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Full text of "Geharnschte Venus. 1660"

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SS.      iJjt^    F"VTnA.   ^'-iA/-l./\AX-,H-  ^ 


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8  l'^l.    AjiLue^  '^J-[nA-  ^wj-v.'iA.i.aa-  ^*-mJj(.ajL^ 


Jacob  Scliwicisjcr, 


Geharnschte  Vonus 


1660. 


Herausj?ej:feben 


von 


T  li.  R  a  e  li  s  e. 


"1^  .  7  5. 


Halle  a.  S. 

Max   Niemeyer. 


^ 


vv 


LIBRARY 


'P/^ 


Nendnicke  deutscher  Litteraturwerke  des  XVI.  und  XYII.  Jahrhunderts 

No.  74  u.  75. 


Etwa  in  der  aweiten  Hälfte  des  ilreisaig jährigen  Krieges 
HDd  in  cten  dew  FriedenssohluBa  lulgenden  beiden  Jahr- 
zehnten bildelen  im  Norden  Doutschlaada  Königsberg  nnd 
Hamburg  mit  eeiner  Umgebung  die  Hittelpnnkte  regen 
dichterischen  Schaffens.  Während  dort  Simon  Dach  einen 
Kreis  von  Freunden  um  sich  Tersammelte  und  im  Verein 
mit  ihnen  eine  Kiamiieh  nmfaesonde  poetische  Tbätigkeit 
entfaltete,  päegten  hier  hauptsüchlich  Johann  Rist  nnd 
Philipp  von  Zesen,  der  eine  ein  begeisterter  Verehrer  und 
Nachahmer  Opitzens,  der  andere  von  diesem  im  ganzen  nn- 
abhängig,  die  Dichtkunst  aufs  eifrigste  und  suchten  dieselbe 
durch  die  von  ihuen  gestifteten  GesellHchaften ,  den  Eib- 
Bcbwanenorden  und  die  deutscli  gesinnte  Genossenschaft,  im 
fördern.  Beide  Männer  waren  eelir  prodaetiv  und  nicht  am 
^tcnigsten  auf  dem  Felde  der  Liederpoesie ,  Bist  mehr  anf 
dorn  der  geistliehen,  Zesen  mcbr  auf  dem  der  weltlichen 
Lyrik.  Hier  waren  es  besonders  die  Dichtungen  erotischen 
Inhalts,  in  denen  er  sich  nicht  ohne  Glück  versuchte ,  und 
auf  deren  freieren  Ton  da»  aller  strengen  Askese  abbolde 
Leben  der  gennsssücbtigen  Grnssstadt  wohl  einen  gewissen 
Einfluss  ausgeübt  hatte.  Denselben  Charakter  der  Un- 
gebunden heic  tragen  die  Liebeslioder  von  zwei  andern 
gleichseitigen  Hamburger  Schriftslei  lern,  von  Georg  Gref- 
linger   und  von  Jacob  Schwieger'},   an   sich.     Dieser  ver' 

')  oder  Schwigcr.  In  seinen  Schriften  ist  bald  die  eine. 
bald  die  andere  Schreibweise  angewendet.  So  ist  z.  li.  anf 
den  Titelblättern  der  'LiebestGrillen",  des  'Ln8t=Kfimmer- 
leine',  der  'Wandlungs  Lust',  der  'Adelichen  Eose',  in  der 
UnterBCbrifc  der  Widmung  der  'Liebes'Grillen'  der  Name 
mitte,  dagegen  auf  den  Ticelblättem  der  'Verlachten  Venus' 
und  der  '  Verfiihreten  Schäferin  Cynthie",  sowie  in  den  Unter- 
schriften der  Dedicationon  der  an  /.weiter,  dritter  und  vierter 
Stelle  genannten  Werke,  der  'Flilchligen  Fe\d: ünRöa'  wnÄ, 
der  'Verlachten  Venaa'  mit  i  greschrieben. 


dient  aber  in  noch  höherem  Rrade  als  jener  den  Nnmen 
eines  LiebesdichterB,  echon  deshalb,  weil  seine  ziemlich 
zahlreichen  Erzeugnisse  zum  grossen  Teil  dem  Gebiet  der 
.  Erotik  angehüreii.  Mit  Recht  nennt  ihn  Scherer  (Gesch. 
der  dentachen  Litt."  Itfiüj  den  eigentlichen  Minnesänger  des 
siebzehnten  Jahrhiioderts. 

Von  seinem  Leben  wia  sen  wir  nur  wenig.  Einen 
dankenswerten  Beitrag  zu  dessen  KenntniB  hat  meist  anf 
Grund  der  Schriften  des  Dichters  Förster  in  der  'Bibliothek 
deutscher  Dichter  des  siebzehnten  Jahrhunderts.  Begonnen 
von  Wiih.  MQUer.  Fortgesetzt  von  Karl  Ftlrster'  Bd.  XI  1S28, 
S.  Xl  ff.  geliefert,  ohne  jedoch  erschöpfend  zu  sein. 

Schwieger  stammte  nua  Aliona;  daher  fügt  er  seinem 
Namen  wiederholt  die  Buchstaben  A.  U.  (Altona.  Holsntiis.) 
bei.  Sein  Geburtsjaiir  lässt  sich  nur  annähernd  beslifnmen. 
In  den  'Feld^Rosen'  findet  sich  ausser  Festliedem  vom 
J.  Iiiäi)  ein  Gedicht  'auf  den  lang^gewUn gebeten  Frihdcn  in 
Teutschland'.  Dasseibe  beginnt  mit  den  Worten: 
Die  lange  gehofilet'  Irene  nun  kiisset 
Das  lilibende  Teutschland. 

Es  acheint  demnach  nnmittelbar  nach  dem  Friedens- 
achluas,  also  noch  vor  lti50,  verfasst  zu  sein.  Somit  fallt 
Schwiegers  Geburt,  wenn  wir  nicht  annehmen  wollen,  dass 
er  schon  sehr  jung  den  Pegasus  bestiegen,  späteBtena  in 
das  Ende  der  zwanziger  Jahre  des  siebzehnten  Jahrhunderts. 
Sein  Vater  gehörte  dem  Bnuernatande  an.  Dies  bezeugt 
der  Dichter  selbst,  indem  er  in  den  'Liebes --Grillen'  Buch  I, 
Lied  2,  Str.  2,  V.  I.  2  singt: 

Ob  ich  achon  aue  Bauer  Orden 
Und  vom  Dorife  kommen  bin, 

Altona  war  nUmlich  ursprünglich  ein  Dorf,  welches  nach 
dem  Bericht  des  W.  C.  Praetorins  (Merkwürdigkeiten  der 
Stadt  Altona  nach  chronologischer  Ordnung.  Altuika  IT»(I, 
S.  Sl)  erst  \HU  Stadtrecht  erhielt.  Vielleicht  will  Schwieger 
anf  diese  seine  Abkunft  hindeuten,  wenn  er  den  von  ihm 
angenommenen  Namen  Filidor  dnrch  den  Zusatz  'der 
Dorfferer'  niiher  bestimmt.') 

')  In    der   Uebersehrift    des    ersten    der    vor    der  Ge- 


Itiäi)  ging  er  aut'die  UniveraitSt.  DicH  Jabr  orgiebt  Bkh, 
wie  rurstcr  a.  a.  0.  mit  Reuht  hervurhcbt,  ane  swei  auf  da« 
ukademiBuhe  ZueammontobeD  bezüglichen  Stellen  und  üwar 
Kus  dem  in  der  Anmerkung  etwlthnten  ZuHohreibea  des 
Künigsberger  Freondes,  V.  I : 

Vier  Jahre  brauchten  wir  fast  einen  Tisch  und  Stube. 

und  aus  dem  vom  <2i}.  Weinm.  ItiüT'  datierten  Gedicht,  mit 

dem  Schwieger,  wie  ea  scheint,  demselben  Freund  —  l'ran- 

sermiote  nennt  er  Ihn  —  (und  einem  andern  Freunde,  Namens 

Strefon)  das  erste  Zehn  seiner  Oeharnschten  Venus  widmet. 

Es  heisBt  hier: 

Droynial  bracht'  Apollens  Stern  seine  ßeise  zu  der  Neige 

Dreyinal  spannt'  er  wieder  an.    So  viel  Jahre  sind  ver-i 

flössen, 
Dasa  du  stets  um  mich  gewesen:  Eine  Stube  nahm  uns  ein, 
eine  Tafel  reicht'  uns  Speise,  Kreuz  und  Glukk  war  uns 
gemein. 
DasB  die  von  ihm  bezogene  Elochachule  Wittenberg  war, 
wü  August  Büchner  damals  als  I'rofesHuc  der  PucBie  und 
Beredsauikeit  wirkte,  geht  aua  den  schon  üben  erwähnten 
Festliedern  hervor,  die  er  16äü  'auff  eine  vornehme  Hoeh=zcit 
in  Wittenberg'  machte,  sowie   aus  einem  Abachicdslied  an 
die  Geliebte  (Lieb  es 'Grillen  Buch  I,  So.  3ü),  in  welchem  et 
(Str.  3,  V.  3— 6)  singt: 

Sehet  ich  bin  itzt  bereit 
dass  ich  liebste  vun  euch  Bcheide; 
denn  es  rufft  micti  wieder  hinn 
Wittenberg  der  Musen  Zinn'. 
Nicht  minder  spricht  dafür  ein  vor  den  Liebus^Grillen 
abgedrucktes  Gedicht,  welches  die  Untärschrift  trägt:  'Dieses 
sehikkte  seinem  vertrauten  Frsunde  aus  Wittenberg')  Pfllo 


harnschten  Venus  befindlichen  Zuschreiben  nennt  ihn  der 
Verlaaser  desselben,  ein  Künigsberger  Freund,  'dcu  DortTe- 
tischen  Filidor'.  Müglicher  Weiae  bedeutet  das  Wort  auch 
Schäfer.  ^  Häutig  bezeichnet  sich  übrigens  Schwieger  als 
den  Schäfer  Siegreich,  so  in  den  LicbeB^Grillen,  der  Adelichen 
Rose,  den  FIficbttgen  Feld=Roaen,  der  Wandlungs  Lust,  der 
Verlachten  Venns,  der  Verffihreten  Schäferin  Cynthie. 

')  In   der  von  mir  nach  Abschluss  der  Arbeit  ev^«~ 
sehenen,    in    Halle   befindlichen    Wittcnbetget  \lQ\\e'cw.^ä.\*- 


KiLlenus'.')  Eiiieo  Tdl  seiner  Stuiiienzeit  brach le  Seh wiuger 
in  Leipzig  ^n;  denn  wohl  nur  so  lüast  sich  die  Thntsüche 
erklären,  dtiss  er  aeinc  Feldrosen  vom  J.  \6bb  den  fünf 
Töchtern  des  Leipziger  EaUhenn  Ohi-istian  Lorenta  widmete. 
In  dem  ZueignnugBBchreibeii  hebt  er  lobend  horvor,  die  fiiuf 
Jungfrauen  hielten  die  Muttersprache  in  Ehren,  'wie  mir 
dann  solches  (vun  glaubwürdigen  berichtet  und  ohne  das) 
die  Erfahrung  bezeiget'.  Noch  bewciskrüftiger  aber  sind 
die  beiden  ersten  Verse  in  der  Gehamschten  Venus  Zehn  I, 
No.  3,  Str.  fi: 

Ich  weiss  es,  Leipzig,  was  du  bist, 

dass  in  dir  manche  Gottin  ist. 
Er  scheint  Theologie  stndiert  zu  haben;  deuu  er  trat 
bald  nach  Ablauf  der  Univcrsitätszeit  ie  der  Stadt  Stade,  £u 
welcher  er  noch  später  Beziebnugeu  hatte'),  mit  einer  hier 
I65&  gedruckten  Predigt  auf.  Vgl.  Goed.  Grnndr.  8.  1(16. 
Ausser  dieser  verfasste  er  noch  andere  Schriften  geistlichen 
Inhalts.  Hingewiesen  sei  nur  auf  ein  Werk,  das  den  Titel 
'erstes  Geistliehes  Luat'Gemuch'  l'Uhrt,  dessen  er  seibat  in 
dem  Vorbericht  zu  seiner  Ädelichen  Kose  gedenkt.  Nach- 
dem er  sieb  bier  darüber  beklagt  hat,  'dass  ein  nnver- 
Bchümter  Bette) 'Hanss,  Nahmens  Joauhim  Christoph:  Finx 
(vgl.  über  ihn  Goed.  S.  31  (f.),  der  sich  einen  Magister  nennet, 
da  er  doch  keiner  ist',  ihm  einige  geistliche  Lieder  gestohlen 
und  habe  drucken  lassen,  fährt  er  fort:  'Und  nicht  alleta 
das,  sondern  diser  unbedachte  Uenseh  hat  Ihm  (.Schw.)  sein 


Matrikel  wird  '  Jacobus  Subwieger  Ilolsatus'  als  am  14.  März 
ISbV  iinmatriculiert  angegeben. 

')  Wohl  der  unter  dem  Namen  'der  Weisende'  in  die 
deutsch  gesinnte  Genossenschaft  aufgenommene  spätere 
Kector  Friedrich  Kahlen.  Ueb«r  ihn  Goedeke  Grundr."  II[, 
S.  16  und  TS.  Vgl.  Gervinus  Gesch.  d.  poet.  NaL  Litt.  d. 
Ueutschen.  111,  S.  281.         „ 

")  Dort  ist  sein  Lust: Kämmerlein,  dessen  Vorrede  von 
Gottorf  datiert  ist,  gedruckt.  (No.  S  ein  grosse  ßihulkenntnis 
verratendes  Gedieht  zum  l.Jan.  Iä&5).  Von  dort  erhielt  er, 
als  er  seine  Liebes  =Grillen  von  neuem  herausgegeben,  im 
März  Ißati  ein  Gedicht  von  eiu^jm  Freunde,  der  sieb  Sylvius 
nennt,  wohl  demselben,  von  dem  das  letzte  Zuschreiben  vor 
der  Geh arn achten  Venus  hcrrlllirt. 


erstes  Geiatlichos  Last: Gemach ,  wolühcB  dur  rudlichu  Uana 
in  Luhek")  tey  Herrn  jfigern  Anno  Kiäfi  dnikken  lässea, 
TiikkiBoher  nnd  Ebrvergesseu«!  weise  abgenu:uniea ,  den 
Titel  davor  weggeacbDitten,  unterschied  iiclie  andere  Titel 
unter  seinen  Nahmen  davor  dnikken  läsaen,  und  es  bIio 
inin  betteln  gebrauchet'. 

Neben  der  Theologie  studierte  Schwieger  aneli  Philo- 
sophie. Wenigstens  unterzeichnet  er  die  Widmung  Aae 
ersten  Teils  seiner  Liebea^Grillen:  Jacobna  Schwieger, 
Philos:  StndiosuB.  Hamburg  '24.  Boronng  11354.  Dorthin 
hatte  er  sich  nämlich  nach  Vollendung  seiner  akademischen 
Studien,  die  durch  eine  lebensgefährliche  Krankheit  i 
brechen  (vgl.  die  Widmung  des  ersten  Zehns  der  Ge- 
harDBchten  Venus)  und  dnrcb  den  l'od  seines  Vaters  ge- 
trübt wurden^),  begeben,  ohne  jedoch  hier  dauernd  Aufent- 
halt zu  nehmen.  Vielmebr  wechselte  er  denselben  ziemlich 
bäaflg,  um  seine  bedrängte  Lage,  über  die  er  in  der  Ge- 
harnsuhcen  Venns  Zehn  IV,  No.  Hi,  Str.  2  und  wiederholt 
in  der  Wandlungs  Lust  sowie  im  Lust -Kämmerlein  klagt, 
durch  lilterariacheThUtigkeit  zu  verbessern.  Am  1.  August 
deaselben  Jahres,  in  welchem  er  nach  Hamburg  kam,  wurde 
nnser  Diehter  als  das  S.  Zunftglied  des  ü.  Zunftsitzes  der 
Boeenzunft  unter  dem  Namen  des  Flüchtigen  in  die  denCsch- 
gesinnte  Genossenschaft  aufgenommen,  nicht  aber  des  Jahres 
1645,  das  Zesen  (Belikonisches  Rosenthal.  Amsterdam  lOüU, 
S.  lUä  ff.),  nach  ihm  Moller  (Cimbria  literats.  Havniae 
MDCCXLIV  Tom.  I,  S.  BlH)  nud  Jürdcns  (Lexikon  deutscher 
Dichter  und  ProsaiBten  IV,  S.  es3  ff.)  angeben:  einer  von 
den  liemlieb  zahlreiuhen  Druckfehlern  des  erstgenannten 
Werkes,  den  FSrster  a.  a.  0.  mit  Hecht  verbessert  hat;  denn 
die  Mitglieder  sind  ehronologiacli  aufgezahlt,   und  die  un- 

')  Zu  Lübeck  hatte  er  Beziehungen  durch  seinen  Freund 
Johann  Unkel,  ein  Mitglied  der  Koaenzunft  (VII,  5«)i  der 
ihm  unter  seinem  GeseliachafLsnamen  'der  Geaalbcte'  aus 
Lübeck  ein  vor  der  Adelicben  Roae  abgedrucktes  Ehrcn- 
ge<Ucht  übersandte. 

')  Er  erwähnt  dieses  Ungllick,  das  ihn  'in  tiberhartc 
Noht'  brachte,  in  der  Wandlung»  Lust  Gediuht  :i,  das  er 
auf  die  Hochzeit  seiner  Schwester  Anna  Maria  Scbwiegei 
im  J.  1654  machte. 


I 


mittelb.tr  vorkur  lirwütintcu  Zunftgliedei'  aowio  düs  folgende 
desselben  Zunftsitzes  sind  als  im  J.  1t)54  anfgenoinnien  be- 
zeichnet. Als  Kuiiftzeichen  battG  Schwiegcr  'die  Aticbiigeo 
FeldruseD,  wekhe  am  tiiLnge  eines  lustigen  Berges,  in  voller 
blühte  stehen;  mit  diesem  Zuaftapruchc:  Sie  fliehen,  im 
blühen'.  Ds,raD  acbliesat  sich  eia  Gedicht  Zesens,  dessen 
7.  bis  12.  Vers  also  lanten: 

Doeh  BOl  er  dadureh  nicht  werden  getrieben, 
die  flüchtige  flncht  im  Dichten  zu  lieben. 
Das  fluchtige  Schroibeo  ewiget  nicht. 
Durch  eile  mit  weile,  tauret  dein  Licht. 
Wer  ewigen  rühm  vom  Schreiben  wil  haben, 
Ulis  feder  and  schrifc  wohl  tausendmahl  suhaben.'J 
Dags  Schwteger  auch  dem  Bistschen  Elbschwanenorden 
unter  dem  Namen  Filidor  angehiii'te,  bat  man  wiedotholt 
behauptet.    Diese  Annahme  igt  unsicher-,  denn   abgesehen 
davün,    dass   »ich   in  dem  Mitglieder  Verzeichnis  weder  eiu 
Filidor  noch   ein  Jacob  Schwieger  Gndet,  müchto  es  kaum 
glaublich  erscheinen,  dass  Rist  in  seine  Gesellschaft  einen 
Mann  aufgenommen   haben  sollte,   über  den  er  su  abfällig 
urteilt  in  einem  Briefe  an  Neiimark  vom  M'äcz  iübb,  welchen 
Joh,  Michael  Heinze  in  seiner  Fiogrammabhandlung  'Ver- 
mischte Nachrichten  aus  den  Akten  der  Fruchtbringenden 
Gesellschaft  uuter  dem  Schmackhaften'   Weimar  17S1    vcr- 
üfTentlicht  hat.  Nachdem  Rist  Zesen  mit  den  wenig  schmeichel- 
haften Bezeichnungen  LandlUufer  und  Khrendieb  belegt  hat, 
fahrt  er  fort:  'Auch   habe  der  leichtfertige  Bube,   da  er 
vorigen  Sommer  zu  Hamburg  gewesen,  untorscbiedliche  lose 
Kerle  zu  Gesellschaftern  angenommen,  denselben,  aus  selbst- 

')  Charakteristisch  ist  eine  Stelle  aus  einem  vor  dem 
2.  Zehn  der  Adeüohen   Hüse    abgedrnckcen   Gedicht   eines 
dem  Dichter  von  zarter  Kindheit  an  vertrauten  Freundes 
aas  GlUckstadt,  Namens  Wilhelm  Olter.    Es  heisst  biet: 
Dieser  Nähme  (der  Flllchtiga)  reimt  sich  wol  mit  dciuciu 

^  Leben, 

Du  bist  zwar  still  ut;d  fromm,  doch  Fluchtig  auch  daneben: 
Sehr  Öiichtig  ist  dein  (Seist,  sehr  Fluchtig  ist  dein  Sinn, 
und  was  dir  Bhre  bringt  zum  selben  Hengstu  hinn, 
Uebrigens  bittet  Oller  in  demselben  Gediclit  Schwieger,  bald 
ein  geistliches,  die  Socio  erquickendos  Lied  hOren  m  lassen. 


hm 


dllk 


angemasster  Macht  imd  GtiwaU,  Namen  ertheilt;  gCBtalt  or 
deoD  einen  den  Fllfuhtigen  gen&nnt,  welcher  der  ärgste 
Bürenheuter  oey,  dor  auf  swei  Beinen  trete'.  (Blatt  135).') 
Dagegen  wird  jene  Behauptung  bescätigt  dnruh  die  Untei'- 
sührift  unter  einem  vor  der  GeharuBchten  Venus  befind- 
lichen Zuschreiben  vom  12.  August  ItiäS'.  Diese  lautet: 
'Dem  S1IH9  -  spielendem  Filidor  achrieb  solebes  eilig  Nepbe- 
lidor  (=  Johannes  Wolke  ans  Liefland,  S§.  Theol.  Stud.), 
Des  loblichen  Eibischen  Scbwanen ■  Urdene  ein  Mitsehafer', 
derselbe,  dem  das  4.  Zehn  der  GeharDschten  Venus  ge- 
widmet ist.    Somit  bleibt  die  Sache  nnentschieden. 

Bei  dieser  Uelegenheit  sei  es  mir  gestattet,  einen  andern 
KW  ei  fei  haften  Punkt  in  berühren.  Er  betrifft  die  Zeit  der 
GrUndung  des  eben  erwähnten  Eibschwan enordena.  Dieaelbe 
wird  bald  in  das  J.  KitiH,  so  von  Goedeke,  Gervinus,  bald 
in  daa  J.  1656  verlegt,  ao  von  Heinr.  Kurs,  Wachler  (Vor- 
lesungen über  die  Gesch.  der  teutsehen  National  litter.  16^14), 
Filrster  a.  a.  0.  Beide  Meinungen  stutzen  sich  auf  die 
folgende  Stelle  ans  'Des  BochlSblich-ädelen  Swanan-Ordena 
Deudscher  Zimber  Swan'  (von  Conrad  von  Hüvelen,  gen. 
Candorin)  Lübeck  leeii  auf  S.  Sil:  'Der  Anfang  (des  Orden») 
ist  l'^r  VI.  Jaren'.  Aber  wäbi-end  jene  Gelehrten  die  Zahl  li 
vun  I66(i  absieben,  also  von  dem  Jahre  aus,  in  welchem 
das  Buch  im  Druck  erschien,  zurück  rechnen,  subtrahierun 
diese  —  wie  mich  dlinkt,  mit  grüsserom  Recht  —  jene  <> 
von  JtiR2,  d.  h.  dem  Jahre,  von  dem  die  Vorrede  datiert  ist, 
und  kommen  so  auf  das  Jahr  liiöü.  Dabei  hat  man  aber 
den  der  eben  citierten  Stelle  folgenden  Abschnitt;  'Sbett  da 
die  Libo  Irene,  die  mit  ein-ander  Krig  fnrendc  Christliche 
Reiche  alle  mit  lloldsäligen  Äugen  des  güldenen  Friden 
blikkes  anstralen  walte' übersehen:  Worte,  welche  jedenfalls 
einen  Hinweis  auf  den  Kopenhagener  Frieden  1660  enthalten, 
zu  dessen  Abschluss  schon  lange  vorher  von  allen  ver- 
bündeten Mächten  Versuche  gemacht  worden  waren.  Vor 
allem  aber  hat  man  die  bei  Hüvelen  a.  a.  0,  S.S1  stehende 
Notiz  unbeachtet  gelassen,  dass  der  Orden  unter  der  Re- 

<)  UebrigeoH  bestätigt  der  Brief,  dass  Scbwieger  im  J.  1654 
in  die  deutscbgesinntc  Genossetisctiaft  aufgenommen  'wwc&c. 


I 


F 

giorun 

I  am    If 


giorung  Kaiser  Leopolds  geBtiftet  worden  sei.  Dieser  kam  { 
IS-  Juli  IßSS  auf  den  Thron.  Da  aber  die  oben  et-  J 
ahnte  Untersuhrift  unter  dem  Zaschreibeu  Nephelidora  v 
12.  Augast  1658  die  Gründung  als  bei-eits  erfolgt  ?orauBr  i 
Hetzt,  Bo  inuBs  dieselbe  znischeo  dem  1^.  Juli  und  12.  Augurt  I 
l<i58  stattgefunden  haben.  Der  Widerspruch  mit  deui  Be>  f 
liuht  HHvelens:  'der  Anfang  ist  für  VI.  Jarea'  läast  sich  ] 
durch  die  Annahme  eines  besonders  bei  rümiachen  Zahlen  1 
leicht  möglichen  Druckfehlers  sofort  beseitigen.  Stellt  man  | 
nämlich  die  beiden  die  Zahl  VI  bildenden  Zeichen  um 
erhält  man  IV.  Zieht  man  dies  von  dem  Jahr  der  Vorrede, 
also  von  i6<j2  ab,  so  erglebt  sich  165S. 

Douh  kehren  wir  zu  Sohwieger  zurück.  1657  zog  er,  nach- 
dem er  sich  vorher,  wie  aae^  den  Widmangen  der  Fluchtigen 
Feld  =  Bösen  und  der  Wandlungs  Lust  hervorgeht,  in  Gottorf 
und  Glückstadt  aufgehalten,  ab  Soldat  im  dänisohen  Heere 
nach  Polen  [Vgl.  die  Geharaschte  Venus  3.  Zehn  No.  10  and 
die  4.  ZuBcbrift  vor  derselben).  Hier  entstand  die  umfang- 
reichste seiner  Liedersammluugen,  welche  er  unter  dem 
Namen  Filidor  der  Durfferer  veriiffentlichle  und  die  Go- 
barnschte  Venus  nannte.  'Ich  heisse  sie',  äussert  er  sich 
in  der  Vorrede,  'darumb  die  Geharnachte  Venns,  weil  ich 
mitten  unter  denen  Ruätuugen  im  offenen  Feld-Lager,  so 
wol  meine,  als  anderer  guter  Freunde,  verliebte  Gedankeo, 
kurzweilige  Begebnusse,  und  Elrtindnngen  darinnen  erzehle'. 
Jedoch  finden  wir  ihn  schon  im  August  desselben  Jahres 
wieder  in  Hamburg.  (Vgl.  die  Zuschriften  vor  dem  2.,  II., 
4.,  7.  Zehn  und  den  Sinnreden  der  Geharnschten  Venus). 
1650  bekleidete  er  in  GlUcksLidt  ein  Amt,  das  ihm  nach 
seinen  eigenen  Worten  in.  der  Widmung  der  Adelichen 
Kose  (Gliickstadt  HJäü)  so  viel  Mühe  und  Arbeit  ver- 
ursachte, das  B  er  'weinig  aui  etwas  anders  denkken'  konnte. 
Wie  lange  er  hier  blieb,  lUsst  sich  nicht  feststellen.  Im 
Anfang  des  Jahres  Ißliu  hielt  er  Bich  daselbst  noch  auf; 
denn  die  Vorrede  zur  Verfnbreten  Schäferin  Cynthie  ist 
GlUekstadt  den  Iti.  Febr.  Anno  16ü0  unterschrieben.  Später 
begab  er  sich  an  den  Hof  der  Grafen  von  Schwarzburg-Rudol- 
stadt,  wo  er  unter  dem  Namen  Filidor  zur  Verherrlichung 
von  Familienfesten  dramatische  Dichtungen  verfasste.   Diese 


Sclitipfongen  gubJlL'en  des  Jahren  l(tt)<l— IHH7  :in.  Ist  jedocb 
die  Aagnbo  Wttidaii'fl  (des  Horausgebürs  vun  Uurneis 
Schelmensunft))  i">c1i  weluher  Suhwiegor  Ititill  aUrb,  zu- 
trcflfend').  60  können  ebenso  wenig  wie  die  ihm  ^ugewieBeno 
Schrift  'Filidora  Erst  enlflautiuta  Jngend'  Ropenhagcti  iftHT 
die  beiden  Lustspiele  ans  dem  zuletzt  genannten  Jalire  'der 
betrogene  Betrag'  iind  'Baetlene'  von  Seh  wieger  iierröhreu. 
Hiermit  wäre  dessen  Antoracbaft  auch  für  die  andern  vier 
Dramen  in  Zweifel  gezogen,  weil  alle  aeclis  Stücke  wohl 
nur  einen  Diebtor  zum  Verfasser  gebabt  haben.  Vgl. 
K.  T.  Pabst  Blatter  f(1r  liter.  Unterhaltung  Jahrg.  1B47 
No.  2ö'l— 271,  S.  IÜ74fF.,  1070  IT.,  11183  tf.  'Jacob  Schwieger 
als  Dranaatiker'  und  'W.  Fiissow,  das  dentache  Drama  im 
17.  Jahrhundert'.    Meininger  Programm  vom  J.  1S47. 

Die  bedeutendste  von  Schwiogers  Schriften  ist  die,  wie 
oben  erwShnr,  im  Walfengetiim mel  des  Krieges  entstandene 
Gehatnachte  Venus ,  '  eine  Reihe  verbältnisB müssig  treff- 
lieber Gedichte,  kräftig  einfach,  von  freier,  scherzhafter, 
kecker  Btimmnng,  oft  frech.jugendliuh  nnd  leichtfertig,  daes 
bis  Hagedorn  hin  nichts  dem  Aehnlichcs  zu  finden  ist '. 
(0.  Lemcke  Gesch.  der  deutschen  Dichtnng  neuerer  Zeit. 
1871,  Bd.  I,  S.  24').  Bezeichnend  ist  es,  dass  schon  Keu- 
ineister,  obwohl  er  unsevn  Dichter  kennt^),  doch  von  dessen 
Identität  mit  Filidor  dem  Dorferer  keine  Ahunng  mehr  hat.") 
Vielmehl-  erwähnt  er  letzteren  bereits  an  einer  frilhem  Stelle 

')  Veranlasst  durch  eine  Anfrage  über  Schwiegers  Sterbe- 
jahr im  Keichsan Zeiger  vom  J.  ISU'l,  No.  122,  Spalte  lt!;i3  ant- 
wurtet  Watdau  a.  a.  0.  No.  16S,  Spalte  22ÜS,  dass  in  seinem 
Exemplar  der  Geharnschten  Venus  von  einer  alten  Hand 
geschrieben  stände:  'Autor  esC  Jac.  Scbwieger,  qui  a.  Iliti6 
diem  obiit'. 

')  Specimen  dissert.  historico  -  crit,  de  poetis  germanicis 
bujuB  saee.  praecjpuis  in  academia  quadam  celeberrimu 
publice  ventilatum  a  M.  E.  N.  (Erdmann  Neumeister)  o.  0. 
Anno  HOB.    S.  97. 

^)  Diese  scheint  sogar  bereits  Morbofen  unbekannt  ge- 
wesen zu  sein,  der  in  seinem  24  Jahre  vor  der  Neumeister- 
Bchen  Dissertation  berausgege  benen  '  Unterricht  von  der 
teutschen  Sprache  und  Poesia'  Kiel  Hih'i,  lä.  720  ff.  von 
Odae  amaioriae  sprieiit  und   nach  Anführung   der  Lieder 


Beines  Werkes,  S.  h'l.  b'.i  e.  v.  PaeiidoDymug  imil  flilirt  ibo 
hier  nur  als  don  Vedaaser  der  'GeharuBchtün  Veuua'  aa, 
während  er  die  meiBten  andern  ächriftea  S.  t>7  a.  v,  Juuub 
ä<;liwieger  angiebt.  Daas  di-eser  unter  dera  Namen  Filidor 
besagte  LiedersammluDg  herausgab,  darauf  wies  zuerst 
Moiler  hin,  bei  dem  es  a.  a,  0,  S.  «13  heisat;  'Jauobiw 
Schwieger  ....  drataatum(qiie)  Foematuiu  anoriini  nounnlliB 
nomina  haec  adoptiva  (der  Fll[chtige  und  Filidor),  alüa  autem 
verum  praefisit  ao  geBtilitium.  Castra,  uti  e  Veneria  patet 
Anuatae  titalo,  aliquamdiu  est  secutua'.  Auf  diese  Notix 
machte  Adelung  seinen  Freund  Ramler,  der  nach  dem  Ver- 
fasser der  Venus  fragte,  in  einem  Briefe  vom  6.  November 
1779  aufmerksam.  (Vgl.  Ärcliiv  f.  Litt,  gesuh.  Bd.  XIII, 
S,  iiilS).  Um  dieselbe  Zeit  richtete  Eschenburg  eine  dahin 
gebende  briefliehe  Anfrage  an  Gleim ,  konnte  aber  keine 
Auskunft  erlangen  (Vgl.  Arch.  f.  Litt,  gescb.  a.  a.  0.)-,  zugleiuh 
wandte  er  sich  an  die  Leser  seiner  Sammlung')  mit  der 
Bitte,  ihm  in  der  Auffindung  des  wahren  Namens  eines 
Diehtors,  'der  es  so  sehr  verdiene,  in  seinem  Valerlande 
bekannter  ;su  werden',  behiiinich  ia  sein.  Darauf  ant- 
wortete Herder  im  Deutschen  Musenni  1779,  II,  3.  3l(i  und 
I7S0,  11,  S.  4lä.  Er  widerlegt  zuerst  die  in  einer  gelehrten 
Zeitung  aufgestellte  Behauptung,  Filidur  sei  ein  gewisser 
Laurenz  Wolfgang  Woitt,  Dorfpfarrer  in  Bibra  im  llenne- 
bergischen'),  mit  der  treffenden  Bemerkung,  dieser  sei  erst 
l<)73,  also  nach  dem  Erselieinuu  der  Geharnsuhten  Venus 
geboren.  Dann  spricht  er  die  Vermutung  aus,  hinter  jenem 
Namen  verberge  sich  Johann  Georg  ächoch,  derselbe,  welcher 
den  poetischen  Lust-  und  Blumengarten  (Leipz.  I6ü0)  ge- 
schrieben habe.  Er  nenne  sich  selbst  wiederholt  Filidor  in 
diesem  Buche  und  heisse  so  auch  in  den  Zeugnissen  vor 
demselben,  sowie  in  einem  Gedicht  seines  Landsmannes 
Homburg.  Viele  Stücke  seien  ganz  in  Filidor's  Charakter 
gemacht,  und  die  Manier  sei  die  ähnlichste,  die  ntnn  sich 

')  Anaerlesene  Stücke  der  besten  Deutschen  Dichter.  Von 
Martin  Opitz  bis  auf  gegenwürtiKe  Zeiten,  Nach  Zschariae's 
Tode  fortgesetzt  v.  Joh.  Joaph.  Esebenburg.  Bd,  HI,  Braun- 
schweig 177S.    Vorbericht  8.  LVl. 

')  Unter  anderem  brachte  der  Schreiber  des  Zeitungs- 
artikels DorfTerer  in  Verbindung  mit  Dorfpfarrer! 


denken  künne.  Er  schliesBt  den  »weiten  Anf^nti  mit  den 
Worten:  'beide  (Sanmlnngen ,  die  Venus  nnd  der  Blumen- 
garten) sind  an  Tngeoden  und  Fehlern  natürliche  Schwestern, 
Kinder  Eines  rauntern,  vielbelesenen,  leichtfertigen  Vatera ' 
Eacheabarg  hat,  wie  er  in  einem  ÄnfsaCz  im  'Bragnr'  (Ein' 
Litter.  Magazin  der  Deutschen  und  Nordischen  Vorzeit. 
Heraasg.  v.  Oraeter.  Bd.  11,  lTfl-2,  S.  42U  ff.)  mitteilt,  Herder 
um  Uebersendnng  der  Sohochachen  Gedichte,  'kam  (aber) 
Dicht  zu  der  UeberKeugung,  dnss  hier  der  wahre  Fllidor  ge- 
funden sei'.")  Erst  durch  ein  Exemplar  der  Gehamschten 
Venua,  dem  ausser  einigen  andern  Gedichten  Sehniegera 
dessen  Llebes^Grilleu  beigebnnden  waren,  ^  so  berichtet 
er  weiter  —  wurde  er  auf  die  richtige  Spur  geleitet.  Ans 
der  Gleichheit  des  Verlags,  der  Typen  des  Textes  und  der 
Miisiknoten,  sowie  aus  der  ganzen  Einrichtung  der  beiden 
Liedersaninilungen  scliloss  er  auf  die  IdentitHt  Pilidurs  mit 
Schwieger.  Schon  vor  Eschenborg  hatte,  wie  dieser  seihst 
a.  a.  0.  angiebt,  Koch  in  seinem  Coinpendium  der  deutschen 
Lit.  gesch.  Berlin  IT.IO  1,  S.  24S  den  Verfasser  der  Venns 
nachgewiesen. 

Wir  besitzen  von  dieser  Liedersaninilnng  nur  eine  einzige 
Ausgabe,  deren  'Utelblatt  anf  Seite  1  unseres  Neudrucks 
wiedergegeben  ist. 

Die  Ausgabe  nmfasst  \a  Bogen  in  12",  28S  bezifferte 
Seiten.  Die  Stirnseite  des  vor  dem  Titelblatt  befindliciien 
Blattes  ist  fast  ganz  durch  ein  Kupfer  ausgetllllt.  (Im 
Vordergründe  erblicken  wir  die  Venus.  Das  Jlaupt  bedeckt 
ein  mit  Stranssenfedern  gezierter  Helm,  unter  dem  das  auf- 
gelüste volle  Haar  hervorquillt  und  auf  den  von  ihrem  kurzen, 
kaum  bis  znm  Knie  reichenden  Gewände  nicht  verhüllten 
RIfckeu  herabfällt.  Sie  schreitet  einher,  so  eben  hat  sie  den 
rechten  Fnss   erhoben,   nm    weiter  zu   gehen.    Der  rechte 

*)  Auch  der  mir  nobekannte  Verfasser  eines  Artikels 
in  der  Ulla  Potrida  17S4  Berlin.  Erstes  Stück  IV,  S.  45 
stimmt  Herders  Ansicht  nicht  bei.  Mit  Rücksicht  auf  die 
Widmung  des  2.  Zehna  Lieder  der  Venus  an  drei  Gehren- 
scbäfer  (Gehre  nach  Eschenburg  a.  a.  0.  Hl,  S.  34S  Anm. 
eine  Gegend  im  Bolsteinscheu.  an  der  Elbe)  sowie  auf  den 
Druckurt  Hamburg  glaubt  er  den  Verfasser  in  NiederBBclisen 
suchen  zu  mllsseo. 


I 


I 


I 


Arm  ist  angef»hr  bis  zur  Hälfte  des  obero  Teils  entblSsst, 
mit  der  rechten  EaDd  hiit  aia  ein  den  Eidhoden  lierllhi'endeB, 
sie  weit  Ilbernigendea  Banner  mit  der  Aufschrift: 

FILIDORS  I  gt^arnil^ie  [  VENVS  i    i 

umfasat.  Ihre  Liniie  ruht  auf  dem  RUcten  und  hJilt  ein  ; 
flammcndeB  Herz.  Die  Filsae  sind  mit  Sandalen  bekleidet. 
Im  Hintergrund  rechts  befinden  sich  Lagerzelte,  links  eine 
Kanone,  von  der  jedoch  nur  ein  kleiner  Teil  des  linken 
Uadea  und  die  Lafette  sichtbar  sind.  Anf  letetcrer  sitzt, 
den  rechten  Fuss  über  den  linken  geschlagen,  ein  Krieger; 
hinter  ihm  sehen  wir  den  Äinor,  der  seine  rechte  Hand  auf 
den  rechten  Arm  des  Soldaten  gelegt  hiit  und  diesem  eifrig 
ins  Ohr  flliatert.  Amar'e  linke  Hand  rnbt  anf  dem  RUcken 
des  Kriegers,  der  Bogen  in  derselben  ragt  etwa  zur  Eülfte 
Uher  die  tiuke  Schulter  des  gespanot  Kubürenden  Soldaten 
hervor).  Unter  dem  Bilde  lieat  man;  '^atnbuiQ  in  uerlegung 
e^tipian  (Slii^ta.  Ifi60'.  Auf  der  Rückseite  des  Titelblattes 
Bteben  zwei  Verse  (Alexandriner),  in  denen  der  Dichter  die 
LectUre  seiner  Venus  ernsten  Leuten  untersagt.  Cutonische 
Gemüter  nennt  er  diese  in  der  Vorrede,  in  welcher  er  ebenso 
wie  am  Sohlnsa  das  Verbot  wiederholt.  An  die  Hamburg 
den  21).  Weinmonats  1Ü57  datierte  Vorrede  sohlieasen  sich 
'guter  und  lieber  Freunde  Zuschreiben'  und  an  sie  die  mit 
einem  Motlu  von  zwei  Versen  versehene  Liedersammlung 
selbst.  Sie  zerltLllt  in  T  Zehn.  Jedem  geht  eine  Widmung 
in  gebundener  Hede  voran.  Das  letzte  Zehn  ist  dem  Priapns 
geweiht  und  zeichnet  sich  noch  mehr  als  die  andern  durch 
kecke  Laune  und  übersprudelnden  Mutwillen  aus.  Den 
SehluBS  bilden  die  dem  Momus  zugeeigneten  äü  Sinnreden, 
dann  als  'Zugabe'  18  Hadrignle  und  die  das  oben  erwähate 
Verbot  enthaltenden  Verse.  Nur  die  TU  Lieder  sind  mit 
Melodieen  veraehen,  die,  wie  Schwieger  in  der  Vorrede  sagt, 
zum  Teil  von  ihm  seibat  herrühren.  Sicherlich  sind  es  die 
mit  J.  S.  bezeichneten.  Die  Namen  der  andern  Componiaten 
sind  ebenfalls  durch  die  Anfangsbuchstaben  angedeutet. 
Signiert  ist  91  —  ^;  mehrere  f^iguaturen  fehlen.  Ausser  der 
Blattzähhing  but  das  Buch  auch  SeitenzUhlnng;  doch  ist  sie 
nicht  vollständig  durchgeführt.  Ansge schlössen  von  der- 
selben sind  und  haben  nur  BlattzShlung  der  Anfang  des 


Buches  bis  znm  erslen  Liede  dea  ereten  Zehn,  die  Zu- 
schriften snm  2.  bis  letzten  Zehn  and  zn  den  Sinureden, 
die  Zugabe  und  endlich  die  dexa  9.  nnd  letzten  Zehn  voraus- 
geechickten  besondem  Titel  ('SillborS  |  (Se^arn|i^t«T  9!(nu€  | 
Siitteg  3(^(n'  U.S.  w.),  nährend  die  zum  2.,  i.,  b.,  (i.  Zehn 
xngleieh  aach  bei  der  Seitensäblnng  berlicksichtigt  sind. 
In  dem  vorliegenden  Test  sind  die  Seiten  durchweg  gezählt, 
die  fehlenden  BlattbeKeichnnngen  Sij,  Siij,  Suj,  Giij,  ^ij, 
^if,  flvj,  20,  'HIV,  Oiij,  Diiij,  Obj  hinzugefügt,  ausserdeta  die 
mit  arabischen  Zahlen  Fereehenen  Blattsignaturen,  suwie  dl« 
mit  den  beiden  lateinischen  Buchstaben  a  und  b.  Letztere 
dienen  dazu,  die  ei'Bte  bezw.  zweite  Seite  eines  der  Seilcu- 
»ihlnug  entbehrenden  Blattes  da,  wo  es  erforderlich  ist, 
kenntlich  lu  macbeo.  Die  Bezeichnungen  33  4,  tSjb,  ^it>, 
güi]  sind  durch  Siüj,  Giiii,  gfci,  ?liiii  ersetzt.  Wie  selion 
hieraus  hervorgeht,  iat  das  Bach  nicht  sehr  aorgftiltig  ge- 
druckt. Besonders  wird  dies  aber  ersichtlich,  wenn  man 
zwischen  dem  Wortlaat  der  unter  der  Melodie  als  'J'ext 
stehenden  ersten  Strophe  eines  jeden  Liedes  nnd  der 
Fassung  der  an  der  Spitze  jeJea  Gedichia  befindlichen  — 
die  erste  Strophe  ist  nämlich  durchweg  zweimal  gedruckt  — 
einen  Vergleich  zieht.  Da  eigeLeu  sicli,  abgesehen  von  don 
orthographiBchen  Abweichungen,  folgende Ve rauh ic den! leiten: 


Im  Test  unter  der  Melodie 

Im  Gedieh 

Zehn  I,  No.  l,  V.  l  mag 

tnn 

Mo.  2,  V.  (1  erft  (nnöcbrat^t) 

i}at 

.       No.  3,  V.  2  iDtUft 

rmltfl 

So.  i,  V.  5  i^rcmpcBtn 

i^ventuxflcn 

No.  5,  V.  6  bann 

bemi 

,      V.  7  nmi  icjt  an 

'Jtiiuiii  fie  ar 

,      V.  9  tein 

i^. 

No.  6,  V.  5  entmiet^cii 

entweit^en 

,      V.  0  Berbliei$en 

berbleicficii 

,          ,.      V.  7  bic  i^ren 

bic  iVte 

,      V.  s  erben 

Grbc 

No.  I,  V.  4  h'oii 

teen 

.      V.  5  fi(t  IPD  eine 

fic^  eine 

No.  8,  V.  5  fftr  ein 

Dor  ein 

In 

Text. 

nter  der  Melodie 

Im  (iRdiütit  8elt>s 

Zehnl, 
Zehn  11, 

No.  U 

,  V.  4 
V.  3 

tloffen 
eiiriwn 

binffen 

No.  1, 

Stime 

No.  ä, 

■V.2 

bU  (3)clia) 

bU 

No.4 

V.  3 

o^ngefe^r 

.mgefeljr 

V.  1 

(eg)  finb 

feint 

No.  (i 

V.  1 

b«l 

betii 

Mo.  7 

V.  5 

bariini 

baiumb 

No.  e 

V.  ü 

S^  le?  in 

3(1^  iBÄr'  in 

No.  lU 

>  V.  i 

InaTuinb  toillu 

aUatum  molftii 

Zehnni 

No.  1, 

V.3 

fttHp 

fteteä 

. 

No. .?, 

V.4 

rinen  Siebenten 

einem  S^icbeiibem 

„ 

No.4, 

V.2 

(cb)  mein  ein 

meinen 

No.  5, 

V.2 

{Sä,)  (rlle 

folte 

No.  C, 

V.4 

Wie  (iff  eO 

nie 

No.  7. 

V.2 

nit 

nii^l 

No.  S, 

V.4 

^(tte 

teiffe 

No.  n 

v.c 

firitte 

flritien 

„ 

V.  7 

Bvitrtn« 

f*fliffe 

Zehn  IV 

No'4, 

V.3 
V.  (1 

(oon)  bem  311* 

ben  An 
i^m 

No.  10 

V.2 

meiti^eii 

roeit^m 

Zehn  V, 

No.4, 

V.2 

bat)Kn 

bnrooii 

V.  :> 

mein 

ft^auftu  Qut^  mein 

No.  f.. 

V.2 

(als)  bii 

bir 

V.  a 

frifc&m 

ftif*em 

No.''7, 

V.4 

^hxict 

Reiter 

No.  10 

V.  5 

eiicec  aieimen 
jWiiifien 

euer  Sleiine^jlDingcn 

Zehn  VI, 

No.  1, 

V.  1 

baiM>n 

batuon 

N0.2, 

V.  1 

bntumb 

barum 

N0.9, 

V.2 

bie  (a;i)rinni=eee) 

ber 

V.  6 

bflfe  (fie) 

ba 

Zehn  VII 

No'l, 

V.3 

nit 

ni<^l 

No.  2, 

V.4 

rötimet 

tfi^rel 

No.  a. 

V.  (i 

nit 

ni*t 

„ 

V.  7 

niflfl 

ton 

No.C, 

V.2 

luilft 

li'ilt 

V.  5 

Stur 

Jener. 

Id  den  vorliegenden  Text  sind  nur  5  von  den  ab- 
weichenden LeHurteo  aufgenominun :  I,  Ko,  {>.  V.  7  i^ren  et. 
H)tt;  II,  No.6,  V.  i  benn  (ben)  st.  bemi  III,  Nu.  4,  V.  2 
meinem  et,  meinen;  IV,  No,  4,  V.  :i  fcem  Bt.  ben.  Endlich  ist 
V,  No.  4,  V.  5  vor  mein  eingefagt  aiiff. 

Ausser  diesen  aind  noch  fQl§:ende  Drucki'eliler  im  Neu- 
ilrnuk  verbessert:  Aaf  dem  Titelblatt  öm^^inletä.  —  8.  3, 
Zeile  n  ei^agen]  enoBen.  5,12  ((locL  6,16  jun]  jum.  ü,2S  5&rt] 
6iret.  «,35  Sipppen.fflfft-  7,36  ben]  bein.  8,1J  Surtnnne.  S,18 
fterftenb]  fterSen.  8,25  im  mitten.  8,43  beiner]  belne.  12,fi 
öinmifft.  12,24  treuen]  ttenen.  («,26  aJlili^^Btot.  16,29  ge. 
fongen]  aetangen.  17,27  pon.  20,&  miittift^.  21,3  mt^reS. 
21,20  i^teni  i^re.  24,15  fe5.  itn,ll  6innen]  Sinn.  31,14  ^afoS] 
Vajol.  36,5  efeu]  e(eu.  3B,9  ®ic]  Bie.  86,17  beinen]  beinet. 
37,23  aiel.  38,25  mnft.  3S,11  beim]  bem.  43,33  mnft.  47,5 
ajjid^fel.Si^iffetem]  aBet^fet .  ©t^.  52,17  SBoßenScü^]  fflJoHen. 
6iu^.  52,20  ben]  bem.  52,23  äiiatti,  57,19  jn.  67,32  mant^eSa^l. 
62,4  inn]  nun.  öe,27  fuffe.  69,9  Qittet  iiiä]  @6ttetn  iä.  69,ifiln] 
ein.  7ü,29  ^i^.  S,  75  in  dm  Columnen-Uebersehrift  SletteS 
3e6enl  !Dritted  3.  79,22  roaä]  mnä.  81,11  fllnmic^.  88,15wfirb'] 
wmV.  89,3  ftttgt]  fraget.  91,22  Sift]  fiuft.  i»8,22  eigne]  neige. 
99,8  BorgefteMeä]  öotgeftteftes.  8.  103  Colamnen-Ueberachrift 
fei^tfteä.  lu4,l  bie]  bett.  116,24  fd^niujelnbem.  Il6,;t7  bon]  eot. 
117,30  Hnbromebe]  Slnbromobe.  121,15  ttS^nl]  trA^nt  122,9 
Sebel.  1211,30  ^vet)  ^Snet.  127,3G  fltiiern.  128,29  iimgft]  maö&ft. 
129,5  äßoUeu,  13ä,5  S)enn]  SDtm.  !37  Unterschrift  Sejlmn] 
gftnfflen.  139,21  groben.  139,25  Romlirementift^.  141,33  SennS. 
143,13  monier.  143,15  gebtüHet]  gebruffet.  148,1  labe.  152,18 
S)if]  23ir.     163,8  fett. 

In  einigen  Versen  verlanf^ta  das  Metrnm  kleine  Aende- 
rnngen.  8o  ist  liin^ngefügt:  39,16  nii^t  binler  Sj^ten. 
TI,I9  0  hinter  iä).  81,10  bii^  hinter  i(^.  Sä,9  auff  hinter  aut^. 
(Vgl.  oben).  128,28  ist  ((^fnftje]  st.  ft^Jnft  geBolzt,  Mit 
KUcksieht  anf  das  Versmasa  Ist  ferner  11,26  das  erste  mit 
gestrichen  und  11)4,36  fc^merjet  unb  Be^erjl  in  fc^merjt  utib 
be^etjet  geändert  worden.  79,14  Isutpt:  SüaS  inänlfi^eft  ain, 
b«  aEiner,  fo?  Geändert  in :  3ßa§  luflnlft^eftu  bifi  a6er,  ainner,  fo? 

Die  Abkürzungen  sind  aut'gcllist:  m  =  mm  8niul,  ii=^nn 
8 mal,  c  =  eil  "mal,  ii. ^iinb  einmal,  iiti^unb  4 mal,  bi  ^bofi 


r 


xvm 

einnial,  artb'lucit  =^  aiibertoeit  oinmal  (83,3).  An  mohreren 
Stellen  ist  die  InterpusclJon  geündert. 

Ans  der  Geharosuliten  VenuB  Bind  eine  Reihe  von 
Liedern  in  versdiiedeue  Ge dich tss ammlangen  übergegangen. 
Znerat  Hut  Esuhenbarg  in  seine  'Anaerlesene  Stjlclce'  u.  e.  w. 
Bd.  in,  S.  325—308  15  Lieder  (Zehn  I,  No.  2,5,  10-,  Zehn  II, 
No.  l,S;  Zehn  III,  Ko.  Ü,9,  I«;  Zehn  IV,  No.  2,3,  7;  Zehn  V, 
No.  3,7;  Zehn  VI,  No.  3,5)  aufgenommen'),  ferner  Friedr. 
Matthiseon  in  seine  lyrische  Anthulogie  T.  I  Zürich  1äU3, 
.S.  169  ff.  Zehn  V,  No.  7;  Zehn  I,  No.  10,5;  Zehn  II,  No.  1  und 
T.XVIII,  Zürich  181(6,  S.316ff.  Zehn  I,  No.2,  dann  G.  A. 
H.  Gramberg  in  seine  '  Blnmen  deutscher  Dichter  aus  der 
ersten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts'  Oldenburg  1805,  S.  60ff- 
Zehnl,  No.  5');  S.  23T  if.  Zehn  I,  No.  10;  S.  241  ff.  Zehn  I, 
No.  2.  Endlich  enthält  die  MUller-FürsterBche  Bibliothek 
Bd.  XI,  S.  3  — 122  a7  Lieder  und  6  Madrigale.  In  allen 
Sammlungen  sind  die  bezeichneten  Lieder  %uu3  Teil  wesent- 
lich geändert,  ans  mehreren  ganze  Strophen  weggelassen 
worden. 

Auch  soll  nicht  unerwähnt  bleiben,  dass,  wie  Esehenburg 
im  Vorbericht  S.  LIX  niitteilt,  sich  Gleim  gegen  ihn  niUnd- 
lich  geäuBsert  hätte,  'er  habe  diese  Lieder  (die  Venus)  für 
ihr  Zeitalter  so  schön  gefunden,  dass  er  einmal  den  Voraatz 
gehabt  habe,  ihre  ganze  Sammlung  aul's  neue  abdrucken  zu 
lassen'. 

SchlieBBlich  kann  ich  nicht  unterlassen,  auch  an  dieser 
Stelle  der  verehrlichen  Verwaltung  der  kUnIgliehen  Dnl- 
versitiits- Bibliothek  zu  Göttingen  für  die  gütige  Debar- 
sendung  einiger  in  der  hiesigen  königlichen  Bibliothek  nicht 
Tothandener  Schriften  von  Schwieger  ergebenst  au  danken. 


<)  Ans  dieser  Sammlung  bei  Job.  Ad.  Nasser  Vorles. 
Über  d.  Gesch.  d.  deutschen  Poesie.  Altena  ISOU.  Bd.  D, 
S.  Wy  ff.  als  Proben  3  Strophen  von  Zehn  I,  No.  2  und 
Zehn  V,  No.  7  vollständig. 

')  mit  der  Unterschrift:  Philidor  der  Dorferer.  Dazu 
fügt  der  Herausgeber  seltsamer  Weise  hinzu:  Eigentlich 
J.  G.  Sc  hoch. 


Berlii 


Theo  bald  Raehie. 


Sie 

#e|)crnf(l)te  Uenus 

ober 

Ste6e§  ^  Steber    im    Kriege    gebic^^ 

tet  mit  neuen  ©efang^Söeifen  ju 

fingen  unb  ju  i))ie(en  gefejjet 

ncbcnft 

ettlid^en  ©innreben  ber 
SieBe. 


SSerferttget 

unb 

Suftigen  ©emu^tern  ju  ©efatteu 

l^erauggegeben 

gilibor  bem  ^orfferer. 


©ebtuBt  be^  aWt^oel  «ßfeiffetit. 
lerg  im  5;^um,  3m  So^t  1660. 


SBcr  Smft  unb  ®^ffcr  liebt  unb  nie  bei  Suft  getoefcn: 
^at  meine  SSenug  nod^  ju  fingen,  nod^  ju  lefen. 


[««il 


Worrcit. 


^Q.^  iDfifi  eö  lnol,  boB  eä  biefer  meiner  gc^avtii^ten  Stnuä 
O  anberä  nit^t,  alä  jcn«  fiel?  btm  SBitfliI,  bie  fic^  unter  beut 
Irojantyc^em  firiege  ber  ^a\laS  ju  S'voäje  in  Sönffen  finben  üeffe, 
ergeben  Wirb.  D^nt  Strrit^e  unl  SBunben  toivb  fie  ftfiinetlK^ 
POTi  bannen  Eonnnen.  !B«  aStt,  ber  bu  fie  juBetttj)en  geöentfcft, 
fitfi  mal  ju,  bdg  bu  ein  Siontcbeä,  baS  ift:  bag  bu  aug  @itt> 
liebem  aiute  enftpninßen,  @6HIi(^eS  öeifteä  «nb  loljffetn  Keuerä 
le^eft:  anbwä  leerten  fie  beine  bleierne  ^ßfeile  toenig  befc^abigen 
tonnen,  unb  |oItu  erfahren,  bog,  oi  it^  flieic^  mit  bem  Suilan  in 
meinen  SSerfen  rtroaä  bo^er  Binfe:  i*  botfj  foli^e  äßoffen  jufi^niicben 
t^eleinet,  bie  btine  SIrgiiftigmt,  iDic  ^rt  fie  ift,  buti^bo^tett  tfntten. 
3(tl  ^eiffe  fie  batumb  bie  ©e^omfi^te  Senuä,  »eil  itf)  mitten  unter 
benen  iUfifJunaen  im  i)fft=[aiiij]n<n  Selb^SAa«,  fo  TOol  meine, 
ülä  nnbtver  guter  S^eunbe,  »etliebte  ©ebanten,  hirjtociliae  W' 
gebnAffe,  unb  Srfinbungen  barinnen  erje^Ic  ni^t  etWau  ein  £ob 
bormit  ju  erjagen,  (fmtema^I  aUel,  WaS  bu  fie^eft,  glei^fa^m  auff 
ber  g[u4t  g<ma<it  mnrten,  unb  ba^er  feine  gntjc^ülbigung  auc^ 
be^  ben  ©c^atfffinniflften  oerbienct)  fonbern  bir  juSeWeifen,  »ie 
bie  ^eec:Jrompete  nidt  fo  gar  aUe  9J!u|en  Betjagen  (inne.  Sie 
'JHelobeoen  betreffenb,  fmb  beren  wenige  entlehnet,  ellit^e  Ben  einem 
bev  berü^mteften  äßeifter,  auff  beffen  ^t^fl  ruJjm'Wärbigen  Saj) 
tpeber  bec  SIeib  no*  eiiijig«  Zaittv  baä  gmngfte  IBort  juf^rec^en 
miv  iberft^iHet:  Mbermn^lö  finben  fif^  anbete,  bie  jttar  in  bsr 
(Sil,  aber  beminffcn  gefetjet,  bii6  fie  beiner  Suft,  tCBfern  bu  ni(^t 
ielbft  ein  auft=3«nb  bift,  fottfame  ©enfigt  tu^n  werben:  33ie 
äbiigen  fibetCCingenben  fc^ieibe  ii^  mit  ju,  alä  bie  ii^  naäi  meiner 
Cinfolt  oebic^tet,  nur  bor  mi0  unl)  ttebm  üe  gefaDen.  ÜJliMalten 
fie  bir;  (u  lag  fte  \^i>]  liegen.  3[^  mit  bot^  TOoI  ju  ^Ären  ^nbeti. 
'JÖiüftu  fie  aber  Oerbammen,  (o  bin  it^  bet  erpc,  ber  fä)  iBieber 
biefelbipe  }\x  jeugen,  erbeut.  Saßftu  bann,  ici)  (eu  in  etlichen 
Oebic^len  ein  Wenig  ju  natüdit^  gangen:  fo  gebe  i(^  jur  antwort, 
bog  ic^  felbige  benen  flatonif(6cn  Bemfibteni  aufebrftflic^  ju  lefen 
perbiete,  an*  nur  ju  ber  3"*.  Wenn  bie  giorifd^en  gefte  onges 
fleüet  roerben,  gefungen  &a6en  toi[.  Siaä  eine  mirb  bit  ffir  anbrrn 
migfaüen,  bog  ii^  alljuTOeitleufftifl  pweilcn  geft^rieben,  ba  bci^ 
bie  Sieber  mit  toenigen  SSjjen  anne^mtiAer  ju  feün  fi^eitien: 
Earauff  antworte  id):  bag  beren  Biet  ^iftBvifri»,  unb  tt^  bei  6ai^en 
UmbflSnbe,  njeit^e  in  eine  fo  tuise  ©nge  nid&t  Wol  jubringen 
weren  gewefen,  gerne  oljne  Mangel  einfö^ren  woHen.  Über  big, 
wirb   P*&  montier  ob  ber  Sri  etlicher  Seime,  berer  ©jempel  in 


4  SSorrebe. 

^rofobieft  nid^t  fttiblid^  öertounbem:  ®r  toiffe  aber  baf;  id^  offt 
ber  2Rerobe^  ju  aefaffen  ettt)a§  jiringen  mÄffen,  h)tetoo(  e§  mir 
mel^r  frel^  [Äbjj  ju  tulSin,  alg  einem  anbem  ju  tabeln  ftc^^et. 
2)te  ©d^reiberey  äffen  beuten  red^t  ju  mad^en,  ift  ben  ©e^el^rteften 
BiJ^er  ünmüglid^  getoefen.  gd^  getr6fte  mtd^,  bafc  i»o  id^  baröber 
getabelt  h)erbe,  id^  meineö  UnglüReö  ©efeffen  antreffe.  3"^^?* 
toil  id^  bir,  ber  bu  mid^  julefen  h)6rbigeft  nod&  eing  vertrauen: 
2Rer!e  id^,  baf;  meine  ^^nu^  bir  beUebli^  fe^n  toirb,  fo  fe^e  id^ 
bir  ju  gefaffen  meine  geber  nod^  tool  toeiter  an,  too  nid^t:  !an 
id^§  au$  tool  bleiben  laffen.  SBelc^eS  id^  bir  auff  gut  4)eutfd& 
l^iermit  px  öerftel^en  geben  tooffen.  2ebe  tüO^V.  unb  l^abe,  toa§  bu 
mir  g6nneft. 

3d^  öerbleibe 

Hamburg  ben 

iOten  ^ein» 

monatg  1657. 


gitibor  ber  Dorfferer. 


^HT]  WuUr  unb  litber  fjKuiitif 

äufc^reiBen 
Ü6ec 

an  feinen  Btrtrauien  greunb 

ben  Iiorfferi^en  gilibor, 

aiä  Ei:  ftiue  ®e^arnfcfite  Sjcnuä  ^«auf;  fln6c 

au^  ßinigSb.  Ab erf (giftet. 

*(*3er  ?lat«  bmaiteu  loit  faft  einen  a:i((t  «nb  ©iuBe: 
Tjf  mit  ifl  no(^  nie  bmu\t,  bog  bu  ein  Sieb  etbot^i 

Don  be^m,  i»ai  S'JP'C'^  "or  frembe  Seijung  n    " 
nun  iQo  fpomt  bi(§  an  bec  tleitie  SiebeS  fflube. 
Salb  üagft,  balb  breueftu,  balb  teeiftu  bi(^  ju  [oben, 
6a(b  ri^tfiu  anbem  ab,  bofi  f«  ^a*  föff«  ®ifft. 
bie  Siebe,  foffen  ftie^m,  bie  bt^  icol  feibec  trifft. 
3Ju  Jt^etätP  mit  bec  ganfl,  unb  Vtangefi  mit  ben  ©oben, 
fD  pic  apoUo  ft^entt.    3ft  fo  ein  linbe«  Si^reiben 
im  6tunn  oui^  ie  et^firt?  ia  Ettiroecbt  unb  ^ßulMer  tnallt 
unb  bei  uerlDunblen  Senn  in  Setzen  mieberfc^aat, 
(anftu  her  Siebe  ©pfel  in  fanfften  SHeimen  treiben, 
ajie  Siebe  ^at  offt  Gtieit  unb  SBlut  unb  lob  geborten, 
fjie  Iritb  im  ©tteit'  unb  Slut  unb  Sobe  Scnu^  toat^, 
i^  beule  beinern  @eift'  offt  bc^  mir  feCber  nai^ 
unb  merle,  ba^  fitb  bie  eer  ^imntel  f}at  Uerf^tooD 
3)fl  bu  in  ©tÄten  [ebtfl,  ba  Jt^riebeftu  Bon  5«Ibern, 
nu  bu  im  j^elbe  toai^ft,  ^ellftu  bii^  toie  becliebt, 
itS)  Iceig  uii^t  ViaS  beiu  Kiel  nic^t  aUeä  von  fi^  gibt. 
Sltic^  ab,  ti  ifl  oerbient  bec  ,3'B*'9  auS  56buä  Sü-^lbetn. 
'JlimiTi  \d  UL'rlieb 
mit  SHeiarc  ^ßerfon. 

« '■]       TNSe  Senuä  fte^t  gerfift, 

'i^  reeit  r«  ^eym  aßaPocS  lieber  ift 
als  be^  bem  ^inEenbem  ^ulFan, 
btr  taum  baS  geuc  ^al  auggeta^n, 
(0  fängt  ec  an  ju  fi^naci^en, 
befl  aHorgen^  ftt^t  er  auff  ju  frü^ 
mit  ben  Hiflopen  ie  unb  ie 
unb  fi^miebet  äQaffen. 
3Boä  ^at  benn  51mor  ^ie  jufif äffen? 


<Bx  f))ri^t  im  5iIibot  an  umB  ein  5Berbe>SeIb 

unb  jicftt  auä)  mit  ju  0elb. 

ei  lieb«!   »eiftu  moC  Wotju? 

tnrinftu  er  »offf  Urntit  festen? 

3al   et  ip  einer  Bon  ben  tetflen. 

er  [Aft  bem  gUibor  nic*t  JRu^', 

er  mug  auff  Siebeä^at^en 

ibm  Serfe  machen. 

®ii$,  gilibor, 

bicfe  Bor, 

ba&  bu  ni*!  Wirft  Beritfet, 

aier  ©f alt  ^at  lo6  gebtöfht, 

ber  $feil  ge^t  bir  inS  ^er^  hinein. 

Sod^  Ia|i  eä  fein: 

91u  er  bi(^  (lat  getroffen; 

ftt^it  bic  ber  afleg  jnn  SBlufen  offen. 

atfo  (cfierjte  in  ,'gainl>. 
Dein  getrener 
3a^rt'SAnber. 


tTvge  gilbne  9Ia&t.Satetne 
■*-^      mil  i^reni  Sterneniß^or' 
(rftarret  unb  ^Sct  gerne, 

luie  ffifi  ber  g-ilibor 
auff  (riner  giJten  fpielet, 

auA  fo,  bog  aUe  Seit 
bie  fäffe  giamm»  füllet, 

fo  giHbor  wermelbt. 
2. 
3)aS  Sieben  ift  ein  Kriegen 

unb  s»ar  ein  ffiffei  ©treit. 
SBer  nic^t  nil  unten  liegen, 

ber  mufi  in  gieunbligteil 
tagifAgli*  nur  »erft^ieffen 

bor  ^iilber,  Sippen^fafft. 
ffiit  lautem  furjen  Spieffen 

toirb  ^iet  ber  Sieg  gef^offt. 
3. 
allein  i^ilibor,  bein  Singen 

gefiel  bem  SlatiorS  Idd^I, 
ber  ^'"buS  muff  ertlingen, 

mal  fo,  ba6  fetbft  ber  ?o^I, 
fid)  loanbie  uon  ben  Sebeln: 

bu  na^mft  ben  Jfber^Iiei 
imb  ftfiriebft  bo«  fflffeii  (i^nAbein 

unb  Ooii  bem  SßenuS-Spier. 


Si!  Ia§  bi0  lueiter  pin\r, 

mein  fftffer  giliboc, 
bii  lanft  btn  Srieci  i>(rft6r(ti. 

3Savä  (iStt  bie  Sauft  emjjor, 
unb  teil  btr  StnuS  rtfnfen 
bi«  »lut^bffiJtü^te  gn^n', 
M  toll  nii^t  me^r  gebemfen 
an  St^wecbt  unb  ^iififan. 
5. 
J5tum  fi^ttib  bei  nur  tooä  tefter, 

ajicirt  eblec  Silibor, 
bir  fprit^l  bet  Hein*  Sellec 
toai  })tmüä)  in  ba£  O^r. 
^u  mufit  ja  nii^is  Uerfc^ni eigen, 

(o  bir  njirb  funb  gemacht, 

ajlan  nimt  biifi  an  jum  3™fls" 

Bon  [Dlt^er  ffiffeii  ©t^lacfjt! 

Srni  fftHPiereiibent  ^i'itot 

fc^rieB  folifieä  eilig 

Kep^elibor. 

Sc«  I66li(^en  Btbifi^en  St^fcanen^ 

Dtbenä  ein  OTitJc^ifer. 

iT\3e  Siebe  fi^lrifft  bet  'Sidjttx  Sinn 
■*-'  unb  nimmt  bie  butileln  gi^laRen  (lin, 

loum  ^nt  ein  3)i^ler  toul  aefcömBcu, 

fibt'  er  fi*  ei:ft  nic^t  biitifi  baS  Sieben, 
Setla«e,  giltbor,  ken  Sfleib, 
bii^  ^ääJ"  *!"  gelehrte  ^eit 

ber  alten  Sieben ben  Poeten, 

bie  feine  3eit  no4  9teil)  Wirb  tSbten. 
ÄatuB,  SibuU  unb  benn  liroperj 
finb  buK^  bet  Siebe  Keifen  Si^erj 

in  gSSuä  lempel  einflcjogen 

unb  über  baö  ®eftttn  geflogen. 
Sitgii,  ^iJWJ  ""*•  ben  baä  Sanb 
bet  (Beten  enblii^  ^at  Berbranbt, 

Jinb  mit  öiel  taufenb  buxä)  ben  Dtben 

fcec  Sieb'  anerft  betö^met  loorben. 
Se^t  un(te  Seutfc^e  Sitztet  on, 
ob  es  bie  Siebe  nitbt  geta^n, 

bafe  unfre  ©ptai^e  reine  fte&et 

unb  anbem  ju  ber  Weihten  ge^el. 
Die  Sieb'  n^cbet  unlern  Oeift, 
ba6  er  f«^  aufi  beni  Staube  rei^ 

unb  lernet  ^^e  Saieit  fi^reiben, 

bie  ein  mi^l=fr£>^  muß  iaiTen  bleiben. 


@uter  greunbc 

ÜiVr  aber  nti  [lij  bilbel  ein, 
bu  iiiöitefl  in  her  Sa^t  fo  (ein, 
Wie  bu  bi(^  ^ier  ^aft  ou^eegebm: 
ber  fcnnet  bit^  nic^t,  no^  bein  i^eben. 
£flfi  rieten,  toee  ba  rillten  »il, 
^alt  bu  brum  nit^t  bie  «^eber  fttll: 
id)  loeifi,  bu  bafl  fdon  obgefafftl, 
batob  b«  blafft  5leib  erMaffct. 


1 


ift  f«i[(et  biT  aufe  bm  Eaflet  in  ^ubla[cOen 
bein  unBecenbetlie^er 


_   unb  bie  Jlartoune  l&&nt  beii  groben  Seidjenflang, 
loirftu  mil  SiebeS^ßlu^t  ieiucflei 
unb  fpielejt  ftSHi^  ^er  ben  (4niei*elnbeii  ©«fang, 
btn  bie  Sieblnne  finget, 
reenii  fie  bem  Slbon  ein  Stdnbi^en  bringet, 
üüenn  bie  Oequetfcbteii  Jlerbcnb  tlagen, 
fo  legeftu  eS  «uff  bie  Üiebeä-feuffäer  niifi, 
fid^ftu  ein  SBerf  jufammen tragen, 
fo  meineftu  eä  fe^  SBofiUen  §«3eii=5iau[i, 
baS  bu  burcb  ©türm  unb  ©legen 
Dfft  mit  lapferteit  ^aft  öberftieaen. 
^n  Üeine  S^&a  !)at  bi^  befcffen, 
er  niac^t  bi^  taue  unb  blinb  in  mitten  ber  @efa^r, 
ioie  ttnlftu  jonft  fo  fein  Oermeffen 
ju  fireiben  Bon  ber  Sieb'  in  ber  BevboHten  ©t^aar, 
loo  fflarbace^  unb  St^veHen 
unb  ber  na^e  lob  lebt  aller  ©tten. 
es  ift  bie  freche  Sieb'  alleine, 
bie  Slijj  unb  ^ulCcr  ttojjt  unb  auf  bie  fiugelu  lad>t, 
fie  fpotlet  grober  Sittfecifteine 
unb  Rillet  frif*  beS  ZcfsxS,  wenn  bie  ^etarbe  frac^i, 
fie  lau  wtl  JJreuben  fingen, 
menn  6c^eHan  unb  €ebil  mfirbli^  Hingen. 
Xtt  iJImoi  fi^enlt  nu  ntc^t  me^r  SR^rten, 
bi^  ift  ein  f^le^tca  3:u^n  um  fo  oiel  fiunft  unb  gieife, 
mil  i'orbeer  w\l  er  ben  umgürten, 
ber  feincä  Sla^meng  3)u^in  ber  Seit  ju  melben  meig, 
ben  ^aftu  lÄngft  üerbtenet, 
au^,  e^  bir  fiofille  mar  uerfü^nel. 


EiefeS  HieUeit^t  nic^t  neble  fc^riebe  ei. 
ligft  bir  unb  beiner  Benuä  jn  S^ten 


3ufd^rci5en.  9 

f^B  lieben  bie  ^qgen,  bie  fftai^tn,  bie  Stäben. 
^  SBarum  nid^t  aud}  bie  jungen  Änaben? 
3öie  folte  gebönet  benn  gilibor  fein, 
hai  er  Don  hieben  ioaS  bringt  ein? 
[812]  3)ie  SQßÄrme,  fo  fried^en,  bie  93Äume,  fo  toad^fen, 
bie  führen  SSenuiS  ©d^toanensad^fcn. 
3Bie  fommt  e§  benn,  2mU,  baß  ii^r  eud^  fo  ftettt, 
baf;  eud^  baiS  Sieben  nid^t  gefdUt. 
2ßie?  iooHt  il^r  htm  gilibor  ettoaS  bertoeifen, 
baburd^  fid^  mctriAt  936d^er  ))reifen, 
mit  Sonne,  mit  Sonne,  mit  Qm,  Samm  erfüllt 
mit  2:Äuberein,  mit  Siebfteg  SBitb? 
3Rein!   (äffet  bod^,  Seute,  ben  gilibor  gelten, 
er  toeife  in  anbern  ni  beftel^en. 
toirb  'Sbhu^  i^m  geben  ben  taumelstrunf  ein: 
fo  forgt  ein  anber  Siebefein. 

2luS  ©Ibingen  Äberfenbet  bon  bem 
fel^nenben 
e^rbiug. 


Sn  öcrfüßtcr  Siebet  *5ßcin 
äRug  ed  l^ter  gef ödsten  fet^n! 


3)efe  <rfteii3e^eiiö  3"f*nfft. 

@itl)arnrrt)Itr  Dnius 
ttrilcfi  Scljcii. 

Eelim 

ajortrcffiticni  öirtcii 

©treftrn, 

5aim  unbttqttmiditm 

5prnn(ctniinto 

öbecgicSet 

Seinei:  gtiiam^dfUn  ^cnui 

gilibov  bev  Sorfferer, 
in  folgcnbeiii. 

(^Xtefon,  aJluftet  beutfc^(r  auiift,  ailb  bir  olttn  31(bli^leitm, 
"w  meinet:  Sugtnb  Sugtitb^mobel,  bc^m  iä)  iiiit^  alälSalb  üettraut, 
aie  bfi  Snufen  gtfiner  @i))fe[  erfteng  inatb  Uon  mir  gefc^aut. 
Ob  \<Si  bctnen  greubeifftanb  iejt  alfi(^  fe^en  mu6  ödii  lueiten: 
Sollte  bnim  bie  gerne  mir  raube»  meiner  ^flic^ten  Sc^utben? 
l'l]  «ein:  Äein  Ort  in  Sfib  unb  heften,  Oft  no*  ber  bcftftrmte  Slorb 
treibet  meine  S)ienft=Beban[en  burcd  bie  SCubl  ber  £eten  fort, 
eidtg  bfetb'  i(^  bir  ucrinüpft.    lQe;i[  mi$  bie  @eftirne  bulben 
in  ber  ft^luac^en  Unter=nie[t:  toiCl  i^  bie  uergunnten  Slilfe 
ber  ©eleeenfieit  etgreiffen,  ba^  ein  iebennan  erfaßt', 
Ijerjer  Strefon,  bafe  bn  mir,  ic^  mit  bir  Ber6unben  ttar. 
ba6  mir  offtermafö  geteilt  Unfall,  SBolftanb,  Seib  nnb  iSldHe. 
£a6  beti  ^eiljamen  Qalen,  ben  §ippotrateä  iejt  liegen, 
t»&  ben  ewigen  Sennerien  unb  ben  3<'f«8  ""^  ber  ^anb! 
SenuS,  bie  Oor  roenig  IRonben  bii^  fo  lAngffcgeTOÜntftftet  banb, 
Scnuä,  bie  qu<^  natl  unb  bieg  roeife  ju  ftreiten,  Ericg=  unb  fiegen, 
fprii^t  bir  iejt  geWapnel  ju  aui  bem  ungeheuren  3torben, 
(le  bebettet  Si^ilb  unb  3>egen:  ffiot^,  mein  Dämon,  ffirc^t  bii$  nirfet, 
fie  beiveifet,  n>ie  juDoren,  ein  uerliebleg  SIngeficbt' 
unb  ijl  in  Ber  SBufen  Seit  faft  ber  ^aliai  Äljnlii^  lnotbeii. 
Si^ftu.  Wie  fie  bir  fic^  neigt,  roie  p«  bii^  getiorfam  Ififfet, 
h)i(  T"  bir  ben  Sorber  reichet.    SHtm  ti  m  baS  erfte  3e^n, 
al§  ber  er[ie  Bon  ben  greunben,  nim  eä  an,  unb  lafe  bir  bebn, 
ber  fie  (o  ^at  aufegerüft,  unb  burc^  Sie  bi(^  (reunbUt^  grfiffel, 
auff  baä  neu'  empfohlen  fein.    5^^""^^"^ -  ^'^  ""f  3tbern  grnnben 
be«  Sefianbeä  ift  bepfälct,  meift  ir^,  nimmet  aucti  für  gut, 
tooS  ein  treues  greunb-gemi'i^te  mit  ipapiergej^enfen  tu^t. 
9iu!  idS  bab'  eS  (t^on  erlangt.    Sest  fomm'  icfi  auff  ^ranfErmtnten. 


12  Se^arnft^tcr  lUnuöä'ifdjrifft  l 

'ffio  it^.  'JlcQnieinitinto,  bit  einigl  3*^^^"  meiner  Ireue 
iii:6t  einmal  autt)  fp&ren  lk6e :  ftSjü'  i*  Mlii*  ieneu  SBranb, 
bet  ben  auS  bet  See  ^alb^lobten  aller  äßett  fl«iia*t  betant. 
Ere^mal  bra^f  MUDUenä  Slem  (ehre  Seife  a"  b"  91«fle, 
bre?mal  fponnt'  er  luieter  an.     ©o  Biet  SiSie  Pub  üerfloffen, 
[Siij]  bafe  bu  ftftÄ  um  mi^  gemefen;  Sine  SluBe  na^m  unS  «in, 

eine  Safel  reut'  unä  ©peife,  if«uj  unb  ©ifiH  mar  un§  gemein, 
üßaä  für  le^r^beteic^te  Suft  ^a6'  id}  bar  fie^  bir  aenofitn: 
allein  9(poIlD  Iru0  [irfi  tfoiS);  iiierfet'  er  «on  bic  fi0  greifen: 
aileineii  armen  ^lirteti'ältnfen  rttarb  b«  i'orber  faft  jn  fiilec^t, 
loenn  fie  beintn  »e^fafl  ^Srten:  ©clbft  i*  rinser  Si^Sfet=ffne(fit 
bilbte  mir  ben  Abel  ein,  lobtRu  mein«  giÄte  Söeifen. 
HI8  id&  nun  ben  leiten  (Sriff  foft  auf  So^i  unb  ipfeiffe  ti^te; 
Wie  ^a[hi  bit^  bar  betrübt!   bein  Oeinä^t  unb  g«unbeä=©inn 
flieng  auff  iaS  ec^altne  Seben  beineä  ^iliborS  nur  Mn, 
ffion  bcr  Sonnen  frühen  Stitt  &i6  jnr  anbem  aibcno^cS^t« 
^iettftu  tooi^enb  be^i  mir  auä.     Sfine  Säutsel  loar  fo  ferne, 
fein  becä^mteS  flraut  fo  feljacn,  bafe  au4  mitten  in  her  Kar^t, 
luenn  bie  SBoßen^brüt^e  tiffen,  unb  ber  Suft  ®ef(^ä,ij'  er[ra(^f, 
einig  nur  ju  meinem  $eil  bu  nic^t  lDiUig[i^|l  unb  gerne 
titteft  mir  ^erjuaebraät.    Ba  mit^  nu  ber  SStter  SBille 
meinem  Se&en  nneber((^entte,  notier  fflat^t  Oor  Mci^t  ergietig, 
unb,  als  Wie  an  einem  J^o***"'  mcineä  Jta^menä  S^re  ^ieng: 
SBaö  etlDiefeftu  mit  nic^t!   beiner  tcnien  ©(^reiben  Sülfe, 
bienet  mir  an  3"iS"'6  f'"'*-  bafe  fein  ftSrtec  Sanb  getoefen, 
ma.   bQ«,   5reunb,   bu   ^aft    getnüpfet,    Öilbt  eudi  nichts  öon 

Slamon  ein, 
(Slriec^en,  lafet  baS  OunftieEenipel  ^^labeS  «erfc^roiegen  fein, 
Seiner  Steue  ^fi^er  Sireife  wirb  in  eurer  ©(grifft  gelelen. 
9iun !   36i;  ©eulen  biefeä  Buc^ia,  Tagt  Eut^  meine  ©unft  flefattcn, 
bauet,  pfleget,  ftäjjt  unb  ff^ölJft,  (wie  3^t  aut^  Sf'J'.''"  jubor,) 
Siebt,  fingt,  e^ret  btefe  SenuS!  benn  Wirb  euer  gilibor 
Srojj  faem  SofieB=brülIer  Sleib !  fiber  bem  ®t(time  wallen, 
^amb.  ben  2U.  Beim  iSur  unberfSltoten  lugenb 

mon.  11)57.  unb  Ireue  beftinbiger  ainbeler 

5ilibDc. 


* 


Gin  jebet,  idü§  tt)m  gefötlet. 
[MelodiB.]  [-2]  [Melodie.] 
1. 
k^@r  roiCI,  lan  ein  gefränleä  Sut^ 

Bon  fc^ronrsoi  STie9cä=jeiteii  (t^reifien: 
Sc^  loitt  auff  SBenuä  atngefuc^ 
iifc  füfieä  8ie6esi=^onbiüett  treiben: 
I  3(5  brenne,     SBct  nirf)t  Brennen  tan, 
ein  berüfiniter  SBe(en  an, 

gi^  ief)e  Dor  mir  SSlut  unb  Staub, 
unb  tüuient  SKonn  getoaffnet  liegen, 

Bi^  fetie,  roic  ouff  ©ieg  unb  Maub 
[o  Diel  Oergölbte  ^a^nen  fliegen: 

'  ^oc^  brenn'  irf),     Wet  niifit  brennen  tnn. 
fang'  ein  bcrübinter  ÜBefeii  an. 

a. 

Sd)  ^öre  ber  !Jronimpeteii  Sc^aU, 

ier  ißautten  Senn,  ben  ttang  ber  iffiaffcn, 
'^er  ft^tetfenben  Sartauncn  Inall, 

ber  iBü[f|(en  unb  aJiuffeten  paffen 
unb  brenne.     SJer  nic^t  brennen  fan, 
ein  berüljmter  9Befen  an. 
4. 
^d)  fflittt  bie  ©efegen^eit 

ein  neueä  ^liuin  jiimetben; 
Eä  gibt  mir  9fnfa§  manrfier  Streit 

fo  Bieter  rittertit^en  gelben; 
^ci(§  brenn'  i(^.     5ffier  nii^t  brennen  fan, 
fang'  ein  berii^mter  ^efen  an. 

3(^  tpür'  autfi  &ier  lUijfien^  SHJiäj, 
miii^  reiben  ^eltorS  tapfre  Iahten: 

^aS  ^ilfftä?  mic^  (äft  bie  ßiefieä^iäj' 
auff  anbre  fiünfle  ntt^t  getauten. 
L^^  Jtenne.     SSSer  nii^t  brennen  !an, 
fang'  ein  berühmter  SBefen  an. 


W                                                                                                               '     ^ 

14                            ©eljatitii^tec  Seiiuä 

6. 
SGJqS  mein  ficflominteä  ^ezyi  ^egt, 

jie^t  meinen  ®eift  oon  jeiner  Srben: 
flQtl'  Stmorä  ©la&t  mi^  nicöt  geregt, 
liiie  lüitb'  ic^  je  bef^rieen  ffierben? 
14J      SRun  brenn'  ii^.     SBec  nic&l  brennen  tan, 
L                                fang'  ein  beriifjmter  2Be(en  an. 

L SDJaä  mir  bie  23cnnä  l^rebigt  ein 

^^^k               mag  meines  9ia^menä  Sorber  jein: 
^^^^P                  @Dnft  bran(^'  it^  feiner  anbecn  ^Diufen. 
^M^                3(fl  brenne,     ffier  nid)t  brennen  Im, 
fünft'  ein  berüf)mter  SSJefen  an. 
8. 
SßjQ§  frag'  ic&  na*  bet  Sitten  9}eib, 

woä  nod)  bem  ftumpfen  Xobler^bejen ! 
ffiä  ift  genug,  roenn  noc!&  bec  Seit 

midi  liebe  ^niflii^™  in  erben  lejen, 
3t^  brenne.     SBJer  nit^t  brennen  tan, 
fang'  ein  berühmter  Söcfen  an. 
9. 
3d|  raeife,  raenn  ii^  oermefet  bin, 

roirb  raic^  baö  junge  Sßolt  betrouren, 
unb  jagen:  3I(^,  bog  ber  ift  ^in, 
ben  SJenuä  ewig  öieffe  bauren! 
Sffler  aber  nimmei:  brennen  tan, 
(Dirb  leine  SenuS  fangen  an. 

[5]                                            U. 

Siebe,  bei  *ßoeten  2Sejj=ftein. 
1                                                 [Melodie:]  [6]  [Melodie.] 

1. 

gn.l2[rum  ii^  nur  Don  Sieben 
""^       bie  ©Idtter  OdO  gcf^rieben, 
warum  mein  Suc§  oerjärtlet  la^t: 
muc^t'  einer  rounbernb  frngen. 
H                               Tirinn  mtl  ic%  fetbcr  fagen, 
M                           ■mal  mirfi  barjn  t)at  angebradit: 

h                 ■ 

^at  meinen  engen  Sufen 

mit  folt^en  glommen  ni^t  gerii£)rt. 
9lpoa  ift  ^ier  nic^t  SDteiftet, 
nic^t  ißallüä,  ^  bie  ©eifter 

ouff  lielifonS  ©ebufc^e  (ü^rt. 
3. 
Sie  S^uft,  bie  9t£b'  nnb  iB(i(te, 
bet  (Stiebet  \i)x  ©ej^üle, 

unb  niQä  Siofiflen  me^r  ßefc§6nt: 
S^t  aSefen,  tldbung,  ßo^en, 
SchübniS,  ©cfitaf  nnb  Socken 

^t  mic^  mit  @feu  umgcCriiiit. 


Strafe  bin  i^  ein  ^ißoete, 
roenn  i^te  SGJangen=tD£)te 
.  roeiReni  MlQboJter  blifft. 
SBenn  in  bie  götbne  Seiten 
mit  i^e  Se^te  ftreiten, 
fo  meub'  it§  QU^  mir  lelbft  cntjütlt. 


^^^      3ft  roo  i^t  Seib  entblöffef: 
'  fo  bin  idi  [c^Dn  beflöffct 

[8]      mit  SBüfter  qu^  bem  <|SfeTbe=@uB. 
I  Sluff  i^c  Sßemegen,  regen, 

md^ft  mir  gefc^roinb  entgegen 
ein  33uci&,  baä  Xtcja  ttojjen  nmfe. 
6. 
Ser  mag  bie  lugenb  melben 
unb  bet  bie  alten  gelben 
ou6  3:eutft^Ianb  tragen  ju  ^ßapier, 
ber  tiD£)e  ©acfien  fi^reiben: 
3c§  roil  bie  Siebe  treiben 
lunb  mie  SRofille  mir  fomt  fiir. 
7. 
Set  ©(^iffer  ft^tcajjt  oon  ©türmen, 
ber  ffrieget  praott  Don  Ifitmen, 


' 

-^H 

16 

@(^aniFc^tri  Sieniiä                ^^^^H 

bie  er  ]o  oft  erJHegen  ^ot,  '^M 
ber  Sauei  lobt  bie  gelber,  ^H 
bec  gdgcr  SBitb  «nb  Söätber,                               ■ 

bec  ätditnbcc  fo  manific  @tat:                                  ^M 

^li)  bin  ein  ^ungf  einließ  er,  H 
bie  3unge  ge^t  mir  übet                                       H 

ocn  befini,  roaö  äug  bem  .{ler^en  quillt.  ■ 
ffiJer  mi(^  hierum  roil  (i^ftten,  V 
ber  fludie  ben  ©eraätten,                                             i| 

bie  o6  un3  tjot  ein  SffieibeS^Sitb. 

191 

3fl 
1 

[10| 

m. 

e5  fein  Sotber  =  ,  fo  fet)  eä  ein  gn^cten=£rQn^. 
[Melodie.] 

1. 

T)Qx  bu  mii^  um  mein  Sieben  f(^illit 
^  unb  meinen  3ieu^  tiic^t  achten  miltft, 
loeil  ic^  i^n  tfobi  tneic^  gei{^rie&en: 
§Dr'  an,  maS  tiii(§  botju  getrieben. 
2. 
3c^  bilbte  mir  ourf)  etftlid)  ein, 
i(^  roolf  qU  bu  tu^ft,  ernftlic^  fein: 
iij  [)Qtte  mic^  ber  Sieb'  entjogen, 
inbcöm  t)Qt  SImor  ntic^  betrogen. 

er  ftefltc  mir  bie  (3Dtter>3ict                                  _ 

ber  ^immlifc&en  Sorinben  für:                                   J 

Sog  miä)'Mni  ber  äinnobex'SBangen                 ■ 

^ai  meinen  niilben  @eift  gefangen.                       B 

^cEl  glaube  ni€()t,  bag  ^uiiiter                                    H 
no^  iejunb  in  bem  Simniel  roer',                            ^ 

im  faQ'  er  i^icr  äaben  SBefen                              " 

aus  meinem  ^erjen  (önnte  (efen. 

k 

fl. 

©oat'  iejt  ein  gMbnet  Slpfel  fein, 
fo  müftc  SBonuS  büffen  ein. 

®rfte«  Selben.  17 

3)u,  Zxo\a,  I^Qtteft  nid^t  juffagen, 
tüerftu  um  bicfc^  Silb  jerfd^lagcn. 

In]  6. 

!3c§  toeiß  c§,  Sci|)jig,  tt)a§  bu  bift, 
baß  in  bir  tnond^e  ® ottin  ift: 

SKoc^  feine  fan  2)orinbcn  gteid^en, 

nod^  feiner  barf  3)orinbe  meid^en. 

7. 
SBitttu  ein  äReifter^^ftuffd^en  tu^n, 
fomm  ^er,  2l|)ette§,  malzte  nun, 

bu  barffft  bem  ©rdjien  nid^t  trauen. 

$ier  fanftu  9Senu§  gteid^en  fd^auen. 

8. 
3)od^  toa^?  bein  ^infel  ift  ju  f^Ied&t, 
gib  bic^  nur  an  für  meinen  Snec^t, 

ttjo  man  bir  foH  bein  fünftlid^  mal^len 

fo,  n)ie  e^  toürbig  ift,  bejahten. 

9. 

2)ie  lugenb,  ben  beqöeemen  Oeift, 

ben  fie  in  il^rem  SBefen  toeift, 
fan  feine  äRal^lere^  nid^t  treiben: 
S)e6  ©eifteg  ^iel  muß  fie  befd^reiben. 

10. 

S)iß  ift  mir  fo  ing  ©erj  gelegt, 

biß  ift  mir  fo  in8  $erj  gepregt, 
baß  id^  öiel  lieber  toolf  erblaffen, 
aU  ab*  öon  i^rem  9iu^me  -laffen. 

(12]  11. 

3d^  ad^te  feiner  Sorber-Sron' 

im  fad  ic^  nid^t  ber  SR^rten  Sol^n 
(barauf  id^  marte  mit  Verlangen) 
aug  S^ren  ^dnben  folt'  empfangen. 

12. 
9tu  bin  ic^,  gobu^,  lieber  bid^. 
ftupibo,  bu  follft  frönen  mic^: 

3d^  meiß,  e§  wirb  mid^  um  5ß^renen 

fobalb  bann  feine  SKufe  Ikonen. 

Schwieger,  Oehamnohte  Venus.        '  ^ 


(3t^arnf(fit(c  Sintufl 


Seiner  Sie6e  9(nfciiig. 
[Melodie.]    [13]    [Melodie.] 
1. 
9)S8  iä}  auf  meiner  Siebflen  muni 
■"  (atS)  fanfte  SRu^flall)  brijtiftig  tage, 
unb  meiner  ^äjmtx^tn  t)erbe  ^ßtoge 
itir  titit  QU§  ganjem  ^erjcn  funt», 
(14]    wie  ic^  Jo  o(t  nm  i^rentloegen 

5Ru^=  trcft=  unb  Sinnen^  of)n  gelegen. 
2. 
äKein  (iprot^  fic)  ^erjgen,  fage  boi^; 
äu  roetd)er  ßeit  bn  bifl  entbronnen, 
unb  iDoburc!^  bu  mi(^  lieb  gewonnen: 
Wo  iti)  niii^  rec^t  entfinne  noc^, 
^aftu  avd)  gar  für  rocnig  Sßoifien, 
!alt=finnig  bidi  mit  mir  beflJiDcfien : 
3. 
'Ba  11$  bot^,  oI*  jum  erften  niaijl 
i(^  bic^  nur  obenhin  erblilfet, 
bur4  beine  SJreij^eit  blieb  beftritfet. 
S!i6  war  nur  meine  grofie  Döonl, 
bie  nud)  bie  ©öltet  (an  betrüben, 
biet)  fonbev  ®egen'10ie&e  lickn. 
4. 
@Dtt  meiß,  roie  mit  ju  mu&te  mar 
auf  bie  fo  unOer^offte  Srage, 
nerniifc^t  uon  3orn,  SJerroeiß  unb  Stage 
bie  meinen  Uiibanl  marfitcn  (lat! 
Sic  Sc^nom,  fo  idf  ba^er  cmpfunbe, 
na^m  $Heb'  unb  Stntruort  meinem  ^unbe. 


[16] 


3c^  roarb  Derftarret,  folt,  erbiafet, 
roie,  bem  bie  Seele  (aum  fic^  reget : 
bife,  anß  ®tbarmni'ifi  fie  fieroeget 
mi^  in  bie  fc^tanten  2(rme  fafft', 
91ci|!   ba  luarb  mir  gemac^  baä  Se&en, 
Kraft,  ®eift  unb  aSJätme  luicber  geben: 


3ni  Ii'iffen  fing  fie  an  rot^  nic^r 
mic^  6ei)  ber  daltel  ^ubt\dtmeeven, 
bie  un(er'  ^erjen  tan  Derje^reit: 
©og  an  (öiftii  mir  gut)  mann  tf)t 
itü  angefangen  inic§  jn  lieben, 
unfa  ron^  borju  bitfe  etft  fletrie6en. 
7. 

9tcf|!   frage  nic^t  nacti  meiner  @Iuf)t, 
(fpra^  i(^,  rooä  ftii(t)er}  Öqfi  unb  SBinbe 
finb  meinet  Stammen  Slngejünbe. 
33u  meift  e*  mie  auf  jenfv  Stu^t, 
oon  tatter  SRorbcn-Inft  gcftanben, 
i(^  Ing  in  bcincr  ?trme  SSanben. 
8. 

Wie  iä)  bic^  Don  bem  ^agen  nofiin 
unb  tüfete  bie  gefrorne  iSJangen: 
33atb  ^at  mein  ^evje  Slu^t  gefangen. 
'Sqö  Seuer,  fo  aufe  tilte  lü^m 
[16|    fttaolt  fint  ber  3f't  niit  laufen!  Stammen 
ob  meinel  Sebenä  SReft  jufammen. 
9. 

9tiin  (tagt  [iej  f)at  ein  fatter  fi'ufi 
bi(^  bradit  in  Scuec,  ^ijj'  unb  ßeibcn; 
roeiS  ii§,  bafe  Süt)(iing,  Suft  unb  5reiiben 
ein  33armer  hir  ermetfen  mu^. 
3let  ^at  (ie  mit  fo  uiel  etleilet, 
[d  ba|  üi)  jiemlirf)  bin  g€[)eilet. 

V. 

ffier  tiifet  bie  greifen  ^poote? 

[Melodie.]    [17]    [Melodie.] 

il8]  1- 

09lft  unö,  finb,  ber  ^ngenb  biou^en, 
nietl  iinS  nod^  bie  Si^öntiett  bti'itit: 
SSenn  bie  ©eiftet  einft  Derroui^en 

unb  bie  Xobten^farb'  umjie^t 
unfet  riinjli^teä  ®efirf|te: 


aSür  kge^rt  beitit  un|eni  Sufe? 
9limm  Jie  an  bet  9iofcn  grüc^tE, 

et)'  i^v  SInt  Oerroetfen  mu^. 
2. 
Db  bie  Sitten  miirtifi^  jianfen, 

nehmen  fie  ber  gtcube  loa^t; 
mu§  man  btum  mit  i^nen  (ranffen? 

9iein,  tt^  Qcf)t'  eS  nidit  ein  ^anv. 
Sotite  bcE  miii  Sitten  testen, 

ber  beceitö  fjat  auBgelefirt? 
3)enn  roerb'  icE)  mic^  aiic^  belehren, 

roeim  mein  3tltet  fic^  Dcrti'^rt. 
3. 
3;ie  befüftten  gtü^lingS^lage 

lauffen  flüget'trfinelte  fort, 
benn  (b  t)it(t  un#  teine  fifage, 

fein  crfeufjeiib  SBitte^wort 
fie  gebenden  nie  jutWfe: 

SBqS  ^in  ifl,  ba4i  bleibet  t)in. 
(19]    Sil  berubt  anff  einem  SÖIilfe, 

boS  iii)  frob  unb  ttautifl  Sin. 
4, 
3?riim  fo  broud),  mein  Äinb,  bet  Reiten, 

weit  bie  Seiten  granenb  (ein. 
Wai  unä  bleibt,  (inb  Itantigteiten, 

geljn  nnä  bieje  Qiiitn  ein. 
(äl)  liiie  ptöglii^  tffmnit  bie  Stunbe, 

ba§  unä  S'toto  in  ber  l£il 
fi^iefet  bie  9iD(en  Don  bem  älfunbc 

burc^  bcS  ^obcä  greöet=SlJfeit. 

©0  (et)  mit  ben  &cE|arlQd|ä>®Qtigen, 

Schöne,  ferner  nic^t  ju  teur, 
Sinber'  meiner  QlDoal  Verlangen, 

ffübt',  aift'   ["bl  ber  Siebe  Scur! 
SBd  Bon  ben  be(u(ften  Stnbten, 

beineä  3'i"c'^=3Hünbgenä  '■)ia^, 
mir  fein  lau  ift  juoermufjten, 

loerb'  ic^  noc^  »ot  9tbeiibä  blaß. 


@rfte«  3el^cn.  21 

6. 
&ib  jtoet)  Äuftd^cn,  gib  mir  cine^ 

foH  c§  ja  fein  me^rer§  fein, 
gib,  mein  ©d^ajj,  mir  nur  ni^t  feinet, 
tt)iltu  mid^  bcm  lobtcn-fd^rcin' 
[20]    auff  ein  toenig^  nod^  erfparen. 

9Ba^  nujjt  benn  ein  falter  ^ug, 
menn  id^  auff  bcr  Seid^en-Saaren 
beiner  3leu  erft  warten  mu^? 

VI. 

3)cr  §a6  füffet  ja  nid^t. 
[Melodie.]  [21]  [Melodie.] 

1. 
^S^  ernftlid^e  Strenge  ftej^t  enblic^  öerfüffet, 
bie  qtoeelenbe  ©eete  ttjirb  einften  gefunb. 
3d^  ^abc  gemonnen,  ic^  werbe  gefüffet, 
e^  fd^aHet  unb  fnaHet  i^r  jdrtlid^er  äWunb. 
[22]  3)ie  S)ornen  enttoeid^en, 

bie  Si^j^jen  öerbleid^en, 
inbel^m  fie  bie  i^ren  ben  meinen  auffbrüfft. 
Sd&  tnerb'  auß  ber  @rbe  ^un  ©ottern  Dcrfd^ifft. 

2. 

S^r  flagenbe  ^(agen  ftel^t  jefeo  öon  fernen, 

e§  fliel^e  ber  d^jenbe  frdd^jenbe  9teib! 
aWein  (Sang  ift  gegrunbet  au^  über  bie  Sternen, 
id^  füllte  ber  ©eeligen  f|)ietenbe  greub'. 
®§  flammen  bie  Si|)pen. 
2)ie  r66fid^te  fi'tippen 
bie  blühen  unb  jiel^en  mid^  lieblid^  on  fid^. 
SBag  ad)V  id)  bxd)  ©onig!  ma§  Steftac-mein  bid^ 

3. 

S)urd^  biefeg  ermieß  c§  il^r  füffe§  ©emufjte, 

fie  motte,  fie  foHe  bie  äReinige  fein. 
SRu  ^o^n'  id)  ber  Könige  3cpter  unb  S3Iüte, 
mid^  nimmet  ber  SSorral^t  ®ufrate§  iiid^t  ein. 
^an  id)  fie  nur  ^aben: 
toa^  a^V  id)  ber  @iaben 


[23] 


[•25;. 


ber  (Ugenbeit  Stieget  im  Sapitolin, 
bie  burcfi  bie  beträrijeteit  Pforten  eiiijieEiii! 
4. 
^d)  ^abc  bie  Schönt  mit  nickten  gciaDimeii 

mit  Sofbf  Oon  Ötolbc,  mit  'ißerlenem  Sl}el)rt, 
iinb  Jdieiiienben  Steinen  tn  Sergen  geronnen, 
ben  3;yrif(5en  Sßurpur  ^nt  fie  nie  befief)rt. 
ÜJif  ^liUn,  bie  ffiffen 
an§  ^egafiia  Slü^en 
bie  f)oben  i^r  t)Qrtlitt|CS  ^erge  gerüljrt: 
9lu  ftctjet  mein  fiorber  mit  ä)tqrtcn  gcjiierl. 

VII. 

aSetliebct,  ©ebunben. 
[Melodie.]    [24]    [Melodie.] 
1. 
JN^S  id)  Quff  beinen  ßabungä-tSrieff, 

mein  Somon,  ntc^t  bin  ju  bit  (ommen, 
boä  jdimerjet  bi(§.  roie  tc^  Dernemmeiti 
aU  roenn  Beq  unfrer  Sreunbjctiaft  ©ri'inben 
ftc^  eine  1rennu»g  (6nie  finbcn 
iinb  Saljc^^eit  roo  mit  nntei  tieft'. 

2. 
'iid)\  Siamon,  loß  ben  Sttgmo^n  Jein. 
Sein  SSei^fel  ^at  bic^  je  neibrungen. 
33ie  atofitiä  ^ilt  mi(^  gejroiingen. 
Sie  ftdit  mein  SBoffcn  imb  SUetinngen, 
JQ  meine  Seete  feltift  gefangen. 
^ä}  bin  nu  fctber  ntc^t  mef(t  mein. 

3. 
3(^  weiß,  bofe  beiii  belobte«  Selb 
Sliottirjen  anc^  ift  fi'it  jn  jiefien, 
ic^  (enne  bciner  Sffiiejen  blnt)en, 
bie  3äner=Suft,  bie  gifi^ereqen, 
ben  SSogel'fang  unb  moä  für  freuen 
mef)r  bcin  SHobittcn  in  fic^  ^dl!. 

4. 
SDtir  tlingt  ber  fanffle  35rete&er=f(^tag 


I 


[26] 


in  D^ten  nod),  ntnn  in  bem  Ftii^eii 
bie  SRorgEn^tceume  reiner  jic^en, 
icti  ^üre  noc^  ber  S(^aaffe  bleuen, 
bie  3)aber=®on6,  bei'  ^anen  h-e£ien, 
nienn  \\ä)  entjünbt  ber  junge  Xog, 

ö. 
Wi\dj  fdimergt  bie  ^offott,  ©cifi  mib  9{eib, 
aSelnig  unb  Sift  jampt  onbern  ©ünben, 
bie  i'ii^  in  ©täbteii  ^äuffig  fiiiben. 
^ier  ^eutfi^et  Unrecht,  Jrojj  unb  Sdjanbe, 
bie  Unfi^ulb  roo^net  auff  bcm  ffanbe, 
Kie  umb  SaturniiS  göfbne  ^dt 
6. 
|ffiie  gerne  roöv'  ic^  einma^t  mein! 
I      nnie  gerne  mbd)i'  id)  bid)  erblitfen! 
loie  gerne  niicfi  bcq  bir  etqmitfen! 
bein  ffltDt  gemengt  aufe  fc^roarger  Mei)en 
foöt'  über  äüanna  mir  gebeten, 
bein  SSoffer'ttunl  olö  SUeftar  {ein: 

7. 
!Ser  über  tau  bie  Stirä^ncn  febn, 
luenn  bie  SKojitle,  mein  Sßerlongen, 
mir  tricffenb^nafe  maäft  Stirn  unb  äSoiigen, 
roenn  fie  Berft^meert  mit  ^anb  iinb  ÜJinnbe, 
mit  gut  ju  leijn,  loenn  eine  Stunbe 


\<if  miirb' 


i^ret  Seite  ^ge^n' 


I  »alb  bittet  [ie,  bnlb  brenet  Jie, 
bülb  ^ebt  fie  mieber  an  ju  flogen, 
bolb  roiti  fie  fitt)  mit  geuften  fi^Iagen, 
bülb  blöfet  fie  fterfaenb  i^u  ®efiii)te 
unb  flutiit  bem  flcengen  Stern^läerii^te. 

Bet  fon  ertragen  fo  oiel  Söiü^? 
9. 

3(()  bin  fein  Stein,  id)  loffe  m\ä) 
nuff  ibte  filog'  aläbenn  erloeii^en, 
1d  pflegt  bie  Qe\t  uoclicq  ju  [treittien. 
^d)  i)aU,  Sreunb,  bii^  ni^t  gefproc^en, 


bo  meinj'tu  beim,  eS  feg  ßebroc^en, 

iDQä  unä  oerbinbet,  inic^  unb  bid). 
10. 

gi^  meife  nic^t,  mnS  jüc  ^altniife  boc^ 
ber  I<^nie!Cf|(enb'  3lmoi:  iit  fid)  tifget. 
Set  Ste^^eit  $q§  rairb  nur  DCtfeget, 
B27]       ii^  fan  au%  (einen  3""t)er Selten 
micfe  burd^  fein  einig  üßittel  retten, 

fo  Icfet  belemmeret  niit^  fein  301^. 
11. 

Sonim,  Söruber,  fieb  cä  einft  mit  oii, 
bu  rotrft  eä  (elbft  mit  mir  gcfte^eii, 
e#  (eg  öergebticfi  nit^t  gefc^eEjen, 
bog  id)  jn  bir  nic^t  bin  getammen, 
ba6  mir  bie  Srei^eit  fei)  genommen, 

uiib  baß  SRofitl'  eS  t)Qt  geta^n. 

VIU. 

SB  erliebt,    ©innen 'fron  f. 
[Melotlie.l  [28]  [Itfelodifi.]  [üS]  [Melodie.] 
1. 
jNCrinbe  §at  mid^  erft  gelehrt 

bct  ebten  g«^^ei'  abjufagen. 
SKtr  mar  lein  Slmor  je  geehrt, 

ein  ©ijott  her  SJenuä  götbner  SBagen, 
^d)  hielte  uor  ein  i£inber=fpicl 
ber  yiebenbeu  Oer6uf)lfeä  &uffen, 
bie  ^iigenb,  ein  gelehrtes  roiffen 
mor  meinet  üebenS  einigS  3'^'- 

2. 
9ia^be^m  ber  (c&rootjen  Slugen  Straol, 

bie  Iroi^t  iinb  STnmnbt  ber  5)oriiiben 
mir  meiner  Sinnen  Subcr  ftn^l, 

toeife  idi  ntic&  nic^t  in  mir  lu  finben. 
3)ie  ffunft=Suft,  ein  gejnnber  vtai)t 
ift  in  mir  SHinben  gant  nerfditnuniien. 
C  ber  nn!eetig=bö^n  ©tunben, 
bie  mii§  burdi  ©ie  Berfi'i^ret  fjat. 


®rftc8  Selben.  25' 

[30]  3. 

^d)  fpüre,  bafe  bic  ®6ttcr  mid) 

um  bcffcntiücgen  flic^n  unb  Raffen: 
bad  tDeig  id)  jmar,  iebod^  fan  xd) 

big  fc^Iimme  X^un  nt(|t  unterlaffen. 
SQäag  mir  bcr  SBoIftanb  prebigt  ein, 

bag  ^ot'  id)  an  mit  tauben  D^ren, 

bie  SBeig^eit  ^at  an  mir  öerlo^ren. 
3cl^  mvi%  id)  muj5  berborben  fein. 

4. 
SQäag  mir  an  Jungfern  meift  beliebt, 

^afe'  ic^  unb  ftroff'  e§  an  ber  ÜKeinen: 
3)ag  grofte,  ba^  mic^  iejt  betrübt, 

bag  mir  bag  |)erjc  machet  meinen, 
ift  i^rer  Äeufd^l^eit  reine  ^wd^t, 

t)on  ber  fie  nid^t  mil  abemanfen, 

big  mac^t  mir  forglic^e  ®ebanfen. 
@e^t  mag  bie  toDe  Siebe  fuc^t! 

5. 
3)er  lag  mirb  mir  jur  finftern  Slad^t, 

bie  Stacht  jur  SRarter,  gurc^t  unb  3^9^"/ 
ja  ju  ber  ^ottc  felbft  gemad^t, 
fo  t)Iagen  mic^  bie  Siebe8=5ßtagen. 
[31]    S)ie  5Rac^t  Derfd^tüiubt,  ic^  ^obe  nic^t 
ein  einig«  SUHd^en  red^t  gefd^Iaffen 
be«  S^aged  fan  ic^  aud^  nid^t«  fd^offen, 
fo  bin  id^  auff  bie  Sieb'  tipid^t 

6. 
m  ^elfft  mir,  ^etfft,  mer  ^elffen  fan? 

^d)  mug  fonft  ^eute  nod^  erfatten, 
tragt  mir  (SefAngnug,  3Jiarter  an, 

id^  mil  eS  aug-  ganj  midig  4^^^^"* 
Äein  Sreuj  ift  in  ber  SBett  fo  fc^meer, 

als  fonber  ©egen-Siebe  lieben. 

Sott'  id^  mid^  Idnger  fo  betrüben, 
fo  molf  id)  tf)  nid^t  leben  mel^r. 


f 


I 


SBEitöiibigleit  iiberroinbet  ben  Sfeib. 
[Melodie.]     [32]    [Melodie.] 
[33]  1. 

JftSnn  mxH)  mein  ffinb   Tuit  trourig  fe^n 
itnb  iSdit  aiife  meinem  ^erjeii  })re(tei' 
fo  fptii^t  (ie:  5)u  löirft  mi^  oergefftn, 
jobalb  bu  roirfl  lion  Rinnen  ge^n- 
Sog,  SJofiliö,  9(d)'.   meine  Stemme: 
SBo^er  bir  bocl)  ber  ?lrgroDl)n  foinmc. 
2. 
§at  ein  üertoufetet  Sdfler=9Jiunb 
mic^  itgenb  be^  bir  angegeben: 
ffleteiin  eä,  SHofifi^,  mein  Seben, 
t^u  mir  bie  fatfc^en  £iinen  lunb. 
SurcE)  offenba&tung,  iRcb'  iinb  S^ragc 
roirb  offt  gelucljrt  ber  büfen  Sage. 
3. 
Scö  bin  JQ  mir  mot  nii^t  bciouft, 
bo§  ic^  mid)  root  uevgriffen  fiÄtte. 
So  lang'  ii^  tiang'  an  betne  Seite, 
unb  beine  ®uiift  ru^tt  meine  Sruft: 
3ifl  nichts  geitfje^it  mit  meinem  tuiffen, 
brauß  bn  xoai  b6fe§  fönteft  fc^lieffen, 
4. 
Sein  einger  SJEiinb  ^at  mi(^  gevütirt, 
feit  ti§  ben  bcineii  bürffen  ^etjeti. 
^aftii  mic^  mo  mit  einet  fctierjen 
[34]    gcleftn?    SBor  ^eui^eleq  gespürt? 

Sie  SIbet  rootl'  idj  au%  mir  reiffen 
unb  lelber  üDr  bie  ^uube  fc^mciffcii. 
5. 
3c^  bin  unb  merb'  aui^  cmig  (ein, 
mie  ic^  mid)  einmal)!  bir  uet|pio($en, 
mein  Sqb  oerMeibet  unjerbroi^en, 
folt'  (iuc6  ber  ^'''"'"e'  ^a^t»  ein, 
bie  ®rbe  nimmer  fefte  fteben 
unb  aUeS  brunt^  unb  brüber  geljen. 


Jitint  riifiin'  ic^  meine  üiebe  nif^t, 
lüie  bcc  mol  ^unbett  Srfiiuüre  modjft 
inlfefK"  tmterm  §ute  lactiet, 

tiab'  idf  bir  fc^on  ini  9lngeftd|t 
niema^t  Oon  gtoffer  ©iiiift  geptdet 
unb  fntff^e  Serge  t)in gemattet; 
7. 

©0  roci§  e«  boc^  mein  Iserj  adeiu, 
mein  ^erj,  bofe  bic^,  [onft  feine  tennet, 
unb  nuc  in  beiiien  glommen  bteiiiict. 

ba6  bu  bie  einige  Irirft  fein, 

bie,  t)i&  bet  %ob  micfi  Quff=  rairb  ^reiben, 
^oH  meiner  ©eelcn  Seele  bleiöen. 
[351  8. 

J)i§  fc^töet'  id)  6c^  bet  ft^önen  Suft 
be^  benen  Steuben^öollen  ©tunben, 
bie  mir  (o  offterma^lä  empfunben; 

Ser)  bein=  nnb  meinet  tKuen  ötuft 
j)ii^  roil  ii^  nimmermehr  Bergeffen. 
®o  flör"  bodd  ouff  mein  ^crj  jufteffen. 

X. 

9}ergi|t   niii^  @ie  nur  uid^t. 

[Melodie.]  [36]  [Melodie.]  [37]   [Melodie.] 

iJflSIä  frag'  iä)  nad)  ben  Itauecjalfnen, 

man  noc^  ben  2ßa)jen  uieler  Stljnen, 

unb  ob  mit^  benn  ein  ÜWarmotr  jiert : 

SBenn  einflen  jn  ben  blaffen  ©(paaren 

mein  ©cift  ift  übern  glufe  gefahren, 

jor  unä  bei  (S^te  ©ud|t  nic^t  n'iljrt. 

2. 

S^  mag  mid)  loer  bn  loitt  betfagen, 

niog  fouer  fe^n,  unb  Seifce  tragen; 

xä)  at^te  nic^t  be|  ^öfelä  ©piel. 

;|iin  Silibor,  nur  [jingeftorben, 

bleibt  nur  bein  Slac^ru^Tii  nnoettotbcn 

6e5  atoSiliö,  ber  SReime  3ic(. 


28  ©e^arnfd^ter  35enu§     ©rfte«  Selben. 

[38]  3. 

3c^  tüciB,  eö  tüerbcn  beinc  Seiten 
btXj  xf)x  nid^t  jum  öergeffen  eilen. 

Sie  mirb  bic^  lefen  iog  nnb  Stockt, 
nnb  fagen:  ma§  ift  ^ier  gef einrieben, 
l^at  giübor  au§  treuem  lieben 

Quff  unfer  Oe^ber  93rnnft  erboc^t. 

ßnbe  befe  erften  3^^^«^- 


(Vignette.) 


Sufc^rifft.  29 


[39]  ^iltborß 

®et|arnf(t)ter  Detius 
3ttie9te0  3ei)en. 

[©11^]  2)enen 

^od^sBcrftl^mtcn  ©erenfdSfdffcrn. 

§^|)fira3  unb 

2)afnig. 

@igcnct  bicfcS  3*^«^*^  3^^^"  ^^^ 

©el^arnfd^ten  SSenuö 

bienftUd^  gu 
gtlitot  bcr  2)orffctcr. 

<T9ieucg  ÄIceblat  bre^cr  §irtcn, 
-^  bic  ber  3cf^r  aufegefea^t, 

bie  fein  9iorbh)inb  ferner  ^ejjt 
an  beg  SlmorS  falfdSfe  ©^rten. 
SBerben  meine  SSenugs@ritten, 
meiner  Siebe  SBiebertoitten, 
toetd^'  i^r  in  ber  ^uh  berlad^t 
aud^  be^  ®\xd)  tva^  fein  gead^t? 

L©  12]       aßa«?  geacbtt?  ic^  mu^  ja  fdSfreiben, 
toaS  bie  ra^ne  geber  toxU, 
beffer  toa«,  aU  in  ber  ©titt' 
oUmt  um  ^a!unen  bleiben. 
SBenn  bie  bonnembe  2Rel^3ofe 
treibt  au^  il^rem  ernften  SRofe, 
mufi  aug  Senug  ^an^zWt) 
nel^men  feine  ©dSfreiberei^. 

äßo  mic|^  tan  ein  ^ei^f^iel  fdSföggen, 
jieb'  ici^  bie  ^oeten  an, 
bie  bergleid^en  aud^  getl^an 
mit  (Srgejjen  unb  mit  9l6i|en. 
Sßer  bte  attjugroffen  Saften 
Aber  f^nnen  an^  h)U  ^taften, 
mag  eS  tul^n.    3d^  bin  ju  fci^irad^, 
meine  ©d^ultern  geben  nad^. 

Sieben,  baS  gej)rei^te  Sieben 
toe!fet  meine  aRufen  auff. 
^matufenS  SÄ^rtens^aufr 

Sat  mein  geuer  auffgetrieben. 
barmit  ftraal'  id^.    ^Rennt  eS  2)6nfte, 
nennt  e8  2:i^orl^eit  ober  ÄÄnfte, 


30  gufc^rtfft. 

g6nnt  mir  95enu§  einen  2^am: 
äöol!  fal^r  l^in  bu  SorBeers^tanj! 

2ßo  3^r  nod)  nid^t  ju  ben  Sitten, 
alte  gteunbe,  fe^b  ßegel^rt, 
too  il^r  greube  nod^  ertoel^ft 
unb  öor  toilbe  nid^t  xul^alten: 
toirb  ®ud^,  toaS  iqf  üon  bcm  Sieben 
f)ab'  in  bicfem  Sel^n  gefd^rieben, 
thtn  fo  genel^me  fein, 
a(g  ful^rt'  idjf  toa§  ernftlid^g  ein. 

grc^er  ©eifter  fre^e  ©innen 
fel^n  nid^t  alUeit  fauer  au^. 
3^enn  ein  ©d9erj  unb  benn  ein  ©dj^mau^ 
muffen  unö  bie  Qeit  jeiüinnen. 
3)en  l^at  2lmmon  nidbt  gemad^et, 
ber  mc^t  aud^  juireilen  tadSfet. 
33effer  ift  e8,  nie  gelebt 
at§  in  ©turmsfel^n  ftetS  gefd^toebt. 

5?enn'  id^  nod^  baS  alte  §erje, 
bag  il^r  l^abt  bor  bcbm  geföBrt, 
ipie  aud^  ©ud^  offt  Suft  gernbrt 
unb  h)ie  e^malS  ^i)x  im  ©^erje 
mand^eS  Siebeösfiieb  gefungen, 
bafe  bie  §6tten  toieber  flungen: 
Silb'  ic6  mir  beglaubet  ein, 
big  toerb'  ®ud5f  nid^t  toiebrig  fein. 

[2)  la]      Sflel^mt  berl^alben,  Siebfte,  nel^met 
biefeS  frol^e  SBenu^stBerf, 
als  ein  fleineS  @unft=geiner!. 
SSenuS  ipirb  ja  nidjft  befd^Ämet, 
bag  fie  frifd^e  ?fio\m  traget, 
2)ie  ber  gloren  ©arte  lieget. 
Qxn  betr6bter  Slmarant 
ift  ber  3}enuS  unbefant. 

Hamburg  ben  ®uer  §er^en8bertraute  §erm 

"fe"!,"/*'«-  unbgteunbe, 

Xuxdf  fo  Diel  Saläre 

unberenberter 

2)iener 


5ifibor,  ber  S)orfferer. 


(Se^arnfd^ter  SSenu«       3tocite8  Se^en.         31 

[40]  I. 

3e  fc^oncr,  je  ^drtcr. 

[Melodie.]    [41]    [Melodie.] 

1. 

bo«  5ßurt)ur*6{ut  ber  roten  SBongen, 
bcr  Slugcn^blijj,  ber  Stirne  ®Ianj, 

baS  @t)iel  ber  jie^enben  ©ebe^rben, 
ber  ©ang,  bie  Strad^t  pnb  l^imlifd^  ganj 

unb  fonnen  nic^t  t)erfc|6nert  merben. 

2. 

So  lieblid^  fa^e  nie  3)ione, 
»enn  pc  auff  bem  öergotbtem  Irol^ne, 
[42]        in  5ßafog  SenHiet  (gl^r'  empfieng. 
SSetroc^f  ic^  bein  befufeteg  SBefen, 

fo  ^alf  ic^  für  ein  fc^Ied^teS  3)ing, 
ttJQg  id^  öon  Helenen  gelefen. 

3. 

@o  fanftu  bie  SoIIfommen^eiten 

ber  Sc^on^eit,  Schone,  felbft  beftreiten, 

bu  jie^eft  aller  ^erjen  an. 
SBer  bic^  befc^auet  fonber  brennen 

unb  Siebe§^g(u^t,  benfelben  fon 
man  einen  Stein,  nid^t  SRenfd^en,  nennen. 

4. 
SBie  ^euffig  aber  bid6  mit  ©oben 
üor  anbcrn  bie  ©ebu^rt  erhoben: 

fo  fdrgtid^  ift  bir  mitgeteilt 
aWit-Seiben,  Sroft,  unb  ein  ®emü^te, 

ha%  eine  munbe  Seele  l^eiCt 
burc^  greunbeg  ^iifl'^ud^,  ©unft  unb  ©ute. 

5. 

3)er  fc^arffe  5^^  ber  3)iamanten 
reid^t  feinet  Seibe^  rau^e  Tanten 

beg  ßuffer«  Sip|)en  mittig  bor. 
S)ie  Siofe  üon  bem  iparmen  SBeften 

getrieben,  bülft  fid^  mit  ©efal^r 
ju  i^reg  S)orne8  miCben  Aften. 


I[43J  (!. 

Siu,  iiaxk,  lift  bic^  iti^t  erroetc^en, 
bie  miiifte  ®egen=ginift  juteidien 

befim,  faet  in  beincit  Slommtn  qucetl. 
SBer  bic^  eiMitft,  ift  o^iie  Seben, 

tft  (Diibec  iSeift  unb  roitb  ctitfeelt, 
unb  bu  niiltft  i^m  teilt  ffliittcl  ge6en. 

7. 
So  iiieinftu,  bu  Je^ft  bir  geSoIircn, 
^e^ft  bit  allein  jum  3lP«'f  crto^ren, 

roariim  mit  ouff  fcet  ®cbe  feQn. 
Sein  öitb  toirb  bariim  rool  gema^Iet, 

bafe  mon  e§  btrget  in  ben  ©c^rein, 
JD  luirb  bit  9tr6eit  m<i)t  bejahtet. 

8. 
3nbeljm  mon  bicfi,  rote  ©öttli^  prei[et, 
ißflic^t,  @^r'  unb  33<nin^t  bit  emeilet: 

Seq,  ©(^öne,  btum  nti^t  eben  ftotj. 
Ilic  fi'nie  fo  für  WItircit  liegen 

pflegt  man  nirfjt  fite  ein  fauteä  ^otj, 
fi'tr  ©Dtlet  Steutiblc^afft  nur  ju  biegen. 

9. 
33ie  ©raulamfeit  unb  füffeä  lecken 
toie  (6nnen  bie  Settünnbnüä  mniien 

in  einem  f(^6nem  Slngefic^f? 

t[44]    (£nlroel)n  btc^,  Sinb,  ber  förnft'gek^rben, 
fo  roirb  ber  J(^önen  St^ön^ett  Sic^t 
no^  taufenbfai^  Derfi$6nett  »erben. 


®(5önf)eit  gebiert  |)oc^mn^t. 
[Melodie.]   [45]  [Melodie.] 
1. 
^3Iibor  tag  in  bem  ©iftatten 
"  wo  ber  gelbe  *Jirege(=f[uS 
burdi  *PrutenenS  braune  äWalten 

jte&ct  feinen  leifcn  ©ufe, 
bn  befielen  il)n  bie  ©rillen 
uon  ber  falfc^ien  SrotiKen. 


i 


p 


m 


3^t,  i^t  itiiberoDfinten  övtcc, 

(iptoi^  ex)  unb  bu  ftidcr  jpain 
ICD  bie  auggebiadilen  SJüitet 

meinet  Sbrunft  DErI{^roiegen  fein, 
unb  bie  (Qcl)le  Sufft  ber  ifiJeften 
^öcet  meiner  Quaol  flebröflen. 

;(. 
^ier  bürff  iä)  mein  Seib  5etDcinen, 

^iei:  Derrätit  mid)  ntenionb  ntdit, 
tpo  bell  ftunimcn  UfeV'fteincn 

nur  bie  Xteue  nit^t  gebrirfit: 
(oQ,  lüoä  i(^  bifefiet  oerTc^Iofien, 
roerben  bei)  eut^  ouSgcgoflcn. 

4. 
CrDtifl'  ^at  ini(t)  öctfüEitft 

SroHQe,  Öewt  3'*^^ 
foft  bi6  an  bie  SBoltcn  tüEiret. 

aSät'  (iii\  bife  oetborgen  ^i)»:! 
6  roie  looUt'  iä)  metiKm  Seiier 
lommcn  fo  gemünzt  ja  [teuer! 

5. 
9iii  ift  fie  ei  niotben  innen, 

ali  {ie  in  bie  glubtcn  {ac^, 
(d  buti^  unfte  Sielen  rinnen, 

bfl  warb  it)rc  ^ofSart  mncfe- 
Seit  ber  ä^it  fie  fic^  gcfeijcn, 
bütff  ict)  nimmer  ju  iör  geften. 

6. 
^aijti  ijai'  itij  erft  gemeinet, 

ba^er  fing  mein  ©lenb  an, 
rocil  nediftbebni  mit  uinimec  (dieinet, 

toad  mit  einig  leuchten  !aii, 
i^ret  Slitfe  gölbne  ©letncn 
loe^rt  bie  ißennS  nnc^juletnen. 

7. 
ffitft  ift  fie  mir  nactigeitnnet, 

«P  I)ie6  fie  t"'<^  ftiflt  f'f'i". 


unb  ba  mar  \(^  iiic^t  entbrennet, 

^Qtt'  aiiff  ßiebe  nie  gefe&ii, 
Siegel,  ^flug,  ftarft,  SRoEit  ""b  SRejä« 
lüoren  ineine  Üiift  imb  Sdiajje. 

8. 
Sine  3fltt"^  9«fl  ge  färbet, 

bttiite  Seiten  oben  broiiff, 
f|at  mit  ©oflniä  aiigeetbet, 

bat  fpiett'  ic^  äuiocifen  auff, 
menn  ic^  Oon  bet  Strbeit  mube 
nad|bo(^t  einem  ©(f)^ffer-Üiebe. 

9. 
0  mie  offt  tarn  fie  gef($lic^en 

Qui^  mol  mitten  in  ber  Sfoc^t, 
l|48j    ift  (iu(f)  e^er  nicfit  gemi^en, 

bifi  ic^  mii^  inä  ®tiD^  gemacht, 
aja  6at  fie  fi(^  -offt  befloget, 
iia^  eä  fo  gef^roinbe  taget. 

10. 
3^te  Simmer  gingen  meiben 

offiermafä  in  meinet  Srifft, 
fie  bcfriäten  meine  ^tc^ben. 

35t6  War  bdtauff  angeftifft, 
]o  \äji  ia  nii^t  (eiben  molte, 
ba|i  i(^  mit  itft  reben  folte. 

II. 
Slenn  Jo  fragte  fie  ßifemeüen: 

fiaftu  nii^t  bai  6fcfe  Sieht 
fjeute  morgen  [)6ten  Reuten? 

bleibe  btefen  Sog  (lefl  mir, 
folt'  ee  in  bie  §eetbe  breiten, 
mie  !&nt'  ii^  mic^  gc^ronctte  ticken! 


[49] 


■iRot^  gefi^ot)cn  taufenb  Meiife, 
bodj  id)  tiefe  miÄ  nitgenb  ein, 

6i|  i4  etnmalil  fieri  bet  Stdnie 
ma^l'  ein  toeinig  mii^  gemein. 

•>  i^t  fc^nrffen  9ieffel=h'iffe, 

ü  bafe  t^t  mir  raatt  fo  füffe! 


[50] 


13. 

ISq  i^v  iiitlben  ^önigfifje! 

"Uta  ijabt  ii)z  nur  SBitterteit 
IftatC  ber  oorbeliebten  Süffc 
meinem  §etjen  eingeftceut, 
9hl  \d)  eaä)  ni^t  tcngct  frf)mefte, 
feib  i^r  mir  jur  2;otneii=i)«'tE- 

14. 
I)a  entglommen  meine  Stammen, 
bamit  tnaiä  umb  mit^  getagt! : 
Sroar,  bieroeit  mit  itoc^  Beofommen, 
fe^ret'  ic^  mic§  nirgenb^  an, 
[  aber  ha  fie  Don  mir  fIoE|e 
liinb  oitff  frembe  üBiefen  gofie: 
15. 
©Otter  roe^!   Snbebme  ((fjrounben 

Bunge,  SKunb,  SBtuöt,  5atb'  unb  ®eift. 
(£b  er  fi[^  jn  lec^t  gefnnben, 

root  ber  Sonnen  Sogen  raeift 
in  ber  braunen  @ee  geluvte! 
unb  bie  Mdber  obgefpüfilet. 
III. 
^umme  Seute  )e\a  bumm, 
[Melodie.]  [51]   [Melodie.]    ' 
1. 

3cf)  fiob'  an  Sojiä  fublen  glüffen 
bir  DeÜQ,  mone^  Sieb  ju  ®£)ren  ouffgefpielt. 
Tie  äfiufen  unb  Btpollo  miffen, 
,  ttiie  offt  ber  ©onnen^Sic^t  mtc^  brant'  unb  göbe  (ü^lt, 
unb  mie  tt^  man^e  9tai^t  gemacbt 
unb  einen  SJerä  anff  bt^  erbotet. 

2. 
2)ie  $aDaä  b'^^  ^^^  "ff^  geneibet, 
bofe  xd)  nit^t  it)t  jn  Stufim  gebraurfit  ber  ^oefie, 

roeit  fie  bie  Sßennä  nimmer  leibet 
unb  lonber  Siebe  lebt  in  ^^euft^b^'^  i^  ""^  '^- 
3)o(^  bab'  i(^  ftetä  bie  Ülai^t  gemocht, 
unb  einen  Sßerä  aiiff  ^ii^  erbac^t. 


36                         Bt(atBl«lerajeiiii«             ^^^^^ 

[62]                                      3. 

35er  9Iiiioi"  mochte  mir  oou  Sfiiirteti 
BOE  mein  üecliebt  ÖJebii^t  (o  moni^en  SicgeSttans, 
bie  aJtufen  iofi'  icft  mtc^  umgüttcn 
'     '                  mit  tiiinlelm  lSfeu=lQiib  unb  götbiieiii  Sücfieersgtaitj, 
inbetim  i^  manche  9Ja^t  gemacht 
«nb  einen  SSerä  auff  bii^  ttbac^t. 

4- 

Sir  bummelt  getit  ju  beqben  Ofjren 
bet  füffen  3Jeinie  ©c^att  batb  oufe,  bolb  mieber  ein, 

bie  S'unft  ^at  gaiij  an  bir  Derlo^ten, 
icfi  mu^  bei)   bit  umfonft  bcä  %bb\ii  Sei)cliiig   fein, 

VDieiDoI  irfi  man[£)e  Stacht  gemacht 

unb  einen  ^eiS  auff  bidi  erbai^t. 

3>u,  Crftcnä  lonnft  bie  ^61Ie  pingen, 
b«  roilbe  ^ei-fier  ic^roieg  auff  beinen  ©i^afl: 

ic^  tiin  fie  nii^t  ju  ret^te  bringen 
big  änenfd^.  unb  fpictef  tc^  trojj  5öbn§  Sittcv^^QC, 

maiS  fiilfft  eä  ba&  i(4  nu  qeroo^E                           _ 
,                           nnb  manchen  iöer«  auff  fie  erbatet?                      ^ 

Soll  iä)  mein  Sii^t^roect  nu  uettc^toeifii,             1 
biemeit'ic^  nui  Don  i^c  bamit  inerb'  ou^gelat^t, 
[53]        6  9iein!    it^  meift.  bafi  onbet'  ef)ten 

toaä  bu,  bn  Sunft'Ipott,  ^aft  bifefter  an  mit  oera(§t. 
$fui!   ba^  i<^  manche  37a<^t  getoncfit,                   ^m 
unb  feinen  lat^intpif  auff  bi(^  erbadEit.                ^| 

1 

deinem,  als  mir.                           H 

[Melodit.!  [54]  [Melodie-]                         ■ 

«®9tit  14(1  filj  offtttS  Btuffni, 

^  ae«ete  ISfl  [iij  offtet«  iifitn 
i                         unb,  lomm  t^  ungefc&r  baiju, 
■                    fo  (priest  fie:  ©i^Oj,  es  jeinb  IBeriDanten,              ^H 
^^^            iiitb  meine  ^luber  unb  Tetanien.                            ^1 
^^k              f°n[t  IUI'  iii  fo  ni^t  nie  i«  I14.                   ^B 

lää] 

I 

[56] 


Segere,  \a%  bie  t|Joffm  bCetben, 

Iflfe  bir  beit  SDiiinb  nit^t  fo  bcteibcii, 

id)  adite  ^iei  nic^t  jiig  1101$  ^cc^t. 
3)(it  fitib  Betbatftt,  bic  Snutter,  a^n'ibtr, 
bie  atfiroeftet,  gteuiibe;  ja  ein  icbet 
unb   roöi:'  eö  meines  dienet?  Snet^t. 
3. 
Sßergifi  mit  meine  iJutc^t  Üegere. 
3;et  Sungfer  i'u[t  roe^tt  feine  SBe&ic, 

mit  fie,  fo  fiilfft  fein  Ratten  nicfit. 
S)ec  i^r  DEcroa^tteä  ©(^Io6  entgliebet, 
ber  «t^Iüffet  ift  bereit  gefc^miebet 
unb  iiiematib  tebt,  beiim  er  gebricht, 
4. 
ffiS  tan  (id|  balb  ein  Sc^meic^fev  finben, 
ber  bein  Semu^te  tan  entjünben 

unb  roer'  eö  oui^  i'd  talt  aU  teq6. 
3tf|  tenne  jotter  Söei&er  ©innen, 
roie  fc^leunig  ber  fie  Eon  geroinnen, 
bet  nur  bie  teilten  ©liffc^en  lueiß, 
5. 
üBiel  aSeiöet  (inb  aufe  ©rieben  listig, 
bacb  mat  ni<$t  ntef)i  aii  eine  güi^tig, 

bie  liftige  ^lienetopc. 
9tom  fiat  nur  eine  treu  deic^riefien, 
bie  ifiren  Sömonn  (unte  lieben, 
bie  ötutige  Sutresie, 
6. 
ffitir  raitb  man  fd^lnorje  ©c^roanen  fc^auen, 
bie  Stäben  loeifilii^  fe^en  grauen, 

ben  ©i^nee  a&f^ieffeti  Aorten  gtei(^: 
ülg  eine  3ungfei'  [onbet  SBanten. 
I  3I)r  %ai)n,  ilji  kleben  unb  ®ebanten 
rairb  ftuff  bflS  leiditfte  3Binbt()en  ne\<ii. 
7. 
I  Sünim,  loiltu  fromm  unb  Srbor  ()eiffen, 
mmuflu,  Segei',  aui$  bii^  tefleiffen 


r 


[59] 


®f^arnf(6lei 

jiimeiben  düen  aigen  Snljii. 
SBerboc^t  wiäifl  leiditliii  au5  ben  lallen, 
ftinb  roiaftu  meinem   giiffer  ro^en, 

?D  ftcO  bii^  fo  betant  nit^t  an. 

V. 
^offart  fommt  ju  galle. 
[Melodie.]  [67]  [Melodie.]  [58]  [Melodie] 
1. 
T\3e  DeOtimne  ftigt  einen  ©toß, 
bie  3)e(Imone,  bk  fit^  in  ©eiben 
in  ©otb  unb  perlen  fieffe  (leiben, 
ge^t  iejt  entertet,  narft  unb  Uo% 

IRu  tan  ic^  meinen  ©diimpff  oerfi^merjen, 
es  trifft  bic^  mein  geroünfi^tet  SIuc^, 
iejt  nageftu  am  $unger=tui^', 

ii^  gonu'  eä  beinern  ftotjen  ^erjeti. 
2. 
SJie  offl  i)ab'  id)  bic^  tieft  gfgtifft, 
toie  offt  n[i(^  gegen  bir  geneiget 
unb  füllte  Ilemu^t  bir  erjeiget, 
ber  bu  lüc^t  triebet  geroefen  bift. 

Iiu  tiaft  mi(^  (i^ielenb  angefe^en, 
mit^  nrmcn  Sudler  ganj  öerac^t, 
nu  mitftu  lüiebecum  uevlat^t 

unb  nmft  in  Spott  unb  ©(^anben  ftefien. 
3. 
3(fl  mnr  nic^t  tiotfi  genug,  nicfit  ueic^, 
itidit  f)Dfflic^  fatt  bi(^  ju6ebienen, 
bu  abcc  birffeft  bic^  erfü^ncn 
ju  ttfiäjjen  einer  Jürftinn  gteii^. 
[60)        gin  loirb  bein  ^odimu^t  re^t  belolinet. 

LaJcc  Sonner  lÄft  bie  glitten  ftet)n, 
$aQäfte  muffen  untecge^n. 
3ßot)l  bet)m,  ber  roie  ic^  tieffer  mo^net 
3d)  me 
unb 


3fd)  merbc  bod)  TOoI  93rob  unb  ^aufe, 
unb  «iuflen  gute  ilia^tung  finben. 


[62] 


ba,  ^edmaiie,  bu  bfeibft  ba^inben, 
f  anb  fegft  bic  oben  XÜintel  ou§. 

&t^  unb  beftell  bir  einen  SSefeit, 
bfi  Anfang  ift  bereit  qtmadjt, 
tDDtauff  bit  teberman  Derai^t 

lüirfttt  Quif'  ou6  ber  91)4«  'tejen. 

VI. 

Steinet  falben,  fal)t  immer  t)tti. 

[Melodie.]  [61]  [Melodie.] 

I. 

^C  ^ot  benii  nu  bte  eine  Stacht, 

ein  5:ag  treu^tirü(^ig  bic^  gemai^t, 

böS  f|ei§t  mit  faljc^cn  SljbEö  i^rauren 

ein  aHju  gläubig  ftinb  oerfi'i^ten. 

^d)  mar  \a  notft  in  ©j^ten  [niolil] 
noc^  TOD  ein  fdEimarje*  SIHo^r^geficfit 
in  'Mfritcn  im  ©t^roeiffe  flieffet, 
nodt  IBD  ber  Xqget  (i(^  ergieffet. 
I  a. 

'  S«'  fE""  •"*'"  ®<^'ff  im  !W«ete  ftunb 
«nb  mt(6  ein  ungeftumer  9Binb 
mor  t)ätt'  in  JSnbien  getragen 
io  töölt'  id)  nic^t  ein  asöctt^en  logen. 
4. 
9lu  (inb  nur  rocnig  StunSen  ^in, 
bafe  i(5  ni*l,  Seicfite,  6ei>  bir  bin, 
unb  bii,  bu  bi\t  fion  umbgemenbet 
unb  f)oft  bit^  frember  ®unft  Berpfanbet, 

6. 
i  trennt  uii4  tanm  ba3  brüte  ^lanfe 
I  unb  beine  -:£reu  ift  )<$dntilii^  aug, 
ed  Rnb  bie  äöorte  mit  ben  fflinben 
geflogen  ju  bei  SDieereS  ©tünben. 
6. 
ift  ber  reinen  Seujciilieit  me^rt 
ftsdi  bietet  S^'t  f"  S^^nj  entehrt. 


f  [63]        icfi  Hiüfte  fnft  bie  Sffidl  burt^gc^eii, 
'  "Doii  niürb'  ic^  iQiim  *|Jcri[Ien  fetjeti. 

7. 
9Üd^t§  befM  fon  ein  2Bci6eg-^Sitb, 
al8  bafe  fie  Iren  mit  Sift  BergiQt, 
mib  meifterltc^  weife  p&etriegon 
mit  Sc^meiiiielii  Spott  unb  fditimmcn  Siigi 
8. 
Sein  ^lat  roirb  but^  ben  Cft  unb  DIoib 
io  ungcroife  getrieöen  fort. 
al^  ifirc  fliii^tigc  ©ebotifeii 
balb  biet,  bolb  borttiiii  jroeiffeliib  manfeit. 
9. 
3Beit  bu  bcmi  iiu  Oerb^rtet  bift, 
unb  bit  gefällt  bie  leicfite  üift, 
fo  lafe  \ä)  bic  ben  Söettetiüillen, 
unb  roif  m\ä)  gerne  gerne  ftiüeii. 
10, 
Doä)  rountli^'  icfi  bafe  ber  9lnior  biä) 
mit  Pfeilen  ri'ibre  frdfftiglit^ 

unb  baß,  nm  ben  bu  niii^  oetfoffen, 
ber,  lüie  bu  mii^,  biiii  möge  Raffen. 


[64] 


[66] 


vn. 

sei)t  roaS  bie  Sinbilbung   ntf^t  tu^t. 
[Melodie.]  [eh]  [Melodie.] 
1. 
(S©  foatfi  iiiif  bie  glQttet^idiDne, 
bie  eingeliilbte  Ißuffetene: 
bu  fjaft  nti^  lange  3^'*  geliebt, 
i)\i)  lang'  um  meine  (^unft  beworben, 

bacumb  iia\tn  bic^  (o  betreibt, 
bog  bu  auc^  neulich  balb  geftotben. 
2. 
;  toinmt  ti  bcnn,  menu  i(fi  bic^  fwße, 
unb  bic  Don  ^iebmen  etma^  fage, 

b(i§  bu  fo  fonber  ülntmort  bift? 
baä  ^ort  Deiftoctt  bii  in  bent  SDIunbe, 


^ 


bu  nnift  ia  nur  nu6  ,f'"'t'^Iil't 
cbenfen  eine  falfc^e  ^iinbe. 
3. 
k  offt  ^a{tu  nii^t  na^getojfen, 
i(^  inöci&te  bif^  benii  einft  iimbfflffen 

ruie  prac^ertftu  um  einen  ffu6, 
iai  anbre  loil  ic&  gern  Dccfi^roeigeit, 
!C&  jraat  ftetä  gebcnteii  niiife, 
borff  akr  (einem  an'  cä  'geigen. 

4. 
Wein,  (fpra(^  ii$)  la^  niic^  bot^  jnfcicben, 
■bie  Uiiat^  wirb  nit^t  einem  iebcn 

fo  auff  bie  9lafe  ^ingc^enlt, 
(o  biitff  \di%  au^  nic&t  frei)  kfcnncn: 

roet  adeiS  (agt  unb  raerig  bentt, 
her  Ton  fi(§  beiiien  Srernib  ni^t  nennen. 


^^f  Sdc§,  ioü  id)i,  3eit-'iiet>,  bit  entbeften. 

unb  nic^tö  nit^t  untern  Stuel  oerftettcn 
[67]         )o  gie6  mir  5eber  unb  ^ßopiet. 

^d)  tnei^  iä  roaS  ii^  munbtict)  (age 
^^^       uiteileftu  mie  ungebii^c, 
^^^L  alä  Unrecht  Salfi^  unb  Sügen^Ctage. 


3)raufi  ()ab'  icti  if)r  bife  j^ugcic^rieben: 
^i)  tan  Viä).  SatDc,  treu  nic^t  [ie&eti, 

ii^  bin  nirfit  fo,  itiie  bu,  gefinnt. 
^d)  liebe  lugenb,  3"!^'  ""ö  2:reue, 

roär"  i{^  mie  bu  ein  falfrfieä  ftinb, 
litt'  \ä)  Bor  beinern  Strtn  nii^t  Sc^eu 


7. 


'iBer  ajieineijb  ifl  bit  angebobreii, 

bie  Sc^aoni  unb  Sufti'  ^fftn  Detjt^iütn 

nur  Sc^minTe  frönet  bein  @efii^t. 
^ie  gjunjeln  lontftu  ni(^t  fiebelfen, 

flättpu  bie  falfi^e  ftrei)be  nic^it 
ben  ®e!(ef  beiner  fc^roar^en  Sfeften. 


^oä)  mil  ic^  iiod)  luaä  betn  ueibfeibcn, 
bift  mein  Sßer^ängitii^  mic^  loitb  Irei&en 

auff  eiti  bequfeiiictS  ^itlmaa^  ^in. 
0,  nie  Dtrbrofi  eS  ipuffstencn! 

@t),  bn6  id)  aud|  ju  füffne  bin, 
boc^  ac^,  mer  ac^tt  bct  g[ntter4(|6neii. 

VIII. 

Üiebe  glaubt  teinem  Sieibe. 
[Mtlodie.J  [69]  [Melodie.] 
1. 
lIDtb,  mo  ic^  birö,  Selinbe,  ^c^enfe, 

fo  ^ei^'  id|  ^eitturaftreä  nic^t. 
Sä  btinfe  bo{^  nur  einet,  ben(e, 
roai  biefe  änatigelle  Fpric^t. 
I  [70j    S^^  '1'^'^'  '"  i^"^  (ScniQC^  gelf^üt^fn, 

glcid)  aU  ber  Sonnen  ©olb  Det61iii)eii, 
bo  ^fttt'  it^  niid^  roo&in  gelegt, 
uiD  fie  gef)eim  ju|c%(affeii  pflegt. 
2. 
itßein!   motju  bienen  bodi  bte  SügEnV 

ber  Ifiiffel  ^nt  bifi  Spiet  gcfe^ir. 
t)öc!   fnnrrtcn  boma^tg  quc^  bie  Stiegen, 

alä  icf)  roolt'  in  bie  Samnier  gefin? 
©efiel  bieS,  bn  ic^  bic^  umf^Iungc 
iinb  niitö  an  beine  Seite  brungc? 
Sic^,  !Rut|m=inou  [,  raie  befte^ftu  nu, 
mex  tcQute  bir  bie  ©liinitte  ju! 
3. 
5icjt  fällt  mirä  ein.     3)08  füffe  Sieben, 

bo^  \ä)  mit  9lofilen  gefü^ct, 
t)(it  bid)  äu  folt^em  gunb  getrieben 
unb  mit  bet  3teibeS-(uc^t  gerührt. 
9Iu  mert'  iit),  maä  eä  foH  bebeulen, 
bog  bu  fo  neulich  fat^ft  j^ui:  Seiten, 
aU  meine  Suft,  Sofidc  ta^m, 
nnb  nitii  fanfft  tn  bie  ?lrme  nnlint. 


i 


anr  nur  um  itiitft  juuetftoifeii. 
I  ineinftii,  iftofille  glou&e  bir? 

|7l]    gürtpabr,  trn  Wligejt  einen  öioffeii. 

mein  9tii9en=romf  gilt  me^r  6et)  iljr 
aU  tuenn  bu  ^unbect^tnufenb  I5t)bf 
routbft  ((^meeren  mit  unb  it)c  ju  Selbe, 
SRofifle  merft  e§  äugcitötuinb 
ntnö  (^atfc^^cü,  Xrug  unb  ginten  fiiib. 
6. 
kDu  miaft  unä  jnar  jufaiiunen  ^ej^en, 

tommft  abex  ^eglit^  faat  bacDon. 
'  tuit  lQ(ftcit  ber  fceSt^einten  5Rejjen, 
unb  [(ivei^en  adem  9ieit)e  $D^n, 
lein  3e(ä  ift  je  fo  feft  gc^rünbet 
aii  unfre  Siebe  fic^  öcfinbet. 
©türm  iramec  ju.    Sffiir  flehen  fcft 
als  fi^  fein  9eig  bemegen  läfl. 
6. 
'  Sürum  benfe  uii^t,  Bfl'ni'^.  benfe 
bafe  ein  i»ctfätf(^te«  Üiigeii-ftinb 
iHofillen  nun  mir  abelen!e. 

^ittftu  no[^  bu^ipelt  me^r  ctfiniil, 
mitb  bo(t|  mein  Sci)a;  midi  nimmer  puffen, 
foltftn  jerbecften  unb  erbloffen, 
fo  tiebt  fie  mii^  boc^  icie  uorfiin. 
ÖiDttlob,  bn6  i(^  nictit  fdlütbig  bin! 

[72]  IX. 

^_    Sie   gvöfle  aSetc^merligf eit,  bif  Siebe. 
^^L  [Melodie,]  [73]  [Melodie.] 

^^i   (nf^t  Sieben  ift  eä  (d  befi^affen: 

-"*  bu  nuifl  bi*  oHtetä  toffen  (traSfcn, 

bein  ötnft  mufi  ©pott  wnb  lo^rbcit  jein. 
Du  muft  bii^  fo,  batb  anberä  fteQen. 
(74]       3Jebtftit  uom  §immcl,  fie  (pridit:  Stein, 
fo  mufe  tu  fein  ber  St^Iunb  ber  Rollen. 


it^nvnfffitei'  SeniiS 


'  [75] 


Sein  tuljig  Heben  toiiftit  führen, 
bii  niuft  bic§  jcltift  in  bit  uevttereii, 

miift  fcbenfa'tobt,  tobt=Iebenb  Iciit. 
il^ii  borffft  niii&t,  roaä  bic  gut  bün!t,  Ingen, 

beiöäljrftu  boB  uiib  fie  ipritftt  9?eiti, 
fo  muftu  bolb  bein  SBort  ocrf^tafjen. 

:i. 
Sein  lag  Derge£)t  in  ^otfi  unb  ^Cagen, 
bie  3iQ(^t  üetfc^rointiet  bir  mit  itlagen, 

bu  tanft  nic^t  f^lQff=  nic^t  maf^enb  fein, 
iinftu  bid)  eins  bev  Sieb'  ecgefien 

unb  meineft  fco^  ju  fein.     9lcf|  nein! 
bie  Sieb'  ift  btt  ein  aßortetlckn. 

4. 
Cfft  mnflii  Dor  bie  5Bforten  nackten, 
iniift  SRegen,  gtoft  unb  ©t^nee  neroi^ten, 

muft  [eiben  unb  gebutbig  fein. 
$6rt  fie  bic^  an  mit  tauben  O^ren; 

(ei)  nic^t  oetbtiegticft,  9iein  adj  nein, 
süecbruft  [jat  mancE)en  fftnub  DerlDf)ren. 

5. 
Der  üJieiber  jungen  muftu  ladieii, 
muft  otljeit  bic&  $Dlitifc&  machen, 

in  afle  ©ättel  eben  fein. 
3tagt  icmanb,  ob  bu  biefe  Hefieft, 

fo  muflu  fagen:  Stein  nc^  nein, 
ita^  bu  bic^  nic^t  mit  i^t  betrübcft. 

f>. 
3Saä  i^r  gefallet,  muftu  pm\en 
unb  iektseit  bii$  fo  erlneifen, 

büfi  bn  nit^t  i^t  niögft  roibtig  fein, 
^paftu  UDn  i^r  idoä  fliegen  taffen, 

unb  fie  tefrogt  bid).     9(ntroort:  9tein, 
bamit  fie  bicft  nidit  möge  f)nffen. 

7. 
Spielt  fie:  fo  tafe  fie  nii^t  oerlieten, 
nur  bir  aiit  ber  Sednft  gebüfiten. 


3toeiteg  3«^cn.  45 

5)cin  beutet  muß  ftct^  offen  fein, 
burc^  üithtn  tan  man  mentg  ^aitn: 

fein  firojuä  mirftu  werben.    SJein, 
bie  Swnflfern  lieben  ®oIb  unb  @aben. 

8. 
^eift  fie  bic^  fpöttlic^  üon  fic^  gelten, 
fo  ntuftu  lernen  @c^erj  üerftel^en, 
[76]       muft  bumm  unb  unempfinblic^  fein. 
8(uff  i^r  SSerac^ten,  @c^im))ff  unb  fc^elten 

muftu  nic^t  jumen.    92ein  ad)  nein! 
bie  Sieb'  ift  fonber  Sturme  feiten. 

9. 
5)er  Hoffnung,  Sorge,  gurc^t  unb  Seinen 
bürffftu  bic^  nimmer  abgettjel^nen, 

muft  nimmer  fre^  unb  beine  fein. 
Drumb  mit  ic^  nun  üom  Sieben  loffen. 

fo(t'  ic^  ed  fönnen!   9iein,  oc^  nein! 
S33er  Ion  bie  lieben  S^^ngfern  Raffen? 

X. 

Sog  bie  Sßerftorbenen  rul^en. 
[Melodie.]  [77]  [Melodie.] 

[78]  1. 

(gXirb  Silibor, 

Sßarum  mttftu  nic^t  miUig  fterben? 
ber  aRufen  El^or 
üerf^rid^t  bir  beine^  Sioi^meng  @rben, 
ob  9(ori(id  fd^on  meinet, 
bag  niemonb  um  bid^  meinet. 

2. 

Stoar  gtorilig 
mirb  megen  beined  Xobed  lachen, 

Sie  mirb  gemife 
fic^  luftig  bet)  bem  ©arge  machen, 

unb  ouff  bem  ®rabc  fingen 

mit  jau(^3en  unb  mit  fpringen. 

3. 
SBirb  iemanb  benn 
nai^  beinern  ^infaü  bein  crmel^nen, 


I 


wie,  roo  unb  rosnn : 
fD  wirb  |ie  in  beu  ©rufft  bitf)  ^i 
bie  abgefaulten  ß'noi^en 
luirb  [ie  a\}i)  felbft  fitipof^f"- 


Dod)  bente  ni(^t, 
boS  ii^  eä  bir  roil,  Slotje,  Id)enfen: 

ein  bleidi  ©efitfit, 
baö  meinem  gteic^et,  joB  bit^  ttirtfen: 

mein  ©eift  foll  um.  bi<^  fte^en, 

unb  mit  ju  Seite,  ge^en- 
5. 

Sin  I(i)TOeerer  ^iroum 
fod  bic^  Dfft  Qufe  beiii  ©t^tnif'  erroetteii, 

bu  gtaiibeft  (aum, 
itiie  idn  Qfäbenn  bic^  roerb'  crfi^te!fen. 

SDiil  mcrffen  unb  mit  poltern 

mit  id)  bein  Se6en  fottem. 

^irb  man  auff  bir 
bei  SDiorgenS  blaue  3lcHen  (e|en, 

\pzifi):  ba|  Don  mir 
jnr  SRacfee  biefcS  fct)  flefc^e^en. 

lüirftu  einmal  benn.  tranfen, 

ylofl  ic^  bii^  mit  ©ebonfen. 
[80]  7. 

^^M  bietDeil  ei  3eit  ift  \id]  ju  beffem. 
^^H  SJeriagftu  ntii^ 

^^M  ju  ^Jlc^erontig  Siebclmdffern: 
^^M  ^0  bilfft  aUbenn  fein  Eiagen, 

^^M  menn  bid)  mein  Qleift  luirb  plagen. 


3)eS  3™£i'en  B^Ö^nS 


(Vig-netle). 


Sultijtifft. 

t6ct)nriif^il|trr  iltiiiis 
IDrittts  3rl)tii. 

Xmtn 

Sn)*gepmfieit  Söeidtifel- 

6<^Sffcr«n 

ali 

Sem  (äB'fingfnfcen 

J)(iien  SffiotfleVaartfii  Öfbriibcrn,  be)icii 

»iigriaii 

dtrcgitt  jur  gc^orfa^mcn  !Dant])arf>'it 

fftr  i^te  (rjeigtt  (Suiiflen 

Das  btille  gc^ett  b«  @e= 

but^  fofgenbeä  Sonnet 
i^ilibot  b«  Eorfferer. 

Oma  all«  Siebligifit,  bc^m  Dtfeug  feine  äBeifin 
mit  3"Tei:  fIfJTet  ein,  be^n  baä  ©aniioteclanb 
]  bi|  an  ben  Sbriac  unb  leint  äßat^i  befani, 
ben  Iome|ie,  b«  SiinS  unb  jtneä  91cii^  boS  eifert 

Si  0olb  unb  ©i[bcr  mat^i,  Bor  gübuS  SAnficr  pteifen. 
nb  bu  fleftnibert^^oar,  baS  inii  im  UnglfttB'ftanb 
in  be^m  bic  grfunbf^affl  fiegt,  bott  ®u^t  unb  Irene  §anb, 
als  mitfi  ein  Ülotb  Udfclfll'  in  meinen  Sforben^reifen, 
©egröftt,  a^fiit,  eee^rt  ft^b  ibt  au%  biefer  ©lüt, 
bie  mif  ber  »altei^See  @ei(^l))ifter=bi'inbn{ifi  ^nl. 
_  ^  ftuiibe  b(9  mir  an,  we^n  i;^  bog  bvitte  3'^'" 
eiretben  folt'.    3<ibe&ni  ^at  91miir  l^fenb  mic^ 
unb  Stnuä,  roei^  (tifeftfl  im  ^arnift^  anflcle^ien. 
Hnbanlba^r  gilibor  ((pro*  bie)  befinnftii  bif^? 
SumeluS  ^at  gemacht,  iai  ic^  befungen  bin 
Uon  bir:  bie  Xin^tien  finb  [\«  bie  aug  bem  SinnV 


ambuTg  ben 

Ea^er  ^be  iä)  nic^i  u rite rl äffen 

i.Äugufim. 

füllen  burc^  biefc  ©elegen^eit  ju 

1B57. 

ethjeifcn  toie  i(^  eiiiig  f«>  imb 

^eiffe 

'Dleiiteir  ^od^flee^rten  ^eicen 

■ 

auffn.<ktigfr 

■ 

Diener 

^^ 

Silibor. 

[81] 


[84] 


Sränfenbe  ^peffnuiifl. 
[Melodie.]     [82]    [Melodie.] 

iKVa^  inlfft  cl  uns,  bafe  mir  un^  lieben, 
"^^  aiofiac,  S^öne!    fag  eS  mir? 
"bai  mir  ein  fielet  fcuff,ien  üben, 

iinb  Sc^met^cn  traiien  für  unb  fiiv. 
SIc6  ©(^mctjen!  benen  feine  ffliinben, 
mie  töbtlidi  fie  finb,  %U\d)  ficf»  fnnbeii. 

2. 
So  ftarf  tan  (eine  Sißunbe  bluten, 

vijjt  [ie  bie  yeben3=obcrn  gteirf), 
bafe  nittit  ein  ^eit  (ei)  jn  Oernuiblcn. 

Der  (Sorten  ift  ja  noc^  (o  reiiS 
ein  ebteS  SSlunid)en  bor  juftetlen, 
!^a  ftDpffen  i^refl  St^ineiRe^  qinellen. 

aSer  aber  ^ilfft  bct  trnnten  ®eete, 

bic  bift  aufl«  Seben  fle^t  uerfetirt? 
S)er  SBuiib'  ob  roefc^er  ic^  mitf)  queek, 

niitb  offer  Teilung  Ärafft  Dertoe^rt. 
Siu  bift  e3,  Sob,  ber  initft  entbinbet 
beft,  niDvfür  man  nif^t  ShrAuter  finbet. 

4. 
^roar,  ;^cit,  bn  luiffft  mir  mai  Dcrfietffen, 

boä  aber  ift  ju  (d^fec^t  für  mi(^. 
iBu  pflegeft  otteS  ötnjureiffen, 

liebft  SSonfeCmuIit.    ^o  menn  i^  i>\d) 
nnb  beiiien  3lug  in  einer  ficlte 
befc^loffen  nnb  iimffiffelt  ^ötte. 

5. 
^ü)  «jolte  beiiie  5öibec=;paarc 

ni^t  aufi  ben  ^inben  loffen  ge^n, 
a(ä  bift  bu  mir  [o  viel  ber  Sa^re 

«on  bcm  9Jerf)engni6  ließt  entfte^n. 
ba^  bie  l^ergnügung  meiner  Sinnen 
möc^t'  iljren  füffen  ^roell  geiuinnen. 


2)ritte§  3«^en.  49 

6. 
3l\x  bipu  fluchtig,  foffd^  unb  mitbc, 

boc^  mdreftu  nur  flud^ttg  fatt: 
toic  balb  mir'  acf^l  bic  SBunbe  milbe, 

bic  ntir  iai  Scben  machet  mott. 
@§  mürbe  nod^  burc^  tiroa^  ^offen 
bic  Sinbrung  meiner  Otnaat  getroffen. 

7. 
tBerblutet  eud^  i^r  grimme  ©c^merjen, 

öerbtntet  ®eift  unb  Seben  auft. 
®tii  Stoß  um  @to§  bem  treuen  $erjen, 

oerlofft  be§  Seibd  ge|)tagte^  $au§. 
D  @eete  toeid^!  eg  ift  öergeben^, 

i(^  ^eile  ni^t  3cit  meinet  Seben^. 

IL 

üiebeöfeuer,  emige  Stammen. 

[Melodie.]    [85]    [Melodie;] 

1. 
T)U  liebft  mic^,  ©c^aj'-SRofitte, 
mel^r  aU  bein  eigen  ^erj, 
aRein  SBotten  ift  bein  SBitte, 
mein  SBieberfinn  bein  Sd^merj. 

186]  2. 

S)u  fc^feuft  mid^  mit  biet  fuffen 

Seft  in  bie  9lrmen  ein 
unb  Idffeft  mic^  nid^t  miffen, 
mad  nur  oergunnt  mag  fein. 

3. 
3ft  aber  biß  bie  JJtammen 

jutefd^en  gnug,  mein  S^inb, 
fie  fd^tagen  me^r  jufammen 

unb  tobern  in  ben  SBinb. 

4. 
3)ie  Stud^t  fan  geuer  tobten, 

tefc^t  ttjad  bie  ©tul^t  bertejjt: 
Sc  me^r  !omm'  id^  in  Jlo^ten, 

ie  me^r  bein  ÜRunb  mic^  nejjt. 

4BcJiwiegor,    Oeharnachte  Venua.  k 


6ci)ncii(c^tci;  Senuä 


[87] 


0  bem  b(trii6teni  Stoube ! 

baS  frdiiü  mic^,  maä  m\ä)  fügt, 
miib  nu  ber  %au  jum  Staube, 
bet  butt^  bie  Sippen  ftieSt. 
ö. 
!5iis  [jeiffe  3ionner=fttaalen, 

fo  ii^roeec  ju  lefi^en  (ein, 
fan  man  boc^  offtertnaEileu 
ISaffet  (listen  ein, 
7. 
ajteiii  imaulIefc^Ui^  Seiier 

ertennet  feine  Sföei)r, 
Ecfini  Jftctiä  mir  ju  ftcuer 
unb  göfi'  Qiiff  ini(^  i^r  SBeei:. 
8. 
isebot^  mütb'  auä  ben  aSeHen 

bie  Slamtne  ff^lngeii  fiit, 
eS  TDÜibeii  feine  dieClen 
aetltöijeii  iibec  i£)t. 
9. 
Sil  tönteft  mir  nöcfi  minbern 

mein  Secli^en,  l>iefe  Brunft 
unb  fein«  (Stuften  fiiibetn 
burft  nä^re  Siefceä^gunft. 
10. 
Sa«?  nftiier?  ni(^t.    Sic  fennen 

ber  ®fit  unb  Sugenb  Schein. 
(£E|  molt'  ic^  gaiij  nerbrenneit, 
qIS  fo  gelefd&et  fein. 
UI. 
9ia(t|t=loft,  logeS^Iuft. 
[Melodie.]  [89]  [Melodie.] 


bie  fonfi  ben  Sufilern  fugt  unb  fi'iffe[;pDffnuuij  mai^J 

Die  9tu^, 
bie  einem  iiiietienbein  fagt  aQe  SSJoQufl  jn. 


'   [901 


tiiingt  mir  nur  lauter  Si^merjen 

unb  raubet  mir  ba§  i^it^t, 
baS  meinem  Itüben  ^erjen 
beä  Srofted  Sttaal  uetiprii^t. 
2. 
S)ec  3:09, 

feem  [onft  fein  ^afo^-tinb  xtd)t  91'inftig  iptrben  mng, 
Die  ®[u^t 
..  3-tbnen  ©trauten,  bie  ber  'ÜenM  jcftaben  lu()t 
Erteilt  mir  (auter  Jreuben 

unb  gönnet  mir  baö  ®luft, 
bie  Slugen  [att  ju  iceittcn 
in  meiner  fiiebften  Sliff. 


äßenn  lejt 
'   SlpuHenö  5eHer=goib  ber  ißerge  igaubt  ertinjt 
Unb  nii 
bie  auffgemcffte  SJelt  enl^aflet  i^ter  Jlut) 
tiifjrt  mic^  Sofitten  SJange 
mit  einem  feiiditen  ^ai 
unb  biei'eö  loä^rt  10  lange 
bi6  nuff  bcn  Süeiperuj 

4. 
Sobolb 
Iber  Sonnen  Herje  nittb  in  "Ziftti^  Srf)uf[e  (alt, 
I  Saton* 

I  in  büftrer  SiJolfen^ßufft  fiif)rt  auff  ben  bleichen  9Jiot)n, 
io  lueit^t  mein  Sii^t  oon  fiinnen, 
bcnn  lüirb  mir  crfi  feie  SJat^t 
baä  Stnb  ber  lärebinnen 
^ur  ret^len  ytadit  gemacht. 


iErum  gel), 
luer^aftle«  Slemen'^eev  gleic^  nimmer  aufe  ber  See, 

Somm  an, 

jBetiebter  Cucifct  tritt  auff  DlpinpenS  ^affn. 
tev  %a%  ber  mit^  (o  liebet, 
foH  meine  Jreube  fein. 


[921 


3)K  Siacftt,  bie  micö  betrübet, 
meid)'  in  bie  $&fl'  l)tnein. 


[91] 


ytofit    prüfet    bie   Siebe. 

[MeloJif.] 

1. 

^Dlt'  idi  bell  Süb  nic^t  ftöiic^  leiben'? 
SRoftUe  laeint  ob  meinem  ^c^eibeTi, 
fie  liebt  mtcö,  bo  bie  Seel'  etitjnfn-t 
unb  in  bie  fernen  gelber  tetirt. 

3n  Slotit  unb  ^nnimer  ie£)en  trübe: 
^ietan  erfeimt  man  niaftre  Üicbe, 
bie  mit  in  greubcn  Inftig  mor, 
tranrt  nu  bei)  meines  SJetteö  Satir. 
3. 
Sbr  ffijolfenbtücö  bcr  ^rii)nen  -  giiffe 
mat^t  übet  meinem  St'Dr})er  51üffe. 
bem  Sorper,  bet  fein  'iflln^t  ucrlöBl, 
unb  ie^t  ben  9ltl)em  an%  ficfi  bläft. 

4. 
3)ie  Sieb'  ijt  ict)Iec6t  unb  Eaiiin  ,^u  nennen: 
9iut  lieben  meil  bie  Singen  brennen, 

Weil  nocfi  bie  Stirn  ermuntert  fief)t 

unb  alles  tHofenfärbig  blüt)t. 
h. 
^ä)  lieg'  oHfiier  auff  (oDiel  SBotfien, 
mein  Seib  ift  laut«  bütte  Snot^en, 

ber  Suppen  ^ucpur  bluffet  raeife, 

beu  arme  33anb  ift  XDbten=efl6. 


3cti  bin  nidit  mct)i;  ein  äßenfc^  ju  ne 
mic^  meiben  ade,  bie  mic^  fennen, 
Sofille  bleibt  bei)  mir  unb  lunt^t 
fc  manche,  mantfte,  niani^e  i)ia[f|t. 


D  treu --Stempel!  @unft=(i€mecte 

C  aJiuftet  iDüEjter  Sie6eä  =  ^erf(!! 
;Hoiia'  öätt  bill  ü«  lejlen  9tofit 
unb  mimfrfit  OOü  mic^  iijz  (dtift  ben  lobt. 
8. 

*Äie  fan  ic^  Jiniiibin,  bi§  oergetten, 

inbe£)iii  it^  folge  ben  ©etüätten, 

bie  iebet  äJienff^  Dom  StEEnen=fluft' 
oitn  ollen  Sitiiptuiö  bulbcn  niu|. 
9. 

34  loil  in  beiner  ©eete  (eben, 

mein  Schatten  idü  ftetö  um  bic^  Jdimeben: 
bi%  bu  auc^  aug  bem  £eben  fäfiift 
unb  beine  Seele  mir  geinilitft. 
10. 

3iibe(fen  foHen  biefe  ^-Seiten 

(o  lange  beine  Sc^meräeu  lieiicn, 
es  (dH  ii%  treue  3Euge  =  biott 
bet  3ioi^lürlt  rü£)men  beine  Xaljt. 


[941 


([96] 


3er  tan  roaä  Sieben  oliite  SrAljitcn  mijfen. 
[Mölodie.]  [96]  [Melodie.] 
1. 
/JjpQ'^'lt''  'uii^b  ""ii^  a&geviffen, 
unb  bu  cerbeulft,  ic^  folte  nic^t 
mit  Xri£)nen  roaft^en  mein  ©efic^t. 
aäf\  (olf  11^  fic  mit  greuben  miffen, 

gilcnber,  bie  mir  in  ©efa^r 
■  Troft,  8uft  in  alten  Sorgen  roat. 

2. 
Äein  gröffer  Sieuj  ift  nuff  ber  Srben, 
alä  iDcnn  fic^  Sieb'  unb  Siebe  trennt, 
roenn,  bie  in  Segen  =  günften  brennt 
Bom  Siebftem  mu6  gefc^ieben  rocrben. 
3c5  glaube  nic^t,  bafe  eine  '.pein 
mit  biefer  fan  angleichen  (ein. 


le^fltiifc^icr  SSenuS 


■^ 


Sie  liegt  in  eineö  ftemben  Slriiieu, 
ein  Xütpel  feut^tet  it)ien  SDiunb. 
Sie  feuffjet  itocfe  mir  iebe  Stunb' 

unb  fle^t  mi(^  an  um  mein  ©tbarmcii. 
Slcr  @(tern  ®eij  unb  Soner^gobn 
maä)t,  ball  i<^  fie  nicfit  retten  lau. 
4, 

Jiejt  roirb  fie  j^u  bct  ®1)  gejmungfn, 
iej^t  mu6  Jie  [erlagen  $anb  in  $anb, 
i4  roeib'  erfütlt  mit  Spott  nnb  Sii)onb' 

unb  ob  tion  i^rer  @unft  Derbrungen. 
Sie  meint  unb  Itagl,  unb  i<i)  foK  fie 
Uftloffen  fonber  Üeib  unb  äJh'tt). 
fl. 

gitanbcr,  id)  mit  Sie  bcmeinen, 

\o  lang'  ein  Xratini^en  quillt  in  mir, 
idi  merb'  ein  neuer  ^ia^  für  i^i 

\ä)  meto'  ali  Stio&e  ju  Steinen, 

ein  iBaunt,  ein  Schall,  ii^  merbe  nicfitd 
um  i^rcntroegen  ongefic^ts*. 

[97]  VI. 

Iier  tierbrannte  Slmot. 
[Melodie.]  [98j  [Melwlie,] 

(gOlf  Slmor  iDOl  geflügelt  fein? 

i(^  bilb'  eä  mir  nic^t  ein. 
Sangft  ift  er  bet)  mir  eingejogen 
nie  ift  er  mieber  fort  geflogen, 
iolf  er  geflügelt  fein: 
idi  öit**'  f^  "lir  nit^t  ein. 

■i. 
@g  moc^t  Unit  ^mar  SlpeUe^  Sinb 
ben  91niDt  fo  belaub. 
^Att'  aber  et  ie  tonnen  fliegen 
■  er  mürbe  fo  nidit  ftitle  liegen. 


'199] 


ic^  mic^: 


k 


I  3a  iDoI  geftügelt  [ein, 

j(^  hiiV  ti  mir  nit^t  e 
3. 

'Siodi,  ft!  ontejt  Sefiiin' 

er  ^atte  tnaä  an  fidi, 
Slt^  er  |(u  mit  ta^m  einflefa^ten, 
mii^  bünlet  t)0§  e8  gebetn  roareii. 

@r  mug  iDol  Ratten  ©taub, 

bie  ^ebtxn  finb  berbtaiuit. 


I 


@i  aber  ^at  felbft  Scfiufb  baran, 

bafe  er  nic^t  tneitet  tan. 
Er  ^Ql  ein  ^at  in  meinem  §etjen 
entjunbet  mit  ber  Siebes  =  ^erjen, 
gönnt'  eö,  2[mor,  bir, 

loArflu  nur  etft  aa%  mir. 

VU. 

sötenn,  aber  linbte  auc&. 
[Melodie.]  [100]   [Melodie.] 


i9l§  t)ab'  icf),  tieincu,  bir  getü^n, 
bafe  ic^  nit^t  Sftulje  ^aben  (an, 
[101]      miUftu  mic^  beim  ^ü  Slfdien  brennen'? 
I  3c^  bin  oön  bi|i  eittöbert  btei(^ 

■Bnb  einem  fcfnoarjen  Spalten  glcit^, 
I    Don  meinen  Srübern  fount  ju  (ennen. 
I  2. 

3tfi  gebe  bir  bie  Siege«i  =  Sat)n' 
nnb  ftebc  hii^  in  3)emu^l  on, 

lofe  beinen  2)tencr  nii^t  ocrberben. 
Si  (libt  bir,  91mor,  {d)led)ten  $reig, 
,  ber  fi<^  ni(^(  ju  retten  roeife 
I  fofl  auff  gebognen  Snien  fterben. 


Riabe  jieiet  einen  ^eib. 

'}  rdume  bir  beö  $er;(enS  5elb, 


niEin  Blcffer  Sufem  fteljt  biu  offen. 
3ie[)  ein,  unb  gönii  mti;  nur  bie  Se^n, 
ii^  lDi[  bic  j^u  Gebote  fte^n, 

TOQ^  ^afttt  nietji:  oon  mir  ju  (pffen. 

4. 
2i3er  rotrb,  ^oftii  niid;  umgebracht, 
alsbenn  ec^efien  beine  äßoc&t? 

ffiet  lüirb  Don  beindi  Sat)tcn  fingen? 
5Bcrb'  icii  no(5  etnioö  übrig  ff  in; 
I  [102]  fo  bleibt  bie  ß^r'  alleine  bein. 

ffltciit  Staub  (an  bir  nic^t  SiuSäen  brinaen. 

VIJI. 

Sleblid^e  ßieie,  läleibet  Sroong. 

[Melodie.]   [103]  [Melodie.] 


[104] 


*il)>B14t  eni5  luftig  'Jieiber  =  .vicräcu 
"     blafet,  roie  ifit  tu^t, 

iSIijj,  Si^roefel,  blone  ®[u^t 
linier'  ^eiffe  Uiebeä  Serben, 

atmcrg  Straat  nnb  Sii^t 

oerbnnlett  ifir  bod)  nic^t. 
®ie  boft  ^eitre  SonRen^fllijien 

Stneit  geuer  bunfd  matbt, 
fo  roirb  eurer  Stachen  blijieu 

gegen  unfern  Sclieine,  9!(ii^t. 
ü. 

iart  il)r  Sinbec  guter  S^ren, 

fdicutet  it)t  fo  nic^t 

beg  flaren  Xageä  Stc^t 
Iiie  bem  bundem  angeboten 

bleiben,  roie  fie  fein 

o&n  Xuflenb :  ßic^t  unb  Scfiein. 
Unfrcr  Siebe  gölbneä  Seuer 

fteHt  ftd)  in  bie  ffiinfe[  nicf)t, 
fteigt  empor  unb  blijjet  freijev, 

nl§  bie  Cäfter=fo^re  fii^t. 


Ihm  ii)t  iKauc^  iiub  OiDalm^syetmanteti, 

Sure  Üiuffigteit 

bezeuget  mer  i^r  ieit>. 
SBeic^t  uiib  l'iii^t  bie  eut^  Söefatiten, 

io  bic  <IiebeI  =  aufft 

fr^ä[t  in  ^lato  @rafft. 
Suerä  S^roefel^  Ingejünbe 

niirb  eu(^  minbern  Schlaff  mib  )Ru^, 
Uiiirer  Siebe  aSeften ^ SttJinbe 

toeitn  un^  gölbne  Stroalen  p. 

IX. 

9Bat]tet  Itaum. 

[105]  [Melodie.]   [t06]  [Mdodie.] 

I, 

^ßÖ  gieng  einmal)!  im  Irnuni  ju  Schiffe 

■^  bie  OTefe  tuat  mit  mir  mein  fiinb, 

es  6Iie6  bet  Einbe  Söeften  SEiub 
als  uiifct  S(I)if)  ju  Vanbe  licffe. 

;^nbef)m  entftiinb'  ein  ©c^iffgcftötei) 

i)a^  bi§  baS  ^nnlant  3i)P"'i  ieH- 

81Iä  nur  baS  Ufer  nu  jiegrüfict, 

umfieitg  mic^  HÜti'  uiib  [firac^  ju  mir: 
@d)n5,  ta§  unS  (c^aueii  bife  Sfcaier, 

ba^  lo^I,  io  iener  gficfe  begieffct, 
unb  ^ier  ber  Rinnen  tjot)en  Schein, 
t'o  jaft  bie  aSoKeit  nefjnien  ein. 
3. 

ffiS  mar  ber  Stempel  bcr  Eioneii, 
um  roelt^en  ber  ^ioeten  ©(^anr 
]o  mant^eämal)!  bemhijtt  war. 

roo  Sieb'  unb  Siebet  -  Sinbcr  tno^nen. 
Sei»  aitertii^m  unb  ©frttHgfeit 
uertiirjt'  uns  leitfjtlid)  iffieg  nnb  iJeit. 
+. 

ffiir  ta^men  ju  ben  Süatmorti'ifjven, 
Supibo  lieg  nn^  bütfenb  ein, 


bie  iliricftcrinnen  ^ctireüt  ber  St^ein 
bet  meine  ©t^ön^ett  pflegt  jit  jieten. 
Sie  ((^cien  mit  gebeugtem  Önie: 
tliet  ift  bie  SeiiuS,  ^ier  ift  @ie. 

liai  iöitb  ber  ©ötttit^en  ,^l)tet)ren 
Betfdrbte  jidi  d6  bein  Slltar- 
plOB]     ©et  §auffc,  (o  im  lemvel  mar 

bie  fiietieä  =  reisiiin  jii  oevc&ren, 
tieff  lÄutet:  ber,  ^onft  (einer  nirfit 
gebieret  ßtjre,  asiirb'  imb  ^Cflit^t. 
6. 

JSnbe^ni  beroegt  i^  niit^  im  Sc^tnffe 
ber  Iramn  oerft^roonb,  ö4  routbe  mocft 
unb  bfl^te  bicfem  Silbe  nad). 

Sidi!  {i'aä)t'  itft)  ba^ec  rii^rt  bie  Straffe, 
©ie  SSenuS  titac^t  mir  fo  uiet  Söiiil), 
lücil  Mde  ft^öncr  ift,  benn  Sic. 

X. 

SQäec  tröjtet  mic^  nii? 
[Melodie.]  (I09l  [Mdodie.] 


1(110]  ^ 


f^'o  hielte  tiiiifi  ba€  ^Jltitben^laiib 

TOD  ^t)ntiuä  ju  SSette  ge^et, 
bie  ©egenb  mar  mic  unbetunb, 

i^r  frember  Steig  mit  S^nee  DerTOetiet, 
ba  ftunb-  itfi  aii6  ©efo^r  unb  Sfto^t 
eä  fttitten  mit  mir  gurdit  unb  Xob: 

ber  (cfearffe  Sc6el  ber  Saibaren 

ift  offtev^  lim  mein  ^aupt  gefahren. 
2. 
©rabiouö  UeS  mi^  (einer  IRul) 

in  tiielen  SlAi^ten  nic&t  genieffen. 
Tu  93ug  unb  ftrengeii  ^tafau  bu 

iijr  loerbct  mit  e*  jeiigen  muffen. 
%od)  iiab'  icti  in  fp  uieler  Wiiii) 
?lngft,  Sorg'  iinb  5"rdit  geüaget  nie. 


tiu 


1 

I 

I 


[1I2: 


luocum?  faer  Stern  bcr  gcöligteileii, 

SofiHe  leuc^tte  mit  jiit  (Seiten, 
a. 
Sofid'  ift  mit  ®en»er6  mib  ^aufe, 

gteimb,  Sltern,  ißaterlanb  unb  fltle? 
iet)  i^r  ^alf  it5  aQ  ®(enb  nuft, 

ben  i^E  befüc(^t'  tc^  feineä  gafle^. 
3ßtn  fie:  ic^  gefi  mit  ifir  jur  See, 
roenn  Sturm  unb  ©lijj  fpielt  ouff  ber  ^öfi' 

iiit  luage  mic^  in  ferne  3Biiften 

imb  mof)ni,  mo  bie  Sditannen  nifteit. 
4. 
Sejt  i)liit  miii)  ein  &eqlDecmet  Crt 

miiii  tu^tt  ein  S^^tjv  au§  ber  ®e[)re, 
it^  bin  bebienet  fort  fiit  fort 

mir  mangelt  iiit^ts  an  ©unft  mib  Sfire. 
Xd(^  inirb  mir  mein  @efi(^te  bla% 
her  Singen  Sauge  mac^t  miifi  nofi, 

id^  bin  ein  Sc^im  unb  ©c^ein  j(iinennen 

unb  lan  mic^  felber  founi  ettenncn. 
ö. 
35er  loeite  SBeg,  bei  mic^  Dan  i()r 

in  fo  gelc^roinbcr  3"'  uerftoifcn. 
entSbert  mciueö  Scibe^  3'^^' 

ii^  gleidie  iJeten  ^aufegenoffen, 
weil  ic|  Jd  maniier  füffeii  iJuft 
beS  SuffeS,  ber  beliebten  Sruft 

fluff  eroig,  aä)\  in  biefcr  Stben 

muj  mangcin  nnb  berflubet  raerbcit. 
ß. 
gmor  bin  itfi  ff^Ict^ter  äfienfc^  nitiit  lueiirt, 

boft  iljr,  ber  Simonen,  nteinetiaeiifn 
ein  einig  ©euff^gen  nur  entfahrt 

fic^  mög'  ein  3;rd^nen ^ tr6t)f (t)en  regen: 
Dodi  mit  ii§  ferneren,  bfl§  fie  fi{^ 
me^r  qmätt  nnb  Angftigt,  meber  ic^, 


unb  ifir  Setrübniä  c 


)  bo(5  nur  beq  i^r  ftebcn 


'mit=fet)eti 


60  ©el^arnfc^ter  ^enu«       a)rttte§  Se^en. 

7. 

©tüfffccttg  tft  bcr,  tüdc^cr  tan 
in  ©cgcntüart  bcr  äicbftcn  meinen. 

©tüttfeetig  ift,  tücr  fielet  an 
n)ie  i^r  ^erj  auc^  nic^t  fe^  aug  Steinen. 

3c^  ^^ife  ^ic^t  itjo^  bie  Irdenen =faat 

für  ftitte  Stcuben  in  fic^  f)at 
wenn  fie  fic^  Idfet  gnfamnten  fprengen 
unb  treulich  in  einanber  mengen. 

8. 
9lun,  tüeit  id)  nid^t  tau  um  fte  fein 

fo  finb  mir  biefe  garten  grfber, 
bie  @(iS  aud^  nichts  räumen  ein, 

leffaljen  fc^tüorj  öergiffte  SBitber. 
gü^r  mic^  bo^in  ©übmeften-winb 
tt)o  bie  Slofitte  Stumen  binbt, 

id^  tt)i(  mein  ©c^iffgen  aßen  SBetten 

gonj  unöerjogt  entgegen  fteüen. 

S)e§  Dritten  3e^en§ 


Swfcfertfft.  61 

[113]  JiUbors 

<S(l)arnf(l)tcr  ))ciiu6 
Difrtfö  3el)en. 

[@mj|t>]  2)enen  jtoe^en 

§od^Begabten  ©d^i^fcrn, 

Salj^rtsIÄnber  unb 

^iranber. 

3Bie  aud» 

bel^m 

(Sblen  eiB^ed^Äfer 

iRei^l^elibor,  au§  ^ila= 

bclfia, 
übergibt  gegentocrtige^ 

üierte  3^^^" 

5'ilibor  bcr  3)orfferer. 

2)urci^  folgcnbcigi 

b.  f.  U). 

(^DII,  S^f)tii^lhnhtv,  xdf}  t)on  bir  l^ier  \va^  mclbcn  ober 
^^^  f  d^toeigen  ? 

Seng  verbeut  ber  greunbfd^afft  3)ienge  biefeS  lüel^rt  ber 

Ubelftanb 
[®ö]       wnb  bezeugt  mid^  beö  SSergeffenö.    §ätt'  tdb  nur  2l:^ette^ 

§anb, 
trolt'  id^  bein  SSerbienft  um  mid^  burd^  ben  ftillen  gÄrl^ang 

aeigen. 
Seat  feil  biefer  ©trid^  genug.     Söeil  mein  Sltem  fid^  U)irb 

regen 
ift  mein  bancfen  gu  geringe  gegen  beiner  ©uttabt  3^1^^/ 
bie  bu  ij^aft  an  mir  erlviefen.   Seben,  Sei6  unb  aHautn^l^l 
trag  in  meinen  ^rdfften  trol^nt,  teil  id^  bir  gu  2)ienften 

^egen. 
2)u,  §iranber,  S)eutfd^eg  §era  l^aft  mid^  ie  unb  ie  geliebet, 
feit  id^  Siebeng  trel^rt  getrefcn,  bu  bift  mir  ber  erfte 

Sreunb, 
trirft  aud^  irol  ber  legte  bUiUn,  trie  bug  l^aft  mit  mir 

gemeint, 
l^at  fo  leidet  bie  alte  Sßelt  gegen  greunbe  nid^t  geübet. 
3öme  nid^t,  SRe^l^elibor  bafe  id^  bid^  gulegt  öermelbe, 
bicb,  ben  ^lorbsftern  meiner  greunbe,  ber  treit  ob  ben 

3Bol!en  ftelj^t, 
unb  ben  bunfeln  9?ebel  trugget,  trenn  beg  5leibeg  §erbft 

entfielt. 


62  3"fc^tifft. 

(sb(cr,  gfirne,  gfirne  nid^t!  toeil  %po\io  in  bem  gelbe 
be§  beblauten  §immelg  blijjt,  foUftu  mir  ber  0r6fte  l^eiffen. 

Um  fc  t)iel  bu  meinem  3laf)mtn,  ber  l^ierunten,  ndl^er  bift: 

um  mit  fo  biel  treuem  bröffen  fottftu  fein   öon  mir 

gefügt. 
:^a|  mir  gu,  baj  i6)  bid^  mag  mit  gu  meinen  beiben  reiffen! 
2)ein  gefronter  Sorber^Ärang  |at  ft^  mir  geneigt  ertoiefen: 

trar  fd^on  nid^tg  an  mir  §u  finben,  lüeld^eS  biefer  f(einen 

Söelt, 

bie  nn  gan§  2Ker!urifdb  lebet,  in  bie  ftolgen  3(ugen  WUt. 
2)u  l^aft  felbft  bife  gan|e  SBerf  erft  geftrafjfet,  benn  ge^riefen. 
33Ieib'  aud^  biefeg  Se^eng  g'^eunb,  fteiffe  35enu3  aft^rten* 

l^alte  beine  2)afnen  *  Blatter  über  il^ren  ©lang  itnpov, 
i)alV  au^,  3letter,  über  mir,  beinem  2)iener,  5^(ibor. 
dUf)mtt  enblid^  inngefamt  günftig  an,  tüa^  idj  eud^  geige. 
[®t)i  a]  ©d^ögget  biefe  garte  ©c^rifft,  bie  nur  an^  ber  geber  f[euffet, 
berer  fungen  2)intensnftffe  faum  tanm  nod)  bertrufnet 

Hebt. 
3ft  eg,    bag    mein    fd^toac^eö  ^id^ten    feine  Äinbij^eit 

überlebt: 
2)enn  fo  l^offet  auc§  auff  @oIb,  bag  bife  nidbt  ift,  nod^  fo 

griffet. 

Hamburg  ben  3)ieiner  ^od^geei^rten  Sqo^- 

30.  2(uguftm.  meierten  §erm  ^errn 

1657.  beftÄnbiger 

2)iener 

Sttibor,  ber  Dorffcrer. 


liuf 


[1161  . 


n 

w 


Siebe,  bie  H'öniginn  bcv  SÜett. 
[Melddie,]  [115]   [Melmlie.] 

■ftSnl),  iaS  ®ätt=  uub  mttt  äiDingtt, 
'     Sinb,  be§  ^Dl)er  Zepter  bringel 
burt^  bie  äRacfit  bcr  flanjen  SÖelt, 
|ietr  bcr  ©rbeii,  S^ong  ber  Sterne, 
^ertfdier  iifier  Ulaif  iiiib  ^erne, 
beljm,  ma«  (ebt,  ^u  Suffe  fällt. 
2. 
3(mot,  roeil  ic&  leb'  in  Mufften, 
bort  auc^  in  bcii  finftern  ©rafften 

inerb'  ic^  beineit  l)D^eii  'J^rciß 
über  bem  geftitnteu  äJogen 
be§  3;i£rI)fitcrS  ^injUtragen 

(ein  bcbacfit  burcft  meinen  Sleiß. 
3. 
Seinen  ÖDi&ecr  roEvb'  icff  finben, 
ben  ii^  bir  nidiE  umjnbinben 
buftenb  raetbe  fein  bebac^t. 
$iinbert=tQufenb  ftEDtet  =  SrDnen 
folten  beine  @unft  belohnen 
ftütiben  (te  in  meiner  SCRac^t. 
4. 
0,  mie  lool  loirb  bei  begnüget, 
ber  für  bir  auff  Snien  lieget 
unb  bi(5  etiffcig  betet  an! 
3ft  ®ebult  nur  bet)  bem  ä(^rci)en: 
fo  mirb  bau)  bein  Sroft*  derleüien 
i£)me  Inerbcn  tunb  getofin. 

5. 
i6  fi(^  nu  mein  Seiben  enbet, 
bQ§  fic^  [Ifteube  ju  mir  inenbet, 

mein  Sie&(^en  freitnblid)  fii^t: 
:  jaiten  Purpur  =  mengen 
t  ben  meinen  Uebli(fi  fangen; 
ift  baS  beine  ©nobe  nictit'? 


0!  mio  iHQiic^er  aeuffäer  flotte 
iiieiiier  Ülid^te  (anfjle  SHufi'. 
[117]  9(i^,  mit  mal  für  &erber  Sloge, 
^^  brod^t'  irf)  meine  gtüti[mgS  =  3;age 

^^L  iaubei*  Xroft  nnb  ^offnuirg  ju! 


Wefeanif^ler  iöeiiu« 


'')tu  beginnt  mein  @[ü.!t  ju  blnfjen 
unb  ber  aiSiitter  roeg  ^u  jietien, 
bei  mein  Seben  maii)\e  grau. 
5iu  Mprengt  bei)  fettem  Sffietter 
meineä  SebenS  grüne  äJlättet 
ber  SRofiHen  Siplien  ^  tait. 


3>u  btftö,  ber  bii  mir  boö  Seben, 
imb  beS  Sebcne  fiuft  gegeben, 

otine  bi(^  ftitbt  aöe  Sceub', 
olle  SJolliift  fflirb  ju  ©li^mer^en 
gibftii  m(i)t  beni  Ironien  ^»E'^äsn 

Sobfat  unb  (Srgejligfeit. 

[118J  .9. 

Slarum,  lucr  fic^  in  bcm  üieben 
unbetritbt  gcöenft  ju   üben, 

e^ce  bciner  §o^eit  ^rac^t. 
^df,  fo  lang'  ic^  merbe  bleiben, 
lutl  &01I  beinec  ®ütt  fifireiben 

imb  erfieben  beine  SBindit. 

U. 

liebet  i^r  Schreiben. 
[Molodie.]  [119]  [Melodie.] 
1. 
C\Onig^rcben,  ^iilter-äeifen, 
"*    ajortc  DDÜet  ßieb'  unb  ÖJunfl, 

i^ettern,   fo  bie  frante  ^citnft 
meinet  ftiffen  ©t^mecjen  gellen, 


jüge,  bic  bie  ©otter  futiren 

unb  mir  ®eift  unb  Seben  rütircn. 

[120]  2. 

SReb^art  unüerfdtfd^ter  2^reuc, 
Sinnen  ^au^fprud^,  ^cräen^-munb, 
©(grifft  attctn  un§  bcQben  funb, 

Tta^rozxl,  bcffen  iebc  SRetje 
me^r  ©rgejitgfcit  tan  mad^en 
aU  aipeüe^  Äünftlcr=@ad^en. 

3. 
6mig  ntufe  bcr  fein  gepriefen 

unb  bi§  in  ba^  ferne  Selb, 

mo  S)iana  gcuer  l^dü, 
ju  ben  6ngetn  l^ingemiefen 

ber  JU  Sroft  bem  treuen  Sieben 

erfttic^  auff  5)5a^)ier  gefd^rieben. 

4. 

ffienn  mir  tt)o  baS  D^re  flunge, 
nu  ermel^nt  fie  mein  (bad^f  tc^) 
a(i)\  mer  mei^,  tool  Idd^erlid^. 

ffienn  ber  Iraner ^üogel  funge 
ber  ber  Sonnen =ftraat  nic|t  leibet 
unb  ftd^  be^  ben  (Srdbern  meibet. 

5. 

S)a§  bebeut  ber  Stebften  Sterben. 
3ejt  liegt  fie  in  lejter  Stotjt, 
iejt,  D  toti)\  tft  fie  fd^on  tobt, 
[121]  (rieff  id^  flaglid^)  bein  Serberben, 
S^one,  foü  and^  meinet  werben 
unb  entfagte  gteic^  ber  Krben. 

6. 

^ber,  mer  mirb  mir  befd^reiben 
bie  gteic^  ol^ne  g^i^^ner  5ßein 
menn  mic^  mor  ein  Sraum  nal^m  ein, 

fonberlid^,  menn  nu  bie  Sd^eiben 
fid^  am  ^immct  l^eller  jeigen 
unb  bie  S)ünftc  reiner  fteigen. 

Schwieger,  Geharnschte  Venus.  5 


Qetianir* 


ifUu'  )te  )lfts  111  iiiemen  «innen 
lo  bei)  9iac^t  at§  Xoge  ftcEjt, 
itiai^t  tinb  mit  ju  ä3ette  getit: 

äo  tunt'  Quc^  [ein  ©t^taaff  leriinnen 
ba6  i^t  Silbni«,  baä  (o  fuffe 
fi(Ö  nidit  um  mic^  inerten  £ieffe. 


^^H  SJie  itu  eine  loaljce  Siebe 

^^H  aileS  filiertet,  [i^euet,  bcnttt, 

^^^1  (d:  eui^ien  fie  ai^  beträtifEC, 

^^H  ging  fie  tiauiig,  (ai^  fie  tii'ibe: 

^H^  marb  mein  ganjer  Xag  ein  ftäEinen 

untetmilc^t  mit  ^tag'  unb  2rdt)nen. 
[122]  9. 

Siefe  fie  ji^ieffen  Sceoibenbfifte, 
fiel  i]ai  aBieber=Spiel  mir  ein, 
Sie  möc^t'  eineä  anbem  fein, 
(meint'  ic^)  ftiefe  fie  mii^  inriifte. 
3a.  il)v  Mffen  unb  umfaffen 
yegt'  ic^  Qu6  auff  ,')orn  unb  .paffen. 
10. 
Unb,  fo  roorb  mir  alle  SOforgen 
unigetrießen  aWu^t  unb  ®eift, 
rooS  inic  btf;  unb  baS  uer&cifi 
bteute  Summer,  ^weiffel,  Sorgen, 
bife  ber  füffe  SÖofjte  fa^me 
bet  mic^  meiner  SDiiil)'  entnähme. 


1 


I  ber  9(ngft  entriffen, 
t  raar  gefunb, 
'<  ti^t  fie  mir  nii^t  tnnb. 
,,  ii  äiemt  nur  unö  juroiffen, 
wai  fie  mit  entjiJEttei:  ©üffe 
midö  öerbeffet  roiffen  lieffe. 
12. 
ti  maftr  ift,  loaö  man  faget, 
meiffeö  ^oar  bet  Sc^roon 


1 


nuff  Dli)mpu^  ^ol)et  93ot)ii 
[123]  Oor  ber  9Jenuö  SGöogen  jatiet, 

jjog  bie  Seher,  (o  bift  finiebc 
beten  flugeln  auft  bie  Üic&e. 


Stiiiot  ^at  (ie  ieI6ft  gefcftnitten, 

SJeituS  naiver  erft  gebraucht, 

unb  in  iDlettar  eingetautftt, 
unb  bie  eine  bet  gebtitten, 

Sie6e,  gteimbligfcit  unb  ilefien 

i^reni  S'iet'  erbeigen  geben. 

14, 
9iu  bu  ft^önfle  Sc^tifft  ber  Stfiöncn, 

beine  Flinte  (oll  alleiii 

meiner  Sßarter  fü^tung  (ein, 
ja  beä  lobeö  ®ifft  oert)6ncii: 

^i(^.  unb  roa«  bie  aWuien  Ji^rieben, 

roerb'  ii^i,  roeil  ic^  le&e,  lieben. 

III. 

Siebe,  Sinnen  =  raub. 

Melodie.  [124]  [Meloili«.]  [12ö]  [Melodie.] 


!illl>©in  Öieü  6o^t  mi(5  in  einen  Sorten, 

niD  ber  Derlicbte  SSäeftenroinb 
bet  gloten  pfleget  ouffjiilDQrten, 

bie  Sufft  lüor  fo^t,  SlpoHenS  Sinb, 
bet  Sag  begunnte  gteit^  ju  ftetben 
unb  feine  Scfi6nf)eit  ju  oerfirben. 


Saum  root  it^  bnr  Ijinein  gegangen, 
fo  neigte  fi(§  ber  Sternen  ^eet, 

3;i(cinna  bläßte  Cit^t  unb  fangen 
unb  §e(peruä  Irtc^  in  baä  2)iecr. 

3;cc  [(^WQCje  Statten  rourb'  er^eUet 

unb  in  ben  gölbnen  ^Tog  DerfteUet. 


[126]  3. 

aSaruniV   fflofifle,  meine  SSoniie, 

Ifo^m  burc^  ben  grünen  Suic^ 
3f)r  ()Qtte  i£l6ft  bie  Hart  ©onne 
geraif^en  unb  ben  3)emant  =  ft^ein 
buti^  i^te  Stroafen  übetraogeu 
üufi  ©i^aom  mit  ^olten  =  titc^  umjDiien. 


33ie  Sienuä  ging  in  i^reit  Sc^nlUit, 

Stgtnjen  root  i^r  9[u6(c^n  gleidi, 
@g  ftiaalt  aug  i^ren  falben  Sitten 

bea  ?lniorl  gan-ie^  Hönigreit^: 
Suft,  £ie6e,  gtetmbltßfeit  nnb  Üe&en 
ben  treu :  aeitiebten  nur  gegeben. 

ö. 
Sie  rütjrte  mit  ben  ©eiben^^änbeii 

mi(i),  ibreii  Sieben,  focftttii  an. 
3i$  gtoiifie  itii^t,  H%  in  ben  Sänben 

beg  ^immelä  met)re  üuft  fein  fnn. 
SDIii^  bönft,  id)  füfjle  noc^  ueriuffel, 
mie  fie  nn  i&re  Slruft  miij  btntfet. 


it^  ©c^flii=pfaä  aller  SieWigteiten, 

erhabne  SSruft,  ber  @6tter  Sani, 
[127]  löD  (jreub'  unb  @{f|6n^eit  fic^  begleiten 

nnb  b»,  bu  füffeä  Silien  Sa^I. 
inie  gern  mott'  ii^  in  beinen  ©rimbcn 
Stboni^  gleii^  mein  Enbe  finben. 

7. 
Sonft  meifi  iü)  roetler  mdjt  jufagen 

roai  miv  i^r  Jüffer  3"t(erniunb, 
bama{)l  aug  Siebe  fiirgetragen. 

Eii(^  Siumen  nur,  eud)  tft  eä  Innb, 
£U(f)  ift  ee  tunb  i^r  S(nmen=aj;atten 
bie  i^r  eS  Rottet  burd)  ben  ©(Ratten. 

8. 
J)ie  Suft,  fo  ii6et^duffi  ficft  finbet, 

benimmt  unä  beif  ©ebenfenä  ftrafft. 


5Jiertc3  3c^e«.  69 

3e  mel^r  fid&  Slmorö  ®(u^t  entjunbet 

ic  mc^r  Serftanb  tpirb  hingerafft. 
aWctn  Sinn  toax  bunfel,  gleid^  bcn  ©liitbcn 
unb  funte  fid^  in  fid^  nic^t  finben. 

9. 

D  f  uff  er  ttja^nmij!  a(i)\  mie  gerne, 

ttjolf  id^  nod^  iejt  fo  rafenb  fein. 
S)i§  ift  bte  ©eeligfeit  ber  ©terne 

unb  aller  ©otter  in§  gemein: 
ba§  fie  in  SBoßuft  fo  tierful^ret 
nid^t  merfen,  menn  fie  ©c^merjen  rufiret. 

[128]  10. 

9iu  id^  bin  meiner  Sinnen  äReifter, 
unb  totx^  e§  n)a§  mtc^  tabt  unb  frdnft: 

betrüben  fid^  bie  ßeben^-Seifter, 
bie  @eef  ift  mie  in  Surn  öerfenft, 

ben  Surn,  mo  @infam!eit,  mo  graufen 

unb  nid^tigeS  SSerlangen  fiaufen. 

11. 

9tur  troften  mid^  bie  greuben  immer 

bie  ic^  bei)  9ioft(en  gehabt. 
S)u  Suft^Ort  be§  $riapu§  3immer, 

bein  SSIummerf  muffe  fein  gelabt 
bafür,  mit  emig^tüarmen  Senjen 
unb  angenel^men  ©onnen-gldnjen. 

IV. 

3)a^  angenefime  ©efpenft. 

[Melodie.]  [129]  [Melodie.]  [1.30]  [Melodie.] 

1. 

^9lg  28oIfen=bad^  mar  mit  ber  Jiad^t  umjogen, 
Slrfaö  f|ie(t  bie  WiiitU^ieüe  burd^  ben  ©ternen* 

Sogen, 
3l(§  Dribor  öerl^inbert  öon  bem  3wg 
nac^  feiner  äRele  Verlangen  trug. 


i 


(4e()ariiFr«ler  Vilnius.  ■ 

üv  lieff  entfinnt  butct)  SBieJen,   SBölber,  Sßerg    iinb 

Xnbt 
io^  Scheiben  bracfit'  iljiit  öctjeitä-angft  iinb  Ctpnal. 

©Dil'  i(i), 

acö  @d)6ne.  bidj 

nocfi  fetin  einmal)!! 


I 

^^^1        bd,  IDO  leine  39iele  bie  {i^ffe  ^uit  einnähme. 
^^^P  Saum  tü^rf  er  an  ben  ißieqet  de»  ber  Xulir, 

^^^1  fo  raifi^te  Wap]a  Qom  Stroti  ^crjur; 

^^V         Wtx  flo^ffet  an  fo  langfam  fc^on  iia$  älHltertiac^t? 
^^  Smac§,  aJifigbcfieii  auf!  ^(O,  balb  ^dtt'  ic^  aufgema^». 

[131]  (£9  ja. 

3Bet  ift  beim  ia'? 
tiaftu  liiert  aöji? 
3. 
ftenriftu  iiic^t  mefir  bcr  SKcIeit  iötcn  Xreuen, 
tan  ein  fiaibcx  Sag  (d  bnlb  ber  üicbe^Sanb  ent= 
jroei)ert? 
S)oc6  fie  lüciB  ntcfitS  fiieroon  baä  gutf  Sinb, 
büft  Otibor  fo  icftneß  Stbfi^ieb  finb: 
91(4 !  mödite  nur  bass  fromme  §etje  raerben  roacfi 
i(^  ipeiß  gemife,  Dribnr  li^m  unter  liaif). 
9tu  meV 
ii^,  icti  Berget)! 
roer  fragt  barnaif)? 
4. 
Ser  Dribor,  öen  bu  bidi  fAtfcijiic^  iienneft, 
meil   bii    unfrcr   §irtin    i.'ie6el  -  fflrunft    Dieöeic^ten 
tenneft, 
i)l  loeit  Don  ^ier,  reo  ber  'JrommetEn  ^aÜ 
bebännjffl  bcn  füffen  ScfiaHmeieii  ©(f)all. 
iii  ift  ftinttjeg,  unb  motte  Sott!  er  tüÄre  fticr 
er  mürbe  balb  weifen  bir  ein'  anbre  Iiit)r, 
C  nein! 

ei  ton  nicl)t  (ein. 
®ef)  fag'  ti  if)r. 


mag  eS  fein,  bof;  aBarf)tet  fo  miig  beQen. 
ffllopia,  SiDpfa,  ()6rflii  5fi<igb  nic^t,   tuet  ift  an  bet 
«(ftroetleii. 

I  il*a]     3c^  glauöe,  @af(,  bu  b^ft  btr  mn  befteHt, 
Sei  91ac%barn  Stiec^t,  bcr  bit  fo  geföHt. 
to(6  lieber  Jcur  im  ©c^orrftcin,  Ipinne  bciiie  3"^^ 
tre^t  bev  ^on  nübeteit  jura  nnbcrniiiofil. 
?(u!  aul 

es  ift  bie  groii, 
ic^  leg  mic^  taiji. 

6. 
ffiaä?  meinflu  fo  ju  bergen  beine  %uttz? 
©og  mit  roeljme  triebftu  Dor  bet  Si'ibr  fo  ©i^cdnen^ 
ftnfte. 
9(d)  tietje  grau,  wir  finb  üecrofiten  ^iet, 
eS  ift  ein  SKeiifi^e  braug  Uor  ber  lü^r. 
ber  tlopffet  an,  mit  mit  ®eroatt  ju  uit^  E)e«in, 
^(priiit:  Cribor  bin  it^,  [o]  äJiele,  tnfe  init^  ein- 
SDiflc^t  auff. 
@ebt  Stiftung  bmuff. 
3)i(  älimm'  ift  fein. 


1133] 


)  ältele,  WeU,  toai  Ijab'  id}  uec&uoc^en! 

1  bi6  bie  Iteue,  bie  bu  mir  fo  offt  uetfprocöen? 
9tu  fte&  \ä)  ^ier,  ber  Megen  treufft  ouff  iiiit^, 
ber  äBinb  burffiroefjt  mic^  Eatt^gtimmigiid). 
Hc^,  meinet  Öeibä!  mo  Eommt  boi^  biefe  Stimme  fjet? 
Bo  [eufinet,  ttogt,  fo  bef(5Toeert  unb  bittet  er. 
SBer  ift-? 
bcn  bu  öetgifl, 
lUQä  barff  eiS  met)r. 

8. 
^tfx  (ijötter  at^!  iDOä  foü  ic^i  barnon  benten, 
iDoUt  i^r  meine  tronfe  Seele  gar  ju  Xobe  tranfen. 

3ft§  Ouibor!  Stt^  nein,  eä  ift  ein  Seift, 

mein  Driboi  ift  ja  fortgereift. 


[134] 


3c^  mit  Ijiiiöe^it,  ev  feg  c*  ober  fci)  c3  nitfit. 
Sritt  mit  ^etju,  äBofita,  fic^,  f]ux  fommt  ein  Sit^t. 

Sr  iftä, 

3q,  Srau,  i^r  tPiftsi. 

©i^roeig.  S6|etiiic^t, 

9. 

3i^  iDog'  «8  brauff,  unb  mit  ben  SRicget  sieben: 
Steibe  S^älliiin,  roüftu  nu  ocn  mit  in  9tÖf)ten 
fliegen? 
3i$  (ütt^te  mic^,  gtou,  (offet  ja  nichts  «in, 
iDEi  roei6  eä,  mos  für  ein  S)ing  mag  fein, 
benn  OribDi  ifab'  iä)  ja  ^eute  feläft  gefeE)"' 
bort  itbent  fflerg  ((fiiieU  mit  Dielen  ^fcchen  gc^n. 
^ec  mei^, 
loQ^  auff  ber  SHeij' 
il)in  feg  gefi^el)!!. 

10. 
Stifl  mit  ber  Sü^t!  bafe  nid^t  mein  ^atct  ^fire, 
unb  mit  meine  Suft  mit  Otiboc  auff  feilte  roe&re. 
?li^  i?tüu,  ec  ifts,  ji'mb'  ii^  ben  ©(^PiTftein  an 
i>a%  meine  Qai)i  \d)  au^fpinnen  tan? 
Si^meig,  9(ämn,  nein  tejt  ift  nic^t  Sit^t  noc^  fpinnen 

iiofit, 
mein  'äiatex  tfat  ja  tilott   lob    D^n   biß  npcfi  öcDbL 
@ef|  uor, 
mein  Oribor, 
foiifl  bin  if^  tobt, 

11. 
Sltauff  Irat  ev  ein.     Ein  tieblidieö  umfangen 
[tidtc   beiibec   feufc^e  Siift  unb  e^rtic^eä  Verlangen,.! 
unb  ob  bic  3ia(^t  fd^on  fonber  SJZonben  roor 
fie  ganj  oüein,  uni  oufTec  ^efo^r, 
moc  tiDi^  ein  Sufe  genufl  ju  (efc^en  ifire  3itunP, 
bte  ijjoffnä  ^at  fo  betciefen  Sieb  nnb  läunft, 
in  äiit^t, 
roenn  (ie  befudit 
bet  Öott  ber  Sunft. 


. 


SJorunt,   mein  Sreunb,   bei*  bu  bic  'ilad)t  bebenfcft, 
unb  aiift  t^te  füffe  Öuft  bie  t)eif)'e  Sinnen  lenteft, 
fe^j  tjier  nic^t  ein  beä  ffüfterä  gelten  S^^^t 
Sie  ^aben  nichts  ni^t  iematite  QetQ^n, 
^aö  roieber  Sit^ti  (Sebü^r,  ^ulafe  iiiib  ^iigenb  ftteitt, 
liebten  fii^  in  ber  feltnen  Stcinligfeit. 
QUeiü)  wie 
®ejc^n)ifler  ie 
lici)  teitfc^  «freut. 


,  [137] 


Sie&eäftreit.    ©ebnnlen. 
[135]  [Heludie.]    [136]    [Melod 


^Etö  fd^  mit  einer  einen  fj^erjcn, 
■*^  ba  fiel  bie  Sftofitiä  mir  ein, 

SjQä?   fiel  ecft  ato(itiS  mir  ein, 
aU  \ii)  bie  6(t)bc  folie  Itfictäcn? 

bie  Sofiliö  ift  aUj^cit  mein 
unb  j^roebet  ftetä  in  meinem  .^er,;en. 

2. 

ei  ((^majäten  oiec  SoraUcn'ßiptJcn, 

bo  bad&l'  id)  Quff  fflofiöen  ^in. 

2)o(i)t'  ic^  auff  ifire  Sippen  ^in, 

otl  fc^maj^jten  öieu  S'ora[[en  =  i?ii)pen? 

"'t  3i«i"-     Sniiter  SRofeii  unb  SRubiii 

>  it)re8  roten  SDtnnbe?  flippen. 

3. 
j  Iac§  iiuei)  S!i(jen  =  ;pQnbe  bri'itfeii, 
f  \o  meiß  flut^  ifl  So|itIen  §anb, 
[  Sft  roeiffer  nii^t  Ütofilleti  .fianb, 

bie  meinen  pfiegt  ju  bn'i!ten? 
I  Sticht  ©i^nee  not^  'ffiollc  ()ä(t  söeftanb 
i^rer  §änbe  !ifber=bli!Ien. 
4. 
j  ff"^  "ier  Slrnie  \i(^  iinifnd'en, 
[  fo  liebt  bie  SRoIiiiö  quc^  niiij. 


&ti 


Hiebt  ri 


aSic?  liebt  bie  SofitiS  io  mic^, 
I  Jl38j  biirt^  i^r  6e|üfite@  9lrni  =  umiafiEii? 

3;ie  lugenb  ^at  jie  inet)r  beu  ]i^, 
maS  übrig,  roil  fie  ju=mir4D|ten. 

Sa  rooren  in  bent  8u(eii  ^önbe: 

<äD  treib'  idiä  mit  9Ici|iQen  aadf. 

mdn'.  leibet  "iRofüiS  big  <tu(^. 
uiib  litt  barinncit  bcine  4''^nbe? 

Stofitl'  öot  iicic^  m(t)t  im  SJraut^, 
fo  icenbe  nu  bein  Siü^men,  ipenbe. 

6. 
Sie  |at|en  fic^  bei|b'  an  unb  lai^ien: 

Io,  batS)f  iH).  lait)t  bie  SRofitiä. 

Set  fagt  moä  Dan  ber  9to(ili«, 
wie  icf)  i[Rb  Sie  ju{ammen  lachten? 

2tQ,  lueiin  iij  Soriboii  fdion  ^tefi, 
f^jrätfi'  icfi  eä  nii^t,  fie  jk  oerat^ten. 

@ä  mar  nur  ein  @entü^t  in  jWetien: 
fo  ift  bie  äWofilt*  geftnnt. 
30,  fte^tic^,  ift  pe  fo  gefinnt, 
eä  febt  nur  ein  Seift  in  unS  3™f^i^"' 

%ä)'.  foSf  i(^  9ioftIi^,  mein  Äinb, 
botüber  mic^  nic&t  ^erjlii^  freuen. 
']  8, 

Safe  anbre  lotsen,  laf;  fie  flogen, 
tn6  ^erjen,  fi^erjen  unb  maä  me!|r. 
3(^  bürff  lein  3eugnü6,  ^erje,  me[)r, 
aii  bein  bei)  meinem  ^ingetin,  f(agen. 

ffiofiHe  liebt  mi(^  noi^  \o  fe()r, 
ali  iij  bef(ftreibcn  fan  nnb  fagcn. 
VI. 
Slugfieit  uerbirgt  bie  Siebe. 
[Melodie.]  [140]  [Melodie.] 


■®  ift  genug  bet  ^ünbe  brfilten, 
ber  äi'ife  Sritt,  ber  Singen  nitfen, 


wenn,  ^a)if)qin,  mir  bei]  Seutcii  (iiib. 
^ör  aü^  mit  loeitern  Siebeg  SBrrfsii, 
man  roil  eä  faft  ju  fi^einbac  inertfit. 

ba§  mir  im§  lieben,  gute^  Sinb. 
2. 
©iiib  mir  benn  in  geheim  beijfainiiien. 
fo  Iiiffte  t«0  Sie  (jeiffe  giarnmcn, 

bin  i(^  bo(^,  üiätri^en,  aQjeit  beiii, 
3)cnii  Eönnen  mir  unä  fatt  ju  tüffen, 
unb  mos  mit  ie  jumeiten  iniffen, 

mit  2öui$ev  roieber  bringen  ein. 
3. 
a)iein  Söu[(Sgen,  tennftii  ni(^t  bie  iJcuic? 
ber  bir  ga^,^  ^citnbtic^  fteljt  sie  Seite, 

gibt  oc^tung  auff  bti^,  qIS  ein  geinb. 
3)ie  fidi  am  nä{t)flen  um  bi(l&  fteacii, 
finb  beineä  9iaI)inenS  Sin^m  äu  fäfc" 

oertÄ^t:  unb  mötberlit^  gemeint. 
4. 
Wan  Eon  fic^  ni^t  genugfom  öüten, 
ftrnt^  ift  beä  SJleibcrä  @ifft  unb  tonten 

QUfi  ßieb'  unb  3ceunbfd[|af(t  für  ber  lutjr. 
142]  Slian  mufe  iejl  gar  getinbe  ge^en, 

e^  roeiß  ein  ßutf|S  =  aiig'  ouc^  ju   fe^en, 

ftctit  man  ibm  gleich  iiit^t  Srißen  für. 

3d)  roerb'  eä  itit^t  für  übel  beuten, 
ob  bn  mid)  gteic^  ie  für  beii  Seuten 

oerbofet,  unb  E)eiit  midf  Bon  btr  se^n. 
ein  Spötti^eu  !an  i^  leicf|t  Derfc^merjen, 
läftu  miifi  nur  in  beinern  ^erjen 

für  beinen  greunb  unb  ©dioj  befte^n. 
6. 
3)rum  [bq  genug  bir  ^onbe  btüHen, 
bet  5üffc  Iritt,  ber  klugen  nüleit, 

roenn,  SSüfcIigeit,  mir  bei)  Seuten  finb. 
SSer  roeiS  dö  nit^t  aufe  biefeii  SSäerlen 
bie  i^lauen  iüeiber  n6  =  H)a§=mer(en, 

ba6  mir  unö  lieben,  giite^  Siinb, 


3e  bunteler,  ie  beffer, 
[Keloaie.]  [143]  [Mdodie.] 

]  1- 

(J\3t6'  ic^  mai  l>cc  Statut  ^^u  bauten, 

*^  gilt  es  bir  briiui,  göbe,  iiic^t. 
ÜJcinetloegEn,  Ornnifjofft  2id)t, 

^ätf  ic^  eroig  mftffcn  ttcnten. 
2. 

SJeiii  ueni^trifc^  ©ilber=feiicr 
bat  mic  offt  ge[c^nitten  aB, 
luaä  mit  SÖeiius  tDÜlig  gab, 

mir,  mir  joiift  üetlafetiem  Sreqer. 
3. 

üBu^ler  (uc^eit  iljr  iBecgnügeii 
in  ber  ftillen  Sinfternüfe, 
biirc^  bit^  [)dtt'  \d}  nimmer  ii% 

rooä  \i)  trUgte,  t&unen  hiegen. 
4. 

91ii  bu  bellten  Straat  öerborgen, 
unb  ber  SRebet  bid)  umfi^foS' 
E)ielt  mi^  raeitiev  Siefiftcn  StfioB 

einge^üHet  biS  an  P 


3n  ben  n)ilb=  unb  iDÜften  ölriinben, 
roo  fein  SWenfi^e  bic^  üerriell), 
butffftu  root,  tute  man  bi{^  fie^t, 

bci)m  gnbtmion  bicb  finben. 
.]  (1. 

SHio  bie  iiJe^ber  Sßac^e  fteljen, 
tümmt  ber  Schotten  melic  jn  paB, 
luitl  ein  9iei(enber,  fo  (aß 

iE)ii  burtb  beine  Slijäe  ge^en. 
7. 

^aä  ic^  roi'tnt[d)c  ju  erjagen 
fan  irf)  fangen  Jonber  liiert, 
ajieinetroegen  bürffftu  nit^t 

®olb  an  beineit  Süangen  tragen. 


SBicrtcg  gelten.  77 

8. 
SBirftu  aber  ferner  funfein, 

fpred^'  id^  gar  SKcbeen  an, 

bie  foll  bi(|  an  beiner  S3al)n 
aud^  in  einem  §ui  öerbunfeln. 

9. 
Sßad^t,  bu  füftc  Stacht,  mein  Seben, 

Seben,  SRad^t,  bu  füffe  9iac^t, 

bu  f^a\t  ntid^  t^ergnugt  gemacht, 
cmig  fet^  bir  3)anl  gegeben! 

vm. 

Slmor,  ber  SBieber^tduffer. 
[146]  [Melodie.]   [147]   [Melodie.] 

1. 

^^rjci^'  mir,  ba^  öon  fRofifig, 

unb  äßer  ic^,  Sufd^gen,  ^ier  toa^  f einreibe: 
fo  lang'  id^  gifibor  öerbleibe, 

bleibt  meine  Xreu  aud^  bir  gemi§. 
S33a^  l^ier  öon  einer  ift  gebic^tet, 
i^aV  iä)  auff  bret)  au^  Schein  gerichtet. 

148]  2. 

SBenn  bein  öerliebter  3wKermunb 

mir  bie  befüfeten  Suffe  fd^enfte, 

unb  mid^  mit  folc^em  Sabfal  trdnfte, 
ber  ade  S'ranf^eit  ma^t  gefunb 

fo  marg  SKeünbe,  bie  ic^  fd^riebe 

ber  füffe  §onig  meiner  Siebe. 

3. 

Setrad^tet  id^  ben  roten  ©d^ein 
in  meld^em  beine  SSangen  bfü^en, 
mottf  id&  e§  auff  bie  9lofen  jie^en, 

benn  mufteftu  fRofiße  fein. 

boc^  mirftu  tüol  mein  Sufd^gen  bleiben, 
id^  mag  bid^  n)ie  id^  miU  befc^reiben. 

4. 
|)dtt'  id^  bid^  Sufd^gen  ftet§  genannt, 
fo  mod^te  mand^cr  auff  bic^  finnen. 


ber  Seute  fpijjigeä  SJeginnen 
ift  mit  iiietii'  aii  f^MOitl  betannt. 
9iu  beinen  9iat)nicn  id)  belt^einet, 
iDCil  mancher  nicfet,  roen  ic^  getneinet. 
5. 
So  la§  mic^  nu  bie  tRofüiS 
bie  ä)lete  gleicher  maffen  (oben: 
3>u,  Siitt^gen,  mrfl  ottein  erI)Db«ii, 
[149]  ob  icfi  bic^  (i&oii  iBotiitbe  ^iefi', 

(t[^!  a(^  ^orinbe!  ber  ju  @|ren 
ic^  mont^eS  Sieb  out^  (offen  fiören. 


[löii 


®cbetitftu  nit^t,  roie  bit  midi  auti) 
bolb  Crtbor,  Balb  Sotpe^  nenneft, 
bü  b«  ben  ^ilibor  nur  (enneft: 

SJd),  ScfiQj.  bna  ift  au(^  mein  ©cbtoucf), 
ben  id)  ju  etft  Don  bit  gefe£)en 
beni  pfleg'  id&  tiinftlii^  nac^jugc^en. 
7. 

©in  ^etje  ^ab'  i(^  nur  allein, 
(d  ifl  mit  ein  Seib  nut  gegeben. 
Ein  einger  Seift  bcroegt  mein  Seben, 

fo  fottflu,  Sufi^gen  einig  fein 
bie  iä)  biitct)  f)unbert  toufenb  nennen 
fiir  meine  Seele  niil  befennen. 

IX. 

iMbf{^iebä  =  ®ebanfen. 
[Melodie.]  [löO]  [Melodie.] 
1. 
P)  ö"bet  lobeä'ftic^!  D  5)ornen  =  roottI 
dtofide,  lebe  \oo\,  iti)  reife  fort. 
0  ffilenb  fonbet  ©nbl   0  ^entnei  •  ^ein ! 
roirb  meine  Seel'  otäbenn  audi  ben  mit  fein. 
2. 
Sebt  bo(^  mein  Üeben  fo,  mie  tobt,  in  mit 
bo  icb,  mein  ifiDfen  =  (inb,  bin  neben  bit. 


WO  meinen  matten  ®eift  bein  ©eift  nid^t  regt, 
bin  id^  ein  !alter  Seib  unb  unbewegt. 

3. 
3errei6,  öermtrrte§  §erj,  unb  meid^e  ^in 
inbe^m  id^  nod^  be^  if|r,  ber  ©d^onen,  bin. 
S)er  Xrauer*feuffjer  ben  fie  bruber  Idft 
ift  ber  beS  K^aronS  ©d^iff  balb  überbidft. 

4. 

©emünfc^tc  ©tcrbligfeit!  befüfete  Stu^! 

bruHt  ®ie,  Stoftlle,  mir  btc  Singen  ju. 
ber  Siebe  Icjter  Sienft,  ein  falter  Su§ 
mirb  mad^en,  bag  id^  tobt  aud^  leben  mu^. 

fl52]  5. 

SBa§  müntfc^cftu  bife  aber,  2lrmer,  fo? 

mirb  3tofi(t§  barburd^  aud^  werben  fro^? 
mirb  i^rcr  2lugen  93runn  benn  fülle  fte^n, 
unb  i^r  bein  Sterben  nid^t  ju  ^erjen  ge^n. 

6. 
@o  lebe  nu  öielme^r,  benn  bleibt  noc^  Sroft 
(tt)o  bid^  ba§  ®Iüffe  nic^t  ganj  untertoft) 

bafe  einftcn  SQäieberfe^r  ba§  bring'  herein 
tt)a§  bid^  öor  ©d^merjen  nic^t  Idft  beine  fein. 

X. 

Scheiben  bringt  Seiben. 
[Melodie.]  [153]  [Melodie.]  [154j  [Melodie.] 

1. 

3K^  bin  mein  Xage  fo  mit  ©c^mergen, 
mit  Ungebult  unb  meid^em  ^erjen 
öon  iener  ©tat  nid^t  abgereift. 
9tu  id^  auff  ttjenig  menig  Sage 
ber  füffen  ®egenb  Slbfd^ieb  fage, 
oermirrt  fic|  ^erje,  3Ku§t  unb  ©eift. 

2. 

3d^  bin  ia  nid^t  fo  ^od^  emt)fangen, 
nic^t  auff  fo  meid^en  9iofen  gangen, 

mit  ®oIb  unb  ©über  nid^t  befc^enfft: 
bafe  id^  mid^  fottte  brum  ju  fernen. 


1155] 


mie§  fo  ju  Scib  unb  Singet  gemeinen. 

©in  anbetö  ift  e#,  bQ§  micft  Icdntt. 
3 
Kü  bu  e§,  goma,  nicfit  roittft  lagen, 
midi  tiutcli  bie  Sllaiitcr  nic^t  roiUfi  tragen, 

IdiH  icö  e8  TODt  Dcctraucn  biv: 
es  ift  aftelinbe,  meine  ©c^öne, 
rootnod)  tc^  mtdi  fo  fjefftig  fe^ne, 

bifi  eine,  biefeä  mangelt  mir. 


äfielinbc,  Sld^!  bit  lieJe  Seele, 

mic  ^cfftig  icf)  mit^  um  bicfi  queelc, 

Jo  bringt  eä  bit  boift  me^r  ißertrufe. 
^ä)  meiS  ti  ba^  üie(  tait(enb  Staunen, 
Die(  taufenb  Seuffjer,  Seib  unb  ^ra^neii 

mein  Scheiben  bir  erroeflen  mnfe. 

5. 
Söa»  i)elffcn  mid)  iiunme^v  bie  Süffe, 
bie  bu,  äKelinbe,  mir,  bii  fuße, 
bu  3'iWet'tinb  gegeben  f)aft? 
9!un  finb  el  Sß&niic,  bie  niic^  nagen, 
nun  finb  eS  Sßfeile,  bie  mirfi  plagen. 
'JlcE)  Suft!  lüie  roirftu  fo  jur  ßaft. 
6. 
3Sd  etma§  ni^t  niic^  armen  ^tanfen, 
enltjiett  bie  Steube  bcc  (Sebanfen, 
unb  icf)  aiiff  ^ofluung  nidjt  gebälgt, 
[I6e]  idi  !)Qttc  mein  oertia^teö  Beben 
aii($  Bot  bem  Xobe  greift  gege&en 
unb  mit  ben  ®acau6  fetbfl  gemutet. 


SBie  fiunbertnifi^i  benC  ic^   ber  Stuiibe, 
ba  i^,  3)ielinb',  an  beiiicni  älfunbc, 

mit  f)al&  jetteiltem  @ei[te  (ag. 
©cinnerftu  bid)  mit  »ox  aütn 
nur  ber  mir  roolte  roclgefallcn, 

loic  icf)  iljn  oi^t  ju  rii^meu  pflag. 


SJierteS  gelten.  81 

8. 
SBarum  l^aftu  benn  nid^t,  SKein  Scben, 
mir  nu  bcin  SKunbd^cn  mit  gegeben? 

biß  mdre  mir  ja  noc^  ein  Xroft. 
Umfonft.    ^ä)  mu^  e§  alleS  meiben, 
ber  ^immel  jtüinget  un§  ju  fd^eiben. 

ba§  (SrWf  ift  aajufe^r  erbooft. 

9. 

Sftg  mügtid^:  bafe  cS  foß  gefd^e^en, 
bafe  id^  bid^  merbe  mieber  fe^en, 

mie  glufffid^  foK  mir  fein  bie  3^it. 
fia§  frofcn  ben  mit  ®olbe  laben 
unb  ienen  ftel^n  burc^  Stom  ergaben: 

iä)  toerbe  l^ol^er  fein  erfreut. 

3)eS  SSierten  S^^^^^ 

est»®. 


Schwieger,  OehArnacbte  Venud.  ^ 


~  [157]  -filiöoro 

®tl|dni|'fl)tn'  Dnius 
^iifftiö  3rl(cn. 

Cffeii^nrjigtn 
güomiifiiS 
an  bein 
äoc^beräbnttent  ^«sel --fluffc 
tueibtiib 
üBergieixt 
3uT  ft^ulbigftcn  SJanJtavfeit 

ODt   10 

übf  r^cufft:  criDie{(nc  föii^t- 

uRb  ©Dti^ateu 

fltBtniuntiaeä  fönffteä  3*^*" 

feiner  ge^avnft^tcti  SJenuä 

gUibot  iet  Sorffmr 

buc(^  fotgenbe  fötbenf  =  feuU. 

b.  f.  m. 

grninb, 

(Setreuer, 

benn,  Weil  im  J^euei: 

mein  gütft  äpoUo  ft^eint, 

i(^  tDccb'  unenblit^  lieben. 

^lintnt  biet  ffir  aUe  «Sunft 

io  bu  lang'  an  mlc  etwiefen, 

bie  Seilen  meiner  yc(jlc(^len  Äunfl, 

mit  aienuä  S^»flnen:liel  gefc^rieben, 

bie  3eiltn,  Don  bn  3ugenb  nur  gepriefen. 

Qwax  Abei^euget  mii^  mein  Sinn 

bag  id&  bir  me^r  uerpflic^tet  binn: 

TOaä  nbec  ift  in  meinen  ^Anben? 

ber  lälfitt«  über^eufflet  örimm 

ft^^rl  mid}  im  m(nb  nD(^  ^enim 

o^n  anjulenben. 

Jrfl  mei^,  bafi  bein  Öcmütjf 

auff  ein  getreues  ^lers«  fte^l, 

ba^  l'te^t,  mein  ^ctjenäftcunb,  bir  offen. 


Sufd^ttfft.  83 

@tn  anber  mag  auff  @olb  unb  Sd^dgge 

auff  Slugensfci^cin  unb  eitle  ©oben  l^offen, 

ber  toel^rten  greunbfd^aftsbunb  l^elt  anbertoeit  @efege. 

aWil  biefen  Seilen  teil  id^  bit  mein  §erj  unb  mid^  erbeigen  Q^tn, 

ein  mererS  fd^en!'  id),  toirb  mid^  ®ott  ^ufünftig  unb  bid^  laffen 

le^en. 

Hamburg  ben  3Reine§  biefgeel^rten  J&erten  unb 

1.  «&erbftm.  vertrauten  greunbeS 

1 65  7.  treu  5  beftdnbiger 

3)iener 

(Jifibor,  ber  Sorfferer. 


ft* 


■   [I5«J 


nib  ifiteiit'lüegcii  atlcitt. 
[Mfiudiü.] 


sllJSln  mag  iiticf)  toben  ober  [cEjimfeu, 

man  (et)  midi  fiifl  unb  ^aüir  an: 

©eitug,  bofe  ic^  ber  fc^önften  Siqmfen, 

SRofittenS  Sfiu^m  bcfc^tciben  tan. 
Spreizt,  ftolje  9ieibet,  ^pud)t  nwr  imitier 

it^  feQ  oerac^t  unb  iingefe^rt, 
IDO  ijiic^  ein  eitetä  Srauenjimmcr 

nidit  macEite  bei)  bet  äUelt  gc^ötl. 
2. 
Stecht.    I)ur(^  Sie  roil  ic^  (ein  ei&oben 

butiii  i^ren  ©faiij  bei*  greunbligfeit, 
iura)  i^tet  reiffen  Siugenb  üoben 

burÄ  boä,  roormit  Sie  mid)  erfreut. 
Eä  mirb  mir  niiiil  jum  Skditeif  bietien, 

büfi  i(^  i^r  9Bejen  fiier  benennt. 
3^r  ^lac^tu^m  roirb  mit  meinem  gniiien 

mcil  man  ber  Wiebe  §ofieit  fennt. 
3. 
iRoJitle,  1q6  bic^  nic^t  betünimem 

bafe  mantöer  SÖtefS  oon  uns  fidlt, 
beö  Sieibeä  Sinfc^tog  gellt  ^u  triimmern, 

i^n  fingt  ber  ©triff  bcn  er  unö  fteHt. 
3)aS  gauje  8teic^  ber  *|3afirillen 

Sutiib'  unb  SJenuö  ftef)n  unä  beti, 
[100]  bie  Sßufen  finb  unä  iefbft  ju  millen. 

Un^  ft^iiijt  ber  Surft  bet  Sücfttereli. 
4. 
S)er  blaue  SQfiIiäTcn  =  3)rai^e 

Ji^offt  burcft  £3erbru§  itjm  fetber  Üfo^t. 
S^n  ftiirjt  bie  eiirgebilbte  iHac^e, 

(ein  eigen  @ifft  bringt  i^m  ben  Xob. 
5o  raiib  ber  'Jicibet  avd)  jeifpriugen, 

wenn  er  un^  langer  tieben  fit^t, 


günfftcS  Selben.  85 

iDctin  er  nüc^  ferner  ^oret  fingen 
unb  er  e§  tan  oerttje^ren  nic^t. 

n. 

2)er  SBein  erfreuet  beS  SKenfc^en  |)erg. 

[Melodie.]  [161]  [Melodie.] 

1. 
mUff!  bringet  SBein. 

äRein  Sc^nterje  tt)i(  ertrdnfet  fein. 
Der  eble  Safft  ber  Sieben 
mu§  ntic^  be§  grimmen  8eib§  entheben. 

2. 

Sad^uS  ©äfft 

^at  manchen  ^mmer  meggerafft: 
er  lüirb  auä)  mein  SSerbrieffen 
burc^  feiner  Xrauben  S3Iut  oerfüffen. 

3. 

StJu^It  Oldfer  avi% 
ic^  foll  tjerfuc^en,  ob  ein  ©d^maufe 
[162]      mog'  inS  SSergeffen  fenfen, 

roa^  mic^  fo  ungemenfd^t  »it  frdnfen. 

4. 
S)u  ^arte  Xüf^x, 
oerfluc^et  fe^ftu  für  unb  für! 

e§  muffen  beine  5ßfoften 
ju  il^rem  eignem  Unreif  roften. 

5. 

3)ief|)iter 

fturm'  über  beine  'ißf orten  ^er! 

es  muffen  beine  ©c^toellen 
burc^  feinen  Stijj  in  ftuHen  fd^eßen. 

6. 
So  manche  Stacht 
^ob'  ic^  umfonft  bet)  bir  geioac^t, 

unb  anbern  groben  |)a^en 
Idfetu  nu  fnarrenb  auff^bid^-mad^en. 


i>le6arn!*ler  «enuS 


ift  mit  bei)  Xage  ^iDot  getui|: 

boi)  fiel)n  ju  oBen  3"*«" 
bic  fc^Älcn  SSäi^tei:  unä  jur  Seiten. 


I   [163] 


3o  balb  bie  9iacl|t 

bem  3:139'  '^'n  Enbe  luactit, 

mufe  1(5  bcnii  §l6(cftieli  ne()nieii, 
benn  fingt  fitfi  an  mein  3Be^  unb  ©rämen, 

;]  9. 

Iicr  Seiifel  f)Dt 
etbac&t  ben  Jdttimmen  SRafit, 

bo|  man  mit  blinben  ®d)Iöfiern 
bic  %ii)x  benuafitt,  mein  Seib  ju  gröfftni- 


S)er  böi«  $unb 

ift  roat^fani  jebc  Stnnb', 

et  lauit^et  an  bei  'BitjWiüen 
mit  murren,  rimpfen  unb  mit  bellen. 

11. 
©0  get)'  ic^  blinb 
in  ftlinber  ^fac^t,  id)  armeö  Sinb! 

lo  offt  butc^  beijbc  ßJaffen 
unb  merbc  niemals  eingeladen. 


Drnm  ber!   i^r  Bceunb' 
ic^  mu6  bie  ©rillen  ^eunt 

im  SBcin  ju  tobe  I^lagen. 
3)ec  leufet  mochte  (o  fiel)  plagen! 

13. 

©D  bringt  nu  SKeir! 

mein  Sc^nierje  roil  ertrinlet  fein. 

55er  eble  Safft  ber  Sieben 
foH  mid)  beä  grimmen  Üeibü  entbeben. 


[164]  m. 

grifc^  itt)  bcr  Siebe! 
[Melodie.] 

[165]  1. 

^3e  Siebe  Ic^rt  im  finftcm  ge^en, 
fie  lehret  an  ber  lu^r  un§  fte^en, 
fic  lel^rt  ung  geben  mand^e  3^^^" 
i^r  fu§'  SSergnugen  ju  errei(^en. 

2. 

Sie  lel^rt  auff  ffunft- gemachten  Settern 
jur  Siebften  genfter  ein  ju  Hettem, 
bie  Siebe  mci§  ein  Sod^  gu  jeigen 
in  ein  verriegelt  ipau§  ju  fteigen. 

3. 

Sie  fan  unS  untjermerfet  fuhren 
burd^  fo  tjiel  tüofoeriüa^rte  Xnl^ren, 
ben  Iritt  tan  fie  fo  leife  lehren, 
bie  äRutter  folf  auff  S'ajjen  fd^meeren. 

4. 

3)ie  Siebe  lel^rt  ben  Sttem  l^emmen, 
fie  le^rt  ben  Ruften  un§  beflemmen, 
fie  le^rt  ba^  SSette  fac^t  auff^eben, 
fie  lel^rt  un§  ftille  ^u^gen  geben. 

5. 

3)i§  lel^rt  unb  fonft  üielmel^r  bag  Sieben. 

Soc^  millftu  bi^  im  Sieben  fiben: 
fo  mu§  bie  gaul^eit  fielen  be^  feite, 
bie  Sieb'  erforbert  frifc^e  Seute. 

[166]  6. 

SBer  lieben  mit  unb  nid^tö  nid^t  »agen, 
»er  be^  bem  Sieben  ml  oergagen: 

ber  laffe  Sieben  unterttjegen. 

2)er  Srate  fleugt  ung  nid^t  entgegen. 


öttanifcfjti;.-  «ciiuä 


[168] 


pielodie,]  [167]  [Melodie.] 
1. 
t)U  Maffer  äUu^n, 

ireiftii  aüü)  roaö  bacBon, 
Ba^  tc^  W  unten  Kagc? 
3}u  _flI6er'öt'et, 

[i^aüftu  Quc^  [aiiff]  mein  SKeet 
ber  Srdftneii  =  *I3Ia3C? 
2. 
Eaö  meiffe  £i(%t 
ber  Sternen  achtet  nic^t 

mein  unertrdgtic^ö  Seiben: 
(onft  rourb'  it)r  ®ii6 
üermanbeln  biefen  5I116 
in  Siift  unfa  Jteuben. 


it^en! 


:  uffter^  trug 
ber  trüben  ^olfen^jug 

ffirbarmnüß  mit  mir  Sc^re 
SDtein  ©tfimet^en  *  Sieb 
Sunt'  \t\i  teniegt  @>emül)t' 

au[^  meincttb  tnai^en- 
4. 
SJer  :piminel  tife' 
Quff  mein  Selümmernüß 

mit  ^agel  unb  mit  ©c^£Df[en, 
roeil  meine  i&runft 
oon  ber  CMiefiten  fflunff 

rourb'  au^geftoffen. 

5. 
Salern  unb  9i(^t 
cntbettet  mtcft  nur  nit^t! 

tetltt  ab  baS  SSubaä'geaer. 
Schaut  mir  nitift  nad), 
i&r  Seute,  maä  idi  mot^' 

tc^  armer  3reger. 


günffteS  3c^en.  89 

6. 
@e]^t  mtc^  DorbeQ 
unb  fragt  nid^t,  mer  i^  fct), 
boc^,  mirb  mid^  »er  crfcnncn: 
[169]  Scr  mcrbc  flumm. 

id^  mü  mic^  l^ier  furj  um 
ntc^t  taffen  nennen. 

7. 

Sd^meert  unb  beteurt 
bei^  Slmmon  ber  ha  fcurt 

mit  SItjj  unb  Sonner -fc^Iägcn: 
e^  feg  niemanb, 
atö  ber  euc^  unbefant 

genjeft  jugegen. 

8. 
So  ttjuntfc^'  tc^  euc6, 
ba§  i^r  in  2lmorö  3teic^' 

erfreuet  moget  »o^nen. 
®§  faff  euc^  aiu^, 
Suft  unb  Vergnügen  ju 

beg  ber  S)ionen! 

V. 

Seffer  ru^ig  lieben,  a{§  mü^am  Kriegen. 

[Melodie.]  [170]  [Melodie.] 

1. 

(J|)  ic^  ttjolte  beiner  miffen; 
^  ^ariliS,  mein  fc^onfteg  Sic^t, 
e^  mir,  beinen  äRunb  ju  füffen, 

ferner  folte  werben  nid^t: 
molf  ic^  e^,  ba§  atteS  Sriegen 

mfift  in  ^luto  ^fulcn  (iegen. 

[171]  2. 

©olf  id^  gleid^  mit  Siegel 'BJ^ciflcw 

fahren  jum  ^opitolin, 
auff  ben  golbnen  SBagen  fteigen, 

burd^  ^ajjenenö  5ßforte  jie^n. 


mit  bet  Womct  ©i^aar  iimge&en 
tic  mic6,  ©ieger,  ^icffe  Itbtn. 

3. 
Solt'  ic^  tauleiib  State  ^aben, 

fürchte  mit^  ber  Sjijten  Saiib, 
ftimb'  ein  Sönigtcic^  Slrafien 

mib  ber  3IiI  in  meiner  §Qnb, 
'ac'.t'  id)  3nbien  6e]^ec(^en, 
eijrte  micft  baö  Steid)  ber  ißettcn: 

4. 
aSoIt'  i(^  bot^  obn  bi^  fiarißc, 

QÜe^  fc^Iagen  in  ben  SSJinb: 
iöeffer  bei)  bit  in  ber  ©title, 

nie  itiD  S'ron  unb  ^epter  finb, 
bie  man  mit  Unru^i gleiten 
mu6  erfiatlen  unb  fieftreiten. 

5. 
©etne  mit  i(^  6eti  bir  pfli'tgen, 

gern'  auff  f)Qrtcn  ®erften=fh;DÖ, 
[[l72]liEbftee  fiinb,  tariÜe,  liegen, 

gerne  brejf^en,  tiöljen:  mo 
xd)  6eq  bir  nur  möge  (eben 
unb  n«t  S«\t  ein  Särgen  geben. 

6. 
Säuret  bin.  if)t  eitetn  Stieger, 

^loc^mu^t,  SBeuten,  fotjret  fiin, 
l)in,  itjr  Stu^t'bef geengten  Sieger! 

Sieb'  unb  SRuE)  ift  mein  ®eroinn. 
govt^iit  wil  i(5  bei)  ben  Stoffen, 
fortbin  be^  fSaTiat^en  fc&tnffen. 

VI. 

(itebent  roie  bii  eS  t)Qft  getrieben. 
[Mflddio.]   [173]  [Melodie-l 


[174] 


(ttÜei^  als  bu  bitteft  ftitt  gejeffen, 
als  bir  cnnocb  iai  junge  iStu^t 
in  beineni  frifcf)ent  .terjen  mattte: 


1177] 


(o  ^djteW  unb  fing'  td)  bir  iiicfct  nul. 
©e^t,  Siiiber,  mie  bet  Sllte,  Soltc' 
bie  ^etügteit  mi  I)nt  gef reffen! 
2. 
5BiE  liinnt'  er  boc^i  iit  feiner  3"9CTib 
ben  jungen  SKdgbi^cn  fc^kii^en  nac^! 
roic  muff  er  fie  jo  fc^ün  ju  grüffen! 
mie  fiielt'  er  gern  mit  i^iicn  ©l^rntö' 
unb  (uiintc  titeibtid)  fie  gertnffen! 
iejt  ift  er  feuf^  unb  leftrct  iugcnb. 

jpor',  SJIter,  beut  auff  bcine  ,'ieileit, 
unb  bent,  baf;  ii^  in  bicfen  6in. 
3[^  raerbc  mic^  and)  ernftlid)  fjatten, 
menn  einft  mein  ruiije£=  flriemig  Sinn 
in  grouen  Sorflen  irirb  Dcraltcn; 
benn  mit  ic^  autti  auff  ©rbar  ftreiten. 
4, 

2Bcr  roei&,  wai  unter  beinen  .paaren, 
bem  otten  (3tf)nee,  oer&tirgen  ift? 
>]  bie  mten  fein  aad]  offterä  @e!fen. 
bot^  roiffen  fie  mit  Sßjijj  unb  2tft 
bie  9iatren=fi'appe  ju  oerfleften. 
Sßon  t\ai  ber  Xo^r^eit  uiet  crfo^rcn. 
5. 

äSir  Sitngen  (önnen  nicl)t  Berftfiiüeigen, 
luenn  unS  ein  Slfit!  tniHtDnimen  i)cifl. 
©trofä  miffenä  äße  Seute  roiffen, 
benn  wirb  eä  du  unä  mifegepreift. 
SBir  folgen  §llten  auff  ben  5üf)cn, 
unb  man  mil  unä  beä  Üafterä  äeugcn. 

Vli. 

Sreugeliebt,   unbetrubt. 

[Melodie.]  [17S]  [Meiüdie.] 


,gl; 


ein  Ort  tn  biiftrer  5)lotl|t, 
ipe(^  unb  61oucr  ©diroefel  brennet. 


befe  I)oIer  St^Iunt«  nie  luirb  ertsnnet, 

nlä  roenn  ein  ^Ölijs  i^'i  fieitcr  mac^t, 
mit  '3ci)iQmm  unb  ic^roaräen  SBaRerroogen 
ift  feilt  uerfluditEü  Stjj  umbogen. 
2. 

SOlegera  faentt  bor  Sliartem  oufi 
mit  it)teit  ©(^roeftetn,  benen  Seetangen 
um  bie  oergiffteii  ©c^Iäffe  gongen. 

^Sor  ift  bie  ©rdufamfeit  ju  §aufe, 
i}a  töD^net  9}eib  iinb  ^BJicbertritten, 
man  ^öcct  bar  bcS  ^etbcrö  SSrüdeu. 
3. 

Siioiiö  StKortet'tob  ift  ba 
unb  ^antatuä  jum  T)urft  Der&annet. 
bet  Xijiuö  fte&t  aufegefponnct 

unb  iBi'mtft^t,  fein  Enbe  Were  uofi. 
SlQi  finb  bie  QU%9Cf|6IleiT  giffet 
in  Seten§  bunfelm  3^ob  =  geiüäffer. 
4. 

Svl  biefei:  :pölen  ift  6eftimmt, 
roer  mit  ber  jorten  Sliebe  f;iottet, 
roet  gegen  Ülmoni  üuft^ficft' rottet, 
ffl78|  unb  miebev  ffieniiä  SBoffen  nimt, 

treibt  mit  SBeuIiebten  St^erj  «nb  ^ßoffcn: 
löitb  I)iec  in  Setten  eingefc^Iof^en, 
5. 

iiergegen  ift  ein  ticüneä  %a^i 
mu  bie  bebtii^niteii  äßefte  (ü^ten. 
.pitr  t)üret  man  tson  Seiten =tpielen 

üBn  Siuft  nnb  gceuben  o\)m  S^^t- 
bie  'Jetbet  blüfjn  in  bunten  Steifen 
unb  SRofcn,  meiere  nie  uetroelfcn. 


.■giiet  me&et  eine  3''^i"ff  =  2"fft. 
man  £|6ret  bar  o^n  Snbe  ft^atten 
ben  ©^lag  ber  muntern  SJüc^tigallen, 

(|ier  ift  fein  Sroft,  tein  3ie6el  =  bnfft, 


[179] 


fein  ffliisi,  fein  Sloiineti^fag  iiix^  ätccicn 
jiefjt  fc^trarjen  Sßolteit  i)KX  entgegen, 

7. 
c  ift  ein  mitber  S;ie6e§=ftteit, 
baS  junge  3!ol!  fpielt  mit  ^unflfroiien 
auft  @li^  bunten  fi[6cr=Quen. 
I'€(^frj,  äxtbe,  Suft  nnb  giöügEeit 

ajergnügung,  JHufi  unb  (üffeä  Üa^eit 
DerEutjt  i^r  unaupöclic^ä  SEJocftcn. 
8. 
aSJoI  be^m,  ber  fii^  bec  Sieb'  etgiebt! 
bet  roicb  fietcönt  mit  SDiotten'fiän,^en 
genieffen  biefeä  fteten  Venjen. 
SSol  bcßm,  ber  (eufc^  uiii  treultc^  liebt! 
3E)n  mirb  mit  Sieg,  Xtiumff  unb  fingen 
Set  bteicEie  GEiaron  überbringen. 

vm. 

gelber^5tei)^cit. 
[Melodie.j  [180]  [Melodie.] 


■•TN3e  greub'  ^Qt  fi{^  aiiffä  Sanb  bege&en. 
2Ba^  niQC^'  i(5  in  bei  ©tobt? 
@in  9JQrr  ift,  ber  otlljier  S"  tcBeit 
fic^  übetcebet  tiat. 
P  Suff!  fptinnet  cn  ben  kickten  SSagen, 
"i  roii  ^in  ju  3ioIillen  jagen. 
•2. 

'  5)q^  Üai^:  gefitzt  ber  (E^otitinnrn 
gi6t  i[)r  ein  Suft^geUit. 
Sluff!  trag  midi  ißegofnäf  von  l)inneit 

ju  i^ret  (Jreunbligteit, 
moä  at^t'  ic^  biefer  oben  ©offen, 
roeiin  fie  bie  ^iofiliä  iiit^t  faffen? 


[181] 


©elbft  ißenuä  mil  jut  J^irtin  roerben 
nu  fie  ber  S^affe  rtioi^t. 


S)ei;  ämot  fleuget  um  bte  .^eetbeu 

unb  trtifiet  ein  ju  Jiat^t. 
($1  meig  mit  melten  utnjuge^en, 
uiib  lernt  ben  fcfttaiifen  inüi^el  bre^en. 


©oKt'  ic^  mi(t}  benn  beS  *ßf[iigenS  fi^din' 

loenn  fie  mit  ERen  bringt, 
mi(6  nni  bic  ©Qi[ren=3lr6eit  gtftmen, 

roenn  fie  ju  Slbenb  fingt 
ein  Sieb,  baS  iene  fro^c  gelber 
ber  (£(^0  ft^ilten  in  bie  ÜSiiber? 


Sejt  brennt  ber  ©onnen  ^eiffe  Setje 

im  loitbem  5)unbe8=ftern: 
©ö8  Qi^t'  i(^  ^yä^'  ff^mibefi  fc^ntetje? 

ift  nur  mein  Sinb  nidit  fern, 
Sei)  3i)r  unb  it)re§  ^omelS  ©lofte 
fc^mettt  mir,  'mai  \<i)  in  SBaffer  ötolfe. 

6. 
gu  Selfo^  fiftroieg  bie  ißflte  ftille. 

aU  3&bii3  loar  entbrannt, 
[182]  3E)m  tiebl'  9(bmetu3  Si^aaff=gebriille 

nlö  Slnior  i!)n  uerfianb: 
3lufi  Siebe  pflegt  ein  fflott  ber  Jpeerben; 
fpnt'  \ä)  benn  nic^t  ein  Scfiöffer  merbcn? 

^^■      . 
Um  iHofiliä,  um  meine  Simone, 
um  roett^'  iif)  «ine  «tat 
nic^t  nur,  befonbern  otleS  ^öne, 
mae  SBJia'  iinb  Sliauren  t)Qt. 
äBeg  äßemfiS,  roeg!  nieg  ade  ©[^löffer! 
iRofiUcn  i8ouren  =  §QuS  ift  gröffev. 


'^k  alte  ÜQJelt  roo^nt'  in  ben  jpi'itten 

unb  afe  bie  @i(i)el=nn6, 
31)r  %imt  ftunb'  aHen  in  ber  aSitten, 

ein  Srunn  unb  ^efler  ^Infe, 


iinb  frei^  mit  ^^oiibon  etgejjet. 

9. 
IBa  mar  (ein  §üf*i^'  ^^'^  bie  5ßforten 

in  ^artc  Miegel  (f^Iofe, 
bie  greq^eit  mar  an  flßen  Dtlen 

in  i^rer  %u\)^tit  gtoB, 
6ä  liebt'  unb  tjerjte  fii^  ein  Qeber. 
S'ommt,  if)r  ©etrflut^e,  tommt  boc^  roicbcr. 

;]  IX. 


[Melodie.]    [184]    [Melodie.] 


^Slminbe  fieljt  fo  eritftlitfi  qu6, 
fie  (an  ]kt  ntleit  ^unggelctleit 
fi(f)  fo  Deräunifen  fteilen, 

tiienn  fie  itjc  lpre<^en  ju; 
bQ|  man  fie  uot  bie  feufc^e  iEinte, 
bie  aa%  3!iefpiteiS  (Se^itne 
gefio&reii,  tioiten  folt'. 


!  (euft^e 


i  bu, 


netö  Quff  ben  Sci^ilb,  i(^  roeiö,  et  mociit  bie  ^ritbcr 

ftorren, 
lac^t  bid)  unb  fie  ju  Sfarxen. 

2. 

Bamhibe,  Stotje,  meinftu  rool 
man  metb'  auff  beine  Äeufc^ljeit  bauen? 
bec  geile  @d)mu(I  bev  Pfauen 

»ettifit  birfi  roet  bu  6ift. 
®u  blöffeft  bie  begriffnen  Sritfle, 
bie  feufc^e  bergen  folc^e  Sufte 
unb  ge^n  beft^nürt  ^eiein. 
aSo  Seuftfj&eit  in  bie  ift, 
Ro  lag  iod}  einen  %ioi  nur  um  bie  ^adtn  |>te[en. 
»lein,  bit  gefftUt  bciä  3üE|I«n, 


©e^atnfi^let  SBciiuä 


©aniiitbe  liegt  jum  ^enftec  au% 
unb  Ipottet  aller  Sunggefetlen 
bie  (tc^  cetlietict  ftcDen. 

©c^aut,  Srüber,  in  bie  ^6^, 
fc^t,  mie  ©antinben  feiift^e  SIBongtn 
im  toten  ffciier  ongegangen, 
bejf^aut  fie,  focfrfiet  nac^, 
ob  ^olla^  aud(  Jo  (e^', 
ob  i^r  bcetnft  (JSefit^t  aiiß  roter  SDiertje  blinfe 
baä  2Iq§  ift  robt  oon  Sc^mintc. 
X. 
SBqS  Smulen,  too  letn  ®etb  ift. 
[Melodie.]    [187]   [Melodie.] 
1. 
Snsirtet  iuä),  ifir  ^ieriniien, 
"^  IDD  i^v  mir  itiiftt  öclfjen  fönnt! 
göbuö,  ißaönö  taeic^t  Bon  fjiniKii, 

nic^t  eilt  Slift  jci)  @u(%  i)erg6niit! 
IBO  nicbt  euer  9ieiincn*-;roingen 
pe  jur  ©unft  uermafl  ju  bringen. 
[188]  2. 

Sitte  Seber,  Jeij  jecftoffen, 

(e^  oerfluc^t,  oerlai^t  Rapier! 
9iu  mic^  SloriS  Qu6ge({^((iffen, 
nüjjit  mit  feinet  iüerfe  3'"- 
9?u  ber  ©eij  fic  bat  oecblenbet: 
ift  mein  Sti^teriuert  geft^änbet. 
3. 
^at  mir  ener  geuer 
meine  Stuft  nic^t  auffgeftammt, 
batum  ^ab'  i(^  ju  bei  fielet 

meine  Ringer  nit^t  üctbanimt, 
tia§  id)  motte  SünnotS  ,'pelben, 
S'tiegee  ^  ^utfit  unb  ©(filai^fen  melben. 

4. 
ainfe  t(^  beä  ©eftirneä  SAuffe, 
©rofi'  unb  SinftuI  ((^reiben  foft', 


günffte§  geilen.  97 


SKcincr  Keinen  Ritten  ^5ßfeiffe, 

ift  bie  ÄtoriS  bcr  nic^t  ^olb: 
wil  id&  fie  in  jiüffen  fc^meiffen 
unb  ben  Sorber* franj  jerreiffen. 

[189]  5. 

Sul)iter,  fd^if!  Slijj  unb  SBettcr 

in  ben  fd^nöben  ©olbe^-fd^ad^t, 
©eng,  öerbrenn,  jerreife,  jcrfc^mettcr, 

be^n,  ber  um  bie  Ufer  mad^t 
auff  bie  perlen  unb  ©efteine, 
bie  un§  ^irten  ungemeine. 

6. 
5)a^er  ift  bie  |)offart  fommen 

bal^er  ^at  bcr  grimme  9Zeib 
feinen  3lnfang  erft  genommen, 

barum  marb  jur  Slbenb-B^i^ 
erft  bie  ^arte  lu^r  oerfd&Ioffcn 
unb  ein  Slrmer  aufegeftoffen. 

7. 

5)Q^er  murb'  ein  ^unb  gehalten 
ber  bo^  älugenblidflid^  fd^meigt, 

tocnn  i^m  eine  ^onb  ber  9llten 
^ßanfcn-tal^tcr  mirb  gejeigt. 

@o  ^at  3cug  mit  ©olbeS -tonnen 

3)anen§  ^ungfraufc^offt  gemonnen. 

[190]  8. 

Stber  bu,  ber  bu  mit  ®aben 

mid^  SJerliebten  ftoffeft  aufe, 
geuer,  SBinb  unb  3)ie6e§  =  9ia6en 

ftürjen  bein  l^oc^prangenb  §oufe, 
big  e^  möge  gleid^  ber  förben 
unb  mit  bir  öertilget  tt)erbcn. 

5)e«  gunfften  3e^en§ 

[Vignette.] 

Schwieger^  Gehamschte  Venus. 


[fl  lOb] 


3iM"d(nfft. 

Jilitiars 

(&rt|ßni^(t)tcr  Utitiie 

^cdj^rs  3rl)t)t. 

2lcgon, 
>in  bem 


ffro^nw  flcfeffcn, 

eigenet 

Bici'fS  Kt^flc  Sf^en  feinet  <sie- 

^arnft^tdt  9!eiiuS  aiS  beeren 

i^ilibor  bev  Sorfferet 

biicd)  Ixttgefejte  tretiige  iJtileii 

b.  f.  ». 

U91b  blitte  bir  big  Sftf,  &iti)TUi:.  iiitbt  anfallen, 
(o  ftflnb'  es  nii^t  befelfet  in  feinev  äierligleit. 

3)ir  banlt  «S  nur  oUein  friu'  «figebo^rne  3"t.  _ 

auff>foTt>li]ai^S,  ia  [lä)  ganj.    !Cir  ^.Itt'  aufi  anbem  nKwa 
[RH]  bet  Ober^ptoj  gcBfi^rt:  bot^  nim  eä  an  für  SBiUen 

ba6  id^  b«n  fei^ften  Dtl  bit  bienftlit^  eigne  ju, 

aiae  ganje  Sin^  ifi  bein,    SSJaS  ii^  ^teninter  tui}' 
ift,  meiner  Sf^filbigEeit  ^ejwinfin^  j|u  erfüllen, 
mm  meine  iRet^nng  an,  unb  lag  mi4  ferner  gelten, 

bie  SJenuS  Wirb  nit^t  nm-  wen  mir  fiefungen  [ein, 

iejt  ft^majät  Wineröe  nur  ein  nnberS  treiben  ein, 
fottVin  enljie^'  it*  mit^  beä  Stjprinerö  ÖeroMlen. 
^\fl  mir  bie  game  ftum :  ^ier  nil  icbS  gerne  leiben 

iA  ^eig'  aud)  aUjeit  nial  ber  .<^icte  gilibor. 

aiitin  Satin'  ift  fonft  edaiit.     äBnin  miii  her  jülufen.! 
li^or 
b<>}  gieren  reiner  ^Ixxbt  lieg  um  ^amaffen  meiben. 
:^iet  fu(£'  i(^  feinen  Siu^m.    iSod),  Icenn  outO  Jltacjialene 

»ivb  MV  bec  Süelt  gebadit:  fo  fieiffl  bie  fioffnimg  mi*, 

ee  werbe  mii^  nic^t  gan^  erftet^en  aitorten  Sti<b, 
ftfitb'  i0  fdjon  biefen  ^ag.    3)ie  äöa^ce  barff  bei  ^ra^IenÄ 
bie  SBebrt  unb  feiten  ift.    ®emeine  äempettaJIÄnner 

._.  ;,.=.._  „._.._..  „„__.  .......    ..,._.=  ....  p„(anf(,_ 


alä  b 


e  Sollen  :a 
),  roornat^  n 


aud)  in  te^befl  Snbien  laufft 


aifr  f^Dllt'  ic  Sßecfen  au4,  bafi  iftn  ber  giftgel 
nai^  3efeuä  ^oc^ter  trug.    SOtr  fc^.Wftn  uni  im  ;t:ieDe 
itaB  9IarT=  uiib  ^o&tl'lferl  bereitet  imferm  ©inn' 


auä  tiefen  fliegen  ii 


mff  groffc  So^en  ^in: 


Sufe^rifft.  99 

^at  Opii,  glemmmg  bod^  unb  dii^t  erft  fo  gefd^rieben, 

ba§  biefe  ^^dnner  fi^itn  ^id^ten  mel^r  gegtvungen, 
flefte^'  id^  gem.    mix  ift  ba«  Urtl^eil  alt  gu  fd^toad^, 
fo  balb  ber  ö^fer  toirb  in  meiner  geber  tüad}, 

benn  toeifi  id^  feinen  $alt.    ÄatuU  l^at  fo  gefungen, 

fein  Seben  toarb  gelobt,  ba^  Sieb  bor  l^od^  gcfdöJagjet, 
[^12»]    ^od^  lieft  mang  toeit  unb  breit,   ^alt  an  bu  freier  ^te(, 
iejt  Äbertritftu  fd^on  bein  borgeftefteg  Qiel! 

Sßeiftu,  toarum  bu  i^aft  ben  ©d^nabel  angefegjet? 

tßergeib  e§,  Slegon  nur:  ©o  gel^t  mir«,  toenn  id^  fd^reibe. 
ä^ol^  QtiUn  folten  erft  gu  bfefer  Rufirift  fein, 
iegt  toirb  mir  faft  ein  SBlat,  ein  boUe§  93lat,  ju  Hein. 

öJnug !  SRim  bife  ^in,  unb  glaub,  bafi  id^  bein  i)iener  bleibe. 

ipamburg  ben  SOieinc^  grofigünftigen  Ferren 

H).  :&erbftm.  3)ienftergebencr 

1657.  gitibor. 


^■a. 

r 


Liy2l  I. 


Melodie.  [193]  [Melodie.]  [194]  [Meli.die.] 


PkSer  ift  bng  ^erj,  ftofi,  «iortn,  not^  ber  Üin(enl 

(eu  an  bie  Sc^eev, 
inbe(|m  bie  imtben  Stugeit  finfen: 

ift  bot^  fc^oit  mein  (Seift 

ou6  bec  ßeteit'flu^t  gefpeift 
Du  fütJcä  @tei6en, 
rooä  roitftii  mit  Bor  9tii^  emerben! 

9td|croit ! 

ii^  mit  diiff  biv  bncuon! 
äßas  ^ab'  id)  armer  Sudler  &te 
SU  lioffen  jonft,  aU  taufcnb  Sobcä^jUdif). 


|2)eiin  ^at  \ie  fidi,  bic  aSilbe,  fatt  getccfien, 
iBcnn  bcc  S^obt 
(bie  leäte  aio^ti 
mein  aHju  txeueä  §Etj  ä^rbrodien: 
Stellt  bfflä  Sioflen  ein, 
tafet  BetviiMeä  deinen  ftin! 
|195]  aUet  Siebe  fennet 

wie  fie  bo^  arme  ßeben  brennet, 
roitb  mit  Üuft 
baä  Slut  aug  marmer  ^ruft 
jiijamt  bcm  rD£)tem  §ecjeii  fetin 
nu6  befi  uettiebteii  'öniberö  fi'örpev  gc^n. 

3. 
ÜIc^!  l)ätte  midj  bcr  üebenä=S(^n)eftcni  eine 
umc|ef>rad|t 
bie  erfte  üfiai^t, 
aii  id)  nod)  o^n  i^Setnunfft  iinb  ffeine 
an  ber  Xiuttev  fog 
imb  mein  ISlenb  nicfit  erniDfl, 
""t  bife  bet  Srommeit 
B  i(^  ^u  Sauren  bin  ge!ommen, 


@eci^fte§  Selben.  101 

ftct^  in  5ßein 

unb  unöctgnügt  ju  fein? 
äc^  Siebe!  Berber  Stater^ftid^! 
3(c^  bofe  Siebe,  morjn  bring jiu  ntid^? 

4. 
^od)  tt)irb  eg  i^r  nod^  einft  vergolten  mcrben: 

ift  gemife 

nur  SRemcfi^ 
addier,  unb  fd^aut  ba^  Sul^n  ber  @rben: 

ift  nur  SScnuö  nid^t 

unb  i^r  8(ntor  ein  ®cbic^t. 
©cbcnfe,  ©d^one, 

xoa^  iä)  iejt  fterbenb  bir  erme^ne. 
[196]  9ieu  unb  Sd^merj 

mirb  einft  bein  eifern  |)erj 
ganj  unbarm^erjig  greiffen  an. 
2)enn  benfe,  bofe  bu  mir  e^  aud^  getafjn. 

U. 

3)ie  Siebe  ift  btinb. 

[Melodie.]  [197]  [Melodie.] 

[198]  1. 

(gP  bilbftu  barum  bir  voa^  ein, 

Deninbd^en, 

leichtes  .^inbd^en, 
t>a^  iä)  iiä)  allein 

ju  ber  ©d^önl^eit  ^(Jreife  unb  ^^Srad^t 

öor  bel^m  gemad^t? 
D  nein.    3)ie  SBorte  finb  nid^t  t^eur. 
bcö  Slmor^  geur 

blenbte  mid^, 

bag  id^ 
bid^  fo  ung(eub(id^  fd^on 
angefel^n, 
ba  bir  öiet  bod^  überge^n. 

2. 

3Bie  offt  üergüd^'  id^  beinen  SHunb 
ftoraüen, 
bie  gcfotten 


I 


©efmcnfdftci:  Seiiiiä 

nufe  Dj(eoii«  @nmb, 

ba  er  boc^  faum  iiocfi 

tot),  aU  ber  2ob: 
Slie  Slufleit  mufteii  SDHitEn=iifiein 
unb  Sternen  fein, 

beniiDC^  max 

el  gcic 
[199]  offt  lim  bii*  Iciiiter  Ütac^t. 
Üiu  betcodjt, 
dab'  ic^  bi^  iiidit  ou&gctnc^t? 


iSie  ^octc  bliefe  mir  Slmor  j". 
bev  Sc-Ker, 
3unöfern'tSJe!Ier, 

uiib  bii  9tArrin,  bu 

metnfl,  bn6  biete  ©eftete^ 
bie  Söc^T^eit  (ep. 

ei)  nim  'aod)  mir  ben  Spiegel  für 

bii  ^e&Iidiä  Siet)r! 

bie  ©eftait 
töirb  bafb 

Bcrro^ten  beinen  Sfflcfitt. 

Sluff  ber  (Srb' 

ifl  ieiii  Sßenfi^,  bet  bic^  fiegeört. 


©ei)  immer  ftülj,  bie  SBelt  ift  nieit, 

Oeninben 

fan  ttnin  fiiiben 
and)  6eii  Slbenbäi^^eit. 

i)tunmE^r  (el)'  id)  all,vi  fiflr 

auff  falfc&e  33at)r'. 
^in  titnner  ^in!  bie  Si^nlb  ift  bcin, 
(i^IofF  nun  allein. 
[200]  aWit  btr  ^ieit, 

itiirb  Seib 
unb  ^eb  bti^  balb  ttejie^n. 


I  tebig  bin! 


Set^ftes  Se^cii. 


9(a(f|t=@fi[ffc. 
[Melodie.]  [301]  [Melodip.]  [202]  [Meludie.] 

1. 
«gianfornmen  gürftinn  nüet  mc&lel 

luilltoniiiien,  9KD^n,  aiiö  büftrer  söatiii 
umii  Djeaitl 
fa!i&  ifl  bie  Üia^t,  bie  touicnb  Xoge» 
IttOjj  ton  fegen: 

raeil  mein  St^ojä 
t)ier  in  'J.'riai)u8  'JJlQjä' 
etfc^eincn  inirb,  ^a  ftiHen  meine  'Jiein. 
~  ;  wirb,  iDJc  id),  IüdI  fo  degtüffet  Jcin? 

2. 
Seneibet  tiimmliidie  Sotecnen, 
weife  =  geflammte  Sternen, 

mit  einem  fc^dtcn  ^trgefic^f 
'■     Id)  nur  nii^t. 
I  lein  3Jienfi$,  ali  i!ir  nur  möc\et  miffen, 
l^fflir  mir  tüffcn: 
Q[(e  aSelt 

bat  feine  3tu()  kflefft, 
[203]  toit  beiibe  nur,  ic^  unb  mein  Sinb,  finb  moc^, 
unb,  flammen,  i^r  an  Sionteuä  9Bolfen'bn4'. 


^ä  feufelt  3efi)r  aufe  bem  SBefte 
urc§  ^Jßomoneit'äfte, 

ti  feufjet  fein  ueilicbtet  SSJinb 

nac^  meinem  Sinb'. 
3cf|  fefi  es  gerne  bafe  er  ipielet 
unb  fie  füllet, 

raeit  fie  nrir 

folgt  burc^  bie  ®arteu  =  3:ü()r, 
unb  boppelt  ben  gefdilüiniien  Üieie9=tritt. 
IBring,  SQJefl,  fie  bolb  nnb  taufenb  Suffe  mit! 


I  merb'  iü)  roenn  fie  tömmt 
lonbod^  etftlii^ft ' fangen. 


Siii6  icfi  bie  ^fliib,  bi€  fflnift,  ben  iühiitb 

Sur  fetbeii  Stiinb'i' 
^d)  meib'  (tc^  lueift)  fein  SSiort  ni<$t  matten, 
fo  uief  So^en, 

bie  an  3'«  ,.     .  ," 

ben  @5ttmi  gcticu  für  ■'    '*' 

unb  unfj  biö  ©c^öiic^en  fein  gcroeribet  nn, 
erflmmcn  tnit^,  bn6  id)  nii^t  rcben  (an. 

5. 
Siomm,  5(010,  ftteue  bein  iöerniügen 
bnr^in,  tno  mir  licgEn. 

I5ä  foH  ein  bitntet  9lofen=f)flu(' 

unl  nehmen  oiiff, 
I  [204]  unb,  SSEnuä  bu  lolfi  in  ben  SOi^rten 
un^  beuteten, 

bifi  büä  ibtut 

bct  9t6^1'  Ijecfiit  f'^  tii^t. 
aSaö  äcfiein  ift  baS?  bie  Schatten  raerheii  ttac. 
ätim  2(iutcn=flQiig,  mein  Siebc^en  ift  ]^on  bar. 


[Melodie 


ie  ücbct. 

I  [205]  [Melodie.] 


rgöü  benn,  (atjneft^inDljHC  3:rQ^neii, 

a^imnicr,  ^cfi,  8Ic^,  Sdimcrjen,  Unmu^t,  fflogei^ 
JoU,  iSetjroeiflung ,  SIngft  mib  itäljnen, 
\dj  einma[)l  uon  eurem  (Snbe  fagen? 
'-lierfc^winbet !  icfi  meibe  bc(|lüfEt, 
bie  f(^öne  Sßetene  ^ot  nac^  mit  geft^itft. 

2. 
Soüte  fie  mii$  tröflen  roolTen, 

ober  initb  [ic  mir  mein  Urteil  fprec^en: 
^  1206]  (oll  i<i)  mit  bem  Scben  joaen: 

roil  r«  fi(5  mit  ©potteu  an  mit  rächen? 
ißetfc^roinbet  ©ebanfen!  fie  liebt, 
fie  fc^merit  unb  be^etjet,  baft  fie  midi  betrübt. 


loenn  i^t  nic^t  mein  Sdöen  gieiig  jii  Jperjeii, 
roenn  i^v  ©inn  lo  iüüc  uerftein«, 

boB  fie  Ttic^t  gebockt'  an  meine  äii)merseit; 
9iu  ift  e^  oerfe^tet.     Sie  iprit^t: 
fie  liebe  nti(^  einig,  (onft  feinen  melir  nirfit. 

4. 
@d(I  iifi  mic^  bacauff  cevlaffen, 

ober  fptett  fie  nur  mit  fülj{5eii  SSJorteii? 
91(ö!  io  iDolt'  ic§  liebet  MofTen, 

el)'  i^  fi^m'  an  ifireS  ^immerä  'JJforten: 
'3teiii.     ebfter  SQJa^t^eit  Seftanb 
befrönt  fie  mib  beut  mit  bie  liebenbc  ^onb. 

5. 
3tun  fa£)t  ^in,  äJiorb'bdngenb  Seiben, 

%üzä)t,  ilefünimern,  ä'ne'fs'jagen,  laeit^ct! 
l)in'.  ibt  ftöret  metner  Sreuben! 

fortbin  ^Qt  mein  Slnttij  aufigebtcit^et. 
[207]  aSefrdnst  mi^  unb  raffet:  ©lütt  ju! 

bcr  Sturm  ift  üoiüber,  mir  bleibet  bie  Su^. 


^ 


Siebe  unb  3[pritten=9Setter. 
[Melodie.]  [208]   [Melodie.] 


^5(l)fuä  ®e&irg'  erreichen, 

^^  Tantals  gSeget  =  tränt  erfteön. 

aufl  bem  ®(^(angcn'rab'  erbiei^cn 

taufenb  9)lartern  Dor  ftd)  fe^n: 
ift  'Stmorä  grimme  5)ienftbarfeii 
bie  ISette  ber  befiingten  3"t' 

91t^,  bog  ic^  in  ^rü^ling^  ^  o^^i^^i 
mu6  fott^en  3io°ng  erfaljten. 


Heint  nn  mit  mir,  bie  S^r  fa^et, 
>  wie  ii$  oor  beglfiffet  ^unb' 


[210] 


]  aU  mein  fiinb  fii^  ju  mit  nai)ct' 

iiitb  mir  boijt  ben  9tofen  =  munb: 
J^Ejt  ^eget  fie  ben  SBonletfinn, 
fie  gibt  mic^  ""i  ein  lei(^te3  liin, 

^Keiner  SJtebe  treuci  tJeuer 

fömmt  mir  nu  [t^Iedit  ju  fteiier. 
3. 
©clöft  bet  'Keib  ^at  fit^  OEcnjiiiibert 

mcnn  ber  ÜicSe  Junten 'gtubt 
in  ber  Siebften  ^erjen  junberl' 

inib  iifc  geifi  =  entbcanntei  SSluU 
auff  meinen  St^mefel  ^Quffig  |iie& 
unb  ®egen  =  ftomraen  in  ntic^  btieß: 

9iun  iör  geuet  aufigegangen 

uergef)  ic^  fnr  'öerlangen. 
4. 
8Ic^!  fein  ©lenb  ift  jii  Jc^öijen 

gegen  i'icbe,  bie  uerbleii^t, 
fein  Sefdirocmüß  unb  SScriejjen 

ift,  boä  bielctii  igt^mctj^en  gleicht, 
menn  fltf)  bie  ®unft  ucrfetjrt  in  .yafe, 
roenn  un?  ber  ©polt  modit  fcfinenb^DI 

iDenn  bie  ßuft  »n«  mttb  oeric^Ioficii 

bev  mir  (o  offt  genoffen. 

5. 

Jiejt  roirb  mir  nic^t  einft  erleubet 
nm  bie  bnntle  Xüljt  ju  ftefin, 

Suuen,  (d  bie  Sternen  treibet 
barff  tcfi  nicf)t  oergniiget  feftn: 

Um  ben  fie  midi  nunmet)r  Bertacftt 

bec  ^eben^bufileu  ftef)t  jur  SBadit, 
um  il)n  mt  ber  9ieibeS=bra(i)e, 
SBiorb.  ©Ufer,  ;^Drn  imb  fflotöc. 

STcTinot^  mil  iä)  Qb  =  nid)t-lm'fen. 

bcnnod)  üeb'  id|  wie  UDrliiii, 
Soll'  ic^  (ic,  mein  öeben,  fiaficu 

oiine  bie  icfi  ©eel-tofi  bin? 


1 


» 


fleä  ,^fb(v 


'.  efiev  im'ift'  ein  tallev  £tal)l, 

Snblic^  roirt  fie  mic^  fcen  Ireucii 
mit  Irä^neii  noc^  bereuen. 

VJ. 
lieber  bet  £ie6ften  Scb. 
I  [Melddie.]  [2U]  [Melodit'.]  [212]  [Mi-l 

P^gnrt  eiicfi,  if|i-  Stugeii'güffe, 
"^    tri()iiet  Srut'gefMic  glüffe, 
{[agt,  demeiiiet,  itia§  ii$  miffc! 

SOIeine  gieub'  ac^!  ift  oerblii^en. 
grifft,  i[)t  Söttet  meiner  3!oI)t! 
S^finl)cit,  Sugenb,  ,'iuctft  ift  tob 
imb  ita^  Seten  ^ingemitficii. 
2. 

SauffeJ  eu(4,  3^"^  Üi^infeTi'fcöaQrcit, 
,  ungemeni'c&et  in  beii  paaren, 
\  tieutet  6ei)  beu  Seichen  =  Sauren, 
tjüttet  euer  Stngefic^te 
fi^Iagei  aiiff  bic  feloffe  ^öruit. 
jaget  3l6fd^ieb  aller  Siiift, 
aBeine  ®6ttiii  ift  ju  iitrfite. 

13]  Slmcu,  (eit^e  beine  'Sloninien, 
tritt  mit  SHiJtien  jufamnteii 
□He  SESoKuft  ;;u  Derbamm«n, 
roeil  boä  Silb  bet  Ireffligteitcii 
beinct  'Sctttil  loe^tter  äfHEft 
nu  ift  Qu^  bcm  i^ebeii  lueg 
utib  mit  ifiv  ber  Xroft  ber  3fit«n. 
4. 
IIJftüHt,  if)t  aKufeii,  um  ^-liermefieii 
Amaranten  iinb  jji)pceffen, 
bie  SRetpofenl  3*^""  nnfieit, 
mimmeti  um  Stfopuö  Sißellcii 
einen  tf&gtic^en  Öicfang, 


..ii..] 


bafe  her  taut  ^omraec^Hang 
mag'  an  %tbtn  lüiebsr  gellen. 

5. 

Svei^t,  i[)r  SQJütten,  bonnert,  fifiüjjet, 
(tftroii^set  gauje  Seen,  icftroijiäet, 
roeif  mein  9toub-ftein  ift  vtvbli^et. 
Tu  oergölhtcä  SRotit  ber  Sonnen, 
biinfte  beiner  SReife  SSa^n, 
Sict)e  ji^rooiTj^e  SIeiber  an, 
Cune,  meif  mein  Sit^t  ccröruniien. 


[214] 


"IJfeifft  erbnrmlit^,  Uufft  unb  aSinbe, 
@^o  Sc§ä  eS  in  bie  @i-ünbe, 
ron  i(f|  mi4  Dersraeifelt  finbe! 
biefe  Sauft  tft  fd&on  geruhet 
mit  jut^un  ben  Ie;;ten  Stog. 
SlJeine  aHocter  ift  ju  gro|, 
baft  mii^  nit^t  juleficn  lüftet. 

7. 
^ot)It  nii[^  ab,  il)i  junge  .pirCen, 
bcqbe  foU  ein  ©rnb  Seioirien. 
Seget  imä  in  gräne  alterten, 
bic  ba^  Seben  nie  gefc^icbcn, 
trennet  autö  bie  lejte  '^Jftirfit 
imb  bet  9li%  ber  "j^arjen  nii^t, 
bcr  jonft  alle?  tan  serglieben. 


^rediet  üiift  ben  Ülarmor-feiucn 
üon  ben  allerreitiflcn  einen, 
brauff  (od  biefe  Sc^dfft  erf(^einen: 
lie  im  öeben  treu  Dcv^arret 
flet^  ein  ®(ifl  unb  eine  ®eer 
'J[i^!  bie  fiat  in  bicfc  öol' 
■Jlmor  fetbet  cingefctinrret. 


[Melodie.]  [216j    |Mel(.die.] 
1. 
rniUbeac^eii,  biftu  iioc^  iiidit  mad)? 
ajerlag  bte  Weichen  3ebet=be[fjn, 
bie  jo  Diel  ©öttligfeit  nerftcfteii. 
^(S)  ge!)'  aütiiex  bei:  §offiiiing  nadj, 
ob  ic^  bi{^  motzte,  Wltin  iUerj)nü()en, 
an  ben  ÄnifloHen  fe^eii  Üegcii. 

rMurDücn  gölbnee  So(en=bIu^t, 
II  bein  ©beiibitb  bec  roten  fangen 

ift  flllbeireit  »orbe^  gegangen, 
I    [217]  Ä^otEo  btijjt  in  Botler  Stlu^t, 

Pber  ;pQnbn)fttömQn  bot  ft^on  uerje^ret, 


Siibetli^Bii  ft^töjit.     Sie  lueiß  es  nidjl. 
bafe  ic^  im  ge^n  ^iec  flog'  iinb  reime, 
~    '    'Ijr  ber  aSJo^r^eit,  ajiorgen  treiime; 
fo  pellt  mi^  i^r  iejt  vox  ©efic^t' 
0.U  loie  i(^  um  bifi  &eufter  fletjc 
unb  |ie  al^;^^e^■mnt^el^^flet|e. 

4. 
idl  fdiroeer  eä,  ÜJlorfeu*,  bafi  it^  bic^ 
rail  me^r  oU  alle  Wolter  ehren: 
rairftu  Sliibctlcften  (o  belohren, 
i§  fie  eä  glaube  fiAfftiglif^ 
unb  naäf  bem  Senfter  möge  rennen, 
beS  XiaumeS  ^u^gnng  ju  erteniicn. 

■SBaä  meint  Sdr'!"  rociiu  bann  uugeicbi* 
3^c  SBuJem  offen  niödite  fteben, 
unb  ic^  bie  Siljen  tonnte  fe^en: 
er  roire  glütt(i(^er,  fogt,  roer? 
tonnt'  \di  ben  Siorleil  ^o  erlnuftt)en, 
i^  löotite  nidt)t  mit  "ipariä  tflu(tf)en. 


;]  e. 

^0,  iiiti$  fanftu,  bit  äugen  Seift, 
bu  ^^teiimer,  lool  burc^  fie  kldegen; 
3(^  Ion  faft  leine  9Ia^t  iiit^t  liegen, 

io  lüitb  fie  je^timal  mir  getoeift. 
i&xtoaiii'  \ii)  in  beni  oben  Stfiatten: 
fo  niot^t'  id)  mid)  ^ju  tob'  ermatten. 

7. 

^Rnfieltc&cn,  bu  bift  iiic^t  oetliebt, 
l'onft  mfiibfiu  rool  teä  Schlafs  cetgeffen. 
SBe^n  aimorö  SSitten  ^ätt  6efeffen, 

bec  ru^et  fo  nic^t,  unbettü&l- 
3Bact|  auff  Stube  (Ii^en:  loll  ic^  gleuben, 
bofe  bu  bie  meine  lootleft  bleifien. 


Urteil  (onber  ißciftanb. 
[Melodie.]  [219]  [Melodie.] 


iiT^öfel  wnä  |oII  boö  6ebeuleii, 
■*"  bofe  bu  fo  3e''nl'e''  ^ob% 
bafe  bu  mit  ben  tiimmen  Scuten 

mieber  meine  Sc^on^eit  tobfl? 
Sauge  Singer,  nieiffe  |>inbe, 

'Jlugeu,  olä  ein  SJemont^ftein, 
gatbne  Soften,  §tiiiien  Öänbe, 

lüie  bcr  9Jennä  i&re  fein. 

[220]  2. 

?Rofeu=aJaitgen,  bie  Stubinen 

i£)rc  bläffe  roerffen  Bot, 
i^tp^pen,  tuüibig  jubebienen 

uon  bem  ganjen  ®ternen--St)or: 
Siebe  fo  bie  "ißnlloä  ^eget, 

/Ireunbligleit  her  ffi^aritinn, 
lugenb,  fo  Stjeften  fc^Iaget, 

3tar^  Xof^tcr  teiifi^et  £inu: 


[221 


k 


:). 
I$6fe(,  tanftu  \o  be}fi)xe\ben 

beine  Saroe,  mie  ic§  tut)"? 
MnU  bu  roilft  bit  äSar^eit  treiben, 
P     imb  ni(^t  ftimmft  bem  Sd^eine  ju: 
^burffftu  bifi  nid|t  uon  ^e'inben, 
bem  letmner  lÖJiinbcrlö  iev, 
bi($  ;iu  türmen  itnteriüiTiben, 
bic  nur  ©i^minfe  IrAgJ  an  ifir. 
4. 
|aHcr  Sugenb  Silb,  SRofttte 

aller  St^ön^eit  iro^j   uiib  S(f)impff, 
meine  gromme,  meine  Stifle 

nimt  i,\oax  biefcä  an  im  (iilimpff'. 
aber  iä)  roil  fie  U]il}ix^^en 
totvn  bie  Ituge  SJinte  fleußt: 
]  meine  geber  foH  fie  ftüjjen, 
lueil  fie  Sab  unb  @^re  pveift. 
6. 
3)i|!  fei)  bir  jum  Su^m  aefesjet, 
SofitiS,  mein  fc^önfteS  ■'ßfanb. 
ilaä)  eö,  roaS  ber  3ieib  üerlejjet, 
burc^  ben  groben  Unoetftonb, 
soüf  gtoniä  ouff  ber  (Erben 
in  Slftnrten  Sc^on^eit  fleijii: 
müfle  fie  gctabett  luerben 

nb  biircti  ^öfe(3  JRaiiien  ge()n. 


IX. 


Stbft^it 
[Melodie.]  | 


I   [Melodie.] 


[223] 


^Ktefill'  ^ör'  auff  ju  tDciiien! 
morju  fott  ber  MSfcn  See? 
iteinffu  bocfi  a\i  Stiebe 

et)  bcBor  fie  roarb  j^ufteincn, 
wie  bie  arme  Örifetö  totite, 
ba  fie  aufe  ber  gren^eit  träte. 


Öebatiif*ter  Sniu^ 


3lDiit  mein  Stern  iiifft  iiiicfi  uoii  fiiiiiieii, 
iCjt  3iet)t  man  bie  Segel  ouff, 
iejt  qt^  id)  ben  (sd)inetjen-Sauff 

benit  bie  Sßarjen  flägtic^  jpiiineii: 
roeil  (ie  ßeiben  unb  SJerbtieffen 
bteje  SReife  breljen  im'iffen. 
H. 

DetinodEi  finb  mir  nic^t  getrennet, 
(Jiliboi;  ift  Qdjeit  bcin, 
Jolt'  er  onc^  in  ^imraein  fein 

wo  man  (eine  äonne  (ennet, 
beine  Solfel  moc^t  i^n  Itcftte 
bei)  bem  i^iunrsen  afac^tsgcfic^te. 
4. 

S9ei)  bem  giinftigcm  ©i'tb'roeftEn 
fc^weer'  i(§8,  lelcjltle,  bir: 
bein  Derbleib'  ii^  für  nnb  für. 
[  [224]  mb  mein  Schiff  ben  f^elfcn  =  Aflen, 
Hcfflr*  Slriiber  ibo  ic§  liege 
unb  mein  liebfte§  &inb  betviege! 

aSJoa  mid)  jroinget  objufi^eiben, 

roeiftu  ©eele^en,  me^t  oU  luot. 

Iier  geftrenge  SRorben^^uI 
mil  niiifi  biefet  ^ett  nit^t  leiben: 

3ft  fein  SSi'iten  benn  »erbrennet; 

f)oben  mir  antti  flufegctreiinel. 

is^  roil  bur(^  getieuffle  ^ä^ren 
matten  einen  neuen  ^lufe, 
ber  foll  bicfen  ©alter  =  ®u^, 

meiner  Omaol  jum  3e"9""6.  mefjien. 
ÜRattit  nnb  Xag  tnit  icd  beweinen, 
bt6  i(^  micber  luerb'  etfc^eine». 
7. 

$ab'  inbeg  anff  meine  Xreue, 
Xrautfte^,  feinen  bbfen  ffia^n. 


[■225] 


lueil  miti)  fkijt  ber  .^imniet  an, 
loeil  id)  mitl)  ber  Sternen  freue, 

nieil  niic^  märmt  mein  fc^raat^e^  Seitn: 

wxV  id|  bir  nur  fein  ergeben. 
8. 
jpicmit  fteig'  ic^  in  ben  9iiidieii. 

schöne,  §att  be^  ottcr  ©iinft, 

Iq&  bic^  feines  9ieibe*  liunfl 
uor:  ber  Üieb  ablfienftig  machen. 

5)}ii  eü  nehmen  niic^  bie  SQJinbe, 

bleib  geneigei  beinern  fiinbe! 

X. 

3n  bie  S^eure  gefj&ret  Strott. 
[Melodie.]   [22S]   [Melodie.] 
1. 
SWEare  f|ätt  fiit)  matter, 

fie  I(^mü!t  unb  ii|iiiintet 
3)u  alter  Snoc^en=!nflf[er, 

nieinflu,  eä  fei)  Dor  bic^? 
9iein,  Etireme^,  lofe  bi(^  (eören; 

äßan  pfleget  alfo  nidjt 
bell  Ruften  ju  Beret)ren. 
SBaä  anberl  oot  bie  ®iii)t. 


[227] 


Unb  toöte  fte  uott  SRiiiijeln, 

Don  ftfusarjbegeeiter  §aut 
beliebt,  aU  Sä)rotmt  ft§miin;ietn 

unb  niire  bir  getraut; 
fo  märe  fie  jnr  grauen 

bir  benno^  nie!  ju  fc^ön. 
3)eni  Teufel  mÖc&t'  aiici&  grouen, 

$otj,  mit  bit  untjuge^n. 

3. 

füll  ber  fi'uf)  aHuffalen, 
ftoneet,  ftonfett  bem  actiia  ' 


iinb  :punben  §irf(^en=brQten'? 

ein  abgepeijc^te^  Sein 
ift  gut  für  if)ten  junget. 

'tiai  gfeit^e  finbct  fic^. 
^ie  beine  liebt  ein  junget, 

Sie  Sßettel  t[t  für  bi^. 


Su  fijjeft  ouff  itt  ©i^teutier 

unb  bift  ein  guter  Sßnnn. 
3^t  fc^Qffflu  @Qmm«t=^Steibcr, 

bir  ftetin  bie  gebern  an. 
®ib  ^et  bie  alten  Sa&ter: 

aut^  id)  bebütff  iejt  Selb. 
Sin  grauer  S8&rter=$rü^[et 

bient  nic^t  inä  Seber=3elb. 

5. 

SUieiii  S^remel,  (eq  gebulbig, 

eä  finbt  pc^  einei;  luol, 
ber,  wol  bu  S()c  btft  jt^ufbig, 

ber  grauen  jaulen  Jeff, 
33u  tanft  eä  leicht  get>enfcn, 

ei  mat^ä  ein  gribeS  i^aar, 
.]  bofe  (ie  fiäf  loit  bet)cnfen 

mit  ®oIb  unb  ©eiben=ma^r'. 


3^r  Elo6t  ia  jonft  ber  Sparren, 

i^t  ÜHten,  ofljuDiel: 
mie  ieib  i^r  benn  fu  3tatren 

unb  fuc^t  bet  Siebe  ©piet 
6eQ  einem  ftifc^em  geinbe, 

bie  3t|E  entMfftet  Jeib? 
hodj  iDoS?    S^r  (uc^et  greunbe 

in  eurer  ffliinlerS=3eit. 

Erinnerung. 

3n  biefem  fei^ften  Be^en  f«9nb  etliche  SDielobeijen  jietnli(§ 
tioii)   gefejjet,   roetc^eä   Don    bet  gronjift^en   ®eigen=art 


eec^fted  3el^en.  115 

l^crrul^rct.  SBer  fic  nic^t  errciti^cn  fon,  mog  fic  öorbc^ 
oe^en  ober  tran^poniren,  id^  ^ait  ia^  lejtere  tpegen  der- 
Anbetung  i^red  Saffed  meber  tu^n,  noc^  i^rer  fc^önen 
(Scfang- weife  ^otber  il^ncn  einen  legt  (wiemol  mid^  ber- 
fetbc  mcl^r  äRul^e  flefofiet,  ote  er  Siebligfeit  l^aben  mochte) 
verjagen  moQen.  Unb  mer  tan  fic^  auc^  unt  adeS  be= 
fummem. 

gilibor. 

S)e§  fec^ften  S^^^nS  (£nbe. 


8* 


k 


iScl|ani|^rt|tcr  iDctius 
fftjtcrce  3cl)eu. 

Seg  fiätD,  Stuiiuä,  iiu  ^aBt  i^r  (ott  gdefeii, 
tvaä  ^Ktntgft  folget,  ift  bpt  eine  mimtte  Stirn, 
bie  Spifl  iiiib  Sf^etj  uetfte^et 
unb  nic^t  ju  emftlic^  geSet. 
3)i<  SIegut  m[^'  etfaiin  gabrijiuä  (sie^itn 
ift  mein«  Sugenb  gunn  unb  Ülit^tfi^tiur 
3)i^  3s6en  ßteibet  mein, 
auc^  ft^ieiti'  ii^S  mir  affein. 

3)em 

UnBe^oBelleHi  unb  üfatlenbem 

©arten =66jjen 

Dpffett  bietet  lejtfte 

3eljen 

burdü  BtSfiiWettifle  3""ai""i8^- 

eivifft 

Sjiltbot  ber  Borfjerer. 


fl[>Dr  etoBe«  eic^en=5iol),  nu  treuer  öart«iiMp,\c6tec, 
<J  ^riauu«,  ben  bae  aJolE  beir  Sugtiib  e^ct  unb  liebt, 
bie  Sungfer  lauf(|ft  an  mit  ft^muiijelnbem  ÖelÄttiter, 

Stirn  bifi  mein  Opfer  ^in,  ba^  eine  ^laiib  bir  gibt 
bie  beinem  St^Spfet  gleii^t.    3>er  Sen^  bricbt  bir  Sielen 

unb  niat^l  au^  buitlem  fflo^n  bir  einen  S)liinnn=fironj, 
|3)1&]  bie  3ere*  pfleget  bie  ein  JEetjen-bunb  ju  ^oien, 

bie  fro^ie  aBinjev^fiiaor  lu^t  um  bi^  manchen  tnnj, 
unb  ftienit  bir  toten  äüein,    ber  acinler  mtnbel  Sttäii^e 

uon  bem  Dlibeu^^aii^'  unb  ft^Iai^tt  fein  fungcS  ätie^ 
öor  beinem  erb^aitat.    31^  lote  bie  @e&t.\u*e 

unb  ftelle  mi<^  aui^  ein  ju  lilffen  beine  Unit 
roiemol  bu  feine  ^a%    Staat  brnig'  ic^  ^dfltibte  Steinte, 

bo^  trojjen  fie  ben  2enB,  §ctbft,  ©onmiet,  aBinler^'3ci'' 
Wmftu  fie  gAtig  an:  fo  foUen  beine  3)fiume 

Uon  aSurm  unb  Slonnerft^lag  unb  ICiebeii  fein  befrebt, 
ISS  foU  bie  ©c^Iangen^Siii^l  nti6  *>"""'  .^atten  toeidfeh, 

lern  Burn  noi^  9(effel=flraui^  Berlejjen  beine  S3ruft, 
ein  bitf :  bef i£attenb  &aub  foll  bir  Selmirmung  ret<^en 

Uor  atter  Sunnen^ijj  unb  f^affen  föble  Suft, 
ber  ^orbwinb  fol  bic^  nie  inil  rauhem  @i^nee  beli>e^en, 

e3  foB  fein  3apffen-cl;6  beft^weren  beinen  öart, 
bu  fpüft  tcn  ^ebern  gteiä  bie  feulung  fiberfte^tn 

unb  galten  m  ber  (Slupt  auf!  auff  J)emniilni=att. 
Hamburg  ben  '2li.  3lugu|)m. 

1657,  gilibor. 


irnfc^ler  Setiiie        yfjtetfg  S'^ 


[229] 


t230] 


Üladjt'&liltl 
[Melodie.] 

Vi3)eiiä  IjOtte  mir  ben  Silin 

'*'  biiri^  ieine^  Soffteä  giig  benommen 

irf;  gieiig  iinb  luiifte  iiicfit,  ioD£)in, 

inbe£)m  mar  itfi  juroeit  gefommeii. 
2. 
^ec  bleiche  XRonben  iatit  jmar 

fein  fitbern  Sii^t  f)e[l  ongefteffet, 
bocÖ  rouft'  ii^  ret^t  tiic^t,  roo  i(5  luar. 

to  f)Qtte  mi<^  ber  9iQufc^  tebettet. 
3. 
^^r  ®6Hei,  i)aM  Eonf,  baß  i^r 

micf)  broi^t  ju  biefem  fctiöncn  Siiibc, 
(bacfit  id))  als  in  ber  S^ammcr-tü^r 

ic^  ia^  bic  [)tminli(4e  53otinbe. 
4. 
Sie  ftätf  i^t  auffgelöfteS  ©oubt 

unac^tfain  auff  betn  9(tme  liegen, 
iaS  ^aai,  baä  meinen  Sinn  geraubt 

fn(^  ii^  um  i^ce  SBaitgen  fliegen. 


[231] 


Sie  jog  beii  Juffen  3'niniet  ^  ffleift 

balb  ein,  bolb  ^aiic^t  jie  i^n  juifitfe, 
mag  fd|6n  unb  liebme^rt  ift  iinb  lieift 

fa(^  i(^  in  bie[ent  Slu^enblifle. 
6. 
Sd  mein'  idd,  mar  Slnbcnmebe 

a(«  iEerfew«  it)t  ju  Jgii'ilffe  fa^nie. 
So  bie  entblögte   'S^)püt 

alä  fie  ben  gölbnen  9Ipfcl  no^me. 


ajiane  E)ntte  felbften  Cuft 
mit  bteler  Si^önfieit  SeiijuJt^lQffen, 


fie  tu^te  bie  geballte  ©ruft, 

bie  aud)  baS  ^elffenbein  tan  ftcaffen. 
8. 
Sic  ftritte  bet)  mit  bie  SBegter, 

bie  Si^oam  unb  brünftigeS  ^Bcdotigeit: 
fünft  ^dtt'  icfi  biefe  ®6tter=3ier   . 

fo,  tnie  fie  tag,  eiit&löfit  umfangen. 
9. 
^ii  ijoiie  ©eifl  uub  ©rnftligteit, 

bie  f(ft(affenb  out^  nic^t  Don  iiir  ftftiebeii, 
bie  machten,  bog  i^  (ange  Qtxi 

aOein  mit  9tnfe|n  mar  jufrtebett, 
10. 
9ti(^t  9trguä  gab  fo  eben  at^t 

auff  bie  i^m  anOerttauten  Su^e, 
bie  er  mit  ^unbei't  3lugen  mat^t': 

olä  ic^  Quff  i^te  füffe  9luf)e. 

SBte  offt  Ii^Dlf  i;^  ben  Iraum=@Dtt  au% 

roenn  fie  lieB  einen  ©euff^er  I)ören, 
befSrc^tenb  bofe  burcfi  einen  ©taufe 

et  i^re  fRu^e  möchte  flöten. 
12. 
3;ocf)  lieffc  mii^  bie  Siebe  nic^t 

ben  guten  Sotteil  fo  Oetjeumen, 
bo6  id)  ifir  Sitjtn  9lngefi(f)t 

uit^t  tfi^ten  folt'  in  i^ren  Iriumcu. 
13. 
Slann  öffnet'  ic&  ben  iönfen  ifit 

unb  meÜ  bei  S^Iaff  fie  nod)  umfc^tolfeu, 
^ab'  id)  ein  Äüfictien  cbet  uiet 

in  fold^er  ftiflen  9Iaif|t  genoffen. 


33i6  faiti  bet  ®i)ffcr=ooae  SDio^n 
unb  roatb  entn'ift  06  meinen  Steuben. 

So  fc^öner  Siebe  teic^et  So^n 
madit  au(6  bie  Sterne  fetbet  neiben. 


[233] 


[234] 


iÖr  einen  5BemQnt=ftrQflI 
oerfc^rofenen  aiugcnlieber, 
barob  etfeuffäte  fte  einma^l 

':I)ret'  i^re  ÜDiaTtiior^glicber. 

16. 
g  bie  itiüben  Siebter  ouff, 
bie  au^  bie  ©onne  löinien  ^6nen, 
^d)  bot^te  fc^on  auff  gfiidit  unb  Öauff 
beiorgt  beä  äotiEä  biefei;  Sc&önen. 
17. 
.^6'  Slmot  J)Qnl  unb  ißenu3,  bu 

bafe  itir  mir  bama&l§  ®unft  crtaorben, 
ic^  icete  fonft  in  felbeni  nu 
für  i^rer  £o9er=ftabt  geftorben. 
18. 
31)r  &a61  vi  itur  aUtiit  gemocht, 

bo&  <Sic  mit^  freiinblit^  angenommen, 
1}o%  \ie  mic£)  lie6Ü€^  aicgelQC^t, 
unb  t|ieffe  ju  bem  SJette  (ommen. 
19. 
Sroat  fpvac^  ftc:  burffftu  biefe  Beit 

\)id},  mid)  jufpret^en,  unterroinben? 
Öoftu  liiert  fatt  ©clegen^eU 

bei)  Xüge  bicfi  be^  mir  ju  finben. 
20. 
Sloc^  btuHte  (ie  mit^  fanfft  an  fi^ 

unb  fü^te  mic^  ju  Dielen  mahlen: 
ba  büi^t'  ic§,  eienb,  ni4t  an  bidi, 
nD(5  meiner  erften  2icbeä  =  Cln)Qafen. 
21. 
^ott,  Setle  bu  nur  reinen  SDiunb, 

unb  fen,  gletc^  loie  bu  liflcgfl,  oerfcfilüiegeii 
(d  fon  bein  $feil  fein  SSlumen-bunt 
unb  millen  in  ben  Wofen  liegen. 
■22. 
'  3(5  unb  5)orinbe,  fc^lucigen  auc^. 
SBirft  ober  bu  ein  SBott  bctennen. 


Öelfarnf (fiter  Seiiiiä 

Jo  foUftu  Jein  ein  S(§itiefcl  =  raui§ 

iiitb  ganj  jii  Staub  unb  $u[aer  brennen. 
23, 

Sffieiin  einet  frogt,  nioä  me£)r  gcft^oc^:  ' 

fo  fliric^,  loie  i<i),  i^  fei)  gcirfiieben 

@D  balb  jocinbe  ronrbe  ntac^, 
reei!  fie  mit  mit  iu<^t  loor  jnftiebeii. 

U. 

ein  Siegen  £)ätt  beii  onbern  in  bei  Scheibe. 

[Melodie.]  [235]  [Melodie.]  [236]  [Melodie.] 

1. 
f^3e  ^u^lenjc^e  9iae^t  tnig   i^r  gefiicnteä  SBonb. 
Dianen  tonjtc  für  bet  Sßenuö  ^Ctamant. 
bie  fti[l  =  öetfie&te  S'tafft  fttoall'  auff  bic  ©rben; 

Sa^n, 
unb  rühret'  einen  ^e[b  mit  toufenb  fäti'mncn  an. 

S. 
9Boä  fotte  SDiorfenä  tutin?  er  btni^i  ben  braunen  flab 
unb  fi^mi^  bei  Ireuine  ©aat  inö  büfter  üßeet  ^insb, 
3)et  ."pelb  ermadit'  unb  füfjlf  ben  aJunbcrfa^men 

•trieb, 
foit  tnat  noi^  Sager  =  ftQt  not^  Sd)lQff  i^m  lueiter 
lieb. 


®t  ft^n^e  (eif  ^inab  nac^  giCliä  ffornmertü^t, 
cotSlotiS  @ct|(oQff^gemai5  ^a!  ftetä  ein  iRicgel  fi'it 
bobe^  bct  Jgnnb,  bod)  t)Ätt'  et  bicfeä  fi^fetfit  geacfet, 
roo  Sloriä  SKiittet  nic&t  bie  lochtet  metit  braucht. 

[237]  4. 

Die  SOtcgb  foU'  iejo  bron,  bie  fonft  atleine  lag 
f)\%  auff  ein  jiemtii^  ^inb,  baS  fie  ju  raarten  l)f(ag. 
Xer   3:taum=läDtt   ^atte   fie    im  Si^laaffe    grob 

erft^tetft, 
btum    lag   fie  Sintitoli    auff  ben  9tiit[cn   Qufe= 
geftretft. 


®E  rii^rt'  fie  fodilliif)  on.    @ct|(aHt  ober  loocfeEt  if)r? 

fie  aber,  fie  ecfeuffjt'  unb  fpcQ{^:  loer  ift  bei)  mir':' 
3(il  bin  ei,  Ucbflet  Sc^Ofi,  ac^  la^i  mi(!&  ju  eu(^  ein, 
icfi  6in  öetittt  iinb  na!t,  ic§  möcfit'  erfroren  (ein. 
Ö. 

Sie  merfte  balb  bie  ftreqb'  unb  natmi  i^n  ein  p  ficfi, 

bag  üBett  auff  einen  ^3lami  gemacht,  f)ie(t  nidit  ben 

olä  ^te  bet  brttte  tarn,  bie  Safl  ttiiirb'  i^m  ju 

fc&roeer, 

eä  603  (ii^  jiemlidi  ein  unb  roaffell'  fiiit  unb  E)er. 

7. 

üai  Stinb,  baS  lange  ft!&on  bet  SBiege  mar  entme^nt 

alä  baä  geplagte  fflett'  o£)n  Gnbe  roonft'  unb  tvöliut' 

erroadji',  nnb  fie§  ob  man  i^m  freunblicfi  ju  fcbon 

(ptai^, 
bennoc^  nic^t  (ein  ©efc^req  unb  fnr(^t(Qin  lueinen 
na((. 
8. 
3)ie  SOitttter:  fitorie,  ge^  gefditDinb  unb  nim  ein  Sidfi, 
o^n  Urfac^  pftegt  boä  Sinb  fo  ^art  ju  meinen  nic^t. 
[238]      a;ie  Soditer  merfte  bnlb,  eä  ijhtte  nic^t  ©efaljr 
bieroeit  fie  jicmlit^  fonft  aa^  mit  f 


3)oi^   fi^Iug   fie   3euer    on.     J)er  9lrflroofni    riifirt 

fie  fe^r, 
fie  tieff  bie  Stiegen  cb  unb  gutfet  Ejin  unb  t)er, 
bis  Sie  jur  S'ammer  (nöm,  ba,  Ido  bie  gittiä  fc^Iieff 
ber  fie  üu^  ^orn  entbrannt  bi§  tjorte  SBort  ^urieff: 
10. 
SBa«  ma£^flu,JHQ6en  =  oa6?  met  lieget  ^ic  6eii  bit? 
fdlämftu  bi(^,  ai^onbbalg,  nic^t  jutreiben  fotc^eä  £)iet, 
ffioiburc^   big   ganie  ^flu^   in  Spott  unb  linear 

Scftamftu   bi(|   nii^t   für   ©oft,    fö    für{5tc   boc^ 
bie  SBeÜ. 


1 


I  aSaä  folt'  auff  folc^en  Sang  öegelin  boä  arme  Sinb?     ^| 

bolb    (tüdi    fie    eilt,    6a(b   aufi.     Slic^t  9Harä   imb 
SJenul  [inb 
mit  (Didier  ©^oom  crtafspt,  roie  bife  öerliebte  Sßaar, 
in  feiner  beflen  Suft  fo  (i^ioii  betroffen  ipor. 
12. 
®er  (onft  bet)erjlc  §e[b   mar  felbft  o^n  atteS  ^erj, 
fein  ©ebel  \<tjidit'  ibn  nie  fo  fe^r  aU  f|ier  bie  Sierj 
fo    biefe  Slotiä   trug,     ^ier   ftritte   gom  unb 

3({|<iain, 
bis  enbli(^  ®^r  unb  Ofimpff  bie  ober^anb  befaötn. 
[239]  13. 

S)ie  giKis  muff  t|ctau6,  mic  lieb  ber  Diadibar  mar, 
ber  §elb  uerblieb  urnftuöt  mit  Scbern  einfam  bar. 
5)ier  ^dlte  Stortä  etft  ben  Söffet  loffen  fe^u 
loa  StUi^  nictit  gemuft,  mai  i(ir  audi  Dor  gefi^ebn. 
14. 
3;rum  warb  auff  beijbcn  I^EÜ'  ergriffen  Stilleftanb, 
i^r  roarb  bie  gittiö,  unb  bie  S-Ioti«  ber  betannt. 
So  ^Qlt  ein  ^Jegen  offt  ben  anbern  in  bet  9tii£j' 
bife  morfit,  bnB  Sloriä  ^ier  aud^  td^t  ein  ^lugc  ju. 
15. 
So  feljom  ge^t  eä  fter,  wenn  Stmor  fflieifter  ift, 
fo  bleibt  bie  Jungfer  ftef)n  unb  roirb  bie  Sßagb 
geti'ifet. 
©c^aff  nur  bie  Mutter  ab,  ia'ä  §unb  mib  SRiegel 

fein: 
So,  Sloriä,  roirb  bev  &elb  beo  bir  auc§  fcbten  ein. 

III. 

aier  tefte  ©inn,  ba#  Sütllen- 

[Melodie.]  [240]  [Melodie.]  [241]  [Melodie.] 

1. 
TnU  bift  e#,  ebleä  Süllen, 

bu  f(l)6nfter  ©inn  allein, 
be^m  aQer  lichter  fielen 
ju  iBienfte  follen  fein, 


i^m  ein  2oima^  f^Ji^n 
boS  nic^t  ®emait  nodi  3«it, 
noc^  UnfaQ  ton  Dertejsen, 
bife  nocö  bcc  Sroigteit. 


ÄDinmt  ^et,  ii)t  3Bei6^eit*®tünbet, 

i^t  ^tieftet  her  üfiatut, 
lommt  oHe  3ö6iil=fi'tnber, 

raofetn  i^t  nur  ber  ©pur 
bet  ^atir^eit  nai^juge^en 

ein  menig  (etb  gefinnt: 

Efo  (oflt  t^r  mit  gefielen 
taf)  fuE)len  übeDuinbt. 


|»efi(^t,  bic  @Dtter=@abe, 
fo  älDor  unic^äjöat  ift, 
bringt  manchen  ju  bem  Stabe, 

ber  fid)  ju  feßt  Ocrgift 
in  einet  ©c^önen  blitEen, 
roaä  \d)  iiic^t  (e^en  fan, 
I  baS  tan  nti[f)  nid)t  beftrtfFen 
)  ftrdfflitö  reiben  an. 


3)aä  fiöre«  bringt  offt  ©ifireHen 

unb  jc^afft  Itneinigteit. 
SSoä  aiiufit  Ion  erroettcn, 

roi^rt  eine  tutic  Qtxt. 
Slc6!  mandje  ititb  betf)6ret, 

roenn  fie  ber  SRebe  lo^n 
ber  Sunggefetten  ftötct, 

wnb  fömmt  in  ©pott  unb  Jpo^n. 
5. 
©eruc^  i[t  taum  junennen, 

fein  ^u^n  iiat  (c^Ici^ten  ^ant. 
3Jie  9tofen  =  roinb  ni^^t  (ennen, 

öeriagct  fein  ©eftonf. 
[243]  ein  anenfc^e  lan  root  leben, 

wnb  fjotf  i^m  nimmerme^t 


1-M  l9c^ani!i^ta'  ainuiS 

'oai  äiiei^en  Suft  gegcfien. 

"^Inbi  ®(^me!feii  benn  bie  ffi[)r. 
6. 
liem  3ßDUuft=  Buffern  St^nieKen, 

bem  Cufft,  Stu^t,  erbe  bi«nt, 
biim  dÜogel  junge  Reffen, 

bcm  SiJalb  unb  SÜBiefe  grünt, 
uinb  ben  ber  SiWei:  leget 

bie  faljt^eit  Meufen  ein, 
iftS  nic^t,  ber  Seutel  feget, 

uttb  fjei^t  unS  tränte  fctn. 
7. 
^n  güf)[en  nur  affeine 

befielt  ber  Sinnen  fflruitb, 
D^n  biefen  Seben  feine. 

aug,  O^ren,  9ia(e,  «Kunb, 
ergreifen  leine  ©ai^en 

bie  ifinen  ©egenb  fte^n. 
äSag  äffe  ©innen  machen, 

mufe  erft  buif^  ben  gefc^e^it, 
8. 
S^u  affer  Sinnen  fi'ßnig 

nimft  gar  bie  Seel'  aucfi  ein, 
ber  Seib  tft  bir  ju  nienig. 

bebentt  ben  Sufe  affein, 
[244]  ba  bag  bein^ite  Siü^ren 

her  Sippen  nie|)r  «rgejjt, 
alö  feiner  non  ben  oieren 

unä  in  iSergnügung  fej^jt. 

9. 
ttt  .pänbe  bruft,  ba^  SReiben 

an  unfrei*  Siebften  Sriift, 
unb  wai  man  ni^t  batff  ^reiben, 

bie  iiiDlbefannte  Cuft, 
barnm  roii  aKe  lieben, 

@uf|t,  Seben  magen  ^in 
in  Sunft  unb  Krieg'  unä  üben, 

ift  me^r  a(8  affec  Sinn. 


1 


[246] 


®i6  ift  eä,  Sdiaj  iHofiae, 
'i  icö  fu  gern  an  bir 
ieö  gü^tetie  SB«!  erfuttc. 

*4Jerg6nn  mir  für  uiib  für 
nur  biß  beij  bir  ju  iiben, 

fo  mii  ic^  nimmermehr 
©etuc^,  Sc^maft,  Se^en  Sitten 

iinb  Raffen  ba§  Se^öt, 

IV. 

gtiren^Sriffe. 
[245]  [Melodie.] 
1. 
jTUStäi  jüttftu  bertn  jurücfe, 
rtienn  bie(c  meine  Jpanb 
berfuc^en  tuiE  i^r  @lütCe? 

fdUt  fic  ju  meit  inä  Sanb, 
Sfiofitte,  wenn  (te  rühret 
mai  it)r  it)t  S'ingfer  Siolt  uerbeffet  filmtet? 

2. 
@Ö  roirb  einmaE)!  boc^  (ouimen, 

boft  bit  bie  gtoffe  ®(§eii 
gu  galten  mtrb  benommen. 

aSaS  meinftuV  tieffe  9ieii 
roirb  bic^  otäbenn  umfüffen, 
tüo  bu  mit  meine  Siift  aiii)  I)Qft  gelaffen. 


Uie  unfoftba^ren  Xiidfer, 

fo  bu  um  bic^  ^etnl^n, 
betaften  frei)  unb  fieser 

bie  [üffe  SoHuft  an: 
ben  ^dnben,  bie  boc^  beben 
roirb  fo  ein  (inber  Strich  nic^t  jiigegebcn. 

4. 
@q!  roöcftu  Qug  ber  l£iben 

in  Snbien  erbaut, 


[ 


•t  ne^meiT.  ■ 


126  öc^invnfi^tcc  ««nuS 

[247]  lüD  aät  ißJeiber  luecbeix 

gmij  naffenb  ongefi^aiit: 
toDflftu  bii^  bat  ouc^  fcfiimen, 
unb  einen  (diEediten  ®nff  oor  übet 

Tie  ^aut  am  ganzem  Ücik, 

ift  bünft  mi(^  eiiterfetj, 
ob  ic^  mic^  hieran  reibe 

unb  ge^e  bprt  oorbeg, 
ift  id)led)t  ju  untetf  treiben 
fodtflii  benn  einen  S)tuf(  nii^t  tonnen  leiben. 

6. 
"I^ie  ^aut  roiib  boc^  nitjt  ringer 

unb  Meibet  nnbeflefFt, 
ob  fic^  (d)on  je  ein  Singer 

bariibet  auggeftrettt. 
SKon  roitb  bit  an  nidit  fe^en, 
ift  fc^on  ein  ffi^ren=  griff  roo^in  geft^e^en. 

7. 
Su  raeift,  i[^  bin  uerfc^roiegen 

lüD  bir  e§  borum  ift 
man  mbd)i  juioiffen  [riegen, 

bofe  meine  §anb  bi(^  fü^t: 
\o  mit  ic^  ^DC^  uerfc^tDceren, 
ben  S^lai  foll  fein  3]ienft^  je  au§  mir  t)6ren. 


[248] 


iCrum  ^uffe  nit^t  juriitfe, 
wenn  biefe  meine  ^anb 
nerfudien  roi(  ifir  ©lüfte. 

@S  ift  bod)  nur  ein  ^anb 
^a  fü&len  boä,  fii^  meßten, 
mag  balb  ein  onber  rottb  mit  SDiac^t  jerft6ren. 
V. 
S)a#  mifettoulii^e  StÜev. 
[Melodie.]  [249]  pielodie.] 
]. 
flTilD  bet  leufff  nit^t  tommt  ^in, 
"^^  mu6  et  alle  SBeiber  fenben. 


jejo  ftimb'  erfüDt  mein  Sinn, 

unb  bai  @(ütt  in  meinen  ^Änben, 
fomrat  ein  alter  §ö0en',^unb 

unb  Derftört  mit  aUeS  SBefen. 
3n  StoetnuS  roten  @(^[unb 

mit  bem  bi'irren  iConnerbefen. 
[250]  2. 

21Iter  ftfiimpfft  jroot  nicmanb  nic^t, 

roo  Eä  nu  bcn  jungen  ttoute, 
100  fein  fotglit^el  ®efi(^t, 

\o  nic^t  alles  3)ing  beft^aute. 
SRein«  ©djöncn  jotter  afiunb 

fiel  anff  mitft  mit  toiifenb  Siificn, 
wa§  mir  roeitec  mar  oergunnt, 

mü%  icfi  um  bec  9[(ten  miffeit. 
3. 
ffiunnftu  benn  ni^t  btßma^f  ru^n, 

bofe  bu  iinä  jetteift  bie  S'artcn? 
^aftu  itieitei'  ni^tä  ju  tu^n, 

nicfit  ber  Spinbel  afiäuroarten? 
glilf  ben  alten  Selj  oieimr^r 

unb  befteti  baS  ^obten=§embe. 
SBa§  Dcikutj'tu,  bog  mot  e^t 

bir  nidit  ifl  gerocfen  frcmbe. 
4. 
So6  bie  Sugenb  ftölid)  (ein, 

roeil  bie  ®eifter  no4  fit^  rühren. 
Senn  bie  SSJangen  fallen  ein 

unb  bie  3d[|ne  fid&  ucrlieten, 
[2öl]  tDtnn  bie  fflruft  DEumettet  ftetit, 

Hub  ber  ©liebet  Stut  erfaltet 
aller  9)iul)t  ju  brümmern  gEtjt 

unb  ber  ganje  Seit  Detattet. 
5. 
Sßerben  Tuir  lool  anberS  fein 

unb  auff  fientgern  SniEEn  ÜEgen, 
weil  unä  6Iüf|t  ber  S(^6n^Eit  «cfiEin, 

fut^en  mit  aucti  it)t  SSecgnugE«. 


Stojj!  unb  titf)  Ulla  bietet  nacfi, 

roaä  mir  offt  crgeslit^  treiben, 
baä  nui;  bringt  bir  Üngemflcli, 

bnfe  bu5  fetbft  muft  Inffen  bleiben. 
6. 
Ungeroittcr,  leufel^sSgrant, 

3af)it  =  6ntt§,  3ieib  ber  guten  löge, 
Schatten ^ !5r()er,  9tuiijel^I|QUt, 

?iein=^[iu6,  3i'ni=fQ6,  5:obten=t(a9e. 
Stile.    $aIE  bi4  roie  bu  tu^ft, 

ju  ben  jf^roatgen  ?tbgrunbä  =  ©eiflern 
nnb  orrtüefit  mir  leine  ßuft. 

3c^  tan  mii^  mol  (elbet  meiftern. 

VL 

^eigeblii^  Derluac^ftH  bie  Siebe. 
[252]  [Melodie.]  [253]  [Melodie,] 


sHSter,  idi  mu|  beincr  lai^en, 
■**  baft  bu  roitt  beä  Wmot?  Slufit 
butc^  bcin  Stufjfe^n  fället  motten, 

Siebe  tii^t  boc^,  mie  fie  tiitit. 
SÜJaiilt  man  fie,  fie  birgt  üfr  5euer 

fteHet  (ic^  ttiol  gor  aU  ^lafe, 
©riffgeii  finb  bei)  i^r  nidit  teuer. 

3;u  usrbcutfi,  unb  ineift  ni(f|t  roa«. 
2. 
Sie  mei|  niic^  boi$  mot  ^u  Iialten 

meine  |46nft[e]  Slrgine. 
[254]  S)u  magft  loie  bu  roilft  oetroatten 

Sajäditers  Sfmt.    l\ni  tt)ut  nidit  mly. 
bog  bu  un»  mit  beinem  {(^(eic^en 

manche  ((^6ne  Suft  nimft  t|in, 
3di  unb  Sie  (an  bot^  erreitiien, 

roas  beliebet  unfern  Sinn. 
3. 
aSagflu  rool  fo  Dief  Bet&ütcn, 

bog  id)  @ie  nit^t  [pre<f)'  aUein. 


SeatercS  Selben.  129 

3)cin  fo  Sligtüo^n^uoIIeö  SButcn, 

tan  e^  auc^  genugfatn  fein: 
ha^  fie  mir  nid^t  mand^eS  @tunb(6en, 

menn,  bu  ©ratnl^afft,  nid^t  bift  bar, 
gönn'  i^r  jartc^  SBottcn^munbd^en 

fonbcr  fc^cttcn  unb  ®efa^r. 

4. 
3l\i  nur  l^ictf  ic^  fie  umfangen, 

mein  ÜRunb  fufeef  i^ren  ÜRunb, 
3^re  SBangen  meine  SBangen: 

SBeiftu  ba«  auff  biefe  ©tunb'? 
äd^!  toa^  motteftu  boc^  ratl^en, 

ma^  auff  einen  Slbenb  fpat 
in  gel^eim  mir  be^be  tagten, 

afö  fie  mic^,  wie  fotget  bal^t. 

[255]  5. 

^erjgen,  wo  ic^  fo  barff  nennen 

bi^  mein  allertrautfteö  fi'inb, 
fanftu  meine  Srunft  ertennen 

bie  fid^  tdgtid^  me^r  entjunbt. 
S^,  fo  tinber  meine  flammen 

tap  mid^  beine  Siebfte  fein, 
S^jt  finb  tt)ir  allein  be^fammen 

tt)a§  bu  mitft,  rdum'  id^  bir  ein. 

6. 

3)rauff  entbtofetc  fie  bie  ®affen 

i^rer  meiffen  ©Jtber  =  S3ruft, 
ad)\  maS  gab  mir  il^r  umf äffen 

für  üiet  taufenb  ®otter*Suft! 
3d^  bruRf  i^r,  ©ie  mir  bie  |)dnbe, 

unb  befugten  ung  auffö  neu. 
SBir  oerfprad^en  fonber  ®nbe 

uniJ  mit  ©d^müren  ftete  Xreu. 

7. 

3ln,  mag  benfftu,  menn  bama^ten 

id^  i^r  ^tte  gut  gemad^t, 
mag  aSertiebte  lonnen  jagten, 

l^dttepu  fie  auc^  bemac^t? 

Sohwieger,  Gehamschte  Venus.  ^ 


SejtercS  Selben.  129 

®ein  fo  Sligtüo^n^uoIIeö  SButcn, 

tan  e^  auc^  genugfatn  fein: 
ha^  fie  mir  nid^t  ntand^eS  @tunb(6en, 

menn,  bu  ©raml^afft,  nid^t  bift  bar, 
g5nn'  il^r  jartc^  SBotten^munbd^en 

fonber  fc^ettcn  unb  ®cfa^r. 

4. 
5Ru  nur  l^ietf  ic^  fic  umfangen, 

mein  ÜRunb  fufeef  il^ren  ÜRunb, 
3^re  SSangen  meine  SSBangen: 

SBeiftu  ba«  auff  biefe  ©tunb'? 
9(1^!  toa^  motteftu  bod^  ratl^en, 

mad  auff  einen  ^6enb  fpat 
in  gel^eim  mir  be^be  tagten, 

ald  fie  mic^,  mie  folget  bal^t. 

[256]  5. 

^erjgen,  mo  ic^  fo  barff  nennen 
bi^  mein  allertrautfteö  Sfinb, 
lanflu  meine  Srunft  erfennen 

bie  fid^  t&glid^  me^r  entjftnbt. 
(£9,  fo  tinber  meine  flammen 
la^  mid^  beine  Siebfte  fein. 
-   3^it  finb  mir  allein  be^fammen 
mad  bu  milft,  r&um'  id^  bir  ein. 

6. 
S)rauff  cntbtofetc  pe  bie  (Saffen 

i^rer  meiffen  ©itber  -  S3ruft, 
0(^1  mad  gab  mir  il^r  umf äffen 

für  üiel  taufenb  ©otter-Suft! 
3clJ  bruftt'  i^r,  ©ie  mir  bie  |)änbe, 

unb  befüigten  und  auffd  neu. 
93ir  t)erf))rad^en  fonber  (Snbe 

und  mit  ©d^murcn  ftcte  Xreu. 

7. 
9ht,  mad  beniftu,  menn  bama^Ien 

id^  i^r  ^dtte  gut  gemacht, 
toad  Serliebte  fönnen  jagten, 

^&ttefht  fte  and)  bemac^t? 

8eh wieger,  Oehumaohte  Venus.  ^ 


130 


tSe^arnfi^tei:  aui 


borum  (qB  uns  nac^  Sßcrgniigcn, 
Sitter,  (icbeu  (oiibec  SJefir, 
[256]  iijolt'  i^  fte,  wie  bir&,  bctrieficii: 
^attftii  rool  ein  Sinb  notft  iiiElir. 

VU. 

SBatbilt^cit,  bic  3itffei;=bottf. 
[Melodie.]  [257]  [Mcludif.] 

T\U  fi#elie61eä  §Dnig  =  tinb, 

SJarbitldieii,  fiabnüfe  meinet  Seelen, 
bec  Siibienä  füffe  3ii"ft=j|&[eii 
an  Slnmii^t  nic^t  jugleic^cu  finb. 
3(^  mit  eä,  baß  eö  aäe  rtiificn, 
luotum  id)  bt(§  fo  offt  muß  Ii'tffen. 

2. 

Uet  3u(fec=troji,  ber  9iettat=aSein, 
ber  in  ben  golbtien  Demant  ^  Jctiaolen 
fptingt  ücq  ber  Oötter  3ei)enno|)Ien 
[258]  moiiöt,  bo6  fie  emifi  trunfcn  fein, 

roeit  bc&  ®e|(^mfltfS,  bc§  ^nftcr-fiiffcii 
fie  nimmer  mögen  latt  genicffen. 
3. 

Hein  iinoctgüc^nct  Sq(i(q1  =  SDJunti 
ift  fotcfi'  ein  9!eftar  meinem  öerjen, 
fi'it  meiner  Sie6e  SäJermn^t  St^nierjeit. 

2Boä  aiiß  ^qmcttcnS  bunten  ®nmb' 
am  ffliorgcn  bie  bemii^te  Siene 
ijj£  ob,  ift  beiner  Suflt"!'  griine. 


®ii6  ift  ber  gütbnen  ^aore  3)anb, 
fii6  beiner  ©titite  ninb  umfangen, 
fü^  IJic  Binoö^^'^otc  SBangen, 

fitfe  beiner  Stugen  geller  ©ranb. 
Dem  yip;icn  =  tQU,  bem  iJiiHcr^rcic^en 
mu^  fuffer  9(latant  and)  weichen. 


Segtcre«  3cl^cn.  131 

5. 
Dein  8ltem  fuffer,  bcnn  ffiancct, 

fufe  beinciJ  ^atfe^  fd&matc  Sänge, 

fu|  beincr  Stufte  $crt=geprdnge, 
fufe  il^r'  gnmol^nerinn,  bic  ©ect. 

©ufe  beine  Siebe,  füfe  bein  Sad^en, 

bein  ©d^taffen,  f  uff  er,  ad^!  bein  »ad^en. 

[259]  6. 

@&6  beine  Leiber,  fufe  bein  SloH 

ba^  Suppd^en  brein  ift  fu§  barneben, 

bu  meift,  toa^  bu  mir  braug  gegeben, 
»arittc^cn,  fuffe  SuHer-^boff 

^i)  fd^meffe  buntt  ntid^,  noc^  bie  @ia6en, 

bie  aud^  bie  Xobten  fonnen  laben. 

7. 
3)a«  füffefte,  fo  on  bir  ift, 

mnS  id^,  ungerne  jwar,  üerfd^toeigen, 

boc^  fan  e§  über  atteS  fteigen, 
roa^  je  bie  Sterblichen  üerfüftt. 

Sie  Suffe,  fo  eS  üon  ftd^  giebet 

mad^t  Seib  unb  ®eift  jugteid^  tjertiebet. 

8. 
äRan  fagt  rool,  bag  mad  fufferS  nic^t 

fe^,  afö  ber  fanffte  Sc^taaff  jufinben? 

ba^  fan  id^  leicht  ba^er  entgrünben: 
afö  neutic^  un§  üerfc^manbt  ba^  Sic^t, 

ttjar  mir  ba^  mad^en  atfo  füffe, 

ba§  id^  ben  ©d^taaff  brum  fal^ren  tieffe. 

VUI. 

3)aö  franfe  SSufd^gen. 
[260]  [Melodie.] 

[261]  1. 

flftUfc^gen  ^enff  i^r  ^dm^td^en  nteber 

unb  lie^  ^erbe  ©euffjer  gel^n, 
bie  fonft  muntern  Singen = lieber 
^atte  pe  ^otb  offen  fte^n, 

9* 


128  ©(^.inif^et  aiertitä 

Irojjl  unb  tut)  unä  hie(e8  natt), 
toaä  mir  offt  ergeälicft  treiben, 

baS  nur  bringt  bir  Ün9ema(^, 
baft  bu«  fetbft  iniift  Inffen  bleiben. 

a. 

Utigeroittet,  ^eufel§  =  Staut, 

^a^ii  =  6ru(^,  Siieib  ber  guten  Xa^ 
Srfiatten=t6rpev,  SRungcfs^aut, 

Sein'f)Qu6,  Boni=fa|i,  ^obteu'tlage. 
ante.    *Patt  bt(§,  luU  bu  tuEift, 

ju  ten  fi^matjen  Stbgcunbä  =  @eiftern 
uub  Bernie^r  mir  teiiie  Suft. 

3tf)  !qii  mic^  iBot  JeI6er  raeiftetn. 

VI. 

'■Üergeblic^  üetrooc^fhi  bie  Siebe. 
[252]  [Melodie.]  [253]  [Melodie.] 
1. 
OlStcr,  id)  mufe  beinct  lotsen, 

ba%  bu  (üitt  bea  SImorä  @Iu^t 
burc^  bein  Slufffetin  loltcr  matten, 

Siebe  tu^t  boi^,  mie  fie  tu^t. 
ffiiodit  mon  fie,  fie  Birgt  itit  5euer 

ftedct  fit^  roo(  goT  oU  §flö. 
®riffgcn  finb  bei)  itjr  nic^t  teuer. 
3)u  uerbeutft,  unb  roeift  nic^t  mai. 
2. 
Sie  meig  mic^  bod)  tooi  ,;u  galten 
meine  f(6änft[e]  argine. 
[254]  S!ii  mogfl  loie  bu  toilft  uernjQften 

aSÄt^terä  Stuit.    Unä  tfiut  nirfit  ineb: 
ba%  bu  uns  mit  beinern  fi^teit^en 

mani^e  fc^öne  Suft  iiimft  ^in, 
3(^  unb  ®ie  (an  hoH)  erreichen, 
wa^  beliebet  unfern  Sinn. 
3. 
üiagftu  niol  fo  t)ie(  Der^i^ten, 
bag  idi  @ie  nic^t  fprerfi'  aQein. 


Hehl  (o  SlrgiUD^n^uottcä  Söüteii, 

tun  ti  and)  genugfam  fein: 
bö6  fie  mir  nic^t  maiii^eä  ©tüiibAen, 

iBCiin,  bu  ©rnmtiafft,  itic^t  liift  bar, 
l6nn'  ifir  jdvtcä  SBoffeiimnnbtfirn 

foiiber  fc^cltcn  unb  @f|nl)r. 
4. 
Sßu  mit  ^iclt'  idi  fie  umfongen, 

mein  SDiunb  fiilef  itjteu  aJiiiiih, 
3Öre  aSnngen  meine  SBongen: 

SSciftii  bflö  nufy  biefc  ©limb'? 
"Hü)]  mai  molteflu  borfi  cntöen, 

luflä  niiff  einen  ?l6enb  (pal 
in  geheim  mir  belebe  tagten, 

qH  fie  miift,  toie  folget  tiafit. 
1256]  5. 

^erjgen,  mo  ic§  fo  barff  nennen 

bi^  mein  aaertrantftc*  ffinb, 
fanft«  meine  Srunft  erfenncn 

bie  fii^  tiglic^  nic^t  eiitjünbt. 
E?,  fo  tinbet  meine  (Slmninen 

IqB  niic§  beine  fiiebfte  fein. 
Se^t  finb  luic  oHein  beijfammen 

tooä  bn  roilfl,  rdn 


StDiiff  entblößte  fie  bie  @affni 

idrer  mciffcn  Silber  ^  SBnifi, 
QC^I  raaä  ^ab  mir  it|t  umfaffen 

für  »iel  taiifenb  (Sötter^finft! 
^ti)  bruHt'  i^r,  ©ie  mir  bie  .iiftnbe, 

unb  betagten  nng  auff^  neu. 
aSit  oerfprac^en  fonber  (Snbc 

nnä  mit  iSi^rofiten  ftete  Xrcu. 


iKu,  ronä  benfftii,  nienn  bamnf|Icit 
ic^  i^i'  b^tte  gnt  gemacht, 

Waä  Verliebte  tonnen  jat;len, 
^tteftn  fie  an(^  demni^t? 


130 


If^flrnft^tev  aSei 


boruin  lag  iinä  imc^  iJJeipitgcn, 
Sitter,  lieben  foiitier  ifficfir, 
[256]  roott'  i^  fie,  tnie  bi{5,  tetriegen: 
i)ättftii  iDol  ein  ^tnb  noc^  me^r. 

VU. 

Sarbiltt^en,  bic  3iifter=bof(e. 
[Melodie.]  [357]  [MelüiliL'.] 

JNU  fü|&etiet)teä  ^onig  =  tinb, 

SBorbtUd^eii,  Sabnüfe  ineinet  Seelen, 
her  ^nbienö  fiiffe  ^i^t'"  ^  f|ü'cn 

an  ?tnmu^t  nict)!  jugleii^en  finb. 
^d)  mit  cä,  bal  eg  otte  niiffen, 
Itiarum  id)  bic^  fc  offt  miifi  tüffcn. 

2. 

Det  ^nfferstroji,  ber  aiettofSBein, 
ber  in  ben  gelbitcn  Iieinant=5tf|QQ(En 
((jringt  kl)  ber  (S&ttec  Jlfe^ennflftten 
|2öK]  mad)t,  bofe  fie  mici  trunfen  (ein, 

lueiE  bei  llit\^matU.  beä  äiiltei^fi'iffen 
fie  nimmer  raftgett  fatt  geiiieffen. 
3. 

Sein  unoetglidinet  £a6|al  =  SD(unb 
ift  ^oiät'  ein  3iettar  meinem  ^erjeii, 
für  meiner  Sieöe  SBemtu^t  St^nifrjen. 

38fld  aii§  ^i^mettenS  bniilen  ®ninb' 
am  SDtorgcn  bie  bemühte  Siene 
ijjt  ob,  ift  beinex  Sugenb  gri'inc. 


Sfi^  ift  ber  götbnen  .^aorc  Sionb, 
füfi  beiner  Stirne  runb  umfangen, 
fiiS  bie  j^inobcfrote  ffijangen, 

ffife  beiner  Singen  geller  Srnub. 

33em  Sifjpen^tan,  beni  3"'f"^  =  «i*5fn 
mii6  (iiffcr  Vtlafant  ant^  i 


[259] 


33cm  ?(tem  füllet,  henii  fioned, 
JUS  beiiieä  .^al(eS  fd)inale  £ängc, 
jü6  iiciner  Prüfte  ^.^fcl '  gepriitge, 

[i6  ifit'  ^niBo^ncrmit,  bic  ©eel. 
©ü^  betiie  SHebc,  fi'ifi  bctii  ßadjcn, 
bein  Sc&taffeii,  Jiiffer,  oc^!  bein  moc^fii. 

Sü|  beinc  Sietbec,  fitfe  bein  SRofE 
baä  (Juppc^en  bcein  ift  fi'ife  batne&eii, 
bu  tpeift,  iraS  bu  mit  bmii^  (jegcbeii. 

SariKi^en,  füffe  äuKet^bofC 

^(^  idimeffe  biintt  mic^,  noifi  bic  6(aben, 
bie  au<^  bte  Xobten  tonnen  laben. 
7. 

3)aä  fülTefte,  fo  an  bit  ift, 
miifi  id),  nngetne  jroac,  Bctic&mcigen, 
bocfi  tan  ti  übn  aüeä-  fteigcn, 

roas  je  bie  ©tcrbiic^en  Derfii6t. 
3)ie  ©Äffe,  fo  e§  ddh  firfi  gicbct 
mai^t  Seib  unb  @eift  juqlefc^  uetliebrt. 


Wan  fogt  root,  bag  loaä  füffetä  nii^t 
fei),  alö  bet  fonffle  Sc^taaff  jufinbeu'? 
baä  tan  ii^  leitet  bafiet  entgtnnben: 

olä  neulii^  nnä  berft^iuanbt  baö  Sit^t, 
ront  mir  bnä  nia^en  alfo  füffe, 
baf;  ic5  ben  Sii)(aaff  bnim  fahren  (icffc. 

VIII. 
3>aä  tränte  iöuf(^gen. 
[260]  [Meludie.] 
[2Cll  I. 

sUUfc^gen  öen(f  i^t  §fliipt(|e«  nieber 

unb  ließ  ^erbe  Senffäcr  ge^n, 

bie  f onft  muntern  Singen  =  lieber 
^Qtte  fie  &Qlb  offen  flebn. 


wie  fie  bic  üerptficn  mafilen 
in  3)ii>ncii  Saolen. 


!J)er  getiemmle  SPiiIß  ber  -fiflnbe 

fcfilufl  ganj  fadit  itnb  (angfoni  nu, 
loie,  rocnit  einet  naif  am  Enöf 
tfliim  baS  ^erje  rügten  (an. 
^Intx  Saugen  SHofen  blitzen 

(Seift  unb  itiäime  tuii^cn. 
3. 
Sebon  I)o(te  fic^  Stieget 

aiiff  bec  tiebftcn  3?oriä  ffliniib 
unb,  lüie  ein  SJeriiebicr  iJffcgct, 

als,  be^in  ollcö  mav  uergiinnt, 
bnrfft'  er  fit^  mit  toiifenb  ©(^mij^cn 
öffentlii^  etgeji^en. 
4, 
3ifi  Devinevfte  balb  bie  Sretbc, 
bog  biß  tu'u  ^  uerliebte  $ciar, 
[262  j  ju  beä  Öuti^gen  ftittem  fieibc 
einig  nur  ber  9(n(afi  Idqv, 
brum  iDott'  iä)  fic  gtci(^ev  maffen 
täffcnb  QUi§  iimfnffcn. 
5. 
«nlb  roorb  ißt  ®cfi(^tc  tjeHc, 
rötlich  i^rer  fangen  ©aa(, 
iDlutjt  iiitb  Üeben  fam  juc  Siefle: 
bod}  erfenftjt  fie  noc^  einma^t, 
biefeS  machte,  baft  id)  fragte 

roaä  fie  ^eimlic^  (Jlagte. 

6. 
9!ic^t§  nirf)t  (fptodö  fie)  inii^  betrü&et, 

bag  ic^  niä)t  ju  ^aufe  bin. 
SKeine  Sßuttet,  bie  mid&  fiebct, 
träntet  \\ä)  in  iEtreni  Sinn, 
inenn  allein  icl|  ob«  begleiten 

gel)  bei]  fljdtcn  B"**^"' 


1 


^^^^^^^^^^^^^^                                               ^11 

^^^^^^^^^*iritercB  5«&cn. 

^^H    %bl)xx(i)i  iiiiift'  id)  fein  gemeirti, 

^^H       lucnit  ic^  iiif^t  eira^ten  (olf 

^^H    iCjre  JÄ'taiift)eit  uiib  gcnefen, 

^^B        iinb  lunS  \ie  uon  mir  gciuoU, 

^^*     ^oä)  ucrbnrg  ic^  bife  mein  miffcn 

'                                  mit  gc£)äufiten  fiüffen. 

[263]                                    8. 

Uiitei;  bieien  Sie6eS  =  gceubcn 

1                 fing  idj  \adiiü^  ü"  i^r  on: 

1              ®(f)ö]Ki  Stm\>.  ad)]  bag  imä  tiel)ben 

L                gteif^e  üuft  nit^t  roetbeii  ton 

^^H     bic  ben  i^iDC^  ^crlictiten  Eieiite 

^^ft                     äieim^  |d)eu(t  jiir  ^Seute. 

^^H    üffleun  cä  ®ottcä  mUt  itiäte, 

^^H       iDÜcbe  baCb  gemotzt  bei  Saiiff, 

^^H    ic^  entfage  Feiner  @^re 

^^^B        gab  fie  mir  jur  Slntiucrt  braitff. 

^^B    Unb  fo  mocb  big  {c{)eiitiam  Sieben                 ~    ^^^^H 

^^H                                 unterschrieben.                    ^^^^^H 

^^      3)oc^,  was  (umite  bo^  öerjc^Iiigeii,                     ^^^^^H 

fÜMcit  Ic|<$et  liiert  genug.                                    ^H 

Stire  Sc^mecmuEjt  abzutragen                                       ^H 

iDüt  aad)  i)iex  nic^t  ^eil  iiodg  3ug,                ^^^M 

lueil  man  bei)  ber  ijic^tcn  braubte                   ^^^^^| 

^u  feb  eufaiibte.                      ^^^^^| 

a)iagb,  lUD  bUibftu  boi^  {o  lange                   ^^^^^^H 

^omin,  unb  jäiib'  bie  ^aftel  au,                 ^^^^^B 

[264]  benn  man  in  bein  buuteln  Sauge                      ^^^^H 

leic^ttic^  {ic^  ueitreten  tnn.                          ^^^^M 

(rieff  fie)  unb  »erlieg  bie  beqben                 ,■  ^^^^^M 

oergunten  greuben.                     ^^^^^| 

Sragftu,  ob  ic^  mit  i^r  gangen?                   '  ^^^^^1 

fTe^li(^.    ©oÜte  boä  iti^t  [ein?                   ^^^^1 

3!^r  fiebtütteii  iiiib  iiiiifoitöcu 
macf|tcii  ntit  bcn  SJjcg  ^u  flein, 
et)  mir  e4  laum  nerna^meii 

mit  ^ü-c  §Qii6ti'i5r  to^Hieit. 


^djm,  iim^  weiter  ficft  begeben, 

^aftu  iiti^t  jii  fDilc^eii  nad), 
fic  (ef^t  lefbfl  bn3  Sic^t,  mein  febni, 

bo^t  mir  an  iEir  @d)(aaff^geiiia(^. 
SBAi'  bie  aifuttei-  nitfit  gemrleii 
l)Atte  fie  geiiefeit. 

IX. 
Siebe  «etgcöHett  |tcl^,  mie  ein  gemeljtet 

[Melodie]  [265]  [Meludic]  [2G6]  pielodie.] 


*^S^  mit  euc^  SR'unbet'SJinge  (ageii, 
■»^  roie  ticb  bie  Siebe  pflegt  jujagen 

unb  mä^fet  jeben  9(ugeii  ^  mint 
Snbcl^in  fie  mie  ein  ©teubcficit  Jdicinct, 
mitb  (ie  ein  iöetg,  e^  man  ei  meinet. 

3ft  bicjeä  itit^t  ein  fflnnber-bing? 
2. 
Sobatb  bie  Jungfer  mirb  gefe^en, 
t^flegt  man  iE)r  fünftltt^  nQ^jugeI)en. 

Itein  einig  iSlifft^en  flreidiet  fort, 
ba6  man  [k  liftig  ^u  benicgeii, 
nic^t  aüei  Drtd  il)x  geti  entgegen 

unb  meifii'te  Sie6'  unb  Siebed-luDit'. 


lUuff  »tebe  fotiirt  SBieber  ■  rebe. 
Sein  fflei6eä=bilb  ift  je  fo  blöie. 

bie  auff  beu  Stufe  nicJit  banfen  folt'. 
[2fi7]  ailäbenn  (,l)ä(t  ja  bie  3nnfle  fcfie) 
fo  tu^t  ein  fiiffer  Stift  iai  bcfte, 

unb  jengel,  tvai  bnä  0erj  gemoHt. 


@D  IjQlb  bcö  itfiidletö  äßcif  iiitb  iäitteii 
ber  ©c^ämenbeii  ©cini'i^t  beftritten, 

unb  nu  bie  Sc^eii  mhb  f(^kd)t  geac^tE, 
beim  gel)t  cä  oii  ein  lieblen,  ti5"Si^n, 
an  ;EiO"^ '  S'ife  ^  örittten,  fi'iffcii,  ^crjen, 

So  ift  ber  terf)le  ®ruiib  gemacht. 
5. 
3)Qlb  inirb  man  ineljr  unb  iuc[)c  f)cmeine. 
äKan  achtel  ©br  unb  Sc[)onbe  fictne. 

•Sa«  ((^tec^tfte  ^eift:  ein  ©riff  in  ,'in(5t. 
8Sd^  ferner  folgt,  barff  iä)  iti^t  fingen, 
eä  m6cf)te  mi(^  in  SlrgiuDl)u  bringen, 

ic^  ^att'  ei  etloa  iellift  ucrfudit. 


[269] 


Siinäet  =  anau6. 

[Melodie.]  [268]   [Mclo.Utv] 
1. 
(J3"^  ^tt&'  ic^  nod)  bifefjct  ueifd^tuicgeii 
aiii)  lüolt'  idiä  fagcu  uiinnieruicbv, 
mie  |i(^  gtoiinb'  um  ilut^t  unb  l£^c 
lieg  lieber^Iieberlic^  bctriegen, 
Weil  ober  fie  niic^  ftetö  uerad^tt, 
fo  ]e\)  c§  in  bie  SBelt  gebracht. 


^ie  äonue  loar  gut  ®ce  gegangen 
bie  Sufft  ]ad}  fc()iuarjeii  S)'of)Icn  glett^. 
SDian  inerlte  taum  ber  Sternen  Sieif^ 

unb  3i)iitien  »erblaßte  Sangen. 
®ie  Ober=lärbe  ging  ^m  9tulj 
unb  ^atte  Sinn  iinb  ^ugen  ju. 


5?a  (atiin  böä  ftotäc  'Xier  Slorinbe 
burd)  einen  finftern  @ang  baljer. 
Sdt)  t)atte  niic^  gteidi  itngefe^r 

geftrettet  üuff  ein  Jpcu^gebünbe, 


dtS  biete  Qeile  Scöflffci-magb 
Scib  \i)t  aH^icr,  (Iljürnmliii^,  [agt. 

4. 

©ie  Ijfllte  bcii,  bet  i\d)  fo  nannte, 
ben  Menb  auff  ben  Ort  befteUt; 
bie  !£u{)r  luai  aber  jitgefiellt, 
(270]  3(^,  ber  fic  ftratä  oii  SRebeii  faniite, 
ipiad)  leife:  ScCifijgen,  bet  nac^  bit 
Jd  (c^nlidi  fsuffiet,  bet  ift  ^tet. 
5. 

Sio  l]Ättftu  Sptöiifte  (oUcn  jc^en, 
luie  fif  fD  plöjlid)  ju  mit  fat)ni, 
mie  fte  midi  in  bie  Stinie  no^in: 

^(^  lieg  ii  uneifaiit  ge{[^ef|en, 
itnb  tü6t'  als  ^tt'  id)  groffe  Suft 
an  itir,  bie  gaii^  entblägtc  ^luft. 
6. 

aja  war  bei  ©dirtam  iiicJit  jugebenten. 
Sie  ftettte  meine  ^anb  mofitn. 
Wid)  luiinbeTt,  bafi  bainaal  mein  Sinn 

fii^  iiid^t  jiiu  ISitelfeit  lieg  letiten. 
ffleleflen^eit  £)Qt  teil  Scrftanb 
Dfjt  anff  ücrbotnc  Suft  gcioonnt. 
7. 

^Dd)  mor  big  )(^Ie<^t  miä  jiiberüften. 
^äf  raeig  nii^t,  inaä  am  91oIte  ^ing, 
büß  (ic  mit  groffer  Svunft  umfing. 

SlQ  t)öct'  ic^  ©eiiffaer,  fiilitt'  icft  bnifteti. 
"•Siai  meint  i^r,  loäre  bn  gefc^e^n 
Öätl'  ic^  fluff  Sugenb  nic^t  gefc^n? 


1-2711  ^ninr  (lieft  id)  Sie  gemat^  jutüffe, 
iiibe^ni  fo  boU'  in  gutec  @tiinb', 
3HeIaml)uä,  iinfer  ^irtcn^^unb: 
unb  bicfeä  mar  mein  I)6i^fteö  ®IfiHc 
[onft  muff  cä  lüttbcn  offenbaljr, 
baS  if^  nidit  \t]X  Gljornmbnfl  war. 


Sejtereö  Qel^^^n.  137 

9. 

3nbe^m  fie  ju  bem  §unbe  ginge 

unb  ftreid^elnb  if|n  juf rieben  \pxa^: 

barg  id)  mid^  Ijeimlici^  untere  ®ac^, 
baS  übet  einem  ©taue  ^inge: 

njeit  fie  ntid^  nod^er  bor  nic^t  fanb, 

erlaub  jte  \xd)  in^  gebet -lonb. 

10. 
SBer  fc^teufet  nu  nid^t  au6  biefen  allen, 

Sf)oranibu§  fet)  ba§  erfte  ntal^l 

nic^t  fommen  in  gtotinben  Stall, 
nnb  mag  füt  $eu  allbar  gefallen. 

aSet  Ilug  ift,  fan  eg  teic^t  üetftefin, 

wag  offt  glotinben  fe^  gefd^el^n. 


[Dbjb]  S)em  (g^fferigen: 

e%aV  ic^-  bir  niddt,  bu  foHtft  bic^  laffen  l^alten? 
^od^  l^aftu  biefeS  l^it  Rel^n, 
al§  tvÄrftu  f ci(>h)anger ,  mÄffen  fel^n. 
■Wu,  ]^6r'  id^,  ift  bie  ©alle  bir  jerf^jaltcn. 
^ie  ed^ulb  ift  bein.    §Ättftu  Qdad^t, 
mt  id^g,  ber,  unb  ber  britte  mad^t: 
fo  fd^mefft'  e§  bir  im  9Kunbe  nu  md(|t  bitter. 
2)er  ift  0efd)offen  im  ©ei^irn, 
Ujer  murrt  unb  runjelt  benn  bie  ©tirn, 
föenn  5lmor  ftngt  unb  SBcnuö  fd^^lÄgt  bie  Siiiev. 

gilibor. 


3)eg  Sejteren  3^^^^^ 
(£nbe. 


I 


I  i'ili&oi-ö 

(&rl|aciifil)ttr  Dtims 
iiiiii-rciitii. 

3taä)  3tJiJetii  iiuiflii  g«()u,  luilftu  bie  3*Alicl  mifftn, 

^ictr  ift  bie  %K  ritdjt- 

bic  biiiilfc  ©Infixe  f^tidjt. 

Eif  Senuö  rtbrt  fo, 

ttum  tfj  ["»  Stif^cI'fcD^, 

mo  bu  fic  wtUft  üErRetin; 

öan.i  fi'Cimblit^  muftu  Jy^ti, 
unb  tiin  Sfcrtadjt  uiib  Üicib  «iiff  Sicfcc  (fiii  b^fliffi'ii. 
Kiliboc. 

t^rba^rcn,  a^ocflt^tigcn  uub  ])i>((|lueireR  ^cvvcii 

äßüimiä 

f^rei&tt  aitg  funbeTlid^-actieteUm 

flCflfnii'CTtiflfä  5:ti[  b(t 
Sinnrebeii, 

Sennelbuns  foin(ä  bkiiftltc^iiii 

ÖruffEä,  ä« 

Jilibut  bcr  Iiorffcrcv 

biirc^  folgeiibi'ä; 


sllJOmiiS,  btr  bot  SBcifilieit  Stinib,  luie  ouä  bflnScftiniff 

-yl  fielet,  ■ 

b«  au^  bei-  ls)((d)i!Hi0(eit  baä  gcffliiffle  »Jefeii  jicbet, 

loclt^ct  ivtä)  ein  ^ecfptltiu  aller  3Hciif(tFcn  Zuljn  betrat^« 

ja  auff  a^nrniouä  Xo^r^eft  yrlbft  ^at  inil  fingen  6üiuen 

|0S]   iSiier  ^od^'lDt];  jiuingvt  rnii^  bicfc  Strbcn  Suc^  jiigfbeii: 

ein  fol(^  ^oc^'crleni^tcc  Sinn  iDJtb  iait)  Incit  ntib  breit 

ni($t  Irben 

bet  Ciidi.  Slit^tet,  luag«  ^Sit.  3Sr  nnt  iic^mt  am  crfttii  ein 

luad  b(|i,  fD  alliier  Betbelltet,  lua^re  äReiniing  nifge  fein. 

ISiii  Sari.Db  Ti"?  fte^enb  §aar,    baft  befi  Üoflelä  gebetn 

gleirftet 
bell  bcc  Sidea^ec  fc^eß  unb  i^n  Sltalantcn  ceii^et' 
eilte  tvauv  -  beimifte  Stirn,  bie  mn  eine  9tnn;([  ^i'gt 
fo  flcli  umb  iaS  Kfinfte^tdilofi  jeMat*  &at  i)tvm\  gelegt 
ein  anfe^nlic^' langer  ©ang,  wie  :ä^tnrgnS  Ia(iiii  getreten, 
ineim  er  bie  ^eftjje  lag  fo  Biet  untergebnen  Sliten, 


Sufc^rifft.  139 

Kleiber  a(ö  bcr  ©toa  tm^,  iwcnn  ev  bie  33cgicrben  jlwang, 
©itteu,  iüie  gabri^iuö,  SHebeu  l^unbert  @Uen  lang, 
©robc  ©^)eifen,  l^arteS  Säger,  fci^leci(>ter  ^augral^t,  ^fidf^cr! 

SBöc^er! 

336cl^cr !  93i*icl(|ei*  o^^ne  3<i^^/  ""^  "öd^  mel^reö  glaubet  fidler 

bag  bifi  atte§  !(ar  be,^eiigt  ein  Uerg6tterteö  ©emÄl^t, 

io  SKinerben  ^eituligfeit  burd^  Diel  taufenb  örillen  fielet. 

2ßeil  il^r  nu  mit  alle  bel[>m,  'J!)?ümu§,  retdblic^  feib  Begäbet, 

unb  fed;§  Unj^en  mel^r  5Serftanb,  al^  bie  ©otter  felber,  \)ahtt 

l^ab'   id^   bi§   üerblÄmte   ©jiiel   euemt  £ud^|cn=fc^ttrffem 

©inn' 
alö  3um  2lbfd(^ieb'  l^ergebrad^t.    ^t^mt  c8,  ^töfer,  totUigft 

l^in. 
9lnbre  ]5>ftnbe(n  allgugroB.    2)iefer  l^eift  euc^  einen  ^Karren, 
Sener  fd^reibt  auff  ciid^  ^ag  qtoiß'  unb  !on  faum  fo  lange 

l^arren 
bi^  ber  ^ttul  ift  öorbe^,  rei;jt  er  eud^  im  erften  Slat, 
ber  tritt  gar  mit  3)rol^en  auff.  3)enn  fo  fommt  bcr  toiert' 

unb  l^at 
alljuüiel  t)or  eud^  gelernt,  l^eift  eud^  einen  S^ioten, 
beut  cud)   einen  ©felö-bref,  unb  toa^  mel^r  ber  groben 

Soten 
[D9a]     bie  bcr  §err  nid^t  leiben  !an.  5icin,  §err,  a)iomuä!  3^ein, 

§crr,  ^ml 
laffet  un^  fein  Äom^jlimentifcf^,  lieber  §crr,  gufammen 

fein. 
2öa§  iä)  l^ier  I;ab'  auffgefcj^t,  g6nn'  id^  eud^  \)on  ganzem 

gerben. 
3)Jeint  3l^r,  bag  id^  fo  mit  (Sud^  nu  un]^6^lid^  toolle  fd^erjen? 
l^iei-  ift  Grnft.   3lein.  tüi^t  gi^r  nu  toie  il^r  bi^  bergelten 

jolt? 
bafi,  n)a3  iljfr  ^utl^un  fonfl  pfi<Qt,  if)x  l^ierinuen  laffen 

Hamburg  ben  30.  Sluguftm. 

1657.  gitibor. 


J*|Er  erfte  ®riff  bcr  üirbe 
gerietlie  mit  burc§  ^tc6c, 
nun  ftet)I  i»^  immer  ju. 
Dec  ft^lQuen  Sietereijen 
fan  fonft  mtc^  ntd^tS  befccijcn, 
als  Unruf)  unb  bie  Stu^, 
II. 
31u  ^orfcuä  iiü[t  iin(^  h'i^ii  gemacht, 
l)ött'  id)  beiit  ©(jidiuei'l  iiidlt  erfal)i'en; 
loiv  lüAten  nD<f|,  a(6  roie  wir  luoren, 
$ätt'  ii^  bi^  Siing  böt^  tAngft  kbac^t, 
UI. 
3(l&  ^irif  Qu6  ©)^«j  ein  (ie&cä  Sinb  nnifangen, 
bie  (Et)fer  =  iui^t  üerfdrbte  ajiuiib  iiitb  SBongeit, 

ol4  fie  bift  Spiel  uon  uitgefel)f  cviat^. 
4)4tf  Eiifer  nic^t  ben  lä^fer  taffen  feljcn, 
ic5  Itjürbc  nii^t  fo  id»1  mit  41ii[c^gen  fielen, 
9tu  micb  eä  Sinft,  mai  uor  oitg  St^erj  fi^|(^ti($- 
IV. 
©in  groffcr  Sturmminb  !al)m  geflogen 
6e^  mir  fa^iii  3Cinoc  eingejogen 
[273]  niib  [türmcte  uiet  önrtec  an. 

ä^tt'  ii^  i^n[  bonta^I^  ''^^°U  9'^9^^'^"' 
io  moi^f  i(^  itiol  Bergnügtcr  lefaeir. 
^c^!  ba^  i(^  inicf)  nii^t  fcCittfen  faii! 
V. 

Sie  9JQc6t,  bie  liiiiv,  bie  @unft,  octfiorge,  ninrfite,  goBe,  ' 

mein  (^Ii'iff,  inic^  frul^,  mai  idf  fo  offt  verlanget  I)abe. 

äei)  ftiüe  Siac^t  gefi'ißt,  il)t  "lifocten  bleibt  gcellvt, 

nnb  bn  geliebte  @nnft  loerb'  je  «nb  je  gemehrt! 

VI. 

:^ou  einem  ituffe  iaijm  mir  aQeö  Ueiben, 

au6  einem  ft'u§'  entftnnben  mit  bie  f^tenben, 

betgteic^cn  i(^  mein  Xoge  nie  geno^. 
Sie  üuft  ettegt'  i^c  Üenj  bct  toten  Säangen. 
Es  ijai  bcr  3iorb  baä  üeib  erft  auffgefangcn. 
®0  ift  bie  Sreube  niemafjl  iiciben  ^  bloS. 


VII. 

^it)  lafi'  ein  giited  ^faiit), 
Ulli)  mir  jft#  iiiibetannt. 

9(d|!  (olf  i(6S  ciiift  erfeiinen! 
[■274]  ajiein  lliiflhitf  akr  treibt  mic6  fori, 
i(6  wcit^c  DDii  bir,  liebfter  Ort, 

ben  i{|  o\)nt  S^metjcii  ton  innimcriiii-&t  bniennfn. 

VUI- 

3d&  öielt'  einmoftl  ein  Ö'inb  itmföngcn, 
eilt  ininb  ba€  fabm  ^etflü  geiiangeiT 

jlii  liolcn  UDt  fiii  it'iiib  ber  5c«ö  Sofft, 
ba  muff  ic^  al#  ein  fimb  ucrtrie^en, 
nnb  njD  ba#  ^inb  eg  tonnen  vteii^rn: 

fo  ^ötte  mit  htii  ffiiiib  Diel  Seit  geft^nfft. 

IX. 
SBiltu,  mvtin,  fc^elten 
lug  bie  Raufen  gelten 

nnb  Htm  ben  XaH  in  acut, 

fi'ein  ßieb  ift  niol  gemodjt, 
bofe  nur  Scfnuänse  ^i-gct 
unb  ben  Bltem  leget. 

X. 

SfofiH'  ift  jlonv  Sünnbein  fcft  ucvbunben, 
bocfi  gönnt  fic  niit  bie  crftcn  Steiiben^ftnuben, 
[275]      34  bin  cö,  ber  bie  ddUcu  Trauben  brat^, 
I)evnfl(5,  fo  inog  Si(onber  (efcn  nnrf). 

XI. 
SeH  '"o*  ber  ^ot^mufit  fon! 
9ii(^t  ftetä  ein  Obcrman 

\pta(^  StQi^  unb  ging  obi'n. 

33ic  -tioffott  iff  ju  (oben, 

XU. 

SQJaä  bie  Sßenuä  bütfcnb  ^at  gelcfen, 
f^ab'  ic^  butfenb  miebet  eingebtoi^l 
als  ber  Xng  be^iuang  bie  niiibe  Siof^t, 

Sin  iH)  nu  nii^t  ban(baf)r  fatt  geroefen. 


Xlil. 

Slmor  ftatte  mir  bie  ©pisje 
mic^  äume^reii,  flum^f  gematfit. 
roerb'  ic^  {(^itlbig  au^Qi'Iadit, 
nii  mein  Sc^mevl  mir  nic^t  ift  itüjUfV 
9Zcin,    Sein  gec|ter  barff  eä  iDogcn, 
gegen  imt)  jugteit^  i"  fi^Iagen. 
XIV. 
1>urc6  ©cf|lDa(l|I)cit  ift  mir  meine  ©tärfe  fommen, 
[27G]  billig  Sr^roncfi^eit  luorb  ic^  meiner  ffiroflt  entnoinmcn, 
3ln  bin  iii)  burc^  bie  ©c^roät^c  roorbcn  fcfinmc^, 
bot^   ÜB'   1116  ©(^wat^tieit  meine  ft^ttiAt^e  itac^. 

XV. 

^iltit,  äteuter,  mit^  nii^t  reiten  laffeit, 
roonim  gönnfl  bii  mir  benn  3eu8  ""b  Selb? 

mit  bein  ©oHel  nur  mir  on^fitö^niaflen, 
ntetf  id),  Hier  ben  teften  Jftttt  ereilt. 

Sti(^  bein  SIepper  an,  unb  renne  ju, 
iif  bin  fo  ein  ^RDalier  als  bu. 


P 


[277] 


XVI. 

Wäi'  ein  Sid)t  rit^t  anfigegnngen, 

mdr'  i{^,  SlinbcT,  nic^t  gefangen, 

3lu  oertoId)en  ift  boä  «i^t, 

^06'  i{^  fein  ©efic^ite  niiiit. 

XVII. 

SBaä  meiner  ©(^önen  nit^t  gefiel, 

entjog  mit  offt  bc^  S^uffeä  3iel. 

Unb  biefeS  ^at  allein  gemai^t 

ba|  ic^  ben  SPfeil  inS  ^i^t  geblaßt. 

xvm. 

:pafti[,  ©(^öne,  niemals  nic^t  gefcfen, 
bo6  bie  äJenuä  naffcnb  je^  gcroefcn, 

olä  fie  ben  ©rabit  entwertet  mnt^t. 
3Barum  gteiffftu,  ffiinb,  benn  nacf)  brr  SBefire, 
mflu,  nn  Detlctdil  be4  Sieges  t^f)re. 

93eine.    ^a  ^ättfln  Qi  ddt  bebad^t! 


XIX. 

SBai  ?[iiiDr  taum  geiouft,  aU  n  jluci)  ^ctjcn  älDUiige, 
unb  if)m  öel  Sogeii^  Stafft  bnrcft  Streit  iinb  ©icg  gdimgc, 
erfaßt'  id)  fetüft  burc^  i^n.     ^d)  fog'  c3  Stnioni  an, 
'ülu  SltiiDT  in  mir  loo^nt,  toai  er  mir  timb  get[)an. 
XX. 
3($  ballte  bdb  jo  tang'  id&  Doit  if|m  ferne  6in 
IDÜ  ii^,  nl#  Siegerinn  rool  mit  bcni  Sorbeer  ^rongen, 
[278]  (Sipraü)  9lofi!i§)  fie  mar  mir  Qtl,^u  naif  gegangen, 
unb  Dljne  ©inn  unb  äJiadit  iuö  ©raß  gefüllten  Eiin. 
XXJ. 
ijrin  ®emant,  al8  ein  SBqi^ö,  ift  3iD|iri8,  mein  Üic^t, 

Qn6  bet  lo  mancher  ©traot  ber  Siebet  =fiinten  Mttfet. 
Sic  ift  ]o  beO  unb  rein,  |o  fteincrn  aber  nii^t, 

fünft  fiätt'  itf|  meine  S»™  nit^t  in  i^r  Üöac^ä  gebrütfet. 

xxn, 

®et  Sieger  ^o^e  *ßra^t,  ber  Xic^ler  Stngemerte 
ber  Jungfern  Slu^nt    iiub  ßuft    na^m   mi(^  in 
feinen  ffreiife. 
asjierool  erging  mirg  bar   9Jiein  ^tmor  laifm  ju  aSertc 
unb  ftai^  niii^  tapfer  an.    Iiu  ©lüff  oertoenbte  Sleif 
[279]  crteilft  mir  äße  ßufl,  unb  meine  Cuft  =  gEfeörtien 
öer^inbem,  baS  ii^  nit^t  ber  Suft  fan  fä^ig  loerben. 

XXIII. 

^d)  bon!'  es  bir  allein,  bu  aöeljfer  Dan  Stagljr, 
bo^  it^  butdd  bcinen  SBijj  ju  folc^em  SBijäe  Jommen, 
ber  einen  glofiM  niir,  beii  bu  nidit  lueift,  benommen. 

9!n  roiftu  tlüger  fein,  tomm  ferne  roo^  uon  mir, 

XXIV. 
'Sia^  @^6  jerbric^t.    3)ie  Si^ön^eit  Iflft  ^id)  fe^en. 

3)er  aimor  fleucfit  av^  Xetie  Srfiooffe  ^et. 

Mein'  erfte  Sunt'  cnt^unbt  fit^  anfe  bem  fflleer'. 
^ftä  mügfid[i,  quc^  im  Gaffer  glüenb  fte^en? 

XXV. 
SKi{^  trSumt'  ntä  9ti)fili§  nnff  meine  Sifpeii  fiele, 
3^r  füffet  .3"'ffvmunti  gab  mir  fo  mont^en  Si'nfe, 


[280]  bic  ©ecl'  er^iibe  fic^   du  bcni  beliebten  'Stielt. 

3<4  mac^t':  :3>'^c^>ii  entiuidi  ber  bunte  Santo(u9.  ' 
Xa  ftimbc  iHofiti«  für  mir  mit  2eib  iinb  Sebfii. 
|)Qt  SÜiotfeiiä  HU  bcn  Kufi  mir,  ob«  Sie  gegcbenV 
XXVI. 
3)ut€Ö  einen  Unterf^lag  marb  iü)  bet  Siebften  gtei^, 
uiib  Iiätt'  ei  l'ie  geglmibt,  iiic^t  tu  bet  %ai)t  erfahren, 
bag  id]  iinb  @ie,  mit  j^lreq  fo  glcii^  einanber  maren. 
3ejt  lebt'  i(^  nit^t  oergnüa'-    S^St  n"it'  't^  «itfel  f"  Teif^- 

XXVll. 
Die  Sieiui^  tan  mon  ni(§t,  q(#  in  bem  ^tietlen  fcl)cn, 
boc^  [an  bie  9ienug  nie  be^in  fetten  dlüftli^  fein. 
lüBie  gerne  iDoIt'  id)  ftetä  onff  Smor§  ^IJoftcn  fteben: 

ftf)ien'  3(i^!  Sinttanuä  Sunt'  in  Stuften  mit  niifit  ein. 
[281]  XXVUL 

ifiJüS  mir  in  bcr  Sii^e  mar,  (unnl  bic  9JÄ^e  mir  nic^t 
[(^enteil, 
Ijiß  it^  in  bic  gerne  tatiiii,  bo  tmirb'  erft  baö  gerne  mein. 
9la^e  funnt  ba^  iRo^c  nit^t  meinem  ^icr^^en  nafte  (ein. 
O  im  (iiffeS  gerne  bn,  eioig  roerb'  ic6  bein  gebenfen. 
XXIX. 
SJione  niufc^e  fidi  in  reinem  Sobc, 
ein  junger  ^Ager  la^m  boi^u  gerobe, 

ben  $aI6en  Seib  &ebef(t  bie  Silber 'gliiljt, 
bie  ^elffte  foti'  "  Mofe  ob  letiö  aBeUen. 
§ie  mar  her  S(ipt)en  SBifb,  uub  bort  bev  i)eUin, 
(äin  anber  trug  boTBon  Slfteonä  ^ut. 
XXX. 
SSer  mit  Sauften  luil  acrgünt  in  gteuben  (eben, 

33er  mu§  Stleonbern  fii^  üerji^weren  alä  ein  grcnnb. 
ägtanbem  ftötte  nie  boä  ®lüft  ein  foldjeü  geben 

toQ«  er  fo  offt  et^ieit,  SBer  er  StIeanberS  geinb, 
[282]  XXXI. 

9ierrdötril<!&  Si^t,  bu  bnft  mii^  jniar  betrogen, 
bo6  ic^  [o  offt  ben  ffiürjeren  gejogen: 
'    ')  bi^ma^I  ift  bciii  gencr  fpat  cnlbrant. 
ab'  eö  fc^on,  inttauff  iH}  ging,  cjnpfongcn. 


I 


©iiinrfben. 

*)Jii  fiinbcrte  nic^t,  beiß  bii  6ift  fingegonge». 

^[^  icfiloffe  feft.     Sie  ijat  fidj  ningmonbl. 

XXXIl. 

3)ei:  JHnnc^  ocrtrcilit  bcn  Si^ioarm  bcr  Sieneti 

bau  Tiinii  bcn  ^'oing  bvedicii  ton. 
3)fl6  mir  mein  4""'nifl'9fütf'  crfc^Ecncii, 

Ijat,  ütoäj  bem  9ieib!  qiicE)  Siaiid)  getoöti. 

xxxm. 

3)11  licdft  mir  jit,  SJulfait, 

mie  ic^  bic  S3e«u§  ^ctje, 
imb,  roeii  bu  ineinft,  ic^  \^c^t, 
wie  lüirftii  fieiffen?    ^ßaii, 
XXXI V. 
3^  6o^te  fic  oujf  3Jtobt  iiiib  SBein 
iinb  SRufiliä  oerfi^ffiiir  ^u  loiiimen, 
Sie  ^nt  beit  Stauen  anßenDmnien, 
[283]  jeit  mir  \o  furj  ooniammeu  jeiit, 

ba  Icir  un^  boc^  fo  fccutiblic^  galten, 
al§  Üatia  f^iette  mit  bem  Schatten, 
yiii  36buä  mQl)It  bec  Süffte  %oi] 
ftedt  (ie  fic^  jtembe,  roie  suODr. 

3c^  lob'  e§,  Tod  but^  fd|cinfomö  Raffen 
matt  nur  ntc^t  Strgtno^n  müc^te  fafjcn. 
XXXV. 
$iet  ift  bein  öbeä  Sette  iii(|t, 

^ier  barffftii,  33u(uä,  mir  nidit  biencn. 
©e^t,  mie  nnä  fon  ber  St^loaff  erlnfmcn. 
es  greifft  mir  Euluä  ing  @efid|l', 

i^  (4"'"9^  '^'■ß'  ""*'  ^'"  S"  fciebcn, 
bafe  i^n  ber  Sraum  nnb  Üiaäjt  uerblciibt. 

o(^!  mürbe  boi^  (o  eine-m  Scbcn 
(ein  ft^öter  öl)fer  obgemenbt. 

XXXVL 

Sie  mürbeftu  btrfi  ftcflen, 
luenn,  3iofe,  ben  ©efellen 
bii  be^  mir  joHtcft  treffen  nnV 
bu  bjft  ifl  langinm  [ommen, 


Slu  roeifl,  bofe  sönmfi  ntiftt  f)otrfTi  tan. 

[284]  XSXVll. 

Supibo  gibt  mit,  lüaä  ic^  roil, 

iinb,  luoö  if^  mil  ton  et  iiittjt  gekn, 
Slifi  mn^et,  baft  icfe  Sclejia' 

ie,^t  beiner  ihu§  beconSct  fcbrn. 

XKXvm. 

äKein  Sieben  fing  fi(^  an  im  Schnee, 
iceil  ic^  i^ubiel  bcn  ®($nee  befc^atiet. 
Stiirf)  ift#  ber  ©(^ace,  Bot  bctjni  mir  grauet, 

bcr  Schnee,  beii  xÖ)  [tetö  not  mir  let)- 
ScÖnec  tomni,  Sdinee  roeii^,  Jo  mil  id)  Ingen, 
bnfe  bit^  bet  ^iinniel  ^at  gettagen. 

XXXIX. 

SJii  (i^rocetft,  in  luoQtj't  bein  fie6cn  oor  inii§  (nffen, 
bii  lootltft  nm  niic§  oiic^  beine  Seele  Raffen, 
ßÖDrambuä.     IHcdit:  baß  bu  fn  liebeft  m\ä), 
benn  niemnnb  ift  bir  niet)t  Detiuanbt,  al8  i(^. 

[285]  XL. 

3)et  oerfluc^te  §agel§  =  Elielb 

l)at  ein  ollju  [i^orff  ®efii^t: 

brum  l)at  Mo^xüä  bag  :(!i(^t 
nttjuni^tlic^  Qtl9eme^t 
aSeil  bet  9leib  naä)  is(^iuefel=tad(|t, 

3eiiet=äcug  unb  ^unbet  gc^cl, 
^<it  bic  atofiliä  Uetbrat^t 

mai  ein  iebfr  ntt^t  öetfle^et. 

XLI. 

SBir  jingcn.     StttU  fpielt  bie  giöten, 
ben  Bdfoii  mectt  Sie  uitb  i<i)  allein. 
Safe,  SißiS,  lag  bein  Singern  fet)n, 

[onft  lüirflu  nii(^  biiti^  ©e^ii^Int^it  tobten. 
Soll  nber  idt  bie  Saute  f^Iagen, 
fo  roxi  i<$  iddI  ein  SKiffgen  toagen. 


XLil. 

Siofife  i(f)  bin  bcin  Saft, 
(dU  ti^  rec^t  6eii)irlet  fciii 
beim  fo  lai  iinä  ki]b'  ntlciu. 
Seugen  finb  niti;  gonj  üec^nfit, 
bie  auff  einen  ieben  iöiffen 
ben  luic  icf)  unb  bu  genieffcn, 
[286]       fo  genau  ge&en  ad)t 

SRofiliä  i)ati  gut  gcmücf)t, 

bet  ^olt  £icf|t  unb  ber  laiaf 
beu  roil  fie  norfi  äWilc^  (lufefcfiitt™, 
ber  bringt  iBier,  bec  jünfite  mag 
bleiben,  weil  er  ge^t  ouff  Srutfcu. 
XLUl. 
55ec  Orfeuö  brang 
Durc^  feiner  Seiten  jiuang 
in  "ijjluto  Rollen  fi^Iunb. 
9J{ir  ifl  et!  auc^  gerungen, 

baS  ii^  jum  fc^luarjeu  (^runb 
but(^  meine  Üeqer  fiiugebrungen. 

XLIV. 
Die  aflerbefte  S8enuä  =  tSabe 
bie  i(^  ie  ju  oerfciicnfcn  t)abe 

üerf^üttet  giUiö  mit  ber  Jpanb. 

biet  beiT^r  mar'  eä  angeioanbt, 
luenn,  wai  fte  bigfaQS  mir  genommen 
i^E  fetbft  ju  gnte  möchte  fontmen. 

XLV. 

Sier  lag  mar  annD(^  bla^, 
unb  f^illiä  miefe  luaä, 
[2ö7]  bag  ic^  ntc^t  barff  berühren. 

.■pÄtt'  ii^,  Kai  brunter  mar 
i(^  tboU'  auc^  um  ein  $aar 
niic^  nic^t  barob  üerfil!|ren. 
XL  VI. 

S)aS  grauen  ■  jiminer  ift  ja  fonft  bent  ffieije  jugetat)», 
wie  töntnit  eä  benn,  bnft  giltiä  iiic^t  (o  uiel  einnef)men  fnn, 


«cl 


nit^tc 


Scnu« 


f28a] 


Soll' 
SM 


Ijabe  wenig,    ©timutö  tft  iljr  bifi  nieljt  oiigeiictim 
luenn  mit  9(nialläeii  :^otn  felbft  tl)r  gtlaiibei  tnl)in. 

XJ.VII. 
ßin  loaljreä  SBort,  lucr  nid|t  luil  tüljne  ici)ii 
bei;  ftcdc  mir  beu  KicbeS-^anbel  ein. 

Mm  traget  mir  bie  uottcii  aBo^reii  an 
iitib  i(^  !oii  öittfi  iiidjt  iii  bie  Sia^rung  fiiiberi. 

aijcrä  oiiff  ißcrluft  nitftt  wogen  wi(  noii)  fan: 
WQä  äSunber'?  bag  et  aSjeit  bleibt  bal)inbeii. 
XLVIII. 
SiofiQe  ^at  ntii  ioai  Qt\aQt 

bflfe  9(eib  mib  Streit  in  mir  erreget, 
and)  wirb  bie  ^dfieet-Jucöt  nii^t  geleget 
biß  fie  eilt  gleic^eä  mit  mir  wagt. 

XIAX. 
3^  bitt'  ei  3tßi3  bir  oer(l>rDif|eit, 
uiib  ^ule  ^ot  e4  untetbioc^eii. 
^i)  jüriie,  gilliS,  äürne  nic^t: 
Sni  buntein  tteugt  uns  bol  (Sefit^t. 
L. 
it^,  Xule,  nii^t  ju  bir  ^ur  ^oc^jcit  fowmen, 
wAt'  i(^  beiiieS  9Jiaiinö  SJerwonter  nidjt? 
m\d)  bo^  e^x  ali  Soft  wol  aiiffgenomineu. 
fielt'  id)  midi  ein,  wer  weiß,  waä  niel)i  gefc^it^U: 


Ser  Sinnreben 


3ii  ^iibieii  pflegt  iitaii  btii  Stufet  ju  e^reii, 

Weit  er  am  nieiften  St^abctt  t^ut. 

bor  gute  Öott,  bkmil  n  gul 
luärb'  D^n  bifi  bie  atetiWen  mit  iiii^teii  tEft^lutct 
See  ^Jlomiiä,  ber  ^e^lt^e  «teSlii^c  2)ie6, 

bcv  finbtt  lei^tlid^  ein  Webrcdjen. 

Stiim  ti'Dlf  iä)  t^n  aufrieben  [ptet^en. 
aiifftit^tigfu  Seteni  ift  bicfcä  fd&on  lieb. 

gilibor. 


ajnmit  b«  S,\uff«  iii(&l  lebige  SlMter  beja&lr,  al«  feinb  (weil 
cttuaä  Ülaum  übdg)   folgciibc  Wabiinalieii  anac^engt   würben. 

1. 
2^®t  üSorro^t  iii  Sntiitnuiä  SSJelt 
luar  S'orit  uitö  xi\6)t  SKülIf, 
etil  grünet  Sufcfi,  tili  *tniiin  ein  bvcitcö  gelb: 

bar  lebte  man  of)rt  nücii  Stclb  imb  (Mrotte. 
Sint  bo^  bei  ^Eij  iinb  A^ofTort  taljm 
utib  :pctvfd)Qfft  nn^iii: 
ciitflunb'  ein  Steic^  beä  ®i(Enä. 

Sßan  iDoIte  ®otb  unb  Samniet  tragen, 
bie  (Sinffid  foint  bet  Xiigeiib  flolte  ni^t. 

^ie  @U{^i  tjätt  nu  bic  ^tirigfern  aud)  gcfüiigeit 

bariim  luerb'  ic^  uotfielj  gegniigcn. 
a)(an  lie&t  bie  Stuiij^el  -  l)aut  ben  .'cmfleii  iinb  bie  ©icftt. 

m]  2. 

ffieil  §eltoc  tu  bem  ^ntiiifc^  j'^ro'äj' 
liegt  $ai:iä  in  ben  iDcidicn  Gebern 
unb  tuirb  in  aJcituSsS'rieg  et^ijjt. 
^dj  to6e  biejen  Streit, 
too  ßieb'  unb  gteunbligfeit 
fic()  Id)et;;ciib  jniQtfen, 
luetjr,  al«  tuenn  mir  ber  3ciub  ift  auf  beu  ,'pat!eti. 
ÜBarunt  jotf  \ä)  um  SReid&luljm  tviegcu, 
bn  Sieb'  nitb  £teb'  im  Söette  na!Ecnb  liegen? 

3. 
Sl'omtu,  'Jji^tabeä,  ^u  mir, 
eä  fte^t  bic  meine  Sü^r 
ju  QÜen  ^tütn  offen. 
3c[|  teile  mit  bic  SScot  unb  aUetn, 
boä  ^ou^  ift  mein  unb  beiti. 

Srf)  ge&e  bir  quc^  gnt  beu  äc^liiffel  ju  bem  ©etbe. 
3;ifi  aQeä  feq  gemeine: 
bie  Siebfte  Bleibe  mein  nüeiite, 
Öteiffflu  mic  ^ie  ju  meit,  (o  fag'  ic^  lieber  ©oft, 
®e[)  öin,  bn  bifl  mir  eine  Haft. 
4. 
%>«  [agi  et  tel)  mit  bir  onfs!  ßniib  gefatjren, 
et  Ijab'  ouff  meidier  ©tcen' 


r 


[<B8J 


I   . 


eiiiöiiiatjfö  mit  bir  (i{ö  biii'ffcii  paoren. 
bfv  i;at  mit  bir  jii  Jiat^t  fieifffen, 
bec  ^ot  mit  bir  nHeiii  gcgcffen, 
iiiib  jener  ^at  inol  ei)T 
bic^  iioltcnb  angelegen, 
er  lueifi  an  bir  ein  ({^raorjeä  S 
SBq^  ift  beim  baB  nun  nie^r? 
ScÖ  laß  e^  gefdöct)«!. 
Sin  guter  Sein 
mit  ja  getrunlen  Jein. 
®tum  fürest  bicfi  uidit,  bog  ic^  btc^  luerbe  Iioffeu, 
ii^  luürbe  bii^,  njerftic  bet  fourcii,  fte[)cn  lüfftn, 

, ;  ^in  jum  fttcngeit  Üforben, 

unb  benuDc^  fiiE)lt'  ic^  Siebe. 
Sc^  bin  SrcbiDenä  eigen  morben, 

i<^  pfliigt'  ein  ^arteg  3etb, 

itf|  [i^ifffe  bnrc^  D^eani  siBellcn=iucIt, 

unb  bennoc^  fiitilt'  ii$  Siebe. 
aBo^er?  ift  benn  vor  Siebe  nicfit  ein  Siofit'? 
Mt^!  jejt  bcfinn'  itfi  micti,  bo§  Stnior  Slügel  tjot. 


SBoS  rü^rnftu  alte  SiiJ'er  ^  melt, 

bu  t)abeff  burcd  bcin  Singen 

bie  S5uen  fönnen  jrotngcn, 

unb  Söben  au^  beii  Stammen  bringen, 
bu  ^Qbeft  mant^en  Stein  an  Gebens  SHtaueMuer! 
bur^  einen  Sei)er  =  Elaiig  gefteEt! 

Suflibo  jog  mir  Seiten  auff 
unb  reichte  mir  ben  ^iebelSogen, 
ber  ^at  bie  Sioiilid  bewogen, 

bafe  fie  oerliebct  luorbcu  ift. 

Snpibo  fei]  getfißt, 

bu  jperjen :  bieb. 
33ein  Siet'elbogen  maditis,  ^onft  Imi'  td)  il)v  ]x\i)t  lieb. 


I 


Slc^  jo!  @^  ift  ein  greifet  ^a^rt, 
bem  meine  iBenug  nii^t  gefallet. 


ber  ift  üon  teu^ijec  9(rt. 

bic  ffeujc^beit  fleftet  in  beit  fflm^efn, 
idt  f)abi  feine  Munäetit  nic^t, 
ein  ft^njorjeä  ^aax  erhellet  mein  (Sclicfit. 

^ie  jungen  Seute  ft^munjeln, 
menn  fie  bie  Sßeniiä  lefcn: 

bu  Steiger  bteid^ft,  roenn  bii  mein  Siiiflcn  ^örft, 
ba«  ift  ein  tottcS  SScfen. 

Sejt  fällt  mitö  ein,  tto^et  eä  fommen  mng: 
bii  titäflcft,  raeil  bu  fnrcfitfl  ben  ^i'ingftcn  %a(^. 
8. 
ißetjroeiflung.  ©orgc,  Snrt^t  nnb  Sdötetfen, 
Srf)inetj,  Seiben,  ?[ngf(  iinb  Cnaal, 
[^  9]  ein  SJegiment  oon  ®eflen, 
ißecjpoHnng  o^ne  'S<^ijt, 
büS  ift  bet  Siebe  ßeib^gebinge. 
wer   baS   nid&t  lennt,   ber  roeifi  nui^  nii^t,   loi 
?Iniov  ifl. 
Set)  nii  geefirt,  geliebt,  getü^t, 
nnb  fci)  barbct)  ein  ,f)Qubt  ber  SRorten. 
SKiftt  i^  roem  it^  baä  Sieben  reolte  gönnen? 
beni  {mein'  it^)  ber  mit^  nie  ^nt  lieben  fönnen. 


aiie  9iQf'  an  bir  ift  ©i3annen=lQng, 

boS  aSout  ftefjt  aU  ein  ^otir^roeg  offen, 
bie  ,Sine  finb  jiDei)  3Jaumen  breit, 

ber  SSangen  ©i^föärj'  ift  Droittengeel  betoffen. 
Ser  Singen  ®Ianj  fit^E  mie  bie  tenre  3eit: 

bocö  biftu  ftolj  nnb  öaltft  bit^  trefflitft  fc^ön, 
i)ai  raac^t:  ein  SJia^fer  ^at  bie  SJennS  abgeriffen 
unb  aKopfa  oben  ongefc^rteben, 

Das  S8ilb  ^oftii  ODt  beineä  ongefefin 
iinb  mcinft  eg  miife'  in  bi<5  fii^  iebecmnn  oerlieben 
10. 
(Sinft  fa^'  ic5  einen  alten  9£orren 
bie  granen  -Jinare  reiffen  anft 
oot  einer  ©c^önen  $anf' 
unb  loer  allbar  Don'iber  gieng 


f 


fiii6  roeiblii^  an  juloc^en, 
bafe  et  etp  an--m  Slttersfieng 

bic  ßicbe  mit  ju  niai^eii. 
©i(^,  SHter,  boä  ftef)t  bir  nic^t  an 

iinb  bei  lieg  gteii^en. 
Slcv  3ugenb,  bie  Tiiit  Siechte  Heben  Ion, 

imb  i|rer  Siebe  S^^^^  cvreit^en, 
bcr  geftt  haS  Sie&en  I)in. 
35runi  {aä)t  itti^t,  bo6  ii^  uetlie6et  6in. 


Sä  ift  itic^t  lua^r, 

ba§  9(mor  ben  iinb  bie  uerjQUÖevn  tan. 
E)icc  fonit  eS  nic^t  ouf  einen  Segen  an, 
iiii^t  auf  ein  md^iern  ^ilb. 
5ß  10]  S'ein  iSraiit  ^egt  leffaliä  baä  jn  bcin  SieDeii  gilt, 
(ein  SQu6frof(5  tn^tS,  fein  Jungfer ^.^mor. 

eä  ift  nic^t  ttJQ^t- 
I)ie  3"uf'«cet)  fijät  in  ben  Stngen 
fie  lifet  (ic^  burrf)  ben  Su^  einfoiigen. 

©i(^  fie  ni^t  an  bie  GiteKcit, 

uerfc^roeec  boä  ^flen, 

fo  luitftu  nit^tä  Botn  Siefien  niiffen. 

12. 

En  fprii^ft:  3(^  tiebe  nicftt, 

unb  bcin  ^offertigeä  ®e[ici|t 

^nt  Botb  ben  ©ijiegcl  bmdigelJo^rft. 
3;u  gefift  burc^  aQe  ©äffen  fc^roänjien 
unb  ftnbft  bii$  gern  bei)  .^od^jeit=tinjen. 
©onft  fte^ftu  on  ber  lü^v 
unb  liegft  am  Senfter  für  unb  fiiv. 
Sloriltc,  SDtein!  finb  bife  ber  teuf^tieit  SBcrfe, 
bie  Sudler  buri^  bie  5(ugen  onjnloffen'? 
SKeinl  bleibe  beq  bem  9{ot!en. 
S)o(^  nein,    ©olttftn  bicft  ntc^t  ben  Seulen  weifen, 
wer  fennt'  unb  mürbe  bicfi  uor  eine  fi'eufc&e  preijen'^ 

13. 
Qlaniinbe  luei^  an  nQen  einen  Xabet, 
bei*  ift  i^r  alljuflug  iiflb  bet  ein  ®cft, 


ber  ift  ju  ftifl'  unb  ber  ju  felf, 

bei  onbre  vfießtä  juii[^  jutoagen 

unb  bieget  läft  fii^  fi^togen. 
^ie  SItnte  muffen  ffutj  um  tneii^cn, 
fie  liebet  um  äJerbienft  bie:  3ietc§en. 

Uitb  (einem  ift  fie  bo^  getreu. 

®aininbe  fic^  bic§  fitr.    Sie  3eit  fleugt  fort, 

niie  6atb  ift  beine  Sc^ön^eit  foit. 
Wai  ac^ts  @amitibe:  bie  bev  £eule  iadjtn, 
tan  man  jnlejt  ju  S'uppteriiineii  maäien. 


Ölüfferti, 


14. 


3Jetf(^tie§  bie  %iitfi  mit  f)imbert  S 

ber  .giunb  ftef)  auff  ber  SSJot^t, 
bie  SRuttet  fc^taf  auifi  fetbft  be^  itir  t^a  9iQ(f|t, 
(nß  fie  nic^t  an  ber  *|3forten  ftel)eii. 
Ceibiet  i^i  taä  @)]ajiei;en  flef)en: 

ffig  ift  iimfonft. 
5)te  ©dl^eit  ift  als  eine  SDiaufi, 
fie  itieig  reo!  taufenb  Söi^ec, 
unb  übet  me^r,  otä  eine  ^iinft, 
Detma^rt  bie  'Jugenb  nic^t  baä  Jpaiiß. 


Sä  ift  iDot  c^r  geft^e^n, 
bafi  eine  ^at  gemeinet, 
wenn  if)r  bie  ^alb'Uerfautten  B^fin' 
ou6  iöteni  SDiunbe  (JEeifcl&'Iofi  bletftcn. 
Unb  niemanb  tjat  fie  benn  gcnieincl. 
(Sä  (]at  nod}  feiner  bic^  genommen. 
3)ie  ijeit  fan  on  bi(5  [oinmen, 

bofe  man  bicli  frogt; 
roeiftu  uor  mic^  tein  fi^öii  (Sefic^t, 
benn  bi(^  begebt  ic^  ni^t? 
16. 

'Sim  @olb  cinmafil,  unb  leg  eS  in  boS  93etle, 
Söerfucö  eä  ob  eä  SJirme  gibt 
unb  ob  bicbs  roiebet  tiebt. 
ein  frifc^eä  SStubt,  ein  SDhinb  mit  Slofen  nnfegcij^s^t, 
ba§  ift,  ba6  Sieb'  unb  ßieb'  ergejuet. 


Liitliei's  Beni'beitimg  aesopiBcUcr  Fiibelu  ist  mit  seinen 
bekanuteeteu  Weikeu  in  eine  Eeilie  zu  stellen.  In  ihrer 
Gesammtheit  fnet  nur  den  Oelehrten  bekannt,  Bind  die 
einzelnen  Fabeln  doch  aus  den  Lesebltchem  dem  Volte 
wohl  vei-trant.  Das  verdienen  sie  um  ihrer  knappen 
aneehaulichen  Form  und  um  der  gnlim  Lehren  willen, 
welche  Luther  zumeist  in  der  Form  von  treffenden 
deutschen  Sprichwörtern  giebt.  Die  Anerkennung  dieses 
Verdienstes  steigert  sich  noch,  wenn  man  sie  mit  den 
gleiclizeitigen  Fahelbearbeitnngen  vergleicht  und  die 
üiierraBohende  Sorgfalt  betracbtet,  mit  welcher  der  viel- 
beschäftigte Mann  an  diesem  Werkchen  feilt  und  glättet 
Er  legte  demselben  aber  auch  gelbst  eine  grosse  Wichtig- 
keit bei,  wie  ans  seinen  überliefe i-ten  Geeprilehen  und 
der  Vorrede  zu  diesen  Fabeln  au  ersehen  ist.  Was  die 
heilige  Schrift  in  den  innersten  Angelegenheiten  des 
Herzens  nnd  Gewissens,  das  solJten  die  Fabeln  in  den 
praktischen  Fragen  des  alltäglichen  Lebens  bieten.  Für 
eine  Schrift  Luthers  sehr  auffallend  ist,  dass  sie  Anspie- 
lungen auf  das  religiöse  und  kirchliche  Gebiet  gar  nidit 
enthalten.  Wo  solche  ursprünglich  vorhanden  waren, 
wie  in  der  1.  Fabel,  hat  er  in  einer  späteren  Bearbei- 
tung sie  wieder  unt«rdrflckt.  Das  aber  haben  sie  mit 
der  Bibelfibersetznng  gemein,  dass  keine  Rfluksicbt  auf 
Gegner  dem  Verfasser  die  Arbeit  verbittert;  nur  die  Triebe 
zn    seinem  Vuike    nnd  zur  Suche    führt    ihm    die  Hand. 


Auch  darin  kann  rann  ein«  Ähnliclikeit  des  grossen  Wer- 
kes uud  dieses  WerkcUeus  finden,  daas  beide  zu  einem 
völligen  Abschluss  nicht  gekommen  gind.  An  der  Bibel- 
tlberaetznng  hat  ja  Liitlier  bis  zu  seinem  Tode  fui-tge arbeitet. 
Die  Fabeln    aber  sind  immer  ein  Bmchstüek  geblieben. 

Daas  die  Fabel bearbeitnng  Lathere  nicht  zn  Ende 
gediehen  ist,  geht  n.  n.  hervor  1.  an»  Anssemngen  des 
Mathesina,  2.  ans  einer  Vergloichnnp;  der  Vorrede  mit 
dem  vorliegenden  Werk,  3.  ans  der  Handaciirift  L.s, 
deren  genaue  Wiedei^be  hier  zum  ersten  male  ge- 
boten wird,  _ 

Matheaitis  („Historien  von  D.  M.  Lnthers  AoffJ 
fai^.  Lehr,  Leben  und  Sterben")  berichtet  in  der  VIL 
Predigt,  dasa  diesee  angefangene  Werk  hemachmala. 
d.  h.  nach  L.s  Tode,  von  M.  Qeoi^  RSrer  in  den  S.Teil 
der  deutschen  Bitcher  Liifhori  gebracht  sei.  Es  lifttten 
zwar  z«  L.s  Lebzeiten  viel  guter  Leut  daran  Gefallen 
getragen;  auch  habe  Er  Philippns,  als  er  die  Vorrede 
und  Fabeln  gesehen,  gebeten,  er  wolle  fortfahren  und 
dies  Buch  verrichten,  er  wolle  ihm  tausend  Gulden  bei 
einem  grossen  Hemi,  dem  ei-s  zuschreiben  solle,  daitli' 
zu  wegen  bringen,  aber  über  der  Arbeit  an  der  Bibel, 
neben  viel  predigen  and  schreiben  sei  es  verblieben. 

In  der  Vorrede  zu  den  Fabeln  (drittletzter  Abschnitt)^ 
bittet  L.  alle  frommen  Herzen,  den  alten  schSudlieh« 
Aesopum  auszurotten  und  diesen  an  seiner  statt  zu  ge^. 
branehen,  versichert  nnch,  daas  er  Fleiss  gethan  habe^ 
eitel  feine  reine  nützliche  Fabeln  in  ein  Buch  zu  bringen, 
dazu  die  Legend  Äsopi.  Hierans  müsste  man  allerdii^ 
auf  ein  bereits  vollendetes  Werk  schlieaeen,  wenn  nicht 
anderen  Urteilen  der  Vorrede  nur  erst  von  seinem 
Vornehmen    und    der    Absicht    gesprochen    wUrde,    den 


[ 


.\i<§op  zti  läntoi-n  und  eu  fegen,  Anas  es  ein  nützlicher 
Dod  züchtiger  Acsop  werde.  Davon,  d»Ba  L.  wirklich 
die  Legende,  d.  h.  die  den  FabelbUcbern  gewßlinlich  bci- 
gefägte  EtigcnbitttG  LebensbeBchreibnng  des  Aeaop  benr- 
beitet  habe,  ist  sonst  nichts  bekannt. 

Ganz  besonders  aber  zeigt  die  aufgefundene  und 
hier  benntzto  Urschrift  den  bmcLstflck artigen  Charakter 
des  Werkes.  Es  ist  offenbar  dieselbe,  welche  den 
ältesten  Heransgebei'n  vorgelegen  hat.  Die  Folge  der 
Nnmmem  zeigt  Locken,  die  noch  ansgefflllt  werden 
mttssen;  die  letzte  Fabel  schliasst  mit  einem  etc.;  eine 
Reinschrift  kommt  nur  bis  znr  7.  Fabel  und  lässt  die 
Moral  derselben  weg,  anderer  Anzeichen  nicht  zu  ge- 
denkcp,  ans  denen  ei'sichtlich  wird,  dass  das  Nieder- 
geschriebene noch  nicht  druckfertig  war. 

Beim  Fehlen  jeder  Spur  eines  früheren  Druckes 
scheint  die  Annahme  gesichert,  dass  erst  nach  L.s  Tode 
dasjenige,  wa?  von  dem  Werkchcn  vorhanden  war,  für 
den  Druck  zurecht  gemacht  wurde.  Nach  Mathcsius 
(a.  a.  0.)  wflrde  die  Wittenberger  Gesaramtansgabe  der 
Werke  L.B  IX,  ISi*"  tf.,  crecLiencn  1558,  den  ersten  Druck 
bieten  und  zwar  besorgt  durch  M.  G.  Rörer.  Indessen 
bringt  schon  im  Jahre  1557  die  Jenaer  Ausgabe  V, 
285''  ff.  einen  Abdruck  der  Fabeln  L.s.  Möglich  bleibt 
aber  dennoch,  dass  Hörer  den  Druck  nach  dem  Mpt 
besorgt  habe,  da  er  in  den  Jahren  1555 — 57  an  der 
Jenaer  Ausgabe  mit  Nie.  von  Amadorf  beschäftigt  war. 
Vielleicht  kam  1548  das  Mpt.  mit  der  Wittenborgcr 
Bibliothek  durch  Moritz  von  Sachsen  nach  Jena,  wo 
Rflrer  erster  Bibliothekar  derselben  war  (vgl.  Bindseil, 
Einleitung  zum  IV.  Bande  der  Tischreden  L.s  p.  XVII.). 


Das  Mpt.  der  Fabf  Id,  jedoch  oLdb  die  Vorrede,  befind«! 
sich  znr  Zeit  merkwürdiger  Weise  in  der  Bibliutliek  det 
Vatikan  in  Kom  und  zwar  in  der  Ottobunianischen 
Sammlung.*)  Das  Verdienst  der  Auflindung  und  genauen 
AbRchrift  fiir  den  gegoawjatigon  Druck  gcbthrt  dem 
Privatdocenlen  Dr.  phil.  ß.  Kcitzcnstcin  in  Bresla 
Über  die  äussere  Beschaffenheit  der  Hdschr.  macht  de; 
selbe  folgende  Angaben. 

Die  Fabeln  stehen  auf  10  einzelnen  Blättern  starken 
Papiers,  jedes  15,5  cm   breit  und  21  cm   hoch,   die  in 
AnsBClmittfl    von    Fulioblättorn    cingoldebt    nnd    mit    4... 
Origin albriefen    L.s    und    einem    Blatte    vorläi 
kannten  Ursprungs  iu  einer  der  L.'scben  ähnlichen  IlaiU 
achrift  zugammongcbnnden  sind. 

Über   die  4  Briefe,   von  denen   3   längst  bekam 
sind,  einer  erst  1883  bei  Evcrs  „M.  Luther" 
dem  Reforratitor   feindlichen  Sinne  veröffentlicht  wurde,  ' 
wird  an  anderer  geeigneten  Stelle  berichtet  werfen. 

Die  Fabeln  sind  zum  Teil  doppelt  vorhanden  und 
zwar    erstens    im    Unreinen,    sodann    von   Nr.  1- 
einer  Beinsehrift.     Das  Unreine   ist  durch  Znsgtze 
Abstriche  stark  corrigiert;  das  Keine  aber  ist  keine  bloM 
Abschrift  des  so  gebildeten  Textes,  sondern  eine  noch- 
malige   Überarbeitung    desselben.     Angehängt    sind    2 
Kegistcr,  von  denen  das  eine  mit  roter  Tinte  geschrieben, 
möglicherweise  also  in  anderer,  späterer  Zeit  angcfertigatj 
ist,   um  eine  beabsichtigt«  Fortsetzung   des  Werkes  j 
erleichtem.     Die  KUckseite  des  10.  Blattes  ist  welaa,   . 

Die    vorliegende    Ausgabe    beabsichtigt,    das    Mpt" 
möglichst  genau  in  seiner  gegenwärtigen  Gestalt  wieder- 
zugeben.    Zu  dem  Zwecke  sind  dio  Blattseiten  in  eckiges 


♦)  Cod.  Ottob.  lat.  ;i 


do^H 

ie  in 
lit    4 

[ai!^| 

lan^H 
ineö^^l 
urde,  ^^ 

nnd 

^    >%H 

>lo3H 
och-^ 
1    2 
bcn, 

,.  ^ 

Mpt 
der- 
igen 


Klammern  (l'oi.  1"  — 10"]  hcigefllgt;  d«s  von  L.  durch- 
RtricfaenG  igt,  Bowoit  es  lesbar  war,  mit  zwei  hesondcrs 
bezeichneten  .^n^naliroen  dnrcL  kleineren  Druck,  was 
sich  dagegen  sie  späforev  Zusatz  ifcnntlieh  machte,  durch 
gcspeiTten  Satz  auegezeichnet.  Die  Wiedei^nbe  der 
Interpunktion  erregte  einige  Bedenken,  da  sie  von  L. 
sehr  flächtig  behandelt  iet.  IndcEs  ist  auch  hierin  dae 
Mpt.  80  getreu  nla  möglich  wiedergegeben.  Daher  kommt 
OS,  dass  nicht  nur  Sätze,  sondern  ganze  Abschnitte  ohne 
Punkt  ächlieäsea.  Unser  Kunama  ist  ilbcrall  da  gesetzt, 
wo  L.  den  sohrÄgen  Abteilungsstrich  auf,  manchmal 
anch  nnter  der  Linie  hat.  Derselbe  steht  offenbar  häufig 
an  Stolle  des  Punktes.  AnftlhnmgsKtriohe  finden  sich, 
wie  es  scheint,  im  Mpt.  einigemal  bei  Anführung  direkter 
Rede.  Ilue  Form  entspricht  jedoch  nicht  derjenigen, 
die  bei  tms  im  Diiick  gebräuchlich  ist  Nach  dem  Mpt. 
sind  vielmehr  an  ihrer  Stelle  2  schräge  parallele  Striche 
auf  der  Linie  üu  setzen.  Zur  genaueren  Veranschaulichung 
der  Beschaffenheit  des  Mpts.  sowol,  als  des  angewendeten 
Verfahrens  ist  die  erste  Seite  des  Unreinen  im  Facsimile 
beigegeben.  Dass  auch  die  Vorrede  der  Fabeln,  die 
sich  im  Mpt.  nicht  fand,  mitabgedmckt  wnrde,  nnd  zwar 
nach  der  Jenaer  Ausgabe  vua  1557  V,  285''  ff., 
im  Interesse  der  Vollständigkeit. 


Vergleicht  mnn  die  Handsclirift  und  den  ersten 
Drnek  (J.  A.  V,  287^  ff.)  mit  einander,  so  stellt  sich 
zunächst  im  allgemeinen  heraus,  dass  dieser  der  Rein- 
schrift folgt,  soweit  sie  eben  reichte,  dann  aber  das 
Unreine  benutzt. 

Die  ftuiTaHendsto  Abweichung  im  Druck  ist  das 
Fehlen  von  Nr.  11,  der  Erzählung  von  Dr.  Mogenhöfer 


und  dem  Schinder.  DieHclbe  findet  sich  aber  in  Auri- 
fabcr's  TiBohredcns»mmlting  (vgl.  Förstcmann  und 
Bindseti:  „L.b  Tischreden"  IV,  512)  nnter  der  übcr- 
Bchrift;  „föin  nnbereä  Don  fünften",  wo  es  am  Schlusa 
lieiBst:  „®u  aber  loilt  bu  aiiberä  ein  E^tift  fein,  ...  gib 
iiä)  nic^t  auf  folc^e  Stoiibetei)  uiib  $lQderei),  baburi^  bie 
Seute  au!^ge(ogen  uitb  bie  3IbUD!aten  gemäftet  werben, 
^enn  e8  ift  eine  reifte  ©diinbetei);  mie  ein  Slbbedet  ein= 
niat  jU  einem  filbcrnen  ^UTiften  fam  nnb  ]!piaä)  ju  i^tn 
u.  s.  w."  Nach  Album  itciid.  Viteb.  cd.  Foeretcm.^an  p.  25 
iel  ein  Johann  Mogcnhuver  ntriusque  iuris  doctoi;. 
praepositns  ot  in  iure  pontificio  urdinarius  Vittembergen- 
Mis  gewesen,  und  nach  Dr.  Knaak  es  Vermutung,  welchem 
ich  u.  a.  auch  diese  Netiz  verdanke,  ist  dcrsetbc  als  Vor- 
gänger von  Henning  Göde  in  der  I'ropsfci  zu  Witten- 
berg 1510  gestorben.  Es  ist  kaum  zu  zweifeln,  daeft.' 
dieser  mit  unserm  Mogenliofer  identisch  ist.  DicRclhen 
Rücksichten,  welche  den  Herausgeber  der  Tischroden 
veranlassten,  den  Namen  zu  unterdrücken,  mögen  für 
den  Kedaktor  der  Fabeln  massgebend  gewei 
Anecdote,  die  sich  ahucliin  schlecht  in  den  Rahmen 
des  Übrigen  liigtc,  ganz  auszulassen. 

AhgcBohen  von  geringeren,  meist  nur  orthographischeD 
unterschieden  sind  folgende  Abweichungen  zu  bemerken. 

Seite  10,  Zeile  15 — -17  v.  o.  des  vorliegenden  Pmckes, 
bei  L.  durchstrichen,  ist  J.  A.  wieder  aufgenommen. 

B.  10,  Z.  6  V.  u.  fehlt  J.  A.  „ünb"  vor  „luollt" 

„    „     „  1     „     lautet    J.  A.:      „$üt     bi(^     fte 
f(^mei(t|Iern,  fo  fc^tnben  unb  {c^aben  ic." 

S.  11,  Z.  Ö  V.  H.  „3a  eä  ift  (oftlii^  bing"  fehlt  J.  A. 

„    „     „  2     „     bat  J.  A.  „®ä  fragt  ^npitei  auS 
beni  §imer 


I 


8.  12,  Z.  5  V.  i>.  hal  J.  A.  „Vlan  boifl  bcn  Scufel 
o6ft  bie  I^ür  nidit  iitaten," 

8.  12,  Z.  10.  11  V.  o.  „©i^e  jii  u.  6.  w."  foLlcn  i.A. 

„    ,,     „  14  V.  ci.  hat  J.  A.  „Sonbeii"  Klatt  „£anb". 

S.  12,  Z.  Iti  v.o.  bat  J.A.  „raiften  ebbet  Ijetffen" 

„  13,    „  4.  5  V.  u.  fehlen  J.  A. 

„    „     „  lö  V.  0.  „Ingratitudo"  fehlt  J.  A. 

„  ,,  „  18  „  fehlt  J.  A.,  dafür  Kchliesst  die 
Fabel:  „bfr  Xciifd  ift  gut  ju  ®oft  ju  bitten,  Slbet  ntoit 
tan  fein  nic^t  lool  leg  lueibcii." 

S.  14,  Z.  10  V.  0.  „fo"  vor  „ge^t". 

„  15,   „5.  ti  V.  0.  liiiiten  J.  A.: 
«3n  groffen  SEBaffern  fe^et  inon  groffe  Siff(^e, 
Mb«  in  fleiiien  lüaffcrii  fetjet  mau  gute  Siffcfilin". 

S.  15,  Z.  13  V.  ü.  hat  .1.  A.  „fo"  vor  „ligen"  („jo" 
Bteht  im  Unreinen,  fehlt  in  der  Wittcnb.  A.). 

8.  15,  Z.  ISv.o.  BchlicBst  J.A.  mit:  „SSoßfl  bleiben 
iDie  bu  liflft"  {steht  im  Unr.}, 

8.  15,  Z.  «  V.  u.  bat  J.  A.  „on  gefegt"  Pt.  „on  gejetb". 

„    „     „  3    „      „      „     „mar"  st.  „toorb". 

„  Iti,  „  1  V.  0,  hat  J.  A.  „Dbet"  st.  „o&et". 

8.  17,  Z.  5  V.  o.  hat  J.  A.  „IjUllb"  st.  „loolft"  (nach 
dem  richtigen  Unr.). 

8.  17,  Z,  12  V.  o.  hiii  J.  A.  „loDcben"  vor  „mar". 

Man  tiieht,  08  äiiid  zumeist  notige  rodactioncllc 
Änderungen,  die  im  ganzen  der  Absicht  des  Aiitore 
entsprechen  dürften.  Dasa  die  W.  A.  in  einem  Falle 
von  geringer  Bedeutung  abweicliend  von  J.  A.  mit  dem 
Mpt.  stimmt,  erscheint  als  etwas  Zufälliges  gegenüber  der 
Thatsuehe,  daBS  sie  im  wesentlichen  ganz  der  J.  A.  M%<i.. 


Xit  dcD  HCBopifichen  Fabclo   hat   t^icb   L,,   wie 
scheint,   oft  und   gern  beschäftigt.     Wenn  Bio   i 
Tischroden    erwähnt   werden,    ist   er    des   Lobes    vollJ 
Nach  Bindaeil,  T.  It.  IV,  706  sagt  er  hei  solcher  Ga-f 
Tegenleit:    „iiiou  [oHe  fic  Bcrbeutit^en,   iinb  in  eine  feine^ 
Orbnung  Bringen,  beim  eä  märe  ein  Snc^  fo  nii^t  @iii 
Mtn^fi)  gemacht  ^at,  (oiibrrn  uiel  groger  Seute  tiabeit  ^M 
jeberjeit  in  ber  fflelJ  baccin  gemacht".     Nächst  der  Bibel 
gebe  cfi  Bondcrlicli  för  die  Schulen  keine  besseren  Bücher 
hIb  „beS  SatoniS  scripta  unb  bie  fabulaa  Aeeupi".    Darauf 
habe  er  die  Fabel  von  dem  Wolf  und  Schaf  erzählt,  item 
diese  luBtigo  Fabel,  cnius  Morale  est:   „Non  omnia  ubiqne 
dicenda   esse."     Es   liesse   sieh   ans   seinen  TischredcD 
und  Schriften  eine  ganze  j^nzahl  Fabeln  oder  Apologe, 
wie  mans    nannte,    znsammen lesen,    die    er  gelegentlich 
verwendete.     Matbesius  in  der  VII.  Predigt,  und  neuer- 
dings  K.  (ioedeke,    deutsche  Dichter   des    16.  Jahrli. 
Bd.  18  haben  sich  dieser  Mühe   unterzogen.    VtetleichtJ 
Iiat  L.  sich  anch  gelbatgtHndig  als  Fabeldichter  versucht)] 
und  CS  möge  als  eine  Probe  seiner  Art  hier  die  httbscU 
Fabel  vom  Krebs  und  der  Schlange  folgen,  für  welche 
ich  wenigstens  vorgeblich  nach  einer  andern  Quelle  ge-^ 
sncht  habe.     Sie   findet   sich   bei  Mathesiiia  (a.  a.  0.)-l 
mit  Angabe  der  Gelegenheit,  bei  welcher  sie  entstanden  ist.  I 

„3Jnfei:  J^octor  fc^ciefr  aujf  ein  ^t\t  ieinem  Sönlet«  I 
go^anni  bi(e  gaöeln  für: 

Ein  SreSä  niolt  Dbet  lanb  reifen,  miter  loegeu  tonipt  I 
er  jur  Si^Iongen,  bie  wirb  fein  gefert,  'Um  rainbt  onb 
ft^Iiitgl  fic^  bie  Sc^fong,  onb  ge^et  bie  iiucr,  unb  ina^t 
fic^  Erunib,  35er  Sfrctiä  bet  ouff  Dil  bcineit  ubcl  ju  fuffe 
mar,  folget  feinem  ft^Iimnten  unb  ongerabcn  roanbcrgefeHen, 
onb  getiet  fii$  an^ni  at^em,  tieQiget  onb  ntergett  fid)  in 


Li 


biler  (t^ioeveii  teifc  abe,  SBkä  obenb  lüitb,  feren  (ie  beibe 
Dnlei:  Einen  (trauc^  ein,  bie  Sdilang  legt  \i^  in  ting,  uub 
fe^et  an.  in  lefilnffeii  onb  f^iinrc^cn,  3)ei  f«bs  iff  mübe, 
»nb  IDÜ  Fein  i<^laf  in  \üne  äugen,  unb  t^ut  \m  ba^ 
((^noii^en  unb  jügji^en  Keift,  unb  mit  bie  si^fang  ftüffen, 
boä  fie  ftiQ  lige,  2Bie  fie  aiifffei;!  unb  luil  fii^  ineljren, 
etflreifft  et  fie  mit  feinet  fc^evc  beim  fopff,  unb  btiirft 
■^att  jii,  biä  jt  bcr  alfiem  aiiägcljct,  bo  ftreift  fie  fid)  bie 
Tange  lenge  ani,  »nb  ligt  fo  tobt  fein  gerab,  @l),  fagt  ber 
Stibi,  menn'bu  Ijeut  fo  gerat  gangen  mereft,  [)et  ic^  oui^ 
beffer  DoCgen  fünnen. 

"üü)  roie  f(^mec  (ompt  eis  einen  an,  onb  6lntleic£)en 
foroet  loicbS  jm,  wer  mit  tcnmnien,  fcOlimmen,  f(^[it)ffengen, 
ongetaben,  jwiäüngigen,  falf(^en  onb  gifftigen  leulen  über 
lanb  fol  reifen,  ober  in  Sieginienten  mit  jnen  ratf)fd|(agen 
Bnb  Unibgc^en,  ober  mit  gifftigen  wib  fofft^en  $cebigecn 
unb  ßoQegen,  unb  untrewen  roeib  ciib  gefinbe  Ijaiiä^alten. 

Drunib  befcftlDfe  2).  ynt^ec  bife  gäbet,  Sieber  Son, 
ei  ift  niciit  nUein  ein  fftiöner  fc^alj  unib  ein  gute»  nm§= 
barn,  fonbern  roenn  eim  @ott  aucf)  über  lonb  unb  inn 
feinem  ampte,  gute  unb  gerabe  leute  jugibt,  Wit  fcfttinnnen 
o«b  fatfd^en  tompt  man  fi^roeclic^  fort,  unb  wirb  eint  Mut 
faiuer.  S)enn  ein  cngeraber  wnb  lüctifrfiet  freunb,  ift  oil 
erger,  benn  ein  üjfentlicfiei;  jocniger  feinb." 

Über  den  Urepinng  der  Fubeln  Lstt  L.  üicli  einmal 
(Förstemann  nml  lündeeil  T.  R.  I.  69)  daliin  aua- 
gesproclien:  „^^  ^aite,  baß  bet  fi^önen  fabeln  etliche 
bo^er  (ommen  finb:  a(ä  ber  graufame  Iqrann,  ft'difer 
SuIianuS,  ein  SKammefud  unb  uertöngucter  G^rifl,  ernfttic^ 
im  ffflifertum  oerbot,  bie  fieilige  Schrift  mi  ©otleä  SHort 
Öffentlid^  ju  legten,  prebigen  unb  betennen,  bn  Waren 
jroeen  fromme  Öifc^bfe  (wie   in  ber  Stiidq^i^lmwv.  ^ÄjC^, 


bie  imiirbeti  Sc^nlniciftei  unb  fetteten  BU  jungen  Knaben  i 
in  bcii  ©d|uleit;  bie  iidben   mit  folc^en  Snbcüi  gefvi^ict, 
mit  ueibedten  unb  ucr&lünieteii  SBoiten  fie  unterciditet.'^  ' 

Im  Jahr  1530,    da  er  wilhrend  des  lioicliBtageB  xä   . 
AugKbiirg  iiuf  fler  Fuste  Koburg  zu   UEliebsamer  Müsse  ( 
verurteilt    ist,     iintcmimmt    L.    zu    seiner    Untcrlialtong  ' 
und    zum    Nutzen    des    dcnt^chen    Volkes,    vor    allcnj  i 
der   lieben  Jugend,    die  Bearbeitung    des  Aesop.     Am  j 
22.  April*)  fichreibt  er  an  Mclanelithun:.  nPcrvcnimiis  | 
taudcm  in  nostium  Sinai,  chiuisBimo  Philippe,  sed  facte-  , 
mns  Sion  ex  ista  Sinai,  aedificabimusque  ibi  tria  tabema-  a 
cnla,  Psalterio  unnm,  Prophetis  unum  et  Aesopo  nniim.*  1 
8o  schrabt  er  aucli  an  Wenzel  Link  am  8.  Mai,  nach*i 
dem  er  seine  BeBcliäftignng  mit  den  Profeten  und  Psalmeä  f 
erwfkhnt  bat:   „Acsopi  qnoque  fabutas  pro  pnerili  et  nicB 
vulgo  proposni  ad  Omare,  ut  iitilitatem  aliqnam  Ocmianigl 
affcrant."     Aber  nur  noch  einmal  im  Briefe  an  MeJaneh- 
tlion   vom    12.  Mai    geschieht    der   Fabeln   Erwähnung: 
„Prophetas  in  manus  eumpsi  .  .  .  pust  Acsopum  et  alia." 
Nach    den    »späteren    Briefen    von    Koburg    möchte    man 
glauben,   dass  er  unter  den  stjirkon  Aufregungen  dieser    , 
Tage    und   der  Arbeit    an  andern  kleinen  Flugachnfton  I 
gar  nicht  mehr  zu   den  Fabeln  gelconimen  sei.     Wona 
er  den  Freunden  von    dem,    was    ihn    sonst   beacliäftigt, 
schreibt,  filllt  Aber  den  Acsop  kein  Wort.  mehr. 

Aber   er    hat    ihn    in    späteren  Jahren  immer  nooh  J 
im  Sinn  und  spricht  seine  Wertschätznng  desselben  in 
sehr    kr&ftigen  Worten    aus.     In    der   Auslegung    des   | 


•)  So  de  Wette,  L.s   Briefe  IV.  i{.;  nach  Knaal 
L.s  Anteil  an  der  Augab.  ODufeesiun  S.  iö,  datiert  der  Briei 
vom  29.  ApiQ  l&Ui). 


101.  Psalms  v.J.  1534  heisBt  es:  „Sffiic  fiinte  mnn  ein 
feiner  bud^  in  tiie[t(i(^ec  fteibnifc^er  meis^eit  machen, 
benn  baS  gemeine,  albere  tinbertiuf^  ift,  (o  Sfopu*  tieifet? 
3(1,  raeil  cä  bie  tinber  (etneit  iinb  fo  gor  gemein  ift, 
mufe  nii^t  gelten,  unb  leßt  fic^  jbec  bünfen  mol  oier 
Softer  wert,  ber  itot!^  nie  eine  tjabet  biinnen  oetftanben  ^ot." 

Vielleicht  ISs^t  sicli  ans  ciuor  Stelle  y(in  Ljiuter- 
bachs  Tagebnch  (Iig.  von  Seidemann,  p.  158)  folecrn, 
dasB  er  auch  spater  noch  einmal  die  Feiler  in  die  Hand 
genommen  hat,  um  das  für  so  wichtig  gehaltene  Werk 
zn  fördern.  Unter  dem  6.  November  1538  schreibt 
Lanterbach:  „Sexta  legit  praefationem  snnm  in 
Aesopum,  quem  libmm  mirifice  eommendavil,  qui  esaet 
plenns  doctrinse  et  momro  et  experientiae.  Deinde 
addidit:  SBer  Tool  reben  tonn  ®er  ift  ein  man.  Nam 
sermo  eet  sapieutiu,  sapientia  est  sermo.  Sieben  tonibt 
nom  raben,  a  cunsilio,  fonnft  fieigt  gemoft^en  nnnb  m4 
gerebt.  Ita  Aesopns  loquitur,  non  garrit;  proponit  rem 
et  veritatem  snb  forma  stnlti  niori.  diod^  mu^  ei  3)ruber 
Dtcfotgt  roetben,"  —  Oder  sollte  Luther  noch  von  der 
Feste  Eobnrg  hur  die  VoiTede  fertig  im  Rasten  liegen 
(gehabt  haben,  um  unn  nach  8  Jahren  dieselbe  liei  Ge- 
legenheit eines  Gesprächs  wieder  hervor  za  kramen? 
Wohl  kanm ;  denn  sodbI  wiirüe  sie  beim  Mpt.  nicht  feh- 
len, das  sicher  in  Koburg  gesclirieben  ist.  Leider  ent- 
behren die  andern  Tiscliredensammlungen  zumeist  der 
Zeitangaben,  so  das  aus  etwaiger  Erw!thnuug  des  Aesop 
weitergehende  Schlfisse  sieh  nicht  ziehen  lassen. 

Die  Vorrede  giebt  uns  die  beste  und  erwllnschteste 
AnBknnft  llber  Zweck  und  Atsicht  des  unternommenen 
Werkes.  Es  war  keineswegs  in  erster  Linie  eine  Über- 
setzerarbeit,  welche  L.  vornalim.     Ein  deutaeVeT   ^ftao^ 


i 


laf(  ilim  vnv,  hHtte  aber  sein  BtärkateB  Missfallen  errej 
Die  Heriiuagebei-  desselben  hätten  dna  nraprflnglichej 
von  Altei-fl  her  hochberflhrate  Buch  dadurch  verderbt 
nnd  zum  (lebrancli  der  Juf^nd  untanglieh  gemacht,  dass 
Rie  die  Fnbeln  nls  nur  znr  ErgJitElicIikeit  geschrieben 
ansähen,  nnd  zn  diesem  Zwecke  viele  schändliche  Bubeit- 
stöckc  liiiizngefiigt,  die  eher  in  ein  gemeinea  Franenhans 
passtcn.  Zum  Zwecke  des  Gebrauches  in  Schnie  nnd 
Haus  diesen  nuztlchtigen  und  schändlichen  Aesop  zu 
läutein  nnd  zu  fegen,  dass  es  ein  ehrbai'licher  nnd 
züchtiger  Aesop  werde,  ist  die  Aufgabe,  welche  L.  sieh 
stellt,  und  zu  deren  Ausführung  er  leider  nur  die  An- 
fange hat  liefera  können. 

Auf  die  Frage  nach  L.s  Quellen  spricht  Goedeke 
(a.  a.  0.  S.  XLII)  sieh  wohl  treffend  dahin  ans,  dass  unter 
dem  Namen  Aesop  nicht  der  bekannte  ^iechische  Fabel- 
dichter zu  verstehen  sei,  sondern  die  Sammlung,  die  im 
Mittelalter  bald  den  Namen  Aesop,  bald  Romnius  trage. 
Luther  scheine  die  Ausgabe  8tainh5wels,  vielleicht  mit 
der  Forlsetzung  Seh.  Brant's  benutzt  zu  haben,  die  beide 
aus  Poggio's  Faeetien  mancherlei  Unsanberkeiten  anf- 
genommen  hatten,  auf  welche  sein  tadelndes  Urteil  voll- 
kommen zutrifft.  Die  Ans^abe  Stainhöwela  ist  neu  ver- 
anstaltet durch  H.  Oesterley  nnd  in  Bd.  CXVU  der 
Bibliothek  des  litterar.  Vereins  in  Stuttgart  zu  linden. 
Die  Vergleichnng  ergiebt  nach  dem  2.  Register 
Fabeln  [fol.  10»]  folgendes  Resultat.  Es  entsprechen  sich'; 

Nr.  1—5  bei  L.  und  1— V  bei  St. 

„    6  u.  7  bei  L.  und  VI  bei  8t. 

„    8—10  bei  L.  und  VIJ— IX  bei  St. 

„     12  u.  13  bei  L,  nnd  Xi  n.  XU  bei 
die  letzte  (Nr.  16)  bti  L.  uud  XV  bei 


I 


Nr.  VI  8t.  Iiat  L.  s^fnilt,  sonst  stimmen  die  Nummern 
geaan  flberein.  Ea  fehlen  .il)or  X,  XIU.  SIV  St.  bei  L. 
Nr.  XI  8f.:  „Born  efet  iiiib  rtiifticn  tc^mtin"  entspricht  im 
fibrigcn  vollknmnien  Nr.  12  L.:  „ißom  ©fei  ültb  Icilien". 
Nr.  II  L.:  „9Jon  D.  SKogentl&fcr"  ist  nach  dem  oben 
anpeflllirten  jedenfalls  ans  der  mündliclien  tiberliefemiig 
geflogen.  labaltlieh  bildet  sie  ein  hübsclics  GegeDStllnk 
zu  Nr.  12  L. 


Als  der  Dniek  des  Textes  leider  soliou  fflr  die 
ganze  Ana^abe  fertifrgestellf  wnr,  hat  Dv.  Rcitzenstein 
deuBclbcn  nocli  einmal  in  Rom  mit  dem  Original  ;;euan 
verglichen.  Es  fanden  sich  nachträglieh  folgende  Stellen 
zu  verbessern  r 

7]^,is  aittiDortet  Ti?  ain  abgenaget  8id  si^e 
8w  gcbcrget  &n  ba  beQ  83^,34,36  na^&ain  9iii  mit, 
927  fflr^  oder  fart  (?)  lOi  anbetlueife  lOii  [prat^, 
Iftii  be^enb,  10  Anra.:*}  ist  „etwa  anbetn"  zn  streichen. 
IIa  Set  II5  mit  11h  mita  (statt  mir)  lln  tiienibcn 
lli4  12j7  u-  13is  setze  man  //  statt  „.  Ih,  meinen 
llis  bo  (sie!)  llss  fat^  (?)  12ij,u  Wanttitv  (ompt 
wirb  burt^  It  ftitme  t  (eute  [ie6  onb  gefobbert  gefoibect 
bet . . . . ;  ©{^otcf  steht  links,  her  toetlt  rechts  am 
Rande,  vielleicht  als  Stichworte  neuer  Sprtiche,  12i&,ic, 
Unb  biel  bofer  ft^elrf  tiftm  Bldt^i  mat^l  12:i4  icett  stall,  not^ 
13s  eilten  13iu  t^at  13>i  XI  SSon  d  ajiogen^ofet 
13w  9t  vor  SDiogen^ofer  13;ii  bourfünbig  Hm  onb 
14,u  felb  IÖ37  gefetb,  I6if.  eine  17s  t^atftii  boS 
17ii  ba«     ISvii  iageten 


XVI 

Schliesslicli  spreche  ich  die  Hoffnung  aus,  dass,  wenn 
die  ungewöhnliche  Art  des  folgenden  Druckes  dem  ge- 
läufigen Lesen  einige  Schwierigkeiten  bietet,  der  Leser 
sich  für  seine  Mühe  entschädigt  sehen  werde  durch  das 
Vergnügen,  einem  Luther  bei  seiner  schriftstellerischen 
Arbeit  einmal  genauer  zuschauen  zu  können. 

Magdeburg, 
1888. 


Ernst  Thiele, 

Prediger. 


^tUOfc  fabeln  anS  ^foffo, 

öon  53.  9)i.  2.  Dcrbeubf^t,  fampt  einer  \i)b' 

neu  Söonebf,  Don  rechtem  3Iu^  trnb  Öraitifi 

beffetben  Sud)S,  jebetmQnn  roeä  ©tau= 

bc3  er  auc^  ift,  Iiiftig  »nb  bieii= 

liäi  5U  lefen. 

9(miD  äß.3>,SXX. 

D33  SÖiitft  uoii  bell  gü&elii  ober  ajfetlin,  ift  ein  tjoc^' 
tcrümbt  S)uc^  gemefen,  bei)  beti  altergelerteften  ouft  ©rben, 
fonbcrlic^  i^nter  ben  Reiben,  ^iemol  aiicfa  nod^  j^unb  bit 
aSat^eit  flu  Sagen,  uon  cuffet(i(^em  üebcn  in  bei  SBelt,  ju 
teben,  muffte  it^  auffer  bcr  fteiligcn  iStferifft,  nit^t  Diel 
iöiiiiet,  bie  biefem  Dkvtegen  fein  f ölten,  fo  man  SRiiJ, 
ftunft  onb  aycistjeit,  onb  nic^t  öoi^bebe(t)Hg  ©efi^reli  rooit 
anje^en,  bcnn  man  barin  unter  f^Icc^tcn  Sßocten,  Onb  £in= 
feltiflen  fabeln ,  bie  atterfeincfte  Scte ,  SBarnung  Bnb 
^nteriic^t  ftnbet  (raet  fie  ju  brancfien  roeiä)  roie  man  fi(^ 
im  ^auä^alten,  in  ünb  gcger  ber  Oberteit  onb  S3ntet= 
tränen  fc^iden  jol,  ouff  baiS  man  tliigtic^  onb  fneblid),  bntet 
ben  böfen  ßenten  in  bet  falft^en  argen  9Be!t,  leben  miige. 

SJSlü  monä  über  bem  (Sfopo  jufclireibet,  ift  metnö 
at^tenS,  ein  Qieüdjt.  Onb  oieleii^t  nie  fein  HJlenfc^  auff 
förben,  (Sfopuä  gef)eiffen,  Sonbern,  ic^  ^atte,  ei  fei)  ettua, 
bnr(^  uiel  meifer  Seilte  jnt^un,  mit  ber  jeit  Stiiif  na(§ 
Stüd  jut)auffen  bringt,  onb  enblic^  etroa  buri^  einen 
OJeterten,  in  folcfie  Crbnung  geftelt,  SBie  i^t  in  Seubft^er 
fprüd),  etliche  muckten,  bie  anbei  onb  Sprüt^e,  fo  beq 
onö  im  bvnudi  finb,  (amlen,  onb  barnaii)  iemonb  orbentlic^i 
in  ein  Öui^  fuffen,  SDenn  falc^e  feine  Sabetn  in  biclem 
^u<^,  oermöi^t  igt  ade  ^elt  ntd)t,  fc^toeig  benn  ein  fältn^üf, 
erfinben.     S)rum6  ift  gleubfii^cr,  baS  etliche,  biefcr  gabeln 


foft  alt,  ellidie  not^  elter,  etliche  oiti  neW  gewefen  finb, 
ju  ber  jeit,  bö  bis  Süc^Iin  gefamlet  ift,  loie  benn  jolc^e 
(ia6etn  pflegen,  DPti  jar  ju  jor  jutuod&ffen,  Bnb  fit^  met)ren, 
Siarnflc^  einer  oon  feinen  SJotforeti  unb  ©Itern  f|6rct  tnl> 
fnmlet 

Sß9)b  Ouintilianuä,  ber  gtoffe  I^arffe  9Jieiftet  D6er 
^i'ii^er  j«  »cteilen,  ^eltä  oui^  bafur,  bo^  nii^t  ©fopufl, 
fonbern  ber  oHergelerteften  eincc  in  grierf)ifc^er  ©pra«^, 
als  jpefiobn^,  ober  be39iei<^cn,  biefcS  93iic^?  äßeifter  Jey, 
®enn  eS  bündt  jn,  wie  auä)  biUit^,  onmiflltcfi  [ein,  ba3 
folt^er  Ißlpel,  roie  man  Eiopiim  malet,  Dnb  beschreibet, 
[olte  fotc&  Sßi^  Dnb  SHinft  Bermügen,  bie  in  biefem  Sud^ 
önb  Sa6e£n  funben  roirb,  onb  bleibt  atfo  btä  iöucfi  eine* 
DnbefQnbten  onb  «nbcnanten  ffleifterä.  Sßnb  jinot,  e8  lobet 
unb  preiict  ftc^  felb«  Rotier,  benn  e3  teineä  Sffieifterä  namfc^ 
pteifen  tönbte. 

^Oc^  mögen  bie,  fo  ben  @fopuni  ^unt  Steiftet  e 
ticktet  ^flben,  onb  iein  te&en  betmoffen  geftetlet,  meleiift 
^rfaet)  gniig  c^e^abt  traben,  nemlid),  ba§  fie  a.1%  bie  tceifo 
ßeute,  fotdö  Sud),  amb  gemeinel  Jfuje^  loiUen,  gertK-' 
fetten  jeberman  gemein  gemai^t  (Denn  mit  fe^en,  boä  bie 
jungen  Sinbetn,  onb  jungen  Seute,  mit  gabeln  unb  OTertin 
leiditlic^  bemegt)  onb  atfo  mit  luft  Onb  liebe  jut  ffiiinft 
onb  SSJeiä^eit  gcfiitt  im'irben,  meiere  (uft  onb  liebe  bcftc 
gröffer  loitb,  roenn  ein  SfopuS,  ober  bergleic^en  Saiua 
ober  gaftnai^tpuö  fürgcftellet  mirb,  ber  fott^e  Sunft  auä= 
tebe  ober  fürbringe,  boä  fie  befle  me\)x  btouffmerden, 
onb  glei^  mit  ladien  annemen  onb  befallen.  'iUdjt  aütin 
ober  bie  SJinbet,  fonbern  au(^  bie  groffen  ^^iitfteit  onb- 
.^errn,  tan  man  niifjt  bai  betricgen,  jur  Sfflar^eit,  onb 
ju  item  nug,  benn  baö  man  jnen  loffe  bie  Pfarren  bie 
iOiar^eit  fagen,  biefelbigen  tonnen  fie  leiben  onb  ^6re 
[onft   rooflen    ober   ffinnen    fie,   oo«   feinem    Sffieifen 


onb  ijtttm^m 
Seifen   UiH 


ÜBotficit  (eiben,  ^a  aüt  SSe(t  £)nffet  bie  ÜSar^eit,  lüenn 
fie  einen  trifft. 

!C?(rum6  liaUn  fott^e  meifc  ^o^e  iieute  bie  gaBetn 
erticfil,  onb  (äffen  ein  I^ier  mit  beni  onbem  reben,  MtS 
folten  fie  fagen,  aSotan,  eä  mit  nicmanb  bie  SJottieit 
fiorert  not^  leiben,  ünb  man  (an  bot^  bei  äBorfieit  nii^t 
emberen,  ©o  luötlen  mit  fie  fc&mücten,  onb  nutet  einet 
tiifligeit  Sügenfotk  ünb  tieblii^en  Säbeln  fleiben,  5Bnb 
weit  man  fie  ni^t  mit  I)6ten,  buti^  SDienft^en  niunb,  boS 
man  fie  boc^  ^6re,  burc^  Trierer  nnb  Seftien  munb.  ®d 
qt^djii^ti  bcnn,  nienn  man  bie  fabeln  liefet,  boä  ein  I^iet 
bem  anbern,  ein  SSoIff  bem  anbetii,  bie  SatEieit  fagt,  3a 
jUtoeifen,  bet  gcntatete  SBofff  ober  Seet,  obet  Seme  im 
93u(5,  bem  reiften  jineifüffigen  aSolff  onb  yeiüE  einen  guten 
Xejt  ^eimtie^  tiefet,  ben  jm  fonft  fein  ^rebiger,  gteunb 
noc^  (Veinb  tefen  biitffte.  9I(fo  ß\]ä)  ein  gentalter  5uc§§  im 
©udl,  fo  man  bie  fabeln  liefet,  fol  raol  einen  Suc^ä  ober 
Xi]d)  alfo  anfptec^en,  ba§  fm  ber  ©c^toei§  moi^te  nuä= 
bterfien,  unb  folte  mol  ben  @folJum  gern  motten  etfte{i&en 
obet  uerbtettncn.  SSJie  bcnn  ber  lic&tcr  bcS  Sfopi  anjeigt, 
bflä  aüd)  SfopnS.  Umb  bet  SBarfieit  miöen  etföbtet  feq 
Dnb  jn  nid)t  ge^olffen  dal,  bo*  er  in  fabeln  nieife,  ot3 
ein  Siatt,  baju  ein  ertid|ter  @fopu3,  foli^e  SEBat^eit  bie 
X^iet  &at  reben  laffcn,  Senn  bie  ^at^cit  ift  ba§  onteib^ 
iidlfte  bing  auff  ©tben. 

5lSS  ber  5*rfai^ien,  i\abn  mir  unä  bi§  Sut^  fur= 
genomen  ^^u  fegen,  ono  jm  ein  menig  beffet  (Seftült  ju 
geben,  betin  eä  bisher  gehabt,  SlKermeift  umb  ber  ^ngenb 
roiHen,  baS  fie  füllte  feine  Cete  onb  9Barnung  onter  ber 
Üeblittien  geftalt  ber  gabeln,  gleicf)  roie  in  einer  aßummerei) 
dber  Spiel,  befte  liebet  lerne,  onb  feftet  befiaCte.  3^enn 
mit  gefe£)En  ^aben,  roelcti  ein  ongefc^idt  Suc^  aus  bem 
i^fopö   gemacht   ^ab^n,  bie   ben   Üeubfe^en   ßfopum,    ber 


L         SS 


fürfianbeit  ift,   an  tag  geben  babta,   meldte    itiol   mcit^J 
rocren  dnev  gtoffen  Stvaffc,  uU  bie  nii^t  allein  foti^  feiit  ■ 
ni'iglii^  öut^,   SU   fc^flnben   unb  tmaü^   gemacht,   (onbern 
auc^   Difl  BuIaB   nu3   irem  Slopff   t)inju  gct^an,   ffiietnol 
ba-S  nDc^  ju  teiben  Were. 

SSttü&er  (o  fc^enblii^E  onjüc^tige  löubenftüd  barein 
gemift^t,  bü^  tein  jiic^lig,  ftom  SOienlcl  tcibeit,  jnuor  fein 
jung  SKenfcii,  one  fc^aben  leien  ober  böten  tan,  ©ecab, 
oIS  E)etten  fie  ein  ißncti  in  baä  gemein  Storoen  ftau*, 
ober  Jonft  etiler  loje  Subcn  gemai^t,  ®enn  fie  nit^t  ben 
9hig  onb  Äunfi  in  ben  fabeln  gejuckt,  fonbern  aüein  ein 
Sur^ffieit  Dnb  ©elec^ter  barauä  gemodit,  ©etobe,  alö  fietten 
bie  ^odiroeifen  Seute  jten  tiemen  groffen  bleiä  ba^in  ge^ 
ric^t,  boä  (oltfte  feidiifertige  ßeute  Rollen  ein  ©ejdinje^  ünb 
Siarrenroerd  auS  jrer  ^eiäbeit  nmi^en,  ®ä  ftnb  ©eiu  onb 
bleiben  Sem,  für  bie  man  ja  nic^t  (olt  33erfeii  raerffen. 

S?lnimb  ]D  bitten  mit  alle  fronte  §ctgeii,  rooSen 
benfelbtgen  SJeubfc^en  fdienblic^en  @|Dpum  au^votten,  nnb 
biefen  an  fein  ftnt  gebra^ic^en ,  Wan  tan  bennod^i  niol 
frötii^  fein,  Dnb  folc^er  Sabel  eine  beä  Slbenbö  übet  Xtfc^ 
mit  Stinbern  Dnb  ©efitib  nä^üd)  ünb  lüftiglitfi  öanbefn, 
ba^  man  ni^t  barff  fo  jt^anipnt  onb  unuetnünfftig  fein, 
loie  in  bcn  mijnc^tigen  3:a'bEtnen  Onb  iBirl^^eujetn,  S)enn 
rait  oletS  get^an  ^aben,  eitel  feine  reine  nüjilit^e  3ibeI«»J 
in  ein  Su[^  ^"^'^'"3™^  ^^h'^  ^'^  Segenb  ©fopi,  J 

3S3tl  fonft  nug  unfa  nic^t  ft^eblii^e  gabeln  finb, 
rnftHen  wir  mit  ber  jeit  auä),  fo  @ol  roil,  leutern  onb 
fegen,  bamit  eä  ein  luftiger  bnb  lieblicher,  bodi  etbarlic^er 
ünb  jüc^tigcr  ünb  nü^lii^d  Sfopitä  werbe,  beä  man  onc 
©ünbe  ktfien  onb  gebtou<6en  fönbc,  itinber  onb  ®efinb 
ju  roortien  uub  onterroctfen  auff  jr  jiilfmfftigeä  Seben  onb 
Sffianbel,  3)aber  er  benn  oon  anfang  ettic^tet  ünb  gemacht  i^ 

3J9ib  baö  iä)  ein  @Ecmvel  gebe  ber  gabeln  WdI  gtt.J 


gebraud^cn,  SBcnn  ein  ^auSöatcr  ober  %i\(f)  ttjtl  Äur^mcil 

^abcn,  bic   nü^Iid^   tft,  fan  er  fein  SBetb,  ^inb,  ®eftnb 

fragen,  S33a§  bebeut  biefe  ober  biefe  gabel?  ünb  betbe  fie 

önb  fid^  barin  üben.    21I§  bie  fünffte  gabel  öom  §unb 

mit  bem  ©tüdt  gleifd^  im  äRauI,  bebeutet,  menn  einem 

^ed^t  ober  äRagb  ju  mol  ift,  ünb  tt)il§  beffern,  fo  getietS 

pn,  tüie  bem  ^unb,  ba§  fle  ba§  gute  verlieren,  önb  jenes 

beffere  nid^t  Wegen,    ^tem,  menn  ftd^  ein  Sned^t  an  bcn 

anbem  ^cngt,  ünb  fid^  öerffiren  lefft,  ba§  jm  gcl^c,  mie 

bem  grofd^  an  ber  äRau§  gcbunben,  in  ber  britten  fjabel^ 

bie  ber  SBcil^e  alle  beibe  frag ,  Snb  fo  fort  an  in  bcn 

anbern  gabeln  mit  lieb,  mit  teib,  mit  brcmcn  önb 

lodEen,  mie  man  öermag,  Dne  ba§  mir 
muffen  ia^  ünfer  bei 

jncn  t^un. 


©in  i)an  [c^ortet  Quff  bcr  miften  unb  faitb  eine  foft- 
lictie  perlen  /  /  ^a  et  biefelöigen  ijm  tot  fo  ttegeit  jo^e, 
(pro^  er,  D  wie  nianii|Ct  fiinbe  bi{^  fc  fetr^Ut^  gerne,  bsr 
bit^  mit  freubm  auff^ebcn  Oiib  mol  ft^niurfeii  irurbe  Onb  luiltbe 
bic^  mit  golbe  jieren  at«,  ba  bu  mit  biftu  ni*t«  nud«  bifr 
aiber  tc^  funbc  lieSer  neme  ein  forntin  pbb«  umnitHn  »nb 
tieS  eijm  alle  perlen  /  /  SOiagft  btetfien,  roie  bu  tigft  31^ 
ncme  ein  (ornlin  fuc  alte  )jcr[en. 

Siieje  fabel  jeigt  b*) 
bi(  fabeln  tinn  biefem 

3Bie  ber  biefe  foftlic^en  tuä^lin,  leine  bei)  groben  leute^ 
iaä  fic  bieler  joben**)  feine  ret^t  btaui^en  nD(§ 
»erfteßen,  unroerb  fewn  finb,  gtcii^  Wtc  alle  fünft  »nb 
meil^eit  beq  ben  fetbigen  dh  »crat^t  enb  niii^t  et  ift.  ntcfit 
tet^l  oerftanben  no0  tet^t  wirb  obber  in  rei^tem 
nu§  gebraucht  fonbern  m  . .  .  Äunfl,  fpri  ge^et  nad) 
brob,  ift  bdS  roare  tpri{5roorf. 

Milium    .    Malum    ditit    düs    ni>ster.***)     SBer 
baä  terniein  Chrin   nit^t   ^Qt   ber   begerb  fein   sie 
gentew    5ffier   Q^n   ^ot   ber  creu^igt  qt)n   bnb  npilj 
^^n  nic^t  roie  bie  Suben.    Sic  detf)  are  psens,  ab-r:! 
aens  habet.  ...  ■ 

SJiefe  fobel  jeigt  an,  bnä,  grobe  uuman  grobe  leutc, 
ni{f)t   lüiffen   roo  ju  eine   einige  fabel   iiim  biefc  nü^e  fei 

")  Den  AbachniU  von  Sliefe  fabd  bis  (ptidjluoi;!,  der  bei 
L.  durcliBtriulien  ist,  geben  wir  in  vollem  Druclt,  um  die 
Einzelcurrecturen  hervortreten  zu  lassen.  Der  folgende  Ab- 
schnitt atebt  neben,  der  letzte  unter  dem  noch  auf  der- 
selben Seite  befindlichen  Teile  der  2.  Fabel.  —  **)  s' 
*♦*)  V  ^  t)  debet? 


\ 


"")  V  --  if)  debet?  ^^m 


obber  wiiju  roenn  fie  ju  gebrauchen  fei)  barumö  fte  biä 
tiu(^lin  »erachten,  mie  betin  aUe  fünft  titib  roeif^eit  6et) 
folt^en  leuten  onnierb  onb  Dccoclt  ift,  wie  man  fprit^t,  (uitfl 
ge^et  nac^  btob.    Snb 

ä  9}am  iffialff  bnA  Imlin. 

iSin  Säolff  unb  lembliit  lamcn  öeibe  on  gefcr  in  an 
«inen  6ac^  jii  trincfen,  Ser  luofff  ttanrf  oben  am  iaä), 
baä  temblin  afier  fern  önben,  S)a  bec  lnolff  be^  [em6lin§ 
geroat  loatb,  fptat^  er  jn  l)^ui,  SBatumb  trufiftu  mir  baä 
ttioffet,  ba^  id)  ni^t  tctnrfen  fön?  35Qä  lemblin  antroortet, 
äSie  fan  id)  birä  luaffer  trüben,  fo  bu  ober  mir  ttindeft? 
3)u  moc^teft  mirö  rooljl  trüben.  3)er  roolff  fpra^  Sffiie? 
flui^ftu  mir  noc^  baju,  33aä  lemblin,  ontraortet  [tbl.  1"] 
5tf|  fluche  bir  nii^t,  ^a  fproi^  ber  roolff,  bein  iÖater  t^et 
mir  fut  fecöä  inonben  au(§  ein  fot^eä,  Jiaö  lemMin  ont= 
loottete,  SBie  fol  \<i)  meineä  iSotetä  entgellen?  3)er  roolff 
fpra(^,  bu  ^aft  mir  aud}  meine  roifen  tinb  edet  abgenagt 
Dnb  öerberbet  baä  temblin  antroort,  Uie  ift  ba«  mugli^ 
f)ab  i(ö  bo(^  itDtfi  feilte  jene  nii^t?  @q  fprot^  bet  roolff 
ob  bii  gleich  Diel  fc^iuegeit^  fciiift,  fo  miiä  roili  muä  " 
bennocfi  ^int  ju  frcffen  ^aben,  3?nb  erroutget  alfo  i 
Bnfiftulbig  temblin  onb  froö  e^, 

tiefe  fabel  jeigt 
2ios    geroalt    gc^et   fut   icctit   Dnb   ber  flttft^l   frum    leut 
muffen  leiben,   fott  man  aut^  eine  gteit^  fairen   oom  alten 
joun  breiten,  fflenn  man  bem  ^unbe  ju  toil,  fo  ^ot  er 
bflS  lebbcr  gcfreffen 

aBenn  ber  molff  roil,  fo  ifl  f)at  baä  (c^aff  berbnpt  Der  . , . 
Eaili-m  infra  repetitur*) 

/3/  $on  itx  mauä  t>ni  frofft^ 

eine  inauä  mere  gern  ober  ein  roaffer  getoeft  onb 
lunb  6o(fi  nic^t,  ba  bat  fie  einen  frof^  onib  trewen  tat, 
bet  frofc^  mar  ^tmifcfi  uub  ber  mouä  feinb  onb  fptodi, 
SBinbe  beinen  fuß  an  meinen,  fo  roil  ic^  fc^ro^mnien  ünb 

•)  Mit  roter  Tinte  am  Rande. 


bii§  ^tnu&er  jitien,  ÜJa  )ie  a&er  ouff«  lunffet  tarnen,  tautfirt 
fenfet*)  bec  fro[i^  £)iniintern  ünb  molt  bie  mnuS  et= 
tienifen,  Qnit  bem  a6er  bie  mauä  fit^  meret  Onb  erbeit 
fteuget  ein  loegti  ba^et  onb  crtjofc^et  bie  maus  o«b  jeut^  . 
bie  maus  aficr  [l'ul.  ^"1  jeut^t  ben  (ro({^  ouifi  mit  erau8  onb 
friflet  fie  nüc  beibe. 

Sliefe  fabel  jeigt 
3)oö  bie  roeHt  ift  Bot  boä^eit  unb  üntreiu  ?[6er  boi^  j 
((fliegt  Ontiero  olljeit  l)^ten  tierrn 

(je  ^«ift  fi^f  fui^  l>i($  tr<ip  ift  mis . . .  onb  inu3  bet  Bii"  j 
Htm  fotf(^e  fro[i^  inuä  ^nn  feiner  Dnlvet»  mit  bet  maiii  ] 
oetbetöen. 

£il)e  für  bictj  treiu  ift  miSIifö  Iran  tool  regt  i 
bflä  pferb  ineg 

/4.  Kdm  ^un&  linli  ft^nff 

Ein  l)unb  fpradi  ein  ft^^ff**)  fi'r  unrecht  an  mnb  tin  ' 
geborget  örob  baä  et  »^m  baö  er  ^tjm  gelitjtn  fiette,  3)a 
aber  baä  fc^aff  leugnet,  bctieff  fidi  ber  l^unb  auff  jeugen, 
bie  loiitben  gb"'  sugf'offfn,  Ser  erfte  jeugc,  luat  bet 
luolff,  ber  fprai^,  id)  raeiä  baä  ber  t)unb  bem  ft^aff***)  baä 
brob  gelif)en  ^ot  ®er  aSey^  fprac§,  ji^  ^i"  ""'^  babe^ 
getüefen  3)er  (Seqr  fproi^  jum  ft^off,  loie  t^arftu  e8  fo 
unnerfc^ampt  teugnen,  Sllfo  marb  ba^  fc^off  t>tiern)unben, 
onb  üerurteilt,  bem  fiunbe  bai  6cDb  Don  ftunb  an  roibbec 
ju  geben,  iönb  mufte  feine  lODlIe,  jur  Oneben  jeit  angrciffen, 
bamit  eg  bejolet,  baä  eS  nie  fc^ulbig  morben  mar, 

^iefe  fabel  ^eigt,  ber  roetlt  (auff  ift 
^enn  ein  bühe  wii  ^nn  f^nti  ni)mpt  einem  fi^aben  ju  I 
t^nn  finbet  er  njot  mebt  öiifien,  bie  t)^m  ^elffen  9>arum6  J 
6ei)fl3  baS  bet  Icellt  (ouff  S)«irum6  ^eifftä  Patientiam, 
bei)  leuten  rooncnf)  mit 

$ntt  bi(^  für  bofett  noc^batn  obber  rii^t  bi(^l 
auff  eroigs  gebult  gegen  fie. 

aSem  bie  na^bnrr  übel  motten,  bet  muS  J 
teqben 

@ot  be^ut  für  bofen  nai^barn. 


(lä  tieif  ein  t)unb  butt^  ein  loaSier  ftrora  Onb  Ijatte 
ein  ftuif  fletftöeä  yin  mout,  ?US  er  ober  beu  [cremen  tont 
fleifi^  ijm  raoffer  fifiet,  wef)net  er,  ®ä  lüccc  am^  f!ei);$, 
tinb  (c^nappet  gqtig  bornnc^,  ^a  et  afier  baä  maiit  auff* 
t^et  empfiet  entfiel  q^m  baä  fturf  fleiW^  uub  ba8  njaffcr 
furetä  raeg  Slljo  Oertot  et  6e^be  fleift^  Unb  [t^emcn. 

2)ie6e  fa&El  j^eigt 
SDlon  jol  fi(fi  benugen  taffeii,  an  bein  baö  ©ott  gibt 
SBet  i^u  öiel  Ijaben  mit  bem  roitb  ju  raeng, 
Ißanc^et   Dctleurl   ouc^    baö   geroifl'e    übet   bem   Dn= 
geroiffen  unb  bie  lünrtjcit  ö6er  bem  (iein 

/6  Uun  bem  ^mtxt,  'JiinD,  ^jigeti  tinti  fi^dff 

@S  gefeücteii  fii^,  ein  Minb,  jigen,  fdiaff  jjh  einem 
tetuen  Onb  jogen  mtteinanbet  ouft  eine  iagct  tjnn  einen 
fotfl,  Bnb  fiengen  einen  ^irä,  ben  leiteten  fie  gtei(5  qnn 
öier  teil  Slkt  bct  Eeiu  fprac^  bas  erfte  leil  gebuvl  miv  als 
einem  lelutn  bct  olTet  tijifr  tonig  ift,  baS  anbev  feil  ip  billit^  mein, 
te^alte  i*  niii^  lueil  it^  flecifer  bin,  benn  tt^r,  ©in  teil  ift 
mein  quS  ber  gefeflli^offt  mit  cet^t  baä  miffet  l)öt  nun  rc(tjtg= 
»(gen  5)tu  roiffet  baä  ein  teil  mein  ift  als  elntem 
gefeiten*)  $)qä  onbet  getiurt  mit  al§  eim  tonige  aßet 
tfiiere  SJaS  britte  teil  ift  billit^  mtin  tuil  ic^  ^aben  roeif 
xi)  flerder  bin  unb  me^t  btumb  gelauffen  »inb  geerbeit 
t)abe,  beun  qbr  SSJer  abet  ba§  oietbe  nnvuret,  bes  feinb 
mil  i*  (ein  ^dben  ffiil,  ber  mit«  mitä  mit  geioolt  nemen. 
fabt  iiid^t  ^pc^  ^art  bt(^  ju  beineä  gleichen'")  [fi>1.3'J 
%\!\o  hatten  muften  bie  brei)  fut  i)£)ie  mu^e  Bmbjonft 
fl«rbeit.t  Unb  ge^oft  bo«  nat^fetjen  Buben  unb  ben  ft^oben 
ju  lof)n  bdben 

iCiefe  fa&el  letet 
■tiQtt  bii^  jii  btine«  gleidien  onb  fabi  iiic^t  ^edj  l)ntt  bic§ 
fut  gewaltigen  fteunbeu  unb  gefeHen  frebe  fate  ni(^t 
getn  £)0(^  5)ertn  eä  ift  ein  alter  teijnt  ©efetle  bic§ 
niti)t  ju  bet  gemalt,  fo  bereit  bem  roefen  aait  Ein  geftatt 
Diilrii  inexpeitii  mltmi  piitentis  aniici. 

*)  Am  Kande.  —  '■")  Am  Rande,  iveiter  oben. 


/7  Siefelbige  fri&e(  aitff  ein  anitt  weife. 

Ein  lern,  fui^ä  oiib  ejei  iagteii  mit  ein  aiiber 
fiengen  einen  ^irö,  ho  f)icä  bec  lero  beii  efel,  ba#  miltpret 
teilen,  Der  efet  machet  bret)  tet)I,  beS  warb  her  lern  äi"^"ifl 
baS  er  fit^i  5m  teilen  bem  .  .  .*}  glcidjeii  wolt  Onb  reife 
beni  efet  bie  ^lut  d&ec  beii  fopff  boä  er  blutrufttg  ba 
ftunb  tinb  tiiei  bartiac^  ben  fu(^ä  baä  railltueC  tetilen, 
%ex  [ud)^  ftieä  bie  btei)  teil  juiomen  unb  ga6  Jie  bem 
lernen  gar,  3)a  ^ptad)  ber  Icm,  SBer  ^at  bid)  fo  geletet 
teilen,  SJcr  fuc^a  antinurtet  Bub  s^iget  auff  ben  efel  Dnb 
fpradi  ber  bkfer  ber  boctor  ba  ^m  toten  pirret 

®ie[e  fobel  leret  jroeq  ftucf 
Soä  crft  Ferren  mcllen  uorteil  ^oben  onb**)  moK 
fol  mit  berrn  ni(^t  Ütid&en  effen  benn  [ie  merffen  einen 
mit  ben  ftiten,  hai  onber,  telix  iiuem  täumnt  aliena  pericula 
catitum,  23aS  ift  ein  Seifev  iicnii,  ber  fit^  aii  eiriä  anberti  fa^r 
unfQl  bt^ttn  tnn 

[foi.  ^"1        S.  I6(im  9j(ificn  bull  fut^fe 

ffiin  rat  tiatte  einen  tele  gEftoten  onb  ja^t  l'it^  ouff 
einen  ^o^en  baiom  Cnb  iDOlte  jeren  911$  er  aber  {einer 
art***)  nai^  nic&t  fc^nieigent)  tun  wenn  er  iffet,  ^ocet  tjfja 
ein  fui^s  Erektil  Über  bem  (e§e  teifen  unb  lieft  ju,  onb 
fptacf)  mit  liften.  0  xab,  nu  ^ab  iH)  mein  Icbtage  nii^t 
jd)oner  ttogel  ge|et)en  uon  febbern  onb  geftatt  benn  bu 
bift.  S3nb  menn  bu  aut^  fo  eine  [d&one  ftimrae  getieft 
ju  fo  fiijone  äU  fingen,  fo  fott  man  bic^  jum  Eonige 
fronen  unb  ober  atlet  nogel  Tonis  fi"  latfen  Sien  ißabcn 
füge(t  folcö  lob  onb  ji^meit^eln,  ficng  an  aujfä  ftefte  er  !unb 
mil  feiinen  t>nb  moUt  feine  fi^on  gefang  bemeifen  ^oren 
laffen  Sa  onb  a(«  er  aber  ben  fc^nabet  aufft^et 
empfiel  i)^m  ber  fefe,  ben  nom  ber  fni^S  unb  bebenb  fta8 
^bn  Onb  ladiet  beä  ton(^teii  MabenS. 

$ut  bid)  fu  roenn  bec  fudiä  ben  Stäben  lobt  für  fe 
^ut  für  f^meii^eln,  fo  ft^irben  onb  (i^abcn  jctt) 

*)  Unleaetliuli,  etwa  anbetn.  —  **)  ^eeten^Biib  iirapr.  h.  I 
benn.  —  *•*)  feinet  art  utspr.  h,  na{^.  —  t)  fi^lDeigen  urapr.  h.  l 
(an,  —  +t)  Hier  iat  abgebrochen;  imf  liein  Blatt  ist  nooh  \ 
treier  Ranm. 


I 
I 


[fol.  i*]")  Sin  lüolR  aitb  lemliii  tarnen  ungefcu  6eibe  an 
einen  baät  ju  trincfeii,  ber  mulff  tranrf  o6cn  i 
bad)  ba§  lam  abix  fern  Dnben  am  ba<^  5)a  bei  loolff  beä 
tamS  geipat  roatb,  fpcac^i  et  ju  l)^ni  Eu  muft  SBflä  ttubeftu 
mit  baö  roaffer  eben  inenn  ic^  ttincfen  jo  mill?  Iioä  nrm 
lom  [prad;  m\t  tan  idi  bit  baä  niaffer  ttukn  fo  bu  bo* 
oben  ober  mir  trindefl?  ©u  mo  31%  met^t  idoI  fngsn  bas 
tu  mit  3?u  111 ,, .  ^ä)  metfit  rool  fagen,  boä  bu  mii;^  bin 
^tnieben  trübe  mac^tejt,  25er  toolff  tootb  jornig  tinb 
ffjrac^,  Elj  baä  bic^  ,'  /  ftm^ftii  mit  noc^  baju.  ba^  tarn 
fptai^  3i5  f(i"^6  bir  nic^t,  ia  ipraift  bet  roolff,  IJein  üotei: 
t^et  mit  g  für  )ei^§  monben,  ou(4  ein  (olc^ö,  Sprach  ba§ 
tam,  loie  [oI  id)  meinet  ::Batetd  entgelten  Xa  fpradi  ber 
roolff  „bu  ^aft  mir  auc^  meine  orfer  unb  inifen  mit 
beinern  nagen  uerbcvbt  bas  lemfin  antroort,  roic  ift  bog 
ntuglic^,  bin  i(4  bodi  fo  iung,  ba^  ic^  noii  [eine  jene  ^abe 
Si^  ©^  fpracö  ber  rootfl,  menu  bu  bii^  iiocfi  jo  mol  bteljen 
onb  QuSreben  lunbeft,  ro  fo  toit  ic^  bennac^  baä  nac^tmal 
üou  bir  fiaben,  SBnb  fuc  ju,  rtjurget  bai  onfc^ulhig  lenitin 
unb  ftaö  c3.  _    . 

5)cutiing 
SBeitn  man  bem  Ijunbe  ;;u  mit.  fo  ^ot  et  lebber  freffen 

[M.  4M  Sotn  aitfte  H 

&  noiu  (iin  bicb  ^alte  ^oc^iett, 

@S  fielet  eins  matä  ein  bieb,  bes  ft  ba  onb  feine 
na(^barn  moren  frolii!^  auff  feiner  fioi^ä^it,  benn  fie  £)offeten, 
<gt  Würbe  fiinfutt  ftum  merben  Sa  fam  ein  ttuger  man 
3  bflj  bajU,  9Jnb  atä  er  fie  fu  iinn  freuben  fabe,  ©ptad) 
er  3a  t%  ift  (oftlic^  bing**)  Se^et  ^u  äeib  nic^t 
atljn  fto(i(5  bie  ©onne  roott  aut^  ein  mal  freien  ba 
xcati  iit  gan^e  beä  etfc&racf  alle  IseHt,  tinb  marb  fd  ün- 
gebuttig  baö  pe  aut^  nnn  ben  t)^mel  fluifiet  onb  f(^att*'*i 
Jupiter  ftafii  Sä  fragt  nuä  bem  t)imel,  maä  baä  fttit^en 
bebeulet,   33a  fprai^  alle  me(t   SÜSir   ^aben  igt   ein   einige 

*)  Diese  gnnzo  Meite  ist  durcb^eatriitheu,  wird  aber  in 
vollem  Druck  gegeben,  um  die  Einseltorrecluren  liervorlreten 
zu  iBsaen,  —  *')  Am  Rande ;  war  wol  zu  streiclien.  — 
*••)  Urspr.:  iaS  fU  au*  flurfiet  imb  ?im  ita  Ijvmel  fi^alt 


I 


fontie  unb  bU  tfiul  mtä  mit  i)firec  Iji^e  fo  Dief  ju  leibeT 
boä   mic  (ct)iet   ade   DerbetScn,   SSJaä   mit  roerbenn  roenil  i 
bU  Sonne  me^t  Sonnen  jeugen  roirb? 
3)iE(e  fobel  ^ÜQt  bec  meltt 
Slarff  ben  teuffef  o6er  bie  t^ur  malen 
@ris  If^let^t  gern  iiQt§  gramen 
Sin  bie6  jeiigt  ben  «iibevn 
tnrffft  ^elff  frume  [eilte  nie&ten 

4cr  bofen  iff  (onft  ju  utet*) 

Sitie  s>i  mem  bu  l'^'fj«'«  , 

"  fobberft 

ajionf^er  ©c^afd  luitb  bur<^  k  friimc  c  leute  bet 
iteltt**}  rioe  bnb  gcjobbett  gefobbert  tonu'l  bec  Hivad)  fu  et 
aufftoinpi  Biib  (eiiieä  gleichen  «n  fit^  ^eui^t  lanb  unb  leuten 
i'crberfii  feer  [djeblid)  tft  onb  Biel  bofer  Jifielcl  l)I)m 
gleii^  mat^t  bar  um6  fifie  fcic^  für,  mem  bn  ^elffen  obbet 
roten  lolt.  Wn  frembben  tiiibern  Diib  f)unben,  fptic^t  man, 
tft  bag  tirob  oertoren.  J 

[toi.  5>]       3}i)m  firaiiit^  tiuH  utolffe  9  ^ 

ein  SJa  ber  molff  Ijatte  ein  be^n  Uerfi^lungen  baä  ein« 
mala  ein  fi^aff  geigigüi^  fca§,  tteib  ^^m  ein  6e^n  ^nn 
feinem  qm  ^atje  Dberäinetig  fleden,  baüon  et  gtoffe  not 
nnb  angft  ^atte,  iSnb  erbot  Jii^,  groS  lo^n  Onb  gefcfiend 
ju  geben,  leer  i)t)m  ^ulffe.  Da  lom  bet  frantdi  onb  ftle 
ftieä  feinen  langen  (ragen  bem  molff  i)xm  ben  rochen  Unb 
30CÖ  ba§  bei)n  crniiö,  bnji  »c  Da  er  a&et  baö  Uer^eiffen 
£o^n  fobbert,  fptac^  bet  molff  „niiUu  noi§  lo^n  ^a&en, 
bände  bu  ©ott.  boä  bu  inm  einä  loolffö  ta(^eii  t 
ir^  bir  ben  ^al»  ni(^t  abgebiffen  J)abt  i)aht  ba  id)  itij  btc|  I 
^nn  meinm  tacken  ^atif  unb  bic^  bu  folteft  mit  io^  fdienrfen  1 
ba^  bu  lebenbici  ans  meinem  racfieu  [cumini  gerai'fen  ^abt  1 
tomen  bift 

Diefe  fabel  ^eigt 
Snbrtitct  ift  ber  iDcHt  iuH  SBcr  ben  lenten   i)nn   ber  not^  1 
roil  rool  t^un,  bet  muö  fic^  erttiegen,  ünbontf  ju  oerbienen,  j 

gescLricbi 


beim  Sic  luetlt  (o^net  nit^t  anbetS  benn  mit  onbond 
I       roic  man  (ptit^t,  Sffler  einem  Dom  galgen  etlofet  bem  bilftt 

bErlelbige  ^hian  gerne  bton 
,,  ...  in   proviTbii  .  .  .''")    'Xot  bciide   nic^t   ba^   man 

i)^m  boncf&at .  .  . 

1      [foi.  5']     ^mii  ^uttli  litia  Her  ^un&iii  10 

ißine  ft^mnugcte  ^iinbin  bat  mit  giikn  bcmiitigcn 
iDorten  einen  ^unb,  boö  ftc  »^  er  i)i)r  tuolt  nnn  feinem  &(ue= 
lin  ju  «etffen  ßonnen,**)  fein  l)eu§lin,  bil  fie  geworffen  tiette 
bog  t^et  ber  ^unb  i^dS  gerne  unb  entioi*  giena  bi(  toeil 
ani  («inem  ^euälin,  33a  nu  bic  iungen  fiunblin  gemaucfifen***) 
loatcn,  begett  bec  ^unb  fein  tieu§lin  roibber,  Biber  bie 
6ünbin  motte  lang  nic^t,  jn  le^t  btcinei  q^r  ber  ^unb  Dnb 
f)ieä  l'ie  ba§  f)£U§lin  reromen,  3>q  iDorb  bie  öiinbin  jocnig 
Unb  fprac^  ifliffn  bo(e  „jo  bcijS  onä  I)inan§. 

3)icfe  fabet  jeigt  ItiKrHtitudüt.) 

SBJenn  bie  lauö  önn  grinb  lomet,  fo  mot^t  fie  fi(ii  befc^iffen. 
1  SBenn  man  bcn  teuffei  ja  gaft  (obet 

(sit)e  roie  bu  bc8  bofen  losi  reerbefl,  rocnn^  ober- 
^anb  (rieg 

[foi.  ö']  »on  d  JBpflMi^ofer  11 

@§  begegnet  einmal  ein  fi^inber  bem  groffeu  boctor 
äRogcn^ofet,  gruffet  l)f)n  mtb  jpra^,  Öiott  e^re  bog  »nfcr 
baä  ^ontmertl,  lieber  frennb,  S^cr  Soctor  fprai^  mie  btftu 
meines  obber  ic§  bcincs  f)Qnbmcrifä,tt)  ber  ©i^inbet  ^piaä), 
t)f[r  feib  ein  ^urift,  onb  id)  ein  fd)inber  «6er  31^  ©0 
f(^inbe  i{5  tobte  fiiinbe  unb  ij^r  ft^inbet  a6«r  tebenbige  tente. 

©tobe  Bnuernunfftigc  lente  foi  man  Oera^ten  onb 
fie  laifen  refien  l)t)n  nic^t  antroorten 

XII  epm  @fc(  totth  imtn 

(Sin  SJet  cfet  marb  anc^  ein  mal  ftol^onb  bourüinben 
Unb  Woll  b«ii  ItWen  iw^e  rcbeii,  Bnb  alä  ec  ?^m  6cgegnet  fprat^ 

•)  Schwer  leatiar;  teldt  auch  in  lieu  altcD  Drucken.  — 
•*)  flonnen  nrap.  h.  ttoli,  —  *")  aemd^^fen  ist  corr.  in  toiidifen 
—  f)  Am  Runde.  —  tt)  ^anbiretcfä  iirspr.  h.  meines. 


unb  al§  er  einem  leroeii  Segegnet  gruffet  er  n^n  fjtxii^d) 
unb  fptQc^,  ;5d)  grufte  bic^  fcruber,  ben  lenten  Oerftunb  nam 
brosS  baä  ber  l|cnii(^e  mort  grua,  bacfit  aber  6ei)  Jt(5 
felbä  3Qag  fol  i[|  mid)  an  bem  fc^etmen  rechen,  ^c^ 
ii^ette  obber  juteiffe  ij^n,  lo  ^b  lege  i(^  feine  e^te  ein, 
3(^  roil  benrt  norren  laffen  foren 

Uu(^  scio  pro  cerlo,  qnod  si  cum  atercore  certo 

Viucii  vel  vincnr,  SPmper  ego  maculor 

3Bec  mit  bem  eqm  brede  ^ebbert  raitimeU 

Kr  gemtnn  Dbber  Bertiere  wirb  ift  ge^t  er6ef[^iffenbauon 

[fol.  6«^]  —  13 

Eine  ^auä  jiflb  mailä  gieng  ob«  feit  Bub  tcarb  ju  gaft*> 
geloben  tum  ging  Vit  fpa^ieten  nnb  tarn  ju  einet  felbötouS 
bie  t^et  l){)r  gutlidi,  mit  eictietn,  geraten  nuffen  Dnb  mo 
mit  fie  tunb  Slbei  bte  ^uä  ftab  ntaiiä  fpi^Qi^.  ^u  bift  ein 
arme  inanS  SBoä  roittu  ^ie  in  aimut  leben  tom 
mit  mit,  it^  mit  bic  ein  nnber  mat  jdgen  TOic  (oftlit^  ml  Dnb 
mir  gnug  ft^offen  uon  otterleij  lofllic^ec  (peife,  Sit  bie  felb= 
inauä  jogtn  mit  etnanbei:  ^!|t  ^tn,  qnn  bie  ein  ^eirlii^  fi^on 
E)au§,  barinn  bie  ^auä  (tab  mauä  raonet,  nnb  giengen  Qmi 
bie  femnolen,  bei  mar  not  oitff  odu  auff  Don  fleijc^,  fpei 
murftcn,  grün  ünb  burrc,  bcBb  fefe  Dnb  atlcä  ba  fptac^ 
bie  ^aiig  fldb  mau@,  ^tu  if|  Dnb  fet)  guter  bing  @ol[^ec 
jpeile  ^ab  iiii  tegtiii  überflujjig,  ^nn  beS  tompt  ber  !elner 
mit  Dnb  rumpelt  mit  ben  fc^Iuifeln  an  ber  t^ur,  33ie  meufe 
erfdiraden  Dnb  lieffen  bnuDn  bie  ^auä  ftob  mauä  fanb  batb 
i)^t  lod),  9tber  bie  feit  mau2  toufte  nirgen  ^in,  lieff  bie 
manb  anff  önb  obe  Dnb  ^atte  fic^  p^rS  Icbenä  ertoegen 
Sa  ber  teluec  n^ibber  t)inauä  mar,  ^prad)  bie  ^aut  ftab= 
nmuS,  ©ä  Ijat  nu  fein  not,  loa  Dnl  guter  binge  fein, 
3)ic  feit  mauä  antwortet,  bu  ^oft  gut  fagen,  3)u  mufteß 
bein  ioi)  fein  ju  treffen,  ber  meil  bin  id}  freier  für  angft 
geftorben,  StÖ  iDil  b'"^  fuge"  tPnä  bie  meinung  ifl,  bleib 
bn  ein  reic^  flflb  maug  ^nn  bti  ftab  Diib  lebe  »ol,  friS 
murfte  Dnb  fpeif  ^d)  mit  eine  armeä  feit  maus  meuftlin 
bleiben  unb  meine  eic^elu  effen,  bu  btft  reid)  ab«  an  lein 

■)  ürapr.:   önb  marb  gclabi 


I 


ougenblid  fieser  für  bem  feiner,  fuc  ben  lagen  »ub  fut 
im  fo  Dtel  meufe  falleii  xmi  i|t  bir  baS  gaii|e  ^aug 
feinb  ab«  ©otc^ä  afleä  bin  ic^  freq  onb  fi^er  ijnn  meinem 
armen  fetbloc^lin. 

3fn  gtoffem  moffer  fciiet  man  groffe  fiffcffe 
2(6er  qnn  (leinem  iDoffct  fetjet  man  gute  fiffc^e 
nei)bet 
SSer  teidi  ift  fial  Biet  fotge 
fa^r 


[fol.  7-]') 


I.     XüVfjett. 


6am  fian  ttuti  bei  '^nlta. 

©in  ^ait  j{^orret  ouff  ber  SKiften,  onb  fanb  eine  fofi* 
lic^e  ^perlen,  9(IS  er  biefetbißen  ijm  (ot  fiiieit  fa^e,  (ptaift 
er,  ©i^e,  bu  feineS  bingtin,  ligftii  ^ie  (o  jemertit^,  SBenn 
bic^  ein  fauffman  funbe,  ber  routbe  bein  fro,  ünb  bu 
niutbeft  jii  groffen  et)ren  (omen,  Slber  mit  6  bu  bift  mir, 
onb  icf)  bir,  lein  nuge,  3i%  iieme  ein  Sornlin  obber 
rourralin,  nnb  lic^  eijm  aQe  perlen, 
Sere. 

Siele  fabcl  leret,  baö  bis  bui^tin,  bei)  SJaurn  Onb 
groben  (euten  onnierb  ifl,  roie  benn  aUe  ffiunft  Bnb  loeiä^eit 
6e^  benfelbigen  Dement  iff,  3;mn  fic  iDuubf*en  9Bie  man 
iptidit,  fünft  ge^ct  noifi  brob,  ©ie  matnet  aber,  baä  man 
bie  Sere  nid^t  oerac^ten  fol, 


ÜJom  tpoIfF  Una  {entlitt. 

Sin  locifi  Onb  lemtin  fainen  on  gejerb  beibe  an  einen 
boi^  ju  trintfen,  5>Er  rootff  tränet  oben  am  93ac&,  baiS 
Semlin  aber,  fem  onben.  JSa  ber  «olff  beS  temtinä  getnot 
roatb,  lieff  et  ju  li^m,  cnb  fpta^,  SBatumb  trübeftu  mir 
bad  tDaffer,  bai  i($  uii^t  trimfen  fan,  baä  lemlin  antroottet 
[fol.  7'']   wie   fan  icE)   birS   roaffer  trüben,  trindeftu  bo(^ 

•)  Am  Ramie  von  Luthers  Hand;   Slatt  XUI. 


ober  mir.  unb  nici^teft  eä  mir  rool  Imbtn  Htz  tiiotR  \piaä), 
aSie?  fludicftu  mit  iio(^  ba^uV  £a$  lemltn  antioorter,  3^ 
flutte  bir  nttftt.  Set  roolff  ipiac^,  3a  S^tra  Solet  ftet 
mir  für  fec^ä  monben  anc^  ein  iol^s.  7u  mi(t  bii^  tietern. 
Xioi  £ein&lin  ontiuoitet,  $in  i<^  bod|  bajumol  nii^t  ge= 
boren  geroefl,  roie  fot  i(6  b  mdnä  Saterö  eiitaelten?  3jer 
ffiofff  fprotfi,  So  ^aftu  mir  aber  mein  SBifm  Bitb  «tet 
abgenaget  onb  Detberbet,  !Caa  Scmtin  antmortet,  ^ic  ift  4 
bas  muglid),  f)flb  it^  boc^  nodi  (ein  3«"t'^  ®t),  fptai^  ber 
%oIff,  ^nb  luenn  bu  gleidi  oiel  ouereben  Dnb  fc^me^. 
tanft,  roil  iüf  bennot^  ^eint  nic^t  ungetieffen  bleiben, 
lOHrget  nlfo  \>ai  ün)(^ulbige  S^emltn  onb  fcü^  e«. 
2ere. 
33et  meUt  lauff  ift,  SSet  ttuiti  jein  roil,  ber  inu3 
leiben,  folt  man  ein  fac^e  Dom  alten  ^ttun  brechen, 
3)eim  föemalt  ge^et  fuc  iHet^t,  33enn  man  bem  Jgfunbe  ju 
mil,  i'o  bot  er  bog  tebbet  geftefien,  SEeiin  ber  aSoIR  nnl, 
fo  ift  baS  tamb  tinret^t. 

III.   ^intfeii'. 
S^ont  ftoft^  liuh  Der  '^ani. 

@ine  mau§  roere  gecti  ober  ein  raafier  gemeft  oitb 
lunbte  nic^t,  onb  bat  Hn  [M-  B"J  einen  froffil  ümb  rat 
Dnb  ijniffe,  3)er  fjrofc^  roar  ein  fc^altf,  unb  fprai^  ^ux 
maus.  Sinbe  beinen  jii§  an  meinen  fu§,  fo  loil  ic^ 
(c^roiinmen,  uiib  bid)  b'fuber  ji&en,  So  fi?  aber  auffö 
maffet  tarnen,  toui^et  ber  frofc^  ^ini'it""'  pi^  wolt  bie 
mauä  ertreniJen,  3nn  bem  aber  bie  mauö  fiel)  meret  Dnb 
erbeitet,  fteuget  ein  roe^b«  bober,  Dnb  et^affd^el  bie  maug, 
jcurfil  ben  [tojt^  oiii^  mit  etouö,  onb  friffct  fie  beibe. 
i'cre. 

Sit)e  bic^  für,  mit  mein  bu  ^anbelft,  3;ic  roettt  ift 
folfi^  öiib  ontreiü  Dol,  mix  benn  nietdier  Sreunb  ben 
anbern  uerniag,  bet  ftetft  nbn  i)nn  tcn  faii,  ^oc^  fiillegt 
Dnttero  ntljeit  l)t)ren  eigen  ficrrn ,  laic  bem  froffc^  6te 
gefi^if^lt. 


u 


J 


mi.   9ietb. 
Sam  Qttn&e  tinb  ft^itff. 

lEer  fiiiiib  flJiac^  ein  ji^otf  fur  gericfit  an  ömb  6tob, 
baS  er  l)^m  ge(it|cit  ^ette.  5in  ater  boä  Jc^aff  leugnet, 
berieft  fii^  bet  iDolff  anff  seugen,  bie  mufte  mon  äulolTen, 
Der  erfte  jeiige  ttjar  ber  loolff,  ber  \pxaii,  Srfl  loEiS,  bo« 
bet  ^unb  bem  fdioff  brob  geli^en  t)Qt.  3)cr  SBei)t)  fptacft, 
3[^  bin  babe^  geraeft,  3^cr  ©cijr  fpvoc^  jiim  fc^aff  [fol.  8"] 
roie  t^orftu  (o  öimcrfd&anHJt  leugnen?  ^III"  warb  Detlor 
baS  ft^aff  iifi«  feine  Jacfie,  !8iib  miifte  mit  (cfiaben  jut 
Dneben  jeit  feine  inotle  angreiften,  baniit  eä  bnä  Srob 
von  fin  bejatet,  beä  eä  ni(^t  fi^ulbig  inar. 
üere. 

§utt  bicfi  für  bofen  nac^barn,  obber  Wi  b\4)  ouff 
gebult,  miftii  bei)  leuten  roonen,  ®enn  eä  gennet  niemanb 
bem  anbern  raaä  gut^,  baä  ift  bei  niellt  lauff. 

V.    ®ei^. 
3?pm  ^»nlie  Qm  wafftr. 

ffiä  lieff  ein  t)iinb  biirc^  einen  tuaffer  ftroni,  onb 
Öatte  ein  ftnrf  fleifc^  i)m  maiile  'äU  er  ob«  baä  ben 
f(|einen  Doni  fteif(^  i)m  maffer  fi^et,  roct)net  er,  eä  roere 
auc§  fleifi^.  Unb  fd^nafJtiet  gqiig  barnad),  iDa  er  aber  bag 
maut  aufftliel,  empficl  «Ijm  baS  ftnct  fleifdi,  3!nb  boS 
rooffer  furetS  rocg,  91(fo  uertor  er  beibe  ba§  fleifcfi  onb 
((fernen. 

Sere. 

äßon  fdt  fit^  benngen  (offen  nn  bem  boä  öotl  gibt 
2Bem  boä  roenige  Berfdinia^et,  bem  roirb  i)a^  groffer  nii^t, 
SBer  ju  uiel  ^oben  wit,  bet  bereit  jnle^t  nic^tä,  aJlonc^er 
oerleuret,  baS  geiuiffe,  «ber  bem  Sngeroiffen. 

[fol.  9»]         VI.    5  VC  HCl.    (ii  eil)  alt. 

es  gefcfleten  fit^  ein  9iinb,  Si^en  onb  fi^off  jnni 
[Einen  Dnb  jcgen  mit  einanber  ouff  bie  ioget,  ^nn  einen 


iFamrin ;  ä  ?  r  ^  itenrBBiHiasT^t.    n. 


irr 


l 


11 


iwaife  UML  at-unüj    i-irx.i.hn    I.iIm. 


Eifr  WjpüfrtiiüfiTMlirilli 


von 


Bernhard  Botiiitiiiii 


ittfiusi 


•r!      ..;., 


UL 


Ji« 


Neiidrncke  deutscher  Litteratnrwerke  des  XVI.  iind  XVII.  Jahrhanderts 

No.  77  n.  78. 


Einleituug. 

Mit  der  Einflihruiig  der  Vielweiberei  war  das  Reich  der 
Wiedertäufer  in  MUnster  'tarn  ÄbäuhliiHS  seiner  iuneren  Ads- 
gestaltnng  gelange.  Nunmehr  Itonnte  anch  eine  umfasseade 
Darlegang  der  darin  geltenden  Lehren  gegeben  werden. 
Bernhard  Rotman  unterzog  sich  dieser  Aufgabe  in  seiner') 
„KeHtltution",  welche  seltene  Schrift  wir  hier  in  einem  Neu- 
drucke voriegeu. 

Es  folgen  KUDÜuhst  einige  Angaben'Uber  den  Verfasser, 
Bernhard  Rotman^),  aach  Rottniann  ader  Xiathmaiin 
geBchrieben,  aus  Stadtluhn,  der  talentvolle  Sohn  atuer  Eltern, 
ward  vun  'seinem  Verwandten,  dum  Viear  Hermann  Sihing 
als  Chorknabe  in  St.  Moritz  angenommen,  erhielt  später  die 
Rektorslelle  zu  Warendorf,  und  ging  dann  nut  die  Universität 
Hoinit,  wo  er  1524  die  Magister  würde  erwarb.  Nach  Mlinsier 
zurückgekehrt,  ward  er  Priester  und  Prediger  in  St,  Moritz, 
Uar  bald  erwarb  er  sieh  durch  seine  damals  gut  katholischen 
Predigten  den  Beifall  der  Bürger.  Als  er  jedoch  auch  Über 
die  Cleriker  sich  zu  urtheilen  erlaubte,  gaben  ihm  diese,  nm 
ihn  los  zu  werden,  Geld  zu  neuem  Studium  in  EUln.  Von 
evangelischen  Kaufleuten  beatimmt,  wandte  sich  aber  Hot- 

')  UeinricU  Oresbeeka  Bericht  von  der  Wiedertaufe  in 
Münster,  b.  Cornelius,  G  esc  hie  btsqu  eilen  des  Bisthums  Mün- 
ster. B.2,  S.I20.  ')  Vgl.  znm  Folganden:  Dorp ins,  b.  Luther, 
Wiitenb.  Ausg.  B.  2.  F.  :jgi  ff.;  Cornelius,  Berichte  der  Augen- 
zengen  über  das  Münsterisehe  Wiedertüuferreich;  Kerssen- 
broick,  Geschichte  der  Wieder  tun  fer  zu  MUuaier,  (nach  der 
deutachen  Uebereetzung  von  \ä'i\);  Uomelmanni  Opera, 
p.  1175  —  1.11)3, 


I 


F 

■  der 
I  eng 

■  mit 
I  Brii 
I  ratt 


statt  nacb  GUIn  nnoh  Wittenberg.  Er  BchloBS  sieb  hier 
der  Keformation  an,  ward  bald  mit  Melanchthon  belcannt  und 
g  befrenndet,  stand  auch  nocli  apüter  in  lebtiafteni  Vcricchr 
mit  ihm.')  Luthern  stand  Botman  nicht  ho  Bähe,  denn  jener 
Brief  Luthers  an  ihn')  ist  wohl  erst  auf  Melanehlhons  An- 
rathen  und  ohne  persönliche  Beknnulachaft*)  geschrieben, 
damit  MUnster  nicht  in  ZniTiglis  Sinne  reforniirt:  würde.  Doch 
Bngenhagen  war  gut  belcannt  mit  Rotman.*)  Von  Wittenberg 
begab  er  sich  nach  Süddeutschland,  bis  nach  Strassburg,  wo 
er  Zwinglia  Lehre  näher  kennen  lernte,  die  seinem  Stib- 
jektiviemns  zusagen  mochte.  Dann  kehrte  er  heim.  Sogleich 
trat  er  nnn  für  die  Reforraation  ein ;  die  katholischen  Cere- 
monien  worden  abgeschafft  und  statt  der  Werkgerechtigkeit 
die  Freiheit  des  Glaubens  gepredigt.  Da  verbot  der  Bischof 
ihm  das  Predigen  und  befahl  ihm  das  Land  zo  räumen.  Dies 
ward  für  Rotman  der  Aniass,  seine  Lehre  in  einem  Bekennt- 
nisB  zQsammeDKiiatellen,  nm  dasselbe  dem  MÜDsttrischen  Rath 
Torznlegen.  Diese  erste  Scbrift  Rotmans  vom  23.  Januar  1332, 
in  lateinischer  Sprache  abgefasst,')  trägt  die  evangelische 
Lehre  in  bald  engerem  hald  loserem  Anschluss  an  die  Anga- 
bnrgec  Confession  vor.")  Das  Volk  nahm  dies  Bekenntniss 
mit  Begeisterung  auf  und  forderte  in  einer  von  Hotmin  her- 
rührenden Bittschrift  vom  Rathe  die  Erianboiss,  dieser  Lehre 
anhängen  zu  dürfen,  welche  Bittschrift  man  auch  den  um- 
liegenden Städten  nnd  Dörfern  zusandte,  sie  für  die  Refor- 
mation zu  gewinnen.  Rath  und  Clerisei  zu  Münsier  gaben 
keine  Antwort.  Die  Anhänger  Rotmans  deuteten  sich  das 
zu  ihren  Gunsten,  holten  ihn  nun  in  die  Stadt,  erzwangen 
ihm  den  Predigtstuhl  In  St.  Lambert  und  liessen  sich  zum 
Abendmahl  Brod  mit  Wein  begossen  auf  einer  Schüssel 
reichen,  woher  Rotman  den  Namen  Stutenbemt  erhielt. 
Unterstützt  von  Hessischen  Theologen,  die  er  sich  zn  HUlA- 
predigem  erbeten  hatte,  legte  er  dem  Rathe  am  16.  AngOBta 


')  Drei  Briefe  Melanchthons  an  ihn,  Corp.  Ref.  B.  X. 
S.  132,  B.  IL  S.  K19,  nnd  S.  633;  ein  vierter  b.  Kerssenbroiok 
S.321;  >)  De  Wette,  Lntheis  Briefe,  B.  IV.  S.  426;  =>)  ebenda: 
B.  425  (als  ich  hüre);  ■)  Manlius,  Locorum  communium  col- 
lectanea,  p.  4S3.  '')  Kerssenbroick,  S,  157,;  °)  Abgedruckt 
bei  Mencken  B.  ;i.  K.  um  it. 


I   fi.i/|^cuiumkb      ■« 


1532  ein  Verüeicimiaa  der  kii'-elilidien  Missbräiiche  vor') 
hetrefTB  der  Mesaen/dca  Abend  mahl  b,  der  lateinischen  Sprauhtt, 
der  Ceremonien  und  der  lleil  igen  Verehrung.  Der  Rath  ver- 
wies dJQBe  Sache  als  eine  religiUaB  an  das  Domkapitel,  welches 
sich  damit  begütigte,  die  Artikel  nach  Küln  za  schicken,  von 
wo  auB  Rotman  gebannt  wurde'];  doch  die  Miasbräuohe 
Würden  abgestellt,  freilich  nicht  ohne  Bilderatürmerei.  Durch 
den  kühnen  Handatreicb  vom  1.  Weihuacbtstag  lä32  und 
daroh  das  Eiugreifen  Fhillppa  vun  Hessen  gelangte  die 
refbrmatoriache  Partei  zur  iin bestrittenen  Herrschaft;  Rotman 
ward  Superintendent.  Ein  Rubepunkt  war  erreicht.  Durch 
Kirchen-,  Schul-  nnd  Zuchturdnnngen  °)  suchte  man  auf  den 
neuen  Grundmauern  einen  positiven  Bau  zu  errichten.  Aber 
noch  war  die  Giihcung  im  Volke  nicht  zur  Rübe  gekommen, 
als  durch  die  Wiedertäufer  eine  nena  Be»~egnng  entstand. 
Anfangs  trat  Rotman  dem  heimlichen  Treiben  Johanns  von 
Leiden  entgegen,  ata  aber  auch  Strapaeda,  sein  Amtagenosse 
üffentliuli  die  Kinderlaufe  verwarf,  widerapraeh  er  nicht  mehr, 
und  als  ee  am  18.  August  1533  zur  Disputation  auf  dem 
RathhauBe  kam,  stand  Rotman  auf  Seiten  der  Wiedertäufer. 
Es  fragt  sieb  nun  hier,  ob  wir  Hotmans  veiäaderte  Stellung 
in  Boiiiehnng  setzen  dUrlen  zu  seiner  Heirath  mit  der  Wittwe 
des  Syndikus  Wiggers.  Berichtet  wird  nämlich  von  Melanch- 
thon,  Rotman  habe  mit  des  Wiggers  Frau  ein  Yerhältaiss 
gehabt  und  diese  auf  aeinen  Antrieb  ihren  Mann  vergiftet.') 
Dann  habe  sich  Rotman,  bei  den  Seinen  verächtlich  geworden, 
den  Wiederläufern  hingegeben  und  um  den  bUsen  Eindruck 
zu  verwisehen  sich  eines  um  so  strengeren  Lebenswandels 
bcfleissigt.  Allein  du  diese  Nachricht  erst  so  aplit  ist  und 
nur  an  Bolands  Dichtung')  einen  unzuvcrlüsBigen  Zeugen 
hat,  während  die  andern  Berichte  von  dieser  Geschichte  gar- 
niuhts  sagen  und  Kersaenbruick**}  die  Sache  anders  daretellt, 


')  CorneliuB  giebt  S.  XCIil  ala  wahracheiulichen  Titel 
an;  Kortc  Anwisunge  der  misaltrnuh  der  Rumiscber  kerkeu. 
I&32.;      ^)  Gerdesiua,  Scrinium  Anti<tuitatis,  tom,  II.   pars  I 

6  421).  ')  Die  Titel  bei  Cornelius  S.  XCIll.  ')  roBlilla 
el. Corp. Ref, XXIV.  110.  Abbängig vonUelanchthunManliua 
Loo.  comm.  coli.  p.  W.i  und  4S4.  '^)  Siehe  üamelmann  S. 
1200.;  «)  S.  371  und  394,  wo  der  strenge  Lebenswaudel 
auf  Beine  Neigung  zur  Wiedcriänferci  zurückgeführt  wird. 


künncn  wir  ihr  kerne  Glaubwürdigkeit  beimeesen,  eundelt 
mit  2U  den  vielfachen  VerläQmdnngen  der  Wiedefi 
täufer  rechnen  mliesen. 

Schon  vorjenerDiBputationiiDÄugust  hatte Rotmaa  an  den 
Landgrafen  eine  .Ordnung"  gesubickt,  die  ihm  aber  nui  aeiner 
Lehre  vonTaufennd  Abendmahl  willen  aurlickgesandtwnrde.') 
Am  $.  NoTember  lieäs  Rotman  die  Sthrift:  „BekentnisBc  von 
beiden  aacramenten,  doepe  und  nachtinaele,  der  predicanten 
tho  Munster.  Ici  jaer  I5:t3  den  k  dach  Sovembria."  er- 
scheinen. Keraaenbroick  berichtet  nnn^),  dasa  Rotiuan  et- 
liche irrige  Artikel  dem  Landgrafen  liborachickt,  von  dieaeni 
zuriiukerhalten,  and  dann  habe  drucken  lassen;  daher  wir 
Jone  .Ordnung*  wohl  mit  dieaem  .Bekentniaae'  identiäciren 
dürfen.  Durch  dieae  Schrift  erwarb  sich  Botman  neuen 
Anhang  im  Volke  und  heftigere  Feindechal't  dea  Rathoa,  der 
alle  Kirchen  bis  auf  eine  schtieasen  liess,  dem  Botman  das 
Predigen  Überhaupt  untersagte,  am  27.  November  ihm  seine 
Buchdruckerpresse  weguahin,  und  am  II.  December  ihn  dea 
Landea  verwies.  Doch  von  den  Seiuen  beschützt  brauchte 
Botman  weder  zu  weichen  noch  sich  des  Predigens  au  ent- 
halten. Eine  von  Fabrizius  ihm  vorgeschlagene  Disputation 
lehnte  er  aber  ab,  weil  die  Gegner  seine  Beweise  aua  der 
Schrift  doch  nicht  annehmen  würden,  auch  wenn  aie  ganz 
klar  wären.  Ueber  sein  Treiben  im  Kampfe  der  Wieder- 
^nferei  mit  der  eben  begründeten  Kelbrmation  ist  neben 
seinem  Predigen  und  'l'anfen  nichts  Wichtigeres  zu  sagen. 
Seine  Weissagung  aus  dieaer  Zeit  vom  Einsturz  des  Klosters 
erwies  sich  zwar  als  falsch,  erreichte  jedoch  ihren  Zweck 
die  Nonnen  verliessen  ihre  Zellen.  Während  der  Herrschaft 
der  Wiedertäufer  erscheint  Roluian  als  Kanzler,  zuerst  neben 
Knipperdolling,  dann  hei  Johann  Matthison,  zuletzt  mit  Jo- 
hann von  Leiden  verbundon.  In  dieser  Zeit,  wo  er  nach 
SpalaCina  Angabe")  auch  vier  Weiber  nahm,  schrieb  er  dann 
seine  wichtigsten  Bücher;  zunächst  nach  Anfang  der  Be- 
lagerung   aber    noch    vor     Einführung    der   Vielweiberei; 

')  Acta:  Haodeluug:  Legatiuu  vnd  Schriflfte:  so  durch 
den  Landgrauen  2U  Hessen  etc.  In  der  MlinateriBcben  aachi!  ge- 
schehen, zuaamen  gebracht.  Durch  AntonJum  Corninum.  Luther, 
Wittenb.  Ausg.  B.  2.  F.  3(iä  ".     ')  3.  4 1 1 .    ')  Äunalea  p.  :i02^ 


.BekcntoDea  des  glubcns  und  lebena  der  gemein  CriatG  i\i 
Monster,  gedruckt  zn  Monster.",  nach  einer  Handschrift  ku 
Citssel  milgetlieilt  bei  ComeliuB  S.  445  —  461.  Hiergegen 
sehrieb  Urban  Rhegins'.  Widerlegung  der  Munster! schon 
newen  Valentinianer  vnd  Donalisten  Bekentnis ,  An  die 
Christen  zu  Osnabrück,  in  Westpbalen,  durch,  D.  Vrbanum 
Rheg.  (b.  Lutber,  Witlenb.  Änsg.  II.  34(1''  ff.)  Im  Oktober 
folgte  dann  die  Schriit't  von  der  KcBCilntion,  Über  die  unten 
Näheres  gegeben  wird.  Im  Deceniber  1534,  als  die  Erlösung 
durch  Hülfe  der  Glauben sbiUd er  ausblieb,  schrieb  er  daa 
Buch:  »Van  der  wrake,-,  in  dem  er  die  Niederländer,  au 
welche  das  Buch  gesandt  ward,  aufforderte  mit  dem  Schwert 
in  der  Hand  zum  neuen  Israel  xti  kommen. ')  Im  Uebrigen 
ist  dies  Buch  unbekannt  und  wird  nur  noch  erwähnt  in  der 
Vorrede  der  nun  folgenden  Schrift  Rotmans:  „Van  Verborgen- 
heit der  Schrift  des  Hykes  Christi  unde  van  dem  daghe  des 
Heren,  durch  de  gemeinte  Christi  tho  Muusler.  Im  yare 
15Sä  in  der  11.  maendt";  von  welcher  sich  zwei  Exemplare 
in  der  Panlinischen  Bibliothek')  belinden.  Hochhuth  bat  sie 
herausgegeben  nach  einer  späteren  Handschrift  zu  Cassel. 
Auch  dies  Bach  ward  noch  dem  Landgrafen  libersandc  am 
3Ü.MSrz,  darauf  dann  die  Antwort  der  Hessischen  Theologen 
iu  Mai  folgte,  betitelt:  .Eine  kurtze ;  vnd  in  der  eile  gesteltc 
Antwort,  etlicher  Predicanten  in  Hessen,  AafT  das  Bach  der 
Widertenffer  za  Munster,  Von  Verborgenheit  der  Sehriffl." 
(bei  Luther,  Witt.  A.  B.  2.  S.  3ö7  ff.).  Die  leiste  Schrift 
Rotmans:  „Van  erdesscber  nnde  tytliker  gewalt  Berieht  uth 
Gotlyker  schlifft.  Munster  läitä."  ward  nicht  mehr  vollendet. 
Die  Handschrift  befindet  sich  im  Provinzialaruhiv  zu  Mlinstcr.^) 
Eine  erhaltene  Predigt  der  Wiedertäufer  beginnend:  .Hoeret 
die  stemme  des  Heren."  gelijfrt  wohl  auch  Rotman  an.  Die 
von  Sebastian  Franck')  als  selbstKndigea  Buch  angesehene 
Schrift  ,vom  brauch  des  Schwerts"  ist  wohl  nur  das  l^.  Cii- 
pltel  der  Restitution,  durch  Irrthum  zu  einem  Buch  gemaohf, 
Ueber  das  Ende  Rotmans  gehen  die  Nachrichten  aus- 
einander. Dorpins*)  erzählt,  er  habe  sich,  da  er  sein  Spiel 
verloren  sah,  den  Feinden  entgegen  geworfen  und  den  Tod 


I 


güfund<!ii;   ebeuBO  Kerssenbioick.  Cumeliiui   thein  (S,  -^ 
einen  Brief  des  Raths  von  Lübeck  an  den  vun  Rustook  b 
wonach  Rolnian  »ich  in  letzterer  Stadt  soll  aufgehaltea  habenfl 
I)anmlDianii  dagegen  kennt  das  Qerüelit,  er  sei  nach  rriealaiiaf 
entflohen.  Der  Tud  in  der  Schiacht  ist  am  wahr  achein  I  ich  atew 


Wir  wenden  uns  nun  eu  der  uns  hier  beschäftigen  den 
Schrift  Kotman 8,  der  Restitation.  Nachdem  der  Verfasaer 
im  ersten  Kapitel  ditj  weltgeBchichtliche  Bedeutung  des 
Wiedertäoferreiches  dargcleg:t  hat,  besprichl  er  die  einzelnen 
Lehretiicke,  unter  denen  das  lä.  die  Vielweiberei  znni  ersten 
Mal  theoretisch  eiUrtert  und  sie  zu  recht  fort  l^'en  suclit.  Er 
Bchliesat  dann  mit  einem  Bericfit  von  den  Offenbarungen  und 
Wundertbaten  Gottes  unter  ihnen.  Der  Zweck  dieser  Schrift 
war,  neue  Anhänger  für  die  Lehre  der  Wiederlüufer  »u  ge- 
winnen und  diu  Beschuldigurgen  der  Gegner  zu  widerlegen. 

Sie  wurde  daher  mit  ganz  besonderem  Eifer  verbreitet 
Nach  Holland  und  t'riesland  sandte  man  sie,  man  warf  sie 
in  das  Lager  der  Feinde,  oder  steckte  sie  auf  Stangen  vur 
dasselbe,  um  die  Landsknechte  dadurch  in  die  Stadt  zu 
locken');  ja  man  hoffte  sogar  den  Landgrafen  Philipp  durch 
ein  ihm  übarsandtea  Exemplar  zu  bekehren.^)  Allein  nur  in 
den  Niederlanden  fand  die  Schrift  einigen  Anklang.  Der 
Landgraf  las  sie  zwar,  aber  nur  um  seinen  Theolugon  die 
Punkte  zu  bci^eichnen,  welche  zu  widerlegen  seien,')  Auch 
die  Keformatoren  wandten  sich  gegen  dies  Bucli.  Melanuh- 
thon  schrieb  1535  „Stütze  '^r0))ofttioneä  Iciber  bie  U^r  tet 
SBJibCTtfuff«  geftttt  butd^  Wlip.  Tltlmi^,"  ,darin  es  heisst:  (S© 
Ijubm  bie  ^UibertMiffec  (af|eu  (in  bad)  ausgeben,  tuetc^ä  Xitel  ^at, 
Ätpitutioii  de.  ^aS  burd^  au3  Bol  ®oiiS  (ffierung,  Bnb  falff^et 
aiiffvfttifc^ec  lere  ift."  Urban  Rhcgius  jedoeh  hat  nicht,  wie 
Uhlhorn  meint'),  speciell  die  Restitution  vor  Augen  gehabt 
in  seiner  Schrift:   de  restitutione  regni  laraelitiei  e(c,   1536, 

<)  Oresbcuk,  S.  I2i).    ')  Sleidanus,  IIb.  X,  ad  nun.  I5»k  | 
"]  Auu):Uaudclung:  Legatiun  vnd Sehriffte :  sodurehdenLand';  i 
grauen  xu  Dessen  te.  In  der  Mtinsterisuhen  saube  geschehen, 
zusauien  gebracht,  durch  Äntoninm  Coroiiiiiuui.    ')  Uhlhorn, 
Urban  Rhegius,  S.  3U3  und  3li8. 


denn  das  Wort  „resüfniione"'  iiu  Titel  hezeiehnet  nur,  wie 
sonst  oft,  die  ganze  wiederherstellende  Bewegung  der  Wieder- 
täufer; die  herbei^e^Dgenen  Büt/.e  nber  finden  sieh  theils 
anch  in  anderen  Scbriften,  z.  B.  in  der  Schrift:  fSan  betborgen' 
l}tit  ti«:  ft^tifft  it&  Stiles  S^tifti  unbc  bau  bein  bng^c  Ui  ^crtn, 
teils,  wie  die  Sätze  von  der  Zeit  der  Raohe,  eben  nicht  in 
der  Reatitation.  Uhlboros  Irrthiim  ist  jedoch  begreiflich,  da, 
er  ^ie  ReBtitution  nicht  kannte,  Ja  sogar  sie  flir  nngedruckt 
hielt. 

Späterhin  nahm  die  Kenntnies  tod  dieser  Sclirift  rasch 
ab;  das  Interesse  die  Wiedertäufer  £u  bekämpfen  verlor  sieh 
mit  ihrer  Untordrüekimg.  Mm'  in  den  Niederlanden  nntcr 
den  Tau fgesi nuten  wurden  die  Schriften  ihrer  streitbaren 
Vorgänger  hochgehalten ,  aber  auch  hier  nur  in  Uebor- 
Betinngen,  wie  es  scheint.')  Unter  den  Geschieh taschreibern 
der  Beforaiation  hat  zuerst  Sebastian  Franck  die  Restitution 
erwähnt,')  Sleidan  giebt  eine  kurze  Inhaltsangabe  derselben; 
auf  ihn  geht  Gerdesius  zurück.^)  Hauelnian  hat  Auszlige 
gegeben.  Die  Beschlussrede  ist  Ton  Hiichel  niederdeutsch, 
von  Carel  van  Gent  holländisch,  von  Arnold  bocbdentsch 
mitgelbeilt  worden.  In  neuerer  Zeit  hat  erst  Ranke*)  wieder 
die  Anfraerksamkclt  auf  diese  seltene  Schrift  gelenkt.  Cor- 
nelius führt  sie  unter  den  Qa eilen  der  Geschichte  des 
MUnaterischen  Aufruhrs  an  (S.  XCV).  Nach  ihm  existiren 
zwei  Tollatündige  Exemplare,  eins  in  der  Panlinischen  Biblio- 
thek, ein  anderes  im  Frankfurter  Archiv.  Ein  drittes  be- 
findet sich  in  der  Bibliothek  meines  Vaters,  Dr.  tbeol.Knaake 
in  Drakenstedt,  nach  welchem  der  folgende  Neudruck  be- 
sorgt ist. 

Fraglieh  könnte  noch  sein,  ob  mehrere  Ausgaben  existirt 
haben.  Arnold  nämlich  sagt  a.  a.  0.  S.  D{I4,  die  Schrift  sei 
im  August  15;t4  erschienen,  allein  man  ßudet  sonst  davon 
keine  Spur,  und  Arnold  kann  hier  nicht  als  Gewähremann 
betrachtet  werden,    da  er  seine   Kenntniss    nur    aus  einer 

*)  Arnold,  Kirchen-  und  Ketzergeach.  B.  I.  S.  994  und 
il95.  °)  Chronica  der  Keyser  vnd  weltlichen  historien,  Von 
Christi  geburt  bisa  auff  Carolnm  v.  I53(i.  Fol  ccxcjn'. 
=)  Gerdeaii  Bist.  Ref.  t.  III.  p.  S2,  H3,  08.  ')  Gesch.  d.  Ref. 
B.  3.   S.  aei,  374,  384. 


liullUndischen  Deberarbeitiing  hat.  Für  eine  cineigR  Ausgabe 
sprechen  a.üc'a  die  Worte  im  letzten  Absatz  der  BeschluBs- 
rede,  wo  Rotman  sagt,  er  habe  nicht  Zeit  genug  gehabt  um 
die  Druckfehler  zu  corri^ren,  anch  fehlten  noch  einige  Lebr- 
sttlckc,  die  er  gewiss  gebracht  hätte,  wenn  schon  im  August 
eine  Ausgabe  erschienen  wäre.  Endlich  glaube  ich  die 
Worte:  „San  6«in  lue  Wi;  bthfygtt  Wnb  bfftorniet  fm  fleti'orbeu  it.", 
auf  den  glücklich  KurUckgeschiagenen  äturm  Tum  :tl.  August 
beziehen  zu  müssen,  wozu  dann  auch  die  Eile,  in  der  die 
Schrift  verfasst  und  gedruckt  ist,  gut  stimmen  würde.  Dem- 
nach linben  wir  also  nur  eine  Ausgabe  anzunehmen. 


Unser  Neudruck  gibt  das  Original  b nc h st nben getreu 
wieder;  verbessert  sind  nur  folgende  grobe  Druckfehler  des 
Originals  (unter  denen  die  umgekehrten  u  und  n  still- 
schweigend verbessert  sind) : 

H.  12  Anm.  1  passt  nicht;  S.  14  Z.  15  (cclcfiaftici^;  I^  19 
ffuer;  18,26  ^UHgc;  21,11  l(ettn=;  22,29  ir;  31»,  5  fleiftd^;  32,7 
(Itifcfte;  32,11  mfcmrt;  32,  SO  otl;  33,  Anm.  1  ij.  3o.  ij.  Anm.2 
ij.  Si.  ii.;  34,25  WoMtd&fe;  34,32  ent^olben^m«;  36,1  flieget; 
:tG,  4l£^riflu«;  3ii,  SU  mc;  :I8,II  |aftu)lDDi  »9,12  Dittnettnt^tit; 
3y,  i4  biHii^frit;  45,21  Bo^otjam;  51,5  (Seftlitf;  51,18  tefanbt 
er;  51,36  ^«lue  tDor^eir;  54,  15  »nbedni;  54,  22  tcflament; 
55,16  jatlit^;  55,23  ^aljifren;  56,25  6uetfl;  57,14  gtlontii; 
58, 2J  S&tiflum;  68, 3(i  |t^>eit;  58,35  ttannrt;  61,15  §if-  «ö 
24  Stotn.;  tJT,14  subt^crigm;  74,2  uotgiffnliffe:  7',^  ou  tt  twn 
81,  Anm.  1  ij.^tiij;  84,4  geflM^tc«;  8H,I6  das  f  n  {o  eb 
8B,2S  bnnbcc;  »0,  Anm.  2  Ho.  i'.;  92,  Anm.  I  ,  t  0  i 
114,  O^tfft;  Ü7,  9  ttojft;  \U.M  Dntfangen;  11)6,24  (Suag  on 
10S,  13  bul))e;  li>9,27  gröltet;  MO,  23  ß^rirmä;  11  29  p  tn. 
6,1.  37,13.  39,57.  81),  29  fehlt  der  Punkt;  5,211    eb 

Fülgende  Fehler  des  Originals  sind 
geblieben. 

2*2,33  lies:  Uftgc^ueii;  25,:)4  lies:  t^t;  44,5  lies:  bar  usr^' 
(teljflu;  7(i, 35,136  statt  t(i6utr  ne^ä)o<p  lies  t^Sumefftfioi)  („Zau-i 


I 


XI 

bereischaft");  80,2  lies:  bar  na;  86, 20  lies:  etltdf  statt  et  lidf; 
109,1  lies:  ein  gebreuen. 

In  dem  Texte  unseres  Neudrucks  endlich  sind  folgende 
Druckfehler  bemerkt  worden: 

Lies:  4,2fur(!en;  11,17  .etc.;  11,32  Xan;  20,18  Xi}t;  25, 
31  ftJredfen;  49,20  Tlaiff.;  57, 37,  fehlt;  60,7  lies  etl^  statt  btl^ ; 
63,11  ban;  80,28  ^blitfen. 


Andreas  Knaake« 


Teile  reicht  <Ipx  liilmllH  iter  RcKliliiliDn. 

Vorrede 

].  Von  dem  gHiiilichen   Abrsllo   alter  Uin^e  und 

li«Bttliitiun  derselben 

II.  Von  güftllolior  heiliger  SehHft  tind  ihfoni  rechten 
VerstänilniBB 

III,  Vom  Unterscbiodc  Aas  alten  nnd  nenen  'l'esta- 

mentB  (Bundes)  imd  der  Scliril't,  die  mBn  also 

IV,  Von  der  änltunft  CliiiBti  ins  Fleisch  nnd  seiner 

Menscliwerdnng 

V.  Von  der  ErlilHnng  and  Gonngthnnng  Cbriali 
VI.  Von  rechter  nnd  ordentliulier  Lebre  Christi .    . 

VII.  Von  der  Taufe 

Vlil.  Von  der  heiligen  Kirche  öder  Gemeinde  Chrinti 
IX.  Vom  Halten  der  GeUote  üiittes  nnd  gnten  Werke 

X.  Vom  freien  Willen 

XI,  Von  der  Slindo  und  mutwilliger  Sllnde     .    .    . 
XII.  Von  leiblicher  (Jemeinachaft  der  Heiligen     ,    . 

XIII.  Von    dem  Abendmahl  Christi   und   dem  Brot- 

breuhen      

XIV,  Vom  rechten  und  ehrietliuhen  Ehestände    .    .    . 
XV.  Von  dem  Recht  und  der  Herrschaft  des  Mannee 

in  der  Ehe 

XVI,  Von  dem  Recht  und  der  Unterthünigkeit  der 

Frau  in  der  Ehe 

XVII.  Von  dem  Seiche  Christi  und  deaselbea  Herrlich- 
keit auf  Erden  

XVin.  Von   chriBtIicher  Obrigkeit  nnd  Uebrauch  des 

ScInvertoB 

Beacbl usareden  dieses  'IVactats  etc 

[NachBchrift.J I 


@^ne  aieftitution 

ebber  Sine  tüebbetfietlinge  tediter  ünnbe  gefunber 

ßl^riftlifet  leer,    gelouen^  önbe  leueng  \)i\) 

@abe§  genaben  burd^  be  gemeinte  61^= 

rifti  11)0  9Kunfter  an  ben  bad) 

gegeuenn. 


2lctor.  iij.  ßa^). 

@o  bot^  nu  bot^e  t)nbe  beferet  ium,  bat  jume  funbe 

torbelget  n^erben,  manner  be  t^bt  ber  t)orqutcftnge  fom= 

men  werbt,  tjan  bem  angeflehte  be§  ^^'Si^^t 

önbe  l^e  fenben  merbt,  ben,  be  tum  nu 

t^o   öoren  get)rebiget  t)^  S^fum 

ß^riftum ,     melder     mot^ 

ben  ^emmel  ^n  nemen 

bcfe  tj^)  be  t^be  ber 

3fieftituti== 

on 

aüer  bin- 

ge,  roeld  ®obt 

gcf))rafen  ^cfft  burc^ 

ben  munbt  aü  finer  ^idtgen 

■ißro))^eten   t)an   ber  wertbt  ann. 

Stcto.  jo. 

1534. 

Sn  ben  teenben  maenbt  Dctober  gc^e^ten. 


^rJÜlMÜttr^M 


L«°] 


gjottebe. 


'listen  Dnbc  Qt^lifen  @Dbtfrüct|tigen  Dnbe  gub%rti(ten 
■*V  Seifltieb&ecen  ber  S^tiftlifet  mot^eit^,  lounliien  io^, 
be  gemene  IX^rifti  t^o  üßunfttr,  Dormerung  @öblilet  ^f 
nebe  Dnbe  frebeä  biitt^  ßörifhim  öniem  onbc  aflet  metlbt 
einigen  ^®!Rffi9i  onbe  ^eitanbt.  Stmen. 

Sleroile  onä  nu  be  ahnet^lige  eiuige  iöobt,  Daft  tnii 
DÖQenn  Dnbe  manigerleie  Dmmc  fineä  E|i(igcn  raorbeS 
luillen,  fiefft  faten  üecfot^t  roorben,  3boc^  oortc^afft  bat 
Quernii^  bex  uoriolinge  be  ^eilfoiue  roetteitfieit  fqneä  rotflenn 
Dnbe  genebigeS  gunfttn  tegen  onS,  buic^  Dnbecuinbtnge 
jineä  tiitigtn  tnorbeS,  ad  tibt  t]a  meei  onbe  mttv  b))  bnS 
i)eftt  tt)ogenommenn,  ÜJart^o  od  gemactet,  nit^t  aöeine  bot 
roi)  otfobane  Dorlötinge  ^ebben  moegen  oorbtegen,  fonbet 
od  bot  rot)  (uftii^  Biib  gubtroillic^  i'in  (tenbt  Sott)  aüii-- 
IeQ  DDrioetinge,  libcn,  onbe  bröffniRc  Dmme  finet  tröfliiter 
t[)ofage  loiQen,  Dortann  Dp  t^o  nemmen  Dnbe  finet  ^u(pe 
t^o  Dorroac^ten.  So  bot  roi)  ftij  Dnbe  getroft  mit  $qu1o 
ipiEcten  boren,  SHo.  uiij.  bot  onS  noifi  boit^  liodi  leuen 
etce.  Dan  finer  leue  jal  mögen  flff|(^eiben.  3n  bem  6uerft 
bqfitnbeteti  leuen  bioberä  Dnbe  gubenn  frünbe,  bat  roq 
Dnä  cp  ®abe8  m^ti  §S9ie9i  morbt  fiebben  öuergegeuen, 
Dnbe  boren  magen,  Dnbe  bemegen  Doijoc^t  fl)n  gemorben 
Dnbe  n?erben,  jo  ^eft  ^e  cd  gan^  gnebiglicf  Dnb  raunbet^ 
li(f,  DnS  üt^  ber  biiftemiffe  Dnbe  blinb^eit  ber  Sabito» 
niit^er  Dnb  anticferiftifc^cr  geueiidniffe  öuermtg  ber  t[ar= 
Öeit  (riner  erlentnijfc  DorlüditEt  Dnbe  etrebet.  9tIjo  orf, 
bot  oR  mti  iif)Dnn  be  tqbt  onfeS  teucnbeä  in  fleii(^liter 
tenourainge  fotben  geuangen  Iqggen,  roorbe  m%  ein  lütcte 
gefendniffe,  Dan  wegen  ber  (toiuben  ber  bebrüten  ertöfinge 
t^o  bet  fiqlteit  S^rifti,  geine  geuencfni^e  bunden  me^en. 
Xtann  tdq  roetten  lool  loen  rot)  Dortn'imet  ^ebben,  bat  i}t 
mei^titfi  Tfi  onje  bl)gelaii)te  t^o  bemnren,  befi  an  ben 
badf,    onnb   roanner   tie   njort    Dmineferen   bc   geuendniffe 


3if0ii,  luot  to^  ban  uoctoac^ten  fpit.')  9iu  roat  wt)  bei^ 
nadEi.  Dan  gebt  Bnferin  aperen  erEanget  ße&6en,  ^n  roette» 
^ett,  ttoft,  onb  ttorobeti.  9ld)  rootbe  onfe  ®obt,  bot  off«  " 
teifft)el)bec  ber  luor^eit  ioelteä  mit  DitS  möchten  gemein 
^ebbcn,  5Eann  be  op  bcn  ^eten  looc^tcn,  (oeKen  ft)neS 
trofteä  nic^t  fei)lcn,  ^ijt  Dmnie  tOD  mal  ünS  nic^t  mögrtiif 
l)s*  [obaineä  fc^riffllicf  »ii  oHen  mebbe  ttjo  beilen,  So  ^eböen 
rot)  1)0  boi^  cor  gubt  angelegen,  od  bot  l)bt  afleii  &oW 
früc^tigeit  leeff^ebberen  ber  luar^eit  nutt^c  Onbe  ongcncem 
(olbe  fin,  bat  mtf  etliite  flutfe,  be  Gbriftliife  leet,  gelouen, 
mibe  (eiieit  betreffenbe,  borinitc  ^unft  DÖtte  gitbe  einfolbige 
^crte  iuxät  iniiuerftanbt  unb  Slntii^tiftift^e  ootlDÖftunge 
etren  mochten,  ?n  muten  bet  genobeu  Biiä  oon  ®ott  ge= 
geilen,  loo  fe  ton  ©abee  genöben  ijn  einen  ge[unbcn  rechten 
[a  ij»]  öerftanbt  bq  DnS  luebber  gebratf)t  fin,  mitten  an 
ben  bnifi  geuen,  onbe  bot  "ap  et^  fltber  einfolbic^pe.  SBnnt 
tot)  I)ir  niitt  ni(^t  bcn  f)Di[^  roifen  buffer  roertt,  bc  ge^ 
(muctebe  uhe  föfen,  ban  ben  einfotbigen,  be  be  (feilte  map 
f)eit  leeff^ebben  Bor  bcbben  t^o  benen.  yfic()te  min  Qbt 
roere  trnfe  iiiniifi^e  mal,  fcnt  beibe  geteerbe  unbe  tnge= 
leerbe  roolben  üp  bc  (leckten  matfieit  fe^en,  onbc  Bmm( 
ber  fufuenn  toiHenn  tboin  (jrqfe  läJabe«,  onbe  fid  lu(uen 
l^D  gube,  onfenbenft  firf  latcn  g^euaüen.-)  33on  gob  tji 
onfe  tii(^,  bat  roij  ad  onie  bon  onnbc  tat^en  ffet^t  bai:= 
tienn  tid)ten,  bat  rot)  mochten  l^o  bet  eren  @abe#,  onbe 
oevbreibungöe  filier  roatticit  otte  man  bcncti  onbe  nutte 
fm,  ban  ^tit  oan  bit  niaet  genod).  "ülu  Uort  (euen  bruber 
unnbe  friinbe,  oan  qegenraptbigen  ttactait  foHe  g^  roetten, 
bat  roi)  ben  futuen  ein  Üieftitution  aber  roebberftettunfle 
noenien,  ntä  gl)  inn  ben  Xittef  (efen.  3)at  |)efft  buRe  or= 
Iah.  ^ant  @obt  bl)  On§  al[ütde  ftucfe,  als  fiitinne  be= 
greppenn  fpnt,  (nnber  alte  nienjt^elirfe  roi)fft)eit  g^ereftituert 
Bnb  Dp  bat  atber  «ii)fle  gefat  ^eft,  be  fo  ^oii^  »nbe  htip 
ein  lange  tibi  öoruanen  orbe  oorböftert  fln  geroeöen,  bat 
mi!  teilten  Dorftanbe  Dan  nnmmanbe  barup  gebälgt  moi^tt 
werben,  9Bo  ban  uan  fnifcu  affuaHe  bor  Dan  ^^t  naocf 
oolgen  roert,  bc  gan^e  (i^rifft  dar  gencdi   bctiigct^.     Slot 


■  crrtt    ")  ].  Gor.  ij 


J 


mi)  Duerft  öitinne  et^Hfe  ftftcfe  ooerbregenn  ünbe  Dorctaren, 
Iq(  nümmont  mcinenit,  bot  bu[ie  aUeine  fint  Bomi&ftet  9C= 
iDcfcn,  S^on  mant  roi)  achten  bat  biiffc  am  meiften  rec^t 
Dorftanben  t^o  bet  (ntitfieit  bcnen,  od  uöffe  anbere  baiutti 
redit  t6ouotftaii  orfoEe  maii  flegeuen  roetbeii.  So  Ijeb&eti 
lüq  buffe,  barmcbe  roii  be  Öieftitutioti  niodilen  an  luifeenn, 
Dot  on^  genomen  onbe  üorftarct. 

iffi^bec  Don  einen  i)betcn  (tiicte  f<^rt)UEn  mi)  t)c(mib(t 
ein  eigen  capitef,  oHeiit  vp'bat  et^  be  einfotbigenn  bcS  tt)o 
bet  iolbcn  mögen  Begnpen,  S^ent  na  eiittid  teuen  broeber 
unbe  frimbe  boitl)  bodi  be  ogen  iuroeS  ^eutenn  Dp,  menbet 
fe  äff  DDH  aller  fc^attf^eit  unbe  nicn(tf|Ii(€r  n)tif)ett,  locjet 
einfolbidi,  inii  anlc^oiituiiige  adcin  beä  @(6btli(en  tDtöeng, 
Dnb  lotet  juni  gein  gubtbunden  notf)  nbel  aߣ)i(of[)p^ie  be= 
btegen,  San  ?,o  gq  be  mar^ejt  Dan  ganzen  Reiten  {{iten, 
SBibbet  @Dtt  (3)en  roi)  ocf  Bot  iura  allen  bibben)  bat  f)t 
iura  fenbe  finen   geift  be  iuin    inn  alle  ronr^cit  gefeibe. 


iÖolgeit  be  ftncte  uitbe  Slrtirfet 

buffeS  ganßenn  trottaig:  la  ij''] 

j  SBan  bem  gturoelifen  offiiaHe  aQer  binge,  onbe  fflefH= 

tuHon  bei  fulaen, 
ij  !öan  ®DbtIiter  (jidigec  if^rifft,  Bnnbe  erem  reiften  ddv 

ftanbe. 
iij  3Jan   onberfc^eibe  Otbeä   unb   nnel   teflamcnttä,   Dct 

bec  fdirifft  be  men  olfo  nomet. 
iiij  3Jan   ber   tljofompft   S^rifti   ^nt    fteifc^    Dnbe    finer 
menirf)  roerbinge. 
ö  San  ber  erlöfinge  unbe  gcnoidi  boinge  Stjtiifi. 
Dj  Sön  ber  Stteifitei:  unbe  Drienttifer  leer  S£)nfti. 
Cij  ißan  ber  ISoepe. 
niij  3ian  ber  tjittigen  (etilen. 
i%  Jßan  fiolbine  bet  gebaben  @abe§  Dnb  guben  inertfen. 
E  3?(in  bcn  fr^en  raoflen. 
fi  3ian  bet  funbe  Dnbe  moittniHiger  {unbe. 
|ij  !8an  le^flifet  gemein[ii)up  bet  ^iUtgen. 
£iij  iSoit  bem  ^uentmal  S^iifti  vnbe  bent  bioitbredenn. 


fiiij  SSon  ben  3itttiteii  bnbe  S^tiftlifen  Eeftanbe. 
jö  SSqh  be^ör  trabe  fierüc^eit  be^  man?  tu  ber  Ecfie. 
jDJ  San  b«t|6r  Dnbe  onb  ertanif^eit  ber  froiiien 

Sefie. 
poij  SBon  bem  iRife  G^rifti  unb  beS  fitfuen  ^etli(^eit 

eiben. 
jDÜj  San  {J^riftliler  öuerit^eit  onbe  gebriid  beS  ficerbefl 


Sßan  bem  griimelifen  affimlle  oüet  bDnge, 
Dnb  Sßeftitiitioii  ber  futuenn. 

Sat  (Stfte  (Xapittell.  [aiij"] 

"Tl  ißgefcen  reti  ^n  buffen  tractoit  Cnnbe  ^ieftitution  ett)= 
■*•  lidet  fluife,  be  eiit  lange  tibi  noruallen  ünbe  >jov= 
rauftet  (in  g^eweffen,  fiaiibelen  willen,  too  be  fuluen  bq  onä 
bi'iräi  ®abeö  g^enabe  «ebbet  Dp  g^erapt  onb  göeteftitiiett 
fint  gI|eraoiben,  fo  raiUen  lu^  Dur  an  i)nt^  gemein  vati 
ben  giumelifen  affuaU  aüer  binge  ein  rcenntc^  feggen, 
^nnbe  od  Dan  ber  äteftttntion.  ilinbe  bt)t  atzten  mi), 
werbe  ben  einfolbigen  nii^t  tteitici)  üorftanbeS  genen,  Söant 
fo  (e  nierden,  TOD  otle  bingc  geuoHen  unbe  üettoöflet  ge= 
tnelen,  ^eböen  fe  be§  tf|o  liditelicter  t^D  bcgri^jen,  tDorljnne 
be  Steftitution  g^f[d)een  moit^  Onbe  Dan  nöben  qS. 

3in  Dan  bem  affuatle  wo  raal  S^riftu^  Dnbe  otf  be 
Stpoftelen  bar  uan  t(|D  Deren  g^efadit  ^ebben,  aii  Dan  bem 
be  Dnber  bem  Suangelio  Dnbe  ünber  ber  Slpoftoliffi^et 
Einigen  fetden  g^elf^e^en  foH,  reo  ban  Dp  etf)  gruroelirfjte 
leiber  g^cfc^etien  l)».')  ©d  bcuinben  rot)  boc^  ocf,  bot 
Dan  anbeginne  be  olbe  (lange  cmernti^  ber  menfc^elidec 
fleifc^tider  luft,  altrib't  bat  na  gt)earbeibetlj  tnb  oct  tbc  raege 
gtjebradit  tiefft,  bat  ©abeS  loort  Dnbe  orbenunge  bi^  ben 
mcnffi^en  Bnbe  menfc^en  finbcren  tjn  ein  offuQtl  Dnnbe 
DcrlDÜftungöe  oerferet  fol  »erben  Dnbe  flä  gfieroorben. 
goboi^  Dan  bem  otmeditigen  (Sobt  altibt  na  ben  offnot 
rocbber  Dp  g^eric^tctf)  bat  Dcruatlenn  ma^,  Dnbe  gbc^cqtet^ 


')  9Ra.  Kpiij.  ij.  IM-  Ü-  !■  So^O'  'i- 


bat  t^obrüden  toa%.  3;an  leibec,  (d  cafen  enbe  Dete  ^efft 
be  oltnögenbe  @obt  nit^t  fimbt  öeelen,  tjbt  fl)  bon  bi)  ben 
mengen  ottibt  luebber  Doruatlcn  onbe  Dorboriien.  9(I[o 
od,  iDo  fiogficr  ©obt  ben  menfd^en  i)n  finen  roorbe  ^efft 
Dp  g^eriifitet,  tuo  beiper  6e  gt)euotlen  B§,  Bnbe  bat  (iilus 
mebbe  Dorfert  Dnbe  Bortuöj'tct  t)efft,  al*  ijbt  Haer  i)§  l)ni 
testen  affuaQ. 

$flt  Dan  nu  fo  tat)  Dan  anfieginne  ber  fdieppinge 
beä  menftfien  tnbc  luat  ©obt  mit  ben  fulucn  ongticriifttet 
befft,  Dnbe  ein  ein  Drbenunge  Dnbe  gefette  gegeuen,  rollten 
bebenden  t)3  alte  ((grifft  genot^töin  Dnbc  tidlid  l^o  tüge, 
roo  be  affiioDc  unnbc  tücbber  Dp  xii^tinge  getopen  Dnbe  gc' 
fctidt  fpnt,  *Jl(fo  anfendlid  in  Slboni,  roo  ©obt  bem  JuEuen 
in  bem  porabiie,  fo  tKrlid  gematet  mit  gefeiten  Dnbe 
DTbenungen  in  (rafft  fpneä  roorbeä  gerüftet  defft,'}  fo  q§ 
t)e  bodi  buri^  be  olbe  ffange  Dnnbe  beä  fleiffcl(ie3,  luft,  be^ 
bragen  movben,  onb  in  ben  offiiatt  gefommen,  ^efft  bat 
tt)o  na  tngeucnt  ber  ftangen  Cban  tf|o  fqnen  Dorbetue) 
®abe3  toort  Dorl&d)enet  Dnbe  in  fict  loten  Domöften,  ronnt 
tie  met  geat^tct  fiefft  roat  em  geli'iftebc,  bon  roat  @obt  ge^ 
bnben  t)abbe.  [S  iij'^]  !Bit  tji  be  Stfte  affuaH  in  wetden  be 
menffi&e  Dorbonien  Dnnbe  ©abeä  laoit  oerroöftet,  Dnnb  t^o 
einen  gnitoet  gtjemafct  ijg  roorbcn,  9ii^t  bat  ©abeS  roort 
^n  fid  ein  gruroel  q^,  fnnbev  roo  bat  fiilue  mort  ben 
menfi^en  bot  leiient  t)ä  man  ^e  fict  bot  nn  !)ütt  Dnbe  bar 
na  ff^idett).''')  9I(fi>  müt  fid  be  mcnfd)e  bau  Dör  taten  fi^reden 
Dnbe  gruroefen,  roanner  ^e  bat  fnlitig^e  Dora^tet  onb 
auettrebt.  Wente  fie  fal  bar  bürc^  g^eri{^tett)  werben  am 
Siingften  bage.  ©o  nu  be  menftfie  in  buffen  affuaU 
gefommen  ftä,  liefft  fid  ®obt  taten  erbarmen  beS  menfc^en 
elenben  tjomer^'')  Dnbe  ^efft  ennc  t^ot  botfie  Dnbe  *]Jera' 
tentie.  Dort  an  no  fqnen  wiütn  t^o  bonbe  Dnbe  Dp  f^nen 
belitffte  t^o  toat&ten,  »pgerit^tet,  ober  gereftituert,  §it  Don 
U%  in  bem  @rften  6ole  Sßofi  Don  anbegin,  fo  roerftu  bat 
Hariid  Dinben. 

9hl  Dort  a(8  be  menfc^e  Dnb  menfi^en  linbece  fint 
Don   ®obt   gereftituert   Dnbe   Dpgeridjtet,    ge^eiHiget   Dnbe 


)  entefi-  i-  ii-  tij.    *)  Sc^an  j.    ')  3oH  ■^j. 


geneien,  burc^  Öiatiea  itiort,  gelett  hoxü)  ©abeS  geifte* 
geiic^te,  @obeö  rotttcn  t^u  bonbe,  !8nbe  be  iDctcte  bat 
gebaen  ^töbeii  fint  öabeä  linbcr  gciiomet  iDDcbenit,  ^o  (int 
\e  boc^  nii^t  beftenbic^  gebleuen,  2)an  niebbciumtne  burt^ 
fleifc^el  (uft  in  ben  affuall  getomeii,  3ii  raeWcn  fc  nic^t 
QÜeine  ®aiti  gciftcä  gerillte  betouet  f^n  funber  ocf  t^o 
iiilden  gturocl  fietomineu,  'bat  ®obt  bc  gange  roerlbt  be 
roegen  t^or  flroffe  ber  funbe  ^efft  motten  Dotgan  lotsen,') 
5)a  boc^  Kicbberumme  beii  aflöod  in  9iDa(^  geteftitucrt 
Dnbe  Bp  gerictitet.-)  ©uä  öinbEftu  noi^  mannigerteie  flffuaU 
unb  SReflituticn  in  ber  jcftrifft,  be  alle  ^it  t^o  ßoz^akn 
t^D  land  locrtn,  bau  bit  Ri  t^ot  anluifingc  geji^ein.  9!iin 
bii  felueft  t^o  leerten  tinbe  bebend,  ben  ut^ganif,  Wup, 
unbe  isebet  loip  Säbtlife^  loorbeS,  Mä  »an  ^oa^  D)} 
aibra^om,  Dan  Wbroliom  up  ÜKojen,  van  Wo\e  Dp 
(X^dftum.  etce.  So  rocrftu  ber  fote  ane  tiDijuel  gnben  be= 
ric^t  feigen.  Duerft  up  bot  roij  tljo  enbtitfen  oorftanbe 
buife  Jafc  bringen  nu'igljen,  roillen  m)  noi^  töttlitf  uan 
tiDpecleij  affueUen,  Siemptlid  bed  geletteS  ifiDfi,  trnbe  be^ 
Suangelij  3!e(u  ffi^tifti  enbeden  onbe  anroyfeen. 

®obt  be  alme(!^tige  Ditbe  be  grot^  Dan  erbatminge 
l|ä,  ^Klä  f)e  {t)n  Dofd  Ibiaäame  geitec^te,  nu  molbe  Qnuoetcti, 
unbe  em  bat  belonebe  lanbt  erer  uebbcc  geuen  tf)0  be= 
fitten.  ^efft  f)e  bat  (ulue  DoW  burc^  SKofe  finen  bener 
Dnb  ißtopbeten,  i^n  aü  finen  moiben  unbe  nitQen,  orbenunge 
unbe  gefetten,  gelctt  unbe  fleritftct,  onbe  beni  fuluen  ftnera 
oolcfe  t^ogejai^t,  roert  iaifc  fe  jinec  ftemmen  ge^orfam 
lefteben  Dnbe  roanbccben  in  aQen  finen  gebaben,  Kiofbe  ^e 
fe  riifltif  fegenen  Dnbe  en  (inen  bunbt  eroit^  [a  iiij«]  ^olbcn,*) 
San  et^  ^efft  nit^t  mogf)en  ^etpen,  unb  et^  t)6  bat  futue  Dold 
nii^t  aQein  in  einen  affiiaü  getommen,  roo  mal  bai'  tüfc^en 
aKe  ti)bt  Dan  iSobt  genebic^licf  Dpgericfitet  aU  huztS)  fine 
•ilJrop^eten,  mer  enbtiid  in  ntt  fiilien  gtüroet  Dnbe  öDr= 
roöftinge  gcfommen,  bat  fe  Sobt  ewn  .^iGStSSt  onbe  fqn 
rooibt  gan^  Dorac^teben,  fine  2ßrol)bEtcn  gebübet,  Dnbe  bet' 
£)Qlu«n  roebbeiunime  Dan  em  üorarfitet  onbe  Domorpen  fqn 
gemorben   Siiditemin,  mo  ®obt  ofle  tibt  fe  Dp  tßo  ritzten, 

')  &t.  vi.  Bij.    '')  iBeneri  »j.  »ij.  oüt, 


'       ben  afi 


ben  affualt  t^o  corgiiben,  anbe  jine  genebige  tianbt  her 
töo  1^0  reeten,  t^g  geneiget  gemcBen,')  Stfo  ^c(ft  de  qbt 
noä)  entlief  qn  E^riffD  (inen  Sonne  onberftan  ttio  bonbe, 
3)an  be  Söben  be  fi^  Stbra^amd  finbec  becoemben,  @abeä 
loorl  unbe  belöftc  entfangen  ^ebbeit,  bat  aan  fe  affgettebcii 
Dnbe  geuallen  lueren,  roolben  jicf  boi^  ni($t  Epric^ten  laten.^) 
Su§  qS  nu  be  affuaU  onbev  bem  gefette  gefc^e^en,  üon 
tiben  Ü)o  tiben,  Dan  bagen  t^o  bagen,  q^  (Sabeä  gefette 
Bnbe  mort  ouetmig  menft^etitler  wif^eit  Doruetfic^et,  onbe 
(äobeä  leet  mit  mibe  oan  menjc^en  (cer  ttfjgeftot  unbe 
affgebtac^t  geraotben.  H^d  bat  be  i)Jiof)^eten  fc^reieben 
5t^  1)0  geine  mettenljeit  gobeä  mer  op  erben,  bat  eine 
bloit^  Öefft  bat  anbe«  gerüct.-')  Mä  nu  alle  bind  olfo 
onbec  bem  g^efettc  ^d  ooruaCten  geroefecn,  Bnbe  t)efft 
onber  bem  gefette  nic^t  mögen  genefen  not^  cp9^en{^tet 
roerben,  roo  mal  ©obt  fro  onbe  late  (ijne  *lJtDptieten  [onbte, 
Jo  ^ebben  Je  boc^  nit^t  ^örcn  roilt,  bon  be  fufue  befpottet 
Unbe  Dmme  gebracht. -i)  Slljo  l)i  gabeä  mort  Bnbe  mar^eit 
bat  Bon  be  5öben  genauen  meren,  Becadiiet  Bnbe  Betratet 
gerootbEn.  So  I)efft  noditanö  ic  EUiigc  Bnbe  batm&ertig^c 
gobt  nicCit  mögen  {obanen  affuaU  tingeceftitucrt  lat^en, 
Sunbet  öffft  fijn  eroige  roort,  roif^eit,  onbe  (rafft,  ^q 
finen  albectcueftcii  ©oniic  fuluen  taten  fleifi^  Bnbe  menfc^e 
merben,  onbe  en  gefanbt  cip  biiffer  erben,  bat  affgeuaUen 
unbe  Betloren  vold,  onbe  be  Berloren  önbe  uecaditebe 
tnetten^eit  gabeä  roebbec  qh  t^o  Böten,  Bp  t^o  richten,  Bnbe 
tt)o  reftitueten.  33nbe  nidit  aHeine  bat,  fiinbct  noc6  ^oger 
ben  menfc^en  Dp  ttio  riditen  Biinb  t^D  DDrt)euen,  ban  ^e 
BDT^en  geroefen  l^g.  3Jnbe  al^o  ^S  be  BaQ  beS  gefettet 
bürdd  E^riftum  geteftttuert  niorben,  als  G^riftuä  futueft 
tielugett)  äRat^.  D.  @t;  fott  nic^t  meinen  bat  ijd  gefBmmen 
bin  bot  gefette  aber  be  ^jitop^eten  op  Ü)o  töfen,  funbei 
t£|o  Betuutten.  San  buffen  genodi,  9lu  oan  bem  offualle 
beä  Suangelij  Bnbet  S^dfto. 

Mtf  roetten ,  achten  ocf  pbermennic^Cid  bemüft  l^o 
iDeffen,  wo  qn  (S^rifto  aße  gabeö  miff£)eit  Bnbe  roetent)eit 
q*  gelegen,'')  3^at  alfo   od  be  genne  be  en  angenommen 


<)  3e.  bij.  KB. 


I 


I 


>)  aal.  r».     ')  3o5q.  »iil     >)  EiK 


k 


[jcbben,  biictft  eii  Dn  frafft  beä  gciftel  Dp  etö  ^ögefte  i)Dr= 
^euen  Bnnbe  luebber  Dp  gftcrit^tEt  fin  gemorbeii,  ^nbe  ^ä 
Xfn  ö^tiffo  wat  oan  'ilbam  [S£  üiih]  ftec  oerboruen  onb  vez' 
uatlen  ttiaä,  aO  mit  ein  anbe  en  roebber  tjergubt  onb  teftituert 
lüorbEnn,  ^i  "fä"  ^ffl*  f)^  t'f  fi"f  oor^eueitn,  bot  I)e  fc 
tnn  flflet  roni^eqt  Onberrii^tet ,  lt)ne  mebbeeruen  otibe 
SStöber  fiefft  lotsen  roerben.  ^e  aljo  iitn  f^tf  gbefielet 
onbe  Bpgeric^tet  1)|j  bc  reijte  bon  cnbe  ()t;i)ifomen  iBa(= 
ftonbt  ruebber  Dnngeiiöret,  onbe  iüo  oor^en  oCe  affueße 
Don  @Dbt  gncbicfilid  fiTtt  gereftilueit  morben,  ban  nic^t  fo 
Diinenlomnienbtltdenn,  \)a  bat  od  bem  g^efette  gefeplet  ^etfl. 
Dort  Qde  mangele  aber  gebrecfe,  fijnt  in  G^rifto  Dolmadfet^, 
Doigcn^et,  anbe  DoQentoniinentlirf  g|er(ftuert  geiDorben. 

Slfln  nio  nn  inn  Glicifto  aljo  ein  tualftabt  [)efft  be* 
gonneun,  Dnbe  buri^  en  wat  DeruaBen  roaä,  ijä  Dpgeriditet 
gfierootben,  fo  fiefft  ^bt  bocf)  nndj  geine  bure  getiobt,  Sann 
roo  ^öget  eijrifluö  ben  menjfc^en  Dor^euen,  onb  oHe  bintf 
inn  einen  rechten  ftanbt  roebberiimme  gebracht,  Sd^o  Dele 
beiper  pi  be  menfc^e  öeruaßen,  onbe  alte  bind  fo  oete 
gruroelider  Dovtooftet  g^eroctben.  Sffloitt  ron  beuinben 
g^et)nen  affiiott,  inn  melrfen  alle  ®abe§  roettcn^eit  fo  fecr 
ootbuftert  t)8,  Dnbe  alle  bo^fieit  \o  feer  auet^anbt  ge= 
nomnien  f)efft  qI8  in  biiffem  affuaD  Dnbe  grnmell  bet  cec= 
tDÖftinge  Dnber  Sfirifto  geft^e^en  i)S.  3a  log  atzten  Dnbe 
t)otbent  JecterlW  bortör,  bai  roat  bciDiflicf  t|3,  bat  getjn 
Slation  Dnbet  bet  fonnen  aljo  grameliden  Dnbe  onuorjt^emet 
inn  otlerletie  böft^eit  ®obt  ODtac^te  Dnbe  min  friic^te,  aii 
be  genompten  Dnbe  üonneiitten  ß^riften  boen.  Sü  an, 
Surefenn,  J^öben,  ©aroccnen,  Dnbe  roottetleqe  Dofif  bu 
mo(t,  ©0  fott  bii  nic^t  Dinben,  bot  bl)  ben,  aUe  fdionbe, 
funbe,  Dnbe  böft)eit  (o  frl)  Jinbt,  oüerlcpe  bebrodi  Dnbe 
integnii^eit  fo  erliif  \\)  Dnbe  getiofben  merbe,  0(8  6n  ben 
Äffgeuaflenen  G^riften,  ®itbe  nnn  funbet^ei)!,  be  jid  bei) 
an  ben  met)|ten  beS  S^iiftliden  namenä  berömen.  Sat^ 
bl5  Ii^r  bem  ^aroeft  mit  fpneni  f(f)aten  ein  (Sjcmpel  fqn, 
SBant  tnn  bitffen  flS  be  rechte  affual  g^ejc^en,  anbe  loert 
6^  bem  fulucnn  be  redite  grumetl  bet  Dermiftunge  gc 
mmben. 

^ebben  t)i)r  beuörenä  monnigecfefle  affneHe  töttet^it. 


ongetefent,  Dermoben  utiä  od  i^bt  ft|  nic^t  lengei  Uaitn 
n&ben  getneft,  fünft  tiebben  lul)  no[^  manmgerleqe  grabt, 
be^be  bei  affual?  Dnbe  bec  SHeftitution  ctit^om^fen,  bau 
®obt  mal  [S"]  genabe  geftnbt,  ®an  mi)  itiofteti  gerne  lovl  fin 
unbe  oHe  Oerbrotfamt)cit  bei  (enge  oermiben.  Duevft  ^tt, 
ronnbt  bit  be  lefte  affuafl  i#,  onbe  f)iet  tiq  be  eroige 
SReftitntbn  atler  binge,  mo  in  UfitiftD  Begonnen  mal,  inn 
liettlitfer  frafft  DDlgen  !al,  wo  ban  alle  ^irop^eten  ocf  be 
Stpofteleit  barnon  tilgen,  ©o  Wille  roi)  buffem  affuaf  ein 
weinit^  na  grabe  aU  ^e  gejcfieftenn  i]i,  anroilen,  Sl)  bat 
roi)  bei  tt)D  beiiuemer  be  tibt  oute  oerftont  ber  Meftitution 
mögen  nnuetenn.  5)emna  fo  tjl  flaet  Onbe  olspenbaer, 
bat  ß^riftul  ^efrt  angeuongen  unbe  t^oni  Dolenfornmen 
liefft  ingeu5rt,  ali  ban  fine  leer  mibe  Dermanunge  genocö= 
fom  betngen.  3!an  fie  oennanet  l)o  tl)or  OoHenfornmen^eit, 
Cnbe  fpredt.  Seffet  uoflenlonimcn  elc.  Snbe  roebberumme. 
SBott  bu  DDHentommen  fin,  fo  g^a  i)en  onb  uerfop  etc.') 
SSnnb  t)e  oemianet  nid^t  affene  t^or  üoKommenfieit.  ban 
lüD  luat  b«  (nluen  inn  Irondfieit  bei  fterfi^el  buten  Bor 
ber  ftabt,  bat  ^8,  inn  bem  wortioue  geftoruen  i§,  bat  ge: 
[ette  barmebbe  iteniullet  Dnbe  ben  inganrf  l^om  billigen 
geapent  ticfft,^)  alä  oon  nöben  looS,  fo  öefft  tie  bucfi  be  fine 
mit  öonentummcner  (raft  anget^ogen  Onbe  fe  t>t^  bem 
^erliefen  ^ifligeboin  latfien  ötbg^an  mit  gtotenn  niunberen 
onbe  nmnnigerleie  frefften.  ffi!o  bonn  be  Itterrfe  Dnbe  fctiriffte 
bet  Slpoftelen  genoidifam  betrugen.  Bit  ouetft  fiefit  it 
finen  lungeren  geboen,  bat  m,  be  in  finet  teer  beftenbit^ 
bleuen,  ffläant  be  fent  ^e  alleine  cor  fine  ^ungeven,  all 
t)e  fei^t,  Dan  fin  gfl  marbafftig  minc  jüngeren,  fo  gq  mine 
rebe  ^otben.')  3)emnQ  iner  od  be  gemeine  Sbrifti  in  (offer 
frafft  onbe  berrlit^eit  root  gebleuen,  nieten  fe  onberl  inti 
finer  lece  gcbteuen,  ban  inant  fe  »an  finer  (eer  affgeroeden 
(int,  <so  ^efft  t|e  od  fine  berücfe  (rafft  roebbct  na  ficf  ge=' 
tagen,  onnbe  (e  inn  ben  lögenen  toten  bWelen  unbe  fttutfelen. 
Ifit  f)Qbbe  Gfiriftul  mall  tbo  tören  gefot^t,  bat  i)bt  (o 
folbe  t^o  gan.  ißaulul^)  onb  od  be  anberen  9tpofteten 
bebbent  od  roat  gefefien  ÜJan  G^TiftuI  gifft  fofdel  tt)a  uer^ 

')  ana.  b.  m-    ')  ö«.  m\  sictor.  j.   =)  30-  P>-    ')  ii  ^^t-  "i 


ftonbc  qIö  l)E  fpticft.    9)Jatt.  jfiiij,    SBoiiner  gii  (c^en  bcn 

grumeE  tEt  oerlDÖStunge  itin  ber  billigen  ftebe  eice.     ^az= 

mebe  mil  tie  jummetl  t^o  oerfton  g^uen,  bot  tine  \)ex= 

,  ivbftunge   inn   be  billigen  l'lebbe  lommen  roöxbf.     ißouluS 

r  iKüdtt  bit  Tiod)  tiaxMn  D£&.   SJct.  jj.     Snbe  fpretft   tifo 

\  twn  ^öueben   onbe  oorftenberen  ber  gemettiten  St)tifti  t^o 

I  (Epfieien.')    Se^et  juro  idqI  ooer,  unnbe  bcc  ganöenn  ge= 

'  meine  elce.     San  id  metif  hatij  alfo  balbe  ita  tninem  aff^ 

I  fi^dbe   raerbcn   ünbet  quin  (uminen  (roore   luiilue,   be  ber 

§etbe(iI)Qp  nic^t  ftfiöiien  roeiben  etc.^)  'DiBc^  fiarer.  ij  %tit%  ij. 

ffi^fet  ge  {ol^cS  an.     dientptltd,  bat  ade  binct  folbe  noi^ 

tfio  [Sb]  fdianben  iDcrbenn,  unbe  be  lögenii  u6r  be  marfieijt 

ang^enomtnen,   eer   bann  be  §ö3i@   inn   inner:   t)erli(^eqi 

erf(^l}n«n   folbe.     Sit   ^§    all    bar   uan   gejqc^t,    bat    na 

Sfiriftu^  bot!)  alle  bintf  nod)  e«ft  fotbe  Dnber  göan  nnbe 

oeruattenn,  eer  bann  gen^eM  onbe  eutlid  be  SReftitution 

aßet  bingfte  inn  ß^rifto  inn  ^ttUdet  ttafft  (olbe  Dutlen' 

bracht  merben,   ^bt  mai  toaH  Begonnen,  öiterft  ^bt  niofte 

Deruaßen,  eer  bon  übt  teftitueett  motzte  toetben,  Se  orfate 

war  omme,   itiet  ©obt  be  ade  bind  mit  iiiifl)eit  Ott)  aörl, 

be  linber  t^or  (^olen  onbe  teetfi  be  menner  ftribenn. 

9iu  Dp  bat  mt)  t^om  enbe  lommenn.  Se  affuaQ  DanA 
ß^rifto  tnber  bent  Suaitgclio  ^efft  fü  (roo  otf  fu3  otltqbt) 
Dann  inen((i)eliifer  oernunftt,  miftieit,  onnbe  luftit^eit  fid 
»etorjatet,  aii  bat  be  nrenffc^en  mer  ap  eer  eegenn  n?n&' 
^eit  Dnbe  lüften  geuaHen,  bann  bq  ber  leet  S^riftt  be= 
ftenbic^  gebteueii  (l)n.  Söilti  ^efft  Sßautuä  firf  bellageli) 
onbe  gefetienn,  bat  bar  mebbe  be  ffitiriftcn  t^om  Bod  9^e= 
reiget  roorbenn.'')  Snbe  roarnet  (e  ber&aluen  fompt  ben 
onbereu  Blpoftelen  gan^  emfliict  baruör,  Sann  aH  bit 
toürnent  unbe  oermanent  ^efft  nidit  gefiolpen,  mer  bet 
menfc^en  mqf^ctt  roalmenunge,  pnnbe  luft  ^efft  aueräanbt 
genonimenn,  be  leer  (S^rifti  qäi  u6r  ein«  fpott  ge^Dlbenn 
toorben,  gubtbuncfent  onnbe  gtqffnerue  ^edbenn  bat  velbt 
befiotben,  Dnnbe  alfo  i)g  be  Stiriftenbei)!  inn  benn  affgnintt  i 
tnbe  inn  ben  gruioet  ber  Dermöpinge  geuaUenn*)  Dnb  l 


')  mal  s»     ')  ij.  ^(t.  ij      ')  Gol.  ij.   j.  lio.  ij. 

ffiflt  tp  ef.  nij  ')  ti  Zi/t.  ii 


IS 


liiQitbt  fe  nit^t  en  fieö&en  mitten  annemen  be  letffte  in 
luat^eit,  bat  fe  äa'ii^  lo&rben,  befft  eii  ®obt  eine  trefftigen 
©rboiii  gefonbt  bat  fe  bei  tögenn  mtt  bann  be  roarl|dt 
gclouet  tic&bcn,  Sffiibber  jo  t)efit  buffe  affuatl  nti^t  lange 
na  bet  vpüart  di^zi^ü  Ditnbe  tirebige  bcr  3lpoftelen  an^ 
geuangenii,  bnnn  al#  fid  be  Slpofteten  beftagenn,')  l)ffet  od 
tlJD  ercn  tijblen,  mitt  ereo  gtoten  btöfjniffen  ingerettenn, 
flt^  fid  beä  inn  funber^eit  *ßauluä  onbe  ifoanneä  loten 
Bornemineii,  ßuerft  libt  tj«  bp  bet  Sljsoftelen  tljbt  be  buftet= 
niffe  mit  bem  lit^te  üafi  ijni  artteljbe  onnbe  ftrqbe  getttefen, 
unbe  ^efft  fü  be  91nti(^riftiff(^e  rotte  roebbet  be  fc^aepfen 
ß^rifli  t)effti(6  upgeri^tet,  Sann  Dmmentrenbt  tinnbert  jar  na 
ber  tipuQtt  ß^rifti,  ^efft  be  9SQr=[iBti»]beit  motfien  tntfenn, 
»nbe  be  lögenn  bcnn  (1(0$  betjotbenn,  fflnbe  njo  SöriftuI, 
butc^  önroetenbe,  arme,  fimpel^j  öngelerbe  utiifc^er  unbe 
ptumpere,  be  SSJarbeitt)  ot^brebebc,  aljo  E)efft  be  olbe  ©lange, 
burtti  be  boidlififeenn,  öornunfftigetin,  Bnbe  gelevben  buflet 
loedbt  ber  roat^eijt  e«  frafft  unbe  Id)pn  üerbondett.  be^ 
nommen,  Onbe  »nbev  bem  Inline  ber  ffiiffbeit  ed  ber 
I)iUic&cit,  ®Qbcä  njtfibei)t  onbe  rechte  tjiQ'fÖf't  ganj  dop 
bempt  Dnbe  Derbutftert.  *Jfid)t  ouerfi  tj§  biit  up  epne  tpbt 
burd[i  et)nenn  ghefdjeben,  !Bnnn  na  üeruotge  1)3  bat  epue 
ftiitf  S^riftlicfer  teer,  leucnS  onbe  g^etonenä  no  bem 
flnberenn  oerbitifterl  Onbe  öerbotueim  getDorben.  ?II(d  bat 
lül]  inn  bcr  raar^eijt  beuiiiben,  tup  ^\ä  be  Sljriftenbeit  Dort 
na  ber  3tpofteten  lt)bt  an  be  gfieterben  gebotbenn  ^efft, 
onnbe  boronne  gefiöuebet,  bat  atfo  get)ner  oonn  bem 
fiiluenn  gcmeien  ijä,  onbe  bat  qo  lend,  ^o  met,  be  ni^t 
Dann  bet  Slpoflel  leer  affgetrebben  onbe  geußtlen  (q,  SJnbe 
bu  beuinbeft  getjnen  oon  ben  be  men  ©criptorcä  ecdefiafttco^ 
RÖmet,  be  bu  fti)  Ongetrotiuelt  onbe  mit  feferbeqt  lefen 
Onbe  op  nentmenn  ma(^ft,  3)ann  qbt  fp  ban  inn  ben  ernenn 
offt  inn  ben  anbereit,  ©0  werben  fe  bocti  aüti)it  afftrennii^i 
oonn  ber  teertet  onbe  gefunbet  leer  Gbitfti  beounbenn. 
ffinbe  bit  (iinber  trofluet  bar  Dmme,  SSant  Je  eret  ge^ 
lerbi<^et)t  onbe  Sit)^f)e't  pttife  onbe  roem  gefot^t  tieb&enn, 
bat  Ulf  tl)om  latften  be  Gbriftenbeit  bar  iiinn  Detnotlenn 


')  mv«i-  i.  3".  ti-  ii.m.'i. 


r 


bat  aüe  leet  (I^tifli  t)l  uertuiftert,  ünube  aßcinn  b« 
geiserbenn  be  man  nömct  Xheologenn  onte  geqftliteiin 
3)€creel  (^Dneilto,  onbe  gufclbunrfenn,  ^ebfienn  bfn  pfoB  be- 
weiben SUjo  feer  bot  eijnn  Slreftoletiid)  trnnbe  I^omiftif|(5 
JpißDunbt  mec  gegolben  ^efft,  bann  i^enntc^  fprötfe  bet 
llilligen  fc^rifft  ^efft  mögen  gelben.  So  ""fn  Ö^fft  bet 
ft^rijft  gan|  niif)t  geaiötet,  Sit  i)o(ben  ro^  (ij  roal  (d  tiei 
onbe  apetibaei,  bat  qbt  nic^t  nott^  (q  mit  »elen  getü(^= 
ni(ten  tfio  beiui^en,  Sann  isil  i)umtnant  met  {eter^eit 
^ebbenn,  be  leje  ber  geteerben  ff^riffte  Dort  na  b«  2tpoftet 
tibt,  ailä  mit  natnenn.  £ini,  SlemEntiS.  ffltaicetti.  ^ionifij, 
Xertutiani.  etc.  mtidtv  eti)lidt  geleuet  tiebben  bx)  bei  Slpcftel 
tqbt,  et^ticte  fort  batna,  roo  men  inn  ben  StuoniciJ  (efenn 
mat^,  3n  funber^eit  in  bem  bofe  gefieiten.  3>e  fcriptonfiuä 
ecdefiafticiS.  bebend  nu  oi  beä  paumt^t^  be  ber  Dei;= 
meinten  t^riftcn^eit  fiöuet  tiä,  befgelifen  ber  fc^olen  be 
men  oniuerfiteten  nfcmpt,  rechte  leer  onb  nii(e,  (o  fat  [S  ii"! 
bt)  buffe  (ate  funber  tiuiuel  tiarcc  ban  be  fonnc  roetben. 
^l]ai  Vfi  be  billige  IS^riflenbeit  be  buicfi  ben  ot^mobigen 
Etiriftuni  Onb  jine  jtecfiten  engeteerbeii  Stpoftele,')  mit  fcaff= 
tiger  mar^ett  Dpgeric^tet  muS,  biiicti  bec  geleerben  onb  roerlt 
iD^feen  tinber  Dunbiffc^e  TOH^^cit,  be  ©abeä  roem  unnbe 
pr^6  nic^t  gefot^t  en  ifzbbm,  raer  fid  fuluen,  mit  ber  tibt 
aQ  affgenört  onbe  ajfuellii^  gemorben,  nnb  bat  ^n  bem 
einen  ftüde  oör,  in  bem  anberen  na,  icent  bot  bot  nt(§teä 
getunbeö  in  ber  gangen  Etjriften^eit  fiuergebleuen  q§,  mer 
be  giumei  bei  Dormoftinge  ^efft  be  billige  ftebbe  gan{^  in^ 
genommen,  onbe  qe)  ber  H^riftentieit  öuci  bat  f)öuet  ge= 
roafeen,  3;ün  mat  be  ©abilDniiii)e  öoei  mit  erei  Dorgifftet 
roijfeWeit,  gefinjebei  tiittidjeit  nic^t  ijefft  fonnen  tfio  irege 
brengen,  be  ttöriften  tfioin  affuad  t^o  tierfen,  ior  t^o 
^ebben  ban  be  dürften  ber  erben  mit  ei  gebolet  unnbe  mit 
Relfc^lttei  gemalt  fe  ia):  t&o  gc^olpen.  3n  fumma  «Ijo 
teer,  bat  ni(^t  ein  nialleftn  rei^ter  unbe  gefunber  <£t)iift= 
lifer  leer,  geCouenö,  cnb  lenen§  i)ä  öueigebleuen  Ouecft 
bit  fq  nu  ^qr  oan  ben  affualle  genod),  '■3ia  roiHen  mg  od 
en  megnic^  befeen,   aan  bei  tqbt,  onbe  maneer  bei  SRefli- 


tution.  Üjnbe  icd  wai  ist}  ade  ^lo^^eteit  bar  t^d  t^om 
tuge  rool  uiöt^tett  i)nuüren,  be  alle  gelitcr  fianbt  bor  Dan 
ro^feieggen,  Wo  bat  SRiife  öficiftt  na  finera  offuaQe,  opt 
^Eriifefle  fal  gereftitueiet  roerben.  @d  lüiUcn  roi)  bit  macl 
amme  forte  roiHen  be  boc§  taten  tjoren  Sßnbe  oßeine  toat 
d^riftuä  Dnbe  fine  aipoftolen  bar  uan  gefprofcn  ^cbben 
(bat  aCfülifen  offual  geceftituert  fotbe  merben)  anicigen. 
Bfiriftu^  bar  ^e  oan  bem  affuat  tf)o  Durffainbe  gifft  Bnb 
fe^t,  äBanner  gq  feen  eice.')  S"  ^f"  fuluen  inorben  gifft 
^e  od  ein  tröftlid  berieft  bec  mebei  dtettituticn,  ban  Dnbei: 
anber  fpritft  ^e,  roanner  99  Icen,  redit  falbe  ^e  feggen, 
roanner  gq  be  gnabe  ^e&ben,  bat  g^  feen  tonnen  bat  äße 
bind  oorroöftet  i]i,  unb  be  gmmet  be  Ijittigc  ftcbbc  inne 
fiefft,  fo  (jeuet  Bp  iure  ^öuebe,  ban  ijffet  tibt,  rannt  btm 
qä  iunie  oorfofinge  nit^l  mql^.  Stern  ^^ettuä  brürfet  od 
uan  ber  SReflitution  mit  Haren  roocben  otti.  Stcto.  iij  3efuS 
(SgriftuS  motf)  ben  ^emmcl  tinnemmen  bt%  Dp  be  tibt  bat 
geieftituert  nierbe  oHcä  mat  ®atit  gcfpracten  ^efft  burc^ 
ben  munbt  alle  finer  tiitligeu  ^ßropfeeten  uan  ber  merlbe 
an,  Snnbc  a(8  bann  mot^  noti)  ctgeiahct  rocrben,  alleä 
iDQt  be  Dater  ni($t  geplantet  ^efft,  ^a  etf)  mct^  noi^  ein 
fc^apftaH  Dnb  eine  ^erbe  inerben,^)  l)n  melden  mat  in  S^rifto 
Dnnbe  Jinen  SIpoftoIen  ftegunnen  ^efft,  meto  gereftetuett, 
i)pgerid)tet,  unb  be^otbenn  nierben,  ^ijt  oan  \)ä  od  it) 
tiblen  ber  SIpoftelen  oele  gelerbt  moiben,  ^lä  »on  bem  tage 
be«  5(g9i(E9i.  gfempttirf,  bat  einn  affnatt  folbe  geft^een  Dnb 
bat  batna  be  ^fS^*®  morbe  Eonien,  [Süj"]  beS  greiuel« 
ein  enbe  tifo  maten,  SSnnbe  tt)n  Stijte  roebber  opt  $cr= 
lifefte  mit  ooHet  trofft  in  t^ouöxen,  onb  t^o  reftituercnbe. 
^an  et^  meren  fummige  be  meinben  mibe  maFeben  bem 
Dotde  roq6,  et^  folbe  oort  t^o  ber  fuIucn  ti)bt  gefc^een. 
Ouerft  borup  antroort  Sßautuä  onbe  ftraffct  be  fuluen, 
feggenbe.  t^on  ij.  X^effa.  ij.  SÜatet  ium  nümmaube  Dor: 
iiitren  in  geijnerley  ictifee,  SBente  ^e  tümt  nii^t,  et^  en  f^ 
ban,  bat  t^ouören  be  offuatl  (omme,  etce.  3Jnb  bat  finbt 
ber  Dorberuinge  apenbar  iverbe,  rec^t  folbe  f)e  feggen,  ^an 
bat  gefc^ul  fo  ^ffet  lijbt  bat  be  ^g3tS  fommen  mil, 


,  ^^■^ 


')  ffiat^.  icM.    ')  2Iat^.  SB.  3o^an 


Bttl  nierieftu  lic^tlii  mal  5l)t:  uan  6i)  bev  SIpoftel  tibt  ^8 

3iu  Dan  ber  tpbt  bex  SRefHtuHon  ijS  begonnen  Bnbe 
üengtti)  an.  Sllio  bolbc  befont  i)l  geniorben  bc  Sabi= 
tonifc^e  ^oer,  bat  tinbt  beä  üorbenienä,")  91cmpttid  be 
fRomnc^e  Slntic^rift,  be  roctcfe  Dan  onbeg^in  i)n  finein  Ii^ue 
ni(i)t  anbetä  ban  Detberneii  be  rechte  ßörtftenbeit,  üiibe 
(itf  tf(D  Derf)6gen  gbrjoc^t  ^efft,  fflo  ban  oan  ben  grutoe-- 
litfen  bo[roic^fe,  hattet  ]bZdei:  ort  roefen  folbe,  genocfjfam 
gefcfttenen  fteit.'^)  3Jnbe  egenttirf,  (o  loi)  anbetS  ted)t  uep 
ftoen  roiöen,  f)e(ft  ®Dbt  be  almei^tige  be  ^icftitution  rcifit 
ongeuangcn  bo  be  SKartimiS  Sut^et  etmedt  ^efft,  SKant 
be  fulne  bürt^  gabcä  genabe  (roo  rool  t)e  nn  Ici)bet  nic^t 
Dort  ttril  ban  bliiftt  Qn  finet  «gener  ftoltbcit  unb  bred 
liggcnl  fo  Ijefft  ^e  bod)  bot  tinbt  beä  uerbecuenö,  ben 
reiften  Slntec^tift  angeroiiöet,  onnbe  bat  tedjtc  Suangelion 
begonnen  l)ntf|DUÖrenn. 

$t|t  ^3  nu  Bort  Don  nöben,  bot  bu  teler  be  (nte  mit 
beji^etben^eit  cmegefl.  SBi)  leggen,  be  SHcftilution  fiebbf 
begonnen  bij  Uul^er^  üben,  bo  ^efft  onä  gobt  be»  gruroel 
»nnbe  ben  ^Intidinft  l^o  temien  gegeuen,  roi)  Jeggen  oiierft 
nic&t  bat  Je  g^eenbiget  onbe  ooQenirat^t  f^.  Sl)riRu^ 
önnbe  fine  Stpoftele  Ijnbben  be  Gb^ftf^n^^it  ooDenfonitnen 
jn  oflerle^e  tet^ter  teer,  gelouen,  Bnbe  lenen  Bpgeri^tet, 
nio  bot  Bon  gejo{^t  v\i,  ©flnt  \t  noi^tanS  butd)  be  ge-- 
leciben  mit  ber  tibt  affgenatten,  bcn*  bat  be  aller  Dnge= 
lerbeften  Sjeien  be  gru»«li(6ften  lögenen  Bnb  offgabet^e 
ijngebratijt  Bnbe  D)jgeric^tet  ^ebben.  Sl(3,  SDiönnifen  Ißapen. 
tnb  be  gobtlojen  Itieotogcn.  SHtjo  fumpt  nu  be  Jieer, 
TOD  be  olbe  Hange  be  geleerten  tbom  affuati  ^nn  bem  be= 
ginne  gebtinft  ^eft,  Bnbe  nimpt  otf  be  geleerben  Bp,  Bnbe 
fenrft  bar  bürc^  an,  bat  affgefaHeu  ni,  tl]o  reftituetcn,  Öe= 
talt  iilfo  ben  biiuel  rec^t,  onb  metti  ern  mit  ber  gctitfen 
mottle.  ^)bt  i)o,  gejacfit  bot  be  offunll  mit  ber  tibt  ^ö 
ijngeretten,  aljo  od  be  ifteftitution,  iönbe  roo  oan  banen  baet 
be  offiioH  oan  bcnn  gelcet=  f»  üji']  ben  ttio  ben  Bngeleerbeii 
tpt  grutütidfte  gbetommen  p§,   91(50   b^fft  gebt   biircf)  be 


'j  if.  IM-  ü'    ')  ii-  '^i'l  '!■  ^("lifl  EU- 


^^ 


i 


r 


geteerben  angeuangen,  ®{in  biirc^  be  ungelcctbeften  no  ber 
luerlt  mil  f)C  bc  ^eftilution  tjp  et^  öcvlidftc  qiiu&ren,  u)) 
bat  fie  QÜeiiie  ben  ijäi-ofe  ^cbbe.  5)eni  na  fo  ti'i  aii,  mo  nn 
Stajmo.  Sut^eco.  Sloinglio  begoniieii,  iOiierff  t)n  äßcftfiiDr. 
Sofion  ä)ialE)t)|  önbe  ^l)r  ^n  uiiicii  titübcc  StDl)nn  Onn 
Scijben,  be  gon^  Dngeleett  no  b«  mcrlt  gend&tct,  bc  loat^ 
l)cit  ö«litf  I)n9«u6rt  ^S.  30at  bi)  uns  i)S,  folftu  ^t)r  nn 
bcitinbcn.  S)e  anberen  nioififtu  T'ifuen  lefen.  Sl^  loolbc 
t£)o  tonif  fin,  Jotben  ro^  el^  ^ipi  ot  Dermalen.  Sem  na 
l)bt  tocrl  nii^t  l&o  einet  ti)bt,  burdi  eijncn  ofbind  rerfjt 
gefc^en  oftt  «erftan,  5)an  ©übt  gljfft  atbcii  bod),  Unbe  letb 
bat  lii^t  finct  root&eit  iieHet  iDerben  bcngenncn  be  en 
früd)ten,  unbc  finen  ^t^fe,  ünbe  nid)t  cten  egen  roem,  oan 
ganzen  f)Klen  foclen.  S)an  oft  id)on  ^ummanbe  fuä  tnal 
be  ogen  geapent  raerben  bot  ^e  fe^e,  fo  fi'itfi  ^e  bod&  nid&t 
nlle  bind  t^o  gWidc,  ban  bar  no  eu  ©obt  trfim  bcui)nbt, 
BDrlenet^  ijt  en  nter  unbe  mex,  Ducrft  Derftollett)  ^c  fid 
t)n  finet  rocttent)eit,  io  tan  en  ®obt  lunl  mebber  oerMinben. 
^a  @obt  beqt  cm  od  a(jD,  be  bc  ftolten  onbc  [obigen 
uertoerpt,  ünbe  Berni'iBct^  be  ^ungerigen  mit  gnben.  ®l)t 
fegge  lot)  bnriimmf,  bat  bn  teiie  E^riften  Dnbe  lejer,  ®obt 
binen  .^eren  frii(%tefl  unnbe  alt^bt  mit  opgelft^&ctebcn 
Icnbcn  qn  ben  wegen  gnbeä  na  finen  betanfe  luiöen  uort 
t^o  ganbe  Unbe  nic^t  ftiffc  t^o  ftnnbe,  bctet^  f#  SBont 
el^  fint  leliber  tt)o  bnffer  ti)b  uöHe  bc  mal  beginnen  l^o 
fc^cnbe  Unbe  op  (Sabeö  wü)  t^o  trcbenbc,  bnn  Je  miflen 
nidit  Uoit,  mcT  fe  fc^en  lucbbccumme,  Dnbe  mügen  nii^t 
Iqben  bot  St)tiftnä  bat  more  Ii(t|t  i}i\  ceren  fierten  Bp  gbo. 
$i)t  unime  roo  [id  nnmniont  jal  offt  niad)  bunrfcn 
lat^en,  ^e  \i\  yn  bnffer  f{^ofen  Werne  genoc^  geleert,  ünb 
man  ^e  nod)  nouroe  mit  bcm  morgcnrobt  pertii(i&tet^  D?, 
bat  ^e  ban  6Ijriftunt  yn  reiftet  tlaet(|eit  oerftanbt  Dnbe 
entfongen  fiebbc,  fo  \ai  cl)n  l)ber  altibt  gobt  Om(i  merrn 
uetftanbt  bibben,  niimmoube  ^n  finer  ganc  oerat^len,  od 
fid  nidit  taten  oeriBunberen,  fo  gobt  alben  bai^  mer  ec 
fcntniKc  Ictb  opg^on,  Dnn  bar  mit  (atö  t^obefn'n^tcn  l)ä) 
Ijeblien  [id  DÖtle  oerboriien,  be  lener  Dan  menfcöen  bon 
uan  6Jobt  iBiden  geleert  fin,  Mljucn  an  eijncn  mcnfdien 
offt   elljlide   tjongen,   nmt   [e   bavuan   nit^t  geleeil  mögen 


merben,  iiidK)  cm  od  itit^t  xtd)t  fln.  3)art  Wl)  bibbeii  Dnbe 
BetmoTten  leuc  btobrv  uui  lefer,  Intt)  uns  nictit  ftitle  ftaen, 
funbor  aH  uort  wub  »ort  gljoii  U))  bcS  $Srcn  meflcn, 
aSailt  nii^t  t^D  bergciicg  tuert  S^riftiiS  ein  loed^  gen&niet, 
Bp  bat  1DD  bc  .'tiSve  ficfft  angefangen  f^n  rijtfe  t^o  rcfti- 
tiieten,  bat  luq  cm  fo  no  niögfn  toHimcn  [S  üii"]  bat  lofl 
bc§    bcElI)afftii^    roerben,    Bnbc    in    ^cr(icl)cit    6efc^oiimcn. 

!Bi)t  tnitlen  m^  uu  Bon  bem  eerftcii  ftüctc,  BJcmptlicfen 
uaiin  ben  affnaHe  Onic  rc[litiitiDn  ^tnoä)  o,e^aä.)t  ^ebben, 
?)bt  luet  nod)  ttol  BöH  met  bnt  oon  t^o  ft^riffeiibf,  ban 
mt)  iDijllen  [oeI(fc#  1)^1  bit  mael  ünbeirorgen  lotsen,  Bnbe 
lotljcn  «inen  Qbercn  fuluEn  be  ft^rifft  Wot  ftüuen  roq  loiflen 
nn  bc  anbeten  fliirfe  mal  anloften.  Wtx  bat  et)ne  roilt 
bod^  nocfi  mal  bebenden,  fjiit  i)g  alt^oniflel,  loot  SfitiftiiS 
mit  fincn  Slpoflefen  ^abbc  \3\)  gevirf)tet,  burt^'ben  ^fnti* 
i^rift  gntif  öerbiiflett  unnbc  aerbornen.  Ser^oluen  motf) 
t)bt  od  aOe,  Bnbe  nicfit  einliefe  ftnde,  be  t^ont  rqcfe  (S^cifti 
geböten,  gbereftitiiert  ijTtnbc  iBebbev  Bpgcricfitet  merben. 
©0  fange  aU  bl)  bon  flditeffniQt  bet)Qflet  ijnn  ^^riftliden 
(oTen,  bat  bc  ißanmeft  Ijcfj!  Bpgetic^tet,  fo  frnrfite  b^  ftn, 
bn  en  ffnefl  banjnne  nidit  rct^t  Bnnbe  [iifc  be  niarbeijt 
mit  ftijtbe. 


SübtHcfcT  Ijiligcr  fcljrifff,  unbc 
eeieii  recEjten  uerftaube. 

3)at  anbcrbe  ßapitfeU.         [ö  mihi 


i 


jriS-  mit  aHcinc  bc  C^otlile  Bngeiro^uelbe  fiiQige  f(öi;ifft 
A^  nicn  be  Sibcle  nöniet  benn  roem  ^efft,  unbe  bar  tbo 
Ban  @obt  betn  alme(^tigen  od  gegenen  Q§,  bat  fe  nntte 
Bnbe  genoc^fam  yä  tbor  feet,  tftor  ftvoffe,  ttjov  bcttenitige 
onbe  tbor  Bnberricbtunge  l)n  bec  geret^lidjcit ,  ^nt  ein 
menftfie  gnbe^  fi)  gon^  fiinbcr  feit,  Bnbe  lf)o  ollrn  gnlen 
itwrdcn  gefcbidet-V     Od  im  bem  aU  be  offnot  olber  cerft 


buvdd  menfjclieim  f^rijjt  unbe  leer,  borniebbc  be  gobtlidi' 
ft^tifft  gä  oerbuiftctt  geioocben,  ftefft  begonnen,  ©o  ^cfft 
^W  be  atmei^tige  bt)  ün§  alj^o  (ipfrf)irfct,  bot  ipl)  alle  idirifft 
\o  mal  Sinirf  oIS  olt,  be  iiit^t  ffliblift^en  i)ö,  I)ctiben  uer- 
inten,  Onb  önä  alleine  bor  Ijüigen  fi^rifft  anfangen,  Stenrfen 
od  biivcE)  gnbeä  genobenn  unö  barbl)  t^o  t)oIben.  ffianbt 
fo  gobeö  egcnttiite  tciffe  in  bet  (ulucnn  genoc^join  mttt 
bttigebtuifct.  ^ax  t^o  oif  (iu  eunfttiife  bciicel  ^S,  bat  luk) 
noä)  thor  rechteren  noi^  t^ov  lüiiteren  pben  bncDan  foeßcn 
offroiden,  not^  boto^f  no(§  t(io  boen.  Sl)riftnä  od  fiitncn 
nitifiet  qn  be  it^vifjt,  be  (utnen  t()o  unbciföfm,  Jlljo  gctjt 
Dn4  oct  tiic^t  nn  lüQt  olbe  Bnbe  iniige  geficencn  ficbbenn 
IUI)  betiiinnifven  un^  od  bat  n{{^t  niebbe,  ban  mai  ivi)  init 
bcr  nemcftfu  dittigen  (ditifft  beiiiiiben,')  3>at  @abeS  mott 
önb  roitte  oö,  bnrna  Ji^ide  roi)  Dii§  bnrc^  fine  genobc,  mit 
allen  mögcntliden  olflte.  IJa  fV"M'"  ""i  6"!^^  Bfl  oan 
gel)iier  f^rijft,  Sntumme  fcfiriiieii  gl)  ban  fiiliieiif  Snt' 
mort  niii  f^rhicn  nic^t  bet  nieninge  bat  tui)  buten  offt 
bcneucn  loat  inuören  ttillen,  mer  alleine  bat  nil)  b^  an= 
lüifen  iDöt  lÖobt  bl)  unü  na  oermclbinge  ber  fcftrifft  Ijefft 
gereftttueit ,  Dnbe  öp  bat  lutj  mit  unfen  frfiriuen  jber^ 
menniciitid,  Dan  cflenion  op  ©übt,  nnbc  fine  SBotf,  od 
Dan  bn§  fuluen  möi^ten  uörcn,  ^o  luat  bat  tljo  bnffer 
tibt  oelle  finbt,  be  fid  uerluben  taten,  bot  (e  aßeine  bi) 
bcr  billigen  l't^vifft  ttjo  bliueii,  unbe  bat  en  buten  nid&t 
ant()onemcnn  offte  tlfo  Ijolben  getieiget  fin,  meinen  Je  etti 
mit  fvnftc  onbe  fdiidcn  fid  barno,  bat  l]Ö  gnbt,  üiierft  wq 
^ebbent  wol  t^oni  belc  beunnben,  be  fid  fntdeiS  aniieinmen, 
bat  etlife  noditanä  err  eigen  gutbünden,  beneuen  tinbe 
buten  bet  fi^tifft,  niitt  gtoteu  b&ten  Ott)geuen,  ©t^li(e  onerft 
nieer  irni  'äpoftiflenn  ünbe  atlerlet)  «t£)legingge  fid  be= 
ffimmciben,  onb  baruon  od  meer  miifienn  ein  tljo  feggen, 
bon  uan  bet  ((grifft  Julncti,  ©nn  loc  fid  aUcinn  roil  an 
be  fc^tifft  t)Dlben,  bcbcriiet  tmar  gcinet  f^rifff  meer,  fiinber 
roo  l)(  in  ber  fdirifft  genocfi  tf)o  boine  ^eft,  ,50  fol  Ije  od 
barut^  önerf[&bi(^  genadi  uan  ®oi  gcicrt  nictben,  So 
oeme  ^e   aiibetö   inn   rcd)lein   uorftaiibe   barmebbe  omnie 


acil 


geit.  3a  Iprideftu,  Ivo  (al  irf  bc  ic^nffl  «c^t  üorftan, 
gd  motf)  iiumitierS  uliileggiitgc  ^cbticn.  SUonl  «mi  mi) 
fudien  (au  id  fc  ni'[l£"]c^t  iicgripcn.  SlTttiuDvM.  9ied)t  liffcl, 
SEBant  olö  ^ßetruä  belüget,  [o  i)6  fleinc  niif;[egginge  ge-- 
f(^(en,  öt^  eigener  Dtt)(eggtngr,'j  3)an  ett)  ntotö  ein  qber 
gclerbt  luerbeit,  öuerft  nic^t  burc^  fc^riffttile  Dt^Iegginge 
ber  menfdien,  glofeen,  ebber  anber  ^ofliUen,  (unber  öir 
niolt)  afletne  (Hobt  Oitbe  fin  @eifi  be  meifter  fpun,  Stlj 
mag  mal  ge{ä)Fen,  bat  qd  öuerini^  ct^ieggiitge  bei  incn{c^cn, 
ben  uorftanbt  beS  ut^tegget^  begripc,  unbe  bor  na  mit 
BÖlIen  iDotben  bar  van  roettc  tijo  rcben,  Sion  alä  @abeä 
at^fe  nic^t  in  inorben,  fiinber  inn  ber  Icafft  gelegen  qä, 
®ül  ^cf  t^o  bec  trafft  ber  roetteiifjeit  ©abeö  nümmernier 
lommen,  et^  (ti  bau  bat  lui)  ®ai>ei  geift  be  mit  frcfften 
briuet  Dnbe  leert,^)  inn  be  fc^rifft  geleijbc  Bnbe  (erc,  Sllä 
E^riftiiö  fedit  ^oan.  pj.  Süanner  be  gcift  ber  niarf)cit 
fonimen  roetbt,  be  luerbl  tum  ijn  aöe  inoröeit  geleibeii. 
^ei  gelilen  ^o^ian  am  Dj.  bi)t  en  fegge  tntj  öuerft  ber 
meninge  nii^t  bat  be  eine  benu  anberen  niijtt  fd(iriffte  »nbe 
iDorben  nid)t  tiernianen  fal,  barumme  bot  mi)  netgenö 
®abeä  mitten  ot^  joEcn  (6flen  bau  ntteiiic  uU}  ber  ^iQifleit 
((grifft  Dnbe  ©abeä  billigen  luorbe. 

Silber  iDuttu  be  fc^rifft  gerne  rei^t  uerjlan,  mal  an 
(d  npm  moer,  mq  mitten  bR  bartljo  guben  robt  gencn. 
3)e  l)nn£ioIt  ber  gangen  (»grifft  ijä  inn  einen  torten  be= 
grelJCini.'')  Stenipllid,  ®ubt  ben  Qlmcd)tigen  inn  Görifto 
^nen  ©onne  entfetien  Bnbe  fruditen,^)  SSelifet  1)3  atter  mif' 
^eit  anfand.  3)arna  g^elijd  als  (^riftnS  beu  Dober  gc 
^or[am  iS  gbemeft  »nb  fintn  luitteti  Bottenbra(^t  tjefft  Hat 
roq  od  alio  mit  jetteren  nnb  beucn  geborjani  fin  nnb  finen 
mitten  Bottenbrengen.  Sßeldec  bit  Dorfteijt  Bnb  mit  ber 
t^ot  bemifet^,  be  en  ijä  nit^t  bttjnt,  funber  ^efft  be  ff^rifft 
Ott  Bctflaen.*)  3[u  mo  men  ©oht  entfe^en  Bnbe  fruchten 
fot,  od  mat  fin  mitl  t)3,  i^i  mal  fo  !(oer  «nn  ber  It^tifft 
Btgtiebtudetti,  bat  bartlio  gei]ner  glofen  noi^  Btl)leggingf)e 
öan  noben  tan  fin,  St^  Wert  tuat  tcf^l  be  fruditc  @(ibe3 

')  i-  6c.  iii.     =)  "^^ili.  ij.    <)  3ot)a.  b  i-  Xi)e.  y. 


21 

ber  Tüife^cit  anfand  gefeiten,  ?)ffet  i)tf  inn  ber  lunvfjcit. 
3?Q|[  nieWec  lÖobt  fniiten,  fal  [ineni  luocben  iiotfi  lu«bbet= 
fpenni(^  noi^  unfictöuic^  fin,  luelcfer  nit  flelouicfi  \)i  be 
tperbt  [ftu  reiften  ücrftaiibc  tonimen,')  3ffet  fote  bot  i]e  vp 
bein  g^sfoucn  gabcä  loitten  Qitgrtnit  onbe  mit  ber  bnttj 
boflenömigett).  SBant  ^eitfome  mi^^eil  Pnbc  giibt  uet= 
ftanbt  werben  fticgeti  be  fid  iitn  gabeö  iDtfleit  öiient  unbc 
eroi(5  loff  foeflen  oertcigeii.  ^teni  ^fa(.  S.  jUnj.  ©llfct 
tieffftu  111^  gemafet  ban  niüie  Drotibe  fir,  mit  biiieni  ge= 
bflben  etc.  ^d  bin  mtfci:  geiuorben,  bann  ntle  be  mq 
Dnberftan  tjebbcii  tl)o  teeren  mibe  bnt  banimme,  toaiit  id 
(tebed  troc^te  inn  binein  gefet-- [c  |  te  etc.  |)i)t  Dt^  oet^eiftu 
luoitu  be  fd)rifft  tet^t  uerftaen,  ]o  hiiidc  b»  mit  ul^l^e 
(Sabeä  iDitlien  t^o  bone,  Unbe  bann  Riett  btj  @obt  uan  bei 
eijnet  ftafft  inn  be  nnbere  gEjelciben.')  9lI[o  l)efft  bann 
gobt  b\)  Dnä  be  fi^rifft  gereflilnert  luanbt  banit^  ftn  miHe 
Vtti  äuetfläbic^  6etanbt  tfi,  ^oTben  Hfl)  tin^  od  oOeine 
bacan  iönbe  loant  lui)  mit  etnft«  Itjo  bone  bat  ini)  vti' 
ftaii,  önä  ftebcä  beflitigen,  Werben  lui)  oll  ben  bat^  bon 
@obt  wiber  geleert,  'Cent  I«  loff,  eer,  ^rl)3,  unbe  boitd 
bat  uüt  inn  eiuic^eit,  ?lffle*i)t. 


!ä3an  unberfdjetbe  Olbeg  Ditbe  nqeS  Xeftamentefl 
od  ber  fdirifft  be  inen  alji)  ii&met. 

3)at  brubbe  Ga|)itel. 

/iCSmeinlitf  Werbt  bat  C(be  leftoment,  SÖiofeö  Unbc  be 
VII  ^Jitop^elen,  unbe  be  ((grifft,  be  wi)  unn  benn  2iöbenn 
entfongen  \)thbm,  genoeniet  unnbe  uorftan,  Snbe  tnant 
bon  bi)  Wi)Ien  in  ben  Siiicn,  lucld  be  geineinnc  moit  be 
fSiiangetifft^e  unbe  SIpDftolifdie  fdjvifft  uotftcit,  gelefen  pnnbe 
ooniommen  werbt,  bat  Clbc  'Ecffnmcnt  ()cb6e  ein  enbe 
Dnbe  f^  opgelöfet,  ;d  werbt  buri^  mif^nerftonbi  tinbe  mit 
un6e[(^ebenf)eit,  od  be  fc^rifft  ici  Olben  Seftomentä  ber^ 
luegen  uorac^tet,  ^nnbe  ^o  man  bar  ut^  niat  unberfleit  bort 

')  ¥fai,  m   ■')  '^^  lumi 


tt)o  ttvcitflntii,  luert  lljor  yiuiib  geaiitU'Drt,  ffit)  bat  geit  bnl 
(S^tificn  iiii^t  an,  wat  iitbben  un;  mit  bcm  Dlbeii  2*^0= 
ntenle  t^o  boine,  lui]  ^olbcn  üiut#  an  bat  9ti)e  ttftament 
etee.  SJnbe  bnrmebbe  lufrt  bc  (i^vifft  iiidit  aBeine  oor- 
buuctect,  büii  oi  uottett  uub  öocc  nii^t  gend&tel,  So  boi^ 
eigenblict  no^  unn  ^tjrifto  noc^  uaii  bcn  ^Jlt^ofteten  vf) 
geilt  aiibcr  (i^rifit  gfH'ifeet^  mevbt,  bon  be^  olbtn  Icflo^ 
meiitcä,  yiu  biifje  mongctl  onb  onrnit  öerocfafet^  fitf 
barutt)  bat  olbc  unbe  ni)t  teflauicnbt  vaie  bei;  Reiben 
fd&rifft  iiic£)t  maß  uiibet((6cibfti  loerbeit.  .^ijtummc  luinen 
Iti)  bcn  üuberfc^eibt  tl)0  niercc  9ieftitutioii  beä  rechten 
Derftaiibcä  bec  fc^rifft,  §ijr  I&tteliif  entbeden. 

iEat  olbe  U'ftomciit  luelct  gebt  mit  bein  öülff  Sfrae! 
burc^  Wo^en  fiuen  beiiec  ^efft  D)}({erid|tet,  i)ä  bat  uerbiinbt 
önb  be  nterfte  niil  ©abeä,  bnt  Iie  btm  uolte  biirc^  6e= 
fptciigiiige  beö  blobe«  ber  bocfe,  bei;  ojlcn  eic  be  funbe 
lüolbe  qui)t  ft^elbcn,  atä  aKo|.  ut^  bem  munbe  gabeö  be^ 
tuget.  Sjo.  Ejiiij,  3)it  ijS  bat  bloit^  bcö  uerbiinbeö  bat 
@(Dbt  mit  juw  geiiiafell)  ^efft  aueu  aÜe  biiffe  tebe.  Sneiin 
tueet^  mal  luat  ein  teftament  aber  ein  uerbunbt  inn  bcr 
{(^ii(t  ^etet,  9tem)it[i(f,  bm  an  men  finen  otlterften  miUen 
öorbinbet,  SUjo  ^eflt  fiif  nii  ©obt  bem  Boltfe  SiraEjell  Bor' 
bunbeii,  [(Jijn]  SSaniier  (c  iia  fincii  liiiUeii  beben,  beö  fe  ficf 
t^o  @tob  Oll  möften  Doc^ihjc^ten,  ali  gefc^ienen  fteit  Iffobi. 
jEÜij,  §tnent  wat  bec  ^ec  gefprofen  I)efft  Witten  mV)  boen, 
unbe  loitlcn  gc^orfain  fiii,  üiibe  warben  bnn  mit  bcm  blobc 
.be^S  leftamenteä  betiirenget  fo  roörbcn  ie  oan  ben  fniiben 
getetniget,  3)it  \)i  eigenbtiict  bat  Dtbe  Xeftainent  tnelcf  ol€ 
elt)  Dnuoüenfominenn  alä  '^Jaiilufi  t^om  .^lebte.  if  bat^  et^ 
aUeine  t^o  mitinge  beä  fteii^eif  beitibeti,  onbe  ein  uotbelbe 
gewesen  ^3  i>ti  t^o(um))ffigen  bat  {olbe  UDtlenlonnnen  fi)u. 
ÜJlcmptlirf  in  ß^ciftoJ)  So  nn  bat  oolleiilommcn  gcfonnnen 
Xfi,  i)6  bat  erfte  oijgE^anen  onbe  oetolbet,  wert  orf  ber= 
^atueit,  bat  Otbe  tefinment  cien&met,  oiib  i)ffei  od.  ^ebre. 
uiij.  ^ot  im  baex^t  be  ft^iifft  bat  Otbe  teftametit  gclKileiiii 
luerbt  gefüllt  bEit)ntiicii,  bnt  fe  gcliic^niffe  gifft  uan  alt 
fülden  teflnmeiit,  i)»  6iietft  banimme  tiic^t  ufigelcifct  nodi 


öDrolbet,  iönbe  bem  na  t!|o  uova(ölen  bat  bat  figiirlid 
teftomente  ijä  u^ficljaiieii  utibe  enitied)  flenommeu  luorbeii, 
bau  üuermiö  bat  bc  iciirtje^t  beä  belbeä  gefoiiinicii  ijö,  i)ä 
be  üorftoiibt  bct  ft^rifft  bcS  tf)o  tjcrlüer  goicorben,  fo  ucrne 
anberä  lo^  ^en  t^o  bfiii  ^eceii  tt|o  trebeii,  unS  itic^t  latljen 
Dorbreten,  up  bat  bat  becfßet  bei  ktbe  uoer  anfeii  ogen, 
^eii  lucc^  genommen  luerbe,  snnbe  be  fiije  icat^eit  bnrd^ 
ben  töetii  Gljrifti  miä  möge  bcfanbt  loetbenn.'!  ©o  uötte 
feitet  böranne,  bat  be  fi^nfft  barumme,  bat  fe  bat  olbe 
teftament  ge^eitten  woxt,  Vaant  fe  bacuait  tilget,  folbe  Df]- 
genauen  önbc  mebe  uotclbet  Ji)n.  3a  jprirfcftn  iiu  gljeit 
onä  Stofcä  fi^rifft  umibe  bc  *^tot>^etenn  an,  motfjeii  lui) 
ban  üit  fi)n  gefette  gebunben  fin,  roo  bon  iiionnigctlet)  bc 
in  SDioie  geiiiinben  luerben?  Stnttoütt.  E(ö  i)*  I)i)t  &«' 
uorenä  gefolgt,  \d  ucc  iWafcä  cnb  be  ißtopfiefcn  bc  oou&elbe 
brauen,  in  mnngerlei)  loijlie,  ati  mit  offeren,  mit  üijteii, 
mit  iu(i[fc(teit,  mit  Diiberfdicibe  bei  f^iije.  ^tein  mit  bei 
Slrfen  beä  teftameute^  Dnbe  evec  t^o6e^ör,  be  fc^emmf  ber 
t&Dlommenbcn  bingen  gcitiefen  fiiit,  na  bem  bat  liff  S^rifli 
bc  iDatf)eit  iä  ingegan,  uffet  bamebe  utlj,  uitbe  fqnt  be 
ßÖtif'eii  bni  uan  gefrijet,  6iietft  be  roai^eit  unbe  getft  be 
in  foftten  Uorbetbe  uarborgen  affgecontevfetet  getoefen  fin, 
tjä  mib  mott)  luar^afftidi  in  IS^tilto  mibe  finen  tit^om 
uuQenbiai^t  mevben.  3IIfo  [jebben  Ivi)  l^onoten  gefacEit  be 
[(grifft  l)^  barumiiie  nii^t  ut^,  mante  be  Klarheit  geEommen 
ijS,  ban  et  uerftanbt  ^ä  ^eclitei  getnocben.  @in  esempel. 
Wo\ei  gebi'tt^  Sabbaten,  ^i^emaenbe  etc.  tijo  bolbcn,^)  Dnb 
mennigerleie  offerftanbe  ber  bciften  ti)0  bnnbe,  uu  er  be 
loat^eit  onb  tiff  E^tifti  i)3  ingegan,  ^ä  bot  fulne  otä  be 
(ilere  (üben,  ge^otben  luotben,  be  Sabatti  bogen  fint  Je 
töntii^  gegaen  Unb  fiebben  gecuflet,  aiib  luant  fe  gob  uor 
ettife  funbe  öoufonen  [e  \i^]  roolbcn  öebben  fe  hq  gelegeiit^eit 
ein  beeftefeii  geoffert,  na  bem  öuetft  nit  tlöviftitS  unbe  be 
loar^eit  flgneä  licEiamS  getommeii  ^ä,  fo  gcit  ocf  be  uorftant 
nu  Dp  be  rontbeit.  9113  bot  Snbboll)  Ijolbcn  uerfton  be 
fi^riften  ^crlifet  ban  ben  feuenben  boi^  tliüniidi  gaen,  iner 
fe  Oerftaent  alle  bage  rouioen  u<in  eten  eigen  ipercfen  unb 


1 


•)  ij  ©0.  iij.    ')  Süll.  ij. 


»iUen,  bat  i)ä  aÜ  cten  bofen  onnbe  c\aabm  wlflen  imbe 
iDerdeii,  unbe  Dan  [olcfeii  löoceit  onbe  tetborgeiien  iKt= 
flaiibi;,  lietugcii  od  be  '^iroptietcn  n^ciibar,  aCä  Sgaie.') 
liii  ^eliteii  od  uoii  ben  offer  bei  becften,  bat  bdbc,  fo 
|i{f  iumiiiant  funbi(^  votlbe  oorberbe  ein  beeftfen  na  ge= 
legcnöeit  uur  bc  (unbe  tljon  offer,  Oiierft  tjerlitec  ijä  bc 
üetftant  bt)  ben  liljriften  "Dlein))'!'*  lüartjone  fe  [\d  gebred- 
liii  Dub  fuubltd)  u&Ien,  flachten  |e  er  eqgen  luft,  unbe  be 
!)eite  liff  Ditbe  Icl^iimt^e  t^o  einen  angeuoinen  offci:  beiii 
ipereit  nio  $aulnä  bat  t^t>  be  (S!jriflen  uermanet.  9io.  ^ij. 
■flljo  od  mit  bet  llrdm  wnb  ere  t^übet|6ringe  unb  mit 
allen  belbcn  luclcfcv  (c^cniiiie  fitit,  bat  liSf  öuerft  Sfirifti.-) 
SB^^bet  bn  [alft  od  nic^t  meinen  bat  be  fc^rifft  bcä 
Dlben  teflonienteä  tjbel  belbe  fm  unbe  vp  ft^emnien  Inbeii, 
2)an  luo  bu  [uliien  tcftn  iiiat^fl,  giifft  fe  ocf  iua(  a)3cnbaei: 
Dnbe  uuuerboigeii  getuc^iiiffe  üan  bcr  luattjeit  bc  i)d  S^riftD 
Sefu.  3a  ß^tiftuä  nocEi  (ine  8I()D(tfIen  ^ebbni  tan  geijuet 
atibcreu  (c^rifft  geiuctten,  bat  utl)  Ulobt  unb  fiii  luiQe  uec-' 
ftaen  iiiac^teii  lucrben  ban  be  lui)  bat  olbe  teflament  n&uieti. 
3tcinptli(!  9JiD(en  mibe  be  "ilicoVÖeteii.  €cf  (alftu  luetten, 
(olbe  nten  uon  SD^ofe  mibe  be  "^JroiJ^ettu  unbe  uaii  bctt 
anbeceti  fi^ttfftcn  bcä  olben  teftamcnteS  nidit  ^otben,  fotben 
fe  od  mit  beni  olben  teftaiiieiite  uetolbet  f^ii,  bat  tuet  iiDr= 
luac  ocf  ein  eHenbe  facfe  »nbe  biuelinge,  äSant  be  ^eilirfften 
beloften  be  gobt  ben  gelönigenu  Xfn  ISljriflo  gcbaii  i|eft, 
«nb  t)n  iia  [c£)nft  uetnalet  fint,  fint  nucfi  uot^onbeii  uiibe 
unuolleiibcaä)!  Sai  uan  m^  1)\)z  iia,  manner  mt)  uain  ri}!t' 
Kfjtifti  fcfiriuen  mevben,  luijtiet  (eggen  willen.  IJnbe  tSöriftuäi 
(pcedt  aWatt^.  D.  Sßenuar  [egge  i)d  juro,  hei  bat  Ijcmmet 
unbe  erbe  uerg^a,  lueit  nid|t  uergan  be  tleinfte  buifftaff 
nod)  ein  tqttelfen  Dam  gefette,  bti  bat  i)bt  alle  gcfc^eCie. 
.§i)c  unime  raiH  fid  nummont  latljen  blinden,  bot  be  fiftrifft 
mit  ben  olbcn  teftamente  ueiolbet  fi),  uiec  miberfoete  fe 
mit  mercrcn  ftl)t^e,  @abe^  luiUen  bac  ut^  tifo  ueiftacn 
unbe  banuort  mit  ber  bat^  t!)D  ooticnbrengen.  3^il  fu  nii 
genoc^  uan  ben  olben  teftamente  unb  beä  (ninen  (d|iiffteit> 
9tu  miHen  ro^  beä  g^ehjden  ban  ben  9Ji)En  fiireden. 

')  Ufa.  lui  luiij,  ijuj.    -3  (£D(of.  ii 


Sal  'ittit  teftament  luetcf  Olotit  aOcn  eoldereu  bcr 
etbcn  lüiü»!  biiv(i)  ftiieit  »Diitie  ßljnfliini  öefft  angerichtet, 
t)$  ein  eiDic§  »erbuubt  fiitec  getitibeii  l)n  frafft  beä  blobe^ä 
ISfjriJli,  QU  beit  be  on  fiiieii  iiomeit  flel&ueii.  ißiibe  wert 
bil  bat  tiqe  teflariteitt  gefeiten  Uiibe  iiffet  od,  Sant  bat 
DÖrige,  bor  vaa  gcfec^t  t]d,  f|t)c  nicbbe  tjpge^auen  Unbc 
Derulbet  i)ä  geworben,  ffio  et^  ian  alju  be  'jjtop^eten  od 
g^eii6)nct  ^ebben.  ^iere.  fff:\.  ^nb  g^riftuä  fiiluen  ^\>x\dt 
Matt.  jjui.  "Bit  ijö  be  tetd  beä  lUjen  tettamenteä  i)it 
miiieii  Mobe,  meld  uergoten  loert  t^o  uecgeuiiige  uöllcr 
[unbe,  3?jt  i)d  nu  egentlid  bnt  iii)e  teftament,  ®at  ßuerft 
im  be  Id)tifft  ber  ©uaiigelifleii  unb  9H)ofleIeii  ocf  bot  nije 
teftament  g^et)eiten  werben,  fc^i'it^  ber  mei)nnngQe,  bat  fe 
bar  uait  i)ii  fnnber^ept  g^etni^ntfTe  g^euen. 

SBgber  ^ä  noc^  uoii  bnffer  fd)rtfft  bcS  nijeii  teftameiiteä 
tf|o  wetten,  ^ot  mo  wot  fe  «an  ßtirifto  unb  unn  [itien 
tefldmente  iiin  funberljeiit  Unbe  (i)]enbnriicE  bcttjnget,  \o  ^ä 
(e  bo(5  bi}  pd  fulueii  ni(^t,  Da»  eer  grunbt  unbe  war^eit 
[)i  Ijn  SDiofe  unbe  beit  ^rofifieteit  befteniniet.  i^nbe  ^i)iumnie 
mar  ßljriftuä  fttf  olä  ^e  (olbe  bcwiiftcl  Ijefft,  ali  mit 
miratel  boen,  mit  Oerraben  t^u  werben,  mit  lljben  Unbe 
gecruciget  ttjo  werben,  @o  I)efft  %e  ttio  beueftunge  mibe 
tt)D  nierer  getiK^niffe  (inet  wartjeit  oltibt  be  (grifft,  bat 
qä  SJlDfen  unbe  be  ^ro^i^eteii  angelogen  unbe  l)ngenärt. 
3a  beö  getiifen  oct  '^fauluä  un.be  be  anberen  91)Joftcll.'l 
^at  fe  Dan  ßficifto  unbe  einen  c^rifteliilen  lenen  getetf 
t)ebben,  (je66en  fe  aftibt  ecrc  gctid)nif(e  Unb  bewife  od  bar 
^er  Btfi  ber  ((grifft  ongct^ogen  wnb  ^er  uörgebrni^t,  15it 
feggen  wi)  iiit^t  ber  mcnnnge  bat  wij  be  frf)rift  beä  nijen 
teftamenteä  uorfleinen  willen,  bon  barunime  bnt  fnnimige 
[in  be  fiJrctcn,  SBJonner  inen  cii  utl)  älfoje  unb  be  ''^ro= 
ptfettn  mal  bewi)[en  will.  I£t]  t;ct  bin  ein  (S^iiflen,  \)d 
^ebbc  mit  beut  olben  teflaniente  nic^t  tl;o  bone,  ^d  ^ulbe 
niy  an  bar  nije,  beiui)^  ini)  war  i)bt  borpnne  gef(^rtnen 
fteqt,  ainbe  mit  ber  wijfe  b(i)ft  ®abeä  luiHe  burd;  enne 
)}nati)ttt,  Unbe  be  einfoibigen  roerben  barmebbe  geerrelf). 


a(ti>.  ii,  j.  iSü.is 


9!u  ftuerp  imn^ftu  Bon  bet  fc^rifft  fo  mal  ise«  nvrm 
teflaitienteä,  ntjo  ^olbcn,  tuoltu  aiibetä  red|t,  öolbeii,  battii 
nidjt  uaii  kibeu  uoraditcft,  bar  üH)  bit  (^tibcS  itiiOeri  I1}d 
boite  iiin(l)ft  gdcevt  loerber,  luu  b«  'ißauluö  opEiiHicf  (uHeö 
[ercnbe  i)S.  9lom.  fU.  9l(  bot  getine  büt  gefc^renen  t)ö, 
^a  Bne  etce.  ®eti)rf  of^  ein  ®obt  ijä,  01^0  ijffct  bc  (i^rijft 
od  ciiiö,  '-Bube  \.]i  ett  entlite  meiitinge,  bot  mi)  @obt 
fetiiien,  unbc  [iniMi  @Dtine,  Diibe  bat  nq  uoQenfoimiien 
Jqii  t&o  allen  fluben  luerrfen. 

.tti)tuiniiie  ncinc  firf  itiHiimaHt  oit,  bot  ein  buffe,  offt 
ijemie  ftt  üji']  Jc^rifft  nii^t  qii  cn  gne,  mct  ünbetföfc  mit  ulitf, 
gebcucfe  fiil  mit  crnfle  in  Oobeä  luitleii,  ijle  t^o  K^rifluni 
t(]u  toinmcn,  up  bnt  i]e  bnt  rechte  uorftant  unbe  Icueitt  in 
E^tifto,  bar  t^o  alle  ii^rifft  roißet,  cntfaiigen  müge. 

9tu  (otben  mi)  ben  uiiberfc^eibt  tnjJcJien  bet  fc^rifft 
be^  DIben  ünbe  ÜMijen  3!eftflnienteä  roi)6en,  ©o  feggen  luq, 
bat  be  fefttifft  beä  Dtben  XeftamenteS  Mniiet,  onbe  leret, 
Dtinbe  bat  mit  bdben,  unbe  anbetS,  bat  t^ofontmciibe  luad. 
Oiierft  be  fc^rifft  hei  Stijen  rolltet  an  bat,  bat  l)6uet  bet 
belöfften  gctommcii  ij«,  sBnbe  nii  Dort  fij»  iDijt,  unbe  tucßen 
in  beiu  gcift,  «mibe  in  bcr  matljeit  gebwucn  motE)  mcrben. 
Ouerft  et^  i]i  aQ  i)it  beut  Otben  boc  affgeinalet,  mat  in 
beni  ^^en  gc^nubett  tuert.  3q  nnd)  ü6ll  mecr,  bat  wi)  in 
ben  9{ijen  Doc  luac^tenbe  fi)n,  bat  boi^  banjnne  \o  ipinl 
liif  njdjt  g^mdbet  fteit. 


I 


^an  ber  t^üliimpft  EI)rtfti  int  fteifc 
(iucr  nienSJdjiiierbing. 

®ot  ueeube  Gai)ittct(. 
CO  101)  nii  uan  ber  fi^rifft,  eren  uurftanbe  onberfi^i 
/^  onbe  gebtute,  Uaft  geljnnbelt  ^ebbcn,  SSJcM  aüti  entlid 
bnr  firf  lien  flrerfet,  bnt  E^riftu^  rec^t  uorftan  »nb  iia 
genolgct  inödjte  luerbeir.  SBnbe  be  fnlnc  (I^riftn^  nu  ein 
lange  tibt  (jer  1)3  üevbiinrfcU  unbe  Onrcd)t  an  gcfccn  ge^ 
motben,  9äJo  firf  ban  be  billige  Sofjonneä  bellaget,')  JiQt 


')  i.3o(irtmi. 


87 

bt)  fiitcr  lijbt  liettk  artgeuangen,  lüä  bat  bc  tEiotunil^ft 
S^tifti  int  fteijfit^  unnbe  fi"  ^^^^^  fUtjffi^life  luefen  ijö 
Datiii  benn  webber^ciftcn  uoriietnet  miiibe  ootlücfiiiel  ge= 
tt'Dibeii,  bnr  ütt)  ban  Dortan  inonnigetlei).  niifuerftanbt, 
uolit^dt  uiibe  biueliitgc  gouolget  1)5.  .'pirunimc  iiaft  beni, 
aU  mt)  uan  bct  fi^vifft  ge^aiibelt  ^ebäeii,  roiUeu  loq 
tracteren,  lUD  ©obt  be  ted)te  ertentniJTe  ber  t^otumpft  ßörifti 
int  fleim  Dnb  (incv  iiicnilt^mevtimge,  gereftitueett  ^efft. 

X^om  erften,  bat  @obt  be  äüned^tige  ftnen  leinen 
Sonne  61]tifluni  (mc  öiJ  erben  gefanbt  ^efft,  Sännbe  bat 
int  flejflcil,  iinii  bec  geftalt  eind  (unbigen  flci)[[IieS,  bcti'tgel 
be  fC^rifjt  ciiibrct^tif^IifEn  fo  apeiiüac,  bat,  tuelder  tet  fdjrijft 
onberä  gflüuen  roil,  fiiWeS  geinerle^  laljß  UDtIii(!&enen  iiinc^. 
Seiitro.  EDÜi.  fpriiJt  äJioIeä.  mclcfe  loorbe  Sßetriiö  SJctoru.  iij. 
üoi^olfnbe  tfi  Dnb  fec^t  ®obt  juiu  .t)E9*®  fal  iuio  «inen 
■^totitietcn  eraeiien  Dtii  iuioen  bröbeten  nnj  gelti.  2Ujo 
od  buri§  Sflcob  ben  ^I^atriardien,  ®€ne.  i-Iij.  ®flt  3iife  fall 
uan  [g  iiiifj  3iiba  nit^t  genommen  mcrben,  noc^  be  (pertot^ 
»an  fineit  tenben,  bi)g  bat  ^e  fam\it  be  gefant  {alt  raeiben, 
unbe  ^e  fat  [iju  eine  oorroai^tinge  ber  Reiben,  ißnbe  be-ä 
geltlen  buri$  ade  $rD4}[)eten  loort  genot^  betüget,  bat 
®Dbt  fiiien  ©one  [enbeii  (olbe.  'Üiott  in  ben  ©iiaiigeliifc^en 
mibe  3lpD!toIif|i$en  [c^tifften,  \}i  tlax  geno(^  bat  ^e  en  int 
fleiffi^  gefönt  ^efft.  ^o^an.  iij.  SHunt  uiij.  elce.  3>an  ^«r 
flä  nic^t  nubt  u&H  lootbe  t^o  maten,  SBant  fo  im|t  buffe 
fc^iiffte  [ominen  luetben,  ai^teii  !Dt}  nuinniant  fo  imiioi^ 
fc^cmt  be  bnffe  luavtjeit  Dorlö(^e:uen  bi'ire.  Hier  be  Mint* 
^eit  ötibe  flrtjt  yn  biiffer  falcii,  \)i  be  unmeten^eit,  iod  ^e 
ge[onimen  onbc  mciifi^e  geiuorben  ftj.  :pir  [je^ft  bat  gub' 
lüncfen  Diibc  be  ntenfft^Iife  imjgTjeit,  bat  lii^t  ber  tuarlieit 
gan^  uorbüftert  mibe  beii  grunbt  bcä  geloneiiä  gang 
ütnmegeiucotet. 

Iiat  Iccfet  ber  tuarijeit  in  ß^rifto  m  mibe  (olbe  fl)n, 
bot  in  (I^nflo  gang  gcin  uiiliiiffc  no^  biiflerniffe  in  fi)nen 
eigen  tuefen  beftau  möge. 

23e  griinbt  be^  getouenö  i|5,  bat  [je  fi),  bat  enige 
Onbe  einige  leuenbigc  niocbt  (Sabeä  f)a  be  fonnc  beio 
leuenbigen  SabeS.  diu  üuerft  bat  gubtbunden  ünbe  be 
Dnueejlenbige  raif^eit  ber  menic^en,  ^efft  bit  t^o  fi^anben 


L       bot 


gemafet,  luaiit  fe  al\D  üoti  tS^riflo  gcljotbcii  üiib  oorgciien 
titibtn  bat  fi)it  Uleif<$  Uüii  fiitibüFer  maleneii,  a{4  mit 
nmiicn  uon  äHoricii  fabe  gcmorbcu  fij.  ®(iii  bnt  \)i  ein 
flviimelitf  uiib  (efterlrf  Daß  uaii  bcr  rechten  ertentniffe 
e&rifti  gcutefeii.  ?)q  i)ä  od  iiodj  ein  grote  affblüelinge, 
alfo  bot  fe  ocf  nid&t  gtiitiblid  oiibe  nnjt  (eucnbigen  ge» 
iDiini  in  (Stirifto  beftenbid^  (onnen  fi)ti,  bc  ncicfi  gein  tictter 
cttctitiiiffe  G^rifli  erlanget  fjcbbcii.  ^iniitime  wo  ü6t-- 
ge[e(4t,  tuo  [oMe  erfentiiiffe  bordd  @abe3  gennbe  6i)  unä 
gereftitiieit  ijä,  luiRe  mt;  uort  an  üerffrerfcn,  offt  ®obt 
löolbe,  ji'imniaiit  bat  inebbc  t^o  rct^ter  frfentnijte,  noi^ 
motdct  mbc^tt  luerbcii. 

3üfni  na,  be  uecftant  ben  onä  ©obt  in  biiffen  fatcn 
Weber  gegenen  ^efft,  bcä  lui)  uii§  borif)  fijnc  genabe  boren 
berönien,  idd  ^e  mit  ber  genfer  fc^vifft  oiier  eiiiä  !uni()t, 
bat  101)  atfo  in  bein  uaü  ad  SCjnftuiii  rerfit  tennen,  fiiinc 
(eggen  lui)  mmbe  üort  bc  gtunbt  unjeä  gclouen  »(i  (Kjnffuiti 
tfi  bnffe  luo  üolget.  SBi)  Dorftaen  gelouen  tiiibe  belennen 
6()rifluä  onfe  ^eer  onbe  ^eilanb  i)^  ni)(^t  Uait  SDiatien 
fabe  offt  eren  alber  tciiiften  bfobe  (atä  be  blinbe  iDcrtt 
fedjt)  ületfi^  uitbe  nienft^c  gemorben,  noc^  Ijefft  orf  folcteä 
Dan  er  nic^t  angenommen,  met)t  ©abcä  loorbt  unb  einige 
©onne  i)ö  folue  oan  ben  ^emmef  getommen  unnbe  alS 
3oI)au.  j.  ftett.  l!Qt  luort  1)3  ronrofftt^  Dleijc^  üntibe 
inenfdie  geiocrben.  SJnt  lootbt  i)S  i)Icif(^  gcniotbenu  [C  iüii'] 
fprcct  be  ftficifft,  nit^t  Starien  faebt.  St  t)ä  fleifi^  geroorben 
(cc^t  be  I<^rifft.    Snbe  nii^t  oleijrf)  angenommen. 

Oc5  luat  trofteä  loecr  ml)  atmen  fnnbet  but^  bat, 
onbe  ino  folbe  bat  mt)nen  geloucn  bot^  leucnbic^  tonnen 
malen,  bat  be  Sonne  @abeS  loere  gefoinmen  unbe  ^cbbe 
oait  SOiatien  fabe  einen  nienfc^en  au  fiel  genommen,  unbe 
be  mcnfcfie  mcre  uör  mij  geftoruen,  ouerft  @abcS  ctötgc 
Sonne  Ijabbe  barbi)  geftaen  unbe  nit^t  met  bar  t^o  gebon, 
mo  bann  eli}ticte  geteerbenn  noc^  tljo  bnffcr  tibt  bat  Dan 
frfivinen,  unbe  beS  fnnber  tnn)uet(  oete  mit  enne  I)oIbeii, 
ali  bn  tefen  niai^ft  inn  bem  ftanbeH  l^o  Sttaßl""^'^  ""' 
ben  getrouinen  göbeä  biner  ÜKelc^ioi:  ^offnmn  glieftöe^en, 
bat  luec  oorroor  norfi  eine  lieine  lecffte,  3;ann  fo  ^ebbe 
G^riftuä  uan  bein  menfc^en  gt)enonnnen,  bar  tjt  Dnl  mebbc 


geloft  Dnbe  erI6fct  tiebbe.  C  ber  ßtotcn  bliiibt^cit  uiibc 
Minben  unbonifbaiticit  uotmai  onbf  uoiipai,  i)bt  ^tfft 
be«  Somie  ®abeä  inot  mn  getopet,  ,^e  fudien,  Sa  füllten 
mofte  ^e  bc  (unbe  beigen,  3)c  onftcrfflicf  unb  önltbctici  ron^, 
itiofte  fterflid  Dnbe  libetid  icccbeit,  bc  finc^  Uaber^  teitefte 
Sonne,  ljerli(^«t  unbe  rotjö^eit  lonö  mofte  uetlateu,  Uct- 
utodelö  Dnnbe  öefiJDfct  roerbeii?  3ü  jeggen  bc  6Ii)iibcn 
g^elerben.  @Dbt  en  tan  qo  jinnmerä  nic^t  lijbfn?  9tnt' 
löort.  3fl  fie  ton  Iqben,  unb  bot  roanii  ^e  loill,  ali  be 
iJJrPV&et  Jec^t,  $c  t)efft  gelebcn,  irant  ^e  f|efft  g^eroolbt,') 
mat  be  ^gate  miß  bat  Ion  ^e  od  maÜ,  Offt  fcf)üiie  oDe 
tloeden  ünbe  roifeen  buffer  metlt  bar  tegcii  f^Jtetcn.  ߣ)riflii8 
inn  fincr  gobtUfer  t)ecli<^eit,  fo  ^ffet  mar  bat  ^e  nii^t 
tijbelid  «jqS,  bau  roant  tie  l^ben  niolte,  gl  f)e  [i)beli)tf 
gcroorben,  unbe  Vfft  f'tf  oornebberl,  bat  ^e  uon  fiel  fiitiieii 
f()rectt.  ^d  bin  ein  arm  mörmefen  nnbe  gciii  tiicnfi^e,  ein 
Iljot  bet  mentt^en  unbe  affjdiauelfe  beä  Doldel.'^) 

Wcdan  roi)  miiQeii,  offet  nocf)  l^nmmanbe  ti|0  biindec 
mer,  Bnfen  uorffanbt  unbe  gclonen  utf)  bet  l4"fft  «oc^ 
rovbcr  beroiiffen,  oä  be  fpigfünbidieit  ber  gennen,  be  biiffe 
roar^eit  racbetiprctfcn  molben,  a|)(6ieit  utib  uorantitiorben, 
U(i  bat  10^  ben  cinfolbij^cn  bnbe  gut^ertigen,  lo  bot^  an 
buffer  fofc  fiDi^  Unb  BÖI  gelegen  qä,  bei  t&o  fielt)  mügen 
beineii  Unbe  ttior  luat^eit  öefpen/')  ^Um  \o  lui)  uoii  an-- 
beginne  bebenden,  1)€  be^  menfc^en  |ate  aI|o  geftan,  bnt 
^e  Wo  alte  oubet  leuenbige  cteatutcn  fin  teneii  inn  bcni 
loorbe  gehabt  f)eff[,  bann  inn  bein  loat  bat  (euent  get)abt 
^efft.  attS  ^D^an.  fe^t.  3inbe  6e  i)S  in  ben  tobt  gc 
fommen,  aI8  ^e  ul^  mibe  unn  bem  luotbe  genauen  Xfi, 
unb  batlB"]  rooct  bat  em  bat  teuen  roaS,  ijä  em  be  botl; 
geiUDtben,  kd  bat  tuott  [u(uen  in^clt.  ^u  falft  ben  tobt 
flernenn.  ©o  lange  olä  nn  bit  vooxt  inn  finct  ftaffl  unbe 
i)ectli(§cit  ftonbt,  bleeff  od  bc  menjft^e  inn  fiilter  not^, 
unbe  mit  bem  bobe  umbetiangen.  i^nbe  fotbe  be  menffi^c 
genefen  mibe  uon  fu((en  anjte  beä  bobeä  uectoft  lucrben, 
niöftc  bat  lüort  finc  fietlifcn  tcafft  »t  tc^cn  Unbe  jniucn 
be  fnietlE)e  bcS  bobeä  uerfoefen/)  fce  ^anbtft^tifft  be  be  bnuel 


•)  Q 


!.  iiii.    ■-•)  :{!fo[.  ui    ')  Si-^nn.  j    ')  E^Pf,  ij 


Ijabbe,  ut^(eifd&en  onbc  di\o  ben  iiifnrj(5en  uetl6fcii,  Ditbe 
en  itiebberuntmc  l^om  [ciicniie  brennen,  ^^tiinimc  morfitc 
EEirifliiö  unter  nÜer  $ccr  mibe  ,'peilonbt,  [ijn  Ii)bi'Iirfe 
flciffi)  nid&t  Dnn  ÜHarien  flci(frf)  ober  fabt  cinncitimen, 
3)nnn  bat  lüort  mofte  juliicn  bot  fleilld^  roerbcii. 

^lod)  tnitftii  bit  Dcf  mnl  utfi  SJicIcfitiebfc^  uorfton,') 
SJanbt  9Kc!i^i)iebec^  u'otflttfet  bcn  Sonc  ©obcS,  ijS  funber 
oaber,  unbe  (iinber  mober,  funbet  geilccfite,  nodi  öegitnn 
bev  bagoin,  nod)  eiibc  bcä  feiienbca  I)c66enbc,  in»  ber 
ftf|ti(ft  angctögenn,  9(u  l)^  SDMc^ljIebe^  ein  bclbe,  nlfo  i)i 
bau  Sljrifhiä  inn  bcr  n)orI)cit.'^) 

Sffiijber  fint  fd^itr  «ntelücfe  örbc,  ftcbbc,  tnbc  fpr6(fe 
i)n  ber  It^rifft,  be  bit  oan  ber  menfi^roerbinge  S^tifti  bc^ 
fangen.  Mtä  mit  naineit.  iEot  be  leitenbigc  ©obeS  ©onnc, 
©abeä  croigc  luorbt  futiicn  ^8  ffeijd^  unbe  menfi^e  ge= 
iDorben,  aJnbe  ct^  ijä  nid^t  Jo  Düflc  at?  eqn  fleini  ftiplen 
in»  bei  ganzen  jc^rifft,  mit  melden  b»  ben)i(cn  fonft,  bat 
^e  fleific^  offte  einen  incnft^enn  uan  Maria  i)ebbe  a»^ 
ge»Dmmen,  Bnbe  fiebentfet  boc^  mal  le«cn  üröber  Dnbc 
friinbc,  mat  mec  bocfi  mifc  Ebriften  getonc,  Mannet  nic^t 
KÖriftHS  be  lenenbige  ©abeä  föne  fnifnen  fiebbe  be»  boit^ 
vor  Dn§  ge[niafet,  ban  b<it  ner  ein  nngenomnten  f(ei{(^ 
ünbe  nienfi(i)c  Dan  Sliatien  geloeft,  Seucr  mo  fotbc  l)c  bo(ft 
bann  botuen  (iirccten,  Sllfo  tcipefft  ®Dbt  be  Dober  be 
metibt  gefiflbt,  bnt  f)e  finen  eigen,  eingeboren  Sonne  l)ar= 
^cn  gaff,  üp  bat  «De  be  senne  be  in  em  gelöuebenn  uitftt 
uerlarenn  niöiben,  funber  bat  eloige  lenen  ^ebben  etc. 

9fu  be  ftebe  be  luibcr  foüeö  inn  ber  ((grifft  nnroife« 
niiden  rot)  ^ir  tfiom  bette  bp  for^ite  antefenen  bu  mn^ft 
fe  tene  lejer  fölnen  erineger/)  mibe  &ibben  @obt  bat  ^e  h'Cf 
bqn  Derftonbt  oerliic&le,  op  bot  hu  E^riftnm  rec^t  fennen 
inögeft,  toant  wo  be  (iropöeten  feggen  bat  in  bcr  rechter 
erfentniffc  o6tc  gtrcdituerbi  flct  roevben.*)  SUfo  mncfiftu  gcin 
retftl  (S^viften  fin,  folonge  bu  ni^t  cn  rocift  roat  bn  uan 
E[)rifto  f)oIben  faift  ioe  f)e  fi),  Saniel  ij  uij,  ij.  j,  Oo^nn.  j. 
^ebre.  i-  Suce.  j.  ctce.   [S'-] 

eif)  itier  mal  ni(^t  uan  »oben  Jo  uöfe  ic^rifft  ^Qr  an 
t^D  t^een  ban  ct(}  i;^  nmme  bei  cinfolbigcn  millen  ge[(^in. 

')  ®t  liiij  ^In  Ii:,    ')  .&fl'.  i>,    ')  >ti  iij    ')  tSfai.  IHj 


^Inbcrä  Jciti)  iiin  fiiniino  i)ä  bnr  Loftan,  am  {.  fo  I)e(I  onbe 
ttaev  gelüc^niffc,  bnt  alle  i^ortcn  bcc  I)c(Icu  bnrtegfii  gcine 
geiuait  tonnen  ^cEiben,  aliud  fed|t  ^i)^""  ^"'  li>orbt  i|v 
ficifcfi  getuorbcTi  uiib  luonnct  unbci-  uii«,  SKcii  bm)c  liir 
nienn  brcDc  bar,  mni  niofe  luo  man  tdü,  fu  niottj  iimn 
bot  bo<^  ftoen  lallen. 

Sfit  ct^  i)ii}f}in  be  locbberltx^^i^^i^^  ^"<fc  nrgumcnleu 
Dnbe  ftebc  Bt^  bet  ((grifft,  bc  fe  na  erer  flcift^Iitci:  lui^()eit 
bor  tegen  tilegen  in  t^ouöveii.  Oiierft  etlife  fiiit  fo  gniiö 
ungcfc^iifet  bat  etl)  nid)t  noibt  t)ä  tjenioen  arbtibt  bnran 
lt)o  leggen.  Stblidfe  öuerft  bc  einen  ]ä)\)n  fKfibcii,  mibe 
be  einfolbigcn  üntuetteitbe  möchten  crte  malen,  bnt  «an 
iviQen  m^  nn  töttelid  ^anbelen  cnbe  be  Deranbtivorbtcnn, 
ü\>  iat  be  ^cii[am  etfentniffe  S<Iu  tS^vifli  bc  einii  lange 
tibt  t|S  Detbuncfert^  gciDc^enn  nic^t  bvi  vni  aUeine,  fiinber 
6i)  oMen,  bovc^  (J^obcä  genobcn  niöi^te  gcrrftitiicrt  merben. 

3:^i)m  etften  ftoit  (e  bat  vv,  unbe  brengen  6i)  bot 
gefc^renen  fteit,  Slnt  G^riflns  gebaren  (i)  na  bem  fleit^ 
ut^  bem  famen  3)auib,^,  loa  orf  ban  be  belöfften  batnan 
in  ^olben,  Bnbe  ^qr  Dt^  Ifuten  je  Dnbe  (eggen  a1\ixS.  ^i 
nu  (f^riftiiS  na  ben  flcifi^c  uan  bem  gäbe  ebbet  gcflcttite 
3)auib)  gebaren,  onb  tni)  metten  ^at  i)e  »an  geinS  innn@ 
6abe  cmljfangen  t)Ö,  Jo  mot^  fie  ijn  pan  SRarien  fleift^ 
ebbet  feobe  be  üom  gejtecfite  SJnuibj  na&  ge!orameti  Jin. 
5(ntliiorbt.  @tt)  i)S  mar.  .&c  1)3  Dt^  bem  gejlci^tc  Sauib. 
Uiempilicf  Bt^  ältaricn  geboren  onbc  bat  no  bem  fleijfc^e. 
iDneil't  ^e  en  B^  Bon  bem  ^abe  ^auib  nii^t  geroorben 
noc^  entfangen.  ERotio  f)efft  enne  entfongenn  aU  be 
((grifft  fec&t.  eine  gmirffiDuire  fol  entfangen ')  mer  nic&t 
Ban  er  fuluen,  funbei  Bon  bem  billigen  geifte  ^efft  fe  cnt' 
fangen.  ateniiJlIid  Sobeö  roortit  bot  fnlne  i)S  fleijd)  in 
er  geworben,  Bnbe  barno  inenfc^lifer  lüife  na  bem  fleifc^e 
ut^  er  gebaren.  2ßo  wt)  bonii  od  Bt^  Bnfen  gemeinen 
ortidel  beä  gelonenS  betennen.  Gntfongcnn  uon  bem 
E)itligen  geifte  geboren  Bit)  älfatien  ber  ^iinctfroniuen,  [o 
I)«  jo  ein  grot!)  Bnbetfc^eibt  ein  tinbt  t()o  entfangen  Bnb 
ein  tinbt  tf)D  gcbercn. 

')  5fa.  Bij  ninl,  j. 


feggen  fc  öiibe  betuEgen  ctfi  foftie  ercr  ^(f 
beijnen,  bat  bor  ftcit  )8l^  beni  feabc  JlQiiib  na  bfiir  fleiKtfie, 
äReincim  borut^  fotbe  uofgen  olä  t)cbbc  f\e  fin  fleif(§  Don 
Xiautbä  gäbe.  San  atfo  ntc^t.  a^ßrr  atfuä.  |ie  ^S  na 
bem  fleifefec,  Mit  gcinen  anbeieii  geflet^te  bnti  Dan  3)aiiibn 
bell  f)c  Mauct  mae  fjeer  getoitimcii, ')  bat  ^eit  6ufrft  iia 
belli  ffcil^e,  bat  gein  gcjlci^te  ©abeä  luorb  Bnb  tetifftc, 
3n  fiiien  einigen  ©onne  olfo  enlfongenn  ^efft  bar|a5  ij»] 
oait  t)c  fleift^iict  gebaren  i)ä,  ban  tan  ©auibj  gejlectitc. 

(S^iiftuS  [ütnen  gifft  fiilcteä  geno(^[ant  t^o  uecftan 
bar  \)t  albe,  fine  mober  n6niet,  föff^  fnbe  firoibet,  be 
ben  iDillen  fine§  naberä  boin.^)  9ltfo  bau,  loe  ©abeS  ttioit 
entfanget  öniibe  Brenget  ctfi  mit  outtenfirenginge  beS  roitlcn 
®abe§  «Ott,  be  i)ä  eqnn  mobet  S^rifti,  onbe  bat  Don 
lucrbt  (£^tiftii@  gebaren,  9Iuer(t  nic^t  na  beni  fleiffc^c,  aii 
Dan  Sßancn. 

Stern  äße  [loat^eit  inn  bnffcm  qs  bnt  nic^t  mit  flite 
bebadit  noc^  &nber|c^eiben  luert,  bat  bot  tieertommen  Datin 
beni  Jnbc  Souib  na  bem  fleiSfd^e,  bot  i)8  üt^  Süfaricn  gc 
baren  luerben,  nic^t  cn  fieflt  ben  oerftanbt,  bot  (SfiriffnS, 
fi)n  flcifc^  bor  uan  genommen  tjcbbe,  ban  mm  niotf)  nio( 
bebenden,  bnt  groit  ünberjc^eit  t)S,  tüfcfien  entfnngcn  nicrben 
unb  gebaten  ipctben. 

^ir  luer  natntlict  bat  boc^  od  in  ber  ft^rifft  gegrnnbet 
qg,  tuall  mat  »an  tbo  teben,  mer  nq  nieten  ett)  [»  nii^t 
met  uon  nöbcn,  bertialuenj  loiHcn  Wi)  bat  oc!  üoi-  bti  falen 
goen,  ban  mat  mct)r  üorgcbracöt  inoi^  rocrben.  SUS  bnt 
^anibt  betauet  l)S,  bat  Dan  ber  fruc^t  fineä  tineS,  ü^  finen 
ftöt  (olbe  gefatt)  werben  bat  bod)  belbeS  luifc  gejptnten  1)4, 
lunnbt  \o  be  ^öhen  banttfi  od  uetflonben.  fö^tiftnS  mcr 
?)auibj  föne,  ftroffet  (e  ^ftrifhiä  onbe  Ipredt.  Sßanimme 
befenten  3)auib  finen  .tieSiSiJi  t^o  roejen,  elc  $fa(.  15.  ij. 
SBnbe  rouflen  eni  gein  antniorbt  t^o  geuen''}  3)e8getifcn  bat 
1^0  SKarien  gefpralen  iiä.  ©ctegenct  qg  be  friit^t  bi)neS 
liucS  etce.  ^g  aQtomnell  utö  beme  Dorgonben  liditUd  Dp 
t[|olö,fen,  Dnb  t[)o  Doiftnnc.  iBant  mo  tifiriftitä  uiariiafflic^ 
in  Solarien    Uiie   menfdjc    gcmorbcn   l)ä,   »nbe   Dan   er  i]i 

•)  31i>m.  i,    '']  iUia,  rij     ')  3Rnll.  ^vii- 


a» 


fletett  onbe  Dotgebrai^t,  Jo  itiacfi  l)e  jo  biHitf  titi  tiue^ 
fruc^t  lüQi  gefeiten  rocrben,  nlio  bat  batutf)  nit^t  en  Bolgct. 
bat  G^riftuä  oan  aWatien  labe  unbc  fleift^e  metcntliif  ge^ 
iDOrbtn  i)S. 

^it  oan  bon  nu  bit  mael  genoc^.  äBi)  bibben  bat 
@obt  be  almcc^tic^  t\i,  cnnbe  onut^fpredlicter  erbarmniiige 
be  onö  arnieim  funberen  Ott)  milbec  geitobc  in«  bitffen 
onbe  bet  getittn  eiteiitniffe  ricfitfer  bon  ro^  fc^nuen  (onnen 
tiegenabet  I|euft,  be  folue  miä  aüm  gubt^ertigen  be  tuft 
^ebben  an  bet  roar^eit,  be  ogen  eueä  fierten  genebtc^liten 
up  boin,  Dtib  fe  mit  reiner  ertcntniiTe  fqneä  roorbe?  unbc 
töittenS  txlüdfien.    9tmen. 


fßan  her  ertöjljuge  ünb  genoit^  _boiiige  G^rifti. 

;©ot  5ßi(fte  Gapilet. 
IftSC  betn  tD^  nu  ^it  Doec  oan  ent,  loe,  Biib  root  Söriftuö 
Tl  fl),  genoi^fotn  getjonbelt  Ijetifcen,  Ißnb  fte  ban  fulrfeä  otf 
t^o  etiöfinge  beä  menfi^Iifen  geffec^teö  geraocben  \i  [S  ijb] 
SSoIget  bat  WX)  oetbentlirf  Dan  erlöfgnge  Stirifti  Dörnemen. 
ißnbe  roat  tinä  be  ^ete  batinne  t[)D  ertennen  gegeuen  t)cfft, 
bat  ioä)  beg  an  ^erc  od  l^ameilid  oetbüfteit  gelnefen  tfi, 
wollen  roq  Bortan  mitbit^lid  ßnb  gerne  mit  bellen. 

S3ein  «a,  fo  Gfirifluä  be  ©one  beä  leuenbtgen  ®abe8 
gelommen  ^S,  ben  incnl^en  tf|0  erlnfen,  ^efft  ^e  fiicf  Dör 
ofle  menlc^en  nummant  Dt^geji^eibeii,  tn  ben  boit  gegeuen, 
»nb  je  roiaen  corlölen.  Sflä  30^.  iet^t.')  SB^  ^ebben  einen 
Uöifffteder  bq  ben  SSabet  ^efum  S^riftum  ben  geredilen, 
Bnbe  ^e  t)^  eine  Borlüninge  BDr  Bnfe  funbe,  ouerft  nit^t 
Doer  be  unje  alleine,  funber  od  vbx  bev  ganger  roetibt  funbe. 
aUnbe  roebberumme  fe^t  5ßau(u§*)  ®obt  onfe  ^eilönt  teil 
bat  atle  menf^en  falidi  merben,  onb  tt)B  ertentiffe  bei 
roar^eit  tommen.  yitjo  q§  be  Borlölijnge  6&rifii  allen 
menfc^en  li)D  gube  gejSicen.  ^ßnbe  t)§  beä  erlösen  onferS 
^eren  Bnb  iieilonbeä  ß^rifti  jdiult  nii^t,  bat  Böfle  ficf  ber 


-114 

Dorlöfinge  nii^t  t^o  imtte  matcn,  mer  fe  in  ben  mynt 
(üten  Düren,  onb  Dorad)ten. 

3;it  feggen  idi)  anfencflitf  batiimine  bot  beuuiiben 
werben  fummige,  be  mit  uiiuotftanbe  ingefocrt  Dnnbe  ge= 
facf|t  E)e()fien,  bat  S^riftuä  oodöt^nge  iii(^t  ofleman  t^o 
gube  gejc^een  fi),  mer  adein  (9  t)e  geftovuen  tifo  einet 
Dortöfinge  ber  ot^ermetien. 

%o  luaC  b^t  nu  inn  rechten  uoiftanbe  ical  möchte 
gebutbet  roerben,  fo  i)ffet  i)o  boc^  6q  ben  einfolbigen 
ergettid,  be  bor  ot^  aliuä  t^o  benrfen  bemeget  merten 
Seuer  iBobt  qs  ^ticiftiiS  alleine  Dor  be  Dtäterinelben  ge= 
ftotuen,  Dnb  ftefft  be  oorlßfet,  luot  roeiftu  nu  cfft  bu  emett 
6ift,  Dnbe  alfo  roeuben  fe  erf^ricfet,  onb  be  büiiet  ftertfet 
Dnnbe  gerbet  bat  t^ö  bat  le  jict  bet  erlöjinge  (£[|nfti  nicftt 
böten  onnemraen,  önbe  6UuBn  alfo  in  eten  (unbeii  tiggen 
fmcren.  §itumme  Jegge  roi)  onfeiidlid  onb  befluten  mit 
in  jf^tifft  bat  üfiriftuä  geftotiien  QS  ade  nienjc^en  bet 
gangen  inettt  bau  mebe  t^o  etlüjen,  nic^t  einen  einigen 
bat  oan  ot^  genömen  Dp  fcat  numniant  Dotjogen  en  börue, 
tjt  en  f^ibbt  geinen  beiC  an  bet  etlöfinge  S^tifti. 

Se  eren  luft  tfebbt«  in  «evniifftigen  reben,  Deckten 
Dnbe  liueti  be  ftrnnen  ^r)t  Dö(e  blartcnä  öan  bet  oetfeifinge 
Dnbe  van  ben  eigenen  roiHen  beä  menfc^en  ijnuüten  önb 
totnienben,  bat  mer  beint  t^o  onentliten  fragen  ban  tt|o 
ber  ftit^tinge,  Dnbe  wai  lichte  taetben  iDij  botdi  ®Qbeä 
genaben,  bat  rot)  ^l)r  na  Dan  ben  frtien  iDittcn  luetben 
f(^tinen,  foWeä  t^om  beite  mat  Dorantioorben.  9fiert  bqr, 
want  mi)  be  flet^ten  niat^eit  an  ben  bocfi  [S  üj"]  DÖt  ^eöben 
t^D  geuen,  mitten  iDi)  vni  mit  foWcr  ©ifputation  nidit  be« 
lummeren.  91empt(id  äiä  fe  fragen  ^i  d^tiftuS  DÖt  aQe 
mcnfc^en  geftotucn,  Dnb  f)efft  fe  fo  atte  ucrloft.  SJatumrae 
roetben  fe  ban  nic^t  atte  jatit^?  SBo  tnal  5t)t  Dp  ein  gubt 
anliDotbt  tttere  l^o  geuen,  reo  Btf)  bem  uolgenben  od  mal 
fot  uetnommen  loerben,  no^  tan  fo  mitten  mt)  Dpi  eitfte 
DnS  bat  Dan  entfiolben,  ntet  mo  mg  Dorgefadit  bebten  Dnb 
fict  in  bet  raat^eit  od  at^o  beuinben  Ict^.  Sfemptlirf  bot 
be  etföjingc  Gfirifli  allen  menfcfien  ongf)Qe,  Dnbe  ficf  bet 
alle  menfc^cn  mögen  annemen,  alfo  mitten  mi)  tt)D  merei 
ftic^tinge  nn   uottan,  mo   fe  gefi^ein  fn  od  mo  oeet  f " 


Ptecfe,  beö  gelitcti,  roo  men  \{d  tut  joDe  onnemmen  Onbe 
baran  ^otben,  op  bot  men  falii§  roerbe,  lüflbcc  mit  ®abeS 
^vlpt  miiDifien  nnbe  bem  gubl^crtigen  tI)DiiDrftane  geuen. 

Stern  tt)om  erjten  van  ber  erlüfinge  (£[)tifti  mo  \e 
gefc^cen  i}ä  bat  bdi'iget  be  [[grifft  aUciit^alucn  Dtib  afiendat 
nlfu^  Dan,  9(emptlitf,  fo  ofä  be  mentdie  biiri^  onge^orfam 
im  "3iarQbi)6  uon  ®obe§  lüorbt  in  ®abeä  brn  gcuallen 
l]ä,  bem  boit  Dnb  bem  buuel  eigen  geraorben  uiib  ber  lögen 
bea  buuelä  DolifiQjflii^ ,  in  ro  tiefen  ootgift  bot  gon^e 
nienl(i)lite  gefiedite  Dorfo^jeit  i)^,  önbe  burc^  geiu  onbev 
mibbef,  ban  buri^  ben  boit  beS  Soneä  ©obeS  motzten 
genefe».  9lIio  [)e!fl  firf  be  Baber  taten  Dotbatmen,  Dnb 
be  froate  laft  ber  (unben  non  ben  menf(tjen  o^}  finen  leueften 
®onne  getackt,  bat  fie  folle  bdct  (e  betden,  bnt  ijä  ben 
t^D  üben')  So  t)3  nu  be  Sonne  bem  SJaber  geEiDvjom 
gemeSen,  bei  l^o  bem  bobe  Ifio,  ?)q  befe  t^o  bem  bobe 
bc^  crniee.  'Jttäo  i)i  be  menjt&e  «an  jnnben,  boit,  buuel, 
onnbe  ^eHe  Dorloft  geraorben,  Ido  ban  ^qroan  öuetflöbic^ 
genoc^  in  öltet  ftJirtfft  beuunben  roött. 

91u  t£)o  bem  anbeten,  Wo  ueec  fitt  be  eriojinge  (Jörifli 
ftrecfe  Jolftu  atfo  Derfian,  bat  fe  nic^t  roiber  firf  ftrerfet, 
bün  an  ben  eirften  boit^  bannne  itit)  botc^  §Ibam  geuaöen 
fint-)  äJnnb  aort  ftrcdet  fe  l'icf  tf)0  einer  gertO(^boinge  vbx 
be  Dnroetten^eit  onbe  trand^eit  be§  flejic^eä,  be  ban  ber 
fShien  onertrebinge  cerorfofet  fi)nt.  a!§  geft^reuen  fteit. 
3Sd  (e  in  Slbom  alle  geftoruen  (Dn.  Sttfo  raei-ben  (e  in 
ß|)riflo  meber  leuenbit^  gemafet.  Sßnbe  gejc^ot  al(uä,  atS 
be  men((^e  gm  bobe  geuongen  Ht^t,  cnbe  ijS  oon  natuten 
ein  (inbt  beä  torne«  in  fljner  bofen  luft  bem  büuel  tifo 
ber  Dngececfitit^eit  geuemftitf.  So  fumpt  nu  CSfiriftnS  onb 
Qnbi'ttö  (gne  genobe  onbe  f)ttlpe  aü  ben  gennen,  be  enne 
annemmen  Dnbe  in  em  gelüuen,  tofet  fc  Dp  onbe  (i^entfet 
em  bat  (euen,  oerfonct  Je  mit  (ijnen  Daber,  unb  in  trafft 
f^ne«  geifle^,  matet  ()e  \'Z  üji-]  fe  frog  Dan  be^  bituclä 
geuendniffe,  Dnb  bar  en  bauen,  biitb  ^e  cn  not^  an  fgne 
genebige  fianbt,  Dnbe  inil  fe  in  fijnel  oabetS  rite  gcieiben, 
roißeu  fe  cm  anberä  ge^orforntirf  onbe  roilli(^  Bolgen. 

')  iSfa.  liiij.    ^)  Mo.  B. 


SuS  Detnc  ftretfet  ficf  be  ooilöjinge  t£ö'^ifti,  ontie 
alfo  bell  menft^en  Bit)  htm  erften  bobe  Onbe  geuencfniflc 
beS  bäaeU  ttjo  tebbcn  ^3  fqit  amt)t.  $t|t  iftuet  @jaia§ 
IoqI  gejeen.  SJan  oct  d^riftu«  »an  [iif  (öiuen  in  ber 
©Qnagogen  bet  Söben  ant^iit,  Unbe  jcc^it  alfuä  be  geip 
beä  tieren  ©abcä  i)S  6i)  m^,  loaitte  be  ;p(£9te  f)efft  mfl 
gefalitet  onbe  ge(Qnbt,  gube  bobbeji^Qp  beit  atmen  t&o^ 
uotlunbtgeti,  bat  icf  be  certDiiitbeben  ^erte  Dorbinbe,  bat 
id  ben  geuangenen  öorlßiinge  DorlünbiRe,  unbe  ben  ge= 
buitbcn  ben  ftocf  Dp  bo.  ctce.')  Seitö  roat  be  ißtop^ete 
fecfit  U^nftuS  ampt  t|S  ben  acmen  (]ube  babeifc^a)]  tf)o- 
uordinbigen  bot  i)ä,  ben  be  etc  Junbc  oon  Herten  öefennen. 
ffinb«  ben  geuattgeneii  Dotfimbiget  tje  oorlöjinge  Bnnbe  ben 
be  gebunben  fqnt  bott  ije  ben  ftorf  Dp,  bat  vii,  [)e  (öfet 
Dnbe  mntct  ftn,  nnbe  bat  geliti,  aU  roanner  einer  Dp  fin 
liff  geiiaugen  fil^,  onb  bc  jölue  roert  getoft  Dnbe  ftq  ge- 
laten,  bi)  atio,  bat  ^e  Dort  mer  redit  bo,  loü  fte  öiictft 
bat  nic^t  botn,  Dnbe  gcliiftet  emme  mer  ber  gcuencfniffe 
ban  bet  frij^eit,  fo  Dett  ^e  Weber  in  be  »orbömniffe  onnbe 
blifft  in  bct  Dorbomniffe  bar  £)e  Döt  in  geltieien  Ijä  Dnnbe 
tiDii)  DÖle  (raarlitet. 

StIfD  eutlirf  fttectet  fid  be  etlojinge  G^rifti  onbe  fin 
genoi^boin,  tiefe  bat  ^e  onS  öan  bem  erften  bobe,  Dn= 
Iiieten^eit,  Dnnbe  Etoniiöeit,  frq  niüte.  Duerft  man  wi) 
aljo  Dottoft  Dnbe  frl^  gemutet  |qnt,  Dnbe  eqn  mael  erlüf^tet 
Dnbe  gereiniget,  Dan  ber  be|mi)tti)nge  buffer  roerlbt  burdi 
be  etfentnqffe  Dnjeö  $09169!  anbe  ^eijlanbeä  Seju  d^rifti, 
3ffet  (ate,  bat  mi)  ban  iDebberumme  auerrounnen  wetben 
wettenä  Dnnbe  niDetroqflenS,  önä  toebetumme  Dorlunbigeun 
fo  ^elpet  ban  be  etlöjqitg  onb  genoc^bo^ng  G^riftt  nid^t 
meer,-}  5Bq  ^ebben  od  bau  gein  opfter  meer  uoet  be  funbe, 
(unber  ein  fc^tecfüd  Dotroai^tung  beä  getidjteä  etce.  ^lir 
Dan  belli  be  i(^rifft  mit  Dtqte,  Dp  bat  bu  bi)  burift  on^ 
roettenfieit  ni($t  Dottopefl,  ^ant  aUe  Dnroetten^eit  tjceRt 
gein  »nfcfiuit.  Sfume.  am  jo.  SSJanneer  eine  jele  Dtfi 
tiouerb^e  ebber  rateuel,  faat  boCti  etce.  3Cem  in  Qa^n 
Dnb  3uba  f)efffln  ein  ejempel,  »nb  ber  gelifen  ineet.   gtem 


)  5fa.  l^i.  tuM.  iiij.     ')  §(. 


J 


SWatt^,  jij.  ij.  ^ttx.  ij.  ^ibit.  öj.  j.  j.  So^an,  c.  etce.  Wtet 
geli'ic^nifye  ber  fd)tifft,  öol,  na  bem  roq  einmael  erlücfttet 
önb  «löfet  fi)nbt  \>mii}  be  ettententfie  ß^tifii,  (o  lotj  ian 
mDt[)iDitti(5  roebberiimine  fuiibigcn,  bat  lui)  bon  in  ben 
aitberben  boit^  üatteii,  onnbe  gdne  uotlof^nge  meer  bq 
ß^rifto  tie66en,  ban  nQ  ben  büi^  beißet  in  öocac&hinge 
[3  iti}"]  onbe  DOtbimniffe  uorfiniJen,  Ie6  be  fc^rifft  mit  Digte, 
fo  nierfttt  je  mofl  öijnben,  E^riftui  fe^t.  (St^  ijS  ein  fmafl 
loeec^,  Dnb  ein  enge  (jörlfen  t^D  bem  eroigen  Icuen,')  ®n 
bu  tfjD  i)enntgec  (t)ben  affbmelft.  oft  iemiic^  pedffen,  D&t 
bat  pörtlen  brengeft,  barmit  mogeftu  ni(^t  ingan.  ^'^'^'"ni'iE 
jo  teet  iuiD  maß  BÖt,  onb  n^m  bq  be  eviöfinge  (Efjrifti 
ret^t  an,  bar  loi)  nu  uort  Dan  feggen  roiCen. 

SII8  niannigertei)  fin  be  ficf  beä  ßfiriften  nommen 
annemen,  Onb  jicf  afler  bcr  etlöiinge  Sfirifti  6er6meit,  fo 
fieuirben  mq  in  jnnbetfieijt  troei>er(ei),  be  ficf  erer  Dnrec^t 
annemmenii,  %i)om  erften  be  popiften.  X^om  onberben 
be  genanten  tsnbe  oormeinten  gemeinen  Guotigeliifctien,  be 
fid  od  anberS  Snterä,  Smingciä,  ebbet  mit  ber  gelitcn 
namen  nömen  latenn. 

3!e  ißapiften  nimnien  fid  ber  er(6Jinge  S£)nffi  alfuä 
an.  Se  jeggen  od  SfiriftuI  ^e66be  fe  oerfoft,  Öuetft  allein 
oan  bet  eiff(6nbe,  bon  luot  fe  meer  willen  offte  begecen 
üorloft  tf|D  fin,  oocmeinen  fe  mit  eren  eigen  erbif^ten 
werden  mib  uegefür  Btt)  tf)o  tidjtcn,  iEarmit  boin  fe  roat 
fe  roiHen,  eie  bogendeniffe  Bnb  jortibt,  nnb  mat  bet  af(= 
gobeffc^en  oünbe  mer  ^S,  ^otben  fe,  be  ffln  mebe  be^iilp 
beä  DegeuutS  cnb  bar  aQe  giibt  nör. 

aiu  be  Suangetiffc^en  berömen  fid  noc^  mecr,  ber 
erlfijinge  E^tifti,  Bnbe  be  fiofben  otfiiö  bntuan,  fe  feggen 
Sfiriftuä  fiefft  Dnä  erlöfet,  Bnb  not  Bnä  genot^  gebaen,  fo 
fieipen  nu  oufe  gnben  werde  nitfit,  bon  getöue  wq  S^rifto 
bot  t^D,  luq  boen  matt  roi)  luiDe«,  Jo  ^ffet  all  rool  gebaen, 
onbe  mac^  tnä  nii^t  fi^aben  33an  offt  bl)t  jümmant 
roolbe  oomeinen,  onbe  Borwenben  batt  etti  nit^t  alfo  en 
were,  be  f6lue  merde  wall  an  6ei)ber  werden,  otibe  ritzte 
ben  boem  na  finen  fruchten,-)  all  ctf)  bqUid  ^Ö,  fo  wert  ^e 
foldes  mit  onö  motlien  tiioflaen.  Cd  befe^e  t)e  ere  fc^riffte  fo 

')  ma.  »ij    ')  mat,  uii 


98 

iDcrt  te  ber  getifen  bar  ocf  jnne  öinben.  SDtit  ben  papiften 
ftefft  et^  gflti^  geineu  tioiuel  berlialueu  l)ffet  nicfit  noibt, 
ete  (c^tiffte  iiint^ouörEn,  ban  mit  beit  SuangeHKi^en  be 
(iä  Üut^erS  nomen,  offt  bat  jummont  raolbe  inne  ttu^uelen 
bot  ^e  ö(fo  ruitie  ineeten,  millen  ro^  beö  SutfierS  eigen 
f{f)tifft  t^oin  beile  baruan  Qnrciijen.  Onn  ber  ^IJoftiflen  beä 
berben  Sunbngeö  inn  ber  Slbuent  («18  (c  etf)  nomen)  fedit 
Sutf)et.  53at  mcn  ade  merde  faflen  tat^c,  oHeiite  geloue 
Onb  nic^t  en  bu.  SSt^'"  *"  l*"!  tiÖEden  tes^n  be  loebep 
böper,  (e^t  ^e,  33e  geloue  fi)  fo  jort,  t|E  möge  geilte  gube 
roerde  b^  ]\d  ti)ben,  §i)t  ütti  luflu,  roo  bem  getoucn,  be 
funbet  tro^uet  x>p  be  erlojinge  ß^rifti  fleit,  fo  roobt  onb 
Dneittlid  tifo  [^  itiji>]  gegeiien  Bnbe  geftrcdet  werbt,  üiibe 
bat  (unber  boen,  offt  t^om  roeinigfteii  geine  ac^t  tt)D  ^ebben 
luat  men  bo.  ban  rec^t  ^olbe  men  (preten  (ä^riftuS  tjefft 
mS  Berloft  et^  gelt  nu  gelite  Oole  mat  toQ  boen,  inanbt 
gube  merde  gelben  niti)t.  5Ru  nierbt  inn  bufien  beiben 
gröffüden  gefeilt  itont  be  eine  bei(  aU  be  5?api)ften,  gcuen 
bet  er£6fi)nge  Etjrifti  t^o  hieini^  tfjo,  be  anber  öuerft  gflfft 
er  1^0  Bole  t()o,  onbe  nim^jt  allen  ©nbeö  fruchten  en  inec^ 
barnt^  ein  ffitit  Unbe  loöft  leuen  uolget,  bnbe  be  erföjinge 
S^rifti  Derfpottet  mert,  SSs  bn  bittlr  »t^  bagetifeS  e^emplen 
ber  üorgemelten,  mibe  nu  Dort  Jo  ro^  anraifeen  roo  men 
firf  ret^t  bei  erlöfinge  Gfirifti  annemmcn  (oll,  unbe  batan 
^olbcn,  iD^ber  Onbe  [(orer  uornemen  mac^ft. 

Sem  na  roultn  nidit  feilen  ban  gerofl»  binej  geioueS 
inn  E^rifio  Sefu  biircft  fiiie  erlöfinge  be  fatic&eit  erlangen, 
So  moftu  oorroor  nitfit  fortfjer  noä)  loiber  bp  crer  Qn= 
nemmen,  ban  gobt  iDijtl,  onbe  be  fi^nfft  bar  üon  mclbet. 
91u  aijus  melbet  be  grifft.')  91nge(een,  fo  bu,  mo  ade 
menfiien,  nonn  naturen  ein  tinbt  beä  torneä  6ift,  ber 
(unbe,  ben  boit,  büuel,  Onbe  ber  fietle  onberroorpen,  SJar 
bu  nu  in  lolcEcr  geuenttniffe  tiggeft,  Tanfl  bn  bi)  (uluen 
nid)t  i)i\pta.  od  nümmonbt  anbetS,  ban  aUeine  (ibrifn*, 
^ir  (iimpt  ban  nu  S^riftuä  onb  let^  bli  oerfiinbigen,  §e 
^ebbe  bi)  gefofft  onb  erlöfet,  onb  bartlio  bu  geuangen  bifl, 
a(§  t^o  bem  bobe,  ben  I)eb6e  tje  öör  bq  botalt.    ^^et  nu 


(ole  bat  bii,  be  bu  geiiangmn  öift  Sjnbe  ben  fufcteö  tiDC= 
lönbiget  werbt,  fo  bane  gubr  tiDbljc^ap  Uon  ß^rifto  an= 
nompft  Unbe  gctöueft,  (d  bqftu  fri)  ünbe  falqc^.')  ©etoueftu 
öuerfi  nit^t,  fc  biflu  iini  bem  bobe,  3Jnnbe  roanner  b^  biiffe 
bobefc^af}  van  (ü^riftD  anfumfjt  bu  fift  an  wo  bii  molt, 
od  fo  funbit^  al§  bii  ma^ft.  So  nierftu  boc^  aßec  binge 
gere^niget,  unbe  entfangeft  nmc^t  ein  finbt  ÖJabeS  t^o 
isetben,  ©o  bu  anbetä  ll|tiftum  xcäftiäfopm  anniinft.'')  SRu 
öuerft  tfi  bat  nic^t  (^^riftutn  rec^tfi^apEn  annemmen,  bat 
(reo  be  Jßapifteii,  boin)  men  enime  oHeine  bet  etfffunbe 
etlölfinge  t^o  ({^tiue.  3)an  «lanneev  Je  tumpt,  fo  oedofet 
^e  Dan  allen  bat  ni)  burc^  Stbamä  vaü,  tinroetten^eit  tmbe 
6tinbt^eit  OnleS  Herten,  Borgen  ijnne  fint  geuangen  gelegen. 
Od  i)^  bat  nic^t  ß^r^ftum  re(^ti($open  annemmen,  Sat 
mt)  ftnei  erlofinge  getöuen,  tinb  nemmeu  trnö  eret  an, 
Dnnbe  ban  Ooit  qeütt  xoaü  inn  bent  Dongen  raanbel  bliuen 
ftetfen,^)  Wo  men  leiber  bij  ben  gemeinen  Enangeliffc^en 
fpoert,  ©unbec  S^tiftiint  vet^t  annemmen  önbe  leren,  roo 
bann  inn  ^efu  ein  rec^tfc^apen  loefien  ^ä,  [e»]  bat  Xfi,  ai\o 
Balbe  Dnb  na  bcra  roi)  oan  cm  gefjort  onbe  enne  bcfant 
^ebben,  bat  ro^  ban  ben'olben  menf^en  mit  bem  DÖrgaenbe 
roanbeti  offfeggen,  onS  oornijen  l)m  geifte,  Bn[eö  gemotei, 
Dube  t^een  ben  nnen  menjdien,  be  iia  @obt  gejf^apen  tjä, 
in  rec^tfc^apencr  gereditic^dt  unbe  ^ifli^eit.  S)e  alfo 
(S&tifium  Onbe  fine  erlofinge  annimpt,  be  nimpt  fe  re(^t 
on,  9inbe  i)f)et  bat  I)e  bar  bi)  blt)fft,  onbe  (itf  baran  Jolbt, 
nnbe  üort  geit  (o  ^S  ^e  reifitt^apen  üorloft  onbe  fatic^. 
Stnberä  roe  ficf  Ktjriftum  onbe  finer  erlofinge  alfo  nit^t 
onninipt,  offt  be  na  beni  t)e  (S&tiftum  önbe  fine  ertentniffe 
entfangen  ^efft,  roebberumme  füt^,  onbe  t^o  rugge  oett, 
Seet  fid  bot  clbe  leuen  nocft  geluften,  Onbe  Dan  ber  be^ 
(miltinge  buffer  roerlbt  aueeroinnen,  atfe  bar  fint  be  meriie 
be#  fleift^eS,*)  an  bem  qs  ber  etlöjinge  IS^rifti  ootlaren, 
Onbe  beä  futuen  Oorbomniffe  faD  re^t  fljn,  3Bo  ban  rec^t 
DDibömet  loerben.  !Dfempllid,  be  btiben,  be  d^riftum  nictit 
roiflen  reditfcEiapen  opnemmen,  »nbe  be  ftd  od  nii^t  rec^t 
bar  an  en  botben. 

')  3o^-i'i    ")  S»^-!-    ')  G*).  iiii.    ')  (Sa.V. 


w 


9iu  bat  mq  olfiiä  burt^  Sfiriftum  erloft  roerteii,  U-- 
tüget  S^t^^nad  {in  uaber  2>'"^""'^  S^ti^  arbic^  Ditb 
openttirf  in  finen  lauefange,  üuc.  ij.  ©elauel,  Jptitft  ti«, 
fq  ©ob  be  liere  Sfrod,  want  fie  ftin  vold  \)tme  gejo^t 
Dnb  oortoft  §efft.  etce.  9iii  Iüd,  onbe  mnr  tf|o  qä  be  et= 
löfinge  gejdieen?  ©pricft  i)i  loibbet  bot  roi)  erlöfet  ot^ 
bev  ^niibt  Dnfcr  uganbe,  «nme  jnnber  frut^t,  be  böge  onfel 
leuenbcS  bennen  foHen,  Bnbe  bot  in  ^iflif^eit  Dnbe  ge» 
tei^tic^eit  be  enime  gefettit^  t)ä.  etce.  ©eet  aljo  ootlöft 
S^riftuä  be  fine  otjo  ncrnmen  be  fuluen  fine  erlöfinge  otf 
(m,  cnb  alfo  f)Dlben  fc  ficf  otf  bar  bt).  ^init^  mai^ftu 
nu  fufuen  ßebcTtrfen,  mo  onroerbic^  onb  geringe  be  etlöfirge 
G^vtfti  ein  lange  tt)bt  geljolben  fi),  onbe  bibbe  ®obt  bat 
^e  b^  gefert  mofe,  fe  red^t  onbe  in  merben  t^o  ^olben 
flnbe  bat,  bar  tdo  be  ret^te  leer  6I)rifti  roebbcnimme  an 
ben  iaä)  fommen  möge.  iBar  oan  rai)  in  bem  nouptgenben 
orticfel  ocf  f)anbelen  roi)Ilen. 


Sßan  ter  rei^ter  ünbe  orbentlitec  teer  SfiriftC 


Dat  Seefte  Sapittet. 


leb] 


jf\<S  toüe  be  reifte  leer  Qtidfti  lange  tijbt  oerbüfteit  qS 
A*  geioejenn,  unbc  nod)  mamiigerle^  tp^fe  angelegen  onbe 
nif^t  rct^t  gebeutet  Wert,  bann  be  einne  mit  t)\x  §et  be 
onber  bar^er  önbe  tt)nen  gemeintelid  öuet  frage,  be  t£)0 
bet  iafen  ni(^t  en  beinen,  batmebe  ban  nic^t  aßeine  ims' 
fpaltinge  mcrt  angerichtet,  (unber  ocE  be  gemeine  einfotbige 
man  affo  oeriooren  bat  ^e  nic^t  en  roeetfi  looev  ^enn  ^e 
firf  boi^  menben  fot. 

^Hcumme  WD  ®ob  OnS  bar  Dan  gerebbet  onbe  be 
rechte  (J^rijHile  leer  gereftituert  Ijcfft,  roitlen  roi)  ben  ein= 
fotbigen  Dnb  gub^ertigen  ^ic  tt)o  gube  cd  t^o  oerffanbe 
geuen. 

5paulu8  feiiit  ein  oerlortet  loorbt  roerbt  ®obt  mofen 
VJß  erben.i)  Sllfo  t)ö  be  rechte  leec  S£)nflt  in  forten  roorbenn 


41 

btffctppen.  dlimpüid  inn  buJTer  l|6uct|umme.  Seferet  ium 
unbe  gelbuet  bem  @uangefio.')  SCIfuS  fort  ^efft  ocf  (SbtiftuS 
fine  leec  finen  ülpoftelen  hmaltv.  iSaet  6en  önbc  lerct 
alle  jpe^ben,  böpeiibe  fe  im  romen  bcä  SßobetS  eice. 
i*erenbe,  fe  fiDlben  aU  lüat  t)il  iura  beuaücn  fiebbe.-)  Sllfo 
ocf  äßarci.  EUi.  ®aetö  ^eii  ünbe  prcbiget  bat  ßuangelion 
allen  cceatuten.  1/it  yä  nu  fortlief  bot  ©uaiiflelion  Diibe 
be  leir,  roelcfe  fe  ofiteit  folbtn,  Siemptürf,  betetet  ium, 
Bnbe  tütet  iura  iume  funbe  le^bt  fin,  ®el6uet  bem  @UQn= 
gelio  bot  ßfiriftuä  cot  iuroe  funbe  geftonien  ql,  Dnbe  lotet 
ium  bopcti  X)p  (inem  namenii.  tt)0  offtrafidiingc  iuiocr  (unbe, 
(o  foKe  gq  be  gaut  be  Einigen  (iieiftel  entfangen,  bnt  gp 
iuft  t)ct)ben  an  Sabeä  gebotö  t£jo  öotbcn.  93p  buffe  mie 
leeftu  bat  IlJetruS  bem  Oolcte  be  retfite  ünnbe  otbentWe 
leer  fiefft  Dorge^olben.  9trt.  ij  Slttuä  t)^  be  rechte  leet 
S&tifti  eine  (lichte  einfolbige  leet.  be  numnianb  i)8  t^o 
t)0(^  tt)o  bcgripenbe  3«  ocf  nic^t  inn  gcldjuiucfebenu  tebenn, 
bann  inn  bet  boet  Onbe  frafft  gelegen,  'Jieniptlirf,  ol*  fe 
^auib  od  t6rtli(f  ut^ftrirft.  ©ta  äff  Bonn  bcn  [(unbenn, 
ünnbe  bo  gubt.s) 

Sitt  qä  be  fltunbt  ber  rechten  leer  Si)tifti,  roe  t)i;rt)nne 
geleert,  QS,  al^o  bat  ^e  bat  mit  ber  bat!)  beint)ge,  be  ^3 
ret^t  gelert,  5Reniptltif  bat  ^e  be  funbe  liate,  onube  na 
beme  ^e  (o  inn  S|)tiflum  gelöuet,  fiif  batup  teetl)  böpen 
bat  l)e  aü  matt  ^e  geleert  ma<^  raerben  »nnbe  beuinbenn 
lann  matt  (^nbeS  ttitile  )}n=[@ija]be  gebot  \:)i,  bat  be  bat 
gerne  onbe  iciHii^  ^olbenn  loiH.  ^ijtumme  t}i  oct  inn 
bct  leer  l£f|rifti  orbentlitf  oortfiDuaren,'')  9(lfu3, 

3lnfen<fleif  fnl  nien  bem  menffdienn  be  raplc  ^e  ein 
(unber  ^S  nnbe  berfjoluen  bem  bobe  onbetroorpcn,  boltie 
unnbe  boroun)  ber  funben  öörtiDtbcn,  Sqnt  emme  al#  ban 
fme  funbe  leibt  Dnbe  t)^  i|e  bermegen  bebröuet  dann  Reiten, 
fo  fal  men  emme  be  etlöfinge  (Sftrifti  oan  aH  finen  funben, 
bat  \)%  bot  redite  (fuangclion,  Dorfunbigen,  gel&uet  ^e 
bemme  Dnbe  nimpt  etti  an,  fo  colget  bat  E|e  geb&pt  inu 
affrooff^inge  finer  fönbe,  mit  S^tifto  ben  funben  begrauen, 
finer  liilttgen  gemeinte  merbe  inrgell)uet  bnrna   fo   fie  nu 

')  9fiat.  i    =)  mn  KUÜi    =)  ^faim.  rtriij.    ')  mal  o. 


ein  libtmote  Sefu  G^riftt  getootben  t)S,  3a  einn  Btoebec 
bnbe  miterue  dtirifti,  So  luDt^  I)e  oortatt,  be  uotlftapv^n 
S^iiftt  init  aütt  ge^Difamii^dt,  gerei^tictiett,  onnbe  ^tQic^eit 
na  Dolgen,  5S  bat  ^e  bann  inn  bem  roege  befi  t^om  enbe 
Bol^erbii^  blifft,  fo  fall  &c  fatidi  fin.  illBe  öucvfl  t^o  riigge 
fütö  offte  tf|ot  ji)beii  offroifet,  ebber  iiiii  bet  bannen  be^ 
liggenn  Wtfft,  unbe  ftneit  Ibp  nic^t  Dolenbiget,  bem  roetbt 
betet  bat  ^e  ben  raet^  be-r  geret^tii^eit  nSmetlbe  befonbt 
en  öebbe.') 

§^t  f)eueftu  nu  löct^Iict  niot  be  tetfite  üitnbe  örbent-- 
life  leer  GI)rifti  V\i,  nngetefent.  91i)m  be  gaii^e  ff^rifft 
oor  bQ  trnbe  t(ime  fe  mal,  (o  roerbt  [e  bq  boc^  geine 
anber  leer  Dnbe  »p  gein  onber  tDl|&e  (aU  nobiifi  t^o  ber 
falit^ett)  anrollen,  noditaii  werbt  bufje  gan§  nienii^  ge* 
achtet,  ban  \ui  inn  oütler  anberen  onöbigen  fragen  Dnbe 
finden  betummeren  firf  be  menli^en.  3n  funber^eit  be 
geleerben  bauen  mat^e,  33at  lumpt  al^o  tt)o,  bat  roi)  meer 
geneiget  fint  inn  Unnobigen  fragen  florflDefeenn,  B(»  bat  roi) 
bt}  ben  menff^en  pvcf^  ifebitn,  bann  It)^  flecEit  onnbe  redit 
Dp  Ölabe^  roegen  mit  oitmoitti  unber  bem  cruge  fclben 
toonnberen.  SDIer  leue  (ejer,  roe  bu  od  6ift,  brobet  cffte 
flube  frünbt  §effftu  luft  t^or  faOi^eit,  fo  latt)  bodi  allerlei) 
bifputation  uaren,  »nbe  ^olt  bq  an  be  redeten  flec^tenn 
Unnbe  orbentlüe  leer  Gtiriftt,  ft^irfe  bl)  batna  mit  fnjmijlliger 
bat^,  ttjont  etb  ^ä  ftoge  tibt.  SJnbe  alsban  folftu  be  lere 
S^rtftt  ret^t  uorftoen,  »nbe  ouermif  ber  Dolbrenginge  tinbe 
be  bi)gc  botbinge  ber  gebobcn  Öabel  geleert  werben,  ban 
Dfftu  lunbert  jaet  mit  bifputecen  »nbe  fragen  ömme  geift, 
aU  S^riftuä  fef^t.  Scan.  oit.  <5d  ^ümmant  reitt  ®abe5 
roiHen  boin  be  werbt  befennen,  off  bnffe  leer  Dan  @obt 
f9,  etce.   [eij!.] 

SBanner  men  olfu#  ernfttid  be  (ect  (S^rifti  ben 
menff^cn  Dor^olt  onbe  bat  nten  barinn  boftenbid^  motb 
bltiuen,  offt  bat  leite  roorbe  arger  f^n  ban  bat  erfte.-)  So 
fliegen  mal  eltflife  tI)o  ontmorben  Dnbe  t^o  feggen.  @i^(^ 
fleit^  etl)  fo  nöuwe  fo  qffet  beter  bat  m^  baruan  blüien. 

')  acl.  Kii    i.  pet.  iij  9lPm.  bi    j  Gor,  rij   j- pel- ij.  Ü 
SuBiiii  i.  Ecr.  ir  ii..ijet.  ij     ")  ÜJI at.  jij  ij.^'ft.  ij.  fiu.  »üj. 


43 

Ititup  QitllDDrbeit  ml).  I)e  inenfft^e  tqgt  Dan  naturen  im 
bobe,  onbe  [o  ^c  buircd  Gfiriftum  nii^t  Oorloft  eii  tuertt), 
mott)  I)e  Qm  bebe  bliuen.  @o  ban  nu  gein  anber  itiec^ 
en  ^ä,  bon  be  tmate  enge  roet^  burc^  Gf)riftum  t^o  bem 
leuenbe.  ©an  bu  im  Dp  buffeit  mei^  geefirfiet  irerft,  ünbe 
batuii  Ireben  moc^ft,  noltu  ban  nit^t  fo  bliiieftu  ijm  bobc, 
öuerft  gtjffftu  bq  faarup  (o  biftu  ijo  in  bem  toege,  Dnbc 
£)effft  einen  ^open  töo  ber  faUic^eit  t^o  lommen,  rooltu 
anber^  VDxtan  trnbe  nic^t  mott)  raiUidi  affuaQen.  SBant 
(X^riftug  mit  bq  ^elpen.  £)irunime  Ooigage  nic^t  vp  ben 
mcc^  bet  gerei^tic^eit  t^o  heben,  roant  mo  rot)  in  Dn8  bat 
üormögen  nidit  en  tiebben  t£io  »oHenbrengen,  aljo  roevben 
IPH  alle  Potmögen,  in  bem,  be  Un§  fterctet,  S^riftuö,  trnb 
Junber  Ireltfen  ro^  ntdit  BoniiDgen.') 


Sau  ber  boepe. 
3)ot  @euenbe  (Sapitell. 

®Eli(I  afä  in  bem  Sßoioeftbom  Q0e  G^rifllite  teer,  tnbe 
otbenunge  Dotrooftet  i)ä,  atjo  Dcf  be  Hoepe.  ötinfinä 
^abbe  be  boepe  bat  ti)o  ingefat  onbe  beunlen  men  folbe 
be  genne  batmebbe  uan  Junben  roaüciien,  unbe  in  fine 
billigen  gemeinte  dpnemmen,  be  gcleect^  meueii,  bat  @uan= 
gelion  ge^ort^  anbe  em  geluuet  bebben,  tjnbe  bot  in  {[eckten 
toütec,  SGJo  bn  Dtli  ben  roercfe»  unb  fc^tifften  ber  Stpoftolen 
Dorftoen  mac^ft.')  9lu  öuerft  be  roebberc^rift,  ^efft  einn 
tinber  inaffdien  bar  Dtb  gemafet  unbe  mit  finer  iotmxXft, 
cU  mit  puften  onbe  (meren  eineim  affgoht  oann  bem 
iDoter  gemotetl).  3l(ä  roij  nu  tiat  Dorftaen  ^ebfien,  Onb 
flemerrfet,  ^efft  @obt  buri^  fine  genabe,  burt^  getiic^mffe 
ber  fc^rifft  ünb  fineä  geifteö,  unS  rocbber  gegeuen  unbe 
gereftitueert,  mit  nomen,  S)o  int)  mitt  aller  forgfutbic&eit 
inn  @abeä  luegcn  tt)D  roanberen  geneiget  tueren.  !Bann 
Dp  bat  bu  orf  oerftacit  mogeft,  bat  ber  unroettenbc  tinber 
boepe,  eine   oatfdfie   loebbeti^nftiftiie  boepe  Vfi,  SSnbe  be 


F' 


rechte  boepe  aCleine  ben  [is  iii"|  geleerben  uitbe  beii  gEtöuigen 
inn  E^rifto  3efu  tfio  be^oertt),  So  luiHcn  ini)  ttijÜft  fprorfl 
ber  (cfitifft  bot  t^o  bctienbe  anmifeen  Bube  DcrHoreti. 

iiax  mif  ifk  beuötenS  van  bem  bet  orben  tS^riftti)!« 
leer  ßefot^t  fiebben,  borDoi  fteiiftit,  mo  bot  ttfi  erfte  öä, 
bat  ^<f  be  menjc^e  boFeec  cnbc  getibue  bem  (SucngeliD, 
bann  oolget  t^om  oiibecbemi  bat  ^e  gebopt  »erbe,  9e= 
reiniget  oonii  funbenn,  inn  bot  (ijff  Dnnbe  gemeinte  CSfirifti 
iDEtbe  angenommen.  Ultfo  fprcdt  ß^tifiuä.  SKarci.  im 
leften.  2ße  gelöuii^  t)ö  onbe  geböpet  nietbt  be  fa(  jalif^ 
fln.  ffiant  bann  nu  be  teer  beS  Eunngelij  Dnbe  be  getcue 
möt^enn  DÖrgaen,  onnbe  batna  be  böpe  mot^  öolgen,  ipont 
nie  i|ä  fo  buK  be  nic(lt  rctei<fen  {an,  ban  aSeine  ben  be 
^apiftift^e  töuenc  be  ogen  belöi^ett,  Sot  b6pen  junbet 
gelouen  pbel  onbc  oorgeueo  tjü,  ga  nic^t  ntletine  üorgeueS, 
met  od  ein  fpot  onbe  lafler  bet  tec£)ten  bopc  onb  orbinge 
®abe§.  3tem  be  Slpoftet  tieSben  firf  eifc^ritfet  ijiimmanbe 
t^D  böpen,  bor  fe  nit^t  tiot^en  beä  getonenä  ftif  uermobeben, 
alfo  bo  be  femerlincf  Qnnbaciä  Dan  ^^ilippD,  be  bope 
begerbe  Stnttuotbe  ip^ilippul,  (Sel&ueftu  öon  gan|en  Herten, 
fo  mat^  et^  gcfi^e^n,')  ret^t  (olbe  t)e  fprerfen,  anberä  od 
nii^t.  S^eSgelicfen  qS  od  »t^  ben  roorbeii  ^etri  tt(0= 
uocftoen.  ääe  Jal  oor^inberen  mögen  buffe  mit  rooter  tEjo 
bopen,  be  otf  ben  Eiligen  get)ft  entfangen  bfbben,  gelü 
oI(e  iBti  etce.')  §ebben  fe  öiierft  ben  ^iDigen  geift  nii^t 
entfangen,  fo  f)ebbeu  fe  [ict  oermoer  be  fotuen  fo  bolbe 
t^o  boepen  befroert  gelobt  onb  bpgetjolben.  'il^o  l)ffet 
openbar  Ott)  ber  fdirifft,  tat  men  erft  mott)  gelert  fin  onbe 
gelDuen,  eer  ban  men  madf  redit  gebopt  loerben,  Dann 
ßinian  t)ä  uot  onbe  na  fo  doH  gcfctirenen  onb  bemifet, 
bat  roi]  bi)  ben  gubtbectigen  nic^t  Dan  noben  acfiten,  ttl^c 
meer  onbe  lenger  morbe  oan  t^o  maten,  ^nbe  ben  60*= 
roiüigen  »nb«  ti)ffa!ftigeii  benen  mi)  nid^t,  Tion  offt  rog 
f(^oner  ben  be  ©onne,  ber  roar^cit  in  be  ^anbt  beben,  fo 
en  ^etpet  ijbt  bot^  nic^t,  mer  roerben  qo  lenger  i)o  meer 
Dorbtinbet  onbe  oorftocEet, 

'Ha  bem  loi)  nu  oan  @abed  genaben  burt^  getüdüntlTe 

')  3lct.  üiij    »)  Slct.  5 


bet  ft^tiftt,  Dnb  fceS  ©eifteä  G^nftt  ünberuunben  t)fi66"i, 
bot,  iDO  bat  goit^e  ^apifteffifte  G^tiflenbom  ijä  eine  uor= 
roöftunge  Bitb  Dorteruncie,  ber  leer  ünb  oder  orbEuunge 
(S^iifti.  9l(jD  D(f  be  bDi)c,  [jebben  m^  raaff  betont  bat  roi) 
Ungeieert,  ongelöuic^  unb  Dnioettenbe  in  bev  blint^eit,  in 
bem  betouerben  icatet  geroaffdiett  iiic^t  tec^t  gEboEpet  fint 
gEiüocben.  San  roolben  roij  «i^te  [e  iti^ij  Stiriften  (t)n  önbe 
ben  inet^  ber  gewrfitiiiieit  ingoen,  Jo  niofte  \o\)  na  bcme  roq 
geleert  unbe  gelöuic^  iBcren,  tt)D  begrauiitge  onfeS  funbt= 
lifen  fleift^eS,  roo  fitt  (X^tiftlidt  be^oert,  geboept  nperben, 
2eeö  be  fi^tifft  fiiluen.  Wci^.  EjDiij.  SKor.  ):üj.  Stom.  Oj. 
j.  Eori.  Eij.  @a.  iij.  SoIId.  ij.  j.  ^dr.  iij.  Stcto.  ij.  oiij.  j. 
fj.  iig.  jjii.  etce.  SBnbe  roq  boren  Bot  ©abeö  angefii^te 
fprerfen,  @o  roattjofftic^  olä  Etitiftuä  leuet,  St^  i)S  getn 
anbei  tnec^  noc^  leEr  ti|o  bEc  {alic^eit,  ban  niEn  entttee  fi(( 
gan&  ber  5|Japifti(ti^er  Borroöftuitge,  Onbe  oder  blnellinge, 
ünbfi  gt)a  rccfet  na  bet  vec^tEC  unnbe  örbcntlifEr  leet  ülinfli 
\}p  ben  meÄ  (iner  gerEc^tit^Eit  uovt ,  onbe  finen  Bot= 
ftappen  na. 

etinftiiä  bE  öniE  uoerbelbe  l)ä,  aU  'JiEtruö  (ettit,  qö 
tf)D  ber  boEpE  gegaEn  bo  f|e  fid  gang  in  ben  gE^orfam 
(iiteä  oabet§  rooibe  ouergeuen.')  Sßnbe  alä  em  be  boepet 
molbe  roeeren,  fprctf  t)f  '&o  fi"  l?otI)  i)bt  nu  aljo  gejc^een 
bon  alfug  motten  mi)  aQe  gEre(f)tii$cit  Borunüen.  9(ljo  ^S 
be  böpe  Ein  raibt  ^abeS,  barmebe  \id  be  menfd^e  mit 
ffiobt  Botbinbt,  Bnb  fid  ganß  in  ®obt  onbe  finen  gEtiorfont 
ßuergifft,  bot  l)eet  od  in  ben  ttomen  ©abeä  offt  ß^rifti, 
offt  in  E£)riftuin  gcbopt  (l)n.  ^1%  *IJautuä  fei^t.  Sie  g^ 
gebopt  fin,  gp  ^Ebben  Gbrijluni  ongetagen.^) 

ffl^  wetten  mal  bat  be  merit  mxj^tn  in  (unber^eit, 
unnbe  be  JuS  ®obt  loeinit^  (ruckten,  be  böpE  üoft  Bot  ein 
fpott  ^olben,  onbe  meinen,  ett)  (i)  nic^t  oon  nöbEn  offt 
((^one  be  (flnberböpe  ontec^t  t)i,  bot  nien  bonnot^  mit 
loatet  ret^t  gebopt  mot^e  luerben.  San  bar  m  tigt  nit^t 
flnn,  ömme  beä  nJiHen  fall  ®abe^  otbEnnigE  niat  itf^t 
biDuen,  55an  be  ^^orifeen*)  onbe  be  rec^t  ro^fien  Borfmaben 
od  ÖSabeS  raibt  tegen  fict  fnlnen,  unb  wolbEn  niefit  geb6pt 


■)  Tla.  iij  i  p(t  iij,    ')  ®al  iij     ')  £uc.  Oif. 


fl)n,  Uon  ©obeä  mexd  X)i  banmime  nidit  nogefifeuen,  ai\a 
luert  ftti  be  §S9ifi  orf  no(^  irall  fdiiiien. 

S^riftuS  ^(fft  gefrooreit  onbe  gefpratfen. ')  Soon.  iij. 
Etö  fl)  bat  einer  (DebbeTgebatcn  (q  ötl)  bem  mattet  Ditb 
bem  ®eifte  fo  en  madj  ift  "bat  tijle  ©abbeä  nic^t  beft^oumen, 
aSoIan,  tat^  f«n  loal  roett  ^treittegen  oUe  men(d|(ite  »0^6- 
£)eit  Dnb  (tofft  tf)0  (intr  tlibt  mögen  Dttibrengen  onbe  tiDi= 
mögen,  ^e  fei^t,  mebbergebaren  roerbeii  ot|  bem  njater, 
onnbe  nii^t  fielet  ingeftetfen  unbe  vttf  getagen  metbe,  idd 
men  in  ber  ^aroftliler  Dube  mebberi^rifteffi^er  Bocmöftinge 
ben  finbeten  boit  unbe  ben  anberen  gebeerten  onb  cteoturen 
od  mal  boin  fan.  S9ebe«d  bat  roal,  toebbergeboten  toerben 
Ott)  bem  niater  roat  bat  ft},  Iüd  [is  iiij»]  SßQutuö  oif  fetfit.  33at 
»5  Dt^  ber  bope  opflaeit  in  einen  nijen  menfrfien,  ofjt  in  ein 
nt|C  leuen.ä)  3)an  et^  fl)  nu  l)it  genot^  Don,  roij  niitlen  in 
buffet  ft^rtfft  ni{^t  lond  luilic^  bitputtcren,  bon  odcine  IBO 
be  (it)i:ifl etile  teer  burc§  ®Qbeä  genaben  6i)  »nS  geieftituert 
5§,  anroifeen  roo  »q  ban  van  ber  boepe  gefacht  ^eben, 
bat  be  getöuigen  bormebhe  t^o  bem  mitten  ©obeS  in  eine 
^itttge  gemeinte  onb  li)ff  Sfirifti  nuermig  einen  getft  uor= 
bunben  roerben,  roiQen  Kti  nu  oort  örbenttict 
Einigen  Scrcfen  ((^rtuen  enbe  ^anbeten. 


1 


Sßan  bei  ©iUige  Äerdeii  offte   gemeinte  [ 
Sat  allste  Eopittett. 

Vt')l  bem  bat  be  erfte  men\d)t  ben  ©obt  I^d  finen  i)rQ6 
*V  geic^apen  ^abbe,  q§  fobaner  leifflifer  onnbe  feligec 
I(Öeppinge  offgeuaüen,  Onbe  f)effl  ®abeä  toorbt,  burc^  raeltte 
^e  ®obt,  ouermiö  bem  ge^orjam  prifeen  fofbe,-')  ootlaten, 
©0  £)efft  noc^tan  be  afber  barmf)erti[^fte  ©obt,  Dp  bot  ^e 
»an  ben  menfc^en  geert  motzte  toerben  Omme  finer  gubt= 
^eit  roiüen  luebberumnte  Dpgeriditet,  cnbe  getuolt  bot  oortan 
Oan  geiletf)ten  tf)0  geflet^ten  «ijn  oold  fotbe  up  erben  fi)n, 
bat   enne   oor   ogen   i)ebbe   Onbe   ptp|be,   Bp   bot  I)e  mit 

)  ^ci)  üi,     ')  9(0.  Di.     ')  $tD  Bitj 


(inet  gübe  otle  tqJit  beä  t§o  genebigex  6i)  eitne  möchte 
roefen.  SSaitt  fine  luft  ijS,  Dmme  goen  tmbe  ioe§eu  mit 
ben  men^jctien  fiitbeien,  fiic  tfto  (itant  bc  [e^btr  f«r  dH' 
atfjtfain  in  buffet  ffl(en  raeren)  fjefft  |e  ®obt  (uluen  fange 
tt)bt  imbetiic^tet  mibe  geteert,  beß  fo  lange  bot  ber 
inenfcfien  bo^fieit  ^efft  ouer^ant  genommEn,  aütibe  bertiatuen 
@obt  be  aQeine  Dnbe  bat  ooQenfDntmen  gubt  Q§,  fe  nic^t 
lenget  mog^cn  üorbregen  Slljo  leeftu  bat  ^e  müntliit 
aibam ,  ßai)n ,  Onbe  ber  meer  tt)o  bcin  giibe  Dnber' 
ritztet  [jefft. 

Sßnbe.tDO  tDot  ^t  ^pr  Don  ^efft  opge^olbeit,  fo  ^efft 
^e  boc^  iiiii)t  Onberlolen  ben  einen  baben  tmbe  ^coiJ^eten 
oiier  ben  anbcren  alle  ti)bt  t^u  tenbeu,  bc  bc  menfi^en 
t^om  guben  (eren  mibe  uormonen  folben,  Dp  bnt  ofjo  nan 
ben  menji^cn  fine  gübc  betont  Bnbc  gepr^feet,  unbe  be 
men[<5en  \aüiä)  mochten  roetber.  Cuerft  bpt  b^fft  atteS 
ni^t  mögen  ^etpcn,  3)an  enttid  |d  fint  fe  iicd)  atte  ön= 
ge^oriam  geroeft,  Dnbe  6e&6ett  ©flbeä  ftemmc  nnb  roorbt 
ooracfttet,  ^a  nic^t  bat  atleine,  funber  od  QÜe  iJäcDp^eten 
onbe  ®abE§  bener  gc^önct  Onh  ootmotbet.  Slfjo  ^efft 
@cibt  aü  tt)bt  Dan  anbegin  ein  Dotif  n^ebberummc  gefönt, 
bat  (ine  getiefte  (ctbe  fiolben,  (inen  bittigen  namen  in 
eeren  ^tibm  Dnb  (allit^  rocrben ,  SSnb  ^e((t  bar  tfio 
mannigerlet)  ^^atriorc^en  onb  $r»p^eten  [is  iitj'']  SKofen  mit 
ben  onberen  3Jrop£)etcn,  5ßte(tet  onb  Jfti^ter,  §ettog  Dnbe 
S'önningcn,  Dnbe  attcrlct)  finc  bencr  «roEcfct,  Sann  et^ 
fiefft  nit^t  mögen  geraben,  Sntlidi  (int  (e  afle  entfallen, 
Dnnute  geroorben,  Dnbe  nummanbt  trotbe  gubt  boin.') 

3iu  tfiom  (ate(icn  alä  ®obt  \aif)  bat  fo(t  Dnbe  aröe^bt 
((^^r  mit  ben  menf^en  Dorlaren  roaä,  Dnbe  bat  (e  geinen 
ißropÖEten  ^ö«"  motben,  ^efft  noc^tanö  ®obt  bc  albet^ 
gubertljrnefte  (eiffbebbet  ber  inenfiften,  ben  menfrfien  nidit 
wolt  Derlaten,  SJnnbe  mo  roai  fe  fc  (eer  Dnbancfbar  nieren, 
^efft  be  not^ton  Dt^  Dnut^iptedliter  leefften  ftnen  einigen 
gebaren  ®one  gefönt,  offt  DoDic^te  be  menfi^en  ben  ent= 
feen  mörben,  Dnbe  ^e  mochte  einn  nie  Dold  Dorfameten, 
bat  inn  tiilli^eit  Dnbe  geret^Ht^eit  finen  namen  priffen 

')  v^a.  Eiiij 


roolbe.    S"  fif   £)Efft  ^f  Reiben  bor  l^o  finen  ©onne  ( 
it^endel  unbe  enne  auer  Q\}or  finen  ^iUiflen  beic^ 
einem  Hönninct  ingefot^,')  bat  i)t  en  fineit  roiHen  fotbe  » 
tünbigen,   onbe   \t   tf)o  ruften  finem  uabtr  t^o  einem  e 
genenteti  ooirfe.     9iu   be  Soiie  ©obe«  i)%  gefomi 
^effl  be  6obtfcfiap  onb  ben  toiOen  fineS  oaber^  mit  aUei 
D(i)te  ai^ct^i^i'^tet,  ^e  l)efft  gefoc^t  bat  uorlarcn  ^^aepit 
unb   Dp   finem  ^olfe  roebctumme  töo  bcm  oober  gebro ' 
onnbe  roo  mal  Ije  ni(I|t   na    finei'   nierbe  Dp  erben  ent(( 
15a   geworben,  ban  i)^  Dan  ben  unb  and  beten,   od  otS  ( 
®abi^  gefanten,   gfböbet  geivorbeii   ^Jfoi^tan,   too  icol  t 
feer  (fein  büpten,  fo  ^eRt  ^c  i)d  bot^  ein  oot);ifen  u 
(antmelt,   bat   ii)n  mort  ^efft  >Jl>genDnimen,   unbe    bat   1 
boinn,  iDat  fin  loitte  »eer,  geneiget  roaS.     Suffe,  na  b 
^e  fe  fulueii  geteert  onbe  aßent  mat  ^e  uan  finen  ^emmef-- 
fc^en  uaber  entpfangen,  uerTimbigct  ftabbe,   l)ä  ^e  n\f  uan 
enne  tt)o   Semmel  geuaren,    Snbe  Dp  bat  fe  inn  aQen  gp 
f(i)idet  motzten  ftn,  ^efft  §e  en  ben  f)ittigen  geift  etnwj 
tröftet  unb  meftei  aUer  luartieit  t^o   gefatit.    @eet^  bu 
»Otiten   nu   bat  <£^Tiftnä  alfo  oorfarnelt  l^nbe  mitt  einocl 
geifte  begauet  ^efft,  mai  be  gemeine  (S^tifti  Dnbc  einn  onM 
fancf  ber  fjiQigen  tertfen.  ■ 

^Ilfuä  tiefft  be  billige  Eercfe  6egunncnn,   bat  i)€  einM 
gemeine  ©obaneS  öotcfeä,  »an  Soben  unbe  .öetbeu,   onbü« 
allen  ootcferen  ber  erben   oorfammett,   bat   inetcte   be  leer! 
fl^tifti  ^efft   DpgenDntmen,    ficf   barinne   na   bem   miQenu 
ß^rifti  t^om  pri)6e  ©obe^  fineä  oaberö  ge^olben.    3>u{ftl 
gemeine   \ii   od  bo  Dorton  roarofftit^  onbe  alleine  @abeS 
Dolrf  geroefen,  Sünbe  roo  roat  fid  be  Soben  od  Sabeg  6e> 
lomebcn  unbe  bat  umb  Slbra^amS  Dnb  beS  gefettet  miHeii, 
nocfttan  be  mite  fe  S^tiftuni  ben  Sone  ÖJöbeä  Domorpen, 
onbe  nidit  annemen  rootben,  fo  ^efft  fe  ©obt  [5»]  od  t 
iBorpen,  nnb  ^efft  fid  oon  ben  |)cibenn  be  ß^riftum  fiiH 
Sone  annentcn,  gcnebit^tid  lat^en  uinben. 

Stem  nu  Dort  mibet  tiefdieit  dou  ber  ^^Qiget  gemeii 
<£f)rifti   t^o    metten,   ^a  bcm   fe   pammerlid  Dort  na  berl 
tibt   ber  Slpoftolen   uetflert    onbe    Derro&flet  i}i  getuorbei^l 

')  Cfcl.  ij. 


W^o  od  bat  nic^t  gefimbeä  bantine  gebleufti  i)l.  ®d  ii§ 
»an  n6ben,  bat  men  fIiti(öEitI  »nberfc^eibe  root  be  ^iüi^t 
G^vifllife  gentcinte  eigentlttf  (5,  Unbe  roat  et  t^oMiöv. 
fflJant  iii(i)f  ad  bat  E^nftenn  ^etb,  qä  (X^tiften,  mer  be 
red)tf[fiaven  in  ß^rifto  fleit  ünnbe  teilet,  bat  «§  ein 
e^tiften.'i 

9iu  be  teerte  ßfitiftenn  gemeinte  ^§  buffe,  ©in  bDir= 
(ammelinge  grol^  offte  flein,  bc  mit  luarer  befentniffe 
S^rifti,  Qtjo  Dp  S^riftum  gegrütibet  ^S,  bat  fe  atlcine  fine 
rebe  Ijolben,  cnbe  afl  finen  iDitlen,  onbe  gcbnbe  Hoden' 
brengen.  SBeH  üDrlammclingc  be  aljo  ijcfc^idet  r§,  t)8 
morljafftii^  eine  gemeine  S^rifti.  Sfietden  öuetft  ^ir  inne 
ntangelt,  o^jt  be  Jc^oinn  I)unbertmael  ben  nameii  ^efft,  fo 
r)i  (e  boc^  in  bcu  raar£)eit  geinc  gemeine  G^rifti,  33at  bif 
mar  qS,  onnbe  bot  be  teerte  erlenteuiffe  Eöi^ifti  roe,  onbe 
roat  fier  ie  fi),  unbe  bat  ^e  aüeine  be  falidimafet  unbe 
$)eqlanbt  iV),  be  grunbt  fl)  ber  Sötiften  Borfammcliitge,  be= 
tüget  be  ((grifft  aUent^atuen  ouerflöbit!^  (Sfai.  ^'püj.  dtemmet 
mar  ijtf  roiQ  inn  ^tjon  einen  ftein  leggeii  etce.  weider  Dp 
em  truroet  (at  nii^t  ooifc^emmet  nterben.  j.  $etr.  ij.  9Jiat^ 
jDi.  gifft  S^riftu*  fnWeä  mit  Haren  roorben  tt)ouocfian. 
Siar  fptetft  fte  tffo  finen  gungeten  al(u§.  SBen  jeggen  be 
menifc^en  bat  bar  ft)  beö  menft^en  ©onne  etce.  SJnbe  ^e 
fprcci  nuc^  tt)D  eti,  aßen  feggen  gi^  ban  bat  icl  6in?  5)o 
anttüocbe  ©ijmon  5IJetruä  trnnb  fpract.  3)u  bift  Sö>^iftuä 
be*  teuenbigen  ÖJabeS  Sonne,  onnbe  roo  bu  bax  lulueft 
niiber  lefen  mai^ft,  bat  od  up  bem  gmnbt  nI{o  t^o  blinen 
uan  nöben  i)^,^)  bat  roi)  aüeine  uns  an  be  rebe  öfirifti 
I)olben,  unbe  boin  mat  fin  raiflc  Hö.  tetuget  f)e  apctibar 
futuen  tf|D  |i)nen  jüngeren  onbe  fpcedt.  @o  g^  minn 
tporbt  öolbet  Jo  fin  9I)  matafftic^  mine  ^i'mgeren,  unbe 
mebberumme,  gp  (in  mine  frimbe  (0  gi^  boet  oHent  mat 
itf  iuB)  beuetle.  Ouerft  roe  fid  mit  nnberer  lece  onb  ge= 
bflben  befummcrt,  be  nmc^  geijn  Si"'flf'^  ^°^  frunbt  S^rifti 
fin,^)  ünbe  ber  t)alnen  od  ntiftt  inn  ber  gemeine  S^rifti. 
ffiant  bar  ttjo  en  betjürt  niimmanbt  ban  be  jüngeren  tmbe 
fruTibe  E^cifti.  be  fine  leer  onbe  gebabe  ^otben,  ^ptumme 


■)  mal.  Bij    >)  30.  Bij.  30. 


>)  äRat^.  rrWiii. 


50 

aU  etii'iftuiS  )ine  Slprftoten  ot  Sunbe  ümnte  t^o  iammetei 
fine  gemeinte  (prod  be  ibo  en  onbe  gcff  en  i>uffen  beuell. 
@aet  ^en  unb  teeit  alle  uöldter,  b6pet  fe  inn  ben  namtn 
iei  ißalier«,  be«  ©oneä  nnb  beä  ^ittiflen  ®eifteä,  t»b 
leret  fe  [gi>]  t)olben  afl  bat  id  iura  beualen  iitfibt.  Sittt  «(b 
leren  tj^  bat  fe  enne  ®abeä  raiCIen  inn  S^ri^o  D6it|olbetl 
»nbe  leren  möftenn  oan  gcunbe  Dp.  So  je  bann  be  le« 
Bpnemen  onbe  Sönger  K^rifti  roei'en  roolben,  folben  [e  fe 
böpen.  ©au  mebe  le  tS^riftuin  anlögen  Onbe  finer  ötQigen 
gemeinte  ing()eliuet  roörben,')  ^ax  na  t^om  Icflen  Dp  bat 
fe  frunbe  ß^rifti  aiüc^ten  bleuen,  folbcn  fe  be  geböpten 
leren  l)o(ben  aQ  bot  S^riftuä  benalcn  tiefft,  5!Bo  bu  bqt 
lEarlict  börtjen  in  ben  9EpoftDltfc^en  fcftrifften  Dernemmen 
ntac^ft.  ©eet  btt  Qä  be  teerte  gemeine  Ü^iifti  oan  anfand 
gemeft  onbe  iffet  od  noi^,  ban  offt  fid  fii)on  nöflc  anbereu 
ber  K^tiflen  gemein  nnnemcn  roo  ban  od  be  rechte  webbec' 
[^rifteffc^e  ^upe  be  ^ßapiften  boin,  iffet  bodi  ibeE  onb 
Dmme  fuä,  3bt  ^ä  nit^t  all  golbt  wat  bem  golbe  gelid 
fc^inet, 

9iu  Dort  roo  Dt^  ben  Dötgerötten  lic^tetid  mad)  oer^ 
ftaemi  roetben  bat  troyetlet)  nm  erften  üon  noben  fint  onbe 
ben  reiften  Etitiften  gemein  t^o  beficren,  Slemptltrf,  mit 
rechter  ertenteniffe  S^rifti,  inn  CStiriftum  geloeuen,  Onbe 
atteine  fine  rcbe  beroare»  onbe  ^olben  allent  roat  be  6e= 
«alen  ^efft.  @o  t)ö  leibet  oetrtein^unbert  jor  ^cr  biiffe 
raaifieit  fo  gong  Doruelfc^tt  uorftoppet  mibe  Dnber  gebnicfet 
onnbe  bat  albermeift  baid)  ben  pameft  onbe  finen  anhand, 
bot  nien  fdiir  ber  tecbteit  S^riftlüen  gemein  geinen  ooe= 
ftappen  tan  oinben  Dp  erben,  Sßnbe  all  ttio  buffcn  leftcn 
tiben,  öuermiß  ber  Ilar^eit  ber  tbctumft  S^rifti,  be  nu 
fine  gemein  loebber  op  fiDunien  Dnbe  fpijt  aKen  b^tfdien 
Porten,  t)erlid  ntafen  roi(,  bot  Ud)i  ber  niar^eit,  be  leer 
beg  b'^is^"  Siiongelij  Qä  ^er  Dör  gebroden,  £c^  leuer  me 
liebbe  bortien  fpreden,  Seitl)  bor  i)ä  ein  rec^tft^apen 
SEiriften  m^  octfroygen  ein  gemeint  E&riftiV  bau  aÜ 
meren  fe  affgetreben,  bat  ron  mal  mit  ben  ijjropbeli-n  onbe 
äßauto  töo  buffen  tiben  od  fpreden  niöditen-)   ^ebbe  mi 


ölobt  ni^t  ein  naloteten  bcholben,  rai)  rosren  Ql§  Sobonia 
onb  (SomDria  DitiniefDinmen 

Cfft  nu  i)ummaiibt  &ir  inotbe  ou  tmi)m;Ieii,  offte  vtx' 
neiitcmi  bi)t  Iiilue  al(üä  gefc^ein  t^o  roefen.  SBot  an,  fo 
iniflen  rot)  ein  qtlirf  ftude  licfitlid  beroilen.  ßrflÜd  öan 
ber  recdler  erfcntniffe  E^rifti  bat  i)t  fi)  be  einige  unbe 
leuenbiße  @abeä  Sonne  onbe  bot  bot  roorbt  t)ö  fteifctt  ge» 
iDorben  etce.  9Se  ^efft  iod)  bamann  be  raor^eit  geioetten? 
unbe  föltfe  loocfieit,  ali  ^D^annei  unbc  bc  olbe  ft^ti&enten 
bctigen.  ^oij.  be  be  lögen  ftraffet.'J  3)«  fcfiribenten  be  er 
bq  tilicEiten,  ii  btt  tibeit  ber  älpoftelen  angefangen  DDt= 
buftert  t^D  roerten.  Stein  Dan  ber  ettöjinge  E^tifti  bot  £ie 
QÜeine  onje  enige  mibelcr  onbe  jaltc^mafcr  QS  Dnbe  bot 
men  aßein  Dp  em  |in  Bortrourocn  (etten  jal,  ^ffct  nic^t  apen^ 
bar  bat  et  Dotbüftett  \)S  geroelen  met  fuluec  onb  golbt  ftein 
Bnb  öolt,  loa-  [5  ij »]  tec  onb  btait,  iinbe  be  Dorftotuen  ^iHigen 
ünb  lömfdie  bnÖen,  etce,  bar  ddc  ge^olbcn  jin  önnbe  bar 
an  be  jalii^eit  qS  gefodit  gelDorben,  btt  t\ä  befanbter  ban 
bat  rai  Dan  nobenn  at^tenn  bot  oöle  oon  l^o  fi$nuen, 
Dnbe  ^ebbe  gobt  l^o  on^  mal  fprecten  mot^t  alä  ^e  DDr= 
mnI3  tf|o  3uba  unbe  ^ierufafem  but^  liietemiam  ge^ 
fptafen  ^efft.  So  DÜÖe  ftebe  bu  ^effft  0  Suba  fo  vbüe 
@aebe  tieffftu  od,  unb  fo  BoeCl  ftraten  alä  in  bt)  fint,  D 
Öljerufatem,  fo  ddH  fi^enttitet  oltaer  tiebbe  gq  opgeriii)tet, 
up  beni  gl)  bem  93aal  gerötctt  ftebben.'-)  Sßqber  bat  men 
inn  bet  gefunbet  leer  (i:£)rifti  nic^t  gebleuen  en  l)«  önbe 
fine  gebabe  nic^t  ^efft  ge^olben  ban  mit  ibetcn  menfc^en 
leren  befft  omme  gegaen,  betngen  genoictt  bat  Eecreet  onbe 
33ectetall,  Sonfilia  unbe  Staluto,  tinbe  bc  gnnge  gturoe' 
lide  affgobeffdie  benft  bc  noi^  tjm  'iJäaraeftbDtn  in  froange 
t)i,  Dnbe  tbont  beite  od  ben  @uangeliffi^en  noc^  ^aibc 
onfleuet,  bat  ip  tbo  erbarmen  ^ä,  ffijanbt  alö  be  $ere 
fet^t,  Dd)  roerftu  tottft  offtc  Warm,  ban  betnite  bu  fo  rolat 
bift,  fo  mott)  id  bq  Dt^tpqen.  2t(jo  roert  od  beter  bat  ?e 
gan|  papiften  bleuen,  ban  bat  fe  mit  ^aluer  roar^eit  Dnib= 
gacn,  ?a  boc^  ifaiut  marfieit  geine  roar^eit  i)5,  3So  6ueT= 
mi|   ben  Dijff  bullen  jundfrouroen   bc  mit  tjotuet  TOor^cit 

')  i-  3".  m    ')  3f-  ü-  ri 


De 


^anbelben,  iäiotl).  550,  tetüget  Dnbc  anioiifeel,  butcn  ge^ 
flatlen  roetbeii.  SIIjo  be  Suterffc^En  be  ber  ilJapiftiffi^en 
latinfi^en  äret)!)'en  uoaitbt  (inbt,  (e  ^o(^  oetbomen,  onbe 
eigene  emelebc  biibefjt^e  miffen  onridilen,  gor  euen,  ali 
mtxt  inn  latitio  üiieler  t^o  ^anbeten  tan  in  belli  bübeffi^. 
2>it  latf)  bQ  t^D  I|eiten  gaeit  teue  tefet,  onb  bebend  et^ 
mot,  (0  luereftu  ane  tiüi)ucl  bem  gieren  prqfe  geucn,  tmb 
be  raorl^etf  mit  onS  befennen,  et!)  raolbe  ttjo  land  ftl 
folbeii  IDQ  oan  allen  {i^iifftlic!  Dermalen 

3iu  na  bem  imi  gei'flc^t  i)ebbeii,  niat  be  teilte  $itllg( 
@:txde  \)ii,  Unb  roat  er  tt|D  betört.  Dd  wo  fe  üoruatlen 
qs,  bat  (e  tmaren  fraarlicf  t^o  ereii  ftote  loibbetumme 
tontmeii  Fan.  <3o  mtllett  loq  itu  eittlid  feggen  luo  fe  buid) 
(Sabeä  genabe  bi)  önä  gereftitueect  uä,  ünb  hdc^  bagelilel 
Wert  Bermeert,  91nSen(f(iif  io  rag  burc^  ®abe3  genabe  Mb 
®QbeJi  iDorbc,  na  uößen  moc  onnbe  ar&eibe,  be  reifte  ünbe 
Dtbentlile  leer  li^riftt  Doiftaen  l^ebben,  @o  ^ebbe  roi)  önS 
bot  na  od  bcgcrt  tf)o  fr^iden,  ^n  bem  fieuet  ©obt  tr- 
roedet  be  Dnö  (0  rot)  getoiiit^  roeren  in  ben  namen  gobe* 
gebüpet  l)ebben  Dnb  aljo  fint  mt)  ouecmi|  einen  geift  ein 
-  lift  in  eine  broberlide  liffbc  t^o  ^ope  geraoffen,  alfo  bat 
iDp  tf|o  ^olben  Qtabe^  roott  uitbe  gebot  mit  diiiftlitcr  ge^ 
meinfdiap  onbet  ein  anbcrenn  unnä  ftebet  ni^le  beflitiget 
tiebben  cnbe  od  not^  beflitigen  ja  alfo  od  mat  niQ  noi^ 
bogeliteS  unber  »qnben  !onnen  bat  ©abeä  roiSe  t)<S,  bat  roille 
m?  boinii,  et^  Eofte  roat  [%i\'>'\  etft  mit,  S)i)[  legge  rot)  nii^t 
t^o  unjem  prti6  ban  ottein  onlem  ®obt  J^  be  eer,  be  enS 
t^o  fotden  liue  nie  gejcliapen  onnbe  finen  Sonne  S^rifhim 
t^o  einen  t)öuebe  öuec  on§  gefatb  ^efft  9iu  f)ir  oan  ge= 
noc^,  ban  bes  fijt  nü(^  oerniaent,  mo  in  bet  gemein  Sf)n(ti 
Wat^offtige  üergqffniffe  ber  (unben  1)3,  cnbe  ein  at>en  loec^ 
tt)o  ber  jQtidieit.  9llfo  t)i  ein  engen  portlen  baruor,  bor= 
umnie  ftribet  bot  bat  piJEtten  in  tbo  gacn,  ban  ööle  legge 
id  iuro  Bocroar,  fpredt  Efiriftuö,  Kerben  bar  na  tioc^len 
t)nb  bod)  iiit^t  fonnen.  %mmptlid  Dan  ben  an  toia 
be  ^u^uaber  upgeftaen  t)S.  onb  be  bor  öerftotten  ^effl 


')  niat  öij  Siice  jiij 


3iaTi  tiolbinge  bei  qebaien  ®abe»  onbe 
guben  raetcEe. 

®at  Üiegeitbe  flapüti. 

S^gntemtnate  loi)  ^^r  &euörenä  oon  bsr  £)iliigen  Verden 
(äJ  gejc^ceuen  |etiben,  otib  bar  gefacht  alö  ett)  roaer  t)d 
ioe  bai:  ingegt,  Ditb  bat  binnen  ein  fiünbt  S^iiftt  begert 
l£)0  bliueii,  bat  be  futuc  mötfi  ^otben  aO.  bot  genne  bat 
e^tiftuä  geöabben  ^etf'.  4'''^"'""'^  mitten  mti  nu  acrt  »an 
^Dlbinge  ber  gebabe  Sabe§  onbe  guben  raercfen  niat  mibet 
trotteten,  ißnbe  bat  bct  orfafe  mcnt  lut)  ^ir  ijn  inanniger' 
leg  oöleitl,  bcibe  Dnbet  bcm  gelerbcn  onbe  od  geineinen 
manne  \pbrm  S)e  ii))inion  oan  ben  guben  roei'deu  cnbe 
^olbinge  ber  geöabe  ©obeö  beuinbe  rofl  «oft  bricrtei). 

@cfl!id  iqnbt  bc  *|äopiften,  be  t)Dlben  erc  gebic^lebe 
^ü<^ell)e  DÖi  be  lediten  guben  mevcfen  onbe  roetten  ji^qi: 
oan  ®übe§  gebaben  Dnnbe  inotben  nit^t  tE)o  jeggeit,  »nbe 
oetmeijnen  bau  buri^  be  äatic^eit  t^o  erlangen.  fflJer  buffen 
i)Ö  bc  mantef  mal  \o  ieer  tt)o  Ic^ort,  bem  $eSR@3i  JQ  foff 
Dnbe  band  bat  men  ere  fc^anbe  inat  feen  tan  onbe  bat 
vai  ni^t  Dan  noben  q€  fe  togber  up  t^o  beden. 

S^om  onbeiben,  fo  fint  be  gemeinen  @uange!i(f(^en, 
buffc  berömen  (id  fo  fecr  beä  geloucn  onbc  fjolben  (trf 
bar  mit  unuerftanbe  an,  bat  (e  fc^qt  gang  nic^t  offt  gar 
roeinii^  Dp  be  ^albinge  bet  gebaben  @abeS  onb  Bp  be 
guben  werde  Qt^t  EiebbEn  ünb  jeggen  apenttirf  Dt£|.  be 
guben  roerde  en  ^elpcn  nic^t  t^or  jalicfieit  etce.  3!)ar  tt|0 
mutet  cn  be  buuct  it)06  loert  \aU  bat  je  jid  in  ^olbinge 
ber  gebabe  ®abc§  Dnbc  in  ben  guben  werden  öueben  fo 
iolben  !e  üor  öqpDcriten  unbe  §i[d)e£erä  gcjc^Dlben  roetbcn. 
3;ujTe  meininge  ^efft  leqber  bem  ffiuangeLio  groten  fdiaben 
Dtib  Idionbe  «ngebrat^t ,  cnbe  aiä  roal  I^d  beteuerten 
mannigen  menifc^en  in  be  oerbömeniffe  geletibet  be  firf  be* 
geCouen  be^  (Suongelij  mit  ^ate  ber  ^Jjapiften  tinbe  bet 
gelifen  £)eb6en  angenommen,  San  be  trafft  beä  ©elouen 
unb  beä  föuangetij,  omme  ioba-[5iiio|ner  oaljc^et  meininge 
roiHen  Dorgcten,  onbe  möten  ber^aluen  roerder  ber  böfetieit 
entlid  gefi^utben  roetben,  ali  Et)tiflii8  Dan  ben  fpredt  bc  fid 


fier&mebeii  fe  f)eblicit  in  («nen  Kamen  gepto^fietert  onb 
nmtiber  grtm  ajjatf).  uij, 

I^om  berben  fint  od  etücte  be  feggen.  ^olb^nge  ber 
gebabr  ®abEä  Onb  ber  giiben  laercfen,  fint  mol  nütte  Diilit 
Dan  ii&beu,  bau  be  tnenft^e  oertnai^  Etti  nic^t  bot  ^e  (e 
ÖDibe  Diibe  bo.  I)u(fe  meininge  mafet  od  mennitfi  guW 
^ettc  uerjaget.  battet  fid  in  ben  ftrnbl  Bnbe  arbeitt)  bai 
quabe  tt|D  öuerroijnnen  onbe  bot  gubc  tfjo  ouflenöreng*« 
nici(|t  begeuen  bot. 

9Iu  ti^r  oon  1}S  mcU  oan  nöben  bat  ein  G&riften 
xiiS)i  OnberiDl)fet  flj.  ^ijrnmnie  rau  be  brijerleq  uorganbe 
mcint)nge  Bnreiftt  ünbe  ergerlid  (l)ii,  luottan  be  beiben  leften 
be^Ip  bet  fi^rijft  Rd  onnemmen.  So  roiHen  rot)  bnttS 
®Qbeö  t)ülpe  önbe  genabe  ben  rechten  uerflanbt  Bon  koU 
binge  ber  get'abe  ®abe§  Biib  gnben  merrfeti  upbeden,  onb 
üerfiop^ien  bat  bor  mcbe  be  erbom  t]m  biiffer  foten  (unber 
roiber  roeberlegginge  ^a(  genoi^jam  betont  Unb  od  Detmiib« 
mögen  roetben. 

gtf)  i§  iiQ  Bnroebcctptedelid  bot  @obt  oon  an  beginne 
ben  menld&en  ein  gebctö  gegeuen  tiefft,  meld  ^e  mit  bat 
fte  (al  öolben  Bnb  fid  in  (Qnen  (euen  barna  ft^iffcn  ^"j" 
leeftu  beibe  im  olbcn  Bnbe  nflen  teflament,  Sot  ®Dbt  inn 
eroige  fegen  Bnbe  r^d  entlid  ben  gcnnen  t^o  fei^t  Bnnbe 
geuen  roll,  be  nth  bet  boit  finen  millcn  BoUen  brengen, 
in  geinen  titelten,  \a  Bcnie  fe  )uetten,  batan  feilen,  etb 
lofte  od  iiff  Dffle  roat  etb  (afl.  ®eutt.  Bj.  3fra^el  bu  falft 
Queren  Bnb  I)o!ben  bat  bit  et^  boeft,  bat  et^  bt)  roaQ  gt)a, 
Bnbe  bu  feet  Bormctet  tBerbeft.  roo  bl)  be  ^SDtfö  biner 
Beber  ©obt  t^o  gefacht  ^efft,  ein  [anbt  bar  ^annit^  Bnbe 
meld  nnne  fliit.  etce.  ^tem  in  bem  iigen  teftament  fpredt 
SfiriftuS .  6t^  «erben  nidtjt  ad  be  bor  fpreden  |ieer  .'^eer 
in  bat  ^eramelrile  lommen,  funber  be  bor  boin  ben  roiClen 
mineä  Babetä  be  ^ni  !)emmel  t)#.')  .'pitrup  leeft  be  gon^e 
fC^rifft,  fü  roerftn  beuinben  bot  fflobeä  mifle  muti)  gebaii 
roefen,  onb  fine  ge&obe  gcbolben,  SJnb  bot  mit  aller  for{6= 
folbidieit  onb  nerftljc^eit,  roiClen  rofl  anberS  t^o  bem  leuen 
Bnb   in  ®abe^   rijfe   ingan   ?(I«   Gfiriftug   fectjt  3)(at.  ji):. 

')  9Hat.  öi; 


55 

SBoltu  t^o  bera  teuen  ingait  fo  fiolbe  bc  gefiabeii.  SJnbe 
SPaul.  Sp^ilip.  ij.  ajfit  friii^tcit  Bnb  feieren  roecrfet  juio 
eigen  faHit^ett  et«,  Sttfug  fo  bu  be  I^rtfft  mit  einfolbigeii 
ünb  gelilen  ogen  anfüft,  fo  öeiiiubcftu  ttüditl  borull),  bat 
nit^t  alleiiie  be  tiotbinge  bec  gefcnbe  @obeä  oitb  bc  gubeit 
roerife  iiütte  unbe  Dan  nöben  fint  (unbec  od  bat  numniant 
i)nt  tife  UJflbeS  fommen  mad)r  be  nidit,  jo  oerne  &e  ge^ 
metten  ^efft,  ©abeä  milten  üitnbe  gebobt  [5  iüti]  mit  ber 
batt  tJoHenörat^t  ^efft. 

3i3t)  ((ebben  ber  ^opiften  niein^nge  Idd  ban  ocf  ticii 
Qngeroert  l)S  nic^t  bar  duc  angefet)n  bot  \oi)  bor  Dc^teä 
ipat  Dp  antiöBtben  lüiilen,  ban  ctt)  ys  qbel  ftüdiclge  »nbc 
affgöberne  bor  (e  inebe  umme  gaen,  9iu  op  ber  gemepnen 
Suangettii^en  meininge,  be  fpreden  ^otbinge  bei'  gebaben 
©Qbea  Bnnbe  be  gilben  loeccie  fijnt  nicEit  uon  nuben  t^o 
bec  jotic^eit,  aHeiue  be  gefoue  matet  rei^tuerbic^  ünb  ja= 
lic^  etce.  §l)r  anlniorberi  roq  op  unbe  feggen  m^t  ber 
ganzen  Ic^rifft  bat  tube  neen  t^o.  SSnnbe  etil  ^S  ein  feer 
groff  Dnb  etgedid  önuerftanbt,  roant  roo  be  guben  wecdt 
l^r  utt)  ucrai^tet  roerben,  fo  ^3  biiffe  ineint)nge  ein  orlafe 
bem  gemeinen  man  ber  fleiilc^lifet  frijticit,  alfo  bat  bu 
[t|qr  mec  frqbcit  offt  ti}D  mqnflcn  mal  (0  gtot^  hvf  ben 
(£uangeliff(^en,  alä  bQ  beu  ^^af>iften  offte  anbcren  D^nben 
niadift,  §irumine  roo  mi)  ^i)r  tbo  oörenä  Dtf)  ber  fi^rifft 
angetfiagcn  bebben  bat  @abeö  rDljdc  cnbe  gebot^  mit  ber 
baet  Dp  bot  alber  nernftigefte  moten  geban  luerben  alfo 
DV  bat  ber  Dnuerftenbigen  Euang  elifid)eii  broelinge  uermQbet 
tmnbe  be  tieilfame  martjeit  bcfonbt  möge  werben,  mitten 
'  raQ  ^qr  Dpi  lortfte  n^at  Dnbe  ido  men  boen  mot^  anKiifen. 
Stnfendlii  moftu  ^i)t  bebenden,  bat  be  menfft^en  finber 
Dp  erben  in  funber^eit  fqnt  troierteg.  StempttiiJ  ongelöuige 
vnbe  gelöuige.  ißan  ben  Dngelöuigen  metten  mq  bat  be 
fonber  S^rifto  affgefc^eiben  Dan  ber  gemeine  ^fraeliä  fint, 
in  roetcten  be  gnrfte  bitffer  roertt  [in  rocrd  t)efft,  in  roal= 
tüftii^eit  beä  fteiff^cS  bc  boen  bat  eren  ftetjf^e  Ditbe 
ftinnen  gefuftet  onbe  fqnt  (inber  fceS  tornö ')  Süffe  gelid  [e 
Dan  ®Dbt  nic^t  en  metlen  oRt  t^om  menqgeften  nic^t  tet^t 


en  tennen,   olfo  betümmet  eit  fe  fiti  mit  fl)neu  geöabeu  oi 
ni(^t,  ban  ^ir  Dan  qö  nitfit  iicit  t^o  ji^riueii. 

9tu  töom  anberbcn  Dun  bcii  gelöuigen.  3;t)t  fint  ban 
nu  be  geläuigen  i>e  neide  na  bcm  fe  Dan  Q^^rifto  getioit 
Dnbe  reifte  erfentntffc  eclaitgct  ^ebbcn,  ^cbbcn  gelofft  in 
fqneit  nomcti,  anbe  fiel  flong  mit  Sficiffo  alfo  üereijniget 
bat  fe  aUent  tnat  buten  dbi^ifto  i)ä  o&i  bred  Dnbe  unflobt 
gelben.  ®l)t  ftnt  nu  be  re^itftöapcncn  Stiuiften  onb  ge' 
löuigen  Dor  melde  fid  (S^Tiftu^  fuluen  gegetien  Eiefft  onb 
fiefft  fe  erlifet  «an  aHer  Dngereditidieit,  fe  geceiitiget  fid 
fuluen  t^o  einen  eigenen  Bolde  bot  bot  folbe  Dol^offiii^ 
fin  aUec  guber  neide.')  @eitti  atfu€  fteit^  etfi  nu  mit  einen 
red)t  flclöuigen,  roanner  ein  nienff^e  bat  (Suangelion  Sfjtifti 
6&rt  Dnb  be  futue  gctöuet  bau  an  önbe  nqmpt  tl^riftum  Dp, 
fo  meiben  bem  fuluen  menffdien  öuermig  ben  geloueu  in 
S^tiftum  otte  fi)He  oörigen  fünbe  nnbe  iniffebaet  oergeuen. 
ißnbe  bat  alfo,  t)ffet  fate  [S  üij"]  bat  ^e  befi  t^om  enbe  uott 
an  t^o  boen  onbe  tf|D  Kolben  be  gebabe  S^cifti  beftenbic^ 
bliifft,  fo  fül  l]e  jatiiS  fnn.  Slnberä  offte  Ije  fd)on  bufent= 
mal  getofft  ^ebbc,  boet  ^e  @abcS  ttiiQen  nic^t,  önbe  qS 
oettfimqcti  in  fqnen  gebabcn.  §)q  uolget  ^e  nodt  he^ 
fleiffi^eä  tuft,  fo  motfi  be  boi^  ftexuen  trnb  niat^  in  @abeä 
flülben  nii^t  bliuen.  ^Efo  fpiedt  ^auluS  t^o  ben  gelöuigen 
t^o  älome  SRoma.  Düj .  ?)Tff i  fafe  bat  g«  na  bem  fleiffc^e 
teuen,  fo  roetbe  gl)  ftetuen  muten,  fo  gi)  ouetft  butdi  ben 
geift  beS  fleiffifiee  werde  böben,  metbe  gq  leuen.  3teni 
G^riftuä  fed)t.  Qofian,  u.  Se  gabt  geban  ^ebben  meiben 
Öcrüör  gaen  t^o  bet  uetrifinge  beS  leuenS,  be  ouetft  (|uobt 
gebaen  fiebben  tt)o  ber  üorrifinge  beä  geiic^teä.  etee.  .^tr^ 
umme  beuelt  od  d^dftu^  finen  ^iingeren,  3ßan  fe  be  ge^ 
louigen  geboept  ticbben,  fotben  fe  en  leren  i^olttn  aüent 
Kai  i)e  en  gebaben  i)abbe.-)  iMlfuS  beuinbt  etb  fid  in  ber 
mar^eit,  bat  nic^t  aÜeine  gelöuen  funber  od  DoHenbrcngenu 
mit  ber  baet,  allen  (Sabeä  miQen  t^o  ber  falii^eit  ni'itte 
Dnnbe  Dan  noben  i)^.  |)i)cum!ne  be  atjo  uölen  rnib  feggt 
be  ^otbinge  ber  gebabe  &abe^  tmnbe  be  guben 
^elpcn  ni^t  tfjo  ber  falic^eit,  be  erren  feer,  (jebbcn 


')  litu.  ij.    >}  3)!all^.  riuiij. 


"»»?» 

tM 


57 

toben  geloueii,  Diib  pti)8(n  beit,  (jicbigen  be  ft^^dt,  fo  (e 
bot^  fiiluen  fint  tnect)te  bet  uorberffniffe')  Stti  lüDcrt^  ^qc 
»tf)  [icfttelicf  Dorftacn.  3;at,  be  fttf  be3  getouenä  nnnemen 
imiietleq  (iiit  Siimmige  bar  öon  roq  nii  gelcK^t  öe66en, 
nilideii  maU  gebuen,  bat  ^^riftuä  nor  [e  geftorueii  l}i. 
mögen  ccf  raaß  [ibeii  bot  l)e  Je  mit  finen  blobe  gen)a(f(^en 
Öefft,  Duetft  ^i)r  bq  taten  je  qbt  btiueti,  ^ot  fe  f^ne  Doet= 
j^to4]):ieii  Dotgett  folben,  cnb  aKe  [inen  iiiiKen  mit  bec  bat 
ouilenbrengeu  ai^ten  je  et^  fq  nic^t  Dou  neben  tl)D  bet 
fadic^eit,  meet  bit  (int  Batjft^e  gelouigen,  borne  junbcr 
tuatter  be  öölc  ftoltet  rootbe  iDetten  bor  nidit  a^ter  en  Xjä, 
alä  ij.  ^et  ij.  ünbe  Suboä  batlui)bet  oan  Dtl)  (ptecfen. 

X&om  onbetben  (int  etlife  ie  toal  rec^t  Dölen,  nempt* 
licC,  bat  Wa  »an  nöben  t)ä,  li)o  ber  faUtc^eit  mit  recfitec 
crtentniffe  geloueu  an  6^ri(tum,  al(o  od  t^o^olbenbe  nde 
(ine  geSobe,  roaitt  eli  be  pco(j^eta  3lbacucf  fec^t,  Sc  ge^ 
letzte  leuet  fineä  getouenö  onb  Qo^anneS  (ec^t,  33e  ge* 
rci^tic^rit  boit  be  ijä  gere(f)t.  Duetft  be  (unhigel,  i)ä  Dt 
bem  buuef.^)  ®at  ^it  be  SutterfSi^eii  be  geiECfitii^Bit  nüeine 
ben  gelouen  üorftaen,  Onbe  be  (iinbe  beit  Dngelouen,  onbc 
otfo  op  be  roetdc  gein  ac^te  ^ebbcn,  qä  eqn  ©opt)i(ti((^ 
i^jtiffunbt.  %an  geiec^tic^eit  boeti,  tfi  ut^  reiften  gelouen 
mit  ber  baet  ®alieS  willen  bon.  ©unbe  boen  qä  Dtb  OU' 
flelouen  ®abe§  mitten  mi]t  ber  boet^  cntegen  boen.  ^nbe 
l)it  bebende  roai  fli^tic^lid  be  ficf  beä  getoueitS  annemnien 
ünb  (eggen,  (e  teunen  ßl|viftum  Cuetft  (int  oot(ümebe  önb 
üna[öt(am  Dnb  (unbigen  [g  üifi']  bat  \)i  boin  tegen  cbri(tua 
gebott),  taten  (ic£  Dan  bet  lu(t  bu((er  roerlbt  aiicrminnen,  be 
fuluen  (unbe  ijö  nötte  (roatei  han  roeren  (e  tingetöuitft  onbe 
unroettenbe.  9II#  Scfiuun.  am  ij.  fedit  mere  gq  6tinbt  (o 
^ebbe  gl)  geine  (unbe.  3fu  gq  öuerft  (precfen,  gR  (eEient 
botumme  bliuet  jurae  (unbe.  «umma  fummarum  @obt 
roil  gef|Dr(Qni  ijebben  tmbe  uollenbrenginge  jineä  mitten, 
Sltjo  gehört  ban  tmqerleq  t^ont  teerten  c^ri(ten.  IJKemptlicf, 
23ot  ^e  in  St)ti(tum  re^Kt^npen  gclöue,  Onbc  bat  be 
^iflit^tict  roanbett  inn  atte  finen  geöabcn,  iöan  ben  erften 
(ec^t  S^tiftuä,  igo^anniä.  Dt.  bal  i]^  be  mitte  mined  uaberä  bat 

')  ij.  5pe.  ij-  3«CD&  ij    ^)  3t6a.  ij  i  So.  iij. 


gt)  gel&ueii  an  ben  ben  tje  gejanl  ^efft,  San  bem  onbereira 

(pKi^t  ß&tiftuö,  ^ofionnig.  jd.  ®1)  fint  mine  frünbe,  }o  gt) 

boet  aQeg  mat  tcE  i^uiu  (leueDe,  ^iibe  ^^aulu^.  ij.  Si^effal.  üij. 

LjDot  1)^  be  roi)llt  @ab(ä,  iuroe  öiHit^mofinfie  etce,  roat  nu  b* 

■ixdite  ^iQit^eit  u§  m{tdi(tu  in  Jacobe  le(en.  qnt  j.  (So^jittd. 

P         ?3entnQ   (ort   omme,   l>u   maift   ^t)r  fo   B&He  gloleil 

ffiden  Dnbe  mit  DDgenii  tlaberenii  bo  bebedeii  q(S  bu  rouil, 

fo   toörbt   bo(6  ü6r  ©obt    nidit  gelben,   bon   finen    roiHen 

mtlt  ernfte  gebacn  tic&beit, 

3a  feggeii  nu  root  ocE  be  guet^ertigen,  leuer  ÖSobt 
iDt)  rootben  ^a  gerne  ©abe-ä  niillcn  boeti,  nietr  tut)  f6nnen 
noi^  oerniogenö  nic^t,  Slnbtroorbt,  Et^  t)ö  toar,  Don  Vjii 
fuluen  mögen  toi)  tS  mti)l,  Dnbe  fo  fange  IpQ  noc^  Dn= 
getDuit^  Dnbe  onwettenbe  |t)i!bt,  iiehbe  roi)  nod)  luft  no(Ö 
mac^t  bart^D  Onerft  na  bem  tot)  gelouii^  getoorben  jint, 
be  rooerfteit  befeuuen,  Dnnbc  (Sfirriftum  angenommen  ^ebben, 
fo  fiebbe  rot)  ban  od  be  mac^t  finen  roiUen  t^obonbe. 
nicfit  Dan  ün3  fuluen,  mer  G^tiftnä  gifft  fe  Dn^,  atjo  fli ' 
3of)ann.  j.  be  en  angenominen  i^ebben  ben  (leefft  ^e  ma( 
gegeueu  gabeS  finber  t^o  tüerben. 

SÖD  iDi)  burcfe  91bam#  tjall  inn  be  geuendeniffe  be8 
buuel^  geuatten  (in  Dnbe  bot  futiber  Dnfe  egen  fi^iitt  Üllfo 
roerben  id^  burdi  Gfitiftiim  luebbetumme  Dorloft,  oiibe  frij 
gematet,  funber  onfe  eigen  Dorbeinft,  äßannex  loo  ban  nu 
oann  Gbrifto  fr^  gemafet  fin,  fo  finbt  tot)  iDarafftid)  frq, 
Dnbe  Dngebroungen,')  Siat  gl  roß  moegen  Dnä  roenben  ünbe 
!eren  mar  ^en  loq  joifleir.  ätö  S^rifluä  futuen  \tdtt 
3[oi)ann.  an  bem  ac^tenbe,  ©o  iuhj  be  Sone  fri)  mafet, 
fo  fin  g^  roarafftic^  frg  ©obt  niit  geinenu  gebnmugen  benft 
feebben,  ier^atuen  loeWe  burc^  Götiftum  fine  beiner  toerben, 
ben  gifft  fic  frt)t(eit,  vp  bat  fe  enne  friioljllii^  beinen  unbe  ge^ 
Iroenet  joetben,  offte  Dorac^tenn,  onnbe  Oer^|(iiHjbömet  roetben. 
3a  fecfiftu,  bit  ^efft  ja  ein  menffi^e  Dan  fitf  fuluen 
nii^t?  Sint.  ?)at  en  feggen  1D^  od  nidit,  2iann  @obt  fumfit 
em  DDv  Dnbe  gifft  tbt  enne,  unb  mannev  6e  ibt  eme  ge' 
geilen  befft.  aU  bann  ^efft  t)e  ib  1)d.  S^e  $ere  gifft  einen 
t)beren  fin  pnnt  Dnbe  bcuelt  bat  ^e  bantiebbe  tpoter,  gijfft 

')  Md.  d. 


tbe. 


et»  barmebbe  maifit,  bat  f)e  ibt  boen  moegE,  äfielcfcv  tiu 
fle^orjam  fin  Bnbe  6rengenti  eer  punbt  Dp  be  meffel  band 
be  roerben  ongenomen  trnbe  bdonet,  ®e  ibt  Qiierft  nic^t 
bön  ltit)IIfn,  in«  flrauenb  in  be  erbe,  be  roetbcn  geftraffet.') 
©ummo.  ®obt  gifft  einen  liebeteii  io  üote  bat  Eie  an 
nümmanbeä  uerbDineniffe  fctiuft  öefft,  bon  (Sobt  en  fjefft 
ge^nen  fuften  ont  bobe  b€§  funbetä,  ^c  gifft  einen  ^ebern 
niadit  fid  tf)o  beferen.-)  San  leiber  be  meifle  beel  lüljt  nitf|t, 
q{8  S^ciftuS  fec^t.  SBo  üa!eti  fiebbe  icf  iura  lötflen  Dot= 
fatnmeien  als  eine  (luii&enne  ete  fu!efifEn,  mec  gl)  en 
^ebbennitftt  gelöillet?-')  >QtiX  DnimeborSf  nümmaiibt  (precfenn 
ift  en  tbnne  @obe§  iDtDenn  nic^t  bön,  mit  notnen  be  9e= 
tömä)  ijg,  SSant  fuWen  i)ö  borfi  be  mactit  gegcuen,  onbe 
(ortumme,  wemme  ÖSobt  fin  fieucti  onbe  roorbt  let^  Dör» 
btegen,  betn  gifft  öe  oif  be  inac^t  bat  ^e  ett)  madi  an* 
nemen,  Unbe  ^olben  offte  [aten,-*)  Söattu  onberS  caiifeerft 
ebber  normenbeft,  matt  bq  uot  ©obt  nii^t  entfiftutbigen, 

9io(^  roibet  geuen  be  gubt^vtigen  mal  oöx  Bnbe 
fprecfenn.  ^d  bin  boäi  gnbeS  iridcnä,  geneigel  onbe  be= 
rettt)  QÜenn  ©obeä  roiäen  t^o  botn,  6epitige  ml)  Dif  ffebeä 
batno,  noditan  tann  ttf  etfi  nidft  alfo  t^o  luegen  btengen 
qI§  i(t  matt  gerne  molbe,  bat  mi)  f)erlelile  teetf)  q§.  9(nt= 
morbt,  @tf)  l]§  Qpenbar  ütö  bet  fcftrlfft  bat  be  gubtroiHigen 
@Qbeä  benet  mottjen  ftriben  tegen  ben  onioip  beä  böfeen, 
be  butc^  anportinge  be§  Inftett  inn  bem  fteifft^e  oltibt 
onberfteit  ben  tibber  ßötifti  tt)o  ftörten,  unnbe  t^o  auet= 
roinnen,  onbe  roöit  od  olfo  feiioiten  root  gefroetfet  tegen 
finen  »iden,  bat  [)e  molbe  bat  et^  better  mere  onb  (an 
fo  balbe  ni^t  auerroinnen  aU  fee  uiot  gerne  Toolbe,  bann 
t)irumme  en  »ä  £)e  nic^t  macf)tlö»  ®ai)Vi  roillen  Ifio  boinn, 
ban  fülctenn  ftrQbt  mil  @obt  »an  em  ^e66en,  onbe  roe 
bapper  onb  menticf  ftribet  be  fnl  gettöiiet  ti'erbcn,  onb  be 
auerroinbt  be  fatt  a£[  bejittcn.'*)  9Ö«  roolben  oUe  raatl 
rtianner  rai)  t^om  ftribe  g^ann  bat  ml)  all  nueriBunnen 
^ebben,  mcr  be  arbett  ^ört  barttiD,  onb  etf|  roid  mat  foftett, 
bau  bliuen  tDti  in  efiriftD")  Onbe  feren  mi  niifit  motmißii^ 
»an   em   onbe   geiien   onS    ben    bögen    geunngen,    )unber 


')  5DIat  K»  ßuc-  nt     ")  6)  «iij 


1.  xüi]    ')  3"-  Sol 


^olben  DnS  uaft  an  Qgiiftum,  !d  ^efft  i)e  onä  bc  aun- 
njinninge  tljo  gefacht,  onb  roq  oetmögent  aH  in  bem  1« 
onä  ftard  iiiotet. 

^lirumme  Dp  bot  lulj  fluten,  loo  @obt  raÜI  bat  n»} 
ftntrt  roiHenn  [cyi.j  boin  ioflen,  olfo  luil  ^e  od  bat  ml)  tegfn 
beS  Bojen  tuft  unbe  millen  fttiben  Joden,  f)eii  be*  ttjo  btt 
tt)bt  bat  R)^  auerroinnen,  onbe  ban  follen  mq  ul^  al  bc^ 
litten.  Cuerft  merbe  lov)  oon  bcm  &&§en  ouetrounnen, 
önbe  geue  mx)  onö  bem  iuluen  geiiangen,  O^  atme  fo 
iflct  oetlnten,  ^irumnie  lat^e  ein  qbet  fqn  biipuEeren,  Mit 
@obt  tf)o  beld|6[bigen.  alä  geue  ife  Dn»  be  ma^it  nldjt 
gubt  tE)D  boin,  tinbe  roeerfc  [in  (diult  bot  wti  qunbc  im, 
mer  ein  ^eber  Sefrcfftigc  Jirf  in  bem  ^eren,  Bnbe 
moc^t  finer  ftetde,  tefie  an  ben  tiatnil'c^  &ai>ti  bot 
befton  funne  tegenn  ben  liftigen  aitloip  be§  biiuet«.'! 


ÖQu   bem    fnjen    millei 
^at  Xeenbe  aapilel. 


1 


L 


fC%  i}ebben  \id  be  gcietben  t^o  bnffer  ti)bt  gonj  ^efftis 
^  bemoet,  iei  roiUen  bei  mtnfcEien  £)a[iien,  bc  eine  inil 
Dnb  Decktet  ^e  (i)  fcQ,  be  anber  öuerft  (ectit,  unbe  bat  mit 
fminberen  fnorten,  i)t  (t|  eigen.  1)«  myie  nii  be  geleeiben 
aljo  t^D  fiopc  tollen,  fteibt  Uiber  be  atme  fimpele  mon  in 
groten  öebtutf  nnb  tto^uel,  be  eine  Ijolbt  mit  biiffen  be 
anber  mit  ben  gennen,  öuerft  nummant  ftcit  gewi^  onbe 
»nroanifelbar,  roo  ban  be  (i^riftcn  biUict  fotben,  bat  fumpl 
batuan  I)ev,  bat  Je  niev  Dp  be  geletben  fetien  ban  op 
(gabeä  tDorbt  onb  be  gclerben  feiten,  mant  \e  erer  ln^fifieit 
önb  Detnunfft  mer  na  bencfen  Dnb  baruor  fempen,  ban  Je 
bet  iledite  mor^eit  onb  ber  fimpeler  Jdjrifft  no  trachten. 
SBnb  Je  en  lichten  eren  üetftanbt  nic^t  na  ber  fc^rifft,  met 
be  Jcftrifft  bugenn  Je  no  eren  oecftanbe.  3hi  fo  rot)  bf 
(rafft  ber  gobtlider  Jcfirifft  butc^  gabeö  genaben  gemenW 
t)ebfaen,  onbe  oerflan  bat   ntrfit  inn  ber  tebe  onb  in  ben 


')q 


lüocbeit,  mer  in  bei  baet  ©nbüB  rqfe  gelegen  i)ä.  iünb 
bei  E)a£iien  ®abe^  motbt  mit  bei  baet  Dt^gtbiudet  unbe 
üecuolget  mot^  luecbeit  £)efft  onö  ©obt  in  buffer  Jute  od 
einen  gejunbcn  Dorftanbt  roeber  gcgeucn,  ben  rat)  iifo  fiiiei 
ete,  onb  ben  giibt^erligen  Üfo  gube,  nii  roiffen  entbecfen. 

SJnfencflitf  niot^  in  buffei  jäte  fl^tiit)li(l  bebai^t  tuecben 
bat  @Dbt  gerecht  q^  unbe  numntanbc  Ditcedit  en  boet  onb 
bet  ^alueit  nummanbt  (unber  fin  eigen  jt^ult  oorbömet, 
»nbe  öd  nummanbe  tegen  fincn  raillen  äoli^  malet.  3Jtti 
gtotei  ei&aimljnge  Boifitnipt  ^e  ben  menfcften  mal  mit 
oitbeibinge  finec  genaben  ban  i^e  broind  immtimiibt  be  fuliie 
an  tt)o  nemmen  offte  tt)D  latern,  roant  jo  tje  bat  hebe, 
loeien  )in  geiirfite  nid)t  te[f)t,  unbe  fo  ^e  ben  einen  mei 
jolid^  niatebe,  offte  üeibumebe,  fnnber  fi)n  eijgen  fdtuU 
mere  ein  anfetjcn  ber  perfonen  bq  ®obt,  önetft  bat  \@  ij']  ft| 
Deine,  bl)t  iä  nit^t  nobi  mit  uölen  moiben  t^o  beroqfenn 
be  roile  be  gan^e  ff^rifft  Df  buffen  gtunbt  uttitöpt 

9iii  fal  ban  ©obt  gerecht  fin  unbe  fine  geriefte  roatofftic^, 
roo  etf]  Ungetmijuelt  unbe  niaei  qs,  fo  en  mac^  t)e  jo  nummanbe 
Dntec^t  boen,  ban  molö  einen  gebeten  Dotgelbenn  alö  ^e 
et()  ooibetnet  ^efft,  bem  be  enne  Dan  gangen  tieiten  gebenet 
Öebbenn  onb  mit  gebult  in  guben  loetrfen  beftenbi(^  geroefen 
finbt,  ^lif;  eer,  Dnbe  bat  tinuetgencEtife  mefen.  Duerft  ben 
be  jendl^fc^  fint  Onb  bei  mai^eit  nidjt  ge^Difam  fint,  mei 
fint  bet  ongeiee^tic^eit  ge^orfam,  ungenabe  anbe  t^orne, 
bröffniffe,  onb  ang^  auei  üHe  geilen  be  bai  fluat  boen,  etc.') 

33em  na  fo  ^eefft  @obt  ben  menffi^en  Dan  anbegtn 
gefi^apcn  bat  f)e  folbe  in  ge^otfam  onbe  geiei^tit^eil  fin 
bener  fin,  öuetft  barbt)  ben  menfc^en  einen  fmen  müt'ox 
gegeuen  off  E|e  ett)  boin  molbe  «bei  nii^t.  $iiuan  f^^retft 
be  ft^iifft.  Sleutio.  EJ.  ©ect^  id  fette  iura  gilben  cor  ein 
fegeninge  onb  ein  oorflotinge,  ein  fegeninge  fo  g^  ge^or= 
fam  fint  etc.  ein  ooiflöfinge  fo  ni(^t  etc.  3tem  icu.  xrj.. 
3d  belüge  iura  ^üben  ben  f)ernme(  onbc  be  eibe,  bat  id 
bat  leuen  enb  ben  bot  doi  bine  ogen  gefat  ^ebbe,  be 
fegeninge  onb  be  oormolebiiinge ,  ooitüB  bot  (enen  Dp 
battu  leueft  onb  bin  gefleckte,    ^tem  Seele.  £t.  ©obt  f|cfft 

')  »0.  a. 


Dan  6c((in  ben  menft^eu  fleniatet  Bnb  eit  getalen  in  bet 
[)anl>t  Jiiieä  caöee,  fie  f)efft  ge&abe  onbe  ßeuell  bortit)  ge> 
bon,  moltu  be  gcbflbe  bemnren  fo  futteu  Je  bt)  berooten  etc. 
fit  ife^t  bTf  »örgefat  roatet  tinb  Dur,  mar  l^o  bu  nioll 
fltecf  bine  tionbt  Bt^,  S8&r  ben  mcnfft^enn  ^ä  bot  itüoi 
cnbe  be  boit,  bot  gubc  un"be  bat  (juabe,  roeWet  em  befiogef 
fal  em  gcgeuen  roeiben  etc.  ^Ifo  ^efft  im  @Dbt  qt^t^aptn 
ben  itieniftiien  onb  f)efft  em  finen  ftqen  roiltoer  geyeuen, 
bat  gube  offtc  bat  quabe  lt)o  oorteiSen. 

Stein  nod)  meer  öefft  @obt  geban,  öp  bot  £|e  oo  bei 
funbe  Dnf(^u[bii^  cnb  ein  tec^t  nditev  tnüge  fin,  SIIS  ^bam 
inn  bent  ^ßarabl)^  bebrogen  biircfi  be  frourne  Di^  bem  gc^ 
^Drfam  OabcS  gefallen  roa§  Bnb  @obt  ben  l'uCuen  mit 
einet  genebiger  t^ufage  gettöftet  Bnbe  ofgctic^tet  fiabbe, 
Dnbe  barna  Saijn  be  erftgeboten  ©one  Wbamg  tuibber  tf|o 
bet  funben  geloctet  roocbt,  Bnb  in  ber  Bp)nle  ^abbe  finen 
brobet  lf)o  höben,  l)efft  ®obt  ben  futuen  oöc  be  Ii&§e  boit 
geroatnet,  onb  teotin  einen  ^erf($er  6uer  ber  funben  tuft 
get)eiten,  ban  alfuä  fljratf  6e  t^o  Saqn,  roaröan  biftu  fo 
lurnic^?  Bnb  mariimme  is  bin  angefictite  aifo  üetfc^aten? 
pffet  nid)t  alfo,  fo  [®  iji»]  bu  quobt  böft,  etl)  lt(^t  be  funbe  in 
ber  (jDiten,  ttnb  in  b^  fal  ft)n  bogerte  fi;n,  Bnb  bu  fatft  öuet 
en  ^etf(^en,')  Sltfo  ^efft  gobt  bem  Bnnöfelcn  Stbam  ein 
gebot  gegeuen  onb  mit  biumenbe  bd  bobel,  o6r  fae  funbt 
getoatnct.  Siefgclifen  ben  funbttüftigen  ßain  ben  nauolgenbe 
joft  ber  bßfe^eit,  31emptlicf  be  funbe  angeinifet,  Bnbe  bat 
bur(§  getiiatfcfiuet.  SSanner  nu  ©obt  ben  mcufcften  ni^t 
olfo  gefcbnpen  ^ebbe,  bat,  raanner  t)e  gubt  Bnb  nuaet  et= 
fennen  (an,  Bnb  Bör  ogen  futt)  bat  t)e  ban  einen  fr^en 
roittöt  ^efft  t^o  Berfewfen  mnt  be  ">''.  \°  iBf^"  ®abeä 
mornen  ai  omfüä,  be  fc^rifft  raer  od  Balfcfi  onb  I6gen= 
Öofftid),  Bnbe  ttolbe  entlid  ©abcä  fc^ulbt  fi)n  bat  be  menfttie 
funbigebe  Bnb  Borbömtt  morbe.  Ouerft  bat  fq  Oerne. 
§»rumme  motel  Doft  onb  onmeberlptcclliii  Bolgcn,  bat 
©übt  bell  inenf[f)en  öcfft  gefdiapen,  Bnb  hefft  eni  ertentnoffe 
gubeä  anbe  nuabeä  Bor  be  sgen  gefat  Bnbe  bar  bt|  einen 
ftqen  tnilför  gegeuen  tE|o  tierleifen  roelde  bot  tfe  toil.  SIH 
bot  Uli)  Bor  nngetetenber  jcfinfft  genoc^fam  i)^  belüget. 

')  ßeii  üi) 


Uta  0)3  bat  bi)t  noc^  ttarcr  roerbe,  fo  (at  men  flytt(§ 
boi  Dp  le^en  bot  be  (grifft  (ect)t  can  uerfcljfinge  onbe 
luilf&r  bfg  gubeit  attbe  quaben  i>ai  n>q  bat  annemmen  unb 
Dnä  laten  bcfiagen,  onb  oon  ben  roiüen,  bat  gute  offte 
nuobe  mit  ber  baet&  t^o  Dudenbrengen  offte  t^o  miben, 
SBannei:  »nbe  fo  bolbe  be  ertentitiffe  bcö  gubeä  Dnb  niiabe^ 
ben  menfc^eii  Dor  be  ogen  gefat  toert,  fo  t)efft  ^e  ina(^t 
Dan  6eqben  t^o  feljfen.  3q  bot  nit^t  afleine,  mer  od  be 
tioiii  ni^t  burd(i  möt^niillige  funbe  in  oortetbe  finiie  ge^ 
geuen  fint,  toerben  in  «ren  fetten  van  ©obt  ttiom  guben 
Dermant,  Dnbe  oor  bat  quabe  getoarnct,  rao  bann  n)eber= 
umme  bat  roebcrip^l  in  ben  iiien|ii)en  Bonn  ben  buuel  ge^ 
breuenn  rooit,  wat  bot  be  men^t^e  üorfijft,  nieKeii  ^eren 
£)e  beinen  rotil,  be  ^elpet  em  Dotton  iolcfen  beinft  t^D 
üiiUen&cengen  Ötobt  tf|o  bem  gubcn,  be  büuel  t^o  bem 
auaben.  SBon  foWen  uerfeifen  mib  nermnnen  ^effftu  ein 
Kfetiipel  ODt  bem  gefeite  in  9Iböm  ßoin  mibe  ber  gefiten 
mer,  ^n  bem  gefette  ouerft  fteffftu  ®abe3  apenbor  roorbt 
boruan  ti'tgenbe,  otä  SJeutro,  jj,  jjdj.  unb  jEf.  9temptlicf 
olfuiS  ^d  utmme  öcmmel  onbe  eerbe  £)uben  oner  juto 
t£)o  tuge  pcI  ^eb6e  juiu  leuen  Dnb  boit  fegen  onbe  Dor= 
flotfinge  öörgele^t,  bat  bu  bat  leuen  feefeft  ctcc.  ^ofue 
jjiüj.  ®o  fptatf  ^Dfua  t^oni  aottfe,  g^  fint  titge  ouer 
iutD,  bat  gD  juro  ben  $evenn  Dortaren  ^e&öen  bat  g^ 
emme  beinen  ^fa(m.  E.jDiij.  ben  meei^  ber  niaer&eit  ^ebbe 
ict  oortaren.  etce.  JSt^nt  ^iitii'^uni.  f.  Siupet  be  frenibben 
®5bber  an  be  gt)  Dorlaren  ^cbbct.  Sßan  ben  niarnenn 
bat  @Dbt  inn  ber  menffdien  ^eertenn  boet  cd  inn  benn  be 
gein  gefette  en  fjebben,  noc^tan  mant  fe  be  ^nnerlite  ep 
tentniffe  [®ni«|  ®abeä  Derat^ten,  onbe  fübonige  lonrninge 
@labeg  ni^t  enn  Dofgen,  gerii^tet  tcerben  fiefft  ^^auluS  tE|D  ben 
9tömern ')  mit  tieDen  roorben  genD(fifam  t^DUorflan  gegeuen. 
San  bem  od  bot  @obt  ben  Reiben  betont  qä,  fed)t  $aulu« 
t^om  älom.  am .  j.  @abeS  tom  nam  ^emmel  luort  apenbar 
auer  atte  gobt  Io6c  roeften  Onbe  onrecfit  ber  menfft^en,  be 
be  lDnr|eit  ©abe^  Dpfiolben  in  bem  unredjle,  roanbt  bat 
tiinbic^  q#  Dan  iSobt,  «3  em  geopenbart,   ban  @obt  ^cfft 


64 


etft  cn  apenbort,  mant  [ine  nnftc^ttife  nicken  Dan  ft^e^Jtimgt 
ber  niertbt  on,  buii^  be  geldialjenn  fint  betäubt,  gefeeti 
roerben,  Cd  baxiit^  fiu  eioige  frofft  unnb  gobt^eit,  alfio 
bat  fe  gcin  tinjc^ult  enn  Reihen,  bereite  fe  erfanbten  bat 
ein  @Dbt  1)^,  tinbe  bebben  en  nidit  ge;)i:iget  aU  ernenn 
®obt  noii)  gebürtctet  ctce.  ÜJnb  gelict  mo  Je  nicftt  ftebfien 
geot^tet  bat  Je  ein  rocttcn  gabeä  bebbcn,  \o  ^efft  ©obt  fe 
orf  borgen  gegeuen  inn  einen  ootfeerben  ftn,  etce.  ^tent 
Dann  bat  roat|d|Duroen  not  bnt  bo^e  bat  inn  ben  Ijerten 
bei  men([^en  Jc^üt^.  jpretft  he  Dort  bai  na  inn  bat  anberbc 
®Qp,  onbe  [ecfit.  @t^  en  15a  gein  anlegen  ber  perjonen  ooc 
©ob,  raeltfe  funbcr  gejette  gejunbiget  ^eböen,  be  roerben 
Dif  junber  gefette  Dorbömet  loetben,  DTib  melde  in  bem 
geiette  gefunbiget  ^cbben  be  inerben  butcf)  bot  gefette  ccr- 
örbelt  metben.  Sffiant  nic^t  be  bat  gefette  ^ören,  fint  ge^ 
lei^t  Doet  @Dbt,  mer  be  bot  gefetle  boen,  roerben  rei^t' 
uerbid)  fiit,  ban  fü  be  ^ifi^fit  be  bat  gefette  nit^t  en  öebben, 
unb  bo^  Dan  naturen  bön  beä  gefetteö  qn^ott,  be  futiien 
be  roüe  fe  bot  gefette  ni^t  en  ^efiben,  fint  fe  fict  fuluejt 
eiin  gefette,  bacmebe  bot  fe  beroifen  bcä  gefcttel  raertf 
fi)  gefc^veuen  i)ii  eten  Herten,  bot  en  ere  getnetten  belüget 
bar  tt)0  od  be  gebonrfen  be  fiil  unbec  einonberen  Dorflogen 
eber  entf^ulbigen  vp  beit  botfi  bar  @>oht  bot  oorborgen 
ber  metifft^en  riiiilen  roört,  or!uiibe  mnne^  Suangelionä 
burcö  S&efum  GJiriflutn  etce. 

Seetö  alfuS  fint  bau  olte  menfc^en  «an  (iiobt  ge^ 
fc^apcn  unb  begenabet  be  ocf  ben  ®obt  get)n  utbroenbic^ 
roorbt  noi^  gefette  gegeuen  ^efft,  bat  fe  ei)nen  ®obt  be^ 
!ennncn,  tinbe  bitti^  ere  e^gen  confcicntien  vöx  bot  lioefee, 
»nb  ttfo  boen  bat  gube,  geiDOmet  roerben,  roolben  fe  onberä 
ad)te  bor  Dp  ^ebben  nnb  @obt  prifen  tinb  banden.  @d 
od  bot  5ßouittä  fei^t,  fe  en  fint  nidit  onft^ulbidi  [0  fe  ti 
nit^t  en  bocn.  3tu  Oocie  mer  genoben  \)i  ben  roebber 
unren,  ben  ®obt  fi)n  oerbunbt  pnnbe  gefette,  1)0  finen 
einigen  Sone  gefi^entfet  »nnbc  betonet  ^efft  i)n  allen  et6 
(q  Reiben  ^oben  ebber  ßtiriften  fo  uöle  em  etlentniffe 
gegeuen  roart  Dan  @Dbt  tinb  fineS  roilleni,')  äebben  fe  od 


')  ij.  Gor.  üiij. 


G5 

van  fiobt  be  madit  ttiouovfefen  bat  'ji  iti)  mätn  [@iiji>j 
boiii  offte  latenn,  raant  etil  fulde  mai^t  Dan  Sobt  niifit 
ßegeueii  rone,  to  loötbc  gobt  od  nicftt  oau  em  eifii^en 
iBont  UflR  einen  oberen  bar  na  f)e  D&IIe  eiitfangen  tiefft 
ali  IS^tiftii*  fei^t.'l  ®em  oute  gegeuen  i)3,  bor  (al  uötle 
non  geeiifc^et  roetben.  Slljo  be  (nnbev  geJette  auertreben 
unb  funbigen,  nempttid,  auer  ie  eitentniffe  tinb  niarninge 
gabei  eter  cDnlcientieii  tngebelbet,  joUen  Juitber  gefett  uet= 
laren  (i)n,*)  SJnb  be  in  bem  ge^ette  innbigen  foHen  burcö 
bat  gcjette  gtöfftlitev  geriditct  roeclien.  ®e  üuerft  unbet 
bem  öuangetio  funbigen  onb  bc  betonte  roar^eit  (itirifti 
ouettteben,  ütib  oörgeSen  be  uörige  reininge  etet  funbe, 
be  iBCvben  itocö  gröftifer  geftruffet  roerben.  3"  fiimma 
Bnb  forttitf  bau  oan  ttjo  rcben,  bat  na  einen  oberen  9e= 
geuen  i)S,  roil  ©obt  roebetutnme  Dan  ein  e^fic^en/')  Sinb 
.  otfo  l)efft  @Dbt  einen  iiberen  jo  u6!e  nia^teä  gegeuen  önb 
genaben  angebaben  bat  nummartt  be  {i^utt  f»nec  0Dib6m= 
iiiffe  ®abe  tiiorelenen  ina<^  1)an  \o  DÖIe,  bat  lec^tuerbige 
geritzte  ÖSabeS  eruaven  luerben  tfio  ber  ftraffe,  mot&en 
betenncn,  et^  fi)  ere  ic^uit,  onb  ]t  ^efaften  &a!)ei  loiüen 
Dorac^tel,  anb  fid  onermi^  eer  cugen  (jerte  «an  @obt 
tv^denä  affgemenbt. 

'ültfui  [toen  nu  beä  inen|fc^en  fafe  Sobt  be  attnei^tige 
be  eim  ®obt  gtotec  erbarmijnge  mib  einiger  geceditidieit 
i)ä,  iiegenabet  erftlid  ben  inenfc^en  mit  [inet  onb  fineä 
Inillenä  ertentniffe,  fettet  em  (;uet  unbe  quaet  uor  be  ogen, 
9l)fft  em  bor  beneuen  madjt  tifo  DÖtfefen  bald  gube  offle 
bat  quabe.  ®an  ]üi  fpredt  be  Jperc  buvt^  SDtofen.  Sat 
itf  bl)  ^uben  gebebc,  liS  bi)  nidit  tbo  ^oge  noc^  tt)D  oeme, 
bat  bu  möditeft  feggen.  ^e  nmiK  cnä  Qn  ben  Ejemmet 
flogen  Dnb  un§  bat  btengen  bot  roii  ett)  ^öien  anb  boen? 
etf  i)g  od  nid|t  an  gen  ii)bt  beS  meteä  bat  bn  tnoc^teft 
{eggen,  Itie  tuiL  Und  auer  bat  meer  cioreu  Unb  et^  Dn9 
tf)orcten  bat  voi)  ett]  tiuren  onb  bün?  ban  ett)  t)8  bat 
iDotbt  üaft  na  bi)  bi)  i)n  binen  miinbe  onb  i)n  binen  Herten 
bat  bu  et!)  boeft.*}  9ted|t  (olbe  (iiobt  fi)reden  bu  en  boerfft 
gein  orfafe  noä)  utt]f[ud)t  füfen,  noc^  ietinige  Unfc^utbinge 


^)  i;u.  i'ij-    ')  S"i'  EK  Jtuni.  j. 


1 


')  8».  !li-   •)  S 


«6 

maUn  na  tiem  bu  tiu  min  gcBotC)  weift  fiefffhl  be  tniM 
folrfeä  tl)o  crnieten  sitb  ltic  boin  offte  t^o  (nten. 
tlörcn  Ott  alle  oornianuitge  ber  i(i)riffl  be  to  ben  pub* 
re^en,  roeWe  oflc  to  uergcueä  gefc^ccn  (o  be  menftfte  geine 
mactit  [febbe  |i(f  bar  na  t^o  li^iden,  ban  ein  rjbtt  infinem 
grob,  mecr  ODtniad)  ein  36be  ban  ein  ^eibe,  noifi  niecr 
ein  ßbrifteit  boti  ein  36be,  Sßnbe  ein  obet  batna  f|e  öuetle 
genaben  uan  ®obt  entfangen  fieefft,  ban  oDeine  ®obt  göfit 
be  gaiie,  bat  gefcruict  öuecfl  bet  fulucn  Ufom  guben  ebber 
t^om  quaben  i)ä  bet  meit(f(^en  mibe  foÖen  bat  na  uan 
®obt  Ott  gerichtet  werben') 

^t)r  otf|  onbe  vtt)  ber  ganger  billiger  fcftrifft  (fo  Beer 
be  Qn=[®iiij»]berä  redit  geheelt  Wort)  i)S  (taet  onbe  apen= 
boer,  bat  ben  menfft^en  aljo  bone  erlentniffe,  beä  guben 
onbe  nuoben,  et^  fq  ban  burc^  bat  gejette  bcr  natur,  burdi 
*IJtDp6eten  onbe  gcfett  Wo^x,  offte  butd)  bat  ©unngelion 
onbe  geift  6f|xifti  Dan  ©übt  oör  gefiolben  onbe  gegeucn 
roört,  onb  bat  6l]  ein  ftl)  roilför,  alä  be  ^eet  fct^t  üerluefe 
bat  leuen  etce.  S)an  fo  ltei)t  be  menfidle  nidit  t£)o  min 
t)m  fttibe,  ©obt  Dotmanet  onbe  toifet  em  tfio  bem  guben, 
be  buuel  äuerft  t^om  guaben,  roelrfen  be  menfft^c  ban 
oottüft  t^D  beijnen,  beffutuen  fne^t  rooett  fie  aU  S^rifhiä 
fet^t  ^o^onn-  wij-  be  funb«  boet  i)g  ein  tnei^t  bet  funben. 
onbe  iouluä  SRom.  Bj.  ^ffiettet  g^q  nttftt  bat  roetcfen  gp 
julii  begeuen  t^o  Inediten  qn  ge^otfam,  bat  gi)  beffutuen 
(neckte  fobt  ben  gli  getjDrfam  fqt,  ctE)  (q  bon  bet  fmibe 
tt)om  bobe,  ebbet  bem  geljotlanie  t^a  bet  gere(^ti{^eit,  roo 
fofbe  fllfuä  be  ft^nfft  böten  fpteden  bnt  top  onä  begeuen, 
onbe  bat  mq  et^  folben  bren,  ünbe  tvt\  en  mißen3  nit^t 
boen,  mnnnetä  mi]  bnfe^  loiüörg  onb  miUeng  geine  moc^t 
en  fiebben.  3)Qt  omme  ^nt^  ftuit^  @t£)  qä  roac  roi)  ^ebben 
Don  onS  fuluen  noc§  erfentniffe  noii  toqifoer  no(^  ntiffen. 
qa  nicf)t  auet  aU,  ©obt  en  göeuet  Onö  tan,  Onbe  loen  ^e 
es  nic^t  en  gifft,  bat  oan  roött  ^e  elE)  orf  nicfit  eiiffc^en. 
Ducrft  ein  qhev  fe&e  lua!  tt)D,  bat  punt  bat  de  oon  (Öabe 
entfangen  ^eefft  bot  qe  elfr  recfit  ge&nife.  9tummont  fptetfe 
3(1  en  fan  beö  nic^t,  (o  em  boc^  (Scbt  be  mac^t  gegcuen 


tiefft,  Xan  fulctcä  gqfft  eintn  be  biiuel  gn,  op  bat  i^e  bat 
glaube  öDr^inber,  anbe  ©obt  l&o  eine»  funbft  gematet 
roeibe,  fo  bocf)  ®Db  eqn  gob  i)*,  be  greine  bü&^eit  en  roil 
Ilu  gtoferfl  Dnb  b«l}eft  bc  (t^iifft  mar  Jjcii  bn  irult,  ®e« 
geliten  geueft  bu  nÖe  fdiult  ber  Dorfic^tic^eit  ©abeS  fo 
lange  bu  niutt,  roitlftu  nu  nic^t  getöuen,  uitbe  fo  DÖle  bu 
ettentniffe  ^efft,  bar  nn  bön,  (o  (alftu  boc^  entliCE  beninben. 
®Dbt  töört  fuIcfeS  nic^t  anfeen,  bau  roÖxt  iinet  gubet  r€ifen= 
ftftop,  rao  bu  fe  gebrütet  fiefft,  Don  bi)  eijffi^en. 

Sltfuä  t)efft  un#  ®Dbt  ben  Oarftant  bei  frqcn  loiHen 
roebber  gegeueit,  be§  lüi)  bur(ft  ^£  gnn^e  [ct)rifft  geleert, 
burc§  (i)n  genabe  mal  meer  gelücönifie  onbe  fieniQfe  rebe 
^ebben  int^oiiören,  mer  bot  roolbe  tfio  lonrf  oallen,  roi) 
Dormoben  duS  et^  fi;  öuerflobti^  genoc^  ben  gubt^ertigen 
(ban  ben  jenrfejfi^en  Id)riuen  roq  nit^t)  iin  bem  oörgoenben 
onb  buffen  puncten  bar  Don  geit^reuen.  9!id(tetnin  roat 
be  jenctcffc^en  be  ben  frljen  mitien  Oorneinen,  trnbe  bor 
tt|o  be  fc^rifft  bq  bem  ^aer  tl)o  {)i[l(ie  t^eeii,  bar  tf)o  euer 
[(grifft  unbe  rebe  brulen,  roiHen  mi  Dpt  fortefte  ^erDÖr= 
fjolen,  tinb  ben  principael  miluerflanbt  enbeclen  onb  tucbber=^ 
Uggen.  [©  iiijb] 

SiftticE  feggen  fe.  So  alö  ®obt  qU  bincf  ooerEien  cor' 
fefienn  fiebbe,  fo  mot^e  etfi  gcfc^een,  fo  roal  be  6öfi6eit  alä 
bot  gube,  Dnbe  fluten,  Xen  bat  @obt  uorfeen  ^eefft  bat 
f)e  fal  iiinbigen,  ben  l^ebbe  fie  atfo  Dorfe^en,  bot  ^e  fuiibigen 
möt^c,  bntutf)  Dolget,  bnt  ®obt  ein  loillenbe  oxfate  ber 
fünben  loere.  ^a  fe  boren  mal  tmuerft^einniet  f^iieden. 
&oh  loeife  fo  mal  bat  nuabe  in  bent  menfc^en  aU  bat 
gube.  SJan  biiffe  ineininge,  i)ä  nictit  alleine  tegenn  alle 
fdjrifft  Dnbe  ©obtitfe  roor^eit  (roanbt  @obt  qö  ja  geinn 
icifi^ebber  ber  funbe,  önbe  lut)!!  orf  nic^t  bat  fe  gefc^ee) 
met  oi  aüe  gube  t)erte  uorfdireden  barooer  onbe  nerbomen 
fe.  ^nrumme  flffet  nit^t  nobt  bartnibber  Dan  tt)o  fc^riuen, 
be  fc^rifft  be  fe  ^irt^o  inuoren,  luotbe  oct  tt)D  lanrf  fin 
i)ir  öt^  t&o  (eggen,  ban  roat  bec  ein  i)ber  roeet,  be  bebende 
^e  mit  f!i)te  Onbe  bibbe  ©ob  umme  uecftanb  fo  fa£  enne 
®obt  futuen  leren,  bat  fe  be  UDxEeven  9io[^  rocbber 
feggen  fe,  3"  '1^  öe  luiße  fri;  irariunine  bo  loq  ban  ni(^t 
onbe   Dorfricgen    bat    roi)    mitten?     beS    fict   $aiiluä   oct 


BeHagtl  mib  ie(|ti)  %at  gube  bat  i)(f  lüit  bat  en  bo  ^if 
ni(^t,V  ?lntiDotbt  bot  luitten  ßä  frlj  &»)  urtä.  mannet  »q 
but<^  erteiitnifie  beä  guben  gefniet  (int,  bau  bot  ouOen= 
bringen  bat  roi)  railt,  ii*  «ucii  t|)D  geli(e  Jo  bnlbe  nt^t 
bar,  alä  ^auluS  en  tec^t  iiid)t,  ^cf  eii  Fan  bat  giibe  ntt^t 
itpiUen,  nter  ^e  fec^t  Dan  boen.  'ilu  miUen  »nb  b6n.  qä 
ttoiKtlew.  baruan  lou  l)i)i:  uoer  t)it  ben  puniit,  ooii  bolbmgc 
bet  aebobe  t^abeS  gecort  ^ebben,  ^tein  alfo  fet^l  "ilsaiiluä 
nod),  bat  mtQen  l)ebbe  i|d  mal,  üuecft  Dulenprengen  bat 
gube  en  aijnbc  irf  nit^t,  bar  jiieflii  batt)  i^anluei  ben  mitten 
nic^t  en  öotfafet,  offte  ^e  (töonc  bat  unüenbtengenn  nii^t 
en  Cant,  Siatnmnie  offt  nn|  fi^one  nicftt  tbor  ftiinbc  boen 
lonnen  bat  mi)  mitten,  uolget  n\tbi  bat  barunime  bat 
iciUen  nic^t  folbe  fto  finit. 

3Bat  nDctj  mer  tegen  ben  jrnen  mitten  inndj  ingebiacöt 
mcerbcn,  t)ö  Dt^  ben  Docgaenben  mib  anbeten  Sc^tifflen 
Dnnbe  rebeu  tic^tlicf  Ibo  aormei4}en,  \o  oeet  al4  nieti  a<!^te 
^eft  bat  be  ©(grifft  tmei|t(öutift  os,  unbe  (precft  vm  benn 
be  no<if  btflnbt  önroettenbe  fint,  cnb  anbete^  öon  ben  be 
eilnditet  iinbt,  onnbe  bacna  beftenbii^  b(Liuen,  otrie  ttjo 
rugge  m!)fen.  3!e  beftenbic^  bliuen  fint  fni,  unbe  merten 
qo  lencf  qo  frtiei,  mibe  uermugenb  atte  biiTct)  Sbriflum 
be  l'e  betcefftiget,  be  üueift  mittenä  fuubigen  unbe  Dan  bct 
betantet  roarEieit  aSfmifen,  merbenn  l)0  lentf  \)o  eigenet 
ber  {unben,  Dnb  inac^tlo^  tbom  guben,  '•Hu  frageftu  offt 
ml)  ban  fnlrfe  ina^i  Bau  Bnü  (nluen  bcbben?  ^ntmorbL 
Stein,  fflobt  moetl)  \t  geueii,  Unbe  man  ^c  je  xmi  gegeuen 
%efft  1§°1  So  ^ebben  mii  fe  ban,  onbe  mo  roiir  ber  gentiben 
ban  mitten  gebruten  gtfft  £)e  on«  einen  friien  milfoer.  Teifen 
mi)  bot  gube  bart^o  onö  gpb  od  oormanet,  fo  ftelöet  ^e 
Dnä  at  bem  bacli  Doett,  tei)en  mti  öueift  bot  quobe,  batt^o 
unä  be  biiiiel  fc^iiiiet,  fo  geleibet  on§  od  be  inlue  oortö, 
ban  ein  »eber  miberjta  ben  bunel,  unbe  bendf  bar  tfto 
mit  otlite  bat  fie  bev  genaben  @abe§  ni(^t  uorgeneö  ent= 
fangen  ^efibc.  »p  bat  tji-  fn)g  unbe  unuerftftemmet  i: 
@abe#  geriefte  beftaen  tnoge. 


')  So.  öij. 


K   unuerjt^emmet  tjm^— 


DttTunlliiiet  iiinbe. 


^al  iSlffte  ISopillel. 
CJQiiteiiiül  be  iunbc  her  Ptl)  bcm  fiQen  millen  Boiorlafet 
(^  Onbe  ^er  himpt.  .'pQtmnme  ront  uns  (^obt  bar  uon 
Ircbbet  Regeueii  ^eefft  tljo  erteiineii,  luiUeii  mvi  nu  uort 
entbetten,  Sunbe  «e  oU  bot  gennc  bat  legen  @abeä  miüeti 
nnbe  bc  geiei^tiiieit  geit^uet.  'iil^  ^ol).  feii)t,  Sitte  Dnred)t 
^S  iunbe.'i  onbt  botjuluefl  üertnanet  Q°^-  'fflS"  be  funbe 
Bube  (predt.  l^i)  loeHel  bal  Ijc  erfc^ennen  is  iiemptlitf 
Kftriitue,  vp  bal  ö^  be  junbe  enroet^  iiemc,  onbc  bc  funbe 
en  i]^  nicftl  Dan  tm,  roe  in  em  bitfft  be  en  iuiibigel  nicftt, 
roe  bot  iunbiget  be  en  öeeffl  cn  nic^l  geje^en,  nodf  ectanbt, 
tinbet  lotet  ium  nummanbe  uecuorenn,  wt  recftt  boil,  be 
q^  gerecht,  gelid  aU  ^e  getedit  q^,  me  {unbe  bott,  be  ti^ 
Don  bem  buuel.  roont  be  buiiel  funbigel  uam  anfonge. 

31u  Duetft  (DD  Hial  alle  onredjt,  funbe  Di,  ]o  moet 
men  noditan  be  funbe  mal  roiälitf  tinberfcfieiben,  mant  als 
Soöfn-  fcftf  tSt^  pi  ein  funbe  ttjo  bem  bobe,  onbe  einn 
funbe  nit^t  tl)c  bem  bobf,^)  Tient  nn  falflu  alfuä  be  funbe 
Bnberft^eben. 

Sbom  elften  i)ä  11)0  metd^n  bat  bot  na  be  menfc^e 
mit  ettentniffe  onbe  jinntf  ber  gobtütec  genaben  begauet 
q£  cnnbe  bannot^  iiueitiebet  unbe  funbiget,  roeit  be  funbe 
QTDit  ünbe  gtolter  oan  (.iJobt  gcaii|tet.^i  alä  li^tiftusi  fedit, 
Sfflere  gii  Minbt  fo  en  [)ebbe  gt)  geine  funbe,  etcet.*)  roo 
bann  od  atte  fnnbe  be  inu  bet  blinbtf)eit  »nbe  onroellen^eit 
gefdieen  rooQ  pan  ®Dbt  norgeucn  roerben,  mo  $au(uS  oan 
pil  fühlen  belüget,  j.  Simo.  i.  bou  öan  buffen  funben 
iDiDen  ido  bil  mael  nitf)t  fc^riuen,  met  oann  ben  be  ge- 
f[f)«n  Dan  ben  men^t^tn  be  erfentniffe  be?  mitten  (^abeä 
erlanget  fiebben. 

3nn  buffen  merben  Imtietleie  funbe  beuunben,  bat 
tjä  be  Dp  twQerleie  rotfe  geft^een  Dnbe  otf  barna  gerietet 
meerben.  [^i-] 

lifom  elften  be  butc^  !rancfl)eil  unuet^oeß  gefitieen, 
bnb  it  fulucn  fo  fe  mit  maren  bcroume  befdjriel  Werben,*! 


70 

fectiben  |e  einen  gnebigen  Dorbib&ei  Gtjriftum  ^efum, 
lüerbcn  od  biiri^  Wn  (einen  niUjbt  gefdiolben  onb  Dor= 
ßeueti.  Sllfo  funbiflen  nömet  ^Jäanl,  oonrofjc^et  merbcn, 
Qiaia.  ai.  Seucn  bröbet  fo  ein  menfi^e  ergent  Dan  eiiwr 
^unbc  DDvrnJfctiet  märte,  fo  nnberiniict  eiine  mit  fa(fit= 
mftbigen  geiftc,  gq,  be  bnr  geifltiif  ftnbt.  elc.  SBan  ben 
o6rbtbben  j.  "^o^a.  ij.  ißine  Ünberten  (uWel  fctiriite  iii 
iunj ,  Dp  bat  gl)  nidfl  (nnbigen ,  mibe  oft  oiimiiicinbt 
funbigebe,  fo  ^ebbcn  mi)  «inen  uörfljrecfeiin  bt)  gobl  ^efum 
Eötiftum  etce. 

%ifom  Qiiberben  be  Dtli  bDrai^tinge  mot^luiUen^  onbe 
tnettenä  geli^ecn,  uniiti  buffe  fint  (unben  Mforn  bobe  unbe 
»eeiben  nidit  oorgeuen,  ber^aluen  od  in  bem  geiette  üöt 
(utcfe  geiii  offet  roaS.  9tum.  i'O.  ffijonner  eine  jele  otft  bo- 
motf)  Bnbe  niDt^iüiHen  root  bebe  fe  fal  ((ctftt  Dt^gerabet 
raerben.  etce.  SJefigelilen  §ebre.  oj  ]c,  @o  luij  mot^ioiUii^ 
(unbigen,  na  bem  rai)  be  crfentniffe  ber  tnat^eit  empfangen 
^e6ben,  t)S  onä  gein  offer  meer  ootbanben.  ij.  ?IJet.  ij.  Sit 
^S  Dcf  be  Junbe  be  ß^tiftiiö  ein  fnnbe  in  ben  Iiitligen  geift 
nfimet  Bnb  fe(^t.  bot  fe  noc^  ^ijr  no(^  ^qmamalä  DOf 
geuen  raetbe.')  sönbe  5*t'-  nömet  be  (nluige  etnn  fnnbe 
tßom  bobe  bor  men  nictit  oörbibben  en  mai^.^) 

&tnintme  fo  roote  ein  iibet  op  mit  flqie,  onbe  nemme 
gabe^  mar,  nnb  fo  oöle  ^e  oan  gobt  erlenblniffe  erlanget, 
late  t|e  fiif  getrume  üinben,  roante  roe  ©abeS  rottlen  raeebt 
bnbe  uorad)tet  tfto  boen,  niert  »örgerörtcr  funbe  nitfil  on= 
fd^ulbidti  finn. 


öan  Seefftifei:  geineinfd)ap  bei;  ^JDdigen. 
^ai   tmetjfbe  ßapittelf. 


'  Slpoftclen  tt)bten,  anuencf,  uort  batna  onbe  tiefe  ö« 
Iii  Derroöftet  gerontben  Dnnbe  be  eigenn  fitdlic^eit  unnbe 
eigenbom  inn  be  ftebbe  gcfommen  fint.   l)S   nic^t  nob  t^o 


k 


')  Mint  m    ')  i-  3c.  t 


öor^nlen,  ronnt  be  gonge  roertbt  bat  genodifam  betiiget, 
bon  bi)  mi,  bem  §e«n  iq  eroii^  (off  onb  band  tjs  bc 
gerne infcfia))  raeber  Uan  ©obt  gereftttuetrt  mo  eC^  bau  Oan 
anfange  geroefeit  q§,  Bnbe  ben^'Qisen  ®abeS  roaS  onfteit') 
nia  baruan  gefc^reiienn  fteijt  Slct.  ij,  unb  üii.  Sil)  t)oi)pen 
od  bat  be  gemcinft^Ql)  bt)  On«  t)D  fo  tcefftic^  unb  ^ertid 
ft),  Dnb  mit  reinen  fiecten  bind)  ©abeS  genobenn  ge^olbenn 
roetbe  a(ä  i)e  tI)o  tiSteii  madi  gcfi^eit  fin,  Sfflant  roi)  nic^t 
aUeine  Onnfe  guber  int  gemeinn  [^ij'']  bnbei  be  ^anbe 
ber  S^aconcn  gemein  gemalet  &e6ben,  Dnbe  bar  uon  nobt= 
btüffliditicf  [euen,  mer  od  eine«  öerten  onbe  mob«#  etilen 
nV)  ®obt  burcfi  G^riftum  onb  fint  gcnetiget  mit  adcrlen 
beinft  mald  anberen  Dor  tE|D  fommen.  iÜnb  bem  na  aü 
bat  ber  eigen  fiirftii^eit,  ünbe  tien  eigenbom  gebetnel  ^efft, 
tt\i  fopen  onb  certoiieu,  oröeibcn  om  gelt,  rent£)e  offte 
Inoter  getiruten,  l)a  od  mit  ben  ongelouigen.  Sartfio  ber 
armen  froeit  etien  unbe  brinrfen,  bat  iä  eigen  lübe  onb 
Dnfen  negeflen  otfo  gcbruden  bat  fe  folben  möten  Doi' 
arbeiben  bavuan  ttil}  on^  meften  mibe  cort  mat  ber  geliten 
mer,  ber  (eiffte  afibtödlid  ntotfie  fin,  iä  in  fraffl  bei 
leiffben  onb  gemeinfc^ap  bq  oiiä  gang  genauen,  onb  roo 
m^  icetten  bat  ©obt  nn  alfuiden  gruioel  affbon  ro^t,  olfo 
luotben  roi)  leuer  ben  boit  angaen,  ban  ffit)  Ona  bar  roeber^ 
umme  t^o  feren  folben,  mif  metten  bat  men  mit  fulden 
Dffer  bem  gieren  besaget,  ^a  ettf  en  mac^  gein  G^vtflen 
offte  fiiQige  ®Qbe  betiogen,  be  ui^t  in  folder  gemeinfc^open 
fteit,  offt  töom  minflen  barqnne  t^o  niefen  oan  betten  ge= 
neiget  q§,  2)e  brofe  ünb  bal  &eeft  be^inberen  be  gubt' 
t)ertigen  noc^  ann  fnlder  gemeinfi^ap  be  ^ete  möle  fe 
boriöfen,  önb  mit  finen  ^itligen  ein  reine  gemeiitft^ap  Qn= 
richten.*)     9(men. 


'1  de.  pij.   ^)  a 


.  Eiij. 


B 


Bon  ben  Sluenbtmoel  ßfjiifti  onb  bent 
broiift&tecEen, 

l:ai  terteinbc  ^ovitel. 
|(£  Siiangelifctie  tintie  '^pD)'tolii(^c  ji^nfft  tiEtügeit  gctii>4 
bot  önfe  ibttt  uitöe  jpeilanbt  (£d&ciftuS  3efuö  "" 
bem  ttfjm  be§  ißaeflomS  cor  finen  (iben  bcn  auent  oIC 
^e  in  her  iiQt^t  Derraben  roott,  ^efft  ein  bcncfmciel  |ine8 
^iligfnä  tibenä  mit  fitifmi  giingeren  gebotben  ünb  ingefat 
onb  bat  t^o  einer  löfinge  fineä  onb  beS  ni^eu  teftainenteS 
luelife  inaelti)bt  inenn  genteintlitf  »p  biitfc^  bat  diaditinad 
(S^rifti  nöniyt,  Dit  julue  aU  be  ((fttifftc  belüget  roaö  ean 
E^tiflo  t^o  einen  biHigrn  geftirurf  ingejat,  SHtmflttirf,  finer 
barb^  tbo  gebenifenn,  als  mit  namen  tuat  bt  vbr  vni 
gcbait,  Diibe  inat  t|e  DitS  t^o  boite  beuaDeii  trefft  Dnbe  alfo 
(o(be  bt)  ben  Juluen,  roo  [incr  bcbot^t,  äffe  anbet  bind 
buten  em  Dorgettcn  »nbe  aue  fin.  91u  oiietl't  bat  E)oid) 
t[|D  eibdiitien  unbe  t^a  beflagen  i)^,  (o  ^iUic^licf  alä 
S^tflftu«  bot  ifJac^tmoit  ingefatb  ^efft,  alfo  gruroelicf  bcfft 
be  bofe  roic^t  bc  luebberÄiift  tf)0  fc^önben  gemotet.  roant 
^e  ficftt  bat  na(^tmai[  nflgeban  onbc  be  Püffen  baruati 
gentatet  rtietct  ein  (ultfcn  grumcl  \i  bot  im  geiii  griiroel 
Dp  erben  befgeliten  geracjen  i^,  roont  in  ben  JUülfcn  niinpt 
ftcf  bc  ioebb^t(6tift  an,  t)e  Ennne  oaii  broit^  einen  ®obt 
maten,  Dnbe  ^e  t^önet  ben  btoibgobt  bem  [^  iiiil  Doliff, 
bat  fe  en  anbeben,  niimpt  einen  ftüiicr,  onbe  (ret  en  Dp, 
Bnbf  ntflfet  ben  (üben  nrnfe,  tie  uorlöfc  bc  jclen  bar 
Biebbe  e!ce.  bat  fcf)l)r  ber  gemeinten  Ebriftenbeit  @obt,  be 
gobttofen  miRcn  (int  geroorben. 

9Iu  be  Sllmec^tige  Ditbc  barmt)ertige  ®obt,  befft  ani 
armen  funbereu  jobauen  gruroel  befani  gemclet,  onbe  bar 
1^0  gemelbidilitt  bar  uan  gerebbet  tinb  bot  nit^t  affein, 
mer  bar  en  bauen  f)efft  ^e  unä  noc^  ben  ge|unben  Dor- 
flanbt  i^neö  fiitfigen  aiac^tmoitä  roeberunime  gegeuen. 
SSnbe  oorfdjüffet  bat  m\)  etb  na  infto»  fime«  beuel*.  mibe 
ber  icfirifft  miit  einanbeten  teifftirf  I)oIben  Bnbe  gebrufen, 
bar  can  mii  nti  lortlic^  miQen  fc^iiuen. 

^at  bcitel  Dub  be  injottie  beS  91aii|inmelä  qä  in  ber ., 
fijrifft  genoc^Jnm  ottigcbrutfet,   ünb   mant   irq   ' 


^   Dnä  baT(^fl 


^olbfii,  wiQenn  iDt)  en  l)i)r  tbtlUd  ontefeiien,  od  Dtifcuii 
»erftanbt  Dniibe  gebtutf  Ijiir  mebbe  enbecfen.  Sllluö  kfenn 
roi)  bat  ^auluS  ic^tifft  tf)o  ber  gcmciim  H^tifH  Hjo 
Sotint^en.  ?;(I  t)rbbct  «an  ben  ^eren  entfangcn  bot  id 
juiü  gcfleuen  ^tbhr.  ÜBont  be  ^eer  Se(uö  in  bcr  nocfit 
bo  Ije  Detrnbm  roort,  nam  lie  "bat  btoitti,  bonrfebe  ünb 
ftrod  etb  Diibe  i>rncf.  Stemtt  tt^et  bot  oS  mitit  tiiff  be  oor 
JUKI  gebroctcti  toort,  fotde^  boit  ti)o  mpner  gebc^tnifff. 
Xxä  fudien  flclitcn  od  Ben  felcf  no  bcm  Sluenlmnil  üiib 
fptocf,  lliilTe  te({f  i)ö  ein  Ütiie  tcftomeiit  in  mitien  blobe, 
fofcfeä  boit,  fi)  unten  al#  gq  cti  bviinrfet  tbo  miner  gc= 
beditniffe,  bnn  ]o  unten  gi)  uon  biiffen  btohc  etlien,  uiibr 
öon  buffen  telrf  brinden,  l'o  iuU  g»  bcs  ficren  boit  mx-- 
fünbigen  be§  bot  ^c  tumpt.  3;iit  ^s  bc  tejt  uon  ben 
Siac^tnioiQ  nlö  cn  *Paulu§  bei^reiien  Eiefft.  35e  onberen 
tejte  ber  Suanqctiflen  ftenimcn  Imrmcbe  oitereinä  be^oluen 
bot  il^QU.  uon  bein  gebtuct  ein  lüeinic^  tforer  ic&rifft  bcr- 
boluen  IUI)  öen  fiur  od  olfcine  nntefenen  tuolben.  'iln 
wiDen  tun  turtlid  uon  ben  corftanbe  bot  no  oaii  beii  gc 
btaed  od  (eggen. 

911s  nu  be  teict  intiolt  bal  liljriftuö  ,^obone  3iaii)tmQia 
m^t  i^nen  3""9i^'*cn  (lebolben  ticftt,  önbe  ben  jnlucn  fim 
Iqff  unnbe  bloit^  mit  groler  begerte  unbc  teiffte  tin  ben 
boit  ouergegeuen,  bnbe  beä  tt|D  eunet  gcbedfteniifTe  /^otane 
et^en  unnbe  brtincfen  be€  brobe^  Dnbe  bti  lutinä  ingefot^ 
unbe  beualen.  9llio  beuelen  be.  Sit  boitb  t^u  m^nec 
gebec^tnijfTe,  Botftoe  Tut)  buicft  ^atei  genobe,  roo  tSliriftuä 
mril  j^nen  3""9"f"  gcban  ^cfft,  bot  roi)  alfo  nil)t  mQH= 
anbeten  na  bon  {ollen  bnt  \)i  bioit  nenmien,  bicden,  unbe 
belen,  bat  ünbeteDnonbeten  tfio  et^en,  unbe  otl  otb  einen 
Wcfe  brinrfen  tnbe  bat  nie^t  t^o  notuertiten  gemeitnen 
btnie,  mer  t^or  gebei^tniffe  »nfeS  beten  unbe  ^eilanbeS 
3efu  [^üj-]  Eftrifti.  8(I(o  uerftoen  lui)  ben  teft  bat  roti 
olfD  boen  motten,  ali  ISbtiftuä  geboen  b«fft.  Dnerft  bar 
be  mai^t  an  lii^t  Dnb  be  entlite  fafe  Qd,  mar  tb«  luD  et^ 
boen  ioHen,  als  mi)i  nonien  t^o  ftner  gebet^tniffe,  outtlaen 
lUD  olIuS,  3oßcn  roi)  (i^rifti  xe<i)t  gebenden,  fo  molken 
mq  tm^eileq  gebenden,  'iliemptlid,  tnnt  tie  uor  unS  geboen 
^tefft,  nnfa  tont  iri)  em  ttjo  bonrfe  roeberumme  boen  (ollen. 


$e  ^efft  iin  I^ff  onb  61oet  üor  onS  ijn  ben  boit  gegeuen 
ünb  uttigeftort  onbe  Duä  bot  iulue  gemenne  gemafet  tSo 
oorgiffmfle  unfer  fünbe,  beä  foHen  inti  ent  uon  {)etttn 
bancfen,  onb  Bör  finen  unnien,  od  ü6r  onfeit  negeften  olfo 
t^o  bone  gebenifen  Dnbe  geneiget  fin,  Onb  luat  ro^  fitit 
onb  (jobben,  Unfeti  bröbEren  Qn  ß^rifto  gemein  mattn. 
a^^t  \)i  Dnje  uorftonbt  be«  tejteä,  ünbe  roo  ®abeä  rqft 
nidfit  ijn  ben  lootbeii  gelegen  i)S,  mer  qn  bec  ftafft  onbe 
boet,  ^D  l)Dtf(aeit  roi)  bot  üüde  Omme  bc  rooerbt  Dei^teu, 
offte  bat  broit  fteifc^  ftf,  nffte  bni  fleifit)  iittie  fi)  etce,  reo 
leiber  lt)o  buRet  tqbt  bat  oöQe  Dan  gelabbert  onbe  ge= 
^oiibelt  iroevt,  gon^  Onnutte  unb  ecgerlid  n§,  mcr  ^n 
reditet  gcbetfitni^e  Sfirifti  boen  aU  i)e  gebaen  öfff'.  bar 
an  t)ft  aü.  gelegen,  onbe  roe  bav  tbo  geRnnet  t)ä,  fat  o(t 
bec  lUDvbt  t£f)rifti  einen  guben  oorftant  trigen,  ronnt  m 
be  Jdiiifft  Oor|tan  niil,  be  bo  raot  |e  boin  ^etet,  (o  iai 
emme  be  flötet  2)fluib  gegeuen,  »nbe  be  (anne  ber  dop 
b6tgenl)ett  geaiicnt  raetben,  Slerfidluen  ootbrüt  on«  od 
uan  bem  morbt  gancfe  t^o  fdiijuen,  boet,  qa  boet,  boet 
bot  juro  be  :pere  6euelt  fo  be^ouen  gq  nic^t  t^o  Ipuen, 

San  bein  gebtutf  beö  ^toc^tmotä.  Se  fc^riffte  mijfeen 
botruan  an,  Si)nftiiä  ^ebbe  i)bl  ge6rufet  in  einen  gemeinen 
jobet,  Onb  bat  na  bem  Wuentmael  in  flediter  rtiife,  bor  ^e 
finen  i^üngeren  mibe  Ieifft)ebberen  oorlamelt  ^abbc.  Sei' 
gefifcn  betuget  oif  5pQu[uä.  9iemptlid,  bat  be  S^rift- 
gelDuigen  fint  t^o  {|oi(:>e  gefommen,  tiebben  Dan  einen 
broibe  gegetten  Dnb  Dan  einen  letcfe  gebrunden,  nit^t  bat 
I^ff  bat  mebbe  t^o  (tJijIeii,  bon  bat  t^o  ettien  (e  tt)o  t|ä* 
DOC  offte  na  man  fe  loolben,  mer  t^o  einer  billiger  löfinge 
bea  bobe^  3e|u  Gbcifti  Ditbe  ocr&untenqffe  ber  ungeferfber 
ß^rifttifer  leffbe.  9(l!o  ij*  nu  bcö  9lQii)tmaeIä  gebnid  od 
t^  ünä  Dp  ben  jtoange.  3ßq  Docjammelen  önS  Dp  eine 
gelegen  pia{)e  Dnbe  ftebe  »ecroaditen  ein  anberen  bat  loq 
t^o  f)o^e  fommen,  ein  qber  mqt  Dnbec|o(^ten  i]ecten,  vp 
bat  mt)  ffierbicbtifen  ^en  tbo  gaen  mögen,  mit  roaren 
gelouen  ben  boitt)  be*  Jperen  tbo  «ertunbigen,  Dnbe  in 
tedilev  (eiffbe  tcgen  einanbberen  bat  broit  mit  ein  anbccen 
tt|o  brcrfen  bar  na  bibben  IDI)  enbcedilidilid  l^o 
adctleq  nöbnge  fnfen,  in  ^unbertieit  Düc  [§iiit'] 


iii)>]  Snfe  leHofl 


htbittS  onb  (üflerä  be  nnc^  bem  btofen  unber^antien 
f^n.  etce.  barno  fo  ergent  ein  manael  in  ber  gemeinte 
möi^te  jt)«,  be  wert  ban  od  gefi^qtt  Onb  gebettelt.  SllfuS 
t)efft  be  ^itx  fon  Hiocötmaet  roebber  gereftituett,  onbe  bet 
^a(ueiT  od  aUifot  uetfcijaffet,  tsanner  lüt)  bor  ttjo  oortamelt 
^nt  geioefcn,  bat  ro^  mpt  bemelic^er  (cgen  Unbe  anberen 
geiflUfen  gauen  fiut  vl)dti(f  erquiifet  getoorben.  SUfo  bat 
mi)  be^  uan  nii  befe  in  croidieit  numiner  meer  gcnotfitiam 
banden  Tonnen. 


San  ben  teerten  unbe  £t)ttft[ifeii  Et)eftQiibe. 

Sat  SJeittetnbe  Gapitel 
T|@  !ttmeclf)tige  eiBDge  ®obt  be  Semmel  unbe  erben  ge= 
If  ft^Qpen  tiefst  onb  ben  menfdien  na  (inen  beetbe,  be 
fiefft  in  ben  menfc^en  eflnen  legen  geplantet  beä  Tüaffboraä 
onbe  her  pcrmeringe,  onbc  bat  aI)o  bat  uon  ben  man 
buTi^  be  froume  be  ttfo  einen  fleiji^  üorotbent  finl,  bat 
tnenit^Iilc  gel(ecf)le  ttio  finer  eer  onb  na  finen  roiflcn, 
rooifen  onb  cetmeret  Jotbe  merbcn.  9iu  mo  be  inlne  gebt 
^efft  geroolt  unb  und)  rail  bat  be  legen  offte  e^eftabt,  (olbe 
eettid  (qn,  onb  ^erlid  bi)  aD  man.  onbe  bat  6ebbe  ber 
cfie  onbefledet.  ©d  ^efft  be  olbe  jtange  Qlt«bt  bar  na 
gearbeibet  @abcö  miHen  unbe  waügeuaflen,  b')''  i)nne,  mo 
od  in  allen  anberen  in  ben  menjt^en  lt)o  oevteren.  önbe 
als  roq  in  allen  ben  lefterlifen  gmiuel  ber  flangen  Doft 
frören,  al(o  injunber^eit  in  ben  (S^eftabt,  ban  bem  ^eren 
i^  loff  Onbe  band,  roo  tje  Dnä  bat  in  onberen  ftüden  befft 
bttanbt  gemoM,  fo  ^efft  f)t  onä  in  buffer  jafe  od  be  ogen 
geöpent,  bot  lo^  bnrc^  fine  genabe  ben  giünjcl  ertenncn 
onbe  miben  (önnen.  ijjnbe  öefft  alJD  ben  ge6rud  ber 
billigen  ©be  bi)  mi  roebbetumnie  in  eren  veftten  (reand 
ge&vQi^t,  bor  oon  njq  nu  ben  grunbt  ben  gnt^ertigen  njiflen 
t^o  Deiftoen  gelten. 

?lnfend(id  oerfiae  reu  roat  it  G^e  i)§,  rueld  raorbeten 
t&it  b\)  vni  fo  o6Ie  ali  gejette  ^eit.  9leinf>tlid,  be  iStit 
qS  ein  DereinQge  manä  Cnbe  roiue^  ben  fegen  @abe@  t{|D 


F: 


finer  ccr  unbe  na  Ftneii  loilleii  tt)oueTFcigen,  bat  i)ä  finberFeni 
teelcii  in  @abc§  fnid)tcii  bc  (ineii  namtn  in  emii^eit  prqlen. 
^ir  tho  t)effl  ®D&t  man  »nb  lu^ff  flefdiapcn  »nbe  gefcgen^ 
Biibe  jo  roai  natürlitf  a[(e  |t()rifflliii  mit  aßen  emfle  Allen 
onbcren  qe&titrf  iuft  unb  üntin^l  UDtbaben,  3IIfD  i)fi  orf 
ein  man  onbe  ro^ff  in  bec  et)e  (o  fe  ficf  onber  bem  gefcHt 
@abe?  ^oEben,  bat  \e  finber  fofcn  unb  aiibetä  ttic^t,  mont 
bat  iiä  bf  jegen  unb  entlite  inte,  barum=f.^  iiii"linc  @o\H 
Bion  nnb  Itiiff  gcjc^aiien  unb  ttiD  ^ope  Doreinigct  fttffl 
Sfjo  iprarf  @obt  bc  ^ere  (utuen  (Senf.  i.  »nbc  ®ob  fi^op 
ben  menldien  in  finer  belbtiiiffe,  in  be  befbiiiffe  @tobeS 
[(^0)}  ^e  ei[.  man  onbe  n)t)ff  tc^op  ^e  |e,  Unb  @>tibt  fegenbe 
fc  tinb  fprarf  t^o  cn  moffet  onb  uermeret  juro  otibe  Ott' 
imöct  be  erbe,  »nbe  be^etfifiet  fe,  ^ijt  ii#  bat  geKttlic 
auix  man  unbe  luiiff  van  iregen  ber  nntiirtifcc  jegeninge, 
(ultfeS  tal  ^etlirf  bnbe  ertief  bt)  oße  man  f^n,  onb  t)ti  0^ 
QS  DniDebbeciprecflid  bnt  be  alleine  lec^t  efielicf  Dor  @Dbt 
f^n,  be  fitf  batna  nnbc  nii^t  anberä  (töitten,  bat  qs  bt 
ben  natuditen  jegeti  bar  mebe  fe  uan  Sobt  begattet  fqn, 
iii(^t  na  tle!f((^cö  Infi,  notö  np  ienige  onbcr  moneer,  dop 
geueo  onbe  ontuditlid  gebrufen,  fnnber  allein  bat  fe  f^nbet» 
Ien§  loeruen  be  Wobt  ftui^ten,  be  fo  bbn  ^olben  fid  na 
pnen  morbe  unbe  taten  fitf  fulrfeä  ^egen  geluflen,  als  gm 
ifaini  ftei)bt,  "Be  oubercn  öncrft  be  'Sobeä  frui^ten  nii^t 
en  fiebben  achten  od  vp  fi)n  roort  nii^t  onb  forden  nidit 
ben  fegen  ijn  ber  t£&e  mer  ben  Iuft  nnbe  roiHen  bd 
fletff(^el  Pnb  ber  t)fllueii  offte  fe  fc^one  eljetid  genömet 
Iperben,  iiffet  bocfi  Dor  @Dbt  geine  (£^e  ban  ein  Qbel  t^t' 
6tc(feri)e  onb  t)Drerie  be  &obt  rieten  rooerbt. 

1:t  bÜnbe  roetil  be  meinet,  be  umme  gelbes  onbt 
gubcS  miQen  rmbe  nti)  fleiffd)e$  lüften  t^o  tiopt  bpen  offt 
fe  fi^one  ber  l£be  @abeä  bat  t)^  be€  gefettei  Qiaiei  pan 
bei  S&e  nic^t  ein«  engcbencten  Da  metten  nit^t  ein  mQttfii 
Don  ®abii  roorbt,  Pnb  boen  mal  tegen  be  S^e  iiDi^an 
IBonner  bar  ein  bejcfiaren  pope  bn  tunipt  mit  finer  t^Ömr 
rcefft^op,  onb  fpretft,  I)e  gene  fe  tfio  !)Dpe  fin  @abf9 
nomen,  E!]di,  fo  öffct  eine  fnne  (ä^c  onb  pS  DOtton  eeriW 
Kot  fe  tbo  dope  hanbelen,  0  grumei  nuer  gnitoel.  Sllfil* 
98  S^ebrecferie  pnbe  l)oierie  eerlicf  gemotel  Pub  be  liilliiif 


77 


iiaiiie  ÖSabeä  burdi  ben  luebberi^rift  ein  bed^ti  ber  ft^anbe 
geiootben,  bat  fe  od  iutueii  mit  einen  (prerfmorbi;  betfimcit 
unb  ffggen  3"  nomine  bomini.  SJot  tiö  in  beni  namen 
'  beä  £)ereu  DDc^euet  fid  aQe  \ti)aidt\i,  Dnb  nod)  fc^enbiget 
^n  nomine  bomini  uorbebe  be  iiiünnicf  fine  !Q»pen,  ^tiq 
ber  f^anbe.  3)it  fegge  nili  borumme  bat  fid  nummant 
Dort  an  ommc  tierlilec  moibt  luiKeii  in  fd^anben  entf|otbe 
inct  l'ee  ddI  nieet  x>v  be  uiarl)eit  offte  od  futd  boubet 
Qll'ulder  roovbc  iuei:bi(^  ft).  lSt6  i)ss  be^  SBebbetÄuifteS 
artb,  fqnen  grnmcl  mit  gefniudeben  iDDrbeii  Onbe  EiiQigeii 
nomen  t[)a  bebeden.  ^urumme  ein  Dbet  ninle  op,  otib 
n:nic  ^cn  loet^  ben  bedel,  «nnbe  iebc  be  loailieit  an  fo 
iDoeit  Iie  ben  griimel  ijn  ber  ftidigen  flebe  beiinnben,  q!(d 
od  vn  [S  üiii']  bem  Sffeflael,  3"  •""  gruToetS  niott  ^e 
barinne  öinben,  mo  lo^  bon  beuunbeit  Eiebben,  ban  (id 
qumnianbt  ^ebbe  boren  »ormobeii,  nii  itii),  toiißen  van  bem 
rechten  S^eftanbe  iioc^  mal  nibber  Dnbe  Flarer  ic^riiien, 
io  roorl^  burd)  ©obcö  genabe  ie  bi'ifterniffe  besi  jruroelS 
iurib  bat  led)t  ber  marlieitt  genielbel  merben. 

3SJ^  ^ebien  i)i)r  beuötenS  flcfoc^t  foai  bc  l^eftonbl  fi) 
iiemptlid,  Slot  be  IStjeftflct  \i]  eine  ooreininge  beö  mavi 
onbe  rorineä,  ben  fegen  (^abeü  tlio  finer  ccr  Dnbe  im  finen 
miUeit  lliouDrtriegen,  roo  ban  bar  tbo  be  menc^e  uan  @obt 
gei'i^apen  nS,  onnbe  einen  benet  entfangen  ^efft.  @ene.  j 
3tii  Dorfta  Itw  maü.  etf)  (jett)  ein  Stieftiet  i)it  i)ä  ein  ftaet 
ben  @lobt  ingefat^  unbe  mitt  ber  @^e  offte  gefette  fineS 
roorbe^  beuangen  ^efft  barna  fid  man  onbe  raiiff  I)oiben 
füllen,  mmbe  anbete  nii^t  bon  iioc^  oörnemmen,  melde  fid 
nu  bem  fnlucii  roorbe  gelidnietiÄ  ^otben,  onbe  barna 
f[^iden,  be  fuliien  fint  eiietid.  i£c  anbers  boen  offte  bat 
fulue  iporbt  ouertteben,  be  foUen  ebreder  onb  liocerer  tjon 
®obt  gef^ulben  luerben  loont  clli  en  l)s  gein  töbe,  bat  be 
meiifdienn  loflfl  Slirf  ^olben.  mer  be  fid  no  täabeif  gefette 
botben  fotleitn  marafftü  elid  beuitnben  nicrben. 

3iu  bot  gefette  ber  iSift,  bar  qnne  alfo  bane  ftaebt 
Dan  ®obt  ueniatet,  fteit,  Da  bit.  Ölobt  fegenbe  be  menfdien 
bat  etblite  Dorbnptfdien,  (öobt  begnuebe  fe  ridlid,  Onbe 
fprfld  t^o  en,  SQJaffel  onbe  oormetet  jiim,  onbe  ooruiitlet 
be  erbe  etcet.    @tftlid  fegent  ®obt  benn  menff^cii,  gpfjt 


78 

ein  ft:u(f)tt)ari(6eit,  einen  mhercn  na  linei-  arbt,  batna  maltt 
^e  eine  (Sfic  Ditbe  gifft  emme  ein  flciette  roo  be  menfi^t 
(d  banen  legen  onbe  frut^Ibntii^eit  Jal  gefitufen.  ffinb* 
olfobane  morbt  ünbe  gefette,  mar  ©obt  fincn  fegen  gegeuen  i 
t)efft,  mad)  nuniinant  funbet  (unbe  cnbetloten.  Drf  funbigeti 
fe  feer  fioettict  be  fobanneä  mifibrurfeit,  ^itutiime  fteibl 
etb  mit  allen  frut^tbaren  menfcfien  a[(o  bat  fe  in  trap 
beä  beuelg  ®ahei  tf)o  bei  @l}e  al^i  t^o  allen  cinbtM 
@abeS  geboben  DotrpliC&'rt  fiit,  ftli  Jq  bau  bat  (Sobt  (unbti' 
linge^  men,  bor  Don  befiölt. 

@i)bt  fegenet  ben  menit^en  unb  niafet  en  frut^tbar, 
gifft  em  bat  teneuen  ein  beuei,  iüd  l)e  fulifer  gaue  ge= 
briicfen  fol,  1Jii(6(e  min  fiefft  be  menfdie  moc^t  fe  tlio  nii6= 
briirfen  onbe  ber^aluen  ido  bc  rechte  gebruict  gebaben  alfo 
qä  be  mq^biucf  Deibaben,  Xt  redete  gebrucf  Q€,  fo  vot  fii 
frui^tbat  Düfet,  bat  ein  i)eber  bon  na  finer  geftatb  no 
©abeS  toorbe  Onbe  roiQen  fid  fc^itfe  Onbe  ^otbe  bot  qs  bat 
ein  qeber  in  @abe^  fruchten  einen  geliten  [S>]  ge^ulfieil 
t^o  Dollenbrengen  ®abeä  beuei,  annemmen,  onb  ftrf  bar 
gebotlict  mebe  Iiolben  fnl,  lüo  böroan  be  fc^tif^  alleiit> 
^aluen  letenbe  \)S  Se  mtj^bcud  in  ber  e^e  nnb  bet  fulueii 
Dueitrebinge,  bat  l)ä  bat  ffit)  Bnbe  in  fnnber^eit  be  mon 
bec  fegen  tinbe  gauen  ®aiti  anberS  ban  na  finen  tuiDeit 
gefituten,  qä  leibet  mannigettei),  onb  ioitf  oan  ®obt  ni^t 
flßein  ftftrifftlid  funbet  od  natnrelid  oor&nben,  onbe  tnö 
©abeä  beuei  egenttirf  ijä  cnbe  od  be  rechte  gebtud  bet 
e^e,  fcut^tbor  fin  onbe  timbei  teDen,  ülfo  ri8  be  mt)'^ 
bruid  bar  an  gelegen,  roan  anberä  loot  bann  bc  teH^ngc 
bet  Iqnbet  gefot^t  roorf,  onbe  bar  tegenn  fint  od  be  Bot« 
btibet  ade  gegninbet. 

Tfeom  crften  loort  ouerfpi]!  ootbaben,  bat  58  bot 
gein  mann  eineä  anbeten  manä  mqff  fa(  6eflni)en,  niant 
et^  fiefft  geinen  teafebom,  Onb  od  not^  omme  anber  faten 
mcr.  Xfiom  anbetben  l)S  I)Dtett)e  ootbaben  mont  bar  Dan 
od  geine  fnicftt  en  fum^it  Onbe  fleqfd)e§  (ufl  gefolgt  roott. 
Ifiom  berben  t)^  be  teftetlite  Onbe  befttite  gebtuid  oot- 
baben, roeld  legen  be  notur  t^i.  etce.  %tiam  Oeetben  mort 
etf)  od  oDt  fnnbe  getetent,  fo  t)umniant  ein  nieedtind  qS, 
onbe  qn  fid  gebraut  laocrt  rffte  bnrt^  ben  floep  fid  l 


78 

unreiniflet,  toatit  bc  goue  öiibe  fegen  ©obeS  nic^t  bartf)o 
geficiiiifet  en  raort,  bar  t^o  en  ©obt  gefdiapeii  t>nb  tifo 
gebtufen  beunlen  ^efft,  3'eni  fo  ijffet  od  mtret^t  bot  meti 
eine  [monger  frouroenn  onbe  be  men  roect  bot  unfnit^töar 
Iß  Bnbc  Dnbeiinieme  ttfo  entfangen,  betennet,  nniibe  fii 
batmebe  ODmicnflct,  SDufie  mi)6bruitfe  unh  unteinic^eibe 
meiben  nic^t  aöein  burc^  be  fc^rifft  oocbaben,  ban  od 
iurd)  be  rebelit^eit  be^  naturtiden  gejef,  cnbe  bem  na 
Wt)  bem  gejette  bec  ®^e,  alä  tpaffet  onb  occnietet  jutD,') 
nnb  BDrt^  Ott)  allen  anbeten  gcbaben  önb  uerbäbberen 
®Qbe?,  Dolget  bat  beqbe  man  onbe  lüDff  al^^o  ber  S^e 
©Qbco  Dorplijc^tet  ftnt,  bat  fe  bem  ©obtfiten  fegen  unb 
frut^t&arii^eit  neigend  anbetö  l^o  miit^en  gcbruten,  ban 
fid  t^D  oermeren  onb  tlinbec  ttjO  teeten,  meirfe  aiiberS 
boeti,  Junbigcn  tegen  ®ob,  bijt  i)8  ban  bat  "ißQufuä  fctfit, 
^e  ©M'net  fil  eertid  ge^olben  fqn  69  all  man,  onb  bat 
Ewbbe  Onbefledet;^)  mnnner  mon  Dnb  luiff  beibe  in  SobeS 
frucfiten  onb  reinen  gcfDuen  ftaen,  onbe  firf  in  e^etitet 
oerplii^tinge ,  nic^t  reibet  nocö  anberä  t^o  £)ope  £)Dlben 
ban  bat  ie  mögen  raaflen  onb  fitt  ucrmeten,  fo  Vfi  be 
eeftat  xtäft,  root  mer  offtc  nnin,  offte  onbecS  gejc^neJ.  i)8 
onieine,  tiotetDe  Onb  efiebretfetije, 

§irutf)  Derfteeflu  nu  wai  mat  be  redite  Stieftoet^  ii8 
nrnt  niendien  bor  tec^t  !)nne  fint,  onbe  mo  reyne  fie  fall 
ge^olbenn  roetben,  Dnb  f)er  roifcbenimme  bat  bet  Rainen 
geine  teerte  ®^e  [3'']  roefen  fan,  ban  oHeine  6I)  ben  xtdfU 
getonigen  be  ©obt  Dan  tierten  frut^tcii,  önb  na  finen 
roiflen  ftebeä  trachten,  roant  nic^t  be  mal  t^o  tfope  tommen 
nnb  naturlid  Bereiniget  werben,  finbl  bantmme  tctf)t  eiielid 
offt  fe  ft^on  bufent  mael  Sfietirf  genömet  laerbcn,  ban  be 
finbl  rec^t  S£)etiii,  be  no  ber  S^e,  bat  tf^  na  @abee  ge= 
fette  bot  tian  gegeuen  onnbe  na  finen  roillenn  tt)D  EiDpe 
fomnicn  Bereiniget  werben,  onbe  fid  alt^bt  rein  omibe 
tu(^ti(ti  bot  na  Reiben,  onbe  barumme  Reitet  Dct  ein  efie'' 
ftoeb  bot  fo  bone  oeteininge  nianä  onbe  rei)ue^,  na  be 
©6e  bat  ^ä  na  gabeö  gefettc  gcic^een  mot^,  onb  loar  be 
S^e,  bat  i^  ®abeä  beuet  inn  bet  e^e  nic^t  getioEbenn  loort, 

')  ®en.  j.    ')  6(6,  xMi 


bnt  1)0  etiebtetfenie  unb  i)bd  liucmie,  tuaiit  be  Kfee  toott 
gcbrotfen,  bnuno  bera  Tuocbe  unbe  gciette  (5iabe#  inn  bn 
Site  nic^t  geleuet  en  moeit.  3Sd  foQcn  bod)  nti  be  Du' 
getöuigen  Dnb  ünroetteiibe  meiifdienn  etielicf  inÄgen  (in,  bf 
bod)  (o  roeiiiift  atä  ie  oan  (Mobt  Onb  finen  niorbe  roetten, 
cnb  beul  gelimenn  iioc^  \>bl  meiniger  fid  barna  )d)idea 
mib  ^olbeii.  öijtiimnic  luo  Iciber  be  gan^e  raetlt,  bann 
beä  gublliteii  röotbe«  onb  gejette^  in  ber  Sbe  Ditroetlenbe 
ofjt  tt)om  minncften  unbebod)!,  üI(o  ttoert  (c  ocf  in  e[K= 
bredeiiie  bcuunben  aiä  ein  nber  fuluen  rtditen  mad).  iSnb 
olfo  «ö  löübeä  miße  gewefeit  onb  iiffet  iiod),  bat  roeWt 
inn  (ibnftutn  tiio  biiner  tQt  geböl»!  geworben,  od  in  btm 
e^eftate  möftenn  cecnuet  iceiben,  vp  bat  |e  gerooffc^en  Dan 
oßen  (unben,  aUentbaluen  vertan  rein  manbeten  möchten,  etc. 
@tl)  {t)  nn  t)nt  gemeine  Dan  bei  iUji  mot  {e  [q,  no 
fe  lal  get)olben  tinb  gcärüfetb  mccben  genoc^  gefacht  ic^ 
Demioben  ünnö  ein  nbet  Decftenbtget  ^ebbe  i)ixatii  liditlid 
t^o  begti^en,  wat  elenbeä,  gruniclS,  onbe  gtuiuelüeis  Iailet#. 
be^  an  ttec  inn  bei  (£^e  gemclen  Dd.  Su^  molbeii  tiiq 
mai  offt  elf)  nic^t  ^i^rntebe  genoi^  en  nieei  bat  niq  tibei 
mcnidilid  ti)0  giibenn  Derftanbe  tl)o  ^elpen  orfale  mächten 
t)ebben,  up  bat  be  (eftetlife  gruinel  ber  genieintet  &i)t,  ein 
nmet  betonbt,  onbe  bot  tbom  minften  ben  guethertigen, 
Dnb  ban  Dort  Dan  ben  fnlnen  t[|0  @abe^  prqfe  oermibet 
moiftte  werben,  SSnb  up  bat  roii  i)a  nicftt  na  en  (aten. 
Wat  bar  t^o  befliien  motfite,  roiUen  mt)  ein  Ijtlitc  perjone 
in  ber  ti\c,  bat  \i  man  unb  roiff  aornemmcn,  onb  öon 
eineä  llbliten  t^o  bcbore  roat  loibcr  Dormelbcn,  Dp 
ot^o  bc  fate  nod)  oorftenbigec  möge  nicrbcn. 


i 


SBan  bel)6i  onb  ^erlicfieit  beS  maiiä  in  ber  el 

Q^Ktcmal  ©übt  Sllnietötid)  ben  menitfeeu  gc)d)aven  befft 
<^  tl)o  ber  g^e,  nienten  onb  mufften,  fo  ^efft  tje  nic^t  fe 
ber  fi'inne  eber  artl)  batuen  ünnber(ct)eben,  mer  orf  na  beni 
fe  geuaQen  meren  einen  i)^[5ii"]beren  iDcbbetnnime  in  (in 


rechte  &el)öt  onbe  gel)orfQin  geftnlt,  ben  man  bot  fic  in 
ötibetbenigen  geftorfam  (ttarfü  op  ©obl  ief)e,  cnb  ben  ttjo 
fmec  efieren  aöeine  £)oer  onb  folge,  Onb  alfo  gobt  burcti 
ben  man  gec^rct  möge  loecbEn,  qI^  bat  gefcfireiicn  fteit 
Se  man  l)^  be  et)te  iSabeä ,  önb  bat  fie  nit^t  mcr 
^ummanbt  anberä  en  t)6r,  «IJ  bct  ^e  nicfet  bcbrogtn  nierbe 
flIS  bo  ^c  bat  roi}ff  ()Dtbe.  Bat  ratiff  Ijefft  ©übt  bem 
inonne  Dnberroot})En,  bat  fe  in  o  nberbenigen  ge^orjam  eren 
man  fotl  in  EÖrcn  bebten,  ben  aGeine  anliangcn  onb  ^ören, 
op  bat  öuermig  eren  onbetbenigcn  getiorfam  be  man  er(i(f 
flcöolben  merbe,  roo  bar  fieit  gefti^reuen  ®e  froiiioe  i)fl  ein 
eer  beä  mono,')  onnb  (c  fat  od  nummonbe  onberä  tiören, 
op  bat  (e  ni(f|t  bebrogen  roecbe.  a(§  bo  fe  bc  [fange  iiazW. 
Sljul  ^efft  gob  man  onbe  rotjff  be  e^elid  fint  tu  ein 
Dtbentlitf  be^it  onbe  getiorfam  ^eftalt. 

Xe  man  Hö  fttaiiö  bem  Stimec^tigen  ©obt  Dnber= 
roorpenn,  bei^aluen  be^üit  ben  (uluen,  bat  ^e  @abe  funber 
mibbel  onbetbenii^  nnb  ge^otfam  Ji),  aHeine  Dp  ftn  ®obl' 
liife  roorbt  ac^t  f)ct)&e,  Onbe  ficE  na  finen  (Sobtiifcn  »illen 
(c^iife,  Sllfo  nä  bann  be  mon  ein  eec  ®abe§,  rennt  ©ob 
btitdi  ben  man  geeficrct  raört. 

SßJ^bec  fo  ii  ccf  nocfi  be  man  ein  betbe  ©ob^,  önbe 
bot  roanner  ^e  mit  treiiilfi^üpenen  ge&otfam  @obt  finen 
^eren  an^endt,  roant  aU  ban  tiefft  ^e  mac^t  »an  @abe 
ein  ^eei  tfio  roefen  öuec  fin  frouroe,  gelid  atä  @obt  ein 
§eet  Duer  em  1)3.  ^a  ^auluä  öorgett)(et  bct  tialuenn 
bem  gelouigen  man  mit  fincr  frouroen,  Görifto  onbe  finet 
gemeinte^)  ate  mit  namen,  roo  fid  G&rii'tuä  onb  fine  ge^ 
meinte  tt)o  (jope  ^olben,  affo  Jat  'id  man  onbe  roiff  od 
mit  mallanberen  fc[)iden.  53em  na  mad)  ein  pber  flitii^ 
bebenden  roat  bem  manne  betören  roil  onbe  roat  fin  6er: 
lic^eit  in  bei  efie  f^. 

X^om  erften  bcfiört  ben  man  be  re^t  e^elid  loefenn 
(al,  bat  ^e  Otobt  Ban  E)erten  fnii^te  ünb  Dpgebedteä  an^ 
ge!id)teä  cor  finen  ogcn  njanbeten,  bot  fie  fid  fledit  unbe 
re^t  in  ©abeS  roiUen  onb  gefettc  bemate.  SSnbe  bem  na 
l^§  bat  fate  bat  ^e  fid  menlid  öMct  bat  i)c  fid  alSban  na 

')  f.  So.  si,    ')  i-  eot.  si  Qpi\  0. 


&ai)ti  miOen  unbe  g^f^ttc  in  be  @^e  begeue  Dnb  alle  Dn= 
reinitjeit  oermpbe. 

Ztiom  anbetbeit  beöört  bor  no  bem  man  bot  ^e  ein 
gegitbe,  unbe  geimuiebe  frouwe  föfe  »nb  tHmme,  ouerfl 
ni^t  gct)irbt  mit  goibe  füluet  ebec  ebet  gesteinte,  no(^  od 
in  tiffö  ((Rollte,  mtr  be  gejirbt  fq  mit  gobeä  ftud&ten  onli 
mit  einen  ftißen  ünb  (oc^tniöbigen  geifie.')  Süt  ^ä  bau 
bat  Sßauiuä  nömct  in  ben  $euen  ^ititen.*)  SJnbe  olfa 
l)euet  etE)  ®abe  Dan  anbeginne  äefjaget,  onbe  ein  maUge^ 
[Siii^iuaflcn  gefinbt,  bot  be  (inbet  ®Qbeä  tfp  ifcpe  ^ititeb« 
onb  finen  fegen  Döt  ogen  jobben.  Ouerft  be  Qä  feer  «= 
grijmpt  geworben  bo  fe  fii^  ber  men({^en  tinber  Omnie 
J(^6nte  willen  beä  fleifedieä  leiten  gelitflen.*)  SlEfo  ttebfien 
od  alle  ^iQigc  mennec,  reo  in  9IbraE|ani  opentoer  ii*)  ddi 
et  tinber  geforget,  bat  fe  be  an  @obt  fritc^tige  ffliiuet 
m&^ten  beftaben.     Sllfo  betört  cb'  ben  mennen  ocf  noc^. 

Iftom  betben  fo  be  man  nu  gef)t)tifet  ^cfft,  motfi  &e 
{id  in  @abeä  angfidite  ffieigefen,  bot  ^e  {inet  fcouroen  olfo 
ein  t)eer  Cnbe  iföutt  fq,  olä  @>obt  fl^n  ^eer  Onb  ^öuet  ^3 
onbe  bet  Rainen  fol  t)e  it)n  nitjff  io  leiff&ebben,  al«  ß^tiftuä 
fqn  6'tt'9^  gemeinte,  ißnbe  a(ä  ß^riftuä  ber  fuluen  Bor* 
fteit,  io(  f)e  finei  Jrouroen  oif  uörftoen,  bat  ijS  tie  jal 
ftut^t  ot^  er  föten  tfto  (Mobeä  eecen,  bor  t^o  iol  t)t  (( 
ieren  mar  fe  nnroettenbe  Ijä.  S^p  @abe^  megen  fat  t|e  fe 
uott^etpen  onb  geleiben,  btegen  bar  fe  (rand  ^S  ftraffen 
bar  (e  fi^utbitfi  9§,  onbe  mit  fe  root  in  oßet  teiffbe  be- 
^oCben-  Ouerft  mit  fe  nii^t  mal  mer  mötmiUiget  tinb 
6nci;  ttet  be  efie  bat  ^S  be  eljetile  uetplii^tinge  beS  96^01:= 
fom«,  fo  nioij  ^e  fe  taten,  roo  ßEitriftuS  fqn  onge&otfQm 
Dnb  moit  mißige  gemeinte  uoren  tett  onbe  Öiobt  ben  man 
oerroerpet  be  finen  Icilten  oora^tet,  bormnme  od  $oiiL 
fe(^t.  5BgI  be  ongelDU-ige  fc^eben  fo  lote  en  fcfieben  etce.^) 

9iu  mibbex  onb  tbom  oievben  detjött  ben  mon  mit 
aller  tloid^eit  onb  fort^folbic^eit  Oor  fid  tt)0  fe^en  bot  fft 
fid  in  fid  futuen  nit^t  en  üotgtipe  not^  en  oorunreininge, 
od  fpn  öatt  in  f|i(Iid|eit  icette  tl)D  befitten.^}    §i)t  Don 

')i.!lJeiii   ^)  i.  Cdc  Bii   -^jfilencföi    •)0cn!Eiiii   'H 
")  f.  Xl/t.  iiij.  i.  ^t.  itj 


83 

ifibbtn  mt)  ^ir  6eu6tenä  fin  roeinitfi  gerott,  bar  iri)  fit6kn 
angemifet  bcn  mififirutf  ber  @^c  onbe  lunt  onteinit^eit  bat 
mal  in  plegen  Ifio  geld^ein,  be  ban  ©otit  dcE  Dotbaben 
Öefft  trnbe  be  ©obtfn'iditigen  flitiditifen  i'otleii  uctmibeii. 
San  Dngefein  be  ^erlitc  frt)fieit  beä  manä  in  ber  ß^c 
BorlDteix  ti§  Bnb  gaitä  Dorbüftett,  fo  ijä  be  man  bat  mebe 
(ew  &e!iDert,  onbe  fo  t)e  ber  frtj^eit  tiiiuorftenbit^  blifft 
Dnbe  ber  m<i)t  en  gebcuEet,  l^ffet  onmögelid  bot  ^e  be 
funbe  önb  jcfianbe  ber  unreinirfieit  untflein  möge.  §qr 
»mme  miüen  rai)  bot  pan  ein  roetiticfj  mibet  leggen,  Dnbe 
be  frij^eit  otiroüen.  3iu  mal  an  boti,  be  frti^eit  beS  monS 
in  bet  E^e  i)i,  bat  6e  Iral  met  ban  eine  ftoitffle  t^o  ge= 
life  S^elirf  5e66en  mac^,  aiibe  bat  mit  bujfen  nanolgcnben 
teben  nnb  beli^ebe. 

If)om  erfien  angefetn  ftucfeifcnt  fijn,  ®obeö  Jegen  iä ') 
tinbe  gobt  jobanen  (egen  nergen^  t£)0  mit  gebrulet  Ijefifien, 
bün  na  finen  roiden,  bot  l)S  bat  ein  man  finen  jamen 
netgenS  atiber«i  ban  inn  bem  ge^ntlnnie  ©obcö  finber  tfio 
teelen  anteggen  ^a(,  roant  ä0=[3iiia]bane  fegen  tinbe  ßabt 
ber  ge^ottomen  TiiabeS,  in  bet  fc^rifft  l)iDi^  genömet  tuctt 
Dnbe  ber  fioluen  ®obt  nii^t  en  wil  bat  ett)  ^enigertep 
toife  noruntjifliget  \al  loerben.  .gljrnmme  fo  ein  man  rirf^ 
litfet  Oan  ®obt  gejegetit  ntete  ban  eine  frouroe  t^o  be^ 
ft&[^tigen,  onbe  ^e  en  moit  van  itiegen  beS  Oobtliden 
gebabeS,  Jobanen  ?egen  nii^l  miftbruten,  fo  \}S  em  fctf  ge* 
j  taten,  t)a  oan  nüben  meet  ftui^tbare  frouraen  in  be  ®^e 
ttjD  nemmen,  ban  onef)elicf,  iai  ijS  anbetö  ban  na  @abeä 
mitten  onbe  gejette  ein  froutne  betennen  qö  S^^bteifer^c 
I,  onb  fjorer^e.  9Blj  metten  mat,  ^o  frümbe  Dn§  be  loar^eit 
"  getneien  i)§,  onbe  boc^  be  toar^eit  roaS,  onb  fo  meinte^ 
II  op  ben  rei^len  gebrurf  ber  e^e  genctitet  qä,  bat  od  buffe 
fale  ben  gemeinen  man  nrnnbev  litten  mert  anftan.  SOter 
be  gl)  ©übt  friid&len  lieb&et  bo^  aäjt  üp  be  mat[)eit  (eret 
mi)ben  atte  onreinic^eit,  Dnb  lat^  juio  gein  cngetone  bar 
oan  fieroegen,  mant  loarafftic^  böruen  ntf  fprerfen,  inat 
geroönttic!  qö  t£)D  buffcc  tibi  op  erben,  fl§  ein  gruraef  Bot 
®abeä  ogen. 

^\am.  e  rX9ij.  l  tSlir.  it. 


1 


82 

©QÖeä  niiden  onbe  gefette  in  be  @E)e  begeitc  Onb  alle  on= 
reiniiSeit  Detmnbe. 

2f|om  anbcrben  be&&tt  iax  na  bem  man  bot  ^e  ein 
ge^icbe,  onbe  geimuctebe  frouffie  föle  Dnb  neinme,  cucrft 
ni^l  ge^itrbt  mit  golbe  iiituer  eber  cbel  geftcinte,  not§  od 
in  liffä  fit|6nte,  mcr  be  gejirbt  fl)  mit  gabeä  fruchten  onb 
mit  einen  ftiHen  onb  |a(^tmöbigen  geifte.')  SJit  t)S  bati 
bot  ißauluä  nomet  in  ben  §eten  |iliten.-)  SBnbe  oflo 
^euet  ett)  @abe  Dan  anbeginnc  besaget,  trnbe  ein  raaUge^ 
[5ij''luallen  gehabt,  bot  be  finbcr  ©obe«  t^o  t^opt  tjiUfeben 
onb  l'inen  [cgcn  BÜr  ogen  jobben.  Ouetft  t)e  l)S  feer  er' 
gr^ntpt  gemotben  bo  fc  \x(t)  bet  menfc^en  fintier  omrae 
ff^önte  willen  beS  flei&d&eS  leiten  gelüften.^)  SIlJo  ^ebben 
od  atCe  tiidige  menner,  Rjd  in  9tbratiam  apenbaer  ii*)  tbt 
et  tinbet  gejorget,  bot  (c  be  an  @obt  fvucfttige  wj^uer 
m6ii|ten  bcftaben.    Sttfo  betört  e^t  ben  mcnnen  oif  not^. 

3:£)om  herben  fo  be  man  nu  ge^l)Ii(et  fiefft,  mot^  tie 
firf  in  ®a.ii^  angfi(i)te  fpeigeten,  bat  ^e  jiner  ftouiuen  üt)o 
ein  tieer  imbe  ijbutt  fij,  atä  (äStibt  (fln  §eer  onb  t)6uet  x^i 
mit  ber  fealuen  jol  ^e  fi)n  ragff  jo  leifföetiben,  aU  Etiriftuä 
fqn  fjiüigc  gemeinte.  Sßnbc  olä  S^riftuä  ber  fufuen  Bot« 
fteit,  faC  ^e  finer  froutoen  ocf  Börftaen,  bat  \)§  ^e  fa( 
ftui^t  Dt&  er  töten  t^o  ®abed  eecen,  bat  tf)o  l'al  ^e  ft 
leren  root  [e  önroettcnbe  i)ä.  9ip  ©abeä  roegen  faf  ^e  (e 
BDtt^elpen  Onb  geleiben,  brcgen  bat  fe  (rand  Qä  ftraffen 
bat  Je  ftöulbicfi  qS,  onbe  npil  le  mal  in  aller  (eiffbe  bt- 
^Dlben.  Dnetft  roil  fe  nii^t  mal  met  m&troiöiget  »nb 
öuer  tret  be  e^e  bat  t)ä  be  el)e!i(e  Der^jüt^tinge  bcS  ge^op 
famä,  io  ma^  ^e  fe  taten,  rao  (^^riftuä  fqn  Bngeborfam 
önb  moit  roiKige  gemeinte  uaren  lett  Dnbe  @obt  ben  man 
Betroerflet  be  finen  roiUen  Boracfttet,  barumme  od  $oiiL 
fe(§t,  aBi)I  be  Bngetüuige  fcfiebcn  fo  täte  en  fc^eben  etce,') 

9}u  loibbet  onb  tbom  Bierben  betört  ben  man  mü 
aQec  (!oi(ff)eit  onb  fDrc^folbidieit  Dor  ficE  lt)o  (e^en  bat  6« 
{id  in  fid  [uluen  nidit  en  Borgn)}e  nod)  en  Dorunreininge, 
Dtt  f^n  öatt   in  öitt'^e't    wette   tf|o   befitten.«)     Jpqt  Dan 

=)0tnefBj   ')'^f"ESiiii   ')i.  ßuu'i 


83 

ifebben  raq  ^tr  fceuöxenä  ein  roeinit^  gerort,  bor  mi)  ijthben 
angeroii«  ben  miSbrud  bet  Stie  oixbe  roat  unreinic^eit  bor 
iDot  in  filefteti  t(|o  gelc^etn,  be  bau  @obt  od  uoibaben 
fiefft  Dnbe  be  ©obtfriicfitigcK  ^iticE)!i(en  icHeii  uccmiben. 
jian  ongefeiii  be  tierlitc  frufieit  beä  manä  in  ber  Sfic 
Dortoren  l)ä  onb  ganä  Dorbüftert,  fo  i)ä  be  mau  bat  mebe 
feer  befroert.  onbe  fo  ftc  ber  fr^^eit  Bnuotftenbii^  bttfft 
Dnbe  ber  nitf)t  eii  gebrütet,  ijffet  unitiDgeltcf  bot  fit  be 
funbe  Onb  fc^anbe  ber  üntcinic^eit  untflein  möge.  ^t)i 
ümmt  wiütn  inq  bor  van  ein  loeiitic^  ipibet  ieggen,  cnbc 
be  fr^ö"t  atittjüen.  9Iu  iral  an  bau,  be  fri)f)cit  beS  raanS 
in  ber  Efie  t|ä,  iat  ^e  mal  mec  ban  eine  Srouire  tfio  ge* 
lite  ®öelirf  ficbben  inai^,  snbe  bot  mit  buffen  nouctgenben 
reben  onb  befc^ebe. 

^I^om  erden  aiigefein  fruchtbar  fijn,  ©abeä  iegen  ii') 
Dnbe  gebt  j(Dbanen  (egeu  nergenä  tt)o  ioi(  gebrulet  fiebSen, 
bfln  na  finen  roiden,  bot  t)&  bat  ein  man  finen  famen 
nergenö  anberä  ban  inn  bem  gc^orianie  ®Qbe8  finbeu  t^D 
teeten  onleggen  Jal,  tnanl  jo=[3  tii"]banc  jegen  onbe  ftobt 
ber  ge^orfamen  Glabeä,  in  ber  [i^rifft  Ijißit^  genömet  Inert 
onbe  bet  italmn  ©cbt  nicfit  en  mil  bo!  ctt)  qenigette^ 
roiie  Doruniiitliget  fa(  luerben.  ^ilinimme  fo  ein  man  riif= 
lider  oan  @obt  gejegcnt  loere  ban  eine  frouloe  t^o  be= 
ft6i$tigen,  onbe  ^e  en  moit  uan  wegen  beä  @obt(icEen 
getiabel,  fobanen  jegen  nit^t  mtfebrn!en,  fo  i^S  em  frtj  ge^ 
taten,  tfa  oan  nöben  meer  fruditbare  froulnen  in  be  Sbe 
t^o  neramen,  ban  Dnc£)elict,  bat  Qä  anberä  ban  tia  @abeS 
Killen  onbe  gelette  ein  froume  benennen  Xji  öticbredcnjc 
onb  ^orer^e,  3ßi)  luetten  raat,  (o  frömbe  one  be  loor^eit 
geroejen  nä,  onbe  bocfi  be  roac^eit  roaS,  Onb  \o  meinitfi 
Dp  ben  reiften  gebriiS  ber  efie  geachtet  t)Ö,  bat  od  bnffe 
jole  ben  gemeinen  man  ronnberlirfen  raert  anftan.  SOter 
be  g«  (Hobt  fru(f|ten  tieöbet  boi^  adjt  op  be  mor£)eit  Eeret 
Hieben  aQe  onreinii^eit,  onb  lat^  juiü  gein  ongetone  bar 
oan  beroegen,  toont  marüffti(^  bfiruen  rot]  (pretfen,  niat 
geniöntlict  l)ä  tfio  buficr  tibt  Dp  erben,  qö  ein  grutoet  oot 
©abeä  ogen. 


')  ®ene.  j.  5p|[nii.  G^Bti.  j.  efbr.  ij. 


;3lein  bat  ett)  einen  man  fii)  üi,  mec  ban  eine  frouttiE 
t^D  Qttii  in  bet  @f)e  tf|D  Ijtibtn,  betiigen  noc^  bc  titmptl 
btx  ^iHigeu  DItueber,  otä  Dan  anfonif  beä  menft^tilen  ge= 
{lei^teä  an,  mo  ban  uöle  in  ber  fc^rljyft  Dtjtgebriidet  fteit. 
SIemptlitf,  uan  äamt^,  'Störatiam,  ^acub,  Siauib,  ^et= 
lana.  etce.  fiefe  I^d  ber  Stpoftelen  ti)bt  t§o.  Sßant  bat  el^ 
noi^  btf  bec  Slfjoflelen  tijbe  fri)  gerocjen  i)3,  i)S  roal  tf|o 
öotftan  »t^  ben  fi^rifttcn  *)JauIt  ban  ^e  fet^t  (Sin  Siffctiop 
lal  einä  ffi^ffä  man  Iqn.i)  SBerl  fate  bot  ^bevman  bar 
Qit  Hier  gebunben  geipejen  fo  loert  uan  onnöben  geiuejen. 
bar  «an  injunberbcit  ben  iBif([5ot)cn  t^o  roben.  2!an 
icarumme  bat  noc^  $auluä  fuldel  Dan  ben  bif^Dfi  Dorbert 
tnb  od  tt)D  ben  Gorintöeren  be  einjam^cit  fo  flitit^  tebt 
Dnb  üoc  gubt  anfütt),-!  ^efft  flin  orfate,  ^iempttid,  be 
qegenmocbigc  nobt  bat  be  affnat  anftönt,  bar  oan  roii  mal 
miber  beji^eit  roolben  (c^nuen,  ban  rot)  ni^tenä  bit  mail 
nidit  Dan  noben,  od  luert  t&D  lantf  Ü)0  Jc^riuen,  ban  t^o 
finer  tibt  roert  ctt)  norfi  6i;(ant  roerben. 

@t^  mad)  itummant  tier|aten,  et^  fi^  uan  got  tDge(aten 
bi)  ben  olben  Dnb  od  b\)  ben  futuen  ertief  geroeien,  mer 
ban  ein  frouroe  fjcbben.  tinb  et  en  madi  nummant  fiewtfen 
bat  et  ergent  Dan  gobt  uerbaben  fl),  roat  nu  ®Dbl  t^o- 
gelaten  öefft,  Dnnbe  ben  IjiDigen  ©abcä  fuünben  erlief  96= 
roejen  l)ö,  macfi  onä  od  ni^it  »erbaben  not^  [cfianbe  (pn. 
SSngefeen  @>obt  etfi  nic^t  oer&aben  öetft,  fo  Deer  toii  anbetg 
^n  gelifen  gelouen,  Dnbe  umme  geliler  notturfftigcr  faten 
roiQen  ere  baben  na  Dofgen.  9iu  roat  fafen  fe  ge^at  ftebben, 
be  Ott  nod)  einen  oberen  bewegen  Rotten,  Dnb  mit  roat 
gelouen  ie  Dortgeuaren  fint  roitlcn  rot)  fiijr  nu  enbetfn. 
©rftiid  fo  als  [^iii"]  ®otot  j^nen  fegen  ben  menfc^en  Dan 
ge(  leckten  t^o  ge(l  eckten  yn  geplant  et  fiefft  Dnb  gebaben, 
SBaffet  Dnbe  Dermenic^uotbiget  juro  Dnb  [)er  roebberumtne 
Derbaben,  Qen'getlei)  tnijS  ben  (cgen  t^D  gcbruten  ijn  OH' 
reinitijeibcn,  DergeneS,  onb  funber  ^open  ber  teßinge,  mo 
roi)  bar  Dan  E)ir  bauen  genoi^fam  angeroifet  ^ebben,  fo 
iiebben  fe  be  teKljnge  Dnb  roajbom  gefoc^t  na  ÖJabeä  beuell 
Dnbe  mar  fe  an  einer  frouroen  \iildei  i|n  retnic^eit  nii^t 


h 


')  j.  Xi.  iij.    =)  j.  So,  Bii 


85 

»ermiK^t  Iiebben,  5e66en  le  ft^g  niMi:  frouroen  bar  t^o 
genomeii,  roante  roere  cn  bot  nic^t  fti)  getoefen,  ^cbben  fe 
fid,  reo  od  nocft  nii^t  mal  t)umQnt  vtimaüj,  luiibei:  tunbe 
ni(fit  fotit^  etitöotben,  oitb  bot  bn  buffen  rcben.  ® 
Ijefft  gebflben,  roaffet  nnb  DDtmennti^uQlbiget  juro,')  ^tiv 
mebbe  i)i  beii  manne  gfietinbeii  (inen  notiitliden  fnmen, 
nergen^  anbeiS  tbo,  ban  bat  hax  frncfit  uan  fommen  m&ge, 
aiitl)oIeggen.  ^[fo  nffet  naturltif  Dnb  apentlid  DCibaben, 
eine  (roangete  Dnnbe  onfnic^tbare  (rcmwen  tbo  betennen, 
od  oerbaben  jin  natur  raettenä  unbc  oniuettene,  oetgeuefl 
ttiouoiftotrten  ^i^nimme  qS  li<^tltcf  t^o  mecden,  bat  ben 
manne  Jiildet  (tqfieibt  uan  nöben  fi),  fal  ^e  b«  funbe  ent= 
lopen,  roant  ^cfft  I)C  ein  (roonge«  fcDtnen,  offt  be  an« 
fruchtbar  qä,  bat  gä  be  ontiectuente  iS  t^o  entfmigen,  ma(^ 
t)e  ber  funber  funbe  nic^t  bcfennen,  (d  mac^  ^e  od  gcineä 
onbeten  inanS  frouroen  anrören.  ^ttm  (o  en  mac^  tie  od 
geinct  Suren  gtbnifen  od  moitt)  ^f  9™  ifeidlind  j^n, 
offle  gebrant  roerben-)  miber  en  mcrfi  fte  finer  natuc  ^n 
fid  fnlue«  toetlid  noc^  bntc^  ben  flaep  nii^t  latiftn,  offte 
finer  notur  öp  qennigertet)  mife,  anbete  ban  mit  finer 
frudibaren  Unb  beqroemen  eöeftDiirocn  Uinme  fruchte  tt|0 
oormeden,  gcbrufen  öRmnimE  fo  aofget  oan  nobt  toegen, 
bot,  melde  ridüfct  Dan  ®obt  flefegent  fint,  ban  [e  mit 
einet  frouioen  rein  leuen  tonnen,  mögen  ttjo  eter  nobttofft, 
•op  bot  le  nic^t  en  funbigen,  nieec  bau  eine  froutoc  li)Dt 
S^e  nemmen. 

Inl  men  eine  Jirangcre  fTouroe  tmb  be  onbequeme 
ig  tbo  entfangen  niifit  fal  noc^  mod)  befennen,  t)#  ttjom 
erften  birutt)  beroülid,  @obt  gebütf)  men  fal  maffen  Bnb 
fid  Dernienni(^üoIfaigen,  Dnb  bar  tbo  allein  Bnb  nic^t  na 
taflen  foi  man  onb  roijff  ben  fegen  Glabeä  gebnifen. 
.^iruramc  fo  bat  mit  einer  finongccen  anb  onfruditbnten 
froutnen  nicftt  gefdieen  en  mat^,  fo  DJict  tegen  ®abeä  gebot 
fe  to  befennen. 

2öoni  onberben  Dffet  cd  nntcmtlid  ean  roegen  bcc 
rebelit^eit  bei  naturen,  ban  be  »nrebelirfen  beefie  leren  bq 
fuldeä  0  bu  ünrebelite  onb  Dn(cf)eine[e  mcnfc^e.    3tem  mfn 


L 


■)  Seilt,  i.    ")  j.Qp.  Uli  '3!at,  i 


Dnreo 


86 

frage  ofle  bejiieibeitc  cnb  fromt  mani  oitbe  frouiren  ront 
en  bor  oan  anftac,  geroiißlicl  lucrbm  je  fpterfen,  ett)  fq 
leftErlitf  Dnb  Bnret^t  [J;  nif »]  ein  imongece  Dnb  tinfruc^ttiare 
ftoiiiuen  t^o  6e(enneit.  ^nbe  offt  fe  frfion  anbec#  mit  be 
munbe  (ptefen  fo  befc^utbiget  Je  boc^  er  eigen  geroetten, 
fo  Dern  etti  rebelid  Dnb  befäieiben  ri§. 

Oind)  iroecbt  et^  od  Dan  ®obt  figurfitf  oorboben  aii 
f)t  fedit.  Su  en  fatt  gcinen  adtx  mit  tniqertei)  fabe  be^ 
fei)en,  bau  fiiicoan  nti  gencc^,  SSJp  fie66en  geinen  tn)i)uel, 
ben  oorftenbigcn  Onb  gubtliertigcn  (i)  ^icmebbe  befc^eibeä 
genoc^  gegeuen.  So  ouexft  ßummant  idÜ  roebberfpennidi 
cnb  ^tnit\(^  f^n,  iä  tm^  üpfate  nii^t  bat  roi)  bemme 
WiQen  Jcftriuen,  ban  ein  l)ber  bencfe  ber  marbcit  mit  ernfte 
na,  bnbe  täte  bat  jancfen  ac^terroegen,  bp  bat  ^e  be  reine 
mar^eit  möge  erlangen.  9iicl)temin  op  bat  be  täte  noi^ 
beSt^D  (larer  rocrbe,  loiHen  m^  Dp  etlite  nicber  rebe,  be  be 
gubtt|£rtigen  möd)teTi  Doduenben  nntraorl  geuen. 

33era  na,  ]o  nioc^te  mimniant  tbom  erften  alfuS  fprefen, 
roi)  laten  mal  t^o  bat  etfi  bi)  ben  olbeu  D§  frq  geraefen 
Dnbe  iDcert  et  lief  ge^olben  roo  ban  ijn  bem  gefette  dJtofi 
Dnb  Dtl)  ben  ejempelcn  bei  otbeu  apenbaet  befant  v\i,  mer 
fuWeä  en  gelbe  nu  nicfit  Dnber  bem  nt)en  teftamente,  ban 
et^  ji|  jo  Vfn  ben  ntien  nergen^  beualen  noc^  t^o  gelaten, 
ban  et^  toerbe  barijnne  mer  bat  roebberip^l  beuunben,  alä 
men  l)n  ^ßaulo  tf|o  ben  ©orint^.  (efen  mad)  Slntroorbt, 
®obt  ^efft  gein  gebot  aan  ber  (f^e  gegeuen  nod)  Ijn  bem 
olben  norfi  qn  fem  nijgtn  Seftamenten  ban  aQeine  bat 
einige,  niaffet  onb  Detmeniiii^uotbiget  juro,  bat  ünber  buffen 
gefette  cnb  buffer  ©fie,  man  Dnb  roijff  follen  l)n  ein  fleifcfi 
t^o  ^ope  (ommen,  ein  t)bet  ouerft  in  finec  orbeninge,  önbe 
»ortan  »mierft^eiben,  et|  jii  ban  omnie  rebetifer  orfate 
raiHen,  bli)nen. 

Et^  qä  gein  anber  gebott  Dan  ber  S^e  qn  ber  ganfen 
fi^rifft  noc^  qeiDerlbe  ein  anber  gegeuen,  offt  bit  Bpgelöft, 
wat  ban  na  buffen  gc6abe:  bi)  ben  olben  rec^t  gemefcn  p3 
alä  me  bon  eine  frouioen  bebben,  ma(^  od  b\}  unS  ni^t 
Unrecht  fQn,  mo  od  luat  bi)  em  na  buffen  gebabe  Dnret^t 
geroefen  iji,  aU  fincn  faebt  t6or  luft  onb  Dorgeueä  Brufen, 
mad)  bp  onS  iiti^t  rcc!&t  fqn  miber  t)i  ^t)r  bonen  gefedM^ 


87 

Dan  unber{(^ebe  beü  olben  Dnbe  n^gen  teftamen|,  mo  w^ 
be  Julus  tii^rifft  ocf  an  9^0, 

Slot  Dit  bem  n^gen  teftameitte  bat  niebbetlpijt  (otbc 
beiiuiiben  «erben  tiS  nm  ollo,  bon  wert  (ate,  bat  rtfe  cqn 
gemeine  oorbot  luei  (jemefen  mer  ban  eine  frouraen  tiebden 
fo  en  fiebbe  '^autuä  ben  6i)f(§open  gein  fuuber  bcuel  bat 
Dan  bereuen  t^o  geueit,  rannte  trannet  et^  aSe  man  rocre 
nei&aben  onb  btf  geinen  l£^iiften  meie  xintt)  gebruiif  ge= 
roejen,  fo  Iiebbe  ^e  lf|o  DetgeueS  ben  Silft^open  bar  uon 
fl^eit^reuen.')  [giiijb] 

$at  men  öuecft  bar  uan  fec^t  bat  $au!uä  t^D  ben 
SorintI).  fc^rifft,  alf3  folbe  bat  tcgcn  ber  fnjhett  ber  E^e 
fin  mibe  be  jutue  Dpto^en,  i|ä  gang  ein  imuerftanbt,  roant 
*IJaulug  gifft  bor  einen  raebt,  Dnb  bat  bmme  l)egenltiarbigev 
RDibt  miHen,  als  ^e  futuen  (ei^t,  nentfjtlid  beä  giuiDfam 
affuaU  be  Dor^anben  mai,  unb  loaS  fin  raebt,  bat  men 
firf  bec  Ef|c  gang  ent&olben  [ofbe.-)  Siilß  od  bat  fulue 
vor  gnebt  an.  ban  6i)  aljD  battet  not^tan  fetter  niere  ÜfO 
^tli(en  bann  in  onrenic&eiben  ge6tant  t^D  «erben,  ©ofle 
iiu  omnie  buReS  rabeä  "Jßfluli  roilten  be  fri)^eit  Dpgclöjet, 
iin,  fo  möftc  men  gor  gein  roiff  nemen,  roante  bat  foi^ 
$ohI,  öor  bot  &efte  an.  ^Jan  Eartlirf  boruon  gefetzt,  bo 
be  Qfiitj'ten^e^tt  bad)[ileä  semöftet  onb  inn  be  genemfniffe 
getogen,  Dnbe  gebrungen  mort,  bat  be  §tpDfteI  i)emmerlirf 
6ef(^rei)en,  möflen  fe  ere  frq^eit  tat^en  coffen,  Duerft  nu 
fc  ot^  ber  geuenctniJTe  in  be  frli^eit  geieftituett  roört,  moet& 
fe  od  in  ere  ^erfite  fn)f)eitt  Dortgan  ünb  ber  Jutuen  ge= 
brüten.  33it  leggen  roij  barumme  Dp  bot  be  roorbe  'JJouli 
rei^t  tngefeen  merben,  trnbe  offt  piimmant  feggen  molbe 
rood  ett)  bo  nit^t  geraben,  marummc  let  men  ficf  ett)  od 
nu  nic^t  geimHen,  bon  oße  libt  fiefft  finen  tt)bt. 

9toc^  xnbdftt  l)ummant  (eggen,  bat  EtiriftuS  SRat.  fij. 
fec^t  etti  föIbe  ficf  bocfi  ein  man  Don  finet  frounjtn  nid^t 
((^cibenn  et^  fp  ban  öm  etieörerferije  mitten  elce.  bon  bar= 
tnebe  mit  K^riftuö  nit^t,  bot  ein  raon  nit^t  tt)D  finer  nobt= 
burfft  mer  bon  eine  ftouroe  mote  ncmcn,  mer  bot  fie  ftcf 
oan   ber  be  fie  to  bet  e^e  genommen  ^efft   omfi    attertcpc 

')  j  Sim.  iij    ')  j.  Gc.  Oij 


Difolen  miUen  nii^t  en  foO«ii  fc^ciben,  tinb  banimme  f«^ 
1)6,  3Sant  6c  beiben  (int  ein  fleiiif).') 

^hüp  mbäfle  not^  »ummant  legqen,  bat  fteet  boi^ 
be  tipe  i'inbt  ein  fteifc^.  Strtroort  bot  gä  te<i)t,  mont  mit 
mal  ftouroenn  jid  be  man  bemEnget,  bar  niört  Ik  ein 
flcifcfe  mit,  9iu  mttl  be  Jjicr  baniiebe,  ein  man  (al  aljo 
ein  ileifc§  mit  bem  iniue  iin,  bot  eelicf  in,  mib  nic^l  Dmb 
aOecIe^e  orfclen  raiQen  ficf  Dan  er  [dieibe,  St^  iji  be 
meininge  nictit,  bat  ein  man  nit^t  mer  bann  mitt  einem 
niiuc  mute  ein  ^ei\ti)  ftn,  reant  lüomieer  bat  ©übe*  aie^' 
ninge  mer,  \o  bebben  be  l^iUige  Debet  gefunbiget,  bann 
bat  fi)  uetne,  mib  ©obt  fuluen  be  iinen  tnec^te  Satiib 
alle  be  frourocn  Saul  in  fincn  fcfioit  gaff.")  SUjd  oeiflae 
nu  redit  mat  et^  f^,  tme  fint  ein  ficifdi,  ceibtit^  nit^t 
meer  fraunien  t^o  nemen  mec  leit  roo  man  onb  loiff  foHen 
eins  fin,  Sßiitu  hit  not^  ficrei  oerfian  lo  bebende  mo  bot 
Ißau.  t^on  &p.  am  d.  be  @^e  beg  mani  »nb  mt)ued  mit 
(SbriftD  Dnb  finer  gemeinte  Dorgelifet,  l£t  ^ä  ein  grot  gc 
bet)mniffe  fprecft  be  etc.  S^tifluä  t)g  ein  man  Onbe  ^^eei: 
finer  gemeinte,  £)e  «ä  mit  einen  «bttiten  ein  flei&c^,  alfu 
od  mit  aQen  (;fi«]  bcögeliden  be  mon  mit  fmer  frouroen 
ein  uber  gelönige  btifunbeien,  Dnnb  int  gemein  ade,  fint 
Sövtf'o  eren  ^ecen  Dttnbe  man  ge^orfam  onb  betnfKid, 
alio  od  be  frouroen,  ben  man  roo  be  S^riften  gemeinte 
Dnber  Üfirifto  ein  1)5,  alfo   cd  be  frouiDen  mit  eren  ^eren, 

9{D(i)  mochte  i)umanb  iienden,  (£i),  b'i:  m^be  niill  bcn 
Dnfüif^en  groit  cum  gegeuen  toevben  »nbe  iiiz  Dan  mai^ 
groit  mebbetjpoit  tüidien  man  onb  ratff  ermaffen.  äntroort 
ap  bat  erfte  ben  ontüifdien  Dnbe  ongelöuigen  ijä  aH  bind 
onrein,  ben  1)3  od  be  S()e  ontein  »nbe  be  Junbigen  aDe 
Wege,  öuerft  Dm  buffer  roiHen  en  ioßen  be  gelöuigen  erer 
frqleit  nic^t  berouet  (in,  Dnbe  cd  tbo  funben  gereipet 
loeiben.  2111e  Gbriftlite  ftwbeit  ninrfi  fleifet^tid  mifebrnlet 
lueiben,  bat  od  letber  loat  büd  Dnb  uaCen  gefc^H  be^&it 
fid  ber  batuen  nii^t  bat  be  icditen  ß^^iften  folben  tie 
fr^^ett  ttjD  @abe@  eren  nii^t  mögen  gebrnfen. 

ißp  bat  anbet  hat  eti)  iDebetipoit  jolbe  malen  t 


')  j.  Iii\  »j.    ■')  ii  reg.  rij 


lalen  titfft^afl 


man  onb  iviff  bot  tn  i)efft  bq  ben  »c^tgelöuigfti  geineti 
manget  nod)  gebieif,  tnant  ben  nii^t  leueiä  cn  l)d  bau 
@abeä  eet  »nb  luiQen  tt|o  Dorteten.  pueift  bq  ben  anbeten 
geit  unä  nitiit  an  roo  jicf  be  t£)0  f)opc  ctcbvagen.  3a  be 
^ebbcnn  boc^  gcine  luft  @abeä  miUen  t^o  boen  cnbc  möten 
bet  ^aluen  aH  tijbt  Dtn  ©obeä  roorbeä  roiUen  tn  onfrebe 
leuen. 

9iu  in  fumma  aU  IS^riftue  be  ^uben  od  ti)0  rügge 
löijet  iDo  be  ©^eftaet  oan  fieginne  geroefen  fq,')  bat  (e  ficf 
barna  t)Qlbeiin  fotben.  3ll(o  feggen  ro^  od,  me  bat  gebotti 
®abcö  uan  bet  S^e  rec^t  betrachtet,  bc  beninbet  in  bet 
maif)eit  bat  einen  beEi&rbt  jinen  naturliten  ^aebt  nic^t  na 
tufte  vod)  DocgeueS  tf)o  gebrnfen,  unb  bat  em  ber^otuen 
»an  @obt  fci)  getaten,  Bnb  na  finer  füfc^er  nobtbucfft  mer 
ban  ein  frDunie  inn  ber  @^e  t^o  ^ebben  tinbe  il}0  ^olben. 

§tljuä  DÖle  Don  6et)ödi(|eit  onb  I)erlii$ei)t  beä  manS 
in  bei:  ölje,  Dnbe  ti^rmebe  wiDeu  ro^  einen  qbeten  gttbt= 
fieitigen  man  Deimanet  ^ebben,  bat  ^e  (Sobt  lec^tff^open 
leer  not  einen  gieren  fennen  Dnbe  aU  bau  iitf  jiner  &"= 
lid&eit  Dcf  öuet  be  frDuiDe  mit  meitüfen  gemöte  wql  an» 
nemmen  unb  be  G^e  letn  ^otbeii.  3)e  ro^uer  bebten  Daft 
flQent£)Qluen  be  berfi^apij  ne  onbe  leiben  be  menner  aU 
men  bc  baren  leibet,  onb  aDe  roerlt  ijä  in  e^ebredecie 
tnteiniffieiben  onbe  borerqe  öDr^oppen.  SBe  Dorftan  tan 
be  uetfta,  ini)  roetten  be  cerftenbigen,  in  iunberl)eit  be 
guDtbertigen  roerbcn  bar  nic^t  roeber  Iprecfcn  (onnen.  9Ju 
Bort  oan  be^or  ber  frouroen  in  ber  ®^e. 


SSan  be^6r  tnb  onberbanii^eit  ber  giouroen 
in  bei  Übe. 


m 


23at  EDJ.*)  Eapitel.    [fii.] 
|0  101)  Oan  ben  mon  roat  bem  in   ber  E^e   t^obe^ört 
"iteuen  ^ebben,  alfo  roiHen  rot)  nu  od  oan  ben 

*)  Im    Urdruck   sind    das    10,  und   IT.  Cap.  beide   33at 
fitutnteinCe  Sotiitel  übersubrieben. 


fiDuroen  boen,  onb  tti)  q^i  rool  aan  nöben,  bot  bar  flitidi 
ap  gemein  latrbe,  iriont  et^  mit  bcn  froiimen  buö  lange 
od  ^ani  ccrtert  t)ii  gemefcn.  9Iu  jat  men  ban  ^ir  tdom 
elften  roetten  be  ftounie  t)3  ein  perfon  in  bet  ©fie,  &f= 
quente  ttio  cutfaHgen,  ben  inonne  6rbent(tcf  onbcrtnorpen, 
bit  feggf  iDt)  barumme  roant  melde  nic^t  frouRjelid  en  fin, 
mögen  ben  man  in  ber  C5^e  in  natütlilen  gebturf  nii^l 
beinen  ico  loot  Je  onbetä  ijn  (ciffbeii  unb  geöctfam  ein# 
mit  eren  manne  Mqfft,  Dnbe  bcn  manne  adife  mal  aii 
eren  t)6uebe  Dnbe  ^eren  tinbeimorpen  btiuen. 

Diu  up  bat  iDi|  beic^eibttid  ^ttuait  [(^tiueii,  roiQfn 
109  benn  grabt  beS  @6btiifen  tmbe  örbentlifen  getnalbei 
»nbe  ge£)i>riam§  Der{)alcn.  ^tt]o  fat  in  roat  gubc  be  ftouroe 
fteit,  onb  mat  er  tt|o  befjört  lirfitlitf  eclctiineii  be  fcftrifft 
^o£t  Ditä  Qlfultfen  orben  oor  roo  folget,  bot  ^6uet  tinbe  be 
gebeibei  6uer  au  \)%  ®obt  almed)ti^  be  Q§  bat  ^öuet 
©^rifti,  roeWen  od  G^riftuä  in  aßen  ge^otfam  gö  geroefen.') 
Sßnbe  ^e  fiefft  finen  eigenen  miUen  nerfafet  Dp  bat  f)e  finel 
caberS  miden  möctite  uiidenbrengen.  d^riftuS  Qä  nu  »ort 
an  bat  fjöuet  beS  manS,  KD  ban  Gfjriftu^  Oobt  finen  Oabet 
Börogen  ^efft,  cnbe  ficf  aüeine  na  finen  roitlen  ^olbt,  a(fo 
fa[  ocf  be  man  (^^rifto  t^D  gebaen  onb  onbermorpen  jin. 
e^tiftuä  i^  ein  euenfielbe  Dnb  ein  cer  fineS  oabetä^l, 
barumme  roant  in  G^rift»  bcä  ooberä  roiüe  ot()gebeIbet 
Dnbe  can  Giirifti)  nidit  bon  be»  naberä  cer  gefocfit  en 
wert.  SltfD  be  man  qä  in  ber  ((grifft  ein  euenbelbe  Dnb 
ein  eet  (S^rifti  gefeiten,  bar  be  man  fid  ban  od  ^cgen 
E^rifto,  gelicf  alö  G&riftu«  Qegen  finen  Daber,  mit  afier 
(orrfifolbicfieit  Dnbe  ernft  fjctben  |af.  9Iu  Dort,  be  man  D§ 
bat  böuet  ber  frouraen,^)  atfu  be  frouroe  i)3  ein  eer  beä  nianS, 
onb  roo  nu  be  man  G^rifto  örbentlirf  motft  onbetraorpen 
»nbe  gc^orfani  fin,  clfo  be  frouroe  eren  man  Onbe  bat 
funber  allen  murren  Dnbe  roeberfprecfen  alä  eren  ^eren, 
ünbe  gelicf  alä  be  man  GEjriftnm  öor  ogen  motfi  ^e6ben, 
alfo  be  frouroe  eren  ^eren.  ^ir  DC^  mad)  men  nu  miber 
merrfen,  mat  ber  frouroen  bef|Drli($eit  Dnbe  Dnberbanit^eit 
in  ber  @l)c  roefenn  fat. 


')  j.  Ec.  si.  ip^il.  ii.  iDlQ  KUi     »)  ii  Go.  iiü  Ec.  t.    ")  Gp^. 


@t^  tjä  iii{^t  nobt  ^ir  Dan  loibec  t^o  fi^ciuen,  Üueift 
t)8  ^oc^  Dan  n&ben  bot  ficE  be  menner  rec^t  qegen  G^tiftum 
■^Dlben,  »nb  üi  bau,  w\)utx,  b«  nu  Daft  aUent^oIuen  bc 
brod  an  ^eb&en,  inn  reiften  Dnb  c^tbotlihn  gefioifant  bügen, 
roont  iutteä  «ä  angeneme  Dor  ®Dbt  bat  ein  nbcr  in  finen 
orbeit  fteit,  be  man  Diibci:  [S  ij »]  Gtirifto  be  (rouioe  öitber 
ben  manne,  Onbe  bat  in  atter  Dnb erben ic^eit,  bat  ein  man 
mac^  ein  fti^  ^eer  fin  öuei  be  ftouroe,  »nbe  ein  gelaten 
beiner  fineä  §eren  ßfinfli  roejen  mai^,  ben  manne  gebort 
G^tifto  ge^orfam  tf|o  fin  funber  mebetflJtcdcn,  önbe  macft 
finen  §eren  in  finen  Dorl)e6&en  nit&t  in  feggen,  alfo  ^eböen 
od  be  frouroen  nii^t  t^o  regeren,  bon  mit  ftilli(^eit  ge= 
Öotfam  t^o  fijn.  Sfflq  feggen  ünerft  Dan  ben  mennen,  bat 
t)S  be  raenlid  in  Sabeä  inorbe  gefinnet  fin,  nii^t  Dan  ben 
ro^uertlen,  be  Dan  ©obt  nic^t  niillen  geregert  fijn,  Dnbe 
berfialueu  bat  fl)  od  beä  büuet^  Dnbe  ber  ro^uer  biegen 
vnbe  fiepen  muten,  ber  letjber  be  gange  merlt  duII  tfi. 

iB3t)ber  [o  aH  ©übt  nu  be  &et(i(e  fr^^eit  bet  @fie  fin 
Dnä  geteftituert  fiefft,  na  fl)ner  ttnjfoge  §iere.  EJjiii.  01^= 
gelproifen.  SÜemiitiid  3Bant  ein  n^e  bind  roiCt  @obt  Dp 
erben  mafen,  be  menner  fult  ni(^t  (enger  roijuer  flin,  bl) 
Dtiä  Dcrjc^afiet,  idd  ban  be  iDijuer  intgemein  ^eren  gertiefen 
(in,  Dnbe  er  egen  regeren  gelobt  ^ebben  ft>  ^efft  t)e  nu 
bl)  Dn5  alle  mijuer  in  geljorfam  ber  menner  geftalt,  bat 
fe  aQe  fo  rtial  iund  cl€  dII  Don  bem  manne  burc^  @abeS 
mort  fid  möten  regereu  loten.  91id|t  bot  le  tt)o  ber  e^e 
gebeutet  werben,  ban  bat  fe  beg  manä  namen  eelid  öuer 
fid,  önbe  t^o  einen  orbentliEen  ^ouebe  Dnb  befc^erme 
mögen  anropen.  Dp  bat  a£)o  aH  bind  Iöd  burc^  be  $ro= 
Poeten  belauet  ^S  in  fin  redjte  geftolt  rocberumme  ge= 
reftituert  nierbe.  9iit  f)ir  Dan  genocfi,  @in  ^ber  toate  Dp. 
®obt  ttil  fin  ^erlite  iDUnber  t^Bnen, 


^ait  ben  rife  ßi)rifti  önbe  be3  futuen  t)etti(^eit 
Dp  eiben. 

I)at  Scuentcinbe  Sapttel. 

JiMO  be   reine   ertcntniffe    3efu   ßörifti   hea   ©on«   ' 
***  tcuenbigenn  ©abeä  nu  cinn  lange  tifat  fiet  ijS  i 
bondert  irnnbe  onSetant  geiuelen,  beögelifen  ftne  erloftnge 
önbe  rechte  teer.     9lIfo  i)ä  ^an  od  Dann  bem  rite  S^rifri 
geinn  rec^t  Derftonbt  Dp  etbenn  Dorftanbenn  gemejen,  3it 
[unbet^eit  Dan  bet  ^etlii^eit  jineä  rifeä  Dp  erben,  menj 
£)efTl  mal  Derftaen,  rao  mal  nic^t  in  bex  !vafft  beroifet,  ooiir 
bem  cruce  S^tifti,  Dnb  rao  bc  i>uermi|  fma^eit  Dnbe  boe' 
in  fin  «gen  ^etlii^eit  ^ä   ingegacn,  Dnb  emme  alfo  fiw 
bener  [int  geuolget  Diietft  can  bem  bat  6&riftuS  be  [ 
beä  albei^ogeflen  toningeä  be  cinam  op  erben  fin  rite  ii 
t^onemenn,  bon  rootblDerniorpen  Dan  (inen  (netzten,  mofboil] 
nii^t  bat  I)e  fotbe  ouer  je  lietft^en,  Dan  bem  fegge  nlt^ 
bat  Iie  noc^  wit  Sönincf   fin   Dnb   ade  (ine  Ifii)'»]  oqenbe, 
Dor  finen  angefit^te  ict^cn  D mm e6r engen,  bot  ^ir  Dp  erben 
geiii)een  fal,  bar  Dan  tieeSit  \d)t)x  nummanbt  geroetten,  rop 
ai^ten   od   bat   etEj   noc^  bem  gemeinen  man  Dnbetciift  fq, 
ban  mant  bpt  ben  gnet£)erligen,  gelönigen  jeer  tröftliif  q8, 
Dnb  ni'itte  tf)o  metten,  Dnbe  na  t^ben  ber  SReftitutinn  ferf«= 
titf  tt)D  machten  flS,   tn^t^    afler   fc^tifft  [o  roiQen  ID^  inij 
bar  od  förtiid  Dan  idiriuen.  ■ 

Sie  gange  billige  it^rifFt  ^n  (unber^eit  be  ^^i^op^^teJ 
fint   DuQ   önbe   tügen   auerflöbi^   Don   ber   bMÜi^eit   bf9' 
ri)teä  ßtirifti  Dp  erben,  beS  getiten  ocf  be  apcffolen,  Sa  be 
gange  fc^rifft  löpt  bar  Dp  Dt^,')  meer  nic^t  tf)0  m^n  Fonnen 
niQ  nid^t  (pören  bot  na  bet  Slpoftolen  iqbt  bar  oon  qum* 
mant  xtä)i  cerftant  getiat   fjefft,  met  n«  vao  qHf  anbetj 
bind  cd  ijn  ber  büfterniffe  ber  Dnlucttenficit  6egrauen  ( 
legen,  iliu  rai)  millen  adjten  et^  fint  tro^erleii  orfafe  1 

')    efoi.    Ij.    iiii.    f.   Ej.    Eil-    Eiiij.  eeüij.   jeD    EE»y  ! 

EEEö  mx  um  ^■  lif-  liiii  k-  to-  ipi  (pj-  i&i-  ?««■  »«j  c 
xfx-  i^i-  ^m-  »li  Biii.  iE.  E-  Ei.  xxmii  xxeon-  mv\ii.  myi  ;f 
Uaiiiel.  ij.  Bii-  tr.  Et-  rij.  tt.  t>nb  allt  iprow^eten.  Sfiat  EÜj  e~ 
EED  31ct.  üi.  i'U.  aijiocali.  au»  aU. 


mebe  [obane  mettenfi^at),  Dan  bem  rqle  Hfirifti  tfige^olben 
geiDorben  Qä,  onb  be  \alnen  etfi  od  notf)  mal  beletten 
möi^teii,  bctt)oIueti  roiflen  luij  be  »or  etften  en  toec^  bön, 
vp  bot  lovf  bor  Uotton  be«  Ifio  te(f)tet  onbe  licfitet  bar  oan 
tie66en  t^o  fcfitiuen,  bat  mebe  od  ein  Ober  buffe  fafe  bctt) 
Detnemmen  moc^. 

iBe  erfte  orjafe  ys  bat  bc  fi^rifft  bat  Dt^  fulifeä 
folbe  Docnommen  tuerben,  i^ä  Dorai^tet  tinbe  nergend  Moi- 
angefe^en  geroeien,  onb  nid&t,  mo  mal  betjötlirf  roere  gc 
loefen,  mit  flitc  unbetjoiiit  geroorben,  inante  we  uoti  ß^ripo 
onb  finen  fionbct  Wetten  roil,  be  moiüt  be  (t^tifft  idqI  oii= 
ben'oecfen,  onb  bet  ^atueu  \o  bat  nagebleuen  tfi  \o  1)3  od 
be  oerftanbt  mn  (lEirifttilen  fateii  gang  Detbuijftert  9e= 
roefen. 

Sie  onbecbc  orfale  ^ä,  offt  fc^onc  «umiiiant  be  [i^dfft 
gefeäen  ^efft,  fo  qa  fe  boi^  mit  onuetftanbe  gebellt  unbe 
Dt^geta(^t  geniotben,  wante  roat  oan  bem  ttsh  Sfirifti  atfiijt 
B»  erben  gefc^rcucn  ftcit,  ijs  »p  ben  jungeften  ba(^  unb 
Dp  bat  ti)[e  bcr  tiemmcien  bat  na  getagen  geroorben,  cnnbe 
alfo  onac^tfam  i)n  ben  loqnbt  geflogen,  lec^t  genge  unS 
(uldeä  nit^t  an  !i)iu  be  erfte  orjafe  tiefft  (iJobt  genebii^tid 
Dan  ün3  genommen,  be  mite  £)e  miä  be  jcfinftt  ^n  gejunben 
Derftanbe  loebberumme  gereftituett  fiefft  bat  nti  be  mit 
fiptt  Dnberjoeden.  ^Jllfo  belettet  onä  be  anbetbe  crfate 
od  nii^l,  iDont  be  fditifft  openbar  betüget,  bat  (e  60  tijben 
buffer  tellinge,  moit&  DetuuÜ  roetben,  onb  bet  ^alucn  root 
»QTt  bem  t^!e  S^tifti  l)n  bet  fditifft  Detmelbe  fteqt,  flS 
^pT  Dp  erben  tfioueinjai^ten,  bat  bi)t  mat  i)S,  bat  be  fc^tifft 
b))  buffet  menffd&en  teHinge  ebbet  generation  fall  onbe  moel^ 
geenbqgel  meiben  belüget  St|tiftuä  apenbat  mit  buffen 
Ipotben  9)iat^.  j:£iiii.')  £at=[fiiti>]na  na  bem  be  »an  ben 
letften  tiben  Bnbe  Dann  finet  t^ofumpft  gefacl)t  E)efft,  melde 
t^Dfumft  fal  fin,  fin  tide  nntonemen,  fine  oqanbe  cnbet 
fine  DÖt&e  tl)0  Icggen,  unnbe  fine  frunbe  Ijetlid  t^o  mafen, 
fptedt  ^e  anber  anbeten  entlid  aCfu^,  tietmar  fegge  id  jum 
et^  fol  bnffe  tijbt  nic^t  oor  bii  goeu,  tient  bat  buffe  binge 
aQe  gefi^e^en  fint,  $itut^  qä  !laet  unb  apenbat  bat  od 


r 


E^rifhiä  norfi  in  buffet  tifet,  Bp  bu(ic  erben  luort  erfi^oi, 
onb  bot  fte  fin  rife  roil  innemen,  onb  fine  oianbe  tirnme 
brcngen,  tno  od  be  parobole  Suce  am  jij.  floet  ti)o\iec= 
ftaen  gifft,  ban  £)iruQn  genocfi,  bit  mott  fitf  in  ben  not^- 
uolgenben  noi^  tiatet  beuiuben,  roi)  toiUeTi  mt  oortti  an 
be  fflfe  gripen  Dnb  Dan  bem  nie  ßi)tifli  [djiriuen. 

Slti  pS  Bnroebberiprerftiif  Tor)  Qc^tenn  oi  Dngfietitipuelt 
bt)  pber  menmc^Iid  bat  E^tiftuS  ein  roarafftic^  t&nninrf  pä, 
roant  roo  borunn  äffe  ^ßrop^etcn  lügenn,  a(jo  f)efft  od 
^ilaluä  0  ot^  @abeä  oerf)en(fm!Tc  Höriflo  inn  finet  ^öge^en 
terflc^tinge  ben  lonnindliten  nnmen  nit^t  geroegert.  ^i 
ban  nu  G^riftuä  ein  fönniitct,  (o  ntoet  ^t  t)a  i)uminerä 
ein  rite  [)cb6enn,  roantf)  anberS  mert^  ein  t)bet  fonicf,  ban 
bat  em  oan  ®obt  fincn  Dober  ein  n)Ec  i)ä  ingetiaen,  Dnb 
bat  QU«  t^o  einen  Eonnirf  gemofet,  qs  oii  tmgetwtjuelt. 
Ciietft  bot  be  niongel  t)l  onbe  bat  an  bem  meeften  onn 
«oben  1)8  t^o  metten  bat  qö,  root  bat  r^Ie  G:£)rifti  jt),  offt 
f)e  offcin  t)n  bem  tiemmd  ijn  ^cttüer  Irafft  fot  regeren, 
offte  bot  t]e  oii  noc^  al  ^ir  op  erben  qn  fiettic^eit  (ol 
^eerif^en?  33nb  bat  nic^t  allein  roo  ban  oan  finec  op= 
uart&  t^om  ^eniel  an,  ^nitenbic^  öuetmig  be8  geifteS  ma(^t 
Dnb  bot  Dnber  ben  cnice  gefietft^et  fiefft  mer  od  l^n  Dullet 
ftflfft  Dnb  äffet  ^erticlieit,  auer  aßen  menfctien  geroelbi(%' 
tief  onb  genebidiiitf  (oI  tegeren,  geroelbit^licf  auer  fine 
D^anlien,  gcnebi^licf  auer  fine  gl)ettumen  frünben?  §pr 
Dp  jeggen  toi)  ja  Efjriftuä  l)§  auer  31)di'  '^i""  tonniif  ge- 
(att),  be  Jpciben  onbe  offe  cnben  ber  erben,  fint  emme  tt)pni 
etue  gefcEienrfet.  9iu  rao  rool  ^e  fug  lange  »etac^tct  t)ä 
roorben  onbe  Derioorpen,  önb  etfi  ^eb6en  be  menfc^en  nii^t 
tt)ben  roolt,  bat  ^e  anet  fe  ^erf^ebe,  fo  toetlti  [je  bo(§  fin 
ti)(e  qnnemen  |pi)t^  finen  DHanben  -)  Dnb  befitten  bot  tt)te 
bot  em  oan  finen  oabcr  gefc^entfet  t)8  rocrbeu,  Dubc  bar= 
uon  Derfnnbigen  äffe  ^top^eten,  mo  bar  oon  fiir  na  roibet 
faff  öerftacn  roerbcn. 

9!u   roi)   metten   mal   too   bot^  fcbane   belöfften,   bet._ 
Sßrop^eten  off  geiftlirf  qnt^  gemein  genommen  onbe  oA 
gelotet  roeerben,  roo  ban   od  be  beloefften  G^tifti  i 


■)  e(ai.  tr.  j.  lim  Bi     ')  Suct.  ?ij 


95 


gebübet  meiben.  91emt?tlic{  bat  be,  be  ein  Doclet^  \ai 
f)unbertuDlt  od  ^n  buffen  teilen  iiiebber  entfangen ')  ^it 
q«  nii^t  fo  onrecöt  ffiont  fiiit  S^tiftuS  |Äiii'^J  bot!  ^et 
^ebBen  be  ttinneit  ®nbe^  bener  al\o  be  ietöfften  entfangen 
bat  fe  gciftütf  qit  (rafft  beä  gelouenö  mit^  frouben  onb 
ttDifte  futife  beloffte  I)ebenn  6efetten.  San  et^  mai^  alfo 
nit^t  bliuen,  nier  be  beloefften  möten  i)n  eter  ^ertilen 
ftafft  Unbe  DulIenEommenet  ^olbinge  etfc^inen,  iod  ban  alte 
©abeS  belöffteit  bania  tiü  gefeitet  en  fiebben,^)  tinb  od 
nic^t  feiten  en  fönncn.  ®t^  öcrlljeen  firf  be  belöfften  mal 
^ent  X)^  fine  tpbt,  Onb  luerben  in  ben  getouen  bnb  ^open 
oetmac^tet,  roettf  ban  ben  getöuisen  geinen  g^enngen  Itoift 
onb  fröube  bet  betöfften  rcidet,  bot  ban  fiet^  geiftliden  be 
bel6fften  Entfangen,  be  noc^tan  bar  na  tbo  finec  t^bt 
DuHenfominen  begrepen  fat  lüetben.  ?t[jo  Qffet  mit^  Slbam 
Sl&ta^am  Dnb  ijn  ben  n^en  teftamente  mit  atten  geuaren, 
be  an  be  tibt  bet  Duilenfomcnber  beföfften  nic^t  i^ibitn 
gereitet,  ban  bat  uultentominene  reöctf)  barumme  nii^t  ottie 
bliuen,  Stläo  yö  nu  Sötiftuä  Dan  @obt  bem  Habet  ein 
fönninct  ingefatt)  Dnbe  betauet,  [tn  rife  fat  qn  auerftobiger 
getec^tit^eit  utib  frebe  auer  be  gange  etbe  geftrerfet  unb 
geiiolben  roerben.  Sit  ^efft  geiftlite  mal  angeuangen, 
6uerft  noc^  niif|t  Ircfftlite  beroifet.  ^^rumme  flä  futde 
tietäffte  noc^  Dor^anben  onb  tt)D  Dermalsten.  Sanimnte 
mxf  od  bngeliteö  bibben  bi)n  r^ic  !öme  bat  bin  roillc  luetbe 
aU  in  ben  ^emniel  fo  od  oi)  ber  erben. 

(£tb  qs  offenbar  bat  be  bunet  be  erbe  ouermi^  ber 
funbe  ^n  ben  menfi^en  be^erfcftet  ^efft,  mib  i)§  ein  gutfle 
ber  mertt,-')  bejit^  ocf  jobone  rt)!e  mec^  oEer  Dngetei^tia 
i^ett  l)n  bem  ©obttofen  menfc^en  onb  roefen,  San  Ef)riftu8 
be  ein  re^t  $er  qS  Dnb  Sümncf  auer  be  erbe,  unnb  aOeS 
roat  bar  qnne  Xfi  ro&rt  bnri^  ben  bauet  imb  finen  nnfianrf 
D^jge^olben,  Sat  fnn  rl^!e,  luetcf  tfi  Qn  aller  g^eteditic^ett 
onb  frebe,  nocfi  nitfit  tjn  retfiter  ^lertic^eit  juroertbe  er' 
ff^enen  fiecfft  d))  erben,  ®tt|  ^ä  be#  buuetS  g^eroatt  nodf 
11)0  gvotb  gt)eireeft,  bat  oon  anfand,  be§  an  fiet,  alle 
i)cbben   möt^enn   tqben   be   batfi    JHytc  S^rifti   Bube   jine 


')  Su.  pjiij  fflatc.  ?    ')  atfia.  ij.     ^  3°^-  t*i-  E'üi'  'i   6".  iüj 


96 

dfittec^litfieit  gefodit  bebten  unb  bot  not  begert  t^o  ftriben. 
®obt  Sllmei^ticb  beff t  Juldeä  tbogelaten ,  be  getrüroen 
ribbe«n  (SbrifH  bor  mebc  tt|o  prokren,  onb  bat  ^i  bt 
gobttofen,  be  teuer  ben  büuet  ban  em  gebctnet  ^ebben, 
rei^tuetbic^tid  möge  ticbten  onbc  ben  (uluen  mit  fuWer 
mote  tifo  meten  a(S  fe  bcbben  utb  gemeteii. 

33q1  SRtdc  Bp  erben  tumpt  mit  reifte  d^rifto  t^ 
bat  b«  biffid  bar  öucr  foHe  b^ilfib"'  *"i'  fi"  "'•I'*  9^4* 
tbo  finen  pxX}'h  Unbe  otf  (^nä  DobctS,  onbe  I^nt  od  bat 
ommc,  be  men(cben  »p  erben  gcfatt  alä  benet  in  ftnen 
tiefe  'Üia  mieift  be  büuel  befft  ben  menftSen  tifo  \id  getogen, 
Dnbe  be  menj(§e  i)ä  finen  redbten  §e=[Jtiiii''lren  offgeuoflcn, 
fteit  int  gemein  ben  onret^ten  bH,  Bnb  beint  ben  futiien 
ieucr  ban  ben  rechten,  Qa  be  menji^en  roiöen  forfe  nii^t 
iai  er  rechte  Äoninct  ouer  fe  möge  berfcben ')  ban  tjefiben 
Inft  an  bet  getecbticbeit.  9t(fo  bffft  be  buuel  e&riftuin 
Dtb  finem  iftqfe  op  erben  bt^geftoten  Bnbe  iS  mit  anreihte 
ein  Surfte  ber  roerft  geroorben,  iBan  bir  entegen  arbetbct 
(Ibiiftu?  onbe  necktet  mit  all  finen  truroen  beneren  Dan 
onfand  Bnbe  od  noib.  ben  gtroelbigen  toebbernmb  tt|o  Doc 
flöten,  Dnb  fijn  9t^f  mit  bcrticbeit  tbo  er6ueven.  Snbe  bit 
fn(  gen»ti6  gefcbcen,  bat  be  ;pere  G^riftuö  mit  finem  mot 
getiifteben  beineren,  ben  büuet  nnbe  aüe  Bn9erec§ti(5rit 
fampl  fltten  gobtofen  roefen,  fol  onberbtiJien  Bnbe  Dt^taben, 
onbe  bau  in  aCter  gereitii^eit  Bnb  Brebe,  fin  ri(e  tnnemmen 
Bnbe  regeren.  iBit  betügen  be  'i^roptieten  alte  gelicf,  Bnb 
be  Utpofteten  b^bben  Böte  gefadit  Ban  ber  tibt  ber  et= 
quidinge  mannet  be«  ©obtlofen  fat  ein  enbe  metben,  onb 
be  fa{btmiibigen  Bnbe  libtfomen  gcret^ten  futten  be  etbea 
in  gerecbtii^eit  Bnbe  Btebe  eröueren,  bat  (l^riftuS  aQeint 
§ere  Bnb  Jäönincf  f^-)  ,^o  lange  mit  6b"^iflul  ^erfdb^''  ^i* 
Bp  erben  bcfe  bat  attc  fine  Binnbe  Bnber  ftnen  B6ten  (iggen 
Bnbe  fine  beneren  eren  tuft  feben  an  cren  Oionben,  Bnb« 
bar  na  rooerbt  b^  finen  Baber  bat  9tite  auerontntorben.^) 
Sßanneer  nu  ber  ©obtlcfen  Bnrediticbett  Bon  ber  erben 
roert  en  luecb  gebaen,  onb  be  teifftife  gerec^tic^eit  mebbet 

'I  Tiatfi.  m  mi  Suc.  jij,        *j  ati.  üij.  (Sfai  «j.  smai.  o. 


ingefött  loett,  ban  \)i  be  bat^  bet  iBtotc  be  bai$  ber  ei= 
([iiitfinge,  einen  ijberen  na  fincn  terbctnfh  etfdiEiinen,  ban 
Toetben  aüe  btlüffle  ja  allent  mal  alle  ^uop^eteii  gefptotfen 
i)ebbtn  u(J  bat  albet  Ijerlicffte  Diiüenbracfit  onbc  gefiotben 
metben,  ja  bat  nic^t  ein  triteKm  otf  mac^  na  61iuen,  bat 
iiic^!  DuflentltimBnttict  (olbe  VÜ)  gericfitet  njetben.  St)!  t)8 
be  ba(5  bat  «an  be  ^rDp£)eten  fo  uöle  tügen,  oi  bor  be 
^tpDftcII  nan  Idirmen,  onb  be  S^rifteii  firf  fo  fcöüd  op 
Bertiöflen, ')  ja  od  noc^  aller  ßftciften  Ijerten  frötiiffle  ttoift 
bat  t'e  burift  be  betöften  mettcn,  bat  er  $eet  SI)riffu^  noi 
entlief  bat  uelt  mert  bc^olben  unbe  öueminnen. 

SQJq  molben  mal  bat  aätii  gut^ertigen  onb  geläuigen 
Sroberen  buffe  fate  «cf)t  befant  toere,  (o  rootbe  em  onge^ 
troinelt  gein  arbeit  Decbueten,  bcn  büuct  meber  t^oftaen 
Vnb  mit  d^iifto  tegen  ben  iDebeid^rift  t^o  Deckten.  @t^ 
^8  be  ((grifft  mal  Jo  ftaer  ^Qr  tan,  bat  biUid  nummant 
jotbe  onroetenbe  fgn,  ban  K\f  ^ebben  Dnberuunben  be 
tnangel  be  buffen  oecftant  opEiöIt  Qg,  bat  be  büuel  ben 
minfdien  iDJjfmaFet,  tinbe  be  menfi^en  [icf  taten  bunden, 
not  »an  bcr  ^eitic^eit  be§  9ii)!eS  (X^rifti,  »an  ben  bage 
bei  eiquictinge.  Dort  nan  bem  bage  in  bem  miafe  [ßiiijb] 
gefc^ieuen  fteit,  bat  iulue  am  Sungeften  böge  in  bem 
^emet  eber  in  bet  gellen  ot^getic^tet  merbeit,  oeuj'taen  nit^t 
bat  fulde  rounber  E^tiftus  be^eet  mit  finen  oolcfe  tegen 
fine  Dionbc  aH^ir  üj)  evben  uuHenbieiigen  roiH.  Söfet 
(uWenn  »aen  late  ein  qebet  uaren.  31(1  be  ic^tifft  fet^t,^) 
op  erben,  bar  m6tet  nuHenbiget  wetbcn.  Sie  ^er  nnle 
gereifte,  mot^  geritzt  onb  geret^tic^eit  op  erben  boen,  be 
munbt  ber  ©obttolen  molö  üp  erben  oerfioppet  raerben, 
alle  b66£)eit  unb  aUent  ipnt  be  bcineffii)c  uabet  nic^t  ge= 
plantet  t)efft,  mott)  ut^gernbet  onnbe  tienroci^  getan  werben. 
QU)  motti  ein  ((^aepfta[  cnbe  ein  ^erbe  Werben,  ®in  S'ij= 
nind  be  aucr  fe  allen  geSeibe,  afle  cteotuten  nioellienu 
gejr^et  werben.  3nn  fnmma  ®abeä  Dolil,  roelrf  auetMl)fft, 
bot  Dnbefieift  tinb  rein  in  aller  gel)ortanimi(^et  me^en  fall, 
mot^  be  erbe  ijnnemnten  onbe  S&rifto  bem  Äünninge  auet 


be  gon^e  erbe  tfto  beinfte  fiaeit.  'Eit  mörbl  alle  6ij  bufi« 
t^bt  gcit^een  Dube  bot  cp  erben,  barup  be  gevec^tic^eit  all 
büti  romieii  fal.')  lat  mcn  bc  fc^iifft  roid  ootftoen  na 
bem  güngefltn  böge,  bat  \e  bann  fott  DoüenbtacEit  nietben, 
ii  ein  niifiuetflanbt.  San  be  (rfirifft  \)i  ben  iiienj^en  bc 
t^bt  eteä  teuenS  Dp  erben  gclc^teucn,  bat  S^iiftuö  (ec^it, 
ein  titelten  fatt  bor  nii^t  Dan  na  bliuen,  Dnbe  ^titui 
SIct.  iij.  fei^t  Sl^  foCte  qIIc,  bat  aüe  ^Piop&etenn  gefprotlEn 
fiebben  in  ben  lefteii  bogen  racbbet  upgeric^tet  bnbc  ge^ 
reftituett  roctben. 

^tem  bat  be  gerufen  6et6ffte  ber  ^ßrotJ^eteii,  mtldt 
gaen  Dp  G^tiftum,  atä  bat  ^öfft,  onb  Dp  fine  billige  gc* 
meinte,  be  rooren  3fro^eliten,  nod)  Dor^anben  fint,  pS 
lidltlicf  t^o  Dorftaenn,  lonnt  ie  br)  roilen  apentlitf  6cfennen, 
bat  je  nitftt  atleine  nit^t  gcfc^cen,  mer  od  nii^t  üorffan 
fallen  meiben,  ban  in  ben  albertcften  bagen,  3)at  men  ocf 
bc  belöfften  ber  ^ßropfieicn,  be  botf)  oppenbor  betonbl  roerben, 
bat  !e  Dp  erben  noc^  nu  gcft^ett  en  fin  mit  geiftlÜen  bii= 
hingen  dir  unbe  bari)en  tretfen  luitt,  bat  en  luil  aif,o  nitfit 
roerben,  ban  aljo  toar  qI8  be  ®obt  p3  ber  $ropöetcn  oKo 
t»otoffttc§  tnotet  gefi^ein  mat  fc  gefprorfcn  öeb&en  Dnbe 
nic^t  ein  tittelten  boruan  peranbert  loetbcn.  @tö  «l  it»al 
mar,  in  ben  getouen  merben  (e  mot  geljfttit!  Derftan  Dnbe 
entfnngen,  öuerft  entlirf  tmiften  (c  inn  ber  marbeit  Dnnb 
baet  DiiClenbrniftt  roerben.  ajJerife  roat  roq  ieggen  Dnnbe 
bebentfet  m^t  flt)le,  Dnbe  tecfe  als  ban  be  Sprop^eten  Dnb 
be  pialmen  mitt  ernfte,  od  be  poroboicn  ß^rifti,  beägeliten 
SIpDCoIipfim,  fo  falftu  (cen  trat  noc^  Dor^onben  ijS.  Sie 
Decftant  t)efft,  be  Derfto,  be  gubl^erttgen  btbben  Dm  Oerftant, 
Dnbe  be  (uDent  Detfrigen  [a^]  SBn  Irolben  wal  gerne 
Öintan  roiber  ftfiriuen  alä  Dan  bem  gangen  loip  unb 
mebertoip  beä  ®Dbtlifen  roorbEä,  od  mo  be  (cfirifft  in 
brein  geenbiget  roerb,  bau  roq  en  bebben  be  roile  nid)[ 
roant  bat  molbe  t^o  iand  (in,  mec  einn  t)ber  be  flilige 
fitf  luluer  tlio  gobt,  fta  »afte,  »nbe  arbeibe  ^itii^litf  pgyi 
bat   fitrfle   E^rifti,    bat   argcfangen   ^8   Dnbe   to    ^erltn 


HC  jin,  SHa.  jjüij. 


ouUentommentieit  gebracfit  fol  metben  ]o  fol  fie  oerflQiibt 
erlangen. 

^i)rmebe  in  bcö  bcrictiteö  gcnocfi  bot  S^dftuä  ü;) 
erben  in  fpncn  Dolcfe  no(^  öuer  be  gobtlofen  Dnnh  afle 
ongerediticfieit  (all  imiäien.  be  pngcrecfetictieit  äff  t^o  bun, 
onnbe  be  geteditidjeit  up  erben  iatm  monnen.  9iu  ini) 
fiebben  bir  in  nicfit  uüle  be  fc^riffte  angelogen,  onhe  bat 
barumme  üp  bat  roi)  ecft  onjen  üerftant  ben  ons  ®obt 
gegeucn  ^efft  mptijten  entberfcTi.  !Ean  nit  miden  avf  »ort 
be  getiK^niffe  ber  fc^rifft  Mott  bar  fetten  onb  anrotfen  snb 
loten  einen  oberen  richten  bor  na  ^e  genobe  trnb  gciftes 
üerftanbt  oan  @obt  entfangen  Iiefft. 

@r  ban  iDl)  ber  Propheten  getiic^niffe  DniDifen,  millen 
IUI)  ßtjrtfti  beä  görften  aßer  ^ßri'pfjeten  nt&geiprofene 
morbe  Dan  ben  enbe  bnffet  itierlt  in  ipelifen  (S^riftuS  in 
finenn  rite  roo  gefatijt  q«  berfi^en  merbt,  metben,  bat  na 
od  etlife  getucöniffe  ber  pcop^eten. 

S^riftuS  ^efft  gemeinttirf  bat  gebeimniffe  fincö  riteS 
in  pQraboIen  eher  getitfeniffen  Bl^gefptofcn  aU  Dan  em 
gefcfireuen  fteit.  ^i  roil  minen  innnbt  in  gelirfeniffen 
öpenen.'j  Sltfo  l|efft  öe  Dtf  biiffe  (ate  in  patabotcn  t^o 
nerflon  gegeuenn  bar  tje  fprerf!  na  Bolen  parabolen  onbe 
onber  ntiberen  atfus.  9t[fo  fall  oi  fin  in  ber  üuCien= 
brenginge  buffer  roerlbt,  beii  nienfcften  föne  roerbt  fenben 
fine  6aben  ünbe  fe  merben  fonmielenn  Btl)  finen  rite  alle 
ergerniffe,  onb  oHe  be  bar  Bnret^t  bocn,  onb  metben  fe 
roerpen  in  einen  BÜtauen.  etc.')  fflierrfet  an  buffe  toocbe 
rool,  St^  bem  tife  U^tifti  etce.  Bnb  etfi  en  madf  gein 
titelten  Ban  bein  roorbenn  St)rifti  nobtiuen,  er  folbe  bentmel 
onb  erbe  oergan.  Siein  beigetiten  werde  be  onberen 
porabolen  Dct  an  9Hat.  Eji.  jjo,  2a.  jij.  etc.  bu  mactift  od 
mal  be^ertigen  Bnbe  betra^tenn  mat  be  ^poftelen  Dan 
EferiftD  gef)6ret  hebben,  bot  Dtf)  fe  fpreten,  reiiltu  nu  bat 
rite  3irae(  roebber  op  riffeten  etc.  Dnnbe  bot  ^onluä  fc^vifft 
bot  gan^e  3fiaet  fol  not^  fa(icf)  merben, ^j  ißnb  noc^  ü. 
Ifief.  i  Bnbcr  anberen,  roanner  Eje  roort  fornmen  &erlic&  t^o 
roefen  in  finenn  tiiitigen,  Bnb  rounberlid  i)n  öden  gelöuigen. 


')  V^  teBii 


")  artoi.  i,  IHom.  p. 


100 

Sliot^  eer  ban  IPI)  bei  ^rop^eten  getuit^iiiffe  öer  ddp 
trcngcn,  roiden  rop  ein  offt  trat  fproctc  her  SIpoftolm  oor^ 
^alcii,  be  a))cntlid  belügen,  mo  bat  na  bcni  affual,  al  bat 
flumeribe  oait  aütn  Ißtopjelen  Dorgefodit  [a^\  i)^,  fol  tn 
buffer  lefter  tibt  Dl)t  ^erlidcfte  noä  uullenbrüc^t  nerben 
Uitb  bat  barumme,  Dp  bat  be  t>alfct|c  mcininge,  al^  bat  bt 
fc^rifft  ber  gjrop^eten  pon  beni  rite  Sörifli  bi)  ber  «po^ 
ftolen  ti)bt  ueruult  sfl,  offte  no  bet  upuerftentniffc  am 
iungeften  böge  fal  uuflenbtat^t  tocrben  tipgeI6(et  itierbe, 
Xarumme  ticrt  iDOt  be  9[;)pofteI  jeggen,  ban  |o[l  g^  be 
^rop^eten  bfti)  uerftaen  ^et.  ad.  iii.  ^eju*  tSfitiftud  moet 
ben  tisininel  innemen,  be&  Dp  be  tibe  bat  6er  roebber  9e= 
bcdctit  offt  gereftitiieil  meibe  allent  mat  @obt  gefprafen 
^efft  burcö  ben  iiiuntb  ntli'  finer  billigeii  ijätopdeten  Dan 
ber  inerlbt  an,  SDIercf  ^ir  tooI,  bat  all  in  oU,  roat  be  ^xo- 
p^elen  gefa<&t  ^ebben,  nod)  inDttb  oeruiilt  roerben.  @tt) 
^efft  in  ß^tifto  onb  finen  Mpoflolcn  als  in  betn  faoucbe 
ttiot  begunnen,  mer  bat  lii^am  p«s  ni(^t  gcuolget,  funber 
t^D  f^anben  geiuorbcn  unbc  OeruoQen  SJfn  mutfi  etti  in 
ben  lic^nm  od  noc^  a(  oiiücnbract)!  iticrben,  onb  bat  he 
$rDp{)ettn  fpreten  tian  vergetbingc  ber  gobtlojen,  onb 
^erlic^eit  beä  diitti  Sbnfti  auet  be  gan^e  eibe,  moet  Dan 
rootbcn  tbo  morben  aljo  ntögcritiitet  rocrben.  ®tb  cn  toil 
mxtii  ber  brömenber  meininge  nic^t  Dtligeiictitel  j^n,  bat 
men  be  ftfiiifft  roat  fe  apcntlirf  fpredt,  al  geiftlite,  figup 
lile,  ali  per  Si)nne<^boiten  bec  grammatifen,  Dciftaen  rotl, 
bat  Du,  ein  beet  Dot  bat  gange,  a\i  bar  fleibt  oan  bet 
ganger  erben,  bat  men  bar  ictil  einen  minifel  ber  erben 
Qerftaen,  bar  ftcit  Dan  [merbe  bat  men  bar  alleine  bat 
geiftlÜe  fnierb  mit  cerflaen. 

3tem  SatofaniS  ncto,  jd.  fciSt  od,  van  ben  DeruaUenc 
tabernafele  Sauib,  toD  iie  fa(  Dpg^erid|tet  raerben,  bat  xii 
ii^  finer  tQbt  angeuangen  ouetft  nic^t  gcenbiget,  3>ouibt 
iDaü  belauel  in  beni  betbc,  ji)n  tabeniatet  folbe  eroid) 
bnven,  ido  nu  be  ((grifft  alö  Dorgcfoc^t  in  bren,  Dl^Iöpt 
melc!  boc^  al  in  bnffer  tl)b  gefi^een  ntoit^,  "iil^o  ifh  od 
erftlid  bat  belbe  in  ©alonione  i)ü  uergaen,  be  iDart)eit  be^ 
tabernatelä  in  (£^rifto  angeuangenn,  t]#  DetuaClen,  ^h 
moit  fe  noi^tan  entlid  in  DuOer  (rafft  DuHenbrat^t  merben. 


101 

offt  et^  eti  raerc  getne  loar^ett  i\)  ben  $i:D)>^eten  no(t)  hv) 
S^ri^D  not^  bti  fineii  Sltjoftolen,  niei  bat  jq  veme,  ttii  \al 
DTib  iiioet  nic^t  ein  titelten  boman  oor  6r  gaen,  Dtibe 
buiTc  teSinse  en  \al  mc^t  Dpdöten,  et^  en  jt|  bnn  alle 
gefc^een  Dnnbe  Dullenbiad)t.  Siqm  nu  be  g^etuc^niffe  ber 
^ropdelen  mar,  Dnbc  wat  bu  burinii  Dennertfen  fanft  bat 
nodi  aljD  nidfi  nuUenbcadit  en  i)i,  liolbet  fiQ  bar  Dor  etl} 
en  fad  nid|t  Dt^e  bltuen. 

Eemno  etb  roete  tieel  tElD  lond  (olbenn  roi)  be  tejte 
ifit  oü  feer  ft^ciuen.  ©iiumme  miüenn  mo  ein  offte  troe 
fptöde  mit  toden  roorben  antetenen,  bc  anberen  mit  bcm 
gEtal  ber  eapitelleu  anmifen,  i&\aie  am  ü.  @tt)  iDoib  od 
in  beii  leften  bage  battljo  [üW]  fommeii  bat  be  beri^  be^ 
tjuieä  beS  ^cceii  Dpgeboumel  bat  t)e  be  grotefie  ebbet  doe= 
tiemefte  Dtibei'  teti  bergen  raejen  tnU  »nb  certiäget  auer 
oQe  bullen  offte  üeine  bergefemS,  unb  atte  üölcfcr  roerben 
tt|D  em  i]kti  etce.  onbe  mat  bu  bar  mer  lejen  madift  bat 
noc^  in  ooUei  fiafft  nic^t  gefc^een  en  tjä.  ^trm  Sfaie. 
iiij.  jjjiii-  EEEj  EEicsiE.  Ij.  Üj.  liiij.  ip-  Ifü-  Ijo-  (jai.  ctce. 
Qteni  ^ieremi.  jjf  Stljo  f^recfl  be  ^ere  'Jiempt  roat  it! 
roetbe  be  :putten  ^otobä  roebber  x>\>  tiitten,  mibe  TOil  fine 
rooninge  beftfiermen,  be  Stab  ro&rbt  op  crc  olbe  maelftebe 
f^ebumet  metben,  unb  be  biifer  merben  rec^t  gegiuitbet  mib 
oan  en  nieiben  Dtt)gan  loff  onb  frouioben  gcicörei),  ^d  roql 
fe  Detmannigfotbigen  Dnr.be  i'e  iiietbcn  m<i)t  oerminbett 
lueibcn,  ^d  mil  fe  otoilt)  onbe  ^erlief  maten  unbe  nuntanbt 
njort  fe  froeden,  ece  (inber  merbenn  al«S  oorben  unb  ere 
gemeinte  roort  oor  mi)  beftenbit^  j^u,  Snbe  alle  be,  be  fe 
belebigen  mit  id  ^eim  joeden,  ßtü  moctti  od  ein  :pöuet= 
man  Dan  em  lommen,  Pnb  ein  Siirfle  Dan  em  otbgaen, 
ben  mit  id  löo  mi)  t^een,  onbe  ^e  rooctö  t^o  mi)  tommen, 
bnn  we  begifft  jlin  Ijerte,  bot  i)e  t^o  mi)  tomme,  fptedt  he 
4>ere,  Dnbe  glji)  roerbet  min  Dold  jin,  id  öuerft  loerbe  iuni 
@Dbl  ^tn,  3iemet  mar,  bot  en  legen  nioil  be  torn  beS 
$eren  reo  ein  Ongeftiimmidi  loebbcr  ticrnli)  bteden  mo  ein 
ftord  roinbtftotni,  Dnbe  moüii  [id  vp  ben  top  bcc  ®obt^ 
lojcn  nebber  loten,  be  gnjm  bes  tornö  bes  ^eren  roovt  nii^t 
offlalen,  befe  be  gebacn  oiib  üt^gcrii^tet  liefft  ben  anflnd) 
finel  ijeiten,  ^nt  leftc  ber  bagenn  ruerbe  gi)l)  bl|t  DOtfloen  etc. 


103 

Stem  Soniel  ii-  üü,  Oj«r.  ij.  Soöel.  ii.  üi.  81mo§.  ij, 
SKtt^ee.  tiij.  @o))^ci.  üj.  Slgget.  ii.  S^k^iic  i^iü'  S^^ilo^ 
iiij,  iBfoL  ij.  EDij.  J5.  Eji.  fjii  jEDi.  fto.  jbi.  etce.  titn 
gongen  pfalter  bur(^  onb  beS  getiten  be  gon^e  9();ticalipfi9, 
©umma  be  ^ele  grifft  ti«  Dul  nnbe  oul  botuan,  Stlluä 
Cötlc  jt)  bnn  au  genoi^  oan  bet  ^edit^eit  be§  tites  Q^rifli 
D))  erben,  @tf)  lat^e  fiif  ni'immanbt  buttifen  bat  ett)  fan: 
Ifljfle  jii,  mer  bibbc  @ob  bal  fte  teilt  Dorftenbiget  onbc 
t^o  bcm  iKqte  bettefftig&et  rocrbc,  ein  über  roate  ntf)  bem 
f(ape  önbe  fe^e  be  id|rifft  mil  tinen  ogen  an  je  roort  em 
one  tronuel  bat  ledit  ber  roar^eit  gen^elid  erlii<^ten.  Uta 
»inen  ton  Borl  oan  Eftriflliter  Duedf^eit  ünb  gebruif  be^ 
froerbeä  tf|0  bem  fHi(e  Ö^rifti  benfttid  Deruolgei 


Bali  G^rifttifet  hieric^eit  unbe  gebruct  beä. 
(roetbes 


I 


Sal  91(^teenbf  l^aiiittelL 
CASntemat  be  raenfdie  t>t^  bem  gobtlitenn  geftorfam 
1^  finer  geiec^tidieit  inn  beit  Dnge^ocfiint  Dnb  nngert 
tirfieii  geuatten  qä,  alfo  bat  öiietmig  bcö  menjt^enn  nireue^ 
inoet  ülle  ftetelide  onitbe  ce^te  Orbeninge  finbt  [Siii^j 
Derro6[lct  getporben  al€i  bat  ott  be  eine  menft^e  bei  an- 
becen  bloit  cergatten  Iiefft,  bo  ^efft  be  olmetttige  Dnbe 
aflerroijefte  ®obl  angesehen  jl)it  toiien  mib  ittajfen  oun- 
mif  bcc  ftemme  fineS  raorbeä,  bat  oold  ^n  bev  etften 
iDedt  oan  ber  b^^^eit  ni(^t  ^efft  mögen  Dp^olbcn,  noc^ 
miber  i)n  be  anbeten  roerlt  bat  iroert  offt  be  Dtöroenbigen 
flrflffe  an  ben  l^ue  ongefot^,  als  mit  namen,  melcfer  op 
erben  menfc^en  bloel  luorbe  Dcrgelen,  beö  lutuen  bloet  \al 
Oergateti  nierben.  etc.')  Dnb  {o  Dort^an,  roo  gioter  be  60^' 
^fit  geiüotbcn  1)0,  roo  tjögei  od  bat  fmerbt  q«  ppflbecii^tei, 
3n  fumma  melct  menfc^e  @abe§  mort  nii^t  ge^orfam  jun 
mil  unb  miden  uoät  mit  @Dbt  nodi  mit  ben  meni'i^eu 
frebe  tiolben,  bar  tho  liefft  ®Db  bot  fioett  gegeuen  unb 
pnen  beneren  beuaten,  fo  bonc  menidicn  bariiiebe  oan  ber 


Ik 


')  ©tue   15 


etilen  Dtt)  tl)D  roben.  lönbc  midtx  fobanc  6eiiel  Oiahtä  \»p 
erben  Dtfi  richten,  tnerben  oueric^ett  genomet,  ai^  bau  Btb 
bet  ft^nfft  befentliter  1)0  bon  bot  inq  bat  Dan  6ef)beruen 
t^o  fdiriuen. 

9iu  gelid  a(ä  be  micuii^eit  ein  qobttife  Drbcningc 
\i§,  be  gobt  alinerf)tiii  t^o  bcnfte  finer,  unb  betc^erminge 
bet  gererfititfieit  aub  mxaU  ber  tngeretiititöcit  tngefat  tieft, 
olfo  iä  leibet  nu  ein  lange  tut  fiec  iobane  orbcninge  ülfo 
oertcrt  gelüEjen,  bot  be  &uen:i<^dt  nicftt  aßene  ete^  umpteS 
oergetten  onb  mififurulet  lieft,  nier  ficf  od  tegen  gobt  futuen, 
Bnb  fin  niDtbi  Dp  getit^tel  Bnbe  gefot  tieft,  ido  bat  oif 
no(§  Ijübe  t^o  bage  ogen  fcfiiiu  qs,  3n  funber^eit  fpört 
men  bit  pn  ber  Oueridieit  be  fii  be§  ß^iiftenlilen  namenl 
berümen  bfiren,  SBante  etfi  qS  geroqS  bat  be  ßeibenfc^e 
Oueritfiett  bl)  ti)ben  ber  Slpeffolen  fo  ünbitlitf,  Dnbefi^etiben, 
önbe  morbtgiric^,  luebbcr  be  geret^ttc^eit,  bot  q§,  ®obe3 
morbt,  nü  geftteuct  ^efft,  ^a  gein  Sieto,  nocii  fOtojimianiiä 
fo  ttiranifd)  fie6Ben  gefionbelt,  aU  be  geban  tjebben  unb 
notfi  bön  be  jint  ber  tqt  od  E^rtften  fint  genümet  roorben, 
ban  ieä  fol  fict  nuirtmont  oerrounberen,  etti  mofte  be 
gruroer  in  ber  Eiifligen  ftebe  ftaen  otf  in  buffen  fhicte  onbe 
be  geift  ®Qbe§  befuget  bat  he  ijörflen  ber  erben  öeb6en 
geboret  mit  bev  groten  SBobiloniiijen  boren,  önb  fqnt 
tun  eieS  boren  TOX)x\i  geioorben  '),  ja  rafenbe  fint  fe  bat 
»an  geroorbcn,  ban  be  ^ere  tnett  beö  bptbe  ein  cnbe 
maten,  ban  ^^r  Dan  genof^,  roq  triöen  nu  Dan  ie(^ter 
Etiriftlifer  finerric^eil  i(firiuen.  bar  Dtfi  men  be  onrec^ite 
önb  tnt^rifttüe  rooi  merrfen  faü. 

IBon  ber  reiftet  (Sqrifitifen  oueridieit  |efft  *!ßaiilu§ 
mal  fo  Einer  gefcfireuen.  Moni.  füj.  bot  mq  un3  onbe 
llbetmennictitid  ficf  bor  an  liefft  iaten  ttio  gcnögen,  ban 
ölfuä  fpretlt  tie.  Qberman  fij  önberbaen  ber  öuerictieit 
bnb  geroalt,  roant  et^  en  q^  gein  geroatt  ban  Dan  ®obt 
3!e  geiDoIt  öuerft  be  üEenl&Q(uen  qä,  qä  fSüj''  Dan  (Sobt 
Detorbent.  Sllfo  bat  roe  firf  meber  be  geronlt  fett,  be 
liieber  ftreuet  @abeä  otbtnge,  be  öiierft  weberftreuen,  roerben 
öuer  fitf  ein  örbel  entfongcn,  bcn  be  geroelbigen  fqnt  nicftt 

■)  api'c.  jöii. 


ben  be  gubt  boen,  funber  beti  tb\tn  ttio  frücliteii,  SSuftu 
iv)  üucrjt  mdjt  \rkiiitin  Dor  be  gemalt,  fu  ho  (jiibt, 
fo  metftii  loff  Dan  bev  (ulueu  &ebben,  ban  fe  pä  ein 
beinecydie  ©abeä  b^  t^o  gubc,  b6ft  bu  öuerff  böje  [o 
frü(^te  bi),  roente  be  getuclt  breget  bat  (roerbt  nicfit  Bor= 
geueS,  loant  fe  1)ä  ©obeö  beitier,  ein  Icrefer  t&o  bcc  ftroffe 
öuer  be  be  bö^  bocn  ete  3)iqt  buffeii  morben  btudtt 
Sßaulul  Itaet  genocfi  Dt(),  mal  ein  redete  S^riftlife  Öiieru 
ä)tH  Id.  Sllemptlitf,  be  bar  ti§  ein  beincrinue  @flbe*, 
befc^ermetiime  bet  ontt^ulbigeti  onbe  gereiften,  mrecfeiinne 
ber  b6fen,  raclife  wn  ®obt  maä)i  op  erben  entfangen 
^ebben  unb  ber  atfo  gebruten,  bat  fini  reifte  Dnb  H^rift-- 
lite  Dueridieit,  3Sel(fe  üueuft  anber§  boin,  ben  Dnic^ulbigen 
Dtibe  red)  tu  erb  igen  uotbrucfen  onnbe  ben  gobtlofeii  btf 
oaDen,  mo  troD  fq  be  madit  van  &oi>t  entfangen  bebben, 
]o  fint  fe  noditan  bar  ttjo  üan  ®obt  nidjt  uevorbent 
fuiiber  Dan  ben  biiuel,  ben  Je  benen  luanner  fc  ber  00= 
getec^tit^eit  bl)  Danen,  SWe  niat^t  gä  Dan  ®obt,i)  ouerft 
nic^t  Derorbent  bot  quabe  tljo  boen  mer  bot  gube,  be  ber 
mac^t  t^oni  quaben  gebruten.  Derteren  fid  uan  ©oft  Dnb 
beincn  ben  bituet  reo  roat  ®ob  be  fuluen  od  tbo  ftnen 
ptxi^  ertvecfen  Dnbe  gebrufen  tan,  boc^  fal  eni  er  öuetbaet 
oergolben  roerben,  onbe  Ijtruinnie  oetmanei  ®ob  aQent> 
I)aluen  be  öueri(4eit  bat  fe  rei^t  richten  fal,-)  als.  $ial. 
ii.  tjjji.  li.  etce.  Snpi.  tti. 

SBqber  ali  nu  Dan  tier  Dueri{^eit  gefat^t  ij^,  bot  \t 
fal  (äabeS  beinerinne  fgn,  ein  oorftriberfc^e  ber  geret^tit^eit, 
bat  je  bot  t^D  bcä  flDetbeä  jol  gebrufeii,  3Ilä  bon  lange 
t^bt,  hat  (uiue  Dcf  aü  ^qr  in  mifebrud  geroefen  qä,  fo 
^efft  be  aimec^tige  ®ob  cd  mit  bem,  fo  fijn  roort  ijS 
Dpgegaen,  be  Duerec^eit  bl)  Dnä  Derniet  onb  na  ftnen 
lüotbe  roebber  opgerit^tet,  ^ent  fo  longe  (bot  roq  bem 
9tlmed)tigen  emigen  @Dbt  nummermeer  genodr  gebauden 
I6nnen)  hat  ^e  onS  Dt^  boben  fnoden  m^t  fläifc^  onbt 
jennen  betogen,  leuenbic^  gemutet,  Dnbe  ein  ^erlid  ftonnind' 
rid  onbei  Onä  opgeric^tet  befft.  SRemptlid,  bat  Mite  ttnb 
ben  ftoel  S3anib,'')  in  nietden  burdj  bat  finerbt  ber  gerec^s 
tii^eit  bot  SRqd  ünbet  uns  gereiniget  ünb  Dcrt  nn  uor- 
Mo.  jiij.       ')  ii  i^ara,  rtr,      ^)  .^(jetiel  roDü-  Slfto.  icB 


bleibet  (qI  roerben,  bot  be  roarafftige  tnb  otebenrife  ©Q' 
lomon  bor  no  innemen  önb  befitten  faL  aSe  oteit  öefft 
ttio  i)öun  be  fiöre,  onb  irc  oerftonbt  t^o  Detftoenbe  fiefft, 
be  Detftae,  bau  roij  metten,  byt  ]al  eet  ot^  bft  (rafft 
betont  roevben  bau  Dlt|  bem   roorbcn  ßeatötet.  [•.'üji'] 

S)u  giiit^crtige  lejec,  Dnber^öcf  boc^  be  $rDt](ieten  aii 
mit  nameii,  ^iete.  eeÜj.  Dnb  ^xy.  ctce.  $ejc(i.  jjj"'i  ^nb 
fjjoü.  ®aniel.  ii,  unb  Dü.  etce.  5)ein  na  oI  root  moit:^ 
n)iQi(4  Dnret^t  i)ä  bl)  OnS  od  t)n  ber  albeiriingeften  ouet» 
ttebinge,  bcfft  gein  beet  im  bent  SRpfe,  Dtib  mad)  bij  nnS 
nicfet  bnren.  iSat  oorterenbe  Duet  i)S  angegaen,  bot  bij  , 
on«i  »nbc  aun  be  gongen  roerlt  alle  ©ubttofe  tneien  tnbe 
alle  nnflcrec^tii^dt  oorffinben  fol,  onbe  ^gtummc  fetteren 
be  funbet  in  ©^on,  onbe  onjft  nä  Dp  be  ^iiäjeUt  geuatten, 
fe  (preden,  meldet  onb«  »nS  royll  bq  bem  üorlcrenbe 
öuec  ttionnen?  roe  qs  Bnbet  Dns  be  bt)  ber  eroigen  öette 
bt'nmn  möge?  be  frönietid  leuet  ((egge  id)  Bnb  rerftt  fpretft 
be  bat  (c^uroet  «tft  g^ric^eit  geroott  tnbe  Dntetöt  t^o 
bonbe.  be  fine  ^onbe  fc^ubbet,  bat  ^e  gene  gaue  entfange, 
be  l'ine  Dttien  Dexftoptjet,  bat  ^e  be  onflege  tegen  ben  on^ 
fc^ulbigen  nicfit  en  Iiöce,  be  (ine  ogen  tljo  btucft  bot  t\c 
bot  b6(e  nii^t  en  fe^c,  be  t)ffet  be  i)n  bet  böge  monnen 
roett^,  ji)n  fedetöeit  mbxt  ijn  ben  beftenbigen  oelien  jqn, 
ben  (uluen  Vabxttf  be  redite  luare  [pijje  onb  brond  gegeuen 
njerben,  (ine  ogen  roetben  ben  füimtind  i)n  (inet  |i)tnetb 
je^en,  onb  (e  jöllen  be  roiiben  erben  (e^en,  j^n  bette  roortb 
fid  belöftigen  ijn  bera  frü^ten  ©abeä,  mar  roött  £)t)r  be 
(dirifftgeletbe  geloten?  mar  be  9tabeä  ifeev?  etce.')  roe  nei^ 
ftflen  tan  be  Dctftae,  nie  ben  nerec&tecä,  roonte  be  ^eer 
be  bijt  olle  boen  ini)t,  beft  etb  ge())ro(en,  Sie  ben  §eren 
friic^ten,  be  bebenden  rao  ®obt  äße  tqbt  jpneä  ^erlifen 
roetdeS  ein  oorbetbe  mofet.  Öibben  bar  na  ben  gieren 
»mrae  Berflanbt,  (d  rocrbcn  (e  begxt|j>en'  roat  @obt  bn  onä 
ongeuongen,  onb  o6r£)Qnben  bebbe,  Sffli)  roolben  rool  bot 
etb  in  oClen  gubtbeitigen  belant  roeie  öuerft  etb  i^  tinS 
Dote  tbo  fand  tbo  (diriuen.  5Dit  b^bben  lui)  fnä  oetne 
Don  ber  ^teftitution  ber  ßb^ftl'f"  'f"-  lenenS,  Dnbe  ge^ 

I)  Ufa.  ^r^ii. 


106 

louenl,  belli  giibtfiertigen  tfio  flubc,  loitlen  antetenen,  üüi^t 
bot  iDi)  van  oQen  ftiirfen  luolben  ((öriucn.  be  luol  fc^riiwaS 
bebccff  ^ebben,  mer  bat  inl)  ^ir  mebc,  afä  mit  ben  n6&i' 
fleften,  be  ßul^ertigcn  tfio  E()rifhim  möchten  exaeätti,  onb 
be  btßber  ttöften,  Otf  bat  roi  ben  teftermfileren,  be  aßt 
fc^anbe  Dan  tinä  jeggcn  oiinbe  tegcn,')  beS  toi)  mi  faQii^ 
!enneii  3ii(^tEmin  oür  crgeringe  ber  gubt^ertigen,  fie^ 
früditcii,  inante  ^irut^  uetnommeii  mac^  werben,  bat  njii 
be  flaue  roarfieit  in  ß^rifto,  öuenniß  einen  reinen  gebrud, 
offtf  öuing  bct  werde  fötfen,  Dulgen  onbe  ^anbtljouen. 

S)an  nocö  tifo  meten  ®abe^  prq6  onbe  trÖfle  ber 
Stöbere,  loiHen  tdd  Doer  eine  flnit^  rebe,  mit  roat  rounber 
baben  be  Sllmec^tige  ©übt  unfe  oabet  burc^  llf)riftum  Dnl 
bu^  Derne  ge^olfieii  tiiib  be  ere  fine^  tiamenä  gereftituert 
Iiefft,  aottetlen,  bor  |Siiii'>]  ME)  fal  men  od  norftaen  mög- 
ften  mo  t£)ü  buRet  ti)bt  ben  (£f|riften  bnt  [roerbt  tifo  ge^ 
brufen  tegen  bc  gobtlolfn  Dueric^cit  üerföuet  (fl.  9ö(§t 
bot  rot)  alle  rounbetbaben  tonnen  DorteHen,  mer  oHeinejH 
^öuetftnde  be  fqntt)  ber  ^oepe  b^  Dn@  ge{c!^een  ft)nt6.'^| 


f 


ÜBSUut^  teben  bufleS  tiactae^  in  ueldett  van 
toetenbet  »nbe  irrelenbet  öanbt  bet  E^riftei^ 
ttiibe  et^Iife  lounberbaben  ®abe?  bq  onS  gefdiei 

begiepen  !i)ntfi. 

JrtSt  bem  bat  euaiigelion  na  litterlifen  ucrftanbe 
*!■  Dar  bre  ebber  Der  aU  ^l)r  geprebiget  nnb  angenommen 
Toa%,  fo  tjefft  men  üt^  &ahe%  genaben  od  Dotftaen,  bat 
fobane  prebige  op  be  bat  onfrut^tbar  roörbc  jin  et^  en 
roete  ban  (a(e,  men  Darjamelbe  be  getöuigen  in  ein  billige 
gemeinte,  offgeiunbert  oan  ben  tingelöuigen  gobttofien,  roont 
tuat  gemeint(!^op  mutete  ben  t^o  ()ope  raeßen?  etce.-)  S(I8 
men  nu  t)ir  omme  (ulde§  t^u  roege  tt)o  brengen  lj§  tre= 
(orget  gerocfen,  tmbe  ^efft  tt)o  ©übt  gebeben,  (o  tieffl  men 
bar  tf)o  geqn  mibbel  noc^  t)ennigen  i)nganrf  fönnen  jpöten, 

»)  i.  Hot.  i. 


107 

bon  bot  Gt)nftuä  bar  tlio  Ijtiflejat  anb  bc  "ä^joftolcn  ge^ 
btutel  jobben,  3teniptlid  be  fiiHige  böpe,  niclcfe  bct|  et« 
ijngand  Dnbe  oereqninge  ber  EiiEiftliten  g^emeinte  liä  ünb 
ge&olben  roottt).') 

9iu  roD  roal  roi)  rauften,  bot  jobans  funber  uaer  ntc^t 
gcji^een  meiste,  roonte  be  gaitje  btiuel,  mijlii  ber  ganzen 
roerit  toebbetftteuet  bet  böp«,  fn'ic^tenb«  bflt£i  ött^e  boÄ  amx= 
lommen  raqD.  iRic^tem^n  fo  balbe  raq  ©abeä  roitten  uerftacn 
tfebben,  oitbe  Eie  »n§  fine  baben  t[)Dgei(^i(fel  ^efft.  hebten  mi) 
t^oc  ftunbl,  Um  namcn  bc§  $e«n  bt  Ilöpe  angeuangen,  be 
getouigen  bat  mebe  Derfamntett  onb  ߣ)tiftD  tf(0  einer 
reinen  brui)bt  oorgebrac^t,  ^t)r  ^elft  nw  fin  grefelid  roöijten 
fid  etöeuen,  ®e  bimel  t)efft  ottc  fine  moc^t  ootgeroenl,  fo 
mal  mit  (i)ft  ald  mit  geroalt,  bat  be  ®abeä  raercf  gerne 
Dp^olbenn  onnbe  serfturenn  raolt^e,  Ouerft  läobt  ^Imec^tii^ 
6efft  eä  Blickt  [Süiii>]  tt)ogetoten,  bon  onä  oltibt  lDÜnber= 
IKen  gerebbet  »nbe  getröftet,  rao  nu  t[)Dm  bele  üolget. 

Slnfencflttf  ijffet  gejt^een  am  ffjiiij  jar,  omtrent  ben 
Blufften  i>a<ii  ^^anüaü].  bo  ^eefft  be  böpe  begannen,  bo 
^ebben  be  @oblojen  uorC  getrachtet  na  bet  (S^riftenen 
btoibe,  onbe  bat  m^t  fietmliten  anbiegen  bot  fiif  be  G^riften 
ni(^t  folben  Dov  ^ötcn,  ban  gobt  t\efit  tins  aBti(t  er  dK'^ 
f(ege  raunberlicf  apenbar  gemaCet,  Gin  maei  bo  (e  eine 
Derreberqe  uor^anben  jobben,  fitmpt  ein  junge  be  geböpt 
roaä  imb  geit  auer  ben  ©omfioff,  bo  erjiijeen  onb  Brame= 
fcnd  ben  inngen  ein  Duer  oan  ben  bcnmef  mit  ein  grim' 
migen  angeflehte,  bo  erft^rarf  be  junge  feer,  onb  eine  ftemme 
fpratf  l^D  eni,  g£)a  Ijen  unb  legge  bijnen  bröberen  bat  fe 
bibben  pd  roit  oor  Je  uediten,  unb  bot  pä  qIjd  geft^en 
Dnb  @ob  Dnfe  ^ere  ^efft  ere  auflege  entbedet  Unb  tbo 
{(^anben  gemalet 

St^  nä  od  gefc^een  omb  be  tutne  tpbt  ale^  rop  gebopt 
roeren,  bo  ^ebbe  rop  a(,  Dnfe  toeer  unb  roapen  affgelccftt, 
Dnnb  bereibeben  OnS  t^o  einen  flacht  offer,  meinben  au^ 
raolbe  nid)t  belemmen,  ben  ©obtiojen  roebberftanbt  tifo 
boen,  ban  bat  tpben  pu  ben  bcit  mit  cerbult  Dp  tbonenicn, 
bo  roeren  be  ©obtlofcn  mal  gemobet,  oermeinben  tiditetid 

')  i  6Dt.  jti 


i 


etm  mobt  an  Biiä  tfio  lolen,  9HäD  ^efft  eEit  ficf  beguien 
Dp  ben  äJtanbac^  ben  i^-.  Sebruarii  Co  ficbbeii  be  ©oöt» 
lojen  einn  an{la(^  tior^anben  \t  molbfn  bat  marcfeC 
nemiticii,  mit  mopenbet  öaiibt,  tmiib  bocn  icdt  je  im  fia 
^ebben,  Siemttid,  OabeS  roorbt  unbe  fine  bener  uotfiDica 
onbe  ammebrengen,  ®obt  oucrft  Iicfft  ereii  onüacö  betonb 
gemafet,  unbe  eei  bait  je  ttio  ^ope  qniemeit  ^ebben  be 
SÖriilenn  ficf  Dp  bat  niaitft  bi)  ein  gegeuen,  ali  be  ®Dbt= 
lofen  bat  uomomraen  ^ebben,  ^ebbeti  je  fid  mit  aJiönniteii 
Dnbe  $apen  Dp  auermaterg  leid^off  Dnbe  be  Dmtiggenbu 
(traten  aDtfammelet,  SSnbe  ali  nu  be  (I^^tiflenen  Dp  bei 
mordebe  legen,  Dmbber  mqt  ben  oinnben  be^^ngelt,  niiiftfi 
ocf  geine  ^Ipe  no^  troft,  fcan  alleine  b^  cten  geflnaieit 
^eren  S^rifto  ben  {e  in  bet  bope  gefmaren  jobben,  bo 
jobben  bc  ÖJobtlofcn  noc^  ttoe  porten  geopent,  ^emptlitt, 
be  fronraen  parte,  unnbe  be  ^öbeuelbcr  'Corte,  oiibe  leiten 
tfiD  fid  in,  tl^o  fiutpe,  be  bom  $iipen,  etblite  broften  unb 
ein  grole  nicniiiditc  Dan  biiuen,  al  geroapenbt  Dnb  gerüflet, 
Se  armen  Sbriften  umme  lt|o  brengen  Dnb  ü^r  unfc^ulbige 
bloiC  t^o  DergeCen,  3^e  S^riften  önerft  folgten  ^tilpe  ovh 
troift,  bti  ®obl  eren  ^üuetmon,  ^ebbeti  od  ere  toetier  tfto 
t)an:l>jjl"]ben  genommen,  mo  em  @ob  fautc^  ftnen  $ri)» 
Poeten  getuget  ^abbe,  be  gobttojen  bcrmebe  l^o  {t^riden, 
Dnb  affl^D  rocren.  9IIä  nu  be  S^i^iften  bp  na  bre  bage 
Dp  bem  mardebe  legenn  in  jultec  benouroinge,  (o  l)ö  nvdf 
ton  jiilde  fröurobe  onöet  en  geiDejen,  bat  fe  od  nan  fröiO' 
ben  gefptungen  ^ebben,  od  fint  ninnnigedeije  gefic^te  bor 
gefeben  toorben,  @l^  roort^  gejefien  ein  mon  mit  ein« 
gulben  fronen,  be  ^abbe  ein  fmerbt  tnn  ber  ret^tenn  ^nbt, 
Dnb  ein  reibe  inn  bei  anberen,  Sict^  inort^  g^fe^en  eQn8 
man«  bclbe  inn  ter  (udit  bat  t)Qbbe  beibe  ^onbe  du(  Möbel 
bat  etE)  harul^  brop.  ^tem  not^  mortö  ein  n\)t  perbt  in 
ber  lu(^l  gejetien,  bar  fid  t^om  lateften  ein  ruqtet  Dp  (abl. 
etc.  ällg  nu  be  Q^iiften  mit  groter  fcöumeben  tbo  (SobI 
bebeben  unbe  fnngen,  trac^teben  altpt  be  ©oblojen  tco  fe 
bat  arme  ^iipefen  morftten  tinime  brengen,  (e  bfbben  et^ 
life  Dan  ben  ©firiften  geuangen.  Stern  ©obt  goff  fine* 
bener  bem  propfjcien  getutfmiffc,  nictt  inte  bat  be  (£()iiflfit 
ben  ®DbIo|e  bat  fiänet  böben,  (olbcn  ie  bc  flutet  annemen, 


bar  na  raoctfi  bei  S^iifteit  ein  gebieuen,  bem  ie  an  meften 
iio(5  Oianbt  raeren  mit  nanien  Sernb  Snt)pperb6llitig,  be 
mufte  fimbet  loctjet  t&o  beit  ©obttojen  intreben  en  bot^e 
önb  fcnitentie  Dcclünbigen,  offtc  ®abt  rootbe  fc  ftraffen, 
fo  iffet  gefc^eeit,  onb  ben  ^ebben  (e  orf  geuenct[irf  an' 
geöofbcn.  3:>Qrna  als  nu  ie  ©obtiojen  lüol  Deer  mael  fo 
^Qrtf  no  ben  f(eif({^e,  ali  be  EEiriften  fitf  t^o  ber  \laä;t 
geruftet  fiebben.  fiebbcn  fe  oan  ftro  eine  l&je  gemoEet,  firf, 
Dnb  ö^te  ^üjcr  batmebe  Doctefent,  ber  nieininge  inat  aljo 
nicftt  gelelent  en  roere,  motben  fc  ban  mnmebrengen  Onbc 
))tunber€n.  3Jnbe  l)i  oeniült  bat  föjaiai(  (et^t  fEjiij.  @e 
^ebbeii  einen  gtoten  6ranbt  entfangen,  onbe  bebten  ftro 
geleett,  elce.  ^n  bem  n(ä  \t  nu  nieiuben  ewn  roiden  ttio 
ouHeubtengeu  fiefft  ein  ©obt  cren  anftac^  uerftürt,  3)e 
Sänften  vp  ben  maicfebe  t)ebl)cn  gefein  od  oöU  anbrien 
man  unb  fvouroen.  be  fiel  beterben,  bat  bcet)  Sonnen« 
t^o  gelicf  (cfiennen,  nnbe  fiirige  mofien  erfiDiicn  fid  um 
»nb  öuer  be  ftab,  bat  be  66rifieii  op  ben  marctte  gemcins 
bet  ^ebben,  be  bom^üfer  unbe  untrer  be  Eiitfer  inn  ber 
®tabt  ftebben  gebranbt.  'Jio  fint  be  ÖJüblojen  erftfirirfet, 
^ebben  ein  oetbrac^  gefunneu,  he  Sroften,  be  Sompapen 
mit  ben  buren  pacten  ficf  ber  ©tat  ot^,  be  in^etmf(^en 
^Dbtlofen  fteCen  fi(f  uan  ein  anberen  rinb  gengen  liio  Ijufi. 
3)e  >£^riften  fprungen  uon  fröuben  mo  fe  alltiib  gebaen 
jobben,  et  üngefi(^te  nicrben  Dotftalt  in  golt  uatue  od  be 
jiene  Dp  ben  mardtc,  et^  SßrDptjetetbe  oHent  Tuat  bar  roaä 
od  be  tinbec  uan  feuen  joren,  roq  atzten  bat  grottet 
froube  Dp  erben  (artes!  nicßt  gcfdiein  en  (ij,  be  (iJobllofen 
fprefen  [Si^]  fe  rofeii,  (e  fint  mt  minä,  elc.  SJort  ben 
bai^  Dnnbe  be  onberen  bage  bacna  ^ent  Ü}o  ben  anberen 
(Jrqbat^  in  ber  Baficnn  tiebbcn  be  int)cimf4en  gobtlofen  et 
gubt  gepadet  Dnb  baruan  gemaf et,  onbe  fo  et^  em  binnen 
ber  ®tat  mifliingen  t)ibbe,  ^ebbeii  te  Dan  buten  eine  Deebe 
angcuangen. 

:pör  motzte  nu  l)ummanbt  in  fid  fuliien  benden, 
angefetien  ben  (f^^iiften  ^ört  tf]o  üben,  no  top  ban  tiebben 
böten  metenbet  öonbt  gebniilen.  ^ir  op  nemen  be  gubt= 
fertigen  buffen  berieft,  erftlid  et^  \)i  ein  tiibt  onb  toH 
beS  Sru|e*  gemefen  Dnbe  be  gefendniffe  Sabiton  in  i 


110 

ätti  be  ÖSobtlofen  be  mate  fcebben  t&o  Dcruüöen.')  St& 
qä  ocf  ein  tiibt  ber  Dcrtfi  finge,  in  roeldtr  ben  gobtiojen 
Deigotbeit  nnbe  mit  gclifer  maten  qo  mit  bubbelber  malen, 
genieten  (att  iDerbtn.-)  Sie  ^rDjjtieteii  onb  oif  ^btiftuä 
Dttßiiten  ben  g&ben,  bot  i<  be  tijbt  ercr  fieimfölinge  nicf)! 
feefanbt  fetten,'')  batumnie  motb  men  fc^arpc  Qc^t  bebben 
D(i  be  tijt  bat  men  nic^t  tE)o  Dntqbe  qctiteä  raat  angiipe 
offtc  t[)o  täte.  Ütn  bsfft  Dn#  ®Dbt  getett  bat  roi)  bujic 
Iflbt,  beijbe  Dtb  ber  (diiifft  anbc  od  gefc^it^tcn  erfcnnen 
Tonnen,  bat  nu  i^ü  be  tibt  ber  reflitution  aQer  binge.  ^tem 
bot  nu  ^§  be  tibt  beä  emeü  bot  bc  ^ctc  fin  oolrf  vec= 
I6ien  tmbe  in  fin  rid  imnbe  l<^iire  tjerlamelenn  tnil,  Diinbe 
beS  gobtlofen  toefenl  ein  enbe  mafen,  ünbe  bot  öuetmif  be 
futuen  mibbcl,  ber  be  gobltoien  legen  gobt  Dnbe  fine  beiner 
gebrütet  Ijebbcn,  onbe  olfo  befft  onä  be  §eer  nic^t  aUeine 
burd)  geifllüe  apenbaringc  tl)D  inerenber  binbt  gebningen, 
funber  od  anrotfinge  ber  ft^rifftlifer  getuc^niffen  ber  $ro' 
pt)eteti/)  al%  (unberlingeö  in  ben  lleinenn  t)io|j^etcn  be 
bpfunberen  ben  uoWe  ffiobes  Ifjo  buffet  tibt  gefdientfet 
fint,  ali  ©joi,  betiget  lefe  be  (leinen  ^ropfieten  mit  fltite 
Jd  uierftn  bit  Deifton  in  funbetlfeit  3o^e(  am  iii.  eap.  eict. 
ßl^  wai  (bat  aieetf)  Öobt)  »an  bertcn  cnfe  »pfate 
inn  iin  böpe  bat  mii  roolien  Üben  Bmme  S^riftu*  njiflen 
iDot  men  nnä  bebe,  nier  etb  feefft  bcm  |)eKnn  anber«  be- 
saget, onnbe  besaget  em  od  nod),  bat  wv)  tinb  alle  rechte 
Stirifien  tljo  buffer  ti)bt  nic^t  aflene  be  gemalt  ber  gDbt= 
logen  mit  bem  Jnierbe  mögen  offroeren,  mex  od  roi)t  b' 
bat  froert  finein  uolrfe  init  be  tianbt  gcuen  tf(D  roreden  oH 
bat  ünrecbt  qö,  ünb  b6s()eit  tjanbcit.*)  ouer  be  gan&en 
erben  melde  t|e  nie  malen  toil,  bat  aQeine  be  gerecbtidieot 
barinre  roonne,  bat  (ot  oernul!  mcrben,  fdjencfet  en  bubbelt 
in  elc  l5Jtii"]  ^e  tijbt  i§  «orbanben  bcsi  frouroen  fid  aDt 
gerechten,  onb  fettem  motten  aüt  gobtlogen  t>p  erben,*) 
Sin  qbei  lefee  be  fi^tijft  Dnb  unberjöd  ic  mit  flite,  fo 
moit  l\t  gabeö  mitlen  barinne  mal  merden,  bat  tinS  t^o 
lond  moEbe  oallenn  t^o  fc^riuen.  Diu  Dortf)  meer  Dan  ben 
munbetboben. 


w 


3tem  ben  frqboc^  ben  jfoii  ge&tuoiij  bo  grolt)  Dn= 
mebber  tvaS,  aii  bc  ^rofi^et^  tec^t.  ($tn  baj)  ber  rooltfen, 
»nb  beö  fiormeü  bo  t)efit  @obt  finen  benct  criiietfct  Ditbe 
gebrcuejT  od  DÖIc  börger  bot  be  gange  ©tobt  bör  getopm 
lüott  mit  groten  ft^retfen,  luat  gobtloß  ircre,  onbe  fitt  noä} 
nitfit  iDolbe  beteten,  bot  jolbe  firf  tbor  ftobt  oiE)  nmten, 
offt  ®Dbt  iBolbc  fe  böbeii,  i)D  beiden  fict  not^  öölle  betert, 
be  nnbcreri  auerft  [ijnt  BorlD)3en  unbc  wo  mal  fc  onä 
Di)Qnbe  inereii,  unb  aü  tebe  be  Bebe  g^eftoffeert  fiobben, 
tDÜften  ocf  bat  fe  t)ni  bor  butben  mit  nQei;  mat^t  rootbenn 
Ijelpen  ceruolgen,  (o  £)Ebben  rori  fe  botf)  fr^  lottjcn  t^een, 
Dt^geiec^t  bat  fe  mc^t  itier  giibc^  iitoi^teii  ctf)  en  mtd)  nemen. 

San  bem  wa  rot)  öefr^get  Oiib  beflormet  (in  geiüorben, 
Dnbe  iiDd)  mt)tb  bfodSuiet^en  bel(i(t)t  roerbcn,  \)i  tunbt  Onb 
apenbar  genoc^,  ^ueifl  roat  tDunberbabcii  onbe  troifteS  be 
^eet  m^blcr  ti)bt  an  DnÖ  bero^fet  ^efft,  qd  onS  onmögeticf 
ai  t[)D  fc^riucn,  'Statt  bit  u^  to  metten,  bat  önä  ©obt  nii 
f)efft  taten  früi^ten,  unb  od  noc§  gederlid  getroftet  fint, 
bat  ^e  nne  genebid^lid  I^d  finex  t^bt  mert  Iröften,  cnb 
errebben,  etl)  mott  alfu^  ge|[!^een  mo  folbe  anbeiS  bat 
offer  qn  bet  ro6fient)e  uuHenbtQc^t  roerben,  anb  bat  roijff 
eren  fItQbt  Iqben,  Dnb  be  ODt^off  mit  boben  teruult 
ipetben. ')  3ü  ©obt  moet  ja  bot  betbe,  fineä  Ijcrlifen 
Inerdeä  rei^t  bereiben.  9tu  roe  Dctftaen  fati  be  oetftae, 
munberlid  fint  ®abeÖ  geriefte,  ül^  ben  notben  bor  ft)n 
namnte  nü  ij3  betonbt  geroefcn.  bor  ben  Wort  jljii  ooli 
t)en  Dp  flogen,  nnbe  bat  a(  finen  lüiHen  böit  Dp  erben, 
fol  fid  fineä  ^crlilen  bageö  erfrüroen. 

5item  Don  openboringcn  onb  propbEt'f"  ^<^  Dnber  Dnä 
gefi^een  fint  onbe  roarofftic^  beuunben,  beS  gelifeii  micotell, 
ali  bat  be  büuel  ^n  ber  gemeinte  fint  Dt^  getcorpen.  et= 
litfe  fronrfen  be  ijn  ben  boit  [tond  legen,  fint  tl^orftnnt 
genefen  unb  Dp  geftaen,  Dnnbe  nint  ber  gelüen  rounber 
mer  gefegten  fint,  mer  t£)o  land,  folben  mq  bat  alle  oer^ 
balen,  3Bp  oiiten  eti)  ji)  od  bun  gmjt^ertigen  genoc^  bat 
fe  üorftoen,  bat  ©obt  noc§  rouTibeiüd  onnbe  (refftic^  bp 
(ineii  iBorbe  tianbett,  Dnb  nidit  oan  nöben  qS  ein  qber 
bind,  mo  bat  gefc^een  l)§  Dnb  gefdiiit.  Dp  bat  lengefle  tbo 


■)    ^tjC.  i 


Mpp.  rii. 


uetteUen  [»liii']  gj^t  ^ebbeii  toi)  van  her  SReftttution  6« 
<£[lTiftliIeT  tDQctieit  ben  guit^eitigen  Dnb  bröbeven  nti^t  iDoIben 
nur  ettl^Dibcn,  meet  Bp  bat  einfolbigefte  t^otn  pröß  ®abe3 
ocf  tt)o  ber  ftictitinge  unb  üarbetinge  ber  luodjeit,  an  beu 
buc^  geuen,  mn  iticttei!  rnat  mo  onö  be  gobtlofen  (efler' 
inuteii  nit^t  opbDteti  aLIcnt^aluen  mit  ciferben  lägeneit  t^o 
Inte^en  onb  t^o  Wenben,  bij  bufyen,  ftitc^te  roi  fal  (oft  önb 
arbeit  Oertaren  -^rm,  bau  je  en  tnerben,  öcöer  oibt  nit^ 
oergetten,  3ii(^temin  (o  E)Qpen  rti^  et^  werbe  lo  DeQe  früi^iteS 
ifit  Dan  tommen,  bat  6r^e  lafteten  ben  guitöettigen  ni(^ 
üeQe  lüerl  (iftabcn,  lotint  fe  öl)i  o'Ö  oerftaen  mögen,  bat 
iDi)  omrae  ber  luar^eit  tS^rifli  tritfen,  mit  ber  lugen  ge^ 
leftett  roerben,  bau  et^  betümmert  Ditis  (o  (eec  nit^t  bat 
101)  gelcftert  loerbcn,  adeiic  teforgen  tOQ  onä,  ber  fimpelen 
giiitbectigeit,  bat  (e  gcerret  onb  geergcut  loerben,  ^erbalatn 
bibben  niq  buffe  onb  oermancn  |e  ernftlicf  bat  ie  ein 
ftitit^  op  fef)en  onb  ac^t  ^ebben  op  be  roarbeit, 
(aten  fid  mit  gc[inü(!eben  I&gcnen  onb  lanctioijliigtien 
gebruid  ber  boefeftfit  »an  ber  mar^eit  nit^t  affioenben, 
Sßjat  fe  od  niciit  begrtipeii  lönnen  t)Dlben  bem^ercn  ftitle,  onbe 
bibben  onime  oetftant,  (e  rocrbent  cerfriigen,  ^irmebbe  loil 
len  ton  bujfen  atbcibt  ben  ^uit^ertigcn  benoten  ^ebbcn, 
@)obt  almec^ticb  be  bl)  unä  jDn  ^eQige  9iqte  begun 

Inen  befft,  onü  al  bind  na  jinen  tpillen  Opge^ 
riditet,  be  to^Q  genebic^lid   oortuaren 
onb  sUn  Sßqte  ^n  ber  trofft  Derbiei- 
ben,  ap  bot  oorfloppct  toerbe 
be  miinbt  ben  gennen  be  on= 
rectit  (prcfen,  onbe  alle 
tungen    befennen 
bot  C^riftuä 
be  ^@- 
iR(£ 
(t),  ein  ^'önnincf  aiter 
oUe  t^o  ber  berCic^ 
citfoneSBoberä 
atmen. 
Slmen.    Stmcn  ^oflelu^a. 
Üaai  beo    [afiüi" 


} 


J9i  bcm  leite  Icjet  otä  buffc  tractoit  flerfit  «an  ber  ^anbt 
biirc^  ben  biüd  l)i  öttigcgeiicn  gfioorben,  bat  mcn  bet 
m^te  nti^t  tiefft  geljabt  t^o  iDebbcikfett   unb   in  aQeit  l^o 
oetuuHeu  unb  u))  bat  flytigefte  t^o  cortigecen  fo  fiitt  od 
noi^  cttitc  ftM«  ö?!^  ot^f  ge&Ieuen,  be  mal  aiigetoct  fint, 
mer  nic^t  na  ür^ei  roeibe  tcacteit  geiuorben  9iemtCi(t  Ban 
ben  böge  beä  §eren  onb  Uon  ben  JRi(e  S^tifti,  oon  buffen 
beiben,  leae  (S&cifHite  leler  roitteii  rot)  bq  D()   ein  fort 
mit  bec  fiufpe  ©obeö   öt£)   ber  fc^rifft   einen   ganä   troifl= 
liten    berieft    geuen.      9111ec    ^iQigen    troift    Dnbe    fiape 
Dfln  bem  anfange  bei  metlt  anii,   be§  fe  \\d  (d  ganS 
hcDiftficf  in  in  ben  boit  od  ^efi&eii  boren  6egeuen,  i)ä  ^ir  Bp 
gerit^tet  geroefen,  IJci:  ^atuen  a(  j^n  loi)  uan  oflen  men' 
(4en  Deriaten,  roetten  od  bq  nnmmanbe  troift,  ban  at 
(enc  b?  ©übe,  be  Duä  bnn  cd  in  aßet  erfentitiffc 
r^fclife  trofict,  fo  jljn  lui)  noc&lan  iun  alten, 
borinne  IdI)  Dan  ©obt  gctuoftet  Onb  ge= 
[ett  merben,  einen  ijberen  tt|o  tröften 
mib  tifo  ^elpen  uan  ^ert^en  gc 
neget,  bat  fen^t  @obt,  od 
be  genne  be  Diife  gefroa 
rene  D^anbe  jijn,  fo 

flobt  ge- 

tr6= 

flet  t^o  luet 

ben,  roerbic^  jqn, 

^i^runime  mtm  buffen 

onfeu  arkit,  cor  eirfl  l&o  gu 

be,  (efi  onbe  rtic^te  mi)t  fli)te  tnb 

bcfc^ebcn^eit,   fo   roocrfhi   ^l)r  na  Dp 

en  fcrt  tt)iJ  ^anbeii  frljgen  be^ 

bu  bi)  falft  iDt)t  fronroben 

oerroiinberen. 


114 

[SRüib]  ij.  ©orint.  j. 

«Od^gelauet  f^  @obt  be  Saber  onfei^  ^eren  S^efu  S^rifK, 
be  oaber  bet  barm^ertid^eit,  Dnbe  ®obt  aUed  trofteiS, 
be  Dni^  troeftet  in  aQen  onfen  broefffalen,  bat  tot^  troften 
I6nnen  be  bar  jtnt  in  aOerlet)  bebroefffalen,  mit  ben  troft 
bar  mebe  n?t)  getroftet  iDerben  üan  ®obt. 

Sol^ann.  ^i 

@in  to^ff  toen  fe  gebeert,  ^efft  fe  trurid^eit,  wont  ere 
ftunbe  Qd  gefommen,  men  fe  ouerft  bat  finbt  gebaren  l^efft, 
bencft  fe  nidjt  meer  an  benn  angeft  üntme  ber  froeumbe 
miQenn,  bat  be  menfd^e  t^er  n)erlt  gebaren  tf^,  Snbe  g^ 
l^ebbet  ocf  nu  trurid^eit,  nter  icf  toil  iuto  toeber  feen,  önbe 
iuU)  ^erte  fat  ficf  froeutüen,  ünbe  iuwe  froeumebe  fal  num* 
mant  öan  iuto  nentmenn.  2)e6getilen  te^  bat  erfic  Ka* 
^jittet  be^  erflen  breue^  5ßctr.  et  ce. 


Druck  v«n  Khrliardt  KnrrnR,  Halle  a.  H. 


Speculüm  vitae  humanae. 


Ein  Drama  von 


Erzherzog  Ferdinand  IK  von  Tirol 


1584. 


Is^ebst  einer  Einleitung  in  das  Drama  des 


XVI.  Jahrhunderts  heraus^eg^eben 


von 


Jacol)  Minor. 


1^-    ?0. 


Halle  a.  S. 
Max  Niexneyer. 

1889. 


Neudrucke  deutscher  Litteraturwerke  des  XVI.  und  XYII.  Jahrhundert* 

No.  79  u.  80. 


Wer  heute  ein  Drama  des  XVI.  JahrhnndertH  einem 
•IlBBeren  Leserkreiso  im  Neudruck  vorlegt,  der  darf  nicht 
irauBsetzen,  daaa  viele  von  den  Leaem  es  in  den  richtigen 
:erarhiBtoriachen  Znsainmentiung  zu  rücken  wissen.  >Seit- 
)m  Tieck  und  ÜervinuB  zuerst  auf  das  ältere  dentBche 
rama  aul'merksBin  gemacht  haben  und  Scherer  mit  dem 
iScbeu  Eifer,  der  in  seiner  Natur  lag,  diesen  lange  nicht 
Mchteten  Winken  folgte,  iat  die  Literatur  llber  diesen 
egenetand  fast  unlibersebbar  ang-ewachaen  nnd  nm  so 
ihwieriger  zn  behei-rachen,  als  sie  meist  in  kleinen  Anf- 
itzen  fiber  einzelne  Dramen  nnd  in  den  verscbiedensten  Zeit- 
ihriften  zersplittert  ist.  Sollen  die  Früchte  solchen  Fleisses 
i  den  grüsseren  Kreis  der  FacbgenoaaeQ  und  besonders 
T  die  nachrückende  Generalien  derselben  nicht  verloren 
tben,  so  empfiehlt  es  sich  ab  nnd  zn  Ueberaichten  ; 
iBtellen,  welche  nicht  abschliessea ,  sondern  tt 
Drschungen  anregen  sollen,  leb  wage  auf  den  folgenden 
titen  einen  solchen  Yersach,  von  welcbem  icb  nur  den 
Den  WunBüh  habe,  daaa  die  Spezialforschung  auf  diesem 
sbiete  ihn  bald  wieder  überholen  nnd  liberfHissig  machen 
Hebte. 

Die  bibliographische  Grundlage  fiir  das  Drama  des 
VI.  Jahrhunderts  bildet  der  „nötige  Vorrath-  Gottscheds, 
lasen  Bibliothek  sieh  bekanntlieh  zum  Teil  in  Weimar  be- 
idet  (s.  Weimarisehea  Jahrbuch  IV  202  ff.);  Gifdeke  in  der 
Bten  Auflage  seines  Grundrisses  bat  auf  dieser  Grundlage 
aiter  gebaut  nnd  in  der  zweiten  Auflage  wahre  Stojfmassen 
:aain (Dengetragen,  deren  Verarbeitung  nicht  so  bald  ge- 
tgen    wird.     Jedesfatls    aber   ist   die  zna&mmeubäa^eiaän 


F 

P  Darsi 

L  Uatei 

^^m  Spiee 


DarsMlluDg,  mit  welcher  GervinuB  aeinerseit  mutig  TOrana- 
ging,  heute  tiberbolt.  Eine  ü  her  sich  tliehe  Gruppiernng  des 
UatemU  hat  jüngst  Holstein  verEucht:  «Die  Reformation  im 
Splegelbilde  der  dramatisuhen  Literatur  des  XVI.  Jahi- 
hnDdertB-  (Halte  IS&B). 

Lateinisches  Drama. 

Ueber  das  lateiniBche  Drama,  welchem  chrono- 
logiseh  und  sachlich  der  Vorgang  zusteht,  vgl.  Giideke 
§  99  I  435  ff.  (das  hiimaDistieche  Drama)  und  §  115  11  iUB. 
(das  lateioische  drama  sacrum).  Eine  zusammenhängende 
Behandlung  giebl  in  den  Orundzügen  Herford,  Stadles  in 
the  Literary  Relationa  of  England  and  tiermany  in  the 
BJxteenth  Century  (Cambridge  1SS6)  S.  7II  ff. 

Den  Ausgangspunkt  bilden  die  Schulen  der  Brüder 
Tom  gemeinsamen  Leben  mit  ihren  Bedelibangeu  und  Latein- 
übungen. Pädagogische  lotereasen  nnd  vorret'onnBtorische 
'X'endenx  sind  dem  humanistischen  Dracaa  von  Haus  aus 
eigen;  gegen  das  Kirchenlatein  und  gegen  die  GeisilicheD 
wendet  sich  die  Spitze.  In  den  Kreie  der  Brüder  vom 
geiueinsaiDen  Leben  verweist  uns  direkt  Eerekmeister's 
OodruB  vom  Jahre  MSö:  der  Verfasser  ist  Gymnasiarch  in 
HUneter,  wo  Bndoll'  von  Laugea  wirkte  (Wilhelm  Scfaliize 
im  Archiv  für  Literaturgeschichte  XI  i<2ä  ff,).  Aehnlioh  wie 
hier  um  den  scbolaBtiBcheD  Schulmeister  Codins,  handelt  es 
sich  iu  andern  humanistischen  Comildien,  welche  in  Padua 
um  14t)6  wie  es  scheint  von  deutachen  Studenten  gedichtet 
wurden,  um  die  Wahl  eines  Lecturs  (vgl.  Bulte  in  Za.  f.  vgl. 
Litgescb.  N.  F,  I  TT  ff.).  Die  erste  ComUdie  eiuee  deutscbea 
Humanisten  ist  der  ätylpha  von  Wimpfeling  (Archiv  VII 
läT  ff.^  Martin,  Straasburger  Studien  III  3),  im  Jahre  14Til  (V) 
entstanden,  durch  seinen  Terfasaer  auf  denselben  Kreis  ver- 
weisend wie  der  Codrus.  Das  Vorbild  ist  Tereaz ;  das 
pädagogische  Interesse  zeigt  sich  in  der  Idealfigur  des 
Lehrers,  welcher  im  Mittelpunkte  steht,  sowie  in  dem  Examen, 
welches  die  interessanteste  Seen e  des  Stückes  Torstelit;  die 
Typen  für  das  Drama  vom  verlornen  Sohn  finden  wir  hier 
vorbereitet.    (Vgl.  jetat  D.  L.  Zeitung  I69s  Nr.  29  Sp.  1053.) 

Humanisten  bedienen  sich  zu  den  Feslzügeu 
itAufzügen    mit   mytliologiachcn    und   allegorischen   Figt 


velche  im  Zeitalter  der  Renaissance  von  Italien  nach  DeutBch- 
Ifttid  kaineD ,  der  dklogischen  Forta ,  welche  Keime  des 
Drama  in  sich  enthält.  In  dieser  hat  znerst  Jacob  Locher 
rhilomnens  politische  Ereignisse  behandelt  (vgl. Hehle,  Ehinger 
Programm  lS73i  dereelhe  in  ADBi  Geiger  in  Zs.  f.  Tgl.  L. 
G_.  S.  F.  I  72  ff.)  und  dann  Conrad  Celtia  mytholo^sche 
Stoffe  vor  Kaiser  Maximilian  in  Linz  und  Wien  anfgelührt. 
Hierher  gehüren  anch  die  Spiele  des  Schottenables  Cheli- 
doniuB  (HorawiU  im  historischen  Taschenbuch  VI  2,  144) 
und  Sebastian  Brants  Herknics  am  Seheidewege  1512. 

Aber  Locher  zeigt  annh  schon  den  Einflnss  des 
Plautns.  Vgl.  Reinbardstüttner :  Plantus,  spätere  Bear- 
beitnngen  pkntinischer  Lnstspiele.  Leipzig  ISS6.  O.Günther, 
Plaufusemenernngen  in  der  deutschen  Literatnr  des  15.  bis 
17.  Jahrhunderts  und  ihre  Verfasser,  Leipzig  1B86.  Ver- 
zeichnis der  Uebersetzungen  bei  Gödeke  §  143, 11  S.  31S  f. 

Den  Ansgangspnnkt  flir  Uebersetzungen  und  Nach- 
ahmungen bildet  Italien,  dort  ist  Älbrecht  von  Eyb  an- 
geregt (s.  Günther  a,  a.  0;  1  ff.  und  G.  Taege,  Programm  der 
Realschule  St.  Petri  und  Pauli  in  Danzig  l§S7).    Anch  mit 


i  (vgl.  die 
1  Geiger  in  der  Zs.  f.  vgl. 


ParcCD  im  Stil  des  Plautns  geht  Italic 
Bologneaer  Far^e  vom  J.  1497 
L.  G.  N.  F.  1  23t  ff.  mitgeteilt). 
Poliseense,  Zamberti'a  Doloteebue  (Fleckeisens  Jahrbücher 
110,2,  131  ff.),  Ugolinis'  Philogenia  (dentsch  von  Glaser; 
Zb.  f.  vgl.  L.  G.  I  347)  werden  auch  in  Deutschland  bekannt. 
Man  greift  endlich  anch  hier  Anekdoten  oder  Figuren  ans 
dem  Leben  auf  und  stellt  sie  resolut  und  nicht  ohne 
plantinische  Frische  in  kurzen  Possen  dar  (vgl.  Bolte  im 
Hermes  ISSö,  S.  313  ff,,  Vierteljahreschrift  für  Kultur  und 
Literatur  der  Renaissance  I  4S5).  Locher  (s.  oben)  in  seinem 
pruBBisctaen  drama  ludicrum  de  sene  amatore  liefert  bereits 
eine  Nachahmung  des  Plautns,  Reucblin's  wenig  vergnüg- 
licher Sergius  (in  Trimetern)  nimmt  die  vor  reformatorische 
Tendenz  der  Humanisten  gegen  die  Reliiinien Verehrung  auf 
und  wird  durch  den  Benno  (1497)  ebenso  weit  iibertroffen, 
als  dieser  hinter  seiner  Vorlage,  der  französischen  Far^e, 
EüTÖckbleibt  (gedruckt  ist  der  Henno  in  Gottscheds  Vorrat 
II 142  ff.;  die  l'ranzijsisehe  Fari^e  bei  Jacob,  Recueil  des  far^ea 
et  moralitiJs  du  XV=  siecle,  Paria  1859;  das  Luzemer  Nen- 


I  E 

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jahrsBpiel  bei  Keller,  FaBtnachtaspiele  11  S20  ff.  —  Ueber  das 
VerhältniB  dieaerTexte  handeln  Geotfroy-Chateau,  Paris  1S53; 
Hermann  Grimni,  Eaaays  119  ff.;  HuBsafia,  CsterreicbiBcbe 
WochenBchrift  I  20  ff,;  Herrigs  ArchiT  39,  43  ff.;  Geiger, 
Reucblin  78  ff.;  Ausgabe  der  Comüdien  von  Hugo  Holstein. 
Halle  a.S.  tSS8;  Purmentier,  \o  Hennu  de  R.  et  la  far^e  d. 
M.  P.,  Paris  ISN.  Neuerdings  zu  vergleichen  Zs.  f.  neufrani, 
Sprache  u. Literatur  X  93 ff.  und  Bächtolds  LiteraturgeBcbicbte 
der  Schweiz  21 1.  Ueber  den  dummsohlauen  Bauer,  der  den 
Advokaten  ilberliatet:  s.  Bolte  im  Shakespearejahrbach  XXI 
191,  Anzeiger  XIU  253).  Eegondorfinua  (GUnther  U  ff.. 
70  ff.  Geiger  ADB.  —  Seine  Commedia  nova  bei  Gottsched 
II  172  ff.  gedruckt).  In  der  Schweiz  dichl«t  Petrus  Dasv- 
podiua  {L.  Hiriel  im  neuen  ach weizeri sehen  Musenm  VI !. 
128  ff.,  1866,  und  Scherer  in  Wagners  Archiv  487  ff)  mehr 
nach  Aristophanes'  PIntus  als  nach  der  Aulularia  dea  Plantoe 
seinen  Pbilargyrus  im  J.  ISJiO,  ursprünglich  wohl  in  der  Form 
der  Gengenbaeh' sehen  Satire  auf  alle  Stände;  erst  im  J.  156» 
nach  etlichen  Umarbeitungen  veröffentlicht  in  der  Form  eines 
Drania  nach  antikem  Muster  und  mit  ChUren.  Die  rasche 
Bekelirung  des  Geizigen  dürfte  wohl  der  Fortsetzung  des 
CodruB  UrceuB  nach  gebildet  sein. 

Die  PlautittiBchen  Posaenepiele  iiaben  in  den  Nieder- 
landen, in  der  Heimat  des  Genrebildes  und  der  realistiecbeD 
Ennst,  an  Macropcdina  nnd  SchonienB  ibre  Meister  ge- 
funden: der  letztere,  deseen  paendustratiotie  vou  Riat  be- 
arbeitet wurden,  wirkt  dann  im  XVII.  Jahrhundert  wieder 
auf  das  Drama  in  deutscher  Sprache  zurück.  In  Dentsch- 
land  treten  an  Stelle  der  aaftigeu  Bearbeitungen  des  Planlns 
bald  achulmeisterliche  Arbeiten  für  die  Schuhwecke.-  mit 
pädagogischer  Tendenz,  welche  zwar  Derbheiten  und  Un- 
flätereien  nicht  ausschlieBät,  aber  didaktische  und  moralische 
Elemente  hineinbringt,  welche  in  den  Prologen  und  Epilogen 
meist  auadriicklich  hervorgehoben  werden  und  nicht  zur 
Vemiehning  der  Heiterkeit  beitragen.  Wirklich  plautinischen 
Geist  ündet  man  unter  den  Schulmeiatern  bei  Hayneccius, 
dem  Chemnitzer  Rektor  (vgl.  Über  ihn  Günther  a.  a.  0.  3!l  ff. 
und  Joh.Franck  ADB),  welcher  die  captivi  des  Plautns 
übersetzt,  mit  seinem  Almansor  die  Schal-  und  Koabenspiai 
bereichert,  nnd  lateinisch  und  deutsch  ein  bekanntes  Här 


vir 

mit  gntem  Bumoc  bearbeitet  hat  (Hans  Pfriem  hrsg.  in  dieaen 
Neudrucken  Nr.  36  vud  Buehse.  Kinder-  und  Hausmareheu 
Nr.  17&.  Bulte  in  Zs.  f.  deutsehe  Phil.  XX  330  ff.).  Hierher 
gehört  Christian  Bachmann  (Tgl.  Scherer  ADB)  und 
Burmeistere  DmdichtUDg  des  Plautinischen  Ämphitrno 
1621,  eine  ConCrafactsr  im  chrietlicben  äince  (Günther  53  S. 
Eeinhardsttittner  Nr.  208,  253). 

Was  Biirmeister  1621  mit  Plautaa  that,  das  war  mit 
Tereni  im  Laufe  des  16.  Jahrhunderts  längst  geechehen. 
DerTerentius  christianus  der  Nunne  ßoewitha  wird  1501  durch 
Celtis  bekannt.  Terenz  wird  das  eigentliche  Vorbild  dea 
drama  aacrura  und  der  Suhulkomßdie.  Ueberaet^uugen  des 
Terenz  seit  dem  J.  I4SU  verzeichnet  GUdcke  §99,  IM44  u. 
§  143,  II'  317  f.  Vgl.  0.  Francke,  Terenz  und  die  lateinische 
Scbulkömüdie  in  Deutachland,  Weimar  187".  Fr  Straniner, 
eine  deatache  Bearbeitung  des  Selbstpeiniitora  von  Tetooz 
aus  dem  XVI.  Jahrhundert,  Chemnitzer  Gymn.-Progr.  ISST. 
Ueber  das  Schuldrama:  Raumer,  (beschichte  der  Pädagogik  I. 
Heiland,  Programm  des  Gymnasiums  in  Weimar  185S,  Sie 
dauern  bia  ins  18.  Jahrhundert  fort:  a.  Riedel,  Schuldrama 
und  Theater,  Leipzig  ISSä,  S.  34  ff.  und  Hamann  in  den 
Literaturbriefen  (Register  s.  v.  Lindner;  auch  in  Hamsnnti 
Werken  yun  Kulh  s.  S,  Bd.,  Regster  e.  v.  Linduer).  Noch 
Herder  ist,  durch  Hamann,  voni  Gedanken  eines  ,JQng- 
lingdrama-  erfüllt. 

Die  Sammlungen  der  dramata  sacra,  welche  in  Basel 
bei  Bryiinger  [äil  (Beschreibung  bei  Weller,  Volkstheater 
37  Anm.)  und  bei  Oporin  lä4T  (Beschreibung  in  Zs.  f.  deutsche 
Philologie  XX  97  ff)  erschienen  sind,  verzeichnet  GMeke 
II'  132.  Sie  enthalten  auch  Dramen  der  Niederländer,  welche 
vorangehen:  Makropedins  (s.  D.  Jacoby  ADB  und  Progr. 
des  KÜnigaatädter  Gymnaaiuma,  Oatern  ISSti),  deasen  Aaolua 
zwar  150T  verfasst,  dessen  Dramen  aber  erat  seit  lö3ä  ge- 
druckt sind;  Wilhelm  Gaapbäus  (Monographieen  von 
Renacb  u.  Babucke,  Elbing  Progr.  1S68  und  Emden  1ST5.  ABB)-, 
Cornelius  CruuuB  Joseph  I5ä5;  Schonäua  wirkt  mit 
seinem  Terentiue  cbriatianus  erst  auf  das  XVII.  Jahrhundert. 

(I.)  In  Deutschland  geht  die  Passion  von  der  hl.  Doru- 
thea,  ein  Seitenstllck  zum  Duicicins  der  Hcoa<(it.h&,  \otva% 


(B.Herford  79  f.),  deren  VerfasBer  (Cbilianas,  eques  Hillet- 
atatinna)  nur  in  der  ersten  Auflage  des  Grandriases  genannt 
wird.  Begründer  des  Scbuldrama  in  Uteinisuher  und  denUcber 
Sprache  ist  8ixt  Birck  oder  XyBtns  BeCnlejns  (ÄDB 
Scherer.  Holstein  in  Zs.  f.  d.  Fbil.  XX  102  ff.),  ein  Angsburger, 
der  in  den  ilOer  Jahren  in  Baael  atudirte  und  unterriuhiete, 
dort  auch  den  grössten  Teil  aeiner  Dramen  schrieb,  die  er  nach 
aeiner  Rückkehr  ata  GymuaBialdirektor  in  Augsburg  mit 
Beinen  Schillern  aufführte.  Seine  Sebliler  Uberseueu  auch  die 
ursprünglich  deutschen  nnter  seinen  Stücken  ins  lateinische. 
Er  dichtet  nur  dramata  sacra  und  zeigt  (vor  Daej-pudina) 
in  der  Akt-  und  Sconeneinteilung,  sowie  in  den  horaziacbes 
SilbenmasBen  der  Cbüre  den  Einfluss  der  Antike.  In  der 
Schweiz  hat  er  das  rege  Interesse  für  das  politische  und 
üffentliche  Leben  erworben,  das  sich  in  der  Form  na(" 
Tendenz  seiner  Dramen  ausepricbt. 

(II.)  Tendenzdraua  iui  religiiisen  Sinne  ist  dageg^^ 
das  Drama  von  Tliomas  Naogeorg  in  Stranbingen,  dnrolit 
welchen  die  Teufe Isfiguren  im  Drama  des  XVI.  Jalirhundem 
ihre  typische  (leatalt  erhalten  haben.  Lieber  ihn  vgl.  Sclierer 
in  Za.  f.  d.  Alt.  23, 199  ff,;  Cbolevius,  Geschichte  d.  d.  Dichtg. 
1,277;  besonders  aber  Erich  Schmidt  ADB.  Er  ist  wahr- 
scheinlich 15Tä  gestorbea :  v.  Weilen  im  Anzeiger  t.  d.  Alter- 
tum Xni  255.  Heber  MartiTi  Gravius,  den  Uebereetzer  des 
Pammachina,  welcher  unter  dem  B.  Oktober  leoii  in  der 
Wittenberger  Matrikel  erscheint,  b.  Bolte  im  Eorreapcndenx- 
blatt  des  Vei.  f.  siebenbürgieche  Landeskunde  ISSä  Nr.  t2, 
S.  137  S.  Den  Mercatur  dea  Naogeorg  beapricht  am  ausführ- 
lichBten  üüdeke,  Eveiy-man  lüOff.;  Uebersetinng  von  1593 
8.  Bolte  im  Jahrbuch  d.  V.  f.  nd.  Sprache  11,151  ff.  170. 

In  den  Südwesten  Dentschlanda,  und  noch  näher  be- 
atimmt  in  die  Gegenden,  wo  Sixt  Birck  und  Naogeorg  wirki 
d.h.  nach  Baiem  (Trantmann,  HUn  eben  er  Jahrbuch  1204 
Franken  und  in  die  Schweis,  fallen  anch  eine  Reihe 
Dichter,  welche  daa  drama  sacrnm  in  lateinischer  Sprache  b( 
beiteten,  während  das  biblische  Drama  in  deutBcher  Spi 
in  Sachsen  seinen  Mittelpunkt  hat.  AndreasDietherl 
Scherer),   ein  Straasbnrger,   wirkt  in  Angsbnrg  als  Lt 
Hieronymua  Ziegler  (a.  Sclierer  in  Wagners  Archiv 
Holatein,  Za.  f.  deutsche  Phil.  XX  lUO  f.)  wirkt  abwecheet 


in  Ingolstadt,  Augsburg,  MUnchea  uod  ist  ein  taientloeer  aber 
eifriger  ScliUlerSixtBirckB.  In  Ingolstadt  diehteC  LorichiuB 
seinen  Job.  Ans  MUnctien  stammt  Martin  Bai  ticus  (Scherer 
ADB),  ein  Nachfolger  des  H.  Ziegler.  In  Basel  dichtet  Hein- 
rich Panthaleon  (Scherer  in  Wagners  Ärchisf  .195  ff.;  ADB 
Bolte)  seinen  Phijargyrus  154(1,  welcher  mit  dem  gleichnamigen 
Urama  von  Dasypodius  nichts  'in  thun  hat,  sondem  die  Ge- 
schichte des  Zöllners  Zachäus  als  reforniatorisches  Tendenz- 
drama  nach  dem  Muster  des  Nuogeorg  bebandelt.  Derselbe 
Panthaleon  erzählt  nns  aber  auch,  daas  in  Basel  noch  andere 
mit  der  Pflege  des  Drama  beschäftigt  waren:  er  nennt  blos 
den  Sohn  des  Bürgermeisters  Brau  d,  vundemjedoch  nichts 
im  Drucke  erschienen  ist. 

Zu  den  kirchlichen  Tendenzdramatikern  auf  Intheriacher 
Seite  gehUrt  auch  der  Westphale  Chriatophorus  Brock- 
haglns  (Scherer  in  Wagners  Archiv  1  ff.  481  Änm.)  am 
Ende  des  Jahrhunderts.  Auf  katholischer  Seite  dllrfen  da- 
gegen Simon  Lemnius  (ADB,  Archiv  f.  Litgesch.  X  6  ff. 
Zb.  f.  d.  Phil.  XX  481  ff.  B.  Alt,  Theater  und  Kirche  in  ihrem 
gegenseitigen  Verhältnis,  Berlin  1846,  S.  469  ff.  über  die 
Monachopornomachia)  nnd  Jakob  Schiipper  (Döring,  Ute- 
achichffl  des  Gymnasiums  zu  Dortmund  1S74  S.  85  ff.;  Her- 
ford a.  a.  0.  115  f.)  aufgeführt  werden.  Auch  Jesuitenstüeke, 
deren  Zukunft  ins  IT.  Jahrhundert  fällt  und  Über  welche  wir 
leider  so  schlecht  unterrichtet  sind,  kommen  schon  vor,  auch 
ausserhalb  Tirols;  8.  den  Dillinger  Jesuiten  Michael  Hilt- 
prandus,  dessen  Ecciesia  milituDs  1573  erschienen  nnd  in 
Berlin  ku  linden  ist. 

Spätere  Dramatiker  bilden  das  drama  saerum  kunst- 
mSssig  weiter  ans.  Joh.  Av  iaoiu  s  (Scherer  ADB)  verwendet 
den  Chor  nicht  mehr  blos  als  Zwischenaktsmusik,  sondern 
er  läest  ihn  nach  Weise  der  Alten  bereits  am  Dialog  der 
handelnden  Personen  teilnehmen.  Baltbasar  Crualua 
(Scherer  ADB)  vertritt  theoretisch  und  praktisch  die  Einheit 
der  Zeit  und  des  Ortes.  Eine  von  SixtBirck  undNaogeorg 
wesentlich  verschiedene  Gestalt  des  Drama  begegnet  uns 
nur  in  Wlirtemberg  und  in  Strassbarg. 

(Hl.)  lnWUrtembergistNict.demnaFriachlin(Mono- 
gr^bie  von  StrausB,  Frankfurt  a.  H.  1855.  Strauss,  kleine 
Schriften  420  ff.    Scbeier  ADB.    Papst,  Frischlin  als  Drama- 


,   Arnstadt   ISSI)  kI«    Dramatiker  in  lateiniseher  nad 

[  Aentacher  Sprache  zwar  nicht  ohne  Zusanimealiang  mit  dem 
■  Drama  des  Naogeorg  und  dem  Schuldrama,  aber  ihm  eigen- 
tümlich ist  die  Ausbildung  and  HerTorkehrnog  der  Neben- 
figuren, die  Einflecbtiing  satirischer  Episoden  nnd  die  welt- 
liche humoristische  BehimdJang  biblischer  Stoffe,  deren  Würde 
eeioe  Bearbeitung  oft  viel  vergiebt.  Als  Uebersetzer  stehen 
ihm  sein  Bruder  Jacob  Frischlin  (Scherer  ADB)  und 
Orsaeua  (Bolte  ADB)  zur  Seite.  In  seine  Gegend  gehören 
HnnniuH.Jüh. Ment,Joh,BildebraDdti  sein  begabtester 
Schiller  ist  Flayderns  (ADB  Scherer.  —  Ueber  den  .Graf 
von  Gleichen-  s.  Erich  Schmidt,  Goethejahrb.  1,381  and  \, 
Weilen  in  Cutias  Zs.  f.  allg.  Geschichte  1SS5,  Heft  ti,  S.  444ff. 
Dagegen  fehlt  die  Imma  portatrix  in  dem  Anfsatae  von  Vam- 
hagen  über  Emma  u.  Eginhard  im  Archiv  f.  Litgescb.  XV 1  ff.X 
(IV.)  Blute  des  lateinischen  Schuldrama  in  Strasabnrg. 
S.  Gifdeke  §l~lff.  Scherer,  Geschichte  des  Elsasses^  393ff. 
Juudt,  die  dramatischea  Aufitibrungeu  im  Gymnasium  zu 
Weimar  ISSI.  Eier  erhalten  seit  dem  Tode  Sturms  (I5S3), 
welcher  die  antiken  Schriftsteller  bevorzugt,  die  Neulateiner 
das  Uebergewicht:  Jonae  Bitner  (Scherer  ADB)  be- 
arbeitet neben  Flautus  auch  den  schottischen  Neulateiner 
Buchananus.  Bis  15ao  herrscht  die  Comüdie  in  dem 
Repertoire,  von  da  ab  die  hohe  Tragüdie:  selbst  griecbi sehe 
Tragödien  erscheinen  im  Original  oder  in  lateinischen  Ceber- 
setinngen  auf  der  Bühne,  während  den  Zuschauern  ein 
deutsches  Textbuch,  von  Spangenberg,  Früreissen  o.  a.  be- 
arbeitet, in  die  Hand  gegeben  wird.  Ende  des  16.  Jahrb. 
werden  hier  auch,  schon  vor  dem  Auftreten  der  englischen 
ComUdianten  histurische  Stuffe  behandelt.  Die  Dichter  sind 
meist  Lehrer  an  der  Straesburger  Schule  oder  Akademie. 
So  Georg  Calaminus(Schimmelpfenig  ADB.  Jundt  a.  a.  0. 
23  und  j4,  J.  Crilger,  zur  Strassburger  Schulcomjidie,  S.  A. 
StrassburglSSS),  welcher  iä94  den  Zwist  iwiacbenEudolf  von 
Habsburg  und  Ottokar  bebaadelt  hat.  MicbaelQospeinins, 
der  Verfasser  zweier  sklavischer  Dramatisierungen  des  Virgil 
(Archiv  XI318.  Scherer,  ElBass'ail).  Joh.  Peler  Cruaiua 
(Scherer  ADB).  Theodor  Ehodius  (Seherer  a.a.O.  ^3II>. 
Günther,   Plautuaerneuerungen  55 


iji.),    der  Dichter 


Bluthochzeit.    Obenan  steht  der  Strassburger  S: 


XI 

lateintBcheB  Uriginal  verloreo  iet  und  der  uns  nur  io  Siiangen- 
bergB  Beiirbeitang  vorliegt  (gedruckt  in  Mttrtins  Auswalil 
auB  ^paDgeobergB  Werlten,  Strassbarg  lESl)  und  die  Dramen 
des  Caspar  BrüloyiUB  (Scherer  in  ÄDB.  Ueber  den  Cäsar: 
Jahnke,  Pyritzer  Progr.  I8S0}.  Sciierer,  welcher  Brüloviiis 
als  den  grössten  deutaohen  Dramatiker  vor  Lessiog  be- 
zeichnete und  den  Zeitgenossen  .Shakeapeare'e  voranäteilte, 
hat  in  der  dritten  Anflage  seiner  „Geschlohte  des  EiaaBses" 
sein  Urteil  einigeruiasBen  eingeschränkt.  Ich  glaube,  eine 
genauere  UnterBuchnng  des  äaul,  sowie  der  Dramen  des 
BrütoTiuB  wUrde  den  Umstand  weniger  rätaelliaft  erscheinen 
lassen,  dasB  wir  in  StraaBburg  in  lateinischer  Sprache  am 
Beginne  des  Jahrhunderts  das  Drama  der  Leidenschaft  im 
Sinne  nnd  oft  anch  in  der  Funu  Shakeapeare's  finden.  Wenn 
die  Bearbeitung  des  AJaa,  welche  in  Strafisbnrg  gespielt 
wurde,  vieles  auf  die  Scone  bringt,  was  der  antike  Dichter 
blOB  erzählt,  also  nach  sichtbarer  Darstellung  strebt,  so  kann 
das  EinfluBS  des  benachbarten  schweize riachen  Volksdrama 
sein,  welches  die  Ereignisse  gern  unf  der  Scene  sich  abspielen 
l£efit.  Aber  die  grüssere  Breite  iu  der  Mauior  kann  in  dem 
Sani  und  bei  BrUlovius  auch  Einflass  der  englischen 
Comüdianten  sein,  welche  seit  159fi  fast  alljährlich  in  Strass- 
bnrg  spielten  (s.  Crüger  im  Archiv  XV  114  ff.).  Und  ein 
Schimmer  und  Abglanz  vun  Shakespeare's  Genie  würe  im 
lateinischen  Drama  nichts  unglanbliches :  stand  doch  das 
englische  Drama  mit  dem  lateinischen  Schntdrama  auch  am 
Hofe  des  Landgrafen  Moritz  von  Hessen  in  Wechselwirkung. 
Mit  Strassburg  in  Verbindung  steht  Speier,  wo  Hictz- 
wigiua  als  Rektor  wirkt  (Scberer  ADB)  und  Swalbacius 
undMatthaeus  CleophasJacobi  ihre  Stoffe  ausJosephus 
FUviuB  entlehnen.  Ans  Ulm  stammt  Wolckenstein, 
welcher  den  Aias  lorariua  für  Strassburg  bearbeitet :  in  Ulm 
wirkt  Joh.  Kon  rad  Merck  (Suherer  ABB),  der  in  Strass- 
burg studiert  hat  und  die  Sitte,  deutsehe  Testbilclier  dem 
Publikum  in  die  Hand  zu  geben,  in  seine  Vaterstadt  über- 
trug. Neben  Bearbeitungen  in  Reimpaaren  übersetzt  er 
1641  den  Moyses  von  Brüloviue  in  die  Prosa  der  eng- 
lischen ComiJdianten,  welche  selbst  in  das  lateinische  Drama 
eindringt:  1610  ist  der  Turbo  des  Valentin  Andrea,  welcher 
ad  iemalationem  Angljcoram  histiionum  dtama.t\&c\^  -v 


begonnen  hatte,  in  latelniectier  Proaa  entstanden  (LUdtke  In 
T.  d.  Hagens  Germania  VI  73  ff.  und  Erich  Schmidt,  Goetbe- 
jahrbnch  IV  127  ff.);  Georg  Manritiua  der  jüngere  (Soherer 
ADB)  acbreibt  Dramen  von  seinem  Vater  und  OmichinB  in 
Aitdorf  in  lateinische  Proaa  um,  wo  gleichzeitig  SpecoiUB 
die  Comoedia  nova  de  Titi  et  Gisippi  amicitia  in  lateinischer 
I    Fioea  abfaHBte.  _ 

I  Dautscties  Drama.  ^H 

'  Das  deutsche  Drama  wird  von  üödeke  §  144— llSfl 

nach  Landschaften  gmppirt.  Vgl.  Wackernagel ,  Litgeacb. 
!f  105,  S.  >)3  ff.;  der  Aufsatz  in  seinen  kleinen  Schriften  II  69  ff. 
iat  Überholt.  Genöe,  Lehr-  nnd  Wanderjahre  des  deutschen 
Schanspiels,  Berlin  1SS2.  Schauspiele  aus  dem  16.  Jahrtu.^ 
(Answahl),  heransgegeben  von  Julius  Ttttniaiin,  Leipzig  1! 
2  Bde,  (Deutsche  Dichter  des  lli.  Jahrb., 

Typisebe  Form;  voraus  geht  der  Prolog,  den  Beechinri 
bildet  der  Epilog,  welcher  die  Lehre  aogiebt.  Argumente 
vor  dem  StUck  oder  den  einzelnen  Akten.  Einteilung  in 
Akte  und  Seenen.  Vierhebige  Verse.  Die  Intrigue  meist 
von  Teufeln  eingeleitet.  Die  komische  Figur,  als  Vorläufer.  . 
oder  Hanswurst,  unter  versehiedenen  Namen;  Mono,  Lelii- 
fltengler  U.  s.  w.  {Archiv  X  57(i  ft.). 

Das  Schuldrama  und  das  auf  dem  Fastnachtsspiel  t 
ruhende,  ganz  skizzenhaft  behandelte  Drama  des  Hans  Sachs 
steht  den  Volks-  und  Bürgers pielen  der  Schweiz  gegenüber, 
für  welche  die  Passion sspi^le  des  Hittelalters  die  Voraus- 
setzung bilden.  Der  Zweck  der  letzteren  isc,  mligtichst 
vielen  Personen  die  TeilDa.hme  an  den  Spielen  zu  erinög- 
liohen.  Daher  ein  massenhaftes  Personal ,  breite  epische 
Entwicklung,  sce ni sehe  Vergegenwärtig ung  selbst  des  Neben- 
sächlichen. Daeu  kommt  der  republikaniBehe  Geist  der 
Schweizer:  Sinn  für  offentlic:he  Verhandlungen  und  InteTessen. 
Das  Schweizer  Drama  behandelt  G5deke  §140,  wo  auch 
die  einschlägige  Literatur  zu  suchen  ist.  Das  Hanplwerk 
ist  Wellers  Buch:  Das  alte  Volkstheater  der  Schweiz  (Prauen- 
feld  iWi).  Hier  iat  der  Stoff  nach  Üanconen  verteilt  worden: 
wodurch  die  zeitliche  Entwicklung,  wie  mir  scheint,  ver^ 
deckt  wird. 

Den  Ausgangspunkt  für  das  Schweizer  Drama  t 


ahrtu.^ 
hinriß 

g   in 

Sufer.  _ 


Drama  bllAM 


xni 

NikUs  Uanuel  in  Bern  (GrUneiaen,  Stuttgart  und  TUDbgen 
laST.  Ausgabe  von  Bäuhtold,  Fräiieafeld  1S7S.  Dazu  Ze. 
f.  d.  Alt.  2fl,  aS  ff.  Bäclitold  ADB,  Tittmann  2,  1  ff.),  welcher 
sowohl  in  dem  refurmatori sehen  Inhalt  als  io  der  einfachen 
Form  eeineti  Drama  den  Zusanune-nhang  mit  dem  FaBtnachtB- 
spiele  und  der  halb  dramatischen  Satire  auf  alle  Stände,  wie 
sie  Gengenbach  in  Basel  vertritt,  nicht  verlängnen  kann. 
An  ihn  euhliesst  sich  aein  Sohn  Hans  Rudolf  Manuel  an 
(Bächtold,  Niklae  Manuel  305  ff.  und  ADB).  Das  Seitenatflck 
■ha  Manuel  bildet  in  Zürich  Utx  Eckstein  (VOgelin,  Jabr- 
buch  für  scbweizerische  Geschichte  VII  »1  ff.,  ZUrich  1S82): 
aacb  bei  ihm  nnr  halb  dramatische  Form. 

Die  genannten  wirkten  in  den  2fter  Jahren.  1529  wird 
in  Zürich  das  Volksschauspiel  Lazarus,  I5B0  des  Dasypodjus 
PbilargyroH  mit  4  Schillern  ^ur  Aufltlbrung  gebracht  (Wagners 
Archiv  487  ff.),  beide  den  Stoff  des  Geizigen  behandelnd. 
Und  1531  wird  dasselbe  Thema,  derPlutns  des  Äristophanea 
in  Jürg  Binders  (Scherer  ADB)  Bearbeitung  mit  Zwingli's 
Compoaition  gegeben.  Derselbe  Binder  bringt  als  Schul- 
meister in  Zürich  Stücke  von  'i'erenz  und  Äristophanea  zur 
Aufführung  und  selbst  eine  deutsche  Bearbeitung  des  Acolaat 
von  Gnaphaeua.  Id  metrischer  Hinsicht  hat  er  die  2bebig6n 
Halbverse  an  lyrisch  bewegten  Stellen  eingeführt.  Er  ist 
der  Begründer  des  Schnldrama  in  Zürich  und  nimmt  dort 
dieselbe  Stellang  ein  wie  Sixt  Birck  in  Basel,  der  1534 
bis  1536  als  Direktor  des  theologischen  Seminars  wirkte 
und  seit  Xä'il  lateinische  und  deutsche  Schuldramen  dichtet».') 

Seit  dem  Auftreten  Binders  und  Blrcka  entwickelt  die 
Schweiz  eine  lebhafte  ThätigkeiC:  zagleich  mit  Birck  tritt 
Kolross  mit  seinen  5  Betrachtnnssen  hervor  (GUdeke, 
Everymasn  77  ff.  Scherer  ADB),  welche  den  Zusammen- 
hang mit  der  Satire  auf  alle  Stände  in  dem  Toten  tan smotiv 
zeigen.  Job.  Wilhelm  Riite  beginnt  15ä2  mit  einem  Tendenz- 
drama in  der  Art  Manuels,  dessen  Schüler  er  war;  aber  naeb 
Bircks  Vorgang  wendet  er  sich  bald  dem  drama  sacmm  zu. 
Die  repubükaniache  Tendenz  teilt  mit  Sixt  Birck  Heinrich 

'J  E.  Riedel,  Schuldrama  und  Theater  S.  25  erzählt  von 
einem  Hamburger  Vincent  Prallua,  der  um  I5S0  in  Basel 
fUr  daa  Suhnidrama  thätig  war  und  das  italienische  Theater 
zum  Muster  genommen  haben  soll. 


iym-       II 

'il 

54  ^H 


Thnringea  u.  e.  w.  za'sammeD.  Es  lasaea  siub  üaterabteilunf 

gewicnefi; 

a)  das  Magdeburger  SehiildraiDa(Scfaerer,  deutsoha 
Studien  111,  Wien  187S,  S.  11  f.  23.  Güdeke  n'356,  Gaedem, 
Bollenhagen  31  f.  Ueber  die  Schule  rdDungen  zuBamraen  las  send 
Holstein  a.a.  O.S,  äl  ff.  Qod  derselbe,  das  altstädtiache  liym- 
naBium  au  Magdeburg,  Fleckeiaens  Jahrbücher  1884,  2.  Abtlff. 
■il)  ff.).  Seit  dem  Rektorat  des  Georg  Major  (1529—11  " 
Pflege  dee  Scbuldrama.  Hier  dichtet  Joa 
(Scherer,  Studien  111  II  ff.  ADB  Scberer.  Archiv  X  154 
Holstein,  Findlinge  aus  der  Reform  ationszeit,  Progr.  WilhelmB- 
haveo  1BS7.  Suhle  in  Mitt.  d.  V.  f.  anhaltische  Geschichte  V, 
Heft  2,  i  und  5.  Ueber  die  Bearbeitong  der  Aulolaria  des 
Plantus  8.  Günther  29  ff.),  welcben  G.  Sabinna  in  Wittenberg 
zur  Bearbeitung  und  Nachafamung  des  riautus  uud  Tereoz 
ermuntert  hatte  (nicht  im  Verein  mit  Major,  aoudern  allein) 
sein  erstes  biblisches  .Spiel  von  Jacob  und  seinen  Sübneu", 
1534  aufgeführt.  1535  folgt  die  Magdeburger  Susanna  von 
unbekanntem  Verfasser  (Scberer,  Stadien  HI  !Sff.  Anzeiger 
f.  d.  Alt.  V  143  f.  Archiv  X  145  f.),  Iä37  und  )53g  die  Dramen 
von  Walter  Voitb  (hrsg.  von  Hületeiu  im  Stuttgarter 
L[iterari sehen]  V[erein]  Nr.  170.  lieber  die  Esther  vgl.  Archiv 
X  14- ff.  X:442.  Ueber  das  Erlösungsspiel  von  I53S  vgl. 
Güdeke,  Every-nian  !)0  ff.).  Anzuscbliessen  sind:  Johann 
Baumgart(ADßScberer.  Archiv  XI 165 f.),  Georg  BoUen- 
bagen  (Gödeke,  Frosch mänsel er  I.  S.  IX  u.  Xll  ff.  Archiv 
f.  Litgesch.  X  5TS.  Gaedertz,  Gabriel  Bollenhagen  43  ff. 
Ueber  den  Tobias:  Schnorr  von  Carolsfeld  im  Centralblatt 
Air  Bibliothekswesen  II  501  ff.  Bülte,  Alemannia  XIV  1  SB  ff.), 
Andreas  Hartmann  (Scherer  ADB),  Joachim  Lonemann 
(Güdeke,  Froschmiiuseler  IS.XVII.  Archiv  X 577 ff.),  Joseph 
Gl! tze  (Goliath  1616  verloren),  Johannes  Blücius  (Sebei 
ADB}.  Ein  lehrhafter,  nllcbterner,  acbnlmelBterlicher  Zi 
ist  diesen  Dramatikern  eigeB. 

An  die  Magdeburger  Scbulkomüdie  und 
Georg  ist  der  Sohn  Gabriel  Rollenhagen  (Monograpl 
von  Gaedertz,  Leipzig  1S53;  Erich  Schmidt,  Archiv  XI  2S5 
anzuachliessen,   welcher  in  seinen  Amantes  amentes  (lOOSj^ 
die  Dramen  seines  Vaters  benutzt.     Bei  ihm   begegnen  uf 
unserem  Wege    zuerst  die   Seesen    im    plattdeutschen   Dia- 
''l(t    welche  eine  weite  Hertunft  Via^jen.    Ber  KalwMX  \«tb. 


Strebkatzziehen  aus  Bado'a  Clas  BAr  (1532)  wird  von 
Omichins  in  sein  deutechea  Drama  I57S  Dionys  und  Dä- 
mon und  Pythias  herilbergeuomnien  (ADB  Krause;  Gae- 
derU,  RoUeohagen  172  f.  '•3;  Wiechmann,  Mecklenburge  all- 
niederBäciiaiBcte  Literatur,  Schwerin  lSfi4— 1^85.  11  90  ff.  117. 
m  221).  In  dem  Isaak  {\rm)  des  Johann  Butovina 
(Gaedertz,  Holienhagen  a2  f.  ADB  Scherer),  welcher  den 
Abraham  dea  Georg  Rollenhagen  fortsetzen  sollte,  länft 
neben  der  bibliBchcD  Handinng  eine  bäuerliche  Eheatands- 
geschichtb  als  plattdeutsches  Zwischenspiel  einher.  Die 
Zwischenspiele  von  Omichius  and  Butoviua  soll  Joachim 
Sohlu  in  seiner  njedeidentscben  Bearbeitung  dea  Abraham 
von  Georg  Rollenhageu  benutzen  (Gaedertz  4311'.;  WIechmann 
111  2t>ff.  224;  Freybe,  altdeutsches  Leben  III  361  ff.)-  Gabriel 
Sollenhagen  steht  in  dieser  Tradition,  ohne  dage  die  Ab- 
hängigkeit eine  ho  genaue  wäre  als  Gaedert«  glauben  machen 
■wollte  (B.  Zs.  f.  d.  Ph.  XIV  222  ff.).  Er  wirkt  seinerseits  weiter 
aaf  Locke's  verlornen  Sohn  von  I<il!>,  die  Esther  von  Mar- 
kus Pfeffer  [I620i  und  die  niederdeutsche  Bauern komlldie 
vonTeweschen  Hochtiet  1644  (Jellinghaus,  od.  Bauem- 
komödien,  L.V.  147,  S.  2U1  ff.).  Rist  u.  A.  aeizen  im  SVU. 
Jahrb.  die  Zwischenspiele  in  plattden techer  Mundart  fort, 
welche  znm  Teile  auch  in  den  schleaischen  Dialekt  übersetzt 
werden  and  anf  Andreas  Gryphius  einwirken;  während  die 
niederdeutschen  Bauern Icomödiea  mit  dem  niederländischen 
Drama  sich  verbinden. 

b)  Das  Zwickauer  Drania,  welches  ebenso  wie  das 
Magdeburger  meinen  Impuls  von  Wittenberg  und  von  Luther 
empfangt.  Neben  Kebhun,  der  den  Mittelpunkt  bildet,  stehen 
Ackermann  und  der  Stadt  seh  reiber  Stefan  Roth  (Scherer, 
Beitrüge  III  lü;  Palm  'iti.  115);  aus  Zwickau  stammt  anch 
J.Greff,  Die  Neigung  zn  strengerer  metrischer  Form  ist  in 
der  Zwickaucr  Dichtung  überhaupt,  nicht  bloss  im  Drama, 
zu  erkennen  [s.  Erich  Schmidt,  Anzeiger  V  147).  Der 
metrische  Ein  flu  ss  Rebhun's  i^t  von  Palm  überschätzt 
worden  (Palm,  Beiträge  lur  deutschen  Literatur  des  XVL 
und  XVII.  Jahrhunderte,  Breslau  1877,  S.  9lff.;  Büpfner,  Re- 
form bestreb  an  geu  auf  dem  Gebiete  der  Literatur  des  XVI, 
und  XVIL  Jahrhdts.,  Berlin  iS66,  S.  11  ff.).  Paul  Eebhun 
<AnBgabe  von  Palm  L.  V.  49.  Bd.  IS5!l,  die  Em\ftto-a%  afa- 


^Rvi 


:viii 

gedraokt  in  Palma  Beiträgen  ^4  ff. ;  dazu  Erich  Schmidt,  Ao- 
zeigerV  141  fl.  Hulsteiii  ADB),  welcher  kein  Berliner,  eondero 
ein  Oesterreicher  ist  (GÖdeke  Giitf.gel.  An».  l'SSO  S.  Gäl),  he- 
toDt  in  seinen  Dramen  gegenüber  dem  Patrioten  Sist  Birck 
das  Familiäre:  die  christliche  Familie  und  die  Ehe  in  Lntbera 
Sinne  ist  daa  Thema  seiner  beiden  Dramen.  Die  Tenfela- 
intrigue  in  der  Hochzeit  zn  Kanaan  beruht  anf  dem  Mnater 
Naogeorgs.  In  metrischer  Hinsicht  schwebt  ihm  die  Fem 
des  antiken  Drama  vor:  sorgfältig  ausgearbeitete  Chilre  von 
reicher  strophischer  Gliederung  zwischen  den  Akten  der 
Sasanna,  im  Dialog  Jambische  und  trochüisuhe  Verse  nach 
der  Laieiner  Art";  wechselnde  Versmasse,  wobei  das  [Be- 
streben deutlich  ist,  Personen  von  Gewicht  und  Bedeutang, 
besrtndera  Christus,  in  längeren  Versen  reden  zu  lassen. 
Er  findet  Widerstand  und  beklagt  sich  selbst,  dass  Nach- 
drucker seine  kunstvollen  Veremasse  einfach  auf  das  übliche 
Mass  der  vier  Hebungen  reduzieren.  Er  findet  aber  auch 
Nachfolger  in  Bezog  auf  Inhalt  und  Form.  Unter  diesen  ist 
der  begabteste  Hans  Ackermann  (Ausgabe  von  Holstein 
L.V.  no.  Bd.,  ISaS;  der  barmherzige  Samaritaner,  Heriig  TT, 
303  ff.  gedruckt.  —  Arch.  f.  Litgesch.  X  7  ff.;  Scherer  ADB; 
E.  Schmidt,  Anzeiger  f.  d.  Alt.  V  148),  Lehrer  in  Zwickau.  Er 
zeigt  den  Einflnss  Hebhuns  erat  seit  1540  in  der  metriaolien 
Form;  sein  Tobias  feiert  wie  Rebhnns  Hochzeit  zn  Eans 
den  christlichen  Ehestand  und  im  Samaritaner  wird  der 
lUdetüche  Sohn  dadureh  charakterisiert,  dass  er  den  Ehe- 
stand verschmäht.  Wie  Rebbnn  liebt  auch  er  rührende 
Einderscenen.  Die  Heirath  Issaks  von  Hans  T;rolf  ans 
Kahia,  wo  Rebhun  vor  1531  als  Schulmeister  und  Naogeorg 
1541— 4B  als  Pfarrer  wirkte,  ist  das  hausbackene  alitesia- 
m  entliche  Seitens  tue  k  zu  Rebhnns  Hochzeit  von  Kana 
(Palm  a.  a.  0.  97;  Anzeiger  V  146  ff.;  Zs.  XXIII  1U5).  Der 
Einfluss  Kaogeorgs,  dessen  Pammachius  Hans  Tyrolf  in  fUnf- 
fUsaigeu  Jamben  Übersetzt  und  Rebhun  gewidmet  hat,  ist 
auch  in  dem  Hof  teuf el  von  Johannes  Chryseus  (Palm  98; 
ADB  IV  25310  zu  erkennen,  welcher  an  der  Spitze  der 
reichen  Teufelsliteratnr  des  XVI.  Jahrhunderts  steht:  mit 
Naogeorg,  dessen  Hamannus  durch  Cbrysens  verdentBctat 
vnude,  hat  er  die  anti papistische  Tendenz  und  die  TeufataKl 
^en    gemein;  mit  Rebhun  den  rührenden  Abschied  i 


den  Eindei'D.  Den  Eoftenfel  hat  dann  OinycbtuB  io  seiner 
oben  citirten  ComUdie  von  Dämon  und  Pythias  ausgcBcb  rieben 
(Gatt.  gel.  Anz.  18«7  Nr.  T,  S.  2*0;  E.  Seh  rüder).  Johann 
rüginger  (ADB  Scherer;  Palm  a.a.O.  98 f.;  Gottsched 
11210  fr.)  ist  läää  Dtakonns  in  Marienberg  im  Erzgebirge, 
wo  nach  lä4i)  Hana  Ackermann  als  Bürger  nachgewiesen  ist: 
nach  dem  Muster  Eebbuns  läast  er  in  aeineni  Uberarbdtetn 
Lazarna  von  Ibhj  Gatt  Vater  der  gravitas  wegen  sogar  in 
üfUssigen  Versen  reden.  Lucas  Mai  (Palm  a.  a.  U.  Sü  f.; 
Anz.  V  !4&  E.  Schmidt-,  ADB  Scherer). 

(!)  In  der  Grafschaft  Manafeld  (a.  Reoibe's  Ein- 
leitung zam  Neadruck  von  Rinckarts  Indnlgentiariaa  con- 
fnBns,  Eieleben  ieS5)  bilden  die  Dialoge  Easpar  Giithela, 
des  Eialebener  AugustinermUnchea,  den  Ausgangspunkt  des 
Dramaa;  schon  hier  verklindigt  sich  in  der  Heimath  Luthers 
nod  durch  einen  Bruder  seines  Ordens  die  rcformatoriache 
Tendenz.  Aue  Eieleben  stammen  die  Dramatiker:  Johann 
Agricola,  Conrad  Graff,  Conrad  Porta  (ADB  Hol- 
stein), Matthäus  Scharschmied ;  aus  Eisleben  sind 
Philipp  AgricolaSoho  nndPondo  nach  Berlin,  Cyria- 
cns  Spangenberg  mit  seinem  Sohne  nacb  Strasebnig  ge- 
wandert. In  der  Druckerei  yon  tJrban  Glaubigch  in  Eisisben 
wnrden  zahlreiche  Dramen  gedruckt;  Auffuhrungen  sind  erat 
1613—1017  von  Rinckart' sehen  Sticken  bezeugt  und  wurden, 
bald  durch  den  3l)jährigeu  Krieg  unierbrochen,  erst  1645 
nieder  aufgenommen  (bis  1732  aachweisbar).  In  Hettstedt 
wirkt  AndreasHeppenrodt.  Der  Charakter  des  Dramas 
ist  der  des  lutherischen  TendenEstiickes ;  bestimmter  noch 
ist  hier  das  Reform attonsdrama  zu  Hanse,  indem  die  Person 
des  Reforraatora  in  seiner  Heimath  in  den  Vordergrund  tritt, 
nnd  die  Reformation  und  Luther  selbst  inm  Gegenstande 
der  Daratetluug  gewühlt  werden.  In  Eialeben  hat  daher 
ancta  der  Drucker  Adam  Petri  das  mittelalterliche  Spiel 
des  .Hesapf äffen"  Scbernberg  von  Frau  Jutten  (1480  ent- 
standen) in  den  Drnck  gegeben,  mit  der  Absicht,  zu  zeigen, 
dasB  die  Katholiken  „nicht  gar  hu  rein  und  frumm  seien". 
Scharschmied  dramatisirt  in  derselben  Tendenz  Ihüä  die 
Geschichte  von  einem  boblerischen  Pfaffen  aus  Schumann's 
.Nachtbüchlein".  Die  Dramen  vcn  Cyriacus  Spangen- 
berg (1589  —  90)  sollen  blos  gereimte  SoiittlÄ?,aftf8.Q?,ii\Ä'ft 


sein;  Johann  Agricola  behandelt  den  Vorrefurmator  Eaga 
lü37.  Rinckart  in  drei  Stücken  1613—1627  die  Refitnuationa- 
gCBchichte. 

DieBbeinlandc,  welche  Gildeke  g  I4S  behandelt,  er- 
geben bloB  einen  stofflichen  Zusammenhang  durch  das 
Every man- Drama;  b.  nnten. 

Dagegen  bildenBrandenburg,  Pommern,  PrensBee 
(Güdeke  §  151;  Bolte,  märtische  Forschungen  XVIll  :iOT.  3lu. 
317.  3l9f.  326)  wieder  eine  Einheit,  für  welche  die  Pflege 
des  Weihnachtsspiel B  charakteriBlisoh  ist.  Yon  den  Schnl- 
»affUhrungen  im  grauen  Kloster,  zu  denen  Möoch  Helmicli 
die  Text«  hergestellt:  habon  soll,  sind  keine  Zeagnisse  er- 
halten. Erst  seit  lä4l)  sind  AuffUhrnngen  nachzuweisen :  der 
iflteBte  Dramatiker  ist  Heinrich  Knanet  (Chnustinna;  s. 
ADB  Francke),  dessen  Weih n ach tsspiel  von  1541  Friedländer 
(Berlin  IHG'2)  herausgegeben  hat.  In  Spandau  bei  Berlin,  wo 
Schul aufi [Ihr ungen  von  154(i — 1602  naohweisbar  sind,  ist  1549 
das  sog.  Spandauec  Weibnachtaspiel  entstaeden,  dessen  Ver- 
fasser Christoph  Lasius  (hrsgeg.  von  Bolte,  märkische 
Forschungen  XYlIIlDtlff.)  das  Spiel  von  Chnustinus  nur 
wenig  benutzt,  aber  auch  der  Volkstum  liehen  'X'radition 
des  Weih  nach  Isspieles  nieht  viel  zu  verdanken  scheint.  Das 
WeihnachtsEpiel  von  15S9  (hrsg.  v.  Friediänder,  Berlin 
1&39;  nach  der  HandBchrift  von  Gerstmanu  in  Reclaros  Uni- 
versal bib  hol  hek  [ISS5];  Übersetzt  von  Frey be,  Gütersloh  16S2) 
wird  ohne  genügenden  Grand  Georg  Pondo  sugeschrieben 
(B.  Bolte  im  nd.  Jahrb.  IX  94  ff.;  nd.  Correspondenzbl.  IX  91  f. 
and  ACB)  und  benutzt  ausgiebig  sowul  die  Slteren  volks- 
tümlichen  Weihnachtsspiele,  als  die  ^tlieke  von  Lasius  und 
Pape  (Nativitas  Christi  1582;  ADB  Holstein).  Hier  finden 
wir  auch,  wie  spater  in  Cuuo's  (ADB  Scherer)  Weihnachf«- 
Bpiel  IB9ä  BirtetiBuenen  in  märkisehor  Mundart.  Hierher  ge- 
hören weiter:  der  Brandenburger  Bartholomäus  Rrilger 
(Soherer  ADB;  Huncfcer  bei  Ersch  und  Grnber  II  140,  107  f.), 
den  Verfasser  des  Hans  Clawert,  dessen  geistliches  Spiel 
QOdeke  (Dentsehe  Dichter  des  XVI.  Jahrhunderts,  Bd.  III  1  (f.; 
das  eingeschobene  Spiel  hrsg.  durch  Freybe,  Rostock  nntl 
Ludwlgalust  1883)  und  dessen  weltliches  Spiel  Bolle  (Leipilg 
1881;  vgl.  Werner  Zs.  f.  öst.  Gymn.  XXXV  845  ff.)  bers 
gegeben  haben.  Joachim  Arentse(T.d. Hagen Oero 


XXI 

III  lall  ff.;  Märkische  ForfichimgeTi  XVIII  :ili)l,  desBen  das 
ErlfJfiUDgBwerk  darBtellendea  Prozessstlick  .das  geistliclie 
MaleSzrecbt"  15ST  erschienen  ist.  Barthulümäus  Ring- 
waldt,  der  VertaBser  des  Specalnm  rnuadi  1J90  (vgl.  Alt, 
Theater  und  Kirche,  S,  4Slff. ;  Hoffmann  von  Falleraleben, 
Spenden  1146ff.).  Zwei  Eislcbener  {Philipp  Agricola 
and  Georg  I'ondo)  und  ein  sehlssischer  Schulmann  (Hein- 
rich Zenckfrey,  a.  tilinther  a.  a,  U.  51  fF.),  der  die  Anlularia 
des  PlantoB  übersetzt,  wirken  hier.  Dafür  gehen  die  Branden- 
barger  Stjnimeliaa,  Rollenhageo,  Oramer  ins  Aus- 
land. In  Oatpreuaeen  wirken  Gregorins  Wagner  und  Pe- 
trus Prätorius  aus  Cottbus  (ADB  IJolte).  1589  erfolgt 
auf  Betreiben  der  Geistlichkeit  das  Verbot  der  PassionB' 
darst eilungen  duruh  den  Eurfüralcn  Joachim  Friedrich, 
woraus  sich  ergiebt,  dass  diese  bis  ans  Ende  des  XVI.  Jahr- 
hunderts fortlebten. 

Ueber  Niederdeutauhland  ist  bei  GOdeke  §  U5 
S.  335ir.  {das  Drama  in  niederdeutscher  Sprache;  über  For- 
chem  und  Opsopäus  s.  die  Artikel  von  Scberer  und  Boltö 
in  ADB  nnd  Gaedertz,  das  nd.  Schauspiel  I  ItiA'.)  und  §  152 
au  vergleichen;  ebenso  das  oben  (S.  XVII)  citierte  Werk  von 
Wieohmann.  Den  Ausgangspunkt  bilden  die  niederdeutschen 
FastnachtB spiele  mit  reformatorisvher  Tendenz:  Henselin 
(gedr.  nd.  Jahrb.  III  9  Ü'. ;  vgl.  V  l  "3  ff.,  nd.  Correspondensbl. 

IV  39  f.  u.U.)  und  Claws  Bfir  {hrsg.  von  Hoeter,  Greifswald 
1850;  übersetzt  von  A.  Freybe,  (iiitersloh  1876)  von  Bado. 
Johannes  BÖmoldt  {Goedekes  Ausgabe,  Hannover  1555. 
S.  A.  Ueber  den  Stoff:  Varnhagen,  ein  indisches  Härchen 
auf  seiner  Wanderung  durch  die  Weitliteratur,  Berlin  \SS2; 
dSBuR.  Köhler,  Archiv  XI  582  ff.).  RudollBellinukhauB, 
der  sog.  Üanabiilcker  Hans  Sache  (Lichtenberg  im  deutachen 
Museum  1779,  II  145  ff.;  ADB  Krause;  Weimar.  Jahrbuch  IV 
144  ff.).  Hierher  geliört  auch  der  Diirener  Schulmeister 
Martin  Schmidder  oder  Fabi'iciua,  welcher  läS2  den 
Stoff  der  berühmten  Widerspänsrigen  (vgl.  das  nd.  Fastnachta- 
Hpiel)  behandelt  hat  (Bolte,  raUrk.  Forschungen  XVni3l7). 

Die  Dramatiker  Oe  st  erreich  s:Gödekeg  153  II  401  S.u. 
J.H.Wagner  in  Naumanns  Serapeum  XXV  ff.  1864;  neuerdings 
Holte  in  Zb.  f,  d.  Alt.  XXXII  9  ff.  Versuche,  das  Schnidrama 
xa  begründen,  werden  von  Auslündern  unternommen,  aber 


P  die  T 


die  Tdrkengefabr  und  Geg-enreformatioii  ersticken  ele  bald. 
In  den  Jahren  154ti  — 1551  dichtet  hier  der  Pfälzer  Wolf. 
gangSchmeltzlals  Schulmeister  bei  den  Schotten  in  Wien, 
Über  welchen  Spenglers  sorgfältige  Monographie  (Wien  1»%^-. 
a.  Archiv  XDl  Uü  f.)  alles  NOthige  enthält;  sein  Samuel  and 
Saul  ist  in  den  Wiener  Neudravlceo  Nr.  5  wieder  abgedmcki 
worden.  Thomas  Brunner,  aus  Landehut  gebUrtig,  in 
Wittenberg  ausgebildet  und  in  den  GUer  Jahren  als  Schul- 
meister 7U  Steyr  in  Oberösterreich  wirksam,  ist  von  Scherer 
(ADB  und  Anseiger  I  61)  kurz  charakterisiert  worden.  In 
Steyer  war  von  1572  bis  1594  auch  Georg  Manritius 
(Scherer  ADB)  aus  Württemberg  als  Lehrer  thatig,  dessen 
tu  Schuldraraen  zwar  erst  spater  erschienen,  aber  wol  ancli 
in  Oesterreich  gedichtet  sind.  Seit  1551  finden  wir  die 
Jesuiten  in  Wien:  bald  tritt  an  die  Stelle  des  Schuldramu 
daa  Jesuitendrama.  —  Von  den  üstetreichiHchen  Provinzen 
kommen  Ungarn,  wo  Stcickel  in  Bartfeld  seine  Susanna 
1559  dichtet  (a.  Abel,  Ungarische  Revue  IV  649  fl'.,  V  91, 
VIIT'J5;ZB.XX5IIl(i);  Steiermark  (über  die  AnfSnge  des 
Theaters  in  Graa  s.  Mitteil,  d.  V.  f.  Geach.  der  Steiermark 
XXXni  124  ff.)  besonders  aber  Tirol  in  Betracht,  woher  dt8_ 
nnten  besprochene  und  wieder  znm  Abdruck  gebrx 
Stück  stammt  (unten  S.  XLV  ff,). 

Schlesien  greift  erst  im  XVII.  Jahrhundert  in  die  B  ,_ 
Wickelung  des  Drama  ein.  Uebcr  die  Anfänge  des  schleai- 
Bchen  Drama  handelt  Paini  (Beiträge  1  !3  ff.;  dazu  E.  Schmidt, 
Anzeiger  V  14Ü  flf.).  Sowol  das  Meistersängerdrama(V6rtreter 
it  Puschmann;  Über  ihn  vgl.  Hoffmann  v.  Fallersleben, 
Spenden  H  llf.;  E.  Götze  im  neuen  Lausitzischen  Magazin 
Ull-j'Jff.;  Roethe  ADB.),  als  das  Sebaldrama  ist  im  Laufe 
des  SVl.  Jahrhunderts  noch  ohne  feste  Continuität;  über 
das  letztere  vgl.  des  Rektors  Arletius  Historischen  Entwurf 
von  den  Verdiensten  der  evangeli sehen  Gymnasiorum  in  Bres- 
lau um  die  deutsche  Schaubuhne  (Breslau  IT62).  Die  Pro- 
duktion ist  genug:  Calagiua  (ADB  Palm)  übersetzt  Frisch- 
Hn;  Martinus  Boherans  (ADB  Scherer)  arbeitet  nach 
fremden  Vorbildern;  Hieronymus  Link  (Palm  a.a.O.  125) 
und  Zacharias  Liebhold  (Palm  125  f.;  Gen£e  192  Anm.) 
behandeln  Novellenstoffe ;  Kober  (Palm  126;  Scherer  A^ 
einen  historischen  SUiS;  Job.  Czepko  (Palm  134)  I 
1617  ein  Weihnachtsspiel. 


iherd^^ 
jbrws^^H 

die  Et^^l 


xxin 

la  §149  tasst  GUdeke  den  SiidweBtec  Deutscb- 
liindH,  mit  Ausnabme  des  Elsitsflea  und  der  Schweiz,  zu- 
aammen:  hieher  fällt  die  Bitaptpflege  des  lateinischen  Schal- 
(Iraiiia,  während  die  FHege  des  deutsuhen  DramB  haapteüch- 
lich  den  MeiBten^ängero  und  Hiindwerkern  ziirällt. 

In  WtirtemlDerg  bearbeitet  der  Elsässer  Valentin 
Boltz  (Scberer  ABD)  als  Diakon  io  Tübingen  1539  den  Te- 
renz  in  deutscher  Prosa  ÜXr  die  Schulen.  Daran  schlieBsen 
sich  Frischlins  dentsuhe  Dramen,  von  demselben  Charakter 
wie  seine  lateiniscben  und  durch  D.  F.  Strauas  (L.  V.  41.  Bd. 
1S5T)  herausgegeben.  Sein  Schüler  ist  der  lateinische 
Dramatiker  A.  Hnoniiis,  ein  st  reitfertiger  Theologe;  und 
dessen  Schüler  wiederum  ist  der  deutsche  Dramatiker  Tho- 
mas Birck,  dessen  Dramen  ,in  saher  Beziebnng  zu  seinen 
eifernden  Predigten  stehen  (ADB  Scberei;  Holstein  in  Zs.  f. 
d.  PbiLXVlVlff.;  äievers  bei  Paul  und  Braune,  Beitr  Xioaff.; 
Spengler,  Iglauer  Programm  1SH5,  S.  11  f.). 

Ueber  das  theatralische  Leben  in  den  süddeutschen 
Städten,  noch  vor  Ankunit  der  englischen  Komödianten  in 
Deutschland,  haben  wir  neuerdings  wertvolle  archivalische 
Nachrichten  erhalten:  über  München  (Jahrb.  1 195  if.  n.  269), 
Landshut  (a.  a.  0.  290  ff.),  Eaufheuren  (Trautmann  im 
Archiv  XIV  225),  N0rdlingenCArchivXIIl34ff.),  Schil- 
tacb(Bolte,  Alemannia  XIV1S&).  Neben  derSehulkdmUdie  gab 
es  Aufführungen  durch  die  Meistersünger  und  durch  Hand- 
werkerinnungen oder  Bürger  vereine.  Die  eigene  Produktion 
bedeutet  nicht  viel:  Jobannes  Brummer  (ADB  Seherer) 
liefert  als  Rektor  in  Kauf  beuren  eine  geistlose  Dramatisierung 
der  Apostelgeschichte ;  Johann  Zihler  in  Nürdlingen  (Ärch. 
X11142dff.)  sehreibt  Hang  Sachs  aus.  In  Ingolstadt,  wo 
das  lateinische  Drama  und  später  das  Jesuitendrama  gepflegt 
wurde,  hatChristoph  Freyssleben  1539  den  Stichus  des 
Plautus  übersetzt  und  aufgeführt  (Günther  32  ff.)-  In  Augs- 
burg setzt  die  Tbätigkeit  Sixt  ßirks  ein  Menschenaltet 
später  Sebastian  Wild  fort  (Zs.  t.  d.  Phil,  XVIII  207ff.; 
Tittmann,  Schauspiele  I  2UI)  ff.),  dessen  zwülf  nach  der  Bibel 
oder  nach  Volksbüchern  bearbeitete  Dramen  1566  erscheinen. 
In  Nürnberg  wirken  neben  Hans  Sachs  noch  Peter 
t  (Archiv  IV  4119  ff.;  ADB  Eoethe)  und  Lienhart 
Culmann  (ADB  Scherer;  Archiv  VIl  460  fl.,  480  ff.-,  aeiaS^^aV 
von  der  Witfran  gedruckt  bei   fittmann  1  i*it1  Q.\  6««^  Koi-  J 


XXIV 

rahr  der  Weiber  xa  Bora  in  Sciieibles  Sohaltjihr  V4a2C 
vgl.  Gent'e  1 1 7  ff.;  das  Spiel  vom  bekehrten  SUnder  besprochen 
bei  Güdeke,  Every-maD  S.  Sä  ff.;  la&ak  und  Rebekka  von 
HolBtein  in  Zs.  f.  d,  Pbil.  XS  346  ff.). 

DieBllite  des  volkstümlicbenmeisteraÜDgerischenDrunft 
trifft  in  Straaaburg  mit  der  Blüte  des  gelehrten  lateiaischen 
Drama  zasa,mmeti.  (S.  Martin,  die  MeistereÜnger  in  Straaa- 
btirg.  Vortrag.  Sti'asBbnrg  ISS2.  ^  ürkundlieheB  tiber  die 
Meiatersanger  in  den  StraaBburger  Studien  I  7(>ff.)  Wolf- 
hart Spangenberg  bearbeitet  die  Textbücher  in  deutacher 
Spruche  für  das  Akademie theatet  und  dichtet  auch  selber 
volkBtümÜche  Dramen  in  deutsüher  Sprache,  lieber  ibo 
handelt  Cfödeke  g  ITl  11^550;  Seherer  im  Elaaes  11'  Gaff., 
"31<i,  und  in  den  Strassbarger  Studien  I  Töff. ;  Bosaert  im 
Archiv  XI  Sil*  ff.,  XIV  lUT  ff,).  Zwei  von  aeinen  Dramen  bat 
Martin  in  den  Auagewählten  Dichtungen  vod  Spangenberg 
(Straaaburg  ISBT)  veröffe «lieht. 

Aber  die  landaehaftliche  Gtuppierang  und  selbst  die 
Pereßniicbkeit  der  Dichter  kommt  bei  dem  Draua  dea  XVI. 
Jahrhunderte  weniger  in  Betracht  als  die  Tradition,  welche 
sich,  meistenB  von  dem  lateiniachen  Drama  aus-  und  auf  dfts 
deutaohe  übergehend,  unter  den  Bearbeltangcn  derselben 
Stoffe  einstellt.  Ea  bilden  eich  Schemata  nsd  Typen  heraus, 
welolie  auch  das  kräftigste  Talent  in  ihren  Bann  zwingen 
und  festhalten.  Es  sind  wiederholt  Versuche  gemacht  wor- 
den, die  Dramen  des  XVI.  Jahrhunderts  naeh  Stoffen  in 
gruppieren  und  za  untersuchen:  die  Untersuchung  ist  von 
Einzelnen  Borgtaltig  und  resultatreich  gefilhrt  worden,  aber 
die  Darstellung,  deren  sie  si«h  bedient  haben,  kann  ich  nicht 
gut  heisaen.  Sie  bietet  uns  meist  das  nackte  Material  in 
Auszügen,  welche  chronologisch  an  einander  gereiht  werden. 
Hat  nun  schon  die  chrono  logische  Folge  dort,  wo  man  das 
Anseinander  nachzuweisen  aucht,  nur  eine  sekundäre  Be- 
deutung und  oft  Verwirrung;  zur  Folge,  so  igt  die  Auffassung 
von  20  bis  31)  Dramen  austilgen,  welche  noch  dazu  denselben 
Stoff  bebandeln  nnd  hinter  einander  gelesen  werden,  eine 
unmügüohe  Sache.  Der  Verfasser  mutliet  dabei  dem  Leser 
eine  viel  stärkere  und  schwierigere  Arbeit  za,  als  die  Lektttre 
der  Stücke  selbst  wäre,  die  er  dem  Leaor  eraparen  ' 
Meines  Erachtens  miis&te  hier  ein  chronolugischea  Verzeih 


fe«i 


XXV 

niaa  der  Stücke  mit  InhaltBangabe  als  das  zu  Grunde  gelegte 
Material  zar  Ki>ntro]le  und  weitern  Benut^aog  in  den  An- 
hang verwiesen  werden:  die  eigentliche  Untersuchnng  aber, 
wenn  sie  wirklich  ta  einem  BestilCate  geführt  hat,  miiaste 
dann  anch  imstande  sein,  einen  Archetypus  der  Handlang 
nnd  Charaktere  anfzuetellen,  an  -welchem  die  weit«ren  Ent- 
wickeiungen  und  Verüuderungen  aufzuzeigen  wären.  Auch 
darf  nicht  vergessen  werden,  dass  der  literatnrgeschichtüch 
am  mindesten  interessante  Fall  iatmer  die  Entlehnung  und 
das  Ausschreiben  ist:  man  hat  sicli  oft  viel  MUhe  gegeben, 
ein  Plagiat  nachzuweisen,  über  di«  Vorlage  selbst  aber  nicht 
ein  Wort  mitgeteilt.  Endlich  aber  ist  zu  beachten,  dass  als 
letztes  Ziel  solcher  Untersuchung  an  immer  die  Entwickelang 
der  dramatischen  Form  und  nicht  die  des  Stoffes  fUr  die 
Literaturgeschichte  vor  Augen  steht. 

leb  scidiesse  mich  im  Folgenden  an  die  tleisaige  Zo< 
sammenstellung  an,  welche  Solstein  in  seinem  oben  citierten 
Buche  (S.  75  ff.)  von  den  Dramen  des  XVI.  Jahrhunderts 
nach  den  Stotfkreisen  gegeben  hat. 

Bekanntlich  hat  Luther,  dessen  Worte  die  Dramatiker 
gerue  im  Mnnde  filhren  (Bolte,  märkische  Forachnngeu  XVIII 
19^f.  Anm.)  biblische  titoSe  liberhaupt  und  bestimmte  The- 
men ans  der  Bibel  im  besondern  empfohlen  und  damit  dem 
Drama  des  XVL  Jahrhunderts  eine  Art  von  StofFzwang  auf- 
erlegt. An  die  Dramen  von  Voith  und  Erüger,  welche  das 
ganze  Erlüsungswerk  behandeln  (Holstein  Ttiff,),  schlieest 
sich  Georg  Kolb  an  (Palm  a.  a.  0.  t2l),  welcher  sein  Stück  nur 
vom  Fall  Adaius  bis  auf  den  verheissenen  Samen  Christi  führt. 
Den  Fal  1  Adams  (Holstein  SU)  behandelt  auch  Hakropedius 
läül  nnd  ib\l6  Avianius  (AüB),  auf  welchen  letzteren 
wieder  Johannes  Oepffelbach  (ADB  Bolte)  zurückgeht.  Der 
tauglichste  Stoff  aua  dem  alten  Testament,  der  Brudermord 
Kai  US  (Holstein  SOfl.),  wird  bezeichnender  Weise  verhältnis- 
mässig wenig  bearbeitet;  trotz  den  Typen,  welche  das  la- 
teinische Lustspiel  hier  an  die  Hand  gab;  trotz  der  Beliebt- 
heit des  Muiives  vom  verlorenen  Sobn;  und  trotzdem  die 
contras tierenden  Jünglingscharakt ore  in  den  Schul-  und 
Kaabenspiegetn  ausgebildet  waren,  lieber  den  Stoff  des 
Abraham  (Holstein  Sl  und  195)  vgl.  Bolte,  Märkische  For- 
schungen XVIIl  2U4f.    Das  Drama  des  Hieronymus  Zieglur 


^^Pbrri 


vird  dtirch  Rollenhaf^eo  erveiterC;  diesen  benatst  Jakob 
Schill,  welcher  sich  aber  auf  die  Opferung  Issakg  beschränkt 
und  den  Butovins  ond  OmichioB  seine  nie d erde ntachen  Scenen 
entlehnt.  Als  geraeinsame  'Quelle  wird  fUr  Rolleohagen  nnd 
Sehlipper  der  lateinische  Dialog  (I54ti)  von  Petras  PhilicinnK 
(ÄDB  Holstein)  betrachtet.  Untergang  von  Sodomn 
nnd  Gonjorrha  (Holstein  83);  vgl.  Bolte,  märkiache  For- 
schungen XVII1203ff.;  dazu  ein  Drama  von  Matthias  Meissner 
1680,  das  1586  ins  Czechische  übertragen  wurde  (a.  Zs.  f.  d. 
Phil.  XX  32  f.).  Die  Heirat  von  Isaak  und  Rebekka 
(Holstein  83  f.)  dient  ausser  bei  dem  weltlichen  Frischlia,  der 
in  böser  Ehe  lebte,  zur  Verherrlichung  der  christlichen  Ehe  im 
Sinne  Luthers.  Sie  ist  auub  von  Uulmann  1547  (Änz.  f.  d.  A. 
Vl4l)  und  von  Petrus  Präfcrius  1559  (ADB  Bolte)  bearbeitet 
worden,  welche  beide  (nach  dem  Vorgange  Rebhuns  in  der 
Hochzeit  von  Cana)  den  Teufel  durch  ein  altes  Weib  gegen 
die  Liebenden  intriguiren  lassen.  Johann  Bntovius'  Ehe- 
spiegel bildet  die  Fortsetcang  zu  Bollenhagene  Abraham. 
Wie  an  das  Drama  vom  verlornen  Sobn  die  Schulspiegel, 
so  Bcblieasen  sich  an  die  Heirat  von  Isaac  und  Rebecca  die 
Ehespiegel  an:  15SB  Job&nn  Schnward,  159S Thomas  Birck, 
1600  ButoviuB'  Ehespiegel  <a.Zs.f.  d.Phil.XVI  71  ff.),  lieber 
das  Josefsdrama  (Holstein  S7  ff.):  Scherer,  Studien  in 
23  ff.  2ti  ff.,  und  A.  v.  Weilen,  der  egyptieche  Joeef  im  Drama 
des  XVI.  Jahrhunderts,  Wien  1SS7,  wo  eine  Zeittafel  die 
Abhängigkeit  zu  versin  Uli  che  n  sucht.  Die  Kindheit  Mosis 
hat  Zibler  nach  Hans  Sachs,  die  Exodus  B,  Crusius  lat«iniBch 
bearbeitet,  sein  Stück  liegt  dem  Moysea  von  Brülovins  zu 
Grunde.  Auch  Jephthaa  Tochter  (Holstein  Buf.)  hat 
Zibler  nach  Hans  15acbs  behandelt  und  auch  die  Bnth  (Hol- 
stein 91)  gewiss  nicht  selbständig,  sondern  nach  einem  ans 
noch  unbekannten  Originale,  8aul  (Holstein  dl  f.  nnd 
Waukernagel,  Litgesch.  |i  105,  S.  43  ff.):  der  lateioiache  Saul 
vtra  Virdnng  ];,9b  hat  mit  dem  Strassburger  Saul  von  leOÜ 
nichts  zu  thuu.  David  (Holstein  62):  vgl.  Spengler,  Sühmeltzl 
6!  Anm.  David  und  Absalon  (Holstein  94)  ist  anoh 
von  Berlesiua  (Seherer  ADB)  behandelt  worden.  Sapientia 
Salumonis  (Holstein  'M):  das  Drama  von  Sixt  Birck  wurde 
1591  von  Kirchner  aus  Friauhlins  Rebecca  interpolii 
Schineltzls   Stück   ist   verloren.     Hiob  (Holstein  95)i  • 


XXVII 

Loricbiug,  Eliaa  (Holstein  37):  niederdeutsch  von  Eocli 
(OpaopäDB)  a.  Gaedertx,  od.  Scbanapiet  1 1  li  tf.  und  Balte  ADB 
<a.  T.  OpBOpäas).  Jeremiaa  (Holsteio  9d):  ausser  Naogeorgr 
anch  PheretratuB  (a.  Holstein  AÜB).  Daniel  (Bolatein  99  f.): 
M.  Balticua  1556.  Judith  (Hoietein  100  ff.):  vgl.  Scherer, 
Studien  III  43  ff.  Sie  wird  im  Costllme  der  TUrkeDkriege 
behandelt  (Obermayer  im  (lei.  Jabrb.  VII  [1»»»]  2ä4t'.;  Wiener 
Nendrucke  S,  39  ff.).  Die  Scene  wie  Achor  aegebanden  wird  und 
das  Gelage  vor  der  Ermordung  des  Herodes  werden  typisch. 
Anf  Sixt  Birok  gehen  die  Dramen  des  Straasburgcr  Anonymus 
und  des  Martin  Bobemus  zurück;  der  letztere  macht  Zusätze 
mit  Benützung  des  Schonäus.  Hans  Sachs  und  Scbmeltzl 
sind  selhBtändig.  Tobia»  behandelt  ebenfalls  die  ubriatlicbe 
Ehe  (Holstein  lii5  ff.):  Soherer,  deutsche  Studien  III  !  ff.; 
Holstein  L.V,Bd.lTU,  S.  6  und  Herrig  77, 303  ff.  Der  Typus 
der  faulen  stiirrischen  Magd  im  Tohiasdrama:  s.  Aez.  f.  d. 
Alt.  V  US.  Der  ZueamnienhaDg  unter  den  Stücken  ist  noch 
wenig  untersucht:  Martin  Bohemas  arbeitet  nach  Ackermann; 
Bollenhagens  Stück  (läTti)  ist  von  Brunner  abhängig  und 
wurde  von  Daniel  Friderici  ausgeschrieben  (s.  Alemannia 
XJVlSSff.  Bolte;Wiechmann  11126;  Zs. f.d.  Alt. XXXIIjef.). 
Ein  französischer  Tobias  von  Catharinus  Dulcis  aus  Genf 
wurde  l<i49  in  Kassel  gegeben  (Rommel,  Geschichte  Hessens 
VI  477;  Za.  f.  d.  Phil.  XX  S2  Bolle).  Dänisch  um  IGO«,  hrsg. 
von  Smith ,  Kopenhagen  1887.  Esther  (Holstein  IÜ8 ; 
dazn  Phllicinns  1564):  Scherer  in  Zs.  f.  d.  Alt.  XXIII  196  ff. 
Archiv  f.  Litgesoh.  X  147  ff.;  Holetein  L.  V.  I7ü,  S.  150.  Von 
Voith  und  Pfeilsehmidt  (Holetein  in  Zs.  f.  d.  Phil.  XX  232  ff. 
und  ADB)  ist  Markus  Pfeffer  abhängig  (Archiv  f.  Litgeach. 
XII 46.  üaedertz,  Rollenbagen  71,  ADB  Holstein).  Nao- 
georg  (H.Grimm,  Essays  147)  wird  von  Damian  Lindtner 
frei  benutzt  und  genauer  von  G.  Mauritius  d.  ä.  Mit  den 
englischen  CumOdianten  stimmt  das  Puppenspiel  bei  Engel 
(Puppenspiele,  Oldenburg  l»SO,  Heft  ti)  Uberein.  Ueher  die 
Snsanuadramen  (Holstein  110  ff.)  giebt  es  eine  Arbeit  von 
Pilger  in  der  Zs.  f.  d.  Pbil.  XI  129  ff.;  vgl.  dazu  GUdeke  in 
Gott. gel.  Anz.  ISSO,  S.fil4  ff.;  H.Grimm,  Essays  144 ff.;  Scherer, 
deutsche  Studien  HI  19  ff.;  Archiv  f.  Litgeseh.  X  U5  ff.;  An- 
zeiger V  142  ff.;  Bolte,  märkische  Forschungen  IB.  197  Änm. 
Obere Dgadinisch  wüitlieb  nach  S.  Birck,  hrsg.  von  .Jacob  CIKcIl, 


PraneTifeld  18S9.  BlitBirck  wird  von  Rebhnn,  Stöckel  und 
FrischliD  benutzt;  der  letztere  kennt  aacli  Reblmn  und  wird 
ieinerseits  wieder  von  Schouäus,  Israo)  und  dem  Herzog 
Eeinriuh  Julius  van  Braun  schweig  benutzt.  Eine  zweite 
Tradition  geht  von  dem  alten  NUmberger  und  Magdeburg 
Drama  aus:  Leseberg  und  der  Herzog  von  Braunachweig 
verraten  Kenntnis  desselben-,  bei  dem  Herzog  von  BrMUt:, 
acliweig  treffen  also  beide  Traditionen  znBammt 

Unter  den  neutestanien  (liehen  Stoffen ( Ho tstein 
lEt  Johannes  derTänler  beliebt:  offenbar  aus  den 
alterlichen  Paesionsspielen,  denn  GrefT  (Scherer,  deutsche' 
Studien  ni  4i>)  beruft  sich  in  einer  Vorrede  auBdrücklicb 
auf  die  Vorfahren.  Buchananus  soll  (Herford  US)  SchUpper 
benutzen,  ein  Drama  von  Schonäus  l'elilt  bei  Holstein.  Das 
beliebteste  Thema  ans  dem  neuen  Testament  ist  das  der 
Weihuach tsspiele,  welche  bis  ins  17.  Jahrhundert  fort^ 
leben  (Boite  in  Märkisclien  Forschungen  XVIII  211  ff.;  Dher 
Fachs  Weihnaehtsspiel  von  Hi38  b.  ADB  Bolte).  Den  zwölf- 
jährigen Jesus  (Holstein  I31J  behandelt  Macropedius  im 
Jesus  seholasticua  165G  und  Oldendorp  in  einem  deutschen 
Drama  von  158«  iBoite  ADB);  Cnno  (s.  Schere:  ADBl;  aus 
Burmeisters  StUclc  Auszüge  bei  Wiechmann  lU  16  ff.  22:i. 
Die  Passion  (Holstein  13S  ff.)  wurde  auf  Luthers  Wider- 
raten nur  selten  Gegenstand  des  Drama:  er  fürchtete  sowohl 
die  ungesunde  sentimentale  Auffassung  von  Christi  Leiden, 
als  den  Rückfall  in  den  kathüliscben  Ceremoniendienst.  In 
den  katholischen  Gegenden  dauern  sie  fort,  wie  die  Frei- 
burger Handschriften  von  169Ü  und  10(14  beweisen,  welche 
Martin  in  der  Zeitschrift  der  historischen  Gesellschaft  in 
Freiburg  HI  1  ff.  herausgegeben  bat.  Auf  Sebastian  Wild 
bernht  das  Oberammergau  er  Passionsspiel  (vgl.  A.  Uartmano, 
das  Oberammergauer  PassioDssplel  in  seiner  ältesten  Gestalt 
zum  ersten  Male  herausgegeben,  Leipzig  ISSO).  Eine  Fasaions- 
anftuhrung  ist  15li9  in  Berlin  nachgewiesen  (Friedländer, 
Weihnaehtsspiel  von  1589,  Berlin  lb39,  S.  VII);  über  das 
spätere  Verbot,  welches  Fortdauer  voraussetzt,  s.  oben.  Hier- 
her gehört  auch  die  Magdalena  evangelica  von  Petrus  PbLi- 
cinuB  (ADB  Holstein),  Bei  den  Lazarasdramen  (Scheret, 
deutsche  Sindien  111  üh.  bs  f.  Palm  >>S  und  98.  Gaedei 
Rollenbagen  HS.  tlK    Güdeke,  Rümotdt  113),  welche  di 


den  GegenBBtx  des  Hrmes  und  veicben  Mannes  äuch  dem 
demokratiacbeii  Hange  des  Jahrhanderts  entgegen  kamen, 
bildet  Sapidus  153fi  (Scherer,  Elsass'  31U  f.)  den  Anaganp- 
pnnkC;  Bein  lateinischeH  Drama  wird  von  J.  Gretf  übersetzt 
nnd  von  Fnnkelin  benutzt.  Avianius  IfiO"  dagegen  benntit 
den  Mercator  des  Naogeorg  (Anzeiger  XIII  255).  1616  be- 
handelt Gätze  den  StofF.  Beliebt  war  auch  die  Parabel  vom 
Samaritaner{Bolte,  Herrig  LXXVliao3  ff.):  auf  den  Nieder- 
länder PapeuB  1539  (ADB  Holstein),  welcher  den  Acolast 
des  Gnapheus  benutzt  und  Beinerseits  wieder  vom  Erfurtet 
LipBias  1614  ansge  ach  rieben  wurde,  folgt  Ackermann  1S4ti 
selbslÄndig,  dann  ein  anonymes  Strassburger  StUck  von  UäO 
and  das  lateinische  Drama  des  NenniiiB  1594.  Dass  der 
eoht  tragische  Stoff  von  Judas  lachariot  (Holstein  14&) 
nnr  allein  von  Naogeorg  behandelt  wurde,  verdient  wiedenim 
ein  Ausrufungszeicben.  Dagegen  sind  die  Mürtyrer  Ste- 
phan üb  (Holstein  14ä;  über  Neakirch  vgl.  Bolte  ADB)  und 
FanluB  (Holstein  Uli;  dazu  Rllte  und  B.  CrusiuB)  beliebt. 
Die  ApoBtelgeschichte  (Holstein  146)  bennwt  auch 
Fankelin.  Deber  das  Drama  vom  verlornen  Sohn: 
Seherer,  Quellen  und  Forschungen  XXI  TiO,  Holstein,  das 
Drama  vom  verlornen  Sohn,  Halle  ISSU;  dazu  Gödeke  im 
GUtt.Gel.-Anz.  ISSO,  l>55  ff.  BüUe,  Hürkische  Forschungen 
IS,  19»  ff.  Ueber  äbnlicbe  Stoffe  handelt  Spengler  im  Iglaner 
Programm  1BS0.  In  Neudrucken  liegen  die  folgenden  Stücke 
vor:  das  älteste,  niederdentache  Drama  von  B.  Waldis  aus 
dem  Jahre  1527,  hrsg.  von  HSfer,  Greifawald  11i51,  nnd  in 
diesen  Neudrucken  Nr.  30,  Halle  ISSI;  dazu  Anz.  f.  d.  Alt, 
VII41ti.  Ackermann:  a.  Holflteina  Ansgabe,  oben  S.  XVIH 
Hans  Salat;  hrsg.  von  Bäcbtold  im  Geschichts freund  XXXVI. 
Hans  äachB:  Keller  XI  213  ff.  and  das  Fasta ach ta spiel  in 
diesen  Neudmcken  Heft  26,  Nr.  ti;  englische  Comüdianten 
bei  Tittmann  45  ff.;  Ayrer,  Kellers  Ausgabe  ä,  3231  ff.; 
Puppenspiel  bei  Engel,  Heft  3.  Volksschanspieh  A.  Eart- 
mann,  Volksschanspiele,  Leipzig  1880,  S.  264  ff.  An  das 
Drama  vom  verlornen  ^ohn  schliessen  sich  die  Schnlspiegel 
und  Knabenspiegel  von  Mukropediue,  Wickram,  Hay- 
neccins,  Porta  (ADB  Holstein)  und  die  Comödien  vom 
Stadentenleben  (Vortrag  von  Ulrich  Schmidt,  Leipzig 
1880)  an.    Von  F.  Spengler  ist    eine  ausführliche   nud  iV 


r 


XXX 

sc  hli  essen  Je  Arbeit   nber   diese  ganze   Gruppe    soeben 
Innsbruck  ISSS  erschienen. 

Unter  der  Ueberschrift  ..Das  allegoriacbe  Dram 
handelt  Holstein  (iBUiF.)  von  dem  Everynian-Draina,  in  allem 
wesentlichen  auf  Gödekes  verdienstvolle  Monographie  (Han- 
nover 181)5)  gestützt.  Vgl.  A.  Hagen  in  v.  d.  Hagen s  Ger- 
mania X  ä6  ff.;  GUdeke  im  Weimar.  Jahrbuch  IV  U:i.  Dar 
Stoff  berührt  sich  mit  der  buddhistischen  Parabel  von  Barlaam 
und  Josaphat,  über  welche  Braunfels  (Halle  läS4}  in  einer 
Dissertation  gehandelt  hat.  Im  Neudruck  liegen  ausser  der 
englischen  Moralität  (bei  Güdeke  a.  a.  0.)  nun  auch  der  Ho- 
niulns  des  Jaspar  von  Gennep  vor,  den  Norrenberg  (Viersem 
ibTä]  herausgegeben  hat.  Ueber  deu  Hekastus  des  Makro- 
pediuB  handelt  Jacoby  ADB  20, 24.  Die  Artikel  von  Scherer 
über  Diesthemius,  Culmann ,  Bresuicer,  Dcdekind  in  der 
ADB  sind  zu  beachten;  über  Heros  vgE.  Spenglers  Iglaner 
Progr.  1887,  S,  4;  über  Stricker  Alt,  Theater  und  Kirche 
S.  SOS  f.,  vgl.  auch  die  MiCt.  d.  V.  f.  LUbeckische  Geschichte 
nnd  Altertumskunde  1SB5,  2.  Eeft.  Reypchen  (GSdeke  a.  a.  O. 
110  ff.;  derselbe,  Pamphiina  Uengenbauh  604)  wäre  vou  Hol- 
stein besser  in  diesem  Zasammenhang  gelassen  worden;  bei 
den  griechischen  Stoffen  (Hotetein  250)  hat  er  nichts  zu  thnn. 
Ueber  den  Typus  des  christlichen  Ritters  oder  des  miles 
Christianus,  welchen  Holstein  S.  Iä4f.  berührt;  H.Grimm 
über  Dlirers  Ritter  Tod  undTuafel  (Prenssische  Jahrbücher 
XXXVI  543;  auch  XXXIX  über  Dürers  Satyros).  Den  Aus- 
gangspunkt bildet,  nach  dem  Briefe  des  Apostels  Paulus, 
das  enchiridion  militia  christiani  des  Erasmus.  Ausser  Bres- 
uicer und  Dedekind  ist  Laurimannus'  l&6ä  miles  christianns, 
Luther  als  „Eislebiseher  christlicher  Ritter"  in  Binckarts 
Drama  zu  beachten,  besonders  aber  die  bei  Mone,  Schau- 
spiele des  Mittelalters  4tl  ff.  und  danach  bei  Weller,  Volks- 
theater  der  Schweiz  S.  'M  ff.  verzeichneten  Dramen. 

Aber  das  allegorische  Drama  des  5VI.  Jahrhunderts 
besteht  nicht  blus  aus  dem  Every man- Drama.  Um  dasselbe 
bisauf  seinen  Ursprnug  zu  verfolgen,  müssten  die  Renaissance- 
feste mit  ihren  allegorischen  und  mythologischen  Figuren  und 
die  oben  (S.  IV  f.)  erwühnten  halb  dramatischen  HumanisteD- 
stUcke  von  Locher  und  Celtis  herangezogen  werden. 
Prasinus'  lateinischem  Philaemus  (Spengler,  Schmeltzl  73  SVJ 


I 


XXXI  1 

ÄDB  Eolsteio)  erscheinen  Friede,  GüCteBdienst,  KuDst  nnd 
Wissenacljaft  als  allegorische  Figuren.  154G  Scbüppera  (lat.) 
Völuptatis  et  Virtutis  pngna.  Fnnkelin  in  aeinem  LaianiB 
(1550)  l&BBt  vor  dem  reichen  Nana  einen  Wettstreit  zwischen 
Venas  und  Pallas  (SinDlichkeit  iitid  Tugend)  auffuhren  (dieses 
Zwischenspiel  ist  gedruckt  bei  Tittmann  I  IBS  S.)  Uann 
Johannes  Ärtopoens  (Scherer  ADB):  J55I  (lat.)  Apotheosis 
Minervae.  OehOrt  hierher  auch  Hypomoue  des  Makropedius 
C1553)?  1576  dichtet  zn  Wien  Franz  Hildesheim  (ADB  Soherer) 
sein  allegurisches  Drama  Comüdia  Tita,  TragiJdia  religio, 
welches  erst  ltii)2  gedruckt  wurde.  Jsaac  Gilhnsius  (Progr. 
von  Wilh.  Gillhausen,  Aachen  181)5;  ADB  .'Weherer)  schildert 
in  seinem  Drama  Grammatica  latlT  den  Krieg  der  Redeteile 
unter  einander,  welche  er,  wie  der  Verfasser  des  fälBchlic}) 
dem  Johann  Spangenberg  zugeschriebenen  Traktates  (Bellum 
grammatieale,  hrsg,  von  R.  Schneider,  Gfittingen  igSfi),  per- 
soniäciert  einführt.  Neben  GilhnBius  wirkt  an  dem  hessischen 
Hofe  auch  der  Leiharzt  Johannes  Rhenauus,  welcher  die 
englische  Moralitlit  von  Anthony  Brewer  .Lingua"  ins  Deutsche 
übersetzt,  in  welcher  die  Zunge  mit  den  fünf  anderen  Sinnen 
um  Gleichberechtigung  streitet  (s.  HUpfftier,  Eeformbestreb. 
39  ff.;  Creizenach,  Studien  zur  Geschichte  des  Theaters  im 
IT.  Jahrb.,  Sitzunpberichte  der  süchsischen  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  ISä6,  1  lU4f.  Anm.).  Im  IT,  Jahrh.  setzen 
Hanadörffer,  Stieler  u.  a.  diese  Richtung  fort  (s.  Zs.  f.  d.  Phil. 
X5I25!  f.).  Aneh  Elias  Eerliciua  (ADB  Scherer),  der  Ver- 
fasser des  Musicomastix,  welcher  den  Vincentias  Ladislaus 
des  Herzogs  von  Braunschweig  bearbeitet  hat,  benutzt  wohl 
allegorisclie  Figuren.  Georg  Ebhardt  (ÄDB  Scberer)  zeigt 
in  seinem  halb  allegorischen,  halb  historischen  Drama  Ecclesis 
militans  et  triunjphana  den  Uebcrgang  von  allegorischen 
StolFen  zu  historischen. 

In  den  allegorischen  Dranaen  ist  die  Form  des  Prozesses 
ebenso  belieht  wie  im  volkstlimliehen  Fastnachtsspiel.  Das 
Buch  Hiob  in  der  Bibel  bot  ähnliche  Motive  dar.  Das  £r- 
lüHUngswerk  wurde,  mit  Benutzung  einer  Predigt  des  hl. 
Bernhard,  als  ein  Prozess  der  vier  Tüchter  Gottes  dargestellt: 
Wahrheit  und  Gerechtigkeit  streiten  mit  Barmherzigkeit  und 
Frieden  um  Tod  und  Leben  des  gefallenen  Menschen  (s. 
Heinzel,  Zs.  f.  d.  Alt  SVII  US  ff.    Scherer  a.a.O.XXMH; 


I 


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XXXII 

XXUI  181;  XXIV  389;  XXV  laS.  E.  Scliröder,  ÄüBgengö  QP 
44,  ü5.  Carl  Raab,  über  vier  allegorische  Motive  in  der  lat. 
und  deutschen  Literatur  des  Mittelalters,  Pcogr.  Leoben 
8.  öf.):  Wir  finden  die  Fom  des  ProzessstUclteB  im 
XVI.  Jahrb.  bei  Hans  Sachs  (wenig  ausgetilhrl),  Seb.  Wild, 
Lucas  Mai  (Palm  9Rf.  Aiiz.V148.  ADB  Scherert,  Petrus 
Meckel  (gedr.  bei  Tittmann  I  247  ft'.  Güdeke,  Every-man  107  f. 
ADB  Sc^herer)  und  Arentae  (s.  oben  S.  XX).  Auch  diese 
Riehtung  finden  wir  im  IT,  Jahrb.  in  den  ProxessstUüken 
Christian  Weises  wieder. 

Wellliche  Stoffe  komuien  erst  in  Kweiter  Linie  in 
Betracht.  Aus  den  Volksbüchern  nimmt  neben  Hans 
Sachs  am  liebsten  Seb.  Wild  seine  Stoffe :  Octavianus,  die  T 
weisen  Meister,  Mftgelbne.  Der  Stoff  der  Magellone  wurde 
nach  Veit  Warbeck  wiederholt  dramatisirt  (s,  Holstein,  Zb.  f. 
d.PbU.XVm  las  ff.):  znerati-n  demselben  Wittenborger  Kreise, 
aus  welchem  das  Volksbuch  selbst  hervorgegangen  ist,  von 
einem  anonymen  Studenten  1539;  dann  von  Hans  Sacits  Ibhh; 
endlich  und  am  schlechtesten  von  Seb.  Wild  156G.  Die 
Aetbiopika  des  Heliodor  nach  Zsehorns  Volksbuch  hat 
Schotwin  160S,  und  lateinisch  Briilovins  (Chariclea  1614) 
dramatisirt.  Ans  der  Novellen-  und  Scbwankliteratnr 
wird  ansser  von  Hans  Sachs  noch  von  vielen  andern  ge- 
schöpft. Montanus  benutEt  denBoccaz.  Die  Griseldia 
wird  von  G.  Mauritius  (1582),  dem  eine  ältere  anonyme  und 
die  Bearbeitung  des  Hans  Sachs  vorliegen,  und  von  Pondo 
]-')90  behandelt.  Die  Schlesier  Linck  und  Liebhold  schöpfen 
ans  den  Gesta  roman oru m.  Rollenhagens  Amantas 
amentes  enthalten  Motive  von  Euryolus  und  Liikretia. 
Hayneccius  behandelt  lateinisch  und  deutsch  das  Märchen 
von  Hans  Pfriem  (Holte,  Zs.  f.  d.  Phil.  XX  331»  tf.),  Dia 
Kabel  vom  Vater  und  Sohn  mit  dem  Esel  (asinus  vulgi) 
wird  von  Hans  Sachs  lüSl,  Greff  Iä37,  Sebastian  Wild  15(16 
in  Ranz  verschiedenem  Geiste  behandelt  (s.  Gödeke  in  Benfeya 
Orient  und  Occident  H  531  ff,  und  Schwanke  aus  dem  XVI. 
Jahrh.  S.3.  Hans  l^achs:  EellorlVMl.  GrcfT:  Scherer,  deutsche 
Studien  IU46ff.  Wilds  Drama  gednickt  bei  Tittmann  1  tOO IT.). 
Aus  dem  Orient  stammt  auch  das  Mürchen  von  dem 
Glück  tr&umenden  und  wiederum  verträume 
Bauer  (Palm,  Beiträge  75.  IRI.    Anx.  f.  d.  Alt.  V  äO&.    A.  t^; 


I 


XXXIII 

Weilen,  SltakeBpeares  Vorspiel  au  der  WiderspSnstigen 
Zähmung,  Frankfurt  a.  M.  1884),  welches  Ludovicua  HoUonius 
{ADB  Scherer.  Arehiv  f.  LitgeBüh.  X  576  f.)  1B05  behandelt 
hat.  Die  Sage  vom  Grafen  von  Gleichen  (Monographien 
von  Tettaii  und  Weraehurg,  Erfurt  1SR7  und  1B73,  S.A.)  wird 
von  Frischlin,  Flaydenis  und  Nieolaiis  Roth  dramatisiert  (A.  v. 
Weilen  in  Cottas  Zh.  f.  all.  Ueach.  ii.  b.  w.  18S5,  Heft  6,  444fF.). 
Die  Weiber  von  Weinsperg  hat  Petrus  Niehtbonius  (Bolte 
ADB)  indirekt  nach  des  Tritheniiu^  Chronicou  Hirsaugiense 
dramatisiert. 

Antike  Sage  wird  nnch  \'ergila  Aeneide  von 
Frischlin,  Hospeinins,  IJottljart,  Chnuatinns,  Coher  behandelt 
(s.die  vonSuringarlsesoheraiisgegebeneBiederländiseheDido). 
Die  Pandorasage  wird  von  Culmaun,  die  Andronieda 
von  Brttlovins  dramatisiert.  Pyramns  und  Thisbe  hat  sich 
in  einem  Drama  von  15SI  handschriftlich  (Berlin)  erhalten; 
als  Episode  kommt  die  Sage  in  Gilhnsins'  Gtamraatiiia  vor; 
nach  Gabriel  Rollenhagens  Tageweise  hat  sie  Samnel  Israel 
ilramatJsiert  (Gen^e  254  S.  Gaedertz,  Bollenhagen  DT  ff.  123  f.). 
Omiohias  behandelt  Dämon  und  Pythias.  Den  Aufruhr 
der  Weiber  nach  Gellina  behandeln  Forchem  und  Cnlniann, 
Jac.MicylluB  (Scherer,  Elsass"  310)  den  Apelles  Aegyptins. 

Stoffe  aus  der  alten  Geschichte  begegnen  zuerst 
bei  Hans  fiacha  und  in  der  Schweii:  Bnllingers  Lacretia; 
'Gottharte  Horatier  und  Cnratler;  Murers  Scipio  Afiricanus. 
Petrus  Andrea  (ADB  Seherer)  Hflhroibt  1600  in  Poramem  mit 
persünlieher  Beziehung,  zum  Preiae  eines  im  Kriege  erprobten 
Jnnkera,  seinen  Homtius  Codes.  Johann  Berteslus  (ADB 
Scherer),  ein  Thüringer,  dichtet  ctrei  antike  Dramen :  Alexander, 
Regulus,  Hannibal.  Brtiiovius'  CSsar  geht  der  Auffllhrung 
des  .Shakespeare 'sehen  Stückes  diirch  die  englischen  Comli- 
dianten  voraus.  Ans  Joaephus  Flavius,  einem  im  XVI.  Jahrii, 
oft  übersetzten  und  vielgelesenen  Historiker,  entlehnen  Hans 
Sachs  (Keller  XI 1 32),  Swalbaccius  nnd  Jacobi  Dramenstoffe: 
des  letzteren  Mariamne  1618  geht  auf  den  Antipater  von 
SwalbHcoius  1617  zurück  (Reinhardstüttner,  zur  Literatur- 
geschichte S.  40  ff.  bandelt  Über  die  Mariamnedramen ,  aber 
erst  seit  dem  17.  Jahrh.). 

Unter  den  Stoffen  aus  der  neueren  Geschichte 
lagen  dem  XVI.  Jahrh.  die  Reformationsgeschichte  und 


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die  TQrkenatUcke  am  nächsten.  Den  Vorläufer  Lutfaere,  Hubi 
hat  Johann  Agricola  1537  dramatisiert  {Kaweräu,  Ägiicola  127 
Genee  14«.  Äidiiv  X  6  ff.).  Bald  (ritt  Luther  selbst  im 
Drama  auf:  158U  FriHchlina  (lat.)  l'hasma  (Gottsched  I!)ü. 
230.11245  f.)j  1592  der  Calvinisehe  Postreiiter,  Streit  zwischen 
Luthertum  und  CalvinismuB  mehr  in  Form  einer  Disputation 
als  eines  Drama;  1593  Rivander  (Genfe  2U9  ff.;  Gottsched 
1 138.  D  237 ff.);  161)0(1001«,  1624»)  A.  Hartmann  (ÄDB  Scherer). 
Zur  Säcularfeier  der  Reformation  erscheint  dann  eine  ganze 
Reihe  von  Dramen:  1(117  Hirtzwigius  (ADB);  Kielmann  (ADB). 
welcher  von  Naogeorg,  Chrjsäna  und  Hildesheira  heeinflusst 
ist;  und  Martin  Rinckarts  drei  Reform ationsstlicke,  von  denea 
der  Eislebische  christliche  Bitter  (in  diesen  Neudrucken  als- 
Nr.  hi  von  Carl  Müller  herausgegeben)  und  der  Indulgentiarius 
confiisus  (Seudruek  von  Rembe,  Eisleben  1S85)  nunmehr  in 
Neudrucken  vorliegen.  Endlich  1Ö24  Job.  Blocius  (ADB 
Scheret)  mit  seiner  Eusebia  Magdebiirgeusis  zur  I  DD  jährigen,' 
Einführung  der  Reformation  in  Magdeburg. 

Den  Ansgangspunkt  der  TUrkenspiele  bilden  Oeltls*! 
Ealbdramen,  welche  mit  Hiitlens  ,VennnhnuDg'  znsammra- 
gehalten  werden  müssen.  Der  Dramatiker  Chnustinus  hat  eia 
.Büchlein  über  den  Abgott  Mahomet"  geschrieben,  um  etwaige 
Gefangene  vor  dem  Abfall  zum  Mohainmedanismus  zu  be* 
wahren.  Dramen:  1541  GreflT,  Vermahnung  wider  den 
Türkischen  Tyrannen;  1560  Linck,  de  praeparatione  ad  bellum 
tarcicum;  am  besten  Tobiae  Cober,  Sol  sive  Marcus  Curtius 
(1595),  bekannt  in  deutscher  Bearbeitung  unter  dem  Titel 
Idea  militis  vere  Christian!  Iß07  (ADB  Scherer);  ]ä95  PantzeiS' 
Tragüdie  von  den  13  tllrkischen  Fürsten  (ADB  HolBteio) 
Werden  im  17.  .lahrh.  zahlreicher  fortgesetit. 

Andere  biscorisohB  Stoffe  sind  vor  dem  Auftrete»' 
der  englischen  ComUdianten  nicht  biiufig,  obwohl  Uaos  tjachs 
ansaer  der  Geschichte  des  treuen  Dieners  Bancbau  noch 
manches  andere  über  seinen  dramatischen  Leisten  geschlagen 
hat.  Der  sächsische  Frinzenraub  wurde  von  Nicnlaus 
Roth  (hrsg.  von  StÜbel  in  den  Mitt.  d.  deutschen  Gesellachaft 
in  Leipzig  zur  Erforschung  v-alerlUodischer  Sprache  und  Alter- 
tümer VlI  31  ff.,  wo  auch"  weitere  Literatur  Über  den  BtoffJ 
und  lateinisch  in  Oramers  Plaginm  1593  behandelt;  das  letEtora. 
wurde  wiederholt  ins  Deutsche  Übersetzt    Conrad! 


et 


XXXV 

Schwaben  wtirde  von  Chrialopb  Beyer  1585  dramatisiert 
(Arohiv  f.  Litge8ch.XIV2i7).  Der  Zwist  zwischen  Rudolf 
und  Ottokar  bildet  da«  Thema  eines  lateinischen  Drama 
von  Calamimia  (1594).  Graf  Wilhelm  von  Aqnitanien, 
der  Gegner  Inflocena'  des  Zweiten,  fand  1596  an  dem  Schul- 
meister Wilhelmi  seinen  Diehler  (Wagners  Archiv  SO  ff.). 
Uildebrant  dramatisiert  läDS  den  Sieg  Rudolfs  über  den 
falschen  Friedrich;   Rhodius    lf>l5   lateiniseh   die  Blut- 

Aus  dieser  Zusammenstellung  ergiebt  sich,  dass  die 
weltlichen  Stoffe  und  besonders  die  historischen  aui  Ende 
des  XVI.  Jahrhunderts  mehr  hervortreten,  begünstigt  offenbar 
dureh  den  Einliuss  der  englischen  Comüdianten,  welche  ihrer- 
seits wieder  in  ihren  Bittgesuchen,  an  die  Magistrate  biblische 
Dramen  zur  Empfehhmg  vorschieben  und  sicher  die  weltlichen 
Dramen  mehr  bevorzugten,  als  aus  den  Ratsprotok ollen  tu 
erkennen  ist. 

Das  hier  im  Neudruck  folgende  .Stück  ist  bis  in  die 
jüngste  Zeit  den  Literarhistorikern  nnd  Bibliographen  ganz 
unbekannt  geblieben.  Hleichwohl  batten  die  Historiker,  welche 
sieb  mit  der  Geschichte  Tirols  heschüffigten,  wiederholt  auf 
dasselbe  afifinerksam  gemacht:  J.  Jung  in  seinem  Schriftchen 
„Zur  Geschichte  der  Gegenreformation  in  Tirol'  (Innsbruck 
1ST4)  giebt  IS.  2ä  S.  eine  auslUhrliche  Inhaltsangabe  und  Hirn 
in  seiner  stattliuhen  Monograjibie  über  den  .Erzherzog  Fer- 
dinand 11.  von  Tirol"  (Innsbruck  1SS7)  bespricht  unser  Drama 
im  ersten  Bande  S.  31)6  ff.  Mir  war  dasselbe  seit  längerer 
Z«t  aus  einem  Artikel  der  Grenzboten  {mu  INr.  GS.21Sff. 
,ein  Habsburger  als  Schauspieldi^ihter")  bekannt,  als  ich  im 
Sommer  ISST  in  akademischen  Vorlesungen  diesen  und 
anderen  tirolischen  Dramen  ihre  literatargeschichtliche  Stellung 
anzuweisen  suchte.  Seitdem  ist  mir  der  knndige  Bolte  mit 
seinen  .Beiträgen"  im  S2.  Bande  der  Zeitschrift  für  deutsches 
Altertum  S.  12  ff.  zuvorgekommen. 

Speculum  humanss  v'ilx  ist  das  Werk  eines  erlauchten 
Verfessers.  Es  rührt  vom  Erzherzog  Ferdinand  II.  her  (1529 
bis  1694),  dem  Urenkel  Kaiser  Haximillans,  dem  Neffen  Kaiser 
Karls  Y.,  dem  Sühne  des  EUnigs  Ferdinand;  welcher  zuerst 
als  Statthalter  in  Böhmen  (1547— ISCG),  dann  nach  dem  Tode 


süinDs  Vaters  ab  Erbe  und  I^ndeshetr  von  Tirol 
blos  dem  Heile  der  katboliscbeu  Eircbe,  Eondeni  auch  deBi 
Wohle  der  Länder  selbst  gewidmete  Thütigkeit  entfaltet  hat. 
Als  Begründer  der  Ämbraser  Sammlung  uud  als  Gemahl  der 
Philippine  Welser  ist  er  nouh  heute  eine  popultire  historisehe 
Peracinlichkeit.  Sein  Drama  ist,  wie  daa  Tilelbiatt  sagt,  1584 
erschienen,  aber  wobl  fiüber  abgefasst.  Der  Anonymus  der 
Grenzboten  will  mich  einer  Anspielung  auf  das  Jahr  der 
Teuerung  (Neudr.  S.  24)  15B4  als  Entsteh» ngs zeit  fixieren. 
Aber  damals  war  Erzherzog  Ferdinand  noch  Statthalter  von 
Böhmen,  während  Druck  und  Vorrede  die  Entstehung  seines 
Drama  nach  l'irol  verweisen.  Auch  in  Tirol  indessen  machten 
dem  Regenten  die  Xotjahre  von  JäöB  bis  in  die  Mitte  der 
7(ȟr  Jahre  viele  Sorge  (Hirn  I  431  ff.).  Da  uns  Jesuiten- 
auftrihrungen  erst  seit  den  Ti>er  Jahren  in  Tirol  bezeugt  sind, 
werden  wir  gut  thnn,  das  Stiick  eher  an  dus  Ende  der  TOe^ 
Jahre  oder  gar  in  den  Reginn  der  SOcr  Jalire  als 
frühere  Periode  zw  verlegen. 

Der  Titel  weist  unser  StUvk  in  die  Gruppe  detjenigi 
Dramen,  welche  nach  dem  vielcitierteu  Hatze  des  antil 
Komikers  dazu  bestimmt  waren,  das  menschliche  Leben 
überhaupt  oder  aucli  nur  eine  Seite  desselben  in  einer 
„Sühünen"  oder  „feinen"  Coniüdie  abzuspiegeln.  So  betrachtet 
J.  Mturm  in  seiner  Plaulusausgabe  von  läOU  das  Schauspiel 
als  .Spiegel  des  menscldichen  Lebens.  So  fQhrt  noch  früher 
der  Honinlus  der  Wiener  Handschrift  9035')  vom  Jahre  1553 
den  Zusatz  auf  dem  Htcl:  .Ein  schon  spül,  in  welchem 
Menschlichen  Lebens  Dnsicberheit  Vnnd  der  Welt  Vn- 
trea  eizaigt  wird"  und  Hollonius'  Somninm  vitte  humante 
1607  ist  gleichfalls  ein  Spiegel  des  menschlichen  Lebens. 
So  fllhrt  der  Pfiirrer  ftall  160S  in  Müskirch  eine  OomUdle 
vita  humana  anf  (Zs. XXXm).  So  schildert  159(1  B.Ring- 
waldt  im  Speculum  mundi  die  Anfeindung  des  Prediger- 
Standes  in  der  Welt;  so  fllhren  uns  Knabenspiegel  und 
Schulspiegel  und  Ehespiegel  von  verschiedenen  Ver- 
fassern das  Leben  der  Knaben  in  der  Scfante  und  das  ehe- 

')  S,  Schlager,  Wiener  Skizzen  N.  F.  1839,  S-  214  f.  i9Ö  ff. 
Es  ist  der  in  v.  d.  Hagcns  Museum  I  5äO  erwähnte  Codex 
olim.  philo).  251  „Anonymi  comoedia  de  Immanae  vitae  in- 
constantia*. 


1 


xxxvir 

liehe  Leben  vui;  Ayrer  beaennt  seine  PLünizia  als  .Spiegel 
weiblicher  Ehr  und  Zucht".  Der  Leibantt  dee  Landgrafen 
Mori»  von  Hessen  wählt  fllr  aeine  Bearbeitung  einer  eng- 
lischen MoroliCät  den  Titel  Specuhim  aistheticum.  Um- 
gekehrt gewohnt  man  sich  Rueh  wieder  Bilder  aus  dem  ge- 
schichtlichen lind  sozialen  Leben  der  Zeit  als  Theater  zn 
bezeichnen:  vgl.  z.  B.  aus  dem  XYI.  Jahrh.  eines  Pseudonymen 
Lycosthenis  C.  theatruin  viCAe  hiiuianae,  omnia  fere  eonini 
quae  in  hominem  cadere  posaunt  bonoruio  atijne  maloruni 
eierapla  {opera  et  stud.  Th,  Zwingeri,  Basil.  1565);  im 
XVU.  Jahrh.  ist  dann  der  Titel  „Theater  der  Weltbegeben- 
heiten"  u,  dgl.  etwas  gewbhnliches  wie  such  der  Hinweis  auf 
das  .Schauspiel  im  Schauspiel  durch  die  Benit'scouiidianlen 
typisch  wird. 

Der  Titel  Specuhim  weist  aber  noch  weiter  auf  kirch- 
lichen Ursprung  zurilek:  aut  di^  berühmten  Speciüa  des  Vin- 
uentius  Hello vacensis,  «eiche  im  XM  Jahth.  oft  gedruckt 
und  noeh  im  XVII.  Jahrh.  von  Aegidius  Albettinas  u.  a.  nach- 
gebildet wurden.  Unter  die  zahlreichen  Nachalimungen  aus 
früherer  Zeit  gehört  auch  das  Speciilnm  hiimanae  vitae  des 
Bischofs  Rodrigues  von  Zantora  (Rodericus  Zamorensis), 
welches  zuerst  im  Jahre  146S  in  Rum  erschien  und  seit  dem 
Jahre  148B  wiederholt  in  deutscher  Sprache  gedruckt  wurde.') 
Darin  wecden  die  verschiedenen  Stände  und  Lebenslagen  nnd 
Berufeklassen  in  der  Weise  vorgeführt,  daas  von  jedem  luerst 
die  Vorteile  (commoda),  dann  die  Nachteile  (incommoda)  ver- 
zeichnet werden;  derselben  Vorstellung  hat  sich  anch  Grimmela- 
hauaen  im  „satyriachen  Pilgram"  bedient.  Anch  die  Vor-  und 
Nachteile  des  ehelichen  Standes  werden  hierbei  gerecht  er- 
wogen, ein  Thema,  welches  aus  der  katholischen  Literatur 
bald  auch  in  die  Volkstum  liebe  drang;  schon  in  Wittenweilers 
Ring  wird  die  Ehefrage  aufgeworfen.  Petrarca's  Schrift  vom 
glücklichen  und  unglücklichen  Leben  gab  weitere  Auregung. 
In  Wyle's  Translatzen  wird  nach  Poggio  die  Frage  der  Wieder- 
verehetichung  eines  älteren  Mannes  erwogen.  Albrecht  von 
Eyb  im  Ehestandsbüchlein  (1472)  wbft  die  Frage  wiederum 
allgemein  auf;  „ob  einem  manne  sey  zu  nemen  ein  elich  Weib 

1)  Mir  stehen  Drucke  von  IHäü  Paris  und  Ulla  zu  Ge- 
bote, beide  lateiuisch,  der  letztere  von  M.  fioldast  zu  Hannover 
herausgegeben. 


xxxvin 

oder  nit,"  und  in  die  Grisudia,  welche  ihm  Ph.  Strauch  zu- 
sprechen will  (Zb.  f.  d.  Alt  XXIX  379  ff.),  ist  ein  Gespriich 
eingelegt,  in  velchem  genau  ao  wie  in  unserein  Drama  die 
Heimtsfi'age  im  Gespräch  zwischen  dem  Helden  und  einem 
erfahrenen  Heister  Marcus  erörtert  wird.  Aus  dem  Jahre  1522 
stammt  Luthers  Schrift  vnm  ehelichen  Leben.  Mit  satiriBcher 
Spitae  gegen  die  Schwächen  der  Frauen  finden  wir  das  Motiv  in 
der  Schwankliteratur  wieder.  Shakespesre's  Fortia  (im  , Kauf- 
mann") hechelt  die  Freierr  welche  auf  ihrer  Liste  stehen, 
ebenso  unbarmherzig  durch,  wie  die  Batgeber  des  Jünglings 
in  nnserm  Dramn  die  Heiratscandidatinnen.  Und  wie  Bene- 
dict in  „Viel  Lärm  um  nichts"  die  Vorzüge  aller  Frauen 
aufzählt,  nur  um  diejenige,  welche  sie  alle  besitzt,  erst  recht 
nicht  zu  nehmen,  so  geht  auch  Scandor  in  Ziegler^s  Asiatischer 
Banise  alle  Kategorien  von  Frauen  durch,  um  achllcBslich 
keine  zu  wählen  (a,  Kürschners  Nationalliteratnr  Bd.  37,  172  ff. 
—  Bobcrtag,  Roman  II  ItiT),  Im  XV 11.  Jahrhundert  finden 
wir  die  HeiratB&age  bei  Aegidius  Albortinus  (Don  CTUsmann 
250  ff.  HB  f.;  Trautmaun,  Mlinchener  Jahrbuch  16S8 II  31  i.,  wo 
weitere  Literatur  S. 74).  Im  X VII 1.  Jahrhundert,  in  den  mora- 
lischen Wochenschriften  (Jacoby,  die  Hamburger  Wochen- 
schriften 24.  25  f.),  später  auch  in  anderen  Zeitachriften  (z.  B. 
Nene  Erweiterungen  der  Erkenntnis  und  des  ^''ergnilgene, 
Leipzig  1768,  ä9.  Stück:  „die  Ehre  des  ledigen  Standes,  von 
dem  Heyrathen";  l"äU,  »5.  Stück:  „über  Hcirathen  Junger 
Geistlicher").  Später  hat  B.  Hang  die  Vorzüge  des  ehelichen 
Lebens  und  die  verschiedenen  Gattungen  vou  Frauen  In  einer 
Beihe  von  moralischen  Gedichten  besungen.  Seit  1774  ist 
Hippels  Buch  über  die  Ehe,  welches  bei  seinem  anonymen 
Erscheinen  Lichtenberg  zugeschrieben  wurde,  wiederholt  auf- 
gelegt worden. 

Unser  Drama  führt  uns  im  ersten  und  letzten  der  neun 
Acte  einen  Jüngling  vor,  welcher,  nachdem  er  den  Tag  über 
einen  weiten  Weg  gereist  ist,  während  der  Fütterung  der 
Pferde  sich  in  Gedanken  ergeht  iind  seine  Berater  über  die 
Art  und  Weise  befragt,  wie  er  sein  zukünftiges  Leben  ein- 
richten soll.  Der  Hofmeister,  der  Stallmeister,  der  Seeretari 
und  der  Hausmeister  redan  als  charakteristische  Vertreter 
nach  einander  dem  Hofleben,  dem  Eriegslebeo,  dem  lieise- 
leben  und  der  Ehe  das  Wort.    Dann  erscheint,  ans  liimm- 


yxxtx 

liscliec  Eingebiing,  ein  Einstedel,  weldlier  das  Leben  kennen 
und  entbehren  gelernt  hat,  und  giebt  von  höherem, 
intereBsiertem  Standpunkt  aus  ein  Urteil  Über  die  verschiedenen 
Stände  ab,  welches  im  Tone  der  Predigt  mit  ( 
preisung  des  ehelichen  Lebens  als  dem  zur  Uebung  der  gütt- 
litlien  Werke  der  Barmherzigkeit  geschicktesten  abschliesst. 
in  dem  correapondierenden  letzten  Actus  bekehrt  sieh  der 
Jüngling  dann  zu  der  Lehre  des  Einsiedels  vom  ehelichen 
Leben.  Er  befragt  wiederum  seine  Bäte  über  die  Wahl  der 
Tran  und  wiGdetiim  charakterisieren  sich  diese  selber  durch 
ihre  Antwort:  dar  Hofmeister  redet  der  reichen,  der  Stall- 
meister der  2U  bezwingenden  liocljmlitigen,  der  Secretär  der 
schünen,  der  Hausmeister  der  armen  tmd  sanften  das  Wort. 
Der  JHngling  wählt  die  letzter«. 

Die  hiilfiose  Form  des  Drama,  welche  uns  in  diesem 
Eingange  und  Abschlüsse  vor  Angen  liegt,  hat  sich  im  Laufe 
des  15.  u.  it).  Jahrhanderts  am  Oberrbeiu  aus  der  Satire  aut. 
alle  Stände  herausgebildet.  Eine  Reibe  von  Ständen,  Lebens- 
altern oder  Typen  werden  um  einen  Mittelpunkt  gruppiert* 
oft  ist  es  wie  in  iinserm  Eingange  ein  Einsiedler,  welcher, 
im  Mittelpunkte  stehend,  den  Figuren,  die  sich  um  ihn  herum- 
bewegen, seinen  Rat  oder  seine  Belehrung  erteilt.  In  Tirol 
finden  wir  dieselbe  Furm  z.  B.  in  den  Sterzinger  Fastnachts- 
spielen (Wiener  Neudrucke,  Heft  H  Nr.  V  S.  65  fl.),  wo  der 
Richter  7  Juristen  in  Betreff  der  Ehe  eines  bäneriscben 
iiivenis  der  Reihe  nach  befVagt.  Dass  ähnliche  Motive  und 
ähnliche  Technik  in  den  Jesuitenapielen  fortlebten,  beweist 
einMUncheneräcenar(Zs.XXI£85fr.),  welches  zugleich  noch 
im  XVn.  Jahrb.  die  Nachwirkung  von  der  ältesten  bekannten 
Dichtnng  dieser  Art,  ,des  Teufels  Netz",  verrSt.  Das  steife, 
schematlache  der  Einkleidung  ist  in  unserem  Stllcke  noch 
ganz  erhalten.  Auf  einen  kurzen  Monolog  des  JDnglings,  der 
als  Prolog  gelten  kann  und  di«  Situation  nur  undeutlich  er- 
kennen lässt,  folgt  der  Dialog  des  Jünglings  mit  den  Räten, 
blos  aus  Frage  und  Antwort  bestehend,  worauf  sich  der  Jüng- 
ling immer  wieder  zu  dem  nächsten  wendet;  nur  derAbscbluss 
des  ganzen  Dialoges  wird  durch  die  Doppelrede  des  bedenk- 
lichen Hansmeistets  markiert  Ganz  in  derselben  Reihenfolge 
wie  im  Eingange  geben  sie  dann  am  Schluase  wieder  ihr 
Urteil  über   die    vorgeschlagenen  Parthien   ab,   wobei  jeder 


1 
I 


XL 

aufih  die  Frniien  wieder  gaiJ2  in  derselben  Eeibenfolge  nuf- 
ruhrt,  ia  welcher  der  Herr  sie  genannt  liat.  Die  Zwischen- 
frage des  Jünglings,  der  siel)  aiieh  hier  von  dem  einen  zuio 
andern  mit  der  Etereotypen  Frage  wendet:  ,,was  mainst  da?", 
fehlt  nur  ein  einziges  Mai;  ein  zweites  Mal,  wo  das  Gespriiuh 
lebhafter  wird,  wendet  sich  der  SüLÜnieister  direkt  gegen  äea 
Hofmeister.  Lebhafter  ist  schon  des  Jünglings  Gespräch  mit 
dem  Einsiedel.  Zwar  aii^h  hier  wird  die  Uede  des  Einsiedeks 
immer  nur  durch  ZwtHchenreden  des  Jünglings  unterbrochen 
und  die  Reden  beider  heben  immer  mit  dem  einfijrniigen 
.Liebet  Vater",  „Lieber  Sohn"  an.  Aber  doch  auch  wiederum 
die  neugierige  Zui sehenfrage  des  Jünglings  „ob  er  denn  das 
selbst  erfahren  habe?",  oder  ein  iingeEwnogener  Uebergang 
von  dem  einen  Thema  zu  dem  andern,  indem  sich  der  Jüng- 
ling der  Rede  des  Secretürs  oder  des  Hausmeisters  erinnert; 
„L:h  muss  gleich  lachen,  so  icli  daran  gedenke,  wie  mein 
öeidiger  Secretari  den  Krieg  ausgefübret  hat".  Damit  wird 
das  Schema  durclibrucheti  und  die  Ftageform  geht  auf  den 
Einsiedel  über^  „Was  hat  dir  denn  der  Secretari  gutes  ge- 
rathen?"  „Hat  dir  denn  dein  Hausmeister  einen  so  guten 
Bath  geben?''.  Der  ächluss  der  Unterredung  läuft  dann 
wieder  ganz  in  eine  Predigt  aus,  in  welcher  der  Ehestand 
als  die  beste  Gelegenheit  zur  Uebung  der  Werke  der  ßarui- 
hersigkeit  geschildert  wird,  die  wiederum  in  der  Reihenfolge 
des  Katechismus  aufgezlLhlt  und  mit  den  7  Tod^ilndeu  con- 
trastiert werden.  Nur  die  reuige  Seibstanklage  oder  ge ängstigte 
Ausrufe  des  Jünglings  unterbrechen  diesen  Senuon. 

In  anderer,  aber  ähulieher  Weise  ist  auch  der  Inhalt  des 
zweiten  bis  achten  Actes  sehematisch.  Er  dient  zur  Hhistration 
der  letzten  Rede  des  Einsiedlers:  in  sieben  lebenden  Bildern 
von  fastnachtsspielartigeni  Charakter  wird  je  ein  Werk  der 
giSttüchen  Barmherzigkeit  mit  der  entsprechenden  Todsünde 
contrasüert,  in  der  Weise,  dass  die  Tugend  in  dem  Manne, 
das  Laster  dagegen  in  dem  Weibe  oder  dem  Nachbarn  oder 
dem  Knecht  etc.  repräsentiert  erscheint.  Auch  hier  wird  das 
starre  Schema  einige  Male  durch  freiere  Bewegung  unter- 
brochen: der  Zorn  fehlt  in  Actus  VIII  so  gut  wie  in  der 
Rede  des  Einsledeis;  in  Actus  UI  werden  zwei  Todsünden 
aufgeführt,  wogegen  iu  Actus  VI  die  entsprechende  Sünde 


fehlt;  in  Actos  VII  finclen  wir  zwei  Werke  der  Bannheraigkeit 
ia  aufeinanderfolgte  den  Bildern  vereint.  Die  Contrastierung 
iaC  oft  eine  lose  und  zufällige  und  wilrda  ohue  die  den 
einKelnBn  Bildern  vornusgeschiekte  Inlialt^angabe  kaum  deut- 
lich werden.  Die  Bilder  selbst  werden  immer  kürzer  und 
skiKzenhafter;  die  letzten  sind  fast  nur  mehr  Tableaiix,  bei 
welchen  die  Worte  des  Textes  neben  dem  Bilde  verschwinden. 
Das  ganze  macht  auf  uns  den.  Eindruck  eines  Schauspiels 
im  .Schauspiel,  wie  es  ja  auch  gelegentlich  im  Lazarusdraina 
des  XVI.  Jahrhunderts  vorkommt.  Auch  die  Anspielung  auf 
ilie  ComjJdie  in  der  Comüdie  verdient  Beachtung.  Offenbar 
hat  der  Dicliter  diesem  Teile  eine  symbolische  Bedeutung 
beigemessen:  der  Jijngling  soll  das  von  dem  Einsiede!  ge- 
predigte vor  Augen  gesehen  und  erfahren  haben  und  tritt 
Überzeugt  von  dem  gnten  Bäte  des  Kinsiedels  zuletzt  wieder 
hervor.  Am  nJicbsten  konunt  unserem  ütUcke  in  dieser  Hin- 
sicht das  Münchener  Spiel  vom  Jahre  I.tKI,  in  welchem  der 
Tod  des  gerechten  und  sllndhaften  Menschen,  das  Fegefeuer 
u.  s.  w.  als  nl'^igur  und  Ebenbild'  von  einem  Doktor  dem 
fieiasigen  Kaufmann  vorgeführt  werden;  diese  beiden  Zu- 
schauer bilden,  wie  hier  der  Jüngling  mit  seinem  Gefolge 
und  dem  Einsiedel,  den  Ealimen  des  Stückes  (A.  Hartmann, 
Volksschauspiele  1860  S.  4!lff.;  Trautniann,  Münchener  Jahr- 
buch 1  I9ö  fr.  271)). 

Wenn  hier  wiederum  satirisuhe  Bilder  aus  dem  Leben 
an  die  Kateehismnslehre  von  den  guten  Werken  und  den 
7  Todsünden  aageschlosseu  wer<len,  so  muss  an  die  katho- 
lische Satire  des  IT.  Jahrhunderts  erinnert  werden,  wie  sie 
Aegidius  Albertinus  in  „Lucifera  Seelengejaid''  darstellt.  Aber 
dieser  mittlere  Teil  unseres  Drama  hat  In  seiner  dramatischen 
Form  einen  ganz  anderen  Charakter  als  der  Eingang  und  der 
Kchluss.  Er  erinnert  an  das  Fastnachtsspiel:  sogleich  im 
ersten  Bilde  (Actus  11)  eine  Seeue  auf  ofTeuem  Markte,  in 
welcher  Mann  und  Frau  sich  herumzanken;  faule  und  ge- 
fÄssige  Knechte,  selbst  Narrentypea  kommen  vor.  Er  er- 
innert aber  andererseits  auch  an  die  MysterieobUhne  des 
Mittelalters,  welche  in  einzelneu  Bildern  deutlich  vorausgesetzt 
wird.  Der  Actus  II  z.  B,  beginnt  mit  einer  Marktscene,  in 
welcher  sich  die  hoffürtige  Frau  ihrem  liebreichen  Gemahl, 


XLU 

der  die  Armeu  zu  speisen  im  Begriffe  ist,  zu  widersetzen 
sucht;  dann  erscheint  die  botliirtige  Frau  selbst  in  Reue  und 
Verzweiflung  auf  dem  Totenbette,  auf  dem  sie  unter  dem 
Gesang  der  Engel  die  letzte  Oelung  empföngt  und  stirbt; 
endliob  sehen  wir  in  nineiu  dritten  Bilde  iiire  Seele  im  Fege- 
feuer, zu  Gott  um  Erlüsnng  flehend,  ein  Engel  trllstot  sie 
und  verspricht  Ihr  baldige  Erhlsuag.  Im  folgenden  (IIl.) 
Actus  wird  der  geizige  Kaufmann  von  dem  mlldthätigen 
Herrn  in  den  Brunnen  hinuntergelassen,  wo  er  sein  ver- 
stecktes Geldfass  nicht  findet;  er  verschreibt  sich  dem  Teufel, 
der  ihm  zu  seinem  Gelde  wieder  verhelfen  soll:  der  Teufel 
nimint  ihn  beim  Worte,  erscheint  selbst  und  fuhrt  ihn  mit 
sich  fort.  Im  Actus  VI  kommeu  die  Sani  (—  Zanni,  Hans- 
wurst) vor  die  ThUr  der  Frau  und  rufen  hinauf  um  allerlei 
Confect;  als  dann  der  Herr,  trauernd  um  den  verstorbenen 
Nachbar,  zurückkehrt  und  sich  vor  die  Thiir  setat,  steigt  sie 
zu  ihm  herab  und  setzt  sieh  trüstond  zu  ihm.  In  einem 
Tableau  ohne  Worte  wird  dann  die  Seele  des  seligverstorbenes 
Nachbarn  durch  einen  Engel  hinauf  vor  die  Dreifaltigkeit  ge- 
leitet, wo  sie  die  Engelschaaien  mit  Lobgesängen  empfangen. 
Endlich  in  dem  gebetjirtigen  Actus  A'III  betet  zuerst  einer 
der  Actores  zu  Gott,  dann  zur  lieben  Frau,  dann  wendet  sich 
Marie  selbst  zu  Gott  und  zu  Christus;  die  hl.  Dreifaltigkeit 
erteilt  diu'ch  den  Alimd  des  Sohnes  erst  an  Uatia,  dann  an 
die  ganze  Christenheit  Erhlirung  versprechende  Antwort. 
Die  höchsten  himmlischen  Personen  werden  wie  der  Teufel 
in  die  Handlung  Verflochten. 

Nach  dem  Gesagten  kann  kein  Zweifel  sein,  dass  vieles 
in  dem  Drama  des  erlauchten  Verfassers  auf  literarischer 
Tradition  beruht.  Und  nicht  blos  in  der  Einkleidung  des 
Ganzen,  anch  in  einzelnen  Zügen  iUsst  sieh  diese  verfolgen. 
Die  karrikierte  Figur  des  geizigen  Kaufmannes  in  Actus  III 
erinnert  an  Dasypodius  und  die  schweizerische  Bearbeitung 
des  Aristophanischen  Plutiis;  die  in  Actus  I  von  dem  Hof- 
meister venmglimpften  Eisenbeisser  tragen  die  Züge  des 
miles  gloriosus  an  siehj  über  die  Schreiber  findet  man 
ähnliches  im  4 T.  Kapitel  des  Don  Guzman  von  Alfarache; 
die  satirischen  Modebilder  finden  in  der  reichen  Teufels- 
litenitur  des  Itt.  Jahrhundert.s  und  noch  mehr  in  der  Satire 


XLIII 

des  IT.  Jahrhunderts  ihr  äeiteostUck.  Aber  neben  den 
typischen  treten  autfallend  seharfe  individuelle  Züge  hervor, 
wie  sie  meines  Wissens  sonst  kein  Drama  deB  lü.  Jalirh. 
bietet,  wobei  freilich  mit  dem  Umstände  eu  rechnen  ist,  dass 
uns  von  den  Persönlichkeiten  und  Verhältnissen  der  Drama- 
tiker des  16.  Jahrb.  wenig  so  genau  bekannt  sind  als  die 
unseres  Verfassers.  Wenn  wir  ihn  gegen  die  Spieler,  Z^h- 
brUder  und  Bubler  eifern  hiiren,  erinnern  wir  uns,  dass  auch 
ihm  selbst  nicht  ohne  (jrund  der  Vorwurf  eines  lockeren  and 
leichten  Lebens  gemacht  wurde;  seine  Freigebigkeit  und 
Praebtliebe  haben  ihn  sehon  in  der  Zeit  der  böhiuischen 
Begentsehaft  in  Schulden  verstrickt.  Gegen  die  Geizigen 
lind  Wucherer,  denen  er  so  scimTf  in  seinem  Drama  zu  Leibe 
rückt,  erlieas  er  während  der  Notjahre  in  Tirol  strenge  Ver- 
ordnungen. Die  Bestechlichkeit  der  Beamten,  die  Neider  ain 
Hofe  kounte  niemand  besser  aus  eigener  Erfahrung  schildern 
als  er,  und  über  das  Verhältnis  des  Herrn  zum  Unterthanen 
ist  der  Salz  gewiss  aus  seinem  eigenen  Herzen  geflosses: 
„Dann  es  ist  ein  fein  Daig,  wenn  ein  Herr  seine  Unterthanen 
nnd  die  Unterthanen  ihren  Herrn  erkennen  lernen."  Vor 
allem  aber  kennt  er  das  Kriegswesen:  .militürisches,'  sagt 
er,  „habe  ich  allezeit  flir  meine  rechte  Profession  gehalten.* 
Trotz  den  Äuailillen  auf  die  Hoheit  des  Kriegslebens,  das 
Protection 3 Wesen,  die  soldatischen  Prahlhtinse  n.  dgl.  ist  die 
Schildenmg  des  Kriegswesens  von  siehtlicher  Vorliebe  ein- 
gegeben. Es  wird  nicht  blos  satirisch  behandelt,  sondern  es 
werden  auch  positive  Ratschläge  erteilt,  dnd  indem  der  ^'er- 
fasser  alle  Chargen  aufzählt  und  die  ganze  militlliisehe  Canierc 
vor  dem  ZiLhtirer  erschliesst,  aiicht  seine  Kritik  des  Kriegs- 
lebens weit  eher  den  Eindruck  einer  Empfehlung  als  einer 
Vemrieilung  dieses  St&ndes,  Neben  dem  Hof-  und  Kriegs- 
leben  findet  seltsamer  Weise  das  Reiseleben,  wie  ein  be- 
sonderer Stand,  einen  eigenen  Verfechter;  Erzherzog  Ferdinand 
selber  war  von  Reiselust  erfUllt.  Und  wenn  endlieh  der 
Gemahl  der  Philippine  Welser  den  Preis  des  ehelichen  Lebens 
verkündet,  wenn  er  in  der  drastischen  Weise  der  Zeit,  aber 
mit  frischen  gesunden  Zügen  die  Macht  schildert,  welche  eine 
schöne  Frau  des  Nachts  über  ihren  Mann  ausübt,  wenn  er 
die  niedriger  geborene  sanfte  Frau  der  lioffürtigen  adligen 


XLIV 

vorziehen  lüäst  ütu,,  daun  bedarf  die  Congiueoz  des  Etlebtea  1 
itnd  Gewichteten  lieines  Beweises  mehr.  Nur  auf  die 
si'hliessende  Scene  der  Britutwahl  sei  noch  auftDerksam 
tuacht.  Die  Nauien  der  UeirAtscaDdidatianeii  sind,  mit 
nutKUDg  von  tirulisohen  Ortsnamen,  fingiert  und  die  Gegensätze  I 
der  Cbiiraktere  typisch  behandelt,  aber  ferdinand  selber  wv  1 
zweimal  der  Gegenstand  ernstüberlegter  Hoiratsprojekte:  du  , 
eine  Hai  schützte  er  gegenüber  den  Candidatinnen,  welche  \ 
in  Voraehlag  gebracht  wurden  und  anter  denen  sich  auch 
Maria  Stuart  befand,  eine  Abneigung  gegen  die  Ehe  über-  J 
haupt  vor,  weil  er  bereits  mit  Pliilippine  verheiratet  i 
nach  deren  Tode  (lüäü)  ging  er  das  andere  Mal  noch  in  dem-  J 
selben  Jahre  freiwillig  anf  die  Brautschan  und  führte  i 
verschiedenen  Werbungen  diu  jugendliche  Prinzessin  Antuid 
Catharina  von  Mantua  heim  {Hirn  II  31S  if.  450  tt'.). 

lier  Gemahl  der  Philippine  Welser  wird  auf  diese  Weise  1 
zum   Lobredner   des  chiistilehen   Ehestandes,    welchen    das  I 
lutherische  Drama  der  Zeit  in  Stoffen   ans  dem  alten  and    ' 
neuen  Testament   verherrlicht.     Wie    bei    den    lutheriscbea 
Dramatikern  wird  der  christliche,  biblische  Charakter  der  Ehe    j 
besonders  betont;  der  Ehestand  ist  von  Gott  eingesetzt  und    1 
der  Einaiedel  beruti  sich  in  seiner  Predigt  ausdrücklich  auf  1 
die  Bibelstellen,  welche  den  Ehestand  empfehlen  und  die  er    i 
nur  der  Kürze  der  Zeit  wegen  anzuführen  unterliüist.    Es  ist  j 
Wühl  miiglicli,   dass   diese  Uebereinstimmung  nicht  unwill- 
kürlich, sondern  beabsichtigt  ist;  dass,  wie  sieh  die  Jesaiteo 
so  oft  der  Mittel  des  Humanismus  und  der  Reformation  zur 
tiegenräfonuatiou  bedienen,  hier  ein  beabsichtigter  Versnob  i 
vorliegt,  die  christliche  Ehe   vom  katholischen  Standpunkte  j 
aus  zu  glorificieren   (auch  den  RebekkastofF  haben  sich  die    i 
Jesuiten  zu  diesem  Zweck  zn  eigen  gemacht;  Zeidler,  Progr. 
Oberholiabrann  ISSS  S.  311].    Auch  aonst  lässt  sich  das  Stilok 
wiederholtwieelneContrafactur  zu  dem  protestantischen Dramk 
der  Zeit  au :  man  vergleiche   in  Actus  II  un^l  VI  den  Tod 
des  reuigen  Sünders  und  des  Gerechten  mit  Naogeorgs  J 
cator  und  den  Dramen  der   Evory-man-Gruppe ;  dort  giebt    , 
der  Glaube,   hier  geben  die    katholischen  Sacramente  dem 
Sünder  das  Geleit  ins  Jenseits.    Geflissentlich  und  tendensillB  l 
stheini  ferner  das  Anknüpfen  der  Bilder  au   die  von   den>  J 


XLV 

Lutheranern  angefeindete  Lehre  von  ilen  Werken  der  gütt- 
lichen  Barmherzigkeit.  Gt'fiiGHeutlich  ist  letztlich  die  sicht- 
bare VergegenwärtiguDg  der  armen  Seele  im  Fegefeuer  und 
die  Einführung  der  Jungfrau  Maria  als  Flirbitterin.  Ks  be- 
durfte gar  nicht  der  wiederholton  namentlichen  Betonung 
der  heiligen  katholischen  Walirheit  und  der  heiligen  katho~ 
liachen  Kirche,  um  uns  den  Standpunkt  des  \'erfaEsers  kennt- 
lich zu  machen. 

Brsclieint  das  vorliegende  Drama,  aus  allen  diesen  Ge- 
sichtspunkten inhaltlich  niclit  blos  von  seiner  persUnlichen 
Seite,  sondern  auch  durch  seine  literaturgesehichtliche  Stellung 
interessant,  so  verdient  es  auch  von  der  formellen  Seite  in 
mancher  Einsicht  Beachtung.  Es  ist  das  erst«  Drama  in 
deutscher  Prosa,  welches  bisher  aus  dem  XVL  Jahrh.  vor  deni 
Anilreten  der  englischen  Comödianten  bekannt  geworden  ist. 
Auch  hierin  erscheint  der  Verfasser  als  Vorläafer  seines  er- 
lauchten Standesgenossen,  des  Herzogs  Heinrieb  Julias  von 
Brauuschwtiig.  Die  Sprache  ist  volkstümlicher  Weise  mit 
sprichwörtlichen  und  fabelartigen  Elementen  durchsetzt  und 
bietet  auch  durch  die  lautliche  Form  und  den  lexikalischen 
Oehalt  manches  luteressante. 

Erzherzog  Ferdinand  steht  in  Tirol  nicht  vereinzelt  da, 
er  Ktnd  schon  Boden  fSr  das  Drama  als  er  hinkam  (Anz.  f. 
d.  Alt.  T,  415).  Schon  ah  Knabe  konute  er  dramatischen 
Aufführungen  in  Innsbruck  beigewohnt  haben:  1540  spielten 
Bürger  und  Inwohner  von  Innsbruck  einen  „Josef  in  Egypten'^ 
und  1542  eiuen  .,Dnvid  und  Goliath";  dass  die  Hofhaltung 
der  Mutter  Ferdinands,  der  Königin  Anna  mit  ihren  Kindern, 
diesen  Belustigungen  nicht  fem  blieb,  ergiebt  der  Umstand, 
dass  den  .Comüdipersonen''  eine  Verehrung  verabreicht  wurde. 
Zu  Pfingsten  154S  wurde  ein  Jub  vor  den  „Erzherzoginnen" 
d.  h.  den  Schwestern  Ferdinands  gegeben,  und  in  den  folgenden 
Jahren  fanden  wiederholt  Voratellungeu  ,vor  der  gnädigsten 
Frau"  statt,  unter  welcher  wohl  auch  eine  der  Schwestern 
Ferdinands  verstanden  ist;  1549  am  Drei  KlSnigstage  wird  ein 
unbekanntes  Spiel  aufgeführt;  U30  (Gengenhachs?)  Spiel  von 
den  Hl  Altem,  ein  Werk  jener  älteren  Bichtnng  der  ober- 
rheinischen Dramatik,  an  welche  uns  Specnlum  humanae  vitae 
wiederholt  erinnert  hat.    Keben  den  ,.Wpielleuten-  in  Amliras 


XLVI 

fuhren  der  iHteiniselie  PräKeptor  Andrea  Pangelio  und  der 
„Poet"  Peter  Kirchpllchter  zu  Fastnttcht  bei  Hofe  mit  ihren 
RoabeD  ComOdieo  auf. 

Ad  deiu  glänzeDden  Hofe  Ferdinanda  U.  fand  dann  das 
Diania  ausgiebige  Pflege.  Sein  Trabant  Benedict  EdelpOck 
widmet  ihm  I5fi8  seine  ComGdie  von  der  freudenreichen  Ge- 
burt Christi  (hrsg.  von  Weinhold,  Weihnachtsspiele  und  Lieder 
&UB  Süddeutschland  und  Si^hleslen,  Wien  1ST5,  S.  ISTfT.},  wie 
gleichzeitig  auch  seinem  Bruder  Maximilian  (Zb.  f.  d.  Alt. 
XXXn  15).  Zehn  Jalire  später  widmet  Georg  Lntz  seine 
,schl)ne  Tragedi  von  sechs  streitbaren  Kcmpffem  zu  Rom' 
gleichfalls  dem  Erzherzog  Ferdinand  als  seinem  gnädigsten 
Herrn,  aber  sein  StUck,  das  bereits  1568  in  Wien  aufgeführt 
worden  war  (s,  Schlager,  Wiener  Skizzen,  N.  F.  1839  S.  212, 
abgedrockt  a.  a.  0,  409  ff.),  ist  ein  Plagiat  nach  Hans  Sachs 
(Nürnberg  1570  H  3,  1  ff.  =  Keller  Vni),  dessen  Namen  der 
Abschreiber  einfach  bei  Seite  schafft.') 

')  Aelinlioh  hat  der  NOrdlinger  Schulmeister  Zibler  eine 
Reihe  von  Stücken  des  Hans  Sachs  abgeschrieben  (s,  oben 
S.  XXIU).  —  Die  Abwoichujigen  der  von  Lutz  dem  Erzherzog 
gewidmeten  Abschrift  sind  noch  geringer,  als  es  nach  dem 
I^ck  bei  Schlager,  dei  von  Fehlem  entstellt  ist,  scheinen 
kSnoen.  leli  verbessere  nur  solche  Fehler,  die  den  Sinn  oder 
Vers  Btliren:  411,9  fittümBt  n  bei)b  2:i  cftn.  4ia,  8  gtSen 
folbt,  25  jo  Ititrben  fie  aü.  fein  gutipiais.  414,  le  ©tman  auf 
18  Srioigern  6iä  415,  B  nai^  b«n  bffi^ib.  17  t^iau  20  gnoininn 
28  3!et  tem  6ei  bot  4ie,  7  f.  herein:  fem  10  ni^t  iDerBetpfenbt, 
nf.oUein:  fein.  Hi^enb.  21  offnem  417, i  g^orfam  7  ictn 
12  fein  i2  Siettrut  27  nwinn  41M,  3  batna^  fein  24  fein 
25  annbetn  2G  S^weflfcfiteg  27  matten  lan  419,  i  3"  bmi 
2  SoBme^^tina  5  auff  welken  Zaq  n  geft^E^m  fot.  lo  fommet 
]2ü,  i6  ^ob  je  nit^t  421,  2  all  ><  ju  gmeincm  31u^  fo  fc^t  ge^ 
loett  I0gtlt)a*)n(t  ISbiffettc  I4sti;n  (ge^nt H.Sachs)  iStracu 
vgl.  434,  3Ü.  24  Bnfer  26  cöi  422,  12  büfflit^  ftin.  14  m« 
ift  fom  fptung  id)  26  je  27  gmetneti  fuigeftellt  423,  1  fein 
5  Sampff  boS  6efl  toerb  t^an  12  fc^ug  13  ^dffl  14  Äuff 
17  gfegen    29  aßtfatib«    424,  t;  gioinnen    7  troiDten     10  g«^ 

14  &am  iebet  t^eil.  21  @6  mu^  nur  haiiä)  fein  gemagt.  425,  1 
treffen  fie  fax  unb  pat  426,  27  fleucht  ev  je  ni;(it  fl*rn-  ^28,  4 
l&ntalii^c  29  SreW  429, 2  ®to6  (gbte  eingeleget  ^at.  [429, 4  voa 
Schlager  aus  Hans  Sachs   eingefligt.)      12  Sliigfi^t     13  bein 

15  (Seift  »on  26  fJeinCf  tra?  26  bie  UbetiDunbneu  Btftftemfn 
430,1  Souie    2  öjempel    4  ^i^er  benn  ir    luaterunuen  in  feim 


xLva 

Dasu  kommen  in  Tirol  frühzeitig  die  Seh ulcoiuü dien  der 
Jiisutten  (Him  I  2SI),  für  nelcbe  sich  Ferdinand  sehon  in 
Böhmen  interessierte.  157ä  wird  von  ihnen  in  Hall  eine  £nt- 
hanptung  des  Jobaunes  aufgettllirt.  In  Innsbruck  beschenkt 
Peidinand  15T6  die  Stnäierenden  flir  eine  AiitfUhrung  des 
Bpielea  von  der  bl.  Katharina  mit  reichen  Stipendien;  die 
AuffUhmng  wird  im  folgenden  Jahre  wiederholt  15S0  wird 
der  Dillinger  Jesuit  Jacob  Pontanns,  der  Verfnsser  einer  be- 
kannten Poetik,  zur  Inscenierung  nach  Innsbruck  berufen. 
Es  ist  von  Interesse  zu  erfuhren,  dass  die  Aufführung  der 
hL  Katharina  mit  einem  Personale  von  2<Ki  Personen  vor  sieb 

Slute  tobt  28  in  intern  Slute  431,  13  bejc^om  432, 12  O  «tio 
Ö  Slotttio  21  baä  bu  etiuürgft  bie  gft^me^en  mein  24  i^it 
tfinifllidfe  »ia^efiQt  433, 6  I&niglicEfet  12  ^ie  tragt  434, 1  3ot«n 
2  Bmb  Unfc^ud  4  eignet  S  Slfdjme^cn  H  gt^Srt  lU  ai8  tin 
2H  nai^bem  Dnb  435, 19  Jife  i*  fflom  J)ab  ju  gut  getSan  436, 1 
unuetutt^eÜt  4  fag  437,  23  etfleben.  43S,  ö  Sennber  nat^gw 
bem  ftrengtn  ©ftcj    2ü  mit  inn  fre?    439,  IS  annom    2a  &\(tjlti3)t 

440.1  ^msenlieb«  9f.  a«m;  neW  H  g^orfamS  21  airumS 
23  tmb  be^feiift:    25  jenbi    31  begiben,    441,  4  Kinnanb    5  ben 

10  alle  aütS  13  ued6^ntn  14  gtogem  17  @tm  24  ütx^pBü 
30  ^et  Sieb  jum  (Battnlanb  (ein  @nbt  ist  dem  Abschreiber  in 
der  Feder  stecken  geblieben)    442,  7  ir  £o6  nem  an. 

Es  ergeben  sich  demnach  folgende  bedeutenderen  Varianten 
von  Hans  Sachs;  412,  5  man  ou^  i^r  jftteen  7  hbttn  Unbt  fe^en, 
)  3  rai^el    2  i  jurientn  (Lutz  verbessert  den  Druckfebier).    22  [dU 

413.2  fre^e  T  nemm  13  und  14  folgen  bei  Hans  Sachs  in 
umgekehrter  Folge  aufeinander;  14  auff  aSt  SBfitger  414, 1  f. 
»mi:  t^xn.  4  (Sngtic^  2(i  »ort:  ort  415,  23  aQaS  nuM  beS 
Jlfi,  13  foHi*«  417, 15  atattc^lagen  6ie  mit  ifi  meng  llJ  ral^ 
(=  mtbet)  20  trieben  2Si  bie(e  4IS,  24  Sie  ©tabl  fott  barna* 
§em  fein  410,17  I6nflElii*et  421,7  m  getj  gleich  422,17 
^etsenliebe  423,  m  f.  fpam:  etfam  424,  lO  barauff  ^ab  bit 
mein  trem  j"  Pfanb.  427, 1 7  Berlaffn  42S,  1 7  ft^idn  429, 3  tiefe 
431,  1&  finnen  432,0  SDoö  Wete  bte  25  Safe  fie  nac^  bie 
mirbeti^en  S^at,     433,17  ^at:   bab     434,0  erlitt     !)  ®]zl} 

11  mitberlit^e  17  ^alb  18  «temljffet  lU  fi$en6Üii^en  430,25 
Die  et  tfeat  ouff  bem  ^euting  Zaß  437,  10  betrübet  22  mi6}i 
25  mein  SKer  grab  29  gerne  438,  22  beS  movb  43B,  1  reun. 
Bitn  2  in  ijuititn  440,16  r^um,  lob,  pieig  IS  flan((  442,Tf. 
Sag  @lüct  imb  ge^I  jt  atiffer  ti>ac6£  Saä  nAmqet  Un3  ollen 
^ana  SadiS.  —  Die  Varianten  in  den  Ueberschriften  sind  niclit 
berücksichtigt.  Man  sieht,  es  handelt  sich  blos  um  Schreib- 
oder Lesefehler;  manche  Dnickfehler  bei  Hans  Sachs  sind 
verbessert  worden. 


1 
I 

I 


[ 


XLvm 

ging  und  das  erste  Mai  G,  das  zweite  Mal  sogar  ^ii  Stundi 
dauerte;  wir  Legreifen  jetzt,  dass  die  Vorrede  s 
Gomüdio,  weiche  gleiclifails  ein  anseliniielies  Personal 
Bohäftigt,  sieh  auf  die  KilrzB  der  Darstellung  berufen  durfte. 
Aueh  vor  dem  Hofe  nifart«ti  Jesuitenscliilter  Eomildien  auf 
(Hirn  II  47G);  liier  gewiss  nicht  blos  in  lateinischer,  sondern 
aucb  in  den  vid^ren  Spractien,  Kaum  mit  Recht  aber  hat 
G!)deke  das  ein  Jahr  vor  unserem  Schauspiel  bei  demselben 
Verleger  gedruckte  .Gespräch.  So  bey  irer  fllrstüchen  Diireh- 
leucbtigkeit  Ertzhertzog  Ferdinanden  au  Oeaterreich  etc.  Sonn- 
wend-Fewer  gehalten  ist  worden"  (Freieslebens  Nachlese  zu 
Gottscheds  Vorrath  1ö  S.)  iu  der  ersten  Auflage  des  Grund- 
risses (1  2:iG  f.)  den  Jesuiten  zugeschrieben.  Es  ist  in  Prosa 
geBchrieben  wie  unsere  Comiidie,  besteht  aus  fünf  Akt«n 
ohne  besondere  Scencn einteil ung  und  stellt  den  Raub  der 
Proserpina  vor;  mit  unserem  Drama  hat  es  auch  die  eingelegten 
Lieder  gemein.  Der  Frologii.s  scheint  auf  Erzherzog  Ferdinand, 
als  Verfasser  hinzuweisen:  er  habe,  uiu  das  Fest  der  Sonnen- 
wende feierlicher  zu  begehen,  „aus  der  Poeterei  etliche  We- 
dicht  auechen  lassen"  d.  h.  nach  dem  folgenden ;  den  mytho- 
logischen Stoff  aus  antiken  Dichtern  hervorgeholt.')  Aber  in 
italienischer  Sprache  sind  JesuitenauffUbrungen  bezeugt:  iaS2 
wird  ein  italienisches  Singspiel  Tobias  aufgetUhrt;  und,  wie 
Ferdinand  schon  frilher  einmal  Johannes  T.uchis  aus  Trient 
zu  AuftUhnmgen  benifen  hatte,  so  liess  er  I5b0  aus  Mantua, 
woher  seine  zweite  Gattin  stammte,  eine  Compagnia  recitanti 
in  cnmwedia  kommen,  welche  sich  ä  Wochen  in  Tirol  auf- 
hielt. Einflüsse  des  italienischen  Drama  auf  das  deutsche 
wurden  in  Tirol  früh  angebahnt;  schon  die  Einführung  der 
Zani  in  unserem  Drama  giebt  davon  ein  frühes  Zeugnis. 
(Uober  itaUeniscbe  'l'ruppeti  in  Deutschland  vgl.  jetzt  Traut- 
mann, Münchener  Jahrbuch  I  103  IT.). 

Die  Geschichte  des  Theaters  in  Tirol  während  des  XVI, 
und   XVn.  Jahrhunderts   bedarf  dringend   einer   zuaammen- 

■)  Das  StUek  selbst  habe  icli  nirgends  auftreiben  können. 
Auch  Hirn,  der  es  11  4SI  Anm,  2  citiert,  kennt  es  nai'h  gef. 
Mitteilung  blos  aus  zweiter  Hand. 

")  Nach  auswärts  werden  Bücher  und  Handschriften  n 
den  Hausgesetzen  nicht  verliehen. 


hriften  duImh 


liiingcnden  Untersüoliimg,  welche  nur  derjenige  anstoUen 
kann,  dem  die  Benotzimg  des  Ferdinandeams  an  Ort  und 
Stelle  gestattet  ist.')  Wir  llberselien  nur  Bruchstücke.  Im 
XVII.  Jahrbimdert  finden  wir  1653  die  Truppe  iler  englischen 
Coiuadiantes  von  Roe,  Waide,  Gellius  und  Cosse  am  Inns- 
brucker  Hofe  unter  Eralierzog  Karl  Ferdinand  (lfi2B— 1662); 
es  ist  die  drei  Jahre  frUher  vou  Kaiser  Ferdinand  IIL  zu  Wien 
conceasionierteTrnppe.  USafigersah  man  italienische  Virtuosen 
lind  ComUdianten  in  Innsbrnck,  wo  Tiwei  Theatergebände  filr 
sie  in  Bereitschaft  standen.  In  demselben  Jahre  1653  weilte 
Dr.  Francisc  Hemi  von  Ferrara  zwei  Monate  lang  in  Innsbruck 
und  componieite  etliche  welsche  CJomüdien  nnd  poetische 
(iachen.  I6ä4  hält  sich  Pietio  Palombara  samt  seiner  Com- 
pagnie  eine  Zeit  lang  anfand  erhalt  über  IMuofl.  Entschädigung. 
Im  folgenden  Jahre  IBaä  wurde  die  Anwesenheit  der  Königin 
Christine  von  Schweden  auch  durch  Schau spielauffilhrnngen 
gefeiert,  zu  weichen  namhafte  italienische  Künstler  berufen 
wurden:  am  3.  Novbr.  1G55  wurde  vor  dem  erlauchten  Gaste 
ein  parvnni  dramma  rausieale  d.  h.  ein  italieniachea  Singspiel 
gegeben,  welches  den  Streit  zwischen  Mars  und  Adonis  Über 
die  Liebe  der  Venus  darstellte  und  mit  einem  Bullet  abschloss. 
Am  4.  November  wurde  das  dranima  musicale  „Argis',  eine 
talienische  Oper  gegeben,  deren  Verfasser  der  erzherzogliche 
'l'ruchsess  Philipp  Apollonio  war.  Auf  ein  mj^hologisches 
Vorspiel  folgte  die  aus  bekannten  Motiven  der  europäischen 
Komanliteratur  des  XVII.  Jahrb.  zasammengesetzte  Fabel;  ein 
l*rinz,  der  geraubt  wird,  unerkannt  in  sein  väterliches  Reich 
zuiückkelirt  und  im  Begriffe  steht,  seine  Schwester  zu  beiraten; 
die  verlassene  Geliebte  des  Prinzen,  welche  ihm  in  Manns- 
kleidem  nachfolgt  and  ihn  nach  vielen  Verwickelungen  wieder 
gewinnt.  Das  Stück  niusste  auf  den  besonderen  Wunsch 
Christinens  nui  7.  November  wiederholt  werden  und  (lauerte 
volle  e  Stunden;  durch  scenische  Kunststücke,  Verwandlungen 
und  Maschinerien  war  für  die  bunteste  Abwechslung  gesorgt. 
Das  Libiettu  wurde  in  Druck  gelegt  und  den  Zuschauern  in 
die  Hand  gegeben.  (A.  Bussen,  Christine  von  Schweden  in 
llroL    Innsbruck  1SS4.) 

1660  finden  wir  dann  den  deutschen  Prinzipal  Cliristoph 
Blümel  mit  neun  anderen  deutscheu  (Jomi)dianteu  im  Dieuste 


L 


desselben  Enhanoga  Karl  Ferdinand.  Er  bearbeitet  den 
„Juden  von  Venedig"  der  engliaclien  Comüdianten,  aber  audi 
die  üebersetzung,  welche  ein  Mitglied  des  tiralischen  Adels- 
gescblecbtes  deren  von  Kunigl  bereits  früher  von  einem 
itilieDischen  Drama  des  Ciuognini  veranstaltet  hatte.  Nach 
dem  Tode  des  BrzherBogs  Karl  Ferdinand  (lti62  t)  finden 
wir  die  „Innspruggi sehen  Hofconiüdianten'^  in  Laihach;  hier 
öder  noch  in  Tirol  sind  Kwei  ehemalige  Mitglieder  der  Truppe 
des  englischen  Comüdianten  Jollifuss  zu  ihnen  gestossen, 
Hofiinann  und  Schwarz,  und  neben  romanhaften  Verwicklungen 
wie  im  „verinten  Soldaten"  führen  sie  auch  die  Geschichte 
des  hl,  Eustachius  auf.  1M63  und  1664  spielen  aie  in  Wien 
und  treten  dann  in  den  Dienst  des  Knriiirsten  Karl  Lndwig 
von  der  Ptalz;  aus  „ehemals  Innspruggischen"  werden  die 
karpfälzischen  Schauspieler,  welche  1667  in  Basel,  t6GS  in 
Frankfurt,  EiJln,  Aachen  auftreten.  T674  verauhwinden  die 
letzten  Mitglieder  in  Graz  unseren  Blicken  [Bolte,  f^hakespeare- 
jahrbuch  XXIl  180  ff.). 

Dem  folgenden  Abdruck  des  f^peetilum  humane  vicae 
liegt  das  der  kOnigl,  ütfentlichen  Bibliothek  in  Dre.'iden  ge- 
hürende  Exemplar  zu  Grunde. 

Den  Text  habe  Ich  nur  an  wenig  Stellen  zu  ändern  flir 
nötig  gehalten:  tO,  35  (von  oben)  j^ren  anstatt  j^te;  12,  S  ge» 
ringen  anstatt  getineeä;  13,  23  3"fl  anstatt  S"'a;  21,  35  fat^tn 
anstatt  ^asta;  23,  4  geiren  anstatt  get»;  38,3  fid^  anstatt  fte^ 
41,  7  f.  bcv  gctr  ju  i^ntn  anstatt  bet  ju  i^nen  ^«r;  47,  14  fflu 
fttedm  anstatt  ffitfterden;  51,  35  ffinblic^E  anstatt  f&nbli(t»ea 
Hänög  steht  dnickfehlerhaft  n  anstatt  tn  im  Dativ,  und  da 
diese  Fehler  so  oft  wiederkehren,  habe  ich  auch  dort  die 
starke  Form  eingesetzt,  wo  sie  an  sich  nicht  unbedingt  nötig 
war;  5,  !2  allem ;  5,  36  jtem ;  6, 1 S  altem ;  S,  21  mcintm ;  9,  24 
bem;  15,  i  feinem;  15,  27  meinem;  23,  33  ©tDrern;  24,  34  S^rifti 
lii^em;  2>),  3»  t^rem;  52,  2<l  tneC^em;  52,25  gcrec^tetn;  52,33 
i^rem;  54,  36  letztem;  56,  a  Kielern;  56,21  ©ettäfir (^tigern;  62,21 
jrem.  Umgekehrt  steht  im  Original  die  starke  Form  in  fol- 
genden Fällen  durch  Druckfehler;  ll,7u.  34, »  gutten;  54,24 
ifdfli^en;  62,  1«  ju  ben;  63,  20  beiiien.  Die  Gemination  in 
habe  ich  stillschweigend  in  mnt  oder  mb  aufgelöst,  l<ü  in  Dtinb. 
Die  Interpunktion  rührt  gleichfalls  von  mir  her.    Aber  13,  22 


bngeie&te  Iiätte  ich  (tiach  55,  K)  niuht  iu  bugcüebte  verwandeln 
sollen;  und  ää,  27  ist  j40"l,  5«,  25  [40i>]  einEiisetaen. 

Sprachlich  merke  ich  folgendes  cm:  5,  2  läef^lviflerget^ 
B.  Schmeller  1661,  a,  ]2  b(r  toflen,  pl  die  ftfrtn  Schmeücr 
11308.  10,20  an^Hit:  Schmeller  IS19.  10,27  boS  Crt  ^ 
Ende,  Spitz»;  Schmeller  1151.  tO,2SUerBIaf(n^^ ausschnaufen; 
fehlt  bei  Schmeller.  11,39  fitSnöefmal:  fehlt  bei  Schmeller, 
vgl.  Albertinns,  Ousmann  von  Alfarache  1631  S.  299:  i!t^= 
(itrif^eti  (eben  bic  (S^eintibet  i^ttn  äilinnmi  BodS^itn«  auff,  ju= 
inaltii  wann  biefelbigen  j^ne»  vertoilCiBen  bnb  jufe^en,  ba^  fie 
tircularia  ober  Srau^ma^l  galten,  j^w  Berlrabteft«  biiiib  btpe 
Öefpietoi  unb  Saufe Jd^lueftern  bntju  laben,  12,  25  Iluplien  = 
lid.  Kluppen,  Zwanghoh,  figürlich  Verein  loser  VUgel,  iieder- 
licher  Gesellen ;  Scbmeller  1 1 33b.  1 3, 22  flvo^  Hub  Hrint  ^anjen;. 
Schmeller  I  1134.  14,  22  Statf^niar  =  Kretschmar,  Schmeller 
I  13se:  Wirth.  16,  1  iai  Seget  =  der  Leger,  das  Geleger  hei 
Scbmeller  I  1548:  Weideplatz  mit  Statt.  18,  27  t^fiebifl  = 
rüewig,  ruhig,  behaglich,  lä,  24  Sr<i  ^  Krause,  bei  Albertinua 
s.  Trautmano  a.  a.  0.  58.  22,  34  ^ßroc^iffen  =  Brachsen  oder 
rraehsen;  Schmeller  1344:  Säbel,  Schwert  (verächtlich).  2tJ,l7 
^augatme  ätutt:  das  Wort  finde  ich  noch  in  dem  von  Schiller 
redigierten  Jahrgang  der  Stuttgarter  Nachrichten  Kum  Nutzen 
und  zum  Vergnügen  1781,  Nr.  46,  S.  181.  26,  21  u.  U.  6.  Seft 
oder  aäefligteit  =  Euer  Wolgeboren;  Schmeller  I  774  f.  30,  5 
6iiib(tfteata  ^  riickstilndig,  znriickgebliebea;  Schmeller  1 1137. 
'M,  9  und  45,  18  in  bie  308«  flrfifTwt  =  in  die  letzten  Züge 
lallen;  Schmeller  11  1098.  37,  1  SlAbIcr  =  EHhlerducaten; 
Schmeller  II  4.  39,  13  mcrenb  =  lat.  merenda,  Nachmittags- 
brot;  Tgl.  Albertmus  a.  a.  0.  3U0:  mürend.  42,  12  ^fhibCbottot 
weiss  ich  nicht  sicher  zti  erklitren:  entweder  verüchtlich,  wie 
mau  sagt  Nudldruclcer  flir  Knauser,  oder  von  die  Näd  = 
Dorchfall,  schnelle  Kathrin?  44, 2S  b»  @funbt  oder  @|unb  =  Ge- 
snndheit;  Scbmeller  11 307.  46,  7  fieiit^fli  =  Kerker;  Schmeller 
I  1319.  48,  13  ^ferner  =  Bemer,  Bemer  Pfennig  (240  Bemer 
=  1  Pfiind,  5  Pfund  =  1  (Julden);  SchmeUer  I  279.  48,  29 
aSribt  =  Minnte,  gar  nicht;  Scbmeller  11690.  42,28  bwitam 
=  Krampf;  Schmeller  I  1368. 

Zu  38,1  vgl.  Böhme,  altdentsches  Liederbuch  Nr.  611 
und  die  Parodie  a.  a.  0.  Nr.  61(1,  Lilienkron,  deutsches  Leben 


LH 

im  Volkslied  Nr.  136.  —  41,7  sind  unter  bie  jiuen  die  Zanni  zu 
verstehen,  die  schon  hier  mitspielen.  Im  Personenverzeichnis 
fehlt  der  Bettler  zum  vierten  Werk  der  Barmherzigkeit. 

Sprichwörter:  5,  8;  6,  6;  6,  11;  8,  34  f.;  11,  27;  12,  22  f.; 
21,  25  f.;  22,  24  f.;  26,  12;  35,  6;  49,  13;  48,  2  f.;  59,  2  f.;  59,  26; 
60,  23;  61,  25;  63,  20  f.    Fabeln:  21,  4  f.;  27,  28  f. 

Wien,  im  Manuscript  abgeschlossen  den  26.  Juni  1888; 
im  Satze  beendet  den  10.  Dezember  1888. 

J«  Minor. 


COMCEDI  SPECV- 

LVM  yitj:  hvmanj:, 

€itt  Spiegel  itB  üetifd)- 

Ucben  Sekn^  c^enanbt. 


Vignette. 


©ctTudt  in  bct  gutftUd^cn  Statt 

Snfeprugg,    burd^  Sol^an* 

ncm  ^atoer. 

15  84. 


[Zeile  2,  3,  5,  7,  10  und  das  Wort  „Inssprugg"  in  Zeile  8 
sind  im  Original  roth  gedruckt.] 


[1'']  3"E  i5f"t  Sejer. 

ifiac^bem  ber  ^UK^lcuc^tigift  Jpoc^geborne  Sui:ft  Dnb 
jperr  gecbinanb  Ergöetßog  jii  CeftEtrcicfi,  ^etlog  jue 
Surgunb,  @tof  jue  I^rol  ;c.  linjct  genebigiftet  -öert,  mir 
genebigift  erlaubt  Onnb  Oergunbt,  bi(e  ConKüdi  fo  j^r 
Surft.  3!)rt.  fefift  erbost  cnb  gemacht  in  ben  %iud  jc= 
bringen,  ^ab  ic^  ben  ßefer  (ber  fid)  oiHeii^t,  bafi  biejelbig 
auff  ein  anbere  manier,  o(ä  man  fq  fonft  jemai^en  flflegt, 
geri(f)tet,  cerrounbern  müc^t)  erinneren  rooflen,  bofe  JoIc^eS 
nit  one  jonberen  orjai^en  ber(^e^en,  dB  nembfit^en,  bie= 
inett  man  bem  orbinnri  gebraiiifi  nai^  bie  ßoniebien  inn 
Dil  ProlognB,  Actos,  anb  Soenns  Qußjet^aiCen  Pfleflt.  ift 
niön  baräUE  langer  jeit,  jue  meTc^ec  f^  gesotten,  beb&rfftig, 
barburtfi  bie  f^ut^öm  Dngebultig  onb  inenig  tuft  auffjue= 
merdett  oberfoinmen.  W.]o  l)a6en  ^odigebod^te  Surft.  %ti. 
bife  Comtedi,  fo  f^  Speculnm  vitse  liumaiiffl,  hai  ift:  üin 
Sfiiegel  beS  SDJenft^lit^™  CebenS  genennet,  auff  ain  anbeie 
Dnnb  fotrtie  raeife  jueiamcn  gejagcti,  bamit  ber  jne^orer 
nit  üdain  in  ber  jegigen  oerfötten  ^ett  (auff,  guet^  onnb 
böfe^,  mie  outti  jollit^e  baibe  ton  ®ott  bem  Mmec^tigen 
beto^nt  onb  geftrafft,  anhören,  fonbcr  quc^,  nac^bem  bie 
Maieri  bifer  Councdi  fein  fur^  onb  beiiifii^  auggefürt, 
atleä  befto  beffer  in  bie  gebäc^tnuß  faffen,  ficti  barinnen 
Spicglen  onnb  oin  ©jempet  fein  Ie6en  barburc^  j^erit^ten 
onb  jubelferen  baraufe  nemen  niüge. 


leiit  mit  S^ten  öinönngen  (oHf.  biemeit  id)  oiicii  iDctiet 
Sotter  nD(^  3J!uetet,  meine  @efc^ mifterget^  mir  aucfi  alle 
nit  %oh  afcgangen,  unnb  ic^  otto  oiniget  wiitb  ber  lelfte 
meines  StommenS  Oerlaffen,  miß  ic^  bidi,  Heber  ^lof""^'!'"' 
il§  ben  it^  jeberjett  getrem  befunbeii,  umb  Satfi  fragen, 
)ie  ic§  foOi^eS  angreiffen  mötfite. 

Set  ."potmaifter: 
j»]  ©enebiget  ^etr,  id)  i)ah  all  mein  lebenlang  gehört, 
oS  bet  fo  Btotti  begert,  bem  fe[bigen  (ei)  nerattien,  unnb 
ei  fii$  aineg  gueteit  9iat[|g  ^ett,  bem  fetbigen  eä  mol  tmb 
^dtic^en  öon  ftotten  get)et,  qui^  ine  nit  geretiien  t^uet, 
Kii  a&er  ®.  ®.'  mit  meiner  Sperfon,  Cnb  mit  meinen  06= 
wroen  ontert^enigf tilgen  Sienfteii  genebigflir^  jufriben, 
E|ue  id)  mic^  nit  nieuig  etireioen,  nidte  mir  auc^  iiit^tg 
lebeiä,  bann  baS  ®.  @.  ii^  (mie  ob  ®ott  lüiCl  Unb  o^ne 
^uem  jemelben  big^er  bejc^^^'^")  °-t^  i^%°  °i^>  «'"f  ^-  ®- 
leineö  Bnlcrt^cnigen  Sftat^ö  begeren,  root  unb  mi^tit^  bienen 
änbe,  flnb  foHit^er  mein  SRatb  ®-  @.  ju  oCen  (£|ren  Biinb 
ßWIii^em  Doctgong  gerait^eii  motzte,  'Jlun  itber,  genebiger 
lert,  ift  eä  in  bijet  dertötten  SSJelt  laiber  alfo  beft^affen, 
tag  biejenigcn  onb  juuoraufe  junge  Seitt,  benen  ©ott  Onb 
)a^  @ti[d  in  aQeni,  mag  bie  SDtenft^Lic^e  uubec^a(tung 
mnb  rooQuft  belangt,  atleö  fienueflen  unnb  nottommen^cit 
fettigen  cnb  üejc^ert,  rocnig  beS  ißattertanbS  noä)  ben 
{Ctnainen  nug  onb  molfart  betrachten,  fonbern  gebenden 
tut  ba^in,  niie  ig  jren  $vü(St  fiteren  gueten  muet  ^aben 
mb  inen  (elbft  attain  tiebcn  raüditen.  3)arun[6en,  genebiger 
jerr,  roere  mein  getremcr  rat^  baä  ©.  ®,  fi^  auf  ain 
eitfang  an  atnen  Sürfttid^en  §Df  mb  fnrnemblid)en  an 
l.  &.  Sanbifiirften  $of  begeben  tbeten;  bann  ain  fein 
gng  ift,  mann  ain  §err  jeine  Onfaert^anen  ötib  bie  3?nber= 
^nen  jrEii  §ertn  erfennen  fernen,  borbwrc^  baiber  lieb 
nnb  netttanien  gegen  ainonber  roac^fen.  [3'']  Slber  ba§ 
lüegten  G.  0.  fi^  Rieten,  bog  jli  fiii  tainer  Iei(%tfertigen 
angen  ©efettfc^aft  annemen,  berfelbigen  ficii  ani^  nii^t 
mfiengig  machen,  fonbern  ottoin  frem  §errn  unnb  2onb#= 
ütften  getrerolic^  Bnnb  Reiffig  auffmarten,  tmb  )i(f)  guelet 
5f)rli[f)er  iSefettft^afft  befleiffen. 


[:2"]  ®ev  ^vfl  «ctu« 

\)ü}t  \\d)  QU  mit  imi^BDlgeubeiii  i/ofigefaiig,   jo   biii'di 
Sttgci  unitb  Smuftden  gelungen  Dnb  gef)alten  micbt: 

Laudate  Uomiuum  de  terra,  Druconcs  et  om: 
Abyssi.  Iguiti,  grandü,  nix,  glacies  et  spirJtuB  p 
celürnm,  qnae  facinnt  rerbum  eina.  Mootes  et  om 
collea,  ligna.  fructit'em  et  Dmnea  Cedri.  Beätiae  et  vni- 
ueratt  pecora,  Serpentea  et  vulucreä  peiiuatac.  Reges 
terrae  et  omnea  Populi,  Priueipes  et  omuea  Indices  terrae. 
Innenes  et  Virginea,  Senes  cum  lunioribus,  laadent  Hörnen 
Doraini,  quin  exaltatum,  est  Dornen  eJus  solius.  Alleluix, 
Ällelaiu. 

Muff  Xeutjt^: 

Höbet  ben  §erten  bie  j^t  auff  (Bitten  ici)!,  je  2Balfif(^ 
unb  alle  HefTcn.  gerore,  ^oget,  Schnee  onb  Si^ö,  SBinb 
bei  Ungcmiücrä,  bie  (ein  mort  au&ri^ten.  Serg  D»b 
Sufiel,  fruchtbare  Sdum  Dnb  ^'^b*'^-  X^ier  Onb  atleS 
Siec^,  ©eiDutm  onb  gefliieget  mit  gettii^cn.  3r  Äünige 
nuff  ßrben  unb  alle  holder,  gücften  Onub  aUe  SRti^ter 
oufl  Stbcn.  3""9'i"9  "HKb  ^untfframen,  jftr  Sitten  mit 
ben  jungen,  tobet  ben  3iamen  bei  Ferren,  bann  fein  9tam 
ift  oHuin  cr^ü^et,  Stüetuio,  SlHeluia. 

S^atauff  Dolget  boS  (Sefptfit^  bes  3{ei{^en  Singtinsä 
mit  feinem  Jpofgejiiibt,  unnb  bie  unberioei)mig  beö  [2''] 
SlinfibelS,  barau^  junterden  baS  aiit  jebeT,  juiiorau^  aiti 
Sunget  äßenfc^,  niditS  für  ftc§  felbft,  fonber  mit  rot^  onnb 
ju  oocbetft  ber  ©oiftlicfien,  olä  beneit  oon  ®Dtt  ötl  ge= 
^imnuffen  Bor  anheren  geofjenbaret  roerben,  liaublen  önb 
ft^Iieffen  folle. 

Jüngling: 

ÜKat^bem  mir  Sott  ber  Sltlmäc&tig  önbet  onbern  auff 
bifec  äSeLt  in  meiner  Eilüeenben  ^ungent  guete  gefunbt^ait 
»nnb  fterde  beä  äeibi  Derlitien,  ju  bem  baä  ic^  oon  gnetem 
Stommen  geboren  onnb  nit  aiiieä  geringen  fierlommenS, 
(Seit  unnb  ®uetä  genueg,  barjue  mit  ^etrtit^eii  Sianb, 
Qliieteni,  *IJoI&ften  unb  §eufern  oerfetjen,  foHii^eä  and)  an 
friblic^en  mib  fidiern  orten  onb  rool  üecforgt,  ülfo  bats  ici^  mic^ 
auff  bifet  SBeit  gicidi  omb  nichts  betiimmetn  barff:  So  roai^ 
nicti  aber  ncc^  "'t  jnentidjticffen,  mic  it^  bodi  mein  Siu= 


9«nt  mit  Sö^en  ftintniigen  loHf,  biemeil  ic^  and)  mctier 
Mütter  noc^  äliueter,  meine  @e)i^tDiftetgettl  mir  aiidj  alle 
mit  Soh  oligangen,  onnb  ic^  al\o  dniget  unnb  bEc  Ictfte 
meines  Stammend  DertaRcii,  mill  ttft  bidj,  liekr  ^ofmaiftet:, 
alä  ben  ic^  jebecjeit  getieto  befiinbeii,  omb  Slati]  fragen, 
roie  i(^  foDii^ee  angceiffen  mochte. 

Set  ^giofmaiftei:: 
[:)*]  (äSenebiget  ^ivc,  \c^  Iinb  aü  mein  lebentang  gehört, 
boä  ber  jo  Kaii)  begert,  bcm  felbigen  feq  jerat^en,  tmnb 
ber  fi(^  aine§  gueten  IRat^S  ^ett,  bem  feQpigert  eä  mot  Onb 
glttdtit^Eii  uon  ftatten  ge^et,  anc^  jtte  nit  gereroen  tfiuet, 
iai  a&er  (i£.  @,*  mit  meiner  ^ßecfon,  tmb  mit  meinen  ge' 
treroen  ontert^enigtlic^fit  ©ienften  genebigEIic^  äufriben, 
tE)ue  i(^  mic^  nit  menig  erfreroen,  luäre  mir  auit  nicf|t§ 
lieberä,  bann  baä  ®,  61.  iit  (mie  ob  ®ott  miö  tmb  öb"e 
r^iiem  jemelben  bi^tier  befi^e^en)  an  jego  aui^,  meil  @,  @. 
meinet  untcrt^cnigen  Sllüt^ä  &egeten,  root  onb  nugtic^  bienen 
(iinbe,  linb  fottic^et  mein  Mat^  ®.  ©.  ju  aUen  S^ren  Dunb 
gtüdlic^eni  uoctgang  geratenen  m&c^te.  !)iun  aber,  genebigec 
liert,  ift  es  in  bi(cr  »ertörten  2Be[t  laiber  atfo  be(i$afien, 
baS  biejenigcn  Onb  juuoraufe  junge  Seut,  benen  ©ott  unb 
bo«  ®lü(f  in  allem,  ma^  bie  *Ötenfct|[icl&e  unber^altung 
onnb  mottnft  belangt,  atleö  benüegen  onnb  oollommen^eit 
0 eiligen  onb  beli^ert,  roenig  beS  Satterlanbä  iidi^  ben 
gemainen  nug  mib  motfart  beti:a(^ten,  (onbetn  gebenden 
nur  bo^in,  roie  \\)  jren  ^vncftt  fuereii  gueten  muet  &a6en 
Dub  jnen  (elb)'t  atlain  lieben  motzten.  Ilarumben,  gencbigec 
^err,  roere  mein  getretüer  cat^  bai  ®.  @.  fit^  auf  ain 
jeitlang  an  ainen  gütfltii^eH  Jpof  Dnb  fiirnem&litöen  an 
E.  &.  SanbSfürften  §of  begeben  treten;  bann  ain  fein 
bing  ift,  mann  ain  ,^err  feine  ottbertfiünen  onb  bie  S3nber= 
tränen  jren  §ecm  etlennen  lernen,  borburdi  baiber  lieb 
unnb  ceitrnroen  gegen  ninanber  mac^fen.  [3'']  9(6er  baä 
miie^ten  (S.  @.  fic^  ^üeten,  ba€  ft)  fidi  lainer  leichtfertigen 
jungen  Oefeßfdiaft  onnemcti,  berfelSigen  fid)  auc^  nic^t 
on^engig  machen,  fonbern  allain  jrem  §ercn  unnb  SanbS^ 
fürften  getrerotirf)  onnb  fleiffig  auffmarten,  onb  jii^  gueter 
gfirtit^er  ©efeHfdiafft  befieiffen. 


Siingting: 
Sieber  ^ofmaifter,  bu  ^aft  mol  ret^t  üoit  bet  fo 
gerebt,  laffe  mir  audf  bein  getwme  mdmiiig  tiicftt  i 
fattett,  fo  roiH  ic^  bocfi  borüber  etlicher  anbeuet  nie 
getreroen  Wiener  rat^  unb  guetbebunden  aud)  anhöret 
3)ann  mau  fogt:  öit  folten  ratzen,  ober  nur  aitier  fdftieffni 
SJero^atbeti,  lieber  StaHmaifter,  inöHcft  mir  bein  mQinunj_ 
auii)  anjaigen,  mie  ic^  meine  fairen  (raeil  bu  mein  begcrev 
alberoit  oernDinmen)  onricötcii  mödile'!' 

Statlmoiftct  antroort: 
QJenebtger  §crr,  eä  ift  ain  Spric^roort: 
Säogei  fingt  fein  gefang.  ^ieroeil  ic^  bann,  inie  @.  ®.  roflP* 
loiffen,  Bon  ^ugent  auff  ain  Äriegfiman  geroefcn,  mir  au^ 
baö  firtegen  {®ott  f|ab  lob)  rool  belommen,  bann  ic^  ®ör 
Dnb  ®uet  batburi^  erlangt:  So  roere  mein  unbert^eniger 
SRolt),  ba^  ®.  ®.  als  oin  frifc^er,  ftcircter,  junger  §ert  fi(5 
üuff  baä  ffiriegäroefen  begeben  fetten,  barjue  S,  @.  mit 
allem  bem,  fo  aincm  Hriegfen''"'  Donnöten,  Don  @ott  ober^ 
ftiffig  begabt  onb  oerfe^eti,  bann  ba  (ain  mangel,  nieber 
an  gelt,  au  ber  5ßerfon,  nodi  onbern  [4"]  quolitcten  öer' 
^anben,  fo  (e^en  ffi.  ®.  out^  in  inaä  anfe^en  jefeiget  jeit 
bie  firiegäleutfi,  bie  ba  etroaä  oerfucc^t,  fein  nnb  loie  fl) 
»or  anbern  ^erfijr  gebogen  merben,  oin  Stiegfenian  lan 
aui$  feinem  Vetren  onb  ißattertanb  oi(  nu^  fffiaffen. 
Dann  ®.  ®.  rool  j^uero^ten,  baä  bei)  bifen  jmmermerenben 
ftriegen  Oit  fi'riegSleut  ctfc^Iagen  merben,  annb  fonft  burt^ 
manic[)erlQt)  weg  umfilommen,  onb  müeffen  bie  Stiegfefierrn 
Dnb  sDberften  anbcre  an  berfef&cn  ftnt  ftaben,  bie  mon  suer« 
fjaltung  Sonb  tinb  Seut  bebürfftig  ift.  So  ift  aucft  baä  &rieg#= 
itiefen  bais  lufligfl  leben  auff  bifet  SSett,  bann  ain  ftriegä' 
mann  Ijat  guete  ©cfellfi^offt,  offen  onb  Xrinrfen  odH  aiijT, 
®elt  ünb  @uet,  auti)  roa§  fein  ^er^  begert,  betommt  et 
genueg  mib  nberftüffig,  annb  id}  mai%  rool,  mann  ®.  f 
nur  atnmat  ainen  anfang  machen,  baä  fi)  nit  leicbtHJ 
ober  fo  batb  mefir  aufefe^cn  mürben. 

Snugling: 
^d)  innrbE  gleich  jtr  mit  Sroren  rÄtben,  Dnb 


ein  jebet  guet  in  (einem  Sinn;  i^  muefi  meinen  Secretori 
üut^  fragen.    Sieber  Secretari,  mai  fagfl  bu  barjue? 

Seccetati  antroort: 
®enebiger  ^etr,  ©.  ®.  foDen  toiffen,  basi  betfeibeii 
\d)  fo  long  mir  ®ott  bie  genab  Dnb  baS  leben  öerteit^t, 
gettemli^  unnb  geborfamlid^  bienen  luiQ,  aber  in  ^rieg 
lan  g.  ®.  ic^  nit  ratzen,  bann  roaä  taotten  fic^  S.  @. 
jeilien,  lueil  Ig  bn^eimen  in  gueter  rt)ue  fein,  jue  (Jfien 
[4"]  onnb  Irinnen,  auc^  maS  jr  ^er|  begett,  gniieg  f)aben, 
baä  tu  iottic^eä  erft  mit  groffec  gefaöt  im  ffirieg  fuei^en 
tnolten;  roöflen  jg  eä  nber  t^uen,  fo  nimb  i<^  ben  net^ften 
Urtaub,  lianti  in  S'rieg  lomb  ii^  nit,  bin  beffen  nit  ge= 
mont,  \ä)käii  m\ä)  ainet  truntb  Bnb  lamb,  fo  tan  ic§ 
nimmer  jditeiben.  ^aut  mir  oinen:  ain  Si^rammen  in  topff, 
fo  roirb  icfi  boK  Unnb  bin  auc^  nit^tS  meftt  inertt),  roaS 
folt  id)  bann  im  ftrieg  t^iien,  boä  ^utffet  fan  ic&  nit 
fi^mecfen,  mann  ii$  batiaimen  biti,  (an  ic^  nit  leQben,  mann 
man  jue  ber  Xartfc^en  |(^euft,  toa^  roirbt  mir  bann  im 
Äxieg  gefc^e^en,  bo  man  mit  groffen  ©tucten  ombge^et,  fo 
tiob  iä;  audi  von  ettic^en  meinen  gefeUen  geburt,  maä  eä 
für  ain  gefärtic^eö  3)ing  omb  iai  S'riegen  fei),  baä  jme 
Dfft  ainer  bermaffen  föri^tet,  baä  er  (maife  nit  raaS)  tfiuet. 
9tain,  nain,  genebiger  ^err,  in  Strteg  Eomme  i(§  nit,  Dnb 
^abenä  @.  @.  mir  nur  nit  für  äöel.  Slber  baä  niott  @.  @. 
id)  mol  dlot^en,  nadibem  1£.  @.  jung,  gefunbt  »nb  ftarcf, 
aui$  lütii^,  iai  (£.  &.  auff  ain  ^ar  ober  jinai)  aufijugen 
ftembbe  ßanb  burdiraifen,  Dnb  Betfeiben  ort  Dnb  fitten 
erfennen  lenieten,  mann  bann  6.  @.  roiberumben  ^aimb  ober 
fonft  Dnbet  bie  £eut  fommen,  \d  tiinben  fi)  aucb  etroaä 
Don  ber  fachen  rcben,  bann  roet  Dtl  fic^t,  ber  erfart  DU, 
mad£|t  ficö  mit  oil  beuten  betannt,  «nb  fon  jme  in  feinem 
atter  aucti  jn  nug  fommen,  ba^  er  fiifi  in  aind  onb  anbecs 
befto  beffer  fc^iifen  mag. 

Ser  3üngling  fDric^t: 
[5']    ^1^   mue^   gteidi   lotsen,    baö   ii^   ain   fo   froibigen 
Sienet  an  bir  bab,  bu  barffft  iiit  forgen,  weit  bu  ain  fo 
roaibtii^er   (Sefeü   bift,   boS   ic^    bi^b   mit   mir   inn  Sirieg 


I 


l_     " 


nemen  iiiirbt,  unb  handt  mit^,  ber  beftiiliiB  beiiiet  9leb 
fei)  beffer,  bann  ber  anfang,  i^  roolt  bennot^t  aut^  geem 
meinet  ^aiiöniaifterö  mainuits  Bctnemcii. 

3)er  ^au-femaiitcr  fagt: 
läencbiger   $etr,    id)   ^nf>   gehört,    ongeftagter   foll*'  -' 
taixKt  fii^  mit  reben  eiitmif^cn,   ob   mic^   gteic^  iDDt  baS 
({^roeigen  ^art  anlommet,  mann  ober  E.  @.  meinet  am= 
fettigen   iitoinung   begeren,   miH   ii^  bie(c(bige  Dntertfienig 
Dnb  ge^orfamlic^  oerraetbeu. 

Set  güngling: 

SBotan   fo  fag   feEt,   bann  man  raill  fagen,   boö   ' 

geringem  Seuten  aaä)  manidiet  guter  rott)  jcfünben,  bar= 

umben  fe^  ofine  oHe  fortfit,  Onnb  9leb  nur  bafiffer  tjcrauß. 

®cr  ^aufimaifter: 
■■Jinn  rootan,  genebiger  ^err,  fo  tüiü  i(^  in  Siamen 
iSotteö  fortforen.  3i^  ^ab  bet)  einem  gleichen  gefiürt.  roa^ 
but(^  ben  ^lofmaifter.  StoIImaifler  tmb  öotOHB  burd)  ben 
©eetctori  oor  mein  gerebt  roorben,  (o  raiffen  aber  ®.  ®. 
DorEiin  njol,  baS  i(^  mitfi  ouff  ber  gleichen  (acften  niifttä 
oerftetie,  nirfit  bar«ni6en  ba^  itf)  mir  förcfit  tnic  ber  Se-- 
crctari,  (onber  nüain  meinein  beuctfinen  21mbt  Onb  bet 
^anfiroictttc^offt  Qu^geioort,  barumfie  [5'']  iä)  befiomeniger 
bauen  ißeben  fon,  bteraeil  ober  S.  @.  felbft  loiRen,  bal  flj 
oin  ainiger  be?  91amen3  onb  Stommenä,  auc!&  gelt  cnb 
guetä  genueg,  (o  roece  mein  SRotb,  S.  ®.  bliben  bofiaimb 
Bnb  lieffen  ombfeben,  ob  ain  (ii)öne§,  junget,  tinufetic^eS 
griirtilein,  ©.  ®.  flanbt  onb  ^erfommen  gemöfe  Pnb  oon 
ainem  Scucötboren  ©eit^Ierfit  ^ertommeube,  oerbanben  rott, 
bie  nit  tii(  irni  Stetten  cnb  an  .fiüfen  erjogen,  \o  ben  oHen 
Sir(^roet)^en,  ^oi^jeiten  »nb  ^nndeien  (ein  roöHen,  onb 
Ber^eqroten  fic^  mit  ;r,  barmit  \X}  juertjoltung  jreS  dtamenS 
Dnb  etammeng  ^anntic^e  @rben  Dberfommen,  bann  fotte 
@.  ffi.  alfo  in  jcer  jungent  one  Srben  afige^n,  b6rffte  S.  @t. 
flleic^  fo  bflib  oiner  ffirben.  ber  ®.  &.  meber  bontf  bii  Sott, 
noc^  gnab  bir  (Sott  nac^faget,  fonbei  fic^  Ditmrfir  jttitor 
oaf  ffi.  ®.  toi  gefrerob  bat,  barmit  ®r  nur  ju  ben  fc^önen 


fd)6iten  ©iietern  miiib  Sfieid)tHiiib  fomnien  aibitfk,  eä  fan 
ainet  bufiaiment  and)  vool  ttmai  fernen,  bmiii  ei  leinb 
bereu  äeut  genueg  cer^anben,  bie  l'onft  nic^tä  ju|(^affen 
Öaben  Q(ä  8^e(^et  fit)teiben,  barinnen  man  oUetla^  Sonb 
tinnb  äoWet,  ort  onnb  fitten  6ef(^riben  fiinbt,  aaä)  bie 
äanb^Dibn untren,  barinnen  fänben  (S-  @.  fii^  auc^  eituftigen 
Dnnb  etronä  lernen,  batiue  roeit  ffi.  ®.  one  boä  öit  Siienec 
jeftatten  pflegen,  m6d)ten  @.  ®.  fottfiE  oon  atterlai)  SRa= 
Honen,  bie  getrero,  ©rbat  onb  eine»  äintb liefen  StlterS, 
onnemen,  feeq  nieltli^en  fg  fotc^eä  311«!  t^ait  gleich  (0 
iBot  erfaren  Onb  erfragen  tünben,  barburdi  bann  @.  ®. 
öil  uncoften,  bcr  ?onft  D&er  [6  °]  anbere  facfien,  mie  oor 
mir  gemetbt,  auffge^en  rourbe,  Der^üetet  tan  merben. 

35er  Jüngling  fngt  ju  (einem  ^ofmoificr: 
Sieber  ^ofmaiftet,  lüoä  ge^et  ha  für  ain  feinet  alter 
Sßann  ba^er? 

Set  öofmaiftet: 
©enebiger  |ietr,  ic^  Ijalt  i^n  für  ain  Stinfibel. 

Ser  Süigling: 
Waä  ift  bann  ain  aiinfibel? 

Slet  ^ofmoifter  antinort: 
ain  linfibel  ifi,  ber  fii^  bei  iSJelt  entft^let^t  unnb 
in  ben  aSilbnuffen  mont,  in  feiner  ^eü  ober  ^ütlein  mit 
feinem  gebett  ®ott  bem  Mmet^tigen  jag  ünnb  9tacE|t  bienet, 
benen  aucft  burrfi  bie  :pimmlifii)en  ^nfluen^en  oif  uetbotgne 
fadfen  geoffenbart  merben. 

3n   bem   lompt   ber   Sinfibet,   fpritfit   bem  3üitg  = 
ling  jue : 
Sriieg  bic^  @[>tt,  liebet  Jüngling. 

©er  Sungtiug: 
3:and  eucfe  Sott,   lieber  alter  3Jatter,   toie   tombt   fr 
nlfo  onuerte|)en§  tinb  Dnbetanntet  it)ei§  juc  mir,  raoö  ift 
enier  bcgeren? 


3;er  Einiibel: 
[G^]  3)ie  erfüll  meinet  ^ciEommen^  ift  nii^tä  anberä, 
bienieit  icli  aufe  §imtnH(cöet  Eingebung  mai%  baö  betn 
fütnenien  guet  Onb  auffrec^t,  onb  bii^  nit  entfcfttieffen  tanft, 
ronS  bu  für  nin  iceg  bciit  leben  mit  e^ren  binjubringen 
für  biiö  nemen  foHcft,  io  roolt  id)  bir  gern  am  gitete  lebr 
onb  rat^,  ba  bu  anberft  biejflben  an  mic^  begeift,  mit^ 
t^ailen. 

giinsling- 
2kbex  Sgattcr,   icf|   tfiue   mitft   gegen   ßucfi    gor   caft 
beboncten,   roie   fi'inbt  jt  ober  raiffen,   iDCS   meine  onligen 
fein,  bietneil  rott  Dnjer  lebenlang  ainonber  nie  gefetjen? 

ßinjibet: 
Üieber  ©o^n,  bu  (o(t  loiffen,  bai  ün8,  bte  mir  onä 
ber  SGJett  entidilogen  nnnb  alfo  öon  betfefben  abgefftnbert 
in  ber  SBilbnuS  roo^nen,  ®ott  bem  SlUmecöttgen  bienen, 
oon  feinen  ®6ltli(6en  genoben  oil  gefiaimbnuf)en  geoffen^ 
bart  raerben,  batbutc^  wir  fampt  onfewc  Ie£)t  ber  ^ett 
ju^ilft  lommett,  fq  DnbertBcilen  Pnb  bni  |)inimetreitö 
®otte8  mehren  fünben. 

Süngling: 
So  idi  nun,  lieber  Satter,  Dermertfe,  baS  jr  mit 
foüidieii  genoben,  barab  ittf  nit  äioc^fel,  uon  ®ott  bem 
aUmcc^tigen  begabt,  fo  roctb  jr_mir  ju  meinem  SJot^aben 
oucd  mol  vollen  tünben,  anb  TotÜ  EucE)  nit  oertiotten: 
3io^bem  icft  on  ^eut  ninen  meittcn  nicg  getaift,  unnb  mi(^ 
berjelfaig  gleich  an  bifeä  ort  getragen,  ba  \ä)  meine  [7"] 
9tofi  füetetii  nnub  oerbialen  loffe;  bin  id)  mit  meinen 
Wienern,  bife  Slrt  onnb  gelegentioit  jubefiditigen,  ain  raenig 
fpa^ieren  gangen,  cnnb  mit  j^nen,  ffiie  icti  etmoii  meine 
junge  tig  lool  anlegen  möt^t,  oertremltc^  getebt,  borouff 
mir  mein  ^ofmoifter  getat^en,  ii^  jolt  midi  an  meines 
Sanbfefürften  ^of  begeben,  mit  oermetbung,  mie  ein  fein 
bing  ti  fe^,  ba^  oin  ^err  feine  lSnbertt|anen  Dnnb  bie< 
felbige  j^ren  §errn  etlennen  (enten,  neben  onbern  gueten 
ie^m  me^r,  bie  mir  bann  nit  übel  gefallen. 


I 
I 


3tinfibcl: 
Siieber  So^ii,  idqö  bir  bein  §afmaifler  getal^eit,  ift 
iDOl  nit  ain  b&fer  tueg,  laie  tc£)  bann  audi  (olt^en  ratt), 
IDO  man  bEmfelben  beftenbigtlic^  nadiDDtgen  fon.  nit  unrecht 
ftciffeii  t|ue,  afiet  eä  (einb  bacne&en  uil  cet^itiberungen 
Ueröanben,  bie  an  ben  Sürftüt^en  ;p6fen  e^enbcr  jum 
böfen  at%  jue  bem  giieten  anfiiern,  bann  bielDcil  bu  oon 
©Ott  mit  Meit^tumb  an  gett  onb  güeteni  genuegfom,  ja 
obetflüffig  begobt,  roütbESt  bu  nnangefoi^ten  nit  bleiben 
tinben,  onb  bejorge  hu  (et)eft  ntufi  ju  jung  fcHic^eii  an= 
fet^tungen  roibctflanbt  jut^uen,  bann  an  Jodiden  §üf«n 
man  allerlai)  gefinb,  guetä  onnb  böfeS,  ftoi^en  onb  nibern 
©tonbtö  finbt,  ba  fein  ©piler  Detbnnben,  bie  nichts  anherä 
tfiuen,  aU  tag  onb  T\a(i)t  bem  Sptlen  auferaarttjen,  bie 
iDurben  nit  Onbedaffeit  an  biifi  üuie|en  önnb  ffim  ©pilen 
juuerurfat^en,  bit  aurfi  juuetftei)n  geben,  bu  feneft  nur 
afloin  oin  ninigei  [7")  beineS  SiomenS,  ^abeft  roeber  SBeib 
nod)  Einb,  äieic^tumb  onb  gelt^  genueg,  tDtm  bu  eä  bann 
fparen  roöHeft?  tünbeft  mit  Spilen  bein  furgmeil  ^oben; 
onb  wann  bu  eä  aljo  nit  tt)iien  raitbefl  möCen.  louube 
ainec  fagen :  bu  Jeqejt  ain  Stimplct,  bec  onbet :  bu  (etieft 
fain  ^Dfmon,  ber  bdtt:  bu  (e^eft  oin  @vort)afen,  onb 
jegeten  oljo  nit  oon  bir,  bifj  fi)  bii^  in  bnS  ©pilen  brieten. 
aSag  oolget  aber  auß  bem  Spilen?  anberä  niiitö  oIS 
fluec^en  onb  ©olteßlefterung,  bann  mo  man  perfpill,  ba 
wirbt  man  onmillig  onb  jornig,  onb  fon  fo  gor  ®otteä 
^egligen  Senbeu  unb  SBunüen  nit  oetfcöont  roerben.  33Qr= 
jue  feinb  jbt  oi(  an  ben  §6jen,  bie  baä  jrtg  i)ertl)an  t)aben, 
bie  rourben  M  ju  bir  gefeßen.  birf)  loben,  bie  bebten 
njDit  geben,  ^tueberjdiafft  mit  bir  matten,  bic^  barnacfi 
omb  ®e(tanlel)en  onfpre{6en  onb  @j:empe[  fürracrffen:  ber 
onb  bifer  liabe  auif  anbetn  ©efeffen  onb  atmen  ©i^lutfem 
ge^olffen,  t^ueft  bu  e8  nit,  fo  bift  bu  ein  farget  fitg,  trab 
te|en  bir  mit  anbern  ^(^mebtidien  3!amcn  betmafjen  jue, 
baä  bu  S^ren  balben  etmaS  t^uen  mueft  imb  ^ernac^  gleiii) 
fo  menig  als  bie  anbern  beja^tt  merben.  ^um  britten: 
fo  finbt  man  auf^  guete  Qtüfbriie'bix,  bie  tag  onb  natfit 
im  Sueber  tigen,  bie  jeit  nur  mit  ißandetieten,  treffen 
onnb  fauffen  Einbringen,  (offen  onbcr  jfinen  ftrön^elmal 


I 


fjerumbge^en,  nnnb  t^uctiS  atfo  aflaiii  oiiff  ben  Jpetrea 
anlegen,  ain  $erv  niueg  baniadi  {^  (alä  tnann  fi)  baS  jrig 
in  jren  3)icnften  eingepiiefl)  in  anbei  racg  mit  gnoben  bt= 
tenden,  bo^  boc^  ain  ^ert,  [8"]  ia6  er  follit^eä  uimot= 
roenbig^  uettE)ucn  Dnnh  oerlt^menben  bemalen  foKe,  nit 
fc^ulbig  ift,  SBonn  bann  be\}  fottic^em  5JJancfEiiecen, 
ftian^etmälen  ainec,  \o  aine§  guelcn  Dermüegene,  nit 
beffer  Iractiert  ü(ä  bet  aine§  gccingen,  fait  et  j^nen 
o6ermotä  nit  «(^t  Üjuen.  SÜSilft  bu  bi(^  bann  an  fq  fören 
Cnb  Sleii^lic^  aufgeben  laffen,  fo  roitbt  btr,  ob  bu  gleich 
nod}  i'o  9icicf)  mereft,  bein  Seit  onb  @uct  aiic^  nit  lang 
üeden.  3"i'  oiert™:  fo  fein  avdt  ber  jungen  ^ifftEut 
nit  menig,  \o  ber  §uerereij  onb  ongebiirlic^en  iSiieHerel) 
meEjr  aU  jrent  bienft  aufeioarten,  bie  gon^e  9ia^t  me  bie 
roietetibe  Jpunb  auff  ber  ©äffen  »mblauffen,  Bor  loellii^en 
ajiäj  bie  e^rtictien  jiimdfraiKen  onb  SÖiablein,  fo  Don  jren 
lierrfc^nfften  au|gefi%t(ft  mcrben,  nit  fieser  fein  fi'inben, 
öert^uen  ba§  juig  nur  mit  Unnii^en  Üeuten,  uberfüftigen 
mit  jren  gueten  roorten  onnb  uerf)aiffnngen  bie  armen 
jungen  lOTäbletn,  bife  fij  fi)  ju  jrcni  raiÖEn  bringen,  I)erna^ 
aber  mann  flj  jren  roiflen  nertti^tet,  [)aften  ft)  j^nen  baS 
roenigifl,  mib  müeffen  bie  gueten  SHÄblein  ben  f()Ott  jum 
fffiaben  ^oben.  SJor  foßi(5eii  leit^tfertigen  .'pofjunifem  onb 
®affentrettern  mürbefl  bu  aii(^  wenig  fidier  fein,  6i%  (tj 
birfi  in  jr  ©ejeHfi^afft  unb  in  bie  tlnflpen  öröcfeten,  toit 
bann  beren  tmtugenben  an  ben  ^öfen  no(^  nit  nief)r  feinb, 
barben  ainer  manif^e^  mal  feiiteß  (ebenö  nit  fidier  fein 
fan,  wdre  aui^  ömb  ben  Icib  nit  fo  naft  jetfiuen,  ba  ntt 
barneben  bie  ©eet  gtEi(^6falö  in  gefafic  tdme.  (£8  ift  bar« 
omben  aber  nit  alltS  ^ofgefinbt  ntfo,  bann  man  bar-tS"] 
unber  iddI  oui^  finbet,  bie  fic^  nder  ®otteäfori^t  onnb 
tugent  befleiffen,  jrcm  ^lerren  getrero  onnb  fleiffig  ouff  ben 
bienft  ttiarten,  fottirfic  fotten  bie  jungen  §ofleut  biHi(^en 
E&ren,  fict)  jn  jönen  gefeflen,  für  jre  3iÄtter  Rotten,  »nb 
uon  jljnen  ain  Sfempel  nemben. 

Jiiingling: 
C'ieber  alter  hattet,  id)  t^ue  midi  gegen  Sud)   be> 
banden,  baö  jr  mir  liai  4"^!^^!^"  f°  ^"^  ninen,  al9  bot 


Diibcten  meg  jiiuerftetjn  ge6en,  boiiieber  tan  id)  Etii^  ober 
aaä)  iiit  üeibalten,  Ivaä  mir  mein  StanmaiCter  geratlien, 
aii  nenibtic^en,  baS  \d)  miift  Quff  boö  fttiegeii  begeben 
[olle,  mit  Derinelbung  boä  man  je^igcr  ^tit  bei  Sriegeleut, 
bieroeit  juer  bclj  bijem  immeimerenbcn  ftriegen  oil  omb= 
(ommen,  juer^oltung  Sanb  ünb  Seuten  maiflen  bebütfftig, 
aud^  in  mae^  anje^en  onnb  dteic^tumb  ainet  barbuK^ 
fommen  mag,  Dnb  mad  jme  ainer  für  guet  leben  im  ^eg 
ft^affen  tan. 

ainfibel: 
Siebei  ©otin,  wai  bai  Kriegen  anlangt.  Tan  ic&  bii, 
toeil  bie  &rieg€jiiif|t  be^  bifen  onfem  jeiten  gar  in  abfad 
fommen  nnb  mifebrancfit  roitbt,  ntt  bejinben,  luic  bir  mochte 
barjue  geratt]en  (Derben,  bann  eS  löiber  je^o  barjue  lommen, 
ba9  ain  ieber  Oberfter  tinnb  ^aubtman  mtQ  ^oc^beriiembt 
Onnb  nngefe^en  fein,  mibetfteben  fic^  groffer  ämbter,  fagen 
Dil  uon  j^ren  Sfitterli^cn  iCugenten,  groffem  ©eft^lci^t 
Onnb  ^erforamen,  anc^  [9"]  gtoffen  Meit^tnmbcn  an  Sanb, 
Beut  onb  @uel,  nemen  fii^  gtoffer  fflelolbungen  an,  be= 
bencfen  alfo  nnr  jtiren  unb  ntt  ben  gemainen  9£u^,  t^nen 
aud)  anbere  ju  jallitfiem  beficbem  unnb  gedet  auff  foQic^e 
bngeücbte  grofe  uraib  tiain  §anfen  j^rer  Söefotbung  l)albec 
me£|r  auff,  bann  ber  gan^  Qua,  be^  gellen  ^anffen  mit 
©ig  erobern  onb  erlangen  mödite,  boä  beliftiiftt  aber  au6 
tainer  oiibern  Driocften,  ali  buri|  groffe  Sütbitt  tnnb  gnnft 
groffer  §errn,  roeQic^e  jbre  örüeber,  Satter,  5reunb  Dnb 
©dirooger,  roic  man  (^  ani^  nennen  mag,  grog  onb  tlain 
^onfen  ^eifitjie^en,  imb  bie|ctben  öor  anbern  befürbert 
mtieffeu  merben,  bn  tnitt  al|;i)ann  nin  jeber  atn  $aubt= 
manfi^afft  unb  ^eatld)  ^abeii,  Seutenambt  enb  e^nbrid) 
fein,  bie  boc^  jr  iebeulang  in  firiegäleuffen  nie  geiibt  noii^ 
gebraudit  morben  feinb.  Sßnb  wonn  man  jl)  in  bie  ÄriegS= 
rät^e  folle  nemen,  bn  man  Don  ftriegägebreiK^  ^anbten 
onnb  reben  tE)uet,  haran  oinem  ßernt  Sanb  onb  Üeut, 
andf  aö  fein  molfart  gelegen,  fo  tinben  jtc  ©ulbcne  fetten, 
barinnen  boö  anfe£)en  Bnb  bie  Cernunfft  ftetfen  (oQe,  (ain 
wort,  nocb  boö  roenigifle,  roaö  fidi  in  fold^en  roic^tigen 
fadien  gebibrn  loill,  antnort  geben  ober  boc^  mit  ^{ilflif^ent 
9tat^    eifi^einen,   lernen   au^   anberft  nit^tS,   aßatn  Qtotl 


fdienben,  feftetn,  freffen  uiib  (ouffen,  Jpilen  cnb  ^uerere^ 
treiben,  benj()emgen,  ben  iimn  bei(^i§en  (oHe,  ba§  itig 
fiel(fen  mit  geiuatt  ncmen,  Srarocn  onb  ^undfraiDeit  fiftenben, 
arme  teilt  betriieben,  Diib  JetfUif^en  bie  onioibetbringlit^e 
jeit  Dm=[9'']fi]nft  Bnb  cergebenä  Deiäecen,  barburc^  bann 
Qucfi  Ecfennt  tinb  augenicfieinlii^  befunben  roitbt,  baS  belj 
fott^en  Dnfieli^icften  §Qubt  onnb  ffriegöleuten  §Bubl  Bnb 
SSelbfc^tat^ten  oeclDten,  Soiib  Dnnb  Beut  juboben  gangen, 
merrfiidicr  nat^t^fi'I  '^"^  tnluiberbringtii^er  fi^oben  em- 
pfangcn  roorben.  So  (ompt  aui^  aufe  maniii^en  Üanben 
Dnb  Siationen  ain  ^oid  jafamen  tmb  ffetten  ficft  aU  wären 
Sri  gejc^irft  nnb  geiiebt  in  Kriegen  Bnö  wollen  jebetmQti 
fceffen,  roie  mnn  fij  nennet  bie  Öilenbeiffcr  ober  3eber* 
^anfen,  nnb  feinb  boc^  junge  Stnectit,  änoUadfi  ^unrfern, 
bie  beg  ^ornifc^  nit  geroo^nt  feinb,  mit  Eoiner  fiartm 
arbott  nie  betaben  geroefen,  bcö  SriegämelEnä  nie  erfareO, 
benfetbigen  i(l  jr  öer|,  n>ie  ju  gefielt  onb  ji^reijen  av%' 
roeifet,  mit  @DttSte|tern  Idietten  Unb  flnec^en,  frejfen  nnb 
fauffen,  meHicfie  au^  nit  anbcrft  ratffen,  bann  e^i  (olle  anff 
biefe  raeig  alles  bamit  au^igeiic^t  f?in  unb  Eiaben  in  jrem 
finn  atjo  beji^loffen,  e^  ge^e  in  Kriegen  atfo  jue,  roie  auff 
ben  Sitc^ltei^en  ober  in  ben  Sratfc^mar  cnb  in  ben 
3Bicrtfieu(eni ;  auff  bergleic^en  ®eleßen  ift  roenig  Hoffnung 
ober  troft  in  Eriegäleufften  julegen,  et!  feqe  bann  baS  fq 
in  6ef)ere  i'ibung  nnb  erfanmg  tommen.  fflJeHiiier  ober 
oinen  teilten  SriegSmann  abgeben  miH.  ber  foße  fein  öon 
anfang  anfo^en,  lernen  äße  Stiegidmbtet  juuerfuei^en,  onnb 
fii^  beren  taine^,  roie  gering  eä  ift,  mit  niditen  iii)imen, 
aU  nembtit^en  Don  einem  jungen  anju^eben,  benen  bann 
baä  Kriegen  onnb  bie  Irommel  [10  "j  ain  iieblii^S  ©pil 
in  o^uen  ift,  öolgent  einen  ^larfenfcöügen,  ©oppelfölber, 
gurier,  iffiaibel,  SBetbroaibel,  üeutenombt,  genbric^,  ^auM» 
Oberflen  Seutenambt  abzugeben,  big  er  gar  ^a  ainem 
Oberften  roirbt,  one  roaS  aucö  bie  anbern  Sitiegädmbter, 
als  Sc^ulttiail.  SJac^tmaiftcr,  Ouürtiemwiftcr,  3fuginaifter, 
^ißrofofi,  ^rouiantmaifter  Dnb  bergleic^en  fein  mögen.  )£[(§= 
bann  fön  er  als  oin  erfarnet,  öerfuet^ter  Kriegäman,  ha 
flinei  inn  feinem  KrtegSambt  oinen  ^liegSfieTm  betrüegen 
Bnb  nit,  roie  fii^  gebürt,  oecfiatten  rourbc,  bemfefbigeit  ;««■ 


I 


15 

(preisen  anb  leiiiem  Jpeiin,  aud)  Saiib  ottb  Seut  oil  nu^ 
fc^Qffen,  Sierocil  bonn  bie  farfieu  bei)  bifer  SBcIt,  ba§ 
SiiegäHiefen  fo  1üd(  a(§  onbecE  iprofelfionen  Selangenb, 
bermaffcn  beldiaffeit,  baS  batinncn  anber^  nicfitS  all  lautete 
fligennütlifltait,  ergetli^ö  (eben  mib  barbeq  groffe  gcfafir 
Icibä  Dnb  lebenS,  ourö  geroiffeni  fiat&en,  ber  läeeten  feiig» 
tait  Derluft  ju  befinben,  (o  tan  ic^  bir,  (iefier  Jüngling, 
bieroeÜ  bu  notfe  in  beiner  bliicitben  jugent,  ftarcf  bnb  ge» 
funbt,  barjue  mit  9{ei^tumti  boii  @ott  begabt,  au<^  baä> 
bu  bell  gtoffen  gejo^rligraiten  onnb  etgernuffen  nit  ent^ 
rinnen,  oitroeniger  biefelbigeu  ecleiben  »nb  oöerftefien  roirft 
(ünben,  mit  nickten  ratzen,  baS  bu  bic^  in  ben  Sricg  be- 
geben (olleft. 

Sil  "8^*119: 
Siebet  alter,  bieraeil  bu  f»  ttol  Oon  ben  fachen  teben 
tanft,  fo  roürft  bu  geroiS  aiidi  ein  STiegltnan  geroefen  fein. 

[10'']  Stinfibel: 

5fo,  mein  tie&ei:  ©on,  id)  ^ab  folcfieS  alleö  root  tiEr= 
fuei^t  Dnb  etfaten,  bierocit  iifi  aber  befunben,  ba3  foin 
jt^iroetet  otben  auff  bijet  SBelt,  bann  ain  Stiegämann  je 
fein,  mit  gueteni  geroiffen  ^ob  i(5  mir  fitgenommen,  atn 
Slinfiblifcti  leben  an  mic^  junemen,  roie  ic^  bann,  fo  lang 
idi  bartnnen  bin,  erfaren,  baö  eä  mirff  Dil  feit^ter  atä  ba§ 
äriegen  anlommen. 

5iinigling: 

2Bie  tan  baö  fein,  muefe  bot^  ain  Stinfibel,  toie  iifi 
Don  meinem  ^ofmaifter  oeiftanbeii,  abgefonbert  Don  ben 
Seuten,  nur  odoin  in  ber  SBilbnu^  onb  Dnber  ben  mitben 
Xfiieren  fifen,  fic^  ber  aSurgcIn  onb  beä  SBaffer^  betielffen, 
ein  fiiiegSman  aber  ber  ift  5ret),  f)Qt  onb  betompt,  roie  iä) 
fiöc,  effen  «nb  trinrfen  Dolauff,  Seit  onb  guetä  genueg, 
Qui^  roag  fein  Iier§  begert. 

Stinfibeli 

!Dfein  lieber  Sc^n,  ba  Itiiieft  bn  roeit  fifilen,  rebeft 
aut^  gfeii^  barucn,  mie  bn  ain  Srieg§man  btft.  Iiann 
i(^  roitt  bir  faqen,  ain  H'riegäinonn,  ber  oin  gongen  tag 
.in  Siegen  Dnb  Schnee  in  feiner  SRüfhing  jeui^t,   toonn  er 


ins  Sieget  iompt,  1)ai  et  noifi  taiiien  bvucfeii  i|Jla^,  bo  er 
(idi  niber  möi^t  legen;  roill  er  j^nic  bann  am  i)ixeifix 
''Jäalcien,  muefj  er  etft  in  ain  3!)orff  (auffeit,  ben  ^Jiarotn 
jt  §dI^  onnb  'iprctter  nemen,  t^uet^  ainec  nit,  jonbetit 
gcbendt  an  (ein  geioiffen;  bas  er  feinen  ÜUec^ften  beIoi= 
[ll'']bigen  folle,  fo  niuefe  er  auff  bEoffem  naffen  bobett 
Itgen,  ouff  j^n  regen  onnb  fc^neiben  (offen,  bacjue  mann 
bie  Sat^t  an  j^nt  ift,  bie  gaiige  naifit  Dnber  frcqem  ^immel 
in  Stegen  tinnb  ©i^nee  fte^n,  fom^t  er  inn  iai  Seger,  ift 
er  ^uiigerig  onb  burftig,  onb  feinb  bie  $rouiant  noc^  nit 
Der^anbeit,  Diib  ob  fi)  jdion  uerbanben,  ^at  man  Jone  et= 
man  nod)  nit  aiigjalt,  ba  taiiffen  @^  bann  auff  bie  $aurn, 
nemen  jtinen  bnä  jrig,  ronä  äi)  finben  tbuen,  mit  groolt, 
roill  j§me  ainer  barumben  ain  getniffen  nemen,  fo  mueft  et 
junger  tinb  burft  leqben.  3}imbt  man  bann  ain  <statt  ein, 
onnb  roill  ainer  mit  bfinbem  ni(5tö  befornmen,  fo  mue^ 
et  ain  annec  ©efeH  bleiben  onb  ^at  fein  teib  onnb  tebeit 
Dnib  fonft  in  gefat)r  gefegt-  ^imbt  er  ain  gefangnen  tmb 
t^uef  in  iu  &d[^  Sfanfionirn,  (o  befc^mert  er  abermole« 
fein  geroiffen,  loiH  ainer  feinem  Jpaubtman  nit  bur($gef)en, 
cnnb  einen  blinben  9Iamen  t)elffen  machen,  fo  ^at  er  faiit 
gunft  6e^  j^m,  tfiiiet  erä  bann,  fo  ift  baS  geioiffen  mibet' 
umben  tierle|t,  roie  bann  bergleic^cn  fachen  ail  ueibanben, 
ain  ®aifttic&er  Stinfibel  aber  ^at  bennoi^t  feine  ftunb  jum 
effen,  jum  fd&laffen,  jum  belten,  fein  bructne  gebedte  ^lütten, 
bienet  mit  gueter  c^ne  onb  getoiffen  ßlott  bem  SHmec^tigen 
onb  feinet  Seelen  feligtait. 

Set  Jüngling: 
Sieber   hattet,   feg   merd   ic^    loot,    hau    me^r  jum  J 
Kriegen   gehört,   als  mir  mein  SlaUmaifter  fürgeben  f}(ä,  I 
[11'']  onb  mue§  gleid)  lachen,  fo  ic&  baran  gebend,  roie  1 
mein  froibiger  ©ecretari  ben  Sricg  aufegcfiiert  bat. 

gittfibel: 
SßaS  fjat  et  bit  bann  guetö  gcratbenV 

Jiüngüng: 
@t  ^Qt  mit  getatben,  bienieil  ii^  fn  ain  ftatttic^  OckI 


I 


mfigeii  1)ah,  \^  foHe  ain  3«   ober  jidqI)  fremöbe  Snnb 
burc^jie^en,  biefeitiigen  jufe^en  Dnb  ettoag  jueifareti. 

Öinlibel: 
Sieber  Sun,  eS  fift  (it^  nit,  baä  ainer,  ber  lUEÜ 
Onber  ber  frembbe  jeucftt  onb  uil  fit^t,  qui^  dK  lernet, 
über  e§  Berfte^t  fii^  fo  töot  oiiff  bal  hbi  ali  aiiff  bad 
guet,  Onb  ift  groffe  gcfil^rtigtait  borbel),  bann  it^  mit  bir 
Bnber  anbern  SReifen  in  bie  frembbe  Sanb  nur  biB  (£e= 
entfiel  geben :  ^oft  bit  luft  jum  Ijeijfigen  ©rob  jujieöen,  ift 
nit  Dt)n,  baä  bu  liiaä  fc^öneS  bn  äcfc^cii  bann  moS  ift 
frfl&nec§  Qt§  bie  Stett  onb  ort,  ba  bnfer  lieber  ^err  önb 
Seligmot^er  3efuS  S^rifluS  Doit  unfert  loegen  geboren,  in 
oitetlaq  roeg  gemartert,  gecrcugiget  cnb  geftorben  ift,  jit 
befii^tigen.  SDu  fotft  ober  ffiiffen,  baS  fo  offt  ein  @efea= 
fc^afft  mit  einonber  jem^t,  biefel&ig  fetten  gong  löibenimf 
f)Qim6tompt,  fonbcr  etliije  oufi  jnen  bo^inben  bleiben,  one 
»nS  fi)  für  gefobr  Onberroegcn  ju  SBaffcr  Unb  Sanb  bbcr= 
fteljcn  müeffen,  raifft  bu  bann  anbere  ferrn  Sonb,  qI8 
SBetfc^Ianb,  ©panien,  ©ngelonb,  ^ortugoH,  bie  Ifirggci) 
Onb  bergleiifien  buriiraifen,  fo  (anft  [12"]  bu  gleidi  fo 
wenig  o^m  groffe  gefo^r  feibS  Bnnb  lebenS  buri^tommen, 
borumben  ii^  bir,  bielreil  bu  ain  ainigcr  bcineä  DEamenl 
Bnnb  Stammend,  nit  bar  jue  cat^en  !an. 

SüngÜTtg: 
Sieber  SJatter,  bu  ma($cft  mir  mit  bifer  beiner  reb 
ain  luft  Bnb  ain  forest,  bann  roann  idi  gebende  bie  ^err= 
ligfaiten  bercn  fa^en,  fo  betf  bem  ^eQtigen  (Srab  jufe^en, 
fonbcrlic^en  bie  ort,  ba  E^riftuä,  unfer  §ea  önnb  Selig' 
matter,  gemarlcrt,  gepeinigt  ünfc  geftorben  ift,  fo  bebunctt 
mi^  eä  feqe  mein  t)erg  in  mir  gang  Bnnb  gar  anjünbt. 
Sorgegen  fo  mue^  it^  anct)  befennen,  biemeit  id)  ain  ainiger 
meineö  9iamen^  Bnb  Stammend  bin,  unb  bu  mit  bie  ge= 
fä^rtiditeit  ber  3{ai§  fo  grofe  mai^eft,  baä  i{^  eS  nit  iBot 
iBogen  barff,  Bnnb  bumft  mic^  fdjter  id)  Werbe  meinem 
^au^maiflet  Dolgen. 


r 


Sinfibef: 

$Qt  bit  bonn  bein  ^aufemaiper  oinen  fo  gueten  Siot^I 
ge&en? 

Siiitgling: 

Er   ^ot  mir   gevalfien,   taS   icfi   ain   feinet,   junge&l 

jÄtfitigeö  Srdiulein,  fo  meinem  Stonb  gcmo^,  ju  bei  @e^ 

nemen  fode  Onb  fein  baf)aim6en  bfeibcti. 

einfibel: 

Sieöer  ©o^ii,  ju  bem  ^eqtoten  oll  ainetii  ainigeal 
beineä  9iamen§  roott  ic^  bir  (^iec  e^cnbet  SRal^eit,  [la^jl 
bann  bu  baibeq  bein  getDifjen  am  aller  raenigiflfn  beti 
tttimeren,  aui^  ®ott  bem  ?lllmfl(ötigen,  bit  lelbft  Unn^fl 
beinern  ^Jei^ften  am  beßten  bienen  fünft,  bann  foöit  ' 
©eftanb  betrifft,  ift  lDld)er  öon  ®ott  bem  aiHmecfetigm  ein 
gelegt,  onnb  barneben  her  ffben  ©acrament  ain§,  roie  avi 
bie  be^lia  ©i^rifft  ben  Eeftonb  an  me^t  orten,  fo  ii^  fütj 
bei  jeit  I)alber  je^o  juerjelen  QnberlafFe,  r^emben,  {Dbe| 
onb  pre^fen  t^uet,  bu  aitt^  fonber  jroeifel  bet)  beic^eiins 
jufamengebungen  auff  ben  ^oc^jeiten  onb  *ßtebigen  butd 
bie  ^tiefter  Inol  Detnommen  wirft  i)aUn,  melden  as^ 
S^riftuä  bet  §err,  auff  bct  ^oi^äeit  ju  Gano  ßJalileo  i 
attain  mit  feiner  ^erfonlic^en  gegenlDÜrtigtait,  fonber  ( 
mit  feinem  erflcn  Sfiiiarfel,  atä  ba  er  SBaffer  in  T 
oerroonblet,  gegiert  unb  geetict  ^at,  barüu§  tnol  abjuner 
baö  bcr  Seftonb  ©Ott  bem  §errn  molgcfcllig,  in  meld 
aud)  ber  STienf^  ain  @ott  angenembä  tmb  inoIgefeQigl 
leben  t^üebiger  onb  beffer  aU  in  ainem  anbem  T 
füeien  fan,  bann  bieroeit  bir  Sott  ber  Sltlraei^tig  gelt  oid 
guet^  genueg  anff  bifet  9Se(t  geben,  tanft  bu  foUtc^e  gabi ' 
tnn  bem  ®eftanb  beffer  als  burcb  ,^ofbienft,  Stiegen  obR 
frembbe  2onb  bnrc^roanbern  anlegen  önb  baä  §immeIreV 
erlangen,  au^  OrfacfiEn:  mir  raiffen  baS  bie  fiben  9Bm 
ber  Sa rm^erii gleit  ein  fc^fiiffel  ju  erüffnung  beS  ^immtt 
(ein,  ICD  roilft  bu  bie  beffer  otä  im  ©eflanbi  onb  ba  i 
boliairacn  bift  berrit^ten.  ®ann  fiirä  erft  fanft  bu  I 
armen  ^ungerigen  fpei=[13^]fen,  jum  anbern  bie  ®ur^(^ 
trenden,  jum  britten  bte  ^ßilgrom  be^erbigen,  juin  uierbte" 
bie  Slatfeten  floiben,  pim  fünfftcn  bie  SVancfen  ^ainf 


juedien,  jum  fei^fkn  bie  ©efan^en  ertebigen,  jum  penbeit 
bie  3:obten  begraben  laffen,  onnb  folli(^e^  fein  atteä  taijen, 
bie  bu  nit  betnem  3tec^ften  allein  gu  guetem  erjoigt,  fotiber 
ouc^  EtiriftuS  fetbft,  a[§  bcr,  luaä  man  bem  roenigiften 
Dnber  ben  (einigen  get^an,  j^me  Jelbft  getfion  fein  fofle 
gefproc^eM,  Sänb  al(o  barbnri^  aut^  beiner  ©eet  feligfait 
gebient,  aber  baS  inill  id)  bir  gefagt  >Onb  barneben  9e= 
iDornet  &obcn,  baö  ber  böfe  Seinb  buri^  bofe  Sent,  idd  er 
bie  guete  Sffieril  loaift,  nit  feigten  t^net,  taie  er  JoHic^e 
uettiinbem  möchte,  alö  foQic^eä  bie  fiben  lobfünben,  fo 
(^ier  am  maiften  im  fi^mung  gelien  unb  Dom  gueten  ab= 
menbig  machen,  bemeifen  tf)uen.  33ann  bn  genest  am 
erften  bie  Jpoffart,  ber  niemanb  guet  gcniieg  fein  Ion, 
ba^er  gibt  bir  ein,  meif  bu  fo  Ijoc^er  fierfommcnä  »nb 
äieic^,  fo  foUeft  bn  bi(^  gu  beineä  geteilten  Dnb  jne  groffen 
§errn  gefeöen,  onb  !oin  geuiainfi^afft  mit  ben  ornicn, 
fi^fei^ten  Seuten  machen,  ba  fanft  bu  bic^  bann  nit  fc^in 
annb  (jrid&ttic^  genneg  tlaiben,  eS  muel  aUeS  bop^elt 
Seiben  niifS  ©eiben,  baS  geringer  über  baö  ßoftlii^er,  afS 
Sciben  Ober  ©ntbcnftiid ,  onh  bermoffen  jcrftoi^en  unb 
jerfc^nitten  fein,  bamit  man  nur  genueg  oerfc^wcnben  tinb 
^cmai^  bie  Gtaibcr,  raattn  fq  fi^on  nit  abgetragen,  nif^tä 
me^r  nn$  fein  Hinben.  3)ie  Letten  liinben  nit  giofe  unnb 
f($tDer,  bie  Erogen  ober  ffreg  nit  long  genueg  feto,  ba 
man  inof  nnfe  ainem  oin  [13'']  gan§  ^jemmot  modien 
fi'mbe,  bo  tollet  mon  oHerloi)  felgame  S'Iaibung,  ^fiet, 
ijJaret^,  816(1  unnb  S(^uec^  erfinben,  bie  Sßärt  unb  .^lanr 
niüeffen  auff  monit^ertal)  roei§  gemacht,  gejjifft  onb  gejigeft 
inerben,  ba  fii^t  ainer  oineni  5lffen,  ber  anber  einer  ©oife, 
ber  brit  oiner  Sarnen  onb  botburc^  me£|t  aiiiem  gö^en 
ai%  ainem  menfdien  gleicfi,  borunber  bonn  bie  ^tmoen 
onnb  ^untffratnen,  bie  mit  bifem  Softer  ber^^offart  meljr 
otä  bie  aSdnner  beflerft  feinb,  aut^  begriffen.  Sorabt  eä 
bonn  jum  tetften  ©nb,  unb  oineS  fi^on  gern  SRew  «nb 
Snib  ^efte,  fo  fompt  al|bann  ber  böß  feinb  tinnb  mni^t 
aincä  mit  feinem  fiirbilben  ber  ^offoct  inn  bem  gewiffen 
fo  irrig,  boä  oiner  gtei^  im  jiDeqiel  ber  ©ötlic^en  barm= 
fier^igfeit  ftefiet,  unb  mann  e^  woi  gcrotfi,  in  ba§  gea= 
felör  ber  Suef;  tombt. 


Süngting: 

0  lieber  Sßatter,  d6  id}  f(^D«  jung  önb  onerfa^ren, 
fo  mueg  id)  bocEi  mit  ber  Söttliifien  maibeit  befennen, 
boä  ei  tüiber  nur  gor  s«  ioot)f  if'.  bann  roie  ic6  Don 
meinen  Sltecn  fetigen  ge()&rt,  fo  ()a6en  fl)  nod)  tr(ai)bungen 
oon  jrcn  Stn^ecrn  gehabt,  Bnb  ob  glcic^mct  mein  iSattei 
fetigec  aennüglitt)/  fp  (etnb  bannoc^t  bie  ßlaibungen  nit 
alfo  jerfdinitten  unb  uerberbt  geioefen,  boä  man  biejelboi, 
biemeil  ft)  ju  l£^ren  gemacht  morben,  nit  niiber  brauchen 
mögen,  taie  icE)  bann  [dbf^er  in  meinen  Ittirdfien  etliche 
SKeBgenianbter  gefnnben,  fo  ou^  meiner  Sorelbtern  fflaibunß 
gemacht  ro  erben. 

[14"]  aiinjibel: 

Sieber  @D^n,  ti  ift  barumben  no(^  itit  gar,  i(^  ^a(r 
bir  not^  roct  mti\v  jufagen,  al§  nembüd)  uon  bem  ®et^, 
roett^er  (mann  et  ben  SDlenft^en  obecgefiet)  j^ne  bcrmalTen 
gefongen  nimbt,  baS  er  feiner  felb§  nit  me^r  met^tig  ift, 
barff  ime  nit  gcnueg  effen  noc&  tdntfen,  loil  gefc^roeigen 
baä  er  dnem  ^rmeii  etroaS  mittE|ailet  unb,  t^uet  er  {i^dii 
ein  Sltmuefen,  (o  ge(i$i<^t  eis  mit  fo  f(^n)erem  gemüet,  bii* 
er  fd)Eecbten  nerbienft  barburi^  erlanget,  bie  armen  teut 
Dnb  Butert^ancn  niüefien  Bmb  ircn  ItfimaiB  tinnb  bluet  ge* 
fi^unben  bnnb  ge^tagt  icerben,  nimbt  j^m  aud)  fein  ge< 
raiffen,  mann  er  butd)  groffeii  SÖued&et  feineä  geltä  fid 
»01^  mc^r  bereit^et,  fallen  bann  Itjemve  ^ax  ein,  fo  liefe 
er  feine  orme  Seut  e^enber  ftcrben  onb  uerberben,  bonti 
baä  er  j^nen  bie  njenigtfle  öütif  t^ette,  fonber  tt)uet  aaff 
nD(^  meßtet  tfierotung  roarten,  fo  b£eibt  ber  (Sei^  inn 
^auffnmng  ^anblungen  auc^  nit  ba^inben,  ba  t^uet  man 
baS  geroiffen  auff  ein  ort  (e^en  onb  fuei^t  atterlaq  teml 
luie  man  ben  ifie^ften  obetläftigen  Iiinbe,  bo  mucß  gntereffe 
»ber  ^ntereffe  gegeben  roerben,  Onb  ttaS  ft)  fi'ir  uerlegne 
iDaarn,  e§  fe^  an  9Sein,  ^i<^,  Xratt,  Sc^mal^  tinnb 
anbercm,  baä  fditageu  fi)  aineni  an  porgclt  ftatt  an,  onb 
atteä  boppcit,  beten  man  ^ernac^  nit  gcnicffen  ober  Der« 
lauffen,  ja  juletft  gar  binlrecf  roerffen  muefe,  barjroift^en 
ge^et  baS  ^ntereffe  immer  fort,  mie  bann  bergteic^en  bem 
@ei$  an^enige  fachen  no<t)  uit  mebc  feinb. 


I 


oien  oem     h 
bafe  ba»  ^ 


gett  gteit^  oineg  [14'']  SßenfcEien  ®ott  niirbt,  tontlit  er 
bann  iitn  gefofir,  ai%  butcfi  firieg  ober  SJtunft,  (o  itint&t 
er  (Duil  er  law  ertragen  feine*  geltä  jue  fit^,  fc^teptö  mit 
j^m  f|tn  trnnb  toiber,  raie  nin  geiziger  §uiib  [d  ain  ftüct 
fleifc^  iit  bent  SDtout  trogt,  Dnb  barf  cei  nit  nibet  legen 
nufe  forest,  iiai  jme  ain  anberer  i>aS  nenien  ntüc^te,  ^idfft 
bann  bafielbig  nit  önnb  inbctft  me^r  auß  rtiaift,  fo  erjiimet 
er  fic^,  baraufi  Dolgt  bie  OerjtDc^flung,  oincr  er^eiictt,  ber 
anbet  ertrendt  fid),  ber  tritt  öerlaugnet  ©ott  gar,  onb 
ergibt  fic^  bem  böien  geinb  gong  Dnb  gar,  mit  ücib  önnb 
Seel.  So  finbt  man  qu^  jum  t^oit  Seut,  Jo  ®ott  nit 
Dor  äugen  Reiben,  fitfi  ottain  ber  SSJelt  roolluft  befleiffeit, 
Dnb  fidi  in  bie  jünb  ber  9}iifeiii(5ait  nit  atlain  mit  lebigen, 
fonber  aucfi  mit  Seltenen  ^ßerfonen  in  rtierenbem  ^anbt 
ber  ©e  fiaimblit^  Bnb  offenlit^  begeben,  onb  bie,  fo  e8 
fiaimbticti,  t^uen  rounberfiarticöe  fefgame  lüft  önb  rcnd 
luec&en,  roie  ft)  foßidiS  dnäü^tigä  leben  in  ber  ftilt  inS 
mertf  rii^ten,  berfelben  autfi  oKmegen  alö  ber  frommen 
jufinben,  rate  ic^  bir  bann  [Dtc^eä  mol  meitteufftger  quI= 
(pneren  roolt,  ii^  t^ue  aber  beiner  afä  eineä  jungen  SDtannl, 
cor  bem  man  foHic^e  fachen  nit  oil  rcben  Jolle,  oerft^onen, 
baä  Kiil  tc^  ober  bir  mot  oermelben,  liiie  buri^  bie  Bn= 
teiifc^ait  nit  oüain  bie  Seel  befi^roert,  fonber  aucti  ber  leib 
burdi  manirfierlat)  Sronctfiaitcn,  fo  bnraufi  eritotgen,  Ocrs 
berbt,  befigleii^en  mie  boä  fpric^rontt  lautet,  na^bem  bie 
lieb  fainen  gefeHen  leijbcn  roill,  nnber  foßic^cn  leiditfertigen 
gefeiten  lainer  ben  anbern  [15"]  nic^tä  üergonnen,  roarten 
oinanbcr  für  tmnb  fifjlagen  ain  anber  gar  ju  tob,  baä 
oiner  nlfo  in  feinem  fünblic^en  fumemen  o^ne  aUc  SSeic&t, 
'äitm  unb  (oib  bal|tn  ftiirbt  Ditb  in  abgrunbt  ber  Rollen 
fort,  al^bütm  uberfompt  er  ain  tiberaufi  ft^fine  *JBrant, 
barbell  bie  3;eiifel  anc^  jren  Song  £)aben. 

3ungling: 
C  mein  lieber  SJatter,  ^i>xt  auff  Bon  foHic^en  er= 
ft^rödlic^en  fachen  jureben,   jt)r   mai^t  mir  fifiicr  bie  weit 
lang,  ba3  ii^  niit^  gleitfi  (®ott  geb  roaä  ic^  mir  fürneme) 
fürchten  mneß. 


Stinftber: 

£UbcE  So^tt,  t)i)t>  ein  flaine  gebull,  ii$  luU  btcfi  nit 
me^t  long  auf  fjotten,  bann  aßain  nodi  brel)  lobjunbctt 
Betfianbcn,  fo  ii^  bit  auft  boä  für^eft  erjelsu  ünb  ouBIegen 
ioii:  otsi  bcE  Slcib,  Jautfait  »nnb  gefrcffigfait.  3)ann  ber 
31eib  ift  ain  grolfer  gteml  Dor  ®ott,  nielc^eä  bo^er  ab= 
jenemcn,  loeil  ®ott  fe£&ft  au6  lauter  (ieb  jue  unä  ouff 
bie  SSelt  ijtrah  fommen  Din6  Onferei:  ettüyung  mißen,  DitS 
ain  Sjenttjet  gegeben,  bamit  mit  ünber  onö  oud)  ain  aniw« 
lieben  Rotten,  meüic^e  lieb  bei)  unl  ober  gong  onb 
erlalten,  bcffen  i(^  biu  onber  eilen  onbcreit  dn^elic^en 
büeS  (linigeä  ©jentpel  ge6en  roiH,  alä  nemblii^en:  ^0\ 
ainer  inn  feiitcä  §erm  gnnben,  fo  feinb  balb  borgegen 
jroain^ig  bo,  bie  j^ne  nuff  baä  euffecift  Oeruotgen  »nb 
ttai^ten  tag  onb  nat^t,  ipie  fq  ai=[16'']nen  miber  in  Dn* 
gnaben  bringen  ünb  öon  Sittetein  tierab  ftoffen  mbi^tm, 
b(i  mucß  ainer  ain  Sm^feic^lijanger,  obrenblafer  anb  fur^ 
traget  (ein,  fragen  nii^lä  bama(^  mann  ©^  nur  jr  Btit= 
t|a6en  jii  önb  bringen,  06  eä  mit  beä  Jperrti  9fu|  ge= 
fc^elie  ö&er  nit,  wutlcn  bot^  aucti  für  getreme  Siener 
gebalten  werben,  barauß  bann  eniD(gt,  baä  fi)  jrer  Stib 
unb  ^ftid^t  uergeffen  Onnb  barnai^  oEin  alle  fi^eui^ 
©(^antfungen  Sinnemen,  fi(^  ©t^mieren  Inffen,  gleii$  wie 
ber  Suennan  baö  Siab,  loetlic^er  bann  beffer  ©i^mirbt, 
ber  lonipt  balber  fort,  barburdi  tbuctt  <Bxi  j^ren  ^erm  ju 
unret^ten  iHatben  unb  beracgen,  alfn  nmc^t  man  gleitfi  ein 
Sauffmann^ft^afft  baraufe,  anb  roetlii^er  mciir  berau§  (an 
bringen  unb  preffen,  ber  ift  ber  beft,  atiS  mann  man  in 
oinem  frieg  ^ranbtft^igen  t&uet,  it^  iDolte  bir  wol  anbere 
gleii^nuffen  geben,  fo  miH  ic^ä  fäi^e  falben  bleiben  laffen, 
unub  nuff  bie  ©ccretari  onnb  ©Treiber  (ommen,  bu  mueft 
micfi  aber  rec^t  oerfteben,  it^  uermoine  barumb  nit  alle, 
5Sann  bann  bie  ©ecretori  onb  Schreiber  ju  SKorgenä  in 
bie  Songlei}  geljcn  unb  jre  ^ratfiffen  ^ecuinli  fdimingen, 
roiffen  ®q  nit,  toie  Si)  ftot^  genueg  tierein  tretten  foüen, 
ba  fe^en  Sij  auff  bem  SHarctt  uor  jbncn  bie  gueten 
Sc^nappiffen  fangen,  barnac^  jbnen  baä  S^aiil  mäffect, 
Dnb  f)obcn  lain  iRiit)e,  foniern  trat^ten  wie 
Suc()en  bringen,  boi^  menig  ®elts  uon  ben  jtigen 


I 


q  e«  in  p    jj 
jtigen  batüBH 


33 

uni6en  aufigeben,  bann  bie  Sefolbung  lüutbe  e§  j^nen  nit 
aufetroflen,  ba  fein  bann  bie  $at'[l6*]E^eqeii,  fo  folc^eä 
merden,  oor  bei  Gonglei)  üeri^anben,  ronrten  ftciffig  ouff, 
moltm  geten  Bot  ben  Slcmen  befürbert  toetben,  al^bann 
ge^et  e»  an  dn  ft^iifen  in  jvc  iie\x]it,  mann  anberft  etroaö 
guetS  auff  bem  aJJatctt  oet^anben,  barburc^  bann  bie 
2(tmen  gefiinbeut  Onb  bie  9{  eichen  Bor  jönen  öefürbert 
mueffen  roerben,  unangefe^en  ba«  biefcl&'SEH  baö  luarten 
bcftec  als  bie  ^rmen  oermöt^ten.  @d  fporen  Sq  cä  mit 
bem  gueten  Sffiein  aud)  nit  Onnb  luann  man  aljo  in  t 
loolle&en  f ombt,  Oofgt  bie  gauKait  batauff,  lanä  ju  SJiDtge 
niemanb  aufe  bem  äet^  bringen,  (omnien  jpot  in  bie  Sni 
leq,  fi^en  Si)  ju  äHorgenä  6eim  Sffen,  fo  tommen  ©^ 
tingern  uon  beu  gueten  bi^Iein.  ^egmegen  bann  aEiermalä 
bie  Slrmen  Sßarl^etien  auffge^alten  loecben,  roelt^eS  fambt 
ben  obecjelten  ^a(bm  ben  guettn  SBerden  oin  ocrbinbetung 
bringen,  önnb  barumben,  mein  liebet  Sof)n,  toif  it^  bit 
^iemit  gfeic^  frfitiefili^  tottjen,  baä  bu  Bnber  allen  beinen 
fiitgcJ(^lognen  inegen  bic§  inn  ben  Scftonbt  begeben  tietteft, 
önnb  loeit  bu  Dngefot)i:lic§  bet  SHJelt  tauff,  guets  onb  6ö[tS, 
Don  mit  oetnommen,  iril  it^  bic^  auc^  üetmanet  ^obcn, 
bie  roeit  bu  ddu  @ott  mit  'SeiE^t^umb  Bnb  iSuet  oberflfilfig 
Berfef)en,  ha^  bn  beine  fairen  ott^ie  auff  bijev  SBelJ  bet= 
maffen  anfteHeft,  roie  eS  bann  gat  laol  fein  tan,  bomit  bu 
beffen,  luaä  bir  @ott  geben,  mit  gnetem  gemiffen  nieffen, 
att^ie  friigflit^  fterben  Bnnb  bort  inn  j^ener  Sßelt  bie  eioig 
©etiglait  erlangen  niögeft. 

[16"]  girngfing: 

iTae  Der(et)^  cnS  ®Dtt  bet  Mmac^tig  ollen  mit= 
einonbet  Bnnb  tfiue  micti  gegen  Sm^  be§  treroen  9Jat^ä, 
am^  ber  ^aitfornen  Icfir  Bnb  Bnberroetfuog,  fo  jr  mit  geben, 
liebancten,  roiH  awii)  Sott  ben  SlUmec^tigen  tterolit^  bitten, 
baS  et  mir  gnob  roöHe  Betleqljen,  batmit  it^  ©rarem  Sfatt) 
Bnb  bemjenigen  nai^tomme,  fo  meinem  §ertn  Bnnb  SonbS' 
fürften  gefeHig,  meinem  getieften  Sßattettonb  jU  guetem, 
onnb  mir  an  Seet  Bnnb  2eib  ju  nu^  tommen  mag. 


Sieber  iäo^n,  biemeil  bu  in  bifein  guetcit  fitnemes 
6ift,  [□  lüöHe  bii&  @ott  bcu  SfUmetftt'H  badnnen  fteriferi 
önnb  beftettigen,  ic^  rottt  aiid^  fein  Slflmec^tigfatt,  bamtt 
bu  (lifo  yerfiarrert  mögeft,  tremlit^  für  bic^  bitten,  ber 
Segen  @otte§  Dnb  baS  ^ei)ttg  (Sreug  ln&Qe  bii^  Dor  alleni 
obet  beroareit. 


[17"] 


Scr  anlifr  9Ictn^. 


oft  boä  erfte  SJerct  ber  «arm^ergigtait :  olfl  bie 
§imgerigen  fpeifen,  mit  bcc  erften  lobfünb:  Superbia,  bef 
^offait,  barbeq  jiimerdcn,  mann  man  ftöon  ain  guett. 
Säetrf  tfiuen  roill,  baffelbig  juucrl)inberen  bet  böfe  ^einti. 
fit^  jeber  jcit  bejietffcn  lt)uet,  wit  bann  bcrgteidien  S&a* 
fönen,  barburc^  foHiifteä  befc^it^t,  ^ernac^  gemainigtic^  in 
ber  ftroff  ©otteö  abfterben. 

SJaä  £)offertig  9Beib  (om)3t  jum  iWonu  auff  bcn 
ffliarcf  Unb  fprit^t; 
ajlcin  ^err,  loaS  matftt  jr  ba  ünber  ben  ftintfenben  1 
fnc^en,  ti  oetberbt  amS  nur  bie  tlaibet  baibeij,  unb  t^unt  I 
barnad)  ftintfen,  gcE)en  mir  lieber  (paciern  in  einen  fc^&itenJ 
©arten,  ba  roir  cnS  bei]  ben  f^6nen  molriedieii  Stöftei^l 
tinnb  iÖIiiemlein  ertufligen  mögen. 

5)er  §err: 
SJiein  SSeib,  bu  ronift  nit  raaS  bu  rebeft,  ounb  i 
mai  urfac^en  ic^  balicr  gangen,  beä  id)  bir  luol  Ingen  toi^  ] 
nembtic^en:  Ski^bem  big  ^nr  burc^  migtatl)ung  aQeilaQl 
geroäc^S,  fo  jue  ber  tnglid&en  Siarung  gehörig,  giof^fl 
tenirung  eingefallen,  fo  ift  tieimoi^t  ©ot  jetoben,  ba8  maiC 
noc^  tdglii^  aQertai]  auff  t>em  fDiarc^t  juuerfauffeit  fteieiÄl 
bringt,  n^ie  mir  bann  ba  t>ov  äugen  fe^en,  [IT'']  bu  mag^l 
aber  mot  gebenden,  roicDil  armer  Seut,  fo  follidieä  ju«  I 
fauffen  ntt  BcrniDgen,  ficfi  befe  liungetä  nit  ertDÖ^ren  fimnei^  I 
rab  barob  mol  gnr  edenbigHid)  ^(u  beben  gcfien  nnb  fterbe»  I 
müeffen,   i>ai   mic^   bann   iiit  rocnig  ä«  ß^rifllitliem   mit*  I 


I 

tti  ^" 


26 

Urjbin  beroügen  t^uet,  wie  bonü  tarn  tag  im  §imtnet  ^iit' 
ge^et,  baä  mit  bie  fiirnembften  Don  ber  Statt  nit  ju(omen 
lommen  onb  betatfc^Iagen,  bog  man  ber  SItmen  ©emotn 
ju^ülff  tommen  möchte. 

5SSei6: 

D  mein  §etr,  roie  mi'igt  jr  Euc§  omb  foflic^c  fairen 
befummerit,  mann  mic  in  iiii|ctrem  ^aü^  genueg  jn  efien 
onb  ju  trinien  ^aben,  roaö  börfft  je  Suc^  omb  anbete 
leut  annemen. 

§ett: 

0  liebeä  aSeib,  irfi  (i^e  root  baä  bu  bic^  Dm&  bie 
annen  fieut  tnenig  befummetrt  t^ueft,  fonber  nur  beiner 
ftindenben  $ojfart  {bie  ic^  bir  nit  abäie^en  tan)  av^-- 
inarteft,  jebetman  t^ueft  bu  aeiad)ten,  gebendcft  nit  baS 
Dnlec  liebet  §err  Sefuä  ßöriftii^,  alä  et  auff  bijet  SGJelt 
geniefen,  fic^  ber  9ttmen  in  fonberliait  angenommen,  bann 
roie  ber  läuangelift  SSo^onneä  am  fet^ften  fc^reibt,  ba  er 
cbet  baS  ®Qlilet((^e  SDieer  fuet,  onb  j^me  Dil  Söofcfg,  atS 
fünff  Xaufent  SlKänner,  nac^uotgeten,  ©^  aber  nichts  ju 
g(fen  fetten,  erbarmet  firfi  3(|c[uS  ober  fö  unb  Ji^ueff, 
ba3  ©t)  fic^  niber  feßeten,  e*  mare  aber  nit  me^t  öer= 
^anben  als  fünff  ®etflen  SJrot  Unb  [18"]  jracen  S8if4  atfo 
nom  S^fuä  bie  Srot  onb,  mie  er  banif  gejagt  l)et,  trauet 
Er  ]Xf  au6.  benen  bie  fi^  geiefet  fetten.  Siefigleii^en  aud^ 
Don  ben  SSifdien,  roicuil  al@  Jt)  roolten,  ba  Ji)  aber  fat 
roaren,  (pta<^  et  ^u  jeinen  5iungetn,  lejet  bte  obrigen 
ftiiflein  jujamen,  iiaS  ni^t§  uerioren  roerbe,  ba  jambteten 
©1)  tmb  fütleten  ä^ölff  S'ärb  mit  ©tMlein  Don  ben  fitnff 
©erften  ©toten  Onb  jrooqen  SSifi^en,  bie  obtig  bliben 
roaten,  batauS  E^rifluä  unl  jiiuerfte^n  geden  mblten,  roaS 
man  ben  Slrmen  tbuet  nif^tS  batan  Det(oten  werbe,  fonbern 
man  nur  boran  geminnet,  raie  ^oltfieS  on  ben  jroölff  Sorben 
(fo  Bit  mefir  aU  bie  fünff  ©etften  Stot  onb  bie  jtiieen 
S8if(^  geroejen)  abj^enemen,  Sott  aut^  but^  (ein  3(tlmec^tig= 
fait  bann  täglich  fott^eä  gegen  onä  atmen  ©nnbern  er= 
äoiget,  noi^  fii^  baä  liebe  ©etraib,  mtb  maS  fonft  jn  be§ 
Sftenlt^en  5Raning  auff  bem  5etb  niei^ft,  nit  atloin  im 
fden,  toac^fen,   maa(en,   munbetbarlic^et  »eiß  mcfiret,   ba? 


J 


bodi  äßenic^Iit^er  oernunfft  itarf),  roonn  man  auf  bem  5elb 
bie  augtfiailung   machen   (ölte,   nit   muglidien  raeie,   foiiU 
SJottfer  auff  ber  SBelf  p  DitberfialtEii,  onnb  bileö  alle*  nit  . 
attoin  bell  Sßenic^en  bmiteget,    joitberii  out^  büS  obna« 
6teibenb  bem  SSi(f)  Dnb  geuöget  ju  giietem  tompt. 

aSeiö: 
D  mein  ^crr,  oetmainet  ji,  j&r  roolt  eä  ß)ot 
t^uen,   fo   jiec^t   eroer  ^o(tn  onb  Sifiuecfi  ob,   onb   ge^ifl 
SßarfueS,  eä  mirbt  euc§  ober  balb  Detbtiefi'en. 

[18'1  geri- 

nn bift  ain  b6ie  ^offerrige  flindenbe  Sidirin,  eä  ^ulfjitj 
bo(^  md)ts  an  bir,  tuann  iä)  mei^  reb,  )o  tagft  bu  (c&iiiaclj 
tc6   map  gleitfi   uic^tä  meljr  mit  bir  anfangen,   onnb   ' 
mic^  beine  SReben  nic^tä  irren  laffen.    Sneiit,  getje  ^«i 
Onb,  mann  bu  atme  leut  finbeft,  fo  Ia6  ©i)  für  ■ 
§au§   fornmcn,   fo   mit  ii^  Sq   fpcifen   taffen,   bomit  i 
mi(^  aber  rec^t  Uerfte^eft,  fo  main  ic^  nur  bie  ^augc 
leut,  unb  fag  mir  barnac^,  mieuil  bu  bereu  jufamen  bringä 
fanft,  bamit  ic^  barauff  bie  cufttliailung  matten  (ünbe. 

Snet^t: 
Sunrfer,  icft  fiab  G.  Säeft  tool  Oerflanben,  ic^  roiti  ( 
SBeft  beueldi  fleiffig  nacdtommen. 

Sajeib: 

Sqa,  mein  ^ert,  biemeil  jr  bann  fouil  uberigefi  ffi^ 
^abt,   \o   gebt  mir  auc^  baS  ii^  mir  etraaS  Eauffen  füiu 

§err: 

SSaä  geltet  bir  bann  ab?  ^aft  bu  nit  aüti  geniu 
waä  bu  jii  beiner  notturfft  bebürfftig  bift?  fag  xoai  l 
bu  mel)t  ^obeu? 

aSeib: 
S0iein  ^lerr,   icft   roolt  mir  ge^en  ein  Mot  Samattii 
pat  5ßantDffel  matten  laffen,  unb  gulbene  SRöflein  barm 
furä   anbec  ein  Silberenä  Sdi^elein,   unnb   ein   DerguÜI 
5ßüpir  barjiie. 


[19']  ^ert: 

Sdinjeig  ftiß  mit  beinern  fioffettigen  Bnu£r(ii^eni6ten 
bcgern,  \^lanb  bic^  in  bein  l)et^  i)mtm.  Sc^lueig,  ober 
^  [d)ing  bic^  iit3  gefielt. 

3)er  §ect  |agt  jue  bcn  JpQu^QtnKn  Seilten: 
Sieben  leut,  i(^  looife  mol,  boä  jr  bsi)  hifcr  Semeteit 
jeit  groRen  mongel.  audi  Ijuitger  Dnb  not  an  tdglii^cr 
Siaiung  leibet,  bei^al&cn  iii  aug  Sarni^ctgigfait  nit 
Bnberlaffen  tünben,  Suc^  mit  bifem  tnenigen,  bamit  jr  aucti 
jule&en  i^ait,  subebeniten,  beto^atben  nemfit  &iit,  önb  t)abt 
otfo  mit  biiem  loenigen  Dergnet,  baiiifct  ®ott  betn  9tfl= 
mei^tigen  Bnb  (ofl  mic^  ®m^  in  Sroerem  gebett  6euDtf)en 
fein,  ünb  ob  idi  @uc&  koI  ein  metjrera  geben  funbte,  fo 
mueS  ic^ä,  bieroeif  ber  Sternen  lent  me£|r,  onber  biefelbigen 
and)  tommen  taffen. 

2iec  5ßriefter  (ombt  ju  bet  iltaucfen  aBeibsperfcn 
Bnb  f()ridit: 
®i:ue6  öuci)  @ott,  mein  groro,  (Jroer  Stanrf&oit  ift 
mit  iiez^üdf  loib  Bnb  ^obe  aH  ain  nnroürbiget  ©eelforger 
Qufi  G^riftlitfieni  millei^ben  nit  fünnen  onbertaffen  Sud) 
inn  Srorer  ©dittiQc^ait  bcimbäermi^en,  ob  ic^  iSuc^  uitleitfit 
f)iertnnen  etrooS  bienen  Bnb  ratzen  fünbt,  lüic  it^  bonn 
(nermüg  meineä  tragenben  ambtS)  aHjeit  urfiitlig  Bnb 
niaig  bin. 

[19'']  Iiie  Srand  aBetbeiJcrtou: 
2I(^  mein  §etr,  ®ott  fet)  @roei  ©tjrmnrb  äieic^et 
belofiner,  bo^  biejelbige  ein  S£|viftti(f|e3  mittetjben  mit  mir 
tregt,  Bnb  aU  am  treiuer  $itt  bai  irrenbe,  Dctfüette  önb 
oom  aSolff  (^Dn  f)aib  serbißne  Bnnb  jerriBne  ©i^fiflein 
befuec^en  inötlet,  bann  oQ^ie  lig  ief)  freqCii^  Unber  uilen 
taujent  SSöIffen,  boS  ift  unber  meinen  Xobfünben,  beten 
me^r  (ein  ali  ber  (onb  im  Men,  bie  mein  gemiffen  ouff 
aHen  leiten  roie  bie  grimmigen  SBöIffe  angreiffen,  unb 
onbet  fouilen  ^unbert  leuflen,  bie  meiner  ©eeten  wie  bie 
müetenben  Sern  ^effttg  juelegen,  boä  icli  mii^  cu(f  bos 
euiferift   beforge,   eä   fei)   meiner   lueber   fji'ilff   nocf)    ratli, 


i 


r 


28 

fonberli^  abet  tobet  onb  iDi'ietet  roibet  ntii^  itiein  Begangi*  I 
^offart,  bie  idi  nit  nnbetft  al%  bet  SReidie  9Hann,  roetd^«* 
in  ber  ^ölIiJt^En  gfuet  begraben  (igt  onnb  nit  ein  Srüpf» 
[ein  ffia^Et  anff  (ein  jungen  betommen  fan,  inn  meinem 
gangen  leben  getcibeu  tjöbe,  mi!  tjcrrlit^en  Slaibcrn,  (c^cin= 
boclii^ert  gebeeben,  pced)tiflen  morten,  oeroi^tung  anberer 
feut  Dnb  ber  9ltmen,  groffet  anja(  gcfi'mbeS,  onb  attetla^^^ 
Dbermiiet,  f  onb  erliefen  aber  mit  aufgeblafnem  Dnb  S^^| 
f(^lD0lnem  t)er|en ,  meHit^eä  ®ott  fürnemblic^  onfiftrti  ^ 
SiieiDeil  idi  bann  raeifi  nnb  offt  inn  ber  ißrebig  gehört 
l)db,  ba§  ®ott  ber  ^offart  auffä  grerolic^ift  raiberftrebe, 
aiic^  biejelbe  an  bem  afler,  fc^ünften  Sngel  im  ^itmmel  nit 
teiben  fünnen,  fonbern  benfelben  mit  erji^rödüc^em  jont 
^inunber  inn  tiefen  obgtiinbt  ber  gölten  geftürgt,  ge^ 
fi^Weigen  bann,  [20']  baä  er  fl]  roiberumben  öinauff  laffen 
folt,  trage  \6)  groffe  forg,  meine  gtojfe  ©iinben  toerben 
fcfiroerlicö  bei)  @ott  gnab  »nnb  öcrjei^ung  finbeii,  ja  roic= 
IddI  mir  temifet,  baS  ©otteS  iQarmficr^igfait  o^n  enbtlidi 
Bnnb  an  berfelben  niemanb  oerjloeifEen  JoU,  i^  anib  ^et^= 
ti(§e  'Stito  ^öö  meiner  luiber  fflott  begangnen  SKiffettiaten 
balben,  \a  buniit  mii^  boi^  nit  anberft,  mein  leib  Onb 
©eel,  morct  unb  bain,  öerg  imb  gemüet  cmpfinben  aCtbetait 
ben  JHaud),  geftanrf  onb  ftommen  beä  eroigen  geroriS,  o 
roee,  toee  meinet  atmen  betrüebten  Seel  onb  geroiJTen! 
3([ö,  mein  §err,  roifet  i^r  aber  mir  ein  ainigen  iftot^  Onb 
mittet  ber  Seligfeit  jujoigcn,  fo  Itiuetä  omb  ®otteS  loiden, 
oon  mit  foH  o^n  aficä  luiber  reben  auffä  aller  ge^Dr= 
l'amift  Dnb  bemüetigift  Sroer  treroe  le^r  onb  onbettoelfung 
angenommen  onb  gegolten  merben. 

ißciefter: 
gram,  feqt  getröft,  bann  Sraere  farfjen  ftefien  (ob  ®fli 
lüiQ)  beffer  aU  jtä  felber  maint  önb  oerftebet,  bann  I ' 
groffe  onb  angftt)affte  beftfjroeriing  Uluer«  geroiffenä,  fo'| 
roegen  ber  geüebten  ^''offort  onb  anbetet  begangnen  Sünl "' 
Salben  befinbet,  ift  nit  60B,  fonbern  ain  gai 
uot   ab,   bieroeil  jt   baneben  belennt,   baS  i 
^ertjigfait  onbegteiflii^,  quc^  oon  Setzen  laib  tragt  * 
~'B,  roaä  jr  roiber  fflott  ben  SIQmät^tigen  gebort,  ( 


uiib  getfiaii  ifobt,  alfo  tjftegt  ®cfi  q1§  öh  tedite  ©aiiiatitan 
bem  armen  atigcjogiieu  unb  ^atb  Ecji^Iogucn  ä)ienfc^en 
aßeiit  Dnnb  öt  tit  [20'']  (eine  SBuiibeit  jugtEffen,  böä  ift 
bie  ©Änber  mit  9teio  Diib  laib  juenflftiflcn  onb  borneben 
mit  tioffnung  onb  juuetfic^t  OJötttit^er  gnaben  onb  beö 
eroigen  tebenä  burc^  feinen  bittem  lob  önnb  fiölid)e  9luff' 
etfte^ung  jutröften  ßnnb  juetfieroen.  5)erti^Qtben  (o  9e= 
bendt  nit  allein,  bal  emeie  ©iinben  Dnjelii^  onb  grofe 
feinb,  fonbern  auä),  bo§  bie  Steigen  Derbienft,  Slieniblic^eu 
bie  jelige  SÜienfi^roerbung,  mü^e  onnb  atboit,  fi^aitb  onnh 
fpott,  junger  onnb  butft,  ^ig  onnb  tätten,  angft  unb 
bluetigen  S^woiS,  SBunben,  Kreug  Onb  bitterer  lob  ^efu 
ß^tifti,  ünjerä  §errn  t)nnb  ©eligmac^etö,  nit  aflain  ©loere 
fiinben,  ionbern  oQei:  SBelt  miffet^aten,  fo  roeit  übertreffen, 
aiS  bie  gan^e  SfBelt  übertrifft  onb  ^inwigt  ein  floineä 
©onnenftöubtein,  tinb  fDnbecti<S  ^obt  in  Qi^t,  baä  feine 
tiefte  önernie|tic^e  Onnb  gcunbtlofe  bemuet  entet  onb  Onfer 
flttec  §offart  gteiifi  roie  ein  tieffeä  SDieer  oerfc^Iunget  onb 
crtreniiet,  fouea  jr  nun  bi|  gloubt,  fo  gebendt  bne  ®otte§ 
Sun  nit  aUein  ju  anbem,  fonbern  anä)  ju  eudCi  fage: 
itttfo  iiat  ©Ott  bie  SBelt  gefte6t,  baä  et  gab  feinen  ain= 
gebotnen  @un,  auff  baä  ein  jeßflii^er,  bet  on  i^ne  gloH&t, 
nit  oerioren  roerbe,  fonbern  bae  eraig  leben  ^abt,  bacumb 
fo  ferr  j^r  bifem  meinem  berieft  ftat  onnb  glauben  gebt, 
fo  mat^t  eut^  olä  ein  ge^orfameS  tinb  ber  ^eijligen  Sot^o* 
iifc&en  Stt(^en  gefaßt  jum  ^e^Iigen  ©actament  bet  SöueS 
onb  ber  ^eqligen  Ölung,  Beiztet  eroere  läünb  mit  voat- 
^offtiger  SRem,  Onnb  ba  euü)  Sott  ber  SlKmäf^tig  uon  [21°1 
bifer  Äranrf^eit  aufföülfft,  guelen  fürfag,  eroer  leben  ^u-- 
bcffeten,  laft  eu(^  fpeifeu  Onb  ttenden  mit  bem  §immetbrot 
beg  roatiren  Seibä  onnb  SÖIuelä  3efu  ß^rifti,  nnfer^  Sr^ 
löfer^,  fo  mitbt  eroer  oerrounbt  geroiffen  gefioilt  onb  eitire 
betrüebte  Seel  getroft  tmb  jr  Bon  @ott  jn  gnaben  an= 
fienomnieu  roerben  roie  9)}arta  äRagbalena,  ba  fi)  auß 
rechtem  ©tauben  Onb  buefeferiigem  ^er|en  bem  ©une 
©otteä  ju  feinen  Si'ieffen  fiel  onb  biefelbigen  mit  j^cen 
jä^em  ne|iet  unnb  mit  j^reni  0aau  tri'icfnet,  fo  f|at  ber 
treioe  ^irt  onnferer  Seelen  an  feinen  St^äftein,  fo  mit 
(c^roeret  fironctiieit  beloben,  funberfitficä  getroftteii^eS  ge* 


1 
I 
I 
I 


^aimbnufi,  StembCic^cit  ba§  Saciament  bei  legten  öliin^, 
o'etotbnet,  tiaibut(f|  bie  nngefcditnen  mib  gtei^  wie  tm 
bem  3:0b  tingenbE  ^ex^trt,  geiftltc^e  fterd  onb  gnab  em* 
(ifangen,  tnibet  bie  anlauff  Unb  ftücin  beö  6üfen  SeinbS, 
nud^  Dctäe^^ung  jrer  ^inberftenigen  Sünben  erlangen  onb 
offtetmalS,  foiieru  eä  jneii  feIiGni(i&,  gpfunbttjQit  j«#  teitg 
eröaücn,  Inie  bann  foIcf|e3  ber  heilig  Slpoftel  ©atict  3aco6 
teidilidi  in  feinet  öpiftet  t>e((^nben  ^at.  ^ßolget  gtaio,  fo 
rocrben  otle  ft^loere  gebondcn  buri^  ©ottea  gnab  eintmebei; 
gar  öerfcfiroinben  ober  aiif§  luenigifl  Iciditcr  tuerben  Dnb 
roct  juettragen  fein. 

Stande  SQJeibäljerfon: 
aii^  mein  ^err,  bieroeit  jt)t  mir  (oßic^eä  an  ®otte8 
ftat  fürfiattet  bnb  ttettliiii  rottet,  Witt  irfi  ge^orfamlic^ 
Dofgen  onnb  nHe§  uertit^ten,  rons  (Sott  getiotten  tfat  [21''] 
onb  in  ber  ^eiligen  ß^riftiicöen  S'ir(^ien  geSreut^Iic^  ifl, 
©Ott  t3etlel)tie  mit  batjue  Jfin  gnab  Bnb  bfijflanbt, 

Sag  ®efang  bet  ISngel,  roeil  fic^  bie  fi'tontfe 
aäeibäpcrfon  mit  ben  (etften  ©ocranienten,  qI8 
bem  gtonleicfinara  unb  bet  olung  Oetfe^en  lagt: 
Tanquam  anrnm  in  fornace  probauit,  et  ijnaBi  holo- 
eauBti  boBtiam  accepit  illoa,  et  in  tempore  eriC  respectna 
iltoTum.    Sap.  3 

3(u(f  leutit^: 
aöic  baä  @Dtb  im  ©t^melgofen  betnetet,  atfo  ^nt 
bie  frommen  temetet,   Dnb    ftat   fli   angenommen   mii 
Stanbtopffer,   j^ne  feiner  jcit  atet  mittit  et  auff  fi)  fe^eiM. 

S3ie  Sranrfe  Stalu  na^  empfntjung  b 

©acramentcn  fptic^t; 
33em  SlUmet^tigen  älarm^ergigen  ®ott  fei]  (06,  e^t 
imb  banif  gefügt,  bet  mit  butt^  feine  t)ei(ige  ©acramento 
mein  bdrüebtä  fiei^  eiquidt,  bie  firmeren  anfec^tungen  be» 
leufels  gelinbett  ünb  meine  gtoffe  fünben,  roic  itfi  giieter 
ftatdet  Hoffnung  bin,  Dm6  feineä  ©uns  roißen  Don 
genommen,  alfo  baS  ic^  mii^  gerci^Hi^  berfi^e,  bur^  @lol 


i 


I 


ai 

batintjerligtoit,  luo  mt  aüit  jcitlicfieii,  iebot^  bct  effiigen 
ftraffeti  ju  em^ifiitien,  onb  marni  mein  ftitnblein  fornmeii 
mirbt,  mit  betii  tieben  Simon  jufagen:  ^ein:,  nun  laffeß 
bu  beine  bienerin  in  friben  foreit,  bann  meine  äugen  £)aben 
gefe^en  beiaen  ^pogtanb. 

[22*]  Set  «ßrierter: 

Slmen,  mein  gram,  boä  Derfetifje  onS  ®Dtt,  onnb  Det= 
ritzte  bolenb  in  (Sud^  lein  SQJercf,  roie  erä  angefangen  ^at. 

S^araujf  greifft  bie  tronie  5ratD  in  bie  3«9e. 
ünb  ifjrid&t  bet  ^tieftet: 
graiD,  erinnert  ©ui^,  maiS  jr  oon  mir  gehört  ^obt, 
onb  fprec^t  in  Urotem  £)er|en:  3efu,  mein  trertier  @ott 
onb  Sciölct,  erbarme  bii^  meiner,  onnb  la%  beinen  a;ob 
mein  lefien  fein!  D  bu  alletfetigifte  Sunctfraro  äJlatia 
onb  alle  liebe  Jpeqtigen,  bittet  für  micfi! 

Süie  Seel  bet  oetftorbnen  Statuen  im  Segfetret 
Jpri(^t: 
ai(^,  Qdi,  mein  ÖJott,  ©tjc^öpffer  onb  Erlöfet,  roaä 
gtoffe  jQunI,  Bnaußlprei^iic^e  EDfotter  tinb  Dn6egieifti(^e 
pein  feibe  ic^  in  bifet  Öeroer  gtuet  onb  Stammen,  foine 
Uernunfft  ton  eä  begteiffen,  tatn  jung  nufefptei^en,  aut^ 
foin  aKenfc^Itc^eS  ^er^  auff  bem  Scbboben  glauben,  lUüS 
ic^  an  atlen  meinen  ftefften,  bamit  ic^  bic^  meinen  ®ott 
crjümet  ^obe,  muefe  teijben  onnb  ft^mergtii^en  enipfinben. 
3(^,  tiet  ic§  in  meinem  seit(i(^en  te&en  bi{^  mein  ÖSott 
mebt  geliebt,  meinen  5Rec^ften  nit  [o  gremlid)  geergert  önb 
in  Sünben  ber  Sßelt  anb  bem  laibigen  Sat^an  mit  ge= 
bonden,  motten  onb  roerden,  fonberttt^en  bet  ^offatt  me= 
mal8  gebienet!  [22'']  S(^  mein  ®ott,  gebencte  bodi  on  bein 
grunbttofe  barmfier^igfait,  fi^e  an  ben  Muetigen  Stömaife 
Dnb  bittere  9(ngff  beineä  üDettiebften  SunS  onnb  aUeä, 
raaä  berfelbige  Pon  ^nben  Dnb  ^ai)ben  jemals  erlitten  ^at, 
önb  ertüfe  micfi  anfe  bifcm  femrigen  Sßfal  onnb  onbegteif' 
lic&en  ^er^enlaib,  Slmen,  bu  oQergiietigiftEr  ®ott,  (omme 
ba(b,  Slmen. 


Xiei  (Sngel  tröftet  fl)  Diib  fpri^t: 
Sei)  geltöft  Oitti  gebiiltig,  bii  au^erroöÜe  Dnb  Oi 
©Ott  teinet  er!ouffte  ©eel,  bann  bo§  kvfaen  bifet  jeft  ift 
nit  juuerglei^cn  mit  bet  onaufefpref^tidien  ^^rrtigfatt,  bie 
an  btr  tiir^Iidi  mttbt  offenöot  tuEtben,  mie  bu  au(f  j^ener 
SBett  m%  Sötte«  niort  offtermal«  gehört  ^oft,  ei  ift  nDC^ 
Omb  ein  (foine  jeU  jet^uen,  fo  wirbt  ^icfi  bcin  fier^Ioib  in 
(5reraben,  bein  luoinen  iii  troft,  bein  eHenb  in  groffe  5im6= 
tifi^e  E^t  Betroonblen,  bu  ahn  mit  oDeit  lieben  Engten 
Dnnb  §e^Iigen  Sott  beinen  ^enn  emigüic^  loben  onb 
preilen,  bann  baä  raine,  itnbeffetfte,  ^oc^^eilige  Onb  D&et= 
nu^  angenenie  Dfjffer  beä  roabren  @ott,  leibä  iinb  btuet§ 
^ieju  E^rifti,  jo  man  tögtit^en  in  ber  ftreittoren  Sirenen 
für  bicft  onnb  beineS  gleiten  ^tü,  fo  rool  bnä  ®ebeft  ber 
ganzen  E|nften^Qtt  mitbt  ba§  tier|  beineä  ©otteS  enbttitg 
etH)Qi(^en  tmb  ju  beinet  ©rlöfung  beinogen.  Stmen,  baS 
üerleij^e  bir  @ott,  9(men. 


J)er  »ritt  «ctuä. 


3ft  baS  anber  aSerci  ber  SBarmtjerIjigtait;  ot«  beft^ 
3)urftigen  jntiinifen  geben,  mit  ber  anberen  nnb  brittew 
lobfünb:  Ira  et  Auaritia,  Qoxn  onb  ®eig,  lote  aui^  bie 
oeifougnung  ©otteS  onnb  bie  Oerärae^ftung ,  fo  batau^ 
erfolgen,  mit  ^oHifc^er  einiger  ftrof)  betont  merben. 

3)er   erft  Slurftig: 
0  lieber  Sott,  wie  biirft  eä  mi^  io  ^ort! 

2)er  anber  Surftig: 
E§   bütft   m\(i)   iDOrtic^   out^,   mir  niöllen  bort 
bem  negften  iörunnen  ge^en, 

^eu  etft  3)urftig: 

aßaä  iftS,  Wann  roir  Ic^on  lang  bafjin  ge^en,  ift  | 

boc^  oin  SdiD^iffbrunn,  unnb  mir  (cinb  Stiiinv  unnb  Öaitf 

Sinnen  OnS  fain  «affcr  fjerauff  fc^öljffen. 


Ser  onber  SJurftig: 
6ij,  lieber  ©eieti,  liimmei  biet)  tiic^tä,  (ofe  ong  nur 
t)inuntb   gelten,   etman   (ompt   ein  giieter  frommer  Masm, 
ber  fi($  ober  Onö  etboriiict. 

Set  ^erc  etli^ct  bie  SItnien   onb  fprt(^t  ju 
feinem  ftnedit: 
Siebet  §annä,   maä   feinb    bort   für   Seut   bei)   bem 
Srunnen? 

[aa""]  ®er  Snei^t: 

aUefler  gttK^et,   i(^   ^attä   fiir   arme  Seut,  bie   gern 
Irintfen  tri  ölten. 

S)er  §err: 
Si5   f)abe   mein   tag    gehöret,   bau  eS  ain  SBevd  ber 
Sßormtter^iglait  fei],  beit  Surftigeit  ttintfen  jegcben,  barumb 
lüil  id)  lelbft  ^inge£)en  Bnb  (e^en,  naä  jr  begeren  feg. 

3)er  §err  fptic^t  ben  armen  Beuten  jue  cnb  Jagt: 
®ott  grüel  ®uc^,  jr  ormen  Seut,  mai  mac^t  jr  bo . 
guetä?  ic^  glaub  jr  rooit  gern  trinien, 

Hie  armen  Seut: 
D  lieber  ^err,  mir  feinb  orme  ^reft^affte  (eut  onb 
wolten  gern  trinden,  lönnen  aber,  bieroeil  loir  StumJ)  Onb 
Samb,  uno  fefber  nit  ö^tffen,  ^aben  niit^  niemanb,  ber 
wi  Qu6  bifem  EStiinnen  oin  mnffer  ©c^öpffet,  bamit  mir 
Dnfern  S3urft  töfcfien  fönben. 

3)er  §exr: 
SSerjiet^t,  lieben  Seut,  tc^  niil  Qua)  Salb  ^efffen. 

Ser  ^ert  jagt  ju  feinem  3)iener: 
§QnnB,  itimbe  öin  mein  Stoif  önb  SJe^c,  bifer  armen 
Seut  eQenb  t^uet  mit^  erbarmen,  ic^  mil  jnen  ^Uiä)  felbä 
baä  aSaffer  Sc^üpffen. 

[24']         53ie  armen  Seut  bantfen: 
iD  lieber  ^err,  ber  SlUmecfitig  ®ott,  ber  oÜev  gueter 


JäM 


k 


3ßetd  ain  teiltet  beto^ner  ift,  möfle  @u(^S  taufenbfeltii 
mibei;  vtxqelttn  Dnb  dot  aUem  Dbel  fieiuaien. 

aier  J£>etr  fprit^t; 
Sieöer  ^annS,  mk  ift  midi  bife  orbait  jo  gering  an« 
fommeii,  onangefe^en  baä  bie  SBaffer  (ämer  jimblicti  [c^roät 
fein,  idi  glaub  fre^  iai  mic  @ott  (alä  ber  bem  gueten 
attjett  beijftenbtg  onnb  ^ülflid)  ifl)  fonbere  fterrf  batjue 
geben,  ic^  iDiQ  gleiift  noi^  ain  roenig  matten,  ob  Diteid^t 
tne^i'  ainte  Seilt  fämen,  bcnen  ic^  tielffeu  tinnb  etmaS. 
guetS  Itiuen  Eünbt. 

Sfin  reicher  Saufftnan  fompl,  tebt  mit  jme  felb^' 
Dnb  fügt:  \ 

0,  eä  wirbt  nic^t  rcdjt  juegeben,  bann  ODtgefteta^ 
aii  ei  in  Dnfei:  @affen  na^ent  beq  mir  gebninnen,  ^ab^ 
i^  ain  äjäffet  mit  Selb,  baffelbig  juer^alten,  in  bm^ 
Söruiincn,  ba  bife  Seut  fielen,  geroorffen.  Sg  nierbcn  eft 
gemtfe  fc^TO  au6tunbtf(5offt  ^aben,  mann  6l)  ti  anbetjf 
.nit  ff^on  Iieraul  genommen,  me  t^et  irf)  nlt  meinen  fachen, 
ic^  luils  magen  tinb  ju  j^nen  getien. 

ffir  gei)et  jnm  Stuitnen  »nb  fagt  ju  feinem 
9iacfibern: 
ßieber  SHai^bet,  mai  tfiueft  bu  ba  bei)  bifemSrnnnen? 
f 
[24"]  Sex  Siac^bec: 

Siebet  gtennb  Unnb  3iac^ber,  als  ic^  meinen  ©a**" 
fi^äfften  nac^gangen,  ^abc  id)  arme  Seut  be^  bem  !8runnen 
funben,  bie  fein  3)urftig  geluefen  Onnb,  meit  ©^  lamb  önfe 
hump  Dnnb  jönen  felbft  nit  tielffen  tunnen,  ijab  iH)  mit§ 
ober  Sq  erbarmet  Onnb  j^nen  felbft  baä  roaffer  gef(^6()f^ 
Dnb,  imeil  el  mii$  fo  gac  leicht  ankommen,  gleich  martett' 
roftUen,  ob  etroon  mefit  leut  tarnen,  benen  idi  f)ctfien  funblv 
bann  mic^  buncft,  follic^e  arbait  Fomme  mic^  fenffter  aiv^ 
bann  bein  Seit  famblcn. 

Sler  reidi  ^auffnian: 
0  mein  lieber  ÜHot^ber,  bu  tfiueft  mir  loarlic^  tinret^^ 


36 

roo  niDtt  id)  baä  ®clt  fümblen,  bu  onb  ade  3latijitm 
Jollen  eö  an  meinem  tägtidien  t[)uen  tnnb  iCEJen,  aut^  c 
meinen   Slaibttngen    rool   fpuren    Dnnb    mercfen,    boS    itfi 
arm  bin, 

$ett; 

ScÖroeig,  eö  ift  ain  altä  ©prtt^mort,  baS  bi(e,  jo  am 
Seif^iften  fein,  (id|  am  @rnii(ten  fteßen,  Dnb  mann  man^ 
6ei)m  tie(^t  fe^en  roil,  Jo  Jein  ©q  rool  bie  förmigen,  bann 
€l)  effen  tinb  trincfen  j^neit  nimmeEme^r  genueg,  man 
maifi  aber  idoI  ba@  bu  ®üt  baft.  i&ann  loann  ain  guetec 
liucQten  ober  Stoiien  Bct^anben,  (o  laffeft  bu  fi)  gcroi^ 
nit  ba^inben,  ä^  miieffen  aufegemec^filet  fein,  tinb  mann 
jt  al]o  ainen  gueten  f)auffen  j^ujamen  bringt,  fo  oecfteift 
j^rä  ^in  Bnnb  raiber  inn  bie  Sßindel,  leqbet  [25']  angft 
Bnnb  not  batbei).  IJer^otben  jiir  biHic^  Slrmjetige  leut, 
Dnb  roicbt  bocft  ju  letft  elur  ®elt  einem  anbern  jutfjait, 
bem  itS  nit  oecmaint. 

Ser  cei4  Äouffman; 
SKan  fieid^t  onä  offt  Dil,  baä  nit  ift,  bu  marfjft  mir 
mein  6er|  re<^t  deiner,   baä  i(^  gteic^  aufe  meinen  (aijen 
nit  tDiuinen  fan. 


lieber  9ia(^6er,  it^  ^ab  bir^  nm  fjerge^en  rool  an= 
geie^en,  baS  bJr  nit  terfit  ift,  fonber  fctiioermüetig  bift, 
ücttvam  mir  bein  onligeii,  fan  iiii  bir  tjclffcn,  fo  roil  icf|3 
gern  t^nen,  (ouil  mir  raüglic^  ifl,  id^  oeröoffe  audf,  bu 
babeft  bife^er  an  mir  oßjeit  einen  treroen  SiadEipern  gcbabt 
Dnb  gefpürt, 

9tei(6  f  auffman; 

^eil  bu  bicfi  bann  atles  gueES  gegen  mir  erbeutft, 
fo  mit  it^  birä  gleid)  Dettrowen,  bu  maift  birfi  juerinnecen, 
baä  li  Dor  brenen  togcn  inn  Dnf«  Sioc^betfc&afft  gc' 
brunnen,  annb  biemeit  ic^  ein  trenig  ein  Seit  be^einanber 
gehabt,  ^ab  ic^  H  in  ein  9^Affet  eingefcfilogen  unb  bamit, 
iDQun  ba#  Oeror  tun  mein  §au6  tommen  roire,  id^S  nit 
uerfur  fonbern  Der|i(^ert,  in  biien  ^Brunnen  gemorffen,  ba§ 
idfü  aüroegen  ffliber  fiaben  fünbe,  mie  ic^  bann  bife  jTOeen 


3S 

taa   onb   nocftt,   oHenml  borjue   gongen,   ob  ei  tiod)  »er» 
Rauben  roete,  baffel6  au(^  bife  juefunfftige  nac^t  ergeben 
TDÖßen,  loeil  idi  a&er  eben  jeg  btc^  bet)  [35'']  bem  SSvuni   " 
füitben  t()ue,  t)Qbe  ic^  beq  Jörg  gehabt,  bu  möt^te^  ei 
bas  aSdffet  ergabt  ^aben, 

©ert: 

9}(id)  nim6t  tmmber,  boä  bu  ein  foUicfien  orgftoon 
Quff  mic^  tucrffen  (oDefl,  bu  Oiinb  alle  9iac66ern  roiffen 
rool  bas  itfi,  bieroeit  mir  ©Ott  mein  tngtii^e  Ülarung 
tei{^ltcö  geben,  öilme^t  raenigüic^en  ennb  fonberlitben  ben 
?(rmen,  nat^  meinem  Berini'igen  mitget^aitt,  geft^meigeit 
ba3  ic6  niit^  onib  anbetetr  Beut  @elt  betummem  onb  bem^ 
(elben  naitiftellen  foHe,  fon  i^  bir  aber  in  bifer  bfinet^ 
betrücbnufi  ritbti^  »nb  fintfltc^  fein,  toQe  c§  üon  mi 
tterolii^  bef^e^cn. 

91eic6  Üauffman: 

3)ien>ei(  ic^  bann  oeriiimbe,  baä  beme  nit  atfo,  h)ie 
ic^  geatglroont  f)ab,  (o  oeräet)!)  rairS  onb  bitte  iid),  bu 
roötteft  mi(^  in  ben  Sttunnen  ^inabtaflen,  io  wil  i(^  fetbert 
fe^en,  ob  mein  SBöffel  noc^  ber^onben,  bann  bog  moffi 
ift  nit  fo  tieff,  ba§  ic^  eä  nit  grünben  möcfite. 

35cr  ^ert  ta^t  j^n  ^inab: 
®ar  gern,  löonimb  molt  id)  bir  nit  bie  freunbfc^flfftjj 
t£)uen. 

S)er  ftautfnian  £)etit  an  pfdireqen  Onb  [isric^t:  1 
0  mein  Stacfiber,  jeud)  midi  nur  tsiber  ^inauff. 

3>er  |ietr  (»rit^t: 
[26']  |)annä,  mein  Üto^bev  begert  mibcrumben  ^eiau^J 


k 


:  sieben,  er  ift  graufam  fiffmdt. 

Snectit: 
)  R)i(  gleicf)  tommen. 

a>er  Sauffmon  fpiic^t: 
0  mee  mir  armen  Sfiannl  mo  fein  meine  btd 


äßortugotefer,  boppette  ©ucater,  ütäbter,  boppette  Kronen, 
Sonnen  Sconen  ünnb  aitbere  außgeftaubte  gutbinc  3fiün|cn 
^infonimen?  o  @ott,  marunib  ^a\t  bu  mtc^  bife  bttcmbU 
Stunbt  erleben  totfen,  icft  fi^e  root,  baä  icii  ouff  bifex 
SJelt  roebec  glüd  not^  ^ai£  ^ab,  bin  oui^  Oon  Sott  gar 
oertaffen,  e3  ifi  mir  fdiou  ettii^  mal  raiberfaren,  baö  iifi 
cmb  bQ§  menig  lommeit  bin,  iegt  roitbe  it^  gar  jue  oinem 
Bettler.  O  leufet,  ^ülff  wii^  miberiimb  ju  meinem  gclt, 
fo  ergib  it^  mic^  bit  mit  leib  onb  Seef. 

3)er  S8er;(lDeifelt: 
Sieber  2:eufel,  t^ue  ein  menig  gemai^,  i(^  ^ab  miifi 
eines  beffern  beboc^t. 

53er  Teufel: 
SUain,  noiti,  mein  ®e(cfl,  ic^  ta6  hic^  nimmer,  bu  bift 
ft^on  mein! 

Xer  .^err  ju  feinem  S'netftt: 

äJJein  ^on|i,  roie  ift  meinem  9ia(^6ern  gefc^e^en,  boä 

er  leinen  3torf  baf)inben  ge(nffen,  nnb  niie  ein  im'[e=[2e''] 

tenber  bütiion  getoffen,   aiicft    tuee  ober  mee  gelcfirien,   ii^ 

glaub  geroi^,  er  mcrbe  (ein  &tit  nimmer  gefunben  fiaben. 

Ser  |)crr  fprti^t  ju  jeinem  'Jiiencx: 
St^oro,  mein  §annä,  roie  t)aben  midi  bie  ^oiloien 
tropffen  (o  fi^enbttii^  betrogen  uniib  genest,  admegen  muefe 
bex  ieufet  etttiaä  trumpä  barein  machen,  bamit  er  eint' 
nieberö  ain  gneteS  SBerd  Bei^inbern,  cber  baä  gefpött 
baroufe  treiben  tonne. 

Snec^t: 
33er  $en:  lofe  nur  mic^  meinen,  ii^  roil  St)  rool 
bejQlen. 


!Eer  bitvit  «ctiiS 

ift  baä  britle  Sffierrf  bet  Sflarm^er^igtait:  aU  bie  ^ifgromb 
be^erberigen,  mit  ber  oierten  Xobfiinb:  Gula,  ber  ®e= 
freffigtoit. 


Die  ^ilgtomb  geßen  ^eriim6en  onb  (ingen 
nat^DoIgenbS  Sieb: 

SBeli^er  iai  GUeirb  öaroen  luöQ,  bcr  nia(^  fi(§  auff 
Onb  ruft  fic^  ((f)neD  mol  auff  bie  rechten  ftroffen.  Gatter, 
Sftucter,   Slit   Bnnb  Siiet,       fii^  felbä  mueß  er  oerlaffen. 

©tob  Dnb  iRueteu  mucft  et  ^an,  mit  3^auib  inue6 
et  einher  gan  im  meg  bet  @oltS  gebolten,  ber  ^Äfen 
ffigijpti  Qi^ten  itil,      ba^  flai|4  barinii  gcfotten, 

[27 "]  3uni  recfiten  SSrunnen  muefi  er  gntm,  bie 
?ßfügcit  atigetruncfett  Iq^ti,  roill  et  gejimbt^eit  pflegen. 
Seraar  fic^  mit  fpei^  bie  nic^t  äcrrinn,  icin  bürbe  muefe 
et  tragen. 

5ür  onb  für  gaitg  er  äße  tag,  D()n  ^inber  (icfi  fe^n 
als  toent  et  mag,  forg  fod  er  taffen  faren,  ©ott  bet 
fpeifet  bie  Sgögct  Oiib  ^^^iet,       ber  rairbt  fn  rool  bclüoten. 

Sinbt  er  ein  59tuebet  auf  ber  ba&n,      foU  er  jii  nit 
taffen   mongel  !)in.       fein  fpet)6   anb   traiitf   j^ni    gebet^J 
gnab  unnb  Sl6Ia|  btfer  fort,       ift  bort  baä  eroig  leben. 

SJcr  .öauSderr  fagt  jit  ben  Sßitgram: 
Sieben  SBitgrom,  Idq§  ift  (Sroer  begeren? 

^ilgram: 

®ünftiger  §err,  mir  fein  ein  Rotten  lueiten  9Beg  ge= 
jogen,  toolten  unS  auc^  gern  roiberum6  ain  jebet  in  feiti 
§atmet  nerfiiegen,  roiffen  nienbett  fain  ^erberg,  bitten 
beifintben  S.  3J.  bie  trotten  onä  ain  tog  Dber-jroeen  Be= 
fierbergen,  ba#  mir  ain  raenig  raften  mochten,  tmb  ettnaS 
erbitten,  bamit  mir  roeitev  lommen. 

^au&öatter: 
aSouerr  bem  olfo,  mie  jr  anjoigt,  mit  \ä)  Surf)  gern 
ein  folli^e  j^eit  befierbetgcn.     9t6er   eo   gefc^iitit  offt,   boä 
t)nber  beii  Sitgramä  Sttoibern  groffe  @(i&elct  onnb  äSiieberei) 
oetbotgen. 

fflitgtamb: 
Iiflä  folleu  ®.  Si.,  ob  ®Dtt  roitl,  an  unä  nit  etfaten. 


[27'']  ^aufenatter: 

®D  «artet*  ein  menig,  i(§  tnil  ©utfi  gfeicfi  aufflaffen 


t^uen. 
a)er  gefraifig  S 


nec^t  fprit^l  ju  tien  Silgromb: 


feerein,  jt  ißetttet. 


SJetSnecfit  (egt  (i 

Doä   tft   ficut 
morgen^  fiüe  i)ah 


»• 


or  bem§au§  nibetr  onbfagt: 
bflS   bdttmal,   baS   i(^   j§,    ju 


„  ,  .  ic^  ein  a"fl£  ^Pfannen  mit  $)hiefe  qu6= 
geffen  onnb  einen  gueten  geoffen  Saib  btot  barein  geptoift, 
jum  aJiittaginot  (job  ii^  dn  Suppen  onnb  oin  Stucf  fleifcfi 
barinnen  Ongeferlic^  Oon  fünff  ?ßfunben  gehabt,  beS  ic^ 
atteS  aflatn  ouffgeffen,  D^ne  i&a*  baS  ^raut,  ©äiraeinen- 
fleifc^  onb  bie  äßitdi  ift.  gtem  ju  ber  äßerenb  ifob  \d) 
ba  ein  guelö  Stud  ^ratenS,  fo  fieut  Don  meines  §etni 
lifc^  obetbliben,  icö  ttoro  mirl  ani^  noc^  rool  ju  effen, 
bann  ic^  furcht  jum  Siat^tmat  merbe  mir  nit  Btt  oon 
meines  §>etren  lifd)  nbcibleiben,  bieroeil  mir  foClicftc  @eft 
im  timifi  ^aben,  bann  ic^  iDoi^  root,  f^  raerben  mit  meinem 
Ferren  raüefTcn  Effen,  er  ift  rool  fo  nötfidi  mit  fotli^en 
teuten. 

^er  Snecfit  fpritftt  jU  ben  ©ani: 
©ti  fo  frefet,  bnä  Euc^ä  tierg  abflofe,  fr  (ofen  Scfielmben! 


[28"]  t)tv  fiitifft  «rtu« 

ift  baS  Diert  SBerd  ber  SJotmliergigfQit:  a[8  bie  Siarfenben 
flaiben,  mit  ber  fiinfften^obfünb:  luuidia,  bcä  ift  ber  9ieib. 

SJer  ißettler  fprit^t: 
D  mein  ©ott,  mie  bin  ic^  ben  vergangnen  SBinter  fo 
iiart  erfroren,  onnb  ob  fc^on  ber  SBinter  fürüber,  fo  bin 
ic^  bennot^  fo  9iücfet  onb  blofe,  boä  itft  mic^  beS  SßnjiferS 
bet)  bifer  ^i|  aui^  nit  entmebreit  Fan,  ad)  iai  etnian  oin 
frommer  aJiann  (am,  ber  \id)  ober  mii^  erbartnete  onnb 
mir  ain  Stetnr  mittj)aitet,  


ä 


■«.  .\ 


■  ^•••«     m*BV^*« 


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•'• ...  .---- 


..  ■« 


i't»        jff  rtprr  :rcr5   irr': 


[27^']  öaufeöatter: 

So  tüartct^  ein  tuenig,  id^  mil  (£u(^  gleitt  cir^x^e: 
t^uen. 

S)er  gcfraffig  fincd^t  fpric^t  ju  bfr  S^-..r:rTr.: 
®e^et  l^erein,  jr  ^etiler. 

Der  Sned^t  fe^t  fic^  üor  bemf^ouf^  r.lnr  r:  -    -r: 

S)a§   ift  l^eut  fd^on   ba§  brittma:     i-a-    r    -=     u 
morgend  fruc  i^ab  id)  ein  groffe  l^fcnner  si:  i.,i:ir  ^-- 
geffen  Dnnb  einen  gueten  groffen  teil  prr-  azitz  .2rr=i-i. 
gum  äWittagntal  ^ab  ic^  ain  SutJi^er.  nniu  rr  ^zc  "ir-z 
barinnen   üngeferlic^   Don  funff  'i^^unDfr   :2!U2r.    ?c-    s 
atte§  aHain  auffgeffen,   o£)ne  ipq5  rmr  irrzr.    irr:**::.»:: 
fleifd^   onb  bie  SRild^  ift.    i^icir   ju  i^z:  lirrm    .:r    .d 
ba   ein  guet§  8tucf  5ßraten«,   u    ik:z:  uit  3n::;'.rr    :>rv 
lifd^  überbliben,   idf   txaw   mizs  n:::z  zic    :.■:    r,   ^'-r: 
bann   ii)   fürd^t   ^um   ^iac^tma.   ^»rrp    irr    -: 
meinet  |)erren  Sifc^  t)berbIe:btT.   rini'i::   r/:    •;.::-'i>    ii-" 
im  t)au6  ^aben,  bann  id^  n?c:i  t:.   r  a^rr*»!::   r:*  k.-iwv. 
Ferren  ntüeffen  ßffen,  er   :fc  r:    t"  iir::::.   r::    '::..^..*" 
leuten. 


[28^]  ter  tnrfc:  fktw 

ift  ba§  üiert  9Bercf  Der  ifsnnipr^i'Ami     v:.%   *. 
flaiben,  mit  ber  rirn«-  Zri^urrj    i.n..*  <   v.  v 


1  *,  • 


* 


D  mein  ®pr:,  ms  irzr  4i  i^i   v*";.* '.'■*•  ^■^'' nr 

l^art  erfroren,  mmt  ä  mfin  v^-  %  v  >-•    :  '.::::-^  •  ^ 

ic^  bennot^  fo  SinAr  vm  i^ai  vn    .-i  -  .::    •-■  ^'  > 

bc9  bifcr  ^  ciut  nr  mtu^r^t   *.\  -.    \  t  •  '-^^  '^r^ 

•mer  SKans  fmr.  »k   W   ^V»^'   •   rl  crn::^ 

1  &twi  mntQDijf! 


5>ec  *ßett(er  jprit^t  jue  beiu  §etrn: 
3(i^  lieber  §etr,  t^aiCet  mir  Bm6  ®Dtteä  ttiillen  i 
^etiligeä  Sllmuejeit  mit,  i(^    roil  ®ott  fut  ©ut^  önnb  1 
glDüigen  treiüti^  bitten. 

§err: 

aSein  lieber  Wann,  oetjeucfi!  ii^  nü  bir  gtcidi  etrosil 
geben. 

3)ei  arm: 

SIcti  mtin  §etc,  iDfun  j^r  mit  etrooä  rocnigä  ju  aineni  ' 
Slnibt  m6d|tet  geben,  bomit  \ä)  micE)  bebetfen  onb  in  bifet 
t)ig  Oor  bem  Cnjifer  !unbte  erroeljcen,  roerc  mit  beffet  als 
mit  bem  Seit  ge^otffen. 

[28'']    3)et  §err  [priest  jit  feinem  ffinei^t: 
3^  mitte  jme  gtei^  mein  Sßoif  geben. 

Snerfit: 

®i)  §erc,   cä  ift  !ci)ab,   ift  ber  SRocf  boc^  nadj  guef^  J 
icJ|  mift  nocfi  tDot  ainen  beffern  Slat^. 

§err: 
aöaä  ift  bann  bein  StatV? 

eiebe  ber  §erc  mit  ben  9loif,  fo  botff  mic^  ber  ^et 
fobolb  nimmer  ffaiben,  it^  mit  ime  meinen  'Sioi  gebenjfl 
er  t^uet  jmS  Itot,  onb  et  murbt  jn  ju  banrf  ( 


§err: 

9!ain,  |)in(l,   eä   ift  tiut  ain  ißetb  uon  bit,   e§  foHtJ 
aincr  an  lien  armen  nichts  erfiJQtcn,  mie  mir  bann  befTtnj 
ain  @;emfiet   an   bem  beitigen  ä3ifcfici|f  ®.  äßattin  ^abei^ 
mettic^et  alä  jme  oin  arme  Karfete  ^ißerlon  begegnet  vtA 
jne  Dmb  ©otteö  mitten  bäte  nur  Dm6  ain  Sltmuefen,  ' 
et  feinen  leib  bebecfen  mochte,  fitfi  übet  jtin  erbarmet,  feini 
Mod   Don  einanber   i(f)rtibt  onnb  bem  SItmen  bargeraic^ 
barumben   fo   nimbe   auc^    meinen  3lDrf  ifin   onb  gib  j» 


gram: 

jtSlIlnner,  j^r  begetl  qar  ^uuil  ouff  ainmaf,  icft 
^1  mein  atünn  omb  (Diiil  ic^icte,  [30'] 
(enft  fein  6ram^   nit,   fo   inaifet   et  root,  boä 
l^en  nit  ^aben. 

ani  fc^re^en  ^inauff: 
KiiiTiniaf  qI(o,   bafi  (^  ber  ^err  getdiirft  ^abe. 
Srata: 

n  aHotin    fiakn   luil,   fo    luattetä   ein 
jblt  ^ergeben  roaä  ii^  bab. 

jr    aQeitaq    jeug    Dnnb    Sabung    f^t    bie 
I  @)}itat,   iDodEtä    alfo  meinem  ^eiren   ge&en 


'tti  beg  fefigfIcrbenbEn  3Jienfd|eii 
n  ©ngel  ber  ^eBligen  Srcqfültigfait  fürgejüert, 
■  Hf  Enget  ntn^uolgenb  gefang: 

I  anim»  in  manu  Dei    Buut  ei  iion  tanget 
iiTi   mortis.     Sap.  Ü. 

auff  Icutft^: 
I  ber  Stommen  feinb  in  ber  §anb  OiDtteä, 
1^^  mag  [ie  berüeren.    @ap.  3. 

ar  Don  ben 


SSeib: 

fßlän  3Jiann,  bu  tnaift  bal  id)  bir  aüi,e\t  gern  flefotgJ,* 
ab  itif  gleic^moi  gern  mitgatigen  luöre,  (o  iciiE  ic^  bir  hod) 
(wie  biü.idi)   \e^tma\%    aüd)    ge^ortom  fein,    aad)   maS  bu 
mir  beuell)eii  unb  enfpieteii  mttbeft,  alles  fleiffig  Berrii^ten 
Dnb  alfo  bo^aimen  toorten. 


Sd  betete  bic^  @ott,  mein  liebä  38et6,  uiib  la§  bit 
bie  meil  nit  long  jein,  i{^  iDiC  balb  roibenimben  t)aimb 
lontmen. 

Set  §ert  fogt  ju  feinem  S'nei^t: 

SDiein  Sienbf,  ge^e  fiin  jum  9hibt  Uoctor,  fng  j^m 
mein  freun53lic£)en  grueS  annb  ba§  ic&  j^n  bitten  (ofe,  bie= 
weit  iä)  jeg  in  baS  Spittol  ge^e  bie  Standen  öaimjefuec^en, 
baS  er  aud)  bort^in  (onnren  molte,  bamit  ic^  mit  j^me 
Bon  feinen  Standen  reben  funbte  unnb  non  [30"]  i^me 
Detnemcrt,  rote  e8  vxni  oinen  jegtlidien  infonbet^ait  flünbe. 

Sne[^t: 
Sunder,  \^  toit  ®.  iß.  beuetc^  getiorfam  Dnb  fteiffig 
noi^tomen,  abn  id)  fücc^t  roeit  et  ain  felgamct  Sopfl, 
Kann  er  fc^on  ba^oimcn,  er  börfft  niol  nit  fommen,  ba 
er  übet  nit  ba^aimen,  roo  folt  idi  ju  finben,  et  batff  tt)ol 
mit  bem  SBororn  SRäMein  auff  bem  See  ombfaten. 

^ett: 
3n  SWamen  ©otte«,  finbeft  bu  f^n  nit  ba^aimb,  fo 
barffft  j^n  roeiter  nit  fuec^en,  tft  et  ober  ba^oimb,  fo  fag 
j^m  baä  er  ju  mit  fomm,  oiinb  ^eut  mein  Dnnb  nieineä 
aEßeibS  @aft  fc^,  bann  eS  fc«  meinem  ffietb  bet  ttam 
onlommen,  fo  tuai^  ii^  raol  baS  et  nit  au|bleibt. 

3)te  Soni  lommen  füt  bie  l^iix,  llot)ffen  ttnitlj 
Svoro: 
%aS  mölt  ji  guete? 

^ie  Sani  jaigen  an: 
3r  §err  tiob  Sq  gefi^idt,  ^eben  an  ju  begetett  a 
la^  ßonfect. 


(jtaro: 
affine  MÄnncr,  j^t  begert  gar  juuit  ouff  ainmol,  icö 
lan  nit  glauben  baS  mein  aHann  orab  fouU  fluide,  [30''] 
bonn  es  ift  fonft  fein  trauij  itit,  fo  rooifet  er  ioo(,  baS 
wir  fouit  fairen  nit  ttnbm. 

iBie  ©atii  ^direi^en  ^inaiiff: 
Sä  fe^  ainmat  alfo,   bog   fq  ber  .^eir  geli^idt  ^abe. 

5r«it.: 
SffieKä   j^e   mein  SDJann   ^oben   luil,   fo    toartelä   ein 
wenig,  itfi  roil  fiecgeben  itiaS  ic^  6a&. 


Sa  (|abt  jr  aUerlat)  jeiig  Onnb  Sabung  für  bie 
firancfen  inS  ©pital,  raötlelg  alfo  meinem  |)etren  geben 
onb  juefteHen, 

Sie  ©eel  be§  Jefigflcrbenben  iOienJt^en 
wirbt  burcd  dnSngei  ber  ^cflligenSreijfaltigfait  fürgcfüert, 
onb  jingen  bie  ©ngel  noc^uolgenb  gefang: 

Juatoram  aaimu:  in  raaiiu  Dei  auut  el  iioD  tauget 
illua  tormeiitum  mortis.     Sap.  3. 

9Inff  leutlc^: 
®ie  ©eeten  ber  (ifrommen  feinb  in  ber  $Qnb  ®Dtte§, 
t]nb  taine  fiein  beä  %oi9  mag  fie  berüeren.     Saf.  3. 

Ser  §err  lorapt  mit  bem  Soctor  oon  beu 
Srantfen,  bet  a}DClor  Jagt: 
SDIein  §err,  jr  ^abt  micft  ^eut  ju  ©oft  laffen  laben, 
bieroeil  id)  aber  fi^e,  baä  j^r  Don  ffimerö  obgefloibnen 
3ia^berä  roegen,  fo  jegt  uexfi^ibcn,  Je^r  trarorig  Onb  be= 
trüebt,  mit  i^  Euc^  jeßt  mit  c^ue  taffen,  unnb  Jag  Sucti 
[31"]  gar  grcffen  band,  n^il  etroan  ain  anber  inat  jue 
Eiic^  !omnifn,  bann  e*  geluft  mic^  be"'  "uci^  "it  o\i  gueten 
muet  jetjoben. 

^lerr: 
e§  ift  rool  roo^t,  onb  biemeit  jt*  fetbft  alfo  er!ennt, 
fo  tag  \ä)  mui  nu^  gefoüen  onb  belltet  eut^  @ott! 


2iec  ^fct   fefet  \id)  Iramtig  üor  ber  %i)iii 
bte  frani  (ontf>t  ^erati  tinb  fagt: 
@rÄefi  euc^  @)ott,  mein  |)err,  raaS  6ebeut  baS,   ti^^l 
jr  nit  fietouff  ge^et?  loie  ^e)^t  je  fo  ttororigV  '■ 

§err: 

0  mein  Iie6e3  2Sei6,  foll  iäf  hit  nit  (lagen,  roaä  fidi 
Detloffen  i)at,  borumben  ic^  bidic^e  orjat^  trarotig  jefein, 
bann  ei  ift  onfer  91adiber  geftorben  onb  f)at  fo  ain  ji^önei 
fetigcö  tSnb  genotnraeii,  baä  nit  bacuon  äujngeii  ift,  baroilS  ' 
root  jimetmueten,  bo8  er  geiuiS  ain  finb  bet  etüiBe^"^ 
äeligfflit  ift. 

aßeib: 

äBann  ift  er  bann  gcftorben?  it^  £|abe  aucfi  oinen 
gueten  fteunb  an  jinc  oecloren,  onb  ift  mir  gar  laib  x>nit 
j&n,  glau6  aiic§  mol  bal  er  fetigHii^  geftorben,  bann  ec 
ift  ain  frommer  ©Dtäfkc^tiger  äßann  getoefen. 

§err: 
St^  gefie  Je^  gtei^  öon  j^m  ^er,  onnb  bin  Don  an- 
fang,  bife  er  fein  teben  beld)lnffen,  bep  jfime  gemefen. 

[311 
39tein,  maä  i)at  < 
nommen? 


IC« 

i 


bann   für   ain  fc^ürieS  Snb   ge= 


^lerr: 
3ia{^bem  er  aU  ain  e^riftgtauSiger  SDicnft^  alle 
anbere  Socrament,  fo  aineni  G^riften  Sücnfc^en  gebären, 
empfangen  onb  gcmerctt,  ba^  fein  S'roncf^ait  fic^  oon  tog 
^u  tag  geme^ret,  au(^  aClc  fachen,  fo  bie  3)octorc§  j^me 
3u  raibertjaltung  feineS  gefunbt^  oetorbnet,  nic^tl  me^t  an 
jme  raürden  roötlen,  olfo  ^at  er  fic^  feCbft  anb  o^nc  jemanbS 
oermonen  begert  feine  ®ünb  gubei^tcn  onb  boä  tiodiroütbige 
Sacrament  beö  ülttarä  juempfa^en.  aJoc^bem  et  aber  be= 
funben,  baä  feine  faiien  ie  leiiget  je  erget  onb  fit^  junt 
@nb  nai^nen,  ^at  er  auf  bie  letfi  bie  ^cijlige  öding  em> 
pfangen  onb  foli^ee  alle@  mit  fofi^er  bemuet  onnb  6e> 
ft^aiben^ait,  aucfi  anbarfjt  terric^t,  baS  mir  aWe,  f 


Li 


(e,  fo  baT&e9..^a 


45 


geiDEfen,  mainen  trnb  iod)  un8  battieben  getroffen  müefjeii, 
baä  et  in  &aä  Steic^  bet  cmigen  Sdigfait  ouffgenommeu 
iDotben,  ©r  ^ot  ii(^  ciu($  in  feinem  fteckn  atfo  fie^erftt 
cnö  monnlid)  ECjoigt,  baä  alfo  jerec^iien  ber  %oi  fic^  me^r 
Dor  jme  äufürc^ten  geljabt  al§  er  fit^  Bor  bem  tob. 
3!arne6en  mit^,  tooö  i^me  bet  ^rieftet  {niie  gebreut^tg) 
(Urgewalten,  baffelbig  mit  anbec^tiget,  ^etgtic^er  bcgierbe 
itQc^gefptoi^en,  beggteic^en  fi(^  felbft  iäoü  bem  SlQmäi^tigen 
mit -aUertfll)  ic^öiien  einfiietungcn  omb  fein  batm=[32'] 
^etgigfait  onb  gnab  eimanet  unb  fle&ellen,  fein  $a(er  noftec 
Dub  Srucifi^  ftftä  anbei^tigllii^  in  bei  ^anb  gehabt,  aud) 
Dnfetn  §etnt  3^efum  E^tiftum  but(§  fein  bitter  teijben 
tmnb  fterben  inbtünftigfUi  timb  betjet)^ung  feiner  Simben 
gefeelten,  a(fo  bai  et  onä  olle  mit  einonber  ju  fietglic^em 
mitUQben  beraügt  onb  ain  jebet  jme  gemunfc^t  betgfeictien 
gnab  oon  @Dt  äc^nben,  ain  folt^el  G^tiftticöeS  bnb  ®ijtt= 
feligeö  enb  jenemcn,  onb  roie  er  Ictftlii^en  in  bie  Qüq 
greiffen  motten,  tfat  er  fetbft  bie  Äet|en  begetl  Onb  bie= 
felbig  ain  tiec^t  bet  ginftetjiu^  benennt  onb  alfo  6iS  an 
fein  @nb  Dnnb  letften  SItöfm  ftölä  öon  tröfilit^en  fachen 
getebt  onb  ain  fottic^e  liebliche  gefiatt,  q(ö  mann  er  fit^ 
oon  t)ergen  erfreroet,  erjoigt. 

aöeib: 

Sc^  ^q6  fütroat  fottic^e^  gern  ge£)6tt  Onnb  biemeil 
e§  alfo  ©ottfeligHi^  juegangen,  gibt  eö  mir  gleich  felbji 
nil  roenigen  Itoft,  Onb  mit  i^aben  Sott  mal  ((cbitten,  baS 
er  DnS  bie  gnab  oetleqfie,  bamit  mit  feinem  Sjempet  notlb 
jn  ainem  fottii^en  fetigen  fönb  auff  btfem  jammert^al 
tommen  motten. 

^ctt: 

äSolan,  mein  Sßeib,  bietoeit  ei  ®ott  olfn  gefettig 
geroefen,  fo  toöflen  mir  onä  jue  ber  begtebnufe  rfiften. 


[32'>]  ®er  fiften»  %ctni.      ^ 

Süä  fedifte  ffietd  bet  Satmbetgigleil :  bai  ift  bie 
befangnen  edebigen,  bartie^  au(^  bie  jmo  Xobfünben:  aU 


^^i 


Luxuria  Dnh  Accidia,  SSnleiitt^ait  tmnb  JauKait,  ttiie  i 
fciEfelbig,   tuann   man   olfo   in  (SottluergeRung  unb  teit^ 
fertigfdt  getat^tit  Iftuet,  geftrofft  luctbcn. 

©err: 

Sie&er  SÜottin,  e§  ift  tniu  bie  itieil  re(^t  lang,  g^ 
Ijinauff,  bring  mir  mein  Stod  unb  SQJefir  ^ecob,  id^  lotl 
oin  roeit  (pocient  ünb  für  bie  ffeqiiieH  jue  ben  (befangnen 
ge^en,  ob  i(ii  etroan  ainen  m&i^t  lebig  macficn,  bieroeil  ii^ 
gehört,  baö  eS  ain  grofe  ißJerd  bcr  iöarm^er^igfait  fe^^ 
ben  ©efangneti  etroaä  guet^  jet^uen. 

Snei^t: 
®onfliger  ^ert,  ba  ift  bet  JHoif. 


St),  bu  9iatr,  gehört  bann  bet  Siac^trorf  jium  au%Qt^itf 
bring  mir  ben  fiera6,  ber  in  bcr  Stuben  Qin  !Kage[  ^angT 


^err,  ic^  fan  toinen  anbern  finben,  bann  ben, 
ift  am  3!agel  gegangen. 

[33"]  ^err: 

Sift  fi^e  raol  ti  ift  nid|13  mit  bir  oufegevii^t,  bu  bift 

nur  guet  jum  aulteöm,  ic^  mil  gleiifi  feltift  Ejinonf  gefin- 


( 

u 


©Ott  grüefi  6ii<^,  aufe  tooä  Drfatften  ligt  jr  gefongenl 
niire  Suc^  nit  seöelffen? 

2Jer  gefangen  aJiann  antroort  unb  fagt: 
O  Iie6er  ^err,  id)  biu  einem  ^ecfen  umb  Stobt  je^en 
©ulbeu  fcfeulbig  lootben,  bie  ic^  jbme  miber  auff  oin  jeit 
juerUgen   uerfpro^en,   olö    nun   bicfelbig   uerl)anben   onb 
"  roie   gern   ic^    geroott,    bielueil   irf)   baä   ®elt   Don 

meinen  Scliulbnern  aui^  nit  einbringen  mögen,  nit  Ijolten 
I&nnen,  bat  er  mii^  burc%  bte  Dbertail  gefenttlic^  einjie^en 
laffcn,  miereol  id)  jf|n  mehrmals  befc^idt  unb  gebetten,  t  "' 


'ni 


lebetten,  iMfff^ 


er  mit  mit  am  SötiftlidSie  gebutbt  l|a6en  motte  önb,  ber 
gefendnufe  enttöffen,  i(^  molte  jn  ^u  friften  rcbaxlidi  he= 
jatcn,  ober  mein  6itt  fain  ftat  ^nben  tonnen,  unongelefien 
büä  eu  (eiiie^  oermügenl  ^otkit  mir  ain  ftaine  jeit  root 
auf(  bem  itieg  ()ette  Ratten  niügen,  aQain  baä  er  fein 
m&ettein  unbotmlietfigeE  roeife  mit  niii:  lüden  tfiuet  Qitnb 
j^nc  bonnoc^t,  bieroeit  xit)  aii^ti  ewrbaiten  tan,  nit  batmit 
get)olffen.  Sieroeit  \^  abtv  \\t)i,  bnä  ber  §err  (onberS 
jroeifelS  aufi  fc^itfung  ®otteS  önnb  feiner  Sorniliecöigfait 
mi  arme  (Sefongne  ^aimbäcjuetfien  t)ieber  fommcn,  ^ob 
i{6  mir  gleii^  ain  tier^  gefaft  ünb  inill  ben  §erm  omb 
®otteä  miÜEti  gebetten  baben,  er  roölle  an  mir  ein  SßertI 
her  8attn433'']i]ergigEQit  crjoigen  onb  mir  (oUic^eä  @ett 
jürftxerfen,  bamit  it^  aufe  bifer  ©efendnufe  onnb  niiber  ju 
meinem  SSieib  »üb  £inb  fomme,  auc^  meinem  ^panbmerif 
onb  9lanin9  anfematten  müge,  ic^  roilS  bcm  ^eirn  trenitic^ 
nad)  Dnb  nait)  miöerumb  abarbeiten  Unnb  cierbienen,  ber 
Slömc^tig  ®Dtt  roirbt  aiic^  folt^eö  ißJcrtf  ber  Sorm^ergigs 
lait,  fo  jr  an  mir  föuet,  guc^  tremlid)  roiber  belctjncn, 
ii$  auc^  JumiJt  aßem  meinen  IBefinbel,  luil  ©ott,  ba?  et 
@uc£)  JU  EtBer  rootfart  imnb  gefunbt  langmütig  raötle  er= 
galten,  tteroü^  bitten. 

^ett: 
3)ie»cit  ii^  t)ör  ba3  bu  ein  tretrer  arbaiter  bift  nnb 
bit  mit  einem  foti^en  ftfiletftten  @elt  (an  gefiolffen  roerben, 
bamit  bn  auß  biler  dlefenilniiB  fommcft,  |o  mit  ict)  bir, 
alfebotb  i^  fiaimb  fomm,  bie  ^e^en  Oulben  fluiden  onb 
uerfi^e  mi:§,  bu  tuerbeft  fampt  beinern  ©efinbt  beinem 
erpieten  noc%  für  mii^  onb  bie  meinigen  ffiott  ben  3ttl= 
merf)tigen  jii  bitten  ingebencf  jein. 

Ser  gefanger  SKonn: 
0  barmtjet^iger  ®ott,  bir  feq  emigeä  tob  onb  band 
gefagt,  ba€  bu  mii^  fampt  SSeib  Dnb  Stinb  inn  meiner  not 
imif  bifen  frommen  e^rlidien  Sßann  getrö[t  ünb  baraufe 
ertüft  t)Qft.  S)ieroeit  iü)  autt),  tie&et  Jpett,  @ucl|  foflic^e 
guett^at  aÜ  ain  armer  ^anblnerdämann  nit  oetgelten 
Ion,  JD  mit  xä)  i>o6),  ob  fflott  mit,  meinem  juefogen  na[5= 


kh 


«ebeket^matc  kca  SM.  f •  b«nT  üft  >>«€ 
~     '    ■ec  OcAai,  ii^  vil  jk  ■»{■  SM  < 
<t  l^cl  M  Ml.  M*  et  nM  ja  )■  taad  ukbuil 

Sflin,  ^dniL  e=  ift  mn  am  Seib  omt  bir,  es  yotl* 
aiiWT  an  ben  armen  nic&il  etfportn,  wie  roit  barai  bellen 
ain  (Sceinpri  an  bem  öeiligni  »üi^off  S.3RQtttn  &aben, 
nwÖidier  all  jme  ain  anne  Sadrte  ^tmn  begegnet  onb 
tat  omb  (gotte*  roiflen  bäte  nnr  mnb  ain  ?Itniueicn,  bamit 
et  feinen  teib  bebeden  motzte,  fiift  ober  ibn  erbarmet,  feinen 
9b)d  Don  etnanber  ft^ntbt  onnb  bem  Sinnen  bargeioit^l, 
baiumben  fo  nimbe  anti)  meinen  ^od  fyia  tinb  gib  jme 


benfel&en  Dnb  Oieibe  j^ii  nit  bncumben,   mir  mößcii  omb- 
teicn  Dnnb  aiiten  aribem  ätocf  neineii. 

titx  airm  fpvii^t: 
Setgelt  Sui^ä  ©ott  ber  ^iiiibtifi^c  ÜJotter,  bet  [iö"! 
möüe  Su^  Bnb  bie  Erorigen  uoc  aüem  u&el  btniomi.  giiitf 
onb  ^üil  ünb  bie  eroig  Sdigfnit  ocrtei)i)en. 

®ie  jinen  begeten  aucft  ain  ■Sl'faibuiig,  iöflt  bft 

Sieben  leut.  kfets  nitdd  juftibeii,  e«  tfiiiet  bod)  lutftt» 
al§  nuu  bie  leut  plagen,  ijat  Em^  ber  ^emfev  niicfj  imi 
bie  Statt  gefüert. 

Sie  jiBcn  taffeii  nit  nac^,  fagt  gt  miber  ju  jhnen: 

3if)  fi^e  root,  ba«  id)  Snir  nit  tan  abrominen,  lonttet 

ba  Dor  betn  ^aufi,  ic^  roil  aiiiem  jcbein  ain  f(aib  ^uiii 

^cnfter  fierab  roctffen,  nur  baö  \d)  rfiui-  uui-  eutfi  Iiobi'u  (nii. 


ift  baä  funffte  3Serct  bec  i8atmi)treiiifait;  ol«  bie  Hrnrirftn 
f)aimb[uc(^en,  fampt  einer  beijleuffigcu  iTjdiitig,  \o(it  riiofffu 
ain  5Kenf^  auff  bttec  SQJelt  ain  Jeligä  Önb  juntiinen  Vf'flt' 

^crr: 
aßetn  aSeib,  ob  mir  rool  miteinonbet  beff^Iüffrn  in 
baä  Spital  juge^n  onb  bie  ^taiiifeti  ^aimb^eiiuitita.  (ti 
fanft  bu  rool  gebencten,  baä  bergletiften  arme  ttaitkt  Wul 
nit  allein  beö  9llmue|enä,  fonbetn  au<^  \'29'']  aintt  llabuno, 
bie  man  oileic^t  nit  allentbalbeit  finbtn  fov,  Mfirfflig,  fo 
ift  mit  eingefiillert,  bieroeil  luit  aOcrloQ  (p^n  Äallun« 
gleich  rool  nit  uil  tiaben,  bn  aber  nit  jtbniWR  §ttn  batkbtx 
Derltaroen  tl)ueft,  ab  bu  babcimeu  w4i"  "" 
etroan  beftnbcn  Kurbe,  hai  ffit  bieSn 
oan  nöten  onb  ic^  barumben  f^äOt,  ki  ^9iU^4 
lelbft  bargeben  fiinbeft,  bu  niüi:fe(|  ttmüdf  p  iwrr  ~ 
jeit  bie  banden  glei^  fo  nwl  j^jäfmln  «tfi 
bei  ^aimlieii^igfait  eE^Jaen  (mwl 


EU  bfltibft         

wann  t4__^^l 

Uta  '^^^^^^1 


Derbamäliii^en  fürnemben,  t)erfet)^e  gnab,  baä  bein  ( 
lidie  ßat^otildie  marliait  tximnt,  beine  I)ei)Iige  ®ebott  ge^ 
galten,  aüe  jünbett  onb  ontugEnben  DEirmitten  Dnb  bein 
i^et)Iigei:  Sfiom  a^f)ii  jeitric§  onnb  bort  elDtgniit  getobt, 
^orfigce^ct  nnb  gepteijet  luctbc,  bur(^  ^i^iuni  ß^riftum 
beinen  aQerliebflen  So^it,  öiifecn  $errn,  $Qi)tanb  nnnb 
Seligmai^er,  Sfmeii,  bnS  uertci)^e  unä,  lieber  ®Dtt  tinb 
tretoer  SSotter,  Slme»! 

Stlfebann  menbct  er  Jic^  gu  onfer  Heben  Sraraen 
mit  iiQcfiiiDfgenbem  ©ebett: 
D  tu  oHer^eijügifte  onb  ooii  Sott  bciii  öiminlift^cn 
Satter  ju  oiner  äRiieter  feineä  oöerliebfien  (Onb  in  aßen 
@öttlic^en  aigenlc^afftcn  gleid)  mefenbcn)  Sun€  Don  einige 
fait  erroÖlet  önb  für  allen  anhern  SSeiöerii  mit  fonberttc^en 
nnauftJprec&tidiEn  tugenbcn  ünb  gnaben  beä  ^eiligen  ©eiftS 
iDunberbarlid)  gEjiert  Bnb  9et)et)liget  bift,  tafe  bit  aufe 
groffer  inSruiiftigcr  liebe,  mit  tuelttiEC  bu  gegen  ®ott  onb 
feiner  ^eiligen  GattiDlifc^en  Stireren  Entjiinbet  bift,  ju  ^er^en 
ge^n  ba§  greiuli^e  niiieten  beS  ^öKifc^en  geinbS,  jtnifi^en 
melt^em  onb  bir  [3T]  ®Dtt  ber  SlQmec^tig  balb  uad)  bem 
Saat  Dnferä  erften  S?attec§  im  ^orobeijft  SeinbjcEinfft  ge= 
fegt  ^at,  (i^E  an  aU  oin  tntlbc  onb  liebreiche  äjfneler  onfer 
eifc^röiflidie  gefa^r  onnb  grelutid^e  ongft,  barein  mit  burt^ 
antreibiing  beä  bofen  ^einbs  tinb  unfere  aigne  Jünben  wnnb 
miffeltioten  auf;  gerscfitEm  urtfiail  ©otteö  gerotfien  fein, 
^ülff  mit  beiner  (fflott  flllä<tt  angeitemen)  fiirbitt,  bau  Dnfer 
je|tgetl)anee  gebett  Dot  @tot  [tat  finbe  »nb  ert)ört  merbe, 
bamit  bie  felige  Söienfc^rocrbung,  bitterer  %oh  onnb  ©ig* 
^affe  Wufferftelung  beine^  tieften  ©unä  ^t^ii  Stitifti  unferä 
lieben  lierrn  ünnb  SeligmocfjerS  an  un8  armen  ©ünbem 
nit  üErtoren  felj,  Slmen. 

Unf er  liebe  gtaii)  fpridit  ä"  ®ott  bcm  ailmec^tigen 

unnb  jfircm  lieben  Sun  Jfefu  ß^rifto: 

Vl(^,  bu  eroiger  StDmec&tiger  Sott,  D  lieber  Sßalter 

oller  güetigtait  Unub  trofteS,  0  bu  tinei:fi^äf]fli(^er  93runnen 

oQer  t)ü[ff  onb  genaben,  ber  bu  ba§  ilieiifd|ti4e  @efd^Ee^ 

1^  udttcrlicfier  lieb  onnb  grunbtlofen  iöaimljer  '  '  '  ~* 


■  Oller  guetu 

^^H    oOer  l)ü[ff' 
^^^hou^  udttcrl 


eroigen  leben  erftlic!^  erliiaffcn  oniib  bornatfi  miöetuiiib 
Quffa  neni  ö6crati6  teroer  crtflufft  I)aft,  Infi  boc^  auff  mein 
bemüetigcn  fier^£ic^e8  [euffgen,  bitten  Unnb  flehen  bie  Iieb= 
lid^e  ©Diine  beiner  iöormfiergigfoit  tientic^en  fc^eintn  anb 
ba§  gläubige,  biicßfertige  ünb  anbacfitigc  ©ebett  beiner 
oom  Seufet  ueruoIgSen  t)od)betriiebten  ünb  offec  fünb  Wegen 
oon  bir  ^art  gefttaftten  nnb  gcpEagleit  S^nflen^ait  gnab, 
[37']  üer;(el)öiitig,  ^ülff,  troft  Dnb  rettiinfl  finben  ünb  er= 
Rotten,  boniit  QUe  bue^fertige  Siinbec  fetig  nnb  bein  groffec 
^errlii^er  Slam  buri^  fi)  croig  getobt  toerbe! 

9tIbQ  lüenbet  flj  fic^  ju  j^rem  lieben  Sun  ^efu 
S^riflo  mit  nac^fotgenbein  ®e6ett: 
914  bii  mein  nHerliebffet  |>etr  üttnb  ©un  gefu  tifttifte, 
ber  bu  aU  iDQrßafftiger  ®ott  beinern  Satter  onnb  fjcijtigen 
(Seift  inn  ©öttlic^em  itiefen,  SJioieftet  Dnnb  $etrti(^(ait  oon 
eitiigfait  gicicfi  6ift  Onnb  jut  geit  ber  gnaben  ju  crlöfung 
beö  ajfenff^tirfien  ©eftiiteditl  üon  mir  atl  beiner  tüo^ren 
natiirtiiften  äJIuetcr  beine  allerg  el)tigifte  Sßenfi^Iit^e  Statut 
Sur  ainigtoit  ®6ttlic^et  Sßetfon  butii  DÖerfc^ottung  onnb 
trafft  beS  f)eqligen  ©eiftä  onnemen  iDÖftcn,  oin  junges 
^inb  geborn,  am  a^ten  tag  tjeriioi^  ©efc^nttten,  Bor,^erobi8 
6tiietburft  onb  Irirannet)  in  Sgl^ptcn  unber  bie  tingtautiigen 
gcftef)et,  mit  meinen  Stuften  gelrendt,  Bon  meinen  fienben 
erncbret  onb  aufferjogen,  inn  jroötfften  Soc  beineä  Dn= 
ftbntbigcn  otteiä  am  Oftetfeft  uertoren  bnb  Don  mir  mit 
groffen  fc6mer|ven  »ibenirab  gefiinben  morben,  auc^  ^ernni^ 
als  atn  flvi^  Bnb  ubEltfiAter  fc^mergtit^en  geübten,  bein 
tofttic^  rofenfaröeg  SBtuet  miltigflic^  Bergoffen  Bnb  am  ^otg 
be8  ^reugeS,  barnnber  11$  bajnmüt  Botler  angft  onb 
t^met^en  geftonben,  ctlenbigfCii^  mit  oerfinfternng  ber 
Sonnen  Onb  grenjticfjer  beroogung  ber  gangen  Statut  Det= 
f(fimac6t  Bnb  geftorben,  3i^  bitte  [3S"]  bic^  don  grunbt 
meineö  bergen,  banmbet  bn  9ieun  Sfionot  getegcn  btft, 
ta6  fottic^eö  aQeo  beincn  armen  Stftiftein,  Wellidie  oot  bit, 
beinem  SSattec  önb  ^eijtigen  Seift,  ouß  tcingenber  not, 
mit  tio^er  bemuet  erf^einen  jit  atilBafc^ung  jrer  Sünben, 
roatirer  gereift  ig  (ait,  ju  reichem  troft  in  atfen  noten  onb 
engpeii,  aiicfe  enbttic^  onb  fiitnembUdt)  yxm  tmoff?.  \*iw!. 


oi^l 


geroic^fii  üitb  fommcn,  bomit  bii  atä  aiii  treiner  SDiitfer 
jnii({6en  ®oH  önnb  bcm  SlJenlcfien,  alö  atn  Surft  bei 
Beben*  ünnb  'lobä,  alö  ein  figfiajiicr  ^elb  Dnb  flortfcr 
Dbetniiitbet  be*  leufefö  üitb  feineä  gangen  SRei^ä  oon 
oßen  ^eqligen  einig  unb  n^ne  nnbeilofe  gelobt,  angektt 
Dnb  gefüri^t  »üb  geliebt  mcrbeft,  Wnien,  bai  gciucc  itiii^ 
mein  aDerUebflec  ©iiii,  "Urnen. 

Slutmoti  bcr  gon^eti  ^ei^ligett  oujert^ailtei 
3>rei)faltig[ait  butc^  bie  aiiber  ^^erfon,  bell  @ 
erftlit^  an  bitfet  liebe  (Jtaio  onb  bexna^  an 
gan^e  ©fti^ifttntiait: 
aUerliebfte  SOtueter,  beiii  ©ebctt  uiinb  ffltbitt  ift  Di  .. 
ber  Dn&egreiflitfien  uUci^ciligiften  S)i:cqfoItia(ait  Dnb  ainigeii) 
@Dtt,  adjeit  [|D($,  tieb,  laeit^  Ottnb  angeneni6,  auc^,  nicil 
es  bie  Sueöfertige  bergen  onttüRen,  mit  gtofTeiii  9iu^  unb 
ftetnben  ber  bctriiebten  Oon  mifi  gelDifelit^eii  erhört  loorben, 
bero^olben  fo  finbi  e§  aiic^  bife  ftunb  atä  ain  aitgenemeS 
onb  iDolriecfienbeä  Cpflet  fein  ftat  unb  raumb  mmb  fott 
gemift  atleä  erhalten,  ma^  onfcter  Saim^er^igtait  gcbürt 
Dnb  tDoI  anfte^t,  [38']  bann  mein  SSatter,  iä)  »nb  bculiger 
Oeift,  als  nin  oinigec  ®i>t  onb  breq  Dnberlcl^ibti(^e,  aber 
boi^  »njertrente  ^erfoncn,  tonnen  je  nit  oergcJien  meiner 
SÜEnfi^raerbung,  SEi)benä,  Sterbend,  froticften  'jtnfferfteöung 
Dnb  atci  luaS  i(^  bem  SJtenfi^Iic^en  gefc^Iei^t  ju  guetem 
gett)nn  »nb  geübten  i}abt,  [o  moi  aad)  beiner  angft  onb 
fi^mer^en,  bie  bu  oon  meinettuegcn  eingenommen  unb  ge- 
tragen &afl,  barumben  fo  w&ßen  wir  oufe  ©öttficfter  lieb 
Dnb  meiner  tremen  cnb  reiben  uerbienfl  miKen  anff  bein 
fürbitt  boä  ©ebett  bijer  glaubigen  ünnb  buefefcrttgcn  ©ctaar 
erhört  ^obcn,  jte  (ünb  uetjeli^en,  jbnen  (c^u^  Dnb  (4trm 
polten,  miber  bie  ma^t  Dnb  getoaU  be^  grimmigen  «Sat^anS 
Dnnb  oHel  baS  miberfaren  loffcn,  ivai  jnen  gnet  onb 
Jetigflit^,     3?i|et  juefog  (afleft  bu  gemife  fein! 

Sn^bonn  rocnbet  fit^  ®Dtt  ber  Sun  ju  ber 
S^riftenfinit  mit  noefeuotgenber  antmort: 
ßmet  (Sebett  ober,  bieraeit  eä  au6  ret^tem  tSol^oIifi^en 
glonöen  Dnb  buefefcttigein  I)erßen  Ijctfleufl,  foQe  gldt6fnfl# 


55 

auf;  oättetlii^er  iie6e  omb  meiner  flnabcnrcic^cii  Stlüfuiig 
willEn  Qiiff  fürfiitt  meiner  aüerliebften  äßueter  onb  einigen 
SuitdfraiDen  aßctio  miQen  er^ärt  jein  onb  ermatten  alles, 
Kai  jr  begert,  bann  mir  [ajTen  Diig  molgefatlen  onb  iDuUen 
aadf  rei(5Iii^  Belohnen  bie  uon  vai  geBottne  onb  oon  eudi 
au6  liebe  gegen  one  onnb  emerem  Slei^ften  geiebte  SSertf  ber 
Sarm=[39'"]^erßig[ait:  alö  ba  jr  bie  ^''utiSK'Öfii'  8efpe'6t. 
bie  Slurfligen  getrenift,  bie  5rem6bcn  beljerbrigt,  bie  Stadeten 
bettaibt,  bie  Standen  I)aint69eiucc5t,  bie  S^rotorigen  getröft, 
bie  ©efaiigen  (nfe  geinarfit,  Onnb  waS  fonft  bie  briieberüctie 
Sieb  bem  SJecbften  inn  leinen  nöten  juerjaigen  ft^ulbig  ift, 
boc^  roößen  mir  eui^  nuffcrlegt  onb  befoiilen  ^aben,  ^in= 
fi^ran  alleö  baä  ju  ineiben,  maä  onä  juioiber,  onb  beni 
uat^jujefeen,  loaä  onfer  Gtebott  cermag  Onnb  SSnn  }ii)  ^cU, 
bann  gleii^  tnie  mir  au^  @QttIic(ier  fetifftniüetigtait  gnab 
unb  bacmber^igloit  miber(aren  loffen  allen  bueSSfrtigen 
onb  beförten  Sünbern,  alfo  roecben  mir  bie  (i^erfiffe  Bnferer 
®erec§tig(ait  aut6  etgclin  taffeii  roiber  alle  bie,  fo  in  fünbeu 
uer^anen  onnb  fterben. 

"iixt  Sngct  ^ngen  Iiernac^  bai  Sobgefang  ju  e^ren 
ber  §ei)tigeu  SDlneter  ®jjttcä: 
Beatuä    venter    qul    te    portauit,    et    ubera    ijuan 
äiiKUti.    Luc.  11. 

Muff  Seutfc^: 
Selig  ift  ber  Seib  ber  bic^  getragen  onnb  bie  Stufte, 
bie  bn  gefogen  &oft.    iJuc.  1 1 . 


ttr  nennt  biiö  letvte  ^ttnS, 

3n  Weltfern  ber  3''"gli"9  "'it  feinem  ^n'Igpfi"!'  loiber- 
umb  ^erfiiv  tompt  onb,  na($beiii  er  ju  |)et)raten  fii^  ent^ 
fi^Ioffen,  feine  Sfiät^  rat^S  fragen  t^uet: 

^d)  waife  m\ä)  noii)  root  ^nerinnern,  baS  ber  ©ottfe- 
föri^tig  frumb  alt  älfnnn  Sei)  mir  gcraefen  onnb  [39'']  mir 
oil  Bon  ber  fflielt  (auff  gejagt,  roeQii^eä  icft,  lüie  crS  ge^ 
mett,  in  ber  seit  ;;um  t^ait  gefe^en,  get)ört  onnb  erfaren, 
muefe  aucfi  rooi  gebenden  ünnb  boraufe  j^öpffeu,  bW  <ä^yÄ.% 


gtiob  6et)  j^me  geroeleii  &nb  am  ®6ttlit^cä  (cfien  bmB' 
ainen  Slinfibel  fein  miie^,  anb  bieitieti  ic^  Bemierd  baä  jfyef  ^ 
meine  3>iener,  mir  toincr  ii>ic  ber  önber  geroltjeit  onb  ber 
ftomb  SDlnitn,  ber  Slinfibcf,  oUain  meinem  .^QU^mnifier 
juegefoHen,  tjabe  \iS)  naä)  Dilem  ^in  ünub  t)er  gebcntiten 
beq  mit  glei^  bejrf]  (offen,  ba§  i(^  ^eiiroten  iriH  onb  fiitb 
mir  ai]o  ctlitö  §ei)ral  antragen  roorben.  ffirfltic^en  ain 
©üQuin  üon  9Jl6t((^,  meUic^e  gar  ifieiii)  onb  oermüglii^ 
feg,  Bngefä^rtic^  Jet)  24  ^orn  ott,  fülle  ober  an  ainem 
guef;  ainen  äliangel  tjoBeii  onnb  auff  ber  ainen  festen 
ffluggtet  fein.  3'""  onbcrn  \o  feo  Qin  Sitti6  Dct^anben, 
fo  juuor  jlnen  SDfinner  ounb  6et)  tainem  tain  Sinb  gefjabt, 
foKe  jiinblii^  SReii^  onb  nit  fcfien^Iicf)  fein  onb  ift  aiii 
grelj  Sram  öon  gben,  6et)  30  ^arn  ott.  3um  britten 
roere  oin  3cerolein  Bon  ©i^titterä  oettianben,  fo  inirigHicft 
fc^ön,  aber  böjj  tinb  ^offortig.  Setftlit^en  ein  ^relolein 
üon  fBoten&urg,  fo  üngefä^rli^  ain  ober  jrtiai}  Sfar  jünger 
nlä  id),  nit  fonberä  fcfion,  bod^  auc^  nit  gar  fc^euglii!^, 
gteid)  rocl  Sinn,  aber  uon  giietem  efirtit^en  ©efditei^t  onnb 
^erlommen,  fruchtbarem  ©tommen,  ©ottSfcrt^tigem  Satter 
onb  SKueter,  ©t)  aixd)  bnä  grfirolein  fetbS  ©otfifori^tig 
onb  äiic^tig.  ©atumben  weil  ii^  gleit^fam  irrig  fiin  Onnfi 
mic^  auff  baä  ^eijraten  nit  Ott  oerfte^e,  tnoä  rot^ftu  mit, 
^pofmoifter,  oon  ber  ©rflui-n  oon  SKÖtfii. 

^ofmaiftcr: 
®enebiger  ^err,  biemeit  \^  oernimb,  baö  @.  @.  ent= 
fc^Ioffen  fi^  ä'^'"^'^^*^^'*'^"'  ™'^  ""'i^  "'*  gefiiiren  baS  ffi.  ®. 
tdl  bartoiber  ratfien  foCtr,  ma^  aber  bic  ©räuin  oon  SDiitft^ 
antrifft,  bem  ift  rool  olfo,  mie  man  Ur.  ®.  berieft  f|at, 
bann  icfi  fenne  Sl)  wo(  unnb  ift  uon  ainem  otten  anfe^= 
ticken  §üu6  Dnb  groffer  grcunbfi^aft,  ben  monget  ben  @I) 
an  oinem'Sc^encfel  fia&en  fotl,  E|a6  it^  nie  an  jr  gemettft, 
aber  baä  ift  roo!  roa^r,  baä  bie  SSeibcr  oil  Dnbet  ben 
tiaibern  Herbergen  fönnen,  ba§  manä  nit  fi^et,  fo  lan  eS 
meinetbniben  auc^  lool  fein,  baä  Sn  ^ängglet,  bann  iC 
locnig  ni^tung  barauff  getien,  bieraeit  Sq  aber  atneS 
gueten  ^er!ommen0  onb  9ieii^,  aui$  fo  fi^lei^te  Ttn 
onber  ben  ^(aibent  oerboEgen,  btefetbigen  mon  au^: 


nac^t  im  Set^  nit  Pet,  itiuefi  man  ficfi  aud)  nit  fo  flEfftig 
baro6  fcfieu^en,  bann  raoiin  oinc  füt  fid&  ^d6ft  uentiügtii^ 
Dnnb  wid)e  greunb  fiat,  (an  f^  ainem  im  faß  ber  not 
aucfi  ju^utff  tomnien,  ift  aitier  [i^dh  (elbft  iHeii^,  tan  eS 
fid)  iDoI  juetrogcn,  ba#  Sr  gueter  Scut  mib  fteunb  k^ 
b&rffeit  iDirbt.  3)ieiüeif  bann,  genebiger  .^err,  ic^  ber 
anberen  (oinc  Tenne,  bie  ®.  @.  ffirgejc^tagsn  tuovben,  roolt 
S.  @.  ii^  ju  obgemelter  ©röuin  Don  üßötlt^  totfien  «nnb 
ba  ®.  (5).  biefelö  jenemen  ficfi  entft^tieffen  »nnb  mit  auff= 
erlegen  roolten,  boS  itft  jljter  äßengel  ^aI6en  beffern  berictit 
einjiffie,  fo  roil  ic^ä  önbertfienigflid)  gern  t^uen,  bann  i^ 
bet)  j^t  gor  root  befannt  bin. 

[40'']  Süngting: 

©tüllinaiftet,  woS  fagft  bii  barjue? 

Stotlmaifter: 
©nebiger  |ierr,  bieraeil  mir  bie  ^erfon  nit  befannt, 
miß  mir  nit  getiüren,  hai  \d)  ml  barjue  rott)en  ober  reben 
Jofl,  ba  aber  ®.  ®.  ain  naigung  bntjnc  t)ettcn,  tiiiibt  eö 
nit  fc^üfaen,  baö  ©.  @.  bftjel&en  ^ofmaifter,  bie  fQ(^en 
beffer  äuertunbigen  (mie  Sr  jit^  fannn  foßic^eä  sct^ucn  felb^t 
an  erbotten),  bat|in  getf^ictt  fetten. 

Sünglittg: 
Secretari,  ic^  mil  bein  mainung  aiic^  ^öven, 

©ectetori: 
3.  @.  mügen   t^uen   maS  @ii   rnoßen,   aber,    ob   ii$ 
fc^on  ain  armer  ®z]{ü  bin,  fo  iiämbe  idi  laine  bie  oineit 
mangel  |ettc. 

Siingting: 
^aufemaifter,  mie  mainftu  iai  ime  jet[)uen  roare'^ 

^au^maifter: 

©enebiger  $err,   bieroeil   (£.  ®,  xit   Ijieuor   geratE)cn, 

bo^  ©1)  bo^Qimen  bleiben  onb  (i(f|  bertieyraten  foQen,  niucß 

ic^  mici)  Irol  bebenrfen  Onb,   bieineit  it^  üernomn[en,   lun^ 

bie  ®räuin  oon  ajiölft^  fiit  menget,  mü(^^t\\'S..%."fc'«y&^'^ 


$DfitiQi|t€r,  omli  me&rerii  berieft  eiiijuäictjeii,  fort(t^iifett. 
%.biv  iiif  ifab  aß  mein  tag  gehört:  je  trümper  je  tüiiiper, 
umib  büB  laiii  'IJuggci  jo  flain,  i)ai  iiic^tä  bat* [ü "] tiinbec 
[tecfk,  Unb  bielueit  i^  glaiib,  baö  &  @.  btc  loa^I  merbut, 
^aben  fiinbeu  onb  totner  leidittiift  )cin  loifitcr  ®.  SS.  oft«, 
fditagen  loirbt,  roolte  ic^  gteii^  fo  me&r  ein  gerabe  alS' 
ain  fnimfie  ^aben. 

Süngüng; 

^dj  i}ab  ©rar  oder  moinung  angebttt,   it&  rail  ob«, 

bieiDcil  tv  nijd)  aUain  mib  am  nmiften  aiige[)t  tinb  barnai^ 

toiii  9teio  iiie^r  t)ülfft,  inid)  befjer  bataitfl  bebenden.     ^o^= 

inaiftcv,  iuq§  fogft  bu  bacjue,  Don  bem  ^rärotein  uon  ®benV 

^Dfmatfter: 

3)as  Stöiulein  odii  gben  SSittib  ift  mir  nit  betomtf, 
tan  auc^  ni!  gebencten,  bnä  it^  Sl)  nennen  ijob  ^ören,  Bitb 
e^  ift  ain  mißlicher  fauff  ümb  ain  SSittib,  mue^  ainer  uil 
bö^er  reben  boren  onb  geji^ic^t  ba#  menigift  nit  noi$  jrem 
raiden,  fo  tomfit  uon  ftunban  genab  jm  @ott  ^erffre, 
meHic^eä  i(^  für  mein  ^.|3erion  nitlei)beii  fünbt,  iä)  ft^ti^eg 
©13  ben  ne(^ften  ju  ©tfilair. 

Sniigting: 

©tallmaifler,  t)aft  gcfiirt  mo^  bcr  ^ofmaifter  fagt? 
StoIImaifter: 

'Ber  /poftnatftcr  tcbt  lool  nit  unrecht  üon  ber  fad| 
Dnb,  biemeil  ic^  itbt,  baä  bie  3Sittib  nit  fonberä  att,  barjue 
no(^  (d|ün,  lo  loirbt  eS  gemi^  nit  manglcn,  baS  Sl)  Dil 
SneHcr  ^a6en  roitbt,  mir  a(8  ainem  Striegfimnnit  [41*"] 
tauget  ©i)  icol,  mann  ©i)  nur  BÜ  gefts  ^et,  btmn  mir 
geben  oine  vmi  bie  anber.  aSaim  ©l)  bann  fe^en,  baS 
©ij  jouil  Slueler  ^nben,  fo  gefetli  e§  jnen  raot  Unb  lODQen 
bie  Seut,  fo  long  eä  jiieu  gefeilt,  ftfltö  an  bem  SRarrenfoil 
fieiumbfüereu,  gebentfen  b»i^  borneben  nit,  ba«  man  ©ij 
nui^  an  ba§  ^iarrenfait  an  bi'inbet  onb  obetfefien§  b  """ 
baä  ©ij  gar  in  Brunnen  fallen. 
Süngling: 

aecretari,  \oai  ntainft  bu? 


1 


©ectetati: 
@enebigei  ^eir,   eä   ift   am  fpridilDort:  SBittib   giict 
(inbt  (dten  ain  Sffiaim  nncfi  JHin  inuet,   Diinb   bieroetl  it^ 
ijfir,  büS  ©l|  ;iuuor  kl)  ^löQl)en  aSJtinncru  Tain  finb  gefjabl, 
!an  ©.0.  i^  botjue  iiit  ratzen. 

SinigHng: 

.yauftmaiftei:,  luie  gefeilt  eö  biu,  iPne  man  cor  beiii 
bn  gerebt  ^at? 

.^au^maiftei:: 

äßi(6  buiidt,  man  ^ob  ben  Wittiben  nit^tä  oeigelTen, 
td}  mue^  gleiii)  fc^roetgeii,  bonit  ii)  mai^  and)  ain  "-iijittifi, 
bie  mir  nit  übel  gefcQt,  unnb  mit  Ji^meigert  üer.ititttiott 
man  offt  oil,  fo  fein  aud)  Bit  frommer  tugcntfaniet  cör= 
Iid)er  SSitftamen  «etöonben,  bte  mau  mol  ain  Srnn  tiaiffen 
(on,  biciDcil  aber  @.  (ä.  nur  nUain  befe^afbcn  ^cijraten 
iDÖttcii,  bamit  fl)  @rben  oberldmen,  Bnb  [42*]  bife  junge 
fflitfraiu  juuor  bei)  jraaijcn  äßÄnnetn  foinc  Arbeit  getjobt, 
fan  l£.  @,  ic^  ba^cr  (na^  bem  tä  migfid))  nit  rattjen. 

Sängtiiig: 
Sieben  Seut,   jr   macbt   mir€  fct^am  buri^  ainanber; 
lieber  .^ofmoifter,  luaS  oermaiitp  bu  a6er  Don  roegen  bcS 
grämlein  uon  ©c^litteri? 

§Dfmaifier: 
^ä)  lenne  Sfl  glcicö  fo  iDetitg  qI*  bic  onberen,  ober 
bietneil  ic^  ^6r,  boS  Sq  ^offerlig  ünb  bb%  ift  folc^e«  nit 
ain  tlainet  mangel,  bann  njie  man  fngt:  oin  ^""dfrdn) 
ein  Engel  fein  folle,  unb  hJoniiS  -fl  einer  Sraroen  icirbt, 
fo  ifta  ain  Jeufel,  fo  nun  bife  Stundfrain,  beren  ©c^ön 
man  fo  f^mi)  loben  ünb  pm\tn  t^uet,  jeßt  fd)on  fo  böfe 
onb  ^offertig,  maS  inurbc  bann  aufi  jv  merben,  loann  fq 
in  ben  (Seftanb  fänie,  ba  mueS  erft  ain  SRann,  Oon  ainem 
foltic^en  böfen  Sffieib  oil  leybert,  ba  mue|  er  unber  bic 
2tancf,  gucte  Sreunb  onb  anbete  e^rlid)  Seut  üon  iretroegen 
laffen  Eiib  raeiben,  tfiuetS  ainec  nit,  ia  getiet  eä  an  ein 
fcfietten   ünb   flucc^en   onb   gibt  man  ainem  bi.«.  ^Ä'^KKof^^ 


k^    i.  ( 


9t a dilti meit,  troljcn  ainem  atii  tiif)cl  jugebcii,  ba9  aincr 
Jeineä  (efienS  nit  fielet  ift,  Quff  bet  Sßelt  ift  bet  SRam 
(ein  lebenlang  niix  SDiarterer  6eli  j^r,  mann  eä  boi^  nur 
aiii  tag  leeret,  fo  gieiig  e§  l}iii,  eS  ftat  aber  einer  fein 
tcbcnlang  boron  äeteroen,  bo  tt)uen  St)  if)re  3Kdnnet  wie 
ber  ^ciidcc  plagen  oiib  müeden  bannod)t  ba^  üßaut  [42''] 
tjolten,  ba  tobütn  Si)  ben  SDfänitern  allcä  mit  einanber 
»erbieten,  ba  gi'iltä  bann  fiagen  biib  ift  emigcr  [)aber  im 
^aai,  I^loär  ift  eä  jufagen,  fc^roärer  ju  gebenden,  om 
ft^ioAriften  jugebulbeu  tmb  leiben. 

Staümaiftcr: 
ßteber  ^ofniaifter,  bu  bift  gnt  ju  befftig  luiber  bie  | 
ftt)6nen  ^undfraiuen,  eS  ift  nit  o^nc,  baä  man  uil  fto(|er, 
^offertiger  Bnb  böfer  Sundfrareen  finbt,  eg  ift  aber,  mann 
ainet  ain  foKit^e  iu  ainem  5ffieib  betompt,  Bit  an  ainem 
SKnnn  gelegen,  bann  ain  SKann  ift  ain  äfionn  ünb  ain 
SBeib  ift  ain  SSeib,  onnb  fe^  ain  SHJeib  als  bog  ald  ei 
vohUe,  roonn  ain  Mann  i^t  bie  jeen  jaigt,  fo  lan  er  jr 
bie  Sol^att  Icol  absieden.  Slann  ein  9JJann  ^at  Dil  3U' 
ffraffen  an  einem  SBeib,  baS  flj  öerbrüeffen  t^uet,  I)at  fi) 
ben  SDfann  lieb,  fo  Idft  f^  beä  atleä  Onbertuegen,  ba§  jtem 
SKann  juroibet  ift,  unb  oer(6rt  jr  angenomne  bog^ait, 
roierool  mort  fagen  rail,  baS  bie  gemon^ait  bie  onbet  9latur 
fei),  barumben  mue^  man  fcHic^e  geroon^ait  mit  gueter 
jeit  onb  befc^aibetitiait  bempffen,  £)iilfft  baffetbig  nit,  fo 
rennen  ß.  @.  jt)r  mal  in  anberroeg  mit  ftroffen  begegnen. 
Sonn  bieffieit  ij.  @.  bei)  mcntglli(^en  angenemb  onb  ffiof 
befanbt  onb  man  E.  @.  fambt  betfeiben  ©ema^I  auff  §oc&= 
jeiten  ober  ^ßangeten  laben  rourbe,  roirbt  fl)  atßbann  auc^ 
mit  ge^en  roößen,  fo  lönnen  (S.  ®.  ft)  laffni  batiaimen 
bleiben  onb  baä  fq  barfür  ber  ©unrfet  aufetoart,  grine  \Xf 
bamarf)  a(ä  lang  als  fi)  [43']  toölle,  irie  bann  bergteitfien 
ftroffen,  fo  auff  folliciie  böfe  SBeiber  gehören,  rool  me^r  fein 
onb  ©i)  melir  at8  etnian  anbete  ft^erpffere  uctbriefien  onb 
ibnen  barburd)  j^rc  ontugenben  efienber  abgejogen  nierben, 
mit  fii  fi(^  bann  vbex  boS  atteä  auc^  lit  baran  (ören, 
roirbt  eS  noi^  jeit  genucg  f«in  unnb  nit  ft^aben,  vtatm 
(S.  ®.  i^  ft&on  ain  roenig  nai^  bem  fopff  greiffen. 


4 


SüngliTigr 

©etretati,  it^  molt  baitnocfi  bein  maiming  aiic^  gern 
fiören. 

Seetetoti: 

@iiebic|er  ^en,  \ti}  ffait  oil  uon  einem  fc^önen  aJiab^ 
lein,  ob  einer  ft^on  jii  jeiten  etroaä  leijben  muel,  mann 
man  batnot^  in  baä  löetlj  fomfit,  fo  uergifet  man  beffen 
aüeS  unnb  maitt  mi^  gl^it^.  at^  mann  man  in  ainer 
ßoinebi  einen  fc^üncn  jungen  ©efeHen  in  Seufeläfinibeni 
anlegt  Onnb  wann  er  biejelbigen  Stoiber  ^inroed  t^uet,  (d 
bleibt  batnai^  bie  (c^önc  Kreatur  ®otte8  ba  flehen.  ÖtliQ 
au(^  mann  ain  id)6neä  SSetbäbilb  einen  ^atin  \(i)oa  ben 
gangen  tag  martert  Cnnb  l^lagt,  ju  'Stadjt,  mann  @^  mit= 
einanber  in  ir  S^taftämntetlein  Eommen,  fo  ä^ucftt  St) 
fit^  aufe  bift  Quff  \x  §emmetleirt,  ba§  oon  Jublilct  bur(5= 
ficfitiger  IcinroaJ  gemad^t,  fte^et  ba  auf  jren  fc^neeroeiffeii 
Scbeitflein  onb  ei)  baä  man  baö  Uec&t  ablDJc&t,  fo  fic^t 
ber  äßonn  butc^  baä  fubtile  $emmet  jren  fc^neeiueiffen 
Seit),  legt  fic^  barnacö  [4a"]  ju  jme,  ntmbt  jn  in  jre 
armb,  ba  mivbt  bann  fein  ^erg  erfreroet,  (älj  (i^t  jn  mit 
jrem  liebli<^en  ^olbfeligen  (Sefittit  fteunblid)  unb  tac^enb 
an,  olfebonn  erfi^einen  in  jtiren  rofcnfarben  Sfflänglein  bie 
^olbjeligen  griiebtein  onb  fein  j^rc  äugen  gerieft  roie  atnem 
Saltfen,  fo  nac^  btm  Jtaiger  in  bie  l)6cf|e  fet)cn  t^uet,  ba 
roirt  au6  bem  loib  ein  ftcmb  Dnnb  t^uet  man  alles  on^ 
muetö  Dergeffen,  ba  einer  boc^  fol(^e§  Ocn  einer  onge= 
fc^affnen  mue^  geroertig  feiti,  bei)  berfelbigen  nienig  Infi 
nD(^  fremb  b^it.  oui^  uon  einanfcer  nit  (alö  bnri^  ben  Sob) 
gefc^aiben  merben. 

Sütigling; 

3)u  rebeft  glei<^  tüie  ber  ©c^reibcr  art  ift,  mann  St) 
nur  ft^öne  SBeiber  boben,  fo  fragen  ©l)  roeiiter  nit^tä 
bamac^,  bann  St)  gebenden  nit,  mann  ©»  fc^on  oin  gon^ien 
tag  in  bei  (Xanglei)  fein,  maä  ire  Sßeiber  in  ber  jeit  ba= 
baimen  tbuen  möchten,  onb  baS  bie  fc^onen  SSeiber  nit 
Dnangefot^ten  tonnen  bleiben.  9lber  bu,  §au6maifter,  ^aft 
Di(eirf|t  üon  bem  ^rärolein  Oon  Sci&litterS  getjürt? 


Ib 


i 


D  genebigec  $err,  i^  &itt  iS.  ©.  om5  ®otteö  ttiillen, 
@l)  iDoHen  foflidier  ftotget  fiöfen  3'"'<^f'^''™fn  niiieifig  getin, 
id)  fenne  ©n  nut  gar  jii  luol,  bann  jt)  mitti  (alä  ii^  6eö 
jtem  iÖQtter  Onb  9Jiuetct  gcbieiit)  uon  meinem  ®icnft  ge= 
6racf|t.  Sil  ptagt  j^te  tSttetii  betmaffen,  baä  iitetöanneii 
ift,  ba  tfjiiet  ©l)  be«  ganzen  tag  am  gcii=[44"]fter  ligen, 
min  bei]  äffen  (Safiereii  onb  hängen  iciit,  laft  man  @q 
nit  ge()n,  ]o  ^ebt  fl)  aufe  gifftiget  So^lieit  offeä  baäjeirig 
an,  raa?  Sottet  ünb  fflftietet  juraiber  ift,  baö  j^  nfft  ou| 
fiimbernul  bie  läutern  jfifiei:  batob  tuainen,  ba  Ion  man 
jr  nit  ^offertige  foftlitfee  Stoiber  Dnnb  @e|dnnu(f  genueg 
mn(^eti,  bann  f^  bermaffen  fo  fioffertig,  ba§  eS  nit  aufe= 
■lefprcc^cn,  fomi)t  ©^  aujf  ci:u  §oi^jeit  ober  fonft  Onber 
bic  Seut,  bo  ift  j^c  nicmanb  ret^t  Dnnb  guct  genueg,  rotll 
affmegen  oben  an  {igen  onb  fan  einem  jeben  ein  tlämi^ec' 
(ein  ansengen,  an  intern  Sottet  ^ob  ift  tooi  einen  frommen 
§etni  gehabt,  ober  bieloeit  ic^,  alä  ein  ttetDet  Siener,  bie 
OnbiBit^oit  feinet  lorfiter  nit  ottroegen  oerfc^roeigen  tiinncn, 
^at  f^  micti  ouft  bo#  fiefftigift  oerfoigt  Onb  nit  nadigelaffen, 
bif[  ii^  (ijab  iä)  onbetft  nit  in  onglütf  fommen  roöffen) 
fetbft  otloub  genommen,  wie  ft)  bann  nit  olleiii  mic^,  fonbetn 
au(^  anbete  guete  Seut  oon  j^tem  S)ienft  »erttibcn  tjot. 
Mbei  roeit  ®.  ®.  j^e  cnticl)fDffen  je^oqraten,  fo  roolt  6.  @. 
icfi  jum  gremlein  Don  ^Rotenburg  ratfien,  bann  bie  mengel, 
fo  man  6.  ®.  Pon  jr  anjaigt^  fein  ba^er,  baö  <äti  jr  ain 
Derfiinberung  foQen  bringen,  nit  jete(^nen,  unb  bieroeÜ  man 
®.  ®.  berietet,  baS  |t|  Sltm,  boc^  Bon  einem  gueten  e^t= 
tilgen  ©efcfitei^t,  S.  ®.  Staubt  gemäfe,  non  frut^tbarOc^en 
Stammen,  ©ottöförditigen  Gltern,  baö  gträralein  auiii  für 
fiit  feffift  (ÖDtäför^tig  onb  jüc^tig,  bnncft  mit^  ba§  folc^e 
tugenben  bie  rechte  Siorgengab  onb  3iei<^tumb  fein,  onb 
ift  weit  beffer,  bog  ettian  [44'']  einer  mit  einem  frommen 
armen  juc^tigeu  SKäbfein  ju  fiau^  fifte  unnb  in  freWben 
lebe,  bann  mit  ainer  in  not  onb  angft  jancE  Pub  f)abcr  ^obe. 


k 


Jiiingting: 
^ofnmifter,  wie  gefefft  Snt^  mein  ^anfimaifti 


.^ofmaiff  et: 
©enebiger  SQtxt,  (ein  SHat^  gefeilt  mit  root,  onnb 
mac^t  mic^  gteiii  oon  meinet  mainung  bet  ©röuin  oon 
3K6tI{ö  ^al6en  roeiiiien.  Slbet  tmS  roolt  ®,  &.  ic§  bonnoc^t 
Dnbettfienigtti^en  ratzen,  bo»  ®.  (SS.  betfetben  StaQtnoifter 
ftit(^eS  atteä  {06  bem  aI(o)  in  flet)oitn  ^uettuntiigen  an^- 
gefi^ifft  £)etten. 

3üng(ing: 
StaHnmiffer,  getcomft  bu  bir  folc^eä  äuuertic^teit? 

StoltmaiTter: 
aßatumö  nit,  gnebigec  §ea?  mann  mir  B,  ®.  bar^ 
iimben  wollen  Dcitralüen,  fo  oecfjoff  ic^  ioßi^eä  bermofien 
^uiietrit^ten,  borob  S.  ®.  ein  genebig  gefallen  foHen  baben 
Dnnb  roil  S.  6).  oller  fachen  gueten  berit^f  bringen. 

©ccretaii: 

©enebiger  ;perr,  ®.  ®.  fi^atoen  auff,  baä  eö  S.  @. 
nit  getelü,  ic^  f)ielt  eä  mit  bem  I(I)önen  jungen  Scönilein 
üon  St^littecö. 

[45"!  Süngliiig: 

I)u  farft  mit  beinen  Sftat^ft^Iegen  hinein,  roic  ein 
San»  in  itog,  Dnnb  roitfl  machen  baä  ic^  je  tenget  je 
loenigeu  Dan  bir  fialten  roirbt,  id)  roil  mi(^  glei<5  eut= 
jcfllieffen,  bey  bem  Srarolein  öon  Stutenbutg  ju  bleiben, 
onnb  (d  biilb  i(ft  ^aimb  tomme,  roil  ic^  bi(^,  ©tattmatftei, 
ade  fa^en  juettunbigen  abfertigen. 

!Ber  ^immel  tliuet  fii^  nitff,  »nnb  fingen  bie 
6ngct  jum  beff^lufe  loibcrumb  baä  ßobgefang: 
Landate  DomiDum  de  terra,  ÜracoDeä  et  amaes 
Äbyaai.  Ignis,  grando,  nix,  glacies  et  spiritus  pro- 
cellaram,  qnae  faciont  verbnm  eins.  Mootea  et  omnea 
colles,  ligna  fructjfera  et  omnes  Cedi'i,  Bestiae  et  nni- 
ueraa  pecorn,  Serpentes  et  voluores  peunatae.  Regea 
terra,e  et  omoeB  Populi,  Principes  et  omnea  ludices 
terrae,  luuenes  et  Virgines,  Senea  cum  lunioribus, 
laudent  nomeu  Domini,  quia  exaltatum  eet  nomeo  eiua 
Bolina.     AUeluia,  Ällcluia. 


64 

Stuff  Icutfd^: 

Sobct  bcn  $crrn,  bic  jr  auff  Srbcn  jc^t,  j^r  SBalfifd^ 
önb  alle  ticffcn."  gclocr,  $agc(,  ©d^ncc  ünb  (St^%  SBinb 
be§  öngcmitter^,  bic  jcin  mort  au^rid^tcn.  8crg  önnb 
Su^el,  frudötbarc  934um  ünb  3^i>^^"-  2!^icr  önb  attcS 
SSidö,  ®etüurm  ünb  ©cflucgel  mit  gütigen.  3^  föunige 
auff  ßrben  ünb  alle  SSoIcfer,  Surften  ünnb  aHc  Slic^tcr 
auff  Srben.  ^Ängting  ünb  Sundfframen,  j^r  9tlten  mit 
bcn  jungen,  lobet  bcn  Flamen  beS  Ferren,  bann  fein  9iam 
i)'t  aHein  cr^5^ct.    Slttcluia,  Stffctuia. 


[45**]  ®ott  bem  Stümed^tigen  fe^  emigg  lob  ünb 
band  gejagt,  ber  molle  ba§  mir  feinen  J^eiligcn 
©ebotten  ünb  ermanungen  tremlid^en  nac^- 
fommen,  fein  ®6ttlid^e  gnab  üerle^^en,  bamit 
mirbarburd^  bie  emige  ©eligfait  erlangen  mügcn, 

Stmen. 


[46  "J 


5ßerfoncn  in  bifcr  ©omcbi: 


©Ott  ©un. 
Unfer  lie6e  gratt). 

^ofmaifter. 

©tallmaifter. 

©ecretarj. 

^au^maifter. 

Slinfibel. 

Wann  gue  bem  erften  2Ber(f 

ber  SBartnl^er^igfait. 
©ein  l^offertig  SBeib. 
©ein  ^ned^t. 
^ricftcr. 
aJiann  juc  bem  anberrt  SBerc! 

ber  S3arml^erjig!ait. 
3)er  erft  burftig  SKann. 
2Der  2.  burftig  3Jiann. 
3)  er  Änec^t. 
2)er  reid^  Äauffman. 
3)er  ^Teufel. 


1 

Mann  ^uc  bem  britten  Söerd 

2 

'•ber  S3arml^er^i0fait. 

19 

3 

3)er  ^ilgramb. 

20 

4 

3)er  gefraffig  Äned^t. 

21 

5 

Wann  ;^ue  bent  öierten  SöerÄ 

6. 

ber  ißax  il^er^igfait. 

22 

<Btin  äiJeib. 

23 

8 

©ein  Äned^t. 

24 

3)octor. 

25 

9 

Wann  jjuc  bem  fünfften  Söerc! 

10 

ber  93arml^erttg!ait. 

26 

11 

©ein  Änec^t. 

27 

12 

3)er  gefangen  Wann. 

28 

S)ie  gefangen  grahj. 

29 

13 

3)er  frec^  36ng(ing. 

30 

14 

S3albierer. 

31 

15 

9lic§ter. 

32 

16 

©c^erg. 

33 

17 

3)er  erft  faul  Äned^t. 

34 

18 

SDer  2.  faul  Äncc^t. 

35 

ginig. 


Druck  von  Ehrhardt  Karras,  Halle  8.  S. 


,n>,   Tff.^    if^Kj      "rfrupr.    oi;j«l.    E:r:ne   ::Ti    irn, 
•»^^    mne-n'tt**-,-^     "»Ti»    >:n    Dcrr    uii^nmsn.     Ars 

:.itf    <5v^ii»-.t       ö'irtqiniq    mD    '  unrf^rxüen.     zr   Uten 
■t    iff«»:tf    *'<^rthp^      >f:L»Vi:a.   ÄllL'luia. 


Amen. 


Das  Lied  vom 


Hürnen    Seyfrid 


nach  der  Druckredaction  des  16.  Jahrhunderts. 


Mit  einem  Anhange: 


Das  Volksbuch  vom  gehörnten  Siegfried 


nach  der  ältesten  Ausgabe  (1726) 


herausgegeben 


von 


Wolfgang   Golther. 


«1  .  ^a. 


Halle  a.  S. 
Max  Niemeyer. 

1889. 


Neudruoke  deutscher  Lltteratur werke  des  XVI.  und  XVII.  Jahrhunderts 

No.  81  u.  82. 


Einleitung. 

I.    Der  hürnen  Sejfrid. 

Nach  von  der  Hagen  (Grnndrias  1812,  S.  48—52) 
macihte  W.  Gritnm  (Heldensage  1829,  S.  258)  anf  weitere 
Dracke  des  hürnen  Seyfrid  aufmerksani ;  hierauf  Goedeke, 
Elf  Bücher  deutscher  Dichtung  I  (1849)  S.  143,  u.  Deutsche 
Dichtung  im  Mittelalter  (1854)  S.  549— 537.  Mit  einer  kri- 
tischen Ausgabe  des  hürnen  Seyfrid  war  J.  Feifalik  be- 
aehäftigt,  kam  aber  nicht  mehr  zu  deren  Ausfllhrung.  Ein 
Verzeichniss  der  ihm  bekannt  gewordenen  Drucke  ver- 
»ffentliehte  er  im  litterarischen  Centralblatt  1856  S.  4U3,  im 
Serapenm,  Zeitschrift  für  BibliothekE-WisBenBchaft  Bd.  IT 
(1856)  S.  160,  in  Petzholdts  nenem  Anzeiger  tllr  Bibliographie 
and  Bibliothekwiseensehaft  1856  S.  232,  indem  er  die  Bitte  um 
Hittheilung  von  weiterem  Material  beifügte.  Mit  diesen 
Angaben  atimmt  überein,  was  Goedeke,  Grundriss  I  (185ti) 
S.  11)2  und  ebenso  V  (1884)  S.  338  mittheilt,  nur  dass  hier 
noch  der  Versuch  gemacht  ist,  die  Drucke  ohne  Jahr,  aber 
mit  Ort  und  Drucker  an  der  Band  anderer  Verlagewerke 
aiiH  denselben  Ofücinen  zeitlieh  annähernd  za  bestimmen. 
Feifalik  giebt  keine  Bemerkung  Über  den  damaligen,  be- 
ziehungsweise gegenwärtigen  Aufenthaltsort  der  seltenen, 
nur  in  je  einem  Exemplar  vorhandenen  Drucke.  Auch  lässt 
sich  nicht  abnehmen,  inwieweit  Feifalik  die  Drucke  selber 
einsah,  oder  nur  aus  zweiter  Hand  von  ihrem  Vorhandensein 
Kenntnisa  hatte,  und  ob  seine  Bitte  von  Erfolg  war.  Laut 
einer  Mittheilang  von  Seiten  dos  Bruders  des  Verstorbenen 
ist  im  litleisrischen  Kaehlasse  Feifaliks  nichts  auf  den  h.  S. 
beiligliches  aufzufinden  gewesen. 

Herr  Professor  Steinmeyer  nahm  Feifalika  Plan  zu- 
erst wieder  anf,  behufs  einer  Herausgabe  des  h.  &.?■«  &«&. 


6.  Band  des  Berliner  Heldenbuches.  In  J.  M.  Wagners  Are 
fBr  die  Geschichte  deutscher  Sprache  und  Dichtung  I  (1874V* 
S.  334  f.  erliess  auch  er  eine  entsprechende  ähnliche  Auf- 
forderung, die  jedoch  ohne  Ergebnias  blieb.  Mehrere  Drucke, 
welche  Feifalik  verzeichnet,  und  leider  gerade  der  älteste, 
sind  spurlos  verschwanden.  Mündliche  und  acbrit'tliche 
Anfragen  bei  Bibliotheken  haben  nichts  zn  ermitteln  ver- 
mocht. Durch  seine  vieleeitigen  Beschäftigungen  iet  Herr 
Professor  Steinmeyer  bisher  verhindert  gewesen,  die  Arbeit 
fertig  zu  stellen.  Die  Nothweudigkeit  einer  Neuherausgabe 
des  h.  S.  erscheint  jedem,  der  in  die  Lage  kommt,  sich  mit 
den  Quellen  der  Kibelungensage  eingehender  za  beschäfti- 
gen, sehr  dringlich,  da  der  Druck  v.  d.  üageos  aicbt  mehr 
genügt  und  ausserdem  gar  nicht  bequem  zuglinglich  ist. 
So  fasste  ich  den  Plan,  eine  Neuberansgabe  zu  liefern,  die, 
wie  sich  alsbald  zeigte,  kritisch  sein  muas  nnd  auf  einen 
blossen  Abdruck  des  ältesten  datirbaren  unter  den  er- 
haltenen Drucken  sich  nicht  beschränken  darf,  und  begann 
dementsprechend  das  Material  zu  sammeln.  Ohne  von  Stein- 
meyers  Vorarbeiten  vorerst  genauere  Kenntnisa  zu  haben, 
wandte  ich  mich  mit  einer  gelegentlichen  Anfrage  an  ihn. 
Da  eine  bandliche  Ausgab»  des  b.  S.  in  mUglichst  baldiger 
Zeit  von  Wichtigkeit  erscheint  und  mir  die  Umstände  es 
verstatleleu ,  dieser  Aufgabe  mich  sofort  zu  unterziehen, 
Herr  Professor  Steinmeyer  jedoch  in  nächster  Zeit  eine  Aus- 
gabe nicht  auszuführen  vermochte,  so  stellte  er  mir  in  zuvor- 
kommendster Weise  sein  Material  zur  Verfügung,  bestehend 
in  einer  Abschril't  des  Berner  Druckes  von  1561  nnd  in 
darauf  angefertigten  Coltationen  der  übrigen  erreichbaren 
Drnuke ,  sowie  einer  Menga  bibliographischer  Notizen  zam 
Lied  und  zum  Volksbuch.  Für  diese  grosse  Freundlichkeit 
und  fUr  die  liebenswürdige  Fürdernng,  welche  er  während 
der  Ausarbeitung  mir  durch  zahlreiche,  hüchst  wertbvoUe 
Bemerkungen  zu  theil  werden  liess,  spreche  ich  Herrn 
Professor  Steinmeyer  an  dieser  Stelle  meinen  herzlichsten 
Dank  aus;  der  griJsste  Theil  des  auf  folgenden  Blättern 
Stehenden  gehiirt  ihm  zu  und  so  mUge  er,  was  nn  dieser 
Ausgabe  an  brauchbarent  und  gutem  zu  erfinden  lat,  : 
sein  Eigenthum  betrachten. 


1.    Die  vorhaDdeoeD  Drncke. 
HandsohrlftHobeszumb.S.iat  aicbtaufgetanden  worden. 
—  Wir  wissen  von  Draoken  dea  h.  S,  auf  unmittelbarem 
and  mittelbarem  (infolge  gelegentlicher  Citftte  a.  dgl.)  Wege 

1.  Nürnberg,  Kunegund  Hergotin;  o.  J.  nach  Maass- 
gabe  ihres  übrigen  Verlages  tüllt  der  Druck  «wiscben  1527 
— 1^38.  Ueber  den  Verbleib  desselben  war  leider  gar  nichts 
iD  ei-micteln. 

2.  N  =  Nürnberg,  Georg  Wächter;  o.  J.  8".  Er  fällt 
wohl  nm  1&4Ü.  E  Bogen,  mit  Hükschnitteu ;  befand  sich 
friiher  in  der  EbnerBcben  Bibliothek  za  NUrnberg;  daselbst: 
schrieb  ihn  v.  d.  Hagen  ab;  der  Bücbercatalog  v.  d.  Bag«n's 
von  Jahre  185()  tührt  als  nr.  2äK,  294  diesen  u.  den  o.  0.  n. 
D.  1585(7)  auf;  beim  Verkauf  der  Ebner'schen  Bibliothek 
gelangte  er  also  an  v,  d.  Hagen;  im  Jahre  1858  kam  er  in  den 
Besitz  des  Senators  Culemann  in  HannuTei';  nach  Culemann'a 
Tode  wurden  dessen  Sammlungen  von  der  Stadt  angekauft 
nnd  sollen  dem  Kestuer  Mnseum  daselbst  einverleibt  wer' 
den.  Vgl.  über  den  Druck  v.  d.  Hagen,  Grundriss  (1S12) 
ä.  4Bf;  einen  Abdruck')  entliält  das  Heldenbuch  in  der 
Ursprache  herausgegeben  von  F.  H.  v.  d,  Hagen  und  Alois 
Frimisaer  II  Berlin  1825. 

3.  H  =,  Hamburg,  Joehim  Low,  in  dessen  „dre  kort- 
wilige  I  Historien.  |  Van  Diderik  van  Beren.  |  Hildebi'and  vnd 
dem  reaen  Sigenor;.  |  Van  dem  Hoeroen  Sifride;  j  vnd 
etliken  velen  Draken.  |  Van  dem  Koenige  der  Dwer  —  |  ge, 
Lorin,  vnd  andern  Dwer  —  \  gen  vnd  Reaen  mehr.  8"  Der 
h.  S.  steht  Bogen  D2a— E6a.    Die  Verae  in  den  Strophen 

•)  Von UngenauigkeitenderAusgabesindzu berichtigen: 
7,4  1^(1.  —  in  der  folgenden  Uelierschrift  loill.  —  30,  4  nwget' 
It^n.  —  32,fe  erlÄfet.  —  45,5  ®t.  —  51,5  3)0.  —  56,8  Sär= 
loat.  —  59,t)  nuffB«.  —  02,0  ÖfibeU^n.  —  84,1  Bo.—  87,3 
SBte  Bolb.  —  in  der  Ueberschrift  nach  88  Unb.  —  89,5  ©8 
nam  ein  nt6cl(appen.  —  09,5  auffaef(|taffen.  —  100,2  auff= 
gefpert.  —  115,1  nnu  —  120,3  So^gecirge.  —  127,1  bo.  — 
131,7  «ot.  —  in  der  Ueberschrift  nach  US  ^nt.  —  109,7  ouff; 
M«en,  —  170,5  aufbieten.  —  Die  Strophen  sind  ursprünglich 
zu  acht  Veraseilen  gedruckt  wie  überall  mit  Ausnahme  des 
Hamburger  Druckes.  Die  UefoersehrifCen  der  Bilder  sind 
wie  ancti  sonst  Ufters  zwischen  den  Zeilen  einer  Strophe 
eingeschoben.    Vgl.  darüber  noten  im  Texte. 


aiud  nicht  abgeeetzt,  Bondem  wie  Prosa  gedruckt 
darch  I  keDStlich  gemacht.  Nach  Oödeke  (I>  :J3S)  1545' 
wohl  erst  nach  1549,  am  welche  Zeit  J.  Low  zu  drneken 
begHDD  (vgl.  Lappen berg,  Hanibarger  Buchdmekergeschicbte 
S.XL).  Keine  Eolzachoitte,  nur  ein  iinurs prünglic he b  Titelbild: 
ein  Mann  mit  Turban,  der  auf  einem  Elephanten  reitet; 
Vitl.  über  den  Drnuk  auch  GOdeke  P  S.  45»,  1 ;  er  beSädet 
Bicb  jetzt  in  der  Kircben-UiniHterialbililiotliek  Celle,  In  dem 
Sammelband  alter  Drucke  E  32/139,  welcher  aueaerdem 
enthält:  Ecken  anszlart,  Strasabui^,  Christian  Müller  1559; 
Sigenot,  Nürnberg,  Friderich  Gntknecht  o.  J.;  HUmen  Sey- 
frid  (vgl.  4);  Der  klein  Boeengart,  oder  kCnig  Lanrin,  Nürn- 
berg, F.  Gutknecht,  o.  J.;  Thedel  Vnuerferdt  von  Walmoden, 
Wnlffenbüttei,  Cunradt  Eorn  1563;  History  Peter  Lewen  des 
andern  Ealenberger«,  Frankfurdt  am  Mayn,  Weygandt  Han 
o.  J.;  ^alomon  und  Marcolpb,  ebda.;  Von  dem  tranrigen  Ende 
OuiBcardi  vnd  SigiBzmunde,  ^StraBsbuig  am  Kornmarckt  bei 
Jacob  Frolich  o.  J.;  Von  Bruder  Rauschen,  Nürnberg,  P. 
Gntkneoht  o.  J.;  Dich  wnndert,  daa  kein  Geld  im  Lande 
ist.  Ein  Bchimpffliche,  doch  vnachedlich  Gesprecbe  dreyer 
Landfahrer,  o.  0.  u.  D.  15G5;  Der  Fincken  Ritter,  StraBsbarg 
am  Kornmarckt  o.  X>.  u.  J.  Vgl.  Hofimann  t.  Falleraleben  in 
Anfseas  Anz.  f.  Kunde  d.  da.  MA.  II  (1833)  Sp.  73  S. 

4.  F  =  Franckfurdt  am  Mayn,  |  durch  Weygandt  Han, 
in  [  der  SchnurgasBen  |  zum  Krug  (let/.te  Seite).  0.  J.  3°. 
Jedenfalla  nach  1555,  um  welche  Zeit  W.  Han  seine  Uracke 
begann  (vgl.  Steinmeyer,  Zfdph.  5,  105).  D  Bogen  (31  Blütter) 
mit  Hok schnitten;  diesen  und  den  vorher  genannten  (^. 
Drnck  erwähnt  Grimm,  Heldensage  Nr.  96,  mit  einigen  Citft- 
ten.  Goedeke,  deutache  Dichtung  S.  553—557  gab  Str. 
1— Sti;  156—170  nach  dem  Frankfurter  Drucke  heraus. 

5.  B  =  Bern,  Sigfrid  Apiarius,  1561,  8''.  D  Bogen  (31 
Blätter)  mit  Holzschnitten.  Aub  Meusebach's  Besitz  onn- 
mehr  in  der  kgl.  Bibliothek  zu  Berlin. 

6.  StrasBburg,  Christian  Müller's  Erben,  15S(>.  Tgl. 
darüber  den  Katalog  2S  des  Buchhändlers  Stargardt  (Berlin 
1S57)  Nr.  S7:  „Hürnen  SewtVied  |ge«angweis)  mit  Holzachuit- 
ten  d".  cart.  7<i  Seilen.  Die  drei  letzten  Blätter  beschädigt 
35  Thlr'    Es  war  nicht  zu  ermitteln,  in  wessen  Besitz  das 

Exemplar  überging  und  wo  es  a\c\\  \ieü\.B  ^iftftnAi«,. 


i 


7.  0=0.  0.  u.  D,  1585.  S".  E  Bogen  (Se  Blätterj,  ohne 
BolBBchnitte ,  jedoch  mit  Beibebaltang  der  Cöbersahriften. 
Auf  Bl.  35—36  befindet  eich:  Ein  Lied  von  dem  KiJnig 
Lndwie  auB  Ungern  (bei  Lilteucron  histor.  Volkelieder  Bd.  3 
S.  D62f.  Nr.  403  a,  vom  Jahr  152f:).  Früher  im  Beaifze  v.d. 
Qagene;  die  Äbweicbungeu  vom  Wächter' sehen  Drucke  sind 
in  der  Äugabe  des  letzteren  hinter  dem  Texte  8.  14 — tfi 
verzeichnet,  aber  eicbt  ganz  verlüaaig;  das  Exemplar  be- 
findet sich  jetzt  anf  der  k.  k.  Hofbibliothek  zu  Wien.  Vgl. 
V.  d.  Bugen,  Grundrias  S.  49  f.    Die  Zeile  IfiT,  6  fehlt. 

s.  (O')  =  o.  0.  u.  D.  1591.  S".  Früher  in  Heyses  Be- 
sitz (Bücherachatz  St.  910),  kam  vou  da  an  die  kgl.  Biblio- 
thek Berlin  i  bereits  lä72  abgiingig  und  seither  nicht  mehr 
zum  Vorschein  gekommen.  Die  jViiBgabe  wird  im  Kataloge 
besehrieben:  .HtirnenSew-  |  fried,  geaangweiaz,  |  Hierin findt 
jhr  ein  Bchönes  lied,  {  Von  dem  Hürnen  Sewfried.  [....— 
Holzschnitt,  dieselbe  Daratellong  wie  Yf. 7711,  (d.i.  der Bernw 
Druck,  ö)  hinter  dem  Vater  drei  Männer.  —  Anno  MDXCI. 
Es  saa  im  Nidorlaude.  Angefügt  ist  ein  Lied  von  dem 
Eünig  Ludwig  ans  Ungern.  Frülich  so  will  ich  singen, 
wol  bewr  zn  dieser  frist.  —  B  Str.  36  Bl.  Blicke,  des  ersten 
und  letzten  Blattes  leer.** 

9.  B»  =  Basel,  Johan  Schröter,  1592—1594.  8".  Ent- 
hält noch  26  Blütter  mit  Bolzschnitten  (bis  Str.  145,4).  Anf 
dem  Titelblatt  1592.  Anf  dem  noch  erhaltenen  Schluasblatte 
steht:  „Hie  endet  sich  des  Hürnen  SeTfrids  Geschieht  |  von 
der  zeit  ahn  [  als  er  suasen  gewesen  |  wie  er  mit  den  Byaen 
I  Zweigen  vnnd  Tracken  gestritten  [  vnd  jhnen  obgelegen  | 
wie  es  nun  jhm  weiter  die  acht  Jahr  ergangen,  wirstn  In 
seiner  Bochzetl  der  lenge  nach  finden,  so  ich  (wils  Uott) 
mit  der  zeit  za  Trocken  willens  bin  |  ."  —  Eine  wappen- 
artige Verzierung;  hierauf:  „Getnickt  zu  Basel  bey  Johan: 
ächritter.  1594. ~  Die  zweifache  Jahreszahl  veranlasste  die 
irrthümliche  Annahme  von  zwei  Basier  Drucken  1592  und 
1594,  die  sieh  anch  bei  Güdeke  F  8.  338  noch  findet.  Frü- 
her im  Besitze  Vi  aekeraagels  (Vgl.  Geschichte  der  deutschen 
Literatnr  S.  2uS  Anm.  :n;  2.  AuS.  1ST9  I  8.  26S  Anm.  37)-, 
jetzt  als  Geschenk  seiner  Erben  auf  der  üfientlichen  Biblio- 
thek in  Basel.    Zeile  71,7  und  &.  86,5  fehlen. 

10.  Leipzig',  Nickel  Neriich,  16Y\-,  S".   Em  "S.^'fe^a'%\'M , 


betitelt  „Der  Hiirne  Sewfrid"  besaB»  Gottsolied  (vgl.  Pet« 
holdts  neuer  Anzeiger  für  Bibliographie  1872,8.209  Nr.  276^_ 
AnktionskataloK  der  Gottached'scben  Biieher  beraasgegeben 
von  Wagner);  er  citirt  auch  in  „de  temporibus  TeatoDioomm 
vatam  myAiicia'  (lTä2)  S.  VII  Anui.  I*.  .exstat  fabula  de 
Seyfrido,  comii  obdncto,  pecniiari  poemate  comprehenaa, 
tjpiB  etiam  exscripta.'  Exemplare  davon  sind  aber  nicht 
bekannt  geworden.  Scbott«!,  AuefUhrliche  Arbeit  von  der 
TeutecheD  HaaptBprache  UDOLXIII  (iflgS)  hat  vielleicht 
dieselbe  Anegabe  im  Ange,  da  er  b.  v.  Kapp  |  Nebelkspp 
S.  279  anfuhrt  Börne  Seufried. 

11.  In  der  Germania  32  S.  3S3  lindet  sich  die  Notix: 
,S.  Calvary  &  Co.  in  Beriin  bieten  folgende  Werke  an: 
vier  auB  Deckeln  loBgelßste  Brnchstücke  von  VolkBÜedern 
ana  der  ersten  Hälfte  des  ll>.  Jahrhunderts  (daranter  ein 
Siegfriedslied)  znm  l'hell  gänzlich  nnbekanot."  Stein- 
meyer  wandte  sich  darauf  hin  sofort  an  Calvary,  doch  waren 
die  Brnchstücke  bereits  aus  dem  Laden  weg  verkaaft,  bo 
dass  nicht  einmal  über  den  Käufer  Aufachluss  gegeben 
werden  kennte.    Ihr  Verbleib  ist  zur  Stunde  noch  unbekannt. 

Hier  mögen  gleich  die  Ueber Setzungen  des  h.  S.  ep-  _ 
wähnt  werden.    V.  d.  Hagen  in  „der  Helden  Buch"  I  Bertis  I 
1811   gab  eine  solche  noch  vor    dem   Erscheinen  des  Ab-l 
dmckes  des  Originales.    Dieselbe  ist  mehr  eine  UniBchrift 
in  die  nhd.  Schreibart  als  eine  wirkliche  Uebertragnng.    1 
rocks  Heldenbuch  III,  das   kleine  Heldenbnch  S.  1Q9— 
enthält  eine  freiere    ModemiBicung  des   v.  d.  Hagen'achea  ^ 
Abdruckes  vom  Jahre  1S25. 


S 


L 


Einzelne  Strophen,  welche  im  Wortlaut  eigenthtlmllal 
Bind,  nnd  darum  aus  keinem  der  una  bekannten  Draeka~ 
entnommen  sein  können,  führt  an:  Cyriacna  Spangenberg, 
ander  Theil  des  Adelspiegels,  Schmalkalden  15ä4,  fol.  bl. 
272»'  Str.  2;  ebenda  kurze  Inhaltsangabe  des  ganzen  Liedes. 
Guldast  paraeneticorum  vetecnm  pars  I,  Insulae  1604  j"; 
S.  369  Str.  54,  l—i;  S.  452  Str.  76,  1 ;  S.  4öü  Str.  89,  5—8; 
S.  451  Str.  93,  7— 8.  Das  Bild  VI  im  Weygandt  Han' sehen 
Druck,  darstellend,  wie  der  unbekleidete  Seyfrld  in  dem 
SJutstrom  des  Drachen  badet,  trägt  auf  einem  Steine  links 


uDteu  die  JähreBzahl  lö;tg;  W.  Grimm  (Heldensage  8.258) 
meinte  dabei',  den  Druck  anf  lc3S  oder  1ä39  ansetzen  zo 
dürfen.  Han  begann  aber  ersf.  1555  zu  drucken.  Er  über- 
D&hm  die  Druckerei  des  HermiLnn  Gülferiub,  des  ersien  be- 
deutenden Dracklierrn  Frankfurts,  deaaen  Verlag  er  zam 
Theil  neu  druckte  mit  Benutzung  der  von  Hermann  Gülferich 
berrilbrenden  Eolzstöcke  u.  dgl.  Somit  scheint  allerdings 
um  1538  ein  h.  S.  gedruckt  worden  zu  sein,  dessen  Bilder 
jedenfalls  Weygandt  Han  wieder  verwendete;  in  Bezug  auf 
den  Text  ist,  wie  sieb  nnten  zeigen  wird,  dieselbe  Än- 
nabme  nicht  nnbedingt  nothwendig,  aber  immerhin  möglich. 
Wir  dürfen  demnach  fUr  153S  auf  eiueu  nicht  auf  uns  ge- 
kommenen Druck  schliessen;  (vgl.  zum  vurbemerkten  Sceln- 
meyer  Zfdpb.  5  8. 105),  Auch  im  Berner  Druck  trägt  Bild 
XI  die  Zahl  1552,  Bild  XXIV  etwas  undeutlich  1551  oder 
1552;  vielleicht  deutet  dies  ebenso  auf  einen  älteren  Druck 
der  fiinfüiger  Jahre  hin.  Dör  hürnen  Sewfrid  des  Hans 
Sachs  (Neudrucke  Nr.  2!))  setzt  einen  nnbekannten  Druck 
voraus,  denn  alle- vorherigen  {d.i.  vor  dem  1 4.  Sept.  1557) 
Drucke  haben  die  Namensform  Seyfrid,  Sifrit;  Sewfrid  zeigt 
sich  erst  im  Bemer  Druck  und  In  denen  o.  0.  a.  D. ;  da  der 
Berner  Druck  auf  eine  Vorlage  vielleicht  vom  Jahre  1552 
hinweist,  so  ist  es  tnüglich,  dass  in  dieser  die  Form  Seufrid 
eingeführt  wurde,  und  dasa  Hans  Sacha  eben  dieselbe  ver- 
arbeitete. Das  Measmemorial  des  Frankfurter  Buchhändlers 
Michel  Härder  (ed.  Kelchner  u.  R.  WÜlcker  1ST3)  meldet, 
dass  in  der  Faatenmesse  1569  vom  h.  S.  'Ü  Exemplare,  da- 
von l  nach  Stuttgart,  5  nach  Münster,  25  nach  Worms  ver 
kauft  wurden,  vgi.  im  Pacsimile  S.  IS",  2a'',  21  ^  Hirnen 
Seufrid.  Joachim  Aberlio  (Ain  kurtzer  begriff  vnd  innbalt 
der  gantzen  Bibel  1534,  DIU  rw.)  erwähnt  sehr  ungünstig 
_der  hllrne  Sewfrid"  (Zfda.  15, 325);  Brunonis  Seidelii  paroe- 
miae  15B9  Cornens  Seafridns;  Theobald  Hoeck  (schünes 
Blumenfeldt  1601)  Hirnen  Sejfrid  mit  seim  kleinen  Zwerge 
(Zfda  15, 32S).  Ans  Religion sakten  fllhrt  Zingerle  (Findlinge, 
in  Sitzungsber.  der  k.  k.  Akademie  zu  Wien  Bd.  55  (1867) 
a.  611)  unter  den  Büebern,  auf  welche  in  Tirol  im  16.  u.  17. 
Jh.  aus  Furcht  vor  reformatori sehen  Tractaten  gefahndet 
wurde,  an ;  „Ain  history  vom  hürnen  .Seufrid.     t  tx.ftoi'^X'M*:-* 


I 

1 

I 
I 


AuB  alledem  geht  berwor,  dass  das  ganze  16.  Jb.  hiadurch 
und  aaiih  noch  zu  Beginn  dea  17.  Jhe.  der  b.  S.  zn  den 
gangbaraten  Büchern  eeh<!rte,  die  Kschfrage  eine  lebhafte 
war  lind  das  Gedicht  daher  anuh  sehr  oft  aufgelegt  wnrde. 
2,     VerwandtBchaftHverhältnias  der  Drncke. 

Aach  wenn  wir  von  dem  Drucke  der  Hergotin  nichts 
wüseten,  so  würde  eine  Betrachtung  des  Texcea  lehren,  dase 
alle  vorhandenen  Drucke  a.nf  eine  gemeinsame  allen  vorauB 
liegende  Vorlage  zurückgehen.  Wenn  Feifalik  den  ersteren 
ans  eigener  Anschauung  kannte,  so  ist  daraus  zu  schliesBen, 
dass  auch  dieser  keineswegs  mit  dem  ersten  und  ältesten 
zusammenfallt,  denn  Feifalikbeabaicbtigte  einen  kritischen 
Text  zu  geben.  Natürlich  ist  der  Text  in  den  verschiedenen 
Auflagen  verändert  worden;  Sorglosigkeit  und  daraus  ent- 
springende Verderbnisse,  Verbesserungen  und  Modernisirung 
auf  der  andern  Seite  wirken  zusammen,  den  Wortlaut 
weBentlich  umzugestalten.  Unsere  nächste  Aufgabe  besteht 
darin,  das  Abhängigkeite  -  VerhSItnisB  der  vorhandenen 
Drucke  zn  untersuchen,  um  einen  mQgliehst  genanen  Schlnas 
auf  den  voraus  zusetzen  den  ältesten  Druck  zu  gewinnen,  wobei 
es  unter  Umständen  von  entscheidender  Wichtigkeit  ist,  die 
Fehler  der  Vorlage  zu  ermitteln,  wenn  sie  in  den  einzel- 
nen Auf  lagen  verbeBsert  wurden,  da  nur  von  ihnen  aus  ein 
Schlnss  auf  den  Wortlaut  der  Handschrift,  welche  der  Druck- 
redaction  dea  16.  Jhs'  zu  Grunde  liegt,  ermfigliubt  wird. 

Als  zusammengehürig  erweisen  sich  der  Nürnberger 
Dtnck  Georg  Wachlers  (N>  u.  der  Hamburger  Jochim  L9wb 
(H).  Vgl.' z.B.  4,8;  12,3;  !6,5;  34,4;  38, S;  47,5,8:  48,6; 
S8,5;  61,7;  62,1;  63,5;  66,  1;  68,4;  70,4,7;  73,4,8;  74,6; 
75,6;  77,8;  79,7;  83,7;  84,5,6;  85,1;  87,4;  92,4;  96,2,4; 
102,2;  108,3;  1Ü9,  7;  120,8;  124,3;  127,4;  132,2;  13S,  1 ; 
144,4;  14S,  2,  8;  151,8;  154,3;  157,4;  168,4;  171,7;  177,6. 
Von  Wichtigkeit  ist,  dass  H  sich  durchweg  zu  N  stellt,  wo 
letzterer  eine  eigenmächtige  Wendung  aufweist,  z.B.  171,7. 
Eb  flndet  sich  keine  einzige  Stelle,  wo  B  selbsiSndig  ist, 
und  darf  demnach  die  niederdeutsche  Bearbeitung  als  aus 
H  geflossen  betrachtet  werden.  Bei  der  Textkritik  ist  sie 
ohne  Belang.  Ich  habe  trotzdem  im  Apparat  die  Lesarten 
von  H  aufgenommen,  soweit  ea  sich  nicht  geradewegs  um 


XI 


aosBchlieselicb  niederdeutsche  uod  für  unsere  Zwecke  be- 
dentungaloae  Formeo  handelte,  um  jedem  die  Nauhprlifuug 
zu  ermiiglicbeD.  Selbständige  ConjeutareD  hat  ü  natürlich 
auch  z.B.  ^t,  4,  aber  diese  verateUen  sich  für  N,  nicht  für 
einen  eigenen  von  N  verachiedeaen  Text  Zur  Charakteri- 
atik  von  H  ist  noch  bemerkenawerth,  daas  Str.  SO  die  An- 
rufung an  Maria  getilgt  iat,  ein  Zug,  in  welchem  pruteatan- 
tiache  Gesiunnsg  sich  kund  giebt;  shnlichea  verzeichnet 
Lichteuateio  für  die  Tristrant' Drucke,  vgl.  zur  Kritik  des 
Proaarutnaas  von  Tristrant  und  Isaide  (1ST7)  S.  3-1. 

Der  Frankfurter  Druck  dea  Weygaud  Hau  (F)  und  der 
Baaler  Jobau  Schröters  (B^)  geliUren  ebeafalls  zusammen. 
Bb  iat  eine  aehr  selbatSndige  und  fielfach  muderniairende 
Bearbeitung.  Einige  anstjtsaige  Üeiiue  aind  geglättet  wor- 
den, so  9,0:8  ju  ^anb  :  aUfanb ;  10,2:4  ba^in:btein;  16,2:4 
betannt  :  genannt  vermeldet  den  rührenden  Reim;  33,2:4 
mag :  buS ;  38, 6 :  8  gut :  Bbevniüt ;  64,  2  : 4  SBelt :  @e(t.  Eine  be- 
sondere Liebhaberei  In  B»  sind  die  Reime  der  ungeraden 
Verazeilen  (Caeaurreiraej,  welche  durch  Umstelinnguu  und 
kleine  Zusätze  freilich  auf  Kosten  des  Metrums,  daa  zum 
Theil  vUUig  zerstört  wird,  erzielt  werden.  Die  anderen  Drucke 
baben  nnr  gelegentlich  und  nicht  mit  Absicht  solche  Reime 
43,5:7  re?c&e:fi(^erli(^en;  46,5:7  ertenneft:  nmneft;  4S,  1 :  3 
ftertfe :  älrerBe.  In  B*  reimen  6,  5  ;  7  SBalbe  :  butbe ;  1),  5  :  7  ge- 
(dSiDinbeianjönben;  16, 1:3  gtlOKiünfle^trore;  10, 1:3  e?Ie:m«tU; 
22,1:3  tage:älla9et;  26,5:7  ga^tcfattoart;  28,1:3  fttgctage; 
45,5:7  lugentli*en:r(id&«;  49,  1:3  (eren:g«nen;  51,5:7  Se^frieb: 
litbc;  52,  1 :3  Werbe:  Erbe;  ft:7  (gifbeifi^ciben;  die  Reime  aind 
roh,  es  genügte  blasse  Asaonana,  2.  B.  IST,  1  ;  3  ferne :  Steige. 
Weitere  Fälle  53,  1  :3i  5:7;  64,5:7;  56,1:3;  6:7;  57,  1:3;  5:7; 
58,  1:3;59,  l:3;61,I:3:64, 1:3;67, 1:3;118, 1:3;  125,  1:3;  128, 
5:7;  131,5:7;  132,  5:7;  141,  1  :  3,  Trotz  alledem  beweisen 
folgende  Stellen  zur  tienllge  die  engeren  Beziehungen  zwi- 
schen F  und  B«:  Bingangsatrophe  I;  1,  2;  4,  S;  14,  7;  16, 
1;  26,5,6;  32,4;  40,1;  44,8;  47,5,8;  48,5;  52,  1;  54,6; 
66,2;  73,6;  Sä,  1,4;  87,4;  88,3;  89,1;  90,  4;  95,  3;  IIU,  1  ; 
116,7;  127,3;  132,4;  138,2;  142,4;  144,4.  Man  müchte 
verancht  sein,  B»  als  üeberarbeitnng  von  F  zu  betrachten, 
zumal    im   Hinblick   auf  einen    gemeinsamen  Fehler-.  \.^,T. 


!ß(ant  statt  betonen.  Doch  etehen  einer  solchen  Annahme 
anderweitige  Erwägungen  entBchieden  entgegen.  37,  1  B» 
geht  ntiP  tmvret  mit  den  anderen  Drucken  gegen  F  tein 
u. ;  au  sich  hätte  B"  keinen  Anlass  gebäht,  lein  zu  ändern 
und  wäre  dann  wohl  kaum  mit  den  übrigen  zusammenge- 
troffen, Äehnlich  4«,  1;  «3,  7;  S0,5;  124,»);  12ö,  1.  Von 
beaooderer  Wichtigkeit  tat  ö9.  4  und  108,  3.  Das  sind  Stel- 
len, die  im  ursprünglichen  Druck  zwar  richtig  waren,  aber 
nachmals  nimmer  verstanden  wurden.  Jeder  suchte  sich 
die  Sache  anf  seine  Weise  zurechtzulegen.  H  schlieest  sich 
völlig  der  Lesart  N  an,  aber  nicht  so  B"  an  F,  vielmehr 
lag  jedem  der  beideu  Drucke  das  UrsprUn;; liehe  vor  and 
jeder  versuchte  selbständig  eine  Lüaung;  aus  F  abgeleitet 
wäre  £■  unerkliirlich.  Wenn  wir  bedenken,  daes  F  eiuen 
Druck  von  1538  voraussetzt,  so  liegt  es  sehr  nahe,  in  diesem 
die  gemeinsame  Quelle  von  F  und  B>  zu  erblicken.  Jeden- 
falls ist  ihre  Vorlage  in  einem  unbekannten  Druck  zu 
suchen,  der  bereits  dem  Original  gegenüber  geändert  hat 
z.  B.  gleich  in  der  Eingan gsatrop he.  Unter  solchen  Umständen 
sind  zuweilen  beide  Drucke  bei  der  Herstellung  eines 
kritischen  Textes  von  Belang  nud  müssen  demnach  auch 
beide  berücksichtigt  werden. 

Der    Berner    Druck   des    Sigfrid  Apiarius  (B)  ist  in 
mehrfacher  Hinsiciit  heachtenswerth.    In  der  Schreibweise 
und  in  den  Lesarten  weicht  er  von  allen  andern  sehr  ent- 
schieden ab.    So  lautet  ci  iQ  (mhd.  t)  in  B  ^  in  ni^ii,  b^n, 
f^n,    tt^t,  blbben,  ^fcn,  ?ll,  t^c^,  l^b,  fij,  In^ib  n.  a.;  c^n,  e 
(mild,  in)  in  B  in  *.  B.  ^ürain,  f^bin,  fleinin;  aw  (mhd.  on)    . 
iu  B  oa>  z.  B.  ougett,  ouc^,  frouln,  ^Dupt  u.  a.;  au  (mhd.  Q)  ii 
B  u  b6,  bff,  tturigtlii^tn,  trat,   him,  bru^t  (Strophe  30,  6 : 9   j 
reimt  B  in  seiner  Orthographie  hücbst  mangelhaft  gtouW:  j 
DettruiB  gegenüber  den  übrigen  graW :  lurtra»).     et»  (mkd.  , 
iu)  in  B  ü  z.  B.  eüTOfttb,  trüto,  frünbtlid^,  Jüt,  üKer,  Berülr,  I 
lügft,  ft^Iiift,  fÜ^r,  ünflcljüK,  ^iilunen;  der  verbale  plui-allg  lau- 
tet in  B  enb  au  Stelle  von  «i,  et  der  andern;  B  &nt  (praete- 
rltum),  die  andern  ^tt.   Einselnea  weitere  verzeichnen  die  Les- 
arten. Dieser  scheinbar  alterthllmliche  mhd.  Lautstand  stammt 
aber  nicht  buh  dem  ältesten  Druck,  der  demnach  in  1 
getreueslBD  sich  erhalten  hätte,  sondern  ist  auf  die  Rechnung  I 


xm 


des  Beroer  Druckers  tn  setzen.  Im  Texte  sondert  eich  B 
ebenso  eotBcbieden  von  allen  andern,  jüngereD  wie  älteren 
ab,  vgl.  u.a.  1,  ä;  3,  8;  4,  3;  6,  1;  S,  1;  9,  6;  11,  2;  IT, 
20,6i  22,2[  23,6;  24,7;  26,3;  34,6;  35,8;  40,6;  43,1; 
43,6;  44,  S;  45,2;  47,2;  4S,  2,  8;  51,  1;  53,5;  54,2;  i 
60,5,6;  6),  S;  62,8;  67,8;  69,8;  74,8;  78,3;  81,  1;  62, 
86,5;  SB,6,6;  8fl,3;  90,1;  91,8;  96,1;  100,3;  11 
107,1;  109,1,6,6;  111,7;  113,5;  114,7;  115,3,6;  1 
118,3;  12'l,  2,3;  121,3;  122,  1,3;  124,6,8;  125,  1,6;  126,2, 
4,  5;  127,5;  128,3;  129,  1,  2,4,  6,  7,  8;  130,  1,  3,  8;  134,  6,  7; 
135,1;  136,1,2,3,4,7,8;  137,2,3,5,6,7;  138,3,5;  11 
139,2,5—8;  143,4;  146,6;  148,7;  153,6;  158,1,3,6,6;  159, 
5;  161,8;  162,6,8;  163,6,  6;  166,4;  168,4,5;  16!l,  4,  7;  170, 
3;  171,7;  172,6;  173,8;  174,6;  175,7,8;  176,2,6;  177, 
179,  1,  3,  6.  Weitaus  die  Mehrzahl  dieser  Stellen  entbSIt 
eine  willkürliche  Aendernng  von  B,  nnveretändliolie  nnd 
fehlerhafte  Lesnngen  des  Originats  sind  nicht  ohne  Geschick 
gebessert  i.  B.  177,  3—4;  eine  genanere  Beobachtung  lüsst 
aber  in  den  einzelnen  Fällen  mit  Sicherheit  erkennen,  daas 
vir  es  meistens  mit  eelbständigen  und  neuen  Lesungen  von 
B  zu  thnn  haben,  wo  die  fibrigeo  entgegenstehen,  nnd  dasa 
man  sich  biiten  muss,  durch  die  glatte,  (jft  ansprechende 
Ansdrucksweiae  nicht  irre  geführt  zu  werden ,  B  vor 
den  andern  den  Vorzog  zn  geb«D.  Daneben  aber  enthält 
B  ancta  manches  alte  nnd  ächte,  daa  sonst  durch  gewöhn- 
licherea  verdrängt  wurde;  mit  genügender  Sorgfalt  verwen- 
det erweist  eich  B  aia  sehr  wertbvoll  für  die  Herstellung 
der  alten  Ueberliefernng. 

Aebnlicb  verhält  es  sich  mit  dem  Drucke  o.  0.  und  D. 
1585  (0).  £r  geht  selbständig  auf  daa  Original  zurdck,  was 
schon  daraus  erhellt,  dass  die  Ueberechrift  zum  Bild  XXVIII 
sich  n  nr  in  0  erhielt.  Zwar  ist  vieles  stark  moderuisirt,  da- 
neben aber  auch  manches  alte  bewahrt;  namentlich  sind  Fehler 
im  ältesten  Drucke  nicht  einschneidend  verändert  worden, 
so   dass  0  Öfters  entscheidet  über  den  Werth  einer  Lesart. 

Ueber  den  Druck  der  Kunegund  Hergotin  läset  sich 
gar  keine  Veimuthung  aufstellen;  ebensowenig  Über  den 
des  Nickel  Nerlich  1611,  der  allerdings  wohl  wenig  gutes 
mehr  enthalten  haben  wird.    Der  Druck  o,  0.  und  D,  >ma 


k^l 


1591  ist  ein  offenbarer  Abdruck  desjenigen  von  15S5  (0). 
Beide  nmfäBsen  36  Blitter,  hei  beiden  eteht  in  rümischen 
Ziffern  die  Jalireszahl  aaf  dem  Titelblatt  (MDLXXSV  und 
HUXCI)',  beide  fügen  das  Ja  in  gar  lieinem  Zusammecihang^ 
stehende  Lied  vom  Künig  Ludwig  aus  Ungitm  an.  Dar 
Strassburger  Drack  von  I58II  kitnote  die  Quelle  von  0  sein, 
da  auch  dutt  „Hürnen  Sewfrid  |  geaangBweiB"  sieb  findet, 
eine  Bezeichnung,  welche  den  übrigen  Drucken  fremd  iat. 
In  Bezug  auf  die  Holzschnitte  kommen  in  Betracht  B 
B»  NF;  OH  haben  keine,  mit  Ausnahme  des  gewübulichen 
Titelbildes  in  0,  darstellend  wie  Seyfrid  von  seinem  Vater 
Abschied  nimmt.  In  B  und  B"  sind  die  Bilder  meistena 
dieselben,  ebenso  in  N  und  F,  aber  in  den  letzteren  hSn&g 
in  umgekehrter  äituatiün,  woraus  zu  entaebmeu  ist,  daia 
die  Holz stJJcke  nach  vorhandenen  Bildern  geschnitteo  wurden: 
der  Abdruck  der  Ctichäs  gab  dann  ein  verkehrtes  Bild. 
Im  grossen  ganzen  lassen  sich  zwei  Gruppen  von  HoIk- 
Bcbnitten  unterscheiden,  deren  eine  in  BB»,  die  andere  in 
NF  vertreten  ist.  Der  alte  Druck  umfasste  ein  Titelbild 
nnd  26  Bilder  Im  Text;  das  26.  ist  nirgends  überliefert. 
In  B  fehlen  fünf  Bilder  (XV,  XVIl,  XX,  XXII,  XXIII);  die 
Holzschnitte  fehlen  bei  II  u.  XXI,  wo  nur  die  Uebersohriften 
sieb  erhalten  haben;  ein  ungehöriger  Holzschnitt  findet  sloh 
hinter  XXIV.  Die  Holzscbnitte  in  B  B»,  soweit  sie  vorhanden 
sind,  zeigen  hübsche  sorgfifltige  Ansführnng,  zumal  die  im 
ersten  Tbeile  des  Gedichtes.  Grosser  Fleiss  ist  auf  Einzel- 
heiten des  landschaftlichen  Hintergrundes  verwendet;  da- 
gegen sind  diejenigen  von  X  IT  grClber  in  der  Ausführung, 
das  Detail  ist  gar  nicht  ins  feine  gearbeitet;  aus  dem  Holz-  , 
schnitt  von  F  z.  B ,  der  die  Zahl  1538  trägt  und  den  im 
Drachenblute  badenden  Seyfrid  darstellt,  würde  man  kaam 
klug  werden,  so  undeutlich  und  verschwommen  ist  alles, 
wogegen  dasselbe  Bild  in  B  wohl  gelungen  ist.  Anf  den 
Bildern  in  N  zeigt  sich  zuweilen  ein  ziemlich  undentliches 
Monogramm  l^.  Die  Situation  auf  den  Bildern  in  BB-^ 
und  NF  ist  dieselbe;  unmöglich  aber  kUnnen  die  plumpen 
Darstellungen  in  N  F  die  Vorliigen  für  die  feinen  in  B  B»  ge- 
wesen sein ;  vielmehr  fand  das  umgekehrte  statt.  Di«  Holc- 
sohnitte,  welche  sich  in  BB»  erhielten,   sind  die  des  Orlgl- 


nates,  das  allem  nach  ein  schttD  und  gut  aiisgeatatteCer 
Drnok  gewesen  ist;  die  von  N  F  entstammen  ms  einer 
späteren  Änflage,  vielleicht  sind  sie  1538  auf  GitlferichB 
VcranlaseuDg  behnfs  einer  neaen  Auflage  in  Anlehnung 
au  die  Bilder  der  alten,  Jedüuh  in  selbetündiger  AuBfQhrnog, 
nicht  in  blosser  Nachahmang  aogefertigt  worden.  Die  Bilder 
des  Heldenbuches  von  1560  von  Weygandt  Hau  und  Sigis- 
niund  Feyerabend  sind  zum  Theil  ans  andern  BUcliem  ent- 
nommen; 113»  findet  sieb  der  XXII I.  Holzschnitt  des  8ey- 
fiidliedes,  119*  der  X,  nud  awar  in  Ue  berein  Stimmung  mit 
F.  Vielleicht  gehört  zu  letzterem  aach  der  Holüsohnitt  a. 
a.  0.  72i>:  rechts  an  der  Seite  Bchlüft  eine  Jungfrau,  oben 
kämpft  ein  Ritter  mit  einem  Drachen. 

Eb  wurde  bereits  bemerkt,  dase  der  Name  Seyfrid  von  Hans 
Sache  an  in  den  Drucken  auch  in  der  Foi^n  Seufrid  erscheint 
(B  0,  u.  Strassbnrg  l&SO;  o.  0. 159 1 ;  Leipzig  161 1).  Zu  einer 
weiteren  Bemerkung  giebt  der  Natue  des  Riesen  Veranlassung. 
Die  älteren  Drucke  lesen  Euperan(NHF,  Hans  Sachs,  Fischart 
im  GargantuB,  1.  Ausgabe  von  I&-5  B  IVb).  Dies  mnss  die 
allein  richtige  Form  sein  (vgl.  im  Reinfried  von  Braunschweig 
252"Ü  Kupriän;  bei  Ulrich  von  Türheim  Cuppirön,  Helden- 
sage Nr.  80  S.  174).  Dagegen  haben  0  B»,  Fischart  im  Uar- 
gantna  in  den  späteren  Ausgaben  von  1582  u,  1590,  Spangen- 
berg im  Adelspiegel  U  2T1^  Bnperan.  Der  Grund  hiefilr 
liegt  jedenfalls  in  einem  Dmckfehler,  der  bei  der  grossen 
Aehnlichkeit  deTBuchatabenE(K)UDdB(H|in  der  damaligen 
Druckschrift  leicht  erklärlich  ist,  wie  in  der  That  B  59,  2 
ihn  auch  aufweist.  Etwa  nni  1580  scheint  die  Form  Enperan 
in  den  Drucken  überhaupt  du reh gedrungen  zu  sein. 

Für  eine  kritische  Textausgabe  kommen  in  Betracht 
eigentlich  nur  vier  Drucke  1.  N  <.H)  2.  die  gemeinsame  Vor- 
lage von  F  B*  3.  B  4.  0.  Natürlich  hat  der  Versuch  einet 
RecDDBtrucüon  des  Original drackes  von  N  auszugehen,  da 
dieser  Druck  dem  ersteren  am  nächsten  steht;  F  kann  da- 
rum nicht  in  Frage  kommen,  weil  er  gar  nicht  unmittelbar 
auf  das  Original  zurückgeht,  sondern  nur  durch  eine  Mittel- 
stufe hindurch,  was  bei  N  kaum  der  Fall  ist.  B  und  0 
sind  zu  spät  und  zu  frei,  um  als  Grundlage  eines  kritischen 
Testes  benutzt  werden  zu  können.    N  wird  für  uniÄV^TiiTÄ. 


nach  hiDBiohtlioh  der  Orthographie  maassgebend  Beio,  wo- 
mit  jedoch  keineswegs  behaaptet  werden  soll,  daaa  damit 
die  des  Originales  bestimmt  "wäre.  Mit  diesem  Yorbehalte 
aber  wird  es  sich  empfehlen,  aus  dem  Gesammtbefiiüde  der 
Drucke  in  N  die  willkürlichen  and  eigenmächtigen  Lesarten 
müglicbst  ansznscheiden  und  dafür  die  ursprünglichen  ein- 
zusetzen. Ala  allgemeiner  Grundsatz  gilt  hiebei,  dass  eine 
Lesart  dann  als  alt  betrachtet  werden  darf,  nenn  sie  in 
sämmtlichen  Drnckeu,  auch  mit  Ausnahme  von  B,  sich  vor- 
lindet;  ferner  wenn  eine  Lesa.rt  von  N  durch  0  oder  B  ge- 
stützt wird;  auch  ein  Zusammengehen  von  B  und  0  verdient 
Beachtnng;  zuweilen  kaou  das  richtige  auch  nur  in  einem 
Drucke  sich  erhalten  haben,  in  Fällen,  wo  eine  Modemisirnng 
eines  alterthflm liehen  Ausdruckes  für  alle  gleichmässig  nahe 
lag.  Solche  Vorkommnisse  liLsaen  sich  unschwer  erkennen, 
unter  Berücksichtignng  dieser  Verhältnisse  wurde  der  vor- 
liegende Text  hergestellt;  im  Apparat  sind  die  Lesarten  der 
anderen  Drucke  mitgeteilt.  Durch  gesperrten  Druck  sind 
dabei  diejenigen  Lesarten  hervorgehoben ,  welche  N 
angehören,  sofern  im  Text  der  zugrundeliegende  Druck  N 
verlassen,  wurde.  Auf  eine  Wiedergabe  der  orthographischen 
Unterschiede  der  einzelnen  Drncke  ist  wie  billig  Verzicht 
geleistet  worden:  auch  hinsichtlich  dieser  erscheint  N  immer- 
hin am  treusten  nnd  besten ,  indem  die  Dehnungszeichen 
»iel  Btatt  btl,  bicfeui  statt  bifem,  bcfo^lrn  statt  hefoi^en,  etc. 
spMicher  in  Anwendung  kommen  als  sonst.  Der  Gebraach 
der  tennis  fiir  media  liotten,  poiten,  gepotn,  DetlJorfien  etc. 
gehurt  wohl  dem  Nürnberger  Drucker  an;  die  Orthographie 
in  B  darf,  wie  schon  bemerkt,  obwohl  scheinbar  älter,  weil 
sie  mit  dem  mhd.  Lautstand  Ubereinstiiomt,  keineswegs  ala 
maassgebend  betrachtet  werden.  Im  Apparat  erscheint  das 
Wort  stets  in  der  Sohreibweiso  des  an  erster  Stelle  ver- 
zeichneten Druckes,  also  z.B.  FB"  0  in  der  in  F  gebt£aob- 
lichen.  An  mehreren  Stellen  war  der  Origioaldrnck  bertits 
fehlerhaft,  indem  die  Lesung  der  handschriftlichen  Vorlage 
nicht  verstanden  wurde,  oder  infolge  von  blosser  Naahläeaig- 
keit  des  Druckers;  oder  endlich  die  Lesart  des  Uriginaleg 
ist  in  der  Uaberlieferung  später  geändert  worden,  in  der 
Abaiobt,  den  Sinn  verständlicher  zu  machen,  vgl.  so  36,  T; 


40,8;  43,3;  44,7;  48,  I:  59,4;  ti7,  8;  88,4;  87,2—3;  95,2; 
105,2;  lUS,  2;  129,7;  161,8;  (73,8;  177,3;  17S,  5.  An 
Wiederholangen  enthält  der  Tert  46,2-5  =  55,2—5;  103, 
7—8=.  116,3— 4;  139,6=' 144,4;  140,  7— 8=165,  5— B.  Man 
kann  im  besten  Falle  nnr  die  DrackreceoBion  wieder  her- 
stellen. Ein  YetBucb,  die  in  den  h.  8.  (Ibergeg&ngenen  älte- 
ren Beatandtheile  ihrem  Umfang  und  genaoen  Wortlaut  nitcb 
wiederiagew innen,  ist  nnmüglicb.  Nnr  an  einzelnen  Stellen 
lüBBt  sieb  der  oder  jene  alte  Auedrack  vermuthen.  Solehe 
Fülle  sind  im  Apparat  in  antiqua  tnit  *  hervorgehoben. 
Um  dem  Verständniss  entgegenzukommen,  wurde  Interpunk- 
tion eingeltlhrt,  die  natürlich  im  nrsprlinglichen  Drucke  nnr 
sehr  spärlich  verwendet  ward.  Sie  beschränkte  sieb  dort 
auf  Punkte  hinter  den  einzelnen  Stropbeu.  Da  wir  einen 
kritiBchen  Test  bieten,  nicht  einen  einfauhen  Abdruck  eines 
älteren  Deakmules,  ist  sie  dadurch  wohl  gerechtfertigt. 

3.    Metrik  nnd  Sprache  der  Druckredaktion. 
Die  Strophe  des  Liedes  ist  der  Hildebrands  Ton: 

w  I  w  I  :^  I  ^     sieben  Silben 

^  I  ^  I  ^  I  sechs  Silben. 

Das  Schema  ist  strenge  durchgeführt;  wo  Abweichungen 
stattfinden  (1!,7;  36,7;  48.  1;  1«5,  2;  113,7;  13y,  7;  lÖS,  4; 
17],  4),  ist  sicher  meist  auch  aus  andern  Grlinden  Verderb- 
oiss  anzunehmen.  Der  Rythnins  beruht  auf  Betiinung  der 
gegebenen  Silbenanzahl,  wobei  auf  die  gewUbnliche  Wort- 
betoDung  und  auf  die  Aufeinanderfolge  von  leiohten  and 
schweren  Silben  in  Hebung  und  Senknng  keine  Rücksicht 
genommen  ist.  So  ist  z.  B.  zu  lesen  H,  3  älnbtlDÖrm  Jiretten 
bnb;  4,  S  a"l9  ein  onbe'ret;  25,2  3fl  bä  maabt;  39,8  Sefbt 
3IÖ6;  43,  2  3D&e!;  46,  3  Ec^Ve;  49,  5  äüff  be'm;  61,  4  Kä  btS 
surfen;  62,6  iungeS;  72,6  «in  ftöbel  t^or;  101,8  3n  me^'nä 
»ättetfl  f}aiii;  168,8  «uff  bem  StflcttMiftain;  137.2  2iut$  bit 
^tctrg  fc;  158,  4  (Shln  Mng  ^oi^gcnant  u.  S.  Senkungen 
dürfen  nie  fehlen;  eine  Ausnahme  von  der  allein  giltigen 
Bege),  dass  in  den  geraden  Zeilen  nnr  6,  in  den  ungeraden 
7  Silben  erscheinen,  machen  die  Silben  en  er  t1,  sowie  der 
Artikel    und   das   pronomen   personale,   weiche   ^e%%\iCT.te^ 


r 


xvm 

Falles  verstummen  und  mit  der  vorhergehenden  z 
den  Werth  von  nur  eiDer_eiiizigen  Silbe  repräsentiren.  So  * 
iat^  zu  lesen  5,  1  fcBIflg^  «  entjlve^e;  52,  3_ftt(6  « ;  9t,  5  fttj 
K  ein ;  85,  7  Samli  er  bim ;  27 ,  7  Bift  bü  b"?« ;  7,  8  inn  =  in 
ben;  3,  1  Hitacftn  beä;  6,  2  s'inbn  aB;  11,2  jlu'iWn  ben;  18.7; 
23,4;  47,3  bätlt"eni;  54,3  fibn^ifl;  64,  S  ©elegn  in;  72,8 
ftabl;  Se,  7  e^nr  bem;  92,3  nebn  im;  lfi2,  e  erbit  Itbenbig; 
und  viele  andere  Beispiele  mehr.  Auch  bier  kann  die  Ein- 
silbigkeit sowohl  in  der  Hebuiig  als  in  der  Senkung  eintre- 
ten. 177,  8  wird  auch  jn  (cum)  als  en  behandelt:  grftoc^ 
jn  b'er.  89,  9  ist  zu  lesen:  SIi'i^  mflft  "crn  Bioren;  90,  S  eben- 
falls btoren.  Zweisilbiger  Auftakt  am  Versanfange  ist  eben- 
so an  benrtbeilen,  z.  B.  2ft,  4  !B6r;  6B,  4  3!ibt;  92,  2  SBibr;  103, 
8  Dbr;  109,3  Haä  br;  124,  7  Se^nr;  132,  1  D6n;  l.j8,  8  SSnfi;; 
I7q^2_'^ebrman.  30,3  St^'emtjfilt^;  45,5  e«  rnipfitna;  99,8 
IBÖä  bfe  t^fit;  IUI,  2  Ee  fie  famen.  Der  Ausgang  der  unge- 
raden Zeilen  ist  stets  weiblich,  d.  h.  zweisilbig,  die  Ö.  SQbe 
muss  nicht  lang  sein,  (age  Inge  gilt  als  weibb'ch,  obwohl  im 
Keime  und  Metrum  sonst  ebensogcit  fagn  lagn  gebranclit 
worden  kilnnen,  das  Wort  also  in  mhd.  und  nbd.  Weise  er- 
scheint. Die  Form  des  b.  S.  kennzeichnet  sieh  deutlich  als 
der  Uebergangszeit  zwischen  mhd.  und  nbd.  angehürig.  Die 
Heime  der  geraden  Zeilen  sind  männlich,  mit  derselben  frmen 
Bebandlung  von  tn,  also  H,  6  :  8  cbn:  gebti;  71,  6  :  6  gebn:  lebn; 
104,0:6  gefe^nije^n;  ebenso  lfi1,2:4;  159,  2:46eieb6n:  tw^Sn; 
163,  2:4  (^lagn:frafln;  95,6:8  moBl:  "fc^'ofln.  Von  freien 
Beimen  sind  zu  verzeichnen  5,2:4  «;bt:Ieer;  9,('):S  im;l3Ki 
Brinn;  lU,  2:4  ftifBiftiefi;  17,  fi:8  Srai^  :maflbt;  33,  2:4 
3ünfl([inB:tinb;  41,2:4  began:nam;  48,0:8  gepom  :tnocbn; 
54,  2:4(rbn:8eni;  80,  B :  8 fiuswnn : ncini :  83,  2:4  man :  toumit= 
fflm;  91,2:4  »unne[ani:l)lan;  149,  2  :  4  berg  :Berj«t;  lt)5,ß:S 
toi^Tbcrtti;  157,6:8  jetigt  :nT(^b,  Eine  Anzahl  von  Formen 
reimt  doppelt,  in  mhd.  und  in  nhd.  Laut&ssuog,  ein  weiterei 
Beweis  dafiir,  dass  das  Lied  in  der  auf  uns  gekommenen 
Form  nicht  alt  sein  kann:  tubd.  131, 6:S  a&rei^:^t^;  ]43, 
2:4  feig:fteig;  159,6:8  reit:gemeit;  nbd.  14,2:4  btttrirt; 
lieb;   II,  2:4  nit:Iiit;   30,  ü:  8  5ram:  öerlraiü;   -^2,  «  :  s  toeit : 


atmeit;  44,  (i:8  ftem:fem;  103,  2:4  ftmirtin;  109,6i8ftri: 
Bti;  5a4,2;4  flelB(ft:feft;  139,  2 : 4  St^ftib :  Hb ;  166,8:8  »eib 
:  tttih  oder  toi6 :  Ittet ;  also  jedenfalls  einer  der  beiden  Reime 
mhd.  der  andere  nhd.;  170,  2 :  4  ritt :  nit.  Das  olid,  überwiegt 
demnach,  ein  Umstand,  welcher  darauf  hindeutet,  daas  ein 
in  später  Zeit  auf  Grund  des  bereits  nhd.  Lautstandes  nua- 
gearbeitetes  mhd.  Werk  iin  h.  S.  nns  vorliegt.  Metrik  und 
Reime  weisen  auf  dieselbe  Zeit  des  Uebergangs  hin. 

4.  Die  älteren  Lieder  yoni  bürnen  Seylrid  und 
die  darin  enthaltene  äagenform. 
Der  h.  S.,  so  wie  er  uns  vorliegt,  ist  nicht  älter  als  die 
Uruckredaktion  überhaupt,  und  diese  wird  kaam  weiter 
hinanfzurUeken  sein,  als  Zeugnisse  dal^r  aufzubringen  sind, 
also  schwerlich  über  1530  hinaus.  Für  den  Anfang  des  15. 
Jhs.  lässt  sieh  eine  Redaktion  des  h.  S.  uaehweisen  vermit- 
telst der  Handschrift  m  oder  w  von  der  Nibelunge  Nät. 
Diese  DarniBtädter  BmchatUcke  bestehen  in  einem  Verzeich- 
niaa der  Aventiuren  (herausgegeben  von  Weigand,  Zfdn,  10, 
S.  142— UR).  Die  erste  Av.  enthielt;  „Wie  siferit  wusch  zu 
stride  und  wie  er  humjn  wart  ynd  der  nebuelunge  hurt  ge- 
wan  E  er  ritfer  wart."  Zwischen  die  (1.  und  7.  Aventiure 
der  Nibelunge  schob  m  drei  einr  „7.  A.  w.  Rriemilde  nam 
ein  wildir  drache  vnd  fürte  sie  uS  einen  hofain  stein.  S.  A. 
w.  siferit  die  juncfrauwe  von  dem  drachin  steine  gewan  mit 
manchyr  groszin  arbeit.  9.  A.  daz  Siferit  den  drachin  hatte 
vbir  wondin  und  für  mit  siner  juncfrauwe  an  dem  rin.'  Diese 
Redaktion  ist  mit  der  unseren  nicht  identisch,  wohl  aber 
ist  die  Wahrscheinlichkeit  vorhanden,  dass  eben  das  von  m 
verwendete  SeyfridsUed  auch  in  der  Druckredaktion  benutzt 
und  aum  Theile  umgearbeitet  wurde.  Zu  dieser  Annahme 
fuhren  folgende  Erwägungen.  Im  h.  S.  finden  sieb  unver- 
einbare Widersprüche,  Str.  33  wird  Seyfrid  eingefllhrt,  als 
wäre  er  noch  gamicht  erwähnt  worden.  Str.  47  u.  JS  setzen 
eine  von  der  1 — 12  erzählten  ganz  verschiedene  Jugendge- 
schichte Seyftids  voraus.  14 — 15  gewinnt  Seyfrid  den  Kibe- 
lungenhort,  und  doch  wird  erst  später  ausfUhrlich  dessen 
Erwerbung  auf  dem  Drachensteine  berichtet;  38  setzt  voraus, 
dass  Seyfrid  bereits  über  die  Sibe  langen -Zwerge  Herr  ist, 


r 


L 


XX 

was  erst  naoli  dem  Drachenkampfe  der  Fall  sein  kann.  Bei 
dem  geringen  Umfang  von  I7it  Strophen  wäre  es  sehr  be- 
fremdlich, wenn  diese  Widersprüche  bereits  der  uraprling- 
lichen  Dichtung  angehörten.  Vielmehr  haben  sie  ihren  Gnrnd 
in  den  verschiedenartigen  Quellen,  aus  denen  der  b.  ä.  er- 
wuchs. W.  Grimm  (Heldensage  S.  2n8)  erhliekte  bereits  bei  1 1, 
S  einen  Uebergang  in  ein  anderes  Lied;  „wie  von  vomon 
hebt  Ifi  an  und  3b.'  ScbUrlet  scheidet  Steiomeyer  (Anziaa 
VI  ISbO  S.  235)  die  Elemente  des  h.  8.,  indem  er  bemerkt, 
dass  das  urspriln gliche  Lied  mit  Strophe  1H  beginnt.  Als 
ein  besonderes  Lied  haben  wir  Str.  I — lä  zu  betrachten;  von 
Ifi— 179  teieht  das  I.ied  vom  Draehenkampte  Seyftids,  das 
aber  eine  Reihe  von  Interpolationen  aufweist,  welche  sammt- 
lich  aus  dem  Bestreben  sich  erklären,  die  Geschichte  vom 
Hort  der  Nibelunge  (13—15)  in  das  »weite  Lied  vom  Drachen- 
kampfe und  der  Befreiung  der  Jungfrau  einzuführen  und  da- 
durch einen  Zusammenhang  «wischen  1  (1—15)  und  11  (16 — 
1T9)  hersustellen.  Sie  lassen  sich  mit  leichter  Mühe,  ohne 
im  mindestens  der  Handlung  Eintrag  zu  thun,  ausscheiden; 
Str.  38;  134—144  inel.;  154-157  iue!.;  164-!6i  incl.;  ITO 
aus  formalen  Gründen  und  n-eil  die  Strophe  vüllig  nichts- 
sagend ist.  ITT — ITÜ  nach  deni  Zeugniss  des  Hans  Sachs  vgL 
darüber  unten  S.XXIII.  Hiemit  ergeben  sich  von  I  laStrophen, 
Ton  II  14U;  interpolirt  24  Strophen.  Nicht  unwahrscheinlich 
ist,  dass  bereits  in  11,  das  mehrfach  alle  Züge  bewahrt  hat, 
auch  eine  Anspielung  auf  den  Hort  vorkam,  welche  die  An- 
knüpfung an  I  um  so  naher  legte.  46— 4ä  stehen  kaum  am 
rechten  Platze;  aber  sie  rühren  nicht  vom  Interpolator  her, 
da  sie  ja  in  1  keine  Stütze  finden.  Dort  kennt  Seyfrid  seine 
Eltern.  Zwischen  I  und  II  treten  auch  formelle  ^'ersehieden- 
heiten  hervor.  Zwar  sind  in  beiden  Theilen  mhd.  und  nhd. 
Heime  neben  einander  vorhanden,  vorwiegend  herrschen  die 
nhd.  jedoch  in  I  und  den  Interpolationen,  vgl.  11,  4  ttbt;  14,  2 
bertrieb;  139,  4  Hb;  106,  8  trieb  oder  tte^6;  170,  2  ritt;  ferner 
zeigen  sich  in  I  und  den  Interpolationen  stark  spokopirte 
Formen  9,  S  Betbrinn;  10,  2  flieg;  lö5,  8  befi?.  Auch  die 
rohen  Reime  sind  besonders  iiüufig  im  Vergleiche  zu  11,  so  5, 
2;4«bt;l«r;  3S.  fl  :  9  a"t :  rütO:  134,  2:  4  getoeftiBeft;  140, 
2:4  berg  ; ßerjCrt.    Ueborkufende  Constniktionen  finden  sich 


awlsehen  den  Strophen  1U,II;  14/15;  134/ 135/130/137  (ein 
Hauptgrund  zu  den  Äeudernngen  in  B,  welches  ofienbar  mit 
dei  Constiuktion  nimmer  zu  recht  kam);  1"T/ITS.  In  11  sind 
Hie  seltener  und  leichter,  cgi.  äFißl ;  128/12'.>;  146/147;  159/ 
ItiO;  1T3/1T4.  Man  darf  vielleicht  schliessen,  düas  es  ein 
und  derselbe  Mann  ist,  weichet  I  in  roher  Weise  verkürzte 
und  I  und  II  zusammen schweisste  und  interpolirte.  II  hat 
dabei  viel  weniger  nothgelitten  als  I.  Dies  geBchali  aber 
wahrscbeinlich  erst  bei  der  Druckredaktion.  In  der  Es. 
ni.  der  NN.  zeigt  sich  l  in  der  Av.  1  verwendet,  II  in  7 
— 9,  aber  hier  waren  die  Lieder  sicher  noch  getrennt. 

DiB  Alter  von  I  und  11  lässt  sich  mit  ziemlicher  Sicher- 
heit feststellen.  I  vielleicht  mit  dem  Titel:  ^wie  Stvrit  wuohs 
unt  wie  er  humin  wart  unt  der  Nibeliinge  bort  gewan",  ist 
llter  als  der  NN,,  deren  3,  Äventiiire  (Lachmann  SS  -IUI) 
darauf  beruht.  Das  Lied  fallt  jedenfalls  noch  ins  12.  Jh.;  in 
der  NN.  ist  in  Av.  II  nur  Sigfrids  Erziehung  anders  darge- 
stellt worden,  indem  sie  den  Ausprüchen  eines  ritterlichen 
Kitnigsohnes  entsprechen  musste,  der  natürlich  bei  emem 
Schmied  im  Wald  nichts  zu  schaffen  haben  konnte  und  seinen 
Eltern  nicht  davon  laufen  durfte.  Im  übrigen  zerstürte  NN. 
nichts  an  dem  in  der  Quelle  Ueb ermittelten.  Die  Anspielung 
des  jüngeren  Titurel  [Heldensage  Nr.  70  S.  173)  bezieht  sich 
auf  I. 

II  setzt  Infolge  von  TO,  der  Erwähnung  der  Brünne 
Otnits  den  letzteren  voraus,  kann  also  nicht  vor  ca.  12ilU 
entstanden  sein,  aber  auch  kaum.  vIqI  spliter,  da  es  sich  anf 
ältere  Elemente  stützt,  deren  man  in  späterer  Zeit  kaum 
mehr  habhaft  werden  konnte.  Nach  der  Erwähnung  des 
Knperan  im  Reinfried  von  Branuschweig  zu  schliessen  war 
das  Lied  jedeutalis  am  Ende  des  13.  Jhs.  vorhanden.  Der 
Rosengarten  A  hat  II  gekannt  und  benutzt  (vgl.  Steinmeyer, 
Anzfda.  VI,  235).  Die  drei  ersten  Strophen  geben  h.  S.  IB 
u.  33  wieder; 

Ö'  lyt  sich  ann  dem  Rin  ein  atat  so  wonnesam 
Die  ist  gebeysseu  worms  vud  weyss  noch  manig  man 
.Dar  Jon  so  sasent  recken  die  hetten  stoltzen  müt 
Der  ein  was  geheyssen  Gebieh  ein  richet  kunig  gilt 
Der  het  by  syner  irawen  dry  aun  hochgebom 


Das  vierd  was  ein  megentin  durcdi  die  ward  verlorn 
Vil  manig  kilnet  hett  als  man  vns  von  in  ae^ 
Krinhilt  was  sie  geheysseii  die  keysetlich  meydt 
Die  selben  begund  ftyen  ein  atoltzer  wygant 
Der  was  geheyssen  Syfrid  ein  helt  yas  niderlant 
Der  pflag  grosser  sterck  das  er  die  lewen  fing 
Vnd  all  sie  mit  den  segeln  vber  die  miiren  hing. 
(Philipp,  zum  Rosengarten  S.  2,  vgl.  die  Ueberarbeitung  Im 
dentsuhen  Heldenbuche,  ed.  Keller  8.  594.)    Spater,  vielleicht 
auch  erst  vom  Drucke  sind  die  Str.  177—170  an  U.  angefügt 
worden.    Die  drei  Strophen  zeigen  Kenntniaa  der  Handschrift 
k    des    Nibelungenliedes    und  haben    walirscbeinlieh   ältere 
verdrängt,  die  Hans  Sachs   noch  zugänglich  waren.    Unter 
„Sey&ids  hochzeyt'  ist  die  Handschrift  k  des  Nibelungen* 
liedes  (des  Fiariatencollegiums  iu  Wien,  aus  dem  15.  Jb.  eiL 
Keller  1878)  zu  verstehen,  aessen  erster  Th eil  ilberachriebaa 
ist:   .Das  ist  die  erst  hoch(zeit}  mit  seyfrit  aus  niderlandt 
und  mit  krenbilden" ;  auch   das  Str.  tTT  Mitgeteilte  erklärt 
Eich  aus  k  Str.  lUou  und  man  braucht  nicht  auf  C  unmittel- 
bar zurückzugreifen.    Eine  Terderbniss  späterer  Zeit  ist  die 
form  „Siglinge"  (4S)  statt  Siglint;  sie  begegnet  bereits  In 
Hss.  des  lü.  Jhs.,   vgl.    J.    Strobl,    Heinrich   von   Neaatadt 
S.  XXXV. 

II  ist  zwar  ein  junges  Erzeugnis^  der  Heldensage,  enU  I 
hält  aber  uralte  Elemente  der  Sigfridsage,  freilich  viillig  neU'  I 
geordnet,  aus  ihrem  alten  Zusammenhange  gerissen  und  ihr»  J 
Bedeutuug  beraubt,  Dass  Sigfrid  Vater  und  Mutter  nicht! 
kennt  (47 — 4ä),  wurde  in  süddeutschen  Liedern  noch  : 
12.  Jb.  gesungen  und  ging  von  dort  aus  ins  Niederdeutsch«  I 
(^iÖreKssaga)  über.  Mit  Eecht  weist  J.  Grimm  (Myth."  S.  9%  i 
Anm.)  darauf  hin,  dass  Engels  Rolle  an  den  Qripir  erinneri^  1 
ja  sogar  Mit  auf  deo  letzteren  durch  Eugel  Licht,  Indem  e 
sich  zeigt,  dass  er  ursprllnglich  SiglHd  über  seine  Herkunft! 
aufzuklären  hatte,  nicht  nur  eine  leere  Aufzahlung  der  Schick*  J 
sale,  wie  erst  später,  ihm  in  den  Mund  gelogt  war.  Bei  der-l 
Führung  des  Kuperan  zum  Urachen  erinnert  man  sich  Re^ni  J 
und  Fafhirs;  vielleicht  gehört  auch  der  Wechsel  von  Atenschan^J 
und  Thiergestslt  im  h.  S.  dahin.  Nur  ein  besonderes  Schwetfif 
kann  Füfnir  tUdten,  ebenso  li,  S,  l'i~  u,  KI8-  su  ist  es  mtiglinl^ 


1 


xxin: 


A&ss  der  Hongewinn  mit  dem  Drachenkampf  in  älteren 
Bearbeitungen  von  II  vielleicht  auch  nooli  verbunden  war. 
Dagegen  dUrite  die  Befreiung  der  Jungfrau  aus  der  Gewalt 
eines  Brachen  kaum  alt  sein,  sondern  ist  wohl  unter  dem  Ein- 
fluss  der  Georgalegende  entstanden  erst  eine  Sage  des  13.  Jhs. 
Ich  möchte  auf  die  in  meiner  Schrift  Über  das  Verbsltoiss  der 
nordischen  und  deutschen  Form  der  Nibe langensage  (Äbhdi. 
der  bayer.Akad.  1.  CL  XVIILBd.,  11.  Abth.  S.  47B  fg.)  ver- 
suchte Zusammenstellung  des  Zuges  der  Befreiung  einer  Jung- 
frau aus  Drachengewalt  mit  der  Sigrdrifesage  kein  grosses 
Gewicht  legen,  sondern  halte  die  letztere  eher  (Üt  eine  rein 
nordische  Dichtung,  welche  in  den  llberkommenen  deutschen 
Quellen  kein  Vorbild  hatte.  Im  Grunde  ist  es  ein  und  das- 
selbe Ereigniss  der  Sigfridsoge,  der  Kampf  mit  dem  Lind- 
wurm, der  in  I  und  II  behandelt  -wird,  freilich  beide  Male  in 
gänzlich  veränderter  GestalL  Vgl.  auch  Goedeke,  deutsche 
Dichtung  im  Ma.  8.  552,  60.  lieber  die  Verwerthbarkeit  der 
im  h.  S.  erhaltenen  Sagengestalt,  vornehmlich  in  ihrem  Ver- 
hältniss  zur  l^iSrekssaga  werde  icli  in  der  Germania  ausführ- 
licher handeln.  Mit  h.  S.  4—11  stimmt  IriSreksaaga  Cap.  103 
bis  166  Uberein;  doch  stand  dasjenige  deutsche  Lied,  auf 
welches  diese  an  letzter  Stelle  zurückgeht,  auf  einer  älteren 
EntwicklungsstutederSagenbildungalsIira  ausgehenden  12  Jh., 
in  welch  letzterem  ausserdem  bereits  neben  dem  Aufenthalt 
Sigfirids  beim  Schmiede  der  Gewinn  des  Mibelungen horte s  in 
der  jedenfalls  verhol tnissmässig  junsen  Form  des  bekannten 
indischen  Märchens  erzählt  wurde.  Davon  wusste  die  Quelle 
der  l'iSrckssagH  nichts;  auch  beruht  diese  auf  dem  Berichte 
(h.  S.  47— 4S),  wonach  Sigfrid  seine  Herkunft  nicht  kannte.  — 
In  Bezug  auf  die  Tragüdie  des  Hans  Sachs  mOchte  ich  hier 
eine  Vermuthung  aufstellen.  Nocli  ist  man  über  die  Quellen 
derselben  nicht  einig,  ob  ausser  dem  h,  S.  und  dem  Rosen- 
garten fUr  den  Schluss,  der  ja  unleugbar  an  die  nordische 
äagenform  anklingt,  indem  Sewfrid  im  Schlafe  ermordet  wird 
(gegen  h.  S- 176,  3—4),  eine  dritte  Quelle  in  Frage  stehe;  vgl. 
W.Grimm,  Heldensage  S.  310— 311;  Goetze  in  der  Einleitung 
zur  Ausgabe  der  TragOdie,  Neudrucke  Nr.  2'J  S.  IV  f.  Hans 
Sachs  schrieb  15äT;  es  Ist  nicht  glaublich,  dass  er  nicht  z 
seinem  Werke  eben  auch  durch  die  ihm  nahe  liegenden  zwi 


XXIV 

Nürnberger  Drucke  angeregt  worden  wSre.  Kim  darf  aber 
daran  eriouert  werden,  dass  HanB  Sachs  von  den  Inter- 
polationen in  II,  wie  sie  der  Driiek  aufwetat,  nicht«  berichtet, 
weder  vum  Hort  noch  von  Eugela  Brüdern, 
allerdinga  flachs  Selbständigkeit  genug  zu,  um  die  unnOtUge 
Episode  auszuscheiden,  aber  nicht,  uu  aus  den  SchhiBsatrophen 
177—179  des  h.  8.  seine  DarateUung  von  Sewfrids  Tod  zu 
bilden.  Ein  besonderes  Lied  von  Sigftid  ist  nicht  wahr- 
scheinlich, zumal  da  Actus  7  (lü{»4— 1061)  genau  dem  h.  S. 
173 — 170  entspricht.  Meines  Erachtens  kannte  Hans  Sachs 
ausser  dcu  Drucke  auch  II,  das  Lied  von  Sigfrids  Draehen- 
kampf  und  der  Befreiung  der  Jungfrau,  ini  hs.  OriginaL  Diese 
Annahme  hat  nichts  Befremdliches,  denn  so  gut  es  dem 
Drucker  des  h.  S.  zugänglich  war,  konnte  es  auch  Sachs  in 
die  Hände  fallen,  zumal  wenn  der  Druck  überhaupt  in  Nilcn- 
berg  entstand.  Was  Sachs  vom  Tode  Seyfrids  berichtet, 
bildete  den  Inhalt  der  Scblussstrophen  von  II,  welche  im 
Drucke  durch  177 — 179  mit  dem  Hinweise  auf  eine  späte  Be- 
arbeitung des  Nibelungenliedes  verdrängt  wurden.  Somit 
zeigt  auch  hier  II  sich  wichtig,  indem  darin  alte  Züge  sich 
erholten  haben.  Das  Quellenverbältniss  des  Hans  Sachs  stellt 
sich  einfach  heraus:  1)  der  hitmen  Sej^d,  im  Drucke  leicht 
zugänglich;  ausserdem  aber  auch  11,  das  in  den  Druck  Über- 
gegangene alte  und  ächte  Lied;  2)  der  Kosengarten.  —  Trots- 
dem  aus  der  Namensform  Sewfrid  zu  vermutheu  ist,  daas 
Hans  Sachs  nicht  unmittelbar  N  benutzte  (vgl.  oben  S.  IX),  so 
lässt  sich  doch  nachweisen,  dass  derDnick  mit  K  sehr  naha 
verwandt  war: 

ffier  Sita  ßutieron  (»irii^t: 
569    aa«  teil  tä}  t^on,   Betpint  mir  et, 
3)ein  wunbcn  t^un  mir  nlfo  lue. 
=  N  85,  t,  2,  3.  

Ich  weise  noch  ausdrilcküeh  darauf  hin,  dass  es  nicht 
meine  Meinung  ist,  die  beiden  Lieder  I  und  II,  deren  Alter 
festzustellen  versucht  wurde,  seien  in  ihrer  alten  ursprSng- 
lichen  Gestalt  in  den  h.  S.  übergegangen,  ja  nur  dem  Yer&asM 
des  letzteren  vorgelegen.  Zumal  [  ist  sehr  bedeutend  vet- 
kllrzt  und  wichtige  Einzellieiten,  die  wir  aus  der  Darstellui^ 


des  ^'ibeluIlgeIlliede3  kennen,  sind  ganz  weggetallen.  Es  soll 
damit  nur  darauf  hingewiesen  werden,  dasa  an  1et£ter  Stelle 
allerdings  aebr  alte  Gedicht«  als  die  Grundlage  des  li.  S,  an- 
zuerkennen sind,  die  aber  auch  dem  Verfasser  der  Druck- 
redaction  in  bereits  iiberarbeitel'er  Gestalt  des  15.  Jhs.  vor- 
lagen. Wären  die  mhd.  Texte  unmittelbar  verarbeitet  worden, 
dann  dürften  wir  sicherlich  in  Metrik  nnd  Sprache  deutlichere 
Spuren  davon  2U  entdecken  haben. 

Zur  vorliegenden  Änagabe  konnte  ich  die  Drucke  BFfi 
im  Original  hemitaen;  flir  B"  stand  mir  eine  sehr  ausfilhrliche 
Collation  Steinmeyera  zu  Gebot;  N  im  Abdrucke  von  der 
Hagena,  berichtigt  durch  eine  von  Prof.  A.  Keifferscheid  be- 
sorgte Collation;  von  0  erhielt  ich  eine  Abschrift  durch  die 
Güte  meines  Freundes  E.  DürnhötTer  in  Wien;  schliesslich 
die  bereits  erwähnte  Abschrift  von  B  mit  den  Lesarten  der 
übrigen  Drucke  von  der  Hand  Steinmeyera. 


II.   Das  Volbsbuch  vom  gehörnten  Siegfried, 

Das  weitverbreitete  und  oft  aufgelegte  Volksbuch  vora 
gehürnten  Siegfried  deckt  sich  in  Bezug  auf  die  darin 
erzUhlte  Handlung  vollkommen  mit  dem  Liede  vom  h.  S., 
doch  finden  sich  einige  Zuthaten  und  Erweiterungen  darin; 
das  Volksbuch  giebt  an,  aus  dem  Franz Gsischen  übersetzt  zu 
sein.  J.  Grimni  (Z.  f.  d.  A.  S,  S  I — 6)  meinte,  dass  wirklich  ein 
noch  sieht  au%efundener  .Sltroi  le  cornu*  zu  Grunde  Hege; 
auch  den  Zusätzen  des  Volksbuches  mass  er  Gewicht  bei  und 
war  der  Ansicht,  dass  die  Joruus-Zivelles-Episode  uralte 
Elemente  in  sich  fasse;  Zivelles  (aus  älterem  Hivelli  ent- 
standen) sollte  dem  Hjalli  der  nardiachen  Sage  (Atlakvi^a  22 
u.  23;  Atlamal  5S  u.  60)  entsprechen.  Beide  Behauptungen 
sind  unhaltbar.  Die  ZusäUe  sind  von  so  unbedeutender,  oft 
läppischer  Katur,  oder  doch  so  fremdartig,  dass  sie  unmöglich 
ata  altere  Beatandtheile  der  Sig:fcidaage  aufgefasst  werden 
kQnnen;  sie  erweisen  sich  auch  als  rein  äusserlich  und 
mechaniacb  zwischen  die  Strophen  des  b.  S.  eingeschoben, 
nnd  sind  mit  leichter  Mühe  wieder  auszuscheiden.  Zwischen 
34 — 35  wird  berichtet,  wie  S.  mit  einem  Bären  kämpft,  ' 
er  dem  Küuig  Gibald  oder  Gilbald  Hilfe  gegen  einen  Eber 


r 


XXVI 

anf  der  Jagd  leistet;  dann  findet  ein  prächtiges  Turnier  a 
Hofe  statt;  S.  giebt  den  Absiebenden  das  Geleite,  triSstet  d 
betrübten  Eltern  der  Florignndit  iind  bat  einen  Traum,  in  dem 
er  sie  erblickt.    Hieranf  geht  die  Erzählung  weiter,  wie  in 
Str.  35  fg.  -  Bei  seinem  Ritt  im  Walde  (nach  37)   hat  er 
mehrere  Abentener,  er  zerreisst  einen  Lüwen  und  hängt  Um 
an  den  Baum;  hierauf  muss   er  einen   für  ihn  siegreichen 
Kampf  mit  einem  Ritt«r  aus  Cilicien  (oder  Sicilien)  bestehen, 
den  WolfgrambÜr  überwimdeo  hatte  und  erat  fteihissen  wollte, 
wenn  er  ihm  5  andere  be/.wiingen.    Str.  42  fg.  findet  wieder 
engstet  Anscbluss  an  h.  S.  statt.  —  87,  2  las  der  Bearbeiter 
'X^al  statt  X^am  und  hat  dieses  schaurige,  von  Wasseibächen 
durchströmte  Thal  in  seiner  Weise  ausgemalt.  —  142 :  Vor    , 
dem  Kampfe  singt  ä.  eine   Strophe  geistlichen  Inhaltes,  —'■m 
Nach  155  wird  erzählt  von  Musik,  Confect,  Nachtlager,  BinpJ 
Wechsel,   Morgenpaalm   der   Florigunda,   Toilette,  also   sebf 
harmlose   .Zudichtung".  —  Zwischen  1(16— 167  bat  S.  einen 
Strauss  mit  13  Räubern  auszufecbten.  —  171;  Bei  der  Hoch- 
zeit findet  als  Kurzweil  der  Zweikampf  zwischen  Jorcus  und 
Zivelles  statt.    Der  Sehluss,   Siegfrieda  Tod  und  die  daraaf 
folgenden  Ereignisse  sind  zwar   viel  breiter  ausgeführt  i  ~ 
im  h.  S.,  doch  so,  dass  sofort  ersichtlieb  wird,  dass  » 
Erzeugniss  der  Phantasie  des  Verfassers  vor  uns  haben,  6 
auch  nicht  die  leiseste  Kenntniss  von  der  wirklichen  Big 
besass.    Keines&lls  steckt  darin  irgend  e 
hoohzeit'    (179),    wie    dies  MiUlenhoff  (z.  GNN.  S.  40)  i 
Wackemagel  (Geschiebte  der  deutschen  Literatur  S.  208)  ■ 
nehmen  müchten.    Auch  Siegfrieds  Sohn  Lüwhardus  ist  etntf  I 
Erdichtung,  die  nicht  in  älterer  Ueberlieferung  wnrzelt.   Vldf^V 
leicht  lassen  sich  diese  Scenen  auch  anderwärts  nachweiaesif 
der  Name  LUwhardus  erinneTt  an  den  Leiifried  in  JUrg  Wio~ 
rams  „Goldtfaden";   vielleicht  sind   sie   reine   Erdichtangf 
Nach  Abzug  dieser  Eigenthfimlichkeiten  lässi  aber  der  h.  fUfl 
sich  Strophe  dir  Strophe  iiu  Volksbuch  nachweisen. 
Umstellung  erfuhren  die  Str.  VS  und  15,  die  im  Vb.  erat  s 
165,  d.  h.  anlässlich  einer  Bemerkung  über  den  SchatE,  t 
finden.    Von   besonderem  Belang  ist  der  Umstand,  dasB  i 
Volksbuch   auch  alle   die  iTiterpolationen   und  Zusätze  i 
Drackredactjon  wiederkehren,  so  dass,  ' 


über  die  Entstehiuig  der  letzteren  von  Bestand  ist,  aUein 
schon  hierdurcli  die  Abhängigkeit  des  gehürnten  Siegfried 
Tom  h.  S.  erwiesen  ist.  Gegen  Grimm  erklärte  sich  bereits 
MUllenhoff  1855  b.  GNN.  S.  40;  er  verwarf  die  franzüsische 
Qnelle  und  will  einen  interpoliiten  Text  des  alten  NUmbeFger 
Drackes  annehmen.  Die  InteTpoktioneo  gehUren  aber  anch 
entschieden  dem  Volkahuche  an,  und  es  liegt  kein  Anlaas  vor, 
eine  auch  nur  im  Geringsten  vun  unserer  Dmckredaction 
verschiedene  fUc  die  Vortage  dea  Vb.  vorauszusetzen.  Ebenso 
wie  die  Interpolationen  in  II  begegnen  anch  alle  fehler  und 
Verderbnisse  des  Dructtextes  im  Volksbuche.  Trotz  dieser 
grossen  U  eberein  Stimmung  ist  das  Vb.  dem  Liede  gegenüber 
so  neu  und  verschieden  stilisirt,  dass  wir  nur  an  der  Hand 
weniger  Stellen  die  Anknüpfung  an  einzelne  bestimmte  unter 
den  Drucken  des  Iti.  Jhs.  zu  erkennen  vemiügcn.  Dass  es 
nicht  aus  B  floss,  lehrt  !36.  Dos  Vb.  (nach  der  Ausgabe 
von  172«)  liest  hier:  35«  3ln«g  ÖgtoalbuS  hjufle  ntdjt,  6a|  He 
Sisttßt  geflo^m  Waten,  mic^  nit^t  öon  bent  Biijo^,  ben  fle  Ber^ 
borgen  Ratten.  !Senn  er  i>aüt  fitfi  oerbDrg'n  . .  ,  (vgl,  \i.  a.  79) 
Die  Uebcrschrift  nach  15S,  und  gerade  die  Ueberscbriften  sind 
wichtig,  da  sie,  wo  sie  erhalten  t)lieben,  würtlicb  Sbernoroinen 
wurden,  schliesst  sieb  in  der  Fassung  an  0  an :  SBie  Siegftieb  mit 
bet  Sunaf**""  ^inioeg  reifet  (die  andern  Ausgaben  teilet)  unb  bet 
Stinxg  Sglvalb  auf  einem  VrAt^tigen  9to^t  Doran  teitet,  unb  i^en 
ben  Sßeg  jriget  (S.84).  Bei  der  Ueberschrift  zu  XIX  (123,  8) 
folgen  die  Vb.  dem  Irrthum  in  0,  lx=^!t  zu  lesen,  statt  6U; 
die  älteste  Ansgabe  (lüG)  und  die  von  ihr  abhängigen  ändern 
ü  in  7.  Endlich  enthält  das  Vb.  die  Ueberschrift  zu  Bild 
XXVIII:  SBie  eiegfrifl)  unb  bie  Jungfrau  giorigunbn  gen  1Botm§ 
lamen  .  .  Aber  dennoch  war  0  nicht  die  unmittelbare  Vor- 
lage, sondern  jedenfalls  ein  Druck  mit  Bildern.  Die  rohen 
Holzschnitte  des  Vb.,  wenn  sie  auch  noch  so  weit  abstehen 
von  denen  des  h.  S.,  wollen  doch  zuweilen  ahnliche  Situation 
geben,  was  auf  Anschauung  und  Kenntniss  der  Holzschnitte 
der  Vorlage  hindeutet.  Ebenso  zu  erklären  ist  die  Ueber- 
schrift zu  IX:  §tet  (enbet  ber  B&nig  »oi^m  auä  in  oüe  Sonbe, 
feine  Ipd^tet  giorigunba  ju  Iuc^«n.  Die  Drucke  ohne  Bilder 
voran  0  beginnen  stets  mit:  Bie ...  Die  Quelle  des  Vb.  i 
demnach  keiner  der  uns  bekannten  Drucke;   verhältniss- 


massig  am  nächsten  steht  0.   Vielluicht  war  es  Nickel  Neriichs 
Druck  1611. 

Wann  entstand  das  Vb.  aus  dem  Liede?  Goedeke 
(Grnndriss  V,  3'G)  will  bereits  im  16.  Jh.  eine  Spur  des  Volks- 
buches vom  „Hürnen  Siegfried"  (sie)  finden.  Hier  waltet  ein 
Icrthum  ob.  In  der  „lieblichen  Historia  von  zwayen  lieb- 
habenden I  eines  Grafen  Sun  von  Miimppelgart  |  gent^t  Herr 
Christoffel"  etc.  findet  sich  keine  Anspielung  auf  den  h.  S.  oder 
den  gehUmten  Siegfried,  wobl  aber  citirt  das  Vb.  (vgl  unten  8. 
tl6):  „Set  finbetfolc^e«  im  SattferOctflUiano,  Steinen  Siagtlona,  ober 
S|Jet«initbemfilbeme($[fiffein,  ffieiffenBittet,5etrBonS[llumper= 
Sart,  sttt  g^riPi>tJ^ec  genannt,  ^ugo,  unb  tnionbn^eit 
im  üiitter  $onto."  Oflenbar  verwechselt  Goedeke  das  citirende 
Buch  (den  gehlimten  Siegfried)  mit  dem  citirten  und  lässt 
darum  den  Siegfned  in  dem  Christoph  von  MUmpelgart  er- 
wähnt weiden.  Die  Herausgeber  des  Messraemoriai  von 
Härder  begehen  ein  Versehen,  wenn  sie  Seite  Vni  behaupten, 
der  Titel  „Hirnen  Seufrid"  dente  auf  das  Volksbuch,,  daa 
immer  der  gehürnte  Siegfried  beisst  nnd  S.  XV  anführen: 
„Eine  wunderschöne  Hiatori  von  dem  gehüroten  Siegfried 
was  wunderliebe  Ebentheuer  dieser  theure  Ritter  ausgestanden 
sehr  denkwürdig  und  mit  Lust  zu  lesen.  Frankfurt  am  HaTii. 
Weigand  Han.  ohne  .Jahr.  S».'  Hier  ist  offenbar  der  Han'ache 
Druck  des  h.  S.,  den  übrigens  Härder  wobl  nicht  gemeint,  da 
er  ja  „Hürnen  Seyfrid"  überschrieben  ist,  mit  dem  Vb.  ver- 
weehselt.Dieälteste  vorhandene  Ausgabe  desVb.  istdie  vomJahre 
1720  (Brannschweigu.Leipsig.  Jetzt  auf  derGOttlnger  Univerai- 
tät3bibliothek);J.Grimra  nannte  iDseinemColleg  1834  eine  ältere  • 
von  1720  (vgl.  Bobertag,  Geschichte  des  Romans  I,  S  171,  I 
Anm.,  nach  Goedekes  Mittheilung).  Wer  sich  mit  dem  Vb. 
eingehender  bescbUftigte,  der  war  nicht  geneigt,  ihm  ein  hohes 
Alter  zuzuschreiben.  Bobertag  a.  a.  0.  !70  f.  setzt  seine  Ent- 
stehung an  das  Ende  des  17.  oder  den  Anfang  des  IS.  Jlu.; 
Steinmeyet  theilte  mir  mit,  dass  er  ühnlich  darüber  denke 
und  mir  selber  scheint  diese  Zeitbestimmung  als  die  allein 
liohcige.  l'er  gehürnte  Siegfried  ist  ansserüidentlicb  oft  luif- 
gelegt  worden;  darum  ist  unwahrscheinlich,  dass  orvielSlter 
ist,  als  auch  Exemplare  davon  nachgewiesen  werden  kllnnea. 
Die  Holzschnitte  entsprechen  im  Kostüm  und  in  der  RoMmH 


der  AustilhniDg  ganz  der  angegebenen  Zeit;  sie  erhielten  sich 
das  IB.  JL.  hintliirch  ziemlich  nnveHindert,  in  einer  Ausgabe 
wurde  Siegfried  in  Rococofrack  und  Dreispitz  mit  Zopf  ge- 
Bteukt,  doch  selbst  da  sind  die  Bilder  dieselben;  in  den  Aus- 
gaben des  111.  Jhs.  verschwinden  sie,  oder  treten  neue  an  ihte 
Stelle.  Noch  bei  Urimmelshausen  im  2.  Theile  des  Wunderbar- 
liehen  Vogeinests,  das  nicht  vor  16TS  erschien,  finde  ich 
HUrnen  Seyirid  (Keller,  Simpliciasimus  IV  S.  «73);  17ia 
ist  zum  ersten  Male  der  Ausdruck  „Drachenschnialz  des  ge- 
hörnten Seyfried"  nachweisbar  (bei  Ettner,  des  getreuen  Eck- 
haits  medicinischer  Manlaffe,  FraikkfuTt  u.  Leipeig  1719,  S.  S9I. 
Heldensage  Nr.  IQb",  3,  Aufl.  1 8S9,  S.  367).  Von  1 61 1  stammt 
der  letzte  nachweisbare  Druck  des  h.  S.;  während  dos  Krieges 
dürfte  schwerlich  eine  neue  Auflage  erfolgt  sein,  wob!  aber  war 
er  fUr  die  kleinen  Blichlein,  zumal  wenn  sie,  wie  in  'IHrol,  im 
Gerüche  von  religiösen  Tractaten  standen,  sehr  verderblich. 
Nach  dem  Kriege  war  kein  Bedlirthiss  mehr  vorhanden;  da 
kam  er  aber  in  Kurzem  In  erneuter  Gestalt  zum  Vorschein, 
um  der  verUnderten  Geschmacksrichtung  sich  anzupassen,  und 
das  Interesse  seines  Publikums  "wurde  allerdings  wieder  in 
ausserordentlicher  Weise  dafür  gewonnen.  Bei  dieser  Er- 
neuung  wurde  zunächst  Anschlusa  an  die  übrigen  Volksbücher 
gesucht  (vgl.  das  oben  mitgetheilte  Citat  des  Vb.  in  Form 
einer  Verweisung  auf  die  andern) ;  die  Einleitung  wurde 
geradewegs  dem  Wigoleis  nacligoabmt.  Auch  dieser  beginnt: 
älan  lagt  in  manr^en  feiftorim  Bon  bem  ^o^aeprcifeten  fl&nig 
SlituS  Uon  Scitamiia  |  ioit  qat  ^enli(^  Wi  mtltiglic^  et  geleBet 
ünb  §i>f  fle^allm  tfob  |  mit  bm  aUtit^mii\ttn  Stiltecn  |  fo  in 
berfelben  jeit  Itbtm  1  trnib  beä  toiltm  fi^  fiänige  |  gftrften  |  ünb 
mannif!^  roerbev  $e[t>t  auffer^uben  ]  ju  erforfc^tn  Bnb  |tlbä  ju  be= 
fit^tigen  |  ob  S&nig  Sttue  ünb  fein  ^or^Betämpte  ©effUft^afft  ber 
Xaffeltunbe  |  bUHd)  fD  ifoii;  ju  c^ämen  meten  ober  nit^t  (Ausgabe 
WeygandSans  15K4).  Durch  Angabe  des  Inhaltes  des  Wigoleis 
ist  das  Vorwort  vergrüsaert  worden ;  dies  sollte  nur  der  Reclame 
dienen  (so  auch  H.  Meissner,  Wiint  von  Gravenberg  I  1874, 
S.  lä),  ebenso  wie  die  Angaber  auS  bem  gran^BriMen  inS 
lentft^t  überfe^t.  Die  Namen  sind  veründert;  Siegtiiunb:  Sifg= 
(iflrbu§;  Sigltttgt:  9lbc(gunbe  (vgl.  48,  6  icaS  Born  aibcl  gebottt); 
fitim^ilb:  gloriaimba;  Sugcl;  egiualbuä;  Siibling:  lggB;airbuä -, 


fiupetan:  SBulffgramSÄi;  Saae«:  ^agentooft;  (äünt^ei;:  e^wn= 
b«tu8;  öitnDt:  SJtatettuS;  ©ibidj:  Silfialbug.  Der  ^ütnen  Sev= 
fclb  wird  aber  zum  ge^ömten  Sitgfneb;  auf  den  Bildern 
trägt  er  sogEU*  Hürner.  Das  Vh.  eDtfitAnd  losgelöst  von  der 
deutschen  Heldensage,  was  im  1 6.  Jh.  bei  den  häufigen  Drucken 
des  Heldenbuches  sehlecliterdings  iinmügUcli  gewesen  wäre. 
Ausserdem  wäre  ea  uubegreiflicb,  wie  die  zwei  Werke  hätten 
neben  einander  ihr  Dasein  iriaten  ktjnnen.  Sie  harben  viel- 
niehr  einander  abgelüst  und  die  Gesehmacklo sigkeiten  fallen 
sämmtlich  deuj  Verfasser  des  Yb.  zur  Last. 

Im  Folgenden  verzeichne  ich  eine  Reihe  von  Vb.  aus 
dem  IS.  nnd  19.  Jb.,  ohne  Vollständigkeit  zu  erstreben,  die 
vorerst  unmüglich  ist,  da  sich  die  Exemplare  weit  verstreut 
in  üflentlichem  und  privatem  Besitze  befinden  nnd  deren 
EenntnisB  stets  auf  Zufall  beraht.  Der  Text  der  Vb.  ist  bei- 
nahe gleichlaatend.  Sie  auf  Grund  der  Abweichungen  wie  die 
alten  Drucke  zu  gruppiren,  ist  eine  Arbeit,  die  nur  mit  grCsae- 
rem,woinijglichvollatändigemMateriale  ausgeführt  werden  kann. 
Sie  wird  aber  kaum  die  Mühe  der  Ausführung  verlohnen,  da 
die  Ausbeute  gering  wäre  und  das  Ergebnisa  durchaus  nichts 
Neues  enthielte.  Dagegen  ist  es  von  kuitur-  und  littersr- 
histoiischem  Werth,  einen  Uebcrblick  zu  erhalten,  in  weli^et 
Verbreitung  die  Vb.  im  Umlauf  waren. 

1)  Druck  von  1726,  Braunsehweig  und  IjClpzig.  Vgl. 
S.  5i)  ft*.  dieser  Ausgabe. 

Dieser  älteste  erhaltene  Druck  zeigt  sich  den  Übrigen 
gegenüber  mehrfecb  mangelhaft  in  Folge  von  Auslassungen 
und  Fehlem;  z.B.  sind  die  neun  jungen  Drachen  zu  siebem 
geworden.  Dagegen  enthält  er  auch  Besseres,  er  hat  richtig 
DietrichvonBeru(  vgl.  S.  85^  Str.  15),  wogegen  die  meisten 
anderen  lesenDietrich  von  Bayern.  Folglich  gehen  die  Drucke 
nicht  unmittelbar  von  dem  voa  1T26  aus.  Nahe  verwandt  ist 
der  nächstfolgende,  indem  auch  er  sieben  junge  Drachen  nennt, 
aber  Dielrieh  von  Bern: 

2)  Eine  |  wundeiscbune  Historie  |  von  dem  gehSmten  i 
äiegß-ied,  |  was  wunderlicher  Abentheuer  dieser  |  thenre  Bitter 
ausgestanden  |  sehr  denkwSrdig  luid  mit  Lust  !  zu  lesen.  |  — 
Ana  dem  Franz üsisuhen  ins  Deutsche  |  übersetzt,  und  tod 
neuem  wieder  aufgelegt.  |  Gedruckt  in  diesem  Jahr.  SO  3. 
[Im  Besitze  Steinmeyers.i 


3)  Eine  |  wiinderBclioiie  Hiatoria  |  von  dem  gehlirnten  | 
Siegfried,  |  was  wunderlicher  Ebentbeiier  dieser  |  theure  Ritter 
ansge standen,  sebr  denk- 1  würdig  und  tuit  Lust  tu  lesen,  |  — 
Aus  dem  FranaÜaisehen  ina  Teiitaclie  fiberaeat.  ]  irad  von 
neuem  wieder  aufgelegt.  |  Frankfurt  und  Leipzig.  (5)  BD  S. 
[Im  Besitze  Steinineyers.] 

4)  Eine  |  wanderschone  Hiatorie  |  von  dein  gehörnten  | 
Biegfried,  |  waa  wunderliche  Abentbeuer  |  dieser  theure  Ritter 
ausgestanden,  aehr  |  denkwürdig  und  mit  Lust  zu  lesen.  |  — 
Ans  dem  Franzöaisehen  ins  Teiitnche  libersetat,  |  und  von 
neuem  mit  scbonoren  Figuren  geziert.  |  Frankfurt  und  Leipzig. 
M  S.    [Im  Besitze  Steinmeyers.] 

b)  Eine  |  wunderschöne  Historie  |  von  dem  gehörnten  | 
Siegfried,  |  Was  fnr  wiinderüelie  Ebentheuer  dieser  theure  | 
Ritter  ausgestanden,  sehr  denkwürdig  und  |  mit  Lust  zu  lesen,  i 
—  Ruin  am  Rhein,  bey  Christian  Everaerts  unter  |  Goldschmidt 
N  19.    (2040.)    (4)    e4  S.    [Kgl.  Bibliothek  Berlin.] 

U)  Geschichte  |  von  dem  gehörnten  |  Siegfried,  [  Was 
für  wunderliche  Abentbeuer  dieser  theure  |  Ritter  ausgestan- 
den, sebr  merkwürdig  und  |  mit  Lust  zu  lesen,  |  —  Köln, 
gedruckt  und  zu  haben  bey  Christian  Everacrts  |  unter  (lold- 
schmied  Nr.  19.  (5)  64  8.    [Im  Besitze  Seinmeyera.] 

7)  Eine  wunderschöne  Historte  von  dem  gehörnten  Sieg, 
l'ried,  was  wunderliche  Ebentheuer  dieser  theure  Ritter  aus- 
gestanden, sehr  denkwürdig  und  mit  Lust  zu  lesen.  Aus  dem 
Franzosischen  ins  Teatsche  übersetzt,  und  von  neuem  wieder 
aufgelegt.  Gedruckt  in  diesem  Jahr.  Coln  und  Nürnberg. 
[Vgl.  Gürrea,  die  deutschen  Volkshiieher  S.  93.] 

B)  Eine  |  wunderschöne  Historie  |  von  dem  gehörnten  l 
Siegfried,  |  Was  wunderliche  Abentbeuer  dieser  |  theure  Ritter 
ausgestanden,  sehr  deuk-  würdig  und  mit  Lust  zu  lesen.  — 
Aus  dem  Französischen  ins  Deutsche  übersetzt,  und  \  von 
neuem  wieder  aufgelegt.  |  ~  Gedruckt  in  diesem  Jahr.  H4  3. 
[Kgl.  Bibliothek  Berlin.] 

9)  Eine  {  Wunderschöne  Historie  |  von  dem  goliomten  | 
Siegfried,  |  Was  wunderliche  Ehentheuer  dieser  |  theure  Ritter 
ausgestanden,  sehr  \  denkwürdig  imd  mit  Lust  zu  lesen.  |  — 
Aus  dem  Franzosiscben  ins  Teutsche  über- 1 setzt,  und  von 
neuem  wieder  aufgelegt.  |  —  Gedruckt  in  dteaftoi  SA«.  "^ 
SU  S.    [Kgi.  Bibliothek  Berlin.)  <^ 


10)  Eine  [  Wiinderaclione  Historie  |  von  dem  gehörnten 
Siegfried,  \  Was  wunderliche  Ebentheuer  {  dieser  tbeiire  Ritteit 
auHgeataDden,  |  sehr  denkwürdig  und  mit  Lust  zu  lesen.  |  — 
Ans  dem  Franz oaischeD  ins  Deutsche  über- 1  setzet,  und  von 
neuem  wieder  au%elegt.  |  U«druckt  in  diesem  Jahr,  (ä)  7 1  S. 
fWolffenbüttel-l 

1 1)  Eine  |  Wunderschöne  Historia  |  Von  dem  gehomteai 
Siegfried,  {  Was  wundertic)ie:r  Ebentheuer  j  dieser  tbeure  Bit 
ausgestandeu,  |  sehr  denckwurdig  und  mit  Lust  xu  lesen.  |  — '' 
Ans  dem  Französischen  ins  Teufsche  nber-;  setzt,  und  von 
neuem  wieder  aufgeloht.  |  —  Gedruckt  in  diesem  jabr.  (5) 
SO  S.    lOotlia.] 

12)  Eine  \  Wunderschone  Historie  |  Vun  dem  gehörnten  | 
Siegfried,  |  Was  wunderlicher  Ebentheuer  |  dieser  theure  Ritter 
ausgestanden,  |  sehr  denkwürdig  und  mit  Lust  zu  lesen.  [  — 
Aus  dem  Franzljsischen  ius  Teutsuhe  iiber-jselzt  und 
neuem  wieder  aufgelegt.  |  Gedruckt  in  diesem  Jahr.  (5)  80  S> 
[München.] 

111)  Eine  |  Wunderschone  üistorie  1  von  dem  gehürntmin| 
Siegfried,  |  Was  wunderliche  Ebentheuer  dieser  |  theure  Ritter 
ausgestanden,  sehr  \  denkiviirdig  und  mit  Lust  zu  lesen.  |  — 
Alis  dem  Franiösischen  ina  Teutsche  über-|setat,  und  von 
neuem  wieder  aufgelegt.  [  Gedruckt  in  diesem  Jabr.  (5)  äu  S. 
[Im  Besitze  Steinmeyers.] 

14)  Eine  ]  Wunderschöne  Historie  ]  von  dem  gehörnten  | 
Siegfried,  |  Was  wunderliche  Abenteuer  dieser  |  theuere  Ritter 
ausgestanden,  sehr  denk-|wurdig  und  mit  Lust  zu  lesen.  |  --^ 
Aus  dem  Pcanzoslschcn  ius  Deutsche  übersetzt,  |  ui 
Neuem  wieder  aufgelegt.  |  Gedruckt  in  diesem  Jahre. 
[Im  Besitze  Steinmeyera]. 

Vielleicht  bereits  ins  la.  Jh.  gehurt  der  folgende  Di 
ohne  Holzschnitte  und  mit  einem  neuen  Titelbild,  nicht 
in  den  alten  Drucken  den  gehlimten  Siegfried  darstellead: 
Eine  I  Wunderschöne    Historie  I  von  dem  gehömtoD 
Siegfried,  |  Was  wunderliche  Ebentheuer  dieser  |  theure  Ritter 
ausgestanden,  sehr  |  denkwürdig  und  mit  I^nst  zu  lesen.  |  — 
Aus  dem  Französischen  ins  deutsche  iiber-|setzt,  und  VOQ 
neuem  wieder  aufgelegt.  |  G-edruckt  in  diesem  Jahr.  (5)  |  Salt 
brjga  \'urlag  in  Leipzig,    [Im  Besitze  Steiumeye; 


i 


Ihr  (5)  I  auf 


Die  Worte  „Solbrigs  Verlag  in  Leipzig"  sind  später  auf- 
gedruckt worden.  Eine  weitere  Ausgabe  ist  im  Titel  toH- 
komnien  identisch  mit  der  vorigen,  dieBelbe  l^clirift  und  der- 
selbe Satz,  nur:  „Ubereetat,  |  und".  Der  Verlag  aber  ist  an- 
gegcben;  Dresden,  |  zn  haben  bei  deniBuuhbinder  ü.  B.  Brilcli- 
manu,  |  Bieitflgasse  Nr.  HS.  (4).  44  S.  Auf  dem  letzten 
Blatte:  Bautzen,  |  gedruckt  in  der  J.  G.  Lehmann 'sehen  Buch- 
druckerei.  Diese  Ausgabe  befind^it  sich  in  Steinmeyera  Be- 
sits  Eine  davon  verschiedene  {s,v,f  dem  Titel  steht  nämlicii 
.ins  Deutsche",  in  Steinmeyers  Exemplar  .ins  deutsche")  be- 
sitzt Reinhold  Kühler. 

Die  Ausgaben  des  10.  Jhs.  ändern  den  weitläufigen  Titel, 
lassen  die  veralteten  Holzsehnitl«  aus  imd  moderuisiren  den 
Wortlaut. 

1)  Die  1  AbentliQuer  und  1'haten  |  von  dem  gehörnten  | 
Siegfried.  |  Welcher  |  die  aehone  Fluriguuda  |  durchs  Schwort 
von  einem  abselieu-, liehen  Drachen  orl&sete.  |  —  |  Ganz  neue 
Ausgabe.  Berlin  bei  Littfas.  fi4  S.  (Vgl.  v.  d.  Hagen-Bflachlng, 
Grundrisa  S.  53).  Erschienen  ist  die  Ausgabe  zwischen  1805 
und  iei2. 

2)  In  Gustav  Schwabs  Volksbücher  I  Der  gehörnte  Sieg- 
fried.    1.  Aufl.  183«;  2.  [S43;  3.  184ti;  7.  1872. 

3)  G.  0.  Marbachs  Volksbücher  Nr.  11— Hl  Die  Heyraons- 
kinder  und  die  Geschichte  von  dem  gehiimten  Siegfried.  !838. 

4)  Der  gehörnte  Siegfried,  Eine  unterhaltende  nnd 
abenteuerliche  Historie  aus  der  Vorzeit.  Reutlingor  Volks- 
bücher NM.  Reutlingen.  Verlag  von  Enszün  &  L^blin 
(Geb.  Hebsaker).    0.  J. 

b)  Simrock.  Der  gebumt«  Siegfried.  Volksbücher  Bd. 111, 
S.  361—418.  Als  Einzelausgabe  Nr.  XVII  in  Frankfurt  a.  M. 
bei  Brünner.    I84ti. 

e)  0.  F.  H.  Sehiinhiith.  Der  gehörnte  Siegfried,  eine 
merkwürdige  und  abenteuerliche  Historie.  Aufs  neu  erzühlt 
filr  Jung  und  Alt.  Reutlingen  1865.  Fleischhauer  &  Spohn. 
55  S. 

7)  W.  Herchenbach,  Der  gehörnte  Siegfried,  der  Drachen- 
tiidter.  Dem  Volke  wiedererzählt,  MUllheim  a.  d.  Ruhr.  ISBü. 
Bagel.   95  S. 

Eine   freiere  Bearbeitung  der  Sage,  die  im  h.a.-o.,'wB 


Volksbnch  entbalton  ist  mit  Ziiziehnng  des  Berichtes  der 
(»ISreksssgB  lind  initEinHtreuungvcmHythologie  ist  dieniystiscbe 
Ereühhing  von  fliiido  GCne.s:  Der  htirnen  Siegfried  und  sein 
Kampf  mit  den»  Drachen.  Eine  altteutEche  .Sage.  Hcbaff- 
bauBen  I&43,  Hiirl«rsebe  Buuhhaadlung.  2.  Aufl.  Regensburg 
IS63. 

Zweimal  hat  das  Volksbuch  seht  schlimme  Entartungen 
erfahren ;  Der  gehörnte  Siegfried  ein  Volksroman.  Von 
CbriBtian  Wilbelm  Kindleben,  der  Weltweisheit  Doktor  und 
der  treyen  Künste  Magister.  Neue,  ganz  umgearbeitete  und 
stark  vermehrte  Ausgabe.  IT^».  1.  Theil  224  S.  11.  Theil 
338  H.  Die  Handlnng  des  ^'olksbuches  ist  auf  die  albernste 
Art  in  die  Breite  gezogen,  und  mit  einer  Unzahl  von  unge- 
hörigen Episoden  versetzt.  Noeh  schlimmer  beinahe  ist  die 
jedenfalls  nach  IBlIä  eraohieneno  Geschichte:  Siegfried  und 
Florlgnndo.  |  Oder:  \  durch  Gefahren  wird  die  'l'ugend  ge- 
stärkt, I  und  die  Ausdauer  in  derselben  i)elohnt.  |  Eine  mShr- 
chenhafte  Historie  von  den  Abenteuern,  |  welche  |  Siegfried 
der  Ungehornte  |  wegen  der  schonen  Florigimde  bestAuden 
hat.  I  Erster  Theil.  |  Ganz  umgearbeitet,  neu  aufgelegt  und 
m  ein  heilsames  )  Losebuch  verwandelt.  |  Leipzig,  |  in  der 
Solbrigsohen  Buchdruckerej-.  II.  Ob  eine  Forlsetzung  dieses 
Machwerks  erschien,  ist  mir  nicht  bekannt.  Das  Buch  aullte 
den  alten  gehOmten  Siegfried  abdanken.  Interessant  ist  nur, 
doss  wir  erfalireu,  dass  die  Volksblleher  sehr  verbreitet 
waren,  , obgleich  der  Umtwif  dieser  albernen  Dinge  durch 
obrigkeitliche  Befehle  untersagt  ist"  (S.  s). 

Für  die  grosse  Verbreitung  und  Beliebtheit  des  ge- 
hUmten  Siegfried  Im  Ig.  Jh.  spricht  die  Thatsaohe,  ditss  auf 
gelehrtem  und  litterarischem  Feld  man  Vergleiche  und  An- 
spielungen darauf  gebrauchte.  So  flibrt  eine  theologische 
Streitschrift  8.  G.  Lange's  n47  den  Tit«l;  Eine  wundorschSne 
Uistorie  von  dem  gehörnten  Siegfried  dem  Zweyten  u.  s.  f. 
(vgl.  Zarneke,  Nibelungen liedi>  fi.  Aufl. ISST  S.  LXII  Anm.).  Be- 
sondere Verwendung  findet  das  Vb.  in  Joh.  Gottwerth  MUller's 
Siegfried  von  Lindenberg,  eine  komische  Geschichte,  Hamburg 
177i)  (in  der  Ausgabe  in  Kürschners  Nationaliteratur,  Bd.  57, 
finden  sich  die  Stellen  S.  2tt7,  Bff.;  aiiä,  Ififf.;  .^60,  16  ff.Jy 
3.  26  ,Dei  Schulmeister  hatte  die  wahre  und  wundersaa 


XXXT 


Geschichte  des  Recken  und  Dambaften  RIHers  Fiiegfried,  mit 
dem  BeynameD  dee  HBrnernctn  in  seiner  linken  Hand." 
Er  liest,  „wie  der  Kittet  den  Lindwurm  .  .  .  braten  thät, 
dass  'sFett  raus  quoll."  S.  36  „ich  horte,  dass  es  ein  grosser 
vornehmer  Professor  in  Greifswaide  gemacht  hätte."  Auf 
diese  Behauptung  ist  kein  Gewieiit  zu  legeu,  wenn  auch 
die  Entstehung  des  Volksbuches  im  protestantischen  Deutsch- 
land infolge  derTilguug  der  Anrufung  Marias  wieim  Hamburger 
Druck  (vgl.  olieu  S.  XI)  enriesenwird-,  auch  das  Bratendes  Lind- 
wumiB  darf  nns  nicht  etwa  an  die  Edda  erinnem.  Merk- 
würdig aber  ist  die  Bezeichnung  „hörnern'  statt  gehörnt. 
Das  Räthsel  lost  ein  recht  guter  AufsatK  eines  Anonymus 
tiber  Volbshficher  in  der  Berlinischen  Monatsschrift  1"?H5  Okt. 
S.  297f.  Es  heisstda:  .Schotte!  fUhrt  (S.  2TU  seines  Werkes 
von  der  tcutschen  Hauptspraebel  den  gehörnteti  Siegfried 
als  ein  altes  Gedicht  unter  dem  Namen  hilrne  Seufried  an; 
woraus  zu  erhellen  scheint,  dass  er,  wie  der  Eeinecke  Fuchs, 
anfänglich  in  plattdeutscher  Sprache  geschrieben  worden. 
Zugleich  sieht  man,  dass  der  hochdeutsche  Titel  nicht  der 
gehörnte,  sondern  der  hörnerne  Siegfried  heissen  sollte," 
Vulpiue  gab  in  Beichaidt's  Bibliothek  der  Romane  Bd.  13 
(17S0)  S.  -><l--14  eine  Inhaltsangabe  des  Volksbuches,  die 
auch  kein  Muster  ist,  ^.  'AI  findet  sich  eino  Anmerkung, 
die  über  den  Namen  belehrt:  „diese  hümeme  Festigkeit  gab 
ihm  auch  den  Beynamen  der  gehltmte,  oder  hdmeme  Sieg- 
fried", nicht  weit  er  Kömer  trage.  Demnach  beruht  der 
Name  „hörnern*  auf  Kenntniss  eines  Druckes,  resp.  eines 
Titels  des  h.  S.  Die  drei  Stellen  stehen  wohl  in  unmittel- 
barem Zusammenhang.  Siegfried  von  Lindenberg  hat  zuerst 
den  alten  Namen;  ob  man  daraus  auf  den  Verfasser  des 
Aufsat7.es  In  der  Berlinischen  Monatsschrift  „über  die  Mittel, 
bessere  Bllcher  in  die  Hunde  der  niedrigem  lesenden  Mensch en- 
klasse  zu  bringen"  etwas  achlieasen  darf,  wage  ich  nicht  su 
entscheiden. 

J,  Giirres  hat  iu  den  teutschcn  Volksbliehem  (1807  S. 
1)3—90)  und  in  Arnim's  Trost  Einsamkeit  (Zeitung  flir  Ein- 
siedler, Heidelberg  I80&  Nr.  h,  S,  12,  21}  in  dem  Aufsatz 
„der  gehörnte   Siegfried  und  die  Nibelungen"  das  gelehrte 


XXXVI 

Interesse  auf  den  h.  S.  zu  lenken  versucht;  beide  Arbeiten 
sind  aber  werthlos. 

Der  hürnen  Seyfrid  und  der  gehörnte  Siegfried,  das  Lied 
und  das  Volksbuch  beweisen,  dass  die  Sigfridsage  im  deut- 
schen Volke  nie  gänzlich  vergessen  war,  im  Gegcntheil, 
wenn  auch  nur  in  ihrer  schlechtesten  Gestalt  doch  allezeit 
die  regste  Theilnahme  der  Kreise,  unter  denen  sie  bekannt 
blieb,  flir  sich  hatte,  bis  die  Forschung  die  alten  Quellen 
wieder  erschloss.  Von  ihrem  ersten  Auftreten  blieb  die 
Sage  ununterbrochen  lebendig  bis  zum  Volksbuch  herab, 
nur  musste  sie  sich  Zeit  und  Umständen  jeweilig  anpassen. 


Da  ein  authentischer  Abdruck  des  Volksbuches  fehlt  und 
als  Ergänzung  zum  Liede  nicht  unwillkommen  sein  wird, 
die  Originaldrucke  aber  nur  durch  Zufall  aufzutreiben  sind, 
so  gebe  ich  als  Anhang  das  Volksbuch  nach  der  ältesten 
Ausgabe  von  1726  mit  allen  ihren  Fehlern.  Die  bequeme 
und  allgemein  zugängliche  Einsicht  der  zwei  Denkmäler 
des  16.  u.  18.  Jh.  nebeneinander  wird  am  leichtesten  dazu 
beitragen,  sich  eine  feste  Ansicht  darüber  zu  gewinnen. 


München,  Juni  1889. 

W.  Golther, 


Inhalt. 

Seite 

Einleitung .    .    .    III- XXXVI 

Der  hürnen  Seyfrid III— XXV 

Die  vorhandenen  Drucke V — X 

Verwandtschaftsverhältniss  der  Drucke  .    .    .     X— XVII 
Metrik  und  Sprache  der  Druckredaktion    .    XVII— XIX 
Die  älteren  Lieder  vom  h.  S.  und  die  darin 

enthaltene  Sagenform XIX~XXV 

Das  Volksbuch  vom  gehörnten  Siegfried   .    XXV— XXXVl 


Der  Humen  Seyfrid 1 — 57 

AM 

Eine  wunderschone  Historie  von  dem  gehörn- 
ten Siegfried 59—95 


■■i 


t)tx  Zürnen  6e^friö 


§icrinn  pnbt  jr  ein  fd^onc^  Sieb 

SSon  bcm  Junten  ©c^frib, 

SSnb  ift  in  bc§  §iltcbrattbc§  tl^on, 

3)c§glc^d^cn  jd^  nie  gcl^ort  l^bn, 

SSttb  tDcntt  jr  bag  Ic§t  rcd^t  önb  eben, 

@o  tDcrbt  jr  mir  gctounncn  geben. 


Holzschnitt. 


Ueberschrift  fehlt  N;  B  S)er  ^(imin  Sütofrib;  H  3lu  öolflet 
bc  §6men  ©ifrit  genant;  0  Jörnen  ©eiDfricb  ©cfanfl^iDcift; 
dnick  von  Strassburg  1580  $)örnen  ©ctofrieb  gefanfliDeig;  ebenso 
druck  von  1591  (0');  druck  Leipzig  Kill  S)er  ^üme  6eh)frib. 
1  H  ö^rna  FB«  pnbt  man  3  HO  $)ilbebranbe«  B»  [inl 
©irtebranbt«  4  B  2)e^gri?d^  HFBaBO  gelSföret  NH  l^an 
5  B  jr«  läfenb  G  B  toerbent  B  gtüunnen.  in  0  unter 
dem  holzschnitt  M.  D.  LXXXV;    0'  M.  D.  XCI. 


I)er  Zürnen  6ep[rib. 


^ierinn  finbt  jr  ein  fd^oneS  Sieb 

SSon  bem  ^urnen  ©e^frib, 

SSnb  ift  in  be§  §ittebranbe§  tl^on, 

5)e6gle^d^en  jd^  nie  gel^ort  ^\)n, 

aSnb  totnn  jr  bag  teftt  red^t  tjnb  eben, 

@o  rt)erbt  jr  mir  gert)unnen  geben. 


Holzschnitt. 


Ueberscbrift  fehlt  N;  B  ^er  ©ftmin  SütDfrib;  H  3lu  t)orflet 
be  5)6rnen  ©ifrit  ßenant;  0  gftrnen  ©etofneb  ©efang^hJetg; 
druck  von  Strassbnrg  1580  ^i'irnen  ©elrfneb  flefanßhjeiij;  ebenso 
druck  von  1591  (0');  druck  Leipzig  1(»11  ä)er  ^üme  ©eirfrib. 
1  H  <o^ma  FBa  ftnbt  man  3  HO  ioilbel&ranbeS  B«  [inl 
4)irtebranbtS  4  B  a)e60l^d^  HFBaBO  gejf^ret  NH  Jf an 
5  B  jrS  läfenb  6  B  U>erbent  B  qtüunncn.  in  0  unter 
dem  holzschnitt  M.  D.  LXXXV;    0'  M..  D.  KCl. 


1.  ®ä  fofe  im  9!ibeiIanbE 
Sin  Mnig  fo  rool  öefanbt, 
ajiit  gToiiEc  mad&t  unb  gwaltc, 
Sigmunb  inaä  er  genant, 
S)er  f)ett  mit  ferner  ftaineii 
(Sin  (un,  ber  ^ief;  ©etjfrib, 
Ileä  roejen  »erbt  jr  ^örcn 
Stlf|ie  in  bilcm  Sieb. 

2.  Set  fna6  loa«  fo  mfiftoinig, 
Jiorju  ffard  Dnb  aucfi  gro|, 

5)Qä  feyn  ootter  Onb  muter 
S)et  bing  gor  feet  cerbroö; 
Sc  iDolt  nie  fernem  menfc^en 
@ei)n  tag  [ein  onbett^on, 
3m  ftunb  Jc^n  ftinn  »nb  mnte, 
Saä  tv  nur  jüg  barucn- 

3.  S)o  Jpto^en  be4  ititnigä  Stattie: 
„9Jun  loft  jn  lieticn  ^ijn, 

©0  et  nic^l  bleiben  mifle, 
3)0«  ift  ber  befte  ii)n, 
^nb  laft  in  etmaS  nieten. 
So  lüitbt  et  benbig  jToac, 
ffir  roirbt  ein  $elb  Dit  lüne, 
Snb  le6t  EU  ctli(^  ^Qt." 


2721. 


1,2  FB«  [fo]  3  NHBaO  eenjaft 
bö  2,  Strophe  2  bei  Cyr.  Spangoobei 
■  Hritabe    H  [fo]      "" " 


f«r  5  bei  Sp.  ®r  WdH  itiemanb  in  gute 
t^aii  8  B  nun  F  jS^p;  B»Sp.  äfifl. 
(iumcr  fUr  bo  und  ba);  B  hat  meist  bu 
anfli  liUnfig  bn.  H  0  wilt  ^  II  en  fict  b 
[tr]    B  ®P  er  libl      B-   Snbc. 


4  H  Sigifmunb 
Adelapiegel  II 
tS  4  n  Qan^ 
B«OSp.  unber^ 
6,  I  FB-O  23fl 
-  N,  spüter  aber 
■ffrcn      a  H  twtl 


fi  F 


4.    ätfo  fd^ieb  er  tjon  hanntn, 
2)er  junge  fäne  man. 
3)0  (ag  t)or  e^nem  malbe 
®in  borff,  ba^  tieff  er  on; 
3)0  fant  er  jü  e^m  @d^mtbe, 
3)em  njott  er  bienen  red^t, 
3m  fd^tal^en  auff  baS  e^fen 
9118  ein  anberer  föned^t. 

I.  SBie  ©e^frib  ju  e^nem*  ©d^mib  fom  tjnb  bcn 
9lm|)o6  in  bie  erben'*  fd^Iug°  ünb  bo8  e^fen  entjloe^,  önb** 
ben  me^fter  ünb®  fnec^t  fc^Iug/ 


Holzschnitt. 


5.    S)a§  e^fen  fd^Iug  er  enfetoe^e, 
S)en  9lm<)o6  inn  bie  erbt, 
SBenn  man  jn  barumb  ftraffet, 
@o  nam  er  ouff  fe^n  leer; 
Sr  fd^Iug  ben  fned^t  ünb  me^fter 
Unb  trib  fie  ttJiber  ünb  für; 
9tun  bad^t  ber  me^fter  offte, 
SBie  er  fe^n  tebig  lüur. 

IL    §ie"  fc^idft  ber  me^fter  ©e^frib  an^,   in^  mci- 
nung  ba^  er  nit  rt)iber  fott  fumen.*' 


Holzschnitt 


6.    5)0  tag  ein  merdttid^  Xrad^e 
83e^  e^ner  Sinben  aü  tag, 
3)0  fd^idtt  in  l^in  ber  me^fter, 
3)ag  er  folt  l^aben  frag.         V    v.^'^^ 


4, 1  B«  f d^eib  3  B  63  lag  H  bar  (wechselt  ohne  regel  zwi- 
schen bo  und  bar  für  bc  und  ba)  5  B  2)a  7  B«0  f dalagen;  H 
flÄnbe  8  so  in  0;  NH  3llg  ein  anber  ed^mibtfnedjt; 
BFBa  m^  irie  ein  anber  !nÄd^t.  I,  ^  FB«  eim  ^  HO  erbe 
c  Ba  [fd^Iög]  ^  B  bnb  oud^;  B«  [t)nb]  aud^  c  F  bnb  ben 
f  FBa  f erlüge.  6,FBaB0  ents^et;  2  0  ^er  31.  3  F  ftraffte 
6  BB«  treib  OH  l^in  bnb  f)ix  7  H  ©eba^t  fit!  be  meifter 
t>aUn  8  H  SDat  6e  FBaß  U>Ärb;  OH  U>er.  II, «  0  99ßie  . .;  H 
aOßo  be  fmibt  ©ifrtben  tJtljffante  »>  ß  ber  c  n  fol;  FB»  nit  folt 
tviber  tmnm;  BH  nit  n)iberrotnen  folt.     6, 1  B®8    8  Nfei^n. 


®in  Äotcr  faß  im  toaü>e, 
S)e§  folt  er  ttjarten  eben 
§inber  berfelbcn  Sinben, 
3)cr  folt  im  S'olen  geben. 

in.    ^ie*"  tarn  ©e^frib  ju  ber  Sinben  ba  ber  Xrad^ 
tag,  ünb  er^  fd^tüg''  jn  ju  tobt. 


Holzschnitt. 


7.    S)amit  fo  me^nt  ber  ©d^mibe, 
3)er  tüurm  folt  jn  ab  tl^on. 
3)0  er  tarn  jü  ber  Sinben, 
S)en  rt)urm  t^et  er  befton; 
@r  ^et  in  balb  erfd^Iagen,' 
3)er  junge  !une  man; 
So  bad^t  er  an  ben  S'oler, 
gii  bem  gieng  er  inn  tl^an. 

IV.  §ie*  bebedfet^  ©e^frib  ba§  gert)urme  mit  bau* 
men,  ünb  bringt  ein  fewr  t)om°  ffoter,  tjnb^  miß  fie  att^ 
verbrennen. 


Holzschnitt. 


8.    5)0  !am  er  in  ein  gmilbe, 
2)a  fo  t)il  Xrad^en  lagen, 
Sinbtrt)urm,  S'rotten  ünb  ättem, 
9118  er  be^  fernen  tagen 
iyet  Qe  gefe^en  ligen, 
3tnifd^en  berg  in  e^m  t^al, 


6  n  iraren;  B»^  iüarten  tl^uu  7  0  berfelbigcn  B»  ber 
Sinben  balbe  8  F  ©olt  er  B»*  aSon  jl^m  folt  Äoleu  emj)fa§n. 
III  in  F  nach  7, 3.  «  OH  Sßie  . .  *>  Nßa  [er]  c  NF  er-- 
fc^Iug.  7,  1  B  fd^mibt  2  BB»^  abt^ün  3  NH  21  lg  er  H 
bem  worm  BH  beftan  .5  N  tl^ct;  H  beb  8  NH  in  ben; 
0  l^in  bann.  IV  in  N  nach  8,5;  F  8,8;  fehlt  in  H.  a  B^O 
aOBic  . .  i>  B  bebetft  «  F  \>on  bem  ^  BB»  [bnbl  e  ß  atte; 
B'*  [att]  bamit.  8, 1  H  ©e  (^uam  B  lam  ber  FB«H  getDÜbe 
3  B^  Sflatern  5  H  n^  ^abbe  6  H  Swiffc^en  ben  NHO 
bergen     B»^  33erg  bnb  in 


S)a  triig  er  jam  bic  bäumen, 
ät^is  bie  avi%  dberal; 

9.    ®ie  tt)arff  er  auff  bie  tüurme, 
S)ag  ferner  auff  mod^t  farn, 
S)ag  fie  all  muften  bleiben, 
2lfe  üil  ate  jr  ba*  tüarn. 
3)a  lieff  er  l^in  jum  Äoter, 
3)a  fanb  er  femr  be^  jm, 
S)ag  ^olft  t]^et  er  an  ftoffen, 
9Snb  tiefe  bie  munn  öerbrinn. 

V.    $ie*  n^ni|)t^  ©e^frib  ein  femr  bei  bem  fi*oIcr^ 
ünb  lüitt  bie  rt)urm  verbrennen. 


Holzschnitt. 


'    10.    S)ag  ^orn  ber  rt)ürm  gunb  me^d^en, 
©in  bed^Iein  |er  t^ct  fließ;      av,w 
S)eg  munbert  ©e^frib  fere, 
(Sin  finger  er  bre^n  ftieft; 
3)0  jm  ber  finger  erfaltet, 
S)o  mag  er  jnt  ^ürne^n; 
SBoI  mit  bemfelbcn  bad^e 
8d^mirt  er  ben  le^be  fep, 

VI.    §ie*  fd^mirt  fid^  ©e^frib  ünb  mirbt  aüer^  ]^ur= 
neu,    bann""  jmifc^en  ben  fd^ultern  nid^t. 


Holzschnitt. 


m 


7  Ba  aöfammen  H  hani]  \)m  bei  b6me  8  B  SReife.  9,  2  O 
..id^t  F  fal^rcn  4  FHB  iraren  5  B"  ^a  (icff  er  aum  Äolcr 
öcfd^iöiube  (>  B  35nb  fanb  ba  B»  ein  gcmcr  ju  l^anb  7  B 
tl^at  NFBa  aünben;  H  entf engen  8  F  öerbnnnen  B«  löer^ 
brennt  bie  Sffiürm  aüfanb.  V  in  B  nach  9,3;  Ba  8,8;  fehlt 
H.  a  0  gßie  .  .  b  Ba  l^olt  o  B*  Äoler  im  SOSalbe  das 
übrige  fehlt.  10,1  B  bgunb;  H  bebe  2  0  tbet  l^er  H 
befe  baruan  lee^;  B«  (g§  flog  ein  Sa^  bal^in  3  B  ^aS  0 
irunberte  ftd^  ©etüfrib  4  H  ein  Dinger  barin  ftee^;  Ba  {Ringer 
ftie^  er  brein.  5  N  er  falte;  H  evfolbe  0  0  iwarb.  VI  in 
Ba  nach  9, 8.  «  OH  äßie  . .  «^  B  atter  bingen;  H  attents 
l^aluen;  Ba  [aller]  fein  :2eib  gan^  «  BaH  [bann];  BB* 
aüein  jtpüfd^en;  H  6uerft  tüffd^en. 


p 


11.  iJlQÜ  et  loorb  otlet  £|iiriien, 
Sonn  jroifi^eii  ben  fc^ultetn  nit. 
Sßnb  an  ber  felbcn  flotte 

®r  Jeanen  tnbe  tibt, 

91IS  je  inn  anbent  bictiteu 

^etnodi  roerbt  i)üita  rooi; 

®r  joii  nn  [fi^iing]  ®i)tiic^ä  ^offe 

Unb  Wai  aii^  mait^eijt  Uot. 

12.  @t  bienet  roiDigllic^cn 
aicm  Sünig  feijn  totster  ab, 
iBiib  btiS  (^  Mnig  Subita 
Sin  bie  jum  roeijbe  gab; 

^ie  ^et  £c  lüol  ocf)t  ^ate. 
Silin  ^ött,  roaä  bo  ecgieng, 
Sc  |ie  jm  roocb  jii  t^a^Ie, 
3!B(iä  raunberä  ec  anficng. 

13.  9lun  mögt  jt  fiören  gtrne, 
TOie  bec  Stljblinger  t)Ott 
Oefunben  matb  jo  reqc^e 

Se«  feijnem  tapfer  fort; 
5)en  fanb  SeDfrife  bet  fine 
$eq  eijner  flai)neti  tuanbt, 
3)en  ()et  ein  3nJ"9  oerfi^Ioffen, 
3)er  roaS  ^^büng  genant. 

14.  Sd  baä  gejmerg  31^6(inge 
3m  6etg  bet  lobt  ucTttieb, 

(Sr  tiefe  brei)  fiin  Dil  junge, 
Sen  nia@  ber  fi^a|  aud)  lieb; 
Sie  faffen  in  beni  6erge, 
glitten  Sigblingeä  ^ott, 


11,1  B>  luutb  H  allcnt  2  FB"  Senn;  H  mmi  6  Cn 
B  ((^uttTtn  S  0  Siann  an  4  B«  0  Xotit  B*  aui^  IHt;  0  eißfct 
äOnnber  B  gbif^ten  7  F  Stniflii;  BB^HO  Sfiiiia  FBÜ  ^of. 
12,3.unzdaa  NH  baS  ber;  BF  Baä  f^  -^  B"  tofir 
(i  F  9tu;  n  immer  nu  7  B«0  S^«.  18, 1  FB" 
2  H  Co  be  -i  0  loat  7  H  befinten  11, 1  NH  b 
3ii>«a''n'.  H  iwad)  'i  BB»  omvtib  :i  B»  ^dl  bte? 
[Dil]      5  H  lüiiiben      H  B  .^flunl      U  3iqb[u\%«ft. 


;  HiM 


^arumfi  m  i)on  ben  ^emnen 


;^iiib  jämmerlidii 

15- 
"Ssie  ba  routben  »{(^Eagen 
9Sol  in  ben  iiettea  ftKiiten, 


SQtit  oil  iiine, 


%U  jr  nod)  ^ötenb  fageit, 
Uai  ntemanb  (oin  baiuone, 
^ai  t^iin  ji^  eui^  betanbt, 
fflonn  Sielend)  uou  S^ctue 
3Jub  me^fiec  ^iilebcanbt 

16.  ©in  Stobt  fe^t  bei)  bcm  9i€pnc, 
I5ieTe(b  ift  Süiirni^  genant, 
Carinii  ba  nai  gcjefien 
@in  ä^finig  @i)6id^  gnant, 
3)et  ^et  6ei]  fciinec  frnmcit 
®ret)  fiin  fo  f)oi^  gcporn, 
@in  totster,  burci)  bi'e  inarbe 
tUiaiidi  tnner  .'pell)  uerlouit. 

17,  ?)«  jungen  itiQien  breijc 
3ii  lunig.  alä  j(|  [ag; 
3r  [djlOEfter  bie  inaö  fi^öite, 
®ie  t^et  uniti  ein  mittag 
SÖJuI  in  ein  fenfter  flaue, 
'S)o  tarn  ein  luitber  %xad) 
©eflogen  iim  ben  luffteit 
!8nb  nom  bie  fc^önen  magbt. 

VII.     §ie"    hinijj^  bet''  itat^   ge^ogen'^   onb  füret 
bie  3unc(fram  Stiinl)ilben''  mit'  jni  bo^in.^ 

■  Ü  fic  Bon  B"  bei»  FB»  ^aotn  ü  B»  iÄmntwHtii 
15,  1  F  marn^tn;  B  menflem  (so  ininior)  11  ^Etbe  J  ■' 
:i  B-O  bcm  FB"  barleii  B"  Preite  4  FB"OII  ^i-m 
«  NHFB"  fl}äi  ü  tjiue  7  BO  bann;  FBMI  beim  s  BOH 
^iCbcbranbt.  lU,  I  FB^  bie  ligt  am  2  0  ButinHi  FB>H 
SBomibö  B'  ^figt  Sormbs  gar  wol  btlamit  3  H  borin  fo 
luaS  i  IIFB-BO  gtmnt  5  NU  mit  6  F  ^elbt  $([bt  1!,  I 
B  T>tt  eilnen  Unteiib  bc^t  2  B  SDcm  ftüiii«  4  6"  Sie  0 
Buib  ben  ö  FB"B  an  ü  eim  B«  Senftern  T  F  ©cno^m 
n  ber  Iu((U  8  FB^OII  f^iW.  VU  iu  BF  naefa  16,8. 
"OnaUie..  i'B-dii  '^  n  iiuniii  flcflenbe  -i  B- nimM  osT— 
&xi}rai}mn;    B-  «tym^iilben      >  B-  ffirt  fic  mit     f  U  ^cntvij 


HohscImiU.  ' 

18.  S)ie  Surg  bic  Warb  erleiid^tet, 
Sil«  ob  (if  roec  ent^jtönt, 
Da  flog  ber  uiigetjcmTC 
iöüt  ber  ^uitcffraro  jii  ^onbt; 
@r  fc^iuang  fic^  in  bie  lüffte 
.§D^  gen  bem  gWÜIifen  on, 
53o  (ac^  man  oattec  unb  initter 
@lar  traiDrtgtli<^en  [tan. 

19.  ®t  fürt  fie  in  bo^  @6itge 
Sluff  eijiien  ftaijn  fo  lang, 
llaä  ex  ein  uiecte^t  nte^le 
l!en  I{f)Qt  Quffä  bitge  jiüting. 
Sie  Siincffraro  burc^  jr  (c^üne 
®em  %vad}ta  \o  lieb  roaS, 
aSit  efteii  onb  mit  ttinrfen 
3c  t>cij  jiii  nic^t  gebrag. 

20.  ®r  ^et  fie  ouff  bem  ftetine 
Si&  in  bo^  uicrbte  3at, 

Da«  fie  gejacli  leijn  luenfi^en, 

Saä  glaubet  mir  fiiriüor; 

Sie  iDaä  audi  altera  et}tiig  W'>\-, 

3wölff  ruDdien  ober  inec, 

Sie  itiQt)net  tägctit^en, 

3r  eöenbt  l^et  jr  raee. 
vm.     attS"  nun   ber  liad)  bie  ^unrffrnro  auff  ben 
Srat^eiiftEin  ^et  brai^t,  leget  et  jr''  fe^n  §aupt  in  bie" 
\d)0%  bnb  rüniet. 


II  ii 


18,  I 


5  U 


I  n  na  im  iDulInn  BB'  bcn  0  @cwM(fe.  19, 1 
|et|  NllltÜ  gcpirge  B»  3ii8  ©cbira  ffi^rt  «ä  mit  tljU 
2  B"  eiH  4  U  ft^tiii  FB-B  ftbalten  FB"  auff  baä  BF 
flbivfi;  B"  (Sebirg;  0  Öbltge  S  NHF  iiit^iä  NFB'B  fl«= 
brafl;  D  entbrod.  äU,a  II  fa*  ntnen  b  0  S)i(  H  «rtibt 
«iii*  6  B  jacen  OB'H  mebt  7  NBO  loabnete;  H  lueenb« 
NBOB"  UflliiHien;  H  bagelilcS,  Till,"  B  So  h  ß»  [ft] 
"  R»  ir;  O  btn  N  Sie  Kflt  bct  Sracf)  fetjn  (lautet  In  bet 
3mi((frarom  fi^ofi,  aU  ec  fie  nuff  bcn  flaiu  ^«t  hta4i\., -ot«!  xV>.-, 
1]  äBo  be  . . .  le^t,  uiib  rtuiuet,  bo  >t  . . . 


Der  Quiicffram  iitii  jr  fdiofe, 
IieniiDcöt  |o  raaä  feiin  ftcrcfc 
So  gar  onmaffen  gtoft, 
SQäeiin  Et  bell  ot^eni  aufe  liefe 
Dbet  ben-  an  fic^  joc^, 
Xa^  ber  ftalin  benn  er^tittect 
^önber  betii  itrodien  ^oi^. 

a2.     Sin  eqnem  oftertoge 
Säarb  bet  %xa<i)  ju  ei^m  man, 
SlD  tpra(^  bie  Suticffraiti  re^ne: 
„9BiE  Dbcl  fiant  jr  t^an 
9In  meijnem  cottet:  ^etre 
aUnb  an  bev  mntet  ineijn, 
iDai  (ie  leiibt  jamer  Onb  fotjbe, 
i£ic  ebel  ffiünigein. 

23.    D  roee  Dil  lie&et  ftecre. 
So  ift  cä  mant^ct  tag, 
3)aä  jcti  ntefln  oatter  Dnb  muter 
^octi  lagber  nie  gefac^ 
iönb  ou(^  mei)n  liebften  brüber; 
ü)iö^t  cä  mit  fuge  fefln, 
^d)  fed)  fie  atfo  gerne, 
SBöIt  id&  eu(^  banden  fei)n. 

■24.     SÜüMt  ir  mit^  ^aijme  (offen 
Snb  futen  roibet  ^Qijm, 
@i6  cudi  meim  ^anpt  jn  pfonbe, 
Äum  raibeü  auff  ben  ftaijn. 
Seä  groect  mi(^,  ebler  tierre, 
SBol  biiri^  hen  roerben  ®ot. 


31, 1    0  Xcaibt  legt  [ba] 
3  N  SJainio^l;    FliMlB  Demii 

lieffe      e  0  fodi]      7  N  bain.       — ,  ^   i.  v -    — 

((^lW  klaget  '  4  NOB>  l)abl;  F  ^at  B  gt^on;  FS  gct^n 
7  F  Mnb  (Amer^en;  B"  leib«  jaminer  fi^lncve.  38,  B  PB« 
'-'"       fi  H  mocbt  id  fe  mit  Oefle  f«n      7  FB«B  0 


2  0  auiigfraluen      H  in  t 
*       FB"   iDn'      ^ 
3Ä,2  B  i 


liebfte  .,  ^ 
34  Will  üi^. 
5  FU  geiueft; 


34,  2  H  (ich 


;   0  geice^i 


NH  ^(^gibi  B>  St&  U  D 
ue^i     0  ebeln     6  B>  {9 


3)Eä  luil  jcft  ^mntet  mete 
@etn  laljften  eiuec  gpot" 

gii  ber  mngfat  alfo  V^: 
„3)et)n  Dotier  Dnb  bei)«  aiiiter 
(Sffic^ft  bu  iiijmmet  nter, 
'•Jlcd)  aii(^  feijn  cceatute 
Sic^ft  bu  boc^  nnminer  an, 
*Üiit  leyb  Bnb  aui^  mit  [eelc 
ajiiift  bu  äut  ^eße  gan- 

26.  ^u  fifiDncg  m&gctleijne, 
3)11  borffff  bic|i  ine^n  nit  ft^enien, 
SJci)«  tei)b  unb  aui^  beiju  leteit 
3;n€i  npill  it^  bit  nic^t  itemeii; 
iüon  öfut  ober  fünff  S"« 

^iib  jcti  lu  eijnem  man, 

So  mim  (C^  bir  bet)n  riagt^umb, 

Suudfraii)  Dil  root  get^an. 

27.  Sl([o  müft  bu  mii  bei)teii 
3ünf[  3flr  Dub  eiinen  tag, 

©0  wirft  bu  benn  ein  franie, 
Ob  jc^  bal  ([Riefen  mog, 
So  müg  bct|n  itvfb  tinb  fce(e 
jßi«  all  ber  ficÜe  grunb, 
So  bift  bu  bcä  i?i'inigä  totster, 
S'eui  id)  eö  noc^  raai|i  hinb. 

38.    Saä  ii$  bir  ^le  nun  {age, 
XaS  ift  enbtlii^en  mar, 
!CaS  ein  tag  in  ber  ^eCie 
Seng  ^at  ein  gonget  ^ar; 


7  B  ffienn  8  B  @txtn  0  6otl>  FB'-H  &tboU.  36,  !  B«I 
ffliia*t  4  H  en  fftftu  S  FB»  [flu«]  (i  B-  Si^R  FB 
[boi^]  8  B  lü  NFB»  telltn.  2«,  1  N  moflttle^ue  a  B 
meiner  .1  B  \awf}]  6  FH  SBwb;  0  ffii'irlit  7  B"  btin  E^ 
fünuflte  8  NH  Bat  B  WolflEtBon.  27.  a  F  [bui  Nboni 
4  F  fiiteittdi  6  NHFB»0  Selten  28,1  F  nu;  0  nur  2( 
ciibtiitde  :!  F  fetten  B"  3)a^  in  6ec  »eil  ein  tage  4  I 
tiä  Inncf  ein  ganj  ^eel  jar. 


3?a  müft  bü  innen  feljne 
fflift  an  beti  günflften  tag, 
2BiI  fii^  beijn  ®üt  erbamen, 
Xai  (teet  gleijcft  auf(  bcr  mag." 

29.  „|)ort  j(f)  Hiet)ii  lag  ye  (agcn, 
(aiuattiget  ^^cju  e^tift, 
3)aä  bu  gemottig  luetcil 
^ber  «Heg,  bnä  fca  ift 
3in  öl)i"et  üiib  auff  erben, 
■Cnb  über  ade  bing, 
ein  luotl  jerprac^  bie  ^efle, 
$aä  uon  bi'i)m  muiibe  gieng. 

30.  0  reyne  iiiagt  SBioria, 
53u  ^^me(  So^fecein, 
Scfi  eniplilc^  mic^  in  bei)n  gnabe, 
3<^  atmeö  niegetlcijn, 
Seijb  DD«  bir  ^agen  bie  bi'ic^er, 
35it  tugentretne  fraro, 
^itff  mir  Bon  bifem  ftoi)iie, 
"kU  loot  j<fp  bir  uerttatu. 

31.  ÜSefteii  mi(^  mciine  brüber        '    ^'j  - 
3luff  bifcin  ^Dlen  ftayn, 
ißnb  giilt  e«  jn  jt  leben, 
©ie  bre(^ten  niit^  iciber  !ici)m, 
'Barjii  incijn  lieber  oatter, 
Sie  Ijütffen  mir  oufe  not." 
Sie  njQijnt  ouß  jren  äugen 
an  lag  ba«  bliit  \o  rot, 

IX.     §ie'  fenbet    beu   Sitnig    vo'tf"    ""6    'nn 
tanb'',    Srimljitben''  (ci)n  toi^ter'  311  fiK^en. 

it  H  innc  iDcftn  T  NUB  (ilott  btbn  S  B  flabt  II 
(Kit  rct^l  op.  a»,  I  HH  34  ^oirt;  B»  &t  fprad)  i*  ^iVl  re 
3  NHOB»  ©tiDaUiflec  a  Ü-  fo  fl.  B  eWnltifl  !^  BH)  oufe 
beim.  8»,  1  N  maijb  H  O  «ab«  in  bcm  [jemmel  -J  II  iu 
t((tte  ^eli>et  iiiJ^n  ;i  OH  fccfi^t  r.  S  luatnlrtij^c  Sund' 
ftam  H  MiiU  bJflent  iiiün  @obl  nu  fi^oiu  7  F  Stein  8  0 
So  »Ol.  SI,I  FB-B  aCifeUii;  OH  SCfiflen  ;i  t'B" 
(1  B«  ^itffen  IX  in  ¥  nach  Ü2,  k.  «  OU  Kit  . .  h 
Sotten  iim  aUc  Sanb  auft;  H  jin  aUu  [anb|  '^  l' QitijvtdiVb, 
B"  (iJrVmljljlbcii      ''  II  fyn  bodjlec  ficimtiilben. 


Hntzschnift.  1 

32.     33er  ^üng  fiDtten  aug  (aitbte 
@(ir  iDel)t  in  aHt  lanb 
9ta(§  feijnet  fc^öiien  tot^ttr, 
Obs  l)eina]ibt  murb  (etaiibt. 
3)aS  idqS  bo^  grüfte  leiben 
3nn  atlec  ttielie  toeqt, 
^ig  ba§  fie  »Dn  bem  ftai^nc 
ISrlüfet  ein  begen  flmeijt. 

Sin  ftol^et  ^imgeling, 
Der  roaä  ©eljfrib  ge^egftcn, 
Sqnä  rei)dien  Mnigä  finb; 
33er  pflog  fo  grotfcr  flerrfe, 
2)aä  er  bie  SoWen  fienfl 
S8nb  fie  bonn  jü  gtfpötte 
^loc^  an  bie  bäume  ^ieng. 

34.    9Jnb  bo  berfelb  ©eijfribe 
®(lDüi$e  jii  eijnem  man, 
@r  lODlt  et)nä  morgens  jagen 
iönb  rei)ten  in  bem  ttian 
9)iit  ^abic^  ünb  mit  t)i'nben, 
iBer  ftolge  begen  botb, 
@r  ^ct  ben  flortfen  t^ietcn 
SJerjogen  ba  bcn  molb. 
"*     35,     5)0  lieff  feijner  SSroifün  elfner 
^or  jm  t|in  in  ben  t^an, 
Salb  reqt  ©e^frib  ^inadie, 
Sier  rounbec  fi'ine  man, 
Sliiff  ein  fel^am  gefpore, 
S)D  ber  Jradi  roaä  geforn 

82,1    FB-HüB  Mtiiig       U  Jnnb      3  B»  frfifin«      4  B" 

06  niemanW  FB"  mer  5  0  warb  8  B'-On  geiiieibl.  88,1 
B"  3)q  jlunr;  F  mar  0  btnm  jeittn  TT  Do  TOcä  bar  t^o 
ben  tlibfn  2  B»  gfingünfl  tonfl  :i  F  tont  4  F  ©inee  B« 
&mS  SJniflö  Sinkt  fllauH  bn8     5  IT  3)c  Ipaä     0  hftt  fo  groffe 

7  BO  3)oS  (t  (?  N  bann  H  N  6  aumen;  B  bJimien.  St,  3 
B»  rritfn  4  B"  jagen  KIT  jii  FB"B  ben  5  F  [mt\ 
S  B  anbeijUBen  ten,      35, 1  11  eine      5  F  ^^siwV 


9Kit  bet  eblen  J^iin  cffiaroen, 
Sd  benn  bie  fiuiibe  iDoni. 

30.     Setifrib  (l)tt  na(^  jn  bnlbe 
Sn^  auff  ben  oUrliten  tag, 
Saä  er  effenä  unb  triticfcnä 
93nb  auc^  nie  rage  pflag, 
©ifl  on  brn  öierbten  morgen 
SBber  baä  6irg  fo  &(i(i|, 
©eijfrib  beö  [(nunbcrS]  nic&t  ücrbrofee, 
(£r  e^ft  jn  titnben  nad(i. 
$ie"  teqt  ©eqfrib"  Dnb  roiH  jagen  im  roalb." 
I  Qolzachnitt.  1 

37.  Sc  waä  ba  nein  necirret 
^nn  bifem  ftnftern  ttian, 

Sias  jm  qK  ftra^  onb  ftel^ge 
SBegunben  foft  abgan. 
er  fpro^:  „0  tei)t^er  E^riffe, 
SSJaö  ^ab  itf)  ^er  gelDogt?" 
@r  raeft  nD(|  nic^t  ja  troftc 
Set  ffatiterlidien  magbt. 

38.  91un  t)et  Setifrib  gefoi^teii 
®ar  SHittertic^  (eljn  jar, 

3>eä  bienten  jm  üiC  gerne 

3iinff  taufent  ä^J^cge  jroar, 

©ie  gaben  bem  merben  §elbe  e 

®Qt  rottligtlic^  jt  gilt, 

Sr  ^et  ein  murm  er[^Iagen, 

!ßor  bem  ^ettenS  tetjn  tum. 


SB  Dabo    NObi 

4  BH  varoe;  FB-0  rii,.      .. „— -„, „,  -  „ ^. 

7  0  ba«  NFBO  Merbrofe  B"  !)(&  iDimbetS  j^n  »«btoWe 
Sfl^inbema.  X  m  BB"  nacb  33,  8;  K  34,  S;  in  H  fohlt.  »O 
«Sie;  N  r§t(]  ©.  rt^t  in  itiaLb  t  FB"  in  ben  SJalbt  «  MFB« 
[im  lua[bT  «7«  1  F  tetn  b.  n  bar  aU  uorbiftttt  2  H  Uftnn 
(so  immer  fllr  finfinl  »  H  bat  ein  6  0  bit  T  FB*0  WM\ 
BH   toufet      &  U  a)i«;    H  bf.         88,2  OFT  (eine      SO« 

5  FB>  Sie  NFB°  gelben  H  FB«  luiUiglii^en  %  N  (ftl; 
B  ^Dbt     B"  Der  t^et  j^m  gtol  Utetnmt. 


39.  2)0  fflin  ber  lieb  ©eijfribc 
SBot  fitr  ben  Iioc^en  ftoijn, 

@r  ^Et  bei)  fetjnen  je^Un 
S)ef;  gtetid)  gefefien  foijn, 
ajeä  iDoö  gor  mübe  roorben 
£8et)be  9io6  onbe  man, 
3)0  beqft  ber  begeu  (üne 
SBoI  ODti  bem  [tai^n  I)iiiban. 

40.  2)0  ©€t)fribe  ber  $etbe 

9)un  mi'igt  jr  ^öreit  gerne, 
SSnb  wie  beu  begen  Ipr««^: 
„D  H^f^ec  ®ol  oon  fujinef, 
9BqS  ^at  niii^  tjer  »  tragen':' 
3)ec  leuftel  ^ot  niic^  betrogen." 
SBer  (ol  oon  munber  fagen, 

41.  asie  ba(b  eä  Dinb  ©eijfvibe 
tSinftern  *  ba  bcgon, 

9Bie  bolb  er  feijne  Stacten 
Sin  an  fei)n  arme  natn. 
„@S  roöH  bann  ®ot  Don  liijmet" 
©0  fprai^  ber  begen  ^err, 
„^ufi  bifem  finftetn  inalbe 
©0  (um  ji^  n«inm«r  ntec." 

43.     ®r  gieng  ju  feqnem  Diofic 
^nb  iDDit  regten  baiuon, 
1^0  ^aä)  er  gen  jm  jagen 
§et  burdi  ben  finftern  t^an 
Ein  äi'si^a'  ^^r  ^ieß  Sugle^ne, 
Seijn  JBoS  fi^iüarg  qIS  ein  toi, 


8»,  1  H  leue  ©IJriM  2  FH  ber.  4  OBB»  a5(&Bl«*»n 
U  be$  gditen  nq  ge|een  ä  F  a)nb  ioat;  Bb  3);i;  mar  6  Nil 
unb  au(^  7  0  reifet;  BB»  toei^.  40, 1  H  »o  nu  Sifrit 
FB»  üitib  ba  bet  §tlbt  ©(fifribf  2  »  tracljenHtBine  H  axt- 
aefai^  H  FBaBÜB  mJdJt  4  H  aU  too  be  (i  0  SBer  FB"B 
bieder  OH  getragen  8  *  wir  so!  B  3t^  mag  H  (tiolbt. 
41,  1  FB»  Se^ftibcn  2  F  giuftmn  NHO  alba  3  BB"H 
®nr  5  FH  btnn  S  H  Ihn.  *2,:(  B"  fag  4  H  lud  bovd) 
5  H  Dgtl  (ao  iinmer). 


3üit  ein  getunnb  vfffvdine 
aßit  golb  beic^lagen  mol. 
XI.    ^ic"   (iimpt    bo^''  üwerg    Suglein    ;iü    bem" 
^ürnen  Se^frib  im''  roatb,  ötib'-'  jcigt  jm  den  5;rac§enftein. 
;  BolzBclinitt.  1 


43.  Sr  [firt  an  fernem  leqbe 
3i)6cl  poütcn  öefiiirQgcn 

Sinb  ein  ^erlieft  gepnbc, 
"iü^  iö)  ba5  I)örct  foacn; 
SS  lunö  nie  ffiünig  fo  re^f^e, 
(1^  E)Pt  i"'  "">t  Betjogen, 
er  ^Et  eä  ficfiet(ict|cn 
iütit  diren  rool  getragen- 

44.  Et  fürt  nuff  fcl)nein  Raupte 
Ein  (ron  uon  tcii^er  ait, 

3)qö  nie  Quff  bifer  erben 
3>er  gleijc^  gcfe^en  roatbt; 
Eä  lag  jm  inn  bcr  (rone 
fflif  montier  Ebler  ftaijn, 
®ie  nie  auff  erb  fo  f<^6nc 
3)er  moc^t  geleijc^ef  fe^n. 

45.  25o  iproc^  ba§  äroci^g  Eugle^ne, 
3>o  eö  bcn  ^etb  an  (ad&, 

stillt  mi'igt  ir  ^öten  gerne, 
SBiic  ii  ha  p  jm  fprac^: 
Es  empfieng  jn  tugcutlJt^en, 
%en  au^ernielten  man, 


7  B  alDonb  H  aU  rme.  XI  in  B  42,2;  "  0  SBie  . . 
I'  FB°IIBO  brt  ■■  N  Jim  ■!  FO  in;  B"  in  bem  "0  [tmh] 
H  SBo  rin  ^Wstift  ic  Sifrtben  tira\\>t,  Unb  Ififet  cm  bcn  braten' 
fKtn.       48,  1   R"  m      B  trtt       2  F  botter      B»  st{<(r[aMn 

3  *  geamlde  ü  Wtfinb  4  U  Ijof  fl((t6tt;  B"  ffitt  5  BB« 
nie  !(in;  OU  fnit]  Itin  (i  *  tait  0  (£t  0  iftn  B  Ip  »ot 
flefoUm      N  btiagen;    H  s^Ijafitn      7  B  ^ctte.       44, 1  B>  GC 

4  OH  S}er(|[ti(^cn      ä  B  waS       7  *iliiz  nilit      B*  n«^  «uS 

5  FB"  atti^  JI  (ttlitct  leeii.  45, 1  BB"  bcr  H  bwetalin  2>B 
eo    (r        0    Selbe        3    FB»HBO    mfdjl        i    B    tuetnUittl 


St  fprat^:  „9tun  ^a^tt,  ^errc, 
5Bn8  Bringt  euc^  in  ben  t^an?" 

46.  „9^un  bonct  bir  ®ot"  f))carf)  ©et)fvib, 
„3inb  bu  Dil  fletiner  man, 

33ei)ncr  higent  onb  treroe 
Sott  niic^  genieffen  Ion, 
Seijb  iai  Im  mic^  etfenneft, 
SBie  f)ie6  bet  üatter  mcfln, 
5(6  &itt,  bol  bu  jn  nennej't 
95nb  QKi^  bie  mfiter  me^u?" 

47.  Jiun  tüQS  ber  ^elb  Scl)fribe 
iSeroefcii  fcqne  ^ai, 

3>a3  et  Uin6  Datier  tnb  mittet 
3iidit  TD€ft  Qlä  cm6  eilt  5or; 
@r  roorb  Dil  ferr  oerle-nbet 
3nn  ei)nen  finfletn  tliQTi, 
®Qrinn  jotfi  jn  ein  me^ftcr, 
SJiß  et  iDotb  ji(  e^m  man; 

48.  @c  groan  otet  onb  äiocn^ig  ftetife 
ißnb  qegfticli  fteicf  ein  man; 

®D  fprai^  ju  jm  baS  >imetgc: 
„SBJill  bir  ju  loiffen  tE)on, 
SJeijn  mnter  ^iefe  ©igtinge 
S8nb  maS  ddh  91be(  ge^otn, 
3)c0n  Bfltter  finnig  ©igmnnbe, 
Son  bcn  fo  bift  bu  rootbu. 

49.  55u  folt  oon  ^i)nncn  (crcn, 
®ei)fnb  bu  tuetber  man, 


7  B  ee      F  nu      N  Btte     B»  m  tUto*  fagt  miv  Sert 
fo  Ki«e       s  B  i>ff  ben.       40,1    0   Mu       F  lo^n       F  iafll 

2  0  tfiner  4  Ü  ft^altu  5  0  Srinb  H  OB»  ^eift  7  B»  bitl 
bi*  baS  H  n&m«ft.  47, 1  PO  9(u  B  Sürofrib  2  B  mengeä 
4  f  3ii*lä;  li"  3tle  FB'  toift;  OHHmuftt  5  NF  tool  fetr; 
K  Bar  fcft  (i  gejenlitt  fl  Fß"  etnfm  6  FB«B  Sift  baä 
l'^B"  Ifliil  (in  anann.  48, 1  .  ir  zw5iizic  B  [er]  OB»H 
flduan      FO    fteti!      2  B«  jtfltit^er;    H  Über      B  tini  iitrtnnä 

3  0  bEt;  H  be  FB«B  SlDtraltn;  Ü  Stoerolt  4  FB«  biiä 
B  l^iin;  FB»0  lljun  5  FB»  btifit  li  FB»B  BoB  BOB 
Bom  B"  Si«6g(6oni  7  NFB"B  ©ifimiinb  »Ober;  B  = 
bcin      FB  |bii]      F  »orben;    B  geBurn.      49,1  H  ^fnnr 


18 


Snb  t^üft  bu  bad  nid^t  balbe, 
5)c^n  leben  müft  bu  lan. 
Sluff  bem  fta^n  ift  gefeffen 
@in  %xai),  tt)ont  ba  ^ie  t)orn, 
SSnb  tpirbt  er  be^n  l^ie  innen, 
^e^n  Iet)b  l^aft  bu  öerlorn. 

50.  @g  tt)ont  auff  bifem  fta^ne 
3)ie  aller  fd&önfte  magbt, 

2)ad  tt)ig  aud^  fid^erlid^en 
SSnb  fe^  bir  l^ie  gejagt. 
Sie  ift  öon  ©Triften  leuten, 
®^ng  ^nig«  tod^ter  l^er, 
Dn  ®otte«  erbarmunge 
SDäirbtS  erlogt  nimmer  nter. 

51.  3r  öatter  ber  l^e^ft  ®^bid^ 
SSnb  fi^et  bei)  bem  Sie^n, 
Sriml^ift  *  l^e^ft  bie  Sünigin, 
SSnb  ift  bie  t ödster  fe^n." 

5)0  fprad^  ber  |elb  ©e^fribe: 
„S)ie  ift  mir  tt)oI  befanbt, 
SBir  tparn  e^nanber  l^otbe 
Sn  jreg  üotterö  lanbt." 

52.  3)0  ©e^fribe  ber  fune 
2)ie  mar  ba  xtd)t  üernam, 
@et)n  fd^toert  ftieß  er  in  bie  erbe 
Snb  jii  bem  fta^ne  fam; 
SDarauff  fd^njur  er  bret)  ai)be, 
S)er  ou^ernjelte  man, 

S)a§  er  nid^t  fem  t)on  bannen, 
3)ie  Siindffronj  tt)oIt  er  l^an. 


3  Ba  nid^t  öcrncn  5  B»  bcn  <>  0  ber  it)ont  l^ic  H  todnt 
bar  l^art  ö5r  7  0  irürb  H  bbncr  innc  8  F  (ob  0  l^efhi. 
50, 1  0  ©tcin  2  F  fc^6ncft  3  B  hjöffe  H  |  aud^l  5  0  ©^rift* 
lid^en  7  B«  gnab  önb  l^ilffe  8  B«»  SQßirt  fie;  H  toert  fe. 
51,1  B  [ber]  2  H  manet  8  *  Krimhilde  F  ©röm^Ub; 
Ba  ©riml^ilb  5  B«  ber  (Sebfrib  7  FOB  iraren  B*  gc^ 
Ijictt  fie  l^olb  önb  liebe  8  F  äJatter.  52, 1  H  ©ifribt  FH^ 
ber  Diel  Ba  irerbc  3  U  ftacf  l)e  B  erb;  N HO  erben  7  B* 
nxd)t  bannen  tobii  fd^eiben. 


63.    S)o  ]ptacii  bog  B'f"9i^  ffiugel: 
„©e^frii)  hu  h'iner  man, 
SBilt  bu  birfi  lolc^ct  binge 
ißmb  [imft  f|ie  ncincn  an, 
3Jnb  Jc^raüreft  beS  brelj  oijbc, 
®ie  SutK^fwn)  roölteft  l)ou, 
®cä  gi6  mir  urfniifi  balbe 
9(u6  bifem  fiiiftern  t^an. 

54.    Sa  tjetteft  bu  feejTDmigcn 
3)118  ^nlbe  tfi)[  bec  ecbn 
SJnb  jiuD  unb  fibengift  äungen, 
SaS  fie  bir  bienten  gern, 
S^riften  unb  aii^  bie  ^el)ben 
I;ic  rocrn  bit  onbert^on, 
33ennDcöt  muft  bu  bie  (c^öncn 
§odi  auff  bera  ftat)ne  (an." 

56.    So  tprac^  ©ei)fnb  tiel)cnbc: 
„5Kei)n,  bu  Dil  ttei)ner  man, 
Seijnet  tugent  onb  trelüc 
Soit  mic^  gcnieffen  iaii. 
SSnb  t)iiyf  mir  tiie  gelöinnen 
3)Qä  ^iibft&e  megetlegn, 
@iinft  |{^Eag  ic^  bii  baä  f)au|jtc 
916  mit  ber  Itone  beijn." 

56,     „9}erli'tr  jt^  bonn  [t)ie]  me^n  leben 
äBoi  burc^  baS  fcf|öne  metjb. 
So  entfliit  j(^  meinet  ttelUE, 
äinb  reba  beq  ntet)neiR  Itr^b, 


58,1  n  be  bwcrge'  FB"B  ^nKtgtein;  0  3roerfl[e  B 
Htuerglin  gcft^roirmc  2  B"  ©«gfrib  :i  H  [bid^]  4  H  ömmc 
ffijfl  bl?  nein«!  &  BOB  fi^tomft  F  tS\  B'  «ft  G  FB"0 
lüßKeft;  B  loMefi;  H  TOtlle^  7  B»  ®i6  mir  belob  i(§  ft^eibe. 
54, 1  —4  bei  Goldast  par.  vott.  pars  I  3.  3IW  1  G.  betmumgcn 
2  BG.  ^albt^ril  G.  dirre  erdn  NPOB  erben;  [I  erb;  B" 
3Belt  4  B<  äetteft  fltog  (S)üt  unb  (Seit  5BB"0rDie]  II  FB« 
SBereii  bie  B  Sie  bir  Kern  7  N  SonnoAt;  FB^HO  Sdii- 
no<^  F  bie  fdbfnc;  B«  bit  aßetbe.  r»»,  1  H  f))ra(f  fid 
ee^fvitbe  4  U  ^altu  8  B  tconm.  3ß,  i  FBil  benn 
[ftie]      3  0  entflill      B"  trelo  iiicrcE  eboii. 


On  au^geninmnen  Chatte, 
3)er  olle  birtg  occmog, 
Sunft  Ion  it  nieniftnbl  ^efffen, 
Siirroar  jc^  eut^  baS  (ag." 

XII.    :pie"  iii)nH)t  bet  4"'>i^n«n''  Seqfriti  ben  Sroers 
}  bem  ^aupt",  onb  ^Uc^t  jn  omb  bie*'  [tarnen "  roonb. 


I 


J 


57.  350  roatb  ber  Selb  @el)friiiE 
So  gtimmigflid)  gcmiit, 

SJer  flotte  begen  gut, 
Snb  t^liig  cä  ftcfftigHid^cn 
31n  eoneS  ftoqneä  Wanbt, 
3)oä  jm  iepn  ve^c^e  frone 
3ii  ftürfcn  fiel  allianbt. 

58.  iSr  Iptac^:   „ftid  bcl)nen  jotne, 
©u  tugent^afftet  man! 

3^  lDi(  bir,  ebler  Seqfriti, 
Statten  a%  wae  jifi  (an, 
^d)  löil  mit  ganzen  treten 
3)ic§  lochten  mifj  bcä  gipor." 
„SeS  malt  feqn  boi^  ber  Xeuffel! 
ÜBorumb  t^etft  bu§  nii^t  bot?" 


K  F  qI  bie  7  B*  @onft  nieuianD  ^ilf^  j^e,  o^n  F))otl( 
8  FH  Sortoat.  XII,»  OH  SBie  ..  i-  H  [ber  öäratn] 
e  NHB"  Bar;  0  feinem  .^aiilJt  'i  H  an  eine  ^  0  fieine 
H  tilgt  eine  BrklUreiidH  aum.  btii:  W  t)^  an  l'elen  enbtn  in 
ben  bogen  ftenen  gebreiiten,  a!(e  in  Söegerit,  Sm^p,  Siinibreb^tn 
nnb  in  Italic»,  jc.  alfe  ftenen  reenbe  ebber  infiren,  fteil,  ai-^ 
^enflii^  treibt  Dnb  (pi^,  6dc^  unb  nebberitft,  it.  57, 1  F  C 
frib;  B-  Selb  fflrmare  a  NöFB-B  Ken  0  3iD«Ble  <_ 
ftDiS  5  Ü  floeA  m  <l  0  eine  @teine  7  B  Ifftle  B>  itimi 
fo  rei*c  8  N  ftörf  N  atU  fonbt;  H  aae(ninpt  B«  IiM$ 
iii  tanbt.  5R,  1  NHBFB"  üoceti  2  B"  mgenii^fftia«!; 
a  bfgetbafftfle  3  0  ebeler  B»  bir  Selb  ^eAatbosm 
4  NHB  alles  5  NH  iünb  U'il  li  0  bie  0.  PB«0  «t. 
(ppr;  H  fnor  7  B"  Scijfrieb  fljra*.  bnö  lyalt  btr  Xtuf|ä 
II  bialbc  iodj. 


'n 


p 

^^^B 

21 

[ 

59.     er  IVrQCÖ:  „t)ie  ift  gefeffen 

Sin  9il)§,  ^eijft  S^uperon, 

^^^L 

3)™  ift  tai  ro£i)t  gefilbe 

^^^1 

Snufent  iHli(en  bnbertfian. 

^^^^f 

Setfetöig  ^at  beit  ©c^Iüfiel, 

^^^ 

SJaruon  bet  ffai)it  aiiffgot." 

r 

„S)en  jei)9  mir!"  )pta.d)  äeiifrtbe. 

1 

„So  roitbt  ber  SuntffmiD  rat. 

1 

60.    Seit  folt  bu  mir  [jie  äeqgeii, 

' 

Sd  b^eltft  bu  be^nen  feijb," 

S)D  ^pvaä)  ba«  ebet  SmtQe: 

„SOiiift  fc(5ten  Dm6  ein  meqb 

Sd  ferr  in  turöcr  äcljtc, 

9tl3  jc^  gefodi  (Ei)n  nmn." 

„^ä)  ftem  mi($"  Jptaifi  ©et)fribe, 

„®aS  jt^  oernumnieit  ^on," 

61.    So  roegfct  et  ©e^frtbe 

- 

§>)n  6ei)  bem  öerg  fürbog 

Ißnb  bet)  bcä  ftoljneä  tiianbe, 

So  beä  3it)fcn  ^au§  ikq«. 

^^^^^H 

So  n'ifft  ©e^frib  l)inei)ne 

^^^^^^^1 

ajol  in  beä  mi]\m  t,avi 

^^^^^H 

iSnb  ^ie^e  gor  freunbttic^en 

^^^^^H 

Sen  9Ji)(en  jit  jm  qu&. 

^^^^^H 

62.    So  fprang  bet  ungetreioe 

^^^^^^H 

Moufi  fiir  bie  ftoljiien  inanb 

i^^^^H 

äKit  etiler  ftä^leqit  ffangen, 

^^^^H 

Iriig  et  in  feljnet  ^anb: 

^1 

59 

1  B"  ^ie  figt  im  milbe       2  NQP  Sutieran 

(so  Immer:          ^H 

üBa  im 

Tier  SiiBetaii:    B  liitr  Supccfln,   sonst  stets  fluperani           ^M 

H  OH  iceüc  Selbe     i  •  tQsBiit  raste     0  Ftnb  jm 

0.     U  FNO           ^ 

baiii;n 

7  H  iom  in?      0  eeffifrib      S  0  Infitb 

OB»  Sung'           ■ 

frnioen. 

80,  1  Hbtittoi(en     JBB^allfl;  FB"NHO 

ebe[tftbu           ■ 
NHO  baä           ■ 

FB^fiH 

bein       3  H   fae  «ble       BO  Rmxalt       4 

5  FB^NH  ((^t      Fß"  EutSm  jtilcit;  "B  jW      H 

B  @D  sfa«           ■ 

i(*  nie 

B  \a<Si  ntntn       8  NHF  ji^S.       61,  I  B 

»  )»<9fct  tt           ■ 

Seufvieb 

jÜ^anbt       4  OH  §flu(e       5  FE"  tieff;    H 

reep      B»          V 

Siniin 

TNH&ieB     NHüingM      8  NHB»  ^tra 

6 ;  0  raiiS.             T 

63,1  B 

fiiMcb;    B"  futinat       NH  BtinefeeTOre; 

B"  üntcetDi; 

2  Bfl  «6      0  fteint      B  inenbt      3  FB'  ^«».wx. 

22 

^9Bad  ^at  bid^  !^er  getragen, 
S)u  t)tl  junget  büblet^n? 
®ar  balb  in  bifcm  lüalbc 
@oI  cg  be^n  enbc  fe^n! 

63.  ®e«  gib  id)  bir  me^n  trciüe, 
S)e^n  Ic^b  l^oft  bu  üeriorn/ 

3)0  fprad&  ber  $elb  ©et^fribe: 
^®ot  ift  gn  l^ilff  geporn, 
5)ic  lüoll  er  mir  öerle^^en, 
8ei)n  fterd  önb  aud^  fe^n  mad^t, 
3)ag  bu  mir  muffeft  geben 
®ie  S^ndffraitJ  f o  gefd^Iad^t. . 

64.  3)arumb  lüir  ^mmcr  mere 
SSber  bid&  fd^re^en  morbt, 

S)a§  bu  in  foId&  eflenbe 
SSefd^Ieuft  bie  S^ndffranj  bort, 
3n  bifem  ^olen  fta^ne 
aRit  fo  groffer  arbeit 
aRer  bann  mer  gan^e  Sare 
(Seiegen  in  groffem  la^b." 

65.  3)0  njorb  bem  öngetrewen 
8o  gr^mmigfüd^  fet)n  mut, 

^2(uff  ben  $elb  nei)btgfnd^en 
8d^Iiig  er  bie  ftangen  gut; 
SBot  t)on  ber  ftangen  lenge 
2)affelbtg  ba  gefc^oc^, 
S)o§  man  fie  mer  bann  ^albe 
3Bol  ob  ben  bäumen  \ad). 

Xlll.   .|)te*  fid^t  ©e^frib^  mit  bem  9ti)fen  Ku^jeran 
ümb  ben*'  8^IüffeI. 

I  Holzschnitt. 


<>  OBa  [öU]  F  iim0§  FBaNH  biUclein  SB  SBirt 
e«.  «3,5  NU  fcer  tvbll  mir  ^e^t  6  H  \and)]  7  F  «ud^ 
ba§  bu  mir  mi'ift.  «4,  3  B^  fold^  elcnb  fd;iuere  4  B  Sung* 
froutven  5  B^  S«  bem  ©olcn  ©tein  ffiriüare  7  FH  benn 
FBa  ganzer.  «5, 1  F  n?ar  B»  öngetreluc  3  B«  nibiftfliclj 
4  Ba  etange  7  B  mee  FOH  bcnu  S  0  SBauU^en.  XIII 
in  FB»B  nach  64,  8.     »OH  2Bie  . .     ^^  N  ber  §iirnen     «  0  bie. 


23 


66.  S)o  fc^tug  bcr  31^6  ffiuprane 
SSit  manid^  fd^tcg  on  jal, 

®ie  ftangen  tpol  ein  ffaffter 
Stiber  in  bic  erb  ju  tl^al, 
3^ad^  ©e^frib  fo  gefc^minbc 
©in  fd^lag  fo  frefftigHid^; 
@ei)frib  fprang  afö  ein  ^elbe 
gunff  flaffter  ^inber  fid^, 

67.  SSnb  funff  Itaffter  ^eriüiber 
©prang  jii  \m  ber  öil  merb; 

S)o  fic^  ber  at^jj  t^ct  bilden, 
®ie  ftang  nam  öon  ber  erb, 
@ei)frib  fd^tug  jm  ml  rounben, 
2)ag  im  ba§  blut  ^er  lieff, 
2)a§  nie  anff  erb  marb  gjd^Iagen 
3)od^  tt)unben  alfo  tieff. 

68.  Stuff  fprang  ber  üngel^erore 
SSnb  lieft  ©e^friben  an 

ajlit  fetiner  Std^Iein  ftangen 
SSnb  tl^et  ©e^friben  bron: 
„®u  l^oft  be^n  te^b  öerloren 
©0  gar  in  f urgent  jQl!" 
2)0  fprad&  ju  jm  ©ei^fribe: 
„3)u  leugft,  ob  eg  ®ot  tt)«!'' 

69.  Snb  bo  ber  öngetreme 
2)er  tounben  bo  empfanb, 

2)ie  ftangen  liefe  er  fallen, 
glod^  in  bie  fta^nen  njanb. 
S)o  ^et  jn  rool  ©e^fribc 
Srac^t  in  be§  tobc^  pe^n. 


66, 1  NH  2ltfo  NHBF  i^upcran;  B^O  S«uperan  3  B 
üoffter  4  0  (Srb  o^n  ju  5  0  bcm  ©.  H  ^toxnH  7  F 
§elb  8  B  güff.  67, 1  B  üoffter  3  B  burft  niber  6  B* 
bcrlicff  7  FOH  gef dalagen  8  *  noch  0  S)er;  B  Äeim. 
68,1  Ba  fpranb  4  NH  fprad^  bu  fU^ner  man;  F  tl^ct 
©e^frtben  fagcn;  Ba  fprad^  h)iU  beffer  bran:  0  tl^et  ©eh)fribcn 
tl^on;  B  fprad^  ©ümfriben  an  6  OBafl  fur^er  B»  e^l 
8  H  h^teft.  69,  l  B  9li6  bcr  hjunben  2  FB  bcfanbt;  OH  ent* 
pfaub      3  Ba  ©tange      4  0  glog. 


24 


3)a  bad^t  er  an  bie  nta^be, 
SDic  niuft  gefangen  fe^n. 

70.  5)er  3tQJ5  öerbanb  bie  itJunben 
SSnb  tt)apnet  balbe  fic^ 

!3nn  ein  öil  gute  SBrinne, 
3)ie  toa^  fo  loftentid^ 
SSon  c^tel  Harem  golbc, 
©e^ert  mit  Xrad^cn  blut; 
Dn  fta^fer«  Dtnit  Srinne 
@o  tüarb  nie  Srinn  fo  gut. 

71.  5)er  9lt)6  an  fe^ne  festen 
@in  t)il  gut  fd^werbt  ba  banb, 
9lad^  ferner  leng  ünb  fterde 
©emad^t  nad^  fe)^ner  l^anb, 

Dag  tpa«  nad&  ferner  fd^ne^ben, 
@in  lanb  molt  man  brumb  geben, 
SBenn  er^  jum  ftre^t  axx^  joge, 
ffe^n  man  ließ  er  ba  leben. 

72.  @r  fe^et  auff  feijn  Raupte 
SSon  ftaf)el  ein  {|elm  ^ert, 

2)er  leuchtet  al§  bie  Sonne 
atuff  aWeereg  flute  fert, 
@r  nom  ju  fet^ner  l^enbe 
®in  fd^ilbt  aU  ein  ftabel  tl^or, 
$8nb  ber  mag  e^ng  fc^üc^g  bidte, 
2)a§  glaubet  l^ie  furmar. 

73.  2)0  fprang  ber  öngel^emre 
§er  au§  ber  fta^nen  wanbt, 

®in  anbre  ftd^Iein  ftangen 
|)et  er  in  fetjner  fianbt, 


NIIO  er  [ba]  :\  IJ-'  leitfle  5  B  fci^m;be  0  11  barfimme 
7  [fel^It  Ba]  FO  3o^e.  72, 1  F  fe^t  2  OII  ©ta^l  ein  l^elme 
11  ^art  4  0  mbvt^\  B"  ajlebrerö  flutefert  5  FBa()  i^anbe 
6  H  fd^önenbi^er  7  F  \mx  U  öoteö  8  B»  glauben.  78, 1 
B*  öngel^enjere  2  0  fteine  8  F15M)1I  anber  FI5*  ftange 
4  NU  Xv\\q. 


25 


S)ic  fd^ne^b  jü  ben  öier  orten, 
Site  i)e  tf)et  fe^n  ®d)ax\ad), 
SSnb  Hang  and)  alfo  l^cllc, 
9tte  ein  ©lod  in  tl^urnS  tad^. 

74.  3)0  fprad^  ber  öngel^emre: 
,,@ag  an,  bu  Heiner  man, 

2)a§  bic^  ber  leuffel  l^in  füre, 
3Bo§  I)et  id^  bir  get^an, 
®a§  bn  mid^  tooltft  ermorben 
3n  mei)nem  eignen  ^anß?" 
„S)u  leugft"  fprad^  fid^  ©e^fribe, 
„3c^  l^icfd^  bid^  ju  mir  au^". 

75.  2)0  fprad^  ber  ftarcfe  SR^fe: 
„S)a§  bu  ^er  fe^ft  üerftuc^t! 

3c^  tt)il  bir  tt)ol  üergeiten, 
S)a^  bu  mic^  l^aft  gefud^t, 
SSnb  ^etft  bu  ba^  üermiben, 
@§  mer  bir  le^d^t  aU  gut. 
SKun  muft  bu  lernen  l^angen 
SSmb  be^nen  öbermut." 

76.  „2)ag  fol  bir  @ot  verbieten, 
5)u  bojsiüid^t  tugent  ler, 

Sd^  bin  burc^  l^endteng  tt)illen 
ffiarlic^  nit  fummcn  ^er. 
I^ä  bu  mir  ^ie  geminnen 
S)ie  maget  öon  bem  fta^n, 
8unft  fag  jd^  bir  fürware, 
5)ei)n  leben  baö  toirbt  He^n." 

77.  S)o  fprad^  ber  t)nge]^ett)re: 
„5)a§  fei)  bir  {|ie  "gefaxt, 


6  FK«  ein  8  F  ing  NH  tburneS;  0  2:i^uren8. 
74, 2  0  ©ag  ba  4  B  ^an;  ßa  ^>ab  5  B  h)6lft  6  NH 
ebfleu  7  Ba  [fic^l  ©c^frieb  8  ffF  l^i^fe;  H  ree^) 
NOFBa  rau^;  H  ^crutl^.  75,2  B  ^ie  3  II  \d  irtlt  5  B 
[«nb]  OBaBH  l^ctteft  Ba  [bu]  6  NH  birte^ d^t  0  fo 
gut  7  H  leren.  76,  2  Goldast,  par.  vett.  pars  I  s.  452 
tilgend  ber  5  B»  [buj  0  [l^iel  B  gh)innen  6  0  ^Jlagb 
Ba  au^  bem      8  H  bat  ^g.      77,2  FBaOH  gefagt. 


26 


5)a§  jd^  bir  nimmer  mcrc 
^ilff  gminnen  bifc  mo^bt; 
gc^  tüil  birg  önbcr  brcd^cn, 
^u  iüet)ft  nid&t  meinen  wüt, 
^d)  bring,  bag  bid^  nt)[mmer]  mcrc 
©luft  ferner  framcn  gut! 

78.  5)arumb  fo  fe^  bir  ^cutc 
SSnb  ^mmcr  lüibcrfe^t!" 

S)o  \pxai)  ©e^frib  ^iniüiber: 
„^d)  roa^  ^cut  fru  bereit!'' 
3)0  licffcn  fic  jufammcn 
3)ic  jtpcn  üil  !üne  man 
aRit  alfo  fd^tncrcn  fd^Icgen 
2)a  inn  bem  finftcrn  tl^an. 

79.  SBoI  öon  jr  bc^ber  ftcrdfe 
©in  fold^er  ftrc^t  gefd^ad^, 

S)a§  man  bag  wilbc  fcmrc 
Do  auff  ben  Reimen  fad^; 
SBie  gut  bcr  fd^ilt  bod^  toafe, 
SSnb  ben  bcr  9t^fe  trüg, 
@et)frib  jn  gar  beficnbe 
3m  ben  ju  ftudEen  fc^Iäg; 

80.  ®arju  bem  SRi}fcn  lange 
@ei)n  toe^r  jm  ünbcrranbt, 

@r  fd^riet  jm  t)on  bem  Iet)bc 
@et)n  gilt  ftdfilein  getüanbt; 
S)a  ftunb  mit  blüt  berunnen 
3)er  ai^fe  Suzerän 
SKit  fec||en  tieffcn  tt)unben, 
5)ie  er  t)om  ©e^frib  nam. 

81.  Saut  rufft  aufe  fei)nen  nottcn 
2)er  SR^fe  Superan: 


4  alle  drucke  geit? innen      FB'>()n  magb       5   II   tpilt 


--     -     Linl       ., 

3n.  80, 2  B  gh)eer  3  B  fd^rot;  H  fc^roet;  0  f treibet  0  bom 
5  F  SBnb  ftunb  7  FB«C)]5  fed^^e^cu  B^^  tieffcr  8  F  m^df 
B«H  t)on      0  entjjfang.      81, 1  H  rcjje      B  in. 


27 


,,5)u  cbicr  bcgcn  $crre, 
@oIt  mit^  genicffcn  lan! 
®u  fid^ft  auJ5  ganzem  Ic^fic 
SSnb  üon  ganzer  man^e^t, 
S)u  bift  öon  allen  cfircn 
@Qn  begcn  ünucrje^t. 

82.  $)u  ftc^ft  ^ic  altera  c^nc 
SJnb  bift  ein  Heiner  man 

§ie  gegen  mir  ju  fd^d^en, 
3ci^  bi^  nid^t  gtüinnen  fan. 
5)u  folt  mid|  laffen  leben, 
So  roil  id)  geben  bir 
S3rinne  fd^merbt  önb  mid^  felber 
Solt  bu  laben  öon  mir!" 

83.  ^3)a«  tt)il  id^  t^un  üil  gerne", 
8prad^  fid^  ber  lüerbe  man, 

„SBilt  mir  üom  fta^n  gewinnen 
S)ie  maget  tt)unncfam, 
So  fd^mer  iä)  bir  l^ie  treme." 
„®u  folt  on  jtt)e^ffel  fein, 
Sd^  gtüinn  bir  öon  bem  fta^ne 
S)a§  fd^one  mdgetle^n." 

84.  2)0  fc^rauren  fie  jufammen 
3tt)en  a^b,  bie  fr^mbben  geft, 
©e^frib  ber  begen  l^erre 

S)er  ^iett  ben  fet^nen  öeft. 
3ldd)  toaxi  ber  t)ngetrett)e 
9tn  @ei)frib  figelojs, 
S)e§  er  an  fernem  enbe 
®ar  lu^el  ba  geno^. 


3  0  (Sbeler  4  II  genefen  b  B  lt)h  6  0  au^  8  BO 
bnuersagt;  B»  önuerfeit.  82,  l  NOH«  ftel^eft;  B  J&ie  ftaaft 
öon  jaren  iun^e  0  atteine;  H  gar  alleine  3  B«  ®te  4  B 
5Jub  bid^  FB«0  geh)innen;  II  äff  tüinnen.  83,1  0  gern 
2  >;il()  f  prac^  ©e^frib  ber  3  NIIO  Söilt  bu  4  0  2Ragbe 
5  0  bir  bie  treibe  7  NnB"()  getoinn  NU  Dom  8  N 
magetU^n;  0  3KagbeIein.  84,2  OB«  frcmbbe  5  N  ^an» 
uo(|t;  OH  2)etinod^  Nllöntreh)e  6  N  figellol;  II  fegel^ 
loeg      7  FBM)  2)aS      8  II  lütticf. 


28 

XIV.    §te*  f erwerbt  bcr  34^6  ^u|)cran  bcm  §ür^ 
ncn  @ci)frib,  er  tobU  j|m  bic  ^^ncffram  l^clffcn  gcminncn 


Holzschnitt. 


85.  ®o  \pxad)  bcr  l^etb  ©e^fribc 
S)cr  mcrbc  Sftittcr  mce: 

„9iun  m\)i  ®ot,  traut  gcfelle; 
SKir  tpn  bc^n  lüunbcn  mce.'' 
S)o  rei^ß  er  t)on  fe^m  le^bc 
©ein  öil  gut  fc^bcn  gmanbt, 
2)amit  er  bem  öngctrcmcn 
@e^n  WHnbcn  fclbcr  banbt. 

86.  3)0  \pxa(S)  bcr  üngetrctpc: 
„SBife  trotüt  gcfcllc  me^n, 

S)a  ligt  bcg  fta^ncg  mcnbe; 
SBo  mag  bic  tl^ürc  fc^n, 
®a§  foflen  roir  bcfcl^cn, 
SSil  tugcntf)afftcr  man. 
SBa§  c^ncr  bcm  anbcrn  t^ctc, 
S)a§  fc^  ücrrid&tct  fc^on.'' 

87.  Sic  gicngcn  mit  ctjnanbcr 
SSoI  für  cQn§  maffcrg  tl^ain; 
SBic  botb  bcr  üngctrctüc 

3n  bic  ^onb  fein  ba  nam, 


XIV  in  BB»^  nad)  83,  8.  ^^  OH  Söie  . .  b  OH  t)om. 
85,1  FBa  ber  35ngctren)e;  NH  ftarrfe  Ot^fe  2  FßaNH 
3 um  lü erben  3  0  mel;ft;  B  luftfB  B»  gut  ©efeUe  4  0 
bie;  FB't  mein  5  0  reift;  FB«  rife  FB^B  bem  6  0  [bil] 
NIIOB'«  geiüanbt  7  B*^  bngetretre  8  B»  öerbanbt.  86,2 
\i  2ÖÜ6;  Ba  äßigt;  U  f^Bife]  tvut  leue  3  O  SBanbc  5  [feiert 
B"]  B  müffenb  H  B«^  tugeutl^afftiöer  7  H  ein  FN  tl^et; 
B  t^at  8  0  öereid^tet;  H  üorbragen.  87,2  FB«  öor  B 
eine^;  B^^H  ein  *  wazzers  trän  (=  stnin,  sträm,  Lexer  II 
1465);  0  X^an  3  in  äßie  balb  steckt  ein  fehler  des  älte- 
sten druckes,  dafür  stand  wol  *  die  stang  o.  ä.  4  so  0; 
die  andern  suchen  einen  sinn  hineinzutragen:  NH  3n  fc^n 
^anb  ba«  fd^toerbt;  FB»  ©ein  ©d^hjerbt  in  bie  ^anbt;  B 
3n  f^n  gemftt  ba,  überall  lässt  sich  das  vorliegende  bie 
^anb  fein  ba  noch  erkennen. 


S)D  tprong  bet 


Senfribe 
ben  malb 
üiigetreroe 


9[uff  ©c^frihen  gar  batb. 

88.  (£r  906  bcm  ^clb  ©eijfribe 
®in  ungefügen  fcfitag, 

Soä  ba  ber  JJittet  ebel 
SBnbet  feqm  fc^ilbte  log 
^nn  olten  ben  gebetben, 
Stfä  ob  er  luere  tobt; 
?[ii|l  nofen  onb  aufi  ntunbe 
©(f|D%  jin  bfl§  Mut  (0  rot, 

XV.  ^tc»  lüirbt  bet  SRi)§  Superon  aiex^  trcwlofe'^ 
an  bem  ^lirnen  Seqfrib,  Dnfc  f4l"3''  i"  £)inberlüert= 
ling",  boä  er  jur'  erben  fiel.'' 

I  Holzschnitt.  j 

89.  3)d  nun  bet  ^db  Se^fribe 
Sag  cnber  fei)m  fi^itt  preqt, 

Do  ma§  bnä  ^roetge  Engel 
3Ö  ^nnb  bo  rool  bere^t. 
@3  nam  ein  ne&etlapiien 
sBnb  nicivffi?  über  ben  man, 
SEBic  fcijnbt  ber  Sfiqfe  jm  matc, 
91oc^i  miift  er  jn  D[er]li)ren  f)an. 

XVI.  |)ie"  fe|t  baö  ^wergtcin  bcm  ^nnten  ©e^^ 
frib*'  ein  9iebelfa(tpen  auff,  )>a%  jn  ber  !Hl)|i  SuiJeron 
nic^t  fe^en  mot^t.'' 

fi  H  bem.  H8,2  0  onfleffigten  .1  H  lba|  FB»  Snb 
bQä  bet  4  Nil  (ei)ucm  .^  B  »n  allen  f^nen  G  B  Snfl  er 
als  W«  er  7  B»  SRafi  nnb  and).  XV  in  F  nauli  B7,8; 
fehlt  B.  "  tlH  SBk  . .  !>  NU  [a6e(]  1^  If  Iv.  wart  a  N 
)(6lei^t  0  F  ^inbwwtctia;  11  Unn^inbetroetl  f  N  jfi  btr  eO 
f^lug  in  ^inbeiwetfe  lut  ©vben.  8»,  1  FH=  Snb  nIS  2  0 
bei»  6(*ilbc  3  li  ©e  FB^IiOn  ber  Rtons  5—8  bei  Ooldaat. 
pitr.  vett.  pars  I  s.  450  5  BB<i11It.  @t  tl  II  Katp  mn 
7  G.  viend  FB'O  jm  ber  8  0  Mnl  FG.  Btrlorn  XVI 
in  BB^>  S&,8;  F  S!l,4;  N  9I),5;  0  !lll,  S;  H  811,  S.  "  OH 
aüe   .  .       '■  II  bc  biueri^  Sifribcti       ■    II  (onbs.       N.\\a  i.«.^ 


HotesclinHt. 

90.  3)et  ffltf^  bcr  lieff  jum  bäumen 
ffinb  fiK^t  ben  roetben  matt: 
„^Qt  bi(^  ber  leuffel  ^in  gfi'irct 
iDber  t^atS  ®ot  gct^on? 
Sfiit  bit  geltiaii  ein  jeijdiEn? 
3iun  t^etft  bu  ecft  ^ie  ftnn 
Snb  logeft  erft  ßeftrotfte, 
ißnb  i(^  bicti  li[cr]icirEn  ^an!" 

91.  3)er  reb  tegunb  jii  lotsen 
3)o8  ^roetglem  loutmcfam, 
@3  rilltet  ouff  ©eijfcibeh 
Snb  fegt  in  ouff  ben  plan; 
"SSa  fa6  er  ein  sfite  meqle, 
®ec  aufeerroelte  man, 
Sift  boa  bet  begen  füne 
(Sin  roenig  fit^  Dcr|an. 

92.  SJnb  bo  bet  ,£ietb  Scqfribe 
SEBtbet  äu  jm  fefbet  tarn, 
S)D  [q(^  er  neber  jm  fi^en 
35a5  Broerg  fo  irnnnejam: 
„9!un  ton  bir  @Dt!"  fpracfi  ©Et)fnb, 
„3)u  ronnber  f[ei)ner  man, 
j[c^  fon  ni(6t  anberft  fprecften, 
iiü  tiüft  mir  roo(  gct^an." 

93.  S)D  (pra(^  boä  Stuergc  Eugeläl 
„®aS  muft  bu  mir  öerje^en, 

Überschriften  zu  XV  und  XVI  maoht  H"  eine  einzige  znm 
bilde  XVI:  mic  ber  Sife  Hupnran  ben  ^örne  Se^fritbe  ^inb«. 
wntie  fi^liige,  bai  tx  jiit  (Srben  fiel,  Onb  (ompt  bn  Sionfl 
euglln  fttt  bein  ©e^frieb  ein  ületeKappen  Bff  bj  jn  bet  fflift  Sh|h, 
ran  nit  fefetn  mod^t,  Bn  wie  6e^ifrieb  benn  S^fen  ^effti«  reunb 
maiet.  »0, 1  li  [berl  liiff  ba  SIIFB  jun  3  NIIFIUOB 
oeffirl  FB»  5at  ti  7  0  e<ftracte;  FB»1I  fleftreifet  h  B.« 
3eM  i*  ISF  »eriorn.  91,6  (I  Er  fafe  bo  N  si\t  S  B 
befan.  »2, '2  II  t^o  firf  fülueft  3  0  ©r  fa*  1  NI[  'San 
FB«B  giBtTfllin;  0  Rmxg,U  FB^B  [fo]  B"  inuntiam  5  O 
Mm  O  (afll  7  FB"(l  nnber«  U  Imt  iibt  ni^t  l<t^  fV"Im. 
88.1  1'  bcr;  11  bc  Fll"  ^U'erfl;  IH)  ;iiiicrfl[i;  ü  u  Iia 
B  |bu)      II  bcFl,\ii. 


m 

^^^^^^*^^^^^*^H 

%nb  rocr  jcd  btr  ni<f)t  funtmen,                                ^H 

^^^r 

5)ir  itier  no*  tütrftfi  af^ef)"'-                                    ^H 

3Jolg  ttoc^  ijk  mel|iiei  lere,                                        ^^H 

^Sermig  bic^  bei:  magb  gar,                                     ^H 

ä'mu  inn  bei  ta)}p  cor  bannen,                                 ^H 

SqS  bei  9tQ^  nicfit  roerb  ^emar."                             ^^| 

94.    '^0  Ivxad}  bei;  $)elb  @ci)fnbe:                     ^^M 

„9Jiib  ba<^  mag  nid)t  ge[ei)n,                                  ^^M 

!Snb  ^et  teil  taufcnt  (et|be,                                         ^H 

@ci  mtg  bie  treme  ntei;n,                                        ^^M 

iSie  \obti  jcfi  aQc  nagen                                            ^^| 

^iici$  bie  ntagbt  tnolgetfian,                                     ^^^| 

^äl  luilS  tiDC^  ba%  i)er|u(^cii,                       ^^^^^H 

aBJe  eä  mir  möll  erqan!"                               ^^^^^H 

95.    äSie  et  fo  beg«nlic^e                        ^^^H 

!£ie  lapven  UOR  jm  ricff,                             ^^^^^H 

S)aä  fc^raerbt  ju  betiben  fienben                                ^^H 

^ieb  jm  aä)t  tuiinben  tieff,                                         ^^| 

!£em  ongefiigen  manne,                                          ^H 

H^B 

Saut  rfi^  ei  jti  ber  nmget,                                   ^^| 

H^B 

!Iiei  [tarcf  ding  il'upeieine                                          ^H 

^^^H 

aUer  fixier  jii  tobt  er!<^(Qgen.                                    ^H 

^^H 

96.     „Su  fit^teft  au%  bei^m  lci)Eie                       ^^| 

^^H 

ä)iit  fo  ganger  man^et^t,                                            ^^| 

^^H 

dtuR  (ic^  jcf)  bt(^  boe^  eljnig,                                     ^^H 

^^^V 

£)u  begen  unuetjeqt;                                             ^^M 

F^" 

mb  W^d)\t  bu  mi(|  ju  tobe,                                ^H 

Xiu  au^ertcelter  man,                                              ^^M 

3 

U    «Imnen        4    B    iciifi:     0    Weber:     11    bl)    Wm:         ^H 

m  noä)  wme       5  11  mal  bu  no«  r^ie]       (I  naä)       G  N          ^H 

maijb 

7-S   Ooldast  a.  45.        S    li    b»  niAt   ixxtb  enicac.         ^H 

M,  1  1)  Selbe      4  H"  mi%      5  FBMIH  Bolt      8  0  lool;     n         ^M 

TOiU. 

»5,1  R  mie  be     li^  tugentli(6e;    0  tAgliAe     2  *  Bwief         ^H 

B  fl« 

fft;    B"  TOirff;    H  WarB        3    FB»    eetn       II"  ficiiben          ^| 

5  U  fnflCfAflteii     tl  r  ruffet;    11  rcep      NHV'lt'>()B  lur     7  FH          ^ 

ftavdc 

U  Miiperanne;    L'U  Superan;    B-  3(ul)«aii.        98,1          ^M 

NllB» 

bem       2    B»   i^iofftt       NU    3Nit   benner    «anhen          ^M 

■A  V  %  [ii^l       4  Nil  aior  mit  ftan       KHF  »n=          H 

iietja 

gt;    <J  Dnuerjage;    H»    tmiierfeit;    B  miiierjeflt       5   B        ^^M 

IM 

B"  aufiermelte.                                                               ^^1 

32 


©0  ift  auff  erben  niemanbt 
S)er  ju  ber  gundfrattj  tan.*' 

97.  2)aruntb  ber  l^elb  ©e^fribc 
§ct  t)il  ntand^en  gcbandt 

aäol  t)on  ber  groffen  liebe, 

3)ie  jn  jur  ma^be  jtüang!; 

@r  ntüft  jn  gnefen  laffen, 

2)en  üngetremen  man, 

@r  fprad^:  „ijti  ixä)  be^n  ftraffen! 

2)u  ntuft  t)or  mir  l^in  gan; 

98.  SSnb  me^fe  mid^  auä)  iatht 
$)in  ju  ber  maget  fron, 

^i)  jd^tad^  bir  ab  be^n  l^aupte 
SSnb  folt  bie  melt  jergon!" 
2)0  muft  ber  öngetreme 
SSnb  burd^  bie  redete  not. 
Dag  jm  ber  l^elb  ©e^fribe 
Der  junge  9litter  pot. 

99.  ©tc  giengen  mit  etinanber 
gürn  Irad^enftain  be^b  fanb, 
S3atb  nam  ber  öngetrehje 

Den  fd^Iüffet  tnn  bie  l^anb. 
Der  fte^n  marb  auffgefd^loffen 
SSnb  unten  auff  getl^on, 
9ld^t  flaffter  önter  ber  erben 
SBag  bie  tl^ür  öerporgen  fd^on. 

100.  9lfö  ber  ftain  marb  entfc^Ioffen 
SSnb  unten  auffgef^ert. 


7  0  niemanbe  8  0  Sungfratoen.  97, 2  BO  S)er  l^et  FB« 
flar  biel  B  gbanc!;  FB^O  bantf  4  Bli  ^um  FO  2»agbc; 
Ba  ^a^tt;  Bmet>t(c;  II  megtlin  5  NIIFO  gcnefen;  B»  ge* 
niefffn      6  0  2)er  önfletreire      7  11  gl^a  bu  b^n     8  H  bu  fd^alt. 

98. 1  0  aud^  mid^  B  S8nb  \y)t)^  mic|  oud^  gar  balbe  3  FB»0 
fdjilafl       4  H  [S8nb]  fd^olb  od  bc       FBO  gcrgaljin;    II  öorgÄn 

6  BlI  2Bol  burc^;    B»  X^iin  burd^       NO  redj^tcn;   B  ftrenge 

7  B  2)ie  im;    B«  SKa«  jl^m      8  F  gbot;    B«  gebot;    0  @^ott. 

99.2  NO  giU  ben;  H  üor  ben;  F  Sßorn;  Ba  Sßorm  3  NHO 
SBie  balb  4  0  in  fein  5  F  \vav  (i  NHO  getl^an  7  H 
öabem  Dnber  erben      8  FB'^  2ßar. 


•I 


I 

I 


3Bte  baiib  bcc  \felb  @eiifiibe 
®eii  [(^lüfiel  l)iett  gor  ifttt, 
@r  £)et  ju  Don  iiem  fc^toffe 
@)enffcn  6atb  äci^lxin, 
@r  ipta(^;  „^(6  bicf)  bequ  ftraRe, 
S)u  miift  üor  Qit^in  gon." 

101.  Sit  würben  bcijbe  ninbe, 
(£e  fie  (amen  ouff  ben  [taqn; 
Sünb  bo  ber  ^elb  Se^fxibe 
Qi\ad)  bie  maget  reijn, 

35o  gunbt  fie  (eer  ju  löa^tiEti, 
9IIä  mir  nod)  öoten  jeljcn, 
©ie  [ptad»;  „ji)  ^ob  bit^,  Sftitter, 
3b  meijn«  Dotter^  ^auß  gefetieii." 

102.  9lI(o  fprodi  bit  ^imdfraroe: 
„SJiflfuüi,  Seqfrib  ^err  meqn! 

^ie  mag  me^n  Datier  vn\s  mutet 
3ii  SQJurmg  iiiol  an  bem  91e^n, 
lönb  meijit  nit  liebe  btübet, 
33ie  brei^  Äünig  Iobe(oii? 
^ad  [ag  mir  burc^  bet)n  treme, 
©olt  mi(^ö  genieffen  lan." 

103.  3)0  (prat^  ber  ^letb  Setifvibe: 
„©(^loeijg!  Ia6  bein  mahnen  (et)n! 

Xn  lolt  mit  mir  Don  i)innen, 
Sil  f(^6ne  Sundfraro  rei^n, 
SSann  jc^  bir  ^ilff  gar  balbe 
Sßon  bi(et:  fltojTen  not. 
Ober  j(^  miife  (i(^et(i(^en 
Darurab  ^ie  fterben  tobt." 

104.  ,9iun  Ion  bir  ®ot,  Se^fiibe, 
3)u  Stitter  molget^an! 


100,  :i  B  @at  4  0  3)ie  B  b^ielt  II  ^art  G  B  ^in^ 
ban;  U  ^er  Uaii  T  II  nu  d^a  b^n.  1(11,4  FlScfa^  a  NH 
TB-BO  btaunbl  NU  hü]  li  O  fe^tn;  li  ftflnen  S  NFB-0 
m*Bne«.  102,2  N  Si&  nt.;  U  Sefi  m.  NIIFB'Ü  ^ttr» 
3  NHB»  l  ( &  t  ROH  miJlw  tmb  Dotter  4  F  äUormbä ;  B«  SÖurmb« 
5  N  lieben;  II  inbnc  Icuen  S  O  Sti[t  mtt^.  10S,5  FB" 
ffienn;    B  ajanii;    H  b(ii      H  ^t\p  i>}      8  B  Itfltn-,  0  «w^soi.. 


Scö  fürest  aber,  bu  mögeft 
3)em  Irm^en  nid^t  toiber  fton. 
m  ift  ber  gtcmlft^ft  1euffe(, 
3)en  jdi  ^on  ijc  9cfel)en, 
Ißnb  mirft  bu  jn  anfii^tig, 
®ic  ti'Qvfjeijt  iniift  bu  je^en." 

105.  5)0  fpraiS  bet  ^letb  Seijfribe: 
„Er  inog  \o  (d^cii^Iic^  [nitflt]  fei)n, 

3c§  6ab  itii^t  gern  »etloten 
Sie  groffc  atbctit  meijn. 
3(^  ^flb  fo  (eet  gefttitten 
alfit  beut  ongtelfigen  man, 
3Jnb  wenn  et  rocr.ber  Xeuffel, 
©D  iDiH  jc^  jn  beftan." 

106.  „9tun  loit  bir  @ot,  Seqfribe, 
I)u  ^oft  bie  grog  arbeijt 

Siirc|  meQnt  roiQen  erlitten 
fflnb  burcft  mi(^  ongelei)!. 
äJnb  iiilHt  mir  Wot  ^it  lanbc, 
Sag  loiffe  onc  roon, 
S)cä  gib  jc^  btt  metin  treme, 
ffeljii  nitbern  fiir  bid)  fian." 

107.  S)o  trat  fiirbafe  ben  fta^ne 
Ser  ftarct  9il;)6  Operon, 

®r  fptaij:  „b'«  'f*  Dervotßen 
Sin  ((^merbt  oil  raol  getban, 
^lamit  ein  SRitter  ebel 
Iient  Xrntfieit  fig^t  on. 
©Hilft  ift  tcflii  Hing  auff  erben, 
S)ie  ben  Irac^en  groiitnen  fan." 


1»4,  5  OB"  er 

fi^tig  8  II  ir6ftii  feni. 
4  N  greifen  (i  0  tniflcffinten  ■ 
R"S(Vfrirtt  2  II  bnt;  0  fcir  grog 
II  geleben  4  0  nnneleet  5  H  Ijtl 
i*  für  bi^  Wtl;  Oli  anbern  niil  i* 
0  bm  B-  Steinen  2  II  (SiiBl 
H  fo  iu,  fi  0  Sen  B-  jriget  s 
II  affin  innen. 


i'H-0  baB      7  I)  im^rflfbi 
105,2  11  ^e  ma(«mül  fc^bflidti 

'-' II  id  em  btftAn.      1( 

3  Nme^nent;  0  metirtt 

(i  KB'OII  iDfl^n      S  B 

Ijan.       107, 1  B  6n6  für 

4  B*  flor  iDoD  srtbon; 

llbeni      BB-Ogewini 


1 


108.  8H8  er  [agt  bon  bem  fiftnierbtc, 
"Sia  roai  Me  martinit  an; 
äßan  boS  er  \iä)  nic^t  ^ate 

SJor  bem  Dntreipeii  man, 
3)0  fitllug  bec  ftarrfe  3ii)Ie 
1)em  Mitter  cbet  ein  launb, 
35a§  er  taum  mit  et)m  ba^iie 
9luff  bcm  3;rQrfieitftain  ftunb. 

109.  So  fceflreiff  et  ben  31t)Ien, 
Sit^  t)ii6  ein  ringen  groft, 

S5Qä  btt  Irac^enflain  «jittert, 
I)ev  juniffraiD  f(^red  tDQvn  gro^; 
Sie  lüQQnt  unb  roanb  jr  deiibe, 
3)ie  jarte  Jiunrffraro  fiel), 
©ie  fprac^:  „D  ®nt  Don  ^^meU 
<steE|  ^eut  bcm  teerten  beg! 

XVn.     §ic"    i)tt    ber   5Rl)-fi    ben    ^ürnen''    Se^frib 
fc^ier  Bon  bem  fto^n"  geffoffen.'^ 


110.     SJnb  ]dU  bu  Omb  meljnt  luiQen 
3)el)n  (eib  uertoren  ^ar, 
©0  niiife  jd^  an  me^m  ^crgen 
Sämeifid)  tiimmer  fian. 
So  mit  j(5  mii^  oerfaiten 
ißon  bifer  groffen  not 


lOS,  'i  *  ,wän  d^z"  haben  äie  drucke  nicht  TeraUaden 
und  iinderten  je  auf  eigene  fituBt:  NU  'SH  et:  ^dj  io;  Y 
Sub  nI8  er  fic^i;  R«  ffin  fi^  ©ei?fricb;  B  3)a  ber  .^telb  R»^; 
O  ©nun  ba  et  f"^  FB"  ^fltet  4  011  »nflelreiuen  (i  H 
Übel]  7  B  bei«.  1Ü9,  l  N  begtiffe;  11  begreBe;  KB«  Be= 
(inff;  ü  beflteiffe;  E  evfliciff  2  II  erfioeff  M  3  FB-BH 
jittert  4  KB"  war;  NIIO  toflä  C.  NOjnrt  NfiFB^O  reHn 
7  NU  ad)  S  FB^N  Siebe;  II  ftfia;  li  6tanb  11  btn  XTII 
feliJt  in  B,  '^  OH  äüie  ,  .  i>  II  [öfirnenl  «  II  brarenftene 
■1  0  flttoorfffli.  (das  bild  in  B»  =  dem  von  XIII).  110, 1 
FB^  rafnbl  ealft  NU  mtljiient;  FBH)  meinet  3  H  m&fl 
4  NHÜ  Simerlii^en. 


SB6(r  ben  I)o^en  flaqne, 
3)0^  i<i)  gelige  tobt. 

111.  Saniitib  bii  Ijetb  Senfribe, 
©eiDOi:  beti  bei)nen  leib, 

SBnb  benrf  an  bcwn  otbe^tc 
SBnb  an  m\(i)  otmel  weit)!" 
2io  tpror^  bei:  i)eü)  ©cqfribe: 
,^u  fc^öne  tnnget  ^er, 
3c^  traiu  midi  sü  ecneteii, 
Sorg  nur  für  miä)  nit^t  mer." 

112.  Sie  Hingen  mit  e^nonber, 
®ae  fQc&  bnö  fi&önc  niciö. 

35o  niüft  ber  nnfletreiDe 
Sßetliereii  (et)nen  le^b. 
©eqfrib  gcetiff  in  bie  mitnben 
^tm  ungefügen  man 
ißnb  jert  jmä  uon  eijnanbcr, 
Da  modit  er  mjirmev  fton. 

113.  Sler  9ii)6  t'cgunbt  (irfi  neijgen 
^t  Seljfrib  Quff  ben  plan: 

„3)u  foU  micEi  leben  (offen, 

®u  tugent^ofjter  man! 

Sleä  bitt  i»^  bic^  Dil  feue, 

2)11  SRittet  Dnuetjagt! 

[3(^]  bin  brei)  mal  trcifto^  luovben, 

Sias  feti  ®ot  t)ntmer  tiagt." 

114.  3)0  fprai^  ber  ^elb  Se^ibe: 
„3)ie  reb  ift  min  Oer(ocn; 
^li)  ^ob  mit  Qugen  glelien 
3iie  maget  ^oi^  gepotn." 


7  KHO  bifen  ^olen  8  II  bor  lipfle;  Bi  ba  bU 
111,2  0  bu  bftnm  3  0  b«ine  ar6(it  ö  N  ntaflt  eil  l 
H  maat  (0  ^(tx;  0  SHaflb  Bil  be«  B  t«r  7  NHFB«r 
ttcren  ö  B  min;  H  men  II  üüt,  112,5  FB»0 
NHfl  im  in  fi  UK  jam  jm;  II  re«  Je  em  8  B  nttii 
H  nii^t  mebr.  118,  2  FK"!!  Sot  B'>1L  bcm  4B 
&afftifltr;  II  bigentbafftfle  fi  n!"NlIi.t  3)aö  B 
■■     "■  114,2  Kilo  Se^n      :i  WMI  flefrttn. 


»  Klag- 


XVIII. 
3i9fen  S:aptc 
dürfen  fa!t> 


®t  itoni  jn  6e^  bem  atme, 

SQJarff  jn  oom  fta^n  ^iiiboti, 
@r  fiel  jü  ^unbert  flüdcn, 
3)eä  taii)t  bie  ^unrfftaiB  fc^on. 

lU"    mirfft    bet     .^ücnen'' 
'■  aber  ben''  Irac^enftain  o 


Sciifrib    bcit 
I",    baö  er  jü 


Holzschnitt. 


115.     1)0  nun  ber  ftetb  ©eijfribe 
S)en  6&em  ftai)n  gelpan, 
So  gieng  cc  gjogenlii^e 
äSot  fite  bie  maget  ic^on: 
„53u  ((^6n  Dtier  alte  iceqbe, 
SJu  folt  bc^n  iDot)nen  Ion, 
3c^  bin  qe^unb  gencfen 
3)urtft  biÄ,  bu  magct  fron. 

11«.    3!im  ^ilff  i($  bir  oif  bdbe 
91u6  btfer  gtoflcn  not. 
Ober  ']dj  mufe  Jidierliföen 
3ur  bie  ^ie  (igen  tobt." 
„9tun  Ion  bir  Sot,  ©«qfribe. 
Sin  9iitter  Dnuer^ei)t 
3(^  iüt{^t,  ba3  Qiiif  meljn  treroe 
!Qnä  nofiet  groffeS  loij'b.'' 

117.     2)0  Jpracti  bcr  (jelb  ©etifttbe: 
„9fa^t  Biiö  bann  groß  arbeijt, 
3)a«  ift  mir  innigHii^cn 
$011  gan|em  Eier^cn  la^b. 

5  Ba  bc«  flniien  P  Snii  7  NIirB°0  fStrann 
8  FB-iBO  Stt  B»  laa.  XVUI  in  B  oach  113,8.  -  OH 
SBle  . .  b  II  [bet  .öfirnenl  »^  NU  [Suneranl  ^  n  Uam 
e  H  [ab]       f  NU    [baä  et  jü  flfiden  fa»!.         115, 1   B  So 

2  *  den  obem  sig      ¥  66ecftem;    B"  ibetften;   II  fiuetpen  fl«n 

3  NOB"  (leäDflenli^e;  B  t^n(lliflni*e;  H  tfit^ti^Iiffn  4  FH 
Bot  0  Magbe  -äNHlMt^i^ne  0  aicib  B  B  [Jm]  B 
Bie  ton  8B«I(^Dn.  116, 1  SH  aiii^  b.;  B  gar  b.  4  FB«BH 
Sot  N  bidb  (i  NU  oniietioet;  B  unuetjegl  7  NHFB»B 
[bflä]  Nbo;  H  bar;  Bin;  FBMet'  8  n  fame  gtitet.  117,1 
O  eelDftib  2  NIIß'B  Sla^et  FIl  beuti-,  B  (Jiwm\  'b^ 
innigHi^cm. 


38 


1 


9lun  bin  jd^  bod^  genefen 
83i6  an  bcn  öicrbtcn  tag 
SSngcffcn  önb  öntrundtcn 
Snb  ferner  ruit)  nie  pflag." 

118.  5)arumb  crfd^ratf  bcr  flc^nc 
ffiugcl  bcr  S^^^Q  fo  gut 

Snb  aud^  bic  'gundffram  ^crc 
SSmb  ©c^frib^  üngcmut. 
2)cr  S^tXQ  ^pxaä)  jü  ©c^frtbc: 
„Sring  cud^  bic  bcftcn  fpci^ß 
^cr  auff  bcn  Idolen  ftai^nc, 
ffiud^  ©ci)frib  ^ic  ju  prc^fe. 

119.  3d^  gib  cud^  effcn  önb  trindfen 
SSicr^c^cn  tag  genug." 

ipcr  au§  bcm  Idolen  berge 
@^  ba  ba^  cffen  trug; 
3m  bicnten  ba  ju  tifd^e 
Sil  ntanid^  S^^^Ü  fo  gut, 
S)arju  auc|  bie  S"udfframe 
§ct  ©e^frib  ttjol  in  l^üt. 

120.  @c  ba§  fie  angebiffen, 
2)0  Porten  fie  ein  fd^aH, 

91I§  ob  bag  l^od^gebirge 
S)o  aöeö  fiel  ju  t^al. 
S)arumb  erfd^radt  öil  fere 
3)ag  fd^one  mdgettei^n; 
Sie  fprad^:  „üit  lieber  l^erre, 
@rft  mu§  ettjr  enbe  fei^n. 

121.  Snb  bag  aud^  alle  hjelte 
Stünbe  in  ünfer  l^anbt, 

So  ttjer  mir  jtoel)  öerloren, 
S)a§  tt)i§,  füner  tt)ei)ganbt." 


*    7  OH  bngetruntfen;    B»  bngetruden      S  N  rl^ü;  B»»*ru]^c 

nid^t.        118,3  B  fcere;    Ba  feine      4  B«   ee^fricb  6  11  irf 

bring      II  befte      7  B*  §ct  auff.      119,  2  0  ilagc  4  11  I^e 
5  F  ^ifd;      7  0  2(ud^  barnl.      120, 1  »  cnbizzen      2  B  [2)0] 

B  einen      3  B  [obj      6  N  magetret;n      8  N  nurbt«;  H  h)crt 

NBB«()  emer.       121,1   H  S8nb  tuen      2  0  Stönb  3  FB*0 
ivern;   11  irere;    B  finb      4  0  mift;    II  Joete  bu. 


3)D  \V'caä)  bei  ^clb  Seijfnbe: 
„SJer  luit  onä  nemeti  bo^  teteti, 
^a§  Dng  @ot  bUEi^  fet}n  gute 
Sluff  erben  ^at  gcgefien?" 

122.  Seijfrib  nam  feiin  l)eii[6b  ( 
5Bnb  mil(^t  jr  ob  ben  fcE)lDai6; 
Der  Simctfroio  ininuigfticöen 
Set  tiiaä  uot  engften  Ijaii. 
Seiifrib  fprac^:  „fott  nit  trauten, 
Diemcijt  i(^  bei)  bir  bin." 
53ie  Bti'^'^fli  bie  fiettcit  gbienet 

3i[  liic^,  bie  flu()en  ^in. 

123.  9Itfi  bie  jinet)  bergen  liebe 
3nn  jrem  gfprec^e  »arn, 

3)0  lom  be^  breijen  mei)Ien 
5Der  %xad)  ba^er  gefotn; 
^ai  ]a^  man  bep  beni  feture, 
3)aS  Don  im  bo  tt)et  gan, 
äßol  breqer  roi]^  f|)ieg  tauge 
Soor  (jer  baä  feinte  ptan. 

XIX.  ,^ie"  (igt  Scl)frib  Dnb  bie  Sundfran»  auff  bem 
Xra(5enftai)n  unb  roööen  effen,  (o''  (unipt  bet  Xrot^"  ge= 
foren,  onb''  fec^ßig"  jung'  Xrac^en  mit  im. 


124.    Ü^aS  mot^t,  er  wai  Dei^fludgtc 
3nn  ein  SleuPfc^e  ort. 


e  F  beä  leben.  1'3'i,  i  B  Wi^i  gembbe  2  H  tut  fwett 
3  0  milbig  litten;  11  inmt^liten  B  Sungfrouluen  t^fabt  4  FD" 
Bjflt;  II  iDüö  Dan  B  angflcn  ei  n  [belj]  7  l»ß  bienct;  U« 
gebiciirt  ä  II  flBflfii.  138,2  SIIO  acrpvc*c;  BIt«F  geJptSe^ 
S  U  t>o  <xuam  bar  5  0  oon  bein  t>  F  SQelifä  0  uur  i^ni 
5Er;  Bi  von  i^m  bo^cr  ga&ii  7  II  bvijtr  Ipeiffen  8  0  Bdc= 
^in  baS  gtluer.  XIX  in  FB»0  nach  12i),  S:  in  B  nach  122,  H. 
«  OU  SEie  . .  fiSen  >•  U  in  bem  fo  °  II  mit  me^t  braten 
(das  weitere  fehlt)  <i  N  bnb  ivingt  "FB"  Ix  0  nenn 
lO  las  li  =  60  als  IX  =  DJ  f  FB"  iunscc;  U  junge.  134,  l 
0  Wart  »erftui^t      2  NUFB"  STtuffcIiit^e;   B  Süflit^e. 


3)ariinib  ,^ü  ollet  jcnle 
Ser  leufftl  bei)  jm  roavl. 
:itiiu  gftatt  E^nd  fcmtin  Xtac^en; 
ioc^  luaS  eö  jm  on  pti^it 
®ei)net  feet,  uctnuiifft  oiih  f^nite, 
'hai  muft  a(d  IDidii)  [ei)n. 

125.  5^0  hraudjt  er  fetjn  uetniinffle 
'Oladi  iticni(^ii(^et  iiotur 
@in  tag  Diib  aud)  fiinff  ^are, 
!Bi6  er  juni  nieiifi^en  niur, 
@in  {(ti&ner  Simgeliitge, 
9Ilä  er  t^e  maä  gefüc^t; 
DqS  fam  jm  uoii  bütfc^affte, 
@in  ioei)5  jn  äjo  oerfluc^t. 

126.  Surc§  (c^önc  ber  ^undframen 
!©et  Xtad)  meiifcftlic^eii  tie£: 
aSenn  bie  fünft  i^r  t)iti  fänien, 
5)a8  er  fic  nemen  t^et, 
ajnb  fie  alfo  möc^l  ^abcii, 
^ei]I  er  ein  Xiac^e  luer, 
©0  niurh  fie  jm  511  tlie^te, 
^03  fünft  gft^et^  nqmmer  mei. 

127.  3Jnb  bo  jm  nun  Scqfribe 
liie  Sunrffroiu  neincn  roolt, 
!Die  er  ^et  tong  geftieflfet, 
Siib  fie  jfi  aBurmS  geholt, 
iCaruntb  mal  et  fo  gnimmig 
^qn  an  ben  ftaiin  gefatn; 


:i  NU  allen  je^ten  4  NIIFB-U  Mav  5  SHB«OB 
geflttlt  FB-O  eiiws  FB»II  geiDtinen  e  F  So*  FB» 
luflt  B  (t  7  FBO  [BnM  8  B  Sunft  müfet  et  i^  wiUtg 
NIIO  alles.  125,1  B  Du*  F  Metnunfft;  B«  Bcrnunfft 
jdWK  4  BB«  iDurt;  0  mar  6  B  Mlä  nie  ttinr  Wort. 
lae.l  NllÜ  So;  Fan  NHFO  f*&n  2  B  ISt  nienWIi* 
liebe  bot  4  B  fflutb  et  fb  nemmen  ivai  5  B»  »nb  fo  alfo 
B  Dnimb  et  f?  aKo  t^el  fjan      e  BII  I)to?[      7  F  »atb      8  F 

iieft^e^en;    II  gtft^efle  nit^t  iiie^r.      127,  3  0  lanfljdl;  FB' ÜJie 
■ett  (V      4  B  »nb  bn  fb       FB«  SBotmbS;    <>  SBuirmb»       NH 
lel   (i^Dll       5   F  Kar;     B»    Wort       0   Ifo]       6  FB» 
n^ren. 


i 


v^^F 

_ 

9)iit  I)i&  iDDtt  et  oerbrennen, 

■ 

Sie  miff  bem  ftanne  raaiti. 

12S.     9Iun  ^et  bic  SuitcEfralo  furge 

^H 

iönb  Seijfrib  tnt^e  ^ab, 

^^1 

Sie  Wölten  fic^  oetbecgeii, 

^^M 

Sq§  er  Tie  nic^t  fjinaß 

^^^^^^M 

3tm  flu9  beijbe  t^ct  ff^fTcn, 

^^^^^H 

3n  ein  !)M,  bie  bo  loaä 

^^^^^^H 

iünbei  bem  ^rac^enftaijne 

^^^^^H 

Gnu  berg  gierig,  gfoubet  boä, 

^^H 

129.     Siß  baS  bcr  Xtai^  gc(rifte. 

^^1 

iüitb  üuc^  Bor  (eqner  ^tg; 

^^1 

3>o  tarn  er  ^et  mit  feiure. 

^^H 

•ilaö)  Xeuffelifc^et  glig 

^^1 

fiam  er  an  fta^it  gefacen, 

^^H 

3)a«  iic6  ber  ftaijn  erlc^iitt, 

^^1 

3)00,  (eijb  bie  mclt  mnä  gftanben. 

^H 

SSer  flQijn  io  mal  jettüt. 

^H 

130.    3!un  f|et  mit  jm  gctinrnnien 

^H 

Seijfrib  beä  Irac^en  fi^iüerbt. 

1 

3)(iä  Supecait  jm  niet)fle, 

5>o  et  jrt  jmürben  gett 

§Dt^  auff  bem  Irac^enffoijne, 

^0  et  (i(^  bilden  io(t 

fflm  enb  beS  jlatinä  jiim  fi^llpetbte. 

3n  Qb^er  [toffen  mit. 

S  F  Woren.        128,  :i   0  tootte      B«  fi^  Jan  oerbornen 

5  FB'H  3m      0  g[u(B      FB«  6«b      H  mo«     ß  0  tin 

t     NO 

^6ten     N  bo;  II  bat  bot  ma8     7  B«  IraÄenfiein  aroffe 

8  Hin 

ben      B  ^inab  [gicna]     I)  nCaub  niiir;  B  nlaubt.      129, 1 
(^  ba  belteiib  frifte      2  B  Sot  ]i}nev  eroffen  ^i«       S  F 
4   0  lif(;    NIIFB«  toi^       5  B  SBnb  (am  an       H  l^o 

B3)aS 

Stwer 

ni  Itene 

»flrcn      7  aUtt  I>a3  sUnd  wol  nrsprg.  ein  negativer  beicriff:                  1 

nie  0.  ä.    Tiai  bereits  im  urtlruck  ans  d  wiederliolt 

0  an; 

B  3)«       II  [ro«g]        NHOB-  gcftünbcn        S  B  ™ 

ajieiürt 

offenbar:    «it  fo  Icet.      ISO,  1  B  iSi  bat       (1  au  lEittt 
büä      ;!NWeif[et;  aiuifd;  Bjeißle     4NIlFB"jaiii 

2  B 

eben; 

0  ju  emorbtn       B  6fi(tt;    B»n  Begert       fi  FR»  Baä 

S  B 

Sa  et  j^n  abfloffen      H  off  ^en      B»  toottt. 

131.  Silin  fVrang  ^er  aug  bet  Iiöteit 
©eqftib  mit  bifcm  f^metbt; 

TOit  gtöffen  grljmiren  (i^tcgen 
Er  ba  be«  wuvnte*  gett; 
3;et  niutm  mit  (cynen  trappen 
©eijfrib  bei!  fc^ilbt  q6  rcijl, 
3)a§  im  Oor  groffeti  eitgften 
W)  ton  bol  lüQfjec  ^ai)6. 
XX.    ^pie"  fid^t  bet  ^pi'inien''  ©eijftib  auff  bein  f 
mit  brm  Xrac^en. 

I  Hulzschnitt.  ^ 

132.  l>tx  ^a^n  geiuan  ein  ^ige 
Oben  Quer  mie  eirt  gliit; 

9llä  wie  ein  glüijg  eijfen 
SItan  QUfe  beu  effe  t^üt, 
ÜHodit  ier  lüiinn  Dnge^erore 
Sic  ^i^c  alJD  gcog 
ffiiib  Ijmnier  gen  Se^fribc 
SqS  tieDit^  femre  fc^ofi. 

133.  2)0  t)ctteiia  auff  b€m  fta^ne 
a!nb  auff  bem  fioten  berg 

@in  Dngeftümeä  wefen, 
iönb  baä  bie  milben  Swetg 
9l[I  Iteffen  ^in  gen  loalbe, 
ÜSnb  nam  jm  i]ebeS  fiic, 
Slet  fierg  inüfte  einfallen, 
35a8  eä  feiin  leben  oerlnr. 


131,  1  K»  ^ev  aii&  II  Mm  ^ale  1  B  Bflcrt;  B«H  *fr 
a«t  -i  B  ftiu'en;  B'  filOttsn;  11  Immen  7  II  Bau;  B» 
aiaä  Bot  awiTi'in  atam«".  XX  l'clilt  in  B;  FBi  1^0,8. 
"  UH  SBie  . .  *  F  tber  ^üintn]  B"  ^ij  tDinpl  ©eOfrlb  »ibtt 
aug  bcr  .^Mm  üiit>  Mt  mit  bciii  XTcuteii;  II  'Jlio  «siftibt  «tft 
bnii  bralen  uai^f.  ]8s,2  FB-B  alä  Wie;  llbauimalle;  0£» 
«  1DCC  nie  3  11  gliit  ali  ein  4  0  lSf((n;  K  aufe  nj^e;  B» 
^Qg  man  aug  Afc^en  T  11  iüinmer  na;  It"  atnnb  eenStttfritb 
iaä  gfTOre  8  II  fttlft^e  0  Sflore  B«  Sufi  (emm  Saiden  ftJcS. 
138,  a  n  ünnfftilmic^  5  X  luffen;  II  imn  na  im  «  H 
i  fid  icber;    B»  nam  fin  jcbeS      7  NIIBO  bcv  möft      S  B 


134.  ißun  maten  9!i)6fiii9ä  (ölte 
Svoat  in  bem  6erg  gemEft, 

Sie  tDoren  SugelS  feritbev, 
:petten  gesittet  ucft 
3rö  UQtterS  3h)blingS  fc^a^e. 
^0  mm  bet  betg  t^et  rangen, 
^a  lieffeit  bie  jraen  klinge 
Seil  fc^a^e  aufi^et  tragen, 

135.  3Jnb  ftieffen  [n  itt  ein  ^ölen 
Tia  inn  ein  ß<ii]iien  raanbt 

SBnbet  ben  Xtac^enftQtjnc. 
SJacnad)  jn  ®ei)frib  fanb, 
%{i  ir  tjernai^  raerbt  ^6i;en 
SJoH  (äiigel  bem  ©ejraetg, 
Saä  toefl  nic^t  uon  ber  (luc&le, 
Sciä  !cet  bn  ranä  bec  6erg, 

lae.    Satinn  aucö  uon  bem  ((^a^ 
3)eH  fte  fetten  DetiJDrgen; 
@ö  Ijet  fic§  au(^  begatten 
^tä  luuniieä  ifaib  mit  fürgen. 
Sie  fetten  oH  fampt  fccc^te, 
St  raurbe  ©eijfrib  nötteit, 
®D  iDutb  bev  nrarm  bte  310^^9^ 
Sarnod^  aü.  fmiipt  ertäbten, 

137.     So  ec  baä  magttii^  bilbe 
Surcfi  bie  3'fetg  fo  Detlür. 


134, 1  B  9!?brinfieta  -2  F  ben  4  U  6eft  ß  V  3IK 
nun  B  iiMcfen  7  B  [bo]  lä«  Rintg;  FBdll  «kißc  S  F 
BOH  ft^ae  H  ^mitet  (I  gdragcn.  135,  IBL9inb|  H 
Ubtn  ben  Fü  [in]  FH»H  §6k  2  «■■  inn  ber  0  ftclnc 
-.i  NHFl^B  bem  .i  H  fi^&ll  H  fl  bnierg«  7  F  lui^t;  B" 
mifefe;  B  luuftt;  U  luriB;  H  nit^t  »ftftE  "  ftucttten  w  11 
lebbifS  FBi  mar.  138,  1  B  Snb  baS  put^  f?ne  fitfib« 
2  B  Sen  f(^a(i  ^attenb  uetfiotaen  II  uot^öl  M  B  ffln  einein 
anbetn  urtc  U  tbet  TT  entfiolbeii  1  B  '3iot  bem  ii'imn  mit 
fptgen  0  2)rä  NFB»0  lonnitS  S  (.1  die  fuir*te  6  FB» 
BO  TOiicb  F  eeUfriben  7  B  3tiib  benn  luiirb  er  bie  äfetge 
F  iBivbt  B"  SQnm  8  B  [Sama^l  BFH  Slfle  FB»0 
ttblen.  187,  I    0  5Bci61i(6        B=    iKeibtlin   feine        2  B» 

geiura;    NHB  aK>«rae  B  [foj. 


SÖanit  bcr  Itrorfi  iDe(t  ben  fteoge 
ißiib  Qui^  bcö  ftaiincS  tl)üt. 
3Seiin  et  fic^  [iilen  iDotte, 
So  tag  et  iiiii  bei»  gang, 
aL'enu  boä  bie  ^iincfftam  fi^Iieffe, 
^oit  jr  luaS  et  nii^t  lang. 

138.  25ann  menn  er  (peiife  ije  ^otte. 
So  t§  luaä  loiiitcrä  jeiit, 

©0  fQ§  fie  onbet  bem  floijne 
aSo!  fimffjig  «äfftet  roe^t, 
@D  (ag  et  Dot  bem  toc^e 
'-öiib  ^ieft  jv  Quff  bie  lelt, 
Sllua  iiii'if;  tuitä  n>ibet  anjagen, 
©0  jrä  aug  ^üten  iDÖlt. 

139.  S)o  loorb  bet  ftaw  etleuc^fet, 
®o  miift  bec  öetb  ©eujtib 

glichen  bie  groffcn  ffi%t, 

SJie  et  oom  Xiai^cn  lib, 

1)ie  uon  jiii  ^ere  tri6en, 

ij)ie  Ftamnien  Holt)  unb  cot. 

3)eä  miift  fic^i  ©epfrib  [öetlbecgen, 

3)cä  jiDong  jii  gtoffe  not. 

140.  Slie  5Smi(ifratD  unb  ®eijfribe 
31o^en  onben  inu  betg, 

9JiS  fi<^  bet  Itotft  bet  ^i^e 
Sin  menig  beben  oec^ect. 

-1  B  iPann;  F  aüenit;  U  ffient  FB"  li'ifel;  H  wiR; 
0  lucift  B  ^at  gmAgt  bfltigc  :>  B  eu  et  r.  B  fiegt  n  fid 
in  b<ii  7  V  SQenit  beim;  B"  9Baim  bann;  0  ^eiin  ba;  H 
9et&  bat;  B  91nb  baä  B  ]e  bSimafroulD  F  SuneftoiM 
((^liefF;  O  [ft^lieffe].  138,  I  t'B-  »cnii  NU  SBann  et 
bann  Oll  epeife  boltv  l'B»  f»iei6  jr  ftolte  2  KB»  mm 
tS  'S  B  3)(nii  fag  fi;  H  ^e  4  H  uabein  becp  5  II  atnb 
er  log  H  uor  bem  1}aU  li  B  ^ielt  i^iten  off  7  B^  möiTen; 
B  niiint)  I)  j(fi  S  II  pi;  i)bt  ^iteii  luilt.  18»,  3  B  Sid 
müfet  :(  Fl!"  gtoF)e  ■>  B»-  Sl«  NIIB  uor  im  0  Die  »! 
Bor  i^ii  BII  ^sr  B"  treiben;  H  flebreueii;  B  Id|ttifitai 
li  B  SJtniu  flammen  uiibe  7  0  Seiofvibe ;  B»  ©enftiebe  B  effliiMb 
mnit  fi<^  H  r  t)aa  jmans  BB>  ^Jocji)  BB<i  grog.  140,  S 
n  »nbet  NHÜ  inn  ben  3  NH  btä  Ir«*en  ^i^e;  B  btt 
Xrat^  bie  ^i^c;   0  ber  Stacke  fi^fe     4  H  ein  iccinii^liil  oottcrt. 


I£r  tiott  6e[eqt@  ^Qnumbe 

^ni  tarn  ti6er  iieti  [i^Qg, 

St  met)itt,  jii  ^et  bcc  3:rflc£ie 

®c(Qm!et  aufi  ben  (jlog. 
141.    Ser  ic^Q^  roaS  jni  unmete. 

3)0  Itttacö  baä  itiAgetlein: 

,ä5il  ebler  ^ecr  Scijfribc, 

IStft  no^et  Bn§  grcfe  peijn. 

6r  ift  niiS  Jec^^ig  gflogen, 

Sic  gaben  alle  gifft; 

©cinb  fte  iiDc^  aiiff  bem  ftaijne, 

erat  Etofft  eö  übertrifft." 
XXI.    ^ie»  fleut^t   @ei)frib   bie   gtoffcn''   f)i§   beS 
'Xvaäjen  ^nab  in  ein  ^öten'',   off  ti'dt  fiä,   »nb  viiet,  uitb 
finbt  ongefetb  ein  Ji^a^,  bei  ma^  gcioefl''  SJqlilinfiä  beS 
Mnigä^  bec  3li'«g.' 


142.    „Silin  t|üb  i(5  ^e  gehöret" 
Sfnat^  Se^frib  iiodjQtpoca, 
„SBer  fic^  an  ®ot  ^e  lie|fe, 
?)cv  loorb  bD(5  nie  uerlorn; 
SUfüfe  mir  benn  bcljbe  fterben, 
©0  fett  eä  ®Dt  gettagt, 
$aä  jd]  mii$  be^n  an  ncme, 
3)ii  auSetlrelle  magbt." 
XXU.    $ie'  lumpt''  ©eijftib  auff  hen  Irai^enflöp, 


S  Fn  ©(fammelt  NHFB»B  bm.  141, 1  0  [jm]  2  N 
magetlein;  B»  SDliflin  ;i  <l  (betet  B»  Stljfrib  ^let«  4  0 
naht  »nS  fltolfe  5  II  6«  &<fft  f  Bflo^«";  NHOB»  gtflurten 
6  NUFB'B  tio6en  7  BB"H  Slnb;  0  Iicn  fie  B  fte  in  SN 
FB'O  eWfr.  XXI  in  B  nacli  138,8:  F  140,8;  B»  tetiU. 
'^  Uli  Sajlc  .  .  b  FOli  groffe  <=  F  ^fle  d  B  a'^thn 
'•  F  S6nia  f  B  Swetflen  II  . ,  be  ^voUt  f)\tU  tti  braten 
ftfiötoct,  Bii  in  benie  olft  &e  fid  (flet,  fo  binbt  Be  einen  f^ntt. 
U3, 3  II  DU  @obf  Borlete  N  Me  [bei  4  FB"  Snb  her  B"  ronr 
FB«  [bp^f  0  no4  nie  5  FB^U  Mfiffen;  B  Wilmb  «  H 
fo  tiffet  7  B''  nnname.  XXII  in  F  nach  145,1;  B  feblt. 
-  ÜH  aöte  . .      i>  H  quam. 


Dnb    firfif^   mit  bem"   tiaüttn,    fo'   fliegeiif    bie    atibern  | 
Itac^en  üll  boruon.* 


143.  3)0  marb  ber  tielb  ©e^fribe 
So  grimmig  Dnb  (o  feijg, 

Se^n  Wroerbt  bEgunbt  er  foffen, 
%nb  jü  Dem  ftat|tie  fleljg. 
3)0  fielen  ab  bie  ^rat^en, 
^te  mit  jm  tarnen  gfaien, 
SSnb  flugen  miber  yt  (trafen, 
3)anneii  [ie  tumtnen  roaicn. 

144.  33er  alt  %xasii  tile^b  oHeijne 
Sinb  tfiet  ©eiifciben  not; 

3m  gieng  aiili  fegncm  Ijalfe 
Siie  flammen  6 lato  Dnb  rot, 
(£r  fließ  gar  offt  uiib  bitfe 
©e^fribcn,  bO'o  er  log; 
@r  tam  beQ  feQnex  je^te 
9Jic  inn  (o  groffe  tlag. 

145.  3)er  Irac^  fo  Ieiiffeli|c^eH 
30}it  fepem  ((^tnangc  foi^t, 

®aS  er  ben  Ijelb  ©etjfdbeii 
®ar  offte  bareqn  flacht, 
SBnb  me^nt  jn  ab  ju  roerffen 
SBol  Don  bem  ftagn  \o  tfo^; 

"  H  Badit;  IJ"  fi^  <i  F  [bem]  •  11  felilt  das  übrige 
f  F  fliegen  h  li*  tilgt  hinzu:  »nb  Sf^frib  ler^awt  bcn  alt«i 
Srattni,  Biib  ti>i\rfFt  bit  Slud  ^inab;  also  wie  bei  XVI  Ver- 
einigung der  zwei  liberactiriften  zu  XXll  und  XXllI.  du 
bild  ubensci  wio  B'^  XX.  das  nücliate  bild  ist  in  Ba  bereits 
nicht  mehr  vorhanden.  148,  2  0  föfl;  H  (tct^  3  NFO  itti 
flunbt;  B"-  ba8  (unt  4  B  !Bnb  aieng  jum  (leine  fteia  «  F 
B»BO  oefflören  7  B«  flii6en;  FO  floBen  8  NHFB«0  So 
fte  ^er.  144,  1  B  alte  P  Uiib  B-^  am»  4  NH  erofe 
flammen;  B  Slalo  ftamntm  Unbe  S  H  ft&lte  balui  bnb. 
14B,  l  FB"  Seufflilttft  0  leufflifi^en  2  0  6§iDfln#  er  fi^t 
a  0  Strofribe  4  n  &av  nfft  bnreine  flst^t;  H  flot  wAn 
G  (du  weitere,  wnhrscheinlicu  (i  blüttüT  imiffisBünae  ist  in 
dem  erhaltenen  exBinjiliirc  des  BiisliT  dnu'kus  aiiagorissenl 
0  0  Steint  [("]■ 


b 


©e^frib  fljröng  aa%  ber  fc&Iingen, 
X)a3  er  jn  nid^t  breQit  jot^. 

146.  Se^fiib  bcr  fdiliig  mit  fjrljmmen 
®en  routm  rool  auff  baä  ^ocn; 
®r  mod&t  nit^t  (enger  6tn)6cn 
Snb  fcfilü^en  ben  roiirm  Dorn, 
@t  ji^liig  in  Quff  bie  festen 
SBot  auff  ein  fiürnen  boi^, 
?)etodi  fo  miift  er  (etjbcn 
Süom  itiurme  ongeinac^, 

147.  (@r  fc^Iug  fo  meljc^  bn«  ^oren 
93Ht  fernem  fcfitticrbt  Jo  giit,) 
S3nb  mn^  bie  fii^  üom  Sirnc^en, 
91(3  roer  gemacjt  ein  gliit 
9JJil  ei)ncin  fuber  tD(en, 
3)ie  aUe  roern  ein  firanbt. 
(Srft  roarb  ba3  ^oren  t»et)c^en, 

-    ifiQS  eä  ob  üon  im  tonbt. 

148.  ®r  ^ieb  jn  Dan  e^nanbet 
So  inn  ber  mit  entjtoet), 
3Ja8  er  fieE  bon  bem  flaijnc 
^il  ftiiden  man^exU\). 
Do  ftiefe  er  bornoi^  batbe 
!Ca3  anber  aui^  ^in  nadi, 
!Bd  licff  bie  SuncffroW  ^erc, 

Sil  Se^frib  ronä  ir  ga^. 
XXIH.     ^lie"  ^ot   ©e^frib''  bcn   Iroc^en  jer^aloen, 
Dnb  roirfft  bie  fliid  iiinab." 


B  U  ni<^t  äff  toet».  14S,  2  BH  ^m  4  0  fi^tuf;  bcn 
Sßiim  im  Sern.  147,2  H  ffoerie  gubt  3  0  Bö;  H  M 
bxaUn  R  K  na  FO  TOften  O  entScanbt  7  NVÜ  born; 
II  Ijorne  w  0  flBr.itibt.  148,2  NU  äüol  inn  U  B  antn 
te^llaut^l  VBftcrt  BNHSum;  F  «atfi  0  Silofricb  F  trat. 
XXIII  in  FO  nach  14l(,8;  H  147,N;  in  B  fühlt.  -  (»H 
ajie  . .       h  N  ber  6.      '  F  au^    ^intiai^       H  . .  ben  braten 


149.  ®r  fiel  ttor  gcoffet  ^i^e 
ißnb  nieft  nidit,  roo  er  moä, 
Sag  er  uot  groffer  [inmac^C 
3inb  ini'ibe  fautn  flenag, 
3)ad  et  nidit  (acE)  ntn^  ^öret 
^iib  niemanb  fenneit  tunbt; 
Sei)n  fatb  roaS  jm  eiiHuiiJen, 
ffol  fc^niQtts  mos  jm  fein  iiiunbt. 

XXrV.     ^'u*   ligf'   ©et)ftib   tn   eoner    onmadit   DSÜ 
gtoffer  fti^  Dnb"  mübe. 

'  Hülssclinilt.  I 

150.  Do  er  nun  lang  getoQe 

Snb  roiber  fterrf  flerndit, 
Do  gnnbt  er  reibet  fi^en, 
©el^n  ^ergcn  Hcö  er  futfit. 
S)o  fai^  er  fie  bort  ligen 
©D  jnmntertti^  fi'it  tobt. 
Seijfrib  fprac^  „©ot  oon  fiijmel, 
D  roee  niei)nt  groffen  not." 

151.  Sr  legt  fii^  an  jr  feilten 
9inb  fi)ro{^:  „®Dt  mü^  etbarm! 
SdI  ji^  bidi  tobt  Ijeijm  füren!" 
Kt  legt  fie  an  fc^n  arm. 

3)0  tom  ber  Sm^tge  ©ugel 
Sßnb  fprac^  ba  jii  ber  ftiinb: 
„^ä)  gib  ein  lüur$  ber  maget, 
Dai  fie  nierbe  gejunb." 
XXV.     ^ie  (igt  Scljfrib  Unb  bie  Sfiagt",  anb  fie  \9 
oon  feinet''  roegen  francf  niorben  onb  feer  betrübt,   in 


IIS,  1  H  t>an  2  F  loigt;  i)  mciS;  Bll  mugt  3  H  »an 
5  B  Ufa*  no*  q^tnt.  XXIV  in  B  nacli  U8,S;  F  149,5; 
N  läo,  2.  •  011  aßie  . .  '>  B  fall;  II  öti  "  U[Wt  >mb]. 
150, 1  r  nu  2  K  fWrrfe  tocif  3  B  tflunbt;  H  bcflfinM 
4  U  ^(tSlieb  «  ba  B  NHO  meiner.  151,1  0  legt  P« 
2  O  Sa8  eS  Öott  tvbonn  5  FBO  giverfl  S  0  »uR  ba«  W 
»erb;  NH  Sa^  (ie  bolb  locrb.  XXV  in  B  nach  150,8. 
»  N  ^unttfrüTO     "  B  (ijiifnt. 


bem  fo  (umpt  ber"  ßluerg^  ffiiigri  ön  gibt  jr  ein  niur^ 
in  miinb,  fo  toirbt  fie  gefunti. 


HolzBohnitt. 


J 


162.  Sßnb  bo  bie  Sundfratu  re^ne 
®ie  routg  in  muitb  genom, 

So  lOQtb  fie  6atb  fluff  fi^en, 
Sßnb  jü  jt  (ribet  lam. 
©ie  ffcac^:    „SeQfrtb  Dil  roecbe, 
X^u  mir  be^nr  iiilffe  funbt." 
©ie  fialfit  jn  minnigtlic^en 
Sßnb  füfet  jn  an  (e^n  munbt. 

163.  Üo  Iptai^  jutn  ^e(b  ©eqfribe 
Sugel  baä  ebel  Bl^si^s: 

„Sfupcran  bet  faffi^  Sltife 
ÖejiDong  ben  onfEtn  6etg, 
iCorinn  lunl  taiijent  3li'f'^9f 
9)tiiften  (el)n  Onbert^an, 
Sjnb  jinitcn  önfer  e^gen 
Sem  Pngetieroen  man. 

154.    91un  ^a6t  jt  onä  erI6[et 
SJnb  ^ie  gemeldet  fre^. 
3)eä  mölleii  roir  eudi  bienen, 
9Iti  Dil  als  trnfet  \t% 
ißnb  roiff  euc^  ^e^m  beteijteii,    ' 
Sud)  onb  bie  tnaget  feqn. 
3(5  roe^l  eu(5  roeg  onb  ftege 
S3i|  gen  SSJurmS  an  ben  Sfteqn." 


"  B  [b(rl  ■!  F  ©cjlDerg  O  asie  bte  Sungfraio  in  Dn= 
iiiacfit  figt,  BHb  mart  jv  öom  äwetgt  Wtbtt  Be^Dlffen  H  Söo 
bc  iundfroulv  lid^t  enb  bS  frand,  »an  Sifribee  wegen,  unb  loo 
U  imxä}  Ifimvt  k.  162,  2  H  im  inunbe  OH  nam  6  KU 
betintr;  FO  bein  7  OH  jnniglirten  S  0  auff  ben.  158, 
2  BO  bet;  II  be  3  ÜH  falf^e  6  NIIO  SHüfUn  jm  fe^n 
7  miB  tpitn  lanb;  0  eigen  Sanbe.  IM,  1  B  ^anb  :t  N 
will;  n  toiU  NO  gern  bicnen  1  H  fü  üe(  5  FH  geteiien 
Ü  F  fflagbe  7  BO  ftAg  »3nb  wSge  N  flcyge;  U  (tifte  ts  11 
»et^  to      FH  äBonnä;    0  äüombS. 


2i(T  f  ilrntir 


ät^frit. 


1 


155.  !Bet  Stoctg  furtä  f|Ct)m  ifi  ^aufe 
3nn  ^olen  berg  ^inci^n, 
@r  gab  im  roifiigfli(i)en 
©ein  jpeiö  tmb  oiic^  ben  mtxjn, 
3)aä  beft  [o  mani  mag  flauen 
Ober  erbenden  Jol, 
8(iS  baS  ji  I)er6  Begette, 
tei  mos  ber  berge  »ot. 

156.  Se^frib  her  nam  Brlaube 
SJdh  Suget  bem  Sititg  ^crt 
S8nb  Bon  fet)n  jmeflen  bn'ibern, 
5)ie  waren  finnig  ats  er. 
1)0  fproc^en  bie  roetben  ffiünig: 
„©eilfrib  ein  begen  gme^t, 
SJnier  uattet  9it)blinge 
Sft  geftorben  Bot  kt)b, 

157.  §et  eu(^  ber  3ti)6  itirprane 
örai^t  [)ie  in  tobeä  not, 
©0  müften  aße  Sw^fle 
Se^rt  in  bem  berge  tobt, 
®rumb  baä  loir  cui^  bcn  ((^(üffel 
Seqm  Superan  t)anb  jei)gt, 
®er  ju  bem  ftat)n  geboret, 
darauf)  bann  tag  bie  meijb. 

158.  9hin  t)at  boä  Dnier  tnnimen 
Smer  ebte  roerbe  I)anbt, 
3)eö  fol  mit  euc&  ije  bonrfen, 
Sbler  ffünig  ^ot^genont; 
3Jeä  roöfl  mir  eu^  be(ci)ten, 
Sucfi  Bnb  bie  ^uncffraro  fron, 

155,1  H  Btoefe^eii     liNHOgnnben 
S  Füll  man  mag     (iNUHWoI     TliaUTOat. 

«Ütita      OalScr.     sUf^itbcibc     4  0  a)a  n-t  

tönina*  fi  NnO  B  e  tu  e  1?  t  8  H  Ban  etolem  leibt.  157,  ]  NRPS  . 
.«uljeroti;  0  MupErai  4  NH 'Sc^in  a[l  im;  OSeibaHtia 
5  P  Danimb;  H  batftmmc  m  iuw  e  Fll  ban  B  gieißt  T  ' 
btBpben  SFHbcnn  OHffloflb;  Bmcnt.  158, 1  U  «u  geffi  b* 
0  U6er!Dnmien;  II  bScgcfaniftt  11  l&iln  abipcnbfli  3an(| 
il  B  f&nb;  KU  follcii  NFO  Jjmmtt  H  bcä  Id^i  luw  jtm  ' 
"-"*      SKlofnb;   ÜlüSttn-,   U  Witt     U4«l«ben     6  BÖ  fT 


Sag  eui^  gcfc^ei^  teqn  la^be, 
ajitfer  taufent  mit  euc^  gon." 
XXVI.  ^ie  fe^t  @el)frtb  bie  Suncffrara  ^inbcr  jn, 
3  miß  mit  jr  ^eqm  testen,  fo  ni&tlcn  jm  bie  Swerg 
S  gelebt  geben,  bie  fi^i^t  et  leibet  i)em.  unb  bereit 
c"  büS  Sroecge''  ffiuget  beg  jm ,  baä  roe^fct "  jm 
i  roeg. 


I 


Holzschnitt, 


159.  „Slie^n"  fitra^  ber  t)elb  ©e^ftibe, 
„3t  folt  *  ^ie  bele^feen." 

®t  Ic^t  bie  S^utirfftoro  ^inbet  fic^ 
!ßnb  t^et  bie  ^raetg  ^e^m  treiben, 
Sonn  afleijn  ^nig  ©iiflel, 
DqS  Swecg  bo  mit  jm  re^t. 
S)D  (;jtai$  ju  jm  ©eijfribe; 
„3Zun  fag  mit,  ^elb  gemei)t 

160.  Safi  mic^  beijnet  fünft  gcnieffcn, 
Slftronomeq  genant. 

I)Dit  Quff  bem  Utad^eitftaijne 
§eut  fn'i  bu  ^oft  etfanbt 
I)ie  Stern  onb  jt  anje^gen, 
aßie  e^  mit  fot  etgon, 
äJtit  Dnb  meqm  Ikonen  wet)k, 
SQJie  lang  fol  jcd  fie  ^on?" 

161.  3)0  [pta<^  ba€  Bni^t^Se  Sugel: 
„2)oä  miß  i<$  bir  eetje^cn. 


S  B  SBetbenb  tufent  Nl-'no  gan.  3tXVI  in  F  nach 
160,4.  »  R  nun  i'  B  aiDevgl«  "  B  Jtigt  0  SBi«  fcet 
Scrofrib  mit  bec  Smifl^aKcn  ^inweg  teitel,  unb  hoä  Swetele 
»tift  iftm  ben  aiBta  U  aBo  eifribt  De  Sunilfroiu  ^inbcr  fitf 
fettet,  t>nb  miU  mit  er  t^obuS  riben,  unb  be  bioadj  Dgel  an  ben 
»e^  m^ft.  159,2  B  fkb;  0  foUet;  H  fc^ilet  F  oK^ie 
VO  Bltiben;  H  bliuen  ^^r  :i  B  fott;  H  nam  4  11  [etji  be 
biperge  bot  5  FU  Sinn  B  [Sann]  3tIIein  bet  ti  B  »st; 
II  bc  8  F  Ku  F  emeib.  1«0, 1  B  flnieffen  2  H  aftroio^ 
ttiic  3  n  bar  V)f  4  0  frfic;  F  fvfl6  ^nftii.  161,  1  BO 
bet  äroecd ;  ■  11  bat  blpcrgclin  2  U  birfe^cn  11  ftin  (i^al  oHo 
gt((^«(ii. 


Siu  £)Qft  fie  nur  ai^t  ^att, 
'iia%  i)ab  jt^  rool  gefetien; 
Sd  witbt  bir  bonit  bein  le^be 
So  mürberltc^  genummeii, 
So  gar  on  oDe  ft^utbe 
3)Q  omb  bein  leben  tuinnien; 

162.  So  mirbt  beqn  tobt  bann  reiben 
2)ei)n  rounbet  Jctfoueä  loeib; 

ÜJnrumb  Jo  mirbt  oeriieren 
äKoni^  ^etb  ben  fetjnen  leib, 
JjQä  nqitbert  mer  Eeqn  ^etbe 
Sluft  erben  lebenbia  bleibt. 
SBo  lebt  ije  |)etb  auff  erben, 
33er  olfo  ift  betoe^bt?" 

163.  Se^frtb  ber  \prad)  6ef)enbe: 
„SBitb  jc^  in  tiitg  erl^lagen, 

SBnb  mirb  Jo  root  gerot^en, 
@D  toil  jd)  auc^  iitdit  fragen, 
Son  roeni  jif)  wirb  etf erlagen." 
©prai^  Sugef  barjii  brat: 
„So  flud)  beqn  Jc&öneS  roegbe 
ße^t  0«^  beS  (riegeä  tobt." 

164.  „9[un  t^ii  bii^  ^e^me  feren". 
Sprach  ©et)ftib  jii  bem  Sfetg; 

Sie  f(^ieben  fic^  fo  ^orte, 
©idi  (eret  ju  bem  berg 
Euget  bec  wunig  t)erre. 
9tun  bai^t  Se^ftib  baran, 


3  B  nun;  H  mtn  ä  <3  mfirb  Byil  btnn  7  O  dl 
mein  8  B  [Bo]  aJii-ft  Ti  a  scheint  ein  fehler  Im  urdruek, 
aeu  B  bessert.  IS3, 1  Fl)  Sa  BFH  benn  2  H  ft^ 
.T  F  nieraenb  nie;  11  nevflenS  mebt;  0  nimmermt^'^;  B  nicncfl 
ni«  0  5clb  fi  B  Sli^b  [,\6enbig  bff  frb  7  F  [ije]  PO 
ein  SielM     S  B  Dei:  nlfo  gtodben  wert.     1B8,  "  "■■  '"'-'■■  '^  ""'-■■ 

F  (d  hire;   B  bfllb      3  FOH  toert      H  itt  fc       ,_ 

II  nii^t  ine^r      5  FO  »erb       R  B  ffin  (Hrnt^  eugtl  fo 
F   Ti.i  fbracti    ISiiaet  ju  brat       NU  jn  im      S  H  SW«t  „ 
F  not^.     184, 1  F  3Iu     0  t^ue  ii,;    11  b^D  id      S  UHfc^dMl 


■ 

^te  et  bort  in  betn  ftcijne                                      ^| 

Sen  {<f)[]^  ^et  tigen  lan.                                             ^H 

16Ö.    yimi  iftt  ec  ^men  geboitden,                      ^H 

:2?eit  ein  auff  ^uperan,                                          ^H 

3)en  anbecn  ouff  ben  tnurme,                                   ^^H 

SSetf^er  ben  fc^a|  ^et   gtan.                           ^^^^H 

@i  nieqnt,  jn  f)et  gefainlet                           ^^^^^H 

^er  raurm  not^  inen[(§?n  rat$,                     ^^^^^H 

SQJenn  ce  raüib  ju  e^m  menf^en,                   ^^^^^| 

X^et  er  ben  fi^ag  äefi^.                                             H 

( 

166.     @r  fprat^:   „fol  j(^  mit  n6teTi                       H 

?)en  ftn^n  geraunncn  fyan,                              ^^^^H 

S^a§  ;c^  bann  binnen  funbe,                           ^^^H^H 

^aä  erbt  vm  uä)t  mic^  an."                        ^^^^^| 

@r  ranbt  unb  {)olt  ben  \i^a^e,                     ^^^^^M 

Si;  bnb  fei)n  fi^öneä  nueiib,                            ^^^^H 

gt  litb  jn  auff  fcqn  SRoffe,                                        ^H 

S)a3  er  Dor  jm  ^er  Iteqb.                                     ^H 

1 

167.    S>D  er  lom  an  ben  Meijne,               ^^^^H 

^^H 

!Sd  bai^t  er  in  fe^m  nmt:                           ^^^^^| 

^^B 

„Sed  jc^  fo  fut^e  jei)te,                               ^^^^^| 

^^^H 

äSaS  fD[  mir  bann  bag  gut?                          ^^^^H 

^^H 

'.Snb  joaen  ade  IReden                                ^^^^H 

^^^M 

'.Snib  m\d)  nertoien  feqn,                             ^^^^^H 

^^H 

^em  [oa  benn  bifee  gute?"                       '  ^^^^H 

^^^ 

$nb  \d)ixt  bai  in  ben  ^etjn.                          ^^^^H 

XXVU.    ^ic-   oerfencft   Seljfrib   ben   \<t)a^  in  ben^        V 

SReqi. 

,  ben  et  gefunben'^  ^et  in  bem''  IrQiJenftai)n.                  H 

HolKSchnitt.                                                         ^ 

7  H  bat  in.  165, 2  H  [3)tti]  einen  3  0  bem  4  VO  ^ot  H 
eUn  e  B  menld^ein  8  B  SB6tb  et;  H  bat  fie  Oben  ■ 
tt  tfiet      F  Befiften.       166,1  NHnote     3  FB II  benn         ■ 

NOa 

'#• 

rinnen;  R  batin;  0  beinen  BFU  ftnbe;  0  Selnbe  ■ 
oebfrri       5  F  rennt      8  FO  ®ie  er      FÜ  trieb.      167, 2          ■ 

1  B 

BU  [^a\  ^attil  er     BH  fljnem     4  FH  b»iii     5  B  alle  Men         ■ 

n  Ife^ 

hltmOl      7  NTI  fett:    B  niiW      SO  bann     S  H  ttatB           H 

BF  eg  in.      "XXTU  in  B  nacli  IC;,;!;    FÜ   I66,ti;    H  16H,  S.           '^ 

»  OJ 

tQie  . .     i>  B  iiiii      o  li  funben      -f  B  im;   U  «n  bem.          H 

Iß8.     ®r  loeft  nit^t,  »q8  bie  erben 

SBaten  bie  iäiinig  im  fietg. 
Site  ba  fetten  BctftoRen 
[9Iqbtinaä]  (i^a^  beä  alten  3ioetg. 
Eugel  baä  S^^a  feq«  fune 
S>er  tpeft  nit^t  öm6  bie  bing, 
St  me^nt,  b«  (i§ag  ber  lege 
Sni  betg  noift  gar  gering. 

169.  9Jun  ginort  man  ai 
S)flä  metbe  Rotten  6tobt, 
Wie  baS  (e^n  ft^öne  Xottftet 
^exnai^  lein  iitfo  brat, 
!önb  raie  )ic  loer  etlöjet 
Säol  Bon  bein  lunrm  untei)n, 
@i)bi(^  lie§  bolb  aufbieten 
aiem  ?(bet  Ditb  ber  giiieijn. 

XSVni.     aSie   ber  ®el]frib    onb   bie  ^uniffraiD  ) 
äSuiniä  geritten  famen. 

I  Holzschnitt. 

170.  ©etjfrib  bem  ebten  begen 
^ebennan  entgegen  ritt, 
Sita  (ein  Sogfer  ouff  erben 
'J)e6  gleqc^  gee^ret  nit. 
SSer  Sünig  IteS  anmieten 
3nn  alle  3leqc^  Dnb  lanbt, 
Sünig,  Surften  Dnb  Ferren 
3:^et  man  bie  mar  betäubt, 

171.  Dai  ijeberinan  ba  teme 
@en  aBurme§  an  ben  9tei)n 

1»8, 1  F  toi&t;  0  toeiS;  EU  tou^t  2  0  Barn 
bem  3  H  Borftcttn  i  *  den  schätz  FO  9Il;6[itifl  baö  arte 
flWerg;  B  Srä  baitni  (1^4  Sl^blinger  5  H  bt  B  ber  rtcin 
Sfiniflt  ti  F  er  F  mi^t;  Hwafle;  0  toei«  B  [ajcr]  SBiiet 
aar  nit.  169,  l  NHO  flelran  FO  Äi^nig  S  O  bie  tilfhit 
4  B  Salb  lAiiic  0  bPTt  7  B  tr6ietten  h  OH  Bemetn. 
XXVin  fehlt  llberall,  ausser 
Reifer  toorb  i  V  ^ti^ltiäftn 
171,1  FDeS  2  N  aSunnS  ja 
0  fflSormbS;    li  t^o  Bormcä. 


a  0  16<t,&.  170,  a  B  «ein 
O  Ht^iret  S  n  bie  ȀtVtt. 
BSBumtSba;    F  3Surnib3  boj 


Sffiol  auff  bie  Werben  ^oc^je^L 
[3itnffBe^en]  gütfleii  ritten  ein, 
Sie  mürben  raot  empfangen, 
911s  man  benn  güiften  fot; 
Dq  ^iifi  fi(^  an  gebtenge, 
I;aä  tanb  roa§  Herten  not. 

172.     9iun  mecet  bie  f    ' 
3Ket  bann  ütetge^en  tflg, 
3>a3  man  tenbt  unb  tl^urnierct 
Snb  atitterj^iil  ba  pflag. 
Man  ^Et  fe(||e^it  ifiutniere; 
Siornoi^  teqt  neber  bann. 
aKan  fc^entft  fiitet  unb  naget 
Jiei)be  SRoß  onb  bem  mann. 

lt3.    i3et)frib  gab  (olc^  getel)le 
58nb  fterrfet  baä  gericfit, 
§et  eqner  ©olb  getragen. 
Er  bürfft  fic§  fürchten  nic^t. 
9tffo  mit  grofTec  ftcrile 
@c  ttQe  bing  beftett. 
„3)0«  roia  ber  5;euffet",  fpiQtf)  @iir 
„®oä  man  fo  roerbt  l)ie  ^elt 

174.    5ür  anber  ^etb  (o  lüne, 
3)ie  ^ie  nun  (cinb  gejc^mec^t, 
2;ie  alfo  gilt  oon  aibef, 
91(ä  er  ift  üon  geji^led&t. 
®r  Iregt  an  jm  afl  tage 
Sie  n)afi4)en  unb  bie  ring; 


- H  itiU 

1  ^36  fii^  an  dar 
in  atoft  jaiDuffeii 
I  0  §Dil^}cil      2  B  aHet     FH  benn 


S  FO  ttetbe      4  •  die  filmten       5  0  t 
fanflen      e  FO  bcn      0  t^un  fett 
broft;    Nn  fveub  gar  brate:    B 

S  F  iDor;    B  warb,      172, 1    .   ^  .  ,^ ... 

3  B  raimt  F  ISuniiect  11  men  r&nnen  Unb  tomerent  5  KB  (inl 
NTOB  f  e  i^  if  c  B  e  n     FB  J^urniet     6  B  So  reit  ^eber  »on  bmin 

7  NH  fc^enaet  8  F  Selb.  178,3  I!  ^M  einr  flotb  am 
flSif  fletraßtn     6  0  Da  alle     B  befta»     7  ft  reit     P  ®finte 

8  .  das  mann  =  man  in  H  (o  toert  in  Ba(t  NJelb;  n  bolbt. 
174, 1  Fn  SSot  H  anbtrn  belben  ftne  2  B  pnb ;  0  rein 
;i  BO  uom  4  HOF  üoin  b  B  tragt  n  an  r"t  8  B  S^in 
it>aapen  tmbe  ring. 


Damit  f|ieü  er  bie  §ell)e 
3itn  bifcm  tanb  fleting." 

175.  ®D  \ipxaii)  htx  Qtijmmig  ^pflgen" 
„(St  ift  ber  ft^wager  tneijn. 

aSiK  et  bi«  tanb  regieren 
^erniben  on  bera  Dle^it, 
(SD  fof  er  e6eu  f(^QHien, 
®aa  eti  nid&t  ubetjei^, 
Sffionti  jcö  toec  ^e  bet  etffe, 
SSnb  bet  eilt  fott^eä  te{5." 

176.  3)p  jt)tac!&  S^rnot  ber  begen: 
„SDiei)n  fc^ioager  ber  (3ci)frib, 

3t^  geb  Qu6  incijnex  ^anbe 
^aS  attec  befte  glib, 
Hai  Diifer  oatter  @i)tii<$ 
§et  ^ie  ben  meljnen  mitt, 
©0  fag  \ä)  fjxt,  Se^ftibe 
X^et  jni  bie  Ie«g  tei)ii  gut." 

177.  3tlio  bie  bre^  iutig  ft'ünge 
Se^fribeit  trugen  ^afe, 

i8i6  baä  bie  jidot  gejc^roigen 
SSoQenbten  bei)bc  boä, 
iia§  ©e^ftib  tobt  getage. 
Db  e^nem  prunnen  talt 
©rftodi  jrt  ber  grimmig  ^ageii 
©ort  auff  bem  Ottenraalbt 

178.  3n'i!'*ien  ben  fernen  fi^ultern, 
Sßnb  ba  er  flei)fc§enb  mai, 


1  N  ^Ett;  H  bilt  NHF  gelben.  175,4  FB  J&n.  i 
nib«;  0  SU  nibe«  ü  H  ^c  fi«  nidjt  Bovfec  7  FO  9U«in; 
H  aScnt;  B  Sann  0  jBe  mt;  R  lue«  ip  8  B  [Snb]  3)« 
tin  fSHic^ea.  17«,  2  B  ift  Sülöfrib  H  0  gib  0  Öanb 
i  0  bi«  aller  beften  0  Oldb ;  11  Übt  6  B  §«tte  bie  [ben]  11  ben 
befttn  7  II  ii  bi).  177,  l  n  be  jiinaen  flsning  I'  Sini9 
2  0  Siiff;  B  3um  B  Süiuftib  3  *  die  zwSn  goswigon 
B  6h  t^atenbS  imar  »evft^miacn  i  B  Sig  fb  »oUenbtenb  bai 
fl  n  6^  einem  F  eine»  FOB  bolbt  8  D  bat  F  auff  btn 
Oben  ualbt.  178, 1  0  fein  2  B  [Snbj  !t)a  er  iid^  fleif^ 
H  Ott  bat  '  - 


So  er  ptö  füft  im  pcunnen 
SDiit  muitb  ünb  aui$  mit  naß. 
Sie  raam  bet  atittccii^affte 
©eloffen  in  ein  gfpte($, 
®o  marb  e§  ^agen  öfot^en, 
Sa«  ec  ®el)frib  erftec^. 

179.     ®ie  b«l)  fimbec  fftim^itbe, 
SQJer  weiter  ^ören  tuöD, 
So  mit  ic&  jn  ^ie  toe^jen, 
aSo  ec  baS  ftnben  fot: 
Set  tefe  ©eqfnbeB  ^ix^jeqt. 
So  roiüt  ec  beö  bcri(§t, 
Sfflie  eä  bie  odEit  jac  gienge. 
$ie  ^at  ein  enb  bag  liiert. 

4  F  Elta(eii;  H  itafe  5  »  durch  rittersehefte  O  fo 
ioern  it  FB  3)0  Wag  bic  SütevMaffte  6  0  ©elauffen  H 
fp«(f;  FOBgefpKt^  7  B  So  NO  »urb  n  [cäl  NIIFO 
befolgen  8  F  ©eijfribni;  0  Scroftiben.  179, 1  B  Son  brM 
F  Or^mfeilbe:  H  Ärmt^tPsm  2  FH  Witt  3  0  idbä  NnFO 
im     5  B  li|  SütofcibS     S  B  big     B  gbif^f;   0  ©ebi^t. 


N    ©ebtuctt  ju  Mtnberg  |  buti^  ®eörg  Sßaf^ter. 

F    ®ebr«iit  ju  I  gcQiiiffucbt  am  9Kot)n,  |  Surd^  Sffiepganbt 

§an,  in  |  bec  @d&niicgaf(en  |  jnm  S'cug. 
B    ©etriidt  ju  Sern,  Sl)  ©igfrib  i  SIpiocio,  ^m  1561  ^at. 
B"  ©ebruift  gu  SBaJel  bei]  Sd^qu:  |  Sc^rötec.  |  1694. 


uiif  diu  SteUun  bin,  an  denen  der  gegenwürtige  Druck  t 
N  Lind  dem  v.  d.  Ilagons  abweicht. 


\m 


[la] 


®ine 


3Bunbcrf(^one  ^iftoric 

aSon  bcm  gcl^ortitcn 


3Ba§  h)uubertid^er  ©bent^eur 

biefer  tl^eure   Sftitter   au^geftanbcn, 

fel^r  benimürbtg  unb  mit  Suft 

ju  Icfen. 


Holzschnitt 


S(ud  bem  Stan^ofifd^en  ind  Xeutfd^e  über- 
fe^t,  unb  t)on  neuen  toieber  aufgelegt. 


Sraunfd^tDeig  unb  Set))3tg,  1726. 


5) 


3)tefeE  XtenttDÄEbigen 

ea  hsivb  in  Bitim  ©ifloritn  s'^tUn,  rvk,  baß  fi^^nis  Slrtu*, 
aus  Britannien,  ju  (einer  ä«'.  f"  *i"*  ^errti^e  ^off^altnng  mtl 
ben  flllerroerl^eften  Kiitern,  (d  ju  ber  3*''  fldcbt,  ße^alten  ^abe, 


ber  bnnii  (iirj  batnnf.  In  (einen  no^  blc&enboi  Sauren,  bie  aU(r< 
b ortreff lit^Pen  aBentlieuer  auaaeftanben,  baS  Eaum  ju  fliaufeen 
ift,  inbem  [2=]  n  ni*t  aHein  Siejen  unb  anbere  Sitfer  ßetSbtet. 
uiib  ellit^e  gejniungen,  bafe  fte  feinen  SGiUen  etföQen,  unb  fetbften 
bi€  3'<^"nB  n°<^  ^^  3:afelrunbe  bringen  mänen,  ba^  jHe  Don 
i^me  äberiDunben  iDkiren;  fortbem  er  ^ot  au($  noi^  aber  baS 
ben  ungeheuren  ^rac^en  ^^^on,  bainit  Wo^l  ein  ganzes  ^eer  ju 
t^un  gehabt  ^Jltle,  get&btet.  ^ie  auc^  ben  berjauberten  SUurni 
unb  3)rai$fn,  ober  uielnie^r  leb^afften  leufet,  Sjolanb,  mit  groffer 
Wlüfjt  unb  Slrbeit  äberWunben,  unb  enblii^  ben  Stli'Qauiim 
Sonä  na^  fe^r  hartem  ®efe4te,  in  feinem  eignen  6qIof(e  unb 
^aUaft,  mit  aKer  feiner  iSbentveur  ein  @nbe  gemalt,  unb  baffelte 
gange  Sanb  unb  Stnigrei!(i  S^arobuS  ipieber  an  feinen  re:^''" 
@rben  gebrad^t,  nemlic^  an  bie  äberauä  ft^Sne  unb  ^olbfelige 
äungfrau  HasUi'JriA,  beS  Jtfinig*  lot^ttr,  bie  er  avA  (§(rr 
feigoleife)  naffl  feiner  groffen  unb  äberauS  fi^Weren  Slfi^e,  Sttt 
beit  unb  ®efa|r,  jur  Sergeltung,  benebft  beni  ganzen  fiSnigteii^ 
unb  Sdnbem,  üBenDnnnen.  SBie  foJi$tä  »eitlÄufftig  in  ber  mtw 
l^euerifd^en  §iftoria  ton  ^errn  äßtgoleifi  nai^  ber  Singe  mit 
aßet  Suft  unb  GrgSülii^teU  Wot  jw  lefeti.  gaft  beraleiien  ift 
folgenbe  ^iftocia,  ju  luelc^er  wir  uns  o^ne  fernere  aßeitläufflig! 
feit  wenben  ICDÜen. 


[s«l  SBie  Siegfrieb  öom  Sönig  ©iegö'ivbD  ge6o^ren,  uon 
feinen  Eltern  roegjieljet,  unb  taie  ei  t^m  ergangen. 

I  Holzsttbiiitt.  I 

Um  bie  3tit,  ba  ter  l^cut«  §e[b  unb  Silltr,  iperr  aBißohlS, 
(b«ffen  Wir  im  Eingänge  gfbat^tl  Ubett,  «o^nele  in  ben  TOtbtf 
lanben  «in  S&nig,  mit  Slaftnitn  Sieg^atbuS,  betfdbe  jeuget«  mit 
(tinet  ©ema^Iin  einen  einigen  ©o^n,  genannt  Sieafttrb,  tuaS  bet= 
fdbe  Bor  ebnil^euer  unb  ®effl6r  anägeftanben,  luerbct  i^r  ^er^ 
nai^ma^tä  B&ren. 

SJtv  finabf  luntb  flcoS  unb  ftartf,  bnmm  er  auc^  toebet  auf 
Sater  noä}  SUhitlcr  elloaS  ga&e,  [3'']  [onbern  nui:  aUewit  bamil 
unigieng,  luie  er  f(in  eigen,  iinb  wh  man  Jagt,  ein  Ste^^etr  to(T' 
ben  mfitt,  batob  Jeinc  eitwn  gcoffe  Sovge  Ratten. 

SQie  oitt  ber  Rftnig  begnügen  mit  («nett  ^;it^en  9)at^S  af 
tiflogen  battt,  unb  biefelbe  bem  Sinig  liet^en,  wann  ja  bei;  So^ 
nicEit  bleiben  bolle,  jolte  man  benfeI6en  jie^en  taffen.  bann  n 
niai  augfteben,  unb  enblitben  ^lä)  eines  beffern  bebendfeit  mfi^te, 
uiellei(^t  Ipntbe  noc^  ein  bvaUer  §clb  auS  i^me.  D6  nun  too^l 
bei  .S&nig  ungerne  bran  tcotte,  toacb  bo^  enbli<^  befd^tofTen,  man 
foite  ben  Snaben  jie^en  [ajfen.  Siegfrieb  [imle  bet  3ett  niijt 
etiDOvten,  big  i6n  bet  Süatet  auSmunbitet  ^alte,  fotibern  jog  o^ine 
Urlaub  babon,  fein  igbent^euet  ju  betfut^en.  3;nbem  et  nun  buiij 
man^  @e^Mi[  unb  3Dilbni{i  ge^et,  unb  i^m  betr^Jlagen  bcdunte  günstig 
JU  tnerben,  fielet  er  u^ug'fe^r  Kct  einem  bitferi  &t1;illj  ein  a5otf[ 
liegen,  baftibfl  gieng  er  (lin.  Siun  hjo^nete  ne^ft  Bor  bem  Watbt 
aufjen  bor  benr  3)orff  ein  Si^aiiit,  ju  tem  malzte  fi^  Slepftleb, 
[t>ni^t  benfetben  an,  ob  er  leinen  jungen  ober  ßneAt  bon  nßtben. 
bann  ©iegfrieb  nrafte  eg  je^unber  niai^en,  toie  er  lunte,  icei!  (r 
beö  ^ungera  niit  getoo^net,  benn  et  fafi  in  jWe^  Eageii  ni^tS 
geffcn,  unb  ftard  Begangen  toar.  SJatju  ft^imete  er  fi$,  toiebec 
na^  §Qu(e  ju  lauffen,  aui$  loar  ber  SÖea  Ju  fern,  atbet  er  hai 
beS  ^ungetä  »d^I  beffer  geltio^nen  ntöffen,  alS  et  (eine  gtbfie 
aibenlBeuet  auäflc^en  möffen,  »le  man  bema^  6&ren  iptrb.  Set 
©c^mitt  a6et,  alS  er  (o^e,  bafe  Siegfrieb  toader  Jtatif  an.f4->] 
juje^en,  Wft  fii^ä  gefallen,  gie&t  i^me  ©ffen  unb  Srinien,  beffen 
©leaftieb  mo^(  Seburffte.  SiJeil  eä  nun  fafi  abeitb  War,  (Aft  « 
i^n  ju  Sette  toeifen.  SKin  äJlorgeii  ober  ruffte  bet  Ueift«  kcn  _ 
Sungcii  ober  finec^t,  unb  fügtet  i^n  jur  arteit,  toia  (eBen,  n^  1 
er  fi(5  baju  fi^iffe,  ba  Werbet  t^t  nun  SBunber  ^tctn,  loie  er  f1^  4 
baju  angetaffen  ^at.  ~ 


SSie  Siegfrieb  hai  Ififen  entjiuei],  unb  ben  ^ImBofi  in 
bie  Erbe  ft^Idgt,  beffcn  bcr  3JJeifter  erf^rad. 


I  HohsclnUtt  I 

haS  ISifen,  bafi  tS  baVon  mtiWe^,  unb  b«  SCmbog  fnft  ^alb  in 
bie  gtben  fand,  befffn  bet  a)lei[tec  fe^t  (rft^radt,  utib  ©ienfritben 
6fim  ÄDljfe  na^m,  unb  i^n  ein  hjenig  jaufete.  SieBfricb,  btr 
FD[(^eg  ^ingg  nii^t  gtwo^net,  unb  beg^alben  etft  neulicb  bon 
[4'>]  feinen  eilern  meaaeganaen  toar,  foeil  n  (einen  Sronng 
leiben  lunte,  toieiDP^I  eä  iieä  Saterg  Siille  nic^t  toat,  Weil  aber 
bie  Mit^e  Siegftieben  gerac  toolten  [06  fe^n,  Ratten  fie  bem  fiftnig 
baju  gecat^en.  SQie  nun  Siegfiteb  feinet  ^Reiflerä  Sdil&ge  nid^t 
[langer  eirbulben  tunte,  nimmt  n  benfelben  be^ni  ^caaen,  unb 
ipirfft  i^n  Wibec  ©utteä  öoten,  bog  ev  fit^  in  langet  Seil  nic^t 
beftnnen  (unte.  SBie  er  aber  ju  fii^  felber  tarn,  Windle  er  (einem 
Snet^t,  baß  et  i^  }U  ^älffe  lommtn  forte.  Sienfelben  empfSngef 
Siegfrieb  eben,  wie  feinen  Sleifler,  batum  betJelBe  auf  fflitiet 
unb  SQege  teba^t  mar,   Wie  er  Siegftieben  wtebet  loß  Werben 

aSie  ber  äßeiftet  ©itgfrieben  in  ben  SQJatb  fenbet,  in 
3Jiet)iiung,  ba|  ec  nic&t  toiebtr  fommen  fofte. 
3)a  nun  fle^&tter  maaffen  ber  Meiffer  unb  fein  fined&t  Hon 
Siegftieben  roatfer  Stiffe  empfangen,  muffen  fie  fi*  )U  fflttte 
legen.  SIDie  nun  bie  Statut  betgangen,  unb  bet  Jag  begunte  an< 
jubret^en,  rafft  ber  Sßeiftet  ©iegfrieben,  unb  fftid^t  ju  i^m:  3^ 
bin  ant|o  Jto^len  fe^r  6en6t^iget,  brum  muft  bu  in  btefen  SBalb 
ge^en,  unb  mir  einen  Sad  boU  ^nlen,  bann  ti  wohnet  ein  S£^ler 
barinn,  mit  bem  i:^  aUejeit  meine  ^anblung  ^a6e.  Et  meljnte 
aber,  bet  ^taäft,  bet  fi(^  in  bem  SBatbe  fie^  einet  Sinben  (ba^in 
er  Siegfrieben  weifet)  aufhielte,  folle  i^n  tftbten  unb  tietfi^rinaen. 
Siegfrieb  geriet  o^n  olle  Soige  in  [5*]  ben  aSiilb,  nic^t  anbetä 
gebenitenb,  ba6  er  fioHen  ifolm  luolte.  Snbem  er  abei  ju  bet 
ainben  tfimmt,  fie^e,  fca  E6mmt  ber  ungediente  IBtat^e  auf  i^ 
ba^er,  i'^ne  Rweifet  ibn  ]U  werft^Iingen.  Siegftieb  bebendel  fit^ 
nist  lange,  fonbern  fcen  etflen  Saum,  bet  i^m  ju  ^anben  tani, 
teifet  er  auä  ber  ®tben,  unb  toirfft  benfelben  auf  ben  3)rn(^i«i, 
ber  fi^  benn  alfoBolb  mit  (einen  Stfuoanfe  in  bie  Setflen  ober 
äCefle  ber  iSAume  berwidelt  ober  üerfÄüt^et,  ia%  et  nii^t  lebig 
wetben  tunte,  beffen  fi(^  bann  Siegfriee  lu  feinem  SJoit^eiC  WoM 
)u  gebrauten  Wufte,  bann  et  me^r  unb  me^t  SSume  auätil, 
unb  auf  iai  @emürme  (beten  nie^r  Heine  ba  waten)  Watff. 
£äu(ft  bamit  eilenbä  jum  Ai^Iet,  nimmt  gctier,  tinb  ;Qnbet  bie 
BAume  aber  bem  @ewürme  an,  bag  fie  olle  uetbtcnneten.  !Sa 
flog  isaS  gelt  al£  ein  EletneS  »Allein  ba^in.  Siegfrieb  tautet 
bm  Singer  in  baS  gett,  wie  baffetbe  ertaUef,  Witb  ei  ein  ^atteg 
^om.  als  Siegftieb  foii^eS  geW^^T  Wirb,  jie^et  er  fi(^  gant) 
naifenb  auS,  unb  Aberftteic^t  bamit  ben  gantjen  £tib,  o^ne  iwifc^en 
ben  beijben  Si^ultern  ober  Sli^feln,   ba^in  tunte  er  nit^t  wo^l 


I 


(oitmien,  bafi  i^m  bntiii  iiu$  enblii^  (ein  Se6m  an  bernftlbm 
Orte  fletoftet,  loie  i^r  bernac^ina^lä  ^ktn  iMtbet.  3)i(f*fi  ift  bie 
Urfai^t,  bafi  man  i(in  kn  HC^imten  Sieafiieb  gciicnnet  ^at. 

SPJie  Siegfrieb  (icfi  an  beiS  Söitigä  ®i6aIbuS  ^off 

begiebt,  uitb  ffinä  balefbft  Botgegangeit. 

[:'ii>]  aBie  nun  Sienfrieb  fid^  nUn  Orten  ^fivniflt    befanb, 

gebadbt  er,    bu  lanft  ^inffl^rD  mo^l  ein  anberer  CaBaUier  (Wie 

man  ijo  rebet)  merben,   begitbl  ^ii}  bemnac^  uon  b.mnen  an  beS 

weitberfi^mfen  «fnigS  SiBalbuS  ^off.    Son 

Holzsu-hnitt.  | 

benife[ben  luarb  er  auf=  irnb  ütiginonraien,  lieb  unb  tDtrt^  Bon 
jebevm innig lic^  gehalten,  Ba6  er  mtc^  julefct,  ied;  mit  gtoff« 
ebent^eur,  beS  R&niBö  loiftler  fiterfam. 

liefet  Siims  Sibnlbug  TOol^ncte  unb  ^ielt  ju  ber  geit  ,§off 
ju  aiietniä  am  9l|ein,  unb  ^atte  bre^i  St^ne,  unb  eine  üSetmiö 
fdjSne  iEoi^lcr.  3iun  begab  fit^^  einina^l  an  rtneni  ^eiffen 
mittag,  bog  bie  Sungfrau  fit^  an  ein  genfteir  fteUele,  «tib ') 
frijt^e  Snfft  ju  ^(tjbp^tn,  fi'St.  ba  (ummt  ein  grofTet  ungeheurer 
Stacke  ba^er  geflogen,  bag  eS  nii^t  anbete  ft^iene,  ali  ob  bic 
SBurg  gonti  im  geuer  ^finbe,  unb  führet  bie  fe^&ne  S^ngfiau 
re«]  gCortgunba  mit  |ic^  in  bie  Sunt  ^o^  aber  baä  @eGAra 
$iniveg,  baß  ntan  feinen  @i^atten  Aber  eine  Biettel  SReile  auf 
bem  Sebfirge  fe^en  lunte. 

[  Holzschnitt,  I 

^a  fa^e  man  Soter  unb  SAutter  mit  fold^eti  ^engflen  URf 
geben,  bag  es  ni^t  p  bef<^rei5en  ift.  SSome^mlii^  wemete  bie 
3Nutter  STag  unb  3ta^t,  bag  fie  «an$  bi&be  Singen  flberlam. 

SQie  nun  ber  I^cai^e  bie  Jungfrau  auf  ben  ISrat^enflein 
gtbracbt  ^alte,  ba  Hegte  (c  i^t  fein  ^auBt  in  ben  Si^ODfi,  unb 
enlf^lieff.  3i)eii:  bemnai^  feine  Stkde  aber  alle  aiiaaffeu  gtog 
iDOt,  fo  tr|(fiättert  ber  Xirat^enftein  ob  (einem  Oben^olen.  Stun 
ffliget  i^r  lei^t  gebenden,  mte  ber  3ungfrau  mufe  ju  a)lut^e  ac 
roefcn  ft^n,  bei)  (oIi$  einem  fi^euglic^en  3Durm  ju  iDo^nen,  waS 
Bor  ßers«nä^91ngft  unb  Se^IIagen  fie  bafelBp  geffi&ret,  ift  nii^t 
JU  beft^reiben. 

[tii^]    Diefer    Srat^e   Katb   einem^)  Dftet  =  Sog  ju   einem 
Utenft^en,  ba  \pta(i)  bie  Jungfrau  )u  i^m;  ^leiluert^er  ipeir,  toie 
Übel  ^abl  i^r  beb  mir,  bei)  meinem  ^er^liebeii  SBater,  Wuttec  unb  > 
Bielgelieblen   »rüberii   gct^nn.     SUeil  eä  bann  nun  fo  man^r- 
3^ag,  feit  i^ir  mi0  Ijif^er  geffi^rel,  olä  tpoll  iä)  gern  mciKeii  ^tt 
Bielgeliebien  ajotet,   »tutter  unb  öebtüber  fptti^cn,   »ödet  itpsl 


iiiirfi  loicbet  baliin  fiibren,  (d  ipill  ic^  euä}  feftiglit^  anseloben,  bafe 
itb  loicbetum  mit  nicfi  ^ie^et  auf  biefen  Stein  fommcn  Will,  übet 
wb^tn  i^t  mi(^  fcnftm  luolt  fö^rcn^  will  iä)  gmie  folgen.  S)a 
fpracfi  bet  Unge^eur  ju  ber  gunafwuen:  Eu  bittcfl  l'ergebli*, 
bann  bu  Wirft  nii^t  altein  beinen  ißatei,  Snutter  unb  Sräbn  nit^t 
me^t  fe^en,  fonbetn  aad)  feinen  einzigen  SHenft^en  mmmetmc^r. 
Sa«  lü.ir  bei  gungfrouen  ein  JJonnerft^Iag  in  i^ter  Seel  unb 
§ett.  SBie  nun  bie  ^ungftau  in  SIengften  unb  lobeS-St^wilen 
faffe,  unb  fein  Siort  me^r  rtben  lunt,  fprat^  er  .;u  ibr;  2)u  barffft 
bit^  fo  fel^r  nii^t  nrAmcn,  uieliDenigct  bi0  meiner  fiAnien,  bann 
ijeulc  übet  fünff  3af)r  foerbe  i*  loieber  ju  einem  ilanne,  alfo 
muft  bu  noi^  mit  mix  beuten  fänff  ^o^  nnb  einen  Sag,  aliSbann 
Icirft  bu  meine  ^au,  IDomocb  bu  bid)  ju  rillen,  bann  bu  muft 
^oä)  mit  mir  julegt  nac^  ber  $6llcn  ^u,  ba  bann  fin  etntjiger  Xag 
«in  gonfteä  So^r  feijn  Wirb.  SSJie  bie  Jungfrau  bie  crfctiretfli^e 
ffiSorie  ^irte,  fehlet  loenig,  fie  wäre  in  eine  D^mnat^t  gefuntfen, 
bann  fie  wai  alle  jitternb.  Siuffet  boc^  @Dtt  im  $imme[  uon 
ganzem  Setzen  tnnigli*  [T]  an,  getr6ftet  ^di  feiner  t^ieuren  3u= 
fag  unb  SSer^eiffung  auS  @Otte«;  äDort,  unb  bittet  bcn  ^er^en, 
Ci  WDUe  bcK^  jum  »enig^en  il)re  Seele,  (bie  Er  nii^t  mit  ©olb 
ober  Silber,  fonbern  mitjeinem  t^euren  »lut  erlfcfet)  bema^rai, 
unb  ba  es  fein  gnibiger  aSiUe  (e^,  Bon  biefer  fi^reeren  ©efSngniä 
«tUbiaen  unb  befrelien.  SBciter  fprat^  bie  Jungfrau :  Si^  bafi 
meine  »ruber  mein  öefSngnie  roftfren,  icft  Weife,  fie  ^ülffen  mit 
ioieber  ^ieroon,  ober  lieffen  ibr  Seben  brum.  3ng(ei($en  mein 
ber^Üeber  SJoter  totirbe  fein  AufferfleS  btan  Wagen.  3nii^  erbarmet 
Aber  alle  nwaffen  meine  (lergoiel geliebte  graii  afiuttet,  ii^  weife, 
bag  fie  olle  ^age,  fo  Wo^l  al§  ic^,  ba£  tote  Slut  au§  i^reii 
■  äugen  Weinet. 

iCaä  ®e|[^re^  unb  j.\iumerlii^e  Slage  trieb  iai  tugenbfame 
SunpftSulein  \u  3!ag  unb  Kai^t,  baj  fie  jum  &flem  gan?  Ätafft= 
lo^  in  eine  Dljnmac^t  batnieber  faitit. 

$ier  fenbet  bec  Sönig  $ot^en  au8  in  alle  Sanbe, 
feine  %o6)tn  Sloiigunba  ju  (uc^en. 

fflie  fidj  nun  ber  Sf nig  unb  f^ine  ©euiablin  lang  genug  ^e- 
ftännet  unb  Seit  getragen  Ratten,  mutbcn  fie  Sat^*,  unb  faiibien 
Setzen  aufi  in  alle  Sanbe,  bie  feiiie  loi^ter  glorigunba  fu*en 
Jolten.  5)a  fie  bann  etlicher  maaffcn  SunbfcfeQffl  erlangten,  bafi 
i^re  SlD^ter  auf  bein  Etacbenftein  Bon  bem  Srot^en  üetWa^rt 
ge&alien  inörbe,  unb  aber,  bafi  fie  nicmanb,  alä  ein  einhiger 
Sitter  mit  IT*!]  unetljitlic^er  Sbent^euet  unb  öefabt  erÜten 
niJ*te. 

Snbeffen  »etlieffen  fit^  beij  wiev  3a^r,  bofe  bie  Sungfrau 
auf  beni  Steine  »ec^arren  mufte.  Unb  ic^  glaube  ^än^lii^,  fdite 
iai  fänffte  3a^r  au^  ^ingefi^lii^en  fe^n,  ti  wfitbe  mit  ber  Jung- 
frau ni<^t  jum  beften  abgelauffen  fe^n. 


r 


ißunmtör  war  ©iegffieti  jii  feinem  niÄnnlic^en  Ärifften  lominfn, 
alfc,  iai  n  bie  tBken  itnb  äbma  fieng«,  bieidben  jum  @eft>£u  an 
bie  SÜume  ^tndtU,  iavob  fic^  ni.\nnigli4  ueTlnunbdl«.  SintA 
Xagä  war  Siegfrlfb  um  fiunbft^afft  bcr  fc^£n«n  gUiigunba  ettDaS 
fem  ausgelitten,  ba  begegnet  i^ra  in  tin«m  engen  SBege  ein  aroffev 
iS&r,  benfelben  ^e[  «  minniglit^  an,  t6btct  i|n,  unt  Sendet  i^n 
bernac^  an  ben  nediften  tBaum,  benn  iai  War  fein  @e6raue^ 
So  begab  yidji  [S"!  audi,  bag  bcr  fl&nig  @ibalbue  mit  fcinnit 
^offgefinbe  war  auf  bi«  ^agb  geritten,  feine  melane^olifi^e  &te 
bonten  etmaä  p  vertreiben,  ba  toat  er  ttmaä  fem  uon  feiner  9f 
feUf (^afft  in  ben  äfialb  unn^iffenb  tommen,  unb  War  niemanb  be^  i^m, 

I  Holascbnitt.  l 


als  Siegfrieb,  bet  ftetS  um  ,ibn  mar,  ba  begab  MS,  bag  ein 
groffer,  ftariter  Ober  auf  benS^nig  julieff.  Der  flinig  tpolte  i^a 
mit  feinen  Sljiefe  ecftec^en,  abec  Siegfrieb  (am  i^m  juBor,  unfc 
ft^Iug  ben  Sber  mit  feinem  Si^werbt  ben  SDpff  uon  etnonber, 
bafe  er  tobt  ^ux  ßrben  fiel,  batot  fii^  ber  ffi^nig  öerlöunberl. 

aSie  nun  baS  Sob  ßon  bem  efclcn  eiegfticb  ft(^  roeit  unb 
ferne  in  aütn  Sanben  ausbreitet,  warb  ber  Jicnig  @ibalbuä  bettt: 
felben  me^r  unb  me^r  gewogen.  3li<^t  lange  barnai$  lam  bec 
fiinig  aus  grantfreit^,  ber  fifinig  auS  epanien,  bei  [S'']  Sbaifi 
au*  iSngellanb,  et^ottlanb,  unb  anbere  nie&t  ju  bem  Ainig 
Sibalbo.  i^mc  unb  feine  (Sem.iMin  Wegen  iljrer  loi^ter  ^u  ttSflm. 
3)a  liefe  er  ein  I^urniec  unb  &ttdjtn  ausfirciben,  bamit  et  fe^. 
Wie  Siegfrieb  fit^  baju  ft^irfte.  Bann  er  jcKte  aüe  feine  Hoffnung 
auf  benfelben,  weil  et  ^frte,  bafc  fein  £ob  ft^on  in  fernem  Sanbm 
ausgebreitet  lear.  ajcmnat^  mattet  ein  jebet  auf  ben  beftimmten 
unb  angefetiten  lag,  bamit  man  fe^e,  wer  baä  bejle  auf  bm 
l^umier  t&un,  unb  baä  £06  baoon  tragen  würbe. 

a3ie  an  beä  Soitisä  ©iboLbuä  $of  ein  X^urnier  ge= 
fallen,  barmn  Siegfrieb  ben  *ßtei|[  erlanget. 

I  Hulzschnitt.  | 

SliJ  nun  ber  angefebte  Xag  Ijerju  nabele,  fam  ein  febet  WotfL 
gewönnet  unb  getüftet  auf  ben  Sampff^^Iati,  ba  watb  bie  So^nc 
gleit^  gel^ei=[9»]let,  alfo^  bafi  feiner  öor  bem  anbern  einigen  So»« 
tbei!  ^atte.  Sfiin  feiten  wie  wotil  oon  einem  jeben  bitter  infonbet^eit 
3)lelbung  tljun,  aber  baiS  Würbe  oiel  ju  lang  werben.  SSir  tob 
aber  geftiffen,  biefe  $iftorte  auf  baä  allerlür^efte  ju  befi^Teum. 
Sler  abec  con  bergleic^en  Slttlerlii^en  iStec^en  Suft  unb  Siebe  ^ 
lefeii  ^at,  bec  finbet  foli^es  im  Saufet  Dctabiano,  @0&nen  Staec* 
lono,  ober  $etev  mit  bem  filbetn  erfflfiffeln,  Sieiffen  Stitler,  S}tvt 
uon  9ium):e[gaTt,  ^err  S^riftop^er  genannt,  ^ugo,  unb  tnfonbK> 


l)tit  im  3titletr  ^onto,  unb  aubctn  nie^r,  ba^in  i^  ken  Sefer  iciU 
geieiejtn  haben,  HieftS  abti  iji  lu  mertfen,  baft  all&ic  Sitterli^ 
gefioc^en  matb,  alfo,  bafi  mant^cr  Sttttet  ben  Sattet  rduinen  mufte. 
aber  Sieafrteb  wac  no^  nie  im  Sntttl  btWceet  luorben,  baniiti 
i^in  flui^  nai^  BoUtnbeten  BUil}m  unb  lumittm  bcr  ¥^«6  »U' 
gdeget  TOacb,  unb  brfam  jur  Sere^mng  *ine  J(^Sne  gölbene  Sttte, 
baran  rin  (JftlitfecS  ÄleinoB  bimg  öcn  fe^r  grofffm  SQ«t^.  2)a 
baä  bie  anioffenben  JtBnige,  görften,  ©vafoi  unb  §ertm  ffl^tn, 
warb  ber  eble  Sifgfrieb  mit  berer  aller  ©onfmö  gee^ret,  unb  jum 
Sljttec  g(fc^[agm.  3Bo£  axttb  alba  -f^v  ^onm  unb  $ra<^t  borge: 
gangen,  toJIk  biel  ju  tneillAufflig  jii  begraben.  Sßill  ober  ben 
iliinfligm  Sffft  in  bie  obgcbat^lt  §iflcrien  netoieftn  Ijaieu. 

[flh]  Wie  Siegfrieb  ben  fcemben  Königen,  Surften  unb 
Vetren  bo^  ©eleite  gaö,  iinb  roaä  fic^  roeitet 
bt^tbtn  unb  ju  getragen. 


Hoteschnitt. 


SBie  nun  bic  gangf  tuect^f  Sültcrft^afft  Urlaub  genoHnneti, 
unb  bcr  Mittet  «Sicgfrieb  i^nen  baS  ©eleite  auf  etliche  Sleillocgeä 
gegeben  ^atte,  leitete  et  mieber  an^eim,  unb  fanb  ben  fCEnig 
Qti^lbum  benebft  feinet  Sema^Iin  ganti  traurig  unb  betrübt. 
2iann  biefelben  wairEn  bjjn  i^rer  Zoäjtex  glorigunba  ju  reben 
fommm,  batnb  War  iijt  §er8  m  äengften  unb  abtauten  gerat^en. 
eiejifrieb  ttSpete  fte  auf«  beft  er  immet  Icnle,  unb  fprai^:  ®utc 
aSajeflAt  füllen  i^t  ftbetmifiigeS  SiMuren  einftelten  unb  fotren 
(offen,  ic6  lioffe  nec^ft  ©Ott  i^re  ^adjUx  halb  p  ers [10 -liefen. 
Sie  fte  ein  wenig  gutes  äHut^e  icaren,  nafeinen  fie  baä  5ia(^tnia^[ 
unb  legten  fiftf  fäfaffen.  3u  Siai^tä  ^otte  Siegfrieb  einen  Ivaum, 
roie  er  bie  fc^fine  JJIorigunba  fa^e,  bacob  er  groffe  3reube  empfieng, 
9t[€  nun  bie  Sia^t  oergangen,  unb  t>ie  Bonne  allniA^Iig  bcn  Xag 
üetünbigte,  ba  erioai^te  Siegfrieb,  ftunb  auf  unb  legte  fi(§  an, 
Ea  limmt  i^m  ein«  8ufl  an  ju  jagen.  Siimmt  bemnat^  feine 
§unbe,  unb  teilet  bamit 

HohscliDitt.  I 


gan^  allein  aui,  ba  er  bann  mit  benfelben  einen  biden  Sialb 
umgnbe,  baä  fit^  aui^  lein  SDilb  erfö^nen  burffte,  \xf^  bilden  ju 
raffen,  fie^e,  ba  liufft  ffiner  beften  ©pät^^unbe  einer  in  baS  Gie. 
f;bl^,  bem  eilet  Siegfrieb  mit  93egierbe  nah,  unb  fSmt  o^ngefe^c 
auf  bie  Spur,  ba  ber  Srat^e  mit  ber  3ungfrauen  mar  Mngefa^cen. 
Siegfrieb  eilet  feinem  §unbe  unb  bem  ©efpure  bcä  äQurma  big 
an  ben  uierbten  Xag  imgegeffen  unb  ungetrunden  na^,  bifi  et 
enbliifc  am  Oierbten  Sllorgen  ^oi^  itet  bds  Oebütgc  (am.  (^iet 
^attegiegftieb  [10'']  100^1  beffcr  junger  leiben  mfiffen,  alö  juUor, 
ba  et  erftma^lö  jum  Sc^miebe  fanr,  ti>ie  Borger  ft^on  gemelbet 
Werben.)    Siegfrieb  abet  oergafi  fein  felbft,  unb  gebuchte  nur  ftetS 


au  bie  Win«  gloriguiiba.  SQis  er  aber  gtmerrf«,  baft  (ein  ^ferb 
Begtmtc  malt  ju  hietbcit,  flieg  er  afce.  unb  macfile  cä  Sattel  leer, 
liefe  es  ein  inenig  (ira(en,  weil  lein  §aber  tmr^anben,  unb  Wtü 
er  felbft  aud^  matt  mar,  (o  iniU  eir  au^  ein  wenig  im  ®rafe 
tu^en,  fie^e,  ba  liuffl  uiiOerfe^enS  ein  sroffei  S&We  aaä  bem 
Sialbe  gegen  Siegfeieben  p:  Wi«  er  baä  gema^r  wirb,  gebendet 
er  ^liet  ifl  nit^t  lange  3fW  }"  caften,  gceiffet  benfelben  be^erSt 
(Wie  Simfon) 


L 


Holzschnitt. 


I 


in  ben  9Ia<^en,  reif^  i^n  Don  einanber,  bag  er  tobt  bor  i^m  ba  lieget. 
Jla  nabm  er  benfelben  unb  l^enifel  i^n  an  einen  Saum,  fatleft  fein 
Spferb,  (iget  toiebev  auf  unb  eilet  fcincnt  ^unbe  nat^,  bann  berfelie 
jeiget  i^m  aüejeit  ben  SBJeg. 

[ii"|  Wie  ein  geniapneter  ^tittei  ©tegfricben  ouf 

ftei)Ei:  Straffen  anfällt,   ben  er  überminbet  unb 

tobtet,  utib  idq3  ifjni  roeitet  begegnet. 

I  UulzschnitL  | 


aSie  nun  @iegfcieb  Wieber  auf  fem  Stofe  ^efeffen,   unb  no<^ 
n\if)t  gar  Weit  geritten  war,  ba  begegnet  iljm  ein  wo^fgetuo^neter 
Siltcr,  ber  fpra^  ibm  alfo  an:    Su  iungex  aKann,  wer  bu  «ÜB 
6tft,    11^  fage  bir   fürwahr,    bu   tommeft  o^ne  Si$ werbt» Strek^ 
nit^t  »on  bannen,    bu  giebeft  bid^  benn  mir  gefangen,  luo  ni«^, 
fo  mujt  bu  Pon  meinen  §Snben  fierben,  jog   bannt  Born  £diK. 
Siegfrieb  bebai^te  fic^  iii(^l  lange,  griff  ju  feinem  guten  SAwetbl, 
unb  f()ta($  :    2)u  Btel  (il^ner  Sittet,  Wer  bu  ant^  fe^n  inagft,  nun 
we^re  bii^  fll"]  mSiinli^,  bann  eS  wirb  faft  notb  fe^n,  i^  uriK 
bi*  balb  le^iren,  wie  bu  einen  be^er?ten  Sitter  auf  freuet  Stcofle 
anfallen  folt.    jjaniit  ft^lugen  fit  fräfftiglit^  jufammen,   ba|  bie 
jftinden   ^etummer  ftoben,    3)a   fpra<^  ber    gemapnele  Sitter  p 
©iegfrieben:   gt^  fage  bir,   öelt-,   gib  bid^  mir    gefangen,   beim 
bu  btft  ja  nic^t  gewapnei.  Darum  magft  bu  mir  nidt  befleißen. 
©iegfrirt)  fagte:  ii$  min  bir  beine  ffiaffen  Balb  aufl6fen,  unb 
faffete  bainit  fein  ©(^luerb  in  BeMbe  §Änbe,  unb  fö^rete   bamit 
einen  fo  garten  6lri(^>)  auf  ben  Stitter,  bag  er  i^m  bomit  fein  ■ 
Sßifir  wegf^lug.    ffia  fprat^  ber  3titler  :,u  ©iegfriebenr  l>aäJoK.J 
bir  fibel  betommeit,    bann  id}  ^te  bit^  bisher  berfi^onet,    foffm'V 
bomit  einen  gewaltigen  6trei(^,    unb  ^ebactite  ^iermtt  SiegftieMnl 
baS  ;gaupt  lu  ;erfttalten.    Sber  Siegfrieb  emfifing  ben  Streut  taxäf  i 
be^enbe  auf,  unb  traff  ben  Eitler  eamit  in  feinen  $an,  baft  n 
uom  Vferbe  jur  Qrbcn  fand.    Siegfrieb  fVrang  gefc^winb  Dom 
$ferbe,   gieim  jum  Sitter,   befa^e  feine  aSunben,   unb  ba  er  Mti 
na^m,  bag  fie  töbtlid^  waren,  gereuet  eS  i^m  gar  fe^r,  bafi  et  ' 

')  1.  etteid^. 


Sttter  fo  Pctipunbft  ^intlE,  jog  i^ni  jeim'n  ^amifi^  ab,  Benneinle, 
mom  er  friftfic  «ufft  f*5pffcle,  luörbc  et  loiebcir  ju  fic^  Jedift 
lonnnen,  trelcfieä  jtoat  fo  öiel  Sinken  Id&offde,  bafe  bnr  Stiter 
iiod^  etlii^e  loenigt  ffiotle  refcete.  Siegfrieb  fpradj:  Shin  fage 
mit.  Diel  ebEer  SHitlet,  »on  wannen  bift  bu,  unb  wie  ^eift  bem 
Sla^mc.  unb  woS  ift  bie  Utfat^,  ba^  bu  init!^  fo  ftesentltc^  an< 
getfltit?  Set  3tittet  ontwortete;  St*  inolte  bit  aUeS  fai[l2»]aeii, 
ronnn  it^  nut  fo  Biet  fitofff  fie^i  mit  ^itte,  aber  fage  mit,  mw 
bift  bu?  ©iegfrieb,  bev  gerne  etiuafl  neueä  »on  bem  Hitter  er= 
fönten  ^tte,  antwortete  i^m  balfc,  unb  fagtc  ^[^  werbe  ge^ 
nannt  ber  ge66nite  eiegfrieb.  Slie  ber  ffliftec  biefeS  *irle,  fagle 
er:  Tltiw  Diel  ebler  Äilter,  bifl  bu  berfelbc,  iif)  babe  Biel  öon  bit 
fi6ten  fagen,  ober  ic^  merde,  bafi  meines  ateibenS  tiit^t  länger 
^icr  ifl,  btum  cbfer  Otitter  Siegfricb,  iiimui  meinen  ^arnift*  unb 
Si^ilb,  bann  er  Wirb  bir  faft  not^  t^un,  benn  ^ier  in  biefem 
SBoIb  wohnet  ein  groffev  SSiefe,  SBulffgrombiS^r  genannt,  berfelbe 
i)at  mit§  bejtounflen,  bofe  it^  fein  «befangener  bin.  Senn  i(^  bin 
aug  ber  fianbft^offt  Eilirio  geböttig,  um  (Sbent^eut  airögeteifet, 
fo  bin  it*  o^ngefe^r  in  biefem  aBa[b  tommen,  ba  mit*  bann  biefet 
Siefe  äbetiöunben,  unb  mii$  i^m  unterm orffen,  bi6  fo  lange  idb 
i*m  f&nff  SitJer  Wiebec  untertufirffig  mat^te,  aUbonn  folte  i4 
toieber  auf  freijen  %ui  gefteHet  »etben.  iJhm  IjaU  it*  i*n  nic*t 
me*c  bann  einen  bejioungen,  unb  toerbe  i*m  Hnffiro  (einen  me^c 
besTOingen.  9iun  Wolt  itf ,  geftrenger  bittet  Sie^frieb,  nodb  wiel 
me^c  fagen  Bon  fonbalit^en  Sbenl^euer,  fo  not*  in  biefem  Walit 
Dor^anben,  luegen  eineB  JJra^enS,  ber  eine  f^fne  Jungfrau  ge^ 
fangen  ^Mt,  aber  ai*  (eiber!  it*  mug  ft*eiben,  bamit  gab  er 
feinen  Seift  auf.  ai«  Siegfvieb  Hefeä  bitte,  unb  ben  Sftittei:  (o 
))[i^(i<*  ba*in  fc^eiben  fa^e,  fe^Iete  toenig,  er  wäre  in  eine  0^n> 
nta^t  ba*in  gefundlen,  faft  eine  gute  SBeile,  gebat*te  et  ^in  unb 
^er,  wie  er  feine  ©a=il2i](^en  nngreiffen  Wolte,  bellogte  ben 
Silter  fe*r  fc*mer5(i^:  S^  bu  ebler  Sftltet,  ftigte  er,  Wolte  ®Dtt, 
bu  wireft  no^  am  Seben,  bamit  ii*  me^r  Oon  bir  erfaßten 
m£t*te,  wo  bie  f(^6ne  Jfloripunba  anjutreffen  wAre,  aber  at* 
leiber!  baä  mag  tran 

I  Holzschnitt.  1 

niffit  fe^n.  Siegfrieb  na*m  bon  feinem,  beä  SlittetS  SBaffen, 
nii^t  mc*t,  nlS  baa  6(^ilb  unb  bie  ©turm^oube.  Denn  er  fprat*: 
3i^  ^abt  nun  in  bte^en  lagen  feine  Speife  genoffen,  unb  bin 
ber*alben  fe*r  matt,  bafi  i^  ben  ganfeen  fiflrifi  nii*l  trogen  mog, 
(o  *ab  i($  out*  einen  guten  ^amifc*  an  meiner  ^aiit,  (uetfte^e 
baä  fiorn)  fope  bamit  bie  Sturmhaube  auf  fein  ßaupt,  unb  na^ni 
ben  öi^ilb  in  feine  ^onb,  fegte  fit*  Wieber  auf  fein  ifio^,  unb 
ritte  fitba^  in  ben  SBalb,  feiner  ©puljr  not*,  in  Hoffnung,  bie 
ff^&rtt  Jljrotigunbü  aniutreffen  unb  jii  erretten,  obet  fein  Seben 
batum  JU  laffen.  SBie  er  nun  in  foli*en  älengflen  eine  qute 
3Dei(e  bet^airet,  urwiffenb,  bafi  er  fo  na^e  btt)  bem  3;tac*cnflein 


toar,  itibein  ftii^t  er  [13>]  Um  dtofi  tnit  Spoveii  ann,  in  3SiI[(n§ 
buxd)  ben  3Ba[b  bovoit  ;ii  fliegen,  fif&e,  ba  lonintt  ein  So'CfR'^i 
Sla^mcnS  ßdWalbuä,  auf  einen  Eo^IFcfi marken  Stoffe  ba^et  genttm, 


Kleibern,  fo  mit  @o[b  unb  Silber  gcjiecet,  uiib  mit  (^beipefteinett 
»erfeget  uioreti.  Wie  i^m  bann  Wobt  gebü^rle  ju  trajen.  SJann  et 
War  ein  Äfinig  bou  ßroffen  Seic^l^um,  wie  aus  Jctntc  [Sftlit^en 
gölbenen  6rone,  bie  ex  auf  feinem  Raupte  ^atte,  ju  fe^en. 

SBie  ©icgfrieb  baS  Swetgtein,  fi&nig  ^gmalbum, 

on  ben  Stein  loirfft. 
Sic  nun  ber  3"Jf''g,  fiiniii  Egwaltiua,  bcii  ge^itnten  Sieg- 
frieb  anfi^lig  rearb,  gtCiffcl  n  iihn  tuflentlit^.  beffen  r«^  Siegfrieb 
jum  ^fi^ftcn  bebantfei,  unb  fi0  aber  fein«  loftborc  sleibung,  unb 
lonbcriitt  ber  fiberaue  tünftliiten  6rone,  t,um  fiS(6ften  t)ertvun= 
bcrte.  äu(6  luegeii  feine*  Sontitatä,  ben  er  6e?'fi(^  ftatte,  nem- 
li*:  lanfenb  S^^W'  oüf  ^">^  fle|)u?t  unb  ßeiva|)iiet,  bie  [13"] 
Hl?  bann  Siegftieben  äffe  ;u  Eienften  erboten.  Xenn  fein  ^ut 
@etä(tte  tvar  auc^  unter  biefe  .gwerge  eif^offen.  3&ie  fi<^  nmi 
bet  Swcrg,  fif= 

j  Holzschnitt.  I 

nifi  egti>alb,  ob  bcn  ©iegfriebcn  ni^l  enufliam  nertounbetn  Ion, 
mie  unb  luarunt  er  bot^  an  biefcm  Ort  gcüommen,  ftflflte  er  i^it: 
äBog  boi$  bie  Urfac^  feii,  baft  er  fii^  nn  biefem  Drt  aUein  aalh 
iiaüe:  -{utnaljlen  cfl  fe^r  gefAfetli*  ollbier  befdjaffen.  SiegftiA 
banitete  <30tt,  baß  er  i(im  aRittel  unb  äüege  jueeft^idtet  tr&ttt, 
fein  Sor^aben  litiler  iit3  SBerrt  ju  fteflen,  unb  bat  ben  Klnxisi  «* 
inoUe  i^in  nod^  feiner  X^ugenb  unb  3:reue  penitffen  laffen  unb  i^ 
Slittcl  unb  Bege  jetgen.  mie  er  am  fäglii^ften  jum  Xlnu^mßtilt 
lommen  mSi^te.  Sie  nun  ber  Sloerg  mit  Siegfiieben  rebet,  uttb 
i^n  btt)  ^ai)men  nenntt,  oettounberte  pcfi  ©iegfrieb  baroB,  unt) 
fügte  ju  bein  ^'D^a:  l'^']  äBeil  bu  mit^  fo  IpoH  Icnneft,  fo  wirfit 
bu  o^ne  yiMife[  ouc^  m\}l  loiffen,  TOie  mein  Sater  unb  9Ruttfr 
griffen,  bann,  fagte  er  weiter,  itb  m6c^te  gerne  loiffen,  ob  fte  no^ 
«in  fieben  iöAtcn.  3)er  äwerg  antwortete  i^m  unb  forat^:  SKin 
8ater  Ijeift  Sieg&arbuS,  unb  ift  ein  Äinig  in  ben  SHieberlanbOl, 
beiiie  Slutter,  bot^  bon  SIbel  gebabren.  beift  Stbelgunba,  unb  felfnfc 
onnoc^  am  Eeben,  SBic  nun  Siegfticb'  oerno^m,  bafe  ber  3t<><V0 
Don  äffen  fo  guten  IBefc^eib  wufte,  gebne^te  ev,  meine  Sa0c  tvöfe 
no$  gut  Werben.  Sienn  er  uerlieg  fitf)  auf  feine  SlÜntt,  tnelAcv 
er  Hier  unb  ;n)an;ig  liatte,  bcren  bie  geringften  einen  btbecMtii 
ailann  beftanb  war.  SSittet  beinnai^  ferner,  ber  Sl}a\q  wolte  ^M 
iott;    ben  äßeg  jum  S)vac^ettfleiii  jeigen.     Sparet  Sgimlb,    «et 


flSnig,  fe&r  Erfcfiratf.  unb  fpracii;  Su  foll  fdcfieS  niilit  6ege^rot, 
ittm  eB  l'ocbnei  baöcni  auf  im  B  racbenftein  ein  fttcvaii^  fcbr«f= 
liii^er  txat^t,  ber  ^It  eine  f^^ne  Suiigfvnu,  eineB  JtJnigeä  "tot^-- 
in.  (iffongen,  mclt^e  fein  SHen^c^  erlefcn  lan,  i6r  SJater  ^eift 
®iba[buB.  unb  bie  5unaftou  glorifliinbd.  ffion  tiejen  SBorten 
Warb  SitBfrieb  uB«  bie  nwffen  fro^,  bafe  ev  «inina^l  geroiffen 
ffleric^t  (ingenommen  ^attc,  wo  beä  Rittig«  Jot^tet  anjutreffett, 
Hiridbt  berowegtn  ju  bem  3"'f'^B'  ®r  ^^e  gettug,  er  6egelbre  nim 
iiit^t'  nte^c,  bann  bie  f  t^iftne  Jungfrnu  öon  bm  Verfluchten  a3ra*en 
»u  erreMen.  3Bie  nun  ber  R6nig  egtcalbuB  MS  üemimtnt,  bafe 
eiegfrieb  üon  feinem  Bor^aben  nii^t  laffeti  »iff,  bittet  er  i^n, 
et  mSge  i^n  erlauben,  mit  (eiiieir  SDil=[14>>]Ien  in  gtricben  oon 
binnen  ju  f(6eiben,  bcnn  feineB  SteibenB  feb  nit^t  linger  ^ier. 
-Sienfrieb  fterft  fein  St^toerbt  in  bie  Erbe,  unfc  (c^Wur  bte?  e^ibe, 
er  iDoQe  nii^t  von  bannen  weit^en,  et  ^abt  benn  bie  fc^ine  3u«g= 
frau  erlifet.  ffier  Sloera  fagt:  unb  roenn  bu  glei*  ncn$  bte? 
Silbe  ft^ttiÄreft,  unb  ^Ätteft  ben  ^aCben  SM  ber  SBeltbearoungen, 
lo  ift  bor^  oITei  ceigebcnB  unb  uin[on|t.  Xrum  ^aft  bu  bein 
Seben  ft^on  oetltibien,    ti  W)  bonn,    bafe  bu  bi($  toiebet  Bon 

gnnen  begiebe^.  eiegftieb  ^pxtu^:  S(c6  mein  Afnig  SgWalb,  baä 
n  nidjt  fe^n,  fol^eS  gefctii^t  nimmenne&t,  ilit  füllet  euc^  foIi^eB 
tiit^t  untettoinben,  miS  bnBon  afcjuftbtecten,  fonbem  mit  Biel 
lieber  bie  Sungftau  ectetten  belffen.  SiQeil  fi*  obct  baä  Q^erp 
lein  fe^r  pti^tet  loegen  ber  Sbent^eur,  irolte  eä  baBon  fliegen, 
bn  ergriff  Siegfvieb  bcn  ^'""^S  ^^^  ^'"  §aaren,  unb  fc^mife  i^n 
an  eitte  fieinerne  SBanb,  bafi 

I  Holzacbnitt.  | 

i^in  feine  fc^&ne  Eione  ju  Siöden  fiel.  Sa  fl)ta*  baä  ^»erg« 
lein,  BBnig  ejwolb,  bu  a:u9enb=[lä=]^afftcr  SHitter  Siegfri*, 
ftiUe  beinch  ^orn,  unb  Eaffe  ben  Unmuts  falzten,  fi^one  meines 
fiebenS,  tA  Will  bir  tatben  unb  ^elffen  oUeB  IboB  i^  (an.  @ieg< 
frieb  ffirac^,  ba£  bände  bit  ber  Teufel,  fagSI  Xa  iptaä)  bec 
äroetg^  B6nig  Ggtcatb:  §ier  be?  un8  iBo^net  ein  Siefe,  mit  9ia^ 
inen  SQuIffgrambiibr,  bemfelben  ge^Stet  biefe  gange  @egenb,  unb 
et  ^at  taufenb  mann  unter  fic^,  bie  i^m  aUe  ;u  Gebote  flehen. 
SDerfelbe  ^ot  ben  St^lüffel  jum  Srai^enftein.  Xa  erfreuet  fii^ 
Siegfrieb  über  bie  SBaffe,  unb  fp-ra*:  5l!un  jeige  mir  benfelben 
balb,  bamit  ii^  ber  Suugfrouen  ju  ^nljfe  lomme,  unb  fie  errette, 
tDD  nii^t,  fo  muft  bu  fterbcn.  Sa  roeifet  er  ibm  fürbag  ;u  bem 
Serge  be^  einer  fieinetn  Sanb,  ba  ber  Sliefe  feine  3Qub>iung  ^atte. 
Ha  nun  Siegfrieb  fslt^eB  Bemobm.  Ilopffet  er 

I  Hobsscfanitt.  | 

an  bie  Zijht,  unb  ^eift  ben  Miefen  a«  i^in  _^etau8  ge^en.  äo  batb 
ber  Siefe  bai  Bema^m,  fprang  er  mit  ©ttintn  unb  S^xn  ^etuua, 
unb  ^Ite  eine  [ISb]  efferne  Stange  in  ber  ^anb,   unb  aW  er 


Swaftiebeii  nnM''0  naxi,  fptail)  er:  SKelt^«  Stufel  ^at  bii^ 
bit^n  in  biefen  98olb  gebracht,  gcbetide  nur  itii^t,  tag  bic^  bein; 
güffe  Wieber  um  Rinnen  ^iniccg  tragen  luerben.  ©iegfineb  fpcoi^: 
es  ift  nun  ^en  »iec  2a(i(,  bog  bu  bie  fi^fne  ^uiigfirau  auf  bm 
SDrat^enftein  in  foltfiet  groffen  Ic&bjal  i'er((^Ioffcn  ^a%  barum 
begehre  id)  Von  bir,  bnfi  bu  mir  bie  Jungfrau  ^«rau5  gitb^, 
benn  ii^  Mii,  bag  bu  ben  Schlaffe!  jum  S^rac^cnftein  ^abeft.  Sa 
ber  Mief«  biefe  äüorte  b&rete,  TOotb  et  boller  ®rtnnn  unb  S"*"» 
unb  faltet  bie  eifern«  etange,  unb  fc^Iug  baniit  foI($  einen  un> 
gereuten  Schlag  noi^  Siegfriebcn,  bog  bie  %efte  bon  ben  Säu> 
mtn  untrer  ftobeti,  unb  bie  Stange  faft  ^alb  in  bie  Srbe  fu^c. 
eg  feblele  ober  bec  ®(^[ag,  ba^  er  bein  gelben  nic^t«  fc^abet, 
bann  Biegfrieb  Wac  ilim  auä  bem  91!ege  gefpriingcn. 

Siegfiteb  feiltet  mit  btm  liefen  Sutffscan't'ä^r  um 
ben  ©{^tüffel  jum  Stot^enftein. 
!Ba  nun  ber  Miefe  fafje,  bafi  er  beä  ©cbtag«  gefettet  fjotle, 
warb  er  not^  grinnniger,  unb  fc^Iug  fo  ^efftig  ouf  ben  gelben, 
als  ob  er  i&n  jerfieitem  Wolte.  Siegfrieb  aber  ^urtig  uiib  gc 
f^löinb,  ffjvang  Wo&[  breli  Slaffter  ^mter  fic^,  unb  faffet  fein 
gutes  Sc^werb  jur  §onb.    Unb  ttieil  ber  Siefe  öcn  bem  un^e^eu- 

„.„  ^j:,._  ..■.  ^^ rjg^j  f(,m(n  [jp^_  fDrang  ©iegfriefa  löieber 

n  Siefen  eine  folc^e  tieffe  SEunben,   ia% 
^     ,.  )n  ibm  lieff.    Ha  fproiS  ber  Siefe  OoKer 

30m:  ®u  juiieer  Seder,  barffft  Viäj  beffen  erlognen,  reicbev  mit^ 
lu  ftretten,  ba  fi*  »o^l  ein  ganteä  ©eer  boc  mir  geffttitet,  bu 
folt  bit^  iaufenb  fflleilen  uon  bnnnen  niönftEfen,  nfiev  foIieS  mag 
bir  nii^t  njieb erfaßten,  benn  bic  ^aft  nunme^ro  bein  Seben  bw 
lo^iren.  3)ann  xä)  roiU  btr  jeigen,  l»a3  i*  öermag.  Scblug  bamit 
abetma^I  10  einen  frAfftigen  Sibrag  auf  ben  Selben,  baft  bie 
Stange  in  bie  Erbe  fu^r.  Sitte  i^n  aut^  D^e  ä^^'f*'  bannt  j« 
©oben  gefri^Iagen,  aber  Siegftieb  mar  bem  Si^lage  miebetuin  gc 
fSttinbe  auB  bem  SSege  geroit^en,  bafi  er  baoon  tetnen  S*aben 
überfam,  er  fSumete  fi^  aber  nic^t  lange,  fonbern  gab  bem  Siefen 
^htWiebetum  ju  oer^eben,  bafe  er  aucfi  (ein  fiinb  roAre,  inbem  er 
i^m  nbenna^t  eine  tieffe  SBunbe  in  ben  Setb'l,  bafe  er  freier  btt= 
»on  pr  erben  gefunifen  inSre.  3>ofl  uetbrofe  bem  Kiefen  fibet 
bie  maffen  fe^t,  flofie  in  bie  fleinerne  SBanb,  unb  berbanb  feii 
Sfflunben,  fo  gut  er  tonte.  3nbeffen  fielet  Siegftieb  unb  betiA 
toie  er  bo^  iminerme^r  bie  Jungfrau  erretten  mJge,  (loisffet  ben 
nai^  roieber  an  beS  Stiefen  §aue,  bet  i^m  jur  äntwort  gofi,  ■ 
foltc  fic^  nic^t  berlangen  taffen,  er  TOoIte  Balb  6e^  ibm  f»n,  « 
iai  ®arauä  mit  i^m  fljielen.  Snbcm  ^atte  fi*  ber  Shefe  1 
wapnet,  in  einem  bergülbeten  ^rnif*,  ber  war  mit  Xiai^enrSM. 
geartet.     Sein  ^elm  aber  fibec  bie  maffen  (finft^iab]«!^  m^ 


k 


■)  die  andern  drucke:    traf  oder  gab. 


flardr.  Seilt  Sc^iCb  Uon  zutrat  Bta^l.  tinti  Si^u^eS  biete,  trug 
eine  anbetn  Stange,  wie  kie  Dorit^e  mar,  in  feiner  ^anb,  bic  lt>ar 
an  atten  oiet  etfen  fo  (cborff,  bafe  et  bantit  ein  ffiagen^Sob,  Wie 
Stallt  et  auc^  mit  €ifen  beft^iagen  nat,  in  einem  €<^lag  en^nie^ 
ftfilagen  lonte.    Über; 

l  Holzschnitt. 

bei»  &atte  er  ein  ßroffeS  St^mabt  no(^  feiner  ®riffe  unb  gtitite 
(i'inftlii^  jugerii^tet  an  feiner  Seiten,  baniit  fl^rang  er  loieber  avi 
ber  fleinetn  aBanb  OoUer  Orimm  unb  3otn,  (TOann  aber  ber  Siefe 
biefe  SÜaffen  an  fit^  geleget,  Bf'tOMfte  er  [x^  einem  Banken  fteer 
ju  TOieberftreben,)  unb  fprai^  jum  Stitter  ©ieafrieb:  'Jlun  Jage  bu 
Ileiner  SifeWii^t,  weli^er  Xcufel  bat  bi[^  lieber  gefübtet,  bag  bu 
mi(^  in  meinem  eignen  ^aufe  Witt  ermorbenV  ©iegfrieb  fi>ro<^: 
HaS  leugfl  bu  in  beinen  ^aiS,  ii$  ^abe  bii^  ^eiffen  ;u  mi;  ^eratiS 
getien.  SBaä,  fagt  ber  Hiefe,  pot^ft  bu  notfi?  Eu  folt  TOÖnfftien, 
bafi  bu  ninmietme^r  ^ertommen  [17»]  roitefl,  idj  »iU  bii^  an 
einen  Boum  ^ernten.  Su  BSfeWicbt,  fogte  8iegfrieb,  meitift  bu, 
tag  it^  um  Mendens  wiQen  ^ectonimen  bin?  teariii^  nein,  bad 
Wirb  bir  ®Dtt  tierbieten.  Unb  it^  fage  bit  fävtna^t,  bofem  bu 
mir  ni(^t  bte  Jungfrau  DOm  Xrac^enfteine  geninnen  ^ilfff),  fo 
WiQ  id^  bir  bein  fieben  nebmen,  unb  ob  bu  gliif^  ber  XeufeC  felber 
»iteft,  fo  ift  hod;  OCXä;  not^  ftiriler,  ber  ioirb  bic^  in  meine 
©Änbe  geben.  Solfe  idj  bir  bie  Slagb  geminnen  ^elffcn,  fprot^ 
bet  Wicte,  baa  geft^ic^t  nimmermehr,  bu  tceiffeft  meine  firofft  unb 
SlAtde  noc^  ni4i,  ir^  will  bir  balb  lernen,  bafi  bii^  iiit^t  me§t 
na(^  tSiauen  gelüften  (oK. 

I  Holzschnitt.  ' 

Sf^natc^er,  fprac^  ©iegfrieb,  ^ilff  mir  bie  Sungfrau  gewinnen, 
ober  icb  loill  biet»  ba%  lernen,  unb  bir  jeigen,  toer  i(^  bin,  unb 
tt>ai  ii^  Dermag.  iSamit  fi^Iugen  fie  be^be  fo  grimmiglit^  auf 
einanber,  bng  baä  Wilbe  ^euer  au§.  i^ren  ^elm  unb  ©t^ilbe  fu^r. 
Siegfrieb  oermeinle  nti^t  anberS,  benn  [17'']  bafe  er  not^  be^ 
feinem  SDIeifter  auf  bem  Bmbo^  ft^lug.  Oermeinte  ben  groffen 
SKefen  aud^  fo  in  bie  @rbe  ^u  fdilagen,  fehlet  autfi  wenig  baran. 
Unb  ali  er  i^n  fo  ^art  geft^Iagen,  fc^Wendt  er  fi(^  auf  fein 
^ferb,  toeil  er  fonft  gegen  i^m  fe^r  Hein  loar,  unb  ftat§  ben  Äiefen 
fo  gar  tibtlic^,  bag  er  auf  bie  ärben  fand.  Xann  tiat^  langem 
Sefif^te  ft^Iug  er  ben  liefen  aHJulffgramb.^^r,  baft  er  auf  ben 
Srbboben  geftredt  ba^in  fiel,  unb  baS  saiut  ^ouffen^weife  Don 
i^m  m. 

SBie  nun  ber  Miefe  mit  feije^n  tieffen  äBunben  gefnüet  war, 
begunte  er  um  fein  Seben  ju  bitten,  unb  mufte  bem  oiel  lä^nen 
Stitter  ben  greife  »iber  feinen  äBillen  geben,  ^ann,  fpratb  er, 
bu  niagfl  WO^I  mit  allen  E^ren  eineg  SitferS  Stammen  ffi^ren, 
bann  bu  bift  ein  Ileiner  Slann,  unb  gegen  mir  ein  ^inb  ^u  re4= 
nen,  unb  bu  ^aft  mii^  gleit^wo^l  ü,berwunben,  wirft  bu  mir  aber 


ffltin  Sebtn  fi^tiiitcn,  fo  mill  id/  bir  alle  ittfinc  Möftung  unb  mi* 
ftIbfKn  biv  ,ium  Spfaiib«  incitipr  Svcue  flbtrflcbcn.  Sicfrfrirt 
fptad):  Jlaä  folt  bu  uon  mir  flewA^ret  (*?n,  baferne  tu  mtt  Me 
Sangftau  giorigunba  Com  Bratbcnfteiu  luilt  gtiuhmen  lidffni. 
Saä  i'ftftiraö)  n  i^m  mit  allfr  a:reue  ju  ifiiin. 

SBie  bet  Stiefe  SSDlffgroratiör  bem  Siegftieb  fc^roeret, 

ET  raoBe  i^m  bie  Sungfrau  Botn  3)röi$enftetn 

getninntn  fielffen. 

S)o  fdjreur  ttt  Skfc  BulflsrombA^r  bem  Sittee  ©te^frieb 
(inen  t^eurcn  Ettbe,  et  ttoUt  i^m  [IB»]  Cie  gungftou  geiumnen 
^elffcn.  So  ft^mcrc  it^  bir  autb,  (foBte  ©Ufiftieb)  brin  ^eSen  ju 
erhalten,  unb  üerbanb  bem  Siefen  K'6ft  ff*"''  äSunben,  fo  gol 
er  (onte,  unb  fprof^  ju  t^m:  DitaBunben  ^ttefl  bu  wdI^I  fSnueit 
fibevfjoben  [etm,  bann  mit  biefem  Streit  ^Ätten  wir  o^ne  S^eifel 
bie  Sungfvnu  gciuinncn  iSnncn. 

9Iun  fage  mir  SefeH,  fprad^  Sicgfrieb,  wie  lomtnen  wh: 
jum  fftglittften  au(  ben  3)rat^enfiein.  93iiä  will  i(ß  bir  jeigen, 
fagte  ber  ungetrftie  Sf«(e^  (bann  er  feinen  ©^b,  ben  er  pcfi^mor«!, 
nid)t  [ange  gehalten,  ime  man  balb  ^&ren  mirb,)  weifet  i^n  toi 
«inen  finftern  S^a(,  fie^i  bnn= 

[  Holzschnitt.  I 


Jelben  ftofe  ein  prengeB  SBaffet  ba^er,  bafe  fein  SerSufi^e  ritt 
tefelii^eS  ®e^eut  unb  Sieberfd^aU  jwift^n  bem  Sebörge  mit 
a5rai$enfteine  abgäbe,  äBie  fie  nun  baber  giengcn,  unb  Siegfrirt 
fi*  teincö  Übet«  befärtfciet,  fonbem  nur  mit  Verlangen  erlDorttt, 
Wie  ci  balb  (o  wo^l  bie  (4fi'[lS'>]ne  gungfrnu,  ali  beä  Hvad^ene 
mSc^te  onfii^tifl  werben.  Snbem  er  in  futc^en  ©ebantfen  ge^et, 
gebatikte  ber  Siefe,  j«;!  rcirb  eS  3"t  fetjn,  beine  ©t^rten  aufc 
juroelien,  unb  bamit  gab  biefer  mebneDbige  S5(ewir&t  b«n  ebCm 
fflilter  »on  hinten  ju  einen  (o  ungefögten  Si^Iog,  bafi  er  bouon 
jur  (Erben  fantf,  unb  i^m  bai  Blut  auS  3iafe  unb  IDIunb  ^o|. 
©iegtrieb  platte  no^  nit  (ol(^i  einen  garten  ©treic^  uon  b«  ^Aaft 
btlcmmen,  al8  er  aU^ier  f*c(ini(i^er  Sieife  fibertam.  (£8  i)Mt 
i^m  au^  btr  Stiefe  o^ne  allen  ^n^if^'  ^^"  @araue  gemat^ 
wann  ni^t  baä  3ro*'^fl'"n  EgwalbuB  barjwifc^en  (ommen  r'" 
unb  ben  Siegfrieb  mit  feinen  Bfinften  ba8  Seben  folBiret  |.„. 
3m  SRieberfiillen  aber  batle  SicgfrieB  feinen  Sd^ilb  ob«  ^  g 
bectet,  Bor  meiirern  ©ilSge  fi^  ä"  benoten,  lieget  alfö  fai  t" 
D^nniadjt  obne  olle  Sinn«  bavniebcr. 


S)q8  äniergtein  feget  bem  (Stegftieb  eine  9te6ellapl)en 

auf,  bol  i^n  bet  SHieie  nit^t  fetien  tunte. 

Sa  imn  Siegfrieb  al(o  unter  feinem  Sc^ilbe  auf  ber  G 

lag,  ba  fam  bnä  Swerglein,  unb  fe?le  i^m  eine  3tebeHalipen  ff 


ta6  i^n  bec  Oiiefe  tiicftl  UW  I^itte.  Sn  laufft  ber  Stiefe  BWd 
tüH  uiib  imfintiifl  ^ecuni,  unb  iiitift  nii^t,  wie  cä  immer  jugebtt. 
S>at  bi(t  benn  ber  Seufel  Pon  Rinnen  gefä6t(l,  fP'^O'^  «r,  ober 
^"atä  ÖD«  gel^an?  Grft  ragft  bu  »er  mir  geftretfet  auf  btr  erben, 
unb  ifp  bifi  bu  nii^t  me^r  ba,  idoö  SfBunb«  ift  baS?  35(6  [l!''l 
tnuft  ba#  3»erg[eiii  m  i^m  fetber  lai^tn,  unb  ric6Iet  ben  ©iea= 
frieben  auf,  unb  ftjlt  fii^  nebtn  ifym.  SllS  nun  Siegfrirt  ju  fi$ 
fdber  (om,  bandte  er  bem  äwerg  uon  gan^fm  ^erfeen:  ©Ott, 
fprat^  tr,  miift  bir«  Bttgelltn,  boB  bu  fo  tteulit^  bc?  mit  gt; 
^{tnbelt  f}a%  ba  i(60  bot^  um  bi(^  nii^t  D»bic- 


HnlEsvhnitt 


J 


net  ^abe.  ^a,  furad)  ba£  S'o'^S's*"'  tiu  ebl»  ätitter  Mt  loo^I 
Utfac^  001t  ju  bariten,  bann  wire  i^  bir  tii(^t  ju  ^iltfje  lom- 
men,  fo  xoüxit  bir  Uiel  me^«  geft^c^en  fttin;  iä)  bitte  bit^  aber, 
bu  WfüiH  bi4  nun  ^infä^tP  um  bit  Jungfrau  tiic^t  me^r  bt' 
lümmem  no^  btmöfen,  bamit  bit  nit^t«  JrgerB  htieberfo^re,  bonn 
i^o  lauft  bu  D^ne  aUe  'Jutc^t  iti  bieder  9Iebe[ta))))en  Ivo^l  Uon 
bannen  lommen.  Sa  fprat^  Siegftieb:  Slein  Sitten  ift  »etgebenä 
unb  utttfonft,  falte  ii^  ciBe  meine  aii'itie  unb  SIrbeit  umfonfl  unb 
»ecgeben^  bedo^vcn  unb  nngeivenbet  ^aben?  ^ai  fc^  ferne,  unb 
IjMte  itt)  taufenb  £eben.  i(^  tvolte  fie  alle  bian  toagen,  [i%^]  unb 
folte  mir  aui^  lein  einzige!  Abecileiben.  ^ig  bamil  bie  'iltbtU 
iappe  oou  firf),  unb  nobm  fein  SdbTOerb  in  betibe  öinbe,  lieff 
tem  Wiefen  uoUet  Stimm  unb  Stu  niAnnlii^  an.  unb  (lieb  bem= 
fetben  noä)  ai^t  licffe  Sunben.  "Xia  fd^rie  ber  Siffe  fafi  fe^r: 
S)u  bift  ein  «einet  fflann,  unb  ft^lAgft  fo  trAfftigli*  «uf  mi*, 
b-ai  n6$l  bir  iat^ 

I  Holzscfanitt  I 

mein  Xcb,  finttma^I  {ein  Wenfi^  auf  biefer  SQelt  naiit  mir  »et-. 
^anbcn,  ber  bie  Jungfrau  tan  getuinnen  ^elffen.  Siegfrieb  ge= 
bai^te  an  bie  groffe  Siebe,  bie  et  ju  ber  Jungfrau  ^otte.  unb  liefe 
ben  Siefen  beim  ficben,  unb  ftjta*;  60  ^ebe  bi^  »on  bannen, 
unb  ge^e  immer  boran  ^in,  unb  geige  mit  ben  3£eg  jut  Jungfrau, 
ober  id)  fi^Iage  bit  bein  ^aupt  aht,  unb  fo[te  audf  juglcic^  bie 
^an(e  Bell  b  ergeben. 

S)a  nun  ber  ätiefe  ben  @mft  an  bem  Seiltet  fa^e,  nabm  et 
ben  Sc^lfiffel  in  bie  Sianb,  unb  ging  uotan  ;um  Srod^enftein, 
t^lDfe  bie  J^üte  auf,  [2ii»]  wclt^e  ai^tSlatitem  unter  bet  (Stben 
verbargen  unb  berft^Ioffeu  TOar,  SlIS  nun  bie  I^üre  War  auf= 
(lefperret,  rife  giegfricb  ben  ©diCäffel  gefttiroinb  lu  fi*,  unb 
iprai^:  ^ebe  bit^  fort,  bu  ni^temärbiger  tteulofer  I9bfen>i(^t,  unb 
jeiae  mir  ben  3Beg  jur  ^un^frau,  ober  ii^  nnH  bir  beine  Untreue 
auf  beinem  fiopff  bergelten. 

i&a  fie  nun  betibe  btcfen  ung^euien  £ttin  ^inon  giengen 
mupben  fie  febr  mtit,   vorauä  ber   Sltefe,   ber  nfixt  gern  niebet- 


Holzachniit. 


trr  €i(gfrirti  im  Sungfrautn  gewagt,  bcffen  a  fii^  Pon  x)«^ 
fe^  erfreu««,  glorigunba,  bte  Jungfrau  wart  Bot  greubot 
ipeinenb,  luie  fit  tm  topffem  Sitttr  (o^t,  unb  fprai^:  JDi(f«i 
Hiller  i}abe  vi)  me^rmatl  B*»  mrinem  Sater  gefe^m,  betpct  iftn 
icillfnmmen,  unb  6rge^re«  jii  [20»']  roifiai,  wk  eä  i^tcm  SJotet, 
ajhitt«:,  unb  bteiKn  ®tbrüb(E  ;w  aBormS  gieuge. 

mt  er  nun  (iStt'i*  berieslet,  n-ie  bafe  fic  be^  (einem  «t= 
reifen  ror  bier  logen  nc<^  6eii  guter  ©efunblfeit  gemefen,  fprai^ 
et:  Siel  lugenbreitfie  Jungfrou,  Inft  ab  oon  euren  Xrauxen,  unB 
ft^idct  m^  jur  Seile,  benn  unfeiä  Sfeiben«  Wirb  ni(|t  longe  ^ier 
(e^n.  9l(^  mein  eblet  Miltec,  fpro^  bie  Jungfrau,  te^  fjabt  gtoffe 
Sorge  oor  eut^,  i^c  »erbet  mie^  tiidii  o^ne  Streit  Don  ^innw 
bringen,  aber  id)  Fürchte  fe^t,  i^r  werbet  bem  ungeheuren  S^rai^cn 
nic^t  beftanb  (ehn,  benn  eS  ift  ber  leb^afftige  leufel.  Unb  roenti 
*r  gleit^  ber  ieuiel  TO.\re,  »irl  lugenbfeaffte  gungfrau,  faote 
Siegfrieb,  feite  i^  banim  meine  faure  SCrbeit  unb  gioffe  Slubc 
umfonft  ongeioenbet  ^aben?  SJaä  feö  ferne.  (Sntrotber  tc^  imife 
eudi  erretten,  ober  mein  Seben  berlieren.  öelftet  mit  mit  SOlt 
im  £)immel  mit  $er$  unb  Wunb  anruffen,  ba|  er  mir  moUe  flraift 
unbStArtfe  berlei^en. 

Itie  3ungfrau  betete  Bon  §etpen  innigli*  ;u  ®Ott,  boft  er 
bem  Sitter  jtrafft  unb  <St.U(te  oerlet^en  iDoQe,  eantit  fie  bc^  ein' 
ma^I  t>on  bem  graufamen  Slrai^en  erltfet  mfirbe.  6ie  fagte  aüii 
bem  91itter  Oitl  ISanti.  bag  er  fp  groge  Arbeit  unb  @efa^  um 
ibrent  »iUen  über  fit^  genommen  ^Atle,  pecfprai^  i^m  juglri^ 
i^ce  Ireue,  bafern  er  jie  errette«  »firbe,  wie  bann  auä)  nic^t  un; 
biUig  lüor.  ©iegfrieb  ^ie6  bie  3""0('^''"  e"'ä  'JJiut^S  fe^n,  unb 
(agte,  er  molte  an  fit^  nii^tä  erminben  Iflffen,  fonbeni  et  moltc 
ben  JJtni^en,  ob  ®D1X  mtll,  tuc^l  befielen,  ober  fein  Sefcen  ocr. 
Heren. 

L2I']  Su  ^anb  fagte  ber  Mtefe,  SQuIffgrambi^r,  ju  Sieg. 
frieben:  Sie6e  ba  uor  bte^  in  ber  fteinem  Sanb,  bo  lotrft  bu  eine 
öberau«  fi^ene  Ältnge  (inben,  bie  ber  bctä^mtefte  Weipec  in  ber 
SBclt  mit  Sänften  jugerit^iet  ^at,  unb  o^iie  betfelbcn  ift  leine  jm 
finben,  bamit  ber  3)ra(fie  mag  Abermunben  ii>erben. 

Siefifrieb  fe^r  begierig,  griff  gleii^  nai^  bem  St^tunbt,  M 
leinea  tlbefa  beforgenb,  fte^e,  ba  fc^tAgt  ber  Ireulofe  Sßubt,  bei 
nt*t  TOert^,  ba6  man  il>n  nennen  foü,  bem  eoren  ©iegfrieb  «ine 
tiefte  SBunbe,  bafi  et  genau  mit  einem  gufi  auf  bem  3)ta(|En> 
flein  fielen  blieb.  Xa  (ieff  ber  ^etb  in  ftrimmigen  3otn  auf  ben 
Unlteuen  jU,  unb  fing  f"^  "on  neuen  ein  \oU)  Singen  an,  baft 
ber  Stad&enftein  barob  erfi^ülterfe.  Sie  3ungfrau  manb  i^« 
£)ünbe,  unb  rauffte  i^r  golbgelbeä  ^aar  au3  bem  ^aupt,  unb 
ft^rie  inniglich  ju  @Ctt,  er  tDoIte  iet^  bem  @erei^ten  be^^tn. 


Snbnn  rufft  T"  bem  Mitter  ju;  Su  Dkl  Ifi^nei  £ielb,  ftreite 
inannliA  Obx  beiit  i^cbcn,  unb  rette  tniiSi  armee  ÜJiAflblein,  gebendlt 
bcr  groffdi  Slrbeit,  bie  bu  aUbereit  meinetli>e(ien  auägeftanben  ^a^. 

Sa  Siegföeb  bie  Sungfrau  alfo  Hagen  ijbxtt,  (ijrat^ 
er:  6e^b  getroft  meint  @6Ene,  c€  tot  feine  IRut^.  :Qer  31iefe 
gebat^le,  baä  TOitt  i^t  ütel  oblauffen,  jje^t  mufi  eS  ^etoonnm  ober 
«erloBren  (e^n,  unb  tinget  au*  oflen  firÄfften,  bie  er  boi^  fnft 
Betlo^iren  ^otte.  Tta  fafetc  Siegfcieb  bem  Siejen  in  bie  SBunben, 
unb  li^  i^nt  bie  oon  einanber,  bag  ba*  iBIut  bem  Steine  ^inab 
ftofi.  aja  fand  bcr  Siefe  jur  erben,  mit  bebenber  stimme,  bem 
[21 1>]  Sitter  fe^nlic^  bittenbe.  ee  tooUe  i^m  bo*  feiner  Sugenb 
aenieffen  laffen,  unb  i^m  baä  Beben  fi^entfen.  @t  befoiinte  auc^, 
bofe  er  an  i^m  nun  bre^  ma^I  tEeulofe  Korben  fe?.  aBeil  i^r 
bcnn  (ebet,  Sagt  er,  ba6  ii^  fl'Io  fiiafft'Iofe  ba  liege,  werbet  i^r 
eui^  Cefto  meniger  Bor  mir  ju  (ürc^ten  Bäben,  (ätegfrieb  ober, 
ber  nunmehr  bie  ^unnfrau  in  (einer  ©cWalt  fa^e,  unb  ben 
Si^rtffel  jum  Sta^enftein  beij  ftc^  ^aitt,  ac^ttt  fott^er  Sitte 
menig,  fonbexu  fiiefe  ben  unge^eucen  SHie((rt  Born  Srad^enftein 
^inab,  bag  er  gan^  ä'rft^fttert. 

Jia  (a^ete  bie  Jungfrau,  unb  freuete  (ic^  über  bie  maffen, 
bandte  ©DSI,  bafe  er  ben  Sittet  firafft  u«b  ®tÄrde  Berlie^en 
bitte.  35er  Sfittter  gieng  mit  Jreuben  jur  Jungfrau,  unb  umfing 
fte  jfii^tiglii^,  unb  fpra^  äu  i^r;  31ur  gutes  aJlut^ä,  meine  ©t^Sne, 
euer  Selb  foH  6alb  in  g«ube  Beiieanbelt  njcrben.  Die  Sungftau 
banrfte  bem  Sitter  Bon  ^ergen  mit  Biet  bemeglii^en  SBorien,  fie 
(tinnerte  t^n  aber  babe^,  bofe  biefeS  no0  niit  genug  fe?,  bann 
fie  befürt^ete  fi($  be9  SJrflt^enä,  ber  toürbe  i^  no^  griffer  Un< 
gentat^  ant^un.  öieran,  fpra^  ber  Sitter,  ifl  wenig  gelegen,  nur 
biefeg  ift  mein  grsfter  Summer,  bag  ic^  in  Bier  klagen  Weber  ge= 
geffen  noi^  aetiunden,  oiel  weniger  einiger  fflu^e  gepfleget  &abe. 

2)o8  burete  baS  Sroergltin  iggWolb,  unb  eirfc^iratf  benebenfl 
ber  Jungfrau  fibei:  bie  maffen,  lief  ^in,  unb  Berft^a^ele,  bog  bem 
gelben  ju  effen  gebracht  warb,  erbot  fi(^  aui^,  i^m  unb  feine 
fc^ine  Siingfiau  jum  Wenigften  Bierje^n  Sage  mtt  epeife  unb 
Stnnrf  ä"  Berfovgen,  unb  mit  Bielen  [22*]  feiner  SBrAber  unb 
Änmeraben  jii  bienen  unb  aufjuWarten. 

Sicgfrieb  je^te  ^\Ü)  ju  Xifc^e  mit  bet  Siingfraii,  jit^ 

[eines  ^ungeiS  ju  fattigen,  unb  ju  laben,  fieöe. 

bei  (ömmt  bet  Sitat^e  bafier  geflogen, 

unb  not^  anbete  fieben') 

^unge  mit  i^m. 


Eolzsctmitt 


J 


9lli?  nun  ia&  @f)>n,  \o  gut  (S  in  ßile  tonte  jiitncitet  raer: 
titn,  aufgetragen  tear.  fe^te  fi(^  Stegr^ieb  nrit  ber  Jungfrau  ,;u 
Ii|(^e,  fi*  ittil  Sffen  ju  «rlaben,  bainit  er  roieber  ju  Är.Sfflett 
tommen  mfc^le.  @4e  fxt  aber  angebiffen,  fie^e,  ba  limt  bei  uitc 
ße^eure  iDira^e  über  haä  @cbütge  ba^er  geflogen,  unb  fiebm 
)unge  Srac^en  mit  i^nt,  biifi  babon  baä  gan^je  @ebür^e  ttf^&t< 
terte,  ali  oi  ti  in  einen  ^auffen  faQen  moltc,  ba^  tctn  !Q}unb«: 
aeroefen,  wenn  ein  fflenfc^  bot  ©i^tfden  aePor;[22'>]beii  Witt. 
Sa  erft^rarf  bie  Sungfrau  ilber  bis  maffen,  bafe  i^r  bec  aingft= 
S($rt)eiB  äberä  Öefi*»  lieff,  unb  aUe  ^toerpe,  bie  ju  Xtfi^e  biens 
ten,  flogen  bai>Dn.  @tegfrteb  na^m  fein  6eiben-@eTCanb,  an  flatt 
eines  3Gif<Alöi^leinS,  unb  Kifc^te  baniit  ber  Jungfrau  jiUtlii^  i^ren 
©(ftweii  ab,  unb  fpraiifr  jU  i^r:  Sieine  Steine,  Oerjogt  nur  nK^l, 
©Ott  Wirb  ft^on  ^etffen.  9If^  mein  liebet  §«rr,  tagte  bie  Smtß' 
frau,  mann  euc^  bie  gange  2QrIt  aniSu  betjflflnbe,  Jo  »fce  tS 
iodf  nunme(>r  um  unS  gefi^e^tfi.  ®aa  ivolte  ©Ott  ntmmetme^r, 
meine  Öiebfte,  fagte  ber  fflitlet,  fo  pflegen  SBeiber  ju  rebew,  eilt 
Sirter  aber  fagt  uiel  anbei«  barju,  fo  lanfle  GSDlt  unb  idb  be^ 
tud}  fe^n,  ^at  e«  leine  9iol^,  wer  will  unS  baä  Keben  nehmen, 
baä  uns  ©Ctl  gegeben  ^ai? 

ailS  nun  bie  j»e?  Sjerliebten  in  biefem  ©efprS«  »arcn,  ba  I.m 
bei  3)ta:^e  baljtr  gefahren,  unb  baS  geuer  bre^er  Steife^Spiefie  rang 
Dor  i^m  ^ei,  baj  baoon  ber  Reifen  einigle,  afS  ob  er  btanbte. 
Snbem  ftief!  bei  Siiac^e  mit  foli^ei  graufamen  Jlut^t  an  ben  Stein, 
bafi  berfdbe  jenig  unb  eifc^ütlett.  als  ei  er  tn  einen ^auffen  faUm 
wolte,  beffen  ©ieg|tieb  benebft  ber  3ungfrau  untev  htm  S»lf«i  ^f)v 
etft^atten,  Oermemten,  bccfelbe  Würbe  über  fle  falten,  unb  fie  bebcden. 
Sonn  fie  Ratten  fi^  bot  bec  gvoffen  Öi^e  unten  in  bi«  ^S^Ie 
gemaibt,  bamit  baS  %tüiT.  fo  ber  ^xa^t  o^ne  3loeifel  mit  au* 
ber  ^^Uen  gebratbt,  etWaS  berC&fc^en  unb  beigeben  mfic^te. 

!7iiefec  Xrad^e  loar  3uboc  ein  feiner  ^ängling  geineftn,  unb 
Don  SuBlft^fifft  TOegtn  »on  einem  pS»]  älieibe  berflut^it  Worben, 
alfo,  ba((  ber  leb^offtt  Teufel  6e?  i^m  toar,  ben  er  au(|  mit  Seib 
unb  Seele  bienen  mu^e.  So«^  behielt  er  menfc^lii^en  Serftanb, 
unb  ^atte  teuftifi^e  Jtrafft  an  fic^,  barum  er  auc^  bie  ^ungftou 
geraubet  batte,  in  ^ilTenS  biefelbe  nac^  Derfloffenen  fünff  Sa^ERi, 
wann  er  toieber  tum  Wenfc^en  ioorben,  jum  SBeibe  ju  ne^men- 
Db  nun  }loar  bie  Jungfrau  ber  Hoffnung  lebte,  bog  er  nac$  Utti 
floffenen  fünff  Sauren  toieber  einSRenfc^  Werben  folte,  fo  grouete 
i^r  boc^  fo  fe^r  bor  i&m,  alä  bor  bem  Teufel  felber,  bafi  fle  ibm 
nimmer  unb  in  Swigteit  nic^l  ^olb  loeiben  tonte,  Wie  (eit^ttic^ 
}U  eiatfiten. 


Holzschnitt. 


l  §tKe 


6et  er^ub  fit^  ober  bie  maffen  graufam,  bafi    i 
feiner  (i^inen  ^unaftau  folte   beraubet  Werben,   bie  er  nuttme^ 

üb«  oitt  3a^r  erni^ret  batle^   unb   fie  beS  SGintetfl  mit  fr' 

^^t  DDi  ber  JtAlte,   bie  über  alle  maffen  grog  unb  unttEn 


auf  bem  ®rai$enfteine  lear,  crWAtmet.  [iV-]  Xann  et  legte  (i* 
ju  ^intetäjett  CDn  ferne  sor  Die  ^ilt,  unb  ^lelt  ben  Sin»,  Sioft 
unb  Jtilte  auf,  bamit  ber  Jungfrau  lein  Ungeinacfi  juftiefe, 
(o^ne  wann  er  ouä  mar,  ©peife  ;u  ^olen)  unb  gebac^te  |i« 
nunmehr  ä""'  3ßei6e  ju  nehmen,  bnim  Wke  er  (t^ier  Der  Som 
geborfltn. 

iffiie  ©tegfrieb  auf  bem  Steine  mit  bem  3>iacfien 
limpffet. 

Siegfrieb  EduIc  in  bct  ^Me  nittt  ISnQtx  uet^arteii,  fonbein 
umffnetE  fit^  aufa  befi  er  motzte,  unb  na^in  fein  gutta  St^Werbt 
;u  Tidi,  baä  i^m  ber  Siefe  auf  bem  3>ca4enftein  gejeiget  ^atte, 
als  tx  ibn  gebat^ft*  ft^elniift^er  aBeiJe  ju  f.men,  a«"!  bamit  ben 
Sradienfletn  ^inan.  SKIS  ber  SJrai^e  beu  Siegfrieb  aufii^tig  TOarb, 
griff  er  il)t\  mit  fDli^ci:  gmufanten  ©eroalt  an,  bag  eä  nittl  ju 
glauben  ift.  Ea  [ölte  man  ein  giefedite  gefe^en  ^aben,  bafe  ber 
Stein  boBon  etft^olterte,  alä  06  er  jerfallen  roulte.  Siegfrieb 
wehrte  T"^  mannlit^,  fo  gut  er  nur  immer  moi^te,  ioiij  tonte  er 
nic^t  baoor  fe^n,  bog  «i<^t  ber  Drai^e  bem  gelben  ben  Si^ilb 
nbtifie.  mit  feinen  ungeheuren  filauen.  Hber  bag  maile  er  eine 
folt^e  ^ilse,  bafi  ber  gelfen  icie  eine  ©c^miebe'lSffe  anjute^cn  ioax, 
imb  bem  Siegfrieb  ber  Sd^ineifi  fiter  ben  ganzen  fieib  abflD^. 
aiS  nun  biefe  be^ben  foltfeen  graufamen  I^urnier  mit  etuanber 
battett,  iDurben  bie  roilben  ^Wns'  ^eglcungen,  auS  bem  Serge  in 
bie  Siälber  }u  ^ie^en.  £)ann  fte  beforglen  fii^,  ber  geCfen  roürbe 
einfallen,  unb  fie  aQe  jerff^mcttem. 

[24«]  ütun  Waren  iSgniarbi  ittteen  Sfi^ne  in  bem  Serge  ge^ 
toefen,  bie  waren  l^gWolbue  Araber,  unb  ^aHen  i^rcä  SaterS 
SgWarbt  Bäfatj  bafelbft  ge^fitet.  Sla  fie  nun  aüe  baoon  ^o^en, 
Uerftedten  fie  ben  Se^aji  in  einen  toten  Stein,  ^art  an  ber  fteinein 
'"     'i  unter  bem  Srafcenftein,    Weli^en  ^ernac^ma^ia  Siegfrieb 


,  .    luf^  nidjt  Bon  bem   ©i^o?,   ben  fie  Cetfiorgen 

Ratten.  !Cenn  er  ^alte  fii^  oerborgen,  ai^t  ju  ^aben,  ime  ed 
mit  bem  er: 

Holzschnitt. 

fi^redüif^en  ©tteit  ablauffen  würbe,  bamit  er  im  goE  ber  HloO} 
ben  Siegfrieben  mit  feiner  J^unft  ju  bebtenen  bereit  toAre.  Sonn 
folte  Siegfrieb  fiberlvunben  Werben  fctin,  fo  wAren  bie  Samgt 
aQe  beä  XebeS  gewefen,  bann  ber  ^rai^e  Wufle,  ba|  bie  gwerge 
aSiffenjc^afft  Bon  bem  Steine  Ratten. 

[2i>']  Sie  nun  Siegfrieb  bte  unleiblic^e  äi^e  bon  bem 
3!ra<ten  ni(|t  (Anger  auflfle&cn  lonle,  lueil  i^m  (ein  ^orn  am 
äeibe  alleä  erWeJmet,  flofie  er  ju  ber  Jungfrauen  unten  in  bie 
.§Me  beg  fflergeä,  bife  fein  öorn  roietei  erhärtet,  unb  fit^  bie  gvoff« 


^Je  auf  bem  Steine  ttWaä  mtiibtrte.  Snbem  finbet  n  ben  itbtr' 
aus  rritbtrt  St^aj,  btn  bi«  Sn^tS'  '^  oefurfl  galten.  Cv 
mrinte  ober,  kafi  btt  aSunn  ben  ©i^ap  ba  »ürte  üerfiedt  ^aben, 
unb  iDcnn  et  mieb«  jum  äßenfi^tn  iporbtn,  alSMnn  ftenfelben 
iDtrttt  ju  fit^  tw^nten  »olle,  ober  aber  a  ipfirbe  btn  3Hefen,  ben 
er  gelfblet,  juge^ttret  ijabeii,  tpufle  ahn  nitbt,  bafe  bcrfelbt  Bnn 
StDerg  Cgwnlben  juflAnbifl  mar. 

Ea  fprai^  bie  Sungfrau  juSiegfrieb:  itöie  bag  fie  oon  bem 
gwetg  egwalb  Seriell  eingenommen  ^itte,  bofi  bei  Srai^c  nw^ 
anbere  fei^diB  junge  Drac^eii  ju  fid^  geimmnini  ^itle,  banim 
wörbe  ti  nunme^ro  utn  fie  gefctfe^en  feijn.  Siegfrieb  gebaiSte, 
ii^  ittufi  benniitt  mein  ^ttil  Derfuc^cn,  »er  weife,  ttann  bie  ®c= 
fa^ir  jum  oI(ettii<^ften,  \i>  ift  ©Ott  mit  (einer  ^filffe  am  n.mien, 
Unb  ob  id)  bann  bet  Sit«  ni(^t  me^r  befielen  (an,  [d  fliege  ic^ 
Wiebet  in  bie  65le,  bi?  mein  §om  »iebet  erlittet,  alSbtnn  fese 
t(6  miebet  frifi^  baran,  (o  lange  ii^  baä  Seben  ^be.  Sollen  ttit 
benn  Be?be  fteiben,  fagle  SicBfrieb  jur  Sungfiau,  molan.  fc  miU 
i(^  bod^  erfi  ritterlich  fcdileu,  Stibeffen  behüte  eut^  @Cit,  unb 
betet  fleißig  oor  mi*,  bafi  mir  ©Ott  flraffl  unb  SHac^t  ferleäen 
iBoUf,  bamit  ii^  ben  graufamen  SroAen  toiebcrfte^en  mige.  Jiel 
bamit  auf  feine  flnie,  unb  betet  alfo:  ^^ 

[25»]  O  @Ott,  ttieU  i(6  jum  Streite  ge^,  ^M 

anit  Seinet  @t>^rde  mir  be^fte^,  ^M 

9e9  meinem  Streit  unb  Arnfft  auc^  \ti},  ^H 

So  mcib  iä)  bon  bem  Sra(^en  fre^.  ^H 

[  HolzsübDitt.  I 

SBie  et  nun  fein  ©ebti^  oollenbct  ^atte,  fticg  er  ben  Sürat^of 
ftein  getroft  unb  unuetäagl  ioieber  ^inan,  (ein^ei?!  femer  ju  vtn 
fuien.  aßie  er  nun  ben  iCia»^*"  mit  allen  (einen  Suis'"  ioieber 
anfii^tig  loatb,  fafete  et  [eia  St^toerbt  ju  beijben  §Anben,  unb 
ff^iui  (o  grimmigli(t(  auf  ben  ungeheuren  Sliat^eu  ana  allen  fei: 
nen  SrS^en,  aH  ob  er  i^n  äetft^ettem  loolte,  unb  im  ©efec^te 
floBen  bie  jungen  3)ia(^en  aQe  baoon,  bcg  äBegej  roiebet  bm, 
ba?et  fie  tommen  »aren:  Slber  bet  alte  Srotfee  blieb,  unb  fi^ofe 
auS  feinem  »etfluc^ien  Satten  über  ben  Selben  Siegfrieb  bie 
glommen  blou  unb  rot^  mit  iold^ev  ÜJIenge,  bafe  er  ben  gelben 
etlit^e  ma^l  be^  na^e  jui  Srben  qefiHet.  Über  biefeä  [25111 
trautste  f\ä)  bet  ajrat^e  feineä  Si^manlseS  mit  (olt^er  Sift,  bog 
et  bemSittcr  jum  tfftern  batein  flot&te,  i^m  bamit  oom  SJrai^enj 
ftein  hinunter  ju  fi^leubem.  Siegfrieb  abet,  ber  fiä)  ©Ott  gan( 
ngeben  ^atte,  mar  ^ctig  unb  gefc^ivinb,  f^tang  in  bie  ^i^e  auf 
ber  Si^lingeu,  unb  Don  beme  an  tracfttei  et  barnai^,  »ie  et  ben 
XOurm  beS  StbmanpeS  berauben  m&t^te;  faf(ete  bemnad^  fein 
Si^toetbt  nianniglli^,  unb  fü^rete  (oli^  einen  gewiffen  unb  ^acttn 
Streit^  auf  beS  Stachen  feinen  Sc^loan^,  bafe  er  benfelben  t>on 
ibm  obfonbrttt,  alS  ob  et  nie  batan  gewefeit  nv^re.  Xia  nun  bet 
Xra^e  fic^  (eine!  @(^ntan|eS  alfo  beraubet  fa^e,   etgrimmete  er 


üBer  ben  SSttter  branaffen,  bofe  er  i|n  mit  geusr  gebarfite  ju  Brt= 
(•rennen,  luarff  t^ii  mit  fo  Diel  @[ut^  aii,  alä  ob  ein  (janß  ^uba 
^D^leii  auf  bem  Steine  angeleget  ii^Aiert,  ba^  babon  foWD^l  ber 
Statte  fclbfleii,  n»  Sicgfrieb  fein  fipm  oIIc  etweii^et.  SBie  nun 
©feefrieb  fa^e,  ba|  fein  quteö  a^ircrbt  auf  bem  SlraAen  be' 
fliinte  jii  bafftcri,  faffete  bann  fr  ein  mut^io  ^erft,  unb  f^fibffte 
neue  Ärafft,  fü^itcte  einen  ^larten  iinb  gcmiffen  ©treirl^,  baß  er 
bamit  ben  ffirat^en  in  jW^  Stüden  »on  einanb«  t^eilete,  unb 
bie  eine  ^elffte  ocn  bem  Steine  in  taufenb  ©tätfe  ^tnab  fAllt. 
33a  nimmt  Siegfrieb  bie  anbete  §<Ifftc,  unb  ft6gt  biefclbc  aui^ 
^inab,  bafi  es  gati^  jetft^metlert. 

$iee  faßt  Siegfriel)  ODt  groffec  $ige  unb  SDlattigteit 
in  eine  Df^nmaüft 
SEßie  nun  bie  Jungfrau  Vom  bem  erfd^ceitii^eii  Seft^rep, 
Siiatt  unb  galt  beä  Srai^en  un=[26»]ten  in  ber  §i6Ic  fo  Btcf 
uecftanbcn,  ba6  et  gemiß  mfifle  fibetrounben  fe^n,  lAufft  fie  boHet 
grcubc,  Sutt^t  unc  St^tetten  unteir  einanbcr,  ben  Stein  ^fnan, 
fie^e,  ba  lieget  i^t  ßrretlet  Bot  gtoffet  Mtbeit  imb  §i6e  erbleii^rt, 
auSgefttedlct  auf  bem  ifloben.    §eiiie')  Sippen  waren   i^m  fo^I= 


I  Holsschnitt.  I 

alfo,  bafi  lein  eintfigeS  3^'^^"  b*ä  Sebenä  me^r  an  i^m  ju 
fe^cn  tuar.  3)a  Wolte  bie  Sitngfraii  baBon  fliegen,  öieHeit^t,  ba6 
fie  Btimeiiile,  eä  Biörben  bie  anbem  jungen  ajt.ii^en  mieberf 
(ommen,  ober  bafe  fie  baS  3tBff0t*in  ©guialb  um  ©ftlffe  an< 
fiteren  wolte,  fie^e,  ba  fiUt  bie  Jungfrau  in  eine  O^nmait') 
blieben,  tcann  nit^t  bet  ^Wetg  Sgiualbuä  i^t  mit  ^Alffe  bti}= 
gefptungeii  wAte. 

3tU  nun  bei  cble  Glittet  eine  gute  SBeile  olfo  o^e 
SternuTifft  unb  Sinne  gelegen  iwar,  ba  begimten  fic^  feine 
fiebenSißteifter  Wieber  ju  fammlea,  unb  ein  roenig  SDbem  ju 
f46pffen.  Snbem  et  nun  feine  Singen  ein  wenig  ouft^Ste,  be. 
gimte  et  fidj  aII'[26>']m&I)Ii^  aufjuTiifateti.  SGie  er  nun  eine  3QetIe 
älfo  gefeffen,  unb  fii$  umgefe^en,  Wiib  et  gemalt,  bo^  feine  fi^&ne 
gimgfcau  betten  an  bet  ®rben  lieget,  bcffen  et  Bon  ©et^en  er- 
fciitait,  ftunb  auf,  ging  4u  i^t,  unb  fiel  be^  i^t  bot  Unmuts 
niebet,  umfaffet  fie  mit  feinen  Sinnen,  rüttelt  unb  ftbüttelt  fie, 
dB  et  niif)t  ein  ein^igeä  ^ei^eit  heS  gebend  be^  i^t  Betfpü^tm 
mbi^U,  fieng  borauf  eine  btttetlit^c  filage  an:  ^ä)'.  bafi  eä  @Dtt 
iiti  ^immel  etbotmc,  foK  iä)  bann  nit^t  me^r  Bot  aQe  meine  gtoffe 
Befaßt,    ft^roeten  6ttell  unb   Ktbeit    alö    eine   lobe    Sungftau 

')  1.  Seine, 

^)  hier  Ist  iui  drucke  von  1726  etwas  ausgefallen,  die 
andern  lauten:  unb  loAre  gcioiS  tobt  blieben. 


bcCoo«  bringen?     WaS  ^UäfU  gccube  wirb  büti  beinm  Stt^ 
fe^n?    D  »e^c!  tafi  it^  ^ie[;fr  fominen  6m. 

Sie  er  nun  dief;  Jt[(i)ie  «ine  gute  3Bei[e  grtrieBeit  1 
iDDiml  ju  a&em  @läif  bec  3'>'^'^S  (S^Wolb  ba^er  gdaufFen,  (rilisK 
eine  äSuT^el  mit  fii^  giebt  l>ic  Sicgftieben,  bag  er  Dieselbe  Der 
Jungfrauen  in  ben  3)lunb  ftedle.  Sott  <stutib  an  er^oUe  fic^ 
bie  Sungfcau  nieber,  unb  famen  i^re  Seben^Seifin  aUmd^Ug 
mieber  ju  i^r,  ritztet  fi^  auf,  unb  lunfieng  im  Reiben  ©iegfrieö 
mit  frcunblu^en,  boc^  ji^am^iifftigen  Öebetben,  leie  i^r  baä  ju 
l^un  iDO^t  gejientet. 

3)0  fpcat^  ba€  Xiuerglein  SfllDoIb  ju  bem  gelben:  3)« 
fnlft^e  ütieje  Bulffgrambi^r  ^at  uiie!  in  biefem  ©etge  bejlDimgen, 
beren  reit  aber  taufeiib  fc^n,  bat  W't  i^»  ^»aben  uufer  eigen 
Sanb  Bminfen  muffen,  barooti  ^abl  iBr  unä  ftc^  gemoi^t,  bad 
Wifjen  VsK  euc^  nitl  unb  groffcn  SDonaä,  unb  erbieten  unö  euc§ 
ju  bienen,  fo  »iel  unfev  fs^n,  mit  motten  eu*^beg[eiten  biß  gen 
'JDomiB  an  ben  [27»]  S^eiii,  bann  mit  bie  Siegt  mo^t  n>iff«n, 
beffen  fit^  Siegfneb  b64ti(ti  gegen  if"  bebantHe.  Unterbeffen 
böte  ber  3™"fl  ^'n  Silfet  beiiebcnft  bet  Sungftüuen  ju  fii^  in 
ben    Setg,    mit  i^nen  ju   tfffn,    beff«i  et  benn  aut^  mo^I  be» 


Holzschnitt. 


Sllä  nun  bafelbfl  auf^  befte  jngerii^tet,  unb  Biegfrieb 
8()eiä  unb  Sranc!  »iebetum  gelabet  unb  erijöidet,  bo  toaten  bie 
gmetge  fe^r  beidfAfftiget,  unb  trugen  auf  bai  beftc,  fo  fte  immet 
in  gefffilüinbet  (Sil  fönten  ju  mege  bringen.  Slitä  älofcglein 
ggicalbuä  iDor  fe&r  befc^Sfftiget,  brat^te  feine  fi^finfte  fflufic  ju 
mege,  baöon  fie  alte  erfreuet  roorben:  Sllä  nun  bie  Sllab^eit 
DoUtitbet,  trug  man  allet^anbt  Eonfeet  in  tjergiilbten  ©i^ff^Iit 
ouf,  unb  mürbe  ba  befi  ebleii  Siltcr  Siegfriebenä  unb  fetner 
£ie&ften  ©efunb^eit  Bon  Swetgen  toeibli^  ^erum  gettuntfen.  SJie 
3lB«tgt  waren  tet^t  ft&ti^,  tanSten  unb  fpiungen,  aber  ber  Mit« 
terSiegftieb  mar  »on  ^erljen  rnüDe,  benn  et  in  [27 1]  iiier3!a^tn 
unb  bte^  SRÄt^ten  faft  ni(^t  geruhet,  batum  bat  er,  baS  man  t^m 
unb  feinet  liebften  ^ungftau  htslte  bie  Stu^e  beteiten.  Sie  haA 
bet  finnig  ßgtvalb  Hernahm,  ff^affte  et,  bag  bem  'gelben  unb  ber 
fi^&nen  aungftou  bie  «etten  aufS  Ifefilic^fte  beteitet  mürben. 

Unterbeffen  nabm  Siegfrieb  bie  fc^&ne  Slotigunba  ju  fii$, 
unb  ftirac^  ju  i^r:  Weine  aUetfcl)£nfte  Jungfrau  ^lortgunba,  nun 
faget  mit  boi^,  mie  babt  i^c  be^  bem  unge^euten  Xmac^en  fo 
lange  leben  ti^nnen?  äJiein  bieC  eblet  Slitter,  fagt  bie  3uneftai- 
baS  mSgt  i^r  mo^l  benden.    Sber  fagt 

I  Holzschnitt. 

mit,   mein  uietmeti^et  Sitier,   mie  fetib  i^t  auf  biefe  SReife  (MI 
m«n,    unc  maä  ^at  euc^  ju    biefet  gefä^tlic^en   Sbeni^r   l""' 


m«H 


urfacbfC),  bai  i^v  euer  a«6(n  fo  frift^  geiüaget  imb  in  bie 
Sd^ante  tiejifilasen^  €iegFrieb  antiDottete:  3)tetne  Vitl  @^V'  uiib 
lugtnbreii^e' SiiKflf™"  Slorigimba,  lu  biefer  gffS^i^'i'^'ti  Seife 
unb  &üa  Sob  Blildlitfien  eben.[28»]t^eut  fat  ntii^  »«raniaffet 
unb  Beiuviac^tt  nit^tä  anberS,  ali  <g.  S.  |(§6ne  greutiblii^feit  iinb 
(ble  Xugenb,  biefe  ift  einHifl  unb  o-Hiin  bie  Urfai^e,  bafi  it^  mein 
Seben  fltting  gefi^ifet  unb  iu  bie  ©(^anpe  gefc^lagen,  bamit  it^ 
e.  Sbbn  evrtti«n  miSi^te.  Slä  bitieS  gefagl,  PDJfen  ber  ft^frnen 
Slovigunbfl  bie  SjA^ren  niilbtglit^  iSber  bie  Satten,  jog  baniit  ttnm 
fc^^Tieii  Sing  mit  ISftlii^en  I)ianianten  von  i^rer  $nnb,  perfte 
benfeiben  bvm  SRitlct  an  feinem  Jlringer.  Sieglrieb  wolte  bie  eble 
öabc  nic^l  unöergoUen  la^eti,  fonbem  na^m  feine  gfllbene  fittte, 
bie  i^m  im  S^utuicr  an  il)cii  Satetn  §ofe  toar  jii  l^eile  Wot: 
ben,  Don  feinem  ^alfe,  unb  ^ing  [k  bet  Sunflir''"  "n  '^ten 
it^neemeiffen  ^ai&,  unb  barait  warb  i^tei  6etibcr  Siebe  u.  Iteue 
beftAtigd. 

3n  biefem  (Stf^jc^c^  idot  aUbeceit  bie  Sonne  bintei  bem  ®e= 
bärge  untergangen,  unb  Aberjogen  aEmA^iIio  bie  ft^fDair(fen  3Uol: 
iten  ben  ^eU:leu[^tenben  ^immct,  unb  Siegfrieben  begnnten  bie 
3(ugen  jujufaUen.  aSie  bie  fd|^ne  ßlcrigunbo  \olAti  fa|e,  minifte 
fie  Dem  ^sott^,  ßinig  Qgmalb,  bat  i^n,  er  wMt  [io<^  Cerfc^affen, 
bag  ber  Slitter  jur  ?lu_^e  tommen  m£<ge.  ällfo  marb  bem  9titler 
ein  t^fttic^  Sette  gejeiget,  borauf  nmr  eine  \ii)h\t  Sammetne 
Si'de,  barein  beä  ^immeiS  £autf  ffin^iii^  geftidtet  unb  genjirifet 
mar.  Sicgfrieb  fagte:  Sife^ero  ^»abe  xtS)  unter  bem  geftirntcn 
^tnime[  im  Saube  unb  @rafc  getutet,  bod^  ü>tnig  gefe^Iaffen,  aber 
nun  min  iif)  unter  biefen  ©ammeten  ^mimel  im  iceii^en  Bette, 
ob  ®Dtt  um,  beffer  ft^laffen.  glengunba  warb  Ifnrt  neben 
i^m  abfonberlit^  gebettet,  atä  fie  nun  i^t  Oebet  Be=[2S  i']t^an, 
unb  fii  ®Dtt  befohlen,  (i^Iieffen  fie  geni^lii^  ein  bi6  an  ben 
3Rorgen. 

91(ä  nun  ber  Worgen  begunte  ^eiran  ju  na(ien,  mtb  bie 
f!Dnnc  aUmü^lig  ibre  Stroblen  b-egunte  über  iai  Vitita^t  ;u 
ftreden,  ermai^te  bie  \äibnt  Slocigimba,  flunbe  bebenbe  nur,  unb 
t^.U  itir  @ebet^,  fauberte  fic$,  unb  bandtte  bem  lieben  @€tt,  bag 
er  fie  biefe  Stacht  unb  bie  Dorige  Seit  i^reS  Sebenä  beroa^iret,  unb 
auä  io  groffer  ©efa^r  fo  gnibiglit^  erlifet.  Mai^bem  gteng  (ie 
bor  tei  ätrtters  Sette,  bann  fie  ^tte  Sorge  bot  i^m,  um  alli: 
feine  ^rte  arbeit  unb  Sefo^r,  bie  er  auageftan= 


Holzschnitt. 


ben.  aiB  Fie  nun  oerna^m,  bafi  ber  SHitlec  noc^  natürlich  ft^lieff,  lieft 
fie  i^n  ru^en,  fü(te  fiel),  unb  fieng  an  einen  9Jlorgen=eie(ang  gar 
lieblit^  ju  fingen,    babon  bei  Slitter  eimac^te,    meli^er  fii^  ent> 


fkbte,  ba6  er  (o  laufl«  gefc^tnffen.  äbci  et  luat  wegen  friiier 
(c^iutren  attbeit  iinb  älii'ibifiteit  »ol  ju  entfi^iilbigtn. 

^29"]  glorlgunba  gicng  ein  TO(iiig  b(^  feil,  bafe  fit^  her 
^ittR  lonte  anlegen,  bn  ftutib  auf,  fauberte  feine  ^anbe  unb 
Oefi^t,  unb  betete  fein  ©ebetj,  bamacft  gieng  et  jötttiglii^  ju 
bet  Siinaftau  gtorigunba,  fltänel  biefelbe,  unb  (tagte,  ob  fie  rd^t 
balb  SiiP  ^Atle  i^re  eitern  m  fe^en?  3a,  antroortete  bie  Sung- 
fcou,  öon  §cr^en  gern;  ba  foninit  eben  bet  Swti'g  iSgWalb  tjerju. 
gtöffete  iai  Berriebte  ^nat  fceunblti^,  unb  (tagte,  Wie  fie  9«= 
fcblaffen  unb  geruhet?  ©ie  antmotteten  i^m:  Oat  loo^t.  <Bits= 
fneb  begehrte  Bou  bem  S^ccse  Utiaub,  bet  SiDerg  bnte  i^n  lünget 
JU  bleiben,  »elt^ce  <Sieaftieb  ^&ff(i(4  abfi^tug.  Seninai^  lieg  ber 
BiBctg  eilig  ein  i^ü^ft^tf  ju-bereiten.  Sllä  fie  nun  ein  »eirig 
SUeife  )U  fic^  genommen  Ratten,  nabm  Stcgftieb  Uttaub  oom 
flbnig  SglBfllb  unb  beffen  gtcieen  SiCibem,  (ipelti^e  ebenmSgtfl 
Ätnfge  toaten)  unb  teifele  mil  feiner  fdjinen  Slotigunba  ^inweg. 
S)er  Sbnig  (Sgloalb  f^endte  bei  i^CDtigunba  ein  no^lauäftoffitteä 
3)o|  mit  auf  bie  Seife,  bnt  ben  SRittet  imb  bie  gforigunba,  il^nen 
mit  i^tft  @unft  getrogen  ju  bleiben,  etbot  T"^  i^me  ju  bicnen 
nai^  ^^fteit  iQermfigen,  unb  fptad^en  bie  bte^  JtSnige,  alä  bn 
gwetg  (sgmalb  unb  feine  Stöbet,  ju  @i(gftieben  alfo:  Sbttc 
Sttter,  unfet  ffialet  iSgluacbuä  ift  vcx  Seib  geftorben,  »eil  bann 
cute  iittetlic^e  §flnb  ben  un^<^eiiten  Miefen  SQulffgtambÄ^r  bc 
fteget  unb  erleget,  beften  Ipiffen  Wit  eu^  »iel  SaniS,  baim 
fonften  ^Stlen  toit  aDc  neS  2^0BeS  fe^ti  ntSifen,  bnrum,  ba|  Wir 
eu(^  gefagt,  bn^  et  ben  Sr^lfiffel  juni  SJrad&enftein  ^atte. 

Damit  i^r  nun  unfer  bandbareä  Oemü^t  er=[29i'][ennen 
m&get,  tuDlten  loit  eut^  fAmtiit^  bog  Seleit  gen  ffiotmä  gebeii, 
imb  bamit  euc^  ifein  Unfall  unter  aUegenS  juftoffen  nu^t^te,  Uolläi 
unfet  ^unbett  ober  me^t  mit  «ic^  jieV"-  ^ 

SSJie  ©iegfrieb  mit  ber  Sungfrau  ^inioeg  reifet  unb 

ber  S5nig  Sgiuotb  auf  einem  präcfitigen 

Stoffe  Doron  reitet,  unb  ifjnen 

ben  50Jeg  jeiget. 

I  Holasclinitt. 

atlä  nun   Sicgfricb  Urlaub  Bon   ben   giocrgen  genomnie»  1 
^atte,  (lieg  ex  fie  aUe  ju  ^aufe  bleiben,  o^ne  ben  ^i>nig  @gtdaII^  i 
bet  muftc  i^ii  ben  Sffieg  jeigen,  bet  eä  bann  aui^  getne  t^ol,  f  "' 
fi^  auf  fein  ft^infteS  ipfetb,    unb  titt  Bot  i^iicn  ^et.    ■^^ 
nun  fo  fort  ritten,  fptai^  Siegfrieb  ju  bemegmafb:  "'  ' 
bem  Stein  gcfe^en,  ia%  bu  bet  fiunfl  afttonomin  »., 
bift,  btum  bttte  ii$,  bafi  bu  mir  luodeft  fngen,  Wie  mftS  inS  fi 
tloe  noä}  ergeben  initb.     S>a3   Will  i(^  swot  [30  "1  auf  brin  l 
täixm  gerne  t^un,   fagte  bet  Stons,  allein  ic^  fäti^te,  ba^i  i 


[olificS  nic^t  lum  bfften  gefallen  miä/U.  ffianit  ic^S  bann  begt^r*, 
taglc  Siegfricb,.  iraä  liegt  bir  baran,  Kia  eS  mir  trg«^m  loivb. 
ÜJolan,  (agie  b«  ^X'^'^a»  1"  f^'*  i!"  Riffen,  bafe  bu  ein')  (c^Sneö 
^eib,  bie  bu  Ute  voO)  al@  Jungfrau  ^etm^^re^,  nur  ocbt  ^a^c 
^flben  tvirfl,  alSbann  Wirb  oit  beiii  Seben  mStb erlief«;  3Qei(e  ^e< 
nommen  »erben.  Slber  bein  SGeöb  roitb  beiuen  Xob  (t^mÄ^lu^ 
reiben,  unb  loitb  mancher  braUcc  ^elb  baruni  in4  @rag  beiFfeii 
mfiff«!,  bDi$  mitb  beinem  aSeibe  tet  firieg  aui^  jute^t  ben  Ipb 
ant^im.  SEeil  bann  mein  Zoi  )o  loo^t  gcroi^eu  luctbcn  fott, 
fogte  Siegfrieb,  fo  begehre  ic^  aiii^  ben  Z^Silet  (o  eben  nicbt  ju 
wiffen,  ^lefe  bomit  beii  Äinig  Sottialb  inicber  jutfid  ju  teftren, 
bet  bann  mit  mcinenbea  augeit  loieb«  juröä  in  ben  Serg 
flwng. 

Iia  gebaile  ©iegftieb  an  ben  St^a^,  ben  er  bort  in  beni 
Bolen  Stein  gefunben,  unb  BetgeHcTi  ^atle,  unb  ^nlte  jiue^etle^ 
webonden,  eine  auf  ben  Miefen,  bie  anbere  auf  ben  asrat^en,  Wie 
Jjiebeüor  ft^on  ift  angebeutet  TOorbtn.  aber  auf  bie  ätefW  tu"" 
er  nitbt  benden,  fonft  ^Atte  er  ibit  nii^t  ge^oCet,  weil  er  fein  bo($ 
nii^l  fro^  marb,  roie  man  balb  ^iren  roitb. 

KB.  Siefer  @(^a|  mar  bon  betn  ßSnig  @giDatbu§  ^er^ 
lommeti,  unb  roav  fein  fiSnig  fo  teii^  geft^ijet,  ali  eben  biefer 
Btfia^  roert^  mar,  roann  mit  aber  ben  Krieg  unb  Streit,  babon 
biefcr  jt^afe  ^etrü^ret,  6efi$reiben  motten,  roie  uiel  ^lunbert  Mittcr 
barin  erfi^Iagen,  baä  roärbe  eine  bejonbere  [30'']  giftorie  erfori 
betn.  Sann  oon  bemfelben  Streit  Eetner  entronnen,  ober  babon 
fommen,  oftne  ber  Sßeifter  gilbebranb  unb  ICietrii^  üoii  Sem. 

Hiamit  mir  aber  mieber  auf  unfere  ^iftoria  fommtn,  fo 
letjrete  bemnat^  ©iegfricb  mit  ber  Sungfcau  roieber  lun,  unb  lagte: 
aSir  wollen  ben  SÄag  barum  ni<^t  liegen  laf^en,  benn  roeil  i($ 
ben  ©fein  mit  ©efofir  meines  2ebenä  geroonnen  Ijnbe,  fo  fan  bcri 
felbe  aut^  niemanb  fäglic^cr  juEommen  alä  mir.  31aliiu  alfo  ben 
S(^ae,  unb  legte  i^n  auf  fein  ^fcrb,  unb  trieb  batS  cor  ibm  ^in, 
unb  reifete  bie  Straffe,  ba  er  ben  u-origen  Xas  ben  Jltltet  erft^lagen 
^atte,  bo  fa^e  er  beffen  ^fetb  bort  getien 

I  HolzBchuitt.  I 

unb  grofen.  Segle  M  ein  wenig  babe?  ^iii  inS  griiiie,  unb  fi^tieff. 
Unb  alei  er  n>ieber  aufgewoctiet  Wdt,  ba  na^m  er  ben  Si^og,  unb 
legte  i^n  ouf  bog  ajferb,  aber  et  fajie  ftt^  mieber  auf  fein  eigenes, 
unb  rüttelt  baffelbe  mit  bem  Si^aB  nebenft  i^m  unb  ber  g!ori= 
flunba  ber.  Sie  Jungfrau  (agte:  [31»]  fflein  ebler  fflitler,  ba« 
^ferb  ift  unä  wo^il  ju  ftntten  (ommcn,  3a,  meiiie  Siebfte,  fagte 
ber  Sitler,  »er  ®Dtt  »ertraut,  heii  uerlAffet  er  nic^t.  3n  biefem 
unb  anbetu  öefprAi^  famen  fie  auS  bem  SBalbe,  unb  balb  toieber 
in  ein  bideg  SleftrAut^.     Sarinn  Waren  fie  ni(^t  lange  geritten. 


ba  lamen  iinocrfe^enä  bte^je^n  SUfitber,  iinb  umtinflettn  fie.  3)fl 
faglf  Sloriflunba:  D  mtin  eblfr  Miltfv,  ttie  wirb  eä  un^  nu»  er= 
flehen?  £«/''  i'ifrifbeii,  StUtrIitbfie,  fast«  Sieaftieb,  bie  l>«ifTtti 
iinä  nld^t.  '^nltmx  umgaben  i^n  )e(^^  bei:feCben,  unb  fpia^fn: 
0ib  unS  bie  gunfifrau,  ob«t  c^  tofttt  bir  btin  fieben,  bet  Glittet 
loc^ete  barju.  Sie  ^uiinfrau  |>ra(^:  IQir  ivoQen  i^nen  ben  S<$at 
geben,  [b  nicrben  fie  uii^  fjagiren  laffen.  Xier  äilittei  ft^ra^,  i4 
ai^W  fern  Wenig,  aber  bi-n  Si^iinttff  molte  iä}  um  ben  Si^ 
niit  nclmien,  bafe  i(^  mic^  bot  bit  Stm  ffir^^ten  folte.  3n-- 
beffen  uinringen  |cd^Ä  SBStber  bie  3un(rfrau,  unb  ber  le^te  na^m 
iaS  $Ferb  bell  bem  3auni,  unb  toolU  mit  bein  @(^a(  baHon.  33et 
ERilter  flcbaifite  iiii^t,  bat  cä  ibt  (Srnft  War;  wie  er  aber  foIt^cS 
öetmertlel,  flirail)  er  mit  fttcngeii  Sßorten  ju  i^nen:  5Br  [eii^ti 
fertigen  ©traffen^SSuBer,  wai  |aBt  i^r  im  Sinne?  fragftu  nO(^, 
jagte  einer,  unb  ft^tug  bamit  gtwallig  auf  i^n  Io&.  Siegfrieb 
fAunvle  fii^  nid&f  lange,  na^m  fein  ©i^Wetbt,  bamit  er  ben 
ajro^en  getibltt  ^alte,  unb  (f^IuB  bem  i^Dtne^rnften  unb  troftig" 
ften  ©c6nar(^et  in  bem  erften  Stwit^  ben  fiot^ff  ^inweg,  3m 
anbctn  §ie6  fpattet  er  brai  anbcm  ben  fioiiff  biß  auf  bie  S^^ne 
Von  etnanber,  ba  mitten  bie  Biet  surödEe.  Miä  bie  anbern  fei^S, 
fall']  bie  bie  Jungfrau  umgeöen,  baä  fa^en,  iyollen  fie  ifren 
©efe&eii  ju  öiilffe  (ommen,  a6er  bie  ipurben  fljic^  empfangen, 
baß  i^rer  bre'^  auf  bem  ^lat  blieben.  Her  baS  ^ferb  mit  bem 
©1^05  filBrcte,  war  unterbe^en  eine  gute  Stfe  uoinn  lommen, 
aber  ©iegfrteb  ^nlte  benfelben  mit  feinem  guten  ^fetbe  balb  ein, 
unb  nmc^te  benfelben  mit  geringer  SKfilie  au4  caput.  ftI8  et  fti^ 
nun  mieber  wenbete,  iiiib  Bermeinete  feine  t*6ne  SlDrigunbo,  Wo 
er  fie  martenb  gelaffcn  batte,  Wreber  anjutteffen,  fiebe,  ba  Ratten 
fti^  bie  flü^tigeti  aJi^tber  inbeffen  Wieber  gewenbet,  unb  biefelbe 
lue  Öeute  baOun  gefö^ret.  äUie  bee  Sittet  foI<|eg  betnajm, 
fSumete  er  fid^  nii^t  lange,  liefe  ba8  ^fexb  mit  bem  S^aB  lauffen, 
too^in  eä  wolle,  unb  eilete  bev  flStte  ju,  wo  et  feine  fjdbbnt 
tJlorigunba  gelaffen  iiatte,  bamit  ev  auf  ben  ^uff^raa  bea  ^fec= 
beä  lommcn  m&tite,  benn  glorigunba  i^r  ^ffb  war  Innftlii^  Don 
ben  äluecgen  bef^^Iagen,  baft  er  ben  ^ufft^lag  gar  wo^l  lennen 
lunfe.  3I1S  er  nun  benfelben  »ema^ni,  eilete  er  in  UoHen  Slpotan' 
ftteidf  benfelben  nat^,  unb  traff  bie  5H6rber  in  einem  bWen  &f 
ftvAut^e  Wieber  an,  fejte  in  grinnrngen  3orn  imter  fie,  unb 
machte  fie  aBe  bornieber  bifi  auf  einen,  bann  et  lieff  in  einen 
Sftcrafl  bifi  an  ben  Ipaß,  ba  TOoIte  T'e^  Siegfrieb  um  benfelben 
nif^t  weiter  bemalten,  fD)ibern  fprai^  tu  i^ni:  äQann  bii  jemanb 
HU  ^nben  tommt,  fo  fpric^  ju  i^nen,  ea^  bu  ben  ge^mten  SieS'^ 
frieb,  ber  bie  fc^Sne  ^lorigunba  Usn  ben  3)ra(6enftein  errettet  bat, 
gefeiert  ^aft,  unb  bog  et  betne  jU>6Iff  3Hitge)e!Ien  geflutet,  bog 
i^nen  ber  Sart  nimmer  waififett  Wirb.  Samtt  ritte  et  mit  feitiR 
fÄJnen  [32"]  Älotigunba  baoon.  3m  SüiTreiten  fptat^  «  ju 
i6r:  anerf^bnfte,  wie  ^at  euc6  biefe  Äut^Weil  gefoQen?  aRein 
trielWert^er  Sitter,  antwortete  fie.  Wann  baä  fiurjweil  ift,  merM 
»olle  bon  im  Emft  mit  eudf  fetzten  ober  lAmpffen.    3nbem  If 


fie  an  ben  Dirl,  bo  bev  Streit  juccft  ergonflen  luar,  ba  fcngte 
biG  Sungfrau  ben  9titler,  unb  fpra*:  9):ein  eblcr  Sitter,  Iiabt  i^r 
baS  ¥ferb  mit  bem  ©d^a^  nie^f  mieber  angetroffen?  3a,  fagte 
bet  Siitcr,  aUerliebPe,  it^  i)ab  eS  beni  SiffTOit^t  »icbet  abftejag«, 
unb  i^m  fo  Die!  gefieben,  bafi  er  leinet  ©elbeS  nie^r  bebarp.  SJie 
id^  aber  iDieber  äurfitf  lehrte,  unt  tni^,  meine  ameifc^Änftc,  an 
biefem  Drt  nid^t  irieber  antraf,  ba  Bermerdte  iij  balb  Unrat^, 
unb  jlvang  mtd^  bie  gtoffe  Siebe  ju  eu^,  ba^  it&  beS  ^c^a^eä 
Wenig  at^tete,  liefi  baä  ^^ni  mit  bemfelbtn  lauffen,  imb  gab 
gar  genau  St^tung  auf  eureä  giferbeö  gufffc^Iafi;  iDcil  ii^  nun 
bcn(e!ben  balb  ueraieidlfe,  eilete  Uij  ben,  f»  fd^neU  i^  lunte,  nai^, 
eu{^,  meine  anctfii^i^nfte,  ju  erretten;  SaS  ftagte  it^  nae^  bem 
flefunbenen  ©(^aj,  i^r,  meine  Sttecfd^Änfte,  ^abt  midj  biel  lat^r 
getöfi.  &),  fagte  bie  fr^6nc  giocigiinba,  fo  TOoIIcn  Wir  unä  um 
beö  loiQen  ni^t  tueiter  in  (Sefa^r  geben,  baS  $feib  mit  benifelben 
Wieber  ju  fu4«i.  Sler  Sitter  gcbot^te,  lucil  ic^  nur  ac^t  3a^r 
leben  foU,  n>aä  nugt  mir  berfelbe,  unb  ritten  be^be  mit  einanber 
fort,  unb  fnmen  an  ben  S^ein. 

aSie  ©iegftteb  unb  bie  gunßfrau  gforigunba 

gen  3ßDtm#  lamen,    wie  (Sr  empfangen 

iüirb,  unb  mic  fie  öeqbe  ,^o^= 

jcit  machen, 

[321']  SBie  nun  Jlfinifi  SiBalbuä  unb  feine  ©ema^lin  flunb- 

fi^afft  erränget,  bat  iifre  Softer  Jlorigunba  bon  bem  Slrat^cn; 

Sein  erl&(«t,  unb  fie  nunmehr  mit  bem  SRitter  Siegfrieb  auf  ber 
eife,  unb  ni*t  Weit  me^r  uon  bannen  »Are,  liefe  ber  S6nig  bie 
ganSe  merl^e  Sitlerfr^afft  unb  ben  [&b[i$en  SIbel  aufbieten,  bamit 
fi«  feiner  Jodjler,  unb  bem  SHttter  gebö^renbe  (Sljre  antaten, 
i^nen  entgeflen  ritten,  unb  mtl  groffem  GSeprAitne  einboleten,  unb 
Iflnffti^  ber  ^oi^jeit  be^wp^neten.  Jiann  bei  Sinig  tonte  foldJeS 
bem  Sitter  ©iegfrieben  nid^t  abff^Iagen,  toeil  er  feine  Socktet  mit 
groffer  ©efa^ic  feines  Sebenä  fo  treuer  tiTOorben  ^alte. 

Sa  folte  man  nun  .eine  ^rad&t  gefe^en  ^aben,  mit  toet^er 
ftalttit^en  Drbnung  fie  einge^olet  motben.  Diefelbe  ab« ja  bt= 
fifireiben,  mfirbe  Biet  lu  lang  werben.  3a,  eä  tamtn  Saufet, 
Sfnige,  unb  funffje^n  SScften  ba,  unter  Welchen  nuc^  fi&nig  ©ieg-- 
^atbug,  Siegfriebenä  Sätet,  war,  bie  Sitterft^afft  unb  3Ibel  c^ne 
Sa^l.  roeti^e  alle  wo^l  empfangen,  ebrlii^  gaftirel  unb  bewirt^et 
werben,  wie  foI*ee  an  fiSntgli^en  Sofen  in  berglei^en  ajefleben- 
Reiten  mannierü;^  ober  öbli*  ift.  S)aä  für  gcofle  greube  Siater 
unb  aJlutter  ob  biefet  glödfliiicn  Siieberlunfft  Ratten,  ifi  gor 
[ei(^t  JU  gebendlen.  Xa  warb  bet  Mittet  Siegftieb  unb  bie  fi^Jne 
gtocigunba  in  bie  §aui)t>Äitd^e  gefft^rel,   unb  mil  gtoffem  Oe- 

Scing  in  ®(genwatt  aUet  anwefenben  Saufet,  Rtnige,  Surften, 
littet  unb  Slbel,  uon  bem  Sifc^off  ju  Wa^n^  cobulitel  unb  gc 
trauet.     SoId^eS  I&nte  gat  f<^6n  unb  mit  bieten  UmftAnben  ^et> 


I 
I 


aus  geftricficn  n.<er:[33^]ii(n,  abtt  tä  icärCe  Viti  ;u  fang  ioetben, 
unb  un^  ätlt  unt  äüeile  mangeln.  9tiin  WJi^ret  bie  §Di$ictt  Viex' 
lt1)n  läge,  bamai^  6'^"  ""i"  atterl*^  SBinneltennen,  itutniet 
unb  Sltc^en.  «tib  WaS  (onfwn  junt  Mitltrfpitl  ge^tr«. 

I  HuizsuLaitt.  I 

Sol^ti  aUtS  ju  bt]ä)wibtn,  ift  nii^t  mtin  Sot^aben,  bit  (iftorie 
bamit  ju  »eil&ngem,  ifi  nut^  uitnil^ig,  fintemo^Ien  bergEeic^en 
Hitltifiiid«  in  Bieten  ^iftotien  bt)ii)ncbtn. 

iHuc  biefcS  ift  lu  wiffen,  bafe  Sitflfrieb  ben  ^Jceife  tbttaü 
babon  getiaant,  ivelt^eS  feinen  St^wSgem,  ben  beeiden  JtSnigtn, 
nitbt  »im  beftcn  gefiel.  Siann  fie  ivarfTen  einen  ^eimlii^en  ^oft 
auf  ifin,  unb  ftirac^en;  St  txSigtt  aUt  Slage  äling  unb  äBopen, 
bamit  ^ol^jint  unb  pranget  er  gleic^fam,  alä  mann  er  oQein  ber 
^elb  Wike,  mac^t  alfo  im  ganzen  £anb  uni  anbern  geringff^A^ig, 
baS  foU  i^m  noc^  übel  Eietommen. 

ffiie  aber  ber  §a6  unb  SHeib  enblit^  au«9(bro=[33  «"jt^n  unb 
ins  ä£er((  gerichtet,  tcerben  Wir  ^ema<^ma^I€  l)htti,  juDor  ab» 
mib  eine  Eletne  SurgtceiC  mitnehmen,  Irelc^eS  eineä  ber  alterpofiri 
lit^^en  ftäitlein,  {o  auf  6iegfriebenS  ;^oi^;eit  borgegangen,  wie 
man  balb  mit  Suft  ^6ren  rairb. 

aSaS  Cor  einen  tur|roeiliflen  Saiiipf  ^[orcuö  unb 

Sioeüeä  auf  Sicgfriebenä  §>oc^jeit  um 

Seib  unb  Se6en  getiaüen, 

(S^e  mir  aber  ben  fiampff  iefcBreiben,  muffen  mir  juDoir 
Don  bem  Sinig  @ibalbu9  unb  einen  Sauren  reben,  unb  oet^Mt 
fiil)  atfo:  Xtt  Sbnia  @ibalbue  ^atte  fii^  einSma^IS  auf  ber  ^agb 
öetitret,  ba  ^alff  i^m  ein  Sauer,  Slo^imenä  ^otcu«,  be^  fpStcr 
Stacht  uieber  jurec^l,  unb  leiget  ibm  ben  3Seg,  barum  ^attt  ber 
Jt6ntg  biefen  Sauren  begnaset,  unt>  ju  einem  CberUertoaUei  Qber 
fein  %ie^  gefegt,  unb  wobttte  iunei$ft  bei;  beS  JT&nigS  ßlibalbi 
©tüIcTie  ober  ^aüap;.  Eiefer  ^orcuä  mar  fo  uerjagt  unb  blfbec 
Statur,  bafe  er  Bor  einen  btoffen  iCegen  Woi  in  bie  @rbcn,  weiinä 
mfigtie^,  geürDc^en  »Are. 

3Iun  »ar  ein  ©belmann  an  beS  fiSnigS  ;&Dfe,  berfelBe  »at 
(in  pogirlit^er  unb  betfd&rogenec  liftiget  S*al(f,  ber  man<^ 
fiurSloeit  ju  ffiege  ju  bringen  mufte,  berfelbe  tebete  mit  bem 
SBauet  3orcu8,  unb  bilbete  i^m  fteiff  uub  fefle  ein,  bafi  jefe» 
(otc§E  gute  Selegen^eit  ob^anben,  fn^  beö  bem  fifrnig  btbtent") 
JU  mai$en,  alä  er  fein  Seblag  luinfcfeen  möchte.  Bann,  fagie  «t, 
eg  ifl  untec  biefen  anmefenben  fvemben  gfirften  einer,  ber  ^at 
einen  eolboten  be?  fi*,  mit  Sia^men  SibeßeS,  berfelbe  [31«]  ifi 


')  die  acdem  drucke  üerbtent. 


Id  Ketjagl,  bag  man  il^n  mit  einer  Slaje  mit  iSrbfen  uerjasen 
m&c^te,  tttt  fcrbtre  ^erauS  junt  Ramt)|f  auf  &t\b  unb  2tbm. 

aSonn  (r  biefeS  ^tren  isirfc,  fo  Wirb  er  bir  üor  Sdjretfen 
ni^t  (ommen,  alSbann  ^nft  bu  ($011  iS^re  pemifl.  Ober  ba  er 
ja  lentmen  iDÜtbe,  loirb  er  boc^,  fo  balb  et  bi<^  getcopnet  iit1)tt, 
Bor  gurtet  bie  glittet  Beben,  fu  lomniftu  ju  groffen  Semtem 
bt^m  fifinig,  beffen  uerfic^ietc  bi^^.  Der  Sauer  liefe  fi(^  üter« 
reben,  unb  (oalä  bem  igbelmann  jw,  er  »otte  ben  Solbaten  fobtm 
laffen. 

^ie  mm  ber  ßbelmann  fa^e,  bafe  er  ben  Mauren  baju  bt' 
wogen  unb  Be^et^t  gemai^t  ^atte,  Bing  er  jiim  Sfinig,  unb  Dfleiii 
bahrte  i^m  joltöeS,  unb  bat,  3^ro  SHajeft.  rooffe  boc^  biefe  Äur?' 
Weil  «lauben,  bann  et  woUe  fc^on  bafflr  fe?n,  bog  feiner  leintn 
B^nben  betommen  foITe.  Der  Jlßnig  gcbat^te,  weil  (eine  S:o^tet 
nun  Diel  ^aijr  gro^  Ungentatt  auSgeftanben,  et  WcHt  fie  mit 
biefer  Sut^roeil,  »ie  ai«^  ©iegfrieben  unb  ben  anwefenbeii 
Vetren  eine  ©rgfigüi^feil  g6nnen,  unb  erlaubte  bem  ©btlmonn, 
mä  äOerct  ju  fieffeii. 

3)0  gieng  ber  Ubelmann  ^in  ju  bern  ffiinip  ©ieg^atbuä,  bf 
griiffele  benjelben,  unb  bat,  er  moQe  bad}  feinen  SDiUen  btein 
geben,  bann  ev  bMte  eine  Heine  Äur^weile  Bot,  einer  Eomibia 
irii^t  unA^nlit^,  Biefeä  fott  bem  iungen  Jtiiiig  unb  (einem  So^n 
unb  allen  anwefenben  Ferren  eine  befonbere  ergiglit^teit  oet: 
utfat^en.  SBie  nun  ber  fifinig  frngte,  »aS  eä  feit,  fagte  et:  3bro 
ifflaiefl.  iDiffen,  baß  mein  6m  ier  fi6nig  ben  3orcuS  6m  fitö 
M.  ber  ip  fo  Betjant,  bafe  et  bor  einem  btoffen  ßknie^r  [34''i 
wobt  in  bie  ®tbe  ttoifte,  benfelben  &abe  ir^  übertebet,  er  foU 
@.  wai.  @oIbaten,  ben  QineUeS  au^fobetn,  unb  Weil  fie  aUt  be^be 
futc^tfam.  Wirb  eä  eine  luftige  ßomfibia  abgeben.  3)et  Jl6nig  gab 
feinen  SßiUen  m<S}  btein.  unb  fagle,  bofetn  man  nur  meinen 
3iöeQeä  batju  Beteben  (an, 

3)et  (Sbetmann  bebanilte  fir^  fteunblii^  gegen  3^ro  aÄoj. 
unb  gieng  (eiber  ju  bem  ßiueKeö,  uub  braute  (eine  Siebe  mit 
Oielen  Umftinben  ge((^in6iret,  ^^rDor,  barna*  fagte  et,  baS  et 
JU  feinem  anbeni  ®nbe  batlommen  fey,  alä  bafi  et  i^m  onttinge. 
Wie  bag  itim  SorcuS  ouf  ben  morgenben  lag  auf  Seib  unb  SeBen 
jum  fianipff  auäfobere.  Diefet  et(t5tac(  über  aUe  maffe,  bafi  et 
aanU  etBlaffete,  unb  jittette,  unb  gab  mit  pammlenber  äunge  jut 
antwotl:  3c^  ^aBe  mit  i^m  nic^iä  ju  t^un,  wie  (imml  et  benn 
botju,  bafi  er  mii^  fobern  liffet?  Set  Sbelmann  fogte;  68  felj 
i^m,  Wie  i^m  woUe,  einma^l  ^fitt  et  eud^  »et  (einen  reblif^en 
Setl,  i^c  tommt  i^m  benn  auf  bem  JSamj)ff:$Ia^  mit  guter  Mfiftung 
Wo^I  Derfe^en,  bann  et  wiU  euet  nllba  Watten,  bamit  gieng  bet 
(Sbelmann  Wieber  feinet  äGege. 

3Bie  nun  bei:  fi6nig  unb  feine  £eute  fa^en,  bag  giBelleS  (0 
fe^t  erft^toden  wat,  rebeten  (ie  i^me  ein  getfe  ein,  ia%  er  fit^ 
enblic^  te(DlBitte,  ben  Äampf  anjune^men.  Muffetc  betoWigen  ben 
(^belmann  mietet,  unb  fagte  ju  i^m:  Wein  ^reunb,  it^  wt'u  mii^ 
Biä  morgen  bebenden.    Sllfo  gieng  er  mit  biefer  StntWort  ju  feinem 


[  toeil 


Saurtn,  ber  fid^  fc^r  «freueie,  bafe  fte  i^m  tiid^t  ülflBalb  jugc 
fagt  ^at«,  benn  er  gebat^te,  er  würbe  i^m  nimmenne^t  tommtn, 
toeil  er  uerfianben,  bafe  «v  fo  etfc^tcdtn. 

[35*]   Mm   ÜRorgen  aber  rebtten   beö  Sbni^i  ©ieg^atbuS 

, Seuh  mit  Si^'^fä.   ""ti    fagten:    ®ä  wiee  t^ut  eine  eniißc 

S^^anbe,  loann  er  ben  ßami>ff  auSfc^löge,  er  (olte  es  tiiir  fed!= 
Iti^  iDogen,  bann  fie  ^Slteti  wol  b'!)^^«'.  *'«6  SorcuS  ein  «et; 
jflglet  Äerl  toite,  (o  balb  er  nur  einen  b[o((en  Seflf  fs^e.  würbe 
er  nic^t  ruarlen,  fonbem  balb  bie  5iu^t  ge6en. 

äibeHeS  licfi  fi^  übetrettn,  unb  (<$i(tte  fiäfte  Morgens  j" 
bem  Sauren,  unb  litfi  i^m  fagen,  bog  er  um  t.  U^T  Stac&iiiütag 
nuf  bem  Aam))ffp[a^  in  guter  äläftung  ;u  sterbe  etfi^einen 
n>DUe,  unb  toolte  i^m  lehren,  wie  er  einen  veblic^en  SaDaliet 
auäfobetn  (ölte. 


j  Holzacbnitt, 

SBiewot  es  mir,  (fagte  er,)  alä  einem  Betfuc^Un  Solbaten  nii^t 
toott  onfteifet,  mit  einem  groben  SBouerflegel  ju  (c^eiRen, 
tennot^  Will  id^  bit  lernen,  bafe  bu  eä  ein  anbemia^l  nidit  me^r 
l^n  folt. 

Sllfo  toutben  fie  be^be  mit  Sfiftunq  loo^l  uer(t5*n,  unb 
tarnen  nuf  beftimte  3eit  aiif  ten  fiampff=f35  ^J^iaS.  35a  wSi^te 
ii^  wänfi^en,  ba^  alle,  bie  biefeä  Icfen,  felber  ba  gewefen,  unb 
biefer  SutfttoeiU  jugefe^en  ^Älten.  Senn  fo  balb  ?|orcn«,  btt 
iBauer,  out  ben  Sampn^ilnti  Fant,  fa^e  er  fiA  auf  allen  Seiten 
um,  an  loeli^ein  ®nbc  et  jum  ffiglidjflen  augreiffen  m^te,  unb 
Derflur^te  ben  Ott  be?  Äampffjjla^ee,  weil  et  bcnfelben  fo  too^t 
BerWa^ret  fa^.  Bann  on  treten  Dtten  war  er  mit  ^oben 
aitettem  umgeben,  unb  bie  Pforten  lymben  üUe  uetfpettet,  oifo, 
ba6  ein  jebet  auä&alten  mufte.  3:iö  nun  äibeDeö,  bet  Solbot, 
ben  3otcuä  anficfttig  warb,  unb  ba^  er  ein  fo  mutftig  ^ferb 
^oite,  fehlte  eä  toenig,  et  W>\te  auBgcriffen,  wenn  er  nur  gelont, 
unb  war  f[f)on  Willen^,  fii^  bem  ^dteuS  ju  ergeben.  @Ieii^ec 
aNeinung  unb  @eban(fen  War  ^otcu^  ou^ 

3nbem  t^eilten  bie  Sittei  ben  fiamtjffplat  in  gleii^e  Steift, 
unb  lieffen  bie  Stomjjeten  blafen. 

ai8  nun  3orcu8  fein  *ßferb  bie  trompeten  Ijitete,  tunte  H 
tiic^t  lAngei  Warten,  Weil  eä  Siegftiebens  ^ferb,  unb  beä  Ziur= 
nierenä  WO^I  gewönnet  war,  fieng  bamit  an,  unb  lieff  fo  f4nell 
ba^n,  toie  ein  ^feil.  ^orcuS  gAUe  ti  gern  oufge^alten,  aber  eS 
»ar  »ergebend,  bann  e@  lleff  tit  gewohnte  fBaffn  in  OoUem  Souff 
JU  Snbe.  3)a  Warb  er  gezwungen  bie  Sanken  fallen  ju  laffen, 
unb  ^ielt  yiä)  mit  begben  Linien  an  beS  ^ferbeS  flamm,  ba|  et 
ni(6l  herunter  fiel,  gnbeffen  fc^miffen  biejenigen  an  beä  3i>"1eä 
©eiten  mit  3»i<'"'16fn  auf  fein  ißferb,  bafe  eä  ai\äf  in  ben  @ang 
(am,  Set  legte  algbalb  feine  San^e,  e^c  eS  noi$  3nt  wat,  ein; 
e«  triebe  i^m  abet  bet  Binb  biefelbe  ouf  eine  Sei»[36-]te,  bsft  . 
et  ben  ^orcu«  o^"^  f^i"  äBiffen  bamit  betfi^rte.    Unb  toeil  fc" 


i 


4 


(elbf  o^iie  itm  limmerlit^  in  btm  Sattel  (iteng,  fid  er  ^«unt« 
jur  erben.  3iBeItci,  ber  (olc^es  nic^t  inne  warb,  liel  fein  ^ferb 
big  jum  6nbe  ber  Slennba^ne  «u^lauffen. 

intern  er  nun  fein  ^ferb  umWenbel,  Tk^"  "  i>«i  3dccus 
bort  an  ber  erben  liegen,  bo  gebadete  er,  nun  ift  ti  ^tit,  bog 
tu  beinen  ^einb  »oUenbe  ben  91(ft  ^tebefl,  unb  itm  mit  bem 
^fetbe  Den  Soiiff  jetfnirftßeft,  unb  mit  ber  Saite«»,  lueir  iai 
eifen  noi?  bran  iß,  burt^ftoffeft.  3nbem  et  fii^  aber  ju  i^m 
nabele,  mai^te  (id^  Sorcuei  allmi^lia  auf  tie  ffleine. 

I  Holzschnitt.  | 

SBie  er  nun  6e^  i^  iam,  pel  Jetn  ^ferb  unter  i^m  nttber,  tno'i 
bie  Urfa^,  lann  \<ii  eben  mä)t  miffen,  ob  er  mit  bev  SonSen,  bie 
<r  aUeicit  niebtig  ^ielt,  bem  $ferbe  ^ivifc^en  bie  Seine  fümmen, 
ober  ob  Sorcug  mit  feinem  %:uffte^en  bem  ^fetbe  ^inberlit^  ttn. 
3)em  fe^  loie  i^m  loolle,  einmo^l  fiel  cB  mit  i^m  nieber. 

[aei-j  3)a  flebot^te  3orcu8:  3(6o  ift  e«  Seit,  ein  ffliüer  an 
beinern  %nnbt  ju  werben,  unb  Me&  fo  erimmiglii^  bon  ferne  auf 
t^n  }u,  als  ob  er  benfeldcn  juftüden  Woite. 

aber  bog  *|Jferb  f^actelte  (o  graufam  mit  ben  güffen,  bog 
er  i^m  ni^t  beiitommen  lonte.  SBie  aber  baä  ?Jferb  [xdj  enblii^ 
aufarbeitet,  unb  auf  (eine  Joffe  ju  flcfien  fam,  ftrampfjet, 
fi^niiubet  unb  ft^IigetS  (o  graufam  um  (ii^,  ta%  ber  itxU  SoreuS 
iiä)  6eforgle,  eä  mMte  iljn  treffen,  flo^e  bemnat^  boßcr  gurtet 
öon  bannen. 

gnbeffen  ^atle  ^itieDeS  iffieile  belommen,  fi*  Wieber  aufju> 
rit^iten,  unb  fldj  auf  feine  güffe  ju  ma^en,     Mber  fein  2eib  war 

fm  bermaffen  jerbettet  nnb  wrtrelen,  bog  et  DoLTer  ^urc^l  unb 
iltern  gf^iac^te  fic^  feinem  Sein*  lu  ergeben.  Xarmt  jie^et  er 
feinen  Siegen  au9,  in  lotttenS,  benfelben  bep  ber  Spi^e  fofjenb, 
tem  ^oxniS  iu  »rifentiten.  ©leider  aüewnung  mar  aui^  3orcu§. 
fi*  feinem  3finb  3"  «neben.  SBte  nun  ber  äioeUeS  mit  bioffen 
Siegen  bo^er  (ummt,  [titi  ju  erfle6en,  gebentfet  Sorcuä,  ba«  Wirb 
nidjt  iro^l  ablauffen,  nun  luirftu  iiaar  laffen  muffen,  unB  flieget 
fo  f^neU  unb  weit,  alä  ec  immer  Ion. 

aie  äibeHeS  biefeS  geiua^r  ttirb.  Will  er  an  feiner  SBidorie 
not^  nit^t  gAnfeli^  öetjweifeln,  fcnbetn  faffel  Wieber  ein  ^erft, 
unb  »erfolget  feinen  geinb  fo  gut,  als  ein  Betjagtet  immer  tan, 
ft^ISgt  mit  boHem  Srimm  auf  i^n,  ber  bann,  fo  balb  er  bie 
Slceit^  füllte,  Ö6ettaut  fd^rie,  unb  bat  iljn,  einjuealten,  ober  er 
wolle  ti  bem  Ä6nige  SibalbuS  unb  Siegfrieben  Hagen,  Bie  er 
aSet  no^  nit^t  [37°]  nat^Iaffen  KniU,  lijic^  et  äutüd,  fo  Weit  et 
immer  lonte.  äUie  er  nun  big  an  bafl  fflJaffet  fornmen  War,  alfo, 
ba6  er  niit  weiter  jurüd  (unte,  ba  wntb  i^m  f(ine  gutc^t  aei 
boptielt.  Sann  er  gebat^te,  weiift  bu  weiter,  fo  muftu  im 
Baffer  erfauffen,  ge^eftu  bann  Oor  bit^i,  fo  muftu  unter  beine^ 
3einbeÄ  aßaffen  fterben,  fo  ftbAmete  er  fit^  au*,  fit^  feinem  Jeinb 
JU  ergeben,  in  Setrai^tung,  Wenn  er  fic^  rei^t  borgefe^en,  er  f 


I 
I 


nd  Jeintcä  SÜfifltt  Ij.Stte  »fcbeti  (Snneii,  Stcfc  gf(Qnimle  9tngfl 
Ceturfai^te  eine  gi^n^Iii^e  ä! regle eiflung  teil  i^in. 

Datum  b(((^[ii^  «  enblii^en  bti)  fiA,  nunmett  fejten  SJuJi 
\a  ^alttn  WciC  <i  ja  nii^t  aniccS  fe^n  tonte,  unb  faffet  bamit 
ftinen  3?eg(n  in  be^be  '^ 

I  Holzschnitt.  I  ^ 

§Anbe,  unb  brudte  bie  Sugen  fefte  ju,  fieng  an  fn  a^*"" 
miglit^  um  fi(^  jn  ^aufn  unb  jn  ft^meiffen,  bag  ^rbtttt^  bie 
51u(^t  mit  Schreiten  nimmt,  unb  ft^tic  fifierlaut:  Sag  mir^  leben, 
lafe  mi(^  [e6en,  [o  TOiff  i(^  mir^  bir  erfleben,  bann  er  btlbete  i^m 
(in,  [371']  et  ^.\tte  (c^on  Biet  SBimben  «rSFongen,  ta  «  ied;  noc^ 
feine  betommen  ^atte. 

aßtt  nun  3orcuS  iai  Oeft^te^  l/brti,  t^Ate  et  bie  Sufltn 
roieber  auf,  unb  Re^et,  bafi  fein  gein^  Weit  Bon  i^m  gehJt^en 
ift.  ia  fajte  et  tuieber  einen  SJlut^,  imb  Betfofgete  jeinen  3einb 
als  er  immer  lonte.  3)ü  ji^rie  ä'^el^f*  "»^  fe&tet:  Si^end  mir 
baä  Seben,  i<^  roiH  mein  Sefitag  nii^t  baran  gebenden,  iitii^  an 
bit  ju  rSi^en.  So  toitff  beHn  ®em(6r  öcn  bir,  lagt  S^tcuS. 
Siefet  arme  Sro()ff  l^At  bolb,  Irie  i^m  Befohlen  mat,  unb  Warft 
jein  ölette^v  oon  fii^. 

SBie  nun  3orcua  feinen  5einb  gaiife  ii'e^rlofe  fa^e,  ^Alte  er 
Üd}  ja  nii^tS  ju  bef&ri^ten  gehabt,  giett^too^l  trauete  er  nii^t, 
fonbetn  fagle  ju  i^m:  ^ebe  bit^  lueit  Ben  mit,  unb  lege  bic^  auf 
tie  erbe  niebet.  Siefet  ge^ort^te  a&ecma^l  bet  Stimme  jeine3 
geinbeö,  unb  lieff  fem  Bon  bannen,  unb  legte  fit^  ganS  auS= 
geftiedt  auf  bie  Srbe  nieber,  unb  regte  feinen  Siufltt.  ""b  ec 
roartcle  wie  ein  S.lmmtein  fein  ®nbe. 

Sa  geballte  ^oceug,  er  I&nte  bot^  nimmer  Bor  feinem  geinb 
(it^er  (e^n.  Wann  er  ißm  beBm  SeBen  lieffe.  Sefann  fit^  bem= 
iia^.  Wie  et  igm  am  fägti^ften  be^Eommen  ntbäfU,  unb  f))tai^ 
be^F  ifim  felbet:  ®e^eflu  mit  ben  liegen  )u  il)m,  fo  mic^te  er  fii 
aufritzten,  unb  btt  benfelben  aui  bev  $anb  teiffen,  Sie6  fxo) 
beiimac^  beb&ncEen,  ed  märbe  fein  beffer  SHittel  fe^n,  ali  oone 
3>egen  ju  i^m  ge^en,  unb  itint  auf  bie  Sruft  Enien,  unb  mit  [eii 
uem  gtoffen  ffieffer,  baft  er  beB  fic^  ^atte,  (bamit  er  bie  StW)t 
pflegt  a6)ufteifien,)  bie  0utgel  abft^neiben. 

[aS"]  ajie  er  nun  ba«  aHeffet  unter  feiner  Äüftung  Setöoi; 
fuc£|t,  unb  bie  Sinter  fein  Beginnen  inne  werben,  tarnen  Re  b* 
jmifii^en,  unb  ^ieffen  ben  Sorcuö  ein&alten,  unb  fi!^  mit  Sictori 
Betgnügt  fe^n  taffen. 

Sann  folc^  Seginnen,  ba  fi^on  ber  geinb  übetwunben, 
»Are  bet  S!affen=DEbnung  fd^nutfhatfS  jiiwibtr.  ^ottai  liefe 
feinen  geinb,  weil  et  i^n  übettounben,  ungern  auä  feinen  ^Änben. 
Doc^  mufte  et  fit^  i^ten  bernönffligen  Sieben  geinife  fallen,  loeil 
fie  it)m  bantben  lufagten,  ba^  3^oelle£  nimmettiietit  r>4  WibcF  i 
i^n  auflehnen  fotte.  — 


ailfo  lieft  3orcii§  ben  S'"«"'^  miebcr  auffielen,  unb  gefiot 
i^m,  (IT  Tolle  fid)  ein  anbermo^l  6effer  bebcntteii,  iiub  öDr|e^eii, 
mit  wem  er  ju  t^un  Ifittt. 

ätlfo  watb  Eternit  btefet  hirf^W eilige  Sampff  ber  Serben 
$afen  geenbiget,  unb  toax  iebcr  \xo^,  baft  et  mit  bem  Seten  bauon 
lommen  toor.  Sliefeä  mar  einefi  in  luftigften  ©tStflein  auf 
©iegfricbenä  ßot^jeit,  unb  fönten  berf([ben  me^r  elngeffi^'et 
Kletten,  ti  loGtbe  ober  ju  lang  merben,  iBoIIenS  olfo  bet)  biefen 
Betoenbeii  laffen. 

aSie  Sicgfrieb  mit  feinet  f(f|6nen  glotigunb«  geteöet, 

unb  iriie  eä  if|nt  enbticti  ergangen 

unb  umtoitimcn  ift. 

SJie  nun  bie  ^ot^jeit  unb  aUe  Ülitterfniel  i^te  gnbft^offt 
*rtei(fiet,  ba  teerte  ein  ieber  Wieier  ^eim.  25a  gab  i^nen  ©iegs 
frieb  Wä  öeteite  (o  fitzet  unb  Wo^I,  ia%  man  !),\ttt  o^n  oUe  ©e= 
fo^r  mSgen  Selb  auf  sem  §anlile  tragen. 

[38 1']  Me  nun  bie  breti  ©t^toSget,  aiS  ig^renbertug,  Sagen: 
loalb  unb  SQalberluS,  ber  glorigunba  leiblii^e  Srftbet,  ben  ©ieg» 
frieb  feinb  Karen,  banim,  bafi  er  ben  ^ttii  öor  i^nen  im  i:^ur: 
nieren  unb  Stechen  baöon  getragen,  unb  begicegen  &Dr^  nngefeben 
unb  getä^met  Warb,  trachteten  fie  ^eimli^  barna^,  tcie  fie  i^n 
mfic^ten  t6bten.  Renten  abet  nii^t  e^et  ©clegtn^eit  finben.  6t6 
ac^t  Sa^re  um  TOaren,  loie  ber  S^^'^S  Sglualb  bem  ©ieg  frieb  jm 
Bot  prop^ecc^et,  Wie  mir  f^on  ge^Äret. 

Siegfrieb  lebte  mit  feinet  ft^önen  Slorigimba  in  gutem  Stieb 
unb  Stu^e,  ;eugte  mit  i^r  einen  &o1)n,  ben  nennet  et  S&tu^atbuS, 
ioai  berfelbe  Dor  Kriege  mit  ben  @ulban,  unb  ben  JCfnig  Bon 
Sab^Ionia  g'W^tet,  unb  ttaä  ffit  groffe  ®bent|eur  unb  Sefn^t 
berfelbe  auägeftanben,  unb  niie  et  enblic^  be^  n6nigä  Don  Sici: 
lien')  befommen,  ifl  anberloeit  beft^rieben. 

SBie  fie  nun  ad^t  3a^r  in  ftolßem  griebe  gelebt.  Begab  fi^ä 
«inea  SageS,  bafe  ©iegftteb  unb  feine  S*Wi\ger  mit  i^m  auf  bie 
Sagb  ritten,  baju  benn  ©iegfrieb  fe&r  geneigt  loar.  Keil  aber 
berfelbe  Sag  fe^t  ^eig,  unb  ©iegfrieb  iiäf  fe^r  er^i^et,  begießt  er 
fit^  ä«  einen  Srunnen  in  bem  Dtfermalbe,  leget  fein  Slngern^t 
in  benfelbcn,  (ii^  ju  erfft^lcn,  3)aä  erfte^el  fein  Sc^ttager,  ber 
grimmige  .^ogenwalb,  unb  jebendet  be^  fic^  felber:  3>ieie  @elegen< 
|cit  begiebt  fub  nitftl  aQe  Bege,  bie  muftu  nii^l  BerfÄumen,  bann 
tiefe  ift  bie  teilte  jjeil,  bitfi  an  beinein  ^ctnb  ju  rÄt^en.  Stimmt 
fein  Hapöier,  unb  ftfifftt  ben  Sieofricb  jtoifc^ien  bie  be^bew 
©pultet,  ba  er  fleifc^ern  unb  nic^t  ^cniig  tDar,  [39»]  hinein,  bafi 
bie  ©Bige  bifi  an  bie  Stuft  hinein  gieng,  ba6  er  eaBon  jut  ©tunb 
tobt  blieb,  aifo  mu(le  bec  t^eure  Selb,  beffen  Sugenb,  Hrofft, 
SUrde  unb  SRann^eit  in  bet   äBett  nit^t  me^t  jii   finben,    fo 


■)  fehlt  Kostet. 


fc^.'inbHc^   unb  tni^bctift^et   iDnift  um   fein  noä)    junges    £e6en 
(i>nim(n.    Seifen  Xob  aber  ift  ^etnai^ina^tS  mo^l  gerochen  »orben. 

I  IIolzschDitt. 

MIS  nun  @iesftiebenä  Semaliltn  i^re§  ^erm  bee  Afniqä 
Sob  bwic^let  luarb,  fiel  fie  »pt  eroffeni  £eib  unb  Summer  m 
sine  gtoffe  Sraiidfeeil,  bafe  luic^  bie  aei^te  an  il)t  oetjaflten:  3)a 
baS  ber  fiinifl  öiBalbuS,  i^r  Sater,  etfi:^r,  fiel  et  uor  avoffem 
£eib  in  eint  tJbllit^e  .ftranatieil,  boR  er  baian  ntufte  be«  Xobed 
ftec6en.  Ha  Wav  Selb  ober  ii«ib,  bann  beä  fttniga  Oibolbi  (Sle= 
müHin  legte  fit^i  (6enm.\6ig  ju  Seile,  unb  ftavb  an  einem  bier= 
tAfligen  yiebcr,  unb  toite  (ein  Siunber  gewefen,  mann  bie  fi^Sne 
glorigunba  |aud^  Bor  Eeib  ß«ftor43H'']ben,  aber  eS  mufte  noc^ 
nii^t  fepn,  benn  eieafriebeng  Sob  muffe  erft  g'tof^^n  toetben, 
baju  benn  Siegfriebeng  @ema^Iin  be^älfflit^  tcar.  3)a  nahmen 
bie  bre^  €&t)tte  ben  Sinig  @ibalb  unb  fein  @eina$l,  i^ren  Solec 
unb  aJlutter,  unb  beftalteten  fi<  na*  S&nigl.  SBötben  jur  @ibtn, 
mie  ee  i^nen  Vio^l  ge;iemet.  Srauf  Ipoltcn  fie  baä  Stetig  ein« 
nehmen  unb  befi^n.  eS  fehlte  i^nen  aber,  inie  i!)i  balb  ^6ien 
werbet. 

Unttrbeffen  toar  eS  mit  eicgfriebtnsi  Sema^lin  ttaai  beffet 
lucrben.  Icie  f<e  nun  cenne^ttel  ftard  genug  3U  fe^n,  jog  fie  in 
alter  SliUe  mtt  i^rem  So^n  S&to^aibuä  in  bie  ^üeberlatibe  ju 
i^rem  ©rfimicgerjScitet,  bem  fiinifl  Sieg^arbuä,  flogte  bnnitI6eii 
i^re  aiot^,  unb  bie  SOlotbl^at  ibieä  liebften  Oema^lö  feines  ©o^n8. 
Mie  nun  ß&nig  eieg^aibna  folt^eö  mit  Sc^nex^en  Bemommett 
batte,  ergrimmet  er  üb«  bie  möofTcn,  unb  lieft  in  feinem  ganzen 
ßanbe  bie  toert^e  Sitttrfi^afft  unb  ben  ISblic^en  Abel  aufbieten, 
unb  fommlet  in  ft^neller  ©il  «ine  unjÄfelige  3Heitge  auBerlefeneä 
firiegeS'SDltf  jufommen  unb  übeqog  bamit  bie  bte»  ©ebrfiber, 
unb  rAc^et  an  benfelben  feine«  So^neÄ  Sob  rec^tf [Raffen,  SJiefer 
j£rieg  ^at  biel  taufenb  gelben  i^r  Seben  getoftet,  unb  i^  barinn 
ber  grimmige  ^agenlcalb  tDiebetum  fi^Anblii^  um  fein  Seben 
fontmen.  t&ann  er  [\ä)  bem  UeTjagten  SoEbalen  3<bel[ee^  ergeben, 
in  Weljnung,  iBarm^nrfiigleit  gu  erlangen,  uerme^net  au<^  bef 
bemfelben  Diel  fiterer  ju  fenn,  alä  beq  einem  anbecn  beber^tea 
Solbaten,  neCi^eS  aber  [4U']  Weit  gefe^let.  33ann  hit^a  ä^tütA 
nai>m  feiner  6d^an^  getoa^r,  benn  alg  $aaentt>alb  eingef^laffen 
löor,  nabin  er  feinen  Segen,  unb  ftiefi  i^n  burt^  feinen  2eib,  bafi 
er  jut  Stunb  tobt  blieb,  unb  faget:  Sie  bu  meinel  gn&bigen 
ÄiJnig«  ®o^n  ©icgfrieben  get^an,  ^abe  id)  bir  loieber  üergotten, 
unb  ift  bir  roieber  mit  bem  äJtaafi  gemeffen,  toomit  bu  ge« 
iiieffen  ^aft. 

I  Hoksohnitt.  | 


95 

friebeng  Bof^n,  bcn  jöttöften,  alg  tr  auf  ber  Sieife  nac6  ©icilien 
begriffen  getoefen,  in  einem  Söalb  toinfelnb  unb  toeJ^lIagenb  ans 
getroffen,  toie  fold^eg  in  S6h>]^arbi  ^iftorie  ju  lefen. 

2)er  loer^agte  3^^^^^^^  ^^^^  ^^4  toieber  erfd^Iagen,  3i>i^cu^/ 
ber  Sauer,  lam  audf  in  biefem  [40 1>]  ^rieg  um.  Unb  baS  ju 
beMagen,  jo  mufte  bie  fci^6ne  glorigunba  audb  il^ren  ®eift  auf* 
geben.  @onft  toolte  Ä6nig  ©iegl^arbuS  biefelbe  iur  ^6mgin  in 
il^r  eigen  Sanb  toieber  eingefe^et  l^aben,  babon  fie  fonft  bie  an« 
bern  SBröber  öerftoffen  toolten.  S6h>]^arbug,  ©iegfriebeng  Bo^n, 
blieb  be^  feinem  ®ro^»9Sater  ©ieg^arbuS  am  $ofe,  unb  h)arb 
bafelbft  m  aHer  ©ottegfurd^t  unb  Jlitterlicl^en  ä^ugenben  aufer? 
jogen,  bag  ein  braber  §elb  au^  if)m,  toarb,   toie  feine  §iftoria 

gur  @nöge  b^eiget. 


Druck  von  Ehrhardt  Karras,   Halle  a.S. 


■iipliiii 

3  tlOS  DID  tlä  ISS 


»ur  JUL2  3  198a 


Stanford  University  Library 

Stanford,  California 


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please  returo  it  as  soon  as  possible,  but 
not  later  tban  the  date  due.