Google
This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct
to make the world's books discoverablc online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prcvcnt abuse by commcrcial parties, including placing technical restrictions on automatcd qucrying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain from automated querying Do not send aulomated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attributionTht GoogX'S "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct andhclping them lind
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe.
Äbout Google Book Search
Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs
discover the world's books while hclping authors and publishers reach new audiences. You can search through the füll icxi of ihis book on the web
at|http : //books . google . com/|
Google
IJber dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nu tzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch fiir Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter|http: //books . google .corül durchsuchen.
SS. iJjt^ F"VTnA. ^'-iA/-l./\AX-,H- ^
nv-"^-
8 l'^l. AjiLue^ '^J-[nA- ^wj-v.'iA.i.aa- ^*-mJj(.ajL^
Jacob Scliwicisjcr,
Geharnschte Vonus
1660.
Herausj?ej:feben
von
T li. R a e li s e.
"1^ . 7 5.
Halle a. S.
Max Niemeyer.
^
vv
LIBRARY
'P/^
Nendnicke deutscher Litteraturwerke des XVI. und XYII. Jahrhunderts
No. 74 u. 75.
Etwa in der aweiten Hälfte des ilreisaig jährigen Krieges
HDd in cten dew FriedenssohluBa lulgenden beiden Jahr-
zehnten bildelen im Norden Doutschlaada Königsberg nnd
Hamburg mit eeiner Umgebung die Hittelpnnkte regen
dichterischen Schaffens. Während dort Simon Dach einen
Kreis von Freunden um sich Tersammelte und im Verein
mit ihnen eine Kiamiieh nmfaesonde poetische Tbätigkeit
entfaltete, päegten hier hauptsüchlich Johann Rist nnd
Philipp von Zesen, der eine ein begeisterter Verehrer und
Nachahmer Opitzens, der andere von diesem im ganzen nn-
abhängig, die Dichtkunst aufs eifrigste und suchten dieselbe
durch die von ihuen gestifteten GesellHchaften , den Eib-
Bcbwanenorden und die deutscli gesinnte Genossenschaft, im
fördern. Beide Männer waren eelir prodaetiv und nicht am
^tcnigsten auf dem Felde der Liederpoesie , Bist mehr anf
dorn der geistliehen, Zesen mcbr auf dem der weltlichen
Lyrik. Hier waren es besonders die Dichtungen erotischen
Inhalts, in denen er sich nicht ohne Glück versuchte , und
auf deren freieren Ton da» aller strengen Askese abbolde
Leben der gennsssücbtigen Grnssstadt wohl einen gewissen
Einfluss ausgeübt hatte. Denselben Charakter der Un-
gebunden heic tragen die Liebeslioder von zwei andern
gleichseitigen Hamburger Schriftslei lern, von Georg Gref-
linger und von Jacob Schwieger'}, an sich. Dieser ver'
') oder Schwigcr. In seinen Schriften ist bald die eine.
bald die andere Schreibweise angewendet. So ist z. li. anf
den Titelblättern der 'LiebestGrillen", des 'Ln8t=Kfimmer-
leine', der 'Wandlungs Lust', der 'Adelichen Eose', in der
UnterBCbrifc der Widmung der 'Liebes'Grillen' der Name
mitte, dagegen auf den Ticelblättem der 'Verlachten Venus'
und der ' Verfiihreten Schäferin Cynthie", sowie in den Unter-
schriften der Dedicationon der an /.weiter, dritter und vierter
Stelle genannten Werke, der 'Flilchligen Fe\d: ünRöa' wnÄ,
der 'Verlachten Venaa' mit i greschrieben.
dient aber in noch höherem Rrade als jener den Nnmen
eines LiebesdichterB, echon deshalb, weil seine ziemlich
zahlreichen Erzeugnisse zum grossen Teil dem Gebiet der
. Erotik angehüreii. Mit Recht nennt ihn Scherer (Gesch.
der dentachen Litt." Itfiüj den eigentlichen Minnesänger des
siebzehnten Jahrhiioderts.
Von seinem Leben wia sen wir nur wenig. Einen
dankenswerten Beitrag zu dessen KenntniB hat meist anf
Grund der Schriften des Dichters Förster in der 'Bibliothek
deutscher Dichter des siebzehnten Jahrhunderts. Begonnen
von Wiih. MQUer. Fortgesetzt von Karl Ftlrster' Bd. XI 1S28,
S. Xl ff. geliefert, ohne jedoch erschöpfend zu sein.
Schwieger stammte nua Aliona; daher fügt er seinem
Namen wiederholt die Buchstaben A. U. (Altona. Holsntiis.)
bei. Sein Geburtsjaiir lässt sich nur annähernd beslifnmen.
In den 'Feld^Rosen' findet sich ausser Festliedem vom
J. Iiiäi) ein Gedicht 'auf den lang^gewUn gebeten Frihdcn in
Teutschland'. Dasseibe beginnt mit den Worten:
Die lange gehofilet' Irene nun kiisset
Das lilibende Teutschland.
Es acheint demnach nnmittelbar nach dem Friedens-
achluas, also noch vor lti50, verfasst zu sein. Somit fallt
Schwiegers Geburt, wenn wir nicht annehmen wollen, dass
er schon sehr jung den Pegasus bestiegen, späteBtena in
das Ende der zwanziger Jahre des siebzehnten Jahrhunderts.
Sein Vater gehörte dem Bnuernatande an. Dies bezeugt
der Dichter selbst, indem er in den 'Liebes --Grillen' Buch I,
Lied 2, Str. 2, V. I. 2 singt:
Ob ich achon aue Bauer Orden
Und vom Dorife kommen bin,
Altona war nUmlich ursprünglich ein Dorf, welches nach
dem Bericht des W. C. Praetorins (Merkwürdigkeiten der
Stadt Altona nach chronologischer Ordnung. Altuika IT»(I,
S. Sl) erst \HU Stadtrecht erhielt. Vielleicht will Schwieger
anf diese seine Abkunft hindeuten, wenn er den von ihm
angenommenen Namen Filidor dnrch den Zusatz 'der
Dorfferer' niiher bestimmt.')
') In der Uebersehrift des ersten der vor der Ge-
Itiäi) ging er aut'die UniveraitSt. DicH Jabr orgiebt Bkh,
wie rurstcr a. a. 0. mit Reuht hervurhcbt, ane swei auf da«
ukademiBuhe ZueammontobeD bezüglichen Stellen und üwar
Kus dem in der Anmerkung etwlthnten ZuHohreibea des
Künigsberger Freondes, V. I :
Vier Jahre brauchten wir fast einen Tisch und Stube.
und aus dem vom <2i}. Weinm. ItiüT' datierten Gedicht, mit
dem Schwieger, wie ea scheint, demselben Freund — l'ran-
sermiote nennt er Ihn — (und einem andern Freunde, Namens
Strefon) das erste Zehn seiner Oeharnschten Venus widmet.
Es heisBt hier:
Droynial bracht' Apollens Stern seine ßeise zu der Neige
Dreyinal spannt' er wieder an. So viel Jahre sind ver-i
flössen,
Dasa du stets um mich gewesen: Eine Stube nahm uns ein,
eine Tafel reicht' uns Speise, Kreuz und Glukk war uns
gemein.
DasB die von ihm bezogene Elochachule Wittenberg war,
wü August Büchner damals als I'rofesHuc der PucBie und
Beredsauikeit wirkte, geht aua den schon üben erwähnten
Festliedern hervor, die er 16äü 'auff eine vornehme Hoeh=zcit
in Wittenberg' machte, sowie aus einem Abachicdslied an
die Geliebte (Lieb es 'Grillen Buch I, So. 3ü), in welchem et
(Str. 3, V. 3— 6) singt:
Sehet ich bin itzt bereit
dass ich liebste vun euch Bcheide;
denn es rufft micti wieder hinn
Wittenberg der Musen Zinn'.
Nicht minder spricht dafür ein vor den Liebus^Grillen
abgedrucktes Gedicht, welches die Untärschrift trägt: 'Dieses
sehikkte seinem vertrauten Frsunde aus Wittenberg') Pfllo
harnschten Venus befindlichen Zuschreiben nennt ihn der
Verlaaser desselben, ein Künigsberger Freund, 'dcu DortTe-
tischen Filidor'. Müglicher Weiae bedeutet das Wort auch
Schäfer. ^ Häutig bezeichnet sich übrigens Schwieger als
den Schäfer Siegreich, so in den LicbeB^Grillen, der Adelichen
Rose, den FIficbttgen Feld=Roaen, der Wandlungs Lust, der
Verlachten Venns, der Verffihreten Schäferin Cynthie.
') In der von mir nach Abschluss der Arbeit ev^«~
sehenen, in Halle befindlichen Wittcnbetget \lQ\\e'cw.^ä.\*-
KiLlenus'.') Eiiieo Tdl seiner Stuiiienzeit brach le Seh wiuger
in Leipzig ^n; denn wohl nur so lüast sich die Thntsüche
erklären, dtiss er aeinc Feldrosen vom J. \6bb den fünf
Töchtern des Leipziger EaUhenn Ohi-istian Lorenta widmete.
In dem ZueignnugBBchreibeii hebt er lobend horvor, die fiiuf
Jungfrauen hielten die Muttersprache in Ehren, 'wie mir
dann solches (vun glaubwürdigen berichtet und ohne das)
die Erfahrung bezeiget'. Noch bewciskrüftiger aber sind
die beiden ersten Verse in der Gehamschten Venus Zehn I,
No. 3, Str. fi:
Ich weiss es, Leipzig, was du bist,
dass in dir manche Gottin ist.
Er scheint Theologie stndiert zu haben; deuu er trat
bald nach Ablauf der Univcrsitätszeit ie der Stadt Stade, £u
welcher er noch später Beziebnugeu hatte'), mit einer hier
I65& gedruckten Predigt auf. Vgl. Goed. Grnndr. 8. 1(16.
Ausser dieser verfasste er noch andere Schriften geistlichen
Inhalts. Hingewiesen sei nur auf ein Werk, das den Titel
'erstes Geistliehes Luat'Gemuch' l'Uhrt, dessen er seibat in
dem Vorbericht zu seiner Ädelichen Kose gedenkt. Nach-
dem er sieb bier darüber beklagt hat, 'dass ein nnver-
Bchümter Bette) 'Hanss, Nahmens Joauhim Christoph: Finx
(vgl. über ihn Goed. S. 31 (f.), der sich einen Magister nennet,
da er doch keiner ist', ihm einige geistliche Lieder gestohlen
und habe drucken lassen, fährt er fort: 'Und nicht alleta
das, sondern diser unbedachte Uenseh hat Ihm (.Schw.) sein
Matrikel wird ' Jacobus Subwieger Ilolsatus' als am 14. März
ISbV iinmatriculiert angegeben.
') Wohl der unter dem Namen 'der Weisende' in die
deutsch gesinnte Genossenschaft aufgenommene spätere
Kector Friedrich Kahlen. Ueb«r ihn Goedeke Grundr." II[,
S. 16 und TS. Vgl. Gervinus Gesch. d. poet. NaL Litt. d.
Ueutschen. 111, S. 281. „
") Dort ist sein Lust: Kämmerlein, dessen Vorrede von
Gottorf datiert ist, gedruckt. (No. S ein grosse ßihulkenntnis
verratendes Gedieht zum l.Jan. Iä&5). Von dort erhielt er,
als er seine Liebes =Grillen von neuem herausgegeben, im
März Ißati ein Gedicht von eiu^jm Freunde, der sieb Sylvius
nennt, wohl demselben, von dem das letzte Zuschreiben vor
der Geh arn achten Venus hcrrlllirt.
erstes Geiatlichos Last: Gemach , wolühcB dur rudlichu Uana
in Luhek") tey Herrn jfigern Anno Kiäfi dnikken lässea,
TiikkiBoher nnd Ebrvergesseu«! weise abgenu:uniea , den
Titel davor weggeacbDitten, unterschied iiclie andere Titel
unter seinen Nahmen davor dnikken läsaen, und es bIio
inin betteln gebrauchet'.
Neben der Theologie studierte Schwieger aneli Philo-
sophie. Wenigstens unterzeichnet er die Widmung Aae
ersten Teils seiner Liebea^Grillen: Jacobna Schwieger,
Philos: StndiosuB. Hamburg '24. Boronng 11354. Dorthin
hatte er sich nämlich nach Vollendung seiner akademischen
Studien, die durch eine lebensgefährliche Krankheit i
brechen (vgl. die Widmung des ersten Zehns der Ge-
harDBchten Venus) und dnrcb den l'od seines Vaters ge-
trübt wurden^), begeben, ohne jedoch hier dauernd Aufent-
halt zu nehmen. Vielmebr wechselte er denselben ziemlich
bäaflg, um seine bedrängte Lage, über die er in der Ge-
harnsuhcen Venns Zehn IV, No. Hi, Str. 2 und wiederholt
in der Wandlungs Lust sowie im Lust -Kämmerlein klagt,
durch lilterariacheThUtigkeit zu verbessern. Am 1. August
deaselben Jahres, in welchem er nach Hamburg kam, wurde
nnser Diehter als das S. Zunftglied des ü. Zunftsitzes der
Boeenzunft unter dem Namen des Flüchtigen in die denCsch-
gesinnte Genossenschaft aufgenommen, nicht aber des Jahres
1645, das Zesen (Belikonisches Rosenthal. Amsterdam lOüU,
S. lUä ff.), nach ihm Moller (Cimbria literats. Havniae
MDCCXLIV Tom. I, S. BlH) nud Jürdcns (Lexikon deutscher
Dichter und ProsaiBten IV, S. es3 ff.) angeben: einer von
den liemlieb zahlreiuhen Druckfehlern des erstgenannten
Werkes, den FSrster a. a. 0. mit Hecht verbessert hat; denn
die Mitglieder sind ehronologiacli aufgezahlt, und die un-
') Zu Lübeck hatte er Beziehungen durch seinen Freund
Johann Unkel, ein Mitglied der Koaenzunft (VII, 5«)i der
ihm unter seinem GeseliachafLsnamen 'der Geaalbcte' aus
Lübeck ein vor der Adelicben Roae abgedrucktes Ehrcn-
ge<Ucht übersandte.
') Er erwähnt dieses Ungllick, das ihn 'in tiberhartc
Noht' brachte, in der Wandlung» Lust Gediuht :i, das er
auf die Hochzeit seiner Schwester Anna Maria Scbwiegei
im J. 1654 machte.
I
mittelb.tr vorkur lirwütintcu Zunftgliedei' aowio düs folgende
desselben Zunftsitzes sind als im J. 1t)54 anfgenoinnien be-
zeichnet. Als Kuiiftzeichen battG Schwiegcr 'die Aticbiigeo
FeldruseD, wekhe am tiiLnge eines lustigen Berges, in voller
blühte stehen; mit diesem Zuaftapruchc: Sie fliehen, im
blühen'. Ds,raD acbliesat sich eia Gedicht Zesens, dessen
7. bis 12. Vers also lanten:
Doeh BOl er dadureh nicht werden getrieben,
die flüchtige flncht im Dichten zu lieben.
Das fluchtige Schroibeo ewiget nicht.
Durch eile mit weile, tauret dein Licht.
Wer ewigen rühm vom Schreiben wil haben,
Ulis feder and schrifc wohl tausendmahl suhaben.'J
Dags Schwteger auch dem Bistschen Elbschwanenorden
unter dem Namen Filidor angehiii'te, bat man wiedotholt
behauptet. Diese Annahme igt unsicher-, denn abgesehen
davün, dass »ich in dem Mitglieder Verzeichnis weder eiu
Filidor noch ein Jacob Schwieger Gndet, müchto es kaum
glaublich erscheinen, dass Rist in seine Gesellschaft einen
Mann aufgenommen haben sollte, über den er su abfällig
urteilt in einem Briefe an Neiimark vom M'äcz iübb, welchen
Joh, Michael Heinze in seiner Fiogrammabhandlung 'Ver-
mischte Nachrichten aus den Akten der Fruchtbringenden
Gesellschaft uuter dem Schmackhaften' Weimar 17S1 vcr-
üfTentlicht hat. Nachdem Rist Zesen mit den wenig schmeichel-
haften Bezeichnungen LandlUufer und Khrendieb belegt hat,
fahrt er fort: 'Auch habe der leichtfertige Bube, da er
vorigen Sommer zu Hamburg gewesen, untorscbiedliche lose
Kerle zu Gesellschaftern angenommen, denselben, aus selbst-
') Charakteristisch ist eine Stelle aus einem vor dem
2. Zehn der Adeüohen Hüse abgedrnckcen Gedicht eines
dem Dichter von zarter Kindheit an vertrauten Freundes
aas GlUckstadt, Namens Wilhelm Olter. Es heisst biet:
Dieser Nähme (der Flllchtiga) reimt sich wol mit dciuciu
^ Leben,
Du bist zwar still ut;d fromm, doch Fluchtig auch daneben:
Sehr Öiichtig ist dein (Seist, sehr Fluchtig ist dein Sinn,
und was dir Bhre bringt zum selben Hengstu hinn,
Uebrigens bittet Oller in demselben Gediclit Schwieger, bald
ein geistliches, die Socio erquickendos Lied hOren m lassen.
hm
dllk
angemasster Macht imd GtiwaU, Namen ertheilt; gCBtalt or
deoD einen den Fllfuhtigen gen&nnt, welcher der ärgste
Bürenheuter oey, dor auf swei Beinen trete'. (Blatt 135).')
Dagegen wird jene Behauptung bescätigt dnruh die Untei'-
sührift unter einem vor der GeharuBchten Venus befind-
lichen Zuschreiben vom 12. August ItiäS'. Diese lautet:
'Dem S1IH9 - spielendem Filidor achrieb solebes eilig Nepbe-
lidor (= Johannes Wolke ans Liefland, S§. Theol. Stud.),
Des loblichen Eibischen Scbwanen ■ Urdene ein Mitsehafer',
derselbe, dem das 4. Zehn der GeharDschten Venus ge-
widmet ist. Somit bleibt die Sache nnentschieden.
Bei dieser Uelegenheit sei es mir gestattet, einen andern
KW ei fei haften Punkt in berühren. Er betrifft die Zeit der
GrUndung des eben erwähnten Eibschwan enordena. Dieaelbe
wird bald in das J. KitiH, so von Goedeke, Gervinus, bald
in daa J. 1656 verlegt, ao von Heinr. Kurs, Wachler (Vor-
lesungen über die Gesch. der teutsehen National litter. 16^14),
Filrster a. a. 0. Beide Meinungen stutzen sich auf die
folgende Stelle ans 'Des BochlSblich-ädelen Swanan-Ordena
Deudscher Zimber Swan' (von Conrad von Hüvelen, gen.
Candorin) Lübeck leeii auf S. Sil: 'Der Anfang (des Orden»)
ist l'^r VI. Jaren'. Aber wäbi-end jene Gelehrten die Zahl li
vun I66(i absieben, also von dem Jahre aus, in welchem
das Buch im Druck erschien, zurück rechnen, subtrahierun
diese — wie mich dlinkt, mit grüsserom Recht — jene <>
von JtiR2, d. h. dem Jahre, von dem die Vorrede datiert ist,
und kommen so auf das Jahr liiöü. Dabei hat man aber
den der eben citierten Stelle folgenden Abschnitt; 'Sbett da
die Libo Irene, die mit ein-ander Krig fnrendc Christliche
Reiche alle mit lloldsäligen Äugen des güldenen Friden
blikkes anstralen walte' übersehen: Worte, welche jedenfalls
einen Hinweis auf den Kopenhagener Frieden 1660 enthalten,
zu dessen Abschluss schon lange vorher von allen ver-
bündeten Mächten Versuche gemacht worden waren. Vor
allem aber hat man die bei Hüvelen a. a. 0, S.S1 stehende
Notiz unbeachtet gelassen, dass der Orden unter der Re-
<) UebrigeoH bestätigt der Brief, dass Scbwieger im J. 1654
in die deutscbgesinntc Genossetisctiaft aufgenommen 'wwc&c.
I
F
giorun
I am If
giorung Kaiser Leopolds geBtiftet worden sei. Dieser kam {
IS- Juli IßSS auf den Thron. Da aber die oben et- J
ahnte Untersuhrift unter dem Zaschreibeu Nephelidora v
12. Augast 1658 die Gründung als bei-eits erfolgt ?orauBr i
Hetzt, Bo inuBs dieselbe znischeo dem 1^. Juli und 12. Augurt I
l<i58 stattgefunden haben. Der Widerspruch mit deui Be> f
liuht HHvelens: 'der Anfang ist für VI. Jarea' läast sich ]
durch die Annahme eines besonders bei rümiachen Zahlen 1
leicht möglichen Druckfehlers sofort beseitigen. Stellt man |
nämlich die beiden die Zahl VI bildenden Zeichen um
erhält man IV. Zieht man dies von dem Jahr der Vorrede,
also von i6<j2 ab, so erglebt sich 165S.
Douh kehren wir zu Sohwieger zurück. 1657 zog er, nach-
dem er sich vorher, wie aae^ den Widmangen der Fluchtigen
Feld = Bösen und der Wandlungs Lust hervorgeht, in Gottorf
und Glückstadt aufgehalten, ab Soldat im dänisohen Heere
nach Polen [Vgl. die Geharaschte Venus 3. Zehn No. 10 and
die 4. ZuBcbrift vor derselben). Hier entstand die umfang-
reichste seiner Liedersammluugen, welche er unter dem
Namen Filidor der Durfferer veriiffentlichle und die Go-
barnschte Venus nannte. 'Ich heisse sie', äussert er sich
in der Vorrede, 'darumb die Geharnachte Venns, weil ich
mitten unter denen Ruätuugen im offenen Feld-Lager, so
wol meine, als anderer guter Freunde, verliebte Gedankeo,
kurzweilige Begebnusse, und Elrtindnngen darinnen erzehle'.
Jedoch finden wir ihn schon im August desselben Jahres
wieder in Hamburg. (Vgl. die Zuschriften vor dem 2., II.,
4., 7. Zehn und den Sinnreden der Geharnschten Venus).
1650 bekleidete er in GlUcksLidt ein Amt, das ihm nach
seinen eigenen Worten in. der Widmung der Adelichen
Kose (Gliickstadt HJäü) so viel Mühe und Arbeit ver-
ursachte, das B er 'weinig aui etwas anders denkken' konnte.
Wie lange er hier blieb, lUsst sich nicht feststellen. Im
Anfang des Jahres Ißliu hielt er Bich daselbst noch auf;
denn die Vorrede zur Verfnbreten Schäferin Cynthie ist
GlUekstadt den Iti. Febr. Anno 16ü0 unterschrieben. Später
begab er sich an den Hof der Grafen von Schwarzburg-Rudol-
stadt, wo er unter dem Namen Filidor zur Verherrlichung
von Familienfesten dramatische Dichtungen verfasste. Diese
Sclitipfongen gubJlL'en des Jahren l(tt)<l— IHH7 :in. Ist jedocb
die Aagnbo Wttidaii'fl (des Horausgebürs vun Uurneis
Schelmensunft)) i">c1i weluher Suhwiegor Ititill aUrb, zu-
trcflfend'). 60 können ebenso wenig wie die ihm ^ugewieBeno
Schrift 'Filidora Erst enlflautiuta Jngend' Ropenhagcti iftHT
die beiden Lustspiele ans dem zuletzt genannten Jalire 'der
betrogene Betrag' iind 'Baetlene' von Seh wieger iierröhreu.
Hiermit wäre dessen Antoracbaft auch für die andern vier
Dramen in Zweifel gezogen, weil alle aeclis Stücke wohl
nur einen Diebtor zum Verfasser gebabt haben. Vgl.
K. T. Pabst Blatter f(1r liter. Unterhaltung Jahrg. 1B47
No. 2ö'l— 271, S. IÜ74fF., 1070 IT., 11183 tf. 'Jacob Schwieger
als Dranaatiker' und 'W. Fiissow, das dentache Drama im
17. Jahrhundert'. Meininger Programm vom J. 1S47.
Die bedeutendste von Schwiogers Schriften ist die, wie
oben erwShnr, im Walfengetiim mel des Krieges entstandene
Gehatnachte Venus , ' eine Reihe verbältnisB müssig treff-
lieber Gedichte, kräftig einfach, von freier, scherzhafter,
kecker Btimmnng, oft frech.jugendliuh nnd leichtfertig, daes
bis Hagedorn hin nichts dem Aehnlichcs zu finden ist '.
(0. Lemcke Gesch. der deutschen Dichtnng neuerer Zeit.
1871, Bd. I, S. 24'). Bezeichnend ist es, dass schon Keu-
ineister, obwohl er unsevn Dichter kennt^), doch von dessen
Identität mit Filidor dem Dorferer keine Ahunng mehr hat.")
Vielmehl- erwähnt er letzteren bereits an einer frilhem Stelle
') Veranlasst durch eine Anfrage über Schwiegers Sterbe-
jahr im Keichsan Zeiger vom J. ISU'l, No. 122, Spalte lt!;i3 ant-
wurtet Watdau a. a. 0. No. 16S, Spalte 22ÜS, dass in seinem
Exemplar der Geharnschten Venus von einer alten Hand
geschrieben stände: 'Autor esC Jac. Scbwieger, qui a. Iliti6
diem obiit'.
') Specimen dissert. historico - crit, de poetis germanicis
bujuB saee. praecjpuis in academia quadam celeberrimu
publice ventilatum a M. E. N. (Erdmann Neumeister) o. 0.
Anno HOB. S. 97.
^) Diese scheint sogar bereits Morbofen unbekannt ge-
wesen zu sein, der in seinem 24 Jahre vor der Neumeister-
Bchen Dissertation berausgege benen ' Unterricht von der
teutschen Sprache und Poesia' Kiel Hih'i, lä. 720 ff. von
Odae amaioriae sprieiit und nach Anführung der Lieder
Beines Werkes, S. h'l. b'.i e. v. PaeiidoDymug imil flilirt ibo
hier nur als don Vedaaser der 'GeharuBchtün Veuua' aa,
während er die meiBten andern ächriftea S. t>7 a. v, Juuub
ä<;liwieger angiebt. Daas di-eser unter dera Namen Filidor
besagte LiedersammluDg herausgab, darauf wies zuerst
Moiler hin, bei dem es a. a, 0, S. «13 heisat; 'Jauobiw
Schwieger .... drataatum(qiie) Foematuiu anoriini nounnlliB
nomina haec adoptiva (der Fll[chtige und Filidor), alüa autem
verum praefisit ao geBtilitium. Castra, uti e Veneria patet
Anuatae titalo, aliquamdiu est secutua'. Auf diese Notix
machte Adelung seinen Freund Ramler, der nach dem Ver-
fasser der Venus fragte, in einem Briefe vom 6. November
1779 aufmerksam. (Vgl. Ärcliiv f. Litt, gesuh. Bd. XIII,
S, iiilS). Um dieselbe Zeit richtete Eschenburg eine dahin
gebende briefliehe Anfrage an Gleim , konnte aber keine
Auskunft erlangen (Vgl. Arch. f. Litt, gescb. a. a. 0.)-, zugleiuh
wandte er sich an die Leser seiner Sammlung') mit der
Bitte, ihm in der Auffindung des wahren Namens eines
Diehtors, 'der es so sehr verdiene, in seinem Valerlande
bekannter ;su werden', behiiinich ia sein. Darauf ant-
wortete Herder im Deutschen Musenni 1779, II, 3. 3l(i und
I7S0, 11, S. 4lä. Er widerlegt zuerst die in einer gelehrten
Zeitung aufgestellte Behauptung, Filidur sei ein gewisser
Laurenz Wolfgang Woitt, Dorfpfarrer in Bibra im llenne-
bergischen'), mit der treffenden Bemerkung, dieser sei erst
l<)73, also nach dem Erselieinuu der Geharnsuhten Venus
geboren. Dann spricht er die Vermutung aus, hinter jenem
Namen verberge sich Johann Georg ächoch, derselbe, welcher
den poetischen Lust- und Blumengarten (Leipz. I6ü0) ge-
schrieben habe. Er nenne sich selbst wiederholt Filidor in
diesem Buche und heisse so auch in den Zeugnissen vor
demselben, sowie in einem Gedicht seines Landsmannes
Homburg. Viele Stücke seien ganz in Filidor's Charakter
gemacht, und die Manier sei die ähnlichste, die ntnn sich
') Anaerlesene Stücke der besten Deutschen Dichter. Von
Martin Opitz bis auf gegenwürtiKe Zeiten, Nach Zschariae's
Tode fortgesetzt v. Joh. Joaph. Esebenburg. Bd, HI, Braun-
schweig 177S. Vorbericht 8. LVl.
') Unter anderem brachte der Schreiber des Zeitungs-
artikels DorfTerer in Verbindung mit Dorfpfarrer!
denken künne. Er schliesBt den »weiten Anf^nti mit den
Worten: 'beide (Sanmlnngen , die Venus nnd der Blumen-
garten) sind an Tngeoden und Fehlern natürliche Schwestern,
Kinder Eines rauntern, vielbelesenen, leichtfertigen Vatera '
Eacheabarg hat, wie er in einem ÄnfsaCz im 'Bragnr' (Ein'
Litter. Magazin der Deutschen und Nordischen Vorzeit.
Heraasg. v. Oraeter. Bd. 11, lTfl-2, S. 42U ff.) mitteilt, Herder
um Uebersendnng der Sohochachen Gedichte, 'kam (aber)
Dicht zu der UeberKeugung, dnss hier der wahre Fllidor ge-
funden sei'.") Erst durch ein Exemplar der Gehamschten
Venua, dem ausser einigen andern Gedichten Sehniegera
dessen Llebes^Grilleu beigebnnden waren, ^ so berichtet
er weiter — wurde er auf die richtige Spur geleitet. Ans
der Gleichheit des Verlags, der Typen des Textes und der
Miisiknoten, sowie aus der ganzen Einrichtung der beiden
Liedersaninilungen scliloss er auf die IdentitHt Pilidurs mit
Schwieger. Schon vor Eschenborg hatte, wie dieser seihst
a. a. 0. angiebt, Koch in seinem Coinpendium der deutschen
Lit. gesch. Berlin IT.IO 1, S. 24S den Verfasser der Venns
nachgewiesen.
Wir besitzen von dieser Liedersaninilnng nur eine einzige
Ausgabe, deren 'Utelblatt anf Seite 1 unseres Neudrucks
wiedergegeben ist.
Die Ausgabe nmfasst \a Bogen in 12", 28S bezifferte
Seiten. Die Stirnseite des vor dem Titelblatt befindliciien
Blattes ist fast ganz durch ein Kupfer ausgetllllt. (Im
Vordergründe erblicken wir die Venus. Das Jlaupt bedeckt
ein mit Stranssenfedern gezierter Helm, unter dem das auf-
gelüste volle Haar hervorquillt und auf den von ihrem kurzen,
kaum bis znm Knie reichenden Gewände nicht verhüllten
RIfckeu herabfällt. Sie schreitet einher, so eben hat sie den
rechten Fnss erhoben, nm weiter zu gehen. Der rechte
*) Auch der mir nobekannte Verfasser eines Artikels
in der Ulla Potrida 17S4 Berlin. Erstes Stück IV, S. 45
stimmt Herders Ansicht nicht bei. Mit Rücksicht auf die
Widmung des 2. Zehna Lieder der Venus an drei Gehren-
scbäfer (Gehre nach Eschenburg a. a. 0. Hl, S. 34S Anm.
eine Gegend im Bolsteinscheu. an der Elbe) sowie auf den
Druckurt Hamburg glaubt er den Verfasser in NiederBBclisen
suchen zu mllsseo.
I
I
I
Arm ist angef»hr bis zur Hälfte des obero Teils entblSsst,
mit der rechten EaDd hiit aia ein den Eidhoden lierllhi'endeB,
sie weit Ilbernigendea Banner mit der Aufschrift:
FILIDORS I gt^arnil^ie [ VENVS i i
umfasat. Ihre Liniie ruht auf dem RUcten und hJilt ein ;
flammcndeB Herz. Die Filsae sind mit Sandalen bekleidet.
Im Hintergrund rechts befinden sich Lagerzelte, links eine
Kanone, von der jedoch nur ein kleiner Teil des linken
Uadea und die Lafette sichtbar sind. Anf letetcrer sitzt,
den rechten Fuss über den linken geschlagen, ein Krieger;
hinter ihm sehen wir den Äinor, der seine rechte Hand auf
den rechten Arm des Soldaten gelegt hiit und diesem eifrig
ins Ohr flliatert. Amar'e linke Hand rnbt anf dem RUcken
des Kriegers, der Bogen in derselben ragt etwa zur Eülfte
Uher die tiuke Schulter des gespanot Kubürenden Soldaten
hervor). Unter dem Bilde lieat man; '^atnbuiQ in uerlegung
e^tipian (Slii^ta. Ifi60'. Auf der Rückseite des Titelblattes
Bteben zwei Verse (Alexandriner), in denen der Dichter die
LectUre seiner Venus ernsten Leuten untersagt. Cutonische
Gemüter nennt er diese in der Vorrede, in welcher er ebenso
wie am Sohlnsa das Verbot wiederholt. An die Hamburg
den 21). Weinmonats 1Ü57 datierte Vorrede sohlieasen sich
'guter und lieber Freunde Zuschreiben' und an sie die mit
einem Motlu von zwei Versen versehene Liedersammlung
selbst. Sie zerltLllt in T Zehn. Jedem geht eine Widmung
in gebundener Hede voran. Das letzte Zehn ist dem Priapns
geweiht und zeichnet sich noch mehr als die andern durch
kecke Laune und übersprudelnden Mutwillen aus. Den
SehluBS bilden die dem Momus zugeeigneten äü Sinnreden,
dann als 'Zugabe' 18 Hadrignle und die das oben erwähate
Verbot enthaltenden Verse. Nur die TU Lieder sind mit
Melodieen veraehen, die, wie Schwieger in der Vorrede sagt,
zum Teil von ihm seibat herrühren. Sicherlich sind es die
mit J. S. bezeichneten. Die Namen der andern Componiaten
sind ebenfalls durch die Anfangsbuchstaben angedeutet.
Signiert ist 91 — ^; mehrere f^iguaturen fehlen. Ausser der
Blattzähhing but das Buch auch SeitenzUhlnng; doch ist sie
nicht vollständig durchgeführt. Ansge schlössen von der-
selben sind und haben nur BlattzShlung der Anfang des
Buches bis znm erslen Liede dea ereten Zehn, die Zu-
schriften snm 2. bis letzten Zehn and zn den Sinureden,
die Zugabe und endlich die dexa 9. nnd letzten Zehn voraus-
geechickten besondem Titel ('SillborS | (Se^arn|i^t«T 9!(nu€ |
Siitteg 3(^(n' U.S. w.), nährend die zum 2., i., b., (i. Zehn
xngleieh aach bei der Seitensäblnng berlicksichtigt sind.
In dem vorliegenden Test sind die Seiten durchweg gezählt,
die fehlenden BlattbeKeichnnngen Sij, Siij, Suj, Giij, ^ij,
^if, flvj, 20, 'HIV, Oiij, Diiij, Obj hinzugefügt, ausserdeta die
mit arabischen Zahlen Fereehenen Blattsignaturen, suwie dl«
mit den beiden lateinischen Buchstaben a und b. Letztere
dienen dazu, die ei'Bte bezw. zweite Seite eines der Seilcu-
»ihlnug entbehrenden Blattes da, wo es erforderlich ist,
kenntlich lu macbeo. Die Bezeichnungen 33 4, tSjb, ^it>,
güi] sind durch Siüj, Giiii, gfci, ?liiii ersetzt. Wie selion
hieraus hervorgeht, iat das Bach nicht sehr aorgftiltig ge-
druckt. Besonders wird dies aber ersichtlich, wenn man
zwischen dem Wortlaat der unter der Melodie als 'J'ext
stehenden ersten Strophe eines jeden Liedes nnd der
Fassung der an der Spitze jeJea Gedichia befindlichen —
die erste Strophe ist nämlich durchweg zweimal gedruckt —
einen Vergleich zieht. Da eigeLeu sicli, abgesehen von don
orthographiBchen Abweichungen, folgende Ve rauh ic den! leiten:
Im Test unter der Melodie
Im Gedieh
Zehn I, No. l, V. l mag
tnn
Mo. 2, V. (1 erft (nnöcbrat^t)
i}at
. No. 3, V. 2 iDtUft
rmltfl
So. i, V. 5 i^rcmpcBtn
i^ventuxflcn
No. 5, V. 6 bann
bemi
, V. 7 nmi icjt an
'Jtiiuiii fie ar
, V. 9 tein
i^.
No. 6, V. 5 entmiet^cii
entweit^en
, V. 0 Berbliei$en
berbleicficii
, ,. V. 7 bic i^ren
bic iVte
, V. s erben
Grbc
No. I, V. 4 h'oii
teen
. V. 5 fi(t IPD eine
fic^ eine
No. 8, V. 5 fftr ein
Dor ein
In
Text.
nter der Melodie
Im (iRdiütit 8elt>s
Zehnl,
Zehn 11,
No. U
, V. 4
V. 3
tloffen
eiiriwn
binffen
No. 1,
Stime
No. ä,
■V.2
bU (3)clia)
bU
No.4
V. 3
o^ngefe^r
.mgefeljr
V. 1
(eg) finb
feint
No. (i
V. 1
b«l
betii
Mo. 7
V. 5
bariini
baiumb
No. e
V. ü
S^ le? in
3(1^ iBÄr' in
No. lU
> V. i
InaTuinb toillu
aUatum molftii
Zehnni
No. 1,
V.3
fttHp
fteteä
.
No. .?,
V.4
rinen Siebenten
einem S^icbeiibem
„
No.4,
V.2
(cb) mein ein
meinen
No. 5,
V.2
{Sä,) (rlle
folte
No. C,
V.4
Wie (iff eO
nie
No. 7.
V.2
nit
nii^l
No. S,
V.4
^(tte
teiffe
No. n
v.c
firitte
flritien
„
V. 7
Bvitrtn«
f*fliffe
Zehn IV
No'4,
V.3
V. (1
(oon) bem 311*
ben An
i^m
No. 10
V.2
meiti^eii
roeit^m
Zehn V,
No.4,
V.2
bat)Kn
bnrooii
V. :>
mein
ft^auftu Qut^ mein
No. f..
V.2
(als) bii
bir
V. a
frifc&m
ftif*em
No.''7,
V.4
^hxict
Reiter
No. 10
V. 5
eiicec aieimen
jWiiifien
euer Sleiine^jlDingcn
Zehn VI,
No. 1,
V. 1
baiM>n
batuon
N0.2,
V. 1
bntumb
barum
N0.9,
V.2
bie (a;i)rinni=eee)
ber
V. 6
bflfe (fie)
ba
Zehn VII
No'l,
V.3
nit
ni<^l
No. 2,
V.4
rötimet
tfi^rel
No. a.
V. (i
nit
ni*t
„
V. 7
niflfl
ton
No.C,
V.2
luilft
li'ilt
V. 5
Stur
Jener.
Id den vorliegenden Text sind nur 5 von den ab-
weichenden LeHurteo aufgenominun : I, Ko, {>. V. 7 i^ren et.
H)tt; II, No.6, V. i benn (ben) st. bemi III, Nu. 4, V. 2
meinem et, meinen; IV, No, 4, V. :i fcem Bt. ben. Endlich ist
V, No. 4, V. 5 vor mein eingefagt aiiff.
Ausser diesen aind noch fQl§:ende Drucki'eliler im Neu-
ilrnuk verbessert: Aaf dem Titelblatt öm^^inletä. — 8. 3,
Zeile n ei^agen] enoBen. 5,12 ((locL 6,16 jun] jum. ü,2S 5&rt]
6iret. «,35 Sipppen.fflfft- 7,36 ben] bein. 8,1J Surtnnne. S,18
fterftenb] fterSen. 8,25 im mitten. 8,43 beiner] belne. 12,fi
öinmifft. 12,24 treuen] ttenen. («,26 aJlili^^Btot. 16,29 ge.
fongen] aetangen. 17,27 pon. 20,& miittift^. 21,3 mt^reS.
21,20 i^teni i^re. 24,15 fe5. itn,ll 6innen] Sinn. 31,14 ^afoS]
Vajol. 36,5 efeu] e(eu. 3B,9 ®ic] Bie. 86,17 beinen] beinet.
37,23 aiel. 38,25 mnft. 3S,11 beim] bem. 43,33 mnft. 47,5
ajjid^fel.Si^iffetem] aBet^fet . ©t^. 52,17 SBoßenScü^] fflJoHen.
6iu^. 52,20 ben] bem. 52,23 äiiatti, 57,19 jn. 67,32 mant^eSa^l.
62,4 inn] nun. öe,27 fuffe. 69,9 Qittet iiiä] @6ttetn iä. 69,ifiln]
ein. 7ü,29 ^i^. S, 75 in dm Columnen-Uebersehrift SletteS
3e6enl !Dritted 3. 79,22 roaä] mnä. 81,11 fllnmic^. 88,15wfirb']
wmV. 89,3 ftttgt] fraget. 91,22 Sift] fiuft. i»8,22 eigne] neige.
99,8 BorgefteMeä] öotgeftteftes. 8. 103 Colamnen-Ueberachrift
fei^tfteä. lu4,l bie] bett. 116,24 fd^niujelnbem. Il6,;t7 bon] eot.
117,30 Hnbromebe] Slnbromobe. 121,15 ttS^nl] trA^nt 122,9
Sebel. 1211,30 ^vet) ^Snet. 127,3G fltiiern. 128,29 iimgft] maö&ft.
129,5 äßoUeu, 13ä,5 S)enn] SDtm. !37 Unterschrift Sejlmn]
gftnfflen. 139,21 groben. 139,25 Romlirementift^. 141,33 SennS.
143,13 monier. 143,15 gebtüHet] gebruffet. 148,1 labe. 152,18
S)if] 23ir. 163,8 fett.
In einigen Versen verlanf^ta das Metrnm kleine Aende-
rnngen. 8o ist liin^ngefügt: 39,16 nii^t binler Sj^ten.
TI,I9 0 hinter iä). 81,10 bii^ hinter i(^. Sä,9 auff hinter aut^.
(Vgl. oben). 128,28 ist ((^fnftje] st. ft^Jnft geBolzt, Mit
KUcksieht anf das Versmasa Ist ferner 11,26 das erste mit
gestrichen und 11)4,36 fc^merjet unb Be^erjl in fc^merjt utib
be^etjet geändert worden. 79,14 Isutpt: SüaS inänlfi^eft ain,
b« aEiner, fo? Geändert in : 3ßa§ luflnlft^eftu bifi a6er, ainner, fo?
Die Abkürzungen sind aut'gcllist: m = mm 8niul, ii=^nn
8 mal, c = eil "mal, ii. ^iinb einmal, iiti^unb 4 mal, bi ^bofi
r
xvm
einnial, artb'lucit =^ aiibertoeit oinmal (83,3). An mohreren
Stellen ist die InterpusclJon geündert.
Ans der Geharosuliten VenuB Bind eine Reihe von
Liedern in versdiiedeue Ge dich tss ammlangen übergegangen.
Znerat Hut Esuhenbarg in seine 'Anaerlesene Stjlclce' u. e. w.
Bd. in, S. 325—308 15 Lieder (Zehn I, No. 2,5, 10-, Zehn II,
No. l,S; Zehn III, Ko. Ü,9, I«; Zehn IV, No. 2,3, 7; Zehn V,
No. 3,7; Zehn VI, No. 3,5) aufgenommen'), ferner Friedr.
Matthiseon in seine lyrische Anthulogie T. I Zürich 1äU3,
.S. 169 ff. Zehn V, No. 7; Zehn I, No. 10,5; Zehn II, No. 1 und
T.XVIII, Zürich 181(6, S.316ff. Zehn I, No.2, dann G. A.
H. Gramberg in seine ' Blnmen deutscher Dichter aus der
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts' Oldenburg 1805, S. 60ff-
Zehnl, No. 5'); S. 23T if. Zehn I, No. 10; S. 241 ff. Zehn I,
No. 2. Endlich enthält die MUller-FürsterBche Bibliothek
Bd. XI, S. 3 — 122 a7 Lieder und 6 Madrigale. In allen
Sammlungen sind die bezeichneten Lieder %uu3 Teil wesent-
lich geändert, ans mehreren ganze Strophen weggelassen
worden.
Auch soll nicht unerwähnt bleiben, dass, wie Esehenburg
im Vorbericht S. LIX niitteilt, sich Gleim gegen ihn niUnd-
lich geäuBsert hätte, 'er habe diese Lieder (die Venus) für
ihr Zeitalter so schön gefunden, dass er einmal den Voraatz
gehabt habe, ihre ganze Sammlung aul's neue abdrucken zu
lassen'.
SchlieBBlich kann ich nicht unterlassen, auch an dieser
Stelle der verehrlichen Verwaltung der kUnIgliehen Dnl-
versitiits- Bibliothek zu Göttingen für die gütige Debar-
sendung einiger in der hiesigen königlichen Bibliothek nicht
Tothandener Schriften von Schwieger ergebenst au danken.
<) Ans dieser Sammlung bei Job. Ad. Nasser Vorles.
Über d. Gesch. d. deutschen Poesie. Altena ISOU. Bd. D,
S. Wy ff. als Proben 3 Strophen von Zehn I, No. 2 und
Zehn V, No. 7 vollständig.
') mit der Unterschrift: Philidor der Dorferer. Dazu
fügt der Herausgeber seltsamer Weise hinzu: Eigentlich
J. G. Sc hoch.
Berlii
Theo bald Raehie.
Sie
#e|)crnf(l)te Uenus
ober
Ste6e§ ^ Steber im Kriege gebic^^
tet mit neuen ©efang^Söeifen ju
fingen unb ju i))ie(en gefejjet
ncbcnft
ettlid^en ©innreben ber
SieBe.
SSerferttget
unb
Suftigen ©emu^tern ju ©efatteu
l^erauggegeben
gilibor bem ^orfferer.
©ebtuBt be^ aWt^oel «ßfeiffetit.
lerg im 5;^um, 3m So^t 1660.
SBcr Smft unb ®^ffcr liebt unb nie bei Suft getoefcn:
^at meine SSenug nod^ ju fingen, nod^ ju lefen.
[««il
Worrcit.
^Q.^ iDfifi eö lnol, boB eä biefer meiner gc^avtii^ten Stnuä
O anberä nit^t, alä jcn« fiel? btm SBitfliI, bie fic^ unter beut
Irojantyc^em firiege ber ^a\laS ju S'voäje in Sönffen finben üeffe,
ergeben Wirb. D^nt Strrit^e unl SBunben toivb fie ftfiinetlK^
POTi bannen Eonnnen. !B« aStt, ber bu fie juBetttj)en geöentfcft,
fitfi mal ju, bdg bu ein Siontcbeä, baS ift: bag bu aug @itt>
liebem aiute enftpninßen, @6HIi(^eS öeifteä «nb loljffetn Keuerä
le^eft: anbwä leerten fie beine bleierne ^ßfeile toenig befc^abigen
tonnen, unb |oItu erfahren, bog, oi it^ flieic^ mit bem Suilan in
meinen SSerfen rtroaä bo^er Binfe: i* botfj foli^e äßoffen jufi^niicben
t^eleinet, bie btine SIrgiiftigmt, iDic ^rt fie ift, buti^bo^tett tfntten.
3(tl ^eiffe fie batumb bie ©e^omfi^te Senuä, »eil itf) mitten unter
benen iUfifJunaen im i)fft=[aiiij]n<n Selb^SAa«, fo TOol meine,
ülä nnbtver guter S^eunbe, »etliebte ©ebanten, hirjtociliae W'
gebnAffe, unb Srfinbungen barinnen erje^Ic ni^t etWau ein £ob
bormit ju erjagen, (fmtema^I aUel, WaS bu fie^eft, glei^fa^m auff
ber g[u4t g<ma<it mnrten, unb ba^er feine gntjc^ülbigung auc^
be^ ben ©c^atfffinniflften oerbienct) fonbern bir juSeWeifen, »ie
bie ^eec:Jrompete nidt fo gar aUe 9J!u|en Betjagen (inne. Sie
'JHelobeoen betreffenb, fmb beren wenige entlehnet, ellit^e Ben einem
bev berü^mteften äßeifter, auff beffen ^t^fl ruJjm'Wärbigen Saj)
tpeber bec SIeib no* eiiijig« Zaittv baä gmngfte IBort juf^rec^en
miv iberft^iHet: Mbermn^lö finben fif^ anbete, bie jttar in bsr
(Sil, aber beminffcn gefetjet, bii6 fie beiner Suft, tCBfern bu ni(^t
ielbft ein auft=3«nb bift, fottfame ©enfigt tu^n werben: 33ie
äbiigen fibetCCingenben fc^ieibe ii^ mit ju, alä bie ii^ naäi meiner
Cinfolt oebic^tet, nur bor mi0 unl) ttebm üe gefaDen. ÜJliMalten
fie bir; (u lag fte \^i>] liegen. 3[^ mit bot^ TOoI ju ^Ären ^nbeti.
'JÖiüftu fie aber Oerbammen, (o bin it^ bet erpc, ber fä) iBieber
biefelbipe }\x jeugen, erbeut. Saßftu bann, ici) (eu in etlichen
Oebic^len ein Wenig ju natüdit^ gangen: fo gebe i(^ jur antwort,
bog ic^ felbige benen flatonif(6cn Bemfibteni aufebrftflic^ ju lefen
perbiete, an* nur ju ber 3"*. Wenn bie giorifd^en gefte onges
fleüet roerben, gefungen &a6en toi[. Siaä eine mirb bit ffir anbrrn
migfaüen, bog ii^ alljuTOeitleufftifl pweilcn geft^rieben, ba bci^
bie Sieber mit toenigen SSjjen anne^mtiAer ju feün fi^eitien:
Earauff antworte id): bag beren Biet ^iftBvifri», unb tt^ bei 6ai^en
UmbflSnbe, njeit^e in eine fo tuise ©nge nid&t Wol jubringen
weren gewefen, gerne oljne Mangel einfö^ren woHen. Über big,
wirb P*& montier ob ber Sri etlicher Seime, berer ©jempel in
4 SSorrebe.
^rofobieft nid^t fttiblid^ öertounbem: ®r toiffe aber baf; id^ offt
ber 2Rerobe^ ju aefaffen ettt)a§ jiringen mÄffen, h)tetoo( e§ mir
mel^r frel^ [Äbjj ju tulSin, alg einem anbem ju tabeln ftc^^et.
2)te ©d^reiberey äffen beuten red^t ju mad^en, ift ben ©e^el^rteften
BiJ^er ünmüglid^ getoefen. gd^ getr6fte mtd^, bafc i»o id^ baröber
getabelt h)erbe, id^ meineö UnglüReö ©efeffen antreffe. 3"^^?*
toil id^ bir, ber bu mid^ julefen h)6rbigeft nod& eing vertrauen:
2Rer!e id^, baf; meine ^^nu^ bir beUebli^ fe^n toirb, fo fe^e id^
bir ju gefaffen meine geber nod^ tool toeiter an, too nid^t: !an
id^§ au$ tool bleiben laffen. SBelc^eS id^ bir auff gut 4)eutfd&
l^iermit px öerftel^en geben tooffen. 2ebe tüO^V. unb l^abe, toa§ bu
mir g6nneft.
3d^ öerbleibe
Hamburg ben
iOten ^ein»
monatg 1657.
gitibor ber Dorfferer.
^HT] WuUr unb litber fjKuiitif
äufc^reiBen
Ü6ec
an feinen Btrtrauien greunb
ben Iiorfferi^en gilibor,
aiä Ei: ftiue ®e^arnfcfite Sjcnuä ^«auf; fln6c
au^ ßinigSb. Ab erf (giftet.
*(*3er ?lat« bmaiteu loit faft einen a:i((t «nb ©iuBe:
Tjf mit ifl no(^ nie bmu\t, bog bu ein Sieb etbot^i
Don be^m, i»ai S'JP'C'^ "or frembe Seijung n "
nun iQo fpomt bi(§ an bec tleitie SiebeS fflube.
Salb üagft, balb breueftu, balb teeiftu bi(^ ju [oben,
6a(b ri^tfiu anbem ab, bofi f« ^a* föff« ®ifft.
bie Siebe, foffen ftie^m, bie bt^ icol feibec trifft.
3Ju Jt^etätP mit bec ganfl, unb Vtangefi mit ben ©oben,
fD pic apoUo ft^entt. 3ft fo ein linbe« Si^reiben
im 6tunn oui^ ie et^firt? ia Ettiroecbt unb ^ßulMer tnallt
unb bei uerlDunblen Senn in Setzen mieberfc^aat,
(anftu her Siebe ©pfel in fanfften SHeimen treiben,
ajie Siebe ^at offt Gtieit unb SBlut unb lob geborten,
fjie Iritb im ©tteit' unb Slut unb Sobe Scnu^ toat^,
i^ beule beinern @eift' offt bc^ mir feCber nai^
unb merle, ba^ fitb bie eer ^imntel f}at Uerf^tooD
3)fl bu in ©tÄten [ebtfl, ba Jt^riebeftu Bon 5«Ibern,
nu bu im j^elbe toai^ft, ^ellftu bii^ toie becliebt,
itS) Iceig uii^t ViaS beiu Kiel nic^t aUeä von fi^ gibt.
Sltic^ ab, ti ifl oerbient bec ,3'B*'9 auS 56buä Sü-^lbetn.
'JlimiTi \d UL'rlieb
mit SHeiarc ^ßerfon.
« '■] TNSe Senuä fte^t gerfift,
'i^ reeit r« ^eym aßaPocS lieber ift
als be^ bem ^inEenbem ^ulFan,
btr taum baS geuc ^al auggeta^n,
(0 fängt ec an ju fi^naci^en,
befl aHorgen^ ftt^t er auff ju frü^
mit ben Hiflopen ie unb ie
unb fi^miebet äQaffen.
3Boä ^at benn 51mor ^ie jufif äffen?
<Bx f))ri^t im 5iIibot an umB ein 5Berbe>SeIb
unb jicftt auä) mit ju 0elb.
ei lieb«! »eiftu moC Wotju?
tnrinftu er »offf Urntit festen?
3al et ip einer Bon ben tetflen.
er [Aft bem gUibor nic*t JRu^',
er mug auff Siebeä^at^en
ibm Serfe machen.
®ii$, gilibor,
bicfe Bor,
ba& bu ni*! Wirft Beritfet,
aier ©f alt ^at lo6 gebtöfht,
ber $feil ge^t bir inS ^er^ hinein.
Sod^ Ia|i eä fein:
91u er bi(^ (lat getroffen;
ftt^it bic ber afleg jnn SBlufen offen.
atfo (cfierjte in ,'gainl>.
Dein getrener
3a^rt'SAnber.
tTvge gilbne 9Ia&t.Satetne
■*-^ mil i^reni Sterneniß^or'
(rftarret unb ^Sct gerne,
luie ffifi ber g-ilibor
auff (riner giJten fpielet,
auA fo, bog aUe Seit
bie fäffe giamm» füllet,
fo giHbor wermelbt.
2.
3)aS Sieben ift ein Kriegen
unb s»ar ein ffiffei ©treit.
SBer nic^t nil unten liegen,
ber mufi in gieunbligteil
tagifAgli* nur »erft^ieffen
bor ^iilber, Sippen^fafft.
ffiit lautem furjen Spieffen
toirb ^iet ber Sieg gef^offt.
3.
allein i^ilibor, bein Singen
gefiel bem SlatiorS Idd^I,
ber ^'"buS muff ertlingen,
mal fo, ba6 fetbft ber ?o^I,
fid) loanbie uon ben Sebeln:
bu na^mft ben Jfber^Iiei
imb ftfiriebft bo« fflffeii (i^nAbein
unb Ooii bem SßenuS-Spier.
Si! Ia§ bi0 lueiter pin\r,
mein fftffer giliboc,
bii lanft btn Srieci i>(rft6r(ti.
3Savä (iStt bie Sauft emjjor,
unb teil btr StnuS rtfnfen
bi« »lut^bffiJtü^te gn^n',
M toll nii^t me^r gebemfen
an St^wecbt unb ^iififan.
5.
J5tum fi^ttib bei nur tooä tefter,
ajicirt eblec Silibor,
bir fprit^l bet Hein* Sellec
toai })tmüä) in ba£ O^r.
^u mufit ja nii^is Uerfc^ni eigen,
(o bir njirb funb gemacht,
ajlan nimt biifi an jum 3™fls"
Bon [Dlt^er ffiffeii ©t^lacfjt!
Srni fftHPiereiibent ^i'itot
fc^rieB folifieä eilig
Kep^elibor.
Sc« I66li(^en Btbifi^en St^fcanen^
Dtbenä ein OTitJc^ifer.
iT\3e Siebe fi^lrifft bet 'Sidjttx Sinn
■*-' unb nimmt bie butileln gi^laRen (lin,
loum ^nt ein 3)i^ler toul aefcömBcu,
fibt' er fi* ei:ft nic^t biitifi baS Sieben,
Setla«e, giltbor, ken Sfleib,
bii^ ^ääJ" *!" gelehrte ^eit
ber alten Sieben ben Poeten,
bie feine 3eit no4 9teil) Wirb tSbten.
ÄatuB, SibuU unb benn liroperj
finb buK^ bet Siebe Keifen Si^erj
in gSSuä lempel einflcjogen
unb über baö ®eftttn geflogen.
Sitgii, ^iJWJ ""*• ben baä Sanb
bet (Beten enblii^ ^at Berbranbt,
Jinb mit öiel taufenb buxä) ben Dtben
fcec Sieb' anerft betö^met loorben.
Se^t un(te Seutfc^e Sitztet on,
ob es bie Siebe nitbt geta^n,
bafe unfre ©ptai^e reine fte&et
unb anbem ju ber Weihten ge^el.
Die Sieb' n^cbet unlern Oeift,
ba6 er f«^ aufi beni Staube rei^
unb lernet ^^e Saieit fi^reiben,
bie ein mi^l=fr£>^ muß iaiTen bleiben.
@uter greunbc
ÜiVr aber nti [lij bilbel ein,
bu iiiöitefl in her Sa^t fo (ein,
Wie bu bi(^ ^ier ^aft ou^eegebm:
ber fcnnet bit^ nic^t, no^ bein i^eben.
£flfi rieten, toee ba rillten »il,
^alt bu brum nit^t bie «^eber fttll:
id) loeifi, bu bafl fdon obgefafftl,
batob b« blafft 5leib erMaffct.
1
ift f«i[(et biT aufe bm Eaflet in ^ubla[cOen
bein unBecenbetlie^er
_ unb bie Jlartoune l&&nt beii groben Seidjenflang,
loirftu mil SiebeS^ßlu^t ieiucflei
unb fpielejt ftSHi^ ^er ben (4niei*elnbeii ©«fang,
btn bie Sieblnne finget,
reenii fie bem Slbon ein Stdnbi^en bringet,
üüenn bie Oequetfcbteii Jlerbcnb tlagen,
fo legeftu eS «uff bie Üiebeä-feuffäer niifi,
fid^ftu ein SBerf jufammen tragen,
fo meineftu eä fe^ SBofiUen §«3eii=5iau[i,
baS bu burcb ©türm unb ©legen
Dfft mit lapferteit ^aft öberftieaen.
^n Üeine S^&a !)at bi^ befcffen,
er niac^t bi^ taue unb blinb in mitten ber @efa^r,
ioie ttnlftu jonft fo fein Oermeffen
ju fireiben Bon ber Sieb' in ber BevboHten ©t^aar,
loo fflarbace^ unb St^veHen
unb ber na^e lob lebt aller ©tten.
es ift bie freche Sieb' alleine,
bie Slijj unb ^ulCcr ttojjt unb auf bie fiugelu lad>t,
fie fpotlet grober Sittfecifteine
unb Rillet frif* beS ZcfsxS, wenn bie ^etarbe frac^i,
fie lau wtl JJreuben fingen,
menn 6c^eHan unb €ebil mfirbli^ Hingen.
Xtt iJImoi fi^enlt nu ntc^t me^r SR^rten,
bi^ ift ein f^le^tca 3:u^n um fo oiel fiunft unb gieife,
mil i'orbeer w\l er ben umgürten,
ber feincä Sla^meng 3)u^in ber Seit ju melben meig,
ben ^aftu lÄngft üerbtenet,
au^, e^ bir fiofille mar uerfü^nel.
EiefeS HieUeit^t nic^t neble fc^riebe ei.
ligft bir unb beiner Benuä jn S^ten
3ufd^rci5en. 9
f^B lieben bie ^qgen, bie fftai^tn, bie Stäben.
^ SBarum nid^t aud} bie jungen Änaben?
3öie folte gebönet benn gilibor fein,
hai er Don hieben ioaS bringt ein?
[812] 3)ie SQßÄrme, fo fried^en, bie 93Äume, fo toad^fen,
bie führen SSenuiS ©d^toanensad^fcn.
3Bie fommt e§ benn, 2mU, baß ii^r eud^ fo ftettt,
baf; eud^ baiS Sieben nid^t gefdUt.
2ßie? iooHt il^r htm gilibor ettoaS bertoeifen,
baburd^ fid^ mctriAt 936d^er ))reifen,
mit Sonne, mit Sonne, mit Qm, Samm erfüllt
mit 2:Äuberein, mit Siebfteg SBitb?
3Rein! (äffet bod^, Seute, ben gilibor gelten,
er toeife in anbern ni beftel^en.
toirb 'Sbhu^ i^m geben ben taumelstrunf ein:
fo forgt ein anber Siebefein.
2luS ©Ibingen Äberfenbet bon bem
fel^nenben
e^rbiug.
Sn öcrfüßtcr Siebet *5ßcin
äRug ed l^ter gef ödsten fet^n!
3)efe <rfteii3e^eiiö 3"f*nfft.
@itl)arnrrt)Itr Dnius
ttrilcfi Scljcii.
Eelim
ajortrcffiticni öirtcii
©treftrn,
5aim unbttqttmiditm
5prnn(ctniinto
öbecgicSet
Seinei: gtiiam^dfUn ^cnui
gilibov bev Sorfferer,
in folgcnbeiii.
(^Xtefon, aJluftet beutfc^(r auiift, ailb bir olttn 31(bli^leitm,
"w meinet: Sugtnb Sugtitb^mobel, bc^m iä) iiiit^ alälSalb üettraut,
aie bfi Snufen gtfiner @i))fe[ erfteng inatb Uon mir gefc^aut.
Ob \<Si bctnen greubeifftanb iejt alfi(^ fe^en mu6 ödii lueiten:
Sollte bnim bie gerne mir raube» meiner ^flic^ten Sc^utben?
l'l] «ein: Äein Ort in Sfib unb heften, Oft no* ber bcftftrmte Slorb
treibet meine S)ienft=Beban[en burcd bie SCubl ber £eten fort,
eidtg bfetb' i(^ bir ucrinüpft. lQe;i[ mi$ bie @eftirne bulben
in ber ft^luac^en Unter=nie[t: toiCl i^ bie uergunnten Slilfe
ber ©eleeenfieit etgreiffen, ba^ ein iebennan erfaßt',
Ijerjer Strefon, bafe bn mir, ic^ mit bir Ber6unben ttar.
ba6 mir offtermafö geteilt Unfall, SBolftanb, Seib nnb iSldHe.
£a6 beti ^eiljamen Qalen, ben §ippotrateä iejt liegen,
t»& ben ewigen Sennerien unb ben 3<'f«8 ""^ ber ^anb!
SenuS, bie Oor roenig IRonben bii^ fo lAngffcgeTOÜntftftet banb,
Scnuä, bie qu<^ natl unb bieg roeife ju ftreiten, Ericg= unb fiegen,
fprii^t bir iejt geWapnel ju aui bem ungeheuren 3torben,
(le bebettet Si^ilb unb 3>egen: ffiot^, mein Dämon, ffirc^t bii$ nirfet,
fie beiveifet, n>ie juDoren, ein uerliebleg SIngeficbt'
unb ijl in Ber SBufen Seit faft ber ^aliai Äljnlii^ lnotbeii.
Si^ftu. Wie fie bir fic^ neigt, roie p« bii^ getiorfam Ififfet,
h)i( T" bir ben Sorber reichet. SHtm ti m baS erfte 3e^n,
al§ ber er[ie Bon ben greunben, nim eä an, unb lafe bir bebn,
ber fie (o ^at aufegerüft, unb burc^ Sie bi(^ (reunbUt^ grfiffel,
auff baä neu' empfohlen fein. 5^^""^^"^ - ^'^ ""f 3tbern grnnben
be« Sefianbeä ift bepfälct, meift ir^, nimmet aucti für gut,
tooS ein treues greunb-gemi'i^te mit ipapiergej^enfen tu^t.
9iu! idS bab' eS (t^on erlangt. Sest fomm' icfi auff ^ranfErmtnten.
12 Se^arnft^tcr lUnuöä'ifdjrifft l
'ffio it^. 'JlcQnieinitinto, bit einigl 3*^^^" meiner Ireue
iii:6t einmal autt) fp&ren lk6e : ftSjü' i* Mlii* ieneu SBranb,
bet ben auS bet See ^alb^lobten aller äßett fl«iia*t betant.
Ere^mal bra^f MUDUenä Slem (ehre Seife a" b" 91«fle,
bre?mal fponnt' er luieter an. ©o Biet SiSie Pub üerfloffen,
[Siij] bafe bu ftftÄ um mi^ gemefen; Sine SluBe na^m unS «in,
eine Safel reut' unä ©peife, if«uj unb ©ifiH mar un§ gemein,
üßaä für le^r^beteic^te Suft ^a6' id} bar fie^ bir aenofitn:
allein 9(poIlD Iru0 [irfi tfoiS); iiierfet' er «on bic fi0 greifen:
aileineii armen ^lirteti'ältnfen rttarb b« i'orber faft jn fiilec^t,
loenn fie beintn »e^fafl ^Srten: ©clbft i* rinser Si^Sfet=ffne(fit
bilbte mir ben Abel ein, lobtRu mein« giÄte Söeifen.
HI8 id& nun ben leiten (Sriff foft auf So^i unb ipfeiffe ti^te;
Wie ^a[hi bit^ bar betrübt! bein Oeinä^t unb g«unbeä=©inn
flieng auff iaS ec^altne Seben beineä ^iliborS nur Mn,
ffion bcr Sonnen frühen Stitt &i6 jnr anbem aibcno^cS^t«
^iettftu tooi^enb be^i mir auä. Sfine Säutsel loar fo ferne,
fein becä^mteS flraut fo feljacn, bafe au4 mitten in her Kar^t,
luenn bie SBoßen^brüt^e tiffen, unb ber Suft ®ef(^ä,ij' er[ra(^f,
einig nur ju meinem $eil bu nic^t lDiUig[i^|l unb gerne
titteft mir ^erjuaebraät. Ba mit^ nu ber SStter SBille
meinem Se&en nneber((^entte, notier fflat^t Oor Mci^t ergietig,
unb, als Wie an einem J^o***"' mcineä Jta^menä S^re ^ieng:
SBaö etlDiefeftu mit nic^t! beiner tcnien ©(^reiben Sülfe,
bienet mir an 3"iS"'6 f'"'*- bafe fein ftSrtec Sanb getoefen,
ma. bQ«, 5reunb, bu ^aft getnüpfet, Öilbt eudi nichts öon
Slamon ein,
(Slriec^en, lafet baS OunftieEenipel ^^labeS «erfc^roiegen fein,
Seiner Steue ^fi^er Sireife wirb in eurer ©(grifft gelelen.
9iun ! 36i; ©eulen biefeä Buc^ia, Tagt Eut^ meine ©unft flefattcn,
bauet, pfleget, ftäjjt unb ff^ölJft, (wie 3^t aut^ Sf'J'.''" jubor,)
Siebt, fingt, e^ret btefe SenuS! benn Wirb euer gilibor
Srojj faem SofieB=brülIer Sleib ! fiber bem ®t(time wallen,
^amb. ben 2U. Beim iSur unberfSltoten lugenb
mon. 11)57. unb Ireue beftinbiger ainbeler
5ilibDc.
*
Gin jebet, idü§ tt)m gefötlet.
[MelodiB.] [-2] [Melodie.]
1.
k^@r roiCI, lan ein gefränleä Sut^
Bon fc^ronrsoi STie9cä=jeiteii (t^reifien:
Sc^ loitt auff SBenuä atngefuc^
iifc füfieä 8ie6esi=^onbiüett treiben:
I 3(5 brenne, SBct nirf)t Brennen tan,
ein berüfiniter SBe(en an,
gi^ ief)e Dor mir SSlut unb Staub,
unb tüuient SKonn getoaffnet liegen,
Bi^ fetie, roic ouff ©ieg unb Maub
[o Diel Oergölbte ^a^nen fliegen:
' ^oc^ brenn' irf), Wet niifit brennen tnn.
fang' ein bcrübinter ÜBefeii an.
a.
Sd) ^öre ber !Jronimpeteii Sc^aU,
ier ißautten Senn, ben ttang ber iffiaffcn,
'^er ft^tetfenben Sartauncn Inall,
ber iBü[f|(en unb aJiuffeten paffen
unb brenne. SJer nic^t brennen fan,
ein berüljmter 9Befen an.
4.
^d) fflittt bie ©efegen^eit
ein neueä ^liuin jiimetben;
Eä gibt mir 9fnfa§ manrfier Streit
fo Bieter rittertit^en gelben;
^ci(§ brenn' i(^. 5ffier nii^t brennen fan,
fang' ein berii^mter ^efen an.
3(^ tpür' autfi &ier lUijfien^ SHJiäj,
miii^ reiben ^eltorS tapfre Iahten:
^aS ^ilfftä? mic^ (äft bie ßiefieä^iäj'
auff anbre fiünfle ntt^t getauten.
L^^ Jtenne. SSSer nii^t brennen !an,
fang' ein berühmter SBefen an.
W ' ^
14 ©eljatitii^tec Seiiuä
6.
SGJqS mein ficflominteä ^ezyi ^egt,
jie^t meinen ®eift oon jeiner Srben:
flQtl' Stmorä ©la&t mi^ nicöt geregt,
liiie lüitb' ic^ je bef^rieen ffierben?
14J SRun brenn' ii^. SBec nic&l brennen tan,
L fang' ein beriifjmter 2Be(en an.
L SDJaä mir bie 23cnnä l^rebigt ein
^^^k mag meines 9ia^menä Sorber jein:
^^^^P @Dnft bran(^' it^ feiner anbecn ^Diufen.
^M^ 3(fl brenne, ffier nid)t brennen Im,
fünft' ein berüf)mter SSJefen an.
8.
SßjQ§ frag' ic& na* bet Sitten 9}eib,
woä nod) bem ftumpfen Xobler^bejen !
ffiä ift genug, roenn noc!& bec Seit
midi liebe ^niflii^™ in erben lejen,
3t^ brenne. SBJer nit^t brennen tan,
fang' ein berühmter Söcfen an.
9.
3d| raeife, raenn ii^ oermefet bin,
roirb raic^ baö junge Sßolt betrouren,
unb jagen: 3I(^, bog ber ift ^in,
ben SJenuä ewig öieffe bauren!
Sffler aber nimmei: brennen tan,
(Dirb leine SenuS fangen an.
[5] U.
Siebe, bei *ßoeten 2Sejj=ftein.
1 [Melodie:] [6] [Melodie.]
1.
gn.l2[rum ii^ nur Don Sieben
""^ bie ©Idtter OdO gcf^rieben,
warum mein Suc§ oerjärtlet la^t:
muc^t' einer rounbernb frngen.
H Tirinn mtl ic% fetbcr fagen,
M ■mal mirfi barjn t)at angebradit:
h ■
^at meinen engen Sufen
mit folt^en glommen ni^t gerii£)rt.
9lpoa ift ^ier nic^t SDteiftet,
nic^t ißallüä, ^ bie ©eifter
ouff lielifonS ©ebufc^e (ü^rt.
3.
Sie S^uft, bie 9t£b' nnb iB(i(te,
bet (Stiebet \i)x ©ej^üle,
unb niQä Siofiflen me^r ßefc§6nt:
S^t aSefen, tldbung, ßo^en,
SchübniS, ©cfitaf nnb Socken
^t mic^ mit @feu umgcCriiiit.
Strafe bin i^ ein ^ißoete,
roenn i^te SGJangen=tD£)te
. roeiReni MlQboJter blifft.
SBenn in bie götbne Seiten
mit i^e Se^te ftreiten,
fo meub' it§ QU^ mir lelbft cntjütlt.
^^^ 3ft roo i^t Seib entblöffef:
' fo bin idi [c^Dn beflöffct
[8] mit SBüfter qu^ bem <|SfeTbe=@uB.
I Sluff i^c Sßemegen, regen,
md^ft mir gefc^roinb entgegen
ein 33uci&, baä Xtcja ttojjen nmfe.
6.
Ser mag bie lugenb melben
unb bet bie alten gelben
ou6 3:eutft^Ianb tragen ju ^ßapier,
ber tiD£)e ©acfien fi^reiben:
3c§ roil bie Siebe treiben
lunb mie SRofille mir fomt fiir.
7.
Set ©(^iffer ft^tcajjt oon ©türmen,
ber ffrieget praott Don Ifitmen,
'
-^H
16
@(^aniFc^tri Sieniiä ^^^^H
bie er ]o oft erJHegen ^ot, '^M
ber Sauei lobt bie gelber, ^H
bec gdgcr SBitb «nb Söätber, ■
bec ätditnbcc fo manific @tat: ^M
^li) bin ein ^ungf einließ er, H
bie 3unge ge^t mir übet H
ocn befini, roaö äug bem .{ler^en quillt. ■
ffiJer mi(^ hierum roil (i^ftten, V
ber fludie ben ©eraätten, i|
bie o6 un3 tjot ein SffieibeS^Sitb.
191
3fl
1
[10|
m.
e5 fein Sotber = , fo fet) eä ein gn^cten=£rQn^.
[Melodie.]
1.
T)Qx bu mii^ um mein Sieben f(^illit
^ unb meinen 3ieu^ tiic^t achten miltft,
loeil ic^ i^n tfobi tneic^ gei{^rie&en:
§Dr' an, maS tiii(§ botju getrieben.
2.
3c^ bilbte mir ourf) etftlid) ein,
i(^ roolf qU bu tu^ft, ernftlic^ fein:
iij [)Qtte mic^ ber Sieb' entjogen,
inbcöm t)Qt SImor ntic^ betrogen.
er ftefltc mir bie (3Dtter>3ict _
ber ^immlifc&en Sorinben für: J
Sog miä)'Mni ber äinnobex'SBangen ■
^ai meinen niilben @eift gefangen. B
^cEl glaube ni€()t, bag ^uiiiter H
no^ iejunb in bem Simniel roer', ^
im faQ' er i^icr äaben SBefen "
aus meinem ^erjen (önnte (efen.
k
fl.
©oat' iejt ein gMbnet Slpfel fein,
fo müftc SBonuS büffen ein.
®rfte« Selben. 17
3)u, Zxo\a, I^Qtteft nid^t juffagen,
tüerftu um bicfc^ Silb jerfd^lagcn.
In] 6.
!3c§ toeiß c§, Sci|)jig, tt)a§ bu bift,
baß in bir tnond^e ® ottin ift:
SKoc^ feine fan 2)orinbcn gteid^en,
nod^ feiner barf 3)orinbe meid^en.
7.
SBitttu ein äReifter^^ftuffd^en tu^n,
fomm ^er, 2l|)ette§, malzte nun,
bu barffft bem ©rdjien nid^t trauen.
$ier fanftu 9Senu§ gteid^en fd^auen.
8.
3)od^ toa^? bein ^infel ift ju f^Ied&t,
gib bic^ nur an für meinen Snec^t,
ttjo man bir foH bein fünftlid^ mal^len
fo, n)ie e^ toürbig ift, bejahten.
9.
2)ie lugenb, ben beqöeemen Oeift,
ben fie in il^rem SBefen toeift,
fan feine äRal^lere^ nid^t treiben:
S)e6 ©eifteg ^iel muß fie befd^reiben.
10.
S)iß ift mir fo ing ©erj gelegt,
biß ift mir fo in8 $erj gepregt,
baß id^ öiel lieber toolf erblaffen,
aU ab* öon i^rem 9iu^me -laffen.
(12] 11.
3d^ ad^te feiner Sorber-Sron'
im fad ic^ nid^t ber SR^rten Sol^n
(barauf id^ marte mit Verlangen)
aug S^ren ^dnben folt' empfangen.
12.
9tu bin ic^, gobu^, lieber bid^.
ftupibo, bu follft frönen mic^:
3d^ meiß, e§ wirb mid^ um 5ß^renen
fobalb bann feine SKufe Ikonen.
Schwieger, Oehamnohte Venus. ' ^
(3t^arnf(fit(c Sintufl
Seiner Sie6e 9(nfciiig.
[Melodie.] [13] [Melodie.]
1.
9)S8 iä} auf meiner Siebflen muni
■" (atS) fanfte SRu^flall) brijtiftig tage,
unb meiner ^äjmtx^tn t)erbe ^ßtoge
itir titit QU§ ganjem ^erjcn funt»,
(14] wie ic^ Jo o(t nm i^rentloegen
5Ru^= trcft= unb Sinnen^ of)n gelegen.
2.
äKein (iprot^ fic) ^erjgen, fage boi^;
äu roetd)er ßeit bn bifl entbronnen,
unb iDoburc!^ bu mi(^ lieb gewonnen:
Wo iti) niii^ rec^t entfinne noc^,
^aftu avd) gar für rocnig Sßoifien,
!alt=finnig bidi mit mir beflJiDcfien :
3.
'Ba 11$ bot^, oI* jum erften niaijl
i(^ bic^ nur obenhin erblilfet,
bur4 beine SJreij^eit blieb beftritfet.
S!i6 war nur meine grofie Döonl,
bie nud) bie ©öltet (an betrüben,
biet) fonbev ®egen'10ie&e lickn.
4.
@Dtt meiß, roie mit ju mu&te mar
auf bie fo unOer^offte Srage,
nerniifc^t uon 3orn, SJerroeiß unb Stage
bie meinen Uiibanl marfitcn (lat!
Sic Sc^nom, fo idf ba^er cmpfunbe,
na^m $Heb' unb Stntruort meinem ^unbe.
[16]
3c^ roarb Derftarret, folt, erbiafet,
roie, bem bie Seele (aum fic^ reget :
bife, anß ®tbarmni'ifi fie fieroeget
mi^ in bie fc^tanten 2(rme fafft',
91ci|! ba luarb mir gemac^ baä Se&en,
Kraft, ®eift unb aSJätme luicber geben:
3ni Ii'iffen fing fie an rot^ nic^r
mic^ 6ei) ber daltel ^ubt\dtmeeven,
bie un(er' ^erjen tan Derje^reit:
©og an (öiftii mir gut) mann tf)t
itü angefangen inic§ jn lieben,
unfa ron^ borju bitfe etft fletrie6en.
7.
9tcf|! frage nic^t nacti meiner @Iuf)t,
(fpra^ i(^, rooä ftii(t)er} Öqfi unb SBinbe
finb meinet Stammen Slngejünbe.
33u meift e* mie auf jenfv Stu^t,
oon tatter SRorbcn-Inft gcftanben,
i(^ Ing in bcincr ?trme SSanben.
8.
Wie iä) bic^ Don bem ^agen nofiin
unb tüfete bie gefrorne iSJangen:
33atb ^at mein ^evje Slu^t gefangen.
'Sqö Seuer, fo aufe tilte lü^m
[16| fttaolt fint ber 3f't niit laufen! Stammen
ob meinel Sebenä SReft jufammen.
9.
9tiin (tagt [iej f)at ein fatter fi'ufi
bi(^ bradit in Scuec, ^ijj' unb ßeibcn;
roeiS ii§, bafe Süt)(iing, Suft unb 5reiiben
ein 33armer hir ermetfen mu^.
3let ^at (ie mit fo uiel etleilet,
[d ba| üi) jiemlirf) bin g€[)eilet.
V.
ffier tiifet bie greifen ^poote?
[Melodie.] [17] [Melodie.]
il8] 1-
09lft unö, finb, ber ^ngenb biou^en,
nietl iinS nod^ bie Si^öntiett bti'itit:
SSenn bie ©eiftet einft Derroui^en
unb bie Xobten^farb' umjie^t
unfet riinjli^teä ®efirf|te:
aSür kge^rt beitit un|eni Sufe?
9limm Jie an bet 9iofcn grüc^tE,
et)' i^v SInt Oerroetfen mu^.
2.
Db bie Sitten miirtifi^ jianfen,
nehmen fie ber gtcube loa^t;
mu§ man btum mit i^nen (ranffen?
9iein, tt^ Qcf)t' eS nidit ein ^anv.
Sotite bcE miii Sitten testen,
ber beceitö fjat auBgelefirt?
3)enn roerb' icE) mic^ aiic^ belehren,
roeim mein 3tltet fic^ Dcrti'^rt.
3.
3;ie befüftten gtü^lingS^lage
lauffen flüget'trfinelte fort,
benn (b t)it(t un# teine fifage,
fein crfeufjeiib SBitte^wort
fie gebenden nie jutWfe:
SBqS ^in ifl, ba4i bleibet t)in.
(19] Sil berubt anff einem SÖIilfe,
boS iii) frob unb ttautifl Sin.
4,
3?riim fo broud), mein Äinb, bet Reiten,
weit bie Seiten granenb (ein.
Wai unä bleibt, (inb Itantigteiten,
geljn nnä bieje Qiiitn ein.
(äl) liiie ptöglii^ tffmnit bie Stunbe,
ba§ unä S'toto in ber l£il
fi^iefet bie 9iD(en Don bem älfunbc
burc^ bcS ^obcä greöet=SlJfeit.
©0 (et) mit ben &cE|arlQd|ä>®Qtigen,
Schöne, ferner nic^t ju teur,
Sinber' meiner QlDoal Verlangen,
ffübt', aift' ["bl ber Siebe Scur!
SBd Bon ben be(u(ften Stnbten,
beineä 3'i"c'^=3Hünbgenä '■)ia^,
mir fein lau ift juoermufjten,
loerb' ic^ noc^ »ot 9tbeiibä blaß.
@rfte« 3el^cn. 21
6.
&ib jtoet) Äuftd^cn, gib mir cine^
foH c§ ja fein me^rer§ fein,
gib, mein ©d^ajj, mir nur ni^t feinet,
tt)iltu mid^ bcm lobtcn-fd^rcin'
[20] auff ein toenig^ nod^ erfparen.
9Ba^ nujjt benn ein falter ^ug,
menn id^ auff bcr Seid^en-Saaren
beiner 3leu erft warten mu^?
VI.
3)cr §a6 füffet ja nid^t.
[Melodie.] [21] [Melodie.]
1.
^S^ ernftlid^e Strenge ftej^t enblic^ öerfüffet,
bie qtoeelenbe ©eete ttjirb einften gefunb.
3d^ ^abc gemonnen, ic^ werbe gefüffet,
e^ fd^aHet unb fnaHet i^r jdrtlid^er äWunb.
[22] 3)ie S)ornen enttoeid^en,
bie Si^j^jen öerbleid^en,
inbel^m fie bie i^ren ben meinen auffbrüfft.
Sd& tnerb' auß ber @rbe ^un ©ottern Dcrfd^ifft.
2.
S^r flagenbe ^(agen ftel^t jefeo öon fernen,
e§ fliel^e ber d^jenbe frdd^jenbe 9teib!
aWein (Sang ift gegrunbet au^ über bie Sternen,
id^ füllte ber ©eeligen f|)ietenbe greub'.
®§ flammen bie Si|)pen.
2)ie r66fid^te fi'tippen
bie blühen unb jiel^en mid^ lieblid^ on fid^.
SBag ad)V id) bxd) ©onig! ma§ Steftac-mein bid^
3.
S)urd^ biefeg ermieß c§ il^r füffe§ ©emufjte,
fie motte, fie foHe bie äReinige fein.
SRu ^o^n' id) ber Könige 3cpter unb S3Iüte,
mid^ nimmet ber SSorral^t ®ufrate§ iiid^t ein.
^an id) fie nur ^aben:
toa^ a^V id) ber @iaben
[23]
[•25;.
ber (Ugenbeit Stieget im Sapitolin,
bie burcfi bie beträrijeteit Pforten eiiijieEiii!
4.
^d) ^abc bie Schönt mit nickten gciaDimeii
mit Sofbf Oon Ötolbc, mit 'ißerlenem Sl}el)rt,
iinb Jdieiiienben Steinen tn Sergen geronnen,
ben 3;yrif(5en Sßurpur ^nt fie nie befief)rt.
ÜJif ^liUn, bie ffiffen
an§ ^egafiia Slü^en
bie f)oben i^r t)Qrtlitt|CS ^erge gerüljrt:
9lu ftctjet mein fiorber mit ä)tqrtcn gcjiierl.
VII.
aSetliebct, ©ebunben.
[Melodie.] [24] [Melodie.]
1.
JN^S id) Quff beinen ßabungä-tSrieff,
mein Somon, ntc^t bin ju bit (ommen,
boä jdimerjet bi(§. roie tc^ Dernemmeiti
aU roenn Beq unfrer Sreunbjctiaft ©ri'inben
ftc^ eine 1rennu»g (6nie finbcn
iinb Saljc^^eit roo mit nntei tieft'.
2.
'iid)\ Siamon, loß ben Sttgmo^n Jein.
Sein SSei^fel ^at bic^ je neibrungen.
33ie atofitiä ^ilt mi(^ gejroiingen.
Sie ftdit mein SBoffcn imb SUetinngen,
JQ meine Seete feltift gefangen.
^ä} bin nu fctber ntc^t mef(t mein.
3.
3(^ weiß, bofe beiii belobte« Selb
Sliottirjen anc^ ift fi'it jn jiefien,
ic^ (enne bciner Sffiiejen blnt)en,
bie 3äner=Suft, bie gifi^ereqen,
ben SSogel'fang unb moä für freuen
mef)r bcin SHobittcn in fic^ ^dl!.
4.
SDtir tlingt ber fanffle 35rete&er=f(^tag
I
[26]
in D^ten nod), ntnn in bem Ftii^eii
bie SRorgEn^tceume reiner jic^en,
icti ^üre noc^ ber S(^aaffe bleuen,
bie 3)aber=®on6, bei' ^anen h-e£ien,
nienn \\ä) entjünbt ber junge Xog,
ö.
Wi\dj fdimergt bie ^offott, ©cifi mib 9{eib,
aSelnig unb Sift jampt onbern ©ünben,
bie i'ii^ in ©täbteii ^äuffig fiiiben.
^ier ^eutfi^et Unrecht, Jrojj unb Sdjanbe,
bie Unfi^ulb roo^net auff bcm ffanbe,
Kie umb SaturniiS göfbne ^dt
6.
|ffiie gerne roöv' ic^ einma^t mein!
I nnie gerne mbd)i' id) bid) erblitfen!
loie gerne niicfi bcq bir etqmitfen!
bein ffltDt gemengt aufe fc^roarger Mei)en
foöt' über äüanna mir gebeten,
bein SSoffer'ttunl olö SUeftar {ein:
7.
!Ser über tau bie Stirä^ncn febn,
luenn bie SKojitle, mein Sßerlongen,
mir tricffenb^nafe maäft Stirn unb äSoiigen,
roenn fie Berft^meert mit ^anb iinb ÜJinnbe,
mit gut ju leijn, loenn eine Stunbe
\<if miirb'
i^ret Seite ^ge^n'
I »alb bittet [ie, bnlb brenet Jie,
bülb ^ebt fie mieber an ju flogen,
bolb roiti fie fitt) mit geuften fi^Iagen,
bülb blöfet fie fterfaenb i^u ®efiii)te
unb flutiit bem flcengen Stern^läerii^te.
Bet fon ertragen fo oiel Söiü^?
9.
3(() bin fein Stein, id) loffe m\ä)
nuff ibte filog' aläbenn erloeii^en,
1d pflegt bie Qe\t uoclicq ju [treittien.
^d) i)aU, Sreunb, bii^ ni^t gefproc^en,
bo meinj'tu beim, eS feg ßebroc^en,
iDQä unä oerbinbet, inic^ unb bid).
10.
gi^ meife nic^t, mnS jüc ^altniife boc^
ber I<^nie!Cf|(enb' 3lmoi: iit fid) tifget.
Set Ste^^eit $q§ rairb nur DCtfeget,
B27] ii^ fan au% (einen 3""t)er Selten
micfe burd^ fein einig üßittel retten,
fo Icfet belemmeret niit^ fein 301^.
11.
Sonim, Söruber, fieb cä einft mit oii,
bu rotrft eä (elbft mit mir gcfte^eii,
e# (eg öergebticfi nit^t gefc^eEjen,
bog id) jn bir nic^t bin getammen,
ba6 mir bie Srei^eit fei) genommen,
uiib baß SRofitl' eS t)Qt geta^n.
VIU.
SB erliebt, ©innen 'fron f.
[Melotlie.l [28] [Itfelodifi.] [üS] [Melodie.]
1.
jNCrinbe §at mid^ erft gelehrt
bct ebten g«^^ei' abjufagen.
SKtr mar lein Slmor je geehrt,
ein ©ijott her SJenuä götbner SBagen,
^d) hielte uor ein i£inber=fpicl
ber yiebenbeu Oer6uf)lfeä &uffen,
bie ^iigenb, ein gelehrtes roiffen
mor meinet üebenS einigS 3'^'-
2.
9ia^be^m ber (c&rootjen Slugen Straol,
bie Iroi^t iinb STnmnbt ber 5)oriiiben
mir meiner Sinnen Subcr ftn^l,
toeife idi ntic& nic^t in mir lu finben.
3)ie ffunft=Suft, ein gejnnber vtai)t
ift in mir SHinben gant nerfditnuniien.
C ber nn!eetig=bö^n ©tunben,
bie mii§ burdi ©ie Berfi'i^ret fjat.
®rftc8 Selben. 25'
[30] 3.
^d) fpüre, bafe bic ®6ttcr mid)
um bcffcntiücgen flic^n unb Raffen:
bad tDeig id) jmar, iebod^ fan xd)
big fc^Iimme X^un nt(|t unterlaffen.
SQäag mir bcr SBoIftanb prebigt ein,
bag ^ot' id) an mit tauben D^ren,
bie SBeig^eit ^at an mir öerlo^ren.
3cl^ mvi% id) muj5 berborben fein.
4.
SQäag mir an Jungfern meift beliebt,
^afe' ic^ unb ftroff' e§ an ber ÜKeinen:
3)ag grofte, ba^ mic^ iejt betrübt,
bag mir bag |)erjc machet meinen,
ift i^rer Äeufd^l^eit reine ^wd^t,
t)on ber fie nid^t mil abemanfen,
big mac^t mir forglic^e ®ebanfen.
@e^t mag bie toDe Siebe fuc^t!
5.
3)er lag mirb mir jur finftern Slad^t,
bie Stacht jur SRarter, gurc^t unb 3^9^"/
ja ju ber ^ottc felbft gemad^t,
fo t)Iagen mic^ bie Siebe8=5ßtagen.
[31] S)ie 5Rac^t Derfd^tüiubt, ic^ ^obe nic^t
ein einig« SUHd^en red^t gefd^Iaffen
be« S^aged fan ic^ aud^ nid^t« fd^offen,
fo bin id^ auff bie Sieb' tipid^t
6.
m ^elfft mir, ^etfft, mer ^elffen fan?
^d) mug fonft ^eute nod^ erfatten,
tragt mir (SefAngnug, 3Jiarter an,
id^ mil eS aug- ganj midig 4^^^^"*
Äein Sreuj ift in ber SBett fo fc^meer,
als fonber ©egen-Siebe lieben.
Sott' id^ mid^ Idnger fo betrüben,
fo molf id) tf) nid^t leben mel^r.
f
I
SBEitöiibigleit iiberroinbet ben Sfeib.
[Melodie.] [32] [Melodie.]
[33] 1.
JftSnn mxH) mein ffinb Tuit trourig fe^n
itnb iSdit aiife meinem ^erjeii })re(tei'
fo fptii^t (ie: 5)u löirft mi^ oergefftn,
jobalb bu roirfl lion Rinnen ge^n-
Sog, SJofiliö, 9(d)'. meine Stemme:
SBo^er bir bocl) ber ?lrgroDl)n foinmc.
2.
§at ein üertoufetet Sdfler=9Jiunb
mic^ itgenb be^ bir angegeben:
ffleteiin eä, SHofifi^, mein Seben,
t^u mir bie fatfc^en £iinen lunb.
SurcE) offenba&tung, iRcb' iinb S^ragc
roirb offt gelucljrt ber büfen Sage.
3.
Scö bin JQ mir mot nii^t bciouft,
bo§ ic^ mid) root uevgriffen fiÄtte.
So lang' ii^ tiang' an betne Seite,
unb beine ®uiift ru^tt meine Sruft:
3ifl nichts geitfje^it mit meinem tuiffen,
brauß bn xoai b6fe§ fönteft fc^lieffen,
4.
Sein einger SJEiinb ^at mi(^ gevütirt,
feit ti§ ben bcineii bürffen ^etjeti.
^aftii mic^ mo mit einet fctierjen
[34] gcleftn? SBor ^eui^eleq gespürt?
Sie SIbet rootl' idj au% mir reiffen
unb lelber üDr bie ^uube fc^mciffcii.
5.
3c^ bin unb merb' aui^ cmig (ein,
mie ic^ mid) einmal)! bir uet|pio($en,
mein Sqb oerMeibet unjerbroi^en,
folt' (iuc6 ber ^'''"'"e' ^a^t» ein,
bie ®rbe nimmer fefte fteben
unb aUeS brunt^ unb brüber geljen.
Jitint riifiin' ic^ meine üiebe nif^t,
lüie bcc mol ^unbett Srfiiuüre modjft
inlfefK" tmterm §ute lactiet,
tiab' idf bir fc^on ini 9lngeftd|t
niema^t Oon gtoffer ©iiiift geptdet
unb fntff^e Serge t)in gemattet;
7.
©0 roci§ e« boc^ mein Iserj adeiu,
mein ^erj, bofe bic^, [onft feine tennet,
unb nuc in beiiien glommen bteiiiict.
ba6 bu bie einige Irirft fein,
bie, t)i& bet %ob micfi Quff= rairb ^reiben,
^oH meiner ©eelcn Seele bleiöen.
[351 8.
J)i§ fc^töet' id) 6c^ bet ft^önen Suft
be^ benen Steuben^öollen ©tunben,
bie mir (o offterma^lä empfunben;
Ser) bein= nnb meinet tKuen ötuft
j)ii^ roil ii^ nimmermehr Bergeffen.
®o flör" bodd ouff mein ^crj jufteffen.
X.
9}ergi|t niii^ @ie nur uid^t.
[Melodie.] [36] [Melodie.] [37] [Melodie.]
iJflSIä frag' iä) nad) ben Itauecjalfnen,
man noc^ ben 2ßa)jen uieler Stljnen,
unb ob mit^ benn ein ÜWarmotr jiert :
SBenn einflen jn ben blaffen ©(paaren
mein ©cift ift übern glufe gefahren,
jor unä bei (S^te ©ud|t nic^t n'iljrt.
2.
S^ mag mid) loer bn loitt betfagen,
niog fouer fe^n, unb Seifce tragen;
xä) at^te nic^t be| ^öfelä ©piel.
;|iin Silibor, nur [jingeftorben,
bleibt nur bein Slac^ru^Tii nnoettotbcn
6e5 atoSiliö, ber SReime 3ic(.
28 ©e^arnfd^ter 35enu§ ©rfte« Selben.
[38] 3.
3c^ tüciB, eö tüerbcn beinc Seiten
btXj xf)x nid^t jum öergeffen eilen.
Sie mirb bic^ lefen iog nnb Stockt,
nnb fagen: ma§ ift ^ier gef einrieben,
l^at giübor au§ treuem lieben
Quff unfer Oe^ber 93rnnft erboc^t.
ßnbe befe erften 3^^^«^-
(Vignette.)
Sufc^rifft. 29
[39] ^iltborß
®et|arnf(t)ter Detius
3ttie9te0 3ei)en.
[©11^] 2)enen
^od^sBcrftl^mtcn ©erenfdSfdffcrn.
§^|)fira3 unb
2)afnig.
@igcnct bicfcS 3*^«^*^ 3^^^" ^^^
©el^arnfd^ten SSenuö
bienftUd^ gu
gtlitot bcr 2)orffctcr.
<T9ieucg ÄIceblat bre^cr §irtcn,
-^ bic ber 3cf^r aufegefea^t,
bie fein 9iorbh)inb ferner ^ejjt
an beg SlmorS falfdSfe ©^rten.
SBerben meine SSenugs@ritten,
meiner Siebe SBiebertoitten,
toetd^' i^r in ber ^uh berlad^t
aud^ be^ ®\xd) tva^ fein gead^t?
L© 12] aßa«? geacbtt? ic^ mu^ ja fdSfreiben,
toaS bie ra^ne geber toxU,
beffer toa«, aU in ber ©titt'
oUmt um ^a!unen bleiben.
SBenn bie bonnembe 2Rel^3ofe
treibt au^ il^rem ernften SRofe,
mufi aug Senug ^an^zWt)
nel^men feine ©dSfreiberei^.
äßo mic|^ tan ein ^ei^f^iel fdSföggen,
jieb' ici^ bie ^oeten an,
bie bergleid^en aud^ getl^an
mit (Srgejjen unb mit 9l6i|en.
Sßer bte attjugroffen Saften
Aber f^nnen an^ h)U ^taften,
mag eS tul^n. 3d^ bin ju fci^irad^,
meine ©d^ultern geben nad^.
Sieben, baS gej)rei^te Sieben
toe!fet meine aRufen auff.
^matufenS SÄ^rtens^aufr
Sat mein geuer auffgetrieben.
barmit ftraal' id^. ^Rennt eS 2)6nfte,
nennt e8 2:i^orl^eit ober ÄÄnfte,
30 gufc^rtfft.
g6nnt mir 95enu§ einen 2^am:
äöol! fal^r l^in bu SorBeers^tanj!
2ßo 3^r nod) nid^t ju ben Sitten,
alte gteunbe, fe^b ßegel^rt,
too il^r greube nod^ ertoel^ft
unb öor toilbe nid^t xul^alten:
toirb ®ud^, toaS iqf üon bcm Sieben
f)ab' in bicfem Sel^n gefd^rieben,
thtn fo genel^me fein,
a(g ful^rt' idjf toa§ ernftlid^g ein.
grc^er ©eifter fre^e ©innen
fel^n nid^t alUeit fauer au^.
3^enn ein ©d9erj unb benn ein ©dj^mau^
muffen unö bie Qeit jeiüinnen.
3)en l^at 2lmmon nidbt gemad^et,
ber mc^t aud^ juireilen tadSfet.
33effer ift e8, nie gelebt
at§ in ©turmsfel^n ftetS gefd^toebt.
5?enn' id^ nod^ baS alte §erje,
bag il^r l^abt bor bcbm geföBrt,
ipie aud^ ©ud^ offt Suft gernbrt
unb h)ie e^malS ^i)x im ©^erje
mand^eS Siebeösfiieb gefungen,
bafe bie §6tten toieber flungen:
Silb' ic6 mir beglaubet ein,
big toerb' ®ud5f nid^t toiebrig fein.
[2) la] Sflel^mt berl^alben, Siebfte, nel^met
biefeS frol^e SBenu^stBerf,
als ein fleineS @unft=geiner!.
SSenuS ipirb ja nidjft befd^Ämet,
bag fie frifd^e ?fio\m traget,
2)ie ber gloren ©arte lieget.
Qxn betr6bter Slmarant
ift ber 3}enuS unbefant.
Hamburg ben ®uer §er^en8bertraute §erm
"fe"!,"/*'«- unbgteunbe,
Xuxdf fo Diel Saläre
unberenberter
2)iener
5ifibor, ber S)orfferer.
(Se^arnfd^ter SSenu« 3tocite8 Se^en. 31
[40] I.
3e fc^oncr, je ^drtcr.
[Melodie.] [41] [Melodie.]
1.
bo« 5ßurt)ur*6{ut ber roten SBongen,
bcr Slugcn^blijj, ber Stirne ®Ianj,
baS @t)iel ber jie^enben ©ebe^rben,
ber ©ang, bie Strad^t pnb l^imlifd^ ganj
unb fonnen nic^t t)erfc|6nert merben.
2.
So lieblid^ fa^e nie 3)ione,
»enn pc auff bem öergotbtem Irol^ne,
[42] in 5ßafog SenHiet (gl^r' empfieng.
SSetroc^f ic^ bein befufeteg SBefen,
fo ^alf ic^ für ein fc^Ied^teS 3)ing,
ttJQg id^ öon Helenen gelefen.
3.
@o fanftu bie SoIIfommen^eiten
ber Sc^on^eit, Schone, felbft beftreiten,
bu jie^eft aller ^erjen an.
SBer bic^ befc^auet fonber brennen
unb Siebe§^g(u^t, benfelben fon
man einen Stein, nid^t SRenfd^en, nennen.
4.
SBie ^euffig aber bid6 mit ©oben
üor anbcrn bie ©ebu^rt erhoben:
fo fdrgtid^ ift bir mitgeteilt
aWit-Seiben, Sroft, unb ein ®emü^te,
ha% eine munbe Seele l^eiCt
burc^ greunbeg ^iifl'^ud^, ©unft unb ©ute.
5.
3)er fc^arffe 5^^ ber 3)iamanten
reid^t feinet Seibe^ rau^e Tanten
beg ßuffer« Sip|)en mittig bor.
S)ie Siofe üon bem iparmen SBeften
getrieben, bülft fid^ mit ©efal^r
ju i^reg S)orne8 miCben Aften.
I[43J (!.
Siu, iiaxk, lift bic^ iti^t erroetc^en,
bie miiifte ®egen=ginift juteidien
befim, faet in beincit Slommtn qucetl.
SBer bic^ eiMitft, ift o^iie Seben,
tft (Diibec iSeift unb roitb ctitfeelt,
unb bu niiltft i^m teilt ffliittcl ge6en.
7.
So iiieinftu, bu Je^ft bir geSoIircn,
^e^ft bit allein jum 3lP«'f crto^ren,
roariim mit ouff fcet ®cbe feQn.
Sein öitb toirb bariim rool gema^Iet,
bafe mon e§ btrget in ben ©c^rein,
JD luirb bit 9tr6eit m<i)t bejahtet.
8.
3nbeljm mon bicfi, rote ©öttli^ prei[et,
ißflic^t, @^r' unb 33<nin^t bit emeilet:
Seq, ©(^öne, btum nti^t eben ftotj.
Ilic fi'nie fo für WItircit liegen
pflegt man nirfjt fite ein fauteä ^otj,
fi'tr ©Dtlet Steutiblc^afft nur ju biegen.
9.
33ie ©raulamfeit unb füffeä lecken
toie (6nnen bie Settünnbnüä mniien
in einem f(^6nem Slngefic^f?
t[44] (£nlroel)n btc^, Sinb, ber förnft'gek^rben,
fo roirb ber J(^önen St^ön^ett Sic^t
no^ taufenbfai^ Derfi$6nett »erben.
®(5önf)eit gebiert |)oc^mn^t.
[Melodie.] [45] [Melodie.]
1.
^3Iibor tag in bem ©iftatten
" wo ber gelbe *Jirege(=f[uS
burdi *PrutenenS braune äWalten
jte&ct feinen leifcn ©ufe,
bn befielen il)n bie ©rillen
uon ber falfc^ien SrotiKen.
i
p
m
3^t, i^t itiiberoDfinten övtcc,
(iptoi^ ex) unb bu ftidcr jpain
ICD bie auggebiadilen SJüitet
meinet Sbrunft DErI{^roiegen fein,
unb bie (Qcl)le Sufft ber ifiJeften
^öcet meiner Quaol flebröflen.
;(.
^ier bürff iä) mein Seib 5etDcinen,
^iei: Derrätit mid) ntenionb ntdit,
tpo bell ftunimcn UfeV'fteincn
nur bie Xteue nit^t gebrirfit:
(oQ, lüoä i(^ bifefiet oerTc^Iofien,
roerben bei) eut^ ouSgcgoflcn.
4.
CrDtifl' ^at ini(t) öctfüEitft
SroHQe, Öewt 3'*^^
foft bi6 an bie SBoltcn tüEiret.
aSät' (iii\ bife oetborgen ^i)»:!
6 roie looUt' iä) metiKm Seiier
lommcn fo gemünzt ja [teuer!
5.
9iii ift fie ei niotben innen,
ali {ie in bie glubtcn {ac^,
(d buti^ unfte Sielen rinnen,
bfl warb it)rc ^ofSart mncfe-
Seit ber ä^it fie fic^ gcfeijcn,
bütff ict) nimmer ju iör geften.
6.
^aijti ijai' itij erft gemeinet,
ba^er fing mein ©lenb an,
rocil nediftbebni mit uinimec (dieinet,
toad mit einig leuchten !aii,
i^ret Slitfe gölbne ©letncn
loe^rt bie ißennS nnc^juletnen.
7.
ffitft ift fie mir nactigeitnnet,
«P I)ie6 fie t"'<^ ftiflt f'f'i".
unb ba mar \(^ iiic^t entbrennet,
^Qtt' aiiff ßiebe nie gefe&ii,
Siegel, ^flug, ftarft, SRoEit ""b SRejä«
lüoren ineine Üiift imb Sdiajje.
8.
Sine 3fltt"^ 9«fl ge färbet,
bttiite Seiten oben broiiff,
f|at mit ©oflniä aiigeetbet,
bat fpiett' ic^ äuiocifen auff,
menn ic^ Oon bet Strbeit mube
nad|bo(^t einem ©(f)^ffer-Üiebe.
9.
0 mie offt tarn fie gef($lic^en
Qui^ mol mitten in ber Sfoc^t,
l|48j ift (iu(f) e^er nicfit gemi^en,
bifi ic^ mii^ inä ®tiD^ gemacht,
aja 6at fie fi(^ -offt befloget,
iia^ eä fo gef^roinbe taget.
10.
3^te Simmer gingen meiben
offiermafä in meinet Srifft,
fie bcfriäten meine ^tc^ben.
35t6 War bdtauff angeftifft,
]o \äji ia nii^t (eiben molte,
ba|i i(^ mit itft reben folte.
II.
Slenn Jo fragte fie ßifemeüen:
fiaftu nii^t bai 6fcfe Sieht
fjeute morgen [)6ten Reuten?
bleibe btefen Sog (lefl mir,
folt' ee in bie §eetbe breiten,
mie !&nt' ii^ mic^ gc^ronctte ticken!
[49]
■iRot^ gefi^ot)cn taufenb Meiife,
bodj id) tiefe miÄ nitgenb ein,
6i| i4 etnmalil fieri bet Stdnie
ma^l' ein toeinig mii^ gemein.
•> i^t fc^nrffen 9ieffel=h'iffe,
ü bafe t^t mir raatt fo füffe!
[50]
13.
ISq i^v iiitlben ^önigfifje!
"Uta ijabt ii)z nur SBitterteit
IftatC ber oorbeliebten Süffc
meinem §etjen eingeftceut,
9hl \d) eaä) ni^t tcngct frf)mefte,
feib i^r mir jur 2;otneii=i)«'tE-
14.
I)a entglommen meine Stammen,
bamit tnaiä umb mit^ getagt! :
Sroar, bieroeit mit itoc^ Beofommen,
fe^ret' ic^ mic§ nirgenb^ an,
[ aber ha fie Don mir fIoE|e
liinb oitff frembe üBiefen gofie:
15.
©Otter roe^! Snbebme ((fjrounben
Bunge, SKunb, SBtuöt, 5atb' unb ®eift.
(£b er fi[^ jn lec^t gefnnben,
root ber Sonnen Sogen raeift
in ber braunen @ee geluvte!
unb bie Mdber obgefpüfilet.
III.
^umme Seute )e\a bumm,
[Melodie.] [51] [Melodie.] '
1.
3cf) fiob' an Sojiä fublen glüffen
bir DeÜQ, mone^ Sieb ju ®£)ren ouffgefpielt.
Tie äfiufen unb Btpollo miffen,
, ttiie offt ber ©onnen^Sic^t mtc^ brant' unb göbe (ü^lt,
unb mie tt^ man^e 9tai^t gemacbt
unb einen SJerä anff bt^ erbotet.
2.
2)ie $aDaä b'^^ ^^^ "ff^ geneibet,
bofe xd) nit^t it)t jn Stufim gebraurfit ber ^oefie,
roeit fie bie Sßennä nimmer leibet
unb lonber Siebe lebt in ^^euft^b^'^ i^ ""^ '^-
3)o(^ bab' i(^ ftetä bie Ülai^t gemocht,
unb einen Sßerä aiiff ^ii^ erbac^t.
36 Bt(atBl«lerajeiiii« ^^^^^
[62] 3.
35er 9Iiiioi" mochte mir oou Sfiiirteti
BOE mein üecliebt ÖJebii^t (o moni^en SicgeSttans,
bie aJtufen iofi' icft mtc^ umgüttcn
' ' mit tiiinlelm lSfeu=lQiib unb götbiieiii Sücfieersgtaitj,
inbetim i^ manche 9Ja^t gemacht
«nb einen SSerä auff bii^ ttbac^t.
4-
Sir bummelt getit ju beqben Ofjren
bet füffen 3Jeinie ©c^att batb oufe, bolb mieber ein,
bie S'unft ^at gaiij an bir Derlo^ten,
icfi mu^ bei) bit umfonft bcä %bb\ii Sei)cliiig fein,
VDieiDoI irfi man[£)e Stacht gemacht
unb einen ^eiS auff bidi erbai^t.
3>u, Crftcnä lonnft bie ^61Ie pingen,
b« roilbe ^ei-fier ic^roieg auff beinen ©i^afl:
ic^ tiin fie nii^t ju ret^te bringen
big änenfd^. unb fpictef tc^ trojj 5öbn§ Sittcv^^QC,
maiS fiilfft eä ba& i(4 nu qeroo^E _
, nnb manchen iöer« auff fie erbatet? ^
Soll iä) mein Sii^t^roect nu uettc^toeifii, 1
biemeit'ic^ nui Don i^c bamit inerb' ou^gelat^t,
[53] 6 9iein! it^ meift. bafi onbet' ef)ten
toaä bu, bn Sunft'Ipott, ^aft bifefter an mit oera(§t.
$fui! ba^ i<^ manche 37a<^t getoncfit, ^m
unb feinen lat^intpif auff bi(^ erbadEit. ^|
1
deinem, als mir. H
[Melodit.! [54] [Melodie-] ■
«®9tit 14(1 filj offtttS Btuffni,
^ ae«ete ISfl [iij offtet« iifitn
i unb, lomm t^ ungefc&r baiju,
■ fo (priest fie: ©i^Oj, es jeinb IBeriDanten, ^H
^^^ iiitb meine ^luber unb Tetanien. ^1
^^k f°n[t IUI' iii fo ni^t nie i« I14. ^B
lää]
I
[56]
Segere, \a% bie t|Joffm bCetben,
Iflfe bir beit SDiiinb nit^t fo bcteibcii,
id) adite ^iei nic^t jiig 1101$ ^cc^t.
3)(it fitib Betbatftt, bic Snutter, a^n'ibtr,
bie atfiroeftet, gteuiibe; ja ein icbet
unb roöi:' eö meines dienet? Snet^t.
3.
Sßergifi mit meine iJutc^t Üegere.
3;et Sungfer i'u[t roe^tt feine SBe&ic,
mit fie, fo fiilfft fein Ratten nicfit.
S)ec i^r DEcroa^tteä ©(^Io6 entgliebet,
ber «t^Iüffet ift bereit gefc^miebet
unb iiiematib tebt, beiim er gebricht,
4.
ffiS tan (id| balb ein Sc^meic^fev finben,
ber bein Semu^te tan entjünben
unb roer' eö oui^ i'd talt aU teq6.
3tf| tenne jotter Söei&er ©innen,
roie fc^leunig ber fie Eon geroinnen,
bet nur bie teilten ©liffc^en lueiß,
5.
üBiel aSeiöet (inb aufe ©rieben listig,
bacb mat ni<$t ntef)i aii eine güi^tig,
bie liftige ^lienetopc.
9tom fiat nur eine treu deic^riefien,
bie ifiren Sömonn (unte lieben,
bie ötutige Sutresie,
6.
ffitir raitb man fd^lnorje ©c^roanen fc^auen,
bie Stäben loeifilii^ fe^en grauen,
ben ©i^nee a&f^ieffeti Aorten gtei(^:
ülg eine 3ungfei' [onbet SBanten.
I 3I)r %ai)n, ilji kleben unb ®ebanten
rairb ftuff bflS leiditfte 3Binbt()en ne\<ii.
7.
I Sünim, loiltu fromm unb Srbor ()eiffen,
mmuflu, Segei', aui$ bii^ tefleiffen
r
[59]
®f^arnf(6lei
jiimeiben düen aigen Snljii.
SBerboc^t wiäifl leiditliii au5 ben lallen,
ftinb roiaftu meinem giiffer ro^en,
?D ftcO bii^ fo betant nit^t an.
V.
^offart fommt ju galle.
[Melodie.] [67] [Melodie.] [58] [Melodie]
1.
T\3e DeOtimne ftigt einen ©toß,
bie 3)e(Imone, bk fit^ in ©eiben
in ©otb unb perlen fieffe (leiben,
ge^t iejt entertet, narft unb Uo%
IRu tan ic^ meinen ©diimpff oerfi^merjen,
es trifft bic^ mein geroünfi^tet SIuc^,
iejt nageftu am $unger=tui^',
ii^ gonu' eä beinern ftotjen ^erjeti.
2.
SJie offl i)ab' id) bic^ tieft gfgtifft,
toie offt n[i(^ gegen bir geneiget
unb füllte Ilemu^t bir erjeiget,
ber bu lüc^t triebet geroefen bift.
Iiu tiaft mi(^ (i^ielenb angefe^en,
mit^ nrmcn Sudler ganj öerac^t,
nu mitftu lüiebecum uevlat^t
unb nmft in Spott unb ©(^anben ftefien.
3.
3(fl mnr nic^t tiotfi genug, nicfit ueic^,
itidit f)Dfflic^ fatt bi(^ ju6ebienen,
bu abcc birffeft bic^ erfü^ncn
ju ttfiäjjen einer Jürftinn gteii^.
[60) gin loirb bein ^odimu^t re^t belolinet.
LaJcc Sonner lÄft bie glitten ftet)n,
$aQäfte muffen untecge^n.
3ßot)l bet)m, ber roie ic^ tieffer mo^net
3d) me
unb
3fd) merbc bod) TOoI 93rob unb ^aufe,
unb «iuflen gute ilia^tung finben.
[62]
ba, ^edmaiie, bu bfeibft ba^inben,
f anb fegft bic oben XÜintel ou§.
&t^ unb beftell bir einen SSefeit,
bfi Anfang ift bereit qtmadjt,
tDDtauff bit teberman Derai^t
lüirfttt Quif' ou6 ber 91)4« 'tejen.
VI.
Steinet falben, fal)t immer t)tti.
[Melodie.] [61] [Melodie.]
I.
^C ^ot benii nu bte eine Stacht,
ein 5:ag treu^tirü(^ig bic^ gemai^t,
böS f|ei§t mit faljc^cn SljbEö i^rauren
ein aHju gläubig ftinb oerfi'i^ten.
^d) mar \a notft in ©j^ten [niolil]
noc^ TOD ein fdEimarje* SIHo^r^geficfit
in 'Mfritcn im ©t^roeiffe flieffet,
nodt IBD ber Xqget (i(^ ergieffet.
I a.
' S«' fE"" •"*'" ®<^'ff im !W«ete ftunb
«nb mt(6 ein ungeftumer 9Binb
mor t)ätt' in JSnbien getragen
io töölt' id) nic^t ein asöctt^en logen.
4.
9lu (inb nur rocnig StunSen ^in,
bafe i(5 ni*l, Seicfite, 6ei> bir bin,
unb bii, bu bi\t fion umbgemenbet
unb f)oft bit^ frember ®unft Berpfanbet,
6.
i trennt uii4 tanm ba3 brüte ^lanfe
I unb beine -:£reu ift )<$dntilii^ aug,
ed Rnb bie äöorte mit ben fflinben
geflogen ju bei SDieereS ©tünben.
6.
ift ber reinen Seujciilieit me^rt
ftsdi bietet S^'t f" S^^nj entehrt.
f [63] icfi Hiüfte fnft bie Sffidl burt^gc^eii,
' "Doii niürb' ic^ iQiim *|Jcri[Ien fetjeti.
7.
9Üd^t§ befM fon ein 2Bci6eg-^Sitb,
al8 bafe fie Iren mit Sift BergiQt,
mib meifterltc^ weife p&etriegon
mit Sc^meiiiielii Spott unb fditimmcn Siigi
8.
Sein ^lat roirb but^ ben Cft unb DIoib
io ungcroife getrieöen fort.
al^ ifirc fliii^tigc ©ebotifeii
balb biet, bolb borttiiii jroeiffeliib manfeit.
9.
3Beit bu bcmi iiu Oerb^rtet bift,
unb bit gefällt bie leicfite üift,
fo lafe \ä) bic ben Söettetiüillen,
unb roif m\ä) gerne gerne ftiüeii.
10,
Doä) rountli^' icfi bafe ber 9lnior biä)
mit Pfeilen ri'ibre frdfftiglit^
unb baß, nm ben bu niii^ oetfoffen,
ber, lüie bu mii^, biiii möge Raffen.
[64]
[66]
vn.
sei)t roaS bie Sinbilbung ntf^t tu^t.
[Melodie.] [eh] [Melodie.]
1.
(S© foatfi iiiif bie glQttet^idiDne,
bie eingeliilbte Ißuffetene:
bu fjaft nti^ lange 3^'* geliebt,
i)\i) lang' um meine (^unft beworben,
bacumb iia\tn bic^ (o betreibt,
bog bu auc^ neulich balb geftotben.
2.
; toinmt ti bcnn, menu i(fi bic^ fwße,
unb bic Don ^iebmen etma^ fage,
b(i§ bu fo fonber ülntmort bift?
baä ^ort Deiftoctt bii in bent SDIunbe,
^
bu nnift ia nur nu6 ,f'"'t'^Iil't
cbenfen eine falfc^e ^iinbe.
3.
k offt ^a{tu nii^t na^getojfen,
i(^ inöci&te bif^ benii einft iimbfflffen
ruie prac^ertftu um einen ffu6,
iai anbre loil ic& gern Dccfi^roeigeit,
!C& jraat ftetä gebcnteii niiife,
borff akr (einem an' cä 'geigen.
4.
Wein, (fpra(^ ii$) la^ niic^ bot^ jnfcicben,
■bie Uiiat^ wirb nit^t einem iebcn
fo auff bie 9lafe ^ingc^enlt,
(o biitff \di% au^ nic&t frei) kfcnncn:
roet adeiS (agt unb raerig bentt,
her Ton fi(§ beiiien Srernib ni^t nennen.
^^f Sdc§, ioü id)i, 3eit-'iiet>, bit entbeften.
unb nic^tö nit^t untern Stuel oerftettcn
[67] )o gie6 mir 5eber unb ^ßopiet.
^d) tnei^ iä roaS ii^ munbtict) (age
^^^ uiteileftu mie ungebii^c,
^^^L alä Unrecht Salfi^ unb Sügen^Ctage.
3)raufi ()ab' icti if)r bife j^ugcic^rieben:
^i) tan Viä). SatDc, treu nic^t [ie&eti,
ii^ bin nirfit fo, itiie bu, gefinnt.
^d) liebe lugenb, 3"!^' ""ö 2:reue,
roär" i{^ mie bu ein falfrfieä ftinb,
litt' \ä) Bor beinern Strtn nii^t Sc^eu
7.
'iBer ajieineijb ifl bit angebobreii,
bie Sc^aoni unb Sufti' ^fftn Detjt^iütn
nur Sc^minTe frönet bein @efii^t.
^ie gjunjeln lontftu ni(^t fiebelfen,
flättpu bie falfi^e ftrei)be nic^it
ben ®e!(ef beiner fc^roar^en Sfeften.
^oä) mil ic^ iiod) luaä betn ueibfeibcn,
bift mein Sßer^ängitii^ mic^ loitb Irei&en
auff eiti bequfeiiictS ^itlmaa^ ^in.
0, nie Dtrbrofi eS ipuffstencn!
@t), bn6 id) aud| ju füffne bin,
boc^ ac^, mer ac^tt bct g[ntter4(|6neii.
VIII.
Üiebe glaubt teinem Sieibe.
[Mtlodie.J [69] [Melodie.]
1.
lIDtb, mo ic^ birö, Selinbe, ^c^enfe,
fo ^ei^' id| ^eitturaftreä nic^t.
Sä btinfe bo{^ nur einet, ben(e,
roai biefe änatigelle Fpric^t.
I [70j S^^ '1'^'^' '" i^"^ (ScniQC^ gelf^üt^fn,
glcid) aU ber Sonnen ©olb Det61iii)eii,
bo ^fttt' it^ niid^ roo&in gelegt,
uiD fie gef)eim ju|c%(affeii pflegt.
2.
itßein! motju bienen bodi bte SügEnV
ber Ifiiffel ^nt bifi Spiet gcfe^ir.
t)öc! fnnrrtcn boma^tg quc^ bie Stiegen,
alä icf) roolt' in bie Samnier gefin?
©efiel bieS, bn ic^ bic^ umf^Iungc
iinb niitö an beine Seite brungc?
Sic^, !Rut|m=inou [, raie befte^ftu nu,
mex tcQute bir bie ©liinitte ju!
3.
5icjt fällt mirä ein. 3)08 füffe Sieben,
bo^ \ä) mit 9lofilen gefü^ct,
t)(it bid) äu folt^em gunb getrieben
unb mit bet 3teibeS-(uc^t gerührt.
9Iu mert' iit), maä eä foH bebeulen,
bog bu fo neulich fat^ft j^ui: Seiten,
aU meine Suft, Sofidc ta^m,
nnb nitii fanfft tn bie ?lrme nnlint.
i
anr nur um itiitft juuetftoifeii.
I ineinftii, iftofille glou&e bir?
|7l] gürtpabr, trn Wligejt einen öioffeii.
mein 9tii9en=romf gilt me^r 6et) iljr
aU tuenn bu ^unbect^tnufenb I5t)bf
routbft ((^meeren mit unb it)c ju Selbe,
SRofifle merft e§ äugcitötuinb
ntnö (^atfc^^cü, Xrug unb ginten fiiib.
6.
kDu miaft unä jnar jufaiiunen ^ej^en,
tommft abex ^eglit^ faat bacDon.
' tuit lQ(ftcit ber fceSt^einten 5Rejjen,
unb [(ivei^en adem 9ieit)e $D^n,
lein 3e(ä ift je fo feft gc^rünbet
aii unfre Siebe fic^ öcfinbet.
©türm iramec ju. Sffiir flehen fcft
als fi^ fein 9eig bemegen läfl.
6.
' Sürum benfe uii^t, Bfl'ni'^. benfe
bafe ein i»ctfätf(^te« Üiigeii-ftinb
iHofillen nun mir abelen!e.
^ittftu no[^ bu^ipelt me^r ctfiniil,
mitb bo(t| mein Sci)a; midi nimmer puffen,
foltftn jerbecften unb erbloffen,
fo tiebt fie mii^ boc^ icie uorfiin.
ÖiDttlob, bn6 i(^ nictit fdlütbig bin!
[72] IX.
^_ Sie gvöfle aSetc^merligf eit, bif Siebe.
^^L [Melodie,] [73] [Melodie.]
^^i (nf^t Sieben ift eä (d befi^affen:
-"* bu nuifl bi* oHtetä toffen (traSfcn,
bein ötnft mufi ©pott wnb lo^rbcit jein.
Du muft bii^ fo, batb anberä fteQen.
(74] 3Jebtftit uom §immcl, fie (pridit: Stein,
fo mufe tu fein ber St^Iunb ber Rollen.
it^nvnfffitei' SeniiS
' [75]
Sein tuljig Heben toiiftit führen,
bii niuft bic§ jcltift in bit uevttereii,
miift fcbenfa'tobt, tobt=Iebenb Iciit.
il^ii borffft niii&t, roaä bic gut bün!t, Ingen,
beiöäljrftu boB uiib fie ipritftt 9?eiti,
fo muftu bolb bein SBort ocrf^tafjen.
:i.
Sein lag Derge£)t in ^otfi unb ^Cagen,
bie 3iQ(^t üetfc^rointiet bir mit itlagen,
bu tanft nic^t f^lQff= nic^t maf^enb fein,
iinftu bid) eins bev Sieb' ecgefien
unb meineft fco^ ju fein. 9lcf| nein!
bie Sieb' ift btt ein aßortetlckn.
4.
Cfft mnflii Dor bie 5Bforten nackten,
iniift SRegen, gtoft unb ©t^nee neroi^ten,
muft [eiben unb gebutbig fein.
$6rt fie bic^ an mit tauben O^ren;
(ei) nic^t oetbtiegticft, 9iein adj nein,
süecbruft [jat mancE)en fftnub DerlDf)ren.
5.
Der üJieiber jungen muftu ladieii,
muft otljeit bic& $Dlitifc& machen,
in afle ©ättel eben fein.
3tagt icmanb, ob bu biefe Hefieft,
fo muflu fagen: Stein nc^ nein,
ita^ bu bic^ nic^t mit i^t betrübcft.
f>.
3Saä i^r gefallet, muftu pm\en
unb iektseit bii$ fo erlneifen,
büfi bn nit^t i^t niögft roibtig fein,
^paftu UDn i^r idoä fliegen taffen,
unb fie tefrogt bid). 9(ntroort: 9tein,
bamit fie bicft nidit möge f)nffen.
7.
Spielt fie: fo tafe fie nii^t oerlieten,
nur bir aiit ber Sednft gebüfiten.
3toeiteg 3«^cn. 45
5)cin beutet muß ftct^ offen fein,
burc^ üithtn tan man mentg ^aitn:
fein firojuä mirftu werben. SJein,
bie Swnflfern lieben ®oIb unb @aben.
8.
^eift fie bic^ fpöttlic^ üon fic^ gelten,
fo ntuftu lernen @c^erj üerftel^en,
[76] muft bumm unb unempfinblic^ fein.
8(uff i^r SSerac^ten, @c^im))ff unb fc^elten
muftu nic^t jumen. 92ein ad) nein!
bie Sieb' ift fonber Sturme feiten.
9.
5)er Hoffnung, Sorge, gurc^t unb Seinen
bürffftu bic^ nimmer abgettjel^nen,
muft nimmer fre^ unb beine fein.
Drumb mit ic^ nun üom Sieben loffen.
fo(t' ic^ ed fönnen! 9iein, oc^ nein!
S33er Ion bie lieben S^^ngfern Raffen?
X.
Sog bie Sßerftorbenen rul^en.
[Melodie.] [77] [Melodie.]
[78] 1.
(gXirb Silibor,
Sßarum mttftu nic^t miUig fterben?
ber aRufen El^or
üerf^rid^t bir beine^ Sioi^meng @rben,
ob 9(ori(id fd^on meinet,
bag niemonb um bid^ meinet.
2.
Stoar gtorilig
mirb megen beined Xobed lachen,
Sie mirb gemife
fic^ luftig bet) bem ©arge machen,
unb ouff bem ®rabc fingen
mit jau(^3en unb mit fpringen.
3.
SBirb iemanb benn
nai^ beinern ^infaü bein crmel^nen,
I
wie, roo unb rosnn :
fD wirb |ie in beu ©rufft bitf) ^i
bie abgefaulten ß'noi^en
luirb [ie a\}i) felbft fitipof^f"-
Dod) bente ni(^t,
boS ii^ eä bir roil, Slotje, Id)enfen:
ein bleidi ©efitfit,
baö meinem gteic^et, joB bit^ ttirtfen:
mein ©eift foll um. bi<^ fte^en,
unb mit ju Seite, ge^en-
5.
Sin I(i)TOeerer ^iroum
fod bic^ Dfft Qufe beiii ©t^tnif' erroetteii,
bu gtaiibeft (aum,
itiie idn Qfäbenn bic^ roerb' crfi^te!fen.
SDiil mcrffen unb mit poltern
mit id) bein Se6en fottem.
^irb man auff bir
bei SDiorgenS blaue 3lcHen (e|en,
\pzifi): ba| Don mir
jnr SRacfee biefcS fct) flefc^e^en.
lüirftu einmal benn. tranfen,
ylofl ic^ bii^ mit ©ebonfen.
[80] 7.
^^M bietDeil ei 3eit ift \id] ju beffem.
^^H SJeriagftu ntii^
^^M ju ^Jlc^erontig Siebclmdffern:
^^M ^0 bilfft aUbenn fein Eiagen,
^^M menn bid) mein Qleift luirb plagen.
3)eS 3™£i'en B^Ö^nS
(Vig-netle).
Sultijtifft.
t6ct)nriif^il|trr iltiiiis
IDrittts 3rl)tii.
Xmtn
Sn)*gepmfieit Söeidtifel-
6<^Sffcr«n
ali
Sem (äB'fingfnfcen
J)(iien SffiotfleVaartfii Öfbriibcrn, be)icii
»iigriaii
dtrcgitt jur gc^orfa^mcn !Dant])arf>'it
fftr i^te (rjeigtt (Suiiflen
Das btille gc^ett b« @e=
but^ fofgenbeä Sonnet
i^ilibot b« Eorfferer.
Oma all« Siebligifit, bc^m Dtfeug feine äBeifin
mit 3"Tei: fIfJTet ein, be^n baä ©aniioteclanb
] bi| an ben Sbriac unb leint äßat^i befani,
ben Iome|ie, b« SiinS unb jtneä 91cii^ boS eifert
Si 0olb unb ©i[bcr mat^i, Bor gübuS SAnficr pteifen.
nb bu fleftnibert^^oar, baS inii im UnglfttB'ftanb
in be^m bic grfunbf^affl fiegt, bott ®u^t unb Irene §anb,
als mitfi ein Ülotb Udfclfll' in meinen Sforben^reifen,
©egröftt, a^fiit, eee^rt ft^b ibt au% biefer ©lüt,
bie mif ber »altei^See @ei(^l))ifter=bi'inbn{ifi ^nl.
_ ^ ftuiibe b(9 mir an, we^n i;^ bog bvitte 3'^'"
eiretben folt'. 3<ibe&ni ^at 91miir l^fenb mic^
unb Stnuä, roei^ (tifeftfl im ^arnift^ anflcle^ien.
Hnbanlba^r gilibor ((pro* bie) befinnftii bif^?
SumeluS ^at gemacht, iai ic^ befungen bin
Uon bir: bie Xin^tien finb [\« bie aug bem SinnV
ambuTg ben
Ea^er ^be iä) nic^i u rite rl äffen
i.Äugufim.
füllen burc^ biefc ©elegen^eit ju
1B57.
ethjeifcn toie i(^ eiiiig f«> imb
^eiffe
'Dleiiteir ^od^flee^rten ^eicen
■
auffn.<ktigfr
■
Diener
^^
Silibor.
[81]
[84]
Sränfenbe ^peffnuiifl.
[Melodie.] [82] [Melodie.]
iKVa^ inlfft cl uns, bafe mir un^ lieben,
"^^ aiofiac, S^öne! fag eS mir?
"bai mir ein fielet fcuff,ien üben,
iinb Sc^met^cn traiien für unb fiiv.
SIc6 ©(^mctjen! benen feine ffliinben,
mie töbtlidi fie finb, %U\d) ficf» fnnbeii.
2.
So ftarf tan (eine Sißunbe bluten,
vijjt [ie bie yeben3=obcrn gteirf),
bafe nittit ein ^eit (ei) jn Oernuiblcn.
Der (Sorten ift ja noc^ (o reiiS
ein ebteS SSlunid)en bor juftetlen,
!^a ftDpffen i^refl St^ineiRe^ qinellen.
aSer aber ^ilfft bct trnnten ®eete,
bic bift aufl« Seben fle^t uerfetirt?
S)er SBuiib' ob roefc^er ic^ mitf) queek,
niitb offer Teilung Ärafft Dertoe^rt.
Siu bift e3, Sob, ber initft entbinbet
beft, niDvfür man nif^t ShrAuter finbet.
4.
^roar, ;^cit, bn luiffft mir mai Dcrfietffen,
boä aber ift ju (d^fec^t für mi(^.
iBu pflegeft otteS ötnjureiffen,
liebft SSonfeCmuIit. ^o menn i^ i>\d)
nnb beiiien 3lug in einer ficlte
befc^loffen nnb iimffiffelt ^ötte.
5.
^ü) «jolte beiiie 5öibec=;paarc
ni^t aufi ben ^inben loffen ge^n,
a(ä bift bu mir [o viel ber Sa^re
«on bcm 9Jerf)engni6 ließt entfte^n.
ba^ bie l^ergnügung meiner Sinnen
möc^t' iljren füffen ^roell geiuinnen.
2)ritte§ 3«^en. 49
6.
3l\x bipu fluchtig, foffd^ unb mitbc,
boc^ mdreftu nur flud^ttg fatt:
toic balb mir' acf^l bic SBunbe milbe,
bic ntir iai Scben machet mott.
@§ mürbe nod^ burc^ tiroa^ ^offen
bic Sinbrung meiner Otnaat getroffen.
7.
tBerblutet eud^ i^r grimme ©c^merjen,
öerbtntet ®eift unb Seben auft.
®tii Stoß um @to§ bem treuen $erjen,
oerlofft be§ Seibd ge|)tagte^ $au§.
D @eete toeid^! eg ift öergeben^,
i(^ ^eile ni^t 3cit meinet Seben^.
IL
üiebeöfeuer, emige Stammen.
[Melodie.] [85] [Melodie;]
1.
T)U liebft mic^, ©c^aj'-SRofitte,
mel^r aU bein eigen ^erj,
aRein SBotten ift bein SBitte,
mein SBieberfinn bein Sd^merj.
186] 2.
S)u fc^feuft mid^ mit biet fuffen
Seft in bie 9lrmen ein
unb Idffeft mic^ nid^t miffen,
mad nur oergunnt mag fein.
3.
3ft aber biß bie JJtammen
jutefd^en gnug, mein S^inb,
fie fd^tagen me^r jufammen
unb tobern in ben SBinb.
4.
3)ie Stud^t fan geuer tobten,
tefc^t ttjad bie ©tul^t bertejjt:
Sc me^r !omm' id^ in Jlo^ten,
ie me^r bein ÜRunb mic^ nejjt.
4BcJiwiegor, Oeharnachte Venua. k
6ci)ncii(c^tci; Senuä
[87]
0 bem b(trii6teni Stoube !
baS frdiiü mic^, maä m\ä) fügt,
miib nu ber %au jum Staube,
bet butt^ bie Sippen ftieSt.
ö.
!5iis [jeiffe 3ionner=fttaalen,
fo ii^roeec ju lefi^en (ein,
fan man boc^ offtertnaEileu
ISaffet (listen ein,
7.
ajteiii imaulIefc^Ui^ Seiier
ertennet feine Sföei)r,
Ecfini Jftctiä mir ju ftcuer
unb göfi' Qiiff ini(^ i^r SBeei:.
8.
isebot^ mütb' auä ben aSeHen
bie Slamtne ff^lngeii fiit,
eS TDÜibeii feine dieClen
aetltöijeii iibec i£)t.
9.
Sil tönteft mir nöcfi minbern
mein Secli^en, l>iefe Brunft
unb fein« (Stuften fiiibetn
burft nä^re Siefceä^gunft.
10.
Sa«? nftiier? ni(^t. Sic fennen
ber ®fit unb Sugenb Schein.
(£E| molt' ic^ gaiij nerbrenneit,
qIS fo gelefd&et fein.
UI.
9ia(t|t=loft, logeS^Iuft.
[Melodie.] [89] [Melodie.]
bie fonfi ben Sufilern fugt unb fi'iffe[;pDffnuuij mai^J
Die 9tu^,
bie einem iiiietienbein fagt aQe SSJoQufl jn.
' [901
tiiingt mir nur lauter Si^merjen
unb raubet mir ba§ i^it^t,
baS meinem Itüben ^erjen
beä Srofted Sttaal uetiprii^t.
2.
S)ec 3:09,
feem [onft fein ^afo^-tinb xtd)t 91'inftig iptrben mng,
Die ®[u^t
.. 3-tbnen ©trauten, bie ber 'ÜenM jcftaben lu()t
Erteilt mir (auter Jreuben
unb gönnet mir baö ®luft,
bie Slugen [att ju iceittcn
in meiner fiiebften Sliff.
äßenn lejt
' SlpuHenö 5eHer=goib ber ißerge igaubt ertinjt
Unb nii
bie auffgemcffte SJelt enl^aflet i^ter Jlut)
tiifjrt mic^ Sofitten SJange
mit einem feiiditen ^ai
unb biei'eö loä^rt 10 lange
bi6 nuff bcn Süeiperuj
4.
Sobolb
Iber Sonnen Herje nittb in "Ziftti^ Srf)uf[e (alt,
I Saton*
I in büftrer SiJolfen^ßufft fiif)rt auff ben bleichen 9Jiot)n,
io lueit^t mein Sii^t oon fiinnen,
bcnn lüirb mir crfi feie SJat^t
baä Stnb ber lärebinnen
^ur ret^len ytadit gemacht.
iErum gel),
luer^aftle« Slemen'^eev gleic^ nimmer aufe ber See,
Somm an,
jBetiebter Cucifct tritt auff DlpinpenS ^affn.
tev %a% ber mit^ (o liebet,
foH meine Jreube fein.
[921
3)K Siacftt, bie micö betrübet,
meid)' in bie $&fl' l)tnein.
[91]
ytofit prüfet bie Siebe.
[MeloJif.]
1.
^Dlt' idi bell Süb nic^t ftöiic^ leiben'?
SRoftUe laeint ob meinem ^c^eibeTi,
fie liebt mtcö, bo bie Seel' etitjnfn-t
unb in bie fernen gelber tetirt.
3n Slotit unb ^nnimer ie£)en trübe:
^ietan erfeimt man niaftre Üicbe,
bie mit in greubcn Inftig mor,
tranrt nu bei) meines SJetteö Satir.
3.
Sbr ffijolfenbtücö bcr ^rii)nen - giiffe
mat^t übet meinem St'Dr})er 51üffe.
bem Sorper, bet fein 'iflln^t ucrlöBl,
unb ie^t ben 9ltl)em an% ficfi bläft.
4.
3)ie Sieb' ijt ict)Iec6t unb Eaiiin ,^u nennen:
9iut lieben meil bie Singen brennen,
Weil nocfi bie Stirn ermuntert fief)t
unb alles tHofenfärbig blüt)t.
h.
^ä) lieg' oHfiier auff (oDiel SBotfien,
mein Seib ift laut« bütte Snot^en,
ber Suppen ^ucpur bluffet raeife,
beu arme 33anb ift XDbten=efl6.
3cti bin nidit mct)i; ein äßenfc^ ju ne
mic^ meiben ade, bie mic^ fennen,
Sofille bleibt bei) mir unb lunt^t
fc manche, mantfte, niani^e i)ia[f|t.
D treu --Stempel! @unft=(i€mecte
C aJiuftet iDüEjter Sie6eä = ^erf(!!
;Hoiia' öätt bill ü« lejlen 9tofit
unb mimfrfit OOü mic^ iijz (dtift ben lobt.
8.
*Äie fan ic^ Jiniiibin, bi§ oergetten,
inbe£)iii it^ folge ben ©etüätten,
bie iebet äJienff^ Dom StEEnen=fluft'
oitn ollen Sitiiptuiö bulbcn niu|.
9.
34 loil in beiner ©eete (eben,
mein Schatten idü ftetö um bic^ Jdimeben:
bi% bu auc^ aug bem £eben fäfiift
unb beine Seele mir geinilitft.
10.
3iibe(fen foHen biefe ^-Seiten
(o lange beine Sc^meräeu lieiicn,
es (dH ii% treue 3Euge = biott
bet 3ioi^lürlt rü£)men beine Xaljt.
[941
([96]
3er tan roaä Sieben oliite SrAljitcn mijfen.
[Mölodie.] [96] [Melodie.]
1.
/JjpQ'^'lt'' 'uii^b ""ii^ a&geviffen,
unb bu cerbeulft, ic^ folte nic^t
mit Xri£)nen roaft^en mein ©efic^t.
aäf\ (olf 11^ fic mit greuben miffen,
gilcnber, bie mir in ©efa^r
■ Troft, 8uft in alten Sorgen roat.
2.
Äein gröffer Sieuj ift nuff ber Srben,
alä iDcnn fic^ Sieb' unb Siebe trennt,
roenn, bie in Segen = günften brennt
Bom Siebftem mu6 gefc^ieben rocrben.
3c5 glaube nic^t, bafe eine '.pein
mit biefer fan angleichen (ein.
le^fltiifc^icr SSenuS
■^
Sie liegt in eineö ftemben Slriiieu,
ein Xütpel feut^tet it)ien SDiunb.
Sie feuffjet itocfe mir iebe Stunb'
unb fle^t mi(^ an um mein ©tbarmcii.
Slcr @(tern ®eij unb Soner^gobn
maä)t, ball i<^ fie nicfit retten lau.
4,
Jiejt roirb fie j^u bct ®1) gejmungfn,
iej^t mu6 Jie [erlagen $anb in $anb,
i4 roeib' erfütlt mit Spott nnb Sii)onb'
unb ob tion i^rer @unft Derbrungen.
Sie meint unb Itagl, unb i<i) foK fie
Uftloffen fonber Üeib unb äJh'tt).
fl.
gitanbcr, id) mit Sie bcmeinen,
\o lang' ein Xratini^en quillt in mir,
idi merb' ein neuer ^ia^ für i^i
\ä) meto' ali Stio&e ju Steinen,
ein iBaunt, ein Schall, ii^ merbe nicfitd
um i^rcntroegen ongefic^ts*.
[97] VI.
Iier tierbrannte Slmot.
[Melodie.] [98j [Melwlie,]
(gOlf Slmor iDOl geflügelt fein?
i(^ bilb' eä mir nic^t ein.
Sangft ift er bet) mir eingejogen
nie ift er mieber fort geflogen,
iolf er geflügelt fein:
idi öit**' f^ "lir nit^t ein.
■i.
@g moc^t Unit ^mar SlpeUe^ Sinb
ben 91niDt fo belaub.
^Att' aber et ie tonnen fliegen
■ er mürbe fo nidit ftitle liegen.
'199]
ic^ mic^:
k
I 3a iDoI geftügelt [ein,
j(^ hiiV ti mir nit^t e
3.
'Siodi, ft! ontejt Sefiiin'
er ^atte tnaä an fidi,
Slt^ er |(u mit ta^m einflefa^ten,
mii^ bünlet t)0§ e8 gebetn roareii.
@r mug iDol Ratten ©taub,
bie ^ebtxn finb berbtaiuit.
I
@i aber ^at felbft Scfiufb baran,
bafe er nic^t tneitet tan.
Er ^Ql ein ^at in meinem §etjen
entjunbet mit ber Siebes = ^erjen,
gönnt' eö, 2[mor, bir,
loArflu nur etft aa% mir.
VU.
sötenn, aber linbte auc&.
[Melodie.] [100] [Melodie.]
i9l§ t)ab' icf), tieincu, bir getü^n,
bafe ic^ nit^t Sftulje ^aben (an,
[101] miUftu mic^ beim ^ü Slfdien brennen'?
I 3c^ bin oön bi|i eittöbert btei(^
■Bnb einem fcfnoarjen Spalten glcit^,
I Don meinen Srübern fount ju (ennen.
I 2.
3tfi gebe bir bie Siege«i = Sat)n'
nnb ftebc hii^ in 3)emu^l on,
lofe beinen 2)tencr nii^t ocrberben.
Si (libt bir, 91mor, {d)led)ten $reig,
, ber fi<^ ni(^( ju retten roeife
I fofl auff gebognen Snien fterben.
Riabe jieiet einen ^eib.
'} rdume bir beö $er;(enS 5elb,
niEin Blcffer Sufem fteljt biu offen.
3ie[) ein, unb gönii mti; nur bie Se^n,
ii^ lDi[ bic j^u Gebote fte^n,
TOQ^ ^afttt nietji: oon mir ju (pffen.
4.
2i3er rotrb, ^oftii niid; umgebracht,
alsbenn ec^efien beine äßoc&t?
ffiet lüirb Don beindi Sat)tcn fingen?
5Bcrb' icii no(5 etnioö übrig ff in;
I [102] fo bleibt bie ß^r' alleine bein.
ffltciit Staub (an bir nic^t SiuSäen brinaen.
VIJI.
Sleblid^e ßieie, läleibet Sroong.
[Melodie.] [103] [Melodie.]
[104]
*il)>B14t eni5 luftig 'Jieiber = .vicräcu
" blafet, roie ifit tu^t,
iSIijj, Si^roefel, blone ®[u^t
linier' ^eiffe Uiebeä Serben,
atmcrg Straat nnb Sii^t
oerbnnlett ifir bod) nic^t.
®ie boft ^eitre SonRen^fllijien
Stneit geuer bunfd matbt,
fo roirb eurer Stachen blijieu
gegen unfern Sclieine, 9!(ii^t.
ü.
iart il)r Sinbec guter S^ren,
fdicutet it)t fo nic^t
beg flaren Xageä Stc^t
Iiie bem bundem angeboten
bleiben, roie fie fein
o&n Xuflenb : ßic^t unb Scfiein.
Unfrcr Siebe gölbneä Seuer
fteHt ftd) in bie ffiinfe[ nicf)t,
fteigt empor unb blijjet freijev,
nl§ bie Cäfter=fo^re fii^t.
Ihm ii)t iKauc^ iiub OiDalm^syetmanteti,
Sure Üiuffigteit
bezeuget mer i^r ieit>.
SBeic^t uiib l'iii^t bie eut^ Söefatiten,
io bic <IiebeI = aufft
fr^ä[t in ^lato @rafft.
Suerä S^roefel^ Ingejünbe
niirb eu(^ minbern Schlaff mib )Ru^,
Uiiirer Siebe aSeften ^ SttJinbe
toeitn un^ gölbne Stroalen p.
IX.
9Bat]tet Itaum.
[105] [Melodie.] [t06] [Mdodie.]
I,
^ßÖ gieng einmal)! im Irnuni ju Schiffe
■^ bie OTefe tuat mit mir mein fiinb,
es 6Iie6 bet Einbe Söeften SEiub
als uiifct S(I)if) ju Vanbe licffe.
;^nbef)m entftiinb' ein ©c^iffgcftötei)
i)a^ bi§ baS ^nnlant 3i)P"'i ieH-
81Iä nur baS Ufer nu jiegrüfict,
umfieitg mic^ HÜti' uiib [firac^ ju mir:
@d)n5, ta§ unS (c^aueii bife Sfcaier,
ba^ lo^I, io iener gficfe begieffct,
unb ^ier ber Rinnen tjot)en Schein,
t'o jaft bie aSoKeit nefjnien ein.
3.
ffiS mar ber Stempel bcr Eioneii,
um roelt^en ber ^ioeten ©(^anr
]o mant^eämal)! bemhijtt war.
roo Sieb' unb Siebet - Sinbcr tno^nen.
Sei» aitertii^m unb ©frttHgfeit
uertiirjt' uns leitfjtlid) iffieg nnb iJeit.
+.
ffiir ta^men ju ben Süatmorti'ifjven,
Supibo lieg nn^ bütfenb ein,
bie iliricftcrinnen ^ctireüt ber St^ein
bet meine ©t^ön^ett pflegt jit jieten.
Sie ((^cien mit gebeugtem Önie:
tliet ift bie SeiiuS, ^ier ift @ie.
liai iöitb ber ©ötttit^en ,^l)tet)ren
Betfdrbte jidi d6 bein Slltar-
plOB] ©et §auffc, (o im lemvel mar
bie fiietieä = reisiiin jii oevc&ren,
tieff lÄutet: ber, ^onft (einer nirfit
gebieret ßtjre, asiirb' imb ^Cflit^t.
6.
JSnbe^ni beroegt i^ niit^ im Sc^tnffe
ber Iramn oerft^roonb, ö4 routbe mocft
unb bfl^te bicfem Silbe nad).
Sidi! {i'aä)t' itft) ba^ec rii^rt bie Straffe,
©ie SSenuS titac^t mir fo uiet Söiiil),
lücil Mde ft^öncr ift, benn Sic.
X.
SQäec tröjtet mic^ nii?
[Melodie.] (I09l [Mdodie.]
1(110] ^
f^'o hielte tiiiifi ba€ ^Jltitben^laiib
TOD ^t)ntiuä ju SSette ge^et,
bie ©egenb mar mic unbetunb,
i^r frember Steig mit S^nee DerTOetiet,
ba ftunb- itfi aii6 ©efo^r unb Sfto^t
eä fttitten mit mir gurdit unb Xob:
ber (cfearffe Sc6el ber Saibaren
ift offtev^ lim mein ^aupt gefahren.
2.
©rabiouö UeS mi^ (einer IRul)
in tiielen SlAi^ten nic&t genieffen.
Tu 93ug unb ftrengeii ^tafau bu
iijr loerbct mit e* jeiigen muffen.
%od) iiab' icti in fp uieler Wiiii)
?lngft, Sorg' iinb 5"rdit geüaget nie.
tiu
1
I
I
[1I2:
luocum? faer Stern bcr gcöligteileii,
SofiHe leuc^tte mit jiit (Seiten,
a.
Sofid' ift mit ®en»er6 mib ^aufe,
gteimb, Sltern, ißaterlanb unb fltle?
iet) i^r ^alf it5 aQ ®(enb nuft,
ben i^E befüc(^t' tc^ feineä gafle^.
3ßtn fie: ic^ gefi mit ifir jur See,
roenn Sturm unb ©lijj fpielt ouff ber ^öfi'
iiit luage mic^ in ferne 3Biiften
imb mof)ni, mo bie Sditannen nifteit.
4.
Sejt i)liit miii) ein &eqlDecmet Crt
miiii tu^tt ein S^^tjv au§ ber ®e[)re,
it^ bin bebienet fort fiit fort
mir mangelt iiit^ts an ©unft mib Sfire.
Xd(^ inirb mir mein @efi(^te bla%
her Singen Sauge mac^t miifi nofi,
id^ bin ein Sc^im unb ©c^ein j(iinennen
unb lan mic^ felber founi ettenncn.
ö.
35er loeite SBeg, bei mic^ Dan i()r
in fo gelc^roinbcr 3"' uerftoifcn.
entSbert mciueö Scibe^ 3'^^'
ii^ gleidie iJeten ^aufegenoffen,
weil ic| Jd maniier füffeii iJuft
beS SuffeS, ber beliebten Sruft
fluff eroig, aä)\ in biefcr Stben
muj mangcin nnb berflubet raerbcit.
ß.
gmor bin itfi ff^Ict^ter äfienfc^ nitiit lueiirt,
boft iljr, ber Simonen, nteinetiaeiifn
ein einig ©euff^gen nur entfahrt
fic^ mög' ein 3;rd^nen ^ tr6t)f (t)en regen:
Dodi mit ii§ ferneren, bfl§ fie fi{^
me^r qmätt nnb Angftigt, meber ic^,
unb ifir Setrübniä c
) bo(5 nur beq i^r ftebcn
'mit=fet)eti
60 ©el^arnfc^ter ^enu« a)rttte§ Se^en.
7.
©tüfffccttg tft bcr, tüdc^cr tan
in ©cgcntüart bcr äicbftcn meinen.
©tüttfeetig ift, tücr fielet an
n)ie i^r ^erj auc^ nic^t fe^ aug Steinen.
3c^ ^^ife ^ic^t itjo^ bie Irdenen =faat
für ftitte Stcuben in fic^ f)at
wenn fie fic^ Idfet gnfamnten fprengen
unb treulich in einanber mengen.
8.
9lun, tüeit id) nid^t tau um fte fein
fo finb mir biefe garten grfber,
bie @(iS aud^ nichts räumen ein,
leffaljen fc^tüorj öergiffte SBitber.
gü^r mic^ bo^in ©übmeften-winb
tt)o bie Slofitte Stumen binbt,
id^ tt)i( mein ©c^iffgen aßen SBetten
gonj unöerjogt entgegen fteüen.
S)e§ Dritten 3e^en§
Swfcfertfft. 61
[113] JiUbors
<S(l)arnf(l)tcr ))ciiu6
Difrtfö 3el)en.
[@mj|t>] 2)enen jtoe^en
§od^Begabten ©d^i^fcrn,
Salj^rtsIÄnber unb
^iranber.
3Bie aud»
bel^m
(Sblen eiB^ed^Äfer
iRei^l^elibor, au§ ^ila=
bclfia,
übergibt gegentocrtige^
üierte 3^^^"
5'ilibor bcr 3)orfferer.
2)urci^ folgcnbcigi
b. f. U).
(^DII, S^f)tii^lhnhtv, xdf} t)on bir l^ier \va^ mclbcn ober
^^^ f d^toeigen ?
Seng verbeut ber greunbfd^afft 3)ienge biefeS lüel^rt ber
Ubelftanb
[®ö] wnb bezeugt mid^ beö SSergeffenö. §ätt' tdb nur 2l:^ette^
§anb,
trolt' id^ bein SSerbienft um mid^ burd^ ben ftillen gÄrl^ang
aeigen.
Seat feil biefer ©trid^ genug. Söeil mein Sltem fid^ U)irb
regen
ift mein bancfen gu geringe gegen beiner ©uttabt 3^1^^/
bie bu ij^aft an mir erlviefen. Seben, Sei6 unb aHautn^l^l
trag in meinen ^rdfften trol^nt, teil id^ bir gu 2)ienften
^egen.
2)u, §iranber, S)eutfd^eg §era l^aft mid^ ie unb ie geliebet,
feit id^ Siebeng trel^rt getrefcn, bu bift mir ber erfte
Sreunb,
trirft aud^ irol ber legte bUiUn, trie bug l^aft mit mir
gemeint,
l^at fo leidet bie alte Sßelt gegen greunbe nid^t geübet.
3öme nid^t, SRe^l^elibor bafe id^ bid^ gulegt öermelbe,
bicb, ben ^lorbsftern meiner greunbe, ber treit ob ben
3Bol!en ftelj^t,
unb ben bunfeln 9?ebel trugget, trenn beg 5leibeg §erbft
entfielt.
62 3"fc^tifft.
(sb(cr, gfirne, gfirne nid^t! toeil %po\io in bem gelbe
be§ beblauten §immelg blijjt, foUftu mir ber 0r6fte l^eiffen.
Um fc t)iel bu meinem 3laf)mtn, ber l^ierunten, ndl^er bift:
um mit fo biel treuem bröffen fottftu fein öon mir
gefügt.
:^a| mir gu, baj i6) bid^ mag mit gu meinen beiben reiffen!
2)ein gefronter Sorber^Ärang |at ft^ mir geneigt ertoiefen:
trar fd^on nid^tg an mir §u finben, lüeld^eS biefer f(einen
Söelt,
bie nn gan§ 2Ker!urifdb lebet, in bie ftolgen 3(ugen WUt.
2)u l^aft felbft bife gan|e SBerf erft geftrafjfet, benn ge^riefen.
33Ieib' aud^ biefeg Se^eng g'^eunb, fteiffe 35enu3 aft^rten*
l^alte beine 2)afnen * Blatter über il^ren ©lang itnpov,
i)alV au^, 3letter, über mir, beinem 2)iener, 5^(ibor.
dUf)mtt enblid^ inngefamt günftig an, tüa^ idj eud^ geige.
[®t)i a] ©d^ögget biefe garte ©c^rifft, bie nur an^ ber geber f[euffet,
berer fungen 2)intensnftffe faum tanm nod) bertrufnet
Hebt.
3ft eg, bag mein fd^toac^eö ^id^ten feine Äinbij^eit
überlebt:
2)enn fo l^offet auc§ auff @oIb, bag bife nidbt ift, nod^ fo
griffet.
Hamburg ben 3)ieiner ^od^geei^rten Sqo^-
30. 2(uguftm. meierten §erm ^errn
1657. beftÄnbiger
2)iener
Sttibor, ber Dorffcrer.
liuf
[1161 .
n
w
Siebe, bie H'öniginn bcv SÜett.
[Melddie,] [115] [Melmlie.]
■ftSnl), iaS ®ätt= uub mttt äiDingtt,
' Sinb, be§ ^Dl)er Zepter bringel
burt^ bie äRacfit bcr flanjen SÖelt,
|ietr bcr ©rbeii, S^ong ber Sterne,
^ertfdier iifier Ulaif iiiib ^erne,
beljm, ma« (ebt, ^u Suffe fällt.
2.
3(mot, roeil ic& leb' in Mufften,
bort auc^ in bcii finftern ©rafften
inerb' ic^ beineit l)D^eii 'J^rciß
über bem geftitnteu äJogen
be§ 3;i£rI)fitcrS ^injUtragen
(ein bcbacfit burcft meinen Sleiß.
3.
Seinen ÖDi&ecr roEvb' icff finben,
ben ii^ bir nidiE umjnbinben
buftenb raetbe fein bebac^t.
$iinbert=tQufenb ftEDtet = SrDnen
folten beine @unft belohnen
ftütiben (te in meiner SCRac^t.
4.
0, mie lool loirb bei begnüget,
ber für bir auff Snien lieget
unb bi(5 etiffcig betet an!
3ft ®ebult nur bet) bem ä(^rci)en:
fo mirb bau) bein Sroft* derleüien
i£)me Inerbcn tunb getofin.
5.
i6 fi(^ nu mein Seiben enbet,
bQ§ fic^ [Ifteube ju mir inenbet,
mein Sie&(^en freitnblid) fii^t:
: jaiten Purpur = mengen
t ben meinen Uebli(fi fangen;
ift baS beine ©nobe nictit'?
0! mio iHQiic^er aeuffäer flotte
iiieiiier Ülid^te (anfjle SHufi'.
[117] 9(i^, mit mal für &erber Sloge,
^^ brod^t' irf) meine gtüti[mgS = 3;age
^^L iaubei* Xroft nnb ^offnuirg ju!
Wefeanif^ler iöeiiu«
'')tu beginnt mein @[ü.!t ju blnfjen
unb ber aiSiitter roeg ^u jietien,
bei mein Seben maii)\e grau.
5iu Mprengt bei) fettem Sffietter
meineä SebenS grüne äJlättet
ber SRofiHen Siplien ^ tait.
3>u btftö, ber bii mir boö Seben,
imb beS Sebcne fiuft gegeben,
otine bi(^ ftitbt aöe Sceub',
olle SJolliift fflirb ju ©li^mer^en
gibftii m(i)t beni Ironien ^»E'^äsn
Sobfat unb (Srgejligfeit.
[118J .9.
Slarum, lucr fic^ in bcm üieben
unbetritbt gcöenft ju üben,
e^ce bciner §o^eit ^rac^t.
^df, fo lang' ic^ merbe bleiben,
lutl &01I beinec ®ütt fifireiben
imb erfieben beine SBindit.
U.
liebet i^r Schreiben.
[Molodie.] [119] [Melodie.]
1.
C\Onig^rcben, ^iilter-äeifen,
"* ajortc DDÜet ßieb' unb ÖJunfl,
i^ettern, fo bie frante ^citnft
meinet ftiffen ©t^mecjen gellen,
jüge, bic bie ©otter futiren
unb mir ®eift unb Seben rütircn.
[120] 2.
SReb^art unüerfdtfd^ter 2^reuc,
Sinnen ^au^fprud^, ^cräen^-munb,
©(grifft attctn un§ bcQben funb,
Tta^rozxl, bcffen iebc SRetje
me^r ©rgejitgfcit tan mad^en
aU aipeüe^ Äünftlcr=@ad^en.
3.
6mig ntufe bcr fein gepriefen
unb bi§ in ba^ ferne Selb,
mo S)iana gcuer l^dü,
ju ben 6ngetn l^ingemiefen
ber JU Sroft bem treuen Sieben
erfttic^ auff 5)5a^)ier gefd^rieben.
4.
ffienn mir tt)o baS D^re flunge,
nu ermel^nt fie mein (bad^f tc^)
a(i)\ mer mei^, tool Idd^erlid^.
ffienn ber Iraner ^üogel funge
ber ber Sonnen =ftraat nic|t leibet
unb ftd^ be^ ben (Srdbern meibet.
5.
S)a§ bebeut ber Stebften Sterben.
3ejt liegt fie in lejter Stotjt,
iejt, D toti)\ tft fie fd^on tobt,
[121] (rieff id^ flaglid^) bein Serberben,
S^one, foü and^ meinet werben
unb entfagte gteic^ ber Krben.
6.
^ber, mer mirb mir befd^reiben
bie gteic^ ol^ne g^i^^ner 5ßein
menn mic^ mor ein Sraum nal^m ein,
fonberlid^, menn nu bie Sd^eiben
fid^ am ^immct l^eller jeigen
unb bie S)ünftc reiner fteigen.
Schwieger, Geharnschte Venus. 5
Qetianir*
ifUu' )te )lfts 111 iiiemen «innen
lo bei) 9iac^t at§ Xoge ftcEjt,
itiai^t tinb mit ju ä3ette getit:
äo tunt' Quc^ [ein ©t^taaff leriinnen
ba6 i^t Silbni«, baä (o fuffe
fi(Ö nidit um mic^ inerten £ieffe.
^^H SJie itu eine loaljce Siebe
^^H aileS filiertet, [i^euet, bcnttt,
^^^1 (d: eui^ien fie ai^ beträtifEC,
^^H ging fie tiauiig, (ai^ fie tii'ibe:
^H^ marb mein ganjer Xag ein ftäEinen
untetmilc^t mit ^tag' unb 2rdt)nen.
[122] 9.
Siefe fie ji^ieffen Sceoibenbfifte,
fiel i]ai aBieber=Spiel mir ein,
Sie möc^t' eineä anbem fein,
(meint' ic^) ftiefe fie mii^ inriifte.
3a. il)v Mffen unb umfaffen
yegt' ic^ Qu6 auff ,')orn unb .paffen.
10.
Unb, fo roorb mir alle SOforgen
unigetrießen aWu^t unb ®eift,
rooS inic btf; unb baS uer&cifi
bteute Summer, ^weiffel, Sorgen,
bife ber füffe SÖofjte fa^me
bet mic^ meiner SDiiil)' entnähme.
1
I ber 9(ngft entriffen,
t raar gefunb,
'< ti^t fie mir nii^t tnnb.
,, ii äiemt nur unö juroiffen,
wai fie mit entjiJEttei: ©üffe
midö öerbeffet roiffen lieffe.
12.
ti maftr ift, loaö man faget,
meiffeö ^oar bet Sc^roon
1
nuff Dli)mpu^ ^ol)et 93ot)ii
[123] Oor ber 9Jenuö SGöogen jatiet,
jjog bie Seher, (o bift finiebc
beten flugeln auft bie Üic&e.
Stiiiot ^at (ie ieI6ft gefcftnitten,
SJeituS naiver erft gebraucht,
unb in iDlettar eingetautftt,
unb bie eine bet gebtitten,
Sie6e, gteimbligfcit unb ilefien
i^reni S'iet' erbeigen geben.
14,
9iu bu ft^önfle Sc^tifft ber Stfiöncn,
beine Flinte (oll alleiii
meiner Sßarter fü^tung (ein,
ja beä lobeö ®ifft oert)6ncii:
^i(^. unb roa« bie aWuien Ji^rieben,
roerb' ii^i, roeil ic^ le&e, lieben.
III.
Siebe, Sinnen = raub.
Melodie. [124] [Meloili«.] [12ö] [Melodie.]
!illl>©in Öieü 6o^t mi(5 in einen Sorten,
niD ber Derlicbte SSäeftenroinb
bet gloten pfleget ouffjiilDQrten,
bie Sufft lüor fo^t, SlpoHenS Sinb,
bet Sag begunnte gteit^ ju ftetben
unb feine Scfi6nf)eit ju oerfirben.
Saum root it^ bnr Ijinein gegangen,
fo neigte fi(§ ber Sternen ^eet,
3;i(cinna bläßte Cit^t unb fangen
unb §e(peruä Irtc^ in baä 2)iecr.
3;cc [(^WQCje Statten rourb' er^eUet
unb in ben gölbnen ^Tog DerfteUet.
[126] 3.
aSaruniV fflofifle, meine SSoniie,
Ifo^m burc^ ben grünen Suic^
3f)r ()Qtte i£l6ft bie Hart ©onne
geraif^en unb ben 3)emant = ft^ein
buti^ i^te Stroafen übetraogeu
üufi ©i^aom mit ^olten = titc^ umjDiien.
33ie Sienuä ging in i^reit Sc^nlUit,
Stgtnjen root i^r 9[u6(c^n gleidi,
@g ftiaalt aug i^ren falben Sitten
bea ?lniorl gan-ie^ Hönigreit^:
Suft, £ie6e, gtetmbltßfeit nnb Üe&en
ben treu : aeitiebten nur gegeben.
ö.
Sie rütjrte mit ben ©eiben^^änbeii
mi(i), ibreii Sieben, focftttii an.
3i$ gtoiifie itii^t, H% in ben Sänben
beg ^immelä met)re üuft fein fnn.
SDIii^ bönft, id) füfjle noc^ ueriuffel,
mie fie nn i&re Slruft miij btntfet.
it^ ©c^flii=pfaä aller SieWigteiten,
erhabne SSruft, ber @6tter Sani,
[127] löD (jreub' unb @{f|6n^eit fic^ begleiten
nnb b», bu füffeä Silien Sa^I.
inie gern mott' ii^ in beinen ©rimbcn
Stboni^ gleii^ mein Enbe finben.
7.
Sonft meifi iü) roetler mdjt jufagen
roai miv i^r Jüffer 3"t(erniunb,
bama{)l aug Siebe fiirgetragen.
Eii(^ Siumen nur, eud) tft eä Innb,
£U(f) ift ee tunb i^r S(nmen=aj;atten
bie i^r eS Rottet burd) ben ©(Ratten.
8.
J)ie Suft, fo ii6et^duffi ficft finbet,
benimmt unä beif ©ebenfenä ftrafft.
5Jiertc3 3c^e«. 69
3e mel^r fid& Slmorö ®(u^t entjunbet
ic mc^r Serftanb tpirb hingerafft.
aWctn Sinn toax bunfel, gleid^ bcn ©liitbcn
unb funte fid^ in fid^ nic^t finben.
9.
D f uff er ttja^nmij! a(i)\ mie gerne,
ttjolf id^ nod^ iejt fo rafenb fein.
S)i§ ift bte ©eeligfeit ber ©terne
unb aller ©otter in§ gemein:
ba§ fie in SBoßuft fo tierful^ret
nid^t merfen, menn fie ©c^merjen rufiret.
[128] 10.
9iu id^ bin meiner Sinnen äReifter,
unb totx^ e§ n)a§ mtc^ tabt unb frdnft:
betrüben fid^ bie ßeben^-Seifter,
bie @eef ift mie in Surn öerfenft,
ben Surn, mo @infam!eit, mo graufen
unb nid^tigeS SSerlangen fiaufen.
11.
9tur troften mid^ bie greuben immer
bie ic^ bei) 9ioft(en gehabt.
S)u Suft^Ort be§ $riapu§ 3immer,
bein SSIummerf muffe fein gelabt
bafür, mit emig^tüarmen Senjen
unb angenel^men ©onnen-gldnjen.
IV.
3)a^ angenefime ©efpenft.
[Melodie.] [129] [Melodie.] [1.30] [Melodie.]
1.
^9lg 28oIfen=bad^ mar mit ber Jiad^t umjogen,
Slrfaö f|ie(t bie WiiitU^ieüe burd^ ben ©ternen*
Sogen,
3l(§ Dribor öerl^inbert öon bem 3wg
nac^ feiner äRele Verlangen trug.
i
(4e()ariiFr«ler Vilnius. ■
üv lieff entfinnt butct) SBieJen, SBölber, Sßerg iinb
Xnbt
io^ Scheiben bracfit' iljiit öctjeitä-angft iinb Ctpnal.
©Dil' i(i),
acö @d)6ne. bidj
nocfi fetin einmal)!!
I
^^^1 bd, IDO leine 39iele bie {i^ffe ^uit einnähme.
^^^P Saum tü^rf er an ben ißieqet de» ber Xulir,
^^^1 fo raifi^te Wap]a Qom Stroti ^crjur;
^^V Wtx flo^ffet an fo langfam fc^on iia$ älHltertiac^t?
^^ Smac§, aJifigbcfieii auf! ^(O, balb ^dtt' ic^ aufgema^».
[131] (£9 ja.
3Bet ift beim ia'?
tiaftu liiert aöji?
3.
ftenriftu iiic^t mefir bcr SKcIeit iötcn Xreuen,
tan ein fiaibcx Sag (d bnlb ber üicbe^Sanb ent=
jroei)ert?
S)oc6 fie lüciB ntcfitS fiieroon baä gutf Sinb,
büft Otibor fo icftneß Stbfi^ieb finb:
91(4 ! mödite nur bass fromme §etje raerben roacfi
i(^ ipeiß gemife, Dribnr li^m unter liaif).
9tu meV
ii^, icti Berget)!
roer fragt barnaif)?
4.
Ser Dribor, öen bu bidi fAtfcijiic^ iienneft,
meil bii unfrcr §irtin i.'ie6el - fflrunft Dieöeic^ten
tenneft,
i)l loeit Don ^ier, reo ber 'JrommetEn ^aÜ
bebännjffl bcn füffen ScfiaHmeieii ©(f)all.
iii ift ftinttjeg, unb motte Sott! er tüÄre fticr
er mürbe balb weifen bir ein' anbre Iiit)r,
C nein!
ei ton nicl)t (ein.
®ef) fag' ti if)r.
mag eS fein, bof; aBarf)tet fo miig beQen.
ffllopia, SiDpfa, ()6rflii 5fi<igb nic^t, tuet ift an bet
«(ftroetleii.
I il*a] 3c^ glauöe, @af(, bu b^ft btr mn befteHt,
Sei 91ac%barn Stiec^t, bcr bit fo geföHt.
to(6 lieber Jcur im ©c^orrftcin, Ipinne bciiie 3"^^
tre^t bev ^on nübeteit jura nnbcrniiiofil.
?(u! aul
es ift bie groii,
ic^ leg mic^ taiji.
6.
ffiaä? meinflu fo ju bergen beine %uttz?
©og mit roeljme triebftu Dor bet Si'ibr fo ©i^cdnen^
ftnfte.
9(d) tietje grau, wir finb üecrofiten ^iet,
eS ift ein SKeiifi^e braug Uor ber lü^r.
ber tlopffet an, mit mit ®eroatt ju uit^ E)e«in,
^(priiit: Cribor bin it^, [o] äJiele, tnfe init^ ein-
SDiflc^t auff.
@ebt Stiftung bmuff.
3)i( älimm' ift fein.
1133]
) ältele, WeU, toai Ijab' id} uec&uoc^en!
1 bi6 bie Iteue, bie bu mir fo offt uetfprocöen?
9tu fte& \ä) ^ier, ber Megen treufft ouff iiiit^,
ber äBinb burffiroefjt mic^ Eatt^gtimmigiid).
Hc^, meinet Öeibä! mo Eommt boi^ biefe Stimme fjet?
Bo [eufinet, ttogt, fo bef(5Toeert unb bittet er.
SBer ift-?
bcn bu öetgifl,
lUQä barff eiS met)r.
8.
^tfx (ijötter at^! iDOä foü ic^i barnon benten,
iDoUt i^r meine tronfe Seele gar ju Xobe tranfen.
3ft§ Ouibor! Stt^ nein, eä ift ein Seift,
mein Driboi ift ja fortgereift.
[134]
3c^ mit Ijiiiöe^it, ev feg c* ober fci) c3 nitfit.
Sritt mit ^etju, äBofita, fic^, f]ux fommt ein Sit^t.
Sr iftä,
3q, Srau, i^r tPiftsi.
©i^roeig. S6|etiiic^t,
9.
3i^ iDog' «8 brauff, unb mit ben SRicget sieben:
Steibe S^älliiin, roüftu nu ocn mit in 9tÖf)ten
fliegen?
3i$ (ütt^te mic^, gtou, (offet ja nichts «in,
iDEi roei6 eä, mos für ein S)ing mag fein,
benn OribDi ifab' iä) ja ^eute feläft gefeE)"'
bort itbent fflerg ((fiiieU mit Dielen ^fcchen gc^n.
^ec mei^,
loQ^ auff ber SHeij'
il)in feg gefi^el)!!.
10.
Stifl mit ber Sü^t! bafe nid^t mein ^atct ^fire,
unb mit meine Suft mit Otiboc auff feilte roe&re.
?li^ i?tüu, ec ifts, ji'mb' ii^ ben ©(^PiTftein an
i>a% meine Qai)i \d) au^fpinnen tan?
Si^meig, 9(ämn, nein tejt ift nic^t Sit^t noc^ fpinnen
iiofit,
mein 'äiatex tfat ja tilott lob D^n biß npcfi öcDbL
@ef| uor,
mein Oribor,
foiifl bin if^ tobt,
11.
Sltauff Irat ev ein. Ein tieblidieö umfangen
[tidtc beiibec feufc^e Siift unb e^rtic^eä Verlangen,.!
unb ob bic 3ia(^t fd^on fonber SJZonben roor
fie ganj oüein, uni oufTec ^efo^r,
moc tiDi^ ein Sufe genufl ju (efc^en ifire 3itunP,
bte ijjoffnä ^at fo betciefen Sieb nnb läunft,
in äiit^t,
roenn (ie befudit
bet Öott ber Sunft.
.
SJorunt, mein Sreunb, bei* bu bic 'ilad)t bebenfcft,
unb aiift t^te füffe Öuft bie t)eif)'e Sinnen lenteft,
fe^j tjier nic^t ein beä ffüfterä gelten S^^^t
Sie ^aben nichts ni^t iematite QetQ^n,
^aö roieber Sit^ti (Sebü^r, ^ulafe iiiib ^iigenb ftteitt,
liebten fii^ in ber feltnen Stcinligfeit.
QUeiü) wie
®ejc^n)ifler ie
lici) teitfc^ «freut.
, [137]
Sie&eäftreit. ©ebnnlen.
[135] [Heludie.] [136] [Melod
^Etö fd^ mit einer einen fj^erjcn,
■*^ ba fiel bie Sftofitiä mir ein,
SjQä? fiel ecft ato(itiS mir ein,
aU \ii) bie 6(t)bc folie Itfictäcn?
bie Sofiliö ift aUj^cit mein
unb j^roebet ftetä in meinem .^er,;en.
2.
ei ((^majäten oiec SoraUcn'ßiptJcn,
bo bad&l' id) Quff fflofiöen ^in.
2)o(i)t' ic^ auff ifire Sippen ^in,
otl fc^maj^jten öieu S'ora[[en = i?ii)pen?
"'t 3i«i"- Sniiter SRofeii unb SRubiii
> it)re8 roten SDtnnbe? flippen.
3.
j Iac§ iiuei) S!i(jen = ;pQnbe bri'itfeii,
f \o meiß flut^ ifl So|itIen §anb,
[ Sft roeiffer nii^t Ütofilleti .fianb,
bie meinen pfiegt ju bn'i!ten?
I Sticht ©i^nee not^ 'ffiollc ()ä(t söeftanb
i^rer §änbe !ifber=bli!Ien.
4.
j ff"^ "ier Slrnie \i(^ iinifnd'en,
[ fo liebt bie SRoIiiiö quc^ niiij.
&ti
Hiebt ri
aSic? liebt bie SofitiS io mic^,
I Jl38j biirt^ i^r 6e|üfite@ 9lrni = umiafiEii?
3;ie lugenb ^at jie inet)r beu ]i^,
maS übrig, roil fie ju=mir4D|ten.
Sa rooren in bent 8u(eii ^önbe:
<äD treib' idiä mit 9Ici|iQen aadf.
mdn'. leibet "iRofüiS big <tu(^.
uiib litt barinncit bcine 4''^nbe?
Stofitl' öot iicic^ m(t)t im SJraut^,
fo icenbe nu bein Siü^men, ipenbe.
6.
Sie |at|en fic^ bei|b' an unb lai^ien:
Io, batS)f iH). lait)t bie SRofitiä.
Set fagt moä Dan ber 9to(ili«,
wie icf) i[Rb Sie ju{ammen lachten?
2tQ, lueiin iij Soriboii fdion ^tefi,
f^jrätfi' icfi eä nii^t, fie jk oerat^ten.
@ä mar nur ein @entü^t in jWetien:
fo ift bie äWofilt* geftnnt.
30, fte^tic^, ift pe fo gefinnt,
eä febt nur ein Seift in unS 3™f^i^"'
%ä)'. foSf i(^ 9ioftIi^, mein Äinb,
botüber mic^ nic&t ^erjlii^ freuen.
'] 8,
Safe anbre lotsen, laf; fie flogen,
tn6 ^erjen, fi^erjen unb maä me!|r.
3(^ bürff lein 3eugnü6, ^erje, me[)r,
aii bein bei) meinem ^ingetin, f(agen.
ffiofiHe liebt mi(^ noi^ \o fe()r,
ali iij bef(ftreibcn fan nnb fagcn.
VI.
Slugfieit uerbirgt bie Siebe.
[Melodie.] [140] [Melodie.]
■® ift genug bet ^ünbe brfilten,
ber äi'ife Sritt, ber Singen nitfen,
wenn, ^a)if)qin, mir bei] Seutcii (iiib.
^ör aü^ mit loeitern Siebeg SBrrfsii,
man roil eä faft ju fi^einbac inertfit.
ba§ mir im§ lieben, gute^ Sinb.
2.
©iiib mir benn in geheim beijfainiiien.
fo Iiiffte t«0 Sie (jeiffe giarnmcn,
bin i(^ bo(^, üiätri^en, aQjeit beiii,
3)cnii Eönnen mir unä fatt ju tüffen,
unb mos mit ie jumeiten iniffen,
mit 2öui$ev roieber bringen ein.
3.
a)iein Söu[(Sgen, tennftii ni(^t bie iJcuic?
ber bir ga^,^ ^citnbtic^ fteljt sie Seite,
gibt oc^tung auff bti^, qIS ein geinb.
3)ie fidi am nä{t)flen um bi(l& fteacii,
finb beineä 9iaI)inenS Sin^m äu fäfc"
oertÄ^t: unb mötberlit^ gemeint.
4.
Wan Eon fic^ ni^t genugfom öüten,
ftrnt^ ift beä SJleibcrä @ifft unb tonten
QUfi ßieb' unb 3ceunbfd[|af(t für ber lutjr.
142] Slian mufe iejl gar getinbe ge^en,
e^ roeiß ein ßutf|S = aiig' ouc^ ju fe^en,
ftctit man ibm gleich iiit^t Srißen für.
3d) roerb' eä itit^t für übel beuten,
ob bn mid) gteic^ ie für beii Seuten
oerbofet, unb E)eiit midf Bon btr se^n.
ein Spötti^eu !an i^ leicf|t Derfc^merjen,
läftu miifi nur in beinern ^erjen
für beinen greunb unb ©dioj befte^n.
6.
3)rum [bq genug bir ^onbe btüHen,
bet 5üffc Iritt, ber klugen nüleit,
roenn, SSüfcIigeit, mir bei) Seuten finb.
SSer roeiS dö nit^t aufe biefeii SSäerlen
bie i^lauen iüeiber n6 = H)a§=mer(en,
ba6 mir unö lieben, giite^ Siinb,
3e bunteler, ie beffer,
[Keloaie.] [143] [Mdodie.]
] 1-
(J\3t6' ic^ mai l>cc Statut ^^u bauten,
*^ gilt es bir briiui, göbe, iiic^t.
ÜJcinetloegEn, Ornnifjofft 2id)t,
^ätf ic^ eroig mftffcn ttcnten.
2.
SJeiii ueni^trifc^ ©ilber=feiicr
bat mic offt ge[c^nitten aB,
luaä mit SÖeiius tDÜlig gab,
mir, mir joiift üetlafetiem Sreqer.
3.
üBu^ler (uc^eit iljr iBecgnügeii
in ber ftillen Sinfternüfe,
biirc^ bit^ [)dtt' \d} nimmer ii%
rooä \i) trUgte, t&unen hiegen.
4.
91ii bu bellten Straat öerborgen,
unb ber SRebet bid) umfi^foS'
E)ielt mi^ raeitiev Siefiftcn StfioB
einge^üHet biS an P
3n ben n)ilb= unb iDÜften ölriinben,
roo fein SWenfi^e bic^ üerriell),
butffftu root, tute man bi{^ fie^t,
bci)m gnbtmion bicb finben.
.] (1.
SHio bie iiJe^ber Sßac^e fteljen,
tümmt ber Schotten melic jn paB,
luitl ein 9iei(enber, fo (aß
iE)ii burtb beine Slijäe ge^en.
7.
^aä ic^ roi'tnt[d)c ju erjagen
fan irf) fangen Jonber liiert,
ajieinetroegen bürffftu nit^t
®olb an beineit Süangen tragen.
SBicrtcg gelten. 77
8.
SBirftu aber ferner funfein,
fpred^' id^ gar SKcbeen an,
bie foll bi(| an beiner S3al)n
aud^ in einem §ui öerbunfeln.
9.
Sßad^t, bu füftc Stacht, mein Seben,
Seben, SRad^t, bu füffe 9iac^t,
bu f^a\t ntid^ t^ergnugt gemacht,
cmig fet^ bir 3)anl gegeben!
vm.
Slmor, ber SBieber^tduffer.
[146] [Melodie.] [147] [Melodie.]
1.
^^rjci^' mir, ba^ öon fRofifig,
unb äßer ic^, Sufd^gen, ^ier toa^ f einreibe:
fo lang' id^ gifibor öerbleibe,
bleibt meine Xreu aud^ bir gemi§.
S33a^ l^ier öon einer ift gebic^tet,
i^aV iä) auff bret) au^ Schein gerichtet.
148] 2.
SBenn bein öerliebter 3wKermunb
mir bie befüfeten Suffe fd^enfte,
unb mid^ mit folc^em Sabfal trdnfte,
ber ade S'ranf^eit ma^t gefunb
fo marg SKeünbe, bie ic^ fd^riebe
ber füffe §onig meiner Siebe.
3.
Setrad^tet id^ ben roten ©d^ein
in meld^em beine SSangen bfü^en,
mottf id& e§ auff bie 9lofen jie^en,
benn mufteftu fRofiße fein.
boc^ mirftu tüol mein Sufd^gen bleiben,
id^ mag bid^ n)ie id^ miU befc^reiben.
4.
|)dtt' id^ bid^ Sufd^gen ftet§ genannt,
fo mod^te mand^cr auff bic^ finnen.
ber Seute fpijjigeä SJeginnen
ift mit iiietii' aii f^MOitl betannt.
9iu beinen 9iat)nicn id) belt^einet,
iDCil mancher nicfet, roen ic^ getneinet.
5.
So la§ mic^ nu bie tRofüiS
bie ä)lete gleicher maffen (oben:
3>u, Siitt^gen, mrfl ottein erI)Db«ii,
[149] ob icfi bic^ (i&oii iBotiitbe ^iefi',
(t[^! a(^ ^orinbe! ber ju @|ren
ic^ mont^eS Sieb out^ (offen fiören.
[löii
®cbetitftu nit^t, roie bit midi auti)
bolb Crtbor, Balb Sotpe^ nenneft,
bü b« ben ^ilibor nur (enneft:
SJd), ScfiQj. bna ift au(^ mein ©cbtoucf),
ben id) ju etft Don bit gefe£)en
beni pfleg' id& tiinftlii^ nac^jugc^en.
7.
©in ^etje ^ab' i(^ nur allein,
(d ifl mit ein Seib nut gegeben.
Ein einger Seift bcroegt mein Seben,
fo fottflu, Sufi^gen einig fein
bie iä) biitct) f)unbert toufenb nennen
fiir meine Seele niil befennen.
IX.
iMbf{^iebä = ®ebanfen.
[Melodie.] [löO] [Melodie.]
1.
P) ö"bet lobeä'ftic^! D 5)ornen = roottI
dtofide, lebe \oo\, iti) reife fort.
0 ffilenb fonbet ©nbl 0 ^entnei • ^ein !
roirb meine Seel' otäbenn audi ben mit fein.
2.
Sebt bo(^ mein Üeben fo, mie tobt, in mit
bo icb, mein ifiDfen = (inb, bin neben bit.
WO meinen matten ®eift bein ©eift nid^t regt,
bin id^ ein !alter Seib unb unbewegt.
3.
3errei6, öermtrrte§ §erj, unb meid^e ^in
inbe^m id^ nod^ be^ if|r, ber ©d^onen, bin.
S)er Xrauer*feuffjer ben fie bruber Idft
ift ber beS K^aronS ©d^iff balb überbidft.
4.
©emünfc^tc ©tcrbligfeit! befüfete Stu^!
bruHt ®ie, Stoftlle, mir btc Singen ju.
ber Siebe Icjter Sienft, ein falter Su§
mirb mad^en, bag id^ tobt aud^ leben mu^.
fl52] 5.
SBa§ müntfc^cftu bife aber, 2lrmer, fo?
mirb 3tofi(t§ barburd^ aud^ werben fro^?
mirb i^rcr 2lugen 93runn benn fülle fte^n,
unb i^r bein Sterben nid^t ju ^erjen ge^n.
6.
@o lebe nu öielme^r, benn bleibt noc^ Sroft
(tt)o bid^ ba§ ®Iüffe nic^t ganj untertoft)
bafe einftcn SQäieberfe^r ba§ bring' herein
tt)a§ bid^ öor ©d^merjen nic^t Idft beine fein.
X.
Scheiben bringt Seiben.
[Melodie.] [153] [Melodie.] [154j [Melodie.]
1.
3K^ bin mein Xage fo mit ©c^mergen,
mit Ungebult unb meid^em ^erjen
öon iener ©tat nid^t abgereift.
9tu id^ auff ttjenig menig Sage
ber füffen ®egenb Slbfd^ieb fage,
oermirrt fic| ^erje, 3Ku§t unb ©eift.
2.
3d^ bin ia nid^t fo ^od^ emt)fangen,
nic^t auff fo meid^en 9iofen gangen,
mit ®oIb unb ©über nid^t befc^enfft:
bafe id^ mid^ fottte brum ju fernen.
1155]
mie§ fo ju Scib unb Singet gemeinen.
©in anbetö ift e#, bQ§ micft Icdntt.
3
Kü bu e§, goma, nicfit roittft lagen,
midi tiutcli bie Sllaiitcr nic^t roiUfi tragen,
IdiH icö e8 TODt Dcctraucn biv:
es ift aftelinbe, meine ©c^öne,
rootnod) tc^ mtdi fo fjefftig fe^ne,
bifi eine, biefeä mangelt mir.
äfielinbc, Sld^! bit lieJe Seele,
mic ^cfftig icf) mit^ um bicfi queelc,
Jo bringt eä bit boift me^r ißertrufe.
^ä) meiS ti ba^ üie( tait(enb Staunen,
Die( taufenb Seuffjer, Seib unb ^ra^neii
mein Scheiben bir erroeflen mnfe.
5.
Söa» i)elffcn mid) iiunme^v bie Süffe,
bie bu, äKelinbe, mir, bii fuße,
bu 3'iWet'tinb gegeben f)aft?
9!un finb el Sß&niic, bie niic^ nagen,
nun finb eS Sßfeile, bie mirfi plagen.
'JlcE) Suft! lüie roirftu fo jur ßaft.
6.
3Sd etma§ ni^t niic^ armen ^tanfen,
enltjiett bie Steube bcc (Sebanfen,
unb icf) aiiff ^ofluung nidjt gebälgt,
[I6e] idi !)Qttc mein oertia^teö Beben
aii($ Bot bem Xobe greift gege&en
unb mit ben ®acau6 fetbfl gemutet.
SBie fiunbertnifi^i benC ic^ ber Stuiibe,
ba i^, 3)ielinb', an beiiicni älfunbc,
mit f)al& jetteiltem @ei[te (ag.
©cinnerftu bid) mit »ox aütn
nur ber mir roolte roclgefallcn,
loic icf) iljn oi^t ju rii^meu pflag.
SJierteS gelten. 81
8.
SBarum l^aftu benn nid^t, SKein Scben,
mir nu bcin SKunbd^cn mit gegeben?
biß mdre mir ja noc^ ein Xroft.
Umfonft. ^ä) mu^ e§ alleS meiben,
ber ^immel jtüinget un§ ju fd^eiben.
ba§ (SrWf ift aajufe^r erbooft.
9.
Sftg mügtid^: bafe cS foß gefd^e^en,
bafe id^ bid^ merbe mieber fe^en,
mie glufffid^ foK mir fein bie 3^it.
fia§ frofcn ben mit ®olbe laben
unb ienen ftel^n burc^ Stom ergaben:
iä) toerbe l^ol^er fein erfreut.
3)eS SSierten S^^^^^
est»®.
Schwieger, OehArnacbte Venud. ^
~ [157] -filiöoro
®tl|dni|'fl)tn' Dnius
^iifftiö 3rl(cn.
Cffeii^nrjigtn
güomiifiiS
an bein
äoc^beräbnttent ^«sel --fluffc
tueibtiib
üBergieixt
3uT ft^ulbigftcn SJanJtavfeit
ODt 10
übf r^cufft: criDie{(nc föii^t-
uRb ©Dti^ateu
fltBtniuntiaeä fönffteä 3*^*"
feiner ge^avnft^tcti SJenuä
gUibot iet Sorffmr
buc(^ fotgenbe fötbenf = feuU.
b. f. m.
grninb,
(Setreuer,
benn, Weil im J^euei:
mein gütft äpoUo ft^eint,
i(^ tDccb' unenblit^ lieben.
^lintnt biet ffir aUe «Sunft
io bu lang' an mlc etwiefen,
bie Seilen meiner yc(jlc(^len Äunfl,
mit aienuä S^»flnen:liel gefc^rieben,
bie 3eiltn, Don bn 3ugenb nur gepriefen.
Qwax Abei^euget mii^ mein Sinn
bag id& bir me^r uerpflic^tet binn:
TOaä nbec ift in meinen ^Anben?
ber lälfitt« über^eufflet örimm
ft^^rl mid} im m(nb nD(^ ^enim
o^n anjulenben.
Jrfl mei^, bafi bein Öcmütjf
auff ein getreues ^lers« fte^l,
ba^ l'te^t, mein ^ctjenäftcunb, bir offen.
Sufd^ttfft. 83
@tn anber mag auff @olb unb Sd^dgge
auff Slugensfci^cin unb eitle ©oben l^offen,
ber toel^rten greunbfd^aftsbunb l^elt anbertoeit @efege.
aWil biefen Seilen teil id^ bit mein §erj unb mid^ erbeigen Q^tn,
ein mererS fd^en!' id), toirb mid^ ®ott ^ufünftig unb bid^ laffen
le^en.
Hamburg ben 3Reine§ biefgeel^rten J&erten unb
1. «&erbftm. vertrauten greunbeS
1 65 7. treu 5 beftdnbiger
3)iener
(Jifibor, ber Sorfferer.
ft*
■ [I5«J
nib ifiteiit'lüegcii atlcitt.
[Mfiudiü.]
sllJSln mag iiticf) toben ober [cEjimfeu,
man (et) midi fiifl unb ^aüir an:
©eitug, bofe ic^ ber fc^önften Siqmfen,
SRofittenS Sfiu^m bcfc^tciben tan.
Spreizt, ftolje 9ieibet, ^pud)t nwr imitier
it^ feQ oerac^t unb iingefe^rt,
IDO ijiic^ ein eitetä Srauenjimmcr
nidit macEite bei) bet äUelt gc^ötl.
2.
Stecht. I)ur(^ Sie roil ic^ (ein ei&oben
butiii i^ren ©faiij bei* greunbligfeit,
iura) i^tet reiffen Siugenb üoben
burÄ boä, roormit Sie mid) erfreut.
Eä mirb mir niiiil jum Skditeif bietien,
büfi i(^ i^r 9Bejen fiier benennt.
3^r ^lac^tu^m roirb mit meinem gniiien
mcil man ber Wiebe §ofieit fennt.
3.
iRoJitle, 1q6 bic^ nic^t betünimem
bafe mantöer SÖtefS oon uns fidlt,
beö Sieibeä Sinfc^tog gellt ^u triimmern,
i^n fingt ber ©triff bcn er unö fteHt.
3)aS gauje 8teic^ ber *|3afirillen
Sutiib' unb SJenuö ftef)n unä beti,
[100] bie Sßufen finb unä iefbft ju millen.
Un^ ft^iiijt ber Surft bet Sücfttereli.
4.
S)er blaue SQfiIiäTcn = 3)rai^e
Ji^offt burcft £3erbru§ itjm fetber Üfo^t.
S^n ftiirjt bie eiirgebilbte iHac^e,
(ein eigen @ifft bringt i^m ben Xob.
5o raiib ber 'Jicibet avd) jeifpriugen,
wenn er un^ langer tieben fit^t,
günfftcS Selben. 85
iDctin er nüc^ ferner ^oret fingen
unb er e§ tan oerttje^ren nic^t.
n.
2)er SBein erfreuet beS SKenfc^en |)erg.
[Melodie.] [161] [Melodie.]
1.
mUff! bringet SBein.
äRein Sc^nterje tt)i( ertrdnfet fein.
Der eble Safft ber Sieben
mu§ ntic^ be§ grimmen 8eib§ entheben.
2.
Sad^uS ©äfft
^at manchen ^mmer meggerafft:
er lüirb auä) mein SSerbrieffen
burc^ feiner Xrauben S3Iut oerfüffen.
3.
StJu^It Oldfer avi%
ic^ foll tjerfuc^en, ob ein ©d^maufe
[162] mog' inS SSergeffen fenfen,
roa^ mic^ fo ungemenfd^t »it frdnfen.
4.
S)u ^arte Xüf^x,
oerfluc^et fe^ftu für unb für!
e§ muffen beine 5ßfoften
ju il^rem eignem Unreif roften.
5.
3)ief|)iter
fturm' über beine 'ißf orten ^er!
es muffen beine ©c^toellen
burc^ feinen Stijj in ftuHen fd^eßen.
6.
So manche Stacht
^ob' ic^ umfonft bet) bir geioac^t,
unb anbern groben |)a^en
Idfetu nu fnarrenb auff^bid^-mad^en.
i>le6arn!*ler «enuS
ift mit bei) Xage ^iDot getui|:
boi) fiel)n ju oBen 3"*«"
bic fc^Älcn SSäi^tei: unä jur Seiten.
I [163]
3o balb bie 9iacl|t
bem 3:139' '^'n Enbe luactit,
mufe 1(5 bcnii §l6(cftieli ne()nieii,
benn fingt fitfi an mein 3Be^ unb ©rämen,
;] 9.
Iicr Seiifel f)Dt
etbac&t ben Jdttimmen SRafit,
bo| man mit blinben ®d)Iöfiern
bic %ii)x benuafitt, mein Seib ju gröfftni-
S)er böi« $unb
ift roat^fani jebc Stnnb',
et lauit^et an bei 'BitjWiüen
mit murren, rimpfen unb mit bellen.
11.
©0 get)' ic^ blinb
in ftlinber ^fac^t, id) armeö Sinb!
lo offt butc^ beijbc ßJaffen
unb merbc niemals eingeladen.
Drnm ber! i^r Bceunb'
ic^ mu6 bie ©rillen ^eunt
im SBcin ju tobe I^lagen.
3)ec leufet mochte (o fiel) plagen!
13.
©D bringt nu SKeir!
mein Sc^nierje roil ertrinlet fein.
55er eble Safft ber Sieben
foH mid) beä grimmen Üeibü entbeben.
[164] m.
grifc^ itt) bcr Siebe!
[Melodie.]
[165] 1.
^3e Siebe Ic^rt im finftcm ge^en,
fie lehret an ber lu^r un§ fte^en,
fic lel^rt ung geben mand^e 3^^^"
i^r fu§' SSergnugen ju errei(^en.
2.
Sie lel^rt auff ffunft- gemachten Settern
jur Siebften genfter ein ju Hettem,
bie Siebe mci§ ein Sod^ gu jeigen
in ein verriegelt ipau§ ju fteigen.
3.
Sie fan unS untjermerfet fuhren
burd^ fo tjiel tüofoeriüa^rte Xnl^ren,
ben Iritt tan fie fo leife lehren,
bie äRutter folf auff S'ajjen fd^meeren.
4.
3)ie Siebe lel^rt ben Sttem l^emmen,
fie le^rt ben Ruften un§ beflemmen,
fie le^rt ba^ SSette fac^t auff^eben,
fie lel^rt un§ ftille ^u^gen geben.
5.
3)i§ lel^rt unb fonft üielmel^r bag Sieben.
Soc^ millftu bi^ im Sieben fiben:
fo mu§ bie gaul^eit fielen be^ feite,
bie Sieb' erforbert frifc^e Seute.
[166] 6.
SBer lieben mit unb nid^tö nid^t »agen,
»er be^ bem Sieben ml oergagen:
ber laffe Sieben unterttjegen.
2)er Srate fleugt ung nid^t entgegen.
öttanifcfjti;.- «ciiuä
[168]
pielodie,] [167] [Melodie.]
1.
t)U Maffer äUu^n,
ireiftii aüü) roaö bacBon,
Ba^ tc^ W unten Kagc?
3}u _flI6er'öt'et,
[i^aüftu Quc^ [aiiff] mein SKeet
ber Srdftneii = *I3Ia3C?
2.
Eaö meiffe £i(%t
ber Sternen achtet nic^t
mein unertrdgtic^ö Seiben:
(onft rourb' it)r ®ii6
üermanbeln biefen 5I116
in Siift unfa Jteuben.
it^en!
: uffter^ trug
ber trüben ^olfen^jug
ffirbarmnüß mit mir Sc^re
SDtein ©tfimet^en * Sieb
Sunt' \t\i teniegt @>emül)t'
au[^ meincttb tnai^en-
4.
SJer :piminel tife'
Quff mein Selümmernüß
mit ^agel unb mit ©c^£Df[en,
roeil meine i&runft
oon ber CMiefiten fflunff
rourb' au^geftoffen.
5.
Salern unb 9i(^t
cntbettet mtcft nur nit^t!
tetltt ab baS SSubaä'geaer.
Schaut mir nitift nad),
i&r Seute, maä idi mot^'
tc^ armer 3reger.
günffteS 3c^en. 89
6.
@e]^t mtc^ DorbeQ
unb fragt nid^t, mer i^ fct),
boc^, mirb mid^ »er crfcnncn:
[169] Scr mcrbc flumm.
id^ mü mic^ l^ier furj um
ntc^t taffen nennen.
7.
Sd^meert unb beteurt
bei^ Slmmon ber ha fcurt
mit SItjj unb Sonner -fc^Iägcn:
e^ feg niemanb,
atö ber euc^ unbefant
genjeft jugegen.
8.
So ttjuntfc^' tc^ euc6,
ba§ i^r in 2lmorö 3teic^'
erfreuet moget »o^nen.
®§ faff euc^ aiu^,
Suft unb Vergnügen ju
beg ber S)ionen!
V.
Seffer ru^ig lieben, a{§ mü^am Kriegen.
[Melodie.] [170] [Melodie.]
1.
(J|) ic^ ttjolte beiner miffen;
^ ^ariliS, mein fc^onfteg Sic^t,
e^ mir, beinen äRunb ju füffen,
ferner folte werben nid^t:
molf ic^ e^, ba§ atteS Sriegen
mfift in ^luto ^fulcn (iegen.
[171] 2.
©olf id^ gleid^ mit Siegel 'BJ^ciflcw
fahren jum ^opitolin,
auff ben golbnen SBagen fteigen,
burd^ ^ajjenenö 5ßforte jie^n.
mit bet Womct ©i^aar iimge&en
tic mic6, ©ieger, ^icffe Itbtn.
3.
Solt' ic^ tauleiib State ^aben,
fürchte mit^ ber Sjijten Saiib,
ftimb' ein Sönigtcic^ Slrafien
mib ber 3IiI in meiner §Qnb,
'ac'.t' id) 3nbien 6e]^ec(^en,
eijrte micft baö Steid) ber ißettcn:
4.
aSoIt' i(^ bot^ obn bi^ fiarißc,
QÜe^ fc^Iagen in ben SSJinb:
iöeffer bei) bit in ber ©title,
nie itiD S'ron unb ^epter finb,
bie man mit Unru^i gleiten
mu6 erfiatlen unb fieftreiten.
5.
©etne mit i(^ 6eti bir pfli'tgen,
gern' auff f)Qrtcn ®erften=fh;DÖ,
[[l72]liEbftee fiinb, tariÜe, liegen,
gerne brejf^en, tiöljen: mo
xd) 6eq bir nur möge (eben
unb n«t S«\t ein Särgen geben.
6.
Säuret bin. if)t eitetn Stieger,
^loc^mu^t, SBeuten, fotjret fiin,
l)in, itjr Stu^t'bef geengten Sieger!
Sieb' unb SRuE) ift mein ®eroinn.
govt^iit wil i(5 bei) ben Stoffen,
fortbin be^ fSaTiat^en fc&tnffen.
VI.
(itebent roie bii eS t)Qft getrieben.
[Mflddio.] [173] [Melodie-l
[174]
(ttÜei^ als bu bitteft ftitt gejeffen,
als bir cnnocb iai junge iStu^t
in beineni frifcf)ent .terjen mattte:
1177]
(o ^djteW unb fing' td) bir iiicfct nul.
©e^t, Siiiber, mie bet Sllte, Soltc'
bie ^etügteit mi I)nt gef reffen!
2.
5BiE liinnt' er boc^i iit feiner 3"9CTib
ben jungen SKdgbi^cn fc^kii^en nac^!
roic muff er fie jo fc^ün ju grüffen!
mie fiielt' er gern mit i^iicn ©l^rntö'
unb (uiintc titeibtid) fie gertnffen!
iejt ift er feuf^ unb leftrct iugcnb.
jpor', SJIter, beut auff bcine ,'ieileit,
unb bent, baf; ii^ in bicfen 6in.
3[^ raerbc mic^ and) ernftlid) fjatten,
menn einft mein ruiije£= flriemig Sinn
in grouen Sorflen irirb Dcraltcn;
benn mit ic^ autti auff ©rbar ftreiten.
4,
2Bcr roei&, wai unter beinen .paaren,
bem otten (3tf)nee, oer&tirgen ift?
>] bie mten fein aad] offterä @e!fen.
bot^ roiffen fie mit Sßjijj unb 2tft
bie 9iatren=fi'appe ju oerfleften.
Sßon t\ai ber Xo^r^eit uiet crfo^rcn.
5.
äSir Sitngen (önnen nicl)t Berftfiiüeigen,
luenn unS ein Slfit! tniHtDnimen i)cifl.
©trofä miffenä äße Seute roiffen,
benn wirb eä du unä mifegepreift.
SBir folgen §llten auff ben 5üf)cn,
unb man mil unä beä Üafterä äeugcn.
Vli.
Sreugeliebt, unbetrubt.
[Melodie.] [17S] [Meiüdie.]
,gl;
ein Ort tn biiftrer 5)lotl|t,
ipe(^ unb 61oucr ©diroefel brennet.
befe I)oIer St^Iunt« nie luirb ertsnnet,
nlä roenn ein ^Ölijs i^'i fieitcr mac^t,
mit '3ci)iQmm unb ic^roaräen SBaRerroogen
ift feilt uerfluditEü Stjj umbogen.
2.
SOlegera faentt bor Sliartem oufi
mit it)teit ©(^roeftetn, benen Seetangen
um bie oergiffteii ©c^Iäffe gongen.
^Sor ift bie ©rdufamfeit ju §aufe,
i}a töD^net 9}eib iinb ^BJicbertritten,
man ^öcct bar bcS ^etbcrö SSrüdeu.
3.
Siioiiö StKortet'tob ift ba
unb ^antatuä jum T)urft Der&annet.
bet Xijiuö fte&t aufegefponnct
unb iBi'mtft^t, fein Enbe Were uofi.
SlQi finb bie QU%9Cf|6IleiT giffet
in Seten§ bunfelm 3^ob = geiüäffer.
4.
Svl biefei: :pölen ift 6eftimmt,
roer mit ber jorten Sliebe f;iottet,
roet gegen Ülmoni üuft^ficft' rottet,
ffl78| unb miebev ffieniiä SBoffen nimt,
treibt mit SBeuIiebten St^erj «nb ^ßoffcn:
löitb I)iec in Setten eingefc^Iof^en,
5.
iiergegen ift ein ticüneä %a^i
mu bie bebtii^niteii äßefte (ü^ten.
.pitr t)üret man tson Seiten =tpielen
üBn Siuft nnb gceuben o\)m S^^t-
bie 'Jetbet blüfjn in bunten Steifen
unb SRofcn, meiere nie uetroelfcn.
.■giiet me&et eine 3''^i"ff = 2"fft.
man £|6ret bar o^n Snbe ft^atten
ben ©^lag ber muntern SJüc^tigallen,
(|ier ift fein Sroft, tein 3ie6el = bnfft,
[179]
fein ffliisi, fein Sloiineti^fag iiix^ ätccicn
jiefjt fc^trarjen Sßolteit i)KX entgegen,
7.
c ift ein mitber S;ie6e§=ftteit,
baS junge 3!ol! fpielt mit ^unflfroiien
auft @li^ bunten fi[6cr=Quen.
I'€(^frj, äxtbe, Suft nnb giöügEeit
ajergnügung, JHufi unb (üffeä Üa^eit
DerEutjt i^r unaupöclic^ä SEJocftcn.
8.
aSJoI be^m, ber fii^ bec Sieb' etgiebt!
bet roicb fietcönt mit SDiotten'fiän,^en
genieffen biefeä fteten Venjen.
SSol bcßm, ber (eufc^ uiii treultc^ liebt!
3E)n mirb mit Sieg, Xtiumff unb fingen
Set bteicEie GEiaron überbringen.
vm.
gelber^5tei)^cit.
[Melodie.j [180] [Melodie.]
■•TN3e greub' ^Qt fi{^ aiiffä Sanb bege&en.
2Ba^ niQC^' i(5 in bei ©tobt?
@in 9JQrr ift, ber otlljier S" tcBeit
fic^ übetcebet tiat.
P Suff! fptinnet cn ben kickten SSagen,
"i roii ^in ju 3ioIillen jagen.
•2.
' 5)q^ Üai^: gefitzt ber (E^otitinnrn
gi6t i[)r ein Suft^geUit.
Sluff! trag midi ißegofnäf von l)inneit
ju i^ret (Jreunbligteit,
moä at^t' ic^ biefer oben ©offen,
roeiin fie bie ^iofiliä iiit^t faffen?
[181]
©elbft ißenuä mil jut J^irtin roerben
nu fie ber S^affe rtioi^t.
S)ei; ämot fleuget um bte .^eetbeu
unb trtifiet ein ju Jiat^t.
($1 meig mit melten utnjuge^en,
uiib lernt ben fcfttaiifen inüi^el bre^en.
©oKt' ic^ mi(t} benn beS *ßf[iigenS fi^din'
loenn fie mit ERen bringt,
mi(6 nni bic ©Qi[ren=3lr6eit gtftmen,
roenn fie ju Slbenb fingt
ein Sieb, baS iene fro^c gelber
ber (£(^0 ft^ilten in bie ÜSiiber?
Sejt brennt ber ©onnen ^eiffe Setje
im loitbem 5)unbe8=ftern:
©ö8 Qi^t' i(^ ^yä^' ff^mibefi fc^ntetje?
ift nur mein Sinb nidit fern,
Sei) 3i)r unb it)re§ ^omelS ©lofte
fc^mettt mir, 'mai \<i) in SBaffer ötolfe.
6.
gu Selfo^ fiftroieg bie ißflte ftille.
aU 3&bii3 loar entbrannt,
[182] 3E)m tiebl' 9(bmetu3 Si^aaff=gebriille
nlö Slnior i!)n uerfianb:
3lufi Siebe pflegt ein fflott ber Jpeerben;
fpnt' \ä) benn nic^t ein Scfiöffer merbcn?
^^■ .
Um iHofiliä, um meine Simone,
um roett^' iif) «ine «tat
nic^t nur, befonbern otleS ^öne,
mae SBJia' iinb Sliauren t)Qt.
äBeg äßemfiS, roeg! nieg ade ©[^löffer!
iRofiUcn i8ouren = §QuS ift gröffev.
'^k alte ÜQJelt roo^nt' in ben jpi'itten
unb afe bie @i(i)el=nn6,
31)r %imt ftunb' aHen in ber aSitten,
ein Srunn unb ^efler ^Infe,
iinb frei^ mit ^^oiibon etgejjet.
9.
IBa mar (ein §üf*i^' ^^'^ bie 5ßforten
in ^artc Miegel (f^Iofe,
bie greq^eit mar an flßen Dtlen
in i^rer %u\)^tit gtoB,
6ä liebt' unb tjerjte fii^ ein Qeber.
S'ommt, if)r ©etrflut^e, tommt boc^ roicbcr.
;] IX.
[Melodie.] [184] [Melodie.]
^Slminbe fieljt fo eritftlitfi qu6,
fie (an ]kt ntleit ^unggelctleit
fi(f) fo Deräunifen fteilen,
tiienn fie itjc lpre<^en ju;
bQ| man fie uot bie feufc^e iEinte,
bie aa% 3!iefpiteiS (Se^itne
gefio&reii, tioiten folt'.
! (euft^e
i bu,
netö Quff ben Sci^ilb, i(^ roeiö, et mociit bie ^ritbcr
ftorren,
lac^t bid) unb fie ju Sfarxen.
2.
Bamhibe, Stotje, meinftu rool
man metb' auff beine Äeufc^ljeit bauen?
bec geile @d)mu(I bev Pfauen
»ettifit birfi roet bu 6ift.
®u blöffeft bie begriffnen Sritfle,
bie feufc^e bergen folc^e Sufte
unb ge^n beft^nürt ^eiein.
aSo Seuftfj&eit in bie ift,
Ro lag iod} einen %ioi nur um bie ^adtn |>te[en.
»lein, bit gefftUt bciä 3üE|I«n,
©e^atnfi^let SBciiuä
©aniiitbe liegt jum ^enftec au%
unb Ipottet aller Sunggefetlen
bie (tc^ cetlietict ftcDen.
©c^aut, Srüber, in bie ^6^,
fc^t, mie ©antinben feiift^e SIBongtn
im toten ffciier ongegangen,
bejf^aut fie, focfrfiet nac^,
ob ^olla^ aud( Jo (e^',
ob i^r bcetnft (JSefit^t aiiß roter SDiertje blinfe
baä 2Iq§ ift robt oon Sc^mintc.
X.
SBqS Smulen, too letn ®etb ift.
[Melodie.] [187] [Melodie.]
1.
Snsirtet iuä), ifir ^ieriniien,
"^ IDD i^v mir itiiftt öclfjen fönnt!
göbuö, ißaönö taeic^t Bon fjiniKii,
nic^t eilt Slift jci) @u(% i)erg6niit!
IBO nicbt euer 9ieiincn*-;roingen
pe jur ©unft uermafl ju bringen.
[188] 2.
Sitte Seber, Jeij jecftoffen,
(e^ oerfluc^t, oerlai^t Rapier!
9iu mic^ SloriS Qu6ge({^((iffen,
nüjjit mit feinet iüerfe 3'"-
9?u ber ©eij fic bat oecblenbet:
ift mein Sti^teriuert geft^änbet.
3.
^at mir ener geuer
meine Stuft nic^t auffgeftammt,
batum ^ab' i(^ ju bei fielet
meine Ringer nit^t üctbanimt,
tia§ id) motte SünnotS ,'pelben,
S'tiegee ^ ^utfit unb ©(filai^fen melben.
4.
ainfe t(^ beä ©eftirneä SAuffe,
©rofi' unb SinftuI ((^reiben foft',
günffte§ geilen. 97
SKcincr Keinen Ritten ^5ßfeiffe,
ift bie ÄtoriS bcr nic^t ^olb:
wil id& fie in jiüffen fc^meiffen
unb ben Sorber* franj jerreiffen.
[189] 5.
Sul)iter, fd^if! Slijj unb SBettcr
in ben fd^nöben ©olbe^-fd^ad^t,
©eng, öerbrenn, jerreife, jcrfc^mettcr,
be^n, ber um bie Ufer mad^t
auff bie perlen unb ©efteine,
bie un§ ^irten ungemeine.
6.
5)a^er ift bie |)offart fommen
bal^er ^at bcr grimme 9Zeib
feinen 3lnfang erft genommen,
barum marb jur Slbenb-B^i^
erft bie ^arte lu^r oerfd&Ioffcn
unb ein Slrmer aufegeftoffen.
7.
5)Q^er murb' ein ^unb gehalten
ber bo^ älugenblidflid^ fd^meigt,
tocnn i^m eine ^onb ber 9llten
^ßanfcn-tal^tcr mirb gejeigt.
@o ^at 3cug mit ©olbeS -tonnen
3)anen§ ^ungfraufc^offt gemonnen.
[190] 8.
Stber bu, ber bu mit ®aben
mid^ SJerliebten ftoffeft aufe,
geuer, SBinb unb 3)ie6e§ = 9ia6en
ftürjen bein l^oc^prangenb §oufe,
big e^ möge gleid^ ber förben
unb mit bir öertilget tt)erbcn.
5)e« gunfften 3e^en§
[Vignette.]
Schwieger^ Gehamschte Venus.
[fl lOb]
3iM"d(nfft.
Jilitiars
(&rt|ßni^(t)tcr Utitiie
^cdj^rs 3rl)t)t.
2lcgon,
>in bem
ffro^nw flcfeffcn,
eigenet
Bici'fS Kt^flc Sf^en feinet <sie-
^arnft^tdt 9!eiiuS aiS beeren
i^ilibor bev Sorfferet
biicd) Ixttgefejte tretiige iJtileii
b. f. ».
U91b blitte bir big Sftf, &iti)TUi:. iiitbt anfallen,
(o ftflnb' es nii^t befelfet in feinev äierligleit.
3)ir banlt «S nur oUein friu' «figebo^rne 3"t. _
auff>foTt>li]ai^S, ia [lä) ganj. !Cir ^.Itt' aufi anbem nKwa
[RH] bet Ober^ptoj gcBfi^rt: bot^ nim eä an für SBiUen
ba6 id^ b«n fei^ften Dtl bit bienftlit^ eigne ju,
aiae ganje Sin^ ifi bein, SSJaS ii^ ^teninter tui}'
ift, meiner Sf^filbigEeit ^ejwinfin^ j|u erfüllen,
mm meine iRet^nng an, unb lag mi4 ferner gelten,
bie SJenuS Wirb nit^t nm- wen mir fiefungen [ein,
iejt ft^majät Wineröe nur ein nnberS treiben ein,
fottVin enljie^' it* mit^ beä Stjprinerö ÖeroMlen.
^\fl mir bie game ftum : ^ier nil icbS gerne leiben
iA ^eig' aud) aUjeit nial ber .<^icte gilibor.
aiitin Satin' ift fonft edaiit. äBnin miii her jülufen.!
li^or
b<>} gieren reiner ^Ixxbt lieg um ^amaffen meiben.
:^iet fu(£' i(^ feinen Siu^m. iSod), Icenn outO Jltacjialene
»ivb MV bec Süelt gebadit: fo fieiffl bie fioffnimg mi*,
ee werbe mii^ nic^t gan^ erftet^en aitorten Sti<b,
ftfitb' i0 fdjon biefen ^ag. 3)ie äöa^ce barff bei ^ra^IenÄ
bie SBebrt unb feiten ift. ®emeine äempettaJIÄnner
._. ;,.=.._ „._.._.. „„__. ....... ..,._.= .... p„(anf(,_
alä b
e Sollen :a
), roornat^ n
aud) in te^befl Snbien laufft
aifr f^Dllt' ic Sßecfen au4, bafi iftn ber giftgel
nai^ 3efeuä ^oc^ter trug. SOtr fc^.Wftn uni im ;t:ieDe
itaB 9IarT= uiib ^o&tl'lferl bereitet imferm ©inn'
auä tiefen fliegen ii
mff groffc So^en ^in:
Sufe^rifft. 99
^at Opii, glemmmg bod^ unb dii^t erft fo gefd^rieben,
ba§ biefe ^^dnner fi^itn ^id^ten mel^r gegtvungen,
flefte^' id^ gem. mix ift ba« Urtl^eil alt gu fd^toad^,
fo balb ber ö^fer toirb in meiner geber tüad},
benn toeifi id^ feinen $alt. ÄatuU l^at fo gefungen,
fein Seben toarb gelobt, ba^ Sieb bor l^od^ gcfdöJagjet,
[^12»] ^od^ lieft mang toeit unb breit, ^alt an bu freier ^te(,
iejt Äbertritftu fd^on bein borgeftefteg Qiel!
Sßeiftu, toarum bu i^aft ben ©d^nabel angefegjet?
tßergeib e§, Slegon nur: ©o gel^t mir«, toenn id^ fd^reibe.
ä^ol^ QtiUn folten erft gu bfefer Rufirift fein,
iegt toirb mir faft ein SBlat, ein boUe§ 93lat, ju Hein.
öJnug ! SRim bife ^in, unb glaub, bafi id^ bein i)iener bleibe.
ipamburg ben SOieinc^ grofigünftigen Ferren
H). :&erbftm. 3)ienftergebencr
1657. gitibor.
^■a.
r
Liy2l I.
Melodie. [193] [Melodie.] [194] [Meli.die.]
PkSer ift bng ^erj, ftofi, «iortn, not^ ber Üin(enl
(eu an bie Sc^eev,
inbe(|m bie imtben Stugeit finfen:
ift bot^ fc^oit mein (Seift
ou6 bec ßeteit'flu^t gefpeift
Du fütJcä @tei6en,
rooä roitftii mit Bor 9tii^ emerben!
9td|croit !
ii^ mit diiff biv bncuon!
äßas ^ab' id) armer Sudler &te
SU lioffen jonft, aU taufcnb Sobcä^jUdif).
|2)eiin ^at \ie fidi, bic aSilbe, fatt getccfien,
iBcnn bcc S^obt
(bie leäte aio^ti
mein aHju txeueä §Etj ä^rbrodien:
Stellt bfflä Sioflen ein,
tafet BetviiMeä deinen ftin!
|195] aUet Siebe fennet
wie fie bo^ arme ßeben brennet,
roitb mit Üuft
baä Slut aug marmer ^ruft
jiijamt bcm rD£)tem §ecjeii fetin
nu6 befi uettiebteii 'öniberö fi'örpev gc^n.
3.
ÜIc^! l)ätte midj bcr üebenä=S(^n)eftcni eine
umc|ef>rad|t
bie erfte üfiai^t,
aii id) nod) o^n i^Setnunfft iinb ffeine
an ber Xiuttev fog
imb mein ISlenb nicfit erniDfl,
""t bife bet Srommeit
B i(^ ^u Sauren bin ge!ommen,
@eci^fte§ Selben. 101
ftct^ in 5ßein
unb unöctgnügt ju fein?
äc^ Siebe! Berber Stater^ftid^!
3(c^ bofe Siebe, morjn bring jiu ntid^?
4.
^od) tt)irb eg i^r nod^ einft vergolten mcrben:
ift gemife
nur SRemcfi^
addier, unb fd^aut ba^ Sul^n ber @rben:
ift nur SScnuö nid^t
unb i^r 8(ntor ein ®cbic^t.
©cbcnfe, ©d^one,
xoa^ iä) iejt fterbenb bir erme^ne.
[196] 9ieu unb Sd^merj
mirb einft bein eifern |)erj
ganj unbarm^erjig greiffen an.
2)enn benfe, bofe bu mir e^ aud^ getafjn.
U.
3)ie Siebe ift btinb.
[Melodie.] [197] [Melodie.]
[198] 1.
(gP bilbftu barum bir voa^ ein,
Deninbd^en,
leichtes .^inbd^en,
t>a^ iä) iiä) allein
ju ber ©d^önl^eit ^(Jreife unb ^^Srad^t
öor bel^m gemad^t?
D nein. 3)ie SBorte finb nid^t t^eur.
bcö Slmor^ geur
blenbte mid^,
bag id^
bid^ fo ung(eub(id^ fd^on
angefel^n,
ba bir öiet bod^ überge^n.
2.
3Bie offt üergüd^' id^ beinen SHunb
ftoraüen,
bie gcfotten
I
©efmcnfdftci: Seiiiiä
nufe Dj(eoii« @nmb,
ba er boc^ faum iiocfi
tot), aU ber 2ob:
Slie Slufleit mufteii SDHitEn=iifiein
unb Sternen fein,
beniiDC^ max
el gcic
[199] offt lim bii* Iciiiter Ütac^t.
Üiu betcodjt,
dab' ic^ bi^ iiidit ou&gctnc^t?
iSie ^octc bliefe mir Slmor j".
bev Sc-Ker,
3unöfern'tSJe!Ier,
uiib bii 9tArrin, bu
metnfl, bn6 biete ©eftete^
bie Söc^T^eit (ep.
ei) nim 'aod) mir ben Spiegel für
bii ^e&Iidiä Siet)r!
bie ©eftait
töirb bafb
Bcrro^ten beinen Sfflcfitt.
Sluff ber (Srb'
ifl ieiii Sßenfi^, bet bic^ fiegeört.
©ei) immer ftülj, bie SBelt ift nieit,
Oeninben
fan ttnin fiiiben
and) 6eii Slbenbäi^^eit.
i)tunmE^r (el)' id) all,vi fiflr
auff falfc&e 33at)r'.
^in titnner ^in! bie Si^nlb ift bcin,
(i^IofF nun allein.
[200] aWit btr ^ieit,
itiirb Seib
unb ^eb bti^ balb ttejie^n.
I tebig bin!
Set^ftes Se^cii.
9(a(f|t=@fi[ffc.
[Melodie.] [301] [Melodip.] [202] [Meludie.]
1.
«gianfornmen gürftinn nüet mc&lel
luilltoniiiien, 9KD^n, aiiö büftrer söatiii
umii Djeaitl
fa!i& ifl bie Üia^t, bie touicnb Xoge»
IttOjj ton fegen:
raeil mein St^ojä
t)ier in 'J.'riai)u8 'JJlQjä'
etfc^eincn inirb, ^a ftiHen meine 'Jiein.
~ ; wirb, iDJc id), IüdI fo degtüffet Jcin?
2.
Seneibet tiimmliidie Sotecnen,
weife = geflammte Sternen,
mit einem fc^dtcn ^trgefic^f
'■ Id) nur nii^t.
I lein 3Jienfi$, ali i!ir nur möc\et miffen,
l^fflir mir tüffcn:
Q[(e aSelt
bat feine 3tu() kflefft,
[203] toit beiibe nur, ic^ unb mein Sinb, finb moc^,
unb, flammen, i^r an Sionteuä 9Bolfen'bn4'.
^ä feufelt 3efi)r aufe bem SBefte
urc§ ^Jßomoneit'äfte,
ti feufjet fein ueilicbtet SSJinb
nac^ meinem Sinb'.
3cf| fefi es gerne bafe er ipielet
unb fie füllet,
raeit fie nrir
folgt burc^ bie ®arteu = 3:ü()r,
unb boppelt ben gefdilüiniien Üieie9=tritt.
IBring, SQJefl, fie bolb nnb taufenb Suffe mit!
I merb' iü) roenn fie tömmt
lonbod^ etftlii^ft ' fangen.
Siii6 icfi bie ^fliib, bi€ fflnift, ben iühiitb
Sur fetbeii Stiinb'i'
^d) meib' (tc^ lueift) fein SSiort ni<$t matten,
fo uief So^en,
bie an 3'« ,. . ,"
ben @5ttmi gcticu für ■' '*'
unb unfj biö ©c^öiic^en fein gcroeribet nn,
erflmmcn tnit^, bn6 id) nii^t rcben (an.
5.
Siomm, 5(010, ftteue bein iöerniügen
bnr^in, tno mir licgEn.
I5ä foH ein bitntet 9lofen=f)flu('
unl nehmen oiiff,
I [204] unb, SSEnuä bu lolfi in ben SOi^rten
un^ beuteten,
bifi büä ibtut
bct 9t6^1' Ijecfiit f'^ tii^t.
aSaö äcfiein ift baS? bie Schatten raerheii ttac.
ätim 2(iutcn=flQiig, mein Siebc^en ift ]^on bar.
[Melodie
ie ücbct.
I [205] [Melodie.]
rgöü benn, (atjneft^inDljHC 3:rQ^neii,
a^imnicr, ^cfi, 8Ic^, Sdimcrjen, Unmu^t, fflogei^
JoU, iSetjroeiflung , SIngft mib itäljnen,
\dj einma[)l uon eurem (Snbe fagen?
'-lierfc^winbet ! icfi meibe bc(|lüfEt,
bie f(^öne Sßetene ^ot nac^ mit geft^itft.
2.
Soüte fie mii$ tröflen roolTen,
ober initb [ic mir mein Urteil fprec^en:
^ 1206] (oll i<i) mit bem Scben joaen:
roil r« fi(5 mit ©potteu an mit rächen?
ißetfc^roinbet ©ebanfen! fie liebt,
fie fc^merit unb be^etjet, baft fie midi betrübt.
loenn i^t nic^t mein Sdöen gieiig jii Jperjeii,
roenn i^v ©inn lo iüüc uerftein«,
boB fie Ttic^t gebockt' an meine äii)merseit;
9iu ift e^ oerfe^tet. Sie iprit^t:
fie liebe nti(^ einig, (onft feinen melir nirfit.
4.
@d(I iifi mic^ bacauff cevlaffen,
ober fptett fie nur mit fülj{5eii SSJorteii?
91(ö! io iDolt' ic§ liebet MofTen,
el)' i^ fi^m' an ifireS ^immerä 'JJforten:
'3teiii. ebfter SQJa^t^eit Seftanb
befrönt fie mib beut mit bie liebenbc ^onb.
5.
3tun fa£)t ^in, äJiorb'bdngenb Seiben,
%üzä)t, ilefünimern, ä'ne'fs'jagen, laeit^ct!
l)in'. ibt ftöret metner Sreuben!
fortbin ^Qt mein Slnttij aufigebtcit^et.
[207] aSefrdnst mi^ unb raffet: ©lütt ju!
bcr Sturm ift üoiüber, mir bleibet bie Su^.
^
Siebe unb 3[pritten=9Setter.
[Melodie.] [208] [Melodie.]
^5(l)fuä ®e&irg' erreichen,
^^ Tantals gSeget = tränt erfteön.
aufl bem ®(^(angcn'rab' erbiei^cn
taufenb 9)lartern Dor ftd) fe^n:
ift 'Stmorä grimme 5)ienftbarfeii
bie ISette ber befiingten 3"t'
91t^, bog ic^ in ^rü^ling^ ^ o^^i^^i
mu6 fott^en 3io°ng erfaljten.
Heint nn mit mir, bie S^r fa^et,
> wie ii$ oor beglfiffet ^unb'
[210]
] aU mein fiinb fii^ ju mit nai)ct'
iiitb mir boijt ben 9tofen = munb:
J^Ejt ^eget fie ben SBonletfinn,
fie gibt mic^ ""i ein lei(^te3 liin,
^Keiner SJtebe treuci tJeuer
fömmt mir nu [t^Iedit ju fteiier.
3.
©clöft bet 'Keib ^at fit^ OEcnjiiiibert
mcnn ber ÜicSe Junten 'gtubt
in ber Siebften ^erjen junberl'
inib iifc geifi = entbcanntei SSluU
auff meinen St^mefel ^Quffig |iie&
unb ®egen = ftomraen in ntic^ btieß:
9iun iör geuet aufigegangen
uergef) ic^ fnr 'öerlangen.
4.
8Ic^! fein ©lenb ift jii Jc^öijen
gegen i'icbe, bie uerbleii^t,
fein Sefdirocmüß unb SScriejjen
ift, boä bielctii igt^mctj^en gleicht,
menn fltf) bie ®unft ucrfetjrt in .yafe,
roenn un? ber ©polt modit fcfinenb^DI
iDenn bie ßuft »n« mttb oeric^Ioficii
bev mir (o offt genoffen.
5.
Jiejt roirb mir nic^t einft erleubet
nm bie bnntle Xüljt ju ftefin,
Suuen, (d bie Sternen treibet
barff tcfi nicf)t oergniiget feftn:
Um ben fie midi nunmet)r Bertacftt
bec ^eben^bufileu ftef)t jur SBadit,
um il)n mt ber 9ieibeS=bra(i)e,
SBiorb. ©Ufer, ;^Drn imb fflotöc.
STcTinot^ mil iä) Qb = nid)t-lm'fen.
bcnnod) üeb' id| wie UDrliiii,
Soll' ic^ (ic, mein öeben, fiaficu
oiine bie icfi ©eel-tofi bin?
1
»
fleä ,^fb(v
'. efiev im'ift' ein tallev £tal)l,
Snblic^ roirt fie mic^ fcen Ireucii
mit Irä^neii noc^ bereuen.
VJ.
lieber bet £ie6ften Scb.
I [Melddie.] [2U] [Melodit'.] [212] [Mi-l
P^gnrt eiicfi, if|i- Stugeii'güffe,
"^ tri()iiet Srut'gefMic glüffe,
{[agt, demeiiiet, itia§ ii$ miffc!
SOIeine gieub' ac^! ift oerblii^en.
grifft, i[)t Söttet meiner 3!oI)t!
S^finl)cit, Sugenb, ,'iuctft ift tob
imb ita^ Seten ^ingemitficii.
2.
SauffeJ eu(4, 3^"^ Üi^infeTi'fcöaQrcit,
, ungemeni'c&et in beii paaren,
\ tieutet 6ei) beu Seichen = Sauren,
tjüttet euer Stngefic^te
fi^Iagei aiiff bic feloffe ^öruit.
jaget 3l6fd^ieb aller Siiift,
aBeine ®6ttiii ift ju iitrfite.
13] Slmcu, (eit^e beine 'Sloninien,
tritt mit SHiJtien jufamnteii
□He SESoKuft ;;u Derbamm«n,
roeil boä Silb bet Ireffligteitcii
beinct 'Sctttil loe^tter äfHEft
nu ift Qu^ bcm i^ebeii lueg
utib mit ifiv ber Xroft ber 3fit«n.
4.
IIJftüHt, if)t aKufeii, um ^-liermefieii
Amaranten iinb jji)pceffen,
bie SRetpofenl 3*^"" nnfieit,
mimmeti um Stfopuö Sißellcii
einen tf>ic^en Öicfang,
..ii..]
bafe her taut ^omraec^Hang
mag' an %tbtn lüiebsr gellen.
5.
Svei^t, i[)r SQJütten, bonnert, fifiüjjet,
(tftroii^set gauje Seen, icftroijiäet,
roeif mein 9toub-ftein ift vtvbli^et.
Tu oergölhtcä SRotit ber Sonnen,
biinfte beiner SReife SSa^n,
Sict)e ji^rooiTj^e SIeiber an,
Cune, meif mein Sit^t ccröruniien.
[214]
"IJfeifft erbnrmlit^, Uufft unb aSinbe,
@^o Sc§ä eS in bie @i-ünbe,
ron i(f| mi4 Dersraeifelt finbe!
biefe Sauft tft fd&on geruhet
mit jut^un ben Ie;;ten Stog.
SlJeine aHocter ift ju gro|,
baft mii^ nit^t juleficn lüftet.
7.
^ot)It nii[^ ab, il)i junge .pirCen,
bcqbe foU ein ©rnb Seioirien.
Seget imä in gräne alterten,
bic ba^ Seben nie gefc^icbcn,
trennet autö bie lejte '^Jftirfit
imb bet 9li% ber "j^arjen nii^t,
bcr jonft alle? tan serglieben.
^rediet üiift ben Ülarmor-feiucn
üon ben allerreitiflcn einen,
brauff (od biefe Sc^dfft erf(^einen:
lie im öeben treu Dcv^arret
flet^ ein ®(ifl unb eine ®eer
'J[i^! bie fiat in bicfc öol'
■Jlmor fetbet cingefctinrret.
[Melodie.] [216j |Mel(.die.]
1.
rniUbeac^eii, biftu iioc^ iiidit mad)?
ajerlag bte Weichen 3ebet=be[fjn,
bie jo Diel ©öttligfeit nerftcfteii.
^(S) ge!)' aütiiex bei: §offiiiing nadj,
ob ic^ bi{^ motzte, Wltin iUerj)nü()en,
an ben ÄnifloHen fe^eii Üegcii.
rMurDücn gölbnee So(en=bIu^t,
II bein ©beiibitb bec roten fangen
ift flllbeireit »orbe^ gegangen,
I [217] Ä^otEo btijjt in Botler Stlu^t,
Pber ;pQnbn)fttömQn bot ft^on uerje^ret,
Siibetli^Bii ft^töjit. Sie lueiß es nidjl.
bafe ic^ im ge^n ^iec flog' iinb reime,
~ ' 'Ijr ber aSJo^r^eit, ajiorgen treiime;
fo pellt mi^ i^r iejt vox ©efic^t'
0.U loie i(^ um bifi &eufter fletjc
unb |ie al^;^^e^■mnt^el^^flet|e.
4.
idl fdiroeer eä, ÜJlorfeu*, bafi it^ bic^
rail me^r oU alle Wolter ehren:
rairftu Sliibctlcften (o belohren,
i§ fie eä glaube fiAfftiglif^
unb naäf bem Senfter möge rennen,
beS XiaumeS ^u^gnng ju erteniicn.
■SBaä meint Sdr'!" rociiu bann uugeicbi*
3^c SBuJem offen niödite fteben,
unb ic^ bie Siljen tonnte fe^en:
er roire glütt(i(^er, fogt, roer?
tonnt' \di ben Siorleil ^o erlnuftt)en,
i^ löotite nidt)t mit "ipariä tflu(tf)en.
;] e.
^0, iiiti$ fanftu, bit äugen Seift,
bu ^^teiimer, lool burc^ fie kldegen;
3(^ Ion faft leine 9Ia^t iiit^t liegen,
io lüitb fie je^timal mir getoeift.
i&xtoaiii' \ii) in beni oben Stfiatten:
fo niot^t' id) mid) ^ju tob' ermatten.
7.
^Rnfieltc&cn, bu bift iiic^t oetliebt,
l'onft mfiibfiu rool teä Schlafs cetgeffen.
SBe^n aimorö SSitten ^ätt 6efeffen,
bec ru^et fo nic^t, unbettü&l-
3Bact| auff Stube (Ii^en: loll ic^ gleuben,
bofe bu bie meine lootleft bleifien.
Urteil (onber ißciftanb.
[Melodie.] [219] [Melodie.]
iiT^öfel wnä |oII boö 6ebeuleii,
■*" bofe bu fo 3e''nl'e'' ^ob%
bafe bu mit ben tiimmen Scuten
mieber meine Sc^on^eit tobfl?
Sauge Singer, nieiffe |>inbe,
'Jlugeu, olä ein SJemont^ftein,
gatbne Soften, §tiiiien Öänbe,
lüie bcr 9Jennä i&re fein.
[220] 2.
?Rofeu=aJaitgen, bie Stubinen
i£)rc bläffe roerffen Bot,
i^tp^pen, tuüibig jubebienen
uon bem ganjen ®ternen--St)or:
Siebe fo bie "ißnlloä ^eget,
/Ireunbligleit her ffi^aritinn,
lugenb, fo Stjeften fc^Iaget,
3tar^ Xof^tcr teiifi^et £inu:
[221
k
:).
I$6fe(, tanftu \o be}fi)xe\ben
beine Saroe, mie ic§ tut)"?
MnU bu roilft bit äSar^eit treiben,
P imb ni(^t ftimmft bem Sd^eine ju:
^burffftu bifi nid|t uon ^e'inben,
bem letmner lÖJiinbcrlö iev,
bi($ ;iu türmen itnteriüiTiben,
bic nur ©i^minfe IrAgJ an ifir.
4.
|aHcr Sugenb Silb, SRofttte
aller St^ön^eit iro^j uiib S(f)impff,
meine gromme, meine Stifle
nimt i,\oax biefcä an im (iilimpff'.
aber iä) roil fie U]il}ix^^en
totvn bie Ituge SJinte fleußt:
] meine geber foH fie ftüjjen,
lueil fie Sab unb @^re pveift.
6.
3)i|! fei) bir jum Su^m aefesjet,
SofitiS, mein fc^önfteS ■'ßfanb.
ilaä) eö, roaS ber 3ieib üerlejjet,
burc^ ben groben Unoetftonb,
soüf gtoniä ouff ber (Erben
in Slftnrten Sc^on^eit fleijii:
müfle fie gctabett luerben
nb biircti ^öfe(3 JRaiiien ge()n.
IX.
Stbft^it
[Melodie.] |
I [Melodie.]
[223]
^Ktefill' ^ör' auff ju tDciiien!
morju fott ber MSfcn See?
iteinffu bocfi a\i Stiebe
et) bcBor fie roarb j^ufteincn,
wie bie arme Örifetö totite,
ba fie aufe ber gren^eit träte.
Öebatiif*ter Sniu^
3lDiit mein Stern iiifft iiiicfi uoii fiiiiiieii,
iCjt 3iet)t man bie Segel ouff,
iejt qt^ id) ben (sd)inetjen-Sauff
benit bie Sßarjen flägtic^ jpiiineii:
roeil (ie ßeiben unb SJerbtieffen
bteje SReife breljen im'iffen.
H.
DetinodEi finb mir nic^t getrennet,
(Jiliboi; ift Qdjeit bcin,
Jolt' er onc^ in ^imraein fein
wo man (eine äonne (ennet,
beine Solfel moc^t i^n Itcftte
bei) bem i^iunrsen afac^tsgcfic^te.
4.
S9ei) bem giinftigcm ©i'tb'roeftEn
fc^weer' i(§8, lelcjltle, bir:
bein Derbleib' ii^ für nnb für.
[ [224] mb mein Schiff ben f^elfcn = Aflen,
Hcfflr* Slriiber ibo ic§ liege
unb mein liebfte§ &inb betviege!
aSJoa mid) jroinget objufi^eiben,
roeiftu ©eele^en, me^t oU luot.
Iier geftrenge SRorben^^uI
mil niiifi biefet ^ett nit^t leiben:
3ft fein SSi'iten benn »erbrennet;
f)oben mir antti flufegctreiinel.
is^ roil bur(^ getieuffle ^ä^ren
matten einen neuen ^lufe,
ber foll bicfen ©alter = ®u^,
meiner Omaol jum 3e"9""6. mefjien.
ÜRattit nnb Xag tnit icd beweinen,
bt6 i(^ micber luerb' etfc^eine».
7.
$ab' inbeg anff meine Xreue,
Xrautfte^, feinen bbfen ffia^n.
[■225]
lueil miti) fkijt ber .^imniet an,
loeil id) mitl) ber Sternen freue,
nieil niic^ märmt mein fc^raat^e^ Seitn:
wxV id| bir nur fein ergeben.
8.
jpicmit fteig' ic^ in ben 9iiidieii.
schöne, §att be^ ottcr ©iinft,
Iq& bic^ feines 9ieibe* liunfl
uor: ber Üieb ablfienftig machen.
5)}ii eü nehmen niic^ bie SQJinbe,
bleib geneigei beinern fiinbe!
X.
3n bie S^eure gefj&ret Strott.
[Melodie.] [22S] [Melodie.]
1.
SWEare f|ätt fiit) matter,
fie I(^mü!t unb ii|iiiintet
3)u alter Snoc^en=!nflf[er,
nieinflu, eä fei) Dor bic^?
9iein, Etireme^, lofe bi(^ (eören;
äßan pfleget alfo nidjt
bell Ruften ju Beret)ren.
SBaä anberl oot bie ®iii)t.
[227]
Unb toöte fte uott SRiiiijeln,
Don ftfusarjbegeeiter §aut
beliebt, aU Sä)rotmt ft§miin;ietn
unb niire bir getraut;
fo märe fie jnr grauen
bir benno^ nie! ju fc^ön.
3)eni Teufel mÖc&t' aiici& grouen,
$otj, mit bit untjuge^n.
3.
füll ber fi'uf) aHuffalen,
ftoneet, ftonfett bem actiia '
iinb :punben §irf(^en=brQten'?
ein abgepeijc^te^ Sein
ift gut für if)ten junget.
'tiai gfeit^e finbct fic^.
^ie beine liebt ein junget,
Sie Sßettel t[t für bi^.
Su fijjeft ouff itt ©i^teutier
unb bift ein guter Sßnnn.
3^t fc^Qffflu @Qmm«t=^Steibcr,
bir ftetin bie gebern an.
®ib ^et bie alten Sa&ter:
aut^ id) bebütff iejt Selb.
Sin grauer S8&rter=$rü^[et
bient nic^t inä Seber=3elb.
5.
SUieiii S^remel, (eq gebulbig,
eä finbt pc^ einei; luol,
ber, wol bu S()c btft jt^ufbig,
ber grauen jaulen Jeff,
33u tanft eä leicht get>enfcn,
ei mat^ä ein gribeS i^aar,
.] bofe (ie fiäf loit bet)cnfen
mit ®oIb unb ©eiben=ma^r'.
3^r Elo6t ia jonft ber Sparren,
i^t ÜHten, ofljuDiel:
mie ieib i^r benn fu 3tatren
unb fuc^t bet Siebe ©piet
6eQ einem ftifc^em geinbe,
bie 3t|E entMfftet Jeib?
hodj iDoS? S^r (uc^et greunbe
in eurer ffliinlerS=3eit.
Erinnerung.
3n biefem fei^ften Be^en f«9nb etliche SDielobeijen jietnli(§
tioii) gefejjet, roetc^eä Don bet gronjift^en ®eigen=art
eec^fted 3el^en. 115
l^crrul^rct. SBer fic nic^t errciti^cn fon, mog fic öorbc^
oe^en ober tran^poniren, id^ ^ait ia^ lejtere tpegen der-
Anbetung i^red Saffed meber tu^n, noc^ i^rer fc^önen
(Scfang- weife ^otber il^ncn einen legt (wiemol mid^ ber-
fetbc mcl^r äRul^e flefofiet, ote er Siebligfeit l^aben mochte)
verjagen moQen. Unb mer tan fic^ auc^ unt adeS be=
fummem.
gilibor.
S)e§ fec^ften S^^^nS (£nbe.
8*
k
iScl|ani|^rt|tcr iDctius
fftjtcrce 3cl)eu.
Seg fiätD, Stuiiuä, iiu ^aBt i^r (ott gdefeii,
tvaä ^Ktntgft folget, ift bpt eine mimtte Stirn,
bie Spifl iiiib Sf^etj uetfte^et
unb nic^t ju emftlic^ geSet.
3)i< SIegut m[^' etfaiin gabrijiuä (sie^itn
ift mein« Sugenb gunn unb Ülit^tfi^tiur
3)i^ 3s6en ßteibet mein,
auc^ ft^ieiti' ii^S mir affein.
3)em
UnBe^oBelleHi unb üfatlenbem
©arten =66jjen
Dpffett bietet lejtfte
3eljen
burdü BtSfiiWettifle 3""ai""i8^-
eivifft
Sjiltbot ber Borfjerer.
fl[>Dr etoBe« eic^en=5iol), nu treuer öart«iiMp,\c6tec,
<J ^riauu«, ben bae aJolE beir Sugtiib e^ct unb liebt,
bie Sungfer lauf(|ft an mit ft^muiijelnbem ÖelÄttiter,
Stirn bifi mein Opfer ^in, ba^ eine ^laiib bir gibt
bie beinem St^Spfet gleii^t. 3>er Sen^ bricbt bir Sielen
unb niat^l au^ buitlem fflo^n bir einen S)liinnn=fironj,
|3)1&] bie 3ere* pfleget bie ein JEetjen-bunb ju ^oien,
bie fro^ie aBinjev^fiiaor lu^t um bi^ manchen tnnj,
unb ftienit bir toten äüein, ber acinler mtnbel Sttäii^e
uon bem Dlibeu^^aii^' unb ft^Iai^tt fein fungcS ätie^
öor beinem erb^aitat. 31^ lote bie @e&t.\u*e
unb ftelle mi<^ aui^ ein ju lilffen beine Unit
roiemol bu feine ^a% Staat brnig' ic^ ^dfltibte Steinte,
bo^ trojjen fie ben 2enB, §ctbft, ©onmiet, aBinler^'3ci''
Wmftu fie gAtig an: fo foUen beine 3)fiume
Uon aSurm unb Slonnerft^lag unb ICiebeii fein befrebt,
ISS foU bie ©c^Iangen^Siii^l nti6 *>"""' .^atten toeidfeh,
lern Burn noi^ 9(effel=flraui^ Berlejjen beine S3ruft,
ein bitf : bef i£attenb &aub foll bir Selmirmung ret<^en
Uor atter Sunnen^ijj unb f^affen föble Suft,
ber ^orbwinb fol bic^ nie inil rauhem @i^nee beli>e^en,
e3 foB fein 3apffen-cl;6 beft^weren beinen öart,
bu fpüft tcn ^ebern gteiä bie feulung fiberfte^tn
unb galten m ber (Slupt auf! auff J)emniilni=att.
Hamburg ben '2li. 3lugu|)m.
1657, gilibor.
irnfc^ler Setiiie yfjtetfg S'^
[229]
t230]
Üladjt'&liltl
[Melodie.]
Vi3)eiiä IjOtte mir ben Silin
'*' biiri^ ieine^ Soffteä giig benommen
irf; gieiig iinb luiifte iiicfit, ioD£)in,
inbe£)m mar itfi juroeit gefommeii.
2.
^ec bleiche XRonben iatit jmar
fein fitbern Sii^t f)e[l ongefteffet,
bocÖ rouft' ii^ ret^t tiic^t, roo i(5 luar.
to f)Qtte mi<^ ber 9iQufc^ tebettet.
3.
^^r ®6Hei, i)aM Eonf, baß i^r
micf) broi^t ju biefem fctiöncn Siiibc,
(bacfit id)) als in ber S^ammcr-tü^r
ic^ ia^ bic [)tminli(4e 53otinbe.
4.
Sie ftätf i^t auffgelöfteS ©oubt
unac^tfain auff betn 9(tme liegen,
iaS ^aai, baä meinen Sinn geraubt
fn(^ ii^ um i^ce SBaitgen fliegen.
[231]
Sie jog beii Juffen 3'niniet ^ ffleift
balb ein, bolb ^aiic^t jie i^n juifitfe,
mag fd|6n unb liebme^rt ift iinb lieift
fa(^ i(^ in bie[ent Slu^enblifle.
6.
Sd mein' idd, mar Slnbcnmebe
a(« iEerfew« it)t ju Jgii'ilffe fa^nie.
So bie entblögte 'S^)püt
alä fie ben gölbnen 9Ipfcl no^me.
ajiane E)ntte felbften Cuft
mit bteler Si^önfieit SeiijuJt^lQffen,
fie tu^te bie geballte ©ruft,
bie aud) baS ^elffenbein tan ftcaffen.
8.
Sic ftritte bet) mit bie SBegter,
bie Si^oam unb brünftigeS ^Bcdotigeit:
fünft ^dtt' icfi biefe ®6tter=3ier .
fo, tnie fie tag, eiit&löfit umfangen.
9.
^ii ijoiie ©eifl uub ©rnftligteit,
bie f(ft(affenb out^ nic^t Don iiir ftftiebeii,
bie machten, bog i^ (ange Qtxi
aOein mit 9tnfe|n mar jufrtebett,
10.
9ti(^t 9trguä gab fo eben at^t
auff bie i^m anOerttauten Su^e,
bie er mit ^unbei't 3lugen mat^t':
olä ic^ Quff i^te füffe 9luf)e.
SBte offt Ii^Dlf i;^ ben Iraum=@Dtt au%
roenn fie lieB einen ©euff^er I)ören,
befSrc^tenb bofe burcfi einen ©taufe
et i^re fRu^e möchte flöten.
12.
3;ocf) lieffc mii^ bie Siebe nic^t
ben guten Sotteil fo Oetjeumen,
bo6 id) ifir Sitjtn 9lngefi(f)t
uit^t tfi^ten folt' in i^ren Iriumcu.
13.
Slann öffnet' ic& ben iönfen ifit
unb meÜ bei S^Iaff fie nod) umfc^tolfeu,
^ab' id) ein Äüfictien cbet uiet
in fold^er ftiflen 9Iaif|t genoffen.
33i6 faiti bet ®i)ffcr=ooae SDio^n
unb roatb entn'ift 06 meinen Steuben.
So fc^öner Siebe teic^et So^n
madit au(6 bie Sterne fetbet neiben.
[233]
[234]
iÖr einen 5BemQnt=ftrQflI
oerfc^rofenen aiugcnlieber,
barob etfeuffäte fte einma^l
':I)ret' i^re ÜDiaTtiior^glicber.
16.
g bie itiüben Siebter ouff,
bie au^ bie ©onne löinien ^6nen,
^d) bot^te fc^on auff gfiidit unb Öauff
beiorgt beä äotiEä biefei; Sc&önen.
17.
.^6' Slmot J)Qnl unb ißenu3, bu
bafe itir mir bama&l§ ®unft crtaorben,
ic^ icete fonft in felbeni nu
für i^rer £o9er=ftabt geftorben.
18.
31)r &a61 vi itur aUtiit gemocht,
bo& <Sic mit^ freiinblit^ angenommen,
1}o% \ie mic£) lie6Ü€^ aicgelQC^t,
unb t|ieffe ju bem SJette (ommen.
19.
Sroat fpvac^ ftc: burffftu biefe Beit
\)id}, mid) jufpret^en, unterroinben?
Öoftu liiert fatt ©clegen^eU
bei) Xüge bicfi be^ mir ju finben.
20.
Sloc^ btuHte (ie mit^ fanfft an fi^
unb fü^te mic^ ju Dielen mahlen:
ba büi^t' ic§, eienb, ni4t an bidi,
nD(5 meiner erften 2icbeä = Cln)Qafen.
21.
^ott, Setle bu nur reinen SDiunb,
unb fen, gletc^ loie bu liflcgfl, oerfcfilüiegeii
(d fon bein $feil fein SSlumen-bunt
unb millen in ben Wofen liegen.
■22.
' 3(5 unb 5)orinbe, fc^lucigen auc^.
SBirft ober bu ein SBott bctennen.
Öelfarnf (fiter Seiiiiä
Jo foUftu Jein ein S(§itiefcl = raui§
iiitb ganj jii Staub unb $u[aer brennen.
23,
Sffieiin einet frogt, nioä me£)r gcft^oc^: '
fo fliric^, loie i<i), i^ fei) gcirfiieben
@D balb jocinbe ronrbe ntac^,
reei! fie mit mit iu<^t loor jnftiebeii.
U.
ein Siegen £)ätt beii onbern in bei Scheibe.
[Melodie.] [235] [Melodie.] [236] [Melodie.]
1.
f^3e ^u^lenjc^e 9iae^t tnig i^r gefiicnteä SBonb.
Dianen tonjtc für bet Sßenuö ^Ctamant.
bie fti[l = öetfie&te S'tafft fttoall' auff bic ©rben;
Sa^n,
unb rühret' einen ^e[b mit toufenb fäti'mncn an.
S.
9Boä fotte SDiorfenä tutin? er btni^i ben braunen flab
unb fi^mi^ bei Ireuine ©aat inö büfter üßeet ^insb,
3)et ."pelb ermadit' unb füfjlf ben aJunbcrfa^men
•trieb,
foit tnat noi^ Sager = ftQt not^ Sd)lQff i^m lueiter
lieb.
®t ft^n^e (eif ^inab nac^ giCliä ffornmertü^t,
cotSlotiS @ct|(oQff^gemai5 ^a! ftetä ein iRicgel fi'it
bobe^ bct Jgnnb, bod) t)Ätt' et bicfeä fi^fetfit geacfet,
roo Sloriä SKiittet nic&t bie lochtet metit braucht.
[237] 4.
Die SOtcgb foU' iejo bron, bie fonft atleine lag
f)\% auff ein jiemtii^ ^inb, baS fie ju raarten l)f(ag.
Xer 3:taum=läDtt ^atte fie im Si^laaffe grob
erft^tetft,
btum lag fie Sintitoli auff ben 9tiit[cn Qufe=
geftretft.
®E rii^rt' fie fodilliif) on. @ct|(aHt ober loocfeEt if)r?
fie aber, fie ecfeuffjt' unb fpcQ{^: loer ift bei) mir':'
3(il bin ei, Ucbflet Sc^Ofi, ac^ la^i mi(!& ju eu(^ ein,
icfi 6in öetittt iinb na!t, ic§ möcfit' erfroren (ein.
Ö.
Sie merfte balb bie ftreqb' unb natmi i^n ein p ficfi,
bag üBett auff einen ^3lami gemacht, f)ie(t nidit ben
olä ^te bet brttte tarn, bie Safl ttiiirb' i^m ju
fc&roeer,
eä 603 (ii^ jiemlidi ein unb roaffell' fiiit unb E)er.
7.
üai Stinb, baS lange ft!&on bet SBiege mar entme^nt
alä baä geplagte fflett' o£)n Gnbe roonft' unb tvöliut'
erroadji', nnb fie§ ob man i^m freunblicfi ju fcbon
(ptai^,
bennoc^ nic^t (ein ©efc^req unb fnr(^t(Qin lueinen
na((.
8.
3)ie SOitttter: fitorie, ge^ gefditDinb unb nim ein Sidfi,
o^n Urfac^ pftegt boä Sinb fo ^art ju meinen nic^t.
[238] a;ie Soditer merfte bnlb, eä ijhtte nic^t ©efaljr
bieroeit fie jicmlit^ fonft aa^ mit f
3)oi^ fi^Iug fie 3euer on. J)er 9lrflroofni riifirt
fie fe^r,
fie tieff bie Stiegen cb unb gutfet Ejin unb t)er,
bis Sie jur S'ammer (nöm, ba, Ido bie gittiä fc^Iieff
ber fie üu^ ^orn entbrannt bi§ tjorte SBort ^urieff:
10.
SBa« ma£^flu,JHQ6en = oa6? met lieget ^ic 6eii bit?
fdlämftu bi(^, ai^onbbalg, nic^t jutreiben fotc^eä £)iet,
ffioiburc^ big ganie ^flu^ in Spott unb linear
Scftamftu bi(| nii^t für ©oft, fö für{5tc boc^
bie SBeÜ.
1
I aSaä folt' auff folc^en Sang öegelin boä arme Sinb? ^|
bolb (tüdi fie eilt, 6a(b aufi. Slic^t 9Harä imb
SJenul [inb
mit (Didier ©^oom crtafspt, roie bife öerliebte Sßaar,
in feiner beflen Suft fo (i^ioii betroffen ipor.
12.
®er (onft bet)erjlc §e[b mar felbft o^n atteS ^erj,
fein ©ebel \<tjidit' ibn nie fo fe^r aU f|ier bie Sierj
fo biefe Slotiä trug, ^ier ftritte gom unb
3({|<iain,
bis enbli(^ ®^r unb Ofimpff bie ober^anb befaötn.
[239] 13.
S)ie giKis muff t|ctau6, mic lieb ber Diadibar mar,
ber §elb uerblieb urnftuöt mit Scbern einfam bar.
5)ier ^dlte Stortä etft ben Söffet loffen fe^u
loa StUi^ nictit gemuft, mai i(ir audi Dor gefi^ebn.
14.
3;rum warb auff beijbcn I^EÜ' ergriffen Stilleftanb,
i^r roarb bie gittiö, unb bie S-Ioti« ber betannt.
So ^Qlt ein ^Jegen offt ben anbern in bet 9tii£j'
bife morfit, bnB Sloriä ^ier aud^ td^t ein ^lugc ju.
15.
So feljom ge^t eä fter, wenn Stmor fflieifter ift,
fo bleibt bie Jungfer ftef)n unb roirb bie Sßagb
geti'ifet.
©c^aff nur bie Mutter ab, ia'ä §unb mib SRiegel
fein:
So, Sloriä, roirb bev &elb beo bir auc§ fcbten ein.
III.
aier tefte ©inn, ba# Sütllen-
[Melodie.] [240] [Melodie.] [241] [Melodie.]
1.
TnU bift e#, ebleä Süllen,
bu f(l)6nfter ©inn allein,
be^m aQer lichter fielen
ju iBienfte follen fein,
i^m ein 2oima^ f^Ji^n
boS nic^t ®emait nodi 3«it,
noc^ UnfaQ ton Dertejsen,
bife nocö bcc Sroigteit.
ÄDinmt ^et, ii)t 3Bei6^eit*®tünbet,
i^t ^tieftet her üfiatut,
lommt oHe 3ö6iil=fi'tnber,
raofetn i^t nur ber ©pur
bet ^atir^eit nai^juge^en
ein menig (etb gefinnt:
Efo (oflt t^r mit gefielen
taf) fuE)len übeDuinbt.
|»efi(^t, bic @Dtter=@abe,
fo älDor unic^äjöat ift,
bringt manchen ju bem Stabe,
ber fid) ju feßt Ocrgift
in einet ©c^önen blitEen,
roaä \d) iiic^t (e^en fan,
I baS tan nti[f) nid)t beftrtfFen
) ftrdfflitö reiben an.
3)aä fiöre« bringt offt ©ifireHen
unb jc^afft Itneinigteit.
SSoä aiiufit Ion erroettcn,
roi^rt eine tutic Qtxt.
Slc6! mandje ititb betf)6ret,
roenn fie ber SRebe lo^n
ber Sunggefetten ftötct,
wnb fömmt in ©pott unb Jpo^n.
5.
©eruc^ i[t taum junennen,
fein ^u^n iiat (c^Ici^ten ^ant.
3Jie 9tofen = roinb ni^^t (ennen,
öeriagct fein ©eftonf.
[243] ein anenfc^e lan root leben,
wnb fjotf i^m nimmerme^t
1-M l9c^ani!i^ta' ainuiS
'oai äiiei^en Suft gegcfien.
"^Inbi ®(^me!feii benn bie ffi[)r.
6.
liem 3ßDUuft= Buffern St^nieKen,
bem Cufft, Stu^t, erbe bi«nt,
biim dÜogel junge Reffen,
bcm SiJalb unb SÜBiefe grünt,
uinb ben ber SiWei: leget
bie faljt^eit Meufen ein,
iftS nic^t, ber Seutel feget,
uttb fjei^t unS tränte fctn.
7.
^n güf)[en nur affeine
befielt ber Sinnen fflruitb,
D^n biefen Seben feine.
aug, O^ren, 9ia(e, «Kunb,
ergreifen leine ©ai^en
bie ifinen ©egenb fte^n.
äSag äffe ©innen machen,
mufe erft buif^ ben gefc^e^it,
8.
S^u affer Sinnen fi'ßnig
nimft gar bie Seel' aucfi ein,
ber Seib tft bir ju nienig.
bebentt ben Sufe affein,
[244] ba bag bein^ite Siü^ren
her Sippen nie|)r «rgejjt,
alö feiner non ben oieren
unä in iSergnügung fej^jt.
9.
ttt .pänbe bruft, ba^ SReiben
an unfrei* Siebften Sriift,
unb wai man ni^t batff ^reiben,
bie iiiDlbefannte Cuft,
barnm roii aKe lieben,
@uf|t, Seben magen ^in
in Sunft unb Krieg' unä üben,
ift me^r a(8 affec Sinn.
1
[246]
®i6 ift eä, Sdiaj iHofiae,
'i icö fu gern an bir
ieö gü^tetie SB«! erfuttc.
*4Jerg6nn mir für uiib für
nur biß beij bir ju iiben,
fo mii ic^ nimmermehr
©etuc^, Sc^maft, Se^en Sitten
iinb Raffen ba§ Se^öt,
IV.
gtiren^Sriffe.
[245] [Melodie.]
1.
jTUStäi jüttftu bertn jurücfe,
rtienn bie(c meine Jpanb
berfuc^en tuiE i^r @lütCe?
fdUt fic ju meit inä Sanb,
Sfiofitte, wenn (te rühret
mai it)r it)t S'ingfer Siolt uerbeffet filmtet?
2.
@Ö roirb einmaE)! boc^ (ouimen,
boft bit bie gtoffe ®(§eii
gu galten mtrb benommen.
aSaS meinftuV tieffe 9ieii
roirb bic^ otäbenn umfüffen,
tüo bu mit meine Siift aiii) I)Qft gelaffen.
Uie unfoftba^ren Xiidfer,
fo bu um bic^ ^etnl^n,
betaften frei) unb fieser
bie [üffe SoHuft an:
ben ^dnben, bie boc^ beben
roirb fo ein (inber Strich nic^t jiigegebcn.
4.
@q! roöcftu Qug ber l£iben
in Snbien erbaut,
[
•t ne^meiT. ■
126 öc^invnfi^tcc ««nuS
[247] lüD aät ißJeiber luecbeix
gmij naffenb ongefi^aiit:
toDflftu bii^ bat ouc^ fcfiimen,
unb einen (diEediten ®nff oor übet
Tie ^aut am ganzem Ücik,
ift bünft mi(^ eiiterfetj,
ob ic^ mic^ hieran reibe
unb ge^e bprt oorbeg,
ift id)led)t ju untetf treiben
fodtflii benn einen S)tuf( nii^t tonnen leiben.
6.
"I^ie ^aut roiib boc^ nitjt ringer
unb Meibet nnbeflefFt,
ob fic^ (d)on je ein Singer
bariibet auggeftrettt.
SKon roitb bit an nidit fe^en,
ift fc^on ein ffi^ren= griff roo^in geft^e^en.
7.
Su raeift, i[^ bin uerfc^roiegen
lüD bir e§ borum ift
man mbd)i juioiffen [riegen,
bofe meine §anb bi(^ fü^t:
\o mit ic^ ^DC^ uerfc^tDceren,
ben S^lai foll fein 3]ienft^ je au§ mir t)6ren.
[248]
iCrum ^uffe nit^t juriitfe,
wenn biefe meine ^anb
nerfudien roi( ifir ©lüfte.
@S ift bod) nur ein ^anb
^a fü&len boä, fii^ meßten,
mag balb ein onber rottb mit SDiac^t jerft6ren.
V.
S)a# mifettoulii^e StÜev.
[Melodie.] [249] pielodie.]
].
flTilD bet leufff nit^t tommt ^in,
"^^ mu6 et alle SBeiber fenben.
jejo ftimb' erfüDt mein Sinn,
unb bai @(ütt in meinen ^Änben,
fomrat ein alter §ö0en',^unb
unb Derftört mit aUeS SBefen.
3n StoetnuS roten @(^[unb
mit bem bi'irren iConnerbefen.
[250] 2.
21Iter ftfiimpfft jroot nicmanb nic^t,
roo Eä nu bcn jungen ttoute,
100 fein fotglit^el ®efi(^t,
\o nic^t alles 3)ing beft^aute.
SRein« ©djöncn jotter afiunb
fiel anff mitft mit toiifenb Siificn,
wa§ mir roeitec mar oergunnt,
mü% icfi um bec 9[(ten miffeit.
3.
ffiunnftu benn ni^t btßma^f ru^n,
bofe bu iinä jetteift bie S'artcn?
^aftu itieitei' ni^tä ju tu^n,
nicfit ber Spinbel afiäuroarten?
glilf ben alten Selj oieimr^r
unb befteti baS ^obten=§embe.
SBa§ Dcikutj'tu, bog mot e^t
bir nidit ifl gerocfen frcmbe.
4.
So6 bie Sugenb ftölid) (ein,
roeil bie ®eifter no4 fit^ rühren.
Senn bie SSJangen fallen ein
unb bie 3d[|ne fid& ucrlieten,
[2öl] tDtnn bie fflruft DEumettet ftetit,
Hub ber ©liebet Stut erfaltet
aller 9)iul)t ju brümmern gEtjt
unb ber ganje Seit Detattet.
5.
Sßerben Tuir lool anberS fein
unb auff fientgern SniEEn ÜEgen,
weil unä 6Iüf|t ber S(^6n^Eit «cfiEin,
fut^en mit aucti it)t SSecgnugE«.
Stojj! unb titf) Ulla bietet nacfi,
roaä mir offt crgeslit^ treiben,
baä nui; bringt bir Üngemflcli,
bnfe bu5 fetbft muft Inffen bleiben.
6.
Ungeroittcr, leufel^sSgrant,
3af)it = 6ntt§, 3ieib ber guten löge,
Schatten ^ !5r()er, 9tuiijel^I|QUt,
?iein=^[iu6, 3i'ni=fQ6, 5:obten=t(a9e.
Stile. $aIE bi4 roie bu tu^ft,
ju ben jf^roatgen ?tbgrunbä = ©eiflern
nnb orrtüefit mir leine ßuft.
3c^ tan mii^ mol (elbet meiftern.
VL
^eigeblii^ Derluac^ftH bie Siebe.
[252] [Melodie.] [253] [Melodie,]
sHSter, idi mu| beincr lai^en,
■** baft bu roitt beä Wmot? Slufit
butc^ bcin Stufjfe^n fället motten,
Siebe tii^t boc^, mie fie tiitit.
SÜJaiilt man fie, fie birgt üfr 5euer
fteHet (ic^ ttiol gor aU ^lafe,
©riffgeii finb bei) i^r nidit teuer.
3;u usrbcutfi, unb ineift ni(f|t roa«.
2.
Sie mei| niic^ boi$ mot ^u Iialten
meine |46nft[e] Slrgine.
[254] S)u magft loie bu roilft oetroatten
Sajäditers Sfmt. l\ni tt)ut nidit mly.
bog bu un» mit beinem {(^(eic^en
manche ((^6ne Suft nimft t|in,
3di unb Sie (an bot^ erreitiien,
roas beliebet unfern Sinn.
3.
aSagflu rool fo Dief Bet&ütcn,
bog id) @ie nit^t [pre<f)' aUein.
SeatercS Selben. 129
3)cin fo Sligtüo^n^uoIIeö SButcn,
tan e^ auc^ genugfatn fein:
ha^ fie mir nid^t mand^eS @tunb(6en,
menn, bu ©ratnl^afft, nid^t bift bar,
gönn' i^r jartc^ SBottcn^munbd^en
fonbcr fc^cttcn unb ®efa^r.
4.
3l\i nur l^ictf ic^ fie umfangen,
mein ÜRunb fufeef i^ren ÜRunb,
3^re SBangen meine SBangen:
SBeiftu ba« auff biefe ©tunb'?
äd^! toa^ motteftu boc^ ratl^en,
ma^ auff einen Slbenb fpat
in gel^eim mir be^be tagten,
afö fie mic^, wie fotget bal^t.
[255] 5.
^erjgen, wo ic^ fo barff nennen
bi^ mein allertrautfteö fi'inb,
fanftu meine Srunft ertennen
bie fid^ tdgtid^ me^r entjunbt.
S^, fo tinber meine flammen
tap mid^ beine Siebfte fein,
S^jt finb tt)ir allein be^fammen
tt)a§ bu mitft, rdum' id^ bir ein.
6.
3)rauff entbtofetc fie bie ®affen
i^rer meiffen ©Jtber = S3ruft,
ad)\ maS gab mir il^r umf äffen
für üiet taufenb ®otter*Suft!
3d^ bruRf i^r, ©ie mir bie |)dnbe,
unb befugten ung auffö neu.
SBir oerfprad^en fonber ®nbe
uniJ mit ©d^müren ftete Xreu.
7.
3ln, mag benfftu, menn bama^ten
id^ i^r ^tte gut gemad^t,
mag aSertiebte lonnen jagten,
l^dttepu fie auc^ bemac^t?
Sohwieger, Gehamschte Venus. ^
SejtercS Selben. 129
®ein fo Sligtüo^n^uoIIeö SButcn,
tan e^ auc^ genugfatn fein:
ha^ fie mir nid^t ntand^eS @tunb(6en,
menn, bu ©raml^afft, nid^t bift bar,
g5nn' il^r jartc^ SBotten^munbd^en
fonber fc^ettcn unb ®cfa^r.
4.
5Ru nur l^ietf ic^ fic umfangen,
mein ÜRunb fufeef il^ren ÜRunb,
3^re SSangen meine SSBangen:
SBeiftu ba« auff biefe ©tunb'?
9(1^! toa^ motteftu bod^ ratl^en,
mad auff einen ^6enb fpat
in gel^eim mir be^be tagten,
ald fie mic^, mie folget bal^t.
[256] 5.
^erjgen, mo ic^ fo barff nennen
bi^ mein allertrautfteö Sfinb,
lanflu meine Srunft erfennen
bie fid^ t&glid^ me^r entjftnbt.
(£9, fo tinber meine flammen
la^ mid^ beine Siebfte fein.
- 3^it finb mir allein be^fammen
mad bu milft, r&um' id^ bir ein.
6.
S)rauff cntbtofetc pe bie (Saffen
i^rer meiffen ©itber - S3ruft,
0(^1 mad gab mir il^r umf äffen
für üiel taufenb ©otter-Suft!
3clJ bruftt' i^r, ©ie mir bie |)änbe,
unb befüigten und auffd neu.
93ir t)erf))rad^en fonber (Snbe
und mit ©d^murcn ftcte Xreu.
7.
9ht, mad beniftu, menn bama^Ien
id^ i^r ^dtte gut gemacht,
toad Serliebte fönnen jagten,
^&ttefht fte and) bemac^t?
8eh wieger, Oehumaohte Venus. ^
130
tSe^arnfi^tei: aui
borum (qB uns nac^ Sßcrgniigcn,
Sitter, (icbeu (oiibec SJefir,
[256] iijolt' i^ fte, wie bir&, bctrieficii:
^attftii rool ein Sinb notft iiiElir.
VU.
SBatbilt^cit, bic 3itffei;=bottf.
[Melodie.] [257] [Mcludif.]
T\U fi#elie61eä §Dnig = tinb,
SJarbitldieii, fiabnüfe meinet Seelen,
bec Siibienä füffe 3ii"ft=j|&[eii
an Slnmii^t nic^t jugleic^cu finb.
3(^ mit eä, baß eö aäe rtiificn,
luotum id) bt(§ fo offt muß Ii'tffen.
2.
Uet 3u(fec=troji, ber 9iettat=aSein,
ber in ben golbtien Demant ^ Jctiaolen
fptingt ücq ber Oötter 3ei)enno|)Ien
[258] moiiöt, bo6 fie emifi trunfcn fein,
roeit bc& ®e|(^mfltfS, bc§ ^nftcr-fiiffcii
fie nimmer mögen latt genicffen.
3.
Hein iinoctgüc^nct Sq(i(q1 = SDJunti
ift fotcfi' ein 9!eftar meinem öerjen,
fi'it meiner Sie6e SäJermn^t St^nierjeit.
2Boä aiiß ^qmcttcnS bunten ®nmb'
am ffliorgcn bie bemii^te Siene
ijj£ ob, ift beiner Suflt"!' griine.
®ii6 ift ber gütbnen ^aore 3)anb,
fii6 beiner ©titite ninb umfangen,
fü^ IJic Binoö^^'^otc SBangen,
fitfe beiner Stugen geller ©ranb.
Dem yip;icn = tQU, bem iJiiHcr^rcic^en
mu^ fuffer 9(latant and) weichen.
Segtcre« 3cl^cn. 131
5.
Dein 8ltem fuffer, bcnn ffiancct,
fufe beinciJ ^atfe^ fd&matc Sänge,
fu| beincr Stufte $crt=geprdnge,
fufe il^r' gnmol^nerinn, bic ©ect.
©ufe beine Siebe, füfe bein Sad^en,
bein ©d^taffen, f uff er, ad^! bein »ad^en.
[259] 6.
@&6 beine Leiber, fufe bein SloH
ba^ Suppd^en brein ift fu§ barneben,
bu meift, toa^ bu mir braug gegeben,
»arittc^cn, fuffe SuHer-^boff
^i) fd^meffe buntt ntid^, noc^ bie @ia6en,
bie aud^ bie Xobten fonnen laben.
7.
3)a« füffefte, fo on bir ift,
mnS id^, ungerne jwar, üerfd^toeigen,
boc^ fan e§ über atteS fteigen,
roa^ je bie Sterblichen üerfüftt.
Sie Suffe, fo eS üon ftd^ giebet
mad^t Seib unb ®eift jugteid^ tjertiebet.
8.
äRan fagt rool, bag mad fufferS nic^t
fe^, afö ber fanffte Sc^taaff jufinben?
ba^ fan id^ leicht ba^er entgrünben:
afö neutic^ un§ üerfc^manbt ba^ Sic^t,
ttjar mir ba^ mad^en atfo füffe,
ba§ id^ ben ©d^taaff brum fal^ren tieffe.
VUI.
3)aö franfe SSufd^gen.
[260] [Melodie.]
[261] 1.
flftUfc^gen ^enff i^r ^dm^td^en nteber
unb lie^ ^erbe ©euffjer gel^n,
bie fonft muntern Singen = lieber
^atte pe ^otb offen fte^n,
9*
128 ©(^.inif^et aiertitä
Irojjl unb tut) unä hie(e8 natt),
toaä mir offt ergeälicft treiben,
baS nur bringt bir Ün9ema(^,
baft bu« fetbft iniift Inffen bleiben.
a.
Utigeroittet, ^eufel§ = Staut,
^a^ii = 6ru(^, Siieib ber guten Xa^
Srfiatten=t6rpev, SRungcfs^aut,
Sein'f)Qu6, Boni=fa|i, ^obteu'tlage.
ante. *Patt bt(§, luU bu tuEift,
ju ten fi^matjen Stbgcunbä = @eiftern
uub Bernie^r mir teiiie Suft.
3tf) !qii mic^ iBot JeI6er raeiftetn.
VI.
'■Üergeblic^ üetrooc^fhi bie Siebe.
[252] [Melodie.] [253] [Melodie.]
1.
OlStcr, id) mufe beinct lotsen,
ba% bu (üitt bea SImorä @Iu^t
burc^ bein Slufffetin loltcr matten,
Siebe tu^t boi^, mie fie tu^t.
ffiiodit mon fie, fie Birgt itit 5euer
ftedct fit^ roo( goT oU §flö.
®riffgcn finb bei) itjr nic^t teuer.
3)u uerbeutft, unb roeift nic^t mai.
2.
Sie meig mic^ bod) tooi ,;u galten
meine f(6änft[e] argine.
[254] S!ii mogfl loie bu toilft uernjQften
aSÄt^terä Stuit. Unä tfiut nirfit ineb:
ba% bu uns mit beinern fi^teit^en
mani^e fc^öne Suft iiimft ^in,
3(^ unb ®ie (an hoH) erreichen,
wa^ beliebet unfern Sinn.
3.
üiagftu niol fo t)ie( Der^i^ten,
bag idi @ie nic^t fprerfi' aQein.
Hehl (o SlrgiUD^n^uottcä Söüteii,
tun ti and) genugfam fein:
bö6 fie mir nic^t maiii^eä ©tüiibAen,
iBCiin, bu ©rnmtiafft, itic^t liift bar,
l6nn' ifir jdvtcä SBoffeiimnnbtfirn
foiiber fc^cltcn unb @f|nl)r.
4.
Sßu mit ^iclt' idi fie umfongen,
mein SDiunb fiilef itjteu aJiiiiih,
3Öre aSnngen meine SBongen:
SSciftii bflö nufy biefc ©limb'?
"Hü)] mai molteflu borfi cntöen,
luflä niiff einen ?l6enb (pal
in geheim mir belebe tagten,
qH fie miift, toie folget tiafit.
1256] 5.
^erjgen, mo ic§ fo barff nennen
bi^ mein aaertrantftc* ffinb,
fanft« meine Srunft erfenncn
bie fii^ tiglic^ nic^t eiitjünbt.
E?, fo tinbet meine (Slmninen
IqB niic§ beine fiiebfte fein.
Se^t finb luic oHein beijfammen
tooä bn roilfl, rdn
StDiiff entblößte fie bie @affni
idrer mciffcn Silber ^ SBnifi,
QC^I raaä ^ab mir it|t umfaffen
für »iel taiifenb (Sötter^finft!
^ti) bruHt' i^r, ©ie mir bie .iiftnbe,
unb betagten nng auff^ neu.
aSit oerfprac^en fonber (Snbc
nnä mit iSi^rofiten ftete Xrcu.
iKu, ronä benfftii, nienn bamnf|Icit
ic^ i^i' b^tte gnt gemacht,
Waä Verliebte tonnen jat;len,
^tteftn fie an(^ demni^t?
130
If^flrnft^tev aSei
boruin lag iinä imc^ iJJeipitgcn,
Sitter, lieben foiitier ifficfir,
[256] roott' i^ fie, tnie bi{5, tetriegen:
i)ättftii iDol ein ^tnb noc^ me^r.
VU.
Sarbiltt^en, bic 3iifter=bof(e.
[Melodie.] [357] [MelüiliL'.]
JNU fü|&etiet)teä ^onig = tinb,
SBorbtUd^eii, Sabnüfe ineinet Seelen,
her ^nbienö fiiffe ^i^t'" ^ f|ü'cn
an ?tnmu^t nict)! jugleii^en finb.
^d) mit cä, bal eg otte niiffen,
Itiarum id) bic^ fc offt miifi tüffcn.
2.
Det ^nfferstroji, ber aiettofSBein,
ber in ben gelbitcn Iieinant=5tf|QQ(En
((jringt kl) ber (S&ttec Jlfe^ennflftten
|2öK] mad)t, bofe fie mici trunfen (ein,
lueiE bei llit\^matU. beä äiiltei^fi'iffen
fie nimmer raftgett fatt geiiieffen.
3.
Sein unoetglidinet £a6|al = SD(unb
ift ^oiät' ein 3iettar meinem ^erjeii,
für meiner Sieöe SBemtu^t St^nifrjen.
38fld aii§ ^i^mettenS bniilen ®ninb'
am SDtorgcn bie bemühte Siene
ijjt ob, ift beinex Sugenb gri'inc.
Sfi^ ift ber götbnen .^aorc Sionb,
füfi beiner Stirne runb umfangen,
fiiS bie j^inobcfrote ffijangen,
ffife beiner Singen geller Srnub.
33em Sifjpen^tan, beni 3"'f"^ = «i*5fn
mii6 (iiffcr Vtlafant ant^ i
[259]
33cm ?(tem füllet, henii fioned,
JUS beiiieä .^al(eS fd)inale £ängc,
jü6 iiciner Prüfte ^.^fcl ' gepriitge,
[i6 ifit' ^niBo^ncrmit, bic ©eel.
©ü^ betiie SHebc, fi'ifi bctii ßadjcn,
bein Sc&taffeii, Jiiffer, oc^! bein moc^fii.
Sü| beinc Sietbec, fitfe bein SRofE
baä (Juppc^en bcein ift fi'ife batne&eii,
bu tpeift, iraS bu mit bmii^ (jegcbeii.
SariKi^en, füffe äuKet^bofC
^(^ idimeffe biintt mic^, noifi bic 6(aben,
bie au<^ bte Xobten tonnen laben.
7.
3)aä fülTefte, fo an bit ift,
miifi id), nngetne jroac, Bctic&mcigen,
bocfi tan ti übn aüeä- fteigcn,
roas je bie ©tcrbiic^en Derfii6t.
3)ie ©Äffe, fo e§ ddh firfi gicbct
mai^t Seib unb @eift juqlefc^ uetliebrt.
Wan fogt root, bag loaä füffetä nii^t
fei), alö bet fonffle Sc^taaff jufinbeu'?
baä tan ii^ leitet bafiet entgtnnben:
olä neulii^ nnä berft^iuanbt baö Sit^t,
ront mir bnä nia^en alfo füffe,
baf; ic5 ben Sii)(aaff bnim fahren (icffc.
VIII.
3>aä tränte iöuf(^gen.
[260] [Meludie.]
[2Cll I.
sUUfc^gen öen(f i^t §fliipt(|e« nieber
unb ließ ^erbe Senffäcr ge^n,
bie f onft muntern Singen = lieber
^Qtte fie &Qlb offen flebn.
wie fie bic üerptficn mafilen
in 3)ii>ncii Saolen.
!J)er getiemmle SPiiIß ber -fiflnbe
fcfilufl ganj fadit itnb (angfoni nu,
loie, rocnit einet naif am Enöf
tfliim baS ^erje rügten (an.
^Intx Saugen SHofen blitzen
(Seift unb itiäime tuii^cn.
3.
Sebon I)o(te fic^ Stieget
aiiff bec tiebftcn 3?oriä ffliniib
unb, lüie ein SJeriiebicr iJffcgct,
als, be^in ollcö mav uergiinnt,
bnrfft' er fit^ mit toiifenb ©(^mij^cn
öffentlii^ etgeji^en.
4,
3ifi Devinevfte balb bie Sretbc,
bog biß tu'u ^ uerliebte $ciar,
[262 j ju beä Öuti^gen ftittem fieibc
einig nur ber 9(n(afi Idqv,
brum iDott' iä) fic gtci(^ev maffen
täffcnb QUi§ iimfnffcn.
5.
«nlb roorb ißt ®cfi(^tc tjeHc,
rötlich i^rer fangen ©aa(,
iDlutjt iiitb Üeben fam juc Siefle:
bod} erfenftjt fie noc^ einma^t,
biefeS machte, baft id) fragte
roaä fie ^eimlic^ (Jlagte.
6.
9!ic^t§ nirf)t (fptodö fie) inii^ betrü&et,
bag ic^ niä)t ju ^aufe bin.
SKeine Sßuttet, bie mid& fiebct,
träntet \\ä) in iEtreni Sinn,
inenn allein icl| ob« begleiten
gel) bei] fljdtcn B"**^"'
1
^^^^^^^^^^^^^^ ^11
^^^^^^^^^*iritercB 5«&cn.
^^H %bl)xx(i)i iiiiift' id) fein gemeirti,
^^H lucnit ic^ iiif^t eira^ten (olf
^^H iCjre JÄ'taiift)eit uiib gcnefen,
^^B iinb lunS \ie uon mir gciuoU,
^^* ^oä) ucrbnrg ic^ bife mein miffcn
' mit gc£)äufiten fiüffen.
[263] 8.
Uiitei; bieien Sie6eS = gceubcn
1 fing idj \adiiü^ ü" i^r on:
1 ®(f)ö]Ki Stm\>. ad)] bag imä tiel)ben
L gteif^e üuft nit^t roetbeii ton
^^H bic ben i^iDC^ ^crlictiten Eieiite
^^ft äieim^ |d)eu(t jiir ^Seute.
^^H üffleun cä ®ottcä mUt itiäte,
^^H iDÜcbe baCb gemotzt bei Saiiff,
^^H ic^ entfage Feiner @^re
^^^B gab fie mir jur Slntiucrt braitff.
^^B Unb fo mocb big {c{)eiitiam Sieben ~ ^^^^H
^^H unterschrieben. ^^^^^H
^^ 3)oc^, was (umite bo^ öerjc^Iiigeii, ^^^^^H
fÜMcit Ic|<$et liiert genug. ^H
Stire Sc^mecmuEjt abzutragen ^H
iDüt aad) i)iex nic^t ^eil iiodg 3ug, ^^^M
lueil man bei) ber ijic^tcn braubte ^^^^^|
^u feb eufaiibte. ^^^^^|
a)iagb, lUD bUibftu boi^ {o lange ^^^^^^H
^omin, unb jäiib' bie ^aftel au, ^^^^^B
[264] benn man in bein buuteln Sauge ^^^^H
leic^ttic^ {ic^ ueitreten tnn. ^^^^M
(rieff fie) unb »erlieg bie beqben ,■ ^^^^^M
oergunten greuben. ^^^^^|
Sragftu, ob ic^ mit i^r gangen? ' ^^^^^1
fTe^li(^. ©oÜte boä iti^t [ein? ^^^^1
3!^r fiebtütteii iiiib iiiiifoitöcu
macf|tcii ntit bcn SJjcg ^u flein,
et) mir e4 laum nerna^meii
mit ^ü-c §Qii6ti'i5r to^Hieit.
^djm, iim^ weiter ficft begeben,
^aftu iiti^t jii fDilc^eii nad),
fic (ef^t lefbfl bn3 Sic^t, mein febni,
bo^t mir an iEir @d)(aaff^geiiia(^.
SBAi' bie aifuttei- nitfit gemrleii
l)Atte fie geiiefeit.
IX.
Siebe «etgcöHett |tcl^, mie ein gemeljtet
[Melodie] [265] [Meludic] [2G6] pielodie.]
*^S^ mit euc^ SR'unbet'SJinge (ageii,
■»^ roie ticb bie Siebe pflegt jujagen
unb mä^fet jeben 9(ugeii ^ mint
Snbcl^in fie mie ein ©teubcficit Jdicinct,
mitb (ie ein iöetg, e^ man ei meinet.
3ft bicjeä itit^t ein fflnnber-bing?
2.
Sobatb bie Jungfer mirb gefe^en,
t^flegt man iE)r fünftltt^ nQ^jugeI)en.
Itein einig iSlifft^en flreidiet fort,
ba6 man [k liftig ^u benicgeii,
nic^t aüei Drtd il)x geti entgegen
unb meifii'te Sie6' unb Siebed-luDit'.
lUuff »tebe fotiirt SBieber ■ rebe.
Sein fflei6eä=bilb ift je fo blöie.
bie auff beu Stufe nicJit banfen folt'.
[2fi7] ailäbenn (,l)ä(t ja bie 3nnfle fcfie)
fo tu^t ein fiiffer Stift iai bcfte,
unb jengel, tvai bnä 0erj gemoHt.
@D IjQlb bcö itfiidletö äßcif iiitb iäitteii
ber ©c^ämenbeii ©cini'i^t beftritten,
unb nu bie Sc^eii mhb f(^kd)t geac^tE,
beim gel)t cä oii ein lieblen, ti5"Si^n,
an ;EiO"^ ' S'ife ^ örittten, fi'iffcii, ^crjen,
So ift ber terf)le ®ruiib gemacht.
5.
3)Qlb inirb man ineljr unb iuc[)c f)cmeine.
äKan achtel ©br unb Sc[)onbe fictne.
•Sa« ((^tec^tfte ^eift: ein ©riff in ,'in(5t.
8Sd^ ferner folgt, barff iä) iti^t fingen,
eä m6cf)te mi(^ in SlrgiuDl)u bringen,
ic^ ^att' ei etloa iellift ucrfudit.
[269]
Siinäet = anau6.
[Melodie.] [268] [Mclo.Utv]
1.
(J3"^ ^tt&' ic^ nod) bifefjct ueifd^tuicgeii
aiii) lüolt' idiä fagcu uiinnieruicbv,
mie |i(^ gtoiinb' um ilut^t unb l£^c
lieg lieber^Iieberlic^ bctriegen,
Weil ober fie niic^ ftetö uerad^tt,
fo ]e\) c§ in bie SBelt gebracht.
^ie äonue loar gut ®ce gegangen
bie Sufft ]ad} fc()iuarjeii S)'of)Icn glett^.
SDian inerlte taum ber Sternen Sieif^
unb 3i)iitien »erblaßte Sangen.
®ie Ober=lärbe ging ^m 9tulj
unb ^atte Sinn iinb ^ugen ju.
5?a (atiin böä ftotäc 'Xier Slorinbe
burd) einen finftern @ang baljer.
Sdt) t)atte niic^ gteidi itngefe^r
geftrettet üuff ein Jpcu^gebünbe,
dtS biete Qeile Scöflffci-magb
Scib \i)t aH^icr, (Iljürnmliii^, [agt.
4.
©ie Ijfllte bcii, bet i\d) fo nannte,
ben Menb auff ben Ort befteUt;
bie !£u{)r luai aber jitgefiellt,
(270] 3(^, ber fic ftratä oii SRebeii faniite,
ipiad) leife: ScCifijgen, bet nac^ bit
Jd (c^nlidi fsuffiet, bet ift ^tet.
5.
Sio l]Ättftu Sptöiifte (oUcn jc^en,
luie fif fD plöjlid) ju mit fat)ni,
mie fte midi in bie Stinie no^in:
^(^ lieg ii uneifaiit ge{[^ef|en,
itnb tü6t' als ^tt' id) groffe Suft
an itir, bie gaii^ entblägtc ^luft.
6.
aja war bei ©dirtam iiicJit jugebenten.
Sie ftettte meine ^anb mofitn.
Wid) luiinbeTt, bafi bainaal mein Sinn
fii^ iiid^t jiiu ISitelfeit lieg letiten.
ffleleflen^eit £)Qt teil Scrftanb
Dfjt anff ücrbotnc Suft gcioonnt.
7.
^Dd) mor big )(^Ie<^t miä jiiberüften.
^äf raeig nii^t, inaä am 91oIte ^ing,
büß (ic mit groffer Svunft umfing.
SlQ t)öct' ic^ ©eiiffaer, fiilitt' icft bnifteti.
"•Siai meint i^r, loäre bn gefc^e^n
Öätl' ic^ fluff Sugenb nic^t gefc^n?
1-2711 ^ninr (lieft id) Sie gemat^ jutüffe,
iiibe^ni fo boU' in gutec @tiinb',
3HeIaml)uä, iinfer ^irtcn^^unb:
unb bicfeä mar mein I)6i^fteö ®IfiHc
[onft muff cä lüttbcn offenbaljr,
baS if^ nidit \t]X Gljornmbnfl war.
Sejtereö Qel^^^n. 137
9.
3nbe^m fie ju bem §unbe ginge
unb ftreid^elnb if|n juf rieben \pxa^:
barg id) mid^ Ijeimlici^ untere ®ac^,
baS übet einem ©taue ^inge:
njeit fie ntid^ nod^er bor nic^t fanb,
erlaub jte \xd) in^ gebet -lonb.
10.
SBer fc^teufet nu nid^t au6 biefen allen,
Sf)oranibu§ fet) ba§ erfte ntal^l
nic^t fommen in gtotinben Stall,
nnb mag füt $eu allbar gefallen.
aSet Ilug ift, fan eg teic^t üetftefin,
wag offt glotinben fe^ gefd^el^n.
[Dbjb] S)em (g^fferigen:
e%aV ic^- bir niddt, bu foHtft bic^ laffen l^alten?
^od^ l^aftu biefeS l^it Rel^n,
al§ tvÄrftu f ci(>h)anger , mÄffen fel^n.
■Wu, ]^6r' id^, ift bie ©alle bir jerf^jaltcn.
^ie ed^ulb ift bein. §Ättftu Qdad^t,
mt id^g, ber, unb ber britte mad^t:
fo fd^mefft' e§ bir im 9Kunbe nu md(|t bitter.
2)er ift 0efd)offen im ©ei^irn,
Ujer murrt unb runjelt benn bie ©tirn,
föenn 5lmor ftngt unb SBcnuö fd^^lÄgt bie Siiiev.
gilibor.
3)eg Sejteren 3^^^^^
(£nbe.
I
I i'ili&oi-ö
(&rl|aciifil)ttr Dtims
iiiiii-rciitii.
3taä) 3tJiJetii iiuiflii g«()u, luilftu bie 3*Alicl mifftn,
^ictr ift bie %K ritdjt-
bic biiiilfc ©Infixe f^tidjt.
Eif Senuö rtbrt fo,
ttum tfj ["» Stif^cI'fcD^,
mo bu fic wtUft üErRetin;
öan.i fi'Cimblit^ muftu Jy^ti,
unb tiin Sfcrtadjt uiib Üicib «iiff Sicfcc (fiii b^fliffi'ii.
Kiliboc.
t^rba^rcn, a^ocflt^tigcn uub ])i>((|lueireR ^cvvcii
äßüimiä
f^rei&tt aitg funbeTlid^-actieteUm
flCflfnii'CTtiflfä 5:ti[ b(t
Sinnrebeii,
Sennelbuns foin(ä bkiiftltc^iiii
ÖruffEä, ä«
Jilibut bcr Iiorffcrcv
biirc^ folgeiibi'ä;
sllJOmiiS, btr bot SBcifilieit Stinib, luie ouä bflnScftiniff
-yl fielet, ■
b« au^ bei- ls)((d)i!Hi0(eit baä gcffliiffle »Jefeii jicbet,
loclt^ct ivtä) ein ^ecfptltiu aller 3Hciif(tFcn Zuljn betrat^«
ja auff a^nrniouä Xo^r^eft yrlbft ^at inil fingen 6üiuen
|0S] iSiier ^od^'lDt]; jiuingvt rnii^ bicfc Strbcn Suc^ jiigfbeii:
ein fol(^ ^oc^'crleni^tcc Sinn iDJtb iait) Incit ntib breit
ni($t Irben
bet Ciidi. Slit^tet, luag« ^Sit. 3Sr nnt iic^mt am crfttii ein
luad b(|i, fD alliier Betbelltet, lua^re äReiniing nifge fein.
ISiii Sari.Db Ti"? fte^enb §aar, baft befi Üoflelä gebetn
gleirftet
bell bcc Sidea^ec fc^eß unb i^n Sltalantcn ceii^et'
eilte tvauv - beimifte Stirn, bie mn eine 9tnn;([ ^i'gt
fo flcli umb iaS Kfinfte^tdilofi jeMat* &at i)tvm\ gelegt
ein anfe^nlic^' langer ©ang, wie :ä^tnrgnS Ia(iiii getreten,
ineim er bie ^eftjje lag fo Biet untergebnen Sliten,
Sufc^rifft. 139
Kleiber a(ö bcr ©toa tm^, iwcnn ev bie 33cgicrben jlwang,
©itteu, iüie gabri^iuö, SHebeu l^unbert @Uen lang,
©robc ©^)eifen, l^arteS Säger, fci^leci(>ter ^augral^t, ^fidf^cr!
SBöc^er!
336cl^cr ! 93i*icl(|ei* o^^ne 3<i^^/ ""^ "öd^ mel^reö glaubet fidler
bag bifi atte§ !(ar be,^eiigt ein Uerg6tterteö ©emÄl^t,
io SKinerben ^eituligfeit burd^ Diel taufenb örillen fielet.
2ßeil il^r nu mit alle bel[>m, 'J!)?ümu§, retdblic^ feib Begäbet,
unb fed;§ Unj^en mel^r 5Serftanb, al^ bie ©otter felber, \)ahtt
l^ab' id^ bi§ üerblÄmte ©jiiel euemt £ud^|cn=fc^ttrffem
©inn'
alö 3um 2lbfd(^ieb' l^ergebrad^t. ^t^mt c8, ^töfer, totUigft
l^in.
9lnbre ]5>ftnbe(n allgugroB. 2)iefer l^eift euc^ einen ^Karren,
Sener fd^reibt auff ciid^ ^ag qtoiß' unb !on faum fo lange
l^arren
bi^ ber ^ttul ift öorbe^, rei;jt er eud^ im erften Slat,
ber tritt gar mit 3)rol^en auff. 3)enn fo fommt bcr toiert'
unb l^at
alljuüiel t)or eud^ gelernt, l^eift eud^ einen S^ioten,
beut cud) einen ©felö-bref, unb toa^ mel^r ber groben
Soten
[D9a] bie bcr §err nid^t leiben !an. 5icin, §err, a)iomuä! 3^ein,
§crr, ^ml
laffet un^ fein Äom^jlimentifcf^, lieber §crr, gufammen
fein.
2öa§ iä) l^ier I;ab' auffgefcj^t, g6nn' id^ eud^ \)on ganzem
gerben.
3)Jeint 3l^r, bag id^ fo mit (Sud^ nu un]^6^lid^ toolle fd^erjen?
l^iei- ift Grnft. 3lein. tüi^t gi^r nu toie il^r bi^ bergelten
jolt?
bafi, n)a3 iljfr ^utl^un fonfl pfi<Qt, if)x l^ierinuen laffen
Hamburg ben 30. Sluguftm.
1657. gitibor.
J*|Er erfte ®riff bcr üirbe
gerietlie mit burc§ ^tc6c,
nun ftet)I i»^ immer ju.
Dec ft^lQuen Sietereijen
fan fonft mtc^ ntd^tS befccijcn,
als Unruf) unb bie Stu^,
II.
31u ^orfcuä iiü[t iin(^ h'i^ii gemacht,
l)ött' id) beiit ©(jidiuei'l iiidlt erfal)i'en;
loiv lüAten nD<f|, a(6 roie wir luoren,
$ätt' ii^ bi^ Siing böt^ tAngft kbac^t,
UI.
3(l& ^irif Qu6 ©)^«j ein (ie&cä Sinb nnifangen,
bie (Et)fer = iui^t üerfdrbte ajiuiib iiitb SBongeit,
ol4 fie bift Spiel uon uitgefel)f cviat^.
4)4tf Eiifer nic^t ben lä^fer taffen feljcn,
ic5 Itjürbc nii^t fo id»1 mit 41ii[c^gen fielen,
9tu micb eä Sinft, mai uor oitg St^erj fi^|(^ti($-
IV.
©in groffcr Sturmminb !al)m geflogen
6e^ mir fa^iii 3Cinoc eingejogen
[273] niib [türmcte uiet önrtec an.
ä^tt' ii^ i^n[ bonta^I^ ''^^°U 9'^9^^'^"'
io moi^f i(^ itiol Bergnügtcr lefaeir.
^c^! ba^ i(^ inicf) nii^t fcCittfen faii!
V.
Sie 9JQc6t, bie liiiiv, bie @unft, octfiorge, ninrfite, goBe, '
mein (^Ii'iff, inic^ frul^, mai idf fo offt verlanget I)abe.
äei) ftiüe Siac^t gefi'ißt, il)t "lifocten bleibt gcellvt,
nnb bn geliebte @nnft loerb' je «nb je gemehrt!
VI.
:^ou einem ituffe iaijm mir aQeö Ueiben,
au6 einem ft'u§' entftnnben mit bie f^tenben,
betgteic^cn i(^ mein Xoge nie geno^.
Sie üuft ettegt' i^c Üenj bct toten Säangen.
Es ijai bcr 3iorb baä üeib erft auffgefangcn.
®0 ift bie Sreube niemafjl iiciben ^ bloS.
VII.
^it) lafi' ein giited ^faiit),
Ulli) mir jft# iiiibetannt.
9(d|! (olf i(6S ciiift erfeiinen!
[■274] ajiein lliiflhitf akr treibt mic6 fori,
i(6 wcit^c DDii bir, liebfter Ort,
ben i{| o\)nt S^metjcii ton innimcriiii-&t bniennfn.
VUI-
3d& öielt' einmoftl ein Ö'inb itmföngcn,
eilt ininb ba€ fabm ^etflü geiiangeiT
jlii liolcn UDt fiii it'iiib ber 5c«ö Sofft,
ba muff ic^ al# ein fimb ucrtrie^en,
nnb njD ba# ^inb eg tonnen vteii^rn:
fo ^ötte mit htii ffiiiib Diel Seit geft^nfft.
IX.
SBiltu, mvtin, fc^elten
lug bie Raufen gelten
nnb Htm ben XaH in acut,
fi'ein ßieb ift niol gemodjt,
bofe nur Scfnuänse ^i-gct
unb ben Bltem leget.
X.
SfofiH' ift jlonv Sünnbein fcft ucvbunben,
bocfi gönnt fic niit bie crftcn Steiiben^ftnuben,
[275] 34 bin cö, ber bie ddUcu Trauben brat^,
I)evnfl(5, fo inog Si(onber (efcn nnrf).
XI.
SeH '"o* ber ^ot^mufit fon!
9ii(^t ftetä ein Obcrman
\pta(^ StQi^ unb ging obi'n.
33ic -tioffott iff ju (oben,
XU.
SQJaä bie Sßenuä bütfcnb ^at gelcfen,
f^ab' ic^ butfenb miebet eingebtoi^l
als ber Xng be^iuang bie niiibe Siof^t,
Sin iH) nu nii^t ban(baf)r fatt geroefen.
Xlil.
Slmor ftatte mir bie ©pisje
mic^ äume^reii, flum^f gematfit.
roerb' ic^ {(^itlbig au^Qi'Iadit,
nii mein Sc^mevl mir nic^t ift itüjUfV
9Zcin, Sein gec|ter barff eä iDogcn,
gegen imt) jugteit^ i" fi^Iagen.
XIV.
1>urc6 ©cf|lDa(l|I)cit ift mir meine ©tärfe fommen,
[27G] billig Sr^roncfi^eit luorb ic^ meiner ffiroflt entnoinmcn,
3ln bin iii) burc^ bie ©c^roät^c roorbcn fcfinmc^,
bot^ ÜB' 1116 ©(^wat^tieit meine ft^ttiAt^e itac^.
XV.
^iltit, äteuter, mit^ nii^t reiten laffeit,
roonim gönnfl bii mir benn 3eu8 ""b Selb?
mit bein ©oHel nur mir on^fitö^niaflen,
ntetf id), Hier ben teften Jftttt ereilt.
Sti(^ bein SIepper an, unb renne ju,
iif bin fo ein ^RDalier als bu.
P
[277]
XVI.
Wäi' ein Sid)t rit^t anfigegnngen,
mdr' i{^, SlinbcT, nic^t gefangen,
3lu oertoId)en ift boä «i^t,
^06' i{^ fein ©efic^ite niiiit.
XVII.
SBaä meiner ©(^önen nit^t gefiel,
entjog mit offt bc^ S^uffeä 3iel.
Unb biefeS ^at allein gemai^t
ba| ic^ ben SPfeil inS ^i^t geblaßt.
xvm.
:pafti[, ©(^öne, niemals nic^t gefcfen,
bo6 bie äJenuä naffcnb je^ gcroefcn,
olä fie ben ©rabit entwertet mnt^t.
3Barum gteiffftu, ffiinb, benn nacf) brr SBefire,
mflu, nn Detlctdil be4 Sieges t^f)re.
93eine. ^a ^ättfln Qi ddt bebad^t!
XIX.
SBai ?[iiiDr taum geiouft, aU n jluci) ^ctjcn älDUiige,
unb if)m öel Sogeii^ Stafft bnrcft Streit iinb ©icg gdimgc,
erfaßt' id) fetüft burc^ i^n. ^d) fog' c3 Stnioni an,
'ülu SltiiDT in mir loo^nt, toai er mir timb get[)an.
XX.
3($ ballte bdb jo tang' id& Doit if|m ferne 6in
IDÜ ii^, nl# Siegerinn rool mit bcni Sorbeer ^rongen,
[278] (Sipraü) 9lofi!i§) fie mar mir Qtl,^u naif gegangen,
unb Dljne ©inn unb äJiadit iuö ©raß gefüllten Eiin.
XXJ.
ijrin ®emant, al8 ein SBqi^ö, ift 3iD|iri8, mein Üic^t,
Qn6 bet lo mancher ©traot ber Siebet =fiinten Mttfet.
Sic ift ]o beO unb rein, |o fteincrn aber nii^t,
fünft fiätt' itf| meine S»™ nit^t in i^r Üöac^ä gebrütfet.
xxn,
®et Sieger ^o^e *ßra^t, ber Xic^ler Stngemerte
ber Jungfern Slu^nt iiub ßuft na^m mi(^ in
feinen ffreiife.
asjierool erging mirg bar 9Jiein ^tmor laifm ju aSertc
unb ftai^ niii^ tapfer an. Iiu ©lüff oertoenbte Sleif
[279] crteilft mir äße ßufl, unb meine Cuft = gEfeörtien
öer^inbem, baS ii^ nit^t ber Suft fan fä^ig loerben.
XXIII.
^d) bon!' es bir allein, bu aöeljfer Dan Stagljr,
bo^ it^ butdd bcinen SBijj ju folc^em SBijäe Jommen,
ber einen glofiM niir, beii bu nidit lueift, benommen.
9!n roiftu tlüger fein, tomm ferne roo^ uon mir,
XXIV.
'Sia^ @^6 jerbric^t. 3)ie Si^ön^eit Iflft ^id) fe^en.
3)er aimor fleucfit av^ Xetie Srfiooffe ^et.
Mein' erfte Sunt' cnt^unbt fit^ anfe bem fflleer'.
^ftä mügfid[i, quc^ im Gaffer glüenb fte^en?
XXV.
SKi{^ trSumt' ntä 9ti)fili§ nnff meine Sifpeii fiele,
3^r füffet .3"'ffvmunti gab mir fo mont^en Si'nfe,
[280] bic ©ecl' er^iibe fic^ du bcni beliebten 'Stielt.
3<4 mac^t': :3>'^c^>ii entiuidi ber bunte Santo(u9. '
Xa ftimbc iHofiti« für mir mit 2eib iinb Sebfii.
|)Qt SÜiotfeiiä HU bcn Kufi mir, ob« Sie gegcbenV
XXVI.
3)ut€Ö einen Unterf^lag marb iü) bet Siebften gtei^,
uiib Iiätt' ei l'ie geglmibt, iiic^t tu bet %ai)t erfahren,
bag id] iinb @ie, mit j^lreq fo glcii^ einanber maren.
3ejt lebt' i(^ nit^t oergnüa'- S^St n"it' 't^ «itfel f" Teif^-
XXVll.
Die Sieiui^ tan mon ni(§t, q(# in bem ^tietlen fcl)cn,
boc^ [an bie 9ienug nie be^in fetten dlüftli^ fein.
lüBie gerne iDoIt' id) ftetä onff Smor§ ^IJoftcn fteben:
ftf)ien' 3(i^! Sinttanuä Sunt' in Stuften mit niifit ein.
[281] XXVUL
ifiJüS mir in bcr Sii^e mar, (unnl bic 9JÄ^e mir nic^t
[(^enteil,
Ijiß it^ in bic gerne tatiiii, bo tmirb' erft baö gerne mein.
9la^e funnt ba^ iRo^c nit^t meinem ^icr^^en nafte (ein.
O im (iiffeS gerne bn, eioig roerb' ic6 bein gebenfen.
XXIX.
SJione niufc^e fidi in reinem Sobc,
ein junger ^Ager la^m boi^u gerobe,
ben $aI6en Seib &ebef(t bie Silber 'gliiljt,
bie ^elffte foti' " Mofe ob letiö aBeUen.
§ie mar her S(ipt)en SBifb, uub bort bev i)eUin,
(äin anber trug boTBon Slfteonä ^ut.
XXX.
SSer mit Sauften luil acrgünt in gteuben (eben,
33er mu§ Stleonbern fii^ üerji^weren alä ein grcnnb.
ägtanbem ftötte nie boä ®lüft ein foldjeü geben
toQ« er fo offt et^ieit, SBer er StIeanberS geinb,
[282] XXXI.
9ierrdötril<!& Si^t, bu bnft mii^ jniar betrogen,
bo6 ic^ [o offt ben ffiürjeren gejogen:
' ') bi^ma^I ift bciii gencr fpat cnlbrant.
ab' eö fc^on, inttauff iH} ging, cjnpfongcn.
I
©iiinrfben.
*)Jii fiinbcrte nic^t, beiß bii 6ift fingegonge».
^[^ icfiloffe feft. Sie ijat fidj ningmonbl.
XXXIl.
3)ei: JHnnc^ ocrtrcilit bcn Si^ioarm bcr Sieneti
bau Tiinii bcn ^'oing bvedicii ton.
3)fl6 mir mein 4""'nifl'9fütf' crfc^Ecncii,
Ijat, ütoäj bem 9ieib! qiicE) Siaiid) getoöti.
xxxm.
3)11 licdft mir jit, SJulfait,
mie ic^ bic S3e«u§ ^ctje,
imb, roeii bu ineinft, ic^ \^c^t,
wie lüirftii fieiffen? ^ßaii,
XXXI V.
3^ 6o^te fic oujf 3Jtobt iiiib SBein
iinb SRufiliä oerfi^ffiiir ^u loiiimen,
Sie ^nt beit Stauen anßenDmnien,
[283] jeit mir \o furj ooniammeu jeiit,
ba Icir un^ boc^ fo fccutiblic^ galten,
al§ Üatia f^iette mit bem Schatten,
yiii 36buä mQl)It bec Süffte %oi]
ftedt (ie fic^ jtembe, roie suODr.
3c^ lob' e§, Tod but^ fd|cinfomö Raffen
matt nur ntc^t Strgtno^n müc^te fafjcn.
XXXV.
$iet ift bein öbeä Sette iii(|t,
^ier barffftii, 33u(uä, mir nidit biencn.
©e^t, mie nnä fon ber St^loaff erlnfmcn.
es greifft mir Euluä ing @efid|l',
i^ (4"'"9^ '^'■ß' ""*' ^'" S" fciebcn,
bafe i^n ber Sraum nnb Üiaäjt uerblciibt.
o(^! mürbe boi^ (o eine-m Scbcn
(ein ft^öter öl)fer obgemenbt.
XXXVL
Sie mürbeftu btrfi ftcflen,
luenn, 3iofe, ben ©efellen
bii be^ mir joHtcft treffen nnV
bu bjft ifl langinm [ommen,
Slu roeifl, bofe sönmfi ntiftt f)otrfTi tan.
[284] XSXVll.
Supibo gibt mit, lüaä ic^ roil,
iinb, luoö if^ mil ton et iiittjt gekn,
Slifi mn^et, baft icfe Sclejia'
ie,^t beiner ihu§ beconSct fcbrn.
XKXvm.
äKein Sieben fing fi(^ an im Schnee,
iceil ic^ i^ubiel bcn ®($nee befc^atiet.
Stiirf) ift# ber ©(^ace, Bot bctjni mir grauet,
bcr Schnee, beii xÖ) [tetö not mir let)-
ScÖnec tomni, Sdinee roeii^, Jo mil id) Ingen,
bnfe bit^ bet ^iinniel ^at gettagen.
XXXIX.
SJii (i^rocetft, in luoQtj't bein fie6cn oor inii§ (nffen,
bii lootltft nm niic§ oiic^ beine Seele Raffen,
ßÖDrambuä. IHcdit: baß bu fn liebeft m\ä),
benn niemnnb ift bir niet)t Detiuanbt, al8 i(^.
[285] XL.
3)et oerfluc^te §agel§ = Elielb
l)at ein ollju [i^orff ®efii^t:
brum l)at Mo^xüä bag :(!i(^t
nttjuni^tlic^ Qtl9eme^t
aSeil bet 9leib naä) is(^iuefel=tad(|t,
3eiiet=äcug unb ^unbet gc^cl,
^<it bic atofiliä Uetbrat^t
mai ein iebfr ntt^t öetfle^et.
XLI.
SBir jingcn. StttU fpielt bie giöten,
ben Bdfoii mectt Sie uitb i<i) allein.
Safe, SißiS, lag bein Singern fet)n,
[onft lüirflu nii(^ biiti^ ©e^ii^Int^it tobten.
Soll nber idt bie Saute f^Iagen,
fo roxi i<$ iddI ein SKiffgen toagen.
XLil.
Siofife i(f) bin bcin Saft,
(dU ti^ rec^t 6eii)irlet fciii
beim fo lai iinä ki]b' ntlciu.
Seugen finb niti; gonj üec^nfit,
bie auff einen ieben iöiffen
ben luic icf) unb bu genieffcn,
[286] fo genau ge&en ad)t
SRofiliä i)ati gut gcmücf)t,
bet ^olt £icf|t unb ber laiaf
beu roil fie norfi äWilc^ (lufefcfiitt™,
ber bringt iBier, bec jünfite mag
bleiben, weil er ge^t ouff Srutfcu.
XLUl.
55ec Orfeuö brang
Durc^ feiner Seiten jiuang
in "ijjluto Rollen fi^Iunb.
9J{ir ifl et! auc^ gerungen,
baS ii^ jum fc^luarjeu (^runb
but(^ meine Üeqer fiiugebrungen.
XLIV.
Die aflerbefte S8enuä = tSabe
bie i(^ ie ju oerfciicnfcn t)abe
üerf^üttet giUiö mit ber Jpanb.
biet beiT^r mar' eä angeioanbt,
luenn, wai fte bigfaQS mir genommen
i^E fetbft ju gnte möchte fontmen.
XLV.
Sier lag mar annD(^ bla^,
unb f^illiä miefe luaä,
[2ö7] bag ic^ ntc^t barff berühren.
.■pÄtt' ii^, Kai brunter mar
i(^ tboU' auc^ um ein $aar
niic^ nic^t barob üerfil!|ren.
XL VI.
S)aS grauen ■ jiminer ift ja fonft bent ffieije jugetat)»,
wie töntnit eä benn, bnft giltiä iiic^t (o uiel einnef)men fnn,
«cl
nit^tc
Scnu«
f28a]
Soll'
SM
Ijabe wenig, ©timutö tft iljr bifi nieljt oiigeiictim
luenn mit 9(nialläeii :^otn felbft tl)r gtlaiibei tnl)in.
XJ.VII.
ßin loaljreä SBort, lucr nid|t luil tüljne ici)ii
bei; ftcdc mir beu KicbeS-^anbel ein.
Mm traget mir bie uottcii aBo^reii an
iitib i(^ !oii öittfi iiidjt iii bie Sia^rung fiiiberi.
aijcrä oiiff ißcrluft nitftt wogen wi( noii) fan:
WQä äSunber'? bag et aSjeit bleibt bal)inbeii.
XLVIII.
SiofiQe ^at ntii ioai Qt\aQt
bflfe 9(eib mib Streit in mir erreget,
and) wirb bie ^dfieet-Jucöt nii^t geleget
biß fie eilt gleic^eä mit mir wagt.
XIAX.
3^ bitt' ei 3tßi3 bir oer(l>rDif|eit,
uiib ^ule ^ot e4 untetbioc^eii.
^i) jüriie, gilliS, äürne nic^t:
Sni buntein tteugt uns bol (Sefit^t.
L.
it^, Xule, nii^t ju bir ^ur ^oc^jcit fowmen,
wAt' i(^ beiiieS 9Jiaiinö SJerwonter nidjt?
m\d) bo^ e^x ali Soft wol aiiffgenomineu.
fielt' id) midi ein, wer weiß, waä niel)i gefc^it^U:
Ser Sinnreben
3ii ^iibieii pflegt iitaii btii Stufet ju e^reii,
Weit er am nieiften St^abctt t^ut.
bor gute Öott, bkmil n gul
luärb' D^n bifi bie atetiWen mit iiii^teii tEft^lutct
See ^Jlomiiä, ber ^e^lt^e «teSlii^c 2)ie6,
bcv finbtt lei^tlid^ ein Webrcdjen.
Stiim ti'Dlf iä) t^n aufrieben [ptet^en.
aiifftit^tigfu Seteni ift bicfcä fd&on lieb.
gilibor.
ajnmit b« S,\uff« iii(&l lebige SlMter beja&lr, al« feinb (weil
cttuaä Ülaum übdg) folgciibc Wabiinalieii anac^engt würben.
1.
2^®t üSorro^t iii Sntiitnuiä SSJelt
luar S'orit uitö xi\6)t SKülIf,
etil grünet Sufcfi, tili *tniiin ein bvcitcö gelb:
bar lebte man of)rt nücii Stclb imb (Mrotte.
Sint bo^ bei ^Eij iinb A^ofTort taljm
utib :pctvfd)Qfft nn^iii:
ciitflunb' ein Steic^ beä ®i(Enä.
Sßan iDoIte ®otb unb Samniet tragen,
bie (Sinffid foint bet Xiigeiib flolte ni^t.
^ie @U{^i tjätt nu bic ^tirigfern aud) gcfüiigeit
bariim luerb' ic^ uotfielj gegniigcn.
a)(an lie&t bie Stuiij^el - l)aut ben .'cmfleii iinb bie ©icftt.
m] 2.
ffieil §eltoc tu bem ^ntiiifc^ j'^ro'äj'
liegt $ai:iä in ben iDcidicn Gebern
unb tuirb in aJcituSsS'rieg et^ijjt.
^dj to6e biejen Streit,
too ßieb' unb gteunbligfeit
fic() Id)et;;ciib jniQtfen,
luetjr, al« tuenn mir ber 3ciub ift auf beu ,'pat!eti.
ÜBarunt jotf \ä) um SReid&luljm tviegcu,
bn Sieb' nitb £teb' im Söette na!Ecnb liegen?
3.
Sl'omtu, 'Jji^tabeä, ^u mir,
eä fte^t bic meine Sü^r
ju QÜen ^tütn offen.
3c[| teile mit bic SScot unb aUetn,
boä ^ou^ ift mein unb beiti.
Srf) ge&e bir quc^ gnt beu äc^liiffel ju bem ©etbe.
3;ifi aQeä feq gemeine:
bie Siebfte Bleibe mein nüeiite,
Öteiffflu mic ^ie ju meit, (o fag' ic^ lieber ©oft,
®e[) öin, bn bifl mir eine Haft.
4.
%>« [agi et tel) mit bir onfs! ßniib gefatjren,
et Ijab' ouff meidier ©tcen'
r
[<B8J
I .
eiiiöiiiatjfö mit bir (i{ö biii'ffcii paoren.
bfv i;at mit bir jii Jiat^t fieifffen,
bec ^ot mit bir nHeiii gcgcffen,
iiiib jener ^at inol ei)T
bic^ iioltcnb angelegen,
er lueifi an bir ein ({^raorjeä S
SBq^ ift beim baB nun nie^r?
ScÖ laß e^ gefdöct)«!.
Sin guter Sein
mit ja getrunlen Jein.
®tum fürest bicfi uidit, bog ic^ btc^ luerbe Iioffeu,
ii^ luürbe bii^, njerftic bet fourcii, fte[)cn lüfftn,
, ; ^in jum fttcngeit Üforben,
unb benuDc^ fiiE)lt' ic^ Siebe.
Sc^ bin SrcbiDenä eigen morben,
i<^ pfliigt' ein ^arteg 3etb,
itf| [i^ifffe bnrc^ D^eani siBellcn=iucIt,
unb bennoc^ fiitilt' ii$ Siebe.
aBo^er? ift benn vor Siebe nicfit ein Siofit'?
Mt^! jejt bcfinn' itfi micti, bo§ Stnior Slügel tjot.
SBoS rü^rnftu alte SiiJ'er ^ melt,
bu t)abeff burcd bcin Singen
bie S5uen fönnen jrotngcn,
unb Söben au^ beii Stammen bringen,
bu ^Qbeft mant^en Stein an Gebens SHtaueMuer!
bur^ einen Sei)er = Elaiig gefteEt!
Suflibo jog mir Seiten auff
unb reichte mir ben ^iebelSogen,
ber ^at bie Sioiilid bewogen,
bafe fie oerliebct luorbcu ift.
Snpibo fei] getfißt,
bu jperjen : bieb.
33ein Siet'elbogen maditis, ^onft Imi' td) il)v ]x\i)t lieb.
I
Slc^ jo! @^ ift ein greifet ^a^rt,
bem meine iBenug nii^t gefallet.
ber ift üon teu^ijec 9(rt.
bic ffeujc^beit fleftet in beit fflm^efn,
idt f)abi feine Munäetit nic^t,
ein ft^njorjeä ^aax erhellet mein (Sclicfit.
^ie jungen Seute ft^munjeln,
menn fie bie Sßeniiä lefcn:
bu Steiger bteid^ft, roenn bii mein Siiiflcn ^örft,
ba« ift ein tottcS SScfen.
Sejt fällt mitö ein, tto^et eä fommen mng:
bii titäflcft, raeil bu fnrcfitfl ben ^i'ingftcn %a(^.
8.
ißetjroeiflung. ©orgc, Snrt^t nnb Sdötetfen,
Srf)inetj, Seiben, ?[ngf( iinb Cnaal,
[^ 9] ein SJegiment oon ®eflen,
ißecjpoHnng o^ne 'S<^ijt,
büS ift bet Siebe ßeib^gebinge.
wer baS nid&t lennt, ber roeifi nui^ nii^t, loi
?Iniov ifl.
Set) nii geefirt, geliebt, getü^t,
nnb fci) barbct) ein ,f)Qubt ber SRorten.
SKiftt i^ roem it^ baä Sieben reolte gönnen?
beni {mein' it^) ber mit^ nie ^nt lieben fönnen.
aiie 9iQf' an bir ift ©i3annen=lQng,
boS aSout ftefjt aU ein ^otir^roeg offen,
bie ,Sine finb jiDei) 3Jaumen breit,
ber SSangen ©i^föärj' ift Droittengeel betoffen.
Ser Singen ®Ianj fit^E mie bie tenre 3eit:
bocö biftu ftolj nnb öaltft bit^ trefflitft fc^ön,
i)ai raac^t: ein SJia^fer ^at bie SJennS abgeriffen
unb aKopfa oben ongefc^rteben,
Das S8ilb ^oftii ODt beineä ongefefin
iinb mcinft eg miife' in bi<5 fii^ iebecmnn oerlieben
10.
(Sinft fa^' ic5 einen alten 9£orren
bie granen -Jinare reiffen anft
oot einer ©c^önen $anf'
unb loer allbar Don'iber gieng
f
fiii6 roeiblii^ an juloc^en,
bafe et etp an--m Slttersfieng
bic ßicbe mit ju niai^eii.
©i(^, SHter, boä ftef)t bir nic^t an
iinb bei lieg gteii^en.
Slcv 3ugenb, bie Tiiit Siechte Heben Ion,
imb i|rer Siebe S^^^^ cvreit^en,
bcr geftt haS Sie&en I)in.
35runi {aä)t itti^t, bo6 ii^ uetlie6et 6in.
Sä ift itic^t lua^r,
ba§ 9(mor ben iinb bie uerjQUÖevn tan.
E)icc fonit eS nic^t ouf einen Segen an,
iiii^t auf ein md^iern ^ilb.
5ß 10] S'ein iSraiit ^egt leffaliä baä jn bcin SieDeii gilt,
(ein SQu6frof(5 tn^tS, fein Jungfer ^.^mor.
eä ift nic^t ttJQ^t-
I)ie 3"uf'«cet) fijät in ben Stngen
fie lifet (ic^ burrf) ben Su^ einfoiigen.
©i(^ fie ni^t an bie GiteKcit,
uerfc^roeec boä ^flen,
fo luitftu nit^tä Botn Siefien niiffen.
12.
En fprii^ft: 3(^ tiebe nicftt,
unb bcin ^offertigeä ®e[ici|t
^nt Botb ben ©ijiegcl bmdigelJo^rft.
3;u gefift burc^ aQe ©äffen fc^roänjien
unb ftnbft bii$ gern bei) .^od^jeit=tinjen.
©onft fte^ftu on ber lü^v
unb liegft am Senfter für unb fiiv.
Sloriltc, SDtein! finb bife ber teuf^tieit SBcrfe,
bie Sudler buri^ bie 5(ugen onjnloffen'?
SKeinl bleibe beq bem 9{ot!en.
S)o(^ nein, ©olttftn bicft ntc^t ben Seulen weifen,
wer fennt' unb mürbe bicfi uor eine fi'eufc&e preijen'^
13.
Qlaniinbe luei^ an nQen einen Xabet,
bei* ift i^r alljuflug iiflb bet ein ®cft,
ber ift ju ftifl' unb ber ju felf,
bei onbre vfießtä juii[^ jutoagen
unb bieget läft fii^ fi^togen.
^ie SItnte muffen ffutj um tneii^cn,
fie liebet um äJerbienft bie: 3ietc§en.
Uitb (einem ift fie bo^ getreu.
®aininbe fic^ bic§ fitr. Sie 3eit fleugt fort,
niie 6atb ift beine Sc^ön^eit foit.
Wai ac^ts @amitibe: bie bev £eule iadjtn,
tan man jnlejt ju S'uppteriiineii maäien.
Ölüfferti,
14.
3Jetf(^tie§ bie %iitfi mit f)imbert S
ber .giunb ftef) auff ber SSJot^t,
bie SRuttet fc^taf auifi fetbft be^ itir t^a 9iQ(f|t,
(nß fie nic^t an ber *|3forten ftel)eii.
Ceibiet i^i taä @)]ajiei;en flef)en:
ffig ift iimfonft.
5)te ©dl^eit ift als eine SDiaufi,
fie itieig reo! taufenb Söi^ec,
unb übet me^r, otä eine ^iinft,
Detma^rt bie 'Jugenb nic^t baä Jpaiiß.
Sä ift iDot c^r geft^e^n,
bafi eine ^at gemeinet,
wenn if)r bie ^alb'Uerfautten B^fin'
ou6 iöteni SDiunbe (JEeifcl&'Iofi bletftcn.
Unb niemanb tjat fie benn gcnieincl.
(Sä (]at nod} feiner bic^ genommen.
3)ie ijeit fan on bi(5 [oinmen,
bofe man bicli frogt;
roeiftu uor mic^ tein fi^öii (Sefic^t,
benn bi(^ begebt ic^ ni^t?
16.
'Sim @olb cinmafil, unb leg eS in boS 93etle,
Söerfucö eä ob eä SJirme gibt
unb ob bicbs roiebet tiebt.
ein frifc^eä SStubt, ein SDhinb mit Slofen nnfegcij^s^t,
ba§ ift, ba6 Sieb' unb ßieb' ergejuet.
Liitliei's Beni'beitimg aesopiBcUcr Fiibelu ist mit seinen
bekanuteeteu Weikeu in eine Eeilie zu stellen. In ihrer
Gesammtheit fnet nur den Oelehrten bekannt, Bind die
einzelnen Fabeln doch aus den Lesebltchem dem Volte
wohl vei-trant. Das verdienen sie um ihrer knappen
aneehaulichen Form und um der gnlim Lehren willen,
welche Luther zumeist in der Form von treffenden
deutschen Sprichwörtern giebt. Die Anerkennung dieses
Verdienstes steigert sich noch, wenn man sie mit den
gleiclizeitigen Fahelbearbeitnngen vergleicht und die
üiierraBohende Sorgfalt betracbtet, mit welcher der viel-
beschäftigte Mann an diesem Werkchen feilt und glättet
Er legte demselben aber auch gelbst eine grosse Wichtig-
keit bei, wie ans seinen überliefe i-ten Geeprilehen und
der Vorrede zu diesen Fabeln au ersehen ist. Was die
heilige Schrift in den innersten Angelegenheiten des
Herzens nnd Gewissens, das solJten die Fabeln in den
praktischen Fragen des alltäglichen Lebens bieten. Für
eine Schrift Luthers sehr auffallend ist, dass sie Anspie-
lungen auf das religiöse und kirchliche Gebiet gar nidit
enthalten. Wo solche ursprünglich vorhanden waren,
wie in der 1. Fabel, hat er in einer späteren Bearbei-
tung sie wieder unt«rdrflckt. Das aber haben sie mit
der Bibelfibersetznng gemein, dass keine Rfluksicbt auf
Gegner dem Verfasser die Arbeit verbittert; nur die Triebe
zn seinem Vuike nnd zur Suche führt ihm die Hand.
Auch darin kann rann ein« Ähnliclikeit des grossen Wer-
kes uud dieses WerkcUeus finden, daas beide zu einem
völligen Abschluss nicht gekommen gind. An der Bibel-
tlberaetznng hat ja Liitlier bis zu seinem Tode fui-tge arbeitet.
Die Fabeln aber sind immer ein Bmchstüek geblieben.
Daas die Fabel bearbeitnng Lathere nicht zn Ende
gediehen ist, geht n. n. hervor 1. an» Anssemngen des
Mathesina, 2. ans einer Vergloichnnp; der Vorrede mit
dem vorliegenden Werk, 3. ans der Handaciirift L.s,
deren genaue Wiedei^be hier zum ersten male ge-
boten wird, _
Matheaitis („Historien von D. M. Lnthers AoffJ
fai^. Lehr, Leben und Sterben") berichtet in der VIL
Predigt, dasa diesee angefangene Werk hemachmala.
d. h. nach L.s Tode, von M. Qeoi^ RSrer in den S.Teil
der deutschen Bitcher Liifhori gebracht sei. Es lifttten
zwar z« L.s Lebzeiten viel guter Leut daran Gefallen
getragen; auch habe Er Philippns, als er die Vorrede
und Fabeln gesehen, gebeten, er wolle fortfahren und
dies Buch verrichten, er wolle ihm tausend Gulden bei
einem grossen Hemi, dem ei-s zuschreiben solle, daitli'
zu wegen bringen, aber über der Arbeit an der Bibel,
neben viel predigen and schreiben sei es verblieben.
In der Vorrede zu den Fabeln (drittletzter Abschnitt)^
bittet L. alle frommen Herzen, den alten schSudlieh«
Aesopum auszurotten und diesen an seiner statt zu ge^.
branehen, versichert nnch, daas er Fleiss gethan habe^
eitel feine reine nützliche Fabeln in ein Buch zu bringen,
dazu die Legend Äsopi. Hierans müsste man allerdii^
auf ein bereits vollendetes Werk schlieaeen, wenn nicht
anderen Urteilen der Vorrede nur erst von seinem
Vornehmen und der Absicht gesprochen wUrde, den
[
.\i<§op zti läntoi-n und eu fegen, Anas es ein nützlicher
Dod züchtiger Acsop werde. Davon, d»Ba L. wirklich
die Legende, d. h. die den FabelbUcbern gewßlinlich bci-
gefägte EtigcnbitttG LebensbeBchreibnng des Aeaop benr-
beitet habe, ist sonst nichts bekannt.
Ganz besonders aber zeigt die aufgefundene und
hier benntzto Urschrift den bmcLstflck artigen Charakter
des Werkes. Es ist offenbar dieselbe, welche den
ältesten Heransgebei'n vorgelegen hat. Die Folge der
Nnmmem zeigt Locken, die noch ansgefflllt werden
mttssen; die letzte Fabel schliasst mit einem etc.; eine
Reinschrift kommt nur bis znr 7. Fabel und lässt die
Moral derselben weg, anderer Anzeichen nicht zu ge-
denkcp, ans denen ei'sichtlich wird, dass das Nieder-
geschriebene noch nicht druckfertig war.
Beim Fehlen jeder Spur eines früheren Druckes
scheint die Annahme gesichert, dass erst nach L.s Tode
dasjenige, wa? von dem Werkchcn vorhanden war, für
den Druck zurecht gemacht wurde. Nach Mathcsius
(a. a. 0.) wflrde die Wittenberger Gesaramtansgabe der
Werke L.B IX, ISi*" tf., crecLiencn 1558, den ersten Druck
bieten und zwar besorgt durch M. G. Rörer. Indessen
bringt schon im Jahre 1557 die Jenaer Ausgabe V,
285'' ff. einen Abdruck der Fabeln L.s. Möglich bleibt
aber dennoch, dass Hörer den Druck nach dem Mpt
besorgt habe, da er in den Jahren 1555 — 57 an der
Jenaer Ausgabe mit Nie. von Amadorf beschäftigt war.
Vielleicht kam 1548 das Mpt. mit der Wittenborgcr
Bibliothek durch Moritz von Sachsen nach Jena, wo
Rflrer erster Bibliothekar derselben war (vgl. Bindseil,
Einleitung zum IV. Bande der Tischreden L.s p. XVII.).
Das Mpt. der Fabf Id, jedoch oLdb die Vorrede, befind«!
sich znr Zeit merkwürdiger Weise in der Bibliutliek det
Vatikan in Kom und zwar in der Ottobunianischen
Sammlung.*) Das Verdienst der Auflindung und genauen
AbRchrift fiir den gegoawjatigon Druck gcbthrt dem
Privatdocenlen Dr. phil. ß. Kcitzcnstcin in Bresla
Über die äussere Beschaffenheit der Hdschr. macht de;
selbe folgende Angaben.
Die Fabeln stehen auf 10 einzelnen Blättern starken
Papiers, jedes 15,5 cm breit und 21 cm hoch, die in
AnsBClmittfl von Fulioblättorn cingoldebt nnd mit 4...
Origin albriefen L.s und einem Blatte vorläi
kannten Ursprungs iu einer der L.'scben ähnlichen IlaiU
achrift zugammongcbnnden sind.
Über die 4 Briefe, von denen 3 längst bekam
sind, einer erst 1883 bei Evcrs „M. Luther"
dem Reforratitor feindlichen Sinne veröffentlicht wurde, '
wird an anderer geeigneten Stelle berichtet werfen.
Die Fabeln sind zum Teil doppelt vorhanden und
zwar erstens im Unreinen, sodann von Nr. 1-
einer Beinsehrift. Das Unreine ist durch Znsgtze
Abstriche stark corrigiert; das Keine aber ist keine bloM
Abschrift des so gebildeten Textes, sondern eine noch-
malige Überarbeitung desselben. Angehängt sind 2
Kegistcr, von denen das eine mit roter Tinte geschrieben,
möglicherweise also in anderer, späterer Zeit angcfertigatj
ist, um eine beabsichtigt« Fortsetzung des Werkes j
erleichtem. Die KUckseite des 10. Blattes ist welaa, .
Die vorliegende Ausgabe beabsichtigt, das Mpt"
möglichst genau in seiner gegenwärtigen Gestalt wieder-
zugeben. Zu dem Zwecke sind dio Blattseiten in eckiges
♦) Cod. Ottob. lat. ;i
do^H
ie in
lit 4
[ai!^|
lan^H
ineö^^l
urde, ^^
nnd
^ >%H
>lo3H
och-^
1 2
bcn,
,. ^
Mpt
der-
igen
Klammern (l'oi. 1" — 10"] hcigefllgt; d«s von L. durch-
RtricfaenG igt, Bowoit es lesbar war, mit zwei hesondcrs
bezeichneten .^n^naliroen dnrcL kleineren Druck, was
sich dagegen sie späforev Zusatz ifcnntlieh machte, durch
gcspeiTten Satz auegezeichnet. Die Wiedei^nbe der
Interpunktion erregte einige Bedenken, da sie von L.
sehr flächtig behandelt iet. IndcEs ist auch hierin dae
Mpt. 80 getreu nla möglich wiedergegeben. Daher kommt
OS, dass nicht nur Sätze, sondern ganze Abschnitte ohne
Punkt ächlieäsea. Unser Kunama ist ilbcrall da gesetzt,
wo L. den sohrÄgen Abteilungsstrich auf, manchmal
anch nnter der Linie hat. Derselbe steht offenbar häufig
an Stolle des Punktes. AnftlhnmgsKtriohe finden sich,
wie es scheint, im Mpt. einigemal bei Anführung direkter
Rede. Ilue Form entspricht jedoch nicht derjenigen,
die bei tms im Diiick gebräuchlich ist Nach dem Mpt.
sind vielmehr an ihrer Stelle 2 schräge parallele Striche
auf der Linie üu setzen. Zur genaueren Veranschaulichung
der Beschaffenheit des Mpts. sowol, als des angewendeten
Verfahrens ist die erste Seite des Unreinen im Facsimile
beigegeben. Dass auch die Vorrede der Fabeln, die
sich im Mpt. nicht fand, mitabgedmckt wnrde, nnd zwar
nach der Jenaer Ausgabe vua 1557 V, 285'' ff.,
im Interesse der Vollständigkeit.
Vergleicht mnn die Handsclirift und den ersten
Drnek (J. A. V, 287^ ff.) mit einander, so stellt sich
zunächst im allgemeinen heraus, dass dieser der Rein-
schrift folgt, soweit sie eben reichte, dann aber das
Unreine benutzt.
Die ftuiTaHendsto Abweichung im Druck ist das
Fehlen von Nr. 11, der Erzählung von Dr. Mogenhöfer
und dem Schinder. DieHclbe findet sich aber in Auri-
fabcr's TiBohredcns»mmlting (vgl. Förstcmann und
Bindseti: „L.b Tischreden" IV, 512) nnter der übcr-
Bchrift; „föin nnbereä Don fünften", wo es am Schlusa
lieiBst: „®u aber loilt bu aiiberä ein E^tift fein, ... gib
iiä) nic^t auf folc^e Stoiibetei) uiib $lQderei), baburi^ bie
Seute au!^ge(ogen uitb bie 3IbUD!aten gemäftet werben,
^enn e8 ift eine reifte ©diinbetei); mie ein Slbbedet ein=
niat jU einem filbcrnen ^UTiften fam nnb ]!piaä) ju i^tn
u. s. w." Nach Album itciid. Viteb. cd. Foeretcm.^an p. 25
iel ein Johann Mogcnhuver ntriusque iuris doctoi;.
praepositns ot in iure pontificio urdinarius Vittembergen-
Mis gewesen, und nach Dr. Knaak es Vermutung, welchem
ich u. a. auch diese Netiz verdanke, ist dcrsetbc als Vor-
gänger von Henning Göde in der I'ropsfci zu Witten-
berg 1510 gestorben. Es ist kaum zu zweifeln, daeft.'
dieser mit unserm Mogenliofer identisch ist. DicRclhen
Rücksichten, welche den Herausgeber der Tischroden
veranlassten, den Namen zu unterdrücken, mögen für
den Kedaktor der Fabeln massgebend gewei
Anecdote, die sich ahucliin schlecht in den Rahmen
des Übrigen liigtc, ganz auszulassen.
AhgcBohen von geringeren, meist nur orthographischeD
unterschieden sind folgende Abweichungen zu bemerken.
Seite 10, Zeile 15 — -17 v. o. des vorliegenden Pmckes,
bei L. durchstrichen, ist J. A. wieder aufgenommen.
B. 10, Z. 6 V. u. fehlt J. A. „ünb" vor „luollt"
„ „ „ 1 „ lautet J. A.: „$üt bi(^ fte
f(^mei(t|Iern, fo fc^tnben unb {c^aben ic."
S. 11, Z. Ö V. H. „3a eä ift (oftlii^ bing" fehlt J. A.
„ „ „ 2 „ bat J. A. „®ä fragt ^npitei auS
beni §imer
I
8. 12, Z. 5 V. i>. hal J. A. „Vlan boifl bcn Scufel
o6ft bie I^ür nidit iitaten,"
8. 12, Z. 10. 11 V. o. „©i^e jii u. 6. w." foLlcn i.A.
„ ,, „ 14 V. ci. hat J. A. „Sonbeii" Klatt „£anb".
S. 12, Z. Iti v.o. bat J.A. „raiften ebbet Ijetffen"
„ 13, „ 4. 5 V. u. fehlen J. A.
„ „ „ lö V. 0. „Ingratitudo" fehlt J. A.
„ ,, „ 18 „ fehlt J. A., dafür Kchliesst die
Fabel: „bfr Xciifd ift gut ju ®oft ju bitten, Slbet ntoit
tan fein nic^t lool leg lueibcii."
S. 14, Z. 10 V. 0. „fo" vor „ge^t".
„ 15, „5. ti V. 0. liiiiten J. A.:
«3n groffen SEBaffern fe^et inon groffe Siff(^e,
Mb« in fleiiien lüaffcrii fetjet mau gute Siffcfilin".
S. 15, Z. 13 V. ü. hat .1. A. „fo" vor „ligen" („jo"
Bteht im Unreinen, fehlt in der Wittcnb. A.).
8. 15, Z. ISv.o. BchlicBst J.A. mit: „SSoßfl bleiben
iDie bu liflft" {steht im Unr.},
8. 15, Z. « V. u. bat J. A. „on gefegt" Pt. „on gejetb".
„ „ „ 3 „ „ „ „mar" st. „toorb".
„ Iti, „ 1 V. 0, hat J. A. „Dbet" st. „o&et".
8. 17, Z. 5 V. o. hat J. A. „IjUllb" st. „loolft" (nach
dem richtigen Unr.).
8. 17, Z, 12 V. o. hiii J. A. „loDcben" vor „mar".
Man tiieht, 08 äiiid zumeist notige rodactioncllc
Änderungen, die im ganzen der Absicht des Aiitore
entsprechen dürften. Dasa die W. A. in einem Falle
von geringer Bedeutung abweicliend von J. A. mit dem
Mpt. stimmt, erscheint als etwas Zufälliges gegenüber der
Thatsuehe, daBS sie im wesentlichen ganz der J. A. M%<i..
Xit dcD HCBopifichen Fabclo hat t^icb L,, wie
scheint, oft und gern beschäftigt. Wenn Bio i
Tischroden erwähnt werden, ist er des Lobes vollJ
Nach Bindaeil, T. It. IV, 706 sagt er hei solcher Ga-f
Tegenleit: „iiiou [oHe fic Bcrbeutit^en, iinb in eine feine^
Orbnung Bringen, beim eä märe ein Snc^ fo nii^t @iii
Mtn^fi) gemacht ^at, (oiibrrn uiel groger Seute tiabeit ^M
jeberjeit in ber fflelJ baccin gemacht". Nächst der Bibel
gebe cfi Bondcrlicli för die Schulen keine besseren Bücher
hIb „beS SatoniS scripta unb bie fabulaa Aeeupi". Darauf
habe er die Fabel von dem Wolf und Schaf erzählt, item
diese luBtigo Fabel, cnius Morale est: „Non omnia ubiqne
dicenda esse." Es liesse sieh ans seinen TischredcD
und Schriften eine ganze j^nzahl Fabeln oder Apologe,
wie mans nannte, znsammen lesen, die er gelegentlich
verwendete. Matbesius in der VII. Predigt, und neuer-
dings K. (ioedeke, deutsche Dichter des 16. Jahrli.
Bd. 18 haben sich dieser Mühe unterzogen. VtetleichtJ
Iiat L. sich anch gelbatgtHndig als Fabeldichter versucht)]
und CS möge als eine Probe seiner Art hier die httbscU
Fabel vom Krebs und der Schlange folgen, für welche
ich wenigstens vorgeblich nach einer andern Quelle ge-^
sncht habe. Sie findet sich bei Mathesiiia (a. a. 0.)-l
mit Angabe der Gelegenheit, bei welcher sie entstanden ist. I
„3Jnfei: J^octor fc^ciefr aujf ein ^t\t ieinem Sönlet« I
go^anni bi(e gaöeln für:
Ein SreSä niolt Dbet lanb reifen, miter loegeu tonipt I
er jur Si^Iongen, bie wirb fein gefert, 'Um rainbt onb
ft^Iiitgl fic^ bie Sc^fong, onb ge^et bie iiucr, unb ina^t
fic^ Erunib, 35er Sfrctiä bet ouff Dil bcineit ubcl ju fuffe
mar, folget feinem ft^Iimnten unb ongerabcn roanbcrgefeHen,
onb getiet fii$ an^ni at^em, tieQiget onb ntergett fid) in
Li
biler (t^ioeveii teifc abe, SBkä obenb lüitb, feren (ie beibe
Dnlei: Einen (trauc^ ein, bie Sdilang legt \i^ in ting, uub
fe^et an. in lefilnffeii onb f^iinrc^cn, 3)ei f«bs iff mübe,
»nb IDÜ Fein i<^laf in \üne äugen, unb t^ut \m ba^
((^noii^en unb jügji^en Keift, unb mit bie si^fang ftüffen,
boä fie ftiQ lige, 2Bie fie aiifffei;! unb luil fii^ ineljren,
etflreifft et fie mit feinet fc^evc beim fopff, unb btiirft
■^att jii, biä jt bcr alfiem aiiägcljct, bo ftreift fie fid) bie
Tange lenge ani, »nb ligt fo tobt fein gerab, @l), fagt ber
Stibi, menn'bu Ijeut fo gerat gangen mereft, [)et ic^ oui^
beffer DoCgen fünnen.
"üü) roie f(^mec (ompt eis einen an, onb 6lntleic£)en
foroet loicbS jm, wer mit tcnmnien, fcOlimmen, f(^[it)ffengen,
ongetaben, jwiäüngigen, falf(^en onb gifftigen leulen über
lanb fol reifen, ober in Sieginienten mit jnen ratf)fd|(agen
Bnb Unibgc^en, ober mit gifftigen wib fofft^en $cebigecn
unb ßoQegen, unb untrewen roeib ciib gefinbe Ijaiiä^alten.
Drunib befcftlDfe 2). ynt^ec bife gäbet, Sieber Son,
ei ift niciit nUein ein fftiöner fc^alj unib ein gute» nm§=
barn, fonbern roenn eim @ott aucf) über lonb unb inn
feinem ampte, gute unb gerabe leute jugibt, Wit fcfttinnnen
o«b fatfd^en tompt man fi^roeclic^ fort, unb wirb eint Mut
faiuer. S)enn ein cngeraber wnb lüctifrfiet freunb, ift oil
erger, benn ein üjfentlicfiei; jocniger feinb."
Über den Urepinng der Fubeln Lstt L. üicli einmal
(Förstemann nml lündeeil T. R. I. 69) daliin aua-
gesproclien: „^^ ^aite, baß bet fi^önen fabeln etliche
bo^er (ommen finb: a(ä ber graufame Iqrann, ft'difer
SuIianuS, ein SKammefud unb uertöngucter G^rifl, ernfttic^
im ffflifertum oerbot, bie fieilige Schrift mi ©otleä SHort
Öffentlid^ ju legten, prebigen unb betennen, bn Waren
jroeen fromme Öifc^bfe (wie in ber Stiidq^i^lmwv. ^ÄjC^,
bie imiirbeti Sc^nlniciftei unb fetteten BU jungen Knaben i
in bcii ©d|uleit; bie iidben mit folc^en Snbcüi gefvi^ict,
mit ueibedten unb ucr&lünieteii SBoiten fie unterciditet.'^ '
Im Jahr 1530, da er wilhrend des lioicliBtageB xä .
AugKbiirg iiuf fler Fuste Koburg zu UEliebsamer Müsse (
verurteilt ist, iintcmimmt L. zu seiner Untcrlialtong '
und zum Nutzen des dcnt^chen Volkes, vor allcnj i
der lieben Jugend, die Bearbeitung des Aesop. Am j
22. April*) fichreibt er an Mclanelithun:. nPcrvcnimiis |
taudcm in nostium Sinai, chiuisBimo Philippe, sed facte- ,
mns Sion ex ista Sinai, aedificabimusque ibi tria tabema- a
cnla, Psalterio unnm, Prophetis unum et Aesopo nniim.* 1
8o schrabt er aucli an Wenzel Link am 8. Mai, nach*i
dem er seine BeBcliäftignng mit den Profeten und Psalmeä f
erwfkhnt bat: „Acsopi qnoque fabutas pro pnerili et nicB
vulgo proposni ad Omare, ut iitilitatem aliqnam Ocmianigl
affcrant." Aber nur noch einmal im Briefe an MeJaneh-
tlion vom 12. Mai geschieht der Fabeln Erwähnung:
„Prophetas in manus eumpsi . . . pust Acsopum et alia."
Nach den »späteren Briefen von Koburg möchte man
glauben, dass er unter den stjirkon Aufregungen dieser ,
Tage und der Arbeit an andern kleinen Flugachnfton I
gar nicht mehr zu den Fabeln gelconimen sei. Wona
er den Freunden von dem, was ihn sonst beacliäftigt,
schreibt, filllt Aber den Acsop kein Wort. mehr.
Aber er hat ihn in späteren Jahren immer nooh J
im Sinn und spricht seine Wertschätznng desselben in
sehr kr&ftigen Worten aus. In der Auslegung des |
•) So de Wette, L.s Briefe IV. i{.; nach Knaal
L.s Anteil an der Augab. ODufeesiun S. iö, datiert der Briei
vom 29. ApiQ l&Ui).
101. Psalms v.J. 1534 heisBt es: „Sffiic fiinte mnn ein
feiner bud^ in tiie[t(i(^ec fteibnifc^er meis^eit machen,
benn baS gemeine, albere tinbertiuf^ ift, (o Sfopu* tieifet?
3(1, raeil cä bie tinber (etneit iinb fo gor gemein ift,
mufe nii^t gelten, unb leßt fic^ jbec bünfen mol oier
Softer wert, ber itot!^ nie eine tjabet biinnen oetftanben ^ot."
Vielleicht ISs^t sicli ans ciuor Stelle y(in Ljiuter-
bachs Tagebnch (Iig. von Seidemann, p. 158) folecrn,
dasB er auch spater noch einmal die Feiler in die Hand
genommen hat, um das für so wichtig gehaltene Werk
zn fördern. Unter dem 6. November 1538 schreibt
Lanterbach: „Sexta legit praefationem snnm in
Aesopum, quem libmm mirifice eommendavil, qui esaet
plenns doctrinse et momro et experientiae. Deinde
addidit: SBer Tool reben tonn ®er ift ein man. Nam
sermo eet sapieutiu, sapientia est sermo. Sieben tonibt
nom raben, a cunsilio, fonnft fieigt gemoft^en nnnb m4
gerebt. Ita Aesopns loquitur, non garrit; proponit rem
et veritatem snb forma stnlti niori. diod^ mu^ ei 3)ruber
Dtcfotgt roetben," — Oder sollte Luther noch von der
Feste Eobnrg hur die VoiTede fertig im Rasten liegen
(gehabt haben, um unn nach 8 Jahren dieselbe liei Ge-
legenheit eines Gesprächs wieder hervor za kramen?
Wohl kanm ; denn sodbI wiirüe sie beim Mpt. nicht feh-
len, das sicher in Koburg gesclirieben ist. Leider ent-
behren die andern Tiscliredensammlungen zumeist der
Zeitangaben, so das aus etwaiger Erw!thnuug des Aesop
weitergehende Schlfisse sieh nicht ziehen lassen.
Die Vorrede giebt uns die beste und erwllnschteste
AnBknnft llber Zweck und Atsicht des unternommenen
Werkes. Es war keineswegs in erster Linie eine Über-
setzerarbeit, welche L. vornalim. Ein deutaeVeT ^ftao^
i
laf( ilim vnv, hHtte aber sein BtärkateB Missfallen errej
Die Heriiuagebei- desselben hätten dna nraprflnglichej
von Altei-fl her hochberflhrate Buch dadurch verderbt
nnd zum (lebrancli der Juf^nd untanglieh gemacht, dass
Rie die Fnbeln nls nur znr ErgJitElicIikeit geschrieben
ansähen, nnd zn diesem Zwecke viele schändliche Bubeit-
stöckc liiiizngefiigt, die eher in ein gemeinea Franenhans
passtcn. Zum Zwecke des Gebrauches in Schnie nnd
Haus diesen nuztlchtigen und schändlichen Aesop zu
läutein nnd zu fegen, dass es ein ehrbai'licher nnd
züchtiger Aesop werde, ist die Aufgabe, welche L. sieh
stellt, und zu deren Ausführung er leider nur die An-
fange hat liefera können.
Auf die Frage nach L.s Quellen spricht Goedeke
(a. a. 0. S. XLII) sieh wohl treffend dahin ans, dass unter
dem Namen Aesop nicht der bekannte ^iechische Fabel-
dichter zu verstehen sei, sondern die Sammlung, die im
Mittelalter bald den Namen Aesop, bald Romnius trage.
Luther scheine die Ausgabe 8tainh5wels, vielleicht mit
der Forlsetzung Seh. Brant's benutzt zu haben, die beide
aus Poggio's Faeetien mancherlei Unsanberkeiten anf-
genommen hatten, auf welche sein tadelndes Urteil voll-
kommen zutrifft. Die Ans^abe Stainhöwela ist neu ver-
anstaltet durch H. Oesterley nnd in Bd. CXVU der
Bibliothek des litterar. Vereins in Stuttgart zu linden.
Die Vergleichnng ergiebt nach dem 2. Register
Fabeln [fol. 10»] folgendes Resultat. Es entsprechen sich';
Nr. 1—5 bei L. und 1— V bei St.
„ 6 u. 7 bei L. und VI bei 8t.
„ 8—10 bei L. und VIJ— IX bei St.
„ 12 u. 13 bei L, nnd Xi n. XU bei
die letzte (Nr. 16) bti L. uud XV bei
I
Nr. VI 8t. Iiat L. s^fnilt, sonst stimmen die Nummern
geaan flberein. Ea fehlen .il)or X, XIU. SIV St. bei L.
Nr. XI 8f.: „Born efet iiiib rtiifticn tc^mtin" entspricht im
fibrigcn vollknmnien Nr. 12 L.: „ißom ©fei ültb Icilien".
Nr. II L.: „9Jon D. SKogentl&fcr" ist nach dem oben
anpeflllirten jedenfalls ans der mündliclien tiberliefemiig
geflogen. labaltlieh bildet sie ein hübsclics GegeDStllnk
zu Nr. 12 L.
Als der Dniek des Textes leider soliou fflr die
ganze Ana^abe fertifrgestellf wnr, hat Dv. Rcitzenstein
deuBclbcn nocli einmal in Rom mit dem Original ;;euan
verglichen. Es fanden sich nachträglieh folgende Stellen
zu verbessern r
7]^,is aittiDortet Ti? ain abgenaget 8id si^e
8w gcbcrget &n ba beQ 83^,34,36 na^&ain 9iii mit,
927 fflr^ oder fart (?) lOi anbetlueife lOii [prat^,
Iftii be^enb, 10 Anra.:*} ist „etwa anbetn" zn streichen.
IIa Set II5 mit 11h mita (statt mir) lln tiienibcn
lli4 12j7 u- 13is setze man // statt „. Ih, meinen
llis bo (sie!) llss fat^ (?) 12ij,u Wanttitv (ompt
wirb burt^ It ftitme t (eute [ie6 onb gefobbert gefoibect
bet . . . . ; ©{^otcf steht links, her toetlt rechts am
Rande, vielleicht als Stichworte neuer Sprtiche, 12i&,ic,
Unb biel bofer ft^elrf tiftm Bldt^i mat^l 12:i4 icett stall, not^
13s eilten 13iu t^at 13>i XI SSon d ajiogen^ofet
13w 9t vor SDiogen^ofer 13;ii bourfünbig Hm onb
14,u felb IÖ37 gefetb, I6if. eine 17s t^atftii boS
17ii ba« ISvii iageten
XVI
Schliesslicli spreche ich die Hoffnung aus, dass, wenn
die ungewöhnliche Art des folgenden Druckes dem ge-
läufigen Lesen einige Schwierigkeiten bietet, der Leser
sich für seine Mühe entschädigt sehen werde durch das
Vergnügen, einem Luther bei seiner schriftstellerischen
Arbeit einmal genauer zuschauen zu können.
Magdeburg,
1888.
Ernst Thiele,
Prediger.
^tUOfc fabeln anS ^foffo,
öon 53. 9)i. 2. Dcrbeubf^t, fampt einer \i)b'
neu Söonebf, Don rechtem 3Iu^ trnb Öraitifi
beffetben Sud)S, jebetmQnn roeä ©tau=
bc3 er auc^ ift, Iiiftig »nb bieii=
liäi 5U lefen.
9(miD äß.3>,SXX.
D33 SÖiitft uoii bell gü&elii ober ajfetlin, ift ein tjoc^'
tcrümbt S)uc^ gemefen, bei) beti altergelerteften ouft ©rben,
fonbcrlic^ i^nter ben Reiben, ^iemol aiicfa nod^ j^unb bit
aSat^eit flu Sagen, uon cuffet(i(^em üebcn in bei SBelt, ju
teben, muffte it^ auffer bcr fteiligcn iStferifft, nit^t Diel
iöiiiiet, bie biefem Dkvtegen fein f ölten, fo man SRiiJ,
ftunft onb aycistjeit, onb nic^t öoi^bebe(t)Hg ©efi^reli rooit
anje^en, bcnn man barin unter f^Icc^tcn Sßocten, Onb £in=
feltiflen fabeln , bie atterfeincfte Scte , SBarnung Bnb
^nteriic^t ftnbet (raet fie ju brancfien roeiä) roie man fi(^
im ^auä^alten, in ünb gcger ber Oberteit onb S3ntet=
tränen fc^iden jol, ouff baiS man tliigtic^ onb fneblid), bntet
ben böfen ßenten in bet falft^en argen 9Be!t, leben miige.
SJSlü monä über bem (Sfopo jufclireibet, ift metnö
at^tenS, ein Qieüdjt. Onb oieleii^t nie fein HJlenfc^ auff
förben, (Sfopuä gef)eiffen, Sonbern, ic^ ^atte, ei fei) ettua,
bnr(^ uiel meifer Seilte jnt^un, mit ber jeit Stiiif na(§
Stüd jut)auffen bringt, onb enblic^ etroa buri^ einen
OJeterten, in folcfie Crbnung geftelt, SBie i^t in Seubft^er
fprüd), etliche muckten, bie anbei onb Sprüt^e, fo beq
onö im bvnudi finb, (amlen, onb barnaii) iemonb orbentlic^i
in ein Öui^ fuffen, SDenn falc^e feine Sabetn in biclem
^u<^, oermöi^t igt ade ^elt ntd)t, fc^toeig benn ein fältn^üf,
erfinben. S)rum6 ift gleubfii^cr, baS etliche, biefcr gabeln
foft alt, ellidie not^ elter, etliche oiti neW gewefen finb,
ju ber jeit, bö bis Süc^Iin gefamlet ift, loie benn jolc^e
(ia6etn pflegen, DPti jar ju jor jutuod&ffen, Bnb fit^ met)ren,
Siarnflc^ einer oon feinen SJotforeti unb ©Itern f|6rct tnl>
fnmlet
Sß9)b Ouintilianuä, ber gtoffe I^arffe 9Jieiftet D6er
^i'ii^er j« »cteilen, ^eltä oui^ bafur, bo^ nii^t ©fopufl,
fonbern ber oHergelerteften eincc in grierf)ifc^er ©pra«^,
als jpefiobn^, ober be39iei<^cn, biefcS 93iic^? äßeifter Jey,
®enn eS bündt jn, wie auä) biUit^, onmiflltcfi [ein, ba3
folt^er Ißlpel, roie man Eiopiim malet, Dnb beschreibet,
[olte fotc& Sßi^ Dnb SHinft Bermügen, bie in biefem Sud^
önb Sa6e£n funben roirb, onb bleibt atfo btä iöucfi eine*
DnbefQnbten onb «nbcnanten ffleifterä. Sßnb jinot, e8 lobet
unb preiict ftc^ felb« Rotier, benn e3 teineä Sffieifterä namfc^
pteifen tönbte.
^Oc^ mögen bie, fo ben @fopuni ^unt Steiftet e
ticktet ^flben, onb iein te&en betmoffen geftetlet, meleiift
^rfaet) gniig c^e^abt traben, nemlid), ba§ fie a.1% bie tceifo
ßeute, fotdö Sud), amb gemeinel Jfuje^ loiUen, gertK-'
fetten jeberman gemein gemai^t (Denn mit fe^en, boä bie
jungen Sinbetn, onb jungen Seute, mit gabeln unb OTertin
leiditlic^ bemegt) onb atfo mit luft Onb liebe jut ffiiinft
onb SSJeiä^eit gcfiitt im'irben, meiere (uft onb liebe bcftc
gröffer loitb, roenn ein SfopuS, ober bergleic^en Saiua
ober gaftnai^tpuö fürgcftellet mirb, ber fott^e Sunft auä=
tebe ober fürbringe, boä fie befle me\)x btouffmerden,
onb glei^ mit ladien annemen onb befallen. 'iUdjt aütin
ober bie SJinbet, fonbern au(^ bie groffen ^^iitfteit onb-
.^errn, tan man niifjt bai betricgen, jur Sfflar^eit, onb
ju item nug, benn baö man jnen loffe bie Pfarren bie
iOiar^eit fagen, biefelbigen tonnen fie leiben onb ^6re
[onft rooflen ober ffinnen fie, oo« feinem Sffieifen
onb ijtttm^m
Seifen UiH
ÜBotficit (eiben, ^a aüt SSe(t £)nffet bie ÜSar^eit, lüenn
fie einen trifft.
!C?(rum6 liaUn fott^e meifc ^o^e iieute bie gaBetn
erticfil, onb (äffen ein I^ier mit beni onbem reben, MtS
folten fie fagen, aSotan, eä mit nicmanb bie SJottieit
fiorert not^ leiben, ünb man (an bot^ bei äBorfieit nii^t
emberen, ©o luötlen mit fie fc&mücten, onb nutet einet
tiifligeit Sügenfotk ünb tieblii^en Säbeln fleiben, 5Bnb
weit man fie ni^t mit I)6ten, buti^ SDienft^en niunb, boS
man fie boc^ ^6re, burc^ Trierer nnb Seftien munb. ®d
qt^djii^ti bcnn, nienn man bie fabeln liefet, boä ein I^iet
bem anbern, ein SSoIff bem anbetii, bie SatEieit fagt, 3a
jUtoeifen, bet gcntatete SBofff ober Seet, obet Seme im
93u(5, bem reiften jineifüffigen aSolff onb yeiüE einen guten
Xejt ^eimtie^ tiefet, ben jm fonft fein ^rebiger, gteunb
noc^ (Veinb tefen biitffte. 9I(fo ß\]ä) ein gentalter 5uc§§ im
©udl, fo man bie fabeln liefet, fol raol einen Suc^ä ober
Xi]d) alfo anfptec^en, ba§ fm ber ©c^toei§ moi^te nuä=
bterfien, unb folte mol ben @folJum gern motten etfte{i&en
obet uerbtettncn. SSJie bcnn ber lic&tcr bcS Sfopi anjeigt,
bflä aüd) SfopnS. Umb bet SBarfieit miöen etföbtet feq
Dnb jn nid)t ge^olffen dal, bo* er in fabeln nieife, ot3
ein Siatt, baju ein ertid|ter @fopu3, foli^e SEBat^eit bie
X^iet &at reben laffcn, Senn bie ^at^cit ift ba§ onteib^
iidlfte bing auff ©tben.
5lSS ber 5*rfai^ien, i\abn mir unä bi§ Sut^ fur=
genomen ^^u fegen, ono jm ein menig beffet (Seftült ju
geben, betin eä bisher gehabt, SlKermeift umb ber ^ngenb
roiHen, baS fie füllte feine Cete onb 9Barnung onter ber
Üeblittien geftalt ber gabeln, gleicf) roie in einer aßummerei)
dber Spiel, befte liebet lerne, onb feftet befiaCte. 3^enn
mit gefe£)En ^aben, roelcti ein ongefc^idt Suc^ aus bem
i^fopö gemacht ^ab^n, bie ben Üeubfe^en ßfopum, ber
L SS
fürfianbeit ift, an tag geben babta, meldte itiol mcit^J
rocren dnev gtoffen Stvaffc, uU bie nii^t allein foti^ feiit ■
ni'iglii^ öut^, SU fc^flnben unb tmaü^ gemacht, (onbern
auc^ Difl BuIaB nu3 irem Slopff t)inju gct^an, ffiietnol
ba-S nDc^ ju teiben Were.
SSttü&er (o fc^enblii^E onjüc^tige löubenftüd barein
gemift^t, bü^ tein jiic^lig, ftom SOienlcl tcibeit, jnuor fein
jung SKenfcii, one fc^aben leien ober böten tan, ©ecab,
oIS E)etten fie ein ißncti in baä gemein Storoen ftau*,
ober Jonft etiler loje Subcn gemai^t, ®enn fie nit^t ben
9hig onb Äunfi in ben fabeln gejuckt, fonbern aüein ein
Sur^ffieit Dnb ©elec^ter barauä gemodit, ©etobe, alö fietten
bie ^odiroeifen Seute jten tiemen groffen bleiä ba^in ge^
ric^t, boä (oltfte feidiifertige ßeute Rollen ein ©ejdinje^ ünb
Siarrenroerd auS jrer ^eiäbeit nmi^en, ®ä ftnb ©eiu onb
bleiben Sem, für bie man ja nic^t (olt 33erfeii raerffen.
S?lnimb ]D bitten mit alle fronte §ctgeii, rooSen
benfelbtgen SJeubfc^en fdienblic^en @|Dpum au^votten, nnb
biefen an fein ftnt gebra^ic^en , Wan tan bennod^i niol
frötii^ fein, Dnb folc^er Sabel eine beä Slbenbö übet Xtfc^
mit Stinbern Dnb ©efitib nä^üd) ünb lüftiglitfi öanbefn,
ba^ man ni^t barff fo jt^anipnt onb unuetnünfftig fein,
loie in bcn mijnc^tigen 3:a'bEtnen Onb iBirl^^eujetn, S)enn
rait oletS get^an ^aben, eitel feine reine nüjilit^e 3ibeI«»J
in ein Su[^ ^"^'^'"3™^ ^^h'^ ^'^ Segenb ©fopi, J
3S3tl fonft nug unfa nic^t ft^eblii^e gabeln finb,
rnftHen wir mit ber jeit auä), fo @ol roil, leutern onb
fegen, bamit eä ein luftiger bnb lieblicher, bodi etbarlic^er
ünb jüc^tigcr ünb nü^lii^d Sfopitä werbe, beä man onc
©ünbe ktfien onb gebtou<6en fönbc, itinber onb ®efinb
ju roortien uub onterroctfen auff jr jiilfmfftigeä Seben onb
Sffianbel, 3)aber er benn oon anfang ettic^tet ünb gemacht i^
3J9ib baö iä) ein @Ecmvel gebe ber gabeln WdI gtt.J
gebraud^cn, SBcnn ein ^auSöatcr ober %i\(f) ttjtl Äur^mcil
^abcn, bic nü^Iid^ tft, fan er fein SBetb, ^inb, ®eftnb
fragen, S33a§ bebeut biefe ober biefe gabel? ünb betbe fie
önb fid^ barin üben. 21I§ bie fünffte gabel öom §unb
mit bem ©tüdt gleifd^ im äRauI, bebeutet, menn einem
^ed^t ober äRagb ju mol ift, ünb tt)il§ beffern, fo getietS
pn, tüie bem ^unb, ba§ fle ba§ gute verlieren, önb jenes
beffere nid^t Wegen, ^tem, menn ftd^ ein Sned^t an bcn
anbem ^cngt, ünb fid^ öerffiren lefft, ba§ jm gcl^c, mie
bem grofd^ an ber äRau§ gcbunben, in ber britten fjabel^
bie ber SBcil^e alle beibe frag , Snb fo fort an in bcn
anbern gabeln mit lieb, mit teib, mit brcmcn önb
lodEen, mie man öermag, Dne ba§ mir
muffen ia^ ünfer bei
jncn t^un.
©in i)an [c^ortet Quff bcr miften unb faitb eine foft-
lictie perlen / / ^a et biefelöigen ijm tot fo ttegeit jo^e,
(pro^ er, D wie nianii|Ct fiinbe bi{^ fc fetr^Ut^ gerne, bsr
bit^ mit freubm auff^ebcn Oiib mol ft^niurfeii irurbe Onb luiltbe
bic^ mit golbe jieren at«, ba bu mit biftu ni*t« nud« bifr
aiber tc^ funbc lieSer neme ein forntin pbb« umnitHn »nb
tieS eijm alle perlen / / SOiagft btetfien, roie bu tigft 31^
ncme ein (ornlin fuc alte )jcr[en.
Siieje fabel jeigt b*)
bi( fabeln tinn biefem
3Bie ber biefe foftlic^en tuä^lin, leine bei) groben leute^
iaä fic bieler joben**) feine ret^t btaui^en nD(§
»erfteßen, unroerb fewn finb, gtcii^ Wtc alle fünft »nb
meil^eit beq ben fetbigen dh »crat^t enb niii^t et ift. ntcfit
tet^l oerftanben no0 tet^t wirb obber in rei^tem
nu§ gebraucht fonbern m . . . Äunfl, fpri ge^et nad)
brob, ift bdS roare tpri{5roorf.
Milium . Malum ditit düs ni>ster.***) SBer
baä terniein Chrin nit^t ^Qt ber begerb fein sie
gentew 5ffier Q^n ^ot ber creu^igt qt)n bnb npilj
^^n nic^t roie bie Suben. Sic detf) are psens, ab-r:!
aens habet. ... ■
SJiefe fobel jeigt an, bnä, grobe uuman grobe leutc,
ni{f)t lüiffen roo ju eine einige fabel iiim biefc nü^e fei
") Den AbachniU von Sliefe fabd bis (ptidjluoi;!, der bei
L. durcliBtriulien ist, geben wir in vollem Druclt, um die
Einzelcurrecturen hervortreten zu lassen. Der folgende Ab-
schnitt atebt neben, der letzte unter dem noch auf der-
selben Seite befindlichen Teile der 2. Fabel. — **) s'
*♦*) V ^ t) debet?
\
"") V -- if) debet? ^^m
obber wiiju roenn fie ju gebrauchen fei) barumö fte biä
tiu(^lin »erachten, mie betin aUe fünft titib roeif^eit 6et)
folt^en leuten onnierb onb Dccoclt ift, wie man fprit^t, (uitfl
ge^et nac^ btob. Snb
ä 9}am iffialff bnA Imlin.
iSin Säolff unb lembliit lamcn öeibe on gefcr in an
«inen 6ac^ jii trincfen, Ser luofff ttanrf oben am iaä),
baä temblin afier fern önben, S)a bec lnolff be^ [em6lin§
geroat loatb, fptat^ er jn l)^ui, SBatumb trufiftu mir baä
ttioffet, ba^ id) ni^t tctnrfen fön? 35Qä lemblin antroortet,
äSie fan id) birä luaffer trüben, fo bu ober mir ttindeft?
3)u moc^teft mirö rooljl trüben. 3)er roolff fpra^ Sffiie?
flui^ftu mir noc^ baju, 33aä lemblin, ontraortet [tbl. 1"]
5tf| fluche bir nii^t, ^a fproi^ ber roolff, bein iÖater t^et
mir fut fecöä inonben au(§ ein fot^eä, Jiaö lemMin ont=
loottete, SBie fol \<i) meineä iSotetä entgellen? 3)er roolff
fpra(^, bu ^aft mir aud} meine roifen tinb edet abgenagt
Dnb öerberbet baä temblin antroort, Uie ift ba« mugli^
f)ab i(ö bo(^ itDtfi feilte jene nii^t? @q fprot^ bet roolff
ob bii gleich Diel fc^iuegeit^ fciiift, fo miiä roili muä "
bennocfi ^int ju frcffen ^aben, 3?nb erroutget alfo i
Bnfiftulbig temblin onb froö e^,
tiefe fabel jeigt
2ios geroalt gc^et fut icctit Dnb ber flttft^l frum leut
muffen leiben, fott man aut^ eine gteit^ fairen oom alten
joun breiten, fflenn man bem ^unbe ju toil, fo ^ot er
bflS lebbcr gcfreffen
aBenn ber molff roil, fo ifl f)at baä (c^aff berbnpt Der . , .
Eaili-m infra repetitur*)
/3/ $on itx mauä t>ni frofft^
eine inauä mere gern ober ein roaffer getoeft onb
lunb 6o(fi nic^t, ba bat fie einen frof^ onib trewen tat,
bet frofc^ mar ^tmifcfi uub ber mouä feinb onb fptodi,
SBinbe beinen fuß an meinen, fo roil ic^ fc^ro^mnien ünb
•) Mit roter Tinte am Rande.
bii§ ^tnu&er jitien, ÜJa )ie a&er ouff« lunffet tarnen, tautfirt
fenfet*) bec fro[i^ £)iniintern ünb molt bie mnuS et=
tienifen, Qnit bem a6er bie mauä fit^ meret Onb erbeit
fteuget ein loegti ba^et onb crtjofc^et bie maus o«b jeut^ .
bie maus aficr [l'ul. ^"1 jeut^t ben (ro({^ ouifi mit erau8 onb
friflet fie nüc beibe.
Sliefe fabel jeigt
3)oö bie roeHt ift Bot boä^eit unb üntreiu ?[6er boi^ j
((fliegt Ontiero olljeit l)^ten tierrn
(je ^«ift fi^f fui^ l>i($ tr<ip ift mis . . . onb inu3 bet Bii" j
Htm fotf(^e fro[i^ inuä ^nn feiner Dnlvet» mit bet maiii ]
oetbetöen.
£il)e für bictj treiu ift miSIifö Iran tool regt i
bflä pferb ineg
/4. Kdm ^un& linli ft^nff
Ein l)unb fpradi ein ft^^ff**) fi'r unrecht an mnb tin '
geborget örob baä et »^m baö er ^tjm gelitjtn fiette, 3)a
aber baä fc^aff leugnet, bctieff fidi ber l^unb auff jeugen,
bie loiitben gb"' sugf'offfn, Ser erfte jeugc, luat bet
luolff, ber fprai^, id) raeiä baä ber t)unb bem ft^aff***) baä
brob gelif)en ^ot ®er aSey^ fprac§, ji^ ^i" ""'^ babe^
getüefen 3)er (Seqr fproi^ jum ft^off, loie t^arftu e8 fo
unnerfc^ampt teugnen, Sllfo marb ba^ fc^off t>tiern)unben,
onb üerurteilt, bem fiunbe bai 6cDb Don ftunb an roibbec
ju geben, iönb mufte feine lODlIe, jur Oneben jeit angrciffen,
bamit eg bejolet, baä eS nie fc^ulbig morben mar,
^iefe fabel ^eigt, ber roetlt (auff ift
^enn ein bühe wii ^nn f^nti ni)mpt einem fi^aben ju I
t^nn finbet er njot mebt öiifien, bie t)^m ^elffen 9>arum6 J
6ei)fl3 baS bet Icellt (ouff S)«irum6 ^eifftä Patientiam,
bei) leuten rooncnf) mit
$ntt bi(^ für bofett noc^batn obber rii^t bi(^l
auff eroigs gebult gegen fie.
aSem bie na^bnrr übel motten, bet muS J
teqben
@ot be^ut für bofen nai^barn.
(lä tieif ein t)unb butt^ ein loaSier ftrora Onb Ijatte
ein ftuif fletftöeä yin mout, ?US er ober beu [cremen tont
fleifi^ ijm raoffer fifiet, wef)net er, ®ä lüccc am^ f!ei);$,
tinb (c^nappet gqtig bornnc^, ^a et afier baä maiit auff*
t^et empfiet entfiel q^m baä fturf fleiW^ uub ba8 njaffcr
furetä raeg Slljo Oertot et 6e^be fleift^ Unb [t^emcn.
2)ie6e fa&El j^eigt
SDlon jol fi(fi benugen taffeii, an bein baö ©ott gibt
SBet i^u öiel Ijaben mit bem roitb ju raeng,
Ißanc^et Dctleurl ouc^ baö geroifl'e übet bem Dn=
geroiffen unb bie lünrtjcit ö6er bem (iein
/6 Uun bem ^mtxt, 'JiinD, ^jigeti tinti fi^dff
@S gefeücteii fii^, ein Minb, jigen, fdiaff jjh einem
tetuen Onb jogen mtteinanbet ouft eine iagct tjnn einen
fotfl, Bnb fiengen einen ^irä, ben leiteten fie gtei(5 qnn
öier teil Slkt bct Eeiu fprac^ bas erfte leil gebuvl miv als
einem lelutn bct olTet tijifr tonig ift, baS anbev feil ip billit^ mein,
te^alte i* niii^ lueil it^ flecifer bin, benn tt^r, ©in teil ift
mein quS ber gefeflli^offt mit cet^t baä miffet l)öt nun rc(tjtg=
»(gen 5)tu roiffet baä ein teil mein ift als elntem
gefeiten*) $)qä onbet getiurt mit al§ eim tonige aßet
tfiiere SJaS britte teil ift billit^ mtin tuil ic^ ^aben roeif
xi) flerder bin unb me^t btumb gelauffen »inb geerbeit
t)abe, beun qbr SSJer abet ba§ oietbe nnvuret, bes feinb
mil i* (ein ^dben ffiil, ber mit« mitä mit geioolt nemen.
fabt iiid^t ^pc^ ^art bt(^ ju beineä gleichen'") [fi>1.3'J
%\!\o hatten muften bie brei) fut i)£)ie mu^e Bmbjonft
fl«rbeit.t Unb ge^oft bo« nat^fetjen Buben unb ben ft^oben
ju lof)n bdben
iCiefe fa&el letet
■tiQtt bii^ jii btine« gleidien onb fabi iiic^t ^edj l)ntt bic§
fut gewaltigen fteunbeu unb gefeHen frebe fate ni(^t
getn £)0(^ 5)ertn eä ift ein alter teijnt ©efetle bic§
niti)t ju bet gemalt, fo bereit bem roefen aait Ein geftatt
Diilrii inexpeitii mltmi piitentis aniici.
*) Am Kande. — '■") Am Rande, iveiter oben.
/7 Siefelbige fri&e( aitff ein anitt weife.
Ein lern, fui^ä oiib ejei iagteii mit ein aiiber
fiengen einen ^irö, ho f)icä bec lero beii efel, ba# miltpret
teilen, Der efet machet bret) tet)I, beS warb her lern äi"^"ifl
baS er fit^i 5m teilen bem . . .*} glcidjeii wolt Onb reife
beni efet bie ^lut d&ec beii fopff boä er blutrufttg ba
ftunb tinb tiiei bartiac^ ben fu(^ä baä railltueC tetilen,
%ex [ud)^ ftieä bie btei) teil juiomen unb ga6 Jie bem
lernen gar, 3)a ^ptad) ber Icm, SBer ^at bid) fo geletet
teilen, SJcr fuc^a antinurtet Bub s^iget auff ben efel Dnb
fpradi ber bkfer ber boctor ba ^m toten pirret
®ie[e fobel leret jroeq ftucf
Soä crft Ferren mcllen uorteil ^oben onb**) moK
fol mit berrn ni(^t Ütid&en effen benn [ie merffen einen
mit ben ftiten, hai onber, telix iiuem täumnt aliena pericula
catitum, 23aS ift ein Seifev iicnii, ber fit^ aii eiriä anberti fa^r
unfQl bt^ttn tnn
[foi. ^"1 S. I6(im 9j(ificn bull fut^fe
ffiin rat tiatte einen tele gEftoten onb ja^t l'it^ ouff
einen ^o^en baiom Cnb iDOlte jeren 911$ er aber {einer
art***) nai^ nic&t fc^nieigent) tun wenn er iffet, ^ocet tjfja
ein fui^s Erektil Über bem (e§e teifen unb lieft ju, onb
fptacf) mit liften. 0 xab, nu ^ab iH) mein Icbtage nii^t
jd)oner ttogel ge|et)en uon febbern onb geftatt benn bu
bift. S3nb menn bu aut^ fo eine [d&one ftimrae getieft
ju fo fiijone äU fingen, fo fott man bic^ jum Eonige
fronen unb ober atlet nogel Tonis fi" latfen Sien ißabcn
füge(t folcö lob onb ji^meit^eln, ficng an aujfä ftefte er !unb
mil feiinen t>nb moUt feine fi^on gefang bemeifen ^oren
laffen Sa onb a(« er aber ben fc^nabet aufft^et
empfiel i)^m ber fefe, ben nom ber fni^S unb bebenb fta8
^bn Onb ladiet beä ton(^teii MabenS.
$ut bid) fu roenn bec fudiä ben Stäben lobt für fe
^ut für f^meii^eln, fo ft^irben onb (i^abcn jctt)
*) Unleaetliuli, etwa anbetn. — **) ^eeten^Biib iirapr. h. I
benn. — *•*) feinet art utspr. h, na{^. — t) fi^lDeigen urapr. h. l
(an, — +t) Hier iat abgebrochen; imf liein Blatt ist nooh \
treier Ranm.
I
I
[fol. i*]") Sin lüolR aitb lemliii tarnen ungefcu 6eibe an
einen baät ju trincfeii, ber mulff tranrf o6cn i
bad) ba§ lam abix fern Dnben am ba<^ 5)a bei loolff beä
tamS geipat roatb, fpcac^i et ju l)^ni Eu muft SBflä ttubeftu
mit baö roaffer eben inenn ic^ ttincfen jo mill? Iioä nrm
lom [prad; m\t tan idi bit baä niaffer ttukn fo bu bo*
oben ober mir trindefl? ©u mo 31% met^t idoI fngsn bas
tu mit 3?u 111 ,, . ^ä) metfit rool fagen, boä bu mii;^ bin
^tnieben trübe mac^tejt, 25er toolff tootb jornig tinb
ffjrac^, Elj baä bic^ ,' / ftm^ftii mit noc^ baju. ba^ tarn
fptai^ 3i5 f(i"^6 bir nic^t, ia ipraift bet roolff, IJein üotei:
t^et mit g für )ei^§ monben, ou(4 ein (olc^ö, Sprach ba§
tam, loie [oI id) meinet ::Batetd entgelten Xa fpradi ber
roolff „bu ^aft mir auc^ meine orfer unb inifen mit
beinern nagen uerbcvbt bas lemfin antroort, roic ift bog
ntuglic^, bin i(4 bodi fo iung, ba^ ic^ noii [eine jene ^abe
Si^ ©^ fpracö ber rootfl, menu bu bii^ iiocfi jo mol bteljen
onb QuSreben lunbeft, ro fo toit ic^ bennac^ baä nac^tmal
üou bir fiaben, SBnb fuc ju, rtjurget bai onfc^ulhig lenitin
unb ftaö c3. _ .
5)cutiing
SBeitn man bem Ijunbe ;;u mit. fo ^ot et lebber freffen
[M. 4M Sotn aitfte H
& noiu (iin bicb ^alte ^oc^iett,
@S fielet eins matä ein bieb, bes ft ba onb feine
na(^barn moren frolii!^ auff feiner fioi^ä^it, benn fie £)offeten,
<gt Würbe fiinfutt ftum merben Sa fam ein ttuger man
3 bflj bajU, 9Jnb atä er fie fu iinn freuben fabe, ©ptad)
er 3a t% ift (oftlic^ bing**) Se^et ^u äeib nic^t
atljn fto(i(5 bie ©onne roott aut^ ein mal freien ba
xcati iit gan^e beä etfc&racf alle IseHt, tinb marb fd ün-
gebuttig baö pe aut^ nnn ben t)^mel fluifiet onb f(^att*'*i
Jupiter ftafii Sä fragt nuä bem t)imel, maä baä fttit^en
bebeulet, 33a fprai^ alle me(t SÜSir ^aben igt ein einige
*) Diese gnnzo Meite ist durcb^eatriitheu, wird aber in
vollem Druck gegeben, um die Einseltorrecluren liervorlreten
zu iBsaen, — *') Am Rande ; war wol zu streiclien. —
*••) Urspr.: iaS fU au* flurfiet imb ?im ita Ijvmel fi^alt
I
fontie unb bU tfiul mtä mit i)firec Iji^e fo Dief ju leibeT
boä mic (ct)iet ade DerbetScn, SSJaä mit roerbenn roenil i
bU Sonne me^t Sonnen jeugen roirb?
3)iE(e fobel ^ÜQt bec meltt
Slarff ben teuffef o6er bie t^ur malen
@ris If^let^t gern iiQt§ gramen
Sin bie6 jeiigt ben «iibevn
tnrffft ^elff frume [eilte nie&ten
4cr bofen iff (onft ju utet*)
Sitie s>i mem bu l'^'fj«'« ,
" fobberft
ajionf^er ©c^afd luitb bur<^ k friimc c leute bet
iteltt**} rioe bnb gcjobbett gefobbert tonu'l bec Hivad) fu et
aufftoinpi Biib (eiiieä gleichen «n fit^ ^eui^t lanb unb leuten
i'crberfii feer [djeblid) tft onb Biel bofer Jifielcl l)I)m
gleii^ mat^t bar um6 fifie fcic^ für, mem bn ^elffen obbet
roten lolt. Wn frembben tiiibern Diib f)unben, fptic^t man,
tft bag tirob oertoren. J
[toi. 5>] 3}i)m firaiiit^ tiuH utolffe 9 ^
ein SJa ber molff Ijatte ein be^n Uerfi^lungen baä ein«
mala ein fi^aff geigigüi^ fca§, tteib ^^m ein 6e^n ^nn
feinem qm ^atje Dberäinetig fleden, baüon et gtoffe not
nnb angft ^atte, iSnb erbot Jii^, groS lo^n Onb gefcfiend
ju geben, leer i)t)m ^ulffe. Da lom bet frantdi onb ftle
ftieä feinen langen (ragen bem molff i)xm ben rochen Unb
30CÖ ba§ bei)n crniiö, bnji »c Da er a&et baö Uer^eiffen
£o^n fobbert, fptac^ bet molff „niiUu noi§ lo^n ^a&en,
bände bu ©ott. boä bu inm einä loolffö ta(^eii t
ir^ bir ben ^al» ni(^t abgebiffen J)abt i)aht ba id) itij btc| I
^nn meinm tacken ^atif unb bic^ bu folteft mit io^ fdienrfen 1
ba^ bu lebenbici ans meinem racfieu [cumini gerai'fen ^abt 1
tomen bift
Diefe fabel ^eigt
Snbrtitct ift ber iDcHt iuH SBcr ben lenten i)nn ber not^ 1
roil rool t^un, bet muö fic^ erttiegen, ünbontf ju oerbienen, j
gescLricbi
beim Sic luetlt (o^net nit^t anbetS benn mit onbond
I roic man (ptit^t, Sffler einem Dom galgen etlofet bem bilftt
bErlelbige ^hian gerne bton
,, ... in proviTbii . . .''") 'Xot bciide nic^t ba^ man
i)^m boncf&at . . .
1 [foi. 5'] ^mii ^uttli litia Her ^un&iii 10
ißine ft^mnugcte ^iinbin bat mit giikn bcmiitigcn
iDorten einen ^unb, boö ftc »^ er i)i)r tuolt nnn feinem &(ue=
lin ju «etffen ßonnen,**) fein l)eu§lin, bil fie geworffen tiette
bog t^et ber ^unb i^dS gerne unb entioi* giena bi( toeil
ani («inem ^euälin, 33a nu bic iungen fiunblin gemaucfifen***)
loatcn, begett bec ^unb fein tieu§lin roibber, Biber bie
6ünbin motte lang nic^t, jn le^t btcinei q^r ber ^unb Dnb
f)ieä l'ie ba§ f)£U§lin reromen, 3>q iDorb bie öiinbin jocnig
Unb fprac^ ifliffn bo(e „jo bcijS onä I)inan§.
3)icfe fabet jeigt ItiKrHtitudüt.)
SBJenn bie lauö önn grinb lomet, fo mot^t fie fi(ii befc^iffen.
1 SBenn man bcn teuffei ja gaft (obet
(sit)e roie bu bc8 bofen losi reerbefl, rocnn^ ober-
^anb (rieg
[foi. ö'] »on d JBpflMi^ofer 11
@§ begegnet einmal ein fi^inber bem groffeu boctor
äRogcn^ofet, gruffet l)f)n mtb jpra^, Öiott e^re bog »nfcr
baä ^ontmertl, lieber frennb, S^cr Soctor fprai^ mie btftu
meines obber ic§ bcincs f)Qnbmcrifä,tt) ber ©i^inbet ^piaä),
t)f[r feib ein ^urift, onb id) ein fd)inber «6er 31^ ©0
f(^inbe i{5 tobte fiiinbe unb ij^r ft^inbet a6«r tebenbige tente.
©tobe Bnuernunfftigc lente foi man Oera^ten onb
fie laifen refien l)t)n nic^t antroorten
XII epm @fc( totth imtn
(Sin SJet cfet marb anc^ ein mal ftol^onb bourüinben
Unb Woll b«ii ItWen iw^e rcbeii, Bnb alä ec ?^m 6cgegnet fprat^
•) Schwer leatiar; teldt auch in lieu altcD Drucken. —
•*) flonnen nrap. h. ttoli, — *") aemd^^fen ist corr. in toiidifen
— f) Am Runde. — tt) ^anbiretcfä iirspr. h. meines.
unb al§ er einem leroeii Segegnet gruffet er n^n fjtxii^d)
unb fptQc^, ;5d) grufte bic^ fcruber, ben lenten Oerftunb nam
brosS baä ber l|cnii(^e mort grua, bacfit aber 6ei) Jt(5
felbä 3Qag fol i[| mid) an bem fc^etmen rechen, ^c^
ii^ette obber juteiffe ij^n, lo ^b lege i(^ feine e^te ein,
3(^ roil benrt norren laffen foren
Uu(^ scio pro cerlo, qnod si cum atercore certo
Viucii vel vincnr, SPmper ego maculor
3Bec mit bem eqm brede ^ebbert raitimeU
Kr gemtnn Dbber Bertiere wirb ift ge^t er6ef[^iffenbauon
[fol. 6«^] — 13
Eine ^auä jiflb mailä gieng ob« feit Bub tcarb ju gaft*>
geloben tum ging Vit fpa^ieten nnb tarn ju einet felbötouS
bie t^et l){)r gutlidi, mit eictietn, geraten nuffen Dnb mo
mit fie tunb Slbei bte ^uä ftab ntaiiä fpi^Qi^. ^u bift ein
arme inanS SBoä roittu ^ie in aimut leben tom
mit mit, it^ mit bic ein nnber mat jdgen TOic (oftlit^ ml Dnb
mir gnug ft^offen uon otterleij lofllic^ec (peife, Sit bie felb=
inauä jogtn mit etnanbei: ^!|t ^tn, qnn bie ein ^eirlii^ fi^on
E)au§, barinn bie ^auä (tab mauä raonet, nnb giengen Qmi
bie femnolen, bei mar not oitff odu auff Don fleijc^, fpei
murftcn, grün ünb burrc, bcBb fefe Dnb atlcä ba fptac^
bie ^aiig fldb mau@, ^tu if| Dnb fet) guter bing @ol[^ec
jpeile ^ab iiii tegtiii überflujjig, ^nn beS tompt ber !elner
mit Dnb rumpelt mit ben fc^Iuifeln an ber t^ur, 33ie meufe
erfdiraden Dnb lieffen bnuDn bie ^auä ftob mauä fanb batb
i)^t lod), 9tber bie feit mau2 toufte nirgen ^in, lieff bie
manb anff önb obe Dnb ^atte fic^ p^rS Icbenä ertoegen
Sa ber teluec n^ibber t)inauä mar, ^prad) bie ^aut ftab=
nmuS, ©ä Ijat nu fein not, loa Dnl guter binge fein,
3)ic feit mauä antwortet, bu ^oft gut fagen, 3)u mufteß
bein ioi) fein ju treffen, ber meil bin id} freier für angft
geftorben, StÖ iDil b'"^ fuge" tPnä bie meinung ifl, bleib
bn ein reic^ flflb maug ^nn bti ftab Diib lebe »ol, friS
murfte Dnb fpeif ^d) mit eine armeä feit maus meuftlin
bleiben unb meine eic^elu effen, bu btft reid) ab« an lein
■) ürapr.: önb marb gclabi
I
ougenblid fieser für bem feiner, fuc ben lagen »ub fut
im fo Dtel meufe falleii xmi i|t bir baS gaii|e ^aug
feinb ab« ©otc^ä afleä bin ic^ freq onb fi^er ijnn meinem
armen fetbloc^lin.
3fn gtoffem moffer fciiet man groffe fiffcffe
2(6er qnn (leinem iDoffct fetjet man gute fiffc^e
nei)bet
SSer teidi ift fial Biet fotge
fa^r
[fol. 7-]')
I. XüVfjett.
6am fian ttuti bei '^nlta.
©in ^ait j{^orret ouff ber SKiften, onb fanb eine fofi*
lic^e ^perlen, 9(IS er biefetbißen ijm (ot fiiieit fa^e, (ptaift
er, ©i^e, bu feineS bingtin, ligftii ^ie (o jemertit^, SBenn
bic^ ein fauffman funbe, ber routbe bein fro, ünb bu
niutbeft jii groffen et)ren (omen, Slber mit 6 bu bift mir,
onb icf) bir, lein nuge, 3i% iieme ein Sornlin obber
rourralin, nnb lic^ eijm aQe perlen,
Sere.
Siele fabcl leret, baö bis bui^tin, bei) SJaurn Onb
groben (euten onnierb ifl, roie benn aUe ffiunft Bnb loeiä^eit
6e^ benfelbigen Dement iff, 3;mn fic iDuubf*en 9Bie man
iptidit, fünft ge^ct noifi brob, ©ie matnet aber, baä man
bie Sere nid^t oerac^ten fol,
ÜJom tpoIfF Una {entlitt.
Sin locifi Onb lemtin fainen on gejerb beibe an einen
boi^ ju trintfen, 5>Er rootff tränet oben am 93ac&, baiS
Semlin aber, fem onben. JSa ber «olff beS temtinä getnot
roatb, lieff et ju li^m, cnb fpta^, SBatumb trübeftu mir
bad tDaffer, bai i($ uii^t trimfen fan, baä lemlin antroottet
[fol. 7''] wie fan icE) birS roaffer trüben, trindeftu bo(^
•) Am Ramie von Luthers Hand; Slatt XUI.
ober mir. unb nici^teft eä mir rool Imbtn Htz tiiotR \piaä),
aSie? fludicftu mit iio(^ ba^uV £a$ lemltn antioorter, 3^
flutte bir nttftt. Set roolff ipiac^, 3a S^tra Solet ftet
mir für fec^ä monben anc^ ein iol^s. 7u mi(t bii^ tietern.
Xioi £ein&lin ontiuoitet, $in i<^ bod| bajumol nii^t ge=
boren geroefl, roie fot i(6 b mdnä Saterö eiitaelten? 3jer
ffiofff fprotfi, So ^aftu mir aber mein SBifm Bitb «tet
abgenaget onb Detberbet, !Caa Scmtin antmortet, ^ic ift 4
bas muglid), f)flb it^ boc^ nodi (ein 3«"t'^ ®t), fptai^ ber
%oIff, ^nb luenn bu gleidi oiel ouereben Dnb fc^me^.
tanft, roil iüf bennot^ ^eint nic^t ungetieffen bleiben,
lOHrget nlfo \>ai ün)(^ulbige S^emltn onb fcü^ e«.
2ere.
33et meUt lauff ift, SSet ttuiti jein roil, ber inu3
leiben, folt man ein fac^e Dom alten ^ttun brechen,
3)eim föemalt ge^et fuc iHet^t, 33enn man bem Jgfunbe ju
mil, i'o bot er bog tebbet geftefien, SEeiin ber aSoIR nnl,
fo ift baS tamb tinret^t.
III. ^intfeii'.
S^ont ftoft^ liuh Der '^ani.
@ine mau§ roere gecti ober ein raafier gemeft oitb
lunbte nic^t, onb bat Hn [M- B"J einen froffil ümb rat
Dnb ijniffe, 3)er fjrofc^ roar ein fc^altf, unb fprai^ ^ux
maus. Sinbe beinen jii§ an meinen fu§, fo loil ic^
(c^roiinmen, uiib bid) b'fuber ji&en, So fi? aber auffö
maffet tarnen, toui^et ber frofc^ ^ini'it""' pi^ wolt bie
mauä ertreniJen, 3nn bem aber bie mauö fiel) meret Dnb
erbeitet, fteuget ein roe^b« bober, Dnb et^affd^el bie maug,
jcurfil ben [tojt^ oiii^ mit etouö, onb friffct fie beibe.
i'cre.
Sit)e bic^ für, mit mein bu ^anbelft, 3;ic roettt ift
folfi^ öiib ontreiü Dol, mix benn nietdier Sreunb ben
anbern uerniag, bet ftetft nbn i)nn tcn faii, ^oc^ fiillegt
Dnttero ntljeit l)t)ren eigen ficrrn , laic bem froffc^ 6te
gefi^if^lt.
u
J
mi. 9ietb.
Sam Qttn&e tinb ft^itff.
lEer fiiiiib flJiac^ ein ji^otf fur gericfit an ömb 6tob,
baS er l)^m ge(it|cit ^ette. 5in ater boä Jc^aff leugnet,
berieft fii^ bet iDolff anff seugen, bie mufte mon äulolTen,
Der erfte jeiige ttjar ber loolff, ber \pxaii, Srfl loEiS, bo«
bet ^unb bem fdioff brob geli^en t)Qt. 3)cr SBei)t) fptacft,
3[^ bin babe^ geraeft, 3^cr ©cijr fpvoc^ jiim fc^aff [fol. 8"]
roie t^orftu (o öimcrfd&anHJt leugnen? ^III" warb Detlor
baS ft^aff iifi« feine Jacfie, !8iib miifte mit (cfiaben jut
Dneben jeit feine inotle angreiften, baniit eä bnä Srob
von fin bejatet, beä eä ni(^t fi^ulbig inar.
üere.
§utt bicfi für bofen nac^barn, obber Wi b\4) ouff
gebult, miftii bei) leuten roonen, ®enn eä gennet niemanb
bem anbern raaä gut^, baä ift bei niellt lauff.
V. ®ei^.
3?pm ^»nlie Qm wafftr.
ffiä lieff ein t)iinb biirc^ einen tuaffer ftroni, onb
Öatte ein ftnrf fleifc^ i)m maiile 'äU er ob« baä ben
f(|einen Doni fteif(^ i)m maffer fi^et, roct)net er, eä roere
auc§ fleifi^. Unb fd^nafJtiet gqiig barnad), iDa er aber bag
maut aufftliel, empficl «Ijm baS ftnct fleifdi, 3!nb boS
rooffer furetS rocg, 91(fo uertor er beibe ba§ fleifcfi onb
((fernen.
Sere.
äßon fdt fit^ benngen (offen nn bem boä öotl gibt
2Bem boä roenige Berfdinia^et, bem roirb i)a^ groffer nii^t,
SBer ju uiel ^oben wit, bet bereit jnle^t nic^tä, aJlonc^er
oerleuret, baS geiuiffe, «ber bem Sngeroiffen.
[fol. 9»] VI. 5 VC HCl. (ii eil) alt.
es gefcfleten fit^ ein 9iinb, Si^en onb fi^off jnni
[Einen Dnb jcgen mit einanber ouff bie ioget, ^nn einen
iFamrin ; ä ? r ^ itenrBBiHiasT^t. n.
irr
l
11
iwaife UML at-unüj i-irx.i.hn I.iIm.
Eifr WjpüfrtiiüfiTMlirilli
von
Bernhard Botiiitiiiii
ittfiusi
•r! ..;.,
UL
Ji«
Neiidrncke deutscher Litteratnrwerke des XVI. iind XVII. Jahrhanderts
No. 77 n. 78.
Einleituug.
Mit der Einflihruiig der Vielweiberei war das Reich der
Wiedertäufer in MUnster 'tarn ÄbäuhliiHS seiner iuneren Ads-
gestaltnng gelange. Nunmehr Itonnte anch eine umfasseade
Darlegang der darin geltenden Lehren gegeben werden.
Bernhard Rotman unterzog sich dieser Aufgabe in seiner')
„KeHtltution", welche seltene Schrift wir hier in einem Neu-
drucke voriegeu.
Es folgen KUDÜuhst einige Angaben'Uber den Verfasser,
Bernhard Rotman^), aach Rottniann ader Xiathmaiin
geBchrieben, aus Stadtluhn, der talentvolle Sohn atuer Eltern,
ward vun 'seinem Verwandten, dum Viear Hermann Sihing
als Chorknabe in St. Moritz angenommen, erhielt später die
Rektorslelle zu Warendorf, und ging dann nut die Universität
Hoinit, wo er 1524 die Magister würde erwarb. Nach Mlinsier
zurückgekehrt, ward er Priester und Prediger in St, Moritz,
Uar bald erwarb er sieh durch seine damals gut katholischen
Predigten den Beifall der Bürger. Als er jedoch auch Über
die Cleriker sich zu urtheilen erlaubte, gaben ihm diese, nm
ihn los zu werden, Geld zu neuem Studium in EUln. Von
evangelischen Kaufleuten beatimmt, wandte sich aber Hot-
') UeinricU Oresbeeka Bericht von der Wiedertaufe in
Münster, b. Cornelius, G esc hie btsqu eilen des Bisthums Mün-
ster. B.2, S.I20. ') Vgl. znm Folganden: Dorp ins, b. Luther,
Wiitenb. Ausg. B. 2. F. :jgi ff.; Cornelius, Berichte der Augen-
zengen über das Münsterisehe Wiedertüuferreich; Kerssen-
broick, Geschichte der Wieder tun fer zu MUuaier, (nach der
deutachen Uebereetzung von \ä'i\); Uomelmanni Opera,
p. 1175 — 1.11)3,
I
F
■ der
I eng
■ mit
I Brii
I ratt
statt nacb GUIn nnoh Wittenberg. Er BchloBS sieb hier
der Keformation an, ward bald mit Melanchthon belcannt und
g befrenndet, stand auch nocli apüter in lebtiafteni Vcricchr
mit ihm.') Luthern stand Botman nicht ho Bähe, denn jener
Brief Luthers an ihn') ist wohl erst auf Melanehlhons An-
rathen und ohne persönliche Beknnulachaft*) geschrieben,
damit MUnster nicht in ZniTiglis Sinne reforniirt: würde. Doch
Bngenhagen war gut belcannt mit Rotman.*) Von Wittenberg
begab er sich nach Süddeutschland, bis nach Strassburg, wo
er Zwinglia Lehre näher kennen lernte, die seinem Stib-
jektiviemns zusagen mochte. Dann kehrte er heim. Sogleich
trat er nnn für die Reforraation ein ; die katholischen Cere-
monien worden abgeschafft und statt der Werkgerechtigkeit
die Freiheit des Glaubens gepredigt. Da verbot der Bischof
ihm das Predigen und befahl ihm das Land zo räumen. Dies
ward für Rotman der Aniass, seine Lehre in einem Bekennt-
nisB zQsammeDKiiatellen, nm dasselbe dem MÜDsttrischen Rath
Torznlegen. Diese erste Scbrift Rotmans vom 23. Januar 1332,
in lateinischer Sprache abgefasst,') trägt die evangelische
Lehre in bald engerem hald loserem Anschluss an die Anga-
bnrgec Confession vor.") Das Volk nahm dies Bekenntniss
mit Begeisterung auf und forderte in einer von Hotmin her-
rührenden Bittschrift vom Rathe die Erianboiss, dieser Lehre
anhängen zu dürfen, welche Bittschrift man auch den um-
liegenden Städten nnd Dörfern zusandte, sie für die Refor-
mation zu gewinnen. Rath und Clerisei zu Münsier gaben
keine Antwort. Die Anhänger Rotmans deuteten sich das
zu ihren Gunsten, holten ihn nun in die Stadt, erzwangen
ihm den Predigtstuhl In St. Lambert und liessen sich zum
Abendmahl Brod mit Wein begossen auf einer Schüssel
reichen, woher Rotman den Namen Stutenbemt erhielt.
Unterstützt von Hessischen Theologen, die er sich zn HUlA-
predigem erbeten hatte, legte er dem Rathe am 16. AngOBta
') Drei Briefe Melanchthons an ihn, Corp. Ref. B. X.
S. 132, B. IL S. K19, nnd S. 633; ein vierter b. Kerssenbroiok
S.321; >) De Wette, Lntheis Briefe, B. IV. S. 426; =>) ebenda:
B. 425 (als ich hüre); ■) Manlius, Locorum communium col-
lectanea, p. 4S3. '') Kerssenbroick, S, 157,; °) Abgedruckt
bei Mencken B. ;i. K. um it.
I fi.i/|^cuiumkb ■«
1532 ein Verüeicimiaa der kii'-elilidien Missbräiiche vor')
hetrefTB der Mesaen/dca Abend mahl b, der lateinischen Sprauhtt,
der Ceremonien und der lleil igen Verehrung. Der Rath ver-
wies dJQBe Sache als eine religiUaB an das Domkapitel, welches
sich damit begütigte, die Artikel nach Küln za schicken, von
wo auB Rotman gebannt wurde']; doch die Miasbräuohe
Würden abgestellt, freilich nicht ohne Bilderatürmerei. Durch
den kühnen Handatreicb vom 1. Weihuacbtstag lä32 und
daroh das Eiugreifen Fhillppa vun Hessen gelangte die
refbrmatoriache Partei zur iin bestrittenen Herrschaft; Rotman
ward Superintendent. Ein Rubepunkt war erreicht. Durch
Kirchen-, Schul- nnd Zuchturdnnngen °) suchte man auf den
neuen Grundmauern einen positiven Bau zu errichten. Aber
noch war die Giihcung im Volke nicht zur Rübe gekommen,
als durch die Wiedertäufer eine nena Be»~egnng entstand.
Anfangs trat Rotman dem heimlichen Treiben Johanns von
Leiden entgegen, ata aber auch Strapaeda, sein Amtagenosse
üffentliuli die Kinderlaufe verwarf, widerapraeh er nicht mehr,
und als ee am 18. August 1533 zur Disputation auf dem
RathhauBe kam, stand Rotman auf Seiten der Wiedertäufer.
Es fragt sieb nun hier, ob wir Hotmans veiäaderte Stellung
in Boiiiehnng setzen dUrlen zu seiner Heirath mit der Wittwe
des Syndikus Wiggers. Berichtet wird nämlich von Melanch-
thon, Rotman habe mit des Wiggers Frau ein Yerhältaiss
gehabt und diese auf aeinen Antrieb ihren Mann vergiftet.')
Dann habe sich Rotman, bei den Seinen verächtlich geworden,
den Wiederläufern hingegeben und um den bUsen Eindruck
zu verwisehen sich eines um so strengeren Lebenswandels
bcfleissigt. Allein du diese Nachricht erst so aplit ist und
nur an Bolands Dichtung') einen unzuvcrlüsBigen Zeugen
hat, während die andern Berichte von dieser Geschichte gar-
niuhts sagen und Kersaenbruick**} die Sache anders daretellt,
') CorneliuB giebt S. XCIil ala wahracheiulichen Titel
an; Kortc Anwisunge der misaltrnuh der Rumiscber kerkeu.
I&32.; ^) Gerdesiua, Scrinium Anti<tuitatis, tom, II. pars I
6 421). ') Die Titel bei Cornelius S. XCIll. ') roBlilla
el. Corp. Ref, XXIV. 110. Abbängig vonUelanchthunManliua
Loo. comm. coli. p. W.i und 4S4. '^) Siehe üamelmann S.
1200.; «) S. 371 und 394, wo der strenge Lebenswaudel
auf Beine Neigung zur Wiedcriänferci zurückgeführt wird.
künncn wir ihr kerne Glaubwürdigkeit beimeesen, eundelt
mit 2U den vielfachen VerläQmdnngen der Wiedefi
täufer rechnen mliesen.
Schon vorjenerDiBputationiiDÄugust hatte Rotmaa an den
Landgrafen eine .Ordnung" gesubickt, die ihm aber nui aeiner
Lehre vonTaufennd Abendmahl willen aurlickgesandtwnrde.')
Am $. NoTember lieäs Rotman die Sthrift: „BekentnisBc von
beiden aacramenten, doepe und nachtinaele, der predicanten
tho Munster. Ici jaer I5:t3 den k dach Sovembria." er-
scheinen. Keraaenbroick berichtet nnn^), dasa Rotiuan et-
liche irrige Artikel dem Landgrafen liborachickt, von dieaeni
zuriiukerhalten, and dann habe drucken lassen; daher wir
Jone .Ordnung* wohl mit dieaem .Bekentniaae' identiäciren
dürfen. Durch dieae Schrift erwarb sich Botman neuen
Anhang im Volke und heftigere Feindechal't dea Rathoa, der
alle Kirchen bis auf eine schtieasen liess, dem Botman das
Predigen Überhaupt untersagte, am 27. November ihm seine
Buchdruckerpresse weguahin, und am II. December ihn dea
Landea verwies. Doch von den Seiuen beschützt brauchte
Botman weder zu weichen noch sich des Predigens au ent-
halten. Eine von Fabrizius ihm vorgeschlagene Disputation
lehnte er aber ab, weil die Gegner seine Beweise aua der
Schrift doch nicht annehmen würden, auch wenn aie ganz
klar wären. Ueber sein Treiben im Kampfe der Wieder-
^nferei mit der eben begründeten Kelbrmation ist neben
seinem Predigen und 'l'anfen nichts Wichtigeres zu sagen.
Seine Weissagung aus dieaer Zeit vom Einsturz des Klosters
erwies sich zwar als falsch, erreichte jedoch ihren Zweck
die Nonnen verliessen ihre Zellen. Während der Herrschaft
der Wiedertäufer erscheint Roluian als Kanzler, zuerst neben
Knipperdolling, dann hei Johann Matthison, zuletzt mit Jo-
hann von Leiden verbundon. In dieser Zeit, wo er nach
SpalaCina Angabe") auch vier Weiber nahm, schrieb er dann
seine wichtigsten Bücher; zunächst nach Anfang der Be-
lagerung aber noch vor Einführung der Vielweiberei;
') Acta: Haodeluug: Legatiuu vnd Schriflfte: so durch
den Landgrauen 2U Hessen etc. In der MlinateriBcben aachi! ge-
schehen, zuaamen gebracht. Durch AntonJum Corninum. Luther,
Wittenb. Ausg. B. 2. F. 3(iä ". ') 3. 4 1 1 . ') Äunalea p. :i02^
.BekcntoDea des glubcns und lebena der gemein CriatG i\i
Monster, gedruckt zn Monster.", nach einer Handschrift ku
Citssel milgetlieilt bei ComeliuB S. 445 — 461. Hiergegen
sehrieb Urban Rhegins'. Widerlegung der Munster! schon
newen Valentinianer vnd Donalisten Bekentnis , An die
Christen zu Osnabrück, in Westpbalen, durch, D. Vrbanum
Rheg. (b. Lutber, Witlenb. Änsg. II. 34(1'' ff.) Im Oktober
folgte dann die Schriit't von der KcBCilntion, Über die unten
Näheres gegeben wird. Im Deceniber 1534, als die Erlösung
durch Hülfe der Glauben sbiUd er ausblieb, schrieb er daa
Buch: »Van der wrake,-, in dem er die Niederländer, au
welche das Buch gesandt ward, aufforderte mit dem Schwert
in der Hand zum neuen Israel xti kommen. ') Im Uebrigen
ist dies Buch unbekannt und wird nur noch erwähnt in der
Vorrede der nun folgenden Schrift Rotmans: „Van Verborgen-
heit der Schrift des Hykes Christi unde van dem daghe des
Heren, durch de gemeinte Christi tho Muusler. Im yare
15Sä in der 11. maendt"; von welcher sich zwei Exemplare
in der Panlinischen Bibliothek') belinden. Hochhuth bat sie
herausgegeben nach einer späteren Handschrift zu Cassel.
Auch dies Bach ward noch dem Landgrafen libersandc am
3Ü.MSrz, darauf dann die Antwort der Hessischen Theologen
iu Mai folgte, betitelt: .Eine kurtze ; vnd in der eile gesteltc
Antwort, etlicher Predicanten in Hessen, AafT das Bach der
Widertenffer za Munster, Von Verborgenheit der Sehriffl."
(bei Luther, Witt. A. B. 2. S. 3ö7 ff.). Die leiste Schrift
Rotmans: „Van erdesscber nnde tytliker gewalt Berieht uth
Gotlyker schlifft. Munster läitä." ward nicht mehr vollendet.
Die Handschrift befindet sich im Provinzialaruhiv zu Mlinstcr.^)
Eine erhaltene Predigt der Wiedertäufer beginnend: .Hoeret
die stemme des Heren." gelijfrt wohl auch Rotman an. Die
von Sebastian Franck') als selbstKndigea Buch angesehene
Schrift ,vom brauch des Schwerts" ist wohl nur das l^. Cii-
pltel der Restitution, durch Irrthum zu einem Buch gemaohf,
Ueber das Ende Rotmans gehen die Nachrichten aus-
einander. Dorpins*) erzählt, er habe sich, da er sein Spiel
verloren sah, den Feinden entgegen geworfen und den Tod
I
güfund<!ii; ebeuBO Kerssenbioick. Cumeliiui thein (S, -^
einen Brief des Raths von Lübeck an den vun Rustook b
wonach Rolnian »ich in letzterer Stadt soll aufgehaltea habenfl
I)anmlDianii dagegen kennt das Qerüelit, er sei nach rriealaiiaf
entflohen. Der Tud in der Schiacht ist am wahr achein I ich atew
Wir wenden uns nun eu der uns hier beschäftigen den
Schrift Kotman 8, der Restitation. Nachdem der Verfasaer
im ersten Kapitel ditj weltgeBchichtliche Bedeutung des
Wiedertäoferreiches dargcleg:t hat, besprichl er die einzelnen
Lehretiicke, unter denen das lä. die Vielweiberei znni ersten
Mal theoretisch eiUrtert und sie zu recht fort l^'en suclit. Er
Bchliesat dann mit einem Bericfit von den Offenbarungen und
Wundertbaten Gottes unter ihnen. Der Zweck dieser Schrift
war, neue Anhänger für die Lehre der Wiederlüufer »u ge-
winnen und diu Beschuldigurgen der Gegner zu widerlegen.
Sie wurde daher mit ganz besonderem Eifer verbreitet
Nach Holland und t'riesland sandte man sie, man warf sie
in das Lager der Feinde, oder steckte sie auf Stangen vur
dasselbe, um die Landsknechte dadurch in die Stadt zu
locken'); ja man hoffte sogar den Landgrafen Philipp durch
ein ihm übarsandtea Exemplar zu bekehren.^) Allein nur in
den Niederlanden fand die Schrift einigen Anklang. Der
Landgraf las sie zwar, aber nur um seinen Theolugon die
Punkte zu bci^eichnen, welche zu widerlegen seien,') Auch
die Keformatoren wandten sich gegen dies Bucli. Melanuh-
thon schrieb 1535 „Stütze '^r0))ofttioneä Iciber bie U^r tet
SBJibCTtfuff« geftttt butd^ Wlip. Tltlmi^," ,darin es heisst: (S©
Ijubm bie ^UibertMiffec (af|eu (in bad) ausgeben, tuetc^ä Xitel ^at,
Ätpitutioii de. ^aS burd^ au3 Bol ®oiiS (ffierung, Bnb falff^et
aiiffvfttifc^ec lere ift." Urban Rhcgius jedoeh hat nicht, wie
Uhlhorn meint'), speciell die Restitution vor Augen gehabt
in seiner Schrift: de restitutione regni laraelitiei e(c, 1536,
<) Oresbcuk, S. I2i). ') Sleidanus, IIb. X, ad nun. I5»k |
"] Auu):Uaudclung: Legatiun vnd Sehriffte : sodurehdenLand'; i
grauen xu Dessen te. In der Mtinsterisuhen saube geschehen,
zusauien gebracht, durch Äntoninm Coroiiiiiuui. ') Uhlhorn,
Urban Rhegius, S. 3U3 und 3li8.
denn das Wort „resüfniione"' iiu Titel hezeiehnet nur, wie
sonst oft, die ganze wiederherstellende Bewegung der Wieder-
täufer; die herbei^e^Dgenen Büt/.e nber finden sieh theils
anch in anderen Scbriften, z. B. in der Schrift: fSan betborgen'
l}tit ti«: ft^tifft it& Stiles S^tifti unbc bau bein bng^c Ui ^crtn,
teils, wie die Sätze von der Zeit der Raohe, eben nicht in
der Reatitation. Uhlboros Irrthiim ist jedoch begreiflich, da,
er ^ie ReBtitution nicht kannte, Ja sogar sie flir nngedruckt
hielt.
Späterhin nahm die Kenntnies tod dieser Sclirift rasch
ab; das Interesse die Wiedertäufer £u bekämpfen verlor sieh
mit ihrer Untordrüekimg. Mm' in den Niederlanden nntcr
den Tau fgesi nuten wurden die Schriften ihrer streitbaren
Vorgänger hochgehalten , aber auch hier nur in Uebor-
Betinngen, wie es scheint.') Unter den Geschieh taschreibern
der Beforaiation hat zuerst Sebastian Franck die Restitution
erwähnt,') Sleidan giebt eine kurze Inhaltsangabe derselben;
auf ihn geht Gerdesius zurück.^) Hauelnian hat Auszlige
gegeben. Die Beschlussrede ist Ton Hiichel niederdeutsch,
von Carel van Gent holländisch, von Arnold bocbdentsch
mitgelbeilt worden. In neuerer Zeit hat erst Ranke*) wieder
die Anfraerksamkclt auf diese seltene Schrift gelenkt. Cor-
nelius führt sie unter den Qa eilen der Geschichte des
MUnaterischen Aufruhrs an (S. XCV). Nach ihm existiren
zwei Tollatündige Exemplare, eins in der Panlinischen Biblio-
thek, ein anderes im Frankfurter Archiv. Ein drittes be-
findet sich in der Bibliothek meines Vaters, Dr. tbeol.Knaake
in Drakenstedt, nach welchem der folgende Neudruck be-
sorgt ist.
Fraglieh könnte noch sein, ob mehrere Ausgaben existirt
haben. Arnold nämlich sagt a. a. 0. S. D{I4, die Schrift sei
im August 15;t4 erschienen, allein man ßudet sonst davon
keine Spur, und Arnold kann hier nicht als Gewähremann
betrachtet werden, da er seine Kenntniss nur aus einer
*) Arnold, Kirchen- und Ketzergeach. B. I. S. 994 und
il95. °) Chronica der Keyser vnd weltlichen historien, Von
Christi geburt bisa auff Carolnm v. I53(i. Fol ccxcjn'.
=) Gerdeaii Bist. Ref. t. III. p. S2, H3, 08. ') Gesch. d. Ref.
B. 3. S. aei, 374, 384.
liullUndischen Deberarbeitiing hat. Für eine cineigR Ausgabe
sprechen a.üc'a die Worte im letzten Absatz der BeschluBs-
rede, wo Rotman sagt, er habe nicht Zeit genug gehabt um
die Druckfehler zu corri^ren, anch fehlten noch einige Lebr-
sttlckc, die er gewiss gebracht hätte, wenn schon im August
eine Ausgabe erschienen wäre. Endlich glaube ich die
Worte: „San 6«in lue Wi; bthfygtt Wnb bfftorniet fm fleti'orbeu it.",
auf den glücklich KurUckgeschiagenen äturm Tum :tl. August
beziehen zu müssen, wozu dann auch die Eile, in der die
Schrift verfasst und gedruckt ist, gut stimmen würde. Dem-
nach linben wir also nur eine Ausgabe anzunehmen.
Unser Neudruck gibt das Original b nc h st nben getreu
wieder; verbessert sind nur folgende grobe Druckfehler des
Originals (unter denen die umgekehrten u und n still-
schweigend verbessert sind) :
H. 12 Anm. 1 passt nicht; S. 14 Z. 15 (cclcfiaftici^; I^ 19
ffuer; 18,26 ^UHgc; 21,11 l(ettn=; 22,29 ir; 31», 5 fleiftd^; 32,7
(Itifcfte; 32,11 mfcmrt; 32, SO otl; 33, Anm. 1 ij. 3o. ij. Anm.2
ij. Si. ii.; 34,25 WoMtd&fe; 34,32 ent^olben^m«; 36,1 flieget;
:tG, 4l£^riflu«; 3ii, SU mc; :I8,II |aftu)lDDi »9,12 Dittnettnt^tit;
3y, i4 biHii^frit; 45,21 Bo^otjam; 51,5 (Seftlitf; 51,18 tefanbt
er; 51,36 ^«lue tDor^eir; 54, 15 »nbedni; 54, 22 tcflament;
55,16 jatlit^; 55,23 ^aljifren; 56,25 6uetfl; 57,14 gtlontii;
58, 2J S&tiflum; 68, 3(i |t^>eit; 58,35 ttannrt; 61,15 §if- «ö
24 Stotn.; tJT,14 subt^crigm; 74,2 uotgiffnliffe: 7',^ ou tt twn
81, Anm. 1 ij.^tiij; 84,4 geflM^tc«; 8H,I6 das f n {o eb
8B,2S bnnbcc; »0, Anm. 2 Ho. i'.; 92, Anm. I , t 0 i
114, O^tfft; Ü7, 9 ttojft; \U.M Dntfangen; 11)6,24 (Suag on
10S, 13 bul))e; li>9,27 gröltet; MO, 23 ß^rirmä; 11 29 p tn.
6,1. 37,13. 39,57. 81), 29 fehlt der Punkt; 5,211 eb
Fülgende Fehler des Originals sind
geblieben.
2*2,33 lies: Uftgc^ueii; 25,:)4 lies: t^t; 44,5 lies: bar usr^'
(teljflu; 7(i, 35,136 statt t(i6utr ne^ä)o<p lies t^Sumefftfioi) („Zau-i
I
XI
bereischaft"); 80,2 lies: bar na; 86, 20 lies: etltdf statt et lidf;
109,1 lies: ein gebreuen.
In dem Texte unseres Neudrucks endlich sind folgende
Druckfehler bemerkt worden:
Lies: 4,2fur(!en; 11,17 .etc.; 11,32 Xan; 20,18 Xi}t; 25,
31 ftJredfen; 49,20 Tlaiff.; 57, 37, fehlt; 60,7 lies etl^ statt btl^ ;
63,11 ban; 80,28 ^blitfen.
Andreas Knaake«
Teile reicht <Ipx liilmllH iter RcKliliiliDn.
Vorrede
]. Von dem gHiiilichen Abrsllo alter Uin^e und
li«Bttliitiun derselben
II. Von güftllolior heiliger SehHft tind ihfoni rechten
VerstänilniBB
III, Vom Unterscbiodc Aas alten nnd nenen 'l'esta-
mentB (Bundes) imd der Scliril't, die mBn also
IV, Von der änltunft CliiiBti ins Fleisch nnd seiner
Menscliwerdnng
V. Von der ErlilHnng and Gonngthnnng Cbriali
VI. Von rechter nnd ordentliulier Lebre Christi . .
VII. Von der Taufe
Vlil. Von der heiligen Kirche öder Gemeinde Chrinti
IX. Vom Halten der GeUote üiittes nnd gnten Werke
X. Vom freien Willen
XI, Von der Slindo und mutwilliger Sllnde . . .
XII. Von leiblicher (Jemeinachaft der Heiligen , .
XIII. Von dem Abendmahl Christi und dem Brot-
breuhen
XIV, Vom rechten und ehrietliuhen Ehestände . . .
XV. Von dem Recht und der Herrschaft des Mannee
in der Ehe
XVI, Von dem Recht und der Unterthünigkeit der
Frau in der Ehe
XVII. Von dem Seiche Christi und deaselbea Herrlich-
keit auf Erden
XVin. Von chriBtIicher Obrigkeit nnd Uebrauch des
ScInvertoB
Beacbl usareden dieses 'IVactats etc
[NachBchrift.J I
@^ne aieftitution
ebber Sine tüebbetfietlinge tediter ünnbe gefunber
ßl^riftlifet leer, gelouen^ önbe leueng \)i\)
@abe§ genaben burd^ be gemeinte 61^=
rifti 11)0 9Kunfter an ben bad)
gegeuenn.
2lctor. iij. ßa^).
@o bot^ nu bot^e t)nbe beferet ium, bat jume funbe
torbelget n^erben, manner be t^bt ber t)orqutcftnge fom=
men werbt, tjan bem angeflehte be§ ^^'Si^^t
önbe l^e fenben merbt, ben, be tum nu
t^o öoren get)rebiget t)^ S^fum
ß^riftum , melder mot^
ben ^emmel ^n nemen
bcfe tj^) be t^be ber
3fieftituti==
on
aüer bin-
ge, roeld ®obt
gcf))rafen ^cfft burc^
ben munbt aü finer ^idtgen
■ißro))^eten t)an ber wertbt ann.
Stcto. jo.
1534.
Sn ben teenben maenbt Dctober gc^e^ten.
^rJÜlMÜttr^M
L«°]
gjottebe.
'listen Dnbc Qt^lifen @Dbtfrüct|tigen Dnbe gub%rti(ten
■*V Seifltieb&ecen ber S^tiftlifet mot^eit^, lounliien io^,
be gemene IX^rifti t^o üßunfttr, Dormerung @öblilet ^f
nebe Dnbe frebeä biitt^ ßörifhim öniem onbc aflet metlbt
einigen ^®!Rffi9i onbe ^eitanbt. Stmen.
Sleroile onä nu be ahnet^lige eiuige iöobt, Daft tnii
DÖQenn Dnbe manigerleie Dmmc fineä E|i(igcn raorbeS
luillen, fiefft faten üecfot^t roorben, 3boc^ oortc^afft bat
Quernii^ bex uoriolinge be ^eilfoiue roetteitfieit fqneä rotflenn
Dnbe genebigeS gunfttn tegen onS, buic^ Dnbecuinbtnge
jineä tiitigtn tnorbeS, ad tibt t]a meei onbe mttv b)) bnS
i)eftt tt)ogenommenn, ÜJart^o od gemactet, nit^t aöeine bot
roi) otfobane Dorlötinge ^ebben moegen oorbtegen, fonbet
od bot rot) (uftii^ Biib gubtroillic^ i'in (tenbt Sott) aüii--
IeQ DDrioetinge, libcn, onbe bröffniRc Dmme finet tröfliiter
t[)ofage loiQen, Dortann Dp t^o nemmen Dnbe finet ^u(pe
t^o Dorroac^ten. So bot roi) ftij Dnbe getroft mit $qu1o
ipiEcten boren, SHo. uiij. bot onS noifi boit^ liodi leuen
etce. Dan finer leue jal mögen flff|(^eiben. 3n bem 6uerft
bqfitnbeteti leuen bioberä Dnbe gubenn frünbe, bat roq
Dnä cp ®abe8 m^ti §S9ie9i morbt fiebben öuergegeuen,
Dnbe boren magen, Dnbe bemegen Doijoc^t fl)n gemorben
Dnbe n?erben, jo ^eft ^e cd gan^ gnebiglicf Dnb raunbet^
li(f, DnS üt^ ber biiftemiffe Dnbe blinb^eit ber Sabito»
niit^er Dnb anticferiftifc^cr geueiidniffe öuermtg ber t[ar=
Öeit (riner erlentnijfc DorlüditEt Dnbe etrebet. 9tIjo orf,
bot oR mti iif)Dnn be tqbt onfeS teucnbeä in fleii(^liter
tenourainge fotben geuangen Iqggen, roorbe m% ein lütcte
gefendniffe, Dan wegen ber (toiuben ber bebrüten ertöfinge
t^o bet fiqlteit S^rifti, geine geuencfni^e bunden me^en.
Xtann tdq roetten lool loen rot) Dortn'imet ^ebben, bat i}t
mei^titfi Tfi onje bl)gelaii)te t^o bemnren, befi an ben
badf, onnb roanner tie njort Dmineferen bc geuendniffe
3if0ii, luot to^ ban uoctoac^ten fpit.') 9iu roat wt) bei^
nadEi. Dan gebt Bnferin aperen erEanget ße&6en, ^n roette»
^ett, ttoft, onb ttorobeti. 9ld) rootbe onfe ®obt, bot off« "
teifft)el)bec ber luor^eit ioelteä mit DitS möchten gemein
^ebbcn, 5Eann be op bcn ^eten looc^tcn, (oeKen ft)neS
trofteä nic^t fei)lcn, ^ijt Dmnie tOD mal ünS nic^t mögrtiif
l)s* [obaineä fc^riffllicf »ii oHen mebbe ttjo beilen, So ^eböen
rot) 1)0 boi^ cor gubt angelegen, od bot l)bt afleii &oW
früc^tigeit leeff^ebberen ber luar^eit nutt^c Onbe ongcncem
(olbe fin, bat mtf etliite flutfe, be Gbriftliife leet, gelouen,
mibe (eiieit betreffenbe, borinitc ^unft DÖtte gitbe einfolbige
^crte iuxät iniiuerftanbt unb Slntii^tiftift^e ootlDÖftunge
etren mochten, ?n muten bet genobeu Biiä oon ®ott ge=
geilen, loo fe ton ©abee genöben ijn einen ge[unbcn rechten
[a ij»] öerftanbt bq DnS luebber gebratf)t fin, mitten an
ben bnifi geuen, onbe bot "ap et^ fltber einfolbic^pe. SBnnt
tot) I)ir niitt ni(^t bcn f)Di[^ roifen buffer roertt, bc ge^
(muctebe uhe föfen, ban ben einfotbigen, be be (feilte map
f)eit leeff^ebben Bor bcbben t^o benen. yfic()te min Qbt
roere trnfe iiiniifi^e mal, fcnt beibe geteerbe unbe tnge=
leerbe roolben üp bc (leckten matfieit fe^en, onbc Bmm(
ber fufuenn toiHenn tboin (jrqfe läJabe«, onbe fid lu(uen
l^D gube, onfenbenft firf latcn g^euaüen.-) 33on gob tji
onfe tii(^, bat roij ad onie bon onnbc tat^en ffet^t bai:=
tienn tid)ten, bat rot) mochten l^o bet eren @abe#, onbe
oevbreibungöe filier roatticit otte man bcncti onbe nutte
fm, ban ^tit oan bit niaet genod). "ülu Uort (euen bruber
unnbe friinbe, oan qegenraptbigen ttactait foHe g^ roetten,
bat roi) ben futuen ein Üieftitution aber roebberftettunfle
noenien, ntä gl) inn ben Xittef (efen. 3)at |)efft buRe or=
Iah. ^ant @obt bl) On§ al[ütde ftucfe, als fiitinne be=
greppenn fpnt, (nnber alte nienjt^elirfe roi)fft)eit g^ereftituert
Bnb Dp bat atber «ii)fle gefat ^eft, be fo ^oii^ »nbe htip
ein lange tibi öoruanen orbe oorböftert fln geroeöen, bat
mi! teilten Dorftanbe Dan nnmmanbe barup gebälgt moi^tt
werben, 9Bo ban uan fnifcu affuaHe bor Dan ^^t naocf
oolgen roert, bc gan^e (i^rifft dar gencdi bctiigct^. Slot
■ crrtt ") ]. Gor. ij
J
mi) Duerft öitinne et^Hfe ftftcfe ooerbregenn ünbe Dorctaren,
Iq( nümmont mcinenit, bot bu[ie aUeine fint Bomi&ftet 9C=
iDcfcn, S^on mant roi) achten bat biiffc am meiften rec^t
Dorftanben t^o bet (ntitfieit bcnen, od uöffe anbere baiutti
redit t6ouotftaii orfoEe maii flegeuen roetbeii. So Ijeb&eti
lüq buffe, barmcbe roii be Öieftitutioti niodilen an luifeenn,
Dot on^ genomen onbe üorftarct.
iffi^bec Don einen i)betcn (tiicte f<^rt)UEn mi) t)c(mib(t
ein eigen capitef, oHeiit vp'bat et^ be einfotbigenn bcS tt)o
bet iolbcn mögen Begnpen, S^ent na eiittid teuen broeber
unbe frimbe boitl) bodi be ogen iuroeS ^eutenn Dp, menbet
fe äff DDH aller fc^attf^eit unbe nicn(tf|Ii(€r n)tif)ett, locjet
einfolbidi, inii anlc^oiituiiige adcin beä @(6btli(en tDtöeng,
Dnb lotet juni gein gubtbunden notf) nbel aߣ)i(of[)p^ie be=
btegen, San ?,o gq be mar^ejt Dan ganzen Reiten {{iten,
SBibbet @Dtt (3)en roi) ocf Bot iura allen bibben) bat f)t
iura fenbe finen geift be iuin inn alle ronr^cit gefeibe.
iÖolgeit be ftncte uitbe Slrtirfet
buffeS ganßenn trottaig: la ij'']
j SBan bem gturoelifen offiiaHe aQer binge, onbe fflefH=
tuHon bei fulaen,
ij !öan ®DbtIiter (jidigec if^rifft, Bnnbe erem reiften ddv
ftanbe.
iij 3Jan onberfc^eibe Otbeä unb nnel teflamcnttä, Dct
bec fdirifft be men olfo nomet.
iiij 3Jan ber tljofompft S^rifti ^nt fteifc^ Dnbe finer
menirf) roerbinge.
ö San ber erlöfinge unbe gcnoidi boinge Stjtiifi.
Dj Sön ber Stteifitei: unbe Drienttifer leer S£)nfti.
Cij ißan ber ISoepe.
niij 3ian ber tjittigen (etilen.
i% Jßan fiolbine bet gebaben @abe§ Dnb guben inertfen.
E 3?(in bcn fr^en raoflen.
fi 3ian bet funbe Dnbe moittniHiger {unbe.
|ij !8an le^flifet gemein[ii)up bet ^iUtgen.
£iij iSoit bem ^uentmal S^iifti vnbe bent bioitbredenn.
fiiij SSon ben 3itttiteii bnbe S^tiftlifen Eeftanbe.
jö SSqh be^ör trabe fierüc^eit be^ man? tu ber Ecfie.
jDJ San b«t|6r Dnbe onb ertanif^eit ber froiiien
Sefie.
poij SBon bem iRife G^rifti unb beS fitfuen ^etli(^eit
eiben.
jDÜj San {J^riftliler öuerit^eit onbe gebriid beS ficerbefl
Sßan bem griimelifen affimlle oüet bDnge,
Dnb Sßeftitiitioii ber futuenn.
Sat (Stfte (Xapittell. [aiij"]
"Tl ißgefcen reti ^n buffen tractoit Cnnbe ^ieftitution ett)=
■*• lidet fluife, be eiit lange tibi noruallen ünbe >jov=
rauftet (in g^eweffen, fiaiibelen willen, too be fuluen bq onä
bi'iräi ®abeö g^enabe «ebbet Dp g^erapt onb göeteftitiiett
fint gI|eraoiben, fo raiUen lu^ Dur an i)nt^ gemein vati
ben giumelifen affuaU aüer binge ein rcenntc^ feggen,
^nnbe od Dan ber äteftttntion. ilinbe bt)t atzten mi),
werbe ben einfolbigen nii^t tteitici) üorftanbeS genen, Söant
fo (e nierden, TOD otle bingc geuoHen unbe üettoöflet ge=
tnelen, ^eböen fe be§ tf|o liditelicter t^D bcgri^jen, tDorljnne
be Steftitution g^f[d)een moit^ Onbe Dan nöben qS.
3in Dan bem affuatle wo raal S^riftu^ Dnbe otf be
Stpoftelen bar uan t(|D Deren g^efadit ^ebben, aii Dan bem
be Dnber bem Suangelio Dnbe ünber ber Slpoftoliffi^et
Einigen fetden g^elf^e^en foH, reo ban Dp etf) gruroelirfjte
leiber g^cfc^etien l)».') ©d bcuinben rot) boc^ ocf, bot
Dan anbeginne be olbe (lange cmernti^ ber menfc^elidec
fleifc^tider luft, altrib't bat na gt)earbeibetlj tnb oct tbc raege
gtjebradit tiefft, bat ©abeS loort Dnbe orbenunge bi^ ben
mcnffi^en Bnbe menfc^en finbcren tjn ein offuQtl Dnnbe
DcrlDÜftungöe oerferet fol »erben Dnbe flä gfieroorben.
goboi^ Dan bem otmeditigen (Sobt altibt na ben offnot
rocbber Dp g^eric^tctf) bat Dcruatlenn ma^, Dnbe gbc^cqtet^
') 9Ra. Kpiij. ij. IM- Ü- !■ So^O' 'i-
bat t^obrüden toa%. 3;an leibec, (d cafen enbe Dete ^efft
be oltnögenbe @obt nit^t fimbt öeelen, tjbt fl) bon bi) ben
mengen ottibt luebber Doruatlcn onbe Dorboriien. 9(I[o
od, iDo fiogficr ©obt ben menfd^en i)n finen roorbe ^efft
Dp g^eriifitet, tuo beiper 6e gt)euotlen B§, Bnbe bat (iilus
mebbe Dorfert Dnbe Bortuöj'tct t)efft, al* ijbt Haer i)§ l)ni
testen affuaQ.
$flt Dan nu fo tat) Dan anfieginne ber fdieppinge
beä menftfien tnbc luat ©obt mit ben fulucn ongticriifttet
befft, Dnbe ein ein Drbenunge Dnbe gefette gegeuen, rollten
bebenden t)3 alte ((grifft genot^töin Dnbc tidlid l^o tüge,
roo be affiioDc unnbc tücbber Dp xii^tinge getopen Dnbe gc'
fctidt fpnt, *Jl(fo anfendlid in Slboni, roo ©obt bem JuEuen
in bem porabiie, fo tKrlid gematet mit gefeiten Dnbe
DTbenungen in (rafft fpneä roorbeä gerüftet defft,'} fo q§
t)e bodi buri^ be olbe ffange Dnnbe beä fleiffcl(ie3, luft, be^
bragen movben, onb in ben offiiatt gefommen, ^efft bat
tt)o na tngeucnt ber ftangen Cban tf|o fqnen Dorbetue)
®abe3 toort Dorl&d)enet Dnbe in fict loten Domöften, ronnt
tie met geat^tct fiefft roat em geli'iftebc, bon roat @obt ge^
bnben t)abbe. [S iij'^] !Bit tji be Stfte affuaH in wetden be
menffi&e Dorbonien Dnnbe ©abeä laoit oerroöftet, Dnnb t^o
einen gnitoet gtjemafct ijg roorbcn, 9ii^t bat ©abeS roort
^n fid ein gruroel q^, fnnbev roo bat fiilue mort ben
menfi^en bot leiient t)ä man ^e fict bot nn !)ütt Dnbe bar
na ff^idett).''') 9I(fi> müt fid be mcnfd)e bau Dör taten fi^reden
Dnbe gruroefen, roanner ^e bat fnlitig^e Dora^tet onb
auettrebt. Wente fie fal bar bürc^ g^eri{^tett) werben am
Siingften bage. ©o nu be menftfie in buffen affuaU
gefommen ftä, liefft fid ®obt taten erbarmen beS menfc^en
elenben tjomer^'') Dnbe ^efft ennc t^ot botfie Dnbe *]Jera'
tentie. Dort an no fqnen wiütn t^o bonbe Dnbe Dp f^nen
belitffte t^o toat&ten, »pgerit^tet, ober gereftituert, §it Don
U% in bem @rften 6ole Sßofi Don anbegin, fo roerftu bat
Hariid Dinben.
9hl Dort a(8 be menfc^e Dnb menfi^en linbece fint
Don ®obt gereftituert Dnbe Dpgeridjtet, ge^eiHiget Dnbe
) entefi- i- ii- tij. *) Sc^an j. ') 3oH ■^j.
geneien, burc^ Öiatiea itiort, gelett hoxü) ©abeS geifte*
geiic^te, @obeö rotttcn t^u bonbe, !8nbe be iDctcte bat
gebaen ^töbeii fint öabeä linbcr gciiomet iDDcbenit, ^o (int
\e boc^ nii^t beftenbic^ gebleuen, 2)an niebbciumtne burt^
fleifc^el (uft in ben affuall getomeii, 3ii raeWcn fc nic^t
QÜeine ®aiti gciftcä gerillte betouet f^n funber ocf t^o
iiilden gturocl fietomineu, 'bat ®obt bc gange roerlbt be
roegen t^or flroffe ber funbe ^efft motten Dotgan lotsen,')
5)a boc^ Kicbberumme beii aflöod in 9iDa(^ geteftitucrt
Dnbe Bp gerictitet.-) ©uä öinbEftu noi^ mannigerteie flffuaU
unb SReflituticn in ber jcftrifft, be alle ^it t^o ßoz^akn
t^D land locrtn, bau bit Ri t^ot anluifingc geji^ein. 9!iin
bii felueft t^o leerten tinbe bebend, ben ut^ganif, Wup,
unbe isebet loip Säbtlife^ loorbeS, Mä »an ^oa^ D)}
aibra^om, Dan Wbroliom up ÜKojen, van Wo\e Dp
(X^dftum. etce. So rocrftu ber fote ane tiDijuel gnben be=
ric^t feigen. Duerft up bot roij tljo enbtitfen oorftanbe
buife Jafc bringen nu'igljen, roillen m) noi^ töttlitf uan
tiDpecleij affueUen, Siemptlid bed geletteS ifiDfi, trnbe be^
Suangelij 3!e(u ffi^tifti enbeden onbe anroyfeen.
®obt be alme(!^tige Ditbe be grot^ Dan erbatminge
l|ä, ^Klä f)e {t)n Dofd Ibiaäame geitec^te, nu molbe Qnuoetcti,
unbe em bat belonebe lanbt erer uebbcc geuen tf)0 be=
fitten. ^efft f)e bat (ulue DoW burc^ SKofe finen bener
Dnb ißtopbeten, i^n aü finen moiben unbe nitQen, orbenunge
unbe gefetten, gelctt unbe fleritftct, onbe beni fuluen ftnera
oolcfe t^ogejai^t, roert iaifc fe jinec ftemmen ge^orfam
lefteben Dnbe roanbccben in aQen finen gebaben, Kiofbe ^e
fe riifltif fegenen Dnbe en (inen bunbt eroit^ [a iiij«] ^olbcn,*)
San et^ ^efft nit^t mogf)en ^etpen, unb et^ t)6 bat futue Dold
nii^t aQein in einen affiiaü getommen, roo mal bai' tüfc^en
aKe ti)bt Dan iSobt genebic^licf Dpgericfitet aU huztS) fine
•ilJrop^eten, mer enbtiid in ntt fiilien gtüroet Dnbe öDr=
roöftinge gcfommen, bat fe Sobt ewn .^iGStSSt onbe fqn
rooibt gan^ Dorac^teben, fine 2ßrol)bEtcn gebübet, Dnbe bet'
£)Qlu«n roebbeiunime Dan em üorarfitet onbe Domorpen fqn
gemorben Siiditemin, mo ®obt ofle tibt fe Dp tßo ritzten,
') &t. vi. Bij. '') iBeneri »j. »ij. oüt,
' ben afi
ben affualt t^o corgiiben, anbe jine genebige tianbt her
töo 1^0 reeten, t^g geneiget gemcBen,') Stfo ^c(ft de qbt
noä) entlief qn E^riffD (inen Sonne onberftan ttio bonbe,
3)an be Söben be fi^ Stbra^amd finbec becoemben, @abeä
loorl unbe belöftc entfangen ^ebbeit, bat aan fe affgettebcii
Dnbe geuallen lueren, roolben jicf boi^ ni($t Epric^ten laten.^)
Su§ qS nu be affuaU onbev bem gefette gefc^e^en, üon
tiben Ü)o tiben, Dan bagen t^o bagen, q^ (Sabeä gefette
Bnbe mort ouetmig menft^etitler wif^eit Doruetfic^et, onbe
(äobeä leet mit mibe oan menjc^en (cer ttfjgeftot unbe
affgebtac^t geraotben. H^d bat be i)Jiof)^eten fc^reieben
5t^ 1)0 geine mettenljeit gobeä mer op erben, bat eine
bloit^ Öefft bat anbe« gerüct.-') Mä nu alle bind olfo
onbec bem g^efettc ^d ooruaCten geroefecn, Bnbe t)efft
onber bem gefette nic^t mögen genefen not^ cp9^en{^tet
roerben, roo mal ©obt fro onbe late (ijne *lJtDptieten [onbte,
Jo ^ebben Je boc^ nit^t ^örcn roilt, bon be fufue befpottet
Unbe Dmme gebracht. -i) Slljo l)i gabeä mort Bnbe mar^eit
bat Bon be 5öben genauen meren, Becadiiet Bnbe Betratet
gerootbEn. So I)efft noditanö ic EUiigc Bnbe batm&ertig^c
gobt nicCit mögen {obanen affuaU tingeceftitucrt lat^en,
Sunbet öffft fijn eroige roort, roif^eit, onbe (rafft, ^q
finen albectcueftcii ©oniic fuluen taten fleifi^ Bnbe menfc^e
merben, onbe en gefanbt cip biiffer erben, bat affgeuaUen
unbe Betloren vold, onbe be Berloren önbe uecaditebe
tnetten^eit gabeä roebbec qh t^o Böten, Bp t^o richten, Bnbe
tt)o reftitueten. 33nbe nidit aHeine bat, fiinbct noc6 ^oger
ben menfc^en Dp ttio riditen Biinb t^D DDrt)euen, ban ^e
BDT^en geroefen l^g. 3Jnbe al^o ^S be BaQ beS gefettet
bürdd E^riftum geteftttuert niorben, als G^riftuä futueft
tielugett) äRat^. D. @t; fott nic^t meinen bat ijd gefBmmen
bin bot gefette aber be ^jitop^eten op Ü)o töfen, funbei
t£|o Betuutten. San buffen genodi, 9lu oan bem offualle
beä Suangelij Bnbet S^dfto.
Mtf roetten , achten ocf pbermennic^Cid bemüft l^o
iDeffen, wo qn (S^rifto aße gabeö miff£)eit Bnbe roetent)eit
q* gelegen,'') 3^at alfo od be genne be en angenommen
<) 3e. bij. KB.
I
I
>) aal. r». ') 3o5q. »iil >) EiK
k
[jcbben, biictft eii Dn frafft beä gciftel Dp etö ^ögefte i)Dr=
^euen Bnnbe luebber Dp gftcrit^tEt fin gemorbeii, ^nbe ^ä
Xfn ö^tiffo wat oan 'ilbam [S£ üiih] ftec oerboruen onb vez'
uatlen ttiaä, aO mit ein anbe en roebber tjergubt onb teftituert
lüorbEnn, ^i "fä" ^ffl* f)^ t'f fi"f oor^eueitn, bot I)e fc
tnn flflet roni^eqt Onberrii^tet , lt)ne mebbeeruen otibe
SStöber fiefft lotsen roerben. ^e aljo iitn f^tf gbefielet
onbe Bpgeric^tet 1)|j bc reijte bon cnbe ()t;i)ifomen iBa(=
ftonbt ruebber Dnngeiiöret, onbe iüo oor^en oCe affueße
Don @Dbt gncbicfilid fiTtt gereftilueit morben, ban nic^t fo
Diinenlomnienbtltdenn, \)a bat od bem g^efette gefeplet ^etfl.
Dort Qde mangele aber gebrecfe, fijnt in G^rifto Dolmadfet^,
Doigcn^et, anbe DoQentoniinentlirf g|er(ftuert geiDorben.
Slfln nio nn inn Glicifto aljo ein tualftabt [)efft be*
gonneun, Dnbe buri^ en wat DeruaBen roaä, ijä Dpgeriditet
gfierootben, fo fiefft ^bt bocf) nndj geine bure getiobt, Sann
roo ^öget eijrifluö ben menjfc^en Dor^euen, onb oHe bintf
inn einen rechten ftanbt roebberiimme gebracht, Sd^o Dele
beiper pi be menfc^e öeruaßen, onbe alte bind fo oete
gruroelider Dovtooftet g^eroctben. Sffloitt ron beuinben
g^et)nen affiiott, inn melrfen alle ®abe§ roettcn^eit fo fecr
ootbuftert t)8, Dnbe alle bo^fieit \o feer auet^anbt ge=
nomnien f)efft qI8 in biiffem affuaD Dnbe grnmell bet cec=
tDÖftinge Dnber Sfirifto geft^e^en i)S. 3a log atzten Dnbe
t)otbent JecterlW bortör, bai roat bciDiflicf t|3, bat getjn
Slation Dnbet bet fonnen aljo grameliden Dnbe onuorjt^emet
inn otlerletie böft^eit ®obt ODtac^te Dnbe min friic^te, aii
be genompten Dnbe üonneiitten ß^riften boen. Sü an,
Surefenn, J^öben, ©aroccnen, Dnbe roottetleqe Dofif bu
mo(t, ©0 fott bii nic^t Dinben, bot bl) ben, aUe fdionbe,
funbe, Dnbe böft)eit (o frl) Jinbt, oüerlcpe bebrodi Dnbe
integnii^eit fo erliif \\) Dnbe getiofben merbe, 0(8 6n ben
Äffgeuaflenen G^riften, ®itbe nnn funbet^ei)!, be jid bei)
an ben met)|ten beS S^iiftliden namenä berömen. Sat^
bl5 Ii^r bem ^aroeft mit fpneni f(f)aten ein (Sjcmpel fqn,
SBant tnn bitffen flS be rechte affual g^ejc^en, anbe loert
6^ bem fulucnn be redite grumetl bet Dermiftunge gc
mmben.
^ebben t)i)r beuörenä monnigecfefle affneHe töttet^it.
ongetefent, Dermoben utiä od i^bt ft| nic^t lengei Uaitn
n&ben getneft, fünft tiebben lul) no[^ manmgerleqe grabt,
be^be bei affual? Dnbe bec SHeftitution ctit^om^fen, bau
®obt mal [S"] genabe geftnbt, ®an mi) itiofteti gerne lovl fin
unbe oHe Oerbrotfamt)cit bei (enge oermiben. Duevft ^tt,
ronnbt bit be lefte affuafl i#, onbe f)iet tiq be eroige
SReftitntbn atler binge, mo in UfitiftD Begonnen mal, inn
liettlitfer frafft DDlgen !al, wo ban alle ^irop^eten ocf be
Stpofteleit barnon tilgen, ©o Wille roi) buffem affuaf ein
weinit^ na grabe aU ^e gejcfieftenn i]i, anroilen, Sl) bat
roi) bei tt)D beiiuemer be tibt oute oerftont ber Meftitution
mögen nnuetenn. 5)emna fo tjl flaet Onbe olspenbaer,
bat ß^riftul ^efrt angeuongen unbe t^oni Dolenfornmen
liefft ingeu5rt, ali ban fine leer mibe Dermanunge genocö=
fom betngen. 3!an fie oennanet l)o tl)or OoHenfornmen^eit,
Cnbe fpredt. Seffet uoflenlonimcn elc. Snbe roebberumme.
SBott bu DDHentommen fin, fo g^a i)en onb uerfop etc.')
SSnnb t)e oemianet nid^t affene t^or üoKommenfieit. ban
lüD luat b« (nluen inn Irondfieit bei fterfi^el buten Bor
ber ftabt, bat ^8, inn bem wortioue geftoruen i§, bat ge:
[ette barmebbe iteniullet Dnbe ben inganrf l^om billigen
geapent ticfft,^) alä oon nöben looS, fo öefft tie bucfi be fine
mit öonentummcner (raft anget^ogen Onbe fe t>t^ bem
^erliefen ^ifligeboin latfien ötbg^an mit gtotenn niunberen
onbe nmnnigerleie frefften. ffi!o bonn be Itterrfe Dnbe fctiriffte
bet Slpoftelen genoidifam betrugen. Bit ouetft fiefit it
finen lungeren geboen, bat m, be in finet teer beftenbit^
bleuen, ffläant be fent ^e alleine cor fine ^ungeven, all
t)e fei^t, Dan fin gfl marbafftig minc jüngeren, fo gq mine
rebe ^otben.') 3)emnQ iner od be gemeine Sbrifti in (offer
frafft onbe berrlit^eit root gebleuen, nieten fe onberl inti
finer lece gcbteuen, ban inant fe »an finer (eer affgeroeden
(int, <so ^efft t|e od fine berücfe (rafft roebbct na ficf ge='
tagen, onnbe (e inn ben lögenen toten bWelen unbe fttutfelen.
Ifit f)Qbbe Gfiriftul mall tbo tören gefot^t, bat i)bt (o
folbe t^o gan. ißaulul^) onb od be anberen 9tpofteten
bebbent od roat gefefien ÜJan G^TiftuI gifft fofdel tt)a uer^
') ana. b. m- ') ö«. m\ sictor. j. =) 30- P>- ') ii ^^t- "i
ftonbc qIö l)E fpticft. 9)Jatt. jfiiij, SBoiiner gii (c^en bcn
grumeE tEt oerlDÖStunge itin ber billigen ftebe eice. ^az=
mebe mil tie jummetl t^o oerfton g^uen, bot tine \)ex=
, ivbftunge inn be billigen l'lebbe lommen roöxbf. ißouluS
r iKüdtt bit Tiod) tiaxMn D£&. SJct. jj. Snbe fpretft tifo
\ twn ^öueben onbe oorftenberen ber gemettiten St)tifti t^o
I (Epfieien.') Se^et juro idqI ooer, unnbe bcc ganöenn ge=
' meine elce. San id metif hatij alfo balbe ita tninem aff^
I fi^dbe raerbcn ünbet quin (uminen (roore luiilue, be ber
§etbe(iI)Qp nic^t ftfiöiien roeiben etc.^) 'DiBc^ fiarer. ij %tit% ij.
ffi^fet ge {ol^cS an. dientptltd, bat ade binct folbe noi^
tfio [Sb] fdianben iDcrbenn, unbe be lögenii u6r be marfieijt
ang^enomtnen, eer bann be §ö3i@ inn inner: t)erli(^eqi
erf(^l}n«n folbe. Sit ^§ all bar uan gejqc^t, bat na
Sfiriftu^ bot!) alle bintf nod) e«ft fotbe Dnber göan nnbe
oeruattenn, eer bann gen^eM onbe eutlid be SReftitution
aßet bingfte inn ß^rifto inn ^ttUdet ttafft (olbe Dutlen'
bracht merben, ^bt mai toaH Begonnen, öiterft ^bt niofte
Deruaßen, eer bon übt teftitueett motzte toetben, Se orfate
war omme, itiet ©obt be ade bind mit iiiifl)eit Ott) aörl,
be linber t^or (^olen onbe teetfi be menner ftribenn.
9iu Dp bat mt) t^om enbe lommenn. Se affuaQ DanA
ß^rifto tnber bent Suaitgclio ^efft fü (roo otf fu3 otltqbt)
Dann inen((i)eliifer oernunftt, miftieit, onnbe luftit^eit fid
»etorjatet, aii bat be nrenffc^en mer ap eer eegenn n?n&'
^eit Dnbe lüften geuaHen, bann bq ber leet S^riftt be=
ftenbic^ gebteueii (l)n. Söilti ^efft Sßautuä firf bellageli)
onbe gefetienn, bat bar mebbe be ffitiriftcn t^om Bod 9^e=
reiget roorbenn.'') Snbe roarnet (e ber&aluen fompt ben
onbereu Blpoftelen gan^ emfliict baruör, Sann aH bit
toürnent unbe oermanent ^efft nidit gefiolpen, mer bet
menfc^en mqf^ctt roalmenunge, pnnbe luft ^efft aueräanbt
genonimenn, be leer (S^rifti qäi u6r ein« fpott ge^Dlbenn
toorben, gubtbuncfent onnbe gtqffnerue ^edbenn bat velbt
befiotben, Dnnbe alfo i)g be Stiriftenbei)! inn benn affgnintt i
tnbe inn ben gruioet ber Dermöpinge geuaUenn*) Dnb l
') mal s» ') ij. ^(t. ij ') Gol. ij. j. lio. ij.
ffiflt tp ef. nij ') ti Zi/t. ii
IS
liiQitbt fe nit^t en fieö&en mitten annemen be letffte in
luat^eit, bat fe äa'ii^ lo&rben, befft eii ®obt eine trefftigen
©rboiii gefonbt bat fe bei tögenn mtt bann be roarl|dt
gclouet tic&bcn, Sffiibber jo t)efit buffe affuatl nti^t lange
na bet vpüart di^zi^ü Ditnbe tirebige bcr 3lpoftelen an^
geuangenii, bnnn al# fid be Slpofteten beftagenn,') l)ffet od
tlJD ercn tijblen, mitt ereo gtoten btöfjniffen ingerettenn,
flt^ fid beä inn funber^eit *ßauluä onbe ifoanneä loten
Bornemineii, ßuerft libt tj« bp bet Sljsoftelen tljbt be buftet=
niffe mit bem lit^te üafi ijni artteljbe onnbe ftrqbe getttefen,
unbe ^efft fü be 91nti(^riftiff(^e rotte roebbet be fc^aepfen
ß^rifli t)effti(6 upgeri^tet, Sann Dmmentrenbt tinnbert jar na
ber tipuQtt ß^rifti, ^efft be 9SQr=[iBti»]beit motfien tntfenn,
»nbe be lögenn bcnn (1(0$ betjotbenn, fflnbe njo SöriftuI,
butc^ önroetenbe, arme, fimpel^j öngelerbe utiifc^er unbe
ptumpere, be SSJarbeitt) ot^brebebc, aljo E)efft be olbe ©lange,
burtti be boidlififeenn, öornunfftigetin, Bnbe gelevben buflet
loedbt ber roat^eijt e« frafft unbe Id)pn üerbondett. be^
nommen, Onbe »nbev bem Inline ber ffiiffbeit ed ber
I)iUic&cit, ®Qbcä njtfibei)t onbe rechte tjiQ'fÖf't ganj dop
bempt Dnbe Derbutftert. *Jfid)t ouerfi tj§ biit up epne tpbt
burd[i et)nenn ghefdjeben, !Bnnn na üeruotge 1)3 bat epue
ftiitf S^riftlicfer teer, leucnS onbe g^etonenä no bem
flnberenn oerbitifterl Onbe öerbotueim getDorben. ?II(d bat
lül] inn bcr raar^eijt beuiiiben, tup ^\ä be Sljriftenbeit Dort
na ber 3tpofteten lt)bt an be gfieterben gebotbenn ^efft,
onnbe boronne gefiöuebet, bat atfo get)ner oonn bem
fiiluenn gcmeien ijä, onbe bat qo lend, ^o met, be ni^t
Dann bet Slpoflel leer affgetrebben onbe geußtlen (q, SJnbe
bu beuinbeft getjnen oon ben be men ©criptorcä ecdefiafttco^
RÖmet, be bu fti) Ongetrotiuelt onbe mit feferbeqt lefen
Onbe op nentmenn ma(^ft, 3)ann qbt fp ban inn ben ernenn
offt inn ben anbereit, ©0 werben fe bocti aüti)it afftrennii^i
oonn ber teertet onbe gefunbet leer Gbitfti beounbenn.
ffinbe bit (iinber trofluet bar Dmme, SSant Je eret ge^
lerbi<^et)t onbe Sit)^f)e't pttife onbe roem gefot^t tieb&enn,
bat Ulf tl)om latften be Gbriftenbeit bar iiinn Detnotlenn
') mv«i- i. 3". ti- ii.m.'i.
r
bat aüe leet (I^tifli t)l uertuiftert, ünube aßcinn b«
geiserbenn be man nömct Xheologenn onte geqftliteiin
3)€creel (^Dneilto, onbe gufclbunrfenn, ^ebfienn bfn pfoB be-
weiben SUjo feer bot eijnn Slreftoletiid) trnnbe I^omiftif|(5
JpißDunbt mec gegolben ^efft, bann i^enntc^ fprötfe bet
llilligen fc^rifft ^efft mögen gelben. So ""fn Ö^fft bet
ft^rijft gan| niif)t geaiötet, Sit i)o(ben ro^ (ij roal (d tiei
onbe apetibaei, bat qbt nic^t nott^ (q mit »elen getü(^=
ni(ten tfio beiui^en, Sann isil i)umtnant met {eter^eit
^ebbenn, be leje ber geteerben ff^riffte Dort na b« 2tpoftet
tibt, ailä mit natnenn. £ini, SlemEntiS. ffltaicetti. ^ionifij,
Xertutiani. etc. mtidtv eti)lidt geleuet tiebben bx) bei Slpcftel
tqbt, et^ticte fort batna, roo men inn ben StuoniciJ (efenn
mat^, 3n funber^eit in bem bofe gefieiten. 3>e fcriptonfiuä
ecdefiafticiS. bebend nu oi beä paumt^t^ be ber Dei;=
meinten t^riftcn^eit fiöuet tiä, befgelifen ber fc^olen be
men oniuerfiteten nfcmpt, rechte leer onb nii(e, (o fat [S ii"!
bt) buffe (ate funber tiuiuel tiarcc ban be fonnc roetben.
^l]ai Vfi be billige IS^riflenbeit be buicfi ben ot^mobigen
Etiriftuni Onb jine jtecfiten engeteerbeii Stpoftele,') mit fcaff=
tiger mar^ett Dpgeric^tet muS, biiicti bec geleerben onb roerlt
iD^feen tinber Dunbiffc^e TOH^^cit, be ©abeä roem unnbe
pr^6 nic^t gefot^t en ifzbbm, raer fid fuluen, mit ber tibt
aQ affgenört onbe ajfuellii^ gemorben, nnb bat ^n bem
einen ftüde oör, in bem anberen na, icent bot bot nt(§teä
getunbeö in ber gangen Etjriften^eit fiuergebleuen q§, mer
be giumei bei Dormoftinge ^efft be billige ftebbe gan{^ in^
genommen, onbe qe) ber H^riftentieit öuci bat f)öuet ge=
roafeen, 3;ün mat be ©abilDniiii)e öoei mit erei Dorgifftet
roijfeWeit, gefinjebei tiittidjeit nic^t ijefft fonnen tfio irege
brengen, be ttöriften tfioin affuad t^o tierfen, ior t^o
^ebben ban be dürften ber erben mit ei gebolet unnbe mit
Relfc^lttei gemalt fe ia): t&o gc^olpen. 3n fumma «Ijo
teer, bat ni(^t ein nialleftn rei^ter unbe gefunber <£t)iift=
lifer leer, geCouenö, cnb lenen§ i)ä öueigebleuen Ouecft
bit fq nu ^qr oan ben affualle genod), '■3ia roiHen mg od
en megnic^ befeen, aan bei tqbt, onbe maneer bei SRefli-
tution. Üjnbe icd wai ist} ade ^lo^^eteit bar t^d t^om
tuge rool uiöt^tett i)nuüren, be alle gelitcr fianbt bor Dan
ro^feieggen, Wo bat SRiife öficiftt na finera offuaQe, opt
^Eriifefle fal gereftitueiet roerben. @d lüiUcn roi) bit macl
amme forte roiHen be boc§ taten tjoren Sßnbe oßeine toat
d^riftuä Dnbe fine aipoftolen bar uan gefprofcn ^cbben
(bat aCfülifen offual geceftituert fotbe merben) anicigen.
Bfiriftu^ bar ^e oan bem affuat tf)o Durffainbe gifft Bnb
fe^t, äBanner gq feen eice.') S" ^f" fuluen inorben gifft
^e od ein tröftlid berieft bec mebei dtettituticn, ban Dnbei:
anber fpritft ^e, roanner 99 Icen, redit falbe ^e feggen,
roanner gq be gnabe ^e&ben, bat g^ feen tonnen bat äße
bind oorroöftet i]i, unb be gmmet be Ijittigc ftcbbc inne
fiefft, fo (jeuet Bp iure ^öuebe, ban ijffet tibt, rannt btm
qä iunie oorfofinge nit^l mql^. Stern ^^ettuä brürfet od
uan ber SReflitution mit Haren roocben otti. Stcto. iij 3efuS
(SgriftuS motf) ben ^emmcl tinnemmen bt% Dp be tibt bat
geieftituert nierbe oHcä mat ®atit gcfpracten ^efft burc^
ben munbt alle finer tiitligeu ^ßropfeeten uan ber merlbe
an, Snnbc a(8 bann mot^ noti) ctgeiahct rocrben, alleä
iDQt be Dater ni($t geplantet ^efft, ^a etf) mct^ noi^ ein
fc^apftaH Dnb eine ^erbe inerben,^) l)n melden mat in S^rifto
Dnnbe Jinen SIpoftoIen ftegunnen ^efft, meto gereftetuett,
i)pgerid)tet, unb be^otbenn nierben, ^ijt oan \)ä od it)
tiblen ber SIpoftelen oele gelerbt moiben, ^lä »on bem tage
be« 5(g9i(E9i. gfempttirf, bat einn affnatt folbe geft^een Dnb
bat batna be ^fS^*® morbe Eonien, [Süj"] beS greiuel«
ein enbe tifo maten, SSnnbe tt)n Stijte roebber opt $cr=
lifefte mit ooHet trofft in t^ouöxen, onb t^o reftituercnbe.
^an et^ meren fummige be meinben mibe maFeben bem
Dotde roq6, et^ folbe oort t^o ber fuIucn ti)bt gefc^een.
Ouerft borup antroort Sßautuä onbe ftraffct be fuluen,
feggenbe. t^on ij. X^effa. ij. SÜatet ium nümmaube Dor:
iiitren in geijnerley ictifee, SBente ^e tümt nii^t, et^ en f^
ban, bat t^ouören be offuatl (omme, etce. 3Jnb bat finbt
ber Dorberuinge apenbar iverbe, rec^t folbe f)e feggen, ^an
bat gefc^ul fo ^ffet lijbt bat be ^g3tS fommen mil,
, ^^■^
') ffiat^. icM. ') 2Iat^. SB. 3o^an
Bttl nierieftu lic^tlii mal 5l)t: uan 6i) bev SIpoftel tibt ^8
3iu Dan ber tpbt bex SRefHtuHon ijS begonnen Bnbe
üengtti) an. Sllio bolbc befont i)l geniorben bc Sabi=
tonifc^e ^oer, bat tinbt beä üorbenienä,") 91cmpttid be
fRomnc^e Slntic^rift, be roctcfe Dan onbeg^in i)n finein Ii^ue
ni(i)t anbetä ban Detberneii be rechte ßörtftenbeit, üiibe
(itf tf(D Derf)6gen gbrjoc^t ^efft, fflo ban oan ben grutoe--
litfen bo[roic^fe, hattet ]bZdei: ort roefen folbe, genocfjfam
gefcfttenen fteit.'^) 3Jnbe egenttirf, (o loi) anbetS ted)t uep
ftoen roiöen, f)e(ft ®Dbt be almei^tige be ^icftitution rcifit
ongeuangcn bo be SKartimiS Sut^et etmedt ^efft, SKant
be fulne bürt^ gabcä genabe (roo rool t)e nn Ici)bet nic^t
Dort ttril ban bliiftt Qn finet «gener ftoltbcit unb bred
liggcnl fo Ijefft ^e bod) bot tinbt beä uerbecuenö, ben
reiften Slntec^tift angeroiiöet, onnbe bat tedjtc Suangelion
begonnen l)ntf|DUÖrenn.
$t|t ^3 nu Bort Don nöben, bot bu teler be (nte mit
beji^etben^eit cmegefl. SBi) leggen, be SHcftilution fiebbf
begonnen bij Uul^er^ üben, bo ^efft onä gobt be» gruroel
»nnbe ben ^Intidinft l^o temien gegeuen, roi) Jeggen oiierft
nic&t bat Je g^eenbiget onbe ooQenirat^t f^. Sl)riRu^
önnbe fine Stpoftele Ijnbben be Gb^ftf^n^^it ooDenfonitnen
jn oflerle^e tet^ter teer, gelouen, Bnbe lenen Bpgeri^tet,
nio bot Bon gejo{^t v\i, ©flnt \t noi^tanS butd) be ge--
leciben mit ber tibt affgenatten, bcn* bat be aller Dnge=
lerbeften Sjeien be gru»«li(6ften lögenen Bnb offgabet^e
ijngebratijt Bnbe D)jgeric^tet ^ebben. Sl(3, SDiönnifen Ißapen.
tnb be gobtlojen Itieotogcn. SHtjo fumpt nu be Jieer,
TOD be olbe Hange be geleerten tbom affuati ^nn bem be=
ginne gebtinft ^eft, Bnbe nimpt otf be geleerben Bp, Bnbe
fenrft bar bürc^ an, bat affgefaHeu ni, tl]o reftituetcn, Öe=
talt iilfo ben biiuel rec^t, onb metti ern mit ber gctitfen
mottle. ^)bt i)o, gejacfit bot be offunll mit ber tibt ^ö
ijngeretten, aljo od be ifteftitution, iönbe roo oan banen baet
be offiioH oan bcnn gelcet= f» üji'] ben ttio ben Bngeleerbeii
tpt grutütidfte gbetommen p§, 91(50 b^fft gebt biircf) be
'j if. IM- ü' ') ii- '^i'l '!■ ^("lifl EU-
^^
i
r
geteerben angeuangen, ®{in biirc^ be ungelcctbeften no ber
luerlt mil f)C bc ^eftilution tjp et^ öcvlidftc qiiu&ren, u))
bat fie QÜeiiie ben ijäi-ofe ^cbbe. 5)eni na fo ti'i aii, mo nn
Stajmo. Sut^eco. Sloinglio begoniieii, iOiierff t)n äßcftfiiDr.
Sofion ä)ialE)t)| önbe ^l)r ^n uiiicii titübcc StDl)nn Onn
Scijben, be gon^ Dngeleett no b« mcrlt gend&tct, bc loat^
l)cit ö«litf I)n9«u6rt ^S. 30at bi) uns i)S, folftu ^t)r nn
bcitinbcn. S)e anberen nioififtu T'ifuen lefen. Sl^ loolbc
t£)o tonif fin, Jotben ro^ el^ ^ipi ot Dermalen. Sem na
l)bt tocrl nii^t l&o einet ti)bt, burdi eijncn ofbind rerfjt
gefc^en oftt «erftan, 5)an ©übt gljfft atbcii bod), Unbe letb
bat lii^t finct root&eit iieHet iDerben bcngenncn be en
früd)ten, unbc finen ^t^fe, ünbe nid)t cten egen roem, oan
ganzen f)Klen foclen. S)an oft id)on ^ummanbe fuä tnal
be ogen geapent raerben bot ^e fe^e, fo fi'itfi ^e bod& nid&t
nlle bind t^o gWidc, ban bar no eu ©obt trfim bcui)nbt,
BDrlenet^ ijt en nter unbe mex, Ducrft Derftollett) ^c fid
t)n finet rocttent)eit, io tan en ®obt lunl mebber oerMinben.
^a @obt beqt cm od a(jD, be bc ftolten onbc [obigen
uertoerpt, ünbe Berni'iBct^ be ^ungerigen mit gnben. ®l)t
fegge lot) bnriimmf, bat bn teiie E^riften Dnbe lejer, ®obt
binen .^eren frii(%tefl unnbe alt^bt mit opgelft^&ctebcn
Icnbcn qn ben wegen gnbeä na finen betanfe luiöen uort
t^o ganbe Unbe nic^t ftiffc t^o ftnnbe, bctet^ f# SBont
el^ fint leliber tt)o bnffer ti)b uöHe bc mal beginnen l^o
fc^cnbe Unbe op (Sabeö wü) t^o trcbenbc, bnn Je miflen
nidit Uoit, mcT fe fc^en lucbbccumme, Dnbe mügen nii^t
Iqben bot St)tiftnä bat more Ii(t|t i}i\ ceren fierten Bp gbo.
$i)t unime roo [id nnmniont jal offt niad) bunrfcn
lat^en, ^e \i\ yn bnffer f{^ofen Werne genoc^ geleert, ünb
man ^e nod) nouroe mit bcm morgcnrobt pertii(i&tet^ D?,
bat ^e ban 6Ijriftunt yn reiftet tlaet(|eit oerftanbt Dnbe
entfongen fiebbc, fo \ai cl)n l)ber altibt gobt Om(i merrn
uetftanbt bibben, niimmoube ^n finer ganc oerat^len, od
fid nidit taten oeriBunberen, fo gobt alben bai^ mer ec
fcntniKc Ictb opg^on, Dnn bar mit (atö t^obefn'n^tcn l)ä)
Ijeblien [id DÖtle oerboriien, be lener Dan menfcöen bon
uan 6Jobt iBiden geleert fin, Mljucn an eijncn mcnfdien
offt elljlide tjongen, nmt [e bavuan nit^t geleeil mögen
merben, iiidK) cm od itit^t xtd)t fln. 3)art Wl) bibbeii Dnbe
BetmoTten leuc btobrv uui lefer, Intt) uns nictit ftitle ftaen,
funbor aH uort wub »ort gljoii U)) bcS $Srcn meflcn,
aSailt nii^t t^D bergciicg tuert S^riftiiS ein loed^ gen&niet,
Bp bat 1DD bc .'tiSve ficfft angefangen f^n rijtfe t^o rcfti-
tiieten, bat luq cm fo no niögfn toHimcn [S üii"] bat lofl
bc§ bcElI)afftii^ roerben, Bnbc in ^cr(icl)cit 6efc^oiimcn.
!Bi)t tnitlen m^ uu Bon bem eerftcii ftüctc, BJcmptlicfen
uaiin ben affnaHe Onic rc[litiitiDn ^tnoä) o,e^aä.)t ^ebben,
?)bt luet nod) ttol BöH met bnt oon t^o ft^riffeiibf, ban
mt) iDijllen [oeI(fc# 1)^1 bit mael ünbeirorgen lotsen, Bnbe
lotljcn «inen Qbercn fuluEn be ft^rifft Wot ftüuen roq loiflen
nn bc anbeten fliirfe mal anloften. Wtx bat et)ne roilt
bod^ nocfi mal bebenden, fjiit i)g alt^oniflel, loot SfitiftiiS
mit fincn Slpoflefen ^abbc \3\) gevirf)tet, burt^'ben ^fnti*
i^rift gntif öerbiiflett unnbc aerbornen. Ser^oluen motf)
t)bt od aOe, Bnbe nicfit einliefe ftnde, be t^ont rqcfe (S^cifti
geböten, gbereftitiiert ijTtnbc iBebbev Bpgcricfitet merben.
©0 fange aU bl) bon flditeffniQt bet)Qflet ijnn ^^riftliden
(oTen, bat bc ißanmeft Ijcfj! Bpgetic^tet, fo frnrfite b^ ftn,
bn en ffnefl banjnne nidit rct^t Bnnbe [iifc be niarbeijt
mit ftijtbe.
SübtHcfcT Ijiligcr fcljrifff, unbc
eeieii recEjten uerftaube.
3)at anbcrbe ßapitfeU. [ö mihi
i
jriS- mit aHcinc bc C^otlile Bngeiro^uelbe fiiQige f(öi;ifft
A^ nicn be Sibcle nöniet benn roem ^efft, unbe bar tbo
Ban @obt betn alme(^tigen od gegenen Q§, bat fe nntte
Bnbe genoc^fam yä tbor feet, tftor ftvoffe, ttjov bcttenitige
onbe tbor Bnberricbtunge l)n bec geret^lidjcit , ^nt ein
menftfie gnbe^ fi) gon^ fiinbcr feit, Bnbe lf)o ollrn gnlen
itwrdcn gefcbidet-V Od im bem aU be offnot olber cerft
buvdd menfjclieim f^rijjt unbe leer, borniebbc be gobtlidi'
ft^tifft gä oerbuiftctt geioocben, ftefft begonnen, ©o ^cfft
^W be atmei^tige bt) ün§ alj^o (ipfrf)irfct, bot ipl) alle idirifft
\o mal Sinirf oIS olt, be iiit^t ffliblift^en i)ö, I)ctiben uer-
inten, Onb önä alleine bor Ijüigen fi^rifft anfangen, Stenrfen
od biivcE) gnbeä genobenn unö barbl) t^o t)oIben. ffianbt
fo gobeö egcnttiite tciffe in bet (ulucnn genoc^join mttt
bttigebtuifct. ^ax t^o oif (iu eunfttiife bciicel ^S, bat luk)
noä) thor rechteren noi^ t^ov lüiiteren pben bncDan foeßcn
offroiden, not^ boto^f no(§ t(io boen. Sl)riftnä od fiitncn
nitifiet qn be it^vifjt, be (utnen t()o unbciföfm, Jlljo gctjt
Dn4 oct tiic^t nn lüQt olbe Bnbe iniige geficencn ficbbenn
IUI) betiiinnifven un^ od bat n{{^t niebbe, ban mai ivi) init
bcr nemcftfu dittigen (ditifft beiiiiiben,') 3>at @abeS mott
önb roitte oö, bnrna Ji^ide roi) Dii§ bnrc^ fine genobc, mit
allen mögcntliden olflte. IJa fV"M'" ""i 6"!^^ Bfl oan
gel)iier f^rijft, Sntumme fcfiriiieii gl) ban fiiliieiif Snt'
mort niii f^rhicn nic^t bet nieninge bat tui) buten offt
bcneucn loat inuören ttillen, mer alleine bat nil) b^ an=
lüifen iDöt lÖobt bl) unü na oermclbinge ber fcftrifft Ijefft
gereftttueit , Dnbe öp bat lutj mit unfen frfiriuen jber^
menniciitid, Dan cflenion op ©übt, nnbc fine SBotf, od
Dan bn§ fuluen möi^ten uörcn, ^o luat bat tljo bnffer
tibt oelle finbt, be fid uerluben taten, bot (e aßeine bi)
bcr billigen l't^vifft ttjo bliueii, unbe bat en buten nid&t
ant()onemcnn offte tlfo Ijolben getieiget fin, meinen Je etti
mit fvnftc onbe fdiidcn fid barno, bat l]Ö gnbt, üiierft wq
^ebbent wol t^oni belc beunnben, be fid fntdeiS aniieinmen,
bat etlife noditanä err eigen gutbünden, beneuen tinbe
buten bet fi^tifft, niitt gtoteu b&ten Ott)geuen, ©t^li(e onerft
nieer irni 'äpoftiflenn ünbe atlerlet) «t£)legingge fid be=
ffimmciben, onb baruon od meer miifienn ein tljo feggen,
bon uan bet ((grifft Julncti, ©nn loc fid aUcinn roil an
be fc^tifft t)Dlben, bcbcriiet tmar gcinet f^rifff meer, fiinber
roo l)( in ber fdirifft genocfi tf)o boine ^eft, ,50 fol Ije od
barut^ önerf[&bi(^ genadi uan ®oi gcicrt nictben, So
oeme ^e aiibetö inn rcd)lein uorftaiibe barmebbe omnie
acil
geit. 3a Iprideftu, Ivo (al irf bc ic^nffl «c^t üorftan,
gd motf) iiumitierS uliileggiitgc ^cbticn. SUonl «mi mi)
fudien (au id fc ni'[l£"]c^t iicgripcn. SlTttiuDvM. 9ied)t liffcl,
SEBant olö ^ßetruä belüget, [o i)6 fleinc niif;[egginge ge--
f(^(en, öt^ eigener Dtt)(eggtngr,'j 3)an ett) ntotö ein qber
gclerbt luerbeit, öuerft nic^t burc^ fc^riffttile Dt^Iegginge
ber menfdien, glofeen, ebber anber ^ofliUen, (unber öir
niolt) afletne (Hobt Oitbe fin @eifi be meifter fpun, Stlj
mag mal ge{ä)Fen, bat qd öuerini^ ct^ieggiitge bei incn{c^cn,
ben uorftanbt beS ut^tegget^ begripc, unbe bor na mit
BÖlIen iDotben bar van roettc tijo rcben, Sion alä @abeä
at^fe nic^t in inorben, fiinber inn ber Icafft gelegen qä,
®ül ^cf t^o bec trafft ber roetteiifjeit ©abeö nümmernier
lommen, et^ (ti bau bat lui) ®ai>ei geift be mit frcfften
briuet Dnbe leert,^) inn be fc^rifft geleijbc Bnbe (erc, Sllä
E^riftiiö fedit ^oan. pj. Süanner be gcift ber niarf)cit
fonimen roetbt, be luerbl tum ijn aöe inoröeit geleibeii.
^ei gelilen ^o^ian am Dj. bi)t en fegge tntj öuerft ber
meninge nii^t bat be eine benu anberen niijtt fd(iriffte »nbe
iDorben nid)t tiernianen fal, barumme bot mi) netgenö
®abeä mitten ot^ joEcn (6flen bau ntteiiic uU} ber ^iQifleit
((grifft Dnbe ©abeä billigen luorbe.
Silber iDuttu be fc^rifft gerne rei^t uerjlan, mal an
(d npm moer, mq mitten bR bartljo guben robt gencn.
3)e l)nn£ioIt ber gangen (»grifft ijä inn einen torten be=
grelJCini.'') Stenipllid, ®ubt ben Qlmcd)tigen inn Görifto
^nen ©onne entfetien Bnbe fruditen,^) SSelifet 1)3 atter mif'
^eit anfand. 3)arna g^elijd als (^riftnS beu Dober gc
^or[am iS gbemeft »nb fintn luitteti Bottenbra(^t tjefft Hat
roq od alio mit jetteren nnb beucn geborjani fin nnb finen
mitten Bottenbrengen. Sßeldec bit Dorfteijt Bnb mit ber
t^ot bemifet^, be en ijä nit^t bttjnt, funber ^efft be ff^rifft
Ott Bctflaen.*) 3[u mo men ©oht entfe^en Bnbe fruchten
fot, od mat fin mitl t)3, i^i mal fo !(oer «nn ber It^tifft
Btgtiebtudetti, bat bartlio gei]ner glofen noi^ Btl)leggingf)e
öan noben tan fin, St^ Wert tuat tcf^l be fruditc @(ibe3
') i- 6c. iii. =) "^^ili. ij. <) 3ot)a. b i- Xi)e. y.
21
ber Tüife^cit anfand gefeiten, ?)ffet i)tf inn ber lunvfjcit.
3?Q|[ nieWec lÖobt fniiten, fal [ineni luocben iiotfi lu«bbet=
fpenni(^ noi^ unfictöuic^ fin, luelcfer nit flelouicfi \)i be
tperbt [ftu reiften ücrftaiibc tonimen,') 3ffet fote bot i]e vp
bein g^sfoucn gabcä loitten Qitgrtnit onbe mit ber bnttj
boflenömigett). SBant ^eitfome mi^^eil Pnbc giibt uet=
ftanbt werben fticgeti be fid iitn gabeö iDtfleit öiient unbc
eroi(5 loff foeflen oertcigeii. ^teni ^fa(. S. jUnj. ©llfct
tieffftu 111^ gemafet ban niüie Drotibe fir, mit biiieni ge=
bflben etc. ^d bin mtfci: geiuorben, bann ntle be mq
Dnberftan tjebbcii tl)o teeren mibe bnt banimme, toaiit id
(tebed troc^te inn binein gefet-- [c | te etc. |)i)t Dt^ oet^eiftu
luoitu be fd)rifft tet^t uerftaen, ]o hiiidc b» mit ul^l^e
(Sabeä iDitlien t^o bone, Unbe bann Riett btj @obt uan bei
eijnet ftafft inn be nnbere gEjelciben.') 9lI[o l)efft bann
gobt b\) Dnä be fi^rifft gereflilnert luanbt banit^ ftn miHe
Vtti äuetfläbic^ 6etanbt tfi, ^oTben Hfl) tin^ od oOeine
bacan iönbe loant lui) mit etnft« Itjo bone bat ini) vti'
ftaii, önä ftebcä beflitigen, Werben lui) oll ben bat^ bon
@obt wiber geleert, 'Cent I« loff, eer, ^rl)3, unbe boitd
bat uüt inn eiuic^eit, ?lffle*i)t.
!ä3an unberfdjetbe Olbeg Ditbe nqeS Xeftamentefl
od ber fdirifft be inen alji) ii&met.
3)at brubbe Ga|)itel.
/iCSmeinlitf Werbt bat C(be leftoment, SÖiofeö Unbc be
VII ^Jitop^elen, unbe be ((grifft, be wi) unn benn 2iöbenn
entfongen \)thbm, genoeniet unnbe uorftan, Snbe tnant
bon bi) Wi)Ien in ben Siiicn, lucld be geineinnc moit be
fSiiangetifft^e unbe SIpDftolifdie fdjvifft uotftcit, gelefen pnnbe
ooniommen werbt, bat Clbc 'Ecffnmcnt ()cb6e ein enbe
Dnbe f^ opgelöfet, ;d werbt buri^ mif^nerftonbi tinbe mit
un6e[(^ebenf)eit, od be fc^rifft ici Olben Seftomentä ber^
luegen uorac^tet, ^nnbe ^o man bar ut^ niat unberfleit bort
') ¥fai, m ■') '^^ lumi
tt)o ttvcitflntii, luert lljor yiuiib geaiitU'Drt, ffit) bat geit bnl
(S^tificn iiii^t an, wat iitbben un; mit bcm Dlbeii 2*^0=
ntenle t^o boine, lui] ^olbcn üiut# an bat 9ti)e ttftament
etee. SJnbe bnrmebbe lufrt bc (i^vifft iiidit aBeine oor-
buuctect, büii oi uottett uub öocc nii^t gend&tel, So boi^
eigenblict no^ unn ^tjrifto noc^ uaii bcn ^Jlt^ofteten vf)
geilt aiibcr (i^rifit gfH'ifeet^ mevbt, bon be^ olbtn Icflo^
meiitcä, yiu biifje mongctl onb onrnit öerocfafet^ fitf
barutt) bat olbc unbe ni)t teflauicnbt vaie bei; Reiben
fd&rifft iiic£)t maß uiibet((6cibfti loerbeit. .^ijtummc luinen
Iti) bcn üuberfc^eibt tl)0 niercc 9ieftitutioii beä rechten
Derftaiibcä bec fc^rifft, §ijr I&tteliif entbeden.
iEat olbe U'ftomciit luelct gebt mit bein öülff Sfrae!
burc^ Wo^en fiuen beiiec ^efft D)}({erid|tet, i)ä bat uerbiinbt
önb be nterfte niil ©abeä, bnt Iie btm uolte biirc^ 6e=
fptciigiiige beö blobe« ber bocfe, bei; ojlcn eic be funbe
lüolbe qui)t ft^elbcn, atä aKo|. ut^ bem munbe gabeö be^
tuget. Sjo. Ejiiij, 3)it ijS bat bloit^ bcö uerbiinbeö bat
@(Dbt mit juw geiiiafell) ^efft aueu aÜe biiffe tebe. Sneiin
tueet^ mal luat ein teftament aber ein uerbunbt inn bcr
{(^ii(t ^etet, 9tem)it[i(f, bm an men finen otlterften miUen
öorbinbet, SUjo ^eflt fiif nii ©obt bem Boltfe SiraEjell Bor'
bunbeii, [(Jijn] SSaniier (c iia fincii liiiUeii beben, beö fe ficf
t^o @tob Oll möften Doc^ihjc^ten, ali gefc^ienen fteit Iffobi.
jEÜij, §tnent wat bec ^ec gefprofen I)efft Witten mV) boen,
unbe loitlcn gc^orfain fiii, üiibe warben bnn mit bcm blobc
.be^S leftamenteä betiirenget fo roörbcn ie oan ben fniiben
getetniget, 3)it \)i eigenbtiict bat Dtbe Xeftainent tnelcf ol€
elt) Dnuoüenfominenn alä '^Jaiilufi t^om .^lebte. if bat^ et^
aUeine t^o mitinge beä fteii^eif beitibeti, onbe ein uotbelbe
gewesen ^3 i>ti t^o(um))ffigen bat {olbe UDtlenlonnnen fi)u.
ÜJlcmptlirf in ß^ciftoJ) So nn bat oolleiilommcn gcfonnnen
Xfi, i)6 bat erfte oijgE^anen onbe oetolbet, wert orf ber=
^atueit, bat Otbe tefinment cien&met, oiib i)ffei od. ^ebre.
uiij. ^ot im baex^t be ft^iifft bat Otbe teftametit gclKileiiii
luerbt gefüllt bEit)ntiicii, bnt fe gcliic^niffe gifft uan alt
fülden teflnmeiit, i)» 6iietft banimme tiic^t ufigelcifct nodi
öDrolbet, iönbe bem na t!|o uova(ölen bat bat figiirlid
teftomente ijä u^ficljaiieii utibe enitied) flenommeu luorbeii,
bau üuermiö bat bc iciirtje^t beä belbeä gefoiiinicii ijö, i)ä
be üorftoiibt bct ft^rifft bcS tf)o tjcrlüer goicorben, fo ucrne
anberä lo^ ^en t^o bfiii ^eceii tt|o trebeii, unS itic^t latljen
Dorbreten, up bat bat becfßet bei ktbe uoer anfeii ogen,
^eii lucc^ genommen luerbe, snnbe be fiije icat^eit bnrd^
ben töetii Gljrifti miä möge bcfanbt loetbenn.'! ©o uötte
feitet böranne, bat be fi^nfft barumme, bat fe bat olbe
teftament ge^eitten woxt, Vaant fe bacuait tilget, folbe Df]-
genauen önbc mebe uotclbet Ji)n. 3a jprirfcftn iiu gljeit
onä Stofcä fi^rifft umibe bc *^tot>^etenn an, motfjeii lui)
ban üit fi)n gefette gebunben fin, roo bon iiionnigctlet) bc
in SDioie geiiiinben luerben? Stnttoütt. E(ö i)* I)i)t &«'
uorenä gefolgt, \d ucc iWafcä cnb be ißtopfiefcn bc oou&elbe
brauen, in mnngerlei) loijlie, ati mit offeren, mit üijteii,
mit iu(i[fc(teit, mit Diiberfdicibe bei f^iije. ^tein mit bei
Slrfen beä teftameute^ Dnbe evec t^o6e^ör, be fc^emmf ber
t&Dlommenbcn bingen gcitiefen fiiit, na bem bat liff S^rifli
bc iDatf)eit iä ingegan, uffet bamebe utlj, uitbe fqnt be
ßÖtif'eii bni uan gefrijet, 6iietft be roai^eit unbe getft be
in foftten Uorbetbe uarborgen affgecontevfetet getoefen fin,
tjä mib mott) luar^afftidi in IS^tilto mibe finen tit^om
uuQenbiai^t mevben. 3IIfo [jebben Ivi) l^onoten gefacEit be
[(grifft l)^ barumiiie nii^t ut^, mante be Klarheit geEommen
ijS, ban et uerftanbt ^ä ^eclitei getnocben. @in esempel.
Wo\ei gebi'tt^ Sabbaten, ^i^emaenbe etc. tijo bolbcn,^) Dnb
mennigerleie offerftanbe ber bciften ti)0 bnnbe, uu er be
loat^eit onb tiff E^tifti i)3 ingegan, ^ä bot fulne otä be
(ilere (üben, ge^otben luotben, be Sabatti bogen fint Je
töntii^ gegaen Unb fiebben gecuflet, aiib luant fe gob uor
ettife funbe öoufonen [e \i^] roolbcn öebben fe hq gelegeiit^eit
ein beeftefeii geoffert, na bem öuetft nit tlöviftitS unbe be
loar^eit flgneä licEiamS getommeii ^ä, fo gcit ocf be uorftant
nu Dp be rontbeit. 9113 bot Snbboll) Ijolbcn uerfton be
fi^riften ^crlifet ban ben feuenben boi^ tliüniidi gaen, iner
fe Oerftaent alle bage rouioen u<in eten eigen ipercfen unb
1
•) ij ©0. iij. ') Süll. ij.
»iUen, bat i)ä aÜ cten bofen onnbe c\aabm wlflen imbe
iDerdeii, unbe Dan [olcfeii löoceit onbe tetborgeiien iKt=
flaiibi;, lietugcii od be '^iroptietcn n^ciibar, aCä Sgaie.')
liii ^eliteii od uoii ben offer bei becften, bat bdbc, fo
|i{f iumiiiant funbi(^ votlbe oorberbe ein beeftfen na ge=
legcnöeit uur bc (unbe tljon offer, Oiierft tjerlitec ijä bc
üetftant bt) ben liljriften "Dlein))'!'* lüartjone fe [\d gebred-
liii Dub fuubltd) u&Ien, flachten |e er eqgen luft, unbe be
!)eite liff Ditbe Icl^iimt^e t^o einen angeuoinen offci: beiii
ipereit nio $aulnä bat t^t> be (S!jriflen uermanet. 9io. ^ij.
■flljo od mit bet llrdm wnb ere t^übet|6ringe unb mit
allen belbcn luclcfcv (c^cniiiie fitit, bat liSf öuerft Sfirifti.-)
SB^^bet bn [alft od nic^t meinen bat be fc^rifft bcä
Dlben teflonienteä tjbel belbe fm unbe vp ft^emnien Inbeii,
2)an luo bu [uliien tcftn iiiat^fl, giifft fe ocf iua( a)3cnbaei:
Dnbe uuuerboigeii getuc^iiiffe üan bcr luattjeit bc i)d S^riftD
Sefu. 3a ß^tiftuä nocEi (ine 8I()D(tfIen ^ebbni tan geijuet
atibcreu (c^rifft geiuctten, bat utl) Ulobt unb fiii luiQe uec-'
ftaen iiiac^teii lucrben ban be lui) bat olbe teflament n&uieti.
3tcinptli(! 9JiD(en mibe be "ilicoVÖeteii. €cf (alftu luetten,
(olbe nten uon SD^ofe mibe be "^JroiJ^ettu unbe uaii bctt
anbeceti fi^ttfftcn bcä olben teftamcnteS nidit ^otben, fotben
fe od mit beni olben teftaiiieiite uetolbet f^ii, bat tuet iiDr=
luac ocf ein eHenbe facfe »nbe biuelinge, äSant be ^eilirfften
beloften be gobt ben gelönigenu Xfn ISljriflo gcbaii i|eft,
«nb t)n iia [c£)nft uetnalet fint, fint nucfi uot^onbeii uiibe
unuolleiibcaä)! Sai uan m^ 1)\)z iia, manner mt) uain ri}!t'
Kfjtifti fcfiriuen mevben, luijtiet (eggen willen. IJnbe tSöriftuäi
(pcedt aWatt^. D. Sßenuar [egge i)d juro, hei bat Ijcmmet
unbe erbe uerg^a, lueit nid|t uergan be tleinfte buifftaff
nod) ein tqttelfen Dam gefette, bti bat i)bt alle gcfc^eCie.
.§i)c unime raiH fid nummont latljen blinden, bot be fiftrifft
mit ben olbcn teftamente ueiolbet fi), uiec miberfoete fe
mit mercrcn ftl)t^e, @abe^ luiUen bac ut^ tifo ueiftacn
unbe banuort mit ber bat^ t!)D ooticnbrengen. 3^il fu nii
genoc^ uan ben olben teftamente unb beä (ninen (d|iiffteit>
9tu miHen ro^ beä g^ehjden ban ben 9Ji)En fiireden.
') Ufa. lui luiij, ijuj. -3 (£D(of. ii
Sal 'ittit teftament luetcf Olotit aOcn eoldereu bcr
etbcn lüiü»! biiv(i) ftiieit »Diitie ßljnfliini öefft angerichtet,
t)$ ein eiDic§ »erbuubt fiitec getitibeii l)n frafft beä blobe^ä
ISfjriJli, QU beit be on fiiieii iiomeit flel&ueii. ißiibe wert
bil bat tiqe teflariteitt gefeiten Uiibe iiffet od, Sant bat
DÖrige, bor vaa gcfec^t t]d, f|t)c nicbbe tjpge^auen Unbc
Derulbet i)ä geworben, ffio et^ ian alju be 'jjtop^eten od
g^eii6)nct ^ebben. ^iere. fff:\. ^nb g^riftuä fiiluen ^\>x\dt
Matt. jjui. "Bit ijö be tetd beä lUjen tettamenteä i)it
miiieii Mobe, meld uergoten loert t^o uecgeuiiige uöllcr
[unbe, 3?jt i)d nu egentlid bnt iii)e teftament, ®at ßuerft
im be Id)tifft ber ©uaiigelifleii unb 9H)ofleIeii ocf bot nije
teftament g^et)eiten werben, fc^i'it^ ber mei)nnngQe, bat fe
bar uait i)ii fnnber^ept g^etni^ntfTe g^euen.
SBgber ^ä noc^ uoii bnffer fd)rtfft bcS nijeii teftameiiteä
tf|o wetten, ^ot mo wot fe «an ßtirifto unb unn [itien
tefldmente iiin funberljeiit Unbe (i)]enbnriicE bcttjnget, \o ^ä
(e bo(5 bi} pd fulueii ni(^t, Da» eer grunbt unbe war^eit
[)i Ijn SDiofe unbe beit ^rofifieteit befteniniet. i^nbe ^i)iumnie
mar ßljriftuä fttf olä ^e (olbe bcwiiftcl Ijefft, ali mit
miratel boen, mit Oerraben t^u werben, mit lljben Unbe
gecruciget ttjo werben, @o I)efft %e ttio beueftunge mibe
tt)D nierer getiK^niffe (inet wartjeit oltibt be (grifft, bat
qä SJlDfen unbe be ^ro^i^eteii angelogen unbe l)ngenärt.
3a beö getiifen oct '^fauluä un.be be anberen 91)Joftcll.'l
^at fe Dan ßficifto unbe einen c^rifteliilen lenen getetf
t)ebben, (je66en fe aftibt ecrc gctid)nif(e Unb bewife od bar
^er Btfi ber ((grifft ongct^ogen wnb ^er uörgebrni^t, 15it
feggen wi) iiit^t ber mcnnnge bat wij be frf)rift beä nijen
teftamenteä uorfleinen willen, bon barunime bnt fnnimige
[in be fiJrctcn, SBJonner inen cii utl) älfoje unb be ''^ro=
ptfettn mal bewi)[en will. I£t] t;ct bin ein (S^iiflen, \)d
^ebbc mit beut olben teflaniente nic^t tl;o bone, ^d ^ulbe
niy an bar nije, beiui)^ ini) war i)bt borpnne gef(^rtnen
fteqt, ainbe mit ber wijfe b(i)ft ®abeä luiHe burd; enne
)}nati)ttt, Unbe be einfoibigen roerben barmebbe geerrelf).
a(ti>. ii, j. iSü.is
9!u ftuerp imn^ftu Bon bet fc^rifft fo mal ise« nvrm
teflaitienteä, ntjo ^olbcn, tuoltu aiibetä red|t, öolbeii, battii
nidjt uaii kibeu uoraditcft, bar üH) bit (^tibcS itiiOeri I1}d
boite iiin(l)ft gdcevt loerber, luu b« 'ißauluö opEiiHicf (uHeö
[ercnbe i)S. 9lom. fU. 9l( bot getine büt gefc^renen t)ö,
^a Bne etce. ®eti)rf of^ ein ®obt ijä, 01^0 ijffct bc (i^rijft
od ciiiö, '-Bube \.]i ett entlite meiitinge, bot mi) @obt
fetiiien, unbc [iniMi @Dtine, Diibe bat nq uoQenfoimiien
Jqii t&o allen fluben luerrfen.
.tti)tuiniiie ncinc firf itiHiimaHt oit, bot ein buffe, offt
ijemie ftt üji'] Jc^rifft nii^t qii cn gne, mct ünbetföfc mit ulitf,
gebcucfe fiil mit crnfle in Oobeä luitleii, ijle t^o K^rifluni
t(]u toinmcn, up bnt i]e bnt rechte uorftant unbe Icueitt in
E^tifto, bar t^o alle ii^rifft roißet, cntfaiigen müge.
9tu (otben mi) ben uiiberfc^eibt tnjJcJien bet fc^rifft
be^ DIben ünbe ÜMijen 3!eftflnienteä roi)6en, ©o feggen luq,
bat be fefttifft beä Dtben XeftamenteS Mniiet, onbe leret,
Dtinbe bat mit bdben, unbe anbetS, bat t^ofontmciibe luad.
Oiierft be fc^rifft hei Stijen rolltet an bat, bat l)6uet bet
belöfften gctommcii ij«, sBnbe nii Dort fij» iDijt, unbe tucßen
in beiu gcift, «mibe in bcr matljeit gebwucn motE) mcrben.
Ouerft et^ i]i aQ i)it beut Otben boc affgeinalet, mat in
beni ^^en gc^nubett tuert. 3q nnd) ü6ll mecr, bat wi) in
ben 9{ijen Doc luac^tenbe fi)n, bat boi^ banjnne \o ipinl
liif njdjt g^mdbet fteit.
I
^an ber t^üliimpft EI)rtfti int fteifc
(iucr nienSJdjiiierbing.
®ot ueeube Gai)ittct(.
CO 101) nii uan ber fi^rifft, eren uurftanbe onberfi^i
/^ onbe gebtute, Uaft geljnnbelt ^ebbcn, SSJcM aüti entlid
bnr firf lien flrerfet, bnt E^riftu^ rec^t uorftan »nb iia
genolgct inödjte luerbeir. SBnbe be fnlnc (I^riftn^ nu ein
lange tibt (jer 1)3 üevbiinrfcU unbe Onrcd)t an gcfccn ge^
motben, 9äJo firf ban be billige Sofjonneä bellaget,') JiQt
') i.3o(irtmi.
87
bt) fiitcr lijbt liettk artgeuangen, lüä bat bc tEiotunil^ft
S^tifti int fteijfit^ unnbe fi" ^^^^^ fUtjffi^life luefen ijö
Datiii benn webber^ciftcn uoriietnet miiibe ootlücfiiiel ge=
tt'Dibeii, bnr ütt) ban Dortan inonnigetlei). niifuerftanbt,
uolit^dt uiibe biueliitgc gouolget 1)5. .'pirunimc iiaft beni,
aU mt) uan bct fi^vifft ge^aiibelt ^ebäeii, roiUeu loq
tracteren, lUD ©obt be ted)te ertentniJTe ber t^otumpft ßörifti
int fleim Dnb (incv iiicnilt^mevtimge, gereftitueett ^efft.
X^om erften, bat @obt be äüned^tige ftnen leinen
Sonne 61]tifluni (mc öiJ erben gefanbt ^efft, Sännbe bat
int flejflcil, iinii bec geftalt eind (unbigen flci)[[IieS, bcti'tgel
be fC^rifjt ciiibrct^tif^IifEn fo apeiiüac, bat, tuelder tet fdjrijft
onberä gflüuen roil, fiiWeS geinerle^ laljß UDtIii(!&enen iiinc^.
Seiitro. EDÜi. fpriiJt äJioIeä. mclcfe loorbe Sßetriiö SJctoru. iij.
üoi^olfnbe tfi Dnb fec^t ®obt juiu .t)E9*® fal iuio «inen
■^totitietcn eraeiien Dtii iuioen bröbeten nnj gelti. 2Ujo
od buri§ Sflcob ben ^I^atriardien, ®€ne. i-Iij. ®flt 3iife fall
uan [g iiiifj 3iiba nit^t genommen mcrben, noc^ be (pertot^
»an fineit tenben, bi)g bat ^e fam\it be gefant {alt raeiben,
unbe ^e fat [iju eine oorroai^tinge ber Reiben, ißnbe be-ä
geltlen buri$ ade $rD4}[)eten loort genot^ betüget, bat
®Dbt fiiien ©one [enbeii (olbe. 'Üiott in ben ©iiaiigeliifc^en
mibe 3lpD!toIif|i$en [c^tifften, \}i tlax geno(^ bat ^e en int
fleiffi^ gefönt ^efft. ^o^an. iij. SHunt uiij. elce. 3>an ^«r
flä nic^t nubt u&H lootbe t^o maten, SBant fo im|t buffe
fc^iiffte [ominen luetben, ai^teii !Dt} nuinniant fo imiioi^
fc^cmt be bnffe luavtjeit Dorlö(^e:uen bi'ire. Hier be Mint*
^eit ötibe flrtjt yn biiffer falcii, \)i be unmeten^eit, iod ^e
ge[onimen onbc mciifi^e geiuorben ftj. :pir [je^ft bat gub'
lüncfen Diibc be ntenfft^Iife imjgTjeit, bat lii^t ber tuarlieit
gan^ uorbüftert mibe beii grunbt bcä geloneiiä gang
ütnmegeiucotet.
Iiat Iccfet ber tuarijeit in ß^rifto m mibe (olbe fl)n,
bot in (I^nflo gang gcin uiiliiiffc no^ biiflerniffe in fi)nen
eigen tuefen beftau möge.
23e griinbt be^ getouenö i|5, bat [je fi), bat enige
Onbe einige leuenbigc niocbt (Sabeä f)a be fonnc beio
leuenbigen SabeS. diu üuerft bat gubtbunden ünbe be
Dnueejlenbige raif^eit ber menic^en, ^efft bit t^o fi^anben
L bot
gemafet, luaiit fe al\D üoti tS^riflo gcljotbcii üiib oorgciien
titibtn bat fi)it Uleif<$ Uüii fiitibüFer maleneii, a{4 mit
nmiicn uon äHoricii fabe gcmorbcu fij. ®(iii bnt \)i ein
flviimelitf uiib (efterlrf Daß uaii bcr rechten ertentniffe
e&rifti gcutefeii. ?)q i)ä od iiodj ein grote affblüelinge,
alfo bot fe ocf nid&t gtiitiblid oiibe nnjt (eucnbigen ge»
iDiini in (Stirifto beftenbid^ (onnen fi)ti, bc ncicfi gein tictter
cttctitiiiffe G^rifli erlanget fjcbbcii. ^iniitime wo ü6t--
ge[e(4t, tuo [oMe erfentiiiffe bordd @abe3 gennbe 6i) unä
gereftitiieit ijä, luiRe mt; uort an üerffrerfcn, offt ®obt
löolbe, ji'imniaiit bat inebbc t^o rct^ter frfentnijte, noi^
motdct mbc^tt luerbcii.
3üfni na, be uecftant ben onä ©obt in biiffen fatcn
Weber gegenen ^efft, bcä lui) uii§ borif) fijnc genabe boren
berönien, idd ^e mit ber genfer fc^vifft oiier eiiiä !uni()t,
bat 101) atfo in bein uaü ad SCjnftuiii rerfit tennen, fiiinc
(eggen lui) mmbe üort bc gtunbt unjeä gclouen »(i (Kjnffuiti
tfi bnffe luo üolget. SBi) Dorftaen gelouen tiiibe belennen
6()rifluä onfe ^eer onbe ^eilanb i)^ ni)(^t Uait SDiatien
fabe offt eren alber tciiiften bfobe (atä be blinbe iDcrtt
fedjt) ületfi^ uitbe nienft^c gemorben, noc^ Ijefft orf folcteä
Dan er nic^t angenommen, met)t ©abcä loorbt unb einige
©onne i)ö folue oan ben ^emmef getommen unnbe alS
3oI)au. j. ftett. l!Qt luort 1)3 ronrofftt^ Dleijc^ üntibe
inenfdie geiocrben. SJnt lootbt i)S i)Icif(^ gcniotbenu [C iüii']
fprcct be ftficifft, nit^t Starien faebt. St t)ä fleifi^ geroorben
(cc^t be I<^rifft. Snbe nii^t oleijrf) angenommen.
Oc5 luat trofteä loecr ml) atmen fnnbet but^ bat,
onbe ino folbe bat mt)nen geloucn bot^ leucnbic^ tonnen
malen, bat be Sonne @abeS loere gefoinmen unbe ^cbbe
oait SOiatien fabe einen nienfc^en au fiel genommen, unbe
be mcnfcfie mcre uör mij geftoruen, ouerft @abcS ctötgc
Sonne Ijabbe barbi) geftaen unbe nit^t met bar t^o gebon,
mo bann eli}ticte geteerbenn noc^ tljo bnffcr tibt bat Dan
frfivinen, unbe beS fnnber tnn)uet( oete mit enne I)oIbeii,
ali bn tefen niai^ft inn bem ftanbeH l^o Sttaßl""^'^ ""'
ben getrouinen göbeä biner ÜKelc^ioi: ^offnmn glieftöe^en,
bat luec oorroor norfi eine lieine lecffte, 3;ann fo ^ebbe
G^riftuä uan bein menfc^en gt)enonnnen, bar tjt Dnl mebbc
geloft Dnbe erI6fct tiebbe. C ber ßtotcn bliiibt^cit uiibc
Minben unbonifbaiticit uotmai onbf uoiipai, i)bt ^tfft
be« Somie ®abeä inot mn getopet, ,^e fudien, Sa füllten
mofte ^e bc (unbe beigen, 3)c onftcrfflicf unb önltbctici ron^,
itiofte fterflid Dnbe libetid icccbeit, bc finc^ Uaber^ teitefte
Sonne, ljerli(^«t unbe rotjö^eit lonö mofte uetlateu, Uct-
utodelö Dnnbe öefiJDfct roerbeii? 3ü jeggen bc 6Ii)iibcn
g^elerben. @Dbt en tan qo jinnmerä nic^t lijbfn? 9tnt'
löort. 3fl fie ton Iqben, unb bot roanii ^e loill, ali be
iJJrPV&et Jec^t, $c t)efft gelebcn, irant ^e f|efft g^eroolbt,')
mat be ^gate miß bat Ion ^e od maÜ, Offt fcf)üiie oDe
tloeden ünbe roifeen buffer metlt bar tegcii f^Jtetcn. ߣ)riflii8
inn fincr gobtUfer t)ecli<^eit, fo ^ffet mar bat ^e nii^t
tijbelid «jqS, bau roant tie l^ben niolte, gl f)e [i)beli)tf
gcroorben, unbe Vfft f'tf oornebberl, bat ^e uon fiel fiitiieii
f()rectt. ^d bin ein arm mörmefen nnbe gciii tiicnfi^e, ein
Iljot bet mentt^en unbe affjdiauelfe beä Doldel.'^)
Wcdan roi) miiQeii, offet nocf) l^nmmanbe ti|0 biindec
mer, Bnfen uorffanbt unbe gclonen utf) bet l4"fft «oc^
rovbcr beroiiffen, oä be fpigfünbidieit ber gennen, be biiffe
roar^eit racbetiprctfcn molben, a|)(6ieit utib uorantitiorben,
U(i bat 10^ ben cinfolbij^cn bnbe gut^ertigen, lo bot^ an
buffer fofc fiDi^ Unb BÖI gelegen qä, bei t&o fielt) mügen
beineii Unbe ttior luat^eit öefpen/') ^Um \o lui) uoii an--
beginne bebenden, 1)€ be^ menfc^en |ate aI|o geftan, bnt
^e Wo alte oubet leuenbige cteatutcn fin teneii inn bcni
loorbe gehabt f)eff[, bann inn bein loat bat (euent get)abt
^efft. attS ^D^an. fe^t. 3inbe 6e i)S in ben tobt gc
fommen, aI8 ^e ul^ mibe unn bem luotbe genauen Xfi,
unb batlB"] rooct bat em bat teuen roaS, ijä em be botl;
geiUDtben, kd bat tuott [u(uen in^clt. ^u falft ben tobt
flernenn. ©o lange olä nn bit vooxt inn finct ftaffl unbe
i)ectli(§cit ftonbt, bleeff od bc menjft^e inn fiilter not^,
unbe mit bem bobe umbetiangen. i^nbe fotbe be menffi^c
genefen mibe uon fu((en anjte beä bobeä uectoft lucrben,
niöftc bat lüort finc fietlifcn tcafft »t tc^cn Unbe jniucn
be fnietlE)e bcS bobeä uerfoefen/) fce ^anbtft^tifft be be bnuel
•) Q
!. iiii. ■-•) :{!fo[. ui ') Si-^nn. j ') E^Pf, ij
Ijabbe, ut^(eifd&en onbc di\o ben iiifnrj(5en uetl6fcii, Ditbe
en itiebberuntmc l^om [ciicniie brennen, ^^tiinimc morfitc
EEirifliiö unter nÜer $ccr mibe ,'peilonbt, [ijn Ii)bi'Iirfe
flciffi) nid&t Dnn ÜHarien flci(frf) ober fabt cinncitimen,
3)nnn bat lüort mofte juliicn bot fleilld^ roerbcii.
^lod) tnitftii bit Dcf mnl utfi SJicIcfitiebfc^ uorfton,')
SJanbt 9Kc!i^i)iebec^ u'otflttfet bcn Sonc ©obcS, ijS funber
oaber, unbe (iinber mober, funbet geilccfite, nodi öegitnn
bev bagoin, nod) eiibc bcä feiienbca I)c66enbc, in» ber
ftf|ti(ft angctögenn, 9(u l)^ SDMc^ljIebe^ ein bclbe, nlfo i)i
bau Sljrifhiä inn bcr n)orI)cit.'^)
Sffiijber fint fd^itr «ntelücfe örbc, ftcbbc, tnbc fpr6(fe
i)n ber It^rifft, be bit oan ber menfi^roerbinge S^tifti bc^
fangen. Mtä mit naineit. iEot be leitenbigc ©obeS ©onnc,
©abeä croigc luorbt futiicn ^8 ffeijd^ unbe menfi^e ge=
iDorben, aJnbe ct^ ijä nid^t Jo Düflc at? eqn fleini ftiplen
in» bei ganzen jc^rifft, mit melden b» ben)i(cn fonft, bat
^e fleific^ offte einen incnft^enn uan Maria i)ebbe a»^
ge»Dmmen, Bnbe fiebentfet boc^ mal le«cn üröber Dnbc
friinbc, mat mec bocfi mifc Ebriften getonc, Mannet nic^t
KÖriftHS be lenenbige ©abeä föne fnifnen fiebbe be» boit^
vor Dn§ ge[niafet, ban b<it ner ein nngenomnten f(ei{(^
ünbe nienfi(i)c Dan Sliatien geloeft, Seucr mo fotbc l)c bo(ft
bann botuen (iirccten, Sllfo tcipefft ®Dbt be Dober be
metibt gefiflbt, bnt f)e finen eigen, eingeboren Sonne l)ar=
^cn gaff, üp bat «De be senne be in em gelöuebenn uitftt
uerlarenn niöiben, funber bat eloige lenen ^ebben etc.
9fu be ftebe be luibcr foüeö inn ber ((grifft nnroife«
niiden rot) ^ir tfiom bette bp for^ite antefenen bu mn^ft
fe tene lejer fölnen erineger/) mibe &ibben @obt bat ^e h'Cf
bqn Derftonbt oerliic&le, op bot hu E^riftnm rec^t fennen
inögeft, toant wo be (iropöeten feggen bat in bcr rechter
erfentniffc o6tc gtrcdituerbi flct roevben.*) SUfo mncfiftu gcin
retftl (S^viften fin, folonge bu ni^t cn rocift roat bn uan
E[)rifto f)oIben faift ioe f)e fi), Saniel ij uij, ij. j, Oo^nn. j.
^ebre. i- Suce. j. ctce. [S'-]
eif) itier mal ni(^t uan »oben Jo uöfe ic^rifft ^Qr an
t^D t^een ban ct(} i;^ nmme bei cinfolbigcn millen ge[(^in.
') ®t liiij ^In Ii:, ') .&fl'. i>, ') >ti iij ') tSfai. IHj
^Inbcrä Jciti) iiin fiiniino i)ä bnr Loftan, am {. fo I)e(I onbe
ttaev gelüc^niffc, bnt alle i^ortcn bcc I)c(Icu bnrtegfii gcine
geiuait tonnen ^cEiben, aliud fed|t ^i)^"" ^"' li>orbt i|v
ficifcfi getuorbcTi uiib luonnct unbci- uii«, SKcii bm)c liir
nienn brcDc bar, mni niofe luo man tdü, fu niottj iimn
bot bo<^ ftoen lallen.
Sfit ct^ i)ii}f}in be locbberltx^^i^^i^^ ^"<fc nrgumcnleu
Dnbe ftebc Bt^ bet ((grifft, bc fe na erer flcift^Iitci: lui^()eit
bor tegen tilegen in t^ouöveii. Oiierft etlife fiiit fo gniiö
ungcfc^iifet bat etl) nid)t noibt t)ä tjenioen arbtibt bnran
lt)o leggen. Stblidfe öuerft bc einen ]ä)\)n fKfibcii, mibe
be einfolbigcn üntuetteitbe möchten crte malen, bnt «an
iviQen m^ nn töttelid ^anbelen cnbe be Deranbtivorbtcnn,
ü\> iat be ^cii[am etfentniffe S<Iu tS^vifli bc einii lange
tibt t|S Detbuncfert^ gciDc^enn nic^t bvi vni aUeine, fiinber
6i) oMen, bovc^ (J^obcä genobcn niöi^te gcrrftitiicrt merben.
3:^i)m etften ftoit (e bat vv, unbe brengen 6i) bot
gefc^renen fteit, Slnt G^riflns gebaren (i) na bem fleit^
ut^ bem famen 3)auib,^, loa orf ban be belöfften batnan
in ^olben, Bnbe ^qr Dt^ Ifuten je Dnbe (eggen a1\ixS. ^i
nu (f^riftiiS na ben flcifi^c uan bem gäbe ebbet gcflcttite
3)auib) gebaren, onb tni) metten ^at i)e »an geinS innn@
6abe cmljfangen t)Ö, Jo mot^ fie ijn pan SRarien fleift^
ebbet feobe be üom gejtecfite SJnuibj na& ge!orameti Jin.
5(ntliiorbt. @tt) i)S mar. .&c 1)3 Dt^ bem gejlci^tc Sauib.
Uiempilicf Bt^ ältaricn geboren onbc bat no bem fleijfc^e.
iDneil't ^e en B^ Bon bem ^abe ^auib nii^t geroorben
noc^ entfangen. ERotio f)efft enne entfongenn aU be
((grifft fec&t. eine gmirffiDuire fol entfangen ') mer nic&t
Ban er fuluen, funbei Bon bem billigen geifte ^efft fe cnt'
fangen. ateniiJlIid Sobeö roortit bot fnlne i)S fleijd) in
er geworben, Bnbe barno inenfc^lifer lüife na bem fleifc^e
ut^ er gebaren. 2ßo wt) bonii od Bt^ Bnfen gemeinen
ortidel beä gelonenS betennen. Gntfongcnn uon bem
E)itligen geifte geboren Bit) älfatien ber ^iinctfroniuen, [o
I)« jo ein grot!) Bnbetfc^eibt ein tinbt t()o entfangen Bnb
ein tinbt tf)D gcbercn.
') 5fa. Bij ninl, j.
feggen fc öiibe betuEgen ctfi foftie ercr ^(f
beijnen, bat bor ftcit )8l^ beni feabc JlQiiib na bfiir fleiKtfie,
äReincim borut^ fotbe uofgen olä t)cbbc f\e fin fleif(§ Don
Xiautbä gäbe. San atfo ntc^t. a^ßrr atfuä. |ie ^S na
bem fleifefec, Mit gcinen anbeieii geflet^te bnti Dan 3)aiiibn
bell f)c Mauct mae fjeer getoitimcii, ') bat ^eit 6ufrft iia
belli ffcil^e, bat gein gcjlci^te ©abeä luorb Bnb tetifftc,
3n fiiien einigen ©onne olfo enlfongenn ^efft bar|a5 ij»]
oait t)c fleift^iict gebaren i)ä, ban tan ©auibj gejlectitc.
(S^iiftuS [ütnen gifft fiilcteä geno(^[ant t^o uecftan
bar \)t albe, fine mober n6niet, föff^ fnbe firoibet, be
ben iDillen fine§ naberä boin.^) 9ltfo bau, loe ©abeS ttioit
entfanget öniibe Brenget ctfi mit outtenfirenginge beS roitlcn
®abe§ «Ott, be i)ä eqnn mobet S^rifti, onbe bat Don
lucrbt (£^tiftii@ gebaren, 9Iuer(t nic^t na beni fleiffc^c, aii
Dan Sßancn.
Stern äße [loat^eit inn bnffcm qs bnt nic^t mit flite
bebadit noc^ &nber|c^eiben luert, bat bot tieertommen Datin
beni Jnbc Souib na bem fleiSfd^e, bot i)8 üt^ Süfaricn gc
baren luerben, nic^t cn fieflt ben oerftanbt, bot (SfiriffnS,
fi)n flcifc^ bor uan genommen tjcbbe, ban mm niotf) nio(
bebenden, bnt groit ünberjc^eit t)S, tüfcfien entfnngcn nicrben
unb gebaten ipctben.
^ir luer natntlict bat boc^ od in ber ft^rifft gegrnnbet
qg, tuall mat »an tbo teben, mer nq nieten ett) [» nii^t
met uon nöbcn, bertialuenj loiHcn Wi) bat oc! üoi- bti falen
goen, ban mat mct)r üorgcbracöt inoi^ rocrben. SUS bnt
^anibt betauet l)S, bat Dan ber fruc^t fineä tineS, ü^ finen
ftöt (olbe gefatt) werben bat bod) belbeS luifc gejptnten 1)4,
lunnbt \o be ^öhen banttfi od uetflonben. fö^tiftnS mcr
?)auibj föne, ftroffet (e ^ftrifhiä onbe Ipredt. Sßanimme
befenten 3)auib finen .tieSiSiJi t^o roejen, elc $fa(. 15. ij.
SBnbe rouflen eni gein antniorbt t^o geuen''} 3)e8getifcn bat
1^0 SKarien gefpralen iiä. ©ctegenct qg be friit^t bi)neS
liucS etce. ^g aQtomnell utö beme Dorgonben liditUd Dp
t[|olö,fen, Dnb t[)o Doiftnnc. iBant mo tifiriftitä uiariiafflic^
in Solarien Uiie menfdjc gcmorbcn l)ä, »nbe Dan er i]i
•) 31i>m. i, ''] iUia, rij ') 3Rnll. ^vii-
a»
fletett onbe Dotgebrai^t, Jo itiacfi l)e jo biHitf titi tiue^
fruc^t lüQi gefeiten rocrben, nlio bat batutf) nit^t en Bolgct.
bat G^riftuä oan aWatien labe unbc fleift^e metcntliif ge^
iDOrbtn i)S.
^it oan bon nu bit mael genoc^. äBi) bibben bat
@obt be almcc^tic^ t\i, cnnbe onut^fpredlicter erbarmniiige
be onö arnieim funberen Ott) milbec geitobc in« bitffen
onbe bet getittn eiteiitniffe ricfitfer bon ro^ fc^nuen (onnen
tiegenabet I|euft, be folue miä aüm gubt^ertigen be tuft
^ebben an bet roar^eit, be ogen eueä fierten genebtc^liten
up boin, Dtib fe mit reiner ertcntniiTe fqneä roorbe? unbc
töittenS txlüdfien. 9tmen.
fßan her ertöjljuge ünb genoit^ _boiiige G^rifti.
;©ot 5ßi(fte Gapilet.
IftSC betn tD^ nu ^it Doec oan ent, loe, Biib root Söriftuö
Tl fl), genoi^fotn getjonbelt Ijetifcen, Ißnb fte ban fulrfeä otf
t^o etiöfinge beä menfi^Iifen geffec^teö geraocben \i [S ijb]
SSoIget bat WX) oetbentlirf Dan erlöfgnge Stirifti Dörnemen.
ißnbe roat tinä be ^ete batinne t[)D ertennen gegeuen t)cfft,
bat ioä) beg an ^erc od l^ameilid oetbüfteit gelnefen tfi,
wollen roq Bortan mitbit^lid ßnb gerne mit bellen.
S3ein «a, fo Gfirifluä be ©one beä leuenbtgen ®abe8
gelommen ^S, ben incnl^en tf|0 erlnfen, ^efft ^e fiicf Dör
ofle menlc^en nummant Dt^geji^eibeii, tn ben boit gegeuen,
»nb je roiaen corlölen. Sflä 30^. iet^t.') SB^ ^ebben einen
Uöifffteder bq ben SSabet ^efum S^riftum ben geredilen,
Bnbe ^e t)^ eine Borlüninge BDr Bnfe funbe, ouerft nit^t
Doer be unje alleine, funber od vbx bev ganger roetibt funbe.
aUnbe roebberumme fe^t 5ßau(u§*) ®obt onfe ^eilönt teil
bat atle menf^en falidi merben, onb tt)B ertentiffe bei
roar^eit tommen. yitjo q§ be Borlölijnge 6&rifii allen
menfc^en li)D gube gejSicen. ^ßnbe t)§ beä erlösen onferS
^eren Bnb iieilonbeä ß^rifti jdiult nii^t, bat Böfle ficf ber
-114
Dorlöfinge nii^t t^o imtte matcn, mer fe in ben mynt
(üten Düren, onb Dorad)ten.
3;it feggen idi) anfencflitf batiimine bot beuuiiben
werben fummige, be mit uiiuotftanbe ingefocrt Dnnbe ge=
facf|t E)e()fien, bat S^riftuä oodöt^nge iii(^t ofleman t^o
gube gejc^een fi), mer adein (9 t)e geftovuen tifo einet
Dortöfinge ber ot^ermetien.
%o luaC b^t nu inn rechten uoiftanbe ical möchte
gebutbet roerben, fo i)ffet i)o boc^ 6q ben einfolbigen
ergettid, be bor ot^ aliuä t^o benrfen bemeget merten
Seuer iBobt qs ^ticiftiiS alleine Dor be Dtäterinelben ge=
ftotuen, Dnb ftefft be oorlßfet, luot roeiftu nu cfft bu emett
6ift, Dnbe alfo roeuben fe erf^ricfet, onb be büiiet ftertfet
Dnnbe gerbet bat t^ö bat le jict bet erlöjinge (£[|nfti nicftt
böten onnemraen, önbe 6UuBn alfo in eten (unbeii tiggen
fmcren. §itumme Jegge roi) onfeiidlid onb befluten mit
in jf^tifft bat üfiriftuä geftotiien QS ade nienjc^en bet
gangen inettt bau mebe t^o etlüjen, nic^t einen einigen
bat oan ot^ genömen Dp fcat numniant Dotjogen en börue,
tjt en f^ibbt geinen beiC an bet etlöfinge S^tifti.
Se eren luft tfebbt« in «evniifftigen reben, Deckten
Dnbe liueti be ftrnnen ^r)t Dö(e blartcnä öan bet oetfeifinge
Dnbe van ben eigenen roiHen beä menfc^en ijnuüten önb
totnienben, bat mer beint t^o onentliten fragen ban tt|o
ber ftit^tinge, Dnbe wai lichte taetben iDij botdi ®Qbeä
genaben, bat rot) ^l)r na Dan ben frtien iDittcn luetben
f(^tinen, foWeä t^om beite mat Dorantioorben. 9fiert bqr,
want mi) be flet^ten niat^eit an ben bocfi [S üj"] DÖt ^eöben
t^D geuen, mitten iDi) vni mit foWcr ©ifputation nidit be«
lummeren. 91empt(id äiä fe fragen ^i d^tiftuS DÖt aQe
mcnfc^en geftotucn, Dnb f)efft fe fo atte ucrloft. SJatumrae
roetben fe ban nic^t atte jatit^? SBo tnal 5t)t Dp ein gubt
anliDotbt tttere l^o geuen, reo Btf) bem uolgenben od mal
fot uetnommen loerben, no^ tan fo mitten mt) Dpi eitfte
DnS bat Dan entfiolben, ntet mo mg Dorgefadit bebten Dnb
fict in bet raat^eit od at^o beuinben Ict^. Sfemptlirf bot
be etföjingc Gfirifli allen menfcfien ongf)Qe, Dnbe ficf bet
alle menfc^cn mögen annemen, alfo mitten mi) tt)D merei
ftic^tinge nn uottan, mo fe gefi^ein fn od mo oeet f "
Ptecfe, beö gelitcti, roo men \{d tut joDe onnemmen Onbe
baran ^otben, op bot men falii§ roerbe, lüflbcc mit ®abeS
^vlpt miiDifien nnbe bem gubl^crtigen tI)DiiDrftane geuen.
Stern tt)om erjten van ber erlüfinge (£[)tifti mo \e
gefc^cen i}ä bat bdi'iget be [[grifft aUciit^alucn Dtib afiendat
nlfu^ Dan, 9(emptlitf, fo ofä be mentdie biiri^ onge^orfam
im "3iarQbi)6 uon ®obe§ lüorbt in ®abeä brn gcuallen
l]ä, bem boit Dnb bem buuel eigen geraorben uiib ber lögen
bea buuelä DolifiQjflii^ , in ro tiefen ootgift bot gon^e
nienl(i)lite gefiedite Dorfo^jeit i)^, önbe burc^ geiu onbev
mibbef, ban buri^ ben boit beS Soneä ©obeS motzten
genefe». 9lIio [)e!fl firf be Baber taten Dotbatmen, Dnb
be froate laft ber (unben non ben menf(tjen o^} finen leueften
®onne getackt, bat fie folle bdct (e betden, bnt ijä ben
t^D üben') So t)3 nu be Sonne bem SJaber geEiDvjom
gemeSen, bei l^o bem bobe Ifio, ?)q befe t^o bem bobe
bc^ crniee. 'Jttäo i)i be menjt&e «an jnnben, boit, buuel,
onnbe ^eHe Dorloft geraorben, Ido ban ^qroan öuetflöbic^
genoc^ in öltet ftJirtfft beuunben roött.
91u t£)o bem anbeten, Wo ueec fitt be eriojinge (Jörifli
ftrecfe Jolftu atfo Derfian, bat fe nic^t roiber firf ftrerfet,
bün an ben eirften boit^ bannne itit) botc^ §Ibam geuaöen
fint-) äJnnb aort ftrcdet fe l'icf tf)0 einer gertO(^boinge vbx
be Dnroetten^eit onbe trand^eit be§ flejic^eä, be ban ber
fShien onertrebinge cerorfofet fi)nt. a!§ geft^reuen fteit.
3Sd (e in Slbom alle geftoruen (Dn. Sttfo raei-ben (e in
ß|)riflo meber leuenbit^ gemafet. Sßnbe gejc^ot al(uä, atS
be men((^e gm bobe geuongen Ht^t, cnbe ijS oon natuten
ein (inbt beä torne« in fljner bofen luft bem büuel tifo
ber Dngececfitit^eit geuemftitf. So fumpt nu CSfiriftnS onb
Qnbi'ttö (gne genobe onbe f)ttlpe aü ben gennen, be enne
annemmen Dnbe in em gelüuen, tofet fc Dp onbe (i^entfet
em bat (euen, oerfonct Je mit (ijnen Daber, unb in trafft
f^ne« geifle^, matet ()e \'Z üji-] fe frog Dan be^ bituclä
geuendniffe, Dnb bar en bauen, biitb ^e cn not^ an fgne
genebige fianbt, Dnbe inil fe in fijnel oabetS rite gcieiben,
roißeu fe cm anberä ge^orforntirf onbe roilli(^ Bolgen.
') iSfa. liiij. ^) Mo. B.
SuS Detnc ftretfet ficf be ooilöjinge t£ö'^ifti, ontie
alfo bell menft^en Bit) htm erften bobe Onbe geuencfniflc
beS bäaeU ttjo tebbcn ^3 fqit amt)t. $t|t iftuet @jaia§
IoqI gejeen. SJan oct d^riftu« »an [iif (öiuen in ber
©Qnagogen bet Söben ant^iit, Unbe jcc^it alfuä be geip
beä tieren ©abcä i)S 6i) m^, loaitte be ;p(£9te f)efft mfl
gefalitet onbe ge(Qnbt, gube bobbeji^Qp beit atmen t&o^
uotlunbtgeti, bat icf be certDiiitbeben ^erte Dorbinbe, bat
id ben geuangenen öorlßiinge DorlünbiRe, unbe ben ge=
buitbcn ben ftocf Dp bo. ctce.') Seitö roat be ißtop^ete
fecfit U^nftuS ampt t|S ben acmen (]ube babeifc^a)] tf)o-
uordinbigen bot i)ä, ben be etc Junbc oon Herten öefennen.
ffinb« ben geuattgeneii Dotfimbiget tje oorlöjinge Bnnbe ben
be gebunben fqnt bott ije ben ftorf Dp, bat vii, [)e (öfet
Dnbe mntct ftn, nnbe bat geliti, aU roanner einer Dp fin
liff geiiaugen fil^, onb bc jölue roert getoft Dnbe ftq ge-
laten, bi) atio, bat ^e Dort mer redit bo, loü fte öiictft
bat nic^t botn, Dnbe gcliiftet emme mer ber gcuencfniffe
ban bet frij^eit, fo Dett ^e Weber in be »orbömniffe onnbe
blifft in bct Dorbomniffe bar £)e Döt in geltieien Ijä Dnnbe
tiDii) DÖle (raarlitet.
StIfD eutlirf fttectet fid be etlojinge G^rifti onbe fin
genoi^boin, tiefe bat ^e onS öan bem erften bobe, Dn=
Iiieten^eit, Dnnbe Etoniiöeit, frq niüte. Duerft man wi)
aljo Dottoft Dnbe frl^ gemutet |qnt, Dnbe eqn mael erlüf^tet
Dnbe gereiniget, Dan ber be|mi)tti)nge buffer roerlbt burdi
be etfentnqffe Dnjeö $09169! anbe ^eijlanbeä Seju d^rifti,
3ffet (ate, bat mi) ban iDebberumme auerrounnen wetben
wettenä Dnnbe niDetroqflenS, önä toebetumme Dorlunbigeun
fo ^elpet ban be etlöjqitg onb genoc^bo^ng G^riftt nid^t
meer,-} 5Bq ^ebben od bau gein opfter meer uoet be funbe,
(unber ein fc^tecfüd Dotroai^tung beä getidjteä etce. ^lir
Dan belli be i(^rifft mit Dtqte, Dp bat bu bi) burift on^
roettenfieit ni($t Dottopefl, ^ant aUe Dnroetten^eit tjceRt
gein »nfcfiuit. Sfume. am jo. SSJanneer eine jele Dtfi
tiouerb^e ebber rateuel, faat boCti etce. 3Cem in Qa^n
Dnb 3uba f)efffln ein ejempel, »nb ber gelifen ineet. gtem
) 5fa. l^i. tuM. iiij. ') §(.
J
SWatt^, jij. ij. ^ttx. ij. ^ibit. öj. j. j. So^an, c. etce. Wtet
geli'ic^nifye ber fd)tifft, öol, na bem roq einmael erlücfttet
önb «löfet fi)nbt \>mii} be ettententfie ß^tifii, (o lotj ian
mDt[)iDitti(5 roebberiimine fuiibigcn, bat lui) bon in ben
aitberben boit^ üatteii, onnbe gdne uotlof^nge meer bq
ß^rifto tie66en, ban nQ ben büi^ beißet in öocac&hinge
[3 iti}"] onbe DOtbimniffe uorfiniJen, Ie6 be fc^rifft mit Digte,
fo nierfttt je mofl öijnben, E^riftui fe^t. (St^ ijS ein fmafl
loeec^, Dnb ein enge (jörlfen t^D bem eroigen Icuen,') ®n
bu tfjD i)enntgec (t)ben affbmelft. oft iemiic^ pedffen, D&t
bat pörtlen brengeft, barmit mogeftu ni(^t ingan. ^'^'^'"ni'iE
jo teet iuiD maß BÖt, onb n^m bq be eviöfinge (Efjrifti
ret^t an, bar loi) nu uort Dan feggen roiCen.
SII8 niannigertei) fin be ficf beä ßfiriften nommen
annemen, Onb jicf afler bcr etlöiinge Sfirifti 6er6meit, fo
fieuirben mq in jnnbetfieijt troei>er(ei), be ficf erer Dnrec^t
annemmenii, %i)om erften be popiften. X^om onberben
be genanten tsnbe oormeinten gemeinen Guotigeliifctien, be
fid od anberS Snterä, Smingciä, ebbet mit ber gelitcn
namen nömen latenn.
3!e ißapiften nimnien fid ber er(6Jinge S£)nffi alfuä
an. Se jeggen od SfiriftuI ^e66be fe oerfoft, Öuetft allein
oan bet eiff(6nbe, bon luot fe meer willen offte begecen
üorloft tf|D fin, oocmeinen fe mit eren eigen erbif^ten
werden mib uegefür Btt) tf)o tidjtcn, iEarmit boin fe roat
fe roiHen, eie bogendeniffe Bnb jortibt, nnb mat bet af(=
gobeffc^en oünbe mer ^S, ^otben fe, be ffln mebe be^iilp
beä DegeuutS cnb bar aQe giibt nör.
aiu be Suangetiffc^en berömen fid noc^ mecr, ber
erlfijinge E^tifti, Bnbe be fiofben otfiiö bntuan, fe feggen
Sfiriftuä fiefft Dnä erlöfet, Bnb not Bnä genot^ gebaen, fo
fieipen nu oufe gnben werde nitfit, bon getöue wq S^rifto
bot t^D, luq boen matt roi) luiDe«, Jo ^ffet all rool gebaen,
onbe mac^ tnä nii^t fi^aben 33an offt bl)t jümmant
roolbe oomeinen, onbe Borwenben batt etti nit^t alfo en
were, be f6lue merde wall an 6ei)ber werden, otibe ritzte
ben boem na finen fruchten,-) all ctf) bqUid ^Ö, fo wert ^e
foldes mit onö motlien tiioflaen. Cd befe^e t)e ere fc^riffte fo
') ma. »ij ') mat, uii
98
iDcrt te ber getifen bar ocf jnne öinben. SDtit ben papiften
ftefft et^ gflti^ geineu tioiuel berlialueu l)ffet nicfit noibt,
ete (c^tiffte iiint^ouörEn, ban mit beit SuangeHKi^en be
(iä Üut^erS nomen, offt bat jummont raolbe inne ttu^uelen
bot ^e ö(fo ruitie ineeten, millen ro^ beö SutfierS eigen
f{f)tifft t^oin beile baruan Qnrciijen. Onn ber ^IJoftiflen beä
berben Sunbngeö inn ber Slbuent («18 (c etf) nomen) fedit
Sutf)et. 53at mcn ade merde faflen tat^c, oHeiite geloue
Onb nic^t en bu. SSt^'" *" l*"! tiÖEden tes^n be loebep
böper, (e^t ^e, 33e geloue fi) fo jort, t|E möge geilte gube
roerde b^ ]\d ti)ben, §i)t ütti luflu, roo bem getoucn, be
funbet tro^uet x>p be erlojinge ß^rifti fleit, fo roobt onb
Dneittlid tifo [^ itiji>] gegeiien Bnbe geftrcdet werbt, üiibe
bat (unber boen, offt t^om roeinigfteii geine ac^t tt)D ^ebben
luat men bo. ban rec^t ^olbe men (preten (ä^riftuS tjefft
mS Berloft et^ gelt nu gelite Oole mat toQ boen, inanbt
gube merde gelben niti)t. 5Ru nierbt inn bufien beiben
gröffüden gefeilt itont be eine bei( aU be 5?api)ften, gcuen
bet er£6fi)nge Etjrifti t^o hieini^ tfjo, be anber öuerft gflfft
er 1^0 Bole t()o, onbe nim^jt allen ©nbeö fruchten en inec^
barnt^ ein ffitit Unbe loöft leuen uolget, bnbe be erföjinge
S^rifti Derfpottet mert, SSs bn bittlr »t^ bagetifeS e^emplen
ber üorgemelten, mibe nu Dort Jo ro^ anraifeen roo men
firf ret^t bei erlöfinge Gfirifti annemmcn (oll, unbe batan
^olbcn, iD^ber Onbe [(orer uornemen mac^ft.
Sem na roultn nidit feilen ban gerofl» binej geioueS
inn E^rifio Sefu biircft fiiie erlöfinge be fatic&eit erlangen,
So moftu oorroor nitfit fortfjer noä) loiber bp crer Qn=
nemmen, ban gobt iDijtl, onbe be fi^nfft bar üon mclbet.
91u aijus melbet be grifft.') 91nge(een, fo bu, mo ade
menfiien, nonn naturen ein tinbt beä torneä 6ift, ber
(unbe, ben boit, büuel, Onbe ber fietle onberroorpen, SJar
bu nu in lolcEcr geuenttniffe tiggeft, Tanfl bn bi) (uluen
nid)t i)i\pta. od nümmonbt anbetS, ban aUeine (ibrifn*,
^ir (iimpt ban nu S^riftuä onb let^ bli oerfiinbigen, §e
^ebbe bi) gefofft onb erlöfet, onb bartlio bu geuangen bifl,
a(§ t^o bem bobe, ben I)eb6e tje öör bq botalt. ^^et nu
(ole bat bii, be bu geiiangmn öift Sjnbe ben fufcteö tiDC=
lönbiget werbt, fo bane gubr tiDbljc^ap Uon ß^rifto an=
nompft Unbe gctöueft, (d bqftu fri) ünbe falqc^.') ©etoueftu
öuerfi nit^t, fc biflu iini bem bobe, 3Jnnbe roanner b^ biiffe
bobefc^af} van (ü^riftD anfumfjt bu fift an wo bii molt,
od fo funbit^ al§ bii ma^ft. So nierftu boc^ aßec binge
gere^niget, unbe entfangeft nmc^t ein finbt ÖJabeS t^o
isetben, ©o bu anbetä ll|tiftum xcäftiäfopm anniinft.'') SRu
öuerft tfi bat nic^t (^^riftutn rec^tfi^apEn annemmen, bat
(reo be Jßapifteii, boin) men enime oHeine bet etfffunbe
etlölfinge t^o ({^tiue. 3)an «lanneev Je tumpt, fo oedofet
^e Dan allen bat ni) burc^ Stbamä vaü, tinroetten^eit tmbe
6tinbt^eit OnleS Herten, Borgen ijnne fint geuangen gelegen.
Od i)^ bat nic^t ß^r^ftum re(^ti($open annemmen, Sat
mt) ftnei erlofinge getöuen, tinb nemmeu trnö eret an,
Dnnbe ban Ooit qeütt xoaü inn bent Dongen raanbel bliuen
ftetfen,^) Wo men leiber bij ben gemeinen Enangeliffc^en
fpoert, ©unbec S^tiftiint vet^t annemmen önbe leren, roo
bann inn ^efu ein rec^tfc^apen loefien ^ä, [e»] bat Xfi, ai\o
Balbe Dnb na bcra roi) oan cm gefjort onbe enne bcfant
^ebben, bat ro^ ban ben'olben menf^en mit bem DÖrgaenbe
roanbeti offfeggen, onS oornijen l)m geifte, Bn[eö gemotei,
Dube t^een ben nnen menjdien, be iia @obt gejf^apen tjä,
in rec^tfc^apencr gereditic^dt unbe ^ifli^eit. S)e alfo
(S&tifium Onbe fine erlofinge annimpt, be nimpt fe re(^t
on, 9inbe i)f)et bat I)e bar bi) blt)fft, onbe (itf baran Jolbt,
nnbe üort geit (o ^S ^e reifitt^apen üorloft onbe fatic^.
Stnberä roe ficf Ktjriftum onbe finer erlofinge alfo nit^t
onninipt, offt be na beni t)e (S&tiftum önbe fine ertentniffe
entfangen ^efft, roebberumme füt^, onbe t^o rugge oett,
Seet fid bot clbe leuen nocft geluften, Onbe Dan ber be^
(miltinge buffer roerlbt aueeroinnen, atfe bar fint be meriie
be# fleift^eS,*) an bem qs ber etlöjinge IS^rifti ootlaren,
Onbe beä futuen Oorbomniffe faD re^t fljn, 3Bo ban rec^t
DDibömet loerben. !Dfempllid, be btiben, be d^riftum nictit
roiflen reditfcEiapen opnemmen, »nbe be ftd od nii^t rec^t
bar an en botben.
') 3o^-i'i ") S»^-!- ') G*). iiii. ') (Sa.V.
w
9iu bat mq olfiiä burt^ Sfiriftum erloft roerteii, U--
tüget S^t^^nad {in uaber 2>'"^""'^ S^ti^ arbic^ Ditb
openttirf in finen lauefange, üuc. ij. ©elauel, Jptitft ti«,
fq ©ob be liere Sfrod, want fie ftin vold \)tme gejo^t
Dnb oortoft §efft. etce. 9iii Iüd, onbe mnr tf|o qä be et=
löfinge gejdieen? ©pricft i)i loibbet bot roi) erlöfet ot^
bev ^niibt Dnfcr uganbe, «nme jnnber frut^t, be böge onfel
leuenbcS bennen foHen, Bnbe bot in ^iflif^eit Dnbe ge»
tei^tic^eit be enime gefettit^ t)ä. etce. ©eet aljo ootlöft
S^riftuä be fine otjo ncrnmen be fuluen fine erlöfinge otf
(m, cnb alfo f)Dlben fc ficf otf bar bt). ^init^ mai^ftu
nu fufuen ßebcTtrfen, mo onroerbic^ onb geringe be etlöfirge
G^vtfti ein lange tt)bt geljolben fi), onbe bibbe ®obt bat
^e b^ gefert mofe, fe red^t onbe in merben t^o ^olben
flnbe bat, bar tdo be ret^te leer 6I)rifti roebbcnimme an
ben iaä) fommen möge. iBar oan rai) in bem nouptgenben
orticfel ocf f)anbelen roi)Ilen.
Sßan ter rei^ter ünbe orbentlitec teer SfiriftC
Dat Seefte Sapittet.
leb]
jf\<S toüe be reifte leer Qtidfti lange tijbt oerbüfteit qS
A* geioejenn, unbc nod) mamiigerle^ tp^fe angelegen onbe
nif^t rct^t gebeutet Wert, bann be einne mit t)\x §et be
onber bar^er önbe tt)nen gemeintelid öuet frage, be t£)0
bet iafen ni(^t en beinen, batmebe ban nic^t aßeine ims'
fpaltinge mcrt angerichtet, (unber ocE be gemeine einfotbige
man affo oeriooren bat ^e nic^t en roeetfi looev ^enn ^e
firf boi^ menben fot.
^Hcumme WD ®ob OnS bar Dan gerebbet onbe be
rechte (J^rijHile leer gereftituert Ijcfft, roitlen roi) ben ein=
fotbigen Dnb gub^ertigen ^ic tt)o gube cd t^o oerffanbe
geuen.
5paulu8 feiiit ein oerlortet loorbt roerbt ®obt mofen
VJß erben.i) Sllfo t)ö be rechte leec S£)nflt in forten roorbenn
41
btffctppen. dlimpüid inn buJTer l|6uct|umme. Seferet ium
unbe gelbuet bem @uangefio.') SCIfuS fort ^efft ocf (SbtiftuS
fine leec finen ülpoftelen hmaltv. iSaet 6en önbc lerct
alle jpe^ben, böpeiibe fe im romen bcä SßobetS eice.
i*erenbe, fe fiDlben aU lüat t)il iura beuaücn fiebbe.-) Sllfo
ocf äßarci. EUi. ®aetö ^eii ünbe prcbiget bat ßuangelion
allen cceatuten. 1/it yä nu fortlief bot ©uaiiflelion Diibe
be leir, roelcfe fe ofiteit folbtn, Siemptürf, betetet ium,
Bnbe tütet iura iume funbe le^bt fin, ®el6uet bem @UQn=
gelio bot ßfiriftuä cot iuroe funbe geftonien ql, Dnbe lotet
ium bopcti X)p (inem namenii. tt)0 offtrafidiingc iuiocr (unbe,
(o foKe gq be gaut be Einigen (iieiftel entfangen, bnt gp
iuft t)ct)ben an Sabeä gebotö t£jo öotbcn. 93p buffe mie
leeftu bat IlJetruS bem Oolcte be retfite ünnbe otbentWe
leer fiefft Dorge^olben. 9trt. ij Slttuä t)^ be rechte leet
S&tifti eine (lichte einfolbige leet. be numnianb i)8 t^o
t)0(^ tt)o bcgripenbe 3« ocf nic^t inn gcldjuiucfebenu tebenn,
bann inn bet boet Onbe frafft gelegen, 'Jieniptlirf, ol* fe
^auib od t6rtli(f ut^ftrirft. ©ta äff Bonn bcn [(unbenn,
ünnbe bo gubt.s)
Sitt qä be fltunbt ber rechten leer Si)tifti, roe t)i;rt)nne
geleert, QS, al^o bat ^e bat mit ber bat!) beint)ge, be ^3
ret^t gelert, 5Reniptltif bat ^e be funbe liate, onube na
beme ^e (o inn S|)tiflum gelöuet, fiif batup teetl) böpen
bat l)e aü matt ^e geleert ma<^ raerben »nnbe beuinbenn
lann matt (^nbeS ttitile )}n=[@ija]be gebot \:)i, bat be bat
gerne onbe iciHii^ ^olbenn loiH. ^ijtumme t}i oct inn
bct leer l£f|rifti orbentlitf oortfiDuaren,'') 9(lfu3,
3lnfen<fleif fnl nien bem menffdienn be raplc ^e ein
(unber ^S nnbe berfjoluen bem bobe onbetroorpcn, boltie
unnbe boroun) ber funben öörtiDtbcn, Sqnt emme al# ban
fme funbe leibt Dnbe t)^ i|e bermegen bebröuet dann Reiten,
fo fal men emme be etlöfinge (Sftrifti oan aH finen funben,
bat \)% bot redite (fuangclion, Dorfunbigen, gel&uet ^e
bemme Dnbe nimpt etti an, fo colget bat E|e geb&pt inu
affrooff^inge finer fönbe, mit S^tifto ben funben begrauen,
finer liilttgen gemeinte merbe inrgell)uet bnrna fo fie nu
') 9fiat. i =) mn KUÜi =) ^faim. rtriij. ') mal o.
ein libtmote Sefu G^riftt getootben t)S, 3a einn Btoebec
bnbe miterue dtirifti, So luDt^ I)e oortatt, be uotlftapv^n
S^iiftt init aütt ge^Difamii^dt, gerei^tictiett, onnbe ^tQic^eit
na Dolgen, 5S bat ^e bann inn bem roege befi t^om enbe
Bol^erbii^ blifft, fo fall &c fatidi fin. illBe öucvfl t^o riigge
fütö offte tf|ot ji)beii offroifet, ebber iiiii bet bannen be^
liggenn Wtfft, unbe ftneit Ibp nic^t Dolenbiget, bem roetbt
betet bat ^e ben raet^ be-r geret^tii^eit nSmetlbe befonbt
en öebbe.')
§^t f)eueftu nu löct^Iict niot be tetfite üitnbe örbent--
life leer GI)rifti V\i, nngetefent. 91i)m be gaii^e ff^rifft
oor bQ trnbe t(ime fe mal, (o roerbt [e bq boc^ geine
anber leer Dnbe »p gein onber tDl|&e (aU nobiifi t^o ber
falit^ett) anrollen, noditaii werbt bufje gan§ nienii^ ge*
achtet, ban \ui inn oütler anberen onöbigen fragen Dnbe
finden betummeren firf be menli^en. 3n funber^eit be
geleerben bauen mat^e, 33at lumpt al^o tt)o, bat roi) meer
geneiget fint inn Unnobigen fragen florflDefeenn, B(» bat roi)
bt} ben menff^en pvcf^ ifebitn, bann It)^ flecEit onnbe redit
Dp Ölabe^ roegen mit oitmoitti unber bem cruge fclben
toonnberen. SDIer leue (ejer, roe bu od 6ift, brobet cffte
flube frünbt §effftu luft t^or faOi^eit, fo latt) bodi allerlei)
bifputation uaren, »nbe ^olt bq an be redeten flec^tenn
Unnbe orbentlüe leer Gtiriftt, ft^irfe bl) batna mit fnjmijlliger
bat^, ttjont etb ^ä ftoge tibt. SJnbe alsban folftu be lere
S^rtftt ret^t uorftoen, »nbe ouermif ber Dolbrenginge tinbe
be bi)gc botbinge ber gebobcn Öabel geleert werben, ban
Dfftu lunbert jaet mit bifputecen »nbe fragen ömme geift,
aU S^riftuä fef^t. Scan. oit. <5d ^ümmant reitt ®abe5
roiHen boin be werbt befennen, off bnffe leer Dan @obt
f9, etce. [eij!.]
SBanner men olfu# ernfttid be (ect (S^rifti ben
menff^cn Dor^olt onbe bat nten barinn boftenbid^ motb
bltiuen, offt bat leite roorbe arger f^n ban bat erfte.-) So
fliegen mal eltflife tI)o ontmorben Dnbe t^o feggen. @i^(^
fleit^ etl) fo nöuwe fo qffet beter bat m^ baruan blüien.
') acl. Kii i. pet. iij 9lPm. bi j Gor, rij j- pel- ij. Ü
SuBiiii i. Ecr. ir ii..ijet. ij ") ÜJI at. jij ij.^'ft. ij. fiu. »üj.
43
Ititup QitllDDrbeit ml). I)e inenfft^e tqgt Dan naturen im
bobe, onbe [o ^c buircd Gfiriftum nii^t Oorloft eii tuertt),
mott) I)e Qm bebe bliuen. @o ban nu gein anber itiec^
en ^ä, bon be tmate enge roet^ burc^ Gf)riftum t^o bem
leuenbe. ©an bu im Dp buffeit mei^ geefirfiet irerft, ünbe
batuii Ireben moc^ft, noltu ban nit^t fo bliiieftu ijm bobc,
öuerft gtjffftu bq faarup (o biftu ijo in bem toege, Dnbc
£)effft einen ^open töo ber faUic^eit t^o lommen, rooltu
anber^ VDxtan trnbe nic^t mott) raiUidi affuaQen. SBant
(X^riftug mit bq ^elpen. £)irunime Ooigage nic^t vp ben
mcc^ bet gerei^tic^eit t^o heben, roant mo rot) in Dn8 bat
üormögen nidit en tiebben t£io »oHenbrengen, aljo roevben
IPH alle Potmögen, in bem, be Un§ fterctet, S^riftuö, trnb
Junber Ireltfen ro^ ntdit BoniiDgen.')
Sau ber boepe.
3)ot @euenbe (Sapitell.
®Eli(I afä in bem Sßoioeftbom Q0e G^rifllite teer, tnbe
otbenunge Dotrooftet i)ä, atjo Dcf be Hoepe. ötinfinä
^abbe be boepe bat ti)o ingefat onbe beunlen men folbe
be genne batmebbe uan Junben roaüciien, unbe in fine
billigen gemeinte dpnemmen, be gcleect^ meueii, bat @uan=
gelion ge^ort^ anbe em geluuet bebben, tjnbe bot in {[eckten
toütec, SGJo bn Dtli ben roercfe» unb fc^tifften ber Stpoftolen
Dorftoen mac^ft.') 9lu öuerft be roebberc^rift, ^efft einn
tinber inaffdien bar Dtb gemafet unbe mit finer iotmxXft,
cU mit puften onbe (meren eineim affgoht oann bem
iDoter gemotetl). 3l(ä roij nu tiat Dorftaen ^ebfien, Onb
flemerrfet, ^efft @obt buri^ fine genabe, burt^ getiic^mffe
ber fc^rifft ünb fineä geifteö, unS rocbber gegeuen unbe
gereftitueert, mit nomen, S)o int) mitt aller forgfutbic&eit
inn @abeä luegcn tt)D roanberen geneiget tueren. !Bann
Dp bat bu orf oerftacit mogeft, bat ber unroettenbc tinber
boepe, eine oatfdfie loebbeti^nftiftiie boepe Vfi, SSnbe be
F'
rechte boepe aCleine ben [is iii"| geleerben uitbe beii gEtöuigen
inn E^rifto 3efu tfio be^oertt), So luiHcn ini) ttijÜft fprorfl
ber (cfitifft bot t^o bctienbe anmifeen Bube DcrHoreti.
iiax mif ifk beuötenS van bem bet orben tS^riftti)!«
leer ßefot^t fiebben, borDoi fteiiftit, mo bot ttfi erfte öä,
bat ^<f be menjc^e boFeec cnbc getibue bem (SucngeliD,
bann oolget t^om oiibecbemi bat ^e gebopt »erbe, 9e=
reiniget oonii funbenn, inn bot (ijff Dnnbe gemeinte CSfirifti
iDEtbe angenommen. Ultfo fprcdt ß^tifiuä. SKarci. im
leften. 2ße gelöuii^ t)ö onbe geböpet nietbt be fa( jalif^
fln. ffiant bann nu be teer beS Eunngelij Dnbe be getcue
möt^enn DÖrgaen, onnbe batna be böpe mot^ öolgen, ipont
nie i|ä fo buK be nic(lt rctei<fen {an, ban aSeine ben be
^apiftift^e töuenc be ogen belöi^ett, Sot b6pen junbet
gelouen pbel onbc oorgeueo tjü, ga nic^t ntletine üorgeueS,
met od ein fpot onbe lafler bet tec£)ten bopc onb orbinge
®abe§. 3tem be Slpoftet tieSben firf eifc^ritfet ijiimmanbe
t^D böpen, bor fe nit^t tiot^en beä getonenä ftif uermobeben,
alfo bo be femerlincf Qnnbaciä Dan ^^ilippD, be bope
begerbe Stnttuotbe ip^ilippul, (Sel&ueftu öon gan|en Herten,
fo mat^ et^ gcfi^e^n,') ret^t (olbe t)e fprerfen, anberä od
nii^t. S^eSgelicfen qS od »t^ ben roorbeii ^etri tt(0=
uocftoen. ääe Jal oor^inberen mögen buffe mit rooter tEjo
bopen, be otf ben Eiligen get)ft entfangen bfbben, gelü
oI(e iBti etce.') §ebben fe öiierft ben ^iDigen geift nii^t
entfangen, fo f)ebbeu fe [ict oermoer be fotuen fo bolbe
t^o boepen befroert gelobt onb bpgetjolben. 'il^o l)ffet
openbar Ott) ber fdirifft, tat men erft mott) gelert fin onbe
gelDuen, eer ban men madf redit gebopt loerben, Dann
ßinian t)ä uot onbe na fo doH gcfctirenen onb bemifet,
bat roi] bi) ben gubtbectigen nic^t Dan noben acfiten, ttl^c
meer onbe lenger morbe oan t^o maten, ^nbe ben 60*=
roiüigen »nb« ti)ffa!ftigeii benen mi) nid^t, Tion offt rog
f(^oner ben be ©onne, ber roar^cit in be ^anbt beben, fo
en ^etpet ijbt bot^ nic^t, mer roerben qo lenger i)o meer
Dorbtinbet onbe oorftocEet,
'Ha bem loi) nu oan @abed genaben burt^ getüdüntlTe
') 3lct. üiij ») Slct. 5
bet ft^tiftt, Dnb fceS ©eifteä G^nftt ünberuunben t)fi66"i,
bot, iDO bat goit^e ^apifteffifte G^tiflenbom ijä eine uor=
roöftunge Bitb Dorteruncie, ber leer ünb oder orbEuunge
(S^iifti. 9l(jD D(f be bDi)c, [jebben m^ raaff betont bat roi)
Ungeieert, ongelöuic^ unb Dnioettenbe in bev blint^eit, in
bem betouerben icatet geroaffdiett iiic^t tec^t gEboEpet fint
gEiüocben. San roolben roij «i^te [e iti^ij Stiriften (t)n önbe
ben inet^ ber gewrfitiiiieit ingoen, Jo niofte \o\) na bcme roq
geleert unbe gelöuic^ iBcren, tt)D begrauiitge onfeS funbt=
lifen fleift^eS, roo fitt (X^tiftlidt be^oert, geboept nperben,
2eeö be fi^tifft fiiluen. Wci^. EjDiij. SKor. ):üj. Stom. Oj.
j. Eori. Eij. @a. iij. SoIId. ij. j. ^dr. iij. Stcto. ij. oiij. j.
fj. iig. jjii. etce. SBnbe roq boren Bot ©abeö angefii^te
fprerfen, @o roattjofftic^ olä Etitiftuä leuet, St^ i)S getn
anbei tnec^ noc^ leEr ti|o bEc {alic^eit, ban niEn entttee fi((
gan& ber 5|Japifti(ti^er Borroöftuitge, Onbe oder blnellinge,
ünbfi gt)a rccfet na bet vec^tEC unnbe örbcntlifEr leet ülinfli
\}p ben meÄ (iner gerEc^tit^Eit uovt , onbe finen Bot=
ftappen na.
etinftiiä bE öniE uoerbelbe l)ä, aU 'JiEtruö (ettit, qö
tf)D ber boEpE gegaEn bo f|e fid gang in ben gE^orfam
(iiteä oabet§ rooibe ouergeuen.') Sßnbe alä em be boepet
molbe roeeren, fprctf t)f '&o fi" l?otI) i)bt nu aljo gejc^een
bon alfug motten mi) aQe gEre(f)tii$cit Borunüen. 9(ljo ^S
be böpe Ein raibt ^abeS, barmebe \id be menfd^e mit
ffiobt Botbinbt, Bnb fid ganß in ®obt onbe finen gEtiorfont
ßuergifft, bot l)eet od in ben ttomen ©abeä offt ß^rifti,
offt in E£)riftuin gcbopt (l)n. ^1% *IJautuä fei^t. Sie g^
gebopt fin, gp ^Ebben Gbrijluni ongetagen.^)
ffl^ wetten mal bat be merit mxj^tn in (unber^eit,
unnbe be JuS ®obt loeinit^ (ruckten, be böpE üoft Bot ein
fpott ^olben, onbe meinen, ett) (i) nic^t oon nöbEn offt
((^one be (flnberböpe ontec^t t)i, bot nien bonnot^ mit
loatet ret^t gebopt mot^e luerben. San bar m tigt nit^t
flnn, ömme beä nJiHen fall ®abe^ otbEnnigE niat itf^t
biDuen, 55an be ^^orifeen*) onbe be rec^t ro^fien Borfmaben
od ÖSabeS raibt tegen fict fnlnen, unb wolbEn niefit geb6pt
■) Tla. iij i p(t iij, ') ®al iij ') £uc. Oif.
fl)n, Uon ©obeä mexd X)i banmime nidit nogefifeuen, ai\a
luert ftti be §S9ifi orf no(^ irall fdiiiien.
S^riftuS ^(fft gefrooreit onbe gefpratfen. ') Soon. iij.
Etö fl) bat einer (DebbeTgebatcn (q ötl) bem mattet Ditb
bem ®eifte fo en madj ift "bat tijle ©abbeä nic^t beft^oumen,
aSoIan, tat^ f«n loal roett ^treittegen oUe men(d|(ite »0^6-
£)eit Dnb (tofft tf)0 (intr tlibt mögen Dttibrengen onbe tiDi=
mögen, ^e fei^t, mebbergebaren roerbeii ot| bem njater,
onnbe nii^t fielet ingeftetfen unbe vttf getagen metbe, idd
men in ber ^aroftliler Dube mebberi^rifteffi^er Bocmöftinge
ben finbeten boit unbe ben anberen gebeerten onb cteoturen
od mal boin fan. S9ebe«d bat roal, toebbergeboten toerben
Ott) bem niater roat bat ft}, Iüd [is iiij»] SßQutuö oif fetfit. 33at
»5 Dt^ ber bope opflaeit in einen nijen menfrfien, ofjt in ein
nt|C leuen.ä) 3)an et^ fl) nu l)it genot^ Don, roij niitlen in
buffet ft^rtfft ni{^t lond luilic^ bitputtcren, bon odcine IBO
be (it)i:ifl etile teer burc§ ®Qbeä genaben 6i) »nS geieftituert
5§, anroifeen roo »q ban van ber boepe gefacht ^eben,
bat be getöuigen bormebhe t^o bem mitten ©obeS in eine
^itttge gemeinte onb li)ff Sfirifti nuermig einen getft uor=
bunben roerben, roiQen Kti nu oort örbenttict
Einigen Scrcfen ((^rtuen enbe ^anbeten.
1
Sßan bei ©iUige Äerdeii offte gemeinte [
Sat allste Eopittett.
Vt')l bem bat be erfte men\d)t ben ©obt I^d finen i)rQ6
*V geic^apen ^abbe, q§ fobaner leifflifer onnbe feligec
I(Öeppinge offgeuaüen, Onbe f)effl ®abeä toorbt, burc^ raeltte
^e ®obt, ouermiö bem ge^orjam prifeen fofbe,-') ootlaten,
©0 £)efft noc^tan be afber barmf)erti[^fte ©obt, Dp bot ^e
»an ben menfc^en geert motzte toerben Omme finer gubt=
^eit roiüen luebberumnte Dpgeriditet, cnbe getuolt bot oortan
Oan geiletf)ten tf)0 geflet^ten «ijn oold fotbe up erben fi)n,
bat enne oor ogen i)ebbe Onbe ptp|be, Bp bot I)e mit
) ^ci) üi, ') 9(0. Di. ') $tD Bitj
(inet gübe otle tqJit beä t§o genebigex 6i) eitne möchte
roefen. SSaitt fine luft ijS, Dmme goen tmbe ioe§eu mit
ben men^jctien fiitbeien, fiic tfto (itant bc [e^btr f«r dH'
atfjtfain in buffet ffl(en raeren) fjefft |e ®obt (uluen fange
tt)bt imbetiic^tet mibe geteert, beß fo lange bot ber
inenfcfien bo^fieit ^efft ouer^ant genommEn, aütibe bertiatuen
@obt be aQeine Dnbe bat ooQenfDntmen gubt Q§, fe nic^t
lenget mog^cn üorbregen Slljo leeftu bat ^e müntliit
aibam , ßai)n , Onbe ber meer tt)o bcin giibe Dnber'
ritztet [jefft.
Sßnbe.tDO tDot ^t ^pr Don ^efft opge^olbeit, fo ^efft
^e boc^ iiiii)t Onberlolen ben einen baben tmbe ^coiJ^eten
oiier ben anbcren alle ti)bt t^u tenbeu, bc bc menfi^en
t^om guben (eren mibe uormonen folben, Dp bnt ofjo nan
ben menji^cn fine gübc betont Bnbc gepr^feet, unbe be
men[<5en \aüiä) mochten roetber. Cuerft bpt b^fft atteS
ni^t mögen ^etpcn, 3)an enttid |d fint fe iicd) atte ön=
ge^oriam geroeft, Dnbe 6e&6ett ©flbeä ftemmc nnb roorbt
ooracfttet, ^a nic^t bat atleine, funber od QÜe iJäcDp^eten
onbe ®abE§ bener gc^önct Onh ootmotbet. Slfjo ^efft
@cibt aü tt)bt Dan anbegin ein Dotif n^ebberummc gefönt,
bat (ine getiefte (ctbe fiolben, (inen bittigen namen in
eeren ^tibm Dnb (allit^ rocrben , SSnb ^e((t bar tfio
mannigerlet) ^^atriorc^en onb $r»p^eten [is iitj''] SKofen mit
ben onberen 3Jrop£)etcn, 5ßte(tet onb Jfti^ter, §ettog Dnbe
S'önningcn, Dnbe attcrlct) finc bencr «roEcfct, Sann et^
fiefft nit^t mögen geraben, Sntlidi (int (e afle entfallen,
Dnnute geroorben, Dnbe nummanbt trotbe gubt boin.')
3iu tfiom (ate(icn alä ®obt \aif) bat fo(t Dnbe aröe^bt
((^^r mit ben menf^en Dorlaren roaä, Dnbe bat (e geinen
ißropÖEten ^ö«" motben, ^efft noc^tanö ®obt bc albet^
gubertljrnefte (eiffbebbet ber inenfiften, ben menfrfien nidit
wolt Derlaten, SJnnbe mo roai fe fc (eer Dnbancfbar nieren,
^efft be not^ton Dt^ Dnut^iptedliter leefften ftnen einigen
gebaren ®one gefönt, offt DoDic^te be menfi^en ben ent=
feen mörben, Dnbe ^e mochte einn nie Dold Dorfameten,
bat inn tiilli^eit Dnbe geret^Ht^eit finen namen priffen
') v^a. Eiiij
roolbe. S" fif £)Efft ^f Reiben bor l^o finen ©onne (
it^endel unbe enne auer Q\}or finen ^iUiflen beic^
einem Hönninct ingefot^,') bat i)t en fineit roiHen fotbe »
tünbigen, onbe \t tf)o ruften finem uabtr t^o einem e
genenteti ooirfe. 9iu be Soiie ©obe« i)% gefomi
^effl be 6obtfcfiap onb ben toiOen fineS oaber^ mit aUei
D(i)te ai^ct^i^i'^tet, ^e l)efft gefoc^t bat uorlarcn ^^aepit
unb Dp finem ^olfe roebctumme töo bcm oober gebro '
onnbe roo mal Ije ni(I|t na finei' nierbe Dp erben ent((
15a geworben, ban i)^ Dan ben unb and beten, od otS (
®abi^ gefanten, gfböbet geivorbeii ^Jfoi^tan, too icol t
feer (fein büpten, fo ^eRt ^c i)d bot^ ein oot);ifen u
(antmelt, bat ii)n mort ^efft >Jl>genDnimen, unbe bat 1
boinn, iDat fin loitte »eer, geneiget roaS. Suffe, na b
^e fe fulueii geteert onbe aßent mat ^e uan finen ^emmef--
fc^en uaber entpfangen, uerTimbigct ftabbe, l)ä ^e n\f uan
enne tt)o Semmel geuaren, Snbe Dp bat fe inn aQen gp
f(i)idet motzten ftn, ^efft §e en ben f)ittigen geift etnwj
tröftet unb meftei aUer luartieit t^o gefatit. @eet^ bu
»Otiten nu bat <£^Tiftnä alfo oorfarnelt l^nbe mitt einocl
geifte begauet ^efft, mai be gemeine (S^tifti Dnbc einn onM
fancf ber fjiQigen tertfen. ■
^Ilfuä tiefft be billige Eercfe 6egunncnn, bat i)€ einM
gemeine ©obaneS öotcfeä, »an Soben unbe .öetbeu, onbü«
allen ootcferen ber erben oorfammett, bat inetcte be leer!
fl^tifti ^efft DpgenDntmen, ficf barinne na bem miQenu
ß^rifti t^om pri)6e ©obe^ fineä oaberö ge^olben. 3>u{ftl
gemeine \ii od bo Dorton roarofftit^ onbe alleine @abeS
Dolrf geroefen, Sünbe roo roat fid be Soben od Sabeg 6e>
lomebcn unbe bat umb Slbra^amS Dnb beS gefettet miHeii,
nocfttan be mite fe S^tiftuni ben Sone ÖJöbeä Domorpen,
onbe nidit annemen rootben, fo ^efft fe ©obt [5»] od t
iBorpen, nnb ^efft fid oon ben |)cibenn be ß^riftum fiiH
Sone annentcn, gcnebit^tid lat^en uinben.
Stem nu Dort mibet tiefdieit dou ber ^^Qiget gemeii
<£f)rifti t^o metten, ^a bcm fe pammerlid Dort na berl
tibt ber Slpoftolen uetflert onbe Derro&flet i}i getuorbei^l
') Cfcl. ij.
W^o od bat nic^t gefimbeä bantine gebleufti i)l. ®d ii§
»an n6ben, bat men fIiti(öEitI »nberfc^eibe root be ^iüi^t
G^vifllife gentcinte eigentlttf (5, Unbe roat et t^oMiöv.
fflJant iii(i)f ad bat E^nftenn ^etb, qä (X^tiften, mer be
red)tf[fiaven in ß^rifto fleit ünnbe teilet, bat «§ ein
e^tiften.'i
9iu be teerte ßfitiftenn gemeinte ^§ buffe, ©in bDir=
(ammelinge grol^ offte flein, bc mit luarer befentniffe
S^rifti, Qtjo Dp S^riftum gegrütibet ^S, bat fe atlcine fine
rebe Ijolben, cnbe afl finen iDitlen, onbe gcbnbe Hoden'
brengen. SBeH üDrlammclingc be aljo ijcfc^idet r§, t)8
morljafftii^ eine gemeine S^rifti. Sfietden öuetft ^ir inne
ntangelt, o^jt be Jc^oinn I)unbertmael ben nameii ^efft, fo
r)i (e boc^ in bcu raar£)eit geinc gemeine G^rifti, 33at bif
mar qS, onnbe bot be teerte erlenteuiffe Eöi^ifti roe, onbe
roat fier ie fi), unbe bat ^e aüeine be falidimafet unbe
$)eqlanbt iV), be grunbt fl) ber Sötiften Borfammcliitge, be=
tüget be ((grifft aUent^atuen ouerflöbit!^ (Sfai. ^'püj. dtemmet
mar ijtf roiQ inn ^tjon einen ftein leggeii etce. weider Dp
em truroet (at nii^t ooifc^emmet nterben. j. $etr. ij. 9Jiat^
jDi. gifft S^riftu* fnWeä mit Haren roorben tt)ouocfian.
Siar fptetft fte tffo finen gungeten al(u§. SBen jeggen be
menifc^en bat bar ft) beö menft^en ©onne etce. SJnbe ^e
fprcci nuc^ tt)D eti, aßen feggen gi^ ban bat icl 6in? 5)o
anttüocbe ©ijmon 5IJetruä trnnb fpract. 3)u bift Sö>^iftuä
be* teuenbigen ÖJabeS Sonne, onnbe roo bu bax lulueft
niiber lefen mai^ft, bat od up bem gmnbt nI{o t^o blinen
uan nöben i)^,^) bat roi) aüeine uns an be rebe öfirifti
I)olben, unbe boin mat fin raiflc Hö. tetuget f)e apctibar
futuen tf|D |i)nen jüngeren onbe fpcedt. @o g^ minn
tporbt öolbet Jo fin 9I) matafftic^ mine ^i'mgeren, unbe
mebberumme, gp (in mine frimbe (0 gi^ boet oHent mat
itf iuB) beuetle. Ouerft roe fid mit nnberer lece onb ge=
bflben befummcrt, be nmc^ geijn Si"'flf'^ ^°^ frunbt S^rifti
fin,^) ünbe ber t)alnen od ntiftt inn ber gemeine S^rifti.
ffiant bar ttjo en betjürt niimmanbt ban be jüngeren tmbe
fruTibe E^cifti. be fine leer onbe gebabe ^otben, ^ptumme
■) mal. Bij >) 30. Bij. 30.
>) äRat^. rrWiii.
50
aU etii'iftuiS )ine Slprftoten ot Sunbe ümnte t^o iammetei
fine gemeinte (prod be ibo en onbe gcff en i>uffen beuell.
@aet ^en unb teeit alle uöldter, b6pet fe inn ben namtn
iei ißalier«, be« ©oneä nnb beä ^ittiflen ®eifteä, t»b
leret fe [gi>] t)olben afl bat id iura beualen iitfibt. Sittt «(b
leren tj^ bat fe enne ®abeä raiCIen inn S^ri^o D6it|olbetl
»nbe leren möftenn oan gcunbe Dp. So je bann be le«
Bpnemen onbe Sönger K^rifti roei'en roolben, folben [e fe
böpen. ©au mebe le tS^riftuin anlögen Onbe finer ötQigen
gemeinte ing()eliuet roörben,') ^ax na t^om Icflen Dp bat
fe frunbe ß^rifti aiüc^ten bleuen, folbcn fe be geböpten
leren l)o(ben aQ bot S^riftuä benalcn tiefft, 5!Bo bu bqt
lEarlict börtjen in ben 9EpoftDltfc^en fcftrifften Dernemmen
ntac^ft. ©eet btt Qä be teerte gemeine Ü^iifti oan anfand
gemeft onbe iffet od noi^, ban offt fid fii)on nöflc anbereu
ber K^tiflen gemein nnnemcn roo ban od be rechte webbec'
[^rifteffc^e ^upe be ^ßapiften boin, iffet bodi ibeE onb
Dmme fuä, 3bt ^ä nit^t all golbt wat bem golbe gelid
fc^inet,
9iu Dort roo Dt^ ben Dötgerötten lic^tetid mad) oer^
ftaemi roetben bat troyetlet) nm erften üon noben fint onbe
ben reiften Etitiften gemein t^o beficren, Slemptltrf, mit
rechter ertenteniffe S^rifti, inn CStiriftum geloeuen, Onbe
atteine fine rcbe beroare» onbe ^olben allent roat be 6e=
«alen ^efft. @o t)ö leibet oetrtein^unbert jor ^cr biiffe
raaifieit fo gong Doruelfc^tt uorftoppet mibe Dnber gebnicfet
onnbe bat albermeift baid) ben pameft onbe finen anhand,
bot nien fdiir ber tecbteit S^riftlüen gemein geinen ooe=
ftappen tan oinben Dp erben, Sßnbe all ttio buffcn leftcn
tiben, öuermiß ber Ilar^eit ber tbctumft S^rifti, be nu
fine gemein loebber op fiDunien Dnbe fpijt aKen b^tfdien
Porten, t)erlid ntafen roi(, bot Ud)i ber niar^eit, be leer
beg b'^is^" Siiongelij Qä ^er Dör gebroden, £c^ leuer me
liebbe bortien fpreden, Seitl) bor i)ä ein rec^tft^apen
SEiriften m^ octfroygen ein gemeint E&riftiV bau aÜ
meren fe affgetreben, bat ron mal mit ben ijjropbeli-n onbe
äßauto töo buffen tiben od fpreden niöditen-) ^ebbe mi
ölobt ni^t ein naloteten bcholben, rai) rosren Ql§ Sobonia
onb (SomDria DitiniefDinmen
Cfft nu i)ummaiibt &ir inotbe ou tmi)m;Ieii, offte vtx'
neiitcmi bi)t Iiilue al(üä gefc^ein t^o roefen. SBot an, fo
iniflen rot) ein qtlirf ftude licfitlid beroilen. ßrflÜd öan
ber recdler erfcntniffe E^rifti bat i)t fi) be einige unbe
leuenbiße @abeä Sonne onbe bot bot roorbt t)ö fteifctt ge»
iDorben etce. 9Se ^efft iod) bamann be raor^eit geioetten?
unbe föltfe loocfieit, ali ^D^annei unbc bc olbe ft^ti&enten
bctigen. ^oij. be be lögen ftraffet.'J 3)« fcfiribenten be er
bq tilicEiten, ii btt tibeit ber älpoftelen angefangen DDt=
buftert t^D roerten. Stein Dan ber ettöjinge E^tifti bot £ie
QÜeine onje enige mibelcr onbe jaltc^mafcr QS Dnbe bot
men aßein Dp em |in Bortrourocn (etten jal, ^ffct nic^t apen^
bar bat et Dotbüftett \)S geroelen met fuluec onb golbt ftein
Bnb öolt, loa- [5 ij »] tec onb btait, iinbe be Dorftotuen ^iHigen
ünb lömfdie bnÖen, etce, bar ddc ge^olbcn jin önnbe bar
an be jalii^eit qS gefodit gelDorben, btt t\ä befanbter ban
bat rai Dan nobenn at^tenn bot oöle oon l^o fi$nuen,
Dnbe ^ebbe gobt l^o on^ mal fprecten mot^t alä ^e DDr=
mnI3 tf|o 3uba unbe ^ierufafem but^ liietemiam ge^
fptafen ^efft. So DÜÖe ftebe bu ^effft 0 Suba fo vbüe
@aebe tieffftu od, unb fo BoeCl ftraten alä in bt) fint, D
Öljerufatem, fo ddH fi^enttitet oltaer tiebbe gq opgeriii)tet,
up beni gl) bem 93aal gerötctt ftebben.'-) Sßqber bat men
inn bet gefunbet leer (i:£)rifti nic^t gebleuen en l)« önbe
fine gebabe nic^t ^efft ge^olben ban mit ibetcn menfc^en
leren befft omme gegaen, betngen genoictt bat Eecreet onbe
33ectetall, Sonfilia unbe Staluto, tinbe bc gnnge gturoe'
lide affgobeffdie benft bc noi^ tjm 'iJäaraeftbDtn in froange
t)i, Dnbe tbont beite od ben @uangeliffi^en noc^ ^aibc
onfleuet, bat ip tbo erbarmen ^ä, ffijanbt alö be $ere
fet^t, Dd) roerftu tottft offtc Warm, ban betnite bu fo rolat
bift, fo mott) id bq Dt^tpqen. 2t(jo roert od beter bat ?e
gan| papiften bleuen, ban bat fe mit ^aluer roar^eit Dnib=
gacn, ?a boc^ ifaiut marfieit geine roar^eit i)5, 3So 6ueT=
mi| ben Dijff bullen jundfrouroen bc mit tjotuet TOor^cit
') i- 3". m ') 3f- ü- ri
De
^anbelben, iäiotl). 550, tetüget Dnbc anioiifeel, butcn ge^
flatlen roetbeii. SIIjo be Suterffc^En be ber ilJapiftiffi^en
latinfi^en äret)!)'en uoaitbt (inbt, (e ^o(^ oetbomen, onbe
eigene emelebc biibefjt^e miffen onridilen, gor euen, ali
mtxt inn latitio üiieler t^o ^anbeten tan in belli bübeffi^.
2>it latf) bQ t^D I|eiten gaeit teue tefet, onb bebend et^
mot, (0 luereftu ane tiüi)ucl bem gieren prqfe geucn, tmb
be raorl^etf mit onS befennen, et!) raolbe ttjo land ftl
folbeii IDQ oan allen {i^iifftlic! Dermalen
3iu na bem imi gei'flc^t i)ebbeii, niat be teilte $itllg(
@:txde \)ii, Unb roat er tt|D betört. Dd wo fe üoruatlen
qs, bat (e tmaren fraarlicf t^o ereii ftote loibbetumme
tontmeii Fan. <3o mtllett loq itu eittlid feggen luo fe buid)
(Sabeä genabe bi) önä gereftitueect uä, ünb hdc^ bagelilel
Wert Bermeert, 91nSen(f(iif io rag burc^ ®abe3 genabe Mb
®QbeJi iDorbc, na uößen moc onnbe ar&eibe, be reifte ünbe
Dtbentlile leer li^riftt Doiftaen l^ebben, @o ^ebbe roi) önS
bot na od bcgcrt tf)o fr^iden, ^n bem fieuet ©obt tr-
roedet be Dnö (0 rot) getoiiit^ roeren in ben namen gobe*
gebüpet l)ebben Dnb aljo fint mt) ouecmi| einen geift ein
- lift in eine broberlide liffbc t^o ^ope geraoffen, alfo bat
iDp tf|o ^olben Qtabe^ roott uitbe gebot mit diiiftlitcr ge^
meinfdiap onbet ein anbcrenn unnä ftebet ni^le beflitiget
tiebben cnbe od not^ beflitigen ja alfo od mat niQ noi^
bogeliteS unber »qnben !onnen bat ©abeä roiSe t)<S, bat roille
m? boinii, et^ Eofte roat [%i\'>'\ etft mit, S)i)[ legge rot) nii^t
t^o unjem prti6 ban ottein onlem ®obt J^ be eer, be enS
t^o fotden liue nie gejcliapen onnbe finen Sonne S^rifhim
t^o einen t)öuebe öuec on§ gefatb ^efft 9iu f)ir oan ge=
noc^, ban bes fijt nü(^ oerniaent, mo in bet gemein Sf)n(ti
Wat^offtige üergqffniffe ber (unben 1)3, cnbe ein at>en loec^
tt)o ber jQtidieit. 9llfo t)i ein engen portlen baruor, bor=
umnie ftribet bot bat piJEtten in tbo gacn, ban ööle legge
id iuro Bocroar, fpredt Efiriftuö, Kerben bar na tioc^len
t)nb bod) iiit^t fonnen. %mmptlid Dan ben an toia
be ^u^uaber upgeftaen t)S. onb be bor öerftotten ^effl
') niat öij Siice jiij
3iaTi tiolbinge bei qebaien ®abe» onbe
guben raetcEe.
®at Üiegeitbe flapüti.
S^gntemtnate loi) ^^r &euörenä oon bsr £)iliigen Verden
(äJ gejc^ceuen |etiben, otib bar gefacht alö ett) roaer t)d
ioe bai: ingegt, Ditb bat binnen ein fiünbt S^iiftt begert
l£)0 bliueii, bat be futuc mötfi ^otben aO. bot genne bat
e^tiftuä geöabben ^etf'. 4'''^"'""'^ mitten mti nu acrt »an
^Dlbinge ber gebabe Sabe§ onbe guben raercfen niat mibet
trotteten, ißnbe bat bct orfafe mcnt lut) ^ir ijn inanniger'
leg oöleitl, bcibe Dnbet bcm gelerbcn onbe od geineinen
manne \pbrm S)e ii))inion oan ben guben roei'deu cnbe
^olbinge ber geöabe ©obeö beuinbe rofl «oft bricrtei).
@cfl!id iqnbt bc *|äopiften, be t)Dlben erc gebic^lebe
^ü<^ell)e DÖi be lediten guben mevcfen onbe roetten ji^qi:
oan ®übe§ gebaben Dnnbe inotben nit^t tE)o jeggeit, »nbe
oetmeijnen bau buri^ be äatic^eit t^o erlangen. fflJer buffen
i)Ö bc mantef mal \o ieer tt)o Ic^ort, bem $eSR@3i JQ foff
Dnbe band bat men ere fc^anbe inat feen tan onbe bat
vai ni^t Dan noben q€ fe togber up t^o beden.
S^om onbeiben, fo fint be gemeinen @uange!i(f(^en,
buffc berömen (id fo fecr beä geloucn onbc fjolben (trf
bar mit unuerftanbe an, bat (e fc^qt gang nic^t offt gar
roeinii^ Dp be ^albinge bet gebaben @abeS onb Bp be
guben werde Qt^t EiebbEn ünb jeggen apenttirf Dt£|. be
guben roerde en ^elpcn nic^t t^or jalicfieit etce. 3!)ar tt|0
mutet cn be buuct it)06 loert \aU bat je jid in ^olbinge
ber gebabe ®abc§ Dnbc in ben guben werden öueben fo
iolben !e üor öqpDcriten unbe §i[d)e£erä gcjc^Dlben roetbcn.
3;ujTe meininge ^efft leqber bem ffiuangeLio groten fdiaben
Dtib Idionbe «ngebrat^t , cnbe aiä roal I^d beteuerten
mannigen menifc^en in be oerbömeniffe geletibet be firf be*
geCouen be^ (Suongelij mit ^ate ber ^Jjapiften tinbe bet
gelifen £)eb6en angenommen, San be trafft beä ©elouen
unb beä föuangetij, omme ioba-[5iiio|ner oaljc^et meininge
roiHen Dorgcten, onbe möten ber^aluen roerder ber böfetieit
entlid gefi^utben roetben, ali Et)tiflii8 Dan ben fpredt bc fid
fier&mebeii fe f)eblicit in («nen Kamen gepto^fietert onb
nmtiber grtm ajjatf). uij,
I^om berben fint od etücte be feggen. ^olb^nge ber
gebabr ®abEä Onb ber giiben laercfen, fint mol nütte Diilit
Dan ii&beu, bau be tnenft^e oertnai^ Etti nic^t bot ^e (e
ÖDibe Diibe bo. I)u(fe meininge mafet od mennitfi guW
^ettc uerjaget. battet fid in ben ftrnbl Bnbe arbeitt) bai
quabe tt|D öuerroijnnen onbe bot gubc tfjo ouflenöreng*«
nici(|t begeuen bot.
9Iu ti^r oon 1}S mcU oan nöben bat ein G&riften
xiiS)i OnberiDl)fet flj. ^ijrnmnie rau be brijerleq uorganbe
mcint)nge Bnreiftt ünbe ergerlid (l)ii, luottan be beiben leften
be^Ip bet fi^rijft Rd onnemmen. So roiHen rot) bnttS
®Qbeö t)ülpe önbe genabe ben rechten uerflanbt Bon koU
binge ber get'abe ®abe§ Biib gnben merrfeti upbeden, onb
üerfiop^ien bat bor mcbe be erbom t]m biiffer foten (unber
roiber roeberlegginge ^a( genoi^jam betont Unb od Detmiib«
mögen roetben.
gtf) i§ iiQ Bnroebcctptedelid bot @obt oon an beginne
ben menld&en ein gebctö gegeuen tiefft, meld ^e mit bat
fte (al öolben Bnb fid in (Qnen (euen barna ft^iffcn ^"j"
leeftu beibe im olbcn Bnbe nflen teflament, Sot ®Dbt inn
eroige fegen Bnbe r^d entlid ben gcnnen t^o fei^t Bnnbe
geuen roll, be nth bet boit finen millcn BoUen brengen,
in geinen titelten, \a Bcnie fe )uetten, batan feilen, etb
lofte od iiff Dffle roat etb (afl. ®eutt. Bj. 3fra^el bu falft
Queren Bnb I)o!ben bat bit et^ boeft, bat et^ bt) roaQ gt)a,
Bnbe bu feet Bormctet tBerbeft. roo bl) be ^SDtfö biner
Beber ©obt t^o gefacht ^efft, ein [anbt bar ^annit^ Bnbe
meld nnne fliit. etce. ^tem in bem iigen teftament fpredt
SfiriftuS . 6t^ «erben nidtjt ad be bor fpreden |ieer .'^eer
in bat ^eramelrile lommen, funber be bor boin ben roiClen
mineä Babetä be ^ni !)emmel t)#.') .'pitrup leeft be gon^e
fC^rifft, fü roerftn beuinben bot fflobeä mifle muti) gebaii
roefen, onb fine ge&obe gcbolben, SJnb bot mit aller for{6=
folbidieit onb nerftljc^eit, roiClen rofl anberS t^o bem leuen
Bnb in ®abe^ rijfe ingan ?(I« Gfiriftug fectjt 3)(at. ji):.
') 9Hat. öi;
55
SBoltu t^o bera teuen ingait fo fiolbe bc gefiabeii. SJnbe
SPaul. Sp^ilip. ij. ajfit friii^tcit Bnb feieren roecrfet juio
eigen faHit^ett et«, Sttfug fo bu be I^rtfft mit einfolbigeii
ünb gelilen ogen anfüft, fo öeiiiubcftu ttüditl borull), bat
nit^t alleiiie be tiotbinge bec gefcnbe @obeä oitb bc gubeit
roerife iiütte unbe Dan nöben fint (unbec od bat numniant
i)nt tife UJflbeS fommen mad)r be nidit, jo oerne &e ge^
metten ^efft, ©abeä milten üitnbe gebobt [5 iüti] mit ber
batt tJoHenörat^t ^efft.
3i3t) ((ebben ber ^opiften niein^nge Idd ban ocf ticii
Qngeroert l)S nic^t bar duc angefet)n bot \oi) bor Dc^teä
ipat Dp antiöBtben lüiilen, ban ctt) ys qbel ftüdiclge »nbc
affgöberne bor (e inebe umme gaen, 9iu op ber gemepnen
Suangettii^en meininge, be fpreden ^otbinge bei' gebaben
©Qbea Bnnbe be gilben loeccie fijnt nicEit uon nuben t^o
bec jotic^eit, aHeiue be gefoue matet rei^tuerbic^ ünb ja=
lic^ etce. §l)r anlniorberi roq op unbe feggen m^t ber
ganzen Ic^rifft bat tube neen t^o. SSnnbe etil ^S ein feer
groff Dnb etgedid önuerftanbt, roant roo be guben wecdt
l^r utt) ucrai^tet roerben, fo ^3 biiffe ineint)nge ein orlafe
bem gemeinen man ber fleiilc^lifet frijticit, alfo bat bu
[t|qr mec frqbcit offt ti}D mqnflcn mal (0 gtot^ hvf ben
(£uangeliff(^en, alä bQ beu ^^af>iften offte anbcren D^nben
niadift, §irumine roo mi) ^i)r tbo oörenä Dtf) ber fi^rifft
angetfiagcn bebben bat @abeö rDljdc cnbe gebot^ mit ber
baet Dp bot alber nernftigefte moten geban luerben alfo
DV bat ber Dnuerftenbigen Euang elifid)eii broelinge uermQbet
tmnbe be tieilfame martjeit bcfonbt möge werben, mitten
' raQ ^qr Dpi lortfte n^at Dnbe ido men boen mot^ anKiifen.
Stnfendlii moftu ^i)t bebenden, bat be menfft^en finber
Dp erben in funber^eit fqnt troierteg. StempttiiJ ongelöuige
vnbe gelöuige. ißan ben Dngelöuigen metten mq bat be
fonber S^rifto affgefc^eiben Dan ber gemeine ^fraeliä fint,
in roetcten be gnrfte bitffer roertt [in rocrd t)efft, in roal=
tüftii^eit beä fteiff^cS bc boen bat eren ftetjf^e Ditbe
ftinnen gefuftet onbe fqnt (inber fceS tornö ') Süffe gelid [e
Dan ®Dbt nic^t en metlen oRt t^om menqgeften nic^t tet^t
en tennen, olfo betümmet eit fe fiti mit fl)neu geöabeu oi
ni(^t, ban ^ir Dan qö nitfit iicit t^o ji^riueii.
9tu töom anberbcn Dun bcii gelöuigen. 3;t)t fint ban
nu be geläuigen i>e neide na bcm fe Dan Q^^rifto getioit
Dnbe reifte erfentntffc eclaitgct ^ebbcn, ^cbbcn gelofft in
fqneit nomcti, anbe fiel flong mit Sficiffo alfo üereijniget
bat fe aUent tnat buten dbi^ifto i)ä o&i bred Dnbe unflobt
gelben. ®l)t ftnt nu be re^itftöapcncn Stiuiften onb ge'
löuigen Dor melde fid (S^Tiftu^ fuluen gegetien Eiefft onb
fiefft fe erlifet «an aHer Dngereditidieit, fe geceiitiget fid
fuluen t^o einen eigenen Bolde bot bot folbe Dol^offiii^
fin aUec guber neide.') @eitti atfu€ fteit^ etfi nu mit einen
red)t flclöuigen, roanner ein nienff^e bat (Suangelion Sfjtifti
6&rt Dnb be futue gctöuet bau an önbe nqmpt tl^riftum Dp,
fo meiben bem fuluen menffdien öuermig ben geloueu in
S^tiftum otte fi)He oörigen fünbe nnbe iniffebaet oergeuen.
ißnbe bat alfo, t)ffet fate [S üij"] bat ^e befi t^om enbe uott
an t^o boen onbe tf|D Kolben be gebabe S^cifti beftenbic^
bliifft, fo fül l]e jatiiS fnn. Slnberä offte Ije fd)on bufent=
mal getofft ^ebbc, boet ^e @abcS ttiiQen nic^t, önbe qS
oettfimqcti in fqnen gebabcn. §)q uolget ^e nodt he^
fleiffi^eä tuft, fo motfi be boi^ ftexuen trnb niat^ in @abeä
flülben nii^t bliuen. ^Efo fpiedt ^auluS t^o ben gelöuigen
t^o älome SRoma. Düj . ?)Tff i fafe bat g« na bem fleiffc^e
teuen, fo roetbe gl) ftetuen muten, fo gi) ouetft butdi ben
geift beS fleiffifiee werde böben, metbe gq leuen. 3teni
G^riftuä fed)t. Qofian, u. Se gabt geban ^ebben meiben
Öcrüör gaen t^o bet uetrifinge beS leuenS, be ouetft (|uobt
gebaen fiebben tt)o ber üorrifinge beä geiic^teä. etee. .^tr^
umme beuelt od d^dftu^ finen ^iingeren, 3ßan fe be ge^
louigen geboept ticbben, fotben fe en leren i^olttn aüent
Kai i)e en gebaben i)abbe.-) iMlfuS beuinbt etb fid in ber
mar^eit, bat nic^t aÜeine gelöuen funber od DoHenbrcngenu
mit ber baet, allen (Sabeä miQen t^o ber falii^eit ni'itte
Dnnbe Dan noben i)^. |)i)cum!ne be atjo uölen rnib feggt
be ^otbinge ber gebabe &abe^ tmnbe be guben
^elpcn ni^t tfjo ber falic^eit, be erren feer, (jebbcn
') litu. ij. >} 3)!all^. riuiij.
"»»?»
tM
57
toben geloueii, Diib pti)8(n beit, (jicbigen be ft^^dt, fo (e
bot^ fiiluen fint tnect)te bet uorberffniffe') Stti lüDcrt^ ^qc
»tf) [icfttelicf Dorftacn. 3;at, be fttf be3 getouenä nnnemen
imiietleq (iiit Siimmige bar öon roq nii gelcK^t öe66en,
nilideii maU gebuen, bat ^^riftuä nor [e geftorueii l}i.
mögen ccf raaß [ibeii bot l)e Je mit finen blobe gen)a(f(^en
Öefft, Duetft ^i)r bq taten je qbt btiueti, ^ot fe f^ne Doet=
j^to4]):ieii Dotgett folben, cnb aKe [inen iiiiKen mit bec bat
ouilenbrengeu ai^ten je et^ fq nic^t Dou neben tl)D bet
fadic^eit, meet bit (int Batjft^e gelouigen, borne junbcr
tuatter be öölc ftoltet rootbe iDetten bor nidit a^ter en Xjä,
alä ij. ^et ij. ünbe Suboä batlui)bet oan Dtl) (ptecfen.
X&om onbetben (int etlife ie toal rec^t Dölen, nempt*
licC, bat Wa »an nöben t)ä, li)o ber faUtc^eit mit recfitec
crtentniffe geloueu an 6^ri(tum, al(o od t^o^olbenbe nde
(ine geSobe, roaitt eli be pco(j^eta 3lbacucf fec^t, Sc ge^
letzte leuet fineä getouenö onb Qo^anneS (ec^t, 33e ge*
rci^tic^rit boit be ijä gere(f)t. Duetft be (unhigel, i)ä Dt
bem buuef.^) ®at ^it be SutterfSi^eii be geiECfitii^Bit nüeine
ben gelouen üorftaen, Onbe be (iinbe beit Dngelouen, onbc
otfo op be roetdc gein ac^te ^ebbcn, qä eqn ©opt)i(ti((^
i^jtiffunbt. %an geiec^tic^eit boeti, tfi ut^ reiften gelouen
mit ber baet ®alieS willen bon. ©unbe boen qä Dtb OU'
flelouen ®abe§ mitten mi]t ber boet^ cntegen boen. ^nbe
l)it bebende roai fli^tic^lid be ficf beä getoueitS annemnien
ünb (eggen, (e teunen ßl|viftum Cuetft (int oot(ümebe önb
üna[öt(am Dnb (unbigen [g üifi'] bat \)i boin tegen cbri(tua
gebott), taten (ic£ Dan bet lu(t bu((er roerlbt aiicrminnen, be
fuluen (unbe ijö nötte (roatei han roeren (e tingetöuitft onbe
unroettenbe. 9II# Scfiuun. am ij. fedit mere gq 6tinbt (o
^ebbe gl) geine (unbe. 3fu gq öuerft (precfen, gR (eEient
botumme bliuet jurae (unbe. «umma fummarum @obt
roil gef|Dr(Qni ijebben tmbe uollenbrenginge jineä mitten,
Sltjo gehört ban tmqerleq t^ont teerten c^ri(ten. IJKemptlicf,
23ot ^e in St)ti(tum re^Kt^npen gclöue, Onbc bat be
^iflit^tict roanbett inn atte finen geöabcn, iöan ben erften
(ec^t S^tiftuä, igo^anniä. Dt. bal i]^ be mitte mined uaberä bat
') ij. 5pe. ij- 3«CD& ij ^) 3t6a. ij i So. iij.
gt) gel&ueii an ben ben tje gejanl ^efft, San bem onbereira
(pKi^t ß&tiftuö, ^ofionnig. jd. ®1) fint mine frünbe, }o gt)
boet aQeg mat tcE i^uiu (leueDe, ^iibe ^^aulu^. ij. Si^effal. üij.
LjDot 1)^ be roi)llt @ab(ä, iuroe öiHit^mofinfie etce, roat nu b*
■ixdite ^iQit^eit u§ m{tdi(tu in Jacobe le(en. qnt j. (So^jittd.
P ?3entnQ (ort omme, l>u maift ^t)r fo B&He gloleil
ffiden Dnbe mit DDgenii tlaberenii bo bebedeii q(S bu rouil,
fo toörbt bo(6 ü6r ©obt nidit gelben, bon finen roiHen
mtlt ernfte gebacn tic&beit,
3a feggeii nu root ocE be guet^ertigen, leuer ÖSobt
iDt) rootben ^a gerne ©abe-ä niillcn boeti, nietr tut) f6nnen
noi^ oerniogenö nic^t, Slnbtroorbt, Et^ t)ö toar, Don Vjii
fuluen mögen toi) tS mti)l, Dnbe fo fange IpQ noc^ Dn=
getDuit^ Dnbe onwettenbe |t)i!bt, iiehbe roi) nod) luft no(Ö
mac^t bart^D Onerft na bem tot) gelouii^ getoorben jint,
be rooerfteit befeuuen, Dnnbc (Sfirriftum angenommen ^ebben,
fo fiebbe rot) ban od be mac^t finen roiUen t^obonbe.
nicfit Dan ün3 fuluen, mer G^tiftnä gifft fe Dn^, atjo fli '
3of)ann. j. be en angenominen i^ebben ben (leefft ^e ma(
gegeueu gabeS finber t^o tüerben.
SÖD iDi) burcfe 91bam# tjall inn be geuendeniffe be8
buuel^ geuatten (in Dnbe bot futiber Dnfe egen fi^iitt Üllfo
roerben id^ burdi Gfitiftiim luebbetumme Dorloft, oiibe frij
gematet, funber onfe eigen Dorbeinft, äßannex loo ban nu
oann Gbrifto fr^ gemafet fin, fo finbt tot) iDarafftid) frq,
Dnbe Dngebroungen,') Siat gl roß moegen Dnä roenben ünbe
!eren mar ^en loq joifleir. ätö S^rifluä futuen \tdtt
3[oi)ann. an bem ac^tenbe, ©o iuhj be Sone fri) mafet,
fo fin g^ roarafftic^ frg ©obt niit geinenu gebnmugen benft
feebben, ier^atuen loeWe burc^ Götiftum fine beiner toerben,
ben gifft fic frt)t(eit, vp bat fe enne friioljllii^ beinen unbe ge^
Iroenet joetben, offte Dorac^tenn, onnbe Oer^|(iiHjbömet roetben.
3a fecfiftu, bit ^efft ja ein menffi^e Dan fitf fuluen
nii^t? Sint. ?)at en feggen 1D^ od nidit, 2iann @obt fumfit
em DDv Dnbe gifft tbt enne, unb mannev 6e ibt eme ge'
geilen befft. aU bann ^efft t)e ib 1)d. S^e $ere gifft einen
t)beren fin pnnt Dnbe bcuelt bat ^e bantiebbe tpoter, gijfft
') Md. d.
tbe.
et» barmebbe maifit, bat f)e ibt boen moegE, äfielcfcv tiu
fle^orjam fin Bnbe 6rengenti eer punbt Dp be meffel band
be roerben ongenomen trnbe bdonet, ®e ibt Qiierft nic^t
bön ltit)IIfn, in« flrauenb in be erbe, be roetbcn geftraffet.')
©ummo. ®obt gifft einen liebeteii io üote bat Eie an
nümmanbeä uerbDineniffe fctiuft öefft, bon (Sobt en fjefft
ge^nen fuften ont bobe b€§ funbetä, ^c gifft einen ^ebern
niadit fid tf)o beferen.-) San leiber be meifle beel lüljt nitf|t,
q{8 S^ciftuS fec^t. SBo üa!eti fiebbe icf iura lötflen Dot=
fatnmeien als eine (luii&enne ete fu!efifEn, mec gl) en
^ebbennitftt gelöillet?-') >QtiX DnimeborSf nümmaiibt (precfenn
ift en tbnne @obe§ iDtDenn nic^t bön, mit notnen be 9e=
tömä) ijg, SSant fuWen i)ö borfi be mactit gegcuen, onbe
(ortumme, wemme ÖSobt fin fieucti onbe roorbt let^ Dör»
btegen, betn gifft öe oif be inac^t bat ^e ett) madi an*
nemen, Unbe ^olben offte [aten,-*) Söattu onberS caiifeerft
ebber normenbeft, matt bq uot ©obt nii^t entfiftutbigen,
9io(^ roibet geuen be gubt^vtigen mal oöx Bnbe
fprecfenn. ^d bin boäi gnbeS iridcnä, geneigel onbe be=
rettt) QÜenn ©obeä roiäen t^o botn, 6epitige ml) Dif ffebeä
batno, noditan tann ttf etfi nidft alfo t^o luegen btengen
qI§ i(t matt gerne molbe, bat mi) f)erlelile teetf) q§. 9(nt=
morbt, @tf) l]§ Qpenbar ütö bet fcftrlfft bat be gubtroiHigen
@Qbeä benet mottjen ftriben tegen ben onioip beä böfeen,
be butc^ anportinge be§ Inftett inn bem fteifft^e oltibt
onberfteit ben tibber ßötifti tt)o ftörten, unnbe t^o auet=
roinnen, onbe roöit od olfo feiioiten root gefroetfet tegen
finen »iden, bat [)e molbe bat et^ better mere onb (an
fo balbe ni^t auerroinnen aU fee uiot gerne Toolbe, bann
t)irumme en »ä £)e nic^t macf)tlö» ®ai)Vi roillen Ifio boinn,
ban fülctenn ftrQbt mil @obt »an em ^e66en, onbe roe
bapper onb menticf ftribet be fnl gettöiiet ti'erbcn, onb be
auerroinbt be fatt a£[ bejittcn.'*) 9Ö« roolben oUe raatl
rtianner rai) t^om ftribe g^ann bat ml) all nueriBunnen
^ebben, mcr be arbett ^ört barttiD, onb etf| roid mat foftett,
bau bliuen tDti in efiriftD") Onbe feren mi niifit motmißii^
»an em onbe geiien onS ben bögen geunngen, )unber
') 5DIat K» ßuc- nt ") 6) «iij
1. xüi] ') 3"- Sol
^olben DnS uaft an Qgiiftum, !d ^efft i)e onä bc aun-
njinninge tljo gefacht, onb roq oetmögent aH in bem 1«
onä ftard iiiotet.
^lirumme Dp bot lulj fluten, loo @obt raÜI bat n»}
ftntrt roiHenn [cyi.j boin ioflen, olfo luil ^e od bat ml) tegfn
beS Bojen tuft unbe millen fttiben Joden, f)eii be* ttjo btt
tt)bt bat R)^ auerroinnen, onbe ban follen mq ul^ al bc^
litten. Cuerft merbe lov) oon bcm &&§en ouetrounnen,
önbe geue mx) onö bem iuluen geiiangen, O^ atme fo
iflct oetlnten, ^irumnie lat^e ein qbet fqn biipuEeren, Mit
@obt tf)o beld|6[bigen. alä geue ife Dn» be ma^it nldjt
gubt tE)D boin, tinbe roeerfc [in (diult bot wti qunbc im,
mer ein ^eber Sefrcfftigc Jirf in bem ^eren, Bnbe
moc^t finer ftetde, tefie an ben tiatnil'c^ &ai>ti bot
befton funne tegenn ben liftigen aitloip be§ biiuet«.'!
ÖQu bem fnjen millei
^at Xeenbe aapilel.
1
L
fC% i}ebben \id be gcietben t^o bnffer ti)bt gonj ^efftis
^ bemoet, iei roiUen bei mtnfcEien £)a[iien, bc eine inil
Dnb Decktet ^e (i) fcQ, be anber öuerft (ectit, unbe bat mit
fminberen fnorten, i)t (t| eigen. 1)« myie nii be geleeiben
aljo t^D fiopc tollen, fteibt Uiber be atme fimpele mon in
groten öebtutf nnb tto^uel, be eine Ijolbt mit biiffen be
anber mit ben gennen, öuerft nummant ftcit gewi^ onbe
»nroanifelbar, roo ban be (i^riftcn biUict fotben, bat fumpl
batuan I)ev, bat Je niev Dp be geletben fetien ban op
(gabeä tDorbt onb be gclerben feiten, mant \e erer ln^fifieit
önb Detnunfft mer na bencfen Dnb baruor fempen, ban Je
bet iledite mor^eit onb ber fimpeler Jdjrifft no trachten.
SBnb Je en lichten eren üetftanbt nic^t na ber fc^rifft, met
be Jcftrifft bugenn Je no eren oecftanbe. 3hi fo rot) bf
(rafft ber gobtlider Jcfirifft butc^ gabeö genaben gemenW
t)ebfaen, onbe oerflan bat ntrfit inn ber tebe onb in ben
')q
lüocbeit, mer in bei baet ©nbüB rqfe gelegen i)ä. iünb
bei E)a£iien ®abe^ motbt mit bei baet Dt^gtbiudet unbe
üecuolget mot^ luecbeit £)efft onö ©obt in buffer Jute od
einen gejunbcn Dorftanbt roeber gcgeucn, ben rat) iifo fiiiei
ete, onb ben giibt^erligen Üfo gube, nii roiffen entbecfen.
SJnfencflitf niot^ in buffei jäte fl^tiit)li(l bebai^t tuecben
bat @Dbt gerecht q^ unbe numntanbc Ditcedit en boet onb
bet ^alueit nummanbt (unber fin eigen jt^ult oorbömet,
»nbe öd nummanbe tegen fincn raillen äoli^ malet. 3Jtti
gtotei ei&aimljnge Boifitnipt ^e ben menfcften mal mit
oitbeibinge finec genaben ban i^e broind immtimiibt be fuliie
an tt)o nemmen offte tt)D latern, roant jo tje bat hebe,
loeien )in geiirfite nid)t te[f)t, unbe fo ^e ben einen mei
jolid^ niatebe, offte üeibumebe, fnnber fi)n eijgen fdtuU
mere ein anfetjcn ber perfonen bq ®obt, önetft bat \@ ij'] ft|
Deine, bl)t iä nit^t nobi mit uölen moiben t^o beroqfenn
be roile be gan^e ff^rifft Df buffen gtunbt uttitöpt
9iii fal ban ©obt gerecht fin unbe fine geriefte roatofftic^,
roo etf] Ungetmijuelt unbe niaei qs, fo en mac^ t)e jo nummanbe
Dntec^t boen, ban molö einen gebeten Dotgelbenn alö ^e
et() ooibetnet ^efft, bem be enne Dan gangen tieiten gebenet
Öebbenn onb mit gebult in guben loetrfen beftenbi(^ geroefen
finbt, ^lif; eer, Dnbe bat tinuetgencEtife mefen. Duerft ben
be jendl^fc^ fint Onb bei mai^eit nidjt ge^Difam fint, mei
fint bet ongeiee^tic^eit ge^orfam, ungenabe anbe t^orne,
bröffniffe, onb ang^ auei üHe geilen be bai fluat boen, etc.')
33em na fo ^eefft @obt ben menffi^en Dan anbegtn
gefi^apcn bat f)e folbe in ge^otfam onbe geiei^tit^eil fin
bener fin, öuetft barbt) ben menfc^en einen fmen müt'ox
gegeuen off E|e ett) boin molbe «bei nii^t. $iiuan f^^retft
be ft^iifft. Sleutio. EJ. ©ect^ id fette iura gilben cor ein
fegeninge onb ein oorflotinge, ein fegeninge fo g^ ge^or=
fam fint etc. ein ooiflöfinge fo ni(^t etc. 3tem icu. xrj..
3d belüge iura ^üben ben f)ernme( onbc be eibe, bat id
bat leuen enb ben bot doi bine ogen gefat ^ebbe, be
fegeninge onb be oormolebiiinge , ooitüB bot (enen Dp
battu leueft onb bin gefleckte, ^tem Seele. £t. ©obt f|cfft
') »0. a.
Dan 6c((in ben menft^eu fleniatet Bnb eit getalen in bet
[)anl>t Jiiieä caöee, fie f)efft ge&abe onbe ßeuell bortit) ge>
bon, moltu be gcbflbe bemnren fo futteu Je bt) berooten etc.
fit ife^t bTf »örgefat roatet tinb Dur, mar l^o bu nioll
fltecf bine tionbt Bt^, S8&r ben mcnfft^enn ^ä bot itüoi
cnbe be boit, bot gubc un"be bat (juabe, roeWet em befiogef
fal em gcgeuen roeiben etc. ^Ifo ^efft im @Dbt qt^t^aptn
ben itieniftiien onb f)efft em finen ftqen roiltoer geyeuen,
bat gube offtc bat quabe lt)o oorteiSen.
Stein nod) meer öefft @obt geban, öp bot £|e oo bei
funbe Dnf(^u[bii^ cnb ein tec^t nditev tnüge fin, SIIS ^bam
inn bent ^ßarabl)^ bebrogen biircfi be frourne Di^ bem gc^
^Drfam OabcS gefallen roa§ Bnb @obt ben l'uCuen mit
einet genebiger t^ufage gettöftet Bnbe ofgctic^tet fiabbe,
Dnbe barna Saijn be erftgeboten ©one Wbamg tuibber tf|o
bet funben geloctet roocbt, Bnb in ber Bp)nle ^abbe finen
brobet lf)o höben, l)efft ®obt ben futuen oöc be Ii&§e boit
geroatnet, onb teotin einen ^erf($er 6uer ber funben tuft
get)eiten, ban alfuä fljratf 6e t^o Saqn, roaröan biftu fo
lurnic^? Bnb mariimme is bin angefictite aifo üetfc^aten?
pffet nid)t alfo, fo [® iji»] bu quobt böft, etl) lt(^t be funbe in
ber (jDiten, ttnb in b^ fal ft)n bogerte fi;n, Bnb bu fatft öuet
en ^etf(^en,') Sltfo ^efft gobt bem Bnnöfelcn Stbam ein
gebot gegeuen onb mit biumenbe bd bobel, o6r fae funbt
getoatnct. Siefgclifen ben funbttüftigen ßain ben nauolgenbe
joft ber bßfe^eit, 31emptlicf be funbe angeinifet, Bnbe bat
bur(§ getiiatfcfiuet. SSanner nu ©obt ben mcufcften ni^t
olfo gefcbnpen ^ebbe, bat, raanner t)e gubt Bnb nuaet et=
fennen (an, Bnb Bör ogen futt) bat t)e ban einen fr^en
roittöt ^efft t^o Berfewfen mnt be ">''. \° iBf^" ®abeä
mornen ai omfüä, be fc^rifft raer od Balfcfi onb I6gen=
Öofftid), Bnbe ttolbe entlid ©abcä fc^ulbt fi)n bat be menfttie
funbigebe Bnb Borbömtt morbe. Ouerft bat fq Oerne.
§»rumme motel Doft onb onmeberlptcclliii Bolgcn, bat
©übt bell inenf[f)en öcfft gefdiapen, Bnb hefft eni ertentnoffe
gubeä anbe nuabeä Bor be sgen gefat Bnbe bar bt| einen
ftqen tnilför gegeuen tE|o tierleifen roelde bot tfe toil. SIH
bot Uli) Bor nngetetenber jcfinfft genoc^fam i)^ belüget.
') ßeii üi)
Uta 0)3 bat bi)t noc^ ttarcr roerbe, fo (at men flytt(§
boi Dp le^en bot be (grifft (ect)t can uerfcljfinge onbe
luilf&r bfg gubeit attbe quaben i>ai n>q bat annemmen unb
Dnä laten bcfiagen, onb oon ben roiüen, bat gute offte
nuobe mit ber baet& t^o Dudenbrengen offte t^o miben,
SBannei: »nbe fo bolbe be ertentitiffe bcö gubeä Dnb niiabe^
ben menfc^eii Dor be ogen gefat toert, fo t)efft ^e ina(^t
Dan 6eqben t^o feljfen. 3q bot nit^t afleine, mer od be
tioiii ni^t burd(i möt^niillige funbe in oortetbe finiie ge^
geuen fint, toerben in «ren fetten van ©obt ttiom guben
Dermant, Dnbe oor bat quabe getoarnct, rao bann n)eber=
umme bat roebcrip^l in ben iiien|ii)en Bonn ben buuel ge^
breuenn rooit, wat bot be men^t^e üorfijft, nieKeii ^eren
£)e beinen rotil, be ^elpet em Dotton iolcfen beinft t^D
üiiUen&cengen Ötobt tf|o bem gubcn, be büuel t^o bem
auaben. SBon foWen uerfeifen mib nermnnen ^effftu ein
Kfetiipel ODt bem gefeite in 9Iböm ßoin mibe ber gefiten
mer, ^n bem gefette ouerft fteffftu ®abe3 apenbor roorbt
boruan ti'tgenbe, otä SJeutro, jj, jjdj. unb jEf. 9temptlicf
olfuiS ^d utmme öcmmel onbe eerbe £)uben oner juto
t£)o tuge pcI ^eb6e juiu leuen Dnb boit fegen onbe Dor=
flotfinge öörgele^t, bat bu bat leuen feefeft ctcc. ^ofue
jjiüj. ®o fptatf ^Dfua t^oni aottfe, g^ fint titge ouer
iutD, bat gD juro ben $evenn Dortaren ^e&öen bat g^
emme beinen ^fa(m. E.jDiij. ben meei^ ber niaer&eit ^ebbe
ict oortaren. etce. JSt^nt ^iitii'^uni. f. Siupet be frenibben
®5bber an be gt) Dorlaren ^cbbct. Sßan ben niarnenn
bat @Dbt inn ber menffdien ^eertenn boet cd inn benn be
gein gefette en fjebben, noc^tan mant fe be ^nnerlite ep
tentniffe [®ni«| ®abeä Derat^ten, onbe fübonige lonrninge
@labeg ni^t enn Dofgen, gerii^tet tcerben fiefft ^^auluS tE|D ben
9tömern ') mit tieDen roorben genD(fifam t^DUorflan gegeuen.
San bem od bot @obt ben Reiben betont qä, fed)t $aulu«
t^om älom. am . j. @abeS tom nam ^emmel luort apenbar
auer atte gobt Io6c roeften Onbe onrecfit ber menfft^en, be
be lDnr|eit ©abe^ Dpfiolben in bem unredjle, roanbt bat
tiinbic^ q# Dan iSobt, «3 em geopenbart, ban @obt ^cfft
64
etft cn apenbort, mant [ine nnftc^ttife nicken Dan ft^e^Jtimgt
ber niertbt on, buii^ be geldialjenn fint betäubt, gefeeti
roerben, Cd baxiit^ fiu eioige frofft unnb gobt^eit, alfio
bat fe gcin tinjc^ult enn Reihen, bereite fe erfanbten bat
ein @Dbt 1)^, tinbe bebben en nidit ge;)i:iget aU ernenn
®obt noii) gebürtctet ctce. ÜJnb gelict mo Je nicftt ftebfien
geot^tet bat Je ein rocttcn gabeä bebbcn, \o ^efft ©obt fe
orf borgen gegeuen inn einen ootfeerben ftn, etce. ^tent
Dann bat roat|d|Duroen not bnt bo^e bat inn ben Ijerten
bei men([^en Jc^üt^. jpretft he Dort bai na inn bat anberbc
®Qp, onbe [ecfit. @t^ en 15a gein anlegen ber perjonen ooc
©ob, raeltfe funbcr gejette gejunbiget ^eböen, be roerben
Dif junber gefette Dorbömet loetben, DTib melde in bem
geiette gefunbiget ^cbben be inerben butcf) bot gefette ccr-
örbelt metben. Sffiant nic^t be bat gefette ^ören, fint ge^
lei^t Doet @Dbt, mer be bot gefetle boen, roerben rei^t'
uerbid) fiit, ban fü be ^ifi^fit be bat gefette nit^t en öebben,
unb bo^ Dan naturen bön beä gefetteö qn^ott, be futiien
be roüe fe bot gefette ni^t en ^efiben, fint fe fict fuluejt
eiin gefette, bacmebe bot fe beroifen bcä gefcttel raertf
fi) gefc^veuen i)ii eten Herten, bot en ere getnetten belüget
bar tt)0 od be gebonrfen be fiil unbec einonberen Dorflogen
eber entf^ulbigen vp beit botfi bar @>oht bot oorborgen
ber metifft^en riiiilen roört, or!uiibe mnne^ Suangelionä
burcö S&efum GJiriflutn etce.
Seetö alfuS fint bau olte menfc^en «an (iiobt ge^
fc^apcn unb begenabet be ocf ben ®obt get)n utbroenbic^
roorbt noi^ gefette gegeuen ^efft, bat fe ei)nen ®obt be^
!ennncn, tinbe bitti^ ere e^gen confcicntien vöx bot lioefee,
»nb ttfo boen bat gube, geiDOmet roerben, roolben fe onberä
ad)te bor Dp ^ebben nnb @obt prifen tinb banden. @d
od bot 5ßouittä fei^t, fe en fint nidit onft^ulbidi [0 fe ti
nit^t en bocn. 3tu Oocie mer genoben \)i ben roebber
unren, ben ®obt fi)n oerbunbt pnnbe gefette, 1)0 finen
einigen Sone gefi^entfet »nnbc betonet ^efft i)n allen et6
(q Reiben ^oben ebber ßtiriften fo uöle em etlentniffe
gegeuen roart Dan @Dbt tinb fineS roilleni,') äebben fe od
') ij. Gor. üiij.
G5
van fiobt be madit ttiouovfefen bat 'ji iti) mätn [@iiji>j
boiii offte latenn, raant etil fulde mai^t Dan Sobt niifit
ßegeueii rone, to loötbc gobt od nicftt oau em eifii^en
iBont UflR einen oberen bar na f)e D&IIe eiitfangen tiefft
ali IS^tiftii* fei^t.'l ®em oute gegeuen i)3, bor (al uötle
non geeiifc^et roetben. Slljo be (nnbev geJette auertreben
unb funbigen, nempttid, auer ie eitentniffe tinb niarninge
gabei eter cDnlcientieii tngebelbet, joUen Juitber gefett uet=
laren (i)n,*) SJnb be in bem ge^ette innbigen foHen burcö
bat gcjette gtöfftlitev geriditct roeclien. ®e üuerft unbet
bem öuangetio funbigen onb bc betonte roar^eit (itirifti
ouettteben, ütib oörgeSen be uörige reininge etet funbe,
be iBCvben itocö gröftifer geftruffet roerben. 3" fiimma
Bnb forttitf bau oan ttjo rcben, bat na einen oberen 9e=
geuen i)S, roil ©obt roebetutnme Dan ein e^fic^en/') Sinb
. otfo l)efft @Dbt einen iiberen jo u6!e nia^teä gegeuen önb
genaben angebaben bat nummartt be {i^utt f»nec 0Dib6m=
iiiffe ®abe tiiorelenen ina<^ 1)an \o DÖIe, bat lec^tuerbige
geritzte ÖSabeS eruaven luerben tfio ber ftraffe, mot&en
betenncn, et^ fi) ere ic^uit, onb ]t ^efaften &a!)ei loiüen
Dorac^tel, anb fid onermi^ eer cugen (jerte «an @obt
tv^denä affgemenbt.
'ültfui [toen nu beä inen|fc^en fafe Sobt be attnei^tige
be eim ®obt gtotec erbarmijnge mib einiger geceditidieit
i)ä, iiegenabet erftlid ben inenfc^en mit [inet onb fineä
Inillenä ertentniffe, fettet em (;uet unbe quaet uor be ogen,
9l)fft em bor beneuen madjt tifo DÖtfefen bald gube offle
bat quabe. ®an ]üi fpredt be Jperc buvt^ SDtofen. Sat
itf bl) ^uben gebebc, liS bi) nidit tbo ^oge noc^ tt)D oeme,
bat bu möditeft feggen. ^e nmiK cnä Qn ben Ejemmet
flogen Dnb un§ bat btengen bot roii ett) ^öien anb boen?
etf i)g od nid|t an gen ii)bt beS meteä bat bn tnoc^teft
{eggen, Itie tuiL Und auer bat meer cioreu Unb et^ Dn9
tf)orcten bat voi) ett] tiuren onb bün? ban ett) t)8 bat
iDotbt üaft na bi) bi) i)n binen miinbe onb i)n binen Herten
bat bu et!) boeft.*} 9ted|t (olbe (iiobt fi)reden bu en boerfft
gein orfafe noä) utt]f[ud)t füfen, noc^ ietinige Unfc^utbinge
^) i;u. i'ij- ') S"i' EK Jtuni. j.
1
') 8». !li- •) S
«6
maUn na tiem bu tiu min gcBotC) weift fiefffhl be tniM
folrfeä tl)o crnieten sitb ltic boin offte t^o (nten.
tlörcn Ott alle oornianuitge ber i(i)riffl be to ben pub*
re^en, roeWe oflc to uergcueä gefc^ccn (o be menftfte geine
mactit [febbe |i(f bar na t^o li^iden, ban ein rjbtt infinem
grob, mecr ODtniad) ein 36be ban ein ^eibe, noifi niecr
ein ßbrifteit boti ein 36be, Sßnbe ein obet batna f|e öuetle
genaben uan ®obt entfangen fieefft, ban oDeine ®obt göfit
be gaiie, bat gefcruict öuecfl bet fulucn Ufom guben ebber
t^om quaben i)ä bet meit(f(^en mibe foÖen bat na uan
®obt Ott gerichtet werben')
^t)r otf| onbe vtt) ber ganger billiger fcftrifft (fo Beer
be Qn=[®iiij»]berä redit geheelt Wort) i)S (taet onbe apen=
boer, bat ben menfft^en aljo bone erlentniffe, beä guben
onbe nuoben, et^ fq ban burc^ bat gejette bcr natur, burdi
*IJtDp6eten onbe gcfett Wo^x, offte butd) bat ©unngelion
onbe geift 6f|xifti Dan ©übt oör gefiolben onbe gegeucn
roört, onb bat 6l] ein ftl) roilför, alä be ^eet fct^t üerluefe
bat leuen etce. S)an fo ltei)t be menfidle nidit t£)o min
t)m fttibe, ©obt Dotmanet onbe toifet em tfio bem guben,
be buuel äuerft t^om guaben, roelrfen be menfft^c ban
oottüft t^D beijnen, beffutuen fne^t rooett fie aU S^rifhiä
fet^t ^o^onn- wij- be funb« boet i)g ein tnei^t bet funben.
onbe iouluä SRom. Bj. ^ffiettet g^q nttftt bat roetcfen gp
julii begeuen t^o Inediten qn ge^otfam, bat gi) beffutuen
(neckte fobt ben gli getjDrfam fqt, ctE) (q bon bet fmibe
tt)om bobe, ebbet bem geljotlanie t^a bet gere(^ti{^eit, roo
fofbe fllfuä be ft^nfft böten fpteden bnt top onä begeuen,
onbe bat mq et^ folben bren, ünbe tvt\ en mißen3 nit^t
boen, mnnnetä mi] bnfe^ loiüörg onb miUeng geine moc^t
en fiebben. 3)Qt omme ^nt^ ftuit^ @t£) qä roac roi) ^ebben
Don onS fuluen noc§ erfentniffe noii toqifoer no(^ ntiffen.
qa nicf)t auet aU, ©obt en göeuet Onö tan, Onbe loen ^e
es nic^t en gifft, bat oan roött ^e elE) orf nicfit eiiffc^en.
Ducrft ein qhev fe&e lua! tt)D, bat punt bat de oon (Öabe
entfangen ^eefft bot qe elfr recfit ge&nife. 9tummont fptetfe
3(1 en fan beö nic^t, (o em boc^ (Scbt be mac^t gegcuen
tiefft, Xan fulctcä gqfft eintn be biiuel gn, op bat i^e bat
glaube öDr^inber, anbe ©obt l&o eine» funbft gematet
roeibe, fo bocf) ®Db eqn gob i)*, be greine bü&^eit en roil
Ilu gtoferfl Dnb b«l}eft bc (t^iifft mar Jjcii bn irult, ®e«
geliten geueft bu nÖe fdiult ber Dorfic^tic^eit ©abeS fo
lange bu niutt, roitlftu nu nic^t getöuen, uitbe fo DÖle bu
ettentniffe ^efft, bar nn bön, (o (alftu boc^ entliCE beninben.
®Dbt töört fuIcfeS nic^t anfeen, bau roÖxt iinet gubet r€ifen=
ftftop, rao bu fe gebrütet fiefft, Don bi) eijffi^en.
Sltfuä t)efft un# ®Dbt ben Oarftant bei frqcn loiHen
roebber gegeueit, be§ lüi) bur(ft ^£ gnn^e [ct)rifft geleert,
burc§ (i)n genabe mal meer gelücönifie onbe fieniQfe rebe
^ebben int^oiiören, mer bot roolbe tfio lonrf oallen, roi)
Dormoben duS et^ fi; öuerflobti^ genoc^ ben gubt^ertigen
(ban ben jenrfejfi^en Id)riuen roq nit^t) iin bem oörgoenben
onb buffen puncten bar Don geit^reuen. 9!id(tetnin roat
be jenctcffc^en be ben frljen mitien Oorneinen, trnbe bor
tt|o be fc^rifft bq bem ^aer tl)o {)i[l(ie t^eeii, bar tf)o euer
[(grifft unbe rebe brulen, roiHen mi Dpt fortefte ^erDÖr=
fjolen, tinb ben principael miluerflanbt enbeclen onb tucbber=^
Uggen. [© iiijb]
SiftticE feggen fe. So alö ®obt qU bincf ooerEien cor'
fefienn fiebbe, fo mot^e etfi gcfc^een, fo roal be 6öfi6eit alä
bot gube, Dnbe fluten, Xen bat @obt uorfeen ^eefft bat
f)e fal iiinbigen, ben l^ebbe fie atfo Dorfe^en, bot ^e fuiibigen
möt^c, bntutf) Dolget, bnt ®obt ein loillenbe oxfate ber
fünben loere. ^a fe boren mal tmuerft^einniet f^iieden.
&oh loeife fo mal bat nuabe in bent menfc^en aU bat
gube. SJan biiffe ineininge, i)ä nictit alleine tegenn alle
fdjrifft Dnbe ©obtitfe roor^eit (roanbt @obt qö ja geinn
icifi^ebber ber funbe, önbe lut)!! orf nic^t bat fe gefc^ee)
met oi aüe gube t)erte uorfdireden barooer onbe nerbomen
fe. ^nrumme flffet nit^t nobt bartnibber Dan tt)o fc^riuen,
be fc^rifft be fe ^irt^o inuoren, luotbe oct tt)D lanrf fin
i)ir öt^ t&o (eggen, ban roat bec ein i)ber roeet, be bebende
^e mit f!i)te Onbe bibbe ©ob umme uecftanb fo fa£ enne
®obt futuen leren, bat fe be UDxEeven 9io[^ rocbber
feggen fe, 3" '1^ öe luiße fri; irariunine bo loq ban ni(^t
onbe Dorfricgen bat roi) mitten? beS fict $aiiluä oct
BeHagtl mib ie(|ti) %at gube bat i)(f lüit bat en bo ^if
ni(^t,V ?lntiDotbt bot luitten ßä frlj &») urtä. mannet »q
but<^ erteiitnifie beä guben gefniet (int, bau bot ouOen=
bringen bat roi) railt, ii* «ucii t|)D geli(e Jo bnlbe nt^t
bar, alä ^auluS en tec^t iiid)t, ^cf eii Fan bat giibe ntt^t
itpiUen, nter ^e fec^t Dan boen. 'ilu miUen »nb b6n. qä
ttoiKtlew. baruan lou l)i)i: uoer t)it ben puniit, ooii bolbmgc
bet aebobe t^abeS gecort ^ebben, ^tein alfo fet^l "ilsaiiluä
nod), bat mtQen l)ebbe i|d mal, üuecft Dulenprengen bat
gube en aijnbc irf nit^t, bar jiieflii batt) i^anluei ben mitten
nic^t en öotfafet, offte ^e (töonc bat unüenbtengenn nii^t
en Cant, Siatnmnie offt nn| fi^one nicftt tbor ftiinbc boen
lonnen bat mi) mitten, uolget n\tbi bat barunime bat
iciUen nic^t folbe fto finit.
3Bat nDctj mer tegen ben jrnen mitten inndj ingebiacöt
mcerbcn, t)ö Dt^ ben Docgaenben mib anbeten Sc^tifflen
Dnnbe rebeu tic^tlicf Ibo aormei4}en, \o oeet al4 nieti a<!^te
^eft bat be ©(grifft tmei|t(öutift os, unbe (precft vm benn
be no<if btflnbt önroettenbe fint, cnb anbete^ öon ben be
eilnditet iinbt, onnbe bacna beftenbii^ b(Liuen, otrie ttjo
rugge m!)fen. 3!e beftenbic^ bliuen fint fni, unbe merten
qo lencf qo frtiei, mibe uermugenb atte biiTct) Sbriflum
be l'e betcefftiget, be üueift mittenä fuubigen unbe Dan bct
betantet roarEieit aSfmifen, merbenn l)0 lentf \)o eigenet
ber {unben, Dnb inac^tlo^ tbom guben, '•Hu frageftu offt
ml) ban fnlrfe ina^i Bau Bnü (nluen bcbben? ^ntmorbL
Stein, fflobt moetl) \t geueii, Unbe man ^c je xmi gegeuen
%efft 1§°1 So ^ebben mii fe ban, onbe mo roiir ber gentiben
ban mitten gebruten gtfft £)e on« einen friien milfoer. Teifen
mi) bot gube bart^o onö gpb od oormanet, fo ftelöet ^e
Dnä at bem bacli Doett, tei)en mti öueift bot quobe, batt^o
unä be biiiiel fc^iiiiet, fo geleibet on§ od be inlue oortö,
ban ein »eber miberjta ben bunel, unbe bendf bar tfto
mit otlite bat fie bev genaben @abe§ ni(^t uorgeneö ent=
fangen ^efibc. »p bat tji- fn)g unbe unuerftftemmet i:
@abe# geriefte beftaen tnoge.
') So. öij.
K unuerjt^emmet tjm^—
DttTunlliiiet iiinbe.
^al iSlffte ISopillel.
CJQiiteiiiül be iunbc her Ptl) bcm fiQen millen Boiorlafet
(^ Onbe ^er himpt. .'pQtmnme ront uns (^obt bar uon
Ircbbet Regeueii ^eefft tljo erteiineii, luiUeii mvi nu uort
entbetten, Sunbe «e oU bot gennc bat legen @abeä miüeti
nnbe bc geiei^tiiieit geit^uet. 'iil^ ^ol). feii)t, Sitte Dnred)t
^S iunbe.'i onbt botjuluefl üertnanet Q°^- 'fflS" be funbe
Bube (predt. l^i) loeHel bal Ijc erfc^ennen is iiemptlitf
Kftriitue, vp bal ö^ be junbe enroet^ iiemc, onbc bc funbe
en i]^ nicftl Dan tm, roe in em bitfft be en iuiibigel nicftt,
roe bot iunbiget be en öeeffl cn nic^l geje^en, nodf ectanbt,
tinbet lotet ium nummanbe uecuorenn, wt recftt boil, be
q^ gerecht, gelid aU ^e getedit q^, me {unbe bott, be ti^
Don bem buuel. roont be buiiel funbigel uam anfonge.
31u Duetft (DD Hial alle onredjt, funbe Di, ]o moet
men noditan be funbe mal roiälitf tinberfcfieiben, mant als
Soöfn- fcftf tSt^ pi ein funbe ttjo bem bobe, onbe einn
funbe nit^t tl)c bem bobf,^) Tient nn falflu alfuä be funbe
Bnberft^eben.
Sbom elften i)ä 11)0 metd^n bat bot na be menfc^e
mit ettentniffe onbe jinntf ber gobtütec genaben begauet
q£ cnnbe bannot^ iiueitiebet unbe funbiget, roeit be funbe
QTDit ünbe gtolter oan (.iJobt gcaii|tet.^i alä li^tiftusi fedit,
Sfflere gii Minbt fo en [)ebbe gt) geine funbe, etcet.*) roo
bann od atte fnnbe be inu bet blinbtf)eit »nbe onroellen^eit
gefdieen rooQ pan ®Dbt norgeucn roerben, mo $au(uS oan
pil fühlen belüget, j. Simo. i. bou öan buffen funben
iDiDen ido bil mael nitf)t fc^riuen, met oann ben be ge-
f[f)«n Dan ben men^t^tn be erfentniffe be? mitten (^abeä
erlanget fiebben.
3nn buffen merben Imtietleie funbe beuunben, bat
tjä be Dp twQerleie rotfe geft^een Dnbe otf barna gerietet
meerben. [^i-]
lifom elften be butc^ !rancfl)eil unuet^oeß gefitieen,
bnb it fulucn fo fe mit maren bcroume befdjriel Werben,*!
70
fectiben |e einen gnebigen Dorbib&ei Gtjriftum ^efum,
lüerbcn od biiri^ Wn (einen niUjbt gefdiolben onb Dor=
ßeueti. Sllfo funbiflen nömet ^Jäanl, oonrofjc^et merbcn,
Qiaia. ai. Seucn bröbet fo ein menfi^e ergent Dan eiiwr
^unbc DDvrnJfctiet märte, fo nnberiniict eiine mit fa(fit=
mftbigen geiftc, gq, be bnr geifltiif ftnbt. elc. SBan ben
o6rbtbben j. "^o^a. ij. ißine Ünberten (uWel fctiriite iii
iunj , Dp bat gl) nidfl (nnbigen , mibe oft oiimiiicinbt
funbigebe, fo ^ebbcn mi) «inen uörfljrecfeiin bt) gobl ^efum
Eötiftum etce.
%ifom Qiiberben be Dtli bDrai^tinge mot^luiUen^ onbe
tnettenä geli^ecn, uniiti buffe fint (unben Mforn bobe unbe
»eeiben nidit oorgeuen, ber^aluen od in bem geiette üöt
(utcfe geiii offet roaS. 9tum. i'O. ffijonner eine jele otft bo-
motf) Bnbe niDt^iüiHen root bebe fe fal ((ctftt Dt^gerabet
raerben. etce. SJefigelilen §ebre. oj ]c, @o luij mot^ioiUii^
(unbigen, na bem rai) be crfentniffe ber tnat^eit empfangen
^e6ben, t)S onä gein offer meer ootbanben. ij. ?IJet. ij. Sit
^S Dcf be Junbe be ß^tiftiiö ein fnnbe in ben Iiitligen geift
nfimet Bnb fe(^t. bot fe noc^ ^ijr no(^ ^qmamalä DOf
geuen raetbe.') sönbe 5*t'- nömet be (nluige etnn fnnbe
tßom bobe bor men nictit oörbibben en mai^.^)
&tnintme fo roote ein iibet op mit flqie, onbe nemme
gabe^ mar, nnb fo oöle ^e oan gobt erlenblniffe erlanget,
late t|e fiif getrume üinben, roante roe ©abeS rottlen raeebt
bnbe uorad)tet tfto boen, niert »örgerörtcr funbe nitfil on=
fd^ulbidti finn.
öan Seefftifei: geineinfd)ap bei; ^JDdigen.
^ai tmetjfbe ßapittelf.
' Slpoftclen tt)bten, anuencf, uort batna onbe tiefe ö«
Iii Derroöftet gerontben Dnnbe be eigenn fitdlic^eit unnbe
eigenbom inn be ftebbe gcfommen fint. l)S nic^t nob t^o
k
') Mint m ') i- 3c. t
öor^nlen, ronnt be gonge roertbt bat genodifam betiiget,
bon bi) mi, bem §e«n iq eroii^ (off onb band tjs bc
gerne infcfia)) raeber Uan ©obt gereftttuetrt mo eC^ bau Oan
anfange geroefeit q§, Bnbe ben^'Qisen ®abeS roaS onfteit')
nia baruan gefc^reiienn fteijt Slct. ij, unb üii. Sil) t)oi)pen
od bat be gemcinft^Ql) bt) On« t)D fo tcefftic^ unb ^ertid
ft), Dnb mit reinen fiecten bind) ©abeS genobenn ge^olbenn
roetbe a(ä i)e tI)o tiSteii madi gcfi^eit fin, Sfflant roi) nic^t
aUeine Onnfe guber int gemeinn [^ij''] bnbei be ^anbe
ber S^aconcn gemein gemalet &e6ben, Dnbe bar uon nobt=
btüffliditicf [euen, mer od eine« öerten onbe mob«# etilen
nV) ®obt burcfi G^riftum onb fint gcnetiget mit adcrlen
beinft mald anberen Dor tE|D fommen. iÜnb bem na aü
bat ber eigen fiirftii^eit, ünbe tien eigenbom gebetnel ^efft,
tt\i fopen onb certoiieu, oröeibcn om gelt, rent£)e offte
Inoter getiruten, l)a od mit ben ongelouigen. Sartfio ber
armen froeit etien unbe brinrfen, bat iä eigen lübe onb
Dnfen negeflen otfo gcbruden bat fe folben möten Doi'
arbeiben bavuan ttil} on^ meften mibe cort mat ber geliten
mer, ber (eiffte afibtödlid ntotfie fin, iä in fraffl bei
leiffben onb gemeinfc^ap bq oiiä gang genauen, onb roo
m^ icetten bat ©obt nn alfuiden gruioel affbon ro^t, olfo
luotben roi) leuer ben boit angaen, ban ffit) Ona bar roeber^
umme t^o feren folben, mif metten bat men mit fulden
Dffer bem gieren besaget, ^a ettf en mac^ gein G^vtflen
offte fiiQige ®Qbe betiogen, be ui^t in folder gemeinfc^open
fteit, offt töom minflen barqnne t^o niefen oan betten ge=
neiget q§, 2)e brofe ünb bal &eeft be^inberen be gubt'
t)ertigen noc^ ann fnlder gemeinfi^ap be ^ete möle fe
boriöfen, önb mit finen ^itligen ein reine gemeiitft^ap Qn=
richten.*) 9(men.
'1 de. pij. ^) a
. Eiij.
B
Bon ben Sluenbtmoel ßfjiifti onb bent
broiift&tecEen,
l:ai terteinbc ^ovitel.
|(£ Siiangelifctie tintie '^pD)'tolii(^c ji^nfft tiEtügeit gctii>4
bot önfe ibttt uitöe jpeilanbt (£d&ciftuS 3efuö ""
bem ttfjm be§ ißaeflomS cor finen (iben bcn auent oIC
^e in her iiQt^t Derraben roott, ^efft ein bcncfmciel |ine8
^iligfnä tibenä mit fitifmi giingeren gebotben ünb ingefat
onb bat t^o einer löfinge fineä onb beS ni^eu teftainenteS
luelife inaelti)bt inenn genteintlitf »p biitfc^ bat diaditinad
(S^rifti nöniyt, Dit julue aU be ((fttifftc belüget roaö ean
E^tiflo t^o einen biHigrn geftirurf ingejat, SHtmflttirf, finer
barb^ tbo gebenifenn, als mit namen tuat bt vbr vni
gcbait, Diibe inat t|e DitS t^o boite beuaDeii trefft Dnbe alfo
(o(be bt) ben Juluen, roo [incr bcbot^t, äffe anbet bind
buten em Dorgettcn »nbe aue fin. 91u oiietl't bat E)oid)
t[|D eibdiitien unbe t^a beflagen i)^, (o ^iUic^licf alä
S^tflftu« bot ifJac^tmoit ingefatb ^efft, alfo gruroelicf bcfft
be bofe roic^t bc luebberÄiift tf)0 fc^önben gemotet. roant
^e ficftt bat na(^tmai[ nflgeban onbc be Püffen baruati
gentatet rtietct ein (ultfcn grumcl \i bot im geiii griiroel
Dp erben befgeliten geracjen i^, roont in ben JUülfcn niinpt
ftcf bc ioebb^t(6tift an, t)e Ennne oaii broit^ einen ®obt
maten, Dnbe ^e t^önet ben btoibgobt bem [^ iiiil Doliff,
bat fe en anbeben, niimpt einen ftüiicr, onbe (ret en Dp,
Bnbf ntflfet ben (üben nrnfe, tie uorlöfc bc jclen bar
Biebbe e!ce. bat fcf)l)r ber gemeinten Ebriftenbeit @obt, be
gobttofen miRcn (int geroorben.
9Iu be Sllmec^tige Ditbc barmt)ertige ®obt, befft ani
armen funbereu jobauen gruroel befani gemclet, onbe bar
1^0 gemelbidilitt bar uan gerebbet tinb bot nit^t affein,
mer bar en bauen f)efft ^e unä noc^ ben ge|unben Dor-
flanbt i^neö fiitfigen aiac^tmoitä roeberunime gegeuen.
SSnbe oorfdjüffet bat m\) etb na infto» fime« beuel*. mibe
ber icfirifft miit einanbeten teifftirf I)oIben Bnbe gebrufen,
bar can mii nti lortlic^ miQen fc^iiuen.
^at bcitel Dub be injottie beS 91aii|inmelä qä in ber .,
fijrifft genoc^Jnm ottigcbrutfet, ünb mant irq '
^ Dnä baT(^fl
^olbfii, wiQenn iDt) en l)i)r tbtlUd ontefeiien, od Dtifcuii
»erftanbt Dniibe gebtutf Ijiir mebbe enbecfen. Sllluö kfenn
roi) bat ^auluS ic^tifft tf)o ber gcmciim H^tifH Hjo
Sotint^en. ?;(I t)rbbct «an ben ^eren entfangcn bot id
juiü gcfleuen ^tbhr. ÜBont be ^eer Se(uö in bcr nocfit
bo Ije Detrnbm roort, nam lie "bat btoitti, bonrfebe ünb
ftrod etb Diibe i>rncf. Stemtt tt^et bot oS mitit tiiff be oor
JUKI gebroctcti toort, fotde^ boit ti)o mpner gebc^tnifff.
Xxä fudien flclitcn od Ben felcf no bcm Sluenlmnil üiib
fptocf, lliilTe te({f i)ö ein Ütiie tcftomeiit in mitien blobe,
fofcfeä boit, fi) unten al# gq cti bviinrfet tbo miner gc=
beditniffe, bnn ]o unten gi) uon biiffen btohc etlien, uiibr
öon buffen telrf brinden, l'o iuU g» bcs ficren boit mx--
fünbigen be§ bot ^c tumpt. 3;iit ^s bc tejt uon ben
Siac^tnioiQ nlö cn *Paulu§ bei^reiien Eiefft. 35e onberen
tejte ber Suanqctiflen ftenimcn Imrmcbe oitereinä be^oluen
bot il^QU. uon bein gebtuct ein lüeinic^ tforer ic&rifft bcr-
boluen IUI) öen fiur od olfcine nntefenen tuolben. 'iln
wiDen tun turtlid uon ben corftanbe bot no oaii beii gc
btaed od (eggen.
911s nu be teict intiolt bal liljriftuö ,^obone 3iaii)tmQia
m^t i^nen 3""9i^'*cn (lebolben ticftt, önbe ben jnlucn fim
Iqff unnbe bloit^ mit groler begerte unbc teiffte tin ben
boit ouergegeuen, bnbe beä tt|D eunet gcbedfteniifTe /^otane
et^en unnbe brtincfen be€ brobe^ Dnbe bti lutinä ingefot^
unbe beualen. 9llio beuelen be. Sit boitb t^u m^nec
gebec^tnijfTe, Botftoe Tut) buicft ^atei genobe, roo tSliriftuä
mril j^nen 3""9"f" gcban ^cfft, bot roi) alfo nil)t mQH=
anbeten na bon {ollen bnt \)i bioit nenmien, bicden, unbe
belen, bat ünbeteDnonbeten tfio et^en, unbe otl otb einen
Wcfe brinrfen tnbe bat nie^t t^o notuertiten gemeitnen
btnie, mer t^or gebei^tniffe »nfeS beten unbe ^eilanbeS
3efu [^üj-] Eftrifti. 8(I(o uerftoen lui) ben teft bat roti
olfD boen motten, ali ISbtiftuä geboen b«fft. Dnerft bar
be mai^t an lii^t Dnb be entlite fafe Qd, mar tb« luD et^
boen ioHen, als mi)i nonien t^o ftner gebet^tniffe, outtlaen
lUD olIuS, 3oßcn roi) (i^rifti xe<i)t gebenden, fo molken
mq tm^eileq gebenden, 'iliemptlid, tnnt tie uor unS geboen
^tefft, nnfa tont iri) em ttjo bonrfe roeberumme boen (ollen.
$e ^efft iin I^ff onb 61oet üor onS ijn ben boit gegeuen
ünb uttigeftort onbe Duä bot iulue gemenne gemafet tSo
oorgiffmfle unfer fünbe, beä foHen inti ent uon {)etttn
bancfen, onb Bör finen unnien, od ü6r onfeit negeften olfo
t^o bone gebenifen Dnbe geneiget fin, Onb luat ro^ fitit
onb (jobben, Unfeti bröbEren Qn ß^rifto gemein mattn.
a^^t \)i Dnje uorftonbt be« tejteä, ünbe roo ®abeä rqft
nidfit ijn ben lootbeii gelegen i)S, mer qn bec ftafft onbe
boet, ^D l)Dtf(aeit roi) bot üüde Omme bc rooerbt Dei^teu,
offte bat broit fteifc^ ftf, nffte bni fleifit) iittie fi) etce, reo
leiber lt)o buRet tqbt bat oöQe Dan gelabbert onbe ge=
^oiibelt iroevt, gon^ Onnutte unb ecgerlid n§, mcr ^n
reditet gcbetfitni^e Sfirifti boen aU i)e gebaen öfff'. bar
an t)ft aü. gelegen, onbe roe bav tbo geRnnet t)ä, fat o(t
bec lUDvbt t£f)rifti einen guben oorftant trigen, ronnt m
be Jdiiifft Oor|tan niil, be bo raot |e boin ^etet, (o iai
emme be flötet 2)fluib gegeuen, »nbe be (anne ber dop
b6tgenl)ett geaiicnt raetben, Slerfidluen ootbrüt on« od
uan bem morbt gancfe t^o fdiijuen, boet, qa boet, boet
bot juro be :pere 6euelt fo be^ouen gq nic^t t^o Ipuen,
San bein gebtutf beö ^toc^tmotä. Se fc^riffte mijfeen
botruan an, Si)nftiiä ^ebbe i)bl ge6rufet in einen gemeinen
jobet, Onb bat na bem Wuentmael in flediter rtiife, bor ^e
finen i^üngeren mibe Ieifft)ebberen oorlamelt ^abbc. Sei'
gefifcn betuget oif 5pQu[uä. 9iemptlid, bat be S^rift-
gelDuigen fint t^o {|oi(:>e gefommen, tiebben Dan einen
broibe gegetten Dnb Dan einen letcfe gebrunden, nit^t bat
I^ff bat mebbe t^o (tJijIeii, bon bat t^o ettien (e tt)o t|ä*
DOC offte na man fe loolben, mer t^o einer billiger löfinge
bea bobe^ 3e|u Gbcifti Ditbe ocr&untenqffe ber ungeferfber
ß^rifttifer leffbe. 9(l!o ij* nu bcö 9lQii)tmaeIä gebnid od
t^ ünä Dp ben jtoange. 3ßq Docjammelen önS Dp eine
gelegen pia{)e Dnbe ftebe »ecroaditen ein anberen bat loq
t^o f)o^e fommen, ein qber mqt Dnbec|o(^ten i]ecten, vp
bat mt) ffierbicbtifen ^en tbo gaen mögen, mit roaren
gelouen ben boitt) be* Jperen tbo «ertunbigen, Dnbe in
tedilev (eiffbe tcgen einanbberen bat broit mit ein anbccen
tt|o brcrfen bar na bibben IDI) enbcedilidilid l^o
adctleq nöbnge fnfen, in ^unbertieit Düc [§iiit']
iii)>] Snfe leHofl
htbittS onb (üflerä be nnc^ bem btofen unber^antien
f^n. etce. barno fo ergent ein manael in ber gemeinte
möi^te jt)«, be wert ban od gefi^qtt Onb gebettelt. SllfuS
t)efft be ^itx fon Hiocötmaet roebber gereftituett, onbe bet
^a(ueiT od aUifot uetfcijaffet, tsanner lüt) bor ttjo oortamelt
^nt geioefcn, bat ro^ mpt bemelic^er (cgen Unbe anberen
geiflUfen gauen fiut vl)dti(f erquiifet getoorben. SUfo bat
mi) be^ uan nii befe in croidieit numiner meer gcnotfitiam
banden Tonnen.
San ben teerten unbe £t)ttft[ifeii Et)eftQiibe.
Sat SJeittetnbe Gapitel
T|@ !ttmeclf)tige eiBDge ®obt be Semmel unbe erben ge=
If ft^Qpen tiefst onb ben menfdien na (inen beetbe, be
fiefft in ben menfc^en eflnen legen geplantet beä Tüaffboraä
onbe her pcrmeringe, onbc bat aI)o bat uon ben man
buTi^ be froume be ttfo einen fleiji^ üorotbent finl, bat
tnenit^Iilc gel(ecf)le ttio finer eer onb na finen roiflcn,
rooifen onb cetmeret Jotbe merbcn. 9iu mo be inlne gebt
^efft geroolt unb und) rail bat be legen offte e^eftabt, (olbe
eettid (qn, onb ^erlid bi) aD man. onbe bat 6ebbe ber
cfie onbefledet. ©d ^efft be olbe jtange Qlt«bt bar na
gearbeibet @abcö miHen unbe waügeuaflen, b')'' i)nne, mo
od in allen anberen in ben menjt^en lt)o oevteren. önbe
als roq in allen ben lefterlifen gmiuel ber flangen Doft
frören, al(o injunber^eit in ben (S^eftabt, ban bem ^eren
i^ loff Onbe band, roo tje Dnä bat in onberen ftüden befft
bttanbt gemoM, fo ^efft f)t onä in buffer jafe od be ogen
geöpent, bot lo^ bnrc^ fine genabe ben giünjcl ertenncn
onbe miben (önnen. ijjnbe öefft alJD ben ge6rud ber
billigen ©be bi) mi roebbetumnie in eren veftten (reand
ge&vQi^t, bor oon njq nu ben grunbt ben gnt^ertigen njiflen
t^o Deiftoen gelten.
?lnfend(id oerfiae reu roat it G^e i)§, rueld raorbeten
t&it b\) vni fo o6Ie ali gejette ^eit. 9leinf>tlid, be iStit
qS ein DereinQge manä Cnbe roiue^ ben fegen @abe@ t{|D
F:
finer ccr unbe na Ftneii loilleii tt)oueTFcigen, bat i)ä finberFeni
teelcii in @abc§ fnid)tcii bc (ineii namtn in emii^eit prqlen.
^ir tho t)effl ®D&t man »nb lu^ff flefdiapcn »nbe gefcgen^
Biibe jo roai natürlitf a[(e |t()rifflliii mit aßen emfle Allen
onbcren qe&titrf iuft unb üntin^l UDtbaben, 3IIfD i)fi orf
ein man onbe ro^ff in bec et)e (o fe ficf onber bem gefcHt
@abe? ^oEben, bat \e finber fofcn unb aiibetä ttic^t, mont
bat iiä bf jegen unb entlite inte, barum=f.^ iiii"linc @o\H
Bion nnb Itiiff gcjc^aiien unb ttiD ^ope Doreinigct fttffl
Sfjo iprarf @obt bc ^ere (utuen (Senf. i. »nbc ®ob fi^op
ben menldien in finer belbtiiiffe, in be befbiiiffe @tobeS
[(^0)} ^e ei[. man onbe n)t)ff tc^op ^e |e, Unb @>tibt fegenbe
fc tinb fprarf t^o cn moffet onb uermeret juro otibe Ott'
imöct be erbe, »nbe be^etfifiet fe, ^ijt ii# bat geKttlic
auix man unbe luiiff van iregen ber nntiirtifcc jegeninge,
(ultfeS tal ^etlirf bnbe ertief bt) oße man f^n, onb t)ti 0^
QS DniDebbeciprecflid bnt be alleine lec^t efielicf Dor @Dbt
f^n, be fitf batna nnbc nii^t anberä (töitten, bat qs bt
ben natuditen jegeti bar mebe fe uan Sobt begattet fqn,
iii(^t na tle!f((^cö Infi, notö np ienige onbcr moneer, dop
geueo onbe ontuditlid gebrufen, fnnber allein bat fe f^nbet»
Ien§ loeruen be Wobt ftui^ten, be fo bbn ^olben fid na
pnen morbe unbe taten fitf fulrfeä ^egen geluflen, als gm
ifaini ftei)bt, "Be oubercn öncrft be 'Sobeä frui^ten nii^t
en fiebben achten od vp fi)n roort nii^t onb forden nidit
ben fegen ijn ber t£&e mer ben Iuft nnbe roiHen bd
fletff(^el Pnb ber t)fllueii offte fe fc^one eljetid genömet
Iperben, iiffet bocfi Dor @Dbt geine (£^e ban ein Qbel t^t'
6tc(feri)e onb t)Drerie be &obt rieten rooerbt.
1:t bÜnbe roetil be meinet, be umme gelbes onbt
gubcS miQen rmbe nti) fleiffd)e$ lüften t^o tiopt bpen offt
fe fi^one ber l£be @abeä bat t)^ be€ gefettei Qiaiei pan
bei S&e nic^t ein« engcbencten Da metten nit^t ein mQttfii
Don ®abii roorbt, Pnb boen mal tegen be S^e iiDi^an
IBonner bar ein bejcfiaren pope bn tunipt mit finer t^Ömr
rcefft^op, onb fpretft, I)e gene fe tfio !)Dpe fin @abf9
nomen, E!]di, fo öffct eine fnne (ä^c onb pS DOtton eeriW
Kot fe tbo dope hanbelen, 0 grumei nuer gnitoel. Sllfil*
98 S^ebrecferie pnbe l)oierie eerlicf gemotel Pub be liilliiif
77
iiaiiie ÖSabeä burdi ben luebberi^rift ein bed^ti ber ft^anbe
geiootben, bat fe od iutueii mit einen (prerfmorbi; betfimcit
unb ffggen 3" nomine bomini. SJot tiö in beni namen
' beä £)ereu DDc^euet fid aQe \ti)aidt\i, Dnb nod) fc^enbiget
^n nomine bomini uorbebe be iiiünnicf fine !Q»pen, ^tiq
ber f^anbe. 3)it fegge nili borumme bat fid nummant
Dort an ommc tierlilec moibt luiKeii in fd^anben entf|otbe
inct l'ee ddI nieet x>v be uiarl)eit offte od futd boubet
Qll'ulder roovbc iuei:bi(^ ft). lSt6 i)ss be^ SBebbetÄuifteS
artb, fqnen grnmcl mit gefniudeben iDDrbeii Onbe EiiQigeii
nomen t[)a bebeden. ^urumme ein Dbet ninle op, otib
n:nic ^cn loet^ ben bedel, «nnbe iebc be loailieit an fo
iDoeit Iie ben griimel ijn ber ftidigen flebe beiinnben, q!(d
od vn [S üiii'] bem Sffeflael, 3" •"" gruToetS niott ^e
barinne öinben, mo lo^ bon beuunbeit Eiebben, ban (id
qumnianbt ^ebbe boren »ormobeii, nii itii), toiißen van bem
rechten S^eftanbe iioc^ mal nibber Dnbe Flarer ic^riiien,
io roorl^ burd) ©obcö genabe ie bi'ifterniffe besi jruroelS
iurib bat led)t ber marlieitt genielbel merben.
3SJ^ ^ebien i)i)r beuötenS flcfoc^t foai bc l^eftonbl fi)
iiemptlid, Slot be IStjeftflct \i] eine ooreininge beö mavi
onbe rorineä, ben fegen (^abeü tlio finer ccr Dnbe im finen
miUeit lliouDrtriegen, roo ban bar tbo be menc^e uan @obt
gei'i^apen nS, onnbe einen benet entfangen ^efft. @ene. j
3tii Dorfta Itw maü. etf) (jett) ein Stieftiet i)it i)ä ein ftaet
ben @lobt ingefat^ unbe mitt ber @^e offte gefette fineS
roorbe^ beuangen ^efft barna fid man onbe raiiff I)oiben
füllen, mmbe anbete nii^t bon iioc^ oörnemmen, melde fid
nu bem fnlucii roorbe gelidnietiÄ ^otben, onbe barna
f[^iden, be fuliien fint eiietid. i£c anbers boen offte bat
fulue iporbt ouertteben, be foUen ebreder onb liocerer tjon
®obt gef^ulben luerben loont clli en l)s gein töbe, bat be
meiifdienn loflfl Slirf ^olben. mer be fid no täabeif gefette
botben fotleitn marafftü elid beuitnben nicrben.
3iu bot gefette ber iSift, bar qnne alfo bane ftaebt
Dan ®obt ueniatet, fteit, Da bit. Ölobt fegenbe be menfdien
bat etblite Dorbnptfdien, (öobt begnuebe fe ridlid, Onbe
fprfld t^o en, SQJaffel onbe oormetet jiim, onbe ooruiitlet
be erbe etcet. @tftlid fegent ®obt benn menff^cii, gpfjt
78
ein ft:u(f)tt)ari(6eit, einen mhercn na linei- arbt, batna maltt
^e eine (Sfic Ditbe gifft emme ein flciette roo be menfi^t
(d banen legen onbe frut^Ibntii^eit Jal gefitufen. ffinb*
olfobane morbt ünbe gefette, mar ©obt fincn fegen gegeuen i
t)efft, mad) nuniinant funbet (unbe cnbetloten. Drf funbigeti
fe feer fioettict be fobanneä mifibrurfeit, ^itutiime fteibl
etb mit allen frut^tbaren menfcfien a[(o bat fe in trap
beä beuelg ®ahei tf)o bei @l}e al^i t^o allen cinbtM
@abeS geboben DotrpliC&'rt fiit, ftli Jq bau bat (Sobt (unbti'
linge^ men, bor Don befiölt.
@i)bt fegenet ben menit^en unb niafet en frut^tbar,
gifft em bat teneuen ein beuei, iüd l)e fulifer gaue ge=
briicfen fol, 1Jii(6(e min fiefft be menfdie moc^t fe tlio nii6=
briirfen onbe ber^aluen ido bc rechte gebruict gebaben alfo
qä be mq^biucf Deibaben, Xt redete gebrucf Q€, fo vot fii
frui^tbat Düfet, bat ein i)eber bon na finer geftatb no
©abeS toorbe Onbe roiQen fid fc^itfe Onbe ^otbe bot qs bat
ein qeber in @abe^ fruchten einen geliten [S>] ge^ulfieil
t^o Dollenbrengen ®abeä beuei, annemmen, onb ftrf bar
gebotlict mebe Iiolben fnl, lüo böroan be fc^tif^ alleiit>
^aluen letenbe \)S Se mtj^bcud in ber e^e nnb bet fulueii
Dueitrebinge, bat l)ä bat ffit) Bnbe in fnnber^eit be mon
bec fegen tinbe gauen ®aiti anberS ban na finen tuiDeit
gefituten, qä leibet mannigettei), onb ioitf oan ®obt ni^t
flßein ftftrifftlid funbet od natnrelid oor&nben, onbe tnö
©abeä beuei egenttirf ijä cnbe od be rechte gebtud bet
e^e, fcut^tbor fin onbe timbei teDen, ülfo ri8 be mt)'^
bruid bar an gelegen, roan anberä loot bann bc teH^ngc
bet Iqnbet gefot^t roorf, onbe bar tegenn fint od be Bot«
btibet ade gegninbet.
Tfeom crften loort ouerfpi]! ootbaben, bat 58 bot
gein mann eineä anbeten manä mqff fa( 6eflni)en, niant
et^ fiefft geinen teafebom, Onb od not^ omme anber faten
mcr. Xfiom anbetben l)S I)Dtett)e ootbaben mont bar Dan
od geine fnicftt en fum^it Onbe fleqfd)e§ (ufl gefolgt roott.
Ifiom berben t)^ be teftetlite Onbe befttite gebtuid oot-
baben, roeld legen be notur t^i. etce. %tiam Oeetben mort
etf) od oDt fnnbe getetent, fo t)umniant ein nieedtind qS,
onbe qn fid gebraut laocrt rffte bnrt^ ben floep fid l
78
unreiniflet, toatit bc goue öiibe fegen ©obeS nic^t bartf)o
geficiiiifet en raort, bar t^o en ©obt gefdiapeii t>nb tifo
gebtufen beunlen ^efft, 3'eni fo ijffet od mtret^t bot meti
eine [monger frouroenn onbe be men roect bot unfnit^töar
Iß Bnbc Dnbeiinieme ttfo entfangen, betennet, nniibe fii
batmebe ODmicnflct, SDufie mi)6bruitfe unh unteinic^eibe
meiben nic^t aöein burc^ be fc^rifft oocbaben, ban od
iurd) be rebelit^eit be^ naturtiden gejef, cnbe bem na
Wt) bem gejette bec ®^e, alä tpaffet onb occnietet jutD,')
nnb BDrt^ Ott) allen anbeten gcbaben önb uerbäbberen
®Qbe?, Dolget bat beqbe man onbe lüDff al^^o ber S^e
©Qbco Dorplijc^tet ftnt, bat fe bem ©obtfiten fegen unb
frut^t&arii^eit neigend anbetö l^o miit^en gcbruten, ban
fid t^D oermeren onb tlinbec ttjO teeten, meirfe aiiberS
boeti, Junbigcn tegen ®ob, bijt i)8 ban bat "ißQufuä fctfit,
^e ©M'net fil eertid ge^olben fqn 69 all man, onb bat
Ewbbe Onbefledet;^) mnnner mon Dnb luiff beibe in SobeS
frucfiten onb reinen gcfDuen ftaen, onbe firf in e^etitet
oerplii^tinge , nic^t reibet nocö anberä t^o £)ope £)Dlben
ban bat ie mögen raaflen onb fitt ucrmeten, fo Vfi be
eeftat xtäft, root mer offtc nnin, offte onbecS gejc^neJ. i)8
onieine, tiotetDe Onb efiebretfetije,
§irutf) Derfteeflu nu wai mat be redite Stieftoet^ ii8
nrnt niendien bor tec^t !)nne fint, onbe mo reyne fie fall
ge^olbenn roetben, Dnb f)er roifcbenimme bat bet Rainen
geine teerte ®^e [3''] roefen fan, ban oHeine 6I) ben xtdfU
getonigen be ©obt Dan tierten frut^tcii, önb na finen
roiflen ftebeä trachten, roant nic^t be mal t^o tfope tommen
nnb naturlid Bereiniget werben, finbl bantmme tctf)t eiielid
offt fe ft^on bufent mael Sfietirf genömet laerbcn, ban be
finbl rec^t S£)etiii, be no ber S^e, bat tf^ na @abee ge=
fette bot tian gegeuen onnbe na finen roillenn tt)D EiDpe
fomnicn Bereiniget werben, onbe fid alt^bt rein omibe
tu(^ti(ti bot na Reiben, onbe barumme Reitet Dct ein efie''
ftoeb bot fo bone oeteininge nianä onbe rei)ue^, na be
©6e bat ^ä na gabeö gefettc gcic^een mot^, onb loar be
S^e, bat i^ ®abeä beuet inn bet e^e nic^t getioEbenn loort,
') ®en. j. ') 6(6, xMi
bnt 1)0 etiebtetfenie unb i)bd liucmie, tuaiit be Kfee toott
gcbrotfen, bnuno bera Tuocbe unbe gciette (5iabe# inn bn
Site nic^t geleuet en moeit. 3Sd foQcn bod) nti be Du'
getöuigen Dnb ünroetteiibe meiifdienn etielicf inÄgen (in, bf
bod) (o roeiiiift atä ie oan (Mobt Onb finen niorbe roetten,
cnb beul gelimenn iioc^ \>bl meiniger fid barna )d)idea
mib ^olbeii. öijtiimnic luo Iciber be gan^e raetlt, bann
beä gublliteii röotbe« onb gejette^ in ber Sbe Ditroetlenbe
ofjt tt)om minncften unbebod)!, üI(o ttoert (c ocf in e[K=
bredeiiie bcuunben aiä ein nber fuluen rtditen mad). iSnb
olfo «ö löübeä miße gewefeit onb iiffet iiod), bat roeWt
inn (ibnftutn tiio biiner tQt geböl»! geworben, od in btm
e^eftate möftenn cecnuet iceiben, vp bat |e gerooffc^en Dan
oßen (unben, aUentbaluen vertan rein manbeten möchten, etc.
@tl) {t) nn t)nt gemeine Dan bei iUji mot {e [q, no
fe lal get)olben tinb gcärüfetb mccben genoc^ gefacht ic^
Demioben ünnö ein nbet Decftenbtget ^ebbe i)ixatii liditlid
t^o begti^en, wat elenbeä, gruniclS, onbe gtuiuelüeis Iailet#.
be^ an ttec inn bei (£^e gemclen Dd. Su^ molbeii tiiq
mai offt elf) nic^t ^i^rntebe genoi^ en nieei bat niq tibei
mcnidilid ti)0 giibenn Derftanbe tl)o ^elpen orfale mächten
t)ebben, up bat be (eftetlife gruinel ber genieintet &i)t, ein
nmet betonbt, onbe bot tbom minften ben guethertigen,
Dnb ban Dort Dan ben fnlnen t[|0 @abe^ prqfe oermibet
moiftte werben, SSnb up bat roii i)a nicftt na en (aten.
Wat bar t^o befliien motfite, roiUen mt) ein Ijtlitc perjone
in ber ti\c, bat \i man unb roiff aornemmcn, onb öon
eineä llbliten t^o bcbore roat loibcr Dormelbcn, Dp
ot^o bc fate nod) oorftenbigec möge nicrbcn.
i
SBan bel)6i onb ^erlicfieit beS maiiä in ber el
Q^Ktcmal ©übt Sllnietötid) ben menitfeeu gc)d)aven befft
<^ tl)o ber g^e, nienten onb mufften, fo ^efft tje nic^t fe
ber fi'inne eber artl) batuen ünnber(ct)eben, mer orf na beni
fe geuaQen meren einen i)^[5ii"]beren iDcbbetnnime in (in
rechte &el)öt onbe gel)orfQin geftnlt, ben man bot fic in
ötibetbenigen geftorfam (ttarfü op ©obl ief)e, cnb ben ttjo
fmec efieren aöeine £)oer onb folge, Onb alfo gobt burcti
ben man gec^rct möge loecbEn, qI^ bat gefcfireiicn fteit
Se man l)^ be et)te iSabeä , önb bat fie nit^t mcr
^ummanbt anberä en t)6r, «IJ bct ^e nicfet bcbrogtn nierbe
flIS bo ^c bat roi}ff ()Dtbe. Bat ratiff Ijefft ©übt bem
inonne Dnberroot})En, bat fe in o nberbenigen ge^orjam eren
man fotl in EÖrcn bebten, ben aGeine anliangcn onb ^ören,
op bat öuermig eren onbetbenigcn getiorfam be man er(i(f
flcöolben merbe, roo bar fieit gefti^reuen ®e froiiioe i)fl ein
eer beä mono,') onnb (c fat od nummonbe onberä tiören,
op bat (e ni(f|t bebrogen roecbe. a(§ bo fe bc [fange iiazW.
Sljul ^efft gob man onbe rotjff be e^elid fint tu ein
Dtbentlitf be^it onbe getiorfam ^eftalt.
Xe man Hö fttaiiö bem Stimec^tigen ©obt Dnber=
roorpenn, bei^aluen be^üit ben (uluen, bat ^e @abe funber
mibbel onbetbenii^ nnb ge^otfam Ji), aHeine Dp ftn ®obl'
liife roorbt ac^t f)ct)&e, Onbe ficE na finen (Sobtiifcn »illen
(c^iife, Sllfo nä bann be mon ein eec ®abe§, rennt ©ob
btitdi ben man geeficrct raört.
SßJ^bec fo ii ccf nocfi be man ein betbe ©ob^, önbe
bot roanner ^e mit treiiilfi^üpenen ge&otfam @obt finen
^eren an^endt, roant aU ban tiefft ^e mac^t »an @abe
ein ^eei tfio roefen öuec fin frouroe, gelid atä @obt ein
§eet Duer em 1)3. ^a ^auluä öorgett)(et bct tialuenn
bem gelouigen man mit fincr frouroen, Görifto onbe finet
gemeinte^) ate mit namen, roo fid G&rii'tuä onb fine ge^
meinte tt)o (jope ^olben, affo Jat 'id man onbe roiff od
mit mallanberen fc[)iden. 53em na mad) ein pber flitii^
bebenden roat bem manne betören roil onbe roat fin 6er:
lic^eit in bei efie f^.
X^om erften bcfiört ben man be re^t e^elid loefenn
(al, bat ^e Otobt Ban E)erten fnii^te ünb Dpgebedteä an^
ge!id)teä cor finen ogcn njanbeten, bot fie fid fledit unbe
re^t in ©abeS roiUen onb gefettc bemate. SSnbe bem na
l^§ bat fate bat ^e fid menlid öMct bat i)c fid alSban na
') f. So. si, ') i- eot. si Qpi\ 0.
&ai)ti miOen unbe g^f^ttc in be @^e begeue Dnb alle Dn=
reinitjeit oermpbe.
Ztiom anbetbeit beöört bor no bem man bot ^e ein
gegitbe, unbe geimuiebe frouwe föfe »nb tHmme, ouerfl
ni^t gct)irbt mit goibe füluet ebec ebet gesteinte, no(^ od
in tiffö ((Rollte, mtr be gejirbt fq mit gobeä ftud&ten onli
mit einen ftißen ünb (oc^tniöbigen geifie.') Süt ^ä bau
bat Sßauiuä nömct in ben $euen ^ititen.*) SJnbe olfa
l)euet etE) ®abe Dan anbeginne äefjaget, onbe ein maUge^
[Siii^iuaflcn gefinbt, bot be (inbet ®Qbeä tfp ifcpe ^ititeb«
onb finen fegen Döt ogen jobben. Ouerft be Qä feer «=
grijmpt geworben bo fe fii^ ber men({^en tinber Omnie
J(^6nte willen beä fleifedieä leiten gelitflen.*) SlEfo ttebfien
od alle ^iQigc mennec, reo in 9IbraE|ani opentoer ii*) ddi
et tinber geforget, bat fe be an @obt fritc^tige ffliiuet
m&^ten beftaben. Sllfo betört cb' ben mennen ocf noc^.
Iftom betben fo be man nu gef)t)tifet ^cfft, motfi &e
{id in @abeä angfidite ffieigefen, bot ^e {inet fcouroen olfo
ein t)eer Cnbe iföutt fq, olä @>obt fl^n ^eer Onb ^öuet ^3
onbe bet Rainen fol t)e it)n nitjff io leiff&ebben, al« ß^tiftuä
fqn 6'tt'9^ gemeinte, ißnbe a(ä ß^riftuä ber fuluen Bor*
fteit, io( f)e finei Jrouroen oif uörftoen, bat ijS tie jal
ftut^t ot^ er föten tfto (Mobeä eecen, bor t^o iol t)t ((
ieren mar fe nnroettenbe Ijä. S^p @abe^ megen fat t|e fe
uott^etpen onb geleiben, btegen bar fe (rand ^S ftraffen
bar (e fi^utbitfi 9§, onbe mit fe root in oßet teiffbe be-
^oCben- Ouerft mit fe nii^t mal mer mötmiUiget tinb
6nci; ttet be efie bat ^S be eljetile uetplii^tinge beS 96^01:=
fom«, fo nioij ^e fe taten, roo ßEitriftuS fqn onge&otfQm
Dnb moit mißige gemeinte uoren tett onbe Öiobt ben man
oerroerpet be finen Icilten oora^tet, bormnme od $oiiL
fe(^t. 5BgI be ongelDU-ige fc^eben fo lote en fcfieben etce.^)
9iu mibbex onb tbom oievben detjött ben mon mit
aller tloid^eit onb fort^folbic^eit Oor fid tt)0 fe^en bot fft
fid in fid futuen nit^t en üotgtipe not^ en oorunreininge,
od fpn öatt in f|i(Iid|eit icette tl)D befitten.^} §i)t Don
')i.!lJeiii ^) i. Cdc Bii -^jfilencföi •)0cn!Eiiii 'H
") f. Xl/t. iiij. i. ^t. itj
83
ifibbtn mt) ^ir 6eu6tenä fin roeinitfi gerott, bar iri) fit6kn
angemifet bcn mififirutf ber @^c onbe lunt onteinit^eit bat
mal in plegen Ifio geld^ein, be ban ©otit dcE Dotbaben
Öefft trnbe be ©obtfn'iditigen flitiditifen i'otleii uctmibeii.
San Dngefein be ^erlitc frt)fieit beä manä in ber ß^c
BorlDteix ti§ Bnb gaitä Dorbüftett, fo ijä be man bat mebe
(ew &e!iDert, onbe fo t)e ber frtj^eit tiiiuorftenbit^ blifft
Dnbe ber m<i)t en gebcuEet, l^ffet onmögelid bot ^e be
funbe önb jcfianbe ber unreinirfieit untflein möge. §qr
»mme miüen rai) bot pan ein roetiticfj mibet leggen, Dnbe
be frij^eit otiroüen. 3iu mal an boti, be frti^eit beS monS
in bet E^e i)i, bat 6e Iral met ban eine ftoitffle t^o ge=
life S^elirf 5e66en mac^, aiibe bat mit bujfen nanolgcnben
teben nnb beli^ebe.
If)om erfien angefetn ftucfeifcnt fijn, ®obeö Jegen iä ')
tinbe gobt jobanen (egen nergen^ t£)0 mit gebrulet Ijefifien,
bün na finen roiden, bot l)S bat ein man finen jamen
netgenS atiber«i ban inn bem ge^ntlnnie ©obcö finber tfio
teelen anteggen ^a(, roant ä0=[3iiia]bane fegen tinbe ßabt
ber ge^ottomen TiiabeS, in bet fc^rifft l)iDi^ genömet tuctt
Dnbe ber fioluen ®obt nii^t en wil bat ett) ^enigertep
toife noruntjifliget \al loerben. .gljrnmme fo ein man rirf^
litfet Oan ®obt gejegetit ntete ban eine frouroe t^o be^
ft&[^tigen, onbe ^e en moit van itiegen beS Oobtliden
gebabeS, Jobanen ?egen nii^l miftbruten, fo \}S em fctf ge*
j taten, t)a oan nüben meet ftui^tbare frouraen in be ®^e
ttjD nemmen, ban onef)elicf, iai ijS anbetö ban na @abeä
mitten onbe gejette ein froutne betennen qö S^^bteifer^c
I, onb fjorer^e. 9Blj metten mat, ^o frümbe Dn§ be loar^eit
" getneien i)§, onbe boc^ be toar^eit roaS, onb fo meinte^
II op ben rei^len gebrurf ber e^e genctitet qä, bat od buffe
fale ben gemeinen man nrnnbev litten mert anftan. SOter
be gl) ©übt friid&len lieb&et bo^ aäjt üp be mat[)eit (eret
mi)ben atte onreinic^eit, Dnb lat^ juio gein cngetone bar
oan fieroegen, mant loarafftic^ böruen ntf fprerfen, inat
geroönttic! qö t£)D buffcc tibi op erben, fl§ ein gruraef Bot
®abeä ogen.
^\am. e rX9ij. l tSlir. it.
1
82
©QÖeä niiden onbe gefette in be @E)e begeitc Onb alle on=
reiniiSeit Detmnbe.
2f|om anbcrben be&&tt iax na bem man bot ^e ein
ge^icbe, onbe geimuctebe frouffie föle Dnb neinme, cucrft
ni^l ge^itrbt mit golbe iiituer eber cbel geftcinte, not§ od
in liffä fit|6nte, mcr be gejirbt fl) mit gabeä fruchten onb
mit einen ftiHen onb |a(^tmöbigen geifte.') SJit t)S bati
bot ißauluä nomet in ben §eten |iliten.-) SBnbe oflo
^euet ett) @abe Dan anbeginnc besaget, trnbe ein raaUge^
[5ij''luallen gehabt, bot be finbcr ©obe« t^o t^opt tjiUfeben
onb l'inen [cgcn BÜr ogen jobben. Ouetft t)e l)S feer er'
gr^ntpt gemotben bo fc \x(t) bet menfc^en fintier omrae
ff^önte willen beS flei&d&eS leiten gelüften.^) SIlJo ^ebben
od atCe tiidige menner, Rjd in 9tbratiam apenbaer ii*) tbt
et tinbet gejorget, bot (c be an @obt fvucfttige wj^uer
m6ii|ten bcftaben. Sttfo betört e^t ben mcnnen oif not^.
3:£)om herben fo be man nu ge^l)Ii(et fiefft, mot^ tie
firf in ®a.ii^ angfi(i)te fpeigeten, bat ^e jiner ftouiuen üt)o
ein tieer imbe ijbutt fij, atä (äStibt (fln §eer onb t)6uet x^i
mit ber fealuen jol ^e fi)n ragff jo leifföetiben, aU Etiriftuä
fqn fjiüigc gemeinte. Sßnbc olä S^riftuä ber fufuen Bot«
fteit, faC ^e finer froutoen ocf Börftaen, bat \)§ ^e fa(
ftui^t Dt& er töten t^o ®abed eecen, bat tf)o l'al ^e ft
leren root [e önroettcnbe i)ä. 9ip ©abeä roegen faf ^e (e
BDtt^elpen Onb geleiben, brcgen bat fe (rand Qä ftraffen
bat Je ftöulbicfi qS, onbe npil le mal in aller (eiffbe bt-
^Dlben. Dnetft roil fe nii^t mal met m&troiöiget »nb
öuer tret be e^e bat t)ä be el)e!i(e Der^jüt^tinge bcS ge^op
famä, io ma^ ^e fe taten, rao (^^riftuä fqn Bngeborfam
önb moit roiKige gemeinte uaren lett Dnbe @obt ben man
Betroerflet be finen roiUen Boracfttet, barumme od $oiiL
fe(§t, aBi)I be Bngetüuige fcfiebcn fo täte en fc^eben etce,')
9}u loibbet onb tbom Bierben betört ben man mü
aQec (!oi(ff)eit onb fDrc^folbidieit Dor ficE lt)o (e^en bat 6«
{id in fid [uluen nidit en Borgn)}e nod) en Dorunreininge,
Dtt f^n öatt in öitt'^e't wette tf|o befitten.«) Jpqt Dan
=)0tnefBj ')'^f"ESiiii ')i. ßuu'i
83
ifebben raq ^tr fceuöxenä ein roeinit^ gerort, bor mi) ijthben
angeroii« ben miSbrud bet Stie oixbe roat unreinic^eit bor
iDot in filefteti t(|o gelc^etn, be bau @obt od uoibaben
fiefft Dnbe be ©obtfriicfitigcK ^iticE)!i(en icHeii uccmiben.
jian ongefeiii be tierlitc frufieit beä manä in ber Sfic
Dortoren l)ä onb ganä Dorbüftert, fo i)ä be mau bat mebe
feer befroert. onbe fo ftc ber fr^^eit Bnuotftenbii^ bttfft
Dnbe ber nitf)t eii gebrütet, ijffet unitiDgeltcf bot fit be
funbe Onb fc^anbe ber üntcinic^eit untflein möge. ^t)i
ümmt wiütn inq bor van ein loeiitic^ ipibet ieggen, cnbc
be fr^ö"t atittjüen. 9Iu iral an bau, be fri)f)cit beS raanS
in ber Efie t|ä, iat ^e mal mec ban eine Srouire tfio ge*
lite ®öelirf ficbben inai^, snbe bot mit buffen nouctgenben
reben onb befc^ebe.
^I^om erden aiigefein fruchtbar fijn, ©abeä iegen ii')
Dnbe gebt j(Dbanen (egeu nergenä tt)o ioi( gebrulet fiebSen,
bfln na finen roiden, bot t)& bat ein man finen famen
nergenö anberä ban inn bem gc^orianie ®Qbe8 finbeu t^D
teeten onleggen Jal, tnanl jo=[3 tii"]banc jegen onbe ftobt
ber ge^orfamen Glabeä, in ber [i^rifft Ijißit^ genömet Inert
onbe bet italmn ©cbt nicfit en mil bo! ctt) qenigette^
roiie Doruniiitliget fa( luerben. ^ilinimme fo ein man riif=
lider oan @obt gejegcnt loere ban eine frouloe t^o be=
ft6i$tigen, onbe ^e en moit uan wegen beä @obt(icEen
getiabel, fobanen jegen nit^t mtfebrn!en, fo i^S em frtj ge^
taten, tfa oan nöben meer fruditbare froulnen in be Sbe
t^o neramen, ban Dnc£)elict, bat Qä anberä ban tia @abeS
Killen onbe gelette ein froume benennen Xji öticbredcnjc
onb ^orer^e, 3ßi) luetten raat, (o frömbe one be loor^eit
geroejen nä, onbe bocfi be roac^eit roaS, Onb \o meinitfi
Dp ben reiften gebriiS ber efie geachtet t)Ö, bat od bnffe
jole ben gemeinen man ronnberlirfen raert anftan. SOter
be g« (Hobt fru(f|ten tieöbet boi^ adjt op be mor£)eit Eeret
Hieben aQe onreinii^eit, onb lat^ juiü gein ongetone bar
oan beroegen, toont marüffti(^ bfiruen rot] (pretfen, niat
geniöntlict l)ä tfio buficr tibt Dp erben, qö ein grutoet oot
©abeä ogen.
') ®ene. j. 5p|[nii. G^Bti. j. efbr. ij.
;3lein bat ett) einen man fii) üi, mec ban eine frouttiE
t^D Qttii in bet @f)e tf|D Ijtibtn, betiigen noc^ bc titmptl
btx ^iHigeu DItueber, otä Dan anfonif beä menft^tilen ge=
{lei^teä an, mo ban uöle in ber fc^rljyft Dtjtgebriidet fteit.
SIemptlitf, uan äamt^, 'Störatiam, ^acub, Siauib, ^et=
lana. etce. fiefe I^d ber Stpoftelen ti)bt t§o. Sßant bat el^
noi^ btf bec Slfjoflelen tijbe fri) gerocjen i)3, i)S roal tf|o
öotftan »t^ ben fi^rifttcn *)JauIt ban ^e fet^t (Sin Siffctiop
lal einä ffi^ffä man Iqn.i) SBerl fate bot ^bevman bar
Qit Hier gebunben geipejen fo loert uan onnöben geiuejen.
bar «an injunberbcit ben iBif([5ot)cn t^o roben. 2!an
icarumme bat noc^ $auluä fuldel Dan ben bif^Dfi Dorbert
tnb od tt)D ben Gorintöeren be einjam^cit fo flitit^ tebt
Dnb üoc gubt anfütt),-! ^efft flin orfate, ^iempttid, be
qegenmocbigc nobt bat be affnat anftönt, bar oan roii mal
miber beji^eit roolben (c^nuen, ban rot) ni^tenä bit mail
nidit Dan noben, od luert t&D lantf Ü)0 Jc^riuen, ban t^o
finer tibt roert ctt) norfi 6i;(ant roerben.
@t^ mad) itummant tier|aten, et^ fi^ uan got tDge(aten
bi) ben olben Dnb od b\) ben futuen ertief geroeien, mer
ban ein frouroe fjcbben. tinb et en madi nummant fiewtfen
bat et ergent Dan gobt uerbaben fl), roat nu ®Dbl t^o-
gelaten öefft, Dnnbe ben IjiDigen ©abcä fuünben erlief 96=
roejen l)ö, macfi onä od ni^it »erbaben not^ [cfianbe (pn.
SSngefeen @>obt etfi nic^t oer&aben öetft, fo Deer toii anbetg
^n gelifen gelouen, Dnbe umme geliler notturfftigcr faten
roiQen ere baben na Dofgen. 9iu roat fafen fe ge^at ftebben,
be Ott nod) einen oberen bewegen Rotten, Dnb mit roat
gelouen ie Dortgeuaren fint roitlcn rot) fiijr nu enbetfn.
©rftiid fo als [^iii"] ®otot j^nen fegen ben menfc^en Dan
ge( leckten t^o ge(l eckten yn geplant et fiefft Dnb gebaben,
SBaffet Dnbe Dermenic^uotbiget juro Dnb [)er roebberumtne
Derbaben, Qen'getlei) tnijS ben (cgen t^D gcbruten ijn OH'
reinitijeibcn, DergeneS, onb funber ^open ber teßinge, mo
roi) bar Dan E)ir bauen genoi^fam angeroifet ^ebben, fo
iiebben fe be teKljnge Dnb roajbom gefoc^t na ÖJabeä beuell
Dnbe mar fe an einer frouroen \iildei i|n retnic^eit nii^t
h
') j. Xi. iij. =) j. So, Bii
85
»ermiK^t Iiebben, 5e66en le ft^g niMi: frouroen bar t^o
genomeii, roante roere cn bot nic^t fti) getoefen, ^cbben fe
fid, reo od nocft nii^t mal t)umQnt vtimaüj, luiibei: tunbe
ni(fit fotit^ etitöotben, oitb bot bn buffen rcben. ®
Ijefft gebflben, roaffet nnb DDtmennti^uQlbiget juro,') ^tiv
mebbe i)i beii manne gfietinbeii (inen notiitliden fnmen,
nergen^ anbeiS tbo, ban bat hax frncfit uan fommen m&ge,
aiitl)oIeggen. ^[fo nffet naturltif Dnb apentlid DCibaben,
eine (roangete Dnnbe onfnic^tbare (rcmwen tbo betennen,
od oerbaben jin natur raettenä unbc oniuettene, oetgeuefl
ttiouoiftotrten ^i^nimme qS li<^tltcf t^o mecden, bat ben
manne Jiildet (tqfieibt uan nöben fi), fal ^e b« funbe ent=
lopen, roant ^cfft I)C ein (roonge« fcDtnen, offt be an«
fruchtbar qä, bat gä be ontiectuente iS t^o entfmigen, ma(^
t)e ber funber funbe nic^t bcfennen, (d mac^ ^e od gcineä
onbeten inanS frouroen anrören. ^ttm (o en mac^ tie od
geinct Suren gtbnifen od moitt) ^f 9™ ifeidlind j^n,
offle gebrant roerben-) miber en mcrfi fte finer natuc ^n
fid fnlue« toetlid noc^ bntc^ ben flaep nii^t latiftn, offte
finer notur öp qennigertet) mife, anbete ban mit finer
frudibaren Unb beqroemen eöeftDiirocn Uinme fruchte tt|0
oormeden, gcbrufen öRmnimE fo aofget oan nobt toegen,
bot, melde ridüfct Dan ®obt flefegent fint, ban [e mit
einet frouioen rein leuen tonnen, mögen ttjo eter nobttofft,
•op bot le nic^t en funbigen, nieec bau eine froutoc li)Dt
S^e nemmen.
Inl men eine Jirangcre fTouroe tmb be onbequeme
ig tbo entfangen niifit fal noc^ mod) befennen, t)# ttjom
erften birutt) beroülid, @obt gebütf) men fal maffen Bnb
fid Dernienni(^üoIfaigen, Dnb bar tbo allein Bnb nic^t na
taflen foi man onb roijff ben fegen Glabeä gebnifen.
.^iruramc fo bat mit einer finongccen anb onfruditbnten
froutnen nicftt gefdieen en mat^, fo DJict tegen ®abeä gebot
fe to befennen.
2öoni onberben Dffet cd nntcmtlid ean roegen bcc
rebelit^eit bei naturen, ban be »nrebelirfen beefie leren bq
fuldeä 0 bu ünrebelite onb Dn(cf)eine[e mcnfc^e. 3tem mfn
L
■) Seilt, i. ") j.Qp. Uli '3!at, i
Dnreo
86
frage ofle bejiieibeitc cnb fromt mani oitbe frouiren ront
en bor oan anftac, geroiißlicl lucrbm je fpterfen, ett) fq
leftErlitf Dnb Bnret^t [J; nif »] ein imongece Dnb tinfruc^ttiare
ftoiiiuen t^o 6e(enneit. ^nbe offt fe frfion anbec# mit be
munbe (ptefen fo befc^utbiget Je boc^ er eigen geroetten,
fo Dern etti rebelid Dnb befäieiben ri§.
Oind) iroecbt et^ od Dan ®obt figurfitf oorboben aii
f)t fedit. Su en fatt gcinen adtx mit tniqertei) fabe be^
fei)en, bau fiiicoan nti gencc^, SSJp fie66en geinen tn)i)uel,
ben oorftenbigcn Onb gubtliertigcn (i) ^icmebbe befc^eibeä
genoc^ gegeuen. So ouexft ßummant idÜ roebberfpennidi
cnb ^tnit\(^ f^n, iä tm^ üpfate nii^t bat roi) bemme
WiQen Jcftriuen, ban ein l)ber bencfe ber marbcit mit ernfte
na, bnbe täte bat jancfen ac^terroegen, bp bat ^e be reine
mar^eit möge erlangen. 9iicl)temin op bat be täte noi^
beSt^D (larer rocrbe, loiHen m^ Dp etlite nicber rebe, be be
gubtt|£rtigen möd)teTi Doduenben nntraorl geuen.
33era na, ]o nioc^te mimniant tbom erften alfuS fprefen,
roi) laten mal t^o bat etfi bi) ben olbeu D§ frq geraefen
Dnbe iDcert et lief ge^olben roo ban ijn bem gefette dJtofi
Dnb Dtl) ben ejempelcn bei otbeu apenbaet befant v\i, mer
fuWeä en gelbe nu nicfit Dnber bem nt)en teftamente, ban
et^ ji| jo Vfn ben ntien nergen^ beualen noc^ t^o gelaten,
ban et^ toerbe barijnne mer bat roebberip^l beuunben, alä
men l)n ^ßaulo tf|o ben ©orint^. (efen mad) Slntroorbt,
®obt ^efft gein gebot aan ber (f^e gegeuen nod) Ijn bem
olben norfi qn fem nijgtn Seftamenten ban aQeine bat
einige, niaffet onb Detmeniiii^uotbiget juro, bat ünber buffen
gefette cnb buffer ©fie, man Dnb roijff follen l)n ein fleifcfi
t^o ^ope (ommen, ein t)bet ouerft in finec orbeninge, önbe
»ortan »mierft^eiben, et| jii ban omnie rebetifer orfate
raiHen, bli)nen.
Et^ qä gein anber gebott Dan ber S^e qn ber ganfen
fi^rifft noc^ qeiDerlbe ein anber gegeuen, offt bit Bpgelöft,
wat ban na buffen gc6abe: bi) ben olben rec^t gemefcn p3
alä me bon eine frouioen bebben, ma(^ od b\} unS ni^t
Unrecht fQn, mo od luat bi) em na buffen gebabe Dnret^t
geroefen iji, aU fincn faebt t6or luft onb Dorgeueä Brufen,
mad) bp onS iiti^t rcc!&t fqn miber t)i ^t)r bonen gefedM^
87
Dan unber{(^ebe beü olben Dnbe n^gen teftamen|, mo w^
be Julus tii^rifft ocf an 9^0,
Slot Dit bem n^gen teftameitte bat niebbetlpijt (otbc
beiiuiiben «erben tiS nm ollo, bon wert (ate, bat rtfe cqn
gemeine oorbot luei (jemefen mer ban eine frouraen tiebden
fo en fiebbe '^autuä ben 6i)f(§open gein fuuber bcuel bat
Dan bereuen t^o geueit, rannte trannet et^ aSe man rocre
nei&aben onb btf geinen l£^iiften meie xintt) gebruiif ge=
roejen, fo Iiebbe ^e lf|o DetgeueS ben Silft^open bar uon
fl^eit^reuen.') [giiijb]
$at men öuecft bar uan fec^t bat $au!uä t^D ben
SorintI). fc^rifft, alf3 folbe bat tcgcn ber fnjhett ber E^e
fin mibe be jutue Dpto^en, i|ä gang ein imuerftanbt, roant
*IJaulug gifft bor einen raebt, Dnb bat bmme l)egenltiarbigev
RDibt miHen, als ^e futuen (ei^t, nentfjtlid beä giuiDfam
affuaU be Dor^anben mai, unb loaS fin raebt, bat men
firf bec Ef|c gang ent&olben [ofbe.-) Siilß od bat fulue
vor gnebt an. ban 6i) aljD battet not^tan fetter niere ÜfO
^tli(en bann in onrenic&eiben ge6tant t^D «erben, ©ofle
iiu omnie buReS rabeä "Jßfluli roilten be fri)^eit Dpgclöjet,
iin, fo möftc men gor gein roiff nemen, roante bat foi^
$ohI, öor bot &efte an. ^Jan Eartlirf boruon gefetzt, bo
be Qfiitj'ten^e^tt bad)[ileä semöftet onb inn be genemfniffe
getogen, Dnbe gebrungen mort, bat be §tpDfteI i)emmerlirf
6ef(^rei)en, möflen fe ere frq^eit tat^en coffen, Duerft nu
fc ot^ ber geuenctniJTe in be frli^eit geieftituett roört, moet&
fe od in ere ^erfite fn)f)eitt Dortgan ünb ber Jutuen ge=
brüten. 33it leggen roij barumme Dp bot be roorbe 'JJouli
rei^t tngefeen merben, trnbe offt piimmant feggen molbe
rood ett) bo nit^t geraben, marummc let men ficf ett) od
nu nic^t geimHen, bon oße libt fiefft finen tt)bt.
9toc^ xnbdftt l)ummant (eggen, bat EtiriftuS SRat. fij.
fec^t etti föIbe ficf bocfi ein man Don finet frounjtn nid^t
((^cibenn et^ fp ban öm etieörerferije mitten elce. bon bar=
tnebe mit K^riftuö nit^t, bot ein raon nit^t tt)D finer nobt=
burfft mer bon eine ftouroe mote ncmcn, mer bot fie ftcf
oan ber be fie to bet e^e genommen ^efft omfi attertcpc
') j Sim. iij ') j. Gc. Oij
Difolen miUen nii^t en foO«ii fc^ciben, tinb banimme f«^
1)6, 3Sant 6c beiben (int ein fleiiif).')
^hüp mbäfle not^ »ummant legqen, bat fteet boi^
be tipe i'inbt ein fteifc^. Strtroort bot gä te<i)t, mont mit
mal ftouroenn jid be man bemEnget, bar niört Ik ein
flcifcfe mit, 9iu mttl be Jjicr baniiebe, ein man (al aljo
ein ileifc§ mit bem iniue iin, bot eelicf in, mib nic^l Dmb
aOecIe^e orfclen raiQen ficf Dan er [dieibe, St^ iji be
meininge nictit, bat ein man nit^t mer bann mitt einem
niiuc mute ein ^ei\ti) ftn, reant lüomieer bat ©übe* aie^'
ninge mer, \o bebben be l^iUige Debet gefunbiget, bann
bat fi) uetne, mib ©obt fuluen be iinen tnec^te Satiib
alle be frourocn Saul in fincn fcfioit gaff.") SUjd oeiflae
nu redit mat et^ f^, tme fint ein ficifdi, ceibtit^ nit^t
meer fraunien t^o nemen mec leit roo man onb loiff foHen
eins fin, Sßiitu hit not^ ficrei oerfian lo bebende mo bot
Ißau. t^on &p. am d. be @^e beg mani »nb mt)ued mit
(SbriftD Dnb finer gemeinte Dorgelifet, l£t ^ä ein grot gc
bet)mniffe fprecft be etc. S^tifluä t)g ein man Onbe ^^eei:
finer gemeinte, £)e «ä mit einen «bttiten ein flei&c^, alfu
od mit aQen (;fi«] bcögeliden be mon mit fmer frouroen
ein uber gelönige btifunbeien, Dnnb int gemein ade, fint
Sövtf'o eren ^ecen Dttnbe man ge^orfam onb betnfKid,
alio od be frouroen, ben man roo be S^riften gemeinte
Dnber Üfirifto ein 1)5, alfo cd be frouiDen mit eren ^eren,
9{D(i) mochte i)umanb iienden, (£i), b'i: m^be niill bcn
Dnfüif^en groit cum gegeuen toevben »nbe iiiz Dan mai^
groit mebbetjpoit tüidien man onb ratff ermaffen. äntroort
ap bat erfte ben ontüifdien Dnbe ongelöuigen ijä aH bind
onrein, ben 1)3 od be S()e ontein »nbe be Junbigen aDe
Wege, öuerft Dm buffer roiHen en ioßen be gelöuigen erer
frqleit nic^t berouet (in, Dnbe cd tbo funben gereipet
loeiben. 2111e Gbriftlite ftwbeit ninrfi fleifet^tid mifebrnlet
lueiben, bat od letber loat büd Dnb uaCen gefc^H be^&it
fid ber batuen nii^t bat be icditen ß^^iften folben tie
fr^^ett ttjD @abe@ eren nii^t mögen gebrnfen.
ißp bat anbet hat eti) iDebetipoit jolbe malen t
') j. Iii\ »j. ■') ii reg. rij
lalen titfft^afl
man onb iviff bot tn i)efft bq ben »c^tgelöuigfti geineti
manget nod) gebieif, tnant ben nii^t leueiä cn l)d bau
@abeä eet »nb luiQen tt|o Dorteten. pueift bq ben anbeten
geit unä nitiit an roo jicf be t£)0 f)opc ctcbvagen. 3a be
^ebbcnn boc^ gcine luft @abeä miUen t^o boen cnbc möten
bet ^aluen aH tijbt Dtn ©obeä roorbeä roiUen tn onfrebe
leuen.
9iu in fumma aU IS^riftue be ^uben od ti)0 rügge
löijet iDo be ©^eftaet oan fieginne geroefen fq,') bat (e ficf
barna t)Qlbeiin fotben. 3ll(o feggen ro^ od, me bat gebotti
®abcö uan bet S^e rec^t betrachtet, bc beninbet in bet
maif)eit bat einen beEi&rbt jinen naturliten ^aebt nic^t na
tufte vod) DocgeueS tf)o gebrnfen, unb bat em ber^otuen
»an @obt fci) getaten, Bnb na finer füfc^er nobtbucfft mer
ban ein frDunie inn ber @^e t^o ^ebben tinbe il}0 ^olben.
§tljuä DÖle Don 6et)ödi(|eit onb I)erlii$ei)t beä manS
in bei: ölje, Dnbe ti^rmebe wiDeu ro^ einen qbeten gttbt=
fieitigen man Deimanet ^ebben, bat ^e (Sobt lec^tff^open
leer not einen gieren fennen Dnbe aU bau iitf jiner &"=
lid&eit Dcf öuet be frDuiDe mit meitüfen gemöte wql an»
nemmen unb be G^e letn ^otbeii. 3)e ro^uer bebten Daft
flQent£)Qluen be berfi^apij ne onbe leiben be menner aU
men bc baren leibet, onb aDe roerlt ijä in e^ebredecie
tnteiniffieiben onbe borerqe öDr^oppen. SBe Dorftan tan
be uetfta, ini) roetten be cerftenbigen, in iunberl)eit be
guDtbertigen roerbcn bar nic^t roeber Iprecfcn (onnen. 9Ju
Bort oan be^or ber frouroen in ber ®^e.
SSan be^6r tnb onberbanii^eit ber giouroen
in bei Übe.
m
23at EDJ.*) Eapitel. [fii.]
|0 101) Oan ben mon roat bem in ber E^e t^obe^ört
"iteuen ^ebben, alfo roiHen rot) nu od oan ben
*) Im Urdruck sind das 10, und IT. Cap. beide 33at
fitutnteinCe Sotiitel übersubrieben.
fiDuroen boen, onb tti) q^i rool aan nöben, bot bar flitidi
ap gemein latrbe, iriont et^ mit bcn froiimen buö lange
od ^ani ccrtert t)ii gemefcn. 9Iu jat men ban ^ir tdom
elften roetten be ftounie t)3 ein perfon in bet ©fie, &f=
quente ttio cutfaHgen, ben inonne 6rbent(tcf onbcrtnorpen,
bit feggf iDt) barumme roant melde nic^t frouRjelid en fin,
mögen ben man in ber C5^e in natütlilen gebturf nii^l
beinen ico loot Je onbetä ijn (ciffbeii unb geöctfam ein#
mit eren manne Mqfft, Dnbe bcn manne adife mal aii
eren t)6uebe Dnbe ^eren tinbeimorpen btiuen.
Diu up bat iDi| beic^eibttid ^ttuait [(^tiueii, roiQfn
109 benn grabt beS @6btiifen tmbe örbentlifen getnalbei
»nbe ge£)i>riam§ Der{)alcn. ^tt]o fat in roat gubc be ftouroe
fteit, onb mat er tt|o befjört lirfitlitf eclctiineii be fcftrifft
^o£t Ditä Qlfultfen orben oor roo folget, bot ^6uet tinbe be
gebeibei 6uer au \)% ®obt almed)ti^ be Q§ bat ^öuet
©^rifti, roeWen od G^riftuä in aßen ge^otfam gö geroefen.')
Sßnbe ^e fiefft finen eigenen miUen nerfafet Dp bat f)e finel
caberS miden möctite uiidenbrengen. d^riftuS Qä nu »ort
an bat fjöuet beS manS, KD ban Gfjriftu^ Oobt finen Oabet
Börogen ^efft, cnbe ficf aüeine na finen roitlen ^olbt, a(fo
fa[ ocf be man (^^rifto t^D gebaen onb onbermorpen jin.
e^tiftuä i^ ein euenfielbe Dnb ein cer fineS oabetä^l,
barumme roant in G^rift» bcä ooberä roiüe ot()gebeIbet
Dnbe can Giirifti) nidit bon be» naberä cer gefocfit en
wert. SltfD be man qä in ber ((grifft ein euenbelbe Dnb
ein eet (S^rifti gefeiten, bar be man fid ban od ^cgen
E^rifto, gelicf alö G&riftu« Qegen finen Daber, mit afier
(orrfifolbicfieit Dnbe ernft fjctben |af. 9Iu Dort, be man D§
bat böuet ber frouraen,^) atfu be frouroe i)3 ein eer beä nianS,
onb roo nu be man G^rifto örbentlirf motft onbetraorpen
»nbe gc^orfani fin, clfo be frouroe eren man Onbe bat
funber allen murren Dnbe roeberfprecfen alä eren ^eren,
ünbe gelicf alä be man GEjriftnm öor ogen motfi ^e6ben,
alfo be frouroe eren ^eren. ^ir DC^ mad) men nu miber
merrfen, mat ber frouroen bef|Drli($eit Dnbe Dnberbanit^eit
in ber @l)c roefenn fat.
') j. Ec. si. ip^il. ii. iDlQ KUi ») ii Go. iiü Ec. t. ") Gp^.
@t^ tjä iii{^t nobt ^ir Dan loibec t^o fi^ciuen, Üueift
t)8 ^oc^ Dan n&ben bot ficE be menner rec^t qegen G^tiftum
■^Dlben, »nb üi bau, w\)utx, b« nu Daft aUent^oIuen bc
brod an ^eb&en, inn reiften Dnb c^tbotlihn gefioifant bügen,
roont iutteä «ä angeneme Dor ®Dbt bat ein nbcr in finen
orbeit fteit, be man Diibci: [S ij »] Gtirifto be (rouioe öitber
ben manne, Onbe bat in atter Dnb erben ic^eit, bat ein man
mac^ ein fti^ ^eer fin öuei be ftouroe, »nbe ein gelaten
beiner fineä §eren ßfinfli roejen mai^, ben manne gebort
G^tifto ge^orfam tf|o fin funber mebetflJtcdcn, önbe macft
finen §eren in finen Dorl)e6&en nit&t in feggen, alfo ^eböen
od be frouroen nii^t t^o regeren, bon mit ftilli(^eit ge=
Öotfam t^o fijn. Sfflq feggen ünerft Dan ben mennen, bat
t)S be raenlid in Sabeä inorbe gefinnet fin, nii^t Dan ben
ro^uertlen, be Dan ©obt nic^t niillen geregert fijn, Dnbe
berfialueu bat fl) od beä büuet^ Dnbe ber ro^uer biegen
vnbe fiepen muten, ber letjber be gange merlt duII tfi.
iB3t)ber [o aH ©übt nu be &et(i(e fr^^eit bet @fie fin
Dnä geteftituert fiefft, na fl)ner ttnjfoge §iere. EJjiii. 01^=
gelproifen. SÜemiitiid 3Bant ein n^e bind roiCt @obt Dp
erben mafen, be menner fult ni(^t (enger roijuer flin, bl)
Dtiä Dcrjc^afiet, idd ban be iDijuer intgemein ^eren gertiefen
(in, Dnbe er egen regeren gelobt ^ebben ft> ^efft t)e nu
bl) Dn5 alle mijuer in geljorfam ber menner geftalt, bat
fe aQe fo rtial iund cl€ dII Don bem manne burc^ @abeS
mort fid möten regereu loten. 91id|t bot le tt)o ber e^e
gebeutet werben, ban bat fe beg manä namen eelid öuer
fid, önbe t^o einen orbentliEen ^ouebe Dnb befc^erme
mögen anropen. Dp bat a£)o aH bind Iöd burc^ be $ro=
Poeten belauet ^S in fin redjte geftolt rocberumme ge=
reftituert nierbe. 9iit f)ir Dan genocfi, @in ^ber toate Dp.
®obt ttil fin ^erlite iDUnber t^Bnen,
^ait ben rife ßi)rifti önbe be3 futuen t)etti(^eit
Dp eiben.
I)at Scuentcinbe Sapttel.
JiMO be reine ertcntniffe 3efu ßörifti hea ©on« '
*** tcuenbigenn ©abeä nu cinn lange tifat fiet ijS i
bondert irnnbe onSetant geiuelen, beögelifen ftne erloftnge
önbe rechte teer. 9lIfo i)ä ^an od Dann bem rite S^rifri
geinn rec^t Derftonbt Dp etbenn Dorftanbenn gemejen, 3it
[unbet^eit Dan bet ^etlii^eit jineä rifeä Dp erben, menj
£)efTl mal Derftaen, rao mal nic^t in bex !vafft beroifet, ooiir
bem cruce S^tifti, Dnb rao bc i>uermi| fma^eit Dnbe boe'
in fin «gen ^etlii^eit ^ä ingegacn, Dnb emme alfo fiw
bener [int geuolget Diietft can bem bat 6&riftuS be [
beä albei^ogeflen toningeä be cinam op erben fin rite ii
t^onemenn, bon rootblDerniorpen Dan (inen (netzten, mofboil]
nii^t bat I)e fotbe ouer je lietft^en, Dan bem fegge nlt^
bat Iie noc^ wit Sönincf fin Dnb ade (ine Ifii)'»] oqenbe,
Dor finen angefit^te ict^cn D mm e6r engen, bot ^ir Dp erben
geiii)een fal, bar Dan tieeSit \d)t)x nummanbt geroetten, rop
ai^ten od bat etEj noc^ bem gemeinen man Dnbetciift fq,
ban mant bpt ben gnet£)erligen, gelönigen jeer tröftliif q8,
Dnb ni'itte tf)o metten, Dnbe na t^ben ber SReftitutinn ferf«=
titf tt)D machten flS, tn^t^ afler fc^tifft [o roiQen ID^ inij
bar od förtiid Dan idiriuen. ■
Sie gange billige it^rifFt ^n (unber^eit be ^^i^op^^teJ
fint DuQ önbe tügen auerflöbi^ Don ber bMÜi^eit bf9'
ri)teä ßtirifti Dp erben, beS getiten ocf be apcffolen, Sa be
gange fc^rifft löpt bar Dp Dt^,') meer nic^t tf)0 m^n Fonnen
niQ nid^t (pören bot na bet Slpoftolen iqbt bar oon qum*
mant xtä)i cerftant getiat fjefft, met n« vao qHf anbetj
bind cd ijn ber büfterniffe ber Dnlucttenficit 6egrauen (
legen, iliu rai) millen adjten et^ fint tro^erleii orfafe 1
') efoi. Ij. iiii. f. Ej. Eil- Eiiij. eeüij. jeD EE»y !
EEEö mx um ^■ lif- liiii k- to- ipi (pj- i&i- ?««■ »«j c
xfx- i^i- ^m- »li Biii. iE. E- Ei. xxmii xxeon- mv\ii. myi ;f
Uaiiiel. ij. Bii- tr. Et- rij. tt. t>nb allt iprow^eten. Sfiat EÜj e~
EED 31ct. üi. i'U. aijiocali. au» aU.
mebe [obane mettenfi^at), Dan bem rqle Hfirifti tfige^olben
geiDorben Qä, onb be \alnen etfi od notf) mal beletten
möi^teii, bctt)oIueti roiflen luij be »or etften en toec^ bön,
vp bot lovf bor Uotton be« Ifio te(f)tet onbe licfitet bar oan
tie66en t^o fcfitiuen, bat mebe od ein Ober buffe fafe bctt)
Detnemmen moc^.
iBe erfte orjafe ys bat bc fi^rifft bat Dt^ fulifeä
folbe Docnommen tuerben, i^ä Dorai^tet tinbe nergend Moi-
angefe^en geroeien, onb nid&t, mo mal betjötlirf roere gc
loefen, mit flitc unbetjoiiit geroorben, inante we uoti ß^ripo
onb finen fionbct Wetten roil, be moiüt be (t^tifft idqI oii=
ben'oecfen, onb bet ^atueu \o bat nagebleuen tfi \o 1)3 od
be oerftanbt mn (lEirifttilen fateii gang Detbuijftert 9e=
roefen.
Sie onbecbc orfale ^ä, offt fc^onc «umiiiant be [i^dfft
gefeäen ^efft, fo qa fe boi^ mit onuetftanbe gebellt unbe
Dt^geta(^t geniotben, wante roat oan bem ttsh Sfirifti atfiijt
B» erben gefc^rcucn ftcit, ijs »p ben jungeften ba(^ unb
Dp bat ti)[e bcr tiemmcien bat na getagen geroorben, cnnbe
alfo onac^tfam i)n ben loqnbt geflogen, lec^t genge unS
(uldeä nit^t an !i)iu be erfte orjafe tiefft (iJobt genebii^tid
Dan ün3 genommen, be mite £)e miä be jcfinftt ^n gejunben
Derftanbe loebberumme gereftituett fiefft bat nti be mit
fiptt Dnberjoeden. ^Jllfo belettet onä be anbetbe crfate
od nii^l, iDont be fditifft openbar betüget, bat (e 60 tijben
buffer tellinge, moit& DetuuÜ roetben, onb bet ^alucn root
»QTt bem t^!e S^tifti l)n bet fditifft Detmelbe fteqt, flS
^pT Dp erben tfioueinjai^ten, bat bi)t mat i)S, bat be fc^tifft
b)) buffet menffd&en teHinge ebbet generation fall onbe moel^
geenbqgel meiben belüget St|tiftuä apenbat mit buffen
Ipotben 9)iat^. j:£iiii.') £at=[fiiti>]na na bem be »an ben
letften tiben Bnbe Dann finet t^ofumpft gefacl)t E)efft, melde
t^Dfumft fal fin, fin tide nntonemen, fine oqanbe cnbet
fine DÖt&e tl)0 Icggen, unnbe fine frunbe Ijetlid t^o mafen,
fptedt ^e anber anbeten entlid aCfu^, tietmar fegge id jum
et^ fol bnffe tijbt nic^t oor bii goeu, tient bat buffe binge
aQe gefi^e^en fint, $itut^ qä !laet unb apenbat bat od
r
E^rifhiä norfi in buffet tifet, Bp bu(ic erben luort erfi^oi,
onb bot fte fin rife roil innemen, onb fine oianbe tirnme
brcngen, tno od be parobole Suce am jij. floet ti)o\iec=
ftaen gifft, ban £)iruQn genocfi, bit mott fitf in ben not^-
uolgenben noi^ tiatet beuiuben, roi) toiUeTi mt oortti an
be fflfe gripen Dnb Dan bem nie ßi)tifli [djiriuen.
Slti pS Bnroebberiprerftiif Tor) Qc^tenn oi Dngfietitipuelt
bt) pber menmc^Iid bat E^tiftuS ein roarafftic^ t&nninrf pä,
roant roo borunn äffe ^ßrop^etcn lügenn, a(jo f)efft od
^ilaluä 0 ot^ @abeä oerf)en(fm!Tc Höriflo inn finet ^öge^en
terflc^tinge ben lonnindliten nnmen nit^t geroegert. ^i
ban nu G^riftuä ein fönniitct, (o ntoet ^t t)a i)uminerä
ein rite [)cb6enn, roantf) anberS mert^ ein t)bet fonicf, ban
bat em oan ®obt fincn Dober ein n)Ec i)ä ingetiaen, Dnb
bat QU« t^o einen Eonnirf gemofet, qs oii tmgetwtjuelt.
Ciietft bot be niongel t)l onbe bat an bem meeften onn
«oben 1)8 t^o metten bat qö, root bat r^Ie G:£)rifti jt), offt
f)e offcin t)n bem tiemmd ijn ^cttüer Irafft fot regeren,
offte bot t]e oii noc^ al ^ir op erben qn fiettic^eit (ol
^eerif^en? 33nb bat nic^t allein roo ban oan finec op=
uart& t^om ^eniel an, ^nitenbic^ öuetmig be8 geifteS ma(^t
Dnb bot Dnber ben cnice gefietft^et fiefft mer od l^n Dullet
ftflfft Dnb äffet ^erticlieit, auer aßen menfctien geroelbi(%'
tief onb genebidiiitf (oI tegeren, geroelbit^licf auer fine
D^anlien, gcnebi^licf auer fine gl)ettumen frünben? §pr
Dp jeggen toi) ja Efjriftuä l)§ auer 31)di' '^i"" tonniif ge-
(att), be Jpciben onbe offe cnben ber erben, fint emme tt)pni
etue gefcEienrfet. 9iu rao rool ^e fug lange »etac^tct t)ä
roorben onbe Derioorpen, önb etfi ^eb6en be menfc^en nii^t
tt)ben roolt, bat ^e anet fe ^erf^ebe, fo toetlti [je bo(§ fin
ti)(e qnnemen |pi)t^ finen DHanben -) Dnb befitten bot tt)te
bot em oan finen oabcr gefc^entfet t)8 rocrbeu, Dubc bar=
uon Derfnnbigen äffe ^top^eten, mo bar oon fiir na roibet
faff öerftacn roerbcn.
9!u roi) metten mal too bot^ fcbane belöfften, bet._
Sßrop^eten off geiftlirf qnt^ gemein genommen onbe oA
gelotet roeerben, roo ban od be beloefften G^tifti i
■) e(ai. tr. j. lim Bi ') Suct. ?ij
95
gebübet meiben. 91emt?tlic{ bat be, be ein Doclet^ \ai
f)unbertuDlt od ^n buffen teilen iiiebber entfangen ') ^it
q« nii^t fo onrecöt ffiont fiiit S^tiftuS |Äiii'^J bot! ^et
^ebBen be ttinneit ®nbe^ bener al\o be ietöfften entfangen
bat fe gciftütf qit (rafft beä gelouenö mit^ frouben onb
ttDifte futife beloffte I)ebenn 6efetten. San et^ mai^ alfo
nit^t bliuen, nier be beloefften möten i)n eter ^ertilen
ftafft Unbe DulIenEommenet ^olbinge etfc^inen, iod ban alte
©abeS belöffteit bania tiü gefeitet en fiebben,^) tinb od
nic^t feiten en fönncn. ®t^ öcrlljeen firf be belöfften mal
^ent X)^ fine tpbt, Onb luerben in ben getouen bnb ^open
oetmac^tet, roettf ban ben getöuisen geinen g^enngen Itoift
onb fröube bet betöfften rcidet, bot ban fiet^ geiftliden be
bel6fften Entfangen, be noc^tan bar na tbo finec t^bt
DuHenfominen begrepen fat lüetben. ?t[jo Qffet mit^ Slbam
Sl&ta^am Dnb ijn ben n^en teftamente mit atten geuaren,
be an be tibt bet Duilenfomcnber beföfften nic^t i^ibitn
gereitet, ban bat uultentominene reöctf) barumme nii^t ottie
bliuen, Stläo yö nu Sötiftuä Dan @obt bem Habet ein
fönninct ingefatt) Dnbe betauet, [tn rife fat qn auerftobiger
getec^tit^eit utib frebe auer be gange etbe geftrerfet unb
geiiolben roerben. Sit ^efft geiftlite mal angeuangen,
6uerft noc^ niif|t Ircfftlite beroifet. ^^rumme flä futde
tietäffte noc^ Dor^anben onb tt)D Dermalsten. Sanimnte
mxf od bngeliteö bibben bi)n r^ic !öme bat bin roillc luetbe
aU in ben ^emniel fo od oi) ber erben.
(£tb qs offenbar bat be bunet be erbe ouermi^ ber
funbe ^n ben menfi^en be^erfcftet ^efft, mib i)§ ein gutfle
ber mertt,-') bejit^ ocf jobone rt)!e mec^ oEer Dngetei^tia
i^ett l)n bem ©obttofen menfc^en onb roefen, San Ef)riftu8
be ein re^t $er qS Dnb Sümncf auer be erbe, unnb aOeS
roat bar qnne Xfi ro&rt bnri^ ben bauet imb finen nnfianrf
D^jge^olben, Sat fnn rl^!e, luetcf tfi Qn aller g^eteditic^ett
onb frebe, nocfi nitfit tjn retfiter ^lertic^eit juroertbe er'
ff^enen fiecfft d)) erben, ®tt| ^ä be# buuetS g^eroatt nodf
11)0 gvotb gt)eireeft, bat oon anfand, be§ an fiet, alle
i)cbben möt^enn tqben be batfi JHytc S^rifti Bube jine
') Su. pjiij fflatc. ? ') atfia. ij. ^ 3°^- t*i- E'üi' 'i 6". iüj
96
dfittec^litfieit gefodit bebten unb bot not begert t^o ftriben.
®obt Sllmei^ticb beff t Juldeä tbogelaten , be getrüroen
ribbe«n (SbrifH bor mebc tt|o prokren, onb bat ^i bt
gobttofen, be teuer ben büuet ban em gebctnet ^ebben,
rei^tuetbic^tid möge ticbten onbc ben (uluen mit fuWer
mote tifo meten a(S fe bcbben utb gemeteii.
33q1 SRtdc Bp erben tumpt mit reifte d^rifto t^
bat b« biffid bar öucr foHe b^ilfib"' *"i' fi" "'•I'* 9^4*
tbo finen pxX}'h Unbe otf (^nä DobctS, onbe I^nt od bat
ommc, be men(cben »p erben gcfatt alä benet in ftnen
tiefe 'Üia mieift be büuel befft ben menftSen tifo \id getogen,
Dnbe be menj(§e i)ä finen redbten §e=[Jtiiii''lren offgeuoflcn,
fteit int gemein ben onret^ten bH, Bnb beint ben futiien
ieucr ban ben rechten, Qa be menji^en roiöen forfe nii^t
iai er rechte Äoninct ouer fe möge berfcben ') ban tjefiben
Inft an bet getecbticbeit. 9t(fo bffft be buuel e&riftuin
Dtb finem iftqfe op erben bt^geftoten Bnbe iS mit anreihte
ein Surfte ber roerft geroorben, iBan bir entegen arbetbct
(Ibiiftu? onbe necktet mit all finen truroen beneren Dan
onfand Bnbe od noib. ben gtroelbigen toebbernmb tt|o Doc
flöten, Dnb fijn 9t^f mit bcrticbeit tbo er6ueven. Snbe bit
fn( gen»ti6 gefcbcen, bat be ;pere G^riftuö mit finem mot
getiifteben beineren, ben büuet nnbe aüe Bn9erec§ti(5rit
fampl fltten gobtofen roefen, fol onberbtiJien Bnbe Dt^taben,
onbe bau in aCter gereitii^eit Bnb Brebe, fin ri(e tnnemmen
Bnbe regeren. iBit betügen be 'i^roptieten alte gelicf, Bnb
be Utpofteten b^bben Böte gefadit Ban ber tibt ber et=
quidinge mannet be« ©obtlofen fat ein enbe metben, onb
be fa{btmiibigen Bnbe libtfomen gcret^ten futten be etbea
in gerecbtii^eit Bnbe Btebe eröueren, bat (l^riftuS aQeint
§ere Bnb Jäönincf f^-) ,^o lange mit 6b"^iflul ^erfdb^'' ^i*
Bp erben bcfe bat attc fine Binnbe Bnber ftnen B6ten (iggen
Bnbe fine beneren eren tuft feben an cren Oionben, Bnb«
bar na rooerbt b^ finen Baber bat 9tite auerontntorben.^)
Sßanneer nu ber ©obtlcfen Bnrediticbett Bon ber erben
roert en luecb gebaen, onb be teifftife gerec^tic^eit mebbet
'I Tiatfi. m mi Suc. jij, *j ati. üij. (Sfai «j. smai. o.
ingefött loett, ban \)i be bat^ bet iBtotc be bai$ ber ei=
([iiitfinge, einen ijberen na fincn terbctnfh etfdiEiinen, ban
Toetben aüe btlüffle ja allent mal alle ^uop^eteii gefptotfen
i)ebbtn u(J bat albet Ijerlicffte Diiüenbracfit onbc gefiotben
metben, ja bat nic^t ein triteKm otf mac^ na 61iuen, bat
iiic^! DuflentltimBnttict (olbe VÜ) gericfitet njetben. St)! t)8
be ba(5 bat «an be ^rDp£)eten fo uöle tügen, oi bor be
^tpDftcII nan Idirmen, onb be S^rifteii firf fo fcöüd op
Bertiöflen, ') ja od noc^ aller ßftciften Ijerten frötiiffle ttoift
bat t'e burift be betöften mettcn, bat er $eet SI)riffu^ noi
entlief bat uelt mert bc^olben unbe öueminnen.
SQJq molben mal bat aätii gut^ertigen onb geläuigen
Sroberen buffe fate «cf)t befant toere, (o rootbe em onge^
troinelt gein arbeit Decbueten, bcn büuct meber t^oftaen
Vnb mit d^iifto tegen ben iDebeid^rift t^o Deckten. @t^
^8 be ((grifft mal Jo ftaer ^Qr tan, bat biUid nummant
jotbe onroetenbe fgn, ban K\f ^ebben Dnberuunben be
tnangel be buffen oecftant opEiöIt Qg, bat be büuel ben
minfdien iDJjfmaFet, tinbe be menfi^en [icf taten bunden,
not »an bcr ^eitic^eit be§ 9ii)!eS (X^rifti, »an ben bage
bei eiquictinge. Dort nan bem bage in bem miafe [ßiiijb]
gefc^ieuen fteit, bat iulue am Sungeften böge in bem
^emet eber in bet gellen ot^getic^tet merbeit, oeuj'taen nit^t
bat fulde rounber E^tiftus be^eet mit finen oolcfe tegen
fine Dionbc aH^ir üj) evben uuHenbieiigen roiH. Söfet
(uWenn »aen late ein qebet uaren. 31(1 be ic^tifft fet^t,^)
op erben, bar m6tet nuHenbiget wetbcn. Sie ^er nnle
gereifte, mot^ geritzt onb geret^tic^eit op erben boen, be
munbt ber ©obttolen molö üp erben oerfioppet raerben,
alle b66£)eit unb aUent ipnt be bcineffii)c uabet nic^t ge=
plantet t)efft, mott) ut^gernbet onnbe tienroci^ getan werben.
QU) motti ein ((^aepfta[ cnbe ein ^erbe Werben, ®in S'ij=
nind be aucr fe allen geSeibe, afle cteotuten nioellienu
gejr^et werben. 3nn fnmma ®abeä Dolil, roelrf auetMl)fft,
bot Dnbefieift tinb rein in aller gel)ortanimi(^et me^en fall,
mot^ be erbe ijnnemnten onbe S&rifto bem Äünninge auet
be gon^e erbe tfto beinfte fiaeit. 'Eit mörbl alle 6ij bufi«
t^bt gcit^een Dube bot cp erben, barup be gevec^tic^eit all
büti romieii fal.') lat mcn bc fc^iifft roid ootftoen na
bem güngefltn böge, bat \e bann fott DoüenbtacEit nietben,
ii ein niifiuetflanbt. San be (rfirifft \)i ben iiienj^en bc
t^bt eteä teuenS Dp erben gclc^teucn, bat S^iiftuö (ec^it,
ein titelten fatt bor nii^t Dan na bliuen, Dnbe ^titui
SIct. iij. fei^t Sl^ foCte qIIc, bat aüe ^Piop&etenn gefprotlEn
fiebben in ben lefteii bogen racbbet upgeric^tet bnbc ge^
reftituett roctben.
^tem bat be gerufen 6et6ffte ber ^ßrotJ^eteii, mtldt
gaen Dp G^tiftum, atä bat ^öfft, onb Dp fine billige gc*
meinte, be rooren 3fro^eliten, nod) Dor^anben fint, pS
lidltlicf t^o Dorftaenn, lonnt ie br) roilen apentlitf 6cfennen,
bat je nitftt atleine nit^t gcfc^cen, mer od nii^t üorffan
fallen meiben, ban in ben albertcften bagen, 3)at men ocf
bc belöfften ber ^ßropfieicn, be botf) oppenbor betonbl roerben,
bat !e Dp erben noc^ nu gcft^ett en fin mit geiftlÜen bii=
hingen dir unbe bari)en tretfen luitt, bat en luil aif,o nitfit
roerben, ban aljo toar qI8 be ®obt p3 ber $ropöetcn oKo
t»otoffttc§ tnotet gefi^ein mat fc gefprorfcn öeb&en Dnbe
nic^t ein tittelten boruan peranbert loetbcn. @tö «l it»al
mar, in ben getouen merben (e mot geljfttit! Derftan Dnbe
entfnngen, öuerft entlirf tmiften (c inn ber marbeit Dnnb
baet DiiClenbrniftt roerben. ajJerife roat roq ieggen Dnnbe
bebentfet m^t flt)le, Dnbe tecfe als ban be Sprop^eten Dnb
be pialmen mitt ernfte, od be poroboicn ß^rifti, beägeliten
SIpDCoIipfim, fo falftu (cen trat noc^ Dor^onben ijS. Sie
Decftant t)efft, be Derfto, be gubl^erttgen btbben Dm Oerftant,
Dnbe be (uDent Detfrigen [a^] SBn Irolben wal gerne
Öintan roiber ftfiriuen alä Dan bem gangen loip unb
mebertoip beä ®Dbtlifen roorbEä, od mo be (cfirifft in
brein geenbiget roerb, bau roq en bebben be roile nid)[
roant bat molbe t^o iand (in, mec einn t)ber be flilige
fitf luluer tlio gobt, fta »afte, »nbe arbeibe ^itii^litf pgyi
bat fitrfle E^rifti, bat argcfangen ^8 Dnbe to ^erltn
HC jin, SHa. jjüij.
ouUentommentieit gebracfit fol metben ]o fol fie oerflQiibt
erlangen.
^i)rmebe in bcö bcrictiteö gcnocfi bot S^dftuä ü;)
erben in fpncn Dolcfe no(^ öuer be gobtlofen Dnnh afle
ongerediticfieit (all imiäien. be pngcrecfetictieit äff t^o bun,
onnbe be geteditidjeit up erben iatm monnen. 9iu ini)
fiebben bir in nicfit uüle be fc^riffte angelogen, onhe bat
barumme üp bat roi) ecft onjen üerftant ben ons ®obt
gegeucn ^efft mptijten entberfcTi. !Ean nit miden avf »ort
be getiK^niffe ber fc^rifft Mott bar fetten onb anrotfen snb
loten einen oberen richten bor na ^e genobe trnb gciftes
üerftanbt oan @obt entfangen Iiefft.
@r ban iDl) ber Propheten getiic^niffe DniDifen, millen
IUI) ßtjrtfti beä görften aßer ^ßri'pfjeten nt&geiprofene
morbe Dan ben enbe bnffet itierlt in ipelifen (S^riftuS in
finenn rite roo gefatijt q« berfi^en merbt, metben, bat na
od etlife getucöniffe ber pcop^eten.
S^riftuS ^efft gemeinttirf bat gebeimniffe fincö riteS
in pQraboIen eher getitfeniffen Bl^gefptofcn aU Dan em
gefcfireuen fteit. ^i roil minen innnbt in gelirfeniffen
öpenen.'j Sltfo l|efft öe Dtf biiffe (ate in patabotcn t^o
nerflon gegeuenn bar tje fprerf! na Bolen parabolen onbe
onber ntiberen atfus. 9t[fo fall oi fin in ber üuCien=
brenginge buffer roerlbt, beii nienfcften föne roerbt fenben
fine 6aben ünbe fe merben fonmielenn Btl) finen rite alle
ergerniffe, onb oHe be bar Bnret^t bocn, onb metben fe
roerpen in einen BÜtauen. etc.') fflierrfet an buffe toocbe
rool, St^ bem tife U^tifti etce. Bnb etfi en madf gein
titelten Ban bein roorbenn St)rifti nobtiuen, er folbe bentmel
onb erbe oergan. Siein beigetiten werde be onberen
porabolen Dct an 9Hat. Eji. jjo, 2a. jij. etc. bu mactift od
mal be^ertigen Bnbe betra^tenn mat be ^poftelen Dan
EferiftD gef)6ret hebben, bot Dtf) fe fpreten, reiiltu nu bat
rite 3irae( roebber op riffeten etc. Dnnbe bot ^onluä fc^vifft
bot gan^e 3fiaet fol not^ fa(icf) merben, ^j ißnb noc^ ü.
Ifief. i Bnbcr anberen, roanner Eje roort fornmen &erlic& t^o
roefen in finenn tiiitigen, Bnb rounberlid i)n öden gelöuigen.
') V^ teBii
") artoi. i, IHom. p.
100
Sliot^ eer ban IPI) bei ^rop^eten getuit^iiiffe öer ddp
trcngcn, roiden rop ein offt trat fproctc her SIpoftolm oor^
^alcii, be a))cntlid belügen, mo bat na bcni affual, al bat
flumeribe oait aütn Ißtopjelen Dorgefodit [a^\ i)^, fol tn
buffer lefter tibt Dl)t ^erlidcfte noä uullenbrüc^t nerben
Uitb bat barumme, Dp bat be t>alfct|c mcininge, al^ bat bt
fc^rifft ber gjrop^eten pon beni rite Sörifli bi) ber «po^
ftolen ti)bt ueruult sfl, offte no bet upuerftentniffc am
iungeften böge fal uuflenbtat^t tocrben tipgeI6(et itierbe,
Xarumme ticrt iDOt be 9[;)pofteI jeggen, ban |o[l g^ be
^rop^eten bfti) uerftaen ^et. ad. iii. ^eju* tSfitiftud moet
ben tisininel innemen, be& Dp be tibe bat 6er roebber 9e=
bcdctit offt gereftitiieil meibe allent mat @obt gefprafen
^efft burcö ben iiiuntb ntli' finer billigeii ijätopdeten Dan
ber inerlbt an, SDIercf ^ir tooI, bat all in oU, roat be ^xo-
p^elen gefa<&t ^ebben, nod) inDttb oeruiilt roerben. @tt)
^efft in ß^tifto onb finen Mpoflolcn als in betn faoucbe
ttiot begunnen, mer bat lii^am p«s ni(^t gcuolget, funber
t^D f^anben geiuorbcn unbc OeruoQen SJfn mutfi etti in
ben lic^nm od noc^ a( oiiücnbract)! iticrben, onb bat he
$rDp{)ettn fpreten tian vergetbingc ber gobtlojen, onb
^erlic^eit beä diitti Sbnfti auet be gan^e eibe, moet Dan
rootbcn tbo morben aljo ntögcritiitet rocrben. ®tb cn toil
mxtii ber brömenber meininge nic^t Dtligeiictitel j^n, bat
men be ftfiiifft roat fe apcntlirf fpredt, al geiftlite, figup
lile, ali per Si)nne<^boiten bec grammatifen, Dciftaen rotl,
bat Du, ein beet Dot bat gange, a\i bar fleibt oan bet
ganger erben, bat men bar ictil einen minifel ber erben
Qerftaen, bar ftcit Dan [merbe bat men bar alleine bat
geiftlÜe fnierb mit cerflaen.
3tem SatofaniS ncto, jd. fciSt od, van ben DeruaUenc
tabernafele Sauib, toD iie fa( Dpg^erid|tet raerben, bat xii
ii^ finer tQbt angeuangen ouetft nic^t gcenbiget, 3>ouibt
iDaü belauel in beni betbc, ji)n tabeniatet folbe eroid)
bnven, ido nu be ((grifft alö Dorgcfoc^t in bren, Dl^Iöpt
melc! boc^ al in bnffer tl)b gefi^een ntoit^, "iil^o ifh od
erftlid bat belbe in ©alonione i)ü uergaen, be iDart)eit be^
tabernatelä in (£^rifto angeuangenn, t]# DetuaClen, ^h
moit fe noi^tan entlid in DuOer (rafft DuHenbrat^t merben.
101
offt et^ eti raerc getne loar^ett i\) ben $i:D)>^eten no(t) hv)
S^ri^D not^ bti fineii Sltjoftolen, niei bat jq veme, ttii \al
DTib iiioet nic^t ein titelten boman oor 6r gaen, Dtibe
buiTc teSinse en \al mc^t Dpdöten, et^ en jt| bnn alle
gefc^een Dnnbe Dullenbiad)t. Siqm nu be g^etuc^niffe ber
^ropdelen mar, Dnbc wat bu burinii Dennertfen fanft bat
nodi aljD nidfi nuUenbcadit en i)i, liolbet fiQ bar Dor etl}
en fad nid|t Dt^e bltuen.
Eemno etb roete tieel tElD lond (olbenn roi) be tejte
ifit oü feer ft^ciuen. ©iiumme miüenn mo ein offte troe
fptöde mit toden roorben antetenen, bc anberen mit bcm
gEtal ber eapitelleu anmifen, i&\aie am ü. @tt) iDoib od
in beii leften bage battljo [üW] fommeii bat be beri^ be^
tjuieä beS ^cceii Dpgeboumel bat t)e be grotefie ebbet doe=
tiemefte Dtibei' teti bergen raejen tnU »nb certiäget auer
oQe bullen offte üeine bergefemS, unb atte üölcfcr roerben
tt|D em i]kti etce. onbe mat bu bar mer lejen madift bat
noc^ in ooUei fiafft nic^t gefc^een en tjä. ^trm Sfaie.
iiij. jjjiii- EEEj EEicsiE. Ij. Üj. liiij. ip- Ifü- Ijo- (jai. ctce.
Qteni ^ieremi. jjf Stljo f^recfl be ^ere 'Jiempt roat it!
roetbe be :putten ^otobä roebber x>\> tiitten, mibe TOil fine
rooninge beftfiermen, be Stab ro&rbt op crc olbe maelftebe
f^ebumet metben, unb be biifer merben rec^t gegiuitbet mib
oan en nieiben Dtt)gan loff onb frouioben gcicörei), ^d roql
fe Detmannigfotbigen Dnr.be i'e iiietbcn m<i)t oerminbett
lueibcn, ^d mil fe otoilt) onbe ^erlief maten unbe nuntanbt
njort fe froeden, ece (inber merbenn al«S oorben unb ere
gemeinte roort oor mi) beftenbit^ j^u, Snbe alle be, be fe
belebigen mit id ^eim joeden, ßtü moctti od ein :pöuet=
man Dan em lommen, Pnb ein Siirfle Dan em otbgaen,
ben mit id löo mi) t^een, onbe ^e rooctö t^o mi) tommen,
bnn we begifft jlin Ijerte, bot i)e t^o mi) tomme, fptedt he
4>ere, Dnbe glji) roerbet min Dold jin, id öuerft loerbe iuni
@Dbl ^tn, 3iemet mar, bot en legen nioil be torn beS
$eren reo ein Ongeftiimmidi loebbcr ticrnli) bteden mo ein
ftord roinbtftotni, Dnbe moüii [id vp ben top bcc ®obt^
lojcn nebber loten, be gnjm bes tornö bes ^eren roovt nii^t
offlalen, befe be gebacn oiib üt^gcrii^tet liefft ben anflnd)
finel ijeiten, ^nt leftc ber bagenn ruerbe gi)l) bl|t DOtfloen etc.
103
Stem Soniel ii- üü, Oj«r. ij. Soöel. ii. üi. 81mo§. ij,
SKtt^ee. tiij. @o))^ci. üj. Slgget. ii. S^k^iic i^iü' S^^ilo^
iiij, iBfoL ij. EDij. J5. Eji. fjii jEDi. fto. jbi. etce. titn
gongen pfalter bur(^ onb beS getiten be gon^e 9();ticalipfi9,
©umma be ^ele grifft ti« Dul nnbe oul botuan, Stlluä
Cötlc jt) bnn au genoi^ oan bet ^edit^eit be§ tites Q^rifli
D)) erben, @tf) lat^e fiif ni'immanbt buttifen bat ett) fan:
Ifljfle jii, mer bibbc @ob bal fte teilt Dorftenbiget onbc
t^o bcm iKqte bettefftig&et rocrbc, ein über roate ntf) bem
f(ape önbe fe^e be id|rifft mil tinen ogen an je roort em
one tronuel bat ledit ber roar^eit gen^elid erlii<^ten. Uta
»inen ton Borl oan Eftriflliter Duedf^eit ünb gebruif be^
froerbeä tf|0 bem fHi(e Ö^rifti benfttid Deruolgei
Bali G^rifttifet hieric^eit unbe gebruct beä.
(roetbes
I
Sal 91(^teenbf l^aiiittelL
CASntemat be raenfdie t>t^ bem gobtlitenn geftorfam
1^ finer geiec^tidieit inn beit Dnge^ocfiint Dnb nngert
tirfieii geuatten qä, alfo bat öiietmig bcö menjt^enn nireue^
inoet ülle ftetelide onitbe ce^te Orbeninge finbt [Siii^j
Derro6[lct getporben al€i bat ott be eine menft^e bei an-
becen bloit cergatten Iiefft, bo ^efft be olmetttige Dnbe
aflerroijefte ®obl angesehen jl)it toiien mib ittajfen oun-
mif bcc ftemme fineS raorbeä, bat oold ^n bev etften
iDedt oan ber b^^^eit ni(^t ^efft mögen Dp^olbcn, noc^
miber i)n be anbeten roerlt bat iroert offt be Dtöroenbigen
flrflffe an ben l^ue ongefot^, als mit namen, melcfer op
erben menfc^en bloel luorbe Dcrgelen, beö lutuen bloet \al
Oergateti nierben. etc.') Dnb {o Dort^an, roo gioter be 60^'
^fit geiüotbcn 1)0, roo tjögei od bat fmerbt q« ppflbecii^tei,
3n fumma melct menfc^e @abe§ mort nii^t ge^orfam jun
mil unb miden uoät mit @Dbt nodi mit ben meni'i^eu
frebe tiolben, bar tho liefft ®Db bot fioett gegeuen unb
pnen beneren beuaten, fo bonc menidicn bariiiebe oan ber
Ik
') ©tue 15
etilen Dtt) tl)D roben. lönbc midtx fobanc 6eiiel Oiahtä \»p
erben Dtfi richten, tnerben oueric^ett genomet, ai^ bau Btb
bet ft^nfft befentliter 1)0 bon bot inq bat Dan 6ef)beruen
t^o fdiriuen.
9iu gelid a(ä be micuii^eit ein qobttife Drbcningc
\i§, be gobt alinerf)tiii t^o bcnfte finer, unb betc^erminge
bet gererfititfieit aub mxaU ber tngeretiititöcit tngefat tieft,
olfo iä leibet nu ein lange tut fiec iobane orbcninge ülfo
oertcrt gelüEjen, bot be &uen:i<^dt nicftt aßene ete^ umpteS
oergetten onb mififurulet lieft, nier ficf od tegen gobt futuen,
Bnb fin niDtbi Dp getit^tel Bnbe gefot tieft, ido bat oif
no(§ Ijübe t^o bage ogen fcfiiiu qs, 3n funber^eit fpört
men bit pn ber Oueridieit be fii be§ ß^iiftenlilen namenl
berümen bfiren, SBante etfi qS geroqS bat be ßeibenfc^e
Oueritfiett bl) ti)ben ber Slpeffolen fo ünbitlitf, Dnbefi^etiben,
önbe morbtgiric^, luebbcr be geret^ttc^eit, bot q§, ®obe3
morbt, nü geftteuct ^efft, ^a gein Sieto, nocii fOtojimianiiä
fo ttiranifd) fie6Ben gefionbelt, aU be geban tjebben unb
notfi bön be jint ber tqt od E^rtften fint genümet roorben,
ban ieä fol fict nuirtmont oerrounberen, etti mofte be
gruroer in ber Eiifligen ftebe ftaen otf in buffen fhicte onbe
be geift ®Qbe§ befuget bat he ijörflen ber erben öeb6en
geboret mit bev groten SBobiloniiijen boren, önb fqnt
tun eieS boren TOX)x\i geioorben '), ja rafenbe fint fe bat
»an geroorbcn, ban be ^ere tnett beö bptbe ein cnbe
maten, ban ^^r Dan genof^, roq triöen nu Dan ie(^ter
Etiriftlifer finerric^eil i(firiuen. bar Dtfi men be onrec^ite
önb tnt^rifttüe rooi merrfen faü.
IBon ber reiftet (Sqrifitifen oueridieit |efft *!ßaiilu§
mal fo Einer gefcfireuen. Moni. füj. bot mq un3 onbe
llbetmennictitid ficf bor an liefft iaten ttio gcnögen, ban
ölfuä fpretlt tie. Qberman fij önberbaen ber öuerictieit
bnb geroalt, roant et^ en q^ gein geroatt ban Dan ®obt
3!e geiDoIt öuerft be üEenl&Q(uen qä, qä fSüj'' Dan (Sobt
Detorbent. Sllfo bat roe firf meber be geronlt fett, be
liieber ftreuet @abeä otbtnge, be öiierft weberftreuen, roerben
öuer fitf ein örbel entfongcn, bcn be geroelbigen fqnt nicftt
■) api'c. jöii.
ben be gubt boen, funber beti tb\tn ttio frücliteii, SSuftu
iv) üucrjt mdjt \rkiiitin Dor be gemalt, fu ho (jiibt,
fo metftii loff Dan bev (ulueu &ebben, ban fe pä ein
beinecydie ©abeä b^ t^o gubc, b6ft bu öuerff böje [o
frü(^te bi), roente be getuclt breget bat (roerbt nicfit Bor=
geueS, loant fe 1)ä ©obeö beitier, ein Icrefer t&o bcc ftroffe
öuer be be bö^ bocn ete 3)iqt buffeii morben btudtt
Sßaulul Itaet genocfi Dt(), mal ein redete S^riftlife Öiieru
ä)tH Id. Sllemptlitf, be bar ti§ ein beincrinue @flbe*,
befc^ermetiime bet ontt^ulbigeti onbe gereiften, mrecfeiinne
ber b6fen, raclife wn ®obt maä)i op erben entfangen
^ebben unb ber atfo gebruten, bat fini reifte Dnb H^rift--
lite Dueridieit, 3Sel(fe üueuft anber§ boin, ben Dnic^ulbigen
Dtibe red) tu erb igen uotbrucfen onnbe ben gobtlofeii btf
oaDen, mo troD fq be madit van &oi>t entfangen bebben,
]o fint fe noditan bar ttjo üan ®obt nidjt uevorbent
fuiiber Dan ben biiuel, ben Je benen luanner fc ber 00=
getec^tit^eit bl) Danen, SWe niat^t gä Dan ®obt,i) ouerft
nic^t Derorbent bot quabe tljo boen mer bot gube, be ber
mac^t t^oni quaben gebruten. Derteren fid uan ©oft Dnb
beincn ben bituet reo roat ®ob be fuluen od tbo ftnen
ptxi^ ertvecfen Dnbe gebrufen tan, boc^ fal eni er öuetbaet
oergolben roerben, onbe Ijtruinnie oetmanei ®ob aQent>
I)aluen be öueri(4eit bat fe rei^t richten fal,-) als. $ial.
ii. tjjji. li. etce. Snpi. tti.
SBqber ali nu Dan tier Dueri{^eit gefat^t ij^, bot \t
fal (äabeS beinerinne fgn, ein oorftriberfc^e ber geret^tit^eit,
bat je bot t^D bcä flDetbeä jol gebrufeii, 3Ilä bon lange
t^bt, hat (uiue Dcf aü ^qr in mifebrud geroefen qä, fo
^efft be aimec^tige ®ob cd mit bem, fo fijn roort ijS
Dpgegaen, be Duerec^eit bl) Dnä Derniet onb na ftnen
lüotbe roebber opgerit^tet, ^ent fo longe (bot roq bem
9tlmed)tigen emigen @Dbt nummermeer genodr gebauden
I6nnen) hat ^e onS Dt^ boben fnoden m^t fläifc^ onbt
jennen betogen, leuenbic^ gemutet, Dnbe ein ^erlid ftonnind'
rid onbei Onä opgeric^tet befft. SRemptlid, bat Mite ttnb
ben ftoel S3anib,'') in nietden burdj bat finerbt ber gerec^s
tii^eit bot SRqd ünbet uns gereiniget ünb Dcrt nn uor-
Mo. jiij. ') ii i^ara, rtr, ^) .^(jetiel roDü- Slfto. icB
bleibet (qI roerben, bot be roarafftige tnb otebenrife ©Q'
lomon bor no innemen önb befitten faL aSe oteit öefft
ttio i)öun be fiöre, onb irc oerftonbt t^o Detftoenbe fiefft,
be Detftae, bau roij metten, byt ]al eet ot^ bft (rafft
betont roevben bau Dlt| bem roorbcn ßeatötet. [•.'üji']
S)u giiit^crtige lejec, Dnber^öcf boc^ be $rDt](ieten aii
mit nameii, ^iete. eeÜj. Dnb ^xy. ctce. $ejc(i. jjj"'i ^nb
fjjoü. ®aniel. ii, unb Dü. etce. 5)ein na oI root moit:^
n)iQi(4 Dnret^t i)ä bl) OnS od t)n ber albeiriingeften ouet»
ttebinge, bcfft gein beet im bent SRpfe, Dtib mad) bij nnS
nicfet bnren. iSat oorterenbe Duet i)S angegaen, bot bij ,
on«i »nbc aun be gongen roerlt alle ©ubttofe tneien tnbe
alle nnflcrec^tii^dt oorffinben fol, onbe ^gtummc fetteren
be funbet in ©^on, onbe onjft nä Dp be ^iiäjeUt geuatten,
fe (preden, meldet onb« »nS royll bq bem üorlcrenbe
öuec ttionnen? roe qs Bnbet Dns be bt) ber eroigen öette
bt'nmn möge? be frönietid leuet ((egge id) Bnb rerftt fpretft
be bat (c^uroet «tft g^ric^eit geroott tnbe Dntetöt t^o
bonbe. be fine ^onbe fc^ubbet, bat ^e gene gaue entfange,
be l'ine Dttien Dexftoptjet, bat ^e be onflege tegen ben on^
fc^ulbigen nicfit en Iiöce, be (ine ogen tljo btucft bot t\c
bot b6(e nii^t en fe^c, be t)ffet be i)n bet böge monnen
roett^, ji)n fedetöeit mbxt ijn ben beftenbigen oelien jqn,
ben (uluen Vabxttf be redite luare [pijje onb brond gegeuen
njerben, (ine ogen roetben ben füimtind i)n (inet |i)tnetb
je^en, onb (e jöllen be roiiben erben (e^en, j^n bette roortb
fid belöftigen ijn bera frü^ten ©abeä, mar roött £)t)r be
(dirifftgeletbe geloten? mar be 9tabeä ifeev? etce.') roe nei^
ftflen tan be Dctftae, nie ben nerec&tecä, roonte be ^eer
be bijt olle boen ini)t, beft etb ge())ro(en, Sie ben §eren
friic^ten, be bebenden rao ®obt äße tqbt jpneä ^erlifen
roetdeS ein oorbetbe mofet. Öibben bar na ben gieren
»mrae Berflanbt, (d rocrbcn (e begxt|j>en' roat @obt bn onä
ongeuongen, onb o6r£)Qnben bebbe, Sffli) roolben rool bot
etb in oClen gubtbeitigen belant roeie öuerft etb i^ tinS
Dote tbo fand tbo (diriuen. 5Dit b^bben lui) fnä oetne
Don ber ^teftitution ber ßb^ftl'f" 'f"- lenenS, Dnbe ge^
I) Ufa. ^r^ii.
106
louenl, belli giibtfiertigen tfio flubc, loitlen antetenen, üüi^t
bot iDi) van oQen ftiirfen luolben ((öriucn. be luol fc^riiwaS
bebccff ^ebben, mer bat inl) ^ir mebc, afä mit ben n6&i'
fleften, be ßul^ertigcn tfio E()rifhim möchten exaeätti, onb
be btßber ttöften, Otf bat roi ben teftermfileren, be aßt
fc^anbe Dan tinä jeggcn oiinbe tegcn,') beS toi) mi faQii^
!enneii 3ii(^tEmin oür crgeringe ber gubt^ertigen, fie^
früditcii, inante ^irut^ uetnommeii mac^ werben, bat njii
be flaue roarfieit in ß^rifto, öuenniß einen reinen gebrud,
offtf öuing bct werde fötfen, Dulgen onbe ^anbtljouen.
S)an nocö tifo meten ®abe^ prq6 onbe trÖfle ber
Stöbere, loiHen tdd Doer eine flnit^ rebe, mit roat rounber
baben be Sllmec^tige ©übt unfe oabet burc^ llf)riftum Dnl
bu^ Derne ge^olfieii tiiib be ere fine^ tiamenä gereftituert
Iiefft, aottetlen, bor |Siiii'>] ME) fal men od norftaen mög-
ften mo t£)ü buRet ti)bt ben (£f|riften bnt [roerbt tifo ge^
brufen tegen bc gobtlolfn Dueric^cit üerföuet (fl. 9ö(§t
bot rot) alle rounbetbaben tonnen DorteHen, mer oHeinejH
^öuetftnde be fqntt) ber ^oepe b^ Dn@ ge{c!^een ft)nt6.'^|
f
ÜBSUut^ teben bufleS tiactae^ in ueldett van
toetenbet »nbe irrelenbet öanbt bet E^riftei^
ttiibe et^Iife lounberbaben ®abe? bq onS gefdiei
begiepen !i)ntfi.
JrtSt bem bat euaiigelion na litterlifen ucrftanbe
*!■ Dar bre ebber Der aU ^l)r geprebiget nnb angenommen
Toa%, fo tjefft men üt^ &ahe% genaben od Dotftaen, bat
fobane prebige op be bat onfrut^tbar roörbc jin et^ en
roete ban (a(e, men Darjamelbe be getöuigen in ein billige
gemeinte, offgeiunbert oan ben tingelöuigen gobttofien, roont
tuat gemeint(!^op mutete ben t^o ()ope raeßen? etce.-) S(I8
men nu t)ir omme (ulde§ t^u roege tt)o brengen lj§ tre=
(orget gerocfen, tmbe ^efft tt)o ©übt gebeben, (o tieffl men
bar tf)o geqn mibbel noc^ t)ennigen i)nganrf fönnen jpöten,
») i. Hot. i.
107
bon bot Gt)nftuä bar tlio Ijtiflejat anb bc "ä^joftolcn ge^
btutel jobben, 3teniptlid be fiiHige böpe, niclcfe bct| et«
ijngand Dnbe oereqninge ber EiiEiftliten g^emeinte liä ünb
ge&olben roottt).')
9iu roD roal roi) rauften, bot jobans funber uaer ntc^t
gcji^een meiste, roonte be gaitje btiuel, mijlii ber ganzen
roerit toebbetftteuet bet böp«, fn'ic^tenb« bflt£i ött^e boÄ amx=
lommen raqD. iRic^tem^n fo balbe raq ©abeä roitten uerftacn
tfebben, oitbe Eie »n§ fine baben t[)Dgei(^i(fel ^efft. hebten mi)
t^oc ftunbl, Um namcn bc§ $e«n bt Ilöpe angeuangen, be
getouigen bat mebe Derfamntett onb ߣ)tiftD tf(0 einer
reinen brui)bt oorgebrac^t, ^t)r ^elft nw fin grefelid roöijten
fid etöeuen, ®e bimel t)efft ottc fine moc^t ootgeroenl, fo
mal mit (i)ft ald mit geroalt, bat be ®abeä raercf gerne
Dp^olbenn onnbe serfturenn raolt^e, Ouerft läobt ^Imec^tii^
6efft eä Blickt [Süiii>] tt)ogetoten, bon onä oltibt lDÜnber=
IKen gerebbet »nbe getröftet, rao nu t[)Dm bele üolget.
Slnfencflttf ijffet gejt^een am ffjiiij jar, omtrent ben
Blufften i>a<ii ^^anüaü]. bo ^eefft be böpe begannen, bo
^ebben be @oblojen uorC getrachtet na bet (S^riftenen
btoibe, onbe bat m^t fietmliten anbiegen bot fiif be G^riften
ni(^t folben Dov ^ötcn, ban gobt t\efit tins aBti(t er dK'^
f(ege raunberlicf apenbar gemaCet, Gin maei bo (e eine
Derreberqe uor^anben jobben, fitmpt ein junge be geböpt
roaä imb geit auer ben ©omfioff, bo erjiijeen onb Brame=
fcnd ben inngen ein Duer oan ben bcnmef mit ein grim'
migen angeflehte, bo erft^rarf be junge feer, onb eine ftemme
fpratf l^D eni, g£)a Ijen unb legge bijnen bröberen bat fe
bibben pd roit oor Je uediten, unb bot pä qIjd geft^en
Dnb @ob Dnfe ^ere ^efft ere auflege entbedet Unb tbo
{(^anben gemalet
St^ nä od gefc^een omb be tutne tpbt ale^ rop gebopt
roeren, bo ^ebbe rop a(, Dnfe toeer unb roapen affgelccftt,
Dnnb bereibeben OnS t^o einen flacht offer, meinben au^
raolbe nid)t belemmen, ben ©obtiojen roebberftanbt tifo
boen, ban bat tpben pu ben bcit mit cerbult Dp tbonenicn,
bo roeren be ©obtlofcn mal gemobet, oermeinben tiditetid
') i 6Dt. jti
i
etm mobt an Biiä tfio lolen, 9HäD ^efft eEit ficf beguien
Dp ben äJtanbac^ ben i^-. Sebruarii Co ficbbeii be ©oöt»
lojen einn an{la(^ tior^anben \t molbfn bat marcfeC
nemiticii, mit mopenbet öaiibt, tmiib bocn icdt je im fia
^ebben, Siemttid, OabeS roorbt unbe fine bener uotfiDica
onbe ammebrengen, ®obt oucrft Iicfft ereii onüacö betonb
gemafet, unbe eei bait je ttio ^ope qniemeit ^ebben be
SÖriilenn ficf Dp bat niaitft bi) ein gegeuen, ali be ®Dbt=
lofen bat uomomraen ^ebben, ^ebbeti je fid mit aJiönniteii
Dnbe $apen Dp auermaterg leid^off Dnbe be Dmtiggenbu
(traten aDtfammelet, SSnbe ali nu be (I^^tiflenen Dp bei
mordebe legen, Dmbber mqt ben oinnben be^^ngelt, niiiftfi
ocf geine ^Ipe no^ troft, fcan alleine b^ cten geflnaieit
^eren S^rifto ben {e in bet bope gefmaren jobben, bo
jobben bc ÖJobtlofcn noc^ ttoe porten geopent, ^emptlitt,
be fronraen parte, unnbe be ^öbeuelbcr 'Corte, oiibe leiten
tfiD fid in, tl^o fiutpe, be bom $iipen, etblite broften unb
ein grole nicniiiditc Dan biiuen, al geroapenbt Dnb gerüflet,
Se armen Sbriften umme lt|o brengen Dnb ü^r unfc^ulbige
bloiC t^o DergeCen, 3^e S^riften önerft folgten ^tilpe ovh
troift, bti ®obl eren ^üuetmon, ^ebbeti od ere toetier tfto
t)an:l>jjl"]ben genommen, mo em @ob fautc^ ftnen $ri)»
Poeten getuget ^abbe, be gobttojen bcrmebe l^o {t^riden,
Dnb affl^D rocren. 9IIä nu be S^i^iften bp na bre bage
Dp bem mardebe legenn in jultec benouroinge, (o l)ö nvdf
ton jiilde fröurobe onöet en geiDejen, bat fe od nan fröiO'
ben gefptungen ^ebben, od fint ninnnigedeije gefic^te bor
gefeben toorben, @l^ roort^ gejefien ein mon mit ein«
gulben fronen, be ^abbe ein fmerbt tnn ber ret^tenn ^nbt,
Dnb ein reibe inn bei anberen, Sict^ inort^ g^fe^en eQn8
man« bclbe inn ter (udit bat t)Qbbe beibe ^onbe du( Möbel
bat etE) harul^ brop. ^tem not^ mortö ein n\)t perbt in
ber lu(^l gejetien, bar fid t^om lateften ein ruqtet Dp (abl.
etc. ällg nu be Q^iiften mit groter fcöumeben tbo (SobI
bebeben unbe fnngen, trac^teben altpt be ©oblojen tco fe
bat arme ^iipefen morftten tinime brengen, (e bfbben et^
life Dan ben ©firiften geuangen. Stern ©obt goff fine*
bener bem propfjcien getutfmiffc, nictt inte bat be (£()iiflfit
ben ®DbIo|e bat fiänet böben, (olbcn ie bc flutet annemen,
bar na raoctfi bei S^iifteit ein gebieuen, bem ie an meften
iio(5 Oianbt raeren mit nanien Sernb Snt)pperb6llitig, be
mufte fimbet loctjet t&o beit ©obttojen intreben en bot^e
önb fcnitentie Dcclünbigen, offtc ®abt rootbe fc ftraffen,
fo iffet gefc^eeit, onb ben ^ebben (e orf geuenct[irf an'
geöofbcn. 3:>Qrna als nu ie ©obtiojen lüol Deer mael fo
^Qrtf no ben f(eif({^e, ali be EEiriften fitf t^o ber \laä;t
geruftet fiebben. fiebbcn fe oan ftro eine l&je gemoEet, firf,
Dnb ö^te ^üjcr batmebe Doctefent, ber nieininge inat aljo
nicftt gelelent en roere, motben fc ban mnmebrengen Onbc
))tunber€n. 3Jnbe l)i oeniült bat föjaiai( (et^t fEjiij. @e
^ebbeii einen gtoten 6ranbt entfangen, onbe bebten ftro
geleett, elce. ^n bem n(ä \t nu nieiuben ewn roiden ttio
ouHeubtengeu fiefft ein ©obt cren anftac^ uerftürt, 3)e
Sänften vp ben maicfebe t)ebl)cn gefein od oöU anbrien
man unb fvouroen. be fiel beterben, bat bcet) Sonnen«
t^o gelicf (cfiennen, nnbe fiirige mofien erfiDiicn fid um
»nb öuer be ftab, bat be 66rifieii op ben marctte gemcins
bet ^ebben, be bom^üfer unbe untrer be Eiitfer inn ber
®tabt ftebben gebranbt. 'Jio fint be ÖJüblojen erftfirirfet,
^ebben ein oetbrac^ gefunneu, he Sroften, be Sompapen
mit ben buren pacten ficf ber ©tat ot^, be in^etmf(^en
^Dbtlofen fteCen fi(f uan ein anberen rinb gengen liio Ijufi.
3)e >£^riften fprungen uon fröuben mo fe alltiib gebaen
jobben, et üngefi(^te nicrben Dotftalt in golt uatue od be
jiene Dp ben mardtc, et^ SßrDptjetetbe oHent Tuat bar roaä
od be tinbec uan feuen joren, roq atzten bat grottet
froube Dp erben (artes! nicßt gcfdiein en (ij, be (iJobllofen
fprefen [Si^] fe rofeii, (e fint mt minä, elc. SJort ben
bai^ Dnnbe be onberen bage bacna ^ent Ü}o ben anberen
(Jrqbat^ in ber Baficnn tiebbcn be int)cimf4en gobtlofen et
gubt gepadet Dnb baruan gemaf et, onbe fo et^ em binnen
ber ®tat mifliingen t)ibbe, ^ebbeii te Dan buten eine Deebe
angcuangen.
:pör motzte nu l)ummanbt in fid fuliien benden,
angefetien ben (f^^iiften ^ört tf]o üben, no top ban tiebben
böten metenbet öonbt gebniilen. ^ir op nemen be gubt=
fertigen buffen berieft, erftlid et^ \)i ein tiibt onb toH
beS Sru|e* gemefen Dnbe be gefendniffe Sabiton in i
110
ätti be ÖSobtlofen be mate fcebben t&o Dcruüöen.') St&
qä ocf ein tiibt ber Dcrtfi finge, in roeldtr ben gobtiojen
Deigotbeit nnbe mit gclifer maten qo mit bubbelber malen,
genieten (att iDerbtn.-) Sie ^rDjjtieteii onb oif ^btiftuä
Dttßiiten ben g&ben, bot i< be tijbt ercr fieimfölinge nicf)!
feefanbt fetten,'') batumnie motb men fc^arpc Qc^t bebben
D(i be tijt bat men nic^t tE)o Dntqbe qctiteä raat angiipe
offtc t[)o täte. Ütn bsfft Dn# ®Dbt getett bat roi) bujic
Iflbt, beijbe Dtb ber (diiifft anbc od gefc^it^tcn erfcnnen
Tonnen, bat nu i^ü be tibt ber reflitution aQer binge. ^tem
bot nu ^§ be tibt beä emeü bot bc ^ctc fin oolrf vec=
I6ien tmbe in fin rid imnbe l<^iire tjerlamelenn tnil, Diinbe
beS gobtlofen toefenl ein enbe mafen, ünbe bot öuetmif be
futuen mibbcl, ber be gobltoien legen gobt Dnbe fine beiner
gebrütet Ijebbcn, onbe olfo befft onä be §eer nic^t aUeine
burd) geifllüe apenbaringc tl)D inerenber binbt gebningen,
funber od anrotfinge ber ft^rifftlifer getuc^niffen ber $ro'
pt)eteti/) al% (unberlingeö in ben lleinenn t)io|j^etcn be
bpfunberen ben uoWe ffiobes Ifjo buffet tibt gefdientfet
fint, ali ©joi, betiget lefe be (leinen ^ropfieten mit fltite
Jd uierftn bit Deifton in funbetlfeit 3o^e( am iii. eap. eict.
ßl^ wai (bat aieetf) Öobt) »an bertcn cnfe »pfate
inn iin böpe bat mii roolien Üben Bmme S^riftu* njiflen
iDot men nnä bebe, nier etb feefft bcm |)eKnn anber« be-
saget, onnbe besaget em od nod), bat wv) tinb alle rechte
Stirifien tljo buffer ti)bt nic^t aflene be gemalt ber gDbt=
logen mit bem Jnierbe mögen offroeren, mex od roi)t b'
bat froert finein uolrfe init be tianbt gcuen tf(D roreden oH
bat ünrecbt qö, ünb b6s()eit tjanbcit.*) ouer be gan&en
erben melde t|e nie malen toil, bat aQeine be gerecbtidieot
barinre roonne, bat (ot oernul! mcrben, fdjencfet en bubbelt
in elc l5Jtii"] ^e tijbt i§ «orbanben bcsi frouroen fid aDt
gerechten, onb fettem motten aüt gobtlogen t>p erben,*)
Sin qbei lefee be fi^tijft Dnb unberjöd ic mit flite, fo
moit l\t gabeö mitlen barinne mal merden, bat tinS t^o
lond moEbe oallenn t^o fc^riuen. Diu Dortf) meer Dan ben
munbetboben.
w
3tem ben frqboc^ ben jfoii ge&tuoiij bo grolt) Dn=
mebber tvaS, aii bc ^rofi^et^ tec^t. ($tn baj) ber rooltfen,
»nb beö fiormeü bo t)efit @obt finen benct criiietfct Ditbe
gebrcuejT od DÖIc börger bot be gange ©tobt bör getopm
lüott mit groten ft^retfen, luat gobtloß ircre, onbe fitt noä}
nitfit iDolbe beteten, bot jolbe firf tbor ftobt oiE) nmten,
offt ®Dbt iBolbc fe böbeii, i)D beiden fict not^ öölle betert,
be nnbcreri auerft [ijnt BorlD)3en unbc wo mal fc onä
Di)Qnbe inereii, unb aü tebe be Bebe g^eftoffeert fiobben,
tDÜften ocf bat fe t)ni bor butben mit nQei; mat^t rootbenn
Ijelpen ceruolgen, (o £)Ebben rori fe botf) fr^ lottjcn t^een,
Dt^geiec^t bat fe mc^t itier giibc^ iitoi^teii ctf) en mtd) nemen.
San bem wa rot) öefr^get Oiib beflormet (in geiüorben,
Dnbe iiDd) mt)tb bfodSuiet^en bel(i(t)t roerbcn, \)i tunbt Onb
apenbar genoc^, ^ueifl roat tDunberbabcii onbe troifteS be
^eet m^blcr ti)bt an DnÖ bero^fet ^efft, qd onS onmögeticf
ai t[)D fc^riucn, 'Statt bit u^ to metten, bat önä ©obt nii
f)efft taten früi^ten, unb od noc§ gederlid getroftet fint,
bat ^e nne genebid^lid I^d finex t^bt mert Iröften, cnb
errebben, etl) mott alfu^ ge|[!^een mo folbe anbeiS bat
offer qn bet ro6fient)e uuHenbtQc^t roerben, anb bat roijff
eren fItQbt Iqben, Dnb be ODt^off mit boben teruult
ipetben. ') 3ü ©obt moet ja bot betbe, fineä Ijcrlifen
Inerdeä rei^t bereiben. 9tu roe Dctftaen fati be oetftae,
munberlid fint ®abeÖ geriefte, ül^ ben notben bor ft)n
namnte nü ij3 betonbt geroefcn. bor ben Wort jljii ooli
t)en Dp flogen, nnbe bat a( finen lüiHen böit Dp erben,
fol fid fineä ^crlilen bageö erfrüroen.
5item Don openboringcn onb propbEt'f" ^<^ Dnber Dnä
gefi^een fint onbe roarofftic^ beuunben, beS gelifeii micotell,
ali bat be büuel ^n ber gemeinte fint Dt^ getcorpen. et=
litfe fronrfen be ijn ben boit [tond legen, fint tl^orftnnt
genefen unb Dp geftaen, Dnnbe nint ber gelüen rounber
mer gefegten fint, mer t£)o land, folben mq bat alle oer^
balen, 3Bp oiiten eti) ji) od bun gmjt^ertigen genoc^ bat
fe üorftoen, bat ©obt noc§ rouTibeiüd onnbe (refftic^ bp
(ineii iBorbe tianbett, Dnb nidit oan nöben qS ein qber
bind, mo bat gefc^een l)§ Dnb gefdiiit. Dp bat lengefle tbo
■) ^tjC. i
Mpp. rii.
uetteUen [»liii'] gj^t ^ebbeii toi) van her SReftttution 6«
<£[lTiftliIeT tDQctieit ben guit^eitigen Dnb bröbeven nti^t iDoIben
nur ettl^Dibcn, meet Bp bat einfolbigefte t^otn pröß ®abe3
ocf tt)o ber ftictitinge unb üarbetinge ber luodjeit, an beu
buc^ geuen, mn iticttei! rnat mo onö be gobtlofen (efler'
inuteii nit^t opbDteti aLIcnt^aluen mit ciferben lägeneit t^o
Inte^en onb t^o Wenben, bij bufyen, ftitc^te roi fal (oft önb
arbeit Oertaren -^rm, bau je en tnerben, öcöer oibt nit^
oergetten, 3ii(^temin (o E)Qpen rti^ et^ werbe lo DeQe früi^iteS
ifit Dan tommen, bat 6r^e lafteten ben guitöettigen ni(^
üeQe lüerl (iftabcn, lotint fe öl)i o'Ö oerftaen mögen, bat
iDi) omrae ber luar^eit tS^rifli tritfen, mit ber lugen ge^
leftett roerben, bau et^ betümmert Ditis (o (eec nit^t bat
101) gelcftert loerbcn, adeiic teforgen tOQ onä, ber fimpelen
giiitbectigeit, bat (e gcerret onb geergcut loerben, ^erbalatn
bibben niq buffe onb oermancn |e ernftlicf bat ie ein
ftitit^ op fef)en onb ac^t ^ebben op be roarbeit,
(aten fid mit gc[inü(!eben I&gcnen onb lanctioijliigtien
gebruid ber boefeftfit »an ber mar^eit nit^t affioenben,
Sßjat fe od niciit begrtipeii lönnen t)Dlben bem^ercn ftitle, onbe
bibben onime oetftant, (e rocrbent cerfriigen, ^irmebbe loil
len ton bujfen atbcibt ben ^uit^ertigcn benoten ^ebbcn,
@)obt almec^ticb be bl) unä jDn ^eQige 9iqte begun
Inen befft, onü al bind na jinen tpillen Opge^
riditet, be to^Q genebic^lid oortuaren
onb sUn Sßqte ^n ber trofft Derbiei-
ben, ap bot oorfloppct toerbe
be miinbt ben gennen be on=
rectit (prcfen, onbe alle
tungen befennen
bot C^riftuä
be ^@-
iR(£
(t), ein ^'önnincf aiter
oUe t^o ber berCic^
citfoneSBoberä
atmen.
Slmen. Stmcn ^oflelu^a.
Üaai beo [afiüi"
}
J9i bcm leite Icjet otä buffc tractoit flerfit «an ber ^anbt
biirc^ ben biüd l)i öttigcgeiicn gfioorben, bat mcn bet
m^te nti^t tiefft geljabt t^o iDebbcikfett unb in aQeit l^o
oetuuHeu unb u)) bat flytigefte t^o cortigecen fo fiitt od
noi^ cttitc ftM« ö?!^ ot^f ge&Ieuen, be mal aiigetoct fint,
mer nic^t na ür^ei roeibe tcacteit geiuorben 9iemtCi(t Ban
ben böge beä §eren onb Uon ben JRi(e S^tifti, oon buffen
beiben, leae (S&cifHite leler roitteii rot) bq D() ein fort
mit bec fiufpe ©obeö öt£) ber fc^rifft einen ganä troifl=
liten berieft geuen. 9111ec ^iQigen troift Dnbe fiape
Dfln bem anfange bei metlt anii, be§ fe \\d (d ganS
hcDiftficf in in ben boit od ^efi&eii boren 6egeuen, i)ä ^ir Bp
gerit^tet geroefen, IJci: ^atuen a( j^n loi) uan oflen men'
(4en Deriaten, roetten od bq nnmmanbe troift, ban at
(enc b? ©übe, be Duä bnn cd in aßet erfentitiffc
r^fclife trofict, fo jljn lui) noc&lan iun alten,
borinne IdI) Dan ©obt gctuoftet Onb ge=
[ett merben, einen ijberen tt|o tröften
mib tifo ^elpen uan ^ert^en gc
neget, bat fen^t @obt, od
be genne be Diife gefroa
rene D^anbe jijn, fo
flobt ge-
tr6=
flet t^o luet
ben, roerbic^ jqn,
^i^runime mtm buffen
onfeu arkit, cor eirfl l&o gu
be, (efi onbe rtic^te mi)t fli)te tnb
bcfc^ebcn^eit, fo roocrfhi ^l)r na Dp
en fcrt tt)iJ ^anbeii frljgen be^
bu bi) falft iDt)t fronroben
oerroiinberen.
114
[SRüib] ij. ©orint. j.
«Od^gelauet f^ @obt be Saber onfei^ ^eren S^efu S^rifK,
be oaber bet barm^ertid^eit, Dnbe ®obt aUed trofteiS,
be Dni^ troeftet in aQen onfen broefffalen, bat tot^ troften
I6nnen be bar jtnt in aOerlet) bebroefffalen, mit ben troft
bar mebe n?t) getroftet iDerben üan ®obt.
Sol^ann. ^i
@in to^ff toen fe gebeert, ^efft fe trurid^eit, wont ere
ftunbe Qd gefommen, men fe ouerft bat finbt gebaren l^efft,
bencft fe nidjt meer an benn angeft üntme ber froeumbe
miQenn, bat be menfd^e t^er n)erlt gebaren tf^, Snbe g^
l^ebbet ocf nu trurid^eit, nter icf toil iuto toeber feen, önbe
iuU) ^erte fat ficf froeutüen, ünbe iuwe froeumebe fal num*
mant öan iuto nentmenn. 2)e6getilen te^ bat erfic Ka*
^jittet be^ erflen breue^ 5ßctr. et ce.
Druck v«n Khrliardt KnrrnR, Halle a. H.
Speculüm vitae humanae.
Ein Drama von
Erzherzog Ferdinand IK von Tirol
1584.
Is^ebst einer Einleitung in das Drama des
XVI. Jahrhunderts heraus^eg^eben
von
Jacol) Minor.
1^- ?0.
Halle a. S.
Max Niexneyer.
1889.
Neudrucke deutscher Litteraturwerke des XVI. und XYII. Jahrhundert*
No. 79 u. 80.
Wer heute ein Drama des XVI. JahrhnndertH einem
•IlBBeren Leserkreiso im Neudruck vorlegt, der darf nicht
irauBsetzen, daaa viele von den Leaem es in den richtigen
:erarhiBtoriachen Znsainmentiung zu rücken wissen. >Seit-
)m Tieck und ÜervinuB zuerst auf das ältere dentBche
rama aul'merksBin gemacht haben und Scherer mit dem
iScbeu Eifer, der in seiner Natur lag, diesen lange nicht
Mchteten Winken folgte, iat die Literatur llber diesen
egenetand fast unlibersebbar ang-ewachaen nnd nm so
ihwieriger zn behei-rachen, als sie meist in kleinen Anf-
itzen fiber einzelne Dramen nnd in den verscbiedensten Zeit-
ihriften zersplittert ist. Sollen die Früchte solchen Fleisses
i den grüsseren Kreis der FacbgenoaaeQ und besonders
T die nachrückende Generalien derselben nicht verloren
tben, so empfiehlt es sich ab nnd zn Ueberaichten ;
iBtellen, welche nicht abschliessea , sondern tt
Drschungen anregen sollen, leb wage auf den folgenden
titen einen solchen Yersach, von welcbem icb nur den
Den WunBüh habe, daaa die Spezialforschung auf diesem
sbiete ihn bald wieder überholen nnd liberfHissig machen
Hebte.
Die bibliographische Grundlage fiir das Drama des
VI. Jahrhunderts bildet der „nötige Vorrath- Gottscheds,
lasen Bibliothek sieh bekanntlieh zum Teil in Weimar be-
idet (s. Weimarisehea Jahrbuch IV 202 ff.); Gifdeke in der
Bten Auflage seines Grundrisses bat auf dieser Grundlage
aiter gebaut nnd in der zweiten Auflage wahre Stojfmassen
:aain (Dengetragen, deren Verarbeitung nicht so bald ge-
tgen wird. Jedesfatls aber ist die zna&mmeubäa^eiaän
F
P Darsi
L Uatei
^^m Spiee
DarsMlluDg, mit welcher GervinuB aeinerseit mutig TOrana-
ging, heute tiberbolt. Eine ü her sich tliehe Gruppiernng des
UatemU hat jüngst Holstein verEucht: «Die Reformation im
Splegelbilde der dramatisuhen Literatur des XVI. Jahi-
hnDdertB- (Halte IS&B).
Lateinisches Drama.
Ueber das lateiniBche Drama, welchem chrono-
logiseh und sachlich der Vorgang zusteht, vgl. Giideke
§ 99 I 435 ff. (das hiimaDistieche Drama) und § 115 11 iUB.
(das lateioische drama sacrum). Eine zusammenhängende
Behandlung giebl in den Orundzügen Herford, Stadles in
the Literary Relationa of England and tiermany in the
BJxteenth Century (Cambridge 1SS6) S. 7II ff.
Den Ausgangspunkt bilden die Schulen der Brüder
Tom gemeinsamen Leben mit ihren Bedelibangeu und Latein-
übungen. Pädagogische lotereasen nnd vorret'onnBtorische
'X'endenx sind dem humanistischen Dracaa von Haus aus
eigen; gegen das Kirchenlatein und gegen die GeisilicheD
wendet sich die Spitze. In den Kreie der Brüder vom
geiueinsaiDen Leben verweist uns direkt Eerekmeister's
OodruB vom Jahre MSö: der Verfasser ist Gymnasiarch in
HUneter, wo Bndoll' von Laugea wirkte (Wilhelm Scfaliize
im Archiv für Literaturgeschichte XI i<2ä ff,). Aehnlioh wie
hier um den scbolaBtiBcheD Schulmeister Codins, handelt es
sich iu andern humanistischen Comildien, welche in Padua
um 14t)6 wie es scheint von deutachen Studenten gedichtet
wurden, um die Wahl eines Lecturs (vgl. Bulte in Za. f. vgl.
Litgescb. N. F, I TT ff.). Die erste ComUdie eiuee deutscbea
Humanisten ist der ätylpha von Wimpfeling (Archiv VII
läT ff.^ Martin, Straasburger Studien III 3), im Jahre 14Til (V)
entstanden, durch seinen Terfasaer auf denselben Kreis ver-
weisend wie der Codrus. Das Vorbild ist Tereaz ; das
pädagogische Interesse zeigt sich in der Idealfigur des
Lehrers, welcher im Mittelpunkte steht, sowie in dem Examen,
welches die interessanteste Seen e des Stückes Torstelit; die
Typen für das Drama vom verlornen Sohn finden wir hier
vorbereitet. (Vgl. jetat D. L. Zeitung I69s Nr. 29 Sp. 1053.)
Humanisten bedienen sich zu den Feslzügeu
itAufzügen mit mytliologiachcn und allegorischen Figt
velche im Zeitalter der Renaissance von Italien nach DeutBch-
Ifttid kaineD , der dklogischen Forta , welche Keime des
Drama in sich enthält. In dieser hat znerst Jacob Locher
rhilomnens politische Ereignisse behandelt (vgl. Hehle, Ehinger
Programm lS73i dereelhe in ADBi Geiger in Zs. f. Tgl. L.
G_. S. F. I 72 ff.) und dann Conrad Celtia mytholo^sche
Stoffe vor Kaiser Maximilian in Linz und Wien anfgelührt.
Hierher gehüren anch die Spiele des Schottenables Cheli-
doniuB (HorawiU im historischen Taschenbuch VI 2, 144)
und Sebastian Brants Herknics am Seheidewege 1512.
Aber Locher zeigt annh schon den Einflnss des
Plautns. Vgl. Reinbardstüttner : Plantus, spätere Bear-
beitnngen pkntinischer Lnstspiele. Leipzig ISS6. O.Günther,
Plaufusemenernngen in der deutschen Literatnr des 15. bis
17. Jahrhunderts und ihre Verfasser, Leipzig 1B86. Ver-
zeichnis der Uebersetzungen bei Gödeke § 143, 11 S. 31S f.
Den Ansgangspnnkt flir Uebersetzungen und Nach-
ahmungen bildet Italien, dort ist Älbrecht von Eyb an-
geregt (s. Günther a, a. 0; 1 ff. und G. Taege, Programm der
Realschule St. Petri und Pauli in Danzig l§S7). Anch mit
i (vgl. die
1 Geiger in der Zs. f. vgl.
ParcCD im Stil des Plautns geht Italic
Bologneaer Far^e vom J. 1497
L. G. N. F. 1 23t ff. mitgeteilt).
Poliseense, Zamberti'a Doloteebue (Fleckeisens Jahrbücher
110,2, 131 ff.), Ugolinis' Philogenia (dentsch von Glaser;
Zb. f. vgl. L. G. I 347) werden auch in Deutschland bekannt.
Man greift endlich anch hier Anekdoten oder Figuren ans
dem Leben auf und stellt sie resolut und nicht ohne
plantinische Frische in kurzen Possen dar (vgl. Bolte im
Hermes ISSö, S. 313 ff,, Vierteljahreschrift für Kultur und
Literatur der Renaissance I 4S5). Locher (s. oben) in seinem
pruBBisctaen drama ludicrum de sene amatore liefert bereits
eine Nachahmung des Plautns, Reucblin's wenig vergnüg-
licher Sergius (in Trimetern) nimmt die vor reformatorische
Tendenz der Humanisten gegen die Reliiinien Verehrung auf
und wird durch den Benno (1497) ebenso weit iibertroffen,
als dieser hinter seiner Vorlage, der französischen Far^e,
EüTÖckbleibt (gedruckt ist der Henno in Gottscheds Vorrat
II 142 ff.; die l'ranzijsisehe Fari^e bei Jacob, Recueil des far^ea
et moralitiJs du XV= siecle, Paria 1859; das Luzemer Nen-
I E
I
k
jahrsBpiel bei Keller, FaBtnachtaspiele 11 S20 ff. — Ueber das
VerhältniB dieaerTexte handeln Geotfroy-Chateau, Paris 1S53;
Hermann Grimni, Eaaays 119 ff.; HuBsafia, CsterreicbiBcbe
WochenBchrift I 20 ff,; Herrigs ArchiT 39, 43 ff.; Geiger,
Reucblin 78 ff.; Ausgabe der Comüdien von Hugo Holstein.
Halle a.S. tSS8; Purmentier, \o Hennu de R. et la far^e d.
M. P., Paris ISN. Neuerdings zu vergleichen Zs. f. neufrani,
Sprache u. Literatur X 93 ff. und Bächtolds LiteraturgeBcbicbte
der Schweiz 21 1. Ueber den dummsohlauen Bauer, der den
Advokaten ilberliatet: s. Bolte im Shakespearejahrbach XXI
191, Anzeiger XIU 253). Eegondorfinua (GUnther U ff..
70 ff. Geiger ADB. — Seine Commedia nova bei Gottsched
II 172 ff. gedruckt). In der Schweiz dichl«t Petrus Dasv-
podiua {L. Hiriel im neuen ach weizeri sehen Musenm VI !.
128 ff., 1866, und Scherer in Wagners Archiv 487 ff) mehr
nach Aristophanes' PIntus als nach der Aulularia dea Plantoe
seinen Pbilargyrus im J. ISJiO, ursprünglich wohl in der Form
der Gengenbaeh' sehen Satire auf alle Stände; erst im J. 156»
nach etlichen Umarbeitungen veröffentlicht in der Form eines
Drania nach antikem Muster und mit ChUren. Die rasche
Bekelirung des Geizigen dürfte wohl der Fortsetzung des
CodruB UrceuB nach gebildet sein.
Die PlautittiBchen Posaenepiele iiaben in den Nieder-
landen, in der Heimat des Genrebildes und der realistiecbeD
Ennst, an Macropcdina nnd SchonienB ibre Meister ge-
funden: der letztere, deseen paendustratiotie vou Riat be-
arbeitet wurden, wirkt dann im XVII. Jahrhundert wieder
auf das Drama in deutscher Sprache zurück. In Dentsch-
land treten an Stelle der aaftigeu Bearbeitungen des Planlns
bald achulmeisterliche Arbeiten für die Schuhwecke.- mit
pädagogischer Tendenz, welche zwar Derbheiten und Un-
flätereien nicht ausschlieBät, aber didaktische und moralische
Elemente hineinbringt, welche in den Prologen und Epilogen
meist auadriicklich hervorgehoben werden und nicht zur
Vemiehning der Heiterkeit beitragen. Wirklich plautinischen
Geist ündet man unter den Schulmeiatern bei Hayneccius,
dem Chemnitzer Rektor (vgl. Über ihn Günther a. a. 0. 3!l ff.
und Joh.Franck ADB), welcher die captivi des Plautns
übersetzt, mit seinem Almansor die Schal- und Koabenspiai
bereichert, nnd lateinisch und deutsch ein bekanntes Här
vir
mit gntem Bumoc bearbeitet hat (Hans Pfriem hrsg. in dieaen
Neudrucken Nr. 36 vud Buehse. Kinder- und Hausmareheu
Nr. 17&. Bulte in Zs. f. deutsehe Phil. XX 330 ff.). Hierher
gehört Christian Bachmann (Tgl. Scherer ADB) und
Burmeistere DmdichtUDg des Plautinischen Ämphitrno
1621, eine ConCrafactsr im chrietlicben äince (Günther 53 S.
Eeinhardsttittner Nr. 208, 253).
Was Biirmeister 1621 mit Plautaa that, das war mit
Tereni im Laufe des 16. Jahrhunderts längst geechehen.
DerTerentius christianus der Nunne ßoewitha wird 1501 durch
Celtis bekannt. Terenz wird das eigentliche Vorbild dea
drama aacrura und der Suhulkomßdie. Ueberaet^uugen des
Terenz seit dem J. I4SU verzeichnet GUdcke §99, IM44 u.
§ 143, II' 317 f. Vgl. 0. Francke, Terenz und die lateinische
Scbulkömüdie in Deutachland, Weimar 187". Fr Straniner,
eine deatache Bearbeitung des Selbstpeiniitora von Tetooz
aus dem XVI. Jahrhundert, Chemnitzer Gymn.-Progr. ISST.
Ueber das Schuldrama: Raumer, (beschichte der Pädagogik I.
Heiland, Programm des Gymnasiums in Weimar 185S, Sie
dauern bia ins 18. Jahrhundert fort: a. Riedel, Schuldrama
und Theater, Leipzig ISSä, S. 34 ff. und Hamann in den
Literaturbriefen (Register s. v. Lindner; auch in Hamsnnti
Werken yun Kulh s. S, Bd., Regster e. v. Linduer). Noch
Herder ist, durch Hamann, voni Gedanken eines ,JQng-
lingdrama- erfüllt.
Die Sammlungen der dramata sacra, welche in Basel
bei Bryiinger [äil (Beschreibung bei Weller, Volkstheater
37 Anm.) und bei Oporin lä4T (Beschreibung in Zs. f. deutsche
Philologie XX 97 ff) erschienen sind, verzeichnet GMeke
II' 132. Sie enthalten auch Dramen der Niederländer, welche
vorangehen: Makropedins (s. D. Jacoby ADB und Progr.
des KÜnigaatädter Gymnaaiuma, Oatern ISSti), deasen Aaolua
zwar 150T verfasst, dessen Dramen aber erat seit lö3ä ge-
druckt sind; Wilhelm Gaapbäus (Monographieen von
Renacb u. Babucke, Elbing Progr. 1S68 und Emden 1ST5. ABB)-,
Cornelius CruuuB Joseph I5ä5; Schonäua wirkt mit
seinem Terentiue cbriatianus erst auf das XVII. Jahrhundert.
(I.) In Deutschland geht die Passion von der hl. Doru-
thea, ein Seitenstllck zum Duicicins der Hcoa<(it.h&, \otva%
(B.Herford 79 f.), deren VerfasBer (Cbilianas, eques Hillet-
atatinna) nur in der ersten Auflage des Grandriases genannt
wird. Begründer des Scbuldrama in Uteinisuher und denUcber
Sprache ist 8ixt Birck oder XyBtns BeCnlejns (ÄDB
Scherer. Holstein in Zs. f. d. Fbil. XX 102 ff.), ein Angsburger,
der in den ilOer Jahren in Baael atudirte und unterriuhiete,
dort auch den grössten Teil aeiner Dramen schrieb, die er nach
aeiner Rückkehr ata GymuaBialdirektor in Augsburg mit
Beinen Schillern aufführte. Seine Sebliler Uberseueu auch die
ursprünglich deutschen nnter seinen Stücken ins lateinische.
Er dichtet nur dramata sacra und zeigt (vor Daej-pudina)
in der Akt- und Sconeneinteilung, sowie in den horaziacbes
SilbenmasBen der Cbüre den Einfluss der Antike. In der
Schweiz hat er das rege Interesse für das politische und
üffentliche Leben erworben, das sich in der Form na("
Tendenz seiner Dramen ausepricbt.
(II.) Tendenzdraua iui religiiisen Sinne ist dageg^^
das Drama von Tliomas Naogeorg in Stranbingen, dnrolit
welchen die Teufe Isfiguren im Drama des XVI. Jalirhundem
ihre typische (leatalt erhalten haben. Lieber ihn vgl. Sclierer
in Za. f. d. Alt. 23, 199 ff,; Cbolevius, Geschichte d. d. Dichtg.
1,277; besonders aber Erich Schmidt ADB. Er ist wahr-
scheinlich 15Tä gestorbea : v. Weilen im Anzeiger t. d. Alter-
tum Xni 255. Heber MartiTi Gravius, den Uebereetzer des
Pammachina, welcher unter dem B. Oktober leoii in der
Wittenberger Matrikel erscheint, b. Bolte im Eorreapcndenx-
blatt des Vei. f. siebenbürgieche Landeskunde ISSä Nr. t2,
S. 137 S. Den Mercatur dea Naogeorg beapricht am ausführ-
lichBten üüdeke, Eveiy-man lüOff.; Uebersetinng von 1593
8. Bolte im Jahrbuch d. V. f. nd. Sprache 11,151 ff. 170.
In den Südwesten Dentschlanda, und noch näher be-
atimmt in die Gegenden, wo Sixt Birck und Naogeorg wirki
d.h. nach Baiem (Trantmann, HUn eben er Jahrbuch 1204
Franken und in die Schweis, fallen anch eine Reihe
Dichter, welche daa drama sacrnm in lateinischer Sprache b(
beiteten, während das biblische Drama in deutBcher Spi
in Sachsen seinen Mittelpunkt hat. AndreasDietherl
Scherer), ein Straasbnrger, wirkt in Angsbnrg als Lt
Hieronymua Ziegler (a. Sclierer in Wagners Archiv
Holatein, Za. f. deutsche Phil. XX lUO f.) wirkt abwecheet
in Ingolstadt, Augsburg, MUnchea uod ist ein taientloeer aber
eifriger ScliUlerSixtBirckB. In Ingolstadt diehteC LorichiuB
seinen Job. Ans MUnctien stammt Martin Bai ticus (Scherer
ADB), ein Nachfolger des H. Ziegler. In Basel dichtet Hein-
rich Panthaleon (Scherer in Wagners Ärchisf .195 ff.; ADB
Bolte) seinen Phijargyrus 154(1, welcher mit dem gleichnamigen
Urama von Dasypodius nichts 'in thun hat, sondem die Ge-
schichte des Zöllners Zachäus als reforniatorisches Tendenz-
drama nach dem Muster des Nuogeorg bebandelt. Derselbe
Panthaleon erzählt nns aber auch, daas in Basel noch andere
mit der Pflege des Drama beschäftigt waren: er nennt blos
den Sohn des Bürgermeisters Brau d, vundemjedoch nichts
im Drucke erschienen ist.
Zu den kirchlichen Tendenzdramatikern auf Intheriacher
Seite gehUrt auch der Westphale Chriatophorus Brock-
haglns (Scherer in Wagners Archiv 1 ff. 481 Änm.) am
Ende des Jahrhunderts. Auf katholischer Seite dllrfen da-
gegen Simon Lemnius (ADB, Archiv f. Litgesch. X 6 ff.
Zb. f. d. Phil. XX 481 ff. B. Alt, Theater und Kirche in ihrem
gegenseitigen Verhältnis, Berlin 1846, S. 469 ff. über die
Monachopornomachia) nnd Jakob Schiipper (Döring, Ute-
achichffl des Gymnasiums zu Dortmund 1S74 S. 85 ff.; Her-
ford a. a. 0. 115 f.) aufgeführt werden. Auch Jesuitenstüeke,
deren Zukunft ins IT. Jahrhundert fällt und Über welche wir
leider so schlecht unterrichtet sind, kommen schon vor, auch
ausserhalb Tirols; 8. den Dillinger Jesuiten Michael Hilt-
prandus, dessen Ecciesia milituDs 1573 erschienen nnd in
Berlin ku linden ist.
Spätere Dramatiker bilden das drama saerum kunst-
mSssig weiter ans. Joh. Av iaoiu s (Scherer ADB) verwendet
den Chor nicht mehr blos als Zwischenaktsmusik, sondern
er läest ihn nach Weise der Alten bereits am Dialog der
handelnden Personen teilnehmen. Baltbasar Crualua
(Scherer ADB) vertritt theoretisch und praktisch die Einheit
der Zeit und des Ortes. Eine von SixtBirck undNaogeorg
wesentlich verschiedene Gestalt des Drama begegnet uns
nur in Wlirtemberg und in Strassbarg.
(Hl.) lnWUrtembergistNict.demnaFriachlin(Mono-
gr^bie von StrausB, Frankfurt a. H. 1855. Strauss, kleine
Schriften 420 ff. Scbeier ADB. Papst, Frischlin als Drama-
, Arnstadt ISSI) kI« Dramatiker in lateiniseher nad
[ Aentacher Sprache zwar nicht ohne Zusanimealiang mit dem
■ Drama des Naogeorg und dem Schuldrama, aber ihm eigen-
tümlich ist die Ausbildung and HerTorkehrnog der Neben-
figuren, die Einflecbtiing satirischer Episoden nnd die welt-
liche humoristische BehimdJang biblischer Stoffe, deren Würde
eeioe Bearbeitung oft viel vergiebt. Als Uebersetzer stehen
ihm sein Bruder Jacob Frischlin (Scherer ADB) und
Orsaeua (Bolte ADB) zur Seite. In seine Gegend gehören
HnnniuH.Jüh. Ment,Joh,BildebraDdti sein begabtester
Schiller ist Flayderns (ADB Scherer. — Ueber den .Graf
von Gleichen- s. Erich Schmidt, Goethejahrb. 1,381 and \,
Weilen in Cutias Zs. f. allg. Geschichte 1SS5, Heft ti, S. 444ff.
Dagegen fehlt die Imma portatrix in dem Anfsatae von Vam-
hagen über Emma u. Eginhard im Archiv f. Litgescb. XV 1 ff.X
(IV.) Blute des lateinischen Schuldrama in Strasabnrg.
S. Gifdeke §l~lff. Scherer, Geschichte des Elsasses^ 393ff.
Juudt, die dramatischea Aufitibrungeu im Gymnasium zu
Weimar ISSI. Eier erhalten seit dem Tode Sturms (I5S3),
welcher die antiken Schriftsteller bevorzugt, die Neulateiner
das Uebergewicht: Jonae Bitner (Scherer ADB) be-
arbeitet neben Flautus auch den schottischen Neulateiner
Buchananus. Bis 15ao herrscht die Comüdie in dem
Repertoire, von da ab die hohe Tragüdie: selbst griecbi sehe
Tragödien erscheinen im Original oder in lateinischen Ceber-
setinngen auf der Bühne, während den Zuschauern ein
deutsches Textbuch, von Spangenberg, Früreissen o. a. be-
arbeitet, in die Hand gegeben wird. Ende des 16. Jahrb.
werden hier auch, schon vor dem Auftreten der englischen
ComUdianten histurische Stuffe behandelt. Die Dichter sind
meist Lehrer an der Straesburger Schule oder Akademie.
So Georg Calaminus(Schimmelpfenig ADB. Jundt a. a. 0.
23 und j4, J. Crilger, zur Strassburger Schulcomjidie, S. A.
StrassburglSSS), welcher iä94 den Zwist iwiacbenEudolf von
Habsburg und Ottokar bebaadelt hat. MicbaelQospeinins,
der Verfasser zweier sklavischer Dramatisierungen des Virgil
(Archiv XI318. Scherer, ElBass'ail). Joh. Peler Cruaiua
(Scherer ADB). Theodor Ehodius (Seherer a.a.O. ^3II>.
Günther, Plautuaerneuerungen 55
iji.), der Dichter
Bluthochzeit. Obenan steht der Strassburger S:
XI
lateintBcheB Uriginal verloreo iet und der uns nur io Siiangen-
bergB Beiirbeitang vorliegt (gedruckt in Mttrtins Auswalil
auB ^paDgeobergB Werlten, Strassbarg lESl) und die Dramen
des Caspar BrüloyiUB (Scherer in ÄDB. Ueber den Cäsar:
Jahnke, Pyritzer Progr. I8S0}. Sciierer, welcher Brüloviiis
als den grössten deutaohen Dramatiker vor Lessiog be-
zeichnete und den Zeitgenossen .Shakeapeare'e voranäteilte,
hat in der dritten Anflage seiner „Geschlohte des EiaaBses"
sein Urteil einigeruiasBen eingeschränkt. Ich glaube, eine
genauere UnterBuchnng des äaul, sowie der Dramen des
BrütoTiuB wUrde den Umstand weniger rätaelliaft erscheinen
lassen, dasB wir in StraaBburg in lateinischer Sprache am
Beginne des Jahrhunderts das Drama der Leidenschaft im
Sinne nnd oft anch in der Funu Shakeapeare's finden. Wenn
die Bearbeitung des AJaa, welche in Strafisbnrg gespielt
wurde, vieles auf die Scone bringt, was der antike Dichter
blOB erzählt, also nach sichtbarer Darstellung strebt, so kann
das EinfluBS des benachbarten schweize riachen Volksdrama
sein, welches die Ereignisse gern unf der Scene sich abspielen
l£efit. Aber die grüssere Breite iu der Mauior kann in dem
Sani und bei BrUlovius auch Einflass der englischen
Comüdianten sein, welche seit 159fi fast alljährlich in Strass-
bnrg spielten (s. Crüger im Archiv XV 114 ff.). Und ein
Schimmer und Abglanz vun Shakespeare's Genie würe im
lateinischen Drama nichts unglanbliches : stand doch das
englische Drama mit dem lateinischen Schntdrama auch am
Hofe des Landgrafen Moritz von Hessen in Wechselwirkung.
Mit Strassburg in Verbindung steht Speier, wo Hictz-
wigiua als Rektor wirkt (Scberer ADB) und Swalbacius
undMatthaeus CleophasJacobi ihre Stoffe ausJosephus
FUviuB entlehnen. Ans Ulm stammt Wolckenstein,
welcher den Aias lorariua für Strassburg bearbeitet : in Ulm
wirkt Joh. Kon rad Merck (Suherer ABB), der in Strass-
burg studiert hat und die Sitte, deutsehe Testbilclier dem
Publikum in die Hand zu geben, in seine Vaterstadt über-
trug. Neben Bearbeitungen in Reimpaaren übersetzt er
1641 den Moyses von Brüloviue in die Prosa der eng-
lischen ComiJdianten, welche selbst in das lateinische Drama
eindringt: 1610 ist der Turbo des Valentin Andrea, welcher
ad iemalationem Angljcoram histiionum dtama.t\&c\^ -v
begonnen hatte, in latelniectier Proaa entstanden (LUdtke In
T. d. Hagens Germania VI 73 ff. und Erich Schmidt, Goetbe-
jahrbnch IV 127 ff.); Georg Manritiua der jüngere (Soherer
ADB) acbreibt Dramen von seinem Vater und OmichinB in
Aitdorf in lateinische Proaa um, wo gleichzeitig SpecoiUB
die Comoedia nova de Titi et Gisippi amicitia in lateinischer
I Fioea abfaHBte. _
I Dautscties Drama. ^H
' Das deutsche Drama wird von üödeke § 144— llSfl
nach Landschaften gmppirt. Vgl. Wackernagel , Litgeacb.
!f 105, S. >)3 ff.; der Aufsatz in seinen kleinen Schriften II 69 ff.
iat Überholt. Genöe, Lehr- nnd Wanderjahre des deutschen
Schanspiels, Berlin 1SS2. Schauspiele aus dem 16. Jahrtu.^
(Answahl), heransgegeben von Julius Ttttniaiin, Leipzig 1!
2 Bde, (Deutsche Dichter des lli. Jahrb.,
Typisebe Form; voraus geht der Prolog, den Beechinri
bildet der Epilog, welcher die Lehre aogiebt. Argumente
vor dem StUck oder den einzelnen Akten. Einteilung in
Akte und Seenen. Vierhebige Verse. Die Intrigue meist
von Teufeln eingeleitet. Die komische Figur, als Vorläufer. .
oder Hanswurst, unter versehiedenen Namen; Mono, Lelii-
fltengler U. s. w. {Archiv X 57(i ft.).
Das Schuldrama und das auf dem Fastnachtsspiel t
ruhende, ganz skizzenhaft behandelte Drama des Hans Sachs
steht den Volks- und Bürgers pielen der Schweiz gegenüber,
für welche die Passion sspi^le des Hittelalters die Voraus-
setzung bilden. Der Zweck der letzteren isc, mligtichst
vielen Personen die TeilDa.hme an den Spielen zu erinög-
liohen. Daher ein massenhaftes Personal , breite epische
Entwicklung, sce ni sehe Vergegenwärtig ung selbst des Neben-
sächlichen. Daeu kommt der republikaniBehe Geist der
Schweizer: Sinn für offentlic:he Verhandlungen und InteTessen.
Das Schweizer Drama behandelt G5deke §140, wo auch
die einschlägige Literatur zu suchen ist. Das Hanplwerk
ist Wellers Buch: Das alte Volkstheater der Schweiz (Prauen-
feld iWi). Hier iat der Stoff nach Üanconen verteilt worden:
wodurch die zeitliche Entwicklung, wie mir scheint, ver^
deckt wird.
Den Ausgangspunkt für das Schweizer Drama t
ahrtu.^
hinriß
g in
Sufer. _
Drama bllAM
xni
NikUs Uanuel in Bern (GrUneiaen, Stuttgart und TUDbgen
laST. Ausgabe von Bäuhtold, Fräiieafeld 1S7S. Dazu Ze.
f. d. Alt. 2fl, aS ff. Bäclitold ADB, Tittmann 2, 1 ff.), welcher
sowohl in dem refurmatori sehen Inhalt als io der einfachen
Form eeineti Drama den Zusanune-nhang mit dem FaBtnachtB-
spiele und der halb dramatischen Satire auf alle Stände, wie
sie Gengenbach in Basel vertritt, nicht verlängnen kann.
An ihn euhliesst sich aein Sohn Hans Rudolf Manuel an
(Bächtold, Niklae Manuel 305 ff. und ADB). Das Seitenatflck
■ha Manuel bildet in Zürich Utx Eckstein (VOgelin, Jabr-
buch für scbweizerische Geschichte VII »1 ff., ZUrich 1S82):
aacb bei ihm nnr halb dramatische Form.
Die genannten wirkten in den 2fter Jahren. 1529 wird
in Zürich das Volksschauspiel Lazarus, I5B0 des Dasypodjus
PbilargyroH mit 4 Schillern ^ur Aufltlbrung gebracht (Wagners
Archiv 487 ff.), beide den Stoff des Geizigen behandelnd.
Und 1531 wird dasselbe Thema, derPlutns des Äristophanea
in Jürg Binders (Scherer ADB) Bearbeitung mit Zwingli's
Compoaition gegeben. Derselbe Binder bringt als Schul-
meister in Zürich Stücke von 'i'erenz und Äristophanea zur
Aufführung und selbst eine deutsche Bearbeitung des Acolaat
von Gnaphaeua. Id metrischer Hinsicht hat er die 2bebig6n
Halbverse an lyrisch bewegten Stellen eingeführt. Er ist
der Begründer des Schnldrama in Zürich und nimmt dort
dieselbe Stellang ein wie Sixt Birck in Basel, der 1534
bis 1536 als Direktor des theologischen Seminars wirkte
und seit Xä'il lateinische und deutsche Schuldramen dichtet».')
Seit dem Auftreten Binders und Blrcka entwickelt die
Schweiz eine lebhafte ThätigkeiC: zagleich mit Birck tritt
Kolross mit seinen 5 Betrachtnnssen hervor (GUdeke,
Everymasn 77 ff. Scherer ADB), welche den Zusammen-
hang mit der Satire auf alle Stände in dem Toten tan smotiv
zeigen. Job. Wilhelm Riite beginnt 15ä2 mit einem Tendenz-
drama in der Art Manuels, dessen Schüler er war; aber naeb
Bircks Vorgang wendet er sich bald dem drama sacmm zu.
Die repubükaniache Tendenz teilt mit Sixt Birck Heinrich
'J E. Riedel, Schuldrama und Theater S. 25 erzählt von
einem Hamburger Vincent Prallua, der um I5S0 in Basel
fUr daa Suhnidrama thätig war und das italienische Theater
zum Muster genommen haben soll.
iym- II
'il
54 ^H
Thnringea u. e. w. za'sammeD. Es lasaea siub üaterabteilunf
gewicnefi;
a) das Magdeburger SehiildraiDa(Scfaerer, deutsoha
Studien 111, Wien 187S, S. 11 f. 23. Güdeke n'356, Gaedem,
Bollenhagen 31 f. Ueber die Schule rdDungen zuBamraen las send
Holstein a.a. O.S, äl ff. Qod derselbe, das altstädtiache liym-
naBium au Magdeburg, Fleckeiaens Jahrbücher 1884, 2. Abtlff.
■il) ff.). Seit dem Rektorat des Georg Major (1529—11 "
Pflege dee Scbuldrama. Hier dichtet Joa
(Scherer, Studien 111 II ff. ADB Scberer. Archiv X 154
Holstein, Findlinge aus der Reform ationszeit, Progr. WilhelmB-
haveo 1BS7. Suhle in Mitt. d. V. f. anhaltische Geschichte V,
Heft 2, i und 5. Ueber die Bearbeitong der Aulolaria des
Plantus 8. Günther 29 ff.), welcben G. Sabinna in Wittenberg
zur Bearbeitung und Nachafamung des riautus uud Tereoz
ermuntert hatte (nicht im Verein mit Major, aoudern allein)
sein erstes biblisches .Spiel von Jacob und seinen Sübneu",
1534 aufgeführt. 1535 folgt die Magdeburger Susanna von
unbekanntem Verfasser (Scberer, Stadien HI !Sff. Anzeiger
f. d. Alt. V 143 f. Archiv X 145 f.), Iä37 und )53g die Dramen
von Walter Voitb (hrsg. von Hületeiu im Stuttgarter
L[iterari sehen] V[erein] Nr. 170. lieber die Esther vgl. Archiv
X 14- ff. X:442. Ueber das Erlösungsspiel von I53S vgl.
Güdeke, Every-nian !)0 ff.). Anzuscbliessen sind: Johann
Baumgart(ADßScberer. Archiv XI 165 f.), Georg BoUen-
bagen (Gödeke, Frosch mänsel er I. S. IX u. Xll ff. Archiv
f. Litgesch. X 5TS. Gaedertz, Gabriel Bollenhagen 43 ff.
Ueber den Tobias: Schnorr von Carolsfeld im Centralblatt
Air Bibliothekswesen II 501 ff. Bülte, Alemannia XIV 1 SB ff.),
Andreas Hartmann (Scherer ADB), Joachim Lonemann
(Güdeke, Froschmiiuseler IS.XVII. Archiv X 577 ff.), Joseph
Gl! tze (Goliath 1616 verloren), Johannes Blücius (Sebei
ADB}. Ein lehrhafter, nllcbterner, acbnlmelBterlicher Zi
ist diesen Dramatikern eigeB.
An die Magdeburger Scbulkomüdie und
Georg ist der Sohn Gabriel Rollenhagen (Monograpl
von Gaedertz, Leipzig 1S53; Erich Schmidt, Archiv XI 2S5
anzuachliessen, welcher in seinen Amantes amentes (lOOSj^
die Dramen seines Vaters benutzt. Bei ihm begegnen uf
unserem Wege zuerst die Seesen im plattdeutschen Dia-
''l(t welche eine weite Hertunft Via^jen. Ber KalwMX \«tb.
Strebkatzziehen aus Bado'a Clas BAr (1532) wird von
Omichins in sein deutechea Drama I57S Dionys und Dä-
mon und Pythias herilbergeuomnien (ADB Krause; Gae-
derU, RoUeohagen 172 f. '•3; Wiechmann, Mecklenburge all-
niederBäciiaiBcte Literatur, Schwerin lSfi4— 1^85. 11 90 ff. 117.
m 221). In dem Isaak {\rm) des Johann Butovina
(Gaedertz, Holienhagen a2 f. ADB Scherer), welcher den
Abraham dea Georg Rollenhagen fortsetzen sollte, länft
neben der bibliBchcD Handinng eine bäuerliche Eheatands-
geschichtb als plattdeutsches Zwischenspiel einher. Die
Zwischenspiele von Omichius and Butoviua soll Joachim
Sohlu in seiner njedeidentscben Bearbeitung dea Abraham
von Georg Rollenhageu benutzen (Gaedertz 4311'.; WIechmann
111 2t>ff. 224; Freybe, altdeutsches Leben III 361 ff.)- Gabriel
Sollenhagen steht in dieser Tradition, ohne dage die Ab-
hängigkeit eine ho genaue wäre als Gaedert« glauben machen
■wollte (B. Zs. f. d. Ph. XIV 222 ff.). Er wirkt seinerseits weiter
aaf Locke's verlornen Sohn von I<il!>, die Esther von Mar-
kus Pfeffer [I620i und die niederdeutsche Bauern komlldie
vonTeweschen Hochtiet 1644 (Jellinghaus, od. Bauem-
komödien, L.V. 147, S. 2U1 ff.). Rist u. A. aeizen im SVU.
Jahrb. die Zwischenspiele in plattden techer Mundart fort,
welche znm Teile auch in den schleaischen Dialekt übersetzt
werden and anf Andreas Gryphius einwirken; während die
niederdeutschen Bauern Icomödiea mit dem niederländischen
Drama sich verbinden.
b) Das Zwickauer Drania, welches ebenso wie das
Magdeburger meinen Impuls von Wittenberg und von Luther
empfangt. Neben Kebhun, der den Mittelpunkt bildet, stehen
Ackermann und der Stadt seh reiber Stefan Roth (Scherer,
Beitrüge III lü; Palm 'iti. 115); aus Zwickau stammt anch
J.Greff, Die Neigung zn strengerer metrischer Form ist in
der Zwickaucr Dichtung überhaupt, nicht bloss im Drama,
zu erkennen [s. Erich Schmidt, Anzeiger V 147). Der
metrische Ein flu ss Rebhun's i^t von Palm überschätzt
worden (Palm, Beiträge lur deutschen Literatur des XVL
und XVII. Jahrhunderte, Breslau 1877, S. 9lff.; Büpfner, Re-
form bestreb an geu auf dem Gebiete der Literatur des XVI,
und XVIL Jahrhdts., Berlin iS66, S. 11 ff.). Paul Eebhun
<AnBgabe von Palm L. V. 49. Bd. IS5!l, die Em\ftto-a% afa-
^Rvi
:viii
gedraokt in Palma Beiträgen ^4 ff. ; dazu Erich Schmidt, Ao-
zeigerV 141 fl. Hulsteiii ADB), welcher kein Berliner, eondero
ein Oesterreicher ist (GÖdeke Giitf.gel. An». l'SSO S. Gäl), he-
toDt in seinen Dramen gegenüber dem Patrioten Sist Birck
das Familiäre: die christliche Familie und die Ehe in Lntbera
Sinne ist daa Thema seiner beiden Dramen. Die Tenfela-
intrigue in der Hochzeit zn Kanaan beruht anf dem Mnater
Naogeorgs. In metrischer Hinsicht schwebt ihm die Fem
des antiken Drama vor: sorgfältig ausgearbeitete Chilre von
reicher strophischer Gliederung zwischen den Akten der
Sasanna, im Dialog Jambische und trochüisuhe Verse nach
der Laieiner Art"; wechselnde Versmasse, wobei das [Be-
streben deutlich ist, Personen von Gewicht und Bedeutang,
besrtndera Christus, in längeren Versen reden zu lassen.
Er findet Widerstand und beklagt sich selbst, dass Nach-
drucker seine kunstvollen Veremasse einfach auf das übliche
Mass der vier Hebungen reduzieren. Er findet aber auch
Nachfolger in Bezog auf Inhalt und Form. Unter diesen ist
der begabteste Hans Ackermann (Ausgabe von Holstein
L.V. no. Bd., ISaS; der barmherzige Samaritaner, Heriig TT,
303 ff. gedruckt. — Arch. f. Litgesch. X 7 ff.; Scherer ADB;
E. Schmidt, Anzeiger f. d. Alt. V 148), Lehrer in Zwickau. Er
zeigt den Einflnss Hebhuns erat seit 1540 in der metriaolien
Form; sein Tobias feiert wie Rebhnns Hochzeit zn Eans
den christlichen Ehestand und im Samaritaner wird der
lUdetüche Sohn dadureh charakterisiert, dass er den Ehe-
stand verschmäht. Wie Rebbnn liebt auch er rührende
Einderscenen. Die Heirath Issaks von Hans T;rolf ans
Kahia, wo Rebhun vor 1531 als Schulmeister und Naogeorg
1541— 4B als Pfarrer wirkte, ist das hausbackene alitesia-
m entliche Seitens tue k zu Rebhnns Hochzeit von Kana
(Palm a. a. 0. 97; Anzeiger V 146 ff.; Zs. XXIII 1U5). Der
Einfluss Kaogeorgs, dessen Pammachius Hans Tyrolf in fUnf-
fUsaigeu Jamben Übersetzt und Rebhun gewidmet hat, ist
auch in dem Hof teuf el von Johannes Chryseus (Palm 98;
ADB IV 25310 zu erkennen, welcher an der Spitze der
reichen Teufelsliteratnr des XVI. Jahrhunderts steht: mit
Naogeorg, dessen Hamannus durch Cbrysens verdentBctat
vnude, hat er die anti papistische Tendenz und die TeufataKl
^en gemein; mit Rebhun den rührenden Abschied i
den Eindei'D. Den Eoftenfel hat dann OinycbtuB io seiner
oben citirten ComUdie von Dämon und Pythias ausgcBcb rieben
(Gatt. gel. Anz. 18«7 Nr. T, S. 2*0; E. Seh rüder). Johann
rüginger (ADB Scherer; Palm a.a.O. 98 f.; Gottsched
11210 fr.) ist läää Dtakonns in Marienberg im Erzgebirge,
wo nach lä4i) Hana Ackermann als Bürger nachgewiesen ist:
nach dem Muster Eebbuns läast er in aeineni Uberarbdtetn
Lazarna von Ibhj Gatt Vater der gravitas wegen sogar in
üfUssigen Versen reden. Lucas Mai (Palm a. a. U. Sü f.;
Anz. V !4& E. Schmidt-, ADB Scherer).
(!) In der Grafschaft Manafeld (a. Reoibe's Ein-
leitung zam Neadruck von Rinckarts Indnlgentiariaa con-
fnBns, Eieleben ieS5) bilden die Dialoge Easpar Giithela,
des Eialebener AugustinermUnchea, den Ausgangspunkt des
Dramaa; schon hier verklindigt sich in der Heimath Luthers
nod durch einen Bruder seines Ordens die rcformatoriache
Tendenz. Aue Eieleben stammen die Dramatiker: Johann
Agricola, Conrad Graff, Conrad Porta (ADB Hol-
stein), Matthäus Scharschmied ; aus Eisleben sind
Philipp AgricolaSoho nndPondo nach Berlin, Cyria-
cns Spangenberg mit seinem Sohne nacb Strasebnig ge-
wandert. In der Druckerei yon tJrban Glaubigch in Eisisben
wnrden zahlreiche Dramen gedruckt; Auffuhrungen sind erat
1613—1017 von Rinckart' sehen Sticken bezeugt und wurden,
bald durch den 3l)jährigeu Krieg unierbrochen, erst 1645
nieder aufgenommen (bis 1732 aachweisbar). In Hettstedt
wirkt AndreasHeppenrodt. Der Charakter des Dramas
ist der des lutherischen TendenEstiickes ; bestimmter noch
ist hier das Reform attonsdrama zu Hanse, indem die Person
des Reforraatora in seiner Heimath in den Vordergrund tritt,
nnd die Reformation und Luther selbst inm Gegenstande
der Daratetluug gewühlt werden. In Eialeben hat daher
ancta der Drucker Adam Petri das mittelalterliche Spiel
des .Hesapf äffen" Scbernberg von Frau Jutten (1480 ent-
standen) in den Drnck gegeben, mit der Absicht, zu zeigen,
dasB die Katholiken „nicht gar hu rein und frumm seien".
Scharschmied dramatisirt in derselben Tendenz Ihüä die
Geschichte von einem boblerischen Pfaffen aus Schumann's
.Nachtbüchlein". Die Dramen vcn Cyriacus Spangen-
berg (1589 — 90) sollen blos gereimte SoiittlÄ?,aftf8.Q?,ii\Ä'ft
sein; Johann Agricola behandelt den Vorrefurmator Eaga
lü37. Rinckart in drei Stücken 1613—1627 die Refitnuationa-
gCBchichte.
DieBbeinlandc, welche Gildeke g I4S behandelt, er-
geben bloB einen stofflichen Zusammenhang durch das
Every man- Drama; b. nnten.
Dagegen bildenBrandenburg, Pommern, PrensBee
(Güdeke § 151; Bolte, märtische Forschungen XVIll :iOT. 3lu.
317. 3l9f. 326) wieder eine Einheit, für welche die Pflege
des Weihnachtsspiel B charakteriBlisoh ist. Yon den Schnl-
»affUhrungen im grauen Kloster, zu denen Möoch Helmicli
die Text« hergestellt: habon soll, sind keine Zeagnisse er-
halten. Erst seit lä4l) sind AuffUhrnngen nachzuweisen : der
iflteBte Dramatiker ist Heinrich Knanet (Chnustinna; s.
ADB Francke), dessen Weih n ach tsspiel von 1541 Friedländer
(Berlin IHG'2) herausgegeben hat. In Spandau bei Berlin, wo
Schul aufi [Ihr ungen von 154(i — 1602 naohweisbar sind, ist 1549
das sog. Spandauec Weibnachtaspiel entstaeden, dessen Ver-
fasser Christoph Lasius (hrsgeg. von Bolte, märkische
Forschungen XYlIIlDtlff.) das Spiel von Chnustinus nur
wenig benutzt, aber auch der Volkstum liehen 'X'radition
des Weih nach Isspieles nieht viel zu verdanken scheint. Das
WeihnachtsEpiel von 15S9 (hrsg. v. Friediänder, Berlin
1&39; nach der HandBchrift von Gerstmanu in Reclaros Uni-
versal bib hol hek [ISS5]; Übersetzt von Frey be, Gütersloh 16S2)
wird ohne genügenden Grand Georg Pondo sugeschrieben
(B. Bolte im nd. Jahrb. IX 94 ff.; nd. Correspondenzbl. IX 91 f.
and ACB) und benutzt ausgiebig sowul die Slteren volks-
tümlichen Weihnachtsspiele, als die ^tlieke von Lasius und
Pape (Nativitas Christi 1582; ADB Holstein). Hier finden
wir auch, wie spater in Cuuo's (ADB Scherer) Weihnachf«-
Bpiel IB9ä BirtetiBuenen in märkisehor Mundart. Hierher ge-
hören weiter: der Brandenburger Bartholomäus Rrilger
(Soherer ADB; Huncfcer bei Ersch und Grnber II 140, 107 f.),
den Verfasser des Hans Clawert, dessen geistliches Spiel
QOdeke (Dentsehe Dichter des XVI. Jahrhunderts, Bd. III 1 (f.;
das eingeschobene Spiel hrsg. durch Freybe, Rostock nntl
Ludwlgalust 1883) und dessen weltliches Spiel Bolle (Leipilg
1881; vgl. Werner Zs. f. öst. Gymn. XXXV 845 ff.) bers
gegeben haben. Joachim Arentse(T.d. Hagen Oero
XXI
III lall ff.; Märkische ForfichimgeTi XVIII :ili)l, desBen das
ErlfJfiUDgBwerk darBtellendea Prozessstlick .das geistliclie
MaleSzrecbt" 15ST erschienen ist. Barthulümäus Ring-
waldt, der VertaBser des Specalnm rnuadi 1J90 (vgl. Alt,
Theater und Kirche, S, 4Slff. ; Hoffmann von Falleraleben,
Spenden 1146ff.). Zwei Eislcbener {Philipp Agricola
and Georg I'ondo) und ein sehlssischer Schulmann (Hein-
rich Zenckfrey, a. tilinther a. a, U. 51 fF.), der die Anlularia
des PlantoB übersetzt, wirken hier. Dafür gehen die Branden-
barger Stjnimeliaa, Rollenhageo, Oramer ins Aus-
land. In Oatpreuaeen wirken Gregorins Wagner und Pe-
trus Prätorius aus Cottbus (ADB IJolte). 1589 erfolgt
auf Betreiben der Geistlichkeit das Verbot der PassionB'
darst eilungen duruh den Eurfüralcn Joachim Friedrich,
woraus sich ergiebt, dass diese bis ans Ende des XVI. Jahr-
hunderts fortlebten.
Ueber Niederdeutauhland ist bei GOdeke § U5
S. 335ir. {das Drama in niederdeutscher Sprache; über For-
chem und Opsopäus s. die Artikel von Scberer und Boltö
in ADB nnd Gaedertz, das nd. Schauspiel I ItiA'.) und § 152
au vergleichen; ebenso das oben (S. XVII) citierte Werk von
Wieohmann. Den Ausgangspunkt bilden die niederdeutschen
FastnachtB spiele mit reformatorisvher Tendenz: Henselin
(gedr. nd. Jahrb. III 9 Ü'. ; vgl. V l "3 ff., nd. Correspondensbl.
IV 39 f. u.U.) und Claws Bfir {hrsg. von Hoeter, Greifswald
1850; übersetzt von A. Freybe, (iiitersloh 1876) von Bado.
Johannes BÖmoldt {Goedekes Ausgabe, Hannover 1555.
S. A. Ueber den Stoff: Varnhagen, ein indisches Härchen
auf seiner Wanderung durch die Weitliteratur, Berlin \SS2;
dSBuR. Köhler, Archiv XI 582 ff.). RudollBellinukhauB,
der sog. Üanabiilcker Hans Sache (Lichtenberg im deutachen
Museum 1779, II 145 ff.; ADB Krause; Weimar. Jahrbuch IV
144 ff.). Hierher geliört auch der Diirener Schulmeister
Martin Schmidder oder Fabi'iciua, welcher läS2 den
Stoff der berühmten Widerspänsrigen (vgl. das nd. Fastnachta-
Hpiel) behandelt hat (Bolte, raUrk. Forschungen XVni3l7).
Die Dramatiker Oe st erreich s:Gödekeg 153 II 401 S.u.
J.H.Wagner in Naumanns Serapeum XXV ff. 1864; neuerdings
Holte in Zb. f, d. Alt. XXXII 9 ff. Versuche, das Schnidrama
xa begründen, werden von Auslündern unternommen, aber
P die T
die Tdrkengefabr und Geg-enreformatioii ersticken ele bald.
In den Jahren 154ti — 1551 dichtet hier der Pfälzer Wolf.
gangSchmeltzlals Schulmeister bei den Schotten in Wien,
Über welchen Spenglers sorgfältige Monographie (Wien 1»%^-.
a. Archiv XDl Uü f.) alles NOthige enthält; sein Samuel and
Saul ist in den Wiener Neudravlceo Nr. 5 wieder abgedmcki
worden. Thomas Brunner, aus Landehut gebUrtig, in
Wittenberg ausgebildet und in den GUer Jahren als Schul-
meister 7U Steyr in Oberösterreich wirksam, ist von Scherer
(ADB und Anseiger I 61) kurz charakterisiert worden. In
Steyer war von 1572 bis 1594 auch Georg Manritius
(Scherer ADB) aus Württemberg als Lehrer thatig, dessen
tu Schuldraraen zwar erst spater erschienen, aber wol ancli
in Oesterreich gedichtet sind. Seit 1551 finden wir die
Jesuiten in Wien: bald tritt an die Stelle des Schuldramu
daa Jesuitendrama. — Von den üstetreichiHchen Provinzen
kommen Ungarn, wo Stcickel in Bartfeld seine Susanna
1559 dichtet (a. Abel, Ungarische Revue IV 649 fl'., V 91,
VIIT'J5;ZB.XX5IIl(i); Steiermark (über die AnfSnge des
Theaters in Graa s. Mitteil, d. V. f. Geach. der Steiermark
XXXni 124 ff.) besonders aber Tirol in Betracht, woher dt8_
nnten besprochene und wieder znm Abdruck gebrx
Stück stammt (unten S. XLV ff,).
Schlesien greift erst im XVII. Jahrhundert in die B ,_
Wickelung des Drama ein. Uebcr die Anfänge des schleai-
Bchen Drama handelt Paini (Beiträge 1 !3 ff.; dazu E. Schmidt,
Anzeiger V 14Ü flf.). Sowol das Meistersängerdrama(V6rtreter
it Puschmann; Über ihn vgl. Hoffmann v. Fallersleben,
Spenden H llf.; E. Götze im neuen Lausitzischen Magazin
Ull-j'Jff.; Roethe ADB.), als das Sebaldrama ist im Laufe
des SVl. Jahrhunderts noch ohne feste Continuität; über
das letztere vgl. des Rektors Arletius Historischen Entwurf
von den Verdiensten der evangeli sehen Gymnasiorum in Bres-
lau um die deutsche Schaubuhne (Breslau IT62). Die Pro-
duktion ist genug: Calagiua (ADB Palm) übersetzt Frisch-
Hn; Martinus Boherans (ADB Scherer) arbeitet nach
fremden Vorbildern; Hieronymus Link (Palm a.a.O. 125)
und Zacharias Liebhold (Palm 125 f.; Gen£e 192 Anm.)
behandeln Novellenstoffe ; Kober (Palm 126; Scherer A^
einen historischen SUiS; Job. Czepko (Palm 134) I
1617 ein Weihnachtsspiel.
iherd^^
jbrws^^H
die Et^^l
xxin
la §149 tasst GUdeke den SiidweBtec Deutscb-
liindH, mit Ausnabme des Elsitsflea und der Schweiz, zu-
aammen: hieher fällt die Bitaptpflege des lateinischen Schal-
(Iraiiia, während die FHege des deutsuhen DramB haapteüch-
lich den MeiBten^ängero und Hiindwerkern ziirällt.
In WtirtemlDerg bearbeitet der Elsässer Valentin
Boltz (Scberer ABD) als Diakon io Tübingen 1539 den Te-
renz in deutscher Prosa ÜXr die Schulen. Daran schlieBsen
sich Frischlins dentsuhe Dramen, von demselben Charakter
wie seine lateiniscben und durch D. F. Strauas (L. V. 41. Bd.
1S5T) herausgegeben. Sein Schüler ist der lateinische
Dramatiker A. Hnoniiis, ein st reitfertiger Theologe; und
dessen Schüler wiederum ist der deutsche Dramatiker Tho-
mas Birck, dessen Dramen ,in saher Beziebnng zu seinen
eifernden Predigten stehen (ADB Scberei; Holstein in Zs. f.
d. PbiLXVlVlff.; äievers bei Paul und Braune, Beitr Xioaff.;
Spengler, Iglauer Programm 1SH5, S. 11 f.).
Ueber das theatralische Leben in den süddeutschen
Städten, noch vor Ankunit der englischen Komödianten in
Deutschland, haben wir neuerdings wertvolle archivalische
Nachrichten erhalten: über München (Jahrb. 1 195 if. n. 269),
Landshut (a. a. 0. 290 ff.), Eaufheuren (Trautmann im
Archiv XIV 225), N0rdlingenCArchivXIIl34ff.), Schil-
tacb(Bolte, Alemannia XIV1S&). Neben derSehulkdmUdie gab
es Aufführungen durch die Meistersünger und durch Hand-
werkerinnungen oder Bürger vereine. Die eigene Produktion
bedeutet nicht viel: Jobannes Brummer (ADB Seherer)
liefert als Rektor in Kauf beuren eine geistlose Dramatisierung
der Apostelgeschichte ; Johann Zihler in Nürdlingen (Ärch.
X11142dff.) sehreibt Hang Sachs aus. In Ingolstadt, wo
das lateinische Drama und später das Jesuitendrama gepflegt
wurde, hatChristoph Freyssleben 1539 den Stichus des
Plautus übersetzt und aufgeführt (Günther 32 ff.)- In Augs-
burg setzt die Tbätigkeit Sixt ßirks ein Menschenaltet
später Sebastian Wild fort (Zs. t. d. Phil, XVIII 207ff.;
Tittmann, Schauspiele I 2UI) ff.), dessen zwülf nach der Bibel
oder nach Volksbüchern bearbeitete Dramen 1566 erscheinen.
In Nürnberg wirken neben Hans Sachs noch Peter
t (Archiv IV 4119 ff.; ADB Eoethe) und Lienhart
Culmann (ADB Scherer; Archiv VIl 460 fl., 480 ff.-, aeiaS^^aV
von der Witfran gedruckt bei fittmann 1 i*it1 Q.\ 6««^ Koi- J
XXIV
rahr der Weiber xa Bora in Sciieibles Sohaltjihr V4a2C
vgl. Gent'e 1 1 7 ff.; das Spiel vom bekehrten SUnder besprochen
bei Güdeke, Every-maD S. Sä ff.; la&ak und Rebekka von
HolBtein in Zs. f. d, Pbil. XS 346 ff.).
DieBllite des volkstümlicbenmeisteraÜDgerischenDrunft
trifft in Straaaburg mit der Blüte des gelehrten lateiaischen
Drama zasa,mmeti. (S. Martin, die MeistereÜnger in Straaa-
btirg. Vortrag. Sti'asBbnrg ISS2. ^ ürkundlieheB tiber die
Meiatersanger in den StraaBburger Studien I 7(>ff.) Wolf-
hart Spangenberg bearbeitet die Textbücher in deutacher
Spruche für das Akademie theatet und dichtet auch selber
volkBtümÜche Dramen in deutsüher Sprache, lieber ibo
handelt Cfödeke g ITl 11^550; Seherer im Elaaes 11' Gaff.,
"31<i, und in den Strassbarger Studien I Töff. ; Bosaert im
Archiv XI Sil* ff., XIV lUT ff,). Zwei von aeinen Dramen bat
Martin in den Auagewählten Dichtungen vod Spangenberg
(Straaaburg ISBT) veröffe «lieht.
Aber die landaehaftliche Gtuppierang und selbst die
Pereßniicbkeit der Dichter kommt bei dem Draua dea XVI.
Jahrhunderte weniger in Betracht als die Tradition, welche
sich, meistenB von dem lateiniachen Drama aus- und auf dfts
deutaohe übergehend, unter den Bearbeltangcn derselben
Stoffe einstellt. Ea bilden eich Schemata nsd Typen heraus,
welolie auch das kräftigste Talent in ihren Bann zwingen
und festhalten. Es sind wiederholt Versuche gemacht wor-
den, die Dramen des XVI. Jahrhunderts naeh Stoffen in
gruppieren und za untersuchen: die Untersuchung ist von
Einzelnen Borgtaltig und resultatreich gefilhrt worden, aber
die Darstellung, deren sie si«h bedient haben, kann ich nicht
gut heisaen. Sie bietet uns meist das nackte Material in
Auszügen, welche chronologisch an einander gereiht werden.
Hat nun schon die chrono logische Folge dort, wo man das
Anseinander nachzuweisen aucht, nur eine sekundäre Be-
deutung und oft Verwirrung; zur Folge, so igt die Auffassung
von 20 bis 31) Dramen austilgen, welche noch dazu denselben
Stoff bebandeln nnd hinter einander gelesen werden, eine
unmügüohe Sache. Der Verfasser mutliet dabei dem Leser
eine viel stärkere und schwierigere Arbeit za, als die Lektttre
der Stücke selbst wäre, die er dem Leaor eraparen '
Meines Erachtens miis&te hier ein chronolugischea Verzeih
fe«i
XXV
niaa der Stücke mit InhaltBangabe als das zu Grunde gelegte
Material zar Ki>ntro]le und weitern Benut^aog in den An-
hang verwiesen werden: die eigentliche Untersuchnng aber,
wenn sie wirklich ta einem BestilCate geführt hat, miiaste
dann anch imstande sein, einen Archetypus der Handlang
nnd Charaktere anfzuetellen, an -welchem die weit«ren Ent-
wickeiungen und Verüuderungen aufzuzeigen wären. Auch
darf nicht vergessen werden, dass der literatnrgeschichtüch
am mindesten interessante Fall iatmer die Entlehnung und
das Ausschreiben ist: man hat sicli oft viel MUhe gegeben,
ein Plagiat nachzuweisen, über di« Vorlage selbst aber nicht
ein Wort mitgeteilt. Endlich aber ist zu beachten, dass als
letztes Ziel solcher Untersuchung an immer die Entwickelang
der dramatischen Form und nicht die des Stoffes fUr die
Literaturgeschichte vor Augen steht.
leb scidiesse mich im Folgenden an die tleisaige Zo<
sammenstellung an, welche Solstein in seinem oben citierten
Buche (S. 75 ff.) von den Dramen des XVI. Jahrhunderts
nach den Stotfkreisen gegeben hat.
Bekanntlich hat Luther, dessen Worte die Dramatiker
gerue im Mnnde filhren (Bolte, märkische Forachnngeu XVIII
19^f. Anm.) biblische titoSe liberhaupt und bestimmte The-
men ans der Bibel im besondern empfohlen und damit dem
Drama des XVL Jahrhunderts eine Art von StofFzwang auf-
erlegt. An die Dramen von Voith und Erüger, welche das
ganze Erlüsungswerk behandeln (Holstein Ttiff,), schlieest
sich Georg Kolb an (Palm a. a. 0. t2l), welcher sein Stück nur
vom Fall Adaius bis auf den verheissenen Samen Christi führt.
Den Fal 1 Adams (Holstein SU) behandelt auch Hakropedius
läül nnd ib\l6 Avianius (AüB), auf welchen letzteren
wieder Johannes Oepffelbach (ADB Bolte) zurückgeht. Der
tauglichste Stoff aua dem alten Testament, der Brudermord
Kai US (Holstein SOfl.), wird bezeichnender Weise verhältnis-
mässig wenig bearbeitet; trotz den Typen, welche das la-
teinische Lustspiel hier an die Hand gab; trotz der Beliebt-
heit des Muiives vom verlorenen Sobn; und trotzdem die
contras tierenden Jünglingscharakt ore in den Schul- und
Kaabenspiegetn ausgebildet waren, lieber den Stoff des
Abraham (Holstein Sl und 195) vgl. Bolte, Märkische For-
schungen XVIIl 2U4f. Das Drama des Hieronymus Zieglur
^^Pbrri
vird dtirch Rollenhaf^eo erveiterC; diesen benatst Jakob
Schill, welcher sich aber auf die Opferung Issakg beschränkt
und den Butovins ond OmichioB seine nie d erde ntachen Scenen
entlehnt. Als geraeinsame 'Quelle wird fUr Rolleohagen nnd
Sehlipper der lateinische Dialog (I54ti) von Petras PhilicinnK
(ÄDB Holstein) betrachtet. Untergang von Sodomn
nnd Gonjorrha (Holstein 83); vgl. Bolte, märkiache For-
schungen XVII1203ff.; dazu ein Drama von Matthias Meissner
1680, das 1586 ins Czechische übertragen wurde (a. Zs. f. d.
Phil. XX 32 f.). Die Heirat von Isaak und Rebekka
(Holstein 83 f.) dient ausser bei dem weltlichen Frischlia, der
in böser Ehe lebte, zur Verherrlichung der christlichen Ehe im
Sinne Luthers. Sie ist auub von Uulmann 1547 (Änz. f. d. A.
Vl4l) und von Petrus Präfcrius 1559 (ADB Bolte) bearbeitet
worden, welche beide (nach dem Vorgange Rebhuns in der
Hochzeit von Cana) den Teufel durch ein altes Weib gegen
die Liebenden intriguiren lassen. Johann Bntovius' Ehe-
spiegel bildet die Fortsetcang zu Bollenhagene Abraham.
Wie an das Drama vom verlornen Sobn die Schulspiegel,
so Bcblieasen sich an die Heirat von Isaac und Rebecca die
Ehespiegel an: 15SB Job&nn Schnward, 159S Thomas Birck,
1600 ButoviuB' Ehespiegel <a.Zs.f. d.Phil.XVI 71 ff.), lieber
das Josefsdrama (Holstein S7 ff.): Scherer, Studien in
23 ff. 2ti ff., und A. v. Weilen, der egyptieche Joeef im Drama
des XVI. Jahrhunderts, Wien 1SS7, wo eine Zeittafel die
Abhängigkeit zu versin Uli che n sucht. Die Kindheit Mosis
hat Zibler nach Hans Sachs, die Exodus B, Crusius lat«iniBch
bearbeitet, sein Stück liegt dem Moysea von Brülovins zu
Grunde. Auch Jephthaa Tochter (Holstein Buf.) hat
Zibler nach Hans 15acbs behandelt und auch die Bnth (Hol-
stein 91) gewiss nicht selbständig, sondern nach einem ans
noch unbekannten Originale, 8aul (Holstein dl f. nnd
Waukernagel, Litgesch. |i 105, S. 43 ff.): der lateioiache Saul
vtra Virdnng ];,9b hat mit dem Strassburger Saul von leOÜ
nichts zu thuu. David (Holstein 62): vgl. Spengler, Sühmeltzl
6! Anm. David und Absalon (Holstein 94) ist anoh
von Berlesiua (Seherer ADB) behandelt worden. Sapientia
Salumonis (Holstein 'M): das Drama von Sixt Birck wurde
1591 von Kirchner aus Friauhlins Rebecca interpolii
Schineltzls Stück ist verloren. Hiob (Holstein 95)i •
XXVII
Loricbiug, Eliaa (Holstein 37): niederdeutsch von Eocli
(OpaopäDB) a. Gaedertx, od. Scbanapiet 1 1 li tf. und Balte ADB
<a. T. OpBOpäas). Jeremiaa (Holsteio 9d): ausser Naogeorgr
anch PheretratuB (a. Holstein AÜB). Daniel (Bolatein 99 f.):
M. Balticua 1556. Judith (Hoietein 100 ff.): vgl. Scherer,
Studien III 43 ff. Sie wird im Costllme der TUrkeDkriege
behandelt (Obermayer im (lei. Jabrb. VII [1»»»] 2ä4t'.; Wiener
Nendrucke S, 39 ff.). Die Scene wie Achor aegebanden wird und
das Gelage vor der Ermordung des Herodes werden typisch.
Anf Sixt Birok gehen die Dramen des Straasburgcr Anonymus
und des Martin Bobemus zurück; der letztere macht Zusätze
mit Benützung des Schonäus. Hans Sachs und Scbmeltzl
sind selhBtändig. Tobia» behandelt ebenfalls die ubriatlicbe
Ehe (Holstein lii5 ff.): Soherer, deutsche Studien III ! ff.;
Holstein L.V,Bd.lTU, S. 6 und Herrig 77, 303 ff. Der Typus
der faulen stiirrischen Magd im Tohiasdrama: s. Aez. f. d.
Alt. V US. Der ZueamnienhaDg unter den Stücken ist noch
wenig untersucht: Martin Bohemas arbeitet nach Ackermann;
Bollenhagens Stück (läTti) ist von Brunner abhängig und
wurde von Daniel Friderici ausgeschrieben (s. Alemannia
XJVlSSff. Bolte;Wiechmann 11126; Zs. f.d. Alt. XXXIIjef.).
Ein französischer Tobias von Catharinus Dulcis aus Genf
wurde l<i49 in Kassel gegeben (Rommel, Geschichte Hessens
VI 477; Za. f. d. Phil. XX S2 Bolle). Dänisch um IGO«, hrsg.
von Smith , Kopenhagen 1887. Esther (Holstein IÜ8 ;
dazn Phllicinns 1564): Scherer in Zs. f. d. Alt. XXIII 196 ff.
Archiv f. Litgesoh. X 147 ff.; Holetein L. V. I7ü, S. 150. Von
Voith und Pfeilsehmidt (Holetein in Zs. f. d. Phil. XX 232 ff.
und ADB) ist Markus Pfeffer abhängig (Archiv f. Litgeach.
XII 46. üaedertz, Rollenbagen 71, ADB Holstein). Nao-
georg (H.Grimm, Essays 147) wird von Damian Lindtner
frei benutzt und genauer von G. Mauritius d. ä. Mit den
englischen CumOdianten stimmt das Puppenspiel bei Engel
(Puppenspiele, Oldenburg l»SO, Heft ti) Uberein. Ueher die
Snsanuadramen (Holstein 110 ff.) giebt es eine Arbeit von
Pilger in der Zs. f. d. Pbil. XI 129 ff.; vgl. dazu GUdeke in
Gott. gel. Anz. ISSO, S.fil4 ff.; H.Grimm, Essays 144 ff.; Scherer,
deutsche Studien HI 19 ff.; Archiv f. Litgeseh. X U5 ff.; An-
zeiger V 142 ff.; Bolte, märkische Forschungen IB. 197 Änm.
Obere Dgadinisch wüitlieb nach S. Birck, hrsg. von .Jacob CIKcIl,
PraneTifeld 18S9. BlitBirck wird von Rebhnn, Stöckel und
FrischliD benutzt; der letztere kennt aacli Reblmn und wird
ieinerseits wieder von Schouäus, Israo) und dem Herzog
Eeinriuh Julius van Braun schweig benutzt. Eine zweite
Tradition geht von dem alten NUmberger und Magdeburg
Drama aus: Leseberg und der Herzog von Braunachweig
verraten Kenntnis desselben-, bei dem Herzog von BrMUt:,
acliweig treffen also beide Traditionen znBammt
Unter den neutestanien (liehen Stoffen ( Ho tstein
lEt Johannes derTänler beliebt: offenbar aus den
alterlichen Paesionsspielen, denn GrefT (Scherer, deutsche'
Studien ni 4i>) beruft sich in einer Vorrede auBdrücklicb
auf die Vorfahren. Buchananus soll (Herford US) SchUpper
benutzen, ein Drama von Schonäus l'elilt bei Holstein. Das
beliebteste Thema ans dem neuen Testament ist das der
Weihuach tsspiele, welche bis ins 17. Jahrhundert fort^
leben (Boite in Märkisclien Forschungen XVIII 211 ff.; Dher
Fachs Weihnaehtsspiel von Hi38 b. ADB Bolte). Den zwölf-
jährigen Jesus (Holstein I31J behandelt Macropedius im
Jesus seholasticua 165G und Oldendorp in einem deutschen
Drama von 158« iBoite ADB); Cnno (s. Schere: ADBl; aus
Burmeisters StUclc Auszüge bei Wiechmann lU 16 ff. 22:i.
Die Passion (Holstein 13S ff.) wurde auf Luthers Wider-
raten nur selten Gegenstand des Drama: er fürchtete sowohl
die ungesunde sentimentale Auffassung von Christi Leiden,
als den Rückfall in den kathüliscben Ceremoniendienst. In
den katholischen Gegenden dauern sie fort, wie die Frei-
burger Handschriften von 169Ü und 10(14 beweisen, welche
Martin in der Zeitschrift der historischen Gesellschaft in
Freiburg HI 1 ff. herausgegeben bat. Auf Sebastian Wild
bernht das Oberammergau er Passionsspiel (vgl. A. Uartmano,
das Oberammergauer PassioDssplel in seiner ältesten Gestalt
zum ersten Male herausgegeben, Leipzig ISSO). Eine Fasaions-
anftuhrung ist 15li9 in Berlin nachgewiesen (Friedländer,
Weihnaehtsspiel von 1589, Berlin lb39, S. VII); über das
spätere Verbot, welches Fortdauer voraussetzt, s. oben. Hier-
her gehört auch die Magdalena evangelica von Petrus PbLi-
cinuB (ADB Holstein), Bei den Lazarasdramen (Scheret,
deutsche Sindien 111 üh. bs f. Palm >>S und 98. Gaedei
Rollenbagen HS. tlK Güdeke, Rümotdt 113), welche di
den GegenBBtx des Hrmes und veicben Mannes äuch dem
demokratiacbeii Hange des Jahrhanderts entgegen kamen,
bildet Sapidus 153fi (Scherer, Elsass' 31U f.) den Anaganp-
pnnkC; Bein lateinischeH Drama wird von J. Gretf übersetzt
nnd von Fnnkelin benutzt. Avianius IfiO" dagegen benntit
den Mercator des Naogeorg (Anzeiger XIII 255). 1616 be-
handelt Gätze den StofF. Beliebt war auch die Parabel vom
Samaritaner{Bolte, Herrig LXXVliao3 ff.): auf den Nieder-
länder PapeuB 1539 (ADB Holstein), welcher den Acolast
des Gnapheus benutzt und Beinerseits wieder vom Erfurtet
LipBias 1614 ansge ach rieben wurde, folgt Ackermann 1S4ti
selbslÄndig, dann ein anonymes Strassburger StUck von UäO
and das lateinische Drama des NenniiiB 1594. Dass der
eoht tragische Stoff von Judas lachariot (Holstein 14&)
nnr allein von Naogeorg behandelt wurde, verdient wiedenim
ein Ausrufungszeicben. Dagegen sind die Mürtyrer Ste-
phan üb (Holstein 14ä; über Neakirch vgl. Bolte ADB) und
FanluB (Holstein Uli; dazu Rllte und B. CrusiuB) beliebt.
Die ApoBtelgeschichte (Holstein 146) bennwt auch
Fankelin. Deber das Drama vom verlornen Sohn:
Seherer, Quellen und Forschungen XXI TiO, Holstein, das
Drama vom verlornen Sohn, Halle ISSU; dazu Gödeke im
GUtt.Gel.-Anz. ISSO, l>55 ff. BüUe, Hürkische Forschungen
IS, 19» ff. Ueber äbnlicbe Stoffe handelt Spengler im Iglaner
Programm 1BS0. In Neudrucken liegen die folgenden Stücke
vor: das älteste, niederdentache Drama von B. Waldis aus
dem Jahre 1527, hrsg. von HSfer, Greifawald 11i51, nnd in
diesen Neudrucken Nr. 30, Halle ISSI; dazu Anz. f. d. Alt,
VII41ti. Ackermann: a. Holflteina Ansgabe, oben S. XVIH
Hans Salat; hrsg. von Bäcbtold im Geschichts freund XXXVI.
Hans äachB: Keller XI 213 ff. and das Fasta ach ta spiel in
diesen Neudmcken Heft 26, Nr. ti; englische Comüdianten
bei Tittmann 45 ff.; Ayrer, Kellers Ausgabe ä, 3231 ff.;
Puppenspiel bei Engel, Heft 3. Volksschanspieh A. Eart-
mann, Volksschanspiele, Leipzig 1880, S. 264 ff. An das
Drama vom verlornen ^ohn schliessen sich die Schnlspiegel
und Knabenspiegel von Mukropediue, Wickram, Hay-
neccins, Porta (ADB Holstein) und die Comödien vom
Stadentenleben (Vortrag von Ulrich Schmidt, Leipzig
1880) an. Von F. Spengler ist eine ausführliche nud iV
r
XXX
sc hli essen Je Arbeit nber diese ganze Gruppe soeben
Innsbruck ISSS erschienen.
Unter der Ueberschrift ..Das allegoriacbe Dram
handelt Holstein (iBUiF.) von dem Everynian-Draina, in allem
wesentlichen auf Gödekes verdienstvolle Monographie (Han-
nover 181)5) gestützt. Vgl. A. Hagen in v. d. Hagen s Ger-
mania X ä6 ff.; GUdeke im Weimar. Jahrbuch IV U:i. Dar
Stoff berührt sich mit der buddhistischen Parabel von Barlaam
und Josaphat, über welche Braunfels (Halle läS4} in einer
Dissertation gehandelt hat. Im Neudruck liegen ausser der
englischen Moralität (bei Güdeke a. a. 0.) nun auch der Ho-
niulns des Jaspar von Gennep vor, den Norrenberg (Viersem
ibTä] herausgegeben hat. Ueber deu Hekastus des Makro-
pediuB handelt Jacoby ADB 20, 24. Die Artikel von Scherer
über Diesthemius, Culmann , Bresuicer, Dcdekind in der
ADB sind zu beachten; über Heros vgE. Spenglers Iglaner
Progr. 1887, S, 4; über Stricker Alt, Theater und Kirche
S. SOS f., vgl. auch die MiCt. d. V. f. LUbeckische Geschichte
nnd Altertumskunde 1SB5, 2. Eeft. Reypchen (GSdeke a. a. O.
110 ff.; derselbe, Pamphiina Uengenbauh 604) wäre vou Hol-
stein besser in diesem Zasammenhang gelassen worden; bei
den griechischen Stoffen (Hotetein 250) hat er nichts zu thnn.
Ueber den Typus des christlichen Ritters oder des miles
Christianus, welchen Holstein S. Iä4f. berührt; H.Grimm
über Dlirers Ritter Tod undTuafel (Prenssische Jahrbücher
XXXVI 543; auch XXXIX über Dürers Satyros). Den Aus-
gangspunkt bildet, nach dem Briefe des Apostels Paulus,
das enchiridion militia christiani des Erasmus. Ausser Bres-
uicer und Dedekind ist Laurimannus' l&6ä miles christianns,
Luther als „Eislebiseher christlicher Ritter" in Binckarts
Drama zu beachten, besonders aber die bei Mone, Schau-
spiele des Mittelalters 4tl ff. und danach bei Weller, Volks-
theater der Schweiz S. 'M ff. verzeichneten Dramen.
Aber das allegorische Drama des 5VI. Jahrhunderts
besteht nicht blus aus dem Every man- Drama. Um dasselbe
bisauf seinen Ursprnug zu verfolgen, müssten die Renaissance-
feste mit ihren allegorischen und mythologischen Figuren und
die oben (S. IV f.) erwühnten halb dramatischen HumanisteD-
stUcke von Locher und Celtis herangezogen werden.
Prasinus' lateinischem Philaemus (Spengler, Schmeltzl 73 SVJ
I
XXXI 1
ÄDB Eolsteio) erscheinen Friede, GüCteBdienst, KuDst nnd
Wissenacljaft als allegorische Figuren. 154G Scbüppera (lat.)
Völuptatis et Virtutis pngna. Fnnkelin in aeinem LaianiB
(1550) l&BBt vor dem reichen Nana einen Wettstreit zwischen
Venas und Pallas (SinDlichkeit iitid Tugend) auffuhren (dieses
Zwischenspiel ist gedruckt bei Tittmann I IBS S.) Uann
Johannes Ärtopoens (Scherer ADB): J55I (lat.) Apotheosis
Minervae. OehOrt hierher auch Hypomoue des Makropedius
C1553)? 1576 dichtet zn Wien Franz Hildesheim (ADB Soherer)
sein allegurisches Drama Comüdia Tita, TragiJdia religio,
welches erst ltii)2 gedruckt wurde. Jsaac Gilhnsius (Progr.
von Wilh. Gillhausen, Aachen 181)5; ADB .'Weherer) schildert
in seinem Drama Grammatica latlT den Krieg der Redeteile
unter einander, welche er, wie der Verfasser des fälBchlic})
dem Johann Spangenberg zugeschriebenen Traktates (Bellum
grammatieale, hrsg, von R. Schneider, Gfittingen igSfi), per-
soniäciert einführt. Neben GilhnBius wirkt an dem hessischen
Hofe auch der Leiharzt Johannes Rhenauus, welcher die
englische Moralitlit von Anthony Brewer .Lingua" ins Deutsche
übersetzt, in welcher die Zunge mit den fünf anderen Sinnen
um Gleichberechtigung streitet (s. HUpfftier, Eeformbestreb.
39 ff.; Creizenach, Studien zur Geschichte des Theaters im
IT. Jahrb., Sitzunpberichte der süchsischen Gesellschaft der
Wissenschaften ISä6, 1 lU4f. Anm.). Im IT, Jahrh. setzen
Hanadörffer, Stieler u. a. diese Richtung fort (s. Zs. f. d. Phil.
X5I25! f.). Aneh Elias Eerliciua (ADB Scherer), der Ver-
fasser des Musicomastix, welcher den Vincentias Ladislaus
des Herzogs von Braunschweig bearbeitet hat, benutzt wohl
allegorisclie Figuren. Georg Ebhardt (ÄDB Scberer) zeigt
in seinem halb allegorischen, halb historischen Drama Ecclesis
militans et triunjphana den Uebcrgang von allegorischen
StolFen zu historischen.
In den allegorischen Dranaen ist die Form des Prozesses
ebenso belieht wie im volkstlimliehen Fastnachtsspiel. Das
Buch Hiob in der Bibel bot ähnliche Motive dar. Das £r-
lüHUngswerk wurde, mit Benutzung einer Predigt des hl.
Bernhard, als ein Prozess der vier Tüchter Gottes dargestellt:
Wahrheit und Gerechtigkeit streiten mit Barmherzigkeit und
Frieden um Tod und Leben des gefallenen Menschen (s.
Heinzel, Zs. f. d. Alt SVII US ff. Scherer a.a.O.XXMH;
I
r
XXXII
XXUI 181; XXIV 389; XXV laS. E. Scliröder, ÄüBgengö QP
44, ü5. Carl Raab, über vier allegorische Motive in der lat.
und deutschen Literatur des Mittelalters, Pcogr. Leoben
8. öf.): Wir finden die Fom des ProzessstUclteB im
XVI. Jahrb. bei Hans Sachs (wenig ausgetilhrl), Seb. Wild,
Lucas Mai (Palm 9Rf. Aiiz.V148. ADB Scherert, Petrus
Meckel (gedr. bei Tittmann I 247 ft'. Güdeke, Every-man 107 f.
ADB Sc^herer) und Arentae (s. oben S. XX). Auch diese
Riehtung finden wir im IT, Jahrb. in den ProxessstUüken
Christian Weises wieder.
Wellliche Stoffe komuien erst in Kweiter Linie in
Betracht. Aus den Volksbüchern nimmt neben Hans
Sachs am liebsten Seb. Wild seine Stoffe : Octavianus, die T
weisen Meister, Mftgelbne. Der Stoff der Magellone wurde
nach Veit Warbeck wiederholt dramatisirt (s, Holstein, Zb. f.
d.PbU.XVm las ff.): znerati-n demselben Wittenborger Kreise,
aus welchem das Volksbuch selbst hervorgegangen ist, von
einem anonymen Studenten 1539; dann von Hans Sacits Ibhh;
endlich und am schlechtesten von Seb. Wild 156G. Die
Aetbiopika des Heliodor nach Zsehorns Volksbuch hat
Schotwin 160S, und lateinisch Briilovins (Chariclea 1614)
dramatisirt. Ans der Novellen- und Scbwankliteratnr
wird ansser von Hans Sachs noch von vielen andern ge-
schöpft. Montanus benutEt denBoccaz. Die Griseldia
wird von G. Mauritius (1582), dem eine ältere anonyme und
die Bearbeitung des Hans Sachs vorliegen, und von Pondo
]-')90 behandelt. Die Schlesier Linck und Liebhold schöpfen
ans den Gesta roman oru m. Rollenhagens Amantas
amentes enthalten Motive von Euryolus und Liikretia.
Hayneccius behandelt lateinisch und deutsch das Märchen
von Hans Pfriem (Holte, Zs. f. d. Phil. XX 331» tf.), Dia
Kabel vom Vater und Sohn mit dem Esel (asinus vulgi)
wird von Hans Sachs lüSl, Greff Iä37, Sebastian Wild 15(16
in Ranz verschiedenem Geiste behandelt (s. Gödeke in Benfeya
Orient und Occident H 531 ff, und Schwanke aus dem XVI.
Jahrh. S.3. Hans l^achs: EellorlVMl. GrcfT: Scherer, deutsche
Studien IU46ff. Wilds Drama gednickt bei Tittmann 1 tOO IT.).
Aus dem Orient stammt auch das Mürchen von dem
Glück tr&umenden und wiederum verträume
Bauer (Palm, Beiträge 75. IRI. Anx. f. d. Alt. V äO&. A. t^;
I
XXXIII
Weilen, SltakeBpeares Vorspiel au der WiderspSnstigen
Zähmung, Frankfurt a. M. 1884), welches Ludovicua HoUonius
{ADB Scherer. Arehiv f. LitgeBüh. X 576 f.) 1B05 behandelt
hat. Die Sage vom Grafen von Gleichen (Monographien
von Tettaii und Weraehurg, Erfurt 1SR7 und 1B73, S.A.) wird
von Frischlin, Flaydenis und Nieolaiis Roth dramatisiert (A. v.
Weilen in Cottas Zh. f. all. Ueach. ii. b. w. 18S5, Heft 6, 444fF.).
Die Weiber von Weinsperg hat Petrus Niehtbonius (Bolte
ADB) indirekt nach des Tritheniiu^ Chronicou Hirsaugiense
dramatisiert.
Antike Sage wird nnch \'ergila Aeneide von
Frischlin, Hospeinins, IJottljart, Chnuatinns, Coher behandelt
(s.die vonSuringarlsesoheraiisgegebeneBiederländiseheDido).
Die Pandorasage wird von Culmaun, die Andronieda
von Brttlovins dramatisiert. Pyramns und Thisbe hat sich
in einem Drama von 15SI handschriftlich (Berlin) erhalten;
als Episode kommt die Sage in Gilhnsins' Gtamraatiiia vor;
nach Gabriel Rollenhagens Tageweise hat sie Samnel Israel
ilramatJsiert (Gen^e 254 S. Gaedertz, Bollenhagen DT ff. 123 f.).
Omiohias behandelt Dämon und Pythias. Den Aufruhr
der Weiber nach Gellina behandeln Forchem und Cnlniann,
Jac.MicylluB (Scherer, Elsass" 310) den Apelles Aegyptins.
Stoffe aus der alten Geschichte begegnen zuerst
bei Hans fiacha und in der Schweii: Bnllingers Lacretia;
'Gottharte Horatier und Cnratler; Murers Scipio Afiricanus.
Petrus Andrea (ADB Seherer) Hflhroibt 1600 in Poramem mit
persünlieher Beziehung, zum Preiae eines im Kriege erprobten
Jnnkera, seinen Homtius Codes. Johann Berteslus (ADB
Scherer), ein Thüringer, dichtet ctrei antike Dramen : Alexander,
Regulus, Hannibal. Brtiiovius' CSsar geht der Auffllhrung
des .Shakespeare 'sehen Stückes diirch die englischen Comli-
dianten voraus. Ans Joaephus Flavius, einem im XVI. Jahrii,
oft übersetzten und vielgelesenen Historiker, entlehnen Hans
Sachs (Keller XI 1 32), Swalbaccius nnd Jacobi Dramenstoffe:
des letzteren Mariamne 1618 geht auf den Antipater von
SwalbHcoius 1617 zurück (Reinhardstüttner, zur Literatur-
geschichte S. 40 ff. bandelt Über die Mariamnedramen , aber
erst seit dem 17. Jahrh.).
Unter den Stoffen aus der neueren Geschichte
lagen dem XVI. Jahrh. die Reformationsgeschichte und
J
die TQrkenatUcke am nächsten. Den Vorläufer Lutfaere, Hubi
hat Johann Agricola 1537 dramatisiert {Kaweräu, Ägiicola 127
Genee 14«. Äidiiv X 6 ff.). Bald (ritt Luther selbst im
Drama auf: 158U FriHchlina (lat.) l'hasma (Gottsched I!)ü.
230.11245 f.)j 1592 der Calvinisehe Postreiiter, Streit zwischen
Luthertum und CalvinismuB mehr in Form einer Disputation
als eines Drama; 1593 Rivander (Genfe 2U9 ff.; Gottsched
1 138. D 237 ff.); 161)0(1001«, 1624») A. Hartmann (ÄDB Scherer).
Zur Säcularfeier der Reformation erscheint dann eine ganze
Reihe von Dramen: 1(117 Hirtzwigius (ADB); Kielmann (ADB).
welcher von Naogeorg, Chrjsäna und Hildesheira heeinflusst
ist; und Martin Rinckarts drei Reform ationsstlicke, von denea
der Eislebische christliche Bitter (in diesen Neudrucken als-
Nr. hi von Carl Müller herausgegeben) und der Indulgentiarius
confiisus (Seudruek von Rembe, Eisleben 1S85) nunmehr in
Neudrucken vorliegen. Endlich 1Ö24 Job. Blocius (ADB
Scheret) mit seiner Eusebia Magdebiirgeusis zur I DD jährigen,'
Einführung der Reformation in Magdeburg.
Den Ansgangspunkt der TUrkenspiele bilden Oeltls*!
Ealbdramen, welche mit Hiitlens ,VennnhnuDg' znsammra-
gehalten werden müssen. Der Dramatiker Chnustinus hat eia
.Büchlein über den Abgott Mahomet" geschrieben, um etwaige
Gefangene vor dem Abfall zum Mohainmedanismus zu be*
wahren. Dramen: 1541 GreflT, Vermahnung wider den
Türkischen Tyrannen; 1560 Linck, de praeparatione ad bellum
tarcicum; am besten Tobiae Cober, Sol sive Marcus Curtius
(1595), bekannt in deutscher Bearbeitung unter dem Titel
Idea militis vere Christian! Iß07 (ADB Scherer); ]ä95 PantzeiS'
Tragüdie von den 13 tllrkischen Fürsten (ADB HolBteio)
Werden im 17. .lahrh. zahlreicher fortgesetit.
Andere biscorisohB Stoffe sind vor dem Auftrete»'
der englischen ComUdianten nicht biiufig, obwohl Uaos tjachs
ansaer der Geschichte des treuen Dieners Bancbau noch
manches andere über seinen dramatischen Leisten geschlagen
hat. Der sächsische Frinzenraub wurde von Nicnlaus
Roth (hrsg. von StÜbel in den Mitt. d. deutschen Gesellachaft
in Leipzig zur Erforschung v-alerlUodischer Sprache und Alter-
tümer VlI 31 ff., wo auch" weitere Literatur Über den BtoffJ
und lateinisch in Oramers Plaginm 1593 behandelt; das letEtora.
wurde wiederholt ins Deutsche Übersetzt Conrad!
et
XXXV
Schwaben wtirde von Chrialopb Beyer 1585 dramatisiert
(Arohiv f. Litge8ch.XIV2i7). Der Zwist zwischen Rudolf
und Ottokar bildet da« Thema eines lateinischen Drama
von Calamimia (1594). Graf Wilhelm von Aqnitanien,
der Gegner Inflocena' des Zweiten, fand 1596 an dem Schul-
meister Wilhelmi seinen Diehler (Wagners Archiv SO ff.).
Uildebrant dramatisiert läDS den Sieg Rudolfs über den
falschen Friedrich; Rhodius lf>l5 lateiniseh die Blut-
Aus dieser Zusammenstellung ergiebt sich, dass die
weltlichen Stoffe und besonders die historischen aui Ende
des XVI. Jahrhunderts mehr hervortreten, begünstigt offenbar
dureh den Einliuss der englischen Comüdianten, welche ihrer-
seits wieder in ihren Bittgesuchen, an die Magistrate biblische
Dramen zur Empfehhmg vorschieben und sicher die weltlichen
Dramen mehr bevorzugten, als aus den Ratsprotok ollen tu
erkennen ist.
Das hier im Neudruck folgende .Stück ist bis in die
jüngste Zeit den Literarhistorikern nnd Bibliographen ganz
unbekannt geblieben. Hleichwohl batten die Historiker, welche
sieb mit der Geschichte Tirols heschüffigten, wiederholt auf
dasselbe afifinerksam gemacht: J. Jung in seinem Schriftchen
„Zur Geschichte der Gegenreformation in Tirol' (Innsbruck
1ST4) giebt IS. 2ä S. eine auslUhrliche Inhaltsangabe und Hirn
in seiner stattliuhen Monograjibie über den .Erzherzog Fer-
dinand 11. von Tirol" (Innsbruck 1SS7) bespricht unser Drama
im ersten Bande S. 31)6 ff. Mir war dasselbe seit längerer
Z«t aus einem Artikel der Grenzboten {mu INr. GS.21Sff.
,ein Habsburger als Schauspieldi^ihter") bekannt, als ich im
Sommer ISST in akademischen Vorlesungen diesen und
anderen tirolischen Dramen ihre literatargeschichtliche Stellung
anzuweisen suchte. Seitdem ist mir der knndige Bolte mit
seinen .Beiträgen" im S2. Bande der Zeitschrift für deutsches
Altertum S. 12 ff. zuvorgekommen.
Speculum humanss v'ilx ist das Werk eines erlauchten
Verfessers. Es rührt vom Erzherzog Ferdinand II. her (1529
bis 1694), dem Urenkel Kaiser Haximillans, dem Neffen Kaiser
Karls Y., dem Sühne des EUnigs Ferdinand; welcher zuerst
als Statthalter in Böhmen (1547— ISCG), dann nach dem Tode
süinDs Vaters ab Erbe und I^ndeshetr von Tirol
blos dem Heile der katboliscbeu Eircbe, Eondeni auch deBi
Wohle der Länder selbst gewidmete Thütigkeit entfaltet hat.
Als Begründer der Ämbraser Sammlung uud als Gemahl der
Philippine Welser ist er nouh heute eine popultire historisehe
Peracinlichkeit. Sein Drama ist, wie daa Tilelbiatt sagt, 1584
erschienen, aber wobl fiüber abgefasst. Der Anonymus der
Grenzboten will mich einer Anspielung auf das Jahr der
Teuerung (Neudr. S. 24) 15B4 als Entsteh» ngs zeit fixieren.
Aber damals war Erzherzog Ferdinand noch Statthalter von
Böhmen, während Druck und Vorrede die Entstehung seines
Drama nach l'irol verweisen. Auch in Tirol indessen machten
dem Regenten die Xotjahre von JäöB bis in die Mitte der
7(ȟr Jahre viele Sorge (Hirn I 431 ff.). Da uns Jesuiten-
auftrihrungen erst seit den Ti>er Jahren in Tirol bezeugt sind,
werden wir gut thnn, das Stiick eher an dus Ende der TOe^
Jahre oder gar in den Reginn der SOcr Jalire als
frühere Periode zw verlegen.
Der Titel weist unser StUvk in die Gruppe detjenigi
Dramen, welche nach dem vielcitierteu Hatze des antil
Komikers dazu bestimmt waren, das menschliche Leben
überhaupt oder aucli nur eine Seite desselben in einer
„Sühünen" oder „feinen" Coniüdie abzuspiegeln. So betrachtet
J. Mturm in seiner Plaulusausgabe von läOU das Schauspiel
als .Spiegel des menscldichen Lebens. So fQhrt noch früher
der Honinlus der Wiener Handschrift 9035') vom Jahre 1553
den Zusatz auf dem Htcl: .Ein schon spül, in welchem
Menschlichen Lebens Dnsicberheit Vnnd der Welt Vn-
trea eizaigt wird" und Hollonius' Somninm vitte humante
1607 ist gleichfalls ein Spiegel des menschlichen Lebens.
So fllhrt der Pfiirrer ftall 160S in Müskirch eine OomUdle
vita humana anf (Zs. XXXm). So schildert 159(1 B.Ring-
waldt im Speculum mundi die Anfeindung des Prediger-
Standes in der Welt; so fllhren uns Knabenspiegel und
Schulspiegel und Ehespiegel von verschiedenen Ver-
fassern das Leben der Knaben in der Scfante und das ehe-
') S, Schlager, Wiener Skizzen N. F. 1839, S- 214 f. i9Ö ff.
Es ist der in v. d. Hagcns Museum I 5äO erwähnte Codex
olim. philo). 251 „Anonymi comoedia de Immanae vitae in-
constantia*.
1
xxxvir
liehe Leben vui; Ayrer beaennt seine PLünizia als .Spiegel
weiblicher Ehr und Zucht". Der Leibantt dee Landgrafen
Mori» von Hessen wählt fllr aeine Bearbeitung einer eng-
lischen MoroliCät den Titel Specuhim aistheticum. Um-
gekehrt gewohnt man sich Rueh wieder Bilder aus dem ge-
schichtlichen lind sozialen Leben der Zeit als Theater zn
bezeichnen: vgl. z. B. aus dem XYI. Jahrh. eines Pseudonymen
Lycosthenis C. theatruin viCAe hiiuianae, omnia fere eonini
quae in hominem cadere posaunt bonoruio atijne maloruni
eierapla {opera et stud. Th, Zwingeri, Basil. 1565); im
XVU. Jahrh. ist dann der Titel „Theater der Weltbegeben-
heiten" u, dgl. etwas gewbhnliches wie such der Hinweis auf
das .Schauspiel im Schauspiel durch die Benit'scouiidianlen
typisch wird.
Der Titel Specuhim weist aber noch weiter auf kirch-
lichen Ursprung zurilek: aut di^ berühmten Speciüa des Vin-
uentius Hello vacensis, «eiche im XM Jahth. oft gedruckt
und noeh im XVII. Jahrh. von Aegidius Albettinas u. a. nach-
gebildet wurden. Unter die zahlreichen Nachalimungen aus
früherer Zeit gehört auch das Speciilnm hiimanae vitae des
Bischofs Rodrigues von Zantora (Rodericus Zamorensis),
welches zuerst im Jahre 146S in Rum erschien und seit dem
Jahre 148B wiederholt in deutscher Sprache gedruckt wurde.')
Darin wecden die verschiedenen Stände und Lebenslagen nnd
Berufeklassen in der Weise vorgeführt, daas von jedem luerst
die Vorteile (commoda), dann die Nachteile (incommoda) ver-
zeichnet werden; derselben Vorstellung hat sich anch Grimmela-
hauaen im „satyriachen Pilgram" bedient. Anch die Vor- und
Nachteile des ehelichen Standes werden hierbei gerecht er-
wogen, ein Thema, welches aus der katholischen Literatur
bald auch in die Volkstum liebe drang; schon in Wittenweilers
Ring wird die Ehefrage aufgeworfen. Petrarca's Schrift vom
glücklichen und unglücklichen Leben gab weitere Auregung.
In Wyle's Translatzen wird nach Poggio die Frage der Wieder-
verehetichung eines älteren Mannes erwogen. Albrecht von
Eyb im Ehestandsbüchlein (1472) wbft die Frage wiederum
allgemein auf; „ob einem manne sey zu nemen ein elich Weib
1) Mir stehen Drucke von IHäü Paris und Ulla zu Ge-
bote, beide lateiuisch, der letztere von M. fioldast zu Hannover
herausgegeben.
xxxvin
oder nit," und in die Grisudia, welche ihm Ph. Strauch zu-
sprechen will (Zb. f. d. Alt XXIX 379 ff.), ist ein Gespriich
eingelegt, in velchem genau ao wie in unserein Drama die
Heimtsfi'age im Gespräch zwischen dem Helden und einem
erfahrenen Heister Marcus erörtert wird. Aus dem Jahre 1522
stammt Luthers Schrift vnm ehelichen Leben. Mit satiriBcher
Spitae gegen die Schwächen der Frauen finden wir das Motiv in
der Schwankliteratur wieder. Shakespesre's Fortia (im , Kauf-
mann") hechelt die Freierr welche auf ihrer Liste stehen,
ebenso unbarmherzig durch, wie die Batgeber des Jünglings
in nnserm Dramn die Heiratscandidatinnen. Und wie Bene-
dict in „Viel Lärm um nichts" die Vorzüge aller Frauen
aufzählt, nur um diejenige, welche sie alle besitzt, erst recht
nicht zu nehmen, so geht auch Scandor in Ziegler^s Asiatischer
Banise alle Kategorien von Frauen durch, um achllcBslich
keine zu wählen (a, Kürschners Nationalliteratnr Bd. 37, 172 ff.
— Bobcrtag, Roman II ItiT), Im XV 11. Jahrhundert finden
wir die HeiratB&age bei Aegidius Albortinus (Don CTUsmann
250 ff. HB f.; Trautmaun, Mlinchener Jahrbuch 16S8 II 31 i., wo
weitere Literatur S. 74). Im X VII 1. Jahrhundert, in den mora-
lischen Wochenschriften (Jacoby, die Hamburger Wochen-
schriften 24. 25 f.), später auch in anderen Zeitachriften (z. B.
Nene Erweiterungen der Erkenntnis und des ^''ergnilgene,
Leipzig 1768, ä9. Stück: „die Ehre des ledigen Standes, von
dem Heyrathen"; l"äU, »5. Stück: „über Hcirathen Junger
Geistlicher"). Später hat B. Hang die Vorzüge des ehelichen
Lebens und die verschiedenen Gattungen vou Frauen In einer
Beihe von moralischen Gedichten besungen. Seit 1774 ist
Hippels Buch über die Ehe, welches bei seinem anonymen
Erscheinen Lichtenberg zugeschrieben wurde, wiederholt auf-
gelegt worden.
Unser Drama führt uns im ersten und letzten der neun
Acte einen Jüngling vor, welcher, nachdem er den Tag über
einen weiten Weg gereist ist, während der Fütterung der
Pferde sich in Gedanken ergeht iind seine Berater über die
Art und Weise befragt, wie er sein zukünftiges Leben ein-
richten soll. Der Hofmeister, der Stallmeister, der Seeretari
und der Hausmeister redan als charakteristische Vertreter
nach einander dem Hofleben, dem Eriegslebeo, dem lieise-
leben und der Ehe das Wort. Dann erscheint, ans liimm-
yxxtx
liscliec Eingebiing, ein Einstedel, weldlier das Leben kennen
und entbehren gelernt hat, und giebt von höherem,
intereBsiertem Standpunkt aus ein Urteil Über die verschiedenen
Stände ab, welches im Tone der Predigt mit (
preisung des ehelichen Lebens als dem zur Uebung der gütt-
litlien Werke der Barmherzigkeit geschicktesten abschliesst.
in dem correapondierenden letzten Actus bekehrt sieh der
Jüngling dann zu der Lehre des Einsiedels vom ehelichen
Leben. Er befragt wiederum seine Bäte über die Wahl der
Tran und wiGdetiim charakterisieren sich diese selber durch
ihre Antwort: dar Hofmeister redet der reichen, der Stall-
meister der 2U bezwingenden liocljmlitigen, der Secretär der
schünen, der Hausmeister der armen tmd sanften das Wort.
Der JHngling wählt die letzter«.
Die hiilfiose Form des Drama, welche uns in diesem
Eingange und Abschlüsse vor Angen liegt, hat sich im Laufe
des 15. u. it). Jahrhanderts am Oberrbeiu aus der Satire aut.
alle Stände herausgebildet. Eine Reibe von Ständen, Lebens-
altern oder Typen werden um einen Mittelpunkt gruppiert*
oft ist es wie in iinserm Eingange ein Einsiedler, welcher,
im Mittelpunkte stehend, den Figuren, die sich um ihn herum-
bewegen, seinen Rat oder seine Belehrung erteilt. In Tirol
finden wir dieselbe Furm z. B. in den Sterzinger Fastnachts-
spielen (Wiener Neudrucke, Heft H Nr. V S. 65 fl.), wo der
Richter 7 Juristen in Betreff der Ehe eines bäneriscben
iiivenis der Reihe nach befVagt. Dass ähnliche Motive und
ähnliche Technik in den Jesuitenapielen fortlebten, beweist
einMUncheneräcenar(Zs.XXI£85fr.), welches zugleich noch
im XVn. Jahrb. die Nachwirkung von der ältesten bekannten
Dichtnng dieser Art, ,des Teufels Netz", verrSt. Das steife,
schematlache der Einkleidung ist in unserem Stllcke noch
ganz erhalten. Auf einen kurzen Monolog des JDnglings, der
als Prolog gelten kann und di« Situation nur undeutlich er-
kennen lässt, folgt der Dialog des Jünglings mit den Räten,
blos aus Frage und Antwort bestehend, worauf sich der Jüng-
ling immer wieder zu dem nächsten wendet; nur derAbscbluss
des ganzen Dialoges wird durch die Doppelrede des bedenk-
lichen Hansmeistets markiert Ganz in derselben Reihenfolge
wie im Eingange geben sie dann am Schluase wieder ihr
Urteil über die vorgeschlagenen Parthien ab, wobei jeder
1
I
XL
aufih die Frniien wieder gaiJ2 in derselben Eeibenfolge nuf-
ruhrt, ia welcher der Herr sie genannt liat. Die Zwischen-
frage des Jünglings, der siel) aiieh hier von dem einen zuio
andern mit der Etereotypen Frage wendet: ,,was mainst da?",
fehlt nur ein einziges Mai; ein zweites Mal, wo das Gespriiuh
lebhafter wird, wendet sich der SüLÜnieister direkt gegen äea
Hofmeister. Lebhafter ist schon des Jünglings Gespräch mit
dem Einsiedel. Zwar aii^h hier wird die Uede des Einsiedeks
immer nur durch ZwtHchenreden des Jünglings unterbrochen
und die Reden beider heben immer mit dem einfijrniigen
.Liebet Vater", „Lieber Sohn" an. Aber doch auch wiederum
die neugierige Zui sehenfrage des Jünglings „ob er denn das
selbst erfahren habe?", oder ein iingeEwnogener Uebergang
von dem einen Thema zu dem andern, indem sich der Jüng-
ling der Rede des Secretürs oder des Hausmeisters erinnert;
„L:h muss gleich lachen, so icli daran gedenke, wie mein
öeidiger Secretari den Krieg ausgefübret hat". Damit wird
das Schema durclibrucheti und die Ftageform geht auf den
Einsiedel über^ „Was hat dir denn der Secretari gutes ge-
rathen?" „Hat dir denn dein Hausmeister einen so guten
Bath geben?''. Der ächluss der Unterredung läuft dann
wieder ganz in eine Predigt aus, in welcher der Ehestand
als die beste Gelegenheit zur Uebung der Werke der ßarui-
hersigkeit geschildert wird, die wiederum in der Reihenfolge
des Katechismus aufgezlLhlt und mit den 7 Tod^ilndeu con-
trastiert werden. Nur die reuige Seibstanklage oder ge ängstigte
Ausrufe des Jünglings unterbrechen diesen Senuon.
In anderer, aber ähulieher Weise ist auch der Inhalt des
zweiten bis achten Actes sehematisch. Er dient zur Hhistration
der letzten Rede des Einsiedlers: in sieben lebenden Bildern
von fastnachtsspielartigeni Charakter wird je ein Werk der
giSttüchen Barmherzigkeit mit der entsprechenden Todsünde
contrasüert, in der Weise, dass die Tugend in dem Manne,
das Laster dagegen in dem Weibe oder dem Nachbarn oder
dem Knecht etc. repräsentiert erscheint. Auch hier wird das
starre Schema einige Male durch freiere Bewegung unter-
brochen: der Zorn fehlt in Actus VIII so gut wie in der
Rede des Einsledeis; in Actus UI werden zwei Todsünden
aufgeführt, wogegen iu Actus VI die entsprechende Sünde
fehlt; in Actos VII finclen wir zwei Werke der Bannheraigkeit
ia aufeinanderfolgte den Bildern vereint. Die Contrastierung
iaC oft eine lose und zufällige und wilrda ohue die den
einKelnBn Bildern vornusgeschiekte Inlialt^angabe kaum deut-
lich werden. Die Bilder selbst werden immer kürzer und
skiKzenhafter; die letzten sind fast nur mehr Tableaiix, bei
welchen die Worte des Textes neben dem Bilde verschwinden.
Das ganze macht auf uns den. Eindruck eines Schauspiels
im .Schauspiel, wie es ja auch gelegentlich im Lazarusdraina
des XVI. Jahrhunderts vorkommt. Auch die Anspielung auf
ilie ComjJdie in der Comüdie verdient Beachtung. Offenbar
hat der Dicliter diesem Teile eine symbolische Bedeutung
beigemessen: der Jijngling soll das von dem Einsiede! ge-
predigte vor Augen gesehen und erfahren haben und tritt
Überzeugt von dem gnten Bäte des Kinsiedels zuletzt wieder
hervor. Am nJicbsten konunt unserem ütUcke in dieser Hin-
sicht das Münchener Spiel vom Jahre I.tKI, in welchem der
Tod des gerechten und sllndhaften Menschen, das Fegefeuer
u. s. w. als nl'^igur und Ebenbild' von einem Doktor dem
fieiasigen Kaufmann vorgeführt werden; diese beiden Zu-
schauer bilden, wie hier der Jüngling mit seinem Gefolge
und dem Einsiedel, den Ealimen des Stückes (A. Hartmann,
Volksschauspiele 1860 S. 4!lff.; Trautniann, Münchener Jahr-
buch 1 I9ö fr. 271)).
Wenn hier wiederum satirisuhe Bilder aus dem Leben
an die Kateehismnslehre von den guten Werken und den
7 Todsünden aageschlosseu wer<len, so muss an die katho-
lische Satire des IT. Jahrhunderts erinnert werden, wie sie
Aegidius Albertinus in „Lucifera Seelengejaid'' darstellt. Aber
dieser mittlere Teil unseres Drama hat In seiner dramatischen
Form einen ganz anderen Charakter als der Eingang und der
Kchluss. Er erinnert an das Fastnachtsspiel: sogleich im
ersten Bilde (Actus 11) eine Seeue auf ofTeuem Markte, in
welcher Mann und Frau sich herumzanken; faule und ge-
fÄssige Knechte, selbst Narrentypea kommen vor. Er er-
innert aber andererseits auch an die MysterieobUhne des
Mittelalters, welche in einzelneu Bildern deutlich vorausgesetzt
wird. Der Actus II z. B, beginnt mit einer Marktscene, in
welcher sich die hoffürtige Frau ihrem liebreichen Gemahl,
XLU
der die Armeu zu speisen im Begriffe ist, zu widersetzen
sucht; dann erscheint die botliirtige Frau selbst in Reue und
Verzweiflung auf dem Totenbette, auf dem sie unter dem
Gesang der Engel die letzte Oelung empföngt und stirbt;
endliob sehen wir in nineiu dritten Bilde iiire Seele im Fege-
feuer, zu Gott um Erlüsnng flehend, ein Engel trllstot sie
und verspricht Ihr baldige Erhlsuag. Im folgenden (IIl.)
Actus wird der geizige Kaufmann von dem mlldthätigen
Herrn in den Brunnen hinuntergelassen, wo er sein ver-
stecktes Geldfass nicht findet; er verschreibt sich dem Teufel,
der ihm zu seinem Gelde wieder verhelfen soll: der Teufel
nimint ihn beim Worte, erscheint selbst und fuhrt ihn mit
sich fort. Im Actus VI kommeu die Sani (— Zanni, Hans-
wurst) vor die ThUr der Frau und rufen hinauf um allerlei
Confect; als dann der Herr, trauernd um den verstorbenen
Nachbar, zurückkehrt und sich vor die Thiir setat, steigt sie
zu ihm herab und setzt sieh trüstond zu ihm. In einem
Tableau ohne Worte wird dann die Seele des seligverstorbenes
Nachbarn durch einen Engel hinauf vor die Dreifaltigkeit ge-
leitet, wo sie die Engelschaaien mit Lobgesängen empfangen.
Endlich in dem gebetjirtigen Actus A'III betet zuerst einer
der Actores zu Gott, dann zur lieben Frau, dann wendet sich
Marie selbst zu Gott und zu Christus; die hl. Dreifaltigkeit
erteilt diu'ch den Alimd des Sohnes erst an Uatia, dann an
die ganze Christenheit Erhlirung versprechende Antwort.
Die höchsten himmlischen Personen werden wie der Teufel
in die Handlung Verflochten.
Nach dem Gesagten kann kein Zweifel sein, dass vieles
in dem Drama des erlauchten Verfassers auf literarischer
Tradition beruht. Und nicht blos in der Einkleidung des
Ganzen, anch in einzelnen Zügen iUsst sieh diese verfolgen.
Die karrikierte Figur des geizigen Kaufmannes in Actus III
erinnert an Dasypodius und die schweizerische Bearbeitung
des Aristophanischen Plutiis; die in Actus I von dem Hof-
meister venmglimpften Eisenbeisser tragen die Züge des
miles gloriosus an siehj über die Schreiber findet man
ähnliches im 4 T. Kapitel des Don Guzman von Alfarache;
die satirischen Modebilder finden in der reichen Teufels-
litenitur des Itt. Jahrhundert.s und noch mehr in der Satire
XLIII
des IT. Jahrhunderts ihr äeiteostUck. Aber neben den
typischen treten autfallend seharfe individuelle Züge hervor,
wie sie meines Wissens sonst kein Drama deB lü. Jalirh.
bietet, wobei freilich mit dem Umstände eu rechnen ist, dass
uns von den Persönlichkeiten und Verhältnissen der Drama-
tiker des 16. Jahrb. wenig so genau bekannt sind als die
unseres Verfassers. Wenn wir ihn gegen die Spieler, Z^h-
brUder und Bubler eifern hiiren, erinnern wir uns, dass auch
ihm selbst nicht ohne (jrund der Vorwurf eines lockeren and
leichten Lebens gemacht wurde; seine Freigebigkeit und
Praebtliebe haben ihn sehon in der Zeit der böhiuischen
Begentsehaft in Schulden verstrickt. Gegen die Geizigen
lind Wucherer, denen er so scimTf in seinem Drama zu Leibe
rückt, erlieas er während der Notjahre in Tirol strenge Ver-
ordnungen. Die Bestechlichkeit der Beamten, die Neider ain
Hofe kounte niemand besser aus eigener Erfahrung schildern
als er, und über das Verhältnis des Herrn zum Unterthanen
ist der Salz gewiss aus seinem eigenen Herzen geflosses:
„Dann es ist ein fein Daig, wenn ein Herr seine Unterthanen
nnd die Unterthanen ihren Herrn erkennen lernen." Vor
allem aber kennt er das Kriegswesen: .militürisches,' sagt
er, „habe ich allezeit flir meine rechte Profession gehalten.*
Trotz den Äuailillen auf die Hoheit des Kriegslebens, das
Protection 3 Wesen, die soldatischen Prahlhtinse n. dgl. ist die
Schildenmg des Kriegswesens von siehtlicher Vorliebe ein-
gegeben. Es wird nicht blos satirisch behandelt, sondern es
werden auch positive Ratschläge erteilt, dnd indem der ^'er-
fasser alle Chargen aufzählt und die ganze militlliisehe Canierc
vor dem ZiLhtirer erschliesst, aiicht seine Kritik des Kriegs-
lebens weit eher den Eindruck einer Empfehlung als einer
Vemrieilung dieses St&ndes, Neben dem Hof- und Kriegs-
leben findet seltsamer Weise das Reiseleben, wie ein be-
sonderer Stand, einen eigenen Verfechter; Erzherzog Ferdinand
selber war von Reiselust erfUllt. Und wenn endlieh der
Gemahl der Philippine Welser den Preis des ehelichen Lebens
verkündet, wenn er in der drastischen Weise der Zeit, aber
mit frischen gesunden Zügen die Macht schildert, welche eine
schöne Frau des Nachts über ihren Mann ausübt, wenn er
die niedriger geborene sanfte Frau der lioffürtigen adligen
XLIV
vorziehen lüäst ütu,, daun bedarf die Congiueoz des Etlebtea 1
itnd Gewichteten lieines Beweises mehr. Nur auf die
si'hliessende Scene der Britutwahl sei noch auftDerksam
tuacht. Die Nauien der UeirAtscaDdidatianeii sind, mit
nutKUDg von tirulisohen Ortsnamen, fingiert und die Gegensätze I
der Cbiiraktere typisch behandelt, aber ferdinand selber wv 1
zweimal der Gegenstand ernstüberlegter Hoiratsprojekte: du ,
eine Hai schützte er gegenüber den Candidatinnen, welche \
in Voraehlag gebracht wurden und anter denen sich auch
Maria Stuart befand, eine Abneigung gegen die Ehe über- J
haupt vor, weil er bereits mit Pliilippine verheiratet i
nach deren Tode (lüäü) ging er das andere Mal noch in dem- J
selben Jahre freiwillig anf die Brautschan und führte i
verschiedenen Werbungen diu jugendliche Prinzessin Antuid
Catharina von Mantua heim {Hirn II 31S if. 450 tt'.).
lier Gemahl der Philippine Welser wird auf diese Weise 1
zum Lobredner des chiistilehen Ehestandes, welchen das I
lutherische Drama der Zeit in Stoffen ans dem alten and '
neuen Testament verherrlicht. Wie bei den lutheriscbea
Dramatikern wird der christliche, biblische Charakter der Ehe j
besonders betont; der Ehestand ist von Gott eingesetzt und 1
der Einaiedel beruti sich in seiner Predigt ausdrücklich auf 1
die Bibelstellen, welche den Ehestand empfehlen und die er i
nur der Kürze der Zeit wegen anzuführen unterliüist. Es ist j
Wühl miiglicli, dass diese Uebereinstimmung nicht unwill-
kürlich, sondern beabsichtigt ist; dass, wie sieh die Jesaiteo
so oft der Mittel des Humanismus und der Reformation zur
tiegenräfonuatiou bedienen, hier ein beabsichtigter Versnob i
vorliegt, die christliche Ehe vom katholischen Standpunkte j
aus zu glorificieren (auch den RebekkastofF haben sich die i
Jesuiten zu diesem Zweck zn eigen gemacht; Zeidler, Progr.
Oberholiabrann ISSS S. 311]. Auch aonst lässt sich das Stilok
wiederholtwieelneContrafactur zu dem protestantischen Dramk
der Zeit au : man vergleiche in Actus II un^l VI den Tod
des reuigen Sünders und des Gerechten mit Naogeorgs J
cator und den Dramen der Evory-man-Gruppe ; dort giebt ,
der Glaube, hier geben die katholischen Sacramente dem
Sünder das Geleit ins Jenseits. Geflissentlich und tendensillB l
stheini ferner das Anknüpfen der Bilder au die von den> J
XLV
Lutheranern angefeindete Lehre von ilen Werken der gütt-
lichen Barmherzigkeit. Gt'fiiGHeutlich ist letztlich die sicht-
bare VergegenwärtiguDg der armen Seele im Fegefeuer und
die Einführung der Jungfrau Maria als Flirbitterin. Ks be-
durfte gar nicht der wiederholton namentlichen Betonung
der heiligen katholischen Walirheit und der heiligen katho~
liachen Kirche, um uns den Standpunkt des \'erfaEsers kennt-
lich zu machen.
Brsclieint das vorliegende Drama, aus allen diesen Ge-
sichtspunkten inhaltlich niclit blos von seiner persUnlichen
Seite, sondern auch durch seine literaturgesehichtliche Stellung
interessant, so verdient es auch von der formellen Seite in
mancher Einsicht Beachtung. Es ist das erst« Drama in
deutscher Prosa, welches bisher aus dem XVL Jahrh. vor deni
Anilreten der englischen Comödianten bekannt geworden ist.
Auch hierin erscheint der Verfasser als Vorläafer seines er-
lauchten Standesgenossen, des Herzogs Heinrieb Julias von
Brauuschwtiig. Die Sprache ist volkstümlicher Weise mit
sprichwörtlichen und fabelartigen Elementen durchsetzt und
bietet auch durch die lautliche Form und den lexikalischen
Oehalt manches luteressante.
Erzherzog Ferdinand steht in Tirol nicht vereinzelt da,
er Ktnd schon Boden fSr das Drama als er hinkam (Anz. f.
d. Alt. T, 415). Schon ah Knabe konute er dramatischen
Aufführungen in Innsbruck beigewohnt haben: 1540 spielten
Bürger und Inwohner von Innsbruck einen „Josef in Egypten'^
und 1542 eiuen .,Dnvid und Goliath"; dass die Hofhaltung
der Mutter Ferdinands, der Königin Anna mit ihren Kindern,
diesen Belustigungen nicht fem blieb, ergiebt der Umstand,
dass den .Comüdipersonen'' eine Verehrung verabreicht wurde.
Zu Pfingsten 154S wurde ein Jub vor den „Erzherzoginnen"
d. h. den Schwestern Ferdinands gegeben, und in den folgenden
Jahren fanden wiederholt Voratellungeu ,vor der gnädigsten
Frau" statt, unter welcher wohl auch eine der Schwestern
Ferdinands verstanden ist; 1549 am Drei KlSnigstage wird ein
unbekanntes Spiel aufgeführt; U30 (Gengenhachs?) Spiel von
den Hl Altem, ein Werk jener älteren Bichtnng der ober-
rheinischen Dramatik, an welche uns Specnlum humanae vitae
wiederholt erinnert hat. Keben den ,.Wpielleuten- in Amliras
XLVI
fuhren der iHteiniselie PräKeptor Andrea Pangelio und der
„Poet" Peter Kirchpllchter zu Fastnttcht bei Hofe mit ihren
RoabeD ComOdieo auf.
Ad deiu glänzeDden Hofe Ferdinanda U. fand dann das
Diania ausgiebige Pflege. Sein Trabant Benedict EdelpOck
widmet ihm I5fi8 seine ComGdie von der freudenreichen Ge-
burt Christi (hrsg. von Weinhold, Weihnachtsspiele und Lieder
&UB Süddeutschland und Si^hleslen, Wien 1ST5, S. ISTfT.}, wie
gleichzeitig auch seinem Bruder Maximilian (Zb. f. d. Alt.
XXXn 15). Zehn Jalire später widmet Georg Lntz seine
,schl)ne Tragedi von sechs streitbaren Kcmpffem zu Rom'
gleichfalls dem Erzherzog Ferdinand als seinem gnädigsten
Herrn, aber sein StUck, das bereits 1568 in Wien aufgeführt
worden war (s, Schlager, Wiener Skizzen, N. F. 1839 S. 212,
abgedrockt a. a. 0, 409 ff.), ist ein Plagiat nach Hans Sachs
(Nürnberg 1570 H 3, 1 ff. = Keller Vni), dessen Namen der
Abschreiber einfach bei Seite schafft.')
') Aelinlioh hat der NOrdlinger Schulmeister Zibler eine
Reihe von Stücken des Hans Sachs abgeschrieben (s, oben
S. XXIU). — Die Abwoichujigen der von Lutz dem Erzherzog
gewidmeten Abschrift sind noch geringer, als es nach dem
I^ck bei Schlager, dei von Fehlem entstellt ist, scheinen
kSnoen. leli verbessere nur solche Fehler, die den Sinn oder
Vers Btliren: 411,9 fittümBt n bei)b 2:i cftn. 4ia, 8 gtSen
folbt, 25 jo Ititrben fie aü. fein gutipiais. 414, le ©tman auf
18 Srioigern 6iä 415, B nai^ b«n bffi^ib. 17 t^iau 20 gnoininn
28 3!et tem 6ei bot 4ie, 7 f. herein: fem 10 ni^t iDerBetpfenbt,
nf.oUein: fein. Hi^enb. 21 offnem 417, i g^orfam 7 ictn
12 fein i2 Siettrut 27 nwinn 41M, 3 batna^ fein 24 fein
25 annbetn 2G S^weflfcfiteg 27 matten lan 419, i 3" bmi
2 SoBme^^tina 5 auff welken Zaq n geft^E^m fot. lo fommet
]2ü, i6 ^ob je nit^t 421, 2 all >< ju gmeincm 31u^ fo fc^t ge^
loett I0gtlt)a*)n(t ISbiffettc I4sti;n (ge^nt H.Sachs) iStracu
vgl. 434, 3Ü. 24 Bnfer 26 cöi 422, 12 büfflit^ ftin. 14 m«
ift fom fptung id) 26 je 27 gmetneti fuigeftellt 423, 1 fein
5 Sampff boS 6efl toerb t^an 12 fc^ug 13 ^dffl 14 Äuff
17 gfegen 29 aßtfatib« 424, t; gioinnen 7 troiDten 10 g«^
14 &am iebet t^eil. 21 @6 mu^ nur haiiä) fein gemagt. 425, 1
treffen fie fax unb pat 426, 27 fleucht ev je ni;(it fl*rn- ^28, 4
l&ntalii^c 29 SreW 429, 2 ®to6 (gbte eingeleget ^at. [429, 4 voa
Schlager aus Hans Sachs eingefligt.) 12 Sliigfi^t 13 bein
15 (Seift »on 26 fJeinCf tra? 26 bie UbetiDunbneu Btftftemfn
430,1 Souie 2 öjempel 4 ^i^er benn ir luaterunuen in feim
xLva
Dasu kommen in Tirol frühzeitig die Seh ulcoiuü dien der
Jiisutten (Him I 2SI), für nelcbe sich Ferdinand sehon in
Böhmen interessierte. 157ä wird von ihnen in Hall eine £nt-
hanptung des Jobaunes aufgettllirt. In Innsbruck beschenkt
Peidinand 15T6 die Stnäierenden flir eine AiitfUhrung des
Bpielea von der bl. Katharina mit reichen Stipendien; die
AuffUhmng wird im folgenden Jahre wiederholt 15S0 wird
der Dillinger Jesuit Jacob Pontanns, der Verfnsser einer be-
kannten Poetik, zur Inscenierung nach Innsbruck berufen.
Es ist von Interesse zu erfuhren, dass die Aufführung der
hL Katharina mit einem Personale von 2<Ki Personen vor sieb
Slute tobt 28 in intern Slute 431, 13 bejc^om 432, 12 O «tio
Ö Slotttio 21 baä bu etiuürgft bie gft^me^en mein 24 i^it
tfinifllidfe »ia^efiQt 433, 6 I&niglicEfet 12 ^ie tragt 434, 1 3ot«n
2 Bmb Unfc^ud 4 eignet S Slfdjme^cn H gt^Srt lU ai8 tin
2H nai^bem Dnb 435, 19 Jife i* fflom J)ab ju gut getSan 436, 1
unuetutt^eÜt 4 fag 437, 23 etfleben. 43S, ö Sennber nat^gw
bem ftrengtn ©ftcj 2ü mit inn fre? 439, IS annom 2a &\(tjlti3)t
440.1 ^msenlieb« 9f. a«m; neW H g^orfamS 21 airumS
23 tmb be^feiift: 25 jenbi 31 begiben, 441, 4 Kinnanb 5 ben
10 alle aütS 13 ued6^ntn 14 gtogem 17 @tm 24 ütx^pBü
30 ^et Sieb jum (Battnlanb (ein @nbt ist dem Abschreiber in
der Feder stecken geblieben) 442, 7 ir £o6 nem an.
Es ergeben sich demnach folgende bedeutenderen Varianten
von Hans Sachs; 412, 5 man ou^ i^r jftteen 7 hbttn Unbt fe^en,
) 3 rai^el 2 i jurientn (Lutz verbessert den Druckfebier). 22 [dU
413.2 fre^e T nemm 13 und 14 folgen bei Hans Sachs in
umgekehrter Folge aufeinander; 14 auff aSt SBfitger 414, 1 f.
»mi: t^xn. 4 (Sngtic^ 2(i »ort: ort 415, 23 aQaS nuM beS
Jlfi, 13 foHi*« 417, 15 atattc^lagen 6ie mit ifi meng llJ ral^
(= mtbet) 20 trieben 2Si bie(e 4IS, 24 Sie ©tabl fott barna*
§em fein 410,17 I6nflElii*et 421,7 m getj gleich 422,17
^etsenliebe 423, m f. fpam: etfam 424, lO barauff ^ab bit
mein trem j" Pfanb. 427, 1 7 Berlaffn 42S, 1 7 ft^idn 429, 3 tiefe
431, 1& finnen 432,0 SDoö Wete bte 25 Safe fie nac^ bie
mirbeti^en S^at, 433,17 ^at: bab 434,0 erlitt !) ®]zl}
11 mitberlit^e 17 ^alb 18 «temljffet lU fi$en6Üii^en 430,25
Die et tfeat ouff bem ^euting Zaß 437, 10 betrübet 22 mi6}i
25 mein SKer grab 29 gerne 438, 22 beS movb 43B, 1 reun.
Bitn 2 in ijuititn 440,16 r^um, lob, pieig IS flan(( 442,Tf.
Sag @lüct imb ge^I jt atiffer ti>ac6£ Saä nAmqet Un3 ollen
^ana SadiS. — Die Varianten in den Ueberschriften sind niclit
berücksichtigt. Man sieht, es handelt sich blos um Schreib-
oder Lesefehler; manche Dnickfehler bei Hans Sachs sind
verbessert worden.
1
I
I
[
XLvm
ging und das erste Mai G, das zweite Mal sogar ^ii Stundi
dauerte; wir Legreifen jetzt, dass die Vorrede s
Gomüdio, weiche gleiclifails ein anseliniielies Personal
Bohäftigt, sieh auf die KilrzB der Darstellung berufen durfte.
Aueh vor dem Hofe nifart«ti Jesuitenscliilter Eomildien auf
(Hirn II 47G); liier gewiss nicht blos in lateinischer, sondern
aucb in den vid^ren Spractien, Kaum mit Recht aber hat
G!)deke das ein Jahr vor unserem Schauspiel bei demselben
Verleger gedruckte .Gespräch. So bey irer fllrstüchen Diireh-
leucbtigkeit Ertzhertzog Ferdinanden au Oeaterreich etc. Sonn-
wend-Fewer gehalten ist worden" (Freieslebens Nachlese zu
Gottscheds Vorrath 1ö S.) iu der ersten Auflage des Grund-
risses (1 2:iG f.) den Jesuiten zugeschrieben. Es ist in Prosa
geBchrieben wie unsere Comiidie, besteht aus fünf Akt«n
ohne besondere Scencn einteil ung und stellt den Raub der
Proserpina vor; mit unserem Drama hat es auch die eingelegten
Lieder gemein. Der Frologii.s scheint auf Erzherzog Ferdinand,
als Verfasser hinzuweisen: er habe, uiu das Fest der Sonnen-
wende feierlicher zu begehen, „aus der Poeterei etliche We-
dicht auechen lassen" d. h. nach dem folgenden ; den mytho-
logischen Stoff aus antiken Dichtern hervorgeholt.') Aber in
italienischer Sprache sind JesuitenauffUbrungen bezeugt: iaS2
wird ein italienisches Singspiel Tobias aufgetUhrt; und, wie
Ferdinand schon frilher einmal Johannes T.uchis aus Trient
zu AuftUhnmgen benifen hatte, so liess er I5b0 aus Mantua,
woher seine zweite Gattin stammte, eine Compagnia recitanti
in cnmwedia kommen, welche sich ä Wochen in Tirol auf-
hielt. Einflüsse des italienischen Drama auf das deutsche
wurden in Tirol früh angebahnt; schon die Einführung der
Zani in unserem Drama giebt davon ein frühes Zeugnis.
(Uober itaUeniscbe 'l'ruppeti in Deutschland vgl. jetzt Traut-
mann, Münchener Jahrbuch I 103 IT.).
Die Geschichte des Theaters in Tirol während des XVI,
und XVn. Jahrhunderts bedarf dringend einer zuaammen-
■) Das StUek selbst habe icli nirgends auftreiben können.
Auch Hirn, der es 11 4SI Anm, 2 citiert, kennt es nai'h gef.
Mitteilung blos aus zweiter Hand.
") Nach auswärts werden Bücher und Handschriften n
den Hausgesetzen nicht verliehen.
hriften duImh
liiingcnden Untersüoliimg, welche nur derjenige anstoUen
kann, dem die Benotzimg des Ferdinandeams an Ort und
Stelle gestattet ist.') Wir llberselien nur Bruchstücke. Im
XVII. Jahrbimdert finden wir 1653 die Truppe iler englischen
Coiuadiantes von Roe, Waide, Gellius und Cosse am Inns-
brucker Hofe unter Eralierzog Karl Ferdinand (lfi2B— 1662);
es ist die drei Jahre frUher vou Kaiser Ferdinand IIL zu Wien
conceasionierteTrnppe. USafigersah man italienische Virtuosen
lind ComUdianten in Innsbrnck, wo Tiwei Theatergebände filr
sie in Bereitschaft standen. In demselben Jahre 1653 weilte
Dr. Francisc Hemi von Ferrara zwei Monate lang in Innsbruck
und componieite etliche welsche CJomüdien nnd poetische
(iachen. I6ä4 hält sich Pietio Palombara samt seiner Com-
pagnie eine Zeit lang anfand erhalt über IMuofl. Entschädigung.
Im folgenden Jahre IBaä wurde die Anwesenheit der Königin
Christine von Schweden auch durch Schau spielauffilhrnngen
gefeiert, zu weichen namhafte italienische Künstler berufen
wurden: am 3. Novbr. 1G55 wurde vor dem erlauchten Gaste
ein parvnni dramma rausieale d. h. ein italieniachea Singspiel
gegeben, welches den Streit zwischen Mars und Adonis Über
die Liebe der Venus darstellte und mit einem Bullet abschloss.
Am 4. November wurde das dranima musicale „Argis', eine
talienische Oper gegeben, deren Verfasser der erzherzogliche
'l'ruchsess Philipp Apollonio war. Auf ein mj^hologisches
Vorspiel folgte die aus bekannten Motiven der europäischen
Komanliteratur des XVII. Jahrb. zasammengesetzte Fabel; ein
l*rinz, der geraubt wird, unerkannt in sein väterliches Reich
zuiückkelirt und im Begriffe steht, seine Schwester zu beiraten;
die verlassene Geliebte des Prinzen, welche ihm in Manns-
kleidem nachfolgt and ihn nach vielen Verwickelungen wieder
gewinnt. Das Stück niusste auf den besonderen Wunsch
Christinens nui 7. November wiederholt werden und (lauerte
volle e Stunden; durch scenische Kunststücke, Verwandlungen
und Maschinerien war für die bunteste Abwechslung gesorgt.
Das Libiettu wurde in Druck gelegt und den Zuschauern in
die Hand gegeben. (A. Bussen, Christine von Schweden in
llroL Innsbruck 1SS4.)
1660 finden wir dann den deutschen Prinzipal Cliristoph
Blümel mit neun anderen deutscheu (Jomi)dianteu im Dieuste
L
desselben Enhanoga Karl Ferdinand. Er bearbeitet den
„Juden von Venedig" der engliaclien Comüdianten, aber audi
die üebersetzung, welche ein Mitglied des tiralischen Adels-
gescblecbtes deren von Kunigl bereits früher von einem
itilieDischen Drama des Ciuognini veranstaltet hatte. Nach
dem Tode des BrzherBogs Karl Ferdinand (lti62 t) finden
wir die „Innspruggi sehen Hofconiüdianten'^ in Laihach; hier
öder noch in Tirol sind Kwei ehemalige Mitglieder der Truppe
des englischen Comüdianten Jollifuss zu ihnen gestossen,
Hofiinann und Schwarz, und neben romanhaften Verwicklungen
wie im „verinten Soldaten" führen sie auch die Geschichte
des hl, Eustachius auf. 1M63 und 1664 spielen aie in Wien
und treten dann in den Dienst des Knriiirsten Karl Lndwig
von der Ptalz; aus „ehemals Innspruggischen" werden die
karpfälzischen Schauspieler, welche 1667 in Basel, t6GS in
Frankfurt, EiJln, Aachen auftreten. T674 verauhwinden die
letzten Mitglieder in Graz unseren Blicken [Bolte, f^hakespeare-
jahrbuch XXIl 180 ff.).
Dem folgenden Abdruck des f^peetilum humane vicae
liegt das der kOnigl, ütfentlichen Bibliothek in Dre.'iden ge-
hürende Exemplar zu Grunde.
Den Text habe Ich nur an wenig Stellen zu ändern flir
nötig gehalten: tO, 35 (von oben) j^ren anstatt j^te; 12, S ge»
ringen anstatt getineeä; 13, 23 3"fl anstatt S"'a; 21, 35 fat^tn
anstatt ^asta; 23, 4 geiren anstatt get»; 38,3 fid^ anstatt fte^
41, 7 f. bcv gctr ju i^ntn anstatt bet ju i^nen ^«r; 47, 14 fflu
fttedm anstatt ffitfterden; 51, 35 ffinblic^E anstatt f&nbli(t»ea
Hänög steht dnickfehlerhaft n anstatt tn im Dativ, und da
diese Fehler so oft wiederkehren, habe ich auch dort die
starke Form eingesetzt, wo sie an sich nicht unbedingt nötig
war; 5, !2 allem ; 5, 36 jtem ; 6, 1 S altem ; S, 21 mcintm ; 9, 24
bem; 15, i feinem; 15, 27 meinem; 23, 33 ©tDrern; 24, 34 S^rifti
lii^em; 2>), 3» t^rem; 52, 2<l tneC^em; 52,25 gcrec^tetn; 52,33
i^rem; 54, 36 letztem; 56, a Kielern; 56,21 ©ettäfir (^tigern; 62,21
jrem. Umgekehrt steht im Original die starke Form in fol-
genden Fällen durch Druckfehler; ll,7u. 34, » gutten; 54,24
ifdfli^en; 62, 1« ju ben; 63, 20 beiiien. Die Gemination in
habe ich stillschweigend in mnt oder mb aufgelöst, l<ü in Dtinb.
Die Interpunktion rührt gleichfalls von mir her. Aber 13, 22
bngeie&te Iiätte ich (tiach 55, K) niuht iu bugcüebte verwandeln
sollen; und ää, 27 ist j40"l, 5«, 25 [40i>] einEiisetaen.
Sprachlich merke ich folgendes cm: 5, 2 läef^lviflerget^
B. Schmeller 1661, a, ]2 b(r toflen, pl die ftfrtn Schmeücr
11308. 10,20 an^Hit: Schmeller IS19. 10,27 boS Crt ^
Ende, Spitz»; Schmeller 1151. tO,2SUerBIaf(n^^ ausschnaufen;
fehlt bei Schmeller. 11,39 fitSnöefmal: fehlt bei Schmeller,
vgl. Albertinns, Ousmann von Alfarache 1631 S. 299: i!t^=
(itrif^eti (eben bic (S^eintibet i^ttn äilinnmi BodS^itn« auff, ju=
inaltii wann biefelbigen j^ne» vertoilCiBen bnb jufe^en, ba^ fie
tircularia ober Srau^ma^l galten, j^w Berlrabteft« biiiib btpe
Öefpietoi unb Saufe Jd^lueftern bntju laben, 12, 25 Iluplien =
lid. Kluppen, Zwanghoh, figürlich Verein loser VUgel, iieder-
licher Gesellen ; Scbmeller 1 1 33b. 1 3, 22 flvo^ Hub Hrint ^anjen;.
Schmeller I 1134. 14, 22 Statf^niar = Kretschmar, Schmeller
I 13se: Wirth. 16, 1 iai Seget = der Leger, das Geleger hei
Scbmeller I 1548: Weideplatz mit Statt. 18, 27 t^fiebifl =
rüewig, ruhig, behaglich, lä, 24 Sr<i ^ Krause, bei Albertinua
s. Trautmano a. a. 0. 58. 22, 34 ^ßroc^iffen = Brachsen oder
rraehsen; Schmeller 1344: Säbel, Schwert (verächtlich). 2tJ,l7
^augatme ätutt: das Wort finde ich noch in dem von Schiller
redigierten Jahrgang der Stuttgarter Nachrichten Kum Nutzen
und zum Vergnügen 1781, Nr. 46, S. 181. 26, 21 u. U. 6. Seft
oder aäefligteit = Euer Wolgeboren; Schmeller I 774 f. 30, 5
6iiib(tfteata ^ riickstilndig, znriickgebliebea; Schmeller 1 1137.
'M, 9 und 45, 18 in bie 308« flrfifTwt = in die letzten Züge
lallen; Schmeller 11 1098. 37, 1 SlAbIcr = EHhlerducaten;
Schmeller II 4. 39, 13 mcrenb = lat. merenda, Nachmittags-
brot; Tgl. Albertmus a. a. 0. 3U0: mürend. 42, 12 ^fhibCbottot
weiss ich nicht sicher zti erklitren: entweder verüchtlich, wie
mau sagt Nudldruclcer flir Knauser, oder von die Näd =
Dorchfall, schnelle Kathrin? 44, 2S b» @funbt oder @|unb = Ge-
snndheit; Scbmeller 11 307. 46, 7 fieiit^fli = Kerker; Schmeller
I 1319. 48, 13 ^ferner = Bemer, Bemer Pfennig (240 Bemer
= 1 Pfiind, 5 Pfund = 1 (Julden); SchmeUer I 279. 48, 29
aSribt = Minnte, gar nicht; Scbmeller 11690. 42,28 bwitam
= Krampf; Schmeller I 1368.
Zu 38,1 vgl. Böhme, altdentsches Liederbuch Nr. 611
und die Parodie a. a. 0. Nr. 61(1, Lilienkron, deutsches Leben
LH
im Volkslied Nr. 136. — 41,7 sind unter bie jiuen die Zanni zu
verstehen, die schon hier mitspielen. Im Personenverzeichnis
fehlt der Bettler zum vierten Werk der Barmherzigkeit.
Sprichwörter: 5, 8; 6, 6; 6, 11; 8, 34 f.; 11, 27; 12, 22 f.;
21, 25 f.; 22, 24 f.; 26, 12; 35, 6; 49, 13; 48, 2 f.; 59, 2 f.; 59, 26;
60, 23; 61, 25; 63, 20 f. Fabeln: 21, 4 f.; 27, 28 f.
Wien, im Manuscript abgeschlossen den 26. Juni 1888;
im Satze beendet den 10. Dezember 1888.
J« Minor.
COMCEDI SPECV-
LVM yitj: hvmanj:,
€itt Spiegel itB üetifd)-
Ucben Sekn^ c^enanbt.
Vignette.
©ctTudt in bct gutftUd^cn Statt
Snfeprugg, burd^ Sol^an*
ncm ^atoer.
15 84.
[Zeile 2, 3, 5, 7, 10 und das Wort „Inssprugg" in Zeile 8
sind im Original roth gedruckt.]
[1''] 3"E i5f"t Sejer.
ifiac^bem ber ^UK^lcuc^tigift Jpoc^geborne Sui:ft Dnb
jperr gecbinanb Ergöetßog jii CeftEtrcicfi, ^etlog jue
Surgunb, @tof jue I^rol ;c. linjct genebigiftet -öert, mir
genebigift erlaubt Onnb Oergunbt, bi(e ConKüdi fo j^r
Surft. 3!)rt. fefift erbost cnb gemacht in ben %iud jc=
bringen, ^ab ic^ ben ßefer (ber fid) oiHeii^t, bafi biejelbig
auff ein anbere manier, o(ä man fq fonft jemai^en flflegt,
geri(f)tet, cerrounbern müc^t) erinneren rooflen, bofe JoIc^eS
nit one jonberen orjai^en ber(^e^en, dB nembfit^en, bie=
inett man bem orbinnri gebraiiifi nai^ bie ßoniebien inn
Dil ProlognB, Actos, anb Soenns Qußjet^aiCen Pfleflt. ift
niön baräUE langer jeit, jue meTc^ec f^ gesotten, beb&rfftig,
barburtfi bie f^ut^öm Dngebultig onb inenig tuft auffjue=
merdett oberfoinmen. W.]o l)a6en ^odigebod^te Surft. %ti.
bife Comtedi, fo f^ Speculnm vitse liumaiiffl, hai ift: üin
Sfiiegel beS SDJenft^lit^™ CebenS genennet, auff ain anbeie
Dnnb fotrtie raeife jueiamcn gejagcti, bamit ber jne^orer
nit üdain in ber jegigen oerfötten ^ett (auff, guet^ onnb
böfe^, mie outti jollit^e baibe ton ®ott bem Mmec^tigen
beto^nt onb geftrafft, anhören, fonbcr quc^, nac^bem bie
Maieri bifer Councdi fein fur^ onb beiiifii^ auggefürt,
atleä befto beffer in bie gebäc^tnuß faffen, ficti barinnen
Spicglen onnb oin ©jempet fein Ie6en barburc^ j^erit^ten
onb jubelferen baraufe nemen niüge.
leiit mit S^ten öinönngen (oHf. biemeit id) oiicii iDctiet
Sotter nD(^ 3J!uetet, meine @efc^ mifterget^ mir aucfi alle
nit %oh afcgangen, unnb ic^ otto oiniget wiitb ber lelfte
meines StommenS Oerlaffen, miß ic^ bidi, Heber ^lof""^'!'"'
il§ ben it^ jeberjett getrem befunbeii, umb Satfi fragen,
)ie ic§ foOi^eS angreiffen mötfite.
Set ."potmaifter:
j»] ©enebiget ^etr, id) i)ah all mein lebenlang gehört,
oS bet fo Btotti begert, bem fe[bigen (ei) nerattien, unnb
ei fii$ aineg gueteit 9iat[|g ^ett, bem fetbigen eä mol tmb
^dtic^en öon ftotten get)et, qui^ ine nit geretiien t^uet,
Kii a&er ®. ®.' mit meiner Sperfon, Cnb mit meinen 06=
wroen ontert^enigf tilgen Sienfteii genebigflir^ jufriben,
E|ue id) mic^ nit nieuig etireioen, nidte mir auc^ iiit^tg
lebeiä, bann baS ®. @. ii^ (mie ob ®ott lüiCl Unb o^ne
^uem jemelben big^er bejc^^^'^") °-t^ i^%° °i^> «'"f ^- ®-
leineö Bnlcrt^cnigen Sftat^ö begeren, root unb mi^tit^ bienen
änbe, flnb foHit^er mein SRatb ®- @. ju oCen (£|ren Biinb
ßWIii^em Doctgong gerait^eii motzte, 'Jlun itber, genebiger
lert, ift eä in bijet dertötten SSJelt laiber alfo beft^affen,
tag biejenigcn onb juuoraufe junge Seitt, benen ©ott Onb
)a^ @ti[d in aQeni, mag bie SDtenft^Lic^e uubec^a(tung
mnb rooQuft belangt, atleö fienueflen unnb nottommen^cit
fettigen cnb üejc^ert, rocnig beS ißattertanbS noä) ben
{Ctnainen nug onb molfart betrachten, fonbern gebenden
tut ba^in, niie ig jren $vü(St fiteren gueten muet ^aben
mb inen (elbft attain tiebcn raüditen. 3)arun[6en, genebiger
jerr, roere mein getremcr rat^ baä ©. ®, fi^ auf ain
eitfang an atnen Sürfttid^en §Df mb fnrnemblid)en an
l. &. Sanbifiirften $of begeben tbeten; bann ain fein
gng ift, mann ain §err jeine Onfaert^anen ötib bie 3?nber=
^nen jrEii §ertn erfennen fernen, borbwrc^ baiber lieb
nnb netttanien gegen ainonber roac^fen. [3''] Slber ba§
lüegten G. 0. fi^ Rieten, bog jli fiii tainer Iei(%tfertigen
angen ©efettfc^aft annemen, berfelbigen ficii ani^ nii^t
mfiengig machen, fonbern ottoin frem §errn unnb 2onb#=
ütften getrerolic^ Bnnb Reiffig auffmarten, tmb )i(f) guelet
5f)rli[f)er iSefettft^afft befleiffen.
[:2"] ®ev ^vfl «ctu«
\)ü}t \\d) QU mit imi^BDlgeubeiii i/ofigefaiig, jo biii'di
Sttgci unitb Smuftden gelungen Dnb gef)alten micbt:
Laudate Uomiuum de terra, Druconcs et om:
Abyssi. Iguiti, grandü, nix, glacies et spirJtuB p
celürnm, qnae facinnt rerbum eina. Mootes et om
collea, ligna. fructit'em et Dmnea Cedri. Beätiae et vni-
ueratt pecora, Serpentea et vulucreä peiiuatac. Reges
terrae et omnea Populi, Priueipes et omuea Indices terrae.
Innenes et Virginea, Senes cum lunioribus, laadent Hörnen
Doraini, quin exaltatum, est Dornen eJus solius. Alleluix,
Ällelaiu.
Muff Xeutjt^:
Höbet ben §erten bie j^t auff (Bitten ici)!, je 2Balfif(^
unb alle HefTcn. gerore, ^oget, Schnee onb Si^ö, SBinb
bei Ungcmiücrä, bie (ein mort au&ri^ten. Serg D»b
Sufiel, fruchtbare Sdum Dnb ^'^b*'^- X^ier Onb atleS
Siec^, ©eiDutm onb gefliieget mit gettii^cn. 3r Äünige
nuff ßrben unb alle holder, gücften Onub aUe SRti^ter
oufl Stbcn. 3""9'i"9 "HKb ^untfframen, jftr Sitten mit
ben jungen, tobet ben 3iamen bei Ferren, bann fein 9tam
ift oHuin cr^ü^et, Stüetuio, SlHeluia.
S^atauff Dolget boS (Sefptfit^ bes 3{ei{^en Singtinsä
mit feinem Jpofgejiiibt, unnb bie unberioei)mig beö [2'']
SlinfibelS, barau^ junterden baS aiit jebeT, juiiorau^ aiti
Sunget äßenfc^, niditS für ftc§ felbft, fonber mit rot^ onnb
ju oocbetft ber ©oiftlicfien, olä beneit oon ®Dtt ötl ge=
^imnuffen Bor anheren geofjenbaret roerben, liaublen önb
ft^Iieffen folle.
Jüngling:
ÜKat^bem mir Sott ber Sltlmäc&tig önbet onbern auff
bifec äSeLt in meiner Eilüeenben ^ungent guete gefunbt^ait
»nnb fterde beä äeibi Derlitien, ju bem baä ic^ oon gnetem
Stommen geboren onnb nit aiiieä geringen fierlommenS,
(Seit unnb ®uetä genueg, barjue mit ^etrtit^eii Sianb,
Qliieteni, *IJoI&ften unb §eufern oerfetjen, foHii^eä and) an
friblic^en mib fidiern orten onb rool üecforgt, ülfo bats ici^ mic^
auff bifet SBeit gicidi omb nichts betiimmetn barff: So roai^
nicti aber ncc^ "'t jnentidjticffen, mic it^ bodi mein Siu=
9«nt mit Sö^en ftintniigen loHf, biemeil ic^ and) mctier
Mütter noc^ äliueter, meine @e)i^tDiftetgettl mir aiidj alle
mit Soh oligangen, onnb ic^ al\o dniget unnb bEc Ictfte
meines Stammend DertaRcii, mill ttft bidj, liekr ^ofmaiftet:,
alä ben ic^ jebecjeit getieto befiinbeii, omb Slati] fragen,
roie i(^ foDii^ee angceiffen mochte.
Set ^giofmaiftei::
[:)*] (äSenebiget ^ivc, \c^ Iinb aü mein lebentang gehört,
boä ber jo Kaii) begert, bcm felbigen feq jerat^en, tmnb
ber fi(^ aine§ gueten IRat^S ^ett, bem feQpigert eä mot Onb
glttdtit^Eii uon ftatten ge^et, anc^ jtte nit gereroen tfiuet,
iai a&er (i£. @,* mit meiner ^ßecfon, tmb mit meinen ge'
treroen ontert^enigtlic^fit ©ienften genebigEIic^ äufriben,
tE)ue i(^ mic^ nit menig erfreroen, luäre mir auit nicf|t§
lieberä, bann baä ®, 61. iit (mie ob ®ott miö tmb öb"e
r^iiem jemelben bi^tier befi^e^en) an jego aui^, meil @, @.
meinet untcrt^cnigen Sllüt^ä &egeten, root onb nugtic^ bienen
(iinbe, linb fottic^et mein Mat^ ®. ©. ju aUen S^ren Dunb
gtüdlic^eni uoctgang geratenen m&c^te. !)iun aber, genebigec
liert, ift es in bi(cr »ertörten 2Be[t laiber atfo be(i$afien,
baS biejenigcn Onb juuoraufe junge Seut, benen ©ott unb
bo« ®lü(f in allem, ma^ bie *Ötenfct|[icl&e unber^altung
onnb mottnft belangt, atleö benüegen onnb oollommen^eit
0 eiligen onb beli^ert, roenig beS Satterlanbä iidi^ ben
gemainen nug mib motfart beti:a(^ten, (onbetn gebenden
nur bo^in, roie \\) jren ^vncftt fuereii gueten muet &a6en
Dub jnen (elb)'t atlain lieben motzten. Ilarumben, gencbigec
^err, roere mein getretüer cat^ bai ®. @. fit^ auf ain
jeitlang an ainen gütfltii^eH Jpof Dnb fiirnem&litöen an
E. &. SanbSfürften §of begeben treten; bann ain fein
bing ift, mann ain ,^err feine ottbertfiünen onb bie S3nber=
tränen jren §ecm etlennen lernen, borburdi baiber lieb
unnb ceitrnroen gegen ninanber mac^fen. [3''] 9(6er baä
miie^ten (S. @. fic^ ^üeten, ba€ ft) fidi lainer leichtfertigen
jungen Oefeßfdiaft onnemcti, berfelSigen fid) auc^ nic^t
on^engig machen, fonbern allain jrem §ercn unnb SanbS^
fürften getrerotirf) onnb fleiffig auffmarten, onb jii^ gueter
gfirtit^er ©efeHfdiafft befieiffen.
Siingting:
Sieber ^ofmaifter, bu ^aft mol ret^t üoit bet fo
gerebt, laffe mir audf bein getwme mdmiiig tiicftt i
fattett, fo roiH ic^ bocfi borüber etlicher anbeuet nie
getreroen Wiener rat^ unb guetbebunden aud) anhöret
3)ann mau fogt: öit folten ratzen, ober nur aitier fdftieffni
SJero^atbeti, lieber StaHmaifter, inöHcft mir bein mQinunj_
auii) anjaigen, mie ic^ meine fairen (raeil bu mein begcrev
alberoit oernDinmen) onricötcii mödile'!'
Statlmoiftct antroort:
QJenebtger §crr, eä ift ain Spric^roort:
Säogei fingt fein gefang. ^ieroeil ic^ bann, inie @. ®. roflP*
loiffen, Bon ^ugent auff ain Äriegfiman geroefcn, mir au^
baö firtegen {®ott f|ab lob) rool belommen, bann ic^ ®ör
Dnb ®uet batburi^ erlangt: So roere mein unbert^eniger
SRolt), ba^ ®. ®. als oin frifc^er, ftcircter, junger §ert fi(5
üuff baä ffiriegäroefen begeben fetten, barjue S, @. mit
allem bem, fo aincm Hriegfen''"' Donnöten, Don @ott ober^
ftiffig begabt onb oerfe^eti, bann ba (ain mangel, nieber
an gelt, au ber 5ßerfon, nodi onbern [4"] quolitcten öer'
^anben, fo (e^en ffi. ®. out^ in inaä anfe^en jefeiget jeit
bie firiegäleutfi, bie ba etroaä oerfucc^t, fein nnb loie fl)
»or anbern ^erfijr gebogen merben, oin Stiegfenian lan
aui$ feinem Vetren onb ißattertanb oi( nu^ fffiaffen.
Dann ®. ®. rool j^uero^ten, baä bei) bifen jmmermerenben
ftriegen Oit fi'riegSleut ctfc^Iagen merben, annb fonft burt^
manic[)erlQt) weg umfilommen, onb müeffen bie Stiegfefierrn
Dnb sDberften anbcre an berfef&cn ftnt ftaben, bie mon suer«
fjaltung Sonb tinb Seut bebürfftig ift. So ift aucft baä &rieg#=
itiefen bais lufligfl leben auff bifet SSett, bann ain ftriegä'
mann Ijat guete ©cfellfi^offt, offen onb Xrinrfen odH aiijT,
®elt ünb @uet, auti) roa§ fein ^er^ begert, betommt et
genueg mib nberftüffig, annb id} mai% rool, mann ®. f
nur atnmat ainen anfang machen, baä fi) nit leicbtHJ
ober fo batb mefir aufefe^cn mürben.
Snugling:
^d) innrbE gleich jtr mit Sroren rÄtben, Dnb
ein jebet guet in (einem Sinn; i^ muefi meinen Secretori
üut^ fragen. Sieber Secretari, mai fagfl bu barjue?
Seccetati antroort:
®enebiger ^etr, ©. ®. foDen toiffen, basi betfeibeii
\d) fo long mir ®ott bie genab Dnb baS leben öerteit^t,
gettemli^ unnb geborfamlid^ bienen luiQ, aber in ^rieg
lan g. ®. ic^ nit ratzen, bann roaä taotten fic^ S. @.
jeilien, lueil Ig bn^eimen in gueter rt)ue fein, jue (Jfien
[4"] onnb Irinnen, auc^ maS jr ^er| begett, gniieg f)aben,
baä tu iottic^eä erft mit groffec gefaöt im ffirieg fuei^en
tnolten; roöflen jg eä nber t^uen, fo nimb i<^ ben net^ften
Urtaub, lianti in S'rieg lomb ii^ nit, bin beffen nit ge=
mont, \ä)käii m\ä) ainet truntb Bnb lamb, fo tan ic§
nimmer jditeiben. ^aut mir oinen: ain Si^rammen in topff,
fo roirb icfi boK Unnb bin auc^ nit^tS meftt inertt), roaS
folt id) bann im ftrieg t^iien, boä ^utffet fan ic& nit
fi^mecfen, mann ii$ batiaimen biti, (an ic^ nit leQben, mann
man jue ber Xartfc^en |(^euft, toa^ roirbt mir bann im
Äxieg gefc^e^en, bo man mit groffen ©tucten ombge^et, fo
tiob iä; audi von ettic^en meinen gefeUen geburt, maä eä
für ain gefärtic^eö 3)ing omb iai S'riegen fei), baä jme
Dfft ainer bermaffen föri^tet, baä er (maife nit raaS) tfiuet.
9tain, nain, genebiger ^err, in Strteg Eomme i(§ nit, Dnb
^abenä @. @. mir nur nit für äöel. Slber baä niott @. @.
id) mol dlot^en, nadibem 1£. @. jung, gefunbt »nb ftarcf,
aui$ lütii^, iai (£. &. auff ain ^ar ober jinai) aufijugen
ftembbe ßanb burdiraifen, Dnb Betfeiben ort Dnb fitten
erfennen lenieten, mann bann 6. @. roiberumben ^aimb ober
fonft Dnbet bie £eut fommen, \d tiinben fi) aucb etroaä
Don ber fachen rcben, bann roet Dtl fic^t, ber erfart DU,
mad£|t ficö mit oil beuten betannt, «nb fon jme in feinem
atter aucti jn nug fommen, ba^ er fiifi in aind onb anbecs
befto beffer fc^iifen mag.
Ser 3üngling fDric^t:
[5'] ^1^ mue^ gteidi lotsen, baö ii^ ain fo froibigen
Sienet an bir bab, bu barffft iiit forgen, weit bu ain fo
roaibtii^er (Sefeü bift, boS ic^ bi^b mit mir inn Sirieg
I
l_ "
nemen iiiirbt, unb handt mit^, ber beftiiliiB beiiiet 9leb
fei) beffer, bann ber anfang, i^ roolt bennot^t aut^ geem
meinet ^aiiöniaifterö mainuits Bctnemcii.
3)er ^au-femaiitcr fagt:
läencbiger $etr, id) ^nf> gehört, ongeftagter foll*' -'
taixKt fii^ mit reben eiitmif^cn, ob mic^ gteic^ iDDt baS
({^roeigen ^art anlommet, mann ober E. @. meinet am=
fettigen iitoinung begeren, miH ii^ bie(c(bige Dntertfienig
Dnb ge^orfamlic^ oerraetbeu.
Set güngling:
SBotan fo fag feEt, bann man raill fagen, boö '
geringem Seuten aaä) manidiet guter rott) jcfünben, bar=
umben fe^ ofine oHe fortfit, Onnb 9leb nur bafiffer tjcrauß.
®cr ^aufimaifter:
■■Jinn rootan, genebiger ^err, fo tüiü i(^ in Siamen
iSotteö fortforen. 3i^ ^ab bet) einem gleichen gefiürt. roa^
but(^ ben ^lofmaifter. StoIImaifler tmb öotOHB burd) ben
©eetctori oor mein gerebt roorben, (o raiffen aber ®. ®.
DorEiin njol, baS i(^ mitfi ouff ber gleichen (acften niifttä
oerftetie, nirfit bar«ni6en ba^ itf) mir förcfit tnic ber Se--
crctari, (onber nüain meinein beuctfinen 21mbt Onb bet
^anfiroictttc^offt Qu^geioort, barumfie [5''] iä) befiomeniger
bauen ißeben fon, bteraeil ober S. @. felbft loiRen, bal flj
oin ainiger be? 91amen3 onb Stommenä, auc!& gelt cnb
guetä genueg, (o roece mein SRotb, S. ®. bliben bofiaimb
Bnb lieffen ombfeben, ob ain (ii)öne§, junget, tinufetic^eS
griirtilein, ©. ®. flanbt onb ^erfommen gemöfe Pnb oon
ainem Scucötboren ©eit^Ierfit ^ertommeube, oerbanben rott,
bie nit tii( irni Stetten cnb an .fiüfen erjogen, \o ben oHen
Sir(^roet)^en, ^oi^jeiten »nb ^nndeien (ein roöHen, onb
Ber^eqroten fic^ mit ;r, barmit \X} juertjoltung jreS dtamenS
Dnb etammeng ^anntic^e @rben Dberfommen, bann fotte
@. ffi. alfo in jcer jungent one Srben afige^n, b6rffte S. @t.
flleic^ fo bflib oiner ffirben. ber ®. &. meber bontf bii Sott,
noc^ gnab bir (Sott nac^faget, fonbei fic^ Ditmrfir jttitor
oaf ffi. ®. toi gefrerob bat, barmit ®r nur ju ben fc^önen
fd)6iten ©iietern miiib Sfieid)tHiiib fomnien aibitfk, eä fan
ainet bufiaiment and) vool ttmai fernen, bmiii ei leinb
bereu äeut genueg cer^anben, bie l'onft nic^tä ju|(^affen
Öaben Q(ä 8^e(^et fit)teiben, barinnen man oUetla^ Sonb
tinnb äoWet, ort onnb fitten 6ef(^riben fiinbt, aaä) bie
äanb^Dibn untren, barinnen fänben (S- @. fii^ auc^ eituftigen
Dnnb etronä lernen, batiue roeit ffi. ®. one boä öit Siienec
jeftatten pflegen, m6d)ten @. ®. fottfiE oon atterlai) SRa=
Honen, bie getrero, ©rbat onb eine» äintb liefen StlterS,
onnemen, feeq nieltli^en fg fotc^eä 311«! t^ait gleich (0
iBot erfaren Onb erfragen tünben, barburdi bann @. ®.
öil uncoften, bcr ?onft D&er [6 °] anbere facfien, mie oor
mir gemetbt, auffge^en rourbe, Der^üetet tan merben.
35er Jüngling fngt ju (einem ^ofmoificr:
Sieber ^ofmaiftet, lüoä ge^et ha für ain feinet alter
Sßann ba^er?
Set öofmaiftet:
©enebiger |ietr, ic^ Ijalt i^n für ain Stinfibel.
Ser Süigling:
Waä ift bann ain aiinfibel?
Slet ^ofmoifter antinort:
ain linfibel ifi, ber fii^ bei iSJelt entft^let^t unnb
in ben aSilbnuffen mont, in feiner ^eü ober ^ütlein mit
feinem gebett ®ott bem Mmet^tigen jag ünnb 9tacE|t bienet,
benen aucft burrfi bie :pimmlifii)en ^nfluen^en oif uetbotgne
fadfen geoffenbart merben.
3n bem lompt ber Sinfibet, fpritfit bem 3üitg =
ling jue :
Sriieg bic^ @[>tt, liebet Jüngling.
©er Sungtiug:
3:and eucfe Sott, lieber alter 3Jatter, toie tombt fr
nlfo onuerte|)en§ tinb Dnbetanntet it)ei§ juc mir, raoö ift
enier bcgeren?
3;er Einiibel:
[G^] 3)ie erfüll meinet ^ciEommen^ ift nii^tä anberä,
bienieit icli aufe §imtnH(cöet Eingebung mai% baö betn
fütnenien guet Onb auffrec^t, onb bii^ nit entfcfttieffen tanft,
ronS bu für nin iceg bciit leben mit e^ren binjubringen
für biiö nemen foHcft, io roolt id) bir gern am gitete lebr
onb rat^, ba bu anberft biejflben an mic^ begeift, mit^
t^ailen.
giinsling-
2kbex Sgattcr, icf| tfiue mitft gegen ßucfi gor caft
beboncten, roie fi'inbt jt ober raiffen, iDCS meine onligen
fein, bietneil rott Dnjer lebenlang ainonber nie gefetjen?
ßinjibet:
Üieber ©o^n, bu (o(t loiffen, bai ün8, bte mir onä
ber SGJett entidilogen nnnb alfo öon betfefben abgefftnbert
in ber SBilbnuS roo^nen, ®ott bem SlUmecöttgen bienen,
oon feinen ®6ltli(6en genoben oil gefiaimbnuf)en geoffen^
bart raerben, batbutc^ wir fampt onfewc Ie£)t ber ^ett
ju^ilft lommett, fq DnbertBcilen Pnb bni |)inimetreitö
®otte8 mehren fünben.
Süngling:
So idi nun, lieber Satter, Dermertfe, baS jr mit
foüidieii genoben, barab ittf nit äioc^fel, uon ®ott bem
aUmcc^tigen begabt, fo roctb jr_mir ju meinem SJot^aben
oucd mol vollen tünben, anb TotÜ EucE) nit oertiotten:
3io^bem icft on ^eut ninen meittcn nicg getaift, unnb mi(^
berjelfaig gleich an bifeä ort getragen, ba \ä) meine [7"]
9tofi füetetii nnub oerbialen loffe; bin id) mit meinen
Wienern, bife Slrt onnb gelegentioit jubefiditigen, ain raenig
fpa^ieren gangen, cnnb mit j^nen, ffiie icti etmoii meine
junge tig lool anlegen möt^t, oertremltc^ getebt, borouff
mir mein ^ofmoifter getat^en, ii^ jolt midi an meines
Sanbfefürften ^of begeben, mit oermetbung, mie ein fein
bing ti fe^, ba^ oin ^err feine lSnbertt|anen Dnnb bie<
felbige j^ren §errn etlennen (enten, neben onbern gueten
ie^m me^r, bie mir bann nit übel gefallen.
I
I
3tinfibcl:
Siieber So^ii, idqö bir bein §afmaifler getal^eit, ift
iDOl nit ain b&fer tueg, laie tc£) bann audi (olt^en ratt),
IDO man bEmfelben beftenbigtlic^ nadiDDtgen fon. nit unrecht
ftciffeii t|ue, afiet eä (einb bacne&en uil cet^itiberungen
Ueröanben, bie an ben Sürftüt^en ;p6fen e^enbcr jum
böfen at% jue bem giieten anfiiern, bann bielDcil bu oon
©Ott mit Meit^tumb an gett onb güeteni genuegfom, ja
obetflüffig begobt, roütbESt bu nnangefoi^ten nit bleiben
tinben, onb bejorge hu (et)eft ntufi ju jung fcHic^eii an=
fet^tungen roibctflanbt jut^uen, bann an Jodiden §üf«n
man allerlai) gefinb, guetä onnb böfeS, ftoi^en onb nibern
©tonbtö finbt, ba fein ©piler Detbnnben, bie nichts anherä
tfiuen, aU tag onb T\a(i)t bem Sptlen auferaarttjen, bie
iDurben nit Onbedaffeit an biifi üuie|en önnb ffim ©pilen
juuerurfat^en, bit aurfi juuetftei)n geben, bu feneft nur
afloin oin ninigei [7") beineS SiomenS, ^abeft roeber SBeib
nod) Einb, äieic^tumb onb gelt^ genueg, tDtm bu eä bann
fparen roöHeft? tünbeft mit Spilen bein furgmeil ^oben;
onb wann bu eä aljo nit tt)iien raitbefl möCen. louube
ainec fagen : bu Jeqejt ain Stimplct, bec onbet : bu (etieft
fain ^Dfmon, ber bdtt: bu (e^eft oin @vort)afen, onb
jegeten oljo nit oon bir, bifj fi) bii^ in bnS ©pilen brieten.
aSag oolget aber auß bem Spilen? anberä niiitö oIS
fluec^en onb ©olteßlefterung, bann mo man perfpill, ba
wirbt man onmillig onb jornig, onb fon fo gor ®otteä
^egligen Senbeu unb SBunüen nit oetfcöont roerben. 33Qr=
jue feinb jbt oi( an ben §6jen, bie baä jrtg i)ertl)an t)aben,
bie rourben M ju bir gefeßen. birf) loben, bie bebten
njDit geben, ^tueberjdiafft mit bir matten, bic^ barnacfi
omb ®e(tanlel)en onfpre{6en onb @j:empe[ fürracrffen: ber
onb bifer liabe auif anbetn ©efeffen onb atmen ©i^lutfem
ge^olffen, t^ueft bu e8 nit, fo bift bu ein farget fitg, trab
te|en bir mit anbern ^(^mebtidien 3!amcn betmafjen jue,
baä bu S^ren balben etmaS t^uen mueft imb ^ernac^ gleiii)
fo menig als bie anbern beja^tt merben. ^um britten:
fo finbt man auf^ guete Qtüfbriie'bix, bie tag onb natfit
im Sueber tigen, bie jeit nur mit ißandetieten, treffen
onnb fauffen Einbringen, (offen onbcr jfinen ftrön^elmal
I
fjerumbge^en, nnnb t^uctiS atfo aflaiii oiiff ben Jpetrea
anlegen, ain $erv niueg baniadi {^ (alä tnann fi) baS jrig
in jren 3)icnften eingepiiefl) in anbei racg mit gnoben bt=
tenden, bo^ boc^ ain ^ert, [8"] ia6 er follit^eä uimot=
roenbig^ uettE)ucn Dnnh oerlt^menben bemalen foKe, nit
fc^ulbig ift, SBonn bann be\} fottic^em 5JJancfEiiecen,
ftian^etmälen ainec, \o aine§ guelcn Dermüegene, nit
beffer Iractiert ü(ä bet aine§ gccingen, fait et j^nen
o6ermotä nit «(^t Üjuen. SÜSilft bu bi(^ bann an fq fören
Cnb Sleii^lic^ aufgeben laffen, fo roitbt btr, ob bu gleich
nod} i'o 9icicf) mereft, bein Seit onb @uct aiic^ nit lang
üeden. 3"i' oiert™: fo fein avdt ber jungen ^ifftEut
nit menig, \o ber §uerereij onb ongebiirlic^en iSiieHerel)
meEjr aU jrent bienft aufeioarten, bie gon^e 9ia^t me bie
roietetibe Jpunb auff ber ©äffen »mblauffen, Bor loellii^en
ajiäj bie e^rtictien jiimdfraiKen onb SÖiablein, fo Don jren
lierrfc^nfften au|gefi%t(ft mcrben, nit fieser fein fi'inben,
öert^uen ba§ juig nur mit Unnii^en Üeuten, uberfüftigen
mit jren gueten roorten onnb uerf)aiffnngen bie armen
jungen lOTäbletn, bife fij fi) ju jrcni raiÖEn bringen, I)erna^
aber mann flj jren roiflen nertti^tet, [)aften ft) j^nen baS
roenigifl, mib müeffen bie gueten SHÄblein ben f()Ott jum
fffiaben ^oben. SJor foßi(5eii leit^tfertigen .'pofjunifem onb
®affentrettern mürbefl bu aii(^ wenig fidier fein, 6i% (tj
birfi in jr ©ejeHfi^afft unb in bie tlnflpen öröcfeten, toit
bann beren tmtugenben an ben ^öfen no(^ nit nief)r feinb,
barben ainer manif^e^ mal feiiteß (ebenö nit fidier fein
fan, wdre aui^ ömb ben Icib nit fo naft jetfiuen, ba ntt
barneben bie ©eet gtEi(^6falö in gefafic tdme. (£8 ift bar«
omben aber nit alltS ^ofgefinbt ntfo, bann man bar-tS"]
unber iddI oui^ finbet, bie fic^ nder ®otteäfori^t onnb
tugent befleiffen, jrcm ^lerren getrero onnb fleiffig ouff ben
bienft ttiarten, fottirfic fotten bie jungen §ofleut biHi(^en
E&ren, fict) jn jönen gefeflen, für jre 3iÄtter Rotten, »nb
uon jljnen ain Sfempel nemben.
Jiiingling:
C'ieber alter hattet, id) t^ue midi gegen Sud) be>
banden, baö jr mir liai 4"^!^^!^" f° ^"^ ninen, al9 bot
Diibcten meg jiiuerftetjn ge6en, boiiieber tan id) Etii^ ober
aaä) iiit üeibalten, Ivaä mir mein StanmaiCter geratlien,
aii nenibtic^en, baS \d) miift Quff boö fttiegeii begeben
[olle, mit Derinelbung boä man je^igcr ^tit bei Sriegeleut,
bieroeit juer bclj bijem immeimerenbcn ftriegen oil omb=
(ommen, juer^oltung Sanb ünb Seuten maiflen bebütfftig,
aud^ in mae^ anje^en onnb dteic^tumb ainet barbuK^
fommen mag, Dnb mad jme ainer für guet leben im ^eg
ft^affen tan.
ainfibel:
Siebei ©otin, wai bai Kriegen anlangt. Tan ic& bii,
toeil bie &rieg€jiiif|t be^ bifen onfem jeiten gar in abfad
fommen nnb mifebrancfit roitbt, ntt bejinben, luic bir mochte
barjue geratt]en (Derben, bann eS löiber je^o barjue lommen,
ba9 ain ieber Oberfter tinnb ^aubtman mtQ ^oc^beriiembt
Onnb nngefe^en fein, mibetfteben fic^ groffer ämbter, fagen
Dil uon j^ren Sfitterli^cn iCugenten, groffem ©eft^lci^t
Onnb ^erforamen, anc^ [9"] gtoffen Meit^tnmbcn an Sanb,
Beut onb @uel, nemen fii^ gtoffer fflelolbungen an, be=
bencfen alfo nnr jtiren unb ntt ben gemainen 9£u^, t^nen
aud) anbere ju jallitfiem beficbem unnb gedet auff foQic^e
bngeücbte grofe uraib tiain §anfen j^rer Söefotbung l)albec
me£|r auff, bann ber gan^ Qua, be^ gellen ^anffen mit
©ig erobern onb erlangen mödite, boä beliftiiftt aber au6
tainer oiibern Driocften, ali buri| groffe Sütbitt tnnb gnnft
groffer §errn, roeQic^e jbre örüeber, Satter, 5reunb Dnb
©dirooger, roic man (^ ani^ nennen mag, grog onb tlain
^onfen ^eifitjie^en, imb bie|ctben öor anbern befürbert
mtieffeu merben, bn tnitt al|;i)ann nin jeber atn $aubt=
manfi^afft unb ^eatld) ^abeii, Seutenambt enb e^nbrid)
fein, bie boc^ jr iebeulang in firiegäleuffen nie geiibt noii^
gebraudit morben feinb. Sßnb wonn man jl) in bie ÄriegS=
rät^e folle nemen, bn man Don ftriegägebreiK^ ^anbten
onnb reben tE)uet, haran oinem ßernt Sanb onb Üeut,
andf aö fein molfart gelegen, fo tinben jtc ©ulbcne fetten,
barinnen boö anfe£)en Bnb bie Cernunfft ftetfen (oQe, (ain
wort, nocb boö roenigifle, roaö fidi in fold^en roic^tigen
fadien gebibrn loill, antnort geben ober boc^ mit ^{ilflif^ent
9tat^ eifi^einen, lernen au^ anberft nit^tS, aßatn Qtotl
fdienben, feftetn, freffen uiib (ouffen, Jpilen cnb ^uerere^
treiben, benj()emgen, ben iimn bei(^i§en (oHe, ba§ itig
fiel(fen mit geiuatt ncmen, Srarocn onb ^undfraiDeit fiftenben,
arme teilt betriieben, Diib JetfUif^en bie onioibetbringlit^e
jeit Dm=[9'']fi]nft Bnb cergebenä Deiäecen, barburc^ bann
Qucfi Ecfennt tinb augenicfieinlii^ befunben roitbt, baS belj
fott^en Dnfieli^icften §Qubt onnb ffriegöleuten §Bubl Bnb
SSelbfc^tat^ten oeclDten, Soiib Dnnb Beut juboben gangen,
merrfiidicr nat^t^fi'I '^"^ tnluiberbringtii^er fi^oben em-
pfangcn roorben. So (ompt aui^ aufe maniii^en Üanben
Dnb Siationen ain ^oid jafamen tmb ffetten ficft aU wären
Sri gejc^irft nnb geiiebt in Kriegen Bnö wollen jebetmQti
fceffen, roie mnn fij nennet bie Öilenbeiffcr ober 3eber*
^anfen, nnb feinb boc^ junge Stnectit, änoUadfi ^unrfern,
bie beg ^ornifc^ nit geroo^nt feinb, mit Eoiner fiartm
arbott nie betaben geroefen, bcö SriegämelEnä nie erfareO,
benfetbigen i(l jr öer|, n>ie ju gefielt onb ji^reijen av%'
roeifet, mit @DttSte|tern Idietten Unb flnec^en, frejfen nnb
fauffen, meHicfie au^ nit anbcrft ratffen, bann e^i (olle anff
biefe raeig alles bamit au^igeiic^t f?in unb Eiaben in jrem
finn atjo beji^loffen, e^ ge^e in Kriegen atfo jue, roie auff
ben Sitc^ltei^en ober in ben Sratfc^mar cnb in ben
3Bicrtfieu(eni ; auff bergleic^en ®eleßen ift roenig Hoffnung
ober troft in Eriegäleufften julegen, et! feqe bann baS fq
in 6ef)ere i'ibung nnb erfanmg tommen. fflJeHiiier ober
oinen teilten SriegSmann abgeben miH. ber foße fein öon
anfang anfo^en, lernen äße Stiegidmbtet juuerfuei^en, onnb
fii^ beren taine^, roie gering eä ift, mit niditen iii)imen,
aU nembtit^en Don einem jungen anju^eben, benen bann
baä Kriegen onnb bie Irommel [10 "j ain iieblii^S ©pil
in o^uen ift, öolgent einen ^larfenfcöügen, ©oppelfölber,
gurier, iffiaibel, SBetbroaibel, üeutenombt, genbric^, ^auM»
Oberflen Seutenambt abzugeben, big er gar ^a ainem
Oberften roirbt, one roaS aucö bie anbern Sitiegädmbter,
als Sc^ulttiail. SJac^tmaiftcr, Ouürtiemwiftcr, 3fuginaifter,
^ißrofofi, ^rouiantmaifter Dnb bergleic^en fein mögen. )£[(§=
bann fön er als oin erfarnet, öerfuet^ter Kriegäman, ha
flinei inn feinem KrtegSambt oinen ^liegSfieTm betrüegen
Bnb nit, roie fii^ gebürt, oecfiatten rourbc, bemfefbigeit ;««■
I
15
(preisen anb leiiiem Jpeiin, aud) Saiib ottb Seut oil nu^
fc^Qffen, Sierocil bonn bie farfieu bei) bifer SBcIt, ba§
SiiegäHiefen fo 1üd( a(§ onbecE iprofelfionen Selangenb,
bermaffcn beldiaffeit, baS batinncn anber^ nicfitS all lautete
fligennütlifltait, ergetli^ö (eben mib barbeq groffe gcfafir
Icibä Dnb lebenS, ourö geroiffeni fiat&en, ber läeeten feiig»
tait Derluft ju befinben, (o tan ic^ bir, (iefier Jüngling,
bieroeÜ bu notfe in beiner bliicitben jugent, ftarcf bnb ge»
funbt, barjue mit 9{ei^tumti boii @ott begabt, au<^ baä>
bu bell gtoffen gejo^rligraiten onnb etgernuffen nit ent^
rinnen, oitroeniger biefelbigeu ecleiben »nb oöerftefien roirft
(ünben, mit nickten ratzen, baS bu bic^ in ben Sricg be-
geben (olleft.
Sil "8^*119:
Siebet alter, bieraeil bu f» ttol Oon ben fachen teben
tanft, fo roürft bu geroiS aiidi ein STiegltnan geroefen fein.
[10''] Stinfibel:
5fo, mein tie&ei: ©on, id) ^ab folcfieS alleö root tiEr=
fuei^t Dnb etfaten, bierocit iifi aber befunben, ba3 foin
jt^iroetet otben auff bijet SBelt, bann ain Stiegämann je
fein, mit gueteni geroiffen ^ob i(5 mir fitgenommen, atn
Slinfiblifcti leben an mic^ junemen, roie ic^ bann, fo lang
idi bartnnen bin, erfaren, baö eä mirff Dil feit^ter atä ba§
äriegen anlommen.
5iinigling:
2Bie tan baö fein, muefe bot^ ain Stinfibel, toie iifi
Don meinem ^ofmaifter oeiftanbeii, abgefonbert Don ben
Seuten, nur odoin in ber SBilbnu^ onb Dnber ben mitben
Xfiieren fifen, fic^ ber aSurgcIn onb beä SBaffer^ betielffen,
ein fiiiegSman aber ber ift 5ret), f)Qt onb betompt, roie iä)
fiöc, effen «nb trinrfen Dolauff, Seit onb guetä genueg,
Qui^ roag fein Iier§ begert.
Stinfibeli
!Dfein lieber Sc^n, ba Itiiieft bn roeit fifilen, rebeft
aut^ gfeii^ barucn, mie bn ain Srieg§man btft. Iiann
i(^ roitt bir faqen, ain H'riegäinonn, ber oin gongen tag
.in Siegen Dnb Schnee in feiner SRüfhing jeui^t, toonn er
ins Sieget iompt, 1)ai et noifi taiiien bvucfeii i|Jla^, bo er
(idi niber möi^t legen; roill er j^nic bann am i)ixeifix
''Jäalcien, muefj er etft in ain 3!)orff (auffeit, ben ^Jiarotn
jt §dI^ onnb 'iprctter nemen, t^uet^ ainec nit, jonbetit
gcbendt an (ein geioiffen; bas er feinen ÜUec^ften beIoi=
[ll'']bigen folle, fo niuefe er auff bEoffem naffen bobett
Itgen, ouff j^n regen onnb fc^neiben (offen, bacjue mann
bie Sat^t an j^nt ift, bie gaiige naifit Dnber frcqem ^immel
in Stegen tinnb ©i^nee fte^n, fom^t er inn iai Seger, ift
er ^uiigerig onb burftig, onb feinb bie $rouiant noc^ nit
Der^anbeit, Diib ob fi) jdion uerbanben, ^at man Jone et=
man nod) nit aiigjalt, ba taiiffen @^ bann auff bie $aurn,
nemen jtinen bnä jrig, ronä äi) finben tbuen, mit groolt,
roill j§me ainer barumben ain getniffen nemen, fo mueft et
junger tinb burft leqben. 3}imbt man bann ain <statt ein,
onnb roill ainer mit bfinbem ni(5tö befornmen, fo mue^
et ain annec ©efeH bleiben onb ^at fein teib onnb tebeit
Dnib fonft in gefat)r gefegt- ^imbt er ain gefangnen tmb
t^uef in iu &d[^ Sfanfionirn, (o befc^mert er abermole«
fein geroiffen, loiH ainer feinem Jpaubtman nit bur($gef)en,
cnnb einen blinben 9Iamen t)elffen machen, fo ^at er faiit
gunft 6e^ j^m, tfiiiet erä bann, fo ift baS geioiffen mibet'
umben tierle|t, roie bann bergleic^cn fachen ail ueibanben,
ain ®aifttic&er Stinfibel aber ^at bennoi^t feine ftunb jum
effen, jum fd&laffen, jum belten, fein bructne gebedte ^lütten,
bienet mit gueter c^ne onb getoiffen ßlott bem SHmec^tigen
onb feinet Seelen feligtait.
Set Jüngling:
Sieber hattet, feg merd ic^ loot, hau me^r jum J
Kriegen gehört, als mir mein SlaUmaifter fürgeben f}(ä, I
[11''] onb mue§ gleid) lachen, fo ic& baran gebend, roie 1
mein froibiger ©ecretari ben Sricg aufegcfiiert bat.
gittfibel:
SßaS fjat et bit bann guetö gcratbenV
Jiüngüng:
@t ^Qt mit getatben, bienieil ii^ fn ain ftatttic^ OckI
I
mfigeii 1)ah, \^ foHe ain 3« ober jidqI) fremöbe Snnb
burc^jie^en, biefeitiigen jufe^en Dnb ettoag jueifareti.
Öinlibel:
Sieber Sun, eS fift (it^ nit, baä ainer, ber lUEÜ
Onber ber frembbe jeucftt onb uil fit^t, qui^ dK lernet,
über e§ Berfte^t fii^ fo töot oiiff bal hbi ali aiiff bad
guet, Onb ift groffe gcfil^rtigtait borbel), bann it^ mit bir
Bnber anbern SReifen in bie frembbe Sanb nur biB (£e=
entfiel geben : ^oft bit luft jum Ijeijfigen ©rob jujieöen, ift
nit Dt)n, baä bu liiaä fc^öneS bn äcfc^cii bann moS ift
frfl&nec§ Qt§ bie Stett onb ort, ba bnfer lieber ^err önb
Seligmot^er 3efuS S^rifluS Doit unfert loegen geboren, in
oitetlaq roeg gemartert, gecrcugiget cnb geftorben ift, jit
befii^tigen. SDu fotft ober ffiiffen, baS fo offt ein @efea=
fc^afft mit einonber jem^t, biefel&ig fetten gong löibenimf
f)Qim6tompt, fonbcr etliije oufi jnen bo^inben bleiben, one
»nS fi) für gefobr Onberroegcn ju SBaffcr Unb Sanb bbcr=
fteljcn müeffen, raifft bu bann anbere ferrn Sonb, qI8
SBetfc^Ianb, ©panien, ©ngelonb, ^ortugoH, bie Ifirggci)
Onb bergleiifien buriiraifen, fo (anft [12"] bu gleidi fo
wenig o^m groffe gefo^r feibS Bnnb lebenS buri^tommen,
borumben ii^ bir, bielreil bu ain ainigcr bcineä DEamenl
Bnnb Stammend, nit bar jue cat^en !an.
SüngÜTtg:
Sieber SJatter, bu ma($cft mir mit bifer beiner reb
ain luft Bnb ain forest, bann roann idi gebende bie ^err=
ligfaiten bercn fa^en, fo betf bem ^eQtigen (Srab jufe^en,
fonbcrlic^en bie ort, ba E^riftuä, unfer §ea önnb Selig'
matter, gemarlcrt, gepeinigt ünfc geftorben ift, fo bebunctt
mi^ eä feqe mein t)erg in mir gang Bnnb gar anjünbt.
Sorgegen fo mue^ it^ anct) befennen, biemeit id) ain ainiger
meineö 9iamen^ Bnb Stammend bin, unb bu mit bie ge=
fä^rtiditeit ber 3{ai§ fo grofe mai^eft, baä i{^ eS nit iBot
iBogen barff, Bnnb bumft mic^ fdjter id) Werbe meinem
^au^maiflet Dolgen.
r
Sinfibef:
$Qt bit bonn bein ^aufemaiper oinen fo gueten Siot^I
ge&en?
Siiitgling:
Er ^ot mir gevalfien, taS icfi ain feinet, junge&l
jÄtfitigeö Srdiulein, fo meinem Stonb gcmo^, ju bei @e^
nemen fode Onb fein baf)aim6en bfeibcti.
einfibel:
Sieöer ©o^ii, ju bem ^eqtoten oll ainetii ainigeal
beineä 9iamen§ roott ic^ bir (^iec e^cnbet SRal^eit, [la^jl
bann bu baibeq bein getDifjen am aller raenigiflfn beti
tttimeren, aui^ ®ott bem ?lllmfl(ötigen, bit lelbft Unn^fl
beinern ^Jei^ften am beßten bienen fünft, bann foöit '
©eftanb betrifft, ift lDld)er öon ®ott bem aiHmecfetigm ein
gelegt, onnb barneben her ffben ©acrament ain§, roie avi
bie be^lia ©i^rifft ben Eeftonb an me^t orten, fo ii^ fütj
bei jeit I)alber je^o juerjelen QnberlafFe, r^emben, {Dbe|
onb pre^fen t^uet, bu aitt^ fonber jroeifel bet) beic^eiins
jufamengebungen auff ben ^oc^jeiten onb *ßtebigen butd
bie ^tiefter Inol Detnommen wirft i)aUn, melden as^
S^riftuä bet §err, auff bct ^oi^äeit ju Gano ßJalileo i
attain mit feiner ^erfonlic^en gegenlDÜrtigtait, fonber (
mit feinem erflcn Sfiiiarfel, atä ba er SBaffer in T
oerroonblet, gegiert unb geetict ^at, barüu§ tnol abjuner
baö bcr Seftonb ©Ott bem §errn molgcfcllig, in meld
aud) ber STienf^ ain @ott angenembä tmb inoIgefeQigl
leben t^üebiger onb beffer aU in ainem anbem T
füeien fan, bann bieroeit bir Sott ber Sltlraei^tig gelt oid
guet^ genueg anff bifet 9Se(t geben, tanft bu foUtc^e gabi '
tnn bem ®eftanb beffer als burcb ,^ofbienft, Stiegen obR
frembbe 2onb bnrc^roanbern anlegen önb baä §immeIreV
erlangen, au^ OrfacfiEn: mir raiffen baS bie fiben 9Bm
ber Sa rm^erii gleit ein fc^fiiffel ju erüffnung beS ^immtt
(ein, ICD roilft bu bie beffer otä im ©eflanbi onb ba i
boliairacn bift berrit^ten. ®ann fiirä erft fanft bu I
armen ^ungerigen fpei=[13^]fen, jum anbern bie ®ur^(^
trenden, jum britten bte ^ßilgrom be^erbigen, juin uierbte"
bie Slatfeten floiben, pim fünfftcn bie SVancfen ^ainf
juedien, jum fei^fkn bie ©efan^en ertebigen, jum penbeit
bie 3:obten begraben laffen, onnb folli(^e^ fein atteä taijen,
bie bu nit betnem 3tec^ften allein gu guetem erjoigt, fotiber
ouc^ EtiriftuS fetbft, a[§ bcr, luaä man bem roenigiften
Dnber ben (einigen get^an, j^me Jelbft getfion fein fofle
gefproc^eM, Sänb al(o barbnri^ aut^ beiner ©eet feligfait
gebient, aber baS inill id) bir gefagt >Onb barneben 9e=
iDornet &obcn, baö ber böfe Seinb buri^ bofe Sent, idd er
bie guete Sffieril loaift, nit feigten t^net, taie er JoHic^e
uettiinbem möchte, alö foQic^eä bie fiben lobfünben, fo
(^ier am maiften im fi^mung gelien unb Dom gueten ab=
menbig machen, bemeifen tf)uen. 33ann bn genest am
erften bie Jpoffart, ber niemanb guet gcniieg fein Ion,
ba^er gibt bir ein, meif bu fo Ijoc^er fierfommcnä »nb
äieic^, fo foUeft bn bi(^ gu beineä geteilten Dnb jne groffen
§errn gefeöen, onb !oin geuiainfi^afft mit ben ornicn,
fi^fei^ten Seuten machen, ba fanft bu bic^ bann nit fc^in
annb (jrid&ttic^ genneg tlaiben, eS muel aUeS bop^elt
Seiben niifS ©eiben, baS geringer über baö ßoftlii^er, afS
Sciben Ober ©ntbcnftiid , onh bermoffen jcrftoi^en unb
jerfc^nitten fein, bamit man nur genueg oerfc^wcnben tinb
^cmai^ bie Gtaibcr, raattn fq fi^on nit abgetragen, nif^tä
me^r nn$ fein Hinben. 3)ie Letten liinben nit giofe unnb
f($tDer, bie Erogen ober ffreg nit long genueg feto, ba
man inof nnfe ainem oin [13''] gan§ ^jemmot modien
fi'mbe, bo tollet mon oHerloi) felgame S'Iaibung, ^fiet,
ijJaret^, 816(1 unnb S(^uec^ erfinben, bie Sßärt unb .^lanr
niüeffen auff monit^ertal) roei§ gemacht, gejjifft onb gejigeft
inerben, ba fii^t ainer oineni 5lffen, ber anber einer ©oife,
ber brit oiner Sarnen onb botburc^ me£|t aiiiem gö^en
ai% ainem menfdien gleicfi, borunber bonn bie ^tmoen
onnb ^untffratnen, bie mit bifem Softer ber^^offart meljr
otä bie aSdnner beflerft feinb, aut^ begriffen. Sorabt eä
bonn jum tetften ©nb, unb oineS fi^on gern SRew «nb
Snib ^efte, fo fompt al|bann ber böß feinb tinnb mni^t
aincä mit feinem fiirbilben ber ^offoct inn bem gewiffen
fo irrig, boä oiner gtei^ im jiDeqiel ber ©ötlic^en barm=
fier^igfeit ftefiet, unb mann e^ woi gcrotfi, in ba§ gea=
felör ber Suef; tombt.
Süngting:
0 lieber Sßatter, d6 id} f(^D« jung önb onerfa^ren,
fo mueg id) bocEi mit ber Söttliifien maibeit befennen,
boä ei tüiber nur gor s« ioot)f if'. bann roie ic6 Don
meinen Sltecn fetigen ge()&rt, fo ()a6en fl) nod) tr(ai)bungen
oon jrcn Stn^ecrn gehabt, Bnb ob glcic^mct mein iSattei
fetigec aennüglitt)/ fp (etnb bannoc^t bie ßlaibungen nit
alfo jerfdinitten unb uerberbt geioefen, boä man biejelboi,
biemeil ft) ju l£^ren gemacht morben, nit niiber brauchen
mögen, taie icE) bann [dbf^er in meinen Ittirdfien etliche
SKeBgenianbter gefnnben, fo ou^ meiner Sorelbtern fflaibunß
gemacht ro erben.
[14"] aiinjibel:
Sieber @D^n, ti ift barumben no(^ itit gar, i(^ ^a(r
bir not^ roct mti\v jufagen, al§ nembüd) uon bem ®et^,
roett^er (mann et ben SDlenft^en obecgefiet) j^ne bcrmalTen
gefongen nimbt, baS er feiner felb§ nit me^r met^tig ift,
barff ime nit gcnueg effen noc& tdntfen, loil gefc^roeigen
baä er dnem ^rmeii etroaS mittE|ailet unb, t^uet er {i^dii
ein Sltmuefen, (o ge(i$i<^t eis mit fo f(^n)erem gemüet, bii*
er fd)Eecbten nerbienft barburi^ erlanget, bie armen teut
Dnb Butert^ancn niüefien Bmb ircn ItfimaiB tinnb bluet ge*
fi^unben bnnb ge^tagt icerben, nimbt j^m aud) fein ge<
raiffen, mann er butd) groffeii SÖued&et feineä geltä fid
»01^ mc^r bereit^et, fallen bann Itjemve ^ax ein, fo liefe
er feine orme Seut e^enber ftcrben onb uerberben, bonti
baä er j^nen bie njenigtfle öütif t^ette, fonber tt)uet aaff
nD(^ meßtet tfierotung roarten, fo b£eibt ber (Sei^ inn
^auffnmng ^anblungen auc^ nit ba^inben, ba t^uet man
baS geroiffen auff ein ort (e^en onb fuei^t atterlaq teml
luie man ben ifie^ften obetläftigen Iiinbe, bo mucß gntereffe
»ber ^ntereffe gegeben roerben, Onb ttaS ft) fi'ir uerlegne
iDaarn, e§ fe^ an 9Sein, ^i<^, Xratt, Sc^mal^ tinnb
anbercm, baä fditageu fi) aineni an porgclt ftatt an, onb
atteä boppcit, beten man ^ernac^ nit gcnicffen ober Der«
lauffen, ja juletft gar binlrecf roerffen muefe, barjroift^en
ge^et baS ^ntereffe immer fort, mie bann bergteic^en bem
@ei$ an^enige fachen no<t) uit mebc feinb.
I
oien oem h
bafe ba» ^
gett gteit^ oineg [14''] SßenfcEien ®ott niirbt, tontlit er
bann iitn gefofir, ai% butcfi firieg ober SJtunft, (o itint&t
er (Duil er law ertragen feine* geltä jue fit^, fc^teptö mit
j^m f|tn trnnb toiber, raie nin geiziger §uiib [d ain ftüct
fleifc^ iit bent SDtout trogt, Dnb barf cei nit nibet legen
nufe forest, iiai jme ain anberer i>aS nenien ntüc^te, ^idfft
bann bafielbig nit önnb inbctft me^r auß rtiaift, fo erjiimet
er fic^, baraufi Dolgt bie OerjtDc^flung, oincr er^eiictt, ber
anbet ertrendt fid), ber tritt öerlaugnet ©ott gar, onb
ergibt fic^ bem böien geinb gong Dnb gar, mit ücib önnb
Seel. So finbt man qu^ jum t^oit Seut, Jo ®ott nit
Dor äugen Reiben, fitfi ottain ber SSJelt roolluft befleiffeit,
Dnb fidi in bie jünb ber 9}iifeiii(5ait nit atlain mit lebigen,
fonber aucfi mit Seltenen ^ßerfonen in rtierenbem ^anbt
ber ©e fiaimblit^ Bnb offenlit^ begeben, onb bie, fo e8
fiaimbticti, t^uen rounberfiarticöe fefgame lüft önb rcnd
luec&en, roie ft) foßidiS dnäü^tigä leben in ber ftilt inS
mertf rii^ten, berfelben autfi oKmegen alö ber frommen
jufinben, rate ic^ bir bann [Dtc^eä mol meitteufftger quI=
(pneren roolt, ii^ t^ue aber beiner afä eineä jungen SDtannl,
cor bem man foHic^e fachen nit oil rcben Jolle, oerft^onen,
baä Kiil tc^ ober bir mot oermelben, liiie buri^ bie Bn=
teiifc^ait nit oüain bie Seel befi^roert, fonber aucti ber leib
burdi manirfierlat) Sronctfiaitcn, fo bnraufi eritotgen, Ocrs
berbt, befigleii^en mie boä fpric^rontt lautet, na^bem bie
lieb fainen gefeHen leijbcn roill, nnber foßic^cn leiditfertigen
gefeiten lainer ben anbern [15"] nic^tä üergonnen, roarten
oinanbcr für tmnb fifjlagen ain anber gar ju tob, baä
oiner nlfo in feinem fünblic^en fumemen o^ne aUc SSeic&t,
'äitm unb (oib bal|tn ftiirbt Ditb in abgrunbt ber Rollen
fort, al^bütm uberfompt er ain tiberaufi ft^fine *JBrant,
barbell bie 3;eiifel anc^ jren Song £)aben.
3ungling:
C mein lieber SJatter, ^i>xt auff Bon foHic^en er=
ft^rödlic^en fachen jureben, jt)r mai^t mir fifiicr bie weit
lang, ba3 ii^ niit^ gleitfi (®ott geb roaä ic^ mir fürneme)
fürchten mneß.
Stinftber:
£UbcE So^tt, t)i)t> ein flaine gebull, ii$ luU btcfi nit
me^t long auf fjotten, bann aßain nodi brel) lobjunbctt
Betfianbcn, fo ii^ bit auft boä für^eft erjelsu ünb ouBIegen
ioii: otsi bcE Slcib, Jautfait »nnb gefrcffigfait. 3)ann ber
31eib ift ain grolfer gteml Dor ®ott, nielc^eä bo^er ab=
jenemcn, loeil ®ott fe£&ft au6 lauter (ieb jue unä ouff
bie SSelt ijtrah fommen Din6 Onferei: ettüyung mißen, DitS
ain Sjenttjet gegeben, bamit mit ünber onö oud) ain aniw«
lieben Rotten, meüic^e lieb bei) unl ober gong onb
erlalten, bcffen i(^ biu onber eilen onbcreit dn^elic^en
büeS (linigeä ©jentpel ge6en roiH, alä nemblii^en: ^0\
ainer inn feiitcä §erm gnnben, fo feinb balb borgegen
jroain^ig bo, bie j^ne nuff baä euffecift Oeruotgen »nb
ttai^ten tag onb nat^t, ipie fq ai=[16'']nen miber in Dn*
gnaben bringen ünb öon Sittetein tierab ftoffen mbi^tm,
b(i mucß ainer ain Sm^feic^lijanger, obrenblafer anb fur^
traget (ein, fragen nii^lä bama(^ mann ©^ nur jr Btit=
t|a6en jii önb bringen, 06 eä mit beä Jperrti 9fu| ge=
fc^elie ö&er nit, wutlcn bot^ aucti für getreme Siener
gebalten werben, barauß bann eniD(gt, baä fi) jrer Stib
unb ^ftid^t uergeffen Onnb barnai^ oEin alle fi^eui^
©(^antfungen Sinnemen, fi(^ ©t^mieren Inffen, gleii$ wie
ber Suennan baö Siab, loetlic^er bann beffer ©i^mirbt,
ber lonipt balber fort, barburdi tbuctt <Bxi j^ren ^erm ju
unret^ten iHatben unb beracgen, alfn nmc^t man gleitfi ein
Sauffmann^ft^afft baraufe, anb roetlii^er mciir berau§ (an
bringen unb preffen, ber ift ber beft, atiS mann man in
oinem frieg ^ranbtft^igen t&uet, it^ iDolte bir wol anbere
gleii^nuffen geben, fo miH ic^ä fäi^e falben bleiben laffen,
unub nuff bie ©ccretari onnb ©Treiber (ommen, bu mueft
micfi aber rec^t oerfteben, it^ uermoine barumb nit alle,
5Sann bann bie ©ecretori onb Schreiber ju SKorgenä in
bie Songlei} geljcn unb jre ^ratfiffen ^ecuinli fdimingen,
roiffen ®q nit, toie Si) ftot^ genueg tierein tretten foüen,
ba fe^en Sij auff bem SHarctt uor jbncn bie gueten
Sc^nappiffen fangen, barnac^ jbnen baä S^aiil mäffect,
Dnb f)obcn lain iRiit)e, foniern trat^ten wie
Suc()en bringen, boi^ menig ®elts uon ben jtigen
I
q e« in p jj
jtigen batüBH
33
uni6en aufigeben, bann bie Sefolbung lüutbe e§ j^nen nit
aufetroflen, ba fein bann bie $at'[l6*]E^eqeii, fo folc^eä
merden, oor bei Gonglei) üeri^anben, ronrten ftciffig ouff,
moltm geten Bot ben Slcmen befürbert toetben, al^bann
ge^et e» an dn ft^iifen in jvc iie\x]it, mann anberft etroaö
guetS auff bem aJJatctt oet^anben, barburc^ bann bie
2(tmen gefiinbeut Onb bie 9{ eichen Bor jönen öefürbert
mueffen roerben, unangefe^en ba« biefcl&'SEH baö luarten
bcftec als bie ^rmen oermöt^ten. @d fporen Sq cä mit
bem gueten Sffiein aud) nit Onnb luann man aljo in t
loolle&en f ombt, Oofgt bie gauKait batauff, lanä ju SJiDtge
niemanb aufe bem äet^ bringen, (omnien jpot in bie Sni
leq, fi^en Si) ju äHorgenä 6eim Sffen, fo tommen ©^
tingern uon beu gueten bi^Iein. ^egmegen bann aEiermalä
bie Slrmen Sßarl^etien auffge^alten loecben, roelt^eS fambt
ben obecjelten ^a(bm ben guettn SBerden oin ocrbinbetung
bringen, önnb barumben, mein liebet Sof)n, toif it^ bit
^iemit gfeic^ frfitiefili^ tottjen, baä bu Bnber allen beinen
fiitgcJ(^lognen inegen bic§ inn ben Scftonbt begeben tietteft,
önnb loeit bu Dngefot)i:lic§ bet SHJelt tauff, guets onb 6ö[tS,
Don mit oetnommen, iril it^ bic^ auc^ üetmanet ^obcn,
bie roeit bu ddu @ott mit 'SeiE^t^umb Bnb iSuet oberflfilfig
Berfef)en, ha^ bn beine fairen ott^ie auff bijev SBelJ bet=
maffen anfteHeft, roie eS bann gat laol fein tan, bomit bu
beffen, luaä bir @ott geben, mit gnetem gemiffen nieffen,
att^ie friigflit^ fterben Bnnb bort inn j^ener Sßelt bie eioig
©etiglait erlangen niögeft.
[16"] girngfing:
iTae Der(et)^ cnS ®Dtt bet Mmac^tig ollen mit=
einonbet Bnnb tfiue micti gegen Sm^ be§ treroen 9Jat^ä,
am^ ber ^aitfornen Icfir Bnb Bnberroetfuog, fo jr mit geben,
liebancten, roiH awii) Sott ben SlUmec^tigen tterolit^ bitten,
baS et mir gnob roöHe Betleqljen, batmit it^ ©rarem Sfatt)
Bnb bemjenigen nai^tomme, fo meinem §ertn Bnnb SonbS'
fürften gefeHig, meinem getieften Sßattettonb jU guetem,
onnb mir an Seet Bnnb 2eib ju nu^ tommen mag.
Sieber iäo^n, biemeil bu in bifein guetcit fitnemes
6ift, [□ lüöHe bii& @ott bcu SfUmetftt'H badnnen fteriferi
önnb beftettigen, ic^ rottt aiid^ fein Slflmec^tigfatt, bamtt
bu (lifo yerfiarrert mögeft, tremlit^ für bic^ bitten, ber
Segen @otte§ Dnb baS ^ei)ttg (Sreug ln&Qe bii^ Dor alleni
obet beroareit.
[17"]
Scr anlifr 9Ictn^.
oft boä erfte SJerct ber «arm^ergigtait : olfl bie
§imgerigen fpeifen, mit bcc erften lobfünb: Superbia, bef
^offait, barbeq jiimerdcn, mann man ftöon ain guett.
Säetrf tfiuen roill, baffelbig juucrl)inberen bet böfe ^einti.
fit^ jeber jcit bejietffcn lt)uet, wit bann bcrgteidien S&a*
fönen, barburc^ foHiifteä befc^it^t, ^ernac^ gemainigtic^ in
ber ftroff ©otteö abfterben.
SJaä £)offertig 9Beib (om)3t jum iWonu auff bcn
ffliarcf Unb fprit^t;
ajlcin ^err, loaS matftt jr ba ünber ben ftintfenben 1
fnc^en, ti oetberbt amS nur bie tlaibet baibeij, unb t^unt I
barnad) ftintfen, gcE)en mir lieber (paciern in einen fc^&itenJ
©arten, ba roir cnS bei] ben f^6nen molriedieii Stöftei^l
tinnb iÖIiiemlein ertufligen mögen.
5)er §err:
SJiein SSeib, bu ronift nit raaS bu rebeft, ounb i
mai urfac^en ic^ balicr gangen, beä id) bir luol Ingen toi^ ]
nembtic^en: Ski^bem big ^nr burc^ migtatl)ung aQeilaQl
geroäc^S, fo jue ber tnglid&en Siarung gehörig, giof^fl
tenirung eingefallen, fo ift tieimoi^t ©ot jetoben, ba8 maiC
noc^ tdglii^ aQertai] auff t>em fDiarc^t juuerfauffeit fteieiÄl
bringt, n^ie mir bann ba t>ov äugen fe^en, [IT''] bu mag^l
aber mot gebenden, roicDil armer Seut, fo follidieä ju« I
fauffen ntt BcrniDgen, ficfi befe liungetä nit ertDÖ^ren fimnei^ I
rab barob mol gnr edenbigHid) ^(u beben gcfien nnb fterbe» I
müeffen, i>ai mic^ bann iiit rocnig ä« ß^rifllitliem mit* I
I
tti ^"
26
Urjbin beroügen t^uet, wie bonü tarn tag im §imtnet ^iit'
ge^et, baä mit bie fiirnembften Don ber Statt nit ju(omen
lommen onb betatfc^Iagen, bog man ber SItmen ©emotn
ju^ülff tommen möchte.
5SSei6:
D mein §etr, roie mi'igt jr Euc§ omb foflic^c fairen
befummerit, mann mic in iiii|ctrem ^aü^ genueg jn efien
onb ju trinien ^aben, roaö börfft je Suc^ omb anbete
leut annemen.
§ett:
0 liebeä aSeib, irfi (i^e root baä bu bic^ Dm& bie
annen fieut tnenig befummetrt t^ueft, fonber nur beiner
ftindenben $ojfart {bie ic^ bir nit abäie^en tan) av^--
inarteft, jebetman t^ueft bu aeiad)ten, gebendcft nit baS
Dnlec liebet §err Sefuä ßöriftii^, alä et auff bijet SGJelt
geniefen, fic^ ber 9ttmen in fonberliait angenommen, bann
roie ber läuangelift SSo^onneä am fet^ften fc^reibt, ba er
cbet baS ®Qlilet((^e SDieer fuet, onb j^me Dil Söofcfg, atS
fünff Xaufent SlKänner, nac^uotgeten, ©^ aber nichts ju
g(fen fetten, erbarmet firfi 3(|c[uS ober fö unb Ji^ueff,
ba3 ©t) fic^ niber feßeten, e* mare aber nit me^t öer=
^anben als fünff ®etflen SJrot Unb [18"] jracen S8if4 atfo
nom S^fuä bie Srot onb, mie er banif gejagt l)et, trauet
Er ]Xf au6. benen bie fi^ geiefet fetten. Siefigleii^en aud^
Don ben SSifdien, roicuil al@ Jt) roolten, ba Ji) aber fat
roaren, (pta<^ et ^u jeinen 5iungetn, lejet bte obrigen
ftiiflein jujamen, iiaS ni^t§ uerioren roerbe, ba jambteten
©1) tmb fütleten ä^ölff S'ärb mit ©tMlein Don ben fitnff
©erften ©toten Onb jrooqen SSifi^en, bie obtig bliben
roaten, batauS E^rifluä unl jiiuerfte^n geden mblten, roaS
man ben Slrmen tbuet nif^tS batan Det(oten werbe, fonbern
man nur boran geminnet, raie ^oltfieS on ben jroölff Sorben
(fo Bit mefir aU bie fünff ©etften Stot onb bie jtiieen
S8if(^ geroejen) abj^enemen, Sott aut^ but^ (ein 3(tlmec^tig=
fait bann täglich fott^eä gegen onä atmen ©nnbern er=
äoiget, noi^ fii^ baä liebe ©etraib, mtb maS fonft jn be§
Sftenlt^en 5Raning auff bem 5etb niei^ft, nit atloin im
fden, toac^fen, maa(en, munbetbarlic^et »eiß mcfiret, ba?
J
bodi äßenic^Iit^er oernunfft itarf), roonn man auf bem 5elb
bie augtfiailung machen (ölte, nit muglidien raeie, foiiU
SJottfer auff ber SBelf p DitberfialtEii, onnb bileö alle* nit .
attoin bell Sßenic^en bmiteget, joitberii out^ büS obna«
6teibenb bem SSi(f) Dnb geuöget ju giietem tompt.
aSeiö:
D mein ^crr, oetmainet ji, j&r roolt eä ß)ot
t^uen, fo jiec^t eroer ^o(tn onb Sifiuecfi ob, onb ge^ifl
SßarfueS, eä mirbt euc§ ober balb Detbtiefi'en.
[18'1 geri-
nn bift ain b6ie ^offerrige flindenbe Sidirin, eä ^ulfjitj
bo(^ md)ts an bir, tuann iä) mei^ reb, )o tagft bu (c&iiiaclj
tc6 map gleitfi uic^tä meljr mit bir anfangen, onnb '
mic^ beine SReben nic^tä irren laffen. Sneiit, getje ^«i
Onb, mann bu atme leut finbeft, fo Ia6 ©i) für ■
§au§ fornmcn, fo mit ii^ Sq fpcifen taffen, bomit i
mi(^ aber rec^t Uerfte^eft, fo main ic^ nur bie ^augc
leut, unb fag mir barnac^, mieuil bu bereu jufamen bringä
fanft, bamit ic^ barauff bie cufttliailung matten (ünbe.
Snet^t:
Sunrfer, icft fiab G. Säeft tool Oerflanben, ic^ roiti (
SBeft beueldi fleiffig nacdtommen.
Sajeib:
Sqa, mein ^ert, biemeil jr bann fouil uberigefi ffi^
^abt, \o gebt mir auc^ baS ii^ mir etraaS Eauffen füiu
§err:
SSaä geltet bir bann ab? ^aft bu nit aüti geniu
waä bu jii beiner notturfft bebürfftig bift? fag xoai l
bu mel)t ^obeu?
aSeib:
S0iein ^lerr, icft roolt mir ge^en ein Mot Samattii
pat 5ßantDffel matten laffen, unb gulbene SRöflein barm
furä anbec ein Silberenä Sdi^elein, unnb ein DerguÜI
5ßüpir barjiie.
[19'] ^ert:
Sdinjeig ftiß mit beinern fioffettigen Bnu£r(ii^eni6ten
bcgern, \^lanb bic^ in bein l)et^ i)mtm. Sc^lueig, ober
^ [d)ing bic^ iit3 gefielt.
3)er §ect |agt jue bcn JpQu^QtnKn Seilten:
Sieben leut, i(^ looife mol, boä jr bsi) hifcr Semeteit
jeit groRen mongel. audi Ijuitger Dnb not an tdglii^cr
Siaiung leibet, bei^al&cn iii aug Sarni^ctgigfait nit
Bnberlaffen tünben, Suc^ mit bifem tnenigen, bamit jr aucti
jule&en i^ait, subebeniten, beto^atben nemfit &iit, önb t)abt
otfo mit biiem loenigen Dergnet, baiiifct ®ott betn 9tfl=
mei^tigen Bnb (ofl mic^ ®m^ in Sroerem gebett 6euDtf)en
fein, ünb ob idi @uc& koI ein metjrera geben funbte, fo
mueS ic^ä, bieroeif ber Sternen lent me£|r, onber biefelbigen
and) tommen taffen.
2iec 5ßriefter (ombt ju bet iltaucfen aBeibsperfcn
Bnb f()ridit:
®i:ue6 öuci) @ott, mein groro, (Jroer Stanrf&oit ift
mit iiez^üdf loib Bnb ^obe aH ain nnroürbiget ©eelforger
Qufi G^riftlitfieni millei^ben nit fünnen onbertaffen Sud)
inn Srorer ©dittiQc^ait bcimbäermi^en, ob ic^ iSuc^ uitleitfit
f)iertnnen etrooS bienen Bnb ratzen fünbt, lüic it^ bonn
(nermüg meineä tragenben ambtS) aHjeit urfiitlig Bnb
niaig bin.
[19''] Iiie Srand aBetbeiJcrtou:
2I(^ mein §etr, ®ott fet) @roei ©tjrmnrb äieic^et
belofiner, bo^ biejelbige ein S£|viftti(f|e3 mittetjben mit mir
tregt, Bnb aU am treiuer $itt bai irrenbe, Dctfüette önb
oom aSolff (^Dn f)aib serbißne Bnnb jerriBne ©i^fiflein
befuec^en inötlet, bann oQ^ie lig ief) freqCii^ Unber uilen
taujent SSöIffen, boS ift unber meinen Xobfünben, beten
me^r (ein ali ber (onb im Men, bie mein gemiffen ouff
aHen leiten roie bie grimmigen SBöIffe angreiffen, unb
onbet fouilen ^unbert leuflen, bie meiner ©eeten wie bie
müetenben Sern ^effttg juelegen, boä icli mii^ cu(f bos
euiferift beforge, eä fei) meiner lueber fji'ilff nocf) ratli,
i
r
28
fonberli^ abet tobet onb iDi'ietet roibet ntii^ itiein Begangi* I
^offart, bie idi nit nnbetft al% bet SReidie 9Hann, roetd^«*
in ber ^ölIiJt^En gfuet begraben (igt onnb nit ein Srüpf»
[ein ffia^Et anff (ein jungen betommen fan, inn meinem
gangen leben getcibeu tjöbe, mi! tjcrrlit^en Slaibcrn, (c^cin=
boclii^ert gebeeben, pced)tiflen morten, oeroi^tung anberer
feut Dnb ber 9ltmen, groffet anja( gcfi'mbeS, onb attetla^^^
Dbermiiet, f onb erliefen aber mit aufgeblafnem Dnb S^^|
f(^lD0lnem t)er|en , meHit^eä ®ott fürnemblic^ onfiftrti ^
SiieiDeil idi bann raeifi nnb offt inn ber ißrebig gehört
l)db, ba§ ®ott ber ^offart auffä grerolic^ift raiberftrebe,
aiic^ biejelbe an bem afler, fc^ünften Sngel im ^itmmel nit
teiben fünnen, fonbern benfelben mit erji^rödüc^em jont
^inunber inn tiefen obgtiinbt ber gölten geftürgt, ge^
fi^Weigen bann, [20'] baä er fl] roiberumben öinauff laffen
folt, trage \6) groffe forg, meine gtojfe ©iinben toerben
fcfiroerlicö bei) @ott gnab »nnb öcrjei^ung finbeii, ja roic=
IddI mir temifet, baS ©otteS iQarmficr^igfait o^n enbtlidi
Bnnb an berfelben niemanb oerjloeifEen JoU, i^ anib ^et^=
ti(§e 'Stito ^öö meiner luiber fflott begangnen SKiffettiaten
balben, \a buniit mii^ boi^ nit anberft, mein leib Onb
©eel, morct unb bain, öerg imb gemüet cmpfinben aCtbetait
ben JHaud), geftanrf onb ftommen beä eroigen geroriS, o
roee, toee meinet atmen betrüebten Seel onb geroiJTen!
3([ö, mein §err, roifet i^r aber mir ein ainigen iftot^ Onb
mittet ber Seligfeit jujoigcn, fo Itiuetä omb ®otteS loiden,
oon mit foH o^n aficä luiber reben auffä aller ge^Dr=
l'amift Dnb bemüetigift Sroer treroe le^r onb onbettoelfung
angenommen onb gegolten merben.
ißciefter:
gram, feqt getröft, bann Sraere farfjen ftefien (ob ®fli
lüiQ) beffer aU jtä felber maint önb oerftebet, bann I '
groffe onb angftt)affte beftfjroeriing Uluer« geroiffenä, fo'|
roegen ber geüebten ^''offort onb anbetet begangnen Sünl "'
Salben befinbet, ift nit 60B, fonbern ain gai
uot ab, bieroeil jt baneben belennt, baS i
^ertjigfait onbegteiflii^, quc^ oon Setzen laib tragt *
~'B, roaä jr roiber fflott ben SIQmät^tigen gebort, (
uiib getfiaii ifobt, alfo tjftegt ®cfi q1§ öh tedite ©aiiiatitan
bem armen atigcjogiieu unb ^atb Ecji^Iogucn ä)ienfc^en
aßeiit Dnnb öt tit [20''] (eine SBuiibeit jugtEffen, böä ift
bie ©Änber mit 9teio Diib laib juenflftiflcn onb borneben
mit tioffnung onb juuetfic^t OJötttit^er gnaben onb beö
eroigen tebenä burc^ feinen bittem lob önnb fiölid)e 9luff'
etfte^ung jutröften ßnnb juetfieroen. 5)erti^Qtben (o 9e=
bendt nit allein, bal emeie ©iinben Dnjelii^ onb grofe
feinb, fonbern auä), bo§ bie Steigen Derbienft, Slieniblic^eu
bie jelige SÜienfi^roerbung, mü^e onnb atboit, fi^aitb onnh
fpott, junger onnb butft, ^ig onnb tätten, angft unb
bluetigen S^woiS, SBunben, Kreug Onb bitterer lob ^efu
ß^tifti, ünjerä §errn t)nnb ©eligmac^etö, nit aflain ©loere
fiinben, ionbern oQei: SBelt miffet^aten, fo roeit übertreffen,
aiS bie gan^e SfBelt übertrifft onb ^inwigt ein floineä
©onnenftöubtein, tinb fDnbecti<S ^obt in Qi^t, baä feine
tiefte önernie|tic^e Onnb gcunbtlofe bemuet entet onb Onfer
flttec §offart gteiifi roie ein tieffeä SDieer oerfc^Iunget onb
crtreniiet, fouea jr nun bi| gloubt, fo gebendt bne ®otte§
Sun nit aUein ju anbem, fonbern anä) ju eudCi fage:
itttfo iiat ©Ott bie SBelt gefte6t, baä et gab feinen ain=
gebotnen @un, auff baä ein jeßflii^er, bet on i^ne gloH&t,
nit oerioren roerbe, fonbern bae eraig leben ^abt, bacumb
fo ferr j^r bifem meinem berieft ftat onnb glauben gebt,
fo mat^t eut^ olä ein ge^orfameS tinb ber ^eijligen Sot^o*
iifc&en Stt(^en gefaßt jum ^e^Iigen ©actament bet SöueS
onb ber ^eqligen Ölung, Beiztet eroere läünb mit voat-
^offtiger SRem, Onnb ba euü) Sott ber SlKmäf^tig uon [21°1
bifer Äranrf^eit aufföülfft, guelen fürfag, eroer leben ^u--
bcffeten, laft eu(^ fpeifeu Onb ttenden mit bem §immetbrot
beg roatiren Seibä onnb SÖIuelä 3efu ß^rifti, nnfer^ Sr^
löfer^, fo mitbt eroer oerrounbt geroiffen gefioilt onb eitire
betrüebte Seel getroft tmb jr Bon @ott jn gnaben an=
fienomnieu roerben roie 9)}arta äRagbalena, ba fi) auß
rechtem ©tauben Onb buefeferiigem ^er|en bem ©une
©otteä ju feinen Si'ieffen fiel onb biefelbigen mit j^cen
jä^em ne|iet unnb mit j^reni 0aau tri'icfnet, fo f|at ber
treioe ^irt onnferer Seelen an feinen St^äftein, fo mit
(c^roeret fironctiieit beloben, funberfitficä getroftteii^eS ge*
1
I
I
I
^aimbnufi, StembCic^cit ba§ Saciament bei legten öliin^,
o'etotbnet, tiaibut(f| bie nngefcditnen mib gtei^ wie tm
bem 3:0b tingenbE ^ex^trt, geiftltc^e fterd onb gnab em*
(ifangen, tnibet bie anlauff Unb ftücin beö 6üfen SeinbS,
nud^ Dctäe^^ung jrer ^inberftenigen Sünben erlangen onb
offtetmalS, foiieru eä jneii feIiGni(i&, gpfunbttjQit j«# teitg
eröaücn, Inie bann foIcf|e3 ber heilig Slpoftel ©atict 3aco6
teidilidi in feinet öpiftet t>e((^nben ^at. ^ßolget gtaio, fo
rocrben otle ft^loere gebondcn buri^ ©ottea gnab eintmebei;
gar öerfcfiroinben ober aiif§ luenigifl Iciditcr tuerben Dnb
roct juettragen fein.
Stande SQJeibäljerfon:
aii^ mein ^err, bieroeit jt)t mir (oßic^eä an ®otte8
ftat fürfiattet bnb ttettliiii rottet, Witt irfi ge^orfamlic^
Dofgen onnb nHe§ uertit^ten, rons (Sott getiotten tfat [21'']
onb in ber ^eiligen ß^riftiicöen S'ir(^ien geSreut^Iic^ ifl,
©Ott t3etlel)tie mit batjue Jfin gnab Bnb bfijflanbt,
Sag ®efang bet ISngel, roeil fic^ bie fi'tontfe
aäeibäpcrfon mit ben (etften ©ocranienten, qI8
bem gtonleicfinara unb bet olung Oetfe^en lagt:
Tanquam anrnm in fornace probauit, et ijnaBi holo-
eauBti boBtiam accepit illoa, et in tempore eriC respectna
iltoTum. Sap. 3
3(u(f leutit^:
aöic baä @Dtb im ©t^melgofen betnetet, atfo ^nt
bie frommen temetet, Dnb ftat fli angenommen mii
Stanbtopffer, j^ne feiner jcit atet mittit et auff fi) fe^eiM.
S3ie Sranrfe Stalu na^ empfntjung b
©acramentcn fptic^t;
33em SlUmet^tigen älarm^ergigen ®ott fei] (06, e^t
imb banif gefügt, bet mit butt^ feine t)ei(ige ©acramento
mein bdrüebtä fiei^ eiquidt, bie firmeren anfec^tungen be»
leufels gelinbett ünb meine gtoffe fünben, roic itfi giieter
ftatdet Hoffnung bin, Dm6 feineä ©uns roißen Don
genommen, alfo baS ic^ mii^ gerci^Hi^ berfi^e, bur^ @lol
i
I
ai
batintjerligtoit, luo mt aüit jcitlicfieii, iebot^ bct effiigen
ftraffeti ju em^ifiitien, onb marni mein ftitnblein fornmeii
mirbt, mit betii tieben Simon jufagen: ^ein:, nun laffeß
bu beine bienerin in friben foreit, bann meine äugen £)aben
gefe^en beiaen ^pogtanb.
[22*] Set «ßrierter:
Slmen, mein gram, boä Derfetifje onS ®Dtt, onnb Det=
ritzte bolenb in (Sud^ lein SQJercf, roie erä angefangen ^at.
S^araujf greifft bie tronie 5ratD in bie 3«9e.
ünb ifjrid&t bet ^tieftet:
graiD, erinnert ©ui^, maiS jr oon mir gehört ^obt,
onb fprec^t in Urotem £)er|en: 3efu, mein trertier @ott
onb Sciölct, erbarme bii^ meiner, onnb la% beinen a;ob
mein lefien fein! D bu alletfetigifte Sunctfraro äJlatia
onb alle liebe Jpeqtigen, bittet für micfi!
Süie Seel bet oetftorbnen Statuen im Segfetret
Jpri(^t:
ai(^, Qdi, mein ÖJott, ©tjc^öpffer onb Erlöfet, roaä
gtoffe jQunI, Bnaußlprei^iic^e EDfotter tinb Dn6egieifti(^e
pein feibe ic^ in bifet Öeroer gtuet onb Stammen, foine
Uernunfft ton eä begteiffen, tatn jung nufefptei^en, aut^
foin aKenfc^Itc^eS ^er^ auff bem Scbboben glauben, lUüS
ic^ an atlen meinen ftefften, bamit ic^ bic^ meinen ®ott
crjümet ^obe, muefe teijben onnb ft^mergtii^en enipfinben.
3(^, tiet ic§ in meinem seit(i(^en te&en bi{^ mein ÖSott
mebt geliebt, meinen 5Rec^ften nit [o gremlid) geergert önb
in Sünben ber Sßelt anb bem laibigen Sat^an mit ge=
bonden, motten onb roerden, fonberttt^en bet ^offatt me=
mal8 gebienet! [22''] S(^ mein ®ott, gebencte bodi on bein
grunbttofe barmfier^igfait, fi^e an ben Muetigen Stömaife
Dnb bittere 9(ngff beineä üDettiebften SunS onnb aUeä,
raaä berfelbige Pon ^nben Dnb ^ai)ben jemals erlitten ^at,
önb ertüfe micfi anfe bifcm femrigen Sßfal onnb onbegteif'
lic&en ^er^enlaib, Slmen, bu oQergiietigiftEr ®ott, (omme
ba(b, Slmen.
Xiei (Sngel tröftet fl) Diib fpri^t:
Sei) geltöft Oitti gebiiltig, bii au^erroöÜe Dnb Oi
©Ott teinet er!ouffte ©eel, bann bo§ kvfaen bifet jeft ift
nit juuerglei^cn mit bet onaufefpref^tidien ^^rrtigfatt, bie
an btr tiir^Iidi mttbt offenöot tuEtben, mie bu au(f j^ener
SBett m% Sötte« niort offtermal« gehört ^oft, ei ift nDC^
Omb ein (foine jeU jet^uen, fo wirbt ^icfi bcin fier^Ioib in
(5reraben, bein luoinen iii troft, bein eHenb in groffe 5im6=
tifi^e E^t Betroonblen, bu ahn mit oDeit lieben Engten
Dnnb §e^Iigen Sott beinen ^enn emigüic^ loben onb
preilen, bann baä raine, itnbeffetfte, ^oc^^eilige Onb D&et=
nu^ angenenie Dfjffer beä roabren @ott, leibä iinb btuet§
^ieju E^rifti, jo man tögtit^en in ber ftreittoren Sirenen
für bicft onnb beineS gleiten ^tü, fo rool bnä ®ebeft ber
ganzen E|nften^Qtt mitbt ba§ tier| beineä ©otteS enbttitg
etH)Qi(^en tmb ju beinet ©rlöfung beinogen. Stmen, baS
üerleij^e bir @ott, 9(men.
J)er »ritt «ctuä.
3ft baS anber aSerci ber SBarmtjerIjigtait; ot« beft^
3)urftigen jntiinifen geben, mit ber anberen nnb brittew
lobfünb: Ira et Auaritia, Qoxn onb ®eig, lote aui^ bie
oeifougnung ©otteS onnb bie Oerärae^ftung , fo batau^
erfolgen, mit ^oHifc^er einiger ftrof) betont merben.
3)er erft Slurftig:
0 lieber Sott, wie biirft eä mi^ io ^ort!
2)er anber Surftig:
E§ bütft m\(i) iDOrtic^ out^, mir niöllen bort
bem negften iörunnen ge^en,
^eu etft 3)urftig:
aßaä iftS, Wann roir Ic^on lang bafjin ge^en, ift |
boc^ oin SdiD^iffbrunn, unnb mir (cinb Stiiinv unnb Öaitf
Sinnen OnS fain «affcr fjerauff fc^öljffen.
Ser onber SJurftig:
6ij, lieber ©eieti, liimmei biet) tiic^tä, (ofe ong nur
t)inuntb gelten, etman (ompt ein giieter frommer Masm,
ber fi($ ober Onö etboriiict.
Set ^erc etli^ct bie SItnien onb fprt(^t ju
feinem ftnedit:
Siebet §annä, maä feinb bort für Seut bei) bem
Srunnen?
[aa""] ®er Snei^t:
aUefler gttK^et, i(^ ^attä fiir arme Seut, bie gern
Irintfen tri ölten.
S)er §err:
Si5 f)abe mein tag gehöret, bau eS ain SBevd ber
Sßormtter^iglait fei], beit Surftigeit ttintfen jegcben, barumb
lüil id) lelbft ^inge£)en Bnb (e^en, naä jr begeren feg.
3)er §err fptic^t ben armen Beuten jue cnb Jagt:
®ott grüel ®uc^, jr ormen Seut, mai mac^t jr bo .
guetä? ic^ glaub jr rooit gern trinien,
Hie armen Seut:
D lieber ^err, mir feinb orme ^reft^affte (eut onb
wolten gern trinden, lönnen aber, bieroeil loir StumJ) Onb
Samb, uno fefber nit ö^tffen, ^aben niit^ niemanb, ber
wi Qu6 bifem EStiinnen oin mnffer ©c^öpffet, bamit mir
Dnfern S3urft töfcfien fönben.
3)er §exr:
SSerjiet^t, lieben Seut, tc^ niil Qua) Salb ^efffen.
Ser ^ert jagt ju feinem 3)iener:
§QnnB, itimbe öin mein Stoif önb SJe^c, bifer armen
Seut eQenb t^uet mit^ erbarmen, ic^ mil jnen ^Uiä) felbä
baä aSaffer Sc^üpffen.
[24'] 53ie armen Seut bantfen:
iD lieber ^err, ber SlUmecfitig ®ott, ber oÜev gueter
JäM
k
3ßetd ain teiltet beto^ner ift, möfle @u(^S taufenbfeltii
mibei; vtxqelttn Dnb dot aUem Dbel fieiuaien.
aier J£>etr fprit^t;
Sieöer ^annS, mk ift midi bife orbait jo gering an«
fommeii, onangefe^en baä bie SBaffer (ämer jimblicti [c^roät
fein, idi glaub fre^ iai mic @ott (alä ber bem gueten
attjett beijftenbtg onnb ^ülflid) ifl) fonbere fterrf batjue
geben, ic^ iDiQ gleiift noi^ ain roenig matten, ob Diteid^t
tne^i' ainte Seilt fämen, bcnen ic^ tielffeu tinnb etmaS.
guetS Itiuen Eünbt.
Sfin reicher Saufftnan fompl, tebt mit jme felb^'
Dnb fügt: \
0, eä wirbt nic^t rcdjt juegeben, bann ODtgefteta^
aii ei in Dnfei: @affen na^ent beq mir gebninnen, ^ab^
i^ ain äjäffet mit Selb, baffelbig juer^alten, in bm^
Söruiincn, ba bife Seut fielen, geroorffen. Sg nierbcn eft
gemtfe fc^TO au6tunbtf(5offt ^aben, mann 6l) ti anbetjf
.nit ff^on Iieraul genommen, me t^et irf) nlt meinen fachen,
ic^ luils magen tinb ju j^nen getien.
ffir gei)et jnm Stuitnen »nb fagt ju feinem
9iacfibern:
ßieber SHai^bet, mai tfiueft bu ba bei) bifemSrnnnen?
f
[24"] Sex Siac^bec:
Siebet gtennb Unnb 3iac^ber, als ic^ meinen ©a**"
fi^äfften nac^gangen, ^abc id) arme Seut be^ bem !8runnen
funben, bie fein 3)urftig geluefen Onnb, meit ©^ lamb önfe
hump Dnnb jönen felbft nit tielffen tunnen, ijab iH) mit§
ober Sq erbarmet Onnb j^nen felbft baä roaffer gef(^6()f^
Dnb, imeil el mii$ fo gac leicht ankommen, gleich martett'
roftUen, ob etroon mefit leut tarnen, benen idi f)ctfien funblv
bann mic^ buncft, follic^e arbait Fomme mic^ fenffter aiv^
bann bein Seit famblcn.
Sler reidi ^auffnian:
0 mein lieber ÜHot^ber, bu tfiueft mir loarlic^ tinret^^
36
roo niDtt id) baä ®clt fümblen, bu onb ade 3latijitm
Jollen eö an meinem tägtidien t[)uen tnnb iCEJen, aut^ c
meinen Slaibttngen rool fpuren Dnnb mercfen, boS itfi
arm bin,
$ett;
ScÖroeig, eö ift ain altä ©prtt^mort, baS bi(e, jo am
Seif^iften fein, (id| am @rnii(ten fteßen, Dnb mann man^
6ei)m tie(^t fe^en roil, Jo Jein ©q rool bie förmigen, bann
€l) effen tinb trincfen j^neit nimmeEme^r genueg, man
maifi aber idoI ba@ bu ®üt baft. i&ann loann ain guetec
liucQten ober Stoiien Bct^anben, (o laffeft bu fi) gcroi^
nit ba^inben, ä^ miieffen aufegemec^filet fein, tinb mann
jt al]o ainen gueten f)auffen j^ujamen bringt, fo oecfteift
j^rä ^in Bnnb raiber inn bie Sßindel, leqbet [25'] angft
Bnnb not batbei). IJer^otben jiir biHic^ Slrmjetige leut,
Dnb roicbt bocft ju letft elur ®elt einem anbern jutfjait,
bem itS nit oecmaint.
Ser cei4 Äouffman;
SKan fieid^t onä offt Dil, baä nit ift, bu marfjft mir
mein 6er| re<^t deiner, baä i(^ gteic^ aufe meinen (aijen
nit tDiuinen fan.
lieber 9ia(^6er, it^ ^ab bir^ nm fjerge^en rool an=
geie^en, baS bJr nit terfit ift, fonber fctiioermüetig bift,
ücttvam mir bein onligeii, fan iiii bir tjclffcn, fo roil icf|3
gern t^nen, (ouil mir raüglic^ ifl, id^ oeröoffe audf, bu
babeft bife^er an mir oßjeit einen treroen SiadEipern gcbabt
Dnb gefpürt,
9tei(6 f auffman;
^eil bu bicfi bann atles gueES gegen mir erbeutft,
fo mit it^ birä gleid) Dettrowen, bu maift birfi juerinnecen,
baä li Dor brenen togcn inn Dnf« Sioc^betfc&afft gc'
brunnen, annb biemeit ic^ ein trenig ein Seit be^einanber
gehabt, ^ab ic^ H in ein 9^Affet eingefcfilogen unb bamit,
iDQun ba# Oeror tun mein §au6 tommen roire, id^S nit
uerfur fonbern Der|i(^ert, in biien ^Brunnen gemorffen, ba§
idfü aüroegen ffliber fiaben fünbe, mie ic^ bann bife jTOeen
3S
taa onb nocftt, oHenml borjue gongen, ob ei tiod) »er»
Rauben roete, baffel6 au(^ bife juefunfftige nac^t ergeben
TDÖßen, loeil idi a&er eben jeg btc^ bet) [35''] bem SSvuni "
füitben t()ue, t)Qbe ic^ beq Jörg gehabt, bu möt^te^ ei
bas aSdffet ergabt ^aben,
©ert:
9}(id) nim6t tmmber, boä bu ein foUicfien orgftoon
Quff mic^ tucrffen (oDefl, bu Oiinb alle 9iac66ern roiffen
rool bas itfi, bieroeit mir ©Ott mein tngtii^e Ülarung
tei{^ltcö geben, öilme^t raenigüic^en ennb fonberlitben ben
?(rmen, nat^ meinem Berini'igen mitget^aitt, geft^meigeit
ba3 ic6 niit^ onib anbetetr Beut @elt betummem onb bem^
(elben naitiftellen foHe, fon i^ bir aber in bifer bfinet^
betrücbnufi ritbti^ »nb fintfltc^ fein, toQe c§ üon mi
tterolii^ bef^e^cn.
91eic6 Üauffman:
3)ien>ei( ic^ bann oeriiimbe, baä beme nit atfo, h)ie
ic^ geatglroont f)ab, (o oeräet)!) rairS onb bitte iid), bu
roötteft mi(^ in ben Sttunnen ^inabtaflen, io wil i(^ fetbert
fe^en, ob mein SBöffel noc^ ber^onben, bann bog moffi
ift nit fo tieff, ba§ ic^ eä nit grünben möcfite.
35cr ^ert ta^t j^n ^inab:
®ar gern, löonimb molt id) bir nit bie freunbfc^flfftjj
t£)uen.
S)er ftautfnian £)etit an pfdireqen Onb [isric^t: 1
0 mein Stacfiber, jeud) midi nur tsiber ^inauff.
3>er |ietr (»rit^t:
[26'] |)annä, mein Üto^bev begert mibcrumben ^eiau^J
k
: sieben, er ift graufam fiffmdt.
Snectit:
) R)i( gleicf) tommen.
a>er Sauffmon fpiic^t:
0 mee mir armen Sfiannl mo fein meine btd
äßortugotefer, boppette ©ucater, ütäbter, boppette Kronen,
Sonnen Sconen ünnb aitbere außgeftaubte gutbinc 3fiün|cn
^infonimen? o @ott, marunib ^a\t bu mtc^ bife bttcmbU
Stunbt erleben totfen, icft fi^e root, baä icii ouff bifex
SJelt roebec glüd not^ ^ai£ ^ab, bin oui^ Oon Sott gar
oertaffen, e3 ifi mir fdiou ettii^ mal raiberfaren, baö iifi
cmb bQ§ menig lommeit bin, iegt roitbe it^ gar jue oinem
Bettler. O leufet, ^ülff wii^ miberiimb ju meinem gclt,
fo ergib it^ mic^ bit mit leib onb Seef.
3)er S8er;(lDeifelt:
Sieber 2:eufel, t^ue ein menig gemai^, i(^ ^ab miifi
eines beffern beboc^t.
53er Teufel:
SUain, noiti, mein ®e(cfl, ic^ ta6 hic^ nimmer, bu bift
ft^on mein!
Xer .^err ju feinem S'netftt:
äJJein ^on|i, roie ift meinem 9ia(^6ern gefc^e^en, boä
er leinen 3torf baf)inben ge(nffen, nnb niie ein im'[e=[2e'']
tenber bütiion getoffen, aiicft tuee ober mee gelcfirien, ii^
glaub geroi^, er mcrbe (ein &tit nimmer gefunben fiaben.
Ser |)crr fprti^t ju jeinem 'Jiiencx:
St^oro, mein §annä, roie t)aben midi bie ^oiloien
tropffen (o fi^enbttii^ betrogen uniib genest, admegen muefe
bex ieufet etttiaä trumpä barein machen, bamit er eint'
nieberö ain gneteS SBerd Bei^inbern, cber baä gefpött
baroufe treiben tonne.
Snec^t:
33er $en: lofe nur mic^ meinen, ii^ roil St) rool
bejQlen.
!Eer bitvit «ctiiS
ift baä britle Sffierrf bet Sflarm^er^igtait: aU bie ^ifgromb
be^erberigen, mit ber oierten Xobfiinb: Gula, ber ®e=
freffigtoit.
Die ^ilgtomb geßen ^eriim6en onb (ingen
nat^DoIgenbS Sieb:
SBeli^er iai GUeirb öaroen luöQ, bcr nia(^ fi(§ auff
Onb ruft fic^ ((f)neD mol auff bie rechten ftroffen. Gatter,
Sftucter, Slit Bnnb Siiet, fii^ felbä mueß er oerlaffen.
©tob Dnb iRueteu mucft et ^an, mit 3^auib inue6
et einher gan im meg bet @oltS gebolten, ber ^Äfen
ffigijpti Qi^ten itil, ba^ flai|4 barinii gcfotten,
[27 "] 3uni recfiten SSrunnen muefi er gntm, bie
?ßfügcit atigetruncfett Iq^ti, roill et gejimbt^eit pflegen.
Seraar fic^ mit fpei^ bie nic^t äcrrinn, icin bürbe muefe
et tragen.
5ür onb für gaitg er äße tag, D()n ^inber (icfi fe^n
als toent et mag, forg fod er taffen faren, ©ott bet
fpeifet bie Sgögct Oiib ^^^iet, ber rairbt fn rool bclüoten.
Sinbt er ein 59tuebet auf ber ba&n, foU er jii nit
taffen mongel !)in. fein fpet)6 anb traiitf j^ni gebet^J
gnab unnb Sl6Ia| btfer fort, ift bort baä eroig leben.
SJcr .öauSderr fagt jit ben Sßitgram:
Sieben SBitgrom, Idq§ ift (Sroer begeren?
^ilgram:
®ünftiger §err, mir fein ein Rotten lueiten 9Beg ge=
jogen, toolten unS auc^ gern roiberum6 ain jebet in feiti
§atmet nerfiiegen, roiffen nienbett fain ^erberg, bitten
beifintben S. 3J. bie trotten onä ain tog Dber-jroeen Be=
fierbergen, ba# mir ain raenig raften mochten, tmb ettnaS
erbitten, bamit mir roeitev lommen.
^au&öatter:
aSouerr bem olfo, mie jr anjoigt, mit \ä) Surf) gern
ein folli^e j^eit befierbetgcn. 9t6er eo gefc^iitit offt, boä
t)nber beii Sitgramä Sttoibern groffe @(i&elct onnb äSiieberei)
oetbotgen.
fflitgtamb:
Iiflä folleu ®. Si., ob ®Dtt roitl, an unä nit etfaten.
[27''] ^aufenatter:
®D «artet* ein menig, i(§ tnil ©utfi gfeicfi aufflaffen
t^uen.
a)er gefraifig S
nec^t fprit^l ju tien Silgromb:
feerein, jt ißetttet.
SJetSnecfit (egt (i
Doä tft ficut
morgen^ fiüe i)ah
»•
or bem§au§ nibetr onbfagt:
bflS bdttmal, baS i(^ j§, ju
„ , . ic^ ein a"fl£ ^Pfannen mit $)hiefe qu6=
geffen onnb einen gueten geoffen Saib btot barein geptoift,
jum aJiittaginot (job ii^ dn Suppen onnb oin Stucf fleifcfi
barinnen Ongeferlic^ Oon fünff ?ßfunben gehabt, beS ic^
atteS aflatn ouffgeffen, D^ne i&a* baS ^raut, ©äiraeinen-
fleifc^ onb bie äßitdi ift. gtem ju ber äßerenb ifob \d)
ba ein guelö Stud ^ratenS, fo fieut Don meines §etni
lifc^ obetbliben, icö ttoro mirl ani^ noc^ rool ju effen,
bann ic^ furcht jum Siat^tmat merbe mir nit Btt oon
meines §>etren lifd) nbcibleiben, bieroeil mir foClicftc @eft
im timifi ^aben, bann ic^ iDoi^ root, f^ raerben mit meinem
Ferren raüefTcn Effen, er ift rool fo nötfidi mit fotli^en
teuten.
^er Snecfit fpritftt jU ben ©ani:
©ti fo frefet, bnä Euc^ä tierg abflofe, fr (ofen Scfielmben!
[28"] t)tv fiitifft «rtu«
ift baS Diert SBerd ber SJotmliergigfQit: a[8 bie Siarfenben
flaiben, mit ber fiinfften^obfünb: luuidia, bcä ift ber 9ieib.
SJer ißettler fprit^t:
D mein ©ott, mie bin ic^ ben vergangnen SBinter fo
iiart erfroren, onnb ob fc^on ber SBinter fürüber, fo bin
ic^ bennot^ fo 9iücfet onb blofe, boä itft mic^ beS SßnjiferS
bet) bifer ^i| aui^ nit entmebreit Fan, ad) iai etnian oin
frommer aJiann (am, ber \id) ober mii^ erbartnete onnb
mir ain Stetnr mittj)aitet,
ä
■«. .\
■ ^•••« m*BV^*«
I • • ■ •■
•'• ... .----
.. ■«
i't» jff rtprr :rcr5 irr':
[27^'] öaufeöatter:
So tüartct^ ein tuenig, id^ mil (£u(^ gleitt cir^x^e:
t^uen.
S)er gcfraffig fincd^t fpric^t ju bfr S^-..r:rTr.:
®e^et l^erein, jr ^etiler.
Der Sned^t fe^t fic^ üor bemf^ouf^ r.lnr r: - -r:
S)a§ ift l^eut fd^on ba§ brittma: i-a- r -= u
morgend fruc i^ab id) ein groffe l^fcnner si: i.,i:ir ^--
geffen Dnnb einen gueten groffen teil prr- azitz .2rr=i-i.
gum äWittagntal ^ab ic^ ain SutJi^er. nniu rr ^zc "ir-z
barinnen üngeferlic^ Don funff 'i^^unDfr :2!U2r. ?c- s
atte§ aHain auffgeffen, o£)ne ipq5 rmr irrzr. irr:**::.»::
fleifd^ onb bie SRild^ ift. i^icir ju i^z: lirrm .:r .d
ba ein guet§ 8tucf 5ßraten«, u ik:z: uit 3n::;'.rr :>rv
lifd^ überbliben, idf txaw mizs n:::z zic :.■: r, ^'-r:
bann ii) fürd^t ^um ^iac^tma. ^»rrp irr -:
meinet |)erren Sifc^ t)berbIe:btT. rini'i:: r/: •;.::-'i> ii-"
im t)au6 ^aben, bann id^ n?c:i t:. r a^rr*»!:: r:* k.-iwv.
Ferren ntüeffen ßffen, er :fc r: t" iir::::. r:: '::..^..*"
leuten.
[28^] ter tnrfc: fktw
ift ba§ üiert 9Bercf Der ifsnnipr^i'Ami v:.% *.
flaiben, mit ber rirn«- Zri^urrj i.n..* < v. v
1 *, •
*
D mein ®pr:, ms irzr 4i i^i v*";.* '.'■*• ^■^'' nr
l^art erfroren, mmt ä mfin v^- % v >-• : '.::::-^ • ^
ic^ bennot^ fo SinAr vm i^ai vn .-i - .:: •-■ ^' >
bc9 bifcr ^ ciut nr mtu^r^t *.\ -. \ t • '-^^ '^r^
•mer SKans fmr. »k W ^V»^' • rl crn::^
1 &twi mntQDijf!
5>ec *ßett(er jprit^t jue beiu §etrn:
3(i^ lieber §etr, t^aiCet mir Bm6 ®Dtteä ttiillen i
^etiligeä Sllmuejeit mit, i(^ roil ®ott fut ©ut^ önnb 1
glDüigen treiüti^ bitten.
§err:
aSein lieber Wann, oetjeucfi! ii^ nü bir gtcidi etrosil
geben.
3)ei arm:
SIcti mtin §etc, iDfun j^r mit etrooä rocnigä ju aineni '
Slnibt m6d|tet geben, bomit \ä) micE) bebetfen onb in bifet
t)ig Oor bem Cnjifer !unbte erroeljcen, roerc mit beffet als
mit bem Seit ge^otffen.
[28''] 3)et §err [priest jit feinem ffinei^t:
3^ mitte jme gtei^ mein Sßoif geben.
Snerfit:
®i) §erc, cä ift !ci)ab, ift ber SRocf boc^ nadj guef^ J
icJ| mift nocfi tDot ainen beffern Slat^.
§err:
aöaä ift bann bein StatV?
eiebe ber §erc mit ben 9loif, fo botff mic^ ber ^et
fobolb nimmer ffaiben, it^ mit ime meinen 'Sioi gebenjfl
er t^uet jmS Itot, onb et murbt jn ju banrf (
§err:
9!ain, |)in(l, eä ift tiut ain ißetb uon bit, e§ foHtJ
aincr an lien armen nichts erfiJQtcn, mie mir bann befTtnj
ain @;emfiet an bem beitigen ä3ifcfici|f ®. äßattin ^abei^
mettic^et alä jme oin arme Karfete ^ißerlon begegnet vtA
jne Dmb ©otteö mitten bäte nur Dm6 ain Sltmuefen, '
et feinen leib bebecfen mochte, fitfi übet jtin erbarmet, feini
Mod Don einanber i(f)rtibt onnb bem SItmen bargeraic^
barumben fo nimbe auc^ meinen 3lDrf ifin onb gib j»
gram:
jtSlIlnner, j^r begetl qar ^uuil ouff ainmaf, icft
^1 mein atünn omb (Diiil ic^icte, [30']
(enft fein 6ram^ nit, fo inaifet et root, boä
l^en nit ^aben.
ani fc^re^en ^inauff:
KiiiTiniaf qI(o, bafi (^ ber ^err getdiirft ^abe.
Srata:
n aHotin fiakn luil, fo luattetä ein
jblt ^ergeben roaä ii^ bab.
jr aQeitaq jeug Dnnb Sabung f^t bie
I @)}itat, iDodEtä alfo meinem ^eiren ge&en
'tti beg fefigfIcrbenbEn 3Jienfd|eii
n ©ngel ber ^eBligen Srcqfültigfait fürgejüert,
■ Hf Enget ntn^uolgenb gefang:
I anim» in manu Dei Buut ei iion tanget
iiTi mortis. Sap. Ü.
auff Icutft^:
I ber Stommen feinb in ber §anb OiDtteä,
1^^ mag [ie berüeren. @ap. 3.
ar Don ben
SSeib:
fßlän 3Jiann, bu tnaift bal id) bir aüi,e\t gern flefotgJ,*
ab itif gleic^moi gern mitgatigen luöre, (o iciiE ic^ bir hod)
(wie biü.idi) \e^tma\% aüd) ge^ortom fein, aad) maS bu
mir beuell)eii unb enfpieteii mttbeft, alles fleiffig Berrii^ten
Dnb alfo bo^aimen toorten.
Sd betete bic^ @ott, mein liebä 38et6, uiib la§ bit
bie meil nit long jein, i{^ iDiC balb roibenimben t)aimb
lontmen.
Set §ert fogt ju feinem S'nei^t:
SDiein Sienbf, ge^e fiin jum 9hibt Uoctor, fng j^m
mein freun53lic£)en grueS annb ba§ ic& j^n bitten (ofe, bie=
weit iä) jeg in baS Spittol ge^e bie Standen öaimjefuec^en,
baS er aud) bort^in (onnren molte, bamit ic^ mit j^me
Bon feinen Standen reben funbte unnb non [30"] i^me
Detnemcrt, rote e8 vxni oinen jegtlidien infonbet^ait flünbe.
Sne[^t:
Sunder, \^ toit ®. iß. beuetc^ getiorfam Dnb fteiffig
noi^tomen, abn id) fücc^t roeit et ain felgamct Sopfl,
Kann er fc^on ba^oimcn, er börfft niol nit fommen, ba
er übet nit ba^aimen, roo folt idi ju finben, et batff tt)ol
mit bem SBororn SRäMein auff bem See ombfaten.
^ett:
3n SWamen ©otte«, finbeft bu f^n nit ba^aimb, fo
barffft j^n roeiter nit fuec^en, tft et ober ba^oimb, fo fag
j^m baä er ju mit fomm, oiinb ^eut mein Dnnb nieineä
aEßeibS @aft fc^, bann eS fc« meinem ffietb bet ttam
onlommen, fo tuai^ ii^ raol baS et nit au|bleibt.
3)te Soni lommen füt bie l^iix, llot)ffen ttnitlj
Svoro:
%aS mölt ji guete?
^ie Sani jaigen an:
3r §err tiob Sq gefi^idt, ^eben an ju begetett a
la^ ßonfect.
(jtaro:
affine MÄnncr, j^t begert gar juuit ouff ainmol, icö
lan nit glauben baS mein aHann orab fouU fluide, [30'']
bonn es ift fonft fein trauij itit, fo rooifet er ioo(, baS
wir fouit fairen nit ttnbm.
iBie ©atii ^direi^en ^inaiiff:
Sä fe^ ainmat alfo, bog fq ber .^eir geli^idt ^abe.
5r«it.:
SffieKä j^e mein SDJann ^oben luil, fo toartelä ein
wenig, itfi roil fiecgeben itiaS ic^ 6a&.
Sa (|abt jr aUerlat) jeiig Onnb Sabung für bie
firancfen inS ©pital, raötlelg alfo meinem |)etren geben
onb juefteHen,
Sie ©eel be§ Jefigflcrbenben iOienJt^en
wirbt burcd dnSngei ber ^cflligenSreijfaltigfait fürgcfüert,
onb jingen bie ©ngel noc^uolgenb gefang:
Juatoram aaimu: in raaiiu Dei auut el iioD tauget
illua tormeiitum mortis. Sap. 3.
9Inff leutlc^:
®ie ©eeten ber (ifrommen feinb in ber $Qnb ®Dtte§,
t]nb taine fiein beä %oi9 mag fie berüeren. Saf. 3.
Ser §err lorapt mit bem Soctor oon beu
Srantfen, bet a}DClor Jagt:
SDIein §err, jr ^abt micft ^eut ju ©oft laffen laben,
bieroeil id) aber fi^e, baä j^r Don ffimerö obgefloibnen
3ia^berä roegen, fo jegt uexfi^ibcn, Je^r trarorig Onb be=
trüebt, mit i^ Euc^ jeßt mit c^ue taffen, unnb Jag Sucti
[31"] gar grcffen band, n^il etroan ain anber inat jue
Eiic^ !omnifn, bann e* geluft mic^ be"' "uci^ "it o\i gueten
muet jetjoben.
^lerr:
e§ ift rool roo^t, onb biemeit jt* fetbft alfo er!ennt,
fo tag \ä) mui nu^ gefoüen onb belltet eut^ @ott!
2iec ^fct fefet \id) Iramtig üor ber %i)iii
bte frani (ontf>t ^erati tinb fagt:
@rÄefi euc^ @)ott, mein |)err, raaS 6ebeut baS, ti^^l
jr nit fietouff ge^et? loie ^e)^t je fo ttororigV '■
§err:
0 mein Iie6e3 2Sei6, foll iäf hit nit (lagen, roaä fidi
Detloffen i)at, borumben ic^ bidic^e orjat^ trarotig jefein,
bann ei ift onfer 91adiber geftorben onb f)at fo ain ji^önei
fetigcö tSnb genotnraeii, baä nit bacuon äujngeii ift, baroilS '
root jimetmueten, bo8 er geiuiS ain finb bet etüiBe^"^
äeligfflit ift.
aßeib:
äBann ift er bann gcftorben? it^ £|abe aucfi oinen
gueten fteunb an jinc oecloren, onb ift mir gar laib x>nit
j&n, glau6 aiic§ mol bal er fetigHii^ geftorben, bann ec
ift ain frommer ©Dtäfkc^tiger äßann getoefen.
§err:
St^ gefie Je^ gtei^ öon j^m ^er, onnb bin Don an-
fang, bife er fein teben beld)lnffen, bep jfime gemefen.
[311
39tein, maä i)at <
nommen?
IC«
i
bann für ain fc^ürieS Snb ge=
^lerr:
3ia{^bem er aU ain e^riftgtauSiger SDicnft^ alle
anbere Socrament, fo aineni G^riften Sücnfc^en gebären,
empfangen onb gcmerctt, ba^ fein S'roncf^ait fic^ oon tog
^u tag geme^ret, au(^ aClc fachen, fo bie 3)octorc§ j^me
3u raibertjaltung feineS gefunbt^ oetorbnet, nic^tl me^t an
jme raürden roötlen, olfo ^at er fic^ feCbft anb o^nc jemanbS
oermonen begert feine ®ünb gubei^tcn onb boä tiodiroütbige
Sacrament beö ülttarä juempfa^en. aJoc^bem et aber be=
funben, baä feine faiien ie leiiget je erget onb fit^ junt
@nb nai^nen, ^at er auf bie letfi bie ^cijlige öding em>
pfangen onb foli^ee alle@ mit fofi^er bemuet onnb 6e>
ft^aiben^ait, aucfi anbarfjt terric^t, baS mir aWe, f
Li
(e, fo baT&e9..^a
45
geiDEfen, mainen trnb iod) un8 battieben getroffen müefjeii,
baä et in &aä Steic^ bet cmigen Sdigfait ouffgenommeu
iDotben, ©r ^ot ii(^ ciu($ in feinem fteckn atfo fie^erftt
cnö monnlid) ECjoigt, baä alfo jerec^iien ber %oi fic^ me^r
Dor jme äufürc^ten geljabt al§ er fit^ Bor bem tob.
3!arne6en mit^, tooö i^me bet ^rieftet {niie gebreut^tg)
(Urgewalten, baffelbig mit anbec^tiget, ^etgtic^er bcgierbe
itQc^gefptoi^en, beggteic^en fi(^ felbft iäoü bem SlQmäi^tigen
mit -aUertfll) ic^öiien einfiietungcn omb fein batm=[32']
^etgigfait onb gnab eimanet unb fle&ellen, fein $a(er noftec
Dub Srucifi^ ftftä anbei^tigllii^ in bei ^anb gehabt, aud)
Dnfetn §etnt 3^efum E^tiftum but(§ fein bitter teijben
tmnb fterben inbtünftigfUi timb betjet)^ung feiner Simben
gefeelten, a(fo bai et onä olle mit einonber ju fietglic^em
mitUQben beraügt onb ain jebet jme gemunfc^t betgfeictien
gnab oon @Dt äc^nben, ain folt^el G^tiftticöeS bnb ®ijtt=
feligeö enb jenemcn, onb roie er Ictftlii^en in bie Qüq
greiffen motten, tfat er fetbft bie Äet|en begetl Onb bie=
felbig ain tiec^t bet ginftetjiu^ benennt onb alfo 6iS an
fein @nb Dnnb letften SItöfm ftölä öon tröfilit^en fachen
getebt onb ain fottic^e liebliche gefiatt, q(ö mann er fit^
oon t)ergen erfreroet, erjoigt.
aöeib:
Sc^ ^q6 fütroat fottic^e^ gern ge£)6tt Onnb biemeil
e§ alfo ©ottfeligHi^ juegangen, gibt eö mir gleich felbji
nil roenigen Itoft, Onb mit i^aben Sott mal ((cbitten, baS
er DnS bie gnab oetleqfie, bamit mit feinem Sjempet notlb
jn ainem fottii^en fetigen fönb auff btfem jammert^al
tommen motten.
^ctt:
äSolan, mein Sßeib, bietoeit ei ®ott olfn gefettig
geroefen, fo toöflen mir onä jue ber begtebnufe rfiften.
[32'>] ®er fiften» %ctni. ^
Süä fedifte ffietd bet Satmbetgigleil : bai ift bie
befangnen edebigen, bartie^ au(^ bie jmo Xobfünben: aU
^^i
Luxuria Dnh Accidia, SSnleiitt^ait tmnb JauKait, ttiie i
fciEfelbig, tuann man olfo in (SottluergeRung unb teit^
fertigfdt getat^tit Iftuet, geftrofft luctbcn.
©err:
Sie&er SÜottin, e§ ift tniu bie itieil re(^t lang, g^
Ijinauff, bring mir mein Stod unb SQJefir ^ecob, id^ lotl
oin roeit (pocient ünb für bie ffeqiiieH jue ben (befangnen
ge^en, ob i(ii etroan ainen m&i^t lebig macficn, bieroeil ii^
gehört, baö eS ain grofe ißJerd bcr iöarm^er^igfait fe^^
ben ©efangneti etroaä guet^ jet^uen.
Snei^t:
®onfliger ^ert, ba ift bet JHoif.
St), bu 9iatr, gehört bann bet Siac^trorf jium au%Qt^itf
bring mir ben fiera6, ber in bcr Stuben Qin !Kage[ ^angT
^err, ic^ fan toinen anbern finben, bann ben,
ift am 3!agel gegangen.
[33"] ^err:
Sift fi^e raol ti ift nid|13 mit bir oufegevii^t, bu bift
nur guet jum aulteöm, ic^ mil gleiifi feltift Ejinonf gefin-
(
u
©Ott grüefi 6ii<^, aufe tooä Drfatften ligt jr gefongenl
niire Suc^ nit seöelffen?
2Jer gefangen aJiann antroort unb fagt:
O Iie6er ^err, id) biu einem ^ecfen umb Stobt je^en
©ulbeu fcfeulbig lootben, bie ic^ jbme miber auff oin jeit
juerUgen uerfpro^en, olö nun bicfelbig uerl)anben onb
" roie gern ic^ geroott, bielueil irf) baä ®elt Don
meinen Scliulbnern aui^ nit einbringen mögen, nit Ijolten
I&nnen, bat er mii^ burc% bte Dbertail gefenttlic^ einjie^en
laffcn, miereol id) jf|n mehrmals befc^idt unb gebetten, t "'
'ni
lebetten, iMfff^
er mit mit am SötiftlidSie gebutbt l|a6en motte önb, ber
gefendnufe enttöffen, i(^ molte jn ^u friften rcbaxlidi he=
jatcn, ober mein 6itt fain ftat ^nben tonnen, unongelefien
büä eu (eiiie^ oermügenl ^otkit mir ain ftaine jeit root
auf( bem itieg ()ette Ratten niügen, aQain baä er fein
m&ettein unbotmlietfigeE roeife mit niii: lüden tfiuet Qitnb
j^nc bonnoc^t, bieroeit xit) aii^ti ewrbaiten tan, nit batmit
get)olffen. Sieroeit \^ abtv \\t)i, bnä ber §err (onberS
jroeifelS aufi fc^itfung ®otteS önnb feiner Sorniliecöigfait
mi arme (Sefongne ^aimbäcjuetfien t)ieber fommcn, ^ob
i{6 mir gleii^ ain tier^ gefaft ünb inill ben §erm omb
®otteä miÜEti gebetten baben, er roölle an mir ein SßertI
her 8attn433'']i]ergigEQit crjoigen onb mir (oUic^eä @ett
jürftxerfen, bamit it^ aufe bifer ©efendnufe onnb niiber ju
meinem SSieib »üb £inb fomme, auc^ meinem ^panbmerif
onb 9lanin9 anfematten müge, ic^ roilS bcm ^eirn trenitic^
nad) Dnb nait) miöerumb abarbeiten Unnb cierbienen, ber
Slömc^tig ®Dtt roirbt aiic^ folt^eö ißJcrtf ber Sorm^ergigs
lait, fo jr an mir föuet, guc^ tremlid) roiber belctjncn,
ii$ auc^ JumiJt aßem meinen IBefinbel, luil ©ott, ba? et
@uc£) JU EtBer rootfart imnb gefunbt langmütig raötle er=
galten, tteroü^ bitten.
^ett:
3)ie»cit ii^ t)ör ba3 bu ein tretrer arbaiter bift nnb
bit mit einem foti^en ftfiletftten @elt (an gefiolffen roerben,
bamit bn auß biler dlefenilniiB fommcft, |o mit ict) bir,
alfebotb i^ fiaimb fomm, bie ^e^en Oulben fluiden onb
uerfi^e mi:§, bu tuerbeft fampt beinern ©efinbt beinem
erpieten noc% für mii^ onb bie meinigen ffiott ben 3ttl=
merf)tigen jii bitten ingebencf jein.
Ser gefanger SKonn:
0 barmtjet^iger ®ott, bir feq emigeä tob onb band
gefagt, ba€ bu mii^ fampt SSeib Dnb Stinb inn meiner not
imif bifen frommen e^rlidien Sßann getrö[t ünb baraufe
ertüft t)Qft. S)ieroeit iü) autt), tie&et Jpett, @ucl| foflic^e
guett^at aÜ ain armer ^anblnerdämann nit oetgelten
Ion, JD mit xä) i>o6), ob fflott mit, meinem juefogen na[5=
kh
«ebeket^matc kca SM. f • b«nT üft >>«€
~ ' ■ec OcAai, ii^ vil jk ■»{■ SM <
<t l^cl M Ml. M* et nM ja )■ taad ukbuil
Sflin, ^dniL e= ift mn am Seib omt bir, es yotl*
aiiWT an ben armen nic&il etfportn, wie roit barai bellen
ain (Sceinpri an bem öeiligni »üi^off S.3RQtttn &aben,
nwÖidier all jme ain anne Sadrte ^tmn begegnet onb
tat omb (gotte* roiflen bäte nnr mnb ain ?Itniueicn, bamit
et feinen teib bebeden motzte, fiift ober ibn erbarmet, feinen
9b)d Don etnanber ft^ntbt onnb bem Sinnen bargeioit^l,
baiumben fo nimbe anti) meinen ^od fyia tinb gib jme
benfel&en Dnb Oieibe j^ii nit bncumben, mir mößcii omb-
teicn Dnnb aiiten aribem ätocf neineii.
titx airm fpvii^t:
Setgelt Sui^ä ©ott ber ^iiiibtifi^c ÜJotter, bet [iö"!
möüe Su^ Bnb bie Erorigen uoc aüem u&el btniomi. giiitf
onb ^üil ünb bie eroig Sdigfnit ocrtei)i)en.
®ie jinen begeten aucft ain ■Sl'faibuiig, iöflt bft
Sieben leut. kfets nitdd juftibeii, e« tfiiiet bod) lutftt»
al§ nuu bie leut plagen, ijat Em^ ber ^emfev niicfj imi
bie Statt gefüert.
Sie jiBcn taffeii nit nac^, fagt gt miber ju jhnen:
3if) fi^e root, ba« id) Snir nit tan abrominen, lonttet
ba Dor betn ^aufi, ic^ roil aiiiem jcbein ain f(aib ^uiii
^cnfter fierab roctffen, nur baö \d) rfiui- uui- eutfi Iiobi'u (nii.
ift baä funffte 3Serct bec i8atmi)treiiifait; ol« bie Hrnrirftn
f)aimb[uc(^en, fampt einer beijleuffigcu iTjdiitig, \o(it riiofffu
ain 5Kenf^ auff bttec SQJelt ain Jeligä Önb juntiinen Vf'flt'
^crr:
aßetn aSeib, ob mir rool miteinonbet beff^Iüffrn in
baä Spital juge^n onb bie ^taiiifeti ^aimb^eiiuitita. (ti
fanft bu rool gebencten, baä bergletiften arme ttaitkt Wul
nit allein beö 9llmue|enä, fonbetn au<^ \'29''] aintt llabuno,
bie man oileic^t nit allentbalbeit finbtn fov, Mfirfflig, fo
ift mit eingefiillert, bieroeil luit aOcrloQ (p^n Äallun«
gleich rool nit uil tiaben, bn aber nit jtbniWR §ttn batkbtx
Derltaroen tl)ueft, ab bu babcimeu w4i" ""
etroan beftnbcn Kurbe, hai ffit bieSn
oan nöten onb ic^ barumben f^äOt, ki ^9iU^4
lelbft bargeben fiinbeft, bu niüi:fe(| ttmüdf p iwrr ~
jeit bie banden glei^ fo nwl j^jäfmln «tfi
bei ^aimlieii^igfait eE^Jaen (mwl
EU bfltibft
wann t4__^^l
Uta '^^^^^^1
Derbamäliii^en fürnemben, t)erfet)^e gnab, baä bein (
lidie ßat^otildie marliait tximnt, beine I)ei)Iige ®ebott ge^
galten, aüe jünbett onb ontugEnben DEirmitten Dnb bein
i^et)Iigei: Sfiom a^f)ii jeitric§ onnb bort elDtgniit getobt,
^orfigce^ct nnb gepteijet luctbc, bur(^ ^i^iuni ß^riftum
beinen aQerliebflen So^it, öiifecn $errn, $Qi)tanb nnnb
Seligmai^er, Sfmeii, bnS uertci)^e unä, lieber ®Dtt tinb
tretoer SSotter, Slme»!
Stlfebann menbct er Jic^ gu onfer Heben Sraraen
mit iiQcfiiiDfgenbem ©ebett:
D tu oHer^eijügifte onb ooii Sott bciii öiminlift^cn
Satter ju oiner äRiieter feineä oöerliebfien (Onb in aßen
@öttlic^en aigenlc^afftcn gleid) mefenbcn) Sun€ Don einige
fait erroÖlet önb für allen anhern SSeiöerii mit fonberttc^en
nnauftJprec&tidiEn tugenbcn ünb gnaben beä ^eiligen ©eiftS
iDunberbarlid) gEjiert Bnb 9et)et)liget bift, tafe bit aufe
groffer inSruiiftigcr liebe, mit tuelttiEC bu gegen ®ott onb
feiner ^eiligen GattiDlifc^en Stireren Entjiinbet bift, ju ^er^en
ge^n ba§ greiuli^e niiieten beS ^öKifc^en geinbS, jtnifi^en
melt^em onb bir [3T] ®Dtt ber SlQmec^tig balb uad) bem
Saat Dnferä erften S?attec§ im ^orobeijft SeinbjcEinfft ge=
fegt ^at, (i^E an aU oin tntlbc onb liebreiche äjfneler onfer
eifc^röiflidie gefa^r onnb grelutid^e ongft, barein mit burt^
antreibiing beä bofen ^einbs tinb unfere aigne Jünben wnnb
miffeltioten auf; gerscfitEm urtfiail ©otteö gerotfien fein,
^ülff mit beiner (fflott flllä<tt angeitemen) fiirbitt, bau Dnfer
je|tgetl)anee gebett Dot @tot [tat finbe »nb ert)ört merbe,
bamit bie felige Söienfc^rocrbung, bitterer %oh onnb ©ig*
^affe Wufferftelung beine^ tieften ©unä ^t^ii Stitifti unferä
lieben lierrn ünnb SeligmocfjerS an un8 armen ©ünbem
nit üErtoren felj, Slmen.
Unf er liebe gtaii) fpridit ä" ®ott bcm ailmec^tigen
unnb jfircm lieben Sun Jfefu ß^rifto:
Vl(^, bu eroiger StDmec&tiger Sott, D lieber Sßalter
oller güetigtait Unub trofteS, 0 bu tinei:fi^äf]fli(^er 93runnen
oQer t)ü[ff onb genaben, ber bu ba§ ilieiifd|ti4e @efd^Ee^
1^ udttcrlicfier lieb onnb grunbtlofen iöaimljer ' ' ' ~*
■ Oller guetu
^^H oOer l)ü[ff'
^^^hou^ udttcrl
eroigen leben erftlic!^ erliiaffcn oniib bornatfi miöetuiiib
Quffa neni ö6crati6 teroer crtflufft I)aft, Infi boc^ auff mein
bemüetigcn fier^£ic^e8 [euffgen, bitten Unnb flehen bie Iieb=
lid^e ©Diine beiner iöormfiergigfoit tientic^en fc^eintn anb
ba§ gläubige, biicßfertige ünb anbacfitigc ©ebett beiner
oom Seufet ueruoIgSen t)od)betriiebten ünb offec fünb Wegen
oon bir ^art gefttaftten nnb gcpEagleit S^nflen^ait gnab,
[37'] üer;(el)öiitig, ^ülff, troft Dnb rettiinfl finben ünb er=
Rotten, boniit QUe bue^fertige Siinbec fetig nnb bein groffec
^errlii^er Slam buri^ fi) croig getobt toerbe!
9tIbQ lüenbet flj fic^ ju j^rem lieben Sun ^efu
S^riflo mit nac^fotgenbein ®e6ett:
914 bii mein nHerliebffet |>etr üttnb ©un gefu tifttifte,
ber bu aU iDQrßafftiger ®ott beinern Satter onnb fjcijtigen
(Seift inn ©öttlic^em itiefen, SJioieftet Dnnb $etrti(^(ait oon
eitiigfait gicicfi 6ift Onnb jut geit ber gnaben ju crlöfung
beö ajfenff^tirfien ©eftiiteditl üon mir atl beiner tüo^ren
natiirtiiften äJIuetcr beine allerg el)tigifte Sßenfi^Iit^e Statut
Sur ainigtoit ®6ttlic^et Sßetfon butii DÖerfc^ottung onnb
trafft beS f)eqligen ©eiftä onnemen iDÖftcn, oin junges
^inb geborn, am a^ten tag tjeriioi^ ©efc^nttten, Bor,^erobi8
6tiietburft onb Irirannet) in Sgl^ptcn unber bie tingtautiigen
gcftef)et, mit meinen Stuften gelrendt, Bon meinen fienben
erncbret onb aufferjogen, inn jroötfften Soc beineä Dn=
ftbntbigcn otteiä am Oftetfeft uertoren bnb Don mir mit
groffen fc6mer|ven »ibenirab gefiinben morben, auc^ ^ernni^
als atn flvi^ Bnb ubEltfiAter fc^mergtit^en geübten, bein
tofttic^ rofenfaröeg SBtuet miltigflic^ Bergoffen Bnb am ^otg
be8 ^reugeS, barnnber 11$ bajnmüt Botler angft onb
t^met^en geftonben, ctlenbigfCii^ mit oerfinfternng ber
Sonnen Onb grenjticfjer beroogung ber gangen Statut Det=
f(fimac6t Bnb geftorben, 3i^ bitte [3S"] bic^ don grunbt
meineö bergen, banmbet bn 9ieun Sfionot getegcn btft,
ta6 fottic^eö aQeo beincn armen Stftiftein, Wellidie oot bit,
beinem SSattec önb ^eijtigen Seift, ouß tcingenber not,
mit tio^er bemuet erf^einen jit atilBafc^ung jrer Sünben,
roatirer gereift ig (ait, ju reichem troft in atfen noten onb
engpeii, aiicfe enbttic^ onb fiitnembUdt) yxm tmoff?. \*iw!.
oi^l
geroic^fii üitb fommcn, bomit bii atä aiii treiner SDiitfer
jnii({6en ®oH önnb bcm SlJenlcfien, alö atn Surft bei
Beben* ünnb 'lobä, alö ein figfiajiicr ^elb Dnb flortfcr
Dbetniiitbet be* leufefö üitb feineä gangen SRei^ä oon
oßen ^eqligen einig unb n^ne nnbeilofe gelobt, angektt
Dnb gefüri^t »üb geliebt mcrbeft, Wnien, bai gciucc itiii^
mein aDerUebflec ©iiii, "Urnen.
Slutmoti bcr gon^eti ^ei^ligett oujert^ailtei
3>rei)faltig[ait butc^ bie aiiber ^^erfon, bell @
erftlit^ an bitfet liebe (Jtaio onb bexna^ an
gan^e ©fti^ifttntiait:
aUerliebfte SOtueter, beiii ©ebctt uiinb ffltbitt ift Di ..
ber Dn&egreiflitfien uUci^ciligiften S)i:cqfoItia(ait Dnb ainigeii)
@Dtt, adjeit [|D($, tieb, laeit^ Ottnb angeneni6, auc^, nicil
es bie Sueöfertige bergen onttüRen, mit gtofTeiii 9iu^ unb
ftetnben ber bctriiebten Oon mifi gelDifelit^eii erhört loorben,
bero^olben fo finbi e§ aiic^ bife ftunb atä ain aitgenemeS
onb iDolriecfienbeä Cpflet fein ftat unb raumb mmb fott
gemift atleä erhalten, ma^ onfcter Saim^er^igtait gcbürt
Dnb tDoI anfte^t, [38'] bann mein SSatter, iä) »nb bculiger
Oeift, als nin oinigec ®i>t onb breq Dnberlcl^ibti(^e, aber
boi^ »njertrente ^erfoncn, tonnen je nit oergcJien meiner
SÜEnfi^raerbung, SEi)benä, Sterbend, froticften 'jtnfferfteöung
Dnb atci luaS i(^ bem SJtenfi^Iic^en gefc^Iei^t ju guetem
gett)nn »nb geübten i}abt, [o moi aad) beiner angft onb
fi^mer^en, bie bu oon meinettuegcn eingenommen unb ge-
tragen &afl, barumben fo w&ßen wir oufe ©öttficfter lieb
Dnb meiner tremen cnb reiben uerbienfl miKen anff bein
fürbitt boä ©ebett bijer glaubigen ünnb buefefcrttgcn ©ctaar
erhört ^obcn, jte (ünb uetjeli^en, jbnen (c^u^ Dnb (4trm
polten, miber bie ma^t Dnb getoaU be^ grimmigen «Sat^anS
Dnnb oHel baS miberfaren loffcn, ivai jnen gnet onb
Jetigflit^, 3?i|et juefog (afleft bu gemife fein!
Sn^bonn rocnbet fit^ ®Dtt ber Sun ju ber
S^riftenfinit mit noefeuotgenber antmort:
ßmet (Sebett ober, bieraeit eä au6 ret^tem tSol^oIifi^en
glonöen Dnb buefefcttigein I)erßen Ijctfleufl, foQe gldt6fnfl#
55
auf; oättetlii^er iie6e omb meiner flnabcnrcic^cii Stlüfuiig
willEn Qiiff fürfiitt meiner aüerliebften äßueter onb einigen
SuitdfraiDen aßctio miQen er^ärt jein onb ermatten alles,
Kai jr begert, bann mir [ajTen Diig molgefatlen onb iDuUen
aadf rei(5Iii^ Belohnen bie uon vai geBottne onb oon eudi
au6 liebe gegen one onnb emerem Slei^ften geiebte SSertf ber
Sarm=[39'"]^erßig[ait: alö ba jr bie ^''utiSK'Öfii' 8efpe'6t.
bie Slurfligen getrenift, bie 5rem6bcn beljerbrigt, bie Stadeten
bettaibt, bie Standen I)aint69eiucc5t, bie S^rotorigen getröft,
bie ©efaiigen (nfe geinarfit, Onnb waS fonft bie briieberüctie
Sieb bem SJecbften inn leinen nöten juerjaigen ft^ulbig ift,
boc^ roößen mir eui^ nuffcrlegt onb befoiilen ^aben, ^in=
fi^ran alleö baä ju ineiben, maä onä juioiber, onb beni
uat^jujefeen, loaä onfer Gtebott cermag Onnb SSnn }ii) ^cU,
bann gleii^ tnie mir au^ @QttIic(ier fetifftniüetigtait gnab
unb bacmber^igloit miber(aren loffen allen bueSSfrtigen
onb beförten Sünbern, alfo roecben mir bie (i^erfiffe Bnferer
®erec§tig(ait aut6 etgclin taffeii roiber alle bie, fo in fünbeu
uer^anen onnb fterben.
"iixt Sngct ^ngen Iiernac^ bai Sobgefang ju e^ren
ber §ei)tigeu SDlneter ®jjttcä:
Beatuä venter qul te portauit, et ubera ijuan
äiiKUti. Luc. 11.
Muff Seutfc^:
Selig ift ber Seib ber bic^ getragen onnb bie Stufte,
bie bn gefogen &oft. iJuc. 1 1 .
ttr nennt biiö letvte ^ttnS,
3n Weltfern ber 3''"gli"9 "'it feinem ^n'Igpfi"!' loiber-
umb ^erfiiv tompt onb, na($beiii er ju |)et)raten fii^ ent^
fi^Ioffen, feine Sfiät^ rat^S fragen t^uet:
^d) waife m\ä) noii) root ^nerinnern, baS ber ©ottfe-
föri^tig frumb alt älfnnn Sei) mir gcraefen onnb [39''] mir
oil Bon ber fflielt (auff gejagt, roeQii^eä icft, lüie crS ge^
mett, in ber seit ;;um t^ait gefe^en, get)ört onnb erfaren,
muefe aucfi rooi gebenden ünnb boraufe j^öpffeu, bW <ä^yÄ.%
gtiob 6et) j^me geroeleii &nb am ®6ttlit^cä (cfien bmB'
ainen Slinfibel fein miie^, anb bieitieti ic^ Bemierd baä jfyef ^
meine 3>iener, mir toincr ii>ic ber önber geroltjeit onb ber
ftomb SDlnitn, ber Slinfibcf, oUain meinem .^QU^mnifier
juegefoHen, tjabe \iS) naä) Dilem ^in ünub t)er gebcntiten
beq mit glei^ bejrf] (offen, ba§ i(^ ^eiiroten iriH onb fiitb
mir ai]o ctlitö §ei)ral antragen roorben. ffirfltic^en ain
©üQuin üon 9Jl6t((^, meUic^e gar ifieiii) onb oermüglii^
feg, Bngefä^rtic^ Jet) 24 ^orn ott, fülle ober an ainem
guef; ainen äliangel tjoBeii onnb auff ber ainen festen
ffluggtet fein. 3'"" onbcrn \o feo Qin Sitti6 Dct^anben,
fo juuor jlnen SDfinner ounb 6et) tainem tain Sinb gefjabt,
foKe jiinblii^ SReii^ onb nit fcfien^Iicf) fein onb ift aiii
grelj Sram öon gben, 6et) 30 ^arn ott. 3um britten
roere oin 3cerolein Bon ©i^titterä oettianben, fo inirigHicft
fc^ön, aber böjj tinb ^offortig. Setftlit^en ein ^relolein
üon fBoten&urg, fo üngefä^rli^ ain ober jrtiai} Sfar jünger
nlä id), nit fonberä fcfion, bod^ auc^ nit gar fc^euglii!^,
gteid) rocl Sinn, aber uon giietem efirtit^en ©efditei^t onnb
^erlommen, fruchtbarem ©tommen, ©ottSfcrt^tigem Satter
onb SKueter, ©t) aixd) bnä grfirolein fetbS ©otfifori^tig
onb äiic^tig. ©atumben weil ii^ gleit^fam irrig fiin Onnfi
mic^ auff baä ^eijraten nit Ott oerfte^e, tnoä rot^ftu mit,
^pofmoifter, oon ber ©rflui-n oon SKÖtfii.
^ofmaiftcr:
®enebiger ^err, biemeit \^ oernimb, baö @. @. ent=
fc^Ioffen fi^ ä'^'"^'^^*^^'*'^"' ™'^ ""'i^ "'* gefiiiren baS ffi. ®.
tdl bartoiber ratfien foCtr, ma^ aber bic ©räuin oon SDiitft^
antrifft, bem ift rool olfo, mie man Ur. ®. berieft f|at,
bann icfi fenne Sl) wo( unnb ift uon ainem otten anfe^=
ticken §üu6 Dnb groffer grcunbfi^aft, ben monget ben @I)
an oinem'Sc^encfel fia&en fotl, E|a6 it^ nie an jr gemettft,
aber baä ift roo! roa^r, baä bie SSeibcr oil Dnbet ben
tiaibern Herbergen fönnen, ba§ manä nit fi^et, fo lan eS
meinetbniben auc^ lool fein, baä Sn ^ängglet, bann iC
locnig ni^tung barauff getien, bieraeit Sq aber atneS
gueten ^er!ommen0 onb 9ieii^, aui$ fo fi^lei^te Ttn
onber ben ^(aibent oerboEgen, btefetbigen mon au^:
nac^t im Set^ nit Pet, itiuefi man ficfi aud) nit fo flEfftig
baro6 fcfieu^en, bann raoiin oinc füt fid& ^d6ft uentiügtii^
Dnnb wid)e greunb fiat, (an f^ ainem im faß ber not
aucfi ju^utff tomnien, ift aitier [i^dh (elbft iHeii^, tan eS
fid) iDoI juetrogcn, ba# Sr gueter Scut mib fteunb k^
b&rffeit iDirbt. 3)ieiüeif bann, genebiger .^err, ic^ ber
anberen (oinc Tenne, bie ®. @. ffirgejc^tagsn tuovben, roolt
S. @. ii^ ju obgemelter ©röuin Don üßötlt^ totfien «nnb
ba ®. (5). biefelö jenemen ficfi entft^tieffen »nnb mit auff=
erlegen roolten, boS itft jljter äßengel ^aI6en beffern berictit
einjiffie, fo roil ic^ä önbertfienigflid) gern t^uen, bann i^
bet) j^t gor root befannt bin.
[40''] Süngting:
©tüllinaiftet, woS fagft bii barjue?
Stotlmaifter:
©nebiger |ierr, bieraeil mir bie ^erfon nit befannt,
miß mir nit getiüren, hai \d) ml barjue rott)en ober reben
Jofl, ba aber ®. ®. ain naigung bntjnc t)ettcn, tiiiibt eö
nit fc^üfaen, baö ©. @. bftjel&en ^ofmaifter, bie fQ(^en
beffer äuertunbigen (mie Sr jit^ fannn foßic^eä sct^ucn felb^t
an erbotten), bat|in getf^ictt fetten.
Sünglittg:
Secretari, ic^ mil bein mainung aiic^ ^öven,
©ectetori:
3. @. mügen t^uen maS @ii rnoßen, aber, ob ii$
fc^on ain armer ®z]{ü bin, fo iiämbe idi laine bie oineit
mangel |ettc.
Siingting:
^aufemaifter, mie mainftu iai ime jet[)uen roare'^
^au^maifter:
©enebiger $err, bieroeil (£. ®, xit Ijieuor geratE)cn,
bo^ ©1) bo^Qimen bleiben onb (i(f| bertieyraten foQen, niucß
ic^ mici) Irol bebenrfen Onb, bieineit it^ üernomn[en, lun^
bie ®räuin oon ajiölft^ fiit menget, mü(^^t\\'S..%."fc'«y&^'^
$DfitiQi|t€r, omli me&rerii berieft eiiijuäictjeii, fort(t^iifett.
%.biv iiif ifab aß mein tag gehört: je trümper je tüiiiper,
umib büB laiii 'IJuggci jo flain, i)ai iiic^tä bat* [ü "] tiinbec
[tecfk, Unb bielueit i^ glaiib, baö & @. btc loa^I merbut,
^aben fiinbeu onb totner leidittiift )cin loifitcr ®. SS. oft«,
fditagen loirbt, roolte ic^ gteii^ fo me&r ein gerabe alS'
ain fnimfie ^aben.
Süngüng;
^dj i}ab ©rar oder moinung angebttt, it& rail ob«,
bieiDcil tv nijd) aUain mib am nmiften aiige[)t tinb barnai^
toiii 9teio iiie^r t)ülfft, inid) befjer bataitfl bebenden. ^o^=
inaiftcv, iuq§ fogft bu bacjue, Don bem ^rärotein uon ®benV
^Dfmatfter:
3)as Stöiulein odii gben SSittib ift mir nit betomtf,
tan auc^ ni! gebencten, bnä it^ Sl) nennen ijob ^ören, Bitb
e^ ift ain mißlicher fauff ümb ain SSittib, mue^ ainer uil
bö^er reben boren onb geji^ic^t ba# menigift nit noi$ jrem
raiden, fo tomfit uon ftunban genab jm @ott ^erffre,
meHic^eä i(^ für mein ^.|3erion nitlei)beii fünbt, iä) ft^ti^eg
©13 ben ne(^ften ju ©tfilair.
Sniigting:
©tallmaifler, t)aft gcfiirt mo^ bcr ^ofmaifter fagt?
StoIImaifter:
'Ber /poftnatftcr tcbt lool nit unrecht üon ber fad|
Dnb, biemeil ic^ itbt, baä bie 3Sittib nit fonberä att, barjue
no(^ (d|ün, lo loirbt eS gemi^ nit manglcn, baS Sl) Dil
SneHcr ^a6en roitbt, mir a(8 ainem Striegfimnnit [41*"]
tauget ©i) icol, mann ©i) nur BÜ gefts ^et, btmn mir
geben oine vmi bie anber. aSaim ©l) bann fe^en, baS
©ij jouil Slueler ^nben, fo gefetli e§ jnen raot Unb lODQen
bie Seut, fo long eä jiieu gefeilt, ftfltö an bem SRarrenfoil
fieiumbfüereu, gebentfen b»i^ borneben nit, ba« man ©ij
nui^ an ba§ ^iarrenfait an bi'inbet onb obetfefien§ b """
baä ©ij gar in Brunnen fallen.
Süngling:
aecretari, \oai ntainft bu?
1
©ectetati:
@enebigei ^eir, eä ift am fpridilDort: SBittib giict
(inbt (dten ain Sffiaim nncfi JHin inuet, Diinb bieroetl it^
ijfir, büS ©l| ;iuuor kl) ^löQl)en aSJtinncru Tain finb gefjabl,
!an ©.0. i^ botjue iiit ratzen.
SinigHng:
.yauftmaiftei:, luie gefeilt eö biu, iPne man cor beiii
bn gerebt ^at?
.^au^maiftei::
äßi(6 buiidt, man ^ob ben Wittiben nit^tä oeigelTen,
td} mue^ gleiii) fc^roetgeii, bonit ii) mai^ and) ain "-iijittifi,
bie mir nit übel gefcQt, unnb mit Ji^meigert üer.ititttiott
man offt oil, fo fein aud) Bit frommer tugcntfaniet cör=
Iid)er SSitftamen «etöonben, bte mau mol ain Srnn tiaiffen
(on, biciDcil aber @. (ä. nur nUain befe^afbcn ^cijraten
iDÖttcii, bamit fl) @rben oberldmen, Bnb [42*] bife junge
fflitfraiu juuor bei) jraaijcn äßÄnnetn foinc Arbeit getjobt,
fan l£. @, ic^ ba^cr (na^ bem tä migfid)) nit rattjen.
Sängtiiig:
Sieben Seut, jr macbt mir€ fct^am buri^ ainanber;
lieber .^ofmoifter, luaS oermaiitp bu a6er Don roegen bcS
grämlein uon ©c^litteri?
§Dfmaifier:
^ä) lenne Sfl glcicö fo iDetitg qI* bic onberen, ober
bietneil ic^ ^6r, boS Sq ^offerlig ünb bb% ift folc^e« nit
ain tlainet mangel, bann njie man fngt: oin ^""dfrdn)
ein Engel fein folle, unb hJoniiS -fl einer Sraroen icirbt,
fo ifta ain Jeufel, fo nun bife Stundfrain, beren ©c^ön
man fo f^mi) loben ünb pm\tn t^uet, jeßt fd)on fo böfe
onb ^offertig, maS inurbc bann aufi jv merben, loann fq
in ben (Seftanb fänie, ba mueS erft ain SRann, Oon ainem
foltic^en böfen Sffieib oil leybert, ba mue| er unber bic
2tancf, gucte Sreunb onb anbete e^rlid) Seut üon iretroegen
laffen Eiib raeiben, tfiuetS ainec nit, ia getiet eä an ein
fcfietten ünb flucc^en onb gibt man ainem bi.«. ^Ä'^KKof^^
k^ i. (
9t a dilti meit, troljcn ainem atii tiif)cl jugebcii, ba9 aincr
Jeineä (efienS nit fielet ift, Quff bet Sßelt ift bet SRam
(ein lebenlang niix SDiarterer 6eli j^r, mann eä boi^ nur
aiii tag leeret, fo gieiig e§ l}iii, eS ftat aber einer fein
tcbcnlang boron äeteroen, bo tt)uen St) if)re 3Kdnnet wie
ber ^ciidcc plagen oiib müeden bannod)t ba^ üßaut [42'']
tjolten, ba tobütn Si) ben SDfänitern allcä mit einanber
»erbieten, ba gi'iltä bann fiagen biib ift emigcr [)aber im
^aai, I^loär ift eä jufagen, fc^roärer ju gebenden, om
ft^ioAriften jugebulbeu tmb leiben.
Staümaiftcr:
ßteber ^ofniaifter, bu bift gnt ju befftig luiber bie |
ftt)6nen ^undfraiuen, eS ift nit o^nc, baä man uil fto(|er,
^offertiger Bnb böfer Sundfrareen finbt, eg ift aber, mann
ainet ain foKit^e iu ainem 5ffieib betompt, Bit an ainem
SKnnn gelegen, bann ain SKann ift ain äfionn ünb ain
SBeib ift ain SSeib, onnb fe^ ain SHJeib als bog ald ei
vohUe, roonn ain Mann i^t bie jeen jaigt, fo lan er jr
bie Sol^att Icol absieden. Slann ein 9JJann ^at Dil 3U'
ffraffen an einem SBeib, baS flj öerbrüeffen t^uet, I)at fi)
ben SDfann lieb, fo Idft f^ beä atleä Onbertuegen, ba§ jtem
SKann juroibet ift, unb oer(6rt jr angenomne bog^ait,
roierool mort fagen rail, baS bie gemon^ait bie onbet 9latur
fei), barumben mue^ man fcHic^e geroon^ait mit gueter
jeit onb befc^aibetitiait bempffen, £)iilfft baffetbig nit, fo
rennen ß. @. jt)r mal in anberroeg mit ftroffen begegnen.
Sonn bieffieit ij. @. bei) mcntglli(^en angenemb onb ffiof
befanbt onb man E. @. fambt betfeiben ©ema^I auff §oc&=
jeiten ober ^ßangeten laben rourbe, roirbt fl) atßbann auc^
mit ge^en roößen, fo lönnen (S. ®. ft) laffni batiaimen
bleiben onb baä fq barfür ber ©unrfet aufetoart, grine \Xf
bamarf) a(ä lang als fi) [43'] toölle, irie bann bergteitfien
ftroffen, fo auff folliciie böfe SBeiber gehören, rool me^r fein
onb ©i) melir at8 etnian anbete ft^erpffere uctbriefien onb
ibnen barburd) j^rc ontugenben efienber abgejogen nierben,
mit fii fi(^ bann vbex boS atteä auc^ lit baran (ören,
roirbt eS noi^ jeit genucg f«in unnb nit ft^aben, vtatm
(S. ®. i^ ft&on ain roenig nai^ bem fopff greiffen.
4
SüngliTigr
©etretati, it^ molt baitnocfi bein maiming aiic^ gern
fiören.
Seetetoti:
@iiebic|er ^en, \ti} ffait oil uon einem fc^önen aJiab^
lein, ob einer ft^on jii jeiten etroaä leijben muel, mann
man batnot^ in baä löetlj fomfit, fo uergifet man beffen
aüeS unnb maitt mi^ gl^it^. at^ mann man in ainer
ßoinebi einen fc^üncn jungen ©efeHen in Seufeläfinibeni
anlegt Onnb wann er biejelbigen Stoiber ^inroed t^uet, (d
bleibt batnai^ bie (c^önc Kreatur ®otte8 ba flehen. ÖtliQ
au(^ mann ain id)6neä SSetbäbilb einen ^atin \(i)oa ben
gangen tag martert Cnnb l^lagt, ju 'Stadjt, mann @^ mit=
einanber in ir S^taftämntetlein Eommen, fo ä^ucftt St)
fit^ aufe bift Quff \x §emmetleirt, ba§ oon Jublilct bur(5=
ficfitiger IcinroaJ gemad^t, fte^et ba auf jren fc^neeroeiffeii
Scbeitflein onb ei) baä man baö Uec&t ablDJc&t, fo fic^t
ber äßonn butc^ baä fubtile $emmet jren fc^neeiueiffen
Seit), legt fic^ barnacö [4a"] ju jme, ntmbt jn in jre
armb, ba mivbt bann fein ^erg erfreroet, (älj (i^t jn mit
jrem liebli<^en ^olbfeligen (Sefittit fteunblid) unb tac^enb
an, olfebonn erfi^einen in jtiren rofcnfarben Sfflänglein bie
^olbjeligen griiebtein onb fein j^rc äugen gerieft roie atnem
Saltfen, fo nac^ btm Jtaiger in bie l)6cf|e fet)cn t^uet, ba
roirt au6 bem loib ein ftcmb Dnnb t^uet man alles on^
muetö Dergeffen, ba einer boc^ fol(^e§ Ocn einer onge=
fc^affnen mue^ geroertig feiti, bei) berfelbigen nienig Infi
nD(^ fremb b^it. oui^ uon einanfcer nit (alö bnri^ ben Sob)
gefc^aiben merben.
Sütigling;
3)u rebeft glei<^ tüie ber ©c^reibcr art ift, mann St)
nur ft^öne SBeiber boben, fo fragen ©l) roeiiter nit^tä
bamac^, bann St) gebenden nit, mann ©» fc^on oin gon^ien
tag in bei (Xanglei) fein, maä ire Sßeiber in ber jeit ba=
baimen tbuen möchten, onb baS bie fc^onen SSeiber nit
Dnangefot^ten tonnen bleiben. 9lber bu, §au6maifter, ^aft
Di(eirf|t üon bem ^rärolein Oon Sci&litterS getjürt?
Ib
i
D genebigec $err, i^ &itt iS. ©. om5 ®otteö ttiillen,
@l) iDoHen foflidier ftotget fiöfen 3'"'<^f'^''™fn niiieifig getin,
id) fenne ©n nut gar jii luol, bann jt) mitti (alä ii^ 6eö
jtem iÖQtter Onb 9Jiuetct gcbieiit) uon meinem ®icnft ge=
6racf|t. Sil ptagt j^te tSttetii betmaffen, baä iitetöanneii
ift, ba tfjiiet ©l) be« ganzen tag am gcii=[44"]fter ligen,
min bei] äffen (Safiereii onb hängen iciit, laft man @q
nit ge()n, ]o ^ebt fl) aufe gifftiget So^lieit offeä baäjeirig
an, raa? Sottet ünb fflftietet juraiber ift, baö j^ nfft ou|
fiimbernul bie läutern jfifiei: batob tuainen, ba Ion man
jr nit ^offertige foftlitfee Stoiber Dnnb @e|dnnu(f genueg
mn(^eti, bann f^ bermaffen fo fioffertig, ba§ eS nit aufe=
■lefprcc^cn, fomi)t ©^ aujf ci:u §oi^jeit ober fonft Onber
bic Seut, bo ift j^c nicmanb ret^t Dnnb guct genueg, rotll
affmegen oben an {igen onb fan einem jeben ein tlämi^ec'
(ein ansengen, an intern Sottet ^ob ift tooi einen frommen
§etni gehabt, ober bieloeit ic^, alä ein ttetDet Siener, bie
OnbiBit^oit feinet lorfiter nit ottroegen oerfc^roeigen tiinncn,
^at f^ micti ouft bo# fiefftigift oerfoigt Onb nit nadigelaffen,
bif[ ii^ (ijab iä) onbetft nit in onglütf fommen roöffen)
fetbft otloub genommen, wie ft) bann nit olleiii mic^, fonbetn
au(^ anbete guete Seut oon j^tem S)ienft »erttibcn tjot.
Mbei roeit ®. ®. j^e cnticl)fDffen je^oqraten, fo roolt 6. @.
icfi jum gremlein Don ^Rotenburg ratfien, bann bie mengel,
fo man 6. ®. Pon jr anjaigt^ fein ba^er, baö <äti jr ain
Derfiinberung foQen bringen, nit jete(^nen, unb bieroeÜ man
®. ®. berietet, baS |t| Sltm, boc^ Bon einem gueten e^t=
tilgen ©efcfitei^t, S. ®. Staubt gemäfe, non frut^tbarOc^en
Stammen, ©ottöförditigen Gltern, baö gträralein auiii für
fiit feffift (ÖDtäför^tig onb jüc^tig, bnncft mit^ ba§ folc^e
tugenben bie rechte Siorgengab onb 3iei<^tumb fein, onb
ift weit beffer, bog ettian [44''] einer mit einem frommen
armen juc^tigeu SKäbfein ju fiau^ fifte unnb in freWben
lebe, bann mit ainer in not onb angft jancE Pub f)abcr ^obe.
k
Jiiingting:
^ofnmifter, wie gefefft Snt^ mein ^anfimaifti
.^ofmaiff et:
©enebiger SQtxt, (ein SHat^ gefeilt mit root, onnb
mac^t mic^ gteiii oon meinet mainung bet ©röuin oon
3K6tI{ö ^al6en roeiiiien. Slbet tmS roolt ®, &. ic§ bonnoc^t
Dnbettfienigtti^en ratzen, bo» ®. (SS. betfetben StaQtnoifter
ftit(^eS atteä {06 bem aI(o) in flet)oitn ^uettuntiigen an^-
gefi^ifft £)etten.
3üng(ing:
StaHnmiffer, getcomft bu bir folc^eä äuuertic^teit?
StoltmaiTter:
aßatumö nit, gnebigec §ea? mann mir B, ®. bar^
iimben wollen Dcitralüen, fo oecfjoff ic^ ioßi^eä bermofien
^uiietrit^ten, borob S. ®. ein genebig gefallen foHen baben
Dnnb roil S. 6). oller fachen gueten berit^f bringen.
©ccretaii:
©enebiger ;perr, ®. ®. fi^atoen auff, baä eö S. @.
nit getelü, ic^ f)ielt eä mit bem I(I)önen jungen Scönilein
üon St^littecö.
[45"! Süngliiig:
I)u farft mit beinen Sftat^ft^Iegen hinein, roic ein
San» in itog, Dnnb roitfl machen baä ic^ je tenget je
loenigeu Dan bir fialten roirbt, id) roil mi(^ glei<5 eut=
jcfllieffen, bey bem Srarolein öon Stutenbutg ju bleiben,
onnb (d biilb i(ft ^aimb tomme, roil ic^ bi(^, ©tattmatftei,
ade fa^en juettunbigen abfertigen.
!Ber ^immel tliuet fii^ nitff, »nnb fingen bie
6ngct jum beff^lufe loibcrumb baä ßobgefang:
Landate DomiDum de terra, ÜracoDeä et amaes
Äbyaai. Ignis, grando, nix, glacies et spiritus pro-
cellaram, qnae faciont verbnm eins. Mootea et omnea
colles, ligna fructjfera et omnes Cedi'i, Bestiae et nni-
ueraa pecorn, Serpentes et voluores peunatae. Regea
terra,e et omoeB Populi, Principes et omnea ludices
terrae, luuenes et Virgines, Senea cum lunioribus,
laudent nomeu Domini, quia exaltatum eet nomeo eiua
Bolina. AUeluia, Ällcluia.
64
Stuff Icutfd^:
Sobct bcn $crrn, bic jr auff Srbcn jc^t, j^r SBalfifd^
önb alle ticffcn." gclocr, $agc(, ©d^ncc ünb (St^% SBinb
be§ öngcmitter^, bic jcin mort au^rid^tcn. 8crg önnb
Su^el, frudötbarc 934um ünb 3^i>^^"- 2!^icr önb attcS
SSidö, ®etüurm ünb ©cflucgel mit gütigen. 3^ föunige
auff ßrben ünb alle SSoIcfer, Surften ünnb aHc Slic^tcr
auff Srben. ^Ängting ünb Sundfframen, j^r 9tlten mit
bcn jungen, lobet bcn Flamen beS Ferren, bann fein 9iam
i)'t aHein cr^5^ct. Slttcluia, Stffctuia.
[45**] ®ott bem Stümed^tigen fe^ emigg lob ünb
band gejagt, ber molle ba§ mir feinen J^eiligcn
©ebotten ünb ermanungen tremlid^en nac^-
fommen, fein ®6ttlid^e gnab üerle^^en, bamit
mirbarburd^ bie emige ©eligfait erlangen mügcn,
Stmen.
[46 "J
5ßerfoncn in bifcr ©omcbi:
©Ott ©un.
Unfer lie6e gratt).
^ofmaifter.
©tallmaifter.
©ecretarj.
^au^maifter.
Slinfibel.
Wann gue bem erften 2Ber(f
ber SBartnl^er^igfait.
©ein l^offertig SBeib.
©ein ^ned^t.
^ricftcr.
aJiann juc bem anberrt SBerc!
ber S3arml^erjig!ait.
3)er erft burftig SKann.
2Der 2. burftig 3Jiann.
3) er Änec^t.
2)er reid^ Äauffman.
3)er ^Teufel.
1
Mann ^uc bem britten Söerd
2
'•ber S3arml^er^i0fait.
19
3
3)er ^ilgramb.
20
4
3)er gefraffig Äned^t.
21
5
Wann ;^ue bent öierten SöerÄ
6.
ber ißax il^er^igfait.
22
<Btin äiJeib.
23
8
©ein Äned^t.
24
3)octor.
25
9
Wann jjuc bem fünfften Söerc!
10
ber 93arml^erttg!ait.
26
11
©ein Änec^t.
27
12
3)er gefangen Wann.
28
S)ie gefangen grahj.
29
13
3)er frec^ 36ng(ing.
30
14
S3albierer.
31
15
9lic§ter.
32
16
©c^erg.
33
17
3)er erft faul Äned^t.
34
18
SDer 2. faul Äncc^t.
35
ginig.
Druck von Ehrhardt Karras, Halle 8. S.
,n>, Tff.^ if^Kj "rfrupr. oi;j«l. E:r:ne ::Ti irn,
•»^^ mne-n'tt**-,-^ "»Ti» >:n Dcrr uii^nmsn. Ars
:.itf <5v^ii»-.t ö'irtqiniq mD ' unrf^rxüen. zr Uten
■t iff«»:tf *'<^rthp^ >f:L»Vi:a. ÄllL'luia.
Amen.
Das Lied vom
Hürnen Seyfrid
nach der Druckredaction des 16. Jahrhunderts.
Mit einem Anhange:
Das Volksbuch vom gehörnten Siegfried
nach der ältesten Ausgabe (1726)
herausgegeben
von
Wolfgang Golther.
«1 . ^a.
Halle a. S.
Max Niemeyer.
1889.
Neudruoke deutscher Lltteratur werke des XVI. und XVII. Jahrhunderts
No. 81 u. 82.
Einleitung.
I. Der hürnen Sejfrid.
Nach von der Hagen (Grnndrias 1812, S. 48—52)
macihte W. Gritnm (Heldensage 1829, S. 258) anf weitere
Dracke des hürnen Seyfrid aufmerksani ; hierauf Goedeke,
Elf Bücher deutscher Dichtung I (1849) S. 143, u. Deutsche
Dichtung im Mittelalter (1854) S. 549— 537. Mit einer kri-
tischen Ausgabe des hürnen Seyfrid war J. Feifalik be-
aehäftigt, kam aber nicht mehr zu deren Ausfllhrung. Ein
Verzeichniss der ihm bekannt gewordenen Drucke ver-
»ffentliehte er im litterarischen Centralblatt 1856 S. 4U3, im
Serapenm, Zeitschrift für BibliothekE-WisBenBchaft Bd. IT
(1856) S. 160, in Petzholdts nenem Anzeiger tllr Bibliographie
and Bibliothekwiseensehaft 1856 S. 232, indem er die Bitte um
Hittheilung von weiterem Material beifügte. Mit diesen
Angaben atimmt überein, was Goedeke, Grundriss I (185ti)
S. 11)2 und ebenso V (1884) S. 338 mittheilt, nur dass hier
noch der Versuch gemacht ist, die Drucke ohne Jahr, aber
mit Ort und Drucker an der Band anderer Verlagewerke
aiiH denselben Ofücinen zeitlieh annähernd za bestimmen.
Feifalik giebt keine Bemerkung Über den damaligen, be-
ziehungsweise gegenwärtigen Aufenthaltsort der seltenen,
nur in je einem Exemplar vorhandenen Drucke. Auch lässt
sich nicht abnehmen, inwieweit Feifalik die Drucke selber
einsah, oder nur aus zweiter Hand von ihrem Vorhandensein
Kenntnisa hatte, und ob seine Bitte von Erfolg war. Laut
einer Mittheilang von Seiten dos Bruders des Verstorbenen
ist im litleisrischen Kaehlasse Feifaliks nichts auf den h. S.
beiligliches aufzufinden gewesen.
Herr Professor Steinmeyer nahm Feifalika Plan zu-
erst wieder anf, behufs einer Herausgabe des h. &.?■« &«&.
6. Band des Berliner Heldenbuches. In J. M. Wagners Are
fBr die Geschichte deutscher Sprache und Dichtung I (1874V*
S. 334 f. erliess auch er eine entsprechende ähnliche Auf-
forderung, die jedoch ohne Ergebnias blieb. Mehrere Drucke,
welche Feifalik verzeichnet, und leider gerade der älteste,
sind spurlos verschwanden. Mündliche und acbrit'tliche
Anfragen bei Bibliotheken haben nichts zn ermitteln ver-
mocht. Durch seine vieleeitigen Beschäftigungen iet Herr
Professor Steinmeyer bisher verhindert gewesen, die Arbeit
fertig zu stellen. Die Nothweudigkeit einer Neuherausgabe
des h. S. erscheint jedem, der in die Lage kommt, sich mit
den Quellen der Kibelungensage eingehender za beschäfti-
gen, sehr dringlich, da der Druck v. d. üageos aicbt mehr
genügt und ausserdem gar nicht bequem zuglinglich ist.
So fasste ich den Plan, eine Neuberansgabe zu liefern, die,
wie sich alsbald zeigte, kritisch sein muas nnd auf einen
blossen Abdruck des ältesten datirbaren unter den er-
haltenen Drucken sich nicht beschränken darf, und begann
dementsprechend das Material zu sammeln. Ohne von Stein-
meyers Vorarbeiten vorerst genauere Kenntnisa zu haben,
wandte ich mich mit einer gelegentlichen Anfrage an ihn.
Da eine bandliche Ausgab» des b. S. in mUglichst baldiger
Zeit von Wichtigkeit erscheint und mir die Umstände es
verstatleleu , dieser Aufgabe mich sofort zu unterziehen,
Herr Professor Steinmeyer jedoch in nächster Zeit eine Aus-
gabe nicht auszuführen vermochte, so stellte er mir in zuvor-
kommendster Weise sein Material zur Verfügung, bestehend
in einer Abschril't des Berner Druckes von 1561 nnd in
darauf angefertigten Coltationen der übrigen erreichbaren
Drnuke , sowie einer Menga bibliographischer Notizen zam
Lied und zum Volksbuch. Für diese grosse Freundlichkeit
und fUr die liebenswürdige Fürdernng, welche er während
der Ausarbeitung mir durch zahlreiche, hüchst wertbvoUe
Bemerkungen zu theil werden liess, spreche ich Herrn
Professor Steinmeyer an dieser Stelle meinen herzlichsten
Dank aus; der griJsste Theil des auf folgenden Blättern
Stehenden gehiirt ihm zu und so mUge er, was nn dieser
Ausgabe an brauchbarent und gutem zu erfinden lat, :
sein Eigenthum betrachten.
1. Die vorhaDdeoeD Drncke.
HandsohrlftHobeszumb.S.iat aicbtaufgetanden worden.
— Wir wissen von Draoken dea h. S, auf unmittelbarem
and mittelbarem (infolge gelegentlicher Citftte a. dgl.) Wege
1. Nürnberg, Kunegund Hergotin; o. J. nach Maass-
gabe ihres übrigen Verlages tüllt der Druck «wiscben 1527
— 1^38. Ueber den Verbleib desselben war leider gar nichts
iD ei-micteln.
2. N = Nürnberg, Georg Wächter; o. J. 8". Er fällt
wohl nm 1&4Ü. E Bogen, mit Hükschnitteu ; befand sich
friiher in der EbnerBcben Bibliothek za NUrnberg; daselbst:
schrieb ihn v. d. Hagen ab; der Bücbercatalog v. d. Bag«n's
von Jahre 185() tührt als nr. 2äK, 294 diesen u. den o. 0. n.
D. 1585(7) auf; beim Verkauf der Ebner'schen Bibliothek
gelangte er also an v, d. Hagen; im Jahre 1858 kam er in den
Besitz des Senators Culemann in HannuTei'; nach Culemann'a
Tode wurden dessen Sammlungen von der Stadt angekauft
nnd sollen dem Kestuer Mnseum daselbst einverleibt wer'
den. Vgl. über den Druck v. d. Hagen, Grundriss (1S12)
ä. 4Bf; einen Abdruck') entliält das Heldenbuch in der
Ursprache herausgegeben von F. H. v. d, Hagen und Alois
Frimisaer II Berlin 1825.
3. H =, Hamburg, Joehim Low, in dessen „dre kort-
wilige I Historien. | Van Diderik van Beren. | Hildebi'and vnd
dem reaen Sigenor;. | Van dem Hoeroen Sifride; j vnd
etliken velen Draken. | Van dem Koenige der Dwer — | ge,
Lorin, vnd andern Dwer — \ gen vnd Reaen mehr. 8" Der
h. S. steht Bogen D2a— E6a. Die Verae in den Strophen
•) Von UngenauigkeitenderAusgabesindzu berichtigen:
7,4 1^(1. — in der folgenden Uelierschrift loill. — 30, 4 nwget'
It^n. — 32,fe erlÄfet. — 45,5 ®t. — 51,5 3)0. — 56,8 Sär=
loat. — 59,t) nuffB«. — 02,0 ÖfibeU^n. — 84,1 Bo.— 87,3
SBte Bolb. — in der Ueberschrift nach 88 Unb. — 89,5 ©8
nam ein nt6cl(appen. — 09,5 auffaef(|taffen. — 100,2 auff=
gefpert. — 115,1 nnu — 120,3 So^gecirge. — 127,1 bo. —
131,7 «ot. — in der Ueberschrift nach US ^nt. — 109,7 ouff;
M«en, — 170,5 aufbieten. — Die Strophen sind ursprünglich
zu acht Veraseilen gedruckt wie überall mit Ausnahme des
Hamburger Druckes. Die UefoersehrifCen der Bilder sind
wie ancti sonst Ufters zwischen den Zeilen einer Strophe
eingeschoben. Vgl. darüber noten im Texte.
aiud nicht abgeeetzt, Bondem wie Prosa gedruckt
darch I keDStlich gemacht. Nach Oödeke (I> :J3S) 1545'
wohl erst nach 1549, am welche Zeit J. Low zu drneken
begHDD (vgl. Lappen berg, Hanibarger Buchdmekergeschicbte
S.XL). Keine Eolzachoitte, nur ein iinurs prünglic he b Titelbild:
ein Mann mit Turban, der auf einem Elephanten reitet;
Vitl. über den Drnuk auch GOdeke P S. 45», 1 ; er beSädet
Bicb jetzt in der Kircben-UiniHterialbililiotliek Celle, In dem
Sammelband alter Drucke E 32/139, welcher aueaerdem
enthält: Ecken anszlart, Strasabui^, Christian Müller 1559;
Sigenot, Nürnberg, Friderich Gntknecht o. J.; HUmen Sey-
frid (vgl. 4); Der klein Boeengart, oder kCnig Lanrin, Nürn-
berg, F. Gutknecht, o. J.; Thedel Vnuerferdt von Walmoden,
Wnlffenbüttei, Cunradt Eorn 1563; History Peter Lewen des
andern Ealenberger«, Frankfurdt am Mayn, Weygandt Han
o. J.; ^alomon und Marcolpb, ebda.; Von dem tranrigen Ende
OuiBcardi vnd SigiBzmunde, ^StraBsbuig am Kornmarckt bei
Jacob Frolich o. J.; Von Bruder Rauschen, Nürnberg, P.
Gntkneoht o. J.; Dich wnndert, daa kein Geld im Lande
ist. Ein Bchimpffliche, doch vnachedlich Gesprecbe dreyer
Landfahrer, o. 0. u. D. 15G5; Der Fincken Ritter, StraBsbarg
am Kornmarckt o. X>. u. J. Vgl. Hofimann t. Falleraleben in
Anfseas Anz. f. Kunde d. da. MA. II (1833) Sp. 73 S.
4. F = Franckfurdt am Mayn, | durch Weygandt Han,
in [ der SchnurgasBen | zum Krug (let/.te Seite). 0. J. 3°.
Jedenfalla nach 1555, um welche Zeit W. Han seine Uracke
begann (vgl. Steinmeyer, Zfdph. 5, 105). D Bogen (31 Blütter)
mit Hok schnitten; diesen und den vorher genannten (^.
Drnck erwähnt Grimm, Heldensage Nr. 96, mit einigen Citft-
ten. Goedeke, deutache Dichtung S. 553—557 gab Str.
1— Sti; 156—170 nach dem Frankfurter Drucke heraus.
5. B = Bern, Sigfrid Apiarius, 1561, 8''. D Bogen (31
Blätter) mit Holzschnitten. Aub Meusebach's Besitz onn-
mehr in der kgl. Bibliothek zu Berlin.
6. StrasBburg, Christian Müller's Erben, 15S(>. Tgl.
darüber den Katalog 2S des Buchhändlers Stargardt (Berlin
1S57) Nr. S7: „Hürnen SewtVied |ge«angweis) mit Holzachuit-
ten d". cart. 7<i Seilen. Die drei letzten Blätter beschädigt
35 Thlr' Es war nicht zu ermitteln, in wessen Besitz das
Exemplar überging und wo es a\c\\ \ieü\.B ^iftftnAi«,.
i
7. 0=0. 0. u. D, 1585. S". E Bogen (Se Blätterj, ohne
BolBBchnitte , jedoch mit Beibebaltang der Cöbersahriften.
Auf Bl. 35—36 befindet eich: Ein Lied von dem KiJnig
Lndwie auB Ungern (bei Lilteucron histor. Volkelieder Bd. 3
S. D62f. Nr. 403 a, vom Jahr 152f:). Früher im Beaifze v.d.
Qagene; die Äbweicbungeu vom Wächter' sehen Drucke sind
in der Äugabe des letzteren hinter dem Texte 8. 14 — tfi
verzeichnet, aber eicbt ganz verlüaaig; das Exemplar be-
findet sich jetzt anf der k. k. Hofbibliothek zu Wien. Vgl.
V. d. Bugen, Grundrias S. 49 f. Die Zeile IfiT, 6 fehlt.
s. (O') = o. 0. u. D. 1591. S". Früher in Heyses Be-
sitz (Bücherachatz St. 910), kam vou da an die kgl. Biblio-
thek Berlin i bereits lä72 abgiingig und seither nicht mehr
zum Vorschein gekommen. Die jViiBgabe wird im Kataloge
besehrieben: .HtirnenSew- | fried, geaangweiaz, | Hierin findt
jhr ein Bchönes lied, { Von dem Hürnen Sewfried. [....—
Holzschnitt, dieselbe Daratellong wie Yf. 7711, (d.i. der Bernw
Druck, ö) hinter dem Vater drei Männer. — Anno MDXCI.
Es saa im Nidorlaude. Angefügt ist ein Lied von dem
Eünig Ludwig ans Ungern. Frülich so will ich singen,
wol bewr zn dieser frist. — B Str. 36 Bl. Blicke, des ersten
und letzten Blattes leer.**
9. B» = Basel, Johan Schröter, 1592—1594. 8". Ent-
hält noch 26 Blütter mit Bolzschnitten (bis Str. 145,4). Anf
dem Titelblatt 1592. Anf dem noch erhaltenen Schluasblatte
steht: „Hie endet sich des Hürnen SeTfrids Geschieht | von
der zeit ahn [ als er suasen gewesen | wie er mit den Byaen
I Zweigen vnnd Tracken gestritten [ vnd jhnen obgelegen |
wie es nun jhm weiter die acht Jahr ergangen, wirstn In
seiner Bochzetl der lenge nach finden, so ich (wils Uott)
mit der zeit za Trocken willens bin | ." — Eine wappen-
artige Verzierung; hierauf: „Getnickt zu Basel bey Johan:
ächritter. 1594. ~ Die zweifache Jahreszahl veranlasste die
irrthümliche Annahme von zwei Basier Drucken 1592 und
1594, die sieh anch bei Güdeke F 8. 338 noch findet. Frü-
her im Besitze Vi aekeraagels (Vgl. Geschichte der deutschen
Literatnr S. 2uS Anm. :n; 2. AuS. 1ST9 I 8. 26S Anm. 37)-,
jetzt als Geschenk seiner Erben auf der üfientlichen Biblio-
thek in Basel. Zeile 71,7 und &. 86,5 fehlen.
10. Leipzig', Nickel Neriich, 16Y\-, S". Em "S.^'fe^a'%\'M ,
betitelt „Der Hiirne Sewfrid" besaB» Gottsolied (vgl. Pet«
holdts neuer Anzeiger für Bibliographie 1872,8.209 Nr. 276^_
AnktionskataloK der Gottached'scben Biieher beraasgegeben
von Wagner); er citirt auch in „de temporibus TeatoDioomm
vatam myAiicia' (lTä2) S. VII Anui. I*. .exstat fabula de
Seyfrido, comii obdncto, pecniiari poemate comprehenaa,
tjpiB etiam exscripta.' Exemplare davon sind aber nicht
bekannt geworden. Scbott«!, AuefUhrliche Arbeit von der
TeutecheD HaaptBprache UDOLXIII (iflgS) hat vielleicht
dieselbe Anegabe im Ange, da er b. v. Kapp | Nebelkspp
S. 279 anfuhrt Börne Seufried.
11. In der Germania 32 S. 3S3 lindet sich die Notix:
,S. Calvary & Co. in Beriin bieten folgende Werke an:
vier auB Deckeln loBgelßste Brnchstücke von VolkBÜedern
ana der ersten Hälfte des ll>. Jahrhunderts (daranter ein
Siegfriedslied) znm l'hell gänzlich nnbekanot." Stein-
meyer wandte sich darauf hin sofort an Calvary, doch waren
die Brnchstücke bereits aus dem Laden weg verkaaft, bo
dass nicht einmal über den Käufer Aufachluss gegeben
werden kennte. Ihr Verbleib ist zur Stunde noch unbekannt.
Hier mögen gleich die Ueber Setzungen des h. S. ep- _
wähnt werden. V. d. Hagen in „der Helden Buch" I Bertis I
1811 gab eine solche noch vor dem Erscheinen des Ab-l
dmckes des Originales. Dieselbe ist mehr eine UniBchrift
in die nhd. Schreibart als eine wirkliche Uebertragnng. 1
rocks Heldenbuch III, das kleine Heldenbnch S. 1Q9—
enthält eine freiere ModemiBicung des v. d. Hagen'achea ^
Abdruckes vom Jahre 1S25.
S
L
Einzelne Strophen, welche im Wortlaut eigenthtlmllal
Bind, nnd darum aus keinem der una bekannten Draeka~
entnommen sein können, führt an: Cyriacna Spangenberg,
ander Theil des Adelspiegels, Schmalkalden 15ä4, fol. bl.
272»' Str. 2; ebenda kurze Inhaltsangabe des ganzen Liedes.
Guldast paraeneticorum vetecnm pars I, Insulae 1604 j";
S. 369 Str. 54, l—i; S. 452 Str. 76, 1 ; S. 4öü Str. 89, 5—8;
S. 451 Str. 93, 7— 8. Das Bild VI im Weygandt Han' sehen
Druck, darstellend, wie der unbekleidete Seyfrld in dem
SJutstrom des Drachen badet, trägt auf einem Steine links
uDteu die JähreBzahl lö;tg; W. Grimm (Heldensage 8.258)
meinte dabei', den Druck anf lc3S oder 1ä39 ansetzen zo
dürfen. Han begann aber ersf. 1555 zu drucken. Er über-
D&hm die Druckerei des HermiLnn Gülferiub, des ersien be-
deutenden Dracklierrn Frankfurts, deaaen Verlag er zam
Theil neu druckte mit Benutzung der von Hermann Gülferich
berrilbrenden Eolzstöcke u. dgl. Somit scheint allerdings
um 1538 ein h. S. gedruckt worden zu sein, dessen Bilder
jedenfalls Weygandt Han wieder verwendete; in Bezug auf
den Text ist, wie sieb nnten zeigen wird, dieselbe Än-
nabme nicht nnbedingt nothwendig, aber immerhin möglich.
Wir dürfen demnach fUr 153S auf eiueu nicht auf uns ge-
kommenen Druck schliessen; (vgl. zum vurbemerkten Sceln-
meyer Zfdpb. 5 8. 105), Auch im Berner Druck trägt Bild
XI die Zahl 1552, Bild XXIV etwas undeutlich 1551 oder
1552; vielleicht deutet dies ebenso auf einen älteren Druck
der fiinfüiger Jahre hin. Dör hürnen Sewfrid des Hans
Sachs (Neudrucke Nr. 2!)) setzt einen nnbekannten Druck
voraus, denn alle- vorherigen {d.i. vor dem 1 4. Sept. 1557)
Drucke haben die Namensform Seyfrid, Sifrit; Sewfrid zeigt
sich erst im Bemer Druck und In denen o. 0. a. D. ; da der
Berner Druck auf eine Vorlage vielleicht vom Jahre 1552
hinweist, so ist es tnüglich, dass in dieser die Form Seufrid
eingeführt wurde, und dasa Hans Sacha eben dieselbe ver-
arbeitete. Das Measmemorial des Frankfurter Buchhändlers
Michel Härder (ed. Kelchner u. R. WÜlcker 1ST3) meldet,
dass in der Faatenmesse 1569 vom h. S. 'Ü Exemplare, da-
von l nach Stuttgart, 5 nach Münster, 25 nach Worms ver
kauft wurden, vgi. im Pacsimile S. IS", 2a'', 21 ^ Hirnen
Seufrid. Joachim Aberlio (Ain kurtzer begriff vnd innbalt
der gantzen Bibel 1534, DIU rw.) erwähnt sehr ungünstig
_der hllrne Sewfrid" (Zfda. 15, 325); Brunonis Seidelii paroe-
miae 15B9 Cornens Seafridns; Theobald Hoeck (schünes
Blumenfeldt 1601) Hirnen Sejfrid mit seim kleinen Zwerge
(Zfda 15, 32S). Ans Religion sakten fllhrt Zingerle (Findlinge,
in Sitzungsber. der k. k. Akademie zu Wien Bd. 55 (1867)
a. 611) unter den Büebern, auf welche in Tirol im 16. u. 17.
Jh. aus Furcht vor reformatori sehen Tractaten gefahndet
wurde, an ; „Ain history vom hürnen .Seufrid. t tx.ftoi'^X'M*:-*
I
1
I
I
AuB alledem geht berwor, dass das ganze 16. Jb. hiadurch
und aaiih noch zu Beginn dea 17. Jhe. der b. S. zn den
gangbaraten Büchern eeh<!rte, die Kschfrage eine lebhafte
war lind das Gedicht daher anuh sehr oft aufgelegt wnrde.
2, VerwandtBchaftHverhältnias der Drncke.
Aach wenn wir von dem Drucke der Hergotin nichts
wüseten, so würde eine Betrachtung des Texcea lehren, dase
alle vorhandenen Drucke a.nf eine gemeinsame allen vorauB
liegende Vorlage zurückgehen. Wenn Feifalik den ersteren
ans eigener Anschauung kannte, so ist daraus zu schliesBen,
dass auch dieser keineswegs mit dem ersten und ältesten
zusammenfallt, denn Feifalikbeabaicbtigte einen kritischen
Text zu geben. Natürlich ist der Text in den verschiedenen
Auflagen verändert worden; Sorglosigkeit und daraus ent-
springende Verderbnisse, Verbesserungen und Modernisirung
auf der andern Seite wirken zusammen, den Wortlaut
weBentlich umzugestalten. Unsere nächste Aufgabe besteht
darin, das Abhängigkeite - VerhSItnisB der vorhandenen
Drucke zn untersuchen, um einen mQgliehst genanen Schlnas
auf den voraus zusetzen den ältesten Druck zu gewinnen, wobei
es unter Umständen von entscheidender Wichtigkeit ist, die
Fehler der Vorlage zu ermitteln, wenn sie in den einzel-
nen Auf lagen verbeBsert wurden, da nur von ihnen aus ein
Schlnss auf den Wortlaut der Handschrift, welche der Druck-
redaction dea 16. Jhs' zu Grunde liegt, ermfigliubt wird.
Als zusammengehürig erweisen sich der Nürnberger
Dtnck Georg Wachlers (N> u. der Hamburger Jochim L9wb
(H). Vgl.' z.B. 4,8; 12,3; !6,5; 34,4; 38, S; 47,5,8: 48,6;
S8,5; 61,7; 62,1; 63,5; 66, 1; 68,4; 70,4,7; 73,4,8; 74,6;
75,6; 77,8; 79,7; 83,7; 84,5,6; 85,1; 87,4; 92,4; 96,2,4;
102,2; 108,3; 1Ü9, 7; 120,8; 124,3; 127,4; 132,2; 13S, 1 ;
144,4; 14S, 2, 8; 151,8; 154,3; 157,4; 168,4; 171,7; 177,6.
Von Wichtigkeit ist, dass H sich durchweg zu N stellt, wo
letzterer eine eigenmächtige Wendung aufweist, z.B. 171,7.
Eb flndet sich keine einzige Stelle, wo B selbsiSndig ist,
und darf demnach die niederdeutsche Bearbeitung als aus
H geflossen betrachtet werden. Bei der Textkritik ist sie
ohne Belang. Ich habe trotzdem im Apparat die Lesarten
von H aufgenommen, soweit ea sich nicht geradewegs um
XI
aosBchlieselicb niederdeutsche uod für unsere Zwecke be-
dentungaloae Formeo handelte, um jedem die Nauhprlifuug
zu ermiiglicbeD. Selbständige ConjeutareD hat ü natürlich
auch z.B. ^t, 4, aber diese verateUen sich für N, nicht für
einen eigenen von N verachiedeaen Text Zur Charakteri-
atik von H ist noch bemerkenawerth, daas Str. SO die An-
rufung an Maria getilgt iat, ein Zug, in welchem pruteatan-
tiache Gesiunnsg sich kund giebt; shnlichea verzeichnet
Lichteuateio für die Tristrant' Drucke, vgl. zur Kritik des
Proaarutnaas von Tristrant und Isaide (1ST7) S. 3-1.
Der Frankfurter Druck dea Weygaud Hau (F) und der
Baaler Jobau Schröters (B^) geliUren ebeafalls zusammen.
Bb iat eine aehr selbatSndige und fielfach muderniairende
Bearbeitung. Einige anstjtsaige Üeiiue aind geglättet wor-
den, so 9,0:8 ju ^anb : aUfanb ; 10,2:4 ba^in:btein; 16,2:4
betannt : genannt vermeldet den rührenden Reim; 33,2:4
mag : buS ; 38, 6 : 8 gut : Bbevniüt ; 64, 2 : 4 SBelt : @e(t. Eine be-
sondere Liebhaberei In B» sind die Reime der ungeraden
Verazeilen (Caeaurreiraej, welche durch Umstelinnguu und
kleine Zusätze freilich auf Kosten des Metrums, daa zum
Theil vUUig zerstört wird, erzielt werden. Die anderen Drucke
baben nnr gelegentlich und nicht mit Absicht solche Reime
43,5:7 re?c&e:fi(^erli(^en; 46,5:7 ertenneft: nmneft; 4S, 1 : 3
ftertfe : älrerBe. In B* reimen 6, 5 ; 7 SBalbe : butbe ; 1), 5 : 7 ge-
(dSiDinbeianjönben; 16, 1:3 gtlOKiünfle^trore; 10, 1:3 e?Ie:m«tU;
22,1:3 tage:älla9et; 26,5:7 ga^tcfattoart; 28,1:3 fttgctage;
45,5:7 lugentli*en:r(id&«; 49, 1:3 (eren:g«nen; 51,5:7 Se^frieb:
litbc; 52, 1 :3 Werbe: Erbe; ft:7 (gifbeifi^ciben; die Reime aind
roh, es genügte blasse Asaonana, 2. B. IST, 1 ; 3 ferne : Steige.
Weitere Fälle 53, 1 :3i 5:7; 64,5:7; 56,1:3; 6:7; 57, 1:3; 5:7;
58, 1:3;59, l:3;61,I:3:64, 1:3;67, 1:3;118, 1:3; 125, 1:3; 128,
5:7; 131,5:7; 132, 5:7; 141, 1 : 3, Trotz alledem beweisen
folgende Stellen zur tienllge die engeren Beziehungen zwi-
schen F und B«: Bingangsatrophe I; 1, 2; 4, S; 14, 7; 16,
1; 26,5,6; 32,4; 40,1; 44,8; 47,5,8; 48,5; 52, 1; 54,6;
66,2; 73,6; Sä, 1,4; 87,4; 88,3; 89,1; 90, 4; 95, 3; IIU, 1 ;
116,7; 127,3; 132,4; 138,2; 142,4; 144,4. Man müchte
verancht sein, B» als üeberarbeitnng von F zu betrachten,
zumal im Hinblick auf einen gemeinsamen Fehler-. \.^,T.
!ß(ant statt betonen. Doch etehen einer solchen Annahme
anderweitige Erwägungen entBchieden entgegen. 37, 1 B»
geht ntiP tmvret mit den anderen Drucken gegen F tein
u. ; au sich hätte B" keinen Anlass gebäht, lein zu ändern
und wäre dann wohl kaum mit den übrigen zusammenge-
troffen, Äehnlich 4«, 1; «3, 7; S0,5; 124,»); 12ö, 1. Von
beaooderer Wichtigkeit tat ö9. 4 und 108, 3. Das sind Stel-
len, die im ursprünglichen Druck zwar richtig waren, aber
nachmals nimmer verstanden wurden. Jeder suchte sich
die Sache anf seine Weise zurechtzulegen. H schlieest sich
völlig der Lesart N an, aber nicht so B" an F, vielmehr
lag jedem der beideu Drucke das UrsprUn;; liehe vor and
jeder versuchte selbständig eine Lüaung; aus F abgeleitet
wäre £■ unerkliirlich. Wenn wir bedenken, daes F eiuen
Druck von 1538 voraussetzt, so liegt es sehr nahe, in diesem
die gemeinsame Quelle von F und B> zu erblicken. Jeden-
falls ist ihre Vorlage in einem unbekannten Druck zu
suchen, der bereits dem Original gegenüber geändert hat
z. B. gleich in der Eingan gsatrop he. Unter solchen Umständen
sind zuweilen beide Drucke bei der Herstellung eines
kritischen Textes von Belang nud müssen demnach auch
beide berücksichtigt werden.
Der Berner Druck des Sigfrid Apiarius (B) ist in
mehrfacher Hinsiciit heachtenswerth. In der Schreibweise
und in den Lesarten weicht er von allen andern sehr ent-
schieden ab. So lautet ci iQ (mhd. t) in B ^ in ni^ii, b^n,
f^n, tt^t, blbben, ^fcn, ?ll, t^c^, l^b, fij, In^ib n. a.; c^n, e
(mild, in) in B in *. B. ^ürain, f^bin, fleinin; aw (mhd. on) .
iu B oa> z. B. ougett, ouc^, frouln, ^Dupt u. a.; au (mhd. Q) ii
B u b6, bff, tturigtlii^tn, trat, him, bru^t (Strophe 30, 6 : 9 j
reimt B in seiner Orthographie hücbst mangelhaft gtouW: j
DettruiB gegenüber den übrigen graW : lurtra»). et» (mkd. ,
iu) in B ü z. B. eüTOfttb, trüto, frünbtlid^, Jüt, üKer, Berülr, I
lügft, ft^Iiift, fÜ^r, ünflcljüK, ^iilunen; der verbale plui-allg lau-
tet in B enb au Stelle von «i, et der andern; B &nt (praete-
rltum), die andern ^tt. Einselnea weitere verzeichnen die Les-
arten. Dieser scheinbar alterthllmliche mhd. Lautstand stammt
aber nicht buh dem ältesten Druck, der demnach in 1
getreueslBD sich erhalten hätte, sondern ist auf die Rechnung I
xm
des Beroer Druckers tn setzen. Im Texte sondert eich B
ebenso eotBcbieden von allen andern, jüngereD wie älteren
ab, vgl. u.a. 1, ä; 3, 8; 4, 3; 6, 1; S, 1; 9, 6; 11, 2; IT,
20,6i 22,2[ 23,6; 24,7; 26,3; 34,6; 35,8; 40,6; 43,1;
43,6; 44, S; 45,2; 47,2; 4S, 2, 8; 51, 1; 53,5; 54,2; i
60,5,6; 6), S; 62,8; 67,8; 69,8; 74,8; 78,3; 81, 1; 62,
86,5; SB,6,6; 8fl,3; 90,1; 91,8; 96,1; 100,3; 11
107,1; 109,1,6,6; 111,7; 113,5; 114,7; 115,3,6; 1
118,3; 12'l, 2,3; 121,3; 122, 1,3; 124,6,8; 125, 1,6; 126,2,
4, 5; 127,5; 128,3; 129, 1, 2,4, 6, 7, 8; 130, 1, 3, 8; 134, 6, 7;
135,1; 136,1,2,3,4,7,8; 137,2,3,5,6,7; 138,3,5; 11
139,2,5—8; 143,4; 146,6; 148,7; 153,6; 158,1,3,6,6; 159,
5; 161,8; 162,6,8; 163,6, 6; 166,4; 168,4,5; 16!l, 4, 7; 170,
3; 171,7; 172,6; 173,8; 174,6; 175,7,8; 176,2,6; 177,
179, 1, 3, 6. Weitaus die Mehrzahl dieser Stellen entbSIt
eine willkürliche Aendernng von B, nnveretändliolie nnd
fehlerhafte Lesnngen des Originats sind nicht ohne Geschick
gebessert i. B. 177, 3—4; eine genanere Beobachtung lüsst
aber in den einzelnen Fällen mit Sicherheit erkennen, daas
vir es meistens mit eelbständigen und neuen Lesungen von
B zu thnn haben, wo die fibrigeo entgegenstehen, nnd dasa
man sich biiten muss, durch die glatte, (jft ansprechende
Ansdrucksweiae nicht irre geführt zu werden , B vor
den andern den Vorzog zn geb«D. Daneben aber enthält
B ancta manches alte nnd ächte, daa sonst durch gewöhn-
licherea verdrängt wurde; mit genügender Sorgfalt verwen-
det erweist eich B aia sehr wertbvoll für die Herstellung
der alten Ueberliefernng.
Aebnlicb verhält es sich mit dem Drucke o. 0. und D.
1585 (0). £r geht selbständig auf daa Original zurdck, was
schon daraus erhellt, dass die Ueberechrift zum Bild XXVIII
sich n nr in 0 erhielt. Zwar ist vieles stark moderuisirt, da-
neben aber auch manches alte bewahrt; namentlich sind Fehler
im ältesten Drucke nicht einschneidend verändert worden,
so dass 0 Öfters entscheidet über den Werth einer Lesart.
Ueber den Druck der Kunegund Hergotin läset sich
gar keine Veimuthung aufstellen; ebensowenig Über den
des Nickel Nerlich 1611, der allerdings wohl wenig gutes
mehr enthalten haben wird. Der Druck o, 0. und D, >ma
k^l
1591 ist ein offenbarer Abdruck desjenigen von 15S5 (0).
Beide nmfäBsen 36 Blitter, hei beiden eteht in rümischen
Ziffern die Jalireszahl aaf dem Titelblatt (MDLXXSV und
HUXCI)', beide fügen das Ja in gar lieinem Zusammecihang^
stehende Lied vom Künig Ludwig aus Ungitm an. Dar
Strassburger Drack von I58II kitnote die Quelle von 0 sein,
da auch dutt „Hürnen Sewfrid | geaangBweiB" sieb findet,
eine Bezeichnung, welche den übrigen Drucken fremd iat.
In Bezug auf die Holzschnitte kommen in Betracht B
B» NF; OH haben keine, mit Ausnahme des gewübulichen
Titelbildes in 0, darstellend wie Seyfrid von seinem Vater
Abschied nimmt. In B und B" sind die Bilder meistena
dieselben, ebenso in N und F, aber in den letzteren hSn&g
in umgekehrter äituatiün, woraus zu entaebmeu ist, daia
die Holz stJJcke nach vorhandenen Bildern geschnitteo wurden:
der Abdruck der Ctichäs gab dann ein verkehrtes Bild.
Im grossen ganzen lassen sich zwei Gruppen von HoIk-
Bcbnitten unterscheiden, deren eine in BB», die andere in
NF vertreten ist. Der alte Druck umfasste ein Titelbild
nnd 26 Bilder Im Text; das 26. ist nirgends überliefert.
In B fehlen fünf Bilder (XV, XVIl, XX, XXII, XXIII); die
Holzschnitte fehlen bei II u. XXI, wo nur die Uebersohriften
sieb erhalten haben; ein ungehöriger Holzschnitt findet sloh
hinter XXIV. Die Holzscbnitte in B B», soweit sie vorhanden
sind, zeigen hübsche sorgfifltige Ansführnng, zumal die im
ersten Tbeile des Gedichtes. Grosser Fleiss ist auf Einzel-
heiten des landschaftlichen Hintergrundes verwendet; da-
gegen sind diejenigen von X IT grClber in der Ausführung,
das Detail ist gar nicht ins feine gearbeitet; aus dem Holz- ,
schnitt von F z. B , der die Zahl 1538 trägt und den im
Drachenblute badenden Seyfrid darstellt, würde man kaam
klug werden, so undeutlich und verschwommen ist alles,
wogegen dasselbe Bild in B wohl gelungen ist. Anf den
Bildern in N zeigt sich zuweilen ein ziemlich undentliches
Monogramm l^. Die Situation auf den Bildern in BB-^
und NF ist dieselbe; unmöglich aber kUnnen die plumpen
Darstellungen in N F die Vorliigen für die feinen in B B» ge-
wesen sein ; vielmehr fand das umgekehrte statt. Di« Holc-
sohnitte, welche sich in BB» erhielten, sind die des Orlgl-
nates, das allem nach ein schttD und gut aiisgeatatteCer
Drnok gewesen ist; die von N F entstammen ms einer
späteren Änflage, vielleicht sind sie 1538 auf GitlferichB
VcranlaseuDg behnfs einer neaen Auflage in Anlehnung
au die Bilder der alten, Jedüuh in selbetündiger AuBfQhrnog,
nicht in blosser Nachahmang aogefertigt worden. Die Bilder
des Heldenbuches von 1560 von Weygandt Hau und Sigis-
niund Feyerabend sind zum Theil ans andern BUcliem ent-
nommen; 113» findet sieb der XXII I. Holzschnitt des 8ey-
fiidliedes, 119* der X, nud awar in Ue berein Stimmung mit
F. Vielleicht gehört zu letzterem aach der Holüsohnitt a.
a. 0. 72i>: rechts an der Seite Bchlüft eine Jungfrau, oben
kämpft ein Ritter mit einem Drachen.
Eb wurde bereits bemerkt, dase der Name Seyfrid von Hans
Sache an in den Drucken auch in der Foi^n Seufrid erscheint
(B 0, u. Strassbnrg l&SO; o. 0. 159 1 ; Leipzig 161 1). Zu einer
weiteren Bemerkung giebt der Natue des Riesen Veranlassung.
Die älteren Drucke lesen Euperan(NHF, Hans Sachs, Fischart
im GargantuB, 1. Ausgabe von I&-5 B IVb). Dies mnss die
allein richtige Form sein (vgl. im Reinfried von Braunschweig
252"Ü Kupriän; bei Ulrich von Türheim Cuppirön, Helden-
sage Nr. 80 S. 174). Dagegen haben 0 B», Fischart im Uar-
gantna in den späteren Ausgaben von 1582 u, 1590, Spangen-
berg im Adelspiegel U 2T1^ Bnperan. Der Grund hiefilr
liegt jedenfalls in einem Dmckfehler, der bei der grossen
Aehnlichkeit deTBuchatabenE(K)UDdB(H|in der damaligen
Druckschrift leicht erklärlich ist, wie in der That B 59, 2
ihn auch aufweist. Etwa nni 1580 scheint die Form Enperan
in den Drucken überhaupt du reh gedrungen zu sein.
Für eine kritische Textausgabe kommen in Betracht
eigentlich nur vier Drucke 1. N <.H) 2. die gemeinsame Vor-
lage von F B* 3. B 4. 0. Natürlich hat der Versuch einet
RecDDBtrucüon des Original drackes von N auszugehen, da
dieser Druck dem ersteren am nächsten steht; F kann da-
rum nicht in Frage kommen, weil er gar nicht unmittelbar
auf das Original zurückgeht, sondern nur durch eine Mittel-
stufe hindurch, was bei N kaum der Fall ist. B und 0
sind zu spät und zu frei, um als Grundlage eines kritischen
Testes benutzt werden zu können. N wird für uniÄV^TiiTÄ.
nach hiDBiohtlioh der Orthographie maassgebend Beio, wo-
mit jedoch keineswegs behaaptet werden soll, daaa damit
die des Originales bestimmt "wäre. Mit diesem Yorbehalte
aber wird es sich empfehlen, aus dem Gesammtbefiiüde der
Drucke in N die willkürlichen and eigenmächtigen Lesarten
müglicbst ansznscheiden und dafür die ursprünglichen ein-
zusetzen. Ala allgemeiner Grundsatz gilt hiebei, dass eine
Lesart dann als alt betrachtet werden darf, nenn sie in
sämmtlichen Drnckeu, auch mit Ausnahme von B, sich vor-
lindet; ferner wenn eine Lesa.rt von N durch 0 oder B ge-
stützt wird; auch ein Zusammengehen von B und 0 verdient
Beachtnng; zuweilen kaou das richtige auch nur in einem
Drucke sich erhalten haben, in Fällen, wo eine Modemisirnng
eines alterthflm liehen Ausdruckes für alle gleichmässig nahe
lag. Solche Vorkommnisse liLsaen sich unschwer erkennen,
unter Berücksichtignng dieser Verhältnisse wurde der vor-
liegende Text hergestellt; im Apparat sind die Lesarten der
anderen Drucke mitgeteilt. Durch gesperrten Druck sind
dabei diejenigen Lesarten hervorgehoben , welche N
angehören, sofern im Text der zugrundeliegende Druck N
verlassen, wurde. Auf eine Wiedergabe der orthographischen
Unterschiede der einzelnen Drncke ist wie billig Verzicht
geleistet worden: auch hinsichtlich dieser erscheint N immer-
hin am treusten nnd besten , indem die Dehnungszeichen
»iel Btatt btl, bicfeui statt bifem, bcfo^lrn statt hefoi^en, etc.
spMicher in Anwendung kommen als sonst. Der Gebraach
der tennis fiir media liotten, poiten, gepotn, DetlJorfien etc.
gehurt wohl dem Nürnberger Drucker an; die Orthographie
in B darf, wie schon bemerkt, obwohl scheinbar älter, weil
sie mit dem mhd. Lautstand Ubereinstiiomt, keineswegs ala
maassgebend betrachtet werden. Im Apparat erscheint das
Wort stets in der Sohreibweiso des an erster Stelle ver-
zeichneten Druckes, also z.B. FB" 0 in der in F gebt£aob-
lichen. An mehreren Stellen war der Origioaldrnck bertits
fehlerhaft, indem die Lesung der handschriftlichen Vorlage
nicht verstanden wurde, oder infolge von blosser Naahläeaig-
keit des Druckers; oder endlich die Lesart des Uriginaleg
ist in der Uaberlieferung später geändert worden, in der
Abaiobt, den Sinn verständlicher zu machen, vgl. so 36, T;
40,8; 43,3; 44,7; 48, I: 59,4; ti7, 8; 88,4; 87,2—3; 95,2;
105,2; lUS, 2; 129,7; 161,8; (73,8; 177,3; 17S, 5. An
Wiederholangen enthält der Tert 46,2-5 = 55,2—5; 103,
7—8=. 116,3— 4; 139,6=' 144,4; 140, 7— 8=165, 5— B. Man
kann im besten Falle nnr die DrackreceoBion wieder her-
stellen. Ein YetBucb, die in den h. 8. (Ibergeg&ngenen älte-
ren Beatandtheile ihrem Umfang und genaoen Wortlaut nitcb
wiederiagew innen, ist nnmüglicb. Nnr an einzelnen Stellen
lüBBt sieb der oder jene alte Auedrack vermuthen. Solehe
Fülle sind im Apparat in antiqua tnit * hervorgehoben.
Um dem Verständniss entgegenzukommen, wurde Interpunk-
tion eingeltlhrt, die natürlich im nrsprlinglichen Drucke nnr
sehr spärlich verwendet ward. Sie beschränkte sieb dort
auf Punkte hinter den einzelnen Stropbeu. Da wir einen
kritiBchen Test bieten, nicht einen einfauhen Abdruck eines
älteren Deakmules, ist sie dadurch wohl gerechtfertigt.
3. Metrik nnd Sprache der Druckredaktion.
Die Strophe des Liedes ist der Hildebrands Ton:
w I w I :^ I ^ sieben Silben
^ I ^ I ^ I sechs Silben.
Das Schema ist strenge durchgeführt; wo Abweichungen
stattfinden (1!,7; 36,7; 48. 1; 1«5, 2; 113,7; 13y, 7; lÖS, 4;
17], 4), ist sicher meist auch aus andern Grlinden Verderb-
oiss anzunehmen. Der Rythnins beruht auf Betiinung der
gegebenen Silbenanzahl, wobei auf die gewUbnliche Wort-
betoDung und auf die Aufeinanderfolge von leiohten and
schweren Silben in Hebung und Senknng keine Rücksicht
genommen ist. So ist z. B. zu lesen H, 3 älnbtlDÖrm Jiretten
bnb; 4, S a"l9 ein onbe'ret; 25,2 3fl bä maabt; 39,8 Sefbt
3IÖ6; 43, 2 3D&e!; 46, 3 Ec^Ve; 49, 5 äüff be'm; 61, 4 Kä btS
surfen; 62,6 iungeS; 72,6 «in ftöbel t^or; 101,8 3n me^'nä
»ättetfl f}aiii; 168,8 «uff bem StflcttMiftain; 137.2 2iut$ bit
^tctrg fc; 158, 4 (Shln Mng ^oi^gcnant u. S. Senkungen
dürfen nie fehlen; eine Ausnahme von der allein giltigen
Bege), dass in den geraden Zeilen nnr 6, in den ungeraden
7 Silben erscheinen, machen die Silben en er t1, sowie der
Artikel und das pronomen personale, weiche ^e%%\iCT.te^
r
xvm
Falles verstummen und mit der vorhergehenden z
den Werth von nur eiDer_eiiizigen Silbe repräsentiren. So *
iat^ zu lesen 5, 1 fcBIflg^ « entjlve^e; 52, 3_ftt(6 « ; 9t, 5 fttj
K ein ; 85, 7 Samli er bim ; 27 , 7 Bift bü b"?« ; 7, 8 inn = in
ben; 3, 1 Hitacftn beä; 6, 2 s'inbn aB; 11,2 jlu'iWn ben; 18.7;
23,4; 47,3 bätlt"eni; 54,3 fibn^ifl; 64, S ©elegn in; 72,8
ftabl; Se, 7 e^nr bem; 92,3 nebn im; lfi2, e erbit Itbenbig;
und viele andere Beispiele mehr. Auch bier kann die Ein-
silbigkeit sowohl in der Hebuiig als in der Senkung eintre-
ten. 177, 8 wird auch jn (cum) als en behandelt: grftoc^
jn b'er. 89, 9 ist zu lesen: SIi'i^ mflft "crn Bioren; 90, S eben-
falls btoren. Zweisilbiger Auftakt am Versanfange ist eben-
so an benrtbeilen, z. B. 2ft, 4 !B6r; 6B, 4 3!ibt; 92, 2 SBibr; 103,
8 Dbr; 109,3 Haä br; 124, 7 Se^nr; 132, 1 D6n; l.j8, 8 SSnfi;;
I7q^2_'^ebrman. 30,3 St^'emtjfilt^; 45,5 e« rnipfitna; 99,8
IBÖä bfe t^fit; IUI, 2 Ee fie famen. Der Ausgang der unge-
raden Zeilen ist stets weiblich, d. h. zweisilbig, die Ö. SQbe
muss nicht lang sein, (age Inge gilt als weibb'ch, obwohl im
Keime und Metrum sonst ebensogcit fagn lagn gebranclit
worden kilnnen, das Wort also in mhd. und nbd. Weise er-
scheint. Die Form des b. S. kennzeichnet sieh deutlich als
der Uebergangszeit zwischen mhd. und nbd. angehürig. Die
Heime der geraden Zeilen sind männlich, mit derselben frmen
Bebandlung von tn, also H, 6 : 8 cbn: gebti; 71, 6 : 6 gebn: lebn;
104,0:6 gefe^nije^n; ebenso lfi1,2:4; 159, 2:46eieb6n: tw^Sn;
163, 2:4 (^lagn:frafln; 95,6:8 moBl: "fc^'ofln. Von freien
Beimen sind zu verzeichnen 5,2:4 «;bt:Ieer; 9,('):S im;l3Ki
Brinn; lU, 2:4 ftifBiftiefi; 17, fi:8 Srai^ :maflbt; 33, 2:4
3ünfl([inB:tinb; 41,2:4 began:nam; 48,0:8 gepom :tnocbn;
54, 2:4(rbn:8eni; 80, B : 8 fiuswnn : ncini : 83, 2:4 man : toumit=
fflm; 91,2:4 »unne[ani:l)lan; 149, 2 : 4 berg :Berj«t; lt)5,ß:S
toi^Tbcrtti; 157,6:8 jetigt :nT(^b, Eine Anzahl von Formen
reimt doppelt, in mhd. und in nhd. Laut&ssuog, ein weiterei
Beweis dafiir, dass das Lied in der auf uns gekommenen
Form nicht alt sein kann: tubd. 131, 6:S a&rei^:^t^; ]43,
2:4 feig:fteig; 159,6:8 reit:gemeit; nbd. 14,2:4 btttrirt;
lieb; II, 2:4 nit:Iiit; 30, ü: 8 5ram: öerlraiü; -^2, « : s toeit :
atmeit; 44, (i:8 ftem:fem; 103, 2:4 ftmirtin; 109,6i8ftri:
Bti; 5a4,2;4 flelB(ft:feft; 139, 2 : 4 St^ftib : Hb ; 166,8:8 »eib
: tttih oder toi6 : Ittet ; also jedenfalls einer der beiden Reime
mhd. der andere nhd.; 170, 2 : 4 ritt : nit. Das olid, überwiegt
demnach, ein Umstand, welcher darauf hindeutet, daas ein
in später Zeit auf Grund des bereits nhd. Lautstandes nua-
gearbeitetes mhd. Werk iin h. S. nns vorliegt. Metrik und
Reime weisen auf dieselbe Zeit des Uebergangs hin.
4. Die älteren Lieder yoni bürnen Seylrid und
die darin enthaltene äagenform.
Der h. S., so wie er uns vorliegt, ist nicht älter als die
Uruckredaktion überhaupt, und diese wird kaam weiter
hinanfzurUeken sein, als Zeugnisse dal^r aufzubringen sind,
also schwerlich über 1530 hinaus. Für den Anfang des 15.
Jhs. lässt sieh eine Redaktion des h. S. uaehweisen vermit-
telst der Handschrift m oder w von der Nibelunge Nät.
Diese DarniBtädter BmchatUcke bestehen in einem Verzeich-
niaa der Aventiuren (herausgegeben von Weigand, Zfdn, 10,
S. 142— UR). Die erste Av. enthielt; „Wie siferit wusch zu
stride und wie er humjn wart ynd der nebuelunge hurt ge-
wan E er ritfer wart." Zwischen die (1. und 7. Aventiure
der Nibelunge schob m drei einr „7. A. w. Rriemilde nam
ein wildir drache vnd fürte sie uS einen hofain stein. S. A.
w. siferit die juncfrauwe von dem drachin steine gewan mit
manchyr groszin arbeit. 9. A. daz Siferit den drachin hatte
vbir wondin und für mit siner juncfrauwe an dem rin.' Diese
Redaktion ist mit der unseren nicht identisch, wohl aber
ist die Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass eben das von m
verwendete SeyfridsUed auch in der Druckredaktion benutzt
und aum Theile umgearbeitet wurde. Zu dieser Annahme
fuhren folgende Erwägungen. Im h. S. finden sieb unver-
einbare Widersprüche, Str. 33 wird Seyfrid eingefllhrt, als
wäre er noch gamicht erwähnt worden. Str. 47 u. JS setzen
eine von der 1 — 12 erzählten ganz verschiedene Jugendge-
schichte Seyftids voraus. 14 — 15 gewinnt Seyfrid den Kibe-
lungenhort, und doch wird erst später ausfUhrlich dessen
Erwerbung auf dem Drachensteine berichtet; 38 setzt voraus,
dass Seyfrid bereits über die Sibe langen -Zwerge Herr ist,
r
L
XX
was erst naoli dem Drachenkampfe der Fall sein kann. Bei
dem geringen Umfang von I7it Strophen wäre es sehr be-
fremdlich, wenn diese Widersprüche bereits der uraprling-
lichen Dichtung angehörten. Vielmehr haben sie ihren Gnrnd
in den verschiedenartigen Quellen, aus denen der b. ä. er-
wuchs. W. Grimm (Heldensage S. 2n8) erhliekte bereits bei 1 1,
S einen Uebergang in ein anderes Lied; „wie von vomon
hebt Ifi an und 3b.' ScbUrlet scheidet Steiomeyer (Anziaa
VI ISbO S. 235) die Elemente des h. 8., indem er bemerkt,
dass das urspriln gliche Lied mit Strophe 1H beginnt. Als
ein besonderes Lied haben wir Str. I — lä zu betrachten; von
Ifi— 179 teieht das I.ied vom Draehenkampte Seyftids, das
aber eine Reihe von Interpolationen aufweist, welche sammt-
lich aus dem Bestreben sich erklären, die Geschichte vom
Hort der Nibelunge (13—15) in das »weite Lied vom Drachen-
kampfe und der Befreiung der Jungfrau einzuführen und da-
durch einen Zusammenhang «wischen 1 (1—15) und 11 (16 —
1T9) hersustellen. Sie lassen sich mit leichter Mühe, ohne
im mindestens der Handlung Eintrag zu thun, ausscheiden;
Str. 38; 134—144 inel.; 154-157 iue!.; 164-!6i incl.; ITO
aus formalen Gründen und n-eil die Strophe vüllig nichts-
sagend ist. ITT — ITÜ nach deni Zeugniss des Hans Sachs vgL
darüber unten S.XXIII. Hiemit ergeben sich von I laStrophen,
Ton II 14U; interpolirt 24 Strophen. Nicht unwahrscheinlich
ist, dass bereits in 11, das mehrfach alle Züge bewahrt hat,
auch eine Anspielung auf den Hort vorkam, welche die An-
knüpfung an I um so naher legte. 46— 4ä stehen kaum am
rechten Platze; aber sie rühren nicht vom Interpolator her,
da sie ja in 1 keine Stütze finden. Dort kennt Seyfrid seine
Eltern. Zwischen I und II treten auch formelle ^'ersehieden-
heiten hervor. Zwar sind in beiden Theilen mhd. und nhd.
Heime neben einander vorhanden, vorwiegend herrschen die
nhd. jedoch in I und den Interpolationen, vgl. 11, 4 ttbt; 14, 2
bertrieb; 139, 4 Hb; 106, 8 trieb oder tte^6; 170, 2 ritt; ferner
zeigen sich in I und den Interpolationen stark spokopirte
Formen 9, S Betbrinn; 10, 2 flieg; lö5, 8 befi?. Auch die
rohen Reime sind besonders iiüufig im Vergleiche zu 11, so 5,
2;4«bt;l«r; 3S. fl : 9 a"t : rütO: 134, 2: 4 getoeftiBeft; 140,
2:4 berg ; ßerjCrt. Ueborkufende Constniktionen finden sich
awlsehen den Strophen 1U,II; 14/15; 134/ 135/130/137 (ein
Hauptgrund zu den Äeudernngen in B, welches ofienbar mit
dei Constiuktion nimmer zu recht kam); 1"T/ITS. In 11 sind
Hie seltener und leichter, cgi. äFißl ; 128/12'.>; 146/147; 159/
ItiO; 1T3/1T4. Man darf vielleicht schliessen, düas es ein
und derselbe Mann ist, weichet I in roher Weise verkürzte
und I und II zusammen schweisste und interpolirte. II hat
dabei viel weniger nothgelitten als I. Dies geBchali aber
wahrscbeinlich erst bei der Druckredaktion. In der Es.
ni. der NN. zeigt sich l in der Av. 1 verwendet, II in 7
— 9, aber hier waren die Lieder sicher noch getrennt.
DiB Alter von I und 11 lässt sich mit ziemlicher Sicher-
heit feststellen. I vielleicht mit dem Titel: ^wie Stvrit wuohs
unt wie er humin wart unt der Nibeliinge bort gewan", ist
llter als der NN,, deren 3, Äventiiire (Lachmann SS -IUI)
darauf beruht. Das Lied fallt jedenfalls noch ins 12. Jh.; in
der NN. ist in Av. II nur Sigfrids Erziehung anders darge-
stellt worden, indem sie den Ausprüchen eines ritterlichen
Kitnigsohnes entsprechen musste, der natürlich bei emem
Schmied im Wald nichts zu schaffen haben konnte und seinen
Eltern nicht davon laufen durfte. Im übrigen zerstürte NN.
nichts an dem in der Quelle Ueb ermittelten. Die Anspielung
des jüngeren Titurel [Heldensage Nr. 70 S. 173) bezieht sich
auf I.
II setzt Infolge von TO, der Erwähnung der Brünne
Otnits den letzteren voraus, kann also nicht vor ca. 12ilU
entstanden sein, aber auch kaum. vIqI spliter, da es sich anf
ältere Elemente stützt, deren man in späterer Zeit kaum
mehr habhaft werden konnte. Nach der Erwähnung des
Knperan im Reinfried von Branuschweig zu schliessen war
das Lied jedeutalis am Ende des 13. Jhs. vorhanden. Der
Rosengarten A hat II gekannt und benutzt (vgl. Steinmeyer,
Anzfda. VI, 235). Die drei ersten Strophen geben h. S. IB
u. 33 wieder;
Ö' lyt sich ann dem Rin ein atat so wonnesam
Die ist gebeysseu worms vud weyss noch manig man
.Dar Jon so sasent recken die hetten stoltzen müt
Der ein was geheyssen Gebieh ein richet kunig gilt
Der het by syner irawen dry aun hochgebom
Das vierd was ein megentin durcdi die ward verlorn
Vil manig kilnet hett als man vns von in ae^
Krinhilt was sie geheysseii die keysetlich meydt
Die selben begund ftyen ein atoltzer wygant
Der was geheyssen Syfrid ein helt yas niderlant
Der pflag grosser sterck das er die lewen fing
Vnd all sie mit den segeln vber die miiren hing.
(Philipp, zum Rosengarten S. 2, vgl. die Ueberarbeitung Im
dentsuhen Heldenbuche, ed. Keller 8. 594.) Spater, vielleicht
auch erst vom Drucke sind die Str. 177—170 an U. angefügt
worden. Die drei Strophen zeigen Kenntniaa der Handschrift
k des Nibelungenliedes und haben walirscbeinlieh ältere
verdrängt, die Hans Sachs noch zugänglich waren. Unter
„Sey&ids hochzeyt' ist die Handschrift k des Nibelungen*
liedes (des Fiariatencollegiums iu Wien, aus dem 15. Jb. eiL
Keller 1878) zu verstehen, aessen erster Th eil ilberachriebaa
ist: .Das ist die erst hoch(zeit} mit seyfrit aus niderlandt
und mit krenbilden" ; auch das Str. tTT Mitgeteilte erklärt
Eich aus k Str. lUou und man braucht nicht auf C unmittel-
bar zurückzugreifen. Eine Terderbniss späterer Zeit ist die
form „Siglinge" (4S) statt Siglint; sie begegnet bereits In
Hss. des lü. Jhs., vgl. J. Strobl, Heinrich von Neaatadt
S. XXXV.
II ist zwar ein junges Erzeugnis^ der Heldensage, enU I
hält aber uralte Elemente der Sigfridsage, freilich viillig neU' I
geordnet, aus ihrem alten Zusammenhange gerissen und ihr» J
Bedeutuug beraubt, Dass Sigfrid Vater und Mutter nicht!
kennt (47 — 4ä), wurde in süddeutschen Liedern noch :
12. Jb. gesungen und ging von dort aus ins Niederdeutsch« I
(^iÖreKssaga) über. Mit Eecht weist J. Grimm (Myth." S. 9% i
Anm.) darauf hin, dass Engels Rolle an den Qripir erinneri^ 1
ja sogar Mit auf deo letzteren durch Eugel Licht, Indem e
sich zeigt, dass er ursprllnglich SiglHd über seine Herkunft!
aufzuklären hatte, nicht nur eine leere Aufzahlung der Schick* J
sale, wie erst später, ihm in den Mund gelogt war. Bei der-l
Führung des Kuperan zum Urachen erinnert man sich Re^ni J
und Fafhirs; vielleicht gehört auch der Wechsel von Atenschan^J
und Thiergestslt im h. S. dahin. Nur ein besonderes Schwetfif
kann Füfnir tUdten, ebenso li, S, l'i~ u, KI8- su ist es mtiglinl^
1
xxin:
A&ss der Hongewinn mit dem Drachenkampf in älteren
Bearbeitungen von II vielleicht auch nooli verbunden war.
Dagegen dUrite die Befreiung der Jungfrau aus der Gewalt
eines Brachen kaum alt sein, sondern ist wohl unter dem Ein-
fluss der Georgalegende entstanden erst eine Sage des 13. Jhs.
Ich möchte auf die in meiner Schrift Über das Verbsltoiss der
nordischen und deutschen Form der Nibe langensage (Äbhdi.
der bayer.Akad. 1. CL XVIILBd., 11. Abth. S. 47B fg.) ver-
suchte Zusammenstellung des Zuges der Befreiung einer Jung-
frau aus Drachengewalt mit der Sigrdrifesage kein grosses
Gewicht legen, sondern halte die letztere eher (Üt eine rein
nordische Dichtung, welche in den llberkommenen deutschen
Quellen kein Vorbild hatte. Im Grunde ist es ein und das-
selbe Ereigniss der Sigfridsoge, der Kampf mit dem Lind-
wurm, der in I und II behandelt -wird, freilich beide Male in
gänzlich veränderter GestalL Vgl. auch Goedeke, deutsche
Dichtung im Ma. 8. 552, 60. lieber die Verwerthbarkeit der
im h. S. erhaltenen Sagengestalt, vornehmlich in ihrem Ver-
hältniss zur l^iSrekssaga werde icli in der Germania ausführ-
licher handeln. Mit h. S. 4—11 stimmt IriSreksaaga Cap. 103
bis 166 Uberein; doch stand dasjenige deutsche Lied, auf
welches diese an letzter Stelle zurückgeht, auf einer älteren
EntwicklungsstutederSagenbildungalsIira ausgehenden 12 Jh.,
in welch letzterem ausserdem bereits neben dem Aufenthalt
Sigfirids beim Schmiede der Gewinn des Mibelungen horte s in
der jedenfalls verhol tnissmässig junsen Form des bekannten
indischen Märchens erzählt wurde. Davon wusste die Quelle
der l'iSrckssagH nichts; auch beruht diese auf dem Berichte
(h. S. 47— 4S), wonach Sigfrid seine Herkunft nicht kannte. —
In Bezug auf die Tragüdie des Hans Sachs mOchte ich hier
eine Vermuthung aufstellen. Nocli ist man über die Quellen
derselben nicht einig, ob ausser dem h, S. und dem Rosen-
garten fUr den Schluss, der ja unleugbar an die nordische
äagenform anklingt, indem Sewfrid im Schlafe ermordet wird
(gegen h. S- 176, 3—4), eine dritte Quelle in Frage stehe; vgl.
W.Grimm, Heldensage S. 310— 311; Goetze in der Einleitung
zur Ausgabe der TragOdie, Neudrucke Nr. 2'J S. IV f. Hans
Sachs schrieb 15äT; es Ist nicht glaublich, dass er nicht z
seinem Werke eben auch durch die ihm nahe liegenden zwi
XXIV
Nürnberger Drucke angeregt worden wSre. Kim darf aber
daran eriouert werden, dass HanB Sachs von den Inter-
polationen in II, wie sie der Driiek aufwetat, nicht« berichtet,
weder vum Hort noch von Eugela Brüdern,
allerdinga flachs Selbständigkeit genug zu, um die unnOtUge
Episode auszuscheiden, aber nicht, uu aus den SchhiBsatrophen
177—179 des h. 8. seine DarateUung von Sewfrids Tod zu
bilden. Ein besonderes Lied von Sigftid ist nicht wahr-
scheinlich, zumal da Actus 7 (lü{»4— 1061) genau dem h. S.
173 — 170 entspricht. Meines Erachtens kannte Hans Sachs
ausser dcu Drucke auch II, das Lied von Sigfrids Draehen-
kampf und der Befreiung der Jungfrau, ini hs. OriginaL Diese
Annahme hat nichts Befremdliches, denn so gut es dem
Drucker des h. S. zugänglich war, konnte es auch Sachs in
die Hände fallen, zumal wenn der Druck überhaupt in Nilcn-
berg entstand. Was Sachs vom Tode Seyfrids berichtet,
bildete den Inhalt der Scblussstrophen von II, welche im
Drucke durch 177 — 179 mit dem Hinweise auf eine späte Be-
arbeitung des Nibelungenliedes verdrängt wurden. Somit
zeigt auch hier II sich wichtig, indem darin alte Züge sich
erholten haben. Das Quellenverbältniss des Hans Sachs stellt
sich einfach heraus: 1) der hitmen Sej^d, im Drucke leicht
zugänglich; ausserdem aber auch 11, das in den Druck Über-
gegangene alte und ächte Lied; 2) der Kosengarten. — Trots-
dem aus der Namensform Sewfrid zu vermutheu ist, daas
Hans Sachs nicht unmittelbar N benutzte (vgl. oben S. IX), so
lässt sich doch nachweisen, dass derDnick mit K sehr naha
verwandt war:
ffier Sita ßutieron (»irii^t:
569 aa« teil tä} t^on, Betpint mir et,
3)ein wunbcn t^un mir nlfo lue.
= N 85, t, 2, 3.
Ich weise noch ausdrilcküeh darauf hin, dass es nicht
meine Meinung ist, die beiden Lieder I und II, deren Alter
festzustellen versucht wurde, seien in ihrer alten ursprSng-
lichen Gestalt in den h. S. übergegangen, ja nur dem Yer&asM
des letzteren vorgelegen. Zumal [ ist sehr bedeutend vet-
kllrzt und wichtige Einzellieiten, die wir aus der Darstellui^
des ^'ibeluIlgeIlliede3 kennen, sind ganz weggetallen. Es soll
damit nur darauf hingewiesen werden, dasa an 1et£ter Stelle
allerdings aebr alte Gedicht« als die Grundlage des li. S, an-
zuerkennen sind, die aber auch dem Verfasser der Druck-
redaction in bereits iiberarbeitel'er Gestalt des 15. Jhs. vor-
lagen. Wären die mhd. Texte unmittelbar verarbeitet worden,
dann dürften wir sicherlich in Metrik nnd Sprache deutlichere
Spuren davon 2U entdecken haben.
Zur vorliegenden Änagabe konnte ich die Drucke BFfi
im Original hemitaen; flir B" stand mir eine sehr ausfilhrliche
Collation Steinmeyera zu Gebot; N im Abdrucke von der
Hagena, berichtigt durch eine von Prof. A. Keifferscheid be-
sorgte Collation; von 0 erhielt ich eine Abschrift durch die
Güte meines Freundes E. DürnhötTer in Wien; schliesslich
die bereits erwähnte Abschrift von B mit den Lesarten der
übrigen Drucke von der Hand Steinmeyera.
II. Das Volbsbuch vom gehörnten Siegfried,
Das weitverbreitete und oft aufgelegte Volksbuch vora
gehürnten Siegfried deckt sich in Bezug auf die darin
erzUhlte Handlung vollkommen mit dem Liede vom h. S.,
doch finden sich einige Zuthaten und Erweiterungen darin;
das Volksbuch giebt an, aus dem Franz Gsischen übersetzt zu
sein. J. Grimni (Z. f. d. A. S, S I — 6) meinte, dass wirklich ein
noch sieht au%efundener .Sltroi le cornu* zu Grunde Hege;
auch den Zusätzen des Volksbuches mass er Gewicht bei und
war der Ansicht, dass die Joruus-Zivelles-Episode uralte
Elemente in sich fasse; Zivelles (aus älterem Hivelli ent-
standen) sollte dem Hjalli der nardiachen Sage (Atlakvi^a 22
u. 23; Atlamal 5S u. 60) entsprechen. Beide Behauptungen
sind unhaltbar. Die ZusäUe sind von so unbedeutender, oft
läppischer Katur, oder doch so fremdartig, dass sie unmöglich
ata altere Beatandtheile der Sig:fcidaage aufgefasst werden
kQnnen; sie erweisen sich auch als rein äusserlich und
mechaniacb zwischen die Strophen des b. S. eingeschoben,
nnd sind mit leichter Mühe wieder auszuscheiden. Zwischen
34 — 35 wird berichtet, wie S. mit einem Bären kämpft, '
er dem Küuig Gibald oder Gilbald Hilfe gegen einen Eber
r
XXVI
anf der Jagd leistet; dann findet ein prächtiges Turnier a
Hofe statt; S. giebt den Absiebenden das Geleite, triSstet d
betrübten Eltern der Florignndit iind bat einen Traum, in dem
er sie erblickt. Hieranf geht die Erzählung weiter, wie in
Str. 35 fg. - Bei seinem Ritt im Walde (nach 37) hat er
mehrere Abentener, er zerreisst einen Lüwen und hängt Um
an den Baum; hierauf muss er einen für ihn siegreichen
Kampf mit einem Ritt«r aus Cilicien (oder Sicilien) bestehen,
den WolfgrambÜr überwimdeo hatte und erat fteihissen wollte,
wenn er ihm 5 andere be/.wiingen. Str. 42 fg. findet wieder
engstet Anscbluss an h. S. statt. — 87, 2 las der Bearbeiter
'X^al statt X^am und hat dieses schaurige, von Wasseibächen
durchströmte Thal in seiner Weise ausgemalt. — 142 : Vor ,
dem Kampfe singt ä. eine Strophe geistlichen Inhaltes, —'■m
Nach 155 wird erzählt von Musik, Confect, Nachtlager, BinpJ
Wechsel, Morgenpaalm der Florigunda, Toilette, also sebf
harmlose .Zudichtung". — Zwischen 1(16— 167 bat S. einen
Strauss mit 13 Räubern auszufecbten. — 171; Bei der Hoch-
zeit findet als Kurzweil der Zweikampf zwischen Jorcus und
Zivelles statt. Der Sehluss, Siegfrieda Tod und die daraaf
folgenden Ereignisse sind zwar viel breiter ausgeführt i ~
im h. S., doch so, dass sofort ersichtlieb wird, dass »
Erzeugniss der Phantasie des Verfassers vor uns haben, 6
auch nicht die leiseste Kenntniss von der wirklichen Big
besass. Keines&lls steckt darin irgend e
hoohzeit' (179), wie dies MiUlenhoff (z. GNN. S. 40) i
Wackemagel (Geschiebte der deutschen Literatur S. 208) ■
nehmen müchten. Auch Siegfrieds Sohn Lüwhardus ist etntf I
Erdichtung, die nicht in älterer Ueberlieferung wnrzelt. Vldf^V
leicht lassen sich diese Scenen auch anderwärts nachweiaesif
der Name LUwhardus erinneTt an den Leiifried in JUrg Wio~
rams „Goldtfaden"; vielleicht sind sie reine Erdichtangf
Nach Abzug dieser Eigenthfimlichkeiten lässi aber der h. fUfl
sich Strophe dir Strophe iiu Volksbuch nachweisen.
Umstellung erfuhren die Str. VS und 15, die im Vb. erat s
165, d. h. anlässlich einer Bemerkung über den SchatE, t
finden. Von besonderem Belang ist der Umstand, dasB i
Volksbuch auch alle die iTiterpolationen und Zusätze i
Drackredactjon wiederkehren, so dass, '
über die Entstehiuig der letzteren von Bestand ist, aUein
schon hierdurcli die Abhängigkeit des gehürnten Siegfried
Tom h. S. erwiesen ist. Gegen Grimm erklärte sich bereits
MUllenhoff 1855 b. GNN. S. 40; er verwarf die franzüsische
Qnelle und will einen interpoliiten Text des alten NUmbeFger
Drackes annehmen. Die InteTpoktioneo gehUren aber anch
entschieden dem Volkahuche an, und es liegt kein Anlaas vor,
eine auch nur im Geringsten vun unserer Dmckredaction
verschiedene fUc die Vortage dea Vb. vorauszusetzen. Ebenso
wie die Interpolationen in II begegnen anch alle fehler und
Verderbnisse des Dructtextes im Volksbuche. Trotz dieser
grossen U eberein Stimmung ist das Vb. dem Liede gegenüber
so neu und verschieden stilisirt, dass wir nur an der Hand
weniger Stellen die Anknüpfung an einzelne bestimmte unter
den Drucken des Iti. Jhs. zu erkennen vemiügcn. Dass es
nicht aus B floss, lehrt !36. Dos Vb. (nach der Ausgabe
von 172«) liest hier: 35« 3ln«g ÖgtoalbuS hjufle ntdjt, 6a| He
Sisttßt geflo^m Waten, mic^ nit^t öon bent Biijo^, ben fle Ber^
borgen Ratten. !Senn er i>aüt fitfi oerbDrg'n . . , (vgl, \i. a. 79)
Die Uebcrschrift nach 15S, und gerade die Ueberscbriften sind
wichtig, da sie, wo sie erhalten t)lieben, würtlicb Sbernoroinen
wurden, schliesst sieb in der Fassung an 0 an : SBie Siegftieb mit
bet Sunaf**"" ^inioeg reifet (die andern Ausgaben teilet) unb bet
Stinxg Sglvalb auf einem VrAt^tigen 9to^t Doran teitet, unb i^en
ben Sßeg jriget (S.84). Bei der Ueberschrift zu XIX (123, 8)
folgen die Vb. dem Irrthum in 0, lx=^!t zu lesen, statt 6U;
die älteste Ansgabe (lüG) und die von ihr abhängigen ändern
ü in 7. Endlich enthält das Vb. die Ueberschrift zu Bild
XXVIII: SBie eiegfrifl) unb bie Jungfrau giorigunbn gen 1Botm§
lamen . . Aber dennoch war 0 nicht die unmittelbare Vor-
lage, sondern jedenfalls ein Druck mit Bildern. Die rohen
Holzschnitte des Vb., wenn sie auch noch so weit abstehen
von denen des h. S., wollen doch zuweilen ahnliche Situation
geben, was auf Anschauung und Kenntniss der Holzschnitte
der Vorlage hindeutet. Ebenso zu erklären ist die Ueber-
schrift zu IX: §tet (enbet ber B&nig »oi^m auä in oüe Sonbe,
feine Ipd^tet giorigunba ju Iuc^«n. Die Drucke ohne Bilder
voran 0 beginnen stets mit: Bie ... Die Quelle des Vb. i
demnach keiner der uns bekannten Drucke; verhältniss-
massig am nächsten steht 0. Vielluicht war es Nickel Neriichs
Druck 1611.
Wann entstand das Vb. aus dem Liede? Goedeke
(Grnndriss V, 3'G) will bereits im 16. Jh. eine Spur des Volks-
buches vom „Hürnen Siegfried" (sie) finden. Hier waltet ein
Icrthum ob. In der „lieblichen Historia von zwayen lieb-
habenden I eines Grafen Sun von Miimppelgart | gent^t Herr
Christoffel" etc. findet sich keine Anspielung auf den h. S. oder
den gehUmten Siegfried, wobl aber citirt das Vb. (vgl unten 8.
tl6): „Set finbetfolc^e« im SattferOctflUiano, Steinen Siagtlona, ober
S|Jet«initbemfilbeme($[fiffein, ffieiffenBittet,5etrBonS[llumper=
Sart, sttt g^riPi>tJ^ec genannt, ^ugo, unb tnionbn^eit
im üiitter $onto." Oflenbar verwechselt Goedeke das citirende
Buch (den gehlimten Siegfried) mit dem citirten und lässt
darum den Siegfned in dem Christoph von MUmpelgart er-
wähnt weiden. Die Herausgeber des Messraemoriai von
Härder begehen ein Versehen, wenn sie Seite Vni behaupten,
der Titel „Hirnen Seufrid" dente auf das Volksbuch,, daa
immer der gehürnte Siegfried beisst nnd S. XV anführen:
„Eine wunderschöne Hiatori von dem gehüroten Siegfried
was wunderliebe Ebentheuer dieser theure Ritter ausgestanden
sehr denkwürdig und mit Lust zu lesen. Frankfurt am HaTii.
Weigand Han. ohne .Jahr. S».' Hier ist offenbar der Han'ache
Druck des h. S., den übrigens Härder wobl nicht gemeint, da
er ja „Hürnen Seyfrid" überschrieben ist, mit dem Vb. ver-
weehselt.Dieälteste vorhandene Ausgabe desVb. istdie vomJahre
1720 (Brannschweigu.Leipsig. Jetzt auf derGOttlnger Univerai-
tät3bibliothek);J.Grimra nannte iDseinemColleg 1834 eine ältere •
von 1720 (vgl. Bobertag, Geschichte des Romans I, S 171, I
Anm., nach Goedekes Mittheilung). Wer sich mit dem Vb.
eingehender bescbUftigte, der war nicht geneigt, ihm ein hohes
Alter zuzuschreiben. Bobertag a. a. 0. !70 f. setzt seine Ent-
stehung an das Ende des 17. oder den Anfang des IS. Jlu.;
Steinmeyet theilte mir mit, dass er ühnlich darüber denke
und mir selber scheint diese Zeitbestimmung als die allein
liohcige. l'er gehürnte Siegfried ist ansserüidentlicb oft luif-
gelegt worden; darum ist unwahrscheinlich, dass orvielSlter
ist, als auch Exemplare davon nachgewiesen werden kllnnea.
Die Holzschnitte entsprechen im Kostüm und in der RoMmH
der AustilhniDg ganz der angegebenen Zeit; sie erhielten sich
das IB. JL. hintliirch ziemlich nnveHindert, in einer Ausgabe
wurde Siegfried in Rococofrack und Dreispitz mit Zopf ge-
Bteukt, doch selbst da sind die Bilder dieselben; in den Aus-
gaben des 111. Jhs. verschwinden sie, oder treten neue an ihte
Stelle. Noch bei Urimmelshausen im 2. Theile des Wunderbar-
liehen Vogeinests, das nicht vor 16TS erschien, finde ich
HUrnen Seyirid (Keller, Simpliciasimus IV S. «73); 17ia
ist zum ersten Male der Ausdruck „Drachenschnialz des ge-
hörnten Seyfried" nachweisbar (bei Ettner, des getreuen Eck-
haits medicinischer Manlaffe, FraikkfuTt u. Leipeig 1719, S. S9I.
Heldensage Nr. IQb", 3, Aufl. 1 8S9, S. 367). Von 1 61 1 stammt
der letzte nachweisbare Druck des h. S.; während dos Krieges
dürfte schwerlich eine neue Auflage erfolgt sein, wob! aber war
er fUr die kleinen Blichlein, zumal wenn sie, wie in 'IHrol, im
Gerüche von religiösen Tractaten standen, sehr verderblich.
Nach dem Kriege war kein Bedlirthiss mehr vorhanden; da
kam er aber in Kurzem In erneuter Gestalt zum Vorschein,
um der verUnderten Geschmacksrichtung sich anzupassen, und
das Interesse seines Publikums "wurde allerdings wieder in
ausserordentlicher Weise dafür gewonnen. Bei dieser Er-
neuung wurde zunächst Anschlusa an die übrigen Volksbücher
gesucht (vgl. das oben mitgetheilte Citat des Vb. in Form
einer Verweisung auf die andern) ; die Einleitung wurde
geradewegs dem Wigoleis nacligoabmt. Auch dieser beginnt:
älan lagt in manr^en feiftorim Bon bem ^o^aeprcifeten fl&nig
SlituS Uon Scitamiia | ioit qat ^enli(^ Wi mtltiglic^ et geleBet
ünb §i>f fle^allm tfob | mit bm aUtit^mii\ttn Stiltecn | fo in
berfelben jeit Itbtm 1 trnib beä toiltm fi^ fiänige | gftrften | ünb
mannif!^ roerbev $e[t>t auffer^uben ] ju erforfc^tn Bnb |tlbä ju be=
fit^tigen | ob S&nig Sttue ünb fein ^or^Betämpte ©effUft^afft ber
Xaffeltunbe | bUHd) fD ifoii; ju c^ämen meten ober nit^t (Ausgabe
WeygandSans 15K4). Durch Angabe des Inhaltes des Wigoleis
ist das Vorwort vergrüsaert worden ; dies sollte nur der Reclame
dienen (so auch H. Meissner, Wiint von Gravenberg I 1874,
S. lä), ebenso wie die Angaber auS bem gran^BriMen inS
lentft^t überfe^t. Die Namen sind veründert; Siegtiiunb: Sifg=
(iflrbu§; Sigltttgt: 9lbc(gunbe (vgl. 48, 6 icaS Born aibcl gebottt);
fitim^ilb: gloriaimba; Sugcl; egiualbuä; Siibling: lggB;airbuä -,
fiupetan: SBulffgramSÄi; Saae«: ^agentooft; (äünt^ei;: e^wn=
b«tu8; öitnDt: SJtatettuS; ©ibidj: Silfialbug. Der ^ütnen Sev=
fclb wird aber zum ge^ömten Sitgfneb; auf den Bildern
trägt er sogEU* Hürner. Das Vh. eDtfitAnd losgelöst von der
deutschen Heldensage, was im 1 6. Jh. bei den häufigen Drucken
des Heldenbuches sehlecliterdings iinmügUcli gewesen wäre.
Ausserdem wäre ea uubegreiflicb, wie die zwei Werke hätten
neben einander ihr Dasein iriaten ktjnnen. Sie harben viel-
niehr einander abgelüst und die Gesehmacklo sigkeiten fallen
sämmtlich deuj Verfasser des Yb. zur Last.
Im Folgenden verzeichne ich eine Reihe von Vb. aus
dem IS. nnd 19. Jb., ohne Vollständigkeit zu erstreben, die
vorerst unmüglich ist, da sich die Exemplare weit verstreut
in üflentlichem und privatem Besitze befinden nnd deren
EenntnisB stets auf Zufall beraht. Der Text der Vb. ist bei-
nahe gleichlaatend. Sie auf Grund der Abweichungen wie die
alten Drucke zu gruppiren, ist eine Arbeit, die nur mit grCsae-
rem,woinijglichvollatändigemMateriale ausgeführt werden kann.
Sie wird aber kaum die Mühe der Ausführung verlohnen, da
die Ausbeute gering wäre und das Ergebnisa durchaus nichts
Neues enthielte. Dagegen ist es von kuitur- und littersr-
histoiischem Werth, einen Uebcrblick zu erhalten, in weli^et
Verbreitung die Vb. im Umlauf waren.
1) Druck von 1726, Braunsehweig und IjClpzig. Vgl.
S. 5i) ft*. dieser Ausgabe.
Dieser älteste erhaltene Druck zeigt sich den Übrigen
gegenüber mehrfecb mangelhaft in Folge von Auslassungen
und Fehlem; z.B. sind die neun jungen Drachen zu siebem
geworden. Dagegen enthält er auch Besseres, er hat richtig
DietrichvonBeru( vgl. S. 85^ Str. 15), wogegen die meisten
anderen lesenDietrich von Bayern. Folglich gehen die Drucke
nicht unmittelbar von dem voa 1T26 aus. Nahe verwandt ist
der nächstfolgende, indem auch er sieben junge Drachen nennt,
aber Dielrieh von Bern:
2) Eine | wundeiscbune Historie | von dem gehSmten i
äiegß-ied, | was wunderlicher Abentheuer dieser | thenre Bitter
ausgestanden | sehr denkwSrdig luid mit Lust ! zu lesen. | —
Ana dem Franz üsisuhen ins Deutsche | übersetzt, und tod
neuem wieder aufgelegt. | Gedruckt in diesem Jahr. SO 3.
[Im Besitze Steinmeyers.i
3) Eine | wiinderBclioiie Hiatoria | von dem gehlirnten |
Siegfried, | was wunderlicher Ebentbeiier dieser | theure Ritter
ansge standen, sebr denk- 1 würdig und tuit Lust tu lesen, | —
Aus dem FranaÜaisehen ina Teiitaclie fiberaeat. ] irad von
neuem wieder aufgelegt. | Frankfurt und Leipzig. (5) BD S.
[Im Besitze Steinineyers.]
4) Eine | wanderschone Hiatorie | von dein gehörnten |
Biegfried, | waa wunderliche Abentbeuer | dieser theure Ritter
ausgestanden, aehr | denkwürdig und mit Lust zu lesen. | —
Ans dem Franzöaisehen ins Teiitnche libersetat, | und von
neuem mit scbonoren Figuren geziert. | Frankfurt und Leipzig.
M S. [Im Besitze Steinmeyers.]
b) Eine | wunderschöne Historie | von dem gehörnten |
Siegfried, | Was fnr wiinderüelie Ebentheuer dieser theure |
Ritter ausgestanden, sehr denkwürdig und | mit Lust zu lesen, i
— Ruin am Rhein, bey Christian Everaerts unter | Goldschmidt
N 19. (2040.) (4) e4 S. [Kgl. Bibliothek Berlin.]
U) Geschichte | von dem gehörnten | Siegfried, [ Was
für wunderliche Abentbeuer dieser theure | Ritter ausgestan-
den, sebr merkwürdig und | mit Lust zu lesen, | — Köln,
gedruckt und zu haben bey Christian Everacrts | unter (lold-
schmied Nr. 19. (5) 64 8. [Im Besitze Seinmeyera.]
7) Eine wunderschöne Historte von dem gehörnten Sieg,
l'ried, was wunderliche Ebentheuer dieser theure Ritter aus-
gestanden, sehr denkwürdig und mit Lust zu lesen. Aus dem
Franzosischen ins Teatsche übersetzt, und von neuem wieder
aufgelegt. Gedruckt in diesem Jahr. Coln und Nürnberg.
[Vgl. Gürrea, die deutschen Volkshiieher S. 93.]
B) Eine | wunderschöne Historie | von dem gehörnten l
Siegfried, | Was wunderliche Abentbeuer dieser | theure Ritter
ausgestanden, sehr deuk- würdig und mit Lust zu lesen. —
Aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt, und \ von
neuem wieder aufgelegt. | ~ Gedruckt in diesem Jahr. H4 3.
[Kgl. Bibliothek Berlin.]
9) Eine { Wunderschöne Historie | von dem goliomten |
Siegfried, | Was wunderliche Ehentheuer dieser | theure Ritter
ausgestanden, sehr \ denkwürdig imd mit Lust zu lesen. | —
Aus dem Franzosiscben ins Teutsche über- 1 setzt, und von
neuem wieder aufgelegt. | — Gedruckt in dteaftoi SA«. "^
SU S. [Kgi. Bibliothek Berlin.) <^
10) Eine [ Wiinderaclione Historie | von dem gehörnten
Siegfried, \ Was wunderliche Ebentheuer { dieser tbeiire Ritteit
auHgeataDden, | sehr denkwürdig und mit Lust zu lesen. | —
Ans dem Franz oaischeD ins Deutsche über- 1 setzet, und von
neuem wieder au%elegt. | U«druckt in diesem Jahr, (ä) 7 1 S.
fWolffenbüttel-l
1 1) Eine | Wunderschöne Historia | Von dem gehomteai
Siegfried, { Was wundertic)ie:r Ebentheuer j dieser tbeure Bit
ausgestandeu, | sehr denckwurdig und mit Lust xu lesen. | — ''
Ans dem Französischen ins Teufsche nber-; setzt, und von
neuem wieder aufgeloht. | — Gedruckt in diesem jabr. (5)
SO S. lOotlia.]
12) Eine \ Wunderschone Historie | Vun dem gehörnten |
Siegfried, | Was wunderlicher Ebentheuer | dieser theure Ritter
ausgestanden, | sehr denkwürdig und mit Lust zu lesen. [ —
Aus dem Franzljsischen ius Teutsuhe iiber-jselzt und
neuem wieder aufgelegt. | Gedruckt in diesem Jahr. (5) 80 S>
[München.]
111) Eine | Wunderschone üistorie 1 von dem gehürntmin|
Siegfried, | Was wunderliche Ebentheuer dieser | theure Ritter
ausgestanden, sehr \ denkiviirdig und mit Lust zu lesen. | —
Alis dem Franiösischen ina Teutsche über-|setat, und von
neuem wieder aufgelegt. [ Gedruckt in diesem Jabr. (5) äu S.
[Im Besitze Steinmeyers.]
14) Eine ] Wunderschöne Historie ] von dem gehörnten |
Siegfried, | Was wunderliche Abenteuer dieser | theuere Ritter
ausgestanden, sehr denk-|wurdig und mit Lust zu lesen. | --^
Aus dem Pcanzoslschcn ius Deutsche übersetzt, | ui
Neuem wieder aufgelegt. | Gedruckt in diesem Jahre.
[Im Besitze Steinmeyera].
Vielleicht bereits ins la. Jh. gehurt der folgende Di
ohne Holzschnitte und mit einem neuen Titelbild, nicht
in den alten Drucken den gehlimten Siegfried darstellead:
Eine I Wunderschöne Historie I von dem gehömtoD
Siegfried, | Was wunderliche Ebentheuer dieser | theure Ritter
ausgestanden, sehr | denkwürdig und mit I^nst zu lesen. | —
Aus dem Französischen ins deutsche iiber-|setzt, und VOQ
neuem wieder aufgelegt. | G-edruckt in diesem Jahr. (5) | Salt
brjga \'urlag in Leipzig, [Im Besitze Steiumeye;
i
Ihr (5) I auf
Die Worte „Solbrigs Verlag in Leipzig" sind später auf-
gedruckt worden. Eine weitere Ausgabe ist im Titel toH-
komnien identisch mit der vorigen, dieBelbe l^clirift und der-
selbe Satz, nur: „Ubereetat, | und". Der Verlag aber ist an-
gegcben; Dresden, | zn haben bei deniBuuhbinder ü. B. Brilcli-
manu, | Bieitflgasse Nr. HS. (4). 44 S. Auf dem letzten
Blatte: Bautzen, | gedruckt in der J. G. Lehmann 'sehen Buch-
druckerei. Diese Ausgabe befind^it sich in Steinmeyera Be-
sits Eine davon verschiedene {s,v,f dem Titel steht nämlicii
.ins Deutsche", in Steinmeyers Exemplar .ins deutsche") be-
sitzt Reinhold Kühler.
Die Ausgaben des 10. Jhs. ändern den weitläufigen Titel,
lassen die veralteten Holzsehnitl« aus imd moderuisiren den
Wortlaut.
1) Die 1 AbentliQuer und 1'haten | von dem gehörnten |
Siegfried. | Welcher | die aehone Fluriguuda | durchs Schwort
von einem abselieu-, liehen Drachen orl&sete. | — | Ganz neue
Ausgabe. Berlin bei Littfas. fi4 S. (Vgl. v. d. Hagen-Bflachlng,
Grundrisa S. 53). Erschienen ist die Ausgabe zwischen 1805
und iei2.
2) In Gustav Schwabs Volksbücher I Der gehörnte Sieg-
fried. 1. Aufl. 183«; 2. [S43; 3. 184ti; 7. 1872.
3) G. 0. Marbachs Volksbücher Nr. 11— Hl Die Heyraons-
kinder und die Geschichte von dem gehiimten Siegfried. !838.
4) Der gehörnte Siegfried, Eine unterhaltende nnd
abenteuerliche Historie aus der Vorzeit. Reutlingor Volks-
bücher NM. Reutlingen. Verlag von Enszün & L^blin
(Geb. Hebsaker). 0. J.
b) Simrock. Der gebumt« Siegfried. Volksbücher Bd. 111,
S. 361—418. Als Einzelausgabe Nr. XVII in Frankfurt a. M.
bei Brünner. I84ti.
e) 0. F. H. Sehiinhiith. Der gehörnte Siegfried, eine
merkwürdige und abenteuerliche Historie. Aufs neu erzühlt
filr Jung und Alt. Reutlingen 1865. Fleischhauer & Spohn.
55 S.
7) W. Herchenbach, Der gehörnte Siegfried, der Drachen-
tiidter. Dem Volke wiedererzählt, MUllheim a. d. Ruhr. ISBü.
Bagel. 95 S.
Eine freiere Bearbeitung der Sage, die im h.a.-o.,'wB
Volksbnch entbalton ist mit Ziiziehnng des Berichtes der
(»ISreksssgB lind initEinHtreuungvcmHythologie ist dieniystiscbe
Ereühhing von fliiido GCne.s: Der htirnen Siegfried und sein
Kampf mit den» Drachen. Eine altteutEche .Sage. Hcbaff-
bauBen I&43, Hiirl«rsebe Buuhhaadlung. 2. Aufl. Regensburg
IS63.
Zweimal hat das Volksbuch seht schlimme Entartungen
erfahren ; Der gehörnte Siegfried ein Volksroman. Von
CbriBtian Wilbelm Kindleben, der Weltweisheit Doktor und
der treyen Künste Magister. Neue, ganz umgearbeitete und
stark vermehrte Ausgabe. IT^». 1. Theil 224 S. 11. Theil
338 H. Die Handlnng des ^'olksbuches ist auf die albernste
Art in die Breite gezogen, und mit einer Unzahl von unge-
hörigen Episoden versetzt. Noeh schlimmer beinahe ist die
jedenfalls nach IBlIä eraohieneno Geschichte: Siegfried und
Florlgnndo. | Oder: \ durch Gefahren wird die 'l'ugend ge-
stärkt, I und die Ausdauer in derselben i)elohnt. | Eine mShr-
chenhafte Historie von den Abenteuern, | welche | Siegfried
der Ungehornte | wegen der schonen Florigimde bestAuden
hat. I Erster Theil. | Ganz umgearbeitet, neu aufgelegt und
m ein heilsames ) Losebuch verwandelt. | Leipzig, | in der
Solbrigsohen Buchdruckerej-. II. Ob eine Forlsetzung dieses
Machwerks erschien, ist mir nicht bekannt. Das Buch aullte
den alten gehOmten Siegfried abdanken. Interessant ist nur,
doss wir erfalireu, dass die Volksblleher sehr verbreitet
waren, , obgleich der Umtwif dieser albernen Dinge durch
obrigkeitliche Befehle untersagt ist" (S. s).
Für die grosse Verbreitung und Beliebtheit des ge-
hUmten Siegfried Im Ig. Jh. spricht die Thatsaohe, ditss auf
gelehrtem und litterarischem Feld man Vergleiche und An-
spielungen darauf gebrauchte. So flibrt eine theologische
Streitschrift 8. G. Lange's n47 den Tit«l; Eine wundorschSne
Uistorie von dem gehörnten Siegfried dem Zweyten u. s. f.
(vgl. Zarneke, Nibelungen liedi> fi. Aufl. ISST S. LXII Anm.). Be-
sondere Verwendung findet das Vb. in Joh. Gottwerth MUller's
Siegfried von Lindenberg, eine komische Geschichte, Hamburg
177i) (in der Ausgabe in Kürschners Nationaliteratur, Bd. 57,
finden sich die Stellen S. 2tt7, Bff.; aiiä, Ififf.; .^60, 16 ff.Jy
3. 26 ,Dei Schulmeister hatte die wahre und wundersaa
XXXT
Geschichte des Recken und Dambaften RIHers Fiiegfried, mit
dem BeynameD dee HBrnernctn in seiner linken Hand."
Er liest, „wie der Kittet den Lindwurm . . . braten thät,
dass 'sFett raus quoll." S. 36 „ich horte, dass es ein grosser
vornehmer Professor in Greifswaide gemacht hätte." Auf
diese Behauptung ist kein Gewieiit zu legeu, wenn auch
die Entstehung des Volksbuches im protestantischen Deutsch-
land infolge derTilguug der Anrufung Marias wieim Hamburger
Druck (vgl. olieu S. XI) enriesenwird-, auch das Bratendes Lind-
wumiB darf nns nicht etwa an die Edda erinnem. Merk-
würdig aber ist die Bezeichnung „hörnern' statt gehörnt.
Das Räthsel lost ein recht guter AufsatK eines Anonymus
tiber Volbshficher in der Berlinischen Monatsschrift 1"?H5 Okt.
S. 297f. Es heisstda: .Schotte! fUhrt (S. 2TU seines Werkes
von der tcutschen Hauptspraebel den gehörnteti Siegfried
als ein altes Gedicht unter dem Namen hilrne Seufried an;
woraus zu erhellen scheint, dass er, wie der Eeinecke Fuchs,
anfänglich in plattdeutscher Sprache geschrieben worden.
Zugleich sieht man, dass der hochdeutsche Titel nicht der
gehörnte, sondern der hörnerne Siegfried heissen sollte,"
Vulpiue gab in Beichaidt's Bibliothek der Romane Bd. 13
(17S0) S. -><l--14 eine Inhaltsangabe des Volksbuches, die
auch kein Muster ist, ^. 'AI findet sich eino Anmerkung,
die über den Namen belehrt: „diese hümeme Festigkeit gab
ihm auch den Beynamen der gehltmte, oder hdmeme Sieg-
fried", nicht weit er Kömer trage. Demnach beruht der
Name „hörnern* auf Kenntniss eines Druckes, resp. eines
Titels des h. S. Die drei Stellen stehen wohl in unmittel-
barem Zusammenhang. Siegfried von Lindenberg hat zuerst
den alten Namen; ob man daraus auf den Verfasser des
Aufsat7.es In der Berlinischen Monatsschrift „über die Mittel,
bessere Bllcher in die Hunde der niedrigem lesenden Mensch en-
klasse zu bringen" etwas achlieasen darf, wage ich nicht su
entscheiden.
J, Giirres hat iu den teutschcn Volksbliehem (1807 S.
1)3—90) und in Arnim's Trost Einsamkeit (Zeitung flir Ein-
siedler, Heidelberg I80& Nr. h, S, 12, 21} in dem Aufsatz
„der gehörnte Siegfried und die Nibelungen" das gelehrte
XXXVI
Interesse auf den h. S. zu lenken versucht; beide Arbeiten
sind aber werthlos.
Der hürnen Seyfrid und der gehörnte Siegfried, das Lied
und das Volksbuch beweisen, dass die Sigfridsage im deut-
schen Volke nie gänzlich vergessen war, im Gegcntheil,
wenn auch nur in ihrer schlechtesten Gestalt doch allezeit
die regste Theilnahme der Kreise, unter denen sie bekannt
blieb, flir sich hatte, bis die Forschung die alten Quellen
wieder erschloss. Von ihrem ersten Auftreten blieb die
Sage ununterbrochen lebendig bis zum Volksbuch herab,
nur musste sie sich Zeit und Umständen jeweilig anpassen.
Da ein authentischer Abdruck des Volksbuches fehlt und
als Ergänzung zum Liede nicht unwillkommen sein wird,
die Originaldrucke aber nur durch Zufall aufzutreiben sind,
so gebe ich als Anhang das Volksbuch nach der ältesten
Ausgabe von 1726 mit allen ihren Fehlern. Die bequeme
und allgemein zugängliche Einsicht der zwei Denkmäler
des 16. u. 18. Jh. nebeneinander wird am leichtesten dazu
beitragen, sich eine feste Ansicht darüber zu gewinnen.
München, Juni 1889.
W. Golther,
Inhalt.
Seite
Einleitung . . . III- XXXVI
Der hürnen Seyfrid III— XXV
Die vorhandenen Drucke V — X
Verwandtschaftsverhältniss der Drucke . . . X— XVII
Metrik und Sprache der Druckredaktion . XVII— XIX
Die älteren Lieder vom h. S. und die darin
enthaltene Sagenform XIX~XXV
Das Volksbuch vom gehörnten Siegfried . XXV— XXXVl
Der Humen Seyfrid 1 — 57
AM
Eine wunderschone Historie von dem gehörn-
ten Siegfried 59—95
■■i
t)tx Zürnen 6e^friö
§icrinn pnbt jr ein fd^onc^ Sieb
SSon bcm Junten ©c^frib,
SSnb ift in bc§ §iltcbrattbc§ tl^on,
3)c§glc^d^cn jd^ nie gcl^ort l^bn,
SSttb tDcntt jr bag Ic§t rcd^t önb eben,
@o tDcrbt jr mir gctounncn geben.
Holzschnitt.
Ueberschrift fehlt N; B S)er ^(imin Sütofrib; H 3lu öolflet
bc §6men ©ifrit genant; 0 Jörnen ©eiDfricb ©cfanfl^iDcift;
dnick von Strassburg 1580 $)örnen ©ctofrieb gefanfliDeig; ebenso
druck von 1591 (0'); druck Leipzig Kill S)er ^üme 6eh)frib.
1 H ö^rna FB« pnbt man 3 HO $)ilbebranbe« B» [inl
©irtebranbt« 4 B 2)e^gri?d^ HFBaBO gelSföret NH l^an
5 B jr« läfenb G B toerbent B gtüunnen. in 0 unter
dem holzschnitt M. D. LXXXV; 0' M. D. XCI.
I)er Zürnen 6ep[rib.
^ierinn finbt jr ein fd^oneS Sieb
SSon bem ^urnen ©e^frib,
SSnb ift in be§ §ittebranbe§ tl^on,
5)e6gle^d^en jd^ nie gel^ort ^\)n,
aSnb totnn jr bag teftt red^t tjnb eben,
@o rt)erbt jr mir gert)unnen geben.
Holzschnitt.
Ueberscbrift fehlt N; B ^er ©ftmin SütDfrib; H 3lu t)orflet
be 5)6rnen ©ifrit ßenant; 0 gftrnen ©etofneb ©efang^hJetg;
druck von Strassbnrg 1580 ^i'irnen ©elrfneb flefanßhjeiij; ebenso
druck von 1591 (0'); druck Leipzig 1(»11 ä)er ^üme ©eirfrib.
1 H <o^ma FBa ftnbt man 3 HO ioilbel&ranbeS B« [inl
4)irtebranbtS 4 B a)e60l^d^ HFBaBO gejf^ret NH Jf an
5 B jrS läfenb 6 B U>erbent B qtüunncn. in 0 unter
dem holzschnitt M. D. LXXXV; 0' M.. D. KCl.
1. ®ä fofe im 9!ibeiIanbE
Sin Mnig fo rool öefanbt,
ajiit gToiiEc mad&t unb gwaltc,
Sigmunb inaä er genant,
S)er f)ett mit ferner ftaineii
(Sin (un, ber ^ief; ©etjfrib,
Ileä roejen »erbt jr ^örcn
Stlf|ie in bilcm Sieb.
2. Set fna6 loa« fo mfiftoinig,
Jiorju ffard Dnb aucfi gro|,
5)Qä feyn ootter Onb muter
S)et bing gor feet cerbroö;
Sc iDolt nie fernem menfc^en
@ei)n tag [ein onbett^on,
3m ftunb Jc^n ftinn »nb mnte,
Saä tv nur jüg barucn-
3. S)o Jpto^en be4 ititnigä Stattie:
„9Jun loft jn lieticn ^ijn,
©0 et nic^l bleiben mifle,
3)0« ift ber befte ii)n,
^nb laft in etmaS nieten.
So lüitbt et benbig jToac,
ffir roirbt ein $elb Dit lüne,
Snb le6t EU ctli(^ ^Qt."
2721.
1,2 FB« [fo] 3 NHBaO eenjaft
bö 2, Strophe 2 bei Cyr. Spangoobei
■ Hritabe H [fo] "" "
f«r 5 bei Sp. ®r WdH itiemanb in gute
t^aii 8 B nun F jS^p; B»Sp. äfifl.
(iumcr fUr bo und ba); B hat meist bu
anfli liUnfig bn. H 0 wilt ^ II en fict b
[tr] B ®P er libl B- Snbc.
4 H Sigifmunb
Adelapiegel II
tS 4 n Qan^
B«OSp. unber^
6, I FB-O 23fl
- N, spüter aber
■ffrcn a H twtl
fi F
4. ätfo fd^ieb er tjon hanntn,
2)er junge fäne man.
3)0 (ag t)or e^nem malbe
®in borff, ba^ tieff er on;
3)0 fant er jü e^m @d^mtbe,
3)em njott er bienen red^t,
3m fd^tal^en auff baS e^fen
9118 ein anberer föned^t.
I. SBie ©e^frib ju e^nem* ©d^mib fom tjnb bcn
9lm|)o6 in bie erben'* fd^Iug° ünb bo8 e^fen entjloe^, önb**
ben me^fter ünb® fnec^t fc^Iug/
Holzschnitt.
5. S)a§ e^fen fd^Iug er enfetoe^e,
S)en 9lm<)o6 inn bie erbt,
SBenn man jn barumb ftraffet,
@o nam er ouff fe^n leer;
Sr fd^Iug ben fned^t ünb me^fter
Unb trib fie ttJiber ünb für;
9tun bad^t ber me^fter offte,
SBie er fe^n tebig lüur.
IL §ie" fc^idft ber me^fter ©e^frib an^, in^ mci-
nung ba^ er nit rt)iber fott fumen.*'
Holzschnitt
6. 5)0 tag ein merdttid^ Xrad^e
83e^ e^ner Sinben aü tag,
3)0 fd^idtt in l^in ber me^fter,
3)ag er folt l^aben frag. V v.^'^^
4, 1 B« f d^eib 3 B 63 lag H bar (wechselt ohne regel zwi-
schen bo und bar für bc und ba) 5 B 2)a 7 B«0 f dalagen; H
flÄnbe 8 so in 0; NH 3llg ein anber ed^mibtfnedjt;
BFBa m^ irie ein anber !nÄd^t. I, ^ FB« eim ^ HO erbe
c Ba [fd^Iög] ^ B bnb oud^; B« [t)nb] aud^ c F bnb ben
f FBa f erlüge. 6,FBaB0 ents^et; 2 0 ^er 31. 3 F ftraffte
6 BB« treib OH l^in bnb f)ix 7 H ©eba^t fit! be meifter
t>aUn 8 H SDat 6e FBaß U>Ärb; OH U>er. II, « 0 99ßie . .; H
aOßo be fmibt ©ifrtben tJtljffante »> ß ber c n fol; FB» nit folt
tviber tmnm; BH nit n)iberrotnen folt. 6, 1 B®8 8 Nfei^n.
®in Äotcr faß im toaü>e,
S)e§ folt er ttjarten eben
§inber berfelbcn Sinben,
3)cr folt im S'olen geben.
in. ^ie*" tarn ©e^frib ju ber Sinben ba ber Xrad^
tag, ünb er^ fd^tüg'' jn ju tobt.
Holzschnitt.
7. S)amit fo me^nt ber ©d^mibe,
3)er tüurm folt jn ab tl^on.
3)0 er tarn jü ber Sinben,
S)en rt)urm t^et er befton;
@r ^et in balb erfd^Iagen,'
3)er junge !une man;
So bad^t er an ben S'oler,
gii bem gieng er inn tl^an.
IV. §ie* bebedfet^ ©e^frib ba§ gert)urme mit bau*
men, ünb bringt ein fewr t)om° ffoter, tjnb^ miß fie att^
verbrennen.
Holzschnitt.
8. 5)0 !am er in ein gmilbe,
2)a fo t)il Xrad^en lagen,
Sinbtrt)urm, S'rotten ünb ättem,
9118 er be^ fernen tagen
iyet Qe gefe^en ligen,
3tnifd^en berg in e^m t^al,
6 n iraren; B»^ iüarten tl^uu 7 0 berfelbigcn B» ber
Sinben balbe 8 F ©olt er B»* aSon jl^m folt Äoleu emj)fa§n.
III in F nach 7, 3. « OH Sßie . . *> Nßa [er] c NF er--
fc^Iug. 7, 1 B fd^mibt 2 BB»^ abt^ün 3 NH 21 lg er H
bem worm BH beftan .5 N tl^ct; H beb 8 NH in ben;
0 l^in bann. IV in N nach 8,5; F 8,8; fehlt in H. a B^O
aOBic . . i> B bebetft « F \>on bem ^ BB» [bnbl e ß atte;
B'* [att] bamit. 8, 1 H ©e (^uam B lam ber FB«H getDÜbe
3 B^ Sflatern 5 H n^ ^abbe 6 H Swiffc^en ben NHO
bergen B»^ 33erg bnb in
S)a triig er jam bic bäumen,
ät^is bie avi% dberal;
9. ®ie tt)arff er auff bie tüurme,
S)ag ferner auff mod^t farn,
S)ag fie all muften bleiben,
2lfe üil ate jr ba* tüarn.
3)a lieff er l^in jum Äoter,
3)a fanb er femr be^ jm,
S)ag ^olft t]^et er an ftoffen,
9Snb tiefe bie munn öerbrinn.
V. $ie* n^ni|)t^ ©e^frib ein femr bei bem fi*oIcr^
ünb lüitt bie rt)urm verbrennen.
Holzschnitt.
' 10. S)ag ^orn ber rt)ürm gunb me^d^en,
©in bed^Iein |er t^ct fließ; av,w
S)eg munbert ©e^frib fere,
(Sin finger er bre^n ftieft;
3)0 jm ber finger erfaltet,
S)o mag er jnt ^ürne^n;
SBoI mit bemfelbcn bad^e
8d^mirt er ben le^be fep,
VI. §ie* fd^mirt fid^ ©e^frib ünb mirbt aüer^ ]^ur=
neu, bann"" jmifc^en ben fd^ultern nid^t.
Holzschnitt.
m
7 Ba aöfammen H hani] \)m bei b6me 8 B SReife. 9, 2 O
..id^t F fal^rcn 4 FHB iraren 5 B" ^a (icff er aum Äolcr
öcfd^iöiube (> B 35nb fanb ba B» ein gcmcr ju l^anb 7 B
tl^at NFBa aünben; H entf engen 8 F öerbnnnen B« löer^
brennt bie Sffiürm aüfanb. V in B nach 9,3; Ba 8,8; fehlt
H. a 0 gßie . . b Ba l^olt o B* Äoler im SOSalbe das
übrige fehlt. 10,1 B bgunb; H bebe 2 0 tbet l^er H
befe baruan lee^; B« (g§ flog ein Sa^ bal^in 3 B ^aS 0
irunberte ftd^ ©etüfrib 4 H ein Dinger barin ftee^; Ba {Ringer
ftie^ er brein. 5 N er falte; H evfolbe 0 0 iwarb. VI in
Ba nach 9, 8. « OH äßie . . «^ B atter bingen; H attents
l^aluen; Ba [aller] fein :2eib gan^ « BaH [bann]; BB*
aüein jtpüfd^en; H 6uerft tüffd^en.
p
11. iJlQÜ et loorb otlet £|iiriien,
Sonn jroifi^eii ben fc^ultetn nit.
Sßnb an ber felbcn flotte
®r Jeanen tnbe tibt,
91IS je inn anbent bictiteu
^etnodi roerbt i)üita rooi;
®r joii nn [fi^iing] ®i)tiic^ä ^offe
Unb Wai aii^ mait^eijt Uot.
12. @t bienet roiDigllic^cn
aicm Sünig feijn totster ab,
iBiib btiS (^ Mnig Subita
Sin bie jum roeijbe gab;
^ie ^et £c lüol ocf)t ^ate.
Silin ^ött, roaä bo ecgieng,
Sc |ie jm roocb jii t^a^Ie,
3!B(iä raunberä ec anficng.
13. 9lun mögt jt fiören gtrne,
TOie bec Stljblinger t)Ott
Oefunben matb jo reqc^e
Se« feijnem tapfer fort;
5)en fanb SeDfrife bet fine
$eq eijner flai)neti tuanbt,
3)en ()et ein 3nJ"9 oerfi^Ioffen,
3)er roaS ^^büng genant.
14. Sd baä gejmerg 31^6(inge
3m 6etg bet lobt ucTttieb,
(Sr tiefe brei) fiin Dil junge,
Sen nia@ ber fi^a| aud) lieb;
Sie faffen in beni 6erge,
glitten Sigblingeä ^ott,
11,1 B> luutb H allcnt 2 FB" Senn; H mmi 6 Cn
B ((^uttTtn S 0 Siann an 4 B« 0 Xotit B* aui^ IHt; 0 eißfct
äOnnber B gbif^ten 7 F Stniflii; BB^HO Sfiiiia FBÜ ^of.
12,3.unzdaa NH baS ber; BF Baä f^ -^ B" tofir
(i F 9tu; n immer nu 7 B«0 S^«. 18, 1 FB"
2 H Co be -i 0 loat 7 H befinten 11, 1 NH b
3ii>«a''n'. H iwad) 'i BB» omvtib :i B» ^dl bte?
[Dil] 5 H lüiiiben H B .^flunl U 3iqb[u\%«ft.
; HiM
^arumfi m i)on ben ^emnen
;^iiib jämmerlidii
15-
"Ssie ba routben »{(^Eagen
9Sol in ben iiettea ftKiiten,
SQtit oil iiine,
%U jr nod) ^ötenb fageit,
Uai ntemanb (oin baiuone,
^ai t^iin ji^ eui^ betanbt,
fflonn Sielend) uou S^ctue
3Jub me^fiec ^iilebcanbt
16. ©in Stobt fe^t bei) bcm 9i€pnc,
I5ieTe(b ift Süiirni^ genant,
Carinii ba nai gcjefien
@in ä^finig @i)6id^ gnant,
3)et ^et 6ei] fciinec frnmcit
®ret) fiin fo f)oi^ gcporn,
@in totster, burci) bi'e inarbe
tUiaiidi tnner .'pell) uerlouit.
17, ?)« jungen itiQien breijc
3ii lunig. alä j(| [ag;
3r [djlOEfter bie inaö fi^öite,
®ie t^et uniti ein mittag
SÖJuI in ein fenfter flaue,
'S)o tarn ein luitber %xad)
©eflogen iim ben luffteit
!8nb nom bie fc^önen magbt.
VII. §ie" hinijj^ bet'' itat^ ge^ogen'^ onb füret
bie 3unc(fram Stiinl)ilben'' mit' jni bo^in.^
■ Ü fic Bon B" bei» FB» ^aotn ü B» iÄmntwHtii
15, 1 F marn^tn; B menflem (so ininior) 11 ^Etbe J ■'
:i B-O bcm FB" barleii B" Preite 4 FB"OII ^i-m
« NHFB" fl}äi ü tjiue 7 BO bann; FBMI beim s BOH
^iCbcbranbt. lU, I FB^ bie ligt am 2 0 ButinHi FB>H
SBomibö B' ^figt Sormbs gar wol btlamit 3 H borin fo
luaS i IIFB-BO gtmnt 5 NU mit 6 F ^elbt $([bt 1!, I
B T>tt eilnen Unteiib bc^t 2 B SDcm ftüiii« 4 6" Sie 0
Buib ben ö FB"B an ü eim B« Senftern T F ©cno^m
n ber Iu((U 8 FB^OII f^iW. VU iu BF naefa 16,8.
"OnaUie.. i'B-dii '^ n iiuniii flcflenbe -i B- nimM osT—
&xi}rai}mn; B- «tym^iilben > B- ffirt fic mit f U ^cntvij
HohscImiU. '
18. S)ie Surg bic Warb erleiid^tet,
Sil« ob (if roec ent^jtönt,
Da flog ber uiigetjcmTC
iöüt ber ^uitcffraro jii ^onbt;
@r fc^iuang fic^ in bie lüffte
.§D^ gen bem gWÜIifen on,
53o (ac^ man oattec unb initter
@lar traiDrtgtli<^en [tan.
19. ®t fürt fie in bo^ @6itge
Sluff eijiien ftaijn fo lang,
llaä ex ein uiecte^t nte^le
l!en I{f)Qt Quffä bitge jiüting.
Sie Siincffraro burc^ jr (c^üne
®em %vad}ta \o lieb roaS,
aSit efteii onb mit ttinrfen
3c t>cij jiii nic^t gebrag.
20. ®r ^et fie ouff bem ftetine
Si& in bo^ uicrbte 3at,
Da« fie gejacli leijn luenfi^en,
Saä glaubet mir fiiriüor;
Sie iDaä audi altera et}tiig W'>\-,
3wölff ruDdien ober inec,
Sie itiQt)net tägctit^en,
3r eöenbt l^et jr raee.
vm. attS" nun ber liad) bie ^unrffrnro auff ben
Srat^eiiftEin ^et brai^t, leget et jr'' fe^n §aupt in bie"
\d)0% bnb rüniet.
II ii
18, I
5 U
I n na im iDulInn BB' bcn 0 @cwM(fe. 19, 1
|et| NllltÜ gcpirge B» 3ii8 ©cbira ffi^rt «ä mit tljU
2 B" eiH 4 U ft^tiii FB-B ftbalten FB" auff baä BF
flbivfi; B" (Sebirg; 0 Öbltge S NHF iiit^iä NFB'B fl«=
brafl; D entbrod. äU,a II fa* ntnen b 0 S)i( H «rtibt
«iii* 6 B jacen OB'H mebt 7 NBO loabnete; H lueenb«
NBOB" UflliiHien; H bagelilcS, Till," B So h ß» [ft]
" R» ir; O btn N Sie Kflt bct Sracf) fetjn (lautet In bet
3mi((frarom fi^ofi, aU ec fie nuff bcn flaiu ^«t hta4i\., -ot«! xV>.-,
1] äBo be . . . le^t, uiib rtuiuet, bo >t . . .
Der Quiicffram iitii jr fdiofe,
IieniiDcöt |o raaä feiin ftcrcfc
So gar onmaffen gtoft,
SQäeiin Et bell ot^eni aufe liefe
Dbet ben- an fic^ joc^,
Xa^ ber ftalin benn er^tittect
^önber betii itrodien ^oi^.
a2. Sin eqnem oftertoge
Säarb bet %xa<i) ju ei^m man,
SlD tpra(^ bie Suticffraiti re^ne:
„9BiE Dbcl fiant jr t^an
9In meijnem cottet: ^etre
aUnb an bev mntet ineijn,
iDai (ie leiibt jamer Onb fotjbe,
i£ic ebel ffiünigein.
23. D roee Dil lie&et ftecre.
So ift cä mant^ct tag,
3)aä jcti ntefln oatter Dnb muter
^octi lagber nie gefac^
iönb ou(^ mei)n liebften brüber;
ü)iö^t cä mit fuge fefln,
^d) fed) fie atfo gerne,
SBöIt id& eu(^ banden fei)n.
■24. SÜüMt ir mit^ ^aijme (offen
Snb futen roibet ^Qijm,
@i6 cudi meim ^anpt jn pfonbe,
Äum raibeü auff ben ftaijn.
Seä groect mi(^, ebler tierre,
SBol biiri^ hen roerben ®ot.
31, 1 0 Xcaibt legt [ba]
3 N SJainio^l; FliMlB Demii
lieffe e 0 fodi] 7 N bain. — , ^ i. v - —
((^lW klaget ' 4 NOB> l)abl; F ^at B gt^on; FS gct^n
7 F Mnb (Amer^en; B" leib« jaminer fi^lncve. 38, B PB«
'-'" fi H mocbt id fe mit Oefle f«n 7 FB«B 0
2 0 auiigfraluen H in t
* FB" iDn' ^
3Ä,2 B i
liebfte ., ^
34 Will üi^.
5 FU geiueft;
34, 2 H (ich
; 0 geice^i
NH ^(^gibi B> St& U D
ue^i 0 ebeln 6 B> {9
3)Eä luil jcft ^mntet mete
@etn laljften eiuec gpot"
gii ber mngfat alfo V^:
„3)et)n Dotier Dnb bei)« aiiiter
(Sffic^ft bu iiijmmet nter,
'•Jlcd) aii(^ feijn cceatute
Sic^ft bu boc^ nnminer an,
*Üiit leyb Bnb aui^ mit [eelc
ajiiift bu äut ^eße gan-
26. ^u fifiDncg m&gctleijne,
3)11 borffff bic|i ine^n nit ft^enien,
SJci)« tei)b unb aui^ beiju leteit
3;n€i npill it^ bit nic^t itemeii;
iüon öfut ober fünff S"«
^iib jcti lu eijnem man,
So mim (C^ bir bet)n riagt^umb,
Suudfraii) Dil root get^an.
27. Sl([o müft bu mii bei)teii
3ünf[ 3flr Dub eiinen tag,
©0 wirft bu benn ein franie,
Ob jc^ bal ([Riefen mog,
So müg bct|n itvfb tinb fce(e
jßi« all ber ficÜe grunb,
So bift bu bcä i?i'inigä totster,
S'eui id) eö noc^ raai|i hinb.
38. Saä ii$ bir ^le nun {age,
XaS ift enbtlii^en mar,
!CaS ein tag in ber ^eCie
Seng ^at ein gonget ^ar;
7 B ffienn 8 B @txtn 0 6otl> FB'-H &tboU. 36, ! B«I
ffliia*t 4 H en fftftu S FB» [flu«] (i B- Si^R FB
[boi^] 8 B lü NFB» telltn. 2«, 1 N moflttle^ue a B
meiner .1 B \awf}] 6 FH SBwb; 0 ffii'irlit 7 B" btin E^
fünuflte 8 NH Bat B WolflEtBon. 27. a F [bui Nboni
4 F fiiteittdi 6 NHFB»0 Selten 28,1 F nu; 0 nur 2(
ciibtiitde :! F fetten B" 3)a^ in 6ec »eil ein tage 4 I
tiä Inncf ein ganj ^eel jar.
3?a müft bü innen feljne
fflift an beti günflften tag,
2BiI fii^ beijn ®üt erbamen,
Xai (teet gleijcft auf( bcr mag."
29. „|)ort j(f) Hiet)ii lag ye (agcn,
(aiuattiget ^^cju e^tift,
3)aä bu gemottig luetcil
^ber «Heg, bnä fca ift
3in öl)i"et üiib auff erben,
■Cnb über ade bing,
ein luotl jerprac^ bie ^efle,
$aä uon bi'i)m muiibe gieng.
30. 0 reyne iiiagt SBioria,
53u ^^me( So^fecein,
Scfi eniplilc^ mic^ in bei)n gnabe,
3<^ atmeö niegetlcijn,
Seijb DD« bir ^agen bie bi'ic^er,
35it tugentretne fraro,
^itff mir Bon bifem ftoi)iie,
"kU loot j<fp bir uerttatu.
31. ÜSefteii mi(^ mciine brüber ' ^'j -
3luff bifcin ^Dlen ftayn,
ißnb giilt e« jn jt leben,
©ie bre(^ten niit^ iciber !ici)m,
'Barjii incijn lieber oatter,
Sie Ijütffen mir oufe not."
Sie njQijnt ouß jren äugen
an lag ba« bliit \o rot,
IX. §ie' fenbet beu Sitnig vo'tf" ""6 'nn
tanb'', Srimljitben'' (ci)n toi^ter' 311 fiK^en.
it H innc iDcftn T NUB (ilott btbn S B flabt II
(Kit rct^l op. a», I HH 34 ^oirt; B» &t fprad) i* ^iVl re
3 NHOB» ©tiDaUiflec a Ü- fo fl. B eWnltifl !^ BH) oufe
beim. 8», 1 N maijb H O «ab« in bcm [jemmel -J II iu
t((tte ^eli>et iiiJ^n ;i OH fccfi^t r. S luatnlrtij^c Sund'
ftam H MiiU bJflent iiiün @obl nu fi^oiu 7 F Stein 8 0
So »Ol. SI,I FB-B aCifeUii; OH SCfiflen ;i t'B"
(1 B« ^itffen IX in ¥ nach Ü2, k. « OU Kit . . h
Sotten iim aUc Sanb auft; H jin aUu [anb| '^ l' QitijvtdiVb,
B" (iJrVmljljlbcii '' II fyn bodjlec ficimtiilben.
Hntzschnift. 1
32. 33er ^üng fiDtten aug (aitbte
@(ir iDel)t in aHt lanb
9ta(§ feijnet fc^öiien tot^ttr,
Obs l)eina]ibt murb (etaiibt.
3)aS idqS bo^ grüfte leiben
3nn atlec ttielie toeqt,
^ig ba§ fie »Dn bem ftai^nc
ISrlüfet ein begen flmeijt.
Sin ftol^et ^imgeling,
Der roaä ©eljfrib ge^egftcn,
Sqnä rei)dien Mnigä finb;
33er pflog fo grotfcr flerrfe,
2)aä er bie SoWen fienfl
S8nb fie bonn jü gtfpötte
^loc^ an bie bäume ^ieng.
34. 9Jnb bo berfelb ©eijfribe
®(lDüi$e jii eijnem man,
@r lODlt et)nä morgens jagen
iönb rei)ten in bem ttian
9)iit ^abic^ ünb mit t)i'nben,
iBer ftolge begen botb,
@r ^ct ben flortfen t^ietcn
SJerjogen ba bcn molb.
"* 35, 5)0 lieff feijner SSroifün elfner
^or jm t|in in ben t^an,
Salb reqt ©e^frib ^inadie,
Sier rounbec fi'ine man,
Sliiff ein fel^am gefpore,
S)D ber Jradi roaä geforn
82,1 FB-HüB Mtiiig U Jnnb 3 B» frfifin« 4 B"
06 niemanW FB" mer 5 0 warb 8 B'-On geiiieibl. 88,1
B" 3)q jlunr; F mar 0 btnm jeittn TT Do TOcä bar t^o
ben tlibfn 2 B» gfingünfl tonfl :i F tont 4 F ©inee B«
&mS SJniflö Sinkt fllauH bn8 5 IT 3)c Ipaä 0 hftt fo groffe
7 BO 3)oS (t (? N bann H N 6 aumen; B bJimien. St, 3
B» rritfn 4 B" jagen KIT jii FB"B ben 5 F [mt\
S B anbeijUBen ten, 35, 1 11 eine 5 F ^^siwV
9Kit bet eblen J^iin cffiaroen,
Sd benn bie fiuiibe iDoni.
30. Setifrib (l)tt na(^ jn bnlbe
Sn^ auff ben oUrliten tag,
Saä er effenä unb triticfcnä
93nb auc^ nie rage pflag,
©ifl on brn öierbten morgen
SBber baä 6irg fo &(i(i|,
©eijfrib beö [(nunbcrS] nic&t ücrbrofee,
(£r e^ft jn titnben nad(i.
$ie" teqt ©eqfrib" Dnb roiH jagen im roalb."
I Qolzachnitt. 1
37. Sc waä ba nein necirret
^nn bifem ftnftern ttian,
Sias jm qK ftra^ onb ftel^ge
SBegunben foft abgan.
er fpro^: „0 tei)t^er E^riffe,
SSJaö ^ab itf) ^er gelDogt?"
@r raeft nD(| nic^t ja troftc
Set ffatiterlidien magbt.
38. 91un t)et Setifrib gefoi^teii
®ar SHittertic^ (eljn jar,
3>eä bienten jm üiC gerne
3iinff taufent ä^J^cge jroar,
©ie gaben bem merben §elbe e
®Qt rottligtlic^ jt gilt,
Sr ^et ein murm er[^Iagen,
!ßor bem ^ettenS tetjn tum.
SB Dabo NObi
4 BH varoe; FB-0 rii,. .. „— -„, „, - „ ^.
7 0 ba« NFBO Merbrofe B" !)(& iDimbetS j^n »«btoWe
Sfl^inbema. X m BB" nacb 33, 8; K 34, S; in H fohlt. »O
«Sie; N r§t(] ©. rt^t in itiaLb t FB" in ben SJalbt « MFB«
[im lua[bT «7« 1 F tetn b. n bar aU uorbiftttt 2 H Uftnn
(so immer fllr finfinl » H bat ein 6 0 bit T FB*0 WM\
BH toufet & U a)i«; H bf. 88,2 OFT (eine SO«
5 FB> Sie NFB° gelben H FB« luiUiglii^en % N (ftl;
B ^Dbt B" Der t^et j^m gtol Utetnmt.
39. 2)0 fflin ber lieb ©eijfribc
SBot fitr ben Iioc^en ftoijn,
@r ^Et bei) fetjnen je^Un
S)ef; gtetid) gefefien foijn,
ajeä iDoö gor mübe roorben
£8et)be 9io6 onbe man,
3)0 beqft ber begeu (üne
SBoI ODti bem [tai^n I)iiiban.
40. 2)0 ©€t)fribe ber $etbe
9)un mi'igt jr ^öreit gerne,
SSnb wie beu begen Ipr««^:
„D H^f^ec ®ol oon fujinef,
9BqS ^at niii^ tjer » tragen':'
3)ec leuftel ^ot niic^ betrogen."
SBer (ol oon munber fagen,
41. asie ba(b eä Dinb ©eijfvibe
tSinftern * ba bcgon,
9Bie bolb er feijne Stacten
Sin an fei)n arme natn.
„@S roöH bann ®ot Don liijmet"
©0 fprai^ ber begen ^err,
„^ufi bifem finftetn inalbe
©0 (um ji^ n«inm«r ntec."
43. ®r gieng ju feqnem Diofic
^nb iDDit regten baiuon,
1^0 ^aä) er gen jm jagen
§et burdi ben finftern t^an
Ein äi'si^a' ^^r ^ieß Sugle^ne,
Seijn JBoS fi^iüarg qIS ein toi,
8», 1 H leue ©IJriM 2 FH ber. 4 OBB» a5(&Bl«*»n
U be$ gditen nq ge|een ä F a)nb ioat; Bb 3);i; mar 6 Nil
unb au(^ 7 0 reifet; BB» toei^. 40, 1 H »o nu Sifrit
FB» üitib ba bet §tlbt ©(fifribf 2 » tracljenHtBine H axt-
aefai^ H FBaBÜB mJdJt 4 H aU too be (i 0 SBer FB"B
bieder OH getragen 8 * wir so! B 3t^ mag H (tiolbt.
41, 1 FB» Se^ftibcn 2 F giuftmn NHO alba 3 BB"H
®nr 5 FH btnn S H Ihn. *2,:( B" fag 4 H lud bovd)
5 H Dgtl (ao iinmer).
3üit ein getunnb vfffvdine
aßit golb beic^lagen mol.
XI. ^ic" (iimpt bo^'' üwerg Suglein ;iü bem"
^ürnen Se^frib im'' roatb, ötib'-' jcigt jm den 5;rac§enftein.
; BolzBclinitt. 1
43. Sr [firt an fernem leqbe
3i)6cl poütcn öefiiirQgcn
Sinb ein ^erlieft gepnbc,
"iü^ iö) ba5 I)örct foacn;
SS lunö nie ffiünig fo re^f^e,
(1^ E)Pt i"' "">t Betjogen,
er ^Et eä ficfiet(ict|cn
iütit diren rool getragen-
44. Et fürt nuff fcl)nein Raupte
Ein (ron uon tcii^er ait,
3)qö nie Quff bifer erben
3>er gleijc^ gcfe^en roatbt;
Eä lag jm inn bcr (rone
fflif montier Ebler ftaijn,
®ie nie auff erb fo f<^6nc
3)er moc^t geleijc^ef fe^n.
45. 25o iproc^ ba§ äroci^g Eugle^ne,
3>o eö bcn ^etb an (ad&,
stillt mi'igt ir ^öten gerne,
SBiic ii ha p jm fprac^:
Es empfieng jn tugcutlJt^en,
%en au^ernielten man,
7 B alDonb H aU rme. XI in B 42,2; " 0 SBie . .
I' FB°IIBO brt ■■ N Jim ■! FO in; B" in bem "0 [tmh]
H SBo rin ^Wstift ic Sifrtben tira\\>t, Unb Ififet cm bcn braten'
fKtn. 48, 1 R" m B trtt 2 F botter B» st{<(r[aMn
3 * geamlde ü Wtfinb 4 U Ijof fl((t6tt; B" ffitt 5 BB«
nie !(in; OU fnit] Itin (i * tait 0 (£t 0 iftn B Ip »ot
flefoUm N btiagen; H s^Ijafitn 7 B ^ctte. 44, 1 B> GC
4 OH S}er(|[ti(^cn ä B waS 7 *iliiz nilit B* n«^ «uS
5 FB" atti^ JI (ttlitct leeii. 45, 1 BB" bcr H bwetalin 2>B
eo (r 0 Selbe 3 FB»HBO mfdjl i B tuetnUittl
St fprat^: „9tun ^a^tt, ^errc,
5Bn8 Bringt euc^ in ben t^an?"
46. „9^un bonct bir ®ot" f))carf) ©et)fvib,
„3inb bu Dil fletiner man,
33ei)ncr higent onb treroe
Sott niic^ genieffen Ion,
Seijb iai Im mic^ etfenneft,
SBie f)ie6 bet üatter mcfln,
5(6 &itt, bol bu jn nennej't
95nb QKi^ bie mfiter me^u?"
47. Jiun tüQS ber ^elb Scl)fribe
iSeroefcii fcqne ^ai,
3>a3 et Uin6 Datier tnb mittet
3iidit TD€ft Qlä cm6 eilt 5or;
@r roorb Dil ferr oerle-nbet
3nn ei)nen finfletn tliQTi,
®Qrinn jotfi jn ein me^ftcr,
SJiß et iDotb ji( e^m man;
48. @c groan otet onb äiocn^ig ftetife
ißnb qegfticli fteicf ein man;
®D fprai^ ju jm baS >imetgc:
„SBJill bir ju loiffen tE)on,
SJeijn mnter ^iefe ©igtinge
S8nb maS ddh 91be( ge^otn,
3)c0n Bfltter finnig ©igmnnbe,
Son bcn fo bift bu rootbu.
49. 55u folt oon ^i)nncn (crcn,
®ei)fnb bu tuetber man,
7 B ee F nu N Btte B» m tUto* fagt miv Sert
fo Ki«e s B i>ff ben. 40,1 0 Mu F lo^n F iafll
2 0 tfiner 4 Ü ft^altu 5 0 Srinb H OB» ^eift 7 B» bitl
bi* baS H n&m«ft. 47, 1 PO 9(u B Sürofrib 2 B mengeä
4 f 3ii*lä; li" 3tle FB' toift; OHHmuftt 5 NF tool fetr;
K Bar fcft (i gejenlitt fl Fß" etnfm 6 FB«B Sift baä
l'^B" Ifliil (in anann. 48, 1 . ir zw5iizic B [er] OB»H
flduan FO fteti! 2 B« jtfltit^er; H Über B tini iitrtnnä
3 0 bEt; H be FB«B SlDtraltn; Ü Stoerolt 4 FB« biiä
B l^iin; FB»0 lljun 5 FB» btifit li FB»B BoB BOB
Bom B" Si«6g(6oni 7 NFB"B ©ifimiinb »Ober; B =
bcin FB |bii] F »orben; B geBurn. 49,1 H ^fnnr
18
Snb t^üft bu bad nid^t balbe,
5)c^n leben müft bu lan.
Sluff bem fta^n ift gefeffen
@in %xai), tt)ont ba ^ie t)orn,
SSnb tpirbt er be^n l^ie innen,
^e^n Iet)b l^aft bu öerlorn.
50. @g tt)ont auff bifem fta^ne
3)ie aller fd&önfte magbt,
2)ad tt)ig aud^ fid^erlid^en
SSnb fe^ bir l^ie gejagt.
Sie ift öon ©Triften leuten,
®^ng ^nig« tod^ter l^er,
Dn ®otte« erbarmunge
SDäirbtS erlogt nimmer nter.
51. 3r öatter ber l^e^ft ®^bid^
SSnb fi^et bei) bem Sie^n,
Sriml^ift * l^e^ft bie Sünigin,
SSnb ift bie t ödster fe^n."
5)0 fprad^ ber |elb ©e^fribe:
„S)ie ift mir tt)oI befanbt,
SBir tparn e^nanber l^otbe
Sn jreg üotterö lanbt."
52. 3)0 ©e^fribe ber fune
2)ie mar ba xtd)t üernam,
@et)n fd^toert ftieß er in bie erbe
Snb jii bem fta^ne fam;
SDarauff fd^njur er bret) ai)be,
S)er ou^ernjelte man,
S)a§ er nid^t fem t)on bannen,
3)ie Siindffronj tt)oIt er l^an.
3 Ba nid^t öcrncn 5 B» bcn <> 0 ber it)ont l^ic H todnt
bar l^art ö5r 7 0 irürb H bbncr innc 8 F (ob 0 l^efhi.
50, 1 0 ©tcin 2 F fc^6ncft 3 B hjöffe H | aud^l 5 0 ©^rift*
lid^en 7 B« gnab önb l^ilffe 8 B«» SQßirt fie; H toert fe.
51,1 B [ber] 2 H manet 8 * Krimhilde F ©röm^Ub;
Ba ©riml^ilb 5 B« ber (Sebfrib 7 FOB iraren B* gc^
Ijictt fie l^olb önb liebe 8 F äJatter. 52, 1 H ©ifribt FH^
ber Diel Ba irerbc 3 U ftacf l)e B erb; N HO erben 7 B*
nxd)t bannen tobii fd^eiben.
63. S)o ]ptacii bog B'f"9i^ ffiugel:
„©e^frii) hu h'iner man,
SBilt bu birfi lolc^ct binge
ißmb [imft f|ie ncincn an,
3Jnb Jc^raüreft beS brelj oijbc,
®ie SutK^fwn) roölteft l)ou,
®cä gi6 mir urfniifi balbe
9(u6 bifem fiiiftern t^an.
54. Sa tjetteft bu feejTDmigcn
3)118 ^nlbe tfi)[ bec ecbn
SJnb jiuD unb fibengift äungen,
SaS fie bir bienten gern,
S^riften unb aii^ bie ^el)ben
I;ic rocrn bit onbert^on,
33ennDcöt muft bu bie (c^öncn
§odi auff bera ftat)ne (an."
56. So tprac^ ©ei)fnb tiel)cnbc:
„5Kei)n, bu Dil ttei)ner man,
Seijnet tugent onb trelüc
Soit mic^ gcnieffen iaii.
SSnb t)iiyf mir tiie gelöinnen
3)Qä ^iibft&e megetlegn,
@iinft |{^Eag ic^ bii baä f)au|jtc
916 mit ber Itone beijn."
56, „9}erli'tr jt^ bonn [t)ie] me^n leben
äBoi burc^ baS fcf|öne metjb.
So entfliit j(^ meinet ttelUE,
äinb reba beq ntet)neiR Itr^b,
58,1 n be bwcrge' FB"B ^nKtgtein; 0 3roerfl[e B
Htuerglin gcft^roirmc 2 B" ©«gfrib :i H [bid^] 4 H ömmc
ffijfl bl? nein«! & BOB fi^tomft F tS\ B' «ft G FB"0
lüßKeft; B loMefi; H TOtlle^ 7 B» ®i6 mir belob i(§ ft^eibe.
54, 1 —4 bei Goldast par. vott. pars I 3. 3IW 1 G. betmumgcn
2 BG. ^albt^ril G. dirre erdn NPOB erben; [I erb; B"
3Belt 4 B< äetteft fltog (S)üt unb (Seit 5BB"0rDie] II FB«
SBereii bie B Sie bir Kern 7 N SonnoAt; FB^HO Sdii-
no<^ F bie fdbfnc; B« bit aßetbe. r»», 1 H f))ra(f fid
ee^fvitbe 4 U ^altu 8 B tconm. 3ß, i FBil benn
[ftie] 3 0 entflill B" trelo iiicrcE eboii.
On au^geninmnen Chatte,
3)er olle birtg occmog,
Sunft Ion it nieniftnbl ^efffen,
Siirroar jc^ eut^ baS (ag."
XII. :pie" iii)nH)t bet 4"'>i^n«n'' Seqfriti ben Sroers
} bem ^aupt", onb ^Uc^t jn omb bie*' [tarnen " roonb.
I
J
57. 350 roatb ber Selb @el)friiiE
So gtimmigflid) gcmiit,
SJer flotte begen gut,
Snb t^liig cä ftcfftigHid^cn
31n eoneS ftoqneä Wanbt,
3)oä jm iepn ve^c^e frone
3ii ftürfcn fiel allianbt.
58. iSr Iptac^: „ftid bcl)nen jotne,
©u tugent^afftet man!
3^ lDi( bir, ebler Seqfriti,
Statten a% wae jifi (an,
^d) löil mit ganzen treten
3)ic§ lochten mifj bcä gipor."
„SeS malt feqn boi^ ber Xeuffel!
ÜBorumb t^etft bu§ nii^t bot?"
K F qI bie 7 B* @onft nieuianD ^ilf^ j^e, o^n F))otl(
8 FH Sortoat. XII,» OH SBie .. i- H [ber öäratn]
e NHB" Bar; 0 feinem .^aiilJt 'i H an eine ^ 0 fieine
H tilgt eine BrklUreiidH aum. btii: W t)^ an l'elen enbtn in
ben bogen ftenen gebreiiten, a!(e in Söegerit, Sm^p, Siinibreb^tn
nnb in Italic», jc. alfe ftenen reenbe ebber infiren, fteil, ai-^
^enflii^ treibt Dnb (pi^, 6dc^ unb nebberitft, it. 57, 1 F C
frib; B- Selb fflrmare a NöFB-B Ken 0 3iD«Ble <_
ftDiS 5 Ü floeA m <l 0 eine @teine 7 B Ifftle B> itimi
fo rei*c 8 N ftörf N atU fonbt; H aae(ninpt B« IiM$
iii tanbt. 5R, 1 NHBFB" üoceti 2 B" mgenii^fftia«!;
a bfgetbafftfle 3 0 ebeler B» bir Selb ^eAatbosm
4 NHB alles 5 NH iünb U'il li 0 bie 0. PB«0 «t.
(ppr; H fnor 7 B" Scijfrieb fljra*. bnö lyalt btr Xtuf|ä
II bialbc iodj.
'n
p
^^^B
21
[
59. er IVrQCÖ: „t)ie ift gefeffen
Sin 9il)§, ^eijft S^uperon,
^^^L
3)™ ift tai ro£i)t gefilbe
^^^1
Snufent iHli(en bnbertfian.
^^^^f
Setfetöig ^at beit ©c^Iüfiel,
^^^
SJaruon bet ffai)it aiiffgot."
r
„S)en jei)9 mir!" )pta.d) äeiifrtbe.
1
„So roitbt ber SuntffmiD rat.
1
60. Seit folt bu mir [jie äeqgeii,
'
Sd b^eltft bu be^nen feijb,"
S)D ^pvaä) ba« ebet SmtQe:
„SOiiift fc(5ten Dm6 ein meqb
Sd ferr in turöcr äcljtc,
9tl3 jc^ gefodi (Ei)n nmn."
„^ä) ftem mi($" Jptaifi ©et)fribe,
„®aS jt^ oernumnieit ^on,"
61. So roegfct et ©e^frtbe
-
§>)n 6ei) bem öerg fürbog
Ißnb bet) bcä ftoljneä tiianbe,
So beä 3it)fcn ^au§ ikq«.
^^^^^H
So n'ifft ©e^frib l)inei)ne
^^^^^^^1
ajol in beä mi]\m t,avi
^^^^^H
iSnb ^ie^e gor freunbttic^en
^^^^^H
Sen 9Ji)(en jit jm qu&.
^^^^^H
62. So fprang bet ungetreioe
^^^^^^H
Moufi fiir bie ftoljiien inanb
i^^^^H
äKit etiler ftä^leqit ffangen,
^^^^H
Iriig et in feljnet ^anb:
^1
59
1 B" ^ie figt im milbe 2 NQP Sutieran
(so Immer: ^H
üBa im
Tier SiiBetaii: B liitr Supccfln, sonst stets fluperani ^M
H OH iceüc Selbe i • tQsBiit raste 0 Ftnb jm
0. U FNO ^
baiii;n
7 H iom in? 0 eeffifrib S 0 Infitb
OB» Sung' ■
frnioen.
80, 1 Hbtittoi(en JBB^allfl; FB"NHO
ebe[tftbu ■
NHO baä ■
FB^fiH
bein 3 H fae «ble BO Rmxalt 4
5 FB^NH ((^t Fß" EutSm jtilcit; "B jW H
B @D sfa« ■
i(* nie
B \a<Si ntntn 8 NHF ji^S. 61, I B
» )»<9fct tt ■
Seufvieb
jÜ^anbt 4 OH §flu(e 5 FE" tieff; H
reep B» V
Siniin
TNH&ieB NHüingM 8 NHB» ^tra
6 ; 0 raiiS. T
63,1 B
fiiMcb; B" futinat NH BtinefeeTOre;
B" üntcetDi;
2 Bfl «6 0 fteint B inenbt 3 FB' ^«».wx.
22
^9Bad ^at bid^ !^er getragen,
S)u t)tl junget büblet^n?
®ar balb in bifcm lüalbc
@oI cg be^n enbc fe^n!
63. ®e« gib id) bir me^n trciüe,
S)e^n Ic^b l^oft bu üeriorn/
3)0 fprad& ber $elb ©et^fribe:
^®ot ift gn l^ilff geporn,
5)ic lüoll er mir öerle^^en,
8ei)n fterd önb aud^ fe^n mad^t,
3)ag bu mir muffeft geben
®ie S^ndffraitJ f o gefd^Iad^t. .
64. 3)arumb lüir ^mmcr mere
SSber bid& fd^re^en morbt,
S)a§ bu in foId& eflenbe
SSefd^Ieuft bie S^ndffranj bort,
3n bifem ^olen fta^ne
aRit fo groffer arbeit
aRer bann mer gan^e Sare
(Seiegen in groffem la^b."
65. 3)0 njorb bem öngetrewen
8o gr^mmigfüd^ fet)n mut,
^2(uff ben $elb nei)btgfnd^en
8d^Iiig er bie ftangen gut;
SBot t)on ber ftangen lenge
2)affelbtg ba gefc^oc^,
S)o§ man fie mer bann ^albe
3Bol ob ben bäumen \ad).
Xlll. .|)te* fid^t ©e^frib^ mit bem 9ti)fen Ku^jeran
ümb ben*' 8^IüffeI.
I Holzschnitt.
<> OBa [öU] F iim0§ FBaNH biUclein SB SBirt
e«. «3,5 NU fcer tvbll mir ^e^t 6 H \and)] 7 F «ud^
ba§ bu mir mi'ift. «4, 3 B^ fold^ elcnb fd;iuere 4 B Sung*
froutven 5 B^ S« bem ©olcn ©tein ffiriüare 7 FH benn
FBa ganzer. «5, 1 F n?ar B» öngetreluc 3 B« nibiftfliclj
4 Ba etange 7 B mee FOH bcnu S 0 SBauU^en. XIII
in FB»B nach 64, 8. »OH 2Bie . . ^^ N ber §iirnen « 0 bie.
23
66. S)o fc^tug bcr 31^6 ffiuprane
SSit manid^ fd^tcg on jal,
®ie ftangen tpol ein ffaffter
Stiber in bic erb ju tl^al,
3^ad^ ©e^frib fo gefc^minbc
©in fd^lag fo frefftigHid^;
@ei)frib fprang afö ein ^elbe
gunff flaffter ^inber fid^,
67. SSnb funff Itaffter ^eriüiber
©prang jii \m ber öil merb;
S)o fic^ ber at^jj t^ct bilden,
®ie ftang nam öon ber erb,
@ei)frib fd^tug jm ml rounben,
2)ag im ba§ blut ^er lieff,
2)a§ nie anff erb marb gjd^Iagen
3)od^ tt)unben alfo tieff.
68. Stuff fprang ber üngel^erore
SSnb lieft ©e^friben an
ajlit fetiner Std^Iein ftangen
SSnb tl^et ©e^friben bron:
„®u l^oft be^n te^b öerloren
©0 gar in f urgent jQl!"
2)0 fprad& ju jm ©ei^fribe:
„3)u leugft, ob eg ®ot tt)«!''
69. Snb bo ber öngetreme
2)er tounben bo empfanb,
2)ie ftangen liefe er fallen,
glod^ in bie fta^nen njanb.
S)o ^et jn rool ©e^fribc
Srac^t in be§ tobc^ pe^n.
66, 1 NH 2ltfo NHBF i^upcran; B^O S«uperan 3 B
üoffter 4 0 (Srb o^n ju 5 0 bcm ©. H ^toxnH 7 F
§elb 8 B güff. 67, 1 B üoffter 3 B burft niber 6 B*
bcrlicff 7 FOH gef dalagen 8 * noch 0 S)er; B Äeim.
68,1 Ba fpranb 4 NH fprad^ bu fU^ner man; F tl^ct
©e^frtben fagcn; Ba fprad^ h)iU beffer bran: 0 tl^et ©eh)fribcn
tl^on; B fprad^ ©ümfriben an 6 OBafl fur^er B» e^l
8 H h^teft. 69, l B 9li6 bcr hjunben 2 FB bcfanbt; OH ent*
pfaub 3 Ba ©tange 4 0 glog.
24
3)a bad^t er an bie nta^be,
SDic niuft gefangen fe^n.
70. 5)er 3tQJ5 öerbanb bie itJunben
SSnb tt)apnet balbe fic^
!3nn ein öil gute SBrinne,
3)ie toa^ fo loftentid^
SSon c^tel Harem golbc,
©e^ert mit Xrad^cn blut;
Dn fta^fer« Dtnit Srinne
@o tüarb nie Srinn fo gut.
71. 5)er 9lt)6 an fe^ne festen
@in t)il gut fd^werbt ba banb,
9lad^ ferner leng ünb fterde
©emad^t nad^ fe)^ner l^anb,
Dag tpa« nad& ferner fd^ne^ben,
@in lanb molt man brumb geben,
SBenn er^ jum ftre^t axx^ joge,
ffe^n man ließ er ba leben.
72. @r fe^et auff feijn Raupte
SSon ftaf)el ein {|elm ^ert,
2)er leuchtet al§ bie Sonne
atuff aWeereg flute fert,
@r nom ju fet^ner l^enbe
®in fd^ilbt aU ein ftabel tl^or,
$8nb ber mag e^ng fc^üc^g bidte,
2)a§ glaubet l^ie furmar.
73. 2)0 fprang ber öngel^emre
§er au§ ber fta^nen wanbt,
®in anbre ftd^Iein ftangen
|)et er in fetjner fianbt,
NIIO er [ba] :\ IJ-' leitfle 5 B fci^m;be 0 11 barfimme
7 [fel^It Ba] FO 3o^e. 72, 1 F fe^t 2 OII ©ta^l ein l^elme
11 ^art 4 0 mbvt^\ B" ajlebrerö flutefert 5 FBa() i^anbe
6 H fd^önenbi^er 7 F \mx U öoteö 8 B» glauben. 78, 1
B* öngel^enjere 2 0 fteine 8 F15M)1I anber FI5* ftange
4 NU Xv\\q.
25
S)ic fd^ne^b jü ben öier orten,
Site i)e tf)et fe^n ®d)ax\ad),
SSnb Hang and) alfo l^cllc,
9tte ein ©lod in tl^urnS tad^.
74. 3)0 fprad^ ber öngel^emre:
,,@ag an, bu Heiner man,
2)a§ bic^ ber leuffel l^in füre,
3Bo§ I)et id^ bir get^an,
®a§ bn mid^ tooltft ermorben
3n mei)nem eignen ^anß?"
„S)u leugft" fprad^ fid^ ©e^fribe,
„3c^ l^icfd^ bid^ ju mir au^".
75. 2)0 fprad^ ber ftarcfe SR^fe:
„S)a§ bu ^er fe^ft üerftuc^t!
3c^ tt)il bir tt)ol üergeiten,
S)a^ bu mic^ l^aft gefud^t,
SSnb ^etft bu ba^ üermiben,
@§ mer bir le^d^t aU gut.
SKun muft bu lernen l^angen
SSmb be^nen öbermut."
76. „2)ag fol bir @ot verbieten,
5)u bojsiüid^t tugent ler,
Sd^ bin burc^ l^endteng tt)illen
ffiarlic^ nit fummcn ^er.
I^ä bu mir ^ie geminnen
S)ie maget öon bem fta^n,
8unft fag jd^ bir fürware,
5)ei)n leben baö toirbt He^n."
77. S)o fprad^ ber t)nge]^ett)re:
„5)a§ fei) bir {|ie "gefaxt,
6 FK« ein 8 F ing NH tburneS; 0 2:i^uren8.
74, 2 0 ©ag ba 4 B ^an; ßa ^>ab 5 B h)6lft 6 NH
ebfleu 7 Ba [fic^l ©c^frieb 8 ffF l^i^fe; H ree^)
NOFBa rau^; H ^crutl^. 75,2 B ^ie 3 II \d irtlt 5 B
[«nb] OBaBH l^ctteft Ba [bu] 6 NH birte^ d^t 0 fo
gut 7 H leren. 76, 2 Goldast, par. vett. pars I s. 452
tilgend ber 5 B» [buj 0 [l^iel B gh)innen 6 0 ^Jlagb
Ba au^ bem 8 H bat ^g. 77,2 FBaOH gefagt.
26
5)a§ jd^ bir nimmer mcrc
^ilff gminnen bifc mo^bt;
gc^ tüil birg önbcr brcd^cn,
^u iüet)ft nid&t meinen wüt,
^d) bring, bag bid^ nt)[mmer] mcrc
©luft ferner framcn gut!
78. 5)arumb fo fe^ bir ^cutc
SSnb ^mmcr lüibcrfe^t!"
S)o \pxai) ©e^frib ^iniüiber:
„^d) roa^ ^cut fru bereit!''
3)0 licffcn fic jufammcn
3)ic jtpcn üil !üne man
aRit alfo fd^tncrcn fd^Icgen
2)a inn bem finftcrn tl^an.
79. SBoI öon jr bc^ber ftcrdfe
©in fold^er ftrc^t gefd^ad^,
S)a§ man bag wilbc fcmrc
Do auff ben Reimen fad^;
SBie gut bcr fd^ilt bod^ toafe,
SSnb ben bcr 9t^fe trüg,
@et)frib jn gar beficnbe
3m ben ju ftudEen fc^Iäg;
80. ®arju bem SRi}fcn lange
@ei)n toe^r jm ünbcrranbt,
@r fd^riet jm t)on bem Iet)bc
@et)n gilt ftdfilein getüanbt;
S)a ftunb mit blüt berunnen
3)er ai^fe Suzerän
SKit fec||en tieffcn tt)unben,
5)ie er t)om ©e^frib nam.
81. Saut rufft aufe fei)nen nottcn
2)er SR^fe Superan:
4 alle drucke geit? innen FB'>()n magb 5 II tpilt
-- - Linl .,
3n. 80, 2 B gh)eer 3 B fd^rot; H fc^roet; 0 f treibet 0 bom
5 F SBnb ftunb 7 FB«C)]5 fed^^e^cu B^^ tieffcr 8 F m^df
B«H t)on 0 entjjfang. 81, 1 H rcjje B in.
27
,,5)u cbicr bcgcn $crre,
@oIt mit^ genicffcn lan!
®u fid^ft auJ5 ganzem Ic^fic
SSnb üon ganzer man^e^t,
S)u bift öon allen cfircn
@Qn begcn ünucrje^t.
82. $)u ftc^ft ^ic altera c^nc
SJnb bift ein Heiner man
§ie gegen mir ju fd^d^en,
3ci^ bi^ nid^t gtüinnen fan.
5)u folt mid| laffen leben,
So roil id) geben bir
S3rinne fd^merbt önb mid^ felber
Solt bu laben öon mir!"
83. ^3)a« tt)il id^ t^un üil gerne",
8prad^ fid^ ber lüerbe man,
„SBilt mir üom fta^n gewinnen
S)ie maget tt)unncfam,
So fd^mer iä) bir l^ie treme."
„®u folt on jtt)e^ffel fein,
Sd^ gtüinn bir öon bem fta^ne
S)a§ fd^one mdgetle^n."
84. 2)0 fc^rauren fie jufammen
3tt)en a^b, bie fr^mbben geft,
©e^frib ber begen l^erre
S)er ^iett ben fet^nen öeft.
3ldd) toaxi ber t)ngetrett)e
9tn @ei)frib figelojs,
S)e§ er an fernem enbe
®ar lu^el ba geno^.
3 0 (Sbeler 4 II genefen b B lt)h 6 0 au^ 8 BO
bnuersagt; B» önuerfeit. 82, l NOH« ftel^eft; B J&ie ftaaft
öon jaren iun^e 0 atteine; H gar alleine 3 B« ®te 4 B
5Jub bid^ FB«0 geh)innen; II äff tüinnen. 83,1 0 gern
2 >;il() f prac^ ©e^frib ber 3 NIIO Söilt bu 4 0 2Ragbe
5 0 bir bie treibe 7 NnB"() getoinn NU Dom 8 N
magetU^n; 0 3KagbeIein. 84,2 OB« frcmbbe 5 N ^an»
uo(|t; OH 2)etinod^ Nllöntreh)e 6 N figellol; II fegel^
loeg 7 FBM) 2)aS 8 II lütticf.
28
XIV. §te* f erwerbt bcr 34^6 ^u|)cran bcm §ür^
ncn @ci)frib, er tobU j|m bic ^^ncffram l^clffcn gcminncn
Holzschnitt.
85. ®o \pxad) bcr l^etb ©e^fribc
S)cr mcrbc Sftittcr mce:
„9iun m\)i ®ot, traut gcfelle;
SKir tpn bc^n lüunbcn mce.''
S)o rei^ß er t)on fe^m le^bc
©ein öil gut fc^bcn gmanbt,
2)amit er bem öngctrcmcn
@e^n WHnbcn fclbcr banbt.
86. 3)0 \pxa(S) bcr üngetrctpc:
„SBife trotüt gcfcllc me^n,
S)a ligt bcg fta^ncg mcnbe;
SBo mag bic tl^ürc fc^n,
®a§ foflen roir bcfcl^cn,
SSil tugcntf)afftcr man.
SBa§ c^ncr bcm anbcrn t^ctc,
S)a§ fc^ ücrrid&tct fc^on.''
87. Sic gicngcn mit ctjnanbcr
SSoI für cQn§ maffcrg tl^ain;
SBic botb bcr üngctrctüc
3n bic ^onb fein ba nam,
XIV in BB»^ nad) 83, 8. ^^ OH Söie . . b OH t)om.
85,1 FBa ber 35ngctren)e; NH ftarrfe Ot^fe 2 FßaNH
3 um lü erben 3 0 mel;ft; B luftfB B» gut ©efeUe 4 0
bie; FB't mein 5 0 reift; FB« rife FB^B bem 6 0 [bil]
NIIOB'« geiüanbt 7 B*^ bngetretre 8 B» öerbanbt. 86,2
\i 2ÖÜ6; Ba äßigt; U f^Bife] tvut leue 3 O SBanbc 5 [feiert
B"] B müffenb H B«^ tugeutl^afftiöer 7 H ein FN tl^et;
B t^at 8 0 öereid^tet; H üorbragen. 87,2 FB« öor B
eine^; B^^H ein * wazzers trän (= stnin, sträm, Lexer II
1465); 0 X^an 3 in äßie balb steckt ein fehler des älte-
sten druckes, dafür stand wol * die stang o. ä. 4 so 0;
die andern suchen einen sinn hineinzutragen: NH 3n fc^n
^anb ba« fd^toerbt; FB» ©ein ©d^hjerbt in bie ^anbt; B
3n f^n gemftt ba, überall lässt sich das vorliegende bie
^anb fein ba noch erkennen.
S)D tprong bet
Senfribe
ben malb
üiigetreroe
9[uff ©c^frihen gar batb.
88. (£r 906 bcm ^clb ©eijfribe
®in ungefügen fcfitag,
Soä ba ber JJittet ebel
SBnbet feqm fc^ilbte log
^nn olten ben gebetben,
Stfä ob er luere tobt;
?[ii|l nofen onb aufi ntunbe
©(f|D% jin bfl§ Mut (0 rot,
XV. ^tc» lüirbt bet SRi)§ Superon aiex^ trcwlofe'^
an bem ^lirnen Seqfrib, Dnfc f4l"3'' i" £)inberlüert=
ling", boä er jur' erben fiel.''
I Holzschnitt. j
89. 3)d nun bet ^db Se^fribe
Sag cnber fei)m fi^itt preqt,
Do ma§ bnä ^roetge Engel
3Ö ^nnb bo rool bere^t.
@3 nam ein ne&etlapiien
sBnb nicivffi? über ben man,
SEBic fcijnbt ber Sfiqfe jm matc,
91oc^i miift er jn D[er]li)ren f)an.
XVI. |)ie" fe|t baö ^wergtcin bcm ^nnten ©e^^
frib*' ein 9iebelfa(tpen auff, )>a% jn ber !Hl)|i SuiJeron
nic^t fe^en mot^t.''
fi H bem. H8,2 0 onfleffigten .1 H lba| FB» Snb
bQä bet 4 Nil (ei)ucm .^ B »n allen f^nen G B Snfl er
als W« er 7 B» SRafi nnb and). XV in F nauli B7,8;
fehlt B. " tlH SBk . . !> NU [a6e(] 1^ If Iv. wart a N
)(6lei^t 0 F ^inbwwtctia; 11 Unn^inbetroetl f N jfi btr eO
f^lug in ^inbeiwetfe lut ©vben. 8», 1 FH= Snb nIS 2 0
bei» 6(*ilbc 3 li ©e FB^IiOn ber Rtons 5—8 bei Ooldaat.
pitr. vett. pars I s. 450 5 BB<i11It. @t tl II Katp mn
7 G. viend FB'O jm ber 8 0 Mnl FG. Btrlorn XVI
in BB^> S&,8; F S!l,4; N 9I),5; 0 !lll, S; H 811, S. " OH
aüe . . '■ II bc biueri^ Sifribcti ■ II (onbs. N.\\a i.«.^
HotesclinHt.
90. 3)et ffltf^ bcr lieff jum bäumen
ffinb fiK^t ben roetben matt:
„^Qt bi(^ ber leuffel ^in gfi'irct
iDber t^atS ®ot gct^on?
Sfiit bit geltiaii ein jeijdiEn?
3iun t^etft bu ecft ^ie ftnn
Snb logeft erft ßeftrotfte,
ißnb i(^ bicti li[cr]icirEn ^an!"
91. 3)er reb tegunb jii lotsen
3)o8 ^roetglem loutmcfam,
@3 rilltet ouff ©eijfcibeh
Snb fegt in ouff ben plan;
"SSa fa6 er ein sfite meqle,
®ec aufeerroelte man,
Sift boa bet begen füne
(Sin roenig fit^ Dcr|an.
92. SJnb bo bet ,£ietb Scqfribe
SEBtbet äu jm fefbet tarn,
S)D [q(^ er neber jm fi^en
35a5 Broerg fo irnnnejam:
„9!un ton bir @Dt!" fpracfi ©Et)fnb,
„3)u ronnber f[ei)ner man,
j[c^ fon ni(6t anberft fprecften,
iiü tiüft mir roo( gct^an."
93. S)D (pra(^ boä Stuergc Eugeläl
„®aS muft bu mir öerje^en,
Überschriften zu XV und XVI maoht H" eine einzige znm
bilde XVI: mic ber Sife Hupnran ben ^örne Se^fritbe ^inb«.
wntie fi^liige, bai tx jiit (Srben fiel, Onb (ompt bn Sionfl
euglln fttt bein ©e^frieb ein ületeKappen Bff bj jn bet fflift Sh|h,
ran nit fefetn mod^t, Bn wie 6e^ifrieb benn S^fen ^effti« reunb
maiet. »0, 1 li [berl liiff ba SIIFB jun 3 NIIFIUOB
oeffirl FB» 5at ti 7 0 e<ftracte; FB»1I fleftreifet h B.«
3eM i* ISF »eriorn. 91,6 (I Er fafe bo N si\t S B
befan. »2, '2 II t^o firf fülueft 3 0 ©r fa* 1 NI[ 'San
FB«B giBtTfllin; 0 Rmxg,U FB^B [fo] B" inuntiam 5 O
Mm O (afll 7 FB"(l nnber« U Imt iibt ni^t l<t^ fV"Im.
88.1 1' bcr; 11 bc Fll" ^U'erfl; IH) ;iiiicrfl[i; ü u Iia
B |bu) II bcFl,\ii.
m
^^^^^^*^^^^^*^H
%nb rocr jcd btr ni<f)t funtmen, ^H
^^^r
5)ir itier no* tütrftfi af^ef)"'- ^H
3Jolg ttoc^ ijk mel|iiei lere, ^^H
^Sermig bic^ bei: magb gar, ^H
ä'mu inn bei ta)}p cor bannen, ^H
SqS bei 9tQ^ nicfit roerb ^emar." ^^|
94. '^0 Ivxad} bei; $)elb @ci)fnbe: ^^M
„9Jiib ba<^ mag nid)t ge[ei)n, ^^M
!Snb ^et teil taufcnt (et|be, ^H
@ci mtg bie treme ntei;n, ^^M
iSie \obti jcfi aQc nagen ^^|
^iici$ bie ntagbt tnolgetfian, ^^^|
^äl luilS tiDC^ ba% i)er|u(^cii, ^^^^^H
aBJe eä mir möll erqan!" ^^^^^H
95. äSie et fo beg«nlic^e ^^^H
!£ie lapven UOR jm ricff, ^^^^^H
S)aä fc^raerbt ju betiben fienben ^^H
^ieb jm aä)t tuiinben tieff, ^^|
!£em ongefiigen manne, ^H
H^B
Saut rfi^ ei jti ber nmget, ^^|
H^B
!Iiei [tarcf ding il'upeieine ^H
^^^H
aUer fixier jii tobt er!<^(Qgen. ^H
^^H
96. „Su fit^teft au% bei^m lci)Eie ^^|
^^H
ä)iit fo ganger man^et^t, ^^|
^^H
dtuR (ic^ jcf) bt(^ boe^ eljnig, ^^H
^^^V
£)u begen unuetjeqt; ^^M
F^"
mb W^d)\t bu mi(| ju tobe, ^H
Xiu au^ertcelter man, ^^M
3
U «Imnen 4 B iciifi: 0 Weber: 11 bl) Wm: ^H
m noä) wme 5 11 mal bu no« r^ie] (I naä) G N ^H
maijb
7-S Ooldast a. 45. S li b» niAt ixxtb enicac. ^H
M, 1 1) Selbe 4 H" mi% 5 FBMIH Bolt 8 0 lool; n ^M
TOiU.
»5,1 R mie be li^ tugentli(6e; 0 tAgliAe 2 * Bwief ^H
B fl«
fft; B" TOirff; H WarB 3 FB» eetn II" ficiiben ^|
5 U fnflCfAflteii tl r ruffet; 11 rcep NHV'lt'>()B lur 7 FH ^
ftavdc
U Miiperanne; L'U Superan; B- 3(ul)«aii. 98,1 ^M
NllB»
bem 2 B» i^iofftt NU 3Nit benner «anhen ^M
■A V % [ii^l 4 Nil aior mit ftan KHF »n= H
iietja
gt; <J Dnuerjage; H» tmiierfeit; B miiierjeflt 5 B ^^M
IM
B" aufiermelte. ^^1
32
©0 ift auff erben niemanbt
S)er ju ber gundfrattj tan.*'
97. 2)aruntb ber l^elb ©e^fribc
§ct t)il ntand^en gcbandt
aäol t)on ber groffen liebe,
3)ie jn jur ma^be jtüang!;
@r ntüft jn gnefen laffen,
2)en üngetremen man,
@r fprad^: „ijti ixä) be^n ftraffen!
2)u ntuft t)or mir l^in gan;
98. SSnb me^fe mid^ auä) iatht
$)in ju ber maget fron,
^i) jd^tad^ bir ab be^n l^aupte
SSnb folt bie melt jergon!"
2)0 muft ber öngetreme
SSnb burd^ bie redete not.
Dag jm ber l^elb ©e^fribe
Der junge 9litter pot.
99. ©tc giengen mit etinanber
gürn Irad^enftain be^b fanb,
S3atb nam ber öngetrehje
Den fd^Iüffet tnn bie l^anb.
Der fte^n marb auffgefd^loffen
SSnb unten auff getl^on,
9ld^t flaffter önter ber erben
SBag bie tl^ür öerporgen fd^on.
100. 9lfö ber ftain marb entfc^Ioffen
SSnb unten auffgef^ert.
7 0 niemanbe 8 0 Sungfratoen. 97, 2 BO S)er l^et FB«
flar biel B gbanc!; FB^O bantf 4 Bli ^um FO 2»agbc;
Ba ^a^tt; Bmet>t(c; II megtlin 5 NIIFO gcnefen; B» ge*
niefffn 6 0 2)er önfletreire 7 11 gl^a bu b^n 8 H bu fd^alt.
98. 1 0 aud^ mid^ B S8nb \y)t)^ mic| oud^ gar balbe 3 FB»0
fdjilafl 4 H [S8nb] fd^olb od bc FBO gcrgaljin; II öorgÄn
6 BlI 2Bol burc^; B» X^iin burd^ NO redj^tcn; B ftrenge
7 B 2)ie im; B« SKa« jl^m 8 F gbot; B« gebot; 0 @^ott.
99.2 NO giU ben; H üor ben; F Sßorn; Ba Sßorm 3 NHO
SBie balb 4 0 in fein 5 F \vav (i NHO getl^an 7 H
öabem Dnber erben 8 FB'^ 2ßar.
•I
I
I
3Bte baiib bcc \felb @eiifiibe
®eii [(^lüfiel l)iett gor ifttt,
@r £)et ju Don iiem fc^toffe
@)enffcn 6atb äci^lxin,
@r ipta(^; „^(6 bicf) bequ ftraRe,
S)u miift üor Qit^in gon."
101. Sit würben bcijbe ninbe,
(£e fie (amen ouff ben [taqn;
Sünb bo ber ^elb Se^fxibe
Qi\ad) bie maget reijn,
35o gunbt fie (eer ju löa^tiEti,
9IIä mir nod) öoten jeljcn,
©ie [ptad»; „ji) ^ob bit^, Sftitter,
3b meijn« Dotter^ ^auß gefetieii."
102. 9lI(o fprodi bit ^imdfraroe:
„SJiflfuüi, Seqfrib ^err meqn!
^ie mag me^n Datier vn\s mutet
3ii SQJurmg iiiol an bem 91e^n,
lönb meijit nit liebe btübet,
33ie brei^ Äünig Iobe(oii?
^ad [ag mir burc^ bet)n treme,
©olt mi(^ö genieffen lan."
103. 3)0 (prat^ ber ^letb Setifvibe:
„©(^loeijg! Ia6 bein mahnen (et)n!
Xn lolt mit mir Don i)innen,
Sil f(^6ne Sundfraro rei^n,
SSann jc^ bir ^ilff gar balbe
Sßon bi(et: fltojTen not.
Ober j(^ miife (i(^et(i(^en
Darurab ^ie fterben tobt."
104. ,9iun Ion bir ®ot, Se^fiibe,
3)u Stitter molget^an!
100, :i B @at 4 0 3)ie B b^ielt II ^art G B ^in^
ban; U ^er Uaii T II nu d^a b^n. 1(11,4 FlScfa^ a NH
TB-BO btaunbl NU hü] li O fe^tn; li ftflnen S NFB-0
m*Bne«. 102,2 N Si& nt.; U Sefi m. NIIFB'Ü ^ttr»
3 NHB» l ( & t ROH miJlw tmb Dotter 4 F äUormbä ; B« SÖurmb«
5 N lieben; II inbnc Icuen S O Sti[t mtt^. 10S,5 FB"
ffienn; B ajanii; H b(ii H ^t\p i>} 8 B Itfltn-, 0 «w^soi..
Scö fürest aber, bu mögeft
3)em Irm^en nid^t toiber fton.
m ift ber gtcmlft^ft 1euffe(,
3)en jdi ^on ijc 9cfel)en,
Ißnb mirft bu jn anfii^tig,
®ic ti'Qvfjeijt iniift bu je^en."
105. 5)0 fpraiS bet ^letb Seijfribe:
„Er inog \o (d^cii^Iic^ [nitflt] fei)n,
3c§ 6ab itii^t gern »etloten
Sie groffc atbctit meijn.
3(^ ^flb fo (eet gefttitten
alfit beut ongtelfigen man,
3Jnb wenn et rocr.ber Xeuffel,
©D iDiH jc^ jn beftan."
106. „9tun loit bir @ot, Seqfribe,
I)u ^oft bie grog arbeijt
Siirc| meQnt roiQen erlitten
fflnb burcft mi(^ ongelei)!.
äJnb iiilHt mir Wot ^it lanbc,
Sag loiffe onc roon,
S)cä gib jc^ btt metin treme,
ffeljii nitbern fiir bid) fian."
107. S)o trat fiirbafe ben fta^ne
Ser ftarct 9il;)6 Operon,
®r fptaij: „b'« 'f* Dervotßen
Sin ((^merbt oil raol getban,
^lamit ein SRitter ebel
Iient Xrntfieit fig^t on.
©Hilft ift tcflii Hing auff erben,
S)ie ben Irac^en groiitnen fan."
1»4, 5 OB" er
fi^tig 8 II ir6ftii feni.
4 N greifen (i 0 tniflcffinten ■
R"S(Vfrirtt 2 II bnt; 0 fcir grog
II geleben 4 0 nnneleet 5 H Ijtl
i* für bi^ Wtl; Oli anbern niil i*
0 bm B- Steinen 2 II (SiiBl
H fo iu, fi 0 Sen B- jriget s
II affin innen.
i'H-0 baB 7 I) im^rflfbi
105,2 11 ^e ma(«mül fc^bflidti
'-' II id em btftAn. 1(
3 Nme^nent; 0 metirtt
(i KB'OII iDfl^n S B
Ijan. 107, 1 B 6n6 für
4 B* flor iDoD srtbon;
llbeni BB-Ogewini
1
108. 8H8 er [agt bon bem fiftnierbtc,
"Sia roai Me martinit an;
äßan boS er \iä) nic^t ^ate
SJor bem Dntreipeii man,
3)0 fitllug bec ftarrfe 3ii)Ie
1)em Mitter cbet ein launb,
35a§ er taum mit et)m ba^iie
9luff bcm 3;rQrfieitftain ftunb.
109. So fceflreiff et ben 31t)Ien,
Sit^ t)ii6 ein ringen groft,
S5Qä btt Irac^enflain «jittert,
I)ev juniffraiD f(^red tDQvn gro^;
Sie lüQQnt unb roanb jr deiibe,
3)ie jarte Jiunrffraro fiel),
©ie fprac^: „D ®nt Don ^^meU
<steE| ^eut bcm teerten beg!
XVn. §ic" i)tt ber 5Rl)-fi ben ^ürnen'' Se^frib
fc^ier Bon bem fto^n" geffoffen.'^
110. SJnb ]dU bu Omb meljnt luiQen
3)el)n (eib uertoren ^ar,
©0 niiife jd^ an me^m ^crgen
Sämeifid) tiimmer fian.
So mit j(5 mii^ oerfaiten
ißon bifer groffen not
lOS, 'i * ,wän d^z" haben äie drucke nicht TeraUaden
und iinderten je auf eigene fituBt: NU 'SH et: ^dj io; Y
Sub nI8 er fic^i; R« ffin fi^ ©ei?fricb; B 3)a ber .^telb R»^;
O ©nun ba et f"^ FB" ^fltet 4 011 »nflelreiuen (i H
Übel] 7 B bei«. 1Ü9, l N begtiffe; 11 begreBe; KB« Be=
(inff; ü beflteiffe; E evfliciff 2 II erfioeff M 3 FB-BH
jittert 4 KB" war; NIIO toflä C. NOjnrt NfiFB^O reHn
7 NU ad) S FB^N Siebe; II ftfia; li 6tanb 11 btn XTII
feliJt in B, '^ OH äüie , . i> II [öfirnenl « II brarenftene
■1 0 flttoorfffli. (das bild in B» = dem von XIII). 110, 1
FB^ rafnbl ealft NU mtljiient; FBH) meinet 3 H m&fl
4 NHÜ Simerlii^en.
SB6(r ben I)o^en flaqne,
3)0^ i<i) gelige tobt.
111. Saniitib bii Ijetb Senfribe,
©eiDOi: beti bei)nen leib,
SBnb benrf an bcwn otbe^tc
SBnb an m\(i) otmel weit)!"
2io tpror^ bei: i)eü) ©cqfribe:
,^u fc^öne tnnget ^er,
3c^ traiu midi sü ecneteii,
Sorg nur für miä) nit^t mer."
112. Sie Hingen mit e^nonber,
®ae fQc& bnö fi&önc niciö.
35o niüft ber nnfletreiDe
Sßetliereii (et)nen le^b.
©eqfrib gcetiff in bie mitnben
^tm ungefügen man
ißnb jert jmä uon eijnanbcr,
Da modit er mjirmev fton.
113. Sler 9ii)6 t'cgunbt (irfi neijgen
^t Seljfrib Quff ben plan:
„3)u foU micEi leben (offen,
®u tugent^ofjter man!
Sleä bitt i»^ bic^ Dil feue,
2)11 SRittet Dnuetjagt!
[3(^] bin brei) mal trcifto^ luovben,
Sias feti ®ot t)ntmer tiagt."
114. 3)0 fprai^ ber ^elb Se^ibe:
„3)ie reb ift min Oer(ocn;
^li) ^ob mit Qugen glelien
3iie maget ^oi^ gepotn."
7 KHO bifen ^olen 8 II bor lipfle; Bi ba bU
111,2 0 bu bftnm 3 0 b«ine ar6(it ö N ntaflt eil l
H maat (0 ^(tx; 0 SHaflb Bil be« B t«r 7 NHFB«r
ttcren ö B min; H men II üüt, 112,5 FB»0
NHfl im in fi UK jam jm; II re« Je em 8 B nttii
H nii^t mebr. 118, 2 FK"!! Sot B'>1L bcm 4B
&afftifltr; II bigentbafftfle fi n!"NlIi.t 3)aö B
■■ "■ 114,2 Kilo Se^n :i WMI flefrttn.
» Klag-
XVIII.
3i9fen S:aptc
dürfen fa!t>
®t itoni jn 6e^ bem atme,
SQJarff jn oom fta^n ^iiiboti,
@r fiel jü ^unbert flüdcn,
3)eä taii)t bie ^unrfftaiB fc^on.
lU" mirfft bet .^ücnen''
'■ aber ben'' Irac^enftain o
Sciifrib bcit
I", baö er jü
Holzschnitt.
115. 1)0 nun ber ftetb ©eijfribe
S)en 6&em ftai)n gelpan,
So gieng cc gjogenlii^e
äSot fite bie maget ic^on:
„53u ((^6n Dtier alte iceqbe,
SJu folt bc^n iDot)nen Ion,
3c^ bin qe^unb gencfen
3)urtft biÄ, bu magct fron.
11«. 3!im ^ilff i($ bir oif bdbe
91u6 btfer gtoflcn not.
Ober ']dj mufe Jidierliföen
3ur bie ^ie (igen tobt."
„9tun Ion bir Sot, ©«qfribe.
Sin 9iitter Dnuer^ei)t
3(^ iüt{^t, ba3 Qiiif meljn treroe
!Qnä nofiet groffeS loij'b.''
117. 2)0 Jpracti bcr (jelb ©etifttbe:
„9fa^t Biiö bann groß arbeijt,
3)a« ift mir innigHii^cn
$011 gan|em Eier^cn la^b.
5 Ba bc« flniien P Snii 7 NIirB°0 fStrann
8 FB-iBO Stt B» laa. XVUI in B oach 113,8. - OH
SBle . . b II [bet .öfirnenl »^ NU [Suneranl ^ n Uam
e H [ab] f NU [baä et jü flfiden fa»!. 115, 1 B So
2 * den obem sig ¥ 66ecftem; B" ibetften; II fiuetpen fl«n
3 NOB" (leäDflenli^e; B t^n(lliflni*e; H tfit^ti^Iiffn 4 FH
Bot 0 Magbe -äNHlMt^i^ne 0 aicib B B [Jm] B
Bie ton 8B«I(^Dn. 116, 1 SH aiii^ b.; B gar b. 4 FB«BH
Sot N bidb (i NU oniietioet; B unuetjegl 7 NHFB»B
[bflä] Nbo; H bar; Bin; FBMet' 8 n fame gtitet. 117,1
O eelDftib 2 NIIß'B Sla^et FIl beuti-, B (Jiwm\ 'b^
innigHi^cm.
38
1
9lun bin jd^ bod^ genefen
83i6 an bcn öicrbtcn tag
SSngcffcn önb öntrundtcn
Snb ferner ruit) nie pflag."
118. 5)arumb crfd^ratf bcr flc^nc
ffiugcl bcr S^^^Q fo gut
Snb aud^ bic 'gundffram ^crc
SSmb ©c^frib^ üngcmut.
2)cr S^tXQ ^pxaä) jü ©c^frtbc:
„Sring cud^ bic bcftcn fpci^ß
^cr auff bcn Idolen ftai^nc,
ffiud^ ©ci)frib ^ic ju prc^fe.
119. 3d^ gib cud^ effcn önb trindfen
SSicr^c^cn tag genug."
ipcr au§ bcm Idolen berge
@^ ba ba^ cffen trug;
3m bicnten ba ju tifd^e
Sil ntanid^ S^^^Ü fo gut,
S)arju auc| bie S"udfframe
§ct ©e^frib ttjol in l^üt.
120. @c ba§ fie angebiffen,
2)0 Porten fie ein fd^aH,
91I§ ob bag l^od^gebirge
S)o aöeö fiel ju t^al.
S)arumb erfd^radt öil fere
3)ag fd^one mdgettei^n;
Sie fprad^: „üit lieber l^erre,
@rft mu§ ettjr enbe fei^n.
121. Snb bag aud^ alle hjelte
Stünbe in ünfer l^anbt,
So ttjer mir jtoel) öerloren,
S)a§ tt)i§, füner tt)ei)ganbt."
* 7 OH bngetruntfen; B» bngetruden S N rl^ü; B»»*ru]^c
nid^t. 118,3 B fcere; Ba feine 4 B« ee^fricb 6 11 irf
bring II befte 7 B* §ct auff. 119, 2 0 ilagc 4 11 I^e
5 F ^ifd; 7 0 2(ud^ barnl. 120, 1 » cnbizzen 2 B [2)0]
B einen 3 B [obj 6 N magetret;n 8 N nurbt«; H h)crt
NBB«() emer. 121,1 H S8nb tuen 2 0 Stönb 3 FB*0
ivern; 11 irere; B finb 4 0 mift; II Joete bu.
3)D \V'caä) bei ^clb Seijfnbe:
„SJer luit onä nemeti bo^ teteti,
^a§ Dng @ot bUEi^ fet}n gute
Sluff erben ^at gcgefien?"
122. Seijfrib nam feiin l)eii[6b (
5Bnb mil(^t jr ob ben fcE)lDai6;
Der Simctfroio ininuigfticöen
Set tiiaä uot engften Ijaii.
Seiifrib fprac^: „fott nit trauten,
Diemcijt i(^ bei) bir bin."
53ie Bti'^'^fli bie fiettcit gbienet
3i[ liic^, bie flu()en ^in.
123. 9Itfi bie jinet) bergen liebe
3nn jrem gfprec^e »arn,
3)0 lom be^ breijen mei)Ien
5Der %xad) ba^er gefotn;
^ai ]a^ man bep beni feture,
3)aS Don im bo tt)et gan,
äßol breqer roi]^ f|)ieg tauge
Soor (jer baä feinte ptan.
XIX. ,^ie" (igt Scl)frib Dnb bie Sundfran» auff bem
Xra(5enftai)n unb roööen effen, (o'' (unipt bet Xrot^" ge=
foren, onb'' fec^ßig" jung' Xrac^en mit im.
124. Ü^aS mot^t, er wai Dei^fludgtc
3nn ein SleuPfc^e ort.
e F beä leben. 1'3'i, i B Wi^i gembbe 2 H tut fwett
3 0 milbig litten; 11 inmt^liten B Sungfrouluen t^fabt 4 FD"
Bjflt; II iDüö Dan B angflcn ei n [belj] 7 l»ß bienct; U«
gebiciirt ä II flBflfii. 138,2 SIIO acrpvc*c; BIt«F geJptSe^
S U t>o <xuam bar 5 0 oon bein t> F SQelifä 0 uur i^ni
5Er; Bi von i^m bo^cr ga&ii 7 II bvijtr Ipeiffen 8 0 Bdc=
^in baS gtluer. XIX in FB»0 nach 12i), S: in B nach 122, H.
« OU SEie . . fiSen >• U in bem fo ° II mit me^t braten
(das weitere fehlt) <i N bnb ivingt "FB" Ix 0 nenn
lO las li = 60 als IX = DJ f FB" iunscc; U junge. 134, l
0 Wart »erftui^t 2 NUFB" STtuffcIiit^e; B Süflit^e.
3)ariinib ,^ü ollet jcnle
Ser leufftl bei) jm roavl.
:itiiu gftatt E^nd fcmtin Xtac^en;
ioc^ luaS eö jm on pti^it
®ei)net feet, uctnuiifft oiih f^nite,
'hai muft a(d IDidii) [ei)n.
125. 5^0 hraudjt er fetjn uetniinffle
'Oladi iticni(^ii(^et iiotur
@in tag Diib aud) fiinff ^are,
!Bi6 er juni nieiifi^en niur,
@in {(ti&ner Simgeliitge,
9Ilä er t^e maä gefüc^t;
DqS fam jm uoii bütfc^affte,
@in ioei)5 jn äjo oerfluc^t.
126. Surc§ (c^önc ber ^undframen
!©et Xtad) meiifcftlic^eii tie£:
aSenn bie fünft i^r t)iti fänien,
5)a8 er fic nemen t^et,
ajnb fie alfo möc^l ^abcii,
^ei]I er ein Xiac^e luer,
©0 niurh fie jm 511 tlie^te,
^03 fünft gft^et^ nqmmer mei.
127. 3Jnb bo jm nun Scqfribe
liie Sunrffroiu neincn roolt,
!Die er ^et tong geftieflfet,
Siib fie jfi aBurmS geholt,
iCaruntb mal et fo gnimmig
^qn an ben ftaiin gefatn;
:i NU allen je^ten 4 NIIFB-U Mav 5 SHB«OB
geflttlt FB-O eiiws FB»II geiDtinen e F So* FB»
luflt B (t 7 FBO [BnM 8 B Sunft müfet et i^ wiUtg
NIIO alles. 125,1 B Du* F Metnunfft; B« Bcrnunfft
jdWK 4 BB« iDurt; 0 mar 6 B Mlä nie ttinr Wort.
lae.l NllÜ So; Fan NHFO f*&n 2 B ISt nienWIi*
liebe bot 4 B fflutb et fb nemmen ivai 5 B» »nb fo alfo
B Dnimb et f? aKo t^el fjan e BII I)to?[ 7 F »atb 8 F
iieft^e^en; II gtft^efle nit^t iiie^r. 127, 3 0 lanfljdl; FB' ÜJie
■ett (V 4 B »nb bn fb FB« SBotmbS; <> SBuirmb» NH
lel (i^Dll 5 F Kar; B» Wort 0 Ifo] 6 FB»
n^ren.
i
v^^F
_
9)iit I)i& iDDtt et oerbrennen,
■
Sie miff bem ftanne raaiti.
12S. 9Iun ^et bic SuitcEfralo furge
^H
iönb Seijfrib tnt^e ^ab,
^^1
Sie Wölten fic^ oetbecgeii,
^^M
Sq§ er Tie nic^t fjinaß
^^^^^^M
3tm flu9 beijbe t^ct ff^fTcn,
^^^^^H
3n ein !)M, bie bo loaä
^^^^^^H
iünbei bem ^rac^enftaijne
^^^^^H
Gnu berg gierig, gfoubet boä,
^^H
129. Siß baS bcr Xtai^ gc(rifte.
^^1
iüitb üuc^ Bor (eqner ^tg;
^^1
3>o tarn er ^et mit feiure.
^^H
•ilaö) Xeuffelifc^et glig
^^1
fiam er an fta^it gefacen,
^^H
3)a« iic6 ber ftaijn erlc^iitt,
^^1
3)00, (eijb bie mclt mnä gftanben.
^H
SSer flQijn io mal jettüt.
^H
130. 3!un f|et mit jm gctinrnnien
^H
Seijfrib beä Irac^en fi^iüerbt.
1
3)(iä Supecait jm niet)fle,
5>o et jrt jmürben gett
§Dt^ auff bem Irac^enffoijne,
^0 et (i(^ bilden io(t
fflm enb beS jlatinä jiim fi^llpetbte.
3n Qb^er [toffen mit.
S F Woren. 128, :i 0 tootte B« fi^ Jan oerbornen
5 FB'H 3m 0 g[u(B FB« 6«b H mo« ß 0 tin
t NO
^6ten N bo; II bat bot ma8 7 B« IraÄenfiein aroffe
8 Hin
ben B ^inab [gicna] I) nCaub niiir; B nlaubt. 129, 1
(^ ba belteiib frifte 2 B Sot ]i}nev eroffen ^i« S F
4 0 lif(; NIIFB« toi^ 5 B SBnb (am an H l^o
B3)aS
Stwer
ni Itene
»flrcn 7 aUtt I>a3 sUnd wol nrsprg. ein negativer beicriff: 1
nie 0. ä. Tiai bereits im urtlruck ans d wiederliolt
0 an;
B 3)« II [ro«g] NHOB- gcftünbcn S B ™
ajieiürt
offenbar: «it fo Icet. ISO, 1 B iSi bat (1 au lEittt
büä ;!NWeif[et; aiuifd; Bjeißle 4NIlFB"jaiii
2 B
eben;
0 ju emorbtn B 6fi(tt; B»n Begert fi FR» Baä
S B
Sa et j^n abfloffen H off ^en B» toottt.
131. Silin fVrang ^er aug bet Iiöteit
©eqftib mit bifcm f^metbt;
TOit gtöffen grljmiren (i^tcgen
Er ba be« wuvnte* gett;
3;et niutm mit (cynen trappen
©eijfrib bei! fc^ilbt q6 rcijl,
3)a§ im Oor groffeti eitgften
W) ton bol lüQfjec ^ai)6.
XX. ^pie" fid^t bet ^pi'inien'' ©eijftib auff bein f
mit brm Xrac^en.
I Hulzschnitt. ^
132. l>tx ^a^n geiuan ein ^ige
Oben Quer mie eirt gliit;
9llä wie ein glüijg eijfen
SItan QUfe beu effe t^üt,
ÜHodit ier lüiinn Dnge^erore
Sic ^i^c alJD gcog
ffiiib Ijmnier gen Se^fribc
SqS tieDit^ femre fc^ofi.
133. 2)0 t)ctteiia auff b€m fta^ne
a!nb auff bem fioten berg
@in Dngeftümeä wefen,
iönb baä bie milben Swetg
9l[I Iteffen ^in gen loalbe,
ÜSnb nam jm i]ebeS fiic,
Slet fierg inüfte einfallen,
35a8 eä feiin leben oerlnr.
131, 1 K» ^ev aii& II Mm ^ale 1 B Bflcrt; B«H *fr
a«t -i B ftiu'en; B' filOttsn; 11 Immen 7 II Bau; B»
aiaä Bot awiTi'in atam«". XX l'clilt in B; FBi 1^0,8.
" UH SBie . . * F tber ^üintn] B" ^ij tDinpl ©eOfrlb »ibtt
aug bcr .^Mm üiit> Mt mit bciii XTcuteii; II 'Jlio «siftibt «tft
bnii bralen uai^f. ]8s,2 FB-B alä Wie; llbauimalle; 0£»
« 1DCC nie 3 11 gliit ali ein 4 0 lSf((n; K aufe nj^e; B»
^Qg man aug Afc^en T 11 iüinmer na; It" atnnb eenStttfritb
iaä gfTOre 8 II fttlft^e 0 Sflore B« Sufi (emm Saiden ftJcS.
138, a n ünnfftilmic^ 5 X luffen; II imn na im « H
i fid icber; B» nam fin jcbeS 7 NIIBO bcv möft S B
134. ißun maten 9!i)6fiii9ä (ölte
Svoat in bem 6erg gemEft,
Sie tDoren SugelS feritbev,
:petten gesittet ucft
3rö UQtterS 3h)blingS fc^a^e.
^0 mm bet betg t^et rangen,
^a lieffeit bie jraen klinge
Seil fc^a^e aufi^et tragen,
135. 3Jnb ftieffen [n itt ein ^ölen
Tia inn ein ß<ii]iien raanbt
SBnbet ben Xtac^enftQtjnc.
SJacnad) jn ®ei)frib fanb,
%{i ir tjernai^ raerbt ^6i;en
SJoH (äiigel bem ©ejraetg,
Saä toefl nic^t uon ber (luc&le,
Sciä !cet bn ranä bec 6erg,
lae. Satinn aucö uon bem ((^a^
3)eH fte fetten DetiJDrgen;
@ö Ijet fic§ au(^ begatten
^tä luuniieä ifaib mit fürgen.
Sie fetten oH fampt fccc^te,
St raurbe ©eijfrib nötteit,
®D iDutb bev nrarm bte 310^^9^
Sarnod^ aü. fmiipt ertäbten,
137. So ec baä magttii^ bilbe
Surcfi bie 3'fetg fo Detlür.
134, 1 B 9!?brinfieta -2 F ben 4 U 6eft ß V 3IK
nun B iiMcfen 7 B [bo] lä« Rintg; FBdll «kißc S F
BOH ft^ae H ^mitet (I gdragcn. 135, IBL9inb| H
Ubtn ben Fü [in] FH»H §6k 2 «■■ inn ber 0 ftclnc
-.i NHFl^B bem .i H fi^&ll H fl bnierg« 7 F lui^t; B"
mifefe; B luuftt; U luriB; H nit^t »ftftE " ftucttten w 11
lebbifS FBi mar. 138, 1 B Snb baS put^ f?ne fitfib«
2 B Sen f(^a(i ^attenb uetfiotaen II uot^öl M B ffln einein
anbetn urtc U tbet TT entfiolbeii 1 B '3iot bem ii'imn mit
fptgen 0 2)rä NFB»0 lonnitS S (.1 die fuir*te 6 FB»
BO TOiicb F eeUfriben 7 B 3tiib benn luiirb er bie äfetge
F iBivbt B" SQnm 8 B [Sama^l BFH Slfle FB»0
ttblen. 187, I 0 5Bci61i(6 B= iKeibtlin feine 2 B»
geiura; NHB aK>«rae B [foj.
SÖanit bcr Itrorfi iDe(t ben fteoge
ißiib Qui^ bcö ftaiincS tl)üt.
3Seiin et fic^ [iilen iDotte,
So tag et iiiii bei» gang,
aL'enu boä bie ^iincfftam fi^Iieffe,
^oit jr luaS et nii^t lang.
138. 25ann menn er (peiife ije ^otte.
So t§ luaä loiiitcrä jeiit,
©0 fQ§ fie onbet bem floijne
aSo! fimffjig «äfftet roe^t,
@D (ag et Dot bem toc^e
'-öiib ^ieft jv Quff bie lelt,
Sllua iiii'if; tuitä n>ibet anjagen,
©0 jrä aug ^üten iDÖlt.
139. S)o loorb bet ftaw etleuc^fet,
®o miift bec öetb ©eujtib
glichen bie groffcn ffi%t,
SJie et oom Xiai^cn lib,
1)ie uon jiii ^ere tri6en,
ij)ie Ftamnien Holt) unb cot.
3)eä miift fic^i ©epfrib [öetlbecgen,
3)cä jiDong jii gtoffe not.
140. Slie 5Smi(ifratD unb ®eijfribe
31o^en onben inu betg,
9JiS fi<^ bet Itotft bet ^i^e
Sin menig beben oec^ect.
-1 B iPann; F aüenit; U ffient FB" li'ifel; H wiR;
0 lucift B ^at gmAgt bfltigc :> B eu et r. B fiegt n fid
in b<ii 7 V SQenit beim; B" 9Baim bann; 0 ^eiin ba; H
9et& bat; B 91nb baä B ]e bSimafroulD F SuneftoiM
((^liefF; O [ft^lieffe]. 138, I t'B- »cnii NU SBann et
bann Oll epeife boltv l'B» f»iei6 jr ftolte 2 KB» mm
tS 'S B 3)(nii fag fi; H ^e 4 H uabein becp 5 II atnb
er log H uor bem 1}aU li B ^ielt i^iten off 7 B^ möiTen;
B niiint) I) j(fi S II pi; i)bt ^iteii luilt. 18», 3 B Sid
müfet :( Fl!" gtoF)e ■> B»- Sl« NIIB uor im 0 Die »!
Bor i^ii BII ^sr B" treiben; H flebreueii; B Id|ttifitai
li B SJtniu flammen uiibe 7 0 Seiofvibe ; B» ©enftiebe B effliiMb
mnit fi<^ H r t)aa jmans BB> ^Jocji) BB<i grog. 140, S
n »nbet NHÜ inn ben 3 NH btä Ir«*en ^i^e; B btt
Xrat^ bie ^i^c; 0 ber Stacke fi^fe 4 H ein iccinii^liil oottcrt.
I£r tiott 6e[eqt@ ^Qnumbe
^ni tarn ti6er iieti [i^Qg,
St met)itt, jii ^et bcc 3:rflc£ie
®c(Qm!et aufi ben (jlog.
141. Ser ic^Q^ roaS jni unmete.
3)0 Itttacö baä itiAgetlein:
,ä5il ebler ^ecr Scijfribc,
IStft no^et Bn§ grcfe peijn.
6r ift niiS Jec^^ig gflogen,
Sic gaben alle gifft;
©cinb fte iiDc^ aiiff bem ftaijne,
erat Etofft eö übertrifft."
XXI. ^ie» fleut^t @ei)frib bie gtoffcn'' f)i§ beS
'Xvaäjen ^nab in ein ^öten'', off ti'dt fiä, »nb viiet, uitb
finbt ongefetb ein Ji^a^, bei ma^ gcioefl'' SJqlilinfiä beS
Mnigä^ bec 3li'«g.'
142. „Silin t|üb i(5 ^e gehöret"
Sfnat^ Se^frib iiodjQtpoca,
„SBer fic^ an ®ot ^e lie|fe,
?)cv loorb bD(5 nie uerlorn;
SUfüfe mir benn bcljbe fterben,
©0 fett eä ®Dt gettagt,
$aä jd] mii$ be^n an ncme,
3)ii auSetlrelle magbt."
XXU. $ie' lumpt'' ©eijftib auff hen Irai^enflöp,
S Fn ©(fammelt NHFB»B bm. 141, 1 0 [jm] 2 N
magetlein; B» SDliflin ;i <l (betet B» Stljfrib ^let« 4 0
naht »nS fltolfe 5 II 6« &<fft f Bflo^«"; NHOB» gtflurten
6 NUFB'B tio6en 7 BB"H Slnb; 0 Iicn fie B fte in SN
FB'O eWfr. XXI in B nacli 138,8: F 140,8; B» tetiU.
'^ Uli Sajlc . . b FOli groffe <= F ^fle d B a'^thn
'• F S6nia f B Swetflen II . , be ^voUt f)\tU tti braten
ftfiötoct, Bii in benie olft &e fid (flet, fo binbt Be einen f^ntt.
U3, 3 II DU @obf Borlete N Me [bei 4 FB" Snb her B" ronr
FB« [bp^f 0 no4 nie 5 FB^U Mfiffen; B Wilmb « H
fo tiffet 7 B'' nnname. XXII in F nach 145,1; B feblt.
- ÜH aöte . . i> H quam.
Dnb firfif^ mit bem" tiaüttn, fo' fliegeiif bie atibern |
Itac^en üll boruon.*
143. 3)0 marb ber tielb ©e^fribe
So grimmig Dnb (o feijg,
Se^n Wroerbt bEgunbt er foffen,
%nb jü Dem ftat|tie fleljg.
3)0 fielen ab bie ^rat^en,
^te mit jm tarnen gfaien,
SSnb flugen miber yt (trafen,
3)anneii [ie tumtnen roaicn.
144. 33er alt %xasii tile^b oHeijne
Sinb tfiet ©eiifciben not;
3m gieng aiili fegncm Ijalfe
Siie flammen 6 lato Dnb rot,
(£r fließ gar offt uiib bitfe
©e^fribcn, bO'o er log;
@r tam beQ feQnex je^te
9Jic inn (o groffe tlag.
145. 3)er Irac^ fo Ieiiffeli|c^eH
30}it fepem ((^tnangc foi^t,
®aS er ben Ijelb ©etjfdbeii
®ar offte bareqn flacht,
SBnb me^nt jn ab ju roerffen
SBol Don bem ftagn \o tfo^;
" H Badit; IJ" fi^ <i F [bem] • 11 felilt das übrige
f F fliegen h li* tilgt hinzu: »nb Sf^frib ler^awt bcn alt«i
Srattni, Biib ti>i\rfFt bit Slud ^inab; also wie bei XVI Ver-
einigung der zwei liberactiriften zu XXll und XXllI. du
bild ubensci wio B'^ XX. das nücliate bild ist in Ba bereits
nicht mehr vorhanden. 148, 2 0 föfl; H (tct^ 3 NFO itti
flunbt; B"- ba8 (unt 4 B !Bnb aieng jum (leine fteia « F
B»BO oefflören 7 B« flii6en; FO floBen 8 NHFB«0 So
fte ^er. 144, 1 B alte P Uiib B-^ am» 4 NH erofe
flammen; B Slalo ftamntm Unbe S H ft<e balui bnb.
14B, l FB" Seufflilttft 0 leufflifi^en 2 0 6§iDfln# er fi^t
a 0 Strofribe 4 n &av nfft bnreine flst^t; H flot wAn
G (du weitere, wnhrscheinlicu (i blüttüT imiffisBünae ist in
dem erhaltenen exBinjiliirc des BiisliT dnu'kus aiiagorissenl
0 0 Steint [("]■
b
©e^frib fljröng aa% ber fc&Iingen,
X)a3 er jn nid^t breQit jot^.
146. Se^fiib bcr fdiliig mit fjrljmmen
®en routm rool auff baä ^ocn;
®r mod&t nit^t (enger 6tn)6cn
Snb fcfilü^en ben roiirm Dorn,
@t ji^liig in Quff bie festen
SBot auff ein fiürnen boi^,
?)etodi fo miift er (etjbcn
Süom itiurme ongeinac^,
147. (@r fc^Iug fo meljc^ bn« ^oren
93Ht fernem fcfitticrbt Jo giit,)
S3nb mn^ bie fii^ üom Sirnc^en,
91(3 roer gemacjt ein gliit
9JJil ei)ncin fuber tD(en,
3)ie aUe roern ein firanbt.
(Srft roarb ba3 ^oren t»et)c^en,
- ifiQS eä ob üon im tonbt.
148. ®r ^ieb jn Dan e^nanbet
So inn ber mit entjtoet),
3Ja8 er fieE bon bem flaijnc
^il ftiiden man^exU\).
Do ftiefe er bornoi^ batbe
!Ca3 anber aui^ ^in nadi,
!Bd licff bie SuncffroW ^erc,
Sil Se^frib ronä ir ga^.
XXIH. ^lie" ^ot ©e^frib'' bcn Iroc^en jer^aloen,
Dnb roirfft bie fliid iiinab."
B U ni<^t äff toet». 14S, 2 BH ^m 4 0 fi^tuf; bcn
Sßiim im Sern. 147,2 H ffoerie gubt 3 0 Bö; H M
bxaUn R K na FO TOften O entScanbt 7 NVÜ born;
II Ijorne w 0 flBr.itibt. 148,2 NU äüol inn U B antn
te^llaut^l VBftcrt BNHSum; F «atfi 0 Silofricb F trat.
XXIII in FO nach 14l(,8; H 147,N; in B fühlt. - (»H
ajie . . h N ber 6. ' F au^ ^intiai^ H . . ben braten
149. ®r fiel ttor gcoffet ^i^e
ißnb nieft nidit, roo er moä,
Sag er uot groffer [inmac^C
3inb ini'ibe fautn flenag,
3)ad et nidit (acE) ntn^ ^öret
^iib niemanb fenneit tunbt;
Sei)n fatb roaS jm eiiHuiiJen,
ffol fc^niQtts mos jm fein iiiunbt.
XXrV. ^'u* ligf' ©et)ftib tn eoner onmadit DSÜ
gtoffer fti^ Dnb" mübe.
' Hülssclinilt. I
150. Do er nun lang getoQe
Snb roiber fterrf flerndit,
Do gnnbt er reibet fi^en,
©el^n ^ergcn Hcö er futfit.
S)o fai^ er fie bort ligen
©D jnmntertti^ fi'it tobt.
Seijfrib fprac^ „©ot oon fiijmel,
D roee niei)nt groffen not."
151. Sr legt fii^ an jr feilten
9inb fi)ro{^: „®Dt mü^ etbarm!
SdI ji^ bidi tobt Ijeijm füren!"
Kt legt fie an fc^n arm.
3)0 tom ber Sm^tge ©ugel
Sßnb fprac^ ba jii ber ftiinb:
„^ä) gib ein lüur$ ber maget,
Dai fie nierbe gejunb."
XXV. ^ie (igt Scljfrib Unb bie Sfiagt", anb fie \9
oon feinet'' roegen francf niorben onb feer betrübt, in
IIS, 1 H t>an 2 F loigt; i) mciS; Bll mugt 3 H »an
5 B Ufa* no* q^tnt. XXIV in B nacli U8,S; F 149,5;
N läo, 2. • 011 aßie . . '> B fall; II öti " U[Wt >mb].
150, 1 r nu 2 K fWrrfe tocif 3 B tflunbt; H bcflfinM
4 U ^(tSlieb « ba B NHO meiner. 151,1 0 legt P«
2 O Sa8 eS Öott tvbonn 5 FBO giverfl S 0 »uR ba« W
»erb; NH Sa^ (ie bolb locrb. XXV in B nach 150,8.
» N ^unttfrüTO " B (ijiifnt.
bem fo (umpt ber" ßluerg^ ffiiigri ön gibt jr ein niur^
in miinb, fo toirbt fie gefunti.
HolzBohnitt.
J
162. Sßnb bo bie Sundfratu re^ne
®ie routg in muitb genom,
So lOQtb fie 6atb fluff fi^en,
Sßnb jü jt (ribet lam.
©ie ffcac^: „SeQfrtb Dil roecbe,
X^u mir be^nr iiilffe funbt."
©ie fialfit jn minnigtlic^en
Sßnb füfet jn an (e^n munbt.
163. Üo Iptai^ jutn ^e(b ©eqfribe
Sugel baä ebel Bl^si^s:
„Sfupcran bet faffi^ Sltife
ÖejiDong ben onfEtn 6etg,
iCorinn lunl taiijent 3li'f'^9f
9)tiiften (el)n Onbert^an,
Sjnb jinitcn önfer e^gen
Sem Pngetieroen man.
154. 91un ^a6t jt onä erI6[et
SJnb ^ie gemeldet fre^.
3)eä mölleii roir eudi bienen,
9Iti Dil als trnfet \t%
ißnb roiff euc^ ^e^m beteijteii, '
Sud) onb bie tnaget feqn.
3(5 roe^l eu(5 roeg onb ftege
S3i| gen SSJurmS an ben Sfteqn."
" B [b(rl ■! F ©cjlDerg O asie bte Sungfraio in Dn=
iiiacfit figt, BHb mart jv öom äwetgt Wtbtt Be^Dlffen H Söo
bc iundfroulv lid^t enb bS frand, »an Sifribee wegen, unb loo
U imxä} Ifimvt k. 162, 2 H im inunbe OH nam 6 KU
betintr; FO bein 7 OH jnniglirten S 0 auff ben. 158,
2 BO bet; II be 3 ÜH falf^e 6 NIIO SHüfUn jm fe^n
7 miB tpitn lanb; 0 eigen Sanbe. IM, 1 B ^anb :t N
will; n toiU NO gern bicnen 1 H fü üe( 5 FH geteiien
Ü F fflagbe 7 BO ftAg »3nb wSge N flcyge; U (tifte ts 11
»et^ to FH äBonnä; 0 äüombS.
2i(T f ilrntir
ät^frit.
1
155. !Bet Stoctg furtä f|Ct)m ifi ^aufe
3nn ^olen berg ^inci^n,
@r gab im roifiigfli(i)en
©ein jpeiö tmb oiic^ ben mtxjn,
3)aä beft [o mani mag flauen
Ober erbenden Jol,
8(iS baS ji I)er6 Begette,
tei mos ber berge »ot.
156. Se^frib her nam Brlaube
SJdh Suget bem Sititg ^crt
S8nb Bon fet)n jmeflen bn'ibern,
5)ie waren finnig ats er.
1)0 fproc^en bie roetben ffiünig:
„©eilfrib ein begen gme^t,
SJnier uattet 9it)blinge
Sft geftorben Bot kt)b,
157. §et eu(^ ber 3ti)6 itirprane
örai^t [)ie in tobeä not,
©0 müften aße Sw^fle
Se^rt in bem berge tobt,
®rumb baä loir cui^ bcn ((^(üffel
Seqm Superan t)anb jei)gt,
®er ju bem ftat)n geboret,
darauf) bann tag bie meijb.
158. 9hin t)at boä Dnier tnnimen
Smer ebte roerbe I)anbt,
3)eö fol mit euc& ije bonrfen,
Sbler ffünig ^ot^genont;
3Jeä roöfl mir eu^ be(ci)ten,
Sucfi Bnb bie ^uncffraro fron,
155,1 H Btoefe^eii liNHOgnnben
S Füll man mag (iNUHWoI TliaUTOat.
«Ütita OalScr. sUf^itbcibc 4 0 a)a n-t
tönina* fi NnO B e tu e 1? t 8 H Ban etolem leibt. 157, ] NRPS .
.«uljeroti; 0 MupErai 4 NH 'Sc^in a[l im; OSeibaHtia
5 P Danimb; H batftmmc m iuw e Fll ban B gieißt T '
btBpben SFHbcnn OHffloflb; Bmcnt. 158, 1 U «u geffi b*
0 U6er!Dnmien; II bScgcfaniftt 11 l&iln abipcnbfli 3an(|
il B f&nb; KU follcii NFO Jjmmtt H bcä Id^i luw jtm '
"-"* SKlofnb; ÜlüSttn-, U Witt U4«l«ben 6 BÖ fT
Sag eui^ gcfc^ei^ teqn la^be,
ajitfer taufent mit euc^ gon."
XXVI. ^ie fe^t @el)frtb bie Suncffrara ^inbcr jn,
3 miß mit jr ^eqm testen, fo ni&tlcn jm bie Swerg
S gelebt geben, bie fi^i^t et leibet i)em. unb bereit
c" büS Sroecge'' ffiuget beg jm , baä roe^fct " jm
i roeg.
I
Holzschnitt,
159. „Slie^n" fitra^ ber t)elb ©e^ftibe,
„3t folt * ^ie bele^feen."
®t Ic^t bie S^utirfftoro ^inbet fic^
!ßnb t^et bie ^raetg ^e^m treiben,
Sonn afleijn ^nig ©iiflel,
DqS Swecg bo mit jm re^t.
S)D (;jtai$ ju jm ©eijfribe;
„3Zun fag mit, ^elb gemei)t
160. Safi mic^ beijnet fünft gcnieffcn,
Slftronomeq genant.
I)Dit Quff bem Utad^eitftaijne
§eut fn'i bu ^oft etfanbt
I)ie Stern onb jt anje^gen,
aßie e^ mit fot etgon,
äJtit Dnb meqm Ikonen wet)k,
SQJie lang fol jcd fie ^on?"
161. 3)0 [pta<^ ba€ Bni^t^Se Sugel:
„2)oä miß i<$ bir eetje^cn.
S B SBetbenb tufent Nl-'no gan. 3tXVI in F nach
160,4. » R nun i' B aiDevgl« " B Jtigt 0 SBi« fcet
Scrofrib mit bec Smifl^aKcn ^inweg teitel, unb hoä Swetele
»tift iftm ben aiBta U aBo eifribt De Sunilfroiu ^inbcr fitf
fettet, t>nb miU mit er t^obuS riben, unb be bioadj Dgel an ben
»e^ m^ft. 159,2 B fkb; 0 foUet; H fc^ilet F oK^ie
VO Bltiben; H bliuen ^^r :i B fott; H nam 4 11 [etji be
biperge bot 5 FU Sinn B [Sann] 3tIIein bet ti B »st;
II bc 8 F Ku F emeib. 1«0, 1 B flnieffen 2 H aftroio^
ttiic 3 n bar V)f 4 0 frfic; F fvfl6 ^nftii. 161, 1 BO
bet äroecd ; ■ 11 bat blpcrgclin 2 U birfe^cn 11 ftin (i^al oHo
gt((^«(ii.
Siu £)Qft fie nur ai^t ^att,
'iia% i)ab jt^ rool gefetien;
Sd witbt bir bonit bein le^be
So mürberltc^ genummeii,
So gar on oDe ft^utbe
3)Q omb bein leben tuinnien;
162. So mirbt beqn tobt bann reiben
2)ei)n rounbet Jctfoueä loeib;
ÜJnrumb Jo mirbt oeriieren
äKoni^ ^etb ben fetjnen leib,
JjQä nqitbert mer Eeqn ^etbe
Sluft erben lebenbia bleibt.
SBo lebt ije |)etb auff erben,
33er olfo ift betoe^bt?"
163. Se^frtb ber \prad) 6ef)enbe:
„SBitb jc^ in tiitg erl^lagen,
SBnb mirb Jo root gerot^en,
@D toil jd) auc^ iitdit fragen,
Son roeni jif) wirb etf erlagen."
©prai^ Sugef barjii brat:
„So flud) beqn Jc&öneS roegbe
ße^t 0«^ beS (riegeä tobt."
164. „9[un t^ii bii^ ^e^me feren".
Sprach ©et)ftib jii bem Sfetg;
Sie f(^ieben fic^ fo ^orte,
©idi (eret ju bem berg
Euget bec wunig t)erre.
9tun bai^t Se^ftib baran,
3 B nun; H mtn ä <3 mfirb Byil btnn 7 O dl
mein 8 B [Bo] aJii-ft Ti a scheint ein fehler Im urdruek,
aeu B bessert. IS3, 1 Fl) Sa BFH benn 2 H ft^
.T F nieraenb nie; 11 nevflenS mebt; 0 nimmermt^'^; B nicncfl
ni« 0 5clb fi B Sli^b [,\6enbig bff frb 7 F [ije] PO
ein SielM S B Dei: nlfo gtodben wert. 1B8, " "■■ '"'-'■■ '^ ""'-■■
F (d hire; B bfllb 3 FOH toert H itt fc ,_
II nii^t ine^r 5 FO »erb R B ffin (Hrnt^ eugtl fo
F Ti.i fbracti ISiiaet ju brat NU jn im S H SW«t „
F not^. 184, 1 F 3Iu 0 t^ue ii,; 11 b^D id S UHfc^dMl
■
^te et bort in betn ftcijne ^|
Sen {<f)[]^ ^et tigen lan. ^H
16Ö. yimi iftt ec ^men geboitden, ^H
:2?eit ein auff ^uperan, ^H
3)en anbecn ouff ben tnurme, ^^H
SSetf^er ben fc^a| ^et gtan. ^^^^H
@i nieqnt, jn f)et gefainlet ^^^^^H
^er raurm not^ inen[(§?n rat$, ^^^^^H
SQJenn ce raüib ju e^m menf^en, ^^^^^|
X^et er ben fi^ag äefi^. H
(
166. @r fprat^: „fol j(^ mit n6teTi H
?)en ftn^n geraunncn fyan, ^^^^H
S^a§ ;c^ bann binnen funbe, ^^^H^H
^aä erbt vm uä)t mic^ an." ^^^^^|
@r ranbt unb {)olt ben \i^a^e, ^^^^^M
Si; bnb fei)n fi^öneä nueiib, ^^^^H
gt litb jn auff fcqn SRoffe, ^H
S)a3 er Dor jm ^er Iteqb. ^H
1
167. S>D er lom an ben Meijne, ^^^^H
^^H
!Sd bai^t er in fe^m nmt: ^^^^^|
^^B
„Sed jc^ fo fut^e jei)te, ^^^^^|
^^^H
äSaS fD[ mir bann bag gut? ^^^^H
^^H
'.Snb joaen ade IReden ^^^^H
^^^M
'.Snib m\d) nertoien feqn, ^^^^^H
^^H
^em [oa benn bifee gute?" ' ^^^^H
^^^
$nb \d)ixt bai in ben ^etjn. ^^^^H
XXVU. ^ic- oerfencft Seljfrib ben \<t)a^ in ben^ V
SReqi.
, ben et gefunben'^ ^et in bem'' IrQiJenftai)n. H
HolKSchnitt. ^
7 H bat in. 165, 2 H [3)tti] einen 3 0 bem 4 VO ^ot H
eUn e B menld^ein 8 B SB6tb et; H bat fie Oben ■
tt tfiet F Befiften. 166,1 NHnote 3 FB II benn ■
NOa
'#•
rinnen; R batin; 0 beinen BFU ftnbe; 0 Selnbe ■
oebfrri 5 F rennt 8 FO ®ie er FÜ trieb. 167, 2 ■
1 B
BU [^a\ ^attil er BH fljnem 4 FH b»iii 5 B alle Men ■
n Ife^
hltmOl 7 NTI fett: B niiW SO bann S H ttatB H
BF eg in. "XXTU in B nacli IC;,;!; FÜ I66,ti; H 16H, S. '^
» OJ
tQie . . i> B iiiii o li funben -f B im; U «n bem. H
Iß8. ®r loeft nit^t, »q8 bie erben
SBaten bie iäiinig im fietg.
Site ba fetten BctftoRen
[9Iqbtinaä] (i^a^ beä alten 3ioetg.
Eugel baä S^^a feq« fune
S>er tpeft nit^t öm6 bie bing,
St me^nt, b« (i§ag ber lege
Sni betg noift gar gering.
169. 9Jun ginort man ai
S)flä metbe Rotten 6tobt,
Wie baS (e^n ft^öne Xottftet
^exnai^ lein iitfo brat,
!önb raie )ic loer etlöjet
Säol Bon bein lunrm untei)n,
@i)bi(^ lie§ bolb aufbieten
aiem ?(bet Ditb ber giiieijn.
XSVni. aSie ber ®el]frib onb bie ^uniffraiD )
äSuiniä geritten famen.
I Holzschnitt.
170. ©etjfrib bem ebten begen
^ebennan entgegen ritt,
Sita (ein Sogfer ouff erben
'J)e6 gleqc^ gee^ret nit.
SSer Sünig IteS anmieten
3nn alle 3leqc^ Dnb lanbt,
Sünig, Surften Dnb Ferren
3:^et man bie mar betäubt,
171. Dai ijeberinan ba teme
@en aBurme§ an ben 9tei)n
1»8, 1 F toi&t; 0 toeiS; EU tou^t 2 0 Barn
bem 3 H Borftcttn i * den schätz FO 9Il;6[itifl baö arte
flWerg; B Srä baitni (1^4 Sl^blinger 5 H bt B ber rtcin
Sfiniflt ti F er F mi^t; Hwafle; 0 toei« B [ajcr] SBiiet
aar nit. 169, l NHO flelran FO Äi^nig S O bie tilfhit
4 B Salb lAiiic 0 bPTt 7 B tr6ietten h OH Bemetn.
XXVin fehlt llberall, ausser
Reifer toorb i V ^ti^ltiäftn
171,1 FDeS 2 N aSunnS ja
0 fflSormbS; li t^o Bormcä.
a 0 16<t,&. 170, a B «ein
O Ht^iret S n bie ȀtVtt.
BSBumtSba; F 3Surnib3 boj
Sffiol auff bie Werben ^oc^je^L
[3itnffBe^en] gütfleii ritten ein,
Sie mürben raot empfangen,
911s man benn güiften fot;
Dq ^iifi fi(^ an gebtenge,
I;aä tanb roa§ Herten not.
172. 9iun mecet bie f '
3Ket bann ütetge^en tflg,
3>a3 man tenbt unb tl^urnierct
Snb atitterj^iil ba pflag.
Man ^Et fe(||e^it ifiutniere;
Siornoi^ teqt neber bann.
aKan fc^entft fiitet unb naget
Jiei)be SRoß onb bem mann.
lt3. i3et)frib gab (olc^ getel)le
58nb fterrfet baä gericfit,
§et eqner ©olb getragen.
Er bürfft fic§ fürchten nic^t.
9tffo mit grofTec ftcrile
@c ttQe bing beftett.
„3)0« roia ber 5;euffet", fpiQtf) @iir
„®oä man fo roerbt l)ie ^elt
174. 5ür anber ^etb (o lüne,
3)ie ^ie nun (cinb gejc^mec^t,
2;ie alfo gilt oon aibef,
91(ä er ift üon geji^led&t.
®r Iregt an jm afl tage
Sie n)afi4)en unb bie ring;
- H itiU
1 ^36 fii^ an dar
in atoft jaiDuffeii
I 0 §Dil^}cil 2 B aHet FH benn
S FO ttetbe 4 • die filmten 5 0 t
fanflen e FO bcn 0 t^un fett
broft; Nn fveub gar brate: B
S F iDor; B warb, 172, 1 . ^ . ,^ ...
3 B raimt F ISuniiect 11 men r&nnen Unb tomerent 5 KB (inl
NTOB f e i^ if c B e n FB J^urniet 6 B So reit ^eber »on bmin
7 NH fc^enaet 8 F Selb. 178,3 I! ^M einr flotb am
flSif fletraßtn 6 0 Da alle B befta» 7 ft reit P ®finte
8 . das mann = man in H (o toert in Ba(t NJelb; n bolbt.
174, 1 Fn SSot H anbtrn belben ftne 2 B pnb ; 0 rein
;i BO uom 4 HOF üoin b B tragt n an r"t 8 B S^in
it>aapen tmbe ring.
Damit f|ieü er bie §ell)e
3itn bifcm tanb fleting."
175. ®D \ipxaii) htx Qtijmmig ^pflgen"
„(St ift ber ft^wager tneijn.
aSiK et bi« tanb regieren
^erniben on bera Dle^it,
(SD fof er e6eu f(^QHien,
®aa eti nid&t ubetjei^,
Sffionti jcö toec ^e bet etffe,
SSnb bet eilt fott^eä te{5."
176. 3)p jt)tac!& S^rnot ber begen:
„SDiei)n fc^ioager ber (3ci)frib,
3t^ geb Qu6 incijnex ^anbe
^aS attec befte glib,
Hai Diifer oatter @i)tii<$
§et ^ie ben meljnen mitt,
©0 fag \ä) fjxt, Se^ftibe
X^et jni bie Ie«g tei)ii gut."
177. 3tlio bie bre^ iutig ft'ünge
Se^fribeit trugen ^afe,
i8i6 baä bie jidot gejc^roigen
SSoQenbten bei)bc boä,
iia§ ©e^ftib tobt getage.
Db e^nem prunnen talt
©rftodi jrt ber grimmig ^ageii
©ort auff bem Ottenraalbt
178. 3n'i!'*ien ben fernen fi^ultern,
Sßnb ba er flei)fc§enb mai,
1 N ^Ett; H bilt NHF gelben. 175,4 FB J&n. i
nib«; 0 SU nibe« ü H ^c fi« nidjt Bovfec 7 FO 9U«in;
H aScnt; B Sann 0 jBe mt; R lue« ip 8 B [Snb] 3)«
tin fSHic^ea. 17«, 2 B ift Sülöfrib H 0 gib 0 Öanb
i 0 bi« aller beften 0 Oldb ; 11 Übt 6 B §«tte bie [ben] 11 ben
befttn 7 II ii bi). 177, l n be jiinaen flsning I' Sini9
2 0 Siiff; B 3um B Süiuftib 3 * die zwSn goswigon
B 6h t^atenbS imar »evft^miacn i B Sig fb »oUenbtenb bai
fl n 6^ einem F eine» FOB bolbt 8 D bat F auff btn
Oben ualbt. 178, 1 0 fein 2 B [Snbj !t)a er iid^ fleif^
H Ott bat ' -
So er ptö füft im pcunnen
SDiit muitb ünb aui$ mit naß.
Sie raam bet atittccii^affte
©eloffen in ein gfpte($,
®o marb e§ ^agen öfot^en,
Sa« ec ®el)frib erftec^.
179. ®ie b«l) fimbec fftim^itbe,
SQJer weiter ^ören tuöD,
So mit ic& jn ^ie toe^jen,
aSo ec baS ftnben fot:
Set tefe ©eqfnbeB ^ix^jeqt.
So roiüt ec beö bcri(§t,
Sfflie eä bie odEit jac gienge.
$ie ^at ein enb bag liiert.
4 F Elta(eii; H itafe 5 » durch rittersehefte O fo
ioern it FB 3)0 Wag bic SütevMaffte 6 0 ©elauffen H
fp«(f; FOBgefpKt^ 7 B So NO »urb n [cäl NIIFO
befolgen 8 F ©eijfribni; 0 Scroftiben. 179, 1 B Son brM
F Or^mfeilbe: H Ärmt^tPsm 2 FH Witt 3 0 idbä NnFO
im 5 B li| SütofcibS S B big B gbif^f; 0 ©ebi^t.
N ©ebtuctt ju Mtnberg | buti^ ®eörg Sßaf^ter.
F ®ebr«iit ju I gcQiiiffucbt am 9Kot)n, | Surd^ Sffiepganbt
§an, in | bec @d&niicgaf(en | jnm S'cug.
B ©etriidt ju Sern, Sl) ©igfrib i SIpiocio, ^m 1561 ^at.
B" ©ebruift gu SBaJel bei] Sd^qu: | Sc^rötec. | 1694.
uiif diu SteUun bin, an denen der gegenwürtige Druck t
N Lind dem v. d. Ilagons abweicht.
\m
[la]
®ine
3Bunbcrf(^one ^iftoric
aSon bcm gcl^ortitcn
3Ba§ h)uubertid^er ©bent^eur
biefer tl^eure Sftitter au^geftanbcn,
fel^r benimürbtg unb mit Suft
ju Icfen.
Holzschnitt
S(ud bem Stan^ofifd^en ind Xeutfd^e über-
fe^t, unb t)on neuen toieber aufgelegt.
Sraunfd^tDeig unb Set))3tg, 1726.
5)
3)tefeE XtenttDÄEbigen
ea hsivb in Bitim ©ifloritn s'^tUn, rvk, baß fi^^nis Slrtu*,
aus Britannien, ju (einer ä«'. f" *i"* ^errti^e ^off^altnng mtl
ben flllerroerl^eften Kiitern, (d ju ber 3*'' fldcbt, ße^alten ^abe,
ber bnnii (iirj batnnf. In (einen no^ blc&enboi Sauren, bie aU(r<
b ortreff lit^Pen aBentlieuer auaaeftanben, baS Eaum ju fliaufeen
ift, inbem [2=] n ni*t aHein Siejen unb anbere Sitfer ßetSbtet.
uiib ellit^e gejniungen, bafe fte feinen SGiUen etföQen, unb fetbften
bi€ 3'<^"nB n°<^ ^^ 3:afelrunbe bringen mänen, ba^ jHe Don
i^me äberiDunben iDkiren; fortbem er ^ot au($ noi^ aber baS
ben ungeheuren ^rac^en ^^^on, bainit Wo^l ein ganzes ^eer ju
t^un gehabt ^Jltle, get&btet. ^ie auc^ ben berjauberten SUurni
unb 3)rai$fn, ober uielnie^r leb^afften leufet, Sjolanb, mit groffer
Wlüfjt unb Slrbeit äberWunben, unb enblii^ ben Stli'Qauiim
Sonä na^ fe^r hartem ®efe4te, in feinem eignen 6qIof(e unb
^aUaft, mit aKer feiner iSbentveur ein @nbe gemalt, unb baffelte
gange Sanb unb Stnigrei!(i S^arobuS ipieber an feinen re:^''"
@rben gebrad^t, nemlic^ an bie äberauä ft^Sne unb ^olbfelige
äungfrau HasUi'JriA, beS Jtfinig* lot^ttr, bie er avA (§(rr
feigoleife) naffl feiner groffen unb äberauS fi^Weren Slfi^e, Sttt
beit unb ®efa|r, jur Sergeltung, benebft beni ganzen fiSnigteii^
unb Sdnbem, üBenDnnnen. SBie foJi$tä »eitlÄufftig in ber mtw
l^euerifd^en §iftoria ton ^errn äßtgoleifi nai^ ber Singe mit
aßet Suft unb GrgSülii^teU Wot jw lefeti. gaft beraleiien ift
folgenbe ^iftocia, ju luelc^er wir uns o^ne fernere aßeitläufflig!
feit wenben ICDÜen.
[s«l SBie Siegfrieb öom Sönig ©iegö'ivbD ge6o^ren, uon
feinen Eltern roegjieljet, unb taie ei t^m ergangen.
I Holzsttbiiitt. I
Um bie 3tit, ba ter l^cut« §e[b unb Silltr, iperr aBißohlS,
(b«ffen Wir im Eingänge gfbat^tl Ubett, «o^nele in ben TOtbtf
lanben «in S&nig, mit Slaftnitn Sieg^atbuS, betfdbe jeuget« mit
(tinet ©ema^Iin einen einigen ©o^n, genannt Sieafttrb, tuaS bet=
fdbe Bor ebnil^euer unb ®effl6r anägeftanben, luerbct i^r ^er^
nai^ma^tä B&ren.
SJtv finabf luntb flcoS unb ftartf, bnmm er auc^ toebet auf
Sater noä} SUhitlcr elloaS ga&e, [3''] [onbern nui: aUewit bamil
unigieng, luie er f(in eigen, iinb wh man Jagt, ein Ste^^etr to(T'
ben mfitt, batob Jeinc eitwn gcoffe Sovge Ratten.
SQie oitt ber Rftnig begnügen mit («nett ^;it^en 9)at^S af
tiflogen battt, unb biefelbe bem Sinig liet^en, wann ja bei; So^
nicEit bleiben bolle, jolte man benfeI6en jie^en taffen. bann n
niai augfteben, unb enblitben ^lä) eines beffern bebendfeit mfi^te,
uiellei(^t Ipntbe noc^ ein bvaUer §clb auS i^me. D6 nun too^l
bei .S&nig ungerne bran tcotte, toacb bo^ enbli<^ befd^tofTen, man
foite ben Snaben jie^en [ajfen. Siegfrieb [imle bet 3ett niijt
etiDOvten, big i6n bet Süatet auSmunbitet ^alte, fotibern jog o^ine
Urlaub babon, fein igbent^euet ju betfut^en. 3;nbem et nun buiij
man^ @e^Mi[ unb 3Dilbni{i ge^et, unb i^m betr^Jlagen bcdunte günstig
JU tnerben, fielet er u^ug'fe^r Kct einem bitferi &t1;illj ein a5otf[
liegen, baftibfl gieng er (lin. Siun hjo^nete ne^ft Bor bem Watbt
aufjen bor benr 3)orff ein Si^aiiit, ju tem malzte fi^ Slepftleb,
[t>ni^t benfetben an, ob er leinen jungen ober ßneAt bon nßtben.
bann ©iegfrieb nrafte eg je^unber niai^en, toie er lunte, icei! (r
beö ^ungera niit getoo^net, benn et fafi in jWe^ Eageii ni^tS
geffcn, unb ftard Begangen toar. SJatju ft^imete er fi$, toiebec
na^ §Qu(e ju lauffen, aui$ loar ber SÖea Ju fern, atbet er hai
beS ^ungetä »d^I beffer geltio^nen ntöffen, alS et (eine gtbfie
aibenlBeuet auäflc^en möffen, »le man bema^ 6&ren iptrb. Set
©c^mitt a6et, alS er (o^e, bafe Siegfrieb toader Jtatif an.f4->]
juje^en, Wft fii^ä gefallen, gie&t i^me ©ffen unb Srinien, beffen
©leaftieb mo^( Seburffte. SiJeil eä nun fafi abeitb War, (Aft «
i^n ju Sette toeifen. SKin äJlorgeii ober ruffte bet Ueift« kcn _
Sungcii ober finec^t, unb fügtet i^n jur arteit, toia (eBen, n^ 1
er fi(5 baju fi^iffe, ba Werbet t^t nun SBunber ^tctn, loie er f1^ 4
baju angetaffen ^at. ~
SSie Siegfrieb hai Ififen entjiuei], unb ben ^ImBofi in
bie Erbe ft^Idgt, beffcn bcr 3JJeifter erf^rad.
I HohsclnUtt I
haS ISifen, bafi tS baVon mtiWe^, unb b« SCmbog fnft ^alb in
bie gtben fand, befffn bet a)lei[tec fe^t (rft^radt, utib ©ienfritben
6fim ÄDljfe na^m, unb i^n ein hjenig jaufete. SieBfricb, btr
FD[(^eg ^ingg nii^t gtwo^net, unb beg^alben etft neulicb bon
[4'>] feinen eilern meaaeganaen toar, foeil n (einen Sronng
leiben lunte, toieiDP^I eä iieä Saterg Siille nic^t toat, Weil aber
bie Mit^e Siegftieben gerac toolten [06 fe^n, Ratten fie bem fiftnig
baju gecat^en. SQie nun Siegfiteb feinet ^Reiflerä Sdil&ge nid^t
[langer eirbulben tunte, nimmt n benfelben be^ni ^caaen, unb
ipirfft i^n Wibec ©utteä öoten, bog ev fit^ in langet Seil nic^t
beftnnen (unte. SBie er aber ju fii^ felber tarn, Windle er (einem
Snet^t, baß et i^ }U ^älffe lommtn forte. Sienfelben empfSngef
Siegfrieb eben, wie feinen Sleifler, batum betJelBe auf fflitiet
unb SQege teba^t mar, Wie er Siegftieben wtebet loß Werben
aSie ber äßeiftet ©itgfrieben in ben SQJatb fenbet, in
3Jiet)iiung, ba| ec nic&t toiebtr fommen fofte.
3)a nun fle^&tter maaffen ber Meiffer unb fein fined&t Hon
Siegftieben roatfer Stiffe empfangen, muffen fie fi* )U fflttte
legen. SIDie nun bie Statut betgangen, unb bet Jag begunte an<
jubret^en, rafft ber Sßeiftet ©iegfrieben, unb fftid^t ju i^m: 3^
bin ant|o Jto^len fe^r 6en6t^iget, brum muft bu in btefen SBalb
ge^en, unb mir einen Sad boU ^nlen, bann ti wohnet ein S£^ler
barinn, mit bem i:^ aUejeit meine ^anblung ^a6e. Et meljnte
aber, bet ^taäft, bet fi(^ in bem SBatbe fie^ einet Sinben (ba^in
er Siegfrieben weifet) aufhielte, folle i^n tftbten unb tietfi^rinaen.
Siegfrieb geriet o^n olle Soige in [5*] ben aSiilb, nic^t anbetä
gebenitenb, ba6 er fioHen ifolm luolte. Snbem er abei ju bet
ainben tfimmt, fie^e, fca E6mmt ber ungediente IBtat^e auf i^
ba^er, i'^ne Rweifet ibn ]U werft^Iingen. Siegftieb bebendel fit^
nist lange, fonbern fcen etflen Saum, bet i^m ju ^anben tani,
teifet er auä ber ®tben, unb toirfft benfelben auf ben 3)rn(^i«i,
ber fi^ benn alfoBolb mit (einen Stfuoanfe in bie Setflen ober
äCefle ber iSAume berwidelt ober üerfÄüt^et, ia% et nii^t lebig
wetben tunte, beffen fi(^ bann Siegfriee lu feinem SJoit^eiC WoM
)u gebrauten Wufte, bann et me^r unb me^t SSume auätil,
unb auf iai @emürme (beten nie^r Heine ba waten) Watff.
£äu(ft bamit eilenbä jum Ai^Iet, nimmt gctier, tinb ;Qnbet bie
BAume aber bem @ewürme an, bag fie olle uetbtcnneten. !Sa
flog isaS gelt al£ ein EletneS »Allein ba^in. Siegfrieb tautet
bm Singer in baS gett, wie baffetbe ertaUef, Witb ei ein ^atteg
^om. als Siegftieb foii^eS geW^^T Wirb, jie^et er fi(^ gant)
naifenb auS, unb Aberftteic^t bamit ben gantjen £tib, o^ne iwifc^en
ben beijben Si^ultern ober Sli^feln, ba^in tunte er nit^t wo^l
I
(oitmien, bafi i^m bntiii iiu$ enblii^ (ein Se6m an bernftlbm
Orte fletoftet, loie i^r bernac^ina^lä ^ktn iMtbet. 3)i(f*fi ift bie
Urfai^t, bafi man i(in kn HC^imten Sieafiieb gciicnnet ^at.
SPJie Siegfrieb (icfi an beiS Söitigä ®i6aIbuS ^off
begiebt, uitb ffinä balefbft Botgegangeit.
[:'ii>] aBie nun Sienfrieb fid^ nUn Orten ^fivniflt befanb,
gebadbt er, bu lanft ^inffl^rD mo^l ein anberer CaBaUier (Wie
man ijo rebet) merben, begitbl ^ii} bemnac^ uon b.mnen an beS
weitberfi^mfen «fnigS SiBalbuS ^off. Son
Holzsu-hnitt. |
benife[ben luarb er auf= irnb ütiginonraien, lieb unb tDtrt^ Bon
jebevm innig lic^ gehalten, Ba6 er mtc^ julefct, ied; mit gtoff«
ebent^eur, beS R&niBö loiftler fiterfam.
liefet Siims Sibnlbug TOol^ncte unb ^ielt ju ber geit ,§off
ju aiietniä am 9l|ein, unb ^atte bre^i St^ne, unb eine üSetmiö
fdjSne iEoi^lcr. 3iun begab fit^^ einina^l an rtneni ^eiffen
mittag, bog bie Sungfrau fit^ an ein genfteir fteUele, «tib ')
frijt^e Snfft ju ^(tjbp^tn, fi'St. ba (ummt ein grofTet ungeheurer
Stacke ba^er geflogen, bag eS nii^t anbete ft^iene, ali ob bic
SBurg gonti im geuer ^finbe, unb führet bie fe^&ne S^ngfiau
re«] gCortgunba mit |ic^ in bie Sunt ^o^ aber baä @eGAra
$iniveg, baß ntan feinen @i^atten Aber eine Biettel SReile auf
bem Sebfirge fe^en lunte.
[ Holzschnitt, I
^a fa^e man Soter unb SAutter mit fold^eti ^engflen URf
geben, bag es ni^t p bef<^rei5en ift. SSome^mlii^ wemete bie
3Nutter STag unb 3ta^t, bag fie «an$ bi&be Singen flberlam.
SQie nun ber I^cai^e bie Jungfrau auf ben ISrat^enflein
gtbracbt ^alte, ba Hegte (c i^t fein ^auBt in ben Si^ODfi, unb
enlf^lieff. 3i)eii: bemnai^ feine Stkde aber alle aiiaaffeu gtog
iDOt, fo tr|(fiättert ber Xirat^enftein ob (einem Oben^olen. Stun
ffliget i^r lei^t gebenden, mte ber 3ungfrau mufe ju a)lut^e ac
roefcn ft^n, bei) (oIi$ einem fi^euglic^en 3Durm ju iDo^nen, waS
Bor ßers«nä^91ngft unb Se^IIagen fie bafelBp geffi&ret, ift nii^t
JU beft^reiben.
[tii^] Diefer Srat^e Katb einem^) Dftet = Sog ju einem
Utenft^en, ba \pta(i) bie Jungfrau )u i^m; ^leiluert^er ipeir, toie
Übel ^abl i^r beb mir, bei) meinem ^er^liebeii SBater, Wuttec unb >
Bielgelieblen »rüberii gct^nn. SUeil eä bann nun fo man^r-
3^ag, feit i^ir mi0 Ijif^er geffi^rel, olä tpoll iä) gern mciKeii ^tt
Bielgeliebien ajotet, »tutter unb öebtüber fptti^cn, »ödet itpsl
iiiirfi loicbet baliin fiibren, (d ipill ic^ euä} feftiglit^ anseloben, bafe
itb loicbetum mit nicfi ^ie^et auf biefen Stein fommcn Will, übet
wb^tn i^t mi(^ fcnftm luolt fö^rcn^ will iä) gmie folgen. S)a
fpracfi bet Unge^eur ju ber gunafwuen: Eu bittcfl l'ergebli*,
bann bu Wirft nii^t altein beinen ißatei, Snutter unb Sräbn nit^t
me^t fe^en, fonbetn aad) feinen einzigen SHenft^en mmmetmc^r.
Sa« lü.ir bei gungfrouen ein JJonnerft^Iag in i^ter Seel unb
§ett. SBie nun bie ^ungftau in SIengften unb lobeS-St^wilen
faffe, unb fein Siort me^r rtben lunt, fprat^ er .;u ibr; 2)u barffft
bit^ fo fel^r nii^t nrAmcn, uieliDenigct bi0 meiner fiAnien, bann
ijeulc übet fünff 3af)r foerbe i* loieber ju einem ilanne, alfo
muft bu noi^ mit mix beuten fänff ^o^ nnb einen Sag, aliSbann
Icirft bu meine ^au, IDomocb bu bid) ju rillen, bann bu muft
^oä) mit mir julegt nac^ ber $6llcn ^u, ba bann fin etntjiger Xag
«in gonfteä So^r feijn Wirb. SSJie bie Jungfrau bie crfctiretfli^e
ffiSorie ^irte, fehlet loenig, fie wäre in eine D^mnat^t gefuntfen,
bann fie wai alle jitternb. Siuffet boc^ @Dtt im $imme[ uon
ganzem Setzen tnnigli* [T] an, getr6ftet ^di feiner t^ieuren 3u=
fag unb SSer^eiffung auS @Otte«; äDort, unb bittet bcn ^er^en,
Ci WDUe bcK^ jum »enig^en il)re Seele, (bie Er nii^t mit ©olb
ober Silber, fonbern mitjeinem t^euren »lut erlfcfet) bema^rai,
unb ba es fein gnibiger aSiUe (e^, Bon biefer fi^reeren ©efSngniä
«tUbiaen unb befrelien. SBciter fprat^ bie Jungfrau : Si^ bafi
meine »ruber mein öefSngnie roftfren, icft Weife, fie ^ülffen mit
ioieber ^ieroon, ober lieffen ibr Seben brum. 3ng(ei($en mein
ber^Üeber SJoter totirbe fein AufferfleS btan Wagen. 3nii^ erbarmet
Aber alle nwaffen meine (lergoiel geliebte graii afiuttet, ii^ weife,
bag fie olle ^age, fo Wo^l al§ ic^, ba£ tote Slut au§ i^reii
■ äugen Weinet.
iCaä ®e|[^re^ unb j.\iumerlii^e Slage trieb iai tugenbfame
SunpftSulein \u 3!ag unb Kai^t, baj fie jum &flem gan? Ätafft=
lo^ in eine Dljnmac^t batnieber faitit.
$ier fenbet bec Sönig $ot^en au8 in alle Sanbe,
feine %o6)tn Sloiigunba ju (uc^en.
fflie fidj nun ber Sf nig unb f^ine ©euiablin lang genug ^e-
ftännet unb Seit getragen Ratten, mutbcn fie Sat^*, unb faiibien
Setzen aufi in alle Sanbe, bie feiiie loi^ter glorigunba fu*en
Jolten. 5)a fie bann etlicher maaffcn SunbfcfeQffl erlangten, bafi
i^re SlD^ter auf bein Etacbenftein Bon bem Srot^en üetWa^rt
ge&alien inörbe, unb aber, bafi fie nicmanb, alä ein einhiger
Sitter mit IT*!] unetljitlic^er Sbent^euet unb öefabt erÜten
niJ*te.
Snbeffen »etlieffen fit^ beij wiev 3a^r, bofe bie Sungfrau
auf beni Steine »ec^arren mufte. Unb ic^ glaube ^än^lii^, fdite
iai fänffte 3a^r au^ ^ingefi^lii^en fe^n, ti wfitbe mit ber Jung-
frau ni<^t jum beften abgelauffen fe^n.
r
ißunmtör war ©iegffieti jii feinem niÄnnlic^en Ärifften lominfn,
alfc, iai n bie tBken itnb äbma fieng«, bieidben jum @eft>£u an
bie SÜume ^tndtU, iavob fic^ ni.\nnigli4 ueTlnunbdl«. SintA
Xagä war Siegfrlfb um fiunbft^afft bcr fc^£n«n gUiigunba ettDaS
fem ausgelitten, ba begegnet i^ra in tin«m engen SBege ein aroffev
iS&r, benfelben ^e[ « minniglit^ an, t6btct i|n, unt Sendet i^n
bernac^ an ben nediften tBaum, benn iai War fein @e6raue^
So begab yidji [S"! audi, bag bcr fl&nig @ibalbue mit fcinnit
^offgefinbe war auf bi« ^agb geritten, feine melane^olifi^e &te
bonten etmaä p vertreiben, ba toat er ttmaä fem uon feiner 9f
feUf (^afft in ben äfialb unn^iffenb tommen, unb War niemanb be^ i^m,
I Holascbnitt. l
als Siegfrieb, bet ftetS um ,ibn mar, ba begab MS, bag ein
groffer, ftariter Ober auf benS^nig julieff. Der flinig tpolte i^a
mit feinen Sljiefe ecftec^en, abec Siegfrieb (am i^m juBor, unfc
ft^Iug ben Sber mit feinem Si^werbt ben SDpff uon etnonber,
bafe er tobt ^ux ßrben fiel, batot fii^ ber ffi^nig öerlöunberl.
aSie nun baS Sob ßon bem efclcn eiegfticb ft(^ roeit unb
ferne in aütn Sanben ausbreitet, warb ber Jicnig @ibalbuä bettt:
felben me^r unb me^r gewogen. 3li<^t lange barnai$ lam bec
fiinig aus grantfreit^, ber fifinig auS epanien, bei [S''] Sbaifi
au* iSngellanb, et^ottlanb, unb anbere nie&t ju bem Ainig
Sibalbo. i^mc unb feine (Sem.iMin Wegen iljrer loi^ter ^u ttSflm.
3)a liefe er ein I^urniec unb &ttdjtn ausfirciben, bamit et fe^.
Wie Siegfrieb fit^ baju ft^irfte. Bann er jcKte aüe feine Hoffnung
auf benfelben, weil et ^frte, bafc fein £ob ft^on in fernem Sanbm
ausgebreitet lear. ajcmnat^ mattet ein jebet auf ben beftimmten
unb angefetiten lag, bamit man fe^e, wer baä bejle auf bm
l^umier t&un, unb baä £06 baoon tragen würbe.
a3ie an beä Soitisä ©iboLbuä $of ein X^urnier ge=
fallen, barmn Siegfrieb ben *ßtei|[ erlanget.
I Hulzschnitt. |
SliJ nun ber angefebte Xag Ijerju nabele, fam ein febet WotfL
gewönnet unb getüftet auf ben Sampff^^Iati, ba watb bie So^nc
gleit^ gel^ei=[9»]let, alfo^ bafi feiner öor bem anbern einigen So»«
tbei! ^atte. Sfiin feiten wie wotil oon einem jeben bitter infonbet^eit
3)lelbung tljun, aber baiS Würbe oiel ju lang werben. SSir tob
aber geftiffen, biefe $iftorte auf baä allerlür^efte ju befi^Teum.
Sler abec con bergleic^en Slttlerlii^en iStec^en Suft unb Siebe ^
lefeii ^at, bec finbet foli^es im Saufet Dctabiano, @0&nen Staec*
lono, ober $etev mit bem filbetn erfflfiffeln, Sieiffen Stitler, S}tvt
uon 9ium):e[gaTt, ^err S^riftop^er genannt, ^ugo, unb tnfonbK>
l)tit im 3titletr ^onto, unb aubctn nie^r, ba^in i^ ken Sefer iciU
geieiejtn haben, HieftS abti iji lu mertfen, baft all&ic Sitterli^
gefioc^en matb, alfo, bafi mant^cr Sttttet ben Sattet rduinen mufte.
aber Sieafrteb wac no^ nie im Sntttl btWceet luorben, baniiti
i^in flui^ nai^ BoUtnbeten BUil}m unb lumittm bcr ¥^«6 »U'
gdeget TOacb, unb brfam jur Sere^mng *ine J(^Sne gölbene Sttte,
baran rin (JftlitfecS ÄleinoB bimg öcn fe^r grofffm SQ«t^. 2)a
baä bie anioffenben JtBnige, görften, ©vafoi unb §ertm ffl^tn,
warb ber eble Sifgfrieb mit berer aller ©onfmö gee^ret, unb jum
Sljttec g(fc^[agm. 3Bo£ axttb alba -f^v ^onm unb $ra<^t borge:
gangen, toJIk biel ju tneillAufflig jii begraben. Sßill ober ben
iliinfligm Sffft in bie obgcbat^lt §iflcrien netoieftn Ijaieu.
[flh] Wie Siegfrieb ben fcemben Königen, Surften unb
Vetren bo^ ©eleite gaö, iinb roaä fic^ roeitet
bt^tbtn unb ju getragen.
Hoteschnitt.
SBie nun bic gangf tuect^f Sültcrft^afft Urlaub genoHnneti,
unb bcr Mittet «Sicgfrieb i^nen baS ©eleite auf etliche Sleillocgeä
gegeben ^atte, leitete et mieber an^eim, unb fanb ben fCEnig
Qti^lbum benebft feinet Sema^Iin ganti traurig unb betrübt.
2iann biefelben wairEn bjjn i^rer Zoäjtex glorigunba ju reben
fommm, batnb War iijt §er8 m äengften unb abtauten gerat^en.
eiejifrieb ttSpete fte auf« beft er immet Icnle, unb fprai^: ®utc
aSajeflAt füllen i^t ftbetmifiigeS SiMuren einftelten unb fotren
(offen, ic6 lioffe nec^ft ©Ott i^re ^adjUx halb p ers [10 -liefen.
Sie fte ein wenig gutes äHut^e icaren, nafeinen fie baä 5ia(^tnia^[
unb legten fiftf fäfaffen. 3u Siai^tä ^otte Siegfrieb einen Ivaum,
roie er bie fc^fine JJIorigunba fa^e, bacob er groffe 3reube empfieng,
9t[€ nun bie Sia^t oergangen, unb t>ie Bonne allniA^Iig bcn Xag
üetünbigte, ba erioai^te Siegfrieb, ftunb auf unb legte fi(§ an,
Ea limmt i^m ein« 8ufl an ju jagen. Siimmt bemnat^ feine
§unbe, unb teilet bamit
HohscliDitt. I
gan^ allein aui, ba er bann mit benfelben einen biden Sialb
umgnbe, baä fit^ aui^ lein SDilb erfö^nen burffte, \xf^ bilden ju
raffen, fie^e, ba liufft ffiner beften ©pät^^unbe einer in baS Gie.
f;bl^, bem eilet Siegfrieb mit 93egierbe nah, unb fSmt o^ngefe^c
auf bie Spur, ba ber Srat^e mit ber 3ungfrauen mar Mngefa^cen.
Siegfrieb eilet feinem §unbe unb bem ©efpure bcä äQurma big
an ben uierbten Xag imgegeffen unb ungetrunden na^, bifi et
enbliifc am Oierbten Sllorgen ^oi^ itet bds Oebütgc (am. (^iet
^attegiegftieb [10''] 100^1 beffcr junger leiben mfiffen, alö juUor,
ba et erftma^lö jum Sc^miebe fanr, ti>ie Borger ft^on gemelbet
Werben.) Siegfrieb abet oergafi fein felbft, unb gebuchte nur ftetS
au bie Win« gloriguiiba. SQis er aber gtmerrf«, baft (ein ^ferb
Begtmtc malt ju hietbcit, flieg er afce. unb macfile cä Sattel leer,
liefe es ein inenig (ira(en, weil lein §aber tmr^anben, unb Wtü
er felbft aud^ matt mar, (o iniU eir au^ ein wenig im ®rafe
tu^en, fie^e, ba liuffl uiiOerfe^enS ein sroffei S&We aaä bem
Sialbe gegen Siegfeieben p: Wi« er baä gema^r wirb, gebendet
er ^liet ifl nit^t lange 3fW }" caften, gceiffet benfelben be^erSt
(Wie Simfon)
L
Holzschnitt.
I
in ben 9Ia<^en, reif^ i^n Don einanber, bag er tobt bor i^m ba lieget.
Jla nabm er benfelben unb l^enifel i^n an einen Saum, fatleft fein
Spferb, (iget toiebev auf unb eilet fcincnt ^unbe nat^, bann berfelie
jeiget i^m aüejeit ben SBJeg.
[ii"| Wie ein geniapneter ^tittei ©tegfricben ouf
ftei)Ei: Straffen anfällt, ben er überminbet unb
tobtet, utib idq3 ifjni roeitet begegnet.
I UulzschnitL |
aSie nun @iegfcieb Wieber auf fem Stofe ^efeffen, unb no<^
n\if)t gar Weit geritten war, ba begegnet iljm ein wo^fgetuo^neter
Siltcr, ber fpra^ ibm alfo an: Su iungex aKann, wer bu «ÜB
6tft, 11^ fage bir fürwahr, bu tommeft o^ne Si$ werbt» Strek^
nit^t »on bannen, bu giebeft bid^ benn mir gefangen, luo ni«^,
fo mujt bu Pon meinen §Snben fierben, jog bannt Born £diK.
Siegfrieb bebai^te fic^ iii(^l lange, griff ju feinem guten SAwetbl,
unb f()ta($ : 2)u Btel (il^ner Sittet, Wer bu ant^ fe^n inagft, nun
we^re bii^ fll"] mSiinli^, bann eS wirb faft notb fe^n, i^ uriK
bi* balb le^iren, wie bu einen be^er?ten Sitter auf freuet Stcofle
anfallen folt. jjaniit ft^lugen fit fräfftiglit^ jufammen, ba| bie
jftinden ^etummer ftoben, 3)a fpra<^ ber gemapnele Sitter p
©iegfrieben: gt^ fage bir, öelt-, gib bid^ mir gefangen, beim
bu btft ja nic^t gewapnei. Darum magft bu mir nidt befleißen.
©iegfrirt) fagte: ii$ min bir beine ffiaffen Balb aufl6fen, unb
faffete bainit fein ©(^luerb in BeMbe §Änbe, unb fö^rete bamit
einen fo garten 6lri(^>) auf ben Stitter, bag er i^m bomit fein ■
Sßifir wegf^lug. ffia fprat^ ber 3titler :,u ©iegfriebenr l>aäJoK.J
bir fibel betommeit, bann id} ^te bit^ bisher berfi^onet, foffm'V
bomit einen gewaltigen 6trei(^, unb ^ebactite ^iermtt SiegftieMnl
baS ;gaupt lu ;erfttalten. Sber Siegfrieb emfifing ben Streut taxäf i
be^enbe auf, unb traff ben Eitler eamit in feinen $an, baft n
uom Vferbe jur Qrbcn fand. Siegfrieb fVrang gefc^winb Dom
$ferbe, gieim jum Sitter, befa^e feine aSunben, unb ba er Mti
na^m, bag fie töbtlid^ waren, gereuet eS i^m gar fe^r, bafi et '
') 1. etteid^.
Sttter fo Pctipunbft ^intlE, jog i^ni jeim'n ^amifi^ ab, Benneinle,
mom er friftfic «ufft f*5pffcle, luörbc et loiebcir ju fic^ Jedift
lonnnen, trelcfieä jtoat fo öiel Sinken Id&offde, bafe bnr Stiter
iiod^ etlii^e loenigt ffiotle refcete. Siegfrieb fpradj: Shin fage
mit. Diel ebEer SHitlet, »on wannen bift bu, unb wie ^eift bem
Sla^mc. unb woS ift bie Utfat^, ba^ bu init!^ fo ftesentltc^ an<
getfltit? Set 3tittet ontwortete; St* inolte bit aUeS fai[l2»]aeii,
ronnn it^ nut fo Biet fitofff fie^i mit ^itte, aber fage mit, mw
bift bu? ©iegfrieb, bev gerne etiuafl neueä »on bem Hitter er=
fönten ^tte, antwortete i^m balfc, unb fagtc ^[^ werbe ge^
nannt ber ge66nite eiegfrieb. Slie ber ffliftec biefeS *irle, fagle
er: Tltiw Diel ebler Äilter, bifl bu berfelbc, iif) babe Biel öon bit
fi6ten fagen, ober ic^ merde, bafi meines ateibenS tiit^t länger
^icr ifl, btum cbfer Otitter Siegfricb, iiimui meinen ^arnift* unb
Si^ilb, bann er Wirb bir faft not^ t^un, benn ^ier in biefem
SBoIb wohnet ein groffev SSiefe, SBulffgrombiS^r genannt, berfelbe
i)at mit§ bejtounflen, bofe it^ fein «befangener bin. Senn i(^ bin
aug ber fianbft^offt Eilirio geböttig, um (Sbent^eut airögeteifet,
fo bin it* o^ngefe^r in biefem aBa[b tommen, ba mit* bann biefet
Siefe äbetiöunben, unb mii$ i^m unterm orffen, bi6 fo lange idb
i*m f&nff SitJer Wiebec untertufirffig mat^te, aUbonn folte i4
toieber auf freijen %ui gefteHet »etben. iJhm IjaU it* i*n nic*t
me*c bann einen bejioungen, unb toerbe i*m Hnffiro (einen me^c
besTOingen. 9iun Wolt itf , geftrenger bittet Sie^frieb, nodb wiel
me^c fagen Bon fonbalit^en Sbenl^euer, fo not* in biefem Walit
Dor^anben, luegen eineB JJra^enS, ber eine f^fne Jungfrau ge^
fangen ^Mt, aber ai* (eiber! it* mug ft*eiben, bamit gab er
feinen Seift auf. ai« Siegfvieb Hefeä bitte, unb ben Sftittei: (o
))[i^(i<* ba*in fc^eiben fa^e, fe^Iete toenig, er wäre in eine 0^n>
nta^t ba*in gefundlen, faft eine gute SBeile, gebat*te et ^in unb
^er, wie er feine ©a=il2i](^en nngreiffen Wolte, bellogte ben
Silter fe*r fc*mer5(i^: S^ bu ebler Sftltet, ftigte er, Wolte ®Dtt,
bu wireft no^ am Seben, bamit ii* me^r Oon bir erfaßten
m£t*te, wo bie f(^6ne Jfloripunba anjutreffen wAre, aber at*
leiber! baä mag tran
I Holzschnitt. 1
niffit fe^n. Siegfrieb na*m bon feinem, beä SlittetS SBaffen,
nii^t mc*t, nlS baa 6(^ilb unb bie ©turm^oube. Denn er fprat*:
3i^ ^abt nun in bte^en lagen feine Speife genoffen, unb bin
ber*alben fe*r matt, bafi i^ ben ganfeen fiflrifi nii*l trogen mog,
(o *ab i($ out* einen guten ^amifc* an meiner ^aiit, (uetfte^e
baä fiorn) fope bamit bie Sturmhaube auf fein ßaupt, unb na^ni
ben öi^ilb in feine ^onb, fegte fit* Wieber auf fein ifio^, unb
ritte fitba^ in ben SBalb, feiner ©puljr not*, in Hoffnung, bie
ff^&rtt Jljrotigunbü aniutreffen unb jii erretten, obet fein Seben
batum JU laffen. SBie er nun in foli*en älengflen eine qute
3Dei(e bet^airet, urwiffenb, bafi er fo na^e btt) bem 3;tac*cnflein
toar, itibein ftii^t er [13>] Um dtofi tnit Spoveii ann, in 3SiI[(n§
buxd) ben 3Ba[b bovoit ;ii fliegen, fif&e, ba lonintt ein So'CfR'^i
Sla^mcnS ßdWalbuä, auf einen Eo^IFcfi marken Stoffe ba^et genttm,
Kleibern, fo mit @o[b unb Silber gcjiecet, uiib mit (^beipefteinett
»erfeget uioreti. Wie i^m bann Wobt gebü^rle ju trajen. SJann et
War ein Äfinig bou ßroffen Seic^l^um, wie aus Jctntc [Sftlit^en
gölbenen 6rone, bie ex auf feinem Raupte ^atte, ju fe^en.
SBie ©icgfrieb baS Swetgtein, fi&nig ^gmalbum,
on ben Stein loirfft.
Sic nun ber 3"Jf''g, fiiniii Egwaltiua, bcii ge^itnten Sieg-
frieb anfi^lig rearb, gtCiffcl n iihn tuflentlit^. beffen r«^ Siegfrieb
jum ^fi^ftcn bebantfei, unb fi0 aber fein« loftborc sleibung, unb
lonbcriitt ber fiberaue tünftliiten 6rone, t,um fiS(6ften t)ertvun=
bcrte. äu(6 luegeii feine* Sontitatä, ben er 6e?'fi(^ ftatte, nem-
li*: lanfenb S^^W' oüf ^">^ fle|)u?t unb ßeiva|)iiet, bie [13"]
Hl? bann Siegftieben äffe ;u Eienften erboten. Xenn fein ^ut
@etä(tte tvar auc^ unter biefe .gwerge eif^offen. 3&ie fi<^ nmi
bet Swcrg, fif=
j Holzschnitt. I
nifi egti>alb, ob bcn ©iegfriebcn ni^l enufliam nertounbetn Ion,
mie unb luarunt er bot^ an biefcm Ort gcüommen, ftflflte er i^it:
äBog boi$ bie Urfac^ feii, baft er fii^ nn biefem Drt aUein aalh
iiaüe: -{utnaljlen cfl fe^r gefAfetli* ollbier befdjaffen. SiegftiA
banitete <30tt, baß er i(im aRittel unb äüege jueeft^idtet tr&ttt,
fein Sor^aben litiler iit3 SBerrt ju fteflen, unb bat ben Klnxisi «*
inoUe i^in nod^ feiner X^ugenb unb 3:reue penitffen laffen unb i^
Slittcl unb Bege jetgen. mie er am fäglii^ften jum Xlnu^mßtilt
lommen mSi^te. Sie nun ber Sloerg mit Siegfiieben rebet, uttb
i^n btt) ^ai)men nenntt, oettounberte pcfi ©iegfrieb baroB, unt)
fügte ju bein ^'D^a: l'^'] äBeil bu mit^ fo IpoH Icnneft, fo wirfit
bu o^ne yiMife[ ouc^ m\}l loiffen, TOie mein Sater unb 9Ruttfr
griffen, bann, fagte er weiter, itb m6c^te gerne loiffen, ob fte no^
«in fieben iöAtcn. 3)er äwerg antwortete i^m unb forat^: SKin
8ater Ijeift Sieg&arbuS, unb ift ein Äinig in ben SHieberlanbOl,
beiiie Slutter, bot^ bon SIbel gebabren. beift Stbelgunba, unb felfnfc
onnoc^ am Eeben, SBic nun Siegfticb' oerno^m, bafe ber 3t<><V0
Don äffen fo guten IBefc^eib wufte, gebne^te ev, meine Sa0c tvöfe
no$ gut Werben. Sienn er uerlieg fitf) auf feine SlÜntt, tnelAcv
er Hier unb ;n)an;ig liatte, bcren bie geringften einen btbecMtii
ailann beftanb war. SSittet beinnai^ ferner, ber Sl}a\q wolte ^M
iott; ben äßeg jum S)vac^ettfleiii jeigen. Sparet Sgimlb, «et
flSnig, fe&r Erfcfiratf. unb fpracii; Su foll fdcfieS niilit 6ege^rot,
ittm eB l'ocbnei baöcni auf im B racbenftein ein fttcvaii^ fcbr«f=
liii^er txat^t, ber ^It eine f^^ne Suiigfvnu, eineB JtJnigeä "tot^--
in. (iffongen, mclt^e fein SHen^c^ erlefcn lan, i6r SJater ^eift
®iba[buB. unb bie 5unaftou glorifliinbd. ffion tiejen SBorten
Warb SitBfrieb uB« bie nwffen fro^, bafe ev «inina^l geroiffen
ffleric^t (ingenommen ^attc, wo beä Rittig« Jot^tet anjutreffett,
Hiridbt berowegtn ju bem 3"'f'^B' ®r ^^e gettug, er 6egelbre nim
iiit^t' nte^c, bann bie f t^iftne Jungfrnu öon bm Verfluchten a3ra*en
»u erreMen. 3Bie nun ber R6nig egtcalbuB MS üemimtnt, bafe
eiegfrieb üon feinem Bor^aben nii^t laffeti »iff, bittet er i^n,
et mSge i^n erlauben, mit (eiiieir SDil=[14>>]Ien in gtricben oon
binnen ju f(6eiben, bcnn feineB SteibenB feb nit^t linger ^ier.
-Sienfrieb fterft fein St^toerbt in bie Erbe, unfc (c^Wur bte? e^ibe,
er iDoQe nii^t von bannen weit^en, et ^abt benn bie fc^ine 3u«g=
frau erlifet. ffier Sloera fagt: unb roenn bu glei* ncn$ bte?
Silbe ft^ttiÄreft, unb ^Ätteft ben ^aCben SM ber SBeltbearoungen,
lo ift bor^ oITei ceigebcnB unb uin[on|t. Xrum ^aft bu bein
Seben ft^on oetltibien, ti W) bonn, bafe bu bi($ toiebet Bon
gnnen begiebe^. eiegftieb ^pxtu^: S(c6 mein Afnig SgWalb, baä
n nidjt fe^n, fol^eS gefctii^t nimmenne&t, ilit füllet euc^ foIi^eB
tiit^t untettoinben, miS bnBon afcjuftbtecten, fonbem mit Biel
lieber bie Sungftau ectetten belffen. SiQeil fi* obct baä Q^erp
lein fe^r pti^tet loegen ber Sbent^eur, irolte eä baBon fliegen,
bn ergriff Siegfvieb bcn ^'""^S ^^^ ^'" §aaren, unb fc^mife i^n
an eitte fieinerne SBanb, bafi
I Holzacbnitt. |
i^in feine fc^&ne Eione ju Siöden fiel. Sa fl)ta* baä ^»erg«
lein, BBnig ejwolb, bu a:u9enb=[lä=]^afftcr SHitter Siegfri*,
ftiUe beinch ^orn, unb Eaffe ben Unmuts falzten, fi^one meines
fiebenS, tA Will bir tatben unb ^elffen oUeB IboB i^ (an. @ieg<
frieb ffirac^, ba£ bände bit ber Teufel, fagSI Xa iptaä) bec
äroetg^ B6nig Ggtcatb: §ier be? un8 iBo^net ein Siefe, mit 9ia^
inen SQuIffgrambiibr, bemfelben ge^Stet biefe gange @egenb, unb
et ^at taufenb mann unter fic^, bie i^m aUe ;u Gebote flehen.
SDerfelbe ^ot ben St^lüffel jum Srai^enftein. Xa erfreuet fii^
Siegfrieb über bie SBaffe, unb fp-ra*: 5l!un jeige mir benfelben
balb, bamit ii^ ber Suugfrouen ju ^nljfe lomme, unb fie errette,
tDD nii^t, fo muft bu fterbcn. Sa roeifet er ibm fürbag ;u bem
Serge be^ einer fieinetn Sanb, ba ber Sliefe feine 3Qub>iung ^atte.
Ha nun Siegfrieb fslt^eB Bemobm. Ilopffet er
I Hobsscfanitt. |
an bie Zijht, unb ^eift ben Miefen a« i^in _^etau8 ge^en. äo batb
ber Siefe bai Bema^m, fprang er mit ©ttintn unb S^xn ^etuua,
unb ^Ite eine [ISb] efferne Stange in ber ^anb, unb aW er
Swaftiebeii nnM''0 naxi, fptail) er: SKelt^« Stufel ^at bii^
bit^n in biefen 98olb gebracht, gcbetide nur itii^t, tag bic^ bein;
güffe Wieber um Rinnen ^iniccg tragen luerben. ©iegfineb fpcoi^:
es ift nun ^en »iec 2a(i(, bog bu bie fi^fne ^uiigfirau auf bm
SDrat^enftein in foltfiet groffen Ic&bjal i'er((^Ioffcn ^a% barum
begehre id) Von bir, bnfi bu mir bie Jungfrau ^«rau5 gitb^,
benn ii^ Mii, bag bu ben Schlaffe! jum S^rac^cnftein ^abeft. Sa
ber Mief« biefe äüorte b&rete, TOotb et boller ®rtnnn unb S"*"»
unb faltet bie eifern« etange, unb fc^Iug baniit foI($ einen un>
gereuten Schlag noi^ Siegfriebcn, bog bie %efte bon ben Säu>
mtn untrer ftobeti, unb bie Stange faft ^alb in bie Srbe fu^c.
eg feblele ober bec ®(^[ag, ba^ er bein gelben nic^t« fc^abet,
bann Biegfrieb Wac ilim auä bem 91!ege gefpriingcn.
Siegfiteb feiltet mit btm liefen Sutffscan't'ä^r um
ben ©{^tüffel jum Stot^enftein.
!Ba nun ber Miefe fafje, bafi er beä ©cbtag« gefettet fjotle,
warb er not^ grinnniger, unb fc^Iug fo ^efftig ouf ben gelben,
als ob er i&n jerfieitem Wolte. Siegfrieb aber ^urtig uiib gc
f^löinb, ffjvang Wo&[ breli Slaffter ^mter fic^, unb faffet fein
gutes Sc^werb jur §onb. Unb ttieil ber Siefe öcn bem un^e^eu-
„.„ ^j:,._ ..■. ^^ rjg^j f(,m(n [jp^_ fDrang ©iegfriefa löieber
n Siefen eine folc^e tieffe SEunben, ia%
^ ,. )n ibm lieff. Ha fproiS ber Siefe OoKer
30m: ®u juiieer Seder, barffft Viäj beffen erlognen, reicbev mit^
lu ftretten, ba fi* »o^l ein ganteä ©eer boc mir geffttitet, bu
folt bit^ iaufenb fflleilen uon bnnnen niönftEfen, nfiev foIieS mag
bir nii^t njieb erfaßten, benn bic ^aft nunme^ro bein Seben bw
lo^iren. 3)ann xä) roiU btr jeigen, l»a3 i* öermag. Scblug bamit
abetma^I 10 einen frAfftigen Sibrag auf ben Selben, baft bie
Stange in bie Erbe fu^r. Sitte i^n aut^ D^e ä^^'f*' bannt j«
©oben gefri^Iagen, aber Siegftieb mar bem Si^lage miebetuin gc
fSttinbe auB bem SSege geroit^en, bafi er baoon tetnen S*aben
überfam, er fSumete fi^ aber nic^t lange, fonbern gab bem Siefen
^htWiebetum ju oer^eben, bafe er aucfi (ein fiinb roAre, inbem er
i^m nbenna^t eine tieffe SBunbe in ben Setb'l, bafe er freier btt=
»on pr erben gefunifen inSre. 3>ofl uetbrofe bem Kiefen fibet
bie maffen fe^t, flofie in bie fleinerne SBanb, unb berbanb feii
Sfflunben, fo gut er tonte. 3nbeffen fielet Siegftieb unb betiA
toie er bo^ iminerme^r bie Jungfrau erretten mJge, (loisffet ben
nai^ roieber an beS Stiefen §aue, bet i^m jur äntwort gofi, ■
foltc fic^ nic^t berlangen taffen, er TOoIte Balb 6e^ ibm f»n, «
iai ®arauä mit i^m fljielen. Snbcm ^atte fi* ber Shefe 1
wapnet, in einem bergülbeten ^rnif*, ber war mit Xiai^enrSM.
geartet. Sein ^elm aber fibec bie maffen (finft^iab]«!^ m^
k
■) die andern drucke: traf oder gab.
flardr. Seilt Sc^iCb Uon zutrat Bta^l. tinti Si^u^eS biete, trug
eine anbetn Stange, wie kie Dorit^e mar, in feiner ^anb, bic lt>ar
an atten oiet etfen fo (cborff, bafe et bantit ein ffiagen^Sob, Wie
Stallt et auc^ mit €ifen beft^iagen nat, in einem €<^lag en^nie^
ftfilagen lonte. Über;
l Holzschnitt.
bei» &atte er ein ßroffeS St^mabt no(^ feiner ®riffe unb gtitite
(i'inftlii^ jugerii^tet an feiner Seiten, baniit fl^rang er loieber avi
ber fleinetn aBanb OoUer Orimm unb 3otn, (TOann aber ber Siefe
biefe SÜaffen an fit^ geleget, Bf'tOMfte er [x^ einem Banken fteer
ju TOieberftreben,) unb fprai^ jum Stitter ©ieafrieb: 'Jlun Jage bu
Ileiner SifeWii^t, weli^er Xcufel bat bi[^ lieber gefübtet, bag bu
mi(^ in meinem eignen ^aufe Witt ermorbenV ©iegfrieb fi>ro<^:
HaS leugfl bu in beinen ^aiS, ii$ ^abe bii^ ^eiffen ;u mi; ^eratiS
getien. SBaä, fagt ber Hiefe, pot^ft bu notfi? Eu folt TOÖnfftien,
bafi bu ninmietme^r ^ertommen [17»] roitefl, idj »iU bii^ an
einen Boum ^ernten. Su BSfeWicbt, fogte 8iegfrieb, meitift bu,
tag it^ um Mendens wiQen ^ectonimen bin? teariii^ nein, bad
Wirb bir ®Dtt tierbieten. Unb it^ fage bit fävtna^t, bofem bu
mir ni(^t bte Jungfrau DOm Xrac^enfteine geninnen ^ilfff), fo
WiQ id^ bir bein fieben nebmen, unb ob bu gliif^ ber XeufeC felber
»iteft, fo ift hod; OCXä; not^ ftiriler, ber ioirb bic^ in meine
©Änbe geben. Solfe idj bir bie Slagb geminnen ^elffcn, fprot^
bet Wicte, baa geft^ic^t nimmermehr, bu tceiffeft meine firofft unb
SlAtde noc^ ni4i, ir^ will bir balb lernen, bafi bii^ iiit^t me§t
na(^ tSiauen gelüften (oK.
I Holzschnitt. '
Sf^natc^er, fprac^ ©iegfrieb, ^ilff mir bie Sungfrau gewinnen,
ober icb loill biet» ba% lernen, unb bir jeigen, toer i(^ bin, unb
tt>ai ii^ Dermag. iSamit fi^Iugen fie be^be fo grimmiglit^ auf
einanber, bng baä Wilbe ^euer au§. i^ren ^elm unb ©t^ilbe fu^r.
Siegfrieb oermeinle nti^t anberS, benn [17''] bafe er not^ be^
feinem SDIeifter auf bem Bmbo^ ft^lug. Oermeinte ben groffen
SKefen aud^ fo in bie @rbe ^u fdilagen, fehlet autfi wenig baran.
Unb ali er i^n fo ^art geft^Iagen, fc^Wendt er fi(^ auf fein
^ferb, toeil er fonft gegen i^m fe^r Hein loar, unb ftat§ ben Äiefen
fo gar tibtlic^, bag er auf bie ärben fand. Xann tiat^ langem
Sefif^te ft^Iug er ben liefen aHJulffgramb.^^r, baft er auf ben
Srbboben geftredt ba^in fiel, unb baS saiut ^ouffen^weife Don
i^m m.
SBie nun ber Miefe mit feije^n tieffen äBunben gefnüet war,
begunte er um fein Seben ju bitten, unb mufte bem oiel lä^nen
Stitter ben greife »iber feinen äBillen geben, ^ann, fpratb er,
bu niagfl WO^I mit allen E^ren eineg SitferS Stammen ffi^ren,
bann bu bift ein Ileiner Slann, unb gegen mir ein ^inb ^u re4=
nen, unb bu ^aft mii^ gleit^wo^l ü,berwunben, wirft bu mir aber
ffltin Sebtn fi^tiiitcn, fo mill id/ bir alle ittfinc Möftung unb mi*
ftIbfKn biv ,ium Spfaiib« incitipr Svcue flbtrflcbcn. Sicfrfrirt
fptad): Jlaä folt bu uon mir flewA^ret (*?n, baferne tu mtt Me
Sangftau giorigunba Com Bratbcnfteiu luilt gtiuhmen lidffni.
Saä i'ftftiraö) n i^m mit allfr a:reue ju ifiiin.
SBie bet Stiefe SSDlffgroratiör bem Siegftieb fc^roeret,
ET raoBe i^m bie Sungfrau Botn 3)röi$enftetn
getninntn fielffen.
S)o fdjreur ttt Skfc BulflsrombA^r bem Sittee ©te^frieb
(inen t^eurcn Ettbe, et ttoUt i^m [IB»] Cie gungftou geiumnen
^elffcn. So ft^mcrc it^ bir autb, (foBte ©Ufiftieb) brin ^eSen ju
erhalten, unb üerbanb bem Siefen K'6ft ff*"'' äSunben, fo gol
er (onte, unb fprof^ ju t^m: DitaBunben ^ttefl bu wdI^I fSnueit
fibevfjoben [etm, bann mit biefem Streit ^Ätten wir o^ne S^eifel
bie Sungfvnu gciuinncn iSnncn.
9Iun fage mir SefeH, fprad^ Sicgfrieb, wie lomtnen wh:
jum fftglittften au( ben 3)rat^enfiein. 93iiä will i(ß bir jeigen,
fagte ber ungetrftie Sf«(e^ (bann er feinen ©^b, ben er pcfi^mor«!,
nid)t [ange gehalten, ime man balb ^&ren mirb,) weifet i^n toi
«inen finftern S^a(, fie^i bnn=
[ Holzschnitt. I
Jelben ftofe ein prengeB SBaffet ba^er, bafe fein SerSufi^e ritt
tefelii^eS ®e^eut unb Sieberfd^aU jwift^n bem Sebörge mit
a5rai$enfteine abgäbe, äBie fie nun baber giengcn, unb Siegfrirt
fi* teincö Übet« befärtfciet, fonbem nur mit Verlangen erlDorttt,
Wie ci balb (o wo^l bie (4fi'[lS'>]ne gungfrnu, ali beä Hvad^ene
mSc^te onfii^tifl werben. Snbem er in futc^en ©ebantfen ge^et,
gebatikte ber Siefe, j«;! rcirb eS 3"t fetjn, beine ©t^rten aufc
juroelien, unb bamit gab biefer mebneDbige S5(ewir&t b«n ebCm
fflilter »on hinten ju einen (o ungefögten Si^Iog, bafi er bouon
jur (Erben fantf, unb i^m bai Blut auS 3iafe unb IDIunb ^o|.
©iegtrieb platte no^ nit (ol(^i einen garten ©treic^ uon b« ^Aaft
btlcmmen, al8 er aU^ier f*c(ini(i^er Sieife fibertam. (£8 i)Mt
i^m au^ btr Stiefe o^ne allen ^n^if^' ^^" @araue gemat^
wann ni^t baä 3ro*'^fl'"n EgwalbuB barjwifc^en (ommen r'"
unb ben Siegfrieb mit feinen Bfinften ba8 Seben folBiret |.„.
3m SRieberfiillen aber batle SicgfrieB feinen Sd^ilb ob« ^ g
bectet, Bor meiirern ©ilSge fi^ ä" benoten, lieget alfö fai t"
D^nniadjt obne olle Sinn« bavniebcr.
S)q8 äniergtein feget bem (Stegftieb eine 9te6ellapl)en
auf, bol i^n bet SHieie nit^t fetien tunte.
Sa imn Siegfrieb al(o unter feinem Sc^ilbe auf ber G
lag, ba fam bnä Swerglein, unb fe?le i^m eine 3tebeHalipen ff
ta6 i^n bec Oiiefe tiicftl UW I^itte. Sn laufft ber Stiefe BWd
tüH uiib imfintiifl ^ecuni, unb iiitift nii^t, wie cä immer jugebtt.
S>at bi(t benn ber Seufel Pon Rinnen gefä6t(l, fP'^O'^ «r, ober
^"atä ÖD« gel^an? Grft ragft bu »er mir geftretfet auf btr erben,
unb ifp bifi bu nii^t me^r ba, idoö SfBunb« ift baS? 35(6 [l!''l
tnuft ba# 3»erg[eiii m i^m fetber lai^tn, unb ric6Iet ben ©iea=
frieben auf, unb ftjlt fii^ nebtn ifym. SllS nun Siegfrirt ju fi$
fdber (om, bandte er bem äwerg uon gan^fm ^erfeen: ©Ott,
fprat^ tr, miift bir« Bttgelltn, boB bu fo tteulit^ bc? mit gt;
^{tnbelt f}a% ba i(60 bot^ um bi(^ nii^t D»bic-
HnlEsvhnitt
J
net ^abe. ^a, furad) ba£ S'o'^S's*"' tiu ebl» ätitter Mt loo^I
Utfac^ 001t ju bariten, bann wire i^ bir tii(^t ju ^iltfje lom-
men, fo xoüxit bir Uiel me^« geft^c^en fttin; iä) bitte bit^ aber,
bu WfüiH bi4 nun ^infä^tP um bit Jungfrau tiic^t me^r bt'
lümmem no^ btmöfen, bamit bit nit^t« JrgerB htieberfo^re, bonn
i^o lauft bu D^ne aUe 'Jutc^t iti bieder 9Iebe[ta))))en Ivo^l Uon
bannen lommen. Sa fprat^ Siegftieb: Slein Sitten ift »etgebenä
unb utttfonft, falte ii^ ciBe meine aii'itie unb SIrbeit umfonfl unb
»ecgeben^ bedo^vcn unb nngeivenbet ^aben? ^ai fc^ ferne, unb
IjMte itt) taufenb £eben. i(^ tvolte fie alle bian toagen, [i%^] unb
folte mir aui^ lein einzige! Abecileiben. ^ig bamil bie 'iltbtU
iappe oou firf), unb nobm fein SdbTOerb in betibe öinbe, lieff
tem Wiefen uoUet Stimm unb Stu niAnnlii^ an. unb (lieb bem=
fetben noä) ai^t licffe Sunben. "Xia fd^rie ber Siffe fafi fe^r:
S)u bift ein «einet fflann, unb ft^lAgft fo trAfftigli* «uf mi*,
b-ai n6$l bir iat^
I Holzscfanitt I
mein Xcb, finttma^I {ein Wenfi^ auf biefer SQelt naiit mir »et-.
^anbcn, ber bie Jungfrau tan getuinnen ^elffen. Siegfrieb ge=
bai^te an bie groffe Siebe, bie et ju ber Jungfrau ^otte. unb liefe
ben Siefen beim ficben, unb ftjta*; 60 ^ebe bi^ »on bannen,
unb ge^e immer boran ^in, unb geige mit ben 3£eg jut Jungfrau,
ober id) fi^Iage bit bein ^aupt aht, unb fo[te audf juglcic^ bie
^an(e Bell b ergeben.
S)a nun ber ätiefe ben @mft an bem Seiltet fa^e, nabm et
ben Sc^lfiffel in bie Sianb, unb ging uotan ;um Srod^enftein,
t^lDfe bie J^üte auf, [2ii»] wclt^e ai^tSlatitem unter bet (Stben
verbargen unb berft^Ioffeu TOar, SlIS nun bie I^üre War auf=
(lefperret, rife giegfricb ben ©diCäffel gefttiroinb lu fi*, unb
iprai^: ^ebe bit^ fort, bu ni^temärbiger tteulofer I9bfen>i(^t, unb
jeiae mir ben 3Beg jur ^un^frau, ober ii^ nnH bir beine Untreue
auf beinem fiopff bergelten.
i&a fie nun betibe btcfen ung^euien £ttin ^inon giengen
mupben fie febr mtit, vorauä ber Sltefe, ber nfixt gern niebet-
Holzachniit.
trr €i(gfrirti im Sungfrautn gewagt, bcffen a fii^ Pon x)«^
fe^ erfreu««, glorigunba, bte Jungfrau wart Bot greubot
ipeinenb, luie fit tm topffem Sitttr (o^t, unb fprai^: JDi(f«i
Hiller i}abe vi) me^rmatl B*» mrinem Sater gefe^m, betpct iftn
icillfnmmen, unb 6rge^re« jii [20»'] roifiai, wk eä i^tcm SJotet,
ajhitt«:, unb bteiKn ®tbrüb(E ;w aBormS gieuge.
mt er nun (iStt'i* berieslet, n-ie bafe fic be^ (einem «t=
reifen ror bier logen nc<^ 6eii guter ©efunblfeit gemefen, fprai^
et: Siel lugenbreitfie Jungfrou, Inft ab oon euren Xrauxen, unB
ft^idct m^ jur Seile, benn unfeiä Sfeiben« Wirb ni(|t longe ^ier
(e^n. 9l(^ mein eblet Miltec, fpro^ bie Jungfrau, te^ fjabt gtoffe
Sorge oor eut^, i^c »erbet mie^ tiidii o^ne Streit Don ^innw
bringen, aber id) Fürchte fe^t, i^r werbet bem ungeheuren S^rai^cn
nic^t beftanb (ehn, benn eS ift ber leb^afftige leufel. Unb roenti
*r gleit^ ber ieuiel TO.\re, »irl lugenbfeaffte gungfrau, faote
Siegfrieb, feite i^ banim meine faure SCrbeit unb gioffe Slubc
umfonft ongeioenbet ^aben? SJaä feö ferne. (Sntrotber tc^ imife
eudi erretten, ober mein Seben berlieren. öelftet mit mit SOlt
im £)immel mit $er$ unb Wunb anruffen, ba| er mir moUe flraift
unbStArtfe berlei^en.
Itie 3ungfrau betete Bon §etpen innigli* ;u ®Ott, boft er
bem Sitter jtrafft unb <St.U(te oerlet^en iDoQe, eantit fie bc^ ein'
ma^I t>on bem graufamen Slrai^en erltfet mfirbe. 6ie fagte aüii
bem 91itter Oitl ISanti. bag er fp groge Arbeit unb @efa^ um
ibrent »iUen über fit^ genommen ^Atle, pecfprai^ i^m juglri^
i^ce Ireue, bafern er jie errette« »firbe, wie bann auä) nic^t un;
biUig lüor. ©iegfrieb ^ie6 bie 3""0('^''" e"'ä 'JJiut^S fe^n, unb
(agte, er molte an fit^ nii^tä erminben Iflffen, fonbeni et moltc
ben JJtni^en, ob ®D1X mtll, tuc^l befielen, ober fein Sefcen ocr.
Heren.
L2I'] Su ^anb fagte ber Mtefe, SQuIffgrambi^r, ju Sieg.
frieben: Sie6e ba uor bte^ in ber fteinem Sanb, bo lotrft bu eine
öberau« fi^ene Ältnge (inben, bie ber bctä^mtefte Weipec in ber
SBclt mit Sänften jugerit^iet ^at, unb o^iie betfelbcn ift leine jm
finben, bamit ber 3)ra(fie mag Abermunben ii>erben.
Siefifrieb fe^r begierig, griff gleii^ nai^ bem St^tunbt, M
leinea tlbefa beforgenb, fte^e, ba fc^tAgt ber Ireulofe Sßubt, bei
nt*t TOert^, ba6 man il>n nennen foü, bem eoren ©iegfrieb «ine
tiefte SBunbe, bafi et genau mit einem gufi auf bem 3)ta(|En>
flein fielen blieb. Xa (ieff ber ^etb in ftrimmigen 3otn auf ben
Unlteuen jU, unb fing f"^ "on neuen ein \oU) Singen an, baft
ber Stad&enftein barob erfi^ülterfe. Sie 3ungfrau manb i^«
£)ünbe, unb rauffte i^r golbgelbeä ^aar au3 bem ^aupt, unb
ft^rie inniglich ju @Ctt, er tDoIte iet^ bem @erei^ten be^^tn.
Snbnn rufft T" bem Mitter ju; Su Dkl Ifi^nei £ielb, ftreite
inannliA Obx beiit i^cbcn, unb rette tniiSi armee ÜJiAflblein, gebendlt
bcr groffdi Slrbeit, bie bu aUbereit meinetli>e(ien auägeftanben ^a^.
Sa Siegföeb bie Sungfrau alfo Hagen ijbxtt, (ijrat^
er: 6e^b getroft meint @6Ene, c€ tot feine IRut^. :Qer 31iefe
gebat^le, baä TOitt i^t ütel oblauffen, jje^t mufi eS ^etoonnm ober
«erloBren (e^n, unb tinget au* oflen firÄfften, bie er boi^ fnft
Betlo^iren ^otte. Tta fafetc Siegfcieb bem Siejen in bie SBunben,
unb li^ i^nt bie oon einanber, bag ba* iBIut bem Steine ^inab
ftofi. aja fand bcr Siefe jur erben, mit bebenber stimme, bem
[21 1>] Sitter fe^nlic^ bittenbe. ee tooUe i^m bo* feiner Sugenb
aenieffen laffen, unb i^m baä Beben fi^entfen. @t befoiinte auc^,
bofe er an i^m nun bre^ ma^I tEeulofe Korben fe?. aBeil i^r
bcnn (ebet, Sagt er, ba6 ii^ fl'Io fiiafft'Iofe ba liege, werbet i^r
eui^ Cefto meniger Bor mir ju (ürc^ten Bäben, (ätegfrieb ober,
ber nunmehr bie ^unnfrau in (einer ©cWalt fa^e, unb ben
Si^rtffel jum Sta^enftein beij ftc^ ^aitt, ac^ttt fott^er Sitte
menig, fonbexu fiiefe ben unge^eucen SHie((rt Born Srad^enftein
^inab, bag er gan^ ä'rft^fttert.
Jia (a^ete bie Jungfrau, unb freuete (ic^ über bie maffen,
bandte ©DSI, bafe er ben Sittet firafft u«b ®tÄrde Berlie^en
bitte. 35er Sfittter gieng mit Jreuben jur Jungfrau, unb umfing
fte jfii^tiglii^, unb fpra^ äu i^r; 31ur gutes aJlut^ä, meine ©t^Sne,
euer Selb foH 6alb in g«ube Beiieanbelt njcrben. Die Sungftau
banrfte bem Sitter Bon ^ergen mit Biet bemeglii^en SBorien, fie
(tinnerte t^n aber babe^, bofe biefeS no0 niit genug fe?, bann
fie befürt^ete fi($ be9 SJrflt^enä, ber toürbe i^ no^ griffer Un<
gentat^ ant^un. öieran, fpra^ ber Sitter, ifl wenig gelegen, nur
biefeg ift mein grsfter Summer, bag ic^ in Bier klagen Weber ge=
geffen noi^ aetiunden, oiel weniger einiger fflu^e gepfleget &abe.
2)o8 burete baS Sroergltin iggWolb, unb eirfc^iratf benebenfl
ber Jungfrau fibei: bie maffen, lief ^in, unb Berft^a^ele, bog bem
gelben ju effen gebracht warb, erbot fi(^ aui^, i^m unb feine
fc^ine Siingfiau jum Wenigften Bierje^n Sage mtt epeife unb
Stnnrf ä" Berfovgen, unb mit Bielen [22*] feiner SBrAber unb
Änmeraben jii bienen unb aufjuWarten.
Sicgfrieb je^te ^\Ü) ju Xifc^e mit bet Siingfraii, jit^
[eines ^ungeiS ju fattigen, unb ju laben, fieöe.
bei (ömmt bet Sitat^e bafier geflogen,
unb not^ anbete fieben')
^unge mit i^m.
Eolzsctmitt
J
9lli? nun ia& @f)>n, \o gut (S in ßile tonte jiitncitet raer:
titn, aufgetragen tear. fe^te fi(^ Stegr^ieb nrit ber Jungfrau ,;u
Ii|(^e, fi* ittil Sffen ju «rlaben, bainit er roieber ju Är.Sfflett
tommen mfc^le. @4e fxt aber angebiffen, fie^e, ba limt bei uitc
ße^eure iDira^e über haä @cbütge ba^er geflogen, unb fiebm
)unge Srac^en mit i^nt, biifi babon baä gan^je @ebür^e ttf^&t<
terte, ali oi ti in einen ^auffen faQen moltc, ba^ tctn !Q}unb«:
aeroefen, wenn ein fflenfc^ bot ©i^tfden aePor;[22'>]beii Witt.
Sa erft^rarf bie Sungfrau ilber bis maffen, bafe i^r bec aingft=
S($rt)eiB äberä Öefi*» lieff, unb aUe ^toerpe, bie ju Xtfi^e biens
ten, flogen bai>Dn. @tegfrteb na^m fein 6eiben-@eTCanb, an flatt
eines 3Gif<Alöi^leinS, unb Kifc^te baniit ber Jungfrau jiUtlii^ i^ren
©(ftweii ab, unb fpraiifr jU i^r: Sieine Steine, Oerjogt nur nK^l,
©Ott Wirb ft^on ^etffen. 9If^ mein liebet §«rr, tagte bie Smtß'
frau, mann euc^ bie gange 2QrIt aniSu betjflflnbe, Jo »fce tS
iodf nunme(>r um unS gefi^e^tfi. ®aa ivolte ©Ott ntmmetme^r,
meine Öiebfte, fagte ber fflitlet, fo pflegen SBeiber ju rebew, eilt
Sirter aber fagt uiel anbei« barju, fo lanfle GSDlt unb idb be^
tud} fe^n, ^at e« leine 9iol^, wer will unS baä Keben nehmen,
baä uns ©Ctl gegeben ^ai?
ailS nun bie j»e? Sjerliebten in biefem ©efprS« »arcn, ba I.m
bei 3)ta:^e baljtr gefahren, unb baS geuer bre^er Steife^Spiefie rang
Dor i^m ^ei, baj baoon ber Reifen einigle, afS ob er btanbte.
Snbem ftief! bei Siiac^e mit foli^ei graufamen Jlut^t an ben Stein,
bafi berfdbe jenig unb eifc^ütlett. als ei er tn einen ^auffen faUm
wolte, beffen ©ieg|tieb benebft ber 3ungfrau untev htm S»lf«i ^f)v
etft^atten, Oermemten, bccfelbe Würbe über fle falten, unb fie bebcden.
Sonn fie Ratten fi^ bot bec gvoffen Öi^e unten in bi« ^S^Ie
gemaibt, bamit baS %tüiT. fo ber ^xa^t o^ne 3loeifel mit au*
ber ^^Uen gebratbt, etWaS berC&fc^en unb beigeben mfic^te.
!7iiefec Xrad^e loar 3uboc ein feiner ^ängling geineftn, unb
Don SuBlft^fifft TOegtn »on einem pS»] älieibe berflut^it Worben,
alfo, ba(( ber leb^offtt Teufel 6e? i^m toar, ben er au(| mit Seib
unb Seele bienen mu^e. So«^ behielt er menfc^lii^en Serftanb,
unb ^atte teuftifi^e Jtrafft an fic^, barum er auc^ bie ^ungftou
geraubet batte, in ^ilTenS biefelbe nac^ Derfloffenen fünff Sa^ERi,
wann er toieber tum Wenfc^en ioorben, jum SBeibe ju ne^men-
Db nun }loar bie Jungfrau ber Hoffnung lebte, bog er nac$ Utti
floffenen fünff Sauren toieber einSRenfc^ Werben folte, fo grouete
i^r boc^ fo fe^r bor i&m, alä bor bem Teufel felber, bafi fle ibm
nimmer unb in Swigteit nic^l ^olb loeiben tonte, Wie (eit^ttic^
}U eiatfiten.
Holzschnitt.
l §tKe
6et er^ub fit^ ober bie maffen graufam, bafi i
feiner (i^inen ^unaftau folte beraubet Werben, bie er nuttme^
üb« oitt 3a^r erni^ret batle^ unb fie beS SGintetfl mit fr'
^^t DDi ber JtAlte, bie über alle maffen grog unb unttEn
auf bem ®rai$enfteine lear, crWAtmet. [iV-] Xann et legte (i*
ju ^intetäjett CDn ferne sor Die ^ilt, unb ^lelt ben Sin», Sioft
unb Jtilte auf, bamit ber Jungfrau lein Ungeinacfi juftiefe,
(o^ne wann er ouä mar, ©peife ;u ^olen) unb gebac^te |i«
nunmehr ä""' 3ßei6e ju nehmen, bnim Wke er (t^ier Der Som
geborfltn.
iffiie ©tegfrieb auf bem Steine mit bem 3>iacfien
limpffet.
Siegfrieb EduIc in bct ^Me nittt ISnQtx uet^arteii, fonbein
umffnetE fit^ aufa befi er motzte, unb na^in fein gutta St^Werbt
;u Tidi, baä i^m ber Siefe auf bem 3>ca4enftein gejeiget ^atte,
als tx ibn gebat^ft* ft^elniift^er aBeiJe ju f.men, a«"! bamit ben
Sradienfletn ^inan. SKIS ber SJrai^e beu Siegfrieb aufii^tig TOarb,
griff er il)t\ mit fDli^ci: gmufanten ©eroalt an, bag eä nittl ju
glauben ift. Ea [ölte man ein giefedite gefe^en ^aben, bafe ber
Stein boBon etft^olterte, alä 06 er jerfallen roulte. Siegfrieb
wehrte T"^ mannlit^, fo gut er nur immer moi^te, ioiij tonte er
nic^t baoor fe^n, bog «i<^t ber Drai^e bem gelben ben Si^ilb
nbtifie. mit feinen ungeheuren filauen. Hber bag maile er eine
folt^e ^ilse, bafi ber gelfen icie eine ©c^miebe'lSffe anjute^cn ioax,
imb bem Siegfrieb ber Sd^ineifi fiter ben ganzen fieib abflD^.
aiS nun biefe be^ben foltfeen graufamen I^urnier mit etuanber
battett, iDurben bie roilben ^Wns' ^eglcungen, auS bem Serge in
bie Siälber }u ^ie^en. £)ann fte beforglen fii^, ber geCfen roürbe
einfallen, unb fie aQe jerff^mcttem.
[24«] ütun Waren iSgniarbi ittteen Sfi^ne in bem Serge ge^
toefen, bie waren l^gWolbue Araber, unb ^aHen i^rcä SaterS
SgWarbt Bäfatj bafelbft ge^fitet. Sla fie nun aüe baoon ^o^en,
Uerftedten fie ben Se^aji in einen toten Stein, ^art an ber fteinein
'" 'i unter bem Srafcenftein, Weli^en ^ernac^ma^ia Siegfrieb
, . luf^ nidjt Bon bem ©i^o?, ben fie Cetfiorgen
Ratten. !Cenn er ^alte fii^ oerborgen, ai^t ju ^aben, ime ed
mit bem er:
Holzschnitt.
fi^redüif^en ©tteit ablauffen würbe, bamit er im goE ber HloO}
ben Siegfrieben mit feiner J^unft ju bebtenen bereit toAre. Sonn
folte Siegfrieb fiberlvunben Werben fctin, fo wAren bie Samgt
aQe beä XebeS gewefen, bann ber ^rai^e Wufle, ba| bie gwerge
aSiffenjc^afft Bon bem Steine Ratten.
[2i>'] Sie nun Siegfrieb bte unleiblic^e äi^e bon bem
3!ra<ten ni(|t (Anger auflfle&cn lonle, lueil i^m (ein ^orn am
äeibe alleä erWeJmet, flofie er ju ber Jungfrauen unten in bie
.§Me beg fflergeä, bife fein öorn roietei erhärtet, unb fit^ bie gvoff«
^Je auf bem Steine ttWaä mtiibtrte. Snbem finbet n ben itbtr'
aus rritbtrt St^aj, btn bi« Sn^tS' '^ oefurfl galten. Cv
mrinte ober, kafi btt aSunn ben ©i^ap ba »ürte üerfiedt ^aben,
unb iDcnn et mieb« jum äßenfi^tn iporbtn, alSMnn ftenfelben
iDtrttt ju fit^ tw^nten »olle, ober aber a ipfirbe btn 3Hefen, ben
er gelfblet, juge^ttret ijabeii, tpufle ahn nitbt, bafe bcrfelbt Bnn
StDerg Cgwnlben juflAnbifl mar.
Ea fprai^ bie Sungfrau juSiegfrieb: itöie bag fie oon bem
gwetg egwalb Seriell eingenommen ^itte, bofi bei Srai^c nw^
anbere fei^diB junge Drac^eii ju fid^ geimmnini ^itle, banim
wörbe ti nunme^ro utn fie gefctfe^en feijn. Siegfrieb gebaiSte,
ii^ ittufi benniitt mein ^ttil Derfuc^cn, »er weife, ttann bie ®c=
fa^ir jum oI(ettii<^ften, \i> ift ©Ott mit (einer ^filffe am n.mien,
Unb ob id) bann bet Sit« ni(^t me^r befielen (an, [d fliege ic^
Wiebet in bie 65le, bi? mein §om »iebet erlittet, alSbtnn fese
t(6 miebet frifi^ baran, (o lange ii^ baä Seben ^be. Sollen ttit
benn Be?be fteiben, fagle SicBfrieb jur Sungfiau, molan. fc miU
i(^ bod^ erfi ritterlich fcdileu, Stibeffen behüte eut^ @Cit, unb
betet fleißig oor mi*, bafi mir ©Ott flraffl unb SHac^t ferleäen
iBoUf, bamit ii^ ben graufamen SroAen toiebcrfte^en mige. Jiel
bamit auf feine flnie, unb betet alfo: ^^
[25»] O @Ott, ttieU i(6 jum Streite ge^, ^M
anit Seinet @t>^rde mir be^fte^, ^M
9e9 meinem Streit unb Arnfft auc^ \ti}, ^H
So mcib iä) bon bem Sra(^en fre^. ^H
[ HolzsübDitt. I
SBie et nun fein ©ebti^ oollenbct ^atte, fticg er ben Sürat^of
ftein getroft unb unuetäagl ioieber ^inan, (ein^ei?! femer ju vtn
fuien. aßie er nun ben iCia»^*" mit allen (einen Suis'" ioieber
anfii^tig loatb, fafete et [eia St^toerbt ju beijben §Anben, unb
ff^iui (o grimmigli(t( auf ben ungeheuren Sliat^eu ana allen fei:
nen SrS^en, aH ob er i^n äetft^ettem loolte, unb im ©efec^te
floBen bie jungen 3)ia(^en aQe baoon, bcg äBegej roiebet bm,
ba?et fie tommen »aren: Slber bet alte Srotfee blieb, unb fi^ofe
auS feinem »etfluc^ien Satten über ben Selben Siegfrieb bie
glommen blou unb rot^ mit iold^ev ÜJIenge, bafe er ben gelben
etlit^e ma^l be^ na^e jui Srben qefiHet. Über biefeä [25111
trautste f\ä) bet ajrat^e feineä Si^manlseS mit (olt^er Sift, bog
et bemSittcr jum tfftern batein flot&te, i^m bamit oom SJrai^enj
ftein hinunter ju fi^leubem. Siegfrieb abet, ber fiä) ©Ott gan(
ngeben ^atte, mar ^ctig unb gefc^ivinb, f^tang in bie ^i^e auf
ber Si^lingeu, unb Don beme an tracfttei et barnai^, »ie et ben
XOurm beS StbmanpeS berauben m&t^te; faf(ete bemnad^ fein
Si^toetbt nianniglli^, unb fü^rete (oli^ einen gewiffen unb ^acttn
Streit^ auf beS Stachen feinen Sc^loan^, bafe er benfelben t>on
ibm obfonbrttt, alS ob et nie batan gewefeit nv^re. Xia nun bet
Xra^e fic^ (eine! @(^ntan|eS alfo beraubet fa^e, etgrimmete er
üBer ben SSttter branaffen, bofe er i|n mit geusr gebarfite ju Brt=
(•rennen, luarff t^ii mit fo Diel @[ut^ aii, alä ob ein (janß ^uba
^D^leii auf bem Steine angeleget ii^Aiert, ba^ babon foWD^l ber
Statte fclbfleii, n» Sicgfrieb fein fipm oIIc etweii^et. SBie nun
©feefrieb fa^e, ba| fein quteö a^ircrbt auf bem SlraAen be'
fliinte jii bafftcri, faffete bann fr ein mut^io ^erft, unb f^fibffte
neue Ärafft, fü^itcte einen ^larten iinb gcmiffen ©treirl^, baß er
bamit ben ffirat^en in jW^ Stüden »on einanb« t^eilete, unb
bie eine ^elffte ocn bem Steine in taufenb ©tätfe ^tnab fAllt.
33a nimmt Siegfrieb bie anbete §<Ifftc, unb ft6gt biefclbc aui^
^inab, bafi es gati^ jetft^metlert.
$iee faßt Siegfriel) ODt groffec $ige unb SDlattigteit
in eine Df^nmaüft
SEßie nun bie Jungfrau Vom bem erfd^ceitii^eii Seft^rep,
Siiatt unb galt beä Srai^en un=[26»]ten in ber §i6Ic fo Btcf
uecftanbcn, ba6 et gemiß mfifle fibetrounben fe^n, lAufft fie boHet
grcubc, Sutt^t unc St^tetten unteir einanbcr, ben Stein ^fnan,
fie^e, ba lieget i^t ßrretlet Bot gtoffet Mtbeit imb §i6e erbleii^rt,
auSgefttedlct auf bem ifloben. §eiiie') Sippen waren i^m fo^I=
I Holsschnitt. I
alfo, bafi lein eintfigeS 3^'^^" b*ä Sebenä me^r an i^m ju
fe^cn tuar. 3)a Wolte bie Sitngfraii baBon fliegen, öieHeit^t, ba6
fie Btimeiiile, eä Biörben bie anbem jungen ajt.ii^en mieberf
(ommen, ober bafe fie baS 3tBff0t*in ©guialb um ©ftlffe an<
fiteren wolte, fie^e, ba fiUt bie Jungfrau in eine O^nmait')
blieben, tcann nit^t bet ^Wetg Sgiualbuä i^t mit ^Alffe bti}=
gefptungeii wAte.
3tU nun bei cble Glittet eine gute SBeile olfo o^e
SternuTifft unb Sinne gelegen iwar, ba begimten fic^ feine
fiebenSißteifter Wieber ju fammlea, unb ein roenig SDbem ju
f46pffen. Snbem et nun feine Singen ein wenig ouft^Ste, be.
gimte et fidj aII'[26>']m&I)Ii^ aufjuTiifateti. SGie er nun eine 3QetIe
älfo gefeffen, unb fii$ umgefe^en, Wiib et gemalt, bo^ feine fi^&ne
gimgfcau betten an bet ®rben lieget, bcffen et Bon ©et^en er-
fciitait, ftunb auf, ging 4u i^t, unb fiel be^ i^t bot Unmuts
niebet, umfaffet fie mit feinen Sinnen, rüttelt unb ftbüttelt fie,
dB et niif)t ein ein^igeä ^ei^eit heS gebend be^ i^t Betfpü^tm
mbi^U, fieng borauf eine btttetlit^c filage an: ^ä)'. bafi eä @Dtt
iiti ^immel etbotmc, foK iä) bann nit^t me^r Bot aQe meine gtoffe
Befaßt, ft^roeten 6ttell unb Ktbeit alö eine lobe Sungftau
') 1. Seine,
^) hier Ist iui drucke von 1726 etwas ausgefallen, die
andern lauten: unb loAre gcioiS tobt blieben.
bcCoo« bringen? WaS ^UäfU gccube wirb büti beinm Stt^
fe^n? D »e^c! tafi it^ ^ie[;fr fominen 6m.
Sie er nun dief; Jt[(i)ie «ine gute 3Bei[e grtrieBeit 1
iDDiml ju a&em @läif bec 3'>'^'^S (S^Wolb ba^er gdaufFen, (rilisK
eine äSuT^el mit fii^ giebt l>ic Sicgftieben, bag er Dieselbe Der
Jungfrauen in ben 3)lunb ftedle. Sott <stutib an er^oUe fic^
bie Sungfcau nieber, unb famen i^re Seben^Seifin aUmd^Ug
mieber ju i^r, ritztet fi^ auf, unb lunfieng im Reiben ©iegfrieö
mit frcunblu^en, boc^ ji^am^iifftigen Öebetben, leie i^r baä ju
l^un iDO^t gejientet.
3)0 fpcat^ ba€ Xiuerglein SfllDoIb ju bem gelben: 3)«
fnlft^e ütieje Bulffgrambi^r ^at uiie! in biefem ©etge bejlDimgen,
beren reit aber taufeiib fc^n, bat W't i^» ^»aben uufer eigen
Sanb Bminfen muffen, barooti ^abl iBr unä ftc^ gemoi^t, bad
Wifjen VsK euc^ nitl unb groffcn SDonaä, unb erbieten unö euc§
ju bienen, fo »iel unfev fs^n, mit motten eu*^beg[eiten biß gen
'JDomiB an ben [27»] S^eiii, bann mit bie Siegt mo^t n>iff«n,
beffen fit^ Siegfneb b64ti(ti gegen if" bebantHe. Unterbeffen
böte ber 3™"fl ^'n Silfet beiiebcnft bet Sungftüuen ju fii^ in
ben Setg, mit i^nen ju tfffn, beff«i et benn aut^ mo^I be»
Holzschnitt.
Sllä nun bafelbfl auf^ befte jngerii^tet, unb Biegfrieb
8()eiä unb Sranc! »iebetum gelabet unb erijöidet, bo toaten bie
gmetge fe^r beidfAfftiget, unb trugen auf bai beftc, fo fte immet
in gefffilüinbet (Sil fönten ju mege bringen. Slitä älofcglein
ggicalbuä iDor fe&r befc^Sfftiget, brat^te feine fi^finfte fflufic ju
mege, baöon fie alte erfreuet roorben: Sllä nun bie Sllab^eit
DoUtitbet, trug man allet^anbt Eonfeet in tjergiilbten ©i^ff^Iit
ouf, unb mürbe ba befi ebleii Siltcr Siegfriebenä unb fetner
£ie&ften ©efunb^eit Bon Swetgen toeibli^ ^erum gettuntfen. SJie
3lB«tgt waren tet^t ft&ti^, tanSten unb fpiungen, aber ber Mit«
terSiegftieb mar »on ^erljen rnüDe, benn et in [27 1] iiier3!a^tn
unb bte^ SRÄt^ten faft ni(^t geruhet, batum bat er, baS man t^m
unb feinet liebften ^ungftau htslte bie Stu^e beteiten. Sie haA
bet finnig ßgtvalb Hernahm, ff^affte et, bag bem 'gelben unb ber
fi^&nen aungftou bie «etten aufS Ifefilic^fte beteitet mürben.
Unterbeffen nabm Siegfrieb bie fc^&ne Slotigunba ju fii$,
unb ftirac^ ju i^r: Weine aUetfcl)£nfte Jungfrau ^lortgunba, nun
faget mit boi^, mie babt i^c be^ bem unge^euten Xmac^en fo
lange leben ti^nnen? äJiein bieC eblet Slitter, fagt bie 3uneftai-
baS mSgt i^r mo^l benden. Sber fagt
I Holzschnitt.
mit, mein uietmeti^et Sitier, mie fetib i^t auf biefe SReife (MI
m«n, unc maä ^at euc^ ju biefet gefä^tlic^en Sbeni^r l""'
m«H
urfacbfC), bai i^v euer a«6(n fo frift^ geiüaget imb in bie
Sd^ante tiejifilasen^ €iegFrieb antiDottete: 3)tetne Vitl @^V' uiib
lugtnbreii^e' SiiKflf™" Slorigimba, lu biefer gffS^i^'i'^'ti Seife
unb &üa Sob Blildlitfien eben.[28»]t^eut fat ntii^ »«raniaffet
unb Beiuviac^tt nit^tä anberS, ali <g. S. |(§6ne greutiblii^feit iinb
(ble Xugenb, biefe ift einHifl unb o-Hiin bie Urfai^e, bafi it^ mein
Seben fltting gefi^ifet unb iu bie ©(^anpe gefc^lagen, bamit it^
e. Sbbn evrtti«n miSi^te. Slä bitieS gefagl, PDJfen ber ft^frnen
Slovigunbfl bie SjA^ren niilbtglit^ iSber bie Satten, jog baniit ttnm
fc^^Tieii Sing mit ISftlii^en I)ianianten von i^rer $nnb, perfte
benfeiben bvm SRitlct an feinem Jlringer. Sieglrieb wolte bie eble
öabc nic^l unöergoUen la^eti, fonbem na^m feine gfllbene fittte,
bie i^m im S^utuicr an il)cii Satetn §ofe toar jii l^eile Wot:
ben, Don feinem ^alfe, unb ^ing [k bet Sunflir''" "n '^ten
it^neemeiffen ^ai&, unb barait warb i^tei 6etibcr Siebe u. Iteue
beftAtigd.
3n biefem (Stf^jc^c^ idot aUbeceit bie Sonne bintei bem ®e=
bärge untergangen, unb Aberjogen aEmA^iIio bie ft^fDair(fen 3Uol:
iten ben ^eU:leu[^tenben ^immct, unb Siegfrieben begnnten bie
3(ugen jujufaUen. aSie bie fd|^ne ßlcrigunbo \olAti fa|e, minifte
fie Dem ^sott^, ßinig Qgmalb, bat i^n, er wMt [io<^ Cerfc^affen,
bag ber Slitter jur ?lu_^e tommen m£<ge. ällfo marb bem 9titler
ein t^fttic^ Sette gejeiget, borauf nmr eine \ii)h\t Sammetne
Si'de, barein beä ^immeiS £autf ffin^iii^ geftidtet unb genjirifet
mar. Sicgfrieb fagte: Sife^ero ^»abe xtS) unter bem geftirntcn
^tnime[ im Saube unb @rafc getutet, bod^ ü>tnig gefe^Iaffen, aber
nun min iif) unter biefen ©ammeten ^mimel im iceii^en Bette,
ob ®Dtt um, beffer ft^laffen. glengunba warb Ifnrt neben
i^m abfonberlit^ gebettet, atä fie nun i^t Oebet Be=[2S i']t^an,
unb fii ®Dtt befohlen, (i^Iieffen fie geni^lii^ ein bi6 an ben
3Rorgen.
91(ä nun ber Worgen begunte ^eiran ju na(ien, mtb bie
f!Dnnc aUmü^lig ibre Stroblen b-egunte über iai Vitita^t ;u
ftreden, ermai^te bie \äibnt Slocigimba, flunbe bebenbe nur, unb
t^.U itir @ebet^, fauberte fic$, unb bandtte bem lieben @€tt, bag
er fie biefe Stacht unb bie Dorige Seit i^reS Sebenä beroa^iret, unb
auä io groffer ©efa^r fo gnibiglit^ erlifet. Mai^bem gteng (ie
bor tei ätrtters Sette, bann fie ^tte Sorge bot i^m, um alli:
feine ^rte arbeit unb Sefo^r, bie er auageftan=
Holzschnitt.
ben. aiB Fie nun oerna^m, bafi ber SHitlec noc^ natürlich ft^lieff, lieft
fie i^n ru^en, fü(te fiel), unb fieng an einen 9Jlorgen=eie(ang gar
lieblit^ ju fingen, babon bei Slitter eimac^te, meli^er fii^ ent>
fkbte, ba6 er (o laufl« gefc^tnffen. äbci et luat wegen friiier
(c^iutren attbeit iinb älii'ibifiteit »ol ju entfi^iilbigtn.
^29"] glorlgunba gicng ein TO(iiig b(^ feil, bafe fit^ her
^ittR lonte anlegen, bn ftutib auf, fauberte feine ^anbe unb
Oefi^t, unb betete fein ©ebetj, bamacft gieng et jötttiglii^ ju
bet Siinaftau gtorigunba, fltänel biefelbe, unb (tagte, ob fie rd^t
balb SiiP ^Atle i^re eitern m fe^en? 3a, antroortete bie Sung-
fcou, öon §cr^en gern; ba foninit eben bet Swti'g iSgWalb tjerju.
gtöffete iai Berriebte ^nat fceunblti^, unb (tagte, Wie fie 9«=
fcblaffen unb geruhet? ©ie antmotteten i^m: Oat loo^t. <Bits=
fneb begehrte Bou bem S^ccse Utiaub, bet SiDerg bnte i^n lünget
JU bleiben, »elt^ce <Sieaftieb ^&ff(i(4 abfi^tug. Seninai^ lieg ber
BiBctg eilig ein i^ü^ft^tf ju-bereiten. Sllä fie nun ein »eirig
SUeife )U fic^ genommen Ratten, nabm Stcgftieb Uttaub oom
flbnig SglBfllb unb beffen gtcieen SiCibem, (ipelti^e ebenmSgtfl
Ätnfge toaten) unb teifele mil feiner fdjinen Slotigunba ^inweg.
S)er Sbnig (Sgloalb f^endte bei i^CDtigunba ein no^lauäftoffitteä
3)o| mit auf bie Seife, bnt ben SRittet imb bie gforigunba, il^nen
mit i^tft @unft getrogen ju bleiben, etbot T"^ i^me ju bicnen
nai^ ^^fteit iQermfigen, unb fptad^en bie bte^ JtSnige, alä bn
gwetg (sgmalb unb feine Stöbet, ju @i(gftieben alfo: Sbttc
Sttter, unfet ffialet iSgluacbuä ift vcx Seib geftorben, »eil bann
cute iittetlic^e §flnb ben un^<^eiiten Miefen SQulffgtambÄ^r bc
fteget unb erleget, beften Ipiffen Wit eu^ »iel SaniS, baim
fonften ^Stlen toit aDc neS 2^0BeS fe^ti ntSifen, bnrum, ba| Wir
eu(^ gefagt, bn^ et ben Sr^lfiffel juni SJrad&enftein ^atte.
Damit i^r nun unfer bandbareä Oemü^t er=[29i'][ennen
m&get, tuDlten loit eut^ fAmtiit^ bog Seleit gen ffiotmä gebeii,
imb bamit euc^ ifein Unfall unter aUegenS juftoffen nu^t^te, Uolläi
unfet ^unbett ober me^t mit «ic^ jieV"- ^
SSJie ©iegfrieb mit ber Sungfrau ^inioeg reifet unb
ber S5nig Sgiuotb auf einem präcfitigen
Stoffe Doron reitet, unb ifjnen
ben 50Jeg jeiget.
I Holasclinitt.
atlä nun Sicgfricb Urlaub Bon ben giocrgen genomnie» 1
^atte, (lieg ex fie aUe ju ^aufe bleiben, o^ne ben ^i>nig @gtdaII^ i
bet muftc i^ii ben Sffieg jeigen, bet eä bann aui^ getne t^ol, f "'
fi^ auf fein ft^infteS ipfetb, unb titt Bot i^iicn ^et. ■^^
nun fo fort ritten, fptai^ Siegfrieb ju bemegmafb: "' '
bem Stein gcfe^en, ia% bu bet fiunfl afttonomin ».,
bift, btum bttte ii$, bafi bu mir luodeft fngen, Wie mftS inS fi
tloe noä} ergeben initb. S>a3 Will i(^ swot [30 "1 auf brin l
täixm gerne t^un, fagte bet Stons, allein ic^ fäti^te, ba^i i
[olificS nic^t lum bfften gefallen miä/U. ffianit ic^S bann begt^r*,
taglc Siegfricb,. iraä liegt bir baran, Kia eS mir trg«^m loivb.
ÜJolan, (agie b« ^X'^'^a» 1" f^'* i!" Riffen, bafe bu ein') (c^Sneö
^eib, bie bu Ute voO) al@ Jungfrau ^etm^^re^, nur ocbt ^a^c
^flben tvirfl, alSbann Wirb oit beiii Seben mStb erlief«; 3Qei(e ^e<
nommen »erben. Slber bein SGeöb roitb beiuen Xob (t^mÄ^lu^
reiben, unb loitb mancher braUcc ^elb baruni in4 @rag beiFfeii
mfiff«!, bDi$ mitb beinem aSeibe tet firieg aui^ jute^t ben Ipb
ant^im. SEeil bann mein Zoi )o loo^t gcroi^eu luctbcn fott,
fogte Siegfrieb, fo begehre ic^ aiii^ ben Z^Silet (o eben nicbt ju
wiffen, ^lefe bomit beii Äinig Sottialb inicber jutfid ju teftren,
bet bann mit mcinenbea augeit loieb« juröä in ben Serg
flwng.
Iia gebaile ©iegftieb an ben St^a^, ben er bort in beni
Bolen Stein gefunben, unb BetgeHcTi ^atle, unb ^nlte jiue^etle^
webonden, eine auf ben Miefen, bie anbere auf ben asrat^en, Wie
Jjiebeüor ft^on ift angebeutet TOorbtn. aber auf bie ätefW tu""
er nitbt benden, fonft ^Atte er ibit nii^t ge^oCet, weil er fein bo($
nii^l fro^ marb, roie man balb ^iren roitb.
KB. Siefer @(^a| mar bon betn ßSnig @giDatbu§ ^er^
lommeti, unb roav fein fiSnig fo teii^ geft^ijet, ali eben biefer
Btfia^ roert^ mar, roann mit aber ben Krieg unb Streit, babon
biefcr jt^afe ^etrü^ret, 6efi$reiben motten, roie uiel ^lunbert Mittcr
barin erfi^Iagen, baä roärbe eine bejonbere [30''] giftorie erfori
betn. Sann oon bemfelben Streit Eetner entronnen, ober babon
fommen, oftne ber Sßeifter gilbebranb unb ICietrii^ üoii Sem.
Hiamit mir aber mieber auf unfere ^iftoria fommtn, fo
letjrete bemnat^ ©iegfricb mit ber Sungfcau roieber lun, unb lagte:
aSir wollen ben SÄag barum ni<^t liegen laf^en, benn roeil i($
ben ©fein mit ©efofir meines 2ebenä geroonnen Ijnbe, fo fan bcri
felbe aut^ niemanb fäglic^cr juEommen alä mir. 31aliiu alfo ben
S(^ae, unb legte i^n auf fein ^fcrb, unb trieb batS cor ibm ^in,
unb reifete bie Straffe, ba er ben u-origen Xas ben Jltltet erft^lagen
^atte, bo fa^e er beffen ^fetb bort getien
I HolzBchuitt. I
unb grofen. Segle M ein wenig babe? ^iii inS griiiie, unb fi^tieff.
Unb alei er n>ieber aufgewoctiet Wdt, ba na^m er ben Si^og, unb
legte i^n ouf bog ajferb, aber et fajie ftt^ mieber auf fein eigenes,
unb rüttelt baffelbe mit bem Si^aB nebenft i^m unb ber g!ori=
flunba ber. Sie Jungfrau (agte: [31»] fflein ebler fflitler, ba«
^ferb ift unä wo^il ju ftntten (ommcn, 3a, meiiie Siebfte, fagte
ber Sitler, »er ®Dtt »ertraut, heii uerlAffet er nic^t. 3n biefem
unb anbetu öefprAi^ famen fie auS bem SBalbe, unb balb toieber
in ein bideg SleftrAut^. Sarinn Waren fie ni(^t lange geritten.
ba lamen iinocrfe^enä bte^je^n SUfitber, iinb umtinflettn fie. 3)fl
faglf Sloriflunba: D mtin eblfr Miltfv, ttie wirb eä un^ nu» er=
flehen? £«/'' i'ifrifbeii, StUtrIitbfie, fast« Sieaftieb, bie l>«ifTtti
iinä nld^t. '^nltmx umgaben i^n )e(^^ bei:feCben, unb fpia^fn:
0ib unS bie gunfifrau, ob«t c^ tofttt bir btin fieben, bet Glittet
loc^ete barju. Sie ^uiinfrau |>ra(^: IQir ivoQen i^nen ben S<$at
geben, [b nicrben fie uii^ fjagiren laffen. Xier äilittei ft^ra^, i4
ai^W fern Wenig, aber bi-n Si^iinttff molte iä} um ben Si^
niit nclmien, bafe i(^ mic^ bot bit Stm ffir^^ten folte. 3n--
beffen uinringen |cd^Ä SBStber bie 3un(rfrau, unb ber le^te na^m
iaS $Ferb bell bem 3auni, unb toolU mit bein @(^a( baHon. 33et
ERilter flcbaifite iiii^t, bat cä ibt (Srnft War; wie er aber foIt^cS
öetmertlel, flirail) er mit fttcngeii Sßorten ju i^nen: 5Br [eii^ti
fertigen ©traffen^SSuBer, wai |aBt i^r im Sinne? fragftu nO(^,
jagte einer, unb ft^tug bamit gtwallig auf i^n Io&. Siegfrieb
fAunvle fii^ nid&f lange, na^m fein ©i^Wetbt, bamit er ben
ajro^en getibltt ^alte, unb (f^IuB bem i^Dtne^rnften unb troftig"
ften ©c6nar(^et in bem erften Stwit^ ben fiot^ff ^inweg, 3m
anbctn §ie6 fpattet er brai anbcm ben fioiiff biß auf bie S^^ne
Von etnanber, ba mitten bie Biet surödEe. Miä bie anbern fei^S,
fall'] bie bie Jungfrau umgeöen, baä fa^en, iyollen fie ifren
©efe&eii ju öiilffe (ommen, a6er bie ipurben fljic^ empfangen,
baß i^rer bre'^ auf bem ^lat blieben. Her baS ^ferb mit bem
©1^05 filBrcte, war unterbe^en eine gute Stfe uoinn lommen,
aber ©iegfrteb ^nlte benfelben mit feinem guten ^fetbe balb ein,
unb nmc^te benfelben mit geringer SKfilie au4 caput. ftI8 et fti^
nun mieber wenbete, iiiib Bermeinete feine t*6ne SlDrigunbo, Wo
er fie martenb gelaffcn batte, Wreber anjutteffen, fiebe, ba Ratten
fti^ bie flü^tigeti aJi^tber inbeffen Wieber gewenbet, unb biefelbe
lue Öeute baOun gefö^ret. äUie bee Sittet foI<|eg betnajm,
fSumete er fid^ nii^t lange, liefe ba8 ^fexb mit bem S^aB lauffen,
too^in eä wolle, unb eilete bev flStte ju, wo et feine fjdbbnt
tJlorigunba gelaffen iiatte, bamit ev auf ben ^uff^raa bea ^fec=
beä lommcn m&tite, benn glorigunba i^r ^ffb war Innftlii^ Don
ben äluecgen bef^^Iagen, baft er ben ^ufft^lag gar wo^l lennen
lunfe. 3I1S er nun benfelben »ema^ni, eilete er in UoHen Slpotan'
ftteidf benfelben nat^, unb traff bie 5H6rber in einem bWen &f
ftvAut^e Wieber an, fejte in grinnrngen 3orn imter fie, unb
machte fie aBe bornieber bifi auf einen, bann et lieff in einen
Sftcrafl bifi an ben Ipaß, ba TOoIte T'e^ Siegfrieb um benfelben
nif^t weiter bemalten, fD)ibern fprai^ tu i^ni: äQann bii jemanb
HU ^nben tommt, fo fpric^ ju i^nen, ea^ bu ben ge^mten SieS'^
frieb, ber bie fc^Sne ^lorigunba Usn ben 3)ra(6enftein errettet bat,
gefeiert ^aft, unb bog et betne jU>6Iff 3Hitge)e!Ien geflutet, bog
i^nen ber Sart nimmer waififett Wirb. Samtt ritte et mit feitiR
fÄJnen [32"] Älotigunba baoon. 3m SüiTreiten fptat^ « ju
i6r: anerf^bnfte, wie ^at euc6 biefe Äut^Weil gefoQen? aRein
trielWert^er Sitter, antwortete fie. Wann baä fiurjweil ift, merM
»olle bon im Emft mit eudf fetzten ober lAmpffen. 3nbem If
fie an ben Dirl, bo bev Streit juccft ergonflen luar, ba fcngte
biG Sungfrau ben 9titler, unb fpra*: 9):ein eblcr Sitter, Iiabt i^r
baS ¥ferb mit bem ©d^a^ nie^f mieber angetroffen? 3a, fagte
bet Siitcr, aUerliebPe, it^ i)ab eS beni SiffTOit^t »icbet abftejag«,
unb i^m fo Die! gefieben, bafi er leinet ©elbeS nie^r bebarp. SJie
id^ aber iDieber äurfitf lehrte, unt tni^, meine ameifc^Änftc, an
biefem Drt nid^t irieber antraf, ba Bermerdte iij balb Unrat^,
unb jlvang mtd^ bie gtoffe Siebe ju eu^, ba^ it& beS ^c^a^eä
Wenig at^tete, liefi baä ^^ni mit bemfelbtn lauffen, imb gab
gar genau St^tung auf eureä giferbeö gufffc^Iafi; iDcil ii^ nun
bcn(e!ben balb ueraieidlfe, eilete Uij ben, f» fd^neU i^ lunte, nai^,
eu{^, meine anctfii^i^nfte, ju erretten; SaS ftagte it^ nae^ bem
flefunbenen ©(^aj, i^r, meine Sttecfd^Änfte, ^abt midj biel lat^r
getöfi. &), fagte bie fr^6nc giocigiinba, fo TOoIIcn Wir unä um
beö loiQen ni^t tueiter in (Sefa^r geben, baS $feib mit benifelben
Wieber ju fu4«i. Sler Sitter gcbot^te, lucil ic^ nur ac^t 3a^r
leben foU, n>aä nugt mir berfelbe, unb ritten be^be mit einanber
fort, unb fnmen an ben S^ein.
aSie ©iegftteb unb bie gunßfrau gforigunba
gen 3ßDtm# lamen, wie (Sr empfangen
iüirb, unb mic fie öeqbe ,^o^=
jcit machen,
[321'] SBie nun Jlfinifi SiBalbuä unb feine ©ema^lin flunb-
fi^afft erränget, bat iifre Softer Jlorigunba bon bem Slrat^cn;
Sein erl&(«t, unb fie nunmehr mit bem SRitter Siegfrieb auf ber
eife, unb ni*t Weit me^r uon bannen »Are, liefe ber S6nig bie
ganSe merl^e Sitlerfr^afft unb ben [&b[i$en SIbel aufbieten, bamit
fi« feiner Jodjler, unb bem SHttter gebö^renbe (Sljre antaten,
i^nen entgeflen ritten, unb mtl groffem GSeprAitne einboleten, unb
Iflnffti^ ber ^oi^jeit be^wp^neten. Jiann bei Sinig tonte foldJeS
bem Sitter ©iegfrieben nid^t abff^Iagen, toeil er feine Socktet mit
groffer ©efa^ic feines Sebenä fo treuer tiTOorben ^alte.
Sa folte man nun .eine ^rad&t gefe^en ^aben, mit toet^er
ftalttit^en Drbnung fie einge^olet motben. Diefelbe ab« ja bt=
fifireiben, mfirbe Biet lu lang werben. 3a, eä tamtn Saufet,
Sfnige, unb funffje^n SScften ba, unter Welchen nuc^ fi&nig ©ieg--
^atbug, Siegfriebenä Sätet, war, bie Sitterft^afft unb 3Ibel c^ne
Sa^l. roeti^e alle wo^l empfangen, ebrlii^ gaftirel unb bewirt^et
werben, wie foI*ee an fiSntgli^en Sofen in berglei^en ajefleben-
Reiten mannierü;^ ober öbli* ift. S)aä für gcofle greube Siater
unb aJlutter ob biefet glödfliiicn Siieberlunfft Ratten, ifi gor
[ei(^t JU gebendlen. Xa warb bet Mittet Siegftieb unb bie fi^Jne
gtocigunba in bie §aui)t>Äitd^e gefft^rel, unb mil gtoffem Oe-
Scing in ®(genwatt aUet anwefenben Saufet, Rtnige, Surften,
littet unb Slbel, uon bem Sifc^off ju Wa^n^ cobulitel unb gc
trauet. SoId^eS I&nte gat f<^6n unb mit bieten UmftAnben ^et>
I
I
aus geftricficn n.<er:[33^]ii(n, abtt tä icärCe Viti ;u fang ioetben,
unb un^ ätlt unt äüeile mangeln. 9tiin WJi^ret bie §Di$ictt Viex'
lt1)n läge, bamai^ 6'^" ""i" atterl*^ SBinneltennen, itutniet
unb Sltc^en. «tib WaS (onfwn junt Mitltrfpitl ge^tr«.
I HuizsuLaitt. I
Sol^ti aUtS ju bt]ä)wibtn, ift nii^t mtin Sot^aben, bit (iftorie
bamit ju »eil&ngem, ifi nut^ uitnil^ig, fintemo^Ien bergEeic^en
Hitltifiiid« in Bieten ^iftotien bt)ii)ncbtn.
iHuc biefcS ift lu wiffen, bafe Sitflfrieb ben ^Jceife tbttaü
babon getiaant, ivelt^eS feinen St^wSgem, ben beeiden JtSnigtn,
nitbt »im beftcn gefiel. Siann fie ivarfTen einen ^eimlii^en ^oft
auf ifin, unb ftirac^en; St txSigtt aUt Slage äling unb äBopen,
bamit ^ol^jint unb pranget er gleic^fam, alä mann er oQein ber
^elb Wike, mac^t alfo im ganzen £anb uni anbern geringff^A^ig,
baS foU i^m noc^ übel Eietommen.
ffiie aber ber §a6 unb SHeib enblit^ au«9(bro=[33 «"jt^n unb
ins ä£er(( gerichtet, tcerben Wir ^ema<^ma^I€ l)htti, juDor ab»
mib eine Eletne SurgtceiC mitnehmen, Irelc^eS eineä ber alterpofiri
lit^^en ftäitlein, {o auf 6iegfriebenS ;^oi^;eit borgegangen, wie
man balb mit Suft ^6ren rairb.
aSaS Cor einen tur|roeiliflen Saiiipf ^[orcuö unb
Sioeüeä auf Sicgfriebenä §>oc^jeit um
Seib unb Se6en getiaüen,
(S^e mir aber ben fiampff iefcBreiben, muffen mir juDoir
Don bem Sinig @ibalbu9 unb einen Sauren reben, unb oet^Mt
fiil) atfo: Xtt Sbnia @ibalbue ^atte fii^ einSma^IS auf ber ^agb
öetitret, ba ^alff i^m ein Sauer, Slo^imenä ^otcu«, be^ fpStcr
Stacht uieber jurec^l, unb leiget ibm ben 3Seg, barum ^attt ber
Jt6ntg biefen Sauren begnaset, unt> ju einem CberUertoaUei Qber
fein %ie^ gefegt, unb wobttte iunei$ft bei; beS JT&nigS ßlibalbi
©tüIcTie ober ^aüap;. Eiefer ^orcuä mar fo uerjagt unb blfbec
Statur, bafe er Bor einen btoffen iCegen Woi in bie @rbcn, weiinä
mfigtie^, geürDc^en »Are.
3Iun »ar ein ©belmann an beS fiSnigS ;&Dfe, berfelBe »at
(in pogirlit^er unb betfd&rogenec liftiget S*al(f, ber man<^
fiurSloeit ju ffiege ju bringen mufte, berfelbe tebete mit bem
SBauet 3orcu8, unb bilbete i^m fteiff uub fefle ein, bafi jefe»
(otc§E gute Selegen^eit ob^anben, fn^ beö bem fifrnig btbtent")
JU mai$en, alä er fein Seblag luinfcfeen möchte. Bann, fagie «t,
eg ifl untec biefen anmefenben fvemben gfirften einer, ber ^at
einen eolboten be? fi*, mit Sia^men SibeßeS, berfelbe [31«] ifi
') die acdem drucke üerbtent.
Id Ketjagl, bag man il^n mit einer Slaje mit iSrbfen uerjasen
m&c^te, tttt fcrbtre ^erauS junt Ramt)|f auf &t\b unb 2tbm.
aSonn (r biefeS ^tren isirfc, fo Wirb er bir üor Sdjretfen
ni^t (ommen, alSbann ^nft bu ($011 iS^re pemifl. Ober ba er
ja lentmen iDÜtbe, loirb er boc^, fo balb et bi<^ getcopnet iit1)tt,
Bor gurtet bie glittet Beben, fu lomniftu ju groffen Semtem
bt^m fifinig, beffen uerfic^ietc bi^^. Der Sauer liefe fi(^ üter«
reben, unb (oalä bem igbelmann jw, er »otte ben Solbaten fobtm
laffen.
^ie mm ber ßbelmann fa^e, bafe er ben Mauren baju bt'
wogen unb Be^et^t gemai^t ^atte, Bing er jiim Sfinig, unb Dfleiii
bahrte i^m joltöeS, unb bat, 3^ro SHajeft. rooffe boc^ biefe Äur?'
Weil «lauben, bann et woUe fc^on bafflr fe?n, bog feiner leintn
B^nben betommen foITe. Der Jlßnig gcbat^te, weil (eine S:o^tet
nun Diel ^aijr gro^ Ungentatt auSgeftanben, et WcHt fie mit
biefer Sut^roeil, »ie ai«^ ©iegfrieben unb ben anwefenbeii
Vetren eine ©rgfigüi^feil g6nnen, unb erlaubte bem ©btlmonn,
mä äOerct ju fieffeii.
3)0 gieng ber Ubelmann ^in ju bern ffiinip ©ieg^atbuä, bf
griiffele benjelben, unb bat, er moQe bad} feinen SDiUen btein
geben, bann ev bMte eine Heine Äur^weile Bot, einer Eomibia
irii^t unA^nlit^, Biefeä fott bem iungen Jtiiiig unb (einem So^n
unb allen anwefenben Ferren eine befonbere ergiglit^teit oet:
utfat^en. SBie nun ber fifinig frngte, »aS eä feit, fagte et: 3bro
ifflaiefl. iDiffen, baß mein 6m ier fi6nig ben 3orcuS 6m fitö
M. ber ip fo Betjant, bafe et bor einem btoffen ßknie^r [34''i
wobt in bie ®tbe ttoifte, benfelben &abe ir^ übertebet, er foU
@. wai. @oIbaten, ben QineUeS au^fobetn, unb Weil fie aUt be^be
futc^tfam. Wirb eä eine luftige ßomfibia abgeben. 3)et Jl6nig gab
feinen SßiUen m<S} btein. unb fagle, bofetn man nur meinen
3iöeQeä batju Beteben (an,
3)et (Sbetmann bebanilte fir^ fteunblii^ gegen 3^ro aÄoj.
unb gieng (eiber ju bem ßiueKeö, uub braute (eine Siebe mit
Oielen Umftinben ge((^in6iret, ^^rDor, barna* fagte et, baS et
JU feinem anbeni ®nbe batlommen fey, alä bafi et i^m onttinge.
Wie bag itim SorcuS ouf ben morgenben lag auf Seib unb SeBen
jum fianipff auäfobere. Diefet et(t5tac( über aUe maffe, bafi et
aanU etBlaffete, unb jittette, unb gab mit pammlenber äunge jut
antwotl: 3c^ ^aBe mit i^m nic^iä ju t^un, wie (imml et benn
botju, bafi er mii^ fobern liffet? Set Sbelmann fogte; 68 felj
i^m, Wie i^m woUe, einma^l ^fitt et eud^ »et (einen reblif^en
Setl, i^c tommt i^m benn auf bem JSamj)ff:$Ia^ mit guter Mfiftung
Wo^I Derfe^en, bann et wiU euet nllba Watten, bamit gieng bet
(Sbelmann Wieber feinet äGege.
3Bie nun bei: fi6nig unb feine £eute fa^en, bag giBelleS (0
fe^t erft^toden wat, rebeten (ie i^me ein getfe ein, ia% er fit^
enblic^ te(DlBitte, ben Äampf anjune^men. Muffetc betoWigen ben
(^belmann mietet, unb fagte ju i^m: Wein ^reunb, it^ wt'u mii^
Biä morgen bebenden. Sllfo gieng er mit biefer StntWort ju feinem
[ toeil
Saurtn, ber fid^ fc^r «freueie, bafe fte i^m tiid^t ülflBalb jugc
fagt ^at«, benn er gebat^te, er würbe i^m nimmenne^t tommtn,
toeil er uerfianben, bafe «v fo etfc^tcdtn.
[35*] Mm ÜRorgen aber rebtten beö Sbni^i ©ieg^atbuS
, Seuh mit Si^'^fä. ""ti fagten: ®ä wiee t^ut eine eniißc
S^^anbe, loann er ben ßami>ff auSfc^löge, er (olte es tiiir fed!=
Iti^ iDogen, bann fie ^Slteti wol b'!)^^«'. *'«6 SorcuS ein «et;
jflglet Äerl toite, (o balb er nur einen b[o((en Seflf fs^e. würbe
er nic^t ruarlen, fonbem balb bie 5iu^t ge6en.
äibeHeS licfi fi^ übetrettn, unb (<$i(tte fiäfte Morgens j"
bem Sauren, unb litfi i^m fagen, bog er um t. U^T Stac&iiiütag
nuf bem Aam))ffp[a^ in guter äläftung ;u sterbe etfi^einen
n>DUe, unb toolte i^m lehren, wie er einen veblic^en SaDaliet
auäfobetn (ölte.
j Holzacbnitt,
SBiewot es mir, (fagte er,) alä einem Betfuc^Un Solbaten nii^t
toott onfteifet, mit einem groben SBouerflegel ju (c^eiRen,
tennot^ Will id^ bit lernen, bafe bu eä ein anbemia^l nidit me^r
l^n folt.
Sllfo toutben fie be^be mit Sfiftunq loo^l uer(t5*n, unb
tarnen nuf beftimte 3eit aiif ten fiampff=f35 ^J^iaS. 35a wSi^te
ii^ wänfi^en, ba^ alle, bie biefeä Icfen, felber ba gewefen, unb
biefer SutfttoeiU jugefe^en ^Älten. Senn fo balb ?|orcn«, btt
iBauer, out ben Sampn^ilnti Fant, fa^e er fiA auf allen Seiten
um, an loeli^ein ®nbc et jum ffiglidjflen augreiffen m^te, unb
Derflur^te ben Ott be? Äampffjjla^ee, weil et bcnfelben fo too^t
BerWa^ret fa^. Bann on treten Dtten war er mit ^oben
aitettem umgeben, unb bie Pforten lymben üUe uetfpettet, oifo,
ba6 ein jebet auä&alten mufte. 3:iö nun äibeDeö, bet Solbot,
ben 3otcuä anficfttig warb, unb ba^ er ein fo mutftig ^ferb
^oite, fehlte eä toenig, et W>\te auBgcriffen, wenn er nur gelont,
unb war f[f)on Willen^, fii^ bem ^dteuS ju ergeben. @Ieii^ec
aNeinung unb @eban(fen War ^otcu^ ou^
3nbem t^eilten bie Sittei ben fiamtjffplat in gleii^e Steift,
unb lieffen bie Stomjjeten blafen.
ai8 nun 3orcu8 fein *ßferb bie trompeten Ijitete, tunte H
tiic^t lAngei Warten, Weil eä Siegftiebens ^ferb, unb beä Ziur=
nierenä WO^I gewönnet war, fieng bamit an, unb lieff fo f4nell
ba^n, toie ein ^feil. ^orcuS gAUe ti gern oufge^alten, aber eS
»ar »ergebend, bann e@ lleff tit gewohnte fBaffn in OoUem Souff
JU Snbe. 3)a Warb er gezwungen bie Sanken fallen ju laffen,
unb ^ielt yiä) mit begben Linien an beS ^ferbeS flamm, ba| et
ni(6l herunter fiel, gnbeffen fc^miffen biejenigen an beä 3i>"1eä
©eiten mit 3»i<'"'16fn auf fein ißferb, bafe eä ai\äf in ben @ang
(am, Set legte algbalb feine San^e, e^c eS noi$ 3nt wat, ein;
e« triebe i^m abet bet Binb biefelbe ouf eine Sei»[36-]te, bsft .
et ben ^orcu« o^"^ f^i" äBiffen bamit betfi^rte. Unb toeil fc"
i
4
(elbf o^iie itm limmerlit^ in btm Sattel (iteng, fid er ^«unt«
jur erben. 3iBeItci, ber (olc^es nic^t inne warb, liel fein ^ferb
big jum 6nbe ber Slennba^ne «u^lauffen.
intern er nun fein ^ferb umWenbel, Tk^" " i>«i 3dccus
bort an ber erben liegen, bo gebadete er, nun ift ti ^tit, bog
tu beinen ^einb »oUenbe ben 91(ft ^tebefl, unb itm mit bem
^fetbe Den Soiiff jetfnirftßeft, unb mit ber Saite«», lueir iai
eifen noi? bran iß, burt^ftoffeft. 3nbem et fii^ aber ju i^m
nabele, mai^te (id^ Sorcuei allmi^lia auf tie ffleine.
I Holzschnitt. |
SBie er nun 6e^ i^ iam, pel Jetn ^ferb unter i^m nttber, tno'i
bie Urfa^, lann \<ii eben mä)t miffen, ob er mit bev SonSen, bie
<r aUeicit niebtig ^ielt, bem $ferbe ^ivifc^en bie Seine fümmen,
ober ob Sorcug mit feinem %:uffte^en bem ^fetbe ^inberlit^ ttn.
3)em fe^ loie i^m loolle, einmo^l fiel cB mit i^m nieber.
[aei-j 3)a flebot^te 3orcu8: 3(6o ift e« Seit, ein ffliüer an
beinern %nnbt ju werben, unb Me& fo erimmiglii^ bon ferne auf
t^n }u, als ob er benfeldcn juftüden Woite.
aber bog *|Jferb f^actelte (o graufam mit ben güffen, bog
er i^m ni^t beiitommen lonte. SBie aber baä ?Jferb [xdj enblii^
aufarbeitet, unb auf (eine Joffe ju flcfien fam, ftrampfjet,
fi^niiubet unb ft^IigetS (o graufam um (ii^, ta% ber itxU SoreuS
iiä) 6eforgle, eä mMte iljn treffen, flo^e bemnat^ boßcr gurtet
öon bannen.
gnbeffen ^atle ^itieDeS iffieile belommen, fi* Wieber aufju>
rit^iten, unb fldj auf feine güffe ju ma^en, Mber fein 2eib war
fm bermaffen jerbettet nnb wrtrelen, bog et DoLTer ^urc^l unb
iltern gf^iac^te fic^ feinem Sein* lu ergeben. Xarmt jie^et er
feinen Siegen au9, in lotttenS, benfelben bep ber Spi^e fofjenb,
tem ^oxniS iu »rifentiten. ©leider aüewnung mar aui^ 3orcu§.
fi* feinem 3finb 3" «neben. SBte nun ber äioeUeS mit bioffen
Siegen bo^er (ummt, [titi ju erfle6en, gebentfet Sorcuä, ba« Wirb
nidjt iro^l ablauffen, nun luirftu iiaar laffen muffen, unB flieget
fo f^neU unb weit, alä ec immer Ion.
aie äibeHeS biefeS geiua^r ttirb. Will er an feiner SBidorie
not^ nit^t gAnfeli^ öetjweifeln, fcnbetn faffel Wieber ein ^erft,
unb »erfolget feinen geinb fo gut, als ein Betjagtet immer tan,
ft^ISgt mit boHem Srimm auf i^n, ber bann, fo balb er bie
Slceit^ füllte, Ö6ettaut fd^rie, unb bat iljn, einjuealten, ober er
wolle ti bem Ä6nige SibalbuS unb Siegfrieben Hagen, Bie er
aSet no^ nit^t [37°] nat^Iaffen KniU, lijic^ et äutüd, fo Weit et
immer lonte. äUie er nun big an bafl fflJaffet fornmen War, alfo,
ba6 er niit weiter jurüd (unte, ba wntb i^m f(ine gutc^t aei
boptielt. Sann er gebat^te, weiift bu weiter, fo muftu im
Baffer erfauffen, ge^eftu bann Oor bit^i, fo muftu unter beine^
3einbeÄ aßaffen fterben, fo ftbAmete er fit^ au*, fit^ feinem Jeinb
JU ergeben, in Setrai^tung, Wenn er fic^ rei^t borgefe^en, er f
I
I
nd Jeintcä SÜfifltt Ij.Stte »fcbeti (Snneii, Stcfc gf(Qnimle 9tngfl
Ceturfai^te eine gi^n^Iii^e ä! regle eiflung teil i^in.
Datum b(((^[ii^ « enblii^en bti) fiA, nunmett fejten SJuJi
\a ^alttn WciC <i ja nii^t aniccS fe^n tonte, unb faffet bamit
ftinen 3?eg(n in be^be '^
I Holzschnitt. I ^
§Anbe, unb brudte bie Sugen fefte ju, fieng an fn a^*""
miglit^ um fi(^ jn ^aufn unb jn ft^meiffen, bag ^rbtttt^ bie
51u(^t mit Schreiten nimmt, unb ft^tic fifierlaut: Sag mir^ leben,
lafe mi(^ [e6en, [o TOiff i(^ mir^ bir erfleben, bann er btlbete i^m
(in, [371'] et ^.\tte (c^on Biet SBimben «rSFongen, ta « ied; noc^
feine betommen ^atte.
aßtt nun 3orcuS iai Oeft^te^ l/brti, t^Ate et bie Sufltn
roieber auf, unb Re^et, bafi fein gein^ Weit Bon i^m gehJt^en
ift. ia fajte et tuieber einen SJlut^, imb Betfofgete jeinen 3einb
als er immer lonte. 3)ü ji^rie ä'^el^f* "»^ fe&tet: Si^end mir
baä Seben, i<^ roiH mein Sefitag nii^t baran gebenden, iitii^ an
bit ju rSi^en. So toitff beHn ®em(6r öcn bir, lagt S^tcuS.
Siefet arme Sro()ff l^At bolb, Irie i^m Befohlen mat, unb Warft
jein ölette^v oon fii^.
SBie nun 3orcua feinen 5einb gaiife ii'e^rlofe fa^e, ^Alte er
Üd} ja nii^tS ju bef&ri^ten gehabt, giett^too^l trauete er nii^t,
fonbetn fagle ju i^m: ^ebe bit^ lueit Ben mit, unb lege bic^ auf
tie erbe niebet. Siefet ge^ort^te a&ecma^l bet Stimme jeine3
geinbeö, unb lieff fem Bon bannen, unb legte fit^ ganS auS=
geftiedt auf bie Srbe nieber, unb regte feinen Siufltt. ""b ec
roartcle wie ein S.lmmtein fein ®nbe.
Sa geballte ^oceug, er I&nte bot^ nimmer Bor feinem geinb
(it^er (e^n. Wann er ißm beBm SeBen lieffe. Sefann fit^ bem=
iia^. Wie et igm am fägti^ften be^Eommen ntbäfU, unb f))tai^
be^F ifim felbet: ®e^eflu mit ben liegen )u il)m, fo mic^te er fii
aufritzten, unb btt benfelben aui bev $anb teiffen, Sie6 fxo)
beiimac^ beb&ncEen, ed märbe fein beffer SHittel fe^n, ali oone
3>egen ju i^m ge^en, unb itint auf bie Sruft Enien, unb mit [eii
uem gtoffen ffieffer, baft er beB fic^ ^atte, (bamit er bie StW)t
pflegt a6)ufteifien,) bie 0utgel abft^neiben.
[aS"] ajie er nun ba« aHeffet unter feiner Äüftung Setöoi;
fuc£|t, unb bie Sinter fein Beginnen inne werben, tarnen Re b*
jmifii^en, unb ^ieffen ben Sorcuö ein&alten, unb fi!^ mit Sictori
Betgnügt fe^n taffen.
Sann folc^ Seginnen, ba fi^on ber geinb übetwunben,
»Are bet S!affen=DEbnung fd^nutfhatfS jiiwibtr. ^ottai liefe
feinen geinb, weil et i^n übettounben, ungern auä feinen ^Änben.
Doc^ mufte et fit^ i^ten bernönffligen Sieben geinife fallen, loeil
fie it)m bantben lufagten, ba^ 3^oelle£ nimmettiietit r>4 WibcF i
i^n auflehnen fotte. —
ailfo lieft 3orcii§ ben S'"«"'^ miebcr auffielen, unb gefiot
i^m, (IT Tolle fid) ein anbermo^l 6effer bebcntteii, iiub öDr|e^eii,
mit wem er ju t^un Ifittt.
ätlfo watb Eternit btefet hirf^W eilige Sampff ber Serben
$afen geenbiget, unb toax iebcr \xo^, baft et mit bem Seten bauon
lommen toor. Sliefeä mar einefi in luftigften ©tStflein auf
©iegfricbenä ßot^jeit, unb fönten berf([ben me^r elngeffi^'et
Kletten, ti loGtbe ober ju lang merben, iBoIIenS olfo bet) biefen
Betoenbeii laffen.
aSie Sicgfrieb mit feinet f(f|6nen glotigunb« geteöet,
unb iriie eä if|nt enbticti ergangen
unb umtoitimcn ift.
SJie nun bie ^ot^jeit unb aUe Ülitterfniel i^te gnbft^offt
*rtei(fiet, ba teerte ein ieber Wieier ^eim. 25a gab i^nen ©iegs
frieb Wä öeteite (o fitzet unb Wo^I, ia% man !),\ttt o^n oUe ©e=
fo^r mSgen Selb auf sem §anlile tragen.
[38 1'] Me nun bie breti ©t^toSget, aiS ig^renbertug, Sagen:
loalb unb SQalberluS, ber glorigunba leiblii^e Srftbet, ben ©ieg»
frieb feinb Karen, banim, bafi er ben ^ttii öor i^nen im i:^ur:
nieren unb Stechen baöon getragen, unb begicegen &Dr^ nngefeben
unb getä^met Warb, trachteten fie ^eimli^ barna^, tcie fie i^n
mfic^ten t6bten. Renten abet nii^t e^et ©clegtn^eit finben. 6t6
ac^t Sa^re um TOaren, loie ber S^^'^S Sglualb bem ©ieg frieb jm
Bot prop^ecc^et, Wie mir f^on ge^Äret.
Siegfrieb lebte mit feinet ft^önen Slorigimba in gutem Stieb
unb Stu^e, ;eugte mit i^r einen &o1)n, ben nennet et S&tu^atbuS,
ioai berfelbe Dor Kriege mit ben @ulban, unb ben JCfnig Bon
Sab^Ionia g'W^tet, unb ttaä ffit groffe ®bent|eur unb Sefn^t
berfelbe auägeftanben, unb niie et enblic^ be^ n6nigä Don Sici:
lien') befommen, ifl anberloeit beft^rieben.
SBie fie nun ad^t 3a^r in ftolßem griebe gelebt. Begab fi^ä
«inea SageS, bafe ©iegftteb unb feine S*Wi\ger mit i^m auf bie
Sagb ritten, baju benn ©iegfrieb fe&r geneigt loar. Keil aber
berfelbe Sag fe^t ^eig, unb ©iegfrieb iiäf fe^r er^i^et, begießt er
fit^ ä« einen Srunnen in bem Dtfermalbe, leget fein Slngern^t
in benfelbcn, (ii^ ju erfft^lcn, 3)aä erfte^el fein Sc^ttager, ber
grimmige .^ogenwalb, unb jebendet be^ fic^ felber: 3>ieie @elegen<
|cit begiebt fub nitftl aQe Bege, bie muftu nii^l BerfÄumen, bann
tiefe ift bie teilte jjeil, bitfi an beinein ^ctnb ju rÄt^en. Stimmt
fein Hapöier, unb ftfifftt ben Sieofricb jtoifc^ien bie be^bew
©pultet, ba er fleifc^ern unb nic^t ^cniig tDar, [39»] hinein, bafi
bie ©Bige bifi an bie Stuft hinein gieng, ba6 er eaBon jut ©tunb
tobt blieb, aifo mu(le bec t^eure Selb, beffen Sugenb, Hrofft,
SUrde unb SRann^eit in bet äBett nit^t me^t jii finben, fo
■) fehlt Kostet.
fc^.'inbHc^ unb tni^bctift^et iDnift um fein noä) junges £e6en
(i>nim(n. Seifen Xob aber ift ^etnai^ina^tS mo^l gerochen »orben.
I IIolzschDitt.
MIS nun @iesftiebenä Semaliltn i^re§ ^erm bee Afniqä
Sob bwic^let luarb, fiel fie »pt eroffeni £eib unb Summer m
sine gtoffe Sraiidfeeil, bafe luic^ bie aei^te an il)t oetjaflten: 3)a
baS ber fiinifl öiBalbuS, i^r Sater, etfi:^r, fiel et uor avoffem
£eib in eint tJbllit^e .ftranatieil, boR er baian ntufte be« Xobed
ftec6en. Ha Wav Selb ober ii«ib, bann beä fttniga Oibolbi (Sle=
müHin legte fit^i (6enm.\6ig ju Seile, unb ftavb an einem bier=
tAfligen yiebcr, unb toite (ein Siunber gewefen, mann bie fi^Sne
glorigunba |aud^ Bor Eeib ß«ftor43H'']ben, aber eS mufte noc^
nii^t fepn, benn eieafriebeng Sob muffe erft g'tof^^n toetben,
baju benn Siegfriebeng @ema^Iin be^älfflit^ tcar. 3)a nahmen
bie bre^ €&t)tte ben Sinig @ibalb unb fein @eina$l, i^ren Solec
unb aJlutter, unb beftalteten fi< na* S&nigl. SBötben jur @ibtn,
mie ee i^nen Vio^l ge;iemet. Srauf Ipoltcn fie baä Stetig ein«
nehmen unb befi^n. eS fehlte i^nen aber, inie i!)i balb ^6ien
werbet.
Unttrbeffen toar eS mit eicgfriebtnsi Sema^lin ttaai beffet
lucrben. Icie f<e nun cenne^ttel ftard genug 3U fe^n, jog fie in
alter SliUe mtt i^rem So^n S&to^aibuä in bie ^üeberlatibe ju
i^rem ©rfimicgerjScitet, bem fiinifl Sieg^arbuä, flogte bnnitI6eii
i^re aiot^, unb bie SOlotbl^at ibieä liebften Oema^lö feines ©o^n8.
Mie nun ß&nig eieg^aibna folt^eö mit Sc^nex^en Bemommett
batte, ergrimmet er üb« bie möofTcn, unb lieft in feinem ganzen
ßanbe bie toert^e Sitttrfi^afft unb ben ISblic^en Abel aufbieten,
unb fommlet in ft^neller ©il «ine unjÄfelige 3Heitge auBerlefeneä
firiegeS'SDltf jufommen unb übeqog bamit bie bte» ©ebrfiber,
unb rAc^et an benfelben feine« So^neÄ Sob rec^tf [Raffen, SJiefer
j£rieg ^at biel taufenb gelben i^r Seben getoftet, unb i^ barinn
ber grimmige ^agenlcalb tDiebetum fi^Anblii^ um fein Seben
fontmen. t&ann er [\ä) bem UeTjagten SoEbalen 3<bel[ee^ ergeben,
in Weljnung, iBarm^nrfiigleit gu erlangen, uerme^net au<^ bef
bemfelben Diel fiterer ju fenn, alä beq einem anbecn beber^tea
Solbaten, neCi^eS aber [4U'] Weit gefe^let. 33ann hit^a ä^tütA
nai>m feiner 6d^an^ getoa^r, benn alg $aaentt>alb eingef^laffen
löor, nabin er feinen Segen, unb ftiefi i^n burt^ feinen 2eib, bafi
er jut Stunb tobt blieb, unb faget: Sie bu meinel gn&bigen
ÄiJnig« ®o^n ©icgfrieben get^an, ^abe id) bir loieber üergotten,
unb ift bir roieber mit bem äJtaafi gemeffen, toomit bu ge«
iiieffen ^aft.
I Hoksohnitt. |
95
friebeng Bof^n, bcn jöttöften, alg tr auf ber Sieife nac6 ©icilien
begriffen getoefen, in einem Söalb toinfelnb unb toeJ^lIagenb ans
getroffen, toie fold^eg in S6h>]^arbi ^iftorie ju lefen.
2)er loer^agte 3^^^^^^^ ^^^^ ^^4 toieber erfd^Iagen, 3i>i^cu^/
ber Sauer, lam audf in biefem [40 1>] ^rieg um. Unb baS ju
beMagen, jo mufte bie fci^6ne glorigunba audb il^ren ®eift auf*
geben. @onft toolte Ä6nig ©iegl^arbuS biefelbe iur ^6mgin in
il^r eigen Sanb toieber eingefe^et l^aben, babon fie fonft bie an«
bern SBröber öerftoffen toolten. S6h>]^arbug, ©iegfriebeng Bo^n,
blieb be^ feinem ®ro^»9Sater ©ieg^arbuS am $ofe, unb h)arb
bafelbft m aHer ©ottegfurd^t unb Jlitterlicl^en ä^ugenben aufer?
jogen, bag ein braber §elb au^ if)m, toarb, toie feine §iftoria
gur @nöge b^eiget.
Druck von Ehrhardt Karras, Halle a.S.
■iipliiii
3 tlOS DID tlä ISS
»ur JUL2 3 198a
Stanford University Library
Stanford, California
I
In Order that others may use this book,
please returo it as soon as possible, but
not later tban the date due.