Bataillon  bei  der  Armee   des  FM.  Grafen   Bellegarde  in  Italien,  in 
der  mobilen  Truppen-Division  FML.  Sommariva,  eine   Abtheilung  desselben 
18.  Jänner  im  Gefechte  bei  Toscolano. 

Am  siebenbürgischen  Revolutionskriege 
1848  und  1849  nahm  das  Regiment  in  seinem  Heimatlande  thätigen  AntheiL  Das 
erste  Bataillon  erhielt  im  Juli  1848  vom  ungarischen  Kriegsministerium  Befehl, 
zu  der  gegen  die  Serben  operirenden  ungarischen  National- Armee  abzurücken. 
In  Pest  eingerückt,  wurde  dasselbe,  da  es  sich  weigerte,  gegen  die  Grenzer  imd 
Serben  zu  marschiren  und  die  Tricolor-Cocarden  anzunehmen,  in  die  Festung  Leo- 
poldstadt verlegt.  Bei  der  Uebergabe  dieser  Festung  an  die  Honveds  war  das  Ba- 
taillon selbst  nicht  unter  Androhung  der  Decimirung  zum  Uebertritte  in  die  un- 
garische Revolutions- Armee  zu  bewegen,  es  wurde  entwaffnet,  kriegsgefangen 
erklärt,  dessenimgeachtet  rettete  diese  treue  Truppe  ihre  Fahne.  Die  in  Sie- 
benbürgen zurückgebliebenen  beiden  Bataillone  waren  unter  Commando  ihres 
Obersten  Urban,  und  hatten  an  allen  grossem  Unternehmungen  und  Gefechten  der 
von  diesem  Stabs  Offizier  befehligten  Colonne  im  Norden  Siebenbürgens  thätigen 
Antheil,  so  im  October  1848  in  den  Gefechten  bei  Szas  Regen,  Vajda  Szt  Ivan, 
im  November  in  jenen  bei  Szamos  Ujvar,  Szamosfalva,  Einnahme  von  Klau- 
senburg; —  bei  Dees  24.  November  sowie  später,  Anfangs  Jänner  1849  beim 
Rückzuge  an  die  Grenze  von  der  Bukowina  und  den  Rückzugsgefechten  bei 
Szerethfalva,  Bistritz,  am  Passe  Tihutza  und  bei  Watra  Doma.  —  Der 
Stand  der  beim  Obersten  Urban  befindlichen  Abtheilungen  betrug  nur  91  Rot* 


-     335    - 

ten  vom  zweiten  Bataillon  und  70  Mann  vom  dritten  Bataillon.  Diese  waren 
bei  dem  glänzend  gelungem  Ueberfalle  bei  Maroseheny  6.  Februar  bei  dem 
glücklichen  Gefechte  bei  Bayersdorf  18.  Februar  und  in  jenem  bei  Borge 
Zsosseny  25.  Februar. 

Während  des  Feldzuges 
1859  in  Italien  gehörte  das  nunmehrige  50.  Infanterie  Regiment-Grossherzog  von 
Baden  zur  Küsten-Armee  und  stand  in  der  Umgegend  von  Görz. 

Im  Feldzuge 
18G6  in  Italien  war  das  Regiment  im  V.  Armee-Corps  FML.  Rodich  der  Süd-Armee 
und  hatte  ruhmvollen  Antheil  an  den  Kämpfen  bei  OHosi  und  der  Ersttlrmung 
des  Monte  Vento  in  der  Siegesschlacht  bei  Custozza  24.  Juni,  wobei  es  einen 
Gesammtverlust  von  335  Mann  an  Todten,  Verwundeten  und  Vermissten  und 
7  todten  Offizieren  zählte. 

Tapferkeits-Auszeichnimgeii  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

Im  Türkenkriege  zeichnete  sich  durch  Umsicht  und  Tapferkeit  vorzüg- 
lich aus: 
1788  Major  Devchich  28.  Juli  bei  Herlou  und  31.  August  im  Gefechte  bei  Be- 
lezestie,  er  wurde  zimi  Oberstlieutenant  befördert.  Major  Binsfeld  durch  die 
standhafte  Behauptung  des  Postens  bei  Gyula  Hontilin  gegen  5000  Türken 
8.  April. 

1788  Oberlieutenant  Graf  Nemes  in  einem  Scharmützel  bei  Chotym  11.  Juli  imd 
Hauptmann  Szervatzeck  von  Thumfeld  im  TreflFen  bei  Adschud. 

1789  Lieutenant  Leibinger  bei  Vertheidigung  des  Postens  Vallje  Mullieri;  wurde  in 
Anerkennung  dessen  zum  Oberlieutenant  befördert. 

1789  Bei  der  Unternehmung  auf  Kimpolung  in  der  Wallachai  11.  September 
hatten  sich  hervorgethan:  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Heyden- 
dorf,  Hauptmann  Szervatzek  von  Thumfeld,  die  Oberlieutenants  Lang  und 
Mehesy. 

1848  Oberstlieutenant  Carl  Urban,  der  in  Erkrankung  des  Obersten  Baron  Jovich 
das  Regiments-Commando  übernommen  hatte,  kündigte  im  Namen  des  Re- 
gimentes durch  ein  eigenes  Protokoll  dem  ungarischen  Ministerium  den  Ge- 
horsam auf,  und  warf  demselben  seine  illoyale  Haltung  gegen  den  Monar- 
chen vor ;  durch  seine  energische  und  zweckmässigen  Anstalten  trug  er  wesent- 
lich bei,  die  romanischen  Regimenter  wie  auch  überhaupt  die  Bevölkeining 
in  der  Treue  zu  ihrem  Kaiser  zu  erhalten.  Er  wurde  im  December  zum 
Obersten  befördert  und  wurde  ÖLO.-R. ;  —  fiir  seinen  glänzenden  Ueberfall 
bei  Moroscheny,  den  er  als  selbständiger  Conmiandant  des  Siebenbürger  Nord- 
Corps  unternahm,  6.  Februar  1849,  wobei  3  Compagnien  mit  11  Offizieren, 
44  Husaren  nebst  Artillerie-Bedienungs-Mannschaft  gefangen,  1  Fahne,  2 
Kanonen,  2  Munitionskarren  mit  der  ganzen  Bagage,  Waffen  und  Munition 
des  Feindes  erobert  und  erbeutet  wiirden,  —  wurde  Oberst  Carl  Urban  in  der 
Promotion  29.  Juli  1849  MTO.-R.  Ausserdem  erhielten: 


~    336    — 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Siebenbürgen: 

ÖLO.-R.  Hauptmann  Theodor  Arsenti,  Oberlieutenant  Friedrich   Storch  von 

Arben. 

OEKO.-R.  3.  Major  Friedrich  Fackler  (für  frühere  Leistungen  als  Hauptmann 

im  51.  Infanterie-Regiment)  und  Lieutenant  Gregor  Botta. 

MVE.  Oberlieutenant  Domide  Pantilemon,  die  Lieutenants  Carl  Baron  Urban, 

Fabro,  Daday,  Schreiber,  Bunziny,  Hauptmann-Auditor  Rosenbaum. 

1851  Das  erste  Bataillon  erhielt  mit  Armeebefehl  Nr.  14  de  dato  Schönbrunn  27. 
August  eine  an  der  Fahne  zu  tragende  goldene  Medaille  mit  dem  Bilde  S.  'SL 
Kaiser  Franz  Josef  I.  und  der  Umschrift :  „Für  standhaftes  Ausharren  in  der 
beschworenen  Treue  im  Jahre  1848." 

1851  AnlässUch  der  Auflösung  der  siebenbürgischen  Grenze  wurde  das  Regiment  im 
Jänner  in  ein  Linien-Infanterie-Regiment  umgewandelt,  erhielt  die  Nummer  50 
(des  1809  reducirten  vormaligen  ^oberösterreichischen  Infanterie-Regimentes 
Stein)  und  statt  der  bisherigen  dunkelbraunen  Röcke  weisse,  welche  es  aber 
nach  der  neuesten  Adjustirungs- Vorschrift  seit  1868  mit  dunkelblauen  ver- 
tauschte, —  die  bisherigen  papageigrünen  Aufschläge  hat  es  bei  all  diesen 
Veränderungen  beibehalten,  ebenso  die  weissen  Knöpfe.  Statt  der  Grenzstation 
Naszod  erhielt  es  als  Ergänzungsstation  erst  Szasvaros,  dann  Carlsburg  in 
Siebenbürgen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

ÖLO.-R.  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Regiments-Conmiandant  Oberst 
Carl  Schwaiger. 

OEKO.-R.  3.  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Major  Friedrich  Krippel,  — 
Major  ad  honores  Friedrich  Freiherr  von  Schirnding,  die  Hauptleute  Carl  Wei- 
lenbeck, Ferdinand  Wlad,  Achilles  Gatti. 

MVK.  Major  Wilhelm  Wellikan  von  Boldogmezö,  die  Hauptleute  Staff,  Tes- 
sachy  Statkiewicz;  die  Oberlieutenants  Stocklin,  Schumacher,  Glöckner, 
Poppizan,   Sutsa;   die  Lieutenants  Wimmer  von  Ebenwald  und  JaroszjnskL 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Schwaiger  und  Major  Friedrich  Krippel 
beide  f  ii^  der  Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni. 

1866  Major  ad  honores  Friedrich  Freiherr  von  Schimding  an  den  Folgen  seiner 
Verwundung  bei  Custozza  f  zu  Verona  18.  September. 


Ungarisch-Siebenbttrgisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"   51. 

(1875.) 

FML  ERZHERZOG  HEINRICH. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  aschgraue  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 
ErgänzuDgsbezirksstation :  Klausenburg. 


Inhaber. 


1702  errichtet  als  Baboczayi'sche  Hei- 
ducken zu  2000  Mann,  später 
aber  den  andern  Regimentern  an 
Stärke  gleich  formirt. 

1702  GM.    Adam    Freiherr    von    Ba- 

BOCZAY  f   1707. 

1707  GM.  Franz  Graf  Gtolai  f  1729. 
1729  FML.  Franz  Graf  Palpfyv.Erdöd 

f   in    der    Schlacht    bei   Parma 

29.  Juni  1734. 
1735  FML.    Stephan    Graf  Gyulai   f 

1759. 
1759  GM.  Franz  Graf  Gyulai  f  1788. 
1788  FML.    Gabriel    Freiherr    Spleny 

V.  MraALDY  MTO.-C.  f  zu  Szilvas 

Ujfalu  1.  April  1818. 


1818 
1822 


1833 


1875 


1833 


1864 


bis  1822  unbesetzt. 

FML.  Johann  Freiherr  von  Me- 

csERY  MTO.-R.  t  zu  Linz  26.  De- 

cember  1832. 

Se.  k.  k.  H.  Erzherzog  Carl  Fer- 

DmAND,    G.    d.  Cav.   f  zu  Selo- 

witz   in    Mähren    20.    November 

1874. 

Se.  k.    k.  H.    FML.    Erzherzog 

Heinrich. 

(Zweite  Inhaber: 

FZM.  Johann  Nepomuk  Freiherr 

Berger  von  der  Pleissb  MTO.-R. 

f  zu  Oedenburg  2.  April   1864. 

FML.  Anton  Freiherr  Bils.) 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  Regiment  machte  kurz  nach  seiner  Errichtung  von  1703  an  die  Feld- 
züge in  Italien  mit  und  war  1706  in    der  Belagerung  von  Turin,  1707  bei 
der  Unternehmung   auf  Toulon,    und   die   folgenden  Jahre  meist  zu  Mantua 
in  Besatzung; 
1732  machte  es  die  Expedition  nach  Corsica  und  den  dortigen  Feldzug    mit,    und 

1734  29.    Juni  focht  es  mit    starken  Verlusten   in  der  Schlacht  bei  Parma, 

1735  war  es  bei  der  Armee  in  Obor-Italien. 

ThOrheim,  OedcnkblAtter.  '^^^ 


—   338   -- 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1741  im  December  aus  Italien  zum  Khevenhüller'schen  Corps  nach  Waidhofen 
eingerückt,  und  war  bei  der  Winterexpedition  1742  in  Ober-^Oesterreich 
und  Baiern,  1744  in  den  Feldzügen  am  Rhein  und  in  Böhmen,  1745  iiu 
Treffen  bei  Habelschwerdt  und  in  den  Schlachten  bei  Hohenfriedberg  und 
Trautenau,  kam  sodann  nach  Italien  und  war  1746  bei  der  Besitznehmung 
von  Genua  und  bei  der  Unternehmung  in  die  Provence,  1747  bei  der  Be- 
lagerung von  Qenua. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war 
1757  6.  Mai  ein  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Prag,  die  Grenadiere  7.  Septem- 
ber im  Treffen  bei  Görlitz  und  ein  Commando  unter  Oberstlieutenant 
Grafen  Samuel  Gyulai  bei  der  Expedition  des  FML.  Grafen  Hadik  auf 
Berlin;  1758  15.  April  im  Treffen  bei  Eulenburg  vertheidigte  das  Regiment 
die  dortige  Brücke  und  deckte  den  Rückzug  des  Hadik'schen  Corps  nach 
Grimma,  1759  8.  Mai  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  im  Gefechte  bei 
Aisch,  21.  September  im  Treffen  bei  Meissen,  20.  November  in  jenem,  bei 
Maxen,  1760  3.  November  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Toi^au, 
1761  war  ein  Bataillon  1.  October  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  und 
beim  Sturme  auf  das  dortige  Galgenfort.  1762  2.  August  focht  das  Regiment 
mit  vorzüglichem  Ruhme  im  Treffen  bei  Töplitz.  Da  sich  auf  eine  der  in 
der  Flanke  und  im  Rücken  des  Löwenstein'schen  Corps  liegenden,  wichtigen 
Anhöhen  zwei  preussische  Bataillone  festsetzen  wollten,  rückte  im  entscheidenden 
Momente  sogleich  Oberst  Graf  Samuel  Gyulai  im  Sturmschritte  mit  dem 
Regim^ente  gegen  jene  Anhöhe.  Die  beiden  Grenadier-Compagnien  stürmten 
mit  dem  Säbel  in  der  Paust,  wurden  vom  Regimente  divisionsweise  unter- 
stützt, trieben  den  Feind  von  der  Anhöhe,  der  nun  völlig  geworfen  wurde. 
Das  brave  Regiment  behauptete  nun  den  eroberten  Platz  gegen  zwei  wieder- 
holte heftige  Angriffe  des  bedeutend  verstärkt  zurückkehrenden  Feindes  so 
lange,  bis  sich  dieser  gänzlich  zurückzog.  27.  September  war  das  Regiment 
beim  Angriffe  auf  die  feindlichen  Verschanzungen  bei  Pretschendorf  und 
Münchenfrey,  und  hielt  sich  sehr  tapfer,  aber  mit  grossen  Verlusten ;  15-  Oc- 
tober im  Treffen  bei  Freyberg.  1763  rückte  das  Regiment  in  seine  Hcim:it 
nach  Hermannstadt  ab. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778  und  1779  war   dasselbe  bei    der   Haupt-Armee  in  Böhmen,  eine  Abtlieilung 
1779  im  Gefechte  bei  Gebersdorf. 

Im  Türkenkriege 
1788  14.  biß  16.  Juli  waren  zwei  Compagnien  bei  Vertheidigung  der  Position  in 
den  Proczester  Gebirgen;  26.  August  bei  dem  Angriffe  der  Türken  auf 
Vallje  Mulieri  wirkten  zwei  Zuge  tapfer  zur  Vertheidigung  des  Teraburger 
Passes  mit,  ebenso  bei  jener  der  Position  bei  Kornet  an  der  Aluta  18.  September 
einzelne  Abtheilungen  waren  14  November  bei  der  Expedition  nach  Rimnik.  — 
1789  beim  Angriffe  auf  das  türkische  Corps  bei  Porczeny  und  Vaideny; 
7.  und  8.  October  hatte  sich  das  Regiment  vorzüglich  tapfer  gehalten. 


—     339     - 

Im  Kriege  gegen  die  französische  Republik  war 
1793  das  Leibbataillon  in  thätiger  Verwendung,  so  im  Juli  bei  der  Belagerung 
and  beim  Sturme  auf  Valenciennes,  wo  Hauptmann  Rogowsky  mit  3  Offizieren 
und  150  Freiwilligen  die  Bestürmung  des  bedeckten  Weges  vpr  dem  grossen 
Homwerke  unternahm,  den  Feind  aus  dem  Hornwerk  selbst  und  dem  neben- 
liegenden Werk  vertrieb,  die  vorgefundenen  Geschütze  vernagelte  und  bis 
zur  Lunette  vordrang.  Im  Gefechte  bei  Beaumont  16.  October  drang  Haupt- 
mann Rogow^y  mit  vier  Compagnien  und  zwei  Geschützen,  von  einem 
dichten  Nebel  begünstigt,  und  einer  Escadron  Latour-Chevauxlegers  unter- 
stützt, mit  dem  Bajonnete  in  die  weit  überlegene  feindliche  Infanterie,  schlug 
diese  in  die  Flucht  und  eroberte  4  Kanonen  mit  den  Munitionskarren  und 
eine  Fahne.  1794  20.  April  war  das  Leibbataillon  bei  Erstürmung  des 
französischen  Lagers  von  Landrecy  sowie  3.,  16.  und  26.  Juni  in  den  drei 
TreflFen  von  Charleroi,  20.  September  im  Rückzugsgefechte  bei  Henri  Cha- 
pelle,  und  die  Grenadiere  im  Treffen  bei  Toumay,  1795  diese  letzteren 
26.  November  bei  Erstürmung  des  Dorfes  Grossfischlingen  bei  Landau,  das 
Leibbataillon  war  in  diesem  Feldzuge  in  den  Rheingegenden  bei  Mannheim. 
1796  war  ein  Bataillon  20.  Juni  im  Treffen  bei  ükerad,  wo  Oberstlieutenant 
Augustinetz  mit  diesem  wesentlich  zur  glänzenden  Entscheidung  beitrug  und 
das  Bataillon  eine  Fahne  eroberte;  3.  September  ward  es  im  Treffen  bei 
Würzburg  und  bei  der  Verfolgung  des  Feindes  thätig  verwendet.  Die 
Grenadiere  fochten  10.  August  im  Treffen  bei  Neresheim.  Das  Leibbataillon 
kam  1797  als  Besatzung  nach  Frankfurt.  —  Das  Regiment  rückte  1796 
nach  Italien  zum  Corps  des  FML.  Bajalich  und  erlitt  6.  November  im  Treffen 
an  der  Brenta  den  bedeutenden  Verlust  von  10  Offizieren  und  657  Mann, 
darunter  1  Offizier  und  161  Mann  todt.  1797  im  Jänner  bestand  es  in  der 
Gegend  bei  Bassano  einige  Gefechte.  Oberst  von  Augustinetz  mit  einem 
Bataillon,  während  des  Rückzuges  des  Bajalich'schen  Corps  zur  Besatzung 
von  Gradiska,  mit  dem  Auftrage,  den  Feind  so  lange  aufzuhalten,  bis  das 
ganze  Corps  das  jenseitige  Ufer  des  Isonzo  erreicht  haben  würde,  zurück- 
gelassen, vollzog  lodmivoll  seine  Aufgabe  durch  Zurückweisung  mehrerer 
feindlichen  Versuche,  wurde  aber  zuletzt  abgeschnitten  und  nach  erfolgloser 
aber  tapferer  Vertheidigung  von  der  feindlichen  Uebermacht  zu  einer  ehren- 
vollen Capitulation  genöthigt  19.  März  1797. 

Das  Regiment  1799  zur  Aufwartung  in  der  Residenzstadt  Wien,  rückte  erst 
am  Schlüsse  des  Jahres  auf  den  italienischen  Kriegsschauplatz  ab,  wo  es  den 
Feldzug  1800  mitmachte  und  sogleich  zur  Blocade  von  Genua  kam,  6.  April 
waren  einzelne  Abtheilungen  im  Gefechte  bei  Vado,  2.  Mai  wurde  das 
Blocade-Corps  von  einer  3000  Mann  starken  Colonne  bei  La  Coronota 
heftig  angegriffen,  dem  Feinde  gelang  es  Anfangs,  einige  Vortheile  zu  erringen, 
und  schon  hatten  sich  diese  den  Geschützen  genaht,  als  sie  durch  Lieutenant 
Jogenitz  mit  IVa  Compagnien  heftig  und  unerwartet  angegriffen  und  über 
die  Polcevera  zurückgeworfen  wurden.  Das  Regiment  bestand  ein  Gefecht 
bei  Alessandria,  und  war  14.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Marengo  und  25.  December 
in  jener  am  Mincio. 

22» 


~     340     - 

Im  Feldzuge 
1805  hatte  dasselbe  in  der  Division  des  FML.  Baron  Simbschen  30.  October  in 
der  Schlacht  bei  Caldiero  die  wichtige  Position  bei  Colognola  zu  vertheidigen. 
Bereits  hatten  sich  die  Franzosen  einer  der  wichtigsten  Anhöhen  bemächtigt, 
da  bot  sich  Hauptmann  Karove  freiwillig  an,  mit  seiner  Division  den  Feind 
von  dort  zu  vertreiben,  in  der  rechten  Flanke  und  im  Rücken  drang  der 
Hauptmann  mit  einer  Compagnie,  während  die  zweite  in  der  linken  Flanke 
operirte,  entschlossen  mit  dem  Bajonnete  auf  den  600  Mann  starken  Gegner 
ungestüm  vor,  warf  denselben  in  der  ersten  üeberraschung  mit  Verlust 
zurück,  verfolgte  ihn  rasch,  und  schnitt  ihm  den  Rückzug  bei  Colognola 
bassa  ab.  300  Franzosen  bedeckten  die  Wahlstatt,  eine  Fahne  wurde  er- 
beutet, 7  Offiziere  und  130  Mann  gefangen,  während  der  eigene  Verlust  sich 
nur  auf  13  Todte  und  19  Verwundete  belief.  Bei  dem  späteren  Rückzuge 
der  Armee  war  ein  Bataillon  des  Regiments  dui*ch  die  Piave  getrennt  in 
Rosano  zurückgeblieben  und  vom  Feinde  fast  eingeschlossen,  wurde  aber 
6.  November  durch  einen  ebenso  kühnen  als  unerwarteten  Angriff  einer 
Compagnie  unter  Hauptmann  Maretieh  befreit. 

Im  Feldzuge 
1809  focht  das  Regiment  im  VI.  Armee-Corps  FML.  Baron  Hiller  in  dem  Treffen 
bei  Landshut,  im  Gefechte  bei  Neumarkt  und  3.  Mai  im  Treffen  bei  £bels- 
berg,  wo  es,  zu  beiden  Seiten  des  Einganges  der  Brücke  aufgestellt,  den 
ungestümen  Angriffen  der  Franzosen  mit  ausdauernder  Tapferkeit  -wider- 
stand, grosse  Verluste  erlitt,  und  zuletzt  durch. eine  bedeutende  Uebermaclit 
zum  Rückzuge  gezwungen  wurde.  21.  und  22.  Mai  focht  es  tapfer  bei  Aspem 
und  5.  und  6.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Wagram. 

Im  Feldzuge 

1813  war  es  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreich  und  nahm 
an  piehreren  Gefechten  und  der  Vorrückung  im  Venetianischen  Theil, 

1814  focht  es  8.  Februar  in  der  Schlacht  am  Mincio,  2.  März  im  Treffen  bei 
Parma,  und  war  bei  der  Einschliessung  von  Mantua, 

1815  machte  es  in  der  Division  des  FML.  Grafen  Ncipperg  den  Feldzug  gegen 
Murat  und  die  Occupation  des  Königreiches  Neapel  mit,  wo   es 

1 82 1  abermals  dem  Feldzuge  gegen  die  dortigen  Insurgenten  beiwohnte,  bis  Spo- 
leto  6.  März  vorgerückt  war,  und  mehrere  Jahre  bei  der  Occupations- 
Armee    im    Neapolitanischen  verblieb. 

Im  siebenbürgischen  Revolutionskriege  zeichnete  sich  das  Regiment 
1848  und  1849  ruhmvoll  aus.  Das  zweite  Bataillon  in  Klausenburg,  dem  Herde 
der  siebenbürgischen  Revolution  stationirt,  unter  dem  Commando  eine8 
pflichtvergessenen  hochverrätherischen  Obersten,  gegenüber  einer  starken 
feindlichen  Truppe,  übelgesinnter  Bevölkerung,  konnte  weder  durch  die 
Befehle  seines  Regiments-Commandos,  noch  durch  Verführungen  und  Drohungen 
aller  Art  in  seiner  beschwornen  Treue  schwankend  gemacht  werden,  — 
erhielt  und  rettete  durch  Klugheit  seine  Fahne;  eingeschlossen  in  jener 
meuterischen    Stadt,  wurde    es    erst  16.  November  durch  die  Einnahme  von 


-  341   — 

Klausenburg  seitens  der  kaiserlichen  Truppen  wieder  frei.  Die  beiden 
andern  zu  Mediasch  und  Carlsburg  dislocirten  Bataillone  machten  sogleich 
den  Feldzug  im  October  1848  im  siebenbürgischen  Haupt- Corps  mit,  die 
17.  und  18.  Compagnie  eröffneten  den  Feldzug  mit  dem  Gefechte  bei  Magyar 
Saros;  das  1.  und  3.  Bataillon  waren  5.  November  im  Treffen  bei  Maros- 
Vasarhely,  und  bei  der  Vorrückung  und  Einnahme  gegen  und  von  Klausen- 
burg 16.  November.  —  Das  nun  befreite  zweite  Bataillon  24.  November  im 
Treffen  bei  Dees,  —  das  erste  und  zweite  Bataillon  in  den  Colonnen  der 
Obersten  Jablonsky  und  Urban  im  Norden  Siebenbürgens  im  December, 
eine  Division  20.  December  im  Gefechte  bei  Szurduk,  das  dritte  Bataillon 
in  der  Brigade  Losenau  19.  December  im  Gefechte  bei  Czucza. 

Im  Feldzuge 
1849  fochten  das  erste  und  zweite  Bataillon  im  Siebenbürger  Nord-Corps  des 
Obersten  Urban  3.  Jänner  im  •  Rückzugs-Gefechte  bei  Tihutza,  18.  Februar 
im  Gefechte  bei  Bayersdorf,  einjB  Division  6.  Februar  beim  Ueberfalle  auf 
Morosseny  erbeutete  eine  Fahne,  beide  Bataillone  25.  Februar  im  Gefechte 
bei  Borge  Zsosseny,  im  Sommerfeldzuge  1849  beim  k.  russischen  Operations- 
Corps  des  General- Lieutenants  Grottenhjelm  vertheilt,  war  das  erste  Bataillon 
21.  Juni  im  Vorposten-Gefechte  bei  Morosseny,  22.  Juni  bei  Borgo  Prund, 
27.  und  28.  Juni  bei  Wallendorf,  das  zweite  Bataillon  im  Gefechte  bei 
Földra,  —  10.  Juli  beide  Bataillone  beim  Angriffe  auf  Bistritz,  16.  Juli  im 
Gefechte  bei  Szeredfalva.  —  Das  dritte  Bataillon  im  Siebenbürger  Haupt- 
Corps  focht  21.  Jänner  1849  in  der  Schlacht  bei  Hermannstadt,  4.  Februar 
in  jener  bei  Salzburg,  9.  Februar  bei  Piski,  3.  März  bei  Mediasch,  deckte 
bei  Kronstadt  den  Rückzug  über  die  Frekerbrücke,  —  kam  mit  dem  Corps 
in  die  Wallachei  ins  Lager  bei  Czemetz  und  war  im  Sommerfeldzuge  1849 
23.  Juli  im  Treffen  bei  Szemeria  und  1.  August  im  Defil6-Gef echte  bei 
Kaszon-Ujfalu.  Die  Grenadiere  fochten  bei  Hermannstadt,  Salzburg,  Mediasch 
und  im  Sommerfeldzuge  bei  Szemeria.  Eine  zusammengesetzte  Compagnie 
war  in  der  Belagerung  von  Carlsburg  1849. 

1859  an  dem  Feldzuge  in  Italien  nicht  betheiligt,  focht  das  Regiment  dagegen 
1866  im  Feldzuge  gegen  Preussen,  im  IV.  Armee  -  Corps  der  Nord- Armee  in 
Böhmen  eingetheilt,  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  dem 
ungeheueren  Gesammtverluste  von  49  Offizieren  und  1520  Mann,  darunter 
8  Offiziere  und  173  Mann  todt.  Das  vierte  Bataillon  gehörte  zur  Besatzung 
von  Olmütz. 


Tapferkeits-Auszeichnimgeii  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1756  bis  1763  im  siebenjährigen  Kriege  hatten  sich  in  den  verschiedenen  Actionen 
folgende  Offiziere  ausgezeichnet:  21.  September  1759  im  Treffen  bei  Meissen: 
Major  Uketievics,  die  Hauptleute  Bauer  und  Alvintzy  (der  spätere  Feldmar- 
scball),  —  in  der  Belagerung  von  Dresden  1760  Oberlieutenant  Crone,  Ad- 
jutant des  General  Guasco. 


—    342     - 

1761  1.  October  bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  Grenadier-Hauptmann  Alvintzy 
und  Oberlieutenant  Horvath. 

1762  Im  Treffen  bei  Töplitz  2.  August  ertheilte  der  Gegner,  der  beriihmte  preussische 
Reiterflihrer  General-Lieutenant  von  Seydiitz  dem  Regimente  das  scbönste 
Lob  mit  den  Worten:  „dass  es  niebt  wie  Soldaten,  sondern  wie  Löw^en 
gestritten^.  Vorzüglich  hatten  sich  hervorgethan  Oberst  Graf  Gyulai,  die 
Majore  Allemann  (wurde  dabei*  verwimdet)  und  Torozkay,  sowie  die  beiden 
Grenadier-Hauptleute    Alvintzy   und  Cserey.  —  2   Offiziere   blieben   todt,   7 

'  wurden  verwundet. 

1763  Oberst  Graf  Samuel  Gyulai  wurde  für  Auszeichnung  bei  Töplitz  und  Frey- 
berg MTO.-R. 

1780  Im  September  überschritt  das  dritte  Bataillon  von  Bistritz  aus  Siebenbürgen 
das  grosse  Gebirge  gegen  Szuczawa  in  der  Bukowina,  wohin  seit  mehr  aL* 
300  Jahren  kein  Kriegsvolk  gekommen  war. 

17/88  Im  Türkenkriege  hatten  sich  hervorgethan :  bei  Vertheidigung  des  Terdburger 
Passes  die  Hauptleute  Hasslinger  und  Kissling,  Oberlieutenant  Vive  und 
Fähnrich  Benedicti.  —  Bei  Vertheidigung  der  Stellung  bei  Komet  an  der 
Aluta  die  Oberlieutenants  Pausch  und  Macdermuth  18.  September. 

1789  Bei  der  Unternehmung  auf  Rimnick  hatte  14.  November  Oberlieutenant 
Baranyai  mit  einem  Detachement  das  Salzwerk  von  Okna  erobert;  —  beim 
Angriffe  auf  Suits  beim  Bothenthurmpasse  17.  Juli  wurde  Oberlieutenant 
Vijenody  wegen  seiner  Entschlossenheit  belobt;  —  und  7.  und  8.  October 
1789  im  Treffen  bei  Poreseny  hatten  sich  Regiments-Commandant  Oberst 
Josef  Freiherr  Binder  von  Degenschild,  Oberstlieutenant  Adorian,  die  Majore 
Bouvi6re  und  Sandor  und  Oberlieutenant  Trompeter  ausgezeichnet« 

1793  In  den  französischen  Revolutionskriegen  tbaten  sich  vorzugsweise  folgende 
Offiziere  hervor:  bei  der  Belagerung  von  Valenciennes :  Hauptmann  Rogowaky, 
Oberlieutenant  Kern  und  Lieutenant  Abelly. 

1793  Hauptmann  Christoph  Rogowsky  de  Kornitz  wurde  für  Auszeichnung  bei  Va- 
lenciennes und  Beaumont  in  der  Promotion  7.  Juli  1794  MTO.-R. 

1796  21.  Juni  am  Tage  nach  dem  TreflFen  bei  ükerad  berief  £^herzog  Carl 
Bämmtliche  Offiziere  des  Bataillons  auf  die  Fahnenwache,  belobte  mit  vollster 
Anerkennung  das  entschlossene  und  muthvolle  Benehmen  des  Oberatlieutenants 
Jakob  Augustinetz  imd  gab  zugleich  die  Versicherung,  das  Verdienst  dieses 
braven  Bataillons  und  seines  tapfern  Commandanten  S.  M.  dem  Kaiser  an- 
zurühmen.  Sämmtliche  Offiziere  des  Bataillons  drangen  in  ihren  Chef,  sich 
auf  ein  von  ihnen  ausgestelltes  Tapferkeitszeugniss  um  den  MTO.  zu  be- 
werben, was  dieser  jedoch  entschieden  ablehnte. 

1800  Lieutenant  Anton  von  Jugenicz  de  Boldoghegy  wurde  dir  Auszeichnung  bei 
La  Coronata  2.  Mai  in  der  Promotion  18.  August  1801  MTO.-R. 

1805  Hauptmann  Ladislaus  von  Kiirove  wurde  fttr  Auszeichnung  bei  Colognola 
in  der  Schlacht  bei  Caldiero  30.  October  durch  das  Nachtrags-Capitel  1808 
MTO.-R.  (Er  blieb  22.  Mai  1809  bei  Aspern  vor  dem  Feinde.) 


—  343    - 

1809  Corps-Comniattdanl  FML.  Baron  Hillor  nennt  in  seinem  Berichte  unter  den 
Ausgezeichneten  bei  ABpern  den  Regiments-Commandanten  Obersten  Franz 
von  Scharlach. 

1848  Im  siebenbtirgischen  Revolutionskriege  hatte  sich  im  October  Hauptmann 
Friedrich  Fackler,  Interims-Commandant  des  zweiten  Bataillons,  durch  seine 
energische  Haltung  und  umsichtigen  Anstalten  um  die.  Erhaltung  des  Bataillons 
in  Klausenburg  unter  den  schwierigsten  politisch  und  militärischen  Ver- 
hältnissen wesentlich  verdient  gemacht;  —  dessgleichen  wirkten  bei  den 
andern  Bataillons:  Oberstlieutenant  von  Wieser,  der  Hauptmann  Pildner  von 
Steinburg  und  der  auch  als  Militärschriftsteller  sehr  verdiente  Hauptmann 
Wilhelm  Abi  sehr  zweckmässig  in  erhebendster  und  loyalster  Weise  für  die 
Erhaltung  des  guten  Q^istes  und  der  beschwornen  Treue  im  Regimente  ein. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldztigen  in   Siebenbürgen: 

OEKO.-R.  3.  Major  Cajetan  Licudi,  Hauptmann  Balthasar  Letocha,  Ober- 
lieutenant Vincenz  Sekulich. 

MVK.  Oberstlieutenant  Caspar  von  Wieser,  Ghrenadier-Bataillons-Conmiandant 
Major  Thomas  Robaglia,  die  Oberlieutenants  Frankovich,  Frischherz,  Mengele, 
Lieutenant  Klobucsar. 

1848/49  Ein  glänzendes  Zeugniss  über  die  Tapferkeit  und  Treue  des  Regimentes 
im  siebenbürgischen  Revolutionskriege  gibt  der  Corps-Commandant  FML. 
Graf  Clam-Gallas  in  seinem  Schreiben  de  dato  Wien  27.  November  1849 
mit  den  Worten:  „Es  ist  das  Jahr  1848,  in  welchem  das  Regiment  Erzherzog 
Carl  Ferdinand  felsenstark  die  Fahne  seines  Kaisers  trug,  mitten  in  den 
Stürmen  des  Treubruches  und  der  Empörung,  in  welchen  es  nicht  gewankt 
hat,  bei  den  Verlockungen  einer  fanatischen  Partei,  bei  den  Bestechungs- 
kämpfen feiler  Freiheits-Helden,  bei  den  Verflihrungskünsten  der  abgefallenen 
nächsten  Landsleute.  Diese  Geschichts-Epoche  des  Regimentes  sollte  in 
flammenden  Lettern  in  den  Annalen  unserer  Armee  glänzen  und  hingestellt 
werden  als  Muster  des  festen  Zusammenhaltens,  der  Harmonie,  der  Treue 
für  Kaiser  und  Vaterland;  Es  hat  die  echten  Soldaten-Tugenden  in  einer 
makelvollen  Zeit  makellos  bewährt." 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  dem  vor  dem  Feinde  gebliebenen  Major  Stanislaus  Edlen  von 
Strzelecki  zuerkannt. 

MVK.  Oberst  Carl  Moritz,  Major  Ladislaus  Bartha,  die  Hauptleute  Ivan 
Golgutan,  Peter  Blumberg,  Alexander  Peielle,  der  vor  dem  Feinde  geblie- 
bene Major  Vincenz  Sekulic  Ritter  von  Momirow. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Ladislaus  Bartha,  die  Hauptleute  Höger 
Paxi  de  Pakos,  Oberbacher,  Stöhr  und  Lieutenant  Rumun.  ' 

18G8  Anlässlich  der  neuen  Adjustirung  mit  den  dunkelblauen  Waffenröcken  statt 
der  weissen  erhielt  das  Regiment  aschgraue  Aufschläge  statt  der  dunkelblauen. 

Für  Leistungen  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  die  Allerhöchste  Belobung:    die  Hauptleute    Gustav   Edler  von  Hirsch   und 
Wenzel  Brusch,  beide  dem  Generalstabe  zugetheilt. 


—  344  ~ 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1757  Regiments-Commandant  Oberst  Thomas  Graf  Kalnoky  stürzte  aus  Erschöpfung 
nach  der  Schlacht  bei  Prag  auf  dem  Rückzuge  in  die  Stadt  todt  vom  Pferde 
6.  Mai. 

1794  Grenadier-Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Rouvi6re  f  im  TreflFen  bei 
Toumay. 

1800  Regiments-Commandant  Oberst  Gabriel  von  Eröss  an  einer  Verwundung  bei 
Alessandria  f  15.  Juni. 

1809  Major  Franz  Seyringer  f  im  Treffen  bei  Ebelsberg  3.  Mai. 

1866  Die  beiden  Majore  Vincenz  Sekulic  Ritter  von  Momirow  und  Stanislaus 
Edler  von  Strzelecki  f  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*»  52. 

(1804.) 

Dermalen  vacat.    (ERZHERZOG  FRANZ  CARL,  FML.). 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  dunkelrothe  Egalisirung^  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Fümfkibghen. 


Inhaber: 


1 741  errichtet  in  Siebenbürgen  von  dem 

Inhaber. 

GM.  später  FML.  Graf  Wolfgang 

Bethlbn  t  1763. 
1763  FZM.  Franz  Anton  Graf  Karolyi 

MTO.-R.  t  zu  Penzing  bei  Wien 

24.  August  1791. 
1791  Erzherzog  Anton  Victor  (erhielt 

als  Hoch- und  Deutschmeister  1804 

des   vierte   Infanterie-Regiment). 

{Zweite  Inhaber-, 
1791  FML.   Josef  Baron  Wenkheim  f 

1803. 


1803  FML.  Mathias  Rukavina  von  Bo- 
NTooBAD  MTO.-R.  t  zu  Penzing 
bei  Wien  3.  Mai  1817.) 

1804  FML.  Erzherzog   Franz   Carl  f 
zu  Wien  8.  März  1878. 
{Zweite  Inhaber  \ 

1825  FML.  Adrian  Reinwaldt  von  Wal- 
dego MTO.-R.  t  zu  Prag  25.  März 
1825. 

1825  FZM.  Andreas  Freiherr  von  Mar- 
TONiTz  MTO.-R.  t  zu  Wien  7. 
März  1855. 

1855  FML.  Anton  Freiherr  von  Hertzin- 
OER  f  zu  Graz  1868.) 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  neuerrichtete  Regiment 
1742  bei  der  Belagerung  von  Prag,  1743  bei  der  Blokade  von  Eger,  1744  im 
Feldzuge  in  Böhmen,  1745  im  März  besetzte  ein  Bataillon  Pfarrkirchen  in 
Baiern,  das  Regiment  war  in  der  Schlacht  bei  Kesselsdorf,  kam  in  die  Nie- 
derlande; 1746,  11.  October  in  der  Schlacht  bei  Rocoux  vertheidigte  es  die 
Zäune  bei  dem  Dorfe  Ance  äusserst  tapfer  wider  den  AngriflF  von  2  fran- 
zösischen freiw.  Regimentern,  musste  aber  endlich  der  Uebermacht  weichen  und 
zog  sich  in  guter  Ordnung  hinter  der  Cavallerie  des  linken  Fitigels  zurück, 
1747  2.  Juli  war  es  in  der  Schlacht  bei  Lawfeld. 
Im  siebenjährigen  Kriege  war 


—  346   — 

1757  6.  Mai  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Prag;  —  22.  April  ein  BatÄill'-u 
in  der  Schlacht  bei  Breslau  beim  Angriffe  auf  Pilsnitz,  und  5.  December  in 
jener  bei  Leuthen.  1759  im  Loudon'schen  Corps  focht  das  Regiment  V2. 
August  in  der  Schlacht  bei  Kunnersdorf,  wo  die  Grenadiere  starke  Verlu^t^' 
erlitten.  1760  war  es  bei  der  Expedition  nach  Berlin,  3.  November  in  der 
Schlacht  bei  Torgau,  1761  in  Sachsen,  1762  6.  Juli  im  Treffen  bei  Adelsbach  t 
wo  Obergt  Baron  Tillier  mit  2  Bataillons  5  feindlich«  Bataillone  v^n  dt*m 
sogenannten  Sachsberge,  einer  sehr  wichtigen  Stellung,  durch  einen  sehr  *^i^ 
lungenen  Bajonnet- Angriff  in  der  Front  und  die  Flanke  vertrieb.  Hiebei  ging 
der  Eifer  und  Matii  der  Ungarn  soweit,  dass  sie,  von  zwei  Grenzbataillons 
unterstützt,  auch  die  am  Fusse  des  Berges  aufgestellten  feindlichen  Verstärkun- 
gen über  den  Haufen  warfen  und  bis  Adclsbach  verfolgten;  21.  Juli  war  das 
Kegiment  im  Gefechte  bei  Leutmannsdorf;  und  ein  Detachement  in  der  Be- 
lagerung von  Schweidnitz. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 

1778  war  das  Regiment  beim  d' Altonischen  Corps  in  Böhmen  und  die  Grenadiere 
vertheidigten  12.  Jänner  1779  den  Posten  Freihermsdorf  standhaft  wider  den 
feindlichen  General  Lossow,  und  behaupteten  denselben. 
Im  Türkenkriege  waren 

1788  2.  September  2  Divisionen  des  dritten  Bataillons  bei  dem  Angriffe  und  der 
Eroberung  des  türkischen  Lagers  bei  Gradisca,  das  dritte  Bataillon'^  kam  im 
Winter  als  Besatzung  nach  Ratscha,  1789  war  das  Begiment  bei  den  Bela- 
gerungen von  Berbir  und  Belgrad.  Beim  Sturme  auf  die  dortige  Raitzenstadt 
30.  September  zeichneten  sich  die  Grenadiere  in  der  dritten  Uolonne  vorzüg- 
lich aus,  1790  war  das  Regiment  bei  der  Erstürmung  des  türkischen  Lagers 
bei  Callefat  und  im  Treffen  bei  Florentin. 

Im  Kriege  gegen  die  frans&ösische  Republik  war  das  Regiment  in  Italien  und 
hielt  sich 

1794  bei  Vertheidigung  der  Positionen  in  Piemont  sehr  tapfer;  20.  September  im 
Gefechte  bei  Millesimo  und  Cossaria,  leisteten  4  Compagnien  unter  Major 
Graf  Khuen  dem  heftigen  Angriffe  eines  feindlichen  4000  Mann  starken  Corps 
den  entschiedensten  Widerstand,  bis  sie,  vom  Dunkel  der  Nacht  begünstigt, 
den  Rückzug  ohne  Verlust  bewerkstelligen  konnten;  1795  25.  Juni  bei  Erstür- 
mung des  Berges  Settepani  that  sich  das  Leibbataillon  durch  einen  glänzen- 
den erfolgreichen  Bajonnetangiiff  hervor.  Im  November  war  das  Regiment 
bei  Vertheidigimg  der  Posten  und  dem  Rückzuge  aus  dem  Genuesischen  und 
erlitt  starke  Verluste,  ebenso  1796  im  Treffen  bei  Montenotte ;  ein  Bataillon 
kam  in  diesem  Jahre  nach  Mantua  und  machte  die  dortige  Belagerung  miL  — 
Gleichzeitig  war  ein  Bataillon  am  Rhein  bei  der  Belagerung  von  Kehl,  und  eine 
Division  unter  Hauptmann  Haas  bei  der  Eroberung  der  Insel  Grosskehlkopf 
6.  December,  wo  sie  bis  an  die  Brust  durch  das  Wasser  watete  und  dem 
Feinde  in  die  linke  Flanke  fiel. 
Im  Feldzuge 

1799  abermals  in  Italien,  verhielt  sich  das  Regiment   beim  Uebergange    über  die 


—    347    — 

Adda  und  dem  darauf  erfolgten  Treffen  bei  Verderb  18.  April  besonders  tapfer 
und  kam  im  Juli  als  Besatzung  nach  Turin.  16.  September  that  sich  eine 
Abtheilung  im  Gefechte  bei  Airasco  hervor.  Die  Grenadiere  zeichneten  sich 
in  der  Schlacht  bei  Novi  15.  August  sehr  aus,  und  trugen  bei  der  Unter- 
nehmung in  das  Engadein  wesentlich  zur  Behauptung  des  Dorfes  Süs  bei; 
1800  focht  das  Regiment  14.  Juni  in  der  Haupt- Colonne  in  der  Schlacht  bei 
Marengo,  und  25.  December  am  Mincio. 

Im  Feldzuge 
1805  wieder  in  ItaKen,  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Caldiero  und  bestand 
31.  October  bei  Gambion  ein  glänzendes  Gefecht,  wo  es  die  angegriffene  Bri- 
gade Nordmann  auf  das  Tapferste  imterstützte. 

Im  Feldzuge 
1809  im  IX.  Corps  des  FML.  Grafen  Ignaz  Gyulai  eingetheilt,  focht  das  Regiment 
wieder  in  Italien,  11.  April  im  Gefechte  bei  Venzone  wirkte  ein  Bataillon 
durch  einen  kühnen  Angriff  in  des  Feindes  Front  zu  dessen  dortiger  Ver- 
treibung mit ;  am  selben  Tage  warf  sich  Hauptmann  Graf  Faverges,  der  sich 
zu  dieser  Unternehmung  freiwillig  gemeldet  hatte,  mit  dem  Oberlieutenant 
Cserghö  und  30  auserlesenen  Leuten  bei  Görz  um  Mittemacht  in  den  Isonzo, 
welchen  er  theils  durchwatete,  theils  durchschwamm.  Er  tiberfiel  das  am 
rechten  Ufer  stehende  feindliche  Piket,  nahm  einen  mit  80  Mann  besetzten  Thurm, 
von  denen  er  24  zu  Gefangenen  machte,  behauptete  sich,  durch  die  Nacht  be- 
günstigt, durch  volle  drei  Stunden  gegen  die  dreimaligen  Angriffe  der  Fran. 
zosen  im  Besitze  desselben,  deckte  durch  die  kühne  Waffenthat  die  Herstellung 
der  zerstörten  Brücke  über  den  Isonzo,  und  sicherte  den  Uebergang  der 
Brigade  des  GM.  Gavassini  über  diesen  Strom.  15.  April  war  ein  Bataillon 
im  Treffen  bei  Pordenone  in  der  Avantgarde  des  FML.  Frimont  und  an  dessen 
siegreichem  bei  Torre  gegen  die  feindliche  Nachhut  gefiihrten  Kampfe,  ebenso 
16.  April  in  der  Schlacht  bei  Fontana  Fredda  an  jenem  auf  dem  linken  Flügel 
bei'Palse  Porzia,  Rorai  Grande  betheiligt.  24.  April  2  Bataillone  unter  Oberst 
Gyurkowicz  bei  dem  tapfern,  aber  erfolglosen  Angriffe  auf  den  Brücken- 
kopf von  Malghera;  5.  Mai  10  Compagnien  bei  der  Abwehr  der  Angriffe 
des  französischen  Generals  Durotte  vor  Troviso.  Das  Regiment  hatte  nun 
an  der  Piave  eine  ausgedehnte  Vorposten-Aufetellung,  nach  der  dortigen 
Schlacht  8.  Mai  zog  sich  ein  Bataillon  unter  Major  Ogrinovich  nach  La 
Motta  und  vereinigte  sich  zu  Görz  mit  dem  Corps  des  FML.  Zach,  mit  dem 
es  in  die  Stellung  bei  Prewald  zog.  Ein  Bataillon  unter  Major  Toperzer  zog 
sich  über  die  Gebirge  nach  Tirol,  und  ein  Bataillon  unter  Oberstlieutenant 
Baron  Collenbach  ging  mit  dem  Haupttheile  der  Armee  über  Saeile  zurück 
und  war  11.  Mai  im  Treffen  bei  San  Daniele,  17.  Mai  im  Gefechte  bei  Tarvis 
und  24.  Mai  im  Gefecht  bei  Graz,  wo  es  den  Angriff  atif  den  vom  Feinde 
stark  besetzten  Ruckerlberg,  den  die  Brigade  Kalnossy  unternommen  hatte,  thä- 
tigst  unterstützte. 

Im  Feldzuge 
1813  wirkte  das   Regiment  meist   bataillonsweise,  so    16.  September  ein  Bataillon 
beim  Angriffe  des  GM.  Rebrovich  auf  Weichselburg,  ein  Bataillon  beim  Zuge 


—     348     ^ 

des  GM.  Grafen  Nugent  ins  Küstenland  und  Istrien  und  zwar  bei  der  Be- 
setzung von  Fiume,  26.  August  in  den  Gefechten  bei  Herpolie^  Mittemburg. 
Jeltschane  und  Passiak  und  beim  spätem  Ueberfalle  auf  Triest.  Bei  der  Vor- 
rückung auf  Görz  6.  October  wurde  Lieutenant  Füller  mit  40  Mann  zur  Be- 
setzung imd  Vertheidigung  der  Brücke  bei  Bubia  entsendet,  er  fand  den  Feind 
beschäftigt  sie  zu  zerstören,  vertrieb  ihn  durch  einen  raschen  AngriflF  in  erster 
Ueberraschung,  aber  verstärkt  kehrte  der  Gegner  wieder  und  heldenmütlü;; 
wehrte  sich  Lieutenant  Füller  mit  seiner  kleinen  Schaar  gegen  1500  Fran- 
zosen und  drei  Geschütze,  die  ihn  vergeblich  von  der  Brücke  zu  drängen 
suchten,  so  lange,  bis  er  den  Befehl  zum  Rückzuge  erhielt.  Das  erste  Ba- 
taillon im  October  bei  der  Belagerung  des  Castells  von  Triest,  war  später 
bei  der  Ueberschiffung  und  Landung  des  GM.  Nugent  in  Bavenna  15.  No- 
vember, sowie  der  Wegnahme  der  Forts  von  Volano  und  Goro  betheiligt. 
24.  December  wurde  Major  Wittmann  zur  Besetzung  von  Bastia  und  Vei^ 
treibung  des  Feindes  aus  diesem  Orte  befehligt,  er  griff  mit  2  Compagnien 
und  dem  Frei-Corps  des  Hauptmanns  Finetti  den  Gegner  rasch  an,  trieb  ihn 
aus  Bastia  und  verfolgte  ihn,  warf  denselben,  als  er  sich  zu  neuem  Widerstand 
sammeln  wollte,  noch  zweimal  mit  beträchtlichem  Verluste  zurück  so  30. 
December  bei  Consadolo,  31.  December  bei  Malabergo  nach  hartnäckig:em 
Gefechte. 

1814  war  das  Regiment  im  detachirten  Corps  des  GM.  Ghrafen  Nugent  eingetheilt, 
ein  Bataillon  24.  Februar  beim  Ueberfalle  auf  Casal  Maggiore,  —  das  Re- 
giment  in  den  Gefechten  bei  Parma,  Reggio  und  Piacenza. 

1815  machte  es  im  Corps  des  FML.  Baron  Bianchi  den  Feldzug  gegen  Murat  in 
Neapel  in  der  Reserve  mit,  und 

1821  war  es  im  Feldzuge  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  und  der  Oceu- 
pation  des  Königreiches  Neapel. 

Im  Feldzuge 

1848  in  Italien,  focht  das  Regiment  mit  Auszeichnung,  im  II.  Armee-Corps  (FML. 
Baron  d'Aspre)  eingetheilt,  8.  April  im  Gefechte  bei  Sorio,  6.  Mai  in  der 
Schlacht  bei  Santa  Lucia,  29.  Mai  in  den  Gefechten  bei  Curtatone  und  Mon- 
tanara,  10.  Juni  im  Treffen  bei  Vicenza,  mit  vorzüglichem  Ruhme  bedeckte 
sich  das  tapfere  Regiment  25.  Juni  unter  der  ausgezeichneten  Führung  seines 
Interims-Commandanten  Major  von  Mayer  in  der  Schlacht  bei  Custozza,  warf 
den  Feind  in  glänzenden  Bajonnet- Angriffen  von  den  Höhen  von  Beretara,  nahm 
die  Höhen  von  Polizza,  vertrieb  den  Gegner  durch  einen  abermaligen  An- 
griff aus  dem  Orte  Beretara,  und  entschied  durch  einen  kühnen  letzten  An- 
griff auf  den  Höhen  von  Casa  del  Sole  auf  diesem  Punkte  des  Schlachtfeldes 
das  Schicksal  des  Tages.  26.  Juli  im  Gefechte  bei  Volta  sammelte  sich  das- 
selbe Regiment  neue  Lorbeern  und  Hauptmann  von  Becsey  vertheidigte  durch 
vierthalb  Stunden  mehrere  Haupt-  und  Neben-Eingftnge  von  Volta  gegen 
die  feindliche  Uebermacht  und  verhinderte  deren  Durchbruch  auf  den  wich- 
tigsten Punkten. 

Im  Feldzuge 

1849  gegen  Piemont  kämpfte  des  Regiment  in  der  Brigade  des  tapferen  GM.  Grafen 


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Kolowrat  in  der  Helden-Division  des  Erzherzogs  Albrecht  mit  hervorragen- 
der Auszeichnung  und  war  20.  März  beim  Uebergang  über  den  Gravellone 
bei  Pavia,  21.  März  im  Gefechte  bei  Mortara  und  23.  März  in  der  Schlacht  bei 
Novara.  Nach  einen  heldenmüthigen  äusserst  hartnäckigen  fünfstündigen  wech- 
selnden Kampfe  um  die  Häusergruppe  Bicoca  musste  das  Regiment^  nachdem  es 
seine  letzte  Patrone  verschossen  wegen  gänzlichem  Mangel  an  Munition  abgelöst 
werden.  An  dessen  Tapferkeit  waren  alle  Umgehungsversuche  des  Feindes  und 
des  Königs  Carlo  Alberto  an  der  Spitze  des  Regimentes  Savoyen  gescheitert. 
Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  focht  das  Regiment  in  der  Division  FML. 
Graf  Crenneville  des  IX.  Armee- Corps  mit  altbewährter  Tapferkeit  24.  Juni 
in  der  Schlacht  bei  Solferino. 

Im  Feldzuge 
1S66  gegen  Preussen  war  es  im  HI.  Armee-Corps  der  Nord- Armee  und  litt  3.  Juli 
in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  bedeutende  Verluste.  Das  vierte  Bataillon  ge- 
hörte zur  Besatzung  von  Venedig. 

Im  October 
1809  machte  das  Regiment  die   Bekämpfung   des  Aufstandes  in  Süddalmatien  mit 
war  bei  der  ersten  Expedition  in  die  Krivoscie  zur  Verproviantirung  von  Dra- 
galj    und   Czeikvice    19.  October   betheiligt.     Ein    Bataillon  20.  October  im 
Gefechte  bei  Ledeniöe. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht    das    Regiment    mit    gewohnter    Tapferkeit   in    folgenden    Gefechten  •" 
15.  August    bei  Kakany   und   Popovies,    16.  August  bei  Kolotics,  17.   Au- 
gust bei  Wisoka,    19.  August    bei    der  Einnahme  von   Serajewo   mit  einem 
Gesammtverluste   im   ganzen   Feldzuge    an    Todten   Verwundeten  und   Ver- 
missten  von  184  Mann. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

17G2  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Max  Tillier  wurde  für  Auszeichnung 
bei  Adelsbach  in  der  Promotion  21.  November  1763  MTO.-R. 

1779  Grenadier-Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Graf  Sztaray  wurde  für 
die  standhafte  Vertheidigung  des  Postens  Freihermsdorf  12.  Jänner  zum 
Obersten  im  ersten  Szekler  Grenz-Infanterie-Regimente  befördert. 

1789  Im  Türkenkriege  hatten  sich  Oberstlieutenant  Baron  Leuwen  bei  der  Be- 
lagerung von  Berbir,  wo  er  die  Approchen  in  der  Nacht  24./25.  Juli  eröffnete, 
sowie  beim  Sturme  bei  Belgrad  30.  September  der  Grenadier- Bataillons-Com- 
mandant  Oberstlieutenant  Franz  Nicoletti  ausgezeichnet. 

1794  Major  Johann  Graf  Khuen,  welcher  sich  bereits  im  Gefechte  bei  Milesimo 
und  Cosseria  hervorgethan  hatte,  wurde  für  Auszeichnung  bei  Erstürmung 
des  Berges  Settepani  1795  zum  Oberstlieutenant  befördert. 

1796  In  der  Belagerung  von  Mantua  hatten  sich  Major  Carl  Baron  Görschen  und 
Lieutenant    Eckart  ausgezeichnet;  —  bei  der  Belagerung   von  Kehl  Haupt- 


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mann  Haas  und  Oberlieutenant  Benko  sich  durch  Tapferkeit  und  ümsiclit 
6.  und  11.  December  gleichfalls  hervörgethan. 

1799  Im  Feldzuge  in  Italien  wurden  im  Berichte  Oberstlieutenant  Grenadier- 
Bataillons- Commandant  Carl  Barön  Oörschen  für  Auszeichnung  bei  Not! 
15.  August  und  M^yor  Marquis  Rosales  bei  Arirasco  15.  September  angerühmt. 

1809  Hauptmann  Heinrich  Graf  Faverges  wurde  flir  seine  kühne  folgenreich« 
Waffenthat  11.  April  am  Isonzo  bei  Ghörz  durch  Capitelbeschluss  1810  MT<  ).-R. 

1813  Lieutenant  Maximilian  von  Füller  für  die  tapfere  Verdieidigung  der  Brückt- 
bei  Kubia  6.  October  wurde  mittelst  Allerhöchstem  Handbillet  ddto.  Langre^ 
L  Februar  1814  MTÜ.^R.  (bt  dermalen  der  älteste  Ordens-Eitter.) 

1813  Major  Josef  Freiherr  Wittmann  wurde  flir  seine  erfolgreichen  Gefechte  bei 
Bastia  24  December,  bei  Consadolo  30.  December  und  hei  Malabergo  31.  Decem- 
ber mittelst  Allerhöchstem  Handbillet  ddto.  Langres  1.  Februar  1814  MT(.).-K 

1848  In  der  Schlacht  bei  Santa  Lucia  6«  Mai  riss  eine  Kanonenkugel  dem  Ke- 
giments-Conamandanten  Obersten  Andreas  von  Fottornyai  den  Vorderarm 
weg,  ruhig  ritt  er  zu  dem  in  der  Nähe  befindlichen  Corps-Commandantcn 
FML.  Baron  d'Aspre,  und  meldete  ihm  seine  Verwundung  mit  den  Wor- 
ten: „Ich  melde  Euer  Excellenz  gehorsamst,  dass  ich  den  rechten  Ann 
verloren  habe  und  mich  aus  dem  Gefechte  zurückziehen  muss.**  —  Einer 
der  grossartigsten  Züge  soldatischer  Selbstverläugnung.  Oberst  Pottomyai 
hatte  sich  schon  früher  im  Gefechte  bei  Sorio  8.  April  hervörgethan,  wo 
sich  auch  Oberst  Baron  Kavanagh  und  die  beiden  Hauptleute  Weigl  und  von 
Becsey  ausgezeichnet  hatten,  sowie  im  Gefechte  bei  Montanara  29.  Mai 
die  Hauptleute  Cavallar  und  Pulszky, 

1 848  im  Berichte  über  die  Schlacht  bei  Custozza  25. .  Juni  wurden  die  hervorragen- 
den Leistungen  des  Interims-Regiments- Commandanten  Major  von  Mayer,  der 
Bataillons-Commandanten  Ostoich  und  Hauptmann  Bracht  (der  in  dieser  Schlacht 
von  einer  Kartätschenkugel  getödtet  wurde),  femer  der  Hauptleute  von  Becsi^v 
und  Weigl  angerühmt;  sowie  im  Gefechte  bei  Volta  26.  Juni  Major  Mayer, 
die  Hauptleute  Host,  von  Mauerer  und  von  Becsey  sich  hervorthaten. 
Ein  bezeichnender  Zug  für  den  trefflichen  Geist  der  Mannschaft  ist  iolgen- 
der.  Als  PM.  Graf  Radetzky  während  der  Schlacht  bei  Custozza  einen  seiner 
Adjutanten  zu  dem  Regimente  n[iit  dem  Befehle  geschickt  hatte,  eine  Höhe  noch 
einmal  zu  stürmen,  dieser  dasselbe  aber  bereits  zu  erschöpft  fand,  so  dass  er 
laut  zu  dessen  Commandanten  sagte:  „Es  ist  nicht  möglich,  lassen  Sie  Ihre 
Leute  ruhen,  man  wird  eine  andere  Truppe  vorbringen  müssen",  sprang  ein 
gemeiner  Soldat  des  Regimentes  trotz  der  Erschöpfung  wie  neu  beleht  auf 
mit  den  Worten :  Wir  lassen  den  Herrn  Feldmarschall  grüssen,  es  wird  schon 
möglich  sein,  wir  werden  nicht  nur  stürmen,  wir  werden  auch  nehmen!**  und 
in  einer  Viertelstunde  war  die  Höhe  erstürmt. 

1848  Major  Franz  Mayer  von  Löwenschwerdt  wurde  fiir  die  vorzügliche  Füh- 
rung des  Regimentes  und  persönliche  Tapferkeit  bei  Custozza  und  Volta  MTO.-R- 

1849  In  der  Schlacht  bei  Novara  23.  März  hatte  eich  Regiments-Commandant 
Oberst  von  Weiler  das  Lob  des  FM.  Grafen  Radetzky  im  Sohladbt-Berichte 


--    351    ~ 

verdient.  —  Das  Regiment  hatte  bei  Novara  einen  Gesammtverlust  von 
9  Offizieren  und  296  Mann,  darunter  ein  Stabs-Offizier  und  42  Mann    todt. 

1 848  Hauptmann  Stephan  von  Beczey  wurde  für  Auszeichnung  bei  Volta  26.  Juli  1848 
inzwischen  zum  Major  im  59.  Infanterie-Regimente  befördert,  1849  MTO.-R 

1849  und  1849  flir  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien: 

ÖLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Anton  Weiler  von  Weislerche,  die 
Hauptleute  Johann  Host,  Ferdinand  Cavallar. 

OBKO.-^R.  3.  Major  Leopold  Weigl,  die  Hauptleute  Johann  Host,  Carl  Dostal, 
Nikolaus  Klyucharich  und  Franz  Rumpier 

MVK.  Major  Leopold  Ritter  von  Lebzeltem,  die  Hauptleutc  von  Becsey, 
Maurer  von  Kronegg,  Jellenchich,  Höger  von  Högersthal,  Horrak,  die  Oberlieu- 
tenants Edler  von  Salerno,  August  Baron  Stwrtnik,  ELarpellus. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien:     Major   David  Urs    de   Margiua 
wurde  für  hervorragendo   Leistungen  bei  Solferino  MTO.-R. 
OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Friedrich  Grobois,  Major  David  Urs  de  Margina, 
Oberlieutenant  Franz  Siess. 

MVK.  Major  Anton  Edler  von  Ballarini,  die  Hauptleute  Landenbacher,  Bittner, 
von  Kubinyi,  Biringer,  Balduin,  Belrenyi,  die  Oberlieutenants  Sostaric,  Sova, 
Schmotzer,  Julius   und  Franz   Hassinger,  Carl  Baron   Coudenhove,  Mauker, 
die  Lieutenants  von  Magyar  und  Sessler. 
Die  Mannschaft  erhielt  eine  goldene,  2  grosse  und  17  kleine  Tapferkeits-Mcdail. 

18G6  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Hauptmann  Zanko,  Lieutenant  Spaleny.  —  Die  Allerhöchste  Belo- 
bung Major  Camillo  Busetti,  die  Hauptleute  Zwiedinek  v.  Südenhorst,  von 
Mareniö,  Moravitz,  Schrott,  Schmotzer,  die  Oberlieutenant»  Burtcky,  Edler 
y.  Hassinger,  Lieutenant  Jellerschitz. 

1869  Für  Auszeichnung  bei  der  Kriegs-Expedition  in  Süddalmatien: 

MVK.  Major  Heinrich  Freiherr  von  Pittel,  —   Die   Allerhöchste   Belobung 
Hauptmann  Sowa,  die  Oberlieutenants  Edler  von  Steinberg,  Hofstättner,  die 
Lieutenants  von  Kölgyessy,  Lukesch,  Szermonet  und  Roschitz. 
Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 

1878  OEKO.-R.  3:    Major  Ignaz  Schrott,  die  Hauptleute  Adalbert  Koch,  Johann 
von  Steinberg. 

MVK.  Die  Hauptleute  Wilhelm  Renner  Edler  von  Ritterstem,  Rudolf  Deutsch, 
Oberlieutenant  Paul  Lovretic,  die  Lieutenants  Ludwig  Visy  (in  der  Re- 
serve), Svetosar  Boroevic,  Michael  Appel,  Oscar  Ritter  von  Vest  (in  der 
Reserve),  Alois  Knopp  von  Kirchwald.  —  Die  Allerhöchste  Belobung :  Oberst 
Carl  Polz  Edler  von  Ruttersheim. 
Seit  1868  hat  es  statt   der  früheren   weissen  die  gegenwärtige    Adjustirung. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Conimandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1848  Oberst  Jakob  Julius  Freiherr  von  Kavanagh-Ballyane  f  im  Treffen  bei  Vicenza 
10.  Juli. 

1849  Major  WHhelm  Ostoich  f  in  der  Schlacht  bei  Novara  23.  März. 

1878  Major  Ludwig  Eimannsberger  an  seiner  bei  Serajewo  19.  August  erlittenen 
Verwundung  f  4.  September. 


Kroatisch-Ungarisches 

INFANTpmiE-REGIMENT   N^  53. 

(1835.) 

Q.  d.  CAV.  ERZHERZOG  LEOPOLD. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  dunkelrothe  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Aoram. 


Inhaber: 


1741  errichtet  in  Slavonien  als  Pan- 
duren- Corps  von  seinem  gleich- 
zeitigen Inhaber 

1741  Major  später  Oberst  Franz  Frei- 
herr von  der  Trenk,  1748  seiner 
Charge  entsetzt  f  in  Festungshaft 
auf  dem  Spielberg  bei  Brunn  4. 
October  1749. 

1745  TRKNK'sches  Panduren-Regiment, 
1748  slavonisches  Bataillon  ge- 
nannt, 1756  als  Linien-Infanterie- 
Regiment  organisirt. 

1756  FML.  Josef  Cari  Freiherr  von 
SiMBscHEN  f  7.  August  1763. 

1763  FZM.  Levin  Philipp  Freiherr  von 
Beck  MTOGK.  f23.  Jänner  1768. 

1768  FZM.  Johann  Leopold  Graf 
Palppy  von  Erdöd  f  zu  Press- 
burg 23.  Februar  1791. 


1791 


1814 


1819 
1825 


1835 


1835 


1852 


FML.      Johann     Jellachich     de 

Buzm   f    zu   Agram    29.    April 

1813. 

FZM  Johann  Freiherr  von  Hillkr 

MTO.-C.  f  zu  Lemberg  5.  Juni 

1819. 

bis  1825  unbesetzt. 

FML.  Demeter  Freiherr  Rados.se- 

viCH  von  Rados   f   zu   Wien  4. 

Juni  1835. 

Sc.     k.    k.     Höh.     Q.    d.    Cav. 

Erzherzog      Leopold,      General 

Qenie-Inspector. 

(Zweite  Inhaber  \ 

FZM.   Anton   von    Wöber  f  «" 

Wien  28.  November  1862. 

FML.  Franz  Freiherr  v.  Cordon  t 

15.  Jänner  1869  zu  Wien.) 


s-Ereignisse. 


Feldzttge  und  wichtigere 

1741  Das  bekannte  Panduren-Corps  zeichnete  sich  schon  im  Beginne  des  öster- 
reichischen Erbfolgekrieges  durch  seine  Tapferkeit  aus  und  war  1741  bei  der 
Armee  des  FM.  Grafen  Neipperg  in  Schlesien ;  bei  dem  Angriffe  auf  Zobten 
litt  es  viel  durch  die  preussischen  Grenadiere,  beunruhigte  aber  die  Preussen 
auf  dem  Marsche  von  Schweidnitz  nach  Neisse  und  erbeutete  34  Wägen  and 


—    353    — 

300  Pferde.  Im  Herbste  hielten  300  Panduren  den  Brückenkopf  der  grossen 
Donau  bei  Wien  besetzt;  im  December  kamen  die  Panduren  zum  Eheven- 
htiller'schen-Corps;  1742  waren  diese  bei  der  Winter-Expedition  in  Ober- 
Oesterreich  und  Baiern^  eroberten  Klausen^  Windisch-Garsten,  Spital  am  Pym, 
machten  über  600  Kriegsgefangene,  eroberten  5  Kanonen  und  48  Doppel- 
haken, stürmten  23.  Jänner  die  Vorstädte  von  Linz,  eroberten  30.  März  Reichen- 
hall mit  grossen  Salzvorräthen,  und  erbeuteten  bei  Langengries  572  Pferde.  — 
Im  Juli  hatten  die  Panduren  die  Schlösser  Gassmann,  Bern  und  Diesenstein 
genommen,  im  September  die  Stadt  Cham  erstürmt  und  die  772  Mann  starke 
Besatzung  kriegsgefangen,  dabei  5  Fahnen  erbeutet,  7.  September  Deggendorf 
eingenommen.  1743  diente  das  Corps  am  Rhein,  zerstörte  im  August  die 
französischen  Schanzen  bei  Fort  Mortier,  und  erobeiiie  3.  September  auf 
der  Insel   Rheinmark  2  Redouten  mit  Sturm; 

1 744  beim  Rheinübergange  waren  die  Panduren  unter  den  Klängen  der  Feldmusik 
die  ersten  jenseits  des  Stromes,  jagten  drei  baierische  Cavallerie-Regi- 
menter  in  die  Flucht  und  plünderten  ihr  Lager;  4.  Juli  war  das  Corps 
beim  Angriffe  auf  Lauterburg,  später  bei  der  Eroberung  von  Elsass-Zabern, 
bei  Pfalzburg;  beim  Rückzuge  über  den  Rhein,  in  der  Arriere-Garde,  eroberte 
es  8.  September  Neuburg  an  der  Donau,  später  in  Böhmen  eroberte  es 
9.  October  Tein,  zwang  die  feindlichen  Besatzungen  von  Budweis  und  Frauen- 
berg zur  Capitulation,  20.  und  23.  October,  und  war  beim  Angriff  auf 
Kolin  14.  November. 

1745  war  es  in  Schlesien  11.  Februar  im  Gefechte  bei  Radaun  14.  Februar  im 
Trefi'en  bei  Habeischwert,  29.  März  im  Gefechte  bei  Loslau,  eroberte  20. 
April  Ratibor  und  war  bei  der  Einnahme  von  Troppau;  26.  Mai  nahm 
es  die  Stadt  Cosel  mit  Sturm,  der  Angriff  geschah  mit  blanker  Waffe; 
19.  Juni  wirkte  es  bei  dem  Versuche  des  General  Festetics  auf  Neu- 
stadtel,  machte  einen  Angriff  auf  Ziegenhals,  musste  aber  mit  grossem 
Verluste  weichen;  im  September  belagerte  es  Neustadt  imd  während  der 
Schlacht  bei  Trautenau  30.  September  plünderte  es  die  feindlichen  Bagage- 
wägen. 

1746  war  es  11.  October  in  der  Schlacht  bei  Rocoux,  1747  war  ein  Bataillon 
2.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Lawfeld,  das  andere  kam  nach  Italien,  trieb 
24.  Jänner  die  genuesischen  Bauern  aus  dem  Defil6  der  Bochetta,  eroberte 
im  April  Sestri  di  Ponente  und  rückte  bis  an  den  Palast  Spinola.  In 
Voltri  überfallen,  verlor  es  80  Mann.  Nach  dem  Aachner  Frieden  auf  ein 
Bataillon  geschmolzen,  kam  es  1748  als  Besatzung  in  die  Reichs-Festung 
Philippsburg,  1763  nach  Mähren,  und  seit  1756  zum  Linien-Infanterie- 
Regiment  umgewandelt,  war  dieses  im  siebenjährigen  Kriege 

1757  nach  Schlesien  beordert,  wo  es  als  Beobachtungs-Cordon  die  Grenze  sehr 
zweckmässig  deckte. 

1758  15,  Jänner  bestand  es  ein  günstiges  Gefecht  bei  Grätz,  19.  Februar  war 
es  im  Gefechte  bei  Troppau  und  zog  sich  mit  den  übrigen  Truppen 
nach    Olmütz,  wo  es  bei   der  kurz  nachher  erfolgten   Belagerung  verblieb, 

Thflrheim,  Gcdenkblfttter.  28 


-    354    - 

sich  in  meLreren  Ausfallsgefechten  sehr  hervorthat  und  überhaupt  thätigen 
Antheil  an  der  ruhmvollen  Vertheidigung  dieser  Festung  nahm;  nach  Auf- 
hebung dieser  Belagerung  kam  es  zu  jener  von  Neisse,  1759  27.  Juli  war 
es  im  Gefechte  bei  Gottesberg;  1760  23.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Landshut 
hatte  es  die  Schanzen  der  Weissbacher  Höhen  erstürmt,  war  sodann  bei 
der  Belagerung  von  Glatz^  wo  sich  beim  Sturme  26.  Juli  die  Grenadiere 
durch  Eroberung  imd  Behauptung  einer  Flesche  besonders  hervorthaten,  und 
ein  Bataillon  mit  dem  zurückweichenden  Feinde  zugleich  durch  das  Haupt- 
thor der  Festung  eindrang;  15.  August  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht, 
bei  LiegnitZy  1761  war  es  bei  der  Armee  in  Sachsen,  1762  14.  August  im 
Gefechte  am  Fischerberge. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778 — 79  war  es  bei  der  Haupt-Armee  in  Böhmen,  und  stand  längere  Zeit,  Juni, 
Juli  1778,  bei  Gabel. 

Im  Türkenkriege  waren 
1788  20.  bis  24.  April  die  beiden  ersten  Bataillone  bei  der  Belagerung  und  Ein. 
nähme  von  Sabacz,  21.  August  versah  das  Leib-Bataillon  die  Besatzung  der 
Veteranischen  Höhle  im  Angesichte  einer  bedeutenden  feindlichen  Macht 
mit  Proviant  und  Munition.  18.  October  wurde  das  Regiment  mit  2  andern 
Infanterie-Bataillons  und  zwei  Divisionen  Husaren  zur  Delogirung  des 
Feindes  aus  seiner  Stellung  bei  Ujpalanka  beordert.  Der  Angriff  gelang 
vollkommen,  2000  Janitscharen  flohen  in  wilder  Unordnung;  —  die  türkische 
Reiterei,  der  durch  die  Husaren  der  Rückzug  abgeschnitten  war,  warf  sich 
in  eine  Redoute  und  vertheidigte  sich  mit  grösster  Tapferkeit  12  Stunden, 
bis  sie  überwältigt  wurde.  Major  von  Liptay  hatte  sich  mit  dem  Oberst- 
Bataillon  durch  umsichtige  Angriffs-Dispositionen  und  persönliche  Bravour 
hervorgethan,  und  besetzte  mit  dem  Bataillon  sogleich  Ujpalanka.  In  der 
Nacht  vom  5.  zum  6.  November  unternahm  er  eine  Fouragirung  bei  Gradistje 
auf  türkischem  Gebiete  und  kehrte  mit  namhafter  Beute  an  Rindern,  Schafen 
Getreide  und  Salz  zurück.  1789  war  das  Leibbataillon  bei  der  Belagerung 
von  Belgrad,  hielt  den  Brückenkopf  auf  dem  rechten  Donauufer  besetzt, 
und  hinderte  bis  zur  erfolgten  Uebergabe  auf  dieser  Seite  jeden  feindlichen 
Ausfall.  Die  Grenadiere  thaten  sich  30.  September  beim  Sturme  auf  die 
dortige  Raitzenstadt  hervor.  Das  Oberst-Bataillon  hatte  im  September  bei 
Ujpalanka  einige  glückliche  Gefechte,  und  überfiel  die  türkischen  Besatzun- 
gen in  Passarowitz  und  Semendria.  1790  lieferte  Oberstlieutenant  Liptaj  den 
Türken  6.  Jänner  ein  glänzendes  Gefecht  bei  Negodin.  Das  dritte  Bataillon 
war  bei  der  Belagerung  von  Czettin,  marschirte  nach  der  Einnahme  nach 
Warasdin,  von  dort  im  Herbste  1791  nach  Böhmen  und  Ende  April  1792 
in  die  Nied(Brlande,  wo  es  im  französischen  Revolutionskriege 

1792  Ende  October  zur  Beobachtung  von  Thionville  und  Longwy  detachirt  wurde, 

1793  9.  Juni  vertheidigte  es  Arlon,  16.  October  im  Treffen  bei  Wattignies 
waren  2  Compagnien  desselben  anwesend;  23.  October  beim  Angriffe  der 
Franzosen   auf  die   österreichische  Stellung   bei   Maubeuge   wiesen  4  Com- 


—    355    - 

pagnien  alle  überlegenen  Angriffe  des  Feindes  auf  den  Wald  von  Danzis 
standhaft  zurück;  —  die  Grenadier-Division  bei  der  Haupt-Armee  des 
Prinzen  Coburg  war  bereits  1792  6.  November  in  der  Schlacht  bei  Jemappes, 
1793  18.  März  in  jener  bei  Neerwinden.  1794  war  das  dritte  Bataillon  auf 
Vorpostendienst  bei  Maubeuge^  wo  es  11.  Mai  bei  Bois  d'Alnes  ein  Ge- 
fecht bestand,  21.  und  24.  Mai  kämpfte  es  tapfer  bei  Erquelinnes,  die 
Grenadiere  erstürmten  die  dortigen  Höhen,  24.  Mai  griff  das  Bataillon  in 
den  Bois  du  Suliermont  den  Feind  mit  solcher  Kühnheit  an,  dass  er  das 
ganze  Lager  mit  6  Kanonen  im  Stiche  liess,  3.  Juni  war  es  beim  Entsätze 
von  Charleroi,  13.  Juni  bei  dem  misslungenen  Entsatz- Versuche  von  Ypem, 
24.  Juni  im  Gefechte  bei  Deynze,  2.  October  im  Bückzugs-Gefechte  bei 
Aldenhoven. 

1795  im  November  war  das  Bataillon  bei  der  Einschliessung  von  Mannheim,  bei 
Eroberung  der  Neckarschanze  bildeten  Zimmerleute  und  Freiwillige  des 
Bataillons  die  Avantgarde ;  13.  December  that  sich  das  Bataillon  beim  An- 
griffe auf  Trippstadt  und  Schopp  besonders  hervor,  wurde  im  Juni  1796 
auf  den  italienischen  Kriegs-Schauplatz  beordert,  wohin  auch  das  Leib- 
und  vierte  Bataillon  aus  den  Friedensgamisonen  in  Ungarn  und  Croatien 
abgerückt  waren,  in  Trient  vereinten  sich  Ende  Juli  alle  diese  Regiments- 
Abtheilungen.  Im  Gefechte  bei  Salo  erstürmte  das  Leib-Bataillon  das  dor- 
tige Gastell,  das  dritte  Bataillon  hatte  den  Ort  Maderno  genommen,  2  Com- 
pagnien  dieses  Bataillons  erstürmten  beim  Angriffe  auf  Gavardo  die 
Brücken  über  die  Chiese  und  warfen  den  Feind  über  den  Fluss.  31.  Juli 
focht  das  Leib-Bataillon  beim  Angriffe  auf  Lonato,  das  dritte  Bataillon  in  der 
Brigade  Ocskay  3.  August  bei  Desenzano,  von  bedeutenden  französischen 
Streitkräften  unter  dem  Ober-General  Bonaparte  eingeschlossen,  wurde  mit 
dem  grössten  Th^ile  der  Brigade  kriegsgefangen.  Das  wieder  neu  formirte 
dritte  und  das  vierte  Bataillon  fochten  in  der  dreitägigen  Schlacht  bei  Arcole 
15.  bis  17.  November  mit  grossem  Verluste.  1797  14,  und  15.  Jänner 
wirkten  das  Leib-  und  dritte  Bataillon  in  der  Brigade  Liptay  bei  dem 
Angriffe  auf  die  feindliche  Stellung  bei  Rivoli  mit;  27.  Jänner  wurden  die 
vereinigten  3  Bataillons  in  ihrer  Aufstellung  bei  San  Valentine  auf  dem 
Montebaldo  von  dem  französischen  General  Vial  angegriffen  und  nach  tapfer- 
ster Gegenwehr  zum  Weichen  gezwungen.  31.  Jänner  war  das  dritte  Bataillon 
im  Gefechte  bei  Mori.  In  der  ersten  Hälfte  März  war  das  Oberst-Bataillon 
aus  Ungarn  zum  Regimente  eingerückt.  —  20.  März  wurden  die  drei  ersten 
Feld-Bataillone  des  Kegimentes  auf  dem  Geierberge  bei  Salurn  von  einer 
bedeutenden  feindlichen  Uebermacht  angegriffen,  und  mit  grossem  Verluste 
zum  Rückzuge  nach  Neumarkt  gezwungen.  Das  vierte  Bataillon  unter 
General  London  bei  Meran  griff  den  Feind  3.  April  bei  Botzen  an,  wo 
Capitänlieutenant  Budakovich, .  der  mit  4  Compagnien  die  Avantgarde  bildete 
dem  Feinde  nebst  mehreren   Gefangenen  4  Kanonen  wegnahm.  — 

1798  im  Jänner  war  das  Regiment  bei  der  Besitznahme  der  durch  den  Frieden 
von  Campo  Formio  erlangten  venetianischen  Gebietstheile  und  kam  als  Be- 
satzung nach  Verona. 

23* 


-    356    -^ 

Im  Feldzuge 

1799  in  Italien  vertheidigten  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  26.  März  im  ersten 
Treffen  bei  Verona  sehr  tapfer  im  siebensttindigen  erbitterten  Kampfe  die 
Stellung  bei  Pastrengo,  aber  mit  grossem  Verluste;  30.  März  im  zweiten 
Treffen  bei  Verona  war  das  Oberst- Bataillon  sehr  thätig  und  5.  April  im 
Treffen  bei  Magnano  das  dritte  Bataillon.  Anfangs  Mai  kam  das  Regiment 
zur  Belagerung  von  Peschiera,  sodann  zur  Cemirung  von  Mantua;  Anfangs 
Außjust  waren  das  Leib-  und  dritte  Bataillon  bei  der  Expedition  des  FML. 
Fröhlich  in  das  Toskanische  und  die  Romagna;  Ende  November  kam  das 
dritte  Bataillon  zum  Corps  des  Qeneral  Klenau,  und  bestand  16.  December  auf 
dem  Berge  Portello  bei  Foniglia  ein  heftiges  Gefecht.  —  die  Grenadiere  thatcn 
sich  21.  November  im  Treffen  bei  Cassano  hervor. 

Im  Feldzuge 

1800  waren  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  bei  der  Einschliessung  von  Genua. 
Am  11.  Mai  bei  dem  feindlichen  Angriffe  des  General  Soult  hatte  das  Erstere 
den  Monte  Fascio  und  den  Monte  Parisone  besetzt.  Oberst  Szenassy  hatte 
Anfangs  mit  diesem  die  Höhen  von  Fontaneggio  im  mörderischen  Feuer  er- 
stürmt und  den  Feind  zurückgeworfen,  aber  ohne  Unterstützung  musste  er 
endlich  der  feindlichen  Ueberzahl  erliegen  und  gerieth  mit  7  Offizieren  und 
143  Mann  in  Gefangenschaft,  den  übrigen  Theilen  gelang  es  sich  durch- 
zuschlagen. General  Baron  Gottesheim  wurde  durch  eine  Division  in  ihre 
Mitte  genommen  und  mit  vieler  Entschlossenheit  aus  der  drohenden  Gefahr 
der  Gefangenschaft  gerettet.  Das  Oberst-  und  dritte  Bataillon  fochten  14.  Juni 
in  der  Colonne  des  FML.  Grafen  Hadik  in  der  Schlacht  bei  Marengo,  und 
erlitten  starke  Verluste.  26.  December  auf  dem  Rückzuge  der  Armee  bestand 
das  Regiment  ein  heftiges  Gefecht  bei  Salionze.  Oberstlieutenant  Kussevich 
mit  4  Compagnien  erhielt  den  Befehl,  eine  vorwärts  dieses  Ortes  liegende 
Redoute  mindestens  24  Stunden  aufs  Aeusserste  zu  vertheidigen,  wurde  aber 
sogleich  nach  dem  Abmärsche  des  Regimentes  von  der  französischen  Truppen- 
division Delmas  ganz  eingeschlossen,  aber  erst  nach  36stündiger  tapferer 
Vertheidigung,  nachdem  er  6  feindliche  Sttinne  abgeschlagen,  Munition  und 
Proviant  ausgegangen  waren,  schloss  Oberstlieutenant  Kussevich  eine  ehren- 
volle Capitulation  ab,  die  Offiziere  behielten  das  Seitengewehr,  die  Mannschaft 
ihr  Gepäck.  Oberstlieutenant  Johann  von  Kussevich,  9  Offiziere,  436  Mann 
kamen  in  Kriegsgefangenschaft.  Das  Regiment  bestand  auf  dem  weiteren 
Rückzuge  fast  tägliche  Gefechte,  so  1801  2.  und  3.  Jänner  bei  Ala,  4.  Jänner 
bei  Seravalle,  bei  San  Marco,  Calliano  u.  s.  w. 

Im  Feldzuge 
1805  focht  das  Regiment  in  der  Division   des  FML.   Baron    Simbschen,  abermals 
in  Italien,  30.  und  31.   October  in   der    Schlacht  bei  Caldiero,  wo  es  einen 
Gesammtsverlust  von  262  Mann,  darunter  3  verwundete  Offiziere  erlitt. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  VIII.  Armee-Corps  der  in  Italien  operirenden  Armee 
des  Erzherzog  Johann  eingetheilt.  Um  die  Aufmerksamkeit  des  Feindes  von 


—    357    ~ 

dem  Punkte  abzuziehen,  wo  die  Haupt-Armee  die  Absicht  hatte  vorzurücken, 
vrurde  Oberstlieutenant  Volkmann  mit  dem  eignen  dritten  Bataillon,  2  andere 
Bataillons  und  2  Husaren-Escadronen  über  Pontafel  in  das  Fella-Thal  entsendet. 
Bei  dem  Dorfe  Pontis  vorwärts  Venzone  stiess  Oberstlieutenant  Volkmann 
4.  April  auf  den  feindlichen  General  Broussier.  Ungeachtet  der  sehr  vortheil- 
haften  Stellung  und  Ueberlegenheit  des  Feindes  schritt  er  sogleich  zum  An- 
griffe, nahm  mit  Sturm  das  Dorf  Pontis,  sowie  den  Ort  Venzone,  verfolgte 
den  Gegner  bis  an  den  Rivo  Bianco,  welche  Position  von  den  Franzosen  mit 
6  Bataillons,  4  Kanonen  und  2  Haubitzen  vertheidigt  wurde;  nach  einem 
neunstündigem  Kampfe  wurden  diese  mit  grossem  Verluste  auch  hier  zum 
Bückzuge  genöthigt  und  ohne  Rast  bis  San  Daniele  und  über  den  Tagliamcnto 
verfolgt,  dadurch  war  die  Vorrückung  der  österreichischen  Haupt- Armee,  ohne 
einen  Schuss  zu  thun,  bis  Pordenone  erreicht,  wo  sie  erst  Widerstand  fand, 

15.  April.  Das  erste  und  zweite  Bataillon  unterstützten  in  diesem  Treffen  den 
Kampf  der  Avantgarde,  Oberstlieutenant  Volkmann  bemächtigte  sich  stür- 
mend der  nächstgelegenen  Berge,  verjagte  den  Feind  von  dort  und  vernichtete 
einen   Theil  der   italienischen  Garde.     In  der  Schlacht, bei  Fontana   Fredda 

16.  April  focht  das  nun  wieder  vereinte  Regiment  unter  Oberstlieutenant 
Volkmann,  nahm  das  Dorf  Villadol  und  drang  mit  den  weichenden  Franzo- 
sen zugleich  in  Fontana  Fredda  ein,  den  Ort  gegen  mehrmalige  feindliche 
Angriffe  tapfer  behauptend,  doch  hatte  es  den  bedeutenden  Gesammtverlust 
von  14  Offizieren  und  570  Mann,  darunter  60  Mann  todt.  27.  April  hatte  das 
erste  und  zweite  Bataillon  bei  Villanuova,  St.  Bonifacio  und  Monteforte 
heftige  Gefechte,  29.  April  das  Regiment  bei  Soave,  30.  April  bei  Monte 
Fascarinetto,  4.  Mai  vertheidigte  es  mit  Tapferkeit  und  Erfolg  die  Brücke 
bei  Bassano  und  deckte  den  Uebergang  der  Armee  über  die  Brenta  bei 
Fontaniva.  5.  Mai  marschirte  dasselbe  nach  Tirol,  wo  es  abtheilungsweise 
zur  Vertheidigung  der  dortigen  Pässe  und  Thäler  verwendet  wurde ;  27.  Mai 
hatte  die  erste  Division  unter  Hauptmann  Baron  Vauquetz  bei  Mauten  den 
Angriff  zweier  feindlichen  Bataillons  zu  bestehen.  Auf  dem  spätem  Rückzuge  des 
Chasteller'schen  Corps  durch  Kärnthen  bestand  das  Regiment  6,  Juni  in 
seiner  Stellung  auf  dem  Calvarienberge  bei  Klagenfurt  ein  langes  heftiges 
Gefecht  mit  demFeinde,  das  durch  die  Entschlossenheit  des  Hauptmanns  Haas 
glücklich  entschieden  wurde,  der  mit  3  beihabenden  Kanonen  eine  feindliche 
Reiter-Abtheilung,  die  sich  den  Geschützen  näherte,  beschiessen  Hess,  sie 
rasch  mit  dem  Bajonnete  angriff,  in  Unordnung  brachte,  und  von  den  übrigen 
Regiments-Abtheilungen  unterstützt  zum  Rückzuge  in  die  Stadt  zwang,  wo 
sie  verfolgt,  auch  ihre  übrigen  Truppen  in  die  Flucht  mitriss,  und  2  Bataillone 
die  Vorstädte  besetzten.  Um  Mitternacht  trat  das  Regiment  unter  steter  Be- 
obachtung des  Gegners  seinen  Weitermarsch  an,  und  vereinigte  sich  bei 
Papa  in  Ungarn  wieder  mit  der  Armee  des  Erzherzogs  Johann  17.  Juni.  — 
Die  eigene  Reserve-Division  unter  Hauptmann  Grimmer  hatte  14.  Juni  an 
der  Schlacht  bei  Raab  Theil  genommen,  kam  als  Besatzung  dahin,  und  ge- 
rieth  24.  Juni  in   Folge   der  dortigen    Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft. 


-~     358    — 

Die  erste  Division  war  in  Tirol  zurückgeblieben,  hatte  mehrere  feindliche 
Versuche  auf  Sachsenburg  vereitelt  und  rückte  Ende  August  in  Warasdin 
beim  Regimente  ein. 

Im  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreich, 
27.  August  war  es  bei  Villach  zur  Unterstützung  des  diesen  Ort  vertheidi- 
geuden  Regimentes  Duka  Nr.  39  aufgestellt,  18.  September  das  zweite  Ba- 
taillon im  Gefechte  bei  St.  Hermagor,  das  erste  Bataillon  hielt  währenddem 
durch  Demonstrationen  längs  der  Drau  den  Feind  beschäftigt,  und  verhinderte 
jede  Entsendung  einer  Unterstützung  desselben  nach  St  Hermagor;  7.  Octo- 
her  vertheidigten  6  Züge  den  Bartolograben  gegen  alle  feindlichen  Angriffe. 
26.  October  vertheidigten  die  dritte,  vierte,  siebente  imd  achte  Compagnie 
Bassano  gegen  den  französischen  General  Palombini,  und  behaupteten  sich; 
29.  October  unternahmen  die  achte  und  neunte  Compagnie  unter  Hauptmann 
Vauquetz  einen  Angriff  auf  den  Ort  Cassoni,  mussten  sich  aber  vor  der  dort 
aufgestellten  feindlichen  Uebermacht  zurückziehen;  30.  und  31.  October  be- 
stand das  Regiment  heftige  Gefechte  bei  Bassano ;  15.  November  bei  Caldiero 
von  einer  bedeutenden  feindlichen  Uebermacht  angegriffen,  zog  sich  dasselbe 
auf  das  linke  Ufer  des  Alpon,  die  erste  Division,  welche  die  Verschanzon- 
gen  besetzt  hielt  und  nicht  mehr  folgen  konnte,  gerieth  in  Gefangenschaft; 
19.  November  wirkten  4  Compagnien  des  zweiten  BataiUons  bei  dem  An- 
griffe auf  San  Martine  mit  und  fochten  bei  St.  Michele,  20.  November  kam 
das  Regiment  in  Cantonnirung  nach  Bonifacio. 

Im  Feldzuge 

1814  wurde  dasselbe  5.  Februar  im  Avantgardegefechte  bei  Villafranca  zur  Unter- 
stützung beordert,  kam  aber  nicht  mehr  zum  Kampfe.  —  Die  Grenadiere 
fochten  in  der  Schlacht  am  Mincio  8.  Februar ;  bei  Borghetto  und  Monzambano 
10.  Februar  schlug  das  Regiment  einige  feindliche  Angriffe  ab. 

Im  Feldzug 

1815  war  dasselbe  im  Corps  des  FMM.  Baron  Bianchi  eingetheilt,  im  Feldzage 
gegen  König  Murat  von  Neapel,  2.  Mai,  waren  4  Compagnien  als  Vortruppen 
in  einem  lebhaften  Gefechte  bei  Osteria  di  Monte  Milone,  3.  Mai  das  Re- 
giment in  der  Schlacht  bei  Tolentino.  Die  siebente  Compagnie  unter  Haupt- 
mann Szekelj  hatte  den  Feind  durch  einen  entschlossenen  Bajonnet-Angriff 
von  den  bereits  erstiegenen  Höhen  des  Monte  Elmo  hinabgeworfen;  —  das 
zweite  Bataillon  unter  Major  Nagy  hatte  die  Anhöhen  von  Macerata  erstie« 
gen.  Das  Regiment  kam  sodann  zur  Einschliessung  der  Festung  Pescara, 
im  Juli  aber  nach   Südfrankreich,  wo  es  bis  25.  October  verblieb.  ^ 

1821  machte  dasselbe  den  Feldzug  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  mit, 
kam  aber  in  kein  Gefecht,  wurde  im  Juni  nach  Sicilien  einbarkirt,  wo  es 
Melazzo,  Messina  und  Syrakus  besetzte,  1823  im  Februar  nach  Palermo  und 
von  dort  31.  Juli  182ö  auf  26  Fahrzeugen  nach  Dalmatien  überschifft  wurde. 
Im  Mai 


-    359    — 

1848  wurde  das  Regiment  aus  der  Friedensstation  Temesvar  naeli  Ofen-Pest  be- 
ordert, da  es  aber  den  Eid  auf  die  ungarische  Constitution  verweigerte,  kam 
es  in  die  Festung  Komorn,  und  als  es  trotz  Versprechungen  und  Drohungen 
in  seiner  Gesinnung  verharrte,  erhielt  es  vom  ungarischen  Kriegs-Ministerium 
den  Befehl,  nach  Wien  zu  marschiren,  wohin  es  mittelst  Dampfboot  befördert 
und  daselbst  eingerückt  zur  Armee  nach  Italien  beordert  wurde,  wo  bei  dessen 
Einrücken  bereits  der  Waffenstillstand  abgeschlossen  war. 

Im  Feldzuge 

1849  gegen  Piemont  gehörte  das  Regiment  zur  Division  des  FML.  Grafen  Lich- 
nowsky  des  III.  Annee-Corps,  welche  am  23.  März  Nachmittag  auf  dem 
Schlachtfelde  bei  Novara  anlangte  und  sogleich  in  die  Schlachtlinie  vorrückte. 
Das  erste  Bataillon  focht  unter  persönlicher  Führung  seines  tapfem  Obersten 
Grafen  Degenfeld  auf  dem  äussersten  rechten  Flügel  der  Brigade  Maurer 
zugetheilt,  gleichzeitig  am  linken  Flügel  das  dritte  Bataillon  unter  dem  ent- 
schlossenen Major  Brehm  mit  vorzüglicher  Tapferkeit. 

Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Regiment  im  VII.  Armee-Corps 
FML.  Baron  Zobel  eingetheilt:  21.  Mai  vereitelten  2  Compagnien  den  zwei- 
maligen Versuch  eines  feindlichen  Ueberganges  über  die  Sesia;  22.  und  23. 
Mai  wurde  auf  der  Strasse  gegen  Vercelli  der  weit  überlegene  Feind  nach 
wiederholten  Angriffen  von  3  Bataillons  zurückgeschlagen;  28.  Mai  waren 
2  Compagnien  imter  Hauptmann  Roch  bei  der  Recognoscirung  des  Brücken- 
kopfes von  Vercelli;  30.  und  31.  Mai  war  das  Regiment  in  den  Gefechten 
bei  Palestro  und  4  Compagnien  unter  Hauptmann  Peter  Csikos  nahmen 
zwei  Bataillone  eines  andern  Regimentes  auf  und  deckten  deren  Rückzug; 
4.  Juni  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Magenta,  und  24.  Juni  in 
jener  bei  Solferino. 
Im  Feldzuge 

1866  abermals  in  Italien,  war  das  Regiment  in  der  Brigade  GM.  Möring  des  V. 
Armee-Corps  eingetheilt  und  focht  24.  Juni  in  der  Siegesschlacht  bei  Cu- 
stozza,  in  welcher  die  Brigade  Möring  an  der  Erstürmung  des  Dorfes  Cu- 
stozza  am  Abende  dieses  Tages  ruhmvollen  Antheil  hatte.  Das  vierte  Ba- 
taillon gehörte  zur  Besatzung  von  Mantua. 
Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 

1878  focht  das  Regiment  5.  und  7.  August  bei  Waszar  Wakuf  und  Jaicze,  bei 
Rogolie,  24.  August  bei  Beletschewo  und  6.  bis  8.  September  bei  Klyucz, 
mit  einem  Gesammtverluste  im  ganzen  Feldzuge  von  153  Mann. 

Tapferkeits-Aaszeicimimgen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

Das  Panduren- Corps  des  Freiherrn  von  der  Trenck  bestand  bei  seiner  Er- 
richtung aus  20  Frei-Compagnien,  Jede  zu  50  Mann.  Ihre  Uniform  und  Arma- 
tur war  nach  Art  der  türkischen  Janitscharen  folgende :  schwarze  hohe  Czako. 
mutzen,  rothe  Mäntel  mit  Kapuzen,  blaue  Oberkleider,  rothe  Leibel,  blaue 
Pumphosen  und  türkische  Stiefel.     Ihre  WaflFen   waren   Flinten,    Säbel,    ein 


—    360    — 

Paar  Pistolen,  Handjarß  oder  türkische  Messer.  Ihre  Angriffs-  und  Kampfvreige 

sowie  die  Feldmusik  nach  türkischer  Art. 
1742  Für  die  Einnahme  des  Schlosses  Diesenstein  im  Juli  wurde  Major  Baron  Trenck 

zum  Oberstlieutenant  befördert. 
1 742  Hauptmann  Baron  Erlach  that  sich  im  August  durch  die  tapfere  Behauptung  seines 

Postens  bei  Weissenstein  mit  146  Panduren  gegen  300  Baiem  hervor. 

1742  trat  der  aus  russischen  Diensten  gekommene  Hauptmann  Gideon  von  Leu- 
don  in  dieser  Charge  in  das  Corps,  zeichnete  sich  mehrmals  aus,  und  wurde 
bei  der  Eroberung  von  Elsass-Zabem  1743  ziemlich  schwer  verwundet. 

1744  Oberstlieutenant  Baron  d'Olne,  der  das  Commando  des  Corps  nach  der  schweren 
Verwundung  Trenck's  beim  Angriffe  auf  Kolin  13.  und  14.  November  in- 
terimistisch übernommen  hatte,  erbeutete  mit  dem  Corps  bei  Mocher  ein  von 
Jägemdorf  auf  Wägen  abgeholtes  feindliches  Magazin  4.  Mai  1745. 

1745  hatte  sich  Major  Franquini  bei  Kowalkowitz,  Trautenau  und  Schmiedeberg 
sehr  hervorgethan  und  wurde  zum  Oberstlieutenant,  —  für  einen  gelungenen 
Uebeifall  auf  ein  französisches  Corps  im  Juni  1746  in  der  Niederlande  zum 
Obersten  befördert. 

1758  15.  Jänner  zeichnete  sich  Regiments-Inhaber  und  Commandant  Oberst  Baron 
Simbschen  im  Gefechte  bei  Grätz  in  Schlesien  aus,  da  er  sich  so  tapfer  ge- 
gen den  feindlichen  Angriff  vertheidigte,  dass  der  Gegner  nach  vielem  Ver- 
luste zum  Rückzuge  genöthigt  wurde. 

1758  Während  der  Belagerung  von  Olmütz  versah  der  Grenadier-Hauptmann 
Johann  Bechard  die  Dienste  eines  Tranch6e-Majors,  hatte  in  nächster  Nähe 
des  Feindes  im  heftigsten  Feuer  die  Flatterminen  auf  dem  Glacis  angelegt, 
die  Sappenbauten  des  Gegners  recognoscirt,  imd  mehrere  Ausfälle  glücklich 
geführt;  er  wurde  später  1760  MTO.-R- 

Oberstlieutenant  Calveria,  welcher  bei  einem  Ausfalle  13.  Juni  mehrere  Bat- 
terien mit  den  von  ihm  commandirten  Arbeitern  zerstörte,  und  Major  Max 
Baron  Tillier,  der  4.  Juni  einen  Ausfall  commandirte  und  Gefangene  zurück- 
brachte, wurden  angerühmt. 

1760  Oberstlieutenant  Amelunken  hatte  sich  bei  Landshut  und  bei  der  Erstürmung 
von  Glatz  sehr  ausgezeichnet,  bei  letzerer  auch  die  Majore  Mihokovics  und 
Baron  Bechard. 

1788  Regiments-Caplan  Basilius  Bossniak  aus  dem  Franziskaner-Orden  war  24 
April  beim  Sturme  auf  Sabacz  einer  der  Ersten,  half  dem  Ingenieur-Major 
Prinzen  de  Ligne  bei  Ersteigung  des  Walles,  nahm  hierauf  die  Zimmerleute 
zusammen,  Hess  die  Pallisadirungen  umhauen,  um  den  Nachstürmenden  den 
Weg  in  das  Innere  zu  bahnen.  Kaiser  Josef  11.,  Augenzeuge  dieses  Vorfalls» 
verlieh  dem  muthigen  Priester  eine  20  Dukaten  schwere  Ehren-Medaille- 
welche  ihm  bei  einer  Ausrückung  im  Feldlager  zu  Semlin  2.  Mai  vor  der 
Fronte  des  Regimentes  vom  Brigadier  umgehängt  wurde. 

1788  Major  Anton  von  Liptay  wurde  fllr  seine  Auszeichnung  bei  Ujpalanka  kurz 
nachher  zum  Oberstlieutenant  befördert  und  MTO.-R. 


—    361    — 

Beim  Sturme  auf  die  Redoute  von  Ujpalanka  thaten  sich  besonders  hervor 
die  Hauptleute  von  Friedberg,  Vukassovich,  Biankovics,  Athanasievich  und 
Marotel,  der  sogleich  zum  Major  befördert  wurde,  femer  Oberlieutenant  Nagy, 
die  Lieutenants  Gunda  und  Zittar. 

1788  Major  von  Weidenfeld  und  Lieutenant  Szt.  Ivany  hatten  sich  im  August  bei 
Verproviantirung  der  veteranischen  Höhle  ausgezeichnet. 

1788  Bei  Gradistje  5.  November  hatten  sich  die  Lieutenants  Gunda,  der  sogleich 
zum  Oberlieutenant  befördert  wurde,  und  Stöhr  sehr  ausgezeichnet. 

1790  Bei  Negotin  that  sich  Hauptmann  Gergely,  der  den  Feind  verfolgte,  sehr  her- 
vor, Oberstlieutenant  Liptay  wurde  für  seine  Auszeichnung  zum  Obersten 
befördert,  und  Feldwebel  Johann  Illich,  der  einen  türkischen  Anführer  ge- 
fangen nahm,  erhielt  der  Erste  im  Regimente  die  goldene  Tapferkeits- 
Medaille. 

1793  Bei  Vertheidigung  von  Arlon  9.  Juni  hatte  sich  ein  Feldwebel  die  goldene, 
3  Mann  die  silberne  Tapferkeit-Medaille  erworben. 

1793  Bei  Wattignies  16.  October  hatten  sich  Oberlieutenant  Lutter  und  Lieutenant 
del  Rio  durch  einen  glänzenden  Bajonnet-Angriff  hervorgethan. 

1793  Bei  Neerwinden  18.  März  hatten  sich  7  Grenadiere  die  silberne  Medaille 
erkämpft. 

1794  Beim  Angriffe  des  Lagers  bei  Bois  du  Saliermont  24.  Mai  hatte  durch  eine 
geschickt  unternommene  Umgehung  der  feindlichen  Flanke,  Lieutenant  del  Rio 

'  wesentlich  zu  dem  glänzenden  Erfolge  beigetragen. 

1794  Bei  Bois  d'Alnes  11.  Mai  hatten  sich  die  Lieutenants  Haas  und  Baron 
Hundt,  welche  mit  den  Tirailleurs  den  ersten  Angriff  unternahmen,  ausgezeichnet. 

1795  Bei  Eroberung  der  Neckarschanze  im  November  hatte  das  schnelle  Vordrin- 
gen des  Oberlieutenants  Lutter  und  des  mit  60  Freiwilligen  imd  den  Zimmer- 
leuten vorgeschickten  Lieutenants  Haas  die  Feinde  derart  überrascht,  dass 
sie,  ohne  erst  den  Angriff  der  Haupt-Colonne  abzuwarten,  über  die  zum 
Theil    gesenkte    Neckarbrücke    retirirten    und  15  Kanonen  im  Stich  Hessen. 

1795  Bei  der  Einnahme  des  Dorfes  Schopp  bei  Trippstadt  13.  December  hatte 
sich  Lieutenant  Baron    Hundt    ausgezeichnet. 

1796  Major  Miloradovich  zeichnete  sich  bei  Erstürmung  des  Ortes  Maderno  am 
rechten  Ufer  des  Toskolano  im  Juli  vorzüglich  aus ;  zu  Fusse  an  der  Spitze 
des  dritten  Bataillons  hatte  er  das  nicht  unbedeutende  Gewässer,  das  keine 
Brücke  hatte,  durchwatet. 

1796  Im  Feldzuge  in  Italien   hatten  sich  9  Mann  die  silberne    Medaille   verdient. 

1797  Im  Gefechte  bei  Botzen  3.  April  hatte  sich  Capitänlieutenant  Budakovich 
besonders  hervorgethan. 

1799  Im  ersten  Treffen  bei  Verona  26.  März  hatten  die  beiden  Hauptleute  Gar- 
noczy  und  Zittar  eine  ftinfinal  vom  Feinde  eroberte  Redoute  demselben 
wieder  entrissen,  setzten  sich  darin  fest  imd  deckten  den  ordentlichen  Rück- 
zug ;  beide  wurden  in  der  Relation  besonders  belobt.  Ein  Corporal  erhielt  die 
silberne  Medaille. 


—    362    — 

1799  Im  zweiten  Treffen  bei  Verona  30.  März  hatte  Bich  Major  Athanasievich  mit 
dem  Oberst-Bataillon  besonders  ausgezeichnet,  und  wurde  in  der  Relation  rühm- 
lichst erwähnt. 

1799  GM.  Graf  Klenau  rtihmt  in  seiner  Relation  über  das  Gefecht  am  Berge 
Portallo  bei  Forriglia  16.  December  das  tapfere  Benehmen  des  dritten  Ba- 
taillons, an  dessen  Spitze  er  sich  beim  Angriffe  selbst  gestellt  hatte,  und  sagte, 
dass  es  zum  glücklichen  Erfolge  das  Meiste  beigetragen  habe. 

1800  11.  Mai  bei  Monte  Fascio  und  Monte  Parisone  hatte  sich  Hauptmann  Pod- 
luszany  durch  die  Rettung  des  Generals  Gottesheim  verdient  gemacht. 

1800  Bei  Marengo  14.  Juni  hatte  sich  Major  Lalance  ausgezeichnet,  wurde  aber 
schwer  blessirt. 

Im  Feldzuge 
1800  hatten  ein  Feldwebel  die  goldene  und  5  Corporäle  die  silberne  Medaille  er- 
halten. 

Im  Gefechte  bei  Venzone  11.  April 
1809  zeichnete  sich  Hauptmann  Paul   Laloss  mit  der  achten   Division   durch  Er- 
stürmung des  Dorfes  Pontis  aus. 

1809  Major  Emerich  Marx  that  sich  mit  dem  ersten  und  zweiten  Bataillon  durch 
seine  thatkräftige  Unterstützung  des  Avantgardekampfes  bei  Pordenone  15- 
April  hervor. 

1809  Oberstlieutenant  Anton  Volkmann,  der  wie  die  Relation  sagt,  zur  Entschei- 
dimg  des  Sieges  bei  Fontana  Fredda  16.  April  sehr  viel  beitrug,  wurde  so- 
gleich zum  Obersten  befördert,  und  später  ftlr  seine  glänzende  Waffenthat 
bei  Venzone  11.  April  mit  Armeebefehl  de  dto.  24.  October  1809  ausser  Ca- 
pitel  MTO.-R. 

1809  Bei  Fontana  Fredda  hatte  sich  Major  Johann  Lutter,  Commandant  des  zwei- 
ten Bataillons,  gleichfalls  ausgezeichnet,  wurde  aber  verwxmdet. 
Im  Gefechte  bei  Monte  Foscarinetto  30.  April 

1809  hatte  ein  Feldwebel  des  Regimentes  den  Befehlshaber  der  italienischen  Gar- 
den General  Sorbier  gefangen  genommen. 

1809  Bei  Vertheidigung  der  Brentabrücke  bei  Bassano  4.  Mai  war  der  Regiments- 
Caplan  Matho  Simonovich,  der  in  der  vordersten  Reihe  der  Fechtenden  die 
Krieger  mit  begeisternder  Beredtsamkeit  aneiferte,  von  einer  Musketenkugel 
in  die  Stime  getroffen,  getödtet  worden.  Das  Regiment  setzte  ihm  auf  sein 
Ghrab  ein  steinernes  Denkmal. 

1809  Hauptmann  Stephan  Haas  von  Marteny  wurde  für  sein  tapferes  entscheiden- 
des Benehmen  im  Gefechte  am  Calvarienberge  bei  Klagenfurt  6.  Jimi  durch 
Capitelbeschluss  1810  MTO.-R. 

1809  Das  Regiment  hatte  sich  im  Feldzuge  2  Maria-Theresienkreuze  und  7  Tapfer- 
keits-Medaillen erworben. 
Im  Feldzuge 

1813  hatten  sich  bei  St.  Hermagor  18.  September  Major  Leopold  von  Quosdanovich 
und  am  selben  Tage  durch  seine  umsichtigen  Demonstrationen  an  der  Drau 


—    363    — 

Major  Johann  Lutter ;  7.  October  durch  tapfere  Vertheidigung  des  Bartolo- 
Grabens  Hauptmann  MTO.-R.  Heinrich  Baron  Kueber  von  Ruebersburg  aus- 
gezeichnet. 

1813  Ein  Armeebefehl  de  dto.  Vicenza  5.  December  belobt  das  tapfere  Benehmen 
von  4  Unteroffizieren,  4  Gemeinen  und  eines  Tambours. 

Im  Gefechte  bei  Monzambano  10.  Februar 

1814  hatte  sich  Hauptmann  Johann  Christoph  durch  Erstürmung  der  diesen  Ort 
dominirenden  Höhen  und  dadurch  bewirkte  Umgehung  der  linken  Flanke  des 
Feindes  sehr  rühmlich  hervorgethan. 

1813  und  1814  hatte  die  brave  Mannschaft;  des  Regimentes  in  den  Feldzügen 
2  goldene  und  23  silberne  Tapferkeits-Medaillen  erhalten. 

1815  In  der  Schlacht  bei  Tolentino  3.  Mai  hatten  sich  Major  Johann  von  Nagy 
und  Hauptmann' Franz  Szekely  hervorgethan.  Ein  Feldwebel  und  ein  Zimmer- 
mann hatten  sich  die  goldene,  6  Unteroffiziere  und  ein  Mann  die  silberne 
Medaille  erworben.      Nach  geendeten  ruhmvollen  Feldzügen 

1813  und  1815  zählte  das  Regiment  4  goldene  und  35  silberne  Tapferkeits-Me- 
daillen. 

1848  Das  Offiziers-Corps  der  beiden  in  Pest  befindlichen  Bataillone,  in  unerschütter- 
licher Treue  zu  seinem  Monarchen  und  Anhänglichkeit  zum  Kaiserhause,  über- 
reichte im  Mai  dem  magyarischen  Ministerium  eine  schriftliche  Erklärung  der 
Eid- Verweigerung  auf  die  imgarische  Constitution,  welche  schriftlich  und 
mündlich  vom  ältesten  bis  zum  jüngsten  Offizier  auf  jenes  Ansinnen  mit 
einem  entschiedenen  Nein  lautete. 

1849  Im  Berichte  über  die  Schlacht  bei  Novara  23.  März  wurden:  Regiments- 
Commandant  Oberst  Gustav  Graf  Degenfeld-Schombui'g,  die  beiden  Bataillons- 
Commandanten  Rudolf  Brehm  und  Johann  Elipfeld,  die  Hauptleute  Molitor, 
Baron  Radossevich,  Shimatovich,  Schreyer,  Horvath  und  Baron  Augustin  für 
ihr  tapferes  Betragen,  sowie  das  Regiment  im  Armeebefehl  öffentlich  belobt. 

1849  Für  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Novara  23.  März: 

ÖLO.-R.  Oberst  Gustav  Graf  Degenfeld- Schomburg,  Major  Rudolf  Wilhelm 
Brehm.  MVK.  die  Hauptleute  Molitor,  Shimatovich,  Schreyer,  Horvath,  die  Ober- 
lieutenants Ballacs,  von  Kontsek,  Szallay,  Baron  Schölten. 
Die  Mannschaft  erhielt  4  goldene,  9  grosse,  24  kleine  silberne  Tapferkeits- 
Medaillen,  1  k.  russisches  St.  Georgskreuz  V.  Classe,  1  k.  preussisches  Ehren- 
zeichen I.  Classe. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien : 

ÖLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Emerich  von  Fleischhacker. 

OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Michael  Freiherr  von  Augustin,  Major  Gustav 

König,  Major  Peter  Csikos,  Hauptmann  Johann  Zach. 

MVK.  Major  Peter  Czikos,  die  Hauptleute  dAlbini,  Wittmann  von  Neubom, 

Gyuriskevic,   Oberlieutenant   Robiczek,   die  Lieutenants  von  Bosio,  Dubsky, 

Vidale. 

Die  Mannschaft  2  goldene,  14  grosse,  und  15  kleine  silberne  Medaillen, 


—    364    — 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien : 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Hermann  Freiherr  Dahlen  von 

Orlaburg. 

MVK.  die  Hauptleute  Svoboda  und  Mitrovic. 

1878  Für  Auszeichnung  im  Occupationsfeldzuge  in  Bosnien: 

OEKO.-R.  3.  Oberst  Paul  Hostinek,  Major  Maximilian  Ritter  von  Catinelli 
(des  Oeneralstabs  -  Corps),  Oberlieutenant  Johann  Ealbacher;  Lieutenant 
Gideon  Emeta. 

MVK.  Major  Georg  Roknic,  die  Hauptleute  Paul  Begovic,  Martin  Lovretic, 
Carl  Edler  von  Gebauer,  Carl  Petrovic,  die  Oberlieutenants  Stephan  Kraln- 
öevic,  Josef  Wiesinger,  die  Lieutenants  Heinrich  Mossettig  (in  der  Reserve}, 
Martin  Radiöevic,  Theodor  Wickerhauser  (in  der  Reserve),  Maximilian  Adrazio 
(in  der  Reserve)  und  der,  vor  dem  Feinde  gebliebene  Carl  Ritter  von  Jedina 
(in  der  Reserve). 

Die  Allerhöchste  Belobung :  Die  Hauptleute  Martin  Lovretic,  Carl  Edler  von 
Gebauer,  Reserve-Oberlieutenant  und  Ordonnanz-Offizier  Rudolf  Wimmer  und 
(der  vor  dem  Feinde  gebliebene)  Reserve-Lieutenant  Carl  Ritter  von  Jedina- 
Die  Mannschaft  erhielt  für  die  Gefechte  bei  Veleßevo  am  24.  August,  bei 
Klju^  6.  und  8.  Semptember  und  für  hervorragende  Leistungen  im  Allge- 
meinen 7  grosse  12  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

Seit  1868  hat  das  Regiment  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren 
weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabsoffiziere. 

1747  Panduren-Corps-Commandant  Oberst  von  Franquini  von  einer  Geschützkugel 
tödlich  verwundet  vor  Genua  f  15.  Mai. 

1797  Major  Miloradovich  an  seiner  im  Gefechte  bei  Salum  20.  März  erlittenen 
schweren  Verwundung  f  zu  Neumarkt  28.  März.  Die  Feinde  bestatteten  ihn 
mit  militärischen  Ehren,  das  Landvolk  setzte  ihm  ein  Denkmal. 

1799  Major  Johann  von  Vukassovich  f  im  Treffen  bei  Verona  26.  März. 

1799  Major  Wilhelm  von  Malmberg  an  seiner  am  26.  März  bei  Verona  erlittenen 
Verwundimg  f  in  den  letzten  Tagen  des  März. 


Mährisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«  54. 

(1877.) 

FML  FRANZ  GRAF  THUN  HOHENSTEIN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  apfelgrüne  JEgälisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Olmütz. 


Inhaber: 


1620  errichtet    im   deutschen    Reiche 

Yom  gleichzeitigen  Inhaber 
1620  Oberst    Adam   WniHELM   Schell- 

HARDT  auch   Schellard    Freiherr 

von  GöRZENicH,  spätem  churpflQ- 

zischen  Generallieutenant. 
1627  FM.  Johann  Freiherr  von  Aldrin- 

6ER  t  imTreffen  bei  Landshut  1634. 
1634  FZM.    Johann    Franz    Freiherr 

BARwrrz  von  Fernamont  f  1649. 
1 649  FM.  Otto  Christoph  Graf  Sparre  f 

Unter  diesem  Inhaber  wurde  das 

Regiment    1661  förmlich   in  den 

kaiserlichen  Dienst  übernommen. 
1669  FM.    Ernst   Rüdiger    Graf  von 

Starhembfrg  t  4.    Jänner    1701. 
1701  FZM.  Georg  Friedrich  Freiherr 

von  Kribchbaüh  f   14.  Februar 

1710. 
1710  FML.    Bertrand    Freiherr    von 

Wachtendonk  f  1720. 
1720  FM.     Lothar     Graf    Köniosegq- 

Rothbhtels  t  8.  December  1751. 
1751  FZM.  Claudius  Freiherr  von  Sm- 

CERB  MTO.-GK.  t  4.  Juni  1769 

zu  Znaim. 


1769  FML.     Carl    Graf    Callenberg 

MTO.-GK.  t  26.  Juli    1800   zu 

Wien. 
1805  FZM.  Josef  Freihen*  Froon  von 

Kirchrath  MTO.-C.  1 12.  Jänner 

1821  zu  Wien. 
1823  GM.  Josef  Graf  Lahezan  Salins 

t  zu  Wien  27.  Juli  1831. 

1831  FZM.  Emil  Prinz  zu  IIessfn  und 
bei  Rhein   MTO.-R  f  zu  Baden- 
Baden  26.  April  1856. 
{Zweite  Inhaber  waren 

1832  FML.  Theodor  Freiherr  M^uti- 
NOviCH  -  Weichselburq  MTO.-R. 
t  zu  Temesvar  7.  November 
1836. 

1836  FML.  Johann  Baptist  Ritter  von 
Cometti  t  24.  August  1839.) 

1857  FML.  Wn^HELM  Freiherr  von 
Grueber  (war  seit  1839  zweiter 
Inhaber:)  f  1877. 

1877  FML.  Franz  Graf  Thun-Hohen- 
STEIN,  Militär-Commandant  ZU  Inns- 
bruck und  Landes- Vertheidigungs- 
Commandant  in  Tirol. 


—    366    — 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

In  seinem  Errichtungsjalire 
1620  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  am  Weissen  Berge  bei  Prag  8.  November, 
später  in  Ungarn  1623  im  Treffen  bei  Neutra,  1631  bei  der  Eroberung  von 
Magdeburg  und  in  der  Schlacht  bei  Leipzig,  1632  bei  Lützen,  1634  bei  Nord- 
lingen,  1638  im  Treffen  bei  Lützen,  1642  in  der  Schlacht  bei  Breiten  feld, 
1645  in  jener  bei  Jankau  und  1659  im  Feldzuge  in  Pommern. 

1663  in  der  Belagerung  von  Neuhäusel,  1664  in  jener  von  Kanischa  und  in  der 
Schlacht  bei  St.  Gotthard,  wo  es  ruhmvoll  bei  dem  letzten  Angriff  mitwirkte, 
den  der  Regiments-Inhaber  FM.  Graf  Sparre  mit  der  Infanterie  unternahm. 
—  1673  focht  es  in  der  Schlacht  bei  Senef,  und  in  den  4  folgenden  FelJ- 
zügen  am  Rhein,  1678  im  Treffen  bei  Rheinfelden  und  in  der  Belagerung 
von  Offenburg,  1679  kam  das  Regiment  nach  Schlesien  zur  Bewachung  der 
dortigen  Pässe  gegen  etwaige  Einfälle  der  ungarischen  Insurgenten,  später  wurde 
es  den  ungarischen  Bergstädten  gegen  Tököly's  Angriffe  zur  Hilfe  geschickt. 

In  der  zweiten  Türkenbelagerung  Wiens 
1683  leistete  das  Regiment  des  heldenmüthigen  Commandanten  und  Vertheidigers 
dieser  Stadt  Grafen  Ernst  Rüdiger-Starhemberg,  nachdem  es  schon  früher  dem 
Treffen  bei  Petronell  beigewohnt  hatte,  wichtige  Dienste  bei  den  wiederhol- 
ten Ausfällen,  so  19.  und  25.  Juli;  dasselbe  verlor  während  der  Belagerung 
8  Offiziere  als  todt.  —  Später  war  es  noch  bei  der  Belagerung  von  Gran; 
1684  16.  Juni  war  das  Regiment  beim  Sturm  auf  Wissegrad  und  bei  der 
Belagerung  von  Ofen,  1685  in  der  Schlacht  bei  Gran,  1686  bei  der  zweiten 
Belagerung  von  Ofen,  wo  es  unter  dem  Befehle  seines  anwesenden  Inhabers 
vor  dem  Wiener  Thore  lagerte ;  die  Grenadiere,  vom  Oberstlieutenant  Grafeu 
Guido  Starhemberg  bei  dem  Sturme  am  13.  Juli  im  heftigsten  feindlichen 
Feuer  vorgeführt,  zeichneten  sich  sehr  aus;  1687  focht  das  Regiment  bei 
Mohacz,  1688  beim  Sturme  auf  Belgrad,  kam  sodann  an  den  Rhein  und  war 
1689  beim  Sturme  auf  Mainz,  jedoch  kurz  nachher  wieder  in  Ungarn,  erlitt 
es  1691  19.  August  bei  Szalankamen  grosse  Verluste  (18  Offiziere,  408  Mann 
todt  und  verwundet),  war  bei  der  Belagerung  von  Grosswardein,  hielt  sich 
1696  ungemein  tapfer  in  der  Schlacht  bei  Ollasch  und  war  1697  11.  Septem- 
ber in  jener  bei  Zenta. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  focht  das  Regiment 
1701  9.  Juli  mit  Auszeichnung  im  Treffen  bei  Carpi,  wo  sich  beim  Sturme  auf  die 
dortigen  Verschanzungen  die  Grenadiere  besonders  hervorthaten ;  —  im  Treffen 
bei  Chiari  1.  September  gehörte  das  Regiment  zu  jenen  dreien,  welche  auf  dem 
rechten  Flügel  durch  ihr  wohlgeordnetes  Feuer  dem  Feinde  bei  seinem  Anrücken 
grossen  Schaden  brachten;  1702  15.  August  war  es  in  der  Schlacht  bei  Luzzara, 
1704  in  Piemont,  im  Treffen  bei  Trino  beim  Entsätze  von  Turin,  1706  aber 
in  der  dortigen  Belagerung,  1707  bei  der  Unternehmung  auf  Toulon,  die 
folgenden  Jahre  in  Savoyen  imd  Piemont;  1713  war  es  ruhmvoll  an  der  Ver- 
theidigung  von  Freiburg  betheiligt,  marschirte  sodann  in  die  Niederlande,  wo 
es  bis  1728  blieb. 


-    367    - 

1733  im  Observationslager  in  Schlesien,  war  das  Regiment  in  den  Feldzügen  1734 
und  1736  in  Italien  und  focht  1734  im  Treffen  bei  Colomo  1.  Juni,  in  der 
Schlacht  bei  Parma  29.  Juni,  bei  dem  gelungenen  Ueberfalle  seines  Inhabers 
15.  September  auf  das  feindliche  Lager  bei  Quistello,  und  19.  September  be- 
sonders die  Grenadiere  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Guastalla. 

Im  Türkenkriege  waren 
1737  ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  bei  der  Belagerung  der  Bergfeste  Usitza; 
30.  September  nach  Einnahme  derselben  kamen  200  Mann  unter  Hauptmann 
Schengen  als  Besatzung  dahin,  der  aber  in  Folge  des  allgemeinen  Rückzuges 
der  Armee  durch  die  herrschende  Situation  zurUebergabe  gezwungen  war; 
ein  Bataillon  und  die  Grenadiere  fochten  1738  im  Treffen  bei  Eomia,  1739 
23.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Erotzka. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  focht  das  Regiment 
1742  und  1743  in  Baiem  und  am  Rhein,  1744  im  Feldzuge  am  Rhein  und  in 
Böhmen,  17454.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Hohenfriedberg,  30.  September  in  jener 
bei  Trautenau,  kam  sodann  in  die  Niederlande  und  war  1746  11.  October  in 
der  Schlacht  bei  Rocoux,  wo  es  in  der  Arri6re  Garde  ruhmvollen  Antheil 
an  der  Deckung  des  Rückzuges  der  Verbündeten  hatte;  1747  2.  Juli  in  der 
Schlacht  bei  Lawfeld. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war 
1757  ein  Commando  von  200  Mann  unter  Major  Graf  Jakob  Nugent  beim  Ueber- 
falle auf  Hirschfeld  in  der  Lausitz,  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Frag  das  Re- 
giment, und  Oberstlieutenant  Graf  Nugent  mit  einem  Detachement  bei  der 
Expedition  nach  Berlin,  1759  21.  November  im  Treffen  bei  Maxen  hatte 
Grenadier-Hauptmann  Franz  Graf  Kokorzowa  mit  einem  Bataillon  das  Ge- 
wehr überschwenkt  und  den  Säbel  in  der  Faust  die  grösste  vom  Feinde  stark 
besetzte  Redoute  erstiegen,  den  Ort  Maxen  mit  Sturm  genommen  und  besetzt; 
1760  3.  November  in  der  Schlacht  bei  Torgau  erlitt  das  Regiment  grosse 
Verluste  (darunter  30  Offiziere,  von  denen  6  todt);  1761  war  es  in  Sachsen, 
1762  ein  Commando  in  der  belagerten  Festung  Schweidnitz.  Hauptmann 
Chevalier  Brady  verjagte  mit  einem  Offizier,  3^Mann  und  40  Arbeitern  in 
der  Nacht  vom  18.  zum  19.  August  bei  einem  Ausfalle  den  Feind  aus  den  Sappen, 
zerstörte  einen  grossen  Theil  seiner  Arbeiten,  zog  sich  sodann,  von  der  Ueber- 
macht  gedrängt,  in  eine  Flesche  zurück,  wo  er  sich  heldenmüthig  vertheidigte 
und  sowie  einige  Tage  später  21.  August  einen  feindlichen  Angriff  mit  grossem 
Verluste  der  Stürmenden  zurückschlug. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778  imd  1779   war   das  Regiment    bei  der  Haupt- Armee   in  Böhmen,   und   im 

Türkenkriege 
1789  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

Im  französischen  Revolutionskriege  waren 
1793  diese  beiden  Bataillone  im  Treffen  bei  Tirlemont,  einige  Abtheilungen  bei  der 

Belagerung  von  Valenciennes  und  das  dritte  Bataillon  bei  der  Belagerung  von 


—    368    — 

Mainz,  3.  November  einige  Compagnien  bei  der  feindlicben  Kanonade  aa 
dem  Posten  bei  Pont  Bur  Sambre.  1794  war  das  dritte  Bataillon  in  der  Be> 
lagerung  von  Ypem,  und  gerieth  in  Folge  der  dortigen  Capitulation  1 6.  Juni 
in  Eriegsgekcngenschaft;  ein  gleiches  Schicksal  hatte  ein  als  Besatzung  in 
Valenciennes  befindliches  Bataillon  bei  der  Capitulation  dieses  Platzes.  1795 
am  Rhein  war  ein  Bataillon  im  Gefechte  bei  Bacharach,  17.  December,  und 
that  sich  bei  Wiedereinnahme  der  Kautnerhöhe  hervor.  1796  im  Jänner  war 
ein  Bataillon  bei  der  Occupation  von  Krakau,  —  das  Regiment  im  Juni  im 
Corps  des  FZM.  Grafen  Wartensleben  zwischen  der  Lahn  und  Sieg  längs 
dem  rechten  Rheinufer,  um  den  französischen  General  Jourdan  am  Ueber- 
schreiten  dieses  Stromes  zu  hindern.  Die  Grenadiere  zeichneten  sich  beson- 
ders im  TreflFen  bei  Wetzlar  15.  Juni  beim  dortigen  Sturme  auf  die  Höhen  von 
Altstätten  unter  Oberstlieutenant  Baron  Ulm  aus  und  eroberten  eine  Haubitze 
und  eine  Fahne.  Im  TreflFen  bei  Ukerad  19.  Juni  standen  die  Grenadiere  auf  den 
Anhöhen  hinter  Kircheip  im  Centrum  der  österreichischen  Stellung ;  eine  franzö- 
sische bedeutende  Uebermacht  imter  General  Kleber  erstieg  unter  dem  heftig- 
sten Feuer  der  Geschütze  diese  ungemein  wichtige  Positon,  aber  die  Grenadiere 
unter  dem  tapfern  Oberstlieutenant  Baron  Ulm  stürzten  sich  nach  zwei  Decbar- 
gen  dem  Feinde  mit  dem  Bajonnet  entgegen,  und  warfen  ihn  nach  dem  heftig- 
sten Handgemenge  die  Höhen  hinab,  worauf  die  österreichische  Cavallerie 
den  fliehenden  Franzosen  nachsetzte.  29.  September  hielt  sich  ein  Bataillon  sehr 
tapfer  bei  der  Einnahme  der  Stadt  Neuwied  und  im  Gefechte  bei  Bendorf, 
ebenso  im  November  ein  Bataillon  bei  Vertheidigung  der  Stellung  an  der 
Nahe  bei  Bingen. 

Im  Feldzuge 
1799  focht  das  Regiment  in  Deutschland  und  in  der  Schweiz;  im  Gefechte  bei 
Andelfingen  25.  Mai  hatte  ein  Bataillon  die  verlorne  Brücke  bei  Pfyn  in  der 
Nacht  wieder  erobert,  den  Feind  mit  Verlust  zurückgeworfen  und  die  Brücke 
besetzt,  15.  August  war  das  Regiment  im  hartnäckigen  Gefechte  um  die 
Schanze  von  Wasen  bei  der  Teufels-Brücke,  16.  August  auf  der  Höhe  des 
Crispalts  während  des  weitern  Rückzuges  über  Chiamat,  Dissentis  und  Ilanz 
gegen  Chur  unter  fortwährenden  Gefechten,  1800  bei  der  Armee  in  Deutsch 
land  und  in  Baiern  an  mehreren  dortigen  Gefechten  betheiligt. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  im  Corps  des  FML.  Grafen  Riesch  in  der  Nähe  von  Ulm, 
später  aber  id  dieser  Stadt,  und  theilte  das  Geschick  der  Kriegsgefangen- 
schaft mit  allen  dortigen  Heeres-Abtheilungen  in  Folge  der  Capitulation  des 
FML.  Baron  Mack  17.  Oetober.  —  Wenige  Tage  vorher,  15.  October,  als 
die  Franzosen  den  abziehenden  österreichischen  Truppen  bis  an  das  Frauenthor 
von  Ulm  nachdrängten,  warf  sich  ihnen  Hauptmann  Graf  Leiningen  mit  seiner 
Compagnie  entgegen,  setzte  sich  in  Besitz  des  Fr&uenthors,  eroberte  3  ver- 
lorene Kanonen  wieder  und  nahm  einen  feindlichen  Bataillons- Chef,  15  0£Fiziere 
und  300  Mann  gefangen. 

Im  Feldzuge 


-    369    — 

1809  in  Deutschland  im  zweiten  Armee-Corps  eingetheilt,  war  das  Regiment  im 
April  in  einigen  Gefechten  in  Baiem,  focht  aber  mit  besonderer  Auszeichnung 
an  den  beiden  Schlachttagen  von  Aspem.  21.  Mai  rückte  Oberst  von  An- 
drassj  mit  den  Massen  zweier  Bataillone  des  Regimentes  der  feindlichen 
Cavallerie  entgegen,  welche  die  im  zweiten  Armee-Corps  eingetheilte,  an  Zahl 
geringe  Reiterei  zurückgeworfen  hatte,  und  die  nun  gehindert  wurde,  die 
errungenen  Vortheilen  weiter  zu  verfolgen;  —  22.*  Mai  durch  das  tapfere 
Standhalten  des  Regimentes  unter  dem  Obersten  Andrassj  im  heftigsten 
Kartätschen-Feuer  konnten  sich  zwei  geworfene  Brigaden  hinter  dem  Re- 
gimente  Froon  wieder  sammeln,  nach  wenigen  Augenblicken  rückte  der 
tapfere  Oberst  in  Bataillons-Massen  nach  eigends  eingeholter  Erlaubniss 
des  Generalissimus  gegen  den  Feind  so  erfolgreich  vor,  dass  dieser  in  seinem 
Vordringen  aufgehalten,  und  als  sich  mehrere  der  gesammelten  übrigen  Ba- 
taillone dem  Regimente  Froon  angeschlossen  hatten,  wurden  die  Franzosen 
vollends  auf  diesem  Theile  des  Schlachtfeldes  zum  Weichen  gebracht.  Eine 
eben  so  kaltblütige  als  ausdauernde  Haltung  setzte  das  Regiment  an  diesem 
Tage  dem  erfolglosen  Angriffe  der  französischen  Reitermassen  entgegen.  Mit 
gleicher  Tapferkeit  focht  dasselbe  in  der  Schlacht  bei  Wagram  5.  und  6. 
Juli  und  in  jener  bei  Znaim  10.  und  11.  Juli. 

Im  Feldzuge 

1813  in  der  Division  FML.  Baron  Wimpffen  des  ersten  Armee-Corps  FZM.  Grafen 
Hieronymus  Colloredo  eingetheilt,  war  das  Regiment  26.  und  27.  August  in 
der  Schlacht  bei  Dresden,  30.  August  in  jener  bei  Kulm,  wo  das  zweite 
Bataillon  unter  Hauptmann  Matauscheck  in  der  Stellung  zwischen  Böhmisch- 
Neudörfel  und  Schirowitz  bei  einem  glänzenden  Bajonnet- Angriffe  einen  feind- 
lichen Adler  eroberte,  und  7  Offiziere  nebst  107  Mann  gefangen  nahm. 
18.  October  war  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Leipzig  in  der  Höhe 
von  Wachau  und  Liebertwolkwitz  gegen  Dösen  vorgerückt  und  in  der  Auf- 
stellung zwischen  Lösnig  und  Mensdorf  aufmarschirt ;  21.  December  über- 
schritt es  bei  Lautterburg  den  Rhein. 

Im  Feldzuge 

1814  kam  es  im  Jänner  zur  Cemirung  der  Festung  Auxonne,  wo  es  während 
dieser  Campagne  verblieb,  und  mehrere  Ausfälle  der  feindlichen  Besatzung 
zu  bekämpfen  hatte, 

1815  war  dasselbe  abermals  in  Frankreich,  1.  Juli  im  Gefechte  bei  Besancourt 
und  Chevremont,  4.  Juli  bei  Bedfort  und  Anfangs  October  im  grossen 
Armeelager    bei   Dijon.   Anlässlich   des  polnischen   Februar-Aufstandes 

1846  kam  das  Regiment  zur  Occupation  von  Erakau,  und  war  auch  im  April 
1848  bei  dem  dortigen  Ausbruche  der  Revolution  am  Strassenkampfe  thätig.  Im 
Juni  1848  rückte  das  Regiment  in  der  Brigade  des  GM.  Grafen  Degenfeld 
auf  den  italienischen  Kriegsschauplatz  und  wurde  über  Treviso  gegen  die 
mittlere  Etsch  dirigirt.  Mitte  Juli  war  es  bei  der  Expedition  des  GM.  Fürsten 
Liechtenstein  gegen  Ferrara;  kam  sodann  in  die  Brigade  des  GM.  Baron 
Simbschen;   24.  Juli  wurde  das  Regiment  (erstes  und  zweites  Bataillon)  im 

ThOiheim:  Oed«nkbUtter  24 


—    370    — 

Marsche  bei  Sommacampagna  von  der  piemontesischen  Hauptmacht  (vier 
Brigaden)  unter  persönlicher  Führung  des  Königs  und  seiner  beiden  Söhne, 
den  Herzogen  von  Savoyen  und  Genua,  überrascht  In  der  glühendsten 
Sonnenhitze  hielt  Oberstlieutenant  Baron  Sunstenau  am  Nachmittage  24.  Juli 
mit  elf  Compagnien  (die  zwölfte  hatte  Sommacampagna  besetzt)  die  feind- 
liche Uebermacht  durch  5  Stunden  auf  den  Höhen  von  Sommacampagna 
in  der  Vorrückung  auf;  unternahm  wiederholte  Stürme,  bis  er  von  zwei 
Kugeln  durchbohrt  vom  Pferde  sank.  Ohne  diese  standhafte  Haltung  auf 
den  Höhen  von  Sonmiacampagna  würden  die  Piemontesen  noch  an  dem- 
selben Nachmittage  ihre  disponirten  Vorrückungen  gegen  Oliosi  und  den 
Monte  Vento  ausgeführt  haben,  was  von  den  nachtheiligsten  Folgen  für  die  Taga 
darauf  erfolgte  Schlacht  bei  Custozza,  und  die  österreichischen  Truppen  hätte 
werden  können.  Das  Regiment  hatte  in  diesem  i-uhmvoUen,  aber  unglück- 
lichen Kampfe  im  Ganzen  etwa  1000  Mann  verloren,  darunter  die  Mehrzahl 
todt  oder  verwundet.  Ein  Theil  zog  sich  nach  Verona,  ein  Theil  zog  sich  gegen 
Sommacampagna,  wo  er  dem  Feinde  in  die  Hände  fiel  und  gefangen  wurde. 
Das  dritte  und  erste  Landwehr-Bataillon  waren  im  Venetianischen  geblieben. 

Im  Feldzuge 
1849  war  das  Regiment  beim  zweiten  Reserve-Corps  eingetheilt  und  zwar  das 
erste  Feld-  und  erste  Landwehr-Bataillon  als  Besatzung  im  Venetianischen 
vertheilt,  das  zweite  und  dritte  Bataillon  waren  bei  der  Cemirung  von  Venedig. 
21.  März  Abtheilungen  im  Gefechte  bei  Conetre  und  später  bei  der  Recog- 
noscirung  und  dem  Angriffe  auf  Brondolo  betheiligt. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  war  das  Regiment  im  siebenten  Armee-Corps  FIEL. 
Baron  Zobel  eingetheilt  und  kämpfte  wieder  in  Italien.  Bei  Casale  8.  Juni 
kam  nur  die  achte  Compagnie  ins  Gefecht;  —  im  Gefechte  bei  Borgo- 
Vercelli  23.  Mai  thaten  sich  die  15.  und  16.  Compagnie  durch  einen 
kühnen  Bajonnet- Angriff  und  ihr  wohlangebrachtes  Feuer  jhervor  und  am 
4.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Magenta  wurden  das  erste  und  zweite  Ba- 
taillon von  ihrem  Divisionär  FML.  Baron  Reischach  persönlich  gegen  Buffalora 
vorgeführt,  das  Grenadier-  und  das  dritte  Feld- Bataillon  fochten  um  den  Be. 
sitz  des  höchst  wichtigen  Eisenbahndammes  und  der  nächst  Ponte  nuovo 
di  Magenta  befindlichen  Dogana- Gebäude.  Es  erlitt  einen  Gesammtverlust 
von  32  Offizieren,  683  Mann,  darunter  6  Offiziere  und  35  Mann  todt.  24.  Juni 
kämpfte  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Solferino  im  Centrum  der  Schlacht- 
linie, und  wirkte  bei  Vertheidigung  der  Höhen  von  Cavriana  thätig  mit« 

Im  Feldzuge 
1866  abermals  in  Italien,  focht  das  Regiment  in  der  Brigade  Höring  des  ftinften 
Armee-Corps  der  Süd-Armee  mit  Auszeichnung,  24.  Juni  in  der  Schlacht  boi 
Custozza,  wo  es  an  der  Erstürmung  von  Santa  Lucia  und  später  der  Höhen 
und  des  Ortes  Custozza  thätigen  Antheil  nahm.  Das  vierte  Bataillon  gehörte 
zur  Besatzimg  von  Olmütz. 


—    371    — 


Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  4.  und  5.  September  in  den  Gefechten  bei  Doboj   mit 
einem  Gesammtverluste  in  Allen  von  69  Mann. 


Tapferkeits-AuBzeicImungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1661  Dieses  im  Dienste  des  deutschen  Reiches  gestandene  Regiment  wurde  ganz 
in  den  kaiserlichen  Dienst  übernommen  und  ist  eigentlich  von  dieser  Zeit 
an  als  österreichisches  Regiment  anzusehen. 

1677  als  gemeiner  Soldat  hatte  der  später  so  berühmte  FM.  Graf  Guido  Starhem- 
berg  in  den  Reihen  des  Regimentes  zu  dienen  angefangen  und  den  Feld- 
zug dieses  Jahres  mitgemacht,  als  Fahnenträger  war  er  dem  Hauptmann 
Streif,  einem  wackeren  Veteranen  aus  dem  dreissigjährigem  Kriege  zugetheilt 
und  1678  Lieutenant  zeichnete  er  sich  bei  der  Vertheidigung  von  Offenburg 
aus;  während  der  Belagerung  Wiens  als  Adjutant  des  Regiments-Inhabers 
rettete  Hauptmann  Graf  Starhemberg  durch  Geistesgegenwart  und  zweck- 
mässige Anstalten  bei  einer  im  Beginne  der  Belagerung  ausgebrochenen  Feuers- 
brunst im  Schottenhofe  das  naheliegende  Zeughaus,  in  welchem  sich  bei  1800 
angefüllte  Pulvertonnen  befanden,  da  er  den  bereits  brennenden  Gang  ein- 
reissen  Hess  und  mit  dem  Degen  in  der  Hand  die  Arbeitsleute  zwang, 
die  bereits  von  Flammen  berührten,  zur  Pulverkammer  führenden  Fenster 
zu  vermauern.  Bei  den  Ausfällen  19.  und  25.  Juli  zeichnete  er  sich  aus, 
wurde  schwer  verwundet,  und  wegen  seiner  vorzüglichen  Leistungen  zum 
Oberstlieutenant  befördert 

1683  in  der  Nacht  vom  21.  September  vertheidigte  Hauptmann  Heistermann  mit 
50  Mann  sehr  tapfer  das  schon  zum  Steinhaufen  zusammengeschossene  Burg- 
Ravelin,  verlor  aber  die  Hälfte  seiner  Leute. 

1684  bei  dem  Ausfalle  der  Türken  aus  Ofen  14.  Juli  warf  Oberstlieutenant  Guido 
Graf  Stai*hemberg  mit  einem  Bataillon  dieselben  glänzend  zurück,  erhielt 
aber  zwei  schwere  Schusswunden ;  ebenso  zeichnete  er  sich  1686  13-  Juli  während 
der  zweiten  Belagerung  von  Ofen  an  der  bpitze  der  Grenadiere  aus,  wurde 
durch  einen  Pfeilschuss  und  eine  Kugel  schwer  verwundet,  und  erhielt  zur 
Belohnung  seiner  Tapferkeit  mit  der  Beförderung  zum  Obersten  das  durch 
den  Tod  seines  eben  vor  dem  Feinde  gebliebenen  Inhabers  erledigte  In- 
fanterie-Regiment Spinola  (jetzt  Nr.  35). 

60  wackere  Catalanen,  welche  aus  Enthusiasmus  für  den  Kampf  gegen  die 
Ungläubigen  ihre  Heimat  verlassen  hatten,  und  durch  Vermittlung  des  spani- 
schen Gesandten  zum  Regimen te  Rüdiger- Starhemberg  eingereiht,  waren, 
heldenmüthig  im  Gefechte,  unermüdet  bei  der  Arbeit,  fast  Alle  tapfer  kämpfend, 
1091  vor  Ofens  Mauern  gefallen.  Bei  Szlankamen  1691  hatte  sich  Hauptmann 
Johann  Franz  Baron  Clam  ausgezeichnet,  blieb  aber  todt. 

1701  vor  Ausbruch  des  spanischen  Erbfolgekrieges  stand  das  Regiment  mit  einem 
Stande  von  1595  Mann  in  Ober-Oesterreich,  4  Compagnien  aber  in  Ofen.  Es 
wurde  durch  Mainzerische  und  Trierische  Mannschaft  completirt. 

U* 


-    372    — 

1734  hatte  sich  Oberstlieutenant  Carl  Graf  Lannoy  an  der  Spitze  der  Grenadiere 

in  der  Schlacht  bei  Guastalla  19.  September  ausgezeichnet. 
1757  wurde  Major  Graf  Nugent  für  Auszeichnung  beim  üeberfalie  auf  Hirschfcld 

zum   Oberstlieutenant,  und  für  seine    vorzüglichen    Leistungen   während  der 

Belagerung  von  Olmütz  1758,  wohin  er  für  seine  Person   vom   FM.  Grafen 

Daun  geschickt  worden  war,  zum  Obersten  befördert. 
1759  Wurde  Grenadierhauptmann   Franz    Graf  Kokorzowa   für  Auszeichnung  im 

Treffen  bei  Maxen  21.  November   sogleich    zum   Major   befördert  und  176(i 

MTO.-R. 
1762  Hauptmann    Chevalier    Jakob    Bernhard    Brady   ftlr   seine    ausgezeichnete 

Tapferkeit  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz  MTO.-R. 

Im  Feldzuge 

1793  hatten  sich  folgende  Offiziere  des  Regimentes  ausgezeichnet:  Hauptmann  Nieu- 
land  bei  der  Belagerung  von  Valenciennes,  Hauptmann  Baron  Rcitzenstein 
bei  der  Belagerung  von  Mainz  und  24.  Juni  bei  der  Kanonade  auf  die 
Posten  bei  Pont  sur  Sambre  3.  April,  wo  sich  an  letzterm  Orte  auch  die 
Hauptleute  Bechinie,  Tautphaeus,  Sir6  und  Lieutenant  Gouvert,  so  wie  Fähn- 
rich Demuth  durch  die  tapfere  Vertheidigung  der  Brücke  bei  dem  Dorfe  Hauten 
verdient  gemacht  hatten. 

1794  Die  mit  der  Besatzung  von  Ypern  16.  Juni  in  Kriegsgefangenschaft  gerathenen 
Offiziere  wurden  gegen  alles  Völkerrecht  von  den  Franzosen  in  scheussliche 
Kerker  geworfen  imd  als  Feinde  Frankreichs  zur  Guillotine  verurtheilt.  Zu 
Macon  am  Richtplatze  bereits  zum  Schaffet  geschleppt,  wurde  ihre  Hinrich- 
tung durch  die  plötzliche  Nachricht  von  Robespierre's  Ende  eingestellt;  — 
die  Gefangenen  wurden  nun  besser  gehalten,  und  in  der  Nacht  des  26.  April 
retteten  sich  18  Offiziere  durch  die  Flucht  (unter  diesen  befand  sich  auch  Fähn- 
rich Matauschek,  der  spätere  jahrelange  Platz- Commandant  in  Wien  1836 — 1849 
—  als  FML.  t  1863). 

1795  Major  Carl  Graf  Callenberg,  die  OberUeutenants  Muschack,  Baron  Fuentel 
und  Fähnrich  Ott  hatten  sich  17.  December  im  Gefechte  bei  Bacharach  auj^ 
gezeichnet;  —  Ersterer  im  November  1796  bei  Vertheidigung  der  Position 
an  der  Nahe  bei  Bingen  abermals  angerühmt. 

1796  Oberstlieutenant  Josef  Freiherr  von  Ulm  wurde  für  seine  Auszeichnung  hei 
Ukerad  19.  Juni  zum  zweiten  Obersten  befördert  und  1797  MTO.-R. 

1796  Oberstlieutenant  Steigentesch  hatte  sich  im  Treffen  bei  Wetzlar  15.  Juni 
ausgezeichnet. 

1799  Im  Gefechte  bei  Andelfingen  und  Eroberung  der  Brücke  bei  Pfyn  25.  Mai 
hatte  sich  Major  Pflacher  durch  entschlossene  und  umsichtige  Führung  des 
Bataillons  hervorgethan,  dessen  sämmtliche  anwesende  Offiziere  sehr  belobt 
wurden. 

1805  Hauptmann  August  Graf  Leiningen  wurde  für  seine  glänzende  Waffenthat 
bei  Ulm  15.  October  sogleich  vom  FML.  Baron  Mack  im  Namen  Sr.  MajV 
Btät  zum   Major  befördert   und    vermöge    Capitelbeschluss    vom   April  1806 


—    373     - 

MTO.-R.  (Er  war  inzwischen  zum  elften  Infanterie-Regiment  Erzherzog  Rainer 
übersetzt  worden.) 

1809  Der  Corps-Commandant  FML.  Prinz  HohenzoUern  nennt  in  seinem  Berichte 
den  Obersten  Andrassy,  die  Hauptleute  Allemagna  und  Jäger  des  Regimentes 
Froon  unter  den  Helden  von  Aspern. 

1809  Am  12.  Juni  begab  sich  der  Generalissimus  Erzherzog  Carl  eigends  zum 
Regimente  Froon,  hielt  eine  begeisternde  Anrede  und  verlheilte  Tapferkeits- 
Medaillen  an  die  Mannschaft. 

1809  bei  Wagram  6.  Juli  commandirte^  da  alle  Stabs-OfHziere  Und  älteren  Haupt- 
leute verwundet  waren,  Hauptmann  Josef  Matauschek  mit  Auszeichnung  das 
Regiment 

1809  Regiments-Commandant  Oberst  David  von  Andrassy  wurde  fttr  seine  Aus- 
zeichnung bei  Aspern  durch  Capitel-Beschluss  1810  MTO.-R. 

1813  FZM.  Graf  Hieronymus  CoUoredo  belobte  30.  August  in  der  Schlacht  bei 
Kulm  das  zweite  Bataillon  und  dessen  tapferen  Interims-Oommandanten 
Hauptmann  Josef  Matauschek  öffentlich  vor  dem  ganzen  Armee-Corps  unter 
den  schmeichelhaftesten  Ausdrücken  seiner  vollsten  Zufriedenheit,  und  knüpfte 
eigenhändig  die  Bänder  des  eroberten  Adlers  an  die  Fahne  des  zweiten 
Bataillons. 

1817  wurde  das  bis  nun  böhmische  Regiment  mährisch  und  erhielt  Olmütz  als 
Werbbezirksstation. 

1848  Dem  bei  Sommacampagna  24.  Juli  1848  vor  dem  Feinde  gebliebenen 
Oberstlieutenant  Friedrich  Baron  Sunstenau  von  Schützenthal  wurde  vom 
Ordens-Capitel  1849  der  MTO.  zuerkannt.  Das  Offiziers-Corps  des  Regimentes 
hat  diesem  Helden  an  dem  Orte,  wo  er  gefallen,  ein  Monument  setzen  lassen. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen: 

OLO.-R.  Oberstlieutenant  Heinrich  Cerrini  de  Monte  Varchi. 

OEKO.-R.  3.  Lieutenant  Franz  Hufnagel. 

MVK.  Oberst  Heinrich  Cerrini  de  Monte  Varchi,  Major  Josef  Freiherr  Ceschi 

von  Santa  Croce,   die  Hauptleute   von   Milde,  Weissbach  Edler   von  Ourthe 

Wehr,   Kreutzer,   Hasslinger,   Lindner,   Bunsch,    die    Oberlieutenants   Karl, 

Edler  von  Gerber. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OLO-R.  Regiments  -  Commandant  Oberst  Josef  Freiherr  Ceschi  von  Santa 
Croce. 

OEKO.-R*  3.  Oberstlieutenant  Heinrich  von  Wiedemann,  die  Majore  Johann 
Jonak  Edler  von  Freienwald,  Carl  Merl,  Eduarl  Mediero,  Hauptmann 
Emerich  Bless,  Regiments- Adjutant  Oberlieutenant  Anton  Spinler,  die  Lieute- 
nants Carl  Pingitzer  und  Nikolaus  Aigner. 

MVK.  die  Hauptleute  Bemauer,  Hubaschek,  Nowak,  Brada,  Kraumann,  die 
Oberlieutenants  Michal  Andi^eas  Weber,  Best,  Dorner,  die  Lieutenants 
Martinetz,  E^tanek,  Ritter  Ludwig  von  Bouvard,  von  Cossl,  Bauer,  Graf 
Vrecourf,  Schmidt. 


—    374    - 

GGVK.  Regiments-Caplan  Alexander  Schmidt. 

Die  Mannschaft  erhielt  9  grosse,  17  kleine  silberne  Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Eeldzuge  in  Italien  : 

MVK.   Regiments-Commandant  Oberst  Eduard  Freiherr   von  Herbert-Ratb- 

kealy  Lieutenant  Schiele. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  MVK.   Oberstlieutenant  Alexander   Ritter  von  GröUer,  die  Majore   GusUt 

Freiherr  von  Henikstein,   Josef  Hora,   die    Hauptleute  Victor  Steinbrecher, 

Franz  Leth  Ritter  von  Lethenau,  die  Oberlieutenants  Carl  Suchan^   Leon- 

hard    Kiss    de    Szt.    György    Völgye,     Ernst    Juch,    Reserve  -  Lieutenant 

Berthold  Gams. 

Die  Mannschaft  erhielt  für  das  Gefecht  bei  Doboj  am  4.  September  und  fnr 

Leistungen  während  dieses  Feldzuges   überhaupt  eine  grosse  und  48  kleine 

silberne  Tapferkeits-Medaillen,  46  Belobungen. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 


Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1683  Oberstlieutenant  Baron  Eottulinsky  f  in  der  Belagerung  von  Wien, 

1684  Major  Graf  Carlowitz  f  bei  der  Belagerung  von  Ofen  18.  Juli. 

1691  Oberstlieutenant  Reichard  Graf  Starhemberg  (Sohn  des  Inhabers)  durch  einen 
Pfeilschuss  getödtet  f  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen  19.  August. 

1760  Major  MTO.-R.  Franz  Graf  Kokorzowa  an  seiner  tödtlichen  Verwundung  bei 
Torgau  f  3.  November. 

1797  Major  Tautphaeus  an  seinen  Wunden. 

1809  Major  Peter  Gerditsch  f  in  der  Schlacht  bei  Aspem  21.  Mai. 

1813  Oberstlieutenant   Adam  Rothmund  an    seiner  Verwundung   in   der  Schlacht 
bei  Dresden  26.  August. 

1848  Oberstlieutenant    Friedrich  Freiherr  Sunstenau    von  Schützenthal  f  '™   Ge- 
fechte bei  Sommacampagna  24.  Juli. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  55 

(1865.) 

FML  LEOPOLD  GRAF  60NDREC0URT. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  rothbraune  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation:  Brzbzak. 


Inhaber. 


1799  errichtet  in  Folge  kaiserl.  Ge- 
nehmigung d.  dto.  13.  September 
zu  Turin. 

1799  Erzherzog  Josef  Franz  f  29. 
Juni  1807. 

1807  FZM.  Ludwig  Graf  Baillet 
Merlsmont  (war  seit  1799  zweiter 
Inhaber),  1811  quittirt  den  kaiserl. 
Dienst  gänzlich  f  zu  Brüssel 
1.  October  1836. 


1811  FML.  Frobdrich  Freiherr  »Bianchi 

« 

DüCA  DI  Casalakza  MTO.-C.  f  zu 
Rohitsch  21.  August  1855. 

1855  FML.  Friedrich  Freiherr  Bianchi 
DocA  DI  Casalanza  MTO.-R.  f  ini 
Bade  Ems  28.  September 
1865. 

1865  FML.  Leopold  Graf  Gondrbcourt 
MTO.-R. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Wenige  Wochen  nach  seiner  Errichtung  kamen  noch  im  Feldzuge 

1799  einzelne  Abtheilungen  des  Regimentes  yor  den  Feind,  so  die  Grenadier- 
Division  6.  November  im  Gefechte  bei  Diomero,  und  13.  November  bei 
Erstürmung  von  Mondovi;  das  Oberstbataillon  unter  Major  Dumoulin  vertrieb 
mit  vieler  Bravour  die  Franzosen  aus  Susa,  und  kam  über  Winter  zur  Blockade 
von  Fenestrelles. 

Im  Feldzuge 

1800  wirkten  5  Compagnien  unter  Major  de  Best  bei  dem  Angriffe  und  der  Zer- 
störung der  auf  dem  Mont  Cenis  an  der  Verbindungsstrasse  zwischen  dem 
Thale  Susa  und  Maurienne  angelangten  feindlichen  Verschanzungen,  und 
diese  nahmen  8.  April  eine  der  grössten  Redouten  mit  13  Geschützen,  nebst 
grossen  Munitions-Vorräthen  und  einigen  Gefangenen,  12.  April  bestand 
Major  de  Best  ein  heftiges  Gefecht  bei  den  Retranchements  von  Graviera, 
4.  Mai   waren  300  Mann  beim  Angriffe  auf  Cesena,   der  aber  scheiterte  an 


-    376    — 

dem  Ausbleiben  einer  zweiten  Angriffs-Colonne ;  27«  Compagnien  unter 
Hauptmann  Strauch  bestanden  auf  dem  Berge  Montmeron  22-  Juni  ein 
heftiges  Gefecht,  in  welchem  zuletzt  das  zur  Unterstützung  herbefeilendtt 
Regiment  engagirt  war,  und  ziemliche  Verluste  erlitt;  —  14.  Juni  focht  in 
der  Division  des  FML.  Keim  der  Colonne  Hadik  eingetheilt  das  Regiment  mit 
besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Marengo,  namentlich  in  den 
wiederholten  Stürmen  um  den  Besitz  des  Fontanone-Grabens,  erst  nach 
11  Uhr  Abends  überschritt  das  Regiment,  von  seinem  rangsältesten  Haupt- 
'  mann  Chevalier  de  Barst  geführt,  das  letzte  unter  allen,  die  von  ihm 
mit  grosser  Aufopferung  vertheidigte  Bormida.  Dasselbe  hatte  einen  Ge. 
sammtverlust  von  25  Offizieren,  618  Mann,  darunter  3  Offiziere  191  Mann 
todt  erlitten.  Dann  kam  es  nach  Mantua,  im  December  als  Besatzung  nach 
Ferrara,  und  während  des  Rückzuges  der  Armee  in  der  Nachhut  eingetheilt 
bestand  es  5.  und  11.  Jänner  1801  bei  San  Bonifacio,  bei  Soave,  bei  Mon- 
tebello,  bei  Montechio  Maggiore,  Vicenza  und  an  der  Brenta  noch  heilige 
Kämpfe. 

Im  Feldzuge 
1805  focht  das  Regiment  in  der  Truppen-Division  Davidovich  30.  und  31.  Oetober 
in    der  Schlacht  bei  Caldiero,    wo   sich  insbesondere    die  Grenadiere   in  der 
Grenadier-Division  FML.  Vogelsang  auszeichneten. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  siebenten  Armee-Corps  des  Erzherzog  Ferdinand  in 
Polen,  19.  April  im  Treffen  bei  Raszyn  iü  der  Reserve,  focht  mit  ruhmvoller 
Tapferkeit  unter  seinem  Obersten  Czerwinka  bei  Vertheidigung  des  Brücken- 
kopfes der  Weichsel  bei  Gora  2.  Mai,  es  schlug  drei  wüthende  Stürme  von 
4  bis  5000  mit  Geschützen  versehenen  Polen  auf  das  Tapferste  ab,  erlag 
aber  dem  vierten  endlich;  6  Offiziere  blieben  todt,  5  waren  schwer  ver- 
wundet, 493  Mann  todt  oder  verwundet,  und  der  Rest,  29  Offiziere  und 
1074  Mann,  fast  keiner  unverwundet,  wurden  gefangen ;  4  Compagnien  hielten 
den  Brückenkopf  bei  Sandomir  besetzt  \md  bestanden  27.  Mai  ein  Gefecht. 
Die  Grenadiere  waren  bei  der  Haupt- Armee  in  Deutschland  und  fochten 
21.  April  bei  Landshut  und  Geissenhausen,  bei  Aspem  und  dem  Sturme  aiit 
Esslingen,  bei  Wagram  und  dem  Angriffe  auf  Aderkla*,  deckten  helden- 
müthig  den  Rückzug  yjährend  der  feindlichen  Verfolgung  bis  Naschelitz, 
wodurch  die  Armee  Zeit  gewann,  die  Thayabrücke  in  ihren  Besitz  zu  be- 
kommen, endUch  11.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Znaim. 

Im  Feldzuge 
1813  war  das  Regiment  in  der  Avantgarde-Division  FML.  MerviUe  der  Armee 
des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreich,  die  11.  Compagnie  6.  Oetober  in 
einem  Gefechte  bei  Feistritz,  das  erste  Bataillon  bei  der  Forcirung  des  Bar- 
tolograbens  7.  Oetober,  eine  kleine  Abtheilung  25.  Oetober  bei  Santa  Mama, 
26.  Oetober  im  Treffen  bei  Resonico  eroberten  die  9.  und  10.  Compagnie  ein 
Geschütz,  15.  November  das  Regiment  bei  Caldiero,  wo  das  erste  Bataillon 
den  Rückzug  der  Brigade  Eckart  deckte  und  bei  Villanuova  die  5.  Compagnie 


—    377    — 

den  Feind  durch  einen  glänzenden  Bajonnet- Angriff  zurückwarf;  18.  November 
bei  der  zweiten  Vorrtickung  gegen  Caldiero  erstürmte  Oberst  Strauch  mit 
dem  zweiten  Bataillon  bei  der  Avantgarde  die  Höhen  von  La  Fontana,  ver- 
theidigte  und  behauptete  sie;  19.  November  erstürmte  die  1.  Compagnie  den 
Ort  Cara  la  Masella,  —  am  selben  Tage  war  das  Regiment  bei  der  Ein- 
nahme von  San  Martine  und  im  Treffen  bei  Set.  Michele.  —  Die  Grena- 
diere waren  in  Deutschland,  und  hatten  sich  30.  und  31.  October  in  der 
Schlacht  bei  Hanau  ausgezeichnet,  kamen  sodann  zur  Armee  nach  Italien, 
und  fochten  im  Feldzuge 

1814  8.  Februar  in  der  Schlacht  am  Mincio;  das  Regiment  gehörte  in  diesem 
Feldzuge  zu  den  Blokade-Truppen  von  Mantua,  stand  im  Lager  bei  Cas- 
tellaro,  und  bestand  mehrere  kleinere  Gefechte;  10.  März  in  einem  heftigen 
Gefechte  bei  Nogara  thaten  sich  die  12*  Feld-  und  6.  Reserve-Compagnie 
bei  Vertheidigung  einer  Brücke  hervor.  1815  stand  das  Regiment  im  August 
vor  Schlettstadt,  kam  aber   in  kein  Gefecht  mehr. 

Im  siebenbürgischen  Revolutionskriege. 
1848  erwarb  sich  das  Regiment  grossen  Ruhm.  29.  October  bei  dem  Dorfe  Hetar 
bestand  die  vierte  Compagnie  das  erste  Gefecht  und  eroberte  drei  Fahnen. 
—  acht  Compagnien  waren  5.  November  im  Treffen  bei  Marcs  Vasarhely. 
Im  November  sieben  Compagnien  in  und  um  Marienburg  zur  Deckung  des 
Burzenlandes  gegen  die  räuberischen  Einfklle  der  Szekler  vertheilt,  erste  Com- 
pagnie im  Streifcorps  des  Rittmeisters  Baron  Heydte,  das  erste  Bataillon  und 
die  neunte  Compagnie  fochten  rühmliche  Kämpfe  mit  den  Szeklern  und  5. 
December  schlug  Oberst  Baron  Stutterheim  einen  auf  drei  Punkten  versuchten 
Angriff  auf  die  Stellung  bei  Marienburg  kräftigst  zurück.  Das  zweite  Ba- 
taillon focht  14.  December  in  der  Entsatzschlacht  bei  Arad  mit  Auszeichnung, 
trieb  die  Insurgenten  aus  den  Verschanzungen  von  Szt.  Miklos  und  nahm 
ihnen  zwei  Haubitzen  und  einen  Munitionskarren  ab.  Das  erste  Landwehr- 
Bataillon  war  28.  October  bei  dem  Angriffe  auf  die  St.  Marxer-Linie  bei 
Wien,  30.  October  im  Treffen  bei  Schwechat  und  bei  der  Einnahme  von 
Wien  31.  October.  Das  3.  Bataillon  kam  30.  December  zu  der  mobilen  Colonne 
des  Oberstlieutenants  Frischeisen,  deren  Commando  später  GM.  Götz  über- 
nahm. Die  Grenadier-Division  in  Lemberg  wirkte  während  des  dortigen 
Bombardements  zur  Herstellung  der  Ordnung. 

Im  Winterfeldzuge 
1849  war  das  2.  Bataillon  17.  Jänner  im  Treffen  bei  Szökefalva  in  Siebenbürgen, 
21.  Jänner  in  der  Sohlacht  bei  Hermannstadt,  in  beiden  Actionen  hatte  sich 
die  achte  Compagnie  unter  dem  tapfem  Hauptmann  Braumüller  sehr  aus- 
gezeichnet; 24.  Jänner  waren  die  beiden  ersten  Bataillone  beim  Angriffe  auf 
Stolzenburg,  31.  Jänner  die  achte  Compagnie  im  Gefechte  bei  Grossscheuern, 
und  4.  Februar  eilf  Compagnien  (in  drei  Bataillons  formirt)  in  der  Schlacht 
bei  Salzburg.  Hauptmann  Vever  mit  dem  zweiten  Bataillon  machte  in 
Divisions-Colonnen  einen  glänzenden  Angriff  im  heftigsten  Kartätschen-  und 
Gewehrfeuer  und  zwang  den  Feind  mit  Zurücklassung  von  fiinf  Geschützen 


-    378    - 

zur  Flucht.  7.  Februar  waren  einige  Compagnien  des  ersten  Bataillons  Im 
Gefechte  bei  Broos,  9.  Februar  beide  ersten  Bataillone  im  Treffes  bei 
Piski,  wo  das  zweite  Bataillon  die  Strehlbrücke  und  das  an  derselben  be- 
findliche Wirthshaus  mit  Sturm  nahm,  aber  ziemliche  Verluste  erlitt.  Bei 
dem  nächtlichen  Ueberfalle  der  Insurgenten  10.  und  11.  Februar  bei  Alvinz 
rettete  allein  der  tapfere  Widerstand  der  siebenten  und  achten  Compagnie  die 
Geschütze  und  ermöglichte  den  Rückzug  den  Brigade  Stutterheim.  —  Das 
Regiment  (erstes  und  zweites  Bataillon)  war  femer  2.  März  im  Gefechte  bei 
Elein-Eöpisch,  3.  März  in  der  Schlacht  bei  Mediasch,  im  Rückzugsgefechte  bei 
Zeiden  nächst  Kronstadt,  machte  den  Rückzug  des  siebenbürgischen  Armee- 
jCorps  in  die  Wallachei,  im  April  die  missglückte  Expedition  des  FML.  Mal- 
kowsky  ins  Banat  und  im  Sommerfeldzuge  das  Treffen  bei  Szqmeria  23.  Juli 
und  das  Gefecht  am  Nyergeserpasse  1.  August  mit.  —  Die  zehnte  Com- 
pagnie unter  Hauptmann  von  Asboth  gehörte  zur  Besatzung  von  Carlsburg, 
war  in  dortiger  Belageining  (März  bis  August)  und  als  eine  Elite-Truppe  der 
Garnison  ruhmvoll  an  der  tapferen  Vertheidigung  dieser  Festung  betheiligt.  — 
Das  dritte  Bataillon  in  Ungarn  war  3.  Jänner  1849  im  Treffen  bei  Sillein, 
17.  Jänner  im  Gefechte  bei  Tuczek,  wo  sich  die  16.  Compagnie  unter  Ober- 
licutenant  Tomassegovich  besoDders  hervorthat;  13.  Februar  das  Bataillon 
im  Gefechte  bei  Eluko,  10.  April  in  der  Schlacht  bei  Waitzen  deckte  es 
den  Rückzug  durch  die  Stadt;  19.  April  im  Treffen  bei  Nagy  Sarlo  thaten 
sich  die  13.,  14.  und  15.  Compagnie  durch  einen  glänzenden  Bajonet- Angriff  her- 
vor. Das  Bataillon  war  später  noch  bei  der  Einnahme  von  Raab  28.  Juni 
und  kam  im  September  zur  Cemirung  von  Komorn.  —  Das  vierte  Batail- 
lon stand  im  Februar  1849  in  der  Bukowina  zur  Beobachtung  der  sieben- 
bürgischen Grenze;  später  wurde  es  zur  Befestigung  des  Delatynerpasses 
verwendet. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  VI.  Armee-Corps  der  Nord-Armee 
eingetheilt;  und  focht  27.  Juni  im  Treffen  bei  Wysokow,  wo  es  6  Ofiiziere 
und  101  Mann  todt,  verlor,  der  übrige  Gesammtverlust  betrug  14  Offiziere 
und  537  Mann,  -^  und  am  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  einem 
Gesammt- Verluste  von  28  Offizieren  (darunter  7  todt)  und  718  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten« 

1796  Dieses  Regiment  wurde  aus  der  ausgesuchtesten  rüstigsten  Mannschaft  der 
Leib-Bataillone  der  fünf  bisherigen  Wallonen-Regimenter  Nr.  9,  30,  38,  55 
und  58  zu  Turin  als  6.  dieser  Nationalität  errichtet,  erhielt  zu  seiner  Unifor- 
mirung  jene  des  reducirten  Infanterie-Regimentes  Schmidtfeld,  weisse  Röcke 
mit  lichtbraunen  Aufschlägen,  und  wurde  als  63.  Linien-Infanterie-Regiment 
der  kaiserlichen  Armee  eingereiht. 

Im  Feldzuge 
1799  hatte  sich  bei  Susa  Major  Dumoulin   mit  dem  Oberst-Bataillon  besonders 
ausgezeichnet. 


-    379    - 

Im  Feldzage 
1800  bei  der  Einnahme  der  feindlichen  Redoute  am  Mont  Cenis  8.  April  hatte  sich 
Major  Albert  de  Best  durch  Umsicht  und  Tapferkeit  hervorgethan,  —  sowie 
in  der  Schlacht  bei  Marengo  14.  Juni  Oberst  Carl  von  Soudain^  Major  Prinas 
Ernst  Aremberg  beide  schwer  verwundet,  und  den  Hauptmann  Chevalier 
de  Barst  sich  durch  Umsicht  und  persönliche  Bravour  ungemein  ausge- 
zeichnet hatten. 

1 800  Oberstlieutenant  Grenadier-Bataillons-Commandant  Ludwig  Prinz  de  Ligne,  der 
sich  mit  dem  übrigen  2  Grenadier-Divisionen  (die  Eigene  war  beim  Regiment 
in  Italien)  bei  der  Armee  in  Deutschland  befand,  wurde  für  Auszeichnung  in 
der  Schlacht  bei  Hohenlinden  3.  December  zum  zweiten  Obersten  im  Regi- 
mente  befördert,     • 

1801  In  Folge  des  Luneviller  Friedens  erhielt  das  Regiment  den  Landstrich 
zwbchen  der  Etsch  und  Piave  zum  Werbbezirk;  laut  Armeebefehl  16.  Jänner 
1808  wurde   demselben  aber  Ostgalizien  für  seine  Ergänzungen  angewiesen. 

1809  Bei  Vertheidigung  des  Brückenkopfes  über  die  Weichsel  bei  Gora  hatte 
sich  Regiments-Commandant  Oberst  Josef  von  Czerwinka  durch  umsichtige 
Führung  und  persönliche  Bravour  ausgezeichnet,  der  ritterliche  Gegner  Fürst 
Josef  Poniatowski,  die  Tapferkeit  des  Regimentes  ehrend,  entliess  sogleich 
die  gefangenen  Offiziere  auf  Parole  2.  Mai. 

1809  Grenadier-Bataillons- Commandant  Oberslieutenant  Franz  Friedrich  Scovaud 
de  la  Bastide  wurde  für  seine  vorzüglichen  Leistungen  im  Feldzuge  insbe- 
sondere bei  Geissenhausen,  Aspern  und  Wagram,  so  wie  die  heroische  Auf- 
opferung am  Rückzuge  der   Armee  MTO.-R.  durch  Capitelbeschluss  1810. 

1809  Ein  Feldwebel  erhielt  für  die  glücklich  bewirkte  Befreiung  von  400  Mann 
aus  der  polnischen  Gefangenschaft  die  goldene  Medaille. 

1813  FML.  Baron  Marschall  belobte  7.  October  das  ausgezeichnete  Verhalten  des 
ersten  Bataillons  bei  Forcirung  des  Bartolograbens. 

1813  Im  Gefechte  bei  Santa  Mama  hatte  sich  Lieutenant  August  Baron  Wardener 
25.  October  sehr  hervorgethan,  wurde  aber  schwer  blessirt,  ein  Corporal,  der 
ihn  aus  den  Händen  des  Feindes  befreite,  erhielt  die  silberne  Medaille. 

1813  Im  ersten  TreflFen  bei  Oaldiero  15.  November  hatte  Hauptmann  Heer  mit 
der  dritten  Compagnie  einen  dreistündigen  Kampf  mit  einem  ganzen  Grenadier- 
Bataillon  ruhmvoll  bestanden. 

1813  Bei  der  abermaligen  Vorrückung  gegen  Caldiero,  wie  überhaupt  in  den  Ge- 
fechten 15.,  18.  und  19.  November  wurde  mittelst  Armeebefehl  von  2.  December 
die  Tapferkeit  des  Regimentes  Bianchi,  insbesondere  des  Obersten  Caspar 
Strauch,  des  Hauptmanns  Keibel  und  des  Oberlieutenants  Kavanagh  sehr  ehren- 
voll belobt  Letzterer  wurde  in  Folge  dessen  von  Sr.  Maj.  dem  Kaiser  zur 
Hauptmann  befbrdert ;  der  gleichfalls  sehr  ausgezeichnete  Hauptmann  Graf  Franz 
Brigido  verlor  bei  St.  Michele  beide  Füsse  und  starb  an  dieser  Verwundung^ 

1848  Im  siebenbürgisshen  Feldzuge  hatten  sich  bei  Hetar  29.  October  Oberlieute- 
nant Karoilovich,  —  bei  Marienburg  Oberst  Baron  Stutterheim  5.  December 


—    380    — 

1848,  bei  Arad  Oberstlieutnant  Berger  14.  December  1848,  bei  Szökefalva 
17.  Jänner  1849  Hauptmann  Moriz  BraumüUer  besonders  ausgezeichnet 
(Letzterer  blieb;  von  einer  Kanonenkugel  getödtet,  in  der  Schlacht  bei  Iler- 
mannstadt  21.  Jänner  1849). 

1849  Oberlieutenant  Johann  Herle  des  Regimentes,  der  Artillerie  zugetheilt,  erwarb 
sich  durch  sein  heroisch  aufopferndes  und  umsichtiges  Benehmen  in  der  Schlacht 
bei  Hermannstadt  21.  Jänner  den  ÖLO.  und  wurde  später,  mittlerweile 
zur  Artillerie  transferirt,  MTO.-R. 

1849  Hauptmann  Carl  V^ver  wurde  fLlr  seine  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei 
Salzburg  4.  Februar  durch  Capitelbeschluss  von  1850  MTO.-R. 
Oberlieutenant  Anton  Baron  Baum  eroberte  bei  Salzburg  2  Kanonen. 
Bei  Piski  9.  Februar  thaten  sich  Hauptmann  Friedrich  von  Stromfeld  durch 
einen  erfolgreichen  Bajonnet-Angriff  gegen  eine  feindliche  Husaren-Abthei- 
lung, die  Hauptleute  Bergen  und  Degmek  wegen  Rettung  von  Geschützen 
hervor. 

1849  In  der  Belagerung  von  Carlsburg  hatten  sich  Hauptmann  Albert  von  Asboth 
und  Lieutenant  Ferdinand  Ritter  von  Sonnenstein  ausgezeichnet;  die  Mann- 
schaft der  zehnten  Compagnie  rückte  mit  2  goldenen,  9  silbernen  Medaillen 
und  2  k.  russischen  Szt.  Georgskreuzen  zum  Regimente  ein. 

1848 — 1849  f(ir  Auszeichnung  in  der  Kriegs-Epoche  in  Siebenbürgen  und  in 
Ungarn. 

ÖLO.-R.  Oberst  Regiments-Commandant  Johann  Freiherr  von  Stutterheim. 
OEKO.-R.  3.  Die  Hauptleute  Albert  von  Asboth,  Johann  Karojlovich  von 
Brondolo,  Oberlieutenant  Anton  Freiherr  Baum  von  Appelshofen. 
MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  Freiherr  von  Stutterheim,  der 
ins  Regiment  beförderte  Oberst  Josef  Podhagsky  (für  seine  im  40.  Infanterie- 
Regimente  in  der  Schlacht  bei  Kaschau  belobten  Leistungen),  femer  die 
Hauptleute  Simmelmeyer  von  Pikauf,  V6ver,  Friedrich  von  Stromfeld,  Pollo- 
vina,  Hochleitner  von  Runge,  Wesseli,  die  Oberlieutenants  Eckhardt,  Hilgers 
V.  Hilgersberg  Lieutenant  Zawistowski  und  Hauptmann- Auditor  Franz  Kahlik. 

1852  erhielt  das  Regiment  die  leere  Nummer  55  (des  1809  reducirten  wallonischen 
Regimentes  Reuss-Greitz). 

1852  Mit  L  November  wurde  das  Regiment  lombardisch  mit  dem  Werbbezirke 
zu  Monza,  jedoch  in  Folge  der  Abtretung  der  Lombardie  1859  das  Regiment 
wieder  galizisch  mit  dem  Ergänzungs-Bezirke  Brzezan. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Nikolaus  Thodorovich. 

MVK.  der  tapfere  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  schwer  verwundete  Regi- 
ments-Commandant Oberst  Hieronymus  Graf  Oldofredi,  die  Hauptleute  Chri- 
stian und  Zichart. 

1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  (seit  der  Errichtung 
getragenen)  weissen. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  56. 

(1876.) 

FML  ALOIS  VON  BAUMGARTEN. 

Dunkelblaue  WaffenröcJce^  stählgrüne  Egälisirungy  gelbe  Knöpfe. 

ErgäDzungsbezirksstation:   Wadowicb. 


Inhaber. 


1684  errichtet  zu  Breslau  von  den  schle- 
sischen  Landständen  zu  10  Com- 
pagnien  oder  1500  Mann. 

1684  Oberst  später  FZM.  Paul  Anton 
Freiherr  von  Houchin  f  1699. 

1699  FM.  Philipp  WmcH  Graf  von  Daun 
t  30.  Juli  1871. 

1741  FM.  Anton  Ignaz  Graf  Mercy 
Abgenteaü  f  1767. 

1 767  FML.  Jakob  Graf  Nuoent  MTO.-R. 
t  zu  Prag  29.  März  1784. 


1784  FM.  Wenzel  Graf  CoLOREDo  Wald- 
8KB  t  4.  September  1822. 

1825  FML.  Carl  Freiherr  von  Fürsten- 
WARTHER  Burgsassen  zu  Odenbach 
f  4.  Juni  1856  zu  Baden  bei 
Wien. 

1857  FML.  Franz  Freiherr  von  Gori- 
zuTTi  f  1875. 

1875  FML.  Alois  von  Baumgartbn. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Seinen  ersten  Feldzug  machj:e  das  Regiment 
1685  mit,  war  (im  Juli)  bei  der  Belagerung  von  Neuhäusel,  später  bei  den 
Operationen  des  General  Caprara  gegen  Easchau,  Ungvar  und  Saros 
Patak  blokirte  den  ganzen  Winter  1685/86  Munkacs,  versah  1687  und 
1688  in  Szathmar  und  der  Marmaros  den  Besatzungsdienst,  war  1689  30. 
August  in  der  Schlacht  bei  Grabowa,  in  jener  bei  Nissa  24.  September  und 
bei  der  Einnahme  von  Widdin  14.  October.  Im  November  1690  machte  es 
die  Winter-Expedition  gegen  Tökölys  Schaaren  in  Siebenbürgen  mit;  1691 
19.  August  focht  es  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen,  13.  October  eröffnete 
ein  Bataillon  die  Laufgräben  gegen  Grosswardein  und  nahm  16.  October 
einen  Theil  der  untern  Stadt  mit  Sturm;  das  Regiment  kam  sodann 
nach  Siebenbürgen,  wo  es  bis  zum  Spätherbste  1697  blieb  und  an  mehre- 
ren dortigen  grösseren  und  kleineren  Gefechten  Theil  nahm.  1698  war  es 
im  Lager  von  Becskerek. 


—    382    - 

Im  spaniscilen  Erbfolgekriege   war   das  Regiment 
1701  1.  Februar  im  Treffen  bei  Chiari,  und  nahm  3.  December  das  Schloss  Canneto 
ein.  — 1702  1.  Februar  war  dasselbe  bei  der  Besatzung  von  Brescello,  2.  Febiuar 
beim  Ueberfalle  auf  Cremona,  27.  Februar  schlug  Oberstlieutenant  Zumjun- 
gen  einen  Ausfall  der  Mantuaner  Besatzung  ab,  15.  August  hatte  ein  Bataillon 
unter  Major  Hüttendorf  durch    tapfere  Vertheidigung  Luzzara's  rühmlichen 
Antheil  an  der  dortigen  Schlacht  genommen,  doch  erfolgte  zwei  Tage  sp&tcr 
die   Capitulation  jenes  Platzes;  11.  April  erhielten  571  Mann  des  Regimen- 
tes   durch    die   Capitulation    des    ruhmvoll   vertheidigten    Guastalla    Abzug 
mit  allen  Ehren,  durften    aber  bis    1.  April   1703   nicht   gegen  Frankreich 
dienen  und  kamen    zu   ihrer  Ergänzung  nach  Siid-Tirol;  —  1703  1.  Apnl 
nahmen  sie  Theil  an   der  Erstürmung   der  Schanze  im  Neuenburger  Walde, 
1.  Juli  am   Ueberfalle  bei   Obermühlheim;  Oberstlieutenant  von  Zumjungon 
vertheidigte  mit  einigen  hundert  Mann  des  Regimentes  die  Judicarien,   17^4 
war  das  Regiment  im  verschanzton  Lager  bei  Verrua  und  Crescentino,  17U'> 
in  der    Schlacht   bei    Cassano,    1706    ein  Bataillon  bei  der  ruhmvollen   Ver- 
theidigung  Turins,   ein    anderes  Bataillon    bei^  dem  Entsätze  dieser  Stadt  7. 
September,  worauf  das  Regiment  zur  Blokade  der  Citadelle  von  Mailand  ab- 
rückte; 1707  marschirte   es  unter  seinem  Inhaber  FZM.  Grafen  Dauo  nach 
Neapel,  blokirte  die  Festung  Gaeta,  und  bei  der  Erstürmung  derselben  30.  Sep- 
tember waren  die  Grenadiere  an  der  Tete  der  Sturm-Colonne.     Das  Regiment 
blieb  nun  in  Neapel  und  Capua  als  Besatzung,   kam  1711  ins  Mailändische, 
1714  zur  Armee  am  Rhein  und  bezog  im  November  im  Kölnischen  Gebiete 
die  Winterquartiere. 

Im  Türkenkriege  focht  das  Regiment 
1716  5.  August  in  der  Schlacht  bei  Peter  wardein,  kam  sodann  zur  Belagerung 
von  Temesvar  und  1.  October  waren  ein  Bataillon  und  die  Grenadier-Com- 
pagniebeim  Sturme  auf  die  dortige  Palanka;  28.  October  marschirte  das  Re^- 
mentnach  Siebenbürgen,  von  wo  es  1717  und  1718  den  Zug  des  FM.  Grafen 
Stainville  gegen  die  Moldau  mitmachte,  1718  Ende  August  rückte  es  an  die 
schlesische  Grenze  und  von  1719  bis  1738  blieb  es  in  den  österreichischen 
Niederlande  und  den  deutschen  Erbländern  in  Friedensgarnisonen. 

1738  war  es  anlässlich  des  Türkenkrieges  über  Wien  zur  Armee  nach  Ungarn 
abgerückt,  1739  war  das  Regiment  23.  Juli  in  der  Schlacht  bei  KrotEka 
wohl  anwesend,  aber  nicht  im  Gefechte,  ein  Bataillon  war  in  der  belagerten 
Festung  Belgrad. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1741  10.  April  in  der  Schlacht  bei  Mollwitz,  1742  25.  Mai  im  Treffen  bei  Sahay  und 
bei  der  Belagerung  von  Prag,  1743  in  Baiem  und  am  Rhein,  1744  in  Böhmen,  — 
ein  in  Baiem  zurückgebliebenes  Bataillon  bei  der  Blokade  von  Rottenburg, 
1745  das  Regiment  im  Corps  des  FZM.  Baron  Thüngen  in  der  Oberpfalz 
15.  April  im  Treffen  bei  Pfaffenhofen,  später  im  Mainfeldzuge  des  FM.  Gra- 
fen Traun,  kam  sodann  nach  Italien  und  war  1746  7.  März  bei  der  Ein- 
nahme von  Asti,  dann  22.  April  bei   jener  von  Parma,  später  bei  der  For- 


—    383    — 

cirung  der  ßochetta  6.  September  bei  der  Einnabine  von  Genua,  und  im 
December  bei  der  Unternehmung  in  die  Provence  1747  bei  der  Bela- 
gerung von  Genua;  im  October  rückte  es  in  die  Lombardie  in  Friedens- 
stationen. 

Im  siebenjährigen  Kriege  war  das  Kegiment 
1767  21.  April  im  TreflFen  bei  Reichenberg,  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag,  wohin 
zwei  Bataillone  und  eine  Grenadier-Compagnie  als  Besatzung  kamen  und 
die  dortige  Belagerung  mitmachten,  ein  drittes  Bataillon  focht  in  der  Schlacht 
bei  Eolin  18.  Juni  —  ein  100  Mann  starkes  Detachement  war  13.  Juli  bei 
der  Einnahme  von  Gabel;  ein  Bataillon  und  die  beiden  Grenadier-Compagnien 
waren  7.  September  im  Treflfen  am  Moysberge  bei  Görlitz ;  —  187  Com- 
mandirte  des  Eegimentes  10.  bis  11.  November  bei  der  Erstürmung  von 
Schweidnitz ;  22.  November  in  der  Schlacht  bei  Breslau  bemächtigte  sich  der 
Regiments-Commandant  Oberst  Josef  Graf  Herberstein  mit  1000  Mann 
nach  einem  harten  Kampfe  eines  ausgebreiteten  feindlichen  Verhaues 
unterhalb  Pilsnitz  und  verbreitete  grosse  Verwirrung  unter  dem  bestürz- 
ten Feinde;  5.  December  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Leu- 
then;  1758  hatte  dasselbe  viele  beschwerliche  Hin-  und  Hermärsche  und 
war  nur  wenige  Tage  bei  der  Belagerung  von  Neisse,  —  1759  bei  der 
Haupt-Armee  des  PM.  Grafen  Dann;  —  1760  3«  November  in  der  Schlacht 
bei  Torgau,  wo  es  mit  grosser  Auszeichnung  focht.  In  einem  entscheiden- 
den Gefechts-Momente  war  Oberst  Baron  Stein  mit  dem  Regiment  rasch 
vorgerückt,  warf  den  Feind  in  einen  nahen  Wald,  behauptete  tapfer  die  ge- 
wonnene Stellung  und  verschaffte  dadurch  einigen  geworfenen  Regimentern 
Zeit,  sich  zu  sammeln  und  neuen  Widerstand  zu  leisten.  1761  1.  October 
war  ein  Bataillon  bei  der  Erstürmung  von  Schweidnitz,  1762  das  Regiment 
im  Treffen  bei  Leitmannsdorf  und  Burkersdorf.  Ein  Commando  von  200 
Mann  in  der  belagerten  Festung  Schweidnitz. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778/79  war   das  Regiment   im   Corps  des  FML.   Marquis  Botta  in  Mähren,  die 

Grenadiere  bei  der  Haupt- Armee  in  Böhmen. 

Im  Türkenkriege   war  nur  das  dritte  Bataillon   betheiligt,   im  Armee-Corps 

des  Prinzen  Coburg  eingetheilt,  war  es 
1788  8.  Mai  bis  19.  September  bei  der  Belagerung  und  der  Einnahme  von  Chotym, 

1789  1.  August  in  der  Schlacht  bei  Fockschan,  21.  September   in  jener  bei 

Martinestie,  und  1790  bei  der  Belagerung  und  im  Treffen  von  Gyurgewo. 

Im  Französischen  Revolutionskriege  war  vorerst  das  Leibbataillon 
1793  2.  März  im  Gefechte  bei  Aachen  und  5.  März  in  jenem  bei  Soumagne  enga- 
girt,  13.  März  vertrieb  dieses  Bataillon  die  Franzosen  aus  Bavay  und  be- 
setzte diesen  Ort,  sodann  in  mehreren  Voi'postengefechten  bei  Valenciennes. 
Im  August  war  es  mit  dem  kürzlich  zur  Armee  eingerückten  Oberst- 
Bataillon  bei  der  Belagerung  von  Dünkirchen,  wo  sie  24.  August  bis  6.  und  8. 
September  drei  Ansfklle  der  Belagerten  nach  hartnäckigem  Gefechte  zurück- 
schlugen.    1794  10.  Mai  war  das  Regiment  im  Treffen  bei  Tournay,  16.  und 


—    384    — 

17.  Mai  bei  dem  Haupt- Angriffe  auf  die  feindliche  Stellung  zwischen  Cour- 
tray und  Lille,  16.  März  bei  dem  Entsätze  von  Charleroi,  26.    Juni    in   der 
Schlacht  bei  Fleurus,  17.  und  23.  August  in  einigen  Gefechten  bei  Mastricht,  Ende 
September  gehörte  es  zur  Besatzung  daselbst,  zog  in  Folge  der  dortigen  Capi- 
tulation  7.  November  mit  allen  Kriegs-Ehren  aus  der  Festung  unter  Bedin- 
gung, ein  Jahr  nicht  gegen  Frankreich  zu  fechten,  und  marschirte  nach  Wien, 
wo  es  19.  Jänner  1795  die  Garnison  bezog.  —  Die  Grenadiere,  welche  1704 
in  Deutschland  fochten  und  sich  19.  September  in  Treffen  bei  Kaiserslautern 
auszeichneten,   waren    1795   die    alleinige    Abtheilung   des   Regimentes    am 
Kriegsschauplatze  und  18.  August  beim  Entsätze  von  Mannheim,  14.  Novem- 
ber im  Gefechte  bei  Frankenthal.  —  1796    war    das  Kegiment    im  Jänner 
nach  Italien  abgerückt;  30.  April  führte  es  einen    Sturm  auf  Valeggio  aus 
und  focht  tapfer  im  Geiechte  bei  Dolce,  1.  August  nahm  es  Theil  am  Ent- 
sätze von  Mantua,   kam  sodann  als  Besatzung   in  die  Festung,  hatte  ruhm- 
vollen Antheil  an  der  tapferen  Vertheidigung   und  zog  nach  erfolgter  Capi- 
tulation  derselben  4.  Februar  1797  durch  die  Porta  magiore  mit  klingendem 
Spiel  und  fliegenden   Fahnen  6.   Februar  in  der  dritten  Colonne  ab,  wurde 
aber  kurz  nachher   ausgewechselt,  und  das  Leibbataillon  bestand  2.  und  3« 
April    bei    Friesach    und   Unzmarkt    Rückzugsgefechte.     Mittlerweile  waren 
die  Grenadiere  bei  der  Armee  in    Deutschland   11.  August  im  Gefechte  bei 
Neresheim,  3.  September  in  der  Schlacht  bei  Würzburg,  kamen  im  October 
zur  Belagerung  von  Kehl,    wohin  auch  das   dritte  Bataillon  einrückte.     Die 
Grenadiere  waren  von  October  bis  10.  Jänner  bis  17mal  in  den  Trancheen 
das  dritte   Bataillon   24mal   zur  Arbeit  commandirt.   Im  October  1797  kam 
das  Regiment  mit  drei  Bataillons  und  der  Grenadier-Division  als  Garnison  nach 
Wien,    wo  es  bis  December  1799  verblieb. 

Im  Feldzuge 
1800  stand  das  Regiment  im  Februar  bei  Dornbirn  im  Vorarlbeigischen  in  Can- 
tonirungen,  im  Juli  besetzte  Oberst  Pflanzeiter  mit  einem  Bataillon  den  Ehren- 
walder  Pass  nach  vielen  Hin-  und  Hermärschen  stand  das  Regiment  im 
December  bei  Kufstein,  und  es  bestanden  7.  December  drei  Compagnien 
bei  Nieder-Audorf  und  Kieferfeld,  12.  December  ein  Piket  bei  Windisch- 
hausen, 15.  December  zwei  Compagnien  und  28.  December  das  Regiment 
bei  Ober-Audorf  Gefechte.  Die  Grenadier-Division,  bei  der  Haupt-Armee 
eingetheilt,  focht  3.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Engen,  5.  Mai  in  jener  bei 
Müsskirch,  9.  Mai  bei  Mettenberg,  Ulmendorf  und  bei  Hohenlinden;  drei 
einzelne  Abtheilungen  deä  Regiments  bestanden  21.  Juni  und  2.  Juli 
glückliche  Gefechte  bei  Stein. 

Im  Feldzuge 
1805  gehörte  das  Regiment  zur  Armee  des  Generalissimus  Erzherzog  Carl  in 
Italien  und  war  29.  bis  31.  October  in  der  Schlacht  bei  Caldiero;  —  3. 
November  am  Rückzüge  hatten  zwei  Compagnien  unter  den  Hauptleuten 
Meles  und  Berger  eine  über  den  Bachiglione  geschlagene  Schiffbrücke  helden- 
müthig  vertheidigt,  das  Regiment  war  5.  November  im  Gefechte  bei  Fontaniva. 


—    385    — 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutschland  war  das  Regiment  im  III.  Armee-Corps  des  FML.  Prinzen 
Hohenzollem  eingetheilt,  19.  April  im  Gefechte  bei  Hausen^  21.  Juli  in  jenem 
bei  Schierling,  22.  April  hatte  das  zweite  Bataillon  unter  dem  tapfem  Haupt- 
mann Graf  Polheim  den  Wald  von  Lukepoint  nilchst  Köffering  gegen  eine 
bedeutende  Uebermacht,  ohne  Cavallerie  und  Geschütz,  sich  selbst  überlassen 
heldcnmüthig  vertheidigt  und  erst  dann  seine  Stellung  verlassen,  als  der 
Feind  sein  Feuer  eingestellt  und  die  Vorposten  bezogen  hatte  um  9  Uhr 
Abends.  17.  Mai  war  das  Regiment  bei  dem  Angriffe  des  FZM.  Grafen 
Kolowrat  auf  den  Brückenkopf  bei  Urfahr-Linz,  focht  mit  Auszeichnung 
in  der  Schlacht  bei  Wagram,  wo  6.  Juli  das  zweite  Bataillon,  den  von 
ihm  besetzten  Ort  Breitenlee,  sowie  das  erste  Bataillon  die  auf  der  dortigen 
Höhe  aufgefahrenen  Geschütze  gegen  die  wiederholten  Angriffe  des  Feindes 
vertheidigten.  Die  Grenadiere  im  Reserve-Corps  fochten  mit  Auszeichnung 
bei  Aspern,  Wagram  und  10.  und  11.  Juli  bei  Znaim. 

Im  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment,  im  II.  Armee-Corps  General  der  Cavallerie  Graf  Mer- 
veldt,  Division  Fürst  Alois  Liechtenstein,  eingetheilt,  26.  und  27.  August  in 
der  Schlacht  bei  Dresden,  —  ein  Bataillon,  vom  Divisionär  persönlich  ge- 
führt, vertrieb  den  Feind  durch  einen  glänzenden  Bajonnet- Angriff  aus  dem 
Dorfe  Rosthal;  auf  dem  Rückzuge  nach  dem  Plauen'schen  Grund  litt  das 
Regiment  ungemein  durch  die  kecken  Angriffe  der  Cavallerie;  da  von  der 
Nässe  des  fortwährenden  Regens  die  Gewehre  nicht  losgingen  —  mit  Hun- 
ger, Entbehrung  und  Ermüdung  kämpfend,  auch  grösstentheils  unbeschuht 
nach  forcirten  Märschen,  erlitt  dasselbe  den  bedeutenden  Gesammtverlust 
von  19  Offizieren  935  Mann  und  seiner  beiden  Fahnen ;  —  17.  Sep- 
tember war  es  bereits  wieder  in  Gefechten  bei  Kinitz  und  Arbesau,  —  mit 
Auszeichnung  focht  es  16.  bis  18.  October  in  den  Schlachttagen  von  Leipzig, 
bei  Lössnig,  bei  Dölitz  und  in  den  Auen  des  linken  Pleisse-Ufers;  —  9. 
November  war  es  im  Treffen  bei  Hochheim ;  die  Grenadier-Division  30.  und 
31.  October  in  der  Schlacht  bei  Hanau. 

Im  Feldzuge 

1814  nun  in  der  leichten  DJvision  FML.  Graf  Bubna,  —  nahm  27.  Februar  Haupt- 
mann Siegl,  zur  Vorrückung  gegen  Archamp  beordert,  mit  drei  Compagnien 
im  Verein  mit  einem  Bataillon  Reuss-Greitz  Nr.  18  durch  einen  raschen 
Bajonnet- Angriff  dieses  Dorf;  28-  Februar  war  eine  Compagnie  im  Gefechte 
bei  La  Cotte.  —  1.  März  schlug  Oberst  Berger  mit  einem  Bataillon  und  2 
Geschützen  den  Feind  mit  grossem  Verluste  aus  den  von  ihm  eroberten 
Dörfern  Crache  und  Tairier  zurück  und  behauptete  die  dortigen  Höhen 
gegen  alle  ferneren  Angriffe  bis  tief  in  die  Nacht.  —  Mittlerweile  hatte 
Major  Osthaus  eine  andere  feindliche  Colonne  aus  den  Defileen  von  St.  Julien 
und  Tairier  mit  drei  Compagnien  und  einer  später  erhaltenen  Verstärkung 
verjagt;  endlich  wurde  eine  dritte  feindliche  Colonne,  welche  sich  eines 
Theiles   von    Tairier   bemächtigt    hatte,  vom    Obersten    Berger    mit    einem 

Thttfheim,  GcdenkblÄttur.  ^^ 


—    386    — 

Bataillon  abermals  aus  diesem  vertrieben.  Die  Grenadiere  waren  1814  gar 
nicht  ins  Gefecht  gekommen,  und  waren  nur  wenige  Tage  bei  der  Bloca^le 
von  Be8an9on.  1815  war  das  Regiment  in  der  Ober -Rhein -Armee  einge- 
theilt,  theils  zur  Blocade  von  Beifort,  theils  zu  den  mobilen  Colonnen  ver- 
wendet, und  kam  mit  der  Grenadier-Division  in  das  grosse  Armeelager  von  Djon. 
Das  dritte  Bataillon  unter  Major  Barthe  war  in  dem  polnischen  Februar 
Aufstand  1846,  26.  bis  27.  Februar  im  Gefechte  bei  Podgorze. 

Im  Feldzuge 

1848  in  Italien,  war  das  Regiment  im  April  in  dem  hinter  dem  Isonzo  formirten 
Armee-Corps  des  FZM.  Grafen  Nugent  eingetheilt,  das  zweite  Bataillon  bei 
der  Cemirung  von  Palmanuova;  die  achte  Compagnie,  von  der  zehnten  un 
terstützt,  bestand  17.  April  ein  heftiges  Gefecht  bei  Visco,  —  das  Regiment 
war  20.  April  bei  der  Beschiessung  von  Udine,  20.  und  23.  Mai  bei  den 
beiden  Versuchen  auf  Vicenza,  rückte  26.  Mai  in  Verona  ein,  wo  es  im 
Juni  und  Juli  auf  der  Strecke  von  Chievo,  Croce  Bianca,  S.  Massimo,  Sta  Lucia, 
Tombetta,  Tomba  einen  starken  Vorpostendienst  unterhielt;  23.  Juli  focht 
es  in  den  Gefechten  bei  Sona,  Sommacampagna,  St.  Giustina,  25.  Juli  in 
der  Schlacht  bei  Custozza  und  der  Erstürmung  des  Monte  Godio,  26.  Juli 
im  Nachtgefechte  bei  Volta,  wo  sich  besonders  das  zweite  BataiUon  auszeich- 
nete; 4.  August  während  der  Vorrückung  gegen  Mailand  bestand  es  bei 
Casa  Carpana  und  bei  Vigentino  heftige  Gefechte,  und  marschirte  sodann 
nach  Bergamo,  Como  und  Varese  gegen  die  Schaaren  Garibaldi's,  wo  es 
26.  August  ein  Nachtgefecht  bestand. 

Im  Foldzuge 

1849  gegen  Piemont  war  das  erste  Bataillon  in  der  Division  des  FML.  Grafen 
Schaa%otsche  des  11.  Armee-Corps  FZM.  Baron  D'Aspre  eingetheilt  und 
focht  23.  März  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Novara  und  den  Käm- 
pfen um  den  Besitz  der  Meierei  Castellazo,  das  zweite  Bataillon  war  als  Be- 
deckung der  Armee-  Geschütz-Reserve  verwendet,  und  das  erste  Landwehr- 
Bataillon  gehörte  zur  Besatzung  des  Mailänder  Castells.  Im  April  1849  wa- 
ten diese  drei  Bataillone  bei  der  Expedition  des  IL  Armee-Corps  nach  Mittel- 
Italien,  10.  Mai  an  der  Einnahme  von  Livorno,  den  Besetzungen  von  Pisa, 
Florenz  u.  s.  w.  thätig  betheiligt,  sowie  den  mobilen  Streif-Colonnen  gegen 
Garibaldi  zugetheilt;  im  September  kam  das  Regiment  nach  Parma  und  Pia- 
cenza  als  Besatzung.  —  Das  dritte  Bataillon  rückte  im  October  1848  in  for 
cirten  Märschen  vor  Wien,  wo  es  26.  bis  31.  October  sehr  thätig  bei  der 
Erstürmung  und  Einnahme  von  Wien  mitwirkte,  machte  sodann  in  der  Bri- 
gade Wyss  des  IT.  Armee- Corps  die  Vorrückung  gegen  Ungarn  mit,  war 
1849  21.  Jänner  im  Gefechte  bei  Windschacht,  wo  Major  Brzesina  mit  der 
siebenten  Division  den  Windberg  erstürmte,  26.  und  27.  Februar  in  der 
Schlacht  bei  Kapolna,  im  Juni  in  mehreren  Gefechten  an  der  Waag,  21- 
Juni  in  jenem  bei  Farkasd,  30.  Juni  bei  Puszta  Konkoly,  —  im  September 
bei  der  Cemirung  von  Komorn.  Die  Grenadier-Division.  13.  October  1848 
bis  10.  April  1849  im  Dienste  am  kaiserlichen  Hoflager  zu   Oknütz,  rückte 


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sodann  nach  Ungarn,  wo  sie  in  der  Schlacht  bei  Nagy  Sarlo,  den  Gefechten 
bei  Schintau  und  Szered,  den  Schlachten  von  Szöreg  und  Temesvar  beiwohnte. 
1859  in  Ancona  stationirt,  rückte  das  Regiment  21.  Juni  nach  Rovigo,  wurde  in  das 
10.  Armee-Corps  eingetheilt  und  zur  Bewachung  des  linken  Po-Ufers  von 
Trecenta  bis  Crespino  verwendet. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  focht   das   Regiment  im  VI.  Armee-Corps,  FML.  Ramming 
der  Nord-Armee  eingetheilt,  27.  Juni  im  Gefecht  bei  Nachod  und  3.   Juli  in 
der  Schlacht  bei  Königgrätz,  wo  es  empfindliche  Verluste  erlitt. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1701  Bei  der  Einnahme  von  Canneto  3.  December  sprang  ein  Musketier  des  Re- 
gimentes in  den  Wassergraben,  kletterte  an  der  Mauer  hinauf,  bis  er  die 
Zugbrücke  erreichte,  schnitt  die  Stricke  entzwei,  wodurch  diese  herunter- 
fiel und  die  kaiserlichen  Truppen  in  das  Castell  drangen. 

1701  Hauptmann  Pflugh  vertheidigte  3.  Juni  mit  nur  50  Mann  eine  unweit  Via- 
dana liegende  Schanze  gegen  400  Franzosen,  die  mit  einem  Verluste  von 
mehreren  Offizieren  und  hundert  Mann  abziehen  mussten. 

1707  In  der  Relation  des  Regiments- Inhabers  FZM.  Grafen  Dann  über  die  Er- 
stürmung von  Gaeta  30.  September  wurden  die  beiden  Hauptleute  und 
Lieutenante  der  Grenadier-Compagnie  belobt.  Beim  Sturme  auf  die  Palanka 
von  Temesvar 

1716  hatte  sich  Major  Dietrich   ausgezeichnet^   wurde  verwundet. 

1736  trug  das  Regiment  rothe  Aufschläge. 

1738  Beim  Durchmarsche  des  Regimentes  durch  Wien  anlässlich  des  Türkenkrie- 
ges wurde  dasselbe  10.  Jimi  vom  Kaiser  Carl  VI.  besichtigt,  bei  welcher 
Gelegenheit  dem  Monarchen  zwei  alte  Soldaten  auffielen,  der  Regiments- 
Tambour,  so  50, 'und  ein  gemeiner  Musketier,  der  53  Jahre  diente.  Diesem 
Letzteren  bot  der  Monarch  einen  Gnadengehalt  an,  allein  der  ergraute  Ve- 
teran wollte  früher  noch  einen  Feldzug  gegen  die  Türken  mitmachen. 

1744  Bei  der  Blocade  der  baierischen  Bergfestung  Rothenburg  zeichnete  sich 
22.  Juni  bis  13.  September  Oberstlieutenant  Backofen  rühmlich  aus. 

1757  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Prag  hatte  sich  Major  RoUshofen  ausgezeichnet, 
wurde  aber  verwundet,  ebenso  beim  Sturme  auf  Schweidnitz  10.  November 
der  hier  gleichfalls  verwundete  Major  Brauner. 

1757  Oberst  Josef  Jakob  Graf  Herberstein  wurde  für  Auszeichnung  in  der  Schlacht 
bei  Breslau  zum  General-Major  befördert. 

1760  Regiments-Commandant  Oberst  Leopold  Baron  Stein  wurde  für  sein  ausge- 
zeichnetes erfolgreiches  Benehmen  in  der  Schlacht  bei  Torgau  3.  Novem- 
ber in  der  Promotion  22.  December  1761  MTO.-R. 

1761  Bei  der  Eroberung  von  Schweidnitz  hatten  sich  die  Oberlieutenants  Gerhard 
und  Erdmann  hervorgethan  und  wurden  angerühmt ;  —  Ersterer  auch  später 

26* 


—    388    — 

1762  in  Schweidnitz  während  der  Belagerung  durch  die  aufmerksame  Be- 
obachtung der  feindlichen  Bewegungen. 

Im  Verlauf  des  siebenjährigen  Krieges  hatte  das  Regiment  einen  Total-Yer- 
lust  von  3  Stabs-  21  Ober-  94  Unteroffizieren  und  4194  Soldaten.  Es  halte 
5  Fahnen  und  6  Kanonen  erobert,  und  kein  Siegeszeichen  verloren. 

1766  erhielt  das  Regiment  durch  Losung  seine  noch  gegenwärtigen  stahlgrCiner. 
Aufschläge  und  gelben  Knöpfe,  und  1769  die  Nummer  56,  1771  den  Werb- 
bezirk in  Bielitz-Teschen  und  Jägerndorf,  sowie  1772  jenen  von  Myslenice 
in  dem  neu  erworbenen  Landestheile  von  Galizien  angewiesen. 

1788  Major  Holtmann  wurde  für  Auszeichnung  bei  der  Belagerung  von  Chotyra 
zum  Oberstlieutenant  befördert. 

1789  In  der  Schlacht  bei  Martinestie  22.  September  hatten  sich  ausgezeichnet 
und  wurden  vom  Prinzen  Coburg  belobt :  Oberstlieutenant  Holtmann,  die 
Hauptleute  Philippini  und  Oberburg,  die  Oberlieutenants  Del  Majenne  und 
Kohl,  letzterer  Brigade- Adjutant. 

Im  Feldzuge 

1793  hatten  sich  Regiments- Commandant  Oberst  Heinrich  XV.  Fürst  Reuss  bei 
Aachen  und  Soumagne  ;  —  bei  Bavay  Lieutenant  Krakowitzky,  der  verwun- 
det und  zum  Oberlieutenant  befördert  wurde,  ferner  im  Juni  an  der  Sam- 
bre  Major  Fichtel  ausgezeichnet.  Die  Mannschaft  erhielt  in  diesem  Feldzuge 
23  silberne  Medaillen. 

Im  Feldzuge 

1794  hatte  das  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Courtray  den  Major  De  Lobel  und 
4  Offiziere,  bei  Charleroi  15.  Juni  den  Obersten  Carl  Baron  Wetzel,  Major 
Fichtel  und  4  Hauptleute  als  verwundet  zu  beklagen.  Die  Mannschaft 
erhielt  2  goldene  und  9  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1795  Im  Gefechte  bei  Mannheim  18.  October  hatte  sich  Grenadierhauptmann 
Vogel  durch  einen  sehr  gelungenen-Bajonnet-Angriff  mit  seiner  Compa^nie 
hervorgethan. 

1800  In  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  3.  December  rettete  der  Grenadiorhanpt. 
mann  Berger  durch  seine  Umsicht  die  Trümmer  der  in  der  dritten  An- 
griffs-Colonne  FML.  Grafen  Kolowrat  eingetheilten  und  nahezu  vernichte- 
ten Grenadier-Division. 

1 805  In  der  Vertheidigung  des  Brückenkopfes  über  den  Bachiglione  3.  November 
hatten  sich  die  beiden  Hauptleute  Meles  und  Berger  in  hervorragender  Weist» 
ausgezeichnet,  und  es  erhielten  ein  Mann  die  goldene  und  ein  Corporal  die 
silberne  Medaille. 

1809  Im  Gefechte  bei  Hausen  wurden  19.  April  Oberst  Samuel  von  Gifiing,  dann 
die  hiebei  verwundeten  Majore  Wolfgang  von  Laiml  und  Johann  Berger  wegen 
Auszeichnung  mit  grossem  Lobe  in  der  Relation  erwähnt.  Die  Mannschaft 
erhielt  4  silberne  Medaillen. 

Im  Gefechte   bei  Schierling  21.  April  führte  Feldwebel  Josef  Rinaldo,  nach- 
dem alle  Offiziere  verwundet  waren,  eine  Compagnie  mit  Erfolg  gegen  den 


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Feind  und  erhielt  die  silberne  Tapferkeits-Medaille.  —  FML.  Prinz  Hohen- 
zoUern  ertheilte  in  seinem  Berichte  ddto.  1,  Mai  1809  dem  Commandanten 
des  zweiten  Bataillons,  Hauptmann  Josef  Grafen  Polheim,  für  sein  tapferes 
Betragen  und  die  kluge  Anführung  des  Bataillons  22.  April  bei  dem  Walde 
von  Lukepoint  das  wohlverdiente  Lob.  Nebst  diesem  wurden  noch  vier  Offi- 
ziere und  drei  Unteroffiziere  besonders  angerühmt. 

1809  Im  Gefechte  bei  Urfahr-Linz  rettete  17.  Mai  ein  Feldwebel  mit  grösstej 
Selbstaufopferung  eine  Eanone,  erhielt  die  silberne  Medaille  und  ein  Ge- 
schenk von  200  Gulden. 

1813  FML.  Fürst  Alois  Liechtenstein  nennt  in  der  Belation  über  die  Gefechte 
seiner  Division  bei  Dresden  26.  und  27.  August  den  Regiments-Comman- 
danten  Obersten  von  Laiml  unter  jenen,  welche  vollkommen  ihre  Pflicht 
in  Erfüllung  brachten. 

1813  Mittelst  Armee-Befehls  ddto.  Teplitz  l.  October  Nr.  96  wurden  von  S.  M. 
dem  Kaiser  dem  Lifanterie-Regimente  Wenzel  CoUoredo,  welches  ohne  Ver- 
schulden seine  Fahnen  in  rühmlicher  Vertheidigung  bei  Dresden 
verloren  hatte,  die  Abfassung  zweier  Fahnen  Allergnädigst  bewilligt. 

1813  Inder  Schlacht  bei  Leipzig  wies  Oberlieutenant  Schindler  17.  October,  welcher 
mit  einer  Compagnie  das  Thor  bei  der  hintern  Brücke  von  Dölitz  besetzt 
hielt,  die  zweimalige  Aufforderung  der  Uebergabe  entschieden  zurück,  ebenso 
mit  grösster  Tapferkeit  mehrere  Angriffe.  —  Belobt  wurden  bei  Leipzig  Oberst 
Berger,  5  Hauptleute  und  4  Oberlieutenants  des  Regimentes. 

1814  Unter  dem  feindlichen  Geschütz-  und  Gewehrfeuer  1.  März  auf  den  Höhen 
von  Tairier  Hess  Oberst  Berger  die  neuen  Fahnen  feierlich  weihen,  zwei 
Kugeln  durchlöcherten  in  diesem  erhabenen  Momente  eine  der  zwei  Fahnen. 
Regiments-Caplan  Grohmann,  ein  würdiger  Priester,  gottergeben  und  furcht- 
los, segnete  in  begeisterter  Rede  die  kaiserlichen  Adler  —  die  Soldaten  warfen 
sich  mit  hocherhobener  Hand  unter  lautem. das  Kampfgewühl  übertönenden 
Zuruf  auf  die  Knie  und  schwuren  den  Fahneneid. 

1814  Regiments-Commandant  Oberst  Johann  Berger  wurde  ftir  seine  Auszeich- 
nung bei  Tairier  ausser  Capitel  mit  Allerhöchstem  Handbillet  ddto.  Dijon 
26.  März  MTO.-R.  und  erhielt  vom  Kaiser  Alexander  den  k.  russischen  St 
Qeorgs-Orden  vierter  Classe.  Major  Ferdinand  von  Osthaus  und  Hauptmann 
Hermann  Siegl  wurden  ÖLO.-R.  Regiments-Caplan  Carl  Grohmann  erhielt 
GGVK.  —  vier  Offiziere  wurden  namentlich  belobt,  ein  Corporal  erhielt  die 
goldene,  drei  Unteroffiziere  die  silberne  Medaille  und  dem  gesammten  Regi- 
mente  wurde  „für  seine  Bravour  und  Standhaftigkeit"  dos  Allerhöchste 
Wohlgefallen  bekannt  gegeben. 

1846  Dem  Major  Alois  Parthe  Edlen  von  Barthe  und  12  Offizieren  wurde  für  ihre 
vorzügliche  Haltung  bei  Bekämpfung  des  polnischen  Februar-Aufstandes  das 
Allerhöchste  Wohlgefallen  bekannt  gegeben. 

1848  Im  Gefechte  bei  Visco  17.  April  hatten  sich  Hauptmann  Josef  Grimm,  der 
hiebei  getödtet  wurde,  und  Oberlieutenant  Johann  Bobrowski  ausgezeichnet 


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und  wurden  nebst  noch  5  Offizieren,  5  UnterofiSzieren  und  3  Grenadieren  in 
der  Relation  belobt. 

1848  Begiments-Commandant  Oberst  Johann  Kleinberger  Edler  von  Kleinberg  hatte 
23.  Mai  bei  dem  Rückzuge  nach  dem  zweiten  Versuche  auf  Vicenza  durch 
seine  zweckmässigen  Anstalten  eine  Cavallerie-Batterie  des  vierten  Artillerie- 
Regimentes  von  der  drohenden  Gefahr,  durch  den  nachdrängenden  Feind  abge- 
schnitten zu  werden,  gerettet,  er  wurde  ferner  für  sein  lobenswerthes  Benehmen 
am  23.  Juli  bei  dem  Sturme  auf  St.  Giustina  vom  Brigadier  GM.  Fürst  Edmund 
Schwarzenberg  belobt,  ebenso  für  seine  energische  umsichtige  Führung  de^s 
Regimentes  in  der  Schlacht  bei  Custo2za  25.  Juli. 

1848  Am  23.  Juli  im  Treffen  bei  Sommacampagna  hatte  die  fünfte  Division  einen 
glänzenden  Sturm  gegen  Casa  rugola  ausgefährt,  der  vollkommen  gelang, 
imd  am  selben  Tage  das  erste  Bataillon  und  die  vierte  Division  mit  ruhm- 
voller Tapferkeit  bei  dem  kräftigen  Sturme  des  Brigadiers  GM.  Fürsten 
Edmund  Schwarzenburg  auf  die  Höhen  von  Santa  Giustina  mitgewirkt  Major 
Bilko  und  Hauptmann  Scheefer  wurden  von  dem  genannten  General  belobt, 
sowie  Hauptmann  Multrus  26.  Juli  beim  Nachtgefechte  bei  Volta. 

1848  Die  Mannschaft  hatte  im  Feldzuge  3  goldene,  9  grosse,  37  kleine  silberne 
Medaillen  und  ein  k.  russisches  St.  Georgs-Kreuz  V.  Classe    sich  erkämpft 

1848  Major  von  Brzesina,  Commandant  des  dritten  Bataillons,  hatte  sich  28.  Oc- 
tober  bei  der  Erstürmung  mehrerer  links  von  der  Taborstrasse  gelegenen  Bar- 
rikaden und  bei  der  Einnahme  von  Wien  hervorgethan,  sowie  dessen  Adjutant 
Lieutenant  Görtz  von  Zertin  sich  beim  Sturme  auf  die  grosse  Stembarrikade 
in  der  Jägerzeile  auszeichnete.  Die  Mannschaft  erhielt  hiebei  eine  grosse  luid 
12  kleine  silberne  Medaillen. 

1849  In  der  Schlacht  bei  Novara  23.  März  hatten  sich  Major  Bilko  und  Ober- 
lieutenant Zubrzycki  hervorgethan  und  die  brave  Mannschaft  sich  2  goldene 
4  grosse  und  12  kleine  silberne  Medaillen  nebst  einem  k.  russischen  St. 
Georgskreuze^  V.  Classe  erkämpft. 

1849  Major  Martinowsky  nahm  das  Städtchen  Urbino  13.  Juni  ohne  Schwertstreich  ein. 
Im  Feldzuge 

1849  in  Ungarn  hatte  sich  die  Mannschaft  des  dritten  Bataillons  eine  goldene,  12 
kleine  silberne  Medaillen  und  ein  k.  russisches  St.  Georgskreuz  V.  Cia&>e 
verdient. 

1848/49  für  Auszeichnung  in  der  Kriegs-Epoche  in  Italien,  Ungarn  und  bei  Wien: 
OEKO.-R.  3.  Lieutenant  Bataillons-Adjutant  Carl  Görtz  von  Zertin. 
MVK«  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Freiherr  von  Paumgarten,  Major 
Franz  Bilko,  die  Hauptleute  Multrus,  Viktor,  von  Lubieniecki,  Graf,  Görtier 
Edler  von  Gradenburg,  Stadl,  Brosche,  die  Oberlieutenants  Zubrzycki,  Schuster, 
Schenk,  Hannussek,  Witt,  Pottyondy  de  St,  Marton,  Jennemann  Edler  von 
Werthau,  die  Lieutenants  Teichmann,  Gareis  und  Goos.  Regiments-Caplan 
Adolf  Czerkas  GGVK. 


—    391    — 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen 

MVE.  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Begiments-Commandant  Oberst  Alexan- 
der Ritter  von  Lebzeltem,  Oberstlieutenant  Jakob  Ratkovich  und  Haupt- 
mann Eduard  Pfihoda. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weisen. 
1877  MVE.^Oberstlieutennant  Johann  Ritter  von  Fabrizii  für  Auszeichnung  (als 
Commandant  des  33.  Jäger  Bataillons)  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  StabsofEiziere. 

1702  Major  von  Hüttendorf  an  seinen  bei  Vertheidigung  Luzzara's  erthaltenen  Wun- 
den f  16.  August. 

1716  Regiments- Commandant  Oberst  Conte  Rovere  f  in  der  Schlacht  bei  Peter- 
wardein  5.  August. 

1757  Oberstlieutenant  von  Kinslau  f  an  seiner  Verwundung  am  Moysberge  bei 
Görlitz  7.  September. 

1760  Major  von  Wierst  f  in  der  Schlacht  bei  Torgau  3.  November. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Alexander  Ritter  von  Lebzeltom  an  seiner 
bei  Königgrätz  erlittenen  schweren  Verwundung  f  zu  Hofitz  in  Böhmen 
31.  Juli. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  57. 

(1857.; 

FRIEDRICH  FRANZ  GROSSHERZOG  VON  MECKLENBURG-SCHWERIN. 

Ihmkelblaue  Waffenröcke,  blassrothe  Egalisirung,  gelbe  Knopfe. 

ErgänzungsbezirksBtation :  Tarnow. 


Inhaber. 


1688  errichtet  mit  Allerhöchsten  Befehl- 
Bchreiben  Kaiser  Leopold  I.  de  dto. 
9.  December  von  seinem  gleich- 
zeitigen. 

Inhaber  FML.  Herzog  Albercht 
III.  von  Sachsen-coburg  f  zu  Co- 
burg 6.  August  1699. 

1699  GM.  Carl  Sebastian  Freiherr  von 
Kratze  f  1704. 

1704  FM.  Johann  Damian  von  und  zu 
SiCKiNGEN  erhielt  1714  das  ge- 
genwärtige 18.  Infanterie-Regi- 
ment. 

1713  FML.  Johann  Hannibal  Freiherr 
zu  Wallenstein  f  in  der  Schlacht 
bei  Peterwardein  1716. 

1715  FZM.  Georg  Graf  Browne!  1729, 

1731  GM.  Patrik  Freiherr  von  Oneul- 
LAu  t  1734. 

1734  FZM.  Sigmimd  Adam  Freiherr 
von  Thüngen  f  in  der  Schlacht 
bei  Hohenfriedberg  4.  Juni  1745. 


1745 

1769 

1818 
1823 


1832 


1845 


1853 


1857 


1857 


FZM.  Franz  Josef  Freiherr  von 
Andlau  f  zu  Graz  1767. 
FM.  Graf  Joseph  Colloreho- 
Waldseb  t  26.  November  1818. 
bis  1823  unbesetzt. 
FML.  Friedrich  Freiherr  Mixi- 
TiLLO  erhielt  1832  das  damali;j:e 
3,  jetzt  11  Dragoner-Regiment. 
FZM.  Michael  Freiherr  von  ILma- 
LiEvicH  f  zu  Temesvar  9.  Man 

1845. 

FZM.  Julius  Freiherr   von  Hay- 

NAu   MTO.-GK.  t  zu  Wien  14 

März  1853. 

FML.  Felix   Fürst    Jablonowski 

f  zu  Schönbrunn  20.  October  1857. 

Friedrich  Franz  Grossherzog  von 

Mecklenburg-Schwerin. 

{Zweiter  Inhaber:) 

FML.    Ferdinand    Freiherr  von 

SiMBscnEN  f   zu  Wien  1873.) 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

« 

Dieses  neuerrichtete  Regiment,  zur  Armee  des  Herzogs  Carl  von  Lothringtn 

nach  Deutschland  bestimmt,   war  bereits  im  Juni 
1689  im  Lager  bei  Mayen  unweit  Coblenz  eingerückt,  und  11.  September  beim  Sturme 


—    393    — 

[auf  Mainz,  1690  kam  es  nach  Italien,  stand  1691  im  Juli  vor  Pignerol,  war 
im  September  bei  der  Belagerung  und  Eroberung  von  Carmagnola,  1692  beim 
Einfalle  in  die  Dauphin^,  1695  bei  der  Belagerung  von  Casale,  wurde  im 
Juni  nach  Katalonien  überschiflft,  wo  es,  unter  die  Befehle  des  Prinzen  Georg 
von  Hessen-Darmstadt  gestellt,  erst  im  Lager  bei  Hostairich  und  1697  bei 
der  Belagerung  von  Barcelona  war. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  focht 
1702  das  Begiment  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Friedlingen  und  kam  sodann 
als  Besatzung  nach  Altbreisach,  wo  es  bis  zum  Falle  dieses  Platzes  verblieb  1703, 
—  unter  seinem  Inhaber  FZM.  Baron  Sickingen  rückte  es  1706  nach  Ungarn, 
wo  es  die  Feldzüge  gegen  die  Rakoczy 'sehen  Malcontenten  mitmachte,  1710 
an  dem  Siege  Sickingen's  bei  Vadkert  und  Rombany  22.  Jänner  1710,  sowie 
an  der  Belagerung  und  Eroberung  Neuhäusels  ehrenvollen  Antheil  hatte ;  eine 
Abtheilung  blokirte  das  Schloss  Murany  in  der  Zips.  Das  Regiment  kam 
später  nach  Siebenbürgen. 

Im  Türkenkriege 
1716  war    es    bei    der  Belagerung    von    Temesvar    und     beim    Sturme    auf  die 

dortige    Palanka,   wo    es  einen    Gesammtverlust   von   5  Offizieren  und    380 

Mann    erlitt,    1717    16.  August  in  der  Schlacht   bei    Belgrad.  —   Im  Corps 

des  FML.  Grafen  Bonneval  wurde  es 
1719  nach  Sicilien   geschickt,  landete   nach   stürmischer   Seefahrt   8.   October   im 

Hafen   von  Paradici  und  focht  28.  November  vor  Palermo;  1720  kam  es  in 

die  Friedensquartiere  in  der  Lombardie. 
1731  war  das  Regiment  bei  der  Expedition  nach  Corsica,  landete  9.  und  10.  August 

in  Bastia  und  nahm  1732  14.  Jänner  Theil  an  der  missglückten  Unternehmung 

auf  Calenzana. 

Im  Feldzuge 

1734  in  Ober-Italien  focht  dasselbe  in  der  Schlacht  bei  Parma  29.  Juni  im  Cen- 
trum der  Schlachtlinie  und  hatte  in  einem  zehnstündigen  Kampfe  einen  Ge- 
sammtverlust von  15  Offizieren  und  431  Mann  erlitten,  19.  September  war 
es  in  der  Schlacht  bei  Guastalla. 

Im  Feldzuge 

1735  vertheidigte  sich  Hauptmann  Ergrad  mit  180  Mann  als  Besatzung  im  Schlosse 
Gonzaga,  einem  sehr  mangelhaften  Platz,  durch  volle  30  Stunden  heldenmüthig, 
fügte  dem  Feinde  vielen  Schaden  zu,  und  ergab  sich  erst  als  die  Mauern  ijn 
Schutte  lagen. 

Im  Türkenkriege 
1737  war  das  Regiment  im  Treften  bei  Banjaluka,  1739  23.  Juli  in  der  Schlacht 
bei  Krotzka,  und  im  Treffen  bei  Panczowa. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege 
1741  focht  dasselbe  10.    April    in    der    Schlacht   bei    Mollwitz,    1742  17.  Mai    in 
jener    bei    Chotusitz,    war    sodann    bei    der    Belageiiing    von    Prag,    1743 
im    Feldzuge    in  Baiem,    1744  machten  das    dritte    Bataillon  und  die  Gre- 
nadiere  den    Feldzug   am  Rhein    mit,    der    übrige    Theil    des    Regimentes 


—    394    — 

befand  sich  als  Besatzung  in  Olmütz  und  später  bei  dem  Corps  des 
General  Kheul  in  Schlesien.  1745  erlitt  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei 
Hohenfriedberg  4.  Juni  den  bedeutenden  Gesammtverlust  von  789  Mann; 
das  3.  Bataillon  war  22.  Mai  unter  FM.  Graf  Esterhazy  im  Gefechte 
bei  Jägemdorf,  und  Abtheilungen  desselben  beim  Sturme  auf  Kosel,  das  Re- 
giment focht  30.  September  in  der  Schlacht  bei  Trautenau,  marschirte  im 
Jänner  1746  nach  Italien,  war  in  der  Schlacht  bei  Piacenza,  bei  der  Bela- 
gerung von  Gavi,  vertheidigte  5.  December  bei  der  Revolte  in  Genua  das 
St.  Thomas-Thor  unter  der  entschlossenen  Führung  seines  Obersten  Baron 
Buttler,  war  1747  bei  der  Belagerung  von  Genua,  blieb  nach  dem  Aachner 
Frieden  1748  in  Italien,  und  2  Bataillons  besetzten  das  Castell  von  Mailani 

Im  siebenjährigen  Kriege 
1757  war  ein  Bataillon  und  eine  Grenadier- Compagnie  6.  Mai  während  der  Schlacht 
bei  Prag  zur  Bedeckung  in  der  Stadt  selbst  und  blieb  während  der 
dortigen  Belagerung  in  derselben.  Diese  Abtheilungen  waren  femer  7. 
September  im  Treffen  am  Moysberge  bei  Görlitz,  22.  November  in  der 
Schlacht  bei  Breslau,  5.  December  in  jener  bei  Leuthen,  wo  «ie  einen 
Gesammtverlust  von  400  Mann  erlitten,  1758  14.  October  in  der  Schlacht 
bei  Hochkirch  imd  beim  Angriffe  auf  Kohlwasa,  1759  15.  April  bei 
dem  feindlichen  Angriffe  auf  die  Verschanzungen  am  Passberge  wurde  das 
meist  aus  Rekruten  bestehende  Bataillon  von  den  schwarzen  Husaren  um- 
nmgen  und  konnte  nur  einmal  zum  Feuer  gelangen,  13  Offiziere,  690  Mann 
wurden  gefangen,  die  Fahne  jedoch  glücklicherweise  gerettet.  In  diesem 
Jahre  rückte  der  übrige  Theil  des  Regimentes  aus  Mailand  zur  Armee  nach 
Böhmen,  und  focht  1760  23.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Landshut,  15.  August 
in  jener  bei  Liegnitz.  Ein  Bataillon  war  bei  der  Belagerung  und  beim  Sturme 
auf  Glatz  26.  Juli,  wo  Major  Baron  Terzy  mit  demselben  in  Verbindung  mit 
den  Grenadieren  den  ersten  Angriff  auf  eine  der  Hauptfleschen  ungemein 
tapfer  und  zweckmässig  unterstützte  1762  16.  August  war  das  Regiment 
im  Treffen  bei  Pejle  nächst  Reichenbach.  Ein  Commando  von  208  Mann 
unter  Major  Graf  Berchtold  war  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz. 

Im  baierischen  Erbfolgekriege 
1778  war  das  Regiment  bei.  der  Haupt- Armee  in  Böhmen,  1779  18.  Jänner  war  es 
im  Glatzischen  bei  der  Forcirung  des  Schlosses  Altheyda  und  des  Blockhauses  zu 
Oberschwedeidorf,  1788  und  1789  in  Friedensgamisonen  in  Böhmen,  1790  bei 
der  gegen  Preussen  aufgestellten  Observations- Armee  in  Mähren,  im  August  kam 
das  Oberst-Bataillon  und 

1792  auch  das  Leib-Bataillon  zur  Armee  in  die  Niederlande,  wo  das  Regiment  theils 
vereint,  theils  abtheilungsweise  im  Kriege  gegen  die  französische  Republik 
focht,  so  1792  das  Oberst-Bataillon  im  Treffen  bei  Roubaix,  beim  Angriffe 
auf  Lanoy,  dann  im  November  in  den  Gefechten  von  Rocoux  und  Varoux 
unweit  Lüttich,  ebenso 

1793  18.  März  in  der  Schlacht  bei  Neerwinden.  Das  Leib-Bataillon  rückte  im  Hai 
zur  Blokade  von  Conde,  wo  sich  beide  Bataill.  vereinten.  Die  ebenfalls  an  den 
Kriegsschauplatze  nachgerückte    Grenadier-Division    zeichnete   sich    15.  nnd 


—    395    — 

16.  October  im  Treffen  bei  Wattignies  aus;  —  eine  Division  war  6.  Septem- 
ber im  Treffen  bei  Dünkirchen,  das  Regiment  28.  October  im  Gefechte  bei 

1794  Menin,   18.  Mai   im  Treffen  bei   Turcoing,  22.   Mai  trug  das  Leib-Bataillon 
durch  einen  sehr  gelungenen   Angriff  in   der  Flanke  des  gegen   Eamignies 
vordringenden    Feindes  viel  zu  dessen  Rückzuge  bei.     Das  Oberst-Bataillon 
zur  Besatzung  von  Conde  gehörig,  marschirte  in  Folge  der  dortigen  Capitulation 
bedingungsgemäss  bis  zur  Auswechslung  in  die  kaiserlichen  Erbstaaten  zurück, 

1795  stand  das  Leib- Bataillon  bei  der  an  der  Waal  aufgestellten  Ueeres- Abtheilung 
und  bestand  daselbst  mehrere  Gefechte;  die  Grenadier-Division,  im  Novem- 
ber an  den  Kämpfen  bei  Mannheini  betheiligt,  war  im  Feldzuge 

1796  in  der  Schlacht  bei  Maltsch  10.  Juli,  bei  Amberg  24.  August,  bei  Wtlrzburg 
3.  September.  Das  dritte  Bataillon  focht  22.  August  bei  Teining,  später  bei 
Neumarkt,  Amberg,  17.  October  im  Gefechte  bei  Schweighausen,  19.  October 
in  der  Sehlacht  bei  Emmendingen  und  bei  der  Belagerung  von  Kehl  bis  zu 
der  dortigen  Uebergabe  (10.  Jänner  1797).  Das  Leib-Bataillon  war  in  diesem 
Feldzuge  im  Vorarlbergisehen  und  16.  September  bei  der  Unternehmung  auf 
Lauterach,  später  kam  es  zur  Armee  nach  Italien  und  war  17.  November 
bei  Erstürmung  der  Höhen  von  Rivoli.  Das  auch  nach  Italien  abgerückte 
Oberst-Bataillon  war  im  November  im  Treffen  bei  Caldiero  und  der  Schlacht 
bei  Arcole.  Ende  December  vereinigten  sich  die  beiden  bis  nun  getrennten 
Bataillone  des  Regiments  in  Padua,  kamen  in  das  Corps  des  FML.  Provera, 
welches  Mantua  entsetzen  sollte,  aber  nach  langem  tapferen  Kampfe  15.  Jänner 

1797  unter  den  Mauern  von  S.  Giorgio  gegen  die  französische  Uebermacht  unter 
dem  Obergeneral  Bonaparte  die  Waffen  streckte.  Auf  diese  Art  geriethen 
Regiments-Commandant  Oberst  von  Sticker,  Major  Moser,  über  20  Offiziere 
und  1216  Mann  in  Kriegsgefangenschaft,  aus  der  jedoch  die  OfHziere  sogleich 
auf  Ehrenwort  entlassen  wurden.  1799  war  das  Regiment  mit  allen  seinen  Ab- 
theilungen als  Besatzung  in  Wien,  von  wo  es  in  Jänner 

1800  zur  Armee  nach  Italien  abrückte  und  an  den  Kämpfen  in  der  Riviera  sich 
betheiUgte.  Es  focht  10.,  11.  und  12.  April  bei  Settepani,  Varezze,  14. 
April  bei  Alle  Moglie.  Bei  dem  Angriffe  gegen  den  Monte  Beghe  auf 
der  Costa  Rivarola  30.  April  hatte  GM.  Graf  Palffy  mit  dem  Regimente 
die  Höhe  von  Due  Fratelli  genommen,  und  das  zweite  Bataillon  im 
Angesichte  des  Heeres,  von  dem  tapfern  Hauptmann  Elgger  gefuhrt,  diesen 
äusserst  steilen  Berg  erstürmt.  Das  Regiment  hatte  aber  einen  Gesammtver- 
lust  von  11  Offizieren  und  533  Mann  dabei  erlitten,  da  es  tiberdiess  die 
mühsam  gewonnene  Position  gegen  die  bedeutende  Uebermacht  des  Gene- 
rals Soult  nicht  zu  halten  im  Stande  war.  Dasselbe  focht  nun  ferner  9. 
Juni  im  Treffen  bei  Casteggio,  wo  es  wieder  den  bedeutenden  Gesammt- 
verlust  von  19  Offizieren  und  488  Mann  erlitt,  —  14.  Juni  in  der  linken 
Colonne  (des  FML.  Baron  Ott)  eingetheilt  in  der  Schlacht  bei  Marengo,  imd 
25.  December  in  jener  am  Mincio,  wo  es  in  Allem  21  Offiziere  und  421 
Mann  verlor.  Das  zweite  Bataillon  unter  Major  Elgger  hatte  durch  seine 
feste  Haltung   und  kaltblütige  Ausdauer  den  Feind  längere  Zeit  abgehalten, 


—    396     - 

gegen  Valeggio  vorzurücken,  und  der  Armee  dadurch  Gelegenheit  gegeben, 
sich  wieder  von  Neuem  zu  formiren. 

Im  Feldzuge 
1805  in  Deutschland  war  das  Regiment  im  Eienmayerschen  Corps  eingethcilt,  es  focht 
im  October  bei  Donauwörth,  kam  unter  die  Befehle  des  FML.  Grafen  Mer- 
veldt,  und  bestand  auf  dessen  Rückzuge  nach  Oberösterreich,  4.  November 
einen  neunstündigen  Kampf  bei  Stadt  Steyer,  7.  November  ein  sehr  heftiges  und 
nachtheiliges  Gefecht  in  der  Gegend  bei  Mariazeil,  wo  3  Stabs-,  16  Ober- 
Oflfiziere  und  594  Mann  in  Gefangenschaft  geriethen,  ausserdem  2  Offiziere 
und  40  Mann  todt  und  verwundet  wurden.  Die  Grenadiere  fochten  bei 
Günzburg  und  Wertingen  und  geriethen  später  in  Ulm  durch  die  dortige 
Capitulation  in  Kriegsgefangenschaft.  Das  vierte  Bataillon  focht  im  Gefechte 
bei  Stecken  nächst  Iglau  5.  December  unter  dem  Befehle  des  Erzh.  Ferdinand. 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutschland  war  das  Regiment  im  IL  Armee-Corps  eingetheilt,  die  Gre- 
nadiere im  Reserve- Corps.  In  der  Schlacht  bei  Aspem  21.  und  22.  Mai  stand 
dasselbe  im  ersten  Treffen  der  III.  Colonne  und  hatte  ruhmvollen  Antheil 
an  dem  tapfem  und  erfolgreichen  Widerstände,  welchen  die  kaiserliche  In- 
fanterie den  ungestümen  Angriffen  der  französischen  schweren  Reitermassen 
entgegensetzte.  Der  Gesammtverlust  desselben  betrug  13  Oflflziere,  darunter 
2  todt,  und  422  Mann.  5.  und  6.  Juli  focht  das  Regiment  bei  Wagram,  und 
insbesondere  das  erste  Bataillon,  welches  einen  Angriff  der  französischen 
Chasseurs  ä  cheval  tapfer  zurückschlug,  mit  Auszeichnung,  10.  Juli  war  es 
im  Treffen  bei  Znaim ;  —  ebenso  hatten  sich  in  den  genannten  drei  Actionen 
die  Grenadiere  hervorgethan. 

Im  Feldzuge 

1813  war  das  Regiment,  im  IV.  Armee-Corps  des  G.  d.  Cav.  Grafen  Klenau  der 
Haupt -Armee  eingetheilt,  27.  August  in  der  Schlacht  bei  Dresden  und 
zeichnete  sich  in  jener  bei  Leipzig  bei  der  Vertheidigung  und  der  wie- 
derholten Erstürmung  des  Kolmberges  16.  October  vorzüglich  aus  —  es  er- 
stürmte am  18.  October  den  vom  Feinde  tapfer  vertheidigten  Ort  Holzhausen 
und  war  beim  Angriffe  auf  Stötteritz  betheiligt.  Der  Gesammtverlust  des- 
selben in  den  drei  Schlachttagen  betrug  7  Offiziere  und  252  Mann.  —  Die 
Grenadiere  fochten  mit  Auszeichnung  30.  imd  31.  October  in  der  Schlacht 
bei  Hanau.  —  Das  Regiment  kam  nun  zur  Einschliessung  von  Dresden, 
von  wo  es  im  December  gegen  Frankreich  aufbrach. 

Im  Feldzuge 

1814  war  es  bis  29.  Jänner  bei  der  Blokade  von  Beifort,  focht  mit  vorzügKcher 
Tapferkeit  18.  .Februar  im  Treffen  bei  Montereau,  wo  es  mit  äusserster  Auf- 
opferung das  Schloss  Surville  vertheidigte,  aber  zuletzt  den  hartnäckigen  An- 
griffen einer  bedeutenden  feindlichen  Uebermacht  mit  dem  empfindlichen  Ge- 
sammtverluste  von  28  Offizieren  und  804  Mann  erlag.  Das  zur  Armee  nach- 
gerückte dritte  Bataillon  kam  im  März  zur  Blokade  von  Be8an9on,  wo  sich 
bei  einem  Ausfalle  der  feindlichen  Besatzung  1.  April  die  17.  Compagnie  durch 
Erstürmung  der  Bergspitze  Morre  ungemein  hei-vorthat. 


—    397     — 

Im  Feldzuge 
1815  focht  das  Regiment  9.  Juli  bei  Vertheidigung  der  Position  bei  Mittel-  und 
Oberhausbergen  gegen  die  Angriffe  der  bedeutenden  feindlichen  Streitmacht 
des  General  Rapp,  die  Grenadiere  standen  im  Reserve- Corps,  —  das  Re- 
serve-Bataillon des  Regimentes  war  bei  der  Belagerung  und  Einnahme  von 
Hüningen.  Das  Regiment  blieb  vom  October  1815  bis  Mai  1816  als  Besatzung 
in  Landau. 

In  dem  polnischen  Aufstandsversuche  vom  Februar 
1 846  bewahrte  das  galizische  Regiment  eine  vorzügliche  soldatische  Haltung  gegen- 
über seinen  aufrührerischen  Landsleuten. 

Im  Feldzuge 

1 848  in  Italien  war  das  Regiment  (erstes  und  zweites  Feldbataillon)  Anfangs  Mai 
zu  dem  bei  Görz  formirten  2.  Reserve-Corps  des  FML.  Baron  Stürmer  und 
blieb  einige  Zeit  zur  Cernirung  der  Festungen  im  Venetianischen  vertheilt. 
Im  Juni  sammelte  es  sich  in  Belluno  und  wurde  in  einzelnen  Colonnen  zur 
Herstellung  der  Verbindung  mit  Tirol  durch  die  Valsaguna  verwendet, 
wo  es  einige  Gefechte  bestand.  Im  Juli  war  es  am  23.  im  Treffen  bei 
Somma-Campagna  in  der  Brigade  des  GM.  Baron  Simbschen,  25.  Juli  in 
der  Schlacht  bei  Custozza,  in  welcher  sich  3  Compagnien  bei  Er- 
stürmung des  Monte  mamor  hervorthaten.  27.  Juli  im  Treffen  bei  Volta  er- 
stürmte das  Regiment,  in  geschlossenen  Divisions-Colonnen  formirt,  den  Monte 
Rosa  und  die  Höhen  Peloglia  und  Sottomonte,  endlich  war  es  4.  August  im 

•  

Gefechte    bei    Mailand,    später   gehörte  es  zu   den   Besatzungs-Truppen  von 
Bergamo,    Brescia  und  Padua. 

1849  war  es  31.  März  und  1.  April  an  den  Kämpfen  zur  Bezwingung  des 
Aufruhrs  in  Brescia  betheiligt,  ebenso  in  Ferrara  und  im  Mai  an  den 
Gefechten  bei  Brondolo  und  Malghera.  Das  dritte  Bataillon  war  im 
December  1848  im  Corps  des  FML.  Simunich  im  Gefechte  und  bei 
der  Einnahme  von  Tyrnau,  später  bei  der  Cernirung  von  Komorn;  —  im 
Sommerfeldzuge  1849  in  Ungarn  fochten  das  dritte  und  vierte  Bataillon,  im 
IL  Armee-Corps  eingetheilt,  16.  Juni  im  Gefechte  bei  Zsigard,  21.  Juni  im 
Treffen  bei  Pered,  wo  die  15.  und  16.  Compagnie  in  zwei  Bajonnetstürmen 
sich  besonders  hervorgethan  hatten,  später  waren  beide  Bataillone  bei  der 
Einschliessung  von  Komorn  bis  ziu*  Capitulation  dieses  Platzes. 

Im  Feldzuge 
l859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  focht  das  Regiment,  im  IX.^Armee- Corps 
des  FML.  von  Veigl  der  I.  Armee  eingetheilt,  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Solferino  mit  verhältnissmässig  geringen  Verlusten. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen   Preussen  in  Böhmen   gehörte    dasselbe    zum  II.  Armee-Corps   FML. 
Graf  Thun,  focht  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  und  erlitt  den  riesi- 
gen Gesammtverlust  von  41  Offizieren  und  1081  Mann,  darunter  15  Offiziere 
und  355  Mann  todt. 


-     398      — 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1689  Dieses  Regiment  wurde  zu  10  Compagnien  vom  Herzog  Albrecht  III.  von 
Coburg  aufgestellt  imd  musste  laut  den  Conventions-Bedingungen  bis  halben 
April  vollzählig  sein. 

1717  Oberst  von  Esmund  hatte  sich  16.  August  bei  Belgrad  durch  Tapferkeit  her- 
vorgethan,  wurde  aber  verwundet. 

1734  Regiments-Commandant  Oberst  Max  Ulysses  Graf  Browne  (der  spätere  be- 
kannte Feldmarschall  und  Heerführer  im  österreichischen  Erbfolgekriege) 
wurde  wegen  seiner  in  der  Schlacht  bei  Parma  29.  Juni  bewiesenen  beson- 
deren Tapferkeit  S.  M.  dem  Kaiser  Carl  VI.  empfohlen. 

1739  In  der  Schlacht  bei  Krotzka  23.  Juli  hatten  sich  durch  umsichtige  und  ta- 
pfere Führung  des  Regimentes  und  bezüglich  Bataillons  Oberst  Baron  Terzy 
und  Major  Carl  de  Pertugniny  ausgezeichnet,  wurden    aber  beide  verwundet, 

1 746  Regiments-Commandant  Oberst  Ludwig  Baron  Buttler  zeichnete  sieh  sowohl  bei 
Vertheidigung  des  Thomasthores  bei  Ausbruch  des  Aufstandes  in  Genua  n. 
December,  als  später  während  der  Belagerung  dieser  Stadt  sowohl  durch  per- 
sönliche Bravour,  umsichtige  Führung  seiner  Truppe,  als  auch  durch  seine 
zweckentsprechenden  Dispositionen  aus.  Major  Hussey  gab  dem  comman- 
direnden  General  die  erste  Nachricht  vom  Ausbruche  der  Revolte. 

1757  Bei  Leuthen  5.  December  wurden  Oberstlieutenant  Baron  Heinrich  Rath  und 
Major  Ludwig  Baron  Terzy,  die  sich  durch  Tapferkeit  bemerkbar  gemacht 
hatten,  verwundet. 

1759  In  der  unglücklichen  Action  15.  April  am  Passberge  hatte  sich  Fähnrich 
Bartholomeus  Schulz  durch  Rettung  der  Bataillons-Fahne  sehr  verdient  ge- 
macht. 

1760  Major  Ludwig  Baron  Terzy  wurde  fiir  seine  Auszeichnung  bei  der  Erstür- 
mung von  Glatz  26.  Juli  sogleich  zum  Oberstlieutenant  befördert  und  1762 
MTO.-R. 

1767  erhielt  das  Regiment  statt  seiner  bisherigen  ponceaurothen  Aufschläge  die 
noch  gegenwärtigen  blassrothen  (Gris  de  lin)  und  1769  die  Nummer  57. 
(Diese  wurden  nach  dem  Armee-Range  der  Inhaber  bestimmt.) 

1792  Major  Oberkorn  zeichnete  sich  5.  September  beim  Angriffe  auf  Lanoy  und 
abermals  18.  März  1793  in  der  Schlacht  bei  Neerwinden  aus,  wo  er  im 
Schlachtberichte  ruhmvoll  erwähnt  wird. 

1794  Im  Gefechte  bei  Ramignies  22.  Mai  hatten  sich  Regiments-Commandant 
Oberst  Baron  Synoth  und  Major  Franz  Sticker  von  Huymingthal  durch  um- 
sichtige Führung  und  persönliche  Bravour  sehr  hervorgethan.  —  Bei  der 
Unternehmung  auf  Lauterach  16.  September 

1796  that  sich  Oberlieutenant  Mayer  sehr  hervor,  ebenso  Lieutenant  Demuth 
Ordonnanzoffiziere  des  Generals  Graffen. 

1797  Im  Gefechte  an  der  Fratta  wurden  wegen  ihres  Wohlverhaltens  angerühmt: 
Major  Moser,  Hauptmann  Mayer  und  Lieutenant  Ernst. 


—    399    — 

1800  Hauptmann  Elgger,  Interims- Commandant  des  zweitens  Bataillons  hatte  sich 
30.  April  durch  die  glänzende  und  schwierige  Erstürmung  des  steilen  Berges 
von  Due  Fratelli  sehr  ausgezeichnet  und  wurde  Major  im  Regimente,  in 
welcher  Charge  er  sich  mit  dem  unterhabenden  zweiten  Bataillon  neuerdings 
25.  December  1800  in  der  Schlacht  am  Mincio  hervorthat,  aber  hiebei  nebst 
dem  Major  Stubing  verwundet  wurde. 

Im  Feldzuge  1800  hatten  sich  die  Grenadiere  des  Regimentes  unter  Major 
Grafen  Johann  St.  Julien  besonders  in  den  Gefechten  in  der  Riviera  und 
dem  Angriffe  des  Monte  Fajale  ausgezeichnet,  worüber  der  Bericht  des 
des  Armee-Commandanten  Gen.  der  Cav.  Baron  Melas  an  dem  k.  k.  Hof- 
kriegsrath  ein  ehrenvolles  Zeugniss  gibt. 

1805  Nach  der  Relation  des  Corps-Commandanten  FML.  Grafen  Merveldt  benahm 
sich  das  Regiment  im  Gefechte  bei  Mariazell  7.  November  mit  der  grössten 
Standhaftigkeit  und  Ausdauer,  besonders  wurden  Oberst  Josef  von  Reinwald 
MTO.-R.  und  Major  Chevalier  Souden  belobt;  diese  beiden  Stabs-OfBziere 
sowohl  als   Oberstlieutenant  Moser  geriethen  hiebei  in  Gefangenschaft;. 

1809  Regiments- Commandant  Oberst  Carl  Chevalier  Elgger  wurde  in  dem  Berichte 
des  Corps-Commandanten  Prinzen  HohenzoUern  unter  den  Ausgezeichneten 
von  Aspem  genannt.  Der  Generalissimus  Erzherzog  Carl  umarmte  den  tapfern 
Obersten  am  Schlachtfelde  von  Aspern  für  die  vorzügliche  Haltung  des  Re- 
gimentes, —  am  zweiten  Schlachttage  von  Wagram  6.  Juli  hatte  Oberst 
Elgger  sich  neuerdings  ausgezeichnet,  da  er  die  Fahne  des  ersten  Bataillons 
ergriff,  und  dieses  zum  Angriffe  gegen  die  französischen  Chasseurs  ä  cheval 
vorfllhrte. 

1813  Bei  Leipzig  hatte  16.  October  Interims-Bataillons-Commandant  Hauptmann 
Georg  Edler  von  MoUo  sein  Bataillon  im  mörderischen  Feuer  zum  fünf- 
maligen Sturme  auf  den  Kolmberg  vorgeführt  und  Kanonen  gerettet.  Er 
wurde  zum  Major  befördert. 

1814  Regiments-Commandant  Oberst  Josef  von  Krauss  und  Major  Vincenz  von 
Barbazza  waren  bei  Montereau  18.  Februar  nebst  noch  11  Offizieren  und 
409  Mann  in  Gefangenschaft  gerathen. 

1830  Im  September  wurde  das  bis  nun  (mährisch-schlesische)  Regiment  galizisch 
und  erhielt  seinen  Werbbezirk  im  Tarnower  Kreise. 

1848  Hauptmann  Freiherr  Carl  von  Bourguignon-Baumberg,  der  im  Venetiani- 
Bchen  eine  der  einzelnen  Regimen ts-Colonnen  mit  besonderer  Auszeichnung 
führte,  blieb  im  Gefechte  vor  Campolungo  5.  Juni  vor  dem  Feinde. 

1848  Regiments-Commandant  Oberst  Carl  Wolf  von  Wachentreu  und  Major  Wenzel 
Baron  Weigel  von  Löwenwarth  wurden  nebst  5  Offizieren  für  ihr  umsich- 
tiges und  tapferes  Betragen  im  Feldzuge  belobt,  ebenso  der  Commandant 
des  dritten  Bataillons  Major  Michael  Maubech  für  sein  ausgezeichnetes  Benehmen 

1849  im  Treffen  bei  Pered  21.  Juni.  Vom  dritten  Bataillon  in  Ungarn  hatten  20 
Mann  silberne  Medaillen  erworben. 


—    400    — 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien  und  Ungarn: 

Regimentfl-Inhaber  FZM.  Julius  Baron  Haynau  wurde  für  seinen  siegreichen 
Feldzug  in  Ungarn,  MTO.-GK. 

Oberst  Ferdinand  Mayerhofer  von  Grünbühl  als  Consul  zu  Belgrad,  später 
Vice-Woiwode  von  Serbien  und  dem  Temeser  Banate,  wurde  für  seine  in 
diesen  Anstellungen  erworbenen  Verdienste  während  des  ungarischen  Kricp> 
OEKO.-K.  2.  (als  GM.  wurde  er  später  MTO-R.) 

MVK.  Regiments-Comraandant  Oberst  Carl  Wolf  von  Wachentreu,  Major 
Michael  Maubech,  die  Hauptleute  Fischhof,  Skalicki,  Tschick,  die  Oberlieute- 
nants Marchisetti,  Schenoha,  Lewicki,  die  Lieutenants  Ohnheiser,  Nahorniak. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  Major  Anton  Wagner,  Hauptmann  Carl  Vogl  und  Lieutenant  von 
Bassewitz. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3,  Regiments- Commandant  Oberst  Casimir    Gintowt  de  Dziewial 
towski. 

MVK,  Oberstlieutenant  Wilhelm  Ritter  v.  Görtz,  Major  Julius  Schwoy,die  Haupt- 
leute Kurz,  von  Finkas,   Prziborsky,  die  Oberlieutenants   Christ  und  Schulz. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  Die   Allerhöchste   Belobung:   der  dem  Generalstabe  zugetheilte  Hauptmann 
Ludwig  Wiener. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabsofißziere. 

1716  Major  Baron  Beck  f   beim   Sturme    auf  die  Palanka  von  Temesvar  1.  Oc 
tober. 

1762  Major  Graf  Berchtold  f  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz  bei  der  EspK>- 
sion  des  Pulvermagazins  8.  October. 

1796  Oberstlieutenant  Meyer  f  bei  Erstürmung   der   Anhöhen  bei  Rivoli  17.  No- 
vember. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  58. 

(1867.) 

OBERST  ERZHERZOG  LUDWIG  SALVATOR. 

Bunkelhlaue  Waffenröcke,  schwane  JEgalisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :   Stanislau. 


Inhaber. 


1757  errichtet  mit  königlicher  Ordon- 
nanz vom  französischen  Obersten 
Baron  de  Bullere  et  VnsRSET  fär 
den  Dienst  des  Königs  Ludwig 
XV.  von  Frankreich  im  Bisthume 
Lüttich. 

1762  3.  November  von  Frankreich  ab- 
gedankt, dagegen 

1763  26.  Jänner  in  den  kaiserlich- öster- 
reichischen Dienst  übernommen. 

1763  GM..  Carl  Albert  de  Saint  Omer, 

Baron    de  BniiEHE  et  Vierset  f 

1794. 
1794  FZM.  Peter  Freiherr  v.  Beaulieu 

MTO.-GK.  zu  Linz  22.  December 

1819. 


1819  bis  1822  unbesetzt. 

1822  FML.  Josef  Graf  L'espinb  f  1827. 

1827  GM.    Carl  Freiherr  Veyder  von 

Malbbrg  t  zu   Mainz   10.    April 

1830. 
1830  Se.  k.  k.  Hob.  Erzherzog  Stephan 

FML.  t  zu  Mentone  19.  Februar 

1867. 

{Zweite  Inhaber. 

1830  FML.  Franz  Freiherr  Abele  von 
Ljlienberg  t  zu  Graz  186L 

1861  FML.  Alfred  Freiherr  von  henik- 
stbin.) 

1867  Se.  k.  k.  Hob.  Eraherzog  Ludwig 
Salvator  Oberst. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Nachdem  dies  Regiment  die  Feldzüge 
1757  bis  1762  des  siebenjährigen    Krieges  in  französischen   Diensten    iBitgcmacht 

hatte,  war  dasselbe,  seit  26.  Jänner  1763  österreichisches  Regiment^  mit  einan 

Bataillon  im  Sommer  '  - 

1778  zum  baierischen  Erbfolgekriege  nach  Böhmen  aus  der  Niederlande  abgerückt 

und  1779  18.  Jänner  bei  der  Unternehmung  auf  das    Blockhaus  zu   Ober  " 

schwedeldorf. 

Tli&rlMim:  0«denkb]&ttor.  ^     ' 


—     402     — 

Im  Brabanter  Revolutionskriege  kam  es 
1 789  Mitte  December  zu  dem  im  Luxemburgischen  sich  formirenden  Armee-Corps 
des  FM.  Baron  Bender  und  war  1790  in  dem  siegreichen  Gefechte  gegen 
die  belgischen  Malcontenten  bei  Neupont,  7.  März  bei  Haut  Fay,  29.  März 
bei  Voneche,  —  23.  Mai  hatten  sich  die  Grenadiere  bei  La  Ilogue  hervor- 
gethan^  24.  Mai  2  Bataillone  im  Gefechte  bei  Mirwart,  17.  Juni  bei  Cense 
du  Haut,  31.  August  bei  Eroberung  des  feindlichen  Lagers  bei  Ardennes, 
22.  September  im  Gefechte  bei  Arche  an  der  Maass,  und  28.  September 
ein  Bataillon  bei  Vertheidigung  des  Postens  Cense  Hordenne;  —  im  November 
kam  das  Begiment  als  Besatzung  nach  Namur. 

Im  französischen  Kevolutionskriege  war 

1792  13.  September  ein  BataiUon  im  Gefechte  bei  Croix  aux  Bois,  das  Segiment 
hatte  im  December  thätigen  Antheil  an  der  Vertheidigung  von  Namur,  wo  ein 
Bataillon   die   dortige    Citadelle   besetzt   hielt. 

1793  18.  März  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Neerwinden,  war  im  April 
bei  der  Belagerung  von  Cond6  und  abtheilungsweise  an  den  dortigen  Ge- 
fechten betheiligt,  23.  Mai  bei  der  Eroberung  des  stark  verschanzten  La- 
gers bei  Famars,  24.  Mai  bis  28.  Juli  bei  der  Einschliessung  von  Valenciennes. 

1794  17.  April  im  Gefechte  bei  Landrecies,  22.  Mai  zeichneten  sich  8  Compagnien 
durch  einen  erfolgreichen  Angriff  auf  eine  feindliche  Colonne  aus.  Im  Joni 
erhielt  Regiments- Commandant  Oberst  Rajniac  das  Commando  der  Festung 
Charleroi,  vertheidigte  mit  einigen  Abtheilungen  des  Regimentes  diesen  Platz 
aufs  Tapferste  und  schlug  13.,  1 4.  und  15.  Juni  standhaft  die  wiederholten  Sttinne 

•  der  Franzosen  ab.  25.  Juni,  nachdem  die  Stadt  beinahe  ganz  zusammenge- 
schossen war,  hatte  sich  Oberst  Rayniac  gegen  ehrenvolle  Bedingungen  mit  der 
Besatzung  kriegsgefangen  ergeben.  26.  Juni  war  der  grössere  Theil  des  Re- 
gimentes in  der  Schlacht  bei  Fleurus,  18.  bis  20.  September  focht  das  Regiment 
bei  Sprimont,   Herve  und  Clermont. 

1795  in  Deutschland,  war  das  Regiment  10.  November  in  der  Schlacht  an  der  Pfriem, 
—  14.  November  das  Leib-Bataillon  im  Gefechte  bei  Frankenthal, 

1796  focht  das  Regiment  19.  Juni  im  Treflfen  bei  Uckerad  und  Kircheipp,  24.  Au- 
gust in  der  Schlacht  bei  Amberg,  3.  September  in  jener  bei  Würzburg. 

Im  Feldzuge 

1799  war  das  Leib-Bataillon  im  Corps  des  FML.  Grafen  Bellegarde  in  Tirol,  2 
Compagnien  4.  April  im  Gefechte  bei  TaufFers,  2.  Mai  im  Gefechte  bei  Ste 
zwang  Oberst  Zeegraedt  an  der  Spitze  des  Bataillons  durch  einen  glänzen- 
den Bajonnet- Angriff  die  französischen  Grenadiere  zum  Verlassen  dieses  Ortes; 
15.  Mai  that  sich  das  Bataillon  im  Gefechte  bei  Weissenstein  hervor.  Später 
in  Italien  focht  es  mit  besonderer  Auszeichnung  im  Treffen  zwischen  Bofico 
und  Cassina  grossa  bei  Alessandria,  20.  Juni  gegen  einen  weitüberlegenen 
Feind,  und  kam  seiner  erlittenen  grossen  Verluste  wegen  als  Besatzung  nach 
Turin. 

1800  war  das  vereinte  Regiment  bei  der  Armee  in  Deutschland  und  focht  3.  Mai 
in  der  Schlacht  bei  Engen,  5.  Mai  im  TrefföH  bei  Mösskirch,  9.  Mai  in 
jenem  bei   Biberach,   3.  December   in  der    Schlacht   bei    Hohenlinden,  wo 


-     403    — 

sich  ein  Bataillon  bei  der  Einnahme  des  Dorfes  Wetting  hervorthat.  In  Folge 
grosser  Verluste  wurde  das  Regiment  auf  ein  Bataillon  zu  5  Compagnien 
herabgeset^  und  kam  nach  Brunn. 

Im  Feldzuge 
1805  in  Deutschland  gehörte  ein  Bataillon  zur  Besatzung  von  Memmingiin  und 
gerieth  in  Folge  der  dortigen  Capitulation  14.  October  in  Kriegsgefangen- 
schaft, die  Mannschaft  wurde  nach  Frankreich  abgeflihrt,  die  Oflfiziere  aut 
Ehrenwort  entlassen.  Die  Grenadiere  gehörten  zu  dem  im  Vorarlbergischen 
stehenden  Corps  des  FML.  Baron  Jellaäd,  und  2  Bataillone  zu  dem  bei 
Stockach  stehenden  Corps  des  FML.  Baron  Wolfskehl,  diese  letzteren  zogen 
sich  in  Folge  der  Ereignisse  bei  Ulm  erst  nach  Vorarlberg,  dann  nach  Tirol 
zurück,  wo  sie  Anfangs  November  eine  Stellung  bei  Landeck  mit  den  Vor- 
posten bei  Imst  bezogen,  und  13.  November  ein  heftiges  Gefecht  mit  den 
Franzosen  bestanden;  bald  nachher  kamen  dieselben  zum  Corps  des  Ge- 
nerals Prinzen  Victor  Rohan  nach  Süd  Tirol  und  fochten  24.  November  bei 
Castelfranco. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  im  V.  Armee-Corps  des  Erzherzogs  Ludwig  der  Haupt- 
Armee  in  Deutschland  eingetheilt  und  focht  20.  April  bei  Abensberg,  21. 
April  bei  Landshut,  24.  April  bei  Neumarkt  und  mit  besonderer  Auszeichnung 
3.  Mai  im  Treffen  bei  Ebelsberg,  sowohl  in  diesem  Orte  selbst  als  in  seiner 
spätem  Stellung  am  Schildenberge.  Oberlieutenant  Pirquet,  der  an 
diesem  Tage  eine  Division  befehligte,  erstürmte  aus  freier  Beurtheilung 
mehrere  Häuser  nacheinander,  in  denen  sich  die  von  ihm  aus  einem  Graben 
verjagten  Feinde  postirt  hatten,  von  wo  aus  die  österreichische  Stellung 
und  die  Brücke  beherrscht  wurde,  warf  sich  sodann  auf  eine  vorrückende 
feindliche  Colonne,  die  das  Schloss  und  die  österreichische  Position  umgehen 
wollte,  mit  gefälltem  Bajonnete,  durchbrach  dieselbe  und  brachte  sie  in  volle 
Auflösung,  entriss  dem  Feinde  einen  Adler,  blieb  aber,  von  zwei  Kugeln  schwer 
verwundet,  am  Schlachtfelde  liegen  und  gerieth  in  Gefangenschaft.  18.  Mai 
wurde  das  Regiment  nach  Pressburg  zur  Deckung  des  dortigen  Brücken- 
kopfs entsendet ;  3.  Juni  war  es  in  der  Engerau  aufgestellt,  und  musste  sich 
vor  dem  Anrücken  einer  bedeutenden,  mit  Geschütz  heranrückenden  feind- 
lichen Streitmacht  in  den  Brückenkopf  auf  erhaltenen  Befehl  zurückziehen. 
Die  mit  glänzender  Tapferkeit  ausgeftihrten  Angriffe  der  Franzosen  schei- 
terten an  dem  unerschütterlichen  Widerstände  der  österreichischen  Truppen, 
und  mit  bedeutenden  Verlusten  zog  sich  der  Feind  in  sein  Lager  bei  Kitt- 
see  zurück.  Eineinhalb  auf  ihren  Posten  zurückgebliebenen  Compagnien 
des  Regimentes  wurden  abgeschnitten  und  gefangen,  von  diesem  waren  kaum 
60  Mann  unbeschädigt  geblieben.  Bei  Wistemitz  gerieth  13.  Juli  ungeachtet 
des  bereits  abgeschlossenen  Waifenstillstandes  ein  daselbst  detachirtes,  nur 
320  Mann  zählendes  Bataillon  in  Gefangenschaft. 

Im  Feldzuge 
1812  gegen    Russland   waren  zwei  Bataillone  in   der    Division   des    FML.  Baron 

26* 


—    404    — 

Trautenberg  eingetheilt,   und   hatten    an  den  gröseren  Actionen   Theil  ge- 
nommen. 
Im  Feldzuge 

1813  in  Deutschland  vertheidigte  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Dresden  27. 
August  standhaft  das  Dorf  Cotta,  und  behauptete  es  durch  längere  Zeit,  theilte 
aber  noch  im  Laufe  dieses  Tages  das  unglückliche  Geschick  der  Division 
FML.  Mesko,  welche,  auf  dem  schwachen  linken  Flügel  stehend,  von  feind- 
licher Reiterei  und  Infanterie  in  Flanke  und  Rücken  zugleich  angegriffen, 
neun  Bataillone  stark  die  Waffen  strecken  musste. 

Im  Feldzuge 

1814  standen  bereits  wieder  drei  Bataillone  in  der  Division  Radivojevich  der  Armee 
des  FM.  Qrafen  Bellegarde    in    Italien. 

1815  war  das  Regiment  bei  den  Operationen  und  der  Vorrückung  des  Armee- 
Corps  Radivojevich  in  Savoyen  und  Frankreich  betheiligt  und  bestand  bei 
Carbonier  und  Chesserie  Anfangs  Juli  einige  Gefechte;  ein  Bataillon  hatte 
12.  April  den  Brückenkopf  bei  Ochiobello  tapfer  gegen  wiederholte  feind- 
liche  Angriffe  vertheidigt. 

Im  October  des  Eüriegsjahres 

1848  zeichneten  sich  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  und  das  erste  Landwehr- 
Bataillon  bei  der  Einschliessung  und  Einnahme  von  Wien  vorzüglich  aus. 
26.  October  führte  die  fünfte  Compagnie  unter  Führung  des  Oberlieatenant  Cse- 
falvay  mit  seltener  Bravour  einen  Sturm  auf  den  Lerchenfelder  Friedhof  aus, 
ungeachtet  des  heftigsten  Kartätschen-  und  EUeingewehrfeuers,  28.  October 
hatte  Major  Baron  Salis  mit  dem  zweiten  Bataillon  die  Vorstadt  Erdberg,  den 
Razoumofskigarten  und  die  umliegenden  Häuser  erstürmt,  das  erste  BataiUon 
besetzte  abwechselnd  Lerchenfeld  und  die  der  Linie  nächstgelegenen  Häuser 
und  das  Landwehr-Bataillon  war  bei  Erstürmimg  des  Südbahnhofes  und  den 
Barrikaden  an  der  Favoritenlinie  ungemein  thätig.  Bei  der  Besetzung  Wiens 
1.  November  blieb  das  zweite  Bataillon  bei  Bewachung  des  Neugebäudes 
bei  Simmering,  die  beiden  andern  Bataillone  rückten  in  die  Stadt  und  kaum 
vor  dem  Eriegsministerial-Gebäude  angelangt,  hatte  die  dritte  Landwehr-Com- 
pagnie  den  Kandelaber  an  dem  am  6.  October  die  Leiche  des  unglücklichen 
FZM.  Grafen  Latour  gehangen,  herausgehoben  und  zertrümmert,  wobei  die 
Mannschaft  von  dem  Wiener  Publikum  mit  Geld  und  Esswaaren  betheilt  wurde. 
Die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  rückten  mit  Zurücklassung  des  Landwehr- 
Bataillons  mit  der  Haupt- Armee  des  FM.  Fürsten  Windisch-Grätz  gegen 
Ungarn  Mitte  December  in  die  Aufstellung  von  Ofen  vor.  19.  Jänner 

1 849  bestanden  die  zehnte  und  elfte  Compagnie  in  der  Colonne  des  Majors  Baron 
Salis  ein  heftiges  Gefecht  bei  Windschacht,  21.  Jänner  war  das  Regiment 
bei  der  Erstürmung  und  Einnahme  von  Schemnitz,  die  achte  und  nennte 
Compagnie  in  der  Streif- Colonne  des  Obersten  CoUery  im  glänzenden  Ge- 
fechte bei  Hod^ich  22.  Jänner,  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Eapolna 
26.  und  27.  Februar,  ferner  im  Treffen  bei  Acs  26.  April.  —  Das  dritte 
Bataillon  wurde  Ende  December  aus  seiner  Garnison  Lemberg  zum  Corps 
des  FML.  Grafen  Schlik   beordert;   —  eine  Division  focht  22.  Jänner  mit 


—    405    — 

Auszeichnung  im  Gefechte  bei  Eeresztur,  23.  Jänner  das  Bataillon  in  jenem 
bei  Tokai,  die  achte  Division  4.  Februar  bei  Maad,  das  Bataillon  3.  April 
im  Gefechte  bei  Hatvan  und  6.  April  im  Treffen  bei  Iszaszeg.  Im  April 
1849  rückte  auch  das  Landwehr-Bataillon  aus  der  Garnison  Wien  auf 
den  ungarischen  Kriegsschauplatz^  war  19.  April  im  Treffen  bei  Nagy 
Sarlo  und  21.  April  im  Corps  des  FML.  Baron  Wohlgemuth  an  der  Waag, 
wo  es  im  Monate  Mai  und  Juni  die  Vorposten  versah  und  wiederholte  Ge- 
fechte bestand.  —  Die  beiden  ersten  Bataillone  hatten  Ende  April  in  der 
Division  GM.  Fürst  CoUoredo  zur  Deckung  des  Rückzuges  der  Haupt- Armee 
mitgewirkt. 

Im  Sommerfeldzuge 
1849  in  Ungarn  wiesen  das  erste  Bataillon  bei  Vasarut  14.  Juni,  das  zweite  Ba- 
taillon bei  Bös  16.  Juni  die  Angriffe  bedeutend  überlegener  feindlicher  Kräfte 
standhaft  zurück.  Das  Landwehr-Bataillon  stand  in  der  Vorpostenstellung 
an  der  Waag,  war  im  Treffen  und  den  vorhergehenden  Gefechten  bei  Zsigard 
16.  und  20.  Juni;  die  dritte  Land wehr-CompagniC;  auf  Vorposten  stehend^  erlag, 
nach  einem  dreiviertelstündigen  Kampfe  der  Verzweiflung,  unter  dem  beiden* 
müthigen  Oberlieutenant  Paohner,  der  hiebei  getödtet  wurde,  der  aus  zehn 
bis  zwölf  Bataillons  und  zahlreicher  Cavallerie  bestehenden  Haupt- Truppe 
Görgey's  20.  Juni;  nur  ein  Corporal  und  12  Mann  erreichten  das  Bataillon, 
alle  übrigen  waren  getödtet,  verwundet  oder  versprengt  und  gefangen.  —  Das 
Landwehr-Bataillon  war  21.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Pered,  das  erste  und 
dritte  Bataillon  in  den  Gefechten  bei  Nyarasd  und  Aszod  21.  und  22.  Juni, 
Ende  Juni  waren  alle  vier  Bataillone  in  der  Division  FML.  Fürst  Colloredo 
des  II.  Armee-Corps  FML.  Baron  Csorich  eingetheilt,  in  der  Linie  von 
Keszegfiftlva  und  Aranyos  eingerückt,  das  zweite  Bataillon  und  die  erste 
Landwehr-Division  thaten  sich  am  1.  Juli  bei  dem  Angriffe  des  Feindes  aut 
Szt.  Pal  sehr  hervor  und  warfen  die  Gegner  nach  Ujfalu  und  Komom  zu- 
rück. 30.  Juli  hatte  das  Landwehr-Bataillon  abermals  auf  den  Vorposten 
bei  Szt  Pal  einen  feindlichen  Ueberfall  kräftig  abgewehrt,  und  3.  August 
im  Treffen  bei  Pusta  Herkaly  gehörte  es  zu  den  zur  Deckung  des  Rückzuges 
der  Brigade  Barco  bestimmten  Truppen.  Im  August  blieb  das  Regiment 
bei  Pischdorf,  im  September  bei  der  Cemirung  von  Komom.  Die  Grena- 
diere, welche  2.  November  1848  während  des  Bombardements  von  Lemberg 
thfttig  zur  Herstellung  der  Ruhe  daselbst  mitgewirkt  hatten,  kamen  1849  nach 
Wien,  wo  sie  als  Garnison  zurückblieben.  Das  vierte  Bataillon  war  im  Win- 
ter 1849  zur  Besetzung  der  ungarisch-galizischen  Grenze  bei  Jablonow 
und  zur  Befestigung  des  Delatynpasses  verwendet  worden. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Regiment  im  lU.  Armee-Corps 
des  FML.  Fürsten  Schwarzenberg  eingetheilt  und  focht  4.  Juni  mit  Auszeichnung 
in  der  Schlacht  bei  Magenta;  besonders  hatte  sich  die  fLlnfte  Division  unter 
Hauptmann  von  Zangen  durch  ihre  Tapferkeit,  mit  der  sie  drei  Stürme  gegen 
ein  vor  ihr   liegendes   stark  besetztes  Haus   unternahm,  hervorgethan.     Das 


—    406    — 

Regiment    hatte  13  verwundete  Offiziere  und  293    Todte  und   Verwundete, 
mit  gleicher  Auszeichnung  focht   es  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino. 

Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  in  Böhmen  war  das  Regiment  im  X.  Armee-Corps  FML 
Baron  Gablenz  eingetheilt,  und  focht  27.  Juni  im  Treffen  bei  Trautenau  and 
3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz.  In  ersterer  Action  hatte  es  einen 
Gesammtverlust  von  40  Offizieren  und  774  Mann,  darunter  12  Offiziere  todt, 
—  in  der  zweiten  Affaire  aber  in  Allem  6  Offiziere  und  430  Mann  verloren. 

1878  im  14.  Armeecorps  eingetheilt,  war  es  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

Das  mit  königlicher   Ordonnanz  25.   März 

1757  aufgestellte  Regiment  wurde  im  Bisthume  Lüttich  geworben,  war  2  Batail- 
lons stark  zu  8  Compagnien,  diese  hatten  mit  Abrechnung  aller  Chargen  85 
Mann;  nach  Uebernahme  in  den  österreichischen  Dienst  erhielt  es  die  For- 
mation der  übrigen  Infanterie-Regimenter,  kam  in  Garnison  nach  Brüssel, 
wo  es  neue  Fahnen  erhielt  und  wui*de  als  wallonisches  Regiment  in  den 
Niederlanden  ergänzt,  und  sein  bisheriger  Oberst  zum  Inhaber  emanot 
Die  Adjustirung  des  Regimentes  in  der  französischen  Armee  war:  weisse 
Röcke,    Leibeln  und  Beinkleider,  blaue  Aufschläge  und  Revers,  gelbe  Knöpfe. 

1790  Bei  Neupont  13.  Jänner  zeichnete  sich  Oberst  Henri  Chevalier  Leroy  Duguet 
durch  tapfere  und  umsichtige  Führung  des  Regimentes  aus. 

1790  Bei  Elroberung  des  feindlichen  Lagers  bei  Ardennes  31.  August  zeichnete  sich 
Lieutenant  Delmotte,  Ordonnanz- Offizier  des  General  Beaulieu,  der  ihn  besonder» 
anrühmt,  sehr  aus,  wurde  aber  durch  einen  Kartätschenschuss  getödtet 

1790  Im  Gefechte  bei  Asche  an  der  Maass  22.  September  that  sich  ObersUientenaDt 
Graf  August  Briey  hervor,  sowie  bei  Cense  Herdanne  28.  September  Major 
Baron  Zeegraedt  durch  tapfere  Vertheidigung  dieses  Postens. 

1793  Bei  Erstürmung  des  ungemein  stark  verschanzten  Lagers  bei  Famars  23. 
Mai  haben  die  beiden  Feldwebels  van  der  Lahe  und  Hassel  des  Regiments 
mit  22  Mann  die  erste  Redoute  mit  gefälltem  Bajonnete  erstürmt,  und  er- 
hielten Beide  goldene  Tapferkeits-Medaillen,  ausserdem  hatten  sich  in  diesem 
Feldzuge  9  Mann  die  silbeme  Medaille  erkämpft. 

1794  Bei  Vertheidigung  von  Charleroi  im  Juni  wurde  Major  Baron  Zeegraed 
wegen  seines  ruhmvollen  Antheiles  besonders  empfohlen. 

1795  Im  Gefechte  bei  Frankenthal  14.  November  hatten  sich  5  Unteroflfiziere  de«  in 
dieser  Action  voraüglich  ausgezeichneten  Leib-Bataillons  die  silberne  Medaille 
verdient. 

1798  wurde  das  sowohl  durch  Verluste  als  Mangel  an  Ergänzungen  aus  den  Nie- 
derlanden sehr  geschwächte  Regiment  mit  dem  Oberst-  und  3.  Bataillon  in 
Böhmen  reorganisirt,  1799  im  October  wurde  das  Leib-Bataillon  zur  Errich- 
tung des  neuen  63.  jetzt  55.  Infanterie-Regimentes,  gleichfalls  wallonischer 
Nationalität,  abgegeben. 


-     407    — 

1800  In  der  Relation  des  Divisiouärs  FML.  Fürsten  Carl  Schwarzenberg  wui'de 
ein  Bataillon  des  Regimentes  für  seine  vorzügliche  Tapferkeit  bei  der  Ein- 
nahme des  Dorfes  Wetting  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden  3*  December 
1800  besonders  belobt 

1801  Nach  Abtretung  der  Niederlande  in  Folge  des  Luneviller  Friedens  9.  Februar 
erhielt  das  bisher  wallonische  Regiment  seinen  Werbbezirk  in  Ostgalizien. 

1805  Im  Gefechte  bei  Imst  13.  November  hatte  sich  Lieutenant  Chevalier  Peter 
Pirquet  durch  standhafte  Behauptung  seines  Postens  gegen  die  wiederholten 
Angriffe  des  Feindes  den  ganzen  Tag  hindurch  besonders  ausgezeichnet,  schon 
früher  hatte  er  sich  beim  Rückzuge  des  Regimentes  nach  Vorarlberg  von 
Tettnang  aus  mit  einem  Streif-Commando  40  feindlicher  Schiffe  bemächtigt, 
und    beim    Rückzuge    aus    Landshut   21.    April 

1809  hatte  Oberlieutenant  Pirquet  3  Kanonen  und  einen  Pulverkarren  gerettet, 
da  er  die  fliehende  Besatzung  aus  eigenem  Antriebe  aufhielt  und  wieder 
vorführte. 

Oberlieutenant  Peter  von  Pirquet  wurde  für  seine  Waffenthaten  bei  Ebels- 
berg  erst  im  Ordens-Capitel  17.  Juli  1813  nachträglich  MTO.-R.  mit  dem 
Range  vom  3.  Mai  1809  zurückdatirt.  (Er  war  inzwischen  zum  Capitänlieu- 
tenant  im  achten  Jäger-Bataillon  befördert  worden.) 

1809  Major  Chevalier  Marcus  Chapui  war  bei  dem  Angriffe  der  Franzosen  auf 
den  Brückenkopf  bei  Pressburg  3.  Juni  abgeschnitten  und  in  Gefangen- 
schaft gerathen.  Anfangs  hielten  ihn  die  Franzosen  fUr  einen  österreichischen 
General,  und  er  wurde  noch  in  derselben  Nacht  zu  Kaiser-Ebersdorf  dem 
Kaiser  Napoleon  vorgeführt. 

1848  Regiments-Commandant  Oberst  Mathias  Sartorius  Edler  von  Thalborn  wurde 
f&r  sein  Verhalten  in  den  Kämpfen  bei  der  Einnahme  von  Wien  im  October 
mit  der  Allerhöchsten  Belobung  ausgezeichnet. 

1849  Hauptmann  Simon  Radanovich,  welcher  sich  durch  seine  Tapferkeit  in 
den  Gefechten  bei  Schemnitz  und  Windschacht  ausgezeichnet  hatte,  erbeutete 
im  Jänner  viele  Waffen,   Victualien  und  ein  feindliches  Monturs-Depot. 

1849  Major  Carl  Baron  Salis  hatte  sich  sowohl  als^Colonnen-Commandant,  wie  durch 
vorzügliche  Bravour  und  umsichtige  Führung  seiner  Truppe  sowohl  bei  Wien, 
als  bei  Windschacht  19.  April  und  bei  Schemnitz  21.  Jänner  hervorgethan, 
—  und  war  um  die  Verleihung  des  MTO.  eingeschritten,  welche  aber  durch 
sein  früher  erfolgtes  Ableben  im  Jänner  1850  nicht  zur  Entscheidung  gelangte. 

1849  Der  Brigadier  GM.  Fürst  CoUoredo  rühmte  in  seiner  Relation  das  tapfere 
und  kaltblütige  Benehmen  des  Oberstlieutenants  von  Derschatta  in  der  Schlacht 
bei  Kapolna  26.  und  27.  Februar. 

1849  Major  von  Herzmanowski  und  Hauptmann  Muralt,  der  verwundet  und  gefangen 
wurde,  hatten  sich  22.  Jänner  im  Gefechte  bei  Keresztur  besonders  hervorgethan. 

1849  Hauptmann  Wegmann  hatte  mit  der  vierten  Landwehr-Compagnie  Anfangs 
Juni  den  Versuch  der  Insurgenten,  sich  bei  den  Tomoczer  Schiffmühlen  an 
der  Waag  festzusetzen  und  diese  zu  einem  Brückenschlage  wegzuführen,  durch 
seine  umsichtigen  Anstalten  und  Entschlossenheit  vereitelt. 


—    408    — 

1848—1849  Das  Regiment  Erzherzog  Stephan  hatte  in  dieser  Kriegs- Epoche  in 
in  26  Schlachten  lind  Gefechten  seinen  alten  Ruhm  bewährt  und  zählte  in 
diesen  einen  Qesammtverlust  von  20  Offizieren,  darunter  vier  todt,  und  819 
Mann,  darunter  der  grössere  Theil  meist  in  Verwundeten  und  Kranken,  die 
in  den  Spitälern  zurückbleiben  mussten,  bestand. 

1848— '1849  Für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  bei  der  Einnahme  von  Wien  und 
in  Ungarn. 

ÖLO.-R.  Major  Josef  Herzmanowski. 

OERO.-R.  3.  Major  Carl  von  Muralt,  Hauptmann  Simon  Radanovich. 
MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Mathias  Sartorius  Edler  von  Thalbom 
(mittlerweile  zum  GM.  befördert),  Oberstlieutenant  (später  Oberst)  Josef  Der- 
schatta  von  Standhalt,  Major  Carl  von  Muralt,  Josef  Herzmanowski,  die 
Hauptleute  Peskir,  Hein,  Wegmann,  Radanovich,  Oreskovich,  Hreglianovich. 
Csefalvay,  Munich,  Manger  v.  Kirschsberg,  Lendvich,  Grodzicki,  Rozborski, 
Balasitz,  die  Oberlieutenants  Mravinesics,  Kövess,  Janvacs,  Limbeck  Ritter 
V.  Lilienau,  Zellinger,  Czyszkiewics,  der  Lieutenants  Masny,  Hauke,  Prohaska, 
Pohanka. 

Die  Mannschaft  hatte  1  goldene,  12  grosse  und  51  kleine  silberne  Medaillen 
erhalten,  nebst  einem  k.  russischen  St.  Georgskreüze  V.  Classe. 

1859  In  der  Schlacht  bei  Magenta  4.  Juni  fiel  der  französische  Oberst  de  Senne- 
ville  durch   das  Bajonnet  eines  Feldwebels  des  Regimentes  durchbohrt. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Gustav  Freiherr  von  Rummerskirch, 
die  Hauptleute  Eürzandalski,  von  Hellenbrand,  Scherret,  die  Oberlieutenants 
Grundinger,  Naumovicz,  Aust,  Busch,  die  Lieutenants  Lasspwski,  Dubovski, 
Hillich,  Bielek,  Burkhard,  —  17  Offiziere  erhielten  die  Allerhöchste  Belobung. 
Die  Mannschaft  erhielt  13  grosse  und  53  kleine  silberne  MedaiUen  und  51 
öffentliche  Belobungen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Oberstlieutenant  Eduard  Freiherr  von  Pletzger,  Major  Georg  Angye- 
lich,  Oberlieutenant  Pirner. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  Die  Allerhöchste  Belobung:  Lieutenant  Theodor  Merta. 

Das  Regiment  hat  seit  1868  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren 
weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiriere. 

1794  Oberstlieutenant  Flette  von  Flettenfeld  an  seiner  tödtlichen  Verwundung  bei 
Sprimont  f  18  September. 

1799  Regiments-Commandant  Oberst  Josef  Baron  Zeegraedt  verlor  im  Treffen  bei 
Bosco  und  Cassinogrossa  20.  Juni  einen  Arm  und  starb  an  dieser  Verwundung 
kurz  nachher. 

X^  Major  Anton  Chevalier  Aigremont  f  im  Gefechte  bei  Sachsenhausen  12.  JulL 


Salzburg-oberösterreich  isches 

INFANTERIE-REGIMENT   N"  59. 

(1862). 

SR.  K.  K.  H.  FZM.  ERZHERZOG  RAINER. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  orangegelbe  Egälisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Salzburg. 


Inhaber. 


1682  mit  kaiserlichem  Patent  vom  30. 
Jänner  errichtet  in  Ober-  und  Nie- 
derösterreich  aus  Mannschaft  und 
bereits  geworbenen  Rekruten  der 
bestehenden  Fuss-Regimenter. 

1682  FZM.  Melchior  Leopold  Freiherr 
VAN  DER  BöcK  f  ZU  Wien  5.  Jän- 
ner 1693. 

1693  GM.  Ludwig  Ferdinand  Conte 
Marsiqli  wurde  im  Februar  1704 
wegen  Mitschuld  an  der  Ueber- 
gabe  von  Altbraisach  cassirt,  f 
zu   Bologna    1.  November  1730. 

1704  GM.  Anton  Aegydius  Freiherr, 
1713  Reiehsgraf  JöRGBR  von  Tollet 
f  zu  Hermannstadt  5.  JUnner  1716. 

1716  FZM.  Ottokar  Graf  Starhemberg, 
vertauschte  seinRegimentmit  dem 
1748  reducirten  Sickingen'schen 
Regimen te  im  Jahre  1730. 

1731  FML.  Franz  Wenzel  Graf  Wal- 
lis, erhielt  1740  das  Haslinger- 
sehe  Infanterie  -  Regiment  (jetzt 
Nr.  11). 

174)  FM.  Leopold  Graf  Daun  Fürst 
von  Thiano  MTO.-GK.  f  zu  Wien 
5.  Februar  1766. 


1766  GM.  Franz  Graf  Daun  Ftlrst  v. 
Thiano  f  17.  April  1771. 

1771  FZM.  Peter  von  Langlois  f  zu 
Triest  1789. 

1790  FML.  Alexander  von  Jordk  (van 
1815  bis  zu  seinem  Tode  zweiter 
Inhaber)  f  1821. 

1815  Karl  Ludwig  Friedrich  Gross- 
herzog von  Baden  f  8.  December 
1818. 

1819  Ludwig  Grossherzog  von  Baden 
130.  März  1830.  (Zweiter  Inhaber 
1822.  FZM.  Ludwig  Freiherr  v. 
Eckhardt,  MTO.-R.  f  zu  Wien 
7.  März  1843). 

1830  Leopold  Grossherzog  von  Baden 
1 24.  April  1 852.  {Zweiter  InhcAer 
1844  FML.  Franz  Freiherr  Dau- 
LBN  von  Orlaburp,  t  *l8  FZM. 
zu  Graz  19.  Februar  1859.) 

1852  Se.  k.  k.  Höh.  Erzherzog  Rainer, 
Ober-Commandant  der  Landwehr 
der  im  Reichsrathe  vertretenen 
Königreiche  und  Länder. 

1859  {Zweiter  Inhaber.  FZM.  Freiherr 
von  Teüchert   f  zu  Wien  1872.) 


—    410    — 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1682  Bereits  im  Juni  waren  fünf  Compagnien  zum  Corps  des  FZM.  Grafen  Leslie 
am  Rhein  abgerückt  und  kamen  im  Oetober  als  Besatzung  in  die  Beicb- 
Festung  Philippsburg,  der  übrige  Theil  blieb  in  Ober-  und  Nieder-Oester- 
reich. 

1683  waren  sieben  Compagnien  im  Mai  im  grossen  Lager  bei  Kittsee,  später  bei 
der  Belagerung  von  Neuhäusel,  von  dort  aber  in  die  Hauptstadt  Wien  beor- 
dert, wo  sie  vom  Juli  bis  12.  September  die  Belagerung  der  Türken  mit- 
machten und  bis  December  als  Besatzung  verblieben.  Drei  Compagnien  12. 
September  im  Heere  des  Prinzen  Carl  von  Lothringen  in  der  Schlacht  am 
Kahlenberge  und  später  in  jener  bei  Parkany. 

1684  Sechs  Compagnien  in  der  Schlacht  und  bei  der  Erstürmung  von  Waitzen 
später  bei  der  ersten  Belagerung  von  Ofen,  von  Ende  August  das  ganze 
Regiment  daselbst  vereint. 

1685  focht  dieses  16.  August  in  der  Schlacht  bei  Gran,  19.  August  bei  der  Er- 
stürmung von  Neuhäusel. 

1686  bei  der  zweiten  Belagerung  und  Ersttlrmung  von  Ofen,  sodann  als  Besatzung 
daselbst  bis  9.  April  1689. 

Ein  100  Mann  starkes  Commando  April  imd  Mai 

1688  bei  der  Blokade  von  Stuhlweissenburg. 

1689  das  Regiment  bei  der  Belagerung  und  9.  September  der  Erstürmung  Ton 
Mainz. 

1690  bei  der  Armee  zwischen  dem  Schwarzwalde  und  Neckar  zur  Deckung  des 
Ober-  und  Mittel-Rheines ;  Ende  Oetober  marschirte  es  wieder  nach  Ungarn, 
im  December  200  Mann  desselben  und  200  Reiter  zur  Vertheidigung  der 
Theiss  unter  Oberstlieutenant  Graf  Pötting  bei  Szolnok. 

1691  das  Regiment  19.  August  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen,  14.  Oetober  bei 
der  Einnahme  von  Brood  und  1.  September  bei  jener  von  Gradiska. 

1692  in  Kaschau,  Erlau  und  Szegedin  als  Besatzung. 

1693  sechs  Compagnien  bei  der  Belagerung  von  Belgrad. 

1694  sechs  Compagnien  bei  der  Vertheidigung  des  von  den  Türken  blokirten  Ter 
schanzten  Lagers  bei  Peterwardein. 

1695  acht  Compagnien  in  der  Armee  des  Churfürsten  von  Sachsen  bei  Peterwar- 
deiu;  später  bei  Arad  zur  Deckung  Siebenbürgens, 

1696  bei  der  Belagerung  von  Temesvar  und  in  der  Schlacht  bei  Ollasch  26. 
August. 

1697  1 1.  September  in  jener  bei  Zenta. 

Im  spanischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 
1709  bei  der  Belagerung  von  Landau  und  bei  der  Erstürmung  des  Ravelins  und 
3r  Einnahme  der  Citadelle  15.  August  und  8.  September  sehr  thAtig. 


-    411    — 

1703  war  es  in  der  Belagerung  der  Festung  Altbraisach,  wo  es  bei  der  Ueber- 
gabe  dieses  Platzes  6.  September  freien  Abzug  mit  Waffen  und  Gepäck  er- 
hielt. 

1704  focht  es  2.  Juli  in  der  Sehlacht  am  Schellenberge,  bei  den  Belagerungen 
von  Ulm,  später  von  Ingolstadt  und  bei  der  zweiten  Belagerung  von  Lan- 
dau, Mitte  Jänner. 

1705  marschirte  es  nach  Ungarn  und  kämpfte  daselbst  gegen  die  Rakoczy'schen  In- 
surgenten im  Treffen  bei  Bibersburg  12.  August,  im  November  bei  Sibo  und 
Kamowan. 

1706  war  es  bei  der  Belagenmg  von  Kaschau. 

1707  waren  sechs  Compagnien  zur  Deckimg  Niederösterreichs  gegen  die  Einfälle 
der  ungarischen  Malcontenten  an  der  March  postirt,  der  übrige  Theil  des 
Regiments  bei  der  Verproviantirung  von  Leopoldstadt  und  Tyrnau,  focht 
ferner  im  Treffen  bei  Schintau,  besetzte  mit  800  Mann  das  Schloss  Szereth, 
wo  es  im  October  einen  Angriff  des  Feindes  zurückschlug. 

1708  blieben  die  sechs  Compagnien  In  den  Postirungen  der  March,  die  übrigen 
Abtheilungen  fochten  beim  Entsätze  von  Neuhäusel,  in  der  Schlacht  bei  Tren- 
csin  4.  August  und  bei  der  Einnahme  von  Neutra  24.  August. 

1709  im  Qefechte  bei  Thurocz,  das  wieder  vereinte  Regiment  bei  der  Eroberung 
von  Papa  und  Veszprim,  im  Treffen  bei  Liptau  und  bei  der  Belagerung  von 
Eäsmark,  im  Februar 

1710  bei  jener  von  Leutschau,  später  bei  der  von  Neuhäusel,  16.  September  bei 
Erstürmung  des  Szolnoker  Brückenkopfes,  im  November  ein  Bataillon  bei 
der  Blokade  von  Erlau,  die  übrigen  Abtheilungen  im  Gefechte  bei  Bartfeld 
4.  December  und  bei  der  Einnahme  von  Eperies. 

1711  war  das  Regiment  bei  der  Blokade  von  Kaschau  und  der  Belagerung  von 
Munkacs,  von  wo  es  in  die  Friedens- Quartiere  nach  Siebenbürgen  abrückte. 

Im  Türkenkriege  war  ein  Bataillon 

1716  bei  der  Belagerung  von  Temesvar  und  1.  October  im  Sturme  auf  dessen 
Palanka. 

1717  war  das  Regiment  im  Corps  des  Gen.  der  Cav.  Grafen  Mercy  und  11.  Au- 
gust beim  Sturme  auf  die  Belgrad  gegenüber  liegende,  sogenannte  Donau- 
witterinsel, Anfang  September  besetzte  es  mit  je  einem  Bataillon  die  von 
den  Türken  geräumten  Festungen  Sabacz  und  Semendria,  ein  Bataillon  blieb 
bei  der  Hauptarmee  in  Semlin.  Im  November  zwei  Bataillone  im  Corps  des 
FML.  Batt^e  bei  der  Einnahme  von  Ussitza. 

1719  wurde  das  Regiment  nach  Sicilien  beordert  und  focht  20.  Juni  in  der  Schlacht 
bei  Francavilla,  später  kam  es   zur  Belagerung  von  Messina   und  im  April 

1720  zur  Blokade  von  Palermo,  wohin  es  nach  dem  vertragsmässigen  Abzüge  der 
Spanier  als  Besatzung  kam,  bis  April  1732  verblieb,  und  theils  zur  See, 
theilfl  am  Landwege  nach  Siebenbürgen  abrückte. 


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Im  Feldzuge 

1734  war  nur  ein  Bataillon  und  die  Grenadier-Compagnie  bei  der  Armee  des  FSI. 
Grafen  Mercy  in  Ober- Italien,  unter  Oberst  von  Freitag  und  Major  de  Mes- 
sin. Das  Bataillon  und  die  Grenadier-Compagnie  waren  1.  Juni  im  Gefechte 
bei  Colomo,  29.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Parma,  16.  September  beim  Ueber- 
falle  auf  Quistello  und  19.  September  in  der  Schlacht  bei  Guastalla. 

1735  in  Tirol  und  im  October  bei  der  Vorrtickung  der  Armee  durch  die  Val  Su- 
gana  über  Bassano  bis  Este; 

1736  rückten  diese  Abtheilungen  zum  Regimente  nach  Siebenbürgen. 

Im   Türkenkriege  waren  zwei  Bataillone  und   zwei   Grenadier-Compagnien 
unter  Oberstlieutenant  Graf  Thürheim. 

1737  bei  der  Einnahme  von  Nissa  und  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von 
Ussitza.  Das  in  Siebenbürgen  zurückgebliebene  Leib-Bataillon  war  beim 
Corps  des  FM.  Grafen  Franz  Paul  Wallis  und  bei  dessen  Expedition  in  der 
Walachei  und  der  Belagerung  von  Widdin  unter  seinem  Commandanten 
Major  von  Gelbsattel. 

1738  war  das  Regiment  unter  Oberst  Graf  Thürheim  im  Lobkowitz' sehen  Corps 
im  Lager  bei  Gradiska  imd  focht  im  Treffen  bei  Eornia,  später  mit  seinem 
Corps  in  der  Stellung  am    eisernen  Thorpass,  in    welcher  es  auch  sowie  im 

Hatzeger  Thale  im  nächsten  Feldzuge  1739  verblieb. 

Im  österreichischen  Erbfolgekriege  rückte  das  Regiment 

1741  22.  Mai  bei  der  Armee  des  FM.  Grafen   Neipperg  im  Lager   bei   Neiase 
ein,  focht 

1742  17.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Chotusitz,  war  sodann  bei  der  Belagerung  von 
Prag,  focht 

1743  9.  Mai  unter  seinem  tapfem  Obersten  Grafen  Thürheim  mit  Auszeichnung 
im  Treffen  bei  Simbach  und  machte  den  Feldzng  dieses  Jahres  und 

1744  am  Rhein  mit,  wo  es  bei  dem  Angriffe  der  Lauterburger  Linien  3.  Juli 
thätigen  Antheil  hatte. 

1745  war  es  bei  der  Belagerung  von  Amberg,  ein  Bataillon  im  Gefechte  bei  Ha- 
beischwert 14.  Februar,  in  der  Schlacht  bei  Hohenfriedberg  deckte  es  mit 
einem  Gesammtverluste  von  9  Offizieren,  darunter  4  todt,  und  380  Todten 
und  Verwundeten  des  Mannschafkstandes  den  Rückzug.  Von  der  feindlichen 
Cavallerie  fortwährend  angegriffen,  erlag  ein  grosser  Theil  der  ermüdeten 
Truppe  und  gerieth  in  Gefangenschaft,  darunter  17  Offiziere.  Das  Regiment, 
nun  in  ein  Bataillon  formirt,  focht  30.  September  in  der  Schlacht  bei  Soor 
und  marschirte  Mitte  November. 

1746  nach  Italien,  wo  es  dem  bereits  über  den  Var  abgerückten  Heere  des  FZM. 
Grafen  Browne  in  die  P»nvAnnp,  folgte. 

1747  war  es  bei  der  JM«^^  a  und  13.  und  14.  Juni  in  den  Gefechten 
bei  Bisagno« 


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Im  siebenjährigeii  Kriege  war  das  Regiment 

1757  21.  April  im  Gefechte  bei  Beichenberg,  18.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Eolin 
und  15.  Juli  beim  Angriffe  auf  Qabel,  16.  October  war  ein  Bataillon  bei  der 
Expedition  des  FML.  Grafen  Hadik  nach  Berlin,  ein  Bataillon  bei  der  Be- 
lagerung Yon  Schweidnitz.  Oberstlieutenant  Zorn  von  Blowsheim  erstürmte 
mit  demselben  bei  dem  Hauptsturme  11.  November  die  Stemschanze,  trotz 
der  heftigsten  Gegenwehr;  22.  November  bemächtigte  sich  in  der  Schlacht 
bei  Breslau  der  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Pellegrini  des  wichtigen 
Dorfes  Klein-Mochbei*n,  welches  den  Schlüssel  der  Stellung  bildete,  an  der 
Spitze  des  Regiments  mit  stürmender  Hand  ]  5.  December  focht  dieses  in  der 
Schlacht  bei  Leuthen,  wo  es  grosse  Verluste  erlitt. 

1758  14.  October  in  der  Schlacht  bei  Hochkirch. 

1759  20.  November  im  Treffen  bei  Maxen. 

1760  war  es  bei  dem  Entsätze  von  Dresden,  bei  der  Expedition  des  FZM.  Gra- 
fen Lacy  nach  Berlin,  und  der  Einnahme  dieser  Stadt,  wo  Grenadiere  des 
Regiments  das  Halle'sche  Thor  besetzten,  und  3.  November  in  der  Schlacht  bei 
Torgau,  wo  es  grosse  Verluste  erlitt. 

1761  in  Sachsen. 

1762  21.  Jänner  beim  Ueberfalle  auf  die  feindliche  Stellung  bei  Meissen  und  ein 
Bataillon  in  der  Belagerung  von  Schweidnitz. 

Im  bairischen  Erbfolgekriege  war  das  Regiment 

1778  bei  der  Occupation  von  Niederbaiem,  später  zwei  Bataillone  bei  der  Haupt- 
armee in  Böhmen  und  im  October  in  Mähren. 

1779  14.  Jänner  bei  dem  Angriffe  der  Preussen  auf  Zuckmantel  wiesen  Oberst 
Schindler,  welcher  den  Rochusberg,  sowie  Major  Harnach,  welcher  den  Nie- 
dergrimd  besetzt  hatte,  alle  feindlichen  Stürme  mit  ziemlichem  Verluste  der 
Gegner  zurück. 

Im  Türkenkriege  war  das  Regiment 

1788  abtheilungsweise,  so  das  Leib-Bataillon  9.  August  beim  Angriffe  auf  das  ver- 
schanzte türkische  Lager  bei  Dubicza  und  bei  der  Eroberung  dieses  Platzes, 
femer  bei  der  Belagerung  und  Erstürmung  von  Novi  3.  October,  Hauptmann 
Fenzel  führte  hiebei  eine  Colonne  Freiwilliger  und  war  einer  der  Ersten, 
dem  es  gelang,  sich  in  der  Bresche  festzusetzen.  Das  Oberst-Bataillon  war 
bei  der  Haupt-Armee  bei  Semlin,  und  das  3.  Bataillon  als  Besatzung  in 
Peterwardein. 

1789  standen  die  beiden  ersten  Bataillone  in  verschiedenen  Lagerstellungen  im 
Banate  und  in  Siebenbürgen,  am  Vulkanpasse,  endlich  bei  der  Belagerung 
von  Neu-Orssowa  auf  dem  Berge  Albion,  das  dritte  Bataillon  war  im  Jänner 
im  Lager  bei  Klenak,  eine  Division  als  Besatzung  in  Sabacz,  ein  Com- 
mando  bei  der  Unternehmung  auf  Lipnicza  und  Losnicza  in  Serbien,  dann 
gegen  die  Festung  Zwomik. 

1790  waren  das  Leib-  und  Oberst-Bataillon  26.  Juni  bei  der  Erstürmung  des  Lagers 
bei    Kalefat   ruhmvoll   betheiligt.    —    Mit   gefülltem    Bajonnete,  von  einem 


—    414    — 

fürchterlichen  Feuer  empfangen,  stürmten  die  Colonnen  unter  Leitung  des 
Regiments-Commandanten  Obersten  Grafen  Vinzenz  Eolowrat  vorwärts.  Haupt- 
mann Albel  war  mit  dem  Rufe:  „Kinder^  mir  nach!^  der  Erste  im  Grraben, 
ihm  folgte  die  Truppe  und  obzwar  verwundet,  erstieg  er  die  Brustwehr,  wo 
er  vom  Blutverluste  erschöpft,  zusammensank,  das  feindliche  Lager  wurde 
erobert;  die  Bataillone  hatten  1  Stabs-Offizier,  41  Mann  todt,  6  Offiziere, 
59  Mann  verwundet.  28.  Juli  fochten  sie  im  Treffen  bei  Florentin ;  das  dritte 
Bataillon  stand  im  Lager  bei  EUenak,  später  bei  Mitrowitz  und  Vinkovcze  — 
die  Grenadiere  bei  der  Observations- Armee  in  Mähren. 
Im  französischen  Revolutionskriege  war  Anfangs  nur  das  Leib-Bataillon  be- 
theiligt, welches  Ende  Februar  1793  zur  Armee  des  Prinzen  Coburg  ein- 
rückte.  Es  war 

1793  1.  März  in  der  Schlacht  bei  Aldenhoven,  4.  März  bei  der  Eroberung  von 
Herve,  18.  Märsf  im  Gefechte  bei  St.  Fron,  22.  März  erstürmte  es  —  sich  frei- 
willig dazu  erbietend  —  den  Ort  Bierbeck  bei  Louvain,  20.  April  im  Ge- 
fechte bei  Louvigny,  23.  Mai  beim  Angriffe  auf  das  verschanzte  Lager  bei 
Famars,  dann  bei  der  Belagerung  von  Valenciennes ;  8.  August  war  es  mit 
dem  aus  Oesterreich  nachgerückten  Oberst-Bataillon  beim  Angriffe  auf  das 
Lager  bei  Cambray  und  sodann  bei  der  Belagerung  von  Dünkirchen  9. 
September;  bei  dem  feindlichen  Ausfalle  6.  September  zwang  das  Leib*Ba- 
taillon  durch  einen  glänzenden  Bajonnet- Angriff  drei  in  der  Dünn  aufgestellte 
feindliche  Bataillone  zur  Flucht;  22.  October  war  das  Leib-Bataillon  im 
Gefechte  bei  Mauscron,  das  Oberst- Bataillon  in  jenem  bei  Cisoing.  Die  Gre- 
nadiere fochten  22.  December  im  Gefechte  bei  Wörth,  26.  December  bei 
Weissenburg. 

1794  war  das  Regiment  im  Lager  von  Denain,  bei  der  Belagerung  von  Landrecy; 
22.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Tournay;  das  Oberst-Bataillon  machte  einen  glän- 
zenden Ueberfall  bei  Templeuve ;  das  Regiment  war  26.  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Fleurus;  17.  und  18.  September  im  Gefechte  bei  Sprimont;  2.  October  bei 
Jülich ;  3.  October  beim  Uebergange  über  Roer.  Die  Grenadiere  waren 
vor  Mannheim,  das  dritte  Bataillon  aus  Oberösterreich  auf  den  italienischen 
Kriegsschauplatz  abgerückt. 

Im  Feldzuge 

1795  war  das  Oberst-Bataillon  in  Castel  Mainz  gegenüber.  Das  Leib-Bataillon 
verblieb  bei  der  Haupt- Armee  und  war  12.  October  im  Gefechte  bei  Höchst, 
im  December  bei  Limburg  an  der  Lahn.  Das  Oberst-Bataillon  that  sich  bei 
Frstürmung  der  feindlichen  Linien  vor  Mainz  29.  October  sehr  hervor,  da 
es  das  Dorf  Laubenheim  und  die  dortigen  Höhen  nur  mit  dem  Bajonnete 
nahm. 

1796  4.  Juni  im  Gefechte  bei  Altenkirchen  standen  ein  Bataillon  und  vier  Compag- 
nien  auf  der  Höhe  bei  Kropach,  wiesen  drei  feindliche  Angriffe  tapfer  zu- 
rück, erlitten  aber  bei  einem  vierten,  von  der  französischen  Cavallerie  über- 
flügelt, grosse  Verluste,  und  ohne  Unterstützung  wurde  ein  grosser  Theil 
gefangen,  der  sich  aber  kurz  nachher  selbst  ranzionirte.     Das  ^dritte  Batail- 


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« 

Ion  war  1794  zwischen  dem  Tanaro  und  der  Serma,  1795  im  Lager  bei 
Aqui  zur  Deckung  der  Magazine;  1796  30.  Mai  im  Gefechte  bei  Borghetto; 
8.  September  im  Treffen  bei  Bassano,  wo  es  am  rechten  Ufer  der  Brenta 
bei  Campolungo  beinahe  aufgerieben  wurde,  und  marschirte  zu  seiner  Com« 
pletirung  nach  Ober-Oesterreich.  Die  Grenadiere,  seit  Kurzem  auch  in  Ita- 
lien, fochten  4.  August  bei  Salum;  8.  September  bei  Bassano,  14.  und  16. 
September  bei  Mantua,  kamen  als  Besatzung  dahin,  wo  sie  an  der  Belage- 
rung und   spätem  Capitulation  Theil  nahmen. 

1797  waren  die  beiden  ersten  Bataillone  in  Tirol;  20.  März  im  Gefechte  bei  Sa- 
lum; 24.  März  in  jenem  bei  Pass  Klausen. 

1798  war  das  Regiment  bei  der  Occupation  des  neu  erworbenen  yenetianischen 
Gebietes  und 

Im  Feldzuge 

1799  auf  dem  italienischen  Kriegsschauplatze;  26*  März  vertheidigte  es  tapfer 
die  Position  von  Pastrengo  an  der  Etsch,  30.  März  im  Treffen  bei  Verona, 
und  erlitt  in  beiden  Actionen  starke  Verluste ;  5.  April  focht  es  in  der  Schlacht 
bei  Magnano,  machte  sodann  die  Belagerungen  von  Peschiera  und  Mantua 
mit  und  kam  im  August  nach  Toscana ;  das  zweite  Bataillon  bestand  14.  und 
15.  December  ein  Gefecht  bei  St.  Martine  an  der  Küste  von  Genua.  Die 
Grenadiere  hatten  1799  bei  Pastrengo,  Verona,  Magnano^  Cassano,  an  dei 
Trebbia  bei  Novi  imd  Savigliano  mit  Auszeichnung  gekämpft. 

Im  Feldzuge 

1800  nahm  das  Regiment  im  April  an  den  Operationen  in  der  Riviera  Theil,  das 
zweite  Bataillon,  beim  Angriffe  auf  die  Stellung  von  Monte  Comua  und  spä- 
ter den  Monte  Fascio  ruhmvoll  betheiligt,  wurde  7.  April  nach  tapferster 
Gegenwehr  von  feindlicher  Uebermacht  abgeschnitten  und  musste  aus  Man- 
gel an  Munition  die  Waffen  gegen  ehrenvolle  Bedingungen  strecken;  es 
kam  später  als  Besatzung  nach  Ancona.  Der  Rest  des  Regiments  blieb  bei 
der  Belagerung  von  Genua.  Die  Ghrenadiere  machten  mehrere  Gefechte  in 
Piemont  mit,  so  bei  Savona,  Ventimiglia,  Monte  Nave  u.  s.  w.  und  waren  14. 
Juni  in  der  Schlacht  bei  Marengo ;  das  Regiment  kam  im  Juli  nach  Toscana, 
im  December  nach  Legnano,  eine  Compagnie  machte  einen  glücklichen  Streifzug 
gegen  Florenz,  einen  Ueberfall  auf  Cartona  und  nahm  200  Feinde  gefangen. 

Im  Feldzuge 
1805  war  das  Regiment  in  Tirol,  wo  es  einen  Cordon  in  den  Judicarien  und  der 
Gegend  am  Tonale  gegen  Italien  bezog,  das  3.  und  4.  und  das  Grenadier- 
Bataillon  kamen  im  October  nach  Nord-Tirol,  wo  sie  im  November  eine  Vor- 
posten-Stellung bei  Achenthai  bezogen  und  noch  in  diesem  Monate  sich  das 
ganze  Regiment  in  Marburg  mit  der  Hauptarmee  des  Erzherzogs  Karl  ver- 
einigte und  den  Weitermarsch  bis  Ungam  mitmachte. 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutschland   war   das  Regiment  im  VI.  Armee-Corps    des    FML.  Baron 
Hiller  eingetheilt  und  focht  21.  April  im  Treffen  bei  Landshut,  wo  es  unter 


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seinem  tapfem  Obersten  Adler  durch  mehrmaliges  Zurückwerfen  des  Feindes 
viel  zur  Sicherung  des  Rückzuges  beitrug.  Es  erlitt  einen  Gesammtverlust  i 
von  200  Mann;  die  vierte  Division,  am  Iser-Uebergang  aufgestellt,  hatte  sich 
besonders  hervorgethan ;  24.  April  bei  dem  Angriffe  auf  Neumarkt  an  der  - 
Kott  zeichneten  sich  drei  Compagnien  besonders  aus;  das  Regiment  focht  fer- 
ner gröBstentbeils  abtheilungsweise  26.  April  bei  Reichersberg,  1.  Mai  bei 
Neumarkt  und  Riedau,  wo  das  3.  Bataillon  nach  tapferster  Gegenwehr,  von 
feindlicher  Uebermacht  angegriffen,  schwere  Verluste  erlitt,  und  ein  grosser 
Theil  gefangen  wurde;  3.  Mai  focht   das   Regiment   bei  Ebelsberg  und  mit  I 

besonderer  Auszeichnung  in  den  Kämpfen  der  I.  Colonne  „FML.  HiUer'' 
in  der  Schlacht  bei  Aspern  21.  und  22.  Mai,  bei  dem  entscheidenden  Sturme 
auf  diesen  Ort  am  zweiten  Schlachttage,  mit  eben  solcher  Tapferkeit  in 
der  Schlacht  bei  Wagram  5.  und  6.  Juli  und  den  darauf  folgenden  Gefech- 
ten bei  Komeuburg,  Stockerau  und  Hollabrunn  7.,  8.  und  9.  JulL 

Im  Feldzuge 

1813  bei  der  vereinigt  österreichisch-baierischen  Armee  des  baierischen  Generals 
Grafen  Wrede  war  es  25.  October  bei  der  Einnahme  von  Würzbui^  und 
focht  mit  grossem  Ruhme,  aber  bedeutenden  Verlusten  30.  und  31.  October 
in  der  Schlacht  bei  Hanau,  wo  das  erste  Bataillon  unter  Major  Graf  Weis- 
senwolf   sich  bei   Erstürmung   der  Eanzigbrücke   besonders    auszeichnete. 

Während  des  ganzen  Feldzuges 

1814  war  das  Regiment  bei  der  Blokade  von  Neubraisach,  wo  es  mehrere  Aus- 
fälle der  Besatzung  zurückwies,  so  20.  Jänner  bei  Jessenheim,  16.  Februar 
bei  Wekelsheim.  —  Das  3.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Willmans  war 
vom  Regimente  getrennt,  machte  die  Vorrückung  bis  Paris  mit,  focht  bei 
Brienne,  bei  Troyes,  bei  Bar  sur  Aube,  am  20.  März  bei  Arcis  sur  Aabe, 
wo  es  einen  glänzenden  Bajonnet- Angriff  ausführte.  Im  Juni  kam  das  Re- 
giment als  Besatzung  nach  Mainz.  Die  Grenadiere  hatten  bei  Hanau,  bei 
der  Einnahme  von  Dijon,  bei  Fert6;  bei  Arcis  sur  Aube,  endlich  30.  M&rz 
beim  Sturme  auf  Charenton  gekämpft,  hielten  31.  März  beim  Einzüge  der 
AUiirten  in  Paris  die  Barriere  du  Trone  besetzt  und  leisteten  17.  April  die 
Ehrenwache  der  Kaiserin  Maria  Louise  in  Rambouillet. 

1815  kam  das  Regiment  in  das  Lager  von  Strassburg:  die  Grenadiere  waren  bei 
der  Einschliessung  von  Schlettstadt  und  im  Armee-Lager  bei  Dijon. 

Anlässlich  des  neapolitanischen  Feldzuges 

1821  rückte  das  Regiment  nach  Bologna, 

1822  nach  Alessandria  und  Valenza  bei  der  Occupation  von  Piemont. 

Im  Kriegsjahre 
1848  war  das  Regiment  in  Südtirol  und  wurde  meist  divisions-  und  compagnie- 
weise  zur  Bewachung  der  dortigen  Gebirgspässe  und  Thäler  gegen  die  Ein- 
brüche der  Piemontesen  und  Freischärler  aus  Italien,  so  wie  zu  den  vielen 
Expeditionen,  Streifzügen,  wie  in  den  häufig  stattgehabten  Gefechten,  so  12. 
Mai  bei  Storo,  22.    Mai    beim   Angriffe    auf  die   verschanzte    Stellung   bei 


_    417    — 

Lodrone,  29.  Mai  bei  Cisano,  den  Streifungen  am  Qardasee,  in  das  Val 
Arsa  und  die  Val  Teragnolo,  im  Gefechte  18.  Juni  bei  Spiazzi  auf  den 
Höhen  des  Monte  Baldo;  bei  Groara  1.  Juli,  bei  Rivoli  22.  Juli  u.  s.  w. 
mit  vorzüglichem  Erfolge  verwendet.  Das  zweite  und  dritte  Bataillon  waren 
im  August  bei  der  Belagerung  von  Peschiera^  die  14.  Compagnie  bestand  6. 
August  ein  heftiges,  neunstündiges  Gefecht  bei  Lonato.  ^-  Diese  beiden 
Bataillone  kamen  Mitte  August  als  Besatzung  nach  Verona,  das  1.  Bataillon 
aus  Südtirol  vereinigte  sich  im  Dezember  mit  ihnen.  Das  Landwehr- Bataillon 
kam  Anfangs  Dezember  zum  Streif-Corps  des  Obersten  Baron  Horvath, 
welches  die  Reinigung  der  Gegenden  von  Oedenburg,  Stuhlweissenburg, 
Veszprim,  den  Plattensee  und  Bakonyerwald  von  den  umherziehenden  Insur- 
gentenhaufen zur  Aufgabe  hatte.  Die  Grenadier- Division  in  Wien  hatte  den 
dortigen  Mai-Ereignissen,  6.  October  dem  Gefechte  an  der  Taborbrücke 
und  der  Einniihme  von  Wien  28.  bis  31.  October  beigewohnt,  rückte  mit 
der  Haupt-Armee  des  FM.  Fürsten  Windisch-Grätz  nach  Ungarn  und  kam 
als  Besatzung  nach  Ofen. 

Im  Feldzugsjahre 
1849  waren  das  1.  und  3.  Bataillon  zur  Bewältigung  des  in  Brescia  ausgebroche- 
nen Aufstandes  aus  Verona  dahin  beordert,  und  hatten  sich  diese  beiden 
Bataillone  in  dem  dortigen  Strassenkampfe  31.  März  und  1.  April  bei  Er- 
stürmung der  starken  und  hartnäckig  vertheidigten  Barrikaden  mit  Ruhm  be- 
deckt, aber  auch  empfindliche  Verluste  erlitten.  Regiments-Commandant 
Oberst  Graf  Favancourt  war  der  Erste,  der  durch  eine  kleine  Maueröffnung, 
ungeachtet  des  heftigsten  Feuers,  in  die  Stadt  gedrungen.  —  Ende  April 
kam  das  Regiment  zur  Belagerung  von  Venedig.  —  Das  Landwehr- Bataillon 
focht  in  Ungarn  mit  Auszeichnimg,  so  26.  und  27.  Februar  in  der  Schlacht  bei 
Kapolna;  1.  und  2.  März  bei  den  Recognoscirungen  von  Egerfarmos  und  Poro- 
szlo;  26.  April  den  Gefechten  bei  Acs;  13.  Juni  bei  Csorna;  28.  Juni  bei 
Csanak;  2.  und  11.  Juli  in  den  beiden  Schlachten  beiKomorn;  9.  August 
im  Gefechte  bei  Arad.  —  Die  Grenadiere  fochten  26.  April  bei  Acs;  16. 
Juni  bei  Zsigard;  20.  Juni  bei  Pered;  28.  Juni  bei  der  Einnahme  von  Raab, 
in  den  beiden  Schlachten  bei  Komorn ;  5.  August  bei  Szöreg  und  gelangten 
im  Vormarsche  bis  Dobra  in  Siebenbürgen. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Regiment  im  8.  Armee-Corps  des 
FML.  von  Benedek  eingetheilt,  das  3.  Bataillon  aber  in  der  Reserve-Division 
„Urban"  abcommandirt.  16.  bis  21.  Mai  bestanden  einzelne  Compagnien 
am  rechten  Po-Ufer  bei  Pancurana  Patrouillen-Gefechte,  das  3.  Bataillon  unter 
Major  Graf  Welsersheimb  focht  mit  Tapferkeit  im  Treffen  bei  Montebello 
20.  Mai;  und  das  4.  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Magenta;  im  Gefechte 
der  Division  „Urban"  bei  Castenedolo  16.  Juni  trug  Major  Graf  Wel- 
sersheimb durch  seine  ohne  Befehl  mit  dem  3.  Bataillon  gegen  Ciliverghe 
auflgeftihrte  Flanken-Bewegung  wesentlich  zum  günstigen  Ausgange  des  Ge- 
fechtes bei.  24.  Juni  focht  das  vereinigte  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Sol- 

Thftrbelm:  Oedenkblltter.  ^"^ 


—    418     — 

ferino  und  hatte  unter  seinem  tapfem  Commandanten  Oberst  Schi-öder  an  den 
wechselnden  Kämpfen  und  der  endlichen  Erstürmung  St.  Martinos  thätigen 
und  ruhmvollen  Antheil  genommen. 

Im  Feldzuge 
1866  gehörte  das  Regiment  zu  dem  zur  Vertheidigung  Tirols  im  Süden  dieses  Lan- 
des aufgestellten  Truppen-Corps  des  GM.  Baron  Kuhn,  war  in  den  verschiede- 
nen Halbbrigaden  und  Colonnen,  sowie  auch  auf  den  einzelnen  wichtigen  Punk- 
ten Südtirols  vertheilt.  Es  fochten  Abtheilungen  des  fiegiments  4.  Juli  im 
Gefechte  bei  Vezza,  16.  Juli  bei  Monte  Giovo;  18.  Juli  bei  Molina  21.  und 
23.  Juli  in  Val  Saguna. 


Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1683  Das  Regiment,  Anfangs  zu  10  Compagnien  errichtet,  wurde  bereits  im  näch- 
sten Jahre  auf  12  Compagnien  gebracht 

1691  Für  sein  ausgezeichnetes  Verhalten  in  der  Schlacht  bei  Szlankamen  19, 
August  erhielt  das  Regiment  ein  kaiserliches:  „DankhbrifFel".  Es  hatte  den 
Commandanten  Oberstlieutenant  Graf  Pötting,  8  Offiziere  und  253  Mann  todt, 
den  Oberstwachtmeister  Heinrich  Freiherm  von  Winkhoffen,  4  Offiziere,  145 
Mann  verwundet. 

1704  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Thanner  wurde  in  Folge  der  lieber- 
gäbe  von  Altbreisach  gleichfalls,  in  Untersuchung  gezogen  und  wegen  Mit- 
schuld entlassen. 

l708  Die  an  der  March  postirten  Compagnien  commandirtc  Oberstlieutenant 
Liebenberg. 

1714/15  Während  der  Garnisonirung  des  Regiments  in  Siebenbürgen  waren  200 
Mann  zur  Abtragung  und  den  Umbau  der  Weissenburger  Befestigungen 
dasellbst  auf  Arbeit  commandirt;  4.  November  1715  fand  in  Beisein  aller 
höheren  Offiziere  durch  den  Landes-Commandirenden  General  der  Cavallerie 
Grafen  Stainville  die  feierliche  Grundsteinlegung  der  neuen  Befestigungen 
von  Weissenburg  statt,  welche  zu  Ehren  des  Kaisers  den  Namen  „Carls- 
bürg"  erhielten. 

1716  Das  im  Türkenkriege  ausmarschirte  Bataillon  wurde  vom  Oberstlientenant 
Degano  commandirt,  der  1.  October  beim  Sturme  auf  die  Palanka  von  Temes- 
var  verwundet  wurde.  —  1717  erscheint  das  Regiment  mit  rothen  Aufschlägen 
verzeichnet. 

1734  Als  in  der  Schlacht  bei  Parma  Major  de  Messin  getödtet,  Oberst  Freitag 
schwer  blessirt  wurde  29.  Juni,  übernahm  Major  Graf  Thürheim  das 
Commando  der  in  Italien  stehenden  Abtheilungen  des  Regiments,  das  er  auch 
bis  zu  deren  Einrückung  beim  Regimen te  in  Siebenbürgen  Juli  1736  fort- 
führte. 


—    419    — 

1742  Bei  Chotusitz  hatte  das  Regiment  17.  Mai  bedeutende  Verluste :  8  Offiziere, 
212  Mann  todt,  Regiments- Commandant  Oberst  Graf  Thürheim,  15  Offiziere, 
210  Mann  verwundet. 

1 7^13  Im  Treffen  bei  Simbach  9.  Mai  zeichnete  sich  Oberst  Graf  Thürheim  durch 
persönliche  Tapferkeit  und  seine  zweckentsprechenden  Anstalten  besonders 
aus,  und  wurde  zur  Belohnung  zum  General-Major  befördert. 

1745  Regiments-Commandant  Oberst  Baron  Scherzer  blokirte  die  Stadt  Amberg, 
zwang  durch  seine  guten  Vorkehrungen  den  Feind  zur  Räumung  des  Platzes 

25.  Jänner,  wurde  zur  Belohnung  zum  General-Major  befördert,  behielt  aber 
noch  bis  1748  das  Regiments-Commando. 

1757  Bei  dem  Angriffe  bei  Gabel  hatte  sich  Hauptmann  Belvere  ausgezeichnet, 
wurde  aber  dabei  verwundet  15.  Juli. 

1757  Oberstlieutenant  Maximilian  August  Zorn  von  Blowsheim  wurde  für  Aus- 
zeichnung bei  Erstürmung  der  Stemschanze  11.  November  bei  Eroberung 
von  Schweidnitz  sogleich  zum  Obersten  bei  der  Artillerie  befördert  und  1758 
MTO.-R«  Ausser  ihm  hatten  sich  bei  dieser  Action  ausgezeichnet :  die  Haupt- 
leute Graf  Franz  Daun  und  Pierce,  die  Oberlieutenants  Ungar,  Mickle,  Har- 
nach und  Pitehauser,  Lieutenant  Streit,  Fähnrich  Zauner.  Zur  Belohnung 
wurden  Hauptmann  Graf  Daun  sogleich  zum  Oberstlieutenaut,  alle  Uebrigen 
in  die  nächst  höhere  Charge  befördert. 

1757  Hauptmann  Johann  Ungar  von  Raab  hatte  bei  der  Eroberung  von  Schweid- 
nitz 11.  November  ein  Blockhaus  genommen,  sich  mit  stürmender  Hand 
eines  Werkes  bemächtigt,  bei  Breslau  1757  22.  November  und  bei  Torgau 
1760  3.  November  durch  Wunder  der  Tapferkeit  ausgezeichnet  und  wurde 
1763  MTO.-R. 

1762  Beim  Ueberfalle  auf  die  feindliche  Postirung  bei  Meissen  22.  Jänner  vertrieb 
Oberstlieutenant  Pierce  den  Feind  aus  Ober-Eule  und  brachte  viele  Gefan- 
gene ein. 

1766  Regiments-Inhaber  FM.  Graf  Daun  hatte  bei  seinem  Ableben  dem  Regimente 
seine  aus  Silber  verfertigte  sehr  werthvolle,  vollständige  Feld-Kapelle  zum 
Vermächtnisse  bestimmt. 

1769  erhielt  das  Regiment  seine  gegenwärtige  Nummer  59  und  1771  seinen  Werb- 
bezirk in  Oberösterreich. 

1788  Hauptmann  Josef  Leopold  Johann  Fenzel  von  Baumgarten  und  zu  Grub 
wurde  für  sein  heldenmüthiges  Benehmen  bei  der  Erstürmung  von  Novi  3. 
October  in  der  Promotion  21.  December  1789  MTO.-R. 

1790  Wegen   besonderer   Auszeichnung    bei   Erstürmung    des  Lagers  bei  Kalefat 

26.  Juni  wurden  der  Regiments-Commandant  Oberst  Vinzenz  Graf  Kolowrat- 
Liebsteinsky  und  Hauptmann  Ludwig  Albel,  beide  in  derselben  Promotion 
19.  December  1790  MTO.-R.  8  Mann  erhielten  die  silberne  Tapferkeits-Medaille. 

1793  Bei  Erstürmung  des  Ortes  Bierbeck  22.  März  erhielt  die  Mannschaft  2  gol- 
dene und  10  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

27» 


-    420    — 

1793  Oberlieutenant  Gordon  erstürmte  21.  April  mit  100  Freiwilligen  das  Dorf 
Louvigny  und  behauptete  es  bis  zum  Anlangen  der  Unterstützungen. 

1793  In  der  Belagerung  von  Dünkirchen  hatte  sich  bei  den  Angriffen  auf  die 
Retranchements  23.  und  24.  August  Oberlieutenant  Robert  Baron  Swinbume 
vorzüglich  ausgezeichnet,  ebenso  28.  October  bei  der  Einnahme  von  Lanoy, 
wo  er  eine  Kanone  eroberte.  Er  wurde  zum  Hauptmann  befbrdert.  Die 
Mannschaft  hatte  sich  bei  Dünkirchen  1  goldene  und  16  silberne  Tapfer- 
keits-Medaillen erkämpft. 

1794  Im  Treffen  bei  Toumay  22.  Mai  wurde  Major  MTO.-R.  Baron  Fenzel  schwer 
blessirt,  nachdem  er  sich  hervorgethan  hatte. 

1795  Major  MTO.-R.  von  Albel  hatte  sich  im  September  und  October  bei  Ver- 
theidigung  von  Castel  und  Eostheim  am  rechten  Rhein-Ufer  bei  Mainz  un- 
gemein ausgezeichnet,  ebenso  bei  dieser  Action  Lieutenant  Roll  3.  October, 
da  er  die  Kanonen  eines  anderen  Regimentes  aus  dem  Gedränge  rettete, 
sowie  Lieutenant  Seltinger  16.  September  bei  dem  Angriffe  auf  Limburg 
an  der  Lahn. 

1796  Fähnrich  Kermpotich,  der  im  September  zur  Deckung  des  Gepäckes  in 
Legnago  detachirt  war,  schlug  sich  tapfer  gegen  eine  feindliche  Uebermacht, 
rettete  Cassen  und  Gepäck  und  wurde  auser  seiner  Rangstour  zum  Lieute- 
nant befbrdert. 

1797  Im  Gefechte  bei  Klausen  in  Tirol  24.  März  hatte  Hauptmann  Stefan  Quoz- 
denchevich  die  Eisakbrücke  aufs  Tapferste  vertheidiget,  doch  von  allen  Sei- 
ten angegriffen  und  von  den  Felsenhöhen  mit  Steinblöcken  imd  Felsen- 
stücken beworfen,  musste  er  sich  zuletzt  mit  seiner  Compagnie  gefangen  ergeben. 

1799  Oberlieutenant  Baron  Tacco  wurde  in  Anerkennung  seiner  Tapferkeit  bei 
Parona  mit  der  Siegesnachricht  von  Magnano  5.  April  vom  FZM.'  Baron 
Kray  nach  Wien  abgeschickt  und  aussertourlich  zum  Capitän  -  Lieutenant 
befbrdert, 

1799  Oberlieutenant  Bienefeld  zeichnete  sich   hei  dem  Streifzuge  gegen   Florenz 

und  dem   Ueberfalle  auf  Cartona  sehr    aus,   machte   viele  Gefangene  und 

erbeutete    einen  grossen   silbernen  Knopf,  der   heute  noch  den    Stock   des 
Regiments-Tambours  ziert 

1809  Bei  Neumarkt  an  der  Rott  24.  April  stürzte  sich  Major  Kermpotich  in  einem 
kritischen  Gefechtsmomente,  die  Fahne  ergreifend,  an  die  Spitze  dreier  hartbe- 
drängter, bereits  weichender  Compagnien,  führte  sie  von  Neuem  gegen  den 
Feind  und  trieb  diesen  mit  dem  Bajonnete  zurück.  —  FML.  Baron  Hiller 
ertheilte  ihm  in  der  Relation  das  rühmlichste  Lob.  —  FML.  Hiller  nennt  in 
seiner  Relation  den  Obersten  Christof  von  Adler,  Major  Johann  Kermpotich, 
Hauptmann  Dron  und  Oberlieutenant  Ehrenberg  vomRegimente  Jordis  unter 
den  Ausgezeichneten  bei  Aspern.  Die  Majors  Kermpotich  und  Stockart  von  Bern* 
köpf  die  sich  am  26.  April  im  Gefechte  bei  Reichersberg  ausgezeichnet 
hatten,  wurden  bei  Aspem  verwundet.  —  2  Feldwebel  erhielten  die  goldene, 
2  Mann  die  silberne  Medaille. 


—    421     — 

1813  In  der  Schlacht  bei  Hanau  30.  und  31.  October  focht  das  2.  Bataillon  unter 
Major  Jordis  in  dem  Winkel  eines  Waldes,  wurde  eingeengt,  ohne  Hoflfhung 
auf  Hilfe,  der  grösste  Theil  getödtet  und  verwundet  und  der  Rest  gezwun- 
gen sich  zu  ergeben.  Das  3.  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Willmanns  ui),d 
die  1.  Division  des  Landwehr-Bataillons  wurden  von  der  alten  Garde  ange- 
fallen, nach  wüthender  Gegenwehr  an  den  Rand  der  Kinzig  gedrängt,  wo 
viele  ertranken,  viele  gefangen  wurden.  Gefreiter  Pisko  sprang  mit  der 
Fahne  in  den  Fluss  und  versank  mit  derselben,  wodurch  diese  zwar  in  Ver- 
lust, aber  nicht  in  Feindes-Hand  gerieth.  Der  Verlust  des  Regiments  bei 
Hanau  belief  sich  auf  6  todte,  13  verwundete  und  11  gefangene  Offiziere. 
Die  Zahl  der  am  Schlachtfelde  Gebliebenen,  der  Ertrunkenen  und  ihren  Wun- 
den Erlegenen  belief  sich  auf  810  Mann;  —  der  Gesammtverlust  hingegen 
auf  1792  Mann.  Major  Graf  Johann  Weissenwolf  hatte  sich  ausgezeichnet, 
5  Mann  erhielten  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1814  Oberstlieutenant  Georg  von  Willmanns  und  3  Offiziere  wurden  wegen 
besonderer  Tapferkeit  in  der  Schlacht  bei  Arcis  sur  Aube  20.  März  belobt. 
Die  Mannschaft  erhielt  eine  goldene  und  3  silberne  Medaillen.  Das  3.  Ba- 
taillon rückte  mit  dem  äusserst  schwachen  Stande  von  seinen  Commandan- 
ten,  8  Offizieren  und  139  Mann  in  Paris  ein. 

1848  Im  Gefechte  bei  Spiazzi  auf  den  Höhen  des  Montebaldo  hatte  sich  Haupt- 
mann Karl  Stiber  ausgezeichnet,  fiel  aber  tödtlich  verwundet  in  feind- 
liche Gefangenschaft  imd  starb  wenige  Stunden  nachher.  Der  Feind  ehrte 
die  Tapferkeit  dieses  Offiziers  durch  einen  auf  dem  stldlichen  Abhänge  der 
Höhen  von  Spiazzi  gesetzten  Grabstein  mit  der  kurzen  Inschrift:  „Dem 
tapferen  Hauptmann  Stiber  das  14.  piemontesische  Regiment. '^ 

1848  Bei  dem  feindlichen  Angriffe  auf  Goara  am  rechten  Etsch-Ufer  zeichneten 
sich  die  Hauptleute  Josef  von  Nowey  und  Iringeder  an  der  Spitze  der  9« 
und  10.  Compagnie  1.  Juli  aus  und  wurden  vom  FM.  Grafen  Radetzky  belobt. 

1848  im  Gefechte  bei  Rivoli  hatte  sich  Hauptmann  von  Engel  mit  der  14.  Com- 
pagnie besonders  hervorgethan,  ebenso  Oberlieutenant  Prinzinger,  der  mit  Frei- 
willigen des  2.  Bataillons  einen  sechsmaligen  Sturm  unternahm.    Regiments- 

1849  Commandant  OberstGraf  Julius  Bemay-Favancourt  wurde  für  seine  Auszeich- 
nung bei  Brescia,  wo  er  schwer  verwundet  wurde,  MTO.-R. 

Der  tapfere  Hauptmann  Heinrich  Schetzko,  der  nach  dem  Falle  des  Oberst- 
lieutenants Milecz  das  Commando  des  ersten  Bataillons  übernommen  hatte, 
nahm  mit  demselben,  ohne  einen  Schuss  zu  geben,  eine  mehrmals  erfolglos 
gestürmte  Barricade  und  befreite  viele  Gefangene. 

Während  der  Belagerung  von  Venedig  waren  viele  Leute  des  Regiments 
der  Artillerie  zugetheilt  worden  und  zeichneten  sich  aus,  so  dass  das  Regiment 
scherzweise  das  6.  Artillerie-Regiment  genannt  wurde. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in   den  Feldzügen  in  Italien  und  Ungarn : 

OEEO.-R.  3.  die  Hauptleute:  Heinrich  Schetzko,  Julius  von  Engel,  die 
Oberlieutenants  Adolf  Prinzinger  und  Karl  Hofinann. 


—    422     - 

MVK.  Die  Hauptleute  Wilhelm  Lexmüller,  Franz  Leithner,  Alexander  Ko- 
pal,  die  Oberlieutenants  Heyssler,  Gassner,  Graf  von  Ortenburg,  Krippel, 
Seiler.  Sekaub,  die  Lieutenants  Baron  Holzschuher,  Kempf,  Korvicli,  Schu- 
mann von  Mansegg;  Kürsinger,  Willinger ;  die  Mannschaft  erhielt  4  goldene, 
34  grosse  und  94  kleine  silberne  Medaillen,  4  k.  russische  St.  Georgskreuze 
5  Classe  und  92  öffentliche  Belobungen  und  5  badische  Medaillen  des  Mili- 
tär-Verdienstordens. —  Der  Verlust  des  Regiments  in  diesen  beiden  Feld- 
ztigen  betrug  3  todte  und  5  verwundete  Offiziere,  93  Todte  und  424  Ver- 
wundete des  Mannschaftsstandes. 

1859  im  Treflfen  bei  Montebello  20.  Mai  hatten  sich  Major  Otto  Graf  Welsersheimb, 
die  Divisions-Commandanten  Hauptleute  von  Spiess,  Graf  von  Ortenbui^  und 
Kempf  durch  Führung  ihrer  Abtheilungen  und  persönliches  Beispiel  besonders 
ausgezeichnet.  Die  17.  und  18.  Compagnie  hatten,  in  Quarrt  formirt,  einen 
glänzenden  erfolgreichen  Kampf  gegen  piemontesische  Lanciers  bestanden. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Heinrich  Schröder,  Major  Otto 
Graf  Welsersheimb,  die  Hauptleute  Peter  Baron  Baselli  und  Ludwig  Frei- 
herr von  Sztankovics,  Oberlieutenant  Kautsch. 

MVK.  Major  Otto  Graf  Welsersheimb,  die  Hauptleute  von  Kaltenbom,  Ka- 
serer,  Kaim  Edler  von  Kaimthal,  die  Oberlieutenants  Finkenzeller,  Steinherr, 
Gatterer,  die  Lieutenants  von  Elvenich,  Loizenbauer,  von  Gröller,  von  Pal- 
litschek.  —  Die  Mannschaft  erhielt  1  goldene,  57  grosse  und  77  kleine  silberne 
Tapferkeits-Medaillen,  8  öffentliche  Belobungen  für  Offiziere,  64  eben  solche 
für  die  Mannschaft. 

1866  Im  Gefechte  bei  Vezza  4.  Juli  trug  Oberlieutenant  Ferdinand  Baron  Hell- 
dorf, ohne  Befehl,  durch  Eroberung  des  Dorfes  Grane  und  dessen  Behauptung 
wesentlich  zum  guten  Erfolge  bei. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Tirol: 

OLO.-R.  Major  Franz  Pichler  Edler  von  Deeben. 

OKO.-R.  3.  Hauptmann  Heinrich  Gatterer,  die  Oberlieutenants  Ferdinand 
Baron  Helldorf  und  Alexander  Ritter  von  Elvenich. 

MVK.  die  Oberlieutenants  Rieder,  Koczyan  und  Domaschnian ;  —  die  Mann- 
schaft 1  goldene   und  6  silberne  Medaillen. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  Die  Allerhöchste  Belobung :  der  Oberst-Brigadier  Carl  Freyherr    von  Urban 
und  der  dem  Generalstabe   zugetheilte   HauptmannHeinrich  Koczyan. 

Das  Regiment  machte  26  Schlachten,  91  Gefechte,  18  Belagerungen  und  Er- 
stürmungen mit  und  erhielt  drei  besondere  Belobungen  im  Armeebefehle, 
7  Maria -Theresien- Orden,  14  goldene  und  343  silberne  Tapferkeits- 
Medaillen. 

Seit  1868  hat  das  Regiment  dunkelblaue  Röcke  statt  der  früheren  weissen. 


—    423    -- 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1684  Major  Christof  von  Thumb  f  bei  der  Belagerung  von  Ofen. 

1691  Oberstlieutenant  und  Regiments-Commandant  Josef  Ignaz  Graf  Pötting  f  in 
der  Schlacht  bei  Szlankamen  19.  August. 

1734  Major  de  Messin  f  in  der  Schlacht  bei  Parma  29.  Juni. 

1745  Oberstlieutenant  Dietrich  f  in  der  Schlacht  bei  Hohenfriedberg  4.  Juni. 

1760  Major  Steinbrügel  f  in  der  Schlacht  bei  Torgau  3.  November. 

1790  Major  Graf  Clam  f  bei  Erstürmung  des  Lagers  bei  Ealefat  26.  Juni. 

1793  Major  Baron  Lazarini  f  bei  der  Erstürmung  von  Bierbeck  22.  März. 

1849  Oberstlieutenant  Mathias  Milecz  f  im  Kampfe  bei  Breacia  31.  März. 


Ungari  sches 

INFANTERIE -REGIMENT  N*  60. 

(1864.) 

FML.  CARL  VON  NAGY. 

Dunkelblaue  WaJ^enröcke,  stahlgrüne  Egalisirutig,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :   Erlau. 


Inhaber. 


1798  errichtet  aus  den  4.  Bataillonen 
der  ungarischen  Infanterie-Regi- 
menter Nr.  2,  Nr.  33  und  Nr.  52 ; 
bis  1801  unbesetzt. 

1801  FZM.  Ignaz  Graf  von  Gyulai  v. 
Makos  -  Nemeth  und  Nadaska 
MTO.-C,  Hofkriegsiathspräsident 
t  zu  Wien  11.   November  1831. 


1831  FML.  Gustav  Prinz  Wasa  f  zu 
Pillnitz  in  Sachsen  4.  August 
1877. 

1877  FML.  Alexander  Benedbk,  Präsi- 
dent des  Militär-Appellations-Ge- 
richtes 1 2.  Jänner  1878  zu  Wien. 

1878  FML.  Carl  von  Naoy, 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  seinem  ersten  Feldzuge 

1799  stand  das  neu  formirte  Regiment  im  Vorarlbergischen  und  Graubünden, 
6.  Mai  bestand  es  ein  Gefecht  bei  TaüfFers,  wo  es  einige  Verluste  an  Ge- 
fangenen erlitt;  14.  Mai  war  es  beim  Hauptangriffe  auf  Graubünden;  — 
27.  Mai  im  Treffen  bei  Winterthur,  wo  es  ziemlich  viel  gelitten;  4.  Juni 
beim  Haupt-Angriffe  auf  die  Franzosen  jenseits  der  Glatt  watete  das  Re- 
giment, seinen  tapferen  Obersten  Graf  Plunket  an  der  Spitze,  durch  diesen 
Fluss,  um  sich  desto  schneller  mit  der  Haupt-Colonne,  die  dem  Feinde  bei 
Schwamendingen  in  die  rechte  Flanke  kam,  zu  vereinigen.  —  29.  Au- 
gust segelte  es  auf  der  Flotte  des  Oberstlieutenants  Williams  von  Zürich  nach 
dem  obem  Theil  des  Sees ;  25.  September  war  das  Regiment  beim  Uebergange 
der  Franzosen  über  die  Linth  im  Gefechte  bei  Schennitz. 

Im  Feldzuge 

1800  war  es  bei  der  Armee  in  Deutschland,  nahm  an  mehreren  Gefechten  in  Baiem 
Theil  und  focht  3.  December  in  der  Schlacht  bei  Hohenlinden,  in  der  Divi- 
sion FML.  Graf  Merveldt  der  IV.  oder  linken  Flügel-Colonne  des  FML.  Gra- 
fen Riesch  eingetheilt. 


-     425     - 

Im  Feldzuge 
1805  in  Deutschland  war  das  Regiment  im  Corps  des  FML.  Grafen  Merveldt,  und 
auf  dem  Rückzuge  desselben  in  mehreren  Gefechten,  so  hatte  es  1.  Novem- 
ber bei  Lambach  die  Vorpostenlinie  am  rechten  Traunuf^r  besetzt,  und  warf 
unter  seinem  tapferen  Obersten  von  Mariassy  den  Feind,  welcher  Nachmit- 
tags unter  dem  Schutze  eines  heftigen  Geschütz-  und  Kleingewehrfeuers  den 
Traunübergang  forciren  wollte,  mehrmals  zurück;  —  auf  dem  weiteren  Rück- 
zuge des  Merveldt'schen  Corps  hatte  das  Regiment  2.  November  Stellung 
zwischen  Ennsdorf  und  den  Tambacher  Höhen  und  am  4.  Kovember  hatte 
ein  Bataillon  mit  27^  Bataillonen  des  Regimentes  Josef  CoUoredo  Nr.  57 
in  einem  neunstündigen  Kampfe  bei  Stadt  Steyer  dem  Feinde  beiden- 
müthige  Gegenwehr  geleistet.  5.  November  stand  das  Regiment  bei  Arzberg, 
später  dei  Gross-Ramming,  —  dem  Obersten  Mariassy  wurde  die  Verthei- 
digung  des  Passes  nach  Ältenmarkt  anvertraut,  dieser  bestand  bei  Weyer 
8.  November  ein  heftiges  Gefecht  mit  einem  bedeutend  überlegenen  Feinde, 
und  wurde  nach  tapferer  Gegenwehr  mit  einem  grossen  Theil  der  Infanterie 
gefangen,  der  Rest  zog  sich  über  das  Gebirge  nach  Steiermark  zurück. 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutschland  war  das  Regiment  anfänglich  in  der  Brigade  GM.  Baron 
Bianchi  des  V.  Armee- Corps  Erzherzog  Ludwig  eingetheilt,  und  focht  bei 
Kirchdorf  20.  April,  wo  es  mit  den  Regimentern  Duka  Nr.  39  und  Beaulieu 
Nr.  58  die  vortheilhaften  Höhen  jenseits  des  Dorfes  besetzt  hielt;  —  diese 
Truppen  leisteten  hier  den  tapfersten  Widerstand  gegen  die  wüthenden  An- 
griflFe  der  durch  Napoleon's  Nähe  begeisterten  Baiem,  hielten  bis  5  Uhr  Abends 
wacker  Stand  und  setzten  sodann  in  bester  Ordnung  den  anbefohlenen  Rück- 
zug nach  Pfaflfenhausen  fort ;  —  24.  April  im  Gefechte  bei  Neumarkt  rückte 
das  Regiment  mit  Duka-Infanterie  Nr.  39  gegen  den  linken  Flügel  des  Fein- 
des vor,  und  nach  hartnäckigem  Widerstände  wurden  die  Baiem  unter  Ge- 
neral Wrede  aus  dem  Dorfe  Lonperg  und  dem  Walde  von  Scherm  vertrie- 
ben, imd  bis  jenseits  desselben  verfolgt.  Am  ersten  Schlachttage  von 
Aspern  21.  Mai  war  das  Regiment  in  der  Avantgarde  der  L  Colonne  und  das 
zweite  Bataillon  that  sich  im  Kampfe  um  das  Dorf  Aspem  durch  mehrere 
glänzende  Bajonnet- Angriffe  hervor,  während  das  erste  Bataillon  unter  Oberst 
von  Mariassy  auf.  dem  äussersten  rechten  Flügel  der  Aue  in  nicht  minder 
heftigem  Gefechts  verwickelt  war  und  im  Verein  mit  den  Jägern,  Gren- 
zern und  Wiener  Freiwilligen  nach  blutigen  Kämpfen  den  Feind  zurück- 
schlug. Am  zweiten  Schlachttage  22.  Mai  hatte  das  Regiment  ruhmvollen 
Antheil  an  dem  glänzenden  Widerstände  der  österreichischen  Infanterie  ge- 
gen die  französischen  Reitermassen.  Ende  Mai  wurde  dasselbe  zur  Ver- 
theidigung  des  Brückenkopfes  von  Pressburg  dahin  entsendet,  imd  besetzte 
das  Dorf  Engerau,  welches  Major  Czamotzy  mit  dem  zweiten  Bataillon  ge- 
gen den  Angriff  einer  4000  Mann  starken,  mit  Cavallerie  und  Geschütz  von 
Wolfsthal  vorrückenden  französischen  Colonne  1.  Juni  vertheidigte.  Nach  wech- 
selndem Kampfe  vertrieb  das  Bataillon,  mit  3  Compagnien  des  ersten  verstärkt, 


—    426    — 

den  Feind  bei  Anbruch  der  Nacht  aus  dem  bereits  eroberten  Theile  des  Dorfes 
und  zwang  ihn  zum  Rückzüge  in  sein  Lager  bei  Wolfsthal,  —  das  Regiment 
bestand  noch  mehrere  Gefechte  bei  Pressburg  im  Juni  und  Anfangs  Juli. 

Im  Feld^uge 

1813  war  es  im  III.  Armee-Corps  seines  Inhabers  FZM.  Grafen  Gyulai  eingetheilt 
und  hatte  thätigen  Antheil  an  den  Kämpfen  dieses  Corps  in  den  Schlachten 
bei  Dresden  und  Leipzig,  den  Gefechten  bei  Liebenau,  Schenau,  Leutsch, 
Klein-Zschocher,  Kosen  und   9.    November   an    dem  Treffen   bei  Hochheim. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  focht  es  im  selben  Corps  24.  Jänner  bei  Bar  sur  Aube,  1.  Fe- 
bruar bei  La  Rothiere,  bei  La  Fert6  sur  Aube,  wie  überhaupt  in  den  grösse- 
ren Actionen  des  III.  Armee-Corps  betheiligt,  Ende  April  kam  es  zu  dem 
am  23.  April  formirten  Corps  des  FML.  Baron  Bianchi,  welches  zuerst  Süd- 
frankreich zwischen  Grenoble,  Chambery  und  den  Mont  Cenis  zu  besetzen 
hatte,  sowie  später  Piemont  und  Savoyen. 

Im  Feldzuge 

1815  war  das  Regiment  in  Frankreich,  Abtheilungen  desselben  2.  Juli  im  Gefechte 
bei  Rousses  und  Fancilles,  —  Anfangs  October  im  grossen  Armee- Lager  bei 
Dijon,  rückte  das  Regiment,  in  dem  in  Frankreich  zurückbleibenden  Occupa- 
tions-Corps  des  Gen.  der  Cav.  Grafen  Frimont  eingetheilt,  von  dort  in  das 
Elsass,  wo  es  in  Neuweiler  und  Zabem  seine  Quartiere  erhielt  und  bis  181$ 
verblieb.     Im  Jahre 

1848  nach  Ungarn   beordert,   erlag   dasselbe    der  dortigen  Bewegung  und  wurde 
1849  reorganisirt. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Regiment  im  I.  Armee-Corps  des 
FML.  Grafen  Clam-Gallas  eingetheilt  und  focht  4.  Juni  in  der  Schlacht    bei 
Magenta  und  26.  Juni  in  jener  bei  Solferino. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  dasselbe  im  VI.  Armee-Corps  der  Nord-Armee  (FJIL. 
Baron  Ramming)  eingetheilt,  kämpfte  27.  Juni  im  Treffen  bei  Wysokow,  3. 
Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  und  erlitt  in  beiden  Actionen  bedeu- 
tende Verluste  (darunter  11  todte  Offiziere).  Das  4.  Bataillon  gehörte  zu  den 
Besatzungs-Truppen  der  Festung  Olmütz. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  13.  und  17.  September  in  den  Gefechten  bei   Brtscfaka 
mit  einem  Gesammtverluste  von  42  Mann  in  Allem. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

Im  Feldzuge 
1799  hatte  sichRegiments-Commandant  Oberst  Graf  Max  Plunket  beim  Angriffe  aut 
Graubünden  14.  Mai,  wo  er  die  vierte  Colonne  commandirte,  besonders  hervorge- 
than,  sowohl  durch  persönliche  Bravour   als  kluge   Dispositionen,  ebenso  bei 


—     427     - 

dieser  Gelegenheit  der  Major  Graf  Hierony mus  CoUoredo,  der  über  das  Gebirge 
von  Gavia  nach  Kuhlis  und  Conters  detachirt  war^  um  des  Feindes  Rückzug  abzu- 
schneiden;  im  Treffen  bei  Winterthur  hatte  Graf  CoUoredo  die  beinahe  unzugäng- 
liche Höhe  des  Steiges  über  Winterthur  erklommen,  wo  er  sich  mit  beispiellosem 
Muthe  so  lange  behauptete,  bis  er  Unterstützung  bekam,  sodann  stürzte  er 
sich  rasch  auf  den  Feind  herab,  verjagte  ihn  von  der  Strasse  und  erhielt 
dadurch  die  Brücke  über  den  Töss  unbeschädigt,  über  welche  die  Reiterei 
zur  Verfolgung  des  Feindes  naclisprengen  konnte,  ßlajor  Graf  CoUoredo  wurde 
sogleich  zum  Oberstlieutenant  im  Regimente  und  in  kürzester  Zeit  zum 
zweiten  Obersten  bei  Olivier  WaUis-Infanterie  Nr.  29  befördert.) 

1800  Auf  dem  Rückzuge  von  Hohenlinden  eregte  der  bei  der  äussersten  Arriere- 
Garde  eingetheilte  Fähnrich  Ludwig  Pielsticker  durch  sein  umsichtiges  und 
entschlossenes  Benehmen,  die  Aufmerksamkeit  des  Divisionärs  FML.  Grafen 
Merveldt  so  dass  dieser  ihn  sogleich  zum  Lieutenant  in  sein  innehabendes 
Uhlanen-Regiment  beförderte. 

1805  Regiments-Commandant  Oberst  Andreas  Mariassy  v.  Mannsfalva  hatte  sich  im 
Gefechte  bei  Lambach  1.  November  durch  Tapferkeit  und  zweckmässige 
Dispositionen  hervorgethan. 

1809  FML.  Baron  HiUer  nennt  in  seinem  Berichte  an  den  Generalissimus  den 
Obersten  von  Mariassy  und  Oberstlieutenant  Baron  von  der  Trenk  des  In- 
fanterie-Regimentes  Gyulai  unter  den  Ausgezeichneten  von  Aspern, 

1809  Bei  Engerau  hatte  sich  1.  Juni  durch  die  tapfere  Vertheidigung  dieses  Dor- 
fes Major  Anton  von  Czamotzy  ausgezeichnet. 

1814  FZM.  Graf  Gyulai  belobte  das  tapfere  Verhalten  des  zweiten  Obersten 
Grafen  Christian  Kinsky  im  Treffen  bei  Bar  sur  Aube  24.  Jänner. 

1831  bis  zu  seinem  Ableben  im  Juli  1832  diente  Napoleons  Sohn  Herzog  Franz 
von  Reichstadt  als  zweiter  Oberst  und  Grenadier-Bataillons-Gommandant 
im  Regimente. 

1849  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien : 

Grenadier-BataiUons-Commandant    Oberst  Julian  Ritter  von    Woyciechowski. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Andreas  Mariassy  de  Markus  et  Batis- 
falva,  Major  Vincenz  von  DobrowoUny,  die  Hauptleute  Singer  v.  Waalmor, 
Dittrich,  Graf  Strachwitz,  Kronawitter,  Pusch,  die  Oberlieutenants  Czermak, 
Baranyay  de  Nagy  Varad,  Turkowits,  Lieutenant  Beskochka  —  5  Offiziere 
die  Allerhöchste  Belobung. 
Die  Mannschaft  7  grosse  und  12  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1 866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen : 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Laurenz  Riess. 

MVK.  Hauptmann  GöUer  die  OberUeutenants  Rupprecht  v.  Virtsolog,  Nowak, 

Baron  Wildburg,  Lieutenant  Mattyasovszky  v.  Mattyasöcz. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO-R.  3.  Oberst  Julius  Blaschke. 


—    428    — 

MVE.  Oberstlieutenant  (des  Generalstabs-Corps)  Ludwig  Schwitzer  Ritter 
von  Bayersheim;  die  Hauptleute  Eugen  Suvich  von  Pribir,  Oabriel  Mauritz, 
Peter  Pavkovic^  Lieutenant  Mathias  Kocsics  (vor  dem  Feinde  geblieben). 
Die  Allerhöchste  Belobimg :  Major  Stephan  Balogh,  die  Oberlieutenanta  Josef 
Ritter  von  Quintus,  Adolf  Niemtschik;  Philipp  Pr^muzic,  Ignaz  Hurta, 
Wilhelm  Legrady  de  Belfenyer,  die  Lieutenants  Bela  Bemath,  Bela  Bares, 
(beide  in  der  Reserve)  und  Ladislaus  Nagy. 

Die  Mannschaft  erhielt  für  die  Gefechte  bei  Brtschka  am  17.  und  auf  der 
Majenica  planina  am  21.  September  3  silberne  Tapferkeits-Medaillen  L,  nnd 
10  IL  Classe^  12  Belobungen. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  gleich  allen  übrigen  Infanterie- 
Regimentern  statt  der  früheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1799  Oberstlieutenant  Leopold  von  Hasslinger  an  seiner  im  Gefechte  bei  Taüffcrs 
6.  März  erlittenen  schweren  Verwundung  in  feindlicher  Gefangenschaft  gestorben. 

1799  Regiments-Commandant  Oberst  Graf  Max  Plunket  f  im  Gefechte  bei  Sche- 
nitz  25.  September. 

1809  Der  zum  Regiments-Commandanten  und  Obersten  anher  beförderte  aber  noch 
nicht  eingerückte,  Graf  Anton  Weissenwolf  an  seiner  bei  Aspem  (ab  Oberst- 
lieutenant von  Sztaray-Infanterie  Nr.  33  erlittenen  schweren  Verwundung  f 
zu  Ulrichskirchen  im  Juni. 

1859  Major  Alois  Kozell  in  der  Schlacht  bei  Solferino  f  24  Juni. 
1859  Major  Vincenz  von  DobrowoUny  an  seiner   Verwundung  bei  Solferino  f  zu 
Castiglione  delle  Stiviere  21.  Juli. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  61. 

(1866.) 

ALEXANDER  CZESAREWITSCH,  GROSSFORST  UND  THRONFOLGER  VON  RUSSLAND. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  grasgrüne  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe, 

ErgäDzungsbezirksstation:   Tbmssvar. 


Inhaber. 


1798  errichtet  aus  den  4.  Bataillonen 
der  siebenbürgischen  Infanterie- 
Regimenter  Nr.  31  und  51  und 
aus  der  Reserve-Divisionen  der 
ungarischen  Infanterie-Regimenter 
Nr.  52  und  53. 
Bis  1802  unbesetzt. 

1802  FZM.  Franz  Graf  Saint  Julien 
t  zu  Skalitzka  in  Mähren  16.  Jän- 
ner 1836. 

1836  FZM.  Georg  Freiherr  Rükavina 
von  WiDowGRAD  MTO.-R.  f  9- 
September  1849. 

1849  FML.    Julius    Graf    Strasoldo- 


Grafenbbro  MTO.-R.taufSchloss 
Strasoldo  in  Friaul  21.  September 

1855. 

1855  FML.  Thomas  Freiherr  Zobel 
von  Giebelstadt  und  Darstadt 
MTO.-R.  t  zu  Gastein  am  12.  Juli 
1869  (war  seit  1859  zweiter  In- 
haber). 

1859  Nikolaus  Cesarewitsch  Grossflirst 
und  Thronfolger  von  Russiand  f 
24   December  1865. 

1865  Alexander  CESAREwrrscH  Gross- 
filrst  und  Thronfolger  von  Russ- 
land. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  neuerrichtete  Regiment  kam 

1799  nach  Tirol,  von  wo  Anfangs 

1800  ein  Bataillon  zur  Armee  nach  Italien  beordert  wurde, 

1805  gehörte  das  Regiment  zu  den  Besatzungs-Truppen  von  Venedig. 

Im  Feldzuge 
1809  war  dasselbe  in  der  Brigade  des  GM.  Grafen  Hieronymus  Colloredo  der 
Armee  des  Erzherzog  Johann  in  Italien  eingetheilt.  —  Diese  tapfere  Brigade, 
aus  den  Infanterie-Regimentern  Saint  Julien  Nr.  61  und  Strassoido  Nr.  27  for- 
mirt,  verschaffte  in  der  Schlacht  bei  Fontana  Fredda  (Sacile)  16.  April  durch 
ihr  fünfstündiges  unerschütterliches  Ausharren  wider  die  mächtigen  feindlichen 
Anstrengungen    den    Bewegungen    des    österreichischen    Heeres    Zeit   und 


—    430    — 

Möglichkeit,   die  Schlacht  zur   günstigen   Entscheidung  zu  bringen.     Haupt- 
mann Ost,  der  ein  Bataillon   commandirte,  rückte  im  Laufe  der  Schlacht  aui^ 
eigenem  Antriebe  mit  drei  Compagnien  vor,  brach  durch  die   bereits  gewor- 
fenen Vortruppen,  zwang  den  überlegenen  Feind  durch  einen  raschen  Bajon- 
netsturm  zum  Weichen,  machte  viele   Gefangene   und  entschied  durch  diese 
Unternehmung  den  Sieg  auf  dem  linken  Flügel.     Das  Regiment  focht  femer 
29.  und  30.  April  am  äussersten    rechten  Flügel  der   Armee,  bei   Sove   und 
Monte  Foscarin  jenseits   des  Wildstroms   Alpon,  —  8.  Mai  in  der  Schlackt 
an  der  Piave  schlugen  die  beiden  Regimenter  der  Brigade  mehrere  Angritf^ 
der  französischen  Dragoner  auf  das  Tapferste  ab,  12.  Mai  leisteten  sie  hart- 
näckigen Widerstand   in   der  Stellung  bei   Venzone   und  Ospedaletto  gegen 
die  ungestümen  Attaquen  der  französischen   Cavallerie-Divisionen   Sahuc  und 
Grouchy ;  auf  dem  weiteren  Rückzuge  der  Armee  durch  Ungarn  bestand  da« 
Regiment  13.  Juni  bei  dem  Dorfe  Szabadhegy  ein  heftiges  Gefecht  gegen  die 
feindliche  Division  Severoli ;  —  in  der  Schlacht  bei  Raab  14.  Juni  war  Haupt« 
mann  Ost  mit  einem  Bataillon  bei   dem  Meierhofe  Kiss  Megyer,  —  1700  Fran- 
zosen  schritten   zum  Angriffe   gegen   das   sehr  gelichtete   Bataillon,  welches 
diese  auf  30  Schritte  anrücken  Hess,   selbe    sodann    mit   einer  wohlgezielten 
Decharge  empfing,  nach  Thunlichkeit  ihr  .schleuniges  Vorrücken  hemmte  und 
zwei  Kanonen  rettete.  —  Im  Gefechte  bei  Gratz  25.  Juni  hatten  sich  zwei 
Compagnien  bei  der  Zurückwerfung  des  Feindes  durch  kraftvolle  Bajonnet- 
stürme  ausgezeichnet.  —  Das  Regiment   nahm   ehrenvollen   Antheil,  seit  23. 
Juni  mit  der  Armee  bis  Pressburg  vorgerückt,  an   der  Vertheidigimg  dieser 
Stadt   und    des    dortigen  Brückenkopfes,    an   der    Abwehr    der    feindlichen 
Angriflfe  am  28.  und  30.  Juni,  namentlich  am  letztem    Tage,  wo   es    seinen 
tapferen    Obersten  Johann    de  Longueville  als   schwer  verwundet   zu  bekla- 
gen hatte.     In  der  Nacht  vom  5.  auf  den  6.    Juli  verliess  das  Regiment  mit 
der  Armee  des  Erzherzogs  Johann  Pressburg  und  rückte  zur  Vereinigung  mit 
der  Haupt-Armee  des  Generalissimus  Erzherzog  Karl  ins  Marchfeld. 

Im  Feldzuge 

1813  war  dasselbe  in  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreich  ein- 
getheilt,  und  an  den  Gefechten  und  Operationen  derselben  thätig  betheiligt, 
die  Grenadiere  besonders  fochten  mit  grosser  Auszeichnung  15.  November 
im  Gefechte  bei  Caldiero. 

Im  Feldzuge 

1814  gehörte  das  Regiment  zu  den  Blokade-Truppen  von  Mantua.  In  der  Schlacht 
am  Mincio  8.  Februar  hatte  Regiments- Commandant  Oberst  Eberl  mit  zwei 
Bataillons  des  Regimentes  durch  einen  klug  geleiteten  kräftigen  Angriff  den 
Fortschritten  des  Feindes  Einhalt  gethan,  die  Grenadiere  aus  der  drohenden 
Gefahr  einer  Ueberflügelung  gerettet,  den  Ort  Massi  gestürmt  und  mit  gros- 
ser Bravour  längere  Zeit  gehalten.  Aber  das  Regiment  erlitt  hiebei  gr<»<^4' 
Verluste,  darunter  4  todte  und  13  verwundete  Offiziere. 

Im  Feldzuge 

1815  gegen  den  Exkönig  Murat  von  Neapel  hatte  das  Regiment  seine  £iiitheilnn^ 


—    431     — 

in  der  Truppen-Division  FML.   Graf  Neipperg,    bestand    mehrere    Gefechte 
worunter  jenes    am  Brückenkopf  bei  Ochiobello    das   bedeutendste  war,  12. 
April.     Es  blieb  bis  1817  im  Neapolitanischen,  und  machte 
1821  den  kurzen  Feldzug  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  mit. 

1848  Bei  Ausbruch  der  März-Revolution  in  Italien  war  das  Regiment  als  Besat- 
zung in  Piacenza,  erhielt  23.  März  den  Befehl,  Piacenza  zu  räumen  und 
über  Cremona  der  Armee  des  FM.  Grafen  Radetzkj  zu  folgen.  In  Maleo 
zwei  Miglien  von  Pizzighettonc  vereinigte  es  sich  mit  dem  aus  Pavia  kom- 
menden Regimente  Gyulai  und  kam  im  April  nach  Mantua;  13.  April  un- 
ternahm Oberst  von  Theissing  eine  scharfe  Kecognoscirung  gegen  Goito,  bei 
der  8  Compagnien  des  Regimentes  mitwirkten;  23.  April  waren  3  Compag- 
nien  im  Gefechte  bei  Casteilaro.  Das  Regiment  war  in  der  Einschliessung 
und  Belageining  von  Mantua  und  hatte  an  der  tapferen  Vertheidigung  dieser 
Festung  ehrenvollen  Antheil  genommen ;  es  blieb  auch  nachher  als  Besatzung 
in  derselben. 

Im  Feldzuge 

1849  gegen  Piemont  war  das  Regiment  im  IV.  Armee-Corps  FML.  Graf  Thurn 
eingetheilt,  23.  März  am  Tage  der  Schlacht  von  Novara  waren  4  Compag- 
nien des  zweiten  Bataillons  nebst  andern  Truppen  zur  Besetzung  der  Sesia- 
Uebergänge,  der  Strasse  von  Terranuova  und  Frassinetto  verwendet.  —  Das 
erste  Bataillon  war  noch  am  Hermarsche  von  Mantua;  25.  März  waren  2 
Compagnien  am  Brückenkopfe  bei  Casale  im  Gefechte  mit  der  dortigen  feind- 
lichen Besatzung,  welches  aber  in  Folge  der  Waffenstillstands- Verhand- 
lungen sogleich  eingestellt  wurde. 

Das  beim  Werbbezirke  zu  Temesvar  stationirte  dritte  Bataillon  gehörte  zur 
Besatzung  dieser  Festung  und  hatte  1848  und  1849  an  den  Kämpfen  daselbst 
und  der  heldenmüthigen  Vertheidigung  dieses  Platzes  durch  seinen  tapfem 
greisen  Regiments-Inhaber  ruhmvollen  Antheil.  Ein  Detachement  unter 
Oberlieutenant  Unukich,  50  Mann  stark,  war  18.  October  1848  zur  Verstärkung 
der  Festung  Arad  dahin  beordert  worden,  und  machte  die  neunmonatliche 
Belagerung  dieser  Festung  mit  besonderer  Auszeichnung  mit.  Oberlieutenant 
Unukich  hatte  allein  35  Ausfälle  unternommen,  jedesmal  dem  Feinde  bedeu- 
tenden Schaden  zugefügt  durch  wiederholte  Zerstörungen  von  dessen  Be- 
lagerungs-Batterien, Erbeutung  von  Munitions-Vorräthen,  Eroberung  von 
Geschützen  und  Waffen,  endlich  Niederbrennung  mehrerer  der  Festung 
gegenüberliegenden  Gebäude,  gelungene  UeberfkUe  u.  s   w. 

Im  Feldzuge 
1 859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  4.  Bataillon  im  Treffen  bei  Monte- 
bello  20.  Mai  der  Brigade  des  GM.  Prinzen  Hessen  zugetheilt,  kam  aber 
nicht  in  die  Gefechtslinie;  das  zweite  und  dritte  Bataillon  gehörte  zu  den 
Besatzungs-Truppen  von  Venedig,  die  5.  und  6.  Compagnio  besetzten  bis  6. 
Juni  Treviso,  später  Belluno,  die  4  andern  Compagnien  des  ersten  Bataillons 
Btiessen  im  Mai  zur  Division  des  FML.  Baron  Urban  und  waren  15.  Juni 
im  Gefechte  bei  Castenodolo. 


—    432    — 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  im  IV.  Armee- Corps  der  Nord- Armee  ein- 
getheilt  und  focht  29.  Juni  im  Gefechte  bei  Königinhof  und  3.  Juli  in  der 
Schlacht  bei  Eöniggrätz,  wo  es  den  bedeutenden  Gesammtverlust  von  33  Offi- 
zieren und  1301  Mann  erlitt,  darunter  9  Offiziere  und  202  Mann  todt  Das 
vierte  Bataillon  gehörte  zur  Besatzung  von  Olmütz. 

Im  bosnischen  Occupations- Feldzuge 
1878  hatte  dieses  Regiment  hervorragenden  Antheil  an  dem  heldenmüthigen 
Kampfe  der  20.  Infanterie-Division  FML.  Qraf  Szapary  in  den  Gefechten: 
8.  bis  12.  August  bei  Tusla;  —  16.  bis  20.  August^  23.  und  26.  August; 
1.,  2.;  4.,  5.  und  15.  September  sämmtlich  bei  Doboj.  Gesammtverlust  in 
Allem  und  im  ganzen  Feldzuge  259  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  DenkwflrdigkeitexL 

1809  Hauptmann  Josef  von  Ost  wurde  flQr  seine  Auszeichnungen  bei  Sacile  16. 
April  und  Raab  14  Juni  durch  Capitelbeschluss  1810  MTO.-R. 

1809  In  der  Schlacht  bei  Raab  14.  Juni  hatten  sich  die  Hauptleute  Michael  Ficht- 
ner und  Spiridion  Szokolits  an  der  Spitze  ihrer  Compagnien  durch  Tapfer- 
keit hervorgethan  und  den  französischen  General  Seras  geworfen. 

1809  Im  Gefechte  von  30.  Juni  beim  Pressbui^er  Brtlckenkopf  hatte  sich  Regiments- 
Commandant  Oberst  Johann  von  Longueville^  ein  alter  Wallone,  durch  seine 
vorzügliche  Tapferkeit  ausgezeichnet,  stürzte  aber  von  einer  Kugel  schwer 
getroffen  besinnungslos  vom  Pferde. 

1813  Im  Gefechte  bei  Caldiero  15.  November  hatte  sich  Grenadier-Bataillons- 
Commandant  Oberstlieutenant  Anton  Chimani  v.  Mannberg  MTO.-R.  ausge- 
zeichnet, wurde  verwundet. 

1814  Regiments-Commandant  Oberst  Raimund  Baron  Eberl  wurde  ftir  Auszeich- 
nung in  der  Schlacht  am  Mincio  mittelst  Allerhöchsten  Handbillets  ddo. 
Chaumont  8.  März  MTO.-R. 

1848  Bei  Castellaro  23.  April  that  sich  Hauptmann  Vincenz  Schlavitz  durch  die 
tapfere  Erstürmung  einer  Barrikade  hervor. 

1848  und  1849  Oberlieutenant  Georg  Unukich  wurde  fiir  seine  wiederholten  erfolgrei- 
chen Ausfälle  und  Waffenthaten  während  der  neunmonatlichen  Belagerung 
der  Festung  Arad  durch  Capitelbeschluss  1850  MTO.-R. 

1848  und  1849  Für  Auszeichnung  in  den  Kriegs-Epochen  in  Italien  und  Ungarn : 
OEKO.-R.  3.  die  Majore  Franz  Xaver  EoUmann  und  Franz  Schifter,  Haupt- 
mann Ludwig  MetZy  die  Oberlieutenants  Rudof  Baron  Eschwege  und  Georg 
Unukich. 

MVE.  Major  Ferdinand  Edler  von   Junker,   Oberlieutenant  Alois,  Maier  die 
Lieutenants  Waasz  und  Weinberger. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  Major  Michael  Schmidt,  Hauptmann   Anton   Debellak,  Öberlieutenant 
Budisavlievic  von  Predor. 


-     433     - 

8  Offiziere  erhielten  die  Allerhöchste  Belobung,  6  Mann  die  grosse,  1 1  Mann 
die  kleine  silberne  Medaille. 

1866  Fiir  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 
MVK.  Oberlieutenant  Franz  Eichler. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  ÖLO-R.:  Oberstlieutenant  Franz  Morocutti. 

MVK.:  Oberst  Carl  Machalitzky,  Major  Julius  Graf  Strasoldo-Qrafenberg, 
die  Hauptleute  Josef  Zastira,  Simeon  Matievi^,  Robert  Grablowitz,  Johann 
Theodoroviö,  Weif  von  Isser  zu  Gaudententhurm,  Eduard  Steiner,  die 
Lieutenants  Josef  Hermann  (in  der  Reserve),  Carl  Strasser. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Die  Oberlieutenants  Gustav  Wanjeck,  Hugo 
Hanel,  Eduard  Ritter  von  Kurulec  von  Boine-mir,  die  Lieutenants  Josef 
Folnesics  und  Bela  Tötössy  de  Szepetnek  (beide  in  der  Reserve),  Eduard 
Urbanitzky  Edler  von  Mühlenbach,  Carl  Eedaciö  (in  der  Reserve),  Alexander 
Freund,  Sigmund  von  K61er,  Georg  Petrovan,  Arthur  Ealtnecker  und 
Anton  Huszar. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  gleich  allen  übrigen  Infanterie- 
Regimentern  statt  der  früheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1814  MTO.-R.  Major  Josef  von  Ost  f  iß  der  Schlacht  am  Mincio  8.  Februar. 
1866  Oberstlieutenant  Constantin  Gyurich  f  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli. 


Thiliheim :  Oedenkblätter.  '«^^ 


Ungarisches 

ENFANTERIE-REGIMENT  N*  62. 

(1868.) 

LUDWIG  PRINZ  VON  BAIERN. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  grasgrüne  Egdlisirung,  weisse  Knöpfe. 
ErgänzmigsbezirksBtaiioii:  Maros-Vabarhbly. 


Inhaber. 


1798  errichtet  aas  den  4.  Bataillons  der 
ungarischen  Infanterie-Regimen- 
ter Nr.  19.  Nr.  34  und  Nr.  37. 
mit  1.  Juni  1798  formirt. 

1798  bis  1802  unbesetzt. 

1802  FML.  Franz  Freiherr  Jellacich 
de  BüziM  MTO.-R.  f  zu  Szala 
Apathi  4.  Februar  1810. 

1810  FZM.  TheodorFreiherr  Wacqüaot 
Geozelles  MTO.-R.  t  2fu  Wien 
18.  März  1844. 


1844 


1844 


1868 


1856 


FZM.  August  Freiherr  V.  TuBSKT 
t  zu  Wien  23.  Jänner  1856. 

FML.  Erzherzog  Heinrich,  k.  k. 
Höh. 

Ludwig  Prinz  von  Baiem. 

{Zweiter  Inhaber: 

FML.   Ander  Freiherr   Melczee 
V.  Kellemes  t  1873.) 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse* 

Das  neuerrichtete  Regiment  erhielt  die  Stabsstation  Erakau^wo  es  mit  dem 
zweiten  und  dritten  Bataillon  bis  zum  Ausbruch  des  Feldzuges  1805  verblieb, 

1799  das  erste  Bataillon  hingegen  stand  1799  in  Tirol,  brach  im  April  in  da« 
Vorarlbergische  auf,  wo  es  in  den  Gefechten  des  29.  Juli  und  17.  August  an- 
lässlich von  Recognoscirungen  in  Unterwaiden  sehr  geschwächt  wurde,  den 
Kriegsschauplatz  verliess  und  nach  Temesvar  abrückte.  —  Im  Mai  1805  hatten 
die  in  Polen  gelegenen  Bataillone  die  bei  Nove  Miasto  und  Sandomir 
ausgebrochenen  Bauem-Unruhen  zu  bewältigen. 
Im  Feldzuge 

1805  in  Deutschland  fochten  die  Grenadiere  8.  October  bei  Wertingen,  das  Regi- 
ment  9.  October  im  Treffen  bei  Günzburg,  das  erste  Bataillon  bestand  15> 
October  ein  Vorposten-Gefecht  bei  Wangen.  Um  diese  Zeit  kam  das  Regi- 
ment nach  Tirol  in  das  Corps  seines  Inhabers  FML.  Baron  Franz  Jellacich,  wurde 
mit  diesem  im  verschanzten  Lager  bei  Dombim  von  feindlicher  Uebermacht 


—    435     - 

eingeschlossen  und  durfte  nach    den  Bedingungen  der  Capitulation  von  Bre- 
genz  ein  Jahr  nicht  gegen  Frankreich  dienen. 

Im  Feldzuge 
1809  war  das  Regiment  bei  der  Armee  des  Erzherzog  Johann  in  Italien,  focht  13. 
April  bei  Codroipo,  16.  April  in  der  Schlacht  bei  Fontana  Fredda  im  Cen- 
trum der  Stellung;  30.  April  im  Gefechte  bei  S.  Bonifacio,  wo  es  einen 
Gesammtverlust  von  200  Mann  erlitt,  kam  bei  dem  am  1.  Mai  angetretenen 
Rückzuge  der  Armee  in  die  Arri^re-Garde,  focht  tapfer  12.  Mai  bei  S.  Da- 
niele. An  diesem  Tage  wurde  das  dritte  Bataillon  zu  Gemona  von  einer 
bedeutenden  Uebermacht  ilberfallen  und  der  grösste  Theil  nach  tapferer  Ge- 
genwehr gefangen.  15.  Mai  war  das  Regiment  an  dem  gelungenen  Ueber. 
falle  bei  Wolfskehl  betheiligt,  wo  die  Franzosen  800  Mann  verloren ;  17.  Mai 
im  Gefechte  bei  Tarvis  erlitt  das  auf  zwei  Bataillone  herabgekommene  Regi- 
ment in  einem  488tündigen  Kampfe  grosse  Verluste,  darunter  13  Offiziere. 
Die  beiden  Bataillone  traten  getrennt  den  weiteren  RtLckzug  an,  und  vereinig- 
ten sich  4.  Juni  in  Könnend,  wo  sie  mit  450  Rekruten  verstärkt,  bereits  14. 
Juni  in  der  Schlacht  bei  Raab  in  der  Mitte  der  Schlacht-Ordnung  standen 
und  den  bedeutenden  Verlust  von  20  Offizieren  und  200  Mann  an  Todten, 
nebst  vielen  Verwundeten  erlitten. 

1812  Im  August  standen  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  zur  Beobachtung 
etwaiger  russischer  Truppenbewegungen  an  der  Grenze  der  Wallachei  auf- 
gestellt. 

Im  Feldzuge 

1813  in  Deutschland  focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Dresden  26.  August 
mit  ausgezeichneter,  selbst  vom  Feinde  geehrter  Tapferkeit,  aber  auch  mit 
entschiedenem  Unglück.  Nach  verzweifelter  Gegenwehr,  nachdem  schon  14 
Offiziere  und  300  Mann  todt  oder  verwundet  waren,  mussten  sich  die  Ta- 
pferen, von  allen  Seiten  eingeschlossen,  kriegsgefangen  ergeben.  —  Die  Gre- 
nadier-Division war  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreich, 
focht  6.  September  im  Treffen  bei  Feistritz  und  15.  November  bei  Villa  nuova. 
Das  inzwischen  in  Temesvar  neu  organisirte  Regiment  rückte  im  Mai  1814 
bei  der  Armee  in  Italien  ein,  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  nach  Cre- 
mona,   das  dritte  Bataillon  kam  im  August  nach  Florenz. 

Im  Feldzuge 
1815  gegen  den  Exkönig  Murat  von  Neapel  war  das  Regiment  zum  operirenden 
Armee-Corps  des  FML.  Baron  Bianchi  eingetheilt.  15.  April  vertrieb  FML. 
Graf*  Nugent  mit  dem  zweiten  Bataillon  und  3  Compagnien  des  dritten  die 
Neapolitaner  aus  Florenz.  Das  erste  Bataillon  focht  3.  Mai  mit  Auszeich- 
nung in  der  Schlacht  bei  Tolentino,  am  selben  Tage  rückte  das  zweite  Ba- 
taillon ohne  Schwertstreich  in  Rom  ein,  einzelne  Compagnien  hatten  detachirt 
kleinere  Gefechte  zu  bestehen,  so  bei  Acquino  13.  Mai  die  7.,  14.  Mai  bei 
Ponte  Corve  die  14 ;  welche  stets  mit  dem  Rückzuge  des  Feindes  endeten. 
16.  Mai  schloss  Oberstlieutenant  Ghequier  die  Festung  Gaeta  mit  dem  dritten 
Bataillon  ein;  —  die  7.,  13.  und  14.  Compagnie  hatten  16.  Mai  an  dem  glück- 

28* 


»     •  • 


-     436     — 

liehen  Ueberfall  des  Generalstabs-Majors  Baron  d^Aspre  bei  S.  Gennano  und 
Magnano  rühmlichen  Antheil  genommen.  Die  Grenadier-Division  machte  diesen 
Feldzug  in  Südfrankreich  mit,  kam  aber  in  kein  Gefecht.  1816  marschirte 
das  Regiment  in  die  Lombardie  und  die  beiden  ersten  Feld-Bataillone  machten 
1821  den  kurzen  Feldzug  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten,  die  Grena- 
dier-Division jenen  in  Piemont  mit. 

1848  und  1849  in  der  Kriegs-Epoche   waren    die    beiden    ersten   Feld-Bataillone 
in  Pest  und  gerieth  die   Mannschaft   grösstentheils   in    die  Gewalt   der    Re- 


I       0  volutionspartei,  dieselben  wurden  später  1849  zu^iiiPt  in  ßüd  fiirol  wieder 

X *l\\  CK,^/j\)A>y\  reorganisirt.  Das  dritte  Bataillon  und  die  Grenadier-Division  fochten  im  Armee- 
llMilM     ^^^P®  FML.  Baron  Puchner  in  Siebenbürgen  und  die  Grenadiere  bei  Szöke- 
'\        -Halva  17.  Jänner  1849,  beide  Abtheilungen  in  den  Schlachten  bei  Hermann- 
'  Stadt  21.  Jänner,  bei  Salzburg  4.  Februar,    wo   die  Grenadiere  eine    feind- 

liche Batterie  stürmten,  und  in  der  Schlacht  bei  Mediasch  3.  März,  das  dritte 
Bataillon    18.  März  bei  Zeiden,  und  im  Sommerfeldzuge  1849  bei  der  Recog- 
^  r,     .  noscirung  von  Szt.    Kiraly  —   und  wieder   mit    der  Grenadier-Division   im 

]:]'  CA''  ^'  •'        Treffen  bei  Szemeria  23.  Juli.       % 
j  ^i  Q  U  M  ^  V       Im  Feldzuge 

.     .  •  1859  in  Italien  war  das  Regiment  im  VI.  Armee-Corps   des  FML.   Baron  Paum- 

*        r^  garten  in  Tirol  eingetheilt  und  stand  bei  Trient  und  Vezzano. 

;   '    \'  1        Im  Feldzuge 

,  ^v^Ai^l866  gegen  Preussen  war   das   Regiment   im  III.    Armee-Corps  der  Nord- Armee 

vj  eingetheilt  und  focht  3.  Juli  in  der   Schlacht  bei   Königgrätz,   wo   es  einen 

Gesammtverlust  von  8  Offizieren  und    115  Mann,   darunter   3  Offiziere  und 

20  Mann  todt  erlitt.     Das  vierte  Bataillon  gehörte  zu  den  Besatzungs-Trup> 

pen  von  Theresienstadt. 

Tapferkeits-AoBzeiclmungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1809  Fähnrich  Alexander  Kotzok  führte  den  Rest  des  bei  Gemona  12.  Mai  Über- 
fallenen 3.  Bataillons  dem  Regimente  zu. 

Im  Feldzuge 
1815  gegen  Neapel  hatte  sich  Oberst  Josef  von  Urmenyi,    der  eine  Brigade  com- 
mandirte,  durch  Umsicht  und  Entschlossenheit  mehrmalige  Erwähnung  verdient 

1815  Die  Hauptleute  Franz  Kellery  und  Ludwig  CoUin  wurden  angertthmt.  Er- 
sterer  bahnte  sich  bei  St.  Angelo  13.  Mai  mit  gefälltem  Bajonnet  den 
Weg  durch  den  Feind,  der  ihn  von  dem  grösseren  Theile  seiner  Compagnie 
abgeschnitten  hatte;  —  Letzterer  hatte  mit  der  14.  Compagnie  bei  Ponte 
Corvo  14.  Mai  einen  feindlichen  Angriff  abgeschlagen  und  viele  Gefangene 
gemacht. 

1849  Als  in  der  Schlacht  bei  Salzburg  24.  Februar  die  Grenadiere  durch  eine  auf 
100  Schritt  gegebene  Eartätschenladung  beim  Sturme  auf  die  Batterie  ge- 
gen 30  Mann  theils  todt,  theils  verwundet  verloren,  und  dieser  Verlust  ein 
Wanken  im  Vorrücken  verursachte,  trat  Lieutenant  Nemeth  mit  dem  Rufe : 


—    437    — 

dupo  minie  (Mir  nach!)  muthig  vor  und  eilte  in  Sturmschritt  bis  an  die 
feindlichen  EanoneU;  gefolgt  von  seinen  Grenadieren.  —  Der  Divisions- 
Commandant  Hauptmann  von  ImSly  wurde  schwer  blessirt. 

1848  und  1849  Für  Auszeichnung  in  der  Eriegs-Epoche : 
OEEO.-R.  3.  Lieutenant  Johann  Josiphovich. 

MVK.  Oberstlieutenant  Joseph  Nehiba^  Major  Josef  Qyurich^  die  Hauptleute 
Im61y  de  Rethe,  Jovich,  die  Oberlieutenants  Einer  und  Nemeth. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Oberstlieutenant  Josef  Ritter  von  Appel,  Oberlieutenant  Honig,  die  Lieu- 
tenants Baron  Spielmann,  Lederhasz. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  gleich  allen  übrigen  Infante- 
rie-Regimentern statt  der  früheren  weissen. 


Ungarisches 

INFANTERIE -REGIMENT  N«  63. 

(1860.) 

KÖNIG  WILHELM  lU.  DER  NIEDERLANDE. 

Dunkelblaue  Waffenroohey  orangegelbe  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 
Ergänzungsbezirksstation :   Bistritz  in  Siebenbürgen. 


Inhaber. 

1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infante- 
rie -  Regimentern  Nr.  41  und 
Nr.  62. 


1860  Se.  Maj.  König  Wh-helm  III.  der 
Niederlande. 

{Zweiter  Inhaber  seit  1860: 
FML.  Moriz  Freiherr  v.  Ledbreb). 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  im  IX.  Armee-Corps  der  Süd-Armee  (FML.  Härtung)  eingetheilt, 
focht  das  Regiment  in  der  Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni,  wo  es  namentlich 
an  den  heissen  Kämpfen  des  ersten  Angriffes  auf  den  Höhenzug  des  Monte 
della  Croce  bis  Custozza  thätigen  und  ehrenvollen  Antheil  hatte.  Der  Ge- 
sammtverlust  desselben  betrug  254  Mann  (darunter  1  Offizier  und  51  Mann 
todt). 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni : 

OEKO.-R.  3.  Regiments-Commandant  Oberst  Peter  Ritter  von  Petrowicz;  Major 

Sebastian  Orlow. 

MVK.   die  Hauptleute  Magistris,  Welther   v.  Welthem,  die  Oberlieutenants 

Schuch,     Esztergoni,    die    Lieutenants    Hilpert     und    Ritter    Wittich    von 

Streitfeld. 

Seit  1868  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  64 

(1860.) 

6R0SSHERRZ06  CARL  ALEXANDER  VON  SACHSEN-WEIMAR. 

Dunkelblaue  Waffenröcke^  orangegelbe  Egalisirung^  gelbe  Knöpfe. 
Ergänzongsbezirksstation :  Bboos  in  Siebenbürgen. 


Inhaber. 


1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  31,  Nr,  50 
und  Nr.  51. 


1860  Carl  Alexander  Grossberzog  von 
Sachsen- Weimar  Genh.  H. 

{Zweiter  Inhaber  seit  1860:* 
FML.  Josef  von  Bbrger.) 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  im  II.  Armee-Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt,  focht  das 
Regiment  30.  Juni  im  Gefechte  bei  Sahiey  und  im  Vorposten-Scharmützel 
bei  Schurz,  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz,  und  22.  Juli  im  Treffen 
bei  Blumenau  nächst  Pressburg.  Das  vierte  Bataillon  gehörte  zu  den  Be- 
satzungs-Truppen unter  FML.  Baron  Rrzikowsky  in  Erakau  und  Westgalizien. 

Tapferkeits-Anszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen. 

ÖEKO.-R.  3.  Major  Carl  Doleisch,  die  HaupÜeute  Adolf  Eneussl  von  Herd- 
liczka  und  Josef  Schneider, 

MVE.  Hauptmann  Peterka,  die  Oberlieutenants  Gautsch,  Schmidt,  Zawadil,  die 
Lieutenants  Habrofsky  und  von  Fischer. 

Seit  1868  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 


UnganBches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*^  67, 

(1860.) 

FZM.  JOSEF  RITTER  VON  SCHMERLING. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  krebsroihe  Egalisirung,  weisse  Knöpfe, 
ErgänzuDgsbezirkBstation :  Epbribs  in  Ungarn. 


Inhaber: 


1860  1.  Februar  formirtauB  den  Infante- 
rie-Regimentern Nr.  20  und  Nr.  60 


1860  FZM.  Josef  Ritter  von  Schmebuhg. 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 
Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  focht  dies  Regiment,  in  der  Brigade  des  GM.  Erzherzog  Josei 
des  IV.  Armee-Corps  der  Nord- Armee  eingetheilt,  29.  Juni  im  Gefechte  bei 
Schweinschädel  und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz,  wo  es  in  Allem 
7  OflRziere,  darunter  Einer  todt,  und  424  Mann  verlor. 

Tapferkeits-Aaszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen : 

OEKO.-R.  3.   Regiments-Commandant    Oberst   Friedrich  Müller  Edler  yon 
Eiblein  MVE.  Hauptmann  Gabona,  Oberlieutenant  Reif. 

Seit  1868  die  angegebene  Adjastirung  statt  der  früheren  weissen. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«  68. 

(1867.) 

FZM.  GABRIEL  FREIHERR  VON  RODICH,  MTO.-R. 

Dunkelbhue  Waffenröcke  rothbraune  Egalisirung,  gelbe  Knöpfe. 

ErgänzuBgsbezirksstation :  Szolnok. 


Inhaber: 


1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infante- 
rie-Regimentern Nr.  33,  Nr.  37 
und  Nr.  46. 

1860  FZM.  Carl  Freiherr  Stbinningfr 
t  zu  Wien  26.  Jänner  1867. 


1867  FZM.  Gabriel  Freiherr  von  Ro- 
dich MTO.-R.,  Statthalter  im  Kö- 
nigreiche Dalmatien  und  Militär- 
Commandant  zu  Zara. 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  in  der  Brigade  des  GM.  Erzherzog  Josef  im  IV.  Armee-Corps 
der  Nordarmee  eingetheilt,  focht  dies  Regiment  29.  Juni  im  Gefechte  bei 
Schweinschädel  und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz  unter  seinem 
tapfem  Conmiandanten  Obersten  Graf  Bissingen-Nippenburg,  der  schwer  ver- 
wundet vom  Pferde  sank  und  von  seinen  eigenen  Leuten  aus  dem  dichten 
Elampfgewühl  getragen  wurde.  Das  Regiment  erlitt  einen  Gesammtverlust 
von  21  Offizieren,  darunter  6  todt,und  500  Mann.  Das  vierte  Bataillon  ge- 
hörte zu  den  Besatzungs-Truppen  der  Festung  Olmütz. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  am  17.  September  im  Gefechte  bei  Brtschka  mit  einem 
Verluste  an  Todten,  Verwundeten  und  Vermissten  von  43  Mann. 


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Tapferkeits-AoBzeichnnngen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen. 

OEEO.-R.  3.  Major  Friedrich  von  Baumgarten. 

MVE.    Regiments-Commandant  Oberst  Cajetan  Graf  Bissingen-Nippenburg, 

Hauptmann  Carl  Zuna. 


-     444    - 

FOi*  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  ÖLO.-R. :  Oberst  Franz  Brunner. 

OEKO.-R.  3:  Major  Johann  Tomicic. 

MVK. :  Major  Alois  Koller,  die  Hauptleute  Theodor  von  Adda,  Josef  Bojen 
Georg  Menz,  Julius  Rupp,  Josef  Denk,  Oberlieutenant  Heinrich  Auiich, 
Reserve-Lieutenant  Mathias  Mattyasovszky,  der  vor  dem  Feinde  gebliebene 
Hauptmann  Johann  Ulbrich. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  HauptmannMathias  Pazdrian,  die  OberlieutenaDth 
Josef  Zdrahal,  Peter  Miskov,  Carl  Berg  von  Falkenberg,  Eduard  Winkler, 
Alexander  Hegyessy  de  Mezöhegyes,  die  Lieutenants  Franz  Dütsch,  Bela 
Gerster  und  Sigmund  Molnar  (beide  in  der  Reserve),  Wendelin  Schuller. 
Die  Mannschaft  erhielt  fttr  die  Gefechte  bei  Brtschka  am  16.  und  17.  Sep- 
tember: 2  goldene,  9  grosse  und  2H  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen, 
7  Belobungen. 

Seit  1869  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  fiüheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1866  Regiments-Commandant  Oberst  Cajetan  Graf  Bissingen-Nippenburg  an  seiner 
Verwundung  bei  Königgrätz  +  zu  Wien  19.  Juli. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  69. 

(1860.) 

FML  GEORG  GRAF  JELLACICH  DE  BUZIM. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  hechtgraue  Ugalisirung,  u:eisse  Knöpfe. 
Ergänzungsbezirksstation :  Stuhlweissenburo. 


Inhaber: 


1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  19  und 
Nr.  27. 


1860  FML.    Georg  Graf  Jkllacich  de 
BuziM. 


Feldzüge  und  wichtigere  Kriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  in  Böhmen  focht  dieses  Regiment,    im  II.  Armee-Corps  des 
FML.  Grafen  Thun   der  Nord- Armee    eingetheilt,  3.   Juli   in   der  Schlacht 
bei  Königgrfttz  mit  einem  Gesammtverluste  von  3  Offizieren,  (2  todt),  und  108 
Mann ;  —  22.   Juli  war  es  im  Treffen  bei  Blumenau  nächst  Pressburg. 

1878  Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge  war  das  Regiment,  in  der  ersten  Ge- 
birgs-Brigade  der  18.  Infanterie-Truppen-Division  des  FML.  Baron  Jovano- 
vic  eingetheilt,  an  der  Occupation  der  Herzegowina  betheilt. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen. 
MVK.  Lieutenant  Friedrich  Chorin. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Conunandanten  und  Stabsoffiziere. 

1866  Oberstlieutenant  Heinrich  Freiherr  von  Testa  +  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz  3.  Juli. 


Ungarisches-slavonisches  Peterwardeiner 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  70. 

(1874.) 

FZM.  FRANZ  FREIHERR  PHIUPPOVIC  VON  PHILIPPSBERG. 

Dunketblaue  Waffenröckey  meergrüne  Egaiisirung,  gelbe  Knopfe. 
ErgänzungBbezirksBtatioii :   Peterwardein. 


Inhaber: 


k.    russischer     Feldmarschall    f 
1874. 
1874  FZM.    Franz   Freiherr  von  Pm- 
Lippovic  V.  PiLippsBERo,  comman- 
dirender  General  zu  Agram. 


1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  1.,  Nr.  3 
und  Nr.  25. 

1860  FZM.  Ladislaus  Freiherr  v.  Naoy 
t  1872. 

1873  Friedrich    Wilhelm   Graf   Berg, 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisae. 
Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  im  V.  Armee-Corps  des  FML.  Baron  Rodich  der  Süd- Armee  ein 
getheilt,  focht  dieses  Regiment  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Custozza.    Das 
vierte  Bataillon  gehörte  zu   den  Besatzungs-Truppen  in  Istrien  unter  FML. 
Baron  Wetzlar. 

Bei  Auflösung  des  Peterwardeiner  Grenz-Regimentes  Nr.  9  mit  1.  October 
1873  wurde  aus  dem  bisherigen  Gebiete  desselben,  sowie  aus  dem  vom  Er- 
gänzungs-Bezirke des  78.  Infanterie-Regimentes  abgetrennten  Syrmier  Comitate 
der  neue  Ergänzungs-Bezirk  des  70.  Infanterie-Regimentes  formirt,  und  die 
bisherige  Ergänzungs-Bezirksstation  Neusohl  gegen  Peterwardein  ausgetauscht. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Reserve-Regiment  in  den  Gefechten  bei  Ghratschanitza  4.  und  13. 
August;  bei  Dolnja  Tuz.a  9.  und  10.,  zwischen  Gradacac  und  Sama6  14., 
bei  Doboj  15.,  16.,  19.,  23.,  26.  und  30.  August,  und  1.,  2.,  4.,  5.  und  15. 
September  mit  einem  Gesammtverluste  in  Allem  während  des  ganzen  Feld- 
zuges von  70  Mann. 

Tapferkeits-AoBzeichntmgeü  und  besondere  fienkwürdigkeiteiL 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien. 


—    447     ~ 

OEKO.-R.  3.  E[auptmann  Josef  Lommer  und  Oberlieutenant  Alexander  Eiss 
MVK.  Regiments-Commandant  Oberst  Franz  Carl  Freiherr  v.  Leonhardi, 
Major  Domitiik  Nobile  de  Rezzonico. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occuppations-Feldzuge 
1878  OEEO.-R.  3:  Hauptmann  Michael  Manojlovic  (dem  Generalstabe  zugetheilt). 
MVK. :  Oberstlieutenant  Peter  Petrovic,  Major  Ladislaus  Halper  v.  Szigcth, 
die  Hauptleute  Johann  Dragosavlievic,  Milovan  Vukmirovic  und  Hauptmann 
Ordonnanz-Offizier  Paul  Vuicic. 

Die  Mannschaft  erhielt  für  die  Gefechte  bei  Samaö  14.  und  16.  August; 
bei  Doboj  23.  August  1  goldene,  1  grosse  silberne  und  10  kleine  silberne 
Tapferkeits-Medaillen. 

Seit  1868  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«  71. 

(1870.) 

FZM.  RUDOLF  FREIHERR  VON  ROSSBACHER. 

Ihmkelblaue  WaffenröchCf  krebsrothe  Egälisirung,  gtlhe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Trencsin. 


Inhaber: 

1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  8,  Nr.  12 
und  Nr.  54. 

1860  S.  k.  k.  Höh.  G.  d.  Cav.  Großs- 
herzog  Leopold  IL  von  Toscana 
t  29  Jänner  1870  zu  Rom. 


{Zweiter  Inhaber: 
G.  d.  Cav.  Moriz  Freiherr  v.  Borire- 
burg-Lensgfeld  f  zu  Wien  1868- 1 
1870  FZM.  Rudolf  Freiherr  von  Ro 

BACHER. 


ss- 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  im  VIII.  Armee-Corps  des  Gen.  der  Cav.  Erzherzog  Leopold 
eingetheilty  in  der  Brigade  GM.  Graf  Rothkirch,  erlitt  das  Regiment  15.  Juli 
im  Rückzugs-Gefechte  bei  Dub  namhafte  Verluste,  darunter  10  Offiziere  todt 

1878  Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge  war  das  Reserve-Regiment  im  Ge- 
fechte bei  Peci  6.  October.  Der  Gesammtverlust  desselben  betrug  ao 
Todten,  Verwundeten  und  Vermissten  49  Mann. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  nnd  besondere  Denkwflrdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Oberstlieutenant  Alois  Maurer,  die  Hauptleute  Edler  v.  Döpfner  und  Hiller. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occuppations-Feldzuge 
1878  erhielt  die  Mannschaft  für  das  Gefecht  bei  Peci   am  6.  October   3  kleine 

silberne  Medaillen  und  7  Belobungen. 

Seit  1868  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  nnd  Stabs-Offiziere. 

1866  Oberstlientenant  Vincenz  Schenoha  f  im  Gefechte  bei  Dub  15.  Juli  und 
Major  Jacob  Freiherr  von  Karwinsky  an  seiner  Verwundung  bei  Dub  f  ^^ 
Olmütz  2.  September. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«  72, 

(1877.) 

FML  JOSEF  FREIHERR  DORMUS  VON  KILIANSHAUSEN,  MTO.-R. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  lichtblaue  Egälisirung,  gelbe  Knöpfe. 

ErgänzungsbezirksBtation :  Pressburg. 


Inhaber. 


1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  4  und  Nr.  23. 

1860  FZM.  Wilhelm  Freiherr  Ramming 
von   RiBDKiRCHEN  MTO.-R.  t  zu 


Carlßbad  1.  Juli  1876. 
1877  FML.  Josef  Freiherr  Dormus  von 

KiLIANSHAUSEN  MTO.-R. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 
1864  Diöses  Regiment  machte  im    VI.    Armee-Corps    des   FML.  Baron   Gablenz 
den   Feldzug   gegen    die  Dänen  in   Schleswig-Hobtein    und  die  Occupation 
dieser  Herzogthümer  mit. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  focht  es,  im  I.  Armee-Corps  des  Gen.  der  Cav.  Grafen  Clam 
Gallas  eingetheilt,  28.  Juni  im  Gefechte  bei  Münchengrätz  —  29.  Juni 
im  Treffen  bei  Jidin  —  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz,  wo  es  einen 
Gesammtverlust  von  16  Offizieren  (darunter  vier  todt)  und  432  Mann  erlitt. 
Das  vierte  Bataillon  gehörte  zu  den  Besatzungs-Truppen  der  Festung  Josefstadt. 

1878  Im   bosnischen    Occupations-Feldzuge    wurde    das  Regiment    an    der    dal- 
matinischen Grenze  verwendet 

Tapferkeits-AoBzeichnnngen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Oberstlieutenant   Carl  Edler  von   Janda,  Hauptmann    Julius  Bauer, 

Oberlieutenant  Alois  Hofmann. 
1878  MVK.  dem  Reserve  Oberlieutenant  und    Ordonanz    Offizier   Josef  Heiterer 

für  Auszeichnung  im  Bosnischen  Occupations  Feldzuge. 

Seit  1868  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  trüberen  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1866  Major  Franz  Veigl  f  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli. 

Thfifh«im,  OadMikblfttter.  ^^ 


Böhmisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«  73< 

(1865.) 

FZM.  WILHELM  HERZOG  VON  WÜRTTEMBERG,  MTO.-R. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  kirschrothe  Egalisirung,  gelbe  Knopfe. 

Ergänziingsbezirksstation :  Eoer. 


Inhaber: 


1860  1  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  35,  Nr.  42 
und  Nr.  55. 

1860  FML.  Alexander  Graf  Mensdorpp- 
PoüiLLY  MTO.-R.,  erhielt  1865 
das  9.  Uhlanen-,  jetzt  10.  Drago- 
ner-Regiment. 


1865  Wilhelm  Herzog  v.  Wübttbmberg 
FZM.,  MTO.-R.,  Commandirender 
General  und  Chef  der  Landes- 
Regierung  in  Bosnien  und  der 
Herzegowina  zu  Serajewo. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 
Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  in  der  Brigade  des  GM.  Baron  Ringelsheim  des  I.  Armee 
Corps  Gen.  der  Cav.  Grafen  Clam-Gallas  eingetheilt,  focht  dies  Regiment 
29.  Juni  im  Treffen  bei  Jicin  und  erlitt  einen  Gesammtverlust  von  29  Offi- 
zieren, 636  Mann  (darunter  8  Offiziere  todt),  femer  3.  Juli  in  der  Schlacht 
bei  Königgrätz,  wo  es  in  Allem  30  Offiziere  (darunter  7  todt)  und  958  Mann 
verlor.  Das  vierte  Bataillon  gehörte  zu  den  Besatzungs-Truppen  der  Festung 
Theresienstadt. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen : 
1866  MVK.  die    Hauptleute  Leicht  v,  Leichtenthurm,  Schneyder,  Freiherr  Salis. 
Samaden,  Horrak,  von  Ende,  die  Oberlieutenants  Schirschaut,  Hettinger,  Baron 
Trott  Engels,  die  Lieutenants  Brenneis,  Pfeifer  und  dem  vor  dem  Feinde  ge« 
bliebenen  Oberlieutenant  Josef  Müller  zuerkannt. 

Seit  1869  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  bisherigen  weissen. 


Böhmisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N^  74. 

(1860). 

FZM.  JOHANN  GRAF  NOBILI. 

Dunkelblaue  Waffenröckey  hrapprothe  Egalisirung^  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Jicin. 


Inhaber. 


1860  1  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr,  28,  Nr.  36 
und  55. 


1860  FZM.  Johann  Graf  Nobili. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  in  der  Brigade  des  GM.  Schulz  des  VIII.  Armee-Corps  des 
Erzherzog  Leopold  eingetheilt,  focht  dies  Regiment  28.  Jimi  im  Trefifen  bei 
Skalics  und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz  mit  dem  namhaften  Ge- 
sammtverluste  von  26  Offizieren  und  764  Mann,  darimter  12  Offiziere  und 
456  Mann  todt.  Das  vierte  Bataillon  war  in  der  Brigade  des  GM*  Baron 
Hahn  in  der  österreichisch-nassauischen  Division  des  FML,  Grafen  Neip- 
perg  eingetheilt;  14.  Juli  im  Treffen  bei  Aschaffenburg. 

Im  bosnischen  Occupations -Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  5.  September  im  Gefechte  bei  Trebinje   7.  bei  Gorica 
15  October  und  bei  der  Besetzung  von  Elobuk  mit  einem  Gesammtverluste 
in  Allem  von  114  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Oberstlieutenant  Maxmilian  Bonora,  Hauptmann  Johann  Mayer. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge : 
ÖLO-R.  Oberst  Georg  Babich. 
1878  Die    Allerhöchste   Belobung:    Hauptmann  Carl  Popp,  Lieutenant  Wilhelm 
Felix  und  nachträglich  die  vor  dem  Feinde  gebliebenenen  Oberlieutenant  Adolf 
Schmidt  und  Reserve-Lieutenant  Carl  Domin. 

Seit  1868  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 


29» 


Böhmisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  75. 

(1860.) 

FZM.  GRAF  FRANZ  FOLLIOT  DE  CRENNEVILLL 

DunkeUflaue  Wafenröcke,  lichtblaue  Egalisirungy  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Neuhaus. 


Inhaber. 

1860  1  Februar  formirt  aus  den  Infan-  1860  FZM.    Franz    Graf   Folliot   dk 

terie-Regimentern  Nr.  11,  Nr.  18  Crennevillb    GVO.-R.,    Oberst- 

und Nr.  21.  Kämmerer. 

Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 
Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  focht  dies  Regiment,  in  der  Brigade  des  GM.  Baron  Eugen  Piret 
des  V.  Armee-Corps  eingetheilt,  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Custozza,  und 
hatte  ruhmvollen  Antheii  an  den  Lorbeern  seines  Brigadiers,  der  sich  hier 
das  Theresienkreuz  erkämpfte,  und  zwar  in  den  Vormittagsstunden  jenes 
siegreichen  Tages  an  der  Erstürmung  von  Oliosi,  und  am  Nachmittage  an 
jener  des  Monte  Vento.  Der  Gesammtverlust  des  Regimentes  betrug  146 
Mann,  darunter  3  todte  Offiziere.  Das  vierte  Bataillon,  zur  Besatzung  von 
Josefstadt  gehörig,  war  28.  Juni  im  Treffen  bei  Skalics  und  erlitt  daselbst 
einen  Gesammtverlust  von  5  Offizieren  und  383  Mann. 


Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien  und  Böhmen: 

OLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Emanuel  Freiherr  Henniger  v.  Eberg. 

OEEO.-R:  3.  Die  Majore  Guido  Ritter  Bogner  v.  Steinburg,  und  Emanuel 

Kellner  die   Oberlieutenants   Otto   Freiherr  Waldbott  zu    Bassenheim    und 

Bomheim,  Ernst  Edler  von  Kesslern. 

MVK.    die    Hauptleute    Ott    Edler   von    Ottenkampf,    Rosslaw,  Badstüber, 

Oberlieutenant  Popp  und  Lieutenant  Ritter  von  Leuzendorf. 

Die  Mannschaft  erhielt  1  goldene,  11  grosse  und  32  kleine  silberne  Tapfer» 

keits-Medaillen  und  62  Belobungen. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  MVK.:  der  dem  Generalstabe  zugetheilte  Hauptmann  Gustav  Buml. 

Seit  1868  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  früheren  weissen. 


Ungarisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N«  76. 

(1860.) 

FML  ALBERT  FREIHERR  KNEBEL  VON  TREUENSCHWERT.  MTO.-R 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  hechtgraue  EgcAisirung,  gelbe  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Oedekbubg. 


I  n  h  a  b  e'r : 


1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infan- 

terie-Regimentem    Nr.    43    und 

Nr.  49. 
1860  FML.  Franz  Freiherr  v.  PAUMaAR- 

TBN  t  ZU  Vevay  in  der  Schweiz 

19.  November  1866. 


1866  FZM.  Franz  Freiherr  von  John, 
Chef  des  Generalstabes,  MTO.-C, 
zu  Wien  f  m  Mai  1876. 

1877  FML.  Albert  Freiherr  Knbbbl  v. 
Treubnschwbrt,  MTO-R.,  Präsid. 
des  Militär- AppellationB-Gerichtes. 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  focht  dieses  Regiment,  in  der  Brigade  des  Obersten  Grafen  Otto 
Welsersheimb  des  VIT.  Armee-Corps  FML.  Baron  Maroicic  eingetheilt,  mit 
besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Custozza,  wo  diese  Brigade, 
zur  dritten  Erstürmung  des  Belvedere  bestimmt,  um  4  Uhr  Nachmittags  im 
ersten  Anlaufe  diese  so  wichtige  imd  viel  bestrittene  Höhe  nahm.  Das  Regi- 
ment erlitt  einen  Gesammtverlust  von  228  Mann,  darunter  2  Offiziere  todt. 
Das  vierte  Bataillon  war  in  der  Brigade  des  GM.  Prinzen  Sachsen- Weimar 
der  Reserve-Division  FML.  von  Rupprecht  der  Süd- Armee  eingetheilt. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  in  den  Gefechten  bei  Izazic  15.  September,  bei  Bihacz 
18.  September,  bei  Pecci  6.  October  mit  einem  Gesanmitverluste  im  ganzen 
Feldzuge  in  Allem  von  70  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwtürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

ÖLO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Anton  Freiherr  von  Eleudgen. 
OEEO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Wilhelm  Biedermann,  die  Majore  Julius  Eämpf- 
1er   und   Carl  Freiherr  Reichlin-Meldegg,   Hauptmann   Carl  Stenzl,   Lieute- 


—    454    - 

nant  Anton  Ritter  Rauschenfels  von  Steinberg,  Hauptmann  Josef  Ritter  v.  Raab 
MVK*  die  Hauptleute  Scholz,  Eltz,  Josef  Nobile  de  Majneri,  GoUing,  Kut- 
schereuter, Ritter  Perin  von  Wogenbui'g,  Pannann  die  Oberlieutenants  Räcke 
von  Kuzmanovic,  Gallina,  die  Lieutenants  Eder,  Mirbeth,  Mathes,  Baron 
Paumgarten. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occuppations-Feldzuge 
1878  OEKO.-R.    3.:    Die   Majore   Eduard  Edier  von  Waldkirch,  Mathias  Mikic, 
Hauptmann  Franz  Mikola  und  der   vor   dem  Feinde    gebliebene    Oberst- 
lieutenant Julius  von  Eltz. 

MVE.  Hauptmann  Carl  Honig,  die  Oberlieutenants  Ernst  Kiesewetter  Edler 
von  Wiesenbrunn  in  der  Reserve,  Edmund  Martin,  die  Lieutenants  Ladislaus 
Nemes  (vor  dem  Feinde  geblieben),  Arthur  Papp,  Alexander  Hussy  (alle  3 
in  der  Reserve),  Rudolf  Lethay. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Die  Oberlieutenants  Wilhelm  SchäfFer,  Hermann 
Witte,  Ferdinand  Edler  von  Leclair,  Johann  Ballentowi6,  die  Lieutenants 
Adolf  Petrik  (in  der  Reserve),  Ludwig  von  Reymond,  Stephan  Depretis. 
Die  Mannschaft  erhielt  für  die  Gefechte  bei  Izacic  am  15.,  Biha^  am  18. 
September  und  Pecci  am  6.  October  7  grosse  und  19  kleine  silberne  Tapfer- 
keits-Medaillen, 17  Belobungen. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  frtlheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Gommandanten  und  Stabs-OfiKziere. 
1866  Major  Julius  Eämpfler  f  in  der  Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni. 

1878  Oberstlieutenant  Julius  Eltz  f  im  Gefechte   bei  Bihacs  in  Bosnien  18.  Sep- 
tember. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"  77. 

(1860.) 

SR.  K.  K.  H.  GM.  ERZHERZOG  CARL  SALVATOR. 

Dunkelblatie  Waffenröcke,  kirschrothe  EgaHsming,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :   Sambor. 


Inhaber: 


1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  9  und 
Nr.  10 

1860  Se.  k.  k.  Höh  GM.  Erzherzog 
Carl  Salvator. 


{Zweiter  Inhaber 
1860  FML.   Emil  Freiherr   Kussbvich 
von  SzAMOBOR   erhielt    18G9  das 
33.  Infanterie-Regiment.) 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Regiment  in  der  Brigade  des  GM.  von  Fragnem 
des  Vm.  Armee-Corps  Erzherzog  Leopold  der  Nord- Armee  eingethellt.  Dasselbe 
focht  28.  Juni  im  Treffen  bei  SkalicS;  wo  es  den  sehr  bedeutenden  Gesammt- 
verlust  von  46  Offizieren,  darunter  8  todt,  und  1340  Mann  erlitt;  ferner 
3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz  und  15.  Juli  im  Rückzugs-Gefechte 
bei  Dub.  Das  vierte  Bataillon  gehörte  zu  den  Besatzungs-Truppen  von  Istrien 
unter  FML.  Baron  Wetzlar. 

Tapferkeits-Anszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVE.    Hauptleute   von   Endte^    Edler  von  Orofino,   Oberlieutenant  Johann 

Schmitt,  Lieutenant  Schottnegg  Edler  v.  Zinzenfels. 
1878  MVE.   Hauptmann  Anton  Plappert  für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occu- 

pations-Feldzuge. 

Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  den  früheren  weissen 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1866  Major  Eduard   Suchanek    an  seiner   Verwundung   bei   Skalics  f  zu  Brunn 
16.  Juli. 


Ungarisch-kroatisch-slavonisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N''*  78 

(1860.) 

FZM.  JOSEF  FREIHERR  SOKCEVIC. 

Dunkelblaue  Waffenröcke,  rothbraune  Egalisirung,  weisse  Knöpfe. 

Ergänzungsbezirksstation :  Esseqq. 


Inhaber: 


1860  !•  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  17,  Nr.  47 
und  Nr.  53. 


1860  FZM.  Josef  Freiherr  Sokcevic. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  focht  das  Regiment,  im  III.  Armee-Corps  der  Nord- Armee 
eingelheilt,  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  dem  bedeutenden 
Gesammtverluste  von  27  Offizieren  und  748  Mann,  darunter  1 1  Offiziere  und 
152  Mann  todt  Das  vierte  Bataillon  gehörte  zu  den  Besatzungs-Truppen 
der  Festung  Legnago. 

1878  In  Folge  mit  der  ottomanischen  Pforte  abgeschlossene  Convention  de  dato 
Wien  23.  Mai  1878  besetzten  2  Bataillone  des  Regimentes  unter  Oberst 
Ritter  Bogovic  von  Qrombothal  nebst  der  dazu  gehörigen  Artillerie  und  Pion- 
niertruppe  die  Insel  Neu-Orsowa  (Ada  Kaleh),  ein  Bataillon  des  Regimentes 
unter  Oberstlieutenant  von  Alemann  blieb  nebst  zwei  Batterien  auf  dem 
bisher  neutralen  Gebiete  zwischen  den  Grenzorten  Orsowa  und  Verciorowa. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Reserve-Regiment  16»,   23.  und  26.  August  bei  Doboj,  21.  September 
bei  Senkowi^i  mit  einem  Gesammtverluste  während  des  ganzen  Feldzuges 
in  Allem  von  74  Mann. 

Tapferkeits-Anszeichnungen  und  besondere  Denkwflrdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK;  Hauptmann  Anton  Sauter,  Lieutenant  Hegedusevich. 
1868  erhielt  das  Regiment  die  angegebene  Adjustirung  statt  den  frühem  weissen. 


—    457     — 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  MVK.    Die  Majore  Franz   Strak,     Johann  van   der  Sloot,    die   Hauptleute 
Stephan  Pekec,  Carl  Topitsch,  Reserve-Oberlieutenant  Zdenko  Skraup,  Lie- 
utenant Franz  Sokacic.     Dem  vor  dem   Feinde   gebliebenen  Major  Philipp 
Sarlay  de  Eadem  et  Hatne  wurde  das  MVK.  KD. 
zuerkannt. 

Die  Allerhöchste  Belobung:    EUiuptmann  Adolf  Seidel.    Der  als  Ordonnanz- 
OflKzier  verwendete  Lieutenant  in  der  Reserve  Milutin  Bertic, 
Die  Mannschaft  erhielt  für  die  Gefechte  bei   Doboj   23.   August    und    bei 
Bandin-Ogiak  am  21.  September   1   grosse  und   13   kleine  silberne  Tapfer- 
keits-Medaillen, 6  Belobungen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  CSonunaAdajiten  und  Stabs-Offiziere. 

1878  Major  Philipp  Sarlay  de  Eadem  et  Hatne  f  im  Gefechte  bei  Doboj  in  Bos- 
nien 16*  August 


ÜDgarisch-kroatisches  Otocaner 

INFANTERIE-REGIMENT  N*  79, 

(1873.) 

FZM.  JOSEF  GRAF  JELLAÖIC  DE  BUZIM  MTO.-C. 

f  zu  Agram  19.  Mai  1859. 
Das  fieg^ment  hat  diesen  Namen  für  immerwährende  Zeiten  za  behalten. 

Dunkelblaue   Waffenröche,  apfelgrüne  Egalisirung^  weisse  Knöpfe, 

Ergänzungsbezirksstation:  Otogac. 


Inhaber: 


1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  22  u.  Nr.  26. 

1860  FZM.  Carl  Ritter  v  Frank  f. '1866 

1867  FZM.  Johann  Carl  Graf  Huyn 
erhielt  1873  das  13  Infanterie-Re- 
giment. 

1873  1.  Oetober  wurden  die  ftlnf  Grenz- 
Infanterie  -  Regimenter  Liccaner 
Nr.  1,  Otocaner  Nr.  2,   OguKner 


Nr.  3;  Szluiner  Nr.  4.  und  1.  Banal- 
Regiment  Nr.  10  verschmolzen  und 
dieses  Regiment  aus  ihnen  formirt. 
1873  FZM.  Josef  Graf  Jkllacic  de 
BüziM  MTO.-C.  t  19.  Mai  1859. 
Das  Regiment  hat  diesen  Namen 
für  immerwährende  Zeiten  zu  be- 
halten. 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 
Im  Feldzuge 
1866  gegen  PreusseU;  im  VI.  Armee-Corps  FML.  Baron  Ramming  der  Nord- Armee 
eingetheilt,  focht  das  Regiment  27.  Juni  im  Treffen  bei  Wysokow  und  erlitt 
einen  Gesammt^erlust  von  36  Offizieren  und  646  Mann  (danmter  16  Offi- 
ziere und  207  Mann  todt) ;  3.  Juli  focht  es  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz 
16.  Juli  im  Gefechte  bei  Göding  Holic. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Regiment  4  und  5  September  bei  Doboj;  das  6.  Feldbataillon 
14  August  bei  Banjaluka;  —  Das  Reserve  Regiment  im  Vorposten-Gefecht 
bei  Petrovoselo  5  September  und  beim  Angriffe  und  der  Einahme  von  Bihac 
7.  und  18.  September.  Der  Gesammtverlust  aller  dieser  Abtheilungen  betrag 
419  Mann. 


—    459    -- 

Tapferkeits-Auszeichnangen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.    Regiments-Commandant  Oberst  Julius  Bagnalasta. 
MVK.  Oberstlieutenant  Conrad  Suppanchich  Edler  von  Haberkorn,   Haupt- 
mann Riedlechner,  Lieutenant  Zogler. 

1860  bis  1866  war  das  Regiment  venetianisch  mit  dem  Ergänzungsbezirk  Porde- 
none  und  hatte  meergrüne  Egalisirung. 

1866  bis  1873  war  es  ungarisch  mit  den  Ergänzungs-Bezirksstation  Nyiregyh&za 
und  hatte  seit  dieser  Zeit  1866  die  gegenwärtigen  apfelgrünen  Aufschläge. 
Seit  1868  hat  es  die  angegebene  Adjustirung  statt  der  frühern  weissen. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO.-R.  3.   Oberst  Julius  Christianoviß,  Oberstlieutenant  Alexander  Koko- 
towiß  und  Reserve-Lieutenant  Ludwig  Toplak. 

MVK.  Oberstlieutenant  (des  Generalstabs-Corps)  Carl  Kostersitz,  Ober- 
lieutenant  Andreas  Demic,  die  Lieutenants  Alois  Poljanec  (in  der  Reserve), 
Georg  Miljus. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Carl  Ballasko,  die  Hauptleute  Georg 
Hallavanya  von  Radoicic,  Markus  Freiherr  von  Jurkovic,  Damian  Gruicic, 
Lukas  Medic,  Georg  Trbuhovic,  Oberlieutenant  Georg  Pocemic,  die  Lieute- 
nants Mathias  Kulas,  Anton  Krpal  (in  der  Reserve),  und  nachträglich  die 
vor  dem  Feinde  gebliebenen:  Major  Friedrich  Praun^  Hauptmann  Johann 
Steyskal,  Oberlieutenant  Theodor  Munk. 

Die  Mannschaft  erhielt  für  das  Gefecht  bei  Biha6  am  7.  September  12 
grosse  xmd  16  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1866  Major  Wilhelm  Schenk  f  im  Treffen  bei  Wysokow  27.  Juni. 

1866  Major  Carl  Peinlich  an   seiner  Verwundung  bei  Wysokow  f  zu  Josephstadt 

4.  Juli. 
1878  Major  Friedrich  Praun  an  seinen  Vei'wundungen  bei  Bihac  f  zu  Serajewo 

24  September. 


Galizisches 

INFANTERIE-REGIMENT  N"*  80. 

(1860.) 

WILHELM  PRINZ  ZU  SCHLESWIG-HOLSTEIN,  G.  d.  GAV. 

Dunkelblatie  Waffenröcke  scharlachrothe  Egalisirung^  weisse  Knopfe. 

ErgänzuDgsbezirksstatioii:  Zloczow. 


Inhaber: 


1860  a.  d.  CAV.   Wilhelm   Prinz  vx 

SCHLB8.WI0-H0L8TBIN. 


1860  1.  Februar  formirt  aus  den  Infan- 
terie-Regimentern Nr.  13  und 
Nr.  16. 

Feldzflge  und  wichtigere  Kriegs- 

Im  Feldzuge 
1864  gegen    die  Dänen  in  Schleswig-Holstein  war  das  Regiment^  im  VL  Armee- 
Corps  des  FML.  Baron  Gablenz  eingetheilt,  in  den  Gefechten  in  der  Stelhmg 
zwischen  Fahrdorf  und  Lopstedt  3.^  4.  und  5.  Februar. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war   dasselbe   im  II.    Armee^Corps    FML.    Graf  Thun  der 
Nord- Armee  eingetheilt,  und  focht  3.   Juli   in  der  Schlacht   bei  Königgrat  z 
wo  es  den  bedeutenden  Gesammtverlust  von  18  OfiGizieren;  (darunter  6  todt - 
und  1268  Mann  hatte. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwflrdigkeiien« 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen. 
MVK.  Lieutenant  Franz  Pauer  v.  Budah6gy. 

1860  bis  1866  war  dies  Regiment  venetianisch  mit  dem  Ergänzungs-Bezirke  Vh 
cenza,  1866  wurde  es  galizisch  und  erhielt  seine  gegenwärtige  Ergänzungs- 
station Zloczow. 

1868  seine  angegebene  Adjustirung  statt  den  früheren  weissen. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Conunandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1866  Oberstlieutenant  Forsthuber  Edler  v.  Forstberg  Adolf  f  in  der  Schlacht  be: 

Königgrätz  3.  Juli. 
1866  Major  Eugen  Micheli  an  seiner  Verwundung  bei  Königgrätz  "[•  zu  Cerekwe 

6.  August. 


ANHANG 

ZU  den 

k.  k.  Linien-Infanterie-Regimentern. 

Die  „Gedenkblätter^  waren  ursprünglich  als  Tabellen  verfasst^  in  welcher 
Form  auf  möglichste  Ausgleichung  und  Erspamiss  des  Raumes  Bedacht  genommen 
werden  musstC;  weshalb  die  Allerhöchsten  Belobungen  nur  summarisch  mit  ZifFem 
eingezeichnet  waren.  —  Obgleich  nun  das  Werk  nicht  in  tabellarischer  Form, 
sondern  in  fortlaufendem  Texte  publicirt  wird,  wurde  die  abgekürzte  summarische 
Anführung  der  Allerhöchsten  Belobungen  aus  denselben  Gründen  dennoch  beibe- 
halten. —  Da  dem  Verfasser  indessen  von  verschiedenen  Seiten  nach  Erscheinen 
der  ersten  Lieferungen  der  Wunsch  nahe  gelegt  worden  ist,  auch  diese  Aus- 
zeichnungen mit  namentlicher  Anführung  der  Betheilten  aufzunehmen^  wird  hiemit 
ein  solches  ausführliches  Verzeichniss  nachgetragen.  —  Dasselbe  ist  nach  den 
amtlichen  Publicationen  der  offiziellen  Wiener  Zeitung,  Jahrgänge  1859;  1864, 
1866  und  1869  zusammengestellt  worden. 

Gleichzeitig  werden  einige  im  Texte  fehlende  Ordens-Auszeichnungen, 
meist  solche,  die  nachträglich  oder  vereinzelt  erfolgten,  in  diesem  Anhang  nachge- 
tragen. 

In  der  Geschichte  der  nachfolgenden  Waffengattungen  sind  die  Allerhöchsten 
Belobungen  gleich  im  Texte  namentUch  angeführt. 

Der  Verfasser  der  „Qedenkblätter". 


Infanterie-Regiment  Kr.  1,  Seite  4. 

Sub  1848  und  1849:  MVK.  Hauptmann  Titus  Ludwig  Freiherr   Sterneck-Daub- 
lesky. 

1859  OEKO.-R.  3.  Oberlieutenant  Carl  Urban. 

MVK.  Hauptleute  Adolf  von  Wurmb  und  Alfred  Pilati,  die  Oberlieutenants 
Mathias  Burger,  Carl  Nawratil,  Josef  Nowak,  die  Lieutenants  Anton  Chowa- 
netz,  Theodor  Freiherr  Toussaint,  Julius  Pier6e. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Sigmund  Freiherr  Potior  des 
Echelles  und  Franz  Göschel  für  Auszeichnung  bei  Magenta;  Hauptmann 
Alois  Schmiedt,  die  Oberlieutenants  Josef  Schmid,  Ferrenz,  Brenner,  Falken- 
stein,  die  Lieutenants  Kleiber  und  Lehnert  für  Solferino. 

1866  OEKO.-R.  3.  Oberst   Alfred   du   Rieux   de   Feyau,   Hauptmann  Adolf  von 
Wurmb. 


—    462    — 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Pockels,  Polecchensky,  Nowak. 
Alois  Schmidt,  Seydel,  Cavaliere  de  Ristori,  die  Oberlieutenants  Scolari,  Faik. 
Adolf  Seidel,  Josef  Schmidt,  die  Lieutenants  Josef  Berger,  Mühlberp-r. 
Menschik,  Schön,  Weyrich,  Fuclis,  Leschanofsky,  Gruchol,  Rosshirt,  Kitt»r 
von  Rafalowski,  Scheinpflug,  Ragg,  Josef  Winkler  und  die  vor  dem  Feinde 
t  Oberstlieutenant  Josef  Edler  von  Habermann,  Major  Alfred  Pilati  ul«! 
Hauptmann  Johann  Etthofer. 


Infanterie-Regiment  Nr.  2,  Seite  9. 

1866  OEKO.-R.  2.  Oberst-Brigadier  Otto  Graf  Welsersheimb. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Lieutenant  Stephan  Ritter. 


Infanterie-Regiment  Nr.  3,  Seite  16. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Montebello:  die  Hauptleute  Bernhardt 
Schaupel  von  Thalburg,  Pichler  Edler  von  Deeben,  Hackl,  Deschmayer,  von 
Amberg,  Kurz,  Czedik  von  Bründelsberg,  Holm,  Büchel ;  die  Oberlieutenanti 
Gärtner,  Brodmann,  Kollibas,  Bischofif,  Paul,  die  Lieutenants  KonecznT. 
Feueregger,  Ritter  von  Schmuttermayer  und  Austerer;  für  Solferino:  Major 
Franz  Graf  Schaffgotsche,  die  Hauptleute  Nawratil,  Haigl,  die  OberlieutenanU 
Markl,  Julius  Gylek,  Greiml,  Kniwida,  Josef  Gylek,  die  Lieutenants  von 
Neumayer,  Koneczny,  Schimandl  und  Bischof. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Perin  Ritter  von  Wogenburg,  die 
Oberlieutenants  Schmatz,  Dragica,  Neudek,  die  Lieutenants  Mayer,  Waclawik 
und  der  vor  dem  Feinde  f   Oberstlieutenant  Wilhelm   Freiherr  v.  Stenglin. 


Infanterie-Regiment  Nr.  4,  Seite  21. 

1866  OEKO.-R.  2.  Oberst-Brigadier  Johann  Töply  von  Hohenvest 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Anton  Triulzi,  Hauptmann  Maadmilian 
Freiherr  Potier  des  Echelles,  Oberlieutenant  Gunsam  und  der  vor  dem 
Feinde  f  Oberstlieutenant  Anton  Carmagnola. 


Infanterie-Regiment  Nr.  5,   Seite  24. 

1859  MVK.  Hauptmann  Edmund  Ogrodowicz,  Oberlieutenant  Franz  von  Plöennie*. 
Die  Allerhöchste  Belobung  Rlr  Magenta:  Major  Eduard  Calvas,  Hauptmann 
von  Rohrscheidt,  die  Oberlieutenants  Popovits,  de  Nord,  Kessler. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Wieser,  Gorbitz,  Tost,  David: 
die  Oberlieutenants  Salamon,  Edler  von  Souvent,  Csemoevic,  Pacor  von 
Karstenfels,  Freiherr  von  Hacke,  Bartenstein,  Horvath,  Csapinski,  Eibenstein. 
Soboltynski,  Slawarski,  Pinter,  die  Lieutenants  Nasswetter  und  Carl  Ho&oann. 


—    463      - 

Infanterie-Regiment  Nr.  6,  Seite  27. 

18G4  Die  Allerhöchste   Belobung:    Oberlieutenant  Brigade- Adjutant  Eugen  Wolf. 
1866  OEKO.-R.  3.  nachträglich  der  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Heinrich  Mi- 

lossovich. 

MVK.  dem  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Johann  Goika  zuerkannt. 

Die  Allerhöchste  Belobung:   Hauptmann  Wolf,   die  Oberlieutenants  Tomsa, 

Budimirovic,  die  Lieutenants  Tronner,  Muschitzkj  und  der  vor  dem  Feinde  f 

Hauptmann  Basil  Stankovits. 

Infanterie-Regiment  Nr.  7,  Seite  33. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Solferino:  die  Qberlieutenants  König,  Josch, 
Goll,  die  Lieutenants  Freiherr  von  Klebeisberg,  Reth,  Gold,  Graf  Melchiori, 
Gussmann,  Tomschek,  Oberbauer,  Hatzi. 

1866  MVK.  Oberst-Brigadier  Carl  Freiherr  von  Bock. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Guzmann,  König,  Edler  von 
Garzarolli,  Kassta;  die  Oberlieutenants  Filleg,  Bauscher,  Feldkirchner, 
Scherian,  Bevilaqua,  Bärnklau,  Schlamps,  Ritter  von  Findenigg,  Szallopek^ 
Alexander  Vogel,  die  Lieutenants  Scherian,  Rizzetti,  Wisinger,  Hann,  Ehrlich. 

1869  Bei  der  Kriegsexpedition  in  Süd-Dalmatien : 

MVK.  die  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Gustav  Böhm  und  Lieutenant 
Thomas  Wieser. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Ueberbacher,  Franz  Morocutti, 
Eduard  Prihoda,  Edler  von  Garzarolli,  König,  Filleg,  Bucher,  Oberlieutenant 
Lebitsch,  die  Lieutenants  Wlach,  von  Thianich,  Schemna,  Vanino,  Hussar, 
Georg  Rukavina  v.  Liebstadt,  Edler  von  Zergollem,  Föhn. 

Infanterie-Regiment  Nr.  8,  Seite  41. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Solferino:  die  Majors  Alois  Freiherr  Duval- 
Dampierre  und  Hermann  Baravalle,  die  Hauptleute  Punschkert,  Riegl,  Weigl, 
Hock,  Freund,  Troßpe;  die  Oberlieutenants  Czemy,  Schlesinger,  Scherak, 
Hrdlitzka,  Jennemann  Edler  v.  Wattau,  die  Lieutenants  Pilat,  Klepeczka, 
Hess  und  Krauss. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Lieutenant  Franz  Koller. 

Infanterie-Regiment  Nr.  9,  Seite  50. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  fttr  Magenta:  die  Hauptleute  Winterle  und 
Ochtzim,  Oberlieutenant  Tomicic,  Lieutenant  Skwarczek-,  —  flir  Solferino: 
Major  Carl  Petit  von  Königstem,  die  Hauptleute  Conte  Bussi,  Hergeth^ 
Zelbr,  Ochtzim,  Bergmüller,  Csicserics,  von  Cywinski,  Winterle,  die  Ober- 
lieutenants Biller,  Mahr,  die  Lieutenants  Bilecki,  Banczek,  Bubeniczek, 
Peterka,  Josef  Schmidt,  Maczurak. 


-    464    - 

1866  ÖLO.-R.  Oberst-Brigadier  Ottokar  Freiherr  von  Prochazka. 
MVK.  Oberstlieutenant  Eugen  Eopfinger  von  Trebinau. 
Die  Allerhöchste  Belobung:   Major  Franz  Bemdt^  die    HaupÜeute   Brend], 
Stricker^  Lorenz,  Prokopp,  Oberlieutenant  Hammer. 

Infanterie-Regiment  Nr.  10.  Seite  57. 

1866  OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Ludwig  Kirschinger. 

MVK.  den  vor  dem  Feinde  f  Hauptleuten  Adolf  Plachky  und  Carl  Elopstein 

zuerkannt. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Robert   Ritter  v.   HassenmOller' 

Pannek,  Tzwettler,  Berka,  Oberlieutenant  Fiala. 

Infanterie-Regiment  Nr.  11,  Seite  63. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  fär  Melegnano :  Oberlieutenant  Friedrich  Wanka ;  — 
für  Solferino:  die  Hauptleute  von  Thour,  von  Soucup,  von  Tauber,  die 
Oberlieutenants  Risskam,  Kurz,  Kirchgasser,  von   Rau,  von  Standeiaky. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberlieutenant  Eletschka,  die  Lieutenants  Sieber^ 
von  Haller,  Trebert  und  der  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Carl  Heidi. 

Infanterie-Regiment  Nr.  12,  Seite  73. 

1866  MVK.  der  vor  dem  Feinde  f  Oberst-Brigadier  Leopold  Kreysser  von 
Kreyssern. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Groller  von  Mildensee,  die  Ober- 
lieutenaQts  Glumac,  John,  Schmuttermayer,  Lieutenant  Ritter  von  Bergen- 
thal  und  der  vor  dem  Feinde  f  Major  Gustav  Vogel. 

Zu  den  vor   dem   Feinde    gebliebenen    Regiments-Commandanten 

und  Stabsoffizieren   ist  Seite  74  hinzuzufügen: 
1866  Oberst-Brigadier  Leopold  Kreysser  von  Kreyssern  f  im  Gefechte  bei  Nachod 

am  27.  Juni. 

Infanterie-Regiment  Nr.  13,  Seite  76. 

1866  MVK.  Oberlieutenant  Emanuel  Paganini. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  die  Hauptleute  Heinrich  Graf  Thun-Hohenstein, 
Ulrich,  Birti,  Böhm,  Saul,  die  Oberlieutenants  Cajetan  Debellak,  Otto  Ritter 
Höfem  zu  Saalfeld,  Lieutenant  Jankulovic,  und  die  vor  dem  Feinde  r 
Hauptleute  Heinrich  von  Zajatsik  und  Eugen  Dalla  Riva. 

Infanterie-Regiment  Kr.  14,  Seite  85  und  86. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  fiir  Magenta:  die  Oberlieutenants  von  Balogh, 
Saxinger,  von  Jurkovics,  Czetsch  Ritter  von  Lindenwald,  Gareis,  die  Lieu- 
tenants Lang   von    Langen,    Wannisch,    Wolf,    Vorgeitz,   Schobert;  —  fiir 


—    4G5    - 

Solferino:  Oberst  Adolf  Freiherr  von  Schütte,  die  Hauptleute  Carl  Maizak 
von  Ottenburg,  Josef  Fischer,  Gstier,  Danninger,  Centner,  Barisani,  Ober- 
lieutenant Fischer  von  See,  die  Lieutenants  Josef  Mayer,  Pakeny  von  Kiel- 
stätten und  Schubeit. 

18G4  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Adolf  Freiherr  von  Schütte,  Oberst- 
lieutenant  Gustav  Graf  Vetter  von  der  Lilie,  die  Hauptleute  von  Henriquez, 
Achilles  Edler  von  Gröller,  Freischlag  von  Freienstein,  Meyem  von  Hohen- 
berg,  Josef  Fischer,  Danninger,  Otto  Hund,  die  Oberlieutenants  Rucziczka, 
Schierling,  Eglof  v.  Engvillen,  Vorgeitz,  die  Lieutenants  Czech,  Pachner, 
Hauer,  Grössl. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Freischlag  von  Freienstein,  Got- 
scheer  und  Oberlieutenant  Czech 

Infanterie-Regiment  Nr.  15,  Seite  92. 

1866  MVK.  Hauptmann  Ernst  Willigk,  Oberlieutenant  Eduard  Fournier. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Wilhelm  Blesnowie  von  Degen- 
kreuz, Major  Franz  Büchel  Edler  von  Adersklaa  und  Hauptmann  Rudolf 
Bergauer. 

Infanterie-Regiment  Nr.  16,  Seite  99. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Solferino:  Major  Dominik  Piazza,  die  Haupt- 
leute Trejic,  Alexander  von  Kuhn,  Hailinger,  die  Oberlieutenants  Krtschek 
und  Stern,  die  Lieutenants  Werner,  Runpoldt  und  Krzisch. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Gustav  Ritter  von  Hild. 

Infanterie-Regiment  Nr.  17,  Seite  106. 

1859  OEKO.-R.  3.  Major  Sigmund  Edler  von  Steinfeld. 

Die  Allerhöchste  Belobung  flir  Solferino :  Oberstlieutenant  Jakob  Wolff  von 
Wolffenberg,  Hauptmann  Rieger,  die  Lieutenants  von  Reja,  Dejak,  Grisch 
und  Hilber. 

Infanterie-Regiment  Nr.  18,  Seite  117. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Ott  von  Ottenkampf,  Baudisch^ 
Lieutenant  Wildt,  und  der  vor  dem  Feinde  f  Major  Rudolf  Schmidt  Edler 
von  Schwarzenschild. 

Infanterie-Regiment  Nr.  19,  Seite  123. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Bogoevic,  die  Oberlieutenants  Earic, 
Holtz,  Schilhavsky,    Bailas,  die  Lieutenants   Eanitz  und  Pauli  für  Solferino. 

1866  ÖLO.-R.  Oberst-Brigadier  Georg  Griviöiß. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Josef  Eonek,  Hauptmann  Hejsik,  die 
Lieutenants  Czigler  und  Szeitz. 

TbflzfattJm  QedenkbUtter.  ^ 


Infanterie-Regiment  Nr.  20,  Seite  l30. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Theodor  Waake. 

1866  Die  Allerhöchfite  Belobung:  die  Hauptleute  Kopäwa,  Rucziczka,  Feyl,  die 
Oberlieutenants  Felix  Weber,  Wawrasch  und  die  vor  dem  Feinde  f  Offiziere : 
Hauptmann  Ladislaus  Ritter  von  Thulliö,  Oberlieutenant  Arthur  Dennem 
imd  Lieutenant  Adalbert  Saghy  von  Tormandhaz. 

Infanterie-Regiment  Nr.  21,  Seite  137  und  138. 

1869  MVK.  Hauptmann  Hugo  Graf  Erbach-Fürstenau,  Lieutenant  Eduard  Piskur. 
Die  Allerhöchste  Belobung  für  Solferino :  die  Hauptleute  Ozlberger,  von  Bürüger, 
Graf  Erbach-Fürstenau,  Erler  Georg  Babich,  von  Itzstein,  die  Oberlieutenants 
Geppert,  Badstüber,  Josef  Schwarz,  von  Waga;  die  Lieutenants  Skrabel, 
Häfiier,  Kiethaber,  Ritter  von  Lochow. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Norbert  Catty,  die  Majore  Friedrich 
Crompton,  Carl  Fischer  von  See,  Georg  Babich,  die  Hauptlente  Anton 
Hruschka,  Carl  Freiherr  von  Sztankovics,  Stuchly,  Mejer,  die  OberlieutenantB 
Sobotka,  Petrini,  Lagmann,  Lieutenant  Staudacher. 

Infanterie-Regiment  Nr.  22,  Seite  143. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Montebello:  Oberlieutenant  Vidiz;  —  für 
Solferino:  Oberlieutenant  Schmerek. 

1869  Die  Allerhöchste  Belobung  für  die  Kriegs-Expedition  in  Süd-Dalmatien: 
Hautmann  Derin,  die  Oberlieutenants  Blumenschein,  Görig,  Lieutenant  Kosler 
Die  Mannschaft  1  grosse  und  4  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

Infanterie-Regiment  Nr.  23,  Seite  147. 
1864  MVK.  Oberlieutenant  Brigade-Adjutant  Franz  Weissmann. 

Infanterie-Regiment  Nn  24  Seite  155. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberlieutenant  Goretzky. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Friedrich  Ritter  von  Görtz,  die  Hauptleute 
Trampich,  Mahr,  Zawadil,  Macculan,  Oberlieutenant  Schabenbeck,  Lieutenant 
Strasser  nnd  der  vor  dem  Feinde  f  Lieutenant  Carl  Kridl. 

Infanterie-Regiment  Nr.  26,  Seite  164. 

1859  MVK.  Oberst  Ludwig  Freiherr  Piret  de  Bihain. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberlieutenant  Anton  Agoston. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Lieutenant  Eugen  Klotzko. 

Dies  Regiment  hat  seit  seinem  Bestände  (1672)  47  Feldzüge,  36  Schlachten, 
75  Gefechte  und  49  sonstige  Untemehmimgen  mitgemacht 


—    467     - 

Infanterie-Regiment  Nr.  26,  Seite  169. 

1866  Die  AUerhöchate   Belobung:   Major  Josef  Edler   von   Barisani,   Lieutenant 
Wenusch  und  der  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Julius  Zuna. 

Infanterie-Regiment  Nr.  27,  Seite  177  und  178. 

1859  0EK0.-R.'3.  Lieutenant  Emil  Rathlew 

MVK.  Oberlieutenant  Adolf  Froschauer  von  Mossburg. 
Die  Allerhöchste  Belobung  für  Magenta:  Hauptmann  Cavalina,  die  Ober- 
lieutenants von  Liebe,  Fux,  Froschauer  von  Mossburg,  Hüttenbrenner,  Duck 
und  Werbegg,  die  Lieutenants  Racher,  Veselic,  Schmedes  und  Zechmeister; 
—  für  Solferino :  Major  Josef  Edler  von  Stransky,  die  Hanptleute  Stocklegger, 
Edler  von  Liebe,  von  Castella,  Pinter  von  Pintershofen,  Trost,  von  Silberberg, 
die  Oberlieutenants  Pohl,  Ballieux  von  Guelfenberg,  von  Froschauer,  Morchutt, 
Grachegg,  Zechmeister  und  Liebe  Edler  von  Kreutzner. 

1864  OEKO.-R.  dem  vor  dem  Feinde  f  Oberlieutenant  Carl  Freiherr  von  Prokesch- 
Osten. 

Die  Allerhöchste  Belobung  für  das  Gefecht  bei  Oeversee:  die  Oberlieutenants 
Herzog,  Ballieux  von  Guelfenberg,  Pohl,  Grascheg,  die  Lieutenants  Edler 
von  Seitmann,  Morawetz,  Hoflfmann  Edler  von  Wendheim,  Rodel  und  01t- 
manns. 

1866  MVK.  Oberlieutenant  Josef  Guggenberger,  Lieutenant  Anton  Niklas. 

Die  Allerhöchste  Belobung  Oberst  Franz  Freiherr  von  Vlasits,  die  Hauptleute 
Schluet  von  Schluetenberg  und  von  Castella. 

Infanterie-Regiment  Nr.  28,  Seite  186. 

1866  Die  Allerhöchste:  Belobung:  Oberst  Adolf  Freiherr  von  Schütte,  die  Ober- 
lieutenants Tmka,  Husa,  Eloutschek,  Janovsky,  die  Lieutenants  Romanowski, 
Peyl,  Kiss,  Ochszadal  Edler  von  Miraberg  und  der  vor  dem  Feinde  f  Haupt- 
mann Julius  Gylek. 

MVK.  dem  vor  dem  Feinde  f  Oberlieutenant  Egnolf  Freiherr  von  Röder 
zuerkannt. 

Infanterie-Regiment  Nr.  29,  Seite  193. 

1859  OEKO.-R.  3.  Lieutenant  Ludwig  Ritter  Nachodsky  von  Neudorf. 

MVK.   Major   Emerich  de  Györgyi,    Hauptmann  Fridolin  Plöbst  Edler  von 
Flammenburg,  Oberlieutenant  Eduard  Schauer  von  Schröckenfeld. 
Die  Allerhöchste  Belobung  für  Solferino :  Major  de  Györgyi  de  Drakona,  die 
Oberlieutenants  Proske,    Schauer  von  Schröckenfeld,  Ritter  von  Nachodsky, 
Okrugiö,  Chevalier  de  Beilot,  Kloss  und  Lieutenant  Hülgert. 

1 866  Die  Allerhöchste  Belobung :  Hauptmann  Bordolo  Abondi,  die  Oberlieutenants 
Gotsch,  Thierfelder,  Casimir,  Chmelius,  Pannitz,  Fedra,  Weidinger,  die  Lieute- 
nants Dom,  Gustav  Schmidt,  Thom6  und  Antony  von  Siegenfeld. 

80» 


-     468     - 

Infanterie-Regiment  Nr.  30,  Seite  200. 

1864  lin  Feldzuge  gegen  die  Dänen  für  die  Gefechte  bei  Oberselk  und  dem  KöDigs- 
berge : 

ÖLO.-R.  Oberst  Franz  Freiherr  Abele  von  Lilienberg. 
Die  Allerhöchste  Belobung :  die  Hauptleute  Planner  und  Stompor,  Oberlieute- 
nant Dylewski  und  Lieutenant  Fattinger. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung :  Oberstlieutenant  Julius  Schiwiz  von  Schiwizhoffen, 
die  Ilauptleute  Haar  und  Stompor,  Lieutenant  Typpek  und  den  vor  dem 
Feinde  f  Major  Paul  Driancourt. 


Infanterie-Regiment  Nr.  31,  Seite  206. 

1859  Die  AUerhöchste  Belobung  für  Magen ta:  die  Hauptleute  Csanf,  Münster  und 
Reichard,  die  Oberlieutenants  Zathuretzky,  Somlyay,  Palkay,  die  Lieutenants 
Earpinski  und  Amer;  —  für  Solferino:  die  Hauptleute  Gustav  Amon,  Doleisch, 
Stefanovics,  Jovanovics,  Ritter  v.  Pechio,  die  Oberlieutenants  Csazy,  Conrad 
Senner  und  Lieutenant  Toma. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Ignaz  Steinbauer  von  Angerstein, 
die  Hauptleute  Conrad  Zedwitz,  von  Zathuretzky,  Jerusalem,  Strasser,  Kar- 
pinski, Werhowiecki,  die  Oberlieutenants  Klimke,  Eneussel,  v(mi  Herdlitzka, 
Knoblich,  Doblitzky,  Ladislaus  Gombos  von  Hathaza,  Störk,  die  Lieutenante 
Czikely,  Gregor  Gombos  von  Hathaza,  Moritsch  und  der  vor  dem  Feinde  f 
Lieutenant  Carl  Czasy. 


Infanterie-Regiment  Nr.  32,  Seite   214. 

1859  MVK.  Oberlieutenant  Richard  Ritter  von  Eisenstein. 

Die  Allerhöchste  Belobung  für  Magenta :  Oberlieutenant  Glasner ;  —  fiir  Sol- 
ferino :  die  Majors  Peter  Arzt  und  Franz  Hauschka,  die  Hauptleute  Xemeth. 
Rudolf  Freiherr  Rechbach  Josef  Czortus,  die  Oberlieutenants  Wöhrer,  Sch^)- 
berlechner,  Ritter  von  Eisenstein,  die  Lieutenants  Heintzl,  Dollwitz,  Malli- 
novic,  von  Vecsey. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  von  Michalotzy,  Ritter  von  Ilaleeki, 
Hussa  und  Freiherr  von  Thinnfeld. 
MVK.  dem  vor  dem  Feinde  f  Oberlieutenant  Ladislaus  Harmos  de  Hiludom. 


Infanterie-Regiment  Nr.   33,  Seite  222. 

1859  Die   Allerhöchste  Belobung  flir  Solferino:  die  Oberlieutenants  Greisinger  und 
Rössler. 

1866  Die  Allerhöchste    Belobung:    Major   Nikolaus    Killic,    die   Hauptleute    Kalt- 
schmidt,  Banik  und  die  vor    dem  Feinde  f  Oberst    Josef  Zerbs  und  Haupt- 
mann Julius  Kornides. 


-    469    — 

Infanterie-Regiment  Nr.  34,  Seite  229  und  230. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Solferino:  die  Hauptleute  Stark,  Koppi  und 
Adzia. 

1864  Die  Allerhöchste  Belobung  für  die  Gefechte  bei  Oberselk  und  dem  Königs- 
berge, :  Hauptmann  Ritter  Pittoni  von  Dannenfeld,  die  Oberlieutenants  Friedrich 
Graf  Thurn-Valsassina,  Vincenz  Horalek  und  Strastil  von  Strassenheim,  die 
Lieutenants  Zacharyjewicz,  Overbeck  und  Gerstinger. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Carl  Ritter  von  Falk,  die 
Hauptleute  Freiherr  von  Schrenk,  Wintemic,  Török,  Freiherr  von  Warsberg , 
die  Oberlieutenants  Overbeck,  Zacharyjewicz,  Daubner,  Huszar,  Lieutenant 
Csaky  und  der  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Leopold  Fuchs. 

Zu    den   vor   dem   Feinde  f  Commandanten   und    Stabs-Offizieren 

hinzuzufügen: 
1866  Major   Peter   Budic  f  in   der   Schlacht   bei  Königgrätz' am  3.  Juli,  diesem 

Stabs-OflFizier  wurde  des  MVK.  nachträglich  zuerkannt. 

Infanterie-Regiment  Nr.  35,  Seite  237  und  238. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  flir  Solferino:  die  Majors  August  von  Amberg 
und  Johann  Ritter  Stefanoviö,  die  Hauptleute  Hennig,  Tetzely,  Daniel,  von 
Boldog,  Klugner,  Heinrich  Schmidt,  von  Albinsky,  von  Blücher,  Ventor  und 
Bayer,  die  Oberlieutenants  Lavante,  Badstüber,  Ruziczka,  Rathberger  und 
Lieutenant  Jung. 

1866  MVK.  Hauptmann  Alfred  Edler  von  Vivenot. 

Die    Allerhöchste   Belobung:    die   Hauptleute    Emil   Soucop   von   Döbenek 
Wilhelm  Blücher  und  der  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Herkules  Carpani. 

Infanterie-Regiment  Nr.  36,  Seite  247. 

1866  Die  Allerhöchste    Belobung:    Oberstlieutenant  Josef   Wirth,   die   Hauptleute 
Eule  und  Hoppeis,  die  Oberlieutenants  Menzinger  und  Halberätadt,  die  Lieu- 
tenants Ritter  von  Neuberg,  Ritter  von  Plönnies  und  Wicha. 
Statt  Regiments-Commandant    soll    heissen   Oberst-Brigadier  Carl  Ritter  von 
Bienerth  ÖLO.-R. 

Infanterie-Regiment  Nr.  37,  Seite  252. 

1859  ist  den  Allerhöchsten  Belobungen  hinzuzufügen:  Major  August  Freiherr  von 
Stemegg,  die  Hauptleute  Kiszling,  Schwarz,  Tomay,  die  Oberlieutenants 
Freiherr  von  Paumgarten,  Marx,  von  Haas,  Novak,  Schüller,  die  Lieutenants 
Schreiner,  Pittreich,  Berlekoviö. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Johann  Wilczek  und  der  vordem  Feinde 
t  Major  Moriz  Eisler,  die  Hauptleute  Weidin,  Frank,  Patkovics,  von  Varga 
die  Oberlieutenants  Blumauer,  Junaseviö,  Fleischmann,  Kolacz  und  Lieute- 
nant Wohanka. 


—    470    — 

Infanterie-Regiment  Nr.  38;  Seite  2Ö7. 

1866*  Die  Allerhöchste  Belohung:  Hauptmann  Vitali»  die  Lieutenants  Bunioti  und 
Triakaus. 

Infanterie-Regiment  Nr.  39,  Seite  266  und  267. 

1859  OEKO.-R.  3.  Lieutenant  Otto  Pohl 

Die  Allerhöchste  Belobung  für  Melegnano:  Hauptmann  Neulinger,  Oberlieu- 
tenant Harting,  Lieutenant  von  Szilagyi,  —  für  Solferino:  die  Hauptleute 
Graf  Wallis,  Schulze,  Widmar,  die  Oberlieutenants  Neuwirth  und  Thamb5ck. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Majors  Hugo  Qerlach,  Franz  Weikard,  die 
Hauptleute  Ludwig  Penzel,  Heinrich  Freiherr  von  Pittel,  Friedrich  Giessübel, 
Oberlieutenant  Ungard,  die  Lieutenants  von  Soos,  Isnenghi,  Erenn  und  der 
vor  dem  Feinde  f  Lieutenant  Carl  Ney. 

Infanterie-Regiment  Nr.  40,  Seite  274. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Heinrich  lürsch  und  Adolf 
Kiralyi,  die  Oberlieutenants  Hrdina,  Pilat,  Bielohlawek,  Jurazek,  die  Lieute- 
nants Antory  und  Kormann. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung :  Oberst  Felix  von  Bäumen,  Oberstlieutenant  Johann 
Mayerhofer  von  Grünbühl  und  Oberlieutenant  Hardt  von  Hartenthurm. 

Infanterie-Regiment  Nr.  41,  Seite  281. 

1859  OEEO.-R.  3.  Oberlieutenant  Johann  Easprzyckl 

Die  Allerhöchste  Belobung  ftlr  Solferino:  Hauptmann  Jordan,  Oberlieute- 
nant Worobkiewicz. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Gustav  Begg  von  Albensberg,  Major 
Friedrich  Liebknecht,  die  Hauptleute  Salmen,  Hennig,  Werdan,  die  Ober- 
lieutenants Mastny,  Zastira  und  Lieutenant  Alnoch  von  Edelstadt. 

Infanterie-Regiment  Nr.  42,   Seite  282. 

Ist   den    Inhabern    hinzuzufügen: 

1879  Ernst  August  Herzog  von  Cumberland  MTO.-R.,  Oberst. 

Zu  den  Tapferkeits-Auszeichnungen   Seite  290. 
1859  MVK.  Hauptmann  Alexander  Nieke. 

Die  Allerhöchste   Belobung  für  Solferino.    Die  Hauptleute   Nieke,  von  Kiii. 

nart,  von  Ende,  PoUak,  Schuster,  die  Oberlieutenants  Malitzky,  Freiherr  von 

Lamezan,  Stelz,  von  Goeben,  Ullmann  und  Lieutenant  Schönlein. 
1864  MVK.  der  dem  Hauptquartier  des  VI.  Armee-Corps  zugetheilte  Hauptmann 

Friedrich  Ochsenheimer. 
1866  Die  Allerhöchste  Belobung:    die  Hauptleute  Hieronymus  Freiherr  Airoldi, 

Ludwig  von  Einnart,  Josef  Anderwerth,  Johann  Horrak,  die  Oberlieutenants 

Ritter  von  Guttenberg,  Jäger,  die  Lieutenants  Gustav  Schmidt  und  Freiherr 

von  Erstenberg. 


-     471    — 

Infanterie-Regiment  Nr.  44;  Seite  298. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung  Oberst  Gustav  Graf  Vetter  von  der  Lilie,  die 
Majors  Carl  Rotter  und  Ignaz  Edler  von  Guckler,  Hauptmann  Wolf,  die 
Lieutenants  Mühlbauer  und  Graf  Nimptsch. 

1869  bei  der  Kriegs-Expedition  in  Süd-Dalmatien : 

OEKO.-R.  3.  Oberlieutenant  Anton  Herdt  und  der  vor  dm  Feinde  f  Major 
Josef  Fritsch. 

MVK.  die  Oberlieutenants  Ladislaus  Rinek,  Josef  Eiberg  Ritter  von  Werte- 
negg und  der  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Wilhelm  Naske. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Friedrich  Assenmacher,  die  Hauptleute 
Schaffer  von  Scheefersfeld  und  Heydt,  Oberlieutenant  Kunstadt,  die  Lieute- 
nants Funke,  Fodor,  Weyrother,  Ballisch,  Nyerges  und  die  vor  dem  Feinde 
t  Oberlieutenant  Mathias  Urbanovic  und  Lieutenant  August  von  Gendre. 

Zu  den   vordem   Feinde  geblieb  enen    Commandanten   und  Stabs- 
Offizieren  ist  hinzuzufügen: 
1869  Major  Josef  Fritsch  bei  der  Kriegs-Expedition  in  Süd-Dalmatien  f  im  October. 

Infanterie-Regiment  Nr.  45,  Seite  301. 

1859  MVK.  dem  vor  dem  Feinde  f  Oberlieutenant  Robert  Kober  zuerkannt. 

Die  Allerhöchste  Belobung  für  Magenta :  Hauptmann  Bennart,  die  Oberlieute- 
nants Patti,  Malinaric  von  Silbergrund,  Schwab  und  Wanka,  die  Lieutenants 
Eis,  Graf  Auersperg  und  Freiherr  von  Buschmann. 

1866  MVK.  dem  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Adolf  von  Kariowa  zuerkannt. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Franz  Ritter  von  Latterer  von 
Lintenburg,  Major  Carl  Schmelzer,  die  Hauptleute  Schemel  von  Kuhnritt,  Kauf- 
mann, Chiurkow,  Oberlieutenant  Trost  und  die  vor  dem  Feinde  f  Oberst  Carl 
Ritter  von  Ripper  und  Lieutenant  Alfred  Quiquerez. 


Infanterie-Regiment  Nr.  46,  Seite  306. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Palestro:  Hauptmann  Stephan  Csikos;  — 
für  Magenta:  die  Hauptleute  Segerc,  von  Stöhr,  Russinic,  Munzath,  Graf 
Beckers,  Ruff,  die  Oberlieutenants  Zepharovich,  Fritsch,  Ritter  von  Hantken, 
Freiherr  von  Hammerstein,  die  Lieutenants  Grillparzer,  Tahly,  von  Prauns- 
berger,  Bartosch. 


Infanterie-Regiment  Nr.  47,  unter  Rubrik:  Inhaber  Seite  306. 

1864  FZM.  Ernst  Ritter  von  Härtung  MTO.-R.,  zu  Wien  am  1.  October  1879  ge- 
storben. 

1879  FML.  Eduard  Freiherr  von  Litzelhofen  MTO.-R.,  commandirender  General 
zu  Lemberg. 


-     472    — 

Zur  Rubrik:  Tapferkeits-Auszeichnungen  Seite  316  und  317. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Solferino:  die  Hauptleute  Ballabene,  Wucs- 
kowic,  Pinter  von  Pintershofen,  Adelmann,  Hölbing^  Racz,  die  Oberlieute- 
nants Knieberg,  Wellog,  Vorschütz,  Benischko  von  Dobroslaw,  Schrollf 
Potertsch,  Prinz,  die  Lieutenants  Wallner,  Strnadt,  Qrafoner,  Leidl  und  nach- 
träglich 
OERO.-R.  3.  Major  August  Staravassnig. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Majors  Wilhelm  Mamo  von  Eichenhorst 
und  Adolf  Fidler  von  Isarborn,  die  Hauptleute  von  Szvetics,  Klier  von 
Treuenstamm,  Lieutenant  Brandenburger. 

1869  bei  der  Kriegs-Expedition  in  Süd-Dalmatien : 

OEKO.-R.  2.  Oberst-Brigadier  Anton  Ritter  von  Schönfeld, 


Infanterie-Regiment  Nr.  48,  Seite  322. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Magenta:  Oberlieutenant  Medakovic;  —  für 
Solferino:  die  Hauptleute  Oreskovich  und  Lutzenbacher,  die  Oberlieutenants 
Gottmann,  Peethegyi  und  Taeuffer. 

1866  ÖLO.-R.  Oberst-Brigadier  Ferdinand  Bauer. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Thömel,  Oberlieutenant   Meislinger, 
die  Lieutenants   Haber,  Moschmer,    Glüde,  Pohl,    Gross  und    von  Benedek 

1869  bei  der]  Kriegs-Expedition  in  Süd-Dalmatien: 

MYK.  dem  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Franz  Peschka  zuerkannt. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Constantin  Haberecker,  die 
Hauptleute  Balduin,  Kraft,  Malkowsky  Edler  von  Dammwaiden,  Bollobiaidic, 
die  Oberlieutenants  von  Becsey,  Ritter  Kriegelstein  von  Sternfeld,  Zuma, 
Maiszlinger,  Triff,  die  Lieutenants  Bellobraidic,  Bunjevacs,  Ritter  von  de? 
Logos  und  Bartha  von  Watha. 


Infanterie-Regiment  Nr.  49,  Seite  322. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  fär  Montebello:  Hauptmann  Freiherr  von 
Guretzky,  die  Oberlieutenants  Schwarz,  Reese,  Byhoy,  Lieutenant  Grünzweig ; 
—  für  Solferino :  Oberstlieutenant  Josef  von  Kolbenschlag,  Major  Franz  Graf 
Thun-Hohenstein,  die  Hauptleute  Cromptqn,  von  Dobner,  Pachner  von 
Eggendorf,  die  Oberlieutenants  Baravalle,  Kfehier  und  Weiss. 
MVK.  nachträglich:  Hauptmann  Titus  Freiherr  von  Apfaltem. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Ferdinand  Woschilda,  Oberstlieutenant 
Franz  Weeber  Edler  von  Wallburg,  Major  Carl  Büttner,  die  Hauptleute 
Pachner  v.  Eggendorf  Edler  v.  Chavanne,  Wasel  und  Lenk,  die  Oberlieute- 
nants Eberl,  Ritter  von  Paumgarten,  Floder,  Conte  Ferrari,  die  Lieutenants  von 
Rogulics  und  Reitmayer. 


—     473     — 

Infanterie-Regiment  Nr.  50,  Seite  336. 

1866  MVK.  Oberstlieutenant  Wilhelm  Peneke  und  den  vor  dem  Feinde  f  Ober- 
lieutenant Georg  Popp,  den  Lieutenants  Otto  Wilhelm  Müller,  Carl  Friedrich 
Beck  und  Carl  Steinbock  zuerkannt. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Kraft,  Gabor,  Klein,  Kämpf, 
Weber,  von  Bundschuh,  Pohnert,  Siegl  von  Siegwille,  Assenmacher,  Scholtes, 
die  Oberlieutenants  Csikos,  Ulrich,  Hiden,  Holenia,  Ruckgaber,  die  Lieute- 
nants Zidek,  Mally,  Budzinski,  Graf  Rosenberg-Orsini,  Benischko,  Anger- 
holtzer,  Ferenczy  de  Bodok,  Rumpf,  Ritter  von  Stellowitz. 

Infanterie-Regiment  Nr.  52,  Seite  345,  zur  Rubrik:  Inhaber. 
1879  Se.  k.  k.  Höh.  Erzherzog  Friedrich,  Oberst. 

Zur  Rubrik:   Tapferkeits-Auszeichnungen. 
1859  MVK.  Oberlieutenant  Franz  Herzmann. 

Infanterie-Regiment  Nr.  53,  Seite  364 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Carl  Schmidt,  die  Majors  Josef 
von  Lepkowski,  Stephan  Gyuresevic,  Eugen  Klimisch  von  Klimburg,  die 
Oberlieutenants  Opria,  Ellerich  und  Perkovic. 

Infanterie-Regiment  Nr.  54,  Seite  373  und  374. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberlieutenant  Spinler,  Lieutenant  Zimmer- 
mann. 

1866  ÖLO.-R.  Oberst-Brigadier  Johann  Jonak  Edler  von  Freyenwald. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  die  Majors  Alexander  Heimbach,  Anton  Reichel 
und  Johann  Prochaska,  die  Hauptleute  Bemauer,  Josef  Graf  Waldstein- 
Wartenberg,  Emil  Erben,  Kellner,  Hikisch,  Heinrich,  Bartsch,  die  Oberlieute- 
nants Knappe,  Strauch,  Carl  Schmidt,  Gustav  Prochaska,  Ferdinand  Albrecht 
f  vor  dem  Feinde  und  Lieutenant  Kraumann. 

Infanterie-Regiment  Nr.  55,  Seite  380. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung  die  Hauptleute  Hilgers  von  Hilgersberg,  Medic, 
Weissmann,  Lieutenant  Hannau  und  die  vor  dem  Feinde  f  Hauptmann  Georg 
Vogel,  die  Lieutenants  Anton  Past,  Josef  Mahr,  Benno  Langenbacher  und 
Ferdinand  Lass. 

1869  erhielt  Lieutenant  Stephan  Pekets,  der  die  Kriegs- Operationen  in  Sud-Dal- 
matien  mitmachte  die  Allerhöchste  Belobung. 

Infant  erie-Regiment  Nr.  56,  Seite  391. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Balduin,  Freiherr  von  Fürsten- 
wärther,  Plachetka,  Gogojevics,  Oberlieutenant  Paterny,  die  Lieutenants 
Fabro,  Obst,  Serafinski  und  die  vor  dem  Feinde  f  Oberlieutenant  Felix 
Matter  und  Lieutenant  Ludwig  Müller. 


—    474    — 

Infanterie-Regiment  Nr,  57,  Seite  400. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Carl  Enisch,  die  Hauptleate 
Urbaschek,  Arnold  Michel,  Czyzek,  Prokesch,  Damsch,  Edler  von  Fabry,  die 
Oberlieutenants  Slaweczka,  Morawetz,  Reisenauer,  Minarcik,  Leth  von  Lethe- 
nau,  die  Lieutenants  Giessler,  Waryn,  Steinauer,  Strich,  Waniczek. 

Infanterie-Regiment  Nn  58,  Seite  408. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Magenta:  Oberstlieutenant  Johann  von  Moli- 
tor, die  Hauptleute  Schäck,  Massny,  Zachariewicz,  die  Oberlieutenants  Pimer 
und  Gruber,  die  Lieutenants  Grimm  und  Graischütz;  —  für  Solierino:  die 
Hauptleute  Grivicic  und  Angyellic,  die  Oberlieutenants  Jurskj,  Eduard 
Prochaska,  Busch  und  Anders,  die  Lieutenants  Brinner,  Friedlein  und  von  Vally. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Josef  Weyracher  von  Waiden- 
strauch, die  Hauptleute  Josef  und  August  Massny,  Best,  Adolf  Jursky,  Grimm, 
Vadros,  Slivinsky  und  Oberlieutenant  Scabroth. 

Infanterie-Regiment  Nr.  59,  Seite  422. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  f(ir  Magenta:  Hauptmann  Bäckl,  Oberlieutenant 
Hartmann ;  für  Solferino :  die  Hauptleute  Eduard  von  Spiess,  Graf  von  Orten- 
burg,  Wilhelm  Kempf,  Anton  Seiler,  die  Lieutenants  Schnikl  und  Colins  de 
Tarsiennes. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Lieutenant  Küfiferle. 

Infanterie-Regiment  Nr.  60,  Seite  427. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  für  Magenta:  Major  Eduard  Tschik  und  Haupt- 
mann Kronawetter ;  für  Solferino :  Major  Moriz  Edler  von  Herz,  die  Oberlieute- 
nants Csiska,  Köhler-Köck  und  Windt. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobimg:  Oberstlieutenant  Eduard  Tschik,  die  Hauptleute 
Jellentsik,  Beinhauer,  Ivanessevic,  Guttmann,  von  Baranyay,  Oberlieutenant 
Weissmann,  Lieutenant  Schicker  und  die  vor  dem  Feinde  f  Oberlieutenants 
Eduard  Köhler-Köck  und  Johann  Czermak. 

Infanterie-Regiment  Nr*  61,   Seite  432  und  433. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung  fUr  Solferino:  die  Hauptleute  Krajatsch,  Freiherr 
von  Döring,  Doda,  die  Oberlieutenants  Bertich,  Freiherr  von  Gorizutti,  Maresch, 
die  Lieutenants  Schmeger  und  Oberth. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Mierka,  die  Oberlieutenants  Ritter 
von  Nachodsky  und  Pohl,  Lieutenant  Edler  von  Fischer. 

Infanterie-Regiment  Nr.  62,  Seite  437. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Fuchs  undEiss. 

MVK.  nachträglich  dem  vor  dem  Feinde  f  Lieutenant  Franz    von  Kreker- 
Drostmar  zuerkannt. 


-    475    — 

Infanterie-Begiment  Nr.  63,  JSeitc  438. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Josef  Elrautwaldt;  die  Majore 
Carl  Freiherr  von  Urban,  Sebastian  Arlow  und  der  beim  Landes-General- 
Commando  zu  Zara  zügetheilte  Major  Guido  Kober  die  Hauptleute  Ritter  von 
d'Elvert,  Ringer,  Baltinester,  die  Oberlieutenants  von  Balas,  Bartel,  Arlon, 
Janeezek,  Urbany,  Sperl,  Freiherr  von  Bianchi,  die  Lieutenants  Schotten- 
hammer,  Kowacewic,  Rubesch,  Göstl,  Andretic,  Lukats,  von  Kukuljevic  und 
Biedler. 

Infanterie-Regiment  Nr.  64,  Seite  439. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung :  Oberstlieutenant  Ludwig  von  Pistory,  die  Haupt- 
leute Freiherr  von  Rink  und  Baumrucker. 

Infanterie-Regiment  Nr.  65,  Seite  440. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung :  Oberstlieutenant  Cornelius  von  Zubczycki,  Major 
Eduard  Theuerkauf,  die  Hauptleute  Ogradowicz  und  Kniez,  Oberlieutenant 
Waydowski,  die  Lieutenants  Hebinger,  Gajewski,  Vettory. 

Infanterie-Regiment  Nr.  66,  S  eite  441. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Georg  Syrbu,  Oberstlieutenant  Johann 
Karojlovic  von  Brondolo,  Major  Carl  Hössler,  die  Oberlieutenants  Kanitsch, 
Lots,  Fellner  und  Lieutenant  Stephan  Toth. 

Infanterie-Regiment  Nr.  67,  Seite  442. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  von  Schönberg  und  Mauermann, 
Oberlieutenant  Pfleger,  Lieutenant  Ketsch. 

Infanterie-Regiment  Nr.  68,  Seite  443. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Brunner,  Alster  und  Kollmann 
Oberlieutenant  Lamos. 

Infanterie-Regiment  Nr«  69,  Seite  445. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Franz  Zollern,  Hauptmann 
Thomich, 

Infanterie-Regiment  Nr.  70,  Seite  446. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung :  Hauptmann  Nawratik,  die  Oberlieutenants  Freiherr 
von  Kutschera  und  Wildner. 

Infanterie-Regiment  Nr.  71,  Seite  448. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Heinrich  Widenmann,  Hauptmann  Felden, 
hauer,  Lieutenant  Lefevre  und  Hauptmann-Auditor  von  Wartburg. 


-     476    — 

Infanterie-Regiment  Nr.  72,  Seite  449. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Alphons  Spaczer,  Major  Anton  Theuer- 
kauf,  Hauptmann  Rudolf  Freiherr  Potior  des  Echelles,  die  Oberlieutenants 
Lopacki,  Negrelli,  Okrugic,  Lindenmayer,  Lieutenant  Kowalsky. 

Infanterie-Regiment  Nr.  73,  Seite  450. 

1866  MVK.  dem  vor  dem  Feinde  f  Oberlieutenant  Josef  Müller  zuerkannt. 
1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Johann  Edler  von  Herget,  Major 

Carl  von  Soyka,  die  Hauptleute  Ertel  und  Kopertynski,  die  Oberlieutenantä 

Höpler,  Rheinfelder  und  von  Dobrzanski. 

Infanterie-Regiment  Nr.  74,  Seite  451. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung :  die  Hauptleute  Gründlinger  und  Podhagsky,  die 
Oberlieutenants  Ritter  von  Plönnies  und  Fejer  de  Back, 

Infanterie-Regiment  Nr.  75,  Seite  452. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberstlieutenant  Ignaz  Schmidt  von  Kehlau^ 
die  Hauptleute  Jaroslaus  Freiherr  von  Schönau,  Emil  Lichtner,  Mathievic, 
Gallauner,  Novy,  Richtera,  Itzstein,  Sommer,  die  Oberlieutenants  Rzehak, 
Musset,  Krch,  die  Lieutenants  Victor  Graf  Crenneville,  Schilhart,  Kunkel. 
Freiherr  von  Badenfeld,  Halberstadt,  Gnaudinger,  Adler,  Khloyber. 


Infanterie-Regiment  Nr.  76,  Seite  453. 

1866  die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Conrad  Schluderer  Edler  von  Traunbruck, 
Die  Hauptleute  Milde  von  Helfenstein,  Ritter  von  Gniewosz,  Baravalle  Edler 
von  Brackenburg,  Ritter  von  Raab,  Kreiner,  Ettmayer  Ritter  von  Adelbur^:, 
die  Oberlieutenants  Pinsker,  Mikic,  Codemo,  König,  Nowottny,  Kanzony. 
Schwörer,  Menz,  Reiner,  Latzke,  Sauerwald,  die  Lieutenants  Kronfeld,  Grold- 
Schmidt,  Huber,  Freiherr  von  Paumgarten,  Dittrich,  Parmann,  Tharon,  Kalli- 
woda. 

Infanterie-Regiment  Nr.  77,  Seite   455. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Joseph  Diessner,  Hauptmann  Jonas,  Ober- 
lieutenant Chilarski. 


Infanterie-Regiment  Nr.  78,  Seite    456. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Jgnaz  Pillepich,   Hauptmann  Paie,  Ober- 
lieutenant Palfy. 


-    477    - 

Infanterie-Regiment  Nr.  79,  Seite  458. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung :  Oberstlieutenant  Daniel  Freiherr  von  Salis-Soglio, 
Major  Wilhelm  Schenk,  die  Hauptleute  Stern,  Ritter  von  Gerelli,  Muzzarelli, 
Adam  von  Ehrenport,  Massak  und  Sagodj,  Oberlieutenant  Himmel,  sowie 
die  beiden  vor  dem  Feinde  f  Major  Carl  Peinlich  und  Hauptmann  Ernst 
Freiherr  Binder  von  Kriegelstein. 

Infanterie-Regiment  Nr.  80,  Se  ite  460. 

1864  Im  Feldzuge  gegen  die  Dänen,  bei  der  Beschiessung  von  Friedericia,  die 
Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Gottfried  Graf  Auersperg. 

1866  Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Gottfried  Graf  Auersperg,  Oberstlieute- 
nant Anton  Lamoure  und  der  vor  dem  Feinde  f  Major  Eugen  Micheli. 


JÄGER-TRUPPE. 


JÄGER-TRUPPE. 


TIROLER  JÄGER-REGIMENT. 

(1848.) 

KAISER^FRANZ  JOSEPH. 

Hut  mit  schwarzem  Federbusch,   hechtgrauer  Waffenrock  mit  grasgrüner  Egali- 
sirung,   glatte  gelbe  Knöpfe,   hechtgraue    Pantahns  mit  grasgrünen   Lampassen, 

Mantel  blaugrau. 

Ergänzungsbezirksstation :  Innsbruck. 


Inhaber: 


1813  errichtet  mit  Allerhöchstem  Be- 
fehlschreiben ddto.  7.  December 
ak  Fenner- Jäger-Corps. 

Inhaber  FML.  Philipp  Freiherr 
Fenner  von  Fenneberg  wurde 
1816  zweiter  Inhaber. 

Mit  AUerhöster  EntSchliessung 
ddto.  Paris  14.  August  1815 
erhielt  dieses  Jäger-Corps,  wel- 
ches von  nun  an  aus  4  Batail- 
lons zu  bestehen  hatte,  mit  1. 
Jänner   1816  die  Benennung: 

1816  Tiroler  Jägpr-Regiment  Kaiser 
Franz  f  2.  März  1835. 

(Zweite  Inhaber 
1816  FML.  Philipp  Freiherr  Fenner  v. 


Fennebero  MTO.-R.  f  zu  Jaros- 

lau  19.  October  1824 
1824  FML.  Philipp  Freiherr  von  Pflü- 
ger MTO.-R.  t  2^  GrTAz  25.  Juni 

1837.) 
1835  S.  M.  Kaiser  Ferdinand  I.,  1848 

resignirt. 

(Zweite  Inhaber. 
1837  FML.  Georg  Baron  WaldstIttbn 

t  zu  Carlstadt  2  L  November  1843. 
1843  FZM.  Peter   Baron  Pirquet  von 

Mardaga  und  Cesenätico  MTO. 

R.  t  zu  Wien  21.  November  1861) 
1848  S.  M.  Kaiser  Franz  Joseph. 

{Zweite  Inhaber 
1861  FML.    Johann   Graf  Castiguonb 

MTO.-R  t  1871.) 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1815  gegen  den  Exkönig  Murat  von  Neapel  wurde  das  Fenner-Jäger-Corps  in 
die  Division  des  FML.  Baron  Mohr,  Brigade  GM.  Baron  Eckhardt,  in  der 
zweiten  Hälfte  März  eingetheilt,  und  brach  23.  gegen  den  Po  auf,  wo  beide 
Bataillone  die  Vorposten  bezogen.  Major  Baron  Pirquet  erhielt  auf  sein 
Ansuchen  die  Bewilligung,  den  Po  zu  übersetzen  und  einen  Streifzug  zu  unter- 

Thflrhelm  GedenkblAttar.  ^^ 


-    482    — 

nehmen,  19.  April  überfiel  dieser  Stabs-Offizier  Ravenna,  23.  April  am  Mor- 
gen vertrieb  er  mit  seinen  Jägern  die  Neapolitaner  aus  Cervia,  und  rückte 
Nachmittags  vor  Cesenatico,  überfiel  rasch  den  Feind,  so  dass  die  neapoli- 
tanische Infanterie  in  ihrer  Betäubung  nicht  einmal  ihre  Gewehre  abfeuerte. 
Major  Pirquet  verliess  die  Stadt  mit  200  Gefangenen,  darunter  der  feiDdlicbe 
General,  300  Todte  und  Verwundete  fielen  unter  den  Schüssen  der  Jäger 
und  den  Hieben  einer  halben  Escadron  Dragoner,  die  dem  Streif-Commando 
zugetheilt  war,  während  der  Verlust  des  Bataillons  nur  8  Todte,  darunter  einen 
Offizier  und  2  Offiziere  25  Mann  Verwundete  zählte.  —  Bei  der  nach  Vertreibung 
Murat's  ins  Werk  gesetzten  Vorrückung  nach  Frankreich  war  nur  das  zweite 
Bataillon  unter  Major  Baron  Pirquet  im  Armee-Corps  des  FML.  Grafen 
Bubna  eingetheilt^  überschritt  als  Avantgarde  3.  Juni  den  Ticino,  marschirte 
gegen  Suda  und  über  den  Mont  Cenis.  Es  bestand  nun  wiederholt  glück- 
liche Avantgarde- Gefechte,  so  26.  Juni  bei  Trois  Maisons,  29.  Joni 
bei  Aiguebelle,  4.  Juli  bei  Offremont,  10.  Juli  auf  der  Strasse  von 
Grenoble,  12.  Juli  beim  Angriffe  auf  die  Vorstadt  La  Guilloti^re  von 
Lyon.  Der  Verlust  des  Bataillons  betrug  in  Allem  20  Mann.  Nach 
dem  Friedensschlüsse  rückte  dasselbe  in  die  Demarcationslinie  bei  St.  Etienne 
24.  August. 

Im  Feldzuge 

1821  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  hatten  das  1.  u.  4.  Bataillon  Kaiser* 
Jäger  an  den  Operationen  des  äussersten  linken  Flügels  der  vom  Gen.  der 
Cav.  Grafen  Frimont  befehligten  österreichischen  Armee  Theil  genommen, 
und  wurden  26.  März  im  Lager  bei  Molo  di  Gaeta  durch  mehrere  Stunden 
von  feindlichen  Eanonierschaluppen  beschossen,  ohne  Verluste  zu  erleiden. 
Ende  März  rückten  diese  beiden  Bataillone  nach  Ober-Italien,  nahmen  bis 
1825  abwechselnd  Theil  an  der  Occupation  Piemonts,  und  kehrten  sodann 
wieder    nach    Tirol    zurück.     Die    3   ersten    Bataillone   kamen   £nde 

1831  Februar  zu  dem  Armee-Corps  des  FML.  Baron  Geppert,  welches  zur 
Unterdrückung  der  zu  Modena,  Bologna,  Ferrara  und  Parma  ausgebrochenen 
Unruhen  beordert  wurde.  Das  1.  Bataillon  war  4.  März  im  Gefechte  und 
bei  der  Einnahme  von  Novi,  das  2.  wirkte  thätig  im  Gefechte  bei  Rimini 
mit,  d  a  s  3.  kam  nicht  ins  Feuer.  Noch  durch  4  Jahre  blieben  die  3  Batail- 
lone als  Besatzung  in  Parma. 

Im  Feldzuge 
1 848  in  Italien  wirkte  das  E  a  i  s  e  r- J  ä  g  e  r-R  e  g  i  m  e  n  t  abtheilungs weise  ruhmvoll  in 
den  vielen  Actionen  mit.  Bei  dem  Aufstande  in  Mailand  war  das  2.  Bataillon 
tliätig,  insbesondere  that  sich  die  9.  Compagnie  unter  Hauptmann  Benkiser 
im  Strassenkampfe  des  18.  März  hervor,  wo  sie  durch  36  Stunden  sich  in 
ihrer  Stellung  auf  den  Galerien  des  Domes  und  in  der  Hofburg  behaup- 
tete, durch  ihr  wohlgezieltes  Feuer  die  Insurgenten  aus  ihrem  Schusabe« 
reiche  verscheuchend.  Mittlerweile  waren  auch  das  3.  und  4.  Bataillon 
aus  Tirol  nach  Italien  abgerückt  und  20.  März  alle  3  Bataillone  mit  14 
Compagnien  in  Mailand    vereinigt,  da    eine  Division  in  Crema  und  eine  in 


Lodi  zurückgeblieben  waren.  Bei  dem  Abmärsche  der  Armee  aus  dieser  Stadt 
bildete  das  4.  Bataillon  die  Avant-,  das  3.  die  Arriere-Garde  der  Armee. 
Ersteres  nahm   thätigen   und    ausgezeichneten  Antheil   an   der  Erstürmung 
von  Melegnano  23.  März.    Das  2.  Bataillon  kam  in  der  Brigade  des  GM. 
Wohlgemuth  nach  Mantua,  wurde   von   dort  zu  verschiedenen  Expeditionen 
verwendet,  und  kehrte  29.  März  zur  Armee   nach  Verona   zurück.     Oberst 
Baron  Zobel  war  mit  dem  3.  Bataillon  zur  Deckung  Süd-Tirols  dahin  beor- 
dert worden.    8.  April  bei  Vertheidigung  des  Mincio-Ueberganges  bei  Goito 
zeichnete  sich  das  4.  Bataillon  vorzüglich  aus.  Sein  tapferer  Commandant 
Hauptmann  Elnezich  und  Lieutenant  von  Hofer  (Enkel  des  berühmten  Tiro- 
lerhelden Andreas  Hofer)  starben  hier  den  Heldentod.  —  Eine  Division  des 
3.  Bataillons  unter  Hauptmann  Batz  wurde  sogleich  nach  dem  Einrücken 
in  Trient  in  das  Sarcathal  beordert,  besetzte  mit  dem  Gros  das  Castel    Du- 
blino,  hielt  sich  gegen  die  Angriffe  eines  zehnfach  stärkeren  Feindes,  und  deckte 
durch  seine  standhafte  Haltung  auch  die  Stadt  Trient.  Einzelne  Cpmpagnien 
thaten  sich  in  den  Gefechten  mit  den  italienischen  Freischaaren  an  der  Grenze 
sehr  hervor.  —  Das  4.  Bataillon  zeichnete  sich  in  der  SteUung  bei  Pastrengo 
und  in  dem  dreitägigen  Gefechte  28.  bis  30.  April  durch  tapfere  Vertheidigung 
der  einzelnen  Posten  vorzüglich  aus;  —  in  der  Schlacht   bei  Santa  Lucia 
6.  Mai  stand  das  2.  Bataillon  als  äusserster  rechter  Flügel  bei  Chievo,  es 
kam  aber  nur  die  bei  Crocebianca  postirte  6.  Division  ins  Feuer,  bei  Curtatone 
29.  Mai  erstürmte  am    Nachmittage  das  4.  Bataillon   eine  Redoute,   ver- 
folgte den  Feind  und  machte  bei  Einnahme  eines  Meierhofes  600  Gefangene. 
Das  2.  Bataillon  unter  Major  Martinich  trug  durch  seine  unaufgeforderte 
Mitwirkung  und  Erstürmung  des  Meierhofes  von  Milani  wesentlich  zum  Er- 
folge des  Tages  bei.  Beim  Angriff  auf  Goito  30.  Mai  nahm  das  4.  Bataillon 
Theil,  während  d  a  s  3.  unter  Oberst  Zobel  28.  Mai  gegen  Garda  vorgerückt 
war  und  den  Ort  Bardolino  mit  Sturm  genommen  hatte;  29.  Mai  war  dieses 
beim  Angriffe  auf  Cisano.     Im  Treffen  bei    Vicenza  10.  Juni  hatte  das  4. 
Bataillon  die  Porta  Lucia  genommen,  und  das  2.  Bataillon  war  gegen  Porta 
Paduana  vorgerückt  und  beim  Angriffe  auf  die  vorderen  Häuser  der  Stadt 
betheiligt.  —  Während   dieser  Zeit  that  sich  das  3.  Bataillon  in  den  Käm- 
pfen am  Montebaldo,  später  bei  Brentino  1.  Juli,  bei  dem  Angriffe  auf  Spiazzi 
und  auf  den  Höhen  von  Rivoli  hervor,  wo  der  tapfere  Hauptmann  Baron  Pirquet 
fiel.  Bei  dem  Angriffe  auf  Sommacampagna  23.  Juli  bildete  das 4.  Bataillon 
die  Avantgarde;   das  2.  Bataillon    war  bei  der  Erstürmung  der  Höhen 
Madonna  del  Monte,    und  dessen  Commandant  Major   Graf  Castiglione  war 
der  Erste,  welcher  mit  seinem  Bataillon  die  Stellung  im  feindlichen  Centrum 
durchbrach  und  viel  zu  dem  weitern  Erfolge  beitrug.  Das  4.  Bataillon  nahm 
hierauf  an  der  Vertheidigung  von  Valeggio,  das  2.  an  der  Schlacht  bei  Custozza 
Theil,    dieses  hatte  sich  auch  in  dem  fürchterlichen  Nachtkampfe  bei  Volta 
26.  und  27.  Juli  unvergängliche  Lorbeern  unter  seinen  Hauptleuten  Hauser 
und  Streicher  gesammelt.    Das  2.,  3.  und  4.  Bataillon  waren  schliesslich 
an  der  Verfolgung  des  Feindes   bis   an  die  Mauern  von  Mailand  betheiligt, 

so* 


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das  4.  Bataillon  6*  August  bei  der  Vorrückung  gegen  die  Porta  Romana;  im 
August  wurde  es  zu  Streifungen  an  der  Schweizergrenze  verwendet. 

Im  Feldzuge  gegen  Piemont 
1849  focht  21.  März  im  Gefechte  bei  S.  Siro  das  im  I.  Armee-Corps  eingetheilte 
4.  Bataillon,  —  das  2.  Bataillon  unter  Major  Hubel  zeichnete  sich  23. 
März  in  der  Schlacht  bei  Novara  durch  die  heldenmUthige  Vertheidigung  von 
Olengo  ungemein  aus  und  erwarb  sich  das  besondere  Lob  des  Feldherm  durch 
die,  wie  er  wörtlich  sagte,  ^Uber  jedes  Loberhabene  Todesverachtung,  welche 
dem  schon  siegreichen  Feinde  ein  kräftiges  Halt  gebot"  —  Es  leistete  Wunder 
der  Tapferkeit.  Das  3.  Bataillon,  im  IV.  Armee-Corps  eiogetheilt,  war 
mit  4  Compagnien  unter  Oberst  Baron  Zobel  zur  Deckung  des  Rückens 
dieses  Corps  entsendet  worden.  Die  9.  Division  war  beim  Angriffe  auf  Casale 
—  die  5.  und  6.  Division  waren  im  Mai  bei  dem  Corps  des  FML.  Grafen 
Wimpffen  und  dessen  Zuge  in  die  Romagna,  bei  Verfolgung  der  dortigen  Insur- 
genten mehrfach  auf  Streif-Commanden  verwendet.  Das  1.  Bataillon  unter 
Major  Halloy  rückte  Ende  Mai  1849  nach  Ungarn,  wo  es  mit  Auszeichnung 
focht  bei  der  Einnahme  von  Raab,  28.  Juni,  und  in  beiden  Schlachten  bei 
Komorn,  insbesondere  bei  Reinigung  des  Acser  Waldes  von  den  Insurgenten 
11.  Juli,  endlich  im  Gefechte  bei  Arad  und  zuletzt  zur  Säuberung  der  Ge- 
gend bei  Boros  und  Sebös  von  den  räuberischen  Motzen  (Gebirgswalacben) 
mitwirkend- 

1851  bis    1852   war    dies   Bataillon   im    Corps   des  FML.  von  Legedica  bei  der 
Occupation  von  Holstein,  stationirte  zu  Lübeck. 

Im  Feldzuge  gegen  die  Franco-Sarden 
1859  in  Italien  waren  das  2.  und  5.  Bataillon  im  VIII.  Armee-Corps,  —  das  3.  im 
V  IL  und  das  4.  u  n  d  6.  im  V.  Armee-Corps  eingetheilt,  —  diebeidenandern 
blieben  zum  Schutze  Tirols  daselbst  zurück.  —  Im  Treffen  bei  Montebello 
20. Mai  war  das  4.  Bataillon  anwesend,  jedoch  nur  die  1 3.  und  14.  Compagnie 
unter  Hauptmann  Riedler  am  Kampfe  engagirt,;  —  in  der  Schlacht  bei 
Magenta  4.  Juni  kam  nur  das  3.  Bataillon  ins  Gefecht,  und  dieses  eroberte 
durch  Lieutenant  Lantschner,  gefolgt  von  einigen  Jägern,  die  erste  gezogene 
feindliche  Kanone,  —  in  der  Schlacht  bei  Solferino  22.  Juni  hatte  das  2  B  a- 
taillon  tapfer  die  Stellung  am  Monte  Giacomo  vertheidigt,  das  3.  Bataillon 
ehrenvollen  Antheil  an  den  Kämpfen  der  Division  Prirz  Alexander  von  Hessen, 
das  4.  und  6.  Bataillon  bei  dem  Thurme  und  auf  den  Höhen  von  Solferino, 
das  5.  Bataillon  beim  Sturme  auf  St.  Martine,  das  1.  Bataillon  in  Tirol 
bestand  26.  Juni  ein  kleines  Gefecht  bei  der  Brücke  del  Diavolo  hinter  Tola 
mit  Freischaaren. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  waren  das  3.  Bataillon  in  der  Brigade  des  Obersten  Gk^fen  Wet 
sersheimb  des  VII.  Armee- Corps,  das  4.  Bataillon  in  der  Brigade  Weckbeck  ea- 
des  IX.  und  das  5.  Bataillon  in  der  Brigade  des  GM.  Eugen  Baron  Piret  des 
V.  Armee-Corps  eingetheilt,  in  der  Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni  und 
hatten  in  den  Erstürmungen  und  Kämpfen  von  Oliosi,  Monte  Vento,  Belvedere 


Monte  Croce  neue  reichliche  Ruhmeslorheero  geBommelt.  Mit  gleicher  Äua- 
Eeichoang  fochten  die  in  Tirol  zurückgebliebenen  Bataillone 
grUsatentheils'  divlsions-  oder  compagnieweise  und  zwar :  bei  Monte  Suelo, 
bei  Val  Sardo  imd  Vigolo,  Pieve  di  Ledro,  Spondalunga,  Ponte  Cimego, 
Norone,  Lensumo,  Enguiso,  Locca,  Beoecca  u.  s.  w.  Oberst  Baron  Monttuigant 
und  Hauptmann  Gredler  erkämpften  sich  den  MTO.  ZwOlf  Offiziere  waren  in 
diesem  Feldzuge  gehliehen. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzitge 
1878  war   das  3.  Bataillon   in   den  Gefachten    hei    KremenaS   Cruici  17  August, 
hei  Bc£iäe    und    Jasia    bei    KremenaJ!    und    dem    Entsätze    von    Stolac 
21.  Äogust.    Gesammtrerlost  26  Mann. 


Tapferkeits-Anszeichnimgen  tmd  besondere  DenkwOrdigkeiten. 

1813  In  Trient  fand  die  Aufstellung  der  1.  Bataillons  statt,  dem  nachher  noch  ein 
zweites  aniUnglich  zu  4,  später  zu  6  Compagnien  folgte.  Commandant  des 
Fenner'schen  Corps  wurde  der  Oberstlieutenant  und  MTO.-B.  Carl  von  Call 
des  Infanterie-Regimentes  Argenteau  Nr.  35,  Commandant  des  zweiten  Ba- 
taillons Major  MTO.-R.  Peter  Baron  Pirquet  des  8.  Jäger-Bataillons.  ^1.  Juli 
1814  verlies«  das  Corps  Trient,  kam  Anfangs  nach  Mantua,  im  November 
nach  Fadua. 

1815  Major  Baron  Pirquet  wurde  für  seinen  glänzenden  Ueberfiill  bei  Cesenatico 
ÖLO.-R.  Hauptmann  Sallaha  erhielt  den  Ausdruck  der  AllerhQcheten  Zufrieden- 
heit, 2  UnteroiBziere  silberne  Medaillen,  3  Geld-Belohnungen. 

181Ö  Der  im  Hauptquartiere  commandirte  Hauptmann  Georg  Graf  Thum,  welcher 
in  der  Nacht  des  28.  April  die  feindliche  Arriere>Garde  bei  Sta.  Maria  über- 
fallen und  mit  derselben  zugleich  in  die  befestigte  Stadt  Pesaro  einge- 
drungen war,  wurde  MTO.-R, 

Hauptmann  Johann  Ritter  von  Sallaba  für  wiederholte  Auszeichnungen  im 
Feldzuge  1815  ÖLO.-R. 

Oberlieutenant  Ignaz  Freiherr  von  Wetzlar,  commandirt  beim  GM.  Baron 
PflOger,  welcher  10.  Juli  1815  den  verschanzten  Brückenkopf  bei  Hacon 
flberfHlIen,  der  Erste  durch  eine  Kanonenschussscharte  in  die  Verschauzung 
einstieg  and  diese  eroberte,  wurde  mit  AUerhOchBtem  Handschreiben  ddto. 
Dijon  15.  October  MTO.-R. 

183)  Im  Gelechte  hei  Rimini  hatten  sich  Major  Eugen  Baron  Bretton,  Comman- 
dant des  2.  Bataillons,  und  3  Hauptleute  hervorgethan  und  wurden  mit  päpst- 
lichen Orden  decorirt.     Ein  Jäger  erhielt  die   goldene,  2  silberne  Medaillen. 

1848  Im  Kampte  in  Mailand  in  den  Märztagen  hatte  Hauptmann  Benkiser  mit 
der  9.  Compagnie  die  von  den  Insurgenten  genommene  Porta  Comasioa 
wieder  erstürmt. 


Im  Feldznge 

184S  erhielt  du  1.  Bataillon  ftm  12.  April  die  Bestimmung,  mit  seinen  6  Compaq 
nien  in  den  6  Kreisen  Tirols  als  Basis  und  zur  UnteretützuDg  der  an  erricb- 
tenden  Landes- Vertheidigunga-Compagnien  vertlieilt  za  werden  und  wurde 
auf  den  Stand  von  14U  Jagern  nebst  den  completen  EriegB-Chargen  per 
Compagnie  gesetzt. 

Regiments-Commandant  Oberst  Thomas  Baron  Zobel,  welcher  in  den  Gefecbten 
der  Stellung  von  Fastrengo  aus  eigenem  Antriebe  zu  Foss  an  der  Spitze  «einer 
Colonne  von  Sega  nach  Ponton  voi^rückt  war  und  dadurch  den  Feind  io 
seiner  linken  Flanke  bedrohte,  wurde  184S,  MTO.-R.  Hauptmann  Aston 
Baron  Pirquet  wurde  ftlr  die  heldenmUthige  Vertbeidtgimg  und  Behauptung 
seiner  Stellung  gegen  einen  mehr  als  zwanzigfach  aberl^enen  Feind,  bei 
Osteria  nuova  1848,  durch  CapitelbeschluBs  27.  November  1848  HTO.-R. 
(Derselbe  war  aber  bereits  22.  Juli  1848  auf  den  Hflhen  von  Eivoli  geblieben.) 

1848  Major  Franz  von  Martinich  wurde  für  seine  Auszeichnung  29  Mai  bei  Mon- 
tansra  1849  MTO.-R.  Major  Jobann  Graf  Castiglione,  bereits  wegen  Aus- 
zeichnung bei  Cnrtatone  29.  Mai  1848  vom  FM,  Grafen  Badetzk;  aussftrtonr- 
lich  zum  Major  beßlrdert,  wurde  fUr  seine  hervorragende  Tapferkeit  23. 
Juli  1848  bei  Sommacampagna  1849  MTO.-R. 

1848  Für  vorzUglicbe  Brsvoor  und  zweckmSssige  Dispositionen  im  Nacbtgefecfate 
bei  Volta  25.  Juli  wurden  Hauptmann  Heinrich  Hauaer  noch  1848  und  Haupt- 
mann Heinrich  Streicher  1849  MTO.-R. 

1849  Major  Christian  Hubel  wurde  itlrdie  heldenmOthige  Vertbeidigung  von  Olengo 
in  der  Schlacht  bei  Novara  23.  März  MTO.-R. 

1849  Nach  Beendigung  des  Feldzuges  wurde  eine  andere  Formining  des  Re^- 
mentea  anbefohlen  und  zwar  zu  6  Bataillons  zu  je  4  Compagnien  und  ein 
Reserve-  oder  7.  Bataillon  zu  6  Compagnien. 

1849  und  1849  fUr  Auszeichnung  in  den  FeldzUgen  in  Italien  nnd  Ungarn  (ausser 
den  bereits  angeführten  MTO.-R.) : 

0LO.-R.  Regiments-Commandant  Oberst  Thomas  Freiherr  Zobel  v.  Oiebelatadt 
und  Darstadt,  Major  Friedrich  von  Halloy  und  Hauptmann  Theodor  Toth  de 
Jak. 

OEKO.-R.  3.  Oberstlieuten&nt  Moriz  Chmietnicki,  die  Majore  Anton  von  Burlo, 
Jobann  Graf  Castiglione,  Friedrich  von  Halloy,  die  Hauptleute  Carl  von 
Batz,  Ferdinand  Graf  Ktlnigl,  Heinrieb  Streicher,  Carl  Schindler,  Josef  Zigaa, 
Adolf  Kotb,  Carl  Benkiser,  Casimir  Czarsecki,  Oberlieutenant  Camillo  Gei^ 
Btenbrand. 

MVE.  Oberst  Moriz  Chmielnicki,  Oberstlieutenant  Friedrich  v.  Halloy,  Hajor 
Ludwig  Amhold,  Carl  Benkiser,  die  Hauptleute  Auge,  Toth  de  Jak,  Freiherr 
Stockart  t.  Bämkopf,  Röggla,  die  Oberlieutenants  Baron  Zepbjrris  zu  Oreit, 
Banitza,  Mayer,  Brückner,  von  Putslacher,  EÜene. 

Die  Mannschaft  erhielt  11  goldene,  54  grosse,  153  kleine  silbern«  Ts^fia-- 
keits-Medaillen,  4  k.  russische  St.  Oeorgskreuze  und  ein  k.  prenssiscbes  E^hren- 


zeichen  I.  ClasBe.  Vor  dem  Feiode  gebliebeD  oder  ihren  Wunden  erlegen 
sind  12 Offiziere  und  114Mann;  —  ausserdem  waren  24  OfBziere  verwundet. 
1861  1.  Februar  wurden  die  Gebeine  der  vor  dem  Feinde  ge&llenen  Hauptleute 
Josef  Enezich,  Anton  Baron  Pirquet,  des  Lieutenants  Josef  von  Hofer  und 
des  Jagers  Wilhelm  von  Oasteiger  nach  Innsbrack  gebracht  und  am  Todes 
tage  Andreas  Hofer's  in  der  dortigen  Hofkirche  feierlich  beigeeetzt  imter 
gleichzeitiger  Abhaltung  eines  feierlichen  Trauergottesdienstee. 
1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

ÖLO.-R.  Oberst  Hugo  Ritter  von  Weckbecker,  Oberatlieutenant  Carl  Steiger 
V.  Münsingen,  die  Majore  Jakob  Franz  Ritter  Silier  t.  Qambolo,  Hauptmann 
Moriz  Brückner. 

OEKO.-R.  3.  die  Majore  Bnmo  Freiherr  v.  Montluiaant,  Friedrich  Edler 
von  Schwab,  Hauptmann  Heribert  Ritter  Hoffem  v.  Saalfeld,  Oberlieutenant 
VIncenz  Moser  und  Lieutenant  Anton  Lantschner. 

MVK.  Oberstlieutenant  Josef  Zigau,  die  Hauptleute  Rumplmayer,  Riedler  Edler 
V.  Greif  in  Stein,  Edler  v.  Metz,  Edler  von  Wcinsberg,  Entfpfler,  Zini,  Leidner, 
V.  Hafner,  die  Oberlieutenants  Tava,  Schüsselbauer,  Mach  Freiherr  Eliatschek 
von  Siebenbürg,  Ritter  v.  Strassem,  Hauser,  Thaler,  Ritter  v.  Gruber,  v. 
Bouthillier,  die  Lieutenants  Albori,  Freiherr  von  Streicher,  von  Soist,  Prinz 
Bernhard  zu  Solma-Braunfels,  von  Hetze,  Wuzlhofer.  . 
Die  Allerhöchste  Belobung  itir  Montebello:  Oberstlieutenant  Carl  Steiger 
von  Münsingen ;  ßlr  Solferino :  Hauptmann  Alois  Knöpfler,  die  Oberlieute- 
nants  Ferdinand  Baron  Marenzi,  Mathias  SchüBaelbauer,  Michael  Perthaler, 
Garibald  von  Isser,  Friedrich  von  Steiger,  Heinrich  Zini,  Andreas  Maj^er, 
Carl  Willigh,  die  Lieutenants  Sigmund  Beste,  Ludwig  Freiherr  von  Ober- 
kirch, Carl  Kunze,  Joset  Fellegrini,  Alfred  GOrcs  von  Eltrekarcsa,  Emerich 
Graf  Stadion,  Heinrich  von  Erben. 

Die  Mannschaft  hatte  sich  8  goldene,  55  grosse  und  104  kleine  silberne  Ta- 
pferkeits- Medaillen  erkämpft. 
1866  Oberst  Bruno  Freiherr  von  Montluisant,  welcher  als  Interims-Brigadier  im  Feld- 
zuge 1866  mehrere  siegreiche  Gefechte  in  Tirol  leitete,  wurde  insbesondere  fUr 
jenes  bei  Bececca  21.  Juli   in  der  Promotion  ddto.  29,  Augustd.  J.  MTO.-R. 
1866  In  derselben  Promotion  wurde   Itlr   die    heldenmUthige  Vertheidigung  seines 
Postens  am  Monte   Suelo   in    SUd- Tirol   3.   Juli  Hauptmann   Ludwig   Bitter 
von  Gredler  MTO.-R.  Ausserdem 
1866  FUr  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien  und  Sud- Tirol: 

ÖLO.-R.  Oberstlieutenant  Heribert  Ritter  zu  Hoffem  zu  Saalfeld. 
OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Lucas  Nobiledi  Giorgi,  die  Majore  Moriz  Brück- 
ner, Hauptmann  Andreas  Muyr,  die  Oherlieutenants  Ludwig  Potschka,  Johann 
Thaler,  Theodor  Regele,  Alois  Freiherr  von  Streicher.  —  die  Majore  Alesander 
Edler  von  Metz,  Carl  Mnchalitzky.  Die  Hauptleute  Fridolin  CramoUni,  Alois 
KnSpfler,  Alexander  Kahler  zu  Lanzenheim,  Robert  Koth, 
MVK.  Major  Ladislaus  Weiss,  die  Hauptleute  Bucbbauer,  Schiffler,  Walter, 
Roncador,  Steffek,  Spachholz,  von  Bouthüier,  Lantschner,  Schnepper,  die  Ober- 


lieutenante  Aufscbositer,  Pichler,  Haun,  Orat  Sizzo  Noria,  Rappold,  Rwn- 
hart,  HoUenBtein,  Carli,  Baron  Eopal,  (die  beiden  Letzten  vor  dem  Feinde  f) 
die  Lieutenants  FUrst  zu  Salm-Salm,  Sieberer,  Ritter  v.  Hartmann. 
Die  AUerbScbste  Belobung :  Oberst  Hubert  Loos,  Oberstlieutenant  Kngea 
Muller,  die  Hauptleute  Mathias  Schusselbauer,  Jakob  Truilo,  Ruppert  Freunil, 
Vincenz  Moser,  Josef  Stecber,  Josef  Haffner,  Leopold  Riezler,  Dominik  Spag- 
noli,  Paul  Ose,  Friedricli  Burmann;  die  Oberlieutenants  Josef  Falger, 
Einanuel  Graf  Melciiiori,  Julius  Folie,  Josef  Wöber,  Franz  Kück,  Friedrieb 
Limauer,  Fidelius  Graf  Fugger  Glött,  Josef  Pellegrini;  die  Lieutenants  Caspar 
Schutz,  Josef  Schediwy,  Ludwig  Gruber,  Ottokar  Nagele,  Eduard  Ritter  von 
Küpf,  Franz  Grath,  Alois  Groder,  Johann  Fischer,  Heinrich  Bauer.  Balduin 
von  Linde,  Johann  StefFan,  Ferdinand  Sunkel,  August  Freiherr  Hoben- 
bühel-Heufler,  Carl  Klarner,  Heinrich  Hueter,  Otto  Hummel,  Theodor  von 
Sander,  Carl  Radinger  und  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Lieutenant 
William  von  Lewetzow. 

1869  bei  der  Kriegs- Expedition  in  Süddalmatien :   die  Allerböchste  Belobung    d« 
Oberlieutenant  Reinbold  Panzl. 
Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 

1878  ÖLO.-R.  Major  Rudolf  Theuerkauf. 

OEKO.-R.  3.  Oberlieutenant  Victor  Sonklar  Edler  von  InstSdten,  LieutenanI 

Julius  Bombiero. 

MVE.  Die  Oberlieutenants  Johann  Eossatzky,  Johann  Hosp  und  Lienteiunt 

in  der  Reserve  Franz  Freyherr  Mollinary  de  Monte  Paatello, 

Die  Allerhöchste  Belobung:    Die  Hauplleute   Josef  Steinbock   and  Bainhold 

Panzl. 

Die  Mannschaft   eine   grosse  Anzahl  Medaillen,   darunter   eine  goldene   und 

zaiilreiche  Belobungen. 


Böhmisches 

FELD-JÄGER-BATAILLON  N"  L 

Reserve-  und  Krgänzungsstation :  Thebesishbtadt. 

Hut  mit  schwareem  Federbusch,  hechtgraue  Waffenröcke  mit  grasgrüner  Egalisirung, 

hechtgraue  Pantalons  mit  grasgrünen  Passepoils   (bei  den    Offisieren  Lampaasen). 

Knöpfe  gelb  mit  der  Bataillons-Nummer,  Mantel  blaugrau.    Diese  Adjustirung  ist 

für  sämtntliehe  Feld-Jäger-Bataillone  die  Gleiche. 


HrrichtungBJahr. 
Dieses  Batailloo  wurde  mit  1.  September  1808  aus  dem  damals  bestaudetieD  Jfiger- 
Regimente  Chasteler  (Nr,  64)  enichtet 

FeldzQge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 
Im  Foldzuge 

1809  in  DeutacÜand  war  das  Bataillon  unter  seinem  ersten  Conimandanteu 
Oberatlieutenant  Lutz  in  der  Avantgarde-Brigade  des  Obersten  Grafen  Ignaz 
Hardegg,  Division  Graf  Fresnel  des  I.  Armee-Corps  G.  d.  Cav.  Gh-afen 
Bellegarde  eingetheilt,  am  14.  April  im  Gefecbte  bei  Ursensollen  und  am 
20.  April  bei  der  Erstürmung  der  kleinen  Stadt  Berching,  io  der  Schlacht 
von  Aspem  21.  und  22-  Wai  unter  FML.  Grafen  Klenau,  bei  Wagram 
5.  und  6.  Juli  und  dem  Rückzüge  nach  Mähren. 
Im  Feldzuge 

181ä  in  Deutschland  focht  dasselbe  in  der  leichten  Division  FUrst  Moriz  Liechten- 
stein eingetheilt  und  war  in  der  Schlacht  bei  Dresden  27.  August,  dem  Rück-. 
zugs-Getecbte  bei  Pretscbendorf  28.  August,  im  Gefechte  bei  Stfissen  10.  Octo- 
ber  im  Gefechte  bei  Lindenau  16.  Oktober  und  in  der  Sclilacbt  bei  Leipzig, 
wo  es  am  18.  October  das  Dorf  Elein-Zschocber  auf  das  Tapferste  gegen 
eine  bedeutende  feindliche  Uebermacht  vertheidigte,  aber  nach  heissem,  blu- 
tigem Kampfe  und  heldenmUthiger  Gegenwehr  von  den  Franzosen  endlich 
überwältigt  und  der  grossere  Theil  des  Bataillons  sammt  seinem  braven 
Commandanten  Obersten  Lutz  gefangen  wurde. 
Im  Feldzuge 

1814  rückte  das  nach  der  Schlacht  bei  Leipzig  neu  formirte  Bataillon  in 
der  zweiten  Hälfte  Jänner  bei  der  leichten  Division  Fürst  Moriz  Liechtenstein 
in  Frankreich  wieder  ein,  und  nahm  thtttigen  Antbeil  an  den  Gefechten  und 


Bevregungen  dieser  Truppen-Divieion,  so  war  es  am  31-  Februar  im  Ge- 
fechte bei  MolinoD,  23.  und  24.  Febi-uar  bei  Villemanr  und  in  der  Gegend  von 
Trojes,  bei  den  verschiedenen  StreifungcD,  RecognOBcirungs-Commandeo  an 

1815  der  Yonne  nnd  iBcgs  des  Loingflueaes.  —  1816  war  es  bei  der  Haapt-Armee 

1816  in  Frankreich  nnd  Anfangs  Oetober  im  grossen  Armeelager  bei  Dijon,  1816 
20.  Jänner  bis  1.  Mai  bei  dem  in  OberSsterreich  aufgestellten  Observations- 
Corps  des  FML.  Baron  Bianchi  anlttsslicb  der  Grenzstreitigkeiten  mit  Baiem. 
Im  Feldzuge 

1821  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  war  das  Bataillon  in  den  Gefechten  bei 
Rieti  nnd  Pecdenza  7.  und  8.  März,  Antrodoco  und  Leonesea  9.  März,  unter- 
hielt femer  starke  Patrouillen  am  rechten  Ufer  des  Garigliano  nnd  unternahm 
sehr  beschwerliche  Streifzüge  gegen  die  zahlreichen  Räuberbanden  in  den 
Abruzzen,  besonders  die  gefUrchtete  des  berüchtigten  Mazzarooi. 
Im  Kriegsjahre 

1848  kam  das  Bataillon  nach  Nord- Tirol  nnd  Vorarlberg  zur  Beobachtung  g^en 
die  Schweizergrenze.     Am  22-  Juli  wirkten  zwei  Compagnien  beim  Angnffe 
aof  die  feindliche  Stellung  bei  Rivoli  und  dem  Gefechte  bei  Spiazzi  mit,  and 
waren  25-  Juli  bis  12.  Angust  bei  der  Cemirung  der  Festung  Peschiera. 
Im  Felduge 

1849  waren  zwei  Compagnien  (3.  und  4.)  in  der  Brigade  des  Obersten  Grafen 
Tbun  des  III.  Armee-Corps  FML.  Baron  Appel  eingetheilt  und  bei  der  Vor- 
rückung gegen ' Novara,  ohne  mehr  ins  Gefecht  gezogen  zu  werden;  zwei 
Compagnien  hielten  die  Verschanzung  von  Bormio  besetzt,  der  Rest  blieb  in 
Vorarlberg.  —  ltJ50  kam  es  als  Besatzung  in  die  Bundesstadt  Frankfurt  am 
Main,  wo  es  auch  während  des  Feldzuges  1859  verblieb. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  hatte  das   Bataillon  seine    Eintheilung   bei  der   Nord-Armee 

in  Böhmen,  in  der  Brigade  des  Obersten  Benedek  im  III.  Armee-Corps  und 

war  am  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  K$niggrätz,  wo  es  einen  Gesammtverlust 

von  14  Ofiizieren  und  472  Mann  erlitt. 

Im  bosnischen  Occupations- Feldzuge 
1878  war  das  Bataillon  in  den  Gefechten  bei  fiihacs  7.  15.  und  18.  September  nnd 

in  jenen    bei  Peci   8.  August.      Gesammtverlust  im  ganzen  Feldzuge  31 

Mann. 


Tapferkeita-Aoszeichnmigeii  und  boBoodere  Denkwürdigkeiten. 

1809  FML.  Graf  Elenaa  nennt  in  seinem  Berichte  unter  den  Aasgezeicboeten 
bei  Aepem:  den  Oberstlieutenant  Carl  Lutz,  die  Lieutenants  Logbetty  and 
Manz  des  ersten  Jäger-Bataillons  (oder  wie  es  damals  hiess  Jfiger-Diviaion). 

1849  Im  April  gab  es  den  Cadre  zur  Errichtung  des  13.  FeldjSger-Bataülona  ab. 

1848  nnd  1849  ftlr  Auszeiehnang  in  der  Eriegs-Fpoche : 

UVK.  Hauptmann  Süss  von  Rbeinhausen,  Oberlieutenant  Richter. 


1866  Für  Auszeichnung  im  FeIHzuge  in  Böhmen: 

MVK.   die    Hauptleute    Manasser,    Müller,    Fischer,   Ritter    Borosini    von 

Hohenstem,  die  Oberlieutenants  Pavek,  Heidler,  Haus,  Trevani,  Lieutenant 

Breidert. 

Die  Allerhöchste  Belobung:   Major  Johann  Klein,  die  Oberlieutenants  Carl 

Weiher,  Franz  Piehl,  Beruhard  Freiherr  von  Herzogenburg,  die  Lieutenants 

Carl  Freiherr  Baum  von  Appelshofen,  Eduard  Hausenblas  und  Carl  Fischer. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  ÖLO.-R  Major  Moriz  Pokomy. 

MVK.  Hauptmann  Anton  Hradetzky. 

Die  Mannschaft  für  das  Gefecht   bei  Peci   am  6.  October  7  kleine  silberne 

Tapf erkeits-  Medaillen. 


Böhmisches 

FELD- JÄGER-BATAILLON  N"  2. 

Reaerre-  und  Ergänzungsstation :  EOhioobjItz. 


Errichtimgsjahr. 

Dieses  Batullon  wurde  mit  1.  September  1 808  aus  dem  damals  bestandenen  Jager- 
Regimente   Cbasteler  (Nr.  64)  errichtet. 

Feldzüge  und  vichtigere  EriegB-EreignlBse. 
Im  Feldzuge 

1809  in  Deutschland  war  das  Bataillon  unter  seinem  ersten  Commandanten  Major 
MTOR.  Carl  von  Schneider  in  der  Brigade  des  Obersten  Grafen  Ignaz  Harde^, 
Ävantgarde-DiTision  Fresnet,  mit  dem  ersten  Jäger-Bataillon  im  I.  Armee- 
Corps  G.  d.  Cav.  Graf  Bellegarde  eingetheÜt,  am  14.  April  im  Gefechte  bei 
UrsenBollrn,  am  20.  April  bei  Erstürmung  des  StUdtebens  Bercbing,  und 
wirkte  in  der  Schlacht  bei  Aspem  am  21.  Mai  in  der  Brigade  des  GM. 
Baron  Winzingerode  beim  Frontal- Angriffe  auf  das  Dorf  Aspem  mit,  nach 
dem  ersten  Sturme  setzte  sich  die  Brigade  Wacquant  daselbst  fest,  —  und 
die  Brigade  Winzingerode  besetzte  die  rückwärtigen  Auen.  Am  22-  Mai 
während  der  Wegnahme  des  Friedhofes  von  Aspem  durch  die  Infanterie 
vertrieb  das  Bataillon  im  Vereine  mit  andern  Truppen  den  Feind  aas  den 
Auen  zunächst  des  S  tadlauer  Denan- Arm  es  und  setzte  sich  am  hintern 
Eingange  des  Dorfes  fest.  —  Am  5.  und  6.  Juli  war  es  in  der  Schlacht  bei 
Wagram  und  6.  Juli  an  den  Kämpfen  bei  Aderklaa  betbeiligt. 
Im  Feldzuge 

1813  war  dasselbe  in  der  leichten  Division  Fürst  Moriz  Liechtenstein,  welche  am 
25.  August  durch  Vertreibung  des  Feindes  aus  Plauen,  Dolzscben,  Roasthat 
und  WSlfritz  die  Einscbliessung  von  Dresden  vorbereitete.  Bei  dem  Sturme 
auf  Dresden  26.  August  erbot  sich  Oberstlieutenant  Schneider  mit  dem  Ba- 
taillon, die  vor  dem  Moachiosky'schen  Garten  liegende,  mit  6  Gescbfltzen 
bewaffnete  Redoute  zu  nehmen,  welches  kühne  Unternehmen  die  tapfem 
Jäger  unter  dem  heftigsten  Kartätschen-  und  Kleingewehi  feuer  mit  glänzen- 
der Bravour  vollfahrlen.  —  Am  10-  October  im  Gefechte  bei  StUsscii, 
und  16.  bis  18.  Uclober  in  der  Sflilacht  bi'i  Leipzig,  beim  Sturm  auf  da« 
Dori  Lindei 


Im  Feldzuge 

1814  bewachte  GM.  Prinz  GuBtav  Hessen-Homburg  mit  dem  Bataillon  und 
Cavallerie  im  ganzen  Jänner  das  Fort  Saint  Andr6  in  der  Aufstellung  bei 
Salins,  —  von  wo  dasselbe  Ende  Jänner  zur  leichten  Division  Fürst  Moriz 
Liechtenstein  wieder  einrückte,  und  an  deren  weitem  Bewegungen  und  Ge- 
fechten thätigen  Antheil  nahm. 
Im  Feldzuge 

1816  war  es  im  I.  Armee-Corps  des  FZM.  Grafen  Hieronymus  CoUoredo,  eroberte 
am  1.  Juli  die  Dörfer  Chevremont  und  Besancourt,  und  war  Anfangs  October 
im  grossen  Armeelager  bei  Dijon. 

Im  Kriegsjahre 

1848  war  das  Bataillon  28.  bis  31.  October  bei  den  Gefechten  und  der  Ein- 
nahme von  Wien,  rückte  in  der  Brigade  GM.  von  Wyss  des  IL  Armee-Corps 
im  halben  December  gegen  die  ungarischen  Insurgenten  und  war  im  Gefechte 
bei  Vamos  27  December. 

Im  Feldzuge 

1849  in  Ungarn  focht  es  bei  Bia  3.  Jänner,  war  beim  Einmärsche  in  Ofen 
5.  Jänner,  im  Geplänkel  bei  Waitzen  8.  im  Schaarmützel  bei  Ipoly-Sagh 
und  am  21.  Jänner  mit  Auszeichnung  im  Gefechte  bei  Windschacht. 
Major  von  Dürfeid  drang  mit  vier  Compagnien  mit  dem  Bajonnet  in 
dies  Dorf  ein  und  besetzte  dasselbe  nach  einem  anderthalbstündigen  hart- 
näckigen Kampfe,  wobei  ein  feindliches  Cavallerie-Geschütz  erobert  wurde. 
Nebst  diesem  Bataillons-Commandanten  hatten  sich  beim  Sturme  die  Haupt- 
leute von  W^eckbecker  und  Dietl  hervorgethan.  Hauptmann  Schreiber  hatte 
mittlerweile  mit  einer  Division  eine  steile  und  stark  besetzte  Höhe  mit  dem 
Bajonnete  genommen.  Bei  der  Vorrückung  gegen  Schemnitz  am  22.  Jänner 
jagte  Hauptmann  Dietl  mit  seiner  Compagnie  durch  einen  entschlossenen 
Bajonnet-AngriflF  einer  feindlichen  Abtheilung  ein  Cavallerie-Geschütz  ab,  — 
Mit  ausgezeichneter  Tapferkeit  drang  das  Bataillon  in  der  Schlacht  von 
Eapolna  am  ^7.  Februar,  vom  GM.  Wyss  persönlich  vorgeführt,  zum  Sturme 
auf  das  gleichnamige  Dorf  ungeachtet  des  heftigsten  feindlichen  Feuers  der 
auf  den  Höhen  jenseits  des  Ortes  aufgestellten  feindlichen  Batterien  uner- 
schrocken vor,  von  dessen  äusserem  Rande  der  Feind  eiligst  zurückwich, 
ohne  jedoch  das  ganze  ziemlich  ausgedehnte  Dorf  sogleich  aufzugeben. 
Oberlieutenaat  Peduzzi,  der  mit  einer  Abtheilung  Jäger  den  Gegner  aus 
einem  Meierhof  herauswarf,  hatte  sich  besonders  hervorgethan. 

Im  Sommerfeldzuge 
1849  hatte  das  Bataillon  seine  Eintheilung  in  der  Brigade  des  Obersten  Sartori 
des  I.  Armee- Corps  FML.  Graf  Schlik,  focht  am  28.  Juni  bei  der  Einnahme 
von  Raab,  am  2.  und  11.  Juli  mit  Auszeichnung  in  den  beiden  Schlachten 
von  Komom,  traf  am  4.  August  in  Mäko  ein,  und  besetzte  die  Stellung  an 
der  Marcs,  stand  am  10.  August  bei  Pecska  und  war  am  12.  August  bei 
der  Besetzung  der  Städte  Neu-  und  Alt-Arad  und  der  am  16.  August  be- 
wirkten Einschliessung  der  dortigen  Festung. 


Im  Feldzuge 

1859  gegen  die  Fraoco-Su^en  in  Italien,  rUckte  das  Bataillon  am  3.  Jani 
Abends  6  Uhr  aus  Böhmen  in  Mageota  ein,  focht  am  4.  Juni  in  der 
dortigen  Schlacht  in  wflthendem  Handgemenge  gegen  die  Zusven  des  Qenerals 
Espinasae,  der  hier  durch  die  Kugel  eines  Österreichischen  J&gers  den  Tod 
fand,  erlitt  selbst  grosse  Verluste  and  var  am  34.  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Solferino. 
Im  Feldzuge 

1866  focht  das  Bataillon  im  11.  Armee-Corps  FML.  Graf  Thun  der  Nordarmee 
eingetheilt  am  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  grossem  Verloste. 
Das  Bataillon  wurde  Ende  Jolt  1866  nebst  einer  Division  Uhlanen  unter  Com- 
mando  des  Obersten  von  Dorner  von  Pressburg  nach  SÜlein  und  ins  Waag* 
thal  gegen  die  Klapka'sche  Emigranten-Legion,  wozu  durch  harte  Behandlung 
ancb  ungarische  Gefuigene  gepresst  worden,  auf  Streifiing  geschickt 

TapferkeitS'Aaszeichntuigen  imd  besondere  DenkwOrdigkeiten. 

1809  General  der  Cav.  Graf  Bellegarde  nennt  in  seinem  Berichte  unter  den  Tapfem 
bei  Aspem  den  Major  Schneider,  Hauptmann  Brand  und  Lieutenant  Hartlieb 
vom  zweiten  JSgerbataillon. 

Oberjäger  Finkenberger  und  Unteijäger  Schasser  drangen  in  die  Qarde 
des  franzSsischen  Kaisers  und  ergriffen  einen  feindlichen  CapitKn  in  der 
Mitte  seiner  Reihen.  ErstCrer  erhielt  vom  Generalisemns  Erzherzog  Carl 
sogleich  die  goldene  Tapferkeits- Medaille  und  tlberdiess  die  Beförderung  tarn 
Lieutenant  im  Bataillon. 

1813  Bei  dem  Sturme  auf  Dresden  hatten  sich  Oberstlieutenant  Schneider  ond 
Oberlieutenant  SchSnhals,  beide  verwundet,  durch  Tapferkeit  hervot^than 
und  wurden  später,  in  Anerkennung  dessen,  Erstererznm  Obersten,  Lettterer 
zum  Hauptmann  ausser  dem  Bataillon  befördert. 

1849  Im  April  gab  es  den  Cadre  zur  Errichtung  des  14.  Feldjäger-Bataillons  ab. 

1849  Fflr  Aaszeichnung  im  Feldzuge  in  Ungarn: 

ÖLO.-R.  Bataillons- Commandant  Oberstlieutenant  Jose!  von  DUrfeld. 
OEKO.-R.  3.  Oberstlieutenant  Josef  von  Dürfeid,  die  Hauptleate  Dietl,  Bischof, 
von  Hentzi  und  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Oberlieutenant  von  Herzig. 
MVK.  Obeistlientenant  Josef  von  DUrfeld,  die  Hauptleute  von  Weckbecker, 
Dietl,  Foppi,  Chalnppa,  die  Oberlieutenants  Schott,  Schiott,  Feduzzi,  Thavon, 
Kolinski,  Baron  Oldershausen,  die  Lieutenants  Cziczek,  Schulz,  Baron 
Oldershansen. 

Die  Mannschaft  erhielt  11  grosse,  67  kleine  Nlbeme  Tapferkeita-MedaiUen 
und  5  russische  Set  Georgskreuze  6.  Glosse. 

1859  Fttr  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 
OEKO.-R,  3.  Hauptmann  AnToti  Nachtmann. 
MVK.  die  Hauptlcute  Kuhn  und  Uoworka,  die  Oberlieutenants  Baron  Speiu 


-    495 


und  Dorner,  die  Lieutenante :  Ritter  von  Borosini,  Benda,  Baron  Ehrenburg, 

von  Dubraviczky. 

Die  Allerhöchste  Belobung:   Oberlieutenant  Anton   Pilz,    LieutenaatJEÜranz 

Steinskj. 

Die  Mannschsaft  erhielt  6  grosse;  8  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen« 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 
MVR.  Hauptmann  Edmund  Graf  Cerrini. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Hauptleute  Johann  Zwierzina  und  Friedrich 
Schneider. 


Oberösterreichisches 


FELD-JÄGEH-BATAILLON  N"  3. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Linz. 


Errichtungsjahr. 

Dieses  Bataillon  wurde  mit  1.  September  1808  aus  dem  damals  bestandenen  Jflge^ 
Regimente  Chasteler  (Nr.  64)  errichtet. 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1809  in  Deutschland  war  das  Bataillon  unter  seinem  ersten  Commandanten  Major 
Baroni  von  Cavalcabo  in  der  Avantgarde- Division  FML.  Graf  Freanel  des 
I.Armee-Corps  (G.  d.  Cav.  Grafen  Bcllegard.;)  eingetheilt,  am  14.  April  im 
Gefechte  bei  UrSv  nt^ollcn,  wo  es^  auf  Vorposten  stehend,  von  einer  bedeutenden 
feindlichen  Uebermaeht  angegriffen,  so  lange  kräftigen  Widerstand  leistete, 
bis  es,  durch  Unterstfitzungen  verstärkt,  selbst  die  Offensive  ergreifen  und 
die  Franzosen  zurückschlagen  konnte.  Es  war  femer  bei  Aspem  2t.  und 
22.  Mai,  bei  Wagram  5.  und  6.  Juli  und  im  Rückzugsgefechte  bei  Schön- 
grabern  10.   Juli. 

Im  Feldzuge 

1813  war  das  Bataillon  bei  der  vereinigten  österreichischbaierischen  Armee  ein- 
getheilt und  focht  mit  Auszeichnung  29.  October  im  Treffen  bei  Gelnhausen. 
30.  und  31.  October  in  der  Schlacht  bei  Hanau. 

Im  Feldzuge  * 

1814  in  Frankreich  erst  im  Gefechte  bei  Heiligenkreuz  20  Jänner  that  sich  das 
Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Brienne  1.  Februar  sehr  hervor.  Eine  Division 
unter  Hauptmann  Saintenoi  war  beim  Sturme  auf  Chausmenil  und  eroberte 
eine  Kanone,  am  2.  Februar  im  Gefechte  bei  Ronay  drang  das  Bataillon  mit 
Unerschrockenheit  vor,  musste  aber  mit  einem  Verluste  von  nahe  200  Mann 
der  Uebermaeht  weichen,  da  jeder  Versuch,  den  Feind  seitwärts  der  Strasse 
zu  beschiessen,  misslang,  weil  das  dünne  Eis  auf  den  Wiesen  unter  den 
Füssen  der  Jäger  brach,  und  sie  bis  über  die  Hüften  ins  Wasser  sanken.  — 
Im  Gefechte  bei  St.  Aubin  10.  Februar  unterstützte  Hauptmann  Saintenoi 
mit  einer  Compagnie  den  Sturm  der  Russen  auf  Croquelin  unter  General 
Graf  Fahlen,  11.  Februar  im  Treffen  bei  Nogent  bemächtigte  sich  dieser 
tapfere  Hauptmann  mit  zwei  Compagnien  freiwillig   im  Sturme  eines  Theils 


dieses  Ortes,  und  behauptete  sich  in  einer  sehr  vortheilhaft  gewählten  Stellung. 
17.  Februar  im  Treffen  bei  Nangis  deckte  Hauptmann  Saintenoi  den  be- 
schwerlichen Rückmarsch  der  Division  des  FML.  Grafen  Hardegg  gegen 
Donnemarie,  vertheidigte  mehrere  Häuser  von  Villeneuve  mit  grosser  Bra- 
vour,  zog  sich  Schritt  für  Schritt  fechtend  dui*ch  die  Wälder  zurück  und 
leistete  dem  Feinde  bis  zur  Dunkelheit  Widerstand.  In  der  Schlacht  bei 
Arcis  sur  Aube  bewachte  das  Bataillon  das  Aube-Ufer  von  Chaudrey  bis 
Petit  Torcy  und  deckte  20.  März  die  rechte  Flanke  und  den  Rücken  des 
y.  Armee-Corps  und  paradierte  beim  Einzüge  in  Paris  31.  März. 

1815  war  das  Bataillon  wieder  in  Frankreich  und  im  October  im  grossen  Armee- 
lager bei  Dijon. 

1816  20.  Jänner  bis  1.  Mai  beim  Observations-Corps  des  FML.  Baron  Bianchi 
in  Oberösterreich  gegen  Baiem. 

Im  Feldzuge 
1821  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  focht  es  unter  Oberst  Baron  Schneider 
7.  März  bei  Pie  de  Lugo  unfern  Rieti  ein  dreistündiges  glänzendes  Gefecht, 
und  hatte  die  schon  verlornen  Höfe  von  Buona  Quisto  wieder  erobert  und 
viele  Gefangene  gemacht;  —  10.  März  war  es  im  Gefechte  bei  Leonessa, 
und  kam  nach  Salemo  in  Besatzung. 

Im  Feldzuge 

1848  stand  das  Bataillon  im  März  und  April  in  Süd-Tirol  abtheilungs weise  in 
Trient,  Roveredo,  Ala  und  Peri.  —  18.  April  bestand  die  auf  Vorposten  bei 
Varano  gestandene  sechste  Compagnie  mit  einer  600  Mann  starken  Insur- 
genten-Colonne  ein  Gefecht  und  zersprengte  diese  mit  grossem  Verluste. 
19.  und  20.  April  waren  drei  Compagnien  auf  den  Höhen  von  Selemo  und 
Villa,  nach  kurzem  Geplänkel  zog  sich  der  Feind  zurück;  —  27.  April 
waren  viereinhalb  Compagnien  unter  ihrem  BataiUons-Commandanten 
Oberst  Signorini  im  Gefechte  bei  Storo,  verfolgten  den  weichenden 
Gegner  und  warfen  ihn  hinter  iie  verbarrikadirte  Caffarola- Brücke  und  das 
verschanzte  Schloss  Lodrone  zurück.  22.  Mai  war  das  Bataillon  im  Gefechte 
bei  Lodrone. 

Im  Feldzuge 

1849  gegen  Piemont  war  das  Bataillon  in  der  Division  FML.  Graf  Lichnowsky 
des  in.  Armee-Corps  FML.  Baron  Appel  und  langte  um  3  Uhr  Nachmittags 
23.  März  während  der  Schlacht  von  Novara  bei  dem  Orte  Olengo  an,  wo  es 
sogleich  ins  Gefecht  griff  und  die  tapfern  Vertheidiger  dieses  Ortes  unter- 
stützte, indem  es  östlich  davon  mit  zwei  Compagnien  vorbrach,  mit  dem 
Reste  in  der  Valle  Ombrosa  vorgehend,  die  rechte  Flanke  des  zweiten  Kaiser- 
Jäger-Bataillons  schützte.  —  Abends  operirte  es  noch  während  des  Kampfes 
bei  Bicocca  in  der  linken  Flanke  des  Herzogs  von  Genua. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  focht  das  Bataillon  mit  heldenmüthiger  Aufopferung 
im  Treffen  bei  Montebello  20.   Mai   in   einer   mehr   oder   weniger   dünnen 
Plänklerkette  aufgelöst,  um  als  solche    die    ganze  Linie  der  Länge  nach  zu 

Thflrheim,  OedankbUitor.  32 


decken,  welche  die  Oefechtsiront  der  franzOsiscbeii  sechsfachen  Uebennacht 
betrog.  —  Am  8.  Juni  war  es  im  Rückzugsgefechte  bei  Melegnano. 
Im  Feldznge 
i  gegen  Preaaaen  war  das  Bataillon  im  III.  Armee-Corps  der  Nord-Armee  nnd 
vertheidigte  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  EOniggrtttz  mit  zäher  Aasdauer,  aber 
grossem  Verluste,  die  durch  Lippa  gegen  Sadowa  führende  Strasse  nnd  die 
dahin  abfallenden  Hänge,  von  allen  Seiten  vom  Feinde  angegriffen. 


Tapferkeits-Anszeiclmimgen  und  besondere  DenkwOrdigkeiten. 

1809  Im  KUckzugBgefechte  bei  Schöngrabem    wurde  Hauptmann  Baron  Ensch  io 

der  ReUtion  des  Ueneralissimus  Erzherzog  Carl  sehr  belobend  hervorgehoben. 
1813  und  1814.    Der  tapfere  Hauptmann  Desir^e  von  Saintenoi  wurde    fBr    seine 

wiederholten  Auszeiehnungen   im    Feldzuge   bei  Hanau,  Brienne,  St.  Äabin, 

Nangifl  durch  daa  Capitel  1816  MTO.-R. 
1821  Im  Feldzage  in  Neapel  zeichneten  sich  Oberst  MTO.-R.  Carl  Baron  Schneider 

und  Hauptmann  Julius  Graf  Strasoldo  yorzUglich  ans. 
1848  Oberst  von  Signorini    that    sich   als   ColonnenfQhrer  in  SUd-TiroI  wiederholt 

hervor. 

1848  und  1849  (är  Auszeichnung  in  der  Eriegs-Epoche  in  Sud-Tirol  and  Italien: 
OEEO.-R.  3.  die  Hauptleute  Johann  Cappi  und  Carl  Steiger  von  MQneingen. 
MVK.  Major  Franz  Schöbel. 

1849  Im  April  gab  es  den  Cadre  zur  Errichtung  des  15.  Feld-Jäger-BataiUons  ab 
1859  Fttr  Auszeichnung  im  Feldzuge: 

OEKO,-R.  3.  Hauptmann  Gustav  Toms,  Oherlieutenant  Keller. 
MVK.  die    Hauptleute:   Schnaidtinger,    Raisp,  Toms,  Ricci,  Kammerer,    die 
Oberlieutenants  Wagner  Edler    von  Hirsch,  und  Kny  die  Lieutenants  Khie- 
bach,  Graf  Bellegarde,  Mannhardt  von  Manstem.  Die  braven  Jäger  erhielten 
3  grosse,  17  kleine  silberne  Medaillen  und  5  Belobungen. 
1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzage  in  Böhmen: 
ÖLO.-R.  Oberst  Julius  Schmigoz. 

OEKO.-R.  3.    die  Hauptleute  Otto  Graf  Bellegarde  und  Franz  Ricci. 
MVK.  Hauptmann  Ritter  von  KUrsioger  die  Oberlieutenants  Seidel,  Kraushaar. 
Holler,    von  Bentsik,   Lieutenant   Mayerbofer   und  dem  vor  dem  Feinde  ge- 
bliebenen Hauptmann  Hugo  Cicimarra. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Wilhelm  Edler  von  Hinch,  dif 
Oberlieutenants  Alois  Khiebach,  Carl  Pokomy,  August  Brameshuber,  Eduard 
Bernardi. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  ConuuuLdanten  tind  Stabsoffizier». 

Major    Alexundi  r    Rittor    vmi   Carites  t    im  Troffen  bei  Montebello  20.  Mai- 


Mahrisches 


FELD-JAGER-BATAILLON  N»  4 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  OlmOtz. 


Errichtiingsjahr. 

Dieses  Bataillon  wurde  mit  1.  September  1808  aus  dem  damals  bestandenen  Jäger- 
Regimente  Chasteler  (Nr.  64)  errichtet. 

Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1809  in  Deutschland  war  das  Bataillon,  Anfangs  im  I.  Armee- Corps  G.  d.  Cav.  Graf 
Bellegarde  eingetheilt,  in  mehreren  Gefechten  in  Baiem,  —  später  bei  Aspem ; 
nach  dieser  Schlacht  waren  Abtheilungen  dem  Streif-Commando  des  Oberstlieu- 
tenants Baron  Scheibler  zugewiesen.  Oberlieutenant  Rueber  zeichnete  sich 
hiebe!  aus,  da  er  das  Fort  auf  der  sogenannten  Tabor-Insel  an  der  Mündung 
der  Enns  in  die  Donau  bei  Mauthausen  5.  Juli  Nachts  nach  einem  dreimaligen 
Angriffe  erstürmte,  und  die  französisch-baierische  Besatzung  nach  hartem 
Kampfe  über  die  Klinge  springen  musste.  —  Fast  gleichzeitig  erstürmte  der 
tapfere  Hauptmann  Baron  Montluisant  des  Bataillons  mit  seiner  Compagnie 
und  einigen  andern  Abtheilungen  die  von  den  Baiem  vertheidigte  Schanze 
bei  Mauthausen,  machte  mehrere  Gefangene  und  erbeutete  eine  Haubitze. 
Nach  der  Schlacht  bei  Wagram  zeichnete  sich  das  Bataillon  im  Rückzugs- 
gefechte bei  Schöngrabem  9.  Juli  so  wie  unter  seinem  (ersten)  Commandanten 
Oberstlieutenant  Piombazzi  nebst  einer  Uhlanen-Escadron,  als  Streif-Corps 
von  doli:  zur  Aufsuchung  der  Verbindung  mit  dem  österreichischen  IV.  Armee- 
Corps  beordnet,  sehr  aus.  Dasselbe  wurde  abgeschnitten  und  hatte  acht 
Tage  in  Mitte  bedeutender  französischer  Heeres-Abtheilungen  im  Gefechte 
mit  den  verfolgenden  feindlichen  Detachements  zugebracht.  Aber  unter  der 
umsichtigen,  entschlossenen  Führung  seines  wackem  Conmiandanten  hatte 
das  brave  Bataillon  alle  Hindernisse  überwunden  und  gelangte  wieder  glücklich 
zur  eigenen  Armee. 

Im  Feldzuge 
1813  war  das  Bataillon  Anfangs   zu   dem   in  Oberösterreich  aufgestellten  Armee- 
Corps  des  Prinzen  Reuss  eingetheilt,  erhielt  aber  nach  der  Vereinigung  dieses 
Corps  mit  der  baierischen  Armee  im  October  Befehl,  zur  Armee  des  FZM. 
Baron  Hiller  nach  Innerösterreich  aufzubrechen,  rückte  Mitte  November  bei 

32» 


—    500     - 

dieser  ein,    und  war  15.  November    im  Gefechte   von  Caldiero,    später  20. 
November  in  einer  Aufstellung  zwischen  San  Martino  und  dem  Alpon. 

Im  Feldzuge 

1814  war  es  im  Corps  des  FML.  Marquis  Sommariva  eingetheilt,  in  der  Schlacht 
am  Mincio  der  Cavallerie-Brigade  Baumgarten  zugetheilt,  kam  aber,  am 
rechten  Flügel  stehend,  nicht  in  die  Action,  8-  Februar.  — 

1815  war  es  in  Frankreich  und  Anfangs  October  im  grossen  Armeelager  bei  Dijon. 

In  der  Eriegs-Epoche 

1848  und  1849  war  es  in  Cattaro  in  Dalmatien  stationirt,  wo  es  zur  Deckung 
dieses  Landes  verblieben  war. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen   die  Franco-Sarden  war    das  Bataillon    in    der    Brigade   OM.  Baron 
Blumenkron    des  IX.   Armee-Corps  General  G.  d.  Cav.  Graf  Franz  Scha£f- 
gotsche  eingetheilt  und  focht  24.  Juni  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei 
Solferino. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  es  in  der  Brigade  GM.  Appiano  des  III.  Armee-Corps 
der  Nord- Armee  eingetheilt;  in   der   Schlacht  bei  Eöniggrätz  3.  Juli,  wo  es 
einige  Verluste  erlitt.     Noch  war  das  Bataillon  in  der  Defensionstellong  bei 
Wien,  und  später  gegen  Italien  im  Friaulischen. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 

1878  war  das  Bataillon  15.  September  im  Gefechte  bei  Doboj  mit  einem 
Gesammtverluste  von  16  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichniingen  und  besondere  Denkwttrdigkeiten. 

1809  Oberlieutenant  Heinrich  Rueber  wurde  für  seine  Waffenthat  auf  der  Tabor- 
insel  bei  Mauthausen  5.  Juli  durch  das  Capitel  1810  MTO.-R. 

1809  Hauptmann    Baron   Montluisant  bei  Mauthausen   (Juli)   sich  ausgezeichnet, 

1809  Oberstlieutenant  Anton  Piombazzi  für  die  Führung  eines  Streif-Corps  im  Juli 
sehr  belobt. 

1849  Im  April  gab   es   den  Cadre   zur   Errichtung  des  16.  Feld-Jftger-Bataülons. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEEO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Hugo  Ghraf  Bemstorff. 
MVK.  Hauptmann  Emil  Marchese  del  Mayno,  Oberlieutenant  Riesenfels  und 
Lieutenant  Pollak,  —  Die  Jäger   erhielten  1  grosse   und  8  kleine   silbeme 
Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge: 

MVE.  Oberst  Hugo  Graf  Bemstorff  und  der  gebliebene  Hauptmann  Rudolf 
Graf  Walderdorf. 

Die  Allerhöchste  Belobung:   Die  Oberlieutenants  Johann  Rath,  Johann  Ne- 
hoda,  Franz  Philipp,  Josef  Jünger  und  Lieutenant  Josef  Appel. 


Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  MVE.  Oberlieutenant  Ernst  Süssmilch. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Carl  Kurz. 

Die  Mannschait  2  grosse  und  2  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 


Mährisches 


FELD -JÄGER-BATAILLON  N*  5 

Reserve-  und  Ergänzungsbezirk:  Hollbschau. 


Errichtungsjahr. 

Dieses  Bataillon  wurde  mit  1.  September  1808  aus  dem  damals  bestandenen  JSger- 
Regimente  Chasteler  (Nr.  64)  errichtet. 

Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1809  in  Deutschland  war  das  Bataillon  unter  seinem  ersten  Commandanten  Oberst- 
lieutenant von  Süden  anfänglich  in  der  bei  Schärding  detachirten  Brigade 
des  GM.  Peter  Vecsey  des  IV.  Armee-Corps  FML.  Fürst  Rosenberg  einge- 
theilt.  Später  kam  es  zu  den  im  südlichen  Böhmen  und  Oberösterreich  ope- 
rirenden  Truppen  unter  FZM.  Graf  Kolowrat,  war  beim  Angriffe  auf  die 
Stellung  bei  Urfahr-Linz  17.  Mai  in  der  ersten  Colonne  des  FML.  Marqms 
Sommariva  eingetheilt,  besetzte  die  Höhen  des  Pöstlingberges  bei  Linz  und 
vertheidigte  diese  mit  grosser  Tapferkeit  bis  zur  sinkenden  Nacht;  es  blieb  an 
der  Südgrenze  Böhmens  und  im  oberen  Mühlviertel  längere  Zeit  stehen, 
und  hatte  Streif-Commanden  zu  versehen,  eine  Abtheilung  hatte  5.  Juli  bei 
Altendorf  ein  glückliches  Gefecht  bestanden.  Das  Bataillon  rückte  Mitte 
Juli  mit  den  Truppen  des  FML.  Sommariva  in  das  Innere  von  Böhmen. 

Im  Feldzuge 
1812  gegen  Russland  war  das  Bataillon  in  der  Division  des  FML.  Baron  Trauten- 
berg des  Auxiliar-Corps  eingetheilt;  10.  August  im  Gefechte  bei  Kozdbrod 
warf  sich  dasselbe  unter  Oberst  von  Süden  unter  dem  heftigsten  feindlichen 
Geschütz  und  Kleingewehrfeuer  auf  ein  vom  Feinde  mit  Infanterie- Abthei- 
lungen und  3  Geschützen  besetztes  Wirthshaus,  vertrieb  den  Feind  daraus 
und  eroberte  eine  Kanone.  12.  August  focht  das  Bataillon  in  der  Schlacht  bei 
Podubnie,  und  hatte  an  allen  grösseren  Actionen  dieses  Feldzuges  thätigen 
Antheil.  18.  November  auf  dem  Wege  von  Studeniki  nach  Rudnia  überfiel 
Major  Graf  Hartopp  einen  grossen  feindlichen  Bagage-Train,  griff  herzhaft  an, 
brachte  grosse  Verwirrung  hervor  und  es  entspann  sich  mit  herbeigeeilten  starken 
russischen  Unterstützungen  ein  sehr  heftiges  Waldgefecht,  in  das  auch  andere 
Osterreichische  Truppen  eingriffen  und  in  dem  die  Jäger  einige  Verluste,  darunter 
den  ihres  Commandanten  erlitten. 


Im  Feldzuge 

1813  in  Deutschland  war  das  Bataillon  in  der  leichten  Division  des  FML.  Grafen 
Bubna  eingetheilt,  stand  im  Juli  bei  Starkenbach  im  nördlichen  Böhmen, 
war  im  August  in  den  Gefechten  bei  Gabel  19.  August,  bei  Reichenberg 
29.  August,  schon  früher  unter  Major  Graf  Sickingen  bei  Friedland  in 
einem  harten  Kampfe  gegen  4000  Polen;  —  im  September  bei  der 
VoiTÜckung  gegen  die  Lausitz,  23.  September,  warf  das  Bataillon  im 
Verein  mit  einer  Division  Husaren  unter  GM.  Graf  Neipperg  und 
2  russischen  Jäger-Regimentern  den  rasch  vordrängenden  Feind  bei  Rückers- 
dorf  zurück,  in  Sachsen  bestand  dasselbe  bei  Stolpen  und  Fischbach,  sowie 
in  der  Dresdner  Haide  mehrere  Gefechte,  marschirte  in  der  leichten  Divi- 
sion Bubna  nach  Leipzig  und  that  sich  18.  October  bei  den  Angriffen  der- 
selben aut  Paumsdorf  während  der  Leipziger  Schlacht  hervor,  sodann  kam 
es  zum  Cemirungs-Corps  von  Dresden. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  kam  das  Bataillon  im  Februar  zur  österreichischen  Südarmee 
unter  Prinz  Hessen-Homburg  in  der  Brigade  des  GM.  Scheither,  war  11.  März 
im  Gefechte  bei  Macon  und  machte  die  Vorrückung  gegen  Paris  mit. 

Im  Feldzuge 

1815  wieder  in  Frankreich,  bestand  es  bei  Donne  Marie  26.  Juni  sowie  bei  Bed- 
fort  4.  Juli  heftige  Gefechte,  und  war  Anfangs  October  im  grossen  Armee- 
lager bei  Dijon ;  vom  20.  Jänner  1816  bis  L  Mai  gehörte  dasselbe  zu  dem 
in  Oberösterreich  und  Südböhmen  gegen  Baiem  aufgestellten  Observations- 
Corps  des  FML.  Baron  Bianchi. 

In  der  Kriegs- Epoche 

1848  war  das  Bataillon  sehr  thätig  bei  Bewältigung  des  Juni- Aufstandes  zu  Prag, 
im  October,  war  es  bei  der  Einschliessung  und  Einnahme  von  Wien  28.  bis  31. 
October,  wo  eine  Division  bei  dem  Angriffe  des  FML.  Ritter  von  Hartlieb 
auf  die  Vorstadt  Landstrasse,  und  vier  Compagnien  in  der  Brigade  des  GM 
von  Schütte  der  Reserve-Division  bei  Besetzung  der  Zugänge  zu  den  Ort- 
schaften Fünf-  und  Sechshaus  in  Thätigkeit  waren.  Die  Vorrückung  gegen 
Ungarn,  (Mitte  December  1848)  machte  das  Bataillon  im  I.  Armee-Corps 
des  Banus  FML.  Baron  Jellacic  mit  und  focht  in  diesem  mit  Auszeichnung 
bei  Pottendorf  30.  December  im  Treffen  bei  Moor,  wo  eine  Abtheilung 
desselben  eine  feindliche  Haubitze  eroberte,  bei  Tet6ny,  Tisza  Földvar? 
23.  Jänner  1849  rückte  das  Bataillon  zur  Verstärkung  eventuell  Unter- 
stützung der  Cavallerie-Brigade  des  GM.  von  Ottinger  nach  Czegled,  5.  März 
im  Treffen  bei  Szolnok  zeichneten  sich  zwei  Compagnien  bei  Deckung 
des  Rückzuges  vorzüglich  aus,  6.  April  that  sich  das  Bataillon  im  Treffen 
bei  Iszaszeg  durch  einen  glänzenden  Sturm  im  dortigen  Waldgefechte  hervor. 

Im  Sommerfeldzuge 

1849  war  es  bei  ^er  Südarmee  des  FZM.  Baron  Jellacic  eingetheilt,  besezte  9.  Mai 
den  Ort  Batina  behufs  eines  projectirten  Donauüberganges  und  wurde  vom 
jenseitigen    Ufer    lebhaft   beschossen;  es    hatte  an  den  Operationen  der  Süd- 


—  504  ^ 

Armee  iin  fernern  Verlaufe  dieses  Feldzuges  thätigen  Antheil  genommen  so 
in  den  Gefechten  an  der  Römersclianze,  im  Treffen  bei  Eotacs,  bei  der  Ex- 
pedition nach  PctrovacZy  Erstürmung  von  Neusatz  den  Gefechten  bei  Alt- 
Becse,  Turia,  Villowa  und  an  der  Belagerung  von  Peterwardein. 
Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon  im  YIII.  Armee-Corps  der  Nord-Armee 
eingetheilt  imd  focht  28.  Juni  im  Treffen  bei  Skalics,  wo  es  den  bedeutenden 
Verlust  von  19  Offizieren,  (darunter  9  todt,)  und  446  Mann  in  Allem  eriitt: 
—  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz,  wo  es  1  Offizier  todt  und  einen 
Gesammtverlust  von  124  Mann  hatte,  endlich  15.  Juli  im  Gefechte  bei  Dub. 


Tapferkeits-Aaszeichnungen  und  besondere 

1809  Lieutenant  Josef   Enerle    zeichnete    sich    in    einem  Gefechte  bei  Altendorl 
im   oberen   Mühlviertel   5.    Juli   durch    einen  sehr  gelungenen    Bajonnetan* 
griff  aus,  die  gänzliche  Auflösung  des  feindlichen   Detachements  war  dessen 
'  Folge. 

1812  Oberlieutenant  Julius  Graf  Strasoldo  trug  im  Gefechte  bei  Kozibrod 
10.  August,  durch  einen  Sumpf  an  der  Spitze  seiner  Abtheilung  watend,  die 
linke  Flanke  des  Feindes  umgehend,  wesentlich  zum  günstigen  Ausgange 
jenes  Gefechtes  bei,  und  erwarb  sich  in  der  Schlacht  bei  Podubnie  12.  Au- 
gust die  besondere  Zufriedenheit  des  FM.  Fürsten  Schwarzenberg. 

1813  Major  und  Bataillons-Commandant  Graf  Josef  Sickingen  zeichnete  sich  durch 
persönliche  Tapferkeit  und  umsichtige  Führung  des  Bataillons  im  Gefechte 
bei   Friedland  17.  August  vorzüglich  aus. 

1813  Bei  dem  grossen  Ausfall,  den  der  Marschall  Mouton  Lobau  mit  der  Besatzung 
von  Dresden  Anfangs  November  unternahm,  vertheidigte  Hauptmann  Graf 
Strasoldo  mit  seiner  Compagnie  den  Wald  auf  der  Meissner  Strasse  mit  so 
vieler  Bratour,  dass  er  von  FML.  Prinz  Wied-Runkel  öffentlich  belobt  wurde. 

1848  In  den  Strassenkämpfen  während  des  Juni-Aufstandes  zu  Prag  hatten  sich 
Hauptmann  Rudolf  Rotter,  Oberlieutenant  Edmund  von  Stauduar  und  Lieutenant 
Moriz  Christophe  Edler  von  Leuenburg,  letztere  beide  verwundet,  sehr  ver- 
dient gemacht. 

1849  Im  Treffen  be'  Szolnok  5.  März  hatten  sich  die  beiden  Hauptleute  Josef 
Schnorbusch  und  Stauduar  durch  ihre  Tapferkeit  bei  Deckung  des  Rück- 
zuges aasgezeichnet. 

1849  Im  April  gab  das  Bataillon  den  Cadre  zur  Errichtung  des  in  Mähren  auf- 
gestellten 17.  Jägerbataillons  ab. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  bei  Prag,  bei  Wien  und  in 
Ungarn: 

OLO.-R.  Oberlieutenant  Johann  Ziulach  von  Lilienfels. 
OEKO.-R.    3.  die  Hauptleute    Alexander   von    Cantes,    Eduard  Eckert  und 
Carl  Piwonka. 


MVK.  Bataillons-Commandant   Oberst    Johann   Liubimiresko   von  Siegberg^ 
die  Hauptleute  von  Cantes,  Rotier,  von  Stauduar. 

Die  übrigen   decorirten    Offiziere   dieses  Bataillons   erscheinen,    mittlerweile 
transferirt  zu  dem  neuerrichteten  17.  Feldjäger-Bataillon,  bei  diesem. 

1866  Fflr  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEEO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Gustav  Linner. 

MVR.  Major  Urban  Luxardo. 

Die  Allerhöchste  Belobung:   Hauptmann  Andreas  Schuster,  Oberlieutenant 

Hermann  Neumann. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1812  Bataillons-Commandant  Major  Ghraf  Ferdinand  Hartopp  f  in  einem  Gefechte  bei 
Rudnia  18.  November. 


Böhmisches 


FELD -JÄGER-BATAILLON  N»  6. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation:  Staab  in  Böhmen. 


Errichtiingsjahr. 

Dieses  Bataillon  wurde  mit  1.  September  1808  aus  dem  damals  bestandenen  Jäger- 
Regimente  Chasteler  (Nr.  64)  errichtet. 

Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1809  in  Deutschland  war  das  Bataillon  unter  seinem  ersten  Commandanten  Major 
von  Zaborski  in  der  bei  Schärding  anfänglich  April  detachirten  Brigade  ie^ 
GM.  Peter  Vecsey  eingetheilt  und  gehörte  zum  IV.  Armee-Corps  de«  FML. 
Fürsten  Rosenberg,  focht  22.  April  bei  Regensburg,  später  kam  es  zu  den 
in  Oberösterreich  und  Südböhmen  operirenden  Truppen  des  FZM.  Grafen  Ko- 
lowrat,  und  war  beim  Angriffe  auf  die  feindliche  Stellung  bei  Urfahr-Linz 
17.  Mai  in  der  II.  oder  Haupt-Colonne  des  FML.  Vucassovich  eingetheilt 
und  bestand  bei  den  Dörfern  Katzbach,  Dornach  und  bei  Gallneukirchen 
ziemlich  heftige  Gefechte ;  in  der  nächsten  Zeit  hatte  es  thätigen  Antheil  an 
dem  zwischen  Neumarkt  und  Linz  mit  abwechselndem  Erfolge  geführten 
kleinen  Kriege. 

Im  Feldzuge 
1813  in  Deutschland  war  das  Bataillon  in  der  leichten  Division  des  FML.  Grafen 
Bubna  eingetheilt,  im  August  im  nördlichen  Böhmen,  und  focht  19.  Augast 
im  Gefechte  bei  Gabel,  29.  August  abermals  dort,  im  September  war  es  bei  der 
Vorrückung  gegen  die  Lausitz,  7.  September  bei  der  Recognoscirung  gegen 
Rumbm'g,  zeichnete  sich  durch  besondere  Tapferkeit  bei  Erstürmung  des  Brücken* 
kopfes  von  Pirna  8.  October,  sowie  während  der  Schlacht  bei  Leipzig  beim 
Angriffe  auf  Paumsdori  aus,  8.  November  war  es  im  Treffen  bei  Hocbheim 
anwesend  (jedoch  nicht  betheiligt),  marschirte  in  der  leichten  Division 
Bubna  im  December  in  die  Schweiz,  kam  30.  December  in  die  Aufstellung 
bei  Genf,  überschritt  Anfangs  Jänner  1814  die  Defil6en  des  Juragebirges, 
war  in  diesem  Monate  bei  der  Vorrückung  gegen  Domodossala  und  der  Be- 
stürmung des  Simplon,  und  stand  in  der  Brigade  des  GM.  von  Zechmeister 
im  Februar  und  März  in  der  Stellung  bei  St.  Julien,  wo  es  mehrere  Gefechte 
bestand,  von  denen  18.  Februar  jenes  bei  Meximieux  eines  der  heftigsten 
war. 


Im  Feldzuge 
1815  war  es  in   Frankreich  und   Anfangs   October   im   grossen   Armeelager   bei 
Dijon. 

In  der  Eoiegs-Epoche 

1848  war  das  Bataillon  Ende  October  in  der  Haupt- Armee  des  FM.  Fürsten  zu 
Windisch-Grätz  vor  Wien,  Mitte  December  in  der  Brigade  des  GM.  von 
Schütte  im    Reserve-Corps   bei    der   Vorrückung  gegen  Ungarn,  im  Jänner 

1849  war  das  Bataillon  unter  seinem  Commandanten  Major  Ejronenberg  zur 
Säuberung  des  Bakonyer  Waldes  detachirt,  und  hatte  die  ganze  Gegend 
zwischen  Kisber,  Papa  und  Veszprim  durchstreift  und  die  Ortschaften  ent- 
waffnet, 30.  Jänner  rückte  es  wieder  in  Ofen  ein,  —  auch  hatte  es  nun  seine 
Eintheilung  in  der  Brigade  des  GM,  Fürsten  Colloredo  des  II.  Armee- Corps 
erhalten,  in  welcher  es  mit  besonderer  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei 
Eapolna  26.  und  27.  Februar  focht ;  Major  Eronenberg  säuberte  einen  in  der 
linken  Flanke  der  Brigade  Colloredo  gelegenen  Wald,  in  welchen  der  Feind 
starke  mit  Geschütz  versehene  Abtheilungen  dirigirt  hatte,  und  behauptete 
sich  mit  seinen  Jägern  gegen  dreimal  wiederholte  Angriffe  von  3  feindlichen 
Bataillons.  Mit  einbrechender  Dunkelheit  unternahmen  die  Insurgenten  den 
vierten  und  letzten  Angriff  auf  diesen  Wald,  diesmal  mit  5  Bataillons,  von 
denen  3  Bataillons  unterstützt  von  einer  Batterie  zum  eigentlichen  Stflrmen 
vorgingen,  während  die  beiden  andern  Bataillone  als  Reserve  folgten.  Ohne 
Zögern  warf  sich  Major  Eronenberg  mit  5  Compagnien  dem  Feinde  mit 
dem  Bajonnet  entgegen,  während  Hauptmann  von  Feldegg  mit  der 
2.  Compagnie  und  der  6.  Division  Erzherzog  Stephan  demselben  gleich- 
falls mit  dem  Bajonnet  in  der  rechten  Flanke  angriff;  Hauptmann  Branden- 
stein mit  der  3.  Jägerdivision  und  einer  von  Erzherzog  Stephan  schloss  sich 
diesem  Flanken-Angriffe  des  Hauptmanns  von  Feldegg  freiwillig  an,  und 
trug  wesentlich  zu  dessen  Gelingen  bei.  Der  Feind  räumte  nun  in  wilder 
Flucht  mit  Zurücklassung  vieler  Todten,  Verwundeten  und  Gefangenen  den 
Wald,  welcher  fortan  in  der  Gewalt  der  Jäger  blieb ;  —  auch  am  zweiten 
Schlachttage  hatten  sich  2  Divisionen  beim  Angriffe  auf  eine  vom  Feinde 
stark  besetzte  Höhe  rühmlich  hervorgethan.  Es  focht  femer  bei  Hatvan 
4  und  5  April,  in  den  Gefechten  bei  Pest  14  und  15-,  im  Treffen  bei  Acs 
26.  April;  —  bei  Szent  Antal  15  Mai,  bei  Vaszant  14.  Juni,  bei  Bös  16. 
und  in  den  Treffen  bei  Njarasd  und  Aszod  20  und  21  Juni. 

Im  Sommerfeldzuge 
1849  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  des  GM.  Baron  Bianchi  im  I.  Armee-Corps 
FML.  Graf  Schlik  eingetheilt,  28.  Juni  im  Treffen  bei  Raab  eröffiiete  das  Batail- 
lon das  Gefecht,  und  Abtheilungen  gingen  auf  den  einzelnen  Balken  der  abgetra- 
genen und  noch  brennenden  Brücke  mit  vieler  Kühnheit  auf  das  jenseitige  Ufer 
und  setzten  sich  dort  fest;  2.  und  11.  Juni  focht  das  Bataillon  in  beiden  Schlacht- 
tagen bei  Komom  und  that  sich  beim  Sturme  auf  den  Acser  Wald  sehr 
hervor,  sowie  es  an  den  ferneren  Operationen  seines  Corps  thätigen  Antheil 
nahm. 


Im  Feldzuge 
1866  gegen  FreuBsen  war  das  BabüUoa  im  VI.  Armee-Corps  FML.  Baron  Bun- 
miDg  der  NoTd-Ärmee  eingetheilt  und  focht  27.  Juni  im  Treffen  bei  Wy- 
aokow  mit  einem  Gessmmtverluste  von  7  Offizieren  (donmter  3  todt)  nod 
187  Mann,  und  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  EöDiggrätz,  wo  es  in  Allem  6  Offi- 
ziere (1  todt)  und  98  Mann  verlor. 

Tapferkeits-AuBzeichnmigen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1809  Fttr  sein  ausgezeichnetes  Benehmen  bei  dem  Rückzüge  von  Regensbnig  33. 
April  wurde  Lieutenant  Carl  Eopal  aoBsertourlich  im  Bataillon  zum  Ober- 
lieutenant beibrdert,  —  als  Hauptmann  beim  Sturme  auf  Paumsdorf  1 8-  October 

1813  machte  Eopal  30  Gefangene  und  zeichnete  sich  im  Oefechte  bei  Lyon 
18-  JtLaner 

1814  sowie  in  jenem  bei  Meximienx  vorzflglich  aus. 

1849  FM.  Füret  Windisch-6ratz  belobte  in  seiner  Relation  das  tapfere  Benehmen 
folgender  OfGziere  des  I  Bataillons  an  den  beiden  Schlachttagen  bei  Ka- 
polna  26.  und  27,  Februar  als :  Major  Kronenberg,  die  Hauptlente  lütter  r. 
Feldegg,  Brandenstein,  Fritsch,  die  Oberlieutenanta  Klein  und  Baron  Stenglin. 

1849  Im  April  gab  das  Bataillon  den  Cadre  zur  Errichtong  des  in  Böhmen  auf- 
gestellten 18.  Feldjäger-Bataillons  ab. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  der  Kriegs-Epoche: 

ÖLO.-R.  Bataillons-Commandant  Major  Josef  Kronenbei^. 

OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Wenzel  Ritter  von  Felde^,  Oberlieutenant  Johann 

Klein. 

MVK.  die  Hauptleute  Fritsch,  Ritter  von  Feldegg,  die  Oberlientenants  Baron 

Stenglin,   Klein  nnd  Kritzler  und  der  vom  13.   Infanterie-Regimente  anher 

beförderte  Bataillone- Conunandant   Ludwig   Bobeim   Edler  von    Heldensinn, 

sowie   der   mittlerweile  zur  Gendarmerie  transferirte  Hauptmann  Otto  von 

Brandenstein. 

1866  Für  Auezeichnung  im  Feldzuge  in  Bfibmen: 

MVK.  die'  Hauptleute  Schuster  und  Carl  Karwath  (vor  dem  Feinde  ge- 
blieben), die  Oberlieutenants  Rohn  und  Qruber. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  Oberstlieutenant  Adolf  Teatscbenbach  von 
Ebrenruhe,  die  Hanptleute  Raimund  Suez,  Monz  Rostorzil,  Vincenz  Hampl. 
die  Oberlieutenants  August  Edler  von  Enbuber,  Ludwig  Gabeson,  CamiUo 
Körners  von  Lindenbach,  Lieutenant  Ludwig  Wozelka  and  der  vor  dem 
Feinde  gebliebene  Hauptmann  Jobann  EinnasL 


f     > 


Eärnthner-krainerisches 


FELD-JlGER-BATAILLON  N*  7. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Laibach. 


Errichtungsjahr. 

Dieses  Bataillon  wurde  mit  1.  September  1808  aus  dem  damals  bestandenen  Jäger- 
Regimente  Cbasteler  (Nr.  64)  errichtet. 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Das  Bataillon  in  seinem  ersten  Feldzuge 
1809  in  Deutschland  in  der  vom  FML.  Grafen  Elenau  befehligten  Avantgarde  des 
U.  Armeecorps  FZM.  Graf  Kollo wrat  eingetheilt,  war  11.  April  beordert 
gegen  Hirschau  vorzurücken,  um  die  Strasse  von  Sukbach  nach  Amberg  zu 
beobachten  und  die  Verbindung  zwischen  dem  I.  und  II.  Armeecorps  zu 
unterhalten.  Während  des  Marsches  erhielt  der  Bataillons-Commandant  Oberst 
Steffanini  die  Nachricht,  dass  der  Feind  Hirschau  stark  besetzt  habe;  —  mit 
der  Oertlichkeit  vertraut,  rückte  der  Oberst  mit  seinem  Bataillon  und  einer  Divi- 
sion Merveldt-Uhlanen  (Nr.  1)  rasch  vor,  vertrieb  die  Franzosen  aus  Hirschau, 
drängte  sie  mehr  als  eine  Stunde  weit  über  diesen  Ort  hinaus  und  behauptete 
sich  in  dieser  Stellung  bis  am  folgenden  Tage,  an  welchem  sich  das  I.  und  II. 
österreichische  Armeecorps  zu  Wernberg  vereinten.  21.  und  22.  Mai  focht  das 
Bataillon  mit  Auszeichnung  in  der  Schlacht  bei  Aspern,  ebenso  5.  und  6.  Juli  bei 
Wagram  und  auf  dem  sodann  erfolgten  Rückzuge  nach  Mähren. 

Im  Feldzuge 

1812  gegen  Russland  war  dasselbe  in  der  Division  des  FML.  Baron  Siegenthal 
eingetheilt.  Im  Gefechte  bei  Eniazagora  21.  August  warf  sich  Hauptmann 
Papp  mit  seiner  Compagnie  auf  ein  russisches  Jäger-Bataillon,  griff  dasselbe 
mit  dem  Bajonnete  an,  verfolgte  den  Gegner  bis  zu  einer  Schanze,  die  er 
sogleich  erstürmte,  und  zwang  die  feindliche  Jägermasse  zu  unordentlicher 
Flucht  nach  Ratno;  6.  October  vertrieb  das  Bataillon  unter  dem  tapfem 
Oberstlieutenant  Veyder  bei  Bulkow  mehrere  hundert  Kosaken.  Mit  grosser 
Tapferkeit  fochten  die  Jäger  8.  October  bei  dem  Triscyner  Hof,  sowie  es  an 
allen  grösseren  Actionen  dieses  Feldzuges,  insbesondere  bei  Stara  Wischna 
in  Volhynien  thätigen  Antheil  nahm. 

Im  Feldzuge 

1813  in  Deutschland   war  das   Bataillon   in  der  Brigade   des  GM.    Scheither   der 


leichten  DiviBion  FML.  Fürst  Moriz  Liechtenstein  eingetheilt,  ee  focht  26.  und  27. 
August  in  der  Schlacht  bei  Dresdeo.  Am  ersten  Schlachttage  wurde  die  3. 
Division  beordert,  die  Pallisadirung  auf  dem  Hauptpunkte  von  Dresden  m 
nehmen,  bei  dem  Sturme  fiel  der  Divisions-Commandant.  —  Lieutenant  Philippi, 
obzwar  im  Range  der  jüngste,  aber  in  der  Colonne  ihm  zun&chst  gestanden, 
übernahm,  um  keine  Stockung  eintreten  zu  lassen,  das  Commando  and  nahm 
mit  seinen  Jägern  die  Pallisadining,  behauptete  sieb,  obzwar  verwandet,  volle 
6  Stunden,  bis  eine  dritte  Kugel  ibn  zwang,  den  Platz  zu  verlassen.  28.  Ao- 
gust  im  Gefechte  bei  Dippoldswalde,  bei  Freiberg  and  Wettan,  bei  der 
Recognoscirung  gegen  Sächsisch- Altenburg,  beim  Angriff  auf  Naumburg 
10.  October  und  im  Gefechte  bei  StOssen,  sowie  in  den  Schlachttagen  von 
Leipzig,  an  welchen  16.  October  Oberst  Veyder  mit  dem  Bataillon  da«  Dorf 
Elein-Zschoclier  nach  hartnäckigem  Widerstände  erstürmte.  —  21.  October 
wurde  das  Bataillon  über  die  Saale  zur  UoterstützuDg  der  bei  EOsen  käm- 
pfenden Truppen  vorgeschickt,  22.  October  war  es  im  Gefechte  bei  Eckartsberge. 
Im  Feldzuge 

1814  in  Frankreich  hatte  es  an  allen  Operationen  and  Kämpfen  der  leichten  Di- 
vision FML,  MorizFUrst  Liechtenstein,  namentlich  23.  Februar  an  dem  Treffen  bei 
Trojes  ruhmvollen  Antheil, 

1815  war  es  bei  der  Armee  in  Frankreich  und  2  Compagnien  21.  Jani  am  Ge- 
fechte bei  Meillerie  betheiligt. 

1816  war  es  beim  Observations-Corps  des  FML.  Baron  Bianchi  gegen  Baiem  in 
OberCsterreich. 

Im  kurzen  Feldzuge 
1821  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  war  das  Bataillon  gleichfalls  sehr 
thätig,  im  Treffen  bei  Rietti  7.  März  erstürmten  2  Compagnien,  vom  Kapuziner- 
berge  bei  Castelfranco  aus,  die  gegenüberliegenden  Hohen  und  verjagten 
den  Feind,  —  daa  Bataillon  wurde  während  des  Gefechtes  bei  Antrodoco  und 
Leonessa  zur  Verbindung  in  den  Abruzzen  9.  März  mit  der  Division  Stutter- 
heim  beordert. 
In  der  Kriegs-Epoche 

1848  war  es  während  der  Wiener  Uärz-Revolution  zum  Sicherheitsdienst  in  der 
Hauptstadt  und  den  nächstliegenden  Vororten  verwendet,  kam  dann  zur 
Armee  nach  Italien,  6.  August  unterstützte  dasselbe  im  Gefechte  bei  LoDato 
eine  hartbedrängte  Compagnie  von  Grossberzog  Baden  Nr.  59,  trieb 
vereint  mit  dieser  den  Feind  nach  einem  neuustündigen  Kampfe  mit  dem 
Bajonnete  von  Höbe  zu  Höhe,  über  Lonato  und  über  die  Chiese  ibn  zu- 
rückwerfend, wo  dessen  Rückzug  in  völlige  Flucht  aasartete.  Das  Bataillon 
blieb  im  Venetianischen,  wo  es  einen  starken  Vorpostendienat  unterbielt,  zu 
zahlreichen    Streifungen  und  Recognoscirungen   verwendet   wurde.     Anfanc- 

1849  Jänner  war  es  als  Besatzung  in  Padua,  kam  sodann  zur  Blocade  und 
Belagerung  Venedigs,  war  im  Mai  bei  der  Belagerung  von  Malgber«,  sowie 
später  bei  der  Recognoscirung  und  dem  Angriffe  auf  Brondolo. 


Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Bataillon  im  11.  Armee- Corps  FML. 

Fürst  Eduard  Liechtenstein  eingetheilt  und  31.  Mai  im  Treffen  bei  Palestro, 

wo  es  starke  Verluste  erlitt,  und  4.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Magenta. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  focht  das  Bataillon,  in  der  Brigade  des    Obersten   Töply  des  VII. 

Armee-Corps   FML.   Baron   Maroicic    eingetheilt,    mit   Auszeichnung  in  der 

Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni,  namentlich   bei   Erstürmung   des    Belvedere 

betheiligt. 

Im  bosnischen  Oscupations-Feldzugn 
1878  war  das  Bataillon  in   den  Gebirgsbrigaden  der  18.  Infanterie-Truppen-Divi- 
sion des  FML.  Baron  Jovanovic   an  der  Vorrückung  aus  Dalmatien  in  die 
Herzegowina  und  5.  August  am   Gefechte  bei   Citluk  vor  Mostar  betheiligt. 
Gesammtverlust  7  Mann. 


Tapferkeits-Auszeichniingen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1808  Zum  ersten  Commandanten  dieses  Bataillons  (oder  wie  es  damals  hiess 
Jäger-Division)  wurde,  unter  gleichzeitiger  Beförderung  zum  Obersten,  der 
Oberstlieutenant  Josef  Steffauini  des  1808  in  die  Jäger-Division  vertheilten 
Jäger-Regimentes  Chasteler  ernannt. 

1809  In  dem  Berichte  des  FML.  und  Corps-Commandanten  Prinzen  HohenzoUem 
wurde  Oberst  Steffanini  unter  den  Ausgezeichneten  der  Schlacht  von  Aspem 
genannt. 

1809  Für  sein  erfolgreiches  und  tapferes  Verhalten  bei  Hirschau  11.  April 
wurde  Oberst  Josef  Steffanini  durch  Capitel-Beschluss  1810  MTO.-R. 

1812  Hauptmann  Vincenz  Papp  zeichnete  sich  im  Gefechte  bei  Kniazagora  21. 
August  vorzüglich  aus,  —  starb  aber  in  diesem  den  Heldentod. 

1812  Bei  Kowel  27.  September  that  sich  Cadet  Carl  Zeisberg,  welcher,  durch 
Cavallerie  von  seiner  Truppe  abgeschnitten,  in  die  Turia  sich  stürzte,  um 
durch  diesen  Fluss  schwimmend  die  Seinen  zu  erreichen,  durch  seine  Tapfer- 
keit ungemein  hervor,  da  er  im  Wasser  einen  furchtbaren  Zweikampf  mit 
einem  verfolgenden    Kosaken   bestand   und   obwohl   am  Kopfe  durch  einen 

'  Lanzenstich  verwundet,  sich  mittelst  eines  Kolbenschlages  auf  des  Gegners 
Haupt  befreite.  Cadet  Zeisberg  erhielt  die  silberne  Medaille.  (Er  starb 
als  MTO.-R.  und  FML.  29.  Juni  1863.) 

1813  Im  Feldzuge  hatte  das  7.  Jäger-Bataillon  grosse  Verluste  an  seinen  Offi- 
zieren erlitten,  so  im  Treffen  bei  Stössen  5,  bei  Leipzig  9,  bei  Kosen  5  todt 
oder  verwundet,  mithin  binnen  11  Tagen  10. — 21.  October  das  Bataillon  fast 
alle  seine  Offiziere  verloren.  Capitän-Lieutenant  Johann  Philippi  wurde  für 
Auszeichnung   bei  Dresden  durch  Capitel  1816  MTO.-R. 

1813  Oberst  Carl  Baron  Veyder,  Commandant  des  Bataillons  und  MTO.-R.,  hatte 
sich  im  Feldzuge  1812  in  Polen,  bei  Leipzig  1813,  wo  er  verwundet  seine  Truppe 


—    512    " 

nicht  verliessy  und  bei  Eösen  21.  October   sehr    ausgezeichnet    und   wurde 
1813  ÖLO.-R. 

1848  beiLonato  6.  August  hatte  sich  der  Bataillons-Commandant  Major  Carl  Vogel 
durch  umsichtige  und  tapfere  Führung  des  Bataillons  hervorgethan  und  wurde 
vom  FM.  Grafen  Radetzky  belobt. 

1849  Im  April  gab  das  Bataillon  den  Cadre  zur  Errichtung  des  in  NiederOsterreich 
aufgestellten  19.  Bataillons  ab. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVE.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Carl  Vogel,  Lieutenant  Heckel. 
1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  die  Hauptleute   Liener,  Vockrodt,   die  Oberlieutenants  Mammer  von 

Mammem,  von  Dieskau,  Burian  und  Gegner. 

Die  Allerhöchste  Belobung:    Hauptmann   Gustav  Hofmann,    Oberlientenant 

Otto  von  Dieskau  und  Lieutenant  Roman  Ritter   von  Rutkowski   (fbr  Pa- 

lestro  und  Magen  ta). 

Die  Mannschaft  erhielt  5  grosse  und  16  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

GEEO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Anton  Mayer. 

MVE :  die  Hauptleute  Rischanek,  Buch,  Zhuber  y.  Okrog^  Lieutenant  Baron 

Schmidburg. 

Die  Allerhöchste  Belobung:   Die  Hauptleute  Anton  Baldisera^  Franz  Peyer, 

Alexander  Wieland,  die  Oberlieutenants  Romuald  Hochberger,  Adolf  Rössler, 

Heinrich  Obora,  Anton  Schmitt,  Josef  Führich  von  Führichsheim,  Carl  Grai 

Forgacs,  die  Lieutenants  Ludwig  Leutmotzer,  Johann  Munk,  Johann  Narrad, 

Georg  von  Valmisberg,  Alois  Hilber,  Josef  Windisch. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  MVE.   Obersdieutnant  Johann  Ritter  Ehoss   von  Eossen  und  Stemegg,  die 
Hauptleute    Hugo    Bolzano    Edler   von   Eronstädt,    Alois    Pawliczek,   Alois 
Hilber,   die  Lieutenants  Adolf  Wagner  (in  der  Reserve),    Fedor  Bamberg, 
Hauptmann-Rechnungsführer  Georg  Mischier. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  die  Oberlieutenant  Carl  Freiherr  Schneider  von 
Arno,  Alois  Zobel. 
Die  Mannschaft  eine  grössere  Anzahl  silberner  Medaillen. 


Steierisches 


FELD -JÄGER-BATAILLON  N*  8. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation:  Cnxi. 


Errichtiingsjahr. 

Dieses  Bataillon  wurde  mit  1.  September  1808  aus  dem  damals  bestandenen  Jäger- 
Regimente  Chasteler  (Nr.  64)  errichtet. 


Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

In  seinem  ersten  Feldzuge 
1809  in  Deutschland  war  das  Bataillon  Anfangs  im  11.  Armee-Corps  FZM.  Grat 
EoUowrat  eingetheilt,  und  kam  nach  einigen  kleineren  Gefechten  23.  April 
gegen  Regensburg,  wo  es  am  linken  Donauufer  aufgestellt  war ;  Abends  aber 
beordert,  mit  anderen  Truppen  den  Rückzug  der  Armee  zu  decken,  ver- 
theidigte  das  Bataillon  kurze  Zeit  Nittenau,  bis  die  dortige  Brücke  über  den 
Regenfiuss  angezündet,  und  der  Rückmarsch  ungefllhrdet  fortgesetzt  wurde. 
In  der  Schlacht  bei  Aspern  21.  und  22.  Mai  wurde  das  Bataillon  beständig  bei 
der  Avantgarde  am  rechten  Flügel  verwendet  und  erlitt  einen  Gesammtyer- 
lust  von  über  300  Mann,  —  5.  und  6.  Juli  focht  es  bei  Wagram  und  in  den 
folgenden  Rückzugs-Gefechten. 

Im  Feldzuge 

1813  hatte  das  Bataillon  seine  Eintheilung  bei  der  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller 
in  Innerösterreich,  und  focht  meist  abtheilungsweise  bei  Vertheidigtmg  des 
Drau-Ueberganges,  bei  Sachsenburg,  bei  Pontafel,  bei  Windisch-Feistritz, 
bei  Saifhitz,  bei  Santa  Mama,  bei  Caldiero  und  Villanuova. 

Im  Feldzuge 

1814  in  Italien  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  GM.  Graf  Starhemberg  des  Corps 
des  GM.  Grafen  Nugent  eingetheilt  und  von  Anfangs  Februar  bis  Mitte  April 

Thfirheim:  Oedenkbifttter.  83 


^     514    -- 

an  den  Operationen  desselben  am  rechten  Po- Ufer  betheiligt,  und  am  2.  März 
im  Gefechte  bei  Parma. 
Im  Feldzuge 
1815  war  es  in  der  Brigade  Starhemberg  in  dem  gegen  den  Exkönig  Murat  von 
Neapel  operirenden  Armee-Corps  des  FML.  Baron  Bianchi,  9.  April  im 
Gefechte  bei  Poggio  ä  CajanO;  kam  im  Juli  mit  diesem  zur  Besetzung 
des  Landstriches  von  Lyon  abwärts  längs  der  Demarcations-Linie  bis  an 
das  Meer  bestimmten  Corps  nach  Südfrankreich. 

Im  Jahre 
1838  stand  das  Bataillon  unter  Oberstlieutenant  Rossbach  am  Cordon  in  Süd- 
Dalmatien,  und  hatte  mehrere  siegreiche  Gefechte  gegen  die  räuberischen 
Einfälle  der  Montenegriner  bestanden,  welche  von  jenem  Stabs-Ofiizier  ge- 
zwungen wurden,  die  Planina  Pastrovichiana  zu  verlassen  und  in  Unter- 
handlungen zn  treten.  In  diesem  Gebirgskampfe  fanden  sowohl  Offiziere 
als  Mannschaft  vielfache  Gelegenheit  zur  Auszeichnung. 

In  der  Kriegs-Epoche 

1848  erlitt  das  damals  italienische  Bataillon  in  Rovigo  den  Verlust  von  nahe  4  Com- 
pagnien  durch  die  Revolution  seiner  Landsleute ;  der  Rest  des  Bataillons  hingegen 
focht  im  II.  Armee-Corps  FZM.  Baron  D'Aspre  eingetheilt  29.  April  im  TreflFen 
bei  PastrengOy  5.  Mai  im  Plänkler-Gefechte  bei  Ponton,  29.  Mai  im  Treffen 
bei  Montanara  und  am  Ossone,  10.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Vicenza,  wo 
es  im  tapfem  Kampfe  bei  Porta  Padua  viele  Leute  verlor,  und  über  vier 
Stunden  dem  heftigsten  Geschütz-  und  Kleingewehrfeuer  auf  einem  Punkte 
ausgesetzt  war,  dessen  Behauptung  zur  Deckung  der  Haubitz-  und  MOrser- 
Batterie  von  höchster  Wichtigkeit  war; 

1849  bereits  wieder  completirt,  war  das  Bataillon  im  II.  Reserve-Corps  eingetheilt 
und  als  Besatzung  in  Padua. 

Während  des  Feldzuges 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  gehörte  das  Bataillon  zur  Küsten-Armee 
und  stand  in  der  Brigade  des  GM.  Ritter  von  Ahsbas  zwischen  Tagliamento 
und  Isonzo. 

.  Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon  im  IV.  Armee-Corps  der  Nord- Armee  ein- 
getheilt, 29.  Juni  im  Gefechte  bei  Schweinschädel  mit  dem  verhältnissmässig 
geringen  Gesammtverluste  von  2  Offizieren  (davon  1  todt)  und  59  Mann, 
dagegen  aber  erlitt  es  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli  den  bedeutenden 
Gesammtverlust  von  17  Offizieren  (darunter  der  Bataillons-Commandant  und 
6  Offiziere  todt)  nebst  699  Mann. 

1869  Das  Bataillon  war  im  October  und  November  bei  Unterdrückung  des 
Aufstandes  in  Süd-Dalmatien  gegen  die  Krivoscianen  und  Zupanen  in  thätiger 
Verwendung,  2.  November  bei  der  Expedition  in  die  Zuppa,  im  Gkfechte 
bei  Sta.  Barbara  und  San  Giorgio  und  16.  November  bei  der  dritten  EIx« 
pedition  in  die  Krivoscie  und  im  Gefechte  bei  Risano. 


616    - 


Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1808  Zum  ersten  Commandanten  dieses  Bataillons  (respective  damals  Jäger-Divi- 
sion) wurde  unter  gleichzeitiger  Beförderung  zum  Major  der  Hauptmann 
Hieronymus  von  Mumb  des  ehemaligen  Jäger-Regimentes  Chasteler  ernannt. 

1809  Corps-Commandant  FML.  Prinz  Hohenzollern  nennt  in  seinem  Berichte  den 
Major  von  Mumb  unter  den  Ausgezeichneten  bei  Aspem. 

1813  Capitänlieutenant  Peter  von  Pirquet  wurde  fiir  seine  Auszeichnung  im  Treffen 
bei  Ebelsberg  (als  Oberlieutenant  bei  Beaulieu-Infanterie  Nr.  58)  nachträg- 
lich durch  Capitelbeschluss  17.  Juli  MTO,-R.   (siehe  Seite  403.  407) 

1813  Hauptmann  von  Pirquet  zwang  mit  seiner  Compagnie  in  Sachsenburg  11. 
September  ein  feindliches  Bataillon  mit  Verlust  zum  Rückzuge;  —  18. 
September  mit  3  Compagnien  detachirt,  erkletterte  er  ohne  Befehl  mit 
seinen  Jägern  unwegbare  Berge,  griff  drei  feindliche  Bataillone  mit  dem 
Bajonnet  an  und  warf  sie,  mit  eigener  Hand  eroberte  er  eine  Fahne.  29.  Sep- 
tember überfiel  er  Pontafel,  vernichtete  die  dortigen  feindlichen  Magazine 
und  zerstörte  alle  Brücken  auf  15  Stunden  im  Umkreise. 

1815  Der  überzählige  dem  Generalstabe  zugetheilte  Major  Constantin  Baron  d'Aspre 
des  Bataillons  wurde  für  vielfache  Auszeichnungen  im  Feldzuge  gegen  Murat 
mit  Allerhöchstem  Handbillet  dto.  14.  Juni  1815  MTO.-R. 

1838  Für  seine  umsichtigen  energischen  Anstalten  und  persönliche  Bravour  im 
Kampfe  gegen  die  Montenegriner  (August)  wurde  der  tapfere  Bataillons- 
Commandant  Oberstlieutenant  Heinrich  von  Rossbach  ÖLO.-R.,  und  noch 
vor  dem  Schlüsse  des  Jahres  zum  Obersten  und  Commandanten  des  Tiroler- Jäger- 
Regimentes  befördert; 

1848  wurde  der  seit  1846  zum  GM.  vorgerückte  Ritter  von  Rossbach  durch 
Capitelbeschluss  für  seine  damalige  Auszeichnung  MTO.-R.  —  Ausser  ihm 
hatten  sich  in  jenen  Gefechten  folgende  Offiziere  des  Bataillons  hervor- 
gethan:  die  Hauptleute  von  Spanner,  Spech  von  Szepfalu,  Oberlieutenant 
Baron  Reichlin  von  Meldegg  und  Lieutenant  Don  Frosconi. 

1848  Im  Treffen  bei  Vicenza  10.  Juni  wurde  für  sein  entschlossenes  und  um- 
sichtiges Benehmen  der  Bataillons-Commandant  Oberst  Sebastian  Poschacher 
von  Poschach  belobt. 

1848 — 1849  für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 
MVK.  Hauptmann  Eduard  Presche. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen«. 

OEKO.-R.  3.  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Bataillons-Commandant  Oberst 
Wilhelm  Freiherr  von  Reitzenstein  und  Hauptmann  Ferdinand  Skrobanek. 
MVK.  Hauptmann  Ferstner,  Oberlieutenant  Ettmayer  Ritter  v.  Adelsburg 
und  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Hauptmann  Friedrich  Quitton  -  Quentin. 
Die  Allerhöchste  Belobung:      Hauptmann  Friedrich    Beck    von  Nordenau, 

33* 


—    516    — 

Oberlieutenaut  Johann  Parmoli,  die  Lieutenants  Camillo  Obennayer,  Wenzel 
Eadletz. 
1869  Für  Auszeichnung  bei  der  Kriegs-Expedition  nach  Süddalmatien : 
OEEO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Alois  Urschitz. 
MVR.  Oberlieutenant  Stephan  Tschreschner,  die  Lieutenants  Schneider  und 
Ignaz  Öhler. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  die  Hauptleute  August  Ferstner  und  Jakob  Edler 
von  Kilskj. 

Das  Bataillon  zuerst  österreichisch,  wurde  1830  venetianisch,  1860  kämtneriscli 
und  ist  seit  1866  steirisch. 


Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabs-Offiziere, 

1866  Bataillons- Commandant  Oberst  Wilhelm  Freiherr  von  Eeitzenstein  f  in  der 
Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli  1866. 


Steierisches 


FELD-JAGER-BATAILLON  N*   9- 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Graz. 


Enichtungsjahr. 

Dieses  Bataillon  wurde  mit  1.  September  1808  aus  dem  damals  bestandenen  Jäger- 
Regimente  Chasteler  (Nr.  64)  errichtet. 

Feldzüge  und  wichtigere  Kriegs-Ereignisse. 

In  seinem  ersten  Feldzuge 
1809  war  das  Bataillon  bei  dem  achten  Armee-Corps  eingetheilt  und  erhielt  seine 
BestimmuDg  zu  den  zur  Vertheidigung  Tirols  in  diesem  Lande  aufgestellten 
Truppen  des  FML.  Marquis  Chasteler.  Am  23.  April  hatte  der  Bataillons- 
Commandant  Oberstlieutenant  Baron  Göldlin  den  Weg  aus  Zambano  über 
das  Gebirge  nach  Tirol  genommen^  und  mit  dem  Bataillon  im  Vereine  mit 
dem  Tiroler  Landsturme  den  französischen  General  Fontanella  bei  Bosco  di 
Velo  in  drei  Colonnen  angegriflfen  und  zurückgeschlagen,  bei  welcher  Ge- 
legenheit der  Feind  600  Mann  einbtisste ;  24.  April  waren  zwei  Compagnien 
im  Gefechte  bei  Murazzo.  28.  April  war  das  Bataillon  derart  vertheilt^  dass 
am  linken  Flügel  in  Süd-Tirol  drei  Compagnien,  am  rechten  Flügel  bei 
Innsbruck  eine  Compagnie  und  in  der  Reserve  zwei  Compagnien  sich  be- 
fanden. Eine  halbe  Compagnie  hatte  ruhmvollen  Antheil  an  der  tapfern 
Vertheidigung  des  Passes  Strub  durch  seinen  Bataillons-Commandanten  Göldlin 
gegen  3000  Mann  der  baierischen  Division  Wrede.  Abtheilungen  des 
Bataillons  waren  im  Treffen  am  Berge  Isel  bei  Innsbruck,  sowie  in  den 
Gefechten  bei  Trient,  Kufstein,  Andorf  und  Küffersfeld.  Bei  dem  später  29. 
Mai  erfolgten  Rückzuge  des  FML.  Chasteler  blieben  einige  Compagnien  theils 
unter  General  Boul  zur  Vertheidigung  des  Ober-Innthals,  sowie  auch  in 
Süd-Tirol  zu  jener  der  Stadt  Trient  zurück,  eine  Compagnie  hingegen  machte 
den  Rückzug  nach  Kärnthen  und  später  nach  Ungarn  zur  Vereinigung  mit 
der  Armee  des  Erzherzogs  Johann  mit,  welche  am  17.  Juni  zu  Papa  erfolgte. 
Diese  Compagnie  war  6.  Juni  im  Gefechte  bei  Klagenfurt  und  kam  mit 
jener  Armee  23.  Juli  nach  Pressburg,  später  ins  Marchfeld.  Die  Depot- 
Compagnie  focht  bei  Gratz,  Fürstenfeld  und  in  der  Schlacht  bei  Raab, 


—    518     - 

Im  Feldzuge 

1813  gehörte  das  Bataillon  zur  Armee  des  FZM.  Baron  Hiller  in  Innerösterreieh ;  — 
27.  August  vertheidigte  Hauptmann  Freiherr  von  Moll  mit  seiner  Compagnie 
den  Berg  Loibl;  welchen  er  besetzt,  gegen  den  Angriff  der  französischen 
Brigade  Belloti  auf  das  heldenmüthigste ;  mehrere  Stürme  des  Feindes  hatten 
die  braven  Jäger  bereits  abgewiesen,  als-  der  Feind  nach  einem  dreiviertel- 
stündigen Kampfe  seine  Reserve  an  sich  zog  und  mit  ganzer  Kraft  abermals 
vorzudringen  versuchte,  doch  seine  Anstrengung  war  gegen  die  Tapferkeit 
der  Jäger  erfolglos.  Der  zehnfach  überlegene  Feind  ward  mit  grossem  Ver- 
luste geschlagen  und  ging  noch  Abends  bis  Neumarkt  zurück.  Moll's  und 
seiner  Jäger  Heldenthat  war  die  erste  gegen  die  feindliche  Armee  in  Inner- 
österreich; 29.  August  schlug  Oberstlieutenant  Baron  Göldlin  den  gegen  die 
Verschanzungen  von  St.  Leonhard  vorgedrungenen  General  Belloti  so  ent- 
scheidend, dass  sich  dieser  von  den  Jägern  verfolgt  bis  Krainburg  zurück- 
ziehen musste.  Das  Bataillon  focht  femer  in  diesem  Feldzuge  mit  Aus- 
zeichnung im  Treffen  bei  Krainburg  30.  August,  beim  Uebergange  über  die 
Draubrücke  bei  Hollenburg  16.  September,  im  Treffen  bei  Portis  23.  October, 
im  Gefechte  bei  Aspedaletto  24.  October,  machte  die  weitere  Vorrückung 
gegen  Italien  mit,  und  kämpfte  bei  Resciuta,  Moggio,  Venzone  an  der  Piave 
imd  bei  Albaredo. 

Im  Feldzuge 

1814  gehörte  es  zu  den  Blocade-Truppen,  in  der  Brigade  Wattlet,  Division  Mar- 
ziani  vor  Mantua. 

Im  Feldzuge 

1815  gegen  den  Exkönig  Murat  von  Neapel  war  es  im  Corps  des  FML.  Baron 
Bianchi  und  focht  10.  April  im  Gefechte  bei  Carpi,  wo  es  in  die  Stadt  ein- 
drang und  im  Vorein  mit  einer  Division  Infanterie  12  Offiziere  und  500  Mann 
gefangen  nahm.  3.  Mai  war  das  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Tolentino, 
imd  kam  im  Juli  in  dem  Corps  des  FML.  Baron  Bianchi,  welches  den 
Landstrich  von  Lyon  abwärts  zu  besetzen  hatte,  (längs  der  Demarcationslinie 
bis  an  das  Meer,)  nach  Süd-Frankreich. 

Im  Feldzuge 
1848  in  Italien,  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  des  GM.  Fürst  Friedrich  Liechten- 
stein des  II.  Armee-Corps  FML.  Baron  D'Aspre  eingetheilt,  es  focht  8.  April 
im  Gefechte  bei  Sorio  und  Torre  de  Consine,  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei 
Santa  Lucia,  29.  Mai  im  Gefechte  bei  Curtatone  und  Montanara,  10.  Juni 
im  Treffen  bei  Vicenza;  —  mit  vorzüglicher  Auszeichnung  23.  Juli  im  Ge- 
fechte bei  Sona,  wo  das  tapfere  Bataillon,  von  seinem  heldenmüthigen  Com- 
mandanten  Oberstlieutenant  Weiss  geführt,  die  steilen  Höhen  des  Monte  BeUo 
ersttlrmte,  die  dortige  Verschanzung  nahm  und  bis  zu  einem  erneuerten  An- 
griffe des  Infanterie-Regimentes  Erzherzog  Ernst  Nr.  48  auch  behauptete^ 
und  bei  der  Eroberung  des  Kirchhofes  durch  die  Brigade  Pergen  in  der 
linken  Flanke  thätig  nfitwirkte.  Das  Bataillon  erlitt  einen  Gesammtverlust 
von   4   Offizieren,    daninter   2  todt,  und    99  Mann.     25.  Juni  kämpfte  d 


~    519     - 

selbe  gleich  tapfer  in  der  Schlacht  bei  Cnstozza,  26.  und  27.  Juli  im  Kacht- 
gefechte  bei  Volta,  4.  August  im  G-efechte  vor  Mailand. 
Im  Feldzuge 
1 849  gegen  Piemont  focht  das  Bataillon;  in  der  Brigade  des  GM.  Grafen  Kolowrat 
der  Division  des  Erzherzogs  Albrecht  im  II.  Armee- Corps  eingetheilt,  mit 
vorzüglicher  Tapferkeit  21.  März  im  Treffen  bei  Mortara,  wo  die  zweite, 
dritte  und  sechste  Compagnie  in  Verbindung  mit  dem  Infanterie-Regimente 
Kaiser,  die  Jäger  unter  ihrem  tapfern  Obersten  von  Weiss  und  von  dem 
entschlossenen  Brigadier  GM.  Grat  Kolowrat  geführt,  die  Casine  Albani,  und 
imgeachtet  vieler  Terrainhindemisse  auch  das  stark  besetzte  linke  Stadtthor 
von  Mortara  erstürmten,  und  den  zahbeichen  Feind  trotz  des  heftigsten 
Kartätschenfeuers  in  die  Stadt  zurückwarfen.  Die  vierte  Compagnie,  welche 
unter  dem  tapfem  Hauptmann  Julius  Schmigoz  die  Avantgarde  nebst  einer 
Husaren- Abtheilung  formirte,  hatte  im  Laufe  des  Gefechtes,  von  einem  Theile 
der  fünften  Compagnie  unterstützt,  nach  einer  heftigen  Decharge  durch  einen 
Bajonnet- Angriff  eine  rechts  neben  der  Strasse  aufgestellte  Batterie  zum  Ab- 
fahren genöthigt.  —  In  der  Schlacht  bei  Novara  23.  März  focht  das  Bataillon 
mit  neuer  Auszeichnung ;  bei  Olengo  kämpften  drei  Compagnien  unter  Haupt- 
mann Schmigoz,  der  seine  Jäger  mit  Löwenmuth  fast  fdnf  Stunden  ganz 
allein  ins  feindliche  Feuer  führte.  —  Der  Verlust  des  Bataillons  war  be- 
deutend, 13  Offiziere,  darunter  3  todt  oder  ihren  Wunden  erlegen,  220  Mann 
theils  todt  oder  verwundet.  Das  Bataillon  machte  ferner  den  Zug  des 
IL  Armee-Corps  in  die  Romagna  mit,  war  10.  und  11.  Mai  in  den  Gefechten 
vor  und  in  Livomo,  bei  der  Einnahme  dieser  Stadt,  und  kam  sodann  als 
Besatzung  nach  Florenz. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen   die  Franco-Sarden   in  Italien  war   das  Bataillon  in  der  Brigade  des 
GM.  Lippert  im  VIII,  Armee-Corps  des  FML.  von  Benedek  eingetheilt  und 
nahm  während  der  Schlacht  bei  Solferino  thätigen  Antheil  24.  Juni  an  den 
Kämpfen  jener  Brigade  bei  Colombara  und  Contracania. 

Im  Feldzuge 
1864  gegen  die  Dänen  in  Schleswig-Holstein  focht  das  Bataillon,  in  der  Brigade 
des  GM.  von  Nostitz  des  VI.  Armee-Corps  FML.  Baron  Gablenz  eingetheilt^ 
3.  Februar  im  Gefechte  bei  Oberselk,  Jagel  und  Elosterkrug;  anwesend, 
mit  besonderer  Auszeichnung  6.  Februar  im  Gefechte  bei  Oeversee,  wo  es^ 
die  Tete  der  Brigade  bildend,  sogleich  zum  Angriff  disponirt  wurde;  vier 
Compagnien  führten  auf  und  beiderseits  der  Flensburger  Chaussee  mit 
glänzender  Bravour  einen  Frontal- Angriff  aus,  während  die  dritte  Division 
schon  firüher  vom  südlichen  Ende  Oeversees  aus  in  die  rechte  feindliche 
Flanke  beordert  worden  war.  —  Noch  von  einem  Bataillon  Belgien-Infanterie 
Nr.  27  unterstützt,  warf  das  Jäger-Bataillon  die  entgegenstürmenden  Dänen 
wacker  mit  Bajonnet  und  Kolben  zurück.  Der  Gesammtverlust  desselben 
betrug  6  Offiziere  (darunter  3  todt)  und  160  Mann.  8.  März  war  das 
Bataillon  im  Treffen  bei  Veile,  Mitte  Juli   war    dasselbe   zur  Besetzung  der 


—    520    — 

Inseln  an  der  Westküste  von  Schleswig  verwendet,  bei  der  Unternehmung 
gegen  Sylt,  die  Insel  Fohr,  Römoö,  wohin  es  überall  abtheilungsweise  über- 
schifft  werden  musste,  und  mit  ungünstigem  Wetter  und  den  Gefahren  der 
See  zu  kämpfen  hatte.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Schidlach 
befehligte  die  bei  dieser  Unternehmung  verwendeten  Landtruppen. 

Im  Feldzuge 

1866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon  im  II.  Armee-Corps  FML.  Graf  Thun  der 
Nord-Armee  eingetheilt,  focht  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  und 
22.  Juli  im  Treffen  bei  Blumenau  nächst  Pressburg.     Dasselbe  war 

1869  im  Spätherbste  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Süd-Dalmatien  in  Ver- 
wendung und  machte  16.  November  die  dritte  Expedition  in  der  Krivoscie  mit. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  war  das  Bataillon  in  der  6.  Infanterie-Truppen-Division  FML.  von  Tegetthoff 
eingetheilt  und  focht  mit  Auszeichnung  in  den  Gefechten  beiKakany  und  Kolotic 
15.  und  16.  August,  bei  der  Einnahme  von  Serajewo  19.  August  und  bei  Mokro 
3.  September.     Gesammtverlust  im  ganzen  Feldzuge  59  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1808  Zum  ersten  Commandanten  dieses  Bataillons  wurde  der  Major  Carl  Baron 
Göldlin   des   (reducirten)    Infanterie-Regimentes   De   Vaux   Nr.   45  ernannt 

1809  Oberstlieutenant  Carl  Baron  Göldlin  von  Tieffenau  vertheidigte  den  Pass 
Strub  1  ] .  Mai  gegen  3000  Baiern  mit  4  Zwölfpfllndern  und  mehreren  Hau- 
bitzen der  baierischen  Division  Wrede  auf  das  heldenmüthigste  mit  nur 
einer  halben  Compagnie  Jäger  seines  Bataillons,  einer  Compagnie  De  Vaux 
Nr.  45,  (1809  reducirt,)  4  Tiroler  Landes-Vertheidiger-Compagnien  und 
2  Kanonen.  Erst  nach  einem  mehrstündigen  blutigen  Kampfe,  nachdem 
alle  Artilleristen  getödtet  und  nur  17  Mann  übrig  geblieben  waren,  drangen 
drei  baierische  Bataillone  unter  Oberst  Berchem  in  die  Werke  ein,  und  be- 
mächtigten sich  des  Passes,  dessen  rühmliche  Vertheidigung  dem  Feinde 
mehrere  hundert  Todte  und  Verwundete  gekostet  hatte.  Oberstlieutenant 
Baron  Göldlin  wurde  in  Anerkennung  seiner  Tapferkeit  durch  Capitelbeschlass 
1810  MTO.-R. 

Hauptmann  Hübler  zeichnete  sich  9.  Juni  dui*ch  Führung  einer  Colonne 
Landes-Yertheidiger,  bei  dem  Angriffe  auf  die  Trient  einschliessenden  Franzosen 
unter  General  Levi6,  sehr  aus. 

1813  Hauptmann  Anton  Freiherr  von  Moll  wurde  für  die  tapfere  Vertheidigung 
des  Berges  Loibl  27.  August  mittelst  Allerhöchstem  Handbillet  ddo.  Teplitz 
28.  September  MTO.-R. 

1848  Im  Gefechte  bei  Sorio  8.  April  hatten  sich  Hauptmann  Anton  von  Zsoldos, 
der  mit  seiner  Compagnie  die  Kirche  erstürmte  und  von  dort  die  auf  der 
Höhe  angebrachte,  die  Strasse  sperrende  Batterie  wirksam  beschoss,  sowie 
Hauptmann  Josef  Anacker,  der  diesen  Angriff  in  der  linken  Flanke  kräftigst 
unterstützte,  und  endlich  Hauptmann  Anton   von  Deskovich,  der,  mit  seiner 


—    521     — 

Compagnie  den  steilen  Berg  erkletternd,  des  Feindes  Rückzugslinie  zu  ge- 
fährden suchte,   ausgezeichnet. 

1848  Im  Gefechte  bei  Montanara  29.  Mai  hatten  sich  an  der  Spitze  der  Plänkler 
Oberlieutenant  Eduard  von  Grössing  und  Lieutenant  Schuller  hervorgethan. 
Bei  Erstürmung  der  Verschanzung  am  Montebello  23.  Juli  streckte  die 
Besatzung  150  Mann  stark  das  Gewehr,  als  aber  eine  feindliche  Abtheilung 
gegen  die  Jäger  heranrückte,  ennordete  ein  piemontesischer  Offizier,  dem 
auf  Ehrenwort  der  Degen  gelassen  wurde,  den  tapfern  Oberlieutenant 
Grössing. 

1848  Für  die  tapfere  aus  eignem  Antrieb  unternommene  Erstürmung  des  Monte 
Belle  im  Gefechte  bei  Sona  23.  Juli  wurde  Oberstlieutenant  Franz  von 
Weiss  durch  das  Capitel  noch  im  selben  Jahre  MTO.-R. 

1849  Im  Treffen  bei  Mortara  21.  März  hatten  sich  besonders  ausgezeichnet  der 
Bataillons-Commandant  Oberst  Franz  von  Weiss,  Hauptmann  Julius  Schmigoz 
und  Bataillons- Adjutant  Oberlieutenant  Carl  Graf  Vasquez.  Für  ihre  Tapfer- 
keit bei  Mortara  und  Novara  erhielten  die  braven  Jäger  dieses  Bataillons 
3  goldene,  15  silberne  Medaillen  I.  Classe  und  14  II.  Classe  nebst  einem 
k.  russischen  St.  Georgskreuze  V.  Classe. 

1849  Im  April  gab  das  Bataillon  den  Cadre  zur  Errichtung  des  in  Inner-Oesterreich 
aofgestellten  20.  Bataillons  ab. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien: 

OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Julius  Schmigoz,  Oberlieutenant  Eduard  Schuller. 
MVK.  Hauptleute  Ritter  von  Mikulits,  Hirst,  Richter,  Baniza,  die  Ober- 
lieutenants Frank,  Battig    und  Lieutenant  Perasso. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant   Friedrich  Menninger. 
Die  Allerhöchste  Belobung:    Hauptmann   Gustav  Schmigoz,    Oberlieutenant 
Josef  Zoier. 
Die  Mannschaft  erhielt  2  goldene,  10  grosse  und  22  kleine  silberne  Medaillen. 

1864  Für   Auszeichnung   im   Feldzuge    gegen    die  Dänen   in   Schleswig-Holstein: 
ÖLO.-R.  Bataillons-Commandant   Oberstlieutenant    Franz    Schidlach,    Ober- 
lieutenant Friedrich  Lairal  von  Dedina.  (letzterer  f  vor  dem  Feinde). 
OEKO.-R.  3.  die    Hauptleute    Gustav    Schmigoz,    Franz    Heller,    die  Ober- 
lieutenants Carl  Urachitz  und  Adolf  Sauerwein. 

MVK.  die  Hauptleute  Haradauer  Edler  v.  Heldendauer,  Urschitz,  Werst, 
Heller,  Hermany  Edler  von  Heldenberg,  die  Oberlieutenants  Kaluschke, 
Kopelent,  Seracsin  (zugetheilt  dem  Generalstabe),  Lieutenant  Klug  und  Steiner. 

Die  Allerhöchste  Belobung  im  Feldzuge  gegen  die  Dänen:  Oberstlieutenant 
Bataillons-Commandant  Franz  Scbildlach,  die  Oberlieutenants  Franz  Kravani, 
Demeter  Sumarski,  Feter  Cammerlotti,  die  Lieutenants  Martin  Markl,  Va- 
lentin Daporta,  Anton  Köhler,  Josef  Steiner,  Raimund  Klebelsberg  zu  Thum- 
burg,  Andreas  Edelmann,  Franz  Ritter  Pleutzner  von  Scharnek.  (Für  die 
Gefechte  bei  Oeversee  und  Veile.) 


—    622     - 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 
MVK.  Oberlieutenant  Camerlotti. 

Die   Allerhöchste  Belobung:    Oberst   Franz   Schidlach,   Hauptmann    Franz 
Heller,  Oberlieutenant  Anton  Köhler. 

1869  Die  Allerhöchste  Belobung  bei  der  Kriegs-Expedition  in  Süd-Dahnatien : 
Oberstlieutenant  Eugen  Klimisch  von  Klimburg,  die  Hauptleute  Carl  Henn, 
Carl  Freiherr  von  Coudenhove,  Oberlieutenant  Josef  Steiner  und  Lieutenant 
Leonhard  Ritter  von  Buss. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzage 
1878  OEKO.-R.  3.  Major  Franz  Horvath  de  Zsebehaz. 

MVK.  die  Lieutenants  Carl  Nadalemsky   und  Gustav  Leskoscheg  (beide  in 
der  Reserve),  Anton  Hobersdorfer,  Anton  Rothschedl. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Josef  Steiner. 


Niederösterreichisches 


FELD -JÄGER-BATAILLON  N*  10. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation:  Sct.  Polten. 


Errichtungsjahr. 

Mit  Allerhöchsten  Entschliessong  vom  5.  August  1813. 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Noch  vor  dem  Schlüsse  seines  Errichtungs-Jahres 

1813  stand  das  Bataillon  bereits  vor  dem  Feind,  war  im  December  d.  J.  in  der 
Division  des  FML.  Baron  Pflacher  eingetheilt  (Brigade  Steffanini)  und  hatte 
bei  San  Martine  und  Montorio  die  Vorposten  bezogen.  In  der  Nacht  vom  26. 
zum  27.  December  wurde  die  in  Grezzana  gestandene  6.  Compagnie  von  zwei 
feindlichen  Colonnen  heftig  angegriffen.  Hauptmann  Hellin  musste  sich  auf 
der  Strasse  von  Rosara  vor  der  bedeutenden  Uebermacht  durch  das  Gebirge 
nach  Lugo  zurückziehen,    und   erlitt   einen  Gesammtverlust  von  50  Mann. 

Im  Feldzuge 

1814  wirkte  4.  Februar  eine  Division  mit  grosser  Bravour  bei  der  Abweisung 
von  zwei  feindlichen  Angriffen  bei  Villa-Franca  thätigst  mit,  8.  Februar 
focht  das  Bataillon  in  der  Schlacht  am.  Mincio,  bei  Borghetto,  Valeggio  und 
Monzambano,  im  Mai  war  dasselbe  bei  der  Occupation  von  Piemont  und  um 
Vercelli  cantonirt. 

Im  Feldzuge 

1815  war  es  im  Corps  des  FML.  Grafen  Bubna  bei  der  Vorrückung  in  Savoyen 
und  Süd-Frankreich  in  der  Avantgarde-Brigade  GM.  v.  Brettschneider,  die 
6.  Compagnie  focht  25.  Juni  im  Gefechte  an  der  Brücke  bei  Argentino, 
eine  Compagnie  5.  Juli  in  jenem  bei  La  Grotte,  das  Bataillon  beim  Angriffe 
auf  die  feindliche  Stellung  auf  der  nach  Aiguebelette  führenden  Strasse  be- 
theiligt, ebenso  bei  jenem  der  Verschanzungen  der  Vorstadt  La  Guillotiere 
10.  Juli  und  der  Besetzung  von  Lyon  und  des  dortigen  verschanzten  Lagers 
17.  Juli;  später  gehörte  es  1815  bis  1818  zu  dem  Occupations-Corps  des  Gen. 
d.  Cav.  Grafen  Frimont  im  Elsass. 

Im  Feldzuge 
1821  gegen   die   neapolitanischen  Insurgenten  in   der  Division  FML.  Graf  Wall- 
moden eingetheilt,  war  es  7.  März  im  Gefechte  bei  Rieti,  9.  März  hatte  das 
Bataillon  nach  einem  kurzen  Plänkler- Gefechte  bei  Canetro  die  Brücke  über 


—    524    — 

den  VeÜDO  mit  Sturm  genommen  und  den  Feind  zum  Rückzüge  naeh  Bor- 
ghetto genöthigt.  Das  Bataillon  blieb  bis  1825  in  Neapel,  und  hatte  sehr 
beschwerliche  aber  erfolgreiche  Expeditionen  gegen  die  berüchtigten  Räuber- 
banden des  Mazzaroni,  Gasparoni  und  Mezzapinta  unternommen.  Von  Neapel 
ging  das  Bataillon  auf  Kauffahrtei-Schiffen  in  die  See,  und  wurde  nach 
Cattaro  in  Dalmatien  überschi£ft. 

Im  Feldzuge 

1848  in  Italien  erwarb  sich  das  10.  Jäger-Bataillon  bei  jeder  Gelegenheit  unver- 
gänglichen Ruhm.  In  der  Brigade  seines  ehemaligen  Commandanten  GM. 
Grafen  Strasoldo  des  I.  Armee-Corps  FML.  Grafen  Wratislaw  eingetheilt, 
focht  es  mit  ganz  besonderer  Auszeichnung  6.  Mai  in  der  Schlacht  bei  Santa 
Lucia  unter  seinem  tapfern  Obersten  Kopal,  wo  es  sich  durch  seine  Bravour 
die  Bewunderung  der  Armee  erwarb,  dessen  Gesammtverlust  betrug  2 
todte  Offiziere  und  122  Mann  Todte  und  Verwundete,  30.  Mai  bei 
Goito  mit  einem  Verluste  von  1  verwundeten  Offizier  und  57  Mann 
Todter  und  Verwundeter.  Aeusserst  ruhmvollen  Antheil  hatte  das  Ba- 
taillon 10.  Juni  an  der  Schlacht  bei  Vicenza.  Oberst  von  Kopal  stürzte 
sich  mit  seinen  Jägern  auf  die  durch  das  Geschützfeuer  in  Unordnung 
gebrachten  feindlichen  Schaaren  in  den  Schanzen  des  Monte  Berico  und  der 
Villa  Carcano,  welche  den  Schlüssel  der  feindlichen  Stellung  bildeten.  Durch 
das  heroische  Beispiel  der  Jäger  angefeuert,  folgten  die  übrigen  Truppen, 
unmittelbar  hinter  jenen  nachstürmend,  und  bald  war  der  ganze  Monte  Be- 
rico erstürmt  und  besetzt.  Der  Verlust  des  Bataillons  bestand  an  Todten 
1  Offizier  und  20  Mann;  den  Commandanten  Oberst  Kopal,  5  Offizieren  nebst 
85  Mann  an  Verwundeten.  24.  Juli  besetzte  dieses  in  3  Colonnen  formirt 
nach  Verlauf  von  kaum  einer  halben  Stunde  und  einigen  erst  auf  der  Höhe 
gewechselten  Schüssen  den  Monte  Vento  und  nahm  25.  Juli  ruhmvollen  An- 
theil an  der  Schlacht  bei  Custozza.  Während  der  Vorrückung  gegen  Mailand 
nahmen  die  erste,  zweite  und  fünfte  Compagnie  unter  Hauptmann  Edlen  von 
Beckh  durch  einen  kühnen  Bajonnet- Angriff  die  Casa  Gambaloita  mit  bei- 
spielloser Tapferkeit,  eroberten  daselbst  7  dort  aufgestellte  Kanonen  sammt 
Bespannung  und  allen  Munitionskarren,  und  machten  einen  Stabs-,  2  Ober- 
offiziere  und  60  Mann  gefangen,  ebenso  versprengten  sie  eine  auf  der  Strasse 
als  Geschütz-Bedeckung  aufgestellte  piemontesische  Lanciers-Abtheilung. 
Die  dritte,  vierte  und  sechste  Compagnie  hatten  La  Verde  erstürmt,  2  Ka- 
nonen erobert  und  50  Gefangene  gemacht. 

Im  Feldzuge 

1849  in  Piemont  focht  das  Bataillon  in  der  Brigade  des  GM.  Grafen  Strasoldo 
des  ersten  Armee-Corps  mit  gewohnter  Auszeichnung  am  21.  März  bei  Gam- 
bolo  und  Vigevano.  Im  Mai  und  Juni  machte  das  Bataillon  in  der  Armee- 
Division  des  FML.  Grafen  Wimpffen  die  Expedition  in  die  Romagna  mit 
und  war  in  den  Gefechten  bei  Bologna  und  Ancona,  am  29.  Juli  bestand 
es  ein  kleines  Gefecht  gegen  die  Garibaldische  Reiterei  imd  30.  Juli  bei  Ma- 
cerata  mit  dem  Reste  der  Garibaldischen  Legion. 


-    626     - 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  erneuerte  das  tapfere  zehnte  Jäger-Bataillon, 
in  der  Brigade  des  GM.  Baltin  des  11.  Armee-Corps  FML.  Fürsten  Eduard 
Liechtenstein  eingetheilt,  in  der  Schlacht  bei  Magenta  4.  Juni  seinen  altbe- 
währten Eriegsruhm  in  den  Kämpfen  bei  der  Vertheidigung  von  Buffalora 
und  bei  den  AngrifiFen  auf  Ponte  nuovo  di  Magenta.  Es  erlitt  starke  Ver- 
luste, im  Ganzen  8  Offiziere  und  295  Mann,  darunter  2  Offiziere  und  84 
Mann  todt.  16.  Juni  erhielt  das  Bataillon  seine  Eintheilung  in  das  XI. 
Armee*  Corps  des  FML.  von  Veigl,  war  in  der  Schlacht  bei  Solferino  in  Gui- 
dizzolo  aufgestellt  und  zählte  längere  Zeit  zu  den  Reserve-Tiiippen.  Auf 
dem  Rückmarsche  gegen  Goito  erbeutete  es  zwischen  Guidizzolo  und  Cer- 
luago  vom  Feinde  verlassenes  werthvoUes  Artilleriegut. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  war  das  Bataillon  im  VII.  Armee-Corps  eingetheilt,  aber  mit  dem 
dreizehnten  Husaren-Regimente  unter  dem  Obersten  dieses  Letzteren,  Grafen 
Szapary,  zur  Beobachtung  des  Po,  der  möglichen  Ueberwachung  der  Truppen 
des  feindlichen  Generals  Cialdini  und  deren  Hintanhaltung  beordert.  Dieses 
Detachement,  welches  wiederholte  Recognoscirungen  zwischen  der  Etsch, 
dem  Canal  Bianco  und  am  Po  unternahm,  wurde  Ende  Juni  beordert,  zur 
Armee  nach  Verona  einzurücken. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Bataillon  in  der  7.  Infanterie-Truppen-Division   des  FML.   Herzog 
von  Württemberg  in  den  Gefechten  bei  Waczar,  Wakuf  und   Jaicze  5.  und 
7.  August  und  bei  Liwno  26.  bis  28.  September.  Gesammtverlust  in  ganzen 
Feldzuge  in  Allem  44  Mann. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1813  Dieses  Bataillon  wurde  aus  Chargen  und  abgegebenem  Mannschafts-Cadre 
der  Jäger-Bataillone  Nr.  7,  Nr.  8  und  Nr.  9  formirt,  zu  Graz  in  Steiermark 
aufgestellt,  und  zum  ersten  Commandanten  der  Major  Victor  Chevalier  Ca- 
sassa  de  Valmonte  ernannt. 

1848  In  der  Schlacht  bei  Santa  Lucia  6.  Mai  hatte  sich  der  Commandant  Oberst 
Carl  Kopal  mit  diesem  Bataillone  so  sehr  ausgezeichnet,  dass  FM.  Graf 
Radetzky,  als  er  Tags  darauf  Santa  Lucia  besuchte,  diesen  Obersten  öffent- 
lich umarmte  und  ihm  seinen  Dank  und  Anerkennung  für  die  Tapferkeit 
und  Ausdauer  des  Bataillons  ausdrückte.  Die  Mannschaft  erhielt  5  goldene 
und  3  silberne  Tapferkeits-Medaillen  nebst  zahlreichen  Belobungen. 

1848  Oberst  Carl  von  Kopal,  welcher  sich  beim  Sturme  auf  den  Monte  Berico 
10.  Juni  im  TreflFen  bei  Vicenza  in  der  vordersten  Reihe  seiner  Jäger  be- 
fand, musste  vom  Kampfplätze  getragen  werden,  da  ihm  eine  Kugel  den 
rechten  Arm  zerschmettert  hatte.  Dem  tapfem  Obersten,  der  seiner  schweren 
Verwundung  wenige  Tage  nachher  erlag,  wurde  durch  einstimmigen  Capitel- 
beschluss  1848  das  MTO.-R.  zuerkannt. 


—    526    —    . 

1848  Hauptmann  Josef  Jablonski,  der  im  ersten  Anlaufe  zwei  wichtige,  den  Höhen - 
kämm  beherrschende  Schanzen  mit  seinen  Jägern  erstürmte  und  durch 
Eroberung  einer  wichtigen  Position  wesentlich  zum  guten  Erfolge  beitrug 
10.  Juni  bei  Vicenza,  wurde  durch  Capitel  1848  MTO.-E. 
Unter  die  tapfem  Jäger  wurden  zahlreiche  Tapferkeits-Medaillen  aller  Classen 
vertheilt,  darunter  befand  sich  auch  der  mit  der  kleinen  silbernen  Tapfer- 
keits-Medaille decorirte  Cadet  Josef  Latour  von  Thurmburg,  gegenwärtig 
FML.  a.  D.  und  gewesener  Erzieher  Sr.  k.  k.  Höh.  des  Euronprinzen. 

1848  Bei  der  Vorrückuag  gegen  Mailand  zeichnete   sich  Hauptmann  Ignaz  Edler 
von  Beckh  aus,  der  einer  vor  Ancona  erlittenen  schweren  Verwundung  erlag. 

1849  Im  April  gab  das  Bataillon  den    Cadre  zur  Errichtung   des  in  NiederOster- 
reich  aufgestellten  21.  Bataillons  ab. 

1848  und  1849  für  Auszeichnung  in  den  Feldzügen  in  Italien: 

ÖLO.-B.  die  Bataillons- Commandanten  Oberst  Carl  von  Kopal  und  Oberst- 
lieutenant Anton  Descovich  Edler  von  Oltra. 

OEKO.-R.  3.  die  Hauptleute  Ludwig  Brand,  Franz  Silier,  Oberlieutenant 
Peter  Lammer. 

MVK.  die  Hauptleute  Baron  Lütgendorf,  Silier,  die  Oberlieutenants  von 
Eodolitsch,  Lammer,  die  Lieutenants  Josef  Latour  von  Thurmburg,  Mater. 
12  Oflfiziere  wurden  in  der  Relation  belobt. 

Im  Feldzuge 

1849  hatten  die  Jäger  7  grosse  und  21  kleine  silberne  Medaillen  erhalten. 

1849  Die  ehrenvollste  Anerkennung  als  ein  Zeichen  der  Bewunderung  der  aus- 
gezeichneten Waffenthaten  ward  dem  braven  Bataillon  von  der  Armee  in 
Italien  durch  die  Widmung  eines  silbernen  Signalhornes  zu  TheiL  Dieses 
trägt  die  Inschrift:  Dem  tapferen  10.  Jäger-Bataillon  die  italienische  Armee 
unter  ihrem  Sieger  Radetzky  1848.^  In  einem  auf  dem  Home  angebrachteu, 
von  dem  österreichischen  Doppel-Adler  gehaltenen  Schilde  sind  die  Worte  zu 
lesen:  „Monte  Berico"  —  „Kopal  ruft." 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

ÖLO.-R.  die  Hauptleute  Johann  von  Tamasy  und  Johann  Klein. 
OEKO.-R.  3.  Bataillons- Commandant   Oberstlieutenant  Eduard   Netzer  von 
Sillthal,  Hauptmann  Josef  Gumpenberger  und  Oberlieutenant  Wenzel  Meder. 
MVK.  Hauptmann  Pochobratzky,  die  Oberlieutenants  Oesterle,   Griessmaier, 
Lanzenstorfer,  Lieutenant  Lossen. 

Die  Jäger  erhielten  2  goldene,  16  grosse  und  15  kleine  silberne  Tapferkeits- 
Medaillen. 

186G  Ftlr  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO.-R.  3.  Oberlieutenant  Emil  Ritter  von  Arbter. 

1866  Im  Feldzuge  in  Böhmen  hatte  Oberlieutenant  Carl  Freyherr  Coudenhove 
Brigade- Adjutant  (des  bei  Königgrätz  gebliebenen  GM.  von  Poschacher) 
sich  durch  aufopfernde  Thätigkeit  ausgezeichnet. 


—    527    - 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Franz  Neugebauer. 

MVK.  die  Oberlieutenants  Thadäus  Graf  Alberti  de  Poya,  Johann  Köstner, 

Lieutenant  Max  von  Ivichich  (in  der  Reserve). 

Die   Allerhöchste    Belobung:     Major  Friedrich  Beck  Edler  von  Nordenau, 

Hauptmann  Ferdinand  Ozlberger. 

Die  Mannschaft  erhielt  f{lr   die  Expedition  gegen  Livno  2  kleine  silberne 

Tapferkeits-Medaillen  und  eine  Belobung. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1848  Bataillons-Commandant  Oberst  Carl  von  Kopal  f  an  seiner  schweren  Ver- 
wundung bei  Vicenza  16.  Juni. 


Niederösterreichisches 


FELD-JÄGEH-BATAILLON  N*  U 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Sct.  Polten. 


Errichtiingsjahr. 

Mit  Allerhöchster  EntSchliessung  vom  5.  August  1813. 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1813  Dieses  zu  Krems  im  Herbste  formirte  Bataillon  rückte  im  December 
d.  J.  zur  österreichischen  Armee  in  Italien  und  hatte  im  Feldzuge 

1814  seine  Eintheilung  in  der  Brigade  des  GM.  Baron  Bogdan  der  Truppen- 
Division  des  FML.  Baron  Radivojevich  der  operirenden  Armee,  —  es  bestand 
mehrere  Gefechte,  worunter  jenes  bei  Roverbella  10.  März  das  bedeutendste  war. 

Im  Feldzuge 

1815  war  es  im  Corps  des  FML.  Baron  Bianchi  im  Kampfe  gegen  den  Exkönig 
Murat  von  Neapel,  nahm  unter  andern  Theil  an  dem  Gefechte  bei  Ronco 
21.  April  und  trug  wesentlich  zu  dem  Gelingen  des  Ueberfalles  von  Pesaro 
bei,  28.  April,  wo  dessen  Commandant  Oberstlieutenant  Baron  Ensch  die 
Unterstützung  führte,  im  Juli  rückte  es  mit  dem  Bianchi'schen  Corps,  zur 
Occupation  des  Landstriches  von  Lyon  abwärts  längs  der  Demarcationslinie 
bis  ans  Meer,  nach  Südfrankreich. 

Im  Feldzuge 
1821  gegen  die  neapolitanischen  Insurgenten  war  das  Bataillon  in  das  Armee-Corps 
des  General  d.  Cav.  Grafen  Frimont  eingetheilt,  und  focht  7.  März  im  Treffen 
bei  Rieti,  bei  dem  Angriffe  auf  Castelfranco ;  14.  März  bestand  Hauptmann 
Rossbach  mit  seiner  Division  einen  glücklichen  Kampf  gegen  den  feindlichen 
Obersten  de  Concilis  bei  Sora  in  den  Abruzzen  und  rettete  die  Bergstadt 
Fescosalido  vor  Plünderung.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Baron 
Ensch  erhielt  den  ehrenden  Auftrag,  mit  seinem  Bataillone,  2  Infanterie- 
Bataillons,  einer  halben  Escadron  Husaren  imd  einer  halben  Pionnier-Com- 
pagnie  in  den  Abrazzen  vorzurücken  und  daselbst  die  Ruhe  und  Ordnung  wieder 
herzustellen,  was  auch  in  kurzer  Zeit  geschah.  Das  Bataillon  blieb  bis  182*> 
bei  der  Occupation  von  Neapel,  kam  sodann  in  Friedensquartiere  nach  Istrien. 

Im  Feldzuge 
1848  in  Italien  war  das  Bataillon  im  II.  Armee-Corps  FML.  Baron  d'Aspre  (Bri- 


—    529    — 

gade  GM.  Graf  Samuel  Gyulai)  eingetheilt  und  focht  6*  Mai  in  der  Schlacht 
bei  Santa  Lucia,  10.  Juni  im  Treffen  bei  Vicenza,  23.  Juni  mit  Auszeichnung 
beim  Sturme  auf  Sona,  wo  es  einen  Offizier  todt  und  vier  verwundet  verlor; 
25.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Custozza. 

Im  Feldzuge 
1849  in  Piemont  focht  das  Bataillon  im  11.  Armee-Corps  FZM.  Baron  d'Aspre  in 
der  Brigade  des  GM.  Grafen  Stadion,  Division  Erzherzog  Albrecht  eingetheilt, 
21.  März  im  Treffen  bei  Mortara  und  23.  März  in  der  Schlacht  bei  Novara 
mit  grosser  Auszeichnung,  aber  starkem  Verluste,  der  sich  im  Ganzen  auf 
8  Offiziere,  davon  2  todt,  und  267  Mann  belief. 

Im  Feldzuge 
1864  gegen  die  Dänen  in  Schleswig-Holstein  war  es  in  der  Brigade  des  GM. 
Tomas  des  VI.  Armee-Corps  FML.  Baron  Gablenz  eingetheilt,  3.;  4.  und  5. 
Februar  in  den  Gefechten  in  der  Stellung  zwischen  Fahrdorf  und  Lopstedt, 
und  kam  später  zur  Cemirung  der  Festung  Fridericia,  wo  der  tapfere  Haupt- 
mann Baron  Schirp  19.  März  nächst  Stoutrup  mit  der  von  ihm  commandirten 
dritten  Division  ein  Gefecht  gegen  einen  weit  tiberlegenen  Feind  leitete, 
eine  Ziegelei  und  vorwärts  vom  Feinde  besetzte  Gehöfte  einnahm  und  durch 
20  Stunden  gegen  alle  feindlichen  Angriffe  von  der  Land-  und  Seeseite  aus 
im  heftigsten  Feuer  auch  behauptete. 

Im  Feldzuge 
/866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon  im  IL  Armee-Corps  FML.  Graf  Thun  der 
Nord-Armee  eingetheilt,  und   erlitt  3.  Juli  in   der    Schlacht  bei  KOniggrätz 
den  bedeutenden    Gesammtverlust  von    10   Offizieren  (darunter  3  todt)  und 
337  Mann. 

Im  bosnischen  Occupations<Feldzuge 
1878  war  das  Bataillon  in  der  1.  Gebirgsbrigade   der    18.  Infanterie-Truppen-Di- 
vision  des  FML.  Baron  Jovanoviö  an  der  Vorrückung  aus  Dalmatien  in  die 
Herzegowina  und  der  Occupation  dieses  Landes  betheiligt. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  ujid  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1821  Im  Feldzuge  in  Neapel  hatten  sich  Oberstlieutenant  Franz  Freiherr  von 
Ensch  und  Hauptmann  Heinrich  von  Rossbach  mehrmals  hervorgethan. 

1848  In  der  Feldzugs-Epoche  vom  13.  Juni  bis  9.  August  wurden  vom  FM. 
Grafen  Radetzky  belobt:  Bataillons-Commandant  Major  Bauer,  die  Haupt- 
leute Gössmann,  Schrötter,  die  Oberlieutenants  Speltini,  Paplitza,  die  Lieute- 
nants Hamornik  und  Lugnani. 

1849  In  dem  Treffen  bei  Mortara  21.  März  und  der  Schlacht  bei  Novara  23. 
März  wurden  vom  FM.  Grafen  Radetzky  belobt:  Oberstlieutenant  Bauer, 
die  Hauptleute  Knerle,  Kirchner,  Hamornik,  die  Oberlieutenants  Netrufal, 
Escherich,  Lieutenant  Rezzoli.  Die  Jäger  erhielten  7  grosse  und  7  kleine 
silberne  Medaillen. 

ThOrtaelm,  0«denkbIfttter.  34 


—    530    ~ 

1848  und  1849  für  Auszeichnting  in  den  Feldzügen  in  Italien: 
ÖLO.-R.  ObersÜieatenant  Carl  Bauer. 
MVE.  die  Hauptleute  Gössmann,  Schröder,  Hamornik. 

1864  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  gegen  die  Dänen  in  Schleswig-Holstein: 
MVK.  Hauptmann  Johann  Carl  Freiherr  Schirp  v.  Bottlemberg. 
Die  Allerhöchste  Belobung  im  Feldzuge  gegen  die  Dänen :  Oberst  Friedrich 
Edler  von   Schwab,    Oberlieutenant  Hugo  Groer,   Lieutenant  Paul  Spilvogl 
für  die  Beschiessung  von  Friedericia. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge    tn  Böhmen: 
OEKO.-R.   3.   Oberlieutenant  Paul  SpilvogL 
MVE.  Hauptmann  Camelli,  Oberlieutenant  Figura. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Oberst  Friedrich  Edler  von  Schwab. 
Das  Bataillon  war  bis  1859  lombardisch,  sodann  steierisch  und  ist  seit  1865 
niederösterreichisch« 


Böhmisches 


FELD-JAGEH-BATAILLON  N"  12. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation:  Kolin. 


Errichtungsjahr. 
Mit  Allerhöchster  Entschliessung  vom  5.  August  1813. 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1813  Dieses  eu  Iglau  in  Mähren  im  Herbste  aufgestellte  Bataillon  rückte  im 
December  zu  der  Armee  nach  Frankreich  und  kam  im  Jänner  1814  zu 
der  Blocade  von  Besangon,  wo  es  während  des  ganzen  Feldzuges  bis  Ende 
April  verblieb; 

1815  gehörte  es  zu  der  gegen  Frankreich  vorgerückten  Haupt- Armee  und  war 
im  Gefechte  bei  Hüningen,  später  im  grossen  Lager  bei  Dijon  in  der  Brigade 
GM.  Stanissalievics  der  Avantgarde  eingetheilt. 

In  der  Eriegs-Epoche 
1848  wurde  am  7.  October  das  Bataillon  zur  Begleitung  des  kaiserlichen  Hofes 
von  Schönbrunn  nach  Olmütz  nebst  mehreren  andern  Truppen  verwendet, 
jedoch  unterwegs  von  Znaim  aus  zur  Occupations-Armee  vor  Wien  zurück- 
beordert, wo  es  später  seine  Eintheilung  in  die  Brigade  des  GM.  von  Parrot 
der  Division  FML.  Baron  Ramberg  erhielt  und  an  den  Gefechten  und  der 
Einnahme  von  Wien  28.  bis  31.  October  thätigen  Antheil  nahm.  Bei  der 
Vorrückung  gegen  Ungarn  Mitte  December  war  es  im  H.  Armee-Corps  ein- 
getheilt, —  2  Compaguien  kamen  in  die  Colonne  des  FML.  von  Simunich 
und  waren  12.  December  im  Gefechte  bei  Jablonitz  und  16.  December  im 
Gefechte  und  bei  der  Einnahme  von  Tymau,  später  bei  der  Cemirung  und 
Einnahme  der  Festimg  Leopoldstadt;  —  2  Compagnien  in  der  von  ihrem 
Bataillons- Commandanten  Obersten  Collery  befehligten  Streif-Colonne,  welche 
am  20.  Jänner  1849  beauftragt  wurde,  von  Leva-Gran  aufveärts  zu  recog- 
nosciren  und  den  projectirten  Angriff  des  FML.  Baron  Csorich  auf  Schem- 
nitz  in  der  linken  Flanke  zu  unterstützen  und  von  Zsarnocz  auf  Schemnitz 
zu  operiren.  Diese  Colonne  bestand  22.  Jänner  im  Bergdefil6  bei  Ho- 
derich  ein  glänzendes  Gefecht  gegen  den  Insurgenten- General  Arthur  Gör- 
gey,  der  hier  eine  Batterie  und  seinen  Generalstabschef  einbüsste.  In 
Front  und  Rücken  gleichzeitig  angegriffen,  hatte  Oberst  Collery  mit  bewun- 
demswerther   Tapferkeit  und  Umsicht   eine   grosse   feindliche    Uebermacht 

34* 


—    532    — 

vollständig  übei*wältigt,  sich  dadurch  den  Weg  wieder  geöflFnet,  und  überdiess 
eine  vollständige  Batterie,  5  Munitionskarren,  Pferde  und  Waffen  erbeutet. 
2  andere  Compagnion  des  Bataillons,  in  der  Colonne  des  Majors  Baron  Salis 
eingetheilt,  waren  20.  Jänner  im  Gefechte  bei  Windschacht,  —  22.  Jänner 
nahmen  sie  unter  FML.  Baron  CsorichTheil  an  der  Vorrückung  gegen  Schemnitz 
und  der  Einnahme  dieser  Stadt.  Die  2  Compagnien  im  Corps  des  FML. 
von  Simunich  waren  später  Februar  und  März  bei  der  Cemirung  von  Komom. 
Das  Bataillon  war  ferner  am  10.  April  im  TreflFen  bei  Waitzen  und  19.  April 
in  der  Schlacht  bei  Nagy-Sarlo. 
Im  Sommerfeldzuge 

1849  gehörte  das  Bataillon  zur  Avantgarde  Brigade  des  GM.  von  Benedek  im 
IV.  Armee-Corps  des  FML.  Baron  Wohlgemuth,  und  war  28.  Juni  bei  der 
Einnahme  von  Raab,  2.  und  11.  Juli  in  den  beiden  Schlachten  von  Komom 
und  dem  ruhmvollen  Kampfe  der  Brigade  Benedek  bei  0-Szöny  (am  2.  Juli^. 
Bei  der  Forcirung  des  Theiss-Ueberganges  3.  August  bei  Uj-Szegedin  über- 
Bchiffte  Hauptmann  Giesl  mit  der  ersten  Division  auf  Pontons  mit  glänzender 
Bravour  im  Angesichte  des  Feindes  die  Theiss.  Die  ersten  Jäger- Abtheilungen 
warfen  sich  jubelnd  auf  die  vom  Feinde  besetzten  Häuser  des  jenseitigen 
Ufers,  nahmen  sie  in  Besitz  und  eroberten  eine  eben  im  Abfahren  begriffene 
Kanone  saramt  Munitionskarren.  Die  erste  Division  unter  Hauptmann  Giesl 
benützte  kühn  und  rasch  eine  Blosse  des  weit  überlegenen  Gegners,  drang 
bis  an  den  feindlichen  Brückenkopf  vor  und  nahm  ihn  mit  stürmender  Hand. 
—  Das  Bataillon  focht  ferner  5.  August  in  der  Schlacht  bei  Szöreg  und 
9.  August  in  der  Schlacht  bei  Temesvar,  so^de  es  in  der  Brigade  des  GiL 
Baron  Siegenthal  bei  der  weitern  Verfolgung  des  Feindes  betheiligt  war.  — 

1859  gehörte  das  Bataillon  zur  Brigade  des  GM.  Baron  Maroicic  im  X.  Armeo- 
Corps  im  Küstenlande. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon  in  der  Brigade   des   GM.   Mendel  des  X. 
Armee-Corps  FML.  Baron   Gablenz   der  Nord-Armee   eingetheilt   und   focht 
am  27.  Juni  im  Treffen  bei  Trautenau,  3.  Juli  in   der   Schlacht  bei  Konig- 
grätz  und  22.  Juli  im  Treffen  bei  Blumenau  nächst  Pressburg. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Bataillon  in  den  Gefechten  bei  Lieskovacz  8.  September,  bei  Izazic 
15.  September   und    bei  Bihacs    18.    September   und    bei    Peci    6.    October 
mit  einem  Gesammtverluste  von  54  Mann. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1849  Bataillons-Commandant  Oberst  Eduard  CoUery  wurde  fiir  sein  mit  ebenso 
grosser  Umsicht  als  Tapferkeit  glänzend  geführtes  Gefecht  bei  Hoderich 
22.  Jänner  durch  Capitel  d.  J.  MTO.-R. 

1849  Hauptmann  Felix  Marochini  that  sich  im  Gefechte  bei  Schemnitz  22.  Jänner 
hervor,  blieb  aber  vor  dem  Feinde. 


—     533    - 

1848  und  1849  fllr  Auszeichnung  in  den  Feldztigen  bei  der  Einnahme  von  Wien 
und  in  Ungarn: 

OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Heinrich  Carl  Giesl  von  Gieslingen,  Lieutenant 
Otto  Graf  Chotek. 

MVK.  der  (mittlerweile  zum  GM.  beförderte)  Bataillons-Commandant  Oberst 
Eduard  CoUery,  die  Hauptleute  Giesl  von  Gieslingen,  Swoboda,  Schubert, 
die  Oberlieutenants  Prysak,  Lamotte,  Wolfersdorf,  Lang  Edler  von  Waldthurm, 
die  Lieutenants  Iglo  und  Starker.  (Die  übrigen  mittlerweile  zum  22.  Ba- 
taillon transferirten  Offiziere  siehe  bei  diesem.) 

1849  Im  April  gab  das  Bataillon  den  Cadre  zur  Errichtung   des   in  Mähren  auf- 
gestellten 22.  Bataillons  ab. 

1866  Fttr  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Ludwig  Bandian  und  Lieute- 
nant Lügner. 

Die  Allerhöchste  Beloburg:  Major  Adolf  Wenko,  die  Hauptleute  Johann 
Möwald,  Gustav  Ritter  von  Zygadlowicz,  William  Götting,  die  Oberlieute- 
nants Franz  Cychulski,  Wilhelm  Rudnicki,  Victor  Pyrker  de  Felsö  Eör, 
Franz  Mastny,  die  Lieutenants  Ludwig  Bach,  Victor  Kirchlehner. 

Bis  1866  war  das  Bataillon  galizisch,  früher  (bis  183(>)  italienisch. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  OccupationsFeldzug 
1878  OEKO-.R.  3  Major  Josef  Niemeczek. 

MVK.  Oberlieutenant  Ludwig  von  Bach,  Lieutenant  Paul  Berthöty  von 
Berthöt. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptleute  Romuald  Hochberger,  Emil  Sand- 
mann (zugetheilt  dem  Generalstabe),  die  Oberlieutenants  Johann  Seidl, 
Adalbert  Schneider  (in  der  Reserve),  Josef  Werner. 

Die  Mannschaft;  erhielt  für  die  Gefechte  in  der  Krajna  vom  8.  September 
bis  6.  October  2  grosse,  5  kleine  silberne  Tapferkeits-Medaillen. 


Böhmisches 


FELD-JlGER-BATAILLON  N*  13. 

Reserve-  und  Ergänzimgsstation :  Frag. 


Errichtungsjahr. 
Im  April  1849  errichtet. 

Feldzttge  nnd  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1849  Dieses  1849  in  Böhmen  formirte  Bataillon  wurde  sogleich  bei  der  Landes- 
yertheidigung  in  Tirol  und  Vorarlberg  und  aus  Anlass  eines  Einfalles  der 
Freischaaren  unter  Struve  imd  Hecker  zu  einer  Expedition  im  Seekreise 
des  Grossherzogthums  Baden  verwendet. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  focht  dasselbe,  im  III.  Armee-Corps  des 
FML.  Fürsten  Edmund  Schwarzenberg  eingetheilt;  in  Gefechten  bei  Valensa 
und  den  Schlachten  bei  Magenta  4.  Juni  und  bei  Solferino  24.  Juni. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  des  Obersten  von  fleisch- 
hacker  des  IV.  Armee- Corps    der  Nord- Armee  eingetheilt,  29.  Juni  im  Ge- 
fechte bei  Eöniginhof,  und  erlitt  in  der  Schlacht  bei  Eöniggrätz  3.  Juli  den 
bedeutenden  Gesammterlust  von  12  Offizieren,  darunter  3  todt,  und  338  Mann. 


Tapferkeits-Anszeichnungen  und  besondere 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien : 

OEEO.-R.  3.    Bataillons-Commandant  Major  Wilibald  Wachwest,  Hauptmann 
Adolf  Wolflfersdorf,  Oberlieutenant  Josef  Schlappak. 

MVK.  die  Oberlieutenants  Stieber,  Pokomy,  Richter,  Spindler,  Siegert,  Hänng 
die   Lieutenants  von  Neumayer,  Dörfler. 

Die  Allerhöcbste  Belobung:   Hauptmann  Eduard  Grund,    Lieutenant  Franz 
Siegert. 

Die  Mannschaft  erhielt  4  grosse,  19  kleine  silberne  Medaillen  und  17  Öffent- 
liche Belobungen. 


—    635    ~ 

1866  Für  Aliszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen : 
OEKO.-R.  3  Hauptmann  Martin  Poschacher. 
MVK.  Hauptmann  Wenz. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Die  Hauptleute  Hugo  Fassl,  Carl  Henn,  Franz 
Häring,  Nikolaus  Gilnrainer,  Oberlieutenant  Eduard  Steinitz. 


Böhmisches 


FELD-JAGER-BATAILLON  N^  14 

Beserve-  und  Ergänzungsstation:  Küttenberg. 


Errichtungsjahr. 

Im  April  1849  errichtet. 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  in  Böhmen  errichtete  Bataillon  war  bereits  im  Sommerfeldzuge 
1849  in  Ungarn  in  der  Brigade  des  GM.  von  Wyss,  später  Oberst  Baron  Schneider 
des  I.  Armee-Corps  FML.  Graf  Schlik  eingetheilt,  und  2  Compagnien 
fochten  13.  Juni  mit  Auszeichnung  im  Treffen  bei  Csoma,  wo  sie  nebst 
4  Escadrons  Kaiser-Uhlanen  Nr.  4  mit  heldenmtithiger  Aufopferung  den  ge- 
ordneten Rückzug  deckten;  —  femer  im  Gefechte  bei  Csanak  und  der 
Einnahme  von  Raab  28.  Juni,  in  den  beiden  Schlachten  bei  Komom  2.  und 
11.  Juli  beim  Angriffe  des  Acser  Waldes,  in  der  weiteren  Vorrtlckung  des 
Schlik'schen  Armee-Corps  und  im  Gefechte  bei  Dreispitz  10.  August. 

Im  Feldzuge 
1859  in  Italien  gegen  die  Franco-Sarden  war  das  Bataillon  im  I.  Armee-Corps  des 
FML.    Grafen  Clam-Gallas    eingetheilt,   focht    4.   Juni   in   der  Schlacht  bei 
Magenta  mit   einem  Gesammtverluste   von  7  Offizieren   verwundet  und  237 
Mann  und  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  des  Obersten  von  Jonak 
des  VI.  Armee-Corps  der  Nord-Armee  FML.  Baron  Ramming  eingetheilt, 
27.  Juni  im  Treffen  bei  Wysokow,  wo  es  einen  Gesammtverlust  von 
7  Offizieren,  (darunter  der  Bataillons-Commandant  und  5  Offiziere  todt,)  und  102 
Mann  erlitt;  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  dem  bedeutenden 
Totalverluste  von  13  Offizieren,  darunter  3  todt  und  513  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnnngeii  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1849  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Ungarn: 

OEKO.-R.  3  und  MVK.  Hauptmann  Ludwig  Prinz  zu  Windisch-Grätz  nach- 
träglich   ftir   sein  tapferes    und   umsichtiges  Benehmen  in  der  Schlacht  bei 


--     537     — 

Eapolnu  und  früher  bei  der  Einnahme  von  Schemnitz,  damals  Oberlieutenant 
im  7.  Infanterie-Regimente  und  Ordonnanz-OfEzier,  (deraelbe  wurde  11.  Juli 
bei  Eomorn  schwer  verwundet.) 

MVK.  Bataillons-Commandant  Major  Moriz  Ritter  von  Pessler,  Hauptmann 
Schreiber  und  Oberlieutenant  Ferdinand  Petrowitz. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 
OEKO.-R.  3  Oberlieutenant  Moriz  Klenz. 

MVK.  Hauptmann  Nobile  de  Passini,  die  Oberlieutenants  Mracek,  Nachodsky 
Ritter  V.  Neudorf,  Lieutenant  Dorner. 
.  Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Anton  Nachtmann,  Lieutenant  Carl 
Habenicht. 
Die  Mannschaft  erhielt  1  goldene,  14  grosse  und  30  kleine  silberne  Medaillen. 

Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen : 
1866  MVK.  Hauptmann  Carl  Schön  (f  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli). 
Die  Allerhöchste   Belobung:   Major   Wilhelm   Mainone   von   Mainsberg,   die 
Hauptleute  Carl  Bubnik,  Carl  Habermann,   Moriz  Klenz,   Julius  Titze,  Carl 
Freiherr  Coudenhove  und  Oberlieutenant  Adolf  Saczjma. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  nnd  Stabs-Offiziere. 

1866  Bataillons-Commandant  Major  Johann  Jesovits  f    im   Treffen  bei   Wysokow 
27.  Juni. 


Salzburg-  Oberösterreichisches 

FELD-JlGER-BATAILLON  N*  15. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation:  Salzbubq. 


Errichtungsjahr. 

Im  April  1849  errishtet. 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1849  Dieses  in  Oberösterreich  errichtete  Bataillon  war  beim  Streif  Commando 
des  GM.  von  Melczer  in  Ungarn,  und  wurde  im  Herbste  in  dem  in  Böhmen 
aufgestellten  Observations-Corps  des  Erzherzog  Albrecht  III.  Armee-Corps 
eingetheilt. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Bataillon  im  III.  Armee-Corps 
FML.  Fürst  Edmund  Schwarzenberg  eingetheilt  und  focht  4.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Magenta  mit  einem  Gesammtverluste  von  7  Offizieren,  (darunter 
Einer  todt,)  und  150  Mann,  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino,  wo  es 
einen  Offizier,  4  Mann   todt,  3  Offiziere  und  49  Mann  verwundet  zlüilte. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  des  Obersten  Baron  Bock  des 
IX.  Armee-Corps  FML.  Härtung  eingetheilt^  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Custozza,  von  8  Uhr  Früh  bis  8  Uhr  Abends  mit  einer  nur  zweistündigen 
Unterbrechung  im  unausgesetzten  Kampfe,  hatte  den  Monte  Torre  genom* 
men,  aufgegeben  und  wieder  genommen,  und  mit  vorzüglicher  Bravour  ge- 
kämpft. 

Tapferkeits-Auszeichnurgen  und  besondere  Denkwttrdigkeiten* 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Oberst  Ignaz  von  Leippert. 

MVE.  die  Hauptleute  Gerlich  v.   Gerlichsberg,  Anselm,  die  Oberlieutenants 

Schmidt,  Jäger,  Leiss  v.  Leimburg. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  Hauptmann  Ernst  Ritter  von  Höffem,  die  Obe^ 

lieutenants  Eduard  Jäger,  Thomas  Peschek,  Ferdinand  Oiebach,  die  laeti- 

tenants  Georg  Edler  von  Helly,  Pantaleon  Binder,  Carl  Schima. 


-    539    — 

Die  Mannschaft  erhielt  2  goldene,  6  grosse,  49  kleine  silberne  Medaillen  9 
öffentliche  Belobungen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEEO.-R.  3.  die  Hauptleute  Rudolf  Anselm,  Georg  Schmidt. 
MVE.  Major  Mathias  Ritter  v.  Gaich,   die  Hauptleute  Hannbeck,  Baron  De 
VauXy  die  Oberlieutenants  Edler  von  Helly,  Schneider,  Reiner,  Lefeber,  die 
Lieutenants  Ellinger,  Estlinger. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Alois  Faber,  Obcrlieutenant  Ferdi- 
nand Beranek,  die  Lieutenants  Gustav  Ritter  von  Grünberg,  Georg  Schlitt, 
Heinrich  Raidt,  Julius  Freyherr  von  Ueblagger. 

Die  Mannschaft  erhielt  8  grosse,  21  kleine  silberne  Medaillen  und  50  öffent- 
liche Belobungen. 


Schlesisches 

FELD-JlGER-BATAILLON  N*  16. 

Reserve-  und  Ergänzungsstatiou :  Teschen. 


Errichtungsjahr. 
Im  April  1849  errichtet. 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1849  Dieses  in  Mähren  aufgestellte  Bataillon  kam  sogleich  nach  Steiermark, 
wo  es  zur  Sicherung  der  steierisch-ungarischen  Grenze  mit  einer  Cavallerie- 
Abtheilung  und  4  Geschützen  unter  Commando  seines  Majors  Baron  PöUnitz 
bei  Fürstenfeld  eine  Aufstellung  bezog,  im  Herbste  d.  J.  war  es  in  der  Bri- 
gade Jablonski  bei  dem   Cernirungs-Corps   der  Festung  Komom  eingetheilt. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die   Franco-Sarden  in  Italien  war  das  Bataillon  im   IX.  Armee-Corps 
Gen.  der  Cav.  Graf  Franz  SchafFgotsche  eingetheilt  und  focht  in  der  Schlacht 
bei    Solferino  24.  Juni  mit  dem   massigen   Gesammtverluste   von  3  verwun- 
deten Offizieren  und  46  Mann. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  des  Obersten  Grivicic  des 
X.  Armee-Corps  FML.  Baron  Gablenz  der  Nord- Armee  eingetheilt  imd  focht 
am  27.  Juni  im  Treffen  bei  Trautenau,  wo  es  in  Allem  203  Mann  verlor; 
28.  Juni  im  Treffen  bei  Neu-Rognitz  mit  dem  enormen  Verluste  von  24  Ofli- 
zieren,  darunter  der  Bataillons-Commandant  und  5  Offiziere  todt,  und  595  Mann 
und  endlich  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien : 

MVK.  Bataillons-Commandant  Franz  Freiherr  Burkhardt  von  der  Klee,  die 
Hauptleute  Kastei,  Diewald,  die  Oberlieutenants  Jung,  Habermann,  Baron 
EüTuchina  v.  Schwamberg,  Meissl,  Dohnal  und  Lieutenant  Münzl  v.  MünzthaL 
—  Die  Mannschaft  1  grosse  und  23  kleine  silberne  Medaillen. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Eduard  Heidi  und  Oberlicutenant 
Johann  Dohnal. 


-    541    - 

MVK.  Lieutenant  Edler  von  Matt. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Rudolf  Jung. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  MVK.  für  Auszeichnung   ak  Ordonnanzofi&zier   Lieutenant  (in  der  Reserve) 
Hans  Freiherr  von  Salis-Soglio. 

Vor  dem  Feinde  gebliebene  Commandanten  und  Stabsoffiziere. 

1866  Bataillons-Commandant   Major   Eduard   Heidi  f  im  Treffen   bei  Trautenau 
27.  Juni. 


Mährisches 


FELD-JlGER-BATAILLON  N*  17 


Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Bbünn. 


Errichtungsjahr. 
Im  April  1849  errichtet 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1849  Dieses  in  Mähren  formirte  Bataillon  kam  bald  nach  seiner  Errichtung  zur 
operirenden  Armee  nach  Ungarn,  wo  die  erste  Division  im  Treffen  bei 
Iszaszeg  5.  April,  in  den  Vorposten  Gefechten  bei  Pest  10.  11.  16.  19.  und 
21.  Apriliy  im  Gefechte  dei  Batina  9  Mai,  bei  der  Einnahme  von  Titel, 
beim  Angriffe  auf  Villowa  bei  der  Cemirung  von  Peterwardein  beim  Sturm 
auf  Neusatz,  beim  Gefechte  am  Franzens-Canal,  in  der  Schlacht  bei  Hegyes 
und  später  bei  Verfolgung  der  Insurgenten  bis  Earansebes  (Mitte  August) 
betheiligt  war.  Die  zweite  Division  hingegen  gehörte  zur  Brigade  des 
GM.  Baron  Lederer  im  U.  Armee-Corps  und  war  mit  «diesem  bei  der  Cer- 
nirung  von  Komom  und  mehreren  Streifungen. 

Während  des  Feldzuges 
1859  in  Italien  gehörte  das  Bataillon  in  die  Brigade  des  GM.  Schneider  und  stand 
in  der  Umgegend  von  Görz  zur  sogenannten  Küsten-Armee  eingetheilt. 

Im  Feldzuge 
1866  gegcD  Preussen  war  dasselbe  in  der  Brigade  des  GM.  Rosenzweig  des  VL 
Armee-Corps  FML.  Baron  Raming  eingetheilt  und  focht  27.  Juni  im  Treffen 
bei  Wysokow,  wo  die  4.,  5.  und  6.  Compagnie,  in  zwei  EUumpen  formirL 
muthig  einen  Angriff  des  preussiscben  8.  Dragoner-Regimentes  aushielt,  welches 
mit  empfindlichem  Verluste  aus  dem  Feuer  ziehen  musste;  aber  auch  die 
Jäger  hatten  einen  Gesammtverlust  von  9  Offizieren,  darunter  1  todt,  und 
269  Mann  erlitten;  einen  ebenso  bedeutenden  hatte  das  Bataillon  3.  Juli  in 
der  Schlacht  bei  Königgrätz,  wo  es  in  Allem  6  Offiziere,  darunter  1  todt,  and 
276  Mann  verlor. 


-    543    - 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwttrdigkeiten. 

1849  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Ungarn: 

OEKO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Josef  Schnorbusch  (fär  frühere 
Leistungen  als  Hauptmann  im  5.  Bataillon  siehe  dieses). 
MVK.  Bataillons-Commandant  Major  Josef  Schnorbusch,  Hauptmann  Teut- 
schenbach  v.  Ehrenruhe,  Oberlieutenant  Desch. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Major  Franz  Scheuerle,  Hauptmann  Hubalek,  Oberlieutenant  Davidovic. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  die  Hauptleute  Carl  Urschitz,  Johann  Proschek, 
Oberlieutenant  Ignaz  Gerla  und  der  vor  dem  Femde  gebliebene  Lieutenant 
Franz  Albrecht. 


Böhmisches 

FELD-JÄGER-BATAILLON  N^   18. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation:  Pbachatitz. 


Errichtungsjahr. 
Im  April  1849  errichtet. 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1849  Dieses  in  Böhmen  formirte  Bataillon  rückte  schon  25.  April  von  Prag 
mit  der  Bestimmung  nach  Ungarn  ab,  jedoch  in  Wien  angelangt,  wurde 
dasselbe  einstweilen  in  Simmering  zur  Bewachung  der  daselbst  vorhandenen 
vielen  Artillerie- Vorräthe  in  den  Neugebäuden,  später  zum  Gamisonsdienste  in 
Wien  verwendet,  und  marschirte  von  dort  erst  Anfangs  August  nach  Ungarn, 
wo  es  anfänglich  bei  Wieselburg  auf  Vorposten  mehrere  Plänkler-  und  Pa- 
trouillen-Gefechte mit  den  aus  Hochstrass  und  Ungarisch-Leithen  hervor- 
brechenden Husaren-Abtheilungen  bestand,  später  kam  es  in  der  Brigade  des 
GM.  Chizzola  in  das  Lager  bei  Mocsa  zur  Cemirung  von  Eomom,  wo  es  einen 
angestrengten  Sicherheitsdienst  versah,  aber  ausser  einigen  Vorpostenplänke- 
leien in  kein  grösseres  Gefecht  mehr  kam. 

Im  Feldzuge 
1864  gegen  die  Dänen  in  Schleswig-Holstein  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  des 
GM.  Grafen  Gondrecourt  des  VI.  Armee- Corps  FML.  Baron  Gablenz  einge- 
theilt  und  focht  mit  Auszeichnung  3,  Februar  im  Gefechte  bei  Oberselk, 
wo  ein  gezogenes  Geschütz  von  den  Jägern  genommen  wurde,  und  bei  Er- 
stürmung des  Eönigsberges,  wo  das  Bataillon  sogleich  diese  wichtige  Posi- 
tion besetzte.  Es  erlitt  einen  Gesammtverlust  von  6  Offizieren,  darunter 
5  todt,  und  82  Mann ;  im  Treffen  bei  Veile  8.  März  unterstützte  das  Bataillon 
das  9.  Jäger-Bataillon  sehr  thätig  bei  dem  Angriffe  auf  die  wichtigen  nord- 
westlichen Höhen  von  Sofienlund.  Der  Brigadier  GM.  Graf  Gondrecourt 
setzte  sich  selbst  an  die  Spitze  des  Bataillons,  vertrieb  mit  dem  9.  Bataillon 
vereint  die  eiligst  aus  der  Hauptstellung  geworfenen  feindlichen  Abtheilungen, 
und  das  18.  Bataillon  besetzte  dieselbe.  —  Dasselbe  machte  die  weitere  Vor 
rückung  nach  Skanderborg  und  Horsens  mit. 


-     646    - 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Freussen  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  des  GM.  von  Poschacher 
des  I.  Armee-Corps  FML.  Qraf  Clam-Gallas  eingetheilt  und  focht  26.  Juni 
im  Gefechte  bei  Podol,  wo  es  einen  Gesammtverlust  von  6  OfEzieren  dar- 
unter 2  todt,  und  189  Mann  erlitt;  —  im  Treffen  bei  Jicin  29.  Juni  mit 
einem  Totalverluste  von  8  verwundeten  Offizieren  und  271  Mann;  endlich  in 
der  Schlacht  bei  Eöniggrätz  3.  Juli,  wo  es  im  Vereine  mit  dem  Regimente 
Martini-Infanterie  Nr.  30  die  Höhe  südöstlich  von  Chlum  erstürmte,  und 
das  ohnediess  sehr  geschwächte  Bataillon  7  Offiziere,  darunter  6  todt,  und 
292  Mann  im  Ganzen  verlor. 

Tapferkeits-Auszeichnüngen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1864  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  gegen  die  Dänen  in  Schleswig-Holstein: 

OEEO.-R.  3*  Bataillons-Commandant    Oberstlieutenant   Ferdinand    Eyssler, 

die  Hauptleute   Oscar    Ritter    von    Madurowicz,   Johann  Ehoss    v.  Rossen 

Ritter  von  Stemegg. 

MVK.  die  Hauptleute   Buschek,  Ritter  von  Zygadlowicz,   Schalk,   Gillarek, 

die  Oberlieutenants  Rech  und  Pruski. 

Die  Allerhöchste  Belobung  im  Feldzuge  gegen  die  Dänen:   Oberstlieutenant 

Ferdinand  Eyssler,  Oberlieutenant  Ludwig  Händl  Edler  von  Rebenburg,  die 

Lieutenants    Carl   Prus^y,    Carl  Swogetinsky   und  Johann    Stanek  (ftlr  die 

Gefechte  bei  Oberselk,  am  Eönigsberge  und  Veile). 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Oberlieutenant  Victor  Freiherr  von  Tinti. 
MVK.  die  Hauptleute  Victor  Ritter  v.  Chlumetzky,  Mast,  Ritter  v.  Maduro- 
wicz, Ritter  V.  Fihauser,  Schönauer  imd  die   vor  dem  Feinde  Gebliebenen: 
Hauptmann  Friebert  und  Lieutenant  Graf  Seebach. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Oberlieutenants  Ludwig  Händl  von  Reben- 
burg, Robert  Tlusty,  Friedrich  Weigl  von  Löwenwarth,  die  Lieutenants 
Lorenz  Riedl,  Carl  Eockert  und  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Hauptmann 
Victor  Freyherr  Seiller. 


tkorliaim,  GedenkblAÜer.  ^ 


Erain-Eüstenländisches 


FELD -JAGER-BATAILLON  N"  19. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Laibach. 


Errichtungsjahr. 

Im  April  1849  errichtet. 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1849  Dieses  in  Niederösterreich  im  April  aufgestellte  Bataillon  machte  in  der 
Brigade  des  GM.  von  Gerstner  bereits  den  Sommerfeldzug  1849  in  Ungarn 
beim  III.  Armee- Corps  mit  und  war  9.  Juöl  bei  Stammersdorf  zur  Be- 
setzung der  ungarischen  Grenze  abgerückt,  27.  Juni  war  es  im  Gefechte  bt-i 
Ih&ssi,  rückte  30.  Jimi  nach  Kisb6r  und  streifte  gegen  Moor  und  traf  14. 
Juni  in  Ofen  ein.  Ende  Juli  kam  das  Bataillon  in  die  Brigade  des  GM. 
Dossen  und  machte  die  weitere  Vorrückung  des  die  rechte  Flanke  der 
Haupt-Armee  deckenden  HL  Armee-Corps  gegen  Theresiopel  mit,  von  wo 
es  zu  mehreren  Streifangen  an  den  Franzenscanal  und  an  die  Theiss  be- 
ordert wurde,  ohne  auf  den  Feind  zu  stossen,  —  5.  August  tibersetzte  di«* 
Brigade  Dossen  bei  Magyar  Kanisa  die  Theiss,  6.  August  war  das  Bataillon 
im  Gefechte  bei  0'Besenyö,t9.  August  bei  Temesvar;  18.  August  bei  der 
weiteren  Verfolgung  der  Feinde  gegen  die  siebenbürgische  Grenze  rückte  e» 
gegen  Earansebes  vor  und  war  23.  August  im  Gefechte  bei  Mehadia. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  gehörte  das  Bataillon  Anfangs  Mai  zur  Besatzung 
von  Bologna  imd  stiess  in  den  letzten  Tagen  dieses  Monats  zur  Reserve- 
Division  Urban,  in  der  es  15.  Juni  das  Gefecht  bei  Castenedolo  gegen  die 
Garibaldi'schen  Freischaaren  mitmachte,  kurz  nachher  in  die  Brigade  des  GM. 
von  Brandenstein  des  7.  Armee-Corps  eingetheilt,  focht  es  24.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Solferino. 

Im  Feldzuge 
186G  in    Italien   hatte    das   Bataillon,  in    der   Brigade    des    Obersten    Bauer   de& 
V.  Armee-Corps    eingetheilt,  ehrenvollen   Antheil  an    der    Siegesschlacht  bei 
Custozza  24.  Juni. 


—     547     — 

Im  boBDischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Bataillon  in  den  Gefechten   bei  Kremenac  Cruici  16.  August   und 
in  der  Dubrova  und  bei  Kremenac  19.  August     Gesammtverlust   11  Mann. 

Tapferkeits-Auszeiclmnngen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1849  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Ungarn: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberst  Wilhelm  Ritter  von  Mertens. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  Oberlieutenant  Schwarz,  Lieutenant  Bukian. 
Die  Mannschaft  erhielt  7  grosse,  12  kleine  silberne  Medaillen. 
Bataillons*Commandant  Oberstlieutenant  Eduard  Eckert,  welcher  bei  Castene- 
dolo  15.  Juni  Brigadiers-Dienste   in  der  Reserve-Division  Urban  versah,  er- 
hielt die  Allerhöchste  Belobung. 

Hauptmann  Anton  Baron  Lempruch  zeichnete  sich  durch  die  Entschlossen- 
heit aus,  mit  welcher  er  seine,  die  4.  Compagnie,  auf  der  Strasse  selbst  den 
heranstürmenden  Alpenjägern  entgegenfiihrte. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO.-R.  3.  die   Hauptleute  Anton   Baron  Lempruch,   Augustin  Ritter  Be- 

nischko  von  Dobroslav  und  Franz  Kreipner. 

MVK.  die  Hauptleute  Freiherr  de  Pont  Wulliamoz,  Rau,  Ritter  von  Rulski, 

Frass  von   Friedenfeld,    Lieutenant    Nobile    de  Galateo   und   der   vor   dem 

Feinde  gebliebene  Lieutenant  Böhm. 

Die  Allerhöchste  Belobung:   die  Oberlieutenants  Gustav  Trostmann,  Johann 

Grünner,  Lieutenant  Josef  Margoni. 

Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO.-R.  3.  Major  Hugo  Edler  von  Klobus. 

MVK.  Hauptmann  Diego  von  der  Hopp,  Oberlieutenant  Anton  Pöll. 

Die   Allerhöchste    Belobung:     die    Oberlieutenants    Anton    Püchler,    Georg 

Szeman  und  Lieutenant  (in  der  Reserve)  Gebhard  Fischer. 


V- 


35^ 


Steierisches 


FELD-JlGER-BATAILLON  N*^   20. 

Reserve«  und  Ergänzungsstation:  Cilly. 


Errichtungsjahr. 
Im  April  1849  errichtet. 

Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  in  Innerösterreich  formirte  Bataillon  rückte  sogleich  nach  seiner  Er- 
richtung Ende  April  1849  zu  der  Brigade  des  6M.  Grafen  Stadion  des  IL 
in  Mittel-Italien  operirenden  Armee-Corps,  wo  es  unter  seinem  Comman- 
danten  Major  von  Zsoldos  im  Juli  auf  kaum  gangbaren  Fusswegen  gegen 
Macerata  Feltria  den  Parteigänger  Garibaldi  und  seine  Freischaaren  thAtigst 
verfolgte  und  als  Besatzung  im  Toskanischen  blieb. 

Während  des  Feldzuges 
1859  in   Italien   gegen   die  Franco-Sarden  war   das    Bataillon   Anfangs   Mai  ah 
Besatzung  in  Ancona,  rückte  später  ins  Venetianische,  kam  aber  in  keine 
Action. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  focht  dasselbe,  in  der  Brigade  des  GM.  Prinzen  Württemberg 
des  II.  Armee-Corps  FML.  Graf  Thun  der  Nord-Armee  eingetheilt,  3.  Juli 
in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  dem  bedeutenden  Gesammtverluste  von 
13  Offizieren,  darunter  5  todt,  und  409  Mann,  und  22.  Juli  im  Treffen  bei 
Blumenau  nächst  Pressburg. 

Tapferkeits-Auszeichnongen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberst  Hermann  Peters  von  Pitersen. 
Die  Allerhöchste  Belobung :  Hauptmann  Franz  Higersperger,    die   Oberlieu- 
tenants Adam  Hauber  imd  Alois  Hatzi. 


Niederösterreichisches 

FELD-JlGER-BATAILLON  N*   21 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Herzogbnbubq. 


ErrichtungBJahr. 
[m  April  1849  errichtet. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  in  Niederösterreich  im  April  1849  aufgestellte  Bataillon  kam  zur 
Armee  nach  Italien,  war  bei  ünterdrtlckuDg  der  Revolution  in  Toscana,  in 
der  Romagna  und  erhielt  später  im  V.  Armee-Corps  seine  Eintheilung  im 
October  in  der   Garnison   Mailand. 

1851  war  dasselbe  bei  Besetzung  der  Schweizergrenze Jgegen"  den  Schmugel  in 
Val  Teilin  von  Pfltlgen  bis  zum  Stelvio  (20.  Mai  bis  20.  November)  und 

1854  bei  Bewältigung  des  Aufstandes  in  Parma  (18.  Juli). 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  war  dasselbe  Anfangs  in  der  Brigade  des 
GM.  Baron  Koudelka  des  II.  Armee-Corps  FML.  Fürst  Eduard  Liechtenstein 
eingetheilt,  und  focht  31.  Mai  im  Treffen  bei  Palestro  und  4.  Juni  in  der 
Schlacht  bei  Magenta;  in  beiden  Affairen  erlitt  es  starke  Verluste.  Mitte 
Juni  kam  das  Bataillon  in  die  Brigade  des  GM.  Baron  Dobrzensky  des 
XI.  Armee-Corps  FML.  von  Veigl  und  focht  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Solferino,  im  Kampfe  bei  Guidizzolo,  wo  sich  der  Brigadier  den  MTO. 
verdiente. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  war  das  Bataillon  in*  der  Brigade  des  GM,  Möring  des  V.  Armee- 
Corps  eingetheilt  und  focht  mit  Auszeichnung  24*  Juni  in  der  Schlacht  bei 
Custozza,  wo  die  erste  und  dritte  Division  in  Verbindung  mit  der  Feuerlinie 
des  zweiten  Bataillons  von  Nagy-Infanterie  Nr.  70  die  Höhen  von  Sta,  Lucia 
erstürmten  und  etwa  150  Gefangene  machten;  später  besetzte  das  Bataillon 
den  Monte  Mamaor  und  deckte  die  rechte  Flanke  der  Brigade  bei  deren 
Vormarsche  auf  Custozza.  Die  zweite  Division  hatte  schon  früher  die  Höhen 
bei  Via  Casa  genonmien,  dort  einen  Munitionskarren  und  im  Vorrücken  auf 
Piceni  2  feindliche  Geschütze  ohne  Bespannimg. 


-     550    — 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1849  erhielt  Oberlieutenant  Fikelscher   die  öffentliche   Belobung  des  FM.  GralVc 

Radetzkj  im  Armee-Befehle. 
1859  Für  Auszeichnung  im  Peldzuge  in  Italien: 

ÖLO.-R.  Bataillons-Conmiandant  Oberst  Carl  Streel. 

OEKO.-R.  3.  die  Hauptleute  Ludwig  Bandian,  Heinrich   Graf  Wurmbrand, 

Oberlieutenant  Moriz  Franzi  und  Lieutenant  Victor  Baron  Kopal. 

MVK.  die    Hauptleute  Matz  von  Waldabrunn,  Harrer,    die    Oberlieutenanti 

Weltzel,  Kuntczofsky,  Schkrobanek. 

•Die  Allerhöchste  Belobung  ftir  Palestro:    Oberlieutenant  Josef  Matzeneder; 

für  Solferino:   die  Hauptleute  Ludwig   Bandian,   Alfred  Matz  von  Waiden- 

brunn,  Josef  Harrer,  die  Oberlieutenants  Ottmar  Wetzel,  Moriz  Frenzel  und 

Ferdinand  Schkrobanek. 

Die  Mannschaft  2  goldene,  18  grosse  und  36  kleine  silberne  Medaillen. 

1866  Ftir  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  Bataillons-Commandant  Major  Ferdinand  Ritter  von  Perger,  Haupt- 
mann Friedrich  Baron  Handel. 

Die  Allerhöchste  Belobimg :  die  Hauptleute  Itfaximilian  Freiherr  von  Olders- 
hausen^  Othmar  Weltzel,  Heinrich  Eunczowsky,  Josef  Bilin,  Josef  Harrer, 
die  Oberlieutenants  Rudolf  von  Friebeis,  Bruno  Ritter  von  Görtz,  Adolt 
Edler  von  Wohlgemuth,  die  Lieutenants  Johann  Eukulj  uud  Ernst  Swaton. 


Böhmisches 


FELD-JAGER-BATAILLON  N^*  22. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :    Eomotau. 


Errichtungsjahr. 
Im  April  1849  errichtet. 

Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  im  April  1849  in  Mähren  aufgestellte  Bataillon  machte  bereits,  in  der 
Brigade  des  GM.  Wolf  des  III.  Armee-Corps  eingetheilt,  den  Sommerfeldzug 
1849  in  Ungarn  mit,  26.  Juni  bei  der  Vorrückung  dieser  Avantgarde-Brigade 
gegen  die  Raab  schwammen  bei  Arpas  einige  Jäger- Abtheilungen  über  diesen 
Fluss,  vertrieben  den  Gegner  aus  den  Oertlichkeiten  am  jenseitigen  Ufer,  drei 
Compagnien  folgten  unmittelbar  nach  und  nahmen  Eis  Arpas  in  Besitz;  — 
28.  Juni  focht  das  Bataillon  im  Gefechte  und  bei  der  Einnahme  von  Raab, 
5.  August  in  dem  Gefechte  um  den  Theissübergang  bei  Magyar  Eanisza  wurde 
gleichzeitig  mit  dem  Beginne  des  Brückenschlages  eine  Division  des  Bataillons 
auf  Schiffen  übersetzt,  welche  trotz  des  heftigsten  Eleingewehrfeuers  sich 
mit  ausgezeichneter  Tapferkeit  auf  den  jenseits  stehenden  Feind  warf,  Besitz 
vom  Ufer  nahm  und  sich  sogar  der  dort  aufgestellten  3  Geschütze  bemäch- 
tigte, 2  derselben  wurden  sogleich  gegen  den  Feind  verwendet,  gleichzeitig 
auch  eine  Raketen-Batterie  und  der  Rest  des  Bataillons  übersetzt.  —  Der 
Feind  rückte,  durch  seine  Reserve  verstärkt,  mit  Entschlossenheit  zu  wieder- 
holten Malen  zum  Sturme  auf  die  Fronte  der  Jäger  vor,  suchte  selbe  in  der 
Flanke  durch  Cavallerie  zu  umgehen,  um  sie  in  den  Fluss  zu  drängen  und 
abzuschneiden,  aber  Major  Schröder  schlug  mit  dem  Bataillon,  durch  eine 
Infanterie-Division  unterstützt,  alle  feindlichen  Angriffe  entschieden  ab,  bis 
eine  grössere  Truppenmacht  auf  der  indessen  vollendeten  Brücke  übersetzen 
konnte.  9.  August  war  das  Bataillon  in  der  Schlacht  bei  Temesvar,  sowie 
schon  früher  in  den  Gefechter  bei  Albrechtsflur  6.,  Csatad  8.  und  später  bei 
Lugos  15.  August. 

Während  des  Feldzuges 
1859  gegen  die   Franco-Sarden   in  Italien  gehörte  das  Bataillon  zur  Brigade  des 
GM.  Baron  V6ver  der  Eüsten- Armee  und  stand  bei  Pirano  und  Capo  dTstria* 


—    562    — 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preossen  gehörte  das  Bataillon  in  die  Brigade  des  GH  Ritter  ▼.  Ealik 
des  L  Armee-Corps  G.  d.  Cav.  Grafen  Clam-Gallas  der  Nord-Armee,  war 
26.  Juni  im  Gefechte  bei  Podol,  28.  Juni  im  Gefechte  bei  Münchengrfttc, 
29.  Juni  im  Treffen  bei  Jicin;  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  JaU  mit 
dem  Gesammtverluste  daselbst  von  10  Offizieren,  darunter  einer  todt,  und 
316  Mann. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1849  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Ungarn: 

OEEO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Itfajor  Wenzel  Schröder. 
MVEL  die  Hauptleute  Schwartz,  Menapace,  Fleischmaiin,  Wussin,  die  Ober- 
lieutenants Slama  Ritter  von   Freyenstein,  Graf  Migazzi;  Habel,  die  Lieute- 
nants Hann,  Bauer,  Holinsky,  Fritsch. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

ÖLO.-R.  Bataillons-Commandant  Major  Alexander  Kuhn  v.  Kuhnenfeld. 
MVE.  Hauptmann  Spiess. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Ritter  Elisen  von  Nidloff,  Ober- 
lieutenant Johann  Berka  und  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Oberstlieutenant 
Franz  Ritter  Silier  von  Gambolo. 


Vor  dem  Feinde  gebliebene  Conunandanten  und  Stabs-Offiziere. 

1866  Bataillons-Commandant   Oberstlieutenant  Franz   Ritter  Silier  v.  Gambolo  f 
in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  3.  Juli. 


Ungarisch-Siebenbttrgisches 

FELD-JlGER-BATAILLON  N^  23. 

Reserve-  und  Ergänzungsbezirk:  Mbdiasgh. 


Errichtungsjahr. 

Im  November  1848  in  Siebenbürgen  als  Sächsisches  Jäger-Bataillon  errichtet,  er- 
hielt 1849  die  Nummer  23. 

Feldztlge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1848  im  November  von  der  sächsischen  Nation  errichtet  und  zu  Hermannstadt 
aufgestellt;  fochten  bereits  in  der  Schlacht  bei  Salzburg  4.  Februar  1849 
am  linken  FltLgel  in  der  Brigade  des  GM.  v.  Ealliany  2  Compagnien, 
bei  Piski  9.  Februar  schon  3  Compagnien,  und  3.  März  im  Treffen  bei 
Mediasch  zwei  complete  Divisionen.  Zwei  Compagnien  als  Besatzung  in  der 
Festung  Carlsburg  hatten  ehrenvollen  Antheil  an  der  ruhmvollen  Verthe^di- 
gung  dieses  von  Mitte  März  bis  12.  August  eingeschlossenen  Platzes. 

Im  Sommerfeldzuge 

1849  fochten  vier  Compagnien  23.  Juli  im  Treffen  bei  Szemeria  und  1.  August 
in  den  Gefechten  bei  Bücksad  und  am  Njergeser  Passe. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  focht  diess  Bataillon  in  der  Brigade  des 
GM.  Härtung  des  IH.  Armee-Corps  FML.  Fürst  Schwarzenberg  in  den 
Gefechten  bei  Cava  29.  April,  bei  Valenza  4.  Mai,  bei  Nibbiola  2.  Juni  und 
4.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Magenta,  5.  Juni  im  Gefechte  bei  Ponte  Vechio 
di  Magenta  und  24.  Juni  in  der  Schlacht  bei  Solferino. 

Im  Feldzuge 
1866  in  Italien  war  das  Bataillon,  in  der  Brigade  des  GM.  von  Kirchsberg  im  IX. 
Armee-Corps  FML.  Härtung  eingetheilt,  in  der  Schlacht  bei  Custozza  24.  Juni« 

Tapferkeits-AuBzeichnnngen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1849  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Siebenbürgen : 

ÖLO.-R.  Bataillons-Commandant  Major  Carl  Teutsch. 

MVE.    die  Hauptleute    Klokocsan  de   Also   Venecze,   die   Oberlieutenants 

Schlossarek  und  Malkovskj. 


—    554     ~ 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

OEKO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Martin  Hennevogel  Edler  v. 
Ebenburg,  Hauptmann  Albert  Klokocsan  de  Also  Venecze,  Hauptmann 
Alexander  Racz. 

MVE.  Oberlieutenant   Sebastian,    Lieutenant   Lindner. 
Die   Allerhöchste  Belobung:   Hauptmann  Josef  Schlossarek,   die  OberÜeute- 
nants  Carl  Mild,    Friedrich   Theiss,    Ludwig   Sebastian,    Eduard  Gohn,    die 
Lieutenants  Friedrich  Fabini  und  Theodor  Haas,   (theils  fUr  Magenta,  theils 
für  Solferino). 

Die  Mannschaft  erhielt  2  goldene,  3  grosse  und  16  kleine  silberne  Me- 
daillen. 


Böhmisches 


FELD-JAGER-BATAILLON  N'  24. 

Beserve-  und  Ergänzungsstation :  Moldautubin. 


Errichtnngsjahr. 

1848  als  Wiener  Freiwilligen-Bataillon  errichtet  1849  zum  24.  Feldjäger-Bataillon 
formirt. 

Feldztlge  und  wichtigere  EriegB-Ereignisse. 

1849  Dieses  Bataillon  wurde  1849  aus  dem  Wiener  Freiwilligen-Bataillon,  welches 
sich  in  den  beiden  Feldzügen  1848  und  1849  in  Italien  sehr  ausgezeichnet 
hatte,  formirt,  und  erhielt  die  Nummer  24. 

Im  Feldzuge 
1859  gegen  die  Franco-Sarden  in  Italien  focht  dieses  Bataillon,  im  I.  Armee-Corps 
eingetheilt,  in  der  Schlacht  bei  Solferino  24.  Juni,  wo  es  1  Offizier,  5  Mann 
todt,  1  Offizier  und  20  Mann  verwundet  zählte. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon  in  der  Brigade  des  Obersten  von  Ereyssem 
des  VIII.  Armee-Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  und  focht  28.  Juni  im 
Treffen  bei  Skalic  mit  dem  bedeutenden  Gesammtverluste  von  12  Offizieren, 
darunter  4  todt,  und  422  Mann;  —  3.  Juli  in  der  Schiacht  bei  Eöniggrätz, 
endlich  15.  Juli  im  Gefechte  bei  Dub  und  Tobitschau. 

Tapferkeits-AuBzeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1859  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 

MVK.  Hauptmann    Riegler    und   Oberlieutenant   Hoborsky. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  die  Oberlieutenauts  Alois  Bitter  von  Schleissnigg, 

Theodor  Gerzabek^  Franz  Wulle  und  Johann  Bilek. 

Die  Mannschaft  erhielt  5  grosse  und  14  kleine  silberne  Medaillen. 

X866  Ftlr  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

MVK.  Bataill9^s-Cp^l^Iandant  Oberstlieutenant  Franz  Krepl,  Hauptmann  Raslic. 


Mährisches 


••• 


FELD-JAGER-BATAILLON  N»  25, 


Beserve-  und  Ergänzangsstation:  BbOnn. 


Errichtnngsjahr. 
1849  errichtet. 


Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  1849  in  den  lombardisch-venetianischen  Provinzen  aufgestellte  Ba- 
taillon kam  sogleich  zur  Cemirung  von  Komorn  in  der  Brigade  des  GM. 
Liebler  des  IL  Armee-Corps  FML.  Baron  Csorich  eingetheilty  jedoch  wegen 
der  bald  nachher   erfolgten  Capitulation   in   keine   feindliche  Action   mehr 

Im  Feldzuge 

1859  war  es  als  Besatzung  in  Dalmatien. 

1866  gegen  Preussen  focht  das  Bataillon,  in  der  Brigade  des  GM.  Hertwek  des 
VI.  Armee-Corps  FML.  Baron  Bamming  eingetheilt,  27.  Juni  im  Treffen 
bei  Wjsokow,  wo  es  4  todte  Offiziere  und  einen  Gesammtverlust  von  58  Mann 
zählte,  30.  Juni  war  es  in  der  Elanonade  bei  Eukus  und  3.  Juli  in  der 
Schlacht  bei  Königgrätz  mit  einem  Gesammtverluste  von  4  (todten)  Offizieren 
und  402  Mann. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Bataillon  in  den  Gefechten  bei  Doboj  1.  2.  und  4.  September  mit 
einem  Gesammtverlust  von  16*  Mann. 

Tapferkeits-AoBzeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1859  Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Franz  Frugheri  (fUr  seine  Leistungen 
in  Dalmatien). 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 
MVE«  Hauptmann  Eduard  Elamer. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Major  Vinzenz  Tavola,  die  Hauptleute  Ludwig 
Gh-af  Wurmbrand-Stuppach,  Rudolf  Mejssner,  die  Oberlieutenants  Milos 
Koruga,  Angelo  Desero,  Gustav  Lenz;  Carl  Bemolak,  Lieutenant  Franz 
SchmejkaL 


i/UI 


Für  Auszeichnung  im  Occupations-Feldzuge  in  Bosnien: 
1878  MVE.   die  Oberlieutenants  Benjamin  Ennenk,   Johann  Pfehnalek,    Arthur 
Moese  von  Nollendorf^  Hugo  Donner. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Hubert  Gelinek. 
Die  Mannschaft  erhielt  ftir  das  Gefecht  im  Defilee  bei  Eosua  am  5.  Sep 
tember  eine  goldene,   6  grosse  und  5  kleine  silberne  Tapferkeits- Medaillen 


Oberösterreichisches 


FELD -JAGER-BATAILLON  N'  26. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation:  Lmz. 


Errichtungsjahr. 
1869  errichtet. 

Feldztlge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen,  in  der  Brigade  GM.  Baron  Ringelsheim  des  I.  Armee-Corps 
Qt.  d.  Cav.  Grafen  Clam-Gallas  eingetheilt,  focht  dieses  Bataillon  29.  Juni  im 
Gefechte  bei  Podkost  und  erlitt  einen  Gesammtverlust  von  5  Offizieren 
(darunter  3  todt)  und  71  Mann,  femer  29.  Juni  im  Treffen  bei  Jicin,  wo  es 
in  Allem  2  Offiziere  (Einer  todt)  und  65  Mann  verlor,  endlich  3.  Juli  in  der 
Schlacht  bei  Eöniggrätz  mit  dem  bedeutenden  Gesammtverluste  von  5  Offizieren 
(Einer  todt)  und  467  Mann. 

Tapferkeits-AoBzeichnangen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Ftlr  Auszeichnung  im  Feldzuge  in,  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Johann  Banniza. 

MVE.  die  Hauptleute  Blatteis  (f  vor  dem  Feinde),  Linner,  Lehne,  Blumauer, 

Oberlieutenant  Basti. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  Hauptmann  Anton  Gotter,  Oberlieutenant  Lorenz 

Pastori. 


Steierisches 


FELD-JÄGER-BATAILLON  N^  27 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Graz. 


Errichtongsjahr. 

1859  errichtet. 

Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  Bataillon  war  im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen,  in  der  Brigade  des   GM.  von  Brandenstein   im  IV.  Armee- 
Corps  eingetheilt,  29.  Juni  im  Gefechte  bei  Schweinschädel  und  focht  3.  Juli 
in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  einem  Gesammtverluste  von  11  Offizieren 
(darunter  5  todt)  und  118  Mann. 

Im  Oetober  und  November 
1 869  war  das  Bataillon  bei  Unterdrückung  des  Aufstandes  in  Süd-Dalmatien  gegen 
die  Krivosciner  und  Zupaner  in  Verwendung,  und  bestand  5.  November  am 
Monte  Golio  ein  Gefecht. 

Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  focht  das  Bataillon  in  den  Gefechten  bei  Maglay  5.  August,  bei  Kakany 
und  Kolotic  15.    und  16.    August,   bei    Wisoka    17.  August,    und  bei   der 
Einnahme  von  Serajewo   19.  August.     Gesammtverlust  im  ganzen  Feldzuge 
in  Allem  59  Mann. 


Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1859  Die   Allerhöchste   Belobung:    Mejor  Josef  Hauer  für   seine  Leistungen  in 
Dalmatien« 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen .. 

MVK.  Bataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Franz  Graf  Schaffgotsche, 
Hauptmann  Baron  Gorizzuti,  Oberlieutenant  Knapp,  die  Lieutenants  We- 
sterholt und  Weiss. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Alexander  Herzner,  die  Oberlieu- 
tenants Carl  Pokorny  und  Liborius  Eornherr. 


—    660    — 

Bei  der  Eriegs-Ezpedition  in  Süddalmatien 
1869  ÖLO.-R.  Major  Gustav  Toms. 

OEEO.-R.  3.  Oberlieutenant  Carl  Pokomj  und  Hermann  Jaksie. 
Die  Allerhöchste  Belobung:  Rudolf  Ritter  von  Friess. 

Für  Auszeiehnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEEO.-R.  Hauptmann  Franz  Schmidt. 

MVE.  Oberstlieutenant  Hermann  Van  Aken  Edler  von  Quaese,  Hauptmann 

Emil  Ritter  Brasseur   von  Kehldorf,    Oberlieutenant   Ludwig   SchOberl,    die 

Lieutenants   Albert  von  Ettingshausen  (in  der  Reserve)  Joseph  Au,    Ernst 

Gunzy,  Franz  Oaller. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Alexander  Westerhold,  Oberlieate- 

nant   Franz  Ritter  von  Weiss,   die  Lieutenants   Leodegar  Piringer,   Joseph 

Nossek. 


\ 


Ungarisches 

FELD-JlGER-BATAILLON  N«  28. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation:  Carlsburo. 


Errichtungsjahr. 
1859  errichtet. 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  dieses  Bataillon  in  der  Brigade  des  GM.  Ritter  von 
Knebel  des  X.  Armee-Corps  FML.  Baron  Gablenz  der  Nord-Armee  eingetheilt 
und  focht  27.  Juni  im  Treffen  bei  Trautenau  mit  einem  Gesammtverluste 
von  2  Offizieren  (Einer  todt)  und  139  Mann;  —  28.  Juni  im  Treffen  bei 
Neu-RognitZy  wo  es  1  Offizier  todt,  und  an  Mannschaft  einen  Gesammtverlust 
von  63  Mann  zählte ;  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  mit  einem  Ge- 
sammtverlust von  9  Offizieren  (darunter  3  todt)  und  149  Mann. 

Tapferkeits- Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1859  MVK.  Hauptmann  Carl  Binder  nachträglich  für  ausgezeichnete  Leistung  im 
23.  Jäger-Bataillon. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Ludwig  Fabini  und  Georg  Theodorovich. 
MVK.  die  Hauptleute  Theodorovich,  Pfaffenhuber,  Mayerhoffer,  Müller. 
Die  Allerhöchste  Belobung :  Major  Josef  Schlossarek,  die  Hanptleute  Ludwig 
Fabini,   Ivan  Perkovid,    Victor  Freiherr  von  Ehrenburg,    Franz  Steinsky, 
die  Oberlieutenants  Eduard  König,  Emil  Herlth.  Lieutenant  Gallus  Czengcr, 
der  vor  dem  Feinde  geliehene  Oberlieutenant  Emil  Lorenz. 


ThOrheim,  Gadenkblfttter.  36 


Ungarisches 

FELD-JÄGER-BATAILLON  N*    29< 

Reserve-  und  Ergänzungsstation:  Neusohl  in  Ungarn. 


Errichtungsjahr. 
1859  errichtet. 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1859  Das  durch  die  umsichtige  Thätigkeit  seines  Commandanten  Major  Dietrich 
von  Hermannsthal  in  kürzester  Zeit  marschfertige  Bataillon  erhielt  am  25. 
Juni  1859  seine  Eintheilung  in  das  XIV.  Armee-Corps  FML.  Graf  Horvath, 
kam  jedoch  nicht  vor  den  Feind  und  bezog  Anfangs  August  seine  Friedens- 
station in  Böhmen. 

Im  Feldzuge  gegen  Preussen 
1 866  im  I.  Armee-Corps  G.  d.  Cav.  Graf  Clam-Gallas,  Brigade  GM.  Ludwig  Baron 
Piret  eingetheilt,  war  es  an  folgenden  Affairen  betheiligt:  26.  Juni  Mitter- 
nachts alarmirt,  rückte  es  zur  Unterstützung  der  Brigade  Poschacher  gegen 
Podol  vor.  Am  28.  Früh  erhielt  es  die  Aufgabe,  die  linke  Flanke  der  auf 
der  Münchengrätzer  Strasse  nach  Sobotka  vorrückenden  Brigade  GM.  Ludwig 
Baron  Piret  zu  decken,  zu  welchem  Zwecke  es  die  wichtige  Position  am 
Muskyberge  rechtzeitig  gewann  und  durch  eine  einstündige  sehr  zweckmäs- 
sige Vertheidigung  desselben  der  erhaltenen  Disposition  vollkommen  genügte. 
Im  Treffen  bei  Jicin  am  29.  Juni  hatte  das  Bataillon  seine  Stellung  im 
Thale  vor  dem  Tefinberge,  um  das  Vordringen  des  Feindes  vom  Bradaberge 
herab  zu  hindern.  Es  erlitt  einen  Gesammtverlust  von  30  Mann,  darunter 
zwei  leicht  verwundete  Offiziere.  Am  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  König- 
grätz  hatte  die  Brigade  Piret  die  Aufgabe,  die  Sachsen  bei  Vertheidigung 
des  Ortes  Problus  zu  unterstützen,  das  29.  Jägerbataillon  focht  tapfer  bei 
Erstürmung  einer  der  doiiiigen  vom  Feinde  stark  besetzten  Höhen,  und  er- 
litt empfindliche  Verluste,  im  Ganzen  194  Mann,  darunter  3  Offiziere  und 
28  Mann  todt,  3  Offiziere  schwer  verwundet  und  5  Offiziere  geÜEuigen«  Auf 
dem  Rückzuge  der  Armee  am  15.  Juli  im  Gefechte  bei  Prerau,  kam  das 
Bataillon  jedoch  nicht  mehr  in  Contact  mit  dem  Feinde,  Die  2.  Depot- 
Compagnie  focht  mit  dem  combinirton  36.  Jäger-Bataillon  in  der  Schlacht 
bei  Custozza  am  24.  Juni. 


—    563    — 

Tapferkeits-AuBzeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1859  Mit  Allerhöchster  Entschliessung  ddto.  13.  Mai  wurde  die  Errichtung  dieses 
Bataillons  anbefohlen.  Die  5.  und  6.  Compagnie  des  24.  Feld-Jäger- 
ßataillons  bildete  den  Stamm- Cadre,  das  Depot  kam  nach  Spalato,  1860  nach 
Enin^  1863  aber  nach  Altsohl  in  Ungarn. 

1866  Im  Gefechte  am  Muskyberge  hatten  sich  besonders  hervorgethan :  der  Ba- 
taillons-Commandant  Oberstlieutenant  Gustav  Dietrich  von  Hermannsthal 
durch  tapfere  und  umsichtige  Leitung  des  ganzen  dortigen  Gefechtes.  Haupt- 
mann Franz  SoUil,  der  mit  seiner  beihabenden  Mannschaft  5  Geschütze,  die 
im  kothigen  Boden  stecken  blieben,  durch  eigene  anstrengende  Handanlegung 
weiter  brachte,  und  deren  Erhaltung  dadurch  ermöglichte.  Dieser  Offizier 
und  Oberlieutenant  Josef  Ferle,  die  sich  mit  3  Ztlgen  entschlossen  mitten 
durch  den  Feind  schlugen,  sowie  Oberlieutenant  Franz  Geringer  und  Lieute- 
nant Carl  Toppitsch  verdienten  durch  ihren  Eifer  und  persönliche  Bravour 
besonderes  Lob. 

1866  In  der  Schlacht  bei  Königgrätz  und  dem  Sturme  auf  die  Höhen  von  Problus 
3.  Juli  erscheinen  als  ausgezeichnet :  der  tapfere  Oberstlieutenant  von  Dietrich 
wegen  umsichtiger  und  energischer  Führung  des  Bataillons,  ungeachtet  seiner 
durch  einen  Prellschuss  erlittenen  Verwundung.  Die  Hauptleute  Ferdinand 
Niemetz  und  Alois  Prokesch  von  Nothaft,  der  schwer  verwundet  wurde, 
führten  mit  Heldenmuth  ihre  Compagnien  zum  Sturme.  Die  Oberlieutenants 
Peter  Mitterberger,  Franz  Geringer,  Bataillons- Adjutant  Josef  Hultsch  und 
Lieutenant  Josef  Ehrengruber  eiferten  durch  Wort  und  That  mit  eigener 
persönlicher  Bravour  die  Mannschaft  zur  Tapferkeit  an.  Es  erhielten  die 
Allerhöchste  Belobung :  Oberst  Bataillons- Conmiandant  Gustav  Dietrich  von 
Hermannsthal,  die  Hauptleute  Ferdinand  Niemetz,  Alois  Prokesch  von  Not- 
haft, Maximilian  Eählig,  Peter  Mitterberger,  Oberlieutenant  Josef  Hultsch. 
Die  Mannschaft   erhielt  2  silberne  Medaillen   und  3  öffentliche  Belobungen. 

1872  wurde  das  Depot  des  Bataillons  nach  Karpfen  und 

1874  nach  Neusohl  verlegt. 


36» 


Galiziscbes 

FELD-JlGEE-BATAILLON  N^   30. 

Reserve-  und  ErgäDzungsstation :  Stanislau. 


ErrichtnngBjahr. 

1859  errichtet. 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  war  das  Bataillon,  in  der  Brigade  des  GM.  Erzherzog  Josel 
des  IV.  Armee-Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  29.  Juni  im  Gefechte  bei 
Schweinschädel,  wo  es  einen  Offizier  todt,  einen  verwundet,  und  in  Allem 
20  Mann  verlor,  dagegen  erlitt  es  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz 
den  bedeutenden  Gesammtverlust  von  11  Offizieren  und  475  Mann  (darunter 
7  Offiziere,  176  Mann  todt). 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten« 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Norbert  Edler  von  Nemethy. 
MVE.  Hauptmann  Dittrich,  die  Oberlieutenants  Allegri,  AndrioUi,  die  Lieute- 
nants Appel,  Berger  und  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Eugen  Edler  von 
Hubemagel. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  die  Hauptleute  Alois  Schröder,  Adalbert  Ejiwan, 
Lieutenant  Gustav  Gassebner  und  der  vor  dem  Feinde  gebliebene  Lieutenant 
Adolf  Freiherr  von  Wildburg. 


Kroatiscb-UDgarisches 

FELD -JÄGER-BATAILLON  N»  31. 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Ottocac. 


Errichtungsjahr. 

1859  errichtet  als   1.  Wiener-Freiwilligen-Bataillon  und  kurz  nachher  zum  Feld- 
Jäger-BatwiloD  Übersetzt. 

Feldztige  und  wichtigere  Eriega-Ereigniase. 

Im  Fetdzuge 
1866  gegen  Preusaen  war  das  Bataillon,  in  der  Brigade  des  QM,  Schulz  im  VIII. 

Armee-Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,    28.   Juni    im   TreflFen  bei  Skalics 

mit  einem  Oeaammtverluste  von  6  Oftizieren  und   54    Mann;    3.  Juli  in  der 

Schlacht  bei  KSniggrätz,  wo  es  in  Allem  3  OfEziere  (davon  Einer  todt)  und 

92  Mann  verlor. 

Im  bosnischen  Occupatlons-Feldzuge 
1878  focht  das  Bataillon  16.  August  im  Gefechte  bei  Belatowacz  und  19.  August 
.    bei  der  Einnahme   von  Serajewo.     Gesammtrerlust   im  ganzen  Feldzuge  au 

Allem  37  Mann,  und  im  Gefechte  bei  Dub  15.  Juli. 

Tapferkeits-Auszeichnimgen  und  besondere  Denkwllrdigkeiien. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feizuge  in  Böhmen: 

MVK.  ßataillons-Commandant  Oberstlieutenant  Frokop   Ritter  Clanner   von 

Engelsbofen,  Oberlieutenant  (^robois  Edler  von  Brttckenau,  Lieutenant  Zweigl. 

Die  AllerhQchste  Belobung:    Oberlieutenant  Franz  Sellinski  und  Lieutenant 

Alexander  Hawelka. 

Für  Auszeichnung  im  bosniechen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO.-R.  3.  Oberatlieutenant  Mathias  Raslic. 

MVE.  die  Hauptleute  Mathias  Kedacic,  Clemens  Schimitschek,  Qeorg  Geric, 

die  Oberlieutenants  Heribert  HOlgerth,  Elias  Kekic. 

Die  ÄllerbSchste  Belobung:    die  Lieutenants  Arthur  von  Bunjevaö,  Stephan 

Rogoz, 


Ungarisches 

FELD-JÄGER-BATAILLON  N*   32, 

Reserve-  und  Ergänzungsstation :  Eperibs. 


Errichtungsjahr. 
1859  errichtet  aus  dem  2.  and  3.  Wiener-Freiwilligen-Bataillon. 


Feldzttge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

Dieses  Bataillon  war  im  Feldzuge 
1866  gegen  Preussen  in  der  Brigade  des  GM.  Grafen  Victor  Leiningen  des 
I.  Armee-Corps  der  Nord-Armee  eingetheilt,  und  erlitt  26.  Juni  im  Vor- 
posten-Gefechte bei  Hühnerwasser  einen  Gesammtverlost  von  10  Offizieren 
(darunter  2  todt)  und  208  Mann;  —  es  war  ferner  28.  Juni  im  Gefechte 
bei  Mtlnchengrätz,  29.  Juni  im  Treffen  bei  Ji^in  ohne  erhebliche  Verluste 
dagegen  erlitt  es  3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  den  bedeutenden 
Gesammtverlust  von  4  verwundeten  Offizieren  und  231  Mann  u.  im  Gefechte 
bei  Prerau. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Böhmen: 

OEKO.-R.  3.  Bataillons-Commandant  Major  Friedrich  Prohaska. 
Die  Allerhöchste  Belobung  die  Hauptleute    Johann  Mammer  von  Mammem 
Franz   Strack,    Ignaz   Elopstock,    Wenzel   Porth,   Oberlieutenant  Hermann 
Arthold;    die  Lieutenants    Theodor   Kisswelter    und    Carl  Puckl    sowie    der 
vor  dem  Feinde  f  Oberlieutenant  Engelbert  Matuschka. 


Eamthner-krainisches 

FELD -JÄGER-BATAILLON  N"  33. 

Reserre-  und  ErgänzungHstation :  Stoceebah. 


Errichtungsjahr. 

1866  errichtet  aus  den  aufgelösten  vier  Wiener-FreiwUligen-BatailloDs. 

FeldzOge  ond  wichtigere  Eriegs-EreignisBe. 
Im  boeniechen  Occupatiom-Feldzuge 
1878  focht  das  Bataillon  in  den  Uefechten  bei  Stolac  16-  bio  21.  ÄuguBt  und  bei 
Kremenuz  Eruici  17.  bis  20.  August    Gesammtverlust  im  ganzen  Feldzuge 
an  Allem  21  Mann. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  and  besondere  Denkwürdigkeiten. 
Im  bosnischen  Occupations-Feldzuge 
1878  OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Ambros  Mras. 

MVK.  Hauptmann  Joset  Donhauser,  Reserve-Oberlieutenant  Ordonnanzoffizier 

Edgar  ÄDdres  und  Lieutenant  August  Maticgka, 

Die  Allerbüchate  Belobung:    Lieutenant  in  der  Reserve  Ferdinand  Krüzner. 


Combinirte 


FELD-JlGER-BATAILLONE  N«  33,  34. 


Errichtongsjahr. 

1866  wurden  die  Depot-Compagnien  der  32  Feld-Jäger-Bataillone  in  5  neue 
Bataillone  mit  der  Bezeichnung  combinirte  Feld-Jäger- Bataillone  und  fort- 
laufenden Nummern  von  33  bis  37  mit  29.  Mai  angeordnet.  (Die  beiden 
siebenbürgischen  Bataillone  Nr.  23  und  28  waren  von  dieser  Anordnung 
ausgenonmien.)  Nach  dem  Friedensschlüsse  wurden  die  com- 
binirten  Jäger-Bataillone  als  solche  aufgelöst,  und  in  die 
übrigen   eingetheilt. 

Feldzflge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1866  Das  combinirte  Bataillon  Nr.  33  war  am  15.  Juni  in  Wien  aus  den 
2.  Depot-Compagnien  des  1.,  13.;  2.,  14.,  6.  und  18.  Bataillons;  das  com- 
binirte Bataillon  Nr.  34  aus  den  2.  Depot-Compagnien  des  17.;  25.;  31.,  5., 
4.  und  16.  Bataillons  13.  Juni  ebenfalls  zu  Wien  zusammengestellt  worden. 
Diese  beiden  Bataillone  fochten;  im  III.  Armee-Corps  der  Nord-Armee  ein- 
getheilt; 3.  Juli  in  der  Schlacht  bei  Königgrätz  (deren  Verluste  sind  in  die 
Angaben  jener  Stammbataillons  eingerechnet). 

Tapferkeits-Aaszeichnangen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

Am  7,  Juni  wurde  die  Absendung  der  2.  Jäger-Depot-Compagnien  in  ihre 
Formirungsstationen  angeordnet.  Der  Stand  eines  combinirten  Bataillons  war 
1100  ManU;  darunter  1035  Combattanten. 


f 


Combinirtes 

FELD-JÄGER-BATAILLON  N"  35. 


Enichtnngajahr. 


1866  errichtet. 


FeldzOge  nnd  ivichtigere  Eriegs-EreignisBe. 
1866  Das  combinirte  Feld-Jager-Bataillon  Nr.  35  wurde  am  19.  Juni  zu  Wien 
aus  den  2.  Depot-Compagnien  des  8.,  26.,  12.,  22.,  24.  und  30.  Bataillons 
zusammengestellt  und  focht  in  der  Brigade  des  Gm.  Hahn  mit  dem  VIII. 
Bundes-Armeecorps  in  den  Gefechten  bei  Äschaffenburg,  Bischofsheim,  Gers- 
heim und  Würzburg. 


Combinirte 


FELD-JlGER-BATAILLONE  N"  36,  37. 


Errichtungsjahr. 
1866  errichtet. 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1866  Das  combinirte  Feld  -  Jäger  -  Bataillon  Nr.  36  wurde  22.  Juni  zu  Verona 
aus  den  2.  Depot-Compagnien  des  29.,  32.,  7.,  19.,  20.,  27.  Bataillons  und 
das  combinirte  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  37  aus  den  Depot-Compagnien  des 
3.,  15.,  9.,  10.,  11.  und  21.  Bataillons  zusammengestellt.  Beide  Bataillone 
machten  den  Feldzug  1866  in  Italien  in  der  Infanterie-Reserve-Division 
FML.  von  Rupprecht  der  Süd-Armee  mit,  und  waren  24.  Juni  bei  Custozza. 

Tapferkeits-Auszeichnungen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 

* 

1866  Für  Auszeichnung  im  Feldzuge  in  Italien: 
OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Franz  Kreipner. 

MVE.  die  Hauptleute  Dworzak  von  Kulmburg,  Reyl,  Leschak,  die  Ober- 
lieutenants Wichmann,  Eolbe,  Lieutenant  Westerholt. 

Die  Allerhöchste  Belobung:  Hauptmann  Franz  Burian,  die  Oberlieutenants 
August  Diwisch,  Carl  Sengschmitt,  die  Lieutenants  Anton  Schwarschnigg, 
Franz  Hoyer,  Georg  Gerric,  Johann  v<m  Beschwitz,  Josef  Reitlinger,  Victor 
Lauridon.    Sämmtlich  vom  combinirten  Feld-Jäger-Bataillon  Nr.  36. 

OEKO.-R.  3.  Hauptmann  Georg  Schmidt. 

MVK.  die  Hauptleute  Ritter  von  Friess,  Conte  di  Modena,  die  Oberlieutenants 
Dobay  und  Cumerlotti,  Lieutenant  Strippelmann. 

Die  Allerhöchste  Belobung :  Major  August  Edler  von  Weinsberg,  die  Haupt- 
leute Emanuel  Richter,  Franz  Tschusy,  Oberlieutenant  Alexander  Brett- 
schneider, die  Lieutenants  Stephan  Graf  Galler,  Josef  Moser,  Wilhelm  Am- 
berger.  Heinrich  Schnitze  und  Franz  Turba.  Sämmtlich  vom  combinirten 
FeldJäger-BaUillon  Nr.  37. 


Ober-Dalmatinische 

LANDWEHR-SCHÜTZEN-BATAILLONE 

N''  79  „nd  80. 

Feldzüge  und  wichtigere  Eriegs-Ereignisse. 

1878  Die  Ober-Dalmatiniachen  Landwehr-Schützen-Bataillone  (Zara)  Nr.  79  und 
(Spalato)  Nr.  80  waren  an  dem  Occupadons-Feldzuge  in  Bosnien  und  der 
Herzegowina  betheiligt  und  fochten  mit  Auszeichnung  bei  Liwno  15.  August 
und  erlitt  ersteree  Bataillon  einen  Gteeammtverlust  von  45  Mann  und  2  be- 
rittenen LandeBsebützen. 

Tapferkeits-Auszeiciuliingen  und  besondere  Denkwürdigkeiten. 
Für  Auszeichnung  im  bosnischen  Occupations-Feldzage 
1878  ÖEEO.-R.  3.  Major  Spiridion  Mitrovic,  Commandant  des  79.  Bataillons. 

MVK.  Oberlieutenant  Stephan  Peic  des  80.,  Lieutenant  Carl  MatasoTic  des 
79.  und  der  dem  79.  Bataillon  zugetheilte  Lieutenant  Mathias  Turkovic  (des 
29.  Infanten  e-Regimentes). 

Die  Allerhöchste  Belobung :  Major  Spiridion  Mitrovie,  die  Hauptleute  Philipp 
Seidl  des  80.  und  Josef  Lulic  des  79.  Bataillons;  die  Oberlientenans  Ladislaus 
Hinic  des  79.,  Stephan  Feie  des  80.  und  der  diesem  Bataillon  zugetheilte 
Oberlieutenant  Thomas  Pogorsky  des  Buhestandes. 


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