STIFTUNG JUGENDBURG LUDWIGSTEIN UND
ARCHIV DER DEUTSCHEN JUGENDBEWEGUNG
r Stiftung Burg Ludwigstein, 3430 Witzenhausen 1 ~1
Herrn
Georgt Günther Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, NY 11024
USA
Betrifft: Ihr Schreiben vom 15.8.79
Bankkonten:
Bürgbetrieb Archiv
Kto. Nr. 011 398 Kto. Nr. 05 469
Kreissparkasse Witzenhausen (BLZ 520 536 53)
Postscheckkonten :
Burgbetrieb Archiv
Kto. Nr. 1604 88-604 Kto. Nr. 162011 -604
Postscheckamt Frankfurt/Main (BLZ 500100 60)
Telefon:
Burgbetrieb Archiv
0 55 42-1812 0 55 42-18 62
Burg Ludwigslein, den 2 . 1 0 . 1 979
Sachbearbeiter: m^/aD
Sehr geehrter Herr Eckstein,
für Ihren freundlichen Brief danke ich Ihnen; soeben traf auch
Ihre Drucksachen-Sendung ein. Ich wollte mit meiner Antwort den
Erhalt der angekündigten Sendung abwarten. Heute danke ich Ih-
nen sehr herzlich dafür. Ihr Aufsatz über die Freie Deutsch-
Jüdische Jugend ist hier im Archiv sehr v/illkommen. Ich stel-
le wieder einmal fest, daß die "Dokumentation" von Werner Kindt
nicht nur in zahlreichen Einzelheiten fehlerhaft, sondern bei
der Behandlung der aus der Sicht der deutschen Jugendbewegung
am Rande liegenden Gruppen ausgesprochen mangelhaft ist. Das ist
sehr bedauerlich, die "Dokumentation" steht als Standaixiwerk nun
in allen Bibliotheken, und auch der dortige Abschnitt über die
Jüdische Jugendbev/egung in Deutschland v/ird gelesen und als maß-
geblich betrachtet. Korrekturen kann man durch Veröffentlichun-
gen wie die Ihre machen; für Ergänzungen bietet sich aber auch
zum Beispiel unser "Archiv-Jahrbuch" an. Ich habe vor, in den
allernächsten Jahren eine unserer Archiv-Tagungen unter das The-
ma "Jüdische Jugendbewegung" zu stellen, und das heißt, daß die
Referate und v/eitere Beiträge zum selben Thema einen Band unse-
res Jahrbuches bestimmen v/erden. Ich kann noch nichts Konkretes
und noch keine Termine dazu nennen, v/erde mich aber mit der Bit-
te um Mitarbeit an Sie wenden, v/enn es so v/eit ist.
Der von Ihnen erwähnte Aufsatz in unserem Jahrbuch 10/1978 stammt
- 2 -
Vorsitzender des Kuratoriums: Hermann Kanow
Archivleiter: Dr. Winfried Mogge
Vorstand: Peter Loges (Vorsitzender) - Rolf-H. Bufinemann (Finanzen) - Otto Bernhard! (Archiv)
Vorsitzender des Archivbeirats: Dr. Karl Vogt - Burgbetriebsleitung: Günter Frantz
- 2 .
von Wilhelm Mogge, meinem Vater. Die Zeitschriften der Freien
Sozialistischen Jugend sind in unserem Archiv ziemlich voll-
ständig vorhanden; wenn Sie da einmal Kopien oder auch Doppel-
stücke brauchen, können wir weiterhelfen. Oder besitzen Sie
vielleicht selbst Hefte, die uns fehlen und durch Sie als Ko-
pien beschaffen könnten? Ich lege Ihnen ein Verzeichnis dieses
Bestandes bei.
Sie hatten unsere Zeitschriftenliste an das Leo Baeck Institut
weitergegeben, womit ich selbstverständlich sehr gerne einver-
standen bin. Vom Institutsleiter kam inzwischen eine Anfrage
nach Kopien verschiedener Zeitschriften, die sich hier befin-
den« Diese Wünsche kann und werde ich gern erfüllen.
Besten Dank auch noch für die Übersendung Ihres Buches "Die Neue
Linke am Ende?" Besonders das Literaturverzeichnis wird mich
noch eine Zeit beschäftigen.
Mit freundlichen Grüßen für heute -
Ihr
/Ui. W\Y^
(Dr. Winfried Mogge)
Anlage
!?• August 1979
Herrn
Dr* Winfried TTogge
Archiv der deutschen Tugendbewerrung
Stiftung Burg Ludwigs tein
3 '+30 Witzenhausen 1
Sehr geehrter Herr Dr» Mo&ge,
*
besten Dank für Ihren Brief vom $•?• mit Anlage,
sowie für die vor einigen Tagen eingetroffene
Sendung des Jahrbuchs und der Ludwigsteiner Blätter.
Wie Sie mit lecht vermuten, habe ich die von Ihnen
erwähnten Titel entweder in meinem Besitz oder in
den mir zugänglichen Archiven des Leo Baeck Instituts
und des Klbbuz Hazorea gef^inden. Inzwischen habe ich
meine ABBeit Aber die "Freie deutsch-Judische Jugend"
fertiggestellt. Sie wird allerdings nicht vor 198O/8I
Im Leo Baeck Jahrbuch erscheinen. Ich sende Ihnen daher
mit ,?^leicher Post per Drucksache eine Ablichtung für
Ihr Archiv. Dies umso lieber, als das von Ihnen er-
wähnte und offerierte Buch von ^f. Klndt eine irrefüh-
rende Angabe über die PDJJ bringt (siehe Fussnote 2
meines Aufsatzes).
Besten Dank für Ihre freundlichen Worte zu meinem
Sozialismus-Artikel in den PH. Sie ktfnnen sich denken,
dass ich mit besonderem Interesse dte von Ihnen über-
sandte Hummer des Jahrbuchs lesen werde. So fand ich
In dem Aufsatz von Wilhelm Mogge (Ihrem Vater?) Hin-
weise auf die Freie Proletarische Jugend/Prele soz.
Jugend, deren Nürnberger Gruppe wbA ich sehr nahestand
und mit deren geistigem Leiter August Henning mich bis
zu seinem Tod vor 7 Jahren flSSX eine enge ^re^dscha^t
verband» Er war lange Zelt Redakteur der FPJ-Zeitschrlft.
Interessiert hat mich auch Ihr Artikel Aber Romantik,
diese schillernde und zweideutige, Haltung, in die sich
In Zelten politischer Reaktion rebelUsche Geister so
häufig fluchten. Ich weiss nicht, ob Ihnen meine 1970
In der Reihe Hanser erschienene Schrift Aber die Neue
Linke in den USA bekannt ist, die ohne meine Jugend-
beweg' e Erfahrung nicht zustande gekommen w^re. Ich
werde Ihnen ein Exemplar mitschicken. Dass unsere engere
judische Jugendbewegung mehrere im Nachkriegsdeutschland
bekanntgewordene Autoren hervorgebracht hat, ist "^hnen
vielleicht bekannt; z.B. Max Fürst, "alter Laqueur,
Robert Jungk.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr
STIFTUNG JUGENDBURG LUDWIGSTEIN UND
ARCHIV DER DEUTSCHEN JUGENDBEWEGUNG
r
Stiftung Burg Ludwigstein, 3430 Witzenhausen 1
n
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, Nev; York 11024
USA
Betrifft: Ihr Schreiben vom 6. 5^1 979
Bankkonten:
Burgbetrieb Archiv
Kto. Nr. 011 398 Kto. Nr. 05 469
Kreissparl<asse Witzenhausen (BLZ 520 536 53)
Postscheckkonten:
Burgbetrieb Archiv
Kto. Nr. 1604 88 - 604 Kto. Nr. 1620 11-604
Postscheckamt Frankfurt/Main (BLZ 500100 60)
Telefon:
Burgbetrieb Archiv
05542-1812 05542-1862
Burg Ludwigstein, den 9.7.1 979
Sachbearbeiter: m-'^/aD
Sehr geehrter Herr Eckstein,
entschuldigen Sie bitte, daß meine Antv/ort auf Ihre Anfrage so
lange auf sich v/arten ließ. Arbeitsüberlastung im Archiv ist
schuld daran, und außerdem hatte ich gehofft, ich könnte noch
rechtzeitig einige Kisten mit unausgepacktem Material sichten
und verzeichnen, in denen ich einige Unterlagen auch zur Jüdi-
schen Jugendbewegung in Deutschland vermute. Dies ist bisher
nicht gelungen, ich will Sie Jedoch nicht länger auf Antwort
v;arten lassen.
Leider konnte ich zur "Freien deutsch-jüdischen Jugend" keine
Hinweise finden. Sollte ich in den nächsten Monaten beim Auf-
räumen unserer ungeordneten Bestände noch fündig werden, so
will ich Sie sofort unterrichten.
Die entsprechende wichtigste Literatur werden Sie sicher ken-
nen; ich mache Ihnen trotzdem eine Notiz für den Fall, daß Ih-
nen der eine oder andere Titel noch nicht in die Hände gekom-
men sein sollte:
H. Meier-Gronemeyer: Jüdische Jugendbewegung, in: Germania Ju-
aica 1-.V1969 (S. 35 f, 122).
E. Maoz: The V/erkleute, in: Leo Baeck learbook V1959 (3.174-).
IV. Kindt (Hrsg.): Die deutsche Jugendbewegung 1920 bis I933 -
- 2 -
Vorsitzender des Kuratoriums: Hermann Kanow — Vorstand- Peter Loa«<i /Vnreif,onHo,\ r> i« l. «■•..
2 -
Die bündisclie Zeit (= Dokumentation der Jugendbev/e^uno; Sd. III),
Düsseldorf /Köln: Diederichs 197^, S. 769-794 (S. 778 f : Nach-
druck G. Eckstein, Von der Erziehungsgemeinschaft zur Verantv/or-
tung für die Gesellschaft, aus: Kameraden April/ Juni 1932).
Die Spaltung der "Kameraden" 1932 wird dort allerdings ^ev/eils
nur in einem Nebensatz erwähnt.
Zur Information über unsere Zeitschriften-Bestände zur Jüdischen
Jugendbewegung in Deutschland lege ich eine vorläufige Liste bei,
die ich für" Germania Judaica" angefertigt habe.
Nun möchte ich Sie umgekehrt herzlich bitten, mich über die Er-
gebnisse und den Fortgang Ihrer Arbeit zu informieren. Ich hät-
te sehr gern auch solche Unterlagen in unserem Archiv.
Mit freundlichen Grüßen für heute -
Ihr
(Dr. Winfried Mogge)
Anlage
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loA-ZO-eAAC^X^
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Arcliiv der deutschen J-ugendbev/eßun^
Burg Ludwi[j stein
3^30 V/itzenhausen 1 ^ '^f?3)
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^6^
Bestand:
Zeitschriften der Jüdischen Jugendbewenun^' in I)eul:GChland
(Stand: Juli 1979)
Blau-V/eiß-Blätter
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f^ \\\ o. Nr. (Untertitel: Fiitteilungen des ^^^^<^i"" ^'ri(V\
sehen Wanderbundes)
^JG* 1
1913/l^f-
H. 11, 12
^ Jg. 2
191V15
11. 1, 5-9
-J£. 3
191 5/1 6 ..
H. 2-5
-Jg. 4
191 6/1 7
II. 1, 2, ^-6
^ Jg. 5
191 7/1 8
11. 1-6
-Jg. 6
1 91 8/1 9
H. 1-6
^NP Jg.
1
1924
O.Nr. (Febr. -April) , II.
^f'Comlfl
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^6)
^ührerzeitung Blau-V/eiß-Blätter
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191 7/1 8
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1919
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"KAIIPP DSM ATONfTOD"
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V d ''•
Unter diesen Titel bringen die Prank^urtor -r^-f^, e^.n« der
führenden llnksdemokratischen Zeitschriften Westdeutschlands,
ihre diesjährige erweiterte Sondernunraer heraus. Das darin
behandelte Thema "Kuropfische i^ledenssichernnp«^ dflrfte auch
aber die deutcchon Frenzen hinaus auf ^ntereppierto Leser
stosaen. Auf 1S»+ Seiten schreiben, neben den beiden "eraus=
gebern jg^ Walter Dirks and Eugen Kogon, namhafte Autoren - le
Helaut Gollvitzer, Carl Arniry, Oskar Lafontaine u.a. Ober
verschiedene Aspekte des Problems in fSnf Thewengruwen :
Die reale r>efahrensituation; Bine Herausforderung ffjr ^tegle-
rung ujid Parteien; In T^iu^opa, fj!r Europa, durch Europa;
Mobilisierung an der Basis; Die Friedensbewegur^ .
In seinen abs c Wies • enden "Thesen zur Eriedenssieherung"
fasst Kogon zusamif^iens ♦♦Frledpn schaf<^en ist eine Dolltlsr^he,
Skonomische, kulturelle, moralische und r)Sycholof^isehe Mifgabe,
Dass v^icherheit als wesentliches lUement des Friedens in
erster Linie ... auf milit^riFcher Hustn.n^ und Bereitschaft
beruhe, ist .. eine Wahnvorstellung, die •• selli?t forti^rah-
rend schafft, ijas sie bpffirchtet,**
Die Sondernumner ^H-extra V* I<ann direkt vom Verlag der
Frankfurter Hefte (Leipzigerstr. 17, 6 Frankfurt 90) zum
Preis von IXI 1^»80 plus Port, also etwa S7.50, bezogen werden,
fleor.fie ^r. Fckstein
V
/
1^
V/
;um Tode von Günther Ballin
4''^&^ ''^
Aus Buenos Aires kommt die Nachricht, Spätgeschichte im ''Leo Baeck Yearbook"
dass dort der aus Berhn gebürtige Professor die uns in den letzten zwei Jahren nochmals
Ounther Baihn im Alter von 73 Jahren nach wenigstens schriftlich, in Kontakt brachte
längerer Krankhert gestorben ist. Dem 45 Jahre lang war Günther Ballin Lehrer
gleichen Jahrgang angehörend, sind wir uns und Seelsorger gewesen, die meiste Zeit an
nur nuchtig m unserer Jugend begegnet, der von deutschen Hitler-Gegnern gegründe-
Was uns dennoch verband, war das ge-
meinsame Erlebnis der deutschjüdischen Ju-
gendbewegung im Bund der "Kameraden".
So war es eine Veröffentlichunc über dessen
Zum Tod von Dr. Hans Rosenberg
ten Pestalozzi-Schule in Buenos Aires, wo er
nach seiner Pensionierung zuletzt noch
ehrenamtlich als Theaterdirektor fungierte.
Sein vielseitiges historisches, sprachliches,
literarisches und religiöses Wissen machte
ihn über den deutschen und jüdischen Kreis
hinaus zu einer im Kulturleben seiner neuen
Heimat bekannten Persönlichkeit.
In den letzten Jahren schrieb er seine
"Erinnerungen" nieder, von denen 1979
und 1980 die ersten beiden Bändchen als
Privatdruck erschienen. Liebenswürdig.
Im Alter von 74 Jahren verstarb in Bridge-
port, Connecticut, seiner amerikanischen
Wahlheimat, der aus Wien stammende Arzt
Dr. Hans Rosenberg. In Wien war er in der
Klinik Dr. Froeschel ausgebildet worden und ^._...^ ^.vwv...^wu.um
hatte sich auf Sprachstörungen spezialisiert; anekdoti.sch und informell kommentierend
in Amerika wirkte er jedoch als allgemeiner mit einem Schuss ironischer Selbstgefällig-
praktischer Arzt und erwies sich dabei als keit, beschreibt er darin, vor- und^zurück-
sehr erfolgreich. Er war auch künstlerisch greifend, sein Leben und die es formenden
mteressiert und begabt; er schrieb (und ver- Kräfte bis zum Abschluss seines Studiums
oftenthchte) Gedichte, und hinterlässt eine und Anbruch des Dritten Reichs. Höchstper-
grosse Anzahl von seiner Hand stammender sönlich, und gerade dadurch ein Denkstein
Bilder. Seine Gattin, jahrelang eine der für eine verschwundene Zeit, Welt und
Leiterinen der Cancer Society in Bridgeport, Menschlichkeit,
[war ihm im Tod vorausgegangen. George Günther Eckstein
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GÜTTTITTIR BALLIN
Aus Buei^os Aires könnt die 'Tachrlcht, dass dort arrt P. ^'al
der In Berlin gebnrtl^e Profe?ror Gi-tnther ^allln In Alter
von 73 Jahren nach lan^er^r Kranitholt gestorben Ist* Den
gleichen Jahrgang angehSrcnd, sind wir uns nnr fl^lchtlg In
unserer Jugend begegnet. Was uns dennoch verband, vrar d^s
gemelnsane Erlebnis der deutsch Indischen Jugendbew<*gunp In
Bund der "Kameraden" • So war es eine Verof^entllchunrr 'Iber
dessen Spatgeschichte Im Leo Baeck-Yearbook, die uns In den
letzten zwei Jahren nochmals wenigstens sc^rlftllchÄji/^on^akt
^f^Abrachte«
h5 Jahre lan.^ war Cf^lnther Tallln Lehrer und S^elsorper pei^-
sen, die n*lste Zelt an der von deutschen TTltlergegnern
gegründeten Pestalozzi-Schule In Buenos Aires, wo er nach
seiner Pensionierung noch <»hrenamtllch als T>aterdlrektor
A
fungierte. Sein vielseitiges historisches, sprachliches, lite-
rarisches und religiöses Wisser. nachte Ihn Aber den deutschen
und jndlGchen KtäIs hinaus zu einer In Kult'u?leben seiner
neuen Ilejraat bekannten PersSnlichkelt«
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In den letzten Ja' ren schrieb er seine ""Erinnerungen" nieder,
von denen 1979 und 1080 die «ten beiden ^andchen als Prfvat-
druck erschienen. Liebensw^Trdl--, anekdotisch und infomell
kommentierend, mit einem Schuss Ironischer Selbst^refal^lgkelt ,
beschreibt er darin , vor« und zur^lckgreifend, sein Le-en und
die es formenden Kräfte bis z^m Abschluss seines f^tuditms und
Anbruch des Dritten B-»iohes. TlSchst persönlich, und gerade
dadurch ein Denkstein für eine verschwundene Zelt, Welt und
Menschenschicht.
George OHnther Eckstein
00
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Wir m^n in New York:
Dr. Witt verteilt Stipendien
Dr. Friedrich- W. Witt ist ein Beamter der
Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn. Diese von
der Sozialdemokratischen Partei Deutsch-
lands und den Gewerkschaften finanzierte
Stiftung gibt unter anderem das theoretische
Organ der SPD heraus, die Monatsschrift
"Neue Gesellschaft", unterhält politische
und kulturelle Auslandsverbindungen (ihr
gegenwärtiger Vertreter in den USA ist der
frühere Beriiner Bürgermeister Stobbe), und
pflegt insbesondere enge Beziehungen zu
sozialistischen Gruppen in der Dritten Welt.
Dr, Witt ist Leiter der Abteilung Stu-
dienförderung, die alljähriich etwa 1500
Stipendien an ausländische Studenten auf
deutschen Hochschulen verteilt. Ein grosser
Anteil der begrenzten Mittel geht dabei an
Studenten aus Entwicklungsländern, zumeist
für die Ausbildung auf unmittelbar nützliche
Gebiete wie Agrartechnik, industrielle Orga-
nisation, Naturwissenschaften und Medizin.
Bei Studenten aus Industrieländern stehen
Sozialwissenschaften und Geschichte mehr
im Vordergrund. Aus den Vereinigten
Staaten kommt nur ein kleines Kontingent.
Dr. Witts erste Amerikareise dient — neben
der Gewinnung persönlicher Eindrücke über
Land und Leute — in erster Linie dem
Ausbau der Verbindung mit den einschlägi-
gen Fakultäten von Universitäten in Boston,
New York, Washington und San Francisco.
Wir unterhielten uns natürlich auch über
die gegenwärtigen Spannungen innerhalb der
SPD. Dabei gehört Witt offenbar zu denen,
die in erster Linie über die Gefahr besorgt
sind, die Partei könnte einen Teil ihrer
Stammwähler, nämlich die Facharbeiter,
vertieren; weniger vielleicht an die CDU als
an die Schar der NichtWähler. Die Mittel-
standsjugend, die Willy Brandt für die Partei
erhalten möchte, könne bei einer anhalten-
den wirtschaftlichen Rezession ebenso leicht
ins rechtsradikale wie ins linke Lager abrut-
schen. Und bei den "Grünen", der neuer-
dings in örtlichen Wahlen erfolgreichen
Koalition von Umweltschützlem und Pazifi-
sten, zeige sich neuerdings eine gewisse
Gefahr der politischen Manipulierung durch
die an sich bedeutungslose Deutsche Kom-
munistische Partei. Die unüberiegten kriege-
rischen Töne aus amerikanischen Re-
gierungskreisen spielen ihnen dabei in die
Hände. Trotz allem erwartet Dr. Witt vom
bevorstehenden Parteitag der SPD in Mün-
chen eine Mehrheit der Delegierten für die
politische Linie von Helmut Schmidt, als
eine Art Stimme der ruhigen Vernunft.
O.E.
(i
WIR TRAFEN IN NEW YORK
Dr. Frledrlch-W. Witt von fler Frifidrlch-Bbert Stiftung
In Bonn. Diese von der Sozialdemokratischen Partei Deutsch-
lands finanzierte Foundation gibt unter anderem das theore-
tische Organ der Partei, die Monatsschrift "TIKT7R (S^SKLK CHAFT"
heraus, unterhält politische und kulturelle Auslands Verbind-
ungen (ihr gegenwärtiger Vertreter in tjsa irt der Berliner
ex-0berb5rgerraeister St6bhe), tind pflegt insbesondere enge
Beziehungen zu sozialistischen ^r^ippen in der Dritten ^lelt.
Dr. Witt Ist der Leiter der Abteilung Studlenfordernng,
die niijcahrllch etwa 1^00 Scholarshlps an auslandAsche Stu-
denten auf deutschen Hochschulen verteilt. Ein grosser Anteil
der begrenzten Mittel geht dabei an Studenten aus Kntwlck-
lungslandern, zumeist fSr die Ausbildung auf unmittelbar
nfitzliche Geblf^te x^e Agmrtechnlk, Industrielle Organl-ajUon,
Naturwissenschaften und T'edlzln. Bei Studenten aus Industriell
landern stehen Sozlalwlsnenschaften und Geschlclte mehr Im
Vordergrund« Aus den Vereinigten Staaten könnt nur nin kleines
Kontingent*
Vt. Witts erste Arne ri kareise dient - neben der Gewinnung per-
sSnlicher Eindrücke über Land und Leute - in erster Linie dem
Ausbau der Verbindung mit den einschlag'p^en Pöilniltaten von
Universitäten in Boston, TTew York, Washington und San Francisco,
Wir unterhielten uns naturlich auch über die pegenw^rtigen
Spannungen innerhalb der SPD. Dabei gehört Witt offenhar zu
denen, die in erster Linie um die Gefahr besorgt sind, die
Partei könnte einen Teil ihrer Staramwähler, nsönlich der Fach-
arbeiter, verlieren; weniger vielleicht an die CDTT als an die
Schar der rTlchtwahler. Die Mit^elstandsjugend, die Willy Brandt
-2-
fflr die Partei erhalten mffchte, k«nne bei einer anhaltenden
wirtschaftlichen Reze-slon ebenso leicht ins rechtsradikale
wie ins linke Lager abrutschen« Hnd bei den'^arfinen", der
neuerdings auch in ortlichen Wahlen erfolgreichen Koalition
von 'Tmvelt schütz lern und Pazifisten, zeige 5?lch neuerdings
eine gewisse Gefahr der Jfelitischen Manipulierung durch die
an sich bedeutungslose Deutsche KomnOntrtlscho Tartel. Die
unüberlegten kriegerischen Tone aus amerikanischen Heglerungs-
krelsen spielen ihnen dabei in die TTande, Trotz allem erwartet
Dr. Wi4:i vom bevorstehenden Parteitag der SPD in München eine
Mehrheit der Delegierten für die politische Linie von Hellmuth
Schmidt«
AUFBAU FRIDA Y. Decemh.r n, |98|
^ ,
US den Schriften
ritz Sternbergs
'ritz Sternberg: "Für die Zukunft des
Sozialismus". Otto- Brenner-Stiftung.
Frankfurt/ M.
Unter dem Titel 'Tür die Zukunft des
Sozialismus" ist jetzt in der Schriftenrei-
he der Otto-Brenner-Stiftung (Frankfurt)
eine von der Politologien Helga Grebing
besorgte Auswahl der Schriften des sozia-
listischen Ökonomen und Schriftstellers
Fritz Sternberg (1895-1963) erschienen.
Sternberg, Mitglied der Sozialistischen
Arbeiterpartei (SAP), war 1933 in die
Emigration gegangen und lebte von 1939
bis zu seinem Tod in New York.
Die Auswahl aus seinen Schriften reicht
von den ersten über die wirtschaftlichen
Kollektive der jüdischen Siedler in
Palästina ( 1 92 1 ) über Arbeiten zum Impe-
rialismus, Faschismus, zur marxistischen
Theorie in den 20er und 30er Jahren bis zu
den Nachkriegsveröffentlichungen, u.a.
über die Aufgaben der Arbeiterbewegung
unter den neuen Bedingungen der zwei-
ten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Frau Professor Grebing hat sich mit
dieser Ausgabe grosse Verdienste erwor-
ben. Die fünf einführenden Kommen-
tare, vor allem ihr eigener und der von Iring
Fetscher, betonen Sternbergs Bedeutung
als unabhängiger, beweglicher, wenn auch
keineswegs unfehlbarer ''Zeitgenosse",
immer bedacht, die von der Entwicklung
geschaffenen Verhältnisse neu zu durch-
denken und damit auf die Linke in Eu-
ropa und Amerika einzuwirken.
G.G. Eckstein
George GQnther Eckstein
PRITZ STRRTIBKRGi FTTH DTR ZTTlTWTT T)F.F, SO^IALISTfTTS
Hnter diesen Titel erschien vor einigen Monaten in der Schrif-
tenreihe der Otto Brenner-Stiftung^ Prankfurt eine ausgezeich-
nete, von der Politologin Helga "rebing herausgegebene Auswahl
aus den Schriften des sozialistischen Ökonomen und politischen
Schriftstellers Fritz Fternberg (1895-19^3). Sternh^rg, '*i+:plled
der Sozialirtischf?n Arb(»iterpartei (SAP) war I033 in dl« t^I-
gration gegangen und lebte von 1939 an in >Tev Yrok| ab 19?0
von längeren Aufenthalten in Westdeutschland unterbrochen, wo
er auch I963 starb.
Die Auswahl aus seinen Schriften reicht von den ersten über
die wirtschaftlichen Kolleictlven der judischen riedler In ^ali-
stina (1921) Aber seine Arbeiten ztirn Imperialismus, '^asöhlsmus,
marxistische Theorie in den 20er ^md 30er .Tahren zu seinen
ITachkrlegsverSffentlichungen zur weltpolitischen ^Entwicklung
und den Aufgaben der Arbelterbewgung unter den neuen Bedingungen
der zweiten 'Talfte des 20. Jahrhunderts* DasBuch enthalt auch "^"^
interessante, zum Teil unveröffentlichte Versuche zur soziolo- ""^
glschen Interpretiernng der Psychoanalyse unr? Drar^aturgl^, sowie
seilier Gespräche mit Trotzki. n^'c^^^f ^tr^'<^f
Professor Greblng hat sich mit dieser 'erausgabe grossen Ver-
dienst erworben« Die fünf einf^Threnden Kommentare, vor allem
ihr eigen'^r und der von Tring Fetscher, unters trei hen Stern-
bergs Bedeutimg als unabliängiger, beweglicher, wenn auch keines-
wegs unfehlbarer "Zeitgenosse", immer bedacht, dievon der T^nt-
wiclclung geschaffenen Verhältnisse neu zu durchdenken und damit
auf die Linke In Kuropa und Amerika einzTxwirken#
^ Kostja Zetkin gestorben
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Eine Woche vor seinem 95. Ge-
burtstag starb in einem kleinen Ort
an der kanadischen Westküste Kon-
stantin Zetkin. Dort hatte er, von
seiner Frau Gertrud mit grosser
Aufopferung betreut, in wachsen-
der Einsamkeit und mit langsam
sinkenden Lebenskräften, die letz-
ten Jahrzehnte seines Lebens ver-
bracht.
Mit ihm verschwindet einer der
letzten Zeugen der grossen Aus-
einandersetzung in der deutschen
Sozialdemokratie vor und während
dem Ersten Weltkrieg und der
Gründung der deutschen Kommu-
nistischen Partei. Der in Württem-
berg geborene Kostja Zetkin war
der Sohn Clara Zetkins, einer der
führenden Figuren auf dem linken
Flügel der SPD, 1918 Mitbegrün-
derin der Kommunistischen Partei
Deutschlands und später Altersprä-
sidentin des Deutschen Reichs-
tags. So wuchs er in einem hoch-
politischen Milieu auf, stand auch
eine Weile Rose Luxemburg nahe.
Er war eliin ergebener Sdhn luirtd Mit-
arbeiter seiner Mutter, der die
Neunzigjährige schliesslich noch bei
Einbruch der Hitlerzeit nach der
Sowjetunion begleitete, wo sie 1933
starb. In Moskau geriet er als Mit-
verwalter ihres politischen Nach-
lasses alsbald in Konflikt mit den
Parteigetreuen, die den • Nachlass
von ketzerischen Dokumenten säu-
bern wollten.
Mit einiger Mühe gelang es ihm,
die Sowjetunion zu verlassen, deren
Wirklichkeit seine Vorstellungen
schwer erschütterte. Die Emigra-
tion führte ihn 1940 nach den
USA. Hier schlug sich der ehema-
Ze/f/ose Weisheit
Es gibt nichts Gefährlicheres auf]
der Welt als fanatische Idealisten.
Charles Maurice Talleyrand
lige Mediziner im Krankenhaus-
dienst durch, bis er sich mit seiner
Lebensgefährtin in die kanadische
Einsamkeit an der pazifischen Kü-
ste zurückzog. Als wir uns dort
zum ersten Mal begegneten,
führte uns der rüstige Achtzigjäh-
rige noch auf eine Wanderung über
schwierige Waldpfade. Sein Inter-
esse an Politik und Kunst blieb
auch weiterhin wach. Aber seine
körperlichen und geistigen Kräfte
begannen nachzulassen. Doch sein
Niedergang sollte sich noch fast ein
Jahrzehnt hinziehen. Sein Tod kai
als Erlösung.
George G. Eckstein
Neue Bücher über jüdische Themen
iiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiii^
"Mein Judentum"
Unter diesem Titel erschien im
Kreuzverlag Stuttgart eime Samm-
lung von Selbstzeugnissen, heraus-
gegeben von Hans Jürgen Schultz,
ursprünglich eine Sendereihe im
Stuttgarter Rundfunk: zwanzig
Zeugnisse von Autoren, Akademi-
kern, Künstlern, die im heutiigen
deutschen Kulturkreis wirki&n, oder
in ihm mitwirken. Nicht alle sind
in Deutschland geboren oder auf-
gewachtsen, so der aus Polen &tam-
memde, kürzlich aus der DDR nach
Westberlin abgesetzte Jurek Becker
("Jakob der Lügner") oder de,r
Komponist György Ligeti.
Es ist bewegend, den Chor dieser
Menschen zu lesen, vor allem jene,
die grosse Mehrzahl, die bewusst
Eine Menachem-Begin-
Biographie
Frank Gervasi, bekannter ameri-
niiscber Journalist und Schriftsteller
und Autor eines Buches über die
politischen Probleme Palästinas, legt
im Verlag G. P. Putnams & Sons,
New York, eine Biographie des ge-
mini&ters Menachem Begin vor, un-
ter dem Titel "The Life and Times
of Menachem Begin; Rebel lo
Statesman". Es ist dies die erste
komplette Biographie Begins, die
ausserhalb Israels veröffentlicht
wird.
als Deutschjuden aufgewachsen wa-
ren, in deutscher Kultur und Land-
schaft, zumeist iin einem assimälier-
ten, bildungsbürgerlichen Milieu
mit mehr oder minder starken Re-
sten religiöser Bindung. Ihre
manchmal mehr personal ich, manch-
mal mehr analytisch gehaltenen
Aussagen verschmelzen zu eiiner
Komposition, die den Titel "Varia-
tionen über das Deutschjudentum"
tragen könnte — das Thema eines
vielversprechenden Versuchs, unter
das dann die Geschichte einem blu-
tigen Schkisslrich gezogen hat.
Diese Überlebenden, heute meist
sechzig- bis siebzigjährig, sind zum
Teil aus dem Exil nach Deutsch-
land zurückgekehrt und wirken
dort, wie die Dichterin Hilde Do-
min, der ex kommunistische Germa-
nist Hans Mayer, der inzwischen
verstorbene Max Fürst ("Gefilte
Fisch"), der Philosoph Michael
Landman.n; andere haben die neuen
Wurzeln im Israel (Ernst Simon,
Schalom Ben-Chorim) und europäi-
schen Exilländern nicht aufge-
geben (u.a. 'Manes Sperber, die Pro-
fessoren Alfred Grosser und Jeanme
Hersch, die Psychologin Lily Pin-
CU5)) ouci McTi lii uc-uiSCiiSpraCiii-
gen Randgebieten angesiedelt (Ro-
bert Junigk, Günter Amders, Wolf-
gang Hiidesheimer). Man vermisst
jedoch sehr jegliche Stimmen aus
den USA.
Auffallend ist das Fehlen vom
Hassgefühlen; ja, dieses Fehlen
wird als typisch jüdische Eigen-
schaft empfunden. Das stimmt ge-
wiss für die Mitarbeiter, vielleicht!
auch weiterhin fürs Deutschjuden-
tum, für das (in den Worten von]
Hilde Domin) "das Judeseim einel
Schicksalsgemeinschaft" war, im die
man "hineingestossem worden, un-
gefragt wie in das Leben selbst",
eine Schicksalsgemeinschaft, an der
"etwas mehr Zerbrechen geübt wird
als am anderen".
\w^ George C. Eckstein
<x^
Sozialismus und
Antisemitismus
Bruno Frei, Sozialismus und Anti-
semitismus, Europa-Verlag, Wien.
Mit diesem Problem hat sich
Bruno Frei seit frühester Jugend,!
und das ist immerhin mehr als 6^
Jahre, aktiv auseinandergesetzt. Als]
engagierter Kämpfer gegen den Fa-
schismus und für den Sozialismus]
bekannte er sich aber auch als Jude.
Nach wie vor ist Frei überzeugt,
dass nur in einer klassenlosen Ge-
sellschaft im Sinne von Karl Marx
die Voraussetzungen' für die Über-
windung des Antisemitismus gege-
ben sind. Gerade deshalb zeigt er
kiiiiscn aniiseiiiiuscue Siiüiiiun^cii
auf, wie sie in der Sowjetumon,
Polen usw. anzutreffen sind. Er
weist auf die diesibezüglichen Be-
stimmungen der Verfassung dieser
Länder, die den Antisemitismus un-
ter Strafe stellen, und stellt die rhe-
torische Frage: "Warum schreiten
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Ein "Iiiside"-Bericht «rv ,
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(Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart)
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"R.U." i= Rückkehr uner-
wünscht) Ava-r ein Stempel, der sich
im Dritten Reich auf manchen
Einlieterupgspapieren der Gestapo
an die KZ-Verwaltungen fand. In
euphem'jlischer Amtssprache be-
deutete er das Todesurteil. Nun ist
er de- Titel eines Buches, das mit
dem Untertitel "Joseph Drexels
Rei i nach Mauthausen und der
W 3rstandskreis Ernst Niekisch"
hien. .
)rexel, nach dem Krieg bis zu
m Tod 1976 als fast SOjähri-
ger, der streitbare Herausgeber der
unabhängig-demokratischen "Nürn-
berger Nachrichten", war als füh
ers
sei 'C!
rendes
Mitglied
des nationaltool-
Deutschland im Jahr Null
Frank Grube/ Gerhard Richten
Die Schwarimarktzeit Deutschland
zwischen 1945 und 1948. Verlag
Hoffmann und Campe, Hamburg.
"In Ausnahmesituationen kon-
zentriert sich alles auf das Nächst-
liegende, und das waren nicht Ideen
zur Beglückung der Menschheit,
sondern Pellkartoffeln und Brat-
heringe", schreibt Arno Surminski
in der Einleitung zu dem Bildband
"Die Schwarzma rktzeit", der
Deutschland in den drei bitteren
Jahren vom Waffenstillstand bis
zur Währungsreform veranschau-
licht. In den zerbombten, von den
Besät Zungssoldaten dominierten
Städten suchte sich die Bevölke-
rung zwischen Trümmern und in
schewistischen "Widerstandskreis"
von Ernst Niekisch mit diesem zu-
sammen Anfang 1939 nach fast
zweijähriger Untersuchungshaft zu
dreieinhalb Jahren Zuchthaus ver-
urteilt worden. Zwei Wochen vor
dem 20. Juli 1944 wurde er erneut
verhaftet, unter dem falschen Ver-
dacht der Teilnahme an dem Offi-
ziers-Komplott, von dem die Ge-
stapo wenigstens in Umrissen
schon vorher Kenntnis hatte.
Entgegen dem Vermerk "R.U." in
seinem Akt überstand er in Maut-
hausen neun Monate Bunker,
schwerste Misshandlung und Win-
terkälte, geistig und seelisch un-
gebrochen.
In seinen unmittelbar nach der
Befreiung niedergelegten Erinne-
rungen an diese "Reise nach
Mauthausen" kommt seine starke
und nachdenkliche, von Mensch-
lichkeit erfüllte- Persönlichkeit zum
Ausdruck. Zugleich geben viele
Anekdoten einen Begriff vom All-
tag des Dritten Reiches in seinen
letzten Jahren, von den Nuancen
in der Haltung verschiedener Ge-
stapobeamten bis zu den flüchti-
gen Gesten wortloser Verständi-
gung und Solidarität zwischen an-
ständigen Menschen.
Drexels erschütternder Bericht
wird ergänzt durch den Text des
Volksgerichtsurteils, damals selbst
vor den Angeklagten und ihren An-
wälten geheimgehalten.
George E. Eckslein
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ankreich nach 1933
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4<;XJntcr<üesem Titerist im Verlag
k.G-"Saur (Münchcnt) eine Unter-
suchung über die — nach den USA'
— zahlenmässig grösstc deutsche
ExPgruppe erschienen. BjUIl Fa-
^^ biftjnAulorin dieser Srhnft.^ieKnt
y - ihre Arbeit allzu bescheiden:r**den
':>• Versuch einer Gescfhichtc : der
j%«t deutschs^raohigen Emigraaäon ^ -in
:-^Frankreich nach 1 933''. In Wirk-
.^:4 lichkeit ist . das Buch ibei aMcr
.Knappheit eine ummfassende Über-
sicht der jüdischen und politischen
Emigration in Frankreich: über ihre
' :■. ZusaaMnensetzung, üire fast immer
prekäre rechtHche und wirtschaft-
iiche Lage, ihre literarische und po-
.< litische Tätigkeit — vor dem Krieg
und während öcs Krieges, mit cU
- nem fkunzen Epilog über die unmit-
telbare Nachkriegszeit und die Per-
spe^ktiveh einer Integration der noch
verbliebenen Emigranten, in . die
französisöhe Gesellschaf t.*^»»^^-^^'"'- '
!i^c in Paris; lebende Ruth Fa
btan stürtzt sich dabei auf die ver-
schiedenen bereits ^^ vorliegenden!
Studnen- über Eirvzelaspekte dcr|
Emigration scrwie auf persönlich€|:
Zeugnisse, und n-icht zuletzt aiif|
Ihre eigene Erfahrung im jüdischen^
wie. im pol itischeni Sektor die«r|
*Ecni^ration.-Der Dtser.^^r auchf
nur einen Teil dieser Zeit in Frank-^
o-errh verbracht hat, 'A^ird das eigene |
Erleben in einen grösseren Rahmenj;!
gesteint sehen. Besonders iintercs-,^
sant- — und erschütternd — ist d2>
bei die Zusammenstelkmg der t'<s;^
setzlichen und ungesetzlichen .M«;.]
thoden, mit denen die Vichy-Rcj:f>
rung die Arbeit der Naas unter,
stützte, ganz im Gegensatz^ lufl^
viel liberaleren italienischen Bc^
zungsgchiet. Der an Emz^iaspe«^:
tenlnleressierte wird .n der BUS.KJ
nütrliche Hinweise fmdirrv
Georpe CfEcksteiu,
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George G, Eckstein
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DIE detjtschf; Emigration in FRAiiKREicn nach i^§
Unter diesem Titel ist vor kurzem im Verlag K.O. naur-T4nnchen
eine Untersuchung tfber die - nach den nsA - zahlenmaissig
gr^sste deutsche Exilgruppe erschienen. Ruth Fabian, Zusammen-
miteit mit Corinna Coulmas die Autorin dieser Schrift, nennt
ihre Arbeit allzu bescheiden »Men Versuch einer Geschichte der
deutschsprachigen Emigration in Prankreich nach 1933'i In Wirk-
lichkeit ist das Buch bei aller Knappheit eine umfassende Über-
4
Sicht Aber die J!l«ische und politische Emigration in Frankreich,
ihre Zusammensetzung, ihre fast immer prekäre rechtliche und
wirtschaftliche läge, ihre literarische und politische Tätigkeit -
*
vor dem Krieg und wShrend des Krieges, mit einem kurzen Epilog
über die unmittelbare Nachkriegszeit und die Perspektiven einer
Integration der noch verbliebenen Emigranten in die französische
Gesellschaft •
Die in Paris lebende Ruth Fabian stfttzt sich dabei auf die ver-
schiedenen bereits vorliegenden Studien Aber Einzelaspekte der
Emigration sowie auf personliche Zeugnisse, und nicht zuletzt
auf ihre eigene Erfahrung im Jüdischen wie im politischen Sektor
dieser Emigration» Der Leser, der auch nur einen Teil di'^^ser
Zeit in Frankreich verbracht hat, \d.rd das eigene kleben in
einen grösseren Rahmen gestellt sehen» Besonders interessant •
und erschtitternd • ist dabei die Zusammenstellung der gesetz-
lichen und ungesetzlichen Methoden, mit denen die antisemitische
Vichy-Regierung die Arbeit der Nazis unterstützt^, ganz im GegenO
satz zum italienischen Besatzungsgebiet. Der an Einzelasnekten
Interessierte wird in der Bibliographie nützliche Hinweise finden.
George 0. Eckstein
DIE DEUTSCHB RTTIO RATTOW IN PMWKREICH TTACH 1 933
^nter diesem .Titel Ist vor kurzem Im Verlag fC.O. Saur-"flnchen
eine Untersuchung Ober die - nach den USA - zahlennässlg
grSsste deutsche Bxllgruppo erschienen. Buth Fabian^ zusammen
mit Corinna Coulmas
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George G. Eclcsteln h-fla^^
"RÜCKKRHR mTERWüriSCHT"
"R.tJ." (a Ruckkehr »merwtüischt) ^^r ein Stempel, der sich Im
Dritten Reich aitf manchen l^tnllefemngs papieren der r^estapo
an die KZ-Verwaltungen fand. In euphemistischer Amtssprache
bedeutete er das Todesurteil. TTun Ist er der Titel eines Buchs,
das im vorigen Jahr mit dem Untertitel "Joseph» Drexels Reise
nach üaut hausen und der Widers tandskreis Ernst "'^iekisch" er-
schien (Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart),
Drexel, nach dem Krieg bis zu seinem Tod 1976 als fast 80-JSh-
riger der streitbare 'Herausgeber der unabhängig-demokratischen
"Nürnberger Nachrichten", war als führendes Mitglied des natio-
nalbolschewistischen "Widers tandskreis" von ^nst TTlekisch mit
diesem zusammen Anfang 1939 nach fast zweijähriger Untersuchungs-
haft zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Zwei
Wftehen vor dem 20. Juli 19^»- wurde er erneut verhaftet, unter
dem falschen Verdacht m der Teilnahme an dem Komplott, von dem
die Gestapo offenbar iSngst Kenntnis hatte, Entgegen dem Vermerk
"R,U." in seinem Akt überstand er in Mauthausen neun Monate Bun-
ker, schwerste Misshandlung und WinterkSlte geistig und seelisch
ungebrochen.
In seinen unmittelbar nach der Befreiung niedergelegten Erinner-
ungen an diese "Reise nach Mauthausen" kommt seine starke und
zugleich nachdenkliche, von Menschlichkeit erfüllte ^rsönllch-
kelt zum Ausdruck,Zugleich geben viele Anekdoten einen Begriff
vom Alltag des Dritten Reichs in seinen letzten Jahren, von den
Nuancen in der Haltung verschiedener GestapobemUtonbis zu den
flüchtigen Gesten wortloser Verständigung und Solidarität zwi-
schei^ns tandigen Menschen,
Drexels erschfltt«mder Bericht wird ergänzt durch den Text des
Volksgerichtsurteils, damals selbst vor den Angeklagten und Ihren
Anwälten geheimgehalten/
George G. 7.ckstein
DIE D^/JTSC?!?; F/'IO RATTOTT IT^ FM^a^RTiiicf ^WCl' 1 933
■Tnter diesem Titel ist vor kurzen im '^erlag '%G. Säur- 'unchen.
eine Untersuchung über die - nach den ^^Bk - sahlenm.asFig
gross te deutsc'^.e ^xilcruppe erv^chienen. Ruth "^abian, zusam-^^^en
mit Corinna Coulmas
» »
GEORGE ECKSTEIN
5 Cricket Lane
Great Neck. New York 1 1024
•^nly 2, 197^
Mr. -^ans f^teinitz
The Aufbau
2121 Broadway
""ew York, T.Y IOO23
F
Dear Mr. Steinitz,
.^1^ .^^^^i^g a recent triü to ^rernany T c?^n
L-^^-inroibooks which mlght merit a brief n
review for your readers:
e across
otice/
1) Ruth Fabian/Corinna Co?almas:
"Die deutsche Kmir^ration in Frankreich nach 1Q^^^'
Verlag K.G.Saur, Munchen>^^ew vork
a brief survey on its composition and its
treatment by the various French §overnments
2 ) Joseph Drexel:
"xRfickkehr unerwünscht^ Reise nach 'authausen"
--, ^^^^ -'-»-^*^-^-^^ii-v»j.u.GJ.a ürtijcj Jr- Kreis , Ol fl
transport and treatment in ■Taufrhausen.written
down in 19^5 and recently published together
with his hitherto secret sentence for Fochver-^at
m 1939. "
Please let me know whether you Mght be interested.
Cordially,
Yes, I thanlc you for yovx Suggestion;
both items vould be welcome, as short notices,
each not more than about 20-25 lines ofi the type\7riter
In german, of course; thanks and best regards:
^ ^
TEL. (212) 873-7400
CABLE ADDRESS:
"AUFBAU" NEW YORK
A DIVISION OF NEW WORLD CLUB INC.
>IMEftfC>l'S LAUGEST GERM AN LANGUAGE NEWSPAPER
2121 BROADWAY • NEW YORK, N.Y. 10023
Jajiuary 2 ,
1979
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 11024
Dear Mr. Eckstein:
Thank you for your letter of December 29» I had not heard
about that book (nor has the publisher so far bothered to send us
a review copy) but it sounds interesting» Manes Sperber and Hilde
Domin are certainly worthwhile contributors. I would be grateful
for a Short notice, as positive or critical as you think appropriate,
of about 30 lines on the typewriter. There is no hurry: any time
during the month of January would be fine. Nobody buys any book
before the Easter-Pessach Shopping season, anyway.
With best wishes for a good New Year,
HS/mk
Sincerely yours,
Hajis qteinitz
EditoV
^
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Neue Bücher über jüdische Themen
"""" ""'""»""" • MiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiriiiiiii II III iiiiiiiii 11,1 iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii IUI iiiiiiiiiiiiiiii
"Mein Judentum"
Unter diesem Titel erschien im
Kreuzverlag Stuttgart eime Samm-
lung von Selbstzeugni-ssen, heraus-
gegeben von Hans Jürgen Schultz,
ursprünglich eine Sendereihe im
Stuttgarter Rundfunk: zwanzig
ZeugnijySie von Autoren, Akademi-
kern, Künstlern, die im heutiigen
deutschen Kulturkreis wirken, oder
in ihm mitwirken. Nicht alle sind
in Deutschland geboren oder auf-
gewachtsen, so der aus Polen stam-
mende, kürzlich aus der DDR nach
Westberlin abgesetzte Jurek Becker
("Jakob der Lügner") oder der
Komponist György Ligeti.
Es ist bewegend, den Chor dieser
Menschen zu lesen, vor allem jene,
die grosse Mehrzahl, die bewusst
Eine Menachem-Begin-
Biographie
Frank Gervasi, bekannter ameri-
n!is<?her Journalist und Schriftsteller
und Autor eines Buches über die
politischen Probleme Palästinas, legt
im Verlag G. P. Putnams & Sons,
New York, eine Biographie des ge-
genwärtigen israelischen Premier-
ministers Menachem Begin vor, un-
ter dem Titel "The Life and Times
of Menachem Begin; Rebel \o
Statesman". Es ist dies die erste
komplette Biographie Begins, die
ausserhalb Israels veröffentlicht
wird.
als Deutschjuden aufgewachsen wa-
ren, in deutscher Kultur und Land-
schaft, zumeist iin einem assimilier-
ten, bildungsbürgerlichen Milieu
mit mehr oder minder starken Re-
sten religiöser Bindung. Ihre
manchmal mehr persönlich, manch-
mal mehr analytisch gehaltenen
Aussage»n verschmelzen zu eiiner
Komposition, die den Titel "Varia-
tionen über das Deutsch Judentum"
tragen könnte — das Thema ei,nes
vielversprechenden Versuchs, unter
das dann die Geschichte einem blu-
tigen Schkisstrich gezogen hat.
Diese Überlebenden, heute meist
sechzig- bis siebzigjährig, sind zum
Teil aus dem Exil nach Deutsch-
land zurückgekehrt und wirken
dort, wie die Dichterin Hilde Do-
min, der exkommunistische Germa-
nist Hans Mayer, der inzwischen
verstorbene Max Fürst ("Gefilte
Fisch"), der Philosoph Michael
Landmann; andere haben die neuen
Wurzeln m Israel (Ernst Simon,
Schalom Ben-ChonVi) und europäi-
schen Exilländern nicht aufge-
geben (u.a. 'Manes Sperber, die Pro-
fessoren Alfred Grosser und Jeanne
Hersch, die Psychologin Lily Pin-
cus) oder sich in deutschsprachi-
gen Randgebieten angesiedelt (Ro-
bert Junigk, Günter Amders, Wolf-
gang Hi'ldesheimer). Man vermissit
jedoch sehr jegliche Stimmen aus
den USA.
Auffallend ist das Fehlen voci
Hassgefühlen; ja, dieses Feihlen
wird als typisch jüdische Eigen-
schaft empfunden. Das stimmt ge-
wiss für die Mitarbeiter, vielleicht
auch weiterhin fürs Deutschjuden-
tum, für das (in den Worten von
Hilde Domin) "das Judesein eine
Schicksalsgemeinschaft" war, im die
man "hineingestossem worden, um-
gefragt wie im das Leben selbst",
eine Schicksalsgemeinschaft, an der
"etwas mehr Zerbrechen geübt wird
als am anderem".
George C. Eckstein
Sozialismus und
Antisemitismus
Bruno Frei, Sozialismus und Anti-
semitismus, Europa-Verlag, Wien.
Mit diesem Problem hat sich
Bruno Frei seit frühester Jugend,
und das ist immerhin mehr als 6b
Jahre, aktiv auseinandergesetzt. Als
engagierter Kämpfer gegen den Fa-
schismus und für den Sozialismus
bekannte er sich aber auch als Jude.
Nach wie vor ist Frei überzeugt,
dass nur in einer klassenlosen Ge-
sellschaft im Sinne von Karl Marx
die Voraussetzungen für die Über-
windung des Amtisemnitismus gege-
ben sind. Gerade deshalb zeigt er
kritisch antisemitische Strömumgen
auf, wie sie in der Sowjetunion,
Polen usw. anzutreffen sind. Er
weist auf die diesbezüglichen Be-
stimmungen der Verfassung dieser
Länder, die den Antisemitismus un-
ter Strafe stellen, und stellt die rhe-
torische Frage: "Warum schreiten
a
George 0. Eckstein
hjn
"MEIN JTJDENTTTM"
/
"^nter diesem Titel erschien kurzlich im Krenzverlag Stuttrart
eine r'ammlung von Selbstzengnissen, herausgegeben von Fans Turgen
Schultz, ursprünglich eine Sendereihe im Stuttgarter Rundfunk.
Zwanzig Zeugnisse von Autoren, Akademikern, Kunst lern, die im
heutigen deutschen Kulturkreis wirken, oder in ihn h'neln. ^^icht
alle sind in Deutschland geboren oder aufgewachsen, so der aus
Polen stammende, kurzlich aus der DDR nach Westberlin abgesetzte
Jurek Becker ("Jakob der Lügner") oder der Komponist Oyorgy Ligeti
PÄd>4iJia^--ei«--5^ei>-t^^
1^5<"7iach^'tl^!!s4örleg" durlhin im^Sakg-o^cehrt-^---
Es ist bewegend, den Chor dieser teKJLauüaK±acJg.x:6a?fS?a:^hgiKgw
MSftiniien zu liS»en, vor allem .lene, die grosse Mehrzahl, die bewu.-st
als Deutschjuden aufgewachsen waren, in deutscher Kultur und Land-
schaft, zumeist in einem assimilierten, bildungsbwger liehen ^'l-_
lieu mit mehr oder minder starken Resten religiöser "Bindung, Ihre
manchmal mehr personlich, manchmal mehr analytisch gehaltenen
Aussagen verschmelzen zu einer Komposition, die den Titel "Varia-
tionen über MÄ^iPlieiaq." tragen konnte - das tjiema eines vielver-
sprechenden Versuchs, unter das dann die Geschichte einen bluti-
gen Schlusstrich gezogen hat.
Diese TTber lebenden, heute meist 60er und y'^er, sind zum Teil
aus dem Exil nac^ Deutschland zurückgekehrt und wirken dort, wie
die richterin Hilde Domin, der ex-kom-nmis tische Germanist Fans
Mayer, der inzwischen verstorbene Max Fürst ("Gefeite Fisch"),
der Philosoph Michael Landmann; andere haben die neuen Wurzeln
in Israel (Ernst Simon, Sc^alom Ben-Chorin) und euopaischen Fxil-
landern nicht aufgegeben (u.a. Jean Am^ry und Man-^s Sperber,
Prcf essoren ^ •
die i&tiHsapkiini Alfred Gro^ ser und Jeanne TTersch, die Psychologin
Lily Pincus) oder sich in deutschsprachigen Handgebieten angesie-
delt (-obert Jungk, Gunter Anders, Wolfr-ang Hildesheimer). Man
/
-2-
Vermisst allenfalls jegliche Stimmen aus den nsA.
Auffallend ist das Fehlen von Hassgpföhlen; ja, sx wlrd^s
typisch judische Eigenschaft empftanden.JIbSs stlm-^t gewiss für die
Mitarbeiter, vielleicht auch weithin fürs Dentsch Judentum, fflr
das( in den Worten von Hilde Domin) "das Judesein eine Schicksal.
gerne ins chaft" war, in die man "hineingestossen worden, ungefragt
wie in das Leben selbst", eine Schlcksalp:emeinsch'^ft, an der
'•etwas mehr Zerbrechen geübt wird als an anderen" •
HANS STEINITZ
EDITOR
LUDWIG WRONKOW
EXECUTIVE EDITOR
An American IVeek/y Published in New York City
December 7, 1976
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 1102V
Dear Mr. Ecksteins
Yes, "Gefilte Fisch" has been reviewed in 197^ (Aufbau No. 2h
page 29 )• So it may make sense to review the new book as well*
A Short piece (25-30 lines on the typewriter) will be welcome;
lack of Space does not permit us to go beyond that.
With all good wishes for the holidays and the New Year,
Sincerely,
y_, Jtl^ — \
Hans Steinitz
Editc3(^
Publisher: New World-Club, Inc., 2121 Broadway, New York, N. Y. 10023 - TRafalgar 3-7400 - Cable Address: "Aufbau" New York
AUFBAU, FRIDAY, JANUARY 28, 1977
aus aer aeutscn-
jüdischen Jugendbewegung
Max Fürst: Talisman Scheherezadc (Carl Hanser Veriag, München)
Max Fürst, in den zwanziger Jah.
ren Führer einer deutschjüdischen
Hilfe für iHegal aktive Freunde
nach 1933. die ihm mehrere Mo-
nate harter Haft einbringt.
All das wird vom 70jährigen in
loser Folge erzählt, die Jahre, die
Orte, die Schicksale sind zwanglos
und dadurch besonders eindring-
lich durcheinandergewürfelt, im-
mer wieder auch vorgreifend auf
die Zeil nach der Rückkehr nach
Deutschland. Erschüttert, aber
nicht verbittert durch das tragische
Geschick vieler Freunde, in deut-
schen (und nicht selten auch in rus- \
sischen) Kerkern und Lagern; be- |
r\^ r> . , c • , . i sonders ergreifend Leiden und
^f/n Zl'J'r "^"'"' '"^ ,"l'^ ^'^''^ ^'^ ^"8^^^" Jugendfreundes |
ren" TulT^^ Zwanziger Jah- , des vielseitig begabten Hans Lit-
n B;rnn ^^T. T ^'^ iQ?^"" ' ' ^^"' ^^^ ^^*"^ Vermessenheit, als
m Berlm 1926 und endet 1935 mit Anwalt Hitler zu eidlicher Zeugen
der Auswanderung des Dreissigj^h- , aussage zu zwingen, mit unsägS: '
ngen nach Palastma. | chen Qualen und dem schlicsüi-
chen Tod nach jahrelanger KZ-
Jugendgruppe, legt den zweiten
Band seiner Erinnerungen vor. Der
vor drei Jahren erschienene und
damals im "Aufbau" sehr positiv
rezensierte erste Band "Gefilte
Fisch" schilderte hauptsächlich den
Hintergrund seiner Jugend, die tief
erlebte ostpreussische Landschaft,
das Königsberger deutschjüdische
Bürgermilieu, und die Gründe, die
ihn zum Tischlerberuf und in die
Jugendbewegung ("Kameraden"
und "Schwarzer Haufen") führten.
Dazwischen liegt ein reich er-
fülltes Jahrzehnt; Arbeit, Organi-
sierung einer autonomen Hilfsstätte
für verwahrloste Jugendliche in Ber-
lin; Aufbau der eigenen Tischlerei
und daneben nach 1933 Leitung
einer Schulungswerkstatt für die
Berliner Jüdiscne Gemeinde. Da-
zwischen Familiengründung, die
Haft bezahlen musste.
G. G. Ecksfein
Vc-z^ 1^7^
A
George Günther Eckstein
MAX FtmST, TALTS?!A^ SCHEHR'^ZADi? (Carl Hans3r Vorlag, "flnchan)
T'ax '^Irst, In den zwanzlfj-r Jahren -^ror <»lner radlTmlen
deutsch,1.Jdlschen Ju^endgr^pne, logt den TA^itm Band seiner
Krlnn-rnngen vor. Der vor fe Tah^n erschienene, bereits In
?. Aufla-e vorliegende erste ^^and "G-ftlte Pisoh" .schilderte
hauptsächlich den Pintergrund seiner Jugend, die tl-f erl-bte
ostpreus.lsche Land.-haft, das K5nigsberger deutsch J^dl-che
BQrgermilteu, VB\fl die Grunde, die ihn ^ur. Tlrchlerberttf und
in die Jugendbewegung ("Karneraden" und "Schwarzer Hiufen")
fT5hrten. Der neue Band befasnt sich mit "den scv^rierigen z^^n-
^^Sj^^a^^en"; er beginnt mit der Ankunft In "erlln 1«?6 und
endet mit der Auswanderung des Dreisslgjfhrlgen nach -^aTärtina.
Dazirtschen liegt ein reich erMlltes Jahrze'-nt: Arbeit in Bund!
I '
die ihn dtirchs Land und zu tiefenV Jahre der Zerstreuung i^n^xjoP^
^^^iM:yt^''^^:^<^DAs^^f(i\^^^^ a^rdauprnden ^eundPchaften
f'lhren (deic ?>iilrrantenleser vrlrd mancher be^rannte/ Tarne auftau=
chen). Organisierung einer autonomen TTilf statte für verwahrlost©
Jugendliche in d<k^^^mt6^', des Aufbaus r?er .-Ig^nen Tischlerei und
daneben n,-ch 1933 Leitung einer Schulungs^rarlcstatt für die Ff-r-
liner jtTdlrche Gemeinde. Dazwischen die Verbindung zur gleich-
g-slnnten jungen T^reundln, die '^'amlllengrundung, die mif^ ffir
illegal aktive Freunde nach 1933, die schliesslich beiden mehrere
Monate harter Haft einbringt.
All das wird vom 70.1ährlgen in loser ^ol^e '^rzShlt, die Jahre,
die Orte, die Schicksale zwanglos und dadurch b*so!jders eln-
driijglich durcheinandergevTi^'felt, irmer ^Arlrder auch vorgreifend
auf die Zelt nach der Rückkehr nach Deutschland, "anchmalx viel-
leicht etvras breit und eemä<»hHf»b. olneahüTH- ir> ww-p^v«,,.,,. ..^j
Philosophie des Alters, aber bei aller Toleranz an der alten
radikal-nenschlichen Ausrichtnn.^ festhaltend* Krschnttert aber
rieht ver^ ittert dnrch das tragische Geschick vieler Freunde^
-2-
In c^eut sehen - und nicht selten auch In rur-lrch^n-Kerk^rn unc!
Lagern* Besonders ergreifend Leiden nnd TrSsse des en^st^^n
Jugendfreundes, des vielseitig begabten ^ans Litten ^ der seln^
Veriaessenheit|/^Hitier)als Anvalt ^2U eidlicher Znngomns^f^r'.^ 7n
zwingen, mit unsäglichen Qualen und dem j^chlies-lichen ?od in
jahrelanger IS-Haft bezahlen musste*
T?^lisman Scheherezad«? die Erzählungen in tansendundeiner "^j^cht,
die dem jungen Madchen das vom tyrannischen freblAter bedrohte
Leben bewahrten«
Ak
^r
&£C>/(^e (^, eolcsTB/O CO
Cokf^^P-'^^^^^
'^1.
eT(.
I
BULLETIN
DES LEO BAECK INSTITUTS
ERNST L. LOEWENBERG MEIER SPANIER
Leben und Wirken eines
deutschen Juden
JACOB RAPHAEL
DIE STUTTGARTER FAMILIE
BENEDICT IM 19. JAHRHUNDERT
32
BERNHARD BRILLING
DAS ERSTE GEDICHT AUF EINEN
DEUTSCHEN RABBINER AUS DEM
JAHRE 1752
Ein Beitrag zum Emden-
Eibenschütz-Streit
38
HERRMANN M. Z. MEYER / KOHELETH MUSSAR
JACOB TOURY Berichtigungen, Ergänzungen,
Meinungen
48
HINWEISE
66
BÜCHERSCHAU
68
41
11. JAHRGANG • 1968
VERLAG BITAON LIMITED TEL-AVIV
Das Leo Baeck Institut (Jerusalem / London / New York) ist 1955
vom Council of Jews from Germany ins Leben gerufen worden mit
dem Ziel, die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der
Geschichte der Juden in Deutschland und anderen deutschspra-
chigen Gebieten seit der Zeit der Aufklärung zu betreiben, das
dazu nötige Material zu sammeln und die Veröffentlichung en^
sprechender Darstellungen zu fördern. Das Institut trägt den
Namen des Mannes, der die letzte repräsentative Erscheinung
des Judentums in Deutschland vor dem zweiten Weltkrieg war.
ADRESSEN DER ARBEITSZENTREN
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JERUSALEM
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Institute, Inc. erhalten das (viermal jährlich erscheinende)
BULLETIN UNENTGELTLICH.
Herausgeber: HANS TRAMER / Redaktion und Vertrieb:
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(Rambamstr 15. Tel. 614411)
r^ /* V- , . ^ /» / n c? y u>
Daar.ar Barnouw
" PARTY r WE THANK YOU"
University Life in Utopia
In 1981/ I spent a guest semester teaching at the East German
University in Rostock^ a city of about 200,000 pleasantly
located near the Baltic coast. The living Standard of the
German Democratic Republic/ this most obedient and reliable
member of the Warsaw Pact family, is relatively high, with
generous social institutions from day nurseries to workers *
vacÄtion resorts And medical caEE — efforts to make people
if not happY/at least satisfied.
As guest professor, I was naturally isolated in a somewhat
irritating way. In part, this j^SLKKjsaxosxisixsdL with my specific
intellectual temperament / with the experiences and expectations
of my German-American background. This acccounts^too, for the
personal nature of these notes. But above all/ my Isolation
is connected with the special shaky relation between the pri-
vate and the public domain that sway between rigorous Separa-
tion and forced congruence, This lability appears a:^^[E5cxsx
particularly strong and problematical at the University, espe-
cially in the Social Sciences which in the GDR include my own
field/ history of literature. In this socialist society the
social domain/ the mediator between private and public inter-
estS/ is forever "temporarily closed because of construction. "
The GDR is not a totalitarian State: the private sphere is
largely respected. All the more smoothly / the public sphere
cpnstrain ^^^., . ^ -,-, tt_._ r^.r
can xyTHy&" itself like a "onvate club. Western news TV and
Radio / have by now become a kind of official part of the GDR 's
Information strategy. The Party knows that "tf) forbid watching
-2-
Western TV today would lead to revolution." The antenna forests
pulled
on the roof s have been let grow too far to be j^^^j^ out without
an explosion. V/estern TV has deepened the Separation of the
private from the public sphere. Official news are primarily
a pedagogical followup — official eoiument on developments
one knows already from Western nevscasts.
'^ Walls are marked: "Party, we thank you" . V^o talks here?
mio has to thank? and what for? Who has to be appeled to for
gratitude?
and
In the social sciences, professors, assistants in their majo-
riti^s: are Party members. So are upper semester students who
have successfully passed the hurdles of official selection to
prepare for an academic career, University corridors are pla-
stered with posters appealing "inexorably" for or against some
issue, in this case presumably to the students of the lower
Semesters. My question about the ef f ectiveness of this kind
of education^xs^yä'nswerffc/,_ccmtra^ictor^ colleagues:
some consider the constant affirmation necessary; others blame
posters and Slogans on "soviet" influence.
International understanding in gcneral is being promoted
at the Uni^^'=^rs-^ tv — ^"l.s^ T wr>uld nor b« h^^^r^. r^-nr-r-e-^^'' ^^ exa~
min'^d, +-hings ar<^ mor^ comDlicp-i-^d ? ■^h^"^'^ -^-t-^rp-s the Problem
of -^-^lerance f-^^r diversity whi ch makes it difficult for the
quest to fit in without causing offence. Thus my specific
"social conditioning" was slightly disreputable .
In the social sciences, in contrast to natural sciences /
I k_* .i. <^> ^ X«-4. .
1 T >-« -F r^ i'TTca -h i oT-t "io v^^-HVtor- 7^ H 1 An* c; 1 Arp> "hViRn pj ■nnifvirirf
matter. Although the subject of East German literature occu-
pies only a tiny and esoteric area in the USA, a visiting
GDR Scholar can find much more Information and
-3-
original material in a fairly good American university library
\^acK .home. , . ^ . . , . . • -,
than 5tMxfctfe<i^3^$^^^S^^5^ö5QX;:r:y . This fact gives even the most solid
Party member cause for thinking: he tries to Charge it to
"Capitalism" , makes photocopies to take home/ for no one can
expect from poor GDR to spend hard currency on foreign Journals
The official cultural policy has an easier explanation: it
aims primarily at cultivating its image, and at shielding it-
self against the international present and the national past.
Thus the GDR may not hesitate to spend large sums in hard
inviting . , , . ^ ^ • ^ t_ ^ -,
currency on Änterriationally prominent artistS/ but rarely
provides small sums for academic Journals in the supposedly
highly important social sciences. Here Information is offici-
ally undesirable, because unneeded for seif def inition.
Here originates also the fear of succombing to temptation.
Contact with Western visitors should be f riendly-ceremonial;
favors are to be exchanged, not ideas. Furthermore, students
and instructors are so unused to discussion from different
positions that in professional meetings one does not go beyond
establishing the socialist position, while in private gather-
ings any such fixation would be considered impolite. ^^^ff^P^
There was no place^^ln this utopian society that would have allowed
me to discuss socio-political questions. Traditionally^ the
tends to be- .if not_a_fJill ' __ .regarded^as /
ff •
visitor in Utopiä/^::s'^elTmeaning^-^Ö§ff^eT^i He is/i±[S" pcTten-
tial carrier of
. aood
th"e message from the Good Place. By definition.
Utopias are conf lict-f ree. Changes in the utopian System, C(gu§ed
Vf^ historical tensions/ are mentioned as facts, but not docu-
mented in their genesis. They just had "somehow" come about;
they are not the result of decisions arrivf^^ri r-i- "hy groups of
insightful and/or powerful people who had noticed the malfunc-
tion of pre^.^ious attempts at regulation.
-4-
From the visitor to Utopia, one expects «i controllable re-
ceptiveness, not critical spontaneity. He is not supposed to
be just looking, comparing, doubting: We are as we are, hence
we are better. Historiography is tfie tracing of events which
could not have been different. The establishment of Utopia
prevents alternate thinking - that effort is no longer necess
ary,^^i''rä%er pernicious. ThÜ^felct^e especially clear to
m
me during my seminar on Science Fiction X^m^ the neaative
reaction of the students to thought experiments with alter-
nate social constructs^^nor?)lsed on principles they were fa-
miliär with, such as familyr property, stability.
Whät I had to learn as visitor / was to conform to a role
determined by the Situation. In my search for informed, prag-
matic marxists who considered their System as f unctionable ,
but not without having some reservations, I learned that the
System itself, the utopian model, makes it almost impossible
to let an Outsider in on one ' s own doubts. S-^m^^one who on the
whole rejects the system, may give the visitor a comprehensive
critique of the abstract model/ but will not teil him of his
own concrete negative experiences,
This role restriction also affects my Deports on the U.S.A.
I am expected to give informations which, however, are not to
be questioned. They are being sorted in two cubicles: "that 's
just what we thought" or "this we can't imagine". I should add
the f ormation of ^ ^. _ .
that above all I wanted to prevent^a prematurely fixed image
of America, by whj ch I did not mean acquiescence in misconcep-
tion.. On the other hand . there seems to exist an "anti-model"
of the United States which colleagues and students construct
in a rather friendly way, despite the official enemy image.
-5-
^d .
rhey^ar® interest, in information fitting pasily into the exist-
m
ing USA-image, but nov. . information on fluctuating political
energies. Croups like "Moral Majority" arouse no interest?
they are considered incapable of exacting noticeable influenae.
It is not easy to find out the considerations that determine
vhich young people are selected to apply for party membership/
or the motives which make them decidefor or against MSXiK^ using
ö? this privilege; or to find out to vhat extent party member-
ship determines the selection of a profession, the chances for
i «^ .con:formism . . entering the /
advancement . "Social maturity"A is a pre-condition for -äS^/ae-'
sirable studies. But many medical students, professors, physd.-
cians are not party members. ön the other hand, a university
career in the Social Sciences is hardly possible without party
membership. Time requirements connected with such membership can be
HXK enormous and keep even very career-conscious students from
applying. Thus the elite- and control-group of this Utopia,
the very basis of its power center, is itself an Island within
an Island system/\ maintains.i% unreliable contacts both with
theorother Islands, and with the "mainland", the Soviet Union.
Both contact and Isolation are largely controlled by the latter.
The Population of East Germany may fulfill its Obligation
to discipline - but not to its "duty to creativity and initia-
tive". This lack is being widely discussed: in maqazines that
i
implore initiative as mostimportant weapon of; Socialism; in
faculty meetings and youth programs where boredom and sluggish-
ness among students are lamented. No doubt rightfully: but. no
one seems to understand that this lack of interest is only the
result of a systematic cut-off of questions.For example History,
including that of Literature, is being taught in a way both
eclectic and deterministic. There is only room for prepared
-6-
data/ little time for reading.
This type of preparation is most far-reaching when it comes
to German history since 1918 and GDR lite^rature since 1945:
"Aboui- Stalin only our grandchildren will Know .^omething". ^
T ask back: "VJhy are you so sure about that?" Both the State-
ment and the possibility of my question are already remarkable.
For the person who said it, is a convinced marxist. The marx-
ist-leninist historiology as instrument of general orientation is
conf ined ^?^^§^^5? to a tiny piece of the world requiring great
caution when dealt with. The accessible space - in the actual
and figurative sense of the word - is shrinking. The number
of friendly States with open borders is diminishing. Even the
Soviet Union is cutting itself off more and more from the GDR,
P
articularly with regard to travel and university exchanges.
This spatial retrenchment is accompanied by a stränge ex-
pansion of the time sense, both the official and the private
one:"Not in my lifetime" one hears often. The ability to accept
as currently existing
an unsatisf actory Situation kasxteRg?gmrRxxR^1: and therefore
unchangeable for a long time, has become well developed.
Overall, the Citizen of Utopia has no burning desire to change
place or time.
This seems to be contradicted by the great urge to travel,
the love of Western things, especially among the young. It is
not the otherness as such that one is interested in; one looks
f or Xis;i5te to add as decoration to one * s o\vm life, East Germany
is the most stable, most bourgeois society I have ever encoun-
tered; a society with frequent but strictly limited unhappiness
T- I
• . •
_ ,- -T
one • s
ability to manage them momentarily, in a small way.
-7-
The social system of the GDR has developed system of compe-
tition in v/hich particularly students are caught w&xX^. Under
it Studentscan acquire early Privileges, but are confronted
with a large number of conflicting extra-prof essional demands.
This gives the competitive system a fraudulent character? for
instance by the openly proclair.ied and practiced possibility
to Substitute "social activity" for expertise. The result is
an iRS§8iSlt£M^ inwardness of many students, often coupled
with brisk Party activity.
One does not acquire Privileges, they are conferred; one
gets them out of the cornucopia of an irrational higher "Grace"
Such feudal-religious aspects of communist states have been
noticed frequently. What counts is not so much the receipt,
possession and enjoyment of the Privileges — from Russian Vodka
to academic publications-- than it is the ability to obtain,
to attain. Now one gets something, now no more; could not get
formerly, could get more easily then; can still get, will no
longer get later on. One never knows whether the act of acqui-
sition is repeatable. This strongly affects also sci'entific
work, which is dependent on Information to be accessible
today and tomorrow.
The GDR is in an uncomf ortable State of dependance from
the victorious power, toward which one simultaneously has to
feel guilty in a specific way. The German attack against the
Soviet Union can and will never be forgiven. The former vic-
tims al&ways were future victors and liberators. The Hitler
regime *s crimes were directed against Russian and German Com-
munists? the destruction of Jews and other ijiinorities does
not count in the process of mastering the past. This process
-8-
is exclusively aimed toward the acceptance of Russian domina-
tion. No reparation was paid to Israel; in the Buchenwald C
amp
one has to look hard to find memorials for Jewish victims. To
learn Russian is obligatory in schools, even at the University.
Despite that, the Knowledge of Russian is very poor, and at
Conferences Russian and East German scholars usually communi-
cate in En^lish. The resistance against the language, however,
does not imply critical interest in the history of German-So-
viet relations since 1918.
Univdrsity students have pretty much adjusted to the incon-
gruity between the private and public realm. But in the middle
schools there is widespread resistance against the regime 's
not to be questioned official seif portrait . In high school
which leads to College, such resistance, where openly expressed,
is subject to severe penalties. A Student who politely dispu-
ted some things said by an old Communist anti-Nazi fighter in
a school talk, was expell^ ed from his school, and thereby from
access to University. The worried parents of his classmates
did not dare to question this measu^re for fear of hurting
their children's professional chances. Official directive and
private fear overlap and reinforce each other. Hardly anyone
tries to find out how far he can go without getting punished.
But occasionally there are successful exceptions, for instance
in complaints against the stupid level of foreign language
texts. At times, they even find their way into literature.
Thus, literature becomes important for GDR readers by indica-
ting possible trends in the tightening or loosening of controls.
The question remains how fast and how much such tendencies
can be stopped again.
-9-
For it pays to become a physicians to be successful. There
are n^w special Stores accessible also to privileged people
outside the higher government circles. In addition, the sub-
economy of harter flourishes in construction work, foVh^^^.^^ areas
"Butchers drive Volvos". A home cannot be paid with money; nor
the tenacity and inventiveness needed to obtain one • The eco-
nomy thrives up to a point in the private sector, but suffers
in the public: here Utopia • s institutions dont work, But per-
, . , outlet
haps this, too, is planned from above, just like the official
" Information strategy" tolerating West German TV.
But recently the fines for publicly telling political jokes
were sharpened. One has to be more careful in public places.
Nonconformist writers are to be more tightly controlled, by
setting an annual minimum writing income of 6/000 Mark as con-
dition for membership in the Writers" Union which functions as
working permit. To earn this amount by writing , one ' s texts
have to be acceptable "up high". Christa V^Tolf (one of the
finest, widely respected writers still in the GDR) was hardly
mentioned on her fiftieth birthday in the leading literary
Journal. On the other hand, there are among the latest writings,
often by women, guite a number which can be considered as
attempts to undermine a bit the existing *order'.
Intellectual freedom does not exist, and never existed, espe-
cially not at Universities . But what distin^uLshes the social scien-
ces, the inte] lectual culture in the GDR, is more than a gueston
of the degree of control.. The Substitution of the official for
the public r^alm impedes the needed mediation between private and
public rights and duties, and leads to inability to agree about
the need for intellectual permissivness : a system which allows
latitude within certain rules. Rt whn^^e formulation,- adherence
and change on has a right to participate. , even if one has to ^eep
-10-
*ing.
defend it by constant watchf ulness . In Utopi a , protective r-
me^^nres have isolated both the rules and the powerwhich uses
them. For those who accept them, the result is their assurance
to always have something to bexä^¥ffi?ful for: "Party, we thank you ! "
This article is the shortened version of an essay vhich
appeared originally in the West German periodical MERKUR,
issue 1, 1983. It is published with the MERKUR 's kind
permission; the translation is by George Eckstein.
Dagmar Barnouw teaches German language and literature
at Brown University.
m m
BROWN UN I VERS IT Y Provence.
Department of German
401-863-2596 3OO9
Rhode Island '029 12
June 8,1983
Dear Kr "Eckstein
\AA.t^
ru^ '
Thank you very much for your lett-r. I am indeed (felighted
about your interest -- usually reaction to one's vrork is encased
in foobnotes, and then usually v;ith %vq.vq if vjell-mannered
reservations . Please feelVto oondense the article as you see fit;
I am not good at translatin^, thoucrh I write in both langua^^es,
and
so I leave the translation in your hands ; thore is no need
to 'submit it to my anproval. ' I will be gone on sabbatical
cum Guggenheim for a book on Weimar next ^e.^v , out can always
be reached under the above address or in California! 705 Am.phitheatre
Drive, Del Mar,Cal.9201^-P te^ 619 755-2150) From mid-July on I
will be in Munich at the Institut für Zeitgeschichte and
incommunioata for ca 2 months — unless you want to trust the
Institut, but after that in California.
As you write, briefly, about your German past, I include a piece
that might int-^rest you. Also, I am trying to get some attention
for a book on the German-Jewish physician and biolop:ist Nicolai,
a 'noto-^-ious ' pacifist -ho wrote Die Biolop:ie des Kriep-es in
1915 and published it in Switzerland in I917, was then a very
prominent figure imnediately aft^r the viar, was ousted by
rightwing students at Berlin university in 1922 -- the perfectly
well-meaning socialdem.ocratic Minister of Culture could not
defend him -- and then v/ent to 3outh A-^erica where he feformed
medical studies and was a much admired and ef^ective liberalizing
influence. The book, published by Wayne S^-ate UP(which does not
do a thing for it) was written by a Professor of Pediatrics who
left Germany, as a young man, "after the advent of H-^tler" and has
now, in late middleage, tried to understand what happened in Berlin
where-he lived as a member of a grossbürgerlich Jewish family.
The Nicolai Case was published first in the BHD(198l) and a
critical if not commercial suseess -- but here it just has had no
reception. I include a collective review of V/eimariana which
might give you an idea of the merits and interest of the study.
I am lookinp: forward to the copy of your I978 article on East
Gernan writing. Best wishes, (p^.
mm\
x*»^
Phone 516-.466-.9871
June 1, 1983
Prof, Dagmar Barnouw
Ger man Dept.
Brown University
Providence, R.I.
Dear Ms, Barnouw,
I have read with great interest your two articles
in MERKUR, a magazine for which I, too, am writing
from time totime. I found your piece on Universi-
tatsieben in Utopia particularly thoughtful and
sufotle in its Interpretation of this stränge society,
foreign even to one whp was born and educated in
Germant# although in the Southern part, and forced
to leave after the advent of Hitler.
I happen to be on the editorial board of DISSENT, a
a democratic-socialist quarterly which I suppose
is not unKnown to you. We would like to publish
your essay in a somewhat ahortend form, leaving out
the parts which are of little interest for an
American readership, concentrating on the politico-
literary or -psychological passages, MaJ we have
permission to translate and condense the article, and to pub
to publish it in one of our forthcoming issues. I
would probably do the translation and submit it to
ypur approval. Or do yoiji happen to have already an
English Version?
It might interest you that a few years ago, I my-
seif made a brief survey of Bast German writing
for DISSENT (Spring 1978).
V7(bth kind regards.
28.V^197?
Bayerischer Hvtndfvnk
Chefr^daktion IF
HA Politik ?t Wirtscihaft
llexrii Josef Bielmeier
8 üwchen 2
Lieber Herr Blelsaeler, r
ich neb/fie aii. Sie haben s^Zt. meinen Br-fef
w.nö f^.Rü Mfi?3Tn?l'nt f!hcr a«?5 ary^rlfenlrche
Partcr^iensysten 9rhniter.)| das der Hess-» sehe
Hunaf^inlc Endo M^s gi^Sf^ndet hat. Konnten
oiö es gel>rauchea?
Inzwischen habe ich die in muin<=>n T^T^of
erwähnte Arbeit fibe*»' «le MTTLTTMTTOTTÄt^*
fertiggestellt! ebenfalls für den '^H» 31«
steht Thnr^n zvr Co-Prorlnktlon o<^er ''Tar^hsen^
düng ziir V.?rfüg-ing# So'bZen Sie sich gegenc^^-
nenfalls darftber rsrlt Herrn S*ic1^«nhe-f!»» der
Er enpatsch in Verbind raig* loh lanse Ihnen
auf alle "^Slle separat ein© Cople ^^s !%nn-
sicriptö oUgehen»
Auf dlcifirlgen Fra,i;en neinas Brt^^fö voiii 19t2.
betraff (!fer b<?»gproehenen Th«^m?^r» ervntrt««* Ich
noch Ihi»e Ilachricht*
Vit }»rzlJ.chen ariossen, auch an Herrn Kcoeyellu,
..'.jLllj
19.^,197?
Bayerischer R^Jtndfunk
Chefr'Sdaktion HP
TT/^ Politik (S: 'Wirtschaft
Ilei'rn Josef Bielsiaier
8 Mönchen 2
Lieber Herr Blelmeler,
mit gleicher Post geht Ihnen eine Abschrift
meiner .Erholt ober das amerlVanlsche Part^lr:
syste^i SU, -^le ich so.^bon f'3r den HeFPischen
nu3id..unk ferttDgstöllte itnd filr deren nbe^n^^hrne
olö sich Intere^sierfton/ Sie steht Ihnen sei
es znr Co-Produlrtlon, sei es mv Nf^ch^^endnn?'
^ur \rerfngujig und Sirj können sich dies^rh^lb
•^It T{(y.^^n i^nenp^itsch in Verhlndutif^ set^ien»
nine zweite halbst^j-di^e Ä.rhelt frir den m
Ist in Vorbereitung, fjber das Problem der
»**fintlnationnlr:?n" 71rr?en; Fertigst-»! *T^,r^<f
ca. Anfang April. Waren Sie an deren Übernahme
Interessiert?
Mit deiTi vo:-; Ihnen angereihter! Tb/^mpi. «Wgs ist
links in TJSA" hab ich ein bl seihen Scbv^erl^-
kellten. Wenn ir?n den Beg^rlff »npr fa^^st, bleibt
relativ wenig politisch Helevantos übrig. >neYhi
nan den fortschrittlicheren 'P'Tfl^el der D<s»r.iok^aten
mit elnbesiehtt '^/rc ?oll man d.3vn Helh iracben?
Vlrjii3icht f^ben Sie mir noch Ihre Meiniing dazu»
^ine -ehandlnnj '^er lü? ^'ellbroner-Buch (das dem-
nächst auch drniDen -erscheinen «oll) /-^of^ej^fihrten
Them8.t5„k (Apokalyptisches Denken) wifrdc mir
leichter falleni un(i konnte auch raicher fertig-
.^estellt v;ei*den. Was hielten Ste davon?
H.
^
^
U
^
öS
>/.
>dl!cben (Tri1ssen% auch an Kerrn Kropelin
Herrn
George Eckstein
Hotel "Reichshof"
85oo Nürnberg
Johannes Straße 18
Bayerischer
Rundfunk
Anstalt des öffentlichen Rechts
Chefredaktion HF
HA Politik U.Wirtschaft
München
Rundfunkplatz 1
2o. Nov. 1974
Lieber Herr Eckstein,
willkommen in Bayern! Vielen Dank für Ihren
freundlichen Brief vom 19. November.
Leider kann ich Sie am 2. und 3. Dezember nicht
sehen, weil ich unvorhergesehenerweise verreisen
mußte. Mein Kollege Josef Bielmeier, außenpoliti-
scher Redakteur, wird aber in München sein und
würde sich freuen, mit Ihnen zu sprechen. Seine
Telefon-Nummer ist: 59oo 2284.
Mit freundlichen Grüßen
auch an Ihre Frau
Ihr
Walter Kröpelin
Telefon 5 90 01 • Drahtwort: Bayernfunk • Fernschreiber 05 23428- Postanschrift: 8 München 2, Postfach
V/17 m
11.1.1973
Bayerischer Rundfunk
Chßfredaktion HF
Herrn Walter Kropelln
Rundfunkplatz 1
München
Lieber Herr rCrSpelin^
besten Dank fup die ITbersendung des Scripts
meiner seinerzeit igen Sendung über die
radikalen Gruppen hier*
Vor einigen Tagen hat der Hessische Rundfunk
eine Sendung von mir über "Ralph Nader und
Aen N-derismus" gebracht. Tcti habe Herrn
Sackenheim dort gebeten, Ihnen eine Copie
des Scripts (etwa 25 Minuten) zu übersenden.
Es würde mich freuen, wenn sie die Airbeit
interessant genug fiup eine Nachsendung
fanden • ^
Maine einstündige Feature "Amerikas schwarze
B^orger - die sozio-okonomische Lage der
Neger in den USA« ist nun endfefiltig vom
rlorddeut sehen Rundfunk (9.märz) und vom
Weaudeutschen Rundfunk (19. März) ein^'e-
plant worden* Falls Sie sich für die Nach-
sendung interessieren, bitte ich Sie, sich
mit Herrn Dr. Werner Hill oder Carola Stern
in Verbindung zu setzen. Das Manuscript wird
bis Mitte Februar in deren Besitz sein.
Zum Neuen Jahr, auch von meiner Frau, die
besten Wunsche.
Mit herzlichen Grussen
27.6.1973
Bayerischer Rundfunk
Chefredaktion HF
Herrn 'uralter KrSpelin
Rundfunkplatz 1
8 München 2
Lieber Herr Popelin,
^ä^'^rS^i'' --^^ ein -ita-baiter^ormulai.
f»ir Ihre Honorar-Abteilung aus. Has Vf»r-
^x„fr^ ^i''^ ?:u der Anfrage, o>. es nicht
mSglich wäre, diese Mitarbeit wieder auf-
zunehmen. Ich denke u.a. ?.r. folgende Themen:
Wyeyßate; eine AHAlvse der TTinterf^nlnde , die
zu dieser Affäre ^gefferthaben, und der nSten-
txellen und tatsachlichen Aus^di-kun^ren
gevf^rl^sphaftfir,! neuers Trends, Tfsndlunren
-r f L^°T??^^^®" ""<^ Mrt Schaft liehen '
iIacht]^osition
„ -analytische
jleucre sogialkiMt-t..^rr,n riMc^y^t-,,^. ^^^i,
Barrlngton yoore "Ref lections ~SH the Causes
of Hurnn Ilsery; Daniel Bell" Post-Tndustrial
Society"; Richard Barnetl: "Roots of War".
Fener eine Kachsendung meiner Sendung vom "
'dlil ^ P^ttS^?^ "Amerite.3 ScH-arze BtTr^^i»"
(in 19.3. im WDR) - einst'indlge Sendimg. —
^^l-^y^®^^**^^^* ^^^'''^ Sie einen von mir
erfüllbaren VJunsch ?
0
SfJ^L^^v "^^"^ ^^**^ Bescheid, gegebenenfalls
Bit Angabe des gevmnschten TTpjPangs und Terrains
ll^.^fJ.^* es geht rnnon gut, und gj^sse Sie
herzlich, auch im TTamen neiner PrauPTsie wird
f ?-?g^ri^^^ ^? .^"^r. Kunsthalle TTürnberg eine
11.10.1972
Bayerischer Rundfunk
Chefredaktion 1^
Herrn Walter Spopelin
Rundfunkplatz 1
München
Lieber Herr KrSpelln,
es war nett, sich mal wieder zu unterhalten,
und ich hoffe, es wl-^d sich dabei auch etwas
für eine weitere Zusaimnenarbeit erg-^ben.
Jedenfalls habe ich bereits gebeten, dars
Ihnen der 'JDR od«-? dar ^T^H ira ^'ars nelno
Arbeit über die Lage der "'agerochaft zur
evtl. Nachsend^ing einschickt. Inswi'^ch'en
darf Ich Sie, falls noch nicht freschohen,
dämm bitten, je eine Abschrift reiner
Sehdung vom 20.12.71 an mich und an den
"TDR z.'Id. Dr. Werner Hill zu senden.
Lassen Sic !nich bitte i^elege-tlich wlpse-,
falls und für v;ann Sie evt7. Interofise an
einer Arb<-dt über das "T^ofil der beiden"
Parteien" hier hatten, oder ob Sie andere
Wunr^che aus meinem Tnteresseng.^blet haben.
Mit herzlichen Grursen, auch von rj'^lner "^lu,
Ihr
*?•>
f^^> Ol
10. 8^1 97^
Herrn
Walter ICpc:)elin
Chefreda>tion HF
HA Politik und Wirtschaft
Bayerischer Rundfunk
Hunclf unkplatz 1
8 München 2
Li-^ber "err Kropelin,
ich sah ni': C-enugtuimg, ilasc der Hchv/eizer
Rundfunk meine Arbeit nachgesendet hat»
Heut-^ v;ollte ich Ihnen nur mitte llen^ da'^s
ich im Lauf einer Thjropareise ca. 20/21.9.
auf ein paar Tage nach "nnchen koTriTne und
Sie bei diocer "olo- enheit su sprechen
hoffe, "'ielleioht können vir, evtl. auch
mit Herrn Wohlhüter , das eine oder andere
Thema absprechen. ^^cM^<rc,
Vielleicht uäre auch ein Interview oder
ahnlicl-^^es irioslich ubei:^ •li'^ sor.ialen F nter-
grunde der Jetzt in der ^asidentenwahl
zutage tretenden ^rsehein^oni^en ?
Post erreicht ich bis ^nde des *'onatr> hier;
in de^ ersten Geptemberwoche c/o Blachstein,
Kon±g-ITeinric:V;;Gg 11,2 Ilatnburg 61 .
Mit freundlichen Grusigen
Ihr
Bayerischer
Rundfunk
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York 11024, N.Y., USA
Anstalt des öffentlichen Rechts
Chefredaktion HF
HA Politik und Wirtschaft
München
Rundfunkplatz 1
10. Feb. 1972
Lieber Herr Eckstein,
vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen vom 3. Februar.
Die Resonanz auf Ihre Arbeit über oppositionelle Strömungen
in den USA war recht günstig. Ein gutes Dutzend Hörer
bekamen, wie gewünscht, eine Textabschrift zugeschickt.
Über die gegenwärtigen Konjiinkturprobleme und andere
aktuelle Begebenheiten berichten laufend die 4 USA-
Korrespondenten der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunk-
anstalten in Deutschland (ARD). Von Ihren drei Vorschlägen
erscheint mir angesichts unserer leider begrenzten Sende-
zeit der Vorschlag über Trends in amerikanischen Gewerk-
schaften am interessantesten. Für den Fall, dass mein
Kollege Karl Jörg Wohlhüter von der Sozialpolitik diesen
Beitrag unterbringen kann, wird er ihn direkt bei Ihnen
bestellen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr
(Walter Kröpd^lin)
Telefon 5 90 01 • Drahtwort: Bayernfunk ■ Fernschreiber 05 23428 -Postanschrift: 8 München 2, Postfach
V/17 m
Bayerischer
Rundfunk
Bayerischer Rundfunk 8 München 2 Postfach 200508
HP./Fft./FRL*
ECKSTEIN GEORGE
NEW YORK
Anstalt des öffentlichen Rechts
♦21858*
Abteilung
Telefon 59 00
38 06
Honorare u, Lizenzen
22n
GREAT NECK 11024 USA
Ihre Zeichen
Ihre Nachricht vom
Unsere Zeichen
München,
April 1973
/
Sehr geehrter Mitarbeiter des BR,
gegen Ende des Jahres 1973 werden wir die Ausschreibung der Honorarverträge/Zahlungsanweisungen durch die
elektronische Datenverarbeitung (EDV) vornehmen lassen.
Wir folgen damit der Mehrzahl der Rundfunkanstalten Deutschlands und einer Vielzahl von Industrieunternehmen
und öffentlichen Verwaltungen.
Eine maschinelle Vertragsschreibung hat die gleichzeitige Umstellung von der Barauszahlung zum automatischen
Überweisungsverkehr auf Bank- oder Postscheckkonten zur Folge.
Wir erreichen somit, neben der erheblichen Erleichterung unserer eigenen Arbeit - derzeit schreiben wir monatlich
etwa 9ooo HF/FS Honorarverträge per Schreibmaschine - eine dringend notwendige Entlastung unserer Zahlstellen
und der Buchhaltung.
Das Entscheidende aber für Sie ist die schnellere Abwicklung des Zahlungsverkehrs.
Dies aber ist nur zu erreichen, wenn Barauszahlungen zur Ausnahme werden, denn hierfür sind die Anweisungen
nach wie vor manuell zu erstellen; eine Bearbeitung, die zurückstehen muß, wenn der für die EDV notwendige
laufende Arbeitsablauf nicht unterbrochen werden soll.
Barauszahlungen werden also eine längere Zeit benötigen, als die unbare Abwicklung.
Bitte legen Sie deshalb rechtzeitig ein Bank- oder Postscheckkonto an.
Zur Vorbereitung der EDV-Vertragsschreibung benötigen wir schon jetzt einige einzuspeichernde Angaben.
Bitte beantworten Sie deshalb die beigelegte Anfrage (Schreibmaschine oder in Druckschrift) und senden Sie
diese an
BAYERISCHER RUNDFUNK
Honorar-u. Lizenzabteilung
8 München 2, Rundfunkplatz 1
zurück.
Bitte versäumen Sie nicht, wenn sich die genannten Angaben zwischenzeitlich verändern sollten, uns davon um-
gehend zu verständigen.
Wie eingangs erwähnt," ist die Umstellung der Honorarbearbeitung für Ende 1973 vorgesehen. Sie werden dies an
der geänderten Schreibweise und Umgestaltung der einzelnen Verträge feststellen können.
Bis dahin wird Ihnen wahrscheinlich noch des öfteren das gleiche Schreiben zugestellt werden. Eine mehrmalige
Beantwortung ist selbstverständlich überflüssig.
v/17
Mit freundlichen Grussen
BAYERISCHER RUNDFUNK
Honorar-u, Lizenzabt.
München
Rundfunkplatz 1
Sammel-Ruf-Nr.
München (0611) 5 9001
Telegrammanschrift
Bayernfunk München
Telex
5 29631 brmd
Bank-Konten
Bankhaus Merck Finck & Co. München 20 646 F
Bayerische Vereinsbank München 81 613 S
Bayerische Gemeindebank München 24 100
Postscheckkonto
München 84 01-804
3. 2.1972
Bayerischer Rundfunk
HA Politik und IJirtschaft
Walter Kropelin
M unchen
Lieber Herr Kropelin,
ich nehme an, Sie sind von Ihrer Weltreise
gut und befriedigt zurück.
Wären Sie an einer Arbeit über den Stand der
amerikanischen Konjunktur und die ge genwart ifre
Konjunkturpolitik der Regieirung interessiert ?
Ich habe das Material dafür beisammen und
konnte die Arbeit innerhalb 10 Tagen nach
Erhalt Ihres Auftrags fertigstellen! etwa
1/2 bis 3A Stunde.
Ausserdem verwelsä ich nochmal auf die Vor-
schläge in meinem Brief vom 19* November:
1 ) Trends in den am, Gewerkschaften
2) "Wissensindustrie"
3) Rolle der M assenmedien
Gabs irgendeine Reaktion auf meine Arbeit ?
Mit freundlichen Grössen
Ihr
DER BAYERISCHE RUNDFUNK
ANSTALT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS
Honorar- und Lizenz-Abtei I u na
VERTRAG
•
Bayerischer Rundfunk, 8 München 2, Postfach
Herra
George ötüither Eckstein
5 Criket Lane
great Heck Wew York 11024 USA
Ständiger Wohnsitz:
(Steuer-Anschrift)
Bankverbindung:
überw* an obige Anschrift!
HÖRFUNK
Programm-Abteilung
HA POLITIK ÜFD WIRTSCHAFT
8 MÜNCHEN 2, den
Rundfunkplatz 1
Sammel-Ruf-Nr. 59001
7.12.71 mr
/i^t6v<X/(?'7v
Titel der Sendung: ZWiSCHpiBILAlIZ AUS ÜBERSEE
-Ein Bericht über die radikale Opposition in den USA-
Beitrag :
Manuskript
Sendung:
20.12.71 22.05-22.30 UKW
Aufnahme: ^ty ^^ rj ^
Wir verpflichten Sie zu dert umseitig aufgeführten Vertragsbedingungen und vergüten:
auszuzahlen; DM
I -"t>o.
Werkhonorar
Sendehonorar
in Worten: DM
Achthundertfünfzig-
Wiederholungen werden vergütet - w^
• X
Besondere Vereinbarungen:
TlJjJJLxXTlJ
Zur Beachtung
Die Kasse zanit oder überweist das Honorar erst nach Eingang der
Einverständniserklärung. Bei Barzahlung ist dieses Schreiben vorzu-
legen, auf Anforderung auch ein Personalausweis.
fj?*.«*^»,!-^-.
•m
./
1
1971
/
I
BAYERISCHER RUNDFUNK
HER R«
/ 1
HonoVar-/uno Lizenz- Atel lunq
Ml\n
DER BAYERISCHE RUNDFUNK
ANSTALT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS
Honorar- und Lizenz-Abteilung
EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG
Bayerischer Rundfunk, 8 München 2, Postfach
Herrn
George Günther Eckstein
5 Criket Lane
Great Heck Kew York 11024 ü^f
HÖRFUNK
Programm-Abteilung
HA POLITIK OTD WIRTSCHAFT
8 MÜNCHEN 2, den
Rundfunkplatz 1
Sammel-Ruf-Nr. 59001
7#12.71 mv
m
Ständiger Wohnsitz:
(Steuer-Anschrift)
Bankverbindung:
überw. an obige Anschrift!
Titel der Sendung: ZWlSCHpfBILAÄZ AUS ÜBERSEE
-Ein Bericht Über die radikale Opposition in den USA-
Beitrag
Manuskript
Sendung:
Aufnahme:
20.12.71 22.05-22.30 DW
17.12.71
u
Konto
t)1 4101-3
Ol
Kostenstelle
♦ t ♦ ♦ t
12215
Band-Nr.
DM
-^25t!
auszuzahlen: DM
-8'ifir
Werkhonorar
Sendehonorar
in Worten: DM
Acht hunder tfünfsi g«»
Wiederholungen werden vergütet - werden nicht vergütet
Besondere Vereinbarungen:
Ich verpflichte mich zur Einräumung der Rechte gemäß den umseitig
aufgeführten Vertragsbedingungen und bin mit dem Honorar
einverstanden.
"Saturn Unterschrift
Wir bitten um umgehende Rücksendung der Elnverständnlserkiärung.
y^'
/
/
/
BAYERISCHER RUNDFUNK
/ /i
L
'H
s.
Honorar- iind Lizenz-Abteilung
\J '
V/170
Wir überreichen Ihnen obigen Scheck
We send you the above check by
Nous vous remettons le cbkque ci-dessus
für Rechnung von:
for account of
pour le compfe de
wegen:
on behalf of
concernant
Hon.HA Pol u. Wirtschaft S.2o. 12.71
^ rr<C
7r
/l£c. //3/7
George Günther Eckstein
5 Criket Lane
Great Neck New York llo24 USA
Auftraggeber / By order of / Donneur d'ordre
81613
Bayerischer RimdfuEnk
München
^^ ^
D 4741/1 - 30 - 8.71
Bayerischer
Rundfunk
Anstalt des öffentlichen Recfits
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Chefredaktion HF
HA Politik und Wirtschaft
München
Rundfunkplatz 1
22. November 1971
Sehr geehrter Herr Eckstein,
wir haben das Honorar für Ihren Bericht über die radikale
Opposition in den USA bereits ausgeschrieben. Die Honorar-
abteilung bittet Sie jedoch, baldmöglichst Ihre Kontonummer
mitzuteilen, damit die Überweisung vorgenommen werden kann.
Mit freundlichen Grüssen
(Sekretärin)
kip('
^^
(pf
Telefon 5 90 01 • Drahtwort: Bayernfunk . Fernschreiber 05 23428 -Postanschrift: 8 München 2, Postfach
V/17 m
19.1t.1971
Bayerischer Hund funk
Herrn Walter Kropelln
A^tellimg Politik ec Wirtschaft
München
Lieber He fr Kropclin,
besten nank für Ihra Mitteilung, dass
At-'^si'; mm am 20, Dezember ßesendet w
wircT.
m^ine
gesendet werden
^,^« Jf J^r 1? '^F'^^^f" nochmals durchgelesen
hei.en f^erholt sein sollte. Das i?t eigent-
lich nicht der Fall. Doch stelle Ich Ihnen
anhelm, die auf den beillegenden "'latt auf-
gezeichneten 5:rga Zungen zu bringen. Wenn
no.ig, ifonnten stattdessen ein paar andere
Stellen gekürzt v/erden, falls dl« Arbeit
sonst zuln.ng wird.
J?^ fr*°2l?'^ i^ ^^- Arbeit an meinem Buch über
In -«n'^fll^fl^ der amerikanischen ftesellschaft
in _.en letz^^en 20 Jahren, fin> Piper. Dabei
konnte ich mein Material zu ein paar Sachen
;,^^« T^v^Y'^v?"^» ""^^^^ 2i® '^ar^« intei-essiert
X'faren. Ich dachte sn eventuell an
1) Trends in dem Gewerkschaften
^) die 'Wissensindnstrie'
.3) die Polle der Masseir edien
Möglichst nicht vor FebruarAlarz.
"ie dazu?
F
Was meinen
Alles Gute zur Reise. V.'ann sind Sie zurück?
Herzlich I'rir
K
'/if/v -^
&, ^ rv, ^^-i- U> f f<y~)f
buUJVL^M ^ (Ml(
■i~-
7. -Tüll 1971
He r rn ^^^^--a^ // ^rU" "
Walter IvRopelin ^
Bayerischer RnndfunTc
Hauptabteilimg Politik Ä I«rtschaft
Hiindfunkplatz 7
Miinieh
Lieber Herr Kropelin,
er freute mich, dass wir Tins Tcahrend meines '^T?nclmer
/vuf en :Niltes T^ni.-^stens telefonisch n-oreohen \-onnten
und ich danke Ihnen für Uire Aufforderunfr zur 'fitar-
beit.
- •• 4
* • (.
Ihrem Vorschlag folf^end, habe ich v.nn e^ne ei?m ^o-lfO
minutige Arbeit über den heut Isren-vSt and der radll:alen
Opposition in Amerika geschrieben, verbunden mit einer
Analyse, die dem deutschen Hörer eine gex/isse ^«rsicht
geben wird. Ausser wo sich zwan^rlos dazu lele^enh^it
gab, habe ich die radikalen Intellektuellen und Zeit-
schriften ni'-ht behandelt, da dies den Rahaen der
Arbeit gesprengt hätte und an einer blossen T^arnen-
aufz.ahlujig am Htindfunk wohl teum gedient \m.Tf^.
Ich überlasse es Ihnen, x^relche amerikanischen ^^amen -
oder Ausdrücke ins deutsche übersetzt werden soilteni
da ich das von hier aus schlecht beurt*ilen kann*
^»s wird Sie interessieren, dass ich mit Piper für
ein nächstes Jahr zu erscheinendes :3uch über die
Wandlungen in der am.erikani sehen Sesellschift In
den letzten 20 Jahren abgeschlossen habe. Dabei
konnte bei meinen ^Untersuchungen einiges ^Tber T'ail-
goblete für Sie geeignet sein. Lassen Sie mich's
bitte wissen? es ^/ni?de mich freuen, wenn diese Arbeit
zu einer Dauerverbindung führen wiiir'de. Wie steht es
eigentlich mit den '"'achdrucksrechten für den vorlie-
genden Artikel ?
Das Honorar erbifc'ce ich an ip.eine Adresse. ^:!insn An-
trag fiTrs Finanzamt au.f steuerfreie Auszahlung
sandte ich bereits im April an Herrn Richter von
der Honorar-Abteilujig Im Znsammenhang an eine LesTing
aus einem Ar Llzzl. (Das Honorar ist übrigens bisher
•-■f.
m
Seite n. Zelle 10 t
streichen; Sic hat ausserdem eine gewisse Chance
4
dafür; einsetzen: Dagegen gelang es ihr nicht,
>
BAYERISCHER RUNDFUNK Sendezeit: Montag, 2o. Dez. 1971
HA Politik u. Wirtschaft 22.o5-22.3o Uhr/U. Progr.
ZWISCHENBILANZ AUS ÜBERSEE
Ein Bericht über die radikale Opposition in den USA
von
George Günther Eckstein
Sprecher: Gert Heidenreich
AUFNAHME:
Freitag, 17.12.71
l6.oo-18.oo Uhr /Studio 5
- 2 -
Die radikale Opposition in den Vereinigten Staaten ist ein
schwer zu fassendes Phänomen. Organisatorisch, ideologisch
und in ihrer sozialen Basis ist sie eine chaotische Angelegenheit.
Darin steht sie in der amerikanischen politischen Tradition,
die keine deutlich abgegrenzten und sozial verankerten
politischen Gruppierungen kennt. Deshalb konnte auch der
Marxismus in Amerika nie Fuß fassen oder sich eine Arbeiter-
partei entwickeln. Immer war das moralische Element wichtiger
als die politische Theorie. Eine Folge davon ist das Fehlen
einer scharfen Abgrenzung zwischen Reform und Revolution,
zwischen denen, die innerhalb des Systems an dessen
Umgestaltung arbeiten, und denen, die das System in seiner
Gesamtheit stürzen wollen.
Die gegenwärtige radikale Opposition hat sich erst seit
1965/66 schärfer profiliert. Sie wird hauptsächlich aus
drei Quellen gespeist: aus "Black Power", dem nationalistisch-
separatistischen Flügel der Negerbewegung; aus der Opposition
gegen den Vietnamkrieg; und schließlich aus der Auflehnung
gegen die dehumanisierende Praxis der manipulativen Computer-
und Konsum-Gesellschaft. Ihre erhebliche Ausstrahlung läßt
leicht die schmale soziale Basis dieser Opposition vergessen.
Ihre Träger sind einerseits Junge Neger aus den nördlichen
Großstadtghettos, anderseits Studenten und Hippies aus dem
wohlhabenden weißen Mittelstand. Den aktiven Kern stellten
kleine Minderheiten der jeweiligen Schacht - während des
Höhepunkts in den Jahren I968/69 etwa lo Prozent der schwarzen
Großstadtjugend und 4 Prozent der weißen Studentenschaft.
Seitdem dürfte sich dieser Anteil halbiert haben.
Schon 1966 war von den ursprünglichen Qualitäten der sogenannten
Neuen Linken, von ihrem moralischen Elan und ihrer egalitären
Brüderlichkeit, nicht mehr viel übrig geblieben. Anfang der
sechziger Jahre gaben die folgenden Organisationen den Ton an-
- 3 -
das Free Speech Movement (FSM) und die Students for Democratic
Society (SDS) unter den Studenten, das Students' Nonviolent
Coordinating Committee (SNCC) und der Congress of Racial
Equality (CORS) in der integrationistischer Civil Rights-
Bewegung. Am Ende des Jahrzehnts waren alle diese Gruppen
ideologisch und organisatorisch zersplittert und zerschlagen.
Man war enttäuscht, weil sich die nach den anfänglichen
Erfolgen weitgesteckten Erwartungen nicht erfüllten, man war
erschüttert durch die Morde an den beiden Kennedys, an Malcolm X
und Martin Luther King, durch den gewaltsamen Tod gerade der
politischen Führer, die vielleicht einen Weg hätten finden
können aus dem gesellschaftlichen Stillstand und aus dem
sinnlosen Krieg.
','J,HMl!llB
Im Jahre 197o war die Neue Linke am Ende ihres ursprünglichen
Konzepts angelangt. In ihrem Schoss hatten sich zwei miteinander
verknüpfte Tendenzen entwickelt: Die eine spiegelt sich in einer
Romantik der Aktion mit Betonung der dramatischen Geste,
der Gewalttätigkeit, der Macht und Zerstörung, und damit
einhergehend, ein Elitedenken, das in schroffem Gegensatz
steht zu der noch immer gepredigten "partizipären Demokratie".
Die andere zeigt sich in der ideologischen Verhärtung des
extremen Flügels, der Amerika zunelimend als einen
monolithischen Staat der Corporationen, als eine hoffnungslos
imperialistische, rassistische und faschistische Gesellschaft
betrachtete und sich so immer mehr von der Wirklichkeit
entfernte und von der Cesamtgesellschaft isolierte.
Die logische Konsequenz dieser einander bestärkenden Tendenzen
ist entweder - wie bei den Black Panthern und den Weathermen -
eine selbstmörderische, apokalyptische Vision der Verzweiflung,
welche die ganze Gesellschaft mit in den eigenen Untergang
reißen will, oder aber die Flucht in die "Gegenkultur" der
Hippies, aufgebaut auf Drogen, Sex und Mystizismus aller Art.
- 4 -
Ein kurzer Überblick über den gegenwärtigen organisatorischen
Stand der Oppositionsbewegung und die Analyse einiger
symptomatischer Aktionen der letzten Zeit sollen die Problematik
einer radikalen Opposition in der amerikanischen Gesellschaft
beleuchten.
Im Juni 1969 spalteten sich die SDS endgültig in eine
maoistische Gruppe, die "Student-Worker-Alliance", und eine
anarchiscisch-terroristische, die "Weathermen" . Heute sind
beide nur noch bedeutungslose Grüppchen. Die Maoisten haben
sich den marxistischen Mini-Sekten zugesellt. Die Weathermen
organisierten ein paar Bombenattentate und gingen "Underground"
Bemadine Dohrn, die Sekretärin der Organisation, trat im
Frühjahr 1971 mit einem Brief an die Öffentlichkeit, in dem sie
die Sinnlosigkeit des Terrors und der damit verbundenen
Isolierung zugibt. Die marxistischen Sekten bekämpfen sich
traditionsgemäß mehr gegenseitig, als daß sie im Leben der
Universitäten eine Rolle spielten. Eie Trotzkisten, gegenwärtig
wohl die stärkste Gruppe, versiÄen es gelegentlich, sich in die
Führung politischer Aktionen einzuschalten, zuletzt im April
1971 in den großen Marsch auf Washington. Die Kommunisten
versuchen zur Zeit, den Fall der Angela Davis für sich
auszuschlachten.
Ähnlich ist die Situation der Black Panther. Im Jahr I966
in Oakland von Huey Newton und dem Studenten Bobby Seale als
lokale paramilitärische Organisation gegründet, haben sie
immer mehr von ihrem Mythos als kampfbereite bewaffnete Gruppe
gelebt als von ihrer tatsächlichen Stärke. Ihre Zahl überschritt
wohl zu keiner Zeit die 1.5oo , heute sind es vermutlich
wenige- als die Hälfte. Im Sommer I969 konstituierte sich die
Gruppe als "marxistisch-leninistische" Partei mit einem Programm
des Klassenkampfes in Zusammenarbeit mit radikalen weißen
Gruppen. De facto ;mrden die weißen Bundesgenossen und
Geldgeber aber nie anders als mit schlecht verhüllter
Verachtung behandelt.
- 5 -
In vielen Städten waren die Panthers polizeilichen Schikanen
und der Verfolgung ausgesetzt, zum Teil wohl auch unter
Anregung der FBI. Eine Liste von 28 Todesopfern der
polizeilichen Verfolgung hielt aber einer kritischen Unter-
suchung nicht stand, sie kam zu dem Ergebnis, daß von den
angeführten Opfern nur vier improvoziert von der Polizei
getötet worden waren. Die meisten übrigen kamen bei internen
und oft privaten Auseinandersetzungen ums Leben, einige
wurden bpi Zwischenfällen erschossen, die von den Panthern
selbst angezettelt worden waren. Freilich helfen sich die
Panther über V/idersprüche einfach damit hinweg, daß sie
schwarze Täter zu Agenten cfer Polizei ernennen. Die Mischung
von Gev^^altkult und maßloser Rhetorik erleichterte die
Unterwanderung durch Polizeiagenten und Provokateure, was
zahlreiche Verhaftungen und Prozesse zur Folge hatte.
Das brachte zwar einerseits den Panthern eine fast abgöttische
Verehrung in den Negergemeinden und weite Sympathien außerhalb
ein, lähmte aber anderseits die Organisation auf die Dauer
weitgehend. Die Prozesse selbst wurden von den Angeklagten
und den Verteidigern vielfach zu politischen Demonstrationen
benutzt. Sie endeten trotzdem mit relativ geringen Strafen,
wie im Fall des wegen Polizistenmordes angeklagten Huey Newton;
mit der Niederschlagung des Verfahrens durch unentschiedene
Geschworene wie im Hartforder Prozess gegen den in die
"Ausmerzung" eines der Spitzelei verdächtigten Panthers
verwickelten Bobby Seale; oder mit dem völligen Freispruch
wie im Fall der sogenannten "New York Dreizehn" .
Im gleichen Maß, wie heute der Druck von außen nachläßt,
wächst die Sprengkraft der inneren Auseinandersetzungen.
Schon 197o trat Stokely Carmichael aus der Organisation aus,
weil er als schwarzer Nationalist die neue Linie des Klassen-
kampfs nicht mitmachen wollte. Neuerdings sind die Black
Panther in zwei Flügel gespalten, die sich gegenseitig aus
der Organisation ausschließen. Ein Flügel untersteht dem aus
der Haft entlassenen Huey Newton und seiner Organisation in
San Francisco/Oakland.
- 6 -
Er verfolgt eine gemäßigte Linie. Der andere Flügel, dem eine
Mehrheit der New Yorker Gruppe angehört, wird von dem vor zwei
Jahren nach Algerien entflohenen Eldridge Cleaver geleitet
und vertritt eine rassistisch-anti-imperialistische Position
der Dritten Welt. Zwischen den beiden Fraktionen tobt ein
bitterer Kampf, der in New York bereits in zwei Morden gipfelte.
Unter dieser Entwicklung leidet der Nimbus der Black Panther
so erheblich, daß die politische Führung im Negerlager mehr imd
mehr an die nationalistisch orientierte Black Power-Bewegung
und an die wachsende Zahl von erfolgreichen Negerpolitikem
übergeht. Die gewählten oder ernannten Politiker arbeiten
naturgemäß im Rahmen des Systems, sei es auf lokaler Ebene,
sei es im Kongress. Die Vertreter von Black Power versuchen,
innerhalb der weißen Gesellschaft schwarze Macht-Enklaven
auszusparen. Typisch für sie ist der Dichter LeRoi Jones,
der in Newark, der größten von einem Negerbürgermeister
verwalteten Stadt, hinter den Kulissen erhebliche Macht
ausübt. V/as aber fehlt, ist eine nationale Organisation oder
nationale Führerfigur. Nach dem Muster der Negerbewegung haben
sich auch andere Gruppen - Indianer, Mexiko-Amerikaner,
Portorikaner - zu organisieren begonnen. Das Neue an all
diesen Bewegiongen ist, daß sich ihre Menschen nicht nur
benachteiligt, sondern vielmehr lanterdrückt fühlen, und daß
es ihnen nicht nur um materielle Verbesserung, sondern um
"Befreixong" vom Joch der von ihnen empfimdenen Unterdrückung
geht. Das gilt besonders für die militanten Vertreter der
größten dieser Minderheiten, der neuen Frauenbewegung der
"Vt'omen's Liberation". Sie kämpft nicht mehr wie die alte
Frauenbewegung um individuelle Gleichberechtigung land
Gleichstellung, sondern um politische Macht als Gruppe.
Ihre größte Chance besteht freilich darin, daß ihr Kampf
eine allmähliche Bewußtseinsänderung in der Gesellschaft
herbeiführt, und damit den Abbau und die Beseitigung der
zweifellos bestehenden Diskriminierung.
Die unter dem Sammelnamen "Resistance" begrifflich r.usaramen-
ßoschlossonen üazlfistiscHer» nT>n•c.v>^ c,o+-»«v,^», v„
Tätigkeit auf die Bekämpfung des Vietnamkrieges.
eil ihre
- 7 -
Dieser Kampf selbst eskalierte sich von Demonstrationen zur
Organisierung zivilen Ungehorsams, einschließlich der Verweigerung
des Kriegsdienstes bis zur Desertion. Neben David Dellinger
von der Fellowship for Reconciliation ist es vor allem eine
Gruppe katholischer Kriegsgegner, die mehr und mehr die
Notwendigkeit drastischer Gesten empfindet. Ihre bekanntesten
Führer sind die Brüder Philip und Daniel Berrigan, streitbare
Priester und Söhne eines streitbaren irischen Gewerkschaftlers *
aus der heroischen Frühzeit der amerikanischen Arbeiterbewegung.
Vor drei Jahren veranstalteten sie einen dramatischen Überfall
auf ein Büro der Wehrbehörde in Catonsville bei Washington,
wobei wichtige Einziehungsakten durch Bespritzen mit Blut
vernichtet wurden. Nun büßen die "Catonsville Neun", unter
ihnen die beiden Berrigans, eine Gefängnisstrafe dafür ab.
Dieser Umstand ließ es als Hirngespinst erscheinen, als J.Edgar
Hoover, der Leiter des FBI mit der Nachricht herauskam,
Philip Berrigar. sei in ein Komplott zur Entführung von
Henry Kissinger, dem außenpolitischen Berater Nixor'-s,
verwickelt. Man hielt das für ein Hirngespinst des Leiters
der FBI. Inzwischen aber liegt offenbar eine geschmuggelte
Korrespondenz der Gefangenen vor, in der diese Idee zumindest
ernsthaft erörtert wurde. Daß so etwas in diesen Kreisen
geschehen konnte, zeigt, neben ihrer Naivität, wie weit die
Politik der Geste Gefahr läuft, sich in eine V/elt der
Phantastik zu verlieren.
- 8 -
- 8 -
Wenn die Politik der Geste die Beteiligung grösserer Massen
voraussetzt, wird die politische Problematik noch komplizierter.
Eine solche Aktion war die Mayday-Aktion vom 1. bis 7. Mai 1971
in Washington, organisiert von der "People's Coalition for
Peace and Justice", der "Volkskoalition für Frieden und Gerech-
tigkeit". Diese Koalition umfasste neben den pazifistischen
Resistance-Gruppen von David McReynolds und David Dellinger
und den Kreis um den katholischen Priester Groppi auch
verschiedene kommunistisch gefärbte Vereinigungen wie die
Frauenliga für Frieden und Freiheit, und vor allem den
aktivistischen Mayday Tribe unter Rennie Davis, einem der
Hauptangeklagten im Prozess von Chicago. Diese Gruppen gehen
von der sich verbreitenden Erkenntnis aus, dass die Massen-
aufmärsche gegen den Vietnamkrieg offenbar nicht genügen ^ die
Regierung zu einer Kursänderung zu bewegen. Gleichwohl planten
sie ihre Aktion im Anschluss an die überraschend starke und
eindrucksvolle Demonstration in //ashington vom 24. April, an
deren Organisierimg sie mitbeteiligt v/aren. Sie wollten durch
den Übergang vom blossen Protest zum aktiven, wenn auch gewalt-
losen Ungehorsam die Tätigkeit der Regierungsbehörden iinter-
brechen. Die Taktik bestand darin, durch das Auf werfen von
Hindernissen wie Mülleimern, Benzintanks, quergepvrkten Wagen
die Zufahrts Strassen ins Stadtinnere zu sperren und durch
Besetzung ganzer Strassenblocks vor Regierungsgebäuden den
Angestellten den Zugang zur Arbeit abzuschneiden. Es kam zu
Zwischenfällen mit x-^rütenden Autofahrern und der anfangs noch
vorsichtigen Polizei. Dann aber leistete ausgerechnet
Justizminister Mitchell den Demonstranten Schützenhilfe, als
er die Washingtoner Polizei zu wahllosen illegalen Massen-
verhaftungen kommandierte. In drei Tagen v/urden 10 - 12.000
Menschen festgenommen, darunter zahlreiche unbeteiligte
Passanten, unter unwürdigen Bedingungen bis zu 48 Stunden
festgehalten lond, da ihnen keine strafbaren Handlurigen
vorgeworfen werden konnten, bis auf wenige Ausnahmen von den
Gerichten freigelassen. Das ganze war ein klarer Fall von
illegaler Vorbeugehaft, was den Zorn der Allgemeinheit von den
T>rimrkv^ o+^-v^o v>4"<^vi on-P /^ /-\v->
11 1 r«
-»-"?
N>CV^XX yj K^t^ WU.«aMA
- 9 -
Dennoch fragt sich, ob die Provozierung solcher Unterdrückungs-
massnahnien ein vninschensv/ertes Resultat ist, wenn dem kein
entsprechender politischer Gev/inn gegenübersteht. Nur eine
isoliert elitäre Haltung kann sich darüber hinvregsetzen, dass
eine solche Taktik ^enen in die Hände spielt, die in steigender
Unterdrückung Genugtuung finden.
Viele Teilnehmer an der der Mayday-Aktion voraufgegangenen
Massendemonstration empfanden, dass deren Wirkung - sie
illustrierte unter anderam eindrucksvoll die Demoralisierung
der Armee selbst - durch die darauffolgende Sabotage-Aktion
beeinträchtigt wurde. Seitdem haben sich die Spannungen zwischen
den beiden Dachorganisationen verschärft.
Im Gegensatz zur Mayday-Aktion stellten die Ereignisse in
Berkeley, Kalifornien, den Versuch einer Gruppe von Radikalen
dar, ins bestehende politische System einzudringen, und zwar
bei den Komniunalwahlen vom 6. April 1971. Berkeley ist Sitz
des grossen liberalen Campus der Universität von Kalifornien,
der Geburtsstätte des Free Speech Movement, einer Wiege der
Neuen Linken und Hort des sogenannten "Street People»», der
Strassenleute, Anhänger der "Gegenkultur" von Rock, Drogen
und Sex. Die Stadt von 113.000 Einwohnern beherbergt drei
sozial und geographisch getrennte BevölkeriJingsschichten:
eine zumeist liberale, wohlhabende Oberschicht, der auch der
Grossteil des Lehr- und Verwaltungspersonals der Universität
angehört! die Studentenschaft und das otreet People; und die
etv/a 30 Prozent der Bevölkerung umfassenden Neger, unter ihnen
zahlreiche festangestellte Arbeiter und neuer Mittelstand.
Zwischen den Studenten und dem Street People einerseits und
der politisch aktiven Negerschaft anderseits hatte sich im
Laufe des Jahres 1970 eine aktive radikale Koalition herausge-
bildet, die im November 1970 ihren ersten Erfolg in der Wahl
von Ronald Dellums zum Abgeordneten im Congress erzielte.
Dellums ist ein junger, radikaler Negeranwalt, dem es auf
konkrete Resultate mehr als auf radikale Rhetorik ankommt.
- lo -
Er gehört zum linken Flügel der demokratischen Fraktion.
Er siegte über seinen durchaus liberalen Vorgänger dank der
aktiven Kleinarbeit der radikalen Koalition. Bei den Kommunal-
wahlen gewann sie mm drei von den vier zur Wahl stehenden
Sitzen im Stadtrat; dazu noch das Bürgermeisteramt.
Dagegen gelang es ihr nicht, den durch die Bürgermeisterwahl
freigewordenen Stadtrats sitz und damit die Mehrheit im Stadtrat
zu erringen. Die Bedeutung des Wahlsieges liegt nicht so sehr
in der Macht der Ämter als in der Tatsache, dass auch Radikale
Chancen haben, innerhalb des Systems zum Zug zu kommen.
Wie schon en^/ähnt, kennt Amerika nicht die starren, ideologisch
fimdierten politischen Gruppen; es kennt aber auch nicht die
Institution einer permanenten Opposition, die sich ewig in
dieser Rolle gefällt. Auch die Radikalen wollen Erfolg sehen
und nicht nur in ihrem kleinen Winkel recht behalten. Weil sie
das wollen und wenn sie das wollen, finden sich auch immer wie-
der die Chancen dafür. Eine Voraussetzung dabei ist freilich
die Bereitschaft, innerhalb der bestehenden Verhältnisse zu
arbeiten und v/enn nötig die Reinheit der Idee ein bisschen zu
kompromittieren. Das fällt besonders den radikalen Intellektuel-
len schwer. Ihr Platz ist deshalb vielleicht besser nicht
in der Politik, sondern in der Publizistik und in der Erziehung.
Dass es sber auch möglich ist, mit Erfolg an radikalen Reformen
innerhalb des Systems zu arbeiten, zeigen zv/ei entschlossene
Einzelgänger, die ohne jegliche politiL^che Organisation in den
letzten Jahren von sich reden machten: Saul Alinsky und
Ralph Nader.
Der heute 62öährige Saul Alinsky legte seine Ideen kürzlich in
einem auch in Buchform erschienenen Gespräch "The Professional
Radical" nieder. Seine Arbeit basiert auf dem Prinzip der
lokalen Selbstorganisation der Unterprivilegierten, wenn
möglich unter Heranziehung bestehender Verbände und der
"natürlichen" Führer in der Gemeinde.
- 11 -
Er begann seine Laufbahn vor Jahren mit dem Aufbau der
Woodlawn Association jn einem Stadtteil von Chicago j mit ihr
erkämpften sich die dort wohnenden armen Neger durch organi-
sierten Druck bessere Wohnbedingungen und andere konkrete
Verbesserungen ihrer Lage. Aufgrund seiner Erfolge in Chicago
vmrde er 1967 nach den Negerausschreitungen in Rochester von
einer Gruppe besorgter Geistlicher dorthin berufen. Es gelang
ihm mit Hilfe der bestehenden lokalen Gruppen bei den dortigen
Grossuntemehmen, vor allem bei Kodsk und Xerox, mehr Jobs und
Aufstiegsmöglichkeiten für Neger zu erreichen. Seitdem sieht
er seine Rolle hauptsächlich als die eines Beraters bei
konkreten Schritten zu radikalen Verbesserungen.
Ralph Nader, damals ein 303ähriger brillanter Anwalt, wurde
über Nacht bekannt, als er sich im Jahre 1965 General Motors
wegen der mangelnden Sicherheit ihrer Automobile vorknöpfte -
ein kleiner David gtgen den mächtigen Goliath. Sein Erfolg
wurde besiegelt, als dieser Goliath Privatdetektive in seinem
Privatleben schnüffeln liess; der erzielte Schadensersatz von
über 100.000 Dollar diente zur Finanzierung weiterer Unter-
suchungen. Sie machten Nader zum Advokaten des Konsumenten.
Mit Hilfe eines Stabs von idealistischen jungen Anwälten und
Studenten kämpfte er verschiedene Kampagnen durch: zur Sicher-
heit von Automobilen und anderen Konsumartikeln, für bessere
Sicherheitsmas snahmen in den Kohlengruben, zur Abschaffung von
Mißständen in privaten Altersheimen und New Yorker Grossbanken,
zur Unterbindung der industriellen Um^iTo-ltversouchung und
anderes mehr. Er verstand es, diese sozialen Anliegen in den
Mittelpionkt des öffentlichen Bewusstjeins zu rücken und er
spornte die oft säumigen staatlichen Kontrollbehörden zu
schärferer Überwachung an. Er attackierte die grossen
Korporationen in Generalversammliangen und durch gerichtliche
Klagen und er arbeitet jetzt mit seinem Stab an Vor3chlägen
zur Reform des Korporationsrechts, welches die heute gebotenen
sozialen Verpflichtiangen der grossen Firmen auch juristisch
festlegen soll.
- 12 -
Durch die intelligente Kombination der Methoden, durch die
Konzentration auf das Erreichbare, durch die Ausnützung der
bestehenden Gesetze und die Einschaltung der Massenmedien hat
Nader in wenigen Jahren weit mehr konkrete Verändeinongen
bewirkt als alle Gesten und Rhetorik radikaler Gruppen.
George Günther T^ckstein
DIR nATiiKMF. o->POFiTTO?r TN dt^t: tt.s.a.
Die radikalo Opposition in den \'epeinl-tw r-tait^- ir,t ein
schwer zu fa-sondas ^hatnom-n. Organlsa«;orlseh| i'5Golo?;iceh
und in ihrer soKialon Hasls Ist sie rl na chaotische Angele-
genheit, Darin liegt Tibrigens Ihre ?;tarkr. s<y..'ohl ivle Ihre
Schv/ache.
Darin steht sie anch In der anerücinischen politischen Tra-
dition, die keine d«lfclich a'Hge grenz töi'jnd sozial verankerten
politischen Gruppierungen kennt. Deshalb konntf? ja auch der
Kapxisnus in Amerika nie i^ss fassen, noch s'ch eine Ar><eitor-
partoi ent\-d.ckeln. In*ior vm"/das riorallpche ^leraent Trtchtiger
als die politische "hoorie.
Eine Folge davon ist das Fehlen -^iner scharfen "^ bcrrenzTing
zwischen Hf?fora und Revolution, zwischen denen, die innerhalb
des Systems an dessen Tfcigestaltung arbeiten, und denen, die
das Systora in seiner Cresanthelt stürzen wollen. In übrl.fren
zeigt sich das "Synten" ~ wo n raan diesen vereinfachenden
*-*i -mm
Ausdruck f5r ein so Iconploxos ^md widorsprnchvolles f^osoll-
schaftsgofugo ^iberhaiipt cebrauchen darf — zf^i^t sich f!le<?os
wSyster?! immer wieder auf vielen "reblei;en anpa-f?un«^sf??hir^ und
entvTlcklun.TSbei-oit^/^eöäp^beirtrlct ^^^ auch Im fager der Onr^o- >
s
ition eine stfndl.^ ^^chselnde Vernlscbung refomistischer
und revolutionärer Strömungen, ein Auf und Ab der /\]-tivität,
eine Labilität der Organisationen« Das erschvirt natrfrlich
Jede Analyse der Opposition und die 'Einschätzung ihrer t^p-
deutung, nvdb mit solcher T^lnschranlmng kann man also den
Versuch einer Tv^ürtAllunry nis»«>Vjon.
Die gegenwärtige radilcale On osltion hat sich erst seit
etwa 1965/66 scharfer nro^'iliert. v«?ie ist hauntsacMlch aus
-2.
drei Quellon gaspeist: aus "Black Power", dem nationalistlsch-
soparatistlschen 53:«g§l-der TfeBei^^^^p, aiis der Opposition
gegen den Vietnamlcrloß; tkö schliesslich aus der A'iflGhnung
gegen die dehtaaanlsierendo Praxis der «nanlpulatlven
Computer- und Ifensuia-Gesollschaft. Ihre erliebUche Strahlwirk-
ung las st leicht
die schmale sosilale '^asls dlf»sor Opposl-
nlcht mehr viel iibrlg pebllRben. JUsc /Anfang
tion vergossen. Ihre Trauer sind eln'^rsolts ,5^mge ^Teg^^r atis
den nördlichen ^rrosstadtghet^os, anderseits Studont(>n und "Ipt^ies
aus dorn wohlhabondon gehobenen weissen ''Ittelstand. Der a?d:l"e
Kern v/ar nie mehr als eine kleine "Inderholt aelbst In der
eigenen Schicht — x^.rend des TTohepttnkis in ''en Tah-en 19^R/6o
maximal etwa 10^ der schwarzen "rosstadt Jugend un»-' hf- der
weissen ntud-ntcnschaft. Seitdem dtirft^ sich dieser Anteil
halbiert haben/
Schon 1966 vrar von den ursprünglichen Qualitäten der sor^enann-
ten 'Teuen Linken — ihrem moralischen '^lan und ihrer egalitären
Brüderlichkeit
der sechziger Jahre 'daajJPwj set^nden' Organisationen/^das Free
Speech Movement (FSH) und die Students for Denocratlc Hociety
(SDS) unter den Studenten, das Students' ^Tonvlolent Coo-dlnatlng
Committee (SI^C) tind der Congress of Raclal '^juality (CO^t:;)
in der Integrationistlschen Civil night r-Bewog^ing. Am ^de des
Jahrzehnts waren ^lese ''-ruppen ideologisch und organisatorisch
zersplittert und zerschlagen, ''an vmr enttäuscht durch die
Nlchterreichunß der nach den anfänglichen '^fol^en weltgef?teck«
ton Erwar tixngen , erschfltt^ert durch die llfford«p4*^dein beiden
Ktennodys, vew- 'Malcolm X und '^artln Luther ^^ng^ also gerade dte^H
doI^jenigGn politischen '^rer^^ die vielleicht r»inen '^eg hatten
finden können aus dem gesellt' chaftlich^n w^ tillstand und aus
deia sinnlosen ^*ieg.
"3- .
Im Jahro 1970 imr dlo 'Teu'' Unke aia ^nde Ihres urspröngliohen
Konzepts angelangt. Infolge der Prus trleMnfren hatten sich In
ihrem Schoss zwei miteinander VQrVrcfhtte Tendenzen entirtc^-eltt
1 ) eine Romantik der Aktion mit der ' otonung der dramatischen
Geste, fJer Oev/alttatlgkolt, mit der Ausrichtung auf "acht
und Zerstorungi und damit einhergehend, ein T^litlsmis, .1er
In schroffem Gegensatz steht zu der noch Irmier ge^edli^ten
"partlziparen Demolcratie*»
2) eine ideologische Verhartting des extremen T-Ügels^ der
Amerika zunehmend {'s äH) als einen monolithischen Staat der
Corporationerfi als eine hoffnungslos imperialistirchOi
rarsls tische und faschistische Tresell^chaft; uu'^ der
sich damit immer imhr von der '^^irklic' keit '^»ntfemte
und von der Gesamtgesellrchaft isolierte.
Die logische FConsequenz dieser einander bestiSrkenden 'Tendenzen
ist entweder — wie bei den Black "anthem und den Weathermen — •
eine selbstmörderische ^ apokalyptische Vision der Versweiflung|
welche die ganze Crosellschaft mit in den eigenen ^tergang
reissen willj o4»r aber die Flucht in die "Cregenkultur" der
w
Hippies, aufgebaut auf Drogen , Sex und Mystizismus aller Art.
- *
Das geht selbst den besonneneijen radikalen Tntelle?^tnollen
zu v/eit« ''anche — et\';a der bekannte Sprach^^rlsr^enschaftlr^r
IToam Chomsky oder der
■4.i* «.•;•,<►■»• f ^ •.<: /»..»-j. *.♦».■# ♦?
Psychologe r^n
Keniston — gehen zx^r nicht selten den Scliritt von der ^v*
klarimg^zur Beschönigung, Anderseits schreibt ein '^ann wie
Carl Oglesby, Mitbef^runder der ST>sj '*Der Tjebell ist ein un-
verbesser lieber Absolutist. Kr ersetzt alle Probleme durch
sei} alle '•Losungen* durch die eine unablar^s liehe Forderung
nach totaler Veränderung! alle KranfthoitsdiagnMen durch einen
endgültigen Totenschein*'*
i7nd Professor Mark Koelofs von dor ^Tew York nhlverslty
meint :
"Der Radikale ohic Inner--* "'erblnduns mit der rresellschnft,
die er Tünformon will, ist zur N/ichtigkelt verurteilt, und
verdammt
ist dazu wuuugu, in einer sei 'stgeschaf fönen ^'antasie-
i/elt zu denken und zu redeii«*»
tf
Bin Imrzer %orblick ^5ber den gegenwärtigen organisatorirchen
Ftand der Oppositionsbe\^gun^^ und eine genauere Analyse von
ein paar symptomatischen Aktionen der letzten *^eit vmv^en
diese "Urteile aus dem olgenon Lager best^tigan und die Pro-
blematik einer radikalen Opposition Inder awerikanirchen
' esollrchaft bel-^uchten«
Juni -' -
Im xscmnt I969 spalteten sich die SDS endgültig in eine
mao-is tische apffity«! Mflr^JSfMj« jugia 1 < it VyBf^jifcn^ff r^'MfF l[yfri?f glp? ''rruppei
die "Student-Worker Alliance*', und eine anarchistisch- terro-
ristische, die rogenannton"v;eathermen**#TTeute sind von beiden
nur bedeutungslos 3 5r3ppchen übrig gebUeben. Die ''aoisten
haben sich den marxistischen Kinl^-^ekten zugesellt* Die
v/eathermen organisierten ein paar ^ombenattentate imd dThn-
liehe Geimltaktionen und gingen erfoli^-^eich *htnderrroi:ind" •
Aus diesen 'Underground trat im Frühjahr 1971 Bemadine Dohrni
die SolcpetartüB der Organisation, durch einen ^rief an die
Öffentlichkeit, in der sie die Sinnlosigkeit des 'Terrors an-
erkennt und die damit nofrv/endig verbTindene Tendenz der Iso-
lierung*
Die marxistischen Selcten bekämpfen sich traditions gemäss mehr
gegenseitig als dass sie ein ^aktor auch nur an den vdchtirre-
ren Hniversi taten wären* Die TrotzldLsten, gegenwärtig wohl die
stärkste Grupi^e, verstehen gelegentlich, sich in die FrThrung
politischer Aktionen einzuschalten, zuletzt im April 1971 in
-9-
den gTOüsan I'^sch auf Washington. Dio '<br>mrmlston v^rsnohen
zur Seit, den Fall der Angela Davis ftir sieh aus'^usehlnf»hfr>n'
die in ^Alifornlen unter der Anlclng« steht, dlo flchussUffe
besorgt zu haben, mit der ein scliv/arzer ^-ichthausgefanßen'^^r
in einem dramtlschon ZwlrchenfalT im rrerichtsadl einen Richter
erschoss, ^-ntgegen allen konnunis tischen Tieorlen Ist iH^rinens
dafJr
die JflDMkEaüaxiiax V.^rtoidAgung scrle dio Tontroll'^ deTians der
ganzen 'feit zusainrienstromonden ''reldor ausschliesslich in 'Toj-rer-
banden. Iia ubri en sto st sich der Wunsch, aus Ihren "all eine
politische "cause colfebi'e" zu machen, raasCicT'nutl an den diver-
gierenden Interessen des Trauptanfrelclagtn n, eines tinpolitisehen
Negers der ins Verbrochen getriebenen ^^nt^rklarse, der, obwohl
ungebildet , iz|h_wid geschickt|als sein eiitenörTorteidlfrer'^m
seinen Itopf k^apft.
Eine älmliche ^oblemtik durchzieht die Black Panther* Tia .Tahr
1966 in Oakland von Huey '"ewton xmd dem .Stnd-nten Bobby n^ale
#
als lokale paramilitärische Hrtanisatio' gegr^^idet, haben sie
5Qtm4abrapd6K±k«H r.olir von ihrem *Vthos als kainp<*berpite beimff-
nete Gruppe gelobt als von ihrer tatsScTilichen Starke» ^iese
uberscliritt wohl zn keiner Zeit mehr als 1500 '-Itfrlieder^
■l<'»4t.i<.*m
heute sind es wohl weniger als die TTalfte. Im Somner
1969 konstituierte sich die Gruppe noninell als "marxistisch-
leninistische'* Partei mit einem Programm des Klassenkaijipfeg
in Zusamnenarboit mit weissen radikalen Ctruppen, De facto
wurden die weissen "Bundesgenossen und Geldgeber nie anders
als mit schlecht verhüllter Verachtung behandelt. In vi'ilen
Städten sahen &4« sich der polizeilichen Schitonier^mg \mä
Cliarles Garry, dem -
FDI# Eine von'^ Verteidiger Huey Be^vton's T^de I969 lancierte
Liste von 28 Todesopfern der polizeilichen Verfolgung hielt
aber einer genauen -Tntersuchung nicht stand. .Tason Epstein^
'6.
« ■ •
oin se^-iSsör politls -her ?«obach!ier, der seinar^^olf: den ^arlcht
der Warren-fCoranlssion Über die raiordnng Kennecly»s slnar lo-ltl-
schon nntersTKhun'» imfcerzog, kam vor kursem zn rlen ^rrtebnlr,
dass von den 28 angobllchon Opfern nur virr tinprcvozisrt von
Von ' ■"■
der Polisel sotStet vordon waren, ttnxXatl -len tjbrlgon fielan
die meisten intsi'nen und oft privaten Auseinanderse';zun,~<=»n zva
Opfor, einige x-mräen Im Verlauf von 7iWlr?chenf allen erschort^en,
die von den Panthörn selbst angezettelt worden \rar<in. freilich
helfen sich die Panther 'Tber solche v/iderspri^che einfach (IcMlt
hinweg, dass sie die schwarzen Tater sn Agenten der -olisel
ernennen»
Kino Zeitlang betonten die Black Panther in ihrer Propa.rtanda
sehr ihre iandersfljpeisiin.^on und ahnliche iäddts Programme ^ir
die liOgergeiaeinde, Diese waren meist dtirch von derTjidlsch'^n
Ohettogescliaften erz\rangene Beiträge Hinterhalten imd dienten
mehr als ein Feigenblatt für die eigentliche ^vaTnnf- ^jtA '^o-
paganda-ickktOrgonipation« Dir>se wl^dcrtin war danlc ihrer 'Misch-
ung von Gewaltkult und marsloser Rhetorik besondere emr>find«
lieh für eine ^n'^erwanflerung durch Polizoia^^onton taid "^ovo^
katoure* Diese Situation und die gewaltsamen '^usammenstörse
»
hatten zahlreiche Verhaftungen und Prozösre zur "^olge, rlie
2\/ar einerseits den Panthern eine fast ab^rÄttische V^-rehrTuipr
in der Nogergemeinde und weite Sympathien aurserhal^^^^^M«,-
fof^
über anderseits wurde die Organisation selbst dadurch auf die
Dauer weitgehend unterminiert» Die Prozesse nolbnty imrden
von den Angeklagten und der Verteidigung vielfach zu nollti«
sehen Demonstrationen benutzt* ?Ao endeten trotzdem (oder
deslialb?) zumeist mit relativ geringen Strafen (wie im l'Wl
des des Pollzistonmordes angeklagten TMey iTewton),^.it einer
unentschiedexien Geschworonen-JTiry und der 'Tlederschlag^mg des
Verf ah ens (\d.e im Hartforder Prozess gegen den in die
fyJ^
^
verv/ickelten Bobby Seale) oder mit deT!i volllßen Prelsp^nch
(wio Im Fall der .^^ogemnnten ''TTew York Dreizehn»').
In demselben ann, In dorn heute der Druck von aussen nachlat^r^t,
flben die iniieren Ausoinandersetzungen ihre Spreng^rlrtoinp aus*
Schon 1970 trat Sfcokely Carmicbacl aus der Organisation aus*
well er als sch^^rarzer Nationalist die neue Tdnie des "^1as??en-
kanps nicht mitjnachen xg^ollte* ^Teiierdlncs sind die T^lack l^^n^iher
gespalten in zwei "^lugeli die ^ich gegensei ti^r aus der a-gani-
sation au^ischliessen. ?dn Flügel untersteht StiHsc^äratkE« dem in-
zvfischen aus der Haft entlassenen TTuey ''ewbon und f^elner Orga*.
nisation in San Francis co/Oakland» Kr ver<*olgt eine g^mnsigte
Linie, vielleicht beoinflurst von der Koürrtnis tischen ^artei.
Der andere FltTgel, dem eine l^hrheit der Wev/yorfeer r^ruppe an-
gehört, ist von dem vor z\/ei Jahren nach Algerien entf lo- enen
Sldridge Cleaver geleitet und vertritt mehr die ra r^ 5 is tische
anti-iinpei*ialißti'cho "'osition der Dritten ^lelt» ''wischen den
beiden "Fraktionen lierrscht ein bitterer I^ämpf , der allein in
New York bereits zu zwei internen "orden ge'^^ihrt hat/
F*s ist unvermeidlich, dass tmter di«»ser ^ntn^rtekltmg der '""Inbus
der Black Panther innerhalb der ^^^gergetrieinde erhe^-^lich leidet.
K
K<
Da Ihre 'flrlning aber weltgehend auf diesem '^Ifibus beruhte,
ißt damit/^as F.nde dieser ruppe besiegelt» Danit^tdrd die
politische PÄirung im Fegerlager an die nationalistisch orion-
tierte Black Poi-mr-Bex^gung beziehtingsveise an die zunehmende
Zahl von erfolgrelchen^IIegerpolltlker übergehen. Die in ihre
Poston gewählten oder ernannten Politiker arbeiten natffrgemass
im Halmen des Systems, sei es auf lokaler J sei es am* rnttionnloy
fbomi, Me Vertreter von Black Power ihrerseits versuchen, inner-
halb der wolscen Gesellschaft schwarze T^acht-T^-nklaven anszusparen.
•8-
Typlsch für slo ist der Trichter LoRol Tones, der in 'Toi,;a:j?k,
c?öP gr^L^sten von oimn '^^f^erbnrpr^T^ielstor venmltot^^n fltadt,
hinter den 'Ctlijtwn '^rhobliche IHcht t.nsT?bt. i^söbet- ^'^, i"s^ e4W
nach dem Muster dor ^Tr?gr«rhoiTfrtnr haben ^.^jcb möj
Indianer, ''«sd^ro-A.TTin'rtlrr^ner, ^ortoritener ~ slrh ?.n or<^??.nl-.
Eleron bofjonnsn. '"»as "ouo an nTJ diesen T^ewe^^jn^on Ist, dass
•ich ^.hre ^'enf^elion nicht po sohr bennehtoiligt, als vielmehr
tmterdi'^ckt m^ fiifil^n, itnr» dass es Ihmn der^halh T,mniper tim
ihrer Lage - ^ ^-
EttaH VerbG-?enanf-/r».ls rm ^'^.^frei'inf" gi?^^ vo7!i Joch der nnrrf>b«
liehen 'mterclrr^clnins .tr^hf:^ 3»c!ftCThto33ctr^!fö!^^ T>as pllt ins-
besondere a^ich ftlr die militanten "^.^ortret^r der gr^rsten
dieser Minderheiten, die netio Franenhewef^mfr der •^Women^n
Ub?ration"t nig^ kamrjft nicht mehr irie die al^'e "^atienbew*^-
gunc ^tm^ülelchbereehtisttne wd ^rleichstol^Ting, non^orn isa pohhr^Uie.
Macht als ^rrnppe» Ihre -i^^f^^te Chance besteht freilich -'^arlni
dass ihr Kampf eine aLlmahliche Bew^.tsstseinsandertmf? in der
Cfesellsohaft herbeiftTlirt, 7ind damit den Abban nnd die ^esel-
tigiins «3er zTreifellos bestehenden ^?;Trriminler?m^. Tmmer
x-riedor st5s5:t man so auf di^ft-x^obionatik von BevolTition imd
Hoform, nnd ihre s^/dle spf Itige« Wechselbeziehtm^*
Auch die tinter dem Gainme^naraen "Resistance" XHxatberrrlffllch
2;UGainmengesc^-lorsenen pazifistischen O!rganisationen ^tnter-
liegen dieser durch die neue Ttaltung imd die neuen ' ethodon
erzeugten Problematll:. Dabei becrenzt sich ihre Tatirrkelt auf
die Bekämpfung des Vietnarakri-P:es* Dieser ^'amp" selbst eslra-
liorte sich zunehmond von T>ömon«trationen und Propagnnda zur
Organisierimg zivilen ^ftigehorsams , einschliesslich der Ven^/ei-
perunft und Vermeidunf? des '"rlepsdlenstes bis 7^^v Dosn-rtion,
Neben David Dellinger von der Pellovrshir) for Reconclliation
Ist OS vor allem eine Gruppe katholischer Kriegsgegner, die
•9-
Ihre bolcinntoston T^flhrcr ädte die Prl^^sterhrd^^r i^?.llp ^m'^?
ranicl T^orrlga:!, dl^ streltlxi-.'^en ""Ähn^ c*lncs s^tir'^itbar^n iri-
schen ^everksr^haftl^rs aus der h i:*oi3chen ^t5!hjT.olb ^ler -tji«??»!-
kanl sehen •3e>mrTt:sch^fteru Vor örol fahren
toton sie einen dranatischen t^xrfall ati^^ -'in ^tiro der ^^öhrTx^-
hSrde in Catonsville bei ''ashlnfton^ in dessen Vorlaiif \d.chtico
Kinsiohtuifrsakten dnrch Besprltzun';^ mit '"Int vernichtet xmrden.
Nun btJßCGn eile ßcn'er^innten "^-itoncvllle rvnn**, nntor Ihnen '"'i^
beiden Berrlgann. eine f^ofanerdsctrafe daf'?^ r.b* "^eser ^>.-
•^ • - - «
stand Hess es al? v5l?.ic tin[ilaub\mi^dig ercch?^inen, ?ils J^^dgar
0
Hoover Ende vorigen Jahres mit der ""'achricht her^insfem, einige
Mi^^Eliöder ddlenes "reines, unter ihnen anch Philip ^errl*^an^
reien in ein TTonplott :jitr '^ntf^^rttng von ^-enry -^ssln^er, dem
4*ip Genpolitischen Berater ■'^ixon's, venric!:Glt# ""an hielt das
für ein üirng'^eplnst des Iieiters der rni* In2;i-riLschen hat sich
aber herausgestellt , dass offenbar eine geschmuggelte Korres^-
pondonz svrisehen einer Trenne und dem fefan^enen Philip "^er^igan
vorliegt, in der eine solche Id'^e stiriindest ernsthaft: erörtert
wurde» Dasr zo ot^./as in diesen I^oison gorchehen Iconnto, seijrt ••
neben ihrer TTaivit5t — allerdings, wie weit die Politik der
• — . •»
Geste Gefahr lauft, sich in eine Welt der Fantastlk za terlie-^en«
nicht :iur bei radücalen Clot-ms wie Abhey ^offman tind Terry ^lUblni
im
den Ylpple-v^ltars dtaot Chicagoer '^osescaK, sondom selbst bei
von
'ansehen, dor^n man mehj? TesonnorJielt und Verantwortungsgefflhl
erwartet • Dabei ist es ira Grtinde unerheblich, oh die Idee zn
Projelrten wie der Entführung Xlcsingers Aber das ntadium locke-
ren Ge^^edes hinausging oder nicht« Das Ist mir in hozng aiif
eine etwaige Anklagoerhebung für die .TustlzbohSrden von ""e-
deutung, nicht aber für die politische Bourteil^mfe«
-10-
V?omi dio Politik oar Goste til^er aine kleine Crtippe hinaus die
Betelligimg sr^ssei-or -'asssn voraussoizl;, dann wird dio poli-
tische Pi'oblQmtik aoch kompllzlöx«Ler. nino solche Aktion wai«
dlQ soüenam-Zce Ilayday-AIrtion vom 1. Ms 7. :^ai 1S71 in 'Wash-
ington, oTS'dixLsUi-t voii der "Pooplo's Coali':ion for l\jace and
Justico", de? "Volkskoaliüion rOp 'Mieden und Gerechtigkeit ". Den
Gösch lohtskennor eriimert der :iam In sein^^r absichtsvollon
Taghait imllebsaii an Voi;<srront-Organisationen dex« drois; irrer
Jahro. Dia ir»liogende iroalitlon tsenfasste nobr^npasifis tischen
Rosistanco«nrup))on von David !tc^^eynolds nnä David Tteliin.r^or
und der GritprK? im den liatholischen Priester Grop d anch vor-
schiodeno koi^roiiis tisch gefärbte "ruppen \ri^ die ^atienliga
fft? Frieöan und Freiheit, sowie vor allem die aktivistische
Mayday IViho (^Tayday-r.ippe) unter -föirung von Tlonnie Dnvis.
oinom dor Kauptancoklagten im >osess von C}iica.Po» ^ioso
Gruppen crohcn von der sich allgemein verbreitetondon l^kenr.t*
nie auC| dass die ItassenaixTiriarsche rregen den Vietnanlo'leg tiSt^
offonbar nicht gonagen, die He^iening zu einor llUrsandenmg
SU bewogen, aioi^^hvohl pLan'en sie ihre Alrtion im Anschlur^s
,^ ^n die ilberraschend starke unl elndr^tcksvolleT^Tn nstration IMfi^
I ^ "^ jfXn v/ashington vom 2^. A^pril^ an deren Organislerunp sie sich
« - . .
mi>botoillgt hatten* 'Hehl; zuletzt wohl in tier T^rx^^ar tung , dadurch
zusätzliche Teilnelnaer r^ die eigene AIction 2iu gewinnen.
- *
Diosa Aktion hatte zum Ziel| durch den ttbergang vom blossen
Protest zuTTi aktiven | iiBnn auch gm-;altloson ^ngohorsam die
#
T3tig^.oi*; dor R^gienangsbehSrden zu unterbrechen, -'an \7ol"te|
in den %'orten von Hennie D-vis. *'die sozialen 'vosten das IZriees
auf ein fülr dio Tlerrschor Amorilcas nicht mehr tragbares "iveau
steigern". Die Taktik bestand dariui einerseits durch das Auf-
worfen von ■•indornissen \^io ■!fllleinei«| BensintanliSi quergeparktev^
Seite 7» Zelle 131
streichen vielleicht beelnflusst Partei.
äa£S£.i und konnte, obwohl noch In ein Wiederaufnahmeverfahren
verwickelt, den chlnoclchen Kbmnunisten zur -^eler ihi-es ^nab-
hfngigkeitstages einen Besuch absta ten.
C^P ?5n<lR dieses /Vbaptses angnfi^fr»r|t ^
Auch Oleaver hat seine Hflckkehr nach Amerika angekündigt.
Seine Frr.u ist bereits '.mbeholligt eingetroffen.
streichen: den letzten Satz des 1. Absatzes ("Ks steht zm bofSrchten..)
dafilP s.^p%yf>iyt
Dte Problematik der radikalen Aktion scheint sich unaufhalt-
sam zu eskalieren. Kein Wunder, dass die Denonstrationen bei-
der Gruppen im :Toveaber völlig fehlschlugen.
För aie Stimmung in diesem Lager symbolisch war die Wiedersehens-
feier der »Chicago Sieben», in Form einer tTberraschungs-
w
Geburtstagsfeier für Bobby Seale, im ITovember^ Im Hause des
Vertelöigers William Künstler» Typischerweise hatte man zu
ihr auch gleich einen Reporter von der Kew York Times und
einen Life- Photographen eingeladen* Tom Hayden^ politisch
und personlich in einer Krise ^ war dahelmöreblieben* Die
Stirnriung der Anwesenden \^r gedampft, Abbey Hoffman setst
von
sich för die Wahl mtxmx Demokraten ein. Bobby Seale steht
bei Newton und «ist wie dieser recht still geworden« Dave
Dellinger war schon immer reiner Pazifist. Je-^^y Rubin
scheint allmählich dem Knfant-Terrlble-Alter zu entwachsen*
T^r Rennle Davis und John Frolnes haben den Gedanken an
Konfrontation noch nicht ganz aufgegeben. Alle warten darauf,
wie die 'flhlen der Justiz ihre Berufungen mahlen wird.
Ol. öIT^Z -11 9^T9S
Seite 1^. Zeilfl if^t
,stl2l(Lti2fl' Sie hat aupserdem ^ine gewisse Chance
4
dafixr» einsetze^» Dagegen gelang es Ihr nicht,
^XWTr~Wu^~T^
70^«^ 7i/U o*t 'pem, 'R.if^
For the past year, the American Far Right has been preparing
for the year ahead. While competition within the Right's closed
World remains fierce and has produced some notable recent casual-
ities, most of the major organizations are about as big or bigger
than a year ago, and doing the same things.
The John Birch Society is still by far the biggest [about 80,000
members] and best finanoed. It seems to be maintaining a de-
liberately low profile as elements of its ideology gain public
acceptance. The State of Robert Welch's health is a growing JBS
concern.
California sent two Birchers, John Schmitz and John Rousselot,
to Congress. Suburban Chicago sent Phil Crane, who has many
rightwing ties. New York's State Conservative Party, previously
not taken very seriously, elected James Buckley to the U.S. Senate.
Recently the American Conservative Union publicly announced
its "bitter disappointment" with some Nixon policies and, without
endorsing the president, said dropping Vice President Agnew
from the GOP ticket "would be unacceptable."
In the John Wayne movie No Substitute for Victory we have
a Propaganda film starring American Security Council generals
which is being distributed solely through the John Birch Society
[HF 71, pp 25-32]. Thus the drift of our times.
While Carl Mcintire has acquired new considerable property
to backstop bis eflforts to maintain bis position in the far Right
hierarchy, he appears stretched to the limit of bis capacities.
Anti-Semitic Willis Carto appears in firm control of the Liberty
Lobby mechanism, but the National Youth Alliance, American-
Southern Africa Council and other elements of his empire have
broken away or have been shelved.
Several familiär rightwing voices are no longer heard on the air.
Among those suspending broadcasts are Yr. Daniel Lyons, Richard
Cotten and the Church League of America's Major Bundy. For
bouncing Billy James Hargis, however, all the indicators show a
steady growth in his Organization.
Hard to measure but clearly present is an increase in the
Klan-type activities, but a decrease in KKK membership.
Frank Capell and Dan Smoot are writing for Birch magazines
with Smoot suspending publication of his own newsletter.
The Far Right's biggest weakness remains its inability to attract
very many of the young. It continues to be a predominantly
over-40 Operation with literally hundreds of intertwined groups
reflecting its propaganda views.
ORGANIZATION
PUBLICATION
JOHN BIRCH SOCIETY JBS Bulletin
American Opinion
(Dean) Manien Forum Manion Forum
Hargis* Christian Crusade Christian Crusade Weekly
Dan Smoot Dan Smoot Report
America's Future (Scott) America*s Future
Free Men Speak (P. Courtney) . . . Independent American
Voice of Americanism (McBirnie) . Documentation
(White) Citizen Councils The Citizen
The Councilor
We, The People! Free Enterprise
. . . LFR Scripts
GAIN
RADIO-TV
ESTIMATED
'70 INCOME
Call-in
($5,000,000)
+3%
(TOR, 45TV)
($750,000)
(120R)
($1,750,000)
+7%
(65R, 25TV)
($300,000)
-2%
(250R)
+25%
(60R)
Let Freedom Ring (Douglas)
COALITION OF PATRIOTIC SOC.
20th CENT. REFORM. (Mcintire)
Bundy's Church League of Am. .
(ITV)
(Recorded telephone message outlets)
Report to America
Christian Beacon
JSeics & Views
Laymen*s Digest
LIBERTY LOBBY (Carto) Liberty Letter
Noontide Press American Mercury
National Youth Alliance Action
Chnst. Nat'l Crusade (Smith) The Cross & The Flog
NAT'L SOC. WHITE PEOPLE'S
PARTY White Power
MINUTEMEN On Target
H. L. HUNT Life Lines
BIBLE INST. OF AIR (Burpo) Bible Inst. News
HARDING COLLEGE (NEP) /Vaf'L Program Letter
AMERICAN SECURITY COUNCIL . . Washington Report
YOUNG AMERICANS for FREEDOM ISew Guard
TWIN CIRCLE (Rob't Morris) Twin Circle
NAT'L. REVIEW (Buckley) National Review
Combati
+ 15%
+ 10%
+21%
(260R)
OflF Air
AMERICAN CONSERVATIVE UNION
HUMAN EVENTS
Battleline
Human Events
• Post Office Reports
U r :t. i;-»- 11/11 /-rn
c Washington Post. 11/15/70
d Combined publications
CIRCULATION
(80,000)
40,281«
(20,000)
150,550d
(30,000)
(6,000)
minimal
n.a.
32,138a
51,250«
6,393
100
(5,000)
119,800«
(10,000)
(5,000)
254,600«
12,010«
(9,000)
29,380«
minimal
minimal
6,705«
(33,000)
(50,000)
35,956«
18,837«
108,984«
110,353«
(25,000)
45,000
98,628«
e Projected from 1968 Arizona Corp. Commission Report
rr>--'. 1 t - _
( ) estimate
i Weekly subs. $25
($1,750,000)
($300,000)
($1,000,000)
-8%
-6%
521Rb
(30R)
($1,200,000)
$434,000«
+ 50%
+ 1%
+ 64%
-11%
(350R)
OflF Air
80R and TV«
$1,000,000*
+ 35%
+ 1%
HOMEFRONT, July-Aug., 1971 51
If American involvement in Vietnam were to suddenly cease
tomorrow, the din of public demonstrations would continue and
might well increase in intensity. The war itself is no longer a
self-contained issue. For a generation of our population, the
Vietnam conflict has functioned as a vehicle for exploring and
assessing both the affairs of State and the fundamental social
contract in this nation.
Black and white alike, they have experienced a relative depriva-
tion — a perceptible disparity between what the total environment
is capable of producing and that which is, in fact, being generated.
Dismayed, disillusioned, and embittered, some have embraced a
Variation of Marxian ideology to explain this imbalance in
national priorities and to secure a plan for rectifying the Situation.
Others have been less doctrinaire in their explanatory interpreta-
tions and more orthodox in their efforts at reformation.
Nevertheless, protest, of some form and degree, has become an
ingrained part of youthful consciousness. During the anti-war
demonstrations in late April and early May, 16 reporters for
United Press International interviewed those activists who gathered
in Washington. Although a non-systematic sample, the findings still
reflect the growing commitment to militant dissent. Little en-
thusiasm was expressed for terrorist Weathermen or Capitol bomb-
ers. The generally accepted tactic was one of Gandhian passive re-
sistance.
It is a politics of theater where the goal is to focus public
attention on new priorities through demonstrative acts. And the
gravity of such behavior is well understood too. Jail and the
possibility of severe punishment constitute no deterrent. By
tempting imprisonment, the dissenters hope to manifest their
dedication.
Increased commitment to issues apart from the Vietnam conflict
has also broadened the protest movement itself. As the UPI
reporters suggest, militant whites may find important allies in the
black Community which, heretofore, has indicated little concern for
the Singular issue of war in Southeast Asia. As attention shifts
to economic and socio-political arrangements, other minorities will
also seemingly be attracted to the protest movement.
The challenge currently posed by the American left ranges from
non-violent social change to total and complete revolution of a
violent realization. While this posture is not particularly new,
there does exist a high degree of confusion regarding the intent
of reformation efforts. The "greening" of America (ä la Charles
Reich) is being equated with some assumed "reddening" of the
country (ä la Gus Hall). We are losing our perspective regarding
the roles which the ideological camps usually play.
Until the recent preoccupation with the bugbear of monolithic
Communism, the conservative of America has preserved the image
of our idyllic past. The liberal has assumed the role of innovator,
suggesting both evolutionary and revolutionary change. What
the Left is presently suggesting is that we, as a nation, have
entered a condition of arteriosclerosis. The detractors of the Left
are claiming these radical reformers seek to eure this by
euthanasia.
Generally, the message of the militants is this: a revolutionary
change in our national priorities is in order. The basis for this
alteration is cultural and political reordering will occur only in
52 HOMEFRONT, July-Aug., 1971
the final stages of the process. "It will not require violence to
succeed, and it cannot be successfuUly resisted by violence." These
are the reflections of Charles Reich — idealistic, romantic, poetic.
The enemy is disorder, corruption, hypocrisy, war. To be chal-
lenged are poverty, distorted priorities, and law-making by private
power.
The crisis to be met includes uncontrolled technology and the
destruction of the environment, the decline of democracy and
liberty, individual powerlessness, the artificiality of work and
culture, the absence of Community in America, and the loss of seif.
These are the goals, devoid of Marxian rhetoric or subversive
intent: distinctly American goals. Even those most deeply mired in
politics must find them refreshingly naive. But they are, as well,
explosive. As this message is poetic, one is reminded of the
admonition of Wilfred Owen who, writing half a Century ago
during another great campaign, said "the poet can only warn."
— Harold C. Relyca
Two familiär Righwing personalities have been squeezed off
the current HOMEFRONT listing of Who's Who on the Far Right.
They are Richard Cotten and bis former sidekick, Frank Capell.
Cotten, a well-known anti-Semite, has financial problems, and bis
Conservative Viewpoint radio program is off the air. He still
produced an occasional newsletter and, with the part time aid of
Louis Byers, another former Bircher, promotes a something he
calls the National Documentation Institute. There is nothing
documented which suggests the service is in much demand.
For a period, both Cotten and Byers were allied with Willis
Carte, the racist promoter of the Liberty Lobby mechanism, but
theyVe spun out of that orbit.
Capell, of Zarapeth, N. J., still produces bis Herald of Freedom,
but like the corner grocer he's finding it easier to join 'em, than
lick 'em.
Capell writes some for Willis Carto's American Mercury. Capell
is now writing for Birch publications and sounding like the rest
of the JBS propagandists.
Major Edgar Bundy has sent out a new round of fund appeals
with the announced goal of continuing to "expose" the National
Council of Churches. A recent letter advises prospects that his
Church League of America received IRS assurances in April
that its tax deductible Status is intact.
The new president of Religious Heritage of America is multi-
millionaire insurance magnate, W. Clement Stone, the biggest
'68 Nixon campaign contributor. Founded by the late Dr. Harold
Dudley to remind Americans that this is supposed to be a "nation
under God," the Religious Heritage is now promoting flag lapel
pins and "I Love America" bumper stickers.
-....v- v.v>A».^A»iitoo inv^iuuu» *» rtiittcc tj, Junnson, oi
Memphis, founder of Holiday Inns; Houston oil man Eddy S. Scur-
lock; St. Louis industrialist Lisle M. Ramsey, and movie star Fat
Boone. Plans include those for a Speakers bureau to handle
"patriotic themes." — George Carler.
Both Far Left, Far Right
Exploit Angela Davis Issue
Angela Davis won't go on trial until fall, but already the case
has become a cause celebre for both the Far Left and Far Right.
While the major media has let the coverage lapse into the
inside pages, the zealot press, political Left and Right, and racial,
Black and White, is building the case into a major polarizing
confrontation.
For the Left, without a current rallying point, the Angela Davis
matter provides the most exploitable issue since last year's inva-
sion of Laos. Regardless of v^hether the court ultimately finds
Miss Davis guilty or innocent, the Left's self-interest is served by
treating Miss Davis as a martyr.
She is obviously Black. She lost her teaching post because of
her political beliefs. She was held in solitary confinement
and, although never previously arrested, she has been denied bail.
From the Standpoint of the Whitey haters, Whitey is being ex-
tremely cooperative.
*
■X-
FANNING THE SAME FLAME, from the opposite side of the
bonfire, the avowed "anti-communists" have their first prominent
avowed communist to rally against in two decades.
LEFT — The Daily World, official publication of the Com-
munist Party, USA., devoted the center spread of its July 3rd
issue to a poster on the Angela Davis case. RIGHT — Carl Mc-
Intire^s Christian Beacon used a füll length picture of the
photogenic Miss Davis to illustrate a story criticizing those
contributing to her legal defense fund.
Rennie Davis and some SDS leaders have
been avowed Marxists and small "c" com-
munists. Miss Davis has poked her finger
in Whitey's eye by saying she is a big
"C Communist, even though she apparent-
ly is not actually a party member.
For such as righwing preacher Carl Mc-
Intire, the issue couldn't be tailored better.
Like others in the John Birch Society-
dominated Segment of the Right, he has
long promoted the myth that the Civil
Rights movement was Communist-inspired
and is Communist-dominated. The reality
is that even most militant Blacks have
recognized the Communists had little to
offer them.
Many Whites who have fled the city
want to believe that urban violence is the
result o{ a conspiracy; not of discrimination,
a high unemployment rate and the in-
bedded frustration of a poverty cycle gen-
erations' deep.
ber warning that the outlook is bleak for
racial justice. But it drew, at best, a one-
column headline. And few Whites will pay
heed. The Angela Davis case started on
page one and will return there.
The publications of the Right will con-
tinue to glory in Miss Davis' avowed Com-
munism because it will give the appearance
of retroactive substance to what they have
been saying all along.
*
*
■3(-
NATIONAL ROLLS show that millions
of white Americans think the "conspiracy"
is responsible for urban disoord. There is
not a shred of evidence to support that.
But for those who want to believe that Civil
Rights means Communism, Miss Davis pro-
vides the only documentation they need.
It is to this prejudice which Carl McTn-
tire appeals when he pushes the Angela
Davi« ra«ip in bis Christian Beacon and
raises it on bis 20th Century Reformation
Hour radio broadcasts.
Fr. Hesburgh, chairman of the U. S. Civil
Rights Commission, recently issued a som-
FOR THE COMMUNIST PARTY-USA,
as unsuccessful as the Right in attracting
many youth, the Angela Davis confronta-
tion provides hope of a sort. Miss Davis is
being tried frequently in its publications.
She is regularly found innocent and the
guilt affixed to the System.
The July 4th issue of The Guardian,
Marxist-oriented but independent of the
CP, contained three pages on the Soledad
Brothers, whose no doubt worthy cause
Angela Davis espoused, and one page with
an impassioned pledge of support from the
Sydney, Australia Committee to Free Ange-
la Davis.
Underground press publications with a
combined circulation in seven figures, are
taking up the cry.
For the young who sympathize with the
Black plight, the denial of bail to a Ph.D.
accused of buying guns in the knowledge
thev would be used illegally (which if true,
will still be difficult to prove), it is not
Angela Davis but the System which is on
trial. And the jury is rending its verdict
before the evidence is in.
For the Black who wants to believe that
Blacks, women especially, are always treat-
ed unfairly on Jobs and in jails, and that
the only way to deal with the System is
with rage, the Angela Davis case permits
him to read into the developments all bis
prejudices.
•X- * -X-
ONE EXAMPLE of the depth of the
polarization that has set in is the reaction
to the $10,000 grant from the Presbyterian
Council on Church and Race to the Angela
Davis Defense Fund.
It was made at the request of a Presby-
terian congregation in Marin City, Calif.,
where Miss Davis is jailed. The Council
made the grant from a legal contingency
fund established for such purposes.
While top church officials did not par-
ticipate in the decision, they defended the
action when it was challenged this summer
at the denomination's Convention.
Taking steps to assure Miss Davis of a
competent legal defense would seem one
good way to frustrate the communists for it
can help thwart the CP's efforts to estab-
lish her as their martyr.
Presumably the grant also strengthened
the band of Negro clergymen and laity
working for racial justice within the System,
bolstering in some degree their efforts to
prevent another summer of violence.
But if there is merit to this view, it
has not yet taken root. Of the more than
5,000 letters on the issue the Presbyterian
officials have received so far, 99 percent
have been critical and some downright
abusive. — Charles R. Baker.
HOMEFRONT, July-Aug., 1971 53
He made a
JULY 4TH BIRCH RALLY
A DELIBERATE DUD?
BOSTON— The John Birch Society's 9th annual "God, Family and
Country" rally was a dud. As with those new firecrackers which just
fizzle, the lack of a bang appeared to be deliberate.
Unlike the 1967 and 1968 rallies, there were no Wallace booths.
The Speakers were all old standbys. The event was barely mentioned
in the June Birch Bulletin.
The peak crowd for any Session was 600. The Speaker at the wrap
up banquet was Gen. Clyde J. Watts, one of the few men in public
life who can make Gen. Edwin A. Walker seem like an orator. Both
are Rally Sponsors.
JBS founder Robert Welch made brief appearances.
point of Walking without his cane, but it is
usually within reach these days. The July
4th rally contrasted sharply with the quar-
terly meeting of the Birch Society's Na-
tional Council held in mid-June in Mil-
waukee. This pulled around 400 regional
Birchers who had no particular reason to
go on to Boston.
The Milwaukee Speakers included Welch,
Congressman John Schmitz, the California
Bircher, and Dr. Lawrence McDonald, JBS
Council member from Atlanta and Welch's
|)ersonal physician.
Speaking in Milwaukee, Welch placed
Birch membership at "between 60,000 and
100,000." This Squares with reports that
the Society is holding its own.
THE REV. William Steuarl McBirnie's Rally exhibil
promoting his Voice of Americanism radio broadcasts
shows the ties between the West Coast syndicator and the
Birch Society.
Co/. Dali Makes Telling Cau
SALEM, Mass. — Robert Welch claims that the Birch Society keeps its dis-
tance from anti-Semitism, but the space is measured in miles. Col. Curtis B.
Dali, representing Liberty Lobby at the July 4th Birth rally in Boston, stopped
in nearby Salem July 3rd to speak at the annual award banquet of the Anti-
Communist Confederation of Polish Freedom Fighters in U.S.A., Inc.
In a letter announcing the event ACCPFF President Jozef Mlot-Mroz warned
against the danger of "Jewish-communist slavery" in America.
ATTRITION was bound to affect the
Boston affair. Hearing the same Speakers
say much the same things at three daily
sessions in a four-day '*'Rally" the same
weckend every year can overwhelm even the
faithful. And as the bartenders at Boston's
Statler-Hilton, report, whatever it is the
Birchers are driven to, it is not drink.
But the best guess among rally ob-
servers was that the Society simply did not
want press attention in a pre-election year.
Last year for the first time, the New York
Times covered the Rally, and the result was
less than flattering.
■X-
*
BILLY JAMES HARGIS was conspicu-
ously absent. For the first time his Chris-
tian Crusade did not even have an exhibit
although Hargis' American Christian Col-
lege had a booth.
Rumors that Welch, now 71, is consid-
ering stepping down in advance of next
years rigors have been circulating, and
there was speculation that some Birch Coun-
cil members were reluctant to give Hargis
a forum since the latter is viewed as a
probable contender for Welch's position
when the leader retires.
Presumably, if Welch steps down, like
most potentates, he will attempt to name
his successor. Acoording to reports re-
ceived from backsliding Birchers, in the
running are —
• Tom Anderson — Member of the Birch
Council; successful Nashville publisher; na-
tional chairman of MOTOREDE, past presi-
dent of We The People! Anderson, 61, has
ties to Willis Carto and is probably the
Birch leader dosest to George Wallace.
Under Anderson, the Society likely would
more openly promote white supremacy
positions.
APfixUlB
Höwf,
f
mm
Wmm
The
Party has discov-
ered Otepka, as this
recenl Daily World
tests.
• Gong. John Schmitz, 41, the California
Bircher in much demand as a Speaker.
While John Rousselot, former JBS p. r. di-
rector, is back in Congress, he is maintain-
ing a low profile. Schmitz holds the high-
est elective position of any militant Bircher.
• Billy James Hargis, 45. His Christian
Crusade Organization gives him trading
stock that others lack. Hargis can offer a
merger with major assets to put into the
mechanism.
• Edward GrifRn — ^The West Coast film
producer of such Birch classics as The In-
nocents Defiled' and Anarchy-USA, would
give the Society a more moderate image.
At Belmont, he's viewed as a public re-
lations professional who gets things done.
He is about 44.
• Scott Stanley, managing editor of both
American Opinion and Review of the News.
In his mid-30's, he is the custodian of the
Birch line. His selection would indicate
a major Birch effort to reach the under 40
crowd. — Compiled from Rally Goers.
♦ * -x-
THE CONGRESS OF FREEDOM exhi
bit got larger than usual play at this year's
God, Family and Country Rally. It was en-
tered by Mrs. Mary D. Cain, veteran pub-
lisher of the rightwing Siimmit, Miss., Sun,
who was recently named by Defense Sec'y
Melvin Laird to the Defense Advisory
Committee on Women in the Services.
k
54 HOMEFRONT, July-Aug., 1971
MMrt« t^»,-
Dial-a-Smear's Daring Doc
Even Defies Tax Collector
I( fou htn erer (eh an owapowehng arge lo thumb jrour now
U the Intenul Rerenue Snvioe or lo pusk t butlon uid itut ■
bundred raton unabuhedly bad-moulliing penoiu utd inititiitioiu
you doa't like, you majr cuoclude he can't br ill bad.
llie penon ictiully doing thcM Uiinp it > wiiy, fiieiMily-
mannered pliyiicitn in Saruot«, FU^ Dr. William Campbell
Douglaaa. He i* ihe ori^nator and proprietor of tfae Lei Ffeedom
Ring (or "Dial-a-Smear") lelephooe nelwork.
The button he puahea i« on hia dicUting madiine, and ifae re-
•atüoc aenpla are carried on the 100 or ao LFR outleta in two-
Dr. William (Campbell Dou^la^ss, pru-
prietor of Let Freedom Ring, is giving
HOMEFRONT an implied "A" for accu-
DoocIm* In aeli««. Beroiad iba Upe
Dial-a-Smear's Daring Doc
Even Defies Tax Collector
If you have ever feil an orerpowering urge to tfaumb your noae
at the Internal Revenue Service or lo puah a button and ttart a
hundied voioe* unabaaliedly bad-moutbing peiaont and inatilutiona
you don'l like, you may conclude he can't be all bad.
The penon actually doing theae thinga ia a wiry, friendly-
mannered phyaician in Saraaola, Fla., Dr. William Campbell
Douglau. He ia the originalor and proprietor of the Let Freedom
Ring (or "Dial-a-Smear") lelephone nelwork.
The button he puahea it on hia dictating machine, and the re-
•uking acripu are carried on the 100 or to LFR oullflU in two-
Dr. William CamobcU Doualaaa in action. Berond Ihc Upe
racy. He duplicated the HF leature car- apparently didn't like the way his piclure
ried in the March ^71 issue, left, and reproduced so he substituted a new one,
sent to out with LFR Scripts. But he right.
Tfiree Replaced on Birch Council;
Average Age Now Pegged af 62
The John Birch Society has quietly re-
placed three of four retiring members of its
26-man jx)licy Council. However, it re-
mains anything but a young man's club.
The average age is 62, and it would be
even higher were it not for the presence
of one man under 40, Dr. Lawrence Mc-
Donald, 36, of Atlanta, the 71-year-old
Robert Welch's personal physician.
Leaving the Council are Louis Ruthen-
berg, 83, Evansville, Ind., former president
of the Indiana Chamber of Commerce;
William B. McMillan, 70, of St. Louis, who
has not been active; Robert D. Love, 48,
the Wichita box manufacturer who is in-
volved in many rightwing projects outside
the Society, and Lt. Gen. Charles B. Stone,
67, of Los Angeles.
The new members are Clyde R. Lewis,
53, an Alaskan State Senator;* Joseph A.
Siegel, 50, Colorado Springs, president of
the Jewish Society of Americanists, a Birch
group, and Gen. Clyde J. Watts, 64,
Oklahoma City.
*
■X-
■X-
RECENTLY the JBS Executive Commit-
tee was expanded to six with the addition
of S. J. Agnew, 54, of Centralia, Wash. He
has West Coast lumber and plywood hold-
ings.
The chairman is still William Grede, 74,
of Milwaukee, past president of the NatT
Assoc. of Manufacturers. The other hold-
overs are Col. Laurence E. Bunker, 69, of
Boston, one of the original Welch disciples
and annual Rally chairman; A. G. Hein-
sohn, 75, Sevierville, Tenn., who operates
textile mills; Robert Montgomer, 82, Cam-
bridge, Mass., former general counsel for
New England Telephone and Telegraph,
and Robert Stoddard, 65, of Worcester,
Mass., board chairman of Wyman-Gordan
Steel.
All 01 the above serve ön the policy
Council.
I »
*
THE OTHER HOLDOVERS are Dr.
N. E. Adamson, Jr., 52, Belmont; Tom
Anderson, 61, Nashville publisher; A. Clif-
ford Barker, 48, Fairfax, Va., an engineer-
ing Company executive; Carlton Beal, 57,
Midland, Tex., oil man; Frank Cullen
Brophy, 76, Phoenix banker; John T. Brown,
68, Racine Wisc, board chairman; J. I.
Case; Robert Buffington, 50, Glenwood,
Iowa, farmer.
F. Gano Chance, 66, Centralia, Mo.,
manufacturer; S. J. Conner, 61, Marshfield,
Wisc, manufacturer; Ralph E. Davis, 74,
Los Angeles, Wackenhut Corp. executive;
the Rev. Francis E. Fenton, 53, Bridgeport,
Conn.; Dean Clarence Manion, 75, South
Bend, Ind., proprietor of the Manion Radio-
TV Forum; N. Floyd McGowin, 71, Chap-
man, Ala., industrialist; Dr. Thomas Parker,
61, Greenville, S.C.; Floyd Paxton, 53,
Yakima, Wash., manufacturer, and Nelson
Shepherd, 67, retired Sioux Falls, S.D.,
businessman.
* Senator Lewis appear» in the John Wayne Propa-
ganda film, No Substitute for Victoryl (HF '71,
P. 25)
Right Reeling at Nixon's China Report
The right wing reaction lo President Nixon's dramatic TV announcement that he was
going to China was swift. The next morning Carl Mcintire charged the President had
"abandon all moral principle."
The Committee of One Million Against the Admission of Red China to the UN was
in the midst of a week-long series of events and chairman Walter Judd found himself
on network TV viewing all this sorrowfuUy. (See April *71 HF for analysis of this
Committee.)
The Birch Society had its usual Free China exhibit at the "God & Country" Rally.
Daisy Atterbury, as usual, was in charge.
Welch Names ^Conspirators'
Robert Welch has charged the Council of Foreign Relations, Americans for
Democratic Action and the *'Coniniunl8t Movement" with participating in a
**treniendou8ly powerful Master Conspiracy" which aspires to world domination.
The allegation is carried in the July issue of the John Birch Society Bulletin»
Indirectiy Welch lies the Nixon Administration to the master plot. Presi-
dent Nixon is a longtime member of the CFR and his Chief foreign policy ad-
viser, Henry A. Kissinger, is one of eight members of the CFR editorial advisory
board.
Among individuals Welch lists as prominent present and past participants
in the "Conspiracy" are the late Walter P. Reuther and Alger Hiss, Fidel Castro,
Willi Brandt and Canadian Premier Pierre-EUiott Trudeau. Welch names no
living Americans and hence no individual in a position to sue the Society under
the nation's libel laws. He noted ihai the "Communist Movement is merely
one arm" of the conspiracy.
Welch's concem with the "conspiracy" rather than with communism as such
is known to be a source of Irritation inside the Society. Some Birch leaders
view it as a serious obstacle to Birch growth since non-members, confronted
with Welch's preoccupation with a 200-year-old continuous conspiracy, are
likely to conclude the founder has gone too far beyond the plausible.
IP The July Bulletin carries a cover establishing it is a special issue, and a part
olr the American Opinittn reprint series. The issue is titled, A JULY FOUR
WORD by Robert Welch. Copies can be obtained for 20 cents by writing di-
rectly to the John Birch Society, Belmont, Mass. 02178.
HOMEFRONT, July-Aug., 1971 55
They ARE
Doing Something
CINCINNATI— The Cincinnali Commit-
tee for Civic Responsibility was the nation's
oldest Community group of its kind. The
CCCR held meetings on extremism in the
early 1960's when political zealots quite
literally tried to create such a ruckus that
Speakers couldn't be heard.
It's not quite likc that in Cincinnati now.
Recently the CCCR quietly voted to dis-
band, and its chairman, C. E. (Mike)
Israel, sent the contents of its checking
account to lAD "to help keep the torch
glowing."
* -x- *
CHESTERTON, Ind. — The West-
ehester Committee for American Democracy
carried on a model program. lAD referred
persons interested in forming Community
groups to this one.
Things are quieter in Chesterton these
days, and the same week the Cincinnati
counterpart disbanded Chesterton's commit-
tee took the same action. It, too, turned
over the residue in the checking account to
this Institute.
While lAD needs funds, we'd much
rather have those friends active in the
midwest.
* * ^
KENDALL PARK, N. J. — It started
with a new high school teacher from nearby
Rahway who made contact through HOME-
FRONT willi friends mio helped him in a
confrontation with the rightwing foes of
public school sex education.
He persuaded four families active in the
South Brunswick Committee for Better Edu-
cation to become subscribers. They secured
five pastors and a rabbi to jointly Sponsor
a Community meeting in the school audi-
torium. Together they persuaded the con-
servative Citizens League for Education and
Normalcy (CLEAN) to co-sponsor.
lAD's Charles R. Baker was the resource.
The event got great area press coverage.
One of the high points of the program
came when a lady in a red pants suit dis-
agreed with the Speaker, and told the
audience she was a member of the John
Birch Society (one of six attending). She
Berets Are in Vogue
LEFT TO RIGHT are Panther lead-
er Huey Newton, as seen in reeent is-
sue of the Black Panther; a Jewish
Defense League protester, in uniform
in downtown Washington; Alan Da-
vidson, John Birch Society Speaker;
and L. Brent Bozell in the red beret
of the Sons of Thunder.
About Mahan, Wallace, Hargis
WASHINGTON—When SACB Chairman John Mahan appeared before Sen. Allen J.
EUender's Appropriations Subcommittee to seek a $36,000 increase in the SACB's budget
(to $450,000) he was asked what the SACB did. Mahan conceded, "We do not have
enough (work) to fiU our time." He either didn't know or just didn't say that four days
earlier President Nixon had signed Executive Order 11605 revising the SACB Operation.
■X-
*
■X-
TOLEDO_Gov. George C. Wallace chose this strong trade union town for bis first
appearance in the North. It was cosponsored by the Hard Hats of America. Wallace drew
700 at a $50 a plate dinner. Earlier he had appeared at a similar event in Dallas with
Billy James Hargis, one of the featured Speakers. At press time a Harris Poil showed
Wallace making headway in bis projected role as a potential spoiler. If the election is
a 3-way contest and Senator Kennedy, the Democratic front runner (according to Harris),
is involved, the voters sampled split: Nixon, 44%; Kennedy, 36%; Wallace, 13%; un-
decided, 7%.
*
-X-
TULSA— For six years Billy James Hargis has been feuding with the Internal
Revenue Service which denied bis Christian Crusade tax deductible Status, then restored
part of it. Part of the difficulty was the IRS contention that Christian Crusade campaigned
for Presidential Candidate Goldwater. Recently Federal District Court Judge Allen E.
Barrow mied against the IRS.
Hargis proudly reported he would welcome any suggestions IRS would make about
"the future activities of the tax-exempt corporations which I head."
informed reporters she was from Dallas,
but nobody, including the Speaker, ever did
get her name.
an lAD Contrasting Viewpoint program.
*
■X-
*
*
GLENS FALLS, N. Y.— An lAD associ-
ate who asked that bis name be withheld,
actually taped the four hour Bircher Nord
Davis' appearance on Station WWSC.
lAD made contact, and the Station awaits
WASHINGTON — Add the Fairness
Doctrine to the fronts where Ralph Nader
has served. Conservative commentator Jef-
frey St. John called him "a fascist" during
a CBS Spectrum program. That sounded
like a personal attack to Nader. CBS agreed
to air bis response.
lAD
Institute for American Democracy, Inc.
1330 Massacliusetts Ave. N.W.
Washington, D.C. 20005
U.S. POSTAGE
P A I D
SILVER SPRING. MD.
Permit No. 18
NON-PROFIT ORG.
83-55 AUSTIN ST
ttW ORDNS NY 11415
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■»A
56 HOMEFRONT, July-Aug., 1971
n
Providing
Knowledge
To Help
Safeguard
Democracy
LI A IUI rCTD A M T
HUmLrKUNT
INSTITUTE FOR AMERICAN DEMOCRACY
1330 Massachusetts Avenue, N.W., Washington, D.C. 20005
Vol. V. No. 7 July-Aug.. 1971
ASC Testing '72 Weaponry?
SUategkAms Balme-USSR Vs. USA
(Mid-1971)
FOR CONCIKNID CmZiNS
Cold War College
Slated For County
If you would like to discuss those secret
Pentagon papers with a former U.S. am-
bassador to South Vietnam attend one of
the seven off-the-record three-day seminars
scheduled at the Freedom Studies Center,
the American Security Council and its tax-
deductible ally, the Institute for American
Strategy, jointly operated in Boston, Vir-
ginia.
The director is Elbridge Durl)row, U.S.
ambassador to South Vietnam from 1957 to
1961. There is at least a fair chance you
will also meet some others whose names are
currently in the Pentagon Papers news.
Gen. William C. Westmoreland was fea-
tured in the 1969 Freedom Center Semi-
nars.* He was then Chief of Staff.
While generals and admirals on active
duty may now be harder to come by, the
ASC National Strategy Committee includes
among its co-chairmen, Gen. Nathan Twin-
ing, former chairman of the Joint Chiefs of
Staff (1957-60). Gen. Paul Harkins, former
Commander of the U. S. Military Assistance
Command in Vietnam (Kennedy years),
and Adm. Arthur Radford, former chairman
of the Joint Chiefs (1953-57), are also
members of ASC committees.**
(,sse !
60
-X-
*
In This Issue
Action on the
Fairness Front
Who's Who on Far
Left, Right
p.47
pp. 50-51
THE SEMINARS in which invited busi-
nessmen ruh Shoulders with active and/or
retired top level military brass (at $125
for tuition and room and board for three
days)t are part of a series of activities to
seil the military-industrial group's views to
the nation.
Still, the Overall project is off to a shaky
Start.
For early summer openers, the ASC spon-
sored a four-day OPERATION ALERT at
the Anaheim, Calif., Convention Center in
the heart of Orange County.
The Speakers booked included Los An-
Mclntire, Communists Ex-
ploit Angela Davis Issue p. 53
Welch Ties Administration,
ADA to 'Master Conspiraey' p. 55
M T^ ^ ^^-
RuitGave
i^^K \\5w^ y
BirthTo
I^^L.Va"'^ f /
Panthers
^9^m'^FJ:^\ ^^
\tv /r''"'''''^^S*S?'*^''x
JTlt^T'^^'.
^^V \ S(P^ ' V;- "^j^ ^f
(V.'^»<».w •> -
^^V t^^pj"^^ ^^J'''^ jf^
^T'u^'^ .
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'J^,*^^*^ **
THE UNKNOWNS "\^
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""^ -. •*•
wmiinm to»">* M|>'.«M( w M»*dtf kvoihif^-AMi* w*»* -«• rmn
*»*< ■ "••' **
«M» »...Vi *« j...-«* ;•<«, t^m,^ »
S|^•i^*^^U"^'*
"ZZ.' StrateQK Military Baiaixe '~"'~"
Tihing In Favor Ol Rusjians "r:-":r
THE ALLEGATION of Russian missile
superiority was slressed in one of the two
promotional pages the Anaheim, Calif.,
Register devoted to American Security
CounciFs 4-day "Operation Alert." The
tum out was sparse.
geles Mayor Sam Yorty; Sen. John Stennis,
chairman of the Senate Armed Forces Com-
(Continued on Page 46)
SACB Trying to
Fool Senate?
p. 56
* This was first revealed by lAD. See HOME-
FRONT '69, pp. 17-18.
** Robert W. Galvin, board chairman of Motorola,
is the chairman of the ASC National Strategy
Committee. Among other major industrialists on
the committee are Clifford Hood, past President
of U. S. Steel; Bennett Archambault, board chair-
man of Stewart-Warner, and Patrick J. Frawley, Jr.
+ The price has been trimmed. The cost was $200
in 1969.
SACB Denied Revival of Afty. Gen. List
By a 47 to 41 margin the Senate rejected an amendment by Sen.
William Proxmire which would have eliminated the Subversive
Activities Control Board. But later in the afternoon it voted 51 to
37 to accept an amendment by Sen. Sam J. Ervin, Jr., stipulating
that no part of the SACB budget could be used to carry out new
functions assigned to the Board by Executive Order.
The New York Times summarized the otfsetting votes as en-
abling the SACB "to continue its existence but with its authority
so circumscribed that it will have little or no work to do."
Unnoticed by the press, on July 2nd, President Nixon had given
the Subversive Activities Control Board the function of reviving
the Attorney General's list of subversive organizations.
The list has not been issued since 1955. Federal agencies
formerly took membership in organizations on the list into con-
sideration when hiring government workers. Civil liberties advo-
cates generally viewed it as a blacklist of broad application.
Under Executive Order 11605 the Attorney General could order
the SACB to hold hearings "to determine whether any Organiza-
tion is totalitarian, fascist, communist, subversive, or whether it
has adopted a policy of unlawfuUy advocating the commission of
acts of force or violence to deny others their rights under the
Constitution or laws of the United States or of any State."
Senator Erwin said the President "usurped the constitutional
functions of Congress by seeking to expand the responsibilities of
the board through executive order rather than by legislation."
He added that the President had "authorized a witch hunt" by
the Board attempting to convey powers which would infringe upon
the constitutional rights of individuals.
At press time the House and Senate conferees had not met on
the Erwin amendment. Still to come was Senate action on the re-
nomination of Otto Otepka to the Board.
(For related developments, see Page 56.)
HOMEFRONT, July-Aug., 1971 45
Anti-Semitism.
PH' I« fHMlf\OI 1/11 041 l»TI
The Far Left and Far Right often attack
the same targets. Left, a recent headline
from the Maoist Progressive Labor Party's
Challenge and, Right, Pedro del Valle's
Common Sense showed the political ex-
tremes making common cause.
Facts Show Zionist
Leaders Served Nazis
Against Jewish Workers
Muy il.ik«, lk««k «ük « Mh 1», ktw
Ann w4 fal IW huiui-timktni mk.'
Common Sense.
• -Ja rm,,^
p N« tu. j«w 1. mi
■ P«M«t IMm, >
{\tnr «t hj^e iccmed ie«icrt nktn$ («h wie*ee
M« UMfd tn ■ rKtM cditort*!.!
UKen p<ot>lt tpnk of ToU»boratu>n wi» ttK eo-
rm\' tln^ nwan ihw a pmcM hai nM>|>«r«ie4 vrth
•n opprtuot cU«t. tuffflinf itte np^ctiMl froup
ffom «tucti he «xnn 'Call*b«o<»Oit'' il ■ ('«rm o(
Some cifllabofMert 4o m to boHrfti ilwinHlv««
Oihpn dß M Mtitt»« ilwy itHAk dttir ««>««• »te
ftiiU helpinf ihcir |rwwy im lixt tiniJ owieotM ol
nenu pro^ide« ihc Tina) ludcmcm, teair^lM» vt tht
naiity ih<> luniH thru bsckt on tt« J«w«' rtsl
pitiMctM In Ihe inttretu o( tUt pobcy- tiM ZkuMM
movement intM ibc bv«* wf miUi4MM of "tttum^OT'
ntH~ lAd noA-Ztonm J<wi k> uvc rhe tivt« ot i fcw
thmiMtid ^MMMtH, pfftfcMtoMb Mid tftpii*l«u Thr
/kmmi l«*4cn^ ßpfOMd nviuaiK«. heuiMc ■
tsd«n|rfrd tlwif tfcah «Mh the N«/it
Wlwi MM Na* Ont cmm I* p«Mr la Cmmmmj
ta l*U. Aa ZAmI* MffH4M *M •■ f4r»>Hkk %•
fiiMiiH n<mM «ro« MllUn tW Cotohm i«wfe* «mm-
wwiN; Mirf ihtr »(mU uptMM Um lM4aMMp «f Mm
GMMi in». Ti* »Mf iiii<, ?-yr:;r;':^g:-:g:'
bmK m4 USA i«wi CMdMd U^Kkrerf W«r •< OfpiiWM «aJ Oirtral Iroa At Csye te Cair«
^Ddvid^andJGoliatlLCollaborate in Africa
"mcliws AND AHHCA w» zum iC MmX . . . THt EMBIT OF MT OOMr
MY nUEffi)
A« UM ^l» r^w«T»
fiSCs Gill Plans 'Balancing' TV Program in Fall
William J. Gill, veteran staff writer for the American Security
Council, plans to produce a half-hour weekly TV program this fall.
Gill's previous project was writing the authorized biography
THE ORDEAL OF OTTO OTEPKA which was the source of
much of lAD Exec. Dir. Charles R. Baker's testimony on the ap-
pointment. (HF 71, p. 4144).
Early this year Gill revealed the formation of News Prospective
International with a headquarters suite in downtown Washington.
He remains as an editor to the ASC weekly Washington Report
newsletter.
The goal will be to provide "balancing" programs to offset
what Gill Views as TV's "liberal bias." He told HOMEFRONT
that NPI will "start weekly and perhaps work up to a daily pro-
gram."
(The proposal strikingly parallels the recent testimony of an
Air Force general urging an official weekly half-hour government
program to set the record straight.)
Gill Said rumors that Martha Rountree wouid moderate his
program were "just that — rumors."
Another possibility is Philip Crane, conservative, telegenic,
freshman Congressman from suburban Chicago and contributing
editor of the ASC Washington Reports radio program.
Congressman Crane has been doing a half-hour weekly TV in-
terview and commentary program on a Chicago Station. It is
called Conservative Viewpoint, the same as that of Richard Cot-
ten's suspended radio commentary.
ASC
(Continued from Previous Page)
mittee; Cong. Richard Ichord, an ASC
staffer and chairman of the House Inter-
nal Security Committee; several academics
from military think tanks; former Congress-
man Walter Judd and Herb Klein of the
White House staff.
While the Anaheim Register ran the
ASC's Publicity releases and illustrations
on how Russian military might threatens
our national existence, the county which
sends Birch member John Schmitz to rep-
resent it in Congress, sent so few persons to
the "Cold War College" that even after
the passes were handed out the auditorium
had many empty seats.
* * *
JOHN M. FISHER, president of both
the ASC and its companion lAS, said the
event was not "just a one-shot seminar —
(but) the beginning of a major continu-
ing program."
It does not appear likely that this phase
of the program will be often duplicated.
As another tactic, the American Securi-
ty Council tried to breathe new life into a
largely spurned supplemental report of
seven members of the President's Blue Rib-
bon Panel on militarv annronriations
^ Ä. Ä. A
This advances the general position that
America is falling behind in armaments
and is in grave danger unless it begins ex-
panding its weaponry and military capacity.
46 HOMEFROIVT, July-Aug., 1971
A recent issue of ASC's Washington
Report newsletter attempted to convey the
impression that the Supplement was a re-
pressed documenl.
Harold Willens, chairman of the Busi-
nessmen's Educational Fund, countered that
by circulating a Statement showing that the
entire supplemental Statement had appeared
three times in the Congressional Record.
It was put in first by Sen. Barry Gold-
water (May 12th) and then by Virginia
Sen. Harry Byrd (May 14) and finally by
Congressman Schmitz.
He pointed out it was also reproduced as
an appendix to Report of the Joint Atomic
Energy Committee, and while the ASC in-
dicated that the Institute for American
Strategy had reproduced the "secret" paper
and copies could be had from it for a dol-
lar; Willens found that they could also be
had from the Government Printing Office
for 30 Cents.
While the ASC claimed the seven busi-
nessmen signing the Supplement were not
known as "military-oriented," Willens point-
ed out that at the time of their appointment
"six of the seven had ties to industries with
defense contracts aggregating $426 millions
and to firms with defense industry holdings
in excess of $200 million."tt
-X-
PERHAPS THE UNKINDEST CUT of
ff BEF also reported the source of these figures,
Sen. William Proxmire's 1970 book, Report from
JVasteland (Frederick A. Praeter).
all oame from Dr. Marvin L. Goldberger,
an original member of the Blue Ribbon
Committee and chairman of the Strategie
Weapons Panel of President Johnson's Sci-
ence Advisory Committee.
He termed the ASC-promoted Supplement
"so off base it makes even the sort of
thing the American Security Council usual-
ly publishes sound almost closely rea-
soned."
The Supplement, received by the Penta-
gon last September, was released in mid-
March, perhaps in time to help seil the $77
billion Department of Defense budget.
■X-
•5f
•X-
ASC PRESIDENT FISHER indicated in
one recent fund appeal letter that part of
Phase 3 of Operation Alert would be to
"Work to balance network TV program-
ming by asking for equal time under FCC's
Fairness Doctrine" and to "start a TV edi-
tion of Washington Report,^' modeled after
the ASC's daily radio program over the
Mutual Network.
The ASC also began circulating the 1971
Version of its National Security Tssues ques-
tionnaire, a step toward re-issuing the "Na-
tional Security Issue Index Rating" of in-
cumbent Congressmen and Senators.
The first fTiipstirvn wa« '^Should teachers
in public schools who advocate violent rev-
olution be discharged and prosecuted?''
While no name was mentioned, the first
teacher Coming to mind is Angela Davis.
FCC Calls On the Audience
To Send in Fairness Views
The Federal Communications Commision is asking the affected public to
participate in an "overview" and perhaps an overhaul of its Fairness Doctrine
and the enforcement of it.
A Notice of Inquiry signed by the secretary, Ben F. Waple, stresses that the
FCC wants to review "fundamental policy." The goal is to foster "unhibited,
robust and wide-open" debate on public issues. The Notice reaffirms the FCC's
concern that licensees "use their facilities as trustees for the public at large,
with a duty to present discussion of public
issues and to do so fairly by affording
reasonable opportunity for the presentation
of conflicting views by appropriate spokes-
Fr. Lyons
Bundy
Cotten
Three Rightwing Voices
Suspend Radio Programs
or before September lOth, and comments
on these papers will be received up to
October 25th.
men.
•je-
*
*
THE FCC Statement goes on, "The re-
sponse to this Notice will be largely
determinative of our future course of
action."
This Sounds almost too good to be true,
and in a separate but concurring opinion,
FCC Commissioner Nicholas Johnson sug-
gests it probably is.
He writes, "There is not a scintilla of
hope . . . that the FCC majority has the
slightest Intention of ever opening up the
public's airwaves to the public under any
set of circumstances."
Part of the problem is that the Notice
itself will not reach many outside the indus-
try. The original submissions (along with
14 copies) are to be sent to the FCC on
CLEARLY THE WAY to advance the
public interest is for the public to partici-
pate. Otherwise, most of the response will
be from the industry. With many organiza-
tions unlikely to act until after the vacation
period, the September lOth deadline puts
extra pressure on Citizens' groups and
individuals.
However, the matter will be Coming
before several boards within a month.
Including lAD's. (And TAD would appre-
ciate a copy of any Submission.)
For a copy of the Notice of Inquiry
which has a great deal of information on
the Fairness Doctrine, write to the FCC,
1919 M St., N.W., Washington, D.C. 20554.
Ask for FCC 71-623-63540 "Notice of
Inquiry."
MILESTONES in the Fight for Fairness
STATION KAYE, Tacoma, Wa»h., has become the first ever to lose a license
renewal application on purely Fairness Doctrine grounds. Hearing Examiner
Ernest Nash ruled that keeping KAYE on the air "would not be in the public
interest." The decision will be reviewed by the füll Commission and perhaps by
the Courts.
This can have a major impact on the hundreds of stations carrying largely
rightwing fare. It goes beyond the WXUR decision now being reviewed by the
Courts. In addition to Fairness considerations, the Carl Mcintire interests had
made pledges in securing transfer of WXUR's license to them. These were not
kept. Only Fairness was involved with KAYE.
The entire KAYE challenge can be traced back to Mrs. Mabel Rupe, who be-
gan monitoring the Station in 1967 in response to a HOMEFRONT Suggestion.
For background, see HF '71, p. 12; '70, p. 50; '69, pp. 7, 23.
CALLINC a Fulton Lewis III Commentary "a bottle of hogwash" does not
constitute a personal attack on the Mutual Network commentator. lAD's Charles
R. Baker said it in an IN THE PUBLIC INTEREST broadcast (HF '71, p. 37).
Mr. Lewis filed a Fairness Doctrine complaint. FCC Report No. 9914 rejected
the Lewis allegation; held that declaring a Statement consists of **empty talk or
writing" does not constitute an attack upon a person's honesty.
AIMCHUKAUE — Kather than carry IW IMÜ PlJMLii. IIN lERESl as a counter
to the H. L. Hunt Life Line program, Station KFQD dropped Hunt. At the same
time the management subscribed to HOMEFRONT sending a much-appreciated
friendly little note.
Three veteran rightwing radio personali-
ties. Fr. Daniel Lyons, Major Edgar Bundy
and Richard Cotten, have suspended broad-
casting this year. All three have had
incidental Fairness Doctrine brushes with
lAD.
At the high point last year. Fr. Lyons'
daily Twin Circle program was being
carried by 250 stations. A few dropped it
after receiving special HF study on the
program (Feb/70). Some also carried the
pioneering Voice for Peace series with
Fr. John Sheerin offered by lAD as a
source of contrasting views.*
Fr. Lyons drew heavy criticism from the
Gatholic Bishops Committee mediating the
grape workers dispute (HF 70, p. 66),
but the most serious blow was the loss of
sponsorship from the Patrick J. Frawley
interests.
The rightwing priest tried to sustain the
program with fund appeals but apparently
found the competition for rightwing dollars
too severe.
Money troubles also lay behind Richard
Cotten's termination of the Conservative
Viewpoint broadcasts.
In early 1967, Cotten followed William
Steuart McBirnie's lead in personal attacks
on TAD. Approximately 3(X) individual
letters and several Fairness Doctrine pro-
ceedural precedents later, lAD responded
to both on the 25 stations where they
were aired.**
The third syndioator to make a personal
attack was Major Edgar Bundy. The Bundy
1967 series and subsequent attacks became
part of the FCC Broadcast Bureau cases in
the eontested license hearings for Stations
WXUR, Media, Penna., and KAYE, Puyal-
lup, Wash., and were among the items cited
in denying both renewal applications.
Bundy's Church League of America pub-
lications appear to be the source relied on
by Station WIYN, Rome, Ca., in a '71 per-
sonal attack. TAD has filed a Fairness com-
plaint. and in Tuly. WTYN airpH a «rvecial
TAD Contrasting Viewpoint program.***
• Also see HF 70, p. 23.
♦•See HF '67, Apr., p. 7.
♦*• See HF 71, pp. 9-16, p. 38.
HOMEFRONT, July-Aug., 1971 47
HOW TO TALK BACK TO HATE RADIO
If a radio or TV Station in your area is being used to seil a set
of ideological attitudes and beliefs to Citizens in your Community,
you can do something about it.^
Under the Fairness Doctrine, every Station is required to pro-
vide its audience with contrasting viewpoints on controversial is-
sues of public importance. The Obligation is much ignored.
While there is some monitoring of TV, the Federal Communi-
cations Commission leaves it up to the affected public to keep
tabs on the nation's 6,563 AM and FM stations. If there are no
complaints, licenses are renewed every three years almost auto-
matically. BUT ONE CONCERNED CITIZEN IS ALL THAT IS
NEEDED TO MAKE A DIFFERENCE.
Here are some ways:
I Check to see ihe extent to which the Station is living
up to its Fairness Obligation.
The law treats a broadcasting Station as a public Utility. The
Operator is awarded a franchise "to serve the public, and not for
the purpose of furthering the private or selfish interests of in-
dividuals or groups." ^
In getting a franchise, the licensee makes written Statements on
how he plans to serve the interests of the Community. These are
on file at the FCC and are open for public inspection. At renewal
Fairness Aids Available Through lAD
lAD's Fairness Doctrine Manual $.50 each.
Hotv to Talk Back to Your Television Set by FCC
Commissioncr Nicholas Johnson. (Softcover edition)
$1.00
IN THE PUBLIC INTEREST audition record.
(Samples of the fare) $2
Check quantity desired and send check.
YOUR NAME.
ADDRESS.
time, a oompeting applicant can seek the franchise on grounds
that he will better serve the public interest.
The precedent for making the transfer on that basis was set this
year. License renewals have been delayed until stations agreed to
hire Negroes and/or air some Black programming when that has
been demonstrated to be a Community need.^
While one program on a subject is not usually considered to be
"developing an issue," when stations stress one side of a contro-
versial issue of public importance they are obligated to seek re-
liable sources of contrasting views so that the audience can decide
for itself the merits of the issue.
The Station management has broad flexibility in how it arrives
at this programming. The FCC is not concerned with whether the
controversial issue is developed on commercial (paid) time or on
public Service (free) time. The Fairness Doctrine simply re-
quires that the audience be exposed to contrasting fare.
•^ OflFer the Station management a concrete Suggestion on
how to meet his Fairness obhgation on a specific issue.
Licensees sometimes argue that there is no source of contrasting
viewpoints. We have helped develop the IN THE PUBLIC IN-
TEREST daily 5-minute program to help fill that void. Stations
nr*» iinfi*»r nf\ rvn lirratirvn to air tnic nrrvcrram r»iil- it tn*>\'' np>A7*»lrvr»
one side of a controversial issue, they must balance that with
contrasting fare if they can.
(To illustrate, Carl Mcintire almost daily calls for an escala-
tion in Vietnam until a military victory is secured. Some IPI
programs feature Senate doves and others have business, church
and military leaders urging speedy withdrawal.)
A friendly visit or even a friendly phone call can produce re-
sults, but follow that up with a letter stating your understanding
of the conversation. Keep a carbon. You may want to send that
to the FCC.
3
If the Station management shows no interest in meeting
Fairness requirements, pinpoint an issue, and try again.
The FCC does not rate commenators by ideology. A Station will
not automatically be viewed as evading Fairness even if it airs an
unrelieved barrage of Carl Mcintire, Billy James Hargis, Dan
Smoot, H. L. Hunt's Life Line, William Steuart McBirnie, C. W.
Burpo, the American Security Council Washington Report, and/or
the various other syndicated rightwingers and/or their local coun-
terparts.
But most of them say pretty much the same thing about the
same controversial issues. Most equate "anti-communism" with
patriotism. Most imply a "communist conspiracy" is responsible
for urban unrest, the Civil Rights Movement, the United Nations,
the National Council of Churches and social welfare measures.
Most oppose the admission of mainland China to the UN; seek
an end to the boyoott of trade with Rhodesia; oppose welfare re-
form, fight social progress measure, support ALL military expen-
ditures and seek escalation in Indochina."*
Urge the Station to offer contrasting views on specific issues.
/j If the Station continued to carry a heavy preponderance
of one viewpoint on an issue, send a written complaint to
the FCC.
You should detail your efforts to secure a broader ränge of
programming. You are entitled to get the station's log, and you
are also entitled to express your opinion of the nature of this pro-
gramming. Send your letter to Mr. William P. Ray, Chief Com-
plaints and Compliance Division — FCC, 1919 M. St., N.W.,
Washington, D. C. 20554.
Send a copy to the Station and indicate this on the letter. If you
also send a copy to lAD, it will help this Institute keep abreast of
such actions.
^ Get others in your Community involved.
Each letter of complaint becomes a permanent part of the
station's file. The record is accessible to anyone. The more letters,
the thicker the file. (One theory is that the files of all stations
up for license renewal are put on a conveyor belt. Those weigh-
ing over a pound are automatically set aside for a FCC Broad-
cast Bureau scrutiny.)
^v Persevere.
lAD's long experience is that many stations initially try to
avoid their Fairness obligations. Before acting some Station Oper-
ators wait to see whether delay will cause the problem to go
away. Those who teil Citizens "we know more about the Fair-
ness Doctrine than you do," are sometimes bluffing.
iThe ideology is most likely to be rightwing. While the Pacifica stations and
some educational stations air left of center programs. they usually also carry
contrasting fare.
2 Federal Radio Act (1927), Appendix B The History of the Fairness Doctrine,
*'!' tn^lAV-. . i "' "'' ""• ^'"^ ' «'"«rm negtster. Also see Appendix A,
pg. 10422 ibid.
3 See Feb. 71 issue HF; for more detail write for Progress Report, Citizens
Communications Center, 1816 Jefferson Fl., Washington, D.C. 20036
*JJi L. Hunt's Life Line programs, the Dean Manion Forum and Fulton Lewis
III Commentary are among the programs where Scripts are available.
48 HOMEFRONT, July-Aug., 1971
Shaping Up
by CHARLES R. BAKER
lAD Executive Direktor
MORE WAKMNGS! FEW ANSWERS!
Turn the page and you'll find our fifth annual survey of Who's
Who on the Far Left and Far Right. The result is a mixed bag,
but mostly a heads-they-win, tails-we-lose proposition.
The organizations showing the increases obviously are still
filling the needs of discombobulated fellow Citizens. But there is
no comfort in the declines. Some on the Right are suffering
from success. The frightened Americans to whom they appeal
are finding succor in centrist groups saying the Right things in
more moderate tones.
At best, we're in a holding action. Various presidential commis-
sions, scholars and philosophers have warned that our democracy
could founder. The race ought to be on to solve our problems
before those who don't believe in
democracy anyway manage to create
more leaks in the ship of State than
the rest of us can repair.
But what is racing on is the
polarization, the often subtle rational-
izations of suburban Whites, the in-
creasing despair of the ghetto Blacks.
Then there's the growing disenohant-
ment of the draftable generation, and
the grim determination of the Pen-
tagon hardliners to hang on to their
self-serving belief that all be subjugated to that "inevitable"
military confrontation with Russia and/or China.
Chan by SANE
EXTREMISM THRIVES on the side taking over the race and
the poverty issues and over the seemingly endless war. Add to
that Inflation, unemployment and changes within our technology
which are rendering obsolete yesterday's admired attributes of
physical strength and manual dexterity.
The radicalism of the late thirties fizzled out when combined
wartime and peacetime production brought füll employment.
Now we are producing, guns, butter and joblessness. Basic con-
fidence in the ultimate viability of the System has been under-
mined.
* * ^t
THERE IS A HIGH PROBABILITY that our cities will erupt
again this summer or the next or the next. Dr. Milton Eisenhower,
whom LBJ lured out of retirement to head the Violence Commis-
sion, voluntarily appeared before a Senate Subcommittee in June
to warn that unless we end the polarization we may literally soon
witness bot weather shoot outs between White and Black militants.
Sol M. Linowitz, industrialist turned social reformer and now
head of the National Urban Coalition, sounded the alarm again
in a Fourth of July message. Linowitz said, "The grim fact is
that the real rate of unemployment in the inner city is more like
36 per cent (than the claimed national average of 5.6%), and
for young persons may be higher."
Add to this the ffrim fact that 10^ of our returning veterans
are not finding any Jobs, let alone Jobs worth fighting for.
Both the Kerner and Eisenhower Presidential Commissions rec-
ommended massive realignments of our national priorities with in-
Characteristies of Extremism
Here is what the HOMEFRONT staff looks for in
attempting to determine whether a group deserves to be
viewed as "extremist." If the majority of the answers
to the following questions is "Yes," it fits the pattern.
»»
1, /« the group fighting against a **conspiracy?
If one can*t find enough reasons for that feeling of
being persecuted, the "conspiracy" explains all. And a
*'conspiracy" is usually safe to rally against.
2. Do the members live in **closed roonu?**
When you argue with them, do you find they are not
really listening to you? Chances are they hear only their
leaders; read only their books and refuse to receive
information Coming from the outside world.
3. Do they push simple anstvers to complex
Problems?
Do they appear to believe that a single, seemingly
attainable answer is being ignored by all those "fools"
who are bogged down in the complications ?
4. Do they see only problems to fit their
anstcers ?
All evil tends to fit in the compartments the true
believers have established. There are no "new" prob-
lems.
5. Are they fighting a **holy war?**
If so, they will probably conclude their ends justify
some rather anti-social means.
6. Do they rewrite history and current events?
Everything must fit into their pattern.
7. Do they attempt to discredit outside sources?
The news media, mainstream institutions, all other
sources of "hostile" opinions are part of the enemy.
8. Do they attempt to intimidate those they
can*t sway?
As holy warriors, zealots can hardly tolerate Opposi-
tion. And he who won^t speak out can^t hurt them.
9. Do they feel they have rights they would
deny other s?
That's part of the holy war Syndrome.
10. Does the group seek whipping boys?
Since they are propelled by their fears they need
enemies to rally against.
11. Are they bigots at heart?
When all eise fails do they still preserve Status by
feeling superior to somebody because of racial origins?
12. Do they work behind a Camouflage?
The individual often conceals his ties to the group.
The group sets up front committees or carries on harm-
less activities to disguise its real concerns. And the
authors of the *Hine'^ rely on bogus documentation to
give their works the appearance of authenticity.
13. Are they System changers?
Their interest in pragmatic reform is often zero.
And they may believe that by tearing down a bad System
a better one will automatically replace it.
The guidelines apply to all manner of political zealot
movements, left, right, racial, etc.
vestments in the "domestic sector" of tens of billions annually. The
Urban Coalition Sponsors the Counterbudget which envisions
using our resources to reshape society.
But the sober truth is the Congress found almost nothing it was
willing to pare from the Defense Budget, and we wound up our
national fiscal year with a S23 billion deficit. Thns real hpln i«
not on the way. Those getting a fair slice of the pie are going to
be under more pressure from those who are not, and the outspoken
reformer can expect hard siedding for the foreseeable future.
HOMEFRONT, July-Aug., 1971 49
^<^ 7<f^ <M- 'Pax ^e^
The zealot left organizations which attract the ire of middle
America and the frowns of the Department of Justice are fading.
Paradoxically, their issues are gaining converts but not their
method«. The result is a movement with revolutionary goals but
without a recognized leader or a single Organization whose lead
the movement will follow.
Their unifying issue, the war, has passed into the hands of
moderates. But Americans who think the end of the war will bring
an end to an era of protest are probably in for a rüde awakening
(See Dr. Harold Relyea's evaluation, pg. 52).
Black alienation continues, but frustration, fragmentation and
Infiltration have cut the Black Panthers down to size. They've
had their endless days in court. Some leaders are now in jail
or in exile. Even the big legal victories have been tactical defeats
absorbing the reservoirs of resource.
The Panthers are split between Eldridge Cleaver preaching
revolution from the relative safety of Algiers, and Huey Newton,
now out of jail, who seems quite literally to have gotten religion.
The Pied Pipers of war protest will continue to preach civil
disobedience, but if the May Day pattern holds they will attract
fewer than those who call for moderation.
While the so-called Underground press continues to reach both
the campus crowd and the street people, the decline in the economy
has squeezed out more paj>ers than new ones have emerged.
The old idols are tarnished. Timothy Leary is now viewed
as a bad trip. John Sinclair's White Panthers are having police
trouble. Jerry Rubin's Yippies are finding vaudeville is fading.
The Joint Chinese-American efforts to work out a rapprochement
will make problems for the Maoists, but it is too soon to evaluate
the impact of the changing relationship.
The Organization Coming on strongest at the moment is the
Jewish Defense League which is finding the oppression of Jews
in Russia an exploitable issue. Ironically, JDL has rightwing ties.
ORGANIZATION
IDEOLOGY
*MEMBERSHIP CHIEF PUBLICATION(S)
Community Party of the U.S.A Marxist-Leninist
Progressive Labor Party Maoist
Revoluntionary Action Movement . . . Maoist
Socialist Labor Party Marxist
Socialist Workers Party Trotskyite
Student National Coord. Committee . . New Left
Students for a Democratie Society . . . New Left
Worker's League Maoist
Worker-Student Alliance Maoist
Workers World Party Maoist
White Panthers Radical
Weathcrmen Radical
(Revoluntionary Youth Movement I)
Young Socialist Alliance Trotskyite
Young Workers Liberation League . . Marxist-Leninist
Youth Against War and Fascism .... Maoist
Youth International Party (Yippie) . . Radical
Liberation News Service New Left
Movement Press New Left
Radical Education Project New Left (SDS afliliate)
Underground Press Syndicate New Left
Weekly Guardian Association Radical/Marxist
RACIAL NATIONAUSTS IDEOLOGY
Black Panther Party Radical/Left
Blackman's Volunteer Army of Lib. . . Nationalist/Right
Nation of Islam (Black Muslims) . . . Nationalist/Right
Deacons for Defense and Justice .... Nationalist/Left
Friends of Free Palestine New Left/Anti-Zionist
Jewish Defense League Radical/Right
Republic of New Africa Radical/Left
Young Lords Radical/Left
• Membership in left-witifi or|{anizations is often tenuous and ahifting. Radical
((roups frequently maintain no membership lists.
aFrom Radical Left To Extreme Right by Muller, Spahn and Spahn (Ann
Arbor: Campus Publishers, 1970)
b FBI testimony before House Appropriation subcommittee.
t; cBiiiiittie piuviüeu by pubiisher
AThe Underground Press In America by Glessing (Bloomington: Indiana
University Press, 1970), p. 73.
e Muhammad Speaks, August 21, 1970.
50 HOMEFRONT, July-Aug., 1971
(13,000) Daily World
People*» World
350b Progressive Lahor
World Revolution
defunct
(2,000) Weekly People
(2,000) International Soc. Review
The Militant
(150) undetermined
40,000b Leviathan
Old Mole
(1,000) Bulletin of Int. Socialism
(1,000) undetermined
(300) Workers World
3,000b undetermined
CIRCULATION
15,000«
8,000a
9,000«
6,000«
12,500«
3,000«
10,000«
+ 7%
+60%
+ 12%
+ 4%
+25%
(25,000)
8,000«
3,000«
(500)
minimal none
1,200b
(500)
(400)
(100)
Young Socialist
undetermined
The Partisan
none
news Service
to other publications
The Movement
Something Else!
news circulation service
The Guardian
MEMBERSHIP PUBLICATION
9,500«
(6,000)
150 Underground (1
20%
350 regulär d +100%
25,000«
1,200«
200 i
28,000« + 4%
CIRCULATION
(100,000)
Black Panther
none
Muhammad Speaks 520,000b
44 radio, 1 TV outlet«
none
Free Palestine (2,500)
Jewish Def. League ISewsletter 15,000c
undetermined
Palante (5,000)
-23%
+73%
450b
700«
6,000b
minimal
none
10,000i
(500)
(150)
f Washington Post, January 17, 1971; figure represents "followers" of Army and
actual members may be fewer.
ANew York Times, January 13, 1971.
h Washington Sunday Star, January 17, 1971.
i Washington Post, July 6, 1970
"minimal" indicates membership in disarrav. shiftinif. scattered. diRorifnni7(>H
"defunct" indicates no public record of group's activity or Operations in
past year.
0 indicates a generous estimate figure projected on the basis of familiarity with
entity in question.
-11-
Wason, aieZufahr-tstrasson Ins St."dtli;n3m zu 1,1 orderen nnd a^crseih>
dufch csotsraig gansor Strassenbloclcs vor ^nglartsn-ssoMiiden
den Angoste-lltcn den Ti:£;anc 2ur Ar1x)it; ::tt --'rselr./rpsn. ^n tem
2U .^wlschonfallon mit ; «tandon /lutomobilistor: ?mü '^or nnfancs
noch vO"rlchtir;cn Poliaei. Dann aber Icam .Ttujtlnninistcr rif,choll
den Denoratranten inroforn zuhilf e, als or dl<^ Ito ujitersto-
honde vraRMnL'tonor PoliEei/Er. vtihlloson illornloR ''arssr.vcr-
haftuijcer. Icomr r.n:liQi-fcc , la Oral '"agcrl ^njivlon 1©-12.000 "ensohon
vcrhaftot, darroiitGr ::a!ilx-elc!ia nlx> ':oillgte rasr?rjitm;| im bor
'sr^^^H^ l:0lr4e strafbaren "^andlttngen vor^-^^^u-orfmi verdon Ironuten,
bis auf wenlce Ausnahmen von don ^<5richton frelcelarsoru Bas
gansr war ein klaror Tall von illegalor Vorbotigohaft tmd da-
durc!i lAU'clG ein TeJ.l dor Icrltlschcn Ablohnmig von den T)onon-
st -anten auf don .Tnstisminlstor ingolonlct. '^'ennocli fra^'; J?ich,
ob dio T^ovozicmmg solchor 'Tn-terdrtic^ tingsmarsnahüion ein
vunschenc^rortes Re£:'iltat ist^ vor all^ wenn dem kein cnt-
eprochondor politischer "iowinn gegenTiborstelrU 3ühK±3bd^rt
»•^< •*♦'♦*♦•» «''^ ■< r
^a^
•«rj
"m* eine siirichmend elitlstificlio
\.
EinctGllimg Icann sich darrlbor Mmregsetzen, das« eine colcl-ie
Talrtii: Jen rixon«^ritGTioll.#fi»FS5Br Regime iü die Hände stielt,
und^ir. der stoi^ondon TTntordr^o'nxng Tind Xöollnnm^ frentigttrjns
flüdent JTttr olne colche Haltung kann auch die ^^edonklichkolt
oinor Taktll: flborsehen, die etwa die '^nterschroibung einas
"pGople'c Pisace Treaty'* propagiert , eines '^'^icdensvertrags
der Vfflkor", der schlicht und einfach den Jargon U)id dio
Pordorungen Zbz Vietcong iTberniiint»
-12-
Viele Teilnehmer an de- der ''ayday-Amon vora'.f ergangenen
Massendemonstra ion empfanden, dass deren Wlrkrmp — sie
Illustrierte unter anderen eindrucksvoll die iSStoJ^''^
der Armee selbst — durch die darauffolgende ^a^otage-AUlon
beolntrSchtlct vmrde. fieltdem haben sich die ^pannnni?en zwi-
schen den beiden Dachorganisationen noch verscirffft. Bas feira
neuerdln-s bei den getrennt abgehaltenen Dolo^lertentagungen
zum Ausdruck, auf denen die Akttonsplane für den TT^rbst be-
schlossen wurden. Die radikale "Poople's Coalltion" sieht
neben einer Wiederholung von Sabotagehandltingen eine Ausdeh-
nung ihrer Aktivität atif soziale Gebiete vor. Die gecÄFRirtte
"Priedenskoalitlon" will es noch einmal mit Aufinarschen im
ganzen Land auf breiter Basis versuchen, von denen sie sich
angesichts der durch die T^nthullungen iTber die 'beschichte des
VietnamkrlGgs geschwächten Regierungsposition neue Chancen
erhofft* Die Radikalen haben solche Hoffnnngen anfg^*^eben|
eine maols tische Ju^endgruppe aus Pos ton versuchte sogar | die
Tagung der Friedens koalit Ion durch SprechchSre und hassliche
Angriffe auf verdiente rtewerkschaftsfflhrer wi^ Victor Reuth<^r
und David Livlngston zu sprengen* l^s steht tax beftIrcht'Ti , dass
sich solchie Taktiken im ^ovembr^r x^nihr^nd der Aktionen selbst
wiederholen werden: die Problematik der radikalen f^olitischen
Aktion scheint sich unaufhaltsam zu eskalieren*
Der olou von n^r!.r:?,^Yf
la Gegensatz zur 'ay-Day-Aktion tt«ll;.eri ale >eignl^se in
Berkeley, Ealif oralen, ^.^n ^>rsuch einer Gruppe von Radikalen
dar, aiEä ms besteheade politir'che Systein eia^uÄStecifcrx^ in
diesen Fall lalSldiro der Kommunilvjahlen vom 6* April 1971*
elno'^
rerlcelev. ist Jor Zltz'^m l' rosse., liberalen Campus der ^ni-
versitiat von ICalifoinleu, die GeburtstStte des "^ee opeoch
*
r.üveiuGiit , eines dar orsprunglichen Pfeiler der "teuen "^Inken,
und ein ITort ler sogenannten ^'Stre.'t r^ople»*, der Sf:rassen-
iGUto, Anlmngöi« der " "iegpnlodtur" von nock-Muslk, '^ogen und
« • - . „ .
Sex* Die Stadt von 113*000 Einwohnern, lieblich iiber der
Bucht von San Francisco gelegen, setzt sich ans drei sozial
und auch geographisch getrennten "".evolkerungs segnen ten zu-
$
samment einer ztamels^. liberalen \/oiaiial>endon Oberschicht, äoT
auch der Grossteil der I^Itt- und Vorvaltungs personale der "^ni-
versitat angebSrt} der rtudentenschaft und den ßtreet ^'eoplej
und den etwa SO.'I der Bevolk'^rung umfassenden T'egern* unter
ilinen zahlreiche festangestellte Arbeiter und noTier Mittelstand«
Zwischen den Studenten unda^tre^^t Peoplo einerseits und der
politisch aktiven Hegorscliaft anderseits hatte sich Im laufe
dos Jahres 1970 eins aktlv'j radilisile Koalition heratitg^bildet,
V
-13-
dle im Hovoinber 1970 ihren ersten Krfolc in der ','ahl von
Ronald Dellmas zum Abgeordneten in Conpress erzielte. T)eiitm!S
- *
ist ein Junger radikaler regeramralt, dem es auf konkrete
Resultate mehr als auf radikale Rhetorik ankomt. 1* {gehört
zum linken Plflgel der demokratischen ftacxkxXx Fraktion, Ir
siegte '"bor seinen durchaus liberalen Vr^anger dank der
aktiven Kleinarbeit der radikalen Koalition* Bei d<=^n "<bmti-
nalwahlen gewarni riiese mm drei von den vlor znv HaM ste-
henden Sitzen Im Stadtrat} dazu noch nS ^^germeistoraiüt.
j^Sle hat ausserdem ^Ate Chancej den durch die •"&• gorme ister-
wähl freigewordenen rtadtratsitz aar und ^-amit die 'fehrheit
im Stadtrat zu gewinnen« Zwar sind in ^erkeljr 'en Beftignlssen
von Stadtrat ^ind PiTrgormeister r^cht f»nge '^^r^^ns^n gr^setzt*
So liegt die Bedeutung dos Wahlskges nicht so sehr in der
Macht der Äater als in der Tatsache^ dass er gezeigt hat,
dass auch Radikale Chancen haben, innerhalb des Systems z^tm
Zug zu kom en#
Dass dies freilich nur Innerhalb enger "ronzen möglich ist,
wird deutlich, wenn man das Schicksal eines {rleichzeitig
zur Abotimnung S4fitefiäen;,nesetzesvo?'schlags 8ur »'gemeind-
lichen Kontrolle der Polizei*! betrachtet* Diester von der
radikalen Koalition propagierte Vorschlag sollte die stadt-
ische Polizei gemäss den drei BevSlkerungssektoren in drei
autonome Abteilungen aufteilen und diese Abtoiltingen der
Kontrolle ihrer respektiven Gemeindesektoren unterstellen»
Dieser un>iew5hnliche Vorschlaft röhrte an fun^lamentale >%cht«
Verhältnisse» T5r wurde von der Wählerschaft mit Zweidrittel-
mehrheit abfielehnt« TTur in einem Teil des Tniversitatsbeslrks
«
fand sich eine leichte "!ehrhelt frxr ihn» Abor die TTeger,^^/^'^
ä^ drei von den siegreichen Wahlkandidaten stellten, stimmten
obonfalls zu Zv/eidrltteln gegen die Heofganlsatlon der Polizei ^
wobei gesagt werden muss, dass dl© Polizei In ^erWey^a'n
und kompetent geleitet wird. Ks zeigt sich, dass die "ailitlon
der Studenten und Hippies mit den T!*>gern nicht auf einer grund-
legenden Interessengemeinschaft beruht, ^it Ansnahme der
sclwarzen Intellektuellen tind einer deklar slerten "rhetto. lugend
Ist das Gros der Tlegerschaft mehr am Au**stleg Innerhalb d*»s
Systems Interessiert als an dessen Sturz, '^an geht wohl nicht
fehl in der Annalime, dass ^ an xiiiayji.^jmjiXiMJLK^^
aaaaitfllj^BLiaajuü^ der Aufsplltter^mg der Polizei ebenso x-fenlg
mtoroiüoloirt war wie an gewissen a^^sgefallenen Ptin^rten des
etv/a - - - --
Wahlprograirmis wie/der Unters tfltz^mg der TTonosextienen oder
•-• — •
der Krmutlg^ing von Experimenten tnlt komminalem Lebensstil.
4
Das politische Engagement der Hippies, das dadurch ge?chi?rt
werden sollte, war ein zufälliges tmd nn^erl^sj^Xlrihos. %
war kurz vorher durch einen Zwischenfall enrectt xjorden,
der ihnen dün Gebrauch eines Öffentlichen Parier? für Ihro
drogengG schwängerten Zusaimenkilnfte mit brutalen -%thoden
verwehrte»
Der "Sieg von P^erlce;]^" bdr^ihte auf einem Tlusainmen treffen
verschiedener gunstlrer imstande nnd der dadurch hervor-
gerufenen Boreltschaft zu inten^^lver Kleinarbelt* ^ xjribaonacht
$a±k aber wie in einer Retorte die Problematik radikaler
Tagespolitik xttex: deutlich, und die Grenzen ihres ^influsres
auf die amerikanische (V»sellschaftj^aber auch die '^Sgllch-
kelten, wenn ihre Taktik die TTberrchreltung «lieser r^r^nzen
m5gllch macht.
Wie schon erwalmt, keimt Amerika nicht die starren IdÄologlsch
fundierten politischen Crruppenj es tennt aber auch nicht die
Institution einer permanenten Opposition, die sich ewig In
dieser '^olle gefallt.
abch die Radikalen vollen Krf olg sehen und nicht nttr In
- -m
4
ihrem kleinen 'flnkel recht behalten* SSb4 »eil sie "^s trollen,
und wenn sie das vollen^ finden sich anch imraer wieder die
Chancen daf5r. T^ine Voraussetzung dabei Ist freilich die
Bereitschaft I innerhalb defl^bestehenden Verhältnisse zu
arbeiten und wenn notig die ^elnheit der Idee/zu kompro-
mittleren* Das fällt besonders ^en radikalen Intellektuellen
schwer* Deren Platz Irt deshalb vielleicht besj^er nicht in
der Politik, sondern in der Publizistik und der T^rziehw^:.
Dass es möglich Ist, mit Krfolg an radikalen Reformen inner-
halb des Systems zu arbeiten | zeigen z\g4i radilcale Einzel-
ganger, die ohne jegliche politische Organi5^ation In den
letzten "ahren von sich reden machten, Saul \llnsky und
Ralph Nader*
Der heute 62 jährige Saul /Vllnsky legte seine Tdeen kurzlich
in einem auch in Buchform (in Verlag Harper <5: Row) erschie-
nenen Gespräch "The Professional Radikal" nieder. Heine Ar-
beit baut sich auf dem Prinzip der Selbst Organisation der
.•<«^-j<»'*«:
Opfer auf lokaler ^bene auf, wenn möglich ^rnter
Heranziehung bestehender Verbände Tind der "natürlichen"
Führer in der Co'-^^unity /Gemeinde. T?r bef^nn seine lAufbahn
vor Jahren mit der Organisierung der VToodlawn Assoelatlon
4
In einem Stadtteil von Chicago, dttSDcS in der die dort woh-
nenden armen Heger durch organisierten Druck sich bessere
Wohnbedingungen und andere konkrete "erbef^sertm0:en ihrer
l4ige erkämpften* Auf Grund seiner Erfolge in Chicago \mTr\B
er 1967 nach den TTegerausschreitungen in Rochewter von einer
Gruppe besorgter Geistlicher dorthin berufen* ws gelang i^m
mit Hilfe der existierenden lokalen 'Iruppen von den dortigen
Grossunternehmen, vor allem Xoclak und Xerox, mehr Jobs und
-16-
Aufatiegsmorrllehkölten für TToger zn^hn^rim» ^«Itdem sieht
er seine Rolle hauptsächlich als die eines Beraters Bei kon-
kreten JUuLUuOiui Aktionen für tadlkale Verbe.cserungen.
Ralph Nader, damals ein SOJIfhrlger brillanter Ammlt, wurde
über Nacht bekannt, als er im Jahre 196? steh Oeneral »'otors
wegen der mangelnden RlcherheU: Ihrer Antomobile vorknd^fte —
ein kleiner David gegen den mächtigen Oollath, Sein Erfolg
wurde besiegelt, als dieser/durch Privatdetektive seinen
Privatleben nachschnuffeln Hess, und der er^delte r>chad<=>ns-
ersatz vo8| über 100,000 Dollar 9^3Ao znr ^nan^lorim^ welterr^r
Investißlenmgen dienen, DTirch diese ^tersnchungen T^mrde
Hader zum Advokaten des Kons^tmenten, -'It Fllfe eines Stabs
Idealistischer Junger Anwalte und Studentenfrelwllllgen|^
«a*^iÄi^eaeb*eW:ar^^^ fiThrt<* er
verschiedene T\iampagnen/2nr Sicherheit von A^^tonobllen und
anderen Konsumartikeln , zxxx. ber^seren Siehe ^heltsnasrnahmen
in den Ivohloncrubeh, zur Abschaff^oni^ von -Tlsstanden In T>rl-.
vaten Alters heimen^zur ^^terbind^Jinfr der Industriellen '^^vrelt-
Verseuchung usw#^Kr verstand es, diese sozialen Anliegen In
den Mittelpunkt des öffentlichen '^eTrt55stselns zu rucken, und
er spornte die oft saunigen staatlichen "ontrollbehSrden zu
schärferer ffborwachungi F.r a^'taoklerte die grossen 'Korpora-
tionen von innen her, in Oeneralversanr -lungen Tind du-^^ch ge-
richtliche '3.agen, und er arbeitet Jetzt mit seinem rtab an
Vorschlagen 2:ur Reform des Korporationsrecbts , Teiches die
heute sebotenen sozialen Verpf lichtem -en der grorsen "^irmen
auch juristisch festlegen wil]U anrch die inteliirrente Tom-
binatlöXi "seiner 'letfioden -^umA wur c h^selnoTTonzen t toHot '
TSri^rrelinibäre , ^ferch^dleTüs^ifRzung der bestehenden Gesetze
und der Massenmedien, hat TTader in wenigen .fahren weit mehr
konkrete Veränderungen horvor gebracht als die Cresten und dl«
^dikaler Gruppen»
Wir überreichen Ihnen obigen Scheck
We send you the above chedc by
Nous vous remetions le dieque ci-dessus
für Rechnung von:
for accounf of
pour le compte de
onbehJ/fofHon« f. S. 25.2.71/Sonderpr,
concernonf j^^ 106,40 ./ . SpeSCIl
Herrn
George Günther Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York 11024 USA
Auftraggeber / By order of / Donneur d'ordre
-81 61>.
Bayerischer Rundfunk
München 2
Rundfunkplatz 1
B 4741/1 -15 -3. 71
DER BAYERISCHE RUNDFUNK
ANSTALT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS
Honorar- und Lizenz-Abteilung
•
Bayerischer Rundfunk, 8 München 2, Postfach
Herrn
George Günther Eckstein
5 Cr«cket Lane
Great Neck
New York 11024
USA
Ständiger Wohnsitz:
(Steuer-Anschrift)
Bankverbindung:
Vergütung für:
Mitarbeiter
Nr.
Programm-Abteilung
Sonderprogramm
8 MÜNCHEN 2. den „ ^ n . / ..
Rundfunl<platz 1 30.3»71/Ab.
Sammel-Ruf-Nr. 59001
GEORGE GÜNTHER ECKSTEIN: Die neue Neger-
Intelligenz der USA
(133 Zeilen a I>M -.SO)
DIE ZEITSCHRIFTENSHCAU
25.2.1971, 22.20-23e00 Uhr UKW
•
'^UfWlxAyi- '^'^< 1 f
fy^o^ ihhi 4 yj.i^
31
u
Konto
4101-3
i W DM Einhundertundsechs 4o/lOO
«m
Überwiesen ,.^-74
23. Juni 1971
Kostenstelle
1234021
Band-Nr.
Pr*47174
insgesamt
DM
— 106. 4o
Sachlich richtig und festgestellt:
/ /
^'/y ^- wC'
j
V
BAYERISCHER RUNDFUNK
/ /,
t 1/
m
Honorar- und Lizenz-Abteilung
v/169
KD
./
N»^
22^.1^71
Bayerischer Rundfunk
Postfach
8 München 2
Abt. Honorare & Lizenzen
Sehr geehrter Herr Richter,
bester; Pank für Ihre Hitteilune betr. die
Verwertung meines Artikels ^Tber rJte ^Vg-=*T»^
Intelligenz der USA in der Zeitschriftenschau.
Das dortige Finanzamt hat bereits im Oktober
1969| im Zusammenhang mit meinem A':?torer!vc»r-.
trag mit de^i c^irl TTanser Verlag einen Antrag
auf steuerfreie Auszahlung von Honoraren er-
halten. Für den Fall, das.^ Sie trotzdem noch--
mals einen solchen Antrag unterbreiten m^is^Jon,
fuge ich das ^Ir e-^.ngeFan''te ''crmular unter-
schrieben bei. Mein Name hier ist offiziell
George Eckstein). Sie können ihn dann, wenn
notig, dort einsenden.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das '^onor^r
in Scheck auf ^"^^w York oder ]fMternationaler
Postanweisung übersenden wßrden.
Hochach tunc^svoll
Anl.
.<<>
>^->^
/
Bayerischer
Rundfunk
Bayerischer Rundfunk 8 München 2 Postfach
Anstalt des öffentlichen Rechts
Herrn
George Günther ^-ckstein
5 Crecket Lane
Great Neck
New York 11024 (USA)
Abteilung
Telefon 59 00
38 06
Honorare und ] izenzon
2661
Ihre Zeichen
Ihre Nachricht vom
Unsere Zeichen
Ab.
München,
30.3. 1971
•^^"^^^ ° -Hc neue Neger-Intelligenz der USA ( 1 33 ^rosazeilen a ^M
Dlß ZEITSCHPvIFTENSCHAU vom 23.2.1971, 22.20 U^r UPCW
Sehr geehrter Herr ^-^ckstein!
Aufgrund von Doppelbe st euerungsabkommen mit verschiedenen
Ländern besteht die Möglichkeit, Lizenzgebühren an Firmen
und Personen mit Wohnsitz im Ausland einkommensteuerfrei
oder mit ermäßigtem Einkommensteuer-Abzug auszuzahlen. Wir
bitten Sie in Ihrem eigenen Interesse, beiliegenden Antrag
auszufüllen und z\ijdismiii$fO,xmi^xA^]CxB<^^^UßmiE}^^gxi^l<^^xmT
».tjejajäi4^ieiQxjPiifij&^:e'fej^Mi^*4i^ an das
Finanzamt für Körperschaften, 8 München 37, Meiserstr. 4
zu senden.
Sobald das Finanzamt über Ihren Antrag entschieden hat, wer-
den wir den entsprechenden Betrag unverzüglich anweisen.
Der Freistellungsbescheid des Finanzamtes gilt dann für alle
gleichartigen Zahlungen innerhalb der nächsten drei Jahre,
sofern keine Änderung der von Ihnen bestätigten Angaben oder
der steuerlichoa Bestimmungen in der Bundesrepublik Deutsch-
land eintritt.
Mit vorzüglicher Hochachtung
BAYERISCHER. RUmFUNK
Honorar-u^'Iiizeriz-Abt .
/
/
(Ralf Richter
)
Anlage
.80(
8 München 2 Sammel-Ruf-Nr. Drahtwort Fernschreiber Bank-Konten Postscheckkonto
Rundfunkplatz 1 München 5 90 01 Bayernfunk München München 05 23428 Bankhaus Merck, Finck & Co. München 20 646 F München 84 01
Bayerische Staatsbank München 81 613
Bayerische Gemeindebank München 5/24100
V/17
6. April 1970
8 München 2
Lieber Herr --(rSpeiin,
ich erinn^^re r:^M-i »^^ -».
i^altu^g vorigen Se?te%fr?" ^T^^^ ^^"*«^-
pu« Der im BayplscVn Rof
^^s Carl Hanser l.''Ser.T■£,\^-,^:,^^^^^^ ^,
Diese A"^K^-ff i-f^-.4. *
hatte Z^it nnrt f.!:*""" ^^""^-^^ ^^^^ ^nd ich "
ntvickl.mgen zu schreiben.
SU mich^h^f?^ ^'^^^^ Interan.^crt Mn/ ,
oj-d micn bitt» vssen T./oi/.T,:x'"^i^ sind, laj-r^en
cne« Por:.at ii,nen el^nscJt Ja"renr' "^' ^"^-
Mlt fretindllehon c^Tu^^s'sn
Walter KrÖpelin Bayerischer Rundfunk. Politische Redaktion
8 München 2, Rundfunkplatz 1
Bayerischer
Rundfunk
Bayerischer Rundfunk 8 München 2 Postfach
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane,
Great Neck,
New York llo24
Abteilung
Telefon 59 00
38 06
Anstalt des öffentlichen Rechts
Politische Redaktion
2284
Ihre Zeichen
Ihre Nachricht vom
Unsere Zeichen WK/w i München, 19,Aug,1969
sehr geehrter Mr. Eckstein,
vielen Dank für Ihren freundlichen Brief vom 12. August.
Ihr Name ist mir durch Ihre Mitarbeit bei Walter Fabian
und durch die FH in bester Erinnerung. Bitte rufen
Sie mich unter der Nummer 59 oo 22 84 (durchwählen)
an, wenn Sie in München sind, damit wir die Möglich-
keiten Ihrer Mitarbeit erörtern können.
Mit vielen Wünschen für eine gute Reise und
freundlichem Gruß
(Walter Kröp'elin)
8 München 2 Sammel-Ruf-Nr. Drahtwort Fernschreiber
Rundfunkplatz 1 München 5 90 01 Bayernfunk München München 05 23428
Bank-Konten
Bayerische Staatsbank München 81 613
Bayerische Gemeindebank München 5/24 100
Bankhaus Merck. Finck & Co. München 20 646
Postscheckkonto
München 84 01
V/17
May if, 197!+
Prof, Daniel Bell
Department of Sociolopv
Harvard 'Tniversity
Cambridge, "a^g. 02138
Dear Daniel Bell,
Chance
Lv?4-'-"^4.x® i"*ePested to read your future
sociafrfSn.^^?^: ^^rr^^^^y °^ t^" ?^^ee
social realms. Sinöe obviously thev are nrX
antonomous of each other, all will dtJLd
call$%aJ??ir ^°--«lation of the -'hL?ori-
caiiy varying - degrpe of their nnfnai <«i«
pendence and interdependence! (rj^eS r^hf?;
mlsunderstood youp aim). v --niess have
I a-r^ afraid I cannot be of nuc^ heln vHi-v.
frin*° ^^"^ ''^"^^" mtellectual audiJnce
li?«?S^'^ %*^:^^^ in"a?Ji?ri^d"S?heri.ft
stand that the book is scheduled for sSing I9]
ly xn ner guest-term at Santa BarbaraJ
Cordiall
i
HARVARD UNIVERSITY
DEPARTMENT OF SOCIOLOGY
Daniel Bell
William James Hall ^yo
(Cambridge, fJMassachusetts 021 ß
April 22, 1974
^ SC
•c«
6V'
M
^
%f
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear George Eckstein:
Thank you for your verv nice note. I find it difficult
to reply at the length it deserves because at the moment I am
somewhat immobilized, the product of a recurrent back ailment
which occasionally beds me down and keeps me there for a period
of time .
I will trv to reply in about a week or two but meanwhile
if you have access to it, you may want to look at the current issue
°^ JiQ^^_gTOO^^^ry Sociology, which is the book review ioumal of the
American Sociological Association that carries an omnibus set of
reviews of my book and a replv which touches in part on some of the
questions you raise.
One of the things the book did not make sufficientlv clear,
in part because it was written for a mixed audience, is that I am
trying to work out a neo-Kantian framework for sociology and that
for reasons which x>7ould take too long to spell out here, I find it
most useful to think of societv not as a structurallv-interrelated
whole C'a totality' in the Hegalian-Marxist-TIukacs mode or the value-
integrative way that the functionalist do) but as three divergent
realms; the social structure, polity, and culture and my book was
primarily an exploration in social structure, reserving for other
works a discussion of cultures and politics.
The distinction between "economizing'' and sociologizing
was set up to parallel the growing distinction between economic
indicators and social indicators, economic accounting and social
accounting and an annual economic report and a social report.
But all of this is too difficult to handle in a dictated
letter. I will send you under separate cover an issue of a sociology
Journal called Summa tion which carries a set of reviews and the
reply by myself that you may find of interest.
f^ /% -YS ♦" A »^ n % r\ ^ ^% *^ ♦^ ^ /v *-N
2ase_2
]jIp^
X
There will be a German edition of my book, as you
seem to know, publlshed by Herder and Herder. They have asked
me to write an Introduction to that edition. Slnce vou have a
good sense of the German intellectual audience, I would welcome
any suggestions from you as to what points this introduction should
Cover.
With thanks for your trouble.
Daniel Bell
DB : sh
OFFICE OF THE SECR|:tARY OF THE TREASURY
WASHING"§rON. D.C. 20220
JA\
2 I 1977
Dear Mr. Eckstein:
Thank you for taki>>g the time to write me
recently and for giving jme your ideas concerning
tax changes. I expect tio be spending alot of my
own time on matters of ttax policy during the
next year, and, thereforV, I particularly
appreciate these ideas. \
\
\Sincerely,
\
4
CC^/
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane *
Great Neck, New York 11024 j
Michael Blumenthal
Sacretary-Designate
\
%
pliOno: 516LihS6-9o71
The B^ndlx Cov^nrn
1 63 > A^^roaclv;ay
New York, IT^y,
D^c^rnber 1Q, 107^
ton
Dear Kr, Blumen tliai^^^
consideratlon two thcÄufhts whlch. I fP^l have
They coacera tli3 tax iv^asures, 'noth ia-ediafco ind
permanent, w^^ich are nW h^lnR discu-°ed. Thew
^owin^ ?v T^ Incom« '^tax, and help reduce the
b.owuas iiBüalance üatwstaa corpor-abo and individual
income taxes as share ckf tot.aL F-deral r-venS
in the last 20 years). \l havp put them down on the
euclüsaa ceparaue sheeti,
Jtey I briefly iiitroducej myself • .-^ftor a Iott' i^m-j^ho^s
oareer as a small. manuf,^cturer, I have. for"the" la-Jt
aecada, boar. a free lanca wrltJr on IcSiSe ..d
oolal matters, atteinr)ting to Interpret the ^.S..
S
my new coiuitry, to my fo^mei
,0 7"»''T
raay C'^st),
which I left under circT%,tn.nces'simiiiirato yoürl,
-f !'^^"^/°"^-"''°®T^ "^^^ satisfactton In your new
j-xela üi actior:, I am,
very sincer'^ly yonrs,
Eacl#
;
From: George Eckstein, 5 Cr^cket Lane, Great Heck, Tty 1102»+
Toi W, Michael Blimenthal
JJ_^lves.tjn^n t„Tai_Cp^dJLt_j^^ ^^^„ ^ nc reaspd
Re^sons» No real short*^;« of canltal for w<ÄhwMTe Inv^^stinents-
am^le 5?npnly elthftr Äo<« Internal cornora^e re<5o«?o<^s, f^ora
savlnps, from ei^-^tlon 'of souni crMlt (onf»ltalis?ri»s (^r<*at
inventlon). Henco at Irast 75'< of investT<i»nt t^r prA^llt
renresents a stralRht ftar *Tlft to corpoTP.tlons. On th(- eontrary^
wlth endemic uneirnlo^/niÄiTt, It Is nnrI«slT«abi« to ref'no-» the cost
of maoMnery In relation \c Ifjbor,
Investment Tax Credit migltU be re-^laced by snec^flc snbsiriies
throuRb tax credit or oth^r neans, nrefera^ly t^-mnoT-ary, In
t
socially desirable area« |(«».pt. bome bulldinp, pollntlon control,
enternrlsos In hifrn-"n«mWloyment areas). Also diverslon of
eapltal toward ixnsound »p«c«latlve npoleets (RT^ITs, snecu-
lative Office buildlnpa, pkhony conglomerates eto) sbould at
least not be abetted by ta« T^rivHepes,
g.)^JbJJLli.JLejie^aJ_alJlow5^^^^ Inoome so ns not t,n
t
Posslblf=* ppn^dlesi rer^laca pers ma5 ex^i^ptiois by a flat
personr^l tax credit of 4^ • 200.
vSet T>ollar llmlts (proteötlruf ^>^^ nl<^dl© cla.*:^) to dednotions
sneb as T?<>al Kptate tax»» anfl Mort^age internst C* 1000-1^00 ea.)
\
Boston Public Library
Boston, Massachusetts 02117
October h, 1977
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 1102i|
Deat Mr. Eckstein:
Thank you f or your considerate letter of
September 22nd. The picture is very interesting
due to the geometric designs formed by the
lighting. When the building was first opened
for public use, a comraercial photographer
took a very similar view for our use; but I
believe the foreground may be different. In
any event, if we plan to reproduce your
picture, we will be sure to contact you. Will
you please let us know what your f ee is and
other requirements you have for its use?
Sincerely,
Helen H. Sevagian^
Library Publications Officer
HHS/snib
Form No. 412A
Septf^mb^r 22, 1977
Boston Public Library
Publlcation Dept
Boston, Mass.
Ge nt lernen t
Durlng a recent Visit to Boston I took
some plctures of your "Heantifnl nevr
wlng. One of these, I think, has a very
particular quality, due to the specific
lightlng- circ^tmstances«
I thought it might be of internst to you
and of possible use in your publications j
or even as a card for sale« If nsed for
the iatter purpose, I would arsume that
there would be sorao foirm of foe, in addi-
tlon to the usual attribution#
Slnc^rely,
Encl.
Hfr lunii
REDAKTION
BERN. 10. Februar 1977
Effingerstrassc i • Telephon 031 251211
Herrn George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York 11024
*^7i-"='-^'%>".'^j,-^;K"
Sehr geehrter Herr Eckstein,
wir danken Ihnen für Ihre Anfrage betreffend einer
kulturellen Mitarbeit aus New York; Ihre Arbeiten
haben unser Interesse gefunden.
Anderseits besteht die Tatsache, dass seit Jahr und
Tag Herr Robert Breuer - vielleicht kennen Sie ihn -
über das Allerwichtigste aus New York für uns be-
richtet, und wir haben keinen Grund, seine Mitarbeit
einzuschränken. Es müsste also schon gerade der Fall
eintreten, dass Herr Breuer aus irgend welchen Grün-
den seine Mitarbeit selber abbauen oder einstellen
möchte. Vielleicht finden Sie Gelegenheit, die Sache
persönlich mit ihm zu besprechen.
Mit freundlichen Grüssen
3,-/^7^^
Dr.Ch.Cornu
^^
.h.'i
V
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QtÜKlr^ h< BcA^oT^^^ L^<'<-
Co p'j I ^'f^i/^dy
illl-
Verlag für Wirtschaft
und Gesellschaft Frankhirt /New York
6000 Frankfurt am Main 1
Oederweg 100
Telefon:
(0611)556182,
590528
Campus Verlag GmbH, 6000 Frankfurt 1, Oederweg 100
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11o24
USA
14. Juni 1977
fs/ko
Lieber Herr Eckstein,
besten Dank für Ihren letzten Brief. Den Heilbroner habe ich
Ihnen schicken lassen.
Wir haben wohl alle unsere idealistischen Vorstellungen. Die
Ihren bestehen vielleicht darin, was Bücher leisten können. Mehr
als wir denken, weit weniger als wir hoffen. Warum man einen
Wahlsieg Fords erhoffte, ist mir unerfindlich, und kann nach all
dem, was seit Marx, Maimonides, Kennedy und der Bergpredigt ge-
schrieben worden war, mit Büchern nichts zu tun haben.
Heute mit den besten Grüßen
Ihr \
Frank Schwoerer
(nach Diktat verreist)
V A- [ka-S^U^
HRB Frankfurt 14835
Bankverbindung: Commerzbank AG., Frankfurt 54211 10
Verkehrsnummer 10998
27* ?• 1977
Herrn Frank Sch\^oer€r
Campys-Verlag
6000 Frankfurt 1
Oedervep 100
Lieber Herr Sc'teToe'^er,
Ich erlilelt Ihren BriAf vom 16. Mal.
Ihre Entscheidung kommt wir nicht ganz-
unerwartet. Was nich an ihr enttäuscht,
ist nicht so sehr die Entscheidung selbst,
wie ihr Gr^ind, Denn Aufgabe und Sinn des
Buches v/5re ja gerade gewesen, manche der
IXllESIL Vorstellungen ^oer die-aT^erikani-
sehe Machtverteilung zu klaren, Vorstellungen,
die acx et\i^ selbst einen TTelrauth Schmidt
dazu verleiteten, einen Wahlsieg Fords zu
orwarten und zu erhoffe i#
^^enn gescbaftlicho Erwag^-ngen • 7ind ich
bin der letzte, Ihnen solche nicht zuzu-
billigen • es verhindern, dass bestehende
Vorurteile i)4^5W» infrage gestellt werden,
Bann Ist das nicht eben ein gesnrrier Zustand,
gleichgültig in welchem Land und welche
Vorurteile.
Ist der Feilbrcner tnzwiacchen er5?chienen?
Sie wollten mir ein Exemplar zugehien lar ?en.
Mit besten Grussen
Ihr
Vertag für Wirtschaft
und Ccsdlschaft Frankfurt / New York
6000 Frankfurt am Main 1
Oederweg 100
Telefon:
(0611)556182.
590528
Campus Verlag GmbH, 6000 Frankfurt 1, Oederweg 100
Mr. George Eckstein
3 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 110?A
USA
16. Mai
fs/ko
1977
Lieber Herr Eckstein,
besten Dank für Ihren Brief vom 15- April. Bitte entschuldigen Sie mein
langes Schweigen. V/ir hatten in der Zwischenzeit unsere Verkauf skonferenjz
bei der wir, wenn es geht, in den Abendstunden auch immer "Futures" be-
sprechen, um zu sehen, wie künftige Buchprojektmöglichkeiten bei unseren
Verkäufern ankommen.
Hoffentlich sind Sie nicht allzu sehr enttäuscht: Das Thema Macht in
den USA kommt noch weniger an, als ich befürchtet hatte. Als Zeitschrif-
tenthema ist es natürlich sehr schön, aber als Buchkäufer fühlt man sich
durch das Thema nicht aufgefordert. Viele v/ürden sich dafür interessierein
zu erfahren, wieso in den USA besonders die Gleichheitsfrage ganz anders
gelöst wird. Das würde dann meinen V/unschvorstellungen entsprechen.
Aber die Frage, wer die Macht drüben hat, ist hier halt eben keine: Das
weiß man, vielleicht irrt man sich, aber v/enn so, dann soll es eben auch
dabei bleiben.
In der neuesten Nummer des Leviathan ist ein Aufsatz eines Herrn V/agner
aus Berlin, der das Phänomen der gesellschaftlichen Andersartigkeit der
USA durch eine "Inseltheorie" erklären will. Nicht alles darin ist rich-
tig, als Erklärungsmodell ist es meines Erachtens recht gut. Bei der
Lektüre dieses Aufsatzes, nach der Vertreterbesprechung, ist mir eigent-
lich recht klar erst gev/orden, v/as die Leute hier interessiert.
Bitte entschuldigen Sie diesen langen Erkenntnisprozeß, wenn es einer is
Leider bin ich durch meine Vergangenheit etwas vorbelastet, und habe
vielleicht mein eigenes Interesse an amerikanischen Fragen zu stark ex-
trapoliert. Es tut mir wirklich leid, daß ich Ihnen so viele Mühen ver-
ursacht habe, nun wohl umsonst. Es war ehrlich gemeint, ich habe sie auc i
mir verursacht.
Es würde mich freuen, v/enn wir v;eiterhin in gutem Kontakt bleiben könnte
vielleicht läßt sich ein anderer Plan realisieren.
Mit besten Grüßen
^^4JUw^
1
Ihr\ -'
\ /^: ^
HRB Frankfurt 14835
Frank Schwoerer
Bankverbindung: Commerzbank AG., Frankfur*
• Verkehrsnummer 10998
V
1?. April 1*^77
Canpas-Veplag
Herrn I'Vanlc Schwoerer
Oederweg 100
6000 Fpankf?irt/I-f 1
Lieber Horr Schwoerer,
^l^hl ^T^ ^"r ^^r?" "^^'^^ '«» ^•'Js. Mir scheint
Rn^^«l.?f^^y^^ Kit unserer Vorstellung von dem
Buch nicht allzu weit: voneinander entfernt sind.
ntJ??i-Sl.'- ^i"""^, l^^^t' t'^" '^'^«^ starker/^nd ndt m«hr
Detail die Itaikte berühren können, iH denen sich
die amerlkanischo "-(»öhhichte nnd Wirklichkeit von
der europäischen unterpch^idot, und man wird dabei
von HrifKri^fru/*'*""!^»,^^^-^ "-a- di« Vorstellungen
JfS y-'-t^^^iL.^*^ starkor nach der sozialen als
der wi.ctschaftlichen Seite zielen. Aber vergessen
dl« SaL^iiÄ^-^l "* "^®^*' ^^^^ ^^« zentrale Them
die MachtyerhSltnlsse sind, und Macht Ist mehr und
cpderes als eine ökonomische Kategorie, Ab-r man •
Wird aul diesen Punlt schon deshalb a'Jsf'Thrlieher
eingehen müssen, um verstandlich zu machen, wieso
«„f , ^°^^!^?" i" Amerika nie eine ernsthafte "Ontion"
^r ^^^ i^L^"^ vielleicht, warum sie es, seit die
USA das Pattern für die übrigen Industriestaaten
geben, auch In Europa nicht mehr Ist).
Also: Ich werde michi gern bemföien, die Vorstelltinp-s-
welt Ihrer Leser im Auge zu behalten (ob's mir so p-nt
gelingt, wie v.Boreh, weiss ich nicht). Pagegen nflg'ste
ich es ablehnen, dabei die Klischee- Vorstr^llun^en
Ober Amerika zu bestarken, die bei einem Teil in
bezog auf das Thema bestehen. Wenn Ihnen das recht ist.
dann konnten wir nun den Buchplan konkretisieren.
Da wäre zunächst der Termin: Februar 1973 wSre der
rröhestK mögliche, und zleplich fest, wenn wir uns
bald einigen und wenn der TTmfang 150-200 Selten nicht
™o«Üf ^^fn* ^^ den Grad der wissenschaftlichen A-if-
nn« «^Lv°®^i-"!?^^^®"» Literaturliste) rnffssten wir
isl «?f J?r!*^f ^^^i?*.?^^ vorgeschlagene Gliederung
^!^ 4 1 allgemeine R4chtschnur anzusehen, die sich L
?a das ?^S^^pS "^''^ ^?:*^" ^'<'» umsotSehr als man
ja das C-?rter- Phänomen mitverarbeiten wird. l?twai*r#
Anregungen von Ihrer Seite sind stets Snkomn^.
-2-
^ ?Lfff Jonorarfrai;©. Wie Sie wij^ser., inuss ich
v±k angesichts des niedrigen Prozentsatzes mit
Mon»rv^?°2®"^"®£**" Zahlung hei Ablieferung dos
Manuskripts rachnen können. Auf der ^asis der von
Ihnen erwähnten Zahlen iiber Auflage und Preis
vsiiJ* '^o? ^°90 ^ ^*i"- W«nn I^en das recht ist,
könnten ole omen entsprechenden Vertrag entwerfen.
Als Arbeitstitel wrlrde Ich vorsehlagen:
lTh-J^!T«!)r"S^K i? ^At Detnokrati© oder Big Business?
Über einen endgültigen Titel wird man sich ja
spater verstfndigen. Der Buchumachlag wird sich
3& sicher im bisherigen Stil halten, Falls bis
daulu Fotos oder Zeichntmgen verwendet wflrden,
hatte ich allerdings gern ein Finspruchsrecht
über die Auestattun-./f^ ^/^ di-ce-^6,.-^u^i^^^__^
Mnb herzlichen Grössen
Ihr
PS. Nur kurz eine Antwort zu den von Ihnen im letz-
ten Abschnitt der ersten Brief ■^eite aufgeworfenen
Fragen: M'?lne Bemerku^ag auf das die gross-n soaialen
Veränderungen ausschliesfonde Blickfeld richtete
sich eigentlich nicht gegen dl o^ Che r schiebt (obwohls
auch da zutrifft), sondern gegen mikros?:opi3ch» auf
Individuen der Elite garichtete Methode der Donhoff/Öarnet.
Diese Methode lasst (und das machte io^sAsh^ deutlich
genug) den Gedanken aufkOEwien, dass die Entscheidungen
innerhalb dieser Gruppe, ausserhalb de» politischen
Arena, getroffen werden (was lange Zeit fflr die Aussen-
politik stimnte). Dagegen wollte ich betonen, dass heute
selbst Dinge, die direkt zi/lrchen Interessengruppen aus-
gehandelt zu werden nf legtenip wie Tarif verhandltHigen ,
louKB weitgehend aufi politische Gebiet verlegt werden.
Und ••üinverteilimg''j vielleicht ist ea so, dass das in
Arr.erllca eln^standig vor sich gehender Prozess ist, aus-
gedrückt IB klassischen Definition der Politik: Who gets what?
^'nlasNirWIrtfdMlt _
und GcsdlsdMft Ftankfurt/ New York
6000 Frankfurt am Main 1
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Telefon:
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Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 11024
USA
7. April 1977
f s/ko
Lieber Herr Eckstein,
besten Dank für die Zusendung der Kopie des Artikels im Merkur Wer
oder was herrscht in Amerika?. Endlich habe ich ihn nun mit proßem
Interesse gelesen. ^'
Damit hat sich allerdings meine Vorstellung über das, was als Deside-
ratum eines Buches m dieser Hinsicht für einen deutschsprachigen
Leser gelten konnte, kaum geändert. Wir machen wissenschaftliche Sach-
bucher, etwa im Stile Beils 'Nachindustrieller Gesellschaft'. Bei aller
Wissenschaftlichkeit sind es immer noch Bücher, d.h. sie verlangen das
dendridee'^''^''"°^'''' ^^^®'"' ""'' ^^^ brauchen die sogenannte 'zün-
Die letztere ist natürlich durch die Darstellung der Machtfrage gegeben
IVJ.l 7 ^ .f^^l dadurch erbracht werden, daß mindestens hin und
^^^i£I^füf^i£JiamellmiH|w^^ wird.
Das heißt aber, die mehr oder minder ausdrückliche Frageslfrit^TT^iF-
Buches mußte sein, wozu Macht verwendet wird, und vor allem, in' welchem
Maße die amerikaniscJLejLjfachtkon^te^llationen für die BeantwortTn^^^^^'
Europaischen Frage herhalten könne n,~w~ie so "Gleicheif drüben nicht
den gleichen Vorrang hat wie bei uns. CM£ji_£i£ii,^iarum Gleichheit .an^
.iej:|,jtesehenwird , oder wie immer. Das muß selbstversTä^^dlich nT^ht
heißen, daTT^ie ein europäisches Buch schreiben, d.h. ein Buch mit
Le^er^•^R^? ^^7'/^^? T^'' '""^'''^'' insofern eben den europäischen
Leser im Blickwinkel behalten. Für einen Zeitschrif tenartikel mag
das keine ßolle spielen, bei einem Buch ist dieser Blickwinkel ent-
scheidend. Aus diesem Grunde wohl war das Euch von Herbert v. Borch
e^n^i\f^ erfolgreich. Nun brauchen wir zwar keinen Bestseller, aber
einen Mißerfolg können wir uns beide wohl nicht leisten.
Jetzt können nur noch Sie entscheiden, ob Sic dieses Buch schreiben
wollen. An der Gliederung brauchte mein Gesichtswinkel wohl kaum etwas
ZU. cinciGrn«
1/ ^^a^^-^^'n!!^^ "^i^-'^T^^y ^^^^^"^ anderen, Ihre Bemerkung auf Seite 3?1,
,1 daß die Oberschicht die bedeutenden sozialen Veränderuno-Pn n.V^f i^
1) blickl'eld hat. Nicht R^hr v^-ro-f-Hr,pn ■; ^-u -;«4- ^a^ j \' , ^■*";'
lann folgend«^
na ausgetragen
warum letzten Endes die Machtkämpfe in der politischen Are
v/erden. Das europäische Zentralthema "Um
Verteilung" wird nicht
anre-
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mmer 10998
~ P _
- 2 -
schnitten. Gerade hier würde der Europäer längere Ausf ührunp:en erwarten,
insbesondere zur Frage, warum die amerikanischen Gewerkschaften angeb-
lich rein ökonomisch orientiert sind, und sich nicht wie beispielsweise
die deutschen vorrangig mit Fragen der Mitbestimmung beschäftigen. Zur
geschichtlichen Besonderheit hätte also gerade auf diesem Gebiet die fak-
tische zu treten. Oder halt dann die geschichtliche Erklärung, warum in
Amerika soziale Reformen im Vordergrund stehen, in Europa ökonomische -
falls dem auch so ist.
Es würde mich immer noch freuen, v/enn das Buch bei uns zustande käme.
Falls nicht, ^as ich durchaus verstünde, würden wir im Sinne unseres
sprächs verbe^iben, offen für Zusammenarbeit wo immer möglich.
Mit besten Grüßen
nk Schwoerer
7.2^1Q77
Hoi'-r. '■'ranlc Pchvcorrr
Campus Verlag
Po --tfac". ^J-'O
6 Frankfurt^! 18
p;in^ f-ir rh--n^n:ri'><^ von 2^.^ . Ich seh^^
leider <:Pine Möglichkeit, vor Jora 20^ ^vz
nrio.i FranV-urt 7.n kommen, vro Ich dann ca*
drei Ta-o s^lr« w^rde, *ot an 2^. Tarz Änrnck-
2ufll3ge;:s* So viür-d ^s wohl an hebten Sein.
mon .:ornr:!^ -^5 2«, r^orp'^ns In die Htadt oder
nachmittags zym F^!i^t)latz. Schreiben Si*^ ^ir
bitte vor ^^nde des? ^^orat«? (wir fahren am 2.3.
=^5}, wo ^.ch rit« t'=^lefonlsch am Abend ^'!es ?5.
oaer aii: Morgen des 26. erreichen kann, da-lt
wir .Taheres a^?,3machen können,
Für heute -^onst nur noch den Hin^/eis, dass
^cn ^n einer Sp.mpielbernrechTin/r fflr den
Ko:::Tlrchon Rundfunk auch wi«»der den ''^ellbron^r
rezonr leren werd«?, arich den neuesten bei
Fischer orscMenonen Bell. Sendan^r woli.l -a.
Mit iVe-ndlichen Grussen
Ccui 3/zr ^^/it^ Sjpu^ /^^2^^u/LA.vy"
Iltr
■^ikuit-i
VnlasKirMirtsdiaft _
und Ccsdlsdiaft l>ankfurt/ New York
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Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 1102^
USA
2^.2.1977
fs/ko
Lieber Herr Eckstein,
besten Dank für Ihren Brief vom 1.2. Ich fliege also höchstwahrscheinlich
doch am 26. abends von New York zurück, und wir können uns eventuell
treffen, gerne am Flugplatz.
Allerhöchstwahrscheinlich bin ich unter der Nummer 927-2954 in Manhattan
zu erreichen, oder unter 7H-/f013. Oder ich hinterlasse dort eine Nach-
richt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Frank Schwoerer
'i^t y-hh^
x^
f^'^ (c-l.)
S^mA^ ^I^ /\- i^tkcu - ^'1(1 Uuul^^ (lyi
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Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
28.1.1977
fs/ko
Sehr geehrter Herr Eckstein,
besten Dank für Ihren Brief vom 21.1. Ich habe nun meinen Flug nach
New York für den 20. gebucht, und plane, am Abend des 26.3. zurückzu-
fliegen. Wir könnten uns also am 26. sehen, irgendwo in Long Island,
vielleicht gar am Flugplatz, oder ich müßte halt meinen Rückflug um
einen Tag verschieben. Oder Sie könnten vor dem 20. hier sein.
Es tut mir leid, daß sich in die Übersetzung des Heilbroner ein paar
Fehler eingeschlichen haben, das ist wohl unvermeidlich. Ihre Kurzbe-
sprechung im Merkur hat mich sehr gefreut.
Im übrigen hatten wir ursprünglich den Titel "Die Zukunft des Kapitalis-
mus" gewählt, aber dieser Titel ist schon vielfach besetzt, so daß wir
auf den etwas "gröberen" Titel ausweichen mußten.
Für heute mit besten Grüßen
Ihr
Frank Schwoerer
V.
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George Gflnther Eckstelni
DETv^OPBAriB OD]^R BIG BIJSTTTKSS:
WER ODER WAS HERRSCHT IN DE!^T USA ?
1 • Was ist TIacht?
(/Ir^oitsfritel)
2, IlistorischG Sonderbe dincnngen der TTSA:
* X^^^assimgt Misstrauen g^gen Machtballnng
- Fehlen von Feudalismus -
• Verschmelzung von Binwanderer^uppon : Frontler-Tryfhos
■* £^v«^?t^^T 2Tm Industriestaat: neuartige Kirnrnnderung
- Exekutive-Legislative- Justiz
- Struktur und Rolle der Parteien
3» Machtverlagerungen seit 1933:
- von Einzelstaat zu Zentralregierung
- von Legislative zu I^lkekutive "
- Bürokratie und Militärapparat
- Grosskorporation und Grbssgewerkschaft
- Ausseniiolitik: von Isolationismus zu Im-^^^rlaler Holle
hm Maclittheorien:
- Pluralismus: Riesnian, Parsons, Galbraith I
- Povjer Elite: Mills ^ Marxisten, Dönhoff^ Galbraith II
5« Neue Machtgruppen und -formen:
• WisLeiiSindustrie
- Kassenmedien
• tflcbllisierte Burger
- "Sunbelt-Ifcnservativismus"?
6« Politische Machtstruktur heutet
- Prasiciontschaft
- Kongre SS
• star.t liehe /Ibntrollorgane
« Lobbles
- GupremG Court
?• Susaiimcnf assung :
- Skonomischer Rahmen: Privatkaftitallsmus
1..^^
Tel: ?1 6-if 66-9871
2^.^.^^77
Herrn Frank Schwoerer
Cac^nus-Verlag
Postfach 2»+0
6000 Prankfurt/M I8
Sehr geehrter Herr Schwo^rer,
Dank für Ihren ^rlef vom 28.12. und die darin
enthaltenen Informationen.
Der wichtigste Punkt: nnsere R^isetermine, Ich
werde wohl erst am 2^. oder 26. ^^arz zurflckkommen.
Sind Sie da dann noch hier? Als Alternative gSbe
es sonst nur noch die MSglichkeit, dass ich es
einrichte, ca. 21/22. T^arz nach Prankfurt zu kornrnon.
Geben Sie mir bitte, sobald Sie können , Bescheid.
Inzwischen haben Sie vielleicht die Januar-I^Tr. des
MERKTJR mit meinem Artikel in die Hand bekommen,
in dem ich den Heilbroner en-mhne. Die Besprechung
an die ITEUT5 GESELLSCHAFT ging dieser Tage abj wann
sie erscheinen wird, weiss i-h allerdings nicht.
tTbrlgens fand ich iM ^ranzen die Übertragung gut,
von ein paar den Sinn leicht verändernden lossagen
abgesehen, so bereits in der ersten Zeile, wo
"decllne" mit Untergang statt Niedergang gebracht
wird. Falsch übersetzt ist S.7, Z.8, vro ''securities
Industry, Utilities'^ mit Versicherungswesen, offer.t--
liehe E' nrichtungen statt mit "Bank- ^nd Borsem^esen,
Kraftwerke'* v/iedergegeben ist.- Ein paar A'islarsungen
(S.9 Z.13 und S. 10 Z.19 sind Ja x^rohl bei der
Korrektur entdeckt orden.
Was eine Bespreohimg des Buches von Penner b'^trlfft,
so ist meine Kenntnis der deutschen Situation zu
wenig detailliert, als dass ich mich zu einer
Besprechung berufen f»*^lte.
Verlag für Wirtschaft
und Gesellschaft Frankhirt /New York
Oederweg 100
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Campus Verlag GmbH, Postfach 240, 6000 Frankfurt 18
Mr. George Eckstein
f3 Cr icke t Lane
Great Neck, N.Y. 110?^
USA
fs/rh
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Besten Dank für Ihren Brief vom 15.IP. Wir würden uns bei Ihrem Buch,
wie etwa bei Beils Nachindustrieller Gesellschaft, vor allem an den
erweiterten akademischen Leserkreis richten. Dazu rehören allerdinf^s
auch Fiihrungskräfte in der Wirtschaft, soweit sie sich über ihren enteren
Aufgabenkreis hinaus für kulturelle und politische Fragen interessieren.
Ein Paperback von 15O bis .?00 Seiten hat einen Ladeni^reis von DM 18.~
bis 20.-, ungefähr. Für das angesprochene Thema gingen wir auf etwa
3000 Exemplare für die Anfangsauf läge .
Honorarvorschüsse sind hierzulande nicht mehr so üblich, dnbei könnte
man aber bei Manuskriptablieferung durchaus über so etwas sr^rechen. Für
den Verkaufsablauf, Information, Werbung, eher als für die Herstellung,
benötigen wir gute 6 Monate. Manuskript im SeT)tember 7? bedeutet also^'
Erscheinen frühestens im März 1978.
Die Frühjahrsvorschau 1977 lege ich bei. Vielleicht kommt das eine oder
andere für eine Besprechung inf rage , sicherlich das Buch von Fenner.
Aus Müllers "Geld und Geist" wird im MERKUR etwas vorabgedruckt.
Da im AT^ril Ostern ist, werde ich im März nach New York kom.men. Snren
wir zweite Märzhälfte, Genaues mu^ ich mir aber erst noch zurechtle ^-en.
Bitte lassen Sie mich jedenfalls rechtzeitig wissen, wann Sie herüber-
kommen, so daß wir uns nicht verfehlen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Frank Schwoerer
HRB Frankfurt 14835 • Bankverbindung: Commerzbank AG., Frankfurt 5421 110 ■ Verkehrsnummer 10998
phone 51 6-U66-9871
Herrn Frank Schvroerer
Campus Verlag
Oederweg 100
6 Frankfurt 1
15.12.1976
Sehr geehrter Herr Schvroerer,
Dank für Iliren Brief vom 3.12. mit den Fahnen des
tiexloroner-Buches und der heute eingetroffenen Vor-
rede» Damit komme ich einstweilen zurecht. Das Buch
wird im ^^en eines grosseren Fssays erv/ahnt, d€iB
in der fÄSöruar-TTummer des Merkur erscheinen soll.
Ausserdem dann nach Hrscheinen Ihrer Ausgabe Sonde-^'-
besprechungen in der NEUEN GSSELLPCTUFT und voraus!
sichtlich im HDH.
Es freut mich^ dacs Sie sich für meinen Buchvorschlag
interessieren. Vor einer endgültigen Entscheidung
wusste ich noch gerne vor allem, an welchen T^serl-r-neis
sich Ihre Publikationen 3be^^^^iegend richten: welcher
Verkaufspreis für ein Buch von 1^0-200 Seiten ger'rcht
Ist, und welche Anfangdauflagej ferner, vrann und In
welcher ohe^ein Ilonorarvorsch^ass gezahlt wurde (ich
nehme an, spaf^estens bei Ablieferung des Manuskripts).
Der früheste l^ermin wa^-e für mich September IQ77 Hiv
die Fertigstellung des Man^iskripts; welcher Ftscheln-
ungsterinin vorzuziehen wäre, mür;sen Sie bestlnT^en.
Über Details des lU'.alts und der Darstol^^mig unter-
halten wir uns wohl am besten mundlich. Allzuviel
Futurismus liegt mir nicht; ich habe dagegen boreits
hier beim vorhergehenden Buch Heilbroners nolemislert
(Prospect of Man). Aber natarlich wird riian von Trends
schreiben und dem von den HSA ausgehenden Beispiel.
Wann imben Sie vor. nach üew York zu kom-on? Ich vmr^t'^
*X4 XX«. M^;.* ^j.^ vor, iiciuii ,*yw xupa zu ^com^ron'r' icn vmr
es gern bald, da ich selbst Reiseplane für ^TSrz oder
April habe und mich dabei soweit wie möglich danach
richten mochte.
Mit frenjtidlichen örussen
Ihr
/
Verlag für Wirtschaft
und Gesellschaft Frankfurt /New York
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Mr. George Eckstein
3 Cr icke t Lane
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1/1- S.R .
<?r
fs/rh
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Besten Dank für Ihren Brief vom 2?. 11. Die deutsche Ausgabe des Heilbron
wird frühestens im Februar fertig sein. Desv/egen schicke ich Ihnen
gleich mal einen Satzunkorrigierter Fahnenabzüge. Ein Exemplar des
Buches schicjke ich Ihnen alsbald nach Fertigstellung, sozusagen als
Beleg.
In aller Höchstv/ahrscheinlichkeit v/erden wir für die deutsche Ausgabe
ein Vorv/ort von Jochen Steffen bekommen. Gerne schicke ich Ihnen eine
Kopie, sobald sein Manuskript vorliegt. Das v;ird aber wohl V/eihnachten
werden.
Sehr gerne würden v/ir Sie als Autor zu uns zählen. Allerdings dürfte
gegenwärtig im europäischen Interesse an amerikanischen Themen eine
gewisse Sättigung eingetreten sein, nachdem sehr viel anläßlich der
200 Jahrfeier erschienen ist. Unsere Möglichkeiten für Ihr Buch dürften
sich also in bescheidenen Grenzen halten, ''nothing to v/rite home about",
sozusagen.
Am besten wäre es wohl, wenn wir gle^ich, ähnlich wie wir den Heilbroner
behandeln, eine Paperbackausgabe veranstalten v/ürden, für v/elche 200
Druckseiten das ideale v;ären. Die Honorarvorstellungen dazu sind hierzu-
lande allerdings recht bescheiden, normalerweise fangen wir bei 6/^ vom
Ladenpreis an. Das kann sich bei Erfolg auf zivilere Sätze hinaussteigeri
Terminlich ist zu sagen, daß wir für den Werbe- und Verka^uf sablauf min-
destens 6 Monate zwischen endgültiger Manuskriptablieferung und Sr-
scheinungstermin brauchen. Da wir Neuerscheinungen gerne im März und im
September bringen, wären Termine für endgültige Manuskripte spätestens
v/iederum September und März.
Bei der Behandlung der einzelnen Themen v/ürden Sie sicher für den deut-
schen Leser die jeweiligen möglichen Auswirkungen auf die europäische
Szene beschreiben. Dies besonder, gev/iß, bei den Zukunftsaspekten. Und
ohne Ihre V/issenschaf tlichkeit untergraben zu v/ollen, v;ie wäre es mit
größtmöglicher Betonung der futuristischen Aspekte? Für die intelli-
genteren Leute genügt es, in Vorwort oder Einleitung darauf hinzuv/eisen,
etwa mit Beis-oielen, wie stark sich viele amerikanische Phänomene mit
dem oder jenem timelag in Europa dann widerspiegeln.
-^-
HRB Frankfurt 14835 • Bankverbindung: Commerzbank AG., Frankfurt 5421 110 • Verkehrsnummer 10998
V
-2-
Mit freundlichen Grüßen bin ich
Frank Schwoerer
P.S. Die Heilbroner Fahnen und der Knappband gehen Ihnen mit retrennter
Post zu.
V
GEORGE ECKSTEIN
5 Gricket Lane
Great Neck. New York n024
\
CAMPUS V7.RLAG
Herrn ?rank Schwoerer
Postfach 2^-0
6 Frankfurt /M 18
22.11.1976
Sehr geehrter Herr Schwoerer,
/
Dank für Ihren Brief vom 1,11. iSerne erwarte
ich das Rezensionsexemplar de^He i Ihr on er-
Buches.
C.
Heute kann ich Ihnen mitteilen, dass das Buch
im Rahmen eines allgemeinei'en Artikels in der
Januar-Nummer des MERKUR yorbes prochen werden
wird, mit einem Hinweis stuf die bevorstehende
deutsche Ausgabe^i Ausserdem werde ich es in
ein^r Sendung über neure amerikanische politi=
sehe Literatur für den Hessischen Rundfunk
besprechen, voraussichtlich März 1977. Dazu
wäre mir natürlich für Zitate Ihre Ausgabe
Erwünscht. Die eine oder andere Binzelbespre-
chung wird wohl auch noch folgen.
/
Heute noch eine andere Äri^rage. In der Juni-Nr.
des MERKUR hatte ich eine längere Arbeit über
die Machtverteilung in USA. Ich dachte daran,
das Thema zu einem Buch auszuweiten, so etwa
200 Seiten^ ungefähr nach dem beiliegenden Abriss.
Es schiene mir gut in Ihr Verlagsprogramn zu
passen. 2u Ihrer Information, ich bin unabhängiger
Publizist; in Deutschland regelmässiger Mitarbeiter
an Merkur, Frankfurter Hefte, Neue Gesellschaft,
Gewerksch. Monatshefte, und am Norddeutschen,
Hessischen und Westdeutschen Rundfunk. 1970 erschien
in der Reihe Hanser mein Buch "USA: NETTE LINKE AM ENDE?"
Falls interessiert, bitte ich um Ihre Vorschläge
betr. TJmfang, Terrain, Format undHonorarbedingungen.
Im Hinblick au^ die unter dem neuen Präsidenten z^a
erwartenden Verschiebungen konnte ich mir ein gutes
Publikumsinteresse vorstellen; und als seit beinahe"
^0 Jahren hier lebender Beobachterbringe ich gewisse
Qualifikationen zur Beurteilung mit. (In TTSA arbeite
ich an linken Zeitschriften wie
nTQQT?TVT'P
TVTA TITA^T
.44. \
UIXO /
In Erwartung Ihrer Nachricht b3n ich
mit freuijdlichen Grüssen
^yyyf^A^(l<>^
Verlag
und Gesellschaft
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(^if
'4</^ U
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Mr. George Eckstein
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USA
1 . 11 . 76
fs/rh
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Besten Dank für Ihre Anfrage vom 19- Oktober wegen Robert Heilbroner's
Buch, das im März 1977 unter dem Titel "Der Niedergang des Kapitalis-
mus" erscheinen wird.
Ein Rezensionsexemplar werden wir Ihnen dann gerne zuschicken, ebenfalls
von anderen Titeln unseres Verlages, welche Sie freundlicherweise bespre
wollten. Wenn Sie mir noch einmal sagen könnten, in welchen Medien dies
geschieht, wäre ich Ihnen überaus verbunden.
Heute legen wir unser neuestes Verzeichnis bei und grüßen Sie
freundlichst,
f
chen
'I^
ank Schwoerer
HRB Frankfurt 14835 • Bankverbindung: Commerzbank AG., Frankfurt 5421 110 • Verkehrsnummer 10998
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N2032642
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September 2, 1975
Mr. George Eckstein
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Dear Mr . Ecks tei n :
We were
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NATIONAL ZEITUNG.
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We would apprecia
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t to 1 ook ove r ou r
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See i ng you r a r t i c
exp ressing int-
cle on New York
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le in the NAT-
Dor i s C . Freedman
P res i den t
City Wa 1 1 s , Inc.
Doris C. Freedman, President
Robert Wiegand, Vice-President
Mel Pekarsky, Vice-President
Stephen W. Greiner, Secretary
Louis Bernstein, Treasurer
BOARD OF DIRECTORS
Jason Crum, Chairman
Richard Anuskiewicz
Wilham Bernhard
Peter Blake
Nassos Daphnis
Allan D'Arcangelo
Arthur Drexler
Alvin Loving
Maurice Nessen
Tania
Todd Williams
WALL LOCATIONS - MAY 1974
PAGE 2
ARTIST
LOCATION
TITLE
DATE
Alvin Loving
103 West 42nd Street
Manhattan
Untitled
July 1973
Knox Kartin
520 West 20th Street
Manhattan {Seen from
West Side Highway)
Venus
Septenber 1971
•
Forrest Myers
599 Broadway (On Houston
Street), Manhattan
Untitled
DecöTiber 1973
Mel Pekarsky
i
Bleecker & Lafayette
Streets, Manhattan
Untitled
May 1970
Mel Pekarsky
•
Mulberry & Houston
Streets, Manhattan
(Saint Barnabas Mission)
Untitled
July 1971
Mel Pekarsky
Houston & Crosby Streets
Manhattan
Untitled
September 1972
Mel Pekarsky
557 Third Avenue
Manhattan
Untitled
September 1973
Mel Pekarsky
— Doyle Park, Yonkers
Untitled
May 1974
Jay Rosenblum
110 Trinity Place
Manhattan
Untitled
November 1972
Tania
10 Evergreen Avenue
V Brooklyn
Untitled
April 1967
Tania
Sm 4 Bryant Avenue, Bronx
Untitled
September 1968
Tania
Mercer & Third Streets
Untitled
June 1970
^
Tania and
Nassos Daphnis
Broadway & 43rd Street
Manhattan, (Arien Project)
Construction
Process
Environment
June 1971
Robert Wiegand
9th Street between Ist
and 2nd Aves. Manhattan
Juliette
•
September 1967
Robert Wiegand
Astor Place, Manhattan
At the Astor
Bar
August 1968
Robert Wiegand
Church & Reade Streets
Manhattan
Untitled
August 1969
Robert Wiegand
53rd Street & Park Avenue
Manhattan (Lever House)
Leverage
September 1970
Robert Wiegand
152-04 Jamaica Avenue
^ (Federal Reliance Bank)
Queens
Untnied
November 1972
WALL LOCATIONS - MAY 1974
PAGE 3
ARTIST
Todd Williams
Todd Williams
Todd Williams
LOCATION
w Livingston & Bond Streets
fj^ 530 Dean Street, Brooklyn
l?u 531 Bergen Street
^^ Brooklyn
U4 IV^v^ce SJnreet
TITLE
DATE
Richard Anuszkiewicz
Walter Darby Bannard
Clarence Carter
Reginald Neal
JERSEY CITY, NEW JERSEY -
Goodman Stores
830 Bergen Avenue
Charles Men's Wear
50 Journal Square
791 Bergen Avenue
121 Newark Avenue
Untltled
July 1970
Untltled
November 1973
Untitled
May 1974
0«Nlrtl-c4
-A^vW^m?
OCTOBER 1972
Untltled .
October 1972
Untltled
October 1972
Untltled
October 1972
l!rtf4flArf
October 1972
Ih/ Walls Inc.
25 Central Park West, 25R, New York, New York 10023, (212) 541-8423
WHAT IS CITY WALLS, IMC... A BRIEF HISTORY
In 1957, Allan D'Arcangelo, encouragecl and supported by David Bromberg, city
planner, painted an exterior wall, which had been left exposed when the build-
ing next to it was torn down on East 9th Street in Manhattan. When D'Arcangelo
completed his wall painting, the Visual and psychological effect on the Com-
munity was startling! The drab, dismal atmosphere of the block had been trans-
voi'Tned by his bright, illusionary landscape. It also demonstrated newpossi -
bilities for artists who were concerned with the heightened urban decay of New
York City and/or challenged by the scale and the idea of working outside of the
traditional studio, gall ery and museum setting.
Almost immediately, other artists responded to the potential of this new kina
of "public art". Jason Crum, Robert Wiegand, and Tania painted walls during
the same year. The effect on the urban environment did not go unnoticed by the
city government, architects and corr^unity groups.
The need for some kind of Organization to work with the artists and the com-
munities became necessary as interest and excitement grew. In 1970, with the
help of the J. M. Kaplan Fund, City Walls, Inc. was formed as a public Service,
non-profit, tax-exempt Organization.
Richard Anuszkiewicz, Walter Darby Bannard, Clarence Carter, Nassos Daphnis,
Alvin Loving, Forrest Myers, Reginald Neal , Mel Pekarsky, Jay Rosenblum, anc
lodd Williams have all participated in the expanding City Walls program. To
cate, these artists have painted thirty-six walls in neighborhoods throughout
Manhattan, the Bronx, Brooklyn and Queens.
During tha past three years, City Walls, Inc. has been Consultant to business
and Community groups, government and civic agencies. Continuing support has
enabled City Walls, Inc. to share knowledge and experience with diverse groups
throughout New York City as well as in Chicago, Detroit, Jersey City, Philadelphia,
Syracuse, Boston, Cincinnati, Atlanta, San Francisco, and as far away as Toronto,
Tokyo, Tel Aviv, Paris, London, and Hannover, all of which have created their
own city walls programs.
City Walls, Inc. conti nues primarily to work with artists and communities con-
cerned with the Visual environment. It provides expertise in dealing with city
red tape and coordinates the artist with the contractor, landlord and Community.
Integrating the artist and his work into everyday urban life cannot fail to
enrich the quality of life in our dties.
f I ccuiiiait ,
O Uft rf«S ^ ^ ^ <^ «A «^
r I Cd lucit w
City Walls, Inc.
May 14, 1974
Doris C. Freedman, President
Robert Wiegand, Vice-Presidenl
Mel Pekarsky, Vice-President
y.coScn VV. Crtiner, SecreUry
BOARD OF DIRECTORS
Jason Crum, Chairman
Richard Anuskiewici
Peter Blake
Nassos Daphnii
Allan D'Arcangcio
Alvin Loving
Maurice Ncssen
Tania
Commei itary
J65 East 56 Street
New York, New York 10022
PLaza 1-4000
April 10, 1972
Mr. George Eckstein
5 Cr icke t Lane
Great Neck, N.Y. 11024
Dear Mr. Eckstein:
IV afraid we won't be able to use this essay
in Commentary, but I was glad to have the
Chance to see the manuscript, and I hope
you'll continue to keep us in mind for the
future.
Yours ,
NK/hc
Enc.
Neal Kozodoy
Executive Editor
>!arch 29, 1972
Mr« Neal Kozodoy
COIC^IENTARY
165 East 56 Street
New York^ :iY 10022
Dear Mr. Kozodoy,
havi/ig l)3en absorbed in finishing a book
for a Gei^an publlsher for a '!arch dead-
line, I eouli not iintil now foilow through
on my essay on Pd Bullins, the subject of
our correspcndeiice last Octobor»
I am encloslag ib liemrith for your consido-
ration and will appreciate an early decision,
Sincecely yourS|
O^mmentary
165 East 56 Street ^/
New York, New York 10022
PLaza 1-4000
October 29, 1971
Mr. George Eckstein
5 Cr icke t Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
Many thanks for your note of October 22 to Mr. Podhoretz,
who is currently away from the office. I'm not sure the
piece you describe will be right for Commentary, but we'll
of course be happy to consider it. I look forward to recei
ving the manuscript soon.
Yours ,
C-
NK/hfc
Neal Kozodoy
Executive Editor
October 22, 1971
Mr, Norman Podhoretz
"^sdltor
COMMENTARY
165 East 56 Street
New York, NY 10022
Dear Mr. Podhoretz,
I am working on an evaltia^ion o^ the
werk of Ed Bnllins, the black playwrlght,
whose work I have followed for some tlrae
and wlth whora I recently had occaslon to -
talk about his work and hls general views,
including those on JewsAionism.
I v^onder whether C0WTEN7ARY might be Int-^r-
ested In thls essay. For your informatlon,
I have been a contribntor to Dins^T, the
NATION (most recently a revlew of the Revel
book in their October h Issue), and I Imve
been writlng reg^alarly on the American
scene for various German and Swiss publi-
ca t Ions. A book on the and of the American
New Left was piiblished in Germany in 1970.
Please advise.
Sincerely,
■'^■M
Are you keeping
up with the latest
Confrontation p
r I if ,-./viyjL Daar Oontributor,
A Literary Journal
of Long Island University
Martin Tucker, ü:ditor
English Department,
C.U. Post of L.I.U. ,
Greenvale, luy, 11548
516- 299-2391
June 6, 1964
^
I a» wlting to Inform you of a n«w delay in our I98A schedule . 1
oglze for any Inoonvenlence.
•».«1 '***^"!u ^^Y!' »/^"^l«' «n« °^ 552 pagea wlth tha apeclal thame of
Bxua and th« Writer," haa bean promisad to ua by the prlntar during the
rirat weak of July. The printer haa had all our aaterlal in hand aince
Harcb (and moat of it aince mid-February); I can only hopa hia new promiae
A*t u! 'v' iLlL*^* "^^ Printer himself haa experienced difficultlea
V.-,^ i' aub-contra^tw^, hence the reaaona, he informa ua, for the delays.
*^*^*^^ -^ t^ .„J^^ ^^ "^ ^^"^ " ^°" ^^^ TO HAVE YOUR COPY SEWT IN JULY
i^t^^y^^^^Ct^' '^X :LiS ^ ® ^^ ^°" ^^'^ 'f° RECEIVE IT IN SEPTEMBER, ANC OP ANY SUMMER
S7t,„M>idiirir \ ADDRESS IF DIFFERENT FROM YOUR REGULÄR ADDRESS.
The coat of thia apeclal laaue ia 16.00. Oontributora receive one
ee oopy and aajaany additional copiea they wiah at half-price. « »V 3
d/n
I am also ©ncloaing our regulär Hat aheet (we have followed thia
procedure slnce i960) by whlch we inform frlenda and acquaintancee of the work
of oontributora in eaoh iseue. Such lists are held in strict confldence
and are used only to inform the people listed of the contributor's work.
Returning the list to ua with namee and addresaes ia a great aid to our
magazine, and helps to promote your work«
Our oontributora paymenta will be arriving ehortly. Becauee of
incroaaed printer »s coata, we have had to reduce fees slightly. We are
aorry about thie deoiaion, but we have adopted it aa a laat resort • Should
any grant monaya enaue, we will raiae our feea to oontributora.
Thanka for your patienoe, intereat and encouragement . The magazine
haa weatherod many delaya and atorma, but it ia alive and healthy,
With beet wiahea»
3incerely»
Martin Tucker
P.8. Pleaao note the NEW addreaa above •
P.P.8. IF YOU WI8H TO AID THE MAGAZINE WITH TAX-EEDÜOT IBE CONTRIBUTION,
wo would be grateful. Pleasa make all cheoka payable to OONFBO^r^ATION and
mail to me at the above new addreaa. Th^nk vnn ,
George Eckstein :
Henr^i Pachter: WEIÜAR ETUDES.
Columbia Univorsity Press / 1982 , 379 o.
Among the Gernan intellectual emigr^S/ there are few left
vhoso conscious experience roach'^s frora thc? end of tlia German
Empire in 191 R to the prosent, Ono who lived, l<^.arnetd and
suffered throvigh these decades of upheavals, and has analysed
them in their various aspects with a shapp mind and, at times,
with a Sharp tongue, was the political sciontist and historian
HENRY PACHTER, Boon 1907 in Berlin, he was old enough to^expe-rienced
World IJar I, the breakdown ocß the Kaiser 's Reicli, tlie half-
heaitod Keinar Republic, and its fall under the on&laught of
national Socialism.
His stu^d«« at the prominent universities of Freiivurg and
Berlin had brought him in contact with leading liberal Ptd-
jr ^isioQlitical interest, , ,,_ , , ^ .
fessors, anci/Taaical suudenLs and workers.(His oook contains f me
capsule portraits of some of thern) . Because of hin polit.ical
activities, he had to flee the Third Reica after a few months
for France, After an exciting Interim in Paris, he arrived in
this country in 1941, and found here a great challenge to ad-
just and enlarge his historical, political and philosophical
perspectiv€3s •
Alv;ays an original and open mind, he conveyeed these perspec-
tives to his students at the New School ana other insLitutions
«
o'f learning, and put them down in numerous articles and essays
in academic and politico-cultural mag^aines auch as DIS3ENT
(which heüielped found) and DAßDALUS, and in historical works^
amon-j them "MODERN GERMANY", a history of Germany in the 20th
centnny, and "PAPACELSUS" , a biography of the famous physician
George Eckstein:
Henry Pachter: WEIMAR ETUDES
Columbia University Press, 1982 , 379 p.
Among the German intellectual emigres/ there are few left
whose conscious experience reaches from the end of the German
Empire in 1918 to the present. One who has lived/ learned and
suffered through these decades of upheavals, and has analysed
them in their various aspects with a sharp mind and, sometimes,
with a Sharp tongue, was the political scientist and historian
HENRY PACHTER. Born 1907 in Berlin/ he was old enough to ex-
perience World War 1/ the breakdown of the Empire / the half-
hearted Weimar Republic, and its fall under the onslaught of
National Socialism. Shortly thereafter, he fled Germany for
FRance. After an exciting Interim in Paris / he arrived in
this country in 1941, and found here a great challenge to en-
large his historical/ political and philosophical perspectives.
-'> —
and alchcmist during the time of upliGavail at the ond ot thc
MiddlG Ages, rinder the somewhat unhappy title "WEIMAR ETU33ES"
he collected, shortly beforo hin death, a solection of these
e^says, frair»ed V)y two new lonqor autobiographical frage?nents
about the forma tive years of his youth in Germany, and about
his years as emigrant in France and .Anierica. He did not livo
to see the published work, faithfuily complctcd by his vidcv
and one of his formor students,
The book shows the wide ränge of his mind and interests:
languagG/ philosophy^ psychology^ politics, literaturo/ art,
alvays set in an historical contoxt. His judgment of l.'f'irnar
Cultur^/ some of vhoso leading representatives ho portrays,
is conflictinq. ITe correctly considers it asthe heritage of
the cr'3ative turn of the Century: Expressionism, twelve-tono
music/ Piauhaus vStyle, relativity theory^ psychoanalysis?
in many vays fed from foreign sources, especially American
(JazZf Film, Literature) and Russia (Eisenstein). The V/eimar
intellccütials/ lie shows, had been neither as influential lor
as leftist as today they are often assumed to have been;
there were plenty conservatives among them. As he points out!
"X^/eimar culture •• was born out of prote^^it against VJeimar
politics and VJeimar's social structure, Weimar went dov/n pre-
cisely beaause it tried to impose republican policies on a
ocial-political^srrcture that had not overcome its imperial
s
antecedents. " [p,308]
In some respects, the most interesting pa rts of the book are
the most personal ones, the two framing chapters, Pachter 's
cont empor ary can find here a variant of hi s/her ovm experience;
to a new generation those turbulent years become concrete in
personal fate:
'^ '.
^
-'^-
In CTGrmany^ the liberal Jewish-bourgeois parental hoine; a
a radical Youth Iloveraent led by Hans Litten v;ho later^ as
defense lawyery4?5^'el Rilier^lo ^.oslity ander oath before a
Weimar court, and paid for it with a martyrdom in the Oranien-
burg KZ; the meeting and lifelong friendship with KarlKorsch^
/
the first and most persistent Marxist critic of Lenin. The
sharpening of social and- political tensions directed Pachter 's
youthful political activity towarö the radical Left; but he
never lost his critical attitude tovard simplistic dog^natisra.
In France, Pachter 's first exile after Hitler 's takeover in
1933, he was faced bjiethe rnined experience conrnon to raost r(?-
fugeeü : police chicanery and econoraic predicament; the sol J da-
rity and the inevitable narrowness of emiqrant life; but
a.Lso
i
the oxciting experience of the Populär Front and the Spanish
Civil Ivar., After the fall of France craTne the salvation in
the USA of President Roosevelt. Ilere he managed successfuily
the con.plex arabivalcnce between European heritage and the
very different, buj: surprisingly open-armed new surroundings,
The alienation of the German-Jewish intellectual began to
dissolve. In Pachter 's words [p.336]j
"For once, it was possible to identify with a living State, 1
and we gladly exchanged European ideologies for the absorbing... '^
adventure of /vniGrican pragmatism."
H<^points to some of the many examples of mutual enrichjiient : [p, 354]
"It was a fortunate coincidence that precisely at the moinent
when .\nerica lost her innocent faith in everiasting ha rrnony
and progress, sho teecame host to feeople ... whose personal
experiences had made them singularly sensitive to the crisis
of the Western mind."
A
ü
*■ ■-»^•
'^vV;
y '■M."s*r^^Vi»'
V*- V ^ /
■Xi..-"'. "'
Neuerscheinungen
Sachbuch
Daniel Bell
Die nachindustrielle Gesellschaft
2. Auflage 1976. 392 S., 15,2x24 cm, geb.,
DM38,-, ISBN 3-593-32125-4
„Die sorgfältig fundierte Analyse von Bell
scheint mir deswegen die wichtigste gesell-
schaftliche Trendanalyse der letzten Jahre zu
sein, weil sie nicht hochstapelt, sondern mit
faktischen Pfunden wuchert, die die Sozialwis-
senschaften durchaus aufzuweisen haben. Sie ist
darüberhinaus von einer hohen Aktualität . . ."
Bayerischer Rundfunk
„Seit Joseph Schumpeters Buch über „Kapita-
lismus, Sozialismus und Demokratie" von 1950
ist kaum ein so komplexes, reichhaltiges und so
viele Fragen aufwerfendes Buch erschienen wie
dieses."
Hessischer Rundfunk
Berger, Berger, Kellner
Das Unbehagen in der Modernität
1975. 210 S., 13,9x21 cm, geb., DM 32,-
ISBN 3-585-32061-9
Das Unbehagen in der Moderne ist eine nur vor-
dergründig erkannte Erscheinung in unserer
Zeit. Die Autoren analysieren, weshalb der
technische Fortschritt zur Verselbständigung
bestimmter Institutionen führte, die neue so-
ziale Verhaltensmuster notwendig machte und
dem Einzelnen keinen deutlich erkennbaren
Platz in der Gesellschaft läßt.
„Beeindruckend ist die Fähigkeit der Autoren,
den universalen Charakter der Modernität her-
vorzuheben".
FAZ
Samuel Brittan
Die Ökonomie der Freiheit
Plädoyer für eine liberale Wirtschaft
1976. 213 S., 13,9x21 cm, kart.,DM 28,-
I5BN 3-593-32131-9
Für Samuel Brittan ist die richtige Marktwirt-
schaft ein Werkzeug menschlicher Freiheit und
ein Weg zur Befriedigung menschlicher Bedürf-
nisse, die stärkste Kraft für die Ausdehnung der
peisönlichen Freiheit. Zwar können die Unter-
nehmen mit einem erheblichen Maß „mora-
lischer" Gebote leben, aber das Gewinnstreben
wird sich solchen Einengungen stets wider-
setzen und trachten, den Bereich des Erlaubten
auszudehnen.
Das Buch behandelt ein breites Spektrum von
Themen, von utilitaristischer Ethik über Gleich-
heit, persönliche Freiheit bis zur Ökonomie des
Sozialismus. Das Ergebnis ist eine moderne Dar-
stellung des „klassischen" Liberalismus als ge-
sellschaftspolitische Grundlage. Im Gegensatz
zu den meisten Vertretern dieser Position ist
sich Brittan aber vieler Aspekte der linken Kri-
tik bewußt. Er bringt eine undogmatische und
sehr anregende Auseinandersetzung mit vielen
politischen Positionen, wobei seine eigene Posi-
tion konsequent herausgestellt wird gegenüber
rechten wie linken Lehrmeinungen.
Quellen und Studien
zur Sozialgeschichte
Karl Marx
Über Formen
vorkapitalistischer Produktion
Vergleichende Studien zur Geschichte des
Grundeigentums
Herausgegeben von H.-P. Harstick
„Quellen und Studien zur Sozialgeschichte",
hg. vom Internationalen Institut für Sozial-
geschichte Amsterdam, Band 1
1976. ca. 450 S., 15,2x24 cm, geb., Subskrip-
tionspreis ca. DM 75,-, danach ca. DM 85,-
ISBN 3-593-321 36-X, November 1976
Der erstmals aus dem handschriftlichen Nachlaß
von Karl Marx edierte Text belegt die Intensität
der Marxschen Studien auf einem Gebiet, zu
dem bisher nur eine skizzenhafte Darstellung in
den mehr als 20 Jahre zuvor abgefaßten Grund-
rissen vorlag. Die Exzerpte aus Kovalevski|s
1879 veröffentlichtem Werk über den Gemein-
delandbesitz Sind zweifellos die geschlossenste
Darstellung von Marx über „Formen, die der
kapitalistischen Produktion vorhergehen", und
gleichzeitig ein aufschlußreiches Dokument zur
Genesis des Marxschen Denkens.
Die Marx-Diskussion, insbesondere die Ausein-
andersetzung über die Periodisierung und asia-
tische Produktionsweise erhält durch die kri-
tische Ausgabe eine neue Quellengrundlage.
M. M. Kovalevskij
Obscinnoe zemlevladenie.
Priciny, chod i posledstvijaego raziozenija
(Der Gemeindelandbesitz. Ursachen, Verlauf
und Folgen seines Zerfalls).
Neudruck der russischen Originalausgabe Mos-
kau, F. B. Miller, 1879. Mit einer Einleitung
von H.-P. Harstick
1976. ca. 250 S., 15,2x24 cm, geb., Subskrip-
tionspreis ca. DM 60,-, danach ca. DM 70,-
ISBN 3-593-32165-3, November 1976
Marx hat sich im Zuge breit angelegter Studien
zur Geschichte des Grundeigentums sehr inten-
siv mit dem heutzutage äußerst seltenen Werk
auseinandergesetzt, von dem außer dem erhal-
tenen Marxschen Handexemplar lediglich noch
drei weitere Exemplare existieren.
Kovalevskijs „Gemeindelandbesitz" dokumen-
tiert den Stand der vergleichenden rechts- und
verfassungsgeschichtlichen Forschung in den
letzten Lebensjahren von Marx, wobei Kova-
levskij seine Studie primär außerhalb des tradi-
tionellen Forschungsgebietes der vergleichenden
Jurisprudenz ansiedelt und als Untersuchungs-
ziel eine vergleichende historische Darstellung
der Agrarverfassung Mexikos, Perus, Algeriens
und Indiens einerseits und Deutschlands und
der Schweiz andererseits postuliert.
Wissenschaftlicher Beirat
Kritische Sozialwissenschaft:
Franz Droge, Bremen; Klaus Holzkamp, Berlin;
Klaus Hörn, Frankfurt am Main; Urs Jaeggi,
Berlin; Ekkehart Krippendorff, Bologna; Hans
Joachim Krüger, Gießen; Wolf-Dieter Narr, Ber-
lin; Frieder Naschold, Berlin; Claus Offe,
Bielefeld; Jürgen Ritsert, Frankfurt am Main;
Erich Wulff. Honnover
Campus Studium
Kritische Sozialwissenschaft
Bader, Berger, Ganßmann, Kneseheck
Einführung in die Gesellschaftstheorie
Gesellschaft, Wirtschaft und Staat bei Marx
und Weber
Band 1: 1976. ca. 250 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.,
DM 18,-, ISBN 3-593-32525-X, Bd. 525
Band 2: 1976. ca. 250 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.,
DM 18,-, ISBN 3-593-32526-8, Bd. 526
Die theoriegeschichtlich und politisch bedeu-
tendsten Theorien von Marx und Weber werden
einander gegenübergestellt und auf diesem Wege
das Verständnis der Grundfragen der Gesell-
schaftstheorie ermöglicht. Die Autoren verfol-
gen die beiden Theorien in drei Bereichen: Ge-
sellschaftstheoretische Grundlagen, kapitalisti-
sche Wirtschaftsordnung und politisches Herr-
schaftssystem.
Der systematische Vergleich dieser kontrover-
sen Theorien bietet den Vorteil, vom Zwang,
auf alle Fragen definitive Antworten geben zu
müssen, zu entlasten. Indem jeweils zwei, oft
konträre Lösungsvorschläge zu den strittigen
Grundfragen vorgeführt werden, kann sich der
Leser selbst eine begründete Meinung über
Stärken und Schwächen der diskutierten Theo-
rien bilden.
Blanke, Jürgens, Kastendiek
Kritik der Politischen Wissenschaft
Analysen von Politik und Ökonomie in der
bürgerlichen Gesellschaft
Band 1: 1975. 272 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.,
DM 1 7,-, ISBN 3-585-32504-1 , Bd. 504
Band 2: 1975. 218 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.,
DM 16,-, ISBN 3-585-32505-X, Bd. 505
In diesem Werk wird die Entwicklung poli-
tik-wissenschaftlicher Konzeptionen, wesent-
licher inhaltlicher Aussagen zum Verhältnis von
Staat und Gesellschaft sowie zu den ökono-
mischen Funktionen des Staates im Kapitalis-
mus dargestellt.
Stanley Diamond
Kritik der Zivilisation
Anthropologie und die Wiederentdeckung des
Primitiven
1976. 278 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 19,-
ISBN 3-593-32529-2, Bd. 529, September 1976
Die etablierte Kultur- und Fortschrittsgläubig-
keit der kapitalistischen Welt ist durch die reale
Entwicklung der zivilisierten Gesellschaften zu-
nehmend ins Wanken geraten. Ihre Errungen-
schaften enthüllen immer mehr ihre negative
Kehrseite. Diamonds Untersuchung des Bruchs
zwischen primitiver und zivilisierter Kultur und
Lebensform schärft den Blick für die Ursachen
der sich vertiefenden Krise der westlichen Zivili-
sation.
„In einem Jahrhundert, in dem amtliche Defini-
tionen der menschlichen Natur zum Gesetz und
durch staatliches Handeln durchgesetzt werden,
müssen wir zur Wurzel zurückkehren. Die
,Wurzel ist der Mensch', sagt Marx. Mit der Ent-
mystifizierung unserer Zivilisation und der kon-
kreten Explikation des Seins in primitiven Ge-
sellschaften schreibt Diamond die Prolegomena
für eine marxistische Ethnologie und eine exi-
stenzielle Anthropologie". (Eric R.Wolff)
Klaus Dörner
Diagnosen der Psychiatrie
Über die Vermeidungen der Psychiatrie und
Medizin
1975. 178 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 14,-
ISBN 3-593-32513-6, Bd. 513
Die Psychiatrie in der Bundesrepublik als Wis-
senschaft und Institution befindet sich erst auf
dem Weg zur Gegenwart. Ihre Entwicklung hat
wesentliche Anstöße erhalten durch eine histo-
risch-sozialwissenschaftliche Erweiterung ihrer
Fragestellungen, dann durch die antiautoritäre
und institutionenkritische Bewegung. Sie ist
heute gekennzeichnet durch organisatorische
Veränderungen ihrer therapeutischen Praxis.
Dörners Arbeiten, gleichzeitig Dokumente und
Analysen dieser Entwicklung, illustrieren exem-
plarisch den Wandlungsprozeß der traditionel-
len Psychiatrie hin zur Sozialpsychiatrie.
Murray Edelman
Politik als Ritual
Die symbolische Funktion staatlicher Institutio-
nen und politischen Handelns
1976. 212 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 16,-
ISBN 3-593-32512-8, Bd. 512
Was staatliche Organe und Akteure produzie-
ren, ist nicht allein Politik im Sinne konkreter
Gesetze, Maßnahmen und Entscheidungen. Sie
erzeugen gleichzeitig auch ein bestimmtes Er-
scheinungsbild von ihrem eigenen Tun und
Wollen wie der Realität, mit der sie sich poli-
tisch auseinandersetzen. Diese ,, Selbstinszenie-
rung" der Politik ist mit dem Begriff der Mani-
pulation nur unzureichend zu fassen. Sie be-
dient sich der Ängste, Hoffnungen und Identi-
täten der Bürger, um ihnen die Ergebnisse der
Politik und die bestehenden Machtstrukturen
akzeptabel zu machen.
Dieser theoretische Ansatz, der wie kein ande-
rer die kritische politikwissenschaftliche For-
schung in den USA der 60er und 70er Jahre
beeinflußt hat, gibt wichtige Impulse für die bei
uns wieder aktuell werdende Frage nach der
Legitimität und Selbstlegitimation politischer
Herrschaft.
Josef Esser
Einführung in die materialistische
Staatsanalyse
1975. 182S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM14,-
ISBN 3-593-32514-4, Bd. 514
Ziel dieser Einführung ist es, die verschiedenen
Varianten materialistischer Staatsanalyse vorzu-
führen, immanent zu kritisieren und ihr Ver-
hältnis zur Marxschen Kritik der Politischen
Ökonomie zu klären.
Klaus Jürgen Gantzel (Hg.)
Herrschaft und Befreiung
in der Weltgesellschaft
1975. 283 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM19,-
ISBN 3-585-32506-8, Bd. 506
Im Mittelpunkt dieses Bandes mit Beiträgen von
K. W. Deutsch, J. Galtung, A. G. Frank, H. El-
senhans u. a. stehen die Entwicklung der Welt-
arbeitsteilung, die Herrschaftsstrukturen des
internationalen Systems und die (r)evolutionä-
ren Befreiungstendenzen.
Brigitte Geissler, Peter Thoma (Hg.)
Medizinsoziologie
Einführung in ihre Grundbegriffe und Probleme
1975. 295 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM20,-
ISBN 3-585-32509-2, Bd. 509
Eine problemorienlierte Darstellung der zentra-
len Gegenstandsbereiche der Medizinsoziologie,
die methodologisches Grundwissen anhand em-
pirischer Fakten vermittelt.
Rolf-Richard Grauhan (Hg.)
Lokale Politikforschung
Band 1: 1975. 191 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.,
DM 15,-, ISBN 3-585-32510-6, Bd. 510
Band 2: 1975. 227 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.,
DM 1 6,-, ISBN 3-585-3251 1 -4, Bd. 51 1
Eine Einführung in die Probleme und eine Do-
kumentation des Standes der Lokalen Politik-
forschung.
Ute Holzkamp-Üsterkamp
Grundlagen der
psychologischen Motivationsforschung
Band 1 + 2
Texte zur Kritischen Psychologie, Band 4/1,
4/2, Psychologisches Institut der FU Berlin
Band 1: 1975. 370 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.,
DM 22,-, ISBN 3-593-32520-9, Bd. 520
Band 2: 1976. ca. 484 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.,
ca. DM 24,-, ISBN 3-593-32521-7, Bd. 521,
Oktober 1976.
Ziel dieser historischen Analyse ist die umfas-
sende wissenschaftliche Herausarbeitung we-
sentlicher Züge des emotional-motivationalen
Aspekts des menschlichen Handelns in der
bürgerlichen Gesellschaft.
Schwerpunkt des 2. Bandes ist die Auseinander-
setzung mit der Psychoanalyse. Dabei geht es
nicht nur um die inhaltliche Kritik ihrer Grund-
begrifflichkeit, sondern vor allem um die Her-
ausarbeitung ihres Erkenntnisgehaltes als Wei-
terentwicklung der Gesamtkonzeption der „Kri-
tischen Psychologie".
Niels Kadritzke
Faschismus und Krise
Zum Verhältnis von Politik und Ökonomie im
Nationalsozialismus
1976. 216 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 16,-
ISBN 3-593-32528-4, Bd. 528
Ist der Faschismus eine eigenständige Gesell-
schaftsformation jenseits des Kapitalismus oder
eine besondere Variante kapitalistischer Krisen-
bewältigung? Die Beantwortung dieser Frage
hängt ab von der Klärung des Verhältnisses von
Politik und Ökonomie, das nach wie vor die
Faschismusdiskussion beherrscht.
Unter dieser Fragestellung wird, ausgehend von
einer Darstellung der zeitgenössischen Faschis-
musanalyse der KPD-Üpposition, die neuere
marxistische und nichtmarxistische Faschismus-
forschung kritisiert und weitergeführt. Dabei
werden die zentralen Probleme sowie die poli-
tische Aktualität einer materialistischen Faschis-
musanalyse herausgearbeitet, in dem Buch wird
gleichzeitig eine entscheidende Phase der Ge-
schichte der Arbeiterbewegung lebendig, ohne
deren Kenntnis ein Verständnis des deutschen
Faschismus nicht möglich ist.
Ekkehart Krippendorff
Internationales System als Geschichte
Einführung in die internationalen Beziehungen!
1975. 187 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM15-
ISBN 3-585-32507-6. Bd. 507
Internationale Politik ist nur durch die Analyse
ihrer Geschichte verstehbar. Der Autor ent-
wickelt daher den Entstehungsprozeß des Inter-
nationalen Systems vom Zeitalter der Ent-
deckungsfahrten über den Kolonialismus bis zur
gegenwärtigen Form des Imperialismus.
Christa Rebell
Sozialpsychiatrie
in der Industriegesellschaft
Arbeitsbedingungen, psychische Erkrankungen
und psychiatrische Versorgung
1976. 152 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 13,-
ISBN 3-593-32523-3, Bd. 523
Diese Einführung in wichtige Probleme einer
sozialen Psychiatrie gibt einen Übeiblick über
die Ergebnisse sozialpsychiatrischer Unlersu-
chungen und die Intentionen der Reformbewe-
gung in der Psychiatrie: die Einbeziehung so-
zialer Faktoren in die Therapie und die Herstel-
lung der Chancengleichheit in der psychia-
trischen Versorgung.
Im Mittelpunkt stehen die Veränderungen der
Arbeitsbedingungen für die Masse der Beschäf-
tigten, die, so die These, einen entscheidenden
Einfluß auf die Entstehung von psychischen Er-
krankungen gewonnen haben.
Jürgen Ritsert
Wissenschaftsanalyse als Ideologiekritik
1975. 172 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 13-
ISBN 3-585-32501-7, Bd. 501
Die in diesem Band zusammengefaßten Beiträge
erläutern die ideologiekritische Funktion von
Wissenschaftsanalyse und sind selbst ausge-
führte Beispiele für Wissenschaftskritik.
Volker Schurig
Naturgeschichte des Psychischen
Texte zur Kritischen Psychologie, Bd. 3/1 u. 3/2
Psychologisches Institut der FL) Berlin
Bandl; 1975. 202 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.
DM 17-, iSBN3-593-32518-7, Bd. 518
Band 2: 1975. 226 S., 12,2x18,7 cm, Pbck.
DM 18,-, ISBN 3-593-32519-5, Bd. 519
Die Evolution psychischer Prozesse von einfach-
sten tierischen Organismen bis zu den höheren
Säugetieren wird in dieser Naturgeschichte auf
mateiialistischer Grundlage in ihren wichtigsten
Entwicklungsstufen systematisiert. Die Darstel-
lung basiert auf einer Integration genetischer,
physiologischer und eihologischer Theorien.
Volker Schurig
Die Entstehung des Bewußtseins
Texte zur Kritischen Psychologie, Band 5
Psychologisches Institut der FU Berlin
1976. 345S., ca. 40 Abb. U.Tabellen,
12,2x18,7 cm, Pbck., DM 19,-,
ISBN 3-593-32522-5, Bd. 522
Im Anschluß an die in der gleichen Reihe er-
schienene „Naturgeschichte des Psychischen"
wird in diesefn Band die allgemeine historische
Ableitung des Bewußtseins als höchste Entwick-
lungsstufe des Psychischen herausgearbeitet.
Schweitzer, Mühlenhrink, Späth
Über die Schwierigkeit soziale
Institutionen zu verändern
Entwicklungsarbeit im sozialpädagogischen Feld 1
1976. ca. 220 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 18 -
ISBN 3-593-32508-X, Bd. 508, September 1976
Selten und schwierig sind Versuche, in studen-
tischer Selbstorqanisation eine Alternative zur
herkömmlichen sozialpädagogischen Ausbil-
dung zu schaffen. In dieser Dokumentation
eines solchen Versuchs werden die Probleme
der Verbindung sozialwissenschaftlicher Theo-
riebildung und Forschungspraxis iTiit der Be-
rufspraxis in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern
anhand praktischer Erfahrungen in einem Kin-
derheim reflektiert.
Die Autoren erhärten die These, daß die
Zwänge bürokratischer Institutionen im Sozial-
bereich und reale Veränderungsmöglichkeiten
nur durch praktische Tätigkeit im Milieu des
sozialen Feldes erkannt werden können. Gleich-
zeitig entwickeln sie einen über die gängigen
Modelle von Handlungsforschung hinausge-
henden Feldforschungsansatz.
Rainer Seidel
Denken - Psychologische Analyse der
Entstehung und Lösung von Problemen
Texte zur Kritischen Psychologie, Band 6
Psychologisches Institut der FU Berlin
1976. ca. 224S., 12,2x18,7 cm,Pbck., DM 18,-
ISBN 3-593-32527-6, Bd. 527, Oktober 1976
Menschliche Tätigkeit, angefangen vom Alltags-
leben bis zum wissenschaftlichen Arbeiten, ist
strukturiert durch Probleme und deren Lösung.
In der Psychologie erscheint die Problembezo-
genheit des Denkens überwiegend verkürzt als
Theorie des ProbleiTilösens, während die Entste-
hung und Entwicklung von Problemen als An-
fang des Denkprozesses vernachlässigt werden.
In diesem Band wird in historischer Analyse ein
umfassender Begriff des Problems als eines not-
wendigen Entwicklungsmoments gesellschaft-
licher Lebenstätigkeit -ausgearbeitet. Anhand
der Analyse zweier geschichtlicher Problefnpro-
zesse (Erfindung der Dampfmaschine durch
Watt und Entstehung der Mehrwerttheorie von
Marx) wird u.a. die „abgeschlossen"-formale
Form des Problemdenkens und ihr Verhältnis
zu begreifender Erkenntnis untersucht.
Sozjalwissenschaften:
Stiidiensituation, Vermittlungs-
probleme, Praxisbezug
Orientierungshilfen für Studenten und Dozen-
ten
1976.ca.240S.,12,2x18,7cm,Pbck.,ca.DM12,-
ISBN 3-593-32517-9, Bd. 517, September 1976
Sozialwissenschaften:
Stildiensituation
Vermittlungs-
probieme
Praxisbezug
Orienticrunsshiifcn
für Studenten
und Dozenten
Le^^riTiVdÜl^i
Studium
Kritisdie Sozialwisscnsdiaft
Studienreglementierung, Numerus Clausus, poli-
tische Disziplinierung und die Verschlechterung
der ökonomischen Lage der Studenten wie auch
der Arbeitsbedingungen der Dozenten haben
die Studiensituation in den sozialwissenschaft-
lichen Fächern entscheidend verändert. Exi-
stenzangst, unklare Berufsperspektive und poli-
tische Orientieiungslosigkeit führen bei den Stu-
denten einerseits zu Motivationsdefiziten und
resignativen Anpassungsprozessen, andererseits
verstärken sich die Forderungen nach Klärung
des „Praxisbezugs" der Lehrangebote.
Die Fragestellungen und Probleme sind an allen
Universitäten ähnlich, isoliert iedoch sind die
Versuche, sich gegen die Verschärfung der Stu-
dienbedingungen zu wehren. Zweck dieses
Buches ist es, durch die Reflexion universitärer
Alltagserfahrungen Anstöße für die bei allen Be-
teiligten eher diffus ablaufenden Diskussionen
zu geben, um der zunehmenden Verschulung
des Studiums mit all ihren fatalen Folgen ent-
gegenzuarbeiten.
Gisela Ulmann
Sprache und Wahrnehmung
Texte zur Kritischen Psychologie, Bd. 2
Psychologisches Institut der FL) Berlin
1975. 159 S., 12.2x18,7 cm, Pbck.. DM13.-
ISBN 3-585-32503-3, Bd. 503
Aufbauend auf dem ersten Band der „Texte zur
Kritischen Psychologie" (K. Holzkamp: Sinn-
liche Erkenntnis) wird untersucht, ob und wie
die Sprache unsere Wahrnehmung und unser
Denken bestimmt.
Die Befunde bieten einen differenzierten Bei-
trag zu der Frage, wie der Sprachgebrauch die
Wahrnehmung gesellschaftlicher Wirklichkeit
individuell behindert bzw. fördert.
Wissenschaftlicher Beirat
Sozialgeschichte:
Manfred Hahn, Bremen; Hans-Peter Harstick.
Braunschweig; Georges Haupt. Paris; Hans Josef
Steinberg, Bremen
Siegfried Bahne
Die KPD und das Ende von Weimar
Das Scheitern einer Politik 1932-1935
1976. 184 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 14,-
ISBN3-593-32515-2, Bd. 515
Die Folgen der unter dem Schlagwort „Klasse
gegen Klasse" seit 1928/29 verfolgten Taktik
der KPD stellen einen wichtigen Teilaspekt des
Scheiterns der Republik von Weimar dar. Die
im Rahmen dieser Taktik erhobene Forderung,
den Hauptstoß gegen die als „sozialfaschistisch"
abgelehnte SPD zu führen, vertiefte die Spal-
tung der Arbeiterbewegung und erleichterte den
Sieg des Faschismus. Der Band hat einen An-
hang mit wichtigen historischen Dokumenten
und ist gleichzeitig ein Beitrag zur Faschismus-
forschung.
Manfred Hahn
Historiker und Klassen
Zur Grundlegung einer Geschichte der bürger-
lichen Gesellschaft
1976. 182 S.. 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 15,-
ISBN 3-593-32524-1, Bd. 524
Diese Geschichte der Sozialgeschichte als Wis-
senschaft ist eine Orientierung gegen die längst
nicht überwundene Theorieferne der Ge-
schichtswissenschaft und gegen nach wie vor
gängige Ausblendungen der Vergangenheit 'der
Sozialwissenschaften.
Walter Markov
Volksbewegungen der
Französischen Revolution
herausgegeben von Manfred Hahn
1976. 248 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM19.-
ISBN 3-593-32502-0, Bd. 502
Im Mittelpunkt des Bandes stehen Arbeiten, die
sich mit den bisher meist vernachlässigten
Volksbewegungen während der Französischen
Revolution beschäftigen.
In dieser Revolution, so Markov, „war wie in
keiner anderen zuvor das Volk als Hauptkraft in
den Vordergrund getreten . . . obwohl dies ein-
lache Volk keinmal an die Macht gelangte, ver-
dankte die Revolution ihre aufsteigende Linie
dum opferwilligen Einsatz des Volkes... Die
bürgerliche Revolution konnte insofern zum
klassischen Vorbild einer demokratischen Revo-
lution werden."
Campus Paperbacks
Kritische Sozialwissenschaft
Heinz Harald Abholz (Hg.)
Krankheit und soziale Lage
Befunde der Sozialepidemiologie
1976. 211 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM24,80
ISBN 3-593-32157-2
Erstmalig erscheint in Deutschland ein repräsen-
tativer Überblick über die Ergebnisse und Un-
tersuchungsmethoden der Sozialepidemiologie,
8
wie sie bereits seit einigen Jahren in den angel-
sächsischen Ländern betrieben wird. Gegen-
stand ist der Zusammenhang von sozialer Lage
und Krankheit. Die Befunde liefern den Nach-
weis, daß auch heute noch deutliche soziale
Unterschiede in der Verteilung von Krankheit
bestehen.
Thomas Leithäuser
Formen des Alltagsbewußtseins
Schwerpunkt Psychoanalyse als Sozialwis-
senschaft, herausgegeben von Klaus Hörn und
Alfred Lorenzer
1976. 200 S., 13,4x20.5 cm. Pbck.. DM 22 80
ISBN 3-593-32149-1
Die Begriffe Alltag und Alltagsbewußtsein wer-
den gegenwärtig zu modischen Themen der
politischen und wissenschaftlichen Diskussion.
Sie verdrängen tendenziell die Begriffe Klassen-
gesellschaft und Klassenbewußtsein.
Demgegenüber versteht der Autor Alltagsbe-
wußtsein als eine historische Kategorie, mit der
Bewußtseinsbildung und psychische Strukturie-
rung unter den Bedingungen fortgeschrittener
Vergesellschaftung erfaßt werden sollen. Auf
der Grundlage philosophischer und theore-
tischer, insbesondere psychoanalytischer Kon-
zepte wird eine wichtige Perspektive für die
Neuinterpretation empirischer Befunde der
Sozialpsychologie geboten. Für die politische
Diskussion wird das Verhältnis von Alltagsbe-
wußtsein und Klassenbewußtsein reflektiert.
Jürgen Ritsert (Hg.)
Gründe und Ursachen
gesellschafthchen Handelns
1975. 226 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 25,80
ISBN 3-593-32152-6
Im angelsächsischen Sprachraum gibt es eine
dem Positivismusstreit ähnliche Kontroverse
über die Probleme der Erklärung menschlichen
Handelns, die in Deutschland bis jetzt kaum
rezipiert wurde.
Aus der Vielzahl der in dieser sogenannten
,.reasons-causes"-Diskussion berührten Themen-
bereiche sind in diesem Band die für die Sozial-
wissenschaften wichtigen Beiträge ausgewählt.
Peter Schlotter
Rüstungspolitik in der Bundesrepublik
Die Beispiele Starfighter und Phantom
1975. 212 S., 13,4x20.5 cm, Pbck., DM23 80
ISBN 3-593-32083-5
Zwei exemplarische und dazu sehr spektakuläre
Fälle, die Beschaffung der Kampfflugzeuge
..Starfighter" und „Phantom" stehen im Mittel-
punkt dieses Buches. Die materialreiche Unter-
suchung gibt Aufschluß über die Rolle der Poli-
tiker, der Industrie, der Ministerialbürokratie
und der Militärs bei den nicht selten mit Skan-
dalen behafteten Rüstungsprogrammen.
Johann August Schülein
Das Gesellschaftsbild der
Freudschen Theorie
Schwerpunkt Psychoanalyse als Sozialwis-
senschaft, herausgegeben von Klaus Hörn und
Alfred Lorenzer
1975. 222 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM22,80
ISBN 3-585-32148-8
Freud wird oft eklektisch an der Überfläche kri-
tisiert: Das in seinen Ansatz eingegangene Men-
schen- und Gesellschaftsbild - und damit auch
die Psychoanalyse - könne man heute nicht
mehr ernstnehmen.
In einer der Freudforschung bisher noch fehlen-
den Textanalyse werden nun jene vortheore-
tischen Annahmen Freuds als die geradezu
zynische Wahrheit jener Zeit entziffert.
Andreas Treppenhauer
Emanzipatorische Psychologie
Probleme einer Wissenschaft vom Subjekt
1976. 200 S., 13,4x,20,5cm, Pbck., DM22 80
ISBN 3-593-32089-4
Der „Positivismusstreit" in der deutschen So-
ziologie blieb nicht ohne Folgen für die Diskus-
sion in anderen Einzeldisziplinen. Vor dem Hin-
tergrund unterschiedlicher wissenschaftstheo-
retischer Positionen (Kritischer Rationalismus,
Marxismus-Leninismus, dialektisch-hermeneu-
tische Wissenschaftstheorie) wird er in diesem
Buch für den Bereich der Psychologie rekon-
struiert.
9
In Auseinandersetzung mit der „Kritischen
Psychologie" (Holzkamp) und der Psychoana-
lyse als Tiefenhermeneutik (Lorenzer) werden
Schwierigkeiten wie Kriterien einer emanzipa-
torischen Psychologie verdeutlicht.
Ali Wacker (Hg.)
Die Entwicklung des Gesellschafts-
verständnisses bei Kindern
1976. 207 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 19,80
ISBN 3-593-32179-3, Oktober 1976
Wie nehmen Kinder verschiedener Altersstufen
ihre soziale Umwelt wahr? Wie erfahren und
interpretieren sie z. B. Armut und Reichtum,
soziale Ungleichheit und Geldbeziehungen?
Solche und ähnliche Fragen wurden bisher in
der politischen Sozialisationsforschung vernach-
lässigt.
Die in diesem Band enthaltenen empirischen
Untersuchungen behandeln dieses Thema im
Hinblick auf die Entstehung typischer ^rfah-
rungsweisen der Kinder im Kontext ihres gesell-
schaftlichen Lebenszusammenhangs wie auf
deren allmähliche Veränderung mit fortschrei-
tendem Alter. Die theoretische Orientierung der
Autoren reicht von funktionalistischen über
kognitionstheoretischen bis hin zu psychoanaly-
tischen Konzeptionen.
Peter Weingart (Hg.)
Wissenschaftsforschung
Eine Vorlesungsreihe mit Beiträgen von Ben-
David, Hirsch, Kambartel, Lakatos, Radnitzky
u. a.
1975. 257 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM25,80
ISBN 3-585-32141-0
Diese Vorlesungsreihe gibt einen einführenden
Überblick über typische Ansätze der Wissen-
schaftsforschung und vermittelt auf sie gerich-
tete Fragestellungen aus ihren unmittelbaren
Zuträgerdisziplinen.
Siegfried Zepf
Die Sozialisation
des psychosomatisch Kranken
Schwerpunkt Psychoanalyse als Sozialwissen-
schaft, herausgegeben von Klaus Hörn und
Alfred Lorenzer
1976. 238 S., 13,4x20,5 cm. Pbck.. DM 24.80
ISBN 3-593-32168-8
Die vielfältigen Erfahrungen mit psychosoma-
tisch Kranken in der Forschung werden in die-
ser Arbeit auf der Grundlage der „Theorie der
Interaktionsformen" (Lorenzer) systematisiert.
Merkmale des psychosomatisch Kranken - wie
sie neuerdings unter dem Stichwort Alexithy-
mie zusammengefaßt werden - briden auch die
Erfahrungsbasis des Zepfschen Konzeptes: Eine
empirische Untersuchung an Patienten mit
funktionellen Herzbeschwerden, Asthma bron-
chiale oder Colitis ulcerosa objektiviert diesen
neuen theoretischen Ansatz.
Siegfried Zepf
Grundlinien einer materialistischen
Theorie psyclrosomatischer Erkrankung
Schwerpunkt Psychoanalyse als Sozialwis-
senschaft, herausgegeben von Klaus Hörn und
Alfred Lorenzer
1976. 144 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 19,80
ISBN 3-593-32185-8, September 1976
Siesfried lepf
Gnindlinien einer
materialistischen
Theorie
psychosomatischer
Ericranlfung
ßsrmvsmi
Paperbacks
Kritische Sozialwissenschaft
Psychoanalyse
Anknüpfend an das m der gleichen Reihe er-
schienene Buch „Die Sozialisation des psychoso-
matisch Kranken" entwickelt der Autor seine
Strukturbestimmung psychosomatischer Krank-
heit in Abgrenzung gegenüber Neurose und
Psychose weiter. Sein „Sozialisationskonzept"
wird in die Perspektive der Frage gerückt, wie
die Subjektivierung menschlicher Individuen
unter objektiven Bedingungen gedacht werden
muß. Dabei werden die psychosomatogenen
subjektiven Bildungsprozesse mit den objek-
tiven Gesellschaftsprozessen in Verbindung ge-
setzt und die Funktion der psychosomatogenen
Sozialisation in der gegenwärtigen Gesellschaft
untersucht.
Diese Arbeit zur Psychosomatikforschung lie-
fert als Beispiel einer Analyse individueller
Struktur, deren objektive Bedingtheit nicht ver-
leugnet wird, Orientierungslinien für eine mate-
riale Analyse des „subjektiven Faktors".
Campus Diskussion
Kritische Sozialwissenschaft
10
Bodo V. Greift
Gesellschaftsform und Erkenntnisform
Zum Zusammenhang von wissenschaftlicher Er-
fahrung und gesellschaftlicher Entwicklung
1976. 102 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 16 -
ISBN 3-593-32161-0
Ausgehend von der These, daß bestimmte For-
men wissenschaftlicher Erkenntnis nur aus dem
jeweiligen historischen Stand gesellschaftlicher
Entwicklung verstanden werden können, kriti-
siert der Autor sowohl die Abbild- oder Wider-
spiegelungstheorie als auch die empirische Er-
kenntnistheorie, die beide ein ahistorisches Er-
kenntnisvermögen zugrunde legen.
' Dirk Hülst
Erfahrung - Gültigkeit - Erkenntnis
Zum Verhältnis von soziologischer Empirie und
Theorie
1975. 1 10 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 16,-
ISBN 3-585-32134-8
Die Fragen zum Problem der Gültigkeit soziolo-
gischer Erkenntnis werden vor dem Hintergrund
einer Konfrontation erkenntnislogischer und
dialektischer Theoriebegriffe entfaltet.
Klaus Peter Japp
Krisentheorien und Konfliktpotentiale
1975. 160 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 16 -
ISBN 3-585-32135-6
Der Autor versucht, über eine Darstellung öko-
nomischer Krisentheorien Anwendungsmöglich-
keiten systemtheoretischer Konzepte zu vermit-
teln.
Stefan Kirch berger
Kritik der Schicntungs-
und Mobilitätsforschung
1975. 207 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 18 -
ISBN 3-593-32073-8
Im Sinne einer forschungsimmanenten Kritik
werden in diesem Buch die Grundbegriffe und
Methoden sowie die inneren Widersprüche die-
ses Forschungsbereichs analysiert und die in
ihm zur Geltung kommenden gesellschaftspo-
litischen Prämissen der Forschung in ihren Aus-
wirkungen untersucht.
Ursula Koch
Bürgerliche und sozialistische
Forschungsmethoden?
Zur Rezeption empirischer Sozialforschung in
der DDR
1976. 162 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 19 -
ISBN 3-593-32164-5
Diese in der DDR-Forschung längst fällige Neu-
einschätzung der DDR-Soziologie auf dem Ge-
biet der Methoden der empirischen Sozialfor-
schung beleuchtet zugleich die Anwendungspro-
blematik dieser Methoden in der Praxis. Sie sind
keine „neutralen" Handwerkszeuge, sondern
müssen den besonderen Bedingungen unter-
schiedlicher gesellschaftlicher Systeme angepaßt
werden.
11
Campus Paperbacks
Gesellschaftswissenschaften
Rainer Rotermundt
Das Denken John Lockes
Zur Logik bürgerlichen Bewußtseins
1976. 196 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 22,80
ISBN 3-593-32177-7
In diesem Buch wird die Theorie Lockes in
ihrer Gesamtheit als ideeller Ausdruck der rea-
len Verhältnisse der sich herausbildenden
frühbürgerlichen Gesellschaft des 17. Jahrhun-
derts „auf den Begriff gebracht" und erstmals
die Verbindung von Lockes politischen und
ökonomischen Theorien vorgestellt.
Die Arbeit ist exemplarisch für eine historisch-
materialistische Analyse bürgerlichen Bewußt-
seins und geht insofern über Macpherson hin-
aus, als sie das Denken Lockes nicht bloß zur
historischen Realität äußerlich in Beziehung
setzt, sondern es als eine Erscheinungsform
seiner Gesellschaft erklärt, d. h. den inneren Zu-
sammenhang von Sein und Bewußtsein nach-
weist.
Peter W. Schulze
Herrschaft und Klassen in
der Sowjetgesellschaft
Die historischen Bedingungen des Stalinismus
1977. ca. 250 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., ca.
DM 28,-, ISBN 3-593-32181-5, Frühjahr 1977
Die Kenntnis der Entstehungsbedingungen der
widersprüchlichen Realität der Sowjetunion ist
Voraussetzung für das Verständnis der heutigen
Sowjetgesellschaft. Zur Bestimmung ihrer von
der kapitalistischen Produktionsweise abwei-
chende Eigentumsverhältnisse und der daraus
resultierenden andersartigen Herrschaftsstruktu-
ren werden in diesem Buch die Veränderungen
im Zuge der gesellschaftlichen Umwälzung in
den dreißiger Jahren historisch herausgear-
beitet.
Alfred Bellebaum, Hans Braun (Hg.)
Reader Soziale Prohleme
Schwerpunkt Soziale Probleme
Bd. I.: Empirische Befunde
1974. 300 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM22,80
ISBN 3-585-32050-3
Bd. II: Initiativen und Maßnahmen
1974. 264 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM20,80
ISBN 3-585-32060-0
„Der Schwerpunkt dieser Reader, die zu fast
jedem Thema mehrere, auch kontroverse Ein-
schätzungen zu Wort kommen lassen, liegt auf
der Zusammenfassung der Ergebnisse empi-
rischer Forschung. Thematisch werden behan-
delt: Armut, Alkoholismus, Obdachlose, Nicht-
seßhafte, Behinderte, Psychisch Kranke, Dro-
gen, Heimerziehung, Altern und Alter, Gastar-
beiter, Umwelt."
Ex libris
Hans Braun, Ute Leitner (Hg.)
Problem Familie - Familienprobleme
Schwerpunkt Soziale Probleme
1976. 217 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 22,80
ISBN 3-593-32158-0
Die Beiträge dieses Sammelbandes konzentrie-
ren sich auf die Probleme, welche in unserer
Gesellschaft von den Mitgliedern einer Familie
durchschnittlich erfahren werden. Dabei wer-
den die typischen Problemsituationen heraus-
gestellt und in ihrer gesellschaftlichen Deter-
mination analysiert sowie die institutionellen
Hilfen aufgezeigt, die derzeit schon zur Bewälti-
gung dieser Probleme bestehen bzw. in Zukunft
notwendig werden.
Dammann, Karhausen, Müller, Steinmüller
Datenbanken und Datenschutz
Schwerpunkt Soziale Probleme
1974. 204 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 19,80
ISBN 3-585-32052-X
„Dem Studenten der Soziologie ist die Ausein-
andersetzung mit den in diesem Buch ange-
schnittenen Problemen unbedingt anzuraten,
geht es doch darum, ,welche Chancen und Ge-
fahren elektronische Datenbanken für den ein-
zelnen und die Gesellschaft mit sich bringen
und welche Datenschutzmaßnahmen ergriffen Schwerpunkt Soziale Probleme
werden konnten, um Nachteile abzuwenden .
Studium
Paul Kevenhörster
Das imperative Mandat
Seine gesellschaftspolitische Bedeutung
Alois Hahn
Religion und der Verlust der Sinngebung
Identitätsprobleme in der modernen Gesell-
schaft
1975. 152 S., 13,4x20,5 cm. Pbck., DM 18,80
ISBN 3-585-32142-9
Kevenhörster geht der Frage nach, ob das impe-
rative Mandat zu Recht als ein Instrument der
Demokratisierung angesehen wird, und welche
Konsequenzen sich in Theorie und Praxis er-
geben können. Die Überprüfung der Alterna-
tiven wird zu einem Element kritischer Reflex-
ion verfassungspolitischer Reformmöglichkei-
ten.
Schwerpunkt Soziale Probleme „ • i •• •.
,o^- ,. Pau' Luth
1974. 144 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 16,80 c u ^ ^ .....
ISBN 3-585-32081-3 bprechende und stumme Medizin
Über das Patienten-Arzt-Verhältnis
InniP ^nf H.Tproh,'^'' 7*^« T Religionssozio- Schwerpunkt Soziale Probleme
logie, die das Problem der Religion in der mo-
dernen westlichen Gesellschaft zum Geqenstand ^^^^- 256 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 19,80
hat.
Ingrid Herlyn, Ulfert Herlyn
Wohnverhältnisse in der BRD
Schwerpunkt Soziale Probleme
1976. 197 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 22,80
ISBN 3-593-32175-0, September 1976
Das Buch gibt einen breiten Überblick über die
in der BRD herrschenden Wohnverhältnisse, ihre
sozialen Bedeutungen, sowie ihre ökono-
mischen und politischen Hintergründe.
Auf der Basis einer sekundärstatistischen Ana-
lyse wird der materielle und rechtliche Wohn-
status verschiedener sozialer Gruppen darge-
stellt. Gleichzeitig wird versucht, die Hand-
lungskonsequenzen der jeweiligen Wohnverhält-
nisse aufzuzeigen, und ihren sozialen wie öko-
nomischen Bedingungen nachgegangen mit dem
Schwergewicht auf der Erklärung des unterpri-
vilegierten Wohnens von Kindern, Arbeitern
und einkommensschwachen Gruppen. Schließ-
lich werden die in der Diskussion befindlichen
Maßnahmen zur Veränderung der Wohnverhält-
nisse auf ihre Reformmöglichkeit hin überprüft.
ISBN 3-585-32053-8
„Das Buch mußte geschrieben werden! Es ist
ein Verdienst des Autors, einen wesentlichen
Bereich des Arzt-Patienten-Verhältnisses neu ge-
faßt und beschrieben zu haben.
Der Tatbestand, daß die technische Medizin den
kranken Menschen vernachlässigt, wird nach-
drücklich ins Bewußtsein des Lesers gerückt."
Fortschritte der Medizin
Hans Joachim Pohl
Ältere Arbeitnehmer
Probleme einer beruflichen Randgruppe
Schwerpunkt Soziale Probleme
1976. 183 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM26,80
ISBN 3-593-32079-7
„Die vorzeitige Berufsausgliederung und Ar-
beitslosigkeit älterer Arbeitnehmer ist ein gesell-
schaftlicher Prozeß von besonderer Bedeutung.
Höheres Lebensalter wird in bestimmter Weise
negativ definiert. Es gelingt dem Verfasser, be-
reits vorliegende empirische Daten angemessen
zu interpretieren und daraus Problemlösungs-
vorschläge abzuleiten, aber auch auf die vielen
ungelösten Bereiche hinzuweisen."
Arbeit und Sozialpolitik
12
13
Paul Schulz
Orogenscene
Ursachen und Folgen
Schwerpunkt Soziale Probleme
1974. 219 8., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 18 80
ISBN 3-585-32121-6
Schulz unternimmt eine Analyse der Ursachen
und Wirkungen der Drogenscene, also jenes So-
zialfeldes, in dem Drogenkonsumenten leben.
Diese Analyse erschien in direkter Verbindung
mit dem Band „Drogentherapie".
Paul Schulz
Orogentherapie
Analysen und Projektionen
Schwerpunkt Soziale Probleme
1974. 165 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 17 80
ISBN 3-585-32055-4
Hier sollen mitten im Entwicklungsfluß der
Drogenwelle erste sichere Grundwerte der Dro-
gentherapie bewußt gemacht werden, um da-
durch größere Zielgenauigkeit in neuen Thera-
pieprojekten zu ermöglichen. Es gilt, abgelau-
fene Versuche zu analysieren, verschiedenartige
Erfahrungen zu bündeln und auf eine Konzep-
tion hin zu systematisieren.
Edwin M. Schur
Abweichendes Verhalten
und Soziale Kontrolle
Etikettierung und gesellschaftliche Reaktionen
Schwerpunkt Soziale Probleme
1974. 172 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM22 80
ISBN 3-585-32104-6
Schur gelingt es, die vorhandenen Ansätze in
verständlicher Weise zu sichten und zu syste-
matisieren und einen Überblick über das ge-
samte Feld der Etikettierungs-Theorien zu ge-
ben. Wichtig ist dabei, daß der Verfasser nicht
bei dieser Systematisierung stehen bleibt, son-
dern versucht, die vorgeführten Ansätze auf ihre
soziologischen Grundannahmen hm sichtbar zu
machen.
Irmgard Vogt
Orogenpolitik
Zum Konsum von Alkohol, Beruhigungsmitteln
und Haschisch
Schwerpunkt Soziale Probleme
1975. 125 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 16 80
ISBN 3-585-32140-2
Die Medikamentensucht rangiert an dritter
Stelle der Skala der Abhängigkeit erzeugenden
Drogen: der Konsum von legalen Drogen wird
zum Normalverhalten. Die Ausbildung derjeni-
gen, die mit der Behandlung von Drogenabhän-
gigen zu tun haben, muß also in stärkerem
Maße als bisher an diesem Sachverhalt orientiert
sein.
G. G. Wandt
Vererbung und Erbkrankheiten
Ihre gesellschaftliche Bedeutung
Schwerpunkt Soziale Probleme
1974. 140 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 16 80
ISBN 3-585-32108-9
Erbkrankheiten und erbliche Behinderungen
gehen nicht nur die betroffene Familie an. Sie
sind auch von großer Bedeutung für den Zu-
stand und die Leistungsfähigkeit der Gesell-
schaft.
Wissenschaftlicher Beirat
Politik und Gesellschaft:
E. 0. Czempiel, Frankfurt; BS. Frey Kon-
u'n''^ ^- ^- '^^'"'"'9' '^'^'' VV. Link. Trier;
H. Ridder Gießen; M.Stürmer, Erlangen;
W. Zapf, Mannheim; G. Ziebura, Konstanz I
Brian M. Barry
Weue Politische Ökonomie
Ökonomische und Soziologische Demokratie-
theorie
1975. 238 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM26 80
ISBN 3-585-321 33-X
Eine mtegrative Auseinandersetzung mit der
„Ökonomischen Theorie der Politik" oder
„Neuen Politischen Ökonomie", welche die
Methoden moderner Wirtschaftstheorie auf
politische Pro/esse anwendet.
Otto Ernst Kempen (Hg.)
Sozialstaatsprinzip
und Wirtschaftsordnung
1976. 248 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM26 80
ISBN 3-593-32163-7
Die hier zusammengestellten grundlegenden
Arbeiten sind vielzitierte Fixpunkte der lang-
jährigen, aber unvermindert andauernden ver-
fassungsgeschichtlichen, soziologischen, ökono-
mischen und juristischen Kontroversen um die
Entfaltung des Sozialstaatsprmzips.
Die Beiträge sind von: Hermann Heller, Wolf-
gang Abendroth, Helmut Ridder, Dieter Suhr,
Ernst Forsthoff, Rüdiger Altmann, Peter von
Oertzen, Helmut Ridder
Manfred Knapp (Hg.)
Die deutsch amerikanischen
Beziehungen nach 1945
1975. 272 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM28,80
ISBN 3-593-32146-7
Hier wird zum ersten Mal ein wissenschaftlich
fundierter Überblick über die politischen, mili-
tärischen, ökonomischen und ideologischen
Dimensionen dos Verhältnisses zwischen der
Bundesrepublik und der USA geboten.
Die Beiträge sind von Werner Link, Ernst-Otto
Czempiel, Roger Morgan, Monika Medick, Hugo
M. Kaufmann
Nowotny, Schmutzer
Gesellschaftliches Lernen
Wissenserzeugung und die Dynamik von Kom-
munikationsstrukturen
1974. 140 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 16,80
ISBN 3-585-32068-6
Die Erzeugung von Wissen wird als sozialer Vor-
gang gesehen und entsprechend problematisiert.
indem nach den Bedingungen für die Erzeu-
gung, der Akkreditierung, der Brauchbarkeit
und dem Gebrauch von Wissen gefragt wird.
John Rees
Soziale Gleichheit
Anspruch und Wirklichkeit eines politischen
Begriffs
1974. 188 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 19,80
ISBN 3-585-32099-6
Reizworte wie „Gleichheit", „Elite", „Macht"
oder „Diktatur" können Leidenschaften wek-
ken, die das rechte Verständnis für den Sinn
dieser Worte verdunkeln. Eine begriffliche Ab-
grenzung bleibt besonders oft unbeachtet: Die
Unterschiede zwischen Werten und Fakten.
„ . . . darf Studenten wärmstens empfohlen
werden."
The Times Literary Supplement
Campus Texte - Campus Diskussion
Gesellschaftswissenschaften
Meinolf Dierkes
Soziale Daten und politische Planung
Sozialindikatorenforschung in der BRD und
den USA
1975. 160 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 28,-
ISBN 3-593-32067-3
„Eine zunehmend größer werdende Zahl von
Institutionen ist dabei, Systeme gesellschaft-
licher Indikatoren für nationale und übernatio-
nale Bereiche zu entwickeln. Während die bis-
herige Forschung sich auf die Frage der Wahl
der Indikatoren konzentrierte, will dieser Band
auf die Bedeutung von Sozialindikatoren für
politisches Handeln aufmerksam machen."
Arbeit und Sozialpolitik
14
15
Gerald Eberlein, Richard Pieper (Hg.)
Psychologie - Wissenschaft
ohne Gegenstand?
1976. 246 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 36,-
ISBN 3-593-32174-2, September 1976
Beschäftigen sich Psychologen als Anhänger ver-
schiedener Theorien und als Praktiker über-
haupt mit dem gleichen Gegenstand, oder in
welchem Sinne kann von einem „gleichen Ge-
genstand" gesprochen werden? Welche Konse-
quenzen hätte ein „Einheitsgegenstand" der
Psychologie für ihre Abgrenzungen von anderen
Sozialwissenschaften?
Das Selbstverständnis der Psychologie führt zu
Problemen, die sich vielleicht nur in einem
interdisziplinären, gesellschaftstheoretischen
Kontext lösen lassen.
Das Buch empfiehlt sich durch die Aktualität
dieser Problematik und dadurch, daß hier Au-
toren unterschiedlicher theoretischer und wis-
senschaftstheoretischer Herkunft -• kritisch-
rationaler, phänomenologischer Orientierung -
in eine Auseinandersetzung eintreten.
Harro Honolka
Die Eigendynamik
sozialwissenschaftlicher Aussagen
Zur Theorie der self-fulfilling prophacy
1976. 194 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 24,-
ISBN 3-593-32176-9
Harro Honolka
Die Eigcndynamik
sozialwisscnschaftlichcr
Aussagen
Zur Thcori« der
MH-futtilling prophccy
Lcyarimtaxua
Diikusiion
Cescilschaftswfissenschaftcn
Es ist eine noch weitgetiend ungelöste Frage der
Sozialwissenschaften, in welcher Weise wissen-
schaftliche Theorien und Prognosen jene gesell-
schaftlichen Zustände und Entwicklungen, auf
die sie sich beziehen, selbst beeinflussen und ver-
ändern. Bekannt ist die Behauptung, Marx hätte
mit seiner Darstellung der Theorie vom Zusam-
menbruch des Kapitalismus mit dazu beigetra-
gen, eben diesen Zusammenbruch zu verhin-
dern. Von tagespolitischer Aktualität ist die
Streitfrage, inwieweit die Veröffentlichung von
Meinungsumfragen die Wählerentscheidung be-
einflußt. Das Buch bietet eine Bestandsauf-
nahme der empirischen Befunden und der theo-
retischen Erklärungsansätze dieses für die em-
pirische Sozialforschung und die Sozialplanung
bedeutsamen Problems. Sie dient als Ausgangs-
punkt für eine Weiterentwicklung systemtheore-
tischer und kybernetischer Modelle.
Peter Hoschka, Uwe Kalbhen
Datenverarbeitung
in der politischen Planung
1975. 264 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 35,-
ISBN 3-593-32072-X
Dieser Band zeigt, daß die Datenverarbeitung
heute in der Unterstützung der politischen Pla-
nung einen festen Platz einnimmt, mit je nach
Ressortzuschnitt und -aktivität unterschied-
lichen Schwerpunkten, Entwicklungstendenzen,
Umfang und Schwierigkeiten.
Egbert Jahn (Hg.)
Sozioökonomische Bedingungen
der sowjetischen Außenpolitik
1975. 192 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 18,-
ISBN 3-593-32155-6
Inwieweit die Politik der friedlichen Koexistenz
und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem
Westen auch aus den internen Entwicklungen in
der Sowjetunion erklärt werden muß, wird in
den teilweise kontroversen Arbeiten dieses Ban-
des untersucht.
16
Sigrid Metz-Göckel
Theorie und Praxis der Hochschuldidaktik
Modelle der Lehr- und Lernorganisation
1975. 165 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 26,-
ISBN 3-585-32062-7
Ausgehend von einer Analyse der Studienre-
formpläne in der BRD werden Struktur und
Wirksamkeit traditioneller Lehrverfahren kri-
tisch überprüft. Das Schwerpunktgewicht liegt
auf der Bestimmung der für den Lehrprozess
unmittelbar bedeutsamen Momente, z. B. Grup-
penstrukturen, Lehrmethoden, Interaktions-
stile, Persönlichkeitsmerkmale.
Hans Setzer
Determinanten der Wählerentscheidung
Eine poJitikwissenschaftJIch-statistische Analyse
der Unterhauswahlen in England und Wales zwi-
schen den Weltkriegen
1974. 216 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 38,-
ISBN 3-585-32063-5
Die in diesem Band dargestellten Berechnungen
veranschaulichen den Nutzen statistischer Ver-
fahren, insbesondere die Anwendung von Me-
thoden der Korrelations-, Regressions- und Fak-
torenanalyse für die Gewinnung neuer Erkennt-
nisse in der-Politikwissenschaft, dargestellt an
einem Beispiel aus der Wahlforschung.
Ritsert, Stracke, Heider
Grundzüge der
Varianz- und Faktorenanalyse
1976. 198 S., 12,2x18,7 cm, Pbck., DM 19,-
ISBN 3-593-32171-8
Diese Einführung ermöglicht es, sich ohne spe-
zielle mathematische Vorkenntnisse mit den
Grundlagen dieser in den Sozial- und Wirt-
schaftswissenschaften, in der Psychologie und
Pädagogik gebräuchlichen Techniken vertraut
zu machen.
Alfred Schmidt (Hg.)
Strategien gegen Unterentwicklung
Zwischen Weltmarkt und Eigenständigkeit
1976. 267 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 34,-
ISBN 3-593-32182-3
Die Friedens- und Konfliktforschung hat sich in
den letzten Jahren zunehmend den Problemen
einer friedlichen Überwindung von Konflikten
zwischen Industriestaaten und Entwicklungs-
ländern zugewandt.
Die dabei entwickelten Forschungsansätze und
Strategievorschläge stehen mit der Berücksich-
tigung von Denkanstößen aus den Entwick-
lungsländern und dem Engagement für deren
arme Bevölkerungsmehrheit im Gegensatz zu
den Standpunkten der herkömmlichen For-
schung und Praxis der Entwicklungshilfe.
Hermann Strasser, Karin D. Knarr (Hg.)
Wissenschaftssteuerung
Soziale Prozesse der Wissenschaftsentwicklung
1976. 221 S., 15,2x24 cm, Pbck.. DM 30,-
ISBN 3-593-32178-5
Diese Beiträge untersuchen, inwieweit die klassi-
sche Wissenschaftskonzeption inadäquat ist. Sie
debattieren die Frage der „externen" (gesell-
schaftlichen) vs. „internen" (z. B. methodolo-
gischen) Bestimmungsfaktoren der wissen-
schaftlichen Entwicklung einerseits und „kog-
nitive" vs. „soziale" Konstitutiva des wissen-
schaftlichen Produkts andererseits.
Die Diskussion ist zentral für die gegenwärtigen
Versuche, das klassische Problem der Definition
des wissenschaftlichen Fortschritts zu lösen.
Allenthalben ergibt sich, daß Lösungen von den
Argumenten abhängen, die zur Legitimation
von Wissenschaft vorgebracht werden, was
wiederum Aufschluß über mögliche Steuerung
von Wissenschaft geben kann.
Laszio A. Vaskovics
Segregierte Armut
Randgruppenbildung in Notunterkünften
1976. 216 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM28.-
ISBN 3-593-321 67-X
Als Folge der erzwungenen räumlichen Ausson-
derung nimmt die räumliche und soziale Dis-
tanz zwischen diesen sich in einer Minoritäts-
17
Situation befindlichen Unterschichtsfamilien
und den Mitgliedern der übrigen sozialen
Schichten zu. Unter diesen Bedingungen ent-
steht aus der Gruppe der Armen eine soziale
Randgruppe.
Wolfgang Zapf (Hg.)
Soziale Indikatoren
Konzepte und Forschungsansätze
Sektion Soziale Indikatoren in der Deutschen
Gesellschaft für Soziologie
Im engeren Sinne handelt es sich bei Sozialen
Indikatoren um die Entwicklung von Meßgrö-
ßen zur Struktur- und Ergebnisanalyse in zen-
tralen gesellschaftlichen Lebensbereichen, und
um die Entwicklung eines sozialen Systems
dieser Meßgrößen.
Bandl. 1974. 303 S.. 15,2x24 cm, Pbck.,
DM28,-, ISBN 3-585-32109-7
Aus dem Inhalt: Vorhaben der Bundesregie-
rung, des Statistischen Bundesamtes und von
Regierungskommissionen - Laufende Projekte
an Universitäten und Forschungsinstituten -
Kommentare aus der Sicht der Nationalökono-
mie und der politischen Wissenschaft.
Band II. 1974. 308 S., 15,2x24 cm, Pbck.,
DM28,-, ISBN 3-585-32126-7
Aus dem Inhalt: Datenhandbücher für die BRD
- Zu einer Theorie sozialer Indikatoren -
Politik und Knappheit - Zur Problematik sozia-
ler Indikatoren - Subjektive Indikatoren der
Lebensqualität, der Arbeitswelt - Konstruktion
sozialer Indikatoren - „Corporate Social
Auditing".
Band III: 1975. 357 S.. 15,2x24 cm, Pbck.,
DM32,-, ISBN 3-585-32151-3
Aus dem Inhalt: Methoden der Sozialbericht-
erstattung - Soziale Indikatoren für die BRD -
Indikatoren des Gesundheitsbereichs - Indika-
toren zur , Humanisierung des Arbeitslebens'.
Gesellschaftspolitische Zielsysteme
Band IV. 1976. 283 S., 15,2x24 cm, Pbck.,
DM28,-, ISBN 3-593-32183-1
Im ersten Teil werden drei bereichsübergrei-
fende Zielsysteme diskutiert: Forschungen über
Wertstrukturen, Wertwandel und gesamtgesell-
schaftliche Simulationsmodelle.
Im zweiten und dritten Teil werden bereichs-
spezifische Probleme untersucht. Mehrere Bei-
träge untersuchen das Bildungswesen der Bun-
desrepublik. Je ein Beitrag gilt Arbeitsmarkt-
und Beschäftigungsbedingungen und der Ver-
sorgung alter Menschen.
SPES: Sozialpolitisches
Entscheidungs- und
Indikatorensystem
Eike BalJerstedt, Wolfgang Glatzer
Soziologischer Almanach
Handbuch gesellschaftspolitischer Daten und
Indikatoren für die BRD
unter Mitwirkung von Karl-Ulrich Mayer und
Wolfgang Zapf
1975. 531 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 38.-
ISBN3-585-32139-9, Bd. 5
„Dieses Handbuch stellt eine Pioniertat ersten
Ranges dar. Endlich einmal werden soziologisch
relevante Statistiken vorgelegt und - allerdings
vorerst noch in Grenzen - interpretiert. Der
Almanach enthält Daten zu u. a. folgenden
Themen: Bildungssystem, Mobilität, Staatsein-
nahmen und -ausgaben, Medien und Rezipien-
ten der Massenkommunikation, soziale Schich-
tung, gesellschaftliche Randgruppen, Kriminali-
tät, Einkommens- und Vermögensteilung."
Studium
Ralph Brennecke
Die Konstruktion
von sozioökonomischen Großsystemen
Verknüpfung von Modellen zur Analyse wirt-
schaftspolitischer Prozesse
1975. 212 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 46,-
ISBN3-593-32154-8, Bd. 6
Einzelne vorhandene Modelle können oft nicht
zur Analyse sozialwissenschaftlicher Fragestel-
lungen herangezogen werden, weil sie den
Untersuchungsbereich nicht genügend ab-
decken. Beide Problembereiche lassen sich
durch die Verknüpfung von Modellen lösen
bzw. mildern.
Heinz P. Galler
Optimale Wirtschaftspolitik
mit nichtlinearen
ökonometrischen Modellen
1976. 291 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 46,-
ISBN3-593-32160-2, Bd. 8
Ausgehend von einem vollständigen formulier-
ten Modell der wirtschaftspolitischen Entschei-
dung entwickelt der Autor Näherungslösungen
für die optimale Entscheidung mit nichtlinearen
Modellen. Am Beispiel des zur Zeit größten
deutschen ökonometrischen Modells, des Bon-
ner Modells V, und einer komplexen, nicht-
quadratischen Zielfunktion für die BRD wird
dann gezeigt, daß es möglich ist, solche opti-
malen Entscheidungen für große ökonome-
trische Modelle numerisch abzuleiten.
Winfried Schmäh!
Das Rentenniveau in der Bundesrepublik
1975. 152 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 29,-
ISBN3-593-32153-X,Bd.7
Dieses Buch ist die bislang umfassendste Aus-
einandersetzung mit Fragen des Verhältnisses
von Rente zu Arbeitseinkommen und damit
einem zentralen Problem unseres Rentenver-
sicherungssystems. Die in der sozialpolitischen
Diskussion der Bundesrepublik dominierende
Niveaudefinition bzw. die dazu herangezogenen
Größen werden eingehend einer kritischen
Überprüfung unterzogen. Zur Entwicklung
alternativer Rentenniveaudefinitionen wird
leweils eine Fülle empirischer Angaben herange-
zogen.
Campus Paperbacks
Politische Ökonomie
Wissenschaftlicher Beirat:
H. G. Nutzinger, Heidelberg;
E. Wolfstetter, Buffalo, N. Y. USA
Daniel Bell, Irving Kristol (Hg.)
Kapitalismus heute
Einführung von G. Frenze!
1974. 256 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM22,80
ISBN 3-585-32059-7
„Die zwölf Beiträge dieses Bandes behandeln
die Lage der zeitgenössischen Wirtschaftswissen-
schaften, Aspekte von Konzentration, Planung
und Wachstum, die neomarxistische Interpre-
tation des Monopolkapitalismus, Probleme der
multinationalen Unternehmen und des Arbeits-
marktes."
Die Industrie
Daniel R. Fusfeld
Geschichte und Aktualität ökonomischer
Theorien
Vom Merkantilismus bis zur Gegenwart
Vorwort von H. G. Nutzinger
1975. 220 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM24,80
ISBN 3-585-32074-0
Diese einführende Darstellung der ökono-
mischen Lehrmeinungen veranschaulicht am
Beispiel der führenden Vertreter und der poli-
tisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzungen,
daß die ökonomische Theorie, trotz ihrer zu-
nehmenden Verfeinerung und Formalisierung
stets von den aktuellen Fragen ihrer Zeit
bestimmt war und bleibt.
John Stuart Mill
Einige ungelöste Probleme
der politischen Ökonomie
Herausgegeben mit einer Gesamteinleitung von
H. G. Nutzinger
1976. 184 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 19,80
ISBN 3-593-32078-9
In seinen „Essays" zeigt Mill exemplarisch an
zentralen, bis heute aktuellen Themen der
politischen Ökonomie die fruchtbare Verbin-
dung abstrakter Modellanalyse mit den gesell-
schaftlichen Problemen seiner (und unserer)
Zeit.
Viele Umwege und viel unnütze Polemik hätten
erspart werden können, wenn diese Essays die
Beachtung gefunden hätten, die ihnen ohne
Zweifel zukommt.
18
19
Hans G. Nutzinger, Elmar Wolfstetter (Hg.)
Die Marxsche Theorie und ihre Kritik
Eine Textsammlung zur Kritik der Politischen
Ökonomie
Bd. I: 1974. 301 S., 13,4x20,5 cm, Pbck.,
DM 19,80, ISBN 3-585-32054-6
Bd. II; 1974. 212 S., 13,4x20,5 cm, Pbck.,
DM 17,80, ISBN 3-585-32057-0
„Die Herausgeber wollen mit diesen Bänden
einerseits einen Überblick über die ,wirtschafts-
theoretische' Marx-Kritik vermitteln, anderer-
seits zu einer Klärung des spezifischen Erkennt-
nisobjekts der Marxschen Analyse beitragen.
Beides erfordert eine Auswahl; irgendeine Art
der Vollständigkeit wäre weder aussichtsreich
noch erwünscht. Ein gewiß nicht leichter Stoff,
der aber von den Herausgebern in gut faßlicher
Form geboten und in den Kommentierungen
gut durchdringbar gemacht wird."
Studium
Amartya Sen
Ökonomische Ungleichheit
1975. 127 S., 13,4x20,5 cm. Pbck., DM 16,80
ISBN 3-593-32138-6
Sen zeigt, was das öffentliche Interesse an der
Problematik bedingt, aber auch eine kaum zu
umgehende Unvollständigkeit und Widersprüch-
lichkeit des Ungleichheitsbegriffs bei seiner
konkreten Anwendung mit sich bringt.
Beim abschließenden Vergleich der Entloh-
nungsprinzipien tritt Sen in Anerkenntnis dif-
ferenzierter Unterschiede zwischen Individuen
nachdrücklich für das „Bedürfnisprinzip" und
gegen das „Leistungsprinzip" ein.
Jaroslav Vanek
Marktwirtschaft und
Arbeiterselbstverwaitu ng
Mit einem Anhang von F. FitzRoy und H. G.
Nutzinger: Entfremdung, Selbstbestimmung
und Wirtschaftsdemokratie
1975. 223 S., 13,4x20.5 cm, Pbck., DM24.80
ISBN 3-585-32106-2
Der Autor zeigt, daß mangelnde Beteiligung der
Arbeitnehmer in autoritär ausgerichteten Ar-
beitsorganisationen - seien sie bürokratischer
Art der kapitalistischen Konzerne oder zentrali-
sierter Staatswirtschaften - zu vermehrter
Ineffizienz und sozialem Druck in Richtung
einer Industriedemokratie in der einen oder
anderen Form führt.
Geoffrey Vickers
Der Preis der Institutionen
Konflikt, Krise und sozialer Wandel
Einführung von G. Frenzel
1974. 232 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM 19,80
ISBN 3-585-32107-0
Zwar spielt die Diskussion ökonomischer Pro-
bleme in der von Vickers gewünschten Zu-
kunftsgesellschaft eine große Rolle. Es geht ihm
aber vor allem um eine neue Ethik der Indi-
viduen gegenüber den Institutionen. Ohne diese
Ethik, so glaubt er, werden alle erforderlichen
ordnungspolitischen und regulativen Maß-
nahmen scheitern."
FAZ
Marianne Welteke
Theorie und Praxis der Sozialen
Marktwirtschaft
Einführung in die politische Ökonomie der BRD
1976. 237 S., 13,4x20,5 cm. Pbck., DM20,80
ISBN 3-593-32180-7, Oktober 1976
Marianne Welteke
Theorie und Praxis
der sozialen
Mariftwirtschaft
Einführung in die politische
Ökonomie der BRD
fö^^riTiVsXiBi
Papeit>acl<s
Politische Ölf onomie
1
20
Die Geschichte der Bundesrepublik ist die
Geschichte der Sozialen Marktwirtschaft. Diese
selbst ist von ihrer neoliberalen Prägung wäh-
rend der fünfziger Jahre bis zur staatlichen Glo-
balsteuerung in Konzeption und Praxis Wand-
lungen unterworfen gewesen.
In dieser Einführung werden vor dem Hinter-
grund einer knappen und übersichtlichen Dar-
stellung der verschiedenen Phasen der ökono-
mischen Entwicklung seit 1945 die jeweils herr-
schenden wirtschaftspolitischen Konzepte und
< Wirtschaftstheorien verglichen und ihre Funk-
' tion im gesellschaftlichen Prozeß sowie ihre
Abhängigkeit von der realen ökonomischen
Entwicklung aufgezeigt. Die Geschichte der
Sozialen Marktwirtschaft verdeutlicht die zu-
nehmenden Schwierigkeiten staatlicher Wirt-
schaftspolitik, die sich verschärfenden Wirt-
schaftskrisen zu steuern.
Außerhalb der Reihen
erschienene Bücher
Ernst-Otto Czempiel,
Dankwart A. Rustow (Ed.)
The Euro-American System
Economic and Political Relations between
North America and Western Europe
In englischer Sprache: Campus Special Studies.
Amerikanische Ausgabe bei Westview Press.
1976. 238 S., 15,2x24 cm, geb., DM48,-
ISBN 3-593-32159-9
Obwohl sich der dominierende Einfluß der Ver-
einigten Staaten überall bemerkbar macht, ist er
doch nicht gleichförmig verteilt. Auf militä-
rischem Gebiet ist Westeuropa gänzlich von den
USA abhängig, im Handel gilt generell das Prin-
zip der Gleichheit und in Währungs- und
Finanzfragen wird allgemein von starker Ab-
hängigkeit von den USA gesprochen.
Wissenschaftler wie David P. Calleo, Susan
Strange, Wilhelm Hankel, Steven J. Warnecke,
Roger Williams, C. Merlini, Frans A. M. Alting
von Geusau, Pierre Hassner, Werner Link, John
H. Herz aus sechs europäischen und nord-ame-
rikanischen Ländern versuchen zu diesen Fra-
gen Aufschluß zu geben.
Karl P. Sauvant, Farid G. Lavipour
Controlling Multinational Enterprises
Problems, Strategies, Counterstrategies
In englischer Sprache: Campus Special Studies.
Amerikanische Ausgabe bei Westview Press.
1976. 337 S., 15,2x24 cm, geb. DM 65,-
ISBN 3-593-32101-7
Im ersten Teil werden die multinationalen Kon-
zerne in ihrer Bedeutung als wichtige übernatio-
nale Verteiler von Werten behandelt - mensch-
liche, finanzielle, technologische wie physische
Ressourcen, aber auch Verhaltensweisen in der
Produktion und im Konsum.
Im zweiten Teil werden einige der Schwierig-
keiten und Hindernisse beschrieben, mit denen
Gastländer konfrontiert sind, wenn sie etwa
gegenüber den Multinationalen eine eigen-
ständige Politik einschlagen wollen.
Der dritte Teil behandelt politische Aktionen
und Taktiken, mit denen „unerwünschten"
ökonomischen, sozialen oder politischen Folgen
der Präsenz von Multinationalen entgegen-
gewirkt werden kann.
Gerd Junne
Der Eurogeldmarkt
Seine Bedeutung für Inflation und
Inflationsbekämpfung
1976. ca. 300 S., 15,2x24 cm, Pbck., ca.
DM 36,-, ISBN 3-593-32169-6, Oktober 1976
Veränderte Formen internationaler Arbeits-
teilung haben seit Mitte der sechziger Jahre zu
einem rapiden Wachstum des Eurogeldmarktes
geführt, das die Entwicklung des Weltwährungs-
systems stark beeinflußt hat. Neben seinem
Beitrag zur internationalen Geldschöpfung ver-
stärkt der Eurogeldmarkt jedoch indirekt vor
allem die allgemeinen Inflationsfaktoren. Er
spielt außerdem eine große Rolle bei der Ab-
lösung des Systems fester Wechselkurse durch
flexiblere Kurse, die den Prozeß globaler Infla-
tion zusätzlich fördern.
Die nur wenigen Fachleuten durchschaubare
Struktur des Eurogeldmarktes wird in diesem
Buch erläutert und seine Entwicklung in den
umfassenderen Rahmen der internationalen
21
Beziehungen gestellt. Der Autor widerspricht
den gängigen Theorien über den Beitrag des Eu-
rogeldmarktes zur weltweiten Inflation und läßt
diese zentrale Erscheinung der internationalen
Finanzwelt der Nachkriegswelt in einem neuen
Licht erscheinen.
Hans G. Nutzinger
Die Stellung des Betriebes
in der sozialistisciien Wirtschaft
Allokationsmodelle zum Verhältnis von betrieb-
licher Entscheidung und gesamtwirtschaftlicher
Abstimmung
1974. 368 S., 15,2x24 cm. Pbck.. DM 38 -
ISBN 3-585-32120-8
Dieses Buch versucht im Anschluß an neuere
Forschungen angelsächsischer Autoren eine
Analyse des betrieblichen Verhaltens aufgrund
von Üptimierungsmodellen, in die sowohl die
einzelbetrieblichen Zielsetzungen wie auch die
zentralen Planauflagen eingehen.
Andreas G. Papandreou
Kritik des amerikanischen Kapitalismus
1973. 184 S., 13,9x21,4 cm, geb., DM 19,80
ISBN 3-585-32012-0
Zentrale Zusammenfassung des heutigen Stan-
des der Kapitalismuskritik.
Heide und Udo E. Simonis (Hg.)
Japan: Wirtschaftswachstum und soziale
Wohlfahrt
Studien zur sozialökonomischen Entwicklung
1974. 200 S., 15,2x24 cm, Pbck., DM 42,-
ISBN 3-585-32105-4
Wirtschaftswachstum und soziale Wohlfahrt
liegen miteinander im Konflikt; Bilanz: Um-
weltzerstörung, Vernachlässigung der Infra-
struktur, Über-Agglomeration von Bevölkerung
und Industrie, Vernachlässigung von sozialen
Indikatoren, Überbetonung von ökonomischen
Indikatoren der Entwicklung.
Russell Ackoff, Fred Emery
Zielbewußte Systeme
Anwendung der Systemforschung auf gesell-
schaftliche Vorgänge
1975. 312 S., 15,2x24 cm, geb., DM 65,-
ISBN 3-593-32011-8
Kompetente und interdisziplinäre Systemfor-
schung in den Verhaltenswissenschaften gibt es
noch wenig. Dieses Buch füllt diese Lücke. Es
erklärt individuelles und gesellschaftliches Ver-
halten als ein System zweckmäßiger Vorgänge.
Die Autoren führen das Konzept der zweck-
mäßigen Systeme ein als Bezugssystem für alle
Aspekte menschlichen Verhaltens.
Autoren- und
Herausgeberverzeichnis
C. West Churchman
Die Konstruktion
von Erkenntnissystemen
Grundlagen für die System- und Organisations-
theorie
1974. 265 S., 15,2x24 cm, geb., DM 58,-
ISBN 3-585-32015-5
Churchman betrachtet einige der großen philo-
sophischen Systeme der Vergangenheit von
Leibniz bis Singer aus der Sichtweise und in der
Sprache der modernen Systemtheorie und zeigt,
wie diese „Erkenntnissysteme" auf den besten
Eigenschaften ihrer Vorgänger aufbauten.
Robert A. Dahl
Und nach der Revolution?
Herrschaft in einer Gesellschaft freier Menschen
1975. 140 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., DM20,-
ISBN 3-593-32066-5
Macht sei nur legitim und als gültige Herrschaft
zu betrachten, wenn sie sich auf völlig demokra-
tische Verfahren gründet. Diese Auffassung
nimmt Dahl zum Anlaß, die Grundlagen der
Herrschaft neu zu überdenken.
Abholz, Heinz Harald 8
Ackoff, Rüssel 22
Bader, Veit Michael 3
Bahne, Siegfried 8
Ballerstedt, Eike 18
Barry, Brian M. 14
Bell, Daniel 2, 19
Bellebaum, Alfred 12
Ben-David 10
Berger, Brigitte 2
Berger, Johannes 3
Berger, Peter L. 2
Blanke, Bernhard 4
Braun, Hans 12
Brennecke, Ralph 18
Brittan, Samuel 2
Churchman, C.West 22
Czempiel, Ernst-Otto 14,21
Dahl, Robert A. 22
Dammann, Ulrich 12
Diamond, Stanley 4
Dierkes, Meinolf 15
Dörner, Klaus 4
Droge, Franz 3
Eberlein, Gerald 16
Edelman, Murray 4
Emery, Fred 22
Esser, Josef 5
FitzRoy, Felix 20
Frenzel, Gottfried 19, 20
Frey, B. S. 14
Fusfeld, Daniel 19
Galler, Heinz P. 19
Ganßmann, Heiner 3
Gantzel, Klaus Jürgen 5
Glatzer, Wolfgang 18
Grauhan, Rolf-Richard 5
Greiff, Bodo v. 11
Geissler, Brigitte 5
Hahn, Alois 13
Hahn, Manfred 8
Harstick, Hans Peter 3, 8
Haupt, Georges 8
Heider, Frank 17
Herlyn, Ingrid 13
Herlyn, Ulfert 13
Hirsch 10
Holzkamp, Klaus 3
Holzkamp-Osterkamp, Ute 5
Honolka, Harro 16
Hörn, Klaus 3, 9, 10
Hoschka, Peter 16
Hülst, Dirk 11
Jaeggi, Urs 3
Jahn, Egbert 16
Japp, Klaus Peter 1 1
Jürgens, Ulrich 4
Junne, Gerd 21
Kadritzke, Niels 5
Kalbhen, Uwe 16
Kambartel 10
Karhausen, Mark 12
Kastendiek, Hans 4
Kellner, Hansfried 2
Kempen, Otto Ernst 15
Kevenhörster, Paul 13
Kewenig, W. A. 14
Kirchberger, Stefan 11
Knapp, Manfred 15
Knesebeck, Joost v. d. 3
Knorr, Karin D. 17
Koch, Ursula 1 1
Kovalevskij, Maksim M. 3
Krippendorff, Ekkehart 3, 6
Kristol, Irving 19
Krüger, Hans-Joachim 3
Lakatos 10
Lavipour, Farid G. 21
Leithäuser, Thomas 9
Leitner, Ute 12
Link, W. 14
Lorenzer, Alfred 9,10
Lüth, Paul 13
Markov, Walter 8
Marx, Karl 3
Mayer, Karl-Ulrich 18
Metz-Göckel, Sigrid 17
Mill, John Stuart 19
Mühlenbrink, Heribert 7
Müller, Paul 12
Narr, Wolf-Dieter 3
Naschold, Frieder 3
Nowotny, Helga 15
Nutzinger, Hans G. 19,20,22
Offe, Claus 3
Papandreou, Andreas G. 22
Pieper, Richard 16
Pohl, Hans Joachim 13
Radnitzky 10
Rebell, Christa 6
Rees, John 15
Ridder, H. 14
Ritsert, Jürgen 3,6,9,17
Rotermundt, Rainer 12
Rustow, Dankwart A. 21
22
23
Sauvant, Karl P. 21
Schlotter, Peter 9
Schmähl, Winfried 19
Schmidt, Alfred 17
Schmutzer, Manfred E. A. 15
Schülein, Johann August 9
Schulz, Paul 14
Schulze, Peter W. 12
Schur, Edwin M. 14
Schurig, Volker 6
Schweitzer, Helmuth 7
Seidel, Rainer 7
Sen, Amartya 20
Setzer, Hans 17
Simonis, Heide 22
Simonis, Udo E. 22
Späth, Karl H. 7
Steinberg, Hans Josef 8
Steinmüller, Wilhelm 12
Stracke, Elmar 17
Strasser, Hermann 17
Stürmer, M. 14
Thoma, Peter 5
Treppenhauer, Andreas 9
ülmann, Gisela 8
Vanek, Jaroslav 20
Vaskovics, Laszio A. 17
Vickers, Geoffrey 20
Vogt, Irmgard 14
Wacker, Ali 10
Weingart, Peter 10
Welteke, Marianne 20
Wendt, G. G. 14
Wolfstetter, Elmar 19,20
Wulff, Erich 3
Zapf, Wolfgang 14,18
Zepf, Siegfried 10
Ziebura, G. 14
In Ihrer Buchhandlung
Campus Verlag
Oederweg 100, Postfach 180 240
6000 Frankfurt 18
Tel. 0611/556182, 590528
Stand: 15.8. 1976. Preisänderungen vorbehalten.
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I.Halbjahr 77
Sozial- und
Wirtschaftswissenschaften
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Soziologie
Becker, Egon; Bernd Wagner 18
Bell, Daniel 4
Bücker-Gärtner, Heinz u. a 26
Eberlein, Gerald; H.-J. V. Kondratowitz . . 20
Gerhardt, Walter 17
Häußermann, Hartmut 8
Heilbroner, Robert L 6
Hömberg, Reinhold 26
Jäger, Hermann 26
Krupp, Hans-J.; Wolfgang Zapf 23
Lindner, Rolf 11
Müller, Rudolf-Wolfgang 3
Otto, Karl A 7
Ritsert, Jürgen 12
Wissenschaftszentrum Berlin 21
Soziale Probleme
Reinke, Ellen Katharina 16
Schweitzer, Helmuth u. a 13
Seywald, Aiga 19
Psychologie
Eberlein, Gerald; H.-J. V. Kondratowitz . . 20
Gerhardt, Walter 17
Haug, Frigga 9
Jäger, Hermann 26
Maschewsky, Werner 22
Müller, Rudolf-Wolfgang 3
Reinke, Ellen Katharina 16
Philosophie
Bell, Daniel 4
Müller, Rudolf-Wolfgang 3
Ritsert, Jürgen 12
Erziehung
Haug, Frigga 9
Schweitzer, Helmuth u. a 13
Sozialgeschichte
Hill, Christopher 14
Mahrad, Ahmad 26
Schock, Eva Cornelia 15
Zeitgeschichte
Fenner, Christian 5.
Otto, Karl A 7
Politikwissenschaft
Bell, Daniel 4
Fenner, Christian 5
Häußermann, Hartmut 8
Heilbroner, Robert L 6
Jäger, Hermann 26
Krippendorff, Ekkehart 10
Krupp, H.-J.; Wolfgang Zapf 23
Otto, Karl A 7
Schuke, Andreas 26
Wissenschaftszentrum Berlin 21
Wirtschaftswissenschaften
Becker, Egon; Bernd Wagner 18
Fahrenholz-Hilwig, Henrike 26
Fenner, Christian 5
Heilbroner, Robert L 6
Hill, Christopher 14
Hömberg, Reinhold 26
Ifo-Spiegel der Wirtschaft 1977/78 25
Jäger, Hermann 26
Krippendorff, Ekkehart 10
Krupp, H.-J.; Wolfgang Zapf 23
Nähr, Helmar 24
Schock, Eva Cornelia 15
Schuke, Andreas 26
Müller, Rudolf-Wolfgang 3
Wissenschaftszentrum Berlin 21
I
€ilili;p^ Wissenschaft
Rudolf-Wolfgans Müller
Geld und Geist
Zur Entstehungsgeschichte von Identitätsbewußtsein und
Rationalität seit der Antike
ca. 416 S., 15,2 X 24 cm, geb., ca. DM 58,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32170-X
Die elementaren Formen der bürgerlichen Ratio-
nalität, der Identität des Subjekts sowie des Ob-
jekts, jene Grundlagen der formalen Logik, des
abstrakten Denkens bzw. theoretischen Erken-
nens, werden allgemein als natürliche Formen
menschlichen Denkens überhaupt begriffen. Ihre
Entstehung im Griechenland der Antike, dessen
Produktions- und Reproduktionsformen nicht
die gleichen waren wie die der seit dem 16. Jhdt.
sich herausbildenden kapitalistischen Gesell-
schaft, scheinen ihre universelle Geltung, ihre
Unabhängigkeit von besonderen gesellschaft-
lichen Bedingungen zu belegen.
Die zentrale These dieses Buches dagegen ist:
diese Denkformen stehen in einem inneren Zu-
sammenhang mit der sich entwickelnden Waren-
tauschgesellschaft, wie sie bereits in der grie-
chischen Antike existierte. Der Entstehungs-
geschichte und Funktion des Geldes im Waren-
tauschprozeß entspricht die Genesis des „reinen
Geistes", d. h. der formalen Logik und der ab-
strakten Form der Identität im Denkprozeß. Das
Marxsche Diktum, die Logik sei das Geld des
Geistes, wird in diesem Buch in seiner ganzen
Komplexität nicht nur theoretisch erklärt, son-
dern erstmals auch empirisch untermauert. Zu-
gleich wird gezeigt, warum die Logik - nicht
anders als das Geld - grundsätzlich ,formar
gleichgültig gegenüber dem Gesellschaftsprozeß
bleibt, dem sie ihre scheinbar zeitlose Existenz
verdankt.
Die Untersuchung ist das Resultat interdiszipli-
närer Forschung. Müller verarbeitet Resultate
der klassischen Philologie und der alten Ge-
schichte, der Ethnologie und der Psychiatrie, der
politischen Ökonomie und der kritischen Theo-
rie. Dabei interpretiert er klassische und zeit-
genössische Texte, unter anderem von Archi-
lochos, Homer und Piaton über Kant und Marx
bis zu Schriften Adornos, Piagets und Eriksons.
Aus dem Inhalt: I. Die Genesis des bürgerlichen
Subjekts durch den zum Subjekt sich erheben-
den Tauschwert; II. Individuelle Identität und
überempirisches Subjekt (Hume, Kant, Piaget,
Adorno u. Horkheimer); III. Identität und Ra-
tionalität in vorbürgerlichen Gemeinwesen -
Unterentwicklung der Rationalität bei , Einge-
borenen' - Individuelle und kollektive Identität
bei Erikson - Identität in der vietnamesischen
Gesellschaft - Identität in frühgriechischen Ge-
meinwesen (Homerische Epen und Lyrik des
Archilochos).
Autor: Rudolf-Wolfgang Müller studierte in
München, Tübingen und Berlin Philosophie, Ge-
schichte, Klassische Philologie und Politische
Wissenschaft. Ab 1970 Ass. Professor an der FU
Berlin, seit 1974 Professor für Politische Wissen-
schaft an der TU Hannover.
Interessenten: Philosophen, Psychologen, Histo-
riker, Altphilologen, Psychiater, Soziologen.
f
(SüM^m Sachbuch
K.S
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^^.
Daniel Bell
Die nachindustrielle Gesellschaft
X
392 S., 15,2 X 24 cm, Pbck., DM 24,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32125-4
Die Leinenausgabe ist weiterhin lieferbar
Seine einzigartige Stellung innerhalb der Litera-
tur über die westlichen Industriegesellschaften
verdankt Daniel Beils „Nachindustrielle Gesell-
schaft" der Skepsis gegenüber modischen Über-
treibungen, den brillanten Analysen und den
scharfsichtigen, realistischen Schlußfolgerungen.
Bell zeichnet mit eindrucksvollem statistischem
Material das Bild einer „Wissensgesellschaft", die
sich aus der kapitalistischen Industriegesellschaft
herausentwickelt und deren wesentliche Merk-
male sind: 1. der Übergang von einer wdrenpro-
duzierenden zu einer Dienstleistungsgesellschaft;
2. die Vorherrschaft der wissenschaftlich-tech-
nischen Berufe; 3. die zentrale Bedeutung des
theoretischen Wissens als Quelle der Innovation
und der Gestaltung der Gesellschaft; 4. die Pla-
nung und Kontrolle des technologischen Wan-
dels durch technologische Prognosen; 5. die
Schaffung einer neuen „intellektuellen Techno-
logie" für politische EntScheidungsprozesse.
Pressestimmen zur Originalausgabe:
,,Die sorgfältig fundierte Analyse von Bell
scheint mir deswegen die wichtigste gesellschaft-
liche Trendanalyse der letzten Jahre zu sein, weil
sie nicht hochstapelt, sondern mit faktischen
Pfunden wuchert, die die Sozialwissenschaften
durchaus aufzuweisen haben. Sie ist darüber hin-
aus von einer hohen Aktualität . . ."
Bayerischer Rundfunk
„Seit Joseph Schumpeters Buch über „Kapitalis-
mus, Sozialismus und Demokratie" von 1950 ist
kaum ein so komplexes, reichhaltiges und so
viele Fragen aufwerfendes Buch erschienen wie
dieses."
Hessischer Rundfunk
,,Ein bedeutendes und ungemein anregendes
Werk ... Es enthält eine derartige Fülle kluger
Gedanken und stimulierender Analysen, daß
eine kurze Besprechung ihm unmöglich gerecht
werden kann . . ."
Norddeutscher Rundfunk
Autor: Daniel Bell ist Professor der Soziologie
an der Harvard Universität. Er ist Vorsitzender
der von der American Academy of Arts and
Sciences gegründeten „Kommission für das Jahr
2000." Nach einem sozialwissenschaftlichen Stu-
dium am City College von New York arbeitete er
als Ressortleiter für Arbeitsfragen beim US-Wirt-
schaftsmagazin „Fortune". Von 1959 bis 1968
lehrte er Soziologie an der Columbia Univer-
sität. In deutscher Sprache erschien von ihm
(und I. Kristol) 1974 „Kapitalismus heute" und
1976 „Die Zukunft der westlichen Welt".
Interessenten: Politiker, Wissenschaftler aller
Richtungen, Techniker, Funktionäre in Parteien
und Gewerkschaften, interessierte Öffentlich-
keit.
giTup;^ Sachbuch
Christian Fenner
Demolf ratischer Sozialismus und
Soziaidemolcratie
Realität und Rhetorik der Sozialismusdiskussion in Deutschland
ca. 250 S., 13,9 x 21 cm, Pbck., ca. DM 24,-
Erscheint April 1977, ISBN 3-593-32190-4
Die bestimmenden Kräfte in der SPD haben das
Wort „Sozialismus" jahrelang vermieden. Seit
Beginn der 70er Jahre erlebt die Bundesrepublik
geradezu eine Renaissance des Begriffs „Demo-
kratischer Sozialismus". Im Gegenzug marschier-
ten die Unionsparteien mit dem Schlachtruf
„Freiheit oder Sozialismus" auf, Ausdruck einer
in unserem Lande weit verbreiteten konserva-
tiven Angstreaktion.
In diesem Buch wird erklärt, warum der Begriff
„Demokratischer Sozialismus" wieder ins poli-
tische Vokabular aufgenommen wurde, welche
gesellschaftlichen Veränderungen ihm relativ
rasch Geltung verschafften. Im Gegensatz zu
dem Buchtitel „Wörter machen keine Politik"
belegt Fenner seine Feststellung, daß „Wörter
mitunter doch Politik machen". Gleichzeitig
aber zeigt er die engen Grenzen auf, die der So-
zialismusdiskussion in der Bundesrepublik nicht
zuletzt durch die Politik der SPD selbst gesetzt
sind. Die Forderung nach „Mehr Demokratie"
ist der Vorstellung vom „Modell Deutschland"
gewichen, in dem sozialistische Politik keinen
praktischen Stellenwert hat.
Aber das letzte Jahrzehnt hat auch gezeigt, daß
reformerische Kräfte mobilisiert werden können,
daß die Sensibilität für langfristig zu lösende Pro-
bleme durchaus vorhanden ist. Demnach ist zu
hoffen, daß sich die SPD einem Rückfall in die
politische Romantik, der Beschwörung von
„Vaterland" und „Gemeinschaft" nicht anpas-
sen wird.
Aus dem Inhalt: Renaissance des „demokra-
tischen Sozialismus" als Indikator gesellschaft-
lichen Wandels - Materielle politische Ausgangs-
basis der sozialistischen Gegeninterpretation -
Das Ende aller Politik? - Große Koalition und
der Weg in die radikale Opposition - Die Bedeu-
tung der Wahlniederlage der CDU für die wieder
aufgelebte Sozialismusdiskussion - Diskussion
um das jugoslawische und schwedische Modell -
Ideologischer Abwehrkampf gegen drohende
Machtverschiebungen - Grenzen des sozial-
demokratischen Handlungsfeldes - Grenzen der
sozialistischen Gegeninterpretation - Demokra-
tischer Sozialismus als Ideologie?
Autor: Dr. Christian Fenner, geb. 1942, studier-
te Politologie, Soziologie und Publizistik in Ber-
lin und ist seit 1976 Ass. Prof. am FB Politische
Wissenschaften der FU Berlin. Er verfaßte „Das
Parteiensystem seit 1969 - Normalisierung und
Polarisierung" in „Das Parteiensystem der Bun-
desrepublik", herausgegeben von D. Staritz, Op-
laden 1976, und ist Mitherausgeber der Fest-
schrift für 0. K. Flechtheim „Systemwandel und
Demokratisierung", Frankfurt-Köln 1975.
Interessenten: Alle politisch-zeitgeschichtlich
Interessierten, Journalisten, Lehrer, Studenten,
Politiker.
(SinopJE Sachbuch
!
Robert L. Heilbroner
Der Niedergang des Kapitalismus
Vorwort von Jochen Steffen
Übersetzung der amerikanischen Originalausgabe „ Business Civilization in DecHne"
ca. 130 S., 13,9 X 21 cm, Pbck., ca. DM 15,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32191-2
Der bekannte amerikanische Wirtschaftswissen-
schaftler glaubt, daß die Zivilisation, die wir
Kapitalismus nennen, zum Untergang bestimmt
ist. Marxistische Theoretiker prophezeien das
nahe Ende aus seinen Funktionsstörungen und
inneren Widersprüchen heraus; Schumpeter sieht
in der für den Kapitalismus typischen rationalen,
kalkulierenden, skeptischen Geisteshaltung
selbst Grundlage und Ursache für seinen Nieder-
gang.
Heilbroner nun zeichnet die „Fallkurve des
Kapitalismus" nach: Die „Stadien des Wandels",
die der Kapitalismus zu durchlaufen hat, fordern
in der nahen Zukunft eine Haltung von Planung,
Kontrolle und Abwehr der Krise, die sich in In-
flation und Depression ausdrückt.
Mittelfristig - in etwa 25 bis 30 Jahren - wer-
den Probleme der Erschöpfung natürlicher Res-
sourcen und Okologiekrise auf kapitalistische
wie sozialistische Industrieländer massiven
Druck ausüben.
In etwa einem Jahrhundert, so Heilbroner, wer-
den die bestehenden gesellschaftlichen Organisa-
tionen ausgehöhlt sein und eine neue Zivilisation
entstehen lassen, die sich engen Kontrollen un-
terwirft, und in der die klassischen Säulen einer
„freien Gesellschaft" - Privateigentum und
Markt - nicht mehr kenntlich sind.
Aus dem Inhalt: Die unmittelbare Zukunft -
Die mittelfristige Zukunft - „Postindustrieller"
Kapitalismus - Kapitalismus und das multinatio-
nale Unternehmen - Die langfristige Zukunfts-
perspektive.
Autor: Robert L. Heilbroner, geb. 1919, studier-
te in Harvard und an der New School of Social
Research in New York, an der er heute als Pro-
fessor der Nationalökonomie lehrt. Seine wich-
tigsten Veröffentlichungen: Future as History,
The Worldly Philosophers (dt. Wirtschaft und
Wissen), The Making of Economic Society (dt.
Wege zum Wohlstand), The Quest for Wealth
(dt. Die Jagd nach Reichtum), An Inquiry into
the Human Prospect (dt. Die Zukunft der
Menschheit).
Interessenten: Studenten und Dozenten der
Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften
und Sozialwissenschaften, Lehrer, Oberschüler,
Praktiker der Politik und Wirtschaft, Gewerk-
schafter, Beamte.
€i]inp^ Sachbuch
Karl A. Otto
Vom Ostermarsch zur APO
Geschichte der außerparlamentarischen Opposition
in der Bundesrepublik 1960-1970
ca. 248 S., 13,9 x 21 cm, Pbck., ca. DM 20,-
Erscheint April 1977, ISBN 3-593-32192-0
Die 60er Jahre waren in der Bundesrepublik ein
Jahrzehnt politischer Oppositionsbewegungen,
deren Aktionsfeld außerhalb der etablierten
Großorganisationen, Parteien und Parlamente
lag, und die deshalb unter dem Kürzel ,APO' zu-
sammengefaßt wurden. Atomrüstung, Vietnam-
krieg, Bildungsmisere, Notstandsgesetze waren
die Anlässe für eine breite Protestbewegung, die
oft fälschlich als ,antiautoritäre Jugend- bzw.
Studentenrevolte' beschrieben wird; diese jedoch
war ein Teil der Bewegung.
Die Geschichte der ,APO' ist undenkbar ohne
die in vielen Bereichen der Gesellschaft veranker-
te Ostermarsch-Bewegung gegen die atomare
Rüstung. Die Entwicklung dieser zunächst eher
pazifistisch motivierten Aktion zur gesellschafts-
kritisch begründeten Kampagne für Demokratie
und Abrüstung ist ein Lehrstück für den kollek-
tiven Lernprozeß einer politischen Bewegung. Die
Einsicht, daß die Durchsetzung von Alternativen
nicht einfach den gewählten Volksvertretern
überlassen werden kann, sondern als Aufgabe
politischer Selbstorganisation der Betroffenen zu
begreifen ist, wirkt in vielfältigen Aktivitäten
von unten weiter, die auch nach dem Zerfall der
APO noch das politische Leben mitbestimmen.
Die vorliegende erste Gesamtdarstellung der
Ostermarsch-Bewegung und Kampagne für
Demokratie und Abrüstung macht ein lehr-
reiches, spannendes Kapitel der jüngsten Ge-
schichte der Bundesrepublik wieder lebendig.
Die Ereignisse und Erfahrungen jener Zeit zu
kennen, ist wichtiger Bestandteil politischer Bil-
dung und eine Hilfe für politisches Handeln, ge-
rade auch in Zeiten, in denen das Denken gesell-
schaftlicher Alternativen nicht mehr selbstver-
ständlich ist, sondern wieder riskant wird.
Autor: Karl A. Otto war bis 1954 als Maschinen-
schlosser, dann bis 1969 als Journalist und Re-
dakteur tätig. Von 1969-75 studierte er Politik,
Geschichte, Erziehungswissenschaft und Soziolo-
gie in Bielefeld. Seit 1975 ist er wissenschaft-
licher Assistent an der PH in Bielefeld.
Interessenten: Politisch Engagierte in den Hoch-
schulen, Gewerkschaften und politischen Orga-
nisationen, zeitgeschichtlich Interessierte, Teil-
nehmer an der Ostermarsch-Bewegung, Histo-
riker, Politikwissenschaftler, Soziologen, Schü-
ler.
€l?ip3!^ Studium
Kritische Sozialwissenscliaft
Hartmut Häußermann
Die Politik der Büroii ratie
Einführung in die Soziologie der staatlichen Verwaltung
ca. 160 S., 12,2 X 18,7 cm, Pbck., ca. DM 13,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32531-4, Band 531
Mit der Regierungserklärung von 1969 kündigte
der Kanzler der Bundesrepublik eine Periode der
inneren Reformen an. Die materielle Reform-
politik wurde zunächst zurückgestellt zugunsten
der Reform des Regierungs- und Verwaltungs-
apparats. Für das weitgehende Scheitern dieser
Reformabsichten werden die Inflexibilität ein-
gespielter Strukturen und der Konservatismus
der staatlichen Bürokratie mitverantwortlich ge-
macht.
Die vorliegende Einführung in die Struktur und
Funktionsweise staatlicher Administration in der
Bundesrepublik stellt den gegenwärtigen Stand
sozial wissenschaftlicher Verwaltungsforschung
dar. Die Beharrungs- und Verselbständigungsten-
denzen der Bürokratie, ihre bedeutsame Stellung
innerhalb der gesellschaftlichen Machtstruktur
und damit ihr politischer Charakter, Probleme
der Kontrolle durch Regierung und Parlament
und das Verhältnis von Demokratie und Büro-
kratie werden aus soziologischer Sicht beschrie-
ben und erklärt.
Aus dem Inhalt: Bürokratie und Demokratie -
Das Bürokratieproblem im Marxismus und bei
Max Weber - Organisation und Entscheidungs-
strukturen der staatlichen Bürokratie - Bürokra-
tischer Pluralismus- Bürokratische Sozialisation
- Probleme der staatlichen Steuerung - Der
bürokratische Amtsmechanismus (der eigene
Wille der Bürokratie).
8
Autor: Hartmut Häußermann war wissenschaft-
licher Assistent am Institut für Soziologie der
FD Berlinundist seit 1976ProfessorfürStadtsozio-
logie an der Gesamthochschule Kassel.
Interessenten: Politikwissenschaftler, Verwal-
tungsforscher, Soziologen, Dozenten für poli-
tische Bildung, Sozialkundelehrer, Verwaltungs-
reformer, Parlamentarier, Beamte.
€g?in;p3!^ Studium
Kritische Sozialwissenschaft
Frissa Haug
Erziehung und gesellschaftliche Produktion
Kritik des Rollenspiels
Texte zur Kritischen Psychologie Bd. 7
Psychologisches Institut der FU Berlin
ca. 256 S., 12,2 x 18,7 cm, Pbck., ca. DM 18,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32532-2, Band 532
Die Praktiker in den Erziehungsinstitutionen
sehen sich zunehmenden Schwierigkeiten mit
den ihnen anvertrauten Kindern gegenüber und
ebenso vielfältigen theoretischen und prak-
tischen Angeboten, die den Markt für pädago-
gische Reformen unüberschaubar gemacht
haben.
Deshalb wird in diesem Buch zunächst der
Rahmen bestimmt, in dem Erziehungsschwierig-
keiten und Behebungsstrategien einzuordnen
sind. (Dabei wird herausgearbeitet, welche verän-
derten und dabei höchst widersprüchlichen An-
forderungen an die Individuen die gesellschaft-
liche Entwicklung hervorbringt und wie sich
demgemäß auch die Erziehungsstrategien wan-
deln.)
Im Mittelpunkt des Buches steht als anschau-
liches Beispiel für die Funktionsweise wider-
sprüchlicher, zugleich emanzipatorischer wie
manipulativer Erziehungsweise das allgemein
bekannte pädagogische Instrument „Rollen-
spiel". Im Gegensatz zu den überwiegend positi-
ven, oft sogar euphorischen Einschätzungen des
Rollenspiels sowohl bei uns als auch z. B. den
sozialistischen Ländern meldet die Autorin
grundsätzliche Kritik an. Zuvor spricht sie ihm
ein gewisses Maß an fortschrittlichen Elementen
nicht ab, problematisch aber scheint ihr die
gleichzeitige Fesselung der von ihm geförderten
emanzipativen Gehalte. Im Anschluß an diese
kritische Analyse der einzelnen Mechanismen
des Rollenspiels werden thesenförmig Alterna-
tiven entwickelt.
Aus dem Inhalt: Die gesellschaftliche Funktion
von Erziehungsstrategien - Rollenspiel als neue
Sozialisationsstrategie: Herkunft und Lernziele
des Rollenspiels — Zur Theorie des Spiels - An-
geleitetes Rollenspiel in Kindergarten und
Schule, Erziehung durch Rollenspiel: Argumente
der Kritik-Alternativen.
Autorin: Frigga Haug, Dr. phil., Dipl. Soz., war
bis Ende 1976 Assistentin am Psychologischen
Institut der FU Berlin für das Fach Bildungsöko-
nomie, Mitglied der Projektgruppe Automation
und Qualifikation, die 1975 eine Untersuchung
über „Automation in der BRD" publizierte.
Neben zahlreichen Aufsätzen veröffentlichte sie
„Kritik der Rollentheorie und ihrer Anwendung
in der bürgerlichen deutschen Soziologie" 1972,
M975.
Interessenten: Pädagogen, Sozialisationsforscher,
Soziologen, Psychologen.
€fjüipi^ Studium
Kritische Sozialwissenschaft
Ekkehart Krippendorff
Internationale Beziehungen als
Wissenschaft
Einführung 2
ca. 168 S., 12,2 x 18,7 cm, Pbck., ca. DM 13,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32534-9, Band 534
Mit dem ersten Band der Einführung ,, Interna-
tionales System als Geschichte" war versucht
worden, die Notwendigkeit eines historischen
Verständnisses der internationalen Politik inhalt-
lich zu begründen, dabei auch Geschichte selbst
wieder spannend zu machen. Im zweiten Band
der Einführung werden die Grundbegriffe und
Gegenstandsbereiche der Wissenschaft von den
internationalen Beziehungen dargestellt und von
ihren oft unausgesprochenen oder unklaren Vor-
aussetzungen her ausgewiesen.
Diese Disziplin, die sich eines kräftigen Wachs-
tums erfreut, muß klären, was sie unter Wissen-
schaft, Geschichte, was unter Staat als angeb-
lichem Hauptakteur auf der Bühne der Weltpoli-
tik versteht. Entgegen sichtbaren Spezialisierungs-
tendenzen werden in dieser Einführung auch Er-
kenntnisse der Philosophie, Anthropologie,
Wissenschaftstheorie, Urgeschichte, Ökonomie
für ein besseres Verständnis der aktuellen Pro-
bleme der internationalen Politik einbezogen.
Eine Einführung für Fachleute wie für Leser die
neugierig sind.
Aus dem Inhalt: Wissenschaft im allgemeinen
und die Sozialwissenschaften im besonderen -
Internationale Beziehungen als Sozialwissen-
schaft - Über Reproduktion und Geschichte -
Der Staat des Internationalen Systems - Der
Krieg und die Funktion von Rüstung - Der
Weltmarkt.
10
Autor: Ekkehart Krippendorff ist Professor für
Internationale Beziehungen an der John Hopkins
Universität in Bologna. Zahlreiche Veröffent-
lichungen über Internationale Beziehungen.
Interessenten: Politikwissenschaftler, Historiker,
Ökonomen, Lehrer, Erwachsenenbildner, Jour-
nalisten, Soziologen, Politiker, Oberschüler.
€l7iri;p^ Studium
Kritische Sozialwissenschaft
Rolf Lindner
»Das Gefühl von Freiheit und Abenteueret
Ideologie und Praxis der Werbung
ca. 168 S., 12,2 X 18,7 cm, Pbck., ca. DM 13,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32535-7, Band 535
Kaum eine andere Erscheinung des Alltags-
lebens eignet sich besser dazu, die Gemüter zu
erhitzen, als die Werbung, scheinen doch Ent-
scheidungs- und Willensfreiheit des Einzelnen auf
dem Spiel zu stehen. Bislang wurde Werbung
vorwiegend unter dem Aspekt der Konsumen-
tenmanipulation durch bewußt vorgehende
„geheime Verführer" thematisiert. Es fehlte je-
doch eine auch ökonomisch begründete Analyse
der Funktion der Werbung im gesellschaftlichen
Reproduktionsprozeß.
Ausgehend von einer solchen Funktionsbestim-
mung werden in diesem Buch Methoden und
Techniken der Werbung und die Möglichkeiten
der Konsumentenbeeinflussung untersucht: An-
hand konkreter Beispiele stellt Lindner, früher
selbst Werbetexter, Ideologie und Strategien
gegenwärtiger Werbepraxis dar. Außerdem zeich-
net er die zunehmende Nutzbarmachung wissen-
schaftlicher Erkenntnisse in der Werbung nach.
Das Buch ist für Lehrer und Dozenten eine ver-
ständliche Einführung für den Unterricht.
Aus dem Inhalt: Ökonomische Funktionen und
ideologische Grundlagen der Werbung - Die
Verwissenschaftlichung der Werbung - Die
Nutzbarmachung der Psychologie für Werbe-
zwecke - Werbung und Kommunikationsfor-
schung - Die gegenwärtige Werbepraxis; Arbeit
und Alltag in der Werbung - Warensymbolik -
Konsumstil als Ausdruck des Lebensstils -Wer-
bung und ökonomische Krise („Neue Sachlich-
keit").
Exkurs: Klassenspezifisches Konsumverhalten
und die damit verbundene unterschiedliche An-
sprechbarkeit durch Werbung.
Autor: Rolf Lindner studierte Soziologie, Publi-
zistik und Psychologie an der FU Berlin, Lehr-
beauftragter am Institut für Soziologie der FU
Berlin, Redakteur der Zeitschrift Ästhetik und
Kommunikation. Arbeitsschwerpunkte: Medien-
theorie; Werbung/Warenästhetik; Kulturtheorie.
Publikationen über diese Gegenstandsbereiche.
Interessenten: Schüler; Lehrer; Studenten und
Hochschullehrer der Bereiche Lehrerausbildung.
(Fächer: Deutsch/Sozialkunde/Visuelle Kommu-
nikation/Kunst), Germanistik/Linguistik, Sozio-
logie, Psychologie und Publizistik. Dozenten der
außeruniversitärenZ-schulischen Bildungsein-
richtungen; Marketing- und Werbefachleute.
11
(SITmP^ Studium
Kritische Soziaiwissenschaft
Jürgen Ritsert
Denken und gesellschaftliche Wirklichkeit 1
Arbeitsbuch zum klassischen Ideologiebegriff
ca. 220 S., 12,2 x 18,7 cm, Pbck., ca. DM 16,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32536-5, Band 536
Die Entwicklung zentraler wissenschaftlicher
Kategorien im Zusammenhang realgeschicht-
licher Prozesse aufzuzeigen und damit eine not-
wendige Voraussetzung für das Verstehen aktu-
eller Theoriediskussion zu schaffen, ist ein
wesentlicher Anspruch sozialwissenschaftlicher
Studiengänge.
Die übrigen Textsammlungen mit allgemeiner
Einleitung ermöglichen meist nur einen mehr
oder weniger repräsentativen Überblick, doch
auf diese Weise kann kaum ein interner Problem-
zusammenhang herausgestellt werden. Dieses
Ziel will das didaktisch konzipierte ,, Arbeits-
buch" erreichen.
Auf der Grundlage bestimmter Thesen des Ver-
fassers, die sich auf Problemstellungen der gegen-
wärtigen Diskussion beziehen, soll der jeweilige
Themenbereich strukturiert und Ausgangspunk-
te für eine inhaltliche Weiterarbeit und Kritik
geschaffen werden. Im ersten Band dieses neuen
Buchtyps wird die Kategorie Ideologie am Bei-
spiel bedeutender Beiträge aus der Geschichte
der Sozialwissenschaft diskutiert.
Diesem Band über den klassischen Ideologiebe-
griff (Bacon, Helvetius, Holbach, Feuerbach,
Marx, Engels, Lukäcs) wird ein Band zur neue-
ren Diskussion (Kritische Theorie, Strukturalis-
mus, Systemtheorie, Kritischer Rationalismus)
folgen.
Aus dem Inhalt: Ursprünge des klassischen Ideo-
logiebegriffs - Das Basis-Überbau-Problem im
Historischen Materialismus - Die Weiterentwick-
lung des Marxschen Ideologiebegriffs.
Anhang: Erläuterungen von Grundbegriffen -
Hauptfragen und Hauptthesen des Textes - Aus-
züge aus Originaltexten.
Autor: Jürgen Ritsert ist Professor am Fachbe-
reich Gesellschaftswissenschaften der Universität
Frankfurt.
Interessenten: Sozialwissenschaftler, Wissen-
schaftstheoretiker, Wissenschaftshistoriker, Phi-
losophen.
12
r
(^SS^M Studium
Kritische Sozialwissenschaft
Schweitzer, Mühlenbrink, Späth
Projektstudium in der Heimerziehung
Entwicklungsarbeit im sozialpädagogischen Feld 2
ca. 208 S., 12,2 x 18,7 cm, Pbck., ca. DM 16,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32530-6, Band 530
J
In den herkömmlichen sozialpädagogischen Stu-
diengängen gibt es nur eine unzureichende Ver-
bindung zwischen theoretischer Ausbildung und
studienbegleitendem Praktikum zur Vorberei-
tung auf die spätere Berufspraxis. Diese Kluft
versuchten die Autoren in einem selbstorgani-
sierten sechsmonatigen Praktikum zu überwin-
den.
In diesem Buch schildern sie ihre Erfahrungen bei
dem Versuch, die Strukturen einer ,, durch-
schnittlichen" sozialpädagogischen Institution
(hier ein Kinderheim) durch systematische Vor-
bereitung, Durchführung und Auswertung eines
pädagogischen Arbeitsprogramms auf ihre Ver-
änderbarkeit hin zu untersuchen. Ziel ihres Pro-
jekts war es, sich durch diese sozialpädagogische
Untersuchungs- und Entwicklungsarbeit unter
typischen feldspezifischen Bedingungen auf
ihren Beruf vorzubereiten.
Grundlegendes Arbeitsprinzip des sich über ei-
nen Zeitraum von zwei Jahren erstreckenden
Praktikums in der zweiten Studienhälfte war die
(in Band 1 auch theoretisch begründete) Ein-
sicht, daß die Probleme in einem sozialpädago-
gischen Arbeitsfeld nur angemessen erkannt wer-
den können, wenn der Untersuchende nicht als
distanzierter ,teilnehmender Beobachter', son-
dern als pädagogisch aktiv Handelnder im Ar-
beitsfeld tätig ist.
Aus dem Inhalt: Das Praktikum im sozialpäda-
gogischen Studium und was wir daraus gemacht
haben - Der Praktikant als Aktionsforscher -
Die Befragung als Einstieg in die Arbeit - Verän-
derungsmöglichkeiten von Praktikanten im Heim
- Entwicklung eines Erziehungsplans - Die Er-
ziehungsgruppe - Spielgruppenarbeit - Die Er-
zieher und die Spezialisten - Dokumentarischer
Anhang.
Autoren: Helmuth Schweitzer ist Mitarbeiter des
Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik,
Bonn, im Projektbereich Spiel- und Medien-
didaktik. Außerdem Beratungs- und Fortbil-
dungstätigkeit bei der Arbeiterwohlfahrt und der
Arbeitsgemeinschaft katholischer Studenten-
gemeinden im Bereich Heimerziehung und aus-
ländische Arbeiter.
Heribert Mühlenbrink ist Lehrer an einer Haupt-
schule, Studienbegleitzirkelleiter des Funkkol-
legs „Beratung in der Erziehung".
Karl H. Späth ist Erzieher in einem Kinderheim.
Sie veröffentlichten gemeinsam den ersten Band:
Über die Schwierigkeit, soziale Institutionen zu
verändern, Frankfurt 1976.
Interessenten: Sozialpädagogen, Sozialarbeiter,
Heimerzieher, Pädagogen, Sozialwissenschaftler,
Psychologen.
13
€i]ujpi^ Studium
Sozialgeschichte
Christopher Hill
Von der Reformation zur
industriellen Revolution
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Englands 1530-1780
Übersetzung der englischen Originalausgabe „Economic History of Britain:
Reformation to Industrial Revolution"
ca. 240 S., 12.2 X 18,7 cm, Pbck., ca. DM 17,-
Erscheint April 1977, ISBN 3-593-32533-0, Band 533
Der bekannte englische Historiker Hill be-
schreibt und analysiert in diesem Buch die Ent-
stehungsgeschichte der modernen Gesellschaft.
Am Beispiel Englands, der klassischen Stätte der
Industriellen Revolution, werden die sozialen,
wirtschaftlichen und politischen Veränderungen
von der Reformation bis zum Beginn des Indu-
striezeitalters herausgearbeitet, die der (in dieser
Periode zum Durchbruch gelangenden) Neuzeit
ihr Gesicht gaben.
Für Hill ist Sozialgeschichte nicht „die Geschich-
te eines Volkes, wenn man die Politik wegläßt",
ihm kommt es vielmehr darauf an, die Wechsel-
wirkungen zwischen wirtschaftlicher und poli-
tischer Entwicklung und deren Bedeutung für
das gesellschaftliche Leben deutlich zu machen.
Insbesondere beschreibt Hill den politischen
Gärungsprozeß des 17. Jahrhunderts und seinen
Einfluß auf die Umwälzungen besonders in
Handwerk und Landwirtschaft, die dann ihrer-
seits den Weg der englischen Gesellschaft in die
moderne industrielle Welt bereiteten.
Die englische Originalausgabe erschien 1967
unter dem Titel „Economic History of Britain:
Reformation to Industrial Revolution" bei Wei-
denfeld & Nicolson und erlebte mehrere Aufla-
gen.
Autor: Christopher Hill ist Mitglied der Royal
Historical Society und der British Academy und
wurde 1965 Master of Balliol College, Oxford.
Er verfaßte eine Anzahl von Büchern über die
englische Revolution, u. a. The Century of Re-
volution (1961).
Interessenten: Historiker, Sozialwissenschaftler,
Wirtschaftswissenschaftler, historisch interessierte
Laien (da populär geschrieben).
I
14
I
€UDi;p^ Studium
Sozialgeschichte
Eva Cornelia Schöcic
Arbeitslosigkeit und Rationalisierung
Die Lage der Arbeiter und die kommunistische Gewerkschaftspolitik 1920-28
ca. 240 S., 12,2 x 18,7 cm, Pbck., ca. DM 18,-
Erscheint April 1977, ISBN 3-593-32537-3, Band 537
Die politische Aktualität des Begriffspaars Ar-
beitslosigkeit und Rationalisierung verleiht der
Darstellung kommunistischer Gewerkschaftspoli-
tik unter eben diesen Bedingungen in der Wei-
marer Republik eine besondere Bedeutung. Die
Forschung zur Geschichte der Arbeiterbewegung
war bislang meist auf die Politik ihrer Organisa-
tionen beschränkt und untersuchte kaum die
materielle und soziale Lage der Arbeiter als Be-
dingung dieser oder jener Politik. Der propa-
gierte Anspruch, eine materialistische Analyse
auch der KPD zu leisten, löste sich in einer Ge-
schichtsschreibung auf, welche die Arbeiter-
klasse als waffenklirrende oder heldenhafte, nur
durch den Verrat bestimmter Fraktionen und
Personen geschlagene Avantgarde hochstilisierte.
Demgegenüber stehen im Zentrum dieser Unter-
suchung die Zusammenhänge zwischen der mate-
riellen Lage der Arbeiter, ihrer Stellung im Pro-
duktionsprozeß und ihrem politischen Handeln,
hier der kommunistischen Basis. In den Mittel-
punkt rücken damit Arbeitslosigkeit und Ratio-
nalisierung als wichtigste Gegenstände der Klas-
senkonflikte und Handlungsrahmen der KPD-
Politik.
Diese Darstellung kommunistischer Gewerk-
schaftsarbeit und ihrer realgeschichtlichen Vor-
aussetzungen stellt nicht nur die wesentlichen
Kriterien für eine Kritik der Politik der revolu-
tionären Gewerkschaftsopposition (RGO) nach
1928 bereit, sie macht auch deutlich, daß die
Weichen für die Niederlage der Arbeiterklasse im
Faschismus 1933 schon lange vorher gestellt
waren.
Autorin: E. C. Schock studierte Geschichte, Po-
litische Wissenschaften und Soziologie in Tübin-
gen und Berlin, seit 1974 Bibliothekarin an der
Stadtbibliothek Bremen.
Interessenten: Historiker, Politikwissenschaftler,
Ökonomen, Parteienforscher, Sozialkunde- und
Geschichtslehrer, Gewerkschafter.
15
(gfJQip^ Paperbacks
Kritische Sozialwissenschaft
Ellen Katharina Reinke
Leiden schützt vor Strafe nicht
Soziotherapeutische Erfahrungen mit dem Gefangenen K.
Schwerpunkt Psychoanalyse als Sozialwissenschaft,
herausgegeben von Klaus Hörn und Alfred Lorenzer
ca. 224 S., 13,4 x 20,5 cm, Pbck., ca. DM 19,80
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32184-X
Längst hat es sich herumgesprochen, daß die
zeitlich begrenzte Freiheitsstrafe im herkömm-
lichen Strafvollzug kein taugliches Mittel ist, mit
dem gesellschaftlichen Phänomen Kriminalität
fertig zu werden. Diese Einsicht hat ihren Nie-
derschlag u. a. in der gesetzlichen Anordnung
von sozialtherapeutischen Anstalten gefunden.
Praktische Erfahrungen oder Modelle, wie , an-
ders' gegenüber dem Bestehenden gearbeitet wer-
den könnte, gibt es jedoch kaum. Es fehlen Er-
kenntnisse darüber, wie etwa Gefangene und die
mit ihnen befaßten Institutionen und Personen
zusammen- (bzw. gegeneinander-)spielen; ebenso
wie Entlassene ihre soziale Umwelt erleben und
wie sie, wenn überhaupt, soziale Beziehungen
außerhalb ihres Milieus aufnehmen. Neben der
Analyse der Institutionen sozialer Kontrolle er-
weist sich die systematische Auseinandersetzung
mit der Subjektivität der als Objekte sozialer
Kontrolle vom Strafvollzug Betroffenen als un-
umgänglich.
Die Erfahrungen einer solchen Auseinanderset-
zung werden in diesem Buch berichtet und mit
der theoretischen Diskussion konfrontiert: die
Autorin schildert die Beziehung zu dem Gefan-
genen K. und ihre Versuche, ihm unter den ge-
gebenen Bedingungen des Strafvollzugs zu neuen
Lebensmöglichkeiten zu verhelfen. In dem sich
daran anschließenden methodischen und theore-
tischen Teil werden in bisher nicht dagewesener
Weise die Erkenntnisse der psychoanalytischen
16
Praxis und ihrer Narzißmus-Theorie in ihrer
Relevanz für die praktische Fragestellung nach
einer ,Soziotherapie mit Delinquenten' deutlich
gemacht.
Im letzten Teil werden über die konkrete Bezie-
hung hinaus die Möglichkeiten von sozialen Be-
ziehungen zwischen ,Sozialarbeitern' im weite-
sten Sinne und ihren Adressaten untersucht.
Autorin: Ellen Katharina Reinke ist nach längerer
Berufstätigkeit und Studium der Psychologie
und Soziologie in Frankfurt seit 1973 Mitglied
der , Arbeitsgruppe für Strafvollzug und Entlas-
senenarbeit' am FB Jura in Frankfurt.
Veröffentlichungen: Psychologiestudium und
Politisierung. Studentische Selbstorganisation als
Kritik der Psychologie. Frankfurt 1973; Ak-
tionsforschung als politische Bewegung. Erfah-
rungen aus einem Randgruppenprojekt - ein
Beitrag zur Theorie-Praxis-Diskussion. Levia-
than 1/75.
Interessenten: Sozialarbeiter, Psychoanalytiker
und -therapeuten, im Strafvollzug Tätige, Be-
währungshelfer, Kriminologen, Juristen, Psycho-
logen, Soziologen.
€Onp^ Diskussion
Kritische Sozialwissenschaft
Walter Gerhardt
Psychoanalyse und Sozia lisationstheorie
Probleme einer kritischen Theorie des Subjekts
ca. 140 S., 13,4 x 20,5 cm, Pbck., ca DM 16,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32187-4
In der gegenwärtigen Diskussion über die For-
men menschlicher Subjektivität stellt die , kri-
tische Theorie des Subjekts' (A. Lorenzer) eine
wesentliche Position dar. Ausgehend von einer
kritischen Prüfung der von Lorenzer entfalteten
Begriffe für die Bildung subjektiver Strukturen
stellt sich als zentrale Frage, ob die subjektiven
Verarbeitungsweisen gesellschaftlicher Anforde-
rungen überhaupt in Analogie zur gesellschaft-
lichen Naturbeherrschung begriffen werden
können. Stellt die Soziaiisation einen gesell-
schaftlichen Prozeß der Bearbeitung mensch-
licher Natur dar und sind das Produkt dieser Be-
arbeitung in der Tat nur spezifische Formen der
Interaktion und Symbolisierung, wie es die Kon-
zeption Lorenzers unterstellt?
Eine der Hypothesen der in diesem Buch entfal-
teten Kritik ist, daß der historisch-gesellschaft-
liche Charakter der Formierung subjektiver
Strukturen im Sozialisationsprozeß nicht im
Rahmen eines Konzepts der Bearbeitung innerer
menschlicher Natur, sondern erst in der Perspek-
tive eines Modells menschlicher Aneignungstätig-
keit konkret erfaßt werden kann. Ferner wird
die These begründet, daß für eine soziologische
Theorie der Soziaiisation das Freudsche Konzept
der Übjektbeziehungen nicht in den abstrakten
Begriffen der Interaktion, sondern nur gemäß
der konkreten Struktur menschlicher Tätigkeit
entwickelt werden kann.
Autor: Walter Gerhardt studierte Soziologie und
Philosophie in Frankfurt und Berlin. 1969 Pro-
motion (Thema: Das Schicksal liberaler Theorie
im sozioökonomischen Gesellschaftsentwurf
J. A. Schumpeters), 1975 Habilitation. Seit
1971 Ass. Professor am Soziologischen Institut
der FU Berlin im Schwerpunktbereich Erziehung
und Gesellschaft.
Interessenten: Psychologen, Pädagogen, Psycho-
analytiker, Sozial isationsforscher.
17
(SüHrip^ Diskussion
Kritisclie Sozialwissenschaft
Ej9on Becker, Bernd Wagner
Ökonomie der Bildung
Kritik neuerer Ansätze der Bildungsplanung
ca. 140 S., 13,4x20,5 cm, Pbck., ca. DM 14,-
Erscheint April 1977, ISBN 3-593-32188-2
Mit dem „Scheitern" der Bildungsreform ist
auch die wissenschaftliche und politische Diskus-
sion über Theorien und Modelle der Bildungspla-
nung in eine Krise geraten.
In der vorliegenden Arbeit werden die Verände-
rungen der bürgerlichen Bildungsökonomie zu
einer globalen Rationalisierungsstrategie für das
Bildungswesen dargestellt und im Zusammen-
hang mit den verschiedenen ,, Krisenzyklen"
staatlicher Bildungspolitik interpretiert. Entste-
hungsbedingungen, Theoriestruktur, strategische
Stoßrichtung und reale Funktion verschiedener
bildungsökonomischer Ansätze werden unter-
sucht.
Die Autoren vertreten die These, daß bildungs-
ökonomische Theorien und Modelle nicht nur
bildungspolitische Maßnahmen zu begründen
versuchen, sondern auch konkrete Handlungs-
orientierungen für Planungsbürokratien enthal-
ten. Dieser neue Typus bürgerlicher Theoriepro-
duktion wird einer Analyse unterzogen, die so-
wohl ideologiekritisch verfährt, als auch reale
bildungspolitische Prozesse untersucht.
Aus dem Inhalt: Erklärungsschwächen der
materialistischen Bildungsökonomie - system-
theoretische Offensiven im Bereich organisierter
Theoriebildung - Die Entwicklung der bürger-
lichen Bildungsökonomie zur Planungswissen-
schaft - Eine praxisbezogene Wissenschaft auf
der Suche nach ihrem Gegenstand - Die marxi-
18
stische Kritik und die kritisch-funktionalisti-
schen Versöhnungsversuche - Theoretische und
methodische Konsequenzen.
Autoren: Egon Becker ist Professor am Fachbe-
reich Erziehungswissenschaften der Unversität
Frankfurt. Arbeitsschwerpunkte: Wissenschafts-
theorie und Hochschuldidaktik. Er veröffentlich-
te u. a. (gem. m. G. Jungblut) Strategien der Bil-
dungsproduktion (1972, ^1974).
Bernd Wagner ist Dipl. -Pädagoge und seit 1972
wissenschaftlicher Mitarbeiter im Didaktischen
Zentrum der Universität Frankfurt. Arbeits-
schwerpunkte: Bildungspolitik und Bildungsöko-
nomie.
Interessenten: Bildungsforscher und -planer, Er-
ziehungswissenschaftler, Soziologen, Wissen-
schaftsforscher.
^^M^m Paperbacks
Gesellschaftswissenschaften
Aiga Seywald
Grundfragen einer Soziologie
der körperlich Behinderten
Schwerpunkt Soziale Probleme
ca. 1 28 S., 1 3,4 x 20,5 cm, Pbck., ca. DM 1 5,80
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32189-0
Die aktuelle Diskussion der Probleme sozial be-
nachteiligter Gruppen bezieht auch die körper-
lich Behinderten mit ein, ohne daß deren Son-
derstellung unter den Diskriminierten genügend
Rechnung getragen wird. In der Frage der Be-
nachteiligung der Behinderten gibt es zwei ex-
treme Positionen: einmal die traditionelle Rolle
des Behinderten als Hilfsbedürftiger, zum ande-
ren die Ideologie der modernen Emanzipations-
bewegung, wonach allein die Vorurteile der Um-
welt die Behinderten an der völligen beruflichen
und sozialen Integration hindern.
Das Buch stellt spezifische Formen und Pro-
bleme körperlicher Abweichung vom „Norma-
len" dar, wobei besonders die kommunikativen
und ästhetischen Barrieren betont werden. Noch
schlimmer als die „primäre" Benachteiligung
(Funktionsausfall) empfinden die Behinderten
die „sekundäre" Benachteiligung durch die nega-
tiven Reaktionen der Umwelt.
Die Autorin gibt eine radikale Kritik der sozial
tradierten Muster zur Integration der Benachteili-
gung in den gesellschaftlichen Sinnzusammen-
hang; diese Kritik kann als neuer theoretischer
Ansatz zu einer Soziologie nicht nur der phy-
sisch Benachteiligten gewertet werden.
Aus dem Inhalt: I. Spezifische Formen und Pro-
bleme physischer Abweichung: Behinderungen
- Entstellungen - Primat der ästhetischen Bar-
rieren; II. Interaktionen mit physisch Abwei-
chenden: Irrelevanzregel - Diffuse Hilfsbereit-
schaft - Zum Problem des „sachlichen" Um-
gangs mit physisch Abweichenden; III. Kritik
von Rechtfertigungsversuchen stereotyper Ver-
haltensmuster: Mitleid - Ressentimentverdacht
- Schuldgefühle - Zu einer Soziologie der Be-
nachteiligung; IV. Die Andersartigkeit der Behin-
derten - Defizienz oder Stigma: Defizienz in
bezug auf Aussehen, Kommunikationsfähigkeit
und Leistung - Anpassung der Behinderten oder
Anpassung der Gesellschaft?
Autorin: Dr. Aiga Seywald studierte Soziologie,
Geschichtswissenschaft und Politologie in Frank-
furt und Freiburg. 1975 Promotion über „Ge-
sellschaftliche Reaktionen gegenüber physisch
Abweichenden". Seit Januar 1976 wissenschaft-
liche Assistentin für Soziologie an der Gesamt-
hochschule Duisburg (Schwerpunkt: Sozialpsy-
chologie); im Sommer 1976 Lehrauftrag für So-
ziologie der Behinderten an der Pädagogischen
Hochschule Ruhr in Dortmund.
Interessenten: Studenten und Lehrende der So-
ziologie, Sozialpsychologie, Sonderpädagogik
und Sozialarbeit, Sonderschullehrer und Prakti-
ker der Rehabilitation.
19
€IInpf^ Gesellschaftswissenschaften
Gerald Eberlein,
Hans-Joachim von Kondratowitz (Hg.)
Psychologie statt Soziologie?
Zur Reduzierbarkeit sozialer Strukturen auf Verhalten
ca. 184 S., 15,2 x 24 cm, Pbck., ca. DM 34 -
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32145-2
Reduktionismus heißt das methodologische Prin-
zip, soziologische, historische und politikwissen-
schaftliche Aussagen müßten auf psychologische
Sätze reduziert werden. Die Forderung des sog.
„methodologischen Individualismus" war bis in
die Nachkriegsjahrzehnte durchaus sinnvoll:
Durch ihre Anwendung ergab sich ein heilsamer
Zwang, theoretisch wie begrifflich unscharfe
(z. B. „ganzheitliche") Aussagen auf das Verhal-
ten von isolierten, überschaubaren Einheiten
(wie Individuen) zurückzuführen.
Fortgeschrittene Verfahrensweisen der empi-
rischen Sozialforschung ermöglichen heute,
komplexe Merkmale sozialer Einheiten zu Aggre-
gaten zusammenzuschließen, gegenseitige Ein-
flüsse von Systemen untereinander und auf Indi-
viduen zu erfassen. Die wachsende Einsicht dar-
über hat zum Wiederaufleben der Auseinander-
setzung geführt.
Dieser Sammelband umfaßt ausschließlich Texte
der jüngsten Zeit. Soziologen, Psychologen,
Historiker und Wissenschaftstheoretiker aus fünf
Nationen erörtern diese Fragestellung mit Hin-
blick auf den derzeitigen Forschungsstand. Die
Breite der Ansätze verdeutlicht die Aktualität
der Problematik des verhaltenstheoretischen
Konzeptes, das besonders im Feld sozialer Kon-
trolle Anwendung findet.
Aus dem Inhalt: B. Giesen, M. Schmid: Metho-
dologischer Individualismus und Reduktionis-
mus - H. Westmeyer: Zur Reduzierbarkeit von
20
Soziologie und Psychologie - K.-D. üpp: Sozio-
logie ohne Psychologie? - F. Lehner: Politische
Wissenschaft zwischen Autonomie und Reduk-
tion - H. Keuth: Über Reduktion in den Hu-
manwissenschaften - E. Scheuch: Sozialer Kon-
text und individuelles Verhalten - J. Israel: Das
Prinzip des methodologischen Individualismus
und marxistische Erkenntnistheorie -
S. Nowak: Die Logik reduktiver Systematisie-
rungen von sozial- und verhaltenswissenschaft-
lichen Theorien
Herausgeber: Dr. Gerald L. Eberlein ist seit 1975
Professor am Institut für Sozialwissenschaften an
der TU München. Er studierte Soziologie,
Psychologie, Philosophie und Linguistik an den
Universitäten Freiburg, München und der Sor-
bonne, habilitierte an der FU Berlin. Verfasser
zahlreicher Schriften, darunter „Der Erfahrungs-
begriff der heutigen empirischen Sozialfor-
schung", 1964^, und Mitherausgeber von „Psy-
chologie - Wissenschaft ohne Gegenstand",
1976. Hans-Joachim von Kondratowitz ist wis-
senschaftlicher Assistent am Institut für Sozial-
wissenschaften der TU München. Er verfaßte
u.a. „Produktivkraft Organisation. Soziologi-
sche Aspekte von Organisation und Leitung in
der DDR", 1976 i.V.
Interessenten: Soziologen, Politikwissenschaft-
ler, Psychologen Philosophen, Wissenschafts-
theoretiker.
(Sfüui^P^ Gesellschaftswissenschaften
N. Luhmann, H. Becker, V. Ronge, W. Meissner,
C. Offe u.a.
Interaktion von Wissenschaft und Politik
Theoretische und praktische Probleme der anwendungsorientierten Sozialwissenschaften
herausgegeben vom Wissenschaftszentrum Berlin
360 S., 15,2 x 24 cm, Pbck., ca DM 28,-
Erscheint April 1977, ISBN 3-593-32201-3
Die fast alle gesellschaftlichen Bereiche erfas-
sende Verwissenschaftlichung macht es immer
notwendiger, das Problem der Umsetzung wis-
senschaftlicher Erkenntnis im praktisch-politi-
schen Handeln zu reflektieren. Dieser Band do-
kumentiert die Problematik an vier repräsenta-
tiven Bereichen: Wirtschaft, Verwaltung, Bil-
dung sowie wirtschaftlichem und sozialem
Wandel.
Unterschiedliche Interaktionsmuster zwischen
Wissenschaft und Politik werden herausgearbei-
tet und mithin Einsichten darüber, wie das wis-
senschaftliche System strukturiert sein muß, um
Anforderungen umsetzen zu können.
Interessenten: Sozialwissenschaftler, Sozialpoli-
tiker, Ökonomen, Ministerialbeamte, Bildungs-
und Wirtschaftspolitiker, Verwaltungswissen-
schaftler.
Beiträge: N. Luhmann: Problematik - R. Kren-
gel, K.-H. Raabe, W. Meissner: Wirtschaftsfor-
schung und Politik - H. Becker, H. Schoene,
H. Peisert: Sozialforschung und Bildungs-ZKultur-
politik - H. Hegelau, H. Schatz, V. Ronge: Ver-
waltungswissenschaft und -reform - K. M.
Bolte, R. Batholomäi, H. P. Widmaier: Sozialfor-
schung und Politik - H. Klages, C. Offe: Inter-
aktion von Wissenschaft und Praxis.
21
Texte
Gesellschaftswissenschaften
Werner Maschewsky
Das Experiment in der Psychologie
240 S., 13,4 X 20,5 cm, Pbck. ca. DM 24,-
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32186-6
Das Experiment stellt für den Laien und auch für
viele Wissenschaftler die wesentlichste empirisch
wissenschaftliche Methode dar. Der Erkenntnis-
wert des Experiments in den Sozialwissenschaf-
ten allgemein und in der Psychologie im beson-
deren ist jedoch aufgrund der Künstlichkeit der
Untersuchungssituation, der Vieldeutigkeit der
Beziehung Theorie/Experiment und der man-
gelnden Generalisierbarkeit höchst fraglich.
In diesem Buch wird die notwendige Unzuläng-
lichkeit der herkömmlichen Methodologie des
psychologischen Experiments deutlich gemacht.
Maschewsky weist nach, daß diese Erkenntnis-
schranken nicht methoden-immanent überwind-
bar sind. Davon ausgehend entwickelt er Ansätze
für eine neue Funktionsbestimmung des psycho-
logischen Experimentsauf der GrundlagevonTheo-
rie und Methode der Kritischen Psychologie.
Aus dem Inhalt: Geschichte des Experiments -
Experimentelle versus Korrelative Psychologie -
Besondere Merkmale des sozialwissenschaft-
lichen Experiments - Objektivität, Reliabilität
und Validität im Experiment - Sozialpsycholo-
gie des Experiments - Bewußtheit und Historizi-
tät im Experiment - Wissenschaftstheoretische
Probleme des psychologischen Experiments -
Aktualempirie versus historische Empirie - Vor-
läufige Einschätzung des Erkenntniswerts des
psychologischen Experiments.
22
Autor: Werner Maschewsky war zunächst Pro-
grammierer und studierte dann Psychologie und
Philosophie in Hamburg, Köln, Bochum und an
der FU Berlin. Seit Frühjahr 1972 Tätigkeit als
wissenschaftlicher Assistent am Erziehungswis-
senschaftlichen Institut der FU Berlin im Be-
reich Methodenlehre; gleichzeitig Lehraufträge
für Experimentelle Psychologie und Wissen-
schaftstheorie am Psychologischen Institut der
FU Berlin.
Interessenten: Psychologen, Sozialwissenschaft-
ler, Wissenschaftstheoretiker, empirische Sozial-
forscher, Sozialisationsforscher, Erziehungswis-
senschaftler.
SPES: Sozialpolitisches Entscheidungs-
und indikatorensystem
Hans-Jürgen Krupp, Wolfgang Zapf
Sozialpolitik und Sozialberichterstattuns
SPES: Sozialpolitisches Entscheidungs- und Indikatorensystem, Band 1
ca. 224 S., 15,2 X 24 cm, Pbck., ca. DM 34,-
Erscheint April 1977, ISBN 3-593-32193-9
Gemeinsam ist den Autoren das Interesse, So-
zialpolitik als eine auf empirische Forschung ge-
gründete Gesellschaftspolitik voranzubringen,
Verfahren der Wohlfahrtsmessung und gesell-
schaftlichen Dauerbeobachtung zu entwickeln
sowie die Aufbereitung, Verarbeitung und Ana-
lyse realistischer Massendaten zu fördern.
Die Aufsätze haben zum Teil direkten Zusam-
menhang mit den Schwerpunkten desSPES-Pro-
jekts; sie sind entweder innerhalb des Projekts
oder als vorbereitende bzw. begleitende Arbeiten
erschienen und seither meist schwer zugänglich.
Sie erscheinen als Teil der Dokumentation der
Forschungsergebnisse der sozialpolitischen For-
schergruppe hiermit in einem Band. - Im SPES
Projekt sind bisher die Bände 2 bis 8 erschienen.
Aus dem Inhalt: Hans-Jürgen Krupp: Die Inte-
gration von sozialer Sicherung und Wirtschafts-
politik - Simulationsverfahren in der Sozialpoli-
tik - Sozialpolitisches Entscheidungs- und Indi-
katorensystem (SPES) - Computergestützte Pla-
nungssysteme in der Sozialplanung - Vertei-
lungswirkungen der Steuerfinanzierung des so-
zialen Alterssicherungssystems - Perspektiven
der Sozialpolitik.
Wolfgang Zapf: Modernisierungstheorien - In-
dikatoren der Modernisierung - Der nachgeholte
Aufstieg: Untersuchungen über Absolventen des
Zweiten Bildungsweges - Gesellschaftliche Dau-
erbeobachtung und aktive Politik - Soziale In-
dikatoren: Eine Zwischenbilanz - Komponen-
ten der Wohlfahrtsmessung.
Autoren: Hans-Jürgen Krupp, geb. 1933, stu-
dierte Wirtschaftsingenieurwesen, promovierte
und habilitierte in Volkswirtschaftslehre und
Ökonometrie und wurde 1969 Professor für So-
zialpolitik an der Universität Frankfurt, deren
Präsident er seit 1975 ist. Seine Forschungs-
schwerpunkte: Einkommensverteilung, das
System der sozialen Sicherung, soziale Indikato-
ren, Entscheidungs- und Simulationssysteme.
Wolfgang Zapf, geb. 1937, war von 1968-72 an
der Universität Frankfurt und ist seitdem an der
Universität Mannheim als Professor für Soziolo-
gie tätig. Hauptarbeitsgebiete: Eliteforschung,
Theorie des sozialen Wandels und der Moderni-
sierung, Sozialberichterstattung und soziale Indi-
katoren, soziale Probleme moderner Gesellschaf-
ten.
Interessenten: Bibliotheken, Dozenten der So-
zial- und Wirtschaftswissenschaften, Gewerk-
schaften, alle an Sozial-, Gesellschafts- und Wirt-
schaftspolitik Interessierte einschließlich Ver-
bände.
23
(SiJüiiP^ Paperbacks
Wirtschaftswissenschaften
Helmar Nähr
Mehrwert heute
Leistung und Verteilung in der Industriegesellschaft
ca. 256 S., 13,4 x 20,5 cm, Pbck., ca. DM 19,80
Erscheint März 1977, ISBN 3-593-32166-1
In den Augen vieler Kritiker ist unsere Gesell-
schaft zwar leistungsfordernd aber nicht lei-
stungsgerecht. Nach ihrer Auffassung fließen die
höchsten Einkommen insbesondere auf dem
Gebiete der Warenproduktion nicht aus unmit-
telbaren produktiven Leistungen, sondern aus
Profiten, die sich die Kapitalisten kraft des Pri-
vateigentums an den Produktionsmitteln aneig-
nen.
Nach der Theorie der Marktklassiker dagegen
führt der unbehinderte Wettbewerb auf dem
Markt automatisch zu einer gerechten Bewer-
tung aller Leistungen. Eine reine Marktwirt-
schaft wird aber weder praktiziert noch ernstlich
gefordert; die Notwendigkeit einer aktiven Ver-
teilungspolitik ist nirgends bestritten. Aber was
gilt dann als Richtschnur dieser Politik? Welches
Produktions- und Bewertungsmodell wird der
modernen Industriegesellschaft gerecht?
Der Autor erweitert den der Marxschen Arbeits-
wertlehre zugrundeliegenden Begriff der gesell-
schaftlich notwendigen Arbeit. Von der Grund-
frage nach der „gerechten Verteilung" ausge-
hend gelangt der Autor über die Kritik der
Marxschen Wertlehre und mit Hilfe der Begriffe
Produktionsarbeit, strukturerhaltende Arbeit
und strukturgestaltende Arbeit zu einem den
heutigen Produktionsverhältnissen angemessenen
Leistungsbegriff.
24
Aus dem Inhalt: Das Leistungsprinzip - Die
Quelle des Mehrwertes - Die Struktur des Pro-
duktionsprozesses - Die Arbeitsfaktoren -
Modellvergleich - Die Sätze der Wertlehre
Autor: Helmar Nähr, geb. 1931, Dr. rer. pol.,
Dr. phil., Diplommathematiker, Diplomvolks-
wirt, 1971-73 Lehrbeauftragteram Fachbereich
Gesellschaftswissenschaften der Universität
Frankfurt, Unternehmer der Kunststoffverarbei-
tungsbranche.
Interessenten: Studenten und Lehrende der
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Dozenten
im Bereich der Fort- und Weiterbildung, wissen-
schaftliche Mitarbeiter in den Verbänden der
Wirtschaft, Gewerkschaften.
(
I
(MM^m Wirtschaftswissenschaften
Ifo-Spiegel der Wirtschaft 1977/78
Struktur und Konjunktur in Bild und Zahl
Economic Indicators Germany
ca. 248 S., 21 x 29,7 cm, ca 112 Abb., Ringbindung, ca. DM 100-
Erscheint Mai 1977, ISBN 3-593-321 17-3
Bei der heutigen wirtschaftlichen Lage ist es un-
abdingbar notwendig, die Entwicklungsten-
denzen in der Gesamtwirtschaft laufend zu ver-
folgen. Dabei wird der jährlich erscheinende Ifo-
Spiegel den Benutzern mehr und mehr zum ge-
wohnten Arbeitsinstrument.
Von der Kritik besonders hervorgehoben wird
dabei immer wieder die Zuverlässigkeit der
Daten, die rasche Information durch die gra-
fische Darstellung sowie die Auswertung der
Ifo-Konjunktur- und Investitionserhebungen.
Nicht zuletzt interessant für Privatwirtschaft wie
für wirtschaftswissenschaftliche Institute ist die
Dokumentation der langfristigen Wirtschaftsent-
wicklung in Zeitreihen, die eine Zehnjahresperio-
de abdecken.
Die Wirtschaftswoche schreibt: „250 Seiten ge-
füllt mit Zahlen und Fakten, Indices und Indika-
toren. Vom Arbeitsmarkt bis zum Zins, vom
Außenhandel bis zur Wasserversorgung sind alle
wirtschaftlichen wesentlichen Daten in Zahl und
Bild dargestellt. Einziger Nachteil: Der ,Spieger
erscheint nur einmal jährlich."
Aus dem Inhalt: Volkswirtschaftliche Gesamt-
rechnung - Arbeitsmarkt und Löhne - Preise -
Außenhandel - Öffentliche Finanzen - Geld,
Zins, Kapitalmarkt, Finanzierungssalden - Indu-
strie - Energie und Wasserversorgung - Bauwirt-
schaft - Verkehr - Groß- und Einzelhandel -
Landwirtschaft - Internationale Übersichten.
Herausgeber: Das IFO-Institut für Wirtschafts-
forschung (IFO = Information und Forschung)
ist eine gemeinnützige, unabhängige Forschungs-
einrichtung. Es hat sich u. a. die Aufgabe ge-
stellt, die allgemeine Konjunkturlage des In- und
Auslandes, sowie die Marktentwicklung einzel-
ner Branchen zu untersuchen.
Interessenten: Vorstände, Geschäftsführer,
marktorientierte Abteilungen (Planung, Markt-
forschung, Vertrieb), Verbände, Gewerkschaf-
ten, wirtschaftswissenschaftliche Institute.
25
Die neue Reihe
^üniip^ Forschung
will optimale Verbreitung auch spezialisierter Wissenschaft ermöglichen: Wissenschaftliches Niveau,
annehmbare Preise durch einfachere Herstellungsmethoden (Typoskripte im DIN A 5 Format).
Die Bereiche sind jene der anderen Reihen bei Campus: Soziologie, Politologie, Psychologie, Päda-
gogik, Geschichte, Wirtschaftswissenschaften. Die Werbung richtet sich an die Abnehmer: Biblio-
theken, Institute, Dozenten, Professoren. - Bitte Werbemittel anfordern!
Die Titel des Frühjahrs:
Heinz Bücker-Gärtner, Dieter Grunow, Friedhart Hegner, Georg Neubauer (Universität Bielefeld)
Sozialwissenschaftler in der öffentlichen Verwaltung
Ein Beitrag zur Berufsfeldanalyse von Soziologen
Campus Forschung: Soziologie
200 S., ISBN 3-593-32198-X, ca. DM 28,-
Hermann Jäger (Universität Frankfurt)
Grundzüge der Struktur des Arbeiterbewußtseins
Auswertung empirischer Befunde einer Untersuchung des Instituts für Soziologie an der Universität
Erlangen
Campus Forschung: Soziologie
ca. 200 S., ISBN 3-593-32195-5, ca. DM 34,-
Ahmad Mahrad (TU Hannover)
Iran auf dem Wege zur Diktatur, 1919-26
Die Militarisierung bis zur Thronbesteigung Beza Schahs
Eine Studie nach den Akten deutscher und britischer Archive
Campus Forschung: Geschichte
ca. 360 S., ISBN 3-593-321 96-3, ca. DM 58,-
AndreasSchuke (Universität Heidelberg)
Theorie des Unternehmens
Eine Untersuchung des approximativen Erklärungswertes des traditionellen ökonomischen Modells
Campus Forschung: Ökonomie
ca. 315 S., ISBN 3-593-32197-1, ca. DM 54,-
Reinhold Hömberg (Universität Frankfurt)
Datenbank-Informationssysteme in der Stadt- und Regionalforschung
Die Arbeit entstand im Sonderforschungsbereich Raumordnung und Raumstatistik der Universität
Münster
Campus Forschung: Ökonomie
ca. 225 S., ISBN 3-593-32199-8, ca. DM 32,-
Henrike Fahrenholz-Hilwig (Universität Frankfurt)
Wertgesetz und Wirtschaftssystem
Theorie und Praxis im marktwirtschaftlichen und planwirtschaftlichen System
Campus Forschung: Ökonomie
ca. 300 S., ISBN 3-593-32300-5, ca. DM 54,-
26
1
Herbst 1976 erschienene Titel
Eike Ballerstedt, Wolfgang Glatzer
Soziologischer Almanach
Handbuch gesellschaftspolitischer Daten und In-
dikatoren für die BRD
2. Auflage, 531 Seiten, Pbck., DM 38,-
Bader, Berger, Ganßmann, Knesebeck
Einführung in die Gesellschaftstheorie
Gesellschaft, Wirtschaft und Staat bei Marx und
Weber
Bd. 1: 250 Seiten, Pbck., DM 18,-
Bd. 2: 267 Seiten, Pbck., DM 18,-
Stanley Diamond
Kritik der Zivilisation
Anthropologie und die Widerentdeckung des Pri-
mitiven
278 Seiten, Pbck., DM 19,-
Gerald Eberlein, Richard^ieper (Hg.)
Psychologie - Wissenschaft ohne Gegenstand?
246 Seiten, Pbck., DM 36,-
Ingrid Herlyn, Ulfert Herlyn
Wohnverhältnisse in der BRD
197 Seiten, Pbck., DM 22,80
Ute Holzkamp-Üsterkamp
Grundlagen der psychologischen Motivationsfor-
schung 2
Die Besonderheit menschlicher Bedürfnisse -
Problematik und Erkenntnisgehalt der Psycho-
analyse
487 Seiten, Pbck., DM 24,-
Harro Honolka
Die Eigendynamik sozialwissenschaftlicher Aus-
sagen
Zur Theorie der self-fulfilling prophecy
194 Seiten, Pbck., DM 24,-
Gerd Junne
Der Eurogeldmarkt
Seine Bedeutung für Inflation und Inflations-
bekämpfung
256 Seiten, Pbck., DM 34,-
Niels Kadritzke
Faschismus und Krise
Zum Verhältnis von Politik und Ökonomie im
Nationalsozialismus
216 Seiten, Pbck., DM 16,-
Rainer Rotermundt
Das Denken John Lockes
Zur Logik bürgerlichen Bewußtseins
196 Seiten, Pbck., DM 22,80
Alfred Schmidt (Hg.)
Strategien gegen Unterentwicklung
Zwischen Weltmarkt und Eigenständigkeit
267 Seiten, Pbck., DM 24,-
Schweitzer, Mühlenbrink, Späth
Über die Schwierigkeit, soziale Institutionen zu
verändern
Entwicklungsarbeit im sozialpädagogischen Feld 1
272 Seiten, Pbck., DM 18,-
Rainer Seidel
Denken - Psychologische Analyse der Entste-
hung und Lösung von Problemen
243 Seiten, Pbck., DM 18,-
Sozialwissenschaften: Studiensituation, Ver-
mittlungsprobleme, Praxisbezug
ürientierungshilfen für Studenten und Dozenten
224Seiten, Pbck., DM 12,-
Hermann Strasser, Karin D. Knorr (Hg.)
Wissenschaftssteuerung
Soziale Prozesse der Wissenschaftsentwicklung
221 Seiten, Pbck., DM 30,-
Ali Wacker (Hg.)
Die Entwicklung des Gesellschaftsverständnisses
bei Kindern
207 Seiten, Pbck., DM 19,80
Marianne Welteke
Theorie und Praxis der Sozialen Marktwirtschaft
Einführung in die politische Ökonomie der BRD
237 Seiten, Pbck., DM 20,80
Wolfgang Zapf (Hg.)
Gesellschaftspolitische Zielsysteme
Soziale Indikatoren IV
283 Seiten, Pbck., DM 28,-
Siegfried Zepf
Grundlinien einer materialistischen Theorie psy-
chosomatischer Erkrankung
144 Seiten, Pbck., DM 19,80
^bereits angekündigt - erscheint im Frühjahr 1977
Peter W.Schulze
Herrschaft und Klassen in der Sowjetgesellschaft
Die historischen Bedingungen des Stalinismus
ca^4Seiten, Pbck., ca. DM 28,-
Karl Marx
Über Formen vorkapitalistischer Produktion
Vergleichende Studien zur Geschichte des
Grundeigentums
Herausgegeben von H.-P. Harstick
ca. 450 Seiten, geb., Subskriptionspreis ca. DM
75,-, danach ca. DM 85,-
M. M. Kovalevskij
Obscinnoe zemlevladenie
Priciny, chod i posledstvija ego raziozenija
(Der Gemeindelandbesitz. Ursachen, Verlauf und
Folgen seines Zerfalls)
ca. 250 Seiten, geb., Subskriptionspreis ca. DM
60,-, danach ca. DM 70,-
27
Auslieferungen
Bundesrepublik Deutschland
Auslieferungsgemeinschaft Herder, Postfach, 7800 Freiburg i. Br., - Tel. (0761) 208264- Automa
tischer Telefondienst für Bestellannahme nach Geschäftsschluß (0761) 208246; Telex 0772603
Berlin
TeT'STS^^ ^"'"'"''''' ^''''''''''^' ^05/106, Postfach 3147, 1000 Berhn 30-
Schweiz
Herder AG, Verlagsauslieferungen, Malzgasse 18, Postfach 297, CH-4002 Basel - Tel. 230818
Österreich
Kommissionsbuchhandlung Robert Mohr, Singerstraße 12, A-lOlO Wien -Tel (0222) 525711
Automatischer Telefondienst (0222) 524318; Telex 11859 (ZG Mohr)
Niederlande
Nilsson & Lamm bv, Pampuslaan 212, Postbus 195, Weesp - Tel. (02940) 15044
Verlagsvertreter
Berlin:
(^030)' 2^621020° ^''^ ^ ^"^"''*«dß''' Lützowstraße 105/106, Postfach 3147, 1000 Berlin 30 - Tel.
Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein:
Sabine Goedtke, 3149 Radenbeck 60 - Tel. (05859) 297
Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland:
Alois Haag, Im Rosengärtchen 41, 6370 Oberursel - Tel. (06171) 54832
Schweiz:
Martin Grob, c/o Buchhandlung Dr. Scheidegger, CH-8908 Hedingen - Tel. (Ol) 995234
Österreich:
/"^^o"o^?l^n^^-,^A^''' ^^° Kommissionsbuchhandlung R. Mohr, Singerstraße 12, A-lOlO Wien - Tel
(Üz22) 52571 1
Campus Verlag
6000 Frankfurt 18 - Oederweg 100 - Postfach 180 240 - Tel. (061 1) 556182 und 590528
Stand: 30. 10. 1976. Preisänderungen vorbehalten.
Y'.^:\-..-.iTi.,n,^-.'^.
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6. Mai 1976
Redaktion
Die Deutsche Buhne
Dr. Schulze-Helmpell
Georgstr. 18
Sehr geehrter Herr Dr. Schulze-neimpell,
Ich bestätige dankend Ihren Brief vom 8. April.
In den nächsten Tagen wird Ihnen der Artikel
Über das Schwarze Theater zujrehen; er ist 7 Zeilen
innlS!? e^worden, melir liess sich das Thema nicht
komprimieren»
Freilich muss ich gestehen, da?? ich normaler-
weise nicht auf der Basis eines so gerin^en^
Honorars arbeiten kann; diesmal konnte ich
mich immerhin auf existierende Vorarbeiten
stutzen. Das Porto allein schon, mit de- ^otos,
wird etwa ^0% des Honorars ausmachen; denn mit
gewohnlicher Hberseepost dauert es ja ewig.
A.US diesem Grund muss ich auch leider Ihr /aner-
bieten der Mitarbeit an Ihrer ^Sonderausgabe
abschlagen. Ich hoffe, Sie werden das verstehen.
Mit herzlichen Grössen
Ihr
' " '&'',*•
DAS TT^TJK SCE'ARZE TITHATHR IM TJSA
George Günther Eckstelnv^cxtcvi^M^.- /f^^ (Ö* ,4, ^z - .
THEATER IN USA "^^£1-^^ c^ ?>Wci^^l<^^ ^S'.u^,i
Das Heue Schwarze Theater der TOA wurde freboren im Jahre W(h *''"'" "^
mit dem Kurzstuck "^utchman" des radikalen Fegerdichters V)^
LeRoi Jones (der sich Jetzt Imamu Paraka nennt) - einer un
heilschwangeren symbolischen Szene mit der Jones eif^enen
iMlschung von sexueller Provokation, Brutalität und politischer
Drohung, Das Auflohen des rchwarzen Dramas fiel zusammen mit
dem Ende der integrationistischen ^hase der Civil-Rights-Be-
vogung und dem Beginn von Black Po\^er, der. radikalen schwar-
zen Nationalismus und den damit verbundenen gewaltsamen Erup-
tionen in den Grosstadtghettos zwischen 196? und 1<^68. "^In
Theater erstmals von schwarzen, meist juf^endlichen Autoren
für ein schwarzes, meist JJiugendliches Publikum, (Den ^^eissen
wurde die Verständnisfahigkeit abgesprochen).
Ein kurzer Tberblick nach mehr a:^s einem Jahrzehnt macht die
enge Verbindung mit den Phasen der politir^chen Auseinander-
setzung deutlich. In der ersten, radikalen ^hase wird das
Drama, in den Worten von Robert McBeth, dem Leiter des fuh-
renden New Lafayette Theater und Mitherausgeber der Zeit-
schrift '»Black Theater'* (beide inzwischen eingegangen) Mittel
zur Selbst Verständigung und Waffe im Kampf der radikalen bezie-
hungsweise nationalen "Befreiung", Auf der untersten Stufe
Plropagandaskizzen fürs wStrassentheater, die damals von kleinen
Truppen in den Ghettos aufgeführt wurden; übrigens im lahmen
von mit öffentlichen ''itteln unterhaltenen Comnunity-Organisa-
tionen. Der Kunstlerische Gehalt dieser /Vgitpropstucke war
gering; ihr Propagandawert nicht viel grosser. Denn in Abwe-
senheit einer organis ierten Bewegung dienten sie mehr der Ab-
reagierung angestauter Gefühle, und inso'^em machton sich die
zur Verfügung gestellten öffentlichen Mittel für die Gesellschaft
bezahlt.
-2-
y.i.ne andere lehrhafte Form war das mehr rellfelos ^efSrbte
Symbolstück, das entweder dem Afrikakult oder dem Trt,it der
Black Muslim diente. Tenes, unter anderem gepflegt von
Barbara Ann Teer in ihrem National Black Theater in Harle«;
appellierte mit weihrauchge tränkten Worten an das afrika-
nische I5rbe gegen den zerstörenden ^linfluss de. n-het:tos;
dieses stellte in Lehrstucken, in denen sich neben geringe-
ren Talenten auch begabte Autoren wie Baraka und Bulllns ver-
suchten, den weissen Mann als den Teufel dar, der in den ver-
schiedensten Gestalten den unschuldigen Schwarzen koi'rnmf,lert
und vernichtet.
Mit dem Niedergang der radikalen schwarzen Rhetorik ist es
seit dem Ende der sechziger Jahre auch um das unmittelbar
politische und kultische Th-ater still geworden. Auch gingen
inzwischen die meisten der ;^ahlreichen schwarzen Theater^rup-
pen ein, die damals in den Ghettos der grosseren Städte flo-
rierten. Zum Teil infolge des Versiegens der ^V;ldquellen aus
öffentlichen Institutionen und privaten Stiftungen ; in erster
Linie wohl infolge des veränderten sozialen Klimas. Denn in-
zwischen war einerseits die Zeit der radikalen Geste von we-
Formen
niger dramatischen aHstant des politischen ^inflU'-ses abgelöst
worden; anderseits hatte sich eine relativ gut verdienende
neue junge gebildete Mittelschicht herausgebildet, mit Jobs
in (faDE^iöcKisaxkacÄi:, derSffent liehen Verwaltung und den Hoch-
schulen, ein potentiellesAublilcm für ^in schwarzes Theater,
welches die aus den neuen Chancen entstehenden neuen Konflikte
zum Inhalt hatte*
Ein solches soziales Drama war schon immer von schwarzen The-
atergruppen wie der Negro J^nsemble Company unter ihrem Leiter
Douglas Turner Ward gepflegt worden • Dieser politisch gemässigte
-3-
(er halt bewusst am verpönten Wort "Negro" irn Titel 5?einer
^ Truppe fest) dynaml.^che Theaterrnann konnte auch dank dem
Niveau seiner Darbiptungen sowohl ein Stammpublikum (heute
nur noch ein Viertel weiss) v/ie einigermassen sichere finan-
zielle Unterstützung (hauptsächlich durch die Ford ^oundation)
erwerben. Denn wie das seriöse Theater im allgemeinen ist
naturlich gerade das schwarze Theater auf Subventionen anpe^
werden
wiesen. Ausserdem KtKoteheute die Werke schwarzer Dramatiker
auch auf "weissen" Buhnen gepflegt ^ vor allem auf den kleinen " '' ^
in :Jew York besonders vom American Place Theater und Papt^s"' Public Theate-
Versuchs buhnen, wo es sich von den oft esoterischen und/oder
erutischen F.xperimenten junger amerikani.^cher Dramatiker oft
durch handfeste Dramatik ^nd sozialen ^rehalt auszeichnet.
(Seine Crefahr ist das Abrgleiten ins Melodrama). Gelegentlich
findet ein zugkräftiges Stuck oder neueräings ein an den Mas-
^ sengeschmack appellierendes schwarzes Musical auch den Weg zum
Broadway,
Dieses im wesentlichen naturalistische Theater, dessen Wurzeln
bei Gorki oder 0»ffeill liegen, bezieht seinen Stoff aus dem
schwarzen Alltag, der mit derbem Humor, beissender S;>tire und
gev/altsamer Tragik gestaltet wird.Gewirse Grundthomen wieder-
historisch bedingte
holen sich: das/konflikt reiche Verhältnis zwischen schwarzem
Mann und schwarzer Frauj da» Konflikt zwischen den G^ne ratio-
nen in einer Zielt rapiden sozialen Wandels; Brutalität, Drogen,
Alkohol; und immer wieder das Problem der SelbstbehauptTing und
des SelbstbewUFstseins. Wiederkehrende Typen: der Polizeispit-
zel und der Uncle Tom; der smarte TTustler und der ICLeinbnrger.
Neuerdings tauchen alte Weihte wieder auf: Familiensolidarität,
Beharrlichkeit. -'.rffT^r^A. Tn Hpn Ttoal -tcmTic m-fcr-Vi-h cj-fr%Vk (t^l acra-n^^
lieh eine Dos4 Symbolik; Experimente beschranken sich auf Ver-
schiebungen von Zeit und Ort. In der Darstellung spielen Mu!=?ik
und KSrperbewecung eine sropj?e Rolle. Der .Targon ist drastisoh
„ , , . . . , . eine Ausdrucks
und plastisch, hier bricht *±ä naturliche Äfujcixiibegahnng durch,
4
IJeben einigen Talenten - unter anderen Lonnie ^Ider TU
Ronald Milner, Imamu Raraka, Phillip Hayes Oean - hat dieses
schwarze Theater einen wirklich bedeutenden Hramatiker hervor-
gebracht, den heute i+Ojahrigen Kd Bullins, In knapp zehn Jah-
ren hat er ein beachtliches Gesamtwerk geschaffen, darunter
etwa ein Dutzend abendfüllender Stücke mit echt-m Sinn für
für
die dramatische Situation, kräftigex Sprache, Uraosphare und
Charakter: von dem personlich-zarten autobiographischen
^*A Son, Come Home'», äIh Wiederbegegnung und Abschied zwischen
Mutter und Sohn} üte r die Sel?ie von Dramen, in denen der ^^eld,
meist mit tragischen folgen, aus der Verstrickung des Ghetto-
"gefangnisses auszubrechen sucht; bis zu seinem letzten Stück
"The Taking of Miss Janie" , das bittere Fazit aus den Hoffnun-
gen, welche die schwarze und weisse Jugend der sechziger Jahre
vorübergehend zusammengeführt hatten.
Daniel Calne
Manhattan Theatre Club
321 East 73rcl Street
New York, New York 10021
(212) 288-2500
May 18, 1976
Mr. George Ekstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Ekstein,
Please forgive the delay in forwarding a picture to you . The picture
I have enclosed glves a good Image of the set, with the leading characters.
I would appreciate a copy of the review sent to my attention at the
Manhattan Theatre Club. If I may be of any assistance please feel free
to cal 1 on me.
Jncerely,
Taniel Ca ine
Publ ici ty DIrector
DEUTSCHER BÜHNENVEREIN
DER VORSTAND
5 KÖLN, den 8, April 1976
GEORGSTRASSe 18
RUF 21 02 02 u. 21 02 03
AZ: I - 7 - 75 a sr/kt
Luftpost - Airmail
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Sehr geehrter Herr Eckstein,
besten Dank für Ihren liebenswürdigen Brief. An sich ist
Herr Gerard H. Wilk der ständige Korrespondent der "Deut-
schen Bühne" in New York, so daß ich von Ihrem Angebot
nur bei speziellen Themen Gebrauch machen kann. Ein solches
wäre eine Übersicht über die Negerstücke, wobei es mir weni
ger auf die Rezension der in dieser Saison laufenden Stücke
ankommt, als vielmehr auf den Stellenwert der schwarzen
Dramatiker und des schwarzen Theaters überhaupt innerhalb
der amerikanischen Theaterszene. Wenn Sie mir darüber bis
zu 100 Schreibmaschinenzeilen und einige Fotos zukommen
lassen könnten, wäre ich Ihnen dankbar.
In der Diskussion ist zur Zeit mit dem Auswärtigen Amt
eine amerikanische Sonderausgabe der "Deutschen Bühne"
aus Anlaß der Zweihundertjahrfeier der USA in englischer
Sprache. Zwar hat Herr Wilk die Koordination der amerika-
nischen Beiträge übernommen, doch ergibt sich da vielleicht
für Sie auch die Möglichkeit der Mitarbeit. Sowie über das
Projekt Klarheit besteht, könnte ich Sie, wenn Sie daran
interessiert sind, Herrn Wilk als Mitarbeiter benennen.
Das Honorar ist leider
der "Deutschen Bühne" -
50 Pfennig je Zeile.
- entsprechend der kleinen Auflage
bescheiden und beläuft sich auf
Mit den /t>est
Ihr
L-
(Dr. Schulze-Reimpell)
11.3.1^76
Redaktion
DIE deijtscif: bühtte
Dr. Herner Schulze-Heimpell
? Köln 1
GeorgstrarsG 18
Sehr geehrter Herr Dr. Schulze-Heimpell,
auf dem hiesigen Goethe-Institut wurde ich auf '
die von Ihnen redigierte Zeitschrift aufmerksam,
und mochte hiermit anfragen, ob Sie an einer
gelegentlichen Mitarbeit meinerseits interessiert
wären.
Ich bin seit Jahren Mitarbeiter verschiedener
deutscher Zeitschriften und Hund funksend er,"
hauptsachlich in der Interpretieriang der ame-
rikanischen sozialen und ökonomischen Entwick-
lung (Frankfurter Hefte, M rkur, reue Gesell-
schaft, Gewerkschaf tl. Monatshefte; Hessischer
und Norddeu»^ scher Rundfunk) i Ausserdem verfolge
ich für die Nationalzeitung, Basel, die Newyorker
kulturelle Szene einschliesslich des Theaters.
Der Norddeutsche Rundfunk brachte kurzlich eine
einstündige Sendung von mir ober das Neue Schwarze
Theater, das ich seit Jahren bebbachte.
Als ersten Beitrag würde ich vielleicht ein Teil-
gebiet aus diesem Thema vorschlagen, entweder eine
Besprechung der Negerstücke dieser Saison; oder
Gin Gesprach mit Ed Bullins, dem stärksten schwar-
zen Dramatiker, das ich vor längerer Zelt mlt^lhm
führte und das durch neuere Äusserungen ergan^lr *
werden konnte. Ich habe auch ein paar seiner Szenen
übersetzt.
Falls Sie an meiner Mitarbeit Interessiert sind,
bitte ich auch um Mitteilung lij bezug auf Form,
Thematik, Länge, Häufigkeit und Honorar.
In Erwartung Ihrer Nachricht bin ich
mit freundlichen Grüssen
DOKUMENTE
DOKUMENTES Köln 1 • Hohenstaufenring 1 1 • Telefon (0221) 21 0261
Mr. George Bcketein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York llo24 /USA
Zeitschrift für
übernationale
Zusammenarbeit
Postscheckkonto: Köln 141 07
Bankkonto: Sparkasse der Stadt Köln
Nr. 12952032 (BLZ 370501 03)
Telegrammadresse: Dokumente Köln
Ihre Zeichen
Ihre Nachricht vom
Unsere Nachricht vom
Unsere Zeichen
Sch/me
5 Köln 1
Hohenstaufenring 1 1
8-8-1974
Sehr geehrter Herr Bcketein,
nachträglich noch einmal herzlichen Dank für Ihren Aufsatz über
die amerikanischen Gewerkschaften, der - wie Sie sicherlich
selbst festgestellt haben - ausgezeichnet ins Dossier unseres
zweiten Heftes paßte. Übrigens wird die von Ihnen angeregte
kleine Korrektur in Heft 3 erscheinen.
Heft 4/74 wird im Mittelteil die Frage stellen: "Ge&en wen
verteidigen uns die Soldaten?". Unsere Leser sollten erfahren,
wie die Armee der USA strukturiert ist, ob die jungen Männer
im allgemeinen gern Soldat sind oder nicht, wie die Bevölkerung
über die Armee denkt, ob die Armee der USA ein Feindbild besitzt
oder nicht.
Hätten Sie Zeit und Lust, diesen Artikel in bezug auf die USA
für die DOKÜMßNTB zu schreiben. Br sollte wie üblich nicht
länger als 7 Schreibmaschinenseiten zu 3o Zeilen sein, damit
wir nicht kürzen müssen, was uns unangenehm ist und dem Artikel
unter Umständen schadet. Redaktionsschluß ist der 1. Oktober.
Dürfen wir mit Ihrer Antwort in den nächsten Tagen rechnen?
^^^n ^>^{L.ny,
,ij9T^^tl^^^¥^ ^7^
Mit freundlichen Grüßen
Ih
\ * Q ^j^,. ■ eL^«*^^— iMinT*^''^'^ %
(Paul Schallück)
-^ '^y .
r^ l^
^n>
Herausgeber und Verlag: Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit e.V.. Abteilung Verlag der Dokumente
6. August l^7!-f-
Reda'-tion '00!CT_'!?'T'T^
Herrn Paul Schallück
Hohe ns tauf Gnring 11
5 I'olr. 1
Sehr seohrter ^'e-r Schalluc?^,
icn mochte Ihnen h^-.te die -es^^rechung
des lairzlich erschiennn^---. Tuchs von 4nl
ihalmnn: "'Jo die ^eiheit stirbt" nntor_
oreiten. ^s sollte ^ür Ihre Leser ^ch-ft
von erheblichem Interer^e -e^'n ' ^"'^^^
■'it freundlichen Grussen
George Günther Eckstein
EIITi^ PKRSOlTLICin STÜÜI^
Paul Thalmnn: V/o dlo ?reiheit stirbt. Stationen eines
politischen Timpfos, Ölten iind Preiburg, ^^7hl \'altGr-
V-rlac, 262 S/ D!^^
Ks gibt wohl auch heute noch politische ^'enrchen, die ihüen
eigenen, ganz persönlichen ^^^eg gehen. Aber man hört nur selten
von ihnen. So wirkt es erfrischen^l, wenn von ^eit zu ^>it '^ine
personliche '"''',
ßolche/Stimre laut wird, ^u diesen F^tinnion gehört Paul Thalmann,
"eib Revolutionär eigener ''ragung'% wie ihn der TPLappentext
charakterisiert. Tn seinen kurzlich erschienenen Betrachtungen
blickt der nun 73jährige auf die "rtationen seines -)olitischen
Kampfe s'^ zurück.
Jahrzehntelang stand er auf der radikalen "lügel des linken
politischen Geschehens; und so war es selbs": ^/ner. "chweizer
Bürger möglich, mehrmals in seinem. Leben zugegen zu sein,
"wo die Freiheit stirbt". Das v;ar kein "ufall. l^^^nn ^s ^ing
ihm selber im^^er in erster Linie un die 'grosse' ^reiheit,
nicht um die 'kleinen* Freiheiten, mit ä^onc^n die meisten von
uns sich zu bescheiden lernen. 7nd so drängte ^s ihn l^^-^er
wieder in die Bewegungen und an die Stätten, wo der Panpf um
die grosse reiheit geführt und - wie das lei -er zu r^erchehen
pflegt - verloren T-mrde. Verloren auf zweierlei ''eise: ausge«
höhlt von innen wie in Rusrland, erdrückt ^^en aussen wie in
Spanien.
Das politi. che Prwachen des jungen Pasler "'"olzarbeiters stand
unter dem roten Stern der russischen H'^volution. ""r verdiente
seine ersten politischen Sporen, intern, er rur^i^-^he, deutrche
und andere politische Fminraiten und Literatur über dl^ nahe
deutsche oder franzosische Grenze schmuggelte, ''it der Schweizer
-2-
sozlalis tischen Linken ging er den '/e,T z'tn %rr 'misrns, TT-d-^
mit zwanziP Jahren Sekretär derJä:T«^nd;:^nisation, nah.
als solcher an den internationalen Tongre- sen in "oskan teil
um vmrde ^«^lij^lc^ Jazu an.ersehen, an der "oskauer -och-
schule rr.v **^ ^^^"^ """^iS ^lo ?;inderhpiten"
sc.iule für ±±h ±3is3Dii,^ioaK X3t5cMn±fcschinrx5&iötat ans-ehildet zu
werden, auf der junge Genossen kleiner Xssötex Volksgr^ippen ct
durch einen russisch-orientlerten politischen L^hrplan zu ^ av i^(*^. ^^
^ow,-^v/^^ brauchbaren Kadern erzogen werden sollten. Thainann schildert
diese Jahj7e der Auseinandersetzungen um die T^rtel?he-rschaft
nach Lenins Tod zv^schen 1-^25 und 1Q28, mit ihren -ro^s-iteils
bekannten Intrigen und wechselnden Koalitionen. \n innrer-- rasan-
testen sind aber wohl seine personlichen ^^rlebnis^^e aus der
Zeit der forcierten Getreideablieferungen und der he-innenden
Zwangskollektivisierung, zu denen auch er wahrend eines Au.f-nt-
halts auf einer deutrchen "'auernsiedlung in der T^craine ahkon-
mandlert wurde.
Die drei Ufoskauer Jahre hatten ihn kritisch gemacht, "^s felgte
eine ledakteurtatigkeit in ."^chaf ^hausen, der politisch -in-
flussreichsten Schweizer Ortsgr^owe^und nit di'-ser zusannen
die Loslosung von der :^artei in Zug der Ausschaltung -^ucharins
in 'lucsland und der sogenannt'^n Hechten in r-er ■^nter-nationale.
Das ?äpitel "Moskau" war danit in Thalraanns lehon abgesc^loscen.
Ss folgten, zusannen nun mit seiner tapferen I^^b^nsgefahrtin
Clara, einige Jahre nolitischer 'Tätigkeit auf der sozlalisti«
sehen Linken in ^asel, wahrend deren sich die inn-^-o '".oslosung
vom Komnunismus vertiefte, ni-ht aber von der Idee einer frei-
heit liehen proletarlrchen l-^^A^lutlon.
Diese Hoffnung erhielt neue ''ahrun^ nit dem /InshrnnVi rip«? c.t>!^m-
sehen BüVgerk-iegs im Jahre 1936* "^ald fanden h-ide Thalmanns
separat den Weg dorthin, Clara zunächst als Milizsoldat, ^aul
-3-
als Journalist und politischer "itarbnitPr. Ihre Hyr.pathien
lagen bei den Grup^ien, nie eine revolutionäre ^^vmlznn-- als
Voraussetzung für den Oe.;inn des "rieges b-fun^ortoten - der
trotzkistirchen ?0^t;.i ,ind den katalonischen Anarchisten.
Thalmann schildert die Atrosphare der 7en./irrung, der internen
politiseh'-n Auseinanlersetzungai auf der Linken, de;^ ^tei-enden
Einflusses der usren, der PrutalitSt, mit der diese schliess-
lich die störenden ^lennnte beseiti-ten. Beide endeten schliess-
lich in den 7angen der aT-'r, -^ ^.egonsatz zn vielen anderen, von
deren tragische- Gerchick Thalmann berichtet, Sffneten sich
aber für sie, dank der Intervention der Sozialistirchen Tnter-
nationale, die -ore der "^reihoit nach zehn 'Jochen Haft und
tTngewissheit,
Mit der ^ersiedl'ong nach Frankreich, wo di- beiden seiVer^
leben und vro sie - was Thalmnn ±TLJhc>tr^J3ir-fJiJ:'»^^Mr^4,^^^
nur^ideu"et - wahrend des •<Tioses und der deutrchr>n "Besatzung
zaiillosen politischen und judischen Opfern des "ational?ozia=
lisnius in furichtloser Solidarität beistanden *?, endet der
dokunentarirche Teil von "'halnanns Buch. Viele "enrchen und
Schicksale werden dabei b^^rührt, Berühmte und 'unbekannte, und
manche die - wie h'illy "^randt - später eine b^d'^utende lolle
s-iielen sollten. In einem kurzen Schlusskapitel fügt '^halnann
noch eine Art politischen Testaments an. Ts ist im wesentlichen
ein Bekenntnis zu-i Anarchismus, in welchem er als '^azi^i seiner
Erfahrungen allein eine schöpferische radücale "Veih'^it ge'rahr-
leistet sieht. Diese allzu s'-izzenhaften Ausfü^run<^en irirken
ein wenig angeklebt, und nan za-ert deshalb, "^inwanrlo 7.n b-^ingen,
die sich v/eniger gegen das Ideal nnf drangen als r^^^p'en s^lne
Realisierbarkeit in^^eitalter ein^r zur irirtrch-ftliohen und'
pCxiuischen -Oiit#eri$uratlon trelberidoxi Toonnolor/lQ^ ^s f':enugt,
dass aus den "Huch selbst das "Rild eines aufrechten Mannes ersteht,
der, weder durch Macht noch durch Besitz verf "hrfcar, Zeugnis
über seine Zeit ablegt.
.■Pt
*«**»*
Af'J^**^* '--
16. Juli 197^
Hedaktion
DOKTJ! KITTE
Herrn Paul Schalluck
Hohenstaufenrin/=: 11
5 Köln 1
Sehr geehrter Herr Schalluck,
besten Dank für die %ersendung der P.ele^-
exemplare der Juni-i'Tinmer und die ^Tbervei-
sung des Honorars. ^ , xwtjx
Bei der Kürzung des Textes ist leider eine
Sinnfalschende Zusammenraffung erfolgt*
ion "^^r}"^^ ^^^ vorletzten Absatz auf Seite
1^9. Hier \mrde durch die Fortlassnng des
Hinweises auf die Wirtschaftsla-ise die
Bildung der CIO um zwei Jahrzehnte vor-
verlegt. Das ist nicht nur historisch
falsch; der ganze Vorgang, der doch ein
m der Geschichte der amprikani sehen -
Arbeiterbewegung zeh "ral wichtir^ \/ar,
wird dadurch seines Sinnes beraubt.
Ich weis nicht, ^ob es nicht angebracht
f/are, m Ihrem nächsten Heft da eine
Torrektur-Hotiz zu brinren.
v/a
kl
me
-it freundlichen "^russen
Ilche^is-taufenrin^ 11
5 Kein 1
9* '-5r2 1Q7i^
Lieber Herr Sciip-lluck^
soTir.rat geht Xhner.^ natürlich per Luftpost,
nekn Kanus kidpt Aber die AMEITKAKI^OF^T
0^:^r!''^CH:?Ttl7 ^m. Kit 12 Seiten ist es
ein bifx*hen langer als beabcichti'^t i^e-
t'rcrder.. "^alls Hie es niohb in voller
LSnee bringen kennen, muss i^b es .Ir^her
IhreiT' Tirilier SO}. ül:.8r'la?,sen, v/elcho Teile
aüi ehestens g^WJrzt oder ?5ns/?el^,ss'='n v^er'i'en
kcnraen.
Durfte icli oie bitten, bei ^"^rscheinen
ausser cteinon Pelafr^ri ,1e ein ^errplar der
'!3it Schrift an folgende Adre:: scn zu senden:
Otto '"^pear
Rotlaubi/eg 7
D 7h5h Bodelshausen
Prau jertrjid TTennirg
TTnnasvaj 3
ITel s ingflfr , Dänemark
TT
*-• >.'
r'ri-'H
orinermoye:
M. Paul Thal'Tiann
11, ruo S* Vartin DoTc^i-^.e T>a Sirena, "V\ro Maria
rbatoniy-'Ialabry 9^-290 St* Sylvestre, ITice
France '^ance
Kk Die tTberveisung des Honorars orbitt?^ ich
auf nc^n Konto: CorT^er^ba^k
Postfach ?29
Konto TIr. 1352^3V90
Es sollte mich freuen, wenn dieser Artikel
eine rrel.-.gantlicho Mitarbeit an Ihrer Zeit-
schrift einleiten konnte*
1 j «v ^»* n.
tiO Oii"^ J 1
' ^o*^^^^«^v^€/ h/< 4-i^^ ^r -^-?^
George Ganther Eckstein
DIS Ari^IKM^T:SCn^T GE^/^ERKBCI^AFTEIM -
ihr Wesen und ihre Rolle in der Gesellschaft
Die amerikanischen Gewerkschaften müssen dem europaischen
Beobachter manchmal schwer verstaiidllch erscheinen* Oft
scharf und rücksichtslos in der Vertretung der materiellen
Interessen der Arbeiterschaft, konnte gleichzeitig die Fiilirung
der Zentralorganisationi der AFL-CIO^ den Vietnamkrieg bis
2.uletzt unterstutzen und in der Präsidentenwahl von 1972
aus Abneigung gegen den fortschrittlichen Kandidaten McGovern
eine Nixon gegenüber freundliche TTeutralitat bewahren» Gleich-
zeitig konnten aber die Leiter zahlreicher Finzel^ewerkscliaften
einen gegenteilieen Kurs ^ImiehJiien. Diese zwiespältige Rolle
der Gewerkschaften erklärt sich aus ihrer Gerchichte sowie aus
der neueren sozialen %itwlcklung A^Brikas und den dadurch her»
vorgerufenen Erschütterungen. In diesem kurzen Abrisr sei ver-
sucht | Stande Struktur, Charakter und Problematik der amerika-
nischen Gewerkschaftsbewegung aus diesen speziflFchen Verhalt-
nisen heraus verstündlich zu machen.
Geschichte» Die Moderne Arbeiterbewegung in den Vereinigten
Staaten begann vor etwa einem Jahrhundert mit der raschen Indu-
strialisierung nach dem Bürgerkrieg • In einem. Land ohne -f'eudale
Vergangenheit und - von der Sklavenhaltung * gesehen - ohne
scharfe land feste Klassengrenzen konnte sich ein Klassenbewusst^
sein im Marxschen Sinn nur schwach entv/ickeln» Das bedeutet natur-
lich nicht, dass es keine scharfen ICLassen^ggensatze gab. Jn den
achtiiger Jahren schlössen sich die meisten bestehenden Arbelter-
ve rbande in der American Federatlon of Labor (AFL) unter Samuel
Oompers zusammen. Deren Ausrichtung ging und geht auch heute
eindeutig und ausschUessllch auf die Erreichung von Vorteilen
-2-
Innerhalb des positiv be^/erteten Systems, nicht arf derrf^n Sturz.
Oder auch nur wesentliche VerSn<?eT^in?r, Deshalb tew er ?^iich nie
sur Eiitvlöklung einer separaten Arbelterpart.?!^ Die Organisation
bewahrte offiziell ihre Handlungsfreiheit fce?en?Sber beiden grossen
ParteiG/u Aubjtier bei einzelnen Gei^rkec haften waren ab^^^r nstwlihh
die Beziehungen zu den Demokraten rfad: en^rer als zn den '^e^Tiblikanern.
Nur 2^irlsc5hen ir>7 '^nd 191'^ konnten die f-ozialistl<^ch-syndltelistisdi
orientierten Indus trial Workerc of tho Uoi^ld (IWW) x^orubereehend
Sinflu^«^ gewinnen» Aber ihr '"edanke der industrie^^;ei1:e^ Organl«
sierung sollte erat nit aer -^.ntMcXlung 0er 'Mrron induntrlen
^ und mit der v7eltvlrb?chaf bskcise in den dreissigor T^hrer^ reifen«
Damals kam es zur Spaltung der 4^L und zixr Plldm'g dos Congress
Sie sich
for Indus^rial Organisation (CIO). ÄsstQ.tzfe/feuf die nnansielle
und organisatorische Hacht der Bergarbeiterg'^vnrkc^chntft unter
John L« Lev;is, sowie auf die ^rbelterfreundlleb3 Gesetzgebung
^ Franklin Hossevelts, die 193? im Wagner- «et |ml±K:j*5^ erstmals
_ das Kbalitionsracht anerkannte. In v/enjgen Jahren verdoppelte
. sich die Zahl der organisierten Arbeiter, Die CIO erreichte -^en
Höhepunkt ihres Mitgliederstandes und ihres politischcin "Einflusses
*
wahrend des aalten "leltkriegs. ITach den -^ieg wurde sie durch
Innere Auseinandersetaun^en mit ^'^n Konmanisten Mn& duvch die
Erschwerung der Organisierung, welcha das Taft-Ha^tle^r-^esetz
gebracht hatte, geschwScht« Bei der Wieder^fereinignng im .Tahre
1957 musste sich die damals von '^alter ^euther geleitete CIo in
vielen Pun'rtendor stärkeren l^L unter r^eorge T^eany unterordnen»
um weiterer gewerkschaftafeindlicher "^resetzgebung vorgsubeugeni
\mrden gleichzeitig drei Gewerkschaften wegen Korruption ausge-
schlossen, darunter die grosse und mSchtige Crewerk^^ Charit der
Teanster (Lkvr-^ahrer und verwandte ^lewerbe).
«1^
\
Die Wlertarvereinlgixne brachte keine Wt^d^rhel^bun^. 1>r Mltglle-
derstan-^ stagrlert^» Ledi«jllch ^vf flen Cr^hif^t der öffentlichen
Angestellten eröffneten rieh 196^ n^ne 0rgaiji5lerynr^sm8Rllchkel*:en
dank einer Vorfüguji,-^ des Presidenten Kennedy. VergebUeh versuchte
Reuther, die GGwerkschsftsfShrun^ fflr eine stärkere ^et?^lli?ning
an den sich häufenden all^einen sozialen Problemen zu gei'riLnnen,
.. ' ^'achf olger
Als er zudem die Hoffnung a^rf geben musste,/de» inz\d.schen 75jShrt-
gon üeany zu werden, verli?^ss er I969 r^it seinen Autonobilarbel-
tarn (TJAW) den Genaiatverband und versuchte ohne ^folg, zusammen
mit der Tearaster^ewerksehaft f^l.ne aktlver^^- Arbeltsgemeinrchaft
aufzubauen* ühter Reuthers l^achf olger Leonard Woo(^cock hat sich
die TJAW irf.edef den Gevsanjtverbsnd angenähert«
fendel..iin Sozialgefuge; Die Stagnation der «Gewerkschaften hSngt
zusammen mit ihrer unsiufeichcnden Anpassung an die gesellschaft-
lichen Veränderungen der Nachlnriegs jähre. !>iese brachten In
Amerikai frfthter un:: starker j,ls anderswo, den Hergang von der
industriellen zur post-lndustriellen Gesellschaft, die Akzent-
verschiebung von der Warenproduktion auf die Dienstleistungen,
die iTberflflgelung der "Blue Collar"-Produktionsarbeiter durch
die "White Collar^'-Anges teilten. "Rinige Zahlen mögen den bis-
herigen TSnfang dbser noch keineswegs abgeschlossenen Entwicklung
beleuchten»
Die Zahl der Lohnempfifnger in der Warenproduktion einschliesslich
der Landwirtschaft hat sich seit 1950 kaTim verändert f ihr Anteil
an der Oeramtzahl der Beschäftigten fiel Jedoch von W9 auf 37 vH#
In der Industrie stieg die Beschffftlgtenzahl zwar noch um ein
paar Millionen, ihr Anteil ging aber von 30 auf 25 vH zurück,
ühd innerhalb der Industrie fällt der Anteil der eigentlichen
m • •
«. %».
• ^ ,>_ _ —
.t ^...^^V ^«.^...^^
rroo.UKTJXonsarüeiiier^ sj.e wwraen aurun nusciLLiityit ui4u utuun v^x-^gcuij.—
satorische Arbeit ersetzt, durch Techniker und andere Angestellte,
So verdoppelte sich ?Am Beispiel zwischsn lolf7 und t971 die
Autoffiobllproduktlon bei einer flfMchMr^lbWndon ZaM von -roöuk-
tlonsarboitern. Selbst v-^m mn Mo f^lelcbzelbire ?Amnhrm der
Indirekt Ir. der Produlrtlon Becchfftlgten einrechnet, ergibt sich
eine ITetto-Rlnsparur.g von 600.000 Arbeitskräften. Ihnllch in der
Btahlindustrlo, einem relativ rflckstandlfen Indttstrlezwelgt ein«
um ein Sechstel kleinere T^els?schp.ft produzierte 1971 m ein
Pfinftel mehr Stahl als zwünzlg .Tohr«! vorher.
Innerhalb der Plue Collnr-Gruppe selbst erhöht sich der Anteil
der gelernten und der Vorarbeiter auf Koste- -'er ^-ilfsarbelter.
Die stärkste Verl«gertr>R Ist freilich die von der ncterproduktlon
ouf die Dienstget.-Prbe. Fler stieg die Zahl der ^'e^chSftl^ten seit
1950 von 27 a..f % Ttin Ionen, ihr Anteil von 51 auf 63 vF. Das
st.?rksce Waohstura erfolgte dabei Im 5f;r<*ntllchen Dienst, mm
„-. . _ In dem heute
KrtesL-ctargäexigauMAxiima«a,^3niax>a^^ Jed<*r sechste Ai*belt-
neMer st«ht.teattsPctittxSgfsidtttKta^ !51n Hauptfaktor Ist dabei
der eiiorwf, «afsfjhx/^mg Im ^slehungsweson. Denn die ^festeliunp von
einer Arbei*:er- an^ eine An^estell^enJ-flrtschaft war von einem
erhShten Blldungsbedarf begleitet. Im Zeitalter der Organisation
und der ^Manipulation nahnen ^n'- illen Oebleten die S]»rten ku, di»
eine mittler»» oder hBhore Blldtmp voraussetzen, ^gekehrt selirmpfen
die /\rbeltskategorlen mit geringem Bildmi^sbedarf - landarbelter^
Hilfsarbelt'^r, Hausangestellte. 3lne peinliche ^^ebenwir^mnf? dieser
Bnt^rickluiig ist die erh^te AnfSlllgkelt der schwarzen Irbel^er*
Ihre erhöhte ArheltslWlslf^Jrelt In den imteren rtellnngen wird neuer-
dings durch ihren ffberdurchschnlttllch steigenden Anteil an den
Bflroangestellten, Technikern und Spezialisten"' wettgemacht. Dis
Verschiebung suf Dienst leistungm brachte auch ein« stärkere Be-
schafti^unr der gewerkschaftlich pchwor erfa-'Fbar« l>Vauen mit
sich. Ihr Anteil an der Bescliaftigtenzahl stieg in 1? .Tahren »on '^^'^Vc^//.
sin weltarer umstand spielt in diesem Zusamm^anhang eine Trolle i
die zunehmende Ko/izentration der wirtschaftlichen Yacht in einer
kleinen Zahl von Grossges^llschaften, Der bekannte ^^atlonalCkonora
John K» Galbralth hat kürzlich darauf aufm*:?k??aTn geTTxacht, dass
dar inSchtige S'='ktor der 1000 '"rrossf innen dank seiner ^nabhanjlfekeit
vom Markt etwaige Lohn^-rh^liungen ohne *'f!he auf den %ns'menten
abvalzen kann, wähi^end der. i^chwachen Sektor der/^lelnen rarxi. niitt=
laren Unternehmen hier enge Grenzen g^zo*jen sind» Fi<«»r, In der
Leichtftndustrie und in: Dienst 2'=»wprbe| sind daher simneist dl^ EShne
niedrig und die Gewerkscha^^ten schwich«
Zahl und Zusajmenset2l[unF: Ln "Einklang mit der gesellf-^haftlichen
Sntwicklung stagnierte die Mit^ll^^dex^zahl ie^ Gewerkschaften atif
elnea Plateau von 20*2^ vü der /Irbeltskraf ♦•e (ein Anteil, -^^r^in
den europ5ischen Indus urlestaaton itn ein ''ehrf^ch^f u'T^rtroffen
wird). Diese Gte^nierung beruht eindeutig auf der TConzentrat-^-on
der Gewerkschaften im Sektor der Produktion, Selbst hier begchrSnkt
sich ihre Starke auf venige Gebiete?
I
1 • Facharbelt Im Bau« und !)ruck?ewerbe
2, einige '^ssenlndurtrlen: Stab? , Auto, Oi-miitii^T/etall und
Elektrolnüus trie
3. Ver'.ehri Transport und KorfT:tinlkat Ionen.
Mit Aurjnahme von Verkelir und Korrmunikationen sind dies zumeist
Gebiete mit rückläufiger Becchaftii^urg, Von den niAnstgeverben
ist nur der ^inzelliandel f^-'nlgr^rrna^'sen erff^.rst. In die Welt der
Angestellten! vor allem die .'"chlussol^r^ippe der hobteren techni«
sehen und organisatorischen Anj^estellten konnten die Gev;erkschaf-
ten bisher kaum eindringen. Nur bei den öffentlichen Diensten
hat das letzte Jahrzehnt einen l^edeutender Dwrc^bruch gebrsicht«
In zehn Jahren stieg die Zahl der Gc^w?rkscbafts^:lt^lleder bei
ooo
den Bundesangestellten von 70. auf 280»000, bei den Lffndern und
Gemeinden von 190* 000 auf if60.000| bei den Lehi^ern von 65.000 ruf
Wo. 000. Das sind frejlllch iw^v erst etv.^ 10v}' der Oesaintr.ahl,
dieser AuTstiGg, noch keineswe-s abcoschlosson, stallte? die
wichtlcste ge>.v'erkf;ch"if<;;i.che Ent'-^^ltnnß df>>' non^ron Zeit ^'^ir.
n&Eu Icori.-t noch die ^rachsencle Syndlkalislernng rt«r Causserhalb
der Gex^rkscfitrbavegung stehenden) Berufsverband« t CQsundhGlts-
weson, rolizei, Peuertvehr, >ziehung, Posialarb^lt,
InsceBamt zablen cM« amerlkanischgn Ctew^rkrchsift^n knat)^ 20
Millionen T'itglleclGT. "avon S'ihSren etvn 1 ? "'11 'ioner. r.tir A^L-CIO^
der Rost -u VT.ühhST.2±gnn Gev-prVocMften, hauptsächllob dpn Teamatern
(2 üilllonen) urr^ den Mito^irbel Vorn (1 .V wilUonen). '^on d»n der
AFL-CIC angchJrendßn Zlnselgew-kschj'ften ^laben nnr 7w<5lf <Jb9T
VOO.OOO ?'iti^iioder. SusaTfr.en rrdt Tearast^m lind '^VA v^rtr^^ten sie
über die Ilfflfte allfir orpanlsierton ".rboltnehronr. te rntsr^'n ^Ind«
a^r Ck&la stehen €t\/s. Qeunslg I^inl-Gf^w^rkrcteftcn nlt^^wenlgey als
2^t000 rdtgllederr:, die zusan-tr^^en nnv pin Vioi^zlgstf^l der Oesamt-
zahl ausmachen. .
Viele Masconceve-kschaften li-onnen ihren jJ^hrllchon -itfaied.nr*
Schwund üur ebon .Tn-ch *>uaufnabia<?n x^ettTiachen (oft bis ?u 20vH)^
Bei manchen fiel der I'i^glio'J^^rstancl im ^inlclanc mit der tpchno*
logiBchen ülntvlcklimg ^.nf \/«nii:or hIs die '^8lft9 - sc bei den
Texfcll^, ^isevibaliii« imd Bergarbeihera. ^^gc'cehrt nlnd ^/iele der
zunftniS-slg aufgebauten Pachge^^rkrchafton, et'.;a in Bau- iind
Druckgewerbe, daran Intor-^o^iert, dirroh künstlich niedrig f^ehal-
tone Mitglied*^^M-e4 di^ IShw hochzuhalten* /^ndero ^-errmnlr^F© fiSr
einen Mitßllede-i\^uv/achs f?ind die B^<?tirAr ungern d^s '^aft-Fpr-^ley-
Geseti2:ec, die Ve-lagerunc von Botrieben nnch dem noch Inner gewerk-
schaftsfeindlichDH füden und die ''ertemrun,<r der Tlekrutierung Im
Zeltalter der Hurokr^tisierung der aewerkschaftsarbelt und in einer
• or.fc.CwiC gcrj^nger ^fcHjunriturscrrwankungmu Tta^icho G€n7erksf?ha'^*tsfuhrer|
am ausgesprdlchendsten George Meany selbst| machen sich über diesen
-7-
S:-hruraprT4r.gsproze3s keine So-gci-. Ab-r die starke ^JontrolTe, die
einzelne .ewerkrc^haf teii in Ihrem Ge?ctor ausub.-n, darf nic^ht über ^(jUi
ües Ansehens und ^::inrVitze3 In der r^eaaratbovolk^rung hinvagtfuschen.
Die alrtlvo -^Inberst^Stzung diircjh die traditionellen Verbindeten •
Kirchen, Jugoad, Liberale - boschra^nkt sich h-utc auf 71and^9biet©
wie dte^ -landarb'iiteri^ von Cesar Oha^^ez,
ZmX^^^io^ ggd. ^tr:^ktur : l/ir er^./a'anten be-eits die imldeolorrischej
ja anti-id(^olrn:isoho Tindltlon der ain-ritenlschen ^rew-v-kschaft©n,
ihren ausf.ruckl-ah-:^n '^orzlcht auf ^ystomndern^fjiZl^ls^tzunf!* Ihre
EntAdc: Inng in einem WirtrohaftssyctnTri, da? l^ng^ ZoV' iTionö--)^!-
s tische Tendenzen -alt brutalem KonMirr^nzka^a>)f verbanrl, hat auch
die 'lewer kr cha.f ton zu ?thni; ahon C-,^anlsa:)rion3forrn(^n und Arbeits-
&<:nsu.«g,äHg«^ gedrangt. Ihre TCsrnfunkticn bestr>ht in der Alleinver^
tretung der Erlegschaft g gen<!>jer deir: '^aragemtmt* DIp ausrer^e«
werkrchaftliche Inctitution des Metrie* srats <>^irti.^rt nirht*
Das Recht: sur .^ • leinvertretung er^.virbt 6i^ "PVP*rVc(%ha.^t im all*
gemeinsn uurch Betriobsi/ahlon unter mehr oder nlncler '-n^artel-
ischer staatlicher .^ufsicht^ Damit verdon de '^aoto, >:onn auch
nicht de juro alle BrlfiESchaftsnit-lleder boitragpf lichtig, ausi^er
in den 22 Staaten fsit sogonanliton '^Hiahfr-to-VforV'-Gesetsen. Manche
Gewerkschaften haben in ib^ren Tarifverträgen neuerd-'^n^'s eine söge-
nannte ''Age !cy-.:CLaui:;el'- durchgesetzt, imfcor '-r anch ''ichtrdtf^lle-
der einen "Unkosten beitragt an die CreHc^rk!H*chaft abf^Thren rnnsseni
Besonders folgenschwer ist der "dastand, -S3^ diese Peitra-r» unter
dem *' Check- Off" -Systoin durch den Ar'^'oit^oher von ^^hn oinV*»halten
v.nd an die Gewerkschaft abgefiTlirt werden. Tfiv den Arbeiter wird
daniib der Gewerkjchaf l^sbeitrag zu einer Zwangsabgabe \r±e andere
S teuer ab^.uge, die er je nachdem ;=-ern oder not<^edrnnß:en zur l^rhal-.
tang seines Jobs auf sich nirr-t. Ff!r die riewerk^chaft ???P?f*¥E
die Loyalität dar Mibglledor durch Erziehting zn untsrbausn. Die
-8-
"Busin-jss-rnlon" i/lrr? zn einer Tn«f:lt;ti.tlon, ils do-^ 'XTh^i^-ev
Lohn und Arbeit shod5.n.«r'ng'='n sichert, ieni Arb*»lt»f>bftT. stiMlo
ArbeltshszioMnRsn und die !'8;;lichV©lt langfrlstlt-or ' lanrm?.
In «xtrwKon FSllen >:'?g??nstlgt dl«sas System die 'Intst-^hTin^ vrA
das RLndrlngen vor RacVet^ers In öle Gf^v^rkPichaftshm-i^rrnnp, von
kriminellen ^lenen^ien, vrelche die monopollstl?5chö ^in?:tion der
Gewerkschaft su ihrem persönlichen Vorteil ausnutzen, dnrch
\prossitn^ oder durch den His*3 brauch von G'^T./erkftr^haftsfreldem
und Penslonskai^sen« Voraussetzung«? i^t dahei da?? ^ehlen einer
*
innf^r?:evork-chaft liehen Tontrolle. ^'USterheispiole ^fir dl^so
Art der 'Corruption x-rarcn bezv. sind die Oe\^rkr'chaften der
B<?rgarheiter und Tea^?ster^
Im übri,^en gilt fßr Jie n^oderne Oro^s [Gewerkschaft, wie anderwärts,
*
Robort Michels Trosetz der unvemeidlichen 'niip-kratisiernnr^ sovrlc
iristitutioiiellen
eines r^nnohrrendenAljenlnterennes und Tonserva'^lvigr^us.'^lt wenigen
rühmlichen ^usnahjnon^ atwa 1er -WJ, herrscht wenig innere Bamo«^
kratie. ^'ut gelegentlich kann ?ich die 'Tnaufriedenh^it der ^-^It»
Glieder in ein^rn Vo^stand'iifechsel Luft iTjachen. Für den Zentral-
verband koinrnt noch Üiinzu^ la?^ er i?ber die T^inzelgeuerkscyiaften
nur eine begrenzte Autorität hat, Fttr die Durchsetzung seiner
zvlGcIien
nicht llnien • eti-m in bezug auf Korruption, iKBonc^ewerkschaftllche
Konkurrenz, Ra.?sendlskrlminlerurp - steht ihiü neben der kolle-
gialen Überredung nur die zweischneidige Waf-^e des Ausschlusses
zur Verfügung. Die Hauptfunktion der Centrale liegt av,f politl-
schem Gebiet: die Vertretung -'^er Arbeiterschaft vor dem Kongrer^s^
vor HeglorungsgreMiBcien, in beratenden Ausschössen sowie vor der
Öffentlichen Meintmp? mit anderen ^^orten - Lobby und Pfiblic Relatlons.
Diese Tätigkeit wird unterbaut durch Wahlhilfe an Abgeordnete,
f;on?:^toT»Än. t>ri5rR-i,iP7it«nbÄftflVnnr!lr^«tAn. Seit langten wurden die
wichtigsten sozialen Verbessarungen durch politischan 31nriuss
erreicht: durch Gesetzgebung , Verordnungen und die jborv/aohujng ihrer
DüTchfflhPung.
•9- '
dagegen h*xb?»n die Tarif v^rhandlnngen In der rio^-^rnen hocbcrp-anl-
slortor: Gessllsohn^t v^'^l von ihrer fchSrfe verlo^^m . ntabilitft
ist für b-ic.G ^i>i5trahent9n wichtiger geworden nls Maxl^ler^rng dor
Einkaufte. Dasu ko^riit noch ile Tlntvertung dos Streiks tls Vc^rhand«
lungsvafre. Automatinifjriing und Voraucplanung haben ihn zu einer
stuiupfen '/'äffe gomcht, und die vStreilcfreudisk-^^lt varringert sich
in da::nMa5.a, in dem di.3 /Vrb^ii:er in laittf^lst-ndif^che Tobensbödln-
giingen aufruckc^n. So 6imi^: der industrlplV^ ütvf^ik h^n^^, hanfln ^Uer
der Entlaclnn.:^ an^cGta'iten '^mril''f^ns; nv ±<^t nohr ngycholo.^ischer
Adorlass als okononiGch sin^voli-^ i-faf'e, AnOors i^teht es auf den
Gebiet der Dienstloistungen, ilo nicht ^nf 15n?^ere Zeit entbehrt
v/srden können^ lilcr können selbi>t Bniünrlstrr^lks ?jnd ^r'R.nkreldun^en
sehi^ rasch empriandllche Storunc-nr h:'irhol fuhren, ^nd vlelf-^ch k?.nn
der ♦^anterriehriGr^^ ^.ie öffentliche oder hrT-Rf "entlieh*-- Tnstitntlon,
LoIiiiexhShiingen \r«-der durch Preiss'^eir'eru.nc noch 'luroh erhRhte "^ro-
-, wi. ^^«^ ^ staatlichen
unkt xvi tat vettraachen. Hier lioinnt es denn auoh am hanflcff^ten zn /
vermittluntiSV^^ircuohen, vie rieh %erh<^npt n-^uerdlnf^s eine hisher
unbekannte Toni^^nr. 7.nr :5tantiichen P^-^nt-^etr-nng von Riehtlinlen oder
gar TCoatrolTen von Lohnen -nd Pr«^isen ent-rtckelt hat*
Sosiale Prohle-ne: I-n Einklang -:it iMen kons^ervatlven Charakter
der -amorikanirchen Cre'-ze^-kr.chaf ten ist ihre in'jtinkrt^ive "lea-rMon
auf neue ^ohlein-^ defensiv jevorden! pie hemflfhen '^ich in e-^r^ter
Linie, der bestehenden und nit der technologi-^^hen "^t^^rlcklnng
schrun-pfenr.en Mitglle'''sahaft Arheitsnlatz, T^ünko^inen und ^nsion
zu siehern, wenn n5ti^ auf Toston "'^.er ^*Dr^ussenst^henden*% des
unorganisierten! nicht oder Änr teilwel<=?e >)esch5ftl!f?:ten Sektors*
Darin varen die C-evrerk^chaften weit.^'^hend erfolfT^ich. Zwischen
19?0 und 1969 stieg der reale Wochenlohn durchschnittlich im hoch«
slerten Industrie uli 50vH, im schwacher organisierten Kinzelhandel
-10-.
'.m 30vH, T^ol den znnehwpnrl v.loht;lpen T?firjflv«Td!tiinp<''n ''l.s ■'i'anlran-
Im GRnrr.en hort^^ht ^^/tschen r!'?}:^ ov»öftnlÄl^-T»t^n nnä. d^^m TjrnoPF:nrJ.sl er-
tön Selctor al'^ Lohn^efSlle von ^txva 2^ vH, Li^ch dir- nen^-^-rllchti
Sonkimg der ReallShn(^ infolge der Inflation verteilt rieb ?^h:* m
ungleich auf aL« beiden SektoT^^r», Aber zveifo^lor hat rir^h in <!^n
letzten Jahrzf^lmten hei den von starken C^werT-schaften ^-^jrchftsten
A.rh^ltern LebenFr,tandnrd und IieK-^nnstil dem iriittolstandlechen penShert»
Damit bsginnen freillcli neue Araisgen In den Va?1e-gr'nd zn treten,
n3UG3itt Sixinnva^gon innerhalb der /\rb3iGnenaer.-chaft aufzntr.-^^ten«
So haben vor alleiii bei den Jmigarl eifern ^ragen dei» Arhoitshedln«
guageu, der rostalbmig von /Iroeitsplati:: und krc^Ats''oV''f\v.'^^ n^uea
üewlchl: r^rhaiten. Sl?^ iehjien sion ?uf ge^^en ^lonotone Arbelt, aut
ritiro Behandlung, scharfe Arbeltrjdissiplin nnd rea^lemn darauf
iiiib Uapüi:ktiiv;hk9il: und Abvjesenheit, wilden ^^treiks naid ntf^niings-
wacli^el* 7iole traditionelle CrewerXschaftle^r haben für diej:«? Hal-
uung wenig Verständnis. li^orhln spiel tan ales^ Tragen 1^73 z»Jön
ersten Kai eine Holle bei den Tarifv.-.rhandlungf^n oer tT4W vnd es
kam zu Zug^JstandnisBen in bezug aaf Leistung: von TIt^ stunden, au?
Sicherheit luid JesuiidhelLs schütz, Der Vlunsch nacli Mi";;b3stim.:iung
geht uorigens nloht über die Arbeitsbedin^rangen hinaiTn, Kin veiter«
gehendes J.tbostlLii:iungsi'eehu würde dUf den minborwindbaren Vlider-
stand des Management ^-tos^ent
Vorstandlicherweise sind die Gevei'ksch-xften in ihr^-^n unr^lt talbaren
In teilet,. en stark ax; Jas bisher herrschende ^yster. des unbegrenzten
Wachstums gekeitet# Sie schlössen sich deshal'-. erst verspätet an
die auf eine Verbes^rung der Qualität des Ijsbens gerichteten
Bestie cungeii an - Uiiiweltschutz« Vercrauohsrschutz, Spnlerune aar
v^rossuaüte, EinPiizipierung der J:oger und Frauen, Von dan .dttaau» ^'1^
^.rj^.VLc
V6 te \
<- UVA fc-*-^
i>Ti^^i.i^^i3a^^H<?Ti4-..^^ r'.le TTaltnnp^ In ^er ?TeperfT^^f^ von ^rCsstep
i^deutung«
-11-
Mssrtr&ESJ. In den ersten ffl^fTüg .T^hr^v, j^^^,, ^xlrtar.s r^ullot^n
die Gewerksohu-ten TTsge? allenfalls in kleinen sn-amt-n nr-ip-en.
Das änderte sich erst nlt der ^iia»iRc äer 010 'jrnl dg« eindringen
der regf-r in die elgentüeh^ ^^oduktionsaphelt Im s-^it-r. VsltV-rlög.
Die CIO oreardsierte h':m'''?rtt'».u5end(? von ^T?»,''«rri ^jnf nahm zur.
.4» > j^* w' : i P JlÖ
ersten >'al ^a^'t«!. in tt*«x«Hrjf»cOT '^fthrerrenri-atlon ^n^. ^±n vrelterer
Portschritt wurde aber erst zvmnsi? Jahre spc^tf>r dTrrr»h ('^on Anstosa
der Civll-Hiehfcs-Bewegujig erzielt j ein ^nsto^s von au5j??mi, nn dew
allerdings einl^,e Gewerk<?chaf tafi?hr<jr wit^ Br^uther aktiv 1bet«iligt
waren* Dagegen v^n-.'elp^rte roch 1963 d^r Vorstand c!cr ^'PL-CTO
seine TeHmiutie axi Martin Luther Kln^s r;TosB^^. Marcch ^.uf Washington.
196^ brachte dann dir* Johns on-?^e.?iPruns ain umfassendes Cl\rtl-.Blg»t«.
üosets oin, das imt^r anderem nuch dislirteinic?vr>nae Pra^ctlken der
Gewerkschaften verbot • Aber in der Pra^ris itn^ingen oder v^^rr^Bger-
ten dlo exk3UGiven Fachgewerk?ohtiften noch jahrelang äl^vr^ Bestlm-
Eiiingen. Vor allen dlo Baugewe'^kseh^ftf^n blieben "blfltenTrelss" oder
begnügtexi sich loit der bymbollsohen Integrierung durch eine Fand-
^■ior
voll schwarzer Hitglieder, ^i-t sGlt 1971 hat slchymdllch eine
verstärkte Zulassung farbiger Minderheiten rur Lehrlings ausblldung
angebahnt»
Das Gesaiütbild ist jedoch wesentlich günstiger. Bei einem Bavolke-
ruiigsanteil von 1 1 vH stellen die Neger heute mit 3^ Millionen
etwa 1ö VF der gesamten Hit -liedrchaft, Ein^e'ne 0«?verlr'-r?haften
haben viel zur Gleichstellung der schwarzen 'Arbeiter bei-^etrag©2i|
zu Ihrem Aufstieg in bessere Ctellungen und in hohe und höchste
gewerkschaftliche Funktlonen| mehr wohl als irgendeine andrere ame«
rllcanlsche Institution« Dieser Anstieg w^irde durch die expansive
Konjimkturpolitik unter Kennedy- Johnson erleichtert; ungekrhi't
leiden die schwarren Arbeiter p.w stärksten unter den Kon.lunktur-
sch\mnkungen der letzten Jalire, Im einzelnen glVu es gel":^ gen t lieh
Koriflikts z\'flrchen vrclrr;en hnd sch-^j^.Tzen Arfcoltp^rti - etwa bein
Aber in allcerein^n Ist ^s ^'Blnf^sv.^^cs die Gitu^tiori ir "^etriab,
die das Verhältnis swlsc'nen vmisren nnr' ^'oK^ar.^on ^rh^^lf^arn st5rt|
sondern <5ie Spannirng arif ar^c'^^ren '^obi^^t^:-' - in 'l^n Sfohnbonirkon,
auf den Cchulen#
Hier spieJt ein weitoper rThistaritl eine Hollr?: die <^tbrii«^.ch? und
religiöse -^msavivT-ensetzTinf? des an«^rikani?3chon Tndn.^trle^rolotariats»
T^5^ bastc^ht \T^it^ehBr\d s.vs Vc»tbol5«f»^en TCin^'/5^nrf'=ir?»inr'':gnin'^en un<!
doren Wacb^-^omi^en - Tron| Tta!li'?n«r, ^olen, '^'^c'^^/'c^l-on. Seit 19^^
wurden dios^ n-riTpren erf'^nrTiind 'zitv. T^il ersetzt d^orch 10 ''Til''' Ionen
Heger a'is dem Hnden imd ^ Mil'^ionen ^ortorib^n^r nnd T/iteinnmoirl«»
Icnn'^r« "Oie Konflikt*=^ f^-^r letzten Jehr^ haben in ^m^rikr. , ni'iht
anders als in d^r v^ovi^rm v^lt. h':=ilbversobf!^?:ete nationalirstiscbe
Spannungen •'/mrden von TT ixon in der PrSsidentr^cliaftsvahl von 1972
mit I3rfol<? Hn5?cpen'7tzt, Mit dar f'^nk'in,^ dor H^allSbn?^ "^m^ d^m^
^nrt-*i2^n d^r Ar>>ei**slosic^keit tr^it^n freilio"^ nen^^rdines df*5
Blionoini sehen Frafjen vi«?der in (^eVi ""»^order^rynd.
Dair.it sind d±o Gewerkschaften bei ■-'.ll ihi^en ^^n^eln 'ifeiterhin als
Vertreter der ar'^eitenden Va^^f-^ri nicht n-;.r ein unentb<^brlichor|
son.^ern anch ^in ^ortcrihrlttTicher l'^alrtor i^r so.'^ialen ''-^raft*»spi^l#
Aber Tvh die Zn'^n^nft d*»r f>AV^rT':'^chaftsbev?nTnf wie ffür di^^ Tulainifft
Arrori^as ^'drd es ron ent^-choid(^n(^er ^i-^dr^ntung sein, vievreit si^
den sozialen VerSndernnfen der» hentifren C?egell?cbnft "^ecbnrng
trac^n kann, x/iviel Verständnis sie fOr die nene--dn sozialen
Krs?fte aufbringt.
13.2.l07if
Hedf'.ktlon DOKü?4^TT5
Herrn PatJl Schal Iflck
HchenstaiTferri.ng 11
5 Köln 1
Sehr geelirter Herr SchallöcTc^
Der wm hat Ihren Trief ^om 3m* soxrle f3as
Exeriplar Threr Zeitschrift an mich t'oitf^r-
gejeitet* Ich \d.ll gern mei]:B Arbeit ?*!T)er
die anerikanisehen Gewerkschaften anf den
von Ihnen g^vrnnf^ cht ^n ••rüfan.'^ redur.ieren and
dabei, falls erforderlich, etxinire netteste
^ntwic^^lungen mitherSoteichtiren. F??,t"rll^h
wird labei einiges vner^ij^hnt bleiben m^55sen»
Ich \vGra33? Ihnen den Artikel iir». Ta.n^ des V^tz
z US enden •
Ich kon^ie ans der dentnchjudifchen \\n6. sc.?;la-
listischen Tticendbewe^nngi mu^^ste unter Imitier
Deutschland \^?*rlas?en und lebe seit 3^ Jahren
in den "'SA, Seit Jp.h'en schreibe ich, ^amelst
über aineriicanische sozlal3 Verhaltnisse f3r
deutsche /"^oi Umschriften (Frankf^irter ^Tefte,
Gewerkschaft!. Monatshefte, Merl<iir, Neue «Gesell-
schaft) und den Hitndfunk, und Tb?r kulturelle
Dinge ff!r die Bas 1er ^'ational^.eituner* und gele-
gentlich ^''fir linke amerikaniGche A.eitf^chrl^ten
wie DISBl^lTT. Ira Tahre 1970 erschien in der
Reihe Hanser neine Schrift ••^JSA: DI^ Tl^n?. IslVW.
AM BITDB?".
Wie ich sehe, ist Anne-Marie Fabian regelmässige
Mitarbeiterin bei Ihnen: dann wird Ihnen mein
Freund Prof. Walter Fabian richer auch bekannt
sein.
Mit freundlichen Grussen
DOKUMENTE- 5 Köln 1 • Hohenstaufenring 1 1 • Telefon (0221) 21 02 61
DOKUMENTE
Zeitschrift für
übernationale
Zusammenarbeit
Mr. George G. ückstein
NDR
2qoo Hamburg
Hauptabteilung Politik
Hörfunk
Postscheckkonto: Köln 141 07
Bankkonto: Sparkasse der Stadt Köln
Nr. 12952032 (BLZ 370501 03)
Telegrammadresse: Dokumente Köln
Ihre Zeichen
Ihre Nachricht vom
Unsere Nachricht vom
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Unsere Zeichen
Sch/me
5 Köln 1
Hohenstaufenring 1 1
31.1. 1974
'^(^
V'
ich hörte im Rundfunk Ihr Feature "Die amerikanischen Gewerk-
schaften".
Die DOKUMfiNTß beschäftigen sich im Mittelteil der 21 Nummer
dieses Jahres mit dem Thema "Macht und Ohnmacht der Gewerkschaften".
Wir wollen unseren Lesern die Gewerkschaften verschiedener Länder
vorstellen:' welche Gewerkschaften es in den jeweiligen Ländern gibt,
wie mächtig oder wie ohnmächtig sie sind, was sie wollen, was sie
nicht erreichen, was man von ihnen lernen kann oder worin sie zu
kritisieren sind usw. usw.
Ihre Rundfunkarbeit ist genau das, was wir für das nächste Heft
über die amerikanischen Gewerkschaften suchen, nur leider für
unsere Verhältnisse entschieden zu umfangreich. Sehen Sie eine
Möglichkeit Ihr Rundfunk-Feature so zu komprimieren, daß etwa
lo Schreibmaschinenseiten zu 3o Zeilen übrig bleiben, oder wären
Sie in der Lage, für uns einen eigenen Artikel über dieamerika-
nischen Gewerkschaften zu schreiben? Wir brauchten ihn bis zum
1. April 1974 und zahlen pro Druckseite DM 75,-
Bitte sagen Sie uns doch möglichst umgehend, ob wir von Ihnen einen
Artikel über die Gewerkschaften in den USA erwarten dürfen. Wenn
ja, worüber ich mich sehr freuen würde, legen Sie doch bitte eine
kurze Bio-Bibliographie dazu, damit wir Sie unseren Lesern vorstelle
kö nnen .
Mit freundlichen Grüßen
(Paul Schallück)
P.S. Damit Sie sich ein Bild von unserer Zeitschrift machen können,
erhalten Sie gesondert die letzte Ausgabe 1973.
Herausgeber und Verlag: Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit e.V., Abteilung Verlag der Dokumente
DOUBLEDAY
A COMMUNICATIONS CORPORATION
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York
July 28th, 1975
Dear Mr. Eckstein:
Thanks for your letter of the llth,
concerning PLAYING WITH THE LITTLE
ONES. Is it possible for you to
submit a copy to Anchor for a reading?
It is difficult to assess it without
seeing the material, but we would be
delighted to take a good look at it.
I'll wait to hear from you. Thank
you.
Sincerely yoLM?s,
&incere±y yoiMrs, y^
Loretta A. Barrett
Editorial Director/Anchor Press
LABrmf
W^
,v<t
.\>^
DOUBLEDAY & COMPANY INC . EXECUTIVE OFFICES • 245 PARK AVENUE, NEW YORK 10017
TELEPHONE 212-953-4561
July 11, 1975
Ms» Loret^a Barrett
c/o Doubleday & Co,
fl4-5 Park Avenue
New York, IIY
\
i
Dear
Barrett,
^'
W
Frank Caplan, of Prlnceton, has suggested T öpntact
yoti in the follov/lng matter.
\\
A Prench friend of mlne rec^ntly wrote and had \
published there a book directeri to parents and '^^
edlicators, ontitled "Jouer avec les Tout-Petlts^^
(♦*Playing with the Llttle Ones"). It is part of .
a series of books on early childhood whlch she ,\
has wrltten, co-authored or edlted o-^^er 9 period
of years. published bjj'^'^dition- TThl>versitalres*'. \\
This partlcular book (1^ n.) is \/ritten in plaln\ \
language and wlth a com^-^onsensical apT)roach. whllö \
drawlng on the l^uropean and American scientific \
literature.
I thought it might be of considerable inter^^st
for the US market, after some editing for adap-
tation to American conditions, and am wonderlng
whether you might be interested In obtalning
the rights for an American edition« ^^y own copy
of tlie book would be available for your Inspection»
Por the busines^s detalls you vrould have to contact
Madame Galtier«loussel> aiitions üniversit^
10 rue üavet, 7?QQ6 Paris, Fi-ance> !'y only inter-
est in the matter is to assist my author- friend,
Madame Anne Sommermeyer.
I would appreciate hearing from you in the near
future.
Sincerely yours.
GEORGE ECKSTEIN
5 Cricket Lane
Great Neck. New York 11024
Kay 29,197^
. X* F,rank„ Caplan
1 01 ^^rookstone Dr"
Pr ine 9 ton, :'J
Dear Frank,
I trust you stille reüiember me fror:i th-^ time ^•re
both were active in the toy fiold years ago (Fden "^oys).
I have noti^ed that you ave involved in editing a
series of books on child developnent, an^"^ therofore
wonder xvhethor you can give me some su'-gestions in
the folTovfing matter»
A friend of mine in Pa"'^is has rocently published there
a book directed to parents ancl educatö^'s^ entitled
■ "Jener avec les Tout-Petits" ('»Playing -rith the
Little Ones"), It is part of a series of books on
oarly chi3Q.hood which' she has wrirten, co-authored
or edited over a period O':' ye^i^s, This narticular
book (.^h2 p») is {•n:»itten in piain language and -.rith
a conmonsensical anproach, but also draws on the
European and American scionti:3«,lit^rature, ■
I thought it night v/ell be interesting for the 'TS-
market, with tranrlation and sor.e e^^iting to -,d.apt
it to American conditions. Would you have any Sug-
gestion ifhich nublisher(s) night be interested. 'ly
cony of the book is available for your inspection.
My'' only interest in the matter is to arsist my friend,
Mme Anne Sommermeyer, and any Details would have to
be arranged idth her and/or her French publisher,
I hope you enjoy being reliev^d from day-to-day
business opora-bions as much as I do, 'T'hanks -^or
"^^ any advice"^you may be able to -ive me in this
^vv matter.
^T^ f^ tz^ '^ "r^it^r^^ ^,-
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jL^LK-^
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y^^JL^ ^\.
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-H
'Ätolat
Droemersche Verlagsanstalt
Th[. Knaur Nach f.
LUFTPOST/ AIR MAIL
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 110 24
USA
8 München 8o • Rauchstraße 9-11 • Postfach 800480
3. Juni 1976 mm
^j^-
Sehr geehrter Herr Eckstein,
im Namen von Frau Hönigschmied danke ich Ihnen vielmals für
Ihren liebenswürdigen Brief und das in der Zwischenzeit eben-
falls eingetroffene Manuskript DEMOKRATIE ODER BIG BUSINESS:
Wer oder was herrscht in Amerika? Frau Hönigschmied, die
gerade im Urlaub ist, hat uns gebeten zu prüfen, ob eine Aus-
arbeitung Ihres äußerst interessanten Aufsatzes in unserem
Programm unterzubringen ist. Leider kann ich Ihnen jedoch kei-
nen positiven Bescheid geben, da die kommenden Herbst- und
Frühj ahrsproduktionen - wie ja auch Frau Hönigschmied schon
andeutete - längerfristig festgelegt sind.
Ich muß Ihnen daher zu meinem Bedauern vorschlagen, Ihr Projekt
einem anderen Haus anzubieten, würde mich aber freuen, wenn
Sie damit schon bald erfolgreich wären.
Mit bestem Dank für Ihr Vertrauen
und mit freundlichen Grüssen
Ihr
DROEMER KNAUR VERLAG
Lektorat
(Dr. Dieter Harnack)
Ms separat ^ \
Zuschriften nicht an ElTizelpersonen erbeten. Besudiszeit: Montag mit Freitag 9—12 Uhr. Bank: H. Aufhäuser, München 2, Kto. -Nr. 143200
Commerzbank München 441/2222644 • Postscheck: München 19156-802 • Telefon (089) 982501 • Femschreiber: 05/22707 ' Telegramm- Adresse: droemerverlag
5. ?. 1 97ß
Droemer-Knaur Verlag
Geschaftsleitung
Frau Maria Honigschmied
8 TUinchen 8o
Ranchstr. 9-11
Sehr geehrte Frau Hönigschinied,
besten Dank für Ihren Brief vom 5. \pril.
Mit gleicher Post geht Ihnen eine Kopie
des Manuskripts
Demokratie der Big Business:
Wer oder \ms herrscht in /Imprika*^
zu, das ich für don MERKUR vorbereitet habe.
Es wird Ihnen einen Begriff davon gebob,
wie und in welchem Sinn ich die ^age stelle
und zu beantworten suche. Das Buch würde die
Erörterungen erweitern und mit konkreten
Beispielen belegen. Im Stil stelle ich es
mir zwar sacnlich und fachlich fundiert,
aber an ein interessier^:es AllgemeinDUblikum
gerichtet vor, ohne oder mit einem Minimum
an Fussnoten. Hmfang zwischen 12? und 200
Druckseiten. Dabei kann ich mich nach Ihren
Wünschen richten,
mindestens
Ich brauchte/etwa 6 Monate Zeit für die
Fertigstellung, mochte das Buch aber rnnsk
nicht ohne festen Vertrag in Angriff nehmen.
Darf ich Sie deshalb um prompten Be5^cheid
bitten, gegebenenfalls um ICetails wie Fo-^m,
Umfang, Auflage, Honorar etc. Falls nicht
interes friert, erbitte ich nrompte Rucksendung
des Manuskripts per Luftpost, damit ich es
anderwärts unterbreiten kann.
Zu Ihrer Information, ich bin seit langem
regelmässiger Mitarbeiter nicht nur bei-M
'-ferkur,
edcfiäftdieitiing.
Droemersche Verlagsanstalt
Th. Knaur Nach f.
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York llo24 / USA
8 München 8o • Rauchstraße 9-11 • Postfach 800480
5. April 1976 Hö/Kr/voi
V
Sehr geehrter Herr Eckstein,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 3o,3.76 und Ihre "Initiativen" hin-
sichtlich Galbraith's GELD.
Was Ihren Aufsatz über die Verteilung der Macht in den USA anbelangt,
so darf ich sagen, daß wir grundsätzlich gerne bereit sind, eine
etwaige Eignung zum Buch zu prüfen - wenn man mehr dazu feststellen
kann, also nach Vorlage des Manuskripts.
Daneben muß ich aber anmerken, daß unser Programm bis Ende 1977 so
ziemlich feststeht, so daß ich Ihnen aus diesem Grund keine allzu-
großen Hoffnungen machen kann. Aber vielleicht schicken Sie uns mal
zur Vorinformation den Aufsatz im Merkur !
Mit den besten Grüßen
Ihr
D^OBJJER KNAUR VERLAG
Maria Hönigs^chmied
Zuschriften nicht an Einzelpersonen erbeten. Besuchszeit: Montag mit Freitag 9—12 Uhr. Bank: H. Aufhäuser, München 2, Kto. -Nr. 143200
Commerzbank München 2222644 • Postsdiedc: Mündien 19156-802 • Telefon (089) 982501 • Fernschreiber: 05/22707 • Telegramm- Adresse: droemerverlag
30.3.1976
Dr oeraer- Khaur Verlag
Frau Maria Honigschmled
Rauchstrasse 9-11
8 München 80
Sehr geehrte Frau Honlsschmied, '
ich bestätige dankend den ^'^^alt des ^^
Rezensionsexemplars von Galbraiths ueia .
Es wird Sie interessiei'en, dass der
Norddeutsche Rundfunk im lll. Pr°|^^™" . ._
am 27. Januar meine Besprechung des Buches
gebracht hat. Die Sendung wurde vor etwa
liner Woche vom Hestdeutschen Rundfunk
übernommen.
Eine weitere Besprechung habe ich der
"Neuen Gesellschaft" ""^®^^^®i^^^ .^[tib^int
aber noch nicht, ob oder wann sie erscheint.
Mit freundlichen Grussen
MicweitUBE in , ein, kleinem Buch (ca 150 Seiten)
;rä??S;;»n passen? Jann konnte man sich über ^in-
una scnreiL_ deutsche Zeitschriften
'(efrJcSies'uch eines Buches über die Neue Linke
dls^970 in der Reihe Ilanser errchien).
'*• v-%
11.9*1975
Frau Maria Honig schmled
Droeraersche Verlagsanstalt
Raucbstra?5e 9-11
8 Munich 80
Sehr geehrte T^rau "Tonlgschmled,
•^'^1*.
Wie ich von Houghton Mifflln hör«, hat Ihr
I^^^^^^.'lif. ^^^^*^ ^^^^ ^^^ "^^ ^-albraith»s
Buch. MONBY erworben.
Ich arbeite anhand der amerikanischen «us*
gäbe an einer Rezension, die ich auch fnr
deutsche Publikationen ins Auge ^a5^f?e
( Nationalzeitung-. TRasel, und entweder reue -
Gesellr-chaft oder eine andere Zeitschrift,
sowie evtl. einen der Hundfunksender).
Konnten Sie mir den geplanten ^r^c^einungs-
termin, Und Titel sobald wie r^oglich nit-
JLßüen . und- wenn f*AT»"h1cr a-?vn nAf«A^M4 ^^^
wenn fertig, ein Rezenslons-
**^
/\R
3/7
^/^Z)/?^<f 6- tCÄ^t^'fJ
< v>',
\ n/- /?77
DEUTSCHER KOORDINIERUNGSRAT
DER GESELLSCHAFTEN FÜR
CHRISTLICH-JÜDISCHE ZUSAMMENARBEIT E. V.
6 FRANKFURT A. M.
CRONSTETTENSTR. 15
TEL. 556010
AIR-MAIL
Mr.
George Eckstein
5 Cricket Lane
GFeat Neck, New York 11024
USA
8, Februar 1972 pz
Sehr geehrter Herr Eckstein,
leider muß ich Sie noch einmal bemühxen, mir zu schreiben,
da es für uns wesentlich einfacher und kostensparender ist,
Ihr Honorar auf Ihr Bankkonto in New York zu überweisen, als
einen Scheck oder einen Internationalen SüBEXWKtXKHgxx Post-
anweisungsauftrag zu schicken. Unsere Bank unterhält Verbin-
dungen auch in außereuropäische Länder. Bitte geben Sie mir
also noch Ihr Bankkonto und Ihre Bank an.
Die drei Hefte 6/7 1 habe ich gestern an Ihre Freunde in
Israel verschickt. 15 Belegexemplare habe ich Ihnen bereits
am 28.12.71 zugesandt. Ich hoffe, daß Sie diese nun bald
erhalten.
Mit bestem Dank für Ihre Bemühungen
und mit freundlichen Grüßen
EMUNA-Verlags-Verein e.V.
Karin Pilz
iKR
^ Deutscher
\ Kcordinierungsrat
der Gesellschaften
für
ChriFtlich-Jüdische
Zusamr^enarboit
eistet' i:.;
' iv;a ! n
i DEUTSCHE I
; BUNDESPOST
n60 I
\
-'k^
■Gr
/
j»^
Econ Verlagsgruppe
Herrn Srwin von WehrenalT)
Postfach '^229
h Dnsseidorf 1
Sehr geehrter Herr von Wehrenalp ^
ich bin noc>^ irnner ohne Naohricht über
das Thnen vor eineF. halben Jahr einge-
reichte MannsVript
••ITSAj ^rESKLI/^CMFT IM WA^^TDEL»*.
Es wirä Sie vielleicht interessieren,
iass der VJDB (in Co-produkticn mit dem
NDR) eine von mir ar..^ gearbeitete Sendung
'*ATnerikas J^chwarzn "Rnrger^* bringen wird,
die zum Teil auf dem Kapital über die
Negerschaft in meinem "^uch fusst.
Bitte la5?sen Sie mich bald vissen* wie
es mit Ihren "^lanen in bezur auf aas
Buch steht.
*•
lit freundlichen Crriissen
Ilir
8.1.1973
Econ Verlagsgruppa
Herrn Erwin von Wehrenalp
Postfach 9229
k Dusseldorf 1
Sehr geehrter Herr von Vfehreiialp,
ich komrir suruclc auf unsere Korrespondenz
über aas Ihnen eingereichte Manuskript
USA: GESELLSCHAFT IM WANDEL.
Ich nehme an^ dass es inzwischen begut-
achtet wurde ^ und wäre Ihnen fm* eine
baldige Nachricht dankbar^ ob Sie das
Buch verSff entlichen wollen, und welche
Punkte Sie evtl. bei der endgültigen
Überarbeitung berücksichtigt wrlnr^chen.
Darf ich ma eine baldige Nachricht bitten^
da sich auch ein anderer Verlag fvtr die
Veroffentlichting in^erec;sie^t•
Mit freundlichen Grüssen
Ihr
^^■^"mmmm
3« '^ovQn!ber 197P
Econ Vei»lagsgrur)pe
"^errn Erwin von ./ehrenaln
Postfach 9229 ^"«^^axp
^ Oussoldcpf 1
^^ehr geehrter Herr von Wehr^nalp^
meiner Abrsip<a an).
Ich nehiiie an, dass mein Mar»i«<Vr^-«^
arcextung oeglnnen werde, wäre ich
Ihnen für einen baldi^^en^etcheid
T^^ -r^^f-^ etwaige Anreg^ingen von
Endfassung berücksichtigen.
der
In Erwartung Ihrer '^achricht bin Ich
mit freundliehen Crüs
Ihr
sen
George Eckstein
S^Crtcket Lane
Greax ^^^^^ j^^y 11024
•^Zt. Prankfurt
17. September 1972
Econ Verlagsgruppe
Herrn Erwin von Wehrenalp
Postfach 9229
4 Düsseldorf 1
Sehr geehrter Herr von Wehrenalp ^
es tat mir sehr leid, dass ich Sie w'krend
meines kui^^en Aufenthalts in Düsseldorf nicht
sprechen konnte, noch Herrn Pahl, der, wie ich
hörte, mein Manuskript liest*
Itizwischen sprach ich hier mit Herrn Raach von
S» Fischer« Dieser erklärte sich interessiert
an der Lizenz für eine Saschenbuchausgabe, falls
das Buch bei Ihnen als Sachbuch erschiene. Ich
erwEhne dies nur für den Fall, dass es Ihre
eigenen Pläne erleichtem würde.
Ich bin noch bis Endä des Monats i^ Europa und
könnte Weiteres mit Ihnen besprechen, sei es
telefonisch, wenn wünschenswert auch persönlich
auf der Buchmess* oder in Düsseldorf, falls wir
eine definitive Verabredung treffen k nnen. Ich
bin ca. 21. bis 26.9. in München, Hotel Müller,
Pliegenstrasse 1, ca. 26*: bi^^^ 27.9. in Zürich,
Hotel Neues Schloss, Stockerstraase 17. Vielleicht
geben Sie mir bitte an eine der beiden Adressen
Nachricht.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr
Ciaassen Verlag GmbH
EC^N
VERLAGSGRUPPE
Econ Verlag GmbH
Marion von Schröder GmbH
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
GREAT NECK, N. Y. 11024
5. 9. 1972
V. W. /fl
/
'u^
iit
,iy^*
^(f
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Dank für Brief vom 10.8.
Ob Ihr Manuskript inzwischen einge-
troffen ist, werde ich feststellen, da
ich bis heute in Urlaub war. Mit Zirka
Terminen kann ich leider nichts anfan-
gen. Am 12.9. bin ich in Berlin, am
13. entweder in Düsseldorf oder in
Hamburg, am 14. 9. könnte ich Ihnen
nachmittags um 17.00 Uhr zur Verfü-
gung stehen, müßte aber eine verbind-
liche Bestätigung postwendend erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
V. Wehrenalp
D-4 Düsseldorf 1 • Grupellostraße 28 • Postfach 9229 • Sammel-Nr. 0211/360516 • Telex 8587 327
iö
:>,.M - v<^i^i*t
/
10.8.1972
Econ Verlagsgrup e
Herrn Frwln von Wehrena In
Postfach 9229
■+ Diisseldorf 1
.^ehr geehrter Herr von Wehrenalp,
J^^'rS^f)? ?i^"^? ^"^ "^^^^^ Itoroeppondenz
Im Juni/Juli und nehme an, dass das bei
Erhalt Ilires Briefes bereits abgesandte
vor lauf age ManusTcript Inzwischen bei
Ihnen eingetroffen ist.
*
Ißi Lauf Giner Ruroparelse habe ich vor,
circa l^k bis 17^9. nach rrrmlifm r. 7a\
korkten • Das xvare eine gunstige Gelegen-
Jielt SU einer v;eiteren BesT)rachunp und
vielleicht endgültigen Absnrache* Sind
Sie un diese Zeit da§ Evtl! könnte 5ch
meinen Frankfurter Aufenthalt um wenige
Tage umdisponieren 5 wenn das notirr sein
soll-|:e. uur nu-ste ich das bis linde des
Monats \fzssen. Sonst melde ich mich
telefonisch nach neinsr Änicunft*
Mit freundlichen Grussen
Ihr
I^^Ji^
i
\.
ECSN
VERLAGSGRUPPE
Ciaassen Verlag GmbH
Econ Verlag GmbH
Marlon von Schröder GmbH
Mr, George Eckstein
5 Cricket Lane
GREAT NECK, N. Y. 11024
10. 7. 1972
V. W. /fl
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Dank für Brief vom 7. 7.
Selbstverständlich würden Sie an den
Weltrechten beteiligt werden, und zwar
mit 50 % aller Einnahmen, Das beste
ist, wenn Sie uns das fertige Manu-
skript im Dezember zusenden, damit
wir uns dann endgültig entscheiden.
I
Mit besten Grüßen
Ihr
l(U
V. Wehrenalp
._y-.**f^
D-4 Düsseldorf 1 • Grupellostraße 28 • Postfach 9229 • Sammel-Nr. 0211/360516 • Telex 8587 327
<
7.7.1972
Econ- Verlagsgruppe
Herrn Erwin von Wehrenalp
Postfach 9229
h Dusseldorf 1
Sehr geehrter Herr von Wehrenalp,
besten Dank für Ihren Brief vom 2^»6»,
der sich mit dem meinen vom 2r»6*
kreuzte«
Ich dachte selbst in erster Linie an
ejne Paperback-Ausgabe, und wäre auch
bereit, Ihnen die Weltrechte zu über-
tragen, vorausgosetat naturlich, dass
ich an ihnen beteiligt sein wurde»
Wie in meinem letzten Brief erwajmt,
habe ich vor, das Manuskript nach der
Novem'>en-/ahl noch etwas auf- und umzu-
arbeiten. Das gilt vor allem für Kap. 8
über die politischen Auswirkungen.
Dabei können natflrlich auch andere,
etwa für eine Pa; erback-Atisgate wünschens-
werten Änderungen vorgencHmnen werden, über
due »an sich schriftlich oder mündlich ver-
standigen konnte. Unter diesem Gesichts-
punkt bitte ich Sie. das Ihnen gleichzeitig
zugehende Manuskript zu beurteilen.
Ich konnte mir vorstellen, dass gerade ein
Amerika-Buch, das die Dinge in einer längeren
Sicht sieht, sinnvoll und erfolgreich sei^
könnte, gleichgültig wie die VJahl ausfällt.
Jedenfalls hoffe ich, bald v/eiter von Ihnen
zu hören.
Mit freundMchen Grüssen
'«
Ihr
Ciaassen Verlag GmbH
Ecmi
VERLAGSGRUPPE
Econ Verlag GmbH
Marion von Schröder GmbH
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
GREAT NECK, N. Y.
11024
24. 6. 1972
V. W. /fl
Sehr geehrter Herr Eckstein,
besten Dank für Ihren Brief vom 1. 6. ,
den ich nach Rückkehr von einer längeren
Auslandsreise hier vorfand.
Wir befürchten sehr, daß die Amerika-Li-
teratur jetzt in Deutschland so umfassend
geworden ist, daß nur ein sehr kleiner und
spezieller Markt für ein solches Buch, wie
Sie es geschrieben haben, besteht. Interes-
sant wäre eine Paperback-Ausgabe und wenn
wir die Weltrechte erhalten könnten, um das
Risiko der Drucklegung etwas zu verteilen.
Wenn Sie mit diesen Überlegungen konform
gehen könnten, würde ich Sie bitten, uns
einmal unverbindlich das Manuskript zur
Prüfung zuzusenden.
Mit besten Grüßen
Ihr
ItW
V. Wehrenalp
D-4 Düsseldorf 1 • Grupellostraße 28 • Postfach 9229 • Sammel-Nr. 02 11/36 nsjj
!• Juni 1972
Bcon-Verlag G^m.b^H.
Herrn Srvin von Uehrenalp
Postfach 9229
h Düsseldorf
Sehr geehrter Herr von Wehrenalp,
Auf Anregung meines Freundes Henry F&hter
möchte ich Urnen ein soeben von mir in deut-
scher Sprache fertiggestelltes Buch mit dan
Arbeitstitel:
"USA: GESELIßCHAFT IM WA1©EL"
zur Veröffentlichung anbieten. Es ist an das
interessierte AUgemeinpubllkum gerichtet und
behandelt, ausgehend von den Ti.'rgebnlssen der
letzten Volkszahlung, die Wandlungen in der
amerikanischen Gesellschaft in den letzten zwei
Jahrzehnten* Es versucht, die Dinge in längerer
Pcrspclctive und in ihrer I^mT:laxitat zu sehen,
und dadurch die tätlichen Ereignisse in eine
bessere Pj?opprticn zu stellen*
Ich füge Inhaltsverzeichnis und Einleitung bei,
aus der Sie Näheres über die Anlage des Buches
und meine Einschatzuiig der lintvicldung entnehiüen
können* die ich etwas grob als Qtark qualifizier^«
ten Optinisr.us bezeiclmen nCchte. Das Manuski'ipt
(180 Maschinenselten a 30 Zellen) könnte sofort
abgehen*
Ich lebe seit über drei Jahrzehnten in Ameril^,
bin regelmässiger Mitarbeiter deutscher Zeit-
schriften (PranldTurter Hefte, Merkur, Gewerk-
schaftliche Monatshefte, Neue Gesellschaft)
und Kultur horrespondent der Basler Nationalzeitung.
Merkur brachte in der Aprilnummer eine Besprechung
von Amerikabuchem, die, wie ich höre, ein gewisses
Interesse geweckt hat* I970 erschien in der Reihe
Kanser mein Euch "USA: Die Heue Linke am Ende?^,
eine Untersuchung, deren skeptische Perspektive
sich nur allzu rasch bewahrheitet hat.
In Erwartung Ihrer Nachricht bin ich
Eilt freundlichen Grössen
74
h^'i-<^.^j^ ^^
/^-^
/2^
EMU NA- Redaktion
Pater Dr. W. P. Eckert
5 Köln 1, den 21 .5.1 A
LIndenstr. 45
licrrn
G-eorge Eckstein
5 Gricket Lane
G-reat rie ck, New York 11024
P.E./Si.
328
Sehr geehrter Herr Eckstein!
nach einigen Studienreisen kerne ich dazu, endlich die Pent nrvzu.r-
beiten. Se habe ich Ihnen noch sehr für Ihren Lrief vem 5- Apri"^ ^u
danken. Kit gesonderter Post erhalten Sie das erbeten Hen s" 1073
September/Oktober nit dem .mfsatz von Dr. Hermann neier Oroneme^er;
Gerne sende ich Ihnen auch andere Hummern, für die Sie besonderes In-
teresse haben, •/ie Sie bemerken werden, sind die meisten unserer
Hefte themenbe.ogen. Infolgedessen habe ich noch keine Chance, Ihren
Aufsatz n^in deutscher Jude denkt an Deutschland^' zu oublizieren.
Doch sind in der fernernn Vorbereitung Hefte, in die auch Ihr Heitra-
gut :oassen vrürr^e. Sobald er veröffentlicht ist, erhalten Sie selbst-^
verständlich Megexemplare.
Mit guten Grüßen
Ihr
A
^•^+•1^7%
SMrmA-Hedaktion
P.Dr. Wlllehad Fkul
Lindenstr. h^
5 Köln 1
ackert
Sehr geehrter Herr Dr. 'Eckert
?I^f-/lH Mi? ^"^ ^^®^ i" Croethe-Instltut die
Se^t/Okt. Ndinrner 1973 mit dem TT-azit der neut-r^h
iSv^r^r •^"g^^'^^eveg.ung von Herrn 'IT.-fgoSl
meyer. Jare es möglich, ein Exemplar dieser
Nummer zugesandt zu erhalten? «leser
Bei dieser Gelegenheit mochte ich auch infT-^tr««'
ob mein Aufsatz "^m deutscher Tude denk? In^'
sich?i^'en^"? '"" 'i? ^" verof fentflchSn beab-
sichtigten, je erschienen ist. Heleppxemnlo^o
Jedenfalls hab Ich keine erhalten.
Mit bestem Dank und! freundlichen Grusf
sen
Ihr
EMUNA-Redaktion i; irxn -i ^ o, ^ -
P.Dr.W.P.Eckert ?iSLJ'^^? 23.X.1572
Jjinaenstr,45
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck,NY 11024
Sehr geehrter Herr Eckstein,
seien Sie bedankt für Ihren Brief vom 17.0ktober.Wie schade, daß wir
wns nicht persönlich kennengelernt haben] Daß Sie die Telephonnummer
der Zeitschrift und meinen Namen nicht in den 2h±± Telephonbuch gefunden
haben,ist nicht überraschend. Wir müssen äusserst sparsam arbeiten.Die
Redaktion befindet sich in meinem Zimmer und in einem weiteren Raum
des Dominikanerkonventes, dem ich angehöre, Hl. Kreuz, Lindenstr. 45. Wenn
Sie wäeder einmal in die Gegend kommen sollten, dann wählen Sie die
Nr. 21 0885. Dann meldet sich der Konvent und vermittelt das Gespräch, bzw.
hinterläßt eine ^^achri cht, wenn ich auf einer der Bibliotheken hier in
Köln bin. Ihren Aufsatz habe ich nicht vergessen. Bei der thematischen
Anordnung unserer ^efte dauert es aber immer wieder einige Zeit bis
die Möglichkeit besteht, ein Thema abermals zu behandeln. Wenn der Auf-
satz "Ein deutscher Jude denkt an Deutschland" erscheint, erhalten Sie
selbstverständlich Belegexemplare .
Mit vielen guten Hrüßen
Ihr
0 !
b:!'-^«^ f^H^ Zc4^^
3. Februar 1972
Emuna-Verlags-Zerein L.V.
Cx-^onstet'enstr. 15
6 FraJOkfUTo/liairi 1
Att. wdrin Pilz
Sehr geehrtes Frl. Filz,
Eben erhalte ich Ihran Friaf vom 29. 12.71 .
Da ich in i)eut£chland keine Bankverbindung
habe, bitte ich Tun Üb rweisung meines
Honorars direkt hierher entweder durch
Scheck auf New York oder dui-ch internationale
Postanweisunc?.
Durfte ich ausserdem um Übersendung von je
einem Exemplar von Heft 6/1 71 an folgende
Freunde in Israel bitten:
Rudi Baer, labbuz ilazorea, Ha^iorea
IJ. Lerohentlial, ^A Shderoth Sinai, Haifa-Ahusci
lirs, Alice Gunders heimer, Eisoub^rjj 2, Helioboth
20
Die hierher erbetenen/Exemplare sind wohl
unterwegs. Wenn nicht, korjien sie die obi
3 gern davon abziehen.
obigen
Mit freundlichen Crrüssen
; itCU i ^' C^OI IC^c^^ t,'
r
-X.
'UviA/^
\^\j
V ^v vv
EMUNa -Redaktion
P.Dr.Willehad Paul Kckert
Herrn
George Eckp?tein
5 Cricket Lane
Great Neck
New Y#rk 110 24
USA
5 Köln 1 , den 7.1.1972
Lindenatraße 4 5
1 0/PE/h
T^urchKchirft an:
EMTTNA-VerlagR-Verein
6 Frankfurt/M.
CronRtetteiivStr . 1 5
Sehr verehrter Herr Eckstein,
da ich seit Herbst 1971 keine Schreihhilfe hatte und dann auch
ernstlich erkrankte, haben Sie so lange nichts von mir gehört,
^f^lt neuestem aber habe ich nun wieder jemand, der mir bei der
.Korrespondenz hilft und so beeile ich mich, Ihren Brief vom
30. Dezember zu b^atowrten. Wir haben zunächst Ihren Beitrag
über Kritz Kronenberger veröffentlicht. Er ist in Nummer 6
^vomDeze.ber 197^^ unserer Zeitschrift erschienen. 20 Beleg-
exemplare .^-^ind zu Ihnen unterwegs. Zur Vorsicht sende ich einen
*
Durchschlag dieses Briefes an &en Verlag, damit er nachkontrolliert,
ob der Ausgang tatsachlich erfolgt ist. Hier in Deutschland
kann ich Ihnen auch schon von einer ersten positiven Kesonanr.
auf Ihren Artikel über Kronenberger berichten. Ich komme gerade
von einer Tagung aus Arnoldshain im Taunus, wo ich Herrn Rabbiner
Pr»f .Dr.Creis getr«offen habe. Er berichtete mir, daß er Pritz
Kronenberger in seiner Jugend noch persönlich gekannt habe und
darum Ihren Artikel mit Interesse gelesen habe. Er war ganz
außerordentlich von Ihrer Darstellung angetan und bat mich,
I?inen dies mitzuteilen, was ich hiermit tue. Einige andere
Leser, die Kronenberger nicht gekannt haben, haben sich ebenfalls
bereits selir ptsitiv geiußert.
Der andere Artikel wird in einem späteren Heft aus Kaumgründen
erscheinen.
Ich erwidere Ihre guten Wims -he für das neue Jahr und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
(P.Dr.Willehad Paul Ecker>t)
EMUNA-VERLAGS-VEREIN E. V.
EMUNA-Verltigt* Verein e. V« 6 Frankfurt/M.. Cronstettenstr. 15
Herrn
G-Gorg Günther n^ckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N,Y. 11024
USA
POSTSCHECK-KONTO: FRANKFURT/M. 5414
BANKHAUS SAL. OPPENHEIM JR. & CIE.
NIEDERLASSUNG FRANKFURT/M. 5500
BANK FÜR GEMEINWIRTSCHAFT
NIEDERLASSUNG FRANKFURT/M. 1072 40J8
BANK LEUMI LE-ISRAEL B. M.
TBL AVIV/ISRAEL
VERLAG und VERTRIEB :
6 FHANKFURT-MAIN 1
CRONSTETTENSTRASSE 15
TELEFON: (0611) 556010
29. Dezember I97I pz
Sehr geehrter Herr Eckstein,
v/ir haben Ihnen bisher Ihr Honorar für Ihre Ilitarbeit an dem Heft 6/1971
von iHLlüHA/ HORIZONTE noch nicht überv/iesen, weil wir Ihre Bankverbindung
nicht kannten.
Dürfen wir Sie nun bitten, uns ein Bankkonto zu nennen, auf das wir Ihr
Honorar überweisen können?
V/ir bitten herzlich, die Verzögerung der Honorarzahlung zu entschuldigen.
Mit freundlichen Grüßen
EMUNA-Verlar:s-Verein e.V.
't3
i.A.
V_a^ ^.^i
Karin Pilz
31 •B. 1971
P.Dr. Willehad Paul Eckert
EriUIJA-Redalction
L?.ndenstr, h^
5 Köln 1
Sehr geehrter Ferr Dr» f^ckert,
besten Dank i'uv Ihren Brief vom 26.8.
Untenstehend finden Sie eine K7irzbicgrat>hie»
Da ich drüben kein Konto habe, wäre Ich firr»
dlG tTberveisung des Honorar?? d^iroh ^ank-
oder Postscheck an mich hierher dankbar,
Ware es möglich, von äom Aufsatz ^^ber Tritr.
I^'>nenbcr^,er etwa ^.v) Nachclrricke zu ^i^nh^n^
oder ^konnten Sie einige Hp«to an die Adresre
\'0 - rre linden senden (von denen manche sich
für die Zeitschrift intereFijiieren inirden) ?
Ich ^rli^de Ii men dann die A-dr^-^r-en zugegen
lassen. Beaten Dank im Voraus.
Herzlich
Ihr
iWn^.uV M\Äl\
in die .vn;i,orratior., nachdem er 193:^ als
\lilil l^''^^J^'^^1 meha;ere :^onate in ":3chut^.haft"
rächt ho.tte. Seit lober 30 Jahi-en lebt or in"
ika und ist sv-it längerer Zeit Mitarbei':o-r-*
n wi'n^^ deutr,chor Zoitschrifton C^^jikfnrter
[gj__Ter!air3 Ghw-rkschaftlicly:? Ilona tisheft'^)
P.Dr.Willehad Paul Eckert
EMUNA-Kedaktion
3 Köln 1,den 26. August 1971
Lindenstr • 43
Mister George Eckstein
5 Cick^t Lane
Great Neck, N.Y . 1 1 024
Sehr verehrter Herr Eckstein,
vielmals möchte ich Ihnen für das von Ihnen übersandte Manuskript
"Fritz Kronebberger" und die dazu bezüglichen Schreiben danken.
Beim Lesen empfand ich ähnlich, wie Sie dann auch schrieben, das eini-
ge Äußerungen in dieser Form wohl heute nicht mehr ganz so zu machen
wären. Wenn Kronenberger eine so bittere Enttäuschung erlebte, so steht
er damit allerdings nicht ganz allein. Ich erinnere mich nOch sehr
gut an ein Gespräch aus den frühen fünfziger Jahren, in dem mir ein
später in Deutschland sehr bekannter Rückwanderer von seinen bitteren
Erfahrungen berichtete .Auch ifa Briefwechsel Arnold ^weig Sigmund Freud]
finden sich recht kritische Bemer^jüngen. Vor ein paar Tagen erhiüt
ich eine Arbeit über Robert Weltsch und seine Jüdische Welt-Rundschau.
Auch er hat nicht nur Schönes erlebt. Das ist wohl die Kehrseite der
Medaille, Die Entstehung Israels war mit mancherlei eburtswehen
behaftet. Wie sollte es anders sein.
Der Bericht über das Schicksal Kronenbergers scheint mir sehr gut
in die Lebensläufe zu passen. Mit bestem Dank grüßt Sie
, \
Ihr sehr ergebner
P.S.:Beinahe hätte ich noch zwei sehr wichtige Dinge vergessen.
Seit Heft 3 geben wir zu unsern Autoren jeweils ein Kurzbiographie,
wenige Zeilen. Würden Sie bitte so nett sein, mir ein paar Zeilen zur
eigenen Person zukommen lassen? Und bitte teilen Sie mir doch auch
gleich Ihr Konto mit, wenn Sie es nicht schon in einem früheren Brief
getan haben. Wenn die Honorare auch bescheiden sind, so sollen doch
die Autoren wenigstens dieses Honorar rechtzeitig bekommen. Die
Auszahlung erfolgt durch den ^erlag nach Veröffentlichung.
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Herrn
P.Dr. Willehad
Llndonstr, ^5
5 Köln 1
3» tarrnst 1071
^nl Eckert
Lieber Herr Dr, Eckert,
Sie hs^p.Tx vielleicht schon lang- en;artet,
von Tifr zn hören. leider kam so manches dal
zwirchen, seit ich im ?!ai die dluversen
Nurir.iern der TJT^nm erhielt (die mir iTürigens
gut fTerielen)j u.a. eine "^Toropareise.
Vor allem aber war wohl der arnnd meines
uchvTGigen.«?, dass ich nichts Konlcretes als
Bf^itrag Cur die Amerilca-TTTcniTier vorziischia- '
gen imsste. Herbert Btraiis hat die Geschieht**
der neueren deutsch Jüdischen Immigration"'--^
_ — --w*^,..«u'^uie,v7ij, ^niji um aas an SICH
intoressante Thema der gegem^rt.tgen Phase
öer Assimllitlon des amerikanischen ^resamt-
juaentums zu behandeln, dazu fehlt mir die
genauere Kenntnis bzw clie Zelt, mich darin
S\^'®^n-'^^^^^: ^'^^ ^^ ^^^^^ inpres4ionistischen
Beha^^dlTing dieses heiklen Themas kann Ihnen
nicht liegen.
A ?^?r ^^'^^ ^^^ Ihnen nun - separat - meine"
JlS^^*!.?^? ^>it» Kronenberrer als tynisches
deutsch judisches Schicksal (wenigstens f^
wichtige ^Aspelcte) zur Veröffentlichung, viel-
leicht für Ilir geplantes Heft der Selbstzeuf^-
nisse, ^.mterbreiten. V/enn Sie den Aufsatz
bringen, hatte ich gern eine grossere Anzahl
Abdrucke zur Weiter leitung m Freund'i. Wäre
das möglich ?
Willehad ^anl %kert
Linrlenstr. h^
5 Köln 1
;
Sehr gf^eb-rter Herr Dr. ^cVert,
besten Dank für Ihren Brl-»f vorr^ 13.^. '^nl -f*^
Ihre Aufforderung, zu dem Heft T^er das Juden-
tum in NordaTD-c^rika ^Inen ^eit-^^^ 7.n l-^lfst.^n
Ich nehme an, es handelt sl.ch dabei um ^as *•
Judentum^in 3.11f?enelnon, nicht Tim d'»'^ ■i^^U'^'hG
deutschjudlsche !ihlfT7^ation hier. In beiden
Fallen fithle Ich mich i^lcht vrirVilch '!;u'^t'^ndlr
Allenfalls könnte Ich ein panr kiirze ^redenken-^*
zum ^.hema dor An'^imilp.tlon heirteur^rn, di»^ -^rf^l-
lieh mehr spekulativ waren als auf fest« Stati-
stiken beruhend I z."^. trohl ver-leichnnd mit der
Weiraarzelt. Ich m.usste da a7if alle F^lle erst
den von Ihn^n onr^hrten \rtikel von Herbert Ctrmiss
K:ennen; er ist wohl in Ära eine-^ der von Timen
avisierten Vor.jahrsheften enthaiton
o
i
Pur dr.? Heft 5 hatte ich al]GnfalJ.s uooh vorzu-
schlagen Auszuge aus alten ^riefen meines vor
zvrei Jahren ve-storbenen Freundes Fritz irrcnen-
berger, der sich zeitlebens mit dem Problem
•D-utsch,1udentum« und Christentum herumscWug.
\or einiger Zeit schon unterbreitete ich Pihe ^
Arbelt über ihn - Zitate mit kurzem verbindendem
Text - der Leo Baeck Gesellschaft zur VerS^font-
liehiingj die FntfchGldunp^riT^.e- soll nSe Tagten
Monat fallen. Wenn sie s 1^1 cht nehmen, will
ich sie gerne Ihnen untcrbrplten. Sonst ^d*men
u.U. ein paar kommentarlose Auszüge In Frage.
Das ist so alles, was ich Ihnen im Augenblick
vor.schlagen kann.
fi
Mit herzlichen GrtTssen
Ihr
V.,.
P.Dr.Willehad Paul ttekert
5 Köln 1, 13.4.1971
Lindenstr.45
Herrn Dr.
George Günther äckstein
Cricket Lane, 5
Great Neck, H.Y. 11o24
USA
Sehr geehrter Herr Dr. Eckstein,
Zunächst darf ich Ihnen sehr herzlich für Ihren Brief vom 25.3. aanken und die
Übersendung Ihrey Artikels "Ein deutscher Jude denkt a« DeutschL^d" mit dem
beigefugten hachwort. Ihr itosch, sich ein Bild von unserer Zeitschrift zu ver-
schaffen, ehe bie sich für eine weitergehende Nitarbeit entscheiden, ist durchaus
verstanalich Mit gesonderter Post erhalten Sie einige Hefte des ve~enen Johr
gsngs sowie f.r. 1 dieses Jahrgangs. Auf Wansch schicke ich Ihnen ^emfauch nocf
andere IWern Besonders gerne geben wir den heften ein Sachthemf^oLe uns frei
lieh für oeae hummer dara^ zu binden. Kit Herrn Dr. Heier-Cronemey^r, der gerade aus
Israel zurückgekehrt ist, habe ich überlegt, in diesem Jahrgang eL lef. zu machen"
das "Lebenszeugnisse deutscher Juden" aus den verschiedensten Perioden enthalten soll
hautpsachlich aber aus den Jahr.n aer Krisis und der Katastrophe. In diesen lusL^S-'
Stnch'a ffZftf'-"' "'" J-hre_1948 sehr ^.t passen. Dieses Heft wird v~!
sichtlich als funites m unserer berie erscheinen. Rir das vierte Heft hatten wir uns
vorgenorjnen, einiges über Judentum in Kordamerika zu berichten . Da Sie mn Seit
so laxiger ^eit m hew York leben, würde ich mich freuen.' wenn Sie sich zur Mitarbeit
an_ einem .u,.erika-.ieft bereitfinden könnten. Ich will dabei Ihren Vorschlägen nicht
"cherThel't'kT "'!''"' '°"'T "'°'*^ '^-^ ^'^^^^"' "-^ Si^ ^ liebsten zu'^iner sol-
chen Thematik beisteuern wirden. Besonders interessiert sina wir natürlich immer an
Themen, die die Präge Integration der Inonigranten behanaeln. eine g^ndsätzliche Studie
da.., .,: t irn vorigen Jahr für unsere Zeitschrift Kerbe. t A. Strauss beigesteuert!
In der Hoffnung, Sie für ein solches Projekt gewinnen zu können - Heft 4 ist für
August g plant, Mansukripte sollten bis zum Juli eintreffen - verbleibe ich
mit guten Grüßen
Ihr sehr ergebener
(P.Dr.Willehad Paul iückert)
23. März 1971
Herrn
Dr. WillGhad Paul Eckert
Redaktion ET-ITJITA
Lindenstr. h5
Köln
Sehr ge-^^hrter Herr Dr. Eckert,
Dr. Hermann i'eier-Croneraeyer hat T>iich gebeten,
Ihnen eine kurz nach de^ TCrieg in der Zeitschrift
"'^eues "^iiropa*^ veröffentlichte Arbeit zum Abdruck
in einer der k^anftigen Hummern von ET-riHA zu iiber-
senden.
Ich hoffe, die beiliegende Fotokopie wird für
diesen Zweck genügen. Ich schrieb ausserdem'
ein kurzes Hachxvrort^ da? ich ebenfalls be-'lege.
Lassen Sie mich bitte wissen, \/ann die Arbeit
erscheinen wird; ich mochte Sie dann bi'-ten,'
ein paar Exemplare an verschiedene Freunde zu
senden.
Nachdem ich neuerdings in Deutschland unter dem
Hamen »Mteorge Günther Eckstein" publiziere,
bitte ich diesen auch in EITtjtIA zn benutzen.
Sobald ich ein paar Exemplare der Zeitschrift
einsehen kann, will ich sehen, inwieweit ich
Herrn Meier 's A^aff orderung zu weiterer Mit-
arbeit folgen kann.
Mit freundlichen r^rüssen
Ihr
m
«1-
Hermann Meler-Cronemeyer
Dr. rer. pol.
Jerusalem, den ?. März I97I
Köln, Marienplatz 3-5
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane, Great Neck , N.Y. 11 o2^
Lieber Herr Eckstein,
vielen herzlichen Dank für die prompte Beantwortung meiner Fragen,
wenn auch diesmal nur ganz kurz, da ich mittlerweile Esras wegen
die Kameraden etwas aus dem Auge verloren habe.
Das EMUNA-Heft werden Sie inzwischen bekommen haben. Neuere Hefte
sende ich Ihnen von Köln aus, wo ich Anfang April bis Ende Mai sein
werde. Ich gehöre zu den Redakteuren, doch ist meine Tätigkeit mehr
beratender Natur, zumal der Kontakt nach Köln derzeit nicht so ist
wie er sein sollte. Jedenfalls hat Dr.Willehad Paul Eckert, der ver-
antwortliche Redakteur, bereits Interesse für Ihren Aufsatz im
Neuen Europa bekundet. Am besten senden Sie ihn' gleich an seine
Adresse, Köln, Lindenstraße ^5. Allerdings möchte ich vermuten, daß
bis zu seinem Erscheinen einige Zeit vergehen würde. Ich denke näm-
lich an ein Heft unter dem Thema Lebenszeugnisse mit Auszügen aus
Tagebüchern und Briefen, wozu Ihr Rückblick dann vermutlich gut pas-
sen würde.
Vielleicht verlieren Sie auch das aktuellere Thema Juden und Neue
Linke nicht aus dem Auge.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
1 14^ wv ^u
Nachwort 1971» tff.^U^ ^^n/
Diese Worte der Verständigung und der Selbstverstandigung, Tnirze
Zeit nach dem Sturz der Hitlerei geschrieben, haben damals kein
Echo hervorgerufen, das bis zu dem Autor gedrungen wäre, ^o kann
ich nur hoffen, dass sie hier und dort im Stillen auf fruchtbaren
Boden fielen.
Auch nach fast eignem Viertel Jahrhundert finde ich nicht viel zu
ändern oder hinzuzufügen. Höchstens dass ich in der "^age der
personlichen Wiedergutmachung an den überlebenden deutschen Juden
weniger grosszugig denke als damals ~ angesichts der ^rrosszugig-
keit, mit der gleichzeitig Tausende von Ex-TTazls unverdienter-
weise entschädigt wurden. Die Seibsteinkehr, auf die ich damals
hoffte, ist bei denen, die es notig hatten, weitgehend ausge-
Jahre
blieben. Etwas wurde sie wohl spater nachgeholt, als das Ver-
halten der meisten Angeklagten in den KZ-Prozessen, vielleicht
mehr noch als das in Ihnen aufgerollte Entsetzliche y zusammen
mit der '•Banalität des BSsenJJ den moralischen Abgrund jener Zeit
offenbarte.
Inzwischen ist eine neue Generation aufgewachsen. Soweit ich das
von aussen übersehen kann, ist sie, was immer sonst man ihr nach-
sagen mag, recht weltoffen und frei Von den nationalistischen und
antisemitischen Bazillen Jener Epoche. Dürfen wir hoffen, dass
das dijinkle Kapitel endgültig der Vergangenheit angehört ?
Encounter
Please note
new address
59 St. Martins Laue
London, WC2N 4JS
Telephone: 01-836 4194
: Encounter London
Mr George Eckstein ,
5 Cricket Lane,
Great Neck, N.Y. 11024,
U.S.A.
30 May 1972
Dear Mr Eckstein ,
Thank you for giving us the opportunity
to look at your piece on Kd Bullins. I'm afraid
though that the decision has gone against using
it, and the MS is being returned under separate
Cover«
Yours sincerely,
Healing
,^-:^~'- ?vzT'?T^">.'"ffis: Ji
«■••«•■«■■
.^^....•i-*«* »-•
TO OPEN SLll HfcKÄ
SENDER* S NAME AND ADDRESS
AN AIR LETTER SHOULD NOT CONTAIN
ANY ENCLOSURE; IF IT DOES IT WILL BE
SURCHARGED OR SENT BY ORDINARY MAIL
The 'APSLEY' Air Letter
A John Dickinscn Product
form approvä *y th» fott Offic« (Uniteä Klngäom) Wo. f.
SECOSD FOLD HERB
'««■•■■• ^ «««« ■«awaasaas««« «I
/
Mr. Melvyn Lasky /
J3i;C0U:iTER /
59 &t. Martin »s Lane/
Londoü ;/,C.2 17 h Js ,
May 15, 1972
Dear Mr. Lasky, ^
cation iu r.I.COTJ.lfiR, i bslieve he is a-
author of consiclerable Salent, and besi.tes
a re.oresentatlve of an Icportant trenc? -in
the younger bläcl: oonnunity.
n??c43F ini^o,^4^^°-^» ^ ^-^^''^ written for
JISuEiTT, the N-ATION, ths TEW LFADER, und
^ ".,'» S;^'*'^ '• ^^ *^® c'jltural cor::'es.-)ondent
K^'h^^'v "A5:iONAL-ZEITUITG in Basel ,Swit"eSand.
Ky book on ths American rsw Left was iDUblished
m ue-many xn 1970 ("USA: -Ql?, NETTE LINKE A:-f ENDE?««).
/'!
Sincerely yours.
/
/
t
George G. Eckstein
// ck^^
VOICE OF THE BÜCK GHETTOi ED ETILLINS
le ew^nt New York theatre season. th<
represented playwrlght has been the black dramatist Ed Bulllns.
In addltlon to hls collafcoration on the "Psychlc Pretenders"|
a collectlve effort at the New Lafayette Theatre with whlch
he has been intimately connected for the past flve years^ a
number of hls plays were shown QfMBroadway or Off-Off i Four
"Short Bulllns" at LaMamai ••Goln» a Buffalo'' at thö W.P^A.
In a
(Workshop of the Players Art) Ktekte sultably ramshackle
small place on the Bowery^ ••Duplex" at the Forum in Lincoln
Center* The latter production, under the aegis of Jules Irving
and the direction of Gilbert Moses - t>e black dlrector of
Van Pefebles« "Aint supposed to Die a N atural Death« - led
to a Sharp protest by the author who denounced it as a fal»
siflcation of his intentions^ as ^ trans forma tion of a tragic
black love fable into "a darkle minstrel show»*. Unjustifledly,
I thinkj one can find this production o/erly broad and exagge-
rated without agreeing with Bullins» harsh judgment. Like met^^Ü^^us
-gSSZpIS, Bullins tends to be oversensitive about his own ethnic
group, over-quick to deteet insult^ and finde, offensive in a
white audience what he would willingly tolerate from a black
one«
However, he comes deservedly to his criticil if not yet aee*-
iwmiS success. I had met t fts stocky young man with scruti-
nizing, alert, friendly eye« and soft yet determined speech
several ^chhs ago, shortly after Attica« At that time, his
hAAd WAS shöV^r^ höTH* { errmihnl nf «n1 «1 /^ai*«f '•••^rO^ «. v^a V*»
% -0
*ii • 0
*«^«» *M*«#
resumed his bearded appearance* Now in his mid-thirties , he
has produced a substantial body of work In less than aeven
-2-
years - some kO plays, many of them Short ones^ but Including
a number of full-length plays towa2?d a "Tventleth-Centmy Cycle*»
of about 20 plays on Black life in the U.S. today.
Bulllas Is not only the most prolific^ but also the most gifted
of the black drai:atlstS| one of a new crop of black authors
who have arlsen In the Northern ghettoes. These angry young
vriters traca thelr roots to Richard Wrlght rathör than to
Ralph Ellison or the Kar lern Renaissance. Although they have
been frequently exposed to College educatlon^ they have ro-
nalned close to the »street nigeer* and to his vays and
language. They are men of all trades and varied if llldefined
talents - odd Jobs of many kinds^ hitches in the army or in
Jall, musiciansi poets. They have travelled from ghetto to
ghetto, and sometimes to Europe and Africa. Their talonts
are grounded in the senses more than in the intellect^ they
work in musiC| poetry, drama, dance rather than in thenovel
or the essay. They usually express themselves in several cate-
gories, often Interwoven. In politics, they have been attractcd
toward Black natlonalisn, toward cultural radicalism rather
than to wh^t goes under >he label of Marxism in these circlesf
toward 'raising Black consciousness* through the black idiom,
the representation of black life«
Bullins* life reflects this path, and is in tum reflected in
his vorkt bom and raised on the Philadelphia ITorthside
(»♦Not a bad place for Blacks twenty years ago^ until Temple Tl.
came in expanding its campus und pushing Blacks Into a Virtual
concentration camp - confined cramped gbe^to with drugs^ bars,
TV as escape'*)} the Navy in Rhode Island and San Diego; theUf
in his mid and late Tventies^ some College and varlous Jobs
in California^ first SAlibliem California and then in the 6ay
•3-
area where^ around 1965$ he switched from poetry aal fotqjd hls
vocatlon In the dramai vh ere he briefly was connected wlth
the Black Panthers ^ ran one of their cultural projects and
served as their •Minister of Culture». Both as artlst and as
•B lack Culturalist* he was bound to come into confllct with
their pseudo-xnarxist class doctrines and when Roberf Macbeth
of the New Lafayette Theatre in Karlem invited him East, he
came to New York to beccnae first its resident playwright, now
its co-director, as well as edltor of the magazine ^Black
Theatre»* • Like so many Black nationalist projects, ctatural
and political, both the New Lafayette Thetoe and thm magazine
are supported by »white* Föunäations| in addition Bd Bullins
personally has received a Guggenheim fellowship for his writing.
This is one of those ironic contradic tions peculiar to our
transition period, not to be sioply explained away by the <^W
questionjc of «who uses wh^aa?«, üp to a point^ both sides use
each other and derive some benefits from the relationship -
means for deployment the one, a ealaiftg^f social unrest the
other.
Bullins is a born dramatistj he has a natural flair for the
dramatic Situation, for atmosphere and character. His dialogue
is spar«se, his language stroigand genuine. In vlvldness and
earthlness It has few equals on today»8 stagei yet tt ■ is never
jUSt »--
used to tltniate or to shock. Esthotlcally, he does not break
new ground} occaslonal svrltches of tlme and place, or shreds
of symbollsm do not alter thls fact. Hls theatre Is equally
innocent of Brecht »s dlalectic as Sxam Qen^t's surrealism.
It is naturuiistic drama, more aidn to ths Gorki of the "Lower
Depths" than to O'Nelll (vjctk whom he has been compared but
who is much more ranantic). There is always «*imdertone ef
tmderneath his drastlc humor, and of humor in hls tragedy •
a clrcunmtance that makes for potential mislnterpretatlonySy
directors or public » henoe thQ aurront dispute about the
Forum production of '»Duplex" • Bullins» aim, usually achleved|
is to ^create real people of the rsal black world. When I tried
to Interpret them in tenas of social types, he shovred genuine
surprisei •♦Where you see types» I simply shov people I kaw.'^
The same surprise answered my compliment on the honesty vith
vhich he portrays also the negative, the destructive and seif«
destructive side of ghetto confir4enjent, Its various illusionsi
'•I only want to reflect the truth, the inner reality". He
clearly prefers the hustler ("I know him better") over the
preacher, revolutionary or otherwise ("I never dorn too weil
vith bourgeols values" he says vith instinctive insight into
the nature of manj^ a revolutionary). On the relativel^ rare
occasion vhen he himself gets carried avay into Areaching*
as in^Steve Benson^^ blgwoiith^ji^ in "Duplex", he makes sure
to destroy the preachy effect by having one of the friends
giggle "Man •»• this is really getting deep ••• this is too
heavy fo« me" and another one ask "Have you lost your mind?".
Thus his sympathles are vith the »street nigger», the hustler
vho out smart s the system, both in the ^Id^ f lashy type of
the pimp and the pusher or in the "fxitt^ smooth type of the
scholarship Student or 'poverty» employee (both represented,
for instance, in "The Pabulous Miss Marie"). But he comes
dovn Y^th heavy Irony on the »bourgeois TTee-gro», especlally
in its n^ver varieties. Rathar gently on the earnest civil
rights girl-student (in "Mise Marie") or the »rospectable«
girlfriend (in "Duplex) or the religious-style polltical
underneath his drastlc Lumor, and of humor In his tragedy -
a clrcumatance that makas for potential mislnterpretationySy
directors or public ^ tonoe tho oupront dispute about the
Forum production of ^Duplex". Bullins» alm, usually achleved|
Is to \:reate real people of the rsal black world* When I tried
to Interpret them In terms of social types, he showed genuine
surpriset •♦Where you see types^ I simply shov people I teovr»»*
The same suiTprise answered my compliment on the honesty vrith
vhich he portrays also the negative, the destructive and seif-
destructive side of ghetto confinement, its varioua illusionst
"I only want to reflect tte truth, the inner reality". He
clearly prefers the hustler ("I know him better") over the
preacher, revolutionary or otherwise (»»I never doos too well
vith bourgeols values" he says vith instinctive insight into
the nature of manj^ a revolutionary). On the relativel^ rare
occasion when he himself gets carried away into iireaching*
as in^Steve Benson^^ big^oiith^^ in "Duplex", he makes sure
to destroy the preachy effect by having one of the friends
giggle "Man ••• this Is really getting deep ••. this is too
heavy fo» me" and another one ask "Have you lost your mind?**.
Thus his sympathles are with the »street nigger«, the hustler
Hho out smart s the system, both in the >fold/ flashy type of
the pimp and the pusher or in the fr^^^ smooth type of the
scholarship Student or 'poverty* employee (both represented,
for instance, in "The Pabulous Ifiss Karie"). But he comes
down Yith heavy Irocy on the »bourgeois Nee-gro», especlally
in its n»wer varietios. Rather gently on the earnest civil
rights girl-student (in "Miss Marie") or the »rospectable«
girlfriend (in "DupW) or the religious-style polltical
-5-
/
preacher (in »Miss Marie»); savagely on the pretentioua
»nouveaux-riches» imltatlng the Eollywodd style cf livlng
(agaln »Miss Marie") or the pretentloua 'neaveau-educated'
copying a hollow eruditlon (the College 'ÄÄTla the
MT?
Electronic Nisger», a somewhat chaap farce). Sometlmas
the latter are redeemed by a rateation of their priiaitlve
vltality (the^character of Marie Horton in both "Duplex"
and "Ittss Marie") or by being mado consclous of the preca-
rioasness of their new Station ( Marie »shus band, the parkiig
lot Supervisor) u/kj iMdcnl^f /o^cs Ua. 4i^c(,y jclo.
This precajiousness cf Black life is demonstrated in various
ways and on many levels. In soire rep^cts, it has becone
worse precisely te cause of today's increased opportunlties.
Thi' old oppresssd squalor was in a way »safer» than the new
'fo-'rhy)^ in the
evanescent 'luxury». Hence the/ä^ams, figuring 'ithßr/Cen*er
#*,v^ « OP the f ringe of lU^^o*. '
«>a, 0. M«,te^ tu „o=t Of Bulun,. pl^..^t!» wlstful
dreams of lost hopea drowned in liquor ~ periphsral in the
tlpsy old woman In "Duplex" looking back on her life and its
unfulfllled Jopesj central "W "In the Wine Time" where Cliff
Dawson, the defaated rebel, after having briefly and murder-
ously broken out of his resigftation, turns to his young
nephw:" I had rny chance. It's youi- world now,b©y ... Go on
out there and ciain it." Or the rccurreat active dreams of
one last big ooup to make good ths escape into an Eden of
security — in "Goin» a Buffalo" it is Curt and Pandora,
the clever tliief out on bail and the highpriced whoro, hoping
to flee froo Los Ang^^los to Buftfialo, "a good liütle hustlin»
l ur iji -xn iiew x^ngland Winter" ^
y:'\]'i''y,S'.-^:.'.
a iLany-layered play where we re-naet Steve Benson, a studious
fello»; bringing off the vellplanned payroll holdup which
•6-
should pemlt hiic to settle abroad wlth hls glrl and st¥riy^
only to find that he pald too dearly for the coup's success
by kllling one of hls friends on a mlsunJerstandlng, forsaklng
the love of hls halfbrother and driving hls glrl Into Insanity»
Onlf rarely do white characters appear in Bullins* plays, and
then more often than not as pathetlc fl^ures ~ some white stu-
dents in ^'Electronic Nisc<5r*'| the white Southern prostitute
working for her black pinp In "Ooin* a Buffalo'*^ the voices
of Mr« and Mrs. Krump, elderly neighbors in "In the V/ine Time"*
The vires of pwer rarely become Msible^ the?r prefjsurecn^and i+s
conflneiaent^fi#(the ghetto llf^c?eated by the white world^
are shown indirectly in thelr effects. Most often in the various
f orms of human decay and selfdestructlon — violence turned in-
ward against esch other; infor!ners; liquor and ärugs. Time and
time Bgaln vitality, love, tendern^ss^ iüUßiC| hope are breaking
through the barriers^ usually to be squashed either brutally
or subtly, leaving csmicisiEjiM» resignationi>r (*ei^H^ .
rr ^^ own ^
U t,^c l^\M <^ f^M^iX of Bullins* plays reflect hls experiences, ieveral of hls
characters have streng autohiographical traits^ especially
those in which the longing toxmrd learning and the pull of
black vitality are in corJPlict* This conflict is most succinct-
ly e:q5ressed in Htarve Benson's blj speoch in "Duplex":
"M^' v/oman ••• a poor little scai^ed black glrl that 's even
dumber than I'n rupposed to be .. she*ll never know ne •*•
really !tnow mo ..• this black man ••• with this nind •«•
thQ thoughts that •• scorch the back of my eyes ••• these
eyes that see the flames of hell that wo all live in •••
live cur black lives in here ..• ^ö^tlng r^eady to becone
sonethlng wo ain't nc^r or will never be ••• really* •••
sterile
-7-
Colored Insurance man^ postal Clerk, negro Journalist , teacher,
lavyer, afro-american dentis t| actor, hörn blower, vhlskey
pourer ••• clown? Don't narry anything black ••• at least
not as
• »-<>«
dark •• and woinanly as she ••• Because she's
nobody •»• and she shouldn't be In my together program
•cause I»m due for gr^^ater thlnfs,** ha ha... Well I»m no>,
••• not due for anything more than ...to bc a nlgger ... or
be black ... nothing Short of those two absolutes. To imrk
In thls vhiteman^s land ••• or bulld one of my own ... to
glve a Ifet dltch try to save my balls. ...*•
• fN,t:»:«>;t>
• ^•■|,-*!^«jj
rtEaäxlchanaD:k±s:xs:ksaL:k
Echoes of Eldridge Cleaver reverberate in» thls alternative i
sensuous Black Woman representlne: salvatlon In Blackness,
learnlng leadlng to emasculation, to ge ting lost In W^lteman's
World. A false alternative? Yesyphut real anough in the minis
of these anrry young men.
None of Bulllns* plays Is more Dpa autoblographlcal than hls
Short place '"A Son, Cone Hoiae**, a play, he told me, "frequently
misunderstood" cind whlch he was pleased to see ne rank liighest
among hls works. It Is thp tender story of a 30-year cid iran-*
derlng son , come home aftar nlne years out West for a vlslt
to hjte mother In Philadelphia, a hardworklng, wem woman in
her 50*Si, and It reflf^cts Kd B^illlns own lovlng attachment
to hls mother "who taught ne to read & ^i^Tlte/rlte", as the
dedlcatlon to^"Plve Plays" says. In a few evocatlve scanes,
partly acted out by an anonyroous Boy and Girl, It Sketches
inic
out the youn^ raan's llfe and p:rowlng up, from tho Philadelphia
»>%45i**^r\ +• Vk ^i^tt »In V»4
^ iL i.>
«^AA^^ «^«-Ätf-^*,^ m4
i'»»'^ ^r»/*
t %# ^^ «*• «*» V-- '
Ä» 4 w* ^»^ 1 4 •^/N«i»»vk4 «» ^/\ 4»V»4 #».
half-mlssed, half-mlsunderstood ~ each reachlng out for the
other, each hol^ing back so as not to h!u:'t, and sadly,
-8-
toucliingly realizing that thoy Ixave parted ways^ shö into the
consolation of a reli^'ious cult| he into Jazz and the radical
movement, jücdbc "A Ron, Come Home'^ is Bulliiis» most subtle and
most personal work, only approached In its tenderness In soißB
of the otherwise not very impressive sarly Short stoi'ies^
recently published under the title "The H'ingered One"» I*
also reveals hls sense of musio which plays such a signiflcant
role In most of hls plays.
There Is a Wide chasm between thls tender and luoving play and
his latest "Dynamite Plays", a group of four shorb plays of
vlolence^ Periiaps the most shocklng among them is "Deathllst'%
dedicated to"Al-Fatali and its strikir« military wing". It is
little more than an enumaration of black^Enendes of tlie Black
People" and the reasons for their scheduled eiim<»kiation, uttered
by a young "Blackraan" vhile cleanins and preparing his high-
powered rifle, alternating wlth weak resionstrations from his
"Blackvoman*' who begs hira "do not fear and distrust Q^lie
teothersj. If they seem different, it is only because they
are getting Glaser to our Blackness.^'The 3ist goes through the
entire roster of prominent Blacks, alphabetically from Judge
Raymond Alexander of Philadelphia to the then still living
Wh'^^oy Young of the ürban League. IJo one who is anybody is
spared, neii:her Shirley Chisholm, ("Super niiarger woman traitor.»*
Goldberg lover ..") nor Richard Hatcher ("hiaybe you could have
been soraething to Black people"), William Hudgins-Freedom
National Bank ("•• you snakel It will be a pleasure utting
a bullet through yoir brain.."), A. Pliilip Randolph ("..one
of the shining colored ftopes of the Left •# .ow a tool of
the CIA, Zionism and Nixon"), Bayard Rustln ("I can see the
pain and fear of the recoghltion of your betrayal of Black
people in your eyes^Of Roy Wilkins, ("I am going to enjoy tckin«
you off, ole Roy"). To counter the iumtaz political and artlstic
horror of thiß agitprop scene It is not f^uTiclent that Bullins
ends it v/ith a question mark: the man eacitjjng with his gun^
follov/ed by off-stage guixshots and a scream "No •• IIo .• it
c.,n»t bei", leaving hi^ wc^nan and \xs with the question oi who
has been killed and by v/hom#
"Deathlist" is obviously inspired by LeRoi Jones» deiiiand that
black poems be poems tliat kill| dagger poems \\ HcMv^ ^^U^^eu^y.
It is arlisci'-ally weakf with its explicit political »irxy»gT
argiament it represents sdathing ctf an hberration vrithin
Bullins» \rork. At the same time it point up the problematic
s^lde df his politics and of the orld view iinplicit in his
plays and about which we talked a bit in cur convoreation*
As a Black culturnl radical he ;iß2dEH seos race «^ the cver-
whelming factor in everything. All whites, i^oluaine lllrovalg ^ ^
-aftd:T*axrf5aJL&, are caught up .^n the systera of white supreraacy}
v/hether they want it or not, they profit from it — just as
all biacks aro oppresced regardles?^ of their social Status*
the
MarxistsAeninists, too, are"part of white cultural reality";
they only use biacks for their own purposes^He caniiot see
that tjiis attitude stens from basic communis t doctrine, applied
toward any Potential aJLlyf. Essentially "we are not regarded
as human beings* I could walk out on the sti»eet and be killedf
nobody woiad care. Only when Whites are involved (Chicago,
Kent State), doe«» the country get aroused, 7or Anerica ve
are not people, we are a problem* For every »problem» thex*e is
a »Solution» (implying »final» Solution). And Society has no
need for us." So he sees an Armageddon '^ la George Jackson
as the most likely outcome, pins his hope on an upheaval tot
people In your eyes")| Roy Wilkins, ("I am goin^ to enjoy tckixi'
you off, üle Roy"). To coimter the kar^eat political and artlstlc
horror of this agitprop scene it ±a not ^u ficlent that Bulllns
enäs it v/ith a question mark: the man exLtijxg with his gun^
followed by off-stage gunshots and a scream "No •♦ No .. it
c^n't bei", leaving hi^ woman and us with the question oi who
has been killed and by v/hom.
"Deathlist" is obviously inspired by LeRoi Jones» denjand that
black poems be poems tlrnt kill, dagger poems \\ rUi^i^ ^^U^ne^^y.
It is artisti'-ally weak} with its explicit political wwn^^^
argiicient it represonts sdething (tf an Aberration vithin
Bullins' Vfork* At the sauie time it point up the problematic
slde df his politics and of the orld view implicit in his
plays and about which we talk^ed a bit in onr convirsatlon»
ÄS a Black cultixrul radical he yidSÄ se-^s race as the rver-
whelrrang factor m everything. All whites, luniniMinf. 7.(tmM.,ii,, Sr ,
'amr^^aia, are caught up In the systera of vrhlte suprernacyj
v/hethsr they want it or not, they profit from it ~ just a«
all biacks aro oppressed regardles?: of their social Status*
the
Marxists/Leninists, too, are"part of white cultural reality";
they only use biacks for their own purposes^He cam^ot aee
that tiiis attitude steris fron basic communlst doctrine, applied
toward any Potential a3.1yf. Essentially "we are not regarded
as human beings. I could walk out on the sti*eet and be killedf
nobody would care* Only when «hites are involved (Chicago,
Kent State), doep the country get aroused. ?or Anerica we
are not people, we are a problem« For every •problem» there is
a »Solution« (implying • final • Solution) • And Society has no
need for us." vSo he sees an Amiageddon *^ la George J"acl3on
as the most likely outcome, pins his hope on an upheaval tot
«10-
thfce«»iy pooos, usec. to dcal in absolutes .^juake uoor politi-
Clans uho, by the very natura of thelr Job, Iiave to work
witliln thc^ pos-ible. But Bulllns is, of couree, q viotin of
the illuslons and cont radle tions inherent in tlie black natio-
nallst Position which Theodore Draper has io thoroughly ana-
lysed^ Aßalnst the Arrageddon Idea niiiitates the unlikelihood
of 22 mllllon people risking collective suicide in a desperate
uprislng agalnst the«opprei,sor» (gEantlng for a moment the
valldity of thls distorted |)icture of Auierlcai; society as an
unchangeable morster), On th other hanü, there Is the illusita
of being able to create a vlable Black Society geographically
or soclo-physlcally apart from the rest of Americar society.
True,[thi segregation in the Inne^-Cities has progressed in
on alarjiing fashlon under the dual impact of the black migration
froai the South and the white fllght to the suburbs. But thls
separat lon/nas not made the black sector more viable. This is
true even in the limited field of Bullins» own cultural acti=
vities* Thejfecould not be sustained "oy a far too small black
audiencö, and
could not go on without •white» subsidies
In our talk, Bulllns welcomed ITlxon's »Benign Neglect» as "the
best thing that happened to the black oMmunlty in recenc years,
It forced us back to our own power resources'*, The trouble is,
of course, that these resources just aren»t sufricient, and
the greator the segregation, the less so, ITor is collective
(or indivldual) hold-J^) or rip-off a solutionZ Th<^ l^Qk^or no/^few^b ^
bla^wK^Ml nolongor work» Q^^^n agalnst liberal soft r>pots among the insti-
tutions, tha^ lattBr throatcn* to
lash, GVQ.: aaong tlio Jews^ ci<> r<.oe
Hg H^pr.\,uy>*-) aWit^ iw, H^Shrt,4^U jr^M^^uch'hy
unleash an unhoard-of back-
H
P'V cXt\^ACVi<;\rr^k^
►^^■rfi-S'-,- W ^iCr'i
-10-
the A -erlcan soclety In tha wake of a deep economic deprersion.
«iee*iS£ poGüS, usec. to doal in absolutes ..iwalce ooor politi-
Clans uho, by the very natura of tlielr Job. Iiave to work
uitl-iln thc^ potclble. But Bulllns iS| of couree, q viotin of
the illusions and contradlctions inherent in tlie black natio-
nalist Position which Theodore Draper has io thoroughly ana-
lysed* Aßalnst the Arrageddon idea uiiiitates the unlikelihood
of 22 mlllion pecple risking collectlve suicide in a desperate
uprislng agalnst the'oppretgor» (gEanting for a moment the
valldity of this distorted |)icture of Arrierlcaii society as an
iinchanceabls morster). On th other hanä, there is the illusita
of teing able to crsate a vlable Black Society geographlcally
or socio-physlcally apart from the rest of America* society*
True,JThß aegregation 11 the Innei^-Cities has progressed in
on alarjiing fashion under the dual Impact of the black migration
froai the South and the white flight to the suburbs, But this
separat lon/has not inade the black sector more viable. This is
true even in the limited field of Bullins» ovrn cultural acti=
vitles. Thejecould not be sustained by a far too sn>all black
audience, and
could not go on wlthout •white* subsidie».
In our taik, Bullins welcomed ITlxon^s »Benign Neglect» as "the
best thing that happened to the black oMnunity in recent years,
It forced us back to our own power resources^*, The trouble is,
of course, that these resources just aren»t suTricient, and
the greator the segregation, the less so. ^or is collective
(or indivldual) hold-t© or rlp-off a solutionrThe^^^i^Äe^?-iftO'*itvK^fj ->>
blA^M^Ml -»olonger works even against liberal soft spots airong the insti-
tutions, thG¥ IftttBr throatcni to unleash an unheard-of back-
lash, eve.: aaong tho Jews^ ci<> rcoe^i. €veuK U/w
^
^ H^pr:^u^^) a\Ut^ .V, H^shr^^U f^ ^^uc.l,'hy
'e. Ci\^\i\-i ät\MCVi^Vr^xlu(
In thoBc pcgo»; there Ir nc Reed te dwell
-11-
-the role of
Antisenltism in the rcdical black-natiomlist vforlöviÄvr ,
cost':r'lng ac Antirlonlsn and fed by tlie feelirg of eolldarity
At I" 111*1 •■IIMT Mju
Vlth the Arabs as nuch j^ by ttle' personal ex\^rlence vflth
boss^
•Goldberg* as landlord, storeowner, welfere worker,
L
a:id - especially • tea eher ;f the scars of the Nev York teachers*
strike \mrA d'-opf . The f-^elinc seencrto survive the replacement
of Jevs by Elac'cs in rany of these functlons/^ovo all| ylkit-
has perhaps not yet boon ^Sfufficlontly recognlzedji* the connec-
tion boti^eeii an Antlsemitlsm vliidi soos 'the Jev* endo\'/«d Tfith
trömendous pov^er - n^bbtehl *, and^various other^^tcndencies
^jUmJL
tovard uysticlsn ai:id Irrational beliefs. /fhe »»Prot oc eis of
ohffrTir'^ntistr
the Eiders of Zlon* 4Hrt-^lrrtc bhls/syndrome^ thoy are taken
:iou3ly In Bullins* clrcles. They f It flCnfo the populär
s
American proclix^ity tovard a consp5,rat orial vlew of so-iety
and hlstory, a view ^-rhlch - with different demonologles - is
not/lxniaiown inmni'/places^iajKtte L'^ft, Liberal or Ri^ht.
It is hard to combat these irrational attitudes vrith rational
argiitrents; paranolacs al-^-ays find logical^ if absurd exi^lana-
tlons. "o soiB extent| hor^reiror^ th^etie attitudes are subject
^to corrcctlo.: by reality, ?.nd it Is no acoident that even a
LeRoi Jones, önca ii«- polltics, found hls radical nationalism
severely circinscrlbed. The gr^ate3t threat to these ciiapllstic
Views aro the avenues^ft especially through colleje oducatlon^
which liave b-^en openod by tho reforms oT the past decade and
whlch tho A3 rican •'Togro, indivjdually if not collect V^ely,
has been esploring and ex^loiting in grov;ing nanb^^i-s and in
a graat variety of ways, Includin;^ 3oae o^ the lecs palatable
husfcliiig vays of nerican «Free Snterprise*. 'luod licet ITT ...
-12-
[vjftv/
Tlie characters of Bttllins» plays are the very embodlment of
much of this recent davelopment, and they prove that 3ulllns»
art Is more r allsUc than his politics. It oust be sald,also,
that he Is^q'xlts aware of the fact that the «cultural radlcals»
coaprise only a ninuts fraction anong the black «ocmunlty,
and his seiise of hmnor, toc, prevents hlm from straylng too far,
Thus we part on a coaiforti.Tg note: to my smillng rena^il "I hope
you are vrong" he ai^svers, erinnir«! "I hope so, tool"
On my side, however, 1 am left wlth a gnawlng question to
which I have yet to find e. satalsfactory answer, now Is It
that black »cultural radicalism' produces so much batier theatre
than »integrationism« ? It is not Just that extremlsm Is more
drai:^tic bhan moderation, There is more: what may be sensible
Cor the social scientist or the politicin, leaves unsatisfied
the affecbive, non-ratlcnal siie of huKan bejngs. Ilance the
persistence, averywhere, or natjonalissi and rellfrion as
potent forces,
How can we reconcile the poet and the politician? Perhaps the
answer lies in a partlal Separation of the cultural and the
politioal s iheres. We could ceasa to regard political Inte-
gration iS cultural loss, and rathar try to sse it as s Chance
for mtual cultural enrichment. If ^;e do so, we can begin to
envisage one without fearlng the other. All ghettoes are inhe-
rently iiapoverishing - econoraocially, politicallv.and cultur-
ally, Dullins surprised me by characterising the enrichment
of American culture by Bl«ck aiusic as '•appropriatlon", as part
of a »cultural genocide" leading to thw physical variety.
i)hysical annlhllation
edeß, their cultural death«
(ite uui
-12-
Tho characters of rulUris» plays ard the very embodiaent of
much cf this recent development, and thay prova that Dullias»
art Is aore realisUc tlian his polltics. Xt nuat M sald.^lc^^
-*U0Ugt< th^Vhe is (|uit9 awar-i that the 'cultural radlcals»
comprisa only a minute raction among ths tlack comrrtinlty,
and bis sanse of humor prevants hla frcjc straylrg too far.
Thus WS part^A on a ccir.fcrtlng aotei to my smlllrig reaark
"I hope you. are wrong" he ansverg«, grinnlngt "I hope so, tool»
On c;j' side, howGver, I ar. left vith a ßnavinn questlon to
which I hxive yet to fiu- c satla-nctcry aranrer. Hov: Is it
,. ■ , - . « */"'* -^~^«^- 'GUltural radictillori« >Droduces e- wach bott^r
theatre tluui ' in^;egrationisEi' ?/T7!Et is sensible for the
ju «^^''ri^L^''-"'^^^^*,^'' -^"- Pcliti'-'ian, leavos unsntisfied th«
axiecUve, non-rational sido of huaan boin-sJj'ow c«n we
reconcile th- poot and the pollticinn ? Iferhaps tho answo?
lies li: a partlal soparatlozs of the cultriral p.nö th« -ooll-
... '^'^i
t^ctil sph3r(*. i$!t We /cease to pocard politlca^. intAgpatlon
as enltur-l loss, bub rathor nee it as a chanee for mntual
If W«, Äo So ,
cultural 9nrl2i^en%rg3 can bsgin to er.vlsage one vithout
feaiuug tae oTher. Jejs ia their ambiigotB-irgüaHon? irja-a^vf.ia-
the mtJ.onallst clalsis of tho Israeli state shcild be pairti-
cularly sensitive to thls probl^ All ghettoas ai'9 inherently
Itapovei'ishing - econoiBloally, polltlcally, j^yjd culturally.
BulUns surprls9d m by cliataoterizing the enrlohjnent of
Arserican nalture by Dlack muslc as "approprlation" , as part
of a "cultural gaoocida" leading to the physical varlety.
Ho referred to the fate of ths Indians, forgettlng that their
physical annlhllatl nn nraca^-i/i ^v«*-« ,,.>«*...-_•. .-...*.
n*
roy
-13-
Culture cannot be »wllled% It grovs from often Invlslble
roots and dravL s^:rencth and nourlsliment from chfinging soll
cccditions, At its best, Bulllns* v ork is Just such unself-
corxscious creation ovt of the materlal of liis world, 7rue.«+ <^ uwuw/ A>
/itisai-ied primarlly at a blacl: corjiiunity vho, he fe41s,
can nost fully appreciate It, and he has very strong ideas
about the npirit in which hls plays £hould be presentcd.
But the artist Ir. liln concedes v;hat hls polltics i/ouli lllc©
. . ^ ^ new i^rOc kcLuc bleu
to der^', namely that the same social rolatlons/growiiig during
the last ciöcade er so, /which have shaped his characters,
"3 iL VJW Jmllf-.
;'^^.
audionce to be truly reaohed by him, an audieuce which can
share nore and nora if not his exporience, thon at least
what he has created fron it.
"Five Plpye" 1968, Bobbs-Merrill ^^aperback •?.^.95
"The nuplex» 1971, Horrow Paperback $2.90
"The Hruirei^d One" (stories) 1971, 'torrow t" 6.95
"Four Dynanlte Plays" I972, Korrcw
"Black Theatre" (pei«iodical) I'ev l.afavette Tlieatre
200 '/i 135)' St, !Tew York $?.50,6 issues
■^i-.-^^~
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
GREAT NECK, New York llo24
USA
Wien, 6.3.73
Dir .EP/am
Sehr geehrter Herr Eckstein!
Nunmehr liegen drei von uns eingeholte Gutachten über Ihr
Manuskript vor. In der heute stattgefundenen Programm-
sitzung unseres Verlages sind wir auf Grund dieser Gut-
achten zur Ansicht gelangt, daß wir von einer Aufnahme
Ihres Buches in unser Verlagsprogramm absehen wollen.
Der entscheidende Grund dafür ist, daß Lektoren und die
für den Verkauf zuständigen Mitarbeiter unseres Hauses
der Ansicht sind, daß zahlreiche Titel, die die von Ihnen
behandelten Probleme zum Hauptthema haben, in den ver-
gangenen Jahren im deutschen Sprachgebiet erschienen und
auch noch auf dem Markt sind. Unsere Gutachter sind der
Meinung, daß in Ihrem Buch wesentlich neue Aussagen zu
dem einen oder anderen Problem nicht gemacht werden.
Es tut uns sehr leid, Ihnen keine bessere Nachricht geben
zu können. Das Manuskript geht mit separater Post einge-
schrieben an Sie zurück.
Mit freundlichen Grüßen
C
/ TP -v" ■! *^ V% n ^x^r -< •^ r^
Europaverlag
Wien
München
Zürich
Europa Verlags-A.G.
Altmannsdorfer
Straße 154-156
A-1 232 Wien
Telefon
(0 222) 67 26 22
Telex Nr. 01-326
Bank für Arbeit
und Wirtschaft AQ..
Konto 00-25.585-1
Postscheckitonto
Wien 179.730
15.2.1973
Europa-Verlag
Herr Erich Pogats
Altmannsdorf er Str. 15V
A-1232 Wien
Sehr geehrter ^'err Pogats ,
Besten Dank für Ihren Brief vom 9.2.
Meine geplante Europareise kommt nun
doch nicht zustande. Ich muss Sie
deshalb bitten, dass Ste mir nach
Prüfung des Manuskripts, das Sie wohl
inzwischen erhalten haben, hierher
schreiben, und dass wir gegebenenialls
alles Weitere schriftlieh absprechen*
Es wird Sie vielleicht interes<?ieren,
dass das Kapitel über die :reg^rsehaft
in einer revidierten und erweiterten
Fassung als einstündige F.endurag 3&ar
im März über den Norddeutschen und
HestdeuGschen RunOi^mik gel^n wird,
und ans -blies ^-end wahrscheinlich auch
über den Hessi-^chen.
Mit freundlichen Irussen
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
GREÄT NECK, New York llo24
LUFTPOST ! EXPRESS !
Wien, 9.2,73
Dir. EP/am
Sehr geehrter Herr Eckstein!
Freundlichen Dank für Ihr Schreiben vom 5.2.73, das heute
bei uns eingelangt ist. Wir haben allerdings Ihr darin
avisiertes Manuskript < bisher noch nicht erhalten. Mit
Schreiben vom 8.11.72 teilten wir Ihnen mit, daß auf Grund
der vorliegenden Unterlagen Interesse für Ihre Arbeit
"USA: Gesellschaft im Wandel" besteht, eine Entscheidung
aber erst nach Prüfung des gesamten Manuskriptes erfolgen
kann. Sie kündigen in Ihrem Schreiben vom 5.2. Ihr teil-
weise überarbeitetes Manuskript per separater Luftpost an.
Wir werden Ihre Arbeit nach Eingang unverzüglich prüfen.
Die von Ihnen vorgeschlagene Aussprache am 22.2. in Wien
halten wir allerdings für verfrüht. Lassen Sie uns bitte
aber möglichst umgehend wissen, wohin wir Ihnen während
Ihres Europaaufenthaltes Nachricht geben können.
Mit besten Grüßen
(Erich Pogats)
Europaverlag
Wien
München
Zürich
Europa Verlags-A.G.
Altmannsdorfer
Straße 154-156
A-1 232 Wien
Telefon
(0 222) 67 26 22
Telex Nr. 01-326
5.2.1973
Europa Verlag
Herrn Erich Pogats
Altmann sdorf er Str. 15lf
1232 Wien
Sehrgeehrter Herr Po^ts,
i^« 5^°*?°°? °^® Nachricht auf meinen Rrlef
u^?. ^r^* ^ bezug auf nein Buch:
"TTSAi GESELLSCHAFT IM WAÜDHL'* .
Ich habe inzwischen mein »anuskript teilweise
,„^U, S?f/^^^^*?*»^<1 lasse Ihnen separat per
p^ 1 Flugpost ein Exemplar der derzeitigen Fassung
'An 5"S®^f"» zusammen mit ein paar Hinweisen auf
die «ichtigeren nfcch vorgeseheu'^n Änderungen.
Ich habe vor, Mitte Februar auf kurze Zeit
nach Deutschland zu fahren, und konnte es ein-
richten, falls ernsthaftes Interesse an dam •
Herausgabe des Buches in Ihrem Verlag besteht,
wenn erwünscht zu einer detaillierten Bespre-
chung nach Wien zu kcmmen. Ich müsste aber
Ihre Antwort, evtl. telegraphisch, bis spate-
l*®^K^^' ^ä^^^ar ^ier haben. Ich könnte am
2^. /2». Februar in Wien sein. Geben Sie mir
doch bitte s of ort Bescheid.
Mit freundlichen Grussen
Ihr
25.11.1972
Eur opa- Verla gs - A .
>^errn Erich Pogats
Altmannsdorfer Strasse 1^
123f Wien
\\
\
(xe
Sehr geehrter Herr Pogats,
Besten Dank für Ihren "Rrief vom ß.m
und die Nachricht, da55s Sie sich ftor
meine Arbeit interessieren.
Ss fragt sich nun, ir±e \rlr am besten
weiter vorgehen konnten* Ich konnte Ihnen '
sofort eine Copie der erste ^ Fa-sung meines
.^•anuskripts übersenden, zusam.men mit einigen
Andentungen über geT)lante Revisionen, värd
Ihnen das als Basis firr Ihre F^ntscheldung
genügen? Es hatte den Vorteil, dass Sie
die Arbeit evtl. noch in Ihr Programm für
Herbst 1973 eihplanen konnten, '^nd das? -'
ich bei der Rev^'sion ev*%tnelle Anregungen
berücksichtigen konnte. Das endgültige
Manuskript konnte dann Ende Febrnar fertig ' '
sein. Das eine oder andere revidierte Kapitel
könnte Ihnen evtl. schon im Dezember zugehen.
Lassen Sie mich bitte wissen, Td.e f^ie dir»
Sache handhaben mochten; vielleicht auch,
in welchem Teil Ihres ^ro/=rramms Sie das
Buch bringen mochten i Taschenbuch, Sach-
buch, etc.
V
In ri^wartung Ihrer Nachricht bin ich
x\
W
\
mit freundlichen r^r^ssen
Ihr
\
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
GREÄT NECK, New York llo24
LUFTPOST!
Sehr geehrter Herr Eckstein!
Wien, 8.11.72
Dir. EP/am H^^ */
Freundlichen Dank für Ihr Schreiben vom 17.lo.72 und
die Übermittlung einer Inhaltsübersicht Ihrer Arbeit
"USA: GESELLSCHAFT IM WANDEL". Auf Grund der vorlie-
genden Unterlagen können wir nur sagen, daß uns Ihre
Arbeit interessiert. Eine Entscheidung, ob wir sie für
eine Aufnahme in unser Verlagsprogramm vorsehen können
oder nicht, können wir allerdings erst nach Vorliegen und
Prüfung des gesamten Manuskriptes treffen.
Mit freundlichen Grüßen
(Erich Pogats)
Europaveriag
Wien
München
Zürich
Europa Verlags-A.G.
Altmannsdorfer
Straße 154-156
A-1 232 Wien
Telefon
(0 222) 67 26 22
Telex Nr ni -r^PR
Bank für Arbeit
und Wirtschaft AG.,
Konto 00-25.585-1
Postscheckkonto
Wien 179.730
ff
17.10.1972
V.
ri
-<r
Redaktion
Europa-Verlag A.G.
Herrn Kammerer —
Altmannsdorfer Str. 15^156
1232 Wien
Sehr geehrter Herr Kamnerer,
Auf Anregung meiner Freunde .Tosef Lang und
Peter Blachstein mochte ich Ihnen ein Buch
zur Veröffentlichung anbieten, an dessen
Fertigstellung (in deutscher Sprache) ich
arbeite.
Es tragt den Arbeitstitel
"DSA: G^ ELLSCHAFT IM WANDEL"
und will dem interessierten Allgemeinpublikura
eine knappe TTber sieht über die Wandlungen in
der amerikanischen Gesellschaft in den letaten
zwei ^Jahrzehnten geben* Das Buch versucht, die
Dinge in längerer Perspektive und in ihrer
Komplexität zu sehen, und dadurch die täglichen
Ereignisse in eine bessere Perspektive zu
stellen. Das beiliegende Inhaltsverzeichnis
und Einleitung wird Ihnen eine Idee meiner
Einstellung und Behandlung des Themas g'^ben.
Das Manuskript ist im wesentlichen fertig und
soll nur noch nach den Wahlen etwas präzisiert
werden. Die endgültige Fassung konnte wohl im - <- .
Januar/FebÄuar fest vorliegen(ca. 180-200 Maschinenseiten J.
Ich lebe seit über 30 Jahren in Amerika, bin "
seit Jahren reffelmassiger Mitarbeiter deutscher
Zeitschriften (Frankfurter Hefte, zuletzt SeDtenbert
Neue Gesellschaft, zuletzt August & Oktober';
Merkur, April; Gewer kschamiche Monatshefte,Okt.).
Ausserdem bin ich Kultur korrespondent der Basler
Nationalzeitung. Im Jahr 1970 erschien in der
Reihe Hanser nein Buch '^tJSAiDIB NEUE LINKE AM END^?".
In Erwartung Ihrer Nachricht bin ich
mit
'^1./^,
7
Lf^ktorat
Europaische Verlaf^sanstalt
Herrn Otuither ^evder
Postfach 21 01 IfO
5000 Köln 21
lelirrceehrtsr H^rr Heyder,
zuruckkoranencl auf Ihren Brief vom 30, 9»
bezüglich meines Bnchpro.^ekts fibor die
Machtvprtellunr^ In dor^ ^THA n^^chte ich
anfragen, oh hlerf^b^r inz.f Ischen eine
Entscheidung gefall'^n ist.
Es durfte Sie vielleich*: interessieren,
dass ich kürzlich für den Sudf nnk eine
Arbelt Ober die "Perspektiven des amerika-
nischer Ka^itallsTnns" fm die naohsten zvei
a'ahrzehnte scl-rrieb^ Bas Thema li'sse sich
auch zu einem Buch ausarbeiten, oder riit
dem anderen verbinden.
In !'ln\rartnrg Ihrer ^Tachrioht bin Ich
mit den besten ^'^ünschen mv\ Ja^^es^^rel
TOMAS KOSTA
GESCHÄFTSFÜHRER
BUND-VERLAG GMBH
Eü^OPÄISCHEA^RLAGSANSTALT GMBH
3000 KÖLN 21
DEUTZ-KALKEH STBASHE 46
TELRFON (oa 21) 8 88 81
privat: 60eO BBNSBEJiO-BEFBATII
STEINMETZ8THA8SE S
TELEFON (O 82 04> 6 418»
LUFTPOST
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 1 lo24
U.S.A.
1 . Dezember 1977
Ko/sta.
A
'^V?^
Sehr geehrter Herr Eckstein,
wir haben das von Ihnen vorgeschlagene Buchprojekt
''Demokratie oder Big Business: Wer oder was herrscht
in den USA?" noch einmal ausgiebig zwischen Geschäfts-
führung und Lektorat sowie auch mit der Büchergilde
Gutenberg besprochen.
Leider mußten wir dabei zu dem Ergebnis kommen, daß
eine Veröffentlichung zu diesem Themenkomplex in unse-
rem Verlag keinen hinreichenden Absatz erwarten kann.
Selbst ein so attraktiver Titel wie Woodward/Bernstein
"Amerikanischer Alptraum" hat, was den Absatz angeht,
unsere Erwartung sehr enttäuscht.
Wie es scheint, erwartet man Bücher zu der amerikanischen
Problematik nicht in unserem Verlag.
Hinzu kommt, daß wir als mittleres Unternehmen einem
solchen Einzeltitel nicht die notwendige werbliche Unter-
stützung zukommen lassen können.
Aus den genannten Gründen schicke ich Ihnen die uns über-
lassenen Unterlagen anbei zurück.
Mit der Bitte um Verständnis
und freundlich|^ Ärüßen
Tomas
Anl
ag<
V
,A/Vn
Europäische Verlagsanstalt GmbH Postfach 21 01 40 5000 Köln 21
LUFTPOST
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York Wölk
U.S.A.
Europäische
Verlagsanstalt GmbH
Deutz-Kalker Straße 46
5000 Köln 21
Telefon (0221)82821
Fernschreiber 08873362
3o. September 1977
ghy/sta.
Sehr geehrter Herr Eckstein,
entschuldigen Sie bitte, daß wir uns erst jetzt wieder mit
Ihnen in Verbindung setzen, aber die Urlaubszeit und die
daran anschließende Vorbereitung unserer Herbstauslieferung
und der Buchmesse haben diese Verzögerung verursacht.
Wir haben inzwischen Ihren Buchprojektvorschlag im Lektorat
und mit der Geschäftsführung besprochen und sind dabei zu
dem Zwischenergebnis gekommen, daß sich Ihre Veröffentlichung
für eine Kooperation mit der Büchergilde Gutenberg eignen
könnte. Um die Meinung des dortigen Lektorats dazu zu er-
fragen, haben wir die Unterlagen nach dort weitergeleitet.
Sobald wir eine Antwort bekommen, erhalten Sie von uns Bescheid.
Ich muß Sie deshalb leider noch um etwas Geduld bitten.
Mi tv^e und liehen Grüßen
her Heyder
OLAJOUjiZ.
Geschäftsführer:
Tomas Koste
Handelsregister B 8442
Köln
Bankkonto:
Bank für Gemein Wirtschaft
Frankfurt am Main (BLZ 500101 11)
Konto-Nr. 16003800
Postscheckkonto:
Frankfurt am Main Nr. 51938-600
Europäische Verlagsanstalt GmbH Postfach 21 01 40 5000 Köln 21
Europäische
Verlagsanstalt GmbH
Deutz-Kalker Straße 46
5000 Köln 21
Telefon (0221) 82821
Fernschreiber 08873362
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
29. Juli 1977
Sehr geehrter Herr Eckstein,
haben Sie vielen Dank für Ihren Brief. Bevor ich in Urlaub fahre,
möchte ich mich nur ganz kurz bei Ihnen melden. Unser Cheflektor,
Herr Günther Heyder, befindet sich zur Zeit in Urlaub und ich
bitte um Ihr Verständnis, wenn wir uns erst nach seiner Rückkehr
aus dem Urlaub, Anfang September 1977, wieder bei Ihnen melden
und Ihnen unsere Stellungnahme zu Ihrem geplanten Buchprojekt
mitteilen.
Inzwischen verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
Tomas
Geschäftsführer:
Handelsregister B 8447
Frankfurt a. M.
Bankkonto:
Bank für Gemeinwirtschaft
Frankfurt am Main (BLZ 500101 11)
Konto-Nr. 16003 800
Postscheckkonto:
Frankfurt am Main Nr. 51938-600
PhoiBi ?1 6-lf66-9871
19. Tuii 1977
Herrn Tomas Kosta
EuropSische Verlags an stalt GTIBH
Deutz-Kalker Strasse ^6
5000 Köln 21
Sehr geehrter Herr Kosta,
qf A-rrS^^iSnp^^^'^ ^^?^ Anregung von Prau Carola
Stern vom WDR, für die ich, ebenso nie ffir den
Hessischen und den norddeutschen Rundfunk, mehr-
fach Arbeiten ober die TJSA geschrieben habe.
J?^ ,*.^^^? ^^^i ^^* ^^^ "-edanken eines Buches über
die Machtverhc5ltnlsse und Macht Verteilung In den
USA, mit dem Arbelt stltell
Demokratie oder Big Business t
Wer oder \ms herrscht In den ^JSK7
und könnte mir denken, dass das gut In Ihr Verlans-
Programm passen ^^de. Mit scheint, das mangelnde
Verständnis erst fßr die Bedeutung von Watergate,
dann für das Phänomen Carter, unter deutschen Poll-
tlkern \7le Publikum hat deutlich gemacht, dass man
von Struktur und Verteilung der Macht hier recht
ungenügende, ja falsche Vorstellungen hat» Dem konnte
ein solches Buch abhelfen, das Ich mir »war \flssen-
Schaf tllch fundiert, aber gemeinverständlich geschrie-
ben und an das i^nteresslerte Allgemelnpublllnim gerich-
tet denke* Ich dachte an einen ^Itafang von etx^/a 200
Selten; aber Über all das kann man sich natürlich Im
einzelnen verständigen»
Ich füge zu Ihrer weiteren Orlontlernng einen groben
Aufrlss bei, sovfie einen Artikel, den ich zu diesem
Tfeema vorigen Sommer für den ■n^KTTR schrieb tind der
Ihnen einen Begriff von meiner Einstellung und Dar-
stellung gibt« Neben RTxndfunk und Merkur schreibe ich
seit Jahren regelmassig für die Frankfurter ^^efte, dlö
Hehe Gesellschaft, die Gei/erkschaftlichen Monatshefte,
Im Jahr 1970 erschien bei Hanser meine Sbchrlftt
"TJSAj die Heue Linke am Ende?" Ich lebe seit 1939 in
oder bei Hew York| kann also die Dinge hier aus einer
längeren Perspektive beurteilen.
Europäische
Verlagsanstalt GmbH
6 Frankfurt 70
Metzlerstraße 25
Herrn
George G. Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. llo24
USA
4. Oktober 1972
Sehr geehrter Herr Eckstein,
es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht mehr vor Ihrer Abreise
aus München einen Bescheid geben konnte. Wir haben uns
Ihr Manuskript angesehen und meinen, daß es bei unseren
beschränkten Kapazitäten und unserer Konzentration auf
polit-ökonomische Analysen nicht für unser Programm in
Frage kommt.
i
Ihre Arbeit ist inzwischen an Herrn Ferle vom Paul List-
Verlag abgegangen, wie Sie es in Ihrem Brief vom 26. Sep-
tember wünschten. Wir danken Ihnen nochmals für die Über-
lassung des Manuskripts und bleiben mit den besten
Wünschen und
Pälishen Grüßen
Karin Monte
Geschäftsführer: Lothar Pinkall
Handelsregister B 8447
Telefon: (0611) 615029
Bani<l<onto: Bank für Gemeinwirtschaft Frankfurt am Main Nr. 10075580
Postscheckkonto: Frankfurt am Main Nr. 519 38
»•Zt. München, 26,^.1972
Lektorat
Europäische VerlAgg- Anstalt
«.H(i Prau Monte
Prankfurt-M.
Metxleretrasae 2?
\
Sehr geehrte Frau Mtate,
nachdem ich ron Ihnen nichts weitere« in besug
*uf das Ihnen unterbreitete Manuskript meines
Buches "USA - GESELLSCHAFT IM WANDEL" gehört
habe, bitte ich Sie, es so bald wie möglich
weiter^ 3 enden anx
Dr. Horst Fgrle
Lektorat
Paul List Verlag
8 München
Goethe Strasse 43
Besten Dank im Voraus für prompte Erledigung,
die ich Herrn Perle versprochen habe.
Ich fahre morgen von hier weiter uöd erbitte
weitere Korrespondenz direkt nach Amerika.
Mit freundlichen grüssen
Ihr
Au^upt 18, 1972
Lektorat tv'fvCAv Ifo^^XUu^-IH/;
HuropalschG Vsrlagsanstalt ,. ^
Frankfurt Alain 7o 'Mcte-kv^^' '^
vf]?Äl?^*!i4\"'-' ^^ Anf-age, ob sie an der
Verötfentlichung eines Buches interessiert
waren, das eine knappe Übersicht 'Tber die
Wandlungen im amerilmnischen Gesellschäfts-
•■corper in den letzten beiden Jahrzehnten
geben v;ill. Das Buch will dem allgemein- •
interessierten Leser die Mglichkeit geben,
die taglichen Ereignisse in rechter Perspek-
tive 2U sehen; es setzt der vielfach vorein-
genommenen Auslese eine ausgewogenere r,esant-
schau entgegen. Zu dieser befähigt mich rn^in
nun über 30 Jahre ^^Shrender Aufenthalt in 'den
Vereinigten Staaten,
Das Buch, Kit dem Arbeitstitel
ITSA: G^ELLSCHAPT ITT WAIID17L
«14.4 ^wesentlichen fertiggestellt; die end-
geitige TTberarbeitung soll nach der ^-^ovenbir-
wahl erfolgen. Das beiliegende Tnh-.Itsver-'
zeichnis und Einleitung wird Ihnen eine Idee
geben.
Ich bin seit Jahren "itarbeiter deutscher ••
Zeitscnriften (a--^rkschaftliche Monat<?h''ne.
Frankfurter riefte, T.Ter>ur, "eue Gesellschaft ^
und kultureller '<OT-resT)onde rÄ der Bas 1er -
Iiationalzeitung, Im Jahr I070 er?chien in der
Reihe Ranser mein Ruch "USA: DIE T7ET7B LIHKE AT? E^IDE
In den ersten Sep'^embertagen fahre ich nach
Dein: schland und \,rerde an 1^,9. in Frankfurt
sein. Bei dieser Gelegenheit konntan wir
wei+;eres besprechen, falls Sie im •inzip
interessiert sind. Darf ich um nromnte T'ach-
/^^
Vi^
V
(A«
>
n
1 • Soptember 1972
Lektorat
Kuropaische Vorlagsanstalt
Karin H. Schneider
I'otzlerstrasse 25
6 Frankfurt 70
Dear !!s* Schneider,
besten Dank fixr Ihren Brief von 2?.8.
und Ilir Interesre an meiner Arbeit,
Damit vir bei unserer ITn terhaltung" in
Prankfurt doch eine konkreteste 7nter-'^"
läge haben. \^rde ich Ihn9n elnst^^eilen
die vorlaufige Fa<^sung meines Manuskriiots
einsenden«
Ich hoffe, Sie i/erd^n aelegenheit haben.
es vorher noch wenigstens fluchtig zu
studieren, vrobei ich Sie zu berScksIch-
tigen bitte ^ dass verschiedene Telle^
wie erx/Shnt, nach den Wahlen und unt^r
Einbeziehung deren Lehren überarbeitet
werden sollen. Wir könnten uns dann
evtl. ^gleich über die ^^richtigsten Punkte
verständigen, die dabei zu berücksich-
tigen waren.
Mit freundlichen Grussen
Europäische
Verlagsanstalt GmbH
6 Frankfurt 70
Metzlerstraße 25
25. August 1972
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York 11024
Dear Mr. Eckstein, j
besten Dank iür Ihr freundliches Angebot, Ihre
Arbeit über die USA bei uns zu veröffentlichen.
Grundsätzlich sind wir an einem solchen Projekt
durchaus interessiert und wären Ihnen daher
dankbar, wenn Sie unsdas Manuskript nach seiner
Fertigstellung zur Lektüre überlassen könnten.
Wir werden Sie auch gern am 15. September hier
begrüßen, allerdings möchte ich gleich darauf
hinweisen, daß zu diesem Zeitpunkt konkrete
Zusagen ganz sicher noch nicht möglich sein
werden, weil wir erst das Manuskript lesen
möchten.
Mit freundlichen Grüßen
Karin H. Schneider
Geschäftsführer: Lothar Pinkall
Handelsregister B 8447
Telefon: (0611)615029
Bankkonto I Bank für Gemeinwirtschaft Frankfurt am Main Nr. 10075580
Postscheckkonto : Frankfurt am Main Nr. 51938
Europäische
Verlagsanstalt GmbH
6 Frankfurt 70
Metzlerstraße 25
25. August 1972
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York 11024
Dear Mr. Eckstein, j
besten Dank tür Ihr freundliches Angebot, Ihre
Arbeit Jiber die USA bei uns zu veröffentlichen.
Grundsätzlich sind wir an einem solchen Projekt
durchaus interessiert und wären Ihnen daher
dankbar, wenn Sie unsdas Manuskript nach seiner
Fertigstellung zur Lektüre überlassen könnten.
Wir werden Sie auch gern am 15. September hier
begrüßen, allerdings möchte ich gleich darauf
hinweisen, daß zu diesem Zeitpunkt konkrete
Zusagen ganz sicher noch nicht möglich sein
werden, weil wir erst das Manuskript lesen
möchten.
Mit freundlichen Grüßen
I^cij-Ln /v. öc/iji.ej ehr
Karin H. Schneider
Geschäftsführer: Lothar Pinkall
Handelsregister B 8447
Telefon: (0611)615029
Bankkonto! Bank für Gemeinwirtschaft Frankfurt am Main Nr. 10075580
Postscheckkonto : Frankfurt am Main Nr. 51938
Vorgestellt - vorgelesen
GeoTfKO Go Eckstein: ^ISki Die Neue Linke am E.nde?
o
WDR 5
Freitag,
25 06. 1971
16. 00-16 „30
Fast täglich lesen oder hören v/ir von den Rebelli-
onen der Studenten in den DSA, den militanten Ak-
V
;n Protesten gegen
tionen dei' ''Black Panthers",
den Vietnam -Kr leg«
Doch auf Vielehen sozialen und soziologischen
Vor'
aussetzungen beruhen diese Bewegungen und die immer
brutaler v;erdenden Reaktionen von Staat., Polizei
und Teilen der öffentlichkeit? Welche Bevölkerungs-
gruppen und Organisationen stehen hinter ihnen und
v/elche Taktiken wenden sie an? Welches sind die
Gründe füi' die zunehmende Paralysierung der Neuen
Linken in den USA?
Auf diese Fragen versucht George Eckstein eine Ant-
wort zu '^eöen^ indemi er die verschiedePxen Gruppen
und ihre Herkunft genau beschreibt, indem er die
Rolle chara.<:terisiert, die die Intellektuellen und
die Hippies spielen^ und indem: er die gesellschaft-
lichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen ana-
lysiert.
i\l
^/s
(^tor
^^
6^ ^
cr^f^^
Com
^ ^
^^^
\^i\
'773
Proi. Dr. /»Itcr Fabian
5 Kc^üiheim
W
Köln, den 50.^'^. 1971
\ ^
\
Li>eber Günther,
er. ist sehr schade, d^ß wir Euch hei -^urem kurzen ^^ufens^th'-^'lt
i^n der Bi;ndesrepnhlik nicht einmal telefonisch p;eRprochen haben.
\ler\v. wir es rechtzeitig gewußt hätten, w^ren wir sop'ar p;ern
zur^ Flughaf^^n heraasp;eko^men , de^ von unserer V/ohnune^ fnat erreich-
bar ist - auch wenn es nur fiir eine halbp Stunde p^ewespn wäre.
Das nächste \{b\ solltet Ihr solche Möglichkeiten ben'icksi chti gen,
soweit Ihr selbst vorher genau wißt, wann Ihr wo sein werdet.
Daß die Besprechunrr nit Piper -^ositiv verlaufen ist, freut mich
sehr. Schreib!^ doch bitte, ob Du inzwischen zu einem besten Ab-
schluß gekommen bist i^nd was Du dort genaL"! vorhast.
Kröpelin kennen wir beide sehr gut, Er hat nur einen i^'ehler - -^r
ist sehr unzuverlässig in '^.<^v Einhaltung ^^on V^r^ST^r^t hungen .
Falls T7b Deine Arbeit für ihn noch nicht geschrieben hast, würde
ich Dir- raten, ihm '^it ein paa"^ Zeilen Eupe Vereinbarung zu be-
stätige^, i]ro ihn zu erinnern u^.d ffir alle Fälle etwas mehr festzu-
nageln. Im fibriren sind wir i ^^ diesem wie. in äedem ähnlichen Eall
imne-n gern bereit, in Deinem Auftrag zu m.ahnen oder zu drängen,
"^^■v^r^ Du da:^. wi1 ^ st .
in
S'xhi' giispanni. )Jbln Irh -;T.f <-las, v/an Dn. r'ber Har^, Oo^.t-.t-:;^^ rm; t D^il.-^.s
BcVreib^n wirsr;. ^^.erxry es in 6^t "Ras-^lpr Nat ional-Zeitung erscheint
seh'e ich es, da ich sie täprli^h bpkomme, Falls Du diese Sache
an :\nde7'^r St-^iie veröf f er^tl ichst , laß es micb bitte wissen, damit
ich ^rir die betreffende Zeitunr oder Zeitsohr"i -f^i- besohaffe.
Wie L^ ai.is (\^.v Anlage ersiehst, ist D^in ßnch am Westdeutschen
Rundfunk im J. Programm vorgestellt worden. Ij^ider konnten wir
die S^'nchin'"^ nic^-i", hören, w^^ii vn.r um r^ipc:>o ^'.'^it nich^- z'i üaus*^ *"-
konnfp^, Rb^r i^ all poynoj r;o]n ^ ^^\, rj^pcip /\rt der ''/orstellunp* von
Bücher^' durch Vor>iesung ausp-ewählter Stellen recht wirkungsvoll.
Mein Ge?Wdheits- oder K-pankheitsbi Id ist noch immer nicht ganz
geklärt. \Es ist 5'icher nichts cAla'F'^ierendes und an eine (Operation
wird vorjäufip- nicht p-edacht. Nur vnirde nebenbei Zucker f est^^esfel-^t
auch nicht alarmierend, aber l^^sti^, wpnn man soviel i^ Restaurants
essen, muß ivi e ich. Und vi^ll picht i ^t oq auch die Ursache (^'r\f\\r^
da'"' ich «^^phr oft rn'ir^<^ bin nnii nhn/=> cvr^r^{^(^ Lust zn Avtivi tat pn .
Peter ist inzwischen v/iede.ijzu 'Tause, aber- noch weitgehend ans Bptt
gebunden. Er braucht wohl sehr viel Ruhe, um Herz und Lunge auszu-
klarieren (ganz klar sind^^eine Äußerungen nicht, was eigentlich los
war oder noch ist\. Seine Stimmung ist, wenn rnan mit ihm telefoniert,
ganz passabel, aber nach ^^.rv iUrskiinften der Arztp ist ^v sich nun
wohl klar, daß er ni'^ht me^\r i-^ größerem Um'^ang arbpiten kann und
ich "^'"'rchte. daß ^v ri t »ii pspr» "^«si r^nat i op nnoh "^ertif^ ^wopr^pn ^n'^.
rrpr'^dp \r> c^f:^\r^f^rr^ Pal] ist das -ia auch sehr soh^v*^^. Die matorielle
^■•^^^rheit allein hilft da nicht.
co viel fWv heuti
Euch beidp
rr.
i f hp-n-^, 1 -j nhop c-pfißpfi -^ron uns beiden an
Kö]
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^f^^ 2^. Juli 10^7-1
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i^-hor> Gl int her
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eben erbaltf^ ■^'c'^ Z)einen
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■om 1^.7% rS a w ir in H ^ n n H p h p, t »
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ao-pn bis etW^ ^. Ajirmst nach 2^^1i -^ ^r^hj^f^^y^ ^inr) npr^h^o-n c-ir^h
sehr vi *=> "> -^
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nrvp.qani^'^1 t*^ Post ^rnr^-f^T ndpn wPT-^^'^n ^Ül/ic^
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■paar S'^ilen r^hreib^-n
^ ranch
"^•^irn ^,n>)n ,,,^^^or. srj to ^r^^ v/eren ::anu.skr?' pt un^ p-f-i>rn j: n.p
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e^M.inf^ ^en benciinp; e^knn^i<^<^n
e n^l un ^'^ n Vp i n e Ma n 1 1 skr i i^ t
ch fi^rchtp, daß von di
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vp T'vi p 1 -f^ n 1 -f- i r-t v/ o nd e^ 1 1 >^ rl
esen
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7!i ^^essi^i sti scb
iR nioht ^■"^^n^rie-'^t v/prdpn. Aber vipiipic^t ^in i'rh
Deinen Abseid], nR n^i-H ^-j
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t i^pi^p^i !:nc h^'T.^nen w^d^^r b^^i ^^
p c^or» n
n c h b p i
enbfch fi>'^r C!ch!,ilro"^ori^) v^^i t'^r i^ekor^en . D
■^ C h n «^ T "h '^/^^ n n "h o n
'a !^
lier^t ausschließlich r>r\^ ^1r>^ jch f'i^''
wenin; gut, daß ich einfach nic^^t ^^ i « K-r-^ft an^bn-'-re V^-ntrac-t
abzu.qchli oRon^ dip ich dpnn vielleicht doch nicht p'inhalten ka
aber ich hab*:^* beides noch nicht auf n^er-^ben . Krsch\vpr>pnd wirkt
r\r\
bei
d ie
Uni
n^ i r auch, d a f i^ ich
nach wi p ^.mr sehr viel klpir^p pnchpn b^bp
ich zu ,n;roßen Zeit- \}r>(^ ITraf tnt:i fwand sunnior^n
n-n
P
-np c-c^p
rnt
TT
unani^ti sehe
n"» versität , Gewerkschaf tpn u.a. Vi elleicht
müßte ich de^ -Entschluß fassen, dort enern;isch abzubauen, ^ber
e 1 n ^ r s o
3 ts b-i n ich in de
Rarität, weil ich roli tisch
r TBund^sre-nubli k nach wi.e vn
•K«
eine
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Verdacht" stehen zu können K
nnabhnn^i:ip; bin und denke, ohne i
Tr\
Auftrat zu handeln, Tind andere
omniunist zu sein od^n in dpre
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r»c!
niCi t plötzlich [^anz von der Bilc' Lache
ei ts ist es für rnich wichtig
wird sehr schnell verp;e ssen
Sentimentalit<^t , son^pV^ da
i^ Zukunft n'^ch
zu verschwinden -
T. r' n
imd das ist nicht r^np «i
s wiirdp natnrl.ich auch all
ne J^rare
ich wohl auf absehbare Zeit noch
möglichen Aktivitäten sehr einschränk
der
e meine
en. ^o werde
o v\;eiter machen mfissei
S
owohl die N<^ue Gesellschaft wip dip Frankfurter Ko-^tp Pnhni bo
ich n
Arbeiten ^hp^ und les
ppelmäßig, sodaß ich Dei
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dort ^-^^-^fentlich «rnch-^inend
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zu or^r^anisieren , '^f'S^ dip Verlane und ^^
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1 '-h nicht v^r.^^PR^n ^^a^e. Abor damals v/.-^t -ich -ilie-^^il i^ jJopi i ^
zeit bene^^n cT-pv^pjo-fc ,
lir<i rlnp-Pf;p i^r> n i n V-rj: r-^ rj-^f' '->n 1 i -^ h +- t-'O f f o-n , """^üth ^"^at
ich ^ichj/ T""'chtip: -^T'inr^^-^"^ , auP; [^emeir s-^^er Stnd^nt^n-
^
v^ X
7
^a ^ei^er Iptzten "R'rare: Fi'ir Zwcit^rur-Vo in Hpnt^chan Zoitanp<^n
kämejjnatiirlich auch die .^ran-^^f urt^r^r Hunrl^c^'^an nnd r^ i o tj,- 5 pnboprr o-p
Tvjpn^pi r>h ^-^^n infrare. Da ich djp ,"i'=^tzif^en j'inr'^^r^n ;^^o.n' 11 o-Ho-n_'"'
Pr.rlakt'^ure d'^n -^"nar.kf urtpr Hu^d'^c^au nic^t >^ahcr '\^f^^^^'^ i'on>->-f^oo+;
-Ml, i'/Pnn Dn VJÜl'^st, ^aR ^r.^-t^ ^^-^1 nn r]cs-n ■[f,■nr\\^Q--^^-^r,Y> nr>d C^-e^-
PPdaVtPiir. lAnnl OorolH np in-o j_>>op ^ rn-^-f^ -lorn ^c,]! f-^^.eit -^a^-nzehnten
b^freiindpt v>in. T)n nfiRtoR-h ihn dann bitten, Deine Man'K^kripte
einpfählend an den zustnndip^en Hedakteur weiter^ziif^^bon . NZ und
frankfurter P-undschau haben '^h-pin-ens ^e^r^^p *^er^ei n'-^-^p r!"^* t'-
arbeiter, sodaR d^nt b^^iti^'^t kein^ Bedenken bestehen etwas aus
der NZ zn )*ibop>^oinr-)on _ v/ahr.Rchei>^licb knnriter>: Hn qo^^n .ir-tiirnl
die Du, ^\]^ H^ p NZ srbr-pibstj i^it zw^i ^d^r ^^pI ^r::^cvf:^Yi A^etan^
r~\ T» rT.o -p ]\T o r» V'i
roip-iQh auch an Hip Pundpchnn opi^j^vp^, "Rpi rioy. Ni^r^^^
ric^^bpp ■i-^r>>nt;oo-h, T),j DicH on-tw^'^^-n v>r^ir ^hn^ -^«p Ppuill'.~>tpns
riprrn ^^ck, "^^^ ic^ fln^htip- kenne ^^^r ^ei^. iVT-aupp^p-he"^ Dr! '
■Josenh '\ Drexel, nit deir ich -^ihnlich wj p ^j t ^oppi.^ -hp-Pr-oi^^nHof^
bi^ auf r^.ich bezi^^^hen.
Viellei^'ht k^me ancb dpr Kölner St-adt-iinzei »-^er i^^nq
könnte Anne-Marie, die r^n^+- r^.-^io-^.'^ntli ph srhnpibt Dir
Znp^.qnn- v^r^it^eln, falls Du n^^r^ zn die^^^-i Zw^c^^ ^^^ oH
D^
'nrt
rl p p
Manuskr"^* "^te r-^hi ^^V'^n ••'■i "> 1 ^t.
J o "^ '" 1* p 1 -^ r i p V-i o n -jj o '^ i t h *=^ n z "' i C '^ P '*^'
Dei^
p^l y-^ or-i/^p zi7e i
-r>
üße"^ an lüiir.^ beid'^
, «^^ t^ /.- /f.
J/J^Ux..
'■■isr
Köln, den 29.8.1973
äMA^ ' ^f 'f
Lieber Winther,
Sn^'^n'^or ^^t i-ür Deinen Brief. ^Jwar besonders nett, daß
seitS Joh"*"" ^e^^^ntspn an uns geschrieben hast. Unserer-
seits fahren wir netzt endlich übermorgen in den Urlaub
aber dort werden wir nicht zum ^riefeschreiLn ko men denn
wir wollen diesmal mit dem "agen nach kurzem Besuch b^i Annette
über Lyon in die Provence fahren und ohne festen Aufenthalts
KchtS'r-f.r"' """"r- ^i^ll-i-ht i--t es nicht ganz as'
§is daf sfit TaLf ''''^' notwendige Erholung, aber wir haben
uns aas seit Jahren vorgenommen, und in meinem iAlter mörhtP
ich das vorsichtshalber nicht weiter hinaus2cSieben Mnes
Tages kann man ja dann solche größeren Anstrengungen di?h nicht
mehr gut verkraften, • •^^^-^^M^^t^^n uocn nicnt
Von Deinen Mitteilungen hat uns die Nachricht über Ruths
Ausstellung in Nürnberg Mitte Februar ganz besonders 'nLres-
Vr. VL' '"■ k""^^" 'f Ni-irnberg einige gute Freunde, vor Suem
in den Nürnberger Nachrichten (Herausgeber Dr. 4expl der
übrigens ein großer Kunstfreund ist). Offenbar ist ia'-3l?ps
schon geregelt, sodaß unsere Hilfe nicht gebraucht wird - um
so besser Aber wenn irgend etwas nicht richtig nd schnell
genug laufen sollte, laßt es uns wissen - wir können i derzeit
Dr. Dpexel anrufen, der auch bei der Stadt einflußreich ist
der'S^t'el unrn^cJ N^r^h^'^^'^'S" ''^ AbsichtJzuriCrSff'nu^g
^ii r^iT J^ \ Nürnberg zu kommen, wenn sich das irgend
also si Süh^w^f :« f^H'^r ^«^«inbaren'läßt. ochreib^ ujf
also so früh wie möglich das genaue Uatum. Übrigens könnte
S^- °^^^?1 «r"*''^^^ ^"°h behilflich sein, einen "ortraF für
tp^'m i" Nuf,>^'t,erg zu ermöglichen. Oder wendest dC D^ch a5 die
IG Wetall Nürnberg die für Deine '^'hemen wohl am ehesten in
Frage käme ? Wenn iu willst, kann ich dort mal für SLhanJragen.
fnAo.'^rif.i^^l^^^r ^u^^ "^^anY. *'or allem hat ihm die Behand-
lung (Bestrahlung) sehr zugesetzt und er erholt sich erst p^L^
langsam davon. Zum Glück konnte er mit i^rna FesteJn durcJ ^
Vermittlung von Frankfurter Freunden für einige WoShenJn ein
Sanatorium gehen: Sanatorium Odenwald, 612? Bad König? Ualdstr 9
falls Du Ihm ein paar Zeilen schreiben willst, was ihA bestimmt
unfis^f"'' "^n^^-^^"^ r"^* ^"^ '^^i" Geheimnis'aus der KpankSt
empfänglich."^ ^'^ freundschaftlicher Anteilnahme
Die Hilfsarbeit für Nord-fietnam ist entgegen Deiner «nnahme
nicht weniger dringend geworden. Jetzt e?s? kann Sin ja
hoffentlich Krankenhauser usw. wieder aufbauen, ohne daß sie
erneut zerstört werden. Unsere Hilfsaktion war von vornherein
unter die Perspektive gestellt, nach Kriegsende erstTecht u^
auf Jahre hinaus weiter zu helfen /
/
/
x-ur iieuce i^ir una «utn viele herzliche Grüße
Dein ,
\j/iiii Y^pt /^hW
/l
4
August 31.1973
Pinanzaxnt
Koeln-Sued
RE: Added Value Tax - StTTr. 2?5A/v
Gentlomen:
In answer to your lotter of August 1^
please be advised that T am an ind0T)endent
author* As such. T occasionally also wrlte
f or German publlcations or broadcasting
stations,
I havG receivad exe^ptlon frora i4come tat
withholding under the Agrn-^ment on DouMe
Taxation, and I do not imagine that the
Vgilue Added Tax would be applicable in :ny ease.
All my work is done here and I do not
maintain any place of vork in the BRD,
Very truly yours,
GE I hs
h/oh i^-iAt^ ^^Xu£^
Finanzamt Köln -• Siid
^ Direction des Contributions Directes
. Taxation Office
StNr. .?55/Wt
Herrn^XgÖÖDnBC
George Eckstein
Äöln,...J..4..,.. August.. ..1.9.7.3.
.USA- Great Ne^^^
•5 ■Cxi.cket...Lan.e.
Betrifft: Steuerpflicht in der Bundesrepublik Deutschland;
hier: Versteuerung der Umsätze nach dem Umsatzsteuergesetz 1967
(Mehrwertsteuer)
Sehr geehrte Herren!
Nach mir vorliegenden Mitteilungen haben Sie aus der Bundesrepublik Deutschland (BRD) Entgelte für
Lieferungen oder sonstige Leistungen (Überlassung von Urheberrechten etc.) erhalten.
Mit diesen Vergütungen unterliegen Sie nach § 1 Umsatzsteuergesetz 1967 (UStG) in der Bundesre-
publik Deutschland der Umsatzsteuer; Sie müssen daher bei einem Finanzamt steuerlich erfaßt werden
Nach den Bestimmungen der Abgabenordnung richtet sich die Zuständigkeit der Finanzämter sowohl nach
der Rechtsform Ihres Unternehmens als auch - örtlich - danach, in welchem Finanzamtsbereich
die Umsätze bzw. deren überwiegender Teil getätigt werden.
Ich bitte Sie daher um Mitteilung, in welcher Rechtsform (Kapitalgesellschaft, Personengesellschaft Ein-
zelfirma) Ihr Unternehmen betrieben wird und ob Sie aus der BRD regelmäßig Vergütungen von be-
stimmten Abnehmern bzw. Lizenznehmern etc. erhalten. Ich bitte Sie, mir in diesem Falle die Anschriften
der Vergütungsschuldner mitzuteilen.
Sollten Sie in der BRD eine Betriebsstätte oder einen festen Mittelpunkt für die Ausübung einer selbstän-
digen Tätigkeit unterhalten oder über im Inland belegenes Vermögen verfügen, erbitte ich ebenfalls nä-
here Angaben.
Ich bitte um Ihre Nachricht innerhalb von drei Wochen nach Erhalt dieses Schreibens.
Hochachtungsvoll
Qbj'gt: Obligations fiscales en Republique Federale d'Allemagne
jch Impöt sur le Chiffre d'affaires conformement ä la loi concernant l'impöt sur le chiffre d'af-
fairesde1967(T.V.A)
Messieurs,
Selon des informations en ma possession, vous avez perpu des retributions en provenance de Republique
Federale d Allemagne (RFA). pour des livraisons ou autres prestations (cessions de droits d'auteur, etc.).
USt 22 S 72
Köln
Anfrage an ausländische Unternehmer - Reinschrift
y
/
En raison de ces remunerations, vous etes assujeüis ä rimpöt sur le Chiffre d'affaires, en application du
§ 1 de !a loi concernant l'impöt sur !e Chiffre d'affaires de 1967 (abreviation allemande: UStG), en Repubii-
que Federale d'Allemagne; vous devez donc etre inscrit sur un registre fiscal, dans un bureau de con-
tributions directes.
Suivant les dispositions de I'ordonnance des redevances fiscales, la competence des bureaux de contri-
butions directes depend aussi bien de la forme juridique de votre entreprise que du Neu, c.-ä-d. du
district administre par le bureau de contributions directes considere, dans lequel sont effectues les
chiffres d'affaires ou tout au moins leur majeure partie.
Je vous prie donc de m'informer quelle est la forme juridique (societe ä capitaux, societe en nom col-
leclif, etablissement prive) de votre entreprise et si vous recevez de RFA des remunerations regulieres
de certains Clients ou de licencies, etc. Dans l'affirmative, je vous prie de me communiquer les adresses
des debiteurs de telles redevances ou retributions.
Si vous possedez une usine ou un centre d'activite forme exercee ä votre compte, en RFA, ou sl vous
y avez des biens (ou de la fortune), veuillez egalement me fournir d'amples details.
Je vous prie de m'envoyer votre reponse au plus tard dans les trois semaines qui suivent la reception
de la presente.
Croyez, Messieurs, ä l'expression de mes sentiments distingues.
Subject: Liability for taxation in the Föderal Republic of Germany;
Here:Taxation of turnover under the 1967 Turnover Taxation Act
(Added value tax)
Dear Sirs,
According to Information before me, you have received remuneration from the Föderal Republic of Ger-
many (BRD) in respect of deliveries or other Services (granting of copyrigths, etc.).
By virtue of such remittances, you become liable for payment of turnover tax in the Föderal Republic of
Germany under the provisions of paragraph 1 of the 1967 Turnover Taxation Act (UStG) and this remu-
neration must therefore be assessed by a Taxation Office.
Under the regulations for taxation Classification, the competence of the assessing Taxation Offices will
depend both on the legal structure of your firm and on the Taxation Office area in which the turnover, or
at least the mayor part of it, arises.
I, therefore, request you to State the legal structure (Joint stock Company, personal Corporation, sole
proprietorship) of your firm and whether you are in receipt of regulär remittances from the Föderal Re-
public of Germany trough dealings with certain purchasers or licencees, etc. I further request you in this
event to State the names and addresses of firms from which remunerations are due to you.
If you maintain in the Föderal Republic of Germany either a permanent establishment or a fixed centre
for the conduct of independent business activity or possess assets located within this country, I request
you to supply further details.
I request your reply within three weeks from receipt of this letter.
#
Yours faithfully
Im Auftrag / par delegation / For and on behalf of
;
2. Au^Tist 1971
Herrn
Karl Gerold
Frankfurter Rundschau
Fr ankf ur t Alai n
Sehr geehrter Herr Gerold,
ich schreibe Ihnen auf Anief^un;^ neines "^renndes
alter Fabian wegen einer eventuellen regelnässi-
gen Mitarbeit an der "^A^'^KFTJHT^ R^TMT)SCt^Ä^\ Ich -
bin seit Jahren, wie Ihnen vielleicht bekannt ist,
iiitarbeiter der Gewerksch. Monatshefte, der Frank-
''urter Heft© und anderer 7.eitrc^iften über soziale|
nd kulturelle Erscheinungen in den Vereinigten
taaten^ und seit Ende 1970 Korrespondent der
sler iTationalseitung f^ir kulturelle Dinge hier.
Ich bin sicher, dass Sie Ihre regelmässigen Mit-
rbeiter Jiier fSrs "Politische haben* aber viel-
.eicht wäre eine Mitarbeit am Feuilleton möglich,
:ch konnte Ihnen dann Jeweils die Arbeiten für
ie Ilationalzeitung Cca# 2 Artikel im Monat) »n
>uplikat zusenden: dieser Vorschlag erfolgt Im"
'^ollen Einverständnis mit Herrn Dr. Linder, deren
'euilletonredakteur»
►eparat unterbreite ich Ihnen ein paar der neuesten
.r'oeif-.en; dazwischen gibt esjevreils auc^-* kiirzere
•otizen. Darf ich Sie bitten, sie evtl. dam zustari-
igen Hedakteur weiterzugeben. Fs w^Trde mich fretien
renn für diese _A8B8Iten Interesse bestünde und sichl
ine regelinassige Mitarbeit vereinbaren Hesse.
;s wird Sie vielleicht interessieren, dass vorigeil"
[«^rbst bei Carl Hanr^r meine Schrift "USA: Die neuei
linke am T'\n^^V^ erschien.
:n der Hoffnung, bald von Ihnen zn hören, bin ich
lit freundlichen Grussen
Ihr
Fischer
Taschenbuch
Verlag
6 Frankfurt 1
Mainzer Landstraße 10—12
Postfach 34 89
Telefon 72 01 41
Telex 04 12410
Postscheck Frankfurt 662 00
Bank Berliner Handels-Gesellschaft
Frankfurt a. M., Konto 5203-5
Fischer Taschenbuch Verlag GmbH
Sitz: Frankfurt a. M. HR Frankfurt
B 8377. Geschäftsführer:
Peter Härtung, Wolfgang Mertz
r
L
Professor
George Eckstein
5, Cricket Lane
GREAT NECK, N.Y. 11024
USA
n
j
Prankfurt, 12.7.1972
ra/gb
Sehr geehrter Herr Professor Eckstein,
Herr Dr. Kamberger hat mir Ihr Expose zu "USA - Gesellschaft im Wandel" zur
Prüfung übergeben. Leider hat auch der Athenäum Fischer Taschenbuch Verlag
ein ähnliches Projekt bereits in Arbeit. Es tut mir leid, daß ich deshalb
ablehnen muß.
Vielen Dank noch einmal und freundliche Grüße
Ihres
/iHW
Ct(^<
- Wolf gang Rasch -
/ lUtK.\
Fischer
Taschenbuch
Verlag
6 Frankfurt 1
Mainzer Landstraße 10-12
Postfach 34 89
Telefon 72 01 41
Telex 04 12410
Postscheck Frankfurt 662 00
Bank Berliner Handels-Gesellschaft
Frankfurt a. M., Konto 5203-5
Fischer Taschenbuch Verlag GmbH
Sitz: Frankfurt a. I\4. HR Frankfurt
B 8377. Geschäftsführer:
Peter Härtung, Wolfgang IVIertz
Herrn Prof, George Eckstein
5 Cricket Lane
New York 1 1 o24
Great Neck
USA
Sehr geehrter Herr Eckstein,
2. Juni 1972 ka/hru
vielen Dank für Ihren Brief. Die "etwas ähnlichen Projekte" sind zwar
wieder in die weite Ferne gerutscht, aber ich sehe für die beiden Reihen,
die ich betreue, für die nächste übersehbare Zeity keine Möglichkeit,
Ihre Arbeit dort unterzubringen.
Ich habe Ihren Vorschlag aber an einen Kollegen weitergegeben, der zwar
andere Reihen betreut, für die Ihre Arbeit (Eventuell in Frage käme.
Für eine Entscheidung von dort möchte ich allerdings noch um ein wenig
Geduld bitten.
Mit freundlichem Gruß
-Dr. Klaus Kamiberger -
cc: Rasch
22. Asil 1972
!• IS eher Bucherei
Herrn Dr. Klaus Karaber^^ev
Aalnzar Landstrasse 10-12
6 Prankfurt 1
Sehr geehrter Herr Kamberger,
ich komir.e zurück auf unseren Briefwechsel im
Iharz vorigen Jahfes bezuglich eines Buches
1^^"'^ 'if'^''^^^^^^^^ ^^^ airerikanischen Gesell-
Schaftskörper in den letzten zwei Jahrzehnten.
oie Komican mir damals nicht endgültig Bescheid
geben^ da andere etwas ah.liche Projekte ins
l^uge geffasst waren.
Mein Manuskript ist nun fertig, und da es ja
wohl ohnedies für dieses Jahr zu spat ist,
mochte ich anfragen, ob Sie evtl. fSrs Früh-
jahr daran interessiert waren. Ubfang 179
Xascninenseiten a 30 Zeilen. Zu Ihrer Orien-
tierung fuge ich Einleitung und Inhaltsver-
zeichnis bei. Das i'anuskrlpt konnte T)rampt
■-^.bgehen»
[Darf ich um baldige Nachricht, wenn m Sglich
Vr.it ihren Honorarbedingungen, bitten ?
Ies wird Sie vielleicht interessieren, dass ich
heuerdings auch für MERKUR und IIE^JE GESELLSCHAFT
k:eschrieben habe; letztere brachten iir: Dezember
l^ine iCritik an Charles Reich und demnächst wird
ort eins Arbeit über Nader & Baderismus kommen.
:Iit freundlichen Grfissen
Ihr
FISCHER BÜCHEREI
6 Frankfurt 1
Mainzer Landstraße 10-12
Postfach 3489
Telefon 72 01 41
Fernschreiber 04 12410
Herrn George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New Yorck 11o24
USA
3o. März 1971 ka/bru
j
Sehr geehrter Herr Eckstein,
haben Sie freundlichen Dank für Ihren Brief luid den Vorschlag, den Sie uns
machen« Ich kann Ihnen darauf leider nur eine hinhaltende Antwort geben, und
«war aus dem Grund, weil bereits an zwei ähnlich^ wenn auch nicht ganz veiw
gleichbaren, Projekten gearbeitet wird.
Ich kann Ihnen daher keine umgehende Antwort geben, weil ich natürlich die
beiden anderen Autoren nicht übergehen möchte« Ich muss Sie daher gleich um
etwas Geduld bitten, möchte aber dazu bemerken, daß ich keine genau fixierten
Termine abgemacht habe*
Das ist gewiß eine recht unbefriedigende Antwort für Sie, aber ich hoffe, Sie
haben Verständnis*
Hit freundlichen Grüßen
•*• Dr. Klaus Kamberger *-
Fischer Bücherei GmbH • Frankfurt am Main -Hamburg. Sitz Frankfurt a. M. HR Frankfurt B 8377. Postscheck Frankfurt a. M. 66200.
Bank Berliner Handels-Gesellschaft. Frankfurt a. M., Konto 3203.
■■vir
^
Herrn
'Claus Ife'f ■ berge r
Lektorat f. Politik
G» rif?oher V-^rlap:
Mainzer Landstr, 10
Franlcr?.tPtATaln
16. März 1971
Sehr g^ehrt:er Herr Kamberger^
i''it IntoreF?5:e las ich Icirylich Ihi^en Artilcel
in-der'NSU'iHT Gi^ELLiJCIIAF:;:, umso meiir als im
Korbst in der Heihe Hanser nein Bnch nber
di(!j Feue Llnl<^ in den USA er-chlen3n v/ar.
Heute mSohte ich Ihnen eine Buahidee unter-
breiten, fvT die Hanser leider keinen Platz
iiv^hr hatte, ein ■nch über di-^ Wandlungen ip.
a'-nerikaniseben ^ret-ellschaft? korner in den
letzten »Tahr sehn -Ten unJ deren politische Aus-
vfir^-^un.f^en. leb denke an eine knapne^ an das
i:!^.tere edierte All^-^mveinpublikuin f^erichtete
ier y^rfrebnisse
^:?0-200 Druck-
seiten* ^^. vare ^^rohl von Zusatz lichein Inter-
esse, wenn das '^uch noch in TTerbst 1972, vor
der 1?tasidentenT'7abl erscheinen könnte.
I'ehandlnn,e:, njiter Verarbeitunrr de:
der letzten VolkszaVilung ; etv/a v;?(
Wie Ihnen viel leicht bekannt ist, bin -^ch
rege'lTnässlger Mitarbeiter der r^AiTIu^UHTEI;
HIIPTE Tind der (TRTc^n^RKSCHAFTLICHr^" '^^AlgHEHTi^.
Ich lebe seit über 30 Jahren in Amerika und
habe also niese Wandlnn-'-^n selbst miterlebe.
Ein Vorlauf i^er Abriss liegt bei; bei der Aus-
arbeitung werden sich naturlich gewi^ZQ iTnier-
U'nger ergeben, zu denen Ihre eb^/aigen Anreg-
ungen ervnanscht sind* Darf ich im Einblick J^.uf
den anzuj?treDenden lermin 1:011 eine baldige Ant-
wor"t feit gegebenenfalls konkreten vertrag
Vorschlägen, bitten ?
•L J> C^ ix'-Z' ji I,
Hit freiondlichen Grnssen
Ib^
ErankftirterRundschau
VERLAG DRUCK- UND VERLAGSHAUS FRANKFURT AM MAIN GMBH
CHEFREDAKTION
Frankfurter Rundschau 6000 Frankfurt am Main 1 Postfach 3685
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York 11024
Rundschauhaus
Große Eschenheimer Str.16-18
Telegrammadresse
Rundschau Frankfurtmain
Fernruf (0611)21991
Durchwahl 2199 •»> Hausruf
Fernschreiber 04 — 11651
Ihr Zeichen
Ihre Nachricht vom
2.8.71
Unser Zeichen
R/re
Durchwahlruf
361/2
Frankfurt am Main
6. Aug. 1971
Sehr geelirter Herr Eckstein,
nach telefonischer Rücksprache mit Herrn Gerold darf ich
Ihnen in seinem Namen für Ihren Brief vom 2. August 1971
sowie den drei zugesandten Manuskripten danken.
Was die regelmässige Mitarbeit an unserer Zeitung betrifft,
so muß ich Ihnen leider eine abschlägige Antwort geben, da
wir mit unserem Mitarbeiterstab völlig ausgelastet sind und
sich auch in naher Zukunft keine Vakanzen ergeben.
Das gilt leider auch für eine sporadisch gedachte Manuskript'
einsendung an die verschiedenen Redaktionen unseres Hauses.
Aus diesem Grunde erlaube ich mir, Ihnen die drei Arbeiten
wieder zur Verfügung zu stellen.
Mit freundlichen Grüssen
( Ilse Ried¥ )
/^K
j/f Geöi?.6e z frHr^>/
COKty^-^fOvniz}^^^
I^(p9
//^2
'/
^
GROSSMAN PUBLISHERS, INC. 125A FAST 19TH STR^T NEW YORK, N.Y, 10003 • 677-3760
SImJUaÄ l^Gn^^'^u^^^^
April 29, 1969
Dear Mr. Eckstein:
Thank you for letting me see your ess^^*
in some way moved you to write it.
I»m pleased if our cours^
GERMANIA JUDAICA
KÖLNER BIBLIOTHEK ZUR GESCHICHTE DES DEUTSCHEN JÜD ENTUMS E. V.
GERMANIA JUDAICA, JOSEF-HAUBRICH-HOF 1, 5 KÖLN 1
Herrn
George Eckstein
5, Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 11024
U.S.A.
Köln, 23. 12. 1981
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Wir bestätigen den Eingang Ihres Sonderdrucks aus dem
YEAR BOOK XXVI
The Freie Deutsch-Jüdische Jugen (FDJJ)
Frau Dr. Bohnke-Kollwitz hat mich beauftragt, Ihnen sehr
herzlich für diesen wichtigen Aufsatz zu danken. Sie
läßt sehr herzlich grüssen.
Mit freundlichen Grüssen
GERMANIA JUDAICA
'l/UUi lA
(Anni Mozdzanowski)
JOSEF-HAUBRICH-HOF 1 5000 KÖLN 1 TELEFON 23 23 49 STADTSPARKASSE KÖLN 21 722 012 BLZ 370 501 98
GERMANIA JUDAICA
KÖLNER BIBLIOTHEK ZUR GESCHICHTE DES DEUTSCHEN JUDENTUMS E. V.
GERMANIA JUDAICA, JOSEF-HAUBRICH-HOF 1, S KÖLN 1
Köln, Januar 1982
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wie bereits den vorigen Ausgaben der ARBEITSINFORMATIONEN,
möchten wir auch der neuen Nvimmer, die für 1982 vorberei-
tet wird, einen Anhang anfügen, in dem wir auf inzwischen
erfolgte Veröffentlichungen, Veränderungen oder Aufgabe
von Eintragungen in Ausgabe 11 hinweisen.
Wir wären Ihnen deshalb außerordentlich dankbar, wenn
Sie uns den beigefügten Fragebogen möglichst bald ausge-
füllt zurücksenden würden. Bitte fordern Sie doch bei Be-
darf weitere Fragebogen an für abgeschlossene, laufende
und neue Projekte.
Mit freundlichen Grüssen
GERMANIA JUDAICA
Acvicu T-r\J
(Dr. Jutta Bohnke-Kollwitz)
Anlage
X-)>'}1 - icc S^toit t^ttA^r^ )CX\/< 6"?^'^
fOSEF-HAUBRICHHOF 1 5000 KÖLN 1 TELEFON 28 23 49 ST ADTSPAH KASSE KÖLN 21 722 012 BLZ 870 501 98
r
-y
b u n d G s b 1 a 1 1 K a nn .; r a d e n
Karnnraden, üeutschjüdiscner Uanderbund.
Bunrissdlatt. (Hrsy. v/. herrrann _l^:3rsa.n.)
1 -
(Esslingen a.N. 192^-: BüchtlH.)
1 (Aug. 1928) - ?ü ( Tvlov/. 1 931 )
GERMANIA JUDAICA
KÖLNER BIBLIOTHEK ZUR GESCHICHTE DES DEUTSCHEN JUDENTUMS E.V.
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N. Y. 11024
Köln, 16. 2. 1979
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Ihren Brief an Dr. Meier-Cronemeyer habe ich direkt
weitergeschickt. Für alle Fälle hier aber seine gegen-
wärtige Adresse: Stadtilmer Weg 38a, 1000 Berlin 48.
Ich lege Ihnen hier einmal bei, was wir hier in Köln
von den KAMERADEN-Zeitschrif ten haben. Ich fürchte,
es sind auch gerade die Hefte, die Sie nicht brauchen.
Die größte Sammlung ist ohne Zweifel in Hasorea bei
Hanna Nehab - aber an sie haben Sie sich ja schon ge-
wandt. Also kann ich nur hoffen, daß Sie von dort
das gesuchte Material bekommen. Hier in Deutschland
wäre es eventuell noch im Archiv der Deutschen Jugend-
bewegung (Adresse: 34 30 Jugendburg Ludwigstein) zu
finden. Dort finden sich manchmal noch ungeahnte
Schätze.
Mit guten Wünschen und freundlichen Grüßen
\.
Ihre
Aa::'^1 ^
/
-v
UayLI&ct^ I Anlagen
i^ui^ ua^ h Ic^t- ^ ^^
(Dr. Jutta Bohnke-Kollwitz)
5 ^ÖLN 1 HANSARING 97 HOCHHAUS TELEFON 18 36 78 STADTSPARKASSE KÖLN 2232021 BLZ 870 501 08
/
\
'J. •
^
TT-
o>
Jungvolk
I
Jungwülk, ülrBtt der 'Kamerrden', üeutsch-
jüd, Ulanderbunri, Schriftl,: Günther Brillin.
Hg.
aorlin: Selbsbunri. -^'^'J. '^,
1929, H. 2
3 ij n d c s - a i a 1 1 K a ni r r a n n n
Kameraden. Deutsch-Düdischer Uanderbund.
Bundns-Blatt . N.F. Hrsg.: Jakob j<jhnstamm.
H. 1 -
hünchen: Selbstwerl. 1924 -
1. Juni '24.
2. Scpt, '2^.
;'ürdasu f^au Kauiuradün
ü G ij 1 3 c ! 1 - j u u i s G i 1 ü r a; a n c. e r u u n d j^suMoaüon.
Lau pJ n r ü o s t . (M r 1 -
r\ j n i i_ 3 b e r .j 1 1^ z2i -
1. [ikL. 192:^.
2. iJov;. 1923,
:i. Jan. 1924.
J j n g r u G ; ; r G r c 1 a 1 1, \\ a lii ü r a ü e n
junni'ünrsrüiat t ..eb Jeu t-^^ch j^'üischen l.an'
uerbüiides Karripraden • i -
i :_ r s c • "I e i n u n g s ü r
1923^-
1. Dg::. 1922.
te ueciiSElnü, Seibscuer
^ 1 1
F 'J B h i: fj r - G 1 a c t Kamer a den
Führer-Blatt aer j<aiTiera jen , ijout3ci".-jüdi-
scherliJanderbund. Kr
[Erscheinungoürte 'jecii^c^lnd. Sclbstuerl
/^// -
1 921 , Nr 1 ,^, 7
1922*, Nr 5;6,V,B.
1923, Nr 12.
'_' -1 r*. rD ^^ o ri p p.
M-ameraden». Bund-szeits-.irif t r. 'RGicns-|
verbanr.s d. Kamsradnn', l/Krnppdep jiJri.
u'anÖL^r-, 2::^rrt- -. Tuinusreina. Jg. 1 -
Königsberg, Breslau U..a. i: SGlni^tveri
1920 -
1.192Ü.
o -in
P 1 /r' ■'[ ^'^ n , 1 ^ *'
Kam^radGn
•Kameraden', üunrieszeitschrif t d. 'Reichs-
VGrnann-5; d. Kameradün', Uprnan'.rs jurj.
h.ander-, ./-^rt- u. Tu mvc^reina . -^- ' "
Königsperg, ü, aslau [u.u.l: b< ibstverl
19 2Ü -
1.192Ü.
2.1921, ii. 1/"^i "/IHr
3.1922, H. i/2, 3/4, 5/7
hK
3/1 ü ($E(!?R^^ ^^ ^ ^r-^^^ /^ cc^i c
f^
hm- iri(.
28.
'Tuli 1976
Hedaktion
Carl Kantor Vorlag
Herrn :^r*tz Arrtold
Postfach 86 0lf20
8 München $6
Lieber
Herr
A.rnold,
Wieder Einmal komme ich inü: einem uchvo^sohlap
für cie Reihe -Tanser. '^> tra^Tt den \rbei<:stitel •
Demokratie oder Big Business :
^ ^ Wer oder \ms herrscht in den 'rsA?
^iS nandelt sich dabei um die ^rundlichere Ausar-
beitung eines Themas, das ich in einem Artikel
für die Juni^Nnuim-r de» M'üRieJT! angeschnitten "
habe, /.n Ihrer Orientierung füge ich einen
Nachdruck bei.
Ich^denke an eine erv/eiter^e und durch Beispiele
ergänzte Behandlung des Themas, auf das inter-
essierte Ailgemeinpublikum ausgerichtet, niso
wohl mit einem inimum an '^ursnoten. "^er die-
Detailr einschliesslich Termin, Honorarvertr-r-
Umfang (ich dachte an 12^^175 Seiten), ^ur dio
Fertigstellung des Manuskripts brauchte -fch
etwa ein halb'-s Jahr; die durch die ^äsidenten-
walil zweifellos gercha'fene neue Fiituation kön-te
also einbezogen werden i Obwohl ich, wie Sie auch
schon am Artikel sehen, eine längere ^err^pektive
Im Auge halten will.
Fs vmrde mich freuen, v;enn Ihnen die Id-^e -usagt;
denn gerade ^der Voraussichtliche Regime-irochsei
dürfte das öffentliche Interesse an diesen '^hema noch
erhohen, '.^ie Ihnen vielleicht bekannt ist, bin ich
seit ein paar Jahren regelmarsiger ^'"itarhpiter am
Norddeutschen, Hersischen und gelegentlich auch
V/estdeutschnn Rundfunk, nebeh meinen Beitragen t
MerkTar, Franlcf. Hefte, Neue ar^sellschaft , Govrerk-
schaftliche Monatshefte.
am
am
Darf ich auf alle "'alle um Ihre prompte
bitten?
achricht
Mit herzlichen Gru
üSen
Ihr
"^
X
Carl Hanser Verlag
8000 München 80
Kolbergerstraße 22
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Land
Great Neck, New York llo24
USA
Postanschrift:
8000 München 86
Postfach 8604 20
Telefon 985861
Telex 05-22837
23. 8.1976
a-ne
Sehr geehrter Herr Eckstein I
Vielen Dank für Ihren Brief vom 2 8. Juli mit dem Vor-
schlag des Buches DEMOKRATIE ODER BIG BUISNESS: Wer
oder was herrscht in den USA? Ihren Aufsatz im MERI<:UR
hatte ich schon gelesen und Ihr Vorschlag wäre an sich
sehr sinnvoll, \jenn nicht, wie ich leider sagen muss,
sich unser Progra an der Reihe Hanser in letzter Zeit
ver)4ändert hätte, verändert durch einen V/andel im
Interesse unseres Publikums, d.h. derartige zeitge-
schichtliche Darstellungen finden heute nicht mehr so
viele Leser, wie sie für eine/ sinnvolle Kalkulation
in dieser Reihe notv/endig wären. Wir haben Ihren Vor-
schlag noch einmal sehr ausführlich diskutiert, aber
leider mit negativem Ergebnis. Ich Mhoffe, Sie haben
für diese Situation, die uns selbst nicht sehr freut,
Verst.'indnis.
Mit herzuziehen Grüßen
Ihr
Fritz Arnold
^ _1- 1-1
\J.K3 JL^^ll XlllltJll
mit separater rost
zurücl
■•w»
LLJ
1817
Harper eP Row, Publishers, Inc.
New York Evanston San Fiancisco London
10 East 53d Stieet, New Yoik, New York 10022
January 10^ 1975
J^i-7o
Od
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
RE: SEÄ CHANGE by H.Stuart Hughes
Dear Mr. Eckstein:
Thank you for your letter of December 30, addressed to
MS . Williams .
Under separate cover, we are mailing you a copy for your
examination, as per your request. However, this book is
presently under Option in Germany and we cannot at this
time reveal the name of the pioblisher, not until we come
to a firm agreement with the publisher.
Thanking you for your interest, we are.
Sincerely yours.
^
Connie Malafouris
Foreign Rights
/
<IoV-
p^^ l'-f'^ ,^->
5£^
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M-^^'. ^..M^
^
b
A.'-^ _^>./(i'
Haipei e) Row, Publisheis, Inc.
Cable: Haipsam Phone: 212-593-7000
phone: 5l6-^66«9871
2?. Aucust 1976
Frau Dagmar Henne
Seestrasse 6
8 München ko
Liebe Frau Henne,
Sie örlnnßai sich vlslTfllcht noch imserer TTnter
haltung m München Ende 197^J offenbar fanden
Sie die negativen Aussichten für d-»p> beiden '"'
Buchideen, die ich Ihnen damals luiterbreltete.
bestätigt, '
Ich htffe, der Buchmnrkt hat sich Inzi-rlrchen
etwas gebessert, und ich komme deshalb mit der
Anfrage, ob Sie eine Mogliahkeit sehen, ein
Buch über die gegem^/artice
äsrU^ ZM plazieren. Vis Arbeitstitel \/5hlte
ich:
Demokratie oder Big Business»
Wer oder vras herrscht in den '^SA ?
und ich dachte an eine Arbeli von et-'ra ?00 Seiten,
«^I'^i*"£ *^?^^f^! ^®* beiliegenden Inhaltsangabe
angelegt, Inlialtlich entspricht es meinen Artikel
in der Juni-KumtBr des IIEHKDR, den ich ebenfalls
beilege. Für die Fertigstellung brauchte ich "
etv/a 6 Konate ab Vertragsabschluss, Ich konnte
mir vorstellen, dass der zu orTTartende vrahlstef* •
von Carter das Interesse am Thelna noch verstärken
k«5nnte. Die br>vorstehende Buchm?>.rf?e gibt Ihnen
vielleicht Gelegenheit, dieldee F-eeigneten Ver-
legern zu uit erbroiten.
Auf alle Falle ^rSrc ich Ihnen dankber ffir Ihr
Urteil über meinen Vo- schlag.
Mit freundlichen Gr-Tssen
Ihr
VERLAG HERDER FREIBURG
LEKTORAT
Herrn
George Eckstein
c/o Hotel zum Storchen
Limmatquai
CH -Z ü r i c h
7. Juni 197^
Kl/rS
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Herr Schwörer hat Ihr Manuskript angebet "Der amerikanische Neger
Fortschritt und Erustrierung" zur Prüfung an uns weitergeleitet.
Leider muß ich Ihnen mitteilen, daß Ihr Werk von der Thematik
her gesehen nicht in unser Programm paßt und dementsprechend
eine Publikation in unserem Hause nicht möglich ist.
Ich bedaure sehr, Ihnen keine bessere Nachricht mitteilen zu
können und verbleibe
mit höflicher Empfehlung
VERLAG HERDER KG
.ii^lO^
Verlag Herder KG 7800 Freiburg im Breisgau. Hermann-Herder-Straße 4 Fernruf-Sammel-Nr. 0761/2081 Telex
Nr. 07/72603
1^. Mai 197^
Herder S: Herder
Keplers tr. ^3
6000 Frankfurt/M*
He rn Frank Schwoerer
Sehr geehrter Herr Schwoerer,
besten Dank für Ihren Brief vom 9. Mai.
Sie haben recht, mein Buchvorschlag«
ist als .Fachbuch gedacht. Ich wäre Ihnen
dan.cbar. wenn Sie das ^ojekt an den
allgemeinen Vorlag im Herder-v riag
weiterleiten konnten. Falls dort dafür
echtes Interesse besteht, konnte ich es
einrichten ^ ich nehme an, es ist der
vJfp^^p^Jö^'l^^ - am IÖ: Juni gegen
fittag in Freiburg zu eiWer Besprechung
um Nachricht l^.is 12. Juni
c/o Hotel zum Storchen
. Lim atquai
,-_ Zürich
(Umschlagverra^i^rk "Hold for Arrival")
Wenn das nlchl; passt, kairuce höchstens
noch der 22. Hai um die gleiche Tages-
zeit inf rage; ich musste dann am 21.5.
ans Hotel FraT'.kfurter Hof, Frankfurt
Bescheid beko|nen.
il "it freundlichen ^-russen
HerderÄ. Herder
Verlag für Wirtschaft
und Gesellschaft
Frankfurt -New York
Herder &. Herder
6000 Frankfurt a.M.
Keplerstrasse 43
Telefon (0611) 556 182, 590 528
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 1102^
USA
9. Mai 197^
f s/m
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Besten Dank für Ihren Brief vom h. Mai. Leider bin ich am 21. Mai
nicht in Frankfurt, das heißt, die ganze Woche nicht. Kommen Sie
zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal her?
Ein Buch über den Status der amerikanischen Neger paßt vielleicht
eher in ein Programm, das sich vornehmlich mit sogenannten Sach-
büchern befasst. Wir selbst machen Sachbücher lediglich am Rande,
sozusagen.
Darf ich das Projekt an den allgemeinen Verlag im Verlag Herder
weiterleiten, der sich vielleicht dafür interessieren könnte?
Oder würden Sie eher zu einem wissenschaftlichen Verlag neigen?
Ihre Beschreibung der Interessenten würde aber ein Sachbuchpro-
gramm nahelegen.
Mit freundlichen Grüßen
//^ Aiiüh^
Frank Schwoerer
4^^M>-'4"^**'
Herder &, Herder GmbH
HRB Frankfurt No. 13250
Hardv-Bank 17147/00
w^
;i
^f. !iai 1^7^
Herder & Forcier
Herrn Frank Schwoerer
I^^Dlerstr. ^3
6000 ^^rankfurt/I4.
Sehr ge^'^hrter Herr r^chwoer<=*r,
s
best
Ich
tel
des
zu k
dass
Besp
gäbe
en ^ink :^ur "^hren '"rief von 2^, 'nril.
erwarte das Vorausexennlar nach 7ertir:-
"ung nnd wer-^e vorpiich'^n, ^-^eine ^^zension
I->uche5^ von Bell mit der ^.rscheinunrszeit
oordinieren. F,s vrlvd Sie interpr-in^-en.
der HorddeutFche ^TTndfTink de^^.nachst eine
rechung auf rrTmd der a^-erik^ni rächen \tjs-
, mit einem Hinweis auf die b--^vorstohende
deutrcho Ausgab"^ brinrren wird.
Das '^^rgor/^erger/Kellne^ '-uch könnte mich
auch interef sieren,
ITun noch etwas and'^r'^-s: ich trar:e mich m.it
dem Gedank-^n einer möglichst objektiven "Dar-
stellung des Status der amnrikanir h'^n ""eg^r-
scha!"t, gedacht für ^ den interersier^en "'"-eser,
aber doch m.it der nötigen st-^.tis tischen -nt'^r-
lage. Der beiliegende ' utline wird "^hnen eine
Idee gt^hen. Die Frankfurter ^^efte werden dem-
nächst, voraussichtlich im. ^uni, einen \rtikel
zu dem Thema von mir bringen, ''■aturlich \mvrl^^
alles ''aterial ^u'" den neuesten Stand gebracht
werden. VJaven Sie an der '^eraur,frabe eines
solchen Buches intere?5pi«rt?
Ich bin am 21. Mai in 'Frankfurt und m,an könnte
die Idee (oder etwairre andere Vorschläge) am.
Nachmittag persönlich b esprechen. Vielleicht
lassen Sie m.ichs noch hierher \d.v^sen, oder hinter-
larsen im. Frankfurter ''of, wann ich Sie f^vv<^lr.hor]
George Günther Eckstein
DER AMERIKANISCH?] ITEGER: FORTSCITRITT IJTID FRöSTRIER^IG
l.> Situation,, und Tpend der letzteq_iTajhT:7£hjrhA
ökonomisch-sozial: V/anderung und Wandlung
Erziehung
"Black Capitalism"
Der Hustler i
2 . Schwarze Kultur
Literatur-Poesie
Theater-Musik- Tanz
Film
Intellektuelle-Halhintellektuelle / "Bl^^k ^^udres.**
Unterbau des Separatismus oder Beitrag zur Gesamtkultur
^. Politik:
Organisationen: von NAACP zu Black Panther
Führer- Demagogen-Parlamentarier
Justiz und Strafvollzug
h. Perspektiven
Grenzen des Integrationismus
Grenzen des Separatismus
Kontrolle des ^»Turf" und "kalte" Integration
VJ.E.B* Dubois' "zwei Seelen"
%,
5. \pril 197^
Vprlafrsreda^tion
Herder ^c Herder
Herrn ■^rank r>chvoTev
Freiburg i/3r.
Sehr geehrter He^r Schworer, ~
Wie ich von Basic Books erfuhr, werden Sie
die deutFche .\U3gabe des Buches von Daniel
Bell über die -ost-industrielle Gesell schan
Ich arbeite z.Zt. an einer kurzen -^esxjrechung
aes ^uches anhand der amerikanischen \usRabe
für den ' ordde'jtschen Hundfunk, und habe vor.
Vier^ ausfuhrlicher in deu sehen und schwel -
das
zerischen Publikationen zu besprechen, an denen
ich regelmässig mitarbeite. '
Dafür vmsste ich gern das gep'-ante Datum de»
Xa ^rscheinens der deutschen Ausgabe, und
v/eiterhin, wann ich von Ihnen ein Bezensions-
exemplar erhalten kSnnte, damit ich eventuelle
^Itate der deutschen Übersetzung entnehmen
konnte, "icu
Ich wäre Ihnen für eine baldige ''achricht
dankoar.
Mit freundlichen Grupsen
Hoffmann und Campe, 2 Hamburg 13, Postfach 132092
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York 11024/USA
Hoffmann und Campe
Verlag
Durchwahl-Rufnr. 4 4188 26 1/265
Hamburg, 26.5. 1976
HHR/el
Lieber Herr Eckstein,
haben Sie Dank für Ihren Brief vom 11.5.76, den ich leider
erst heute nach der Rückkehr von einer längeren Geschäfts-
reise beantworten kann. Ich habe mich sehr gefreut, nach
so langer Zeit wieder einmal von Ihnen zu hören.
Zu Ihrer Anfrage muß ich aber zu meinem Bedauern sagen,
daß ich keine Möglichkeit sehe, den von Ihnen geplanten
Band für unsere Programmplanung vorzuschlagen. Das Buch
würde sich m.E. nur für unsere Reihe STANDPUNKT eignen. Im
Hinblick auf die Entwicklung der Marktsituation im sozial-
wissenschaftlichen Bereich haben wir uns entschließen müs-
sen, diese Buchreihe vorerst auf Eis zu legen, und über
ein anderes geeignetes Forum verfüge ich leider nicht.
Es tut mir leid, daß ich Ihnen keinen besseren Bescheid
geben kann. Vielleicht schlagen Sie das Projekt dem Piper-
Verlag für die Serie Piper vor. Für diese Reihe ist ja
meine ehemalige Mitarbeiterin, Frau Monika Büning, zustän-
dig. Sie können sich dort gern auf mich beziehen.
chen
t?^achbuc
P.S.
Das Merkur-Manuskript reiche^ ich Ihnen in der Anlage mit
Dank zurück.
Tel. (040)4418 8(1) • Anschrift: 2 Hamburg 13 • Harvestehuder Weg 45 • Verlags-Paketanschrift: 2 Hamburg 13 • Alsterkamp 31
Telex: 02/214259 Hoca • Telegramme: Hoca • Banken: Commerzbank AG, Hamburg (BLZ 20040000), Konto-Nr. 6115422
Vereinsbank in Hamburg (BLZ 20030000), Konto-Nr. 2/06 722 • Postscheck Hamburg (BLZ 20010020), Konto-Nr. 696 39-209
Auslieferung an den Buchhandel: Kommissionsbuchhandlung Hans Heinrich Petersen, 2 Hamburg 61, Borsteler Chaussee 85
t}q 1^^ 0)
^f
11.5.1976
Hoff mann ^c Campe
Wissenschaf tl. Lektorat
Hans-PIelmut R5hring
2 Hamburg 1"^
Postfach 132092
Lieber Hf=?rr Rohring,
Sie werden sich vielleicht an unsere Kosprach
in München imd anschliessende Korres-^ondenz
vor drei Jahren über ein Buch über die Neger
in USA erinnern, sowie friiher an das Buchpro-
jekt bei Piper.
Ich habe eben für die Zeitschrift TTI^RKTTR eine
grossere Arbeit über die gegenwartige Macht-
verteilung in den USA fertiggestellt, der ib
der Juni-Hr. erscheinen wird. Ich trage mich
mit dem Gedanken, ihn zu einem Buch von etwa
150 Seiten zu erweitern, und frar^e deshalb
bei Ihnen an, eb Ihr Verlag an diesem ProjeKit
interessiert vräre, sei es in Ihrer Abteilung,
sei es - da ich mich eigentlich mehr an ein
interessiertes Allgemeinpublikum richte - in
ecccra der dafür zuständigen /Abteilung, (Freilich
verarbeite ich auch die zustandige Wissenschaft.
liehe Literatur).
Mit gleicher Post lasse ich Ihnen, um '^.eit zu
gewinnen, eine Kopie des M anuskrlpts zugehen.
Ich bin vom 1 • Juni an auf ein paar Tage in
oder bei Kopenhagen, und konnte, wenn ernst-
haftes Interesse Ip stünde, von dort zu einer
Besprechung nach Hamburg kommen, müsste das
freilich noch vor meiner Abreise am 30.%
hierher wissen. Darf ich hoffen, auf alle
Falle vfe?j Ihnen bald zu hören?
Mit freundlichen Crrüäsen
Hoffmann und Campe, 2 Hamburg 13, Postfach 132092
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
U. S. A.
Hoff mann und Campe
Verlag
Durchwahl-Rufnr. 4 4188
/269
Hamburg, den 20, 6. 1973
HHR/lk
Lieber Herr Eckstein,
inzwischen habe ich Ihr Manuskript "Amerikas
schwarze Bürger« Die sozio-ökonomische Situation
der Neger in den USA" vom NDR erhalten und es
mit großem Interesse gelesen«
Zu meinem Bedauern muß ich Ihnen jedoch sagen,
daß ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Möglich-
keit sehe, die Arbeit überzeugend im Rahmen
\inserer derzeitigen Programmplanung zu placieren«
Ich bitte Sie um Verständnis für diese Entscheidung
und danke Ihnen für das uns erwiesene Interesse«
Mit freundlichen Grüßen
Ruf 4418 8(1) -Anschrift: 2 Hamburg 13, Harvestehuder Weg 45 • Pakelanschrift des Verlages: 2 Hamburg 13, Alsterkamp 31
Telex 02/214259 Hoca -Telegramm Hoca • Postscheckkonto 696 39 • Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Vereinsbank in Hamburg
Auslieferung an den Buchhandel: Kommissionsbuchhandlung Hans Heinrich Petersen, 2 Hamburg 61, Borsteler Chaussee 85
Hoffmann und Campe, 2 Hamburg 13, Postfach 132092
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck. New York llo2/l
U.S.A ^
Hoffmann und Campe
Verlag
Durchwahl-Rufnr. 4 4188
/2 Gc^
Hamburg, den 18, Mai 1973
HHR/Zi.-
Lieber Herr Eckstein,
Ich bin erst Anfang dieses Monats aus dem Urlaub zurückge-
kehrt und mußte unmittelbar anschließend unsere Vertreter-
konferenz und eine unaufschiebbare Reise "absolvieren"«
deshalb kann ich Ihren Brief vom 24. April 1973 erst heute
beantworten.
Ich habe inzwischen das Manuskript vom NDR angefordert und
werde mich dazu äußern, sobald ich die Zeit zur Lektüre
gefunden habe. Soviel kann ich Ihnen jedenfalls sagen: das
Thema halte ich für interessant und würde meinen, daß solch
ein Band gut in unsere Reihe STANDPUNKT passen würde. Aber
meine definitive Beurteilung kann ich Ihnen natürlich frühe-
stens nach der Lektüre des Rundfunk-MS schicken.
Bitte haben Sie bis dahin noch ein wenig Geduld, Für heute
mit den besten Grüßen
Ihr
Hans-Helmut Röhring
- Wissenschaftliches Lektorat -
nach Diktat verreist
f.d.R. ^ ^
( Antj^ Ziemer )
Ruf 44188(1) .Anschrift: 2 Hamburg 13, Harvestehuder Weg 45 • Paketanschrift des Verlages: 2 Hamburg 13, Alsterkamp 31
Telex 02/214259 Hoca -Telegramm Hoca • Postscheckkonto 696 39 • Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Vereinsbank in Hamburg
Ausheferung an den Buchhandel: Kommissionsbuchhandlung Hans Heinrich Petersen, 2 Hamburg 61, Borsteler Chaussee 85
2ifA.1973
Hoffmann & Campe Verlag
Wissenschaftliches Lektorat
Herrn Hans-Helmut Rohring
Harvest ehuder Weg h^
2 Hamburg 13
Lieber He^r HShring,
ich komme zurück auf unser Gesprach in München
und unsere anschliessende Korrespondenz im
Oktober vorigen Jahres*
Es war mir leider nicht mBglich, mein Buch
zu plazieren; inzwischen waren auch soviele
Ergänzungen etc nötig, dass eine grundliche
Umarbeitung notwendig wäre, zu der ich mich
ohne einen festen Auftrag nicht entschliessen
kann«
Dagegen dachte ich daran, eines der Sonder-
gibiete in grösserem Detail zu behandeln,
nSnlich die Lage der Neger und ihre besondere
Problematik, und zwar sowohl die materielle
wie die kulturelle Seite. Ich dachte an einen
Gesamtumfang von 100-120 Schreibmaschinen-
seiten. Anbei ein kurzer Outline. Pur das
erste Kapitel, die SkoncHnisch-sozialen Aspekte,
möchte ich die einstSndlge Sendung heranziehen,
die ich ftlr den NDR schrieb (Sendung vom 9.3»73)
Das Skript wird Ihnen Dr. Werner Hill vom ITDR
sicher gern zugehen lassen.
Ich h abe den Eindruck, dass dieses Kernproblem
Amerikas nach wie vor die dortige Jugend inter-
essiert, und dass es im allgemeinen recht ^e in- "
seitig präsentiert wird. Deshalb sollte^ur eine
fundierte Darstellung des komplexen Themas ein
Mft-rtkw bestehen. ^^
Qeorge Günther Eckstein
DER AMERIKANISCHE NEGER t PORTSCHRITT UND FRTJSTRIER^O
. \
1 . Situation tind Tgend der letzten Jfthrs^rfthr^^ff
flkonomlsch-sozlal: Wanderung und Wandlung
Erziehung
"Black Capltallsm"
Der Hustler
2. Schwarze Kaltur
Literatur-Poesie
The ate r-Mus Ik-Tanz
Pllm
Intellektuelle-Halbintellektuelle
Unterbau des Separatismus oder Beitrag zur Gesaintkultur
Organisationen: von NAACP zu Black Panther
Führer^ Demagogen- Parlament arler
Justiz und Strafvollzug
h. Perspektiven
Grenzen des Integrationismus
Grenzen des Separatismus
Kontrolle des "Turf" und "kalte" Integration
W.B^B« Dubois* "zwei Seelen"
HOFFMANN UND CAMPE VERLAG
HAMBURG
Herrn
Georre G, Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y.
llo2A
Ü.S.A
Hamburf-^, den 9* Oktober 197-
0^. '""^
Sehr geehrter Herr Eckstein^
in unserem liünchner Gespräch hatte ich Ihnen zugesagt,
daL ich mich sehr rasch entscheiden würde. Ich habe
gleich nach der icückkehr von der Frankfurter Buchmesse
den Vergleich zwischen Ihrem Expose und der outline
des bereits von uns fest eingeplanten Buches vorgenommen
und muij Ihnen leider sagen, daß - auch nach Auffassung
unseres Herausgebers - die thematische Parallele zu deut-
lich ist, um beide Bücher im Rahmen des gleichen Verlags-
programms herauszubringen.
Ich bitte Sie für diese sEntscheidung um Ihr Verständ-
nis.
Ich könnte mir das Buch in der Reihe Hanser vorstellen;
aber venu ich mich recht an unser Gespräch in liünchen
erinnere, bestehen dort ebenfalls Pläne, die deil ^(eali-
erung Ihres Projekts entgegenstehen. Bei einei;^ stärker
wissenschaftlichen Ausstattung des Manuskripts, ' wäre es
vielleicht sinnvoll, die Arbeit an Herrn Müller vom
telsmanr
jiiversxtatsveriar^ mvDusseiaorl
iU
scüiclcen.
\
Ich bedaure es sehr, ihnen keinen besseren Bescheid ge-
ben zu können.
Mit freundlichen GrüLcn
Ihr sehr ergebener
y
iiahs-he
Wissenschaf t liehe s/Lel^^orat
2000 HAMBURG 13, HARVESTEHUDER WEG 45 • TELEFON 44 29 44 • TELEGRAMME: HOCA HAMBURG TELEX 02/214259
POSTSCHECKKONTO HAMBURG 696 39 • COMMERZBANK AG, DEUTSCHE BANK AG, VEREINSBANK IN HAMBURG, SÄMTLICH IN HAMBURG
Hoffmann und Campe, 2 Hamburg 13, Harvestehuder Weg 45
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
NEW YORK 11024
USA
Hoffmann und Campe
Verlag
Hamburg, den 18. Mai 1972
Ms/Sch
Sehr geehrter Herr Eckstein,
wir danken Ihnen sehr für Ihren freundlichen
Brief, mit dem Sie uns Ihr neues Buch USA -
GESELLSCHAFT IM WANDEL zur Veröffentlichung an-
bieten. Wir haben im Verlag lange über dieses
Projekt diskutiert, haben uns am Ende aber
doch nicht zu einer ÜberiAime der Recht ent-
schliessen können. Der deutsche Buchmarkt ist
mit Werken über die USA derart vollgestopft,
dass wir kaum eine Chance sehen, Ihrem Buch
zu einer Resonanz zu verhelfen, die für den
Autor wie für den Verlag unerlässlich ist,
wenn die Rechnung aufgehen soll. Unsere Erfahrungen
mit dem Buch von Jean-Francois Revel tragen auch
nicht dazu bei, unsere Risikofreudigkeit zu er-
höhen: wir haben zwar überall recht freundliche
Kritiken bekommen, aber der Verkauf war sehr
massig.
Es tut mir leid, dass ich Ihnen keine erfreu-
lichere Nachricht geben kann.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr
^ )nr^i.\^^i^,^<^ ^ ^(J^^^c^
Hans-Joachim'^ Mass
HOFEMANN UND CAMPE VERLAG
- Lektorat -
>-o
PS: Die uns freundlicherweise überlassenen Unterlagen
lege ich Ihnen wieder bei.
Ruf 44 29 44 • Telex 02/214 259 Hoca • Telegr. Hoca • Postscheckkto. 696 39 • Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Vereinsbank in Hamburg
From the desk of
GEORGE ECKSTEIN
Alternativ-Titel:
IST AMERIK/\ MÖGLICH ?
USA im Wandel der letzten
Jahrzehnte
21, April 1972
Hedaktion
riüiTiian!; .>- Ce.^^:^3 Vorlag
Harvestehuier Weg ^5
2 II
.lOUi'y
13
.Vt
uenr gaenrue '\ec.
on
dio Tats leiio. das 3 Sie das - von mir verschiedf^nt-
licl: besproc-hene - Buch von Piovel voi^legt haben,
V8ranla.^st micli, Ihnen ein soebon von mir fe-^tig-
Ses^ell^es Buch, ni : den Arbeitstitel "USA -
GEnELKdlAFT IM WandelP zur Verol'rertlichung an-
zubieten« Es ist an aas interessier ♦■.e Allgemein-
Publikum adressiert, imd behandelt die V.andlungen
in der c^^nerifenirchen Gesellschaft in den letzten
20-25 Tahren. Ks versucht, die Dinge in grösserer
Perspektive imd in ihrer ^lomploxitSt su sehen, und
dadurch die taglichen Kreifnisse in eine bessere
Proportion zu stellen. Ich füge InlialLs Verzeichnis
und Einleitung bei, aus der Sie Näheres über die
Anla^-e des Bu^-iies unJ neine I^inschatLung der Lnt-
^ficklung entneh23en können, die ich et^/as grob als
stark ciUcLdifi^iierten Optinisu:is bezciclmen mochte»
Ic- l^be seit ixl^^-r drei Jalirzehntcn in Amerika,
bin regelijasiger Mitarbeiter deutscher ZeitscHtften
v^:?ankfurt;ar Il-rte, acverkschaf tliche I.onatsiief^e,
Merkur) und Kultur- ^Cbrrespondent der Basler ITatio-
nalzeitur.c. In Jalire I970 erschien in ^r Reihe
Ilanser mein Buch "tiaA: Heue Linke am rsnde7*\ eine
Untersuchung, :.eren skeptische Perspektive sich
nur allzu rasch bewahrheitet hat.
Es wäre nat'lrlich von zusätzlichem Vorteil, wenn
das :3uch noch ■^:'eeht2ei!:ic z^xr Präsidantsnwalil er-
scheinen kon.te, i/enn es auch nicht auf sie abge-
stellt ist. Lasten Sie :-ich deshalb bitie proinpt
wissen, ob Sie interessiert wären und welche Hono-
rarvorsehlSge Sie imclien iconnten. Das Xanuskript
kl 77 Maschinenseiten S, 30 Zeilen ohna Bibliogranhie)
in d3utr,char Sprache kann soforj abgehen.
In Er- rartun,' Ihrer 'Tachricht bin ich
Liit freundlichen Grüsoen
ru)
h^
RUTGERS UNIVERSITY The State ünwersity of New Jersey
Irving Louis Horowitz
Professor of siociology and Political Science
LIVINGSTON COLLEGE
Department of Sociology
New Brunswic)^, New Jersey o8go^
^
^O
January 3, 1975
Mr. George Eckstein
5 Crickett Lane
Great Neck, Long Island
New York
Dear Mr. Eckstein:
Receiving a copy of the Winter issue of DISSENT with your
piece on "Heading for Apocalypse?", reminded me of oiir brief
discussion several weeks ago. Actually, I first started read-
ing the earlier piece by Peter Clecak and was wondering if it
was possible that you could have writtfen that . The answer,
of course, is no.
In any event, I am enclosing my own review essay of the
Heilbroner piece, which appeared in Business and Society
Review. You will see , rhetoric aside, the substance of
our argument and feeling of unease with Heilbroner »s la-
test work is roughly parallel.
It^yas good to see you and your wife again, and especial-
ly Susan, wit£'4rhom I have only been in corresü
ly Susan, witS-^fhom I have only been in correspondence at
tiiiies but have not seen much of in the last several years.
I will try to attend your wife*s art show next month if at
all possible.
As ever.
V
Irving Louis Horowitz
ILH;sgb
Enclosure
Houghton Miff iin Company
Two Park Street, Boston, Massachusetts 02107
(61 7) 725-5000 Cable Houghton
Trade Division
April 21, 1977
Mr. George Eckstein
5 Cr icke t Lane
Great Neck, NY 11024
Dear Mr. Eckstein,
Your letter of April 14 addressed to Nancy
Maguire was given to me since Nancy has moved
into the Publicity Department of Houghton
Miff Iin. I am happy to hear that you will be
reviewing THE AGE OF UNCERTAINTY by Galbraith
än6r::Bex^ f p1 l-y^H-4±iat the German publisher will
beV^cherz Verlag AG in B.erne"^itzerland . i'm
not reaiiy sure what theilr publication date
will be although I am suspicious that it will
be Winter 1978. Perhaps
from them directly.
Yours sincerely.
Leslie Breed
Foreign Rights
LBrcft
you tjould find out
■;'^<>;^-'
Houghton Mifflin
Company
September 8, 1975
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein,
Thanks very much for your letter of September 2 inquiring
about the German publlcation date of John Kenneth Galbraith*s
MONEY, The German publisher will be Droemersche Verlagsanstalt
and the contract we have with them calls for their publication
by January 1977, but they might well publish before that date.
You might write Frau Maria Honigschmied c/o Droemersche
Verl ags ans t alt, Rauchs tr, 9 - 11, D - 8 München 80/ Germany,
to inquire about their specific publication plans . It
certainly would make sense for your reviews to coincide with
the publication of the German edition,
Yours sincerelryTv
uL^^^ ^^ /^ \ I
(Mrs.) Nancy 1. Maguijte
Foreign Ri<ghl:ö [^
NHM:cft
Trade Division
Two Park Street Boston, Massachusetts 02107 (617) 725-5000 Cable Houghton
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3/1/ Gtüh ü .-
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Com
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l^fi ^P k/te f rTi£}J f^o r'Ej
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Vv.-'
mm
INTERNATIONAL CREATIVE MANAGEMENT
August 25, 1975
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
I have your letter of August 21s t.
I have reread your original letter and am aware
the $50 fee you are offering Ed Bullins would cover both
the radio and also a reprint in a West German periodical.
This is agreeable. Now let me know when we are going to re
ceive the $50 for the granting of the permission of said
use .
'Bincerely ,
AW/zd
cc : Ed Bullins
Audrey Wood
i
\ /
-1 ^^s
(HA ^ «,o<^v
J^
V
V
AO WEST 57TH STREET NEW YORK. NEW YORK 10G19 • [21 2] 55B-5600 • GABLE: INCREATIVE • TELEX 125422
NEW YORK ■ LOS ANGELES • LAS VEGAS • MIAMI • LONDON • PARIS • ROME
A DIVISION OF MARVIN JOSEPHSON ASSOCIATES. INC .
Angust 5t f 197?
Vis. Audrey Wood
I CM,
^0 West 57 Street
New York, TIY 10019
Dear Ms. lfood|
Th^nkVo^^ for your letter of August 1^.
There s^emsi hovreetyer, to be a sllght mls*
understandlng. I thought I had made clear,
fcn the phone as well as in my letter« that
the .i>50 fee would col^er both the radio and
a posslble reprint in a West German perio-
dic al« This is the arrangement made with
the agent of another of the authors quoted
in my essay, and in view of the modest
amount I myself can expect to receive from
this type of publicat 1 bn, • it seemed to me,
and I thought also to you, a fair arrange-
raent«
The most I could do. would be to guarantee
you the amount of :$50| regardless of whether or not
there will be a subsequent publication in a
literary periodical.
Kindly confirm»
Sincerely,
August ?1, 1975
Mst Audrey Wood
I CM.
^0 West 57 Street
New York, ITY 10019
Dear Ms. Ifoodi
Thei;nkyon for your letter of August lV.
There srjemsi hov/ee^rer, to be a sTight mls*
understanding. I thought I had made clear,
bn the phone as well as in my letter, that
the .i>50 fee would cotJer both the radio and
a posslble reprint In a West German perio-
dic al# This Is the arrangement made with
the agent of another of the authors q^ioted
in my essay, and in view of the modest
amount I myself can expect to receive from
this type of publi cat i bn, • it seemed to me,
and I thought also to you, a fair arrange-
ment.
The raost I could do, would be to guarantee
you the amount of $50, regardless of whether or not
there will be a subsequent publication in a
literary periodical.
Kindly confirm.
Sincerely,
ssas
INTERNATIONAL CREATIVE MANAGEMENT
August 14, 1975
Mr. George Eckstein
5 Cr icke t Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
This is to acknowledge receipt of the material
you sent me covering passages from Ed Bullins' work v?hich
you would like to quote in a radio reading in West Germany
and possible pxiblication in a West German periodical.
I am assuming the $50 fee you and I have arrived
at will Cover the radio reading in West Germany. However,
if there is a publication in a West Germany periodical, I
think Mr. Bullins should get an additional $50.
Good luck. Keep me advised.
AW/zd
Sihcerely,
Audrey Wood
AO WEST 57TH STREET NEW YORK, NEW YORK 10019 • [21 2] 55B-5600 • GABLE: INCREATIVE • TELEX 125422
NEW YORK • LOS ANGELES • LAS VEGAS • MIAMI • LONDON • PARIS • ROME
A DIVISION OF MARVIN JOSEPHSON ASSOCIATES. INC
V
Angu<5t 6, 107^
^^s. Audrey Wood
^0 West 57 St
New York, JTI 1001 9
>ear ^'s, Wood,
As per our telephone conversation I am
sendlng you enclosed a copy of that part
of my essay on the New Plack Theater
which contains the context in whlch the
passages from Hr. Bullins« work will be
quoted. I liave no doubt it wfll not be
found objectionable.
Also as agreed, I will TDay a fee of 50«
ror permisslon to use these quotes In my
essa:y, this permisslon covering botv. the
radio reading in V/est Germany, and a poss-
Ible publication in a West German perlo-
dical. Should the latter materialize, I
will be glad to provide you with a copy
for i:r, ^ullins. ^^
Your confirmation of this arrangeraent
will be appreciated»
Slncerely,
mm
INTERNATIONAL CREATIVE MANAGEMENT
July 31, 1975
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
I have your letter of July 21st in which you say
you are interested in preparing a comprehensive survey of
the New Black Theater to be broadcast sometime this fall
as a reading on the North German radio in Hamburg and pos-
sibly published subsequently .
Mr. Bullins is interested in giving you this right
with the understanding that he would like to see the text
and the placement of his lines before you broadcast same.
Also, knowing how little money there is involved in such a
project I would like to get some payment for Mr. Bullins if
this North German radio broadcast is made in Hamburg and
certainly if the work is published subsequently by one of
the major Journals or literary periodicals .
«
Will you think about this and get back to me.
Sincerely,
Audrey Wood f
AW/zd
dictated but not read
\
iV
"y«
40WEST57THSTnEET. NEW YORK. NEW YORK 10019 • C212) 588-0^40 ■ CABLE- INCREATIVE
NEW YORK ■ LOS ANGELES • LAS VEGAS ■ MIAMI ■ LONDON ■ PARIS
A DIVISION OF MARVIN JOSEPHSON ASSOCIATES. INC.
TELEX icMsaaos
ROME
July n , 1 97?
Ms. Aufilrey Woodk
U-0 West 57 St
New York, \Vi
Dear Ms. Woods,
I learned froin Mr. Woody King Jr. tviat yöu
are now representing Mr. !3d Bulllns whose
werk I have long followed with great Int eres t.
At the present tlme I am preparln^ a compre«
henslve survey of the New Black Theater, to be
broadcast some time thls Fall as a reading on
tho North German Radio in Hamburg, West "ermany,
and possibly to be published subeseauently by
one of the major German literary periodicals*
For purposes of lllftstration, |^ would like tö .
use several excerpts from ♦'Duplex'» and "In New ^f
England Winter", a total of about 100 lines,
and would appreciate receiving your perml?slon
to do so. Permission and Copyright would, of
course, be acknowledged in the appropriate
manner.
I have no doubt that my essay, in which Mr. Bullins
work will be very prorainently treated, will
stimulate interest in the worksof black play-
wrights over there. The translation öf the
passages selected will be done by me.
Your prompt attention will be gr^atly appreciated.
Sin oerely yours,
Industriegewerkschaft Metall
für die Bundesrepublik Deutschland
Verwaltungsstelle Nürnberg
IG Metall. Verwaltungsstelle Nürnberg. 8500 Nürnberg. Kornmarkt 5-7
Herrn
George Eckstein
5 Ghricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Telefon Nürnberg
Nr. 20 37 08
Bank für
Gemeinwirtschaft
Niederlassung
Nürnberg
Konto Nr. 10 702 035
Stadtsparkasse
Nürnberg
Konto Nr. 1 161 993
Postscheckkonto
Nürnberg 509 05-859
Ihre Zeichen
Ihre Nachricht vom
9. 9. 74
Unser Zeichen
Kl/mi
Hausapp. Nr.
27
Tag
18 . Oktober 1974
Lieber Kollege Eckstein,
in den letzten Wochen ging es bei uns etwas drunter und drüber,
deshalb komme ich erst heute dazu, Ihren Brief vom 9. 9. 74 zu
beantworten.
V/ir haben Sie für Mittwoch, 27. 11., 14.00 Uhr, bei uns einge-
plant. Die Sitzung ist auf jeden Fall bis 17.00 Uhr zu Ende.
Ein Vortrag am 26. 11. ist leider nicht möglich, so daß es bei
diesem einen bMben wird.
Bezüglich der Dauer Ihres Vortrages wäre zu sagen, daß wir im
allgemeinen versuchen, nicht länger als 40 bis 45 Minuten zu
sprechen. In der Tat soll natürlich über Ihre Ausführun^^^en dis'
kutiert werden.
"•o
Falls ich nichts mehr von Ihnen hören sollte, da die Zeit mög-
licherweise schon etwas knapp wird, gehe ich davon aus, daß Sie
sich am Mittwoch, 27. 11. gegen 13.45 Uhr bei uns einfinden.
Mit freundlichen,, Grüßen
IndusÄtLegev^erkCs^'l Metall
85 f^Himl%m> Kornmal
Horst Klaus
r\i
-3
-2
-1
Bei Rückantwort bitte unser Zeichen angeben!
^(^211i1Xl
I UjUAA^y
&
Cci> ^^ ^aAia^ ^ /KvttA^"6A ~ (k\AA^\C k^^^i^'cXu ^^li^ih A. ha^jrr^tyUt^
T-
A^i/^^i
h/irh\jUctfit . &iz^,c<uy\h\cc^
.m::
^
UAAkJ- cu;iV^ J^^l^ ^ ^^^cl^rf
11
"Ivcit/v
0 1^1^ • i\^^^Ucry, phs> ^C
^i*A. ^cuLAf LcX^Xcs^L 7,t/r |«a|€t^^'^c/Wi '.
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exeis.'^cm :
a^ Of/CMiA. ii&M^U A^k<.< fcOi'u^c^^ ~ l/<A»<^'.,,t«^ J- $l't^
_ (S(l^^(i.(Li. Na.cC<,\>cn,^. Mö)tcm4Uf^orVef¥-^L- Vi/v\rA.^e v ■ l(^</iih%'okui
to^paiiVäl '^/tnjlru^w^ •. veM ^ol ^ u..!^
(S)
IWvtÄKcA/i^U ^Y
ii/v»ww6w U^W^v^ (^vU »^ I). ^ T ^ v\c»^vvi-^l
M^^/Vl'U/V it^M/^^U*>''!eiM4,<^ ^/^ «'*^ Ci^itAXAA \J<U.AtArU
\^A i,o\^c.iM<^ Wi^y^ Uwi>^CAwvie^ k\AS.UjgCy j Kf?^/- \^^^U^Cy
dcClKJ ^ ^\AV^\J^*yUj A^l^h li^Uvyyi^^
MuM-^dLUxJUU^^^i ^^ ^^^-e^^t^cv
iLe^z*. -h lo(?^<?& - ^yvjc/er ^J/iicc^^ir CUintuu ^il^ H^hk^ei^.
^
Industriegewerkschaft Metall
für die Bundesrepublik Deutschland
Verwaltungsstelle Nürnberg
IG Metall, Verwaltungsstelle Nürnberg. 8500 Nürnberg, Kornmarkt 5-7
Herrn
George Eckstein
5 Ghricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Telefon Nürnberg
Nr. 20 37 08
Bank für
Gemeinwirtschaft
Niederlassung
Nürnberg
Konto Nr. 10 702 035
Stadtsparkasse
Nürnberg
Konto Nr. 1 161 993
Postscheckkonto
Nürnberg 509 05-859
ihre Zeichen
Ihre Nachricht vonn
U. 8. 74
Unser Zeichen
Kl/mi
Hausapp. Nr.
27
Tag
22. August 1974
-5
-3
2
-1
Lieber Kollege Eckstein,
für Ihr Schreiben vom 14. 8. danken wir Ihnen sehr. Wir nehmen
gerne die Gelegenheit war, Sie im Spätherbst im Kreise unserer
Funktionäre einmal näher über die aktuelle amerikanische Situ-
ation "auszuhorchen" .
Folgende Möglichkeiten werden wir einplanen:
1.) Einen Vortrag am Mittwoch, 27. 11. oder Mittwoch, 4. 12. 74,
nachmittags um 14.00 Uhr; die Teilnehmer würden sich in
beiden Fällen zusammensetzen aus Betriebsratsvorsitzende
der Nürnberger Metallindustrie, die jeden Mittwoch Nachmittag
zur Informationsstunde im Gewerkschaftshaus zusammen kommen.
2.) Als weitere Termine könnten wir Ihnen vorschlagen: Dienstag,
3. 12. um 18.00 Uhr. Bei den Teilnehmern dieser Veranstaltung
würde es sich um die Leiter der gewerkschaftlichen Vertrauens-
leutekörper, ebenfalls aus den Nürnberger Metallbetrieben
handeln.
In beiden Fällen kann mit ca. 100 Teilnehmern gerechnet werden.
Sie sind nur im Einzelfall identisch. Wir wollen überlegen, ob
wir gegebenenfalls den Teilnehmerkreis am 3. 12. vergrößern können.
Thematisch denken wir etwa an eine Darstellung des Verhältnisses
der amerikanischen Gewerkschaften zur Anti-Inflationspolitik der
amerikanischen Regierung unter dem neuen Präsidenten. Das wäre
für uns insofern von besonderem Interesse, da in der zum Jahres-
ende bei uns anlaufenden neuen Tarifrunde Fragen der Konjunktur-
politik, der Arbeitslosen- und Preissteigerungsrate und in diesem
Zusammenhang die Außenhandels- und Weltmarktpolitik eine nicht
unwesentliche Rolle spielen.
Über das Honorar werden wir uns sicher einigen können. Bitte lassen
Sie uns Bescheid zukommen ob die vurgeschlagenen lermine bzw.
welcher der beiden Mitbwoch-Nachmittag-Termine für Sie akzeptabel
ist.
Grüßen
Tip unserjceicrjeTTMgeaBn I o
(Nach Diktat verreist)
ps^
1V. August 197^
Herrn
Horst Klaus
I.G. Metall
Nürnberg
Lieber Herr Klaus ,
Sie werden sich vielleicht erinnern, dass meine
Freunde Ernst Altert und Otto Kraus mit Ihnen
im vorigen Winter über die Möglichkeit eines
Vortrags von mir in einem gewerkschaftlichen
Kreis sprachen»
Die von mir damals geplante Reise nach Nürnberg
hatte sich verschoben; sie sollte in Verbindung
mit einer Ausstellung von Arbeiten meiner Frau
im Kunstverein stattfinden» Diese Ausstellung
lüaniaL soll nun am 27. November dieses Jahres er-
öffnet werden und wir werden bei dieser Gelegen-
heit mehrere Tage in Nflrnberg verbringen, an das
uns beide alte Bande knüpfen.
Ich könnte also um diese Zeit den seinerzeit
geplanten Vortrag halten, sei es über den Stand
und die Probleme der amerikanischen Gewerkschaften,
oder, falls Sie das vorziehen, über ein anderes
Thema aus dem sozialen Bereich Amerikas; etwa die
Lage der Neger, oder die politischen Perspektiven
nach Nixon»
Lassen Sie mich bitte wissen, ob Sie an einem
dieser Vorschläge interessiert waren, und wenn
ja, welche etwaige te sondere Wünsche für das Format
sie hatten. Ich dachte an maximum eine Stunde Vor-
trag mit anschliessender Diskussion/^ragestellung.
Auch wüsste ich gern Näheres über den Kreis, in dem
der Vortrag stattfinden würde ^ und die erwartete
Beteiligung. Die Festsetzung des Honorars überlasse
ich Ihnen.
Näheres über mich können Sie von den Kollegen Kraus "
und Albert erfahren. Ich bin regelmassiger Mitarbeiter
an den Gewerkschaftlichen Monat sh'^^ften, der Neuen
Gesellschaft und den Frankfurter Heften Letztere
brachten in der Juni-Nummer eine grossere Arbelt
von mir über "Amerikas Schwarze Burger"»
Ich wäre Ihnen für eine baldige Nachricht dankbar,
damit ich meine Reise entsprechend planen kann»
Mit freundlichen Grüssen
Institute for Policy Studies
1520 New HampsKire Avenue, N.W., WasKin^ton, D.C. 20036
(202) ADam^ 4-9382
November 9, 1973
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear George Eckstein:
Thanks very much for your letter and the nice review you
wrote of my book. It's good to get a boost from a relative.
I am weak on family genealogy and am interested in how the re-
lationship works. I would be delighted to get together with
you in New York. Do you come into the city often?
Best Regards,
Richard J. Barnet
Co-Director
RJB/srb
i(
^
^'W^
\^ '
19
International
Center of Photography
1 1 30 Fifth Avenue (at 94th Street)
New York, NY 10028
212-860-1777
November 6, 1974
George Eckstein
5 Crickett Lane
Great Neck, Long Island, N.Y., 11024
Dear Mr. Eckstein:
Enclosed is the material I promised you on the phone
today.
Thank you for your inquiry. If you want more Information,
please just call.
Sincerely,
Marcia L. Goldman
Secretary to Cornell Capa
mg
enclosures
2/
the ICP Library of Photographers. The Cartier-Bresson show will coincide
with the publication of ABOUT RUSSIA (Studio Books/Viking), photographs
taken on his most recent trip to the USSR.
The International Center of Photography will be open daily from
n a.m. to 5 p.m. It will be closed Mondays. Admission will be by voluntary
contribution.
# # #
FOR FURTHER PRESS INFORMATION PLEASE CONTACT:
Marshall & Bloom Associates
7 West Bist Street
New York City 10019
586-7833
Phillip Bloom
Madeline Welsing
563^.55-0
*
Standardnorm 1034-a
September 1973
4 Treasury FRM 2000
PUBLIC VOUCHER FOR PURCHASES AND
SERVICES OTHER THAN PERSONAL
DATE VOUCHER PREPARED
U.S. DEPARj;:^;jT, bureau, or Establishment and location
IntMtiatloBal Conattttietttion kgßacj « PCM ^ept. 27» 1978
Waidxiiistoa, D.C. 205^7
VOUCHER NO.
SCHEDULE NO.
CONTRACT NUMBER AND DATE
P(a0HD
REQUISITION NUMBER AND DATE
r
PAYEE'S
NAME
AND
ADDRESS
Omyrgß ScJcsteia
^ Crlctet
Oiwt mmck, nmt York IKföi^
n
L
j
SHIPPED FROM
TO
WEICHT
NUMBER
AND DATE
OF ORDER
DATE OF
DEUVERY
OR SERVICE
9/12/76
40fi5 Q
PAID BY
DATE INVOICE RECEIVED
DISCOUNT TERMS
PAYEES ACCOUNT NUMBER
GOVERNMENT B/L NUMBER
ARTICLES OR SERVICES
{Enter description, item number of contract or Federal
supply schedule, and other Information deemed necessary)
Tc^Bfta pttjMHOt corarlüg z^tipublicatioo
tat Äpocalorp««?** by
Sctoteia, ttoBk tbe Winter 197^
of BISSEffT,
QUAN-
TITY
^^
l
(Use continuation sheet(sj if necessary)
UNIT PRICE
COST
*25
ve
V
PER
AMOUNT
$35*00
k^^
PAYMENT:
COMPLETE
PARTIAL
FINAL
PROGRESS
ADVANCE
(Pgyee must NOT use the space below) TOTAL
DIFFERENCES
Amount vcrified; correct for
|25U»
(Signatiire or Initials)
MEMORANDUM
Cr:
ACCOUNTING CLASSIFICATION
••■.-a
>-
CO
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Q.
CHECK NUMBER
ON TREASURER OF THE UNITED STATES
CASH
$
DATE
CHECK NUMBER
ON (Name of bank\
"••••- •••*♦— »-•••••-*»«**««.^,
1034-116
• gi»wi<»ii^a <mmt »^»jp w k lyj'ji'ji > _
'***** rf * • * ' - - > '
^^■•''^'^'-•^''*
a. A «> t A t . ■ ■ 4 . . . ■ ,
■'•■'• ■ -
INTERNATIONAL COMMUNICATION AGENCY
MARK ALL PACKAGES AND PAPERS WITH CONTRACT AND/OR ORDER NUMBERS
1. DATEOF ORDER
Sept. 27, 197Ö
2. CONTRACT NO. (if any)
4. ISSUING OFFICE INTERNATIONAL COMMUNICATION AGENCY
3. ORDER NO.
5639-55-8
USE ON ALL
INVOICES
PAGE 1 OF
WASHINGTON, D.C. 20547
5. ACCOUNTING AND APPROPRIATION DATA
01-8-2iK)l-00-P0325-25if31
6. sHip To (consignee and Aadress, ZIP code^ Tnterj^aXlonQ-l Communlcatlon Agency
vßßyright clearance Desk - Rm7 225
IyTo Pennsylvania Ave., N.W.
Washington, D.C. 205^4-7
7. TO: CONTRACTOR (Name, Address, ZIP Code)
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 1102^4-
9. REQUISITION^
OFFICE ^
pgm/pmd
11. F.O.B. POINT
Washington, D.C.
12. GOVERNMENT B/L NO.
VIA
8. TYPE OF ORDER
Q (a) Purchase Reference your.
Please furnish the following on the terms specified on both
sides of this order and on the attached sheets, if any,
including delivery as indicated. This purchase is negotiated
under authority of
□ (b) Delivery Except for billing instructions on the
reverse, this delivery order is subject to instructions
contained on this side only of this form and is issued subject
to the terms and conditions of the above-numbered contract.
10. REQUISITION NO. /PURCHASE AUTHORITY
13. DELIVERY TO F.O.B.
P0MSI7-DN jOftBEFORE
'^/ö/^'
14. DISCOUNT TERMS
I^ET
15. SCHEDULE
Item No.
(a)
'See reverse for rejections
Supplies or Services
(b)
Token payment covering republication
permission:
"Heading for Apocalypse?" by George
Eckstein, from the Winter 1975 issue of
DISSENT .
Quantity
Ordered
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Unit
(d)
ea.
I5Z2S^ATi2N copy
Thi
xayffi.nt is belog prooesssd.
Unit Price
(e)
"W
Amount
(f)
$25.00
Quantity
Accepted
(g)
16. CLASSIFICATION: Q SMALL BUSINESS
D
OTHER THAN
SMALL BUSINESS
D
MINORITY BUSINESS
ENTERPRISE
SEE
BILLING
INSTRUC-
TIONS ON
REVERSE
17. SHIPPING POINT
18. GROSS SHIPPING WEIGHT
19. INVOICE NO.
20. MAIL INVOICE TO (Include ZIP Code)
(Original and 2 copies)
INTERNATIONAL COMMUNICATION AGENCY
WASHINGTON, D.C. 20547
21. UNITED STATES OF AMERICA
BY (Signatare)
ORDER FOR SUPPLIES OR SERVI
$25.00
15. (h) Total
from
contin-
^^ uation
pages
15. (i)
^ GRAND
"^ TOTAL
22. NAME rT-Kpec/; Mary L. üdom Frocurement Agt.
pgm/p PROCUREMENT SECTTON
TITLE: CONTRACTING/ORDERING OFFICER
1. CONTRACTOR
STANDARD FORM 147 (REV. 2-77)
Prescribed byGSA, FPR (41 CFR) 1-3.605
STYLE B
International
Communication
Agency
United States of America
Washington, D.C. 20547
September 19, 1978
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 11024
Dear Mr. Eckstein:
Thank you for your letter of September 12, 1978. Enclosed is a
copy of the Spanish version of Dialoffue (PAGETAS) containing
your article. The piece is also scheduled to appear in our
French Vol. 9» No. 4 which won't be off the press imtil late
December or early January. ¥e will send you a copy at that time.
¥ith regard to the reprint fee, we have tumed that over to our
Copyright office. You should be hearing from them very shortly.
Sincerely,
Iris L. Nelson
Editori al Assistant
Dialogue
EiBLClosure:
FACETAS, Vol. 1l/2
September 12,1978
DIALOGul ^* '^^Ison, T5dltorlal Asst
H I.C.A.'
1776 Pennsylvania Ave
Washington, DC 205V7
Dear Ms. Nelson,
Thank you «ir the copy of DTAT.OG^m Vol 11, Fo 2
wlth the Condensed reprlnt of my BISr.B'^T
article. Ilas there also been a Prench and
tl^^d^ t^anslation? If so, I would appreclate
receivins a copy,
Another matter« fron our correspondence at the
tirae I was ujider the linpre.«^ sion that tViere
would be, elther for me or for DiPrKTIT, the
nrooSÜJ'm^ Tonrint foG. So far, neithor I nor
DISSBIIT Iiave recelved one. Pleaso advise.
Slnnerely,
March 3f 1976
Ms. Iris L, Nelson, Editorial Asst.
DIALOGUR
USIA
Washington, DC 205^7
Dear Ms. Belson,
Tkank you for your letter of February 2?
and the copy of DIALOGITl.
You have my permission-to reprint the
article ^'heading for Afjocalypse ?*• Ind
DISSETIT, Winter 197?, provided no cuts
are raade without my approval, and assum-
ing you will recelve reprint permissiin
frora DISSENTt
I will appreciate receiving, in ar^dition
to the customary fee, a copy of the
English, Spanish and French^^editrlon
of the issue containing my article.
A photograph is enclosed as requested.
Sinceräly,
USIA
UNITHl) STATES
INFORMATION AGENCY
WASHINGTON 20547
Pebruary 25, 1976
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 11024
Dear Mr. Eckstein:
Thank you for your letter of Pebruary 19 in response to our query
to DISSENT requesting your photograph. Below are answers to the
questions you asked:
1 ) You are the right author; the "P" was our mistake and
should not have been included as a middle initial. Sorry.
2) We are planning to use your article "Heading for Apoca-
lypse?" which appeared DISSENT, Winter 1975 edition. Our Copy-
right Office is in the process of obtaining the necessary re-
print permissions from DISSENT and others as may be required. '
Customary fees are paid as required.
3) DIALOGUE is distributed overseas to 123 countries in Latin
America, Africa, Asia, Eastern and Western Europe, and the USSR.
DIALOGUE is printed in eight languages — English; Spanish; Prench;
Portuguese; Polish; Romanian; Greek and Russian: Distribution
total s approximately 1 85, 000.
A copy of our latest issue is enclosed for your perusal. If you
have any further questions, please don't hesitate to vjrite us.
We look forward to your reply.
Sincerely,
Iris L. Nelson
Editorial Assistant
Dialogue
Enclosure:
Dialogue, Vol. 8, No. 3-4
^
•»
Ff^bruary 19, 1 976
Ms. Iris L* Nelson
F.ditorlal \sst,
DIALOGÜE
nsiA
Washington, DC 20?^?
Dear Ms, Nelson,
DIJ^^SKNT has forwarded to rne your letter of* ^eb 2
requesting a photograph of rae in connectiön ^Ith -
a planned artic^e. Before accedlng to your requftst,
I have a few questions:
1) Are you su^e you've got the right author? I have
never used the middle initial ^*F",
2) VJhich article are you planning to carry and
in what context would it app^ar? I assume therc
would be a customary fee.
3) Could you mail me a copv of your latest issue?
V/here is your major area(s) of distrlbution ?
h) Do you ha\?e or will you require the previous
publication's release in addition to my permisi?ion?
Sincerely,
USIA
ÜNITLD STATES
INFORiVlATION AGENCY
WASHINGTON 20547
Pebruary 2, 1976
Publicity Department
DISSEMT
509 Pifth Avenue
New York, N.Y. 1001?
Dear Sir:
/^>
.y^:
We are planning to carry an article by George F. Eckstein, a
contributor to your Journal, in a forthcoming issue of DIALOGUE,
It is our usual practice to open each article with a photograph
of the author. Would it be possible for you to supply us with
a black and white photograph of Mr. Eckstein? If not, could
you advise us as to where we might be able to obtain one.
DIALOGUE is a scholarly quarterly Journal of American thought
and discussion published by the U.S. Information Agency and
distributed overseas as a part of the U.S. Information program.
Your assistance in this matter will be greatly appreciated.
Cm Sincerely,
^V
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orn
Iris L. Nelson
Editorial Assistant
Dialogue
pv- C %^^\^\^(
■J
International Biographical Archives and Dictionary
of Central European Emigres, 1933-45
Biographisches Handhuch der deutsehsprachigen
Emigration nach 1933
570 Seventh Avenue, New York, New York 10018 (212) 921-3Ö70
ADVISORY BOARD
DR. WERNER BERTHOLD
Bibliotheksdirektor,
Deutsche Bibliothek
Frankfurt am Main
PROF. HANS BOOMS
Präsident des
Bundesarchivs
Koblenz
PROF. LEWIS J. EDINGER
Columbia University
New York
DR WERNER RÖDER
Institut für Zeitgeschichte
Munich
DR. GURT C. SILBERMAN
President, American Federation
of Jews from Central Europe, Inc.
New York
PROF. HERBERT A. STRAUSS
Research Foundation for
Jewish Immigration, Inc.
New York
Dear Sir/MadaiU;
^ (Xm^^y^j^ \'\^0
Some tlme ago, you provided us with Information aboiit
your life and career. The questionnaire you completed was
incorporated into our archives, and its data used to prepare
a biography that will appear in the second volume of our
Dictionary.
We are sending you herewith a copy of the manuscript
of your biography for your approval and co3f»rection. It has
been edited for content and style, and has been proofread,
which explains the various marks and corrections in the text.
We regret any appearance of untidiness the copy raay have
at this stage, but being a non-profit Organization with
limited funding, we are striving to avoid the substantial
expenses that would be involved in inserting corrections
in galley-proof s .
If you find this biography accurate, you need not respond
to this letter. However, if you see factual errors or signifi-
cant omissions, please write as soon as possible, making your
corrections on the copy itself , preferably in a different
color. If we do not hear from you within three weeks, we
shall take the liberty of assuming your consent and approval.
Volume I, in German, is Coming out this spring. Volume II,
which Covers the arts and sciences, and in which your biograpliy
will appear, will be published in English by the end of the
year.
Thanking you for your Cooperation in an \mdertaking which
we hope will be a worthwhile witness to major historical events
and to the assertion of humanity and dignity in the face of
persecution, I remain
Very truly yours.
Herbert A. Strauss
Coordinator of Research
Professor of History
The Citv College of Mpw Yot«v
A ^
3|l^
QeöHcc:' G~ eü<:^(BV OPCL
/
7(b<J'
Dr. Heinz Kloppenburg DD
Oberkirchenrat
Herrn
Georp:e Eckstein
66 Dorchester Drive
Manhasset, 'R.Y. 11030
-Ti'^^s^ ^)i cixcL
^6 Dortmund, den 16. Oktober 1968
Schliepstr. 11
'-Lelefon 57 21 7^
Sehr geehrter, lieber Herr Eckstein,
ich danke Ihnen sehr herzlich für die spontane Zusendung des
Artikels über den von mir ganz besonders geschätzten verstor-
benen Hein Herbers. Ich werde ihn gerne bringen und hoffe, daß
das schon im November-Heft der Fall sein kann.
Gerne habe ich davon Kenntnis genommen, daß Sie zu gelegent-
licher Mitarbeit Jetzt etwas eher in der Lage sind, weil oie
etwas mehr freie Zeit haben. Mir ist das außerordentlich will-
Kommen. Ich muß Ihnen aberder Redlichkeit halber sagen, daß wir
eine Zeitschrift sind, die nur minimale Honorare zahlen kann
( DM 5, — pro -Druckseite ), weil wir ohne Jede Subsidien mit
einer Auflage von nur 2.500 herauskommen. Es ist sozusagen alles
ehrenamtlich was bei uns geschieht. Ich könnte mir denken, daß
Sie sagen: das ist für mich Kein absolutes Hindernis, aber ich
wollte Ihnen gerne der -Niedlichkeit halber dies zuvor gesagt ha-
ben. Sehr gerne würde ich von Ihnen, falls Sie weitere Zeit für
^^itarbeit haben, hören, über welche Themen *^ie schreiben könnten.
Ich danke Ihnen nochmals für den Hein Herbers-Artikel und für
Ihr Angebot und bin für heute
mit herzlichen Grüssen
Ihr
^a-i^_^_^ ^
t-i- "7
George Eckstein
66 Dorcheste^f Drive
Manhasset, N.Y, IIO3O
17. 9 •1968
Herrn Dr. Heinz KLoppenurg DD
JUNGE iORCHE
Schliepstr. 11
^"600 Dortmund
Sehr geehrter Herr Dr. Kloppenurg, ''
Sie werden sich wohl erinnern, da^s Sie vor
etwa 2 Jahren einen Artikel von mt über die
Neger bewegnng hier aus den Gewerkschaftlichen
Monatsheften nachgedruckt haben. .i
Heute mochte ich Ihnen einen kurzen Nachruf
auf den kurz lieh in Holland gestorbenen ehe-
maligen deutschen Pazifisten HEIN HERBERS
unterbreiten, den Sie vielleicht in der
JUNGEN KIRCHE werden würdigen wollen. Er
ist Ihnen ja sicher kein ffiibekannter.
Wenn Sie die Sache bringen, wurden Sie bitte
seiner Witwe ein Exemplar schicken; ebenso
bitte ich, ein etwaiges Honorar an sie für
die hollandische Ges^.""'"'" i«*--wi*er.__ , _, _
ki
'kst*'-»'
E
n
bs be-
leb habe nun etwasmehr freie Zeit, und wfe
evtl. zur gelegentlichen Mitarbeit in der
Lage.
Mit feerzlich n Grussen
Ihr
''tt^tt k,'.
Günther Kckstein-New York
^■A ^^ i%%
HEIN HERBERS ZUM GEDENKEN
Aus Holland kommt die Nachricht vom Tod Hein Herbers '.
Berufenere als ich werden das Leben und Wirken dieses tapferen
Kämpfers für Frieden und Menschlichkeit in seiner Ganze würdi-
gen. Ich mochte nur eine personliche Randbemerkung anfügen über
diesen einzigartigen Menschen, gestutzt auf ein paar fluchtige
Begegnungen vor langen, langen Jahren.
Dreiundsiebzig Jahre war Hein Herbers alt, ale er starb.
Aber für mich ist er immer der Junge Mann mit dem befeuernden
Wesen geblieben, dessen Haltung und Charme sich keiner entzie-
hen konnte, der ihm begegnete. Nicht einmal die nationalistisch
verhetzten Jungs seiner Mittelschulklasse, und erst recht nicht
wir Jungen Pazifisten und Sozialisten von I930. Was ihn vor an-
deren auszeichnete, war, dass in ihm Gedanke, Gefühl und Tat
völlig eins wurden, in einer Reinheit der Gesinnung, die auch
den Gegner achtete und die diesen dadurch auch oft erreichte.
In ihm wurde die Idee zur täglich gelebten Haltung.
Im Gegensatz zu den unwissenden Chauvinisten, die ihn ver-
leumdexten, wurde für Hein Herbers das Beste aus der deutschen
Vergangenheit zur lebendigen Gegenwart und zum Werkzeijg für
eine bessere Zukunft. Scheinbar muhelos schöpfte er aus dem
Brunnen der deutschen Uteratur und Geschichte; eine Artikel-
reihi über seinen Landsmann Wilhelm Busch war ein Meisterstuck,
und mit Goethe 's I^bensphilosophie verband ihn eine tiefe Affi-
nitat. Ein Humanist im vollen Sinn des Wortes, war er gleich-
zeitig in seinem Wesen, in seinem Aussehen zutiefst deutsch. Er
gehorte denn auch spater in den dunklen Jahren zu denjenigen,
deren Existenz uns Emigranten daran etinnerte, dass es auch ein
"Anderes Deutschland" gab.
• fj^^9If'21
-2-
Dle Wurzeln seiner Überzeugung lagen viel tiefer als nur im
Politischen und Sozialen* So schrieb er dem manche Jahre Jünge-
ren im Jahr 1936 ajis Holland in die Pariser Emigration:
ft
• • •
- - - ich lebe Evon den Wochen in und um die Kathedrale von
ChartresJ heute und in diesem Augenblick mehr als von dem
Glauben^an den Sozialismus. , - übrigens habe ich mich darin
nie zu andern brauchenj^ und ich mochte wohl wissen, was über«
haupt vom Sozialismus übrig geblieben wäre, wenn es nicht
Leute gegeben hätte j^ die v/eniger an ihn und mehr axx Bach und
Chartres geglaubt hatten."
Nach dem Krieg - selbst schwer krank durch die Entbehrungen
unter der deutschen Besatzung in Holland - setzt er sich -uner-
müdlich ein in der materiellen und seelischen Hilfe für die
0
überlebenden Friedensfreunde in Deutschland. Ein Brief aus die-
ser Zeit (19^7) drückt sein Wesen besser aus als alle fremden Worte:
'*•••- macht erst recht alles deutlich, was wir verloren haben,
wie alles das was wir taten wauc* "als in das mer ein slac",wie
Walter v#d. Vogelv/eide am Ende des Lebens klagend singt. ..
Und so wie ich und wir hier alle von Deutschland her, einige
wenige Kilometer von hiir, den lautlosen Schrei der Not, den
Blick der Mütter nach ihren kleinen Kindern, der Eltern nach
ihren Söhnen, die nicht zurückkommen, von Hass und Hetze und
Gehetztsein ^der Ehegatten untereinander - so wie man alles
das hier stärker f ü h 1 t, - so hat man dann, den einzelnen
Menschen schreibend • ein wenig das Gefühl der Erleichterung,
dass man ein wenig tragen hilft und dass man versucht, den
Weg nicht abschneiden und verbauen zu lassen, der in eine k
bessere Zeit f rtihrt. Wir und die nach uns kommen, werden das
dreissig Jahre lang tun können, ehe es wieder aufwärts geht»
Aber wir atmen ja auch so lange und unser Herz schlägt und
mSchte schlagen - contra mortem perpetuum - gegen den Tod,
den unaufhörlichen Todj gegen den Tod, der in jeder Sekunde
aufgehoben und überwunden sein will dxrpch den Atem, durch
das klopfende Herz. ... In einem seiner grossten Gedichte,
es steht im Westostlichen Diwan, verbindet Goethe sein mysti-
sches Lebensgefuhl mit dem Glauben an den Sinn der Tat:
"Werdet ihr in jeder Lampe Brennen
Fromm den Abglanz höh 'ren ^Lichts erkennen.."
mchcAgcrKMHgk und doch auch hinterlässt der sterbende Parse sei-
nen Jüngern ein "heiliges Itermächtnis" und ihm ist es so
wichtig, dass er es im Gedicht gesperrt hat drucken lassen,
was bei Goethe sonst nie vorkommt:
"Schwerer Dienste tägliche Bewahr
Sonst bedarf es keiner Offenbarung."
\
IC
Ich konnte mir für Hein terbers keine schönere und treffendere
(iraDschrlft denken als dieses Goethewort»
u n g,
i/'-
JUNGE KIRCHE
Protestantische Monatshefte
4600 Dortmund, 16. Jan.
bchliepstraße 11
Telefon 572174
1967
Herrn George Eckstein
66 Dorchester Drive
Manhasset, N.lf. 11030
U.Ö.A.
llUu^. ^
ry
Sehr geehrter Herr Eckstein,
ich habe Ihnen noch für Ihren Brief vom 30. November zu
danken mit Ihrem Beitrag über Nelly Sachs. Bitte, verzeihen
Sie, daß meine Antwort so spät kommt, aber ich komme seit
Wochen nicht zur Erledigung auch sehr wichtiger Dinge^
•
S«« Aufsatz über Nelly Sachs finde ich gut, aber er sagt,
was bie nicht wissen können, den Lesern der "Junge Kirche"
etwas, das ihnen bereits geläufig ist, da wir seit Jahren
gerade auch in der Frage des Verhältnisses zum Judentum uns
bemuhen, für aufklärende Gerechtigkeit zu sorgen. Ich gebe
«^^''^f^T^''*^^!^ ^"^ ""^^^ ^"^®^« Zeitschrift weiter und nehme
an, daß Ihnen das recht ist.
An Sich bin ich für Arbeiten aus diesem Gebiet immer sehr
%^^^\^''\ f^""^^^ '"^e^ ^""^ Beispiel interessJereSrau? e?wa
2 oder 3 bchreibmaschinenseiten etwas über die Haltung des
Snd^S"hHrpr J^d^f^"»«/" aktuellen Entwicklungen iS Deutsch.
?ov, H«^? f.: Konnten bie darüber einmal etwas schreiben?
- Ich darf dabei allerdings darauf hinweisen, daß wir nur sehr
schlechte Honorare zahlen können. Aber vielleicht ist Sas jf
für Sie kein unbedingtes Hindernis. ^
Mit nochmaligem Dank und herzlichem Gruß bin ich
^
(Dr. Heinz Kloppenburg DD.)
Oberkirchenrat
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It).]
11h %
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y
11024
march 17, 1980
Degr frtr. Eckstein
/
On the instructions of Joseph Clark, I am sending you
under separate Cover bound page proofs to MIGHTFRÜST IN
PRAGUE/Zdenek nilynar. Bound copies of the book u/ill be
ready in 5 u/eeks. Publication date — Puay 19, 1980; 300
pages; translated by Paul 'djilson; S16,95 list price.
Please note that the page proofs areuncorrected (many
typos and style eccentricities have only been subsequBtitly
corrected) and that the table of Contents and index have
not been keyed.
P.S. If you have any questions, please call me
(\\j
V
^>iv>^
^ ^^
^
^
PUBUSHERS
320 West 105 th Street
New York, N.Y. 10025
212 663 9059
Verlag
Verlag Kiepenheuer & Witsch • 5 Köln 51 • Postfach 51 07 42
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
Nev York 1 1024
USA
GmbH & Co KG
Kiepenheuer&Witsch
5Koln51 Ruf 38 7038 1
RondorferStr5
Telegramm-Adresse:
Kiepenbücher Köln
Telex 8 881142 kiwi
Postscheckkonto Köln 21819-501
Bankkonten
Sparkasse der Stadt Köln 3702 610
(BLZ 37050198)
Deutsche Bank AG Köln 5374 020
(BLZ 370 700 60)
Dresdner Bank AG Köln 9831411
(BLZ 37080040)
Köln, den 7. Juni 1978
-es/fy-
Sehr geehrter Herr Eckstein,
rKV?**! * °'^'' ^^♦®'' ^^^^^ "^^ ^=^« Unterlagen mit Ihrem
Publxkatxonsvorschlag ins gegeben. Ich muß Ihnen leider einen
negativen Bescheid geben. Wir haben in letzter Zeit mit der Ver-
öffentlichung von vergleichbaren politischen Büchern schlechte Er-
fahrungen gemacht, d.h. nicht so sehr, daß sie keine guten Rezen-
sionen von der Presse erfahren hätten - oft ganz im Gegenteil.
Aber die Verkäufe blieben derart hinter den kalkulatorischen Not-
vendigkeitai zurück, so daß vir hier in unseren Entscheidungen immer
zögernder werden. Das ist ganz außerordentlich bedauerlich, aber
wxr können diesen ökonomischen Faktor nun ganz und gar nicht aus-
schalten. Wenn wir uns also für einen politischen Titel entscheiden,
muß er entweder von besonderer Aktualität sein oder an einen Jahres-
f«?*^""'**'' *®^"' **®'' ohnehin viel publizistische Aufmerksamkeit
erf&hrt. Nur so kann man einem politischen Buch auf dem vollgestopften
Markt zur Aufmerksamkeit verhelfen. Was Ihren Vorschlag angeht, so
glaube xch, daß er sicher einen interessanten Beitrag zur politischen
Dxskussxon leisten könnte, bezweifle aber, ob er die notwendig hohe
Auflage erreichen wird.
Ich bitte Sie um Verständnis für diese Entscheidung und danke Ihnen,
daß Sxe uns Ihre Unterlagm überlassen haben. Ich reiche Sie Ihnen
in der Anlage zurück.
Mit freundlichen Grüßen
VERLAG KIEPENHEUER & WITSCH
Erika Stegmann
-Lektorat-
nach Diktat verreist
-t A i . . f 4
(Vera Peyerabend)
♦Lektorat
Geschäftsführer: Dr. Reinhold Neven Dul^ont ■ Handelsregister: Amtsgericht Köln HRB Nr.
479
15* 7. 1978
Kiepenheuer ^^ Witsch
Pressestelle
Fran Martina Crol^^hardt
Rondorf er Str« 5
5000 Köln 51
Liebe Frau Gollhardt,
vor einlr-en Tagen erhielt ich Ihre Herbstl:1*e
für 1978.
Ich v;urde gerne Richard '«'rights '»Black Boy"
fflr eine der Zeitschriften und Rundfunksender
In Deutschland, an denen Ich mitarbeite,
besprechen und bitte um Übersendung eines
aezenslonsexemplars.
Selbstverständlich wird Ihnen eine Cople
der Rezension nach Erscheinen zugehenf wie
Sie wiss^en. habe Ich die Fortsetzting
AMERICAN HÜITGER bereits nach Erscheinen der
amerikanischen Ausgabe für die T^ue Zürcher
Zeltung bezensiert. Vielleicht kSnnen Sie
bereits vormerken, mir ein Exemplar vorab-
zusenden, daralt Ich weitere Bes-nrechungen
l^chtzeltlg ausarbeiten kann,
!'flt freundlichen Grüssen
Ihr
k&w Literatur
über das Buch
Eindringlich, mit Leidenschaft, aber
ohne SentimentaUtät erzählt Richard
Wright, was er als Kind, als junger
Mensch im amerikanischen Süden
empfunden und erfahren hat. Er
wuchs auf in einer Welt von Hunger
und Armut, von Angst und Haß, einer
Welt, in der die Farbigen zwar keine
Sklaven mehr waren, in der es aber für
sie damals so gut wie keine Menschen-
rechte gab.
Black Boy ist ein erschütterndes Buch,
es ist heftige Anklage, vollkommen of-
fenes Bekenntnis und bittere, beunru-
higende Wahrheit zugleich, spannend
geschrieben wie ein Roman. Am Ende
des Buches schreibt Richard
Wright:
„Die Südstaatler behaupten, sie kenn-
ten den ,Nigger', und ich war, was sie
einen ,Nigger' nannten. Mich aber hat-
RICHARD WRIGHT
BbdcBoy
f€PEl#CI«R + Wn^
"^
ten diese Leute nie gekannt, nie hatten
sie gewußt, was ich empfand und dach-
te. Die Weißen dort behaupteten, ich
hätte einen bestimmten ,Platz' im Le-
ben. Nun, dieser ,Platz' war für mich
nie WirkUchkeit; instinktiv hatte ich
diesen mir von den Weißen zugewie-
senen , Platz' immer verworfen. Auf
den Gedanken, daß ich als Mensch un-
tergeordnet oder minderwertig sei,
war ich nie gekommen. Und kein Wort
von den Lippen eines weißen Süd-
staatlers hat mich je dazu bringen
können, am Wert meines Menschen-
tums zu zweifeln. Gewiß, ich hatte ge-
logen. Ich hatte gestohlen. Ich hatte
mit aller Kraft gegen die in mir bro-
delnde Wut angehen müssen. Ich hatte
gekämpft. Und es war vielleicht nur
ein Zufall, daß ich nie gemordet hat-
te .. . Aber Widerstand, Aufsässigkeit
und Aggression waren die einzigen
Möglichkeiten, die mir der Süden ge-
lassen hatte, wenn ich ein natürliches,
wirkliches Leben führen und der
Mensch sein wollte, der ich war."
Richard Wright war der erste farbige
Schriftsteller von internationalem
Rang. Black Boy erschien 1945 und
erregte großes literarisches wie politi-
sches Aufsehen in den USA. Dieser
erschütternde Bericht einer Kindheit
und Jugend im amerikanischen Süden
in den Jahren 1912-1925 ist eine der
eindrucksvollsten, heute schon klassi-
schen Autobiographien unserer Zeit.
Das Buch ist in 12 Sprachen übersetzt,
le gekürzte deutsche Ausgabe er-
schien 1947 und ist seit langem ver-
griffen. Mit dieser Neuausgabe liegt
Black Boy zum erstenmal vollständig
und in einer neuen Übersetzung vor.
Eine Fortsetzung dieses autobiogra-
phischen Berichts ist vor kurzem erst
im literarischen Nachlaß von Richard
VV 1 i^ii^ ^il tVaV^VIVL, C&iltWl %UWAiA AACWA
American Hunger in den USA veröf-
fentlicht und von der Kritik als Hterari-
sche Sensation gewertet worden. Die
deutsche Übersetzung wird im Früh-
jahr 1979 bei k&w erscheinen.
Der Autor
Richard Wright wurde 1908 auf einer
Plantage im Staate Mississippi gebo-
ren. 1937-1946 lebte er in New York.
Er hat Romane, Kurzgeschichten, Re-
portagen geschrieben. Nach dem 2.
Weltkrieg verließ er die USA und zog
mit seiner Familie nach Paris. Dort
starb er 1960.
Kurztext
Eine der eindrucksvollsten, heute
schon klassischen Autobiographien
unserer Zeit. Richard Wright, der er-
ste farbige Schriftsteller von Rang, er-
zählt von seiner Kindheit und Jugend
im amerikanischen Süden.
Bibliographisches
Richard Wright, Black Boy. Bericht
einer Kindheit und Jugend.
Titel der Originalausgabe: Black Boy.
Aus dem Amerikanischen von Kurt
Heinrich Hansen.
Ca. 320 Seiten. Gebunden
ca. DM 34,-.
ISBN 3-462-01300-9
Auslieferung: August
17
25.1.197S
i t
Kiepenheuer & Witsch
Frau Martina Gollhardt
Kofiä'or?*er 3%t. 5
5000 Köln 51
Liebe ^rau Gollhardt,
i
Ich komme zuröck auf unsere Korrespondenz
bezuglich des Richard Wright-Buches und kann
Ihnen heute die Ablichtung eines Artikel ff!r
iily.T^lJ^''''^^l Zeitung beifugen, in d-m das
Buch mltbesnrochen wurde. Ich habe x^reiterhln
vor, ^i^^ö ^detailliertere B'-sT^rechung im MKBKTTR
oder den FRANKP. HEFTEN und vielleicht im
WDR um die Zeit des Erscheinens der deutschen
Ausgabe zu bringen, und erwarte die vereinbarte
vorabsendung eines Rezensionsexemplars.
Heute mSehte ich bei Ihnen anfragen, ob Inr
Verlag an einem Buch von mir intere<^.^inrt warp,
das iie .viachtverteilung in den USA und/oder die
Perspektiven des amerikanischen KaT?italisraus
behandelt, tlber das erstere Thema schrieb ich
zum Bicentenntlal den beiliegenden Aufsatz fir
den MERICURi zum zweiten bringt in diesem Monat
der Sfldfunfc eine elnsttJndige Sendung, deren Text
Ihnen zweifellos erhaltlich ist (Att. Oswald
Hirschfeld, Hauptabtlg. raAesonderen Aufgaben).
über Umfang, Format, Termin und sonstige Beding-
ungen kann man sich, wenn im Prinzip Interesse
besteht, verständigen. Dtirfte ich Sie bitten,
die Idee der zuständigen Abteilung zu unterbreiten.
Zu Ihrer Information noch, dass ich ausser der
jahrelangen ausgedehnten Mitarbeit an Zeitschriften
und Rundfunk auch im Jahr 1970 bei Hanser einen
Band "USAi NEUE LINK^ AM ENDE?" schrieb. Ich lebe
seit 1939 in den TISA, kenne also die Entwic^-lung
aus langer Sicht.
Für eine baldige Nachricht wäre ich dankbar.
Mit bestem Dank und freundlichen Crrussen
Ihr
Mit den besten Empfehlungen^^ ^^^<
3.8.77
Lieber Herr Eckstein,
Richard WrighJb erscheint bei
uns nicht vor Herbst »78, auch
das ist noch nicht gewiß.
Ich merke Sie gerne dafür
vor und bitte Sie noch um
entsprechende Geduld.
Darf ich Sie in unseren
Presseverteiler aufnehmen?
Sie können dann regelmäßig
Besprechungsexemplare 5 die
Sie interessieren, anfordern,
reundliche Grüße Ihrer
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Pressestelle
Rondorf er Str. 5, 5000 Köln 51
Tel. 0221/3870 38
Redaktion
Kiepenheuer « Witsch
^5.7,^977
Rondorfer Str. 5
Sehr geehrte Redaktion
haben Sie die deutschen Rr^chte ftir
Richard Rights kimiC^T, HüNGER erworben.
Ich wochte das. Buch gerne llir eine der
westdeutschen Zeitschriften^d R^dlunk.
mitarbei^te (u.a. Rrankftirter ''efte, Ilord-
um"H«S^?\?'-Ü^°5^" Runöfiznk) un^ bitte
?^J?^^«°^* ^"^ ^®" geplanten Krschelnunrrs.
RffiiS^^^^ ^"^'^^^ '"^^^ '^^ tT^;ersondung eines
Rezensionsexemplars, -"«o
Mit bestem Dank und freundlichen Gr^is
sen
Ihr
l/oM'?^
H
1817
Harper e) Row, Pubiishers, Inc.
New York Hageistown San Francisco London
10 East 53d Street, New York, New York 10022
July 21, 1977
l
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y,
Dear Mr. Eckstein:
1102U
Thank you for your letter of June 29.
I have f orwarded your review of the Stuart
Hughes book to the appropriate editor here.
I am the editor of AMERICAN HUNGER,
and the German language rights, for your
information have been sold to Kiepenheuer & Witsch.
Publication, I am certain, is some time off yet.
Did you require an English-language copy for
review in German? If so let me know, please, and
we will send you one.
\n/o\ * Yoirs sincerely.
,vV
aNum W^
Nahum waxman
Editor
Harper &) Row, Publishers, Inc.
Gable : Harpsam Phone : 212-593-7000
Verlag
Kiepenheuer&Witsch
5Köln51 Ruf 387038
Rondorfer Str.5
Telegramm-Adresse:
Kiepenbücher Köln
Telex 8 881142 kiwi
Postscheckkonto
Köln 21819
Bankkonten
Sparkasse der Stadt
Köln 3702 610
I. D. Herstatt Köln 507 680
Verlag Kiepenheuer & Witsch / 5 Köin 51 / Rondorfer Straße 5
Herrn George Eckstein
5 Cricket Lane
Qreat in eck
i^ew lork 11o24 / USA
Luftpost
Köln, ^o. Juni 1972
Sehr geehrter Herr Eckstein,
erlauben Sie mir, daß ich Ihnen auf Ihren Brief vom 1. Juni
an Herrn Dr, Witsch antworte. Herr Dr. Witsch ist leider be-
reits seit einigen Jäairen verstorben, und sein iNiachfolger,
Herr Dr. iNeven Du Mont, hat den Brief zuständigkeitshalber
ans politische Lektorat gegeben.
Leider sehen wir keine Möglichkeit, Ihre Arbeit 'USA - Gesell-
schaft im Wandel' in lonser Programm aufzunehmen. Zum einen ist
unser Planung auf lange Zeit hinaus festgelegt, so daß wir keine
neuen vertraglichen Verpflichtungen eingehen möchten, und zum
anderen haben wir mit unserer letzten gesellschaftskritischen
Publikation über Amerika - Gerd Raeithel, Opfer der Gesellschaft, -
keine guten Erfahrungen gemacht, so daß wir in dieser Richtung
notwendigerweise etwas vorsichtig sind.
Wir reichen Ihnen das Exposfe mit Dank zurück und wünschen Ihnen
bei Ihren weiteren Bemühungen guten Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
• /^ -r»
VJdiitJjAU JixjCjrüiiNrLCiU£j±t öc VvITSCK
Erika Stegmann
S
Politisches Lektorat
\
n Juni 1972
Klepenheuoi' & V/itsch
Herrn Dr. Joseph Witsch
Rondorfer Strasse 5
5 Köln 51
Sehr geehrter Herr Dr. Witsch,
ich schreibe Ihnen auf Anregun,^ meines Freundes
Henry Pachter, um Ihnen ein soeben von mir fer-
taggestelltes ^uch mit dem Arbeitstitel
"USA - GBSELIßCHAFT IM WAIIDEL"
zur Veröffentlichung anzubieten. Es ist an das
interessierre Allgemeinpublikum adressiert und
behandelt, ausgehend von den Er^^ebnissen der
letzten Volkszahlung, die Wandlungen in der an»-
rikani?chen Gesellschcift in den letzten zwei
Jahrzehnten. Es versucht, die Dinge in längerer
Perspektive und in ihrer Komplexität zu sehen,
und dadurch die täglichen Ereignisse in eine
bessere Proportion zu stellen* IDch ff!ge Inhalts-
Verzeichnis und Einleitung bei, aus der Sie
Näheres über die Anlage des Buches und meine
Einsenatzung der Entwicklung entnehmen können,
die ich etwas froh alr. stark auallfizlerten
Optimismus bezeichnen mochte, der sich den
Gefahrmomenten nicht verschllesst.
Das Manuskript (I80 Maschinenselten a 30 Zeilen»
konnte sofort abgehen.
Ich lebe seit über drei Jahrzehnten in Amerika,
bin regelm.ässiger Mitarbeiter deutscher Zeit-
schriften (Frankfurter Hefte, Gewerkschaftliche
Momtshefte, Merkur, Neue Gesellschaft) tmd
Killt urkorrespondent der Basler Nationalzeitung.
Merkur brachte in der Aprilnummer eine Arbelt
über Reich-Revel-Raithexl. 1970 erschien in der
Reihe Hanser mein Buch "USA: Neue Linke am Ende?»«
eine Untersuchung, deren skeptische Perspektive
sich nur allzu rasch bewahrheitet hat.
In Erwartung Ihrer Nachricht bin ich
mit freundlichen Gimssen
20.9.1972
Red'.ktion
Ernst Klßbt -Verlag
Herrn Dr. Arbogast
7 Stuttgart 1
Rotebühlstrasse 77
Sehr geehrter Herr Dp. Arbogast,
ich badauere sehr, dass ich Sie während meines
kurzen Aufenthalts in Stuttgart nüit antraf.
Wie mit Ihrer Sekretäring besprochen, sende ich
Ihnen in der Anlage Einleitung und Inhaltsver-
zeichnis meines Buchmanuskripts
U.S,A. - GESELLSCHAFT IM WANDEL.
Das Buch ist im wesentlichen f ertip;gestellt,
und soll nur noch nach den bevorstehenden Wahlen
ergänzt und abgeschlossen werden. Es will in
grossen Zügen eine Übersicht über die gesellÄ
schaftlichen Wandlungen in dien USA in den Tetzten
20 Jahren geben. Es richtet sich an den intei^-
essierten Jaien ugd will ihm helfen, die oft
recht einseitigen täglichen Meldungen und Ereig-^
nisse in eine richtigere Perspektive zu setzen.
Der Umfanp: beträgt etwa 180 Seiten a 30 ZeilBn.
Ich bin seit Jahren Mitarbeiter deutscher Zeit-
schriften (Merkur, Frankfurter Hefte, Neue Gesell-
schaft, Gewerkschaftliche Monatshefte); in der
Reihe Hanser erschien 1970 mein Buch "USA: DIE
NEUE LINKE AM ENDE?". Ich lebe seit mehr als 30
Jahren in den Vereinigten Staaten und schreibe
deshalb aus eigener Beobachtiung und Erfahrung.
Wie ich schon am Telefon erwähnte, hat Herr Rasch
vom Fischer-Tpschenbuchverlag sein Interesse an
einer Tizenzausgabe kundgetan, falls das Buch alfe
Sachbuch erscheint.
In Erwartung Ihrer Antwort an obige Adresse (ich
fahre Anfang Oktber zurück) bin ich
mit freundlichen GrÄssen
Ihr
Herrn
Georö:e Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Verlag
W. Kohlhammer GmbH
7 Stuttgart 1
Urbanstraße 12-16
Postfach 747
Telefon P (07 11) 245446
Telex 0723820
Postscheckamt:
Stuttgart Nr. 16330
Deutsche Bank
Nr. 12/68085
Württ. Bank Stuttgart
Nr. 2583
Girokasse
Stuttgart Nr. 2022309
3. Mai 1972
Ha/bä*
Sehr geehrter Herr Eckstein,
seit Januar dieses Jahres ist Herr Rütters nicht mehr bei uns; er
ist mit neuen Aufgaben zu einem anderen Verlag gegangen. Als sein
Nachfolger habe ich mich auf Ihr Schreiben vom 5. April hin in die
Korrespondenz eingearbeitet, die Sie im vorigen Sommer mit ihm über
Ihr Buch geführt haben, das Wandlungen in der amerikanischen Gesell-
schaft behandeln sollte.
Leider kann ich Ihnen nun nur mitteilen, daß wir aus programmtech-
nischen Gründen zur Zeit keine Möglichkeit sehen, Ihr Buch bei uns
zu verlegen. Vielleicht hilft es Ihnen aber, wenn ich Ihnen die
neue Adresse von Herrn Rütters gebe, in dessen Verlagsprogramm Ihr
Titel möglicherweise passen könnte. Die Adresse lautet:
Axel Rütters, Verlag Melden Wissenschaft,
8000 München, Stievestr. 9
Ich bedauere, Ihnen keine andere Auskunft geben zu können, und ver-
bleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihr
(Jörn Halbe)
y
Amtsgericht:
Stuttgart HRB 1733
Geschäftsführer:
Dr. Jürgen Gutbrod
17. 7. 19B0
Frau
Ulrike Riemer
Kindler Verlag
Leopoldstrasse 5^
8000 München hO
Sehr geehrte Frau Riemer^
soeben erhielt loh ubeif den Enrt Taett-Verlag
Stuttgart Ihren Brief vom 26. 6» mit der Bitte
um Abdruckserlaubnis meines Aufsatzes im T^ERKITR
zu Rolf Hochhuths Guerillas ♦
Anbei erhalten wSie meine Autorisierung j angesichts
des bescheidenen Hono"^ars nehme ich an, da?s ich
als Co-Autor ein ipaar Exfimplare des Buches nacJL^
Erscheinen erhatlT;en weTd^er^^^ie~~5Ie sehen, TiaSeich
f erm r das ^rscheinungsdatum ±k korrigiert (Oktober
1970) und bitte Sie, für meinen Vornamen die ameri-
kanische Buchstabierung Georg£ zu benutzen. Auch
mache ich darauf aufmerksam, dass der Artikel im
MERKUR einen zu berichtigenden sinns torenden Druck-
fehler enthalt: Seite 99^-, Spalte 1, Zeile 5 v. unten t
•etnst* anstatt richtig »eJknstf.
»
Schliesslich gestatte ich mir die Anfrage, ob
Ihr Verlag vielleicht an der Veröffentlichung
einer Auswahl meiner wichtigeren Aufsatze, zumeist-
aus deutschen Zeitschriften bzw. Rundfunksendungen,
interessiert wäre. Zu Ihrer vorläufigen Orientierung
füge ich eine Liste bei. Mit etwa 3^0 Druckseiten
müsste man sie wohl um einiges kürzen. Wenn Sie im '
Prinzip interessiert sind, konnte ich es einrichten,
anlässlich einer Ruropareise ca# 22.-21+. September
auf einen Tag zu einer Besprechung nach Tünchen zu^
kommen. Auf Wunsch kann ich Ihnen vorher eine Kopie
des einen oder anderen Artikels einsenden»
Für eine baldige Nachricht wäre ich dankbar, damit
ich meine Reisepläne entsnrechenci einrichten kann.
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1-
^«»4H««<«%/3"1 V» ««V«^sw% /^.•«•«vtM M^«^
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KINDLER
MÜNCHEN
Post 9. Juli 1980
KINI )l I K VI Ki A( . i .MHI I llil 11.11 UIS | IK, |||( U .K Al'l III N, WISSI NSl I lAT I ) I.U 1 1 1 1 Nhl Kl i VIUI Ai . i .MHI I |l )N 11 Kl lAI lUNl ., I'l )|'Ul,AUWlSShN,S( I lAM
nilMM lil VI Ulltl II INI. DIU KINDI I U VI Kl Ali Ai. /OUU II (I N/YKI Ul'AI MM Hl VI Hl At .SI'UC )| )I)K I U)N|
Kiiuilci Vi ilaK, liiipoMslialsc S'l, H(NHI Miiiuliin <l(l, VmWih li Kl Kl'l.t
Herrn
Georg Günther Eckstein
Mejzkur
R9t:^ühlsj^ev JJ-
^ßroo^utt^^t 1
Vi'llilKStulii'ssi'
1 n>|t((Klhli.tlU' '»I, H<HM) Mulii lu-ii >^(l
l'imtl^uliKIKI'l.t
rcU'Kiiiininc KiiuIIlivciI.ik MhiicIkii
ifUiiHi (i)My|,w4n-n ri-ii'x:i).siiS67H
l'imtsilictk MiliKliin'AiHI HOS
(Kl / /IHlKinMIl)
Kiiiikvrililiitliiii^i II
I )( Ulm In K.iiik Ai ., Mlliii heil lA/^fi )M
|KI/ /IHI/IHIKI)
KniNiliil .N ( II, Mtiiiiliiii III MIHI
(hl V /(MI illUMI)
AiislirUniiiK
Vi'U'iiiiKlt' VciluKi«Jiihlii'li-iiiii)(
roilltitli ////, •iH.tIK.lllriNliih
Münchun, dun 20.0. lOüu riu/iii<j
Betr. : Voröf fcntlichung eines Aufsatzes zu
Kol r IIO(Miluil lui Guerillas
i/C
Sehr (jeohrl.Q: Horr Eckstein,
in dem von uns geplanten Paperback-Band
Rolf Hochhuth DOKUMENTE ZUR POLITISCHEN WIRKUNG
(Auslieferung Okt. 198o, ca. 24o Seiten, DM 29. 80, Auflage: 3. 000),
•i
den Reinhart Hoffmeister herausgeben wird, wollen wii: den Aufsatz
Eine amerikanische Stimme, ca. 5 Seiten, Merkur, Stuttg. Jla4r'T974
veröffentlichen .
Oo.
{^ i^ß
Wir bitten Sie, unß die Abdruckserlaubnis durch Ihre Unterschrift
auf beiliegender Kopie zu erteilen, die Sie uns bitte umgehend
zurücksenden. Geben Sie dort bitte auch Ihr Bankkonto an. ^ - / .-
Als Honorar für den Abdruck bieten wir Ihnen DM 1oo,-^m,' die wir
bei Erscheinen des Buches an Sie überweisen werden. Damit sind
der Abdruck in der ersten Auflage und die Nebenrechte für spätere
Buchgemeinschafts- oder Taschenbuchausgaben abgegolten. Bei einer
Neuauflage des Buches werden wir neu mit Ihnen abrechnen.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Pif^m^r
Kindler Verlag GmbH
i^jr,v>ii^rx^a
Anlage
<^
Kindlcr Vorlag GmbH: Eingctr : HRB 531Ü Amtsgericht München Ccbchäftsführer: Peter Nikcl/Klaus jost
Lichtenberg Verlag GmbH: Emgetr : HRB S823 Aintsgericht Miinchen Geschäftsführer: Peter Nikei/Kl.ius jost
?. April 1972
Herrn
Axel Rüthers
W, Kohlhamm3r Verlag
Urbanstr. 12
7 Stuttgart 1
Sehr geehrter Herr I^ücters,
Sie werdPi'. sich v/ohl n^ch unserer -lorrespon-
denz im vorigen Sorner wegen meines Buches
Sber die l^an'lungen In der amerikanischen
Gesellschaft erinnern* Ihr Brief hatte mich
damals zu spSt erreicht ^ tind ich hatte be-
reits mit einem anderen Verlag abgesprochen«
Nun scheinen sich dort infolge eines ReSak-
tionswechsels unerwartete Schwierigkeiten zu
ergeben f und ich mochte daher bei Ihnen an-
fragen, ob Sie evtl« noch an der Sache inter-
essiert waren» Das Manuskript ist fertig:
freilich etwas langer (175 Seiten) als Sie
im Auge hatten» Es konnte aber wohl, wenn
erforderlich^ auf IVO Seiten gekürzt werden,
musste aber v;ohl für Ihre DM 8« 80 Serir vor-
gesehen werden, Ist. wie de.s bei diesen
Retien tilDlich ist, ein Minimum vorgehe heu,
das bei Drucklegung ausbezahlt wird ?
Ich
fuge zu Ihrer vorlaufigen Orientierung
das Inlialtsverzeichnis und die Einleitung bei«
Das Manuslcript selbst konnte prompt a ^•'^
abgehe;n«
Sie
In Erwartung Ihrer baldigen Antwort bin ich
' mit freundlichen Grussen
Ihr
Herrn Professor
Dr. George Eckstein
5, Cricket Lane
Great Neck, N. Y. 1 1 o24
USA
Verlag
W. Kohlhammer GmbH
7 Stuttgart 1
Urbanstraße 12-16
Postfach 747
Telefon jD (0711)245446
Telex 0723820
Postscheckamt:
Stuttgart Nr. 16330
Deutsche Bank
Nr. 12/68085
Württ. Bank Stuttgart
Nr. 2583
Girokasse
Stuttgart Nr. 2022309
7. Juli 1971
Rü/
sc
Sehr verehrter Herr Professor,
ich habe Ihnen noch sehr zu danken für Ihren Brief vom 25. Juni,
den ich erst heute beantworten kann, da ich in der Zwischenzeit
auf Reisen war.
Ich bedauere es sehr, daß Sie meine« Brief erst so spät erreicht
hat, so daß ein Treffen während Ihrer Europareise nicht mehr mög-
lich war.
Ich würde mich freuen, wenn wir über eine weitere Zusammenarbeit
im Gespräch bleiben könnten.
Für Ihr jetziges Buchprojekt wünsche ich Ihnen alles Gute und bin
mit herzlichen Grüßen
Ihr
ial^
Amtsgericht:
Stuttgart HRB 1733
Geschäftsführer:
Dr. Jürgen Gutbrod
Herrn Professor
Georg Eckstein
5 Cricket Lone
Great Neck, N. Y. 1 1 o24
USA
/> J^ C/Ix.cj?--
Vi^i-'^^^'^^^
•'jSehr geehrter Herr Professor,
Verlag
W. Kohlhammer GmbH
7 Stuttgart 1
Urbanstraße 12-16
Postfach 747
Telefon jD (071 1)245446
Telex 0723820
Postscheckamt:
Stuttgart Nr. 16330
Deutsche Bank
Nr. 12/68085
Württ. Bank Stuttgart
Nr. 2583
Girokasse
Stuttgart Nr. 2022309
25. Mai 1971
Hc . CL
//
ich habe Ihnen noch sehr für Ihren Brief vom 5. April zu danken,
den ich leider erst heute beantworten kann, da er hier kurz noch
Ostern ankam, in einer Zeit, in der ich für ein paar Tage im Ur-
laub war, während ich danach zunächst zu nichts anderem gekommen
bin, als unsere Neuerscheinungsliste für den Herbst 1971 abzu-
schließen.
Nun hoffe ich sehr, daß Sie dieser Brief noch in den Staaten er-
reicht, und Sie nicht schon in Europa sind. Ich habe deshalb heute
morgen noch einmal bei Frau Dr. Grebing angerufen, die ober auch
nicht wußte, ob Sie schon abgereist sind.
Was nun Ihren Buchplan anbetrifft, so kann ich Ihnen berichten,
daß er in unserer Lektoratskonferenz auf großes Interesse gestoßen
ist. Wir können uns gut vorstellen, daß eine Untersuchung über den
Wandel der dmerikanischen Gesellschaft im letzten Viertel Jahrhun-
dert in unsere Reihe 8o, eine Unterreihe unserer Urbon-Toschenbü-
cher, passen würde.
Zwei Gründe jedoch bringen es mit sich, daß ich Ihnen heute noch
keinen definitiven Bescheid geben kann: Erstens planen wir,- wenn
auch in anderen Reihen - bereits eine Reihe von USA-Bänden, so daß
man erst anhand des Manuskripts überprüfen kann, inwieweit sich
diese Arbeiten überschneiden; zum andern hoben wir"unserer Taschen-
buchreihe selbstverständlich harte Umfongsbegrenzungen, so daß
ebenfalls erst am Manuskript entschieden werden kann, ob es diesen
Bedingungen entspricht. Wenn ich Sie jedoch richtig verstanden habe.
1^ ^* I^^H.«« ^^^% Tm^» An^t »%••#« \^ ^m ^ ^^ ^ «.«^^^L« v«4^^L«<
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iiVi/v«ii ii.i.\«iiu c;i iwiHV^-L ^ J-'
I c;x ux
X« 1 1 X
^^Cd coxx l.
S>U
daß Sie zumindest im letzten Punkt noch unsere Vorstellungen berück-
sichtigen können.
Amtsgericht:
Stuttgart HRB 1733
Geschäftsführer:
Dr. Jürgen Gutbrod
-2-
Em normaler Band der Reihe 80 hat einen Umfang von 6-8 Bogen,
d.h. von 96-128 Druckseiten. Nimmt man Titelei, Inhaltsverzeich-
nis und ähnliches heraus, dann entsprechen etwa 1 o5 Manuskript-
seiten (die Seite mit 3o Zeilen und 60 Anschlägen pro Zeile) in
etwa 6 Bogen bzw. 14o Manuskriptseiten 8 Bogen.
Die normalen Honorarbedingungen für diese Reihe sind ]o % vom
Erlös bis zum 3. 000 verkauften Exemplar, 1 2 ?S vom Erlös ab dem
3.00I. verkauften Exemplar und 14 % vom Erlös ab dem 6.00I. ver-
kauften Exemplar. Unter Erlös verstehen wir Ladenpreis abzüglich
Buchhändlerrabatt abzüglich Mehrwertsteuer. Die Ladenpreise lie-
gen je nach Umfang und Auflage bei DM 5. 80 bzw. DM 7.2o und
DM 8.80.
Um noch einmal auf die Frage möglicherweise bestehender Über-
schneidungen mit von uns geplanten anderen USA-Bänden zurückzu-
kommen, so kann ich Ihnen leider keine so konkreten Angaben ma-
chen, daß Sie sie u.U. bei der Abfassung Ihres Manii<riptes noch
berücksichtigen könnten. Das liegt zum einen daran, daß es sich
bei dem einen Plan um einen Sammelband handelt, bei dem noch
nicht endgültig klar ist, was alles aufgenommen wird, zum andern
daran, daß bei dem anderen Band zwar das Rahmenthema, nämlich die
Kriegsopposition amerikanischer Kirchen, bereits feststeht, aber
ich erst im Juli anhand des Manuskripts weiß, was tatsächlich noch
hineingekommen ist.
Insofern wäre es sicherlich das beste, wenn wir uns tatsächlich
einmal über Ihren Band persönlich unterhalten könnten. Deshalb
hoffe ich zunächst, daß Sie Ihre Reise nach Europa verwirklichen
können.
Für heute bin ich mit freundlichen Grüßen
Ihr
(Axel Rütters)
5. April fQ71
Redaktion
W. Kohlharamer Verlag
Herrn Axel Rutters
ürbanstr.
7 Stuttgart
Sehr geehrter Herr Rutters,
Auf Anregung von Dr. Helga Grebin^r mochte ich
Ihnen für Ihre Taschenbuchreihe die Idee eines
Buches über die Wandlungen im amerikanischen
Gesellschafts korper in den le traten br?l<5e^ Tahr-
zehnten und ilire politischen Auswirkungen unter-
breiten. Ich denke an eine knappe, aftlgemein-
vers tandliche Behandlung, unter Verarbeitung
der Ergebnisse der letzten Volkszählung^; etwa
150 Druckselten. Es wäre vielleicht von zusatz-
lichem Interesse, wenn die Schrift noch im
Herbst 1972, vor der Präsidentenwahl erscheinen
konnte. Der beillegende vor lauf ige Ä-bpi«-«- vrit^d
Ihnen eine ungefähre Idee geben;' bei der Ausar-
beitung können natürlich eventuelle Anregungen
Ihrerseits berücksichtigt werden.
Ich lebe seit über 30 Jahren in Amerika ^-^nd habe
also diese Wandlungen selbst miterlebt. Wie Ihnen
vielleicht T^ekannt ist, bin ich soi^' Jahren ^'It-
arbelter der «lEWERKSCHAFTLICITO^ MOFATSHKFTTl nnd
der FRAMKFT.TER H^^FTE. Bei Carl TTans^r erschien '
im vori^^en Herbst mein Buch ""^TSA: Die Neue Linke
am Ende?". Mein neuer Buchplan kann aber in
Ilanser^s Programm schon nicht mehr verwirklicht
werden.
Darf ich im Hinblick auf den anzustrebenden
Termin um eine baldige Antwort bitten, frr^^^f^'h^.n^ri^
{ Ur3
.)
^v> Schul -^
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Kreuz Verlag
Erich Breitsohl GmbH & Co. KC
Breitwiesenstr. 30
Postfach 800669
7000 Stuttgart 80
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12.if.i979
Lektorat
Kreuz Verlag
Postfach 80 06 69
7000 Stuttgart 80
Söhr geehrte Herren,
Bebten Dan^ für das mir s.Zt. iTbersandte
Resensions-Sxemplar von MKITT jr)HI?:JTUM.
I
/
Anbei Ablichtung meiner soeben im hiesif^en
AtJFBATJ erschienenen Rsenslon; eine weitere,
vwknfipft mit der eines anderen Buches z^m
Thema Deutsch-Judentum, ist für die Zeit=
Schrift MEHKUH in Vorbereit ring.
; \
• \
Seit Tahren unabhanglf^er Publizist nnd
mitarbelter mehrerer vrestdeutscher Ptibll-
kationen imd Rundfunksender, rowie der
Keuen Zürcher ^Zeitung, würde ich mich gern
''mit Ihnen anlssslich eines bevorsteoend/^n
Besuchs in Stuttgart über die eine oder 'an-
dere Huchidee unterhalten. Ich habe vor,
vom 7. bis 9. Mai dort zu sein und werde
mich dann telefonisch milden.
Inzwischen mit freundlichen Grussen
Ihr
Beilage
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Ceöiece
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( i\/CL, leO ßi^^^' f^^''-
■^ L2~01 ^'^^^^ i ^^^^ '^^ ^^ ^^^^^~ ^^^ ^^^J
^7.6.1980
Redaktiion L 76
n^ rn Iloiiirich Vormueg
Johaanes-Dechstr, 20
5000 Köln 60
4
Lieber Herr Vorim^op-,
nachdem Ich auf m-inen Brief vom 21. April
in den ich wegen meiner Arbeit über die
Pannen im amerikanischen politischen System
um Nachricht bat, keine Antx/ort erhielt,
habe ich die Arbeit nun anden^reits plaziert.
Mit fretindlichera firurs
Ihr
7*11.1979
Rec'a :.tion L 76
Herrn Heinrich Vormweg
JohannGs-Dechstras^e 20
5000 Köln 60
Lieber Herr Vomr.'/eg,
ich nehme an, Sie haben seinerzeit meinen
Brief vom 13.6. erhalten.
Ich habe soeben die darin erwähnte Arbeit
"USA: PAiniKN IM POLITIFCH^.N SYSTEM»' fertig-
gestellt und mochte sie Ihnen ii't gleicher
Post für L 76 unterbreiten. Lassen Sie mich
bitte bald wissen, ob Sie sie gebrauchen
können und wenn Ja, für \mrm Sie sie ein-
planen wurden.
Die Arbeit wird im Januar vom TTDH-Hannover
und vom Her^sischen BundfTink in Co-Prcduktion
gesendet.
Falls Sie noch irr^endwelche Punkte er,^^^^zt
haben mochten, kann das naturlich gut ge-
schehen.
In Erwartung Ihrer TTachr icht bin ich
mit herzlichen Orussen
Ihr
U ^
y(
(sy^AA^^ ^
c/i/vt c^
Aj^irLOX^
ii'. , ■ ■-■'
13.6.1079
Redaktion L 76
Heinrich Vormweg
'Johannes-npohstr, 20
5000 Köln 60
Li-^ber Herr Vormwef?,
es tat nlr sehr l^id, dass wir uns bei m'-inern
kurzlichen Auf-^nthali in Köln nicht slr^chlT
-^Zi^l' ^V" ^?rt. Jh^ A.r.lA^ntm beachtete
flw"^Tf"T£®^,^""°f,^^°^'^*'i^ <äie ger^lante Arbelt
J„! .? f 4 IVoblemtlk des derr-okratlseh-n Sozialis
nus zu liefern,
Ichnwihalne Ihnen daftlr eine RrklSrimg: df*- Ar-
beit hatte Bber o|n Jahr bei den frankfurter
Heften gpl«pren, die gegen den Artikel gewisse
Bedenken hegte. Als Ich schliesslich den Artikel
zurückziehen wollte, stellte Fleh heraus, dass
IT^Ji^ n'm doch nicht nur eingeplant, sondern
bereits in Satz gegeben hatte, ^nter hr^s^n Vm~
standen blieb mir leider kein« Wahl. Ich i/lll
sehen, dass ich den Prcbl^mkreis fiir S1« von"
einem anderen Blickwinkel her anpacken kann:
aber das ^inge »rst für eine spät^ro ^'omri-r.
mSS!'"^'??'^*® Ich^elne Arbelt ,5ber das •"hemt •
tfSA: Probleme des polltiRchen Systems" machen,
das ich fnr den Hepsischen ^"ndfnnk behandeln s-
PDblemo wie PrSsidentjCongress, schwache Autor!
der Parteien, zunehmende Pedeutung von T/Dbbvs »i
Oplnion Polls, Pollt. Action Oo-^mittef^s der r,roF,
konzerne u.a.m. Allordings wird ein d-«osos '"^pma]
streifender Kurzartikel in der MUm G^ST^ILL? ■"TTA
er-Foheinen, sodass ich nicht Flcher bin, ob ^^as
nicht einen Konflikt bodeu et. "Jas meinen nie da
Im Moment konnte ich Ihnen nur die kleine bellie.
gende Skizze zi:»m Deutsch-Juderttum anbieten, von |
der ich nicht sicher bin, ob sie in Ihren Hahmen
'■*''•■
Redaktion L 76
Heinrich Vormweg
Johannes-Dechstr. 20
5300 Köln 60
27.3*1979
7 f^^ >Zoy
Lieber Herr Vormv;eg,
ich nehme an. die ^Tummer von L 76 mit
meiner Arbeit tiber neo-konservative Trends
ist inzwischen erschienen*
»
Durfte ich wSie bitten, neben den mir wohl
zugehenden Belegexemplaren, noch .5e eines
an folgende Freunde zu senden:
Prof, Erwin Ackerknecht
Ottikerstrasse ^
8006 Zürich/Schweiz
Mr. Mark Friceman
2 . rue des Princes
92100 Boulogne-Billancourt
Frankreich
Besten Dank.
Ich habe übrigens vor, auf einer bevorstehenden
Europareise auch ca. vom 16. bis 18. ?%i nach
K5ln zu kommen. Ich werde mich dann bei Ihnen
melden und wurde mich freuen, Sie auch person-
lich kennenzulernen.
Herzlich grüssend.
Ihr
*^5'»^a?;-v'^.2i5:;
3»-.1'^70
Redaktion L 76
Heinrich Vorraweg
Johannes-Dechstrasse 20
5000 Köln 60
i
fH
Lieber Herr Vornweg,
es freut mich, dass mein Aufsatz Ihren Beifall
gefunden hat. Die Arbeit tlber Möglichkelifin
und Grenzen des demokratischen Sorialismus ans
der amerikanischen Sicht hoffe ich, bis zum
1. Juli fertigstellen zu können. An welche
Lange denken Sie dabei?
Das von Ihnen ausserdem erwähnte Theraa, 6.<:i\\
V/andel in der Sicht der BRD in den "^SA, li^gt
mir etwas fern, schon deshalb weil es r^cht
amorph ±8* uixluneinheitllch ist und dariit allzu-
sehr von ä.^xi Augen des B'^urteilers abhangt und
von Stimmungen des Augenblicks. Ausserdem fehlte
mir die Zeio, dem. ich hoffe, im April an^' einen
Monat nach Kuropa zu komren. Dal^^i w5ro auch TC51n
auf meinem Plan und ich würde mich freuen, Sie
da personlich können zn lf:>rnen. Wann zvri^'chen
Redaktion L 76, Heinrich vormweg Johannes-Dech-Straße 20. D-5000 Köln 60
Herrn
Greorge Eckstein
5 Cricket Lane
G-reat Neck, New York 11o24
Politische
und literarische
Beiträge
Demokratie
und Soziaiismus
Herausgegeben von
Heinrich Böll, Günter Grass
und Carola Stern
Redaktion
Heinrich Vormweg
Johannes-Dech-Straße 20
D-5000 Köln 60
Telefon (02 21) 5 99 23 07
17. 1. 79
Lieber Herr Eckstein,
Ihr Brief und der Aufsatz über die neokonservativen Trends in den
USA sind angekommen, schönen Dank» Ich habe den Aufsatz gleich
gelesen und kann nur sagen, daß er mir vorzüglich gefällt, er
wird in der nächst L 76-Ausgabe Mitte März stehen. Mit Ihrem Vor-
schlag, etwas über die Aussichten eines demokratischen Sozialis-
mus aus amerikanischer Sicht zu schreiben, bin ich gern einver-
standen. Es hätte Zeit bis zum 1. Juli - Heft 12 im Juni wird
sich ganz auf J>o Jahre Bundesrepublik konzentrieren. Oder wäre es
ein Thema für Sie, über den Wandel in der Sicht der Bundesrepubiik|
in den USA seit 49 zu schreiben? Ich hoffe, eine regelmäiSige Zu-
sammenarbeit wird sich ergeben.
Mit freundlichen CrrüÜen,
U-, JN
^^ hy^
Europäische Verlagsanstalt GmbH
Deutz-Kalker Straße 46
D-5000 Köln 21
Telefon (02 21) 8 28 21
Telex 08 873 362
Geschäftsführer: Tomas Kosta
Handelsregister B 8447
Frankfurt am Main
^.U1979
Redaktion L 76
Herrn lU Vormveg
Johannes Dechstrasse 20
5 Köln 60
Carola Stern hatte mich schon vor lanp?f»rf^r 7elt
mal aufgefordert znr Mitarbeit an L 76, aber ich
schob es iirnner wieder im Drang der sonst ogen
Arbeit hinaus.
Heute mochte ich Ihnen mit separater Post eine
Arbeit i^er NEO-KONSRRVaTIVR TRENDS IN TTSA unter-
breiten, die demnächst In leicht geänderter Fass-
ung im Hessischen Rundfunk gesendet wird. Oegebenen-
falls konnte der Artikel noch etuas detaillierter
ausgearbeitet werden.
Zu Ihl?er Information: ich lebe seit ^i-O Jahren in
Amerika (New York) und betätige mich seit Jahren
als Publizist, zumeist für der* sehe Zeitschriften-
(Merkur, Frankf. Hef^e, Gewei^chaftl. Monatshefte,
Neue Gesellschaft} und Rundfunksender (vor allem
NDR, Hess. Rundfunk, gelegentlich WR und Südfunk).
Thematik: soziale, kulturelle, politische Trends
in TI3A. Ausserdem schreibe ich regelma?Rig »'kultu-
relle Streiflichter aus Amerika" fxir die Neue 7. ''ur-
cher Zeitung. In Amerika bin ich regelmasj^iger Mit-
arbeiter der Ihnen wohl bekannten demokratisch-so-
zialistischen Zeitschrift DISSli,7TT.
Es wurde mich freuen, wenn es zu einer Mitarbeit an
L^76 käme. Sollten Sie diese Arbeit nicht gebrauchen
können. wQrde ich Sie um Mitteilung bitten, sovrie um
die Weiterleitung des Manuskripts an die FRA^^XF^TR-n^
HEFTl^., z.Hd. Hubert Habicht, Leipzigerstr. 17,
6000 Frankfurt/M 90.
Mit freundlichem Gruss
le 17 avril 1971
Edltlons Robert Laffont
6, place Saint-Sulpice
Paris 6e, France
a
Messieurs,
?!??^:Ü\r"^,'3®!?ander de Wen votilolr
transmsttre la lettre ci-incluse "
M. Jean-Fran9ois Revel. Mercl.
^hf '^ i^^^e^et que J'ai moi-meme trait^
r^ceriraent un sn.1et voisin dann non petit
liyrs sur la Ifew Left am<?ricaine Saru en
ti Sl?n?rc;!^ fi*°??^® dernler. Le titre
füsH p^r,^^' die I.eus Linke am Ende ?"
eher C^S '1* ^^ ^^-"""^^ Nonvelle ?), üT.blil
cne2 Carl .lanser Verlag, Munich.
äf'i^J''n,^f^* i^ d^ffaloppernent de la TTew
o L P^^*ir de son zinith en 19(^? Insru'^
soJofrr'"^°2 ^^- ^^7^' trajait ies ^ ^
o? -^apxtre separe sur le mouvement noir.
oi des fols vous seriez Int^ressls ? en
ir'F?ano.^L^^'°^-5 ^« PUblicatlon pour
:^ f^r^"°^l ^® suggere que vons vous inet':iez
en rapiDort avec Ilanser,
'ir i-
^'e^cl, et sinc^res salutaticns,
LEO BAECK INSTITUTE
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
4 DEVONSHIRE STREET
LONDON WIN 2BH
01-580 3493
12th February 1981
fflr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
Neu; York 11024
Dear lYlr. Eckstein,
Thank you for so promptly returning the galleys« Uie made the
addition you requested. And I hav/e one further point.
You called the essay «Freie Deutsch-jüdische 3ugend •..••; as an
abbreviation you used "FDJJ»», mhen perhaps this should be ••FOJJ*'. I
have actually elseu/here seen it ••F.dj.3'«. of course you must knoiu
best, but there is a certain inconsistency here, particularly luhen it
comes to the "J»«, oihich is lou/er case in the Table of Contents, in the
heading of the article and in the running headlines, uihile uie hav/e
••FDJJ" throughout the textiihen perhaps it should have beenTDjJ**.
Hou/ever, the proofs have gone back to the publishers and it is
probably too late noui to change all this for the sake of conformity.
Still I iwould value your vieui.
Year Book XXVI should come out in the summer.
Yours very sincerely.
(53^^^<&tP^ta((?J-/
Arnold Paucker
VI
V^
The Freie Deutsch-Jüdische Jugend (FTXTJ)
1932 - 1933
By George Günther Eckstein *)
Much has already been vrltten about the aerman-Jewlsh youth
movement in general, and in pafticular about thore groups which
were influenced by and patterned after the Oerman bgndipche
Ju^endbeyef^!^pg> In modern t^^rras, the latter can be defined as
a romantic »cultural revolution' against the smug botirgeois
civilizatlon, individualistic and money-oriented, of tho turn
of the Century. Indeed, in the demonology then preva'ling,
K^^^^y was good, »mere» Zivilisation was bad. The satw^ TKr^r,^^(^t^
to Gemeinschaft vs. Gesellschaft.
The youth movement had received further impulses from the
upheavals of Wottd War I and the revoluttons in its wake which
shook the bourgeois world (or so it se^med for a while) to its
foundations. They trig^^ered collectivist asT>irations o^ various
kinds — com-^unal, nationalistic, social-utopian, and an v n^imber
Of comb Ina tions thereof. Like all romantic move^^entP^it t^s as
much a reaSb-ion a^ainst a shallow way of life and Mestructive»
intellectualism as a flight into an idealized past or an utopian
f uture •
The fact that thp Tewish youth in Germany partook o-^ t^^is
bundiscl^e movement, wnr in itself an exprersion of the advanced
State of Jewish assinilation, and it was no accid^nt that (as
has been repeatedly pointed out in these volumes) this Tewish
youth movement was largely confined to th-» children of the Kipper
middle class in the larger cities, the most ar^rimilated segment
of German Jei/ry. An added motive for this young gener^tlon was
furnished bv the unattrar»tlvene.*?s o^ tv>p domiriant T^/afo''^'^ ^^rr^f^rfr^t^^^e%
whöre^ Jewish religious thought and heritage had b-^en desiccated
into meanlngless forms and a non-committing 'Sunday ethic»»
-2-
In retrospect it Is easy to sha'-ce one's h^ad at sorne o^ the
f orms^thls collectivlst rehelllon took: the Hei 11 of onv preet-
ings;/unlform9d markch behind the Wlmnel, shouting son?!s of th»
LqndsHnechte and the peasant revolt (mny, alas, fake texts
produced by the Hermann Lons'e of the twentlPth centtiry); also
the quiet watches around a nlghtly flre, the emotlonally loaded
vocabulary, the repressed erotlcism. T!at umrittlngly, together
with intense personal bonds still peady to be rdacfclvat^d today
after many decades, one acquired also a dopper un^^ierstandlng
for some of the phenomena of the upcoralng social dramas of om»
tlinei for the irrational slde of the h^an psyche; for th» urge
to submerge the indlvldu^l in the eollectlve ~ phenomena whlch
coTild be destructlve among the marses ex-iltlng in thelr Rührei .
anbivalent in the self-abnogation of the doraTnunist actlvlst,
positive in the solidarity of a group Tuider streps or of a klbbtiz,
Adolescence, the period of iinfocussed Ubido, is partlcnlarly
prone to such submerslon. With the entrance In an occipatlonal
career, a sense of indivldual responsibllity t»nds to develop
Instead. Hence ^he near-inporslbillty of a permanent youth move-
ment, the obstacles against its continuity. ''oreover, the move-
ment could not for long remaln insulated from the Pociety at
large. Social realitles and Ideas Intruded ever nore ^nto the
life of the BSaäS» as the Great Depression and the polltieal
radicalisatlon sharp^ned In fTermany aftv^r I929. ^Tationallrm,
antlsemitlsm and antl-lntellGctuallsm became rampantj the econo-
mic decline of the mlddleclass i|lt the Jewlsh merchant and pro-
fersional, too, Both develop-ents made themselves f«lt In the
Ka eraden-Bufufly the raost arslmllatory rrennanpTewlsh youth move-
ment, from 1929 on; they appea^^ed In a natlonallst trend dlrect-
ed ei'.^ er toward Oerman Volklsch-ness or toward a Ifewish revlvalj
-3-
and In the Increasing nunber of those who had to stapt worldnß
at an early age, mostly as white collar ©rnployees, a drop in
nurabers of those staylng In school In preparatlon for the nnl-
verslty. Social questHons conld no longer be ignored, and a
trend toward some form of socialism became Increaslngly Sf»en as
the answer, Polarizatlon along these overlapning lines grew also
in the Kameraden. Tt had been buifeXing np ever slnee "ermann
Gerson and his ^els had, during hls tenure as Slindesleit^r,
combined an intense personal leadership with a dßtermlned Pro-
motion of Jewish learnlng, At the final lead^hip meettn? in
Kassel on 15 May 1932, the T^und was dissolved. Tts tnembers re-
constituted in three organisations. About tiio-thirds went \/lth
Gerson to form the Werkleute and, on the baris of their Jevish
orientation and their radlcal ethlcal socialism, snrvived as a
group to form the Kibbuz Hazorea in Israel. About ky) ex-l^meraden
made an atte pt to maintain the fiction of a T^ure l^rzJehnnp-sbTir^d
i^ ^^^ Schwarze Fahnlein. Supposedly ideologically neutral ^.n
the face of an increasingly 5=;trife-tom society, they in ^act
Imitated a militatized German ' ' "
A thlrd segnont, close to the Kreis in its sociplist stance,
but rejecting the accent on Jewish learning a5 l^adtng into a new
ghetto, and close to the Schwarze Fahnlein in its assimilatory
attitude, but rejocting its ^ictitious political neutrality and
de facto nationalism^ constltuted itself as the Freie T>eutsch-
jüdische Jugend (FDJJ), after its lastmjinute plea for c6ntinued
co-exlstence had b^en turned down. The FDJJ comprised about 1^0
to 180 merabers. In their view, a meaningful Integration into the
t^y uiiSn <a«epxy split Gerrriaii ^'öciety S'^em^d po^sibi^ only if it
were orlented toward the I^ft. Tho pres^nt 'rri+:or, head of the
-V-
Huremberg 8ontlngent, had becom© thelr nrlnclpal snokesmn. The
FDJJ's largest group was In Breslau wHh about 60 members;
Berlin (the three Z^ße of the Rote ^ahnlein) anrl TTamburg had
25-3^ each, Tluremberg 15-20, wlth scattered smaller iinlts and
individuals In Dresden, Bremen, Baden-WiJrtteinberg.
While the earllest polltlcal ''niTagenpnt o'* :Sa?noraden neipbers
had ironlcally taken place at the far n^ght, at the slde of the
völkische Frf>iscnftren In their 1920 flght agalnst the Pol^s in
Tipper nilesla, over the followin/^ years there always had exlsted
soclalist circlGs within the Btjnd, fron the Hadltelsozlallrtl^ohe
^Q^s and the Schwarze Haufen of the mid-twentles to the ^^otze?^
in the late twan*les, \n\±le the Radical Hociallsts an^ the ogtzer)
simply trled to develop and npread sociallst Ideas and attittides,
t^'^ Schwarze Haufen had aimed further. The mystlcal anarcho-coTr>-.
munism of its charismatlc leaders Max Fürst and ^ans Titten
demanded the total engagement of the individual in the aälectlv*».
3) •
thus creating a Btmd within the Bund, It was tor this reason,
and not for its sociallsm, that Fritz Kronenberger fr the Hurem-
berg group voted wlth Frnst Wolff «s Hing (precursor of the
Schwarze Fahnlein) for the Schwarze Haufen 's exDulsion at the
Fflhrertag in Merseburg in 1927*
The future PDJJ's, at any rate Its Nureraberg group ♦s,path to-
ward socialisra in a way also goes back to Fritz Kronenberger»
Already in 1928, in an article on •Politics*. he connected the
Jup;endbewegung w* th an ethical socialism* Distinguishing betw«en
a politics of Gesinnung and a politics of Veran ^wortnng (•convic-
tion* and 'responsibility* do not adequately render these loaded
Ann^Än-h«! Via nnks for ''©slnnunr^snolltik as the e5Cpre?;sion tot
the need to change
man himself| not only institutions.
At the same tirae he recognizes ths nocssslty to «se a polltlcs
of respoaslblllty In the actual roclaT sr)herej'«Tn thlsvi'^w, out
life appears in constant tenslon betw«?(»n a polltlcs of Gesinnung
and one of Veranttrortnniy. In order to manage a nure lire under
a regime of jiWrs which are beyond the Indivldual's reach, we
have to make use of a polltlcs of resnonslhlllty In the world
around us", a polltlcs whlch would use specific means to
achleve specific ends,
We considered asslnllation, the German-.Tewlsh symblosls, as
both inescapable and desirahle, and opposed the th^n beglnnlng
c -ncentratf on on Tewish leamlng In the Bund as threateninf? a
return to the ghetto. But we always f^MstM the rrreat value of
the contributions the Jews had raade and would continue to make
t» this fusion. Bojtend that we recognlzed that "our Jewish her!«
tage deterinined the klnd. of Oennans we would ov should become*»*
In a Ruiidbrief after the 1929 Bundestag^ Fritz l^onenberger anfl
I sketched out the path we e vlsioned:
•♦'Remember the days of w^^ervltudel » This^ord expresses what
rests in ur unc nsciously ...t a stronger humanitarian
feeling which enables nnd engages us somehow to suffer
with the oppressed. This Jewlsh religiouf^ herittge l^ads
US to\/ard the only porsible way, the way toward the T/»ft,
the way of s4cialism. And here the other part of our Situa-
tion comes im our Jugendbevregtheit^ Not Ideologlcal hair-
splltting, but the ethical approach to socialisra. The first
Step on thts road will be to get to know the Tieople of the
workers* movement, to make contact wlth their youth movements"^^
Fritz Kronenberger had found a congenial counterrjart in the
person of August Henning, head of the !'uremborg chapter of the
Freie So^lialistirche Tugend (FSJ), in some eitles called Freie
-6-
ft'olgt^^rlgg}^^ J^^PQ1^<1♦ as well as edltor of that r-ovement's ex-
ceUent perlodical. The PSJ/PPJ was not attachfid to any one of
the workers« partles (one of Its merabers, Wolfgang Abendrothj
rose to pronlnence In post-Hltler Oermany). Out of thls encoun-
ter, the Nuremberg Kameraden group developed over thß years
close 9Kttfl3tx± relations wlth this group of young x/opkers and
employess — In common Fahrten ^ wlnter camps, sport meets and
dlscuEslon evenlngs. Contact on the human as well as on the
pontlcal level, not wlthout occasional problems caused by the
different xsBstxt backgrounds, but helping to avold or allevlate
the resentment agalnst Jewlsh Intellectnal? often encotinter^d
in workers« organipatlons« Somewhat lo ser contacts were establlahed
with other non-party vorkingclass youth ^roups such as the
Faturfreunde^Jugenf^ and the Freldenkg>r^(atheist)Jn/?end.
These lelations bore fruit, for example, when on th'^* day of
#
the first public antisemitic action of the nitler r<^glne, the
»Boycott Day» in April 1933| the VnTemb^rg FSJ peopln ran an orr:a-
nized anti-boycott by delifeerately crossing the '"azi cordons In
front of Jewish stores. And our relations outlasted the Third
Reich when some of the survivors of both groups reneired th^ir
solidarity and their contact«
The years after 1929 with their economic and politicil crises
increased the emphasis on the sociological over the ethical ele«
ment in our tUnking, Thus Krich Frankel (Hamburg) sets as our taski
"To tear Jewish bourgeois children out of their »nilieu,
liberate them from their inhibitions, set them Into a diffe-
rent life-style, attempt to transform the old person Into
a «new human being'... Once this is a^comr>lished, the obvious
questionx arises, to find a larger fighting front where this
will can find expression« And our search will lead us to the
sociallst/proletarian movement •"
iJS'&'l
-7-
Llke Prankel, Werner Reinhelmer (Pforzheim) rejects Hermann
Gerson's concept of the Pund als LebensgeTneinsGhfift, as llfe-
long Community, whlch he characterlzes as »«private soclallst
clrcle'*^
"When one has r^ach^^d a certaln matiirlty .• then it Is tlme
to leave, vlthout^sentiments that try to holö you in a circie
vhere one was foirmed or had formed others.*. Then we go into
a party or wherever eise, taklnp: along from the '"und p^rhaps
one thlng: to reallze a certaln typo of human belng.**
Dresden
Peter Blachsteln who,wlth hls/group from the DJJG (]3eut5=;ch-
Jfldlsche Jugendgemelnschaft) had jÄlned the Kameraden In I03O,
and had become the Bundes Administrator after Hermann Oprson had
resigned, deflned the alra more subtlj/ln Introduclng a clrcular on f^ocla«
llsm,airaed at the l^f to 16 year old:
"Thls brochure Is not meant to 'Influence polltlcally», for
declslon must come from deeper layers. But It means to shov
facts, the Situation in general, and f^peclflcally for us as
bflndlschQ people. •• Sociallsm Is at the core of any discuss-
Ion In our tlme. Today, the tlme is past for groping, for In-
dividTial attempts — whereby tlme and agaln people are lost
to US ~ the tlme has come for a comnon stn-t. roclallsm
csüinot be confined to a partlal task, polltlcal or economic,
apart from and extraneous to our life« Prom our baslc attl-
tude, from tho struggle for r-newal, for a meaninrrf'Jl order,
for a new Man - from here dld we come to Sociallsm as the
place for our ongagement.. This way Is not a task, but.growlng
6)
consclous of te and deepenlng our very belng."
The ethlcal orlgln of thls sociallsm ~ drawn from Lsindauer,
Bnber. Max Adlr^r. Slmmel* from Tillich and other religlous
0 m •
soclalist^arotmd !:he tiai^a Blftter frfr den ^^ozlaiLlsmi
remained streng under the overlay of a soraetlmes slmpllfyln^ nc
marxist tenninology. S^Ä«^^Urtlcularly 1^^^^^ to
the "Jewish Questlon-, Erich Prankel»s pereinptory statement la
typieal for raanyj
"Por a soclalist the Jewish questlon Is n<^ prob lern... Wte will
solve this Problem, not by fighting as Tews agalnst antlsenltes
and TTazls, but as soelallsts against a soclety whleh creates
such sharaeful exces.res. A^d In the soclalist soclety there
will be no more Jewish questlon, becanse tho condltions will
9)
no longer exist which now cause it«»*
By 1932, the various strands/had begun to coale5?ce. The follm/-
inc excerpts from my own rr ogrnmnatlc Statement prepared for the 4>VväI
Kar^sel meeting In 1932 will pefloct the baslc concept o^ the
then forming PDJJj
"This BtHiä Is not^rigid Bund^ but a Bund of llvinp younff r^eoüle
Sll-.:rti«{a,V<
who openly face tho evonts of thelr time and do not try to
shut themselves off from it in a closed, but in the larg-r
context "ftotile communlty. This Bund will constantly evolve
in lino with the forces at work in and around it,.»
The Buaä Is a Bund of bourgeois young people. They eome maln-
ly from the Jewish middleclass which at präsent is Inmi'^st of
an Irresistiblo economic disintegration. But this disintegra-
tion has not yet lasted long enough to show also the ideolo-
gical consequences which are bound to appear •.♦ We have
realized that only a decisive stand for a new political and
social Order will lead to th^ future. '^his fight, we >><=»lleve,
is today solely led bv Socialism. The task of the BTind is
therefore to educate young Tews toward a socialist Haltung
and Gesinnung, (sober Knglish has no equivalent for such
loaded wordsj. To this end, the individual youth has to be
\.
-<7-
Äetached from hls bourgeois narrowne.s. He has to becomo aware
of the problematlc nature of hls backßromidj hls eyes must be
opened to the wldospread injustlces caused by the current ca-
Pltallst System - and then he will from llvlng experlencej
rather than from abstract knowledge, enfcer into ^oclallst
thinking, gradually b'Uld a worldview arotmd lt.
At the end of this educatlon Stands tho Altere (lÄ) ^ho
proves bis G^^üa^aQs In actlon, in general nresumably as a
menber of a proletarlan Organization. The edncatlon ^n the :2imä
is needed so that this oan take place wlthout inner conflicts
despite a bourgeois and Jewish background xrhich s'^ould never
be denied.
Some x^lll niss a more precise definition of the somewhat
vague concept 'Socialism«. To them must be saidt '^e ^aaä. Is
one of young, growing people. J^ocialism is at the endj not at
the Start of its educative task. This socialism at the end^
wlth the liiejra, may be evolationary or revolutionary, autho-
rltarian or democratic, But n would be contrary to the cha-
racter and the possibillties of laoc Brjsd of miMleclass youthj
If one would make one of these basic tendencies of socialism
into the sole path of the Bund ,,.
The 2äai is therefore also not the proper i)lace for a flght
among these tendencies. They cannot and should not be suppressed.
But organizing ÖSeilgfli for x specific political gronps must
be impossible. An attitude which considers itself prlmarily
responsible toward one political Organization and regards the
Saaä only as recruitlng ground, is Incompatible wlth metnber-
ship in it. This must be clearly emphasized from the startj
ux9\i<X\JJO^ XO X£> UliJLÜ (AUUXUUU^ WIIXUII Uli OXX liUW ItaS ±^KX äUUllt^X"
or later to the failure of every atternpted sociallst gather-ing
-10-
withln the 2aadf and which Is altogether one of the worst
socialiat diseases of our tlmo ,,»
The Jewish questlon, in its national aspects, Is no problem.
We are Gemians, m oup Ufa and our wlllj the place of our
4 •
endeavours which are concerned v/ith Man, is 'Vjrmany . . . Antl-
semitlsm is ultimately based on economic causos and cannot
be ellminated v;lthout thoir ellnlnatlon. tnsofar as It has
psychological roots, we try to counteract this by shaplng
open, free ?pörsonalltles,also in thelr ^hyslcal devolopn!»nt|
under no circumstances can antlsenltlsm goad us Into any form
of Jewish national isM..."
I Jiave qtioted at sorae length from this prograimnatle declara-
tion. Por it is the only and the last surviving wrltten docunent
°^ *^ l^ele Deutsch- IfldlachA .Ti^p^nil 'Desplte sone obvlous sim-
pllficatlons, it does define the raison d'^tre for a .Tewlsh youth
movement at that partlcular point in tinej ah KrziehTm^sbur^dl
but not in Isolation from the German society at large^ either as
romantic ^uqs^qsc^f^ft or as .Tewish revivallsm} a soclalist orlen-
tation, but prlinarily ethlcal in origin and outlookj hence broad-
minded and non«ectarian. In part, this attltude may hate boen
colored by the fact that our groups tended to have fewer students
and more jobholders and Werkstudenten than other eitles. In
Nuremberg, in addition, a Pranconian splrit of sobrlety may have
prevented the overdose of romanticlsm found elsewhere,
Ifl^the absence of Witten materlal and'^^the weakening of nemo-
ries, li;:tle can be reported on the eight or ten months of the
PDJJ's exlstence betwpen May 1932 and ITarch 1933, In the orga-
nisational limbo which existed after the spllt-up of the Khae»
rau.5ji j.n inany eitles, the ueliimutiön uetwoen the tondencies
were not always clear» Affillations often were based on the
-11-
accldents of leadersbip contactsj thelr younger followors d1.a
not always cooe along and drlftod away. K siunmer camp had been
scheduled for the end of July 1932 and prepared In the T.gnebttpger
ÜSidS. by the Hamburg group. After the Von Papen coitp on July 20
whlch toppled the soclal-democrat governnent of Pmssla, It
sef^med prudent to cancel such lar^e gatherlng of leftlst Jews.
Hevertheless, the camp took place on a reduced Scale, malnly
confined to the Hamburg/Bremen grour)s, apparently together wlth
some members of the Sch^rarze F5hnleln> ?Tone of the particlpants
reached by ne seews to remember any slgnlflcant ffetatls«
A leadershlp meetlng hosted by th'^ Rote ^^nieln In ^erlln
was convoked for the end of August« Th© maln Irsue that Stands
out in my rocollection of It, was my attempt to establish the
incompatlblllty of membershlp in the FDJJ wlth that tfl the
Communist Party whose attempts to control any Organisation in
which it was represented had bV then become evident.' Bnt with
» some cormnunist-inclinGd gz^^H^ araong our founiing wöwboM-, and
the streng Breslau contingent opüosed to my motion, we settled
for a pU4M^ to respect the bflndische spirit ovef political
p rtisanship within the FDJJ. This pledge was to tny knowledge
honored during the brief remaining lifo of the TOJT, despite
the diffefont political involvement prevailing in different
groups« Axöößiy-i this organisatlonal autonoray and btmdirche ^to»^'.t
^^>^ani-Ssa*4oR was later to prove an asset during the period of
clandestine resistance against the TTazi regime.
The political 'tilts covered/the entlre snectrun of the Left.
Thus som© groups, such as the Bote Fahnlein ^ tended toward com-
communist-controlled youth organisations like the Sozialistische
^>chaierbund and the I^ote Studentenbimd. In the Breslau group,
-12-
najor ties esisted with the KPO, the rlght Opposition whlch had
been oxpelled fron the ConuPtmist partles In the course of Stall n's
campalgn agalnst Bukhapin in 192^, whlle 'Turembergi Dr-sden^
Baden-Württemberg (like the Werklente) tended more tov/ard the
st^gche Arbeiterpartei (SAP), the radlcal, antl-nllltarlst
spimter group which/left the Social-De-iocratlc Party In 1931,
Other nembers -./ere also aCrlve In the Sozlalistlrche» Arhelto?-
.IttfiQ?^^ (SAJ), the Reiclisbanner and other organlsaticais affllla-
tod witji the Goclal-Democrats,
Of the few mimeographed Wltteilungablgt^-AT. thn TOJJ issued^
none could be retrleved. They xmre not the klnd of «i^baä^one
kept around the premlses in those days. The last Issue was
mailed from Tluremberg (Bavaria then still not gleichgePGhflltft.;}^
during the first week of Pebruary 1933, to the ho^ror of those
recipients whoso *nsslan government was already headed by
uoering, Thls issue contained,/ainong other dellcate mafcters^
an obituary for Molly Steinfeld who, a meinber of the Reichs-
TäMQSLi had been killed by the SA a few weeks earlier on a
Breslau street,
During the weeks following Hitler »s accesslon to power in
January 1933, the PnJ.T as an entlty and tnost of its individual
groups qiiickly feil apart. Members would stilT congregate and
hike and discuss in small groups. ^ut inany of the older members
who had been politically active, had to change domlclle, others
were arrested. In Breslau, the largest and best opganized gronpj
Units contlnued to meet, but ^of course the characjrer of our
group has changed conslderably. Through Isolation from the out-
Side World anrt tb^ Tos« of yiaw Plmn-PA itno Tmir»>> c^Af-o 1 r%ti^ -IrVi^ff-
had been characterls tic« Wliat remalns islclear: a special way to
develop exisbing, yet mideveloped forces wlth the aid of the
' -..ti'-iS': ■.'■
-As-
best teachlngs of the JugendbaTjegii^p. Tfost of the existlng forms
s^ejlffl, Fa]ir1f, iaße£. . ) have proven adaptable« ßneanlng: to clan-
destlne activitiesj, Some fonaer members of the Breslau rront»
met aki,4as.with thelr emigrated frlend«? on the Czech ?lde of the
Sileslan bopder as lato as rprlng 193?. '^ut they pald a hleh
prlce tedarrests and even deaths: Helga Peier and Sofie Kaiisch
eventually perished In concontratlon carapsj Krnst Fablsch orlgl-
nally oscaped to Prag and evnntually dted In Auschwitz, after
havlng beon arrested and torttired In the Sovlet-nnion in 1937,
then deported to "lazl ''^ermany. The Bote ^fhnln-fn still held a
'c^'4t;qF;sAnf:p>r (tralnlng canp) near the Baltlc In Mqy I933, but
broke apart in July of that year, t/ith the arrest of_geveral of
Its members, and the escape abroad frora Im-inent arrest oT \i^ \eadtr
Ernst Jablonskl and sovoral others. TlseT/here, !;oo, merabers of
the PDJJ partlclpe.ted for a whlle in the rosistance: Hermann
Hörr,<Karlsruhe) performed a leading functlon in the Underground
apparatus of the SAP until lata 1936. Qulte a nunber were arrested i
sentenced to prison and/or sent to concentration camps where
several perished (e.g, Max Hanns Kohn-TTuremberg)
and a few survived (among them Potor Blachstein-Ifresden, Arno
Isner and Heinz LercJienthal-TIureiiiberg, Walter Blass-BresTau)-
The grraat majority managed to emlgrate abroad.
With the partial exceptlon of those who settled in Israel and
the Amerleas, most consldered thomselves at least for a time as
part of tho Oerman polltlcal emigration, but eventually became
ab»orbed/in the countrles of their new homes and fanllles, ^m
somo, tihe attachment to Germany (and to a*tlve polltlcs) p*oved
streng enough to rettirn there after the dowiifall of TTltlor^ In
Order to particlpate in the reconstrnction of tho tv/o nermanies.
A few who had boen or had become Comnnnists went to the "f^astj
others turned to West Oermany, to be actlve in Social Denocratle
polltics, llke Heinz P'rtzpath(ex.Breslau) and Ifeter Blachsteln
who became Biindestag deputy for Hamburg for almost twity y„ars
and briefly Amba.sador to Yugoslavia, or m educatlon like leimst
Jablonskl (Od©nwaldschule/li«rankfurt TTniversity). Still others^
(iike this writer) tried to asslst the progressive ^orces in
West Germany, aside from material ald to old leftist friends in
*^^.^^^^*^ ^°"*^^ P^'^°d' ^y ^"i"ß for German pnblications'
first/to help close the intellectual gap of t^/oive years» Isola-
tion, later to further political understanding.
Looklng back at the circumstances which led to th^ breakup o^
the .^EsuääSü and the fortnatlon of the three sticcessor rroups,'
and at their subsequent histories, I would first like to quote a
sagacious outside observer who had this to say at the end of 1931,
"Thns about sinco 1929, throe groups confront each other which ^
right into t^e last weeks of this year, have d^veloped as
rauch further ahead as they have drawn apart. One gronpj like
other circles of the Oerman Youth ^övenent, found the conti-
nuation and fulfillnent of its previous road in a soclalist
0
attitude. Por the SZsia, In contrast, the conscious attach-
ment to history and presence of Judaism has become the task
to fight for, aside from participation in the restrncturing
of the social conditions. A third group consciously sticks
Eyzl«
:• • • •
It Is perhaps idle to attömpt making prognosticatlons at
this early date. But a few points mlght be Indicated: the
iSESia will, In one form or another, connect itself wlth ^he
national Jewlsh ^rontj the 550clallst oriented group will go
through a permanent splinterlng process in the directlon of
-15^
Moscowj but the third group wMch se^ks to ftn-ther a conti-
nued development of the Saa^ in a lack of any specific ten-
dency and could do valuable work for tho Contralvareil^.
i/ill again and again be sub^ected to a proceas of concretlsatlon."
Glven more tline, something close to Dr. Abt»s prognosls mlght
well have come to pass, But what soon was to happon to Gemany
and its Jows went far beyond anything Imagtned by anybody, Hnder
those clrcurastances, the WerkleutefK-y^Lcp^ alone could find a way
to survive as a group. Their Tewlsh separatism was compatlble
with tho Nazi deslre to segregate the Jews, and they were ablo
to reallzo their collectivlst strivlngs in their successful
klbbuz in Israol. The Schwarze P/Thm^l^ leadership was Ideologl-
cally in tune wlth rnany of the tenots of the Third Reich • dp at
any rate its conservsitive raidwives| but its various attempts at
GieAcx^scnaltT^^R or MascMItäas,/*^?'? uncerenoniausly robuffed.
^^® greJQ Deuts ch>J^dl^f.>.ft •TMr"m1i on the other band [ ms both
ideologlcally and practlcally in dlametric^' Opposition to the new
splrit and its policies, hence at onoa stibject to extinction as
a sroup,
Certatnly it, too, had its illusions. The Ge-man t^ft, and
not least the German Communlsts, did not prove much more resl-
stant to ?Tazi paer or innune to rTazi ideology, than the Oerman
educated bourgeoisie, But Beyond that, it must be recognized
in hindsight, that even vrithout the intervening catastrophe an
openly social ist-oriented movenent like the FDJ.r would have
faced enomaous difflculties, even if it could have remalned
imnune to internal factional strifoi On one ond, it uould have
hau tr-ouultj wiuii the c ntinued recrnitment of youngstors from
a scared ana/or inimical parental rdllieu; on the other end,
it would liave suffered attrition caused by the involvement of
10)
-16.
its leaders in the activitles of the polltlcal Left^ an invol-
vement which was,-af:$er all, tho sroup»s Ä^Ä goal.
Wo doubt, the books of History have b^en closed on the unlque'
aiid fruitful phenom«non of Gsrman Judalsm, «V^He ^outh move-
ments which vere a signiflcant part of it. Yet, I would hold
,.4 4.T- n ±. « ?t(rl>Vi -iPbr»^ ^<S|\«-
with Peter Gay, the^historian, that this end result was no
foregone concluslon, and hence our striving not Invalid atedi
"History is the actualization of the Potential. Compared <x)
the mass of porsibilities inherent in any Situation, the
nunber of posslbilitles realized is snall ... 7o say that
the Thlrd Reich was grounded in the Gernian past is true
enough| to say that it was the Inescapable result of that
past, ••• is false*"
pootnotes
17
X) The author wlshes to express his gratitude to the ^eo Ba*,ck
Institute, mi York for asslstance m tho use of its archlvesj
to Hanna Jleha-h and Gustav Hoxn of TTaj^orea for dlligevitly com-
bing tholr archives for some most valuable docunents; to all
those old frlends x/ho searched and shared their aemorles,
and not least to Ruth, hls Kameradin and wlfe of almost half
a Century^ '***^i*^ä'*«sy2^^5^%üf^:^^<^^*%Ic-«f.
1 ) For the ^OT^rai^en as a whole, see Hermann Meler-Oonemeyer,
•Jüdische Jugendbewegung», Germania Judg-rft« , VTIl' ^^os.l/si
äA (1969), pp.5l-?6, 78-86. Por the Kreis A/erkl^ntA^ see
Kliyahu ?fao2,'The Werkleute», WI Yearhonk TV (19^9)^
PP. 165-1 82 j for the Schvfarzes F^mA^n,' see Carl J. ^^heins
•The Schwarzes FJhnleln, Jnngenschaft, 1932-193lf»,
LBI Yearhook yTTT (I978), pp, 173-197.
2) For unaccountable reasons, the PDJJ has been incorrectly
Identifled as "koimnunis tische TT^'r^bergor Ornnpa» in the
history of the Jewish Youth Movement contained In the antho-
^ogy 'Die deutsche Jugendbewegung 1020,1 0^3 t^ edited by
Werner iClndt, K8ln 197^, p.773. I have beon unablo to find
out where Prof. Chaim SchatzkJrwho, I was informed, was the
author of thls segment of the anthology, has nlcked up thta
piece of mlsinformation. He must have had aceess to more
accurate sources such as the Hazorea archives and the TTeler-
Cronemeyer history. T&ifortunately, ^^is mls Statements have
bocome the source for subseqnent errors such as 'n Carl J.
Rheins, oy^Q^t. p.177.- One of the Berlin members was to
become a wenirnown wrltp?» -fr» -noo-i-t.To-r» n^
»*' ^ b« \t^ Ai
'.- 1
i\
-1P.
3) See also Max rarst, Gefiltc Pisc^ij,. ITiihchen 1973/1976 nv.6 hls
gallsman ScheherezadeT^TflnrhfiTi 1976. Ironically, the SH broke
apart little noro than a feai later, when its bmid Ische tenots
collided ttrith th total demands of the Coin'''imist movement,
h) Fritz Krononbereer, »Politik«, in Der Btmd (192a),p,23-?>if,
Ai^jhiv Hazorea* ElsGwh<?re I have a*-^Gmpted to tracö hls ll^e
and thoughtj •Fritz Kronenberger^ ein deutsch^Jfldlsches Schicksal^
in: Etauna->Horizonte ^ VI, Ko. 6 (Dezember 1^71 )•
5) Pritz Kronenborcor/Onnthor r,cl:stein, 'JfHisclio Aufgabe ?\
n.d. (Rundbrief aS«br tho Bundestag 1929), Archiv Hazorea»
6) Por PrSnkel, see KjynergiffAn, 26> Btindesblatt (TTovembPr 1931)
pp* 23/51f; for Reinheimer, see 21 > Bnndesblatt (Febmary 1931),
P#155 for Blachstein, see Kameraden^ 10> Mittleren^Htmdbrief ^
(Dezenbor 1931) P#1 J all In Archiv Razorea.
• 4
7) FrSjikol, op.cit« p*25
8) GQnther Eckstein, »Tjhser fcg*, in Kameraden > An den ^nd^
n#d* (AprilAtety 1932), Archiv Eazorea, pn#1-^.
9) Ernst Fabisch, let er to the author, 31/^/193^4-, from Prague
to where he Jiad fled to escape certain arrest«
10) Dr. Harry Abt, • Jüdische Ju^endbewep:tmg*,pT3.19/50, n.d.,
(January 193^?), LBI Archiv es, New York.
11) Peter Gay, Freud ^ Jews and other :}en[ianSy ITow York 197^t P#9
/
LEO BAECK INSTITUTE
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
4 DEVONSHIRE STREET
LONDON WIN 2BH
01-580 3493
30th 3uly 1979
(Tlr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
Neui York 11G24
Dear (Tlr. Eckstein,
I noiü have your letter of the 17th July and of course I am
pleased that you are going along uiith my editorial suggestions.
All this is nouu being carried out.
As to illustrations, well the photograph you sent me is not
very suitable for reproduction but do leave it uuith me for a
luhile please. And perhaps as time goes on you may hit on
something better, a true group photograph for instance. The
other one uiould probably not have been suitable either anyuiay,
particularly as lue had Hermann Gerson before, As to the date of
publication, luell as I said before I will do my v/ery best thöagh
Year Book XXVI, in vieui of ev/erything looks much more likely at
the moment. I luill certainly get in touch in December.
Yours sincerely,
Arnold Paucker
^
July 17, 1979
Mr# Arnold Paucker
Leo Bo.eck Institute
h DGVonshlro Street
London V/IN 2BH
Dear Mr* Paucker,
thank you for your letter ot 29th Tn?B and your klnd
Word? about my essay* I am going along wlth your
editorial sugr^estlons, as well as those of a coup^^o
of friends to whom I had submltted a copy of the'MS*
For your convenience, I am comblnlng all sugrerted
c banges on a separate sheet»
A friend sent me tlie enclosed pbotograpb taken at
Kasnel of tbe thr^e 'leaders* I^rrnr^nn Gr;rson, F^rrt
Wongtscyo\7s]dL<Arco),&iIrither P.ckstein (back to camera),
I doijit know If it's good enougb for re^rorl^ictlon.
InUlt-JP^^taci a rxjv^pther^frlciids, ^ut afa öoubüful of rosults
Aff^^rT Tn<r rranslatlons rom the German, thelr occa-
sional clumsiness Is also partly the rpsnlt of my
trying to praserve the cluiasinessxBCfx* and amblance
of the Originals, ritten by yonng and ^onÄng neo^^le
llk'^ Erich Frankel and Reinheimer. But I leave it to
you to touch up where you feel It Is dej?1r»able. ^'y
o\m su|^;Gstlon would be to re place by or add to the
words 'lli^elchs ehalt ung or lBlnschalt?ing» the 1^nf^"^ish • '
words •coordlnatlon or Cooperation» (mlddle of page 1?)|
ho offprlnts i/ill be finej I still hope you can make
It for the XXV, what wlth otir ran]<^ dwindlinr^ ?^11 too
rapidly nov, But of course you are thp judge,
I look forvard to neetlng you In December.
Slncerely yours,
(i>
(
-^-T^
/
Snggested changes
7/1 7/1 9'^9
jage 1 |2nd Paragraph, llne 6t
arter •roroantle movements' addi
It contained both llberatlng and reactionary oloments
line 7: roplace •reaction» with •rebellion»
llne 2 fr^ bottom: Insert »they feit» after »wliore»
page^l
elinlnate tho cntlre line 7 from bottonu
Darre 8^ lino 1?;
chango '^0 rigid Biind« to: not a rigid Bund ^..
^^^word ^^ ^^^^^- *-^^ \^oTrls »GlGichschaltung or ElnsohaltTang»t
tho KHBräÜbia±ißCKXECE»coordination or Cooperation*
Footnotes. Da^e 17y
X) ellndnate tho last 5 vords after ♦ccntury»
cliango line 3 to: »Hanna Aren Nohab and Gustav Hom'
Page I8f Footnote \\
eliminate tho sentence «The author is nany areas»
but leave the rest of the earlier correctlon:
»Elsevhcre I have attenr^ted
IHtc^l- 'Hvte^'-i,.cf^<j^,^,,.^^^
't^c^rk •B-e^lii.-i.or^ N«l^' Uf>o 'tv.^Sfo^.
A u>
LEO BAECK INSTITUTE
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
4 DEVONSHIRE STREET
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01-580 3493
(Tlr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
Neu/ York 11024
29th 3une 1979
Dear ITlr. Eckstein,
Thank you so mych for your letter and manuscript, The latter came
early, but the letter arrived after three lueeks, postal conditions having
reached a state of semi-chaos here; I have no idea u/hen you iwill receive
my reply - I am sorry me missed each other in (Tlay - perhaps \ue can have
a Chat lühen I come in Oecember,
I am very pleased to have ycrur essay, and I have barely any editorial
observations. Perhaps at the bottom of page 1 one could turn the statement
on the Reform Synagogue from an objective into a subjective one, something
t'u^vc^i- u. like »«they feit •••••, a fem uiords, u/hich no longer makes it an author's .i^
li'K<% fr ,^VÄ4iu Statement of fact but reproduces the attitude of this segment of Jeiüish
youth. The last u/ords of your *note are a little too personal, I feel,
for a publication u/hose readership has a majority of scholars and academics,
so perhaps the tribute to your uiife ought to be toned douin a little, Finally,
one could touch up the translations from the German here and there (uie could
try to do that) - of course some German effusions are untranslatable, I
know, no lüonder they clash a little u/ith your oiun clear English style.
lUell, as to Year Book XXV, your essay amounts to about ten pages
only and I will see u/hat I can do. On the other hand I have tuio more essays
on 3euiish Youth Coming for the follouiing volume; they could be suitably joined,
and above all I am over-subscribed to such an extent that I am at my u/its»
end hoiü to place everything. You lüill have noticed that the Year Book has
noüi been brought foruiard considerably (by seven months in a feu/ years) and
the next tiuo volumes u/ill only be 10-^^ months apart as it is. You must
leave it u/ith me at the moment; I u/ill do the best I can.
You uiill receive 40 offprints and 2 Year Books. For technical reasons
uie cannot increase the run of offprints. They u/ill be free of Charge.
-2-
■r. George Eckstein
29th June 1979
The RtefUns correction is quite sufficient. I find it difficult to
place correspondence as it is,
But do you otJUR, or can you procure, photographs? If you have you or \ue
could devise a photomontage picture page, some FDJJ, some individuals.
Yours sincerely,
l
G^^N^xlvou^
Ctnndwsj^
Arnold Paucker
June 7, 1979
ViT. Arnold Paucker
Leo Baeck Institute
h Devonshlre St
London WIN 2BH
Deal* Mr. Paucker ^
I was very sorry to have missed meetinp you durlng
your stay here last month: I was on a H—week trip
to Franco and Gernany at that time, where I had an
opportunlty also to gather some additional Informa-
tion on the PDJJ from old frlends.
I have now completed my plece for the LBU Yearboök
Is going out Tinder separate cover« I do hope it »It
will make the volame XXV; not least because un^Dü-
tunately the ranks of the Kameraden survlvors are
thinning every year« Please let me know wlien the
decision will have been made»
Will there be reprints available? How many? I would
like to send s me to friends who have tried to help
me with their recollectlons, raany of whom do not
have accesc to the Yearbook»
As far as a correction tof the reference to the FDJJ
in the Rheins articl is concerned, I have made it
in a footnote to my article» ^Jhless you do not think
this sufficient, I jurt as soon no*- send in a letter
to the editor on this mattier.
I do hope we will have a Chance to meet nert time
you are in New York«
Sincerely yours,
LEO BAECK INSTITUTE
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
4 DEVONSHIRE STREET
LONDON WIN 2BH
01-580 3493
(Ylr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
Neu; York 11024
13th (Ylarch 1979
Dear Rlr. Eckstein,
Thank you so much for your letter of the 6th IKlarch. I am pleased to
learn that your essay is likely to be available uiithin a feu/ months though,
of course, I uiould giadly have put a feiu more pages at your disposal.
Though if you mean our Year Book format then 12 pages or 6000 ujords u;ould
not be too bad at all. On the other hand I cannot giv/e you a commitment
as to the forthcoming Year Book, u/hich is actually XXV as XXIU has been in
print for many months and will come out this summer. Not only is the demand
on the Year Book a very heavy one , uje also ujork in sections and I expect one
or tuio more Youth ITlovement articles. Still I uiill do my best.
üiell, there is a further error as to the Rheins article: so far no
correspondence is contemplated because I did not receive any. As I pointed
out to Günther Ballin and I lüould like to say this to you also, if you u/ould
uiish to correct factual errors etc. I uiould more than welcome a letter to the
editor. So far you are the tuio critical observ/ers I knoui of. Apart from
that, ujhen it comes to the F0J3 article I think it uiould be the right teans
to correct a mistake which Rheins made in his essay in his footnote on the FD33«
Actually I ujould quite like to meet you personally and if you could
manage to see me on the 4th, 7th or Bth lYlay in New York please make an
arrangement with the New York Office. I will be in the New York Institute
on these three dates all day.
Yours sincerely.
(j^^^^ Qcv^^jS^
Arnold Paucker
larch 6, 1 79
Dr. Arnold Paucker
Leo Baeck Institute
h Devonshire St
London WIN 2BH
England
\
Dear Dr. Paucker,
pue to a trip abroad I did not acknowledgp your
letter of 16 January earlier. I have b^en busy
cqntacting old frlends and nosF^ible sources of
Information, and thank you for your sugrestlons
m tnls respect»
• # ■ -
?i$°L*'l:?^'' is, unfortnnately, only very limited
Infonnation available at tbis late date, I shonld
have no problem in having the artiele avaLlahle
by June 30, possibly earlier. I would hope that
It' could go into the forthcoming Year ^ook; I do
not think It will take up more than 10-12 pages.
It \seems to me it would make sense to have the
stmdy of the PDJJ ('Freie deutsch- jüdische Jus^end»,
bythe way) follow the one on the 'SchHaaze FShnlein«
as promptly as feasible,
<
Especially if, as your letter to Günther Ballin
^whlch he sent me) seeras to sugpiest, there raay be
a oorrespondence on the Rheins artiele in the' next
Year Book. If there will be, and if my FDIFJ" artiele
cannot make the same issue, I might want to put a
yel«y brief correction on Rheins» footnote re FTXTT
in lt. Hut I would prefer to do this in the course
ZL,^Ya^^^^-^^'^ Ballin erred when he thought I was
tianjclng of a detailed answ-^r to the Rheins artiele.
," t,
• ' ■ '
Sincerely yours,
\
\
LEO BAECK INSTITUTE
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
A DEVONSHIRE STREET
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01-580 3493
lYlr. George Eckstein,
5 Cricket Lane,
Great Neck,
Neui York 11024
16th January 1979
Dear (Dr. Eckstein,
I found your letter of the 29th December on my return from the
United Statesand I am pleased to hear that you u/ill und rtake the study
of the Freie Deutsch-jüdische Jugend. As to material, I hope of course
that you luill be successful in finding some still u/ith the survivors,
but I hav/e tuio suggestions to make at any rate. Do Uirite to:
Dr. UJerner Rosenstock,
77d Compayne Gardens, London Nlli6
uiho may be able to assist you a little pnd then there is Dr. meyer-
Cronemeyer, luho is after all an expert on the Jeuuish Youth mov/ement. You
may knoui of his iiiork. Anyuiay I do not knoiu his present uihereabouts, but if
you enclose a letter mith a letter to:
Dr. Jutta Bohnke-Kolluiitz,
Germania Judaica,
5 Köln 1,
Hansaring 97, 'Jiest Germany
she uiill pass it on for you. She too , incidentally, may knoiu of some
material and she may also be able to let you have some copies of Croneneyer's
essays. Do say that you do all this with reference to Dr. Arnold Paucker
of the London Leo Baeck Institute and I am sure she luill be as helpful as
she can.
As to a deadline, u;ell, I rroold have to ha\/e the essay by mid-July
if it is to be considered for the forthcoming Year Book luhich goes to
press early in December, but of course I cannot commit myself to any exact
date of publication. It may have to be the follouiing Year Book, depending
spacG and the structure of the volume. I am enclosing »Guidelines to
Contributors» and it u/ould be helpful if you could adhere to them.
Yours sincerely.
Arnold Paucker
\
(_ MO
LEO BAECK INSTITUTE
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
4 DEVONSHIRE STREET
LONDON WIN 2BH
01-580 3493
YEAR BOOK OF THE LEO BAECK INSTITUTE
Notes for Contributors
lue uiould very much appreciate your co-operstion in
obseruing certain guicielines in the preparation of your manuscript.
This uiould not only greatly facilitate our editorial uiork and meet
the urgent request of our publisher and printer, but also save us
considerable expsnse at a time luhen this Institute, in common ujith
other research institutes and academic Journals, faces serious
financial dif f iculties.
fTlanuscripts should be typeiuritten on one sids only and
doublB-spacod uiith reasonable margins. There should be no lenqthy
handujritten additions, only very minor corrections by band (not in
Caps). The pages of the manuscript, including tables or diagrams,
if any (but not sugqestions for illustrations luhich should be
separate), should be numbered consecutiv/ely. All quotations are
to be giv/en uiithin double inv/erted commas; quotations luithin quo-
tations should be marked in single inv/erted commas, Titles of books
and foreign luords in the text (for instance names of German-Jeujish
organisations) should be underlined (italics) and not in inverted
commas. Articles should be giv/en mithin single inverted commas.
Longer quotations should be indented and typed one and a half space.
Secticn headings should be in Caps uiith roman numerals.
\iotes should fo'louj the style of the Year Book precisely
and should be givan on separate sheets at the end of the article in
numerical sequence(but no notes such as 12a, 12b, etc.) in the order
of their citation in the text. They should be luell-spaced. The source
references should be as follouus:
Books
Giv/e author, title, place of publication, year and page reference.
Underline all titles of books:
'ferner Lev/i, T^ie Jetus of Al^atia, London 1940, p. 35.
uihen quoting subsequently :
Lev/i, op.cit. , p. 17 (or shortened title if more than
one uiork by the samo author is
quoted in the essay)
I t
- 2 -
ArticiRs
Titles of articlgs should be ujithin single inverted ccmTias. The
title of the book or Journal in mhich the articie appeared rnust
be underlined. In thß case of a Journal, give number of volume,
date of publication in brackets, number of issue (where applicable)
in that order:
':'erner Levi, '^ie eiuige i>'ahnung', in Jüdische Rundschau,
XXI (17th i^-arch 192d), No. 15, p. 77.
u/hen quoting subsequpntly :
^^^^f loc.cit, , p. 76. (or repeat title of essay if
several publications of the same
author are cited in this
contribution)
As contributors frequently quote the Year Book and other publications
of the Institute lue ujould be grateful if they uiould take note of the
luay in u/hich they generally appear in the Year Book:
George L. P^osse , »German Socialists and the Deujish
Question», in LBI Year Book XVI (1971), pp. 123-151.
Erich Gottgetreu, 'Arnold Schoenborgs nicht erfüllter
ülunsch«, in Bulletin des Leo Baeck Instituts, 11 (1963),
Nios. 43-44, pp. 193-204.
S. Adlar-Rüdel, Ostjuden in Deutschland 1380-1940.
Zugleich eine Geschichte der Organisationen, die sie
betreuten, Tübingen 1959 (Schriftenreihe 'jjissenschp^f t-
Ticher Abhandlungen des Leo B^^eck Instituts i>.
In general we ujould ask contributors to attempt to observe
our hous'^ style and consult in particular Year Books XXI to XXIII, We
lurite "antir,emitism" nof'anti-Somitism" ; "nineteenth Century" not
"19th Century", to give but tujo examples. U/e realise the difficulty
in foiloiuing this absolutely but it ujould be much appreciated if
contributors uuould ''loet us to some extent here.
Decernb^^r 29, 1Q'
Mr. Arnold- Pa ucker
Leo Baeck Institute
'-'• Devons h^.ve St
London W 1
Dear Mr* Paucker,
Conflrmlng our telephone conversatlon, I
would llke to try the study of the Freie
Deutsch- judische Jugend proposed bv von
for the Y^arbook. ^ ^
I m.'^y h^v- so-mc rii-f icultles gettlng hold
of written materials; there were only a
fev ^ulletir.s sent out during the brief
life of the Organisation, and thev were
not of the kind to b^ kept around'when
the Nazi came to power. But I wil*» get
in touch with as inany surviving former
members as I can to complement my own
memory. ^his may take i?:Gveral ■nonths.
Please let me know
d^adline
for
the
next Yearbook. As to the length, it will
we rather brief, orobably no more than
1 0-1 5 pages,
It was nice talklng to you and I hope
some day to irioet you pors.nally,
Siiicerely ,
"3 jvi \i ^ ' ie^ U -/^^^^^vc^c_A^^
//) (UaM drvsA^A^ uVr^A^'^
^jU^ 4^*-^ ij< t'^lo i^nac<
(iH^
/v^A.^ F>77'4a.^ ^^l^ /I/^.^^-^vd
U/l/^^^i-^c^Thu ' J^^G^-vc^
^^ . /^ ^ //^
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U/i-> U>teC-t--^T'l.<*v^
'Wmm
'^i(A{/ ^'t^cn^ti 1 ^
y
21.2.1979
Lieber Gustav,
^^^1?v.?^''u4.^^'' ^^""^ beiden Briefe vom 2lf.i. und \.2. und
die "Ablichtungen"; die beiden letzteren ^and ich gestern
nach unserer Ruckkehr von einer kurzen Peise vor.
Ich bin gerulirt flber Deine so prompte Hilfe und weips sie
umsoraehr zu schätzen, als Du Ja auch anderweitig nicht eben
unbeschäftigt bist. Vielen Dank; besonders wertvoll für mich
ist dabei die für Kassel vorbereitete StelMangnahme, von der
ich bisher nur einen kurzen Ausschnitt gefunden hatte (in
einem von Werner Kindt herausgegebenen WSlzer "Die deutsche
Jugendbewegung 1 920-33»% mit einem Kanitel über die Kameraden
(Eugen Diöderichs). fiaodbo Das ist offenbar auch die Quelle ^Tber
manche Falschinformation im Rheins-Artikel Cu.a. ist die FDJT
als "komntinis tische '"urnberger 'Truppe" b^schrieben,ivon Rheins
freundlicherweise in "marxistisch" abgeschwac>»t ...).
Dank auch f^ir Ernst Jablonski's Adrerse; er nennt slc>^ übrigens
Jouhy, nicht Jonkyj ditto für Arco's, die ic>^ roch nicht hntte.
Von Ernst hoffe ich zn hören; denn über die "^erlin^r Orun-ne
fehlt mir Information. Am meisten erhielt ich über ^reslau,
uund Hamburg, wo meine Verbindugen enger waren. (Hans ^osenberg
z.B. wohnt ganz in unsrer ^Tahe).
Das LBI hier hatte - ausser ein paar Sachen von "^uch - neben dem
bereits erwähnten ICindt u.a. die Sondernummer des ^^orgen von 1933(?)
Anbei Scheck über 10$; damit sind eventuelle Tnkasso-Spesen
wohl auch gedeckt. An alle Beteiligten vielen Dank.
Interesr^ant doch, wie aus diesen AnlarsK ich TTamen Tind Koifekt
in all ^r Welt mit mir ziim Teil unbekannten (da damals -Tnngeren)
erhielt, u.a. ein Buchhändler in Bolivien, dem unarere Susan bei
ihrem Research-Auf enthalt in Cochabamca/Bolivien begegnetat war
(Werner Guttentag-Breslau)
Interesse voraussetzend, habe ich Dich ubrip^ens jetzt auf DISJ^E^TT
abonniert; es ist wogl doch i^-^er etwas auch für '^uch Wertvolles
dr'n, wenn es auch für meinen freschmack etwas zu akademisch ist ^
manchmal, da die meisten 'Mitarbeiter und Leser an den '''''niversi taten
sind. Die Winter-Nr., die noch ans Kibbuz ging, hat uhric'en«
einen kleinen Beitrag (Brief) von mir. T^ine 'urzlich in D'land
erschienene Sache fupe ich bei.
Es tat uns sehr loid, von Ruths neuerlicher Krankheit zn hören;
vor hoffen sie inzwischen wiedeiP auf dem Damm. So gern wir "^uch
Wiedersahren - Israel ist vorerst noc^ nicht au^ unserm Programm.
Wir hoffen, im "^'Thjahr nac^^ Europa zu f*ahren - sowohl wegen der
diversen Freunde wie wegen unserer profers ioneilen Kontakte.
Nochmals tausend Dank und sehr herzliche '"^russe von Haus zu Ttaus
Euer
PS. Ein bischen unheimlich, sich nach 50 Jahren wieder zölesen -
man erkennt sich; man sieht die Linie zum Heute; aber vor allem
bewundert man die jugendliche Sicherheit
• • •
y
GUSTAV NORM
0^
• <OASr
Hazorea
24,1.19
Ge»rge Gi^Lckstein
5 Lrieket Lane
breat Neck , NY 11»Z4
Lieber günther -
vielen Uank für [jeinen R undbrief , den persönlichen Brief'
und vor allem für die guten wünsche für 1979, die wir verflucht gut gebrauej
chen kinien und die wir herzlichst erwidern. - Ich ^/^-ill -wie gebeten -
r»mpt altwarte
u
W
,ibt es das noch ^.n unseren zeitläuftrnv
Ich hake mit Hanna Nehab( Aaron ) , die uns'-^r Archiv vprv^v/altet , über das erbe%
tene iviaterinl gesprochen . oehr vieles ist verbanden • I ch werde alles in
hrage kommende heraussuchen , fot«c»pieren und Dir zusc
hicken. - Das wird
aber n«ch
Uie
A
ein paar fage dauern, bis ich r^iich freimachen kann. -
dresse von Lrnst Jablonski ist : P rof , E • Jowy ,6 t-rankfurt a/iioi
zum Jungenstr.l4 ßad Saden.
n
Lrnst wirdi wähl dieses hrühjahr nach Israel kommen -zum ersten
|Vl .=3
Das Kr euzverlag-buch'»Mein Jucif ntuw"
li'jct hier var.Leider sind nicht
alle Artikel überwälti gend , z „ d . von Max hürst,Lily pinkus u.alanza,
' abert Junlj^k hW mir sein n^nuscrip t für uas ^udwig Jietz Buch zur ver-
ugung g
estellt , nachdem er sich seit vier Jahrsa drückt einen eigenen
A
rtikel zu schreiben
ich freue mich,dass Uu den Auftrag übernammen hast über die h D J J ^u
schreiben.ts war auch rut,dass im letzten yearbaok etwas über das ••Sahwai
u
ISSLNT bekammen wir nicht mehr. - jch5n,dass uu jetzt im tditarial baari
bist. - ua kann man w
hrscheinlich tinfluss nehmen
persönlich: nach einer langen guten zeit -im Sammsr waren wir ia turopa -
war Huth in den Iptzten i^ianaten ziemlich krank, ahne dass wir bisher wis-
sen,was eigentlich las ist. aber da sie eine " Steh-auf-f- r au^ ist, arbeitet
sie zwischendurch ziemlich viel und hat guten trfplg mit ihren Webarbei-
ten,sf^ zwei Jahren auch mit tmaille. - Ich selbst arbeite weiter im
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tdjnrien.rN
nie: » • X
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bbuz.af farestatinn etc. Daneben muss ich dipses Jahr das Jietz-
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^^i^ /vCw/üSi,
RUTH & GUSTAV HÖRN
Hazorea, Israel 30 o<JO yi]\n
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/l/cj . ^K^^Vvi ^ <Po^ ^ ,^^^^^ ^^^ ^ j5^^
H. Putzrath
ivfi' .
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Lieber G-ünther,
Lercfienweg IV
5307 Niederbachem
Telefon 0 22 21 /3V 36 52
19^. Jan. 1979
/
^/jUU/hS
da ich gerade krankheitshalber zu Hause bin, will ich
Deinen i^rief von Anfang Januar betr. PDJJ sogleich beantworten.
Ich hnehme wohl an,dass Walter Laqueur die treibende Kraft für
den Auftrag ist, denn auch er kennt das alles ja nur als Histo-
riker.Er war übrigens ein Klassenkamerad von meinem Bruder, der
jetzt in Hartsdale,>IY. wohnt. Aber er weiss garnichts mehr un d
ich war damals 15 1/2 Jahre und durfte auch nicht nach Kassel
mitfahren, da ich gerade vorher ^ ein saumä^^siges Zeugnis nach
Haus gebracht hat. Ernst Fabisch als mein Zugführer bat mich
damals händeringend, mich den Kest des wahres nur auf die Schule
zu konzentrieren, damit ich wenigstens 'die mittlere -^^eige schaf-
fe.Natürlich habe ich mich nicht völlig danach gerichtet und
nur die grösseren Fahrten und gelegentliche andere Tagungen
versäumt, habe aber dafür mit ungeheurer Kraftanstrengung tat-
sächlich das Klassenziel, also die Versetzung Ostern 13:)j> er-
reiche, vielleicht auch deshalb, weil man mir unmissverständlich
nahegelegt hat, als Mitglied des Soz .Schülerbunds und als Jude
die Schule zu verlassen. -Doch ich will hier keine Lebensge-
schichte erzählen. Tatsache ist,dass ich im Sommer 32-trotz
Warnung___ eine Jungengruppe aufgebaut habe, die kurze Zeit dnach
mit einer Mäf chengruppe vereint wurde, alles schon unter der
Plagge der ¥i:iJJ.
Nun konkret. Schriftliches Material habe ich überhaupt
nicht. Al^ ich im Herbst 1954 aus Plötzensee entlassen wurde
ging ich bald danach m die Emigration nach Holland und nahm
nur das Nötigste mit. Aus eignen Erleben weiss ich daher nur,
dass unsere gesamte Führerschaft z.T. schon deshalb gefährdet /
war,weill alle Freunde Ilitgliucier der Breslauer KPO waren. V/en/
man mal von mir absieht, da ich im i^iai 35 nach ^erlin ging,vmr
de als erster Walter Blass verAajete t-ich glaube im Sept. 1934
doch hatte das mxW. nichts mit der Auflösung der FDJJ zu tu/
obwohl er der Vorsitzende unserer Ortsgruppe in Breslau wa7
Auch auf die GJ-efa.hT hin.r);pc.c! -nn n-i^ n.n^<^ ^^^^ r. v,^
/
se schon hast, schicke ich Dir mal Nar
len Tind Adressen, die
/
einer Weise damals zu uns gezählt .wurden, vielleihht nie/
mit Berechtigung. Denn die früheren Züge (Gruppen) der ^
verschmolzen im Laufe der letzten Jah
re immer mehr mi
tivitäten der politischen ^ruppen,wobe
i ich die Intend
- 2 -
Uk
y>(nXc-
Abstinenz des Linzeinen nicht mehr einzuordnen v/eiss.Ich selb,
war ja auch viel zu jung dazu. Von den noch webenden, haben viele-
nocBL)untereinander ^^ontakt , allerdings selten politisch. Aber hat m
man erst ein Ende des i?'adens,ist es leicht weiterzu spinnen.
I.Walter Blass ist eine Schlüsselfigur ge'/esen.Er lebt heute
in Halle oder Ma-deburg.V/as er von 1':)H-VJA^ in den versc iedenen
Lagern erlebt hat, wird I>ir bekannt sein. Ich hatte 1946 den ^-ontakt
mit ihm aufgenommen, doch nach einem kurzen Briefv/echsel schien es
mir selbst in seinem -Interesse tatsaraer, nicht mehr zu schreiben.
Seine Adresse kannst Du von Stefan oder Richard(Rico ) Blass haben.
Er stand die letzten 'Jahrzehnte t-eu zur SED und gehörte zur ochic}t|
der Ji'rivilegierten.
2. Stefan Blass ist nach Entlassung aus dem Gefängnis (KPO-Proz. )
nach Brasilien gegangen und sein Adresse ist : 329 Rua Bage;Sao
Paulo ö4012.Tel 71-1673-Er war der politischste der 3 Blassbrüder.
Zwar v/ar er vor 2 cj'ahren hier, hat aus unerfindlichen ^runden mich
nicht sehen wollen und sich auch mit seinem i:^ruder Rico nicht ver-
trr,gen,doch ist es die übereinstimmende i^ieinung aller, die ihn ken-
nen,dass er politisch 1933 stehen geblieben ist. Das soll kein über
heblichee Werturteil sein, denn sicherlich gibt es viele Erklärunge.
dafür. Material dürfte er auch kaum haben, aber Erinnerungen.
3>Rico Blass, 6üOO Prankfurt , Wolf gangstr. 4-3. Tel 0611/594805.
Rico ist sehr liebenswert und wir sind v/irklich befreundet . Inzwi-
schin hat er sich auch hier einen guten ^^amen als Kümstler gemacht
und wahrscheinlich kennst Du ihn auch persönlich. Aber, abgesehen
davon, dass er sicherlich SPD wählt, ist er fast unpolitisch. Auch er
ging schon 1933 in die Emigration und dürfte Schriftliches kaum
habenm, kennt aber aus der Emigtation in der Schv/eiz, Prankreich
und Israel viele -^eute, die " aus unserem btall koirmien. Ausserdem hat
er natürlich aush die Spaltung der ivameraden und die Anfänge der
PDJJ bis zur Auflösung im Hause der Eltern miterlebt.
4. Werner ^uttentag, Gasilla 450 , Gochabamba. Ihn hast Du, glaube
ich mehrmals gesprochen. Er war ein Pimpf in meiner Gruppe und ich
hinterliess ihm viel politische Literatur als ich türmen musste.
Wenn ich nicht irre ist er Jahrgang 1921. Du kannst also ermessen,
dass er aus eigenem Erleben nichts v/issen kann.
5 -Walter Rosenthal(Kalross ) .Zusammen mit Ernst Pabisch ging
er im Sommer 34 bei Nacht und ^^ebel über die Jrenze,um dann in
der SU zu landen. Aus vielen G^rüniien, die ich jetzt nicht aufzählen
kann und auch nicht lOO^oi^T weisR.nh 9^i r x^m-rWl i oh hn-rc^nhti o--\- a-iK.H
hai fast niemand mehr mii
ihm
ivontakt.Er gehörte aber zusammen mit
Stefan und Walö^r Blass, ebenso wie Ernst P. zu dem en2:eren T
6 .EvaPollak,Göj::ar«-^
geren Team
17155 SOLNA, Schweden
.- ^-
ist so alf wie iö'h,wir waren beide im Züge von Ernst F. und haben
sc hliesslich unsere beiden selbstgestrickten Züge Ende 1932 zusam|
raengelegt.Auch sie dürfte kein Materiä-1 mehr haben, hat aber auch
noch mit vielen -freunden Verbindung. Vorigen Sommer war sie auch
bei uns. Sie ist aktiv in der schwedischen SP.
7-iLli Cohn^Er ist Eva 's i^ruder und ist einer damaligen Verhaf-
tung nur knapp entgangen. Ich habe zwar mit ihm ca. 6 i'ionate auf
einer auss rtierten, engen Couch in einem Zimmer in Prag schlafen
müssen als es uns am drecicigsten ging,doEh auch er isb wie otefan
heute noch bemüht, von Schweden, aus eine KPO in -Deutschland aufzute
bauen oder Ansätze ähnlicher Art zu unterstützen. Er ist lieb und
hilfsbereit ebenso wie ungeschickt und politisch naiv. Er gehörte
eine Zeitlang zu Semis >ru[.)pe .Seine jot^ige Anschrift kannst Du
durch Eva erhaltenC'^' '^^^'^W^-^^-^f^ ' \/i't^ l<n^\J ^ tf ( i^ S\'J\1>'S Soluto^
B.Heinz Isaak, genannt Käs * chen, der auch nach Entlassung aus
dem "efängnis nach Schweden ging und-verheiratet mit einer Schwedi|
kaum noch der deutscen Sprache mächtig ist. Er lebt irgendwo in
Nordschweden, die Adresse hat bestimmt Uli oder Eva. Wie weit sein
(xedächtnis geht, vermag ich nicht zu sagen. Sein i^^ruder Kurt und
seine Mutter sind beide vergast worden. Unsere Eltern waren befreur;
det . .
9-. Hannes Kpslowski.Er .;ar nie sehr politisch, hatte seiner ^eit
schon ein Potogescifeäf t ,für uns ein wichtiger ^ref f punkf, ist aber
auch 1934 OHigriert und hat dann zunächst mit Rico Blass als
Gepäckträger in Haifa gearbeitet .Schliesslich heiratete er ^er-
trd .Bodländer,die in unserer upuppe war-eine ^lassenkameradin und
reundin von Eva- und beide leben heute in TIVÜN,Rehov hahorish^^/
10. Gertrud -Do.dländers Vetter , Shlomo ( früher Siegbert) Marko-
Witz, 59a Sea Read, Mt.Carmel, Haifa, gehörte zv/ar zu den V/erkleuten
und ging auch relativ früh nach Hazorea,hat aber die Zeit der
Spaltung der ivameraden sehr bewusst erlebt, auch wenn er selbst
v/ie wohl etv/a die Hälfte der -öreslauer i^ameraden bei den V/erkleutJ
landete. Von den älteren Werkleuten leben aber auch. nur noch wenige
Ich glaube, ich sollte es mit diesen Namen erstmals genug
sein lassen und nur hoffen, dass er eine oder andere sich mehr
erinnert als ich und vielleicht auch sogar Material gerettet hat.
Schliesslich gab es ja auch Leute, die mit ihrer ganzen Habe emi«^
riert sind und möglicherweise aus Gründen der bentimentalität
i^iti.alleö mlLgenommen naDen.ohne r^nht va\ wnc.c^pn.woo
lieh damii
TT . . 1
j.utzt anfangen sollen. Ein Inserat in e
mer
er vielen. israelischen Blätter wäre vielleicht au
ch etwas erfolg-
eich
Vielen
Dani^f-
ir die schöne Karte. Den Merkur lese ich nicht
Eine der wichtigsten Abteilungsleite
' r im ^ 'H'»"'^^
- V -
l
Unter Berufung auf mich kannst L>u D.ioh bei ihr über den neue\.
Ä-oilegen erkundigen. Ihre Anschrift . Ist :Garola S.tern( Zöp:ler ) ,
:tvempf elderstr;.22,5OO0 Köln-Stilz
Nun s.eid für heute herzlic,ilß,t.. geg^ü^Bt -von
kl
■ •/,
i^X. i Ok^
"■ • -J .:''fV'^.
V,
WiWß
SHLOMO MARKOWICZ
59 a, Sea road
Mt. Carmel - Haifa
V
Liec^r GüntKr,
'K59 o»n IM
na>n — ^o-^Dn "in
5.2.79
/a^''^
ich bekar; Deinen ^nifrage unci will sofort
(f
an tvc orten.
Gertrud Koslovrky, ^eb. Bocilünder
diktiert mir:
Die Gruppe vu.r ca Fo stark , es qüJd einin-e bekannte
"P^ührer ": WalrossC V/alterRosenthal^ , jetzt in Las Vegas
Stefan Blass, Sao Paulo, V/alter Balss, Halle , Ost cieuLsclijJ
Li'nst Fabisch { urngekonirnen, nach den die Kursen ihn
n
zuiü ck schickten nach Deutschland) .Von £leichaltrren 4/i^/^
exE tie en :Ulli Kroch , Süoarnerika - Eva Pollak( geb.
Cohn) jetzt : SOLNA 517157, Kristineliriudsvagen ~8,Svveden
T'it die' er habe ich Kontakt, sievveiss viel und ki nn Dir hel.f
fen. Heinz P. kennt sie auch.
Bei dem Umsturz fingen alle an, illegal zu arbeiten,
in derK.P.C. Ls wurde Tlikro-nicitvrial verbreitet,
auch über die Grenze nachaer G.S.R. gebracht. Dabei w urd.'Ui
^ Fädchen ei'v/is cht ! Sofie Kai isch und Helga Beier , die
deswegen umkamen. Wir klebten iüiti Nazi-prdpaganaa
an die 'Vände.Hatteit Decknamen, die mir uJch it^lfen.
Ruth Haller, geb. Littm.ann war auch verhaftet, so w^aren
vielevon delK Jungen. Als es brenzlich wurde, ging ich
über die Grenze na.cli de^
K
•b
• H
c c
Der eigentliche Führ^.r, cer i.vreichhar ist, ist Stefan iriL
seine Adresse kannst -u von Rico Blass bekommen ( auch cie
von Walter Blass, aberrcTen muss man m^it VorsichtschrejJ)en)
Rico v.arnicht c'rin^Wx &^^ f 3 d^J .
Ich nr cufcer. Treffen m Kossol, als einer cierBreslouer
K meracien-führer , ^ chloss mich soforL den rro-J '.ciischen
Werkleute an, unser FClirer v;ar i:ax-Otto ^^^^tz, c:er vor 5
Jhren in Jerusalem starb, I'^eine Be^,o|_^nun£en v.aren 2 mit
cier FI^JJ: Anfang :^3, als die illegale ..rbeit anfing
spracli ich ernsth: ft mit ^rnst Fabisch uno vw,rnte ihn, dass
ölß Aeltereu rächen können, v/as siev.ollen, cass es aber
verntv;oi?tunslos sei, die Jiineei^en 2:u ß:ef aiircien. Icli uelime
an, ciass er dc;s als zionistische Propciganda ablehnte.
j/ //
Dann v.ar ich der verantv/ortliche Sekretär des -^-^echduz
in Breslau uix : emi.hte niicli bei cer Berlmei« Zentrale
'..uslancspapiere ffr V/alter B.zu bekoni. en, aber die Gesta o
liess ihn nichtraus; später ^^elang es mir Jüngere aus
dem Gefängnis zu 1: ekommien und sandte sie nach Jugoslavien
auf "H. chscliara", a": (--jr sie gingen von dort nach Südamerik- .
ijas f:'llt mir ein. Guteii Brfolg!
Die Adresse von Rico B^äes: Fra.nkf urt a.P:. V/olfgangstr« 43
,^r4/nC l''
\ll
I .
/ll,
ly^^miir /''H'it'i'Ait;
'->
H Iß^'C
/
^ Ip
Hanna Nehab
Archiv des Kibnutz Hazorea
Hazorea,l6.4.ij^79-
S'
Ziehung zu
Wesen, auf einer Ta-^uns
Lieber Guenther,
vielen Danic fuer Deinen Brief, der allerr'in^gs in einer Be-
spaet kamt Ernst Jouhy-Jablonski ^var 2 ocler 3 Tage iri Land ge-
ir>pr Tagung , \yx\6. ist schon seit raehreren Tagen fort.
Ich sende Dir am gleichen T^.g v/ie ich diesen Brief sende
die gevruenschten Papiere als Drucksache Airmail und hoffe, dass sie auch
gleicher Zeit wie der Brief ankomnen.Es s5.ncl 24 Blaetter a 5 iL das
Stueck(Inflation) und 2Tl^C IL Pprt0| insgesamt - ^^. t/ty IL
Zu öer\ Pa/oierent Icn habe ein Pa n i e r aus c : en '"^
Heften
der
DJJG dazu gelegt, obwohl es nicht genau dem Datu/m entspricht, Ich dachte
es muesste fuer Dich interessant s e in | fj^^i^ 44^-^4-^ '
Leider konnte ich mit dem An'oarat "J cTer m.ir zur Verfuegung
steht, die kleinen Blaetter nicht als halbe Blaetter photographieren , ^%\
kosten also den Preis eines ganzen Blattes,
Ich bin gar nicht sicher, ob ich Dir ueber Gustav alles
geschickt habe,v/as Du geschrieben hast. In m.einer Erinnerung ist nur,
dass ich Dir alles, was in Bundesblaettem geschrieben v/a.r, geschickt
haette. Bittesieh also nach, ob auch Aul'saetze aus Mittleren-bzw, Fueh-
rerblaettem dabei sind «Wenn auch nur einer dabei ist, dann habe ich
alle durchgesehen.
Ich v/eiss nicht, ob ^^^ Du die Arbeit von Hermann Mei-
Cronemeier kennst: "Die .iuedischcyf Jugendbev/egung in Deutschlanc^ "
er
kennst: "Die ^uedischcyi Jugendbev/egung in
durch "Germania Judaica" Koeln( einzusehe
len im Leo Baeck
sie
nicht kennst, emnfehle ich sie Dir sehr fuer
herausgegeben
Institut) Falls Du
Deine Arbeit,
Noch eine Frage: Ist FDJJ und DJJG dasselbe und wann galt //
welcher Marne?
Und ganz zum Schluss eine Bitte und eigentlich beinahe eine
"conditio sine qua non" : Wenn Deine Arbeit fertig ist, bitte schicke
eine Konie fuer unser Archiv,
schreibst Dui
nicht genau, ., _ .^. _ , ., .
etwas bestimmtes oder annaehcmd bestim.mtes Dir fehlen, lass es mich
sen, so
dass ich. es nocl
Alles Gute
konieren und schicken kann,
und Ariele herzliche Gruesse
De ne Hanna Nehab
«rf
Yale University
(^rytüM/
New Haven, Connecticut 06 ^ic)
SCHOOL OF MEDICINE
Department of Psychiatry
34 Park Street
September 2, 1975
Mr. George Eckstein
5 Crlcket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
Dr. Robert Llfton asked me to wrlte and teil you that there Is no availaJDle
surnmary of the recent Wellfleet meetings, but what mlght be even more useful to
you is a copy of a book, recently publlshed, based on Wellfleet iiBetlngs over the
years (Explorations In Psychohistory: The Wellfleet Papers). We ai^ asking the
publlsher to send you a copy, and hope that It will be useful to you for your essay
Wlth best regards from Dr. lAfton.
Slncerely yours.
x<^-l-nxv<^
Ms. Lily B. Rinn
Assistant to Dr. Lifton
q^Xm^
.^
hft/lS
Angust 2^^ 1975
Dr. Robert Llfton
V/ellfleet, Mass, 0256?
Dear Mr. Llfton,
iTi")»« •'!<>■ •:•>-
^■'.■^5*
\
V
You may reinember that we met last yeai* at
a party at the Stefani's where we v/ere
staylng at the time.
During a recent brief stay there I learned
of the Conference which took place at your
home In whlch some of my acqualntances mr-
ticipated.
I am at Work on a revlew-essay on Stuart
Hughes» '^Sea Change" for M^KTTR, a leading
West German intellectual nerlodical, and
. tiiey would llke to see It tied to a more
recent intellectual event. It occurred to
ma that your Conference mlght provlde such
v:-A..llnk| and I wonder whether there exists
.-...S-orae kind of resume of the dell erations,
and whether I could receive or borrow one. or
.^,>^pxw§sibly a copy of one or the other contrl«
bution which might be slgnif icant for my
poxrpose. Your Cooperation would certainly
be appreciated and acknowledged.
Kind re^gards,
■vi
■A'
\
V
>1
\
Pau l Li stVerlag KG
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck. New York 11024
USA
München, den 8«1»75
V., ^'J" 7^
Sehr geehrter Herr Eckstein,
wir hahen uns inzwischen ausführlich mit Ihrem Manuskript "USA: Gesell-
schaft im Wandel" beschäftigt. Obgleich wir grundsätzlich positiv zu
Ihrem Manuskript eingestellt sind, konnten wir uns doch nicht für eine
Annahme entscheiden« Die Arbeit ist doch mehr eine Bestandsaufnahme
und bringt, trotz mancher hier nicht so geläufiger Details, doch grund-
sätzlich nicht sehr viel neues, das wäre aber zum Beispiel eine der Vor-
aussetzungen, die eine starke Diskussion auch in der Presse bewirken
könnte.
Ich hoffe sehr, daß Sie uns diese Absage nicht verübeln.
Das Manuskript geht Ihnen mit getrennter Post wieder zu«
Mit freundlichen Grüßen
ppa.
Dr. Horst Perle
nach Diktat verreist
i«A*B« Steinhauser
.^-^^^
8MÜNCHEN15, GOETHESTR. 43 • RUF 530561 • TELEGRAMME: LISTVERLAG • POSTSCHECK MÜNCHEN 15015 • DEUTSCHE BANK A.G. MÜNCHEN,
KONTO 51/20910 • BANKHAUS GEBR. BETHMANN, FRANKFURT /M, KONTO 301313 • BANKHAUS NEUVIANS. REUSCHEL & CO., MÜNCHEN,
KONTO-NR. 315050 • SEKRETARIAT: 81 GARMISCH-PARTENKIRCHEN, PAUL-LIST-STR. 4
8.1.1973
Paul List Verlag
Dr. Horst Perle
Goethe Strasse ^3
8 Mönchen 15
Lieber Harr Perle,
ich koimne zurück auf iiR?lnen Brief voio
20*11 ♦ und unsere Unterhaltung im
Septenber,
Ste werden verstehen, dass ich fSleum
eLne baldige iTachricht bitton mnss,
ob Sie mein Buch
USA; G^^SHLLncriAFr TA VJAT7r>:^L
herausbringen wollen*
Es wird Sie vielleicht interens leren |>
detss d^r .'Toi-»ddeuui5 3he und dor VJestdou^scho
Rundfunk im MSrz eine ^osnere Sendung
von mir über ein Teil.Tebiot (di^ rjozi' le
Lager der Neger) bringen werden.
In Erwartung Ihrer Nnchricht bin ich
nit freundlichen r^russen
Ihr
Paul List: Verlag
Verlags loituiig
Dr* Horst Perle ^
Goethestr. 'r3
8 München 1?
20.11.1972
Lieber Herr ?^erlG,
ich freute mich sehr, Sie in München
kennen zu lernen und persönlich sprechen
zn können«
Ich nehme an, Sie haben inzw'?chen 'las
Ihnen aus Fr-^nk^urt ^Tbersandte Manuskript
'*USA: GESELIßCHAFT IK WArDKL" erhalten "
und hatten Gelegenheit, es durchzugehen
und die Ilcglichkeiten a^.'r Publikation
ZU- diskutieren.
Da ich mich bald über die endgültige
Fassung raac hen Tind dabei et^'A^l^e Anrep=
ungen nach Möglichkeit berücksichtigen
mochte, vare ich I^nen f'7r eine bnldi<^e
Nachricht ^dankbar. Falls Sie das Buch"
bringen jaochten, bitte ich im kon'rrete
Vorschlage der geplanten Aufmachung,
Auflage, Honorar ujid Garantie h^w ^^or-
schuss. Im Fall der Ablehnujig bitte ich
um prompte Rücksendung des ''anuskriiDts
per LuftDOst.
In der Hoffnung auf eine baldige ^*?5chricht
bin ich mit freundlichen Grüssen
Ihr
PaulListVerlag kg
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, I-Tew York 11024
USA
München, den 25.3. 7l/Dr.P/dd
Sehr geehrter Herr Eckstein,
haben Sie vielen Dank für Ihren Brief vom 8. März d.J. mit de
Angebotes eines Buches über die USA.
Wir bedauern außerordentlich Ihnen absagen zu müssen, aber
wir haben, was wir hiermit freimütig gestehen, 2 Bücher über
die USA in Vorbereitung und kennen uns naturgemäß im '^^inblick
auf dieses Thema nicht v/eiter binden.
m
Haben Sie vielen Dank für das Vertrauen.
Mit freundlichen Grüssen
PAUI
ppa
( Drl
-v
LIST YER.kAG/iia
8MÜNCHEN15.GOETHESTR.43 • RUF 530561 • TELEGRAMME: LISTVERLAG • POSTSCHECK MÜNCHEN 15015 • DEUTSCHE BANK A G MÜNCHEN
KONTO51/20910 • BANKHAUS GEBR. BETHMANN. FRANKFüRT/M, KONTO 301313 • BANKHAUS NEUVIANS. RFUSCHEL & CO MÜNCHEN
KONTO-NR. 315050 • SEKRETARIAT: 81 GARMISCH-PARTENKIRCHEN. PAUL-LIST-STR 4
8. März 1971
Herrn
Dt, Horst Ferle
Paul List Verlag
Goetliestr, ^3
8 München
Sehr güclir';ei^ Korr Dr. Perle,
ich verdanke Ilire Adre??e meinem. Frennd Prof*
Dr. Tiltor» Fabian, imtor des55en Redaktion ich
seit .Tü.ljreu in den '"rewörk^TcIiaf' tliohen 'iona!:3-
heften ul)er llrsaheinunGren und Probleme der
anerikani sehen Gesellschaft berichtete.
Nim t-?ace io>i raich riit den ^redanl-en r-in^s
Buches über rjio Viardlun^en in der ameritamircben
Gesell ;::chaft in rlen letzten -T-hrzehnt'^n rin^ dor^^n-
politische Tiuswirkungen. Ich denke an eine LTiäp-oö.
an das i:lteres5io^^;e Allc'eneinpubliknri gerichtete"
Wie Ihnen vielleicht bekannt i53t, erschien Im
vorii^en Tahr ±p der leihe Hansf^r ri}f>lne '^eh-''-'l^t
"USA: Die Neu4 Unke am ]5nde?" Mein neue» Buch-
pla.i kann aber in deren Programm schon nlchu
Ich füge einen groben ^mriss bei: bei der Aus-
arbeitung: können naturlich Ihre Anregungen mit
berücksichtigt vrerden. Darf ich ^m eine bajdigp
Antwort bitten, im Hinblick auf den anzustre-
benden Termin ?
Mit freundlichen Grüssen
Ihr
Luchterhand Verlag
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York llo24
USA
6100 Darmstadt, 25.7.72 Eh/Ru
Ahastraße 5
Tel.(06151)65021
Sehr geehrter Herr Eckstein,
auf Ihren Brief vom 21.4.72 habe ich leider noch nicht antworten können, da
personelle Wirren nicht nur Piper, auch nicht nur bei Luchterhand, sondern
lawinenartig die Szene im deutschen Verlagswesen bedrohen. Ihnen wird nicht
entgangen sein, daß es bei uns eingreifende Neu- bzw. ümbesetzungen gegeben
hat, die auch Einschränkungen der Publikationskapazität mitsichbraohten. So kommt es
daß wir schon bis Ende 74 in der Sammlung Luchterhand, und nur da könnte ihr Buch
erscheinen, ausgebucht sind; Sie werden sicher verstehen, daß ich keinem Autor
ein so lange Wartezeit zutrauen möchte. Um ehrlich zu sein: Für meinen Entschluß^
Ihr Buch bei Luchterhand nicht durchzusetzen, gibt es noch einen zweiten Grund:
ich halte es für ungeheuer schwierig, daß, wie Sie schreiben, "komplexe" Thema
USA auf 177 Seiten abzuhandeln. Allein über das Rassenproblem, dem Sie 16 Seiten
widmen, dürfte gerechterweise in umfangreichen Arbeiten diskutiert wenden, was
wir übrigens mit unserem Angela Davis Buch und einem im nächsten Frühjahr er-
scheinenden Band (Rassenbewegung in den USA, 369 Seiten) tun.
Ich hoffe auf Ihr Verständnis und grüße Sie freundlich
Ihr
k,it^
Soziologisches Lektorat
nermann Luchterhand Verlag
Neuwied, Darmstadt, Berlin
Deutsche Bank AG Neuwied,
202/8850
Commerzbank AG Neuwied,
283320000
Postscheck Köln 278 85
21. April 1972
Hermann Luchterhand Verlag
öo:iiologi;.chos Laktorat
5^5 Neuwied
Sehr geeliTo« Redaktion^
vor einem JaliP standen wir in Korrespondenz
bezuglich eines Buchplans ul^er die iJandlungen
in der amerilcanischen Gesellschaft in den
l©^t;2.ten 20 Jahi^en, gedacht, dem interessierten
Allgemeinpublikum eine gr5:sere und abgewogene
Perspektive zu vemii titeln, an der die täglichen
Naclirichten gemessen werden konnten.
Damals kam leider Ihre positive Nachricht zu
spSt, und ich hatte bereits mit einem anderen
Verlag abgeschlossen. Hun baben sich c^ort vn-
orwartete Schwierigkeiten infolge eines ^edak-
tionswechsals ergeben, und ich mochte daher
anfragen, ob Sie noch interessiert waren.
Das Manuskript ist fertie; es urafasst I77
aschinenseiten i 30 Zeilen, dIus Biblio-
graphie. Inhaltsverzeichnis und Etnleititn?
liegen bei. Wia Sie sehen, ist meine Inter-
pretation, im Gegensatz zu l^irzsichtireren
i>ecbachoerii, die eines qualifizierten'Opti-
nismus. Ich darf vielleicht darauf him/eisen,
duss 3ioh meine Beurteilung des l^ieuen Linken
in meinem I970 erschienenen Hanser-Buch nur
allzu rasch als richtig erwiesen hat.
Im übri^3n ist Ilmeu ja meine Ai^beifc aus Artikeln
in d^n Fankf^n'ter ' eften, Gewerkschaftlichen Monats-
hefran und .lex^cur vermutlich nicht unbekannt*
Darf ich um proinpte Ilachricht bii;i;en, unter
Angabe Ihrer Honorar vor schlage.
Mit freundlichen Grüssen
\|S^
ü
r
^
r.i ■ '^
..C
26.6.1971
Herrn
Dr, "Prank B^nsoler
Herr::ann Luchterhand Verlag
ITen;;ied
Sehr geehrter Herr Benseier,
Ihr Brief vom 18, Mai erreichte nich
1 ider nicht raeJir vor raoin^-r riurom-
relsej ich fand ihn vor ein paar Tagem
nach raeiner Bückkehr vor.
^fechdem ich solange nicht -lehT- von
.^n?®"oP^°f*^!^'^*®» musste ich annehmen
aaoF oio nich^ mehr an den 'Huch in-'.-er-
essiert xraren. Infolgedessen setzte-ich
nj.ch nii-, einem Münchner 7er ia<^ in ir r-
b^ndung, und nun stehen die Verhandlungen
mit diesem unmittelbar vor dem Abschluls.
H^S -f,^ ^f"?P ^^^'^^^ ^öi»«' ^'Sglichkeit,
?^L""?\?^^ 3^" f^ plazieren. Schade, '
^if -Sip-^i^^'^ ®r^^^* ^"^ «'in andermal
die .oglichkeit einer Zusammenarbeit,
"'It freundlichen Grussen
Ihr
OVJZIVJLOGISCHE TEXTE Hermann Luchterhand Verlag GmbH Neuwied am Rhein
Herausgeber: Heinz maus und Friedrich fürstenberg • Redaktion: frank benseler
Luf tDost
I I I I iir I .
Herrn
George Günther Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Neu^yied, den 13.5.1971
be/mii.
Sehr geehrter Herr i'^ckstein,
JXex,^ %A/iAjL. W
daß unsere Korrespondenz etwas ins Stocken gekommen ist, hängt mit
der Verabschiedung des diesjährigen Programms für die 'Sammlung^^
Luchterhand' zusammen.
Da Ihr Buch erst für 1972 programmiert v/erden kann, mußte es zurück-
treten.
Jetzt sollten Sie mir so schnell wie möglich über den Inhaltsauf riss
hinausgehend schreiben: eine Seite zusammenhängend über Ihre Absicht,
also den Inhalt des Buches, zehn Zeilen über Sie als Autor und v/enn
möglich 20 Seiten Probetext. Dann könnte der Entschei^ttftfcsOT^ess so
laufen, daß wir, vorausgesetzt Ihr Manuskript ist l(m Novcnbei^ )3ei uns,
im nächsten August ausliefern.
Preis bei 2oo Seiten DM 9,80, erste Auflage: 6.000 Exemplare.
Mit freundlichen Grüßen
^^0 -tros.
(Ben
^'
Prof. Dr. phil. Heinz Maus . D-355 Marburg • Wilhelm-Roser-Straße 32 . Telefon 0 64 21 / 45 36
Prof. Dr. rer. pol. Friedrich Fürstenberg . A-4045 Linz . Hodischule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften . Auhof . Telefon 0 7222/31381 App. 284
Dr. iur. Frank Benseler • D-545 Neuwied am Rhein • Heddesdorfer Straße 31 . Telefon 0 2631/22177
Herrn
J^V^ank Benseler
fa07.lologl8ches I^ktornt
Luch'berhand Vorlag
5V5 TTeuwied "*
So^-r geehrter Herr Dr. Bensel*??,
Vielen Dank für Ihren BrjAf ^ro^ 91 t«v„„, -
P« freut mich, dess 31« ^leh^vti »-S f*
Bnchplan i7ber*dl. -andiunKen ^? .'meÄl "ni^X.
tS^nM^f^^''°^®^' ^«^ nat^Trilnh noch ovJ"-
tuollon Änderungen unfj- liefet. Ich ''a-l-J ««
Int-y,«^. »jmi aas -i» -oS f-1 ^rfs- ??," '
Vorabdruck oir^zelr^r rr^ri^Vi^^^^s^siS: ""
Mit freundliehen Ortfesen
fil\yy,J^
r
Ihr
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Vu
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jtVl
^v> t.^ ^n
\
SOZIOLOGISCHE TEXTE
Hefmann Luchterhand Verlag GmbH Neuwied am Rhein
Herausgeber : HEINZ MAUS und Friedrich Fürstenberg • Redaktion: frank benseler
Luftpost
Herrn
George Günther Eckstein
5, Cricket Lane
Great Neck
New York 11024/USA
Neuwied, den 21, 1.1971
mu
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Herr Hubert Habicht von den 'Frankfurter Heften* hat uns über
Ihren Buchplan unterrichtet, der die Veränderungen in der ameri-
kanischen Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf die Parteien
darstellen soll*
Wir hätten die Möglichkeit, dieses Projekt evtl, in der neuen
'Sammlung Luchterhand* zu veröffentlichen (Prospekt anbei). Seien
Sie doch bitte so freundlich, uns nähere Informationen zukommen
zu lassen, damit wir eine genaue Entscheidung fällen können.
Mit freundlichen Grüßen
HERMANN LUCHTERHAND VERLAG GMBH
- Soziologisches Lektorat -
')
i.A.
l
(Sekretärin)
Anlage; Prospekt
Prof. Dr. phil. Heinz Maus • 355 Marburg • Soziologisches Seminar der Philipps-Universität • Schwanallee 50 • Telefon 7} }8 ja
Prof. Dr. rer. pol. Friedrich Fürstenberg . 539t Clausthal-Zellerfeld . Bergakademie • Technische Hochschule . Telefon 05323/251-253
Dr. jur. Frank Benseler • 545 Neuwied am Rhein • Heddesdorfer Straße 31 • Telefon 2 21 77
■ I
V
Herrn
Dr. Frank Benseier
Luchterhand Verlag
545 Neuwied
Heddesdorferstraße 31
Frankfurt, 18 • Januar 1971
HH « ÜK
/
Lieber Herr Dr. Benselert
George Günther Eckstein, den Sie als einen unserer Autoren
ja schon kennen, trägt sich mit einem Buchplan, der bei
Hanser schon nicht mehr verwirklicht werden kann (dort
erschien ''Die neue Linke am Ende?"). Noch rechtzeitig zur
Präsidentenwahl 1972 möchte er die Veränderungen in der
amerikanischen Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf die
Parteien darstellen. (Mehr und Deutlicheres steht in die-
sem ersten Brief an mich nicht.)
Seine Anschrift: 5, Cricket Lane, Great Neck, New York 11024,
N. Y. Sie werden ihn, falls Interesse besteht, ja schon an
den richtigen Ihrer Kollegen weiterreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Hubert Habicht
Band 1 September 1970
Jurek Becker
Jakob der Lügner
Band 2 September 1970
Helmut Krauch
Die organisierte
Forschung
Band 3 September 1970 Band 4 September 1970
Herbert Marcuse
Der
eindimensk)nale
Mensch
Helmut
Heißenbuttel
Das Textbuch
Bands September 1970 Band 6 September 1970
Michail Bulgakow
Hundeherz
Leo Kofier
Stalinismus und
Bürokratie
Band 7 September 1970
Hikle Domin (Hrsg.)
Nachkrieg
und
Unfrieden
Band 8 September 1970
Wolfgang Naucke/
Paul Trappe (Hrsg.)
Rechtssoziologie
und Rechtspraxis
Band 9 September 1970 Band 10 September 1970
Ernst Jandl
Der künstliche
Baum
Harry Pross
Publizistik
Roman. 270 Seiten.
DM 7,80
Jurek Becker erzählt, »wie
es sich für eine ordentliche
Geschichte gehört«, mit
einem Selbstverständnis, das
alle Mittel literarischer
Kunstfertigkeit beiläufig er-
scheinen läßt; er erzählt
heiter und spart die Schrek-
ken nicht aus. »Jakob der
Lügner« ist sein erster
Roman. Becker lebt in der
DDR.
Eine Studie über
Forschungsplanung und
Wissenschaftspolitik in der
Demokratie, ca. 224 Seiten.
DM 9,80
Der Verfasser überwindet
mit seinen Thesen zur
rationalen, demokratischen
Forschungsorganisation die
resignativ-technokratischen
Modelle und analysiert den
Zusammenhang von For-
schung, Rüstung und
Wirtschaft, von Wissen-
schaftsplanung und
demokratischer Kontrolle.
Vom Autor besorgte Zu-
sammenfassung der Text-
bücher 1 — 6. Gemein-
schaftsausgabe der Verlage
Walter und Luchterhand.
ca. 240 Seiten. DM 7,80
Wenn Heißenbuttel seine
6 Textbücher unter dem
Titel »Das Textbudi«
zusammenfaßt, geschieht
das nicht als Reproduktion
der chronologisch publizier-
ten Einzelhefte, sondern im
Versuch der methodischen
Gruppierung. Heißenbüt-
tels Verfahren läßt sich
kennzeichnen durch Stich-
worte wie Reduktion des
Textablaufs, der Syntax,
der semantischen Bezüge
oder durch Verfahren wie
Kombinatorik, Montage
und Collage.
Studien zur Ideologie der
fortgesdirittenen Industrie-
gesellschaft. Ungekürzte
Sonderausgabe. 284 Seiten.
DM 7,80
Marcuse entwirft den
lückenlosen Zusammenhang
von Manipulation und
Konformismus, der das
kapitalistische System
stabilisiert und nur noch
Außenseiter zu oppositio-
nellem Bewußtsein kommen
läßt.
Sammlung
Luchterhand
Roman. Sonderausgabe.
16a Seiten. DM4,80
»Bulgakow erzählt mit
satirisdier Absicht die
Geschichte einer Trans-
plantation, die so modern
anmutet, als wäre sie heute,
in den Jahren der Herz-
verpflanzungen, geschrie-
ben. Diese tiefgründige,
durch ihre ironisch-satiri-
sche Einkleidung mit zahl-
reichen Seitenhieben auf
die Verhältnisse . . . umso
wirksamere Parabel ist mit
einem hohen Grad von
Spannung geschrieben«.
Südwestfunk
Zwei Essays, ca. 192 Seiten.
DM 7,80
Leo Kofier zeigt gesell-
schaftliche, vor allem
ideologische Bedingungen
auf, unter denen die demo-
kratische Durchdringung
und Kontrolle der Büro-
kratie im Stalinismus
gescheitert ist. In »Marxis-
mus und Sprache« wendet
er sich Stalins Sprachwissen-
schaft zu.
Gedichte als Index
1945— 1970. ca. 200 Seiten.
DM 7,80
Die »öffentlichen Gedichte«
der Nachkriegszeit auf
ihren Realitätsbezug
durchsiditig zu machen, ist
das Ziel dieser Anthologie.
In der Chronologie ihrer
Entstehung angeordnet,
werden die Texte so nahe
an die geschichtliche Wirk-
lichkeit herangerückt, daß
sich aus der Gedichtabfolge
die Kurve des geistigen und
politischen Klimas der
letzten 25 Jahre ablesen
läßt.
Mit Beiträgen von Corne-
lius Bickel, Eugen Büß,
Jürgen Meyer, Wolfgang
Naucke, Hermann
Oetjens, Thilo Ramm,
Joseph Schneider, Paul
Trappe, Rudolf Wasser-
mann, Wolfram Zitscher.
ca. 352 Seiten. DM 9,80
Die hier vorgelegten
Referate und Diskussions-
ergebnisse der Kieler Ar-
beitsgruppe lösen den
Anspruch ein, daß Rechts-
soziologie keine theoretisch-
abstrakte Wissenschaft ist,
sondern sich mit ihren Vor-
schlägen dogmatischen
Lösungen überlegen erweist.
Gedichte 1957—1969.
ca. 150 Seiten. DM4,80
Für Ernst Jandls neue
Gedichte ist jedes Material
verwendbar, sofern es mit
Sprache zu tun hat, und
jede Benutzungsart mög-
lich: da gibt es visuelle
Gedichte, Lese- und Sprech-
gedichte, Lautgedichte,
einen Lese- und einen
Sprechtext. Gleichzeitig er-
scheint die Schallplatte »Der
künstliche Baum«, auf der
Jandl Lautgedichte aus die-
sem Band spricht.
Thesen zu einem Grund-
colloquium. ca. 162 Seiten.
DM 7,80
Die Problematik der Mani-
pulationsapparate und Mei-
nungsproduktionsstätten
steht längst im Mittelpunkt
öffentlicher Diskussionen.
Der Berliner Ordinarius
entwickelt Grundthesen
einer Theorie der Kommu-
nikation, die für akademi-
sche Selbstgefälligkeit kei-
nen Platz lassen.
Sammlung
Luchterhand
Band 11 November 1970 Band 12 November 1970
Band 13 November 1970 Band 14 November 1970
Georg Lukacs
Geschichte und
Klassenbewußtsein
Studien über marxistische
Dialektik, ca. 400 Seiten.
DM 9,80
Für die historische Wirkung
dieses Buches und für seine
Aktualität ist ein Problem
von ausschlaggebender
Bedeutung: die Entfrem-
dung, die hier zum ersten
Mal seit Marx als Zentral-
frage der revolutionären
Kritik des Kapitalismus
behandelt wird. — Mit die-
sem Band, dessen Apparat
auf die Marx-Engels-
Gesamtausgabe umgestellt
ist, liegt dieses Hauptwerk
von Georg Lukacs als
Sonderausgabe vor.
Marguerite Duras
Zerstören, sagt sie
Roman. Aus dem Franzö-
sischen von Walter Boehlich.
ca. 96 Seiten. DM 4,80
»Zweifellos das widitigste
Buch, das wir in diesem
Jahr zu lesen bekommen,
ein Buch des Auseinander-
brechens und der Zerstö-
rung, der Bericht von einem
stets gefährlichen Spiel
zwischen Verlangen und
Angst.« La Quinzaine
litteraire.
Konrad Farner
Der Aufstand der
Abstrakt-
Konkreten
Zur Ideologie der spät-
bürgerlichen Zeit. Mit
einem Briefwechsel zwi-
schen Lukacs und dem
Verfasser, ca. 160 Seiten.
DM 7,80
Konrad Farner summiert
die von Cezanne, Tatlin
und Kandinsky bis zur
kinetischen Kunst von
heute reichende Kunst-
rebellion, deren Stoßkraft
einerseits von der Kampf-
ansage an die bürgerliche
Gesellschaft lebt, die
andererseits jedoch immer
neu in spekulativer
Metaphysik Zuflucht sucht.
Anna Seghers
Aufstellen eines
Maschinengewehrs
im Wohnzimmer der
Frau Kamptschik
Erzählungen. Mit einem
Nachwort von Christa
Wolf. Westdeutsche Erst-
ausgabe, ca. 178 Seiten.
DM 7,80
»Dieser harte, schmucklose,
aufs Wichtige brennende
Stil, der mit spröden Wor-
ten sich hart macht gegen
das Mitleid, damit es umso
glaubwürdiger werde, diese
akribische Beschreibung
des kleinen, anscheinend
Unwichtigen, dieser Realis-
mus — er hat in der zeit-
genössischen gesellschafts-
kritischen Literatur nicht
seinesgleichen«.
Westdeutscher Rundfunk
Sammlung
Luchteriiand
Vorschau 1. Halbjahr 1971
Band 15 Februar 1971
Hans Carl Artmann:
Das Suchen nach dem
gestrigen Tag
oder Sdinee auf einem heißen
Broiwedien.
Eintragungen eines bizarren Liebhabers.
Ca. 160 Seiten. DM 7,80.
Band 16 Februar 1971
Eric J.Hobsbawm:
Sozialrebellen
Archaische Sozialbewegung im
19. und 20. Jahrhundert.
Ungekürzte Sonderausgabe.
269 Seiten. DM 9,80.
Band 17 Februar 1971
Eugene lonesco:
Triumph des Todes oder
Das große Massakerspiel
Theaterstüdc.
Aus dem Französischen von Lore
Kornell.
Mit einer Dokumentation.
Ca. 130 Seiten. DM 4,80.
Band 18 Februar 1971
H. C. F. Mansilla:
Faschismus und
eindimensionale Gesellschaft
Ca. 190 Seiten. DM 7,80.
Band 19 Februar 1971
Helga Gallas;
Lukacs oder Brecht?
Auseinandersetzung um eine
marxistische Literaturtheorie in
Deutschland.
collection alternative, herausgegeben
von Hildegard Brenner.
Ca. 230 Seiten. DM 9,80.
Band 20 April 1971
Alexander Solschenizyn:
Der Hirsch und die Hure
(Arbeitstitel). Theaterstück.
Aus dem Russischen von Gisela Drohla.
Ca. 130 Seiten. DM 4,80.
Band 21 April 1971
Georg Lukacs:
Die Seele und die Formen
Essays.
Ca. 350 Seiren. DM 9.80.
Band 22 April 1971
Hansgeorg Heer:
Die vergebliche Anpassung
Zur Gewerkschaftspolitik 1932—1933.
Ca. 130 Seiten. DM 4,80.
Band 23 April 1971
Adrian Hsia:
Die chinesische
Kulturrevolution
Widersprüdie in der chinesischen
Gesellschaft (Arbeitstitel).
Ca. 310 Seiten. DM 9,80.
Band 24 Juni 1971
Kurt Marti:
Taschenlexikon
(Arbeitstitel).
Ca. 170 Seiten, DM 7,80.
In Ihrer Buchhandlung:
Sammlung
Luchterhand
Band 25 Juni 1971
Frank Deppe,
Georg Fülberth,
Kurt Steinhaus,
K. H. Tjaden
(Herausgeber) :
Das Gesellschaftssystem
beider deutscher Staaten
(Arbeitstitel).
Ca. 220 Seiten. DM 7,80.
Band 26 Juni 1971
Miguel Angel Asturias:
Weekend in Guatemala
Acht Novellen.
Ca. 290 Seiten. DM 9,80.
Band 27 Juni 1971
Michael Scharang:
Zur Emanzipation der Kunst
(Arbeitstitel). Essays.
Ca. 120 Seiten. DM 4,80.
Sammlung Luchterhand
Die neue Taschenbuch-Reihe
Sammlung Luchterhand bringt Literatur, Soziologie,
Information und Kritik, vornehmlich in Erstveröffent-
lichungen. Sie setzt das in 15 Jahren entwickelte
progressive Engagement des Verlags fort. Autoren-
namen, die charakteristisch einstehen für das erste Jah-
resprogramm: H.C. Artmann, Jurek Becker, Michail
Bulgakow, Marguerite Duras, Konrad Farner, Günter
Grass, Helmut Heißenbüttel, Eric Hobsbawm, Eu-
gene lonesco, Ernst Jandl, Leo Kofier, Helmut
Krauch, Georg Lukacs, H. C. F. Mansilla, Herbert
Marcuse, Kurt Marti, C. Wright Mills, Wolfgang
Naucke, Harry Pross, Michael Scharang, Anna Seghers,
Alexander Solschenizyn, Paul Trappe,
Gabriele Wohmann. Jährlich erschei-
nen 20 Bände, kartoniert mit Schutz-
folie versehen zu DM 4,80 — 7,80
- 9,80. Die ersten 10 Bände
werden vorliegen am 1 . Scn-
tember 1970. Es folgen jeweils
4 Bände im November, Fe-
bruar, April, Juni, September
/4/e
31)^ 6^tor'
C- /-rA
COiiLt^i i'o>iy ij c^^ ' ^
I9n
fflC
March 18, 1972
Mr. LaurencQ Shaplro
• ew York, i;y 10036
Dear Mr. Shaplro,
I wish to thanic you for your prompt readlng
and very thoughtful ccments on iny oantoscrlpt
I had be<,n füll.- auare of th«, fact that It
would have to uadergo aubstantlal chanse to
nmke It «ultable for Engllsh languuge readers.
In View of th© already avallable llteratui^
on the nubject, I don't thlnk I shaU pursu«
It further,
At any rate, your commenta wäre groatly appro-
clatedj they seen to confim t! at I succeäded
in ny prlne.ry objective. I.e. of givlng a
3erman public a moro balancod plcture of the
Arerican soclety than is comrnAnly avallable.
Slncemiy,
580 FIFTH AVENUE, NEW YORK. N.Y 10036
TEL. (212) CIRCLE 5-5500 . CABLES: SCOTTMERE
TELEX: ESEMELA 224705
SCOTT
MEREDITH
LITERARY
AGENCY.Nc.
March 15, 1972
Mr, George Eckstein
3 CrickeC Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
RE : USA : GESELLSCHAFT IM WANDEL
I have had an opportunity to read your manuscript and consider it for
possible representation on the market by this agency. I believe it's
a perceptive conmentary which should prove invaluable to educated German
readers, but I'm sorry to say it isn't something we can offer on your behalf
to American and British publishers. We believe that to most serious English
language readers the material would prove excessively familiär or intro-
ductory, and on that basis we can*t make a case for it.
This is certainly an intelligent study, and its Organization is admirable.
By conveying a sense of the complexity of the subject you accomplish that
most difficult of feats in a survey. Superficiality is avoided by grounding
impressions which might otherwise possess only impressionistic value in hard
facts about the social and economic conditions underlying them; population
movements, trends in social mobility, and changes in the economic structure
of contemporary American society provide a verifiable basis for your more
subjective interpretations, lending the work a substantiality which more
casual survey s cannot claim.
Nevertheless, once the reader moves beyond introductory material to general
impressions of social phenomena and institutional changes, he encounters
details which are commonplace to anyone familiär with American society on a
firsthand basis; this applies as well to any reader who has access to English
language newspapers and periodicals. Such phenomena as "the end of ideology,"
the decay of American cities. consumer and envi romnpnf-;»! nT-n^o<»^■l/^n «««/^^r ^^«»«^ *■ <.
and the rise of a significant youth culture are much discussed, and don't appea-
here in a sufficiently new light for the English language reader to learn
more about them.
London Office: 44 Great Russell Street. London W.C. 1, England . Telephone: 01-636-9177 . Cable Address: Esemlond
-2-
We don t believe that the manuscript is marketable in America or England, then.
We could be mistaken, however, and if you were to undertake the marketing of
the Script on your own, you might have better luck than we anticipate. To
assist you, if you decide to try on your own, I shall append a list of ten
American and ten British Publishing companies which might show an interest in
your manuscript. Most will read the Script in German.
I'm sorry we're not able to off er representation for the manuscript in English
language markets, Mr. Eckstein. I appreciate the opportunity to have read it
in German, and look forward to seeing its publication by Pieper. All best wiahes
Sincerely,
^
LAÜRENCE SHAPIRO
LS:dh
encl.
Ma^<^ f^i"^
U.S. PÜBLISHERS
Atheneum Publishers
122 East 42nd Street
New York 10017
Mrs, Dorothy Parker
Grosset & Dunlap, Inc.
51 Madison Avenue
New York 10010
David Goodnough
Harcourt Brace Jovanovich Inc.
757 Third Avenue
New York 10017
Edwin Barber
Holt Rinehart & Winston Inc.
383 Madison Avenue
New York 10017
Aaron Asher
Houghton Mifflin Company
2 Park Street
Boston, Mass. 02007
Mrs. G.D. de Santillana
McGraw-Hill Book Company
330 West 42nd Street
New York 10036
Miss Anne ^rphy
W.W. Norton & Co., Inc.
55 Fifth Avenue
New York 10003
Evan Thomas
Prentice-Hall, Inc.
521 Fifth Avenue
New York 10011
Wilbur Eastman
Charles Scribner*s Sons
597 Fifth Avenue
New York 10017
Norbert Slepyan
The Viking Press, Inc.
625 Madison Avenue
New York 10022
Cor lies Smith
HuvUx^^^^
BRITISH PUBLISHERS
Barrie & Jenkins, Ltd.
2 Clement 's Inn, Strand
London WC 2
John Bunting
The Bodley Read Ltd.
9 Bow Street
London WC 2
James Michie
Calder & Boyars Ltd.
18 Brewer Street
London Wl
John Calder
Chatto £c Windus Ltd.
40 William IV Street
London WC 2
G.W. Trevelyan
Cons table & Co. Ltd.
10 Orange Street
London WC 2
B.K. Glazebrook
J. M. Dent 6e Sons Ltd.
Aid ine House
10-13 Bedford House
London WC 2
Gilbert Smith
Andre Deutsch Ltd.
105 Great Russell Street
London WC 1
Miss Diana Athill
Faber & Faber Ltd.
3 Queen Square
London WC 1
Charles Monteith
Macmillan & Co. Ltd.
4 Little Essex Street
London WC 2
R.F. Allen
Sidgwick & Jackson Ltd.
1 Tavistock Chambers
Bloomsbury Way
London WC 1
J.P. Chancellor
(^ uj li^\AjL.<AjL^
1
George Eclisteln
5 Crlcket; Lane
Mr. Ron ''ilner
127^3 Hartwell
Detroit, luich ^+8238
July 28, 1975
Dear :a% Milner,
I have dlscussed the matter of qnoting a total of
abcut 50 lines from your play^The Warnlng • A Play
for Llnda^ with yottp attorney, Vr. Jay Krämer«
He asked rae to teil you that it is ok wlth hlm
for you to glve such permlssion provlded any "
written publica tlon carrle» the Copyright line
and permlssion in the appropriate manner* Thls
stipulation \d.H, of cource, be adhered to«
The quotes will be used in an essay on the Bladc
Theater which will be r ead over the TTorth Oerman
Hadio and possibly published subseauently in one
of the West German literary inagaziines«
If this üieets with your approval, kindly sign and
retiirn to nie a copy of this letter«
ald Milner
^'^'-^W-.'A^J
Sing^rely yours,
Date:
'0
Zu: DAS "EI.I3 SCFr.JAHZ3 THEA T.R DT^R ^^SA
Urheberrechtlich gerchützte Zitate langersn ^Tr,fan-s:
IigÄQJ^onej_J]Ji^s_jRM:lu "^aralca; "Dn.tchman"
Agent: The Sterling Lord \gency, Att. älai^5e.,aafiar..-i,r - -.• o c -,
randt
Buc h : "D'ut cTiman Sr The^ Slave
Verlag William llorrou 196-1- ("orra-rPa-orTrhack) '^e'/ ■'■o-''V
25 Druckseilen aus den Seiten 3'^-35-36
■\ve
j) / '^9IlS^Al'XlMJ'J."!^M^]3Iji2-jm^-_k Therae for 'Inda"
t^fßl^''''^ ^\gent: "»15^44:^ -^' ■■'^^ V , , ir ' l'j. Ij ',., , P ;jT :;i,i:_ j 1, jj j
/ M . .
^: l^o^'^'^Buch:
-azj — :-'nr,
^ 10025
iW >v^ i^'^^'^ I3nch: '»A Black Quartef'
r^/.,T7 /-^ r^ Verlag New Anerican Library 1970 (':entor '"oo^O "ty
h
/u-r
55 Druckzeilen aus den Selten' 92 bis 98
3d Bullins : kniHvey lioodl , ICIL ^fO W-^st 57
Stuck; '^In Bew England 'Jinter"
3uch:''it2jixMH:^:f^ng±^rid::x±iits:s5^'*-HeT7 Plays fro-' tho "^lack Theatre"
Vorlag Bantam Bocks, 19^9 Nevr "'"ork
65 Druckzeilen aus S. 159^ -162
Buch! '»The Duplex"
Verlag: :Iorrow Paperback, I^en Y Tk 1 Q7I
38 Drn.ciczeilen aus S, 121-22 ij-^i
uV^^'
(»M mÄ^ ^^^ ^:i IX 2.^
^'^^^^^^^Ä^
Literary Agency MOHRBOOKS Rainer Heumann
8030 Zürich • KlosbachstrasK HO, Postfach • Telephon (oi) 32 16 10 /u • Telex 56830 • Cables: Mohrbooks Zürich
14. Oktober 1976
de
Herrn George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New Tork 11024
Sehr geehrter Herr Eckstein,
Vielen Dank für Ihren Brief vom 7. Oktober wegen der deutschen
Rechte von
Robert L. Heilbroner BUSINESS CIVILIZATION IN DECLINE
Das Buch wurde an den Campus Verlag
Postfach 240
D-6 Frankfurt am Main
verkauft. Bitte wende Sie sich für weitere Auskünfte direkt
an den Verlag.
Mit freundlichen Grüssen
MOHRBOOKS
Daniela Erb
.i^lM^*
JLjs>
' vu
M^
t<C4.0S.
10.8^1972
Herrn
Dr» BurkhaPu Kroeber
Verlar K olden Wissenschaft
Stievestr. 9
8 München 19
Sehr geehrter Herr Kroeber,
ich mSchte Ihnen mitteil^^n^ da.FS das von
Ihnen am 21 ♦ Juni avisierte -^nsukript
bis heute noch nicht hier eingetroffen
ist. Selbst per Schiffspost müsste -^s
langst angelangt sein.
Bitte forschen Sie sogleich nach und,
falls es aus irgendeinem Grund nicht"
abging, lassen Sie es Mite =^ofort nov
Luftpost eingeschrieben abgehen. Ich
fahre ^nde des l'onats X'Xeg Tind brauche
es bis dahin.
Mit freund ichen Grussen
28. Juni 1972
Herrn
Dr. Bur Ichart Kroeber
Verlag Molden Wissenschaft
Stlevestr. 9
8 München 19
Sehr geehrter Herr &oeber,
besten Dank für Ihren Brief vom 21 • J^ml.
Ich verstehe, dass mein Buch, das Ja mehr
an das Allgemeinpublikum als an ein Pach-
publlkum gerichtet ist, nicht recht in
Ihren Rahmen Jasst. Wenn Sie eines Tages
an einer Behandlung des amerikanischen
Themenkreises interessiert sind, können
wir uns Ja evtl. über ein Thema und Be-
handlung unterhalten»
Im Augenblick m5chte ich ohnedies mein
Buch zurücldialten, um das Manuskript nach
den Novemberwahlen noch erganzen und um-
zuarbeiten. Wissen Sie, ob Ihr Hauptverlag
® nnl ^^^^^ interessiert wäre, und mit wem
sollte ich mich dort in Verbindung setzen?
Mit freundlichen Grt&sen
VERLAG MOLDEN WISSENSCHAFT
8 München 19
Stievestraße 9
Telefon 17 62 21
FS: 5-29993
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
München, den 21. Juni 1972
kr/sz
;>^^o.#.?&';:v
Sehr geehrter Herr Eckstein,
zunächst muß ich mich bei Ihnen für unser langes Schweigen ent-
schuldigen. Der Grund liegt in der Tatsache, daß Herr Rütters,
mit dem Sie bisher korrespondiert hatten, zur Zeit viel auf Reisen
sein muß und ich als neuer Lektor meine Arbeit erst vor wenigen
Wochen hier begonnen habe und zunächst einen Überblick gewinnen
naußte.
Doch nun zu Ihrem Manuskript "USA: Gesellschaft im Wandel":
Ktte haben Sie Verständnis dafür, daß wir Ihnen keine Zusage geben
können. Wie Ihnen Herr Rütters bereits schrieb, ist der vordringliche
Grund für diese Ablehnung in unserem Bestreben nach Kohärenz unseres
Verlagsprogramms zu suchen: wir haben unsere editorische Tätigkeit
für den Anfang auf Arbeiten im Bereich der politischen und sozio -
psychologischen Grundlagenforschung konzentriert. Untersuchungen zu
speziellen Einzelproblemen des wissenschaftlichen Wandels, mögen sie
auch noch so reich an Materialien sein(und das ist Ihre Arbei sicher)
würde leider unseren Rahmen sprengen. Zu solchen Themenkomplexen
wie dem von Ihnen behandelten, werden wir erst später, wenn der allge-
meme Rahmen einmal steht, vordringen können und dann müßte die Dar-
stellungsweise auch mit größerer Stringenz Einzelproblematik mit gene-
reller Grundlagenforschung verbinden können. Dieser Aspekt ist aber in
Ihrem Manuskript noch zu sehr zu gunsten einer unmittelbaren Aufreihun^
von Fakten zurückgestellt worden.
Mit nochmaliger Entschuldigung für die Verspätung senden wir Ihnen in
der Anlage das Manuskript zurück.
Mit freundlichen Grüßen
3-^^ UsS^ U^>^<. ^ Q_s^
Dr. Burkhart Kroeber
PS: Das Manuskript senden
wir doch mit getrennter
«aainit Sie den Brief
schneller erhalten.
Anlage
Eine Abteilung des Verlages Fritz Molden. Wien-München-Zürich
VERLAG MOLDEN WISSENSCHAFT
8 München 19
Stievestraße 9
Telefon 17 62 21
FS: 5-29993
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck^ New York 11024
USA
München, den 24. Mai 1972
rü/sz
Sehr geehrter Herr Eckstein,
haben Sie besten Dank für Ihren Brief vom 19. Mai und die Über-
sendung Ihres Manuskriptes.
Ich habe natürlich sehr viel Verständnis dafür, daß Sie so bald wie
möglich eine Entscheidung darüber von mir haben wollen, ob Ihre
Arbeit nun tatsächlich bei uns ins Programm paßt, so daß ich Ihnen
versprechen möchte, daß Sie spätestens in 14 Tagen wieder etwas von
mir hören werden.
Prospekte über bei uns erschienene Bücher kann ich Ihnen leider nicht
schicken, da noch keine erschienen sind. Die Bücher, auf die ich hin-
wies, sind im Wiener Stammhaus erschienen, das sich ansonsten nur
gelegentlich mit soziologischen und politologischen Themen befaßt. Der
Verlag Molden Wissenschaft wird erst von mir aufgebaut werden, und
die ersten Publikationen sollen im Frühjahr 1973 erscheinen.
Mit freundlichen Grüßen
Axel Rütters
^/^
.^^^^^'^
\
Eine Abteilung des Verlages Fritz Molden, Wien-München-Zürich
19.5-1972
Verlag Melden Wissenschaft
Herrn Axel Rutters
StleTOstrasse 9
8 München 19
Sehr geehrter Herr Rütters,
besten Dank für Ihren Brief vom 12» Mai*
Ich sandte Ifnen daraufhin gestern sofort
mein Manuskript, obwohl ich eigentlich den
Epilog noch etwas überarbeiten wollte, an
in der Hauptsache, um die Gefahren, die der
amerikanischen gesellschaftlichen Bntwick-
lung im Fall einer Fortsetzung der konser-
vativen^Politik auf weitere h Jahre drohen,
noch starker herauszuarbeiten.
Charles Reich »s Buch wird von mir kritisch
erwähnt (das Aprilheft des I4ERKDR brachte
meine ausführlichere Kritik); das Campbell-
Werk ist mir nicht bekannt. Der Tenor meiner
Arbeit - und darin unterscheidet sie sich
wohl von den meisten Sachen der letzten Zeit -
geht dahin, über den negativen und zersetzenden
Erscheinungen nddr der neueren Zeit die längere
Sicht nicht zu vergessen. In dieser zeigt sich
die neuere Entwicklung als Röckschlahe auf einer
hShreren Ebene; als gerade durch die ungestmnen
Wandlungen hervorgerufenem Krisen; als Fazetten
iij)Äinem komplexen und wandelbaren Gesamtbild.
*** Sehe iQij
Vielleicht wlfrcilte ^ati ^^jblick auf ihre anderen
Publikationen^ wünschensw(^nP^btolto»j.ften^ ein paar
iünderungen T^zunehmen, über die man^HdUrt^ei^^.
standigen konnte, evtl. sogar telefonisch. Im^^*''.
*" ir manche Amerikanismen
VERLAG MOLDEN WISSENSCHAFT
8 München 19
Stievestraße 9
Telefon 17 62 21
FS: 5-29993
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York
USA
11024
München, den 12. Mai 1972
rü/sz
Sehr geehrter Herr Eckstein,
haben Sie besten Dank für Ihren Brief vom 6. Mai. Ich habe mich
sehr gefreut, so bald wieder etwas von Ihnen zu hören, zumal ich
selber schon daran gedacht hatte, den Kontakt mit Ihnen neu aufzu-
nehmen.
An meinem Interesse an Ihrer Arbeit über die "Wandlungen in der
amerikanischen Gesellschaft in den letzten 20 Jahren" hat sich selbst-
verständlich nichts geändert. Schwieriger ist lediglich folgendes ge-
worden: Während bei Kohlhammer Ihre Arbeit zu diesem Thema einzig
dagestanden hätte, haben wir bei Molden hausinterne Konkurrenz. Zwar
sind die beiden Titel, an die ich denke nicht im Verlag Molden Wissen-
schaft erschienen, aber das spielt auf dem Vertriebsweg letztlich kgine
Rolle. Es handelt sich um die Übersetzung der Titel Charles Reich/
The Greening of America und Alexander Campbell/The trouble with
Americans.
Das bedeutet für mich, daß ich anhand Ihres Manuskriptes ganz gründlich
prüfen muß, wie wir uns "auf dem Markt" unterscheiden könnten. Mir
würde es natürlich sehr helfen, wenn Sie mir vcn selber bereits ein paar
Hinweise geben könnten.
Auf alle Fälle wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir das Manuskript
Ihrer Arbeit zuleiten würden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Axel Rütt(
4\uy (1k^\
Vw/
n/y/^
")
t/w^
W"
FA^^^'^
l/iO'tv
£A
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V-
Eine Abteilung des Verlages Fritz Molden, Wien-München-Zürich
-fy^M
n*-
-f-'
6. Mai 1972
Herrn
Axel Rütters
Verlag M olden Wissenschaft
Stievestr. 9
8000 München
Sehr geehrter Herr Rutters,
Ich erhielt Ihre Adresse von Ihrem Nachfolger
bei Kohlhammer, und wünsche Ihnen zuvorderst
viel Erfolg in Ihrer neuen Position,
Sie werden sich vielleicht erinnern, dass wir
vor einem Jahr korrespondierten wegen eines
von mir geplanten Buches über die Wandlungen
in der amerikanischen Gesellschaft in den letz-
ten 20 Jahren* Ihr Brief erreichte mich damals
elrst, als ich bereits mit einem anderen Verlag
abgesprochen hatte.
Nun scheinen sich dort infolge eines Redaktions-
wechsels unerwartete Schwierigkeiten zu ergeben,
und ich hatte deshalb bei Kohlhammer angefragt,
ob dort noch Interesse bestünde» Das ist nicht
der Fall, und man verwies mich an Sie, für den
Fall, dass das Buch ins Moldersche Programm
passen würde. Zu Ihrer Orientierur^ fuge ich
das Inhaltsverzeichnis und die Einleitung bei;
Gesamtumfang 177 Seiten, i(i 30 Zeilen, plus ein
paar Seiten Bibliographie, falls gewünscht.
Das Manuskript ist fertig.
Lassen Sie mich bitte bald wissen, ob Sie evtl.
interessiert waren und wenn ja, die üblichen
Bedingungen.
Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen
Landeshauptstadt München
Direktoriunn
Verwaltungsamt
Landeshauptstadt München, Verwaltungsamt
8000 München 1. Postfach
Herrn
GeorgeEckstein
z.Z. Hotel Savigny
6000 Frankfurt/M
Savignystraße 14
Marienplatz 8
Zimmer 225
Telefon Durchwahl
215 469
Ihr Zeichen
Betreff:
Ihre Nachricht vom
1. 9*1972
Unser Zeichen
50-7/PE
Ha/Ke
München, den
12* September 197:
/
Sehr geehrter Herr Eckstein!
Der Eingang Ihres Schreibens vom 1. September 1972 wird dankend
bestätigt. Hinsichtlich Ihrer Bitte um Gewährung eines kosten-
losen Aufenthalts in München darf mitgeteilt werden, daß die für
das Jahr 1972 für das Besucherprogramm vorgesehenen Haushalts-
mittel schon restlos verplant sind. Eine Einladung war jedoch
dennoch möglich, weil ganz kurzfristig eine Absage eines schon
eingeplanten Besuchs einging. Eine Potokopie vom Abdruck des
Einladungsschreibens von Herrn Oberbürgermeister Georg Krona-
witter liegt bei.
Wunschgemäß wurde für Sie und Ihre Frau Gemahlin für die Zeit
vom 20. bis 26. September 1972 im Hotel Müller. München 2^
Fliegenstraße 1, ein Doppelzimmer mit Bad bestellt.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Reise und eine gute Ankunft
in der bayerischen Landeshauptstadt.
V
i"' A-
Mit vorzüglicher Hochachtung
»j^
N-A
Um.
Kohl
r echt sk. Stadtdirektor
5' 6.72 ALDI
Ali
3,
V
(feo/ (. c <^' ^-/^^rB/y c^^
kKP^ pOA)i
■=r C
I '^ [p^f
THE FRIENDS OF THE NEUBERGER MUSEUM is an in-
dependent, non-profit Organization, whose purpose
/5 to involve the Community in developing the Muse-
um in all its activities. State funds have been provided
for the building and its basic maintenance, but the
Museum depends on private support to expand its
collections, enlarge the art lending Service, mount
special exhibitions, staff a docent program and Spon-
sor special events.
The Neuberger Museum is a teaching Institution
with more than a dozen exhibition areas, courtyards
and galleries. There is an immense study-storage
area where paintings are stored on movable racks
for easy reference, as well as facilities for students to
learn conservation and display techniques. There is a
particularly well equipped Prints and Drawings room,
and a Photography room with facilities for teaching
and experimental work.
The Museum will provide the setting for the an-
nual series of Yaseen lectures featuring world-re-
nowned scholars in various disciplines, beginning
with Hugh Trevor-Roper, Regius professor of Modern
Hi Story at Oxford.
The Friends of the Museum are providing a docent
program, with guides for Museum tours open to
school groups and the Community and it is hoped to
establish an art lending service to make available
original works of art on a rental basis, at minimal
fees, to students and members of the Friends.
MtM^mtim'o'^*
iiipt
THE NEUBERGER MUSEUM /s open to the
whole Community as a historic cultural
resource with great collections for cre-
ative enlightenment in the Visual arts
It offers a beautifui environment with
exhibits and special events to enjoy in a
friendly spirit
Will you add to this spirit, and extend
your own pleasure in life through art
and join
THE FRIENDS OF THE NEUBERGER MUSEUM
t^^^
7^
THE NEUBERGER MUSEUM, designed by Philip
Johnson, is part of the State University of New York,
College at Purchase. A liberal arts College with em-
phasis on the training of students in the Visual and
performing arts, the campus will contain four thea-
ters and a building for dance training.
The Museum has as its cornerstone an outstanding
assembly of 20th Century American art. The Roy R.
Neuberger Collection includes major works by Hop-
per, Avery, Prendergast, O'Keefe, Dove, Calder,
Feininger, Gottlieb, Davis, Hofmann, Marin, Shahn,
Tobey, Weber, de Kooning, Pollock and Rothko.
In addition, the Museum has the George Rickey
Collection of Constructivist art, with works by Male-
vich. Albers and Kandinsky; the Eliot and Aimee
Hirshberg Collection of African art; Elaine and Ra-
phael Malsin's extensive collection of New Guinea
art; and the Hans Richter gift of paintings and col-
lages, which includes work by fellow members of the
Dada school, as well as Richter' s own films and other
historic Dada material.
The Museum collection has a sequence of four-
teen consecutive paintings, each twenty foot Square,
by Cleve Gray, for the largest gallery of the Museum.
These are the first of a future series of works by dif-
ferent artists on this unprecedented scale, in relation
to a specific architectural context.
There are specially fine sculptures by Alexander
Calder, Isamu Noguchi, Alexander Liberman and
George Rickey, and monumental works by Henry
Moore and Barbara Hepworth.
MEMBERSHIP CATEGORIES
All memberships are annual and fully tax deductible.
A REGULÄR $25
7. Invitations to previews
2. Calendar of events in Museum
3. Annual meeting
4. Reduced entrance charges for special exhibits
5. Use of the Art Lending Library
B CONTRIBUTING $100
7. Invitations to previews
2. Calendar of events in Museum
3. Annual meeting
4. Reduced entrance charges for special exhibits
5. Use of the Art Lending Library
6. Invitations to lectures and special events
7. Talks by curatorial staff and other experts
8. Director's talks
C PATRON $500
7. Invitations to previews
2. Calendar of events in Museum
3. Annual meeting
4. Reduced entrance charges for special exhibits
5. Use of the Art Lending Library
6. Invitations to lectures and special events
7. Talks by curatorial staff and other experts
8. Director's talks
9. Annual Patron's Reception
10. Opportunity to purchase at a special price an
original print by a leading artist.
6. 10. 1978
Redaktion
Neue Rundschau
Rudolf Härtung
1 Berlin "^0
liUtzowstrT^I 05/106
Lieber Herr Härtung |
Sie erinnern sich ge\^riss noch ^^einer Arbeit
Ober das Schwarze Theater.
Houte mochte ich mich mit einer kurzen Rezen-
sion eines kurzlich erschienen Buchs von
Peter Gay melden, der ich in Anlehnung ans
Buch den Titel ••Juden und andere Deutsche"
geben mochte» Eine leicht geänderte Fassung
wird aas wahrscheinlich am 21 «lO. im "^^ord-
deutschen Rundf^ink gesendet werden.
Es v/flrde mich freuen, wenn Sie wie ich die
Arbeit ftir die Neue Rundschau geeignet finden.
Mit freundlichen Griissen
Ihr
(. ö.y
Nc
George G, Eckstein
ÄffiiSfc(p"JUDEN UND ANDERE URUTSCHEf
Zu Peter Gays Essayband "Freud, Jews and other Germans"
Peter Gay, gebürtiger Berliner, deutsch.lüdlscher T=;mlgrant^nsohn
In Amerika, lehrt heute Kultur- und Gelstesge.ch1.chte an fler
Yale Unlverslta-t. ^r hat sich mit einer zweibändigen G^^ächlchte
des "Zeltalters der Aufklärung" einen Warnen gemacht ,md mit dar,
Buch"Welmar-KUltur" als Speziallst für neu?e deutsche Kultur-
geschichte etabliert, Nun legt er eine Samsung von 'üsrays aus
_ diesem Themenbereich vor, die In leicht vera-nderter Form zwischen
1975 und 1977 veröffentlicht worden waren, r^v wichtigste Kssay,
"Begegnung mit der Moderne. Deutsche Juden In der winieimlnlschen
Kultur" erschien 1976 bei .T.c.B. Mohr In dem von Werner '^osse
herausgegebenen Sammelband "Juden Im wilhelminischen TieutscMand
1 890-1 91 if".
Wie so manche Essay-Sammlung leidet auch dl«se an einer etx/as
willkürlichen Verknüpfung, zusammengehalten mehr durch den of^en-
slchtll|^hen Wunsch, Zerstreutes zu veröffentlichen als durch eine
Elnlelt;mg, welche die nicht aufeinander abgestimmten Klnj^eltelle
verge,bllch zusammenzuschwelssen versucht. So sind einzelne Stücke
besser als das Ganze. Dabei ist der Haiipttltel zutreffender als
der^ Untertitel: "Herren und Onfer In der nodernlstlFch^n Kultur".
Ti^kn mit der Kultur der Moderne hat das Herren-und-Opfer-Verhalt-
fls zwischen Deutschen und Juden gewiss wenig zu tun; mehr schon
die, wie sich herausstellte, prekäre TTatur der Symbiose zwlrchen
»
c^en beiden. TJnd darüber vrelss Gay nicht unbedingt "eues, aber
li '
Sagenswertes gut auszudrücken.
t)abei weitet er allerdings den Begriff der kulturellen "Moderne"
Ipdweit aus, dass er allzu Verschiedenes deckt i Baudelaire und
Ibsen; Brahms und Wagner; Liebeinnan-. und Pechstein; Joyce und
Stefan Gefergej Boheme und Elitistenj Naturallsmus, vSymbol Ismus
:/
-2-
und Expressionismus. Das ist schade, es entwertet manche» seiner
Urteile. Man musste sich erst auf eine genauere Definition des
Modernismus einigen. So wirken insbesondere drei angehängte
Essays über Figuren aus der Musikwelt fehl an Platz ^ mit der
allenfalsigen Ausnahme der Studie über den Diri^^enten Hermann
Levi, Brahms* ORB Wagner- Verehrer, i'ötiusMiL.-Rlatz,
In seinem Vorwort bezeichnet Gay den Band als "ein Pti3ck Abrech-
nung mit meinen Ursprüngen und meiner sich wandelnden Lehens-
erfahrung.'« In diesem Sinn spricht er mich\ als ejnen Menschen
Ähnlicher Herkunft und Erfahrung naturlich personlich stark an.
Im Hinblick auf den" so tiefen Anteil deutscher Juden an deutscher
Kultur, und im Hinblick auf das entsprechend tiefe Trauma des
Herren/Opfer-VerhSltnlsses , welches dieser Teilnahme ein brutales
Ende bereitete, scheint mir dif^ser Teil des Bnches aber auch
mindestens ebenso wichUg fflr die "anderen DeutFchen".
Es ist heute vielfach vergessen, dass die wilhelminische
Periode, die Zeit von I89O bis 19llf, dl*» Perlode der stärksten
Assimilation war, der weitestgehenden Symbiose zwischen Tuden
und Deutschen. OegenTTber Vorstellungen, dass diese einseitig
nach links gegangen sei, betont Gay die volle Reichweite dieres
Prozesses} es habe unter den Juden "weit wenlrrer kulturelle
/
RevplutionSre und weit mehr Reaktionäre gegeben als von H1.sto-
rikern anerkannt"; und weiterhin, dass dieser kulturelle Beitrag
von den Juden als Deutschen geleistet wurde, fiber den letzteren
i^unkt Hesse sich streiten ~ gerade die '^achhltlerzelt hat
o:^fenbar gemacht, wie sehr dem heutlpen «eutschen Kulturleben
die judische Würze abgeht • Zur Krhartung der ersten Feststellung
weist Gay unter anderem auf den berchnldenen Anteil hin, den
deutsche Juden am recht eigentlich deutschen Beitrag zur Kultur
der Moderne hatten, nSmllch dem Expressionismus, Vor allem in
der Kunst, wo Gay^nur Pechs teln, aber auch in der Literatur, wo
er nur die Lasker-Schuler und Carl Sternhelm als erstranf^lg xkä
anerkennt .Dagegen betAnt er mit Recht das Einfühlung rvermSgen,
das Juden auf allen Kulturgebieten zu unentbehrlichen Vermitt-
• ' . . .
lern ÄHixiHtfinqnrfltkaH machtet als Interpreten, Kritiker und Händ-
ler in Kunst, Musik und Literatur; als Herausgeber von Zeit-
schriften, im Presse- und Buchverlag. Hier, wie auch in der Poli-
. ., ^ ^ ^ gewesen
tik, sei übrigens der Anteil der Linken weit geringer/als gemein-
hin angenommen.
Das deutsche Judentum im Kaiserreich i/ar Ui#^ in Jedem Sinn
bourgeols. Der weiterbestehende Ausschluss aus dem Staatsdienst
bedeutete vor allem den Ausschluss aus der voll anerkannten
Lehrtätigkeit an den Universitäten und damit eine erhebliche
Begrenzung ihres kulturellen Einflusses. Wer diese Karriere nicht
durch die Taufe erkaufen wollte, musste entweder tA^^^<^EtC4^JkA4C^
nach der Schweiz oder Wien ziehen, oder wie aeorg Simmel ?ich
mit einer Privatdozentur und ausserordentlichem ^rofessorat
begnügen. Das völlige Aufv/achsenin deutscher Sprache hatte die
deutischen Juden loilturell zu Deutschen gemacht, zur deu*-schen
Literatur und Philosophie hingezogen, von ^ro^the und Tant bis
Fontane, Stefan Oporge und Thomas Mann. Das galt auch ffir Freud,
der 2\/ar in Galizien geboren, ab^r in Wien aufgewachsen war und
die deutsche Sprach^» in seltener Präzision beherrschte. Auch
für ihn war sein Judentum etwas geschichtlich ^xegpbenes, kein
Ziel. Obwohl sonst gleichgültig gegenüber Ehrungen, war er stOlz
auf den Goethepreis, der ihm 1930 verliehen wu-^de. Freud, der
Deutschjude und Schlflsselflgur des kulturellen Modernismus, wird
in '^^ay's Essay in seinen Parado^ien skizziert j als der rationale
Erforscher des Irrationalen j als gut bürgerlicher Zerstörer der
bürgerlichen Sexualmoral; ein konservativer Revolutionär, der
s:eine erste und einzige Wiener Wohnung erst nach dem Anschluss
1938 angesichts unmittelbarer Lebensgefahr verlless«
In einem gesonderten Esray beschafft igt pich Gay mit einer
Abart der deutschjüdischen Symbiose», dem "berlin-jadischen
Geist" der zwanziger .Tahre, Berlin, damals im Vorder^rrnnd der
deutschen, ja der europaischen Moderne, entwickelte nicht nur
eine gegenseitir^e Durchdringung in einem respektlosen scharfen
Witz, sondern auch eine T^ekordzahl von Mischehen (beide sollten
die Machtübernahme von 1933 weitgehend tJberdauern), Ab^r der
Weltkrieg hatte seriöse Sprünge in die Spnbiose gebracht. Die
Inflation und andere verunsichernde Ereignisse der Wachkriegs-
zeit hatten neue Formen des Antisemitismus entwickelt -- anti-^
kapitalistisch die einen, antiradikal die andern, und schlie??s-
lieh rassistisch und damit unbeantwortbar. Der Zustrom von Ost-
Juden in den Hachkriegs jähren - sie stellten ?chlie?rlich ein
Viettöl der Berliner Juden - war ein zusatzlicher Storungsfaktor,
den assimilierten Juden ebenso unbehaglich wie den TTi cht Juden,
"Die Symbiose war gebrechlich und problematisch geworden, aber
sie sohlen sich zu halten" • was sich als Irrtum heraus st eil *-e.
Dennoch, meint Gay, "für die meisten deutschen Juden, wo immer
ihr Plxil, wieviel sie auch erlitten hatten, walf^ die deutsch-
jüdische Symbiose kein Wahnbild, das sich schliesslich auflöste,
sondern eine Wirklichkeit, die böswillig zerstört wurde." Ich
bin geneigt, ihm beizustimmen, allerdings mit einer KinschrSnk-
ungt Die Feststellung gilt nur für ^^enschen, deren Verwfeelung
mit deutscher Kultur tief genug gegangen war#
Naturlich kannte auch das Kaiserrreich antisemitische Krrch^i-
nungf^n, anti judische Stereotypen und Reservationen. Aber im
damaligen Kontext erschienen sie, wie Gay schreib':, "als uber-
windbare Überreste, nicht als düstere Vorzeichen." Er hat recht:
"Geschichte ist die Verwirklic^unp des Möglichen. Im Vergleich
zur Masse der Möglichkeiten, die Jeder Situation innewohnen,
»
ist die Zahl der verwirklichten Nggllchkeiten klein. Zu saften,
daps das Dritte Reich seine Wurzeln in der deutschen Vergangen-
hf^lt hallte, ist wahr genug; zu sagen, dass es das nnausweich-
liehe Resultat dieser Vergangenheit war, ist falsch,"
* Pöter Gay: Freud, Jews and other Germans. Masters and v^* et 1ms
*
in Modernist culture. Oxford Hniversity Press, TTew York 1977.
Gebunden. $12.0^.
/
Neue Rundschau
Herausgeber:
Golo Mann • Rudolf Härtung • Peter Härtung • Herbert Heckmann • Gottfried B. Tischer
Redaktion:
Rudolf Härtung
1 Berlin 30
Lützowstraße 10^/106
Telefon 26^1041
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Berlin, den 5. ö. 1976
Lieber Herr Eckstein,
bitte entschuldigen Sie, daß ich Ihnen erst heute für
Ihre Zeilen und für die Zusendung der Kurzfassung Ihres
Aufsatzes über das Schwarze Theater danke - ich bin mit
Arbeit überbürdet .
Ich werde den Aufsatz in der NR bringen, muß Ihnen aber
leider gestehen, daß ich ihn nicht in jener Nummer 3, in
der ich ihn ursprünglich veröffentlichen wollte, unterbrin-
gen konnte. Ich bitte also um Ihre Geduld.
Mit freundlichen Grüßen
hT^(7^^r^>ih-)
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Beorge G, Rekstein
DAS SCHWARZE THEATER IN USA
SELBSTBElf/USSTSEIN- tjnd SELBSTVERSTÄ>TDirfT>Tr,
Vom weissen Publikum ungenügend beachtet, zeigt seit einem
Jahrzehnt das neue schwarze Theater deutliche Zeichen der
Vitalität. Neue schwarze Dramatiker, neue schwarze Thpater-
gruppen sind In dlewer Zelt auf den Plan getreten. Eng ver-
knüpft mit der schwarzen politischen und sozialen Bewegung,
haben auch sie mehrere Phasen durchschritten. Die vorherge-
gangene integrationistische Phase der Civil-Hights-Bewegung
brachte zwar ~ ausser vielleicht in LorÄine Hansberry's
"Raisin in the Sun"-fcaura ein bedeutendes Bühnenwerk hervor,
hatte aber erstmals in einer selbstbewussten, gebildeten
Jugend ein
JUüntazzfus potentielles schwarzes Theaterpublikum geschaffen,
dessen Hoffnungen, dessen wachsende Empörung und dessen sich
formendes Weltbild nun in den Werken der neuen schwarzen Auto-
ren Ausdruck und Widerhall fanden. Den ersten grossen Auftrieb
gab die schwarze kulturelle Devolution und der dramatische
Charakter der neuen Konfrontationspolitik.
^M/u-e^^ <£k- neuen
Dabei konalie dtoh Dtrar schwarzen Theater icatSt nat^irliche Gaben
stfUea Vor allem eine farbige und drastische Sprache, die
durch Bildkraft wettmacht was ihr vielleicht m Präzision fehlt;
eine »Sprache, die gesprochen weit starker v/irkt als geschrieben;
eine Sprache reich an Codeworten für die unterdrückten und des-
halb für den Uneingeweihten hanfig schwer verstandlich. Ebenso
kann sich das schwarze Theater auf einen tie^ angelegten Rinn
für Musik und Rhythmus, auf ein natürliches Talent für ausdrucks-
volle Korperbewegung stutzen, das der T)arste'' "'ung einen spon-
tanen Charakter verleiht. Und vom Gottesdienst der fJekten hat
es ein Ritual geerbt, eine Verbindung von Wort, Musik und Geste,
sowie einen Rapport mit der Zuhorergemeinde, der sich noch
-2-
verstSrkt, wenn die Vorgänge auf der Bnhn^ direkt als ein Stuck
eigenen Lebens empfunden werden. Gerade diese Abwesenheit nlner
"ästhetischen Distanz" macht das schwarze Theater so vital fOr
sein begieriges Publikum.
Darin liegen freilich auch gewisse Cxefahren. So verlor sich
das kultische Tleinent rasch in bizarren Strömungen, in denen
die traditionellen Bilder aus dem aten Testament durch einei!
etwas krampfhaft wirkenden afrikanischen oder islamischen My-
stizismus ersetzt werden. Das Krgebnis ist dann eins Art pri-
mitiveif "Morality Plays", in denen der Whiteman /Teufel in ver-
schiedenen Verkleidungen auftritt und seine sch-arzen Opfer
korrumpiert oder vernichtet. Von den Autoren dieser Fibelge-
schichten seien der den Black Pantherh nahestehende Ben ¥aldwell
und Marvin X, ein Black Muslim,erwfihnt; Barbara Ann "^eer's
"National Black Theater" fin Harlem betont in ihren Kultstflckon
das Positiv--, z.B. Kampf gegen Drogen, Alkohol.
Im Gegensatz zu diese» Primitivität bezieht Le^oi Jones (der
sich jetzt Imamu Baraka nennt) die Bilder für seine revolutio-
naren Lehrstucke aus einem persönlichen vSymbolismus, einer
dbenso brutalen wie wirkungsvollen Mischung von Sex, Gewalt
und Politik^ So versucht in seinem Stück »'Madheart" (»'Irres Herz»^)
der'»Blackman" seine Mutter imä Schwester init einer Wassersnritze
von ihrer weissen Besudelung zu reinigen, im sie nicht töten
zu müssen, wahrend der weisse Teufel in Gestalt einer Hure er-
scheint, »'ein Christusbild über die rcheide geklebt".
Ba*aka/Jones gilt als der eigentliche Vater des neuen schwarzen
Theaters mit seinem Kurzstuck "Butchman'^ von 196^ ~ einer
unheilschwangeren Szene in der TTewyorker IT-Bahn, in der eine
weisse Frau einen schwar^ien Studencen erst sexuell und politisch
provoziert und dann ersticht. Nicht ohne dass ihr der anfanglich
zurückhaltende "M5chtegern-Poet" seine Drohung entgegenschleudert:
-3-
"Wir Schwarzen sind ein Volkvvon Neurotikern, das sich wehrt
gesund zu werden. Hnd das e iniige Mittel, die Neurose zu kur«
ieren, i/are Euch umzubringen. Ganz einfach. Ich meine, wenn
ich Dich ermorden wurde, dann wurden andere Weisse anfangen
mich zu verstehen."
Pur Baraka und andere revolutionäre Autoren sind d4e Stucke
v/affen im Kampf gegen die Weissen, "Dolche in ihre schleimigen
Bauche". Das gilt nattirlich vor allem für die zahlreichen
Agitprop-Skizzen, die wahrend der Plutezeit des schwarze^
Radikalismus für das "Strassentheater" geschrieben tcrtdto den
Ghettos von kleinen Gruppen aufgeführt wurdenj vielfach übri-
gens von halboffiziellen Coinmunity-Organisationen aus öffent-
lichen Mitteln unterhalt:en. Wie alle Propaganda ist dieses
Stras entheater allenfalls nach seiner Vfirksamkeit zu beur-
teilen, nicht nach seinem - meist fehlenden - künstlerischen
v;ert. Im Grund versagte es nach beiden Hichtungen, ^iente
eher als Abreaktion frustrierter Ohnmacht. Immerhin spielte
es eine Rolle bei der Entwicklung eines schwarzen Bewusstseins,
dessen Pflege etwa d<t^ (wohl /bedeutendste Organisation,) ^&er
New Lafayette-Theater von Robert McBeth und Ea Bullins\ und
die von ihnen herausgegebene Zeitschrift "Black Theater" als
ihr Programmziel aufgestellt hatte». Beide sind, wie vi^le
andere, freilich inzwischen eingp'gangen, im '^refolge der ideo-
logischen, organisatorischen und finanziellen ^ise des
schwarzen Radikalismus, mit der Einschränkung der staatlichen
Unterstützung und der Abwendung vom Afrika- Kult.
Mit dem Nachlassen der radikalen Rhetorik trat seit dem Ende
der sechziger Jahre auch das politische und kultische Theater
in den Hintergrund: das schwarze Alltagsleben selbst lieferte
viel interessanteres dramatisches Material. Kein Wunder, daf^s
die Pflegestatten des sozialen T>rainas besser bestehen konnten.
■So konnte sich die wohl älteste schwarze Theatertrnppe New Yorks i
,. , - , verpönten
die bezeichnenderweise bewusst am/Wort "Neger" in ihrem ^^araen
"Negro Rnsenibla Company" festhalt, nicht nur behaupten, sonrte^
weiter entfalten. Das liegt nur zum Teil daran, dass heute die
Geldgeber - in diesem Fall vor allem die ^ord Foundation - die
gemässigten Gruppen bevorzugen, wsihrend vor ein mar Tahren
radikal "schick" war. Das Verdienst gebührt in diesem ^all vor
allem dem Griinder und Leiter der NT5C, Donglas Turner Wqrd,
einer kraftvollen Theaterpersönlichteit. Dieser Direktor-
Schauspieler-Autor tragt wohl in der Auswahl seines Materials
_ *
den Jeweiligen Strömungen des schwarzen Publikums ^echnting,
das heute den Grossteil seiner Zuschauer stellt, ohne dabei aW'
jo das Feingefühl fSr die fundamentale Rubstanzdes schwarzen
Menschen und den Sinn filr kiinstlerische Qualität zu verlieren.
In den letzten Tahren wird das schwarze 'Orana auch starker
von "weissen" Bühnen gepflegt, vor allem von kleineren experi-
mentellen Ruhnen; in New York u.a. vom American Place, vom
Chelsea Theater und vcan Public Theater. In dem Mass wie ein
neues gebildetes schwarzes MittelstandspTibllkum heranwuchs,
konnten diese Theaterorganl ationen allmählich an eh ein ras-
» *
sisch gemischtes ^blikum heranziehen, und gelegentlich ^nde*
eine erfolgreiche Aufführung auch den Weg zum Broadway.
So entstanden im letzten Jahrzehnt eine ^elhe dramatischer
Arbeiten, die das schwarze lÄben mit derbem Humor, bitterer
Satire und gewaltsamer Tragfk darstellen. Dabei wiederholen
sich gewisse Grundthenen: etwa das noch auf die Sklavenzeit
zurückgehende schwierige Verhältnis zwischen schwarzem üann
und Frau; das Generationenproblem in einer Z<^it raschen sozia-
len Wandels j der Onkel Tom- Typ und der Spitzel; der "Hustler"
-5"-
und der Kleinbürger; Gewalt, Urogen und Alkohol; vor allera aber
Mannestum und Selbstbehauptung. Dazu in der neuesten Zeit ein
gewisser Rückgriff auf alte Tugenden: Ehrbarkeit, neharrlich-
keit, warde, Familiensolidaritat. Die Konflikte erwachsen nun
nicht nur aus den alten Ghettoschranken, sondern gerade auch
aus den grösseren Möglichkeiten, aus ihtt®§mporzusteigen. Die
Dramaturgie benutzt vielfach Musik, Tanz und Symbolik. Aber
darüber hinaus findet sich wenig ^xperimentplles. Im Grund
handelt es sich um naturalistisches -^heater mit einem krSftl-
gen Schuss Symbolik. Dabei können idiomatische Sprache, die
angeborene Ausdrucksfülle von Stimme und Geste, die Gabe der
Karikatur zu voller Entfaltung kommen, und selbst schwache
Skripts können sidi^auf der Bfihne wirkungsvoll erweisen. <^
<^Die Gefahr für dieses Theater ist das Abgleiten ins Melodrama,
dramAus der Fülle der seriösen sozialen DramÄi der letzten
Jahre können hier nur einige wenige herausgegriffen werden,
Ihre meist jungen Autoren haben übrigens zumeist ihr Talent
im College entwickelt;
Charles Gordone; "No Place to he Somebodv'*» die Geschichte
eines ehrgeizigen Schwarzen, der eine Bar im ^^ewyorker Boheme-
Viertel Qbernom'^en hat. ^r behauptet sich erfolgreich gegen
Mafia-Erpresser, gegen einen korrupten Richter und ein Sorti-
Tfient temperamentvoller Weiber, erliegt aber schliep?lich dem
Revolver eine» hellhäutigen schwächlichen TntellPktuellen.
Lonnie '^Ider III: ^^Ceremonigd in BarM Old Men^> handelt von
einem anderen Versuch, dem Ghettoelend zu entrinnen. Die CJtance
dazu scheint für einen alten Fissur, seine beiden nichtsnutzi-
gen Sohne und seine schwer arbeitende '^ochter gekommen, als ein
Betruger den Friseur laden als Fassade für seine illegale Schnaps-
brennerei mietet und den jüngeren Sohn für seine Diebesbande
-6-
engaglort. Der kurze Ausflug ins gute Leben endet Jah: der
junge Dieb wird iDei einem Einbruch erschien, dip Tochter fteht
auf den Strich und der alte Mann bleibt gebrochen zurück,
dazu verdammt, -den Rest seines Lebens mit dem Zeremoniell
eines Scheinspiels zu verbringenltf (Kider ist inzwischen zu
einem erfolgreichen Filmautor geworden, mit Themen der Selbst-
erhaltüng aus dem ländlichen TTegerleben frtfhffrer Zeiten.)
■RonaXd Milner'd "The W^rnlrip" konfrontiert Linda, ein Junr^es
'MSdchen, mit ihrer Kutter und r.rossmutter, zwei schwarzen
^auen, die, jede in ihrer V/eise, von der f^hettosituation und
den durch sie belasteten Pamilienbeziehungen als Menschen zer-
mahlen wurden. In subtil gestalteten Kurzszenen, teilweise in
Rückblende, erwacht das Mädchen durch diese "Warnung" zur
selbstbewussten .^au, die schliesslich von ihrem Gellebten
die volle Anerkennung ihrer '^erson fordert.
^" JogePh Walker' s "Mver m^,,r.» geht es ebenfalls um das Ver-
hältnis zwischen den ferletationen und Geschlechtern} um ent-
täuschte Ambitionen, in Alkohol ertrankt; xm zerbrochene Hoff-
nungen. Der einst mächt$g« Vater (im Strom des Titels symbo-
lisiert) findet in aufopfernder letzter Geste zur Selbstbehaup-
tung zuröcki sein Sohn gibt eine Karriere als Marine-O^rizier
auf wegen der damit verbundenen Erniedrigung. Er löst sich ^ber
gleichzeitig von den Revolution spielenden Gefährten seiner
Jugend, und vrlll durch das Sttdfcm der Rechte zum kmralt sei-
nes Volkes werden.
Phillip Hayes T>ean*s ^^Freemar^^^ konfrontiert einen Tongeduldlgen
halbgebildeten Sohn In einer kleinen Industriestadt des Mittel-
westens, der durch fragwürdige Projekte es rasch zu ^reld und
Elnl^luss bringen mochte, mit seinen Ritern, die in Jahrzehnten
harter Arbelt in Stahlwerk und Krankenhaus ein bescheidenes
-''•
^ess mittels tandischer Sicherheit erworben haben - nur um ihre
Welt im Scheitern des korrumpterten Sohnes mit zerstört zu sehen.
Die Starke dieser sozialen Dramen liegt in ihrer Wirklichkeits-
nähe, in der Art wie personliche Haltungen und Konflikte auf
natürliche Weise aus den sozialen Bedingungen -H-iessen, In der
Offenbarung des die wandelnden Lebensumstände überdauernden
existi^nziellen Kern des schwarzen Schicksals, Das gilt in
besonderem Mass für das Werk von Pld Bullins. dem zweifellos
bedeutendsten schv/arzen Dramatiker^. "^ mag nicht das Genie
sein, als das er sich recht unverfroren selbst proklamiert.
Aber er hat eine ausgeprägte naturliche dramatische und poe-
tische Begabung. Heute vierzig Tahre alt, hat er in weni^
mehr als einem Jahrzehnt ein beachtliches Gesamtwerk hervor-
gebracht, in Umfang sowohl wie in Qualität. Sein Leben* ist
charakteristisch für den Weg der neuen schwarzen Autoren aus
den nördlichen Gross tadtghettos. Geboren und aufgewachsen ±n
der Philadelphia ^Torthside, diente er mehrere Tahre in der
Marine j es f olgten JRaki?e^?« Jahre in Kalifornien mit allerlei
Jobs, Jazz, College, radikaler Politik. Um 1965 fand er seine
eigentliche Bestimmung im Drama, wurde für kurze Zeit "KultusO
minister*' der Black '^anther in San Francisco. Aber sowohl als
Künstler wie als "kultureller Nationalist" geriet er bald mit
deren pseudo-raarxistischer Doktrin in Konflikt und fols^te ei-
nem Ruf an das damals führende radikale TTew Lafayette Theater
in Ilew York.
Bullins zeigt einen natürlichen Spürsinn für die dramatische
Situation, für Atmosphäre und Charakter. Sein Dialog ist knapp,
seine Sprache krSftig und fast immer echt. Ästhetisch brach
in
er kaum Neuland; gelegentliche Verschachtelung xxsiZeit und Raum,
musikalische Unterstreichung und Fetzen von Symbolik andern
-8.
daran wenig. Bulllns' drastischer Humor hat einen tragischen
Unterton, wahrend seine tragi^^chen ^a^^sagen nicht o^ine Fwmor
sind: das führt manchmal zu Fehlinterpretation. Kr zeigt viel
Sympathie für den *'Street Nlgf^er", den Hustler aufi den Strasfjen
des Ghetto, der das System überlistet, sowohl im alten schicken
Typ des 2'iUhalters wie im neuen des smarten Ptipendirim-Studenten
oder des Pfründlings einer der "^rmuts^-Orfranisationen. "dagegen
behandelt er mit unverhohlener Verachtung den ''bourgeois ^Tee-gro":
glimpflich das seriöse Madchen aus der Civil Hights-Bewegung oder
den politischen Moralprediger der Plack ^^^uslim; umso atzender
die pratenziosen schwarzen Neureichen oder die ebenso "oraten-
zlosen "Neugebildeten'% die eine hohle Gelehrtheit kopieren.
D4b prekäre Natur des Ghettolebens wird zum zentralen Therna.
Hier haben gerade die verbesserten Aufstiegchancen neue "formen
der Unsicherheit erzeuf^t. Daher dann die Traume von Rettung
und Flucht: die in Alkohol ertränkten Sehnsuchtstraume von
vergangenen Hoffnungen (in '^Duplex**, "In the Wine Time'*)^ der
aktive Traum vom '^letzten grossen Coup", der die «^lucht in n
materielle und seelische Sicherheit ermöglichen soll, das Thema
von "Goin' a-Buffalo" und "In -^ew "England Winter". Durch manche
Stücke dieser seiner fruchtbarsten Schaffensperiode zieht die
weitgehend autobiographische Figur von Steve Benson, einem
jungen ehrgeizigen Studenten, der aber zwischen Intellekt und
(schwarzem) Instinkt hin- und hergerissen wird. Ihn^n voran ging
ein ergreifendes lyrisches Stück "A Son, come home", in dem
Bulllns das Verhältnis zur Mutter gestaltet, in zarten Szenen-
skizzen: die kurze Wiedervereinigung zwischen dem ^.^ndernden
Sohn und der arbeitsgebeugten Mutter - Jeder die Hände ausstrek-
kend nach dem andern, iec^er sich zurückhaltend um nicht zu ver-
letzen; und jeder traurig spürend, dass die vJege sich für immer
getrennt haben.
<«
-9-
Klt dem Versiegen des radikalen schwarzen National Ismus ver-
sttunmte auch Bullin? eine Vfeile lang. T^st 197if stellte er
sich wieder der Öffentlichkeit mit einem grösseren 'Terk,
"The Taking of Miss Janie". Darin zieht er das T'azit der
Zeit von 1960-1972, in seiner Welt der sozialen Avantgarde
in Kalifornien, der '^elt des tazz, der '^ippies, der 'Jrosstadt-
universitat, wo sich in den sechziger .Tahren ihrer "erkunft
entfremdete schwarze und weisse" Junge Menschen zusammenfanden,
in einer, wie es damals ?cJAen, neuen Weise. "T)le T^roberung
von Miss Janie" ist ein bitteres v'^tück 'iber geiilatzte Illu-
sionen, zerronnene Hoffnungen, gechhelterte Menschen. Am ts^-
lehen einer Gruppe von fünf schwarzen und vier weissen Menschen
stellt Bullins diesen Weg der KnttSnschung, Verhärtung und
Verbitterung dar. Die Klage einer schwarzen ^x-8tudentin,
die sich nach einer enttauschenden Liaison mit der autobio*
graphischen Hauptfigur via Lesbos und Drogen in die Frauen-
bewegung verlor, spricht fiir die ganze Creneration, schwarz
und weiss: "Amerika ging uns an, damals. Wir glaubten, wir
konnten es andern. Wir versagten alle, versagten vor uns
selber. V/ir haben 's vermasselt/ Wir sind nichts als ein Haufen
von Verkorkster, von ScMeimscheissern."
Das Stuck ist mutig, unerbittlich. Aber es hat ruch gewisse
Schwachen. Vor allem leidet es daran, dass die den Autor ver-
tretende zentrale Figur allzu schattenhaft bl'-ibt. Ist es
mogliöh, dass der Autor für sich selber noch nicht restlos
0
das Fazit gezogen hat? Bass die Vergewaltigung von "Miss Janie^,
mit der das Stück beginnt rmd in die es mündet, nicht die
volle, nicht die endgültige Antwort ist? Man mochte es
Sioffen, für Bd Bullins, für das schwarze Theater, ^md für
Amerika selbsji.
Neue Rundschau
Herausgeher:
Golo Mann • Rudolf Härtung - Herbert Heckmann - Gottfried B. Fischer
Redaktion :
Rudolf Härtung
1 Berlin 30 bbz Lützowstr. 105/106
Telefon Sammelnummer 2621041
Herrn
George Eckstein
3 Cricket Lane
Great Neck,Nevv York 11024
USA
Berlin, den 2^.2.1976
\^
\
•^
\o
V^^^i^
Lieber Herr Eckstein,
entschuldigen Sie hitie mein langes Schweigen: ich war
nach einer Israel-Reise im Dezeraher mehrere iVochen in
der Klirlik und hin mit allem in Rückstand geraten.
So habe ich jet^.t erst das Punkmanuskript üher das neue
Schwarze Theater lesen können. Interessant schon, in Gren-
zen - aber ich hatte nach der Lektüre doch den Eindruck,
daß auf diesem Gebiet vvirklich bedeutende Ereignisse nicht
zu verzeichnen sind.
Allenfalls könnte ich mich - vor allem auch angesichts des
chronischen Platzmangels - zu einem kleinen Beitrag in der
Rubrik "Anmerkungen" verstehen, im Umfang von höchstens
7-b normalen Schreibmaschinenseiten: tJachzeichnung der
Wandlungen, der Tendenzen. Aber damit werden Sie, denke
ich, nicht einverstanden sein. V/enn aber doch: sagen Sie
mir dann bitte mit einer Zeile, ob ich das Manuskript bis
zum 29.3. hier haben könnte?
Mit freundlichen Grüßen
hr Rudolf Härtung
PS: Las Skript behalte ich
einstweilen hier.
AI . ty"
^ \- ^fVS
20.11,1975
Redaktion
ITeue Rundschau
Herrn Rudolf Härtung
1 Berlin 10
Lutzowstr* 105/106
Lieber Herr Härtung |
besten T>arfk f ur Ihren Brief votn 13.11. Ta«
mein /Vuf satz ttber ''Das Neue Schwarze Theater'*
Ist noch frei, ^r wurde inzwischen am P2^10.
vom Norddeutschen Rundfunk p:esendet und vl^l«
[..leicht auQh vom Berliner übernommen.
Ich sende Ihnen mit gleicher "'ost der Einfach«
,.heit halber die RTmdfunkfassunf^. Selbstverstand
.lieh wfirde ich sie. wenn erwBnscht. auf Zeit-
schriftfortn umarbeiten. Dabei kannte ich den
Kssay auf ein von Ihnen zu bestimmendes "^ormat
kurzeui evtl. unter "^ortla^sung der Exzerpte
aus den Originalstucken (für d<^ren *\achdruck
ich bereits 'lonehmigung erworben habe). Ich
.glaube aber, sie verleihen der \rbeit f»lr den
.^ussenstehenden etwas konkrete Vorstellung.
Ks
v/ürde mich rehr freuen, wenn die Arbeit in
der ^%uen Hundschau erscheinen konnte und viel-
leicht zu weiterer f^elef^entlicher Itarbeit
-führte. In meinem Brief vergass ich mein 1970
in der Reihe Hanser erschienenes Bnch *•TTS^:
Die Neue Linke am Knde?** zu erwähnen.
ilit freundlichen Grus sen
Ihr
-V^
■*?&^
SJ^
Hedaktlon ^. "^
N^^UE RUTTDSCHATI /
Mainzer Lands trasse 10-12
6 Frankfurt/Main
2^.7*1975
^ehr g8 Ghrte Redaktion^
Ich bin im ^Begriff, fixp den TTorddeutschen Rnndfunk
eine einstundige kritische Übersicht ^Tber das
"Neue Schwarze Theater in den USA" fertigzustellen,
^die im Laufe des ^erbstes gesendet \7erden soll.
Der Essay stellt das schv/arze Theaterscha^fen in
Beziehung zur sozialen und politischen Entwicklung
des letzten Jahrzehnts. Sein ^%fang wird -etwa 30
Maschinenseiten zu Je 30 Zeilen betragen, ein-
schliesslich etwa 7 vSeiten Passagen aus typischen
erken, von mir übersetzt.
Ware die Neue Hundsehau'am Nachdruck dieser Arbelt
interessiert, für den Zeitschriftgebrauch entspre=
chend umgearbeitet ?
Zu Ihrer Orientierung 1 ich bin seit Jahren regel«
massiger Mitarbeiter r!er Frankfurter Hefte (zuletzt
Mai 197?), rier Neuen Gesellschaft (zuletzt T'arz 1^75)
der Gewerkschaf tl. Monatshefte (zuletzt Juni 197?^,'
sowie kultureller Korrespondent der Nationalzeitung,
Basel, und Mitarbeiter der amerikanischen Zeltschrift
Dissentf sowie des NDH und des Hessischen Rundfunks,
über Themen aus der sozialen "Entwicklung der HSA.
Darf ich auf eine baldige Antwort reoh»en?
Mit freundlichen Grössen
Neue Rundschau
Herausgeber:
Golo Mann ■ Rudolf Härtung • Peter Härtung • Herbert Heckmann - Gottfried B.Fischer
Redaktion:
Rudolf Härtung
1 Berlin ^o
Lützowstraße 10^/106
Telefon 2611041
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Grreat Neck, New York 11024
USA
Berlin, den 13.1 1 .1975
Verehrter Herr Eckstein,
bestürzt blicke ich auf das Datum Ihres Briefes - und
bitte Sie um Nachsicht für die Verzögerung meiner Ant-
woit: ich bin, dank großer Arbeitsüberlastung, mit mei-
ner Korrespondenz in böse Rückstände geraten.
Sehen möchte ich, falls Sie inzwischen nicht anderweitig
darüber verfügt haben, Ihren Aufsatz über das "Neue Schwar-
ze Theater in den USA" sehr gerne. :e'reilich, 30 Seiten sind
schon etwas viel, zumal wenn noch, wie Sie schreiben, etwa
7 Seiten "Proben" dazu kommen (könnte man auf diese "Pro-
ben" nicht verzichten?).
Mit freundlichsten Grüßen
Ihr ^ ^ (-WlvV-i^
J
r
^>
George G. Eckstein
PERU» SOFT ELECTIOTTS, HARD REALI^IES
On June 18, Peruvlans went to the doIIs for the flrst tlme
In fifteen years, the last ten spent imder mllltary dlctator-
ships* They v6ted not yet for a par Hamen t, but for a Consti-
tuent Assembly whlch is to write a n©w Constitution by 198O
and in the iteiailaneshare authority with the military.
According to first reports, about four (At^jjic/efc^^tpot milllon
Peruvians did vote, a remarteble percontage wh^^n one keeps in
mind that almost half of the/population is under 1? years ^ and
of the rest many under 21 and/or ilüterate fepecially among
the rural Indios) and thus inexigible to vote, Most of the four
million had never 4raiMa vote before - their eagerness itself
thus becomes a clear ?ign that a developed sense of politic?ll
participation has not been extinguished hy a decade of disuse*
After the unexpected withdrawal of Fernando Belaunde Terry,
Peru»s last civllian President , and his Popula* Action Party
Chief
from the race, this political tradition vms wacbrly repr^s^nted
by the nt)w moderatelyleftist APHA under the venerable 82 year-old
Victor Raul Ifeiy^^ de la Torre* He had founded it over ?0 years
ago as the then radical Allianza Populär Revolutionario Americana.
His name - as I could observe during a recent trip - stood out
on the adobe walls of the smallest villagej and that ^t/has not
lost i\ks appeal after years of exile, is shovm by the electlon
outcome which made APRA with 3?^ o" the vote the largBst party,
followed by the newly formed rightist Populär Christian ^arty
(favored by the military) with 27jf, and a surprising total of
27% for the six radical leftists groups, among them the Peruvian
Comnunist Party under its aged Teader Del Prado, the H^volutionary
Socialist Party (PSR) under ex-Cteneral Leonidas Rodriguez (arrested
-2, ^
whlle votlnc), the Tnion Democratlca Populär (TTDP)under the \
exlled miners • leader Victor Cuadros, a dlssldent comnimlst,
and an alilance of flve radlcal splinter ^oups, mostly stndents\
under the modest name of Prente Obroro Campeslno T^sttdtolte y
Populär (FOCEP).
Por a moment in May the elections, orlglnally scheduled for
4
June 5| seemed In doubt* At that tl^^ *hey were tjostponed, aft^r
4
rlots had broken out In Lima and several provincial eitles,
resultlng in some 30 de-ths and exile for a number of political
opppnents. These rlots had come in the wake of sudden price in-
creases decreed for baslc foodstuffS| gasollne and public trans-
portationx, slg^allng the resumption of the • tem-norarily sns-
pended - austerlty program Imposed last Fall by the Tnteimatio«
nal Monetary Fund as conditlon for the continuation of a 100
„Mlll.$-.standby credit. Thls squeeze between the rebelllon of
despera'ely poor masses and the pressurex of foreign creditor?
for the servlcing of the huge foreigö debt plled up under the
milltary regimes will be the detenminant factor for any future
Peruvlan (and most other Latin- American) government - no matter
who will be in Charge. .
Poverty? Extreme poverty, slde by side wlth luxury, becomes
clearly evident even to the casual visitort in overcrowded Lima
^tgrown from one to four million people^ one fourth of thex
country's population, in only two decades) the rhapeless agglo-
meration of a once elegant cipltal city; the shantJtoT^ms H* n^ar
the alrport, roofless cublcles formed by strawmats f luttering
in the bree25e or the raore solid newly erected minimal Settle-
ments in adobe brickj the urban decay not exactly Tinfamiliar
to a visitor from ITew York, except that It extends to such old
institutlons as the San ^4arcos TTnlvorsity and its strugrllng
-3-.
Museum of Modern te* Latin American /\rt| the thousand? of slde-
walk peddlers and other marginal existences, from boys Holding
up BIC-pens and airraail envelopes to^atting Tndlan woraen
offering tourlst stuff, baby on the breast and toddler in a
*
Cardboard box at her side in the r^utter. At the othetf end,
the
toward the dnncolored Pacific coast, elegant villas^ani* condo-
miniuns and Shopping streets of the rieh, their gardens in
tropic splendor in the rainless desert piain.
The gt^^t;tpt4cg are just as eloquent: in 1977, of the ? milllon
in the labor force, about hOffo \^re considered un- or under*
employed, especially in the agricultural sector which with 2 mlll.
comprises almost one half of total emploJrmentK, but (fisheries
included) produced only 1/8 of GTTP in 1976 and 1077, not enough
to feed the country and thus addln?? to the drain of scarce for-
4
elgn currency* Less than 1 million work in manufacturing, min-
0
ing and constructlon against 1.3 million in government, comnerce
and Services - another discrepancy illustrating the low level
of Overall productivity*
And the employed cannot make a living: the high school tea-
cher we met in Cuzco, with a wife and two kids, tries to Supp-
lement his 100$ monthly salary with an occa??ional job as an
incompetent tourist guido; the taxl driver who takes us on a
« " *
\ hours-excursion to a nearby market to\ra Tot 1 5$ frcxn which
he has to pay gasoline at 90 cents a gallon and is supposed to
pay off his modest car which (with import duties and taxes) *
JtXBrragjqxxtKBnaDaf Yet both men are Torobably above*
costs 20. 000$. 3ekJixkJfliJcxj?mHxaggxWtt3txgfegxg?^^
the average income; per capita GNP in 1977 was 750fi or 500.^,
depemding on whether calculated at current of 1970 price?).
0
Real wages, accordlng to a röport of the n^s. '^mbarsy in Lima,
dropped up to 20$^ in 1977» They do not keep pace with the acce-
lerating Inflation: from 17^ In 197^ to k2% in 1977« An austerlty
program o^^ 2Bduced govornraent SxDendltures and higher taxes
dlctated by the VW was supposed to reduce 197^ In^atlon to
20^1 it had to be abandoned under gvcMlnr, dornest Ic presf^ure
last P^bruary, and Inflation shot up to a yearly rate of 80^
In the flrst quarter»
Foreign debtt After a decade of milltary rule ~ flrst by
leftish General Velasco who natlonallzed Anerlcan oll and
other companles' and purchased Sovlet arms on credltj after
1 975 by the presently rullng General Moral es who opened up_
the countr/ to Japanese and Western Inveflcstment ~ the forelgn
debt rose irenfold to 5 bllllon ^^ Much of thls Inflovflng capl=
tal was poorly invested by the milltary "klentocracy**, as some-
one has aptly named this type of regime — a mlxture of ner)ottsm|
corruptlon and incompetence^ a conditlon confirmed to me by a
European negotlator for a major project. Perhaps fhe most spec-
seems
tacular mls Investment tKXamSxBisX to he ^he much-heralded con-
— n
struction 6f the Trans-A^ dean plpeline to brinr the natloAalized
oll from the Amazon basin to the Padflc eolt« The oll output
turned out well below expectations; the plpeline, recently com-
pletedi runs only one or two days a ifeek, I was told.
MeanwhAle annual debt Service has reached 1 bill«?^» With the
sdcond biggest export Item, fishmeal, vlrtually eliminated by a
natural dlsaster^ the dlsappearance of the anchovy catch^ total
exports in 1977 have sunk below 1.5 blll.^. »»SIN SOLTTCIOIM«
shouted the headline of a populär Lima weekly. Paced with a
and
' June 30 deadline for 500 mlll..^ debt service, an empty foreign
currency tillf the generals came to the end of their economic
wlsdom. Two of them, hastily dispatched to Moswow in ^arch in
Order to obtaih a debt extension, renorted "friendly recpption"
but no tanglble results. In l-tay two new (civlllan) feconomlsts
t
-5-
were in Washlneton to negotlate a defpnnent from both the VF
and the banks. They will nrobably obtaln from the TT the rein-
statemont o'^ Its suspended standby crs^Ut o^' about 100 mlll.S,
now that the austerity program was "e-fmposed with th« rocfint
price iiicreases for heretofore subsidlzed necerslties, The
banks may also in the last riinute agree to some new loans to
Cover part of the dsbt Service, but tinder severe condltions,
if at all^
The gravest trouble Is, though, that both goverment-o^med
and private Industries in Peru havo alroadjr dra\im on future
foreign exchanpe income by obtaining prepa^^nent from sone of
thelr ibreign custoriers* This was revealed in a l^Tew York Times
story of I!ay 31 in connection ^ith the wfusal of Chase T^anhattan,
acting for an international banking consortinm», to provide a
final 5V mill.^J loan n^eded to put into füll Operation th<^ nevest
and largest Peruvian copper mlnoi owned by ASARCO and other TT.S.
corporationsi unless the Peruvian Central Bank would guarantee
that it will not ever siphon off the Company »s currency earnings»
These thus would be fully reserved for that Company 's oi/n deb*
Service (and presumably profit transfer to its TT.S. owners).
Politlcs: Caught botwnen tho c nf licting precsures of foreign
of
creditors and/the grov/ing desperation of a starving po-nulatioHf
the military regime presents to-day a somewhat paradoxical oic-
turet on one band, streets rWll of police (in part a mothod of
creatlng 3obs)j a nocturna! diployment of military units, auto-
matiir weapons at the ready, on Lima 's central San T^artin Square*
On the other hanJ , Liraa*s two major universities dominated one
b^ Coüüüunist one b"*' APRA stud^^^nts* radical Marxist literatur^-
including Chinese bhildren's books with f^panish text, openly on
dale on Cuzco's inaln Square« As elsewherej students in the ^ovof^Q^^
* •
-6- '
of activltlGSi such as the brlef "flylng" denonstratlon I wit«
nessed at dusk one evenlng on La Coliaenai Lima 's main artery«
There were endemic strikes going on In varlons ent^^^prlses,
wlth strikerS| I iinderstand^ at tlmes findlng sanctuary In the
Cathedral» A major failroad strlke In Southeim Peru shut off the
mountaln eitles of Cuzco and K Puno from oll and gasoline supp*
0
llesj access to Macchu-PichU| the major tourlst attraction, was
noar-lmpossible desplte a chaotic semblance of rall servlce
maintained by the Marines • Bpurred by gro^Nring dls content over
falling real wages, the Labor ^Ihions were showing Inereasing
strength ~ under Comnunist control in fallroads and mannfac-
turing, under APHA control In textlles, por^ie nlnlng and agrl#ulture«
The flasco of the generals» economic -jolictes, the deslre
to share the responslbillty for the unpleasant remedial measures
with clvlllan groups | comblned perhaps vd.th the nudglngs of the
Carter administration in the dlrection of some shov/ of polltlcal
loosening-up
XÄiHxacÜKH -- all this finally led, in ^rti as In otlv3r T,at4ti-
American countries^ to the scheduling of elections and to the
relaxatious • partial amnesty, retum of exlles , limited free«
dorn of assembly - needed for the campaign* Tndeed, during my
stay the campalgn was getting under way xri.th wall Slogans for
all 12 slates, with those of APHA, ^&s^ radical left r^^oupp ^nd
the government party dominating» T had a Chance to talk with
one of the APHA leaders« He expressed confidence in the faimess
of the election and in its outcome» Itis prediction of a 35-3^^
plurality for APHA tumed out to be aocurate, TTe overestimated
the strength of the government party^ and with a 'otal of 1?^
c onsiderabl"«' undeil^timated th«t of th'^ radical T^ft. TVif> latter
probably prAflted from the bloody repression of the riots in
the final stage of the caiapaign#
f
Outlo kl It remains to be seen whether hls rather sani^lne per-
spective for the f'iture will materiallzej foirm^tlon of a will-
fcary-civlllan Interim govefnfnent vrlth APHA partlclpat-lon, imtll
tho flrst electlon under a new Constitution in 198O; the tmlike-
llhood of an extreme rlghtlst "Pinochet-type** coup which would
be Imposslble without TT.S» support xec* wrf^in.lieL^tH>rtstLf!^^
li^kD-l^ to be fll&pthaqc>t»e under Carter. To a sceT>tical ^lsltor
the APHA leader conceded the dlfficultles of deallng wlth the
Short term economic dlsaster and of eliminatlng the military
from their entrenched positlons in the administration. Over the
long run he saw hope for the country in itsgood mix of raw Mate-
rials available for export, with price recovery in sif^ht for
somei especlally for copper* As a major problem^ surprisingly,
he mentioned the heav/ ongoing brain draiDi (it has reachod 60.000
Professionals), mainly to wealthier Latin countries snch as
Venezuela»
But q:uite aside from the extreme gravlty of the ocononie
Situation, will the political developtnent folloa; such a peaceful
path? Hill the military bow to the electoral -^erdict which gavo
the moderate and radical Left almost two thirds of the vote?
Logic and past experionce would rather point to-^^ard a sharpening
of the dlctatorship. Already before the electlon Creneral T^orales
had threatened to dlssolve the Constltuent Assembly under cer-
tain conditionsf nOT» dld he hesitate to arrest and exile some
Opponent s.
Raul Andrade, col-umnist for the Quito newspaper "1^1 Comercio**,
orecently described the peculiar military setup in Peru, ^cuador
and other Latin-American countries sardonically as "pyramidal
democracy" in which "the military yield a fiction of governraent,
within a fiction of democracy, w^ile reserving to themselves the
power of decision." Thus, tho policy of limited relaxations,
-8- ?
scheduled elections and promised constltntlons whlch lately
appaq^red on the polltlcal horlzon of several countrieS| have
to be s^en as attempts to give the app^arance of comnliance
with the Human Rights declaratlons of the new ^.S. ^ovemm^nt
and the expectations they ralsed among the peoples# Huch appea-
.rances raay satisfy President Carter», But the Peruvian electorate
clearly is looking for. substance, an^"^ has mado It difficnlt for
the Morales regime to maintain the flctlon described ^y /Vndrade.
Legally, the regime can stay in füll power while the Ass'^nbly
deliberates about a new Constitution« Illegallyi It can even
send it packlng« But politically, after the rise in -»opular
hopes, can raatters still be contained?
Por the A^RA^ tas^^ the election outcome has/nnrro\/ed the -poll«
its
tical choices« With such a strong showin^ on ttPöte l-^ft flank,
Itkojc cannot enter or supr)ort a govemment which c^ntlnues the
austerity policies. Their Suspension is impossible without a
moratorium on the f-^reirn debt, But will the foreiBn creditors
be more lenient toward a hecessarily shaky, if broadly represen-
tative government than toward a well-arraed, if incompetent nili-
tary regime? Will the threat of radlcalization make them more ^
inable? Much will depend on the attitude of the ^^^S. Crovemment.
f^--^:-'i'^^'>^^''
The choice seems to be betwoen allowing a people in poverty
boing driven from discontent to derpairi a country to severe »
upheaval and fullscale dictatorship; or to give the ^ruvian
democratic forces, now resurging, at least a fighting Chance
by helping to work out a moratorium generous encugh to buy time
at least until some stabilization of raw mal?erial prices can be
achieved, th^ long overdue first step toward 4L political stabl-
lizationi not only in Peru,
^J(fU} Li^A-he/l ^ ^7, f^^^
DearEditcM*
USSR Notes
Having recently retumed from a brief
Visit to Leningrad, I read with special in-
terest Harold Ticktin's account of his Mos-
cow encounters in search of the Bolshevik
Revolution's traditional figures ("A Guide to
the USSR for Ex-Marxists." NL, August 16),
and his discovery of varying degrees of his-
torical banishment. My own impressions,
more concemed with the present, are neces-
sarily haphazard, yet they complement Tick-
tin"s in several respects.
T got the feeling that the leaders of the
Revolution exist today as legends rather than
as part of a living past. The Party, though
it still feeds on the old myths, seems to have
become primarily a vehicle for personal
economic advancement. Without membership,
the lower and middle ranks in fields requiring
a College education (and this includes most
physicians) cannot rise above Jobs that pay
little more than half of what a skilled worker
eams. The resulting dissatisfaction of these
groups is only partially compensated by peer-
group Status and an ill-concealed disdain for
the lower Orders.
I also found it interesting that much care
and money had been expended toward the
faithful restoration of Leningrad's magnificent
Tsarist palaces and monuments, thoroughly
destroyed during the German seige. Their
only competition as sites of Russian pilgrim-
ase comes from the old Smolny Institute
(Lenin's headquarters during the October
putsch and now a Lenin museum), and the
cemetery mausoleum for the one milHon
Leningradians who perished during Worid
War IL
A final Impression was the extent to which
the educated suffer from an almost hermetic
Separation, both physical and intellectual,
from Western culture. One o»f our Intourist
guides remembered a trip to Prague and Hast
Berlin as a rare chance to see the outside
worid. Western books and magazines are un-
obtainable and make most welcome gifts.
My final glimpse of the USSR, in f act, was the
The New Leaoer welcom« commeot
aod criHc»ir on any of its features, but
letters should noi excced 300 words.
grateful smile of a customs official to whom
I had given my last English paperback.
Great Neck, N.Y. George C. Eckstein
Sal Tas
Readers of Thf. Nfw Lfader over the
years will be saddened by the news I convey
here; at the same time. Fm sure they will
vsant to hear it. Sal Tas. for many years the
NL's correspondent in France, died in Paris
at the end of August. One of the best-in-
formed of contemporary joumalists. he was
also a hero of the Dutch Resistance during
Worid War II. Sal Tas was a brilliant man,
\si:h a keen political mind and a moral cour-
3ge that matched his great talents.
His lifetime was devoted to a search for
rruth and justice. Weither material considera-
tions nor a need to be a "populär" Journalist
could sway him from this devotion. He paid
fcr his honesty with an isolation that he
bore with humor, understanding and an un-
diminished application of time and energv
to his work. He was one of the most loyal
of friends, yet this never prevented him from
speaking with total frankness. For his highest
'oyalty was to the truth.
As a Journalist, he wrote with astonishing
insizht and knowledge of the politics and
Problems of the entire worid. He worked with
total energy in his quest for the essentials
cf serious Problems and situations.
Sal left behind him a number of books in
bis own language, Dutch. One of his works,
!r.iionesia\ An Underdeveloped Freedom, was
pubüshed in this country (Bobbs Merrill,
19-4), but it still awaits the attention it
desep.es. The book is replete with political
lessons and contains a nemarkably clear ac-
count of the process of decolonization.
The loss of Sal Tas is not merely the loss
of a friend and comrade. It is the loss of a
man whose political insight is npeded in this
time of complex issues. His belovcd wife,
Judith, writes that up until the end, Sal was
making plans for future work.
New York City James T. Farrell
THE
'A BIWEEKLY OF NFWS AND OPINION
212 FIFTH AVENUE« NEW YORK»N Y. 10010«(212) 889-6316-CABLE: NEWLEADER
MYRON KOLATCH
EXECUTIVE EDITOR
December 30, 1971
4^
^
in
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 11024
Dear Mr. Eckstein:
By now you have probably given up
on our ever getting your Djilas piece
into print, but as you can see from the
enclosed tearsheets it leads off our
January 10 issue. Füll copies have been
sent to you under separate cover.
Also enclosed is a check for $10.00.
Let me hasten to explain that this is not
intended as payment - that would be an In-
sult. Unhappily, the economic condition of
The New Leader is such that it cannot pay
its contributors . The check, therefore, is
merely intended as a tangible token of appre
ciation.
Many thanks for your patience, and a
very Happy New Year to you.
MK : j pm
enc.
Sincerely ypurs,
Myron Kolatch
..^
orrespondents^
orresponaence
BRIEF TAKEOUTS OF MORE THAN
PERSONAL INTEREST FROM LE
^ ^^ COMMUNICATIONS
RECEIVED BY THE EDITORS.
ERS
Djilas at Home
Belgrade — The Milovan Djilas I
visited recently at a small resort on
the Dalmatian coast, not far from his
native Montenegro, seemed a differ-
ent man from the Djilas I had niet in
the United States three years ago,
just as the sunny terrace facing the
blue Adriatic oontrasted with that
wintry Manhattan. Though there
was still a certain shyness about him,
he was more at ease on his home
ground. He appeared taller than I
had remembered him, too, but he
did not look well, despite the eure
he was taking for a spine condition
that has been plaguing him. None-
theless, even at 60, he has retained
a boyish smile, and his eyes bespoke
a compassionate humor. It was hard
to visualize this sensitive man as a
tough revolutionary, or to perceive
the fiercely independent spirit behind
his gentle features.
Yet he declared at the outset,
simply and without bravado, that he
would sj>eak his mind freely and
openly with his foreign guests. Once
you Start worrying about the possible
Djilas explained, you lose your peace
of mind and get sucked into corrupt-
ing compromises. After years in pris-
on, he has attained a detachment and
serenity that give his thoughts and
opinions special value. He has no
need for the dialectical contortions of
other oppositional thinkers in the
East — the Kolakovskis, Lukacses,
Havemanns. His strength is his di-
rectness rather than subtlety, his use
of the concrete instead of the ab-
stract.
Besides wanting to preserve his
own intellectual and moral probity,
Djilas is aware that the interest his
ideas have stirred in the outside
World contributes to his physical se-
curity at home in Yugoslavia. He
feels that the regime, by allowing him
to publish abroad, may also want to
demonstrate to the world its rela-
tively permissive nature. Still, as a
Patriot and a prophet, he suffers from
having his writings banned in his
own country; not even his historical
novel about Montenegro can be
printed here. And, of course, he re-
grets that he is again being forbidden
to Visit the Western European uni-
versities that have invited him to
a Socialist State, but a mixed System,
experimenting with various forms of
Organization and control, striving to
increase economic efficiency. The
private sector, however, consisting of
small farms (up to 25 acres),
artisans, tourist inns, and Service
Shops, seems to him rather marginal.
Moreover, there is still too much
bureaucracy, taxes are very steep,
and foreign debt is high in relation
to the Gross National Product.
Djilas feels the several hundred
thousand Yugoslav workers abroad
would be a greater benefit to the
economy if they could more readily
invest their savings in small enter-
prises of their own. The workers'
Councils in the factories are useful,
but he does not consider them the
panacea that many hold them to be:
They work out well where a sensible
leadership is working with competent
plant managers; they become yet an-
other cumbersome mechanism where
this is not the case. In any event, he
Said, too many decisions are Coming
from above, and not enough initia-
tive is left to the managers of indi-
vidual enterprises.
I brought Djilas a copy of my
book, published last year in West
Germany, USA : The End of the New
Left? He immediately covered the
question mark with his finger: Hav-
ing grown up in the tradition of slow,
laborious development of political
theory and Organization, he sees the
shapleless emotional movement of
upper-middle-class students as a
passing phenomenon comparable to
the anarchist waves of the 19th
Century. Those, too, made a lot of
noise, but in his judgment left no
permanent mark on history. On ihe
other hand, Djilas was greatly im-
pressed by the Cox report on the
Columbia rebeUion, its analysis and
recommendations. He noted that
Yugoslavia's diminutive New Left
preaches mainly a return to purer
Marxism, and the official attitude
toward it is one of manipulation in-
stead of confrontation.
/-• /-^ «^ *-• «^ y^ 1 • r-v •-* I
c-crii^wvju^iiccs Ol cvcry vvoro or auOUt
how a phrase might be interpreted.
ICCIUIC.
»• • .1
In Djilas' view, Yugoslavia is not
Wiiiioui expuciuy
saymg so,
Djilas implied that the New Left is
January 10, 1972
T..-*
^uly 15, 1^71
Dear '-r» Kolatch,
enclosed pl'^ase find the rlece on ^v rer^^rt
to yon on the nhoni»» I horie yoM can 'ts« It;
If nc>, " i/ould Huprociato a pranpt r«^f:r,rn
of tbe ^'S.
I am a free lance wrltcr, ösr^eclnlly for
en
^Tnionsj in thls conntry T have b^en a
Last fall, riy book "HSAi dl^ TT<»ne ^Inkc
ar? Fiy^^?'» (^*"T^A: tlie end of Uie ^:ev Lrft?')
vms published in G^rr^any, ^^y wrl feines bnvf*
b^rsn cri soctil and socio-culbural siibj-cts.
Sincor^ly yours,
¥ ••
J.i
i^ / (
George G, Eckstein
COriVERSATION WITH DJIIAS
The Milovan Dallas I recently met at a small resort on the
Dalmatian coast, not far frora hls natlve Montenegro, seemed
a dlfferent Djilas from th - one I had seen in the United
States, just as the sunny terrace looking out at the blue
bay of the Adriatic was different ^vom th^^ winterly Man-
hattan setting* There is still a certain shyness about him,
but he is more at ease on his horae grotinds, he seems taller
than I had remembered him, as he walks on the gravel nath of
thehotel, one of the many large hostJtiries that have ST)rimg
up along this beautiful coast to accommodate the thou^ands
of tourists, which have become the No, 1 source of foreign
exchange for the country,
Ee still does not lock well; he has been takine the cnre^
hoping to improve a spine condition which has been plaguing
him. But although Inst tiirned slxty, he has retalned a boy-
Ish smllOi and hla eyes be;?peak a eomparslonate hnmoi?. Tt Is
4
hard to vlstxallze thls s<»nsltlve man as a totigh r^volutlonary^
öT even to sense the flerce Indepeiident splrlt beMnd th^
gentle features«
Yet he makes clear at oneei slTnply and withont bravado^ that
he will speak hls mind freely and openly vlth hls foreign
vlsltors« Once one r-tarts worrylng abotit the posslble con-
seqiiences of one 's evory word| abotit hm; a phrase rnlght be
Inteirpdbetedi one losest one^sgiace of mlnd^ one becomes sucked
Into corruptlng cognpromlses* After y^ars In prlsoni he has
i?Äft/*h^fi PL d>%t?.chi*ient and a ?<*T**nlt^ *fhlch ^l^es hls thoi'.'^ht?
and his opinlons their special value» Thus he has no need for
the dialectlcal contortlons of other opposltlonal thlnkers In
the Hast — the Kolakovsklf Ltikacs and Tiaveinann# Hls strength
-2.
has always lain In belog dlrect rathor than stibtl«, eoneret«
rath«r than abstraot.
Thope Is, too, an eloinent of protection In hls attltude,
not only In the sense of protectlng hls own Intellertnal
and mopal problty, bat also In th© sense that the lnt9iy»st
-im
hls Ideas have stlrred and contlime to stlr In th© cmtslde
World contrlbutes to the physlcal protection of hls porson
back haae. Boyond that* he s^ems to feel that the r^fflüie.
by permlttlng hlra to pn^llsh abroad , laay i/ant to demons träte
to the World Its relatlvoly r^ermlsslve nattire. f^tlllj as a
Patriot and a prophet| he snffers tram bÄlng prevented from
belng heard in hls own conntry* Ti^ot even hls hlstorlc?^! novol
• ......
— the regime Is not yet rlpe
for what he has to say# And, of coursoi he rej?a?ets that he
^T Montenegro can be ptibllshed
Is agaln denled the posslblllty to glve th*^ lectttres nhwmrstC^^
at
San Western Bnropeaniaudüjdi nnlversltles to whlch he has b<?en
Invltedt (Even though forelgn newspapers and pnbllcatlons are
f^iU
avallable to some extent, there still Is no really tmm two«
way flow of thoughts and oplnlonS| the exchange o^ Ideas in-
dispensable to Intellectnal development)«
n0| Togoslavla Is jjsj^ a soclallst state« Does he thlnk of the
private sector of siaall farms (up to 2? aeres)« aftlsans,
snall InnSf servloe Shops we have encotintered everywhere on
onr trlp along the coast an^^ In the adjaeent wotmtain co^^ntry?
TTot reallyi these seem to hlm rather marginal In th*^ total
plctore« He soes a mlxed systemi experlmentlng wlth varlous
forma of Organisation and control| trylng hard to Improye
economic effldency« Bot still too nach bur^atieracyy taxes
are very high, the forelprn debt high in r^iation t) öniV ' ^
rc
K^tf^
The
several htmdred thotwand Yaigoslav workers abroad
vould beneflt the economy evon tnoroi If they cotild raore readily
some of
convertithelr savlnc» Into small scale eapltal In^nsötcient tOT
''i'::
small entörprlsestOf helr cmi. Thö workers^ cotmcllf
tisefiil.btit they ai^
in tho fttctortes and enterpplsos ? They aPöinot the ranacoa an
A . — -
whlch they aro regarded by many« Th^y ean work out well^jtfWhere
they have good and sensible leadershlp vrorWLng w^th good ^nd
sensible «anagers| they can become yet another ciinbepsoptö machl»
nGi7 where this is not tho case# But too many decislons still
come fron abovoi not enongh initiative is left to the mnage*.
ment of indivldual enterprises#
* —
Regional natlonalisa? It is stronrost In Opoatiai nota^bly atnong
students. But in Beigrade tho natlonalisra is Tuiroslav»
# -^ *
I have bpought Djilas a copy of my book, ptibllshod last yeai^
in West Germanyi ••USAi the 1?nd of the Tew Left ?*•• Tfe i^roedia-
tely Covers the qttestion mark wlth bis flnger: for blin th^-^re
— «
is no longer a qttestion aboiit tlnt* He has the Instic^lve
reactlon of one grown ?4p in the traditlon of the slow^ hard
vjUrk of developl4e political theory and buildlng nolltical
Organization« So he is inclined to viev the shapeless emotio-
nal movement of tipper middloclass stndents as a passinft wave
vhich he compares to the anarchiat vaves of the 19th conttcry«
Those^ toO| made a lot of nolse, btit| he thlnks, left no per-
manent mark on history« Qn the other hand, DJilas was rreatly
impressed by the Cox report on the Coltimbla rebellloni its
eomprehension and its recoranendations« '^^at llttle of a "^ew
Left moveiaent there is in Yugoslaviai preacheÄ nalnly a re-
tum to a purer 'lancLsm« The of ficial attltnde Howard it is
one of martLpulation rather than confrontatlon#
Without explicitly saying sO| he in^^ille» that he soes the
liew Left as a symptom of our disease rathsr than as part of
tho Solution« At the same tlmoi he strongly emphaslzes that
■^
«. *
0
thG vorld Is undergoln^ profound social changei and that both
the Sold War attltudes and the old «oclallst eoncopts no lonr?er
fit. Wo havo to i?G«analy8e the n<?v realltl^^s and »tMnlc rmr
Position« There are no oore slüiple class antagonlsms as in tho
19th Century I aaJjtk^iiixinwitMl there Is no more ^•workine class"
in the old sensoi and the social and political strtif^rte ex-
presses itsolf in stibtle conplex shlfts in the btireaticra.c7
and In varlous managerlal ßrotqp«. In variotis vays thls is
true both in the West and in the ^^st. Tt is wrong to think
that in the TT.S# all th-^
probleiBS are cansed by the
Vietnam war. Host probleas will rer?ain r*ven after the war vrlll
be ovor* Qf the Western leadersi he rates 'Tiiiy Brandt most
He , ^
hlghly -«i» an "exf^ellent man". Xlliaui does not know Her^pany^s
internal Situation well enotigh to jtidge
\/i\9
^^•«»•i«--
internal
policiesi but he feels Willy Brandt has an excel^ent frrasp
of t!^ basic problerüs and conditlons of mir tiwe, that he
knovs the Coccnmiat iaind| and that he perforos best when
linder attack.
In Rtissiai h^^ sees lauch intellecttml and polltical fertaent at
work within the new mana^rerial croups. Its depth and extent
is hard to Judgei even harder its potertial polltical e^fect.
But what about the polltical ironopoly of the Party ? In
Djilas« eyest thls Is no longer so decisive. The Party is
largely an empty Shell | drained of all polltical vitality.
At the topi varlous groups and persons cornpetlng for power f
undemeath only dead bureaucrats and Office soeTrers for vhcro
the Party is primai^ily a neans to get and to hold a Job. (^rie
of the consequencesi the ecaaomy is very inefficientj there
*. • • -..
^^^t
XS löUCn uiipi"PUtK; i#AVtJ • uvt>jrt?i;ipxujriiiwxni • . n.y Sv^ue pOj»ns»f ^n SC25w
f ormi changes will break through tha ririd crust. lien and how
rt •
-5-
thl8 will happen, Is dlfflenlt to teil, But In any case,
thls irtiole d^vtloiÄiönt iKAlüuuLht Is beln^? deflected and
dolayed through Hussla^s Imperialist acttvltless In thl«
fospeeti ho foel3| Hussla haa ^akön ovor Oennany's role dm»*
contta?y,
In otir Ufetliae«
THE
'A BIWEEKLY OF NFWS AND OPINION
212 FIFTH AVENUE'NEW YORK'N Y. 10010»(212) 889-6316»CABLE NEWLEADER
MYRON KOLATCH
EXECUTIVE EDITOR
October 21, 1971
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 11024
Dear Mr. Eckstein:
Thank you for your note and
the very good photo, which certainly will
be useful for the artist if we do use an
Illustration.
I, too, hope we will be able
to fit in your piece soon.
Sincerely yours.
MK ; j pm
Myron Kolatch
<0
111
^"i"^- (o^^iL
Klös Pearl Bell
Liter^ry M.ltor
THK Nl^ LKADER
212 Plfth '^ve
N«v York, JTY
Janmry 8, 1971
Dear Mlr^s Bell,
I ifonder whc-ther you would be Interected *
in an occaslonal revlew of boclosi or play». -
especlally in the area of fche Ktiropenn Lert^
or of Oerman literature vdth polltlc^l lii-
plicatlons - fields In vhlch T havr a c*»r-
tain competence«
I contrlbnte r^giilarly to DIBSWT Twlth a
pleco on CIira'ARXISM In the last If^suo)
and occa^lonally to the T^ATION (laf:ely
on a new play by the German playwright
Hochhuth). Most of my writlnpj i' for ^rman
polltlcal & cultural nerlodi^^lSi r.Tnoni» th^m
the theor9tlcal ironthly of the Trade ^Tnlons
of whlch I hive been the n,S. cor-^'espond«?! t«
My book on the A-^rican !Tew Lcft (^%S,A#t W.e
Neue Linke am ^^de?") has r<9cently been
publlshed over there,
At the preaent tLne* I'd llke to do sowethlng
on Artup London^s ••confesslon" and/or Zuckrrayer^s
"A Plece of Myself*'^ both of whlch T have read
In the original» Vonld you be Interested ?
Kay I hear from you aoon ?
Sincerely you^s.
The New-York Historical Society
FOUNDED IN 1804
James J. Heslin
Director
170 Central Park West
New York, N. Y. 10024
August 15, 1974
Dear Mr. Eckstein,
Thank you for the story in National-- 'ei tung Basel.
It looks very good and the picture is süperb.
I gathe you are the New York correspondent and
I am putting you on the press list for our next
show which opens Oc tober 18 th. Itf s called
"John Pintard and His Society" and it's all about
New York in the new republic, betveen the years
1775 and l^UU. There will be more than 400 paintings,
watercolcrs and prints; a big exhibition for the
bicentennial. (John Pintard founded the New-York
Historical Society in 1804 and his friends were the
important people of that period: Dewitt Clinton,
Asher Durand, Alexander Hamilton, etc.)
Since you live in Great Neck I wonder if you're not
a friend of George Salamon' s on Oak Tree Lane; he 's
a great booster of "Manhattan Now."
Cordially,
/tiufc'^^^
rterr^mber 21 , 1970
Hr. John Leonard
niW YORK TI*^T55 BOOK RfSVI^^/
229 W lf3 Street
New York, :nf IOO36
Dear r^r* Leon rd,
flr?t off| .'^s a roader who en^oyed ^nd fre-
quently fonrd hlmself In agre^ment wlth yot^r
Doo> revievs, my con^ratulation^g md best
vishes to you In your new T)osltion,
I raay I offe? my oeca.^lonal oollahorat^OTi,
especially in he area of the T^nropean Lift
or o.^ ^rman llfcerature -*rlth a ^olltlr^al
slant of whlch T hav-) a oertaln knovledge*
I ain a regulär contrlbTjitor to DTF^SKTTT 6rtth
a plece on^^Clnemarxlsm'* In the cii:r*i?ent ^ssue)
and an orr^asional consrlhnto^ to the '"'^ATTOTT
(a copy of my laat piece Is enclosad)* Most
of^my writlng Is for ileri'ian politlcal and
literary periodicals, vith pleces on ^ho ^.S.
soclal-economlc-cultural scene* A book on th^
American TTev I^ft C'ü.n^A.i die TTeue Linke am'
Ender«) has recently been piibllshed mrer there.
X would ba Inteppsted In dolng a rc^vlev ef "
Artur London »s *«The Confe^rsion^' whleh I have
read soTne time ago in tbe French oriitinal "
and which 1 understand has Just come out here
to ether with tha rnovie. Tf youM like me to
do it|Please let me know the annroximat^ "»ength.
and have a copy of the tt^s. edif:ion mailed to me.
May I hear from you?
Sincerely^
229 WEST 43 STREET
NEW YORK,N.Y.10036
October 27, 1970
Dear Mr. Eckstein:
Thank you for submitting your article for use
on our Op. Page. I'm sorry, but v/e have so
many other Reich articles on hand, v/e* 11 have
to say no.
V7ith every good wish.
[arrrüun E. SAlirsfe
Assistant Managing Editor
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York 11024
Enclosure
George G. Eckstein
*)
•CONSCIOUSNESS' AND POLITICS
I have been all the raore Interested in Professor
Reich' s ideas on the "Greening of America", having
developed a similar line o^ thought in a recent üublication.*)
He rightly draws cur attention to the fact that the
seemingly impervious Corporate State is, after all^
vulnerable to attack by what he calls "Consciousness III'%
and what I (and others) have termed a cultural revolution.
However, his enthusiasm about this new consciousness,
expressed in the life style of the young, tends to run away
with him. Precis§ä;^'because of its technologically created
affluence, our society can afford to be much more permissive
of dissident values than earlier ones ("Consciousness I").
But that does not mean that it will eventually succomb to
such "revolution by consciousness". Similarly, while our
society, compared to others, can afford to provide a much
larger segment of its youth with a prolonged adolescence
(the basis for much of Reich' s "Consciousness III"), even-
tually the day will come when even this youth will have to
^ - - — . - .
begin to provide for itself , to accept famlly and other
responsibilitles. True, many will try to find somewhat
meaningful occupations. But inevitably they will have to
enter our society and make the compromises which go with
that. The present generation is not the first one faced with
such a Problem, and v/hile it is fashionable today to look dora
on the radicals of the Thirties who became liberal s or even
mild conservatives in the late Sixties, the new radicals have
yet to prove that they will do any better.
"USA: Die Neue Linke am Ende ?'» ("USA: the New Left at Dead End?")
published by Carl Hanser Verlag, Munich/Gei^many
-2-
It is quite easy to ^^resbate the old dream in terms of
the realities and the promise of a technological society,
where man must understand and master his machines**; it is
much harder to really do something about it, unless one
accepts a romantic escape into shaky rural communes as a
way to achieve it. (By the way, that escape, too, is not
new - and nothing leads us to assimie that our self-indulgent
young people, exhorted to "Do It!" by Jerry Rubin and "^ro-
fessor Reich, will be more able to establish tolerant new
forms of communal living than earlier attempts motivated
by other chiliastic dreams.)
What we can hope for and work for is more modest and
likely to bring results:
at the same time more \i?Q2&t5^55c:5ö?a$r>DQ?Qa23te the gradual pene-
tration of oui society with new values, new styles of living,
the slow redirection of its energies and priorities, Actually,
our society in its voracious search for the new has been
trappings
embracing all too quickly the outward ssdr^Cfe, if not the
values of the young. The media, in particular, lost no time
picking up the new stylerirock music, health food, fringy
and,yes, -
clothing ^P^5^5?3P^^^;§P^ radical politics, have become quite good
business, not least for the practitioners themselves; and
not a few of them, especially among the blacks, have found
it a good way into the academy and into print,
This says as much about our society as about our young.
it make them
But üiÄ^f should iss, cautious in talking about corruption,
and they should realize that such Qit^soi'ption of new values
by a society always demands its price in loss of purity, viz.
•^ I *
$Jie way many oi "cne oia sociaiis-c laeas nave louna -cnera-
selves incorporated in a mutilated form in our welfare state.
-3-
No question, our society needs badly a real transf orma-
tion and re-orientation. But such a task will take more
than the mlracle drug of »Consciousness ITI», more than
a quickly-burned enthusiasm of the young - necessary and
desirable as both are. It takes ^persistent political
effort, a knowledge of society and its workings (inclu-
ding the raraified iimpacifci: of our technology) , it takes
a constant evaluation of causes and effects, of ends and
means, it takes stamina, tolerance, imagination and a
sense of the possible. Ralph Nader and his col^ aborators
have done more to transform our society than all the
Woodstock Nation put together. At the same time, the
fact that he was able to make a dent is a sign that the
Corporate State is not an impenetrable colossus, that
our society is still to some degree open and adaptable.
''■■i\\
October 2^^ 1970
Mr* John B» Oakes
Editor. Bditorlal Page
TW. 7Jm YORK TIMES
229 West 1^3 rd St -
Now York, ^T,Y. IOO36
Dear Mr. akes,
Enclosed please find one man^s reactiftn
to your recent artlcles by ' rofessor Reich*
T hope yo?a my find it worth to be
published on elther of yotir edltorlal
pages.
Slncerely yoiirs,
S()^e Nett» Jlark ^imt^
TIMES SQUARE NEW YORK NY 10036
October 15, 1970
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York
Dear Mr. Eckstein:
11 02^
Thank you for sending along this article,
which we read with interest and thought quite
well done. llowever, a very heavy schedule of
articles that we must work off makes it impossible
for US to take this on. I'm sorry.
With all my good wishes.
Sincerely,
Seymödr Peck
Editor, Arts and Leisure
Section
'•ALL THE NEWS THAT'S FIT TO PRINT
/
ö U
V
George G. Eckstein
, (DHl FOR THAT LOST INNOCRNCE 1 ^ ^
I Penelope Gilliatt deserves our gratitude f or reminding us
ito See the Buster Keaton revival at the Elgin Theater,
The rainjr Sunday we went there, it seemed/ to >^ draxd^^
aflcionadoes of all ages, including youif conples gravely
talking social relevancej'^illirttg- them with happy merri-
Hl'
are s
30 judge from the ^m. sqiaeals of laughter \k/Uviii^(k^
the house. Laughter with abandon at the awkward stoÄi man
^r— — _^ -i*<BaBNtf^.l.aughter^
(such a young man thenj/" on tue screeri^/at the way he g^S
himself innoceit^j^ involved in his awk^A^ard situations, and
at the way he manage^ to get out of them in the last minute,
Innocent; that ' s the key word: why has such innocent
laughter gone out of our films, out of our lives? Th^re
tili funny pictures, funnv scenes - but any humor to-
day has to have its measure of blackness, eise it would
seem out-of-date. Innocence has been lost; we have become
selfcoinscious - in our personal lives, in our relations
with others, individually or between groups.
Every step we do, we (or others for us) tend to look
into our souls, or over our Shoulders, Freud is to blame
for the first, advertising and politics for the other.
Psychoanalysis made us suspect our motives, our own as
well as those of others, Advertising, too, taught us not
to take anything at face valu©, and politics madä us wary
of all kinds of groups of people, on edge against each other.
Whv "dnn't thpv m^iVp -nl ntnrp.q 1 1 Ttp th?^t anv more? Whv
indeed 1 Buster Keaton was a genius in his field, but even
a genius would hai;?e a hard time today« Can you see anyone -fo</do
N^^
jV
>~
v>
-2-
doing a "Seven Chances», that old joke about the timid young
man who'll inherlt a fortune if he manages to get married bv
„ „ ., »first of all,
/ P.M.? There would be/a Woraen's Lib picket line a? big as,
in the picture, the crowd of assorted avid females arriving
in makeshift bridal attire at the designated church; änother
picket line byiNegroes, pardon7 Blacks, protesting a^ainst
Keaton's,'recoil from the thought of a mixed marriage, or
against the chairacjrer of a slow-witted, yet persevering
messender in blackface; a letter to the N.Y.TIMES by Jews
who'll Interpret as antisemitism the scene with the non-
comprefiding girl behind the Yiddish paper; the police up
in arms for being held up to ridicule (not only in the fea-
ture, but also in the accompanying shorts); etc. etc.
Maybe nothing of the sort would happen - but t-at we
are concerned they might happen, is a manlfestation of our
lost innocence, and enough to koop uo from creatiö^^such
films. Let's face it: the time is gonelwhere a capi talist
could swindle people out of their land openly, grossly, and
in good conscienc^ where one could call' a spade a spade,/ aven if the
^ ^ "oeonle *— — i
spade wäsi a mafiaj or< where hh» could afford to be amused by
their own or each other's stereot3rpes and prejudices.
Meanwhile, let's at least go to laugh at Buster Keaton
et al - and not worry what hidden aggressions we might there-
by express.
/
August 28, 1973
Fiditor
The Nev Yorker
25 West k3 Street
New York, WI IOO36
Dear Sir:
I would 11 ke to submit the enC^osed piece
Act of Consclence»^ for posslble publication
In The New Yorker. It is the first of a
series of remlniscences which I vfould like
to do^ mixing the personal with the gen^ral.
I'd like to thlnk they would meet wlth socie
interest among your readers, and will be
glad to submit or discuss further details,
if deslred.
May I hear frora you soon?
Sincerely yours.
The two quotes attached to >oagef 6 and
are "exioendable".
7
George G. Eckstein
\
■'^i^äü'l^.iy^
ACT OP COK^PCIENCE
Daniel Eaisberg's declslon to to reveal offlclal secrets In
a desperate attempt to help end a war he had came to regard
as crimlnal - thls solltary act brlngs back to ny nlnd a sl«
mllar lonely act of consdenee, coranltted in another war and
in another country, Llfee Ellsberg»s it was not the rash Im-
pulsive reactlon of a young radlcal, but the eonsldered actlon
of a grown man, a man wlth famlly, establlshed In his pro-
fession, aware of the posslble consequences for hlraaelf and
hls famlly, but nevertheless -ompelled to ♦;ake the leap into
unknown consequences for the sake of a higher good.
The act I have in mlnd o^curred In October 1916, somewhere
along the Prench-German front in TTortheastern ^^Vance dtirlng
the First World War. It vas much more ohscure than Ellsberg »s,
and its raraificatlons Tsrere much nore limited, hut it had a
very personal meaning for mej it was com-itted by my father.
I did not leam about the event until nany years later, in
the course of a hiking trip the two of us made to^ether
while our household goods ^rere moved for yet another of the
several major changes of doraicile which punctuated my youth.
(They were not to end Tintil I found refuge, years later, on
this side of the Atlantic). *kää Fat her and I \^re hiking
for a few sunny autumn days throngh the narrow '^ralleys of the
mountain country Korth of ITuremberg in Pranconia, with their
trout streams, and their small hamlets huddled beneath ol«
robber barons» Castles perched on steep chalky rocks. I was
eighteen then, I had begun to cut lo^se from the world of my
parents, and what my father revealed to me about Rimself in
those throe days made me %^ him for the first tims not Just
as my father, but "Eär W^^io« separate from rayseif, \rf.th his ow
-2-
yearnlngs, hls own vlctorles and defeats. Looklng back, I see
these three days of rather one-slded conversation as perhapa
the final step In the process of my own groiirlng-up,
I had not knovm my father well. I had been a boy of four when
4
he had left for war servlce In September 191lf and, oxcept for
a fow brlef furloughs - sraell of sweaty uniform, tickle of
nustachioed klss, rlfle looklng ^Igantie to the smallish kld -,
I was not to sse hlm agaln untll alraost slx years later when
he took US in hls a%s, my mother, my slster and myself, on
a dark Station platform In Mtmlch^ on a cold damp Pebruary
night of 1920« He waj returnlng from Pranca as a prlsoner
of war, one of the last to be released, well over a yf?ar
after the armistice. To the boy of teiwhe was physlcally
a stiranger, even If hls concemed and Instmctlve letters
had been a testlmony to hls existence throughout most of
the years of s eparat Ion,
In some way dlfflcult to deflne he remalned reraote, even
though hls guldance and Influence would turn out to be
lastlng and profound* He spent far more tlme than other
f athers wlth hls chlldren and took great and patlent inte-
rest in their educatlon, explorlng with them the beautles
and the uses of nature, from fleld flowers and mushrooms
to Alpine pesis, stlmulatlng them wlth matheraatlcal puzzles,
teachlng them Short hand, and feödlng them frcan the vast störe
of hls encjtclopedlc knowledge - at the same tlme trylng to
Instlll In them a healthy skeptlclsm ^agalnst na row academle
expertlse, offlclal Chauvinist history and institutionalized
rellgion.
Only much later , after my own llfe had been rudely jolted by
the turbulence of those years - the Great Depression, the
-3-
collapse of the German Left, the eruption of tho Hitler reglme,Äf
the extlnction of Gerraan Judaisii - only after these sufferings
and uprootlngs, my own and my friends«, dld T begln to reallze
what-father had had to cops wlth In those dlfflcuit postwar
years In Germany. Only then dld T begln to fully understand
the Irapllcatlons of what he revealed to me In those Franconlan
hllls. Pather had bean forty-two years old at the outbreak
of the war, a vrell-establlshed lawyer In the clty of Munlch
where his grandfather had settled around 1820, soon after ffews
had been re-admltted to the Bavarian caT^ltal, and had dled,
a highly respected nan, at the age of ninety-one, toward the
end öf the Century* Hls parents had continued to operate the
paternal sa\mlll untll the clty töok over the land and bullt
a glrls* high school on It (which the greatgranddaughtep vas
to attend later on). Pather hlnself, the oldest of slx chlld»
rerxf had studled at üunlch^s unlverslty and a^^ a young lawyer
had clerked with^ and become Insplred by Max Bernstein, "^unlch's
great crlmlnal defense lawyer who had become famous for hls
role In many politlcal trials of the Wllheltninlan era. Ssiässr
kaot In eight years of independant law practice, ipather had
acquired a reputatlon for hls detailed know^ledge of the law
and for a somewhat quenjlous sense of Justice, a stubbomness
not unllke that of hls Bavarian peasant-cllents, except that
unllke thelrs hls Ire would be aroused by Injustlces rather
than by the exact posltlon of a fleldmarker moved or removed
by a nelghbor. The practlce of b3rpasslng the law through plea
bargalnlng, unknown In Burope, would have been to hlm a most
abhorrent notlon* At the same tlme, he always put Justice
above tue Law, and wrote a treatise on the subject, Poiltl-
cally he was a liberal not afrald to vote occaslonally for
heldand held forth.
but only in private, among hls famlly and frlonds*
At hls age and as a lawyer, father could easlly have avolded
Service in 191^, or at the very least delayed being called up
or managed to oblrain a Druckposten^ a cushy (iesl: Job like
most men of hls age and social clrcle, Aslde from the fact
that such finagllng went agalnst hls graln, T have no expla-
natlon for hls 42ihesltatlng response to the call-up of hls
Service
class, the oldest class subject to sscttoaii at the tlrae* TTor
do I liave a satisfactory explanatlon for the 5?trange fact
that he, a teretofore very prlvat'e person, convoked a pttollc
neetlng In August 191V under the ausplces ot the Hed Gross*
When he told me about it In 1928, he explalned (or ratlonallzedV)
1^ with the wlsh to obtain access to censored news about the
Steps leading to a T,rar vhlch he was shortly to blame on the
Qerman Kaiser and the Austrlan war party. Others mentioned
to me much later that he se-*m<?d to Inv? momentarlly succnmbed
to the hysterical wave of patrlotism of those early days of
the war* The author Carl Zuctanayer, then an ardent young pacl-
flst, recalls In hls memolrs hls own momentary engulftnent by
the patrlotic tldal wave* Thus such a lapse on father 's part
would not be altogether impossible, but it does nob Jlbe with
my own admlttedly vague re-ollections of hls mood at that
tlme, nor was it llkely for a man twlce Zuc!<inayer*s age*
I still remember father Coming
one moming in July 191^
Into.our Pension
at the North Sea res ort where we were
vacationlng, very gravely announcing that war >iad heccÄtie
Immlnent* Nelther in 1928 nor later on did I feol free to pi^r
Into the puzzllng state of hls mlnd at that moment which, at
any rate, was soon to be overshadowed by other thoughts and
other events*
Por at 1-ast from the late Fall of IP1I+ om;ara, after ^he
German armles had been stopped at the Marne^ fathep kne^r that
the war would not, as the Kaiser had promised, **b« over hy
Chtlstmas^, but would Instead last for several years. And
from Tanuary 191? on he became Increaslngly certaln that the
war was prlmarily if not excluslvely the dell'herate work of
the I&lser and the German and Austrian General Rtaff, and
that It could only be ended by a revolution. Durln'^ the long
hours of idleness or gtiard duty he shared ^d.th a few Intlraates
these then highly unorthodox thoughts and perspectives. !Te
saw through the xreb of ever more nonstrous lies wlth whlch
the regime attempted to explaln away Its acts of ^resslon
and lawlessness, and to cover up ns setbacks and dlffloultles,
In Order to havo aoo^oo to^uncensored news^he ?5ub5?crlbed,
whlle thls ^^ms still posslble,to a Swlrs newspaper. He thus
learned, aniong other things, of the few lonely courageons me^
who had begun to disassociate themselves publicly from the
patriotic consensus - nen llke Kiarl Liebknecht > th<^ soclallst
deputy who refused to vote the war budge^; Wilhelm "Tuehlon,
a director of the Krupp works who, In April 1915, fled to
Swltzerland and there publlshed hls Inslde Inforüiatlons on
the German war preparations ; Richard "fr3lling,a paciflst who,
also from neutral Swltzerland, wrote a detalled '>J*ac^
agalnst Kaiser Wilhelm? Prince Lichnowsky, untll the outbreak
of the war Ambassador In London, who In 1916 began to clrculate
a famous memorandum on the ferraan a^resslve pollcy and Lord
Grey^s desperate^ttempts to avert the conflagration. A blt
later« father also learned of the efforts bv rdttip 'PVpnßh -noll-^
tlcal leaders to^/ard a compromlse peace, news of whlch w^re
wlthheld from the German public«
•D—
®
«r
Early in the war father had ma'e t\ro resolutions: never to
kill an ''enemy**, shooting Into th? air If necessary; and not
to seek or accept a promotion beyond Private First Class
(whlch| in view of hls academlc background, he could easlly
have obtained) and thus to avoid any degree of responsiblllty
In the pursuit of the war» He found comradeshlp nore r^adlly
among the conmon sense of simple people rather than^ \d.th a
fev exceptlons, among the educated or half-educated» Torn from
the dally routlne of hls profession, hls famlly and hls social
Q^oeibe^ exposed to a moderate amount of danger , and forese-^lng
major social uphoavals, he - llke others In tha": last mass war
obvlousiy exporienced a certain '^Iberation^ from the subtle
bondage of "normal" llfe» He began to write poetry, romantlc
and ac^cusatory, whic^ reflected hls Separation from hls loved
ones and hls ircreasing hatred of the war, its perpetrators
and its intellectual defenders, as i^ll as hls philosopldcal
Views on llfe, death, man* The poems carry the exact dates of
In January 1915, in the face of the prevalllng hateir-mcngeringj
he wrltes for Instancej
Prance I de not hate and not Great Brltaln
Nor the others that you oall our fces
Over wVom th3 sama bricht sun is shining
And the sam^ Td.nd gontly blowsj
To whon we in slriL-ir poacefnl striving,
Worl: and cultiaro have b«^corie no close.
Noj WG all havö bu": one adver sary
V/ar alono to all of us is foo.
war ;;5r?*w4&* W^.rl - in this lat^s
5 M
e ^initacl
And T)oath to hin by wlio:;. it wan lcni'':edl
^ -6-
Barly in the war father had ma^'e t\ro resolutlons: never to
kill an "enemy", shooting into th3 alr if necessary; and no!:
to sGek or accept a prcxnotlon beyond Private First Class
(which| in view of his academic backgrounc?, he could easily
have obtalned) and thus to avoid any degree of responsibillty
in the pursuit of the war« He found comradeshlp irore r^adily
«
among the comnon sense of simple people rather than^ \d.th a
fev exceptions, among the educated or half-educated# Tom from
the dally routine of his profession, his family and his social
o4x>e4e^ exposed to a moderate amount of danger, and forese'^lng
major social upheavals, ho - like others in tha^ last rnass war
obviously exporienced a certain -^iberatlon^ from the siibtle
bondage of "normal"* life^ He began to write poetry, romantic
and aocusatory, whic^ refleeted his Separation from his loved
ones and his ircreasing hatred of the war, its perpetrators
and its intellecttial defenders, as i^ll as his philosophical
Views on llfe, death, man* The poems carry the exact dates of
their creaticn and thns permit to follow his nreoccupations
and his political development. Tte work of a fully formed,
reflective man in his forties, their oldfashioned pathos is
qulte different from the explosive pathos in the x-mr poems
of the yoTinger generation which more s^:)ontaneou3ly and more
starkly expressed .the agonies of their frontline experiences,
But a few of his poems reach a simple purity which has out-
lasted the occasion of their origin« A sraall voitoe was pub«
lished pseudonyraously in Fuitzerland later during the war«
The few furloughs during 191? and 1916 ^ecame a harrowing
experlance« Father found the shallov patriotic phrases,
coupled vrith the snug arrangements of "Homefront** sinecures,
harder and harder to takB« ITever one to be diplomatic, he 1«4
/ ■'
•7-
got Into 'ttiolent clashes wlth some of Ms relatives and
acquaintances* '^'ore and mote convinced that 'nly a Creinnan
defeat and a politlcal revolutlon could end th^ \Twr^ he was
searchlng for a way in which he corild contribute to this
üutcome. During his last furlough in September 1916 he made
certain preparations. Poreseeing increasin^ ?carciti<=*s of
f ood in the city, he planned for his fa'^ily to move to the
cotintryside and, pending this move, had his son rtaii: his
education not in a pöblic but in a small private rfchool
less lilrely to fill him with patriotic phrases«
Ile was ready to act. A transgression of rule?^ by th'^ ai-my
facilitated his plans* Althon^t) the landi^hr (Kome (Tnard)
•^ «».^w •«•'^ m^M^S nrtt^m j^^ ^^t Jl ^«'«* «« /^T A A **w"»»<^
*.*n
e* c*«<iv\<»->r\r«/>r9 f;r% «* »-^wr» '^nl V "f 11
As one cf tho Pronch officials vaa to quote hin in his
ren-lnisoenc^s:
ttVT
W'^^ u'^man republicans ••• aro the nabu?:'al allisc of
the ^atento. Llke it we vant to dcstroy the ^ussian
rrilitarisr.,.. But the Garti:an solv!i3:*s have cne f^^arj
tlyit, if they turn their arnis a,^ainst thali* opprersor
caste, thG TüntontG night ta!ie ad^/antage of the sltua-
tior* and in7ad3 aoritiany and destroy it •#. TVey laust
be convinced that this foar Is nnfo^:inded. Thoji rnust
be shown that the snemies cf the ^ntente are theirs,
too} they auct bc pcrsnaded to ti^rn th^1r machine guns
against their leadors, to rnarch on Borlinj to overthrow
Wilhelm II -ndi vrfLth one stroke, lay the foiindatlon for
Gcrrrian Deitocracy and unlver:ral peace»*^
•7-
got Into iPlolent clashes with some of Ids relatives and
acqualntances* ''ore and mote convlnced thafc "nly a Trerran
defeat and a politlcal revolutlon could end th^ \mv^ he was
searchlng for a way In vhlch he conld contribnte to thls
outcome* Durlng hls last furlough In September 1916 he made
certaln preparations* Poreseelng increasln^ ^carcltl^s of
f ood 5.n the clty, he planned for hls fa'-ily to move to the
countryside and, pendlng this move, had hls son rtart hls
education not in a T^tabllc but in a small private rfchool
less lilrely to flll him with patrlotlc phrases.
Ile was i^ady to act. A transgrerslon of rulef? by th'^ apciy
facllltated hls plans. Althougt) tlie landwehr (Horae Cruard)
conslsting of older soldlers was supposad to serve only In
rear areas, fjuardins carannnlcations, war prlsoners and the
like, in the Fall of 1916 hls reglinent \m3 pnt on dnty on
a quiet sector of fAn ^Tont in "To-^them F-^ance. One darlr
Oc tober night he crossed the lines to the ^ench slde^
demanded to ba brought befcre superlor authoritles, and
r"
offered th^^in his politlcal Cooperation under certaln tenns»^
"T^+U'^e:^ thus h6ped to work toward an parlier end of the ^-mr and
tovrard a just peace with a new derpocratic Trermany of__whlch
he considered hlmself an advance re^rosentatlve» After some
bureaucratic difficulties he eventually \tb.s arsigned to a
French Propaganda unit under an intelllcent liberal Drofe?seur
de lyc6e« In those days, Propaganda across the enemy llnes had
just begun to be recognlzed as a valuable new i/eapon. (In
England, whereit ha^l been developed first, an oldstyle
general considered it "unfair")» It had been made pftssible
by the advent of the airplane. Starting in early 19l7f a
number of pai(phlets wrltten by father were dropped over the
German lines. Appealing to the thoughts and preoccupatlons
A
-8-
of the common soldler of vrhlch he had firsthand experlence,
4
these Pamphlets, some in verse, some in eloquont prose,
accused the Kaiser and his generals, pointed up thelr lies,
and with deep moral fervor called for revolt and desertion.
They bore such titles as "Wilhelm as yet German Kaiser, we
accuse you ♦•♦" or '^Kaiser and War or Hepublic and ^eace'^
For reasons I never quite understodd, father had chosen a
very tautonic- sounding nom de plume, Siegfried Balder,
picfced from the nibelungen Saga* The pamphlets seera to liave
been quite affective; the sagging morale made the troops
receptlve for thelr content • The Gcrmaii High Coim^.and vent
Into great efforts to suppress them and put a high reward
on thelr collect Ion, and for a vliile 'Even t hreat an -d crlminal
such
prosecutlonx to pilcts forced do'vm after dropping leiflets«
Desplte prolonged efforts, howevcr, the Abrirehrdienst never
found out the identity of thelr author*
Meam^rhile, back in üunlch, the authorlties acted on father »s C(\^ ^^^ixA^ylu
tn^^ desertlcn* They attempted to confiscate his property, he was
expellcd from the Bar, and somothing of a void began to form
around the wife of the unpa.triotic black sh^ep. One of his
slsters, hysterlcal, asked that he should be declared insane#
But a few friends, among then one of his close colleagues,
proved a source of support. All this romaimid unknown to the
by now seven year old hoy who only knew that his dad had
become a prisoner of vmr in Prance* Anyv/ay the boy soon was
preoccupled v/lth adapting himself to village life for seve-
ral rathor happy years, For the ^amlly had soon after thnse
events moved to Feldaflng, twenty miles south of Munlch on
Lake Starnberg, a iflllage now wellknown to thousands of GI*s,
and at that time sharply dlvlded betw^en two "societles*^ -
liV.'iÜi'V ^ --
"9"
the Catholic vlllagers on one slde and a sunmer colony of
well-t»-do Munich ''arallles, imny of thom Je^rlsh, on th- othor.
Prom Prance, then still under a falrly liberal government
faclng Increaslngly restless and mutlnous troops. father
trled to establlsh contact \d.th people worklng toward a
democratlÄ Oerman republlc In Swltzerland and other eotmtrles.
These men included Frank Bohn of New York, an American Social-
Democrat of German ovJtgftii who had come to Paris in some semi-
Jiff4cial tvinotlon, foTL^^a^s^.^n^:B^f^^ Pather saw
himself as one of the architects of a postvar German Republlc
in which he hoped to plav a part. ^feaiMhile the sensitive giimiiki
Professor or Germanistlcs had been replacod as head of the
Prench Propaganda unit by Hansi, an Alsatian and before the
war a caricaturist on the ^amous German satirical weekly
SimiDlizissimtt? vho had opted for l'Vance at the outset of the
i/ar# (It was he who, in a book on his wartime actlvitiea pub-
lished in 192^2, provided some clues about father's Identlty
and thus caused his najne to be put high on the Wasi list of
"war crirainals»* to be "ellminated" upon their ar^cession to poweaj)
In these memolrs, TTansi, a rather ^ude an^ ar?:'ogant p^rson,
roveals how, vrhile apprdclatlng and using father •s polenical
talcnts for their ovra purr^oses, he and his coll-^agues viewed
wlth amused contempt this often Intractable man "wfto fancied
himself as '^'esident of the futtire Gorrian Pepul:lic'\ l^e^dless
to say, father *s asplrations never aimed that high, Bnt it k
had perhaps been somewhat naive on the p-rt of the lone wolf
deserter not to anticipate the linia±tations and th-^ ambigul-
tles of his Position* Not that such a positlon was unique in
those days (as again in ours): after all in PÄbruary 1917
Lenin was offered, and accepted the a?slstance of the Oerman
A
X:-'iy::i^^^_,^,:
-1(V
High Comnand to Join the Husslan rsvolutlon from bis exlle
in S>d.t2erland»
Despltö cert.^ln prlvHec^^^i fathoy's statns had alvays re-
mained that cf a war prisoner» As hls freedoin of actlon be-
*
came increasingly clrcT:miscrlbed under Fansl| bis coopöratiorii
toO| becarae mo le and inore limited. In late 1917 Hs entlre
career as proj^andlst came an3nray to an '^nd. Joseph Calllaux,
a leadlng Pronch polltlclan T>f^o had be©n on th5 verf;j(? of
becomlnc tho head of a new r^ovai^m^nt vltb a clear pro^vtxm
for a negotlafced peaco, xms smeared and eventually convicted
in the affair of the 'lerraan agent Bolo ">asba. At th© same
time Prance was faced witb severe ontbreaks of rebelllon
War-
among jbk her^wear^^ troops. At that polnt, the ruthless
Georges Cl&nenceau took over in a coup d^^tat and establlshed
a dlctairfehilp w: th a havklsh program of complete vlctory.
In this scheme of tMngs there vrp^s no longer a -place for an
ardent GeiTian äemocrat| and fath^r x^ar? placed in a serles
of carnps for ordinary PWs^ e:jc^raordinary only insofar as
hls known vlevs earned h5.n an extra long 'letentlon, punctu-
ated by several misuccef^sfnl atterpts at escape.
Por fah^ber, the renalning third of h5s llfe became an antl«
cliniax. When he finally retnrned ±r hono in Pebrtmrjr 1P20,
during the ^m Fiit3ch| that first and unsuccessf^il attempt
«
at the overthroxi of the nei; Re^nbllc, the perlod of revolu«
tion was over. Hls hero^ Karl Liebknecht^ whom he had consl-
dered the logloal hoad of a ne\f Gerran reglrre, had been miir«
deredt Wie weak republici then nnder a coalltion govemment
headed bjr a soclal-democrat nonentity, had no use for a loner
outsido of All polltical groups, an economic liberal and poll-
tlcal radlcal with v-ry determlned vlevrs and llttle aptitude
for aocommodatlon«
-11-
This ffiust have been a v^ry dlfficulfc perlod of adjustraent for
father. As a grown man he had rlsked all - hls beloved pro-
fesslon, his beloved fanily, hls social siatus, bis country •
in Order to lielp stop a crime then without precedent, and to
vork toward a better future in the way whldis-emed nost pro*
mlsing to him at the time* The crime ^t on to Its bitter end,
and naw he saw himsalf excluded from havlng a part in shaping
the fnture, by the wealcLings who had inherlteö the bankcnptcy
of the old regime» An unsuccessful Visit to Berlin had filled
him with bitterness and x/ith contempt for the Dollticians in
Charge»
Moreover his wife^ loyal but nonpolitical and still rather
convention^^.^ now detnandod sone cons Ideration» For years she
had had to bear alone the bürden of raisir.g two young children
and of facing the ostracism of ^er little \vorld. There xg^as
furthormore the dirc nocesi^^ity of malring a living, the ^#V4aK6fA\
reserves depleted and socn to be irlped out completely in the
galloping Inflation. P.^ther refused to ar.k for re^admisslon
to the Bar vrhich was txny^rü.y uncertain rmder the rcactionary
regime by thon establish^d in Ba7a.ria» He bore these diffl-
cult years - dlfficnlt for him in man:' imys vhich T conld
percelve only wuch later - with great dignity and xrtthout
complaint» IIo tried his band at various ^oinr.ercinl enter-
prises for which he had little taste. But sorething had
snapped Inside of him» Ha had not quite given up all poli-
tical a'^irationj but \;hen at one point he feit attracted
to the radlcal pacifist movement which liad a brief flurry
in the dying years of the Weimar Republic, he made no
attempt to override his wife's energetic Veto against his
active partlcipation» With great zeal and ingentxity she had^
in middle age, been instrumental in finally bullding up a
4c
eädsb^*»«-} and she was not noln^ to en
-1P«
Cut Off from partlclpatlon In the prerent, f ather • s m Ind In-
creasingly zconed in on th« past, and raore speclfically on
come of the wore ohKcura rldeshows that eccwred just h&fore
or durlng the Great War. t^en later on hls son and Hia??i>
relieved hlm of the bürden of rtairilng a bitglne?s, he dug Into
and \n*ote about th^se episodos, foveyroT re^rpltlng and never
succeeding in getting them mblichedi Ther@ v^s the affalr
of Colonel ^edl^^ an Austrian staff offlcer who^ a fevr yeairs
before the war, leaked tho plans of a (Jaliclan fortMiss to
the Russlans - an act fa^h(?r f?xplained, In a ^o ne» rnono^
logue of Redl^s, llka hls o^fn later act as the attempt to
prevent tforH War I by a inan drlven b;^ hls conscience (and
not, as a recent British play on this case vonld hav^ it,
already
by Kedl's homosexual^lty). Then there ^jrxs the atfJgsiig men«»
tioned affair Bolo Päsha^ thfi case of the advonturous hlgh-llving
double-agent -/ho was In tonch x:lth, among oth^rs, a certain
Frans Von Papen who in 1932,i'/as to become pacemaker for
Adolf Hitler and vho was ^t that
f ■■ r \ '
wllitary attach<$
at the Gennar logation In Washington« Von T^ipen was expelled
from the ^Ihited Skates after forgetting • o?^^ as fath^r
thonght| planting - a briefcase with conpromising docnments
in a New York subi^ay, papers which wäre to involve Bolo Pasha
and| through him, Josep ^ Cail^an:?:« Path'^r suspected in this
a
case to« delli^oT^ate and circnltons scheine hy the ^erman war
woi/l4 Uiujd, UeeM
party to block Caillaux* accession to jl^ower whloh wa« bound
to stiinulate tha nascent forces in Germany and \ustrla demand-*
hlmself, the brllllant, somewhat aloof pollticlan,
» f ittlnff Into any slot or oarty. in some ways /W^
X
y
k
>
resembllng the eqrially brllHanh ?lopro Tfcnc3?is-Pranco who,
in hls Short tewn of pow^r, hac! at loast bar! th» oh?.nce to
successfully extricate Ms comitry fror.: a frultloss \jav some
forty years later, Tut Calllaux, r-^ady to lead hls country
toward a negotiated paace, Instead voiond up in jall, his
career forever coin;nronlsed. - •. V^v.ivv
A refugee puttering in thollbra-^ios of Zu:?ich, ^arls, TTew York
foT traces of fov^eotten episodss in a ^ar vhich by then had
been supersöded by othor eveiits, but which in effoct had
marked thG end of one ora and tho start of anotherj a sad
endlng for a man xfho, alone ^rlth his con^clo'icei bad at one
point in hls llf<3 braved his wor^d in oraler to help slay
the dragon of war, Tliere aro not too trany snch deods; they
deservo to be r^cordod even when they must bo cald to have
ultirnatdy failed^
4© /W j yc^ic^^
Recently, a sudden burst of rain caught ns near
Lincoln Center. Everyone rushed, head pulled in,
pace qulckened, to find shelter under the arcades
of the State Theatre or the canopy of Philhar-
monie Hall. Only a young lady of abont twenty,
new youth style - poncho over her Shoulders,
stralght blond halr framlng a pale plnk face -
dld not share In the general fllght. Serenelyj
almost Joyously, she moved along wlth a llltlng
galt, arms spread sllghtly with hands upturn»d.
Her face greeted the raln wlth an onen glow.
an.aag««<Psinlle llltelnated It and gave It
. . an
great qulet beauty - apparltlon of sublime
happlness, at peace wlth Itself, one wlth the
World. Slowly she dlsappeared past the ramp
of the Jullliard bullding. Por a fleetlng moment^
we seemed to have been touched by the dlvlne.
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3o.lo.71
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Feuilleton
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3.11.71
Sehr geehrter Herr Eckstein,
mit Dank schicke ich Ihnen Ihr Skrir)t vom
3o. Oktober zurück. V/ir haben festgestellt,
daß wir durch unseren Dienst "Film-Report"
bareits über den "Neuen Western" informiert
wurden. Wir brachten also schon zu diesem
Thema einen Beitrage.
o
5
s
Sonst sind wir aber an kulturellen US-
Ereignissen - wenn Sie die Sache für wichti,Q
halten - interessiert.
it freundlichen Grüßen
(Hans Bertram Fock
30. 10. 1971
TT'
urnberger Nachrichten
Feuilleton Redaktion
Herrn Hans-Bert]eam Bock
Marienplatz 5
8? Nürnberg
Sehr geehrter Herr Bock,
Ich schreibe Ihnen auf Anregung von He-^rn
Dr. Drexel wegen einer eventuellen gelegent-
lichen Hitarbeit am Feuilleton.
Ich bin seit einem Jahr Korrespondent der
Bas 1er Hationalzeit^mg für kulturelle ^•
scheinui;gen in Amerika, vor allem vom all-
gemein-sozialen her gesehen, soweit sie
von generellerem Interesse sind. Ich konnte
Ihnen den einen oder anderen Artikel Jeweils
zur Verfugung stellen, ^inen ersten Artikel
brachte Ihre ZeitTing kurz lieh in der Sonntag«
•US gäbe vom 9/10.10. über das TTe?rertheater.
e
Als ersten Beitrag mochte ich Ihnen anbei
eine Arbeit über ein paar neue Westernfilme
unterbreiten, die ja wohl auch in Kurze
drüben auftauchen werden bzw schon aufge-
taucht sind. Jenn Sie interessiert sind,
wurde ich ab und zu \^eitere Sachen senden.
Zu Ilirer Orientierung: Ich bin seit Jahren
Mitarbeiter deutscher Zeitschriften (Frank-
furter 'efte, Gewerksch. Monatshefte, Merlmr);
vor einem Jahr brachte Carl Hanser mein Buch
"USA: Die neue Linke am ^de?*'. Vo*^ meiner
Emigration in den 30er Jahren lebte ich in
Nürnberg, wo sich noch manche Freunde meiner
erinnern. Es vmrde mich daher besonders
freuen, an Ihrer Zeitung gelegentlich mit-
i">,V/'».|
DR. JOSEPH E. DREXEL
HERAUSGEBER DER NÜRNBERGER NACHRICHTEN
85 NÜRNBERG • MARIENPLATZ 5
TELEFON (0911) 216 300/216 301
Herrn
George Ecks
5 Cricket Lane
t e i n
Great Neck, New York, 11024
26.10.1971
dr/ko
Sehr geehrter Herr Eckstein,
ich danke verbindlichst für Ihren Brief vom 16. 10. , kann aber
bei meinem täglichen Arbeitsanfall nur kurz und in Stichworten
antworten, wobei ich gleichzeitig darauf aufmerksam machen darf,
daß ich der Verleger und nicht der Chefredakteur unseres Hauses
bin und auf die Einhaltung der politischen Grundlinie der Zeitung
zu achten habe, ander eigentlichen Gestaltung des Blattes aber
völlig unbeteiligt bin. Es ist den Redakteuren in Deutschland
ein besonderes Anliegen, daß ihnen der Verleger nicht ins Handwerk
pfuscht. Das bedeutet, sehr geehrter Herr Eckstein, daß ich Sie
sehr herzlich bitte, ruhig unter Bezugnahme auf mich sich in vor-
kommenden Fällen am besten doch direkt mit dem Chefredakteur, Herrn
Schubert, bzw. mit dem politischen Redakteur, Herrn Bauer, oder
Vorkommendenfalls mit der Feuilletonredaktion, Herrn Hans-Bertram
Bock, in Verbindung zu setzen, damit auch weiterhin die richtige
Ordnung eingehalten wird.
Sie schreiben, daß Ihre Kurzgeschichten alle kultureller Natur sind.
Es käme alsofür die Kontakt nähme Herr Bock am besten in Frage.
Da Sie die von mir sehr geschätzten '^Frankfurter Hefte'* erwähnen,
darf ich unverbindlich darauf aufmerksam machen, daß natürlich,
was Artikel anlangt, zwischen einer Zeitung und einer Zeitschrift
erhebliche Unterschiede bestehen. Für eine Zeitrng müssen auch die
kulturellen Artikel wesentlich kürzer sein als für eine Zeitschrift,
und sie müssen vor allem auch irgendeinen aktuellen Bezug aufweisen.
Den Artikel "Nixons N.E.P. und die Gewerkschaften" darf ich Ihnen
in der Anlage wieder zurückgeben. Er hat mich persönlich durchaus
interessiert, aber er wäre für unsere Verhältnisse einfach zu lang,
wobei Sie bedenken wollen, daß beidem augenblicklichen Geschäftsgang
(auch bei den Zeitungen) infolge des geringeren Anzeigenanfalls auch
▲ S^i<^ l4 ^ \^ .A. .A.
TAT /^ t <~« <^
fl \^ U. kS v^
fy r^lrt ■% -v* rr -h
^ \^ Jl%. iJL J. *-t ^
Was das Honorar anlangt, so zahlen wir pro
aber für ausländische Mitarbeiter auf DM 1
Zeile DM
— auf.
-,S0, runden
- 2 -
- 2 -
Der Artikel ^»Szenen aus dem Ghetto'^ von welchem ich Ihnen ein
Belegexemplar noch einmal beifüge, umfaßt 63 Zeilen, so daß die
Berechnung des Honorars eigentlich stimmt. Ich habe nur noch
hinzuzufügen, daß keinerlei Steuern abgezogen sind.
Mit den besten Wünschen und Grüßen
Ihr'
16.10.1971
Herrn
Dr. Josfiph Drexel
Nurnb3rger "Nachrichten
Marienplatz 5
85 Nürnberg
Sehr geehrter Herr Dr. Drexel^
besten Dank für Ihren ^rief vom 16.9. nnd fnr die
Annahntö des Berichtes über das 'legertheater. Das
Honorar wurde mir heute von der Vereinsbank über-
wiesen, allerdings ohne Abrechnung. Da es mit HH
etwas niedrig erscheint, frage ich raich^ ob viel-
leicht ein Steuerabzug gemacht wurde. Da ich hier
als Einkommen versteuere, sollte das nicht droben
vorgenommen werden.
Ich nehme an, dass mir ein Beleg zudreht; ich hatte
gern überhaupt mal eine Sonntagsnutnmer, ^amit Ich
mir ein Bild über Ihre Zeitung machen kann. Von
Herrn Gallasch habe ich noch nicht gehört.
Artikel politisch-sozialer -Tatur! meine Kurzartikel
sind alle kultureller Natur. So kann ich Ihnen im
Augenblick mar anbei die Abschrift einer Arbeit für
die GEWER ICICHAPTLICHBIT MONATSKT^OTE senden (Oktober)
die Ihnen eine Idee geben wird. Sollten Sie sie
nachdrucken wollen, mussten Sie sich mit den fflC in
Verbindung setzen. Die FSA^KFÖRTKR HEFTE • blfachten
im August eine Arbelt iTber den "Hustler", einen Nege-
Ghettotjrp, und im S^teraber oder Oktober eine Sacte
zma Calley-Prozess. Die Hefte \/erden Ihnen wohl zu-
ganglicigi rein, und das Bild abrimden. Im übrigen hat
Ja auch die Ihnen s.Zt. übersandte Besprech^ing des
Revel-Buches über die ^'Revolution aus Amerika" no-
11 tischen Gehalt.
Es wird mich freuen, weiteres von Ihnen bezw. Ihren
Redakteuren zu hören.
Mit fraundlichon Grussen
Nur.
n
Seite 4 / 9710. Oktober 1971
Nummer 235 N
Ä>*-' '■•^/.•.•/.'A^ ,.,....- ■.-.■-, v.V.WAV-'A
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■•'^frx-'-" w-Jy^ y--y<->yy>yyyjv.':-'^-'f^-:->.r ■■
Ed Bunins, Hausautor des New Lafayette Theaters, während der Probe eines Stückes
D^ Negertheater New Yorks bringen zur
Zeit nur wenig Aufführungen, die sich
mit aktueller, sozialer und politischer
Problematik beschäftigen. Dagegen
fand das Negerproblem erheblich stärkere dra-
matische Behandlung.
Dabei ist zweierlei interessant. Einmal die
Heranbildung eines Negerpublikums, das sich
hauptsächlich zusammensetzt aus der steigen-
den Zahl schwarzer Studenten sowie aus einem
zunehmend kulturell interessierten jüngeren
aus
dem
Getto
Dramatische Darstellung der Ras-
senprobleme im Negertheater
Wicklung einer Anzahl von jungen radikalen
schwarzen Dramatikern, die ihre Werke sowohl
als Versuche zur Selbstverständigung ansehen,
wie als Waffen im Kampf um das, was sie die Be-
freiung der Negerschaft nennen.
Weitgehend aus^gener Initiative, wenn auch
großenteils vom Staatfinanziert, haben sich eine
Reihe von kleinen rührigen Theatergruppen ge-
bildet.
Robert Macbeth, Leiter der New Lafayette
Theatergruppe in Harlem, sieht die Aufgabe sei-
ner Gruppe darin, daß sie das Heil in der eigenen
Kraft sucht: „Das Volk, die Gemeinschaft, die
eigene Kultur — sie allein können unsere Leiden
heilen . . . Wir sind ein Theater unserer Gemein-
schaft, und schwarze Gemeinden blicken auf
uns, sie wollen. Inspiration, Information und
Führung." Negerautoren sollen aus dem unmit-
telbaren Erlebnis schöpfen und unmittelbar zu
ihrem schwarzen Publikum sprechen. Ihre
Pflicht ist es, den schwarzen Menschen zu zei-
gen, wer sie sind, wo sie stehen und unter wel-
•chen Bedingungen sie leben.
Es ist natürlich ein großer Unterschied, ob
ein Stück dieser Machart im Negergetto vor
einem schwarzen Publikum, oder in einem „wei-
ßen" Theater vor einem gemischten Publikum
aufgeführt wird. Das Negerpublikum identifi-
ziert sich mit den Figuren auf der Bühne, es rea-
giert spontan und ungehemmt. Theater und Le-
ben, Schauspieler und Publikum verschmelzen
zu einer Einheit. Den nicht oder nur teilweise
„eingeweihten" weißen Zuschauern ist schon die
Sprache und etwa die besondere Art des Witzes
manchmal schwer zugänglich.
Der wohl bedeutendste jüngere schwarze
Dramatiker ist Ed BuUins. Er will seinen Zyklus
von zwanzig Stücken über die derzeitige Situa-
tion des amerikanischen Negers beenden. Diese
Saison sah zwei seiner Stücke aufgeführt- In
New England Winter" und „The Fabulous Miss
Marie". Das erstgenannte Stück zeigt den Ver-
such eines klugen, harten jungen Negers, durch
einen Raubüberfall die Mittel zur Flucht aus der
menschlichen Misere zu erhalten. Der Coup ge-
lingt, aber er tötet dabei einen seiner Kumpane,
verliert die Zuneigung seines Halbbruders und
gibt kein Entrinnen aus dem Gettodasein:
„The Fabulous MissMarie"ist ein wesentlich
schwächeres Schauspiel. In beiden Stücken ist
die weiße Welt nicht direkt vertreten. Sie bleibt
im Hintergrund; aber sie setzt die Bedingungen
für das sich auf der Bühne abspielende Leben.
Dies indirekt deutlich zu machen — darin liegt
vielleicht BuUins' größte Leistung.
G.G.Eckstein
Wir Oberreichen Ihnen obigen Scheck
We send you the above check by
Nous vous remetfons le cheque ci-dessus
für Rechnung von;
for account of
pour le compte de
wegen:
on behalf of
concernant
Hon.Mt. Okt. 1971 Szenen aus dem Ghetto
Georg Günter Eckstein
5 Cricket Lane Great Neck
New York 11 o24 /USA
r ^ 1
Verlag Nürnberger Presse
Nürnberg
r
L
Einschreiben /Regisfered/Recommande
Anlage
:>o
Vy.
j
'A
<
B4741 N/1 -8-1.71
DR. JOSEPH E. DREXEL
HERAUSGEBER DER NÜRNBERGER NACHRICHTEN
85 NÜRNBERG • MARIENPLATZ 5
TELEFON (0911) 216 300/216 301
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
-» > ■ ^
16. 9. 1971
dr/ko
Sehr geehrter Herr Eckstein,
verbindlichen Dankfür Ihr Schreiben vom 4. 9.
Für den politischen Und sozialen Bereich haben wir zwei feste
Mitarbeiter in den USA. Dies schon seit Jahren.
Was das Feuilleton anlangt, so könnte ich Ihnen eine regelmäßige
Mitarbeit schon allein aus Gründen des bescheidenen Umfangs unseres
Feuilletons nicht zusagen, ohne daß es, wie ich aus Erfahrung weiß
tur Sie selbst zu Enttäuschungen kommen würde.
Dagegen wäre eine gelegentliche Mitarbeit im Feuilleton wie ich
meinen mochte, durchaus möglich. Da ich aber über diesenPunkt als
Verleger der "Nürnberger Nachrichten" nicht zu befinden habe, eben-
so wenig über eine Abstimmung möglicher Themen, teile ich Ihnen
heute einstweilen nur folgendes mit:
1.) Ihr Bericht über das Negertheater wird in Kürze bei uns erschei-
nen. Einstweilen Dank für das Manuskript.
Für den zweiten Bericht "Kleine Mördchen" haben wir keine Ver-
wendung.
Es wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen der für die Sonntags-
Beilage verantwortliche Redakteur, Herr Walter Gallasch
Nürnberg, Marienplatz 5. Sollte dies in absehbarer Zeit nicht ge-
schehen sein, so darf ich Sie bitten, sich noch einmal kurz an mich
zu wenden. Ich meine, die Hauptsache ist, daß erst einmal eine Ver-
bindung zwischen uns hergestellt ist.
2.) Ich komme noch einmal zurück auf eventuelle Artikel über politisch
soziale Ereignisse in Amerika. Könnten Sie einmal zwei oder drei
kleine Manuskripte an mich schicken? Ich würde dann noch einmal mit
unserem Ressortleiter für Politik sprechen. Es könnte Ja immerhin
auch einmal m USA pin«:^ VnVcjnr?- r,,^^^^^^^^ i^^^ ,„_t .,_ ^ ^ , .
ner ueiegenneit sich
dann vielleicht auch auf diesem Gebiet
ergeben könnte. Doch will ich
nicht halten kann
eine engere Zusammenarbeit
nichts versprechen, was ich
Mit freundlichen Grüßen
Ihr;
vielleicht
Herrn
r mrnbe rge r Ka ehrlcht an
'+• September 1971
Sehr geehrr,er Herr Dr. Drexel,
Oder .elefen^lie^i/l??;-^^^^^^^^^
Frankfurter Hefte tiJd a'^oSi^* ^onatshefte, de..
Seit Snde l-^7o iin T„u t'J^^'^'^iny'^.gen in A5reT.i?tr,,
^eyilieton. {kulturelle Dinge in deren
nxsso haben- ^Lt- ^m^?, P^^f^^il^^-'^i'^ls >eig-
am 'erilSt^n m-^liih Sf i?f r f,^"^"^ '^itaJbeit
die «eisten der /l-bM^en i^Ä?*'^n^^?^^ ^^""^
(etwa 2 krtV^l 1^ <'ll^^\^ ^H ^^ationalzeitwip
schlng er-olS -iM ^<^ ^ fusenden; dieser Ver-
de. air?i^e1^|.ii\vSl-.Sg^^it; >. Linder,
evtl, d^m ,:nstlS^%;:f '^eJ^tf^t ^•■^^t^^-» '''i^
natürlich bin ich är"h ÄlSell^ r^''"''?^?-
^^onat einen Konnentar zil ;2liti?ob».l:t ^""^ '""
Beschehjiissen .u schrefbenr^r^ie ,?f I?.^^? , ^
vissen. erschien vori-er rIrb.J? >«? 4^^^-^P^'*
Buch: -^ÜSA: Die Neue llnte am Ue?"f "'^'' ^'^^^
Es wir de mich besonders ^rf>ven ir. '^7■»«^,
in Jrtrnbere';:nd es i'rbiSl^ Si,? W?^JLJ^^
lockere, Bande mit •Pr<=»unden a7:?^2«^^ i?^^
sor.ialiptischen Tugand. 'lamaligen
GEORGE ECKSTEIN
66 DORCHESTER DRIVE M A N H A S S E T. NEW YORK 11030
^. Oktober 1968
Herrn
Egon Lutz
Nürnberger Nachrichten
Nürnberg
Sehr geehrter Herr Lutz,
Ich lese eben Ihre ausgezeichnete Arbeit über die ^^^^M
Studentenproteste in denTvorrmoinem Freund Walter v- u.^^^
Fabian herausgegebenen] "cWerkschaftl. Monatsheften". < \ ^
In der gleichen Nummer befindet sich auch eine kleine
Notiz aus der amerikanischen Gewerkschaftspolitik aus
meiner Feder. (Ich binx seit Jahren regelmassiger Mit-
arbeiter der "G.M.", hauptsächlich tiber amerikanische
Vorgänge).
/^/^ X i4\ ^^^a^g dieses Jahres habe ich mich weitgehend aus dem
i\Arhi/^.tl) Berufsleben ^Spi^lwarsßf«brikaM^ö^ zurückgezogen, und
bin dadurch in der Lage, mich mehr meiner sdhriftstel-
lerlschen bezw. journalistischen Tätigkeit zu widmen.
Mit Nürnberg verbindet mich viel: meine Familie stammt
z.T. von dort; ich selbst habe die wichtigsten Jahre
meiner Jugend von 192? bis zu meiner Emigration Ende
1933 dort gelebt imd war wßrend dieser Zeit aktiv"in
der jüdischen und sozialistischen Jugendbewegang.Tpa
ich 1933 auch einige Monate in Haft war, kannte ich
Nürnberg sozusagen "in- und auswendig^. Es wurde mich
deshalb reizen, gelegentlich oder regelmässig an den
"Nürnberger Nachrichten" mitzuarbeiten, über die ich
schon viel Gutes gehört habe. Ich denke in der Haupt-
sache an Analysen der amerikanischen Politik, Wirt-
schaft, Sozialprobleme, Kultur, die bei Ihren Lesern
zum Verständnis der hiesigen Vorgänge beitragen konnten«
Lassen Sie mich bitte wissen, was Sie davon denken, in
welcher Form und in welchem Umfang und über welche The-
men Sie evtl. an^einer Mitarbeit interessiert wären.
Gegebenenfalls hätte ich gerne zu meiner Orientierung
ein paar Exeijiplare der Zeitung. Haben Sie eine Wochen-
endausgabe mit etwas grundlegenden Artikeln ?
c^e/.
^i
J^^^^-^o^-^^ "Mi<ticr
über mich kann Ihnen Walter Fabian, oder meine Nürn-
berger alten Freunde Ernst Albert, Johann Kränz lein, 6-ff(^ i<:i-^j;^
die Ihnen vielleicht aus den dortigen Gewerksrchafts- *
kreisen bekannt sind. Weiteres sagen. Ausser den "G.M."
brachten im März die "Frankfurter Hefte" von mir einen
allerdings schon vor über einem Jahr verfassten Artikel
über die "Neue Linke" hier. Ausserdem war ich von I9J+6
bis 1951 regelmässig Mitarbeiter der "Stuttgarter Zeit-
ung", bis mich mein Beruf zur Einschränkung meiner
nebenberuflichen Tätigkeit zwang.
In der Hoffnung, bald von Ihnen zu hören, ^bin ich
.-^-v^y
A^
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b^Ö^.(^^ ^' ^
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'^tajffs (f. eacs^!"^
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Foveiber If, 1
Editor
THK HOORSGi^IVE
WS W Gorham
Madison, Wis 53703
Dear Slrj
May I off er you thfi enelosed rovlw cf
Philip Roth's OÜR GATXa foT. publication.
Por your Information, I am a contributor
to the NATIOU, DlSSEr^jr and a number of
German and Swiss periodlcal.s. I vonld
be happy to be represented in your
magazlne.
Rincerely yours,
Enc,
*|-
yioutuii-.i'»
THE PROGRESSIVE
Arnold Serwer.
As.socidtr Editor
MADISON 3, WISCONSIN
May 19, 19 69
Mr. Georpce Eckstein
5 Gricket Ls^ne
Great i^ieck, iNiew York 1102-^
Dear Mr. Eckstein:
I appreciate your sending us the
enclosed, but regret we are not in a
Position to accept it for Dublication
in The Pron:ressive.
Sincerely,
Arnold Serwer
Associate ßditor
AS/am
Enclosure
Edlior
^08 W Gorhan
1
April r?6, 1969
Dear Sin
I vould like to submit the enclosad oüctr/
on ccrtain aspects of the nev youth nove-
meiit ?or publication In your magazine*
Insofar a? it mlc^t cayr^tr facct« of the
theme already treated in your pages. it
cai: of coin*se be altered •
I havü boen a regula:.-» contrlTmtor to
DISSBKT for several years, and am the
Anericon corr^^sr-onrent -^o-^ tb^ ö"ir"!nK-
SCEAPTLICHR MONÄTSHSBTE, the thoorotlcal
moathly of the German trade unlons.
If interestedj I might; bo abln to con-
tribute occasional obsarvations or book
roviGvs in the ^oclo-.eult'?ii:»al nroa.
Hoplng to hear fron you,
very sincerely yours^
lUCvwvL - ^>7vwt ^U^
n »
George Tickstein i^^o^./,^ ,r i
(Chlldren of *i[iuence)
-— ••It's not fOT l;^c'r of hread ....^
(llne from the song " fhy" In ♦♦RAIR^)
In a past that now seoras dlstant, radical moverj^nts
agalnst the ^stabllshed order vere bcrn frow poverty, ex^
ploitation, Injustlce and repression» It tistially took a
severe economic crisis ot a r^olltical debacle Tot such
movement s to gathor moment:tim and Ijecome a real threat to
the Status quo«
Today »s •*confront^tlons^| at l^ast t^ ose in t;he w©stem
vorld, take place under r^ottfliesr of a^^uence, in countries
vhose political institutions ara on the whole in ^airly
gcod wcrking order | »or are these conntrles s^riously
threatened by external enemies. It is alon^ age lin«8,
not class llnes that protest and dissent te75d to be oriented
toda5'# The established ofder s^ems no longer able to *^^an8-
mit its valuos to the new ßen-^^ratton* The latter thtxr?it)s its
noie at the former In varlous^-ay^ • the tumed-on hipr^ie^
the obscenity-yelllng ylpT5ie| th« Deacef^'l draftSlÖfloe Hi-ner,
the violent af>ostle of Black ^ower. In their -variono- ways
they all con out froro and rebel against society • rebel more
by copplng out than by atteraptin^: to r#volutionl2e,
It is my Contention that the new ra^Ucal mover!^nts
occur not in spite of, bu^ because of the a^^ lu^nce w^ich
has come to characterize their societies« S^en in this l'^ghti
they are one of the 1 uxurlea only an af f luent societjr can
f%4*Pt\mA l»*\
more extended educationi the irre erent artist| the stock« C\/^y ^
pile of-fttom4^^jd!aapo»i&>.
•2-
With thd labor of a fraotion of Its populatlon, thla
coinputerizod society Is ablo to provlde not only for Its
needs, but also for i^s artlfielaily stlrnjlaiod coDswrptlon
of liDwrlos, It has giveiuaecess to th« nocepsltloB and -h
many of the "luxuriös" ^[mo^ot its~citigo^ and i-hiia,
hovtever roughly, solved tho formor baslc economic nreblenas
ineltjding those o^ perioüc dap^^sslons wltli »-heir heavy
uneroploj-TPent. Tt roally doos not noed tha labor of those
wlio "opt out", they hav© bocomo, In a way,o«p«näable.
Tlius, tbls socloty - Mayor Dalay notwlthatandini? - C^ ä^jUi6
show|,on tha wholo^an anazlnp- tolarance trmrard lf:s radleal
intagonists, a toleranco whicb ra-?loals o*" other perlods
•nd other corantrlss tnlght woll omy, n^iz toleranco mani-
fost^ its'»!^' on oapiptjßos and in cotirts,ln ths r^ress and tbe
modia, in literature and on stago and aereoni btrt nowhare
laore slenificantly than in tho fact tbaf of 90K9 "^9^""^^
■fetCK» dosertas only abotxt 2^0 had been pTOsocnfcad by th»
tJ.S, ArmiKi Services at th© ond of 1968. Ali thla under tha
•tfljposedly harsh and tmdeciocratlc (If not "tctalltarlan" )
PGglm© of Lyndon Johnson.
Partly, thle tolffranco tnay Wf>ll sten from bad eon-
scioncö (eopocially in tho ^nlversJty)| but baslcally it
Is öf course a sign of the iimate str^^ngth of th© establishod
ordar, of the adaptiv© and manipulatlv© power of th© a^fluont
Society and - on tho other band i th© waxtax r©lat;ive veahness
or irr©l©vanc© of the protost movemonts. This weaknesp Is in
part tho rasult of periodic drains on tho movetnont tjjwarö nen
ana «ssuc« looklüg fwr reform vithin th© KstabiistoBnt (the
campaigns of McCarthy and Bobby Rsnnady), l©avlng bahind a
hardening coro of thoroufely alienated young people, The
/ r
.^»>
-3-
» j latter are searchlng for ever shrlllet gestiires of confron-
tation (even where reasonable methods more llkely prodtrcö
results), not unllke a llttlQ boy testlng thepatlence of hls
parents wlth an escalatlng tantriim. The trend Is towar^"! in-
creased radicaliaation^ ever more ccxnplete alienatloni the
Vletnam-dlssentorqp and the hlpple meet on the rjlanse of the
Ylpple. Partly as a result of tolerance, partly in answer to
»
repressive measures, there is developing an ever more strident,
ever more radical "opting otit"| a tuming against society as
a vhole« The latter is seen more and more as a monstrotis
"totalitarian" Establishment , beyond rederaption, with tentacles
^erywhere, which must be completely destroyed b^fore some-
thing
vaguely new and vagnely bctter can be bullt in its
stead. The parallel toCoramtmism in the Thirties comes to mind
which also transformed dissenters into outsi^^ers who then
became an easy prey for a new and foreign allegianc^^«
Today 's radicals differ from the Comjiiimists in decislve
wayst they distrust buraaucracy and Organization^ Includlng
*
thelr own. They stress moral issuesip a new and li^erated way
of life. They ask for a personal existential choice; they
aim at cOllective decision raaking rathor than formal demo-
i
_^ >TT?ax aema- ^
cra'cy; some look toward building ctimmtinities In free associatlon ^
and selfchosen poverty« In all this they greatly resemble the
Oerman 'Mugendbewegnng" of 1910-1930, that romantlc revolt of
German middle class youth against the harren bourgeois values
of thelr fathers and the hideous desecrations of spreading
Indus trialism. (It is worth recalUiJg that this movement ended ^/^ ^^
fighting the wrong battles on the fields of Flanders, and even-
tually fed the.ranks of the Hitler You.th| and of a small sectlon
of tha soe lallst youth noyemont), „ —
"iJelf-chosen poverty^^t the adjoctlvo lg the key word. Thls
rejection of the dominant materialistic i^altios of the consnmer
soclotj' hcis böcomo posüi'-lo only after tha a tainmont of ge-
neral arfluöiice.^Ur.tiiig out" is a InroTy nct open to those who
xievar have been ''in" • the poor^ the reöently poor, tho majo-
ri ty of tho lloci'oea. There are no*»Chlldren of Povörty"in tho
Movement - It is tmiqtioly a movenei:t of the ^'Children of
Arfluonce'^ There ir a greak differonce betv^en '^overty im-
posed| and pworty ©lected* Htali].:© the desperate apple seller
of thedeprersion, tho pantiandling Hippie or the young College
dropottl in the draft resistors* coramtine laaovs implicityl that •
if he only chooses to - ho caii alvajx earn enough "hread** to
^u]>Pist. Piirthemore, vhila he may xict dmit it to himself|
he mußt be subconsciously aware of the fact that h© always
has the Option to ctiröue a career. (TTo may not even have to
cut^hJLs haiiO* This circnmstance both adds to an3 siibferacts
fron tho value of his commitraent.
* •,
Thepe are othop probioms waiting to beset the ^'ovementi
the:'^a is the qnestion of Organization^ narticularly acute in
a movnm^nt snsa'cious of the fossllizing eff*ects of all orra-
nli^ation* ?et it cannot bo evadod^ cs^^ecially if circmstances
or aciive proselytizing «hould bring in larger ntanibers* T^ ere
iö the questlon of aimsi hov long can they be kept vagne in
the face of the pp<?sstires toward wellCef 'ned political action,
and • poßsibly • in the face of repressive meastires a la ^icago»
(OnB nee^'s to knov what for one Is made to suffer)« Laatly,
there is of cotu^se the problem of age, tho obvious quandary of
any youth novemoat» Por a while^ adakoleccencei that blissful
i^
! .
/ ^
-5-
3!at the sheer aecTantaatlon of lived experlences • the social
slde of the agelng process • .it?st cannot be evarled onä avolded,
Wlth the accTtrrwlatlon of a past, th/* ccncera for a firtiire will
grou, the exclnslve stress nn the nrosont, on the here and nov,
will weaken. Por a whlle, th® i^^ove^ient can asoapa thisj process
of eroslon thpongh aget It has alreat?7 b^gfWby r^aching into
the younfer age fTot;r^s, high school rjncl Junior hlirh iW^, Thore
It should be easy to nake sparlrs fly^ v^.ot^^r In the a Tltient
suburbsi or among tho frostrated Gl^e^to ycuths,
Dttt events change fast nowadays, and "generatlons*- wlth
them* The Civil Rights generatlon of th^ aarly 60*s was follow-
ed by the Vietnam gen^ratlon of the late 60' s. Tl^e Vietnam issue
is still lingerln-T on, but only In a snMued way ever sinee ♦"he
JohnsonP speech and the start of the T^nris talks^ smd the pres3T*
"Vietnam"generatlon will s«m find Itself confronted Iry a renera-
tion Problem of Its oifn; nerhgps • ;^o Tmcws ? - by a ret?irn to
Ropubllcan nomalcy a»! conforaism,
The llkellhood ^or th« Intter pTienomenon Is sirall. thoueh«
the r^xistence of
The reason for that Is/vthat norr^ent r>f toclay*s radieal yonth
whlch dld not opt mit es a resnlt of aff7t!ence, ^iit >;ecati8e
it was not "let in« fast onong^ an-l fnlly enough. ^ntil t>ls
aroused black youth has achleved Its pl^ce in the stui, o^xr
Society cannot hope for "nonnalcy^, It will r*tay minder tre-
mendous tensions«
•'.<-.
TT
u
-6-
C "^'^ ")
The white radlcal movement of today Is woef'tlly decelved
in its pathefcie vlsions of revolnHmil f?v©n the no*:lon of
imnobilizing and badly disrmtlnR thf» "conntitür societv"
illnsionary.^ PTjt thls does not roean thnt 1*^ can^ot
1k ofiu^ n/Äyi /,i^
^ exert^ a streng and lastlng Inflnanca. wsr veiy a^i^or-
photisness ^f tho Wovom^nt may holp It to penetrat© a soclety
whlch • appoarances to thi contpary not^^/lthrstanölnp - is
still open to change« Tt has not lost that ca^oity to adapt
moro or less peaeefully to new <*lrciinstancoa which has dl-
stiipished It throTi|^ho«%^lts p<ist»^iMil1i l\w uiwJ^ majW
-niffnnption *ir ».!iu ^li'll !!«• Tf anythlnp:^ ovt üc^Uty today
seeas often too eager to make a fetish otit of chan?:e (some-
times labelod "prccress")^ too anxiov^ tc« absoru everythlng
In jt^frin.^ chanr-e In soclety, im t-^nd to overnstlT^ate
the impoptance of InvTB and tnstlkntloni^* ^^^n^^^i^yj^ntly ^^
are fputtrated when a change In law, wlien It 1^ ^in^l^^y
achlevod (e,c% civil rii^hts laws of 196?, w^^jprsDie Ccntrt
declslon of 195^) does not promptly 1-ad to th.^ hcme-^-for
rosul*:s, or we are Impatlent If InstlttrtloTis ^e.p. ^oy^ptgss)
aro reslstant to prenctiro for chang©, Com^ersely, we tend
to underestlnate tha Importance of th» loss obvlo^is and
more s^^btle changes, t^oßo affecting th« wores and mora-
11 ty, the nnd^^rlylng scale of val^ies, tbo style and qua-
llty of llfe - In other words^ tha moral and aesth3tlc
categorles» ^olcod at-'frqgr thla anglaf liowavf^^ the last
American soclety. V/o have cone a long way from the Indolence
-7-
and anti-lntellQcttjallsra of the '^Isenhowor er«, and f*?pm tbe
stifllng t error of tho !fcCarthy porlod* lehn Kennedy • pve^
coded ly SUt Adlal Stevenson in tb? rolo o^ h ?t* dohn -
ostabUshed th3 res -ectability («ind gerne mor^) o^ the Intel^
>.lectual3, tgcTde ^enn<?ay that of the '^odarn creattve grtlsts.
4 cöncern for h^iman valtaes began to roake Itself f«^lt In nt
goveriiment pollcles, whether In tho fleld of noverty an-*? raee^
^f tbe natT3ral envlronraent , or of the ad>'lnlstratlo^- of ^'istlce.
''ennedy-«^n man^e^ to
\
re hls assarslnatlon
ing tl!e sl:
adcw
> \
rf^nöclaar var--frc"r o^jjr^^^tasarvor'Jd«
These chancres^ few of the^ foraallzed Into lavs or Instt-
tutlons^ made a perceptlble ölffarence In the annllty o^ otir
l.tves* Finongh so that even the traglc e3stanfl5rne:nt of the
VietnaiR vai? coulA sap ard dlvlde th^ foclety, tut not en^^ilf
lt. Crltlclsü?> dissent, satirle attacV fcad estahltshed therc-
selx'es ßolldly encngh In the course rf 3 fev vears, so «?s to
beooftie a ma'or factcr in ctitting oper, this f*^storirr scre,
lltfele vae clone by a Dttp-oos^^dly powerhtmpry or ever: **totall*
tarian" Yi'esldont to prevent shai^ public «ebate ^nd dissent,
or even cmde and abnsive personal attacks* Tt Is ^tnl^.«ke1y
that these critlcal forces can he nore snccesf^frtlly contalned
by a nev President who ca-^- into bis ofrice vflth ^ar less an*
thority and a clalTT* (Tt Is trtre that> havin^ aroticed less
•»ectations, hc ray fnc© less violent att^icks).
In the field of ctilttiroi ffeedom borderln^ cn lic^nse
has unleashod almost tinlimlted ©xper i?^entation, ha? TPmo^<^A
long establlshed taboos and Conventions in art^ literat^ire,
filr;^ mnslc^ dramatlc representation# THiother any work of
lastlng value Is emerging fro ' thls s^troiHJQtp? activlty^ is
beeide the polnti the Iraportant fact is that a veritable
-8.
Involution Is going on, a profound change of values*
A slmllar splrlt of exporlmontatlon, tolorated by an older
goneratlon uncertaln of Its valt» systexa, ai^ stlmulated or la-
posed by tto forces of pret^st, Is at vork In tho fleld rf eidu*
catloni In the sex moro». In fashlon, in our very langtiage. In
thls omepclng nov styla there co-exlst a nev gontleness (ex-
pressed, for example, in' Job preferences, in longhairad males)
wlth a nov bmtallty (such as obscenity spoutlng fenales)^ a
now matter-of-factnoss (e#g# toward sex or violence) vlth a rmv
rcanantlclsm (flowers, beads, conmunal llfe)«
.... ^ . .^ ,^ •^« -
Two examples will lllus träte how f ar thls poKtmutual pene-
tratlon has gcaie in very dlfferent areas. The Wall Street Jour-
nal recently polnted to the pllght of the top corporate law
Offices In thelr recrultlng efforts. In order to Iure the cream
of the graduates from the best law schools, even high säLaries
prove no longer suffldent agalnst the appeal of legal work In
the ghettoes, wlth Its rennmeratlon through social usefulness
and tlie chance to practlse before all klnds of courts. So tte
big law Offices have resorted to openlng and sta T Ing Offices
for free legal servier In the ghetto areas in the hope of attract-
A
Ing the talented ytiung lawyers«
At the bottc© level of our culture^ voracious cortnercialism
has gotten hol« of a ''good new thing" and transf ormed the centers
of Hippie culture such as Gr eonwich Village and Haight-Ashbury
into tourist attractions* A host of Hippie attrlbutes (flowers^
posters, records) are being peddled on tho boaapdwalks of At-
lantic City and other marke tplaces of lowbrow entertalnn»nt •
Altogether, the Movement owes a good deal of its outward spread
to the eagemess of the media for colorful**material" . and it
at tlmes *
;ogQT!ie rath^r
-9-.
autonomotis taetles«
Kf. -v>;M'-'c i*t^i;^ii^
A distlnctlon should be dravn betw^en the two major facets
of thQ iffcwilr Movement • the polltlwal and the noral-esthetlo,
Interconnected as they obvlously are# T^olltlcallyt ♦"he T'oveirsont
flnds Itself In seemlngly hopeless confrontatlon vlth the po-
Xltlco-economlcHnllltary coimaandBObfea^« But It do^s perhapsnot
pealEe to what extent Its
style, If not Its valties, have
seeped thpough the pores of our soclety, shaken s<»ie of the
established valtfös and Influence« onr ways of llfe# Thls pro-
cess carrles Inevltably its eleraents of cormptlon uid ImpTirltyj
such^ neverthelersy Is the tisual way now valtH^s, new concepts
are 5.ncorporated Into the fabric of a natlon»
The reasons for thls penetratlon are of cotirse to b© foiind
In sorae of the strtKjttcral «^hanpes onr soclety has tm^^ergone In
recent decadest
the shlft from a predomlnantly blne collar mass prodtictlon
Indnstrial oconomy to a Tiredomlnantly v;hlte collar, eampn«
terlsed sales and organisatlon^orlented sefvlce oconomy
the coneomltant growth. In nnmber and social iirelrrht, of the
Intellectual sector. or what Galbralth calls tho ©ducatlonal
and scientific estate
«
the grovth. In nunber and importance. of the adolescent
sector, especlally of College sttitients*
All these phenomena are part of the overall development of the
affluent welfare soclety vhlch has Invalldated the old coneepts
of work and savlng, the old hablts of deprivat Ion and postpone-
ment (economic or sexual), and vhlch has devalued stich not Ions as
responslbllty or Institutions llke the fanlly. These tendencles
ftro ftt wfifrk. in cme form or another* vherever a soclety Is emerff
~ -- » ' • «*
Ing from the age of pennry Into the age of a^fluence# The combl-
incr
Pare system has made
natlon of vlades
fl^uence apd
jlt^V
•r*-t, S^A^A>\JL4X'<./\y^{
et i.
^l4W
-<^^M^<^ cL
t\^^y9
-10-
tut of the young "poor". Children of affluencet their lelsure,
and even thelr poverty, Is a prlvllege. So, In a way, Is thelr
4
Protest. Yet It may well 1k turn out that they, and not the
real poor, will be the vehlcle for the transformatlon of this
Society, and thelr llfe style, and not their polltlcs, the
method by which It will be achieved.
i^'i'^-t -^-r^j-
t/Foundfd X^
THE
Morris n. Rubin
Editor
OGRESSIVE
MADISON, WISCONSIN 53703
November 10, 1971
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
I appreciate your sending us the
enclosed review, but I regret we are not in
a Position to accept it because we have ar-
ranged for a Joint review of Pur Gang and
the film Millhouse for early publication.
I do hope you will try us another time with
something eise for I would like to have you
in The Progressive.
Sincerely,
lu
MHR/jp
Enc.
Morris H. Rubin
Editor
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CM-
Geschäftsführer:
Heinrich Maria Ledig-Rowohlt
Kurt Busch
Horst Varrelmann
Dr. Matthias Wegner
Verwaltungsratsvorsitzender:
Josef Müller-Marein
Registergericht:
Amtsgericht Reinbek
Handelsreg. Nr. 1009 Abt. B
Bankkonten:
Hamburger Sparkasse
(BLZ 200 505 50)
Konto-Nr. 1280/165 752
Deutsche Bank AG
(BLZ 200 700 00)
Konto-Nr. 97/30 250
Postscheckkonto:
Hamburg (BLZ 200 100 20)
Konto-Nr. 943 21-208
Rowohlt
Verlag GmbH
Postfach 13 49
Hamburger Straße 17
D 2057 Reinbek bei Hamburg
Telegr. Rowohltverlag
Telex: 02 17854
Telefon: 040/72 72 (1)
Rowohlt Verlag GmbH Postfach 1349 D 2057 Reinbek
Mr« George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024/USA
Reinbek, den 10.1. 78 Ge
Sehr geehrter Herr Eckstein,
haben Sie vielen Dank für Ihr freundliches Schreiben
vom 21.12.77. Es ist richtig wir haben die deutschen
Rechte für das Buch
Soig of Solomon von Toni Morrisson
erworben und wir begrüßen es, daß Sie sich für diesen
Titel interessieren, aber der Erscheinungstermin ist noch
völlig unbestimmt, da die Übersetzung noch gar nicht
begonnen hat Es tut mir leid, daß ich Ihnen keine ge-
nauere Nachricht geben kann«
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
ROVOHLT VERLAG GMBH
Presse«* und Informationsabteilung
±. A. (Erika Geerk)
UM
/Li^.
(^Mri^
?• Juni 1992
Rowohlt Verlag
Lektorao
Postfach 9
201^7 Kheiabeclc Dqz. Hamburg
Ich habe soeben ein Buch über die Wandlungen
in der amerikanischen Gesellscliaft im Lauf
der letzten zwei Jahrzehnte fertiggestellt,
unter doü: Arbeits aiuol:
"USA: aESELLSCMFI m WANDEL".
Ausgehen! von den Er^jebnissen der letzten x
Volkszahlung I versucht das Buch« die Dinge
iii längerer PernpelctlvG und in ilirer Kom-
plexität zu sehen ^ und dadurch die taglichen
Ereisaissa i.i eiiie ])essere Proporbiori zu s;tellen.
Es ist an das interessierte Allgemeinpublikum
gerichtet und düi^^fte :iich i/ohl vor a.lloii: i'ur
die RoRoRo-Serie eignen •
Ich f iJge Inhaltsverzeichnis und ^^iJop)Dei
(desser: Titel sich evtl* j.uoh als Tiu3l ces
Buches selbst eignen kBnnte). Sie ersehen
d?-ra>)s 'TariCres Toex* (li^ Anlage uei- '-ucly^s ur.d
meine Einschätzung; der Entv;icklung. Das l^u-
Skript (130 MaschinenselGen a 3j Zeilen)
könnte prompt abgehen.
Ich lebe seit über dreissig Jahren in Amerika,
bin t\^2^1n"s3iger 'atarbeiüeL' deut?ch-r Zeit-
schriften (Frankfurter Hefte, Merkur, Gewerk-
schaftliche *ionatsheite, ^leue 'Gesellschaft)
und Kiilturkorrespondent der Basler Ilationalzeitung
1970 erschien in der Reihe Hanser mein Buch
"USA: Die neue Linke am Ende?", eine Unter-
suoh'ing, dej?en skepaische Perspektive sich nur
allzu rasch bewahrheitet hat. In der Apriln^oimier
des Merkur Binder. Sie Deine Besprechung einiger
Amerikabücher, die offenbar ein gewisses Echo
geweckt hat«
In Erv/artung Ihrer 'Nachricht bin ich
mit fretindlichen Grussai^.
y
rowohlt taschenbuch verlag gmbh
20 ^y Reinhek bei Hamburg
Postfach 9 • Hamburger Straße 17- Telegr.: Rowohltverlag - Telex: 02 178^4 - Ruf: 7 27 21
Durchwahl: 72 72 -
rowohlt taschenbuch verlag gmbh • 2057 Relnbek bei Hamburg • Postfach 9
Herrn
George Eckstein
5, Cricket Lane
Great Neck
New York 11 024 / USA
Reinbek, den 23. November 1972
jf/nei
Sehr geehrter Herr Eckstein,
wir danken für Ihren Brief vom 5. Juni, mit dem Sie uns
Ihr Manuskript "USA - Gesellschaft im Wandel" anbieten.
Daß wir Ihnen erst heute schreiben, liegt u.a. daran, daß
wir bei der Flut von Angeboten, die bei uns täglich ein-
gehen, leider doch hin und wieder den Überblick verlieren.
Der Hauptgrund war dann aber, daß uns das Thema Ihrer Arbeit
interessant genug erschien, um eine Entscheidung erst nach
eingehender Überlegung zu fällen. Jetzt sind wir jedoch zu
der Überzeugung gekommen, daß wir wohl doch auf eine Veröffent-
lichung verzichten sollten, da in unserer Reihe in naher Zu-
kunft mehrere Bände über die USA erscheinen werden und wir uns
nicht in der Lage sehen, auch Ihr Manuskript zu berücksichtigen
Wir hoffen auf Ihr Verständnis und würden uns freuen, gelegent-
lich einmal wieder von Ihnen zu hören, wenn Sie meinen, etwas
Interessantes für uns zu haben.
Ihre Unterlagen gehen mit gleicher Post an Sie zurück.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH
- RedaK^ion rororo aktuBll -
i.A.
hannes Feil) f
Geschäflsführer : Heinrich Maria Ledig-Rowohlt, Kurt Busch, Edgar Friederichsen, Horst Varrelmann, Dr. Matthias Weg
Registergericht: Amtsgericht Reinhek, Handelsregister Nr. 6i, Abt. B
Bankkonten: Hamburger Sparcasse von 1827, Kto.-Nr. 80/^4^46, Deutsche Bank AG, Kto.-Nr. 97/^0 joo • P-
ner
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Sept 22, 1978
Boria Sax
1 37 W Winspear
Buffalo, IhY 1i4.2lV
Dear Boria Sax,
your letter to DISSSIIT vas forwarded to me;
I*ll try to ansv/er your questions as best I can.
Mach of it you probably know anyway.
Most poets (and other DDR writers) are belng
published also (if not exclusively) In Wost Germany
by such publishers as Suhrkamp, Rowohlt, Fischer,
Hanser, Piper or Taschenbuch publishers llke DTV.
You would have to have their ok for reprint rights
anyi>ray. and I dont think it Is worse for a poet
still livlng in the DDR to be published in the "TSA
than in West Germany. Besides, all depends on the
changing pAlitical d Imate. So I dont think you
v/ill add rauch to their risks by your selectfon and/
or comment.
If you are only interested in i!rreviously unpubllslied
work, you would have to try to get in touch wlth the
authors themselves and they presumably would not send
you anything they would not wabt published here.
I have no direct contact wlth anyone; suggst you
vrrite to the author c/o his West German publlsher
If you want to get in touch wlth one,
I enclose a list of a few books, anthologies whlch
I found at the Goethe Ilouse, 1018 Pifth Ave, New York
and whlch you may be able to borrow from their
library, as well as the periodicals. Hnfortunately
I did not find any more recent general books on HDR-
literature; but of course there are many books by
indlvidual authors published du ring the last fpw
years, both by authors still in the DDR or recently
amicrated.
TTn-n-f-ncr •Mn'f e t.H T 1 ViäTt» tv/mi r»l rirxr*
\£- ^t>
— - *•* — ^i-
KA v-M .1- v^Ajk ^-^ m
.rA-hV> l%^n4-
«J X. V« 1 1
*^^^ %J <t
BOOKSt
Fritz Radiatz: Traditionen und Tendenzen
Materialien zur Literatur der DDR,
KajRöel Reich-Ranitzkis Zur Literatur der ÜDR
Ar!T-OLOGima
Suhrkan^ 1972
Piper 197^
Neuxere DDR-Literatur, ed. Hedwig Walwei-Wlegelmann -
Ferdinand Schonlngh, ^addthorn
Literatur der DDR, ed. Kans Jfirgen Geerdts
Alfred faJoner 1972
PW
ERIGDICALS^
MERKUR December 1976i Roland Wiegens ^ein "Anpas^unrsvorgSnge und
Ausbruchsversuche in der DDR-Literatur
MERKUR, Äctober 1977i R* Wiegenstein »Kassandra hat viele Cresichter"
^'^old. Peter Bender »»Halb-deutsche Halb-%iigratlon.
AK2EIITE (Carl Hanser V^-rlag) has over the yearr published DDR poetry
(sometiraes as a special issue)
I
\
\
Sept 9, 1978
Boria Sax
137 W. Winspear
Buffalo, NY 1^21^
George Eckstein
c/o -Öissent
505 Fifth Avenue
^ew York, NY 10017
Dear George Eckstein,
I have been Consulting with ^mnesty International with respect
to the Problems of East German writers. The agency called my
attention to your article in the Spring 78 issue of "Dissent*
and suggested that I write to you. I am a graduate Student in
German and am attempting to put together a booklet of East
German poetry, to be published in the original with an English
translation, Lutz Rathenow, one younger East German poet of
some reputation, has sent me an extensive manuscript which
contains veiled but unmistakable criticism of the state. I
would like to know what risks to the authors would be involved
in their Publishing in the United States • Is there anything
that might be done to minimize such hazards? Db you foel that
it would be wiser not to call special attention to dissident
oppinions ii* I include an mtroauction or notes?
I would also be grateful if you could suggest any additional
sourcGG of manuscripts containing poetry from East Germany.
I>o you know of any agencies or individuals that I might contact?
If possible, I would be interested in soliciting manuscripts
from the poets themselves, both those still living in East
Germany and those who, like Kunze, are newly exiled. Do you
know of addresses at which I might write them?
"^hank you very much for your attention.
Sincerely,
Boria Sax
Telefon 031 / 221351
Telegramme: Sparl
Telex 32485
Spar + Leihkasse in Bern
Caisse d'Epargne et de Prets ä Berne
Loan and Savings Bank in Berne
Bern,...2-0*-..J-lZÄl..lf/72...Ö>^..
Als Beilage senden wir Ihnen nachstehenden Check
Nous avons l'avantage de vous adresser sous ce pli un cheque
Enclosed we are sending you the following cheque
auf: - sur: - on: --,---
im Auftrag und für Rechnung von:
d'ordre et pour compte de:
by Order and for account of:
Fir^t m ' :ml. ;it^ Bim;:
399 INirH Ä^^«u«*
ty
^ ^'T?
Q-iÄCOmettlBtr» 1
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No
Betrag - Montant - Amount
Ordre
^ou
mn n»t3
"equivalent DM 85.-
«f
f..
Empfänger: - Destinataire: - Receiver:
uittlr.
• • X »
^jjroiJg^l
BeilaoR - Annexe - Ennlnsiire
dessen Empfang Sie uns bestätigen wollen,
dont veuillez bien nous accuser reception.
the receipt of which please acknowledge.
Hochachtend - Vos dövoues - Yours faithfully
Spsir -}- Leihkasse in Beriii /
13 1.71 5000 7
ST/VDT NÜRNBERG
STADTBIBLIOTHEK
Stadt Nürnberg - Stadtbibliothek • 8500 Nürnbfg 2 • Abholfach
Herrn
George Eckstein
5 Gricket Lane
Great Neck, ^ew York llo2^
USA
Ihre Zeichen
Ihre Nachricht vom
5.6.1973
Unaera Zaichan Famruf NOrnbarg. Egidianplatz 23
Dr.F/Schn 16-2791 1^.6.75
Sehr geehrter Herr Eckstein,
wir danken Ihnen bestens für Ihr Schreiben
vom 5.6.75 und besonders auch für die zu-
sätzlichen Berichtigungen.
i/\rir werden die in der Stadtbibliothek vor-
handenen Exemplare des Buches " Arnd Äföller:
Geschichte der Juden in Nürnberg" entsprechend
ergänzen. Außerdem haben wir Ihr Schreiben
an den Verfasser weitergegeben,
Mit^^s^^Y^^^wai^lichen Grüssen
T
(Dr. F.X. Iröll)
ß 413.102/71
Girokonten: Stadtsparkasse Nürnberg Nr. 1.010.941 Bayer. Qemeindebank Nürnberg 30/70036
Postscheckamt Nürnberg Nr. 15 • Fernschreiber: Stadt Nürnberg Nr. 06 229 03
?• Juni 1973
Herrn
Dr. Karlheinz Goldmann
Stadtbibliothek
Nürnberg
Sehr geehrter Herr Dr. aoldraann,
als ehemaliger Nürnberger - Ich lebte dort
von 1925 bis zu üielner nicht ganz freiwilli-
gen Emigration Ende I933 - las ich ™it
grossem Interesse das unter '^^^ ^^ ^^S
herausgegebene Buch von Arnd Muller
"Geschichte der Juden in Nürnberg" , das
mir k&zlich von einem Bekannten geliehen
wurde.
Bs ist wirklich ein ausserordentlich grund-
liches und aufschlussreiches Werk. Ich
mochte lediglich auf einen Fehler aufmerksam
machen, der in der Schreib^-xelse des Namens
eines meiner in Dachau ermordeten Freunde '
unterlief. Der auf Seite 218 unten erwähnte
Hans Max Cohn hiess in Wirklichkeit
Max Hanns Kbhn (getSteli Mai 193?). Ausser-
dem waren der Liste der dort 1933 einge-
lieferten und getöteten Juden noch die
beiden folgenden Jungen Nürnberger zuzufügen:
Karl Lehrburger, getötet April Aal 1933
Walter Jakpb, Todesdatum unbekannt.
Vielleicht können diese Dinge an geeigneter
Stelle vermerkt werden. Zu weiteren Infor-
mationen stehe lch| soweit meine Erinnerung
reicht, gern zur Verfugung.
Mit freundlichen Grussen
\
The Sterling Lord Agency, Inc. claire s. degener Sterling lord
660 MADI50N AVENUE • NEW YORK, N. Y. 10021 • PLAZA 1-2533 • CABLE ADDRESS: "LORDAGE"
23rd July, 1975.
Mr. George Eckstein,
5 Cricket Lane,
Great Neck, N.Y. 11024.
LEROI JONES/
IMAMU AMIRI BARAKA
Dear Mr. Eckstein,
Thank you for your letter of July 21.
We are willing to grant you permission to use and translate
25 lines from DUTCHMAN for your survey of tfie New Black Theatre to
be broadcast over North German Radio and possibly publislied thereafter.
The permis^ions fee for this will be $50.00.
Please note that in all printed versions the Copyright line
should run as follows:
Cop3rright c 1964 by LeRoi Jones
Please note that all checks- should be. made payable to and in the
name of The Sterling Lord Agency, Inc., asr agents for LeRoi Jones.
If the above is acceptable , kindly sign and retum to me one.
copy of this letter to i^dicate your acceptance.
AGREED TO:
By
ii
George Ecks^tein
Date: h^i C^ 1^7 f
Sincerely yours^,
Joan Brandt
f'
i^
\n^
4
.tV
f
f!)
MEMBER OF THE SOCIETY OF AUTHORS REPRES ENTATIVES
la- >rS3
Jtily 21, 197?
Sterling Lord Agency
Att. Ttiss Brandt
660 Madlson ^Vve
New York, ITY
Dear ''Iss Brandt ,
I imderstand that you are repr©sönting
T'r, LeHoi Tones /Inamu Baraka.
I am pretjaring a comprehensive surv(=»y of tho
New Black Theater in this country to be
broadcast this Fall on the 'lorth l-ernan
Radio in IT anburg, VJest Oermany, and possibly
will be publisbed snbsennently by a perlodical#
For illu.stration,
I v/ould like to use an ev'cerpt of about 2^ ^ines
from **Du' chiaan" and would appreciate permission
to do so. i>?r^ission and Copyright wonld. o^
course, be acknowledged in the appropria"6e
manner«
I will translat'^ the pasrages myself into '"-orr^an
and would hope the entlre essay will stimnlat«?
Interest in the work of black play^rri^^hts over
there»
Your prompt attention will be rreaily approciated,
4
Sincerely yourS|
^of i^^xd "uU ^^
Mo l-iCi^i
July 17, 19BP
Prof. Dp. rcv^-vt A, rtvauES-
Technische "^nivorsitat '^r'V^ 5^
Ernst R.^utTT-Plats
thanlc :rou fo/* vo?:r l<3t^:er of T^iy 6.*:^>op>.y
T r';1n-:'?:c!o^s'-::;Cn! ^'- .^n^py 1-: I;"io' Ar::'?ib^-
-l^fomat:Ionon: iu sonridod as if you were
i/rittäa over a po:'»iod of over 100 yoavs.
>f „
ly eonoefii 'xlimyr^ had beon dlrGeted iüv»
di:T^ctly connactod Tr:lbii bhe a-ea of yotii»
pr-^rrn*: c^x-ot":^ lo^./>^'Vor. X mu oiiulosli:;:
fotoco'o^.er: o" th«^ t;wo major articloE; I
hr-"! ?!):?:l;^-^nrT"*- in v-.|r;d. avi^-J ieave It; to
yo^rx' .^-.drr'eni; w/vother tliey vould fit iiito
on Fritz •i^onr-tn'^5«?rp:^r nicht creaüo Forae r^is-
!:>ic'^^rtt:'TadlrjrK T .Is-o enciose a re-;rint of
my rsc^rrS picce on TIans ~ orr'enthau in wS'XIAL
«
*'ina ..'o^ardü,
yourssin oorfO-y ,
Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Herbert A. Strauss
Postanschrift: TU Berlin • FB 1 • Büro: Ernst-Reuter-Platz 7
D-1000 Berlin 10. Telefunkenhaus
VIA AIR MAIL
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Fachbereich 1
Kommunikations-
und Geschichts-
wissenschaften
Zentrum für
Antisemitismus-
forschung
Leiter:
Prof. Dr. Herbert A. Strauss
^ (030) 314 -X 315 4
Datum July 6 , 1 982
Dear Mr. Eckstein,
thank you for your letter of June 22, 1982 and for your off er to
let me have copies of your articles. Since I have taken over a new
Dob to build up a centre for research an antisemitism in Berlin, I
would be most grateful if you mail to me what ever material you have
copies of for incorporation in our library here.
Unfortunately the collection of essays to which you found refer-
ences in the Arbeitsinformationen of the Germania Judaica, represents
only my own work on the subject. They are being published by the Hi-
storische Kommission Berlin and in part translated into German.
I hope you will be able to accede to the above request. I have
Seen your work in the yearbook and found it most interesting.
With best personal regards, I remain
yours sincerely.
/LW/Ä
(Mn^
(Herbert A. Strauss)
Büro: Ernst-Reuter-Platz 7, 1000 Berlin 10. Telefunkenhaus
GEORGE EOKSTEIN
5 CRICKET LANE
GREAT NECK, NEW YORK 1T024
21.6.1^82
/
X
Kr, Herbert vStrauss
Research Foundation for Jewish
570 Seventh ;\ve
New York, IIY 1001 8
Tnnigration
Dear l^r. Strauss,
I recently received the new ipsu?^ of thp
ARBSITSINFORMATIOTTErT nublished by GFRMA^^a
JIJDÄICA. In it I noticed that you are at
V7ork on a book or'/Vufsätzen znr deutsch-
jüdischen Symbiose, 1 SlJ to 1 9^5 J'
This is a theme which has been close to
my heart ever since I was a member of the
youth movement ''Kameraden". At the time of
its s-olit-up I was the head of the group
that sought the symbiosis by looking toward
the Left, called^Freie deutsch- jüdische Jup:end'\
In the last issue of the LBJ Yearbook I publis>^ed
a history of this group during its brief existence,
which may have come to your notice.
(U\l. ^ ^^^- ^
r
I have still copies of a few of the articles
I \rrote at the time during the discussions /uu.--
with the other groups in the Kameraden, ö^^?^ i2:^2^■^^ u/v^^^ A'-t..-
'^'/two articles which were Dubllshed after the ^'^%>*jAj ^^/.-^-vc k^
war, in liest G-ermany, one in 1 Q^-8 in the "'albmonats- h-^- '^^^'-
Schrift I^IETJES ETTROPA, under the title '»Fin deutscher '^-^"^
Jude denlyit an Deutschland", an attemT:)t at^Selbst- r
Verständigung" as much as 4e^^4m^i^^4n^-^tt44.-te4e''^:«^ ^^^V'7 ^-TK.'"
-^Hia_jam'^^^j2ir?^e43m^-t^nces5 the other än^eared in 1^71 &nk^y J h
in SI':^mS-HORIZONTE, a eulogy on my^ STDiritual mentor '^^^ '^^<
with ample quotes from his letters on the subject
of
the
deutsch- j
symbiosis, called
-jTadisches Schiele
117?
ksal".
ritz Ivronenberger , ein
If you feel, one ot the other of these pieces
might be suitabi^e for inclusion in your collect ion,
I v/ill "be glad to saismit fotocopies for your con-
s iderat ion.
Sincerely,
STUTTGARTER
ZEITUNG
HERAUSGEBER PROFESSOR Dr. h. c. JOSEF EBERLE • 7 STUTTGART 1 TURMHAUS POSTFACH 141 TELEFON 29 9171
Redaktion
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Stuttgart, 2. Juli 1971
Sehr geehrter Herr Eckstein,
vielen Dank für Ihre Einsendung, die wir leider im Moment nicht
verwerten können, weil wir immer noch auf einem Berg ungedruckter
und schon angenommener Manuskripte sitzen.
Mit besten Empfehlungen und
freundlichen Grüßen
'^:
t-v
(Dr./ wolf^ing Rainer)
ficmsiiirc > 1 -^i 495 ■ bamkcn: Deutsüic Bank AG Stuttgart 14/13 103 Dresdner Bank AG Stuttgart 344 75. t friti.n.i ..jt. Hv. c<tuiigi.ii
Girnta'^'p Stuttgart 7t7''~1J; PouiAr.^tkonten : Stuttgart 855, für Österreich: östcrrcidiischcs Postspark assenami ■'Xr.r inj! 4?'>
b ^40 494
1^. Juni 1971
ii--daktion
Herrn Wolfgang Ign^e
Postfach lUi
/ üuuttgart
r>eh.r ^e<3hrter Herr Xgn4e.
unter ?ezij.?nabme auf Ihren i^iri^f von IP n-ir^
n^ocnte ich Ihnen :.wei Artikel nutlvlvllten?
''Schwarze'! Kernst (mit Photos)
Heorerthpaher In "Tew York
seüarfL"^Ir^-*^ '^'^ P^oto.^r^r^hien g^hen Ihn*>n
beparat üu. ,.s wurde mich frenon, wenn Sie
feuaS! " ^'°''^" ''"^' Fenilleto,^ ^^iJill.n
Ich möchte dabei erwähnen, dass dir. A-t-fVoi
ne?' ieref ^^^^^^'i^^f-^^^^g ^^ T^ase/^r'chei-
^!^v,f V . ^ '^Sf l^nassiger Kulturkorresnond-m
xch hi-r bin. Die ^Tnterbreit^jnft an ^i^ "r-
^oiic. mit Einwilligung der ITationalzeitnng.
lii der Hoffen ung, bald von Ihnen zu h^ren.
nxn ich mit freundlicnen Gnlpsen "
Ihr
_ r 1 . *aX_
"•iw'"'
STUTTGARTER
ZEITUNG
HERAUSGEBER PROFESSOR Dr.h.c. JOSEF EBERLE . 7 STUTTGART TURMHAUS POSTFACH 141 TELEFON 29 91 71
Redaktion
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Stuttgart, 19. März 1971
Sehr geehrter Herr Eckstein,
in Abwesenheit von Professor Eberle gelangte Ihr Brief an ihn auf
meinen Schreibtisch. Als Leiter des Feuilletons darf ich Ihnen mit-
teilen, daß wir zwar mit Mitarbeitern und auch mit festem in New
York ansässigen Korrespondenten versorgt sind, daß wir uns aber
gegenüber Themen, die uns frei angeboten werden, immer sehr offen und
aufnahmebereit verhalten. Eine Garantie für den Abdruck uns angebote-
ner Manuskripte kann dieser Hinweis jedoch nicht sein.
Mit freundlichen Empfehlungen
/
/
(Wolfgang Ignee)
Fernschreiber 07214 95 • Banken: Deutsche Bank AG Stuttgart 14/13 103 Dresdner Bank AG Stuttgart 344 751 Commer/bank AG Stuttgart 5 240 494
Stadt. Girokasse Stuttgan 2 179 018 • Postscheckkonten: Stuttgart 855, für Österreich: österreichisches Posisparkassenamt Wien 108 425
25.2.1971
Herrn
Dr. Josef ^'^berle
Stuttgarter Zeitnng
Stuttgart
Lieber Ferr Kberle,
ich nehme an^ Sie erinnern sich noch :me1ner
Mitarbeit an der StJbitt^r^.rtor Zeitung in d^n
Jahren 19^-6-. 51, al& ich i'iein Schor-rif^in daz?!
beitragen konnte, den "AnroMus.«" an die de-
mokratische \'elt vieder herzusCellnn*
Vor ein paar Jahren habe ich nich aus dem
Wirtschaftsleben zurückgezogen vuä. zunehmend
dvar freien Schrifts teile rei ^^widmet. Viel-
leicht ist Ihnen mein voriges Jahr bei Carl
Hans^r ers^chienenes :>i.ch über di^t amerikani-
sche Neue Link3, oder gelegentlicho Artikel
in den -^'ranlcTurtGr Heften und and einwärts zti
Gesicht gekormiien,
Heut*:^ wollte ich nur mal anfragen, oL äfetaxi
eine gelegentliche :'itarbeit an der r,.z. iTl^er
kigturelle Dinge hier möglich vmre. Oder 'ist
auch dieses Gebiet von Ihren regalraaEsigen
Korrespondenten bestritten ? Ich fuge eine
kurze Sache über di«^ I'agercollegos l)ei. um
zu zei.Ten, ^-as ich im Auge habe, und die Sie
vielleicht gebrauchen können* Selbstverständ-
lich will ich Ihren Xorrnspondr^nten nicht ins
Gehege kommen.
Mit herzlichen C-riissen
Ihr
.'■ I ■
8. Juli 1971
Herrn
\)T. R. Goldschmit
Fenillei-on Reda?ctlon
SuddeTif;sche Zeltimg
Mnnch3n
Sehr geehrter T[e:^r nr, GoldsclTiriit,
ich bin seit Knde vorigon .Tahres rerr(ilTiiar:?ir;er
i:orr-^s-oondont der ^a.^1^"^ ^^atlonntelt^mr ^tr^
kul burolle KrscheinuiiP:en in den 1«Sä, mit durch-
sclmi tätlich swei Artikeln ir ''onat, aavon ^min-
destens einer grosseren ArTieit (p-y Maschinen-
GGiten)t Meist handelt es sio^; "^vr. "^'hoTiien rlt
gesellschaftspolitischer Pedeutung*
Ifare eine ähnliche Mitarbeit an der S-addeutrchen
n^o^lich? Molno Anf ra??o er^'ol-t In '^.^ollf^rn "^5,nvor-
staadnis mit Dr* Linder^ der meinte, es liege
dnrchar-'.s in seinein Sini':, ironn •''1'^ ^rtl^-ol, '^■»T^h
bei Ihnen erseheinen konnten* Serostverstandlich
sollen sie in keiner Weise Ion Artikeln threr
polioischen Korrespondent. en hier ins Cieheije
können.
eparat ftehen Ihnen TArei Arb-^iten der nr^rtert^n *'
Zeit zu, eine über das iTegertheater in Tew York,
und eire "nes-oi^echn^nr de» n'*m avch 5.n ie^ttreher
A:isgabe vorliegenden Buchs von I\£iae Kille';!;«
Ich labe seit ul:er 30 Tr^hren in Anerlka, vn'"'' bin
seit Jahren *Iitarbeiter deutscher Zelts chrir^ten
(Frankfurter "■'^ftr, Goworkpchaftliche -onatshe-"te,
Ner^iur)» Vorigen ITerbst brachte Carl Kanser mein
Buch über die *'eue Linke in den V^Sk.
ro^?er:, von T"^^nen r."»! hSren,^ ob un--"!
in welcher ForiQ eine 'itarboit rrioglich viaVe* Die
Es xrirr'.e mich fr
oglici
boiien 'Artikel ^inö Ihnen auf all^ "^lle sur Ver-
offen tlichun?^ unterbreite u*
Hit ergebenen G-russen
u^/fwvv H"^
Ihr
SV
Suhrkamp Verlag
Herrn
George Eckstein
5 Gricket Lane
Great Neck, New York 11024 / USA
14. Juli 1975
Sehr geehrter Herr Eckstein,
haben Sie vielen Dank für Ihren Brief vom 2. Juli.
Ich kann Ihnen heute nur erst eine vage Antwort auf
Ihre Frage zu Heilbroner /inquiry into Human Prospect"
geben. Vorläufig hat die deutsche Übersetzung den Titel
"Die Zukunft des Menschen". Das Erscheinungsdatum ist
noch unbestimmt. Frühesten^ erscheint das Buch Ende 1975
bei uns, sicher aber Anfang 197^''«
Ich hoffe, dass auch diese spärlichen Angaben Ihnen etwa
von Nutzen sein können, und bin mit freundlichen Grüssen
s
SUHRKAKP VERLAG
~ suhrkamp taschenbücher
(Renate Laux)
6 Frankfurt/Main, Lindenstraße 29-35. Postfach 4229. Telefon 7402 31. Telex 4 13 972. Telegramme Suhrkampverlag Frankfurtmain.
Konten: Deutsche Bank Frankfurt am Main 95/7100. Postscheck Frankfurt am Main 11 5761-609.
A/^v
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<$'toKi^^ G, B<yc£^'
yfzn>/ r.'
D l^^i- c
r>e^ )
r i-rf-
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fift^
Friedrich
Verlag
Friedrich Verlag 3001 Velber, Im Brande 13
Mr. George Eckstein
5, Cricket Lane
USA - Great Neck, N. Y. 1102^
Redaktion «Theater heute»
Neue Postanschrift
3016 Saelze 6
Im Brande 15
Velber, den 27 • Oktober 1976
Ri/hö
Sehr geehrter Herr Eckstein,
schönen Dank für Ihren Brief vom 13. Oktober. Es hat
sich gezeigt, daß es für uns keinen Sinn hat, eine
regelmäßige^ Korrespondenten-Verbindung mit New York
einzugehen, sondern daß es für die Leser der Zeit-
schrift interessanter ist, wenn von Zeit zu Zeit
Artikel über besondere Ereignisse von verschiedenen
Autoren, vor allem auch solchen mit genauerer Kennt-
nis des Deutschen Theaters, abgedruckt werden.
Deshalb möchte ich von einem solchen Angebot keinen
Gebrauch machen.
Mit der Bitte um Verständnis und
einem freundlichen Gruß
\ \ k ^^ .X--r^
Henning Rischbieter
Telefon: (03ll) 480868, Telex: 09/22923, Konten: Postscheck Hannover 101138, Stadtspar kasse Hannover 142903, Dresdner Bank AG Hannover 1031879
13*10,1976
Herrn Henning Rischbleter
Redaktion THEATER IIETJTE
Friedrich Verlag
^0Q1 Velber
Im Brande 15
Sehr geehrter Herr Rischbieter,
vor einem Jahr korrespondierten wlr**fiber
eiiien Artikel über das Schwarze Theater,
eine Idee, die dann fallen gelassen wurde.
Heute wollte ich bei Ihnen anfragen, oh
Sie an einer periodischen Berichterstattung
über - aus welchen ''runden immer - die be-
merkenswerteren Newyorker Theateratiff^Jhr'in-
gen^intere?slert wairen. Oder liaben Sie
dafür schon jemand?
Man sollte dabei wohl jeweils eine Grupne
von Aufführungen behandeln, und ich wurde
mich mehr auf Off- bzw Off-off -Broadway
konzentrieren, da am Broad\^^ay das laLne
Entertainment überiiegt. Wie lang, wie oft
bezw. ^*j?ur welchen Redakt lonsschluss müssten
Sie mir sagen, ebenso as zu »erwartende
Honoi^ar. Fotos würde ich natürlich soweit
möglich mitsenden. New Haven mit den rührigen
Bühnen von Yale und Long Wharf könnte ich von
Zelt zu Zelt mit einbeziehen. Als Auswels brauchte
ich eine Bestätigung auf englisch, etwa:
**i4r. O.E. is coverlng the New York Theater
scene for us. Any courtesies extended to him
will toe greatly appreclated."
In Erwartung Ihrer Nachricht bin ich
mit freundlichen Grus sen
Friedrich
Verlag
Friedrich Verlag 3001 Velber, Im Brande 13
Mr. George Eckstein
5» Cricket Lane
Great Neck, New York 1102^
U. S. A.
Redaktion «Theater heute»
Vell^er,den 22. Oktober 1975
Sehr geehrter Herr Eckstein,
schönen Dank für das (tatsächlich besser lesbare) Manuskript
Ihrer Sendung. Ich habe mir noch einmal angesehen, was Rosen-
bauer vor zwei Jahren zu diesem Thema in "Theater heute" ge-
schrieben hat. Ich habe den Eindruck, daß es (auch wegen der
von Ihnen bestätigten rückläufigen Tendenzen) sich zur Zeit
wirklich nicht lohnt, wiederum auf das Thema in "Theater heute"
einzugehen. Es kommt hinzu, daß sich Ihr Manuskript fast aus-
schließlich mit der Entvicklung der Dramatik, doch so gut wie
gar nicht mit der des Theaters beschäftigt. Ich möchte des-
halb vorerst auf das Thema verzichten.
Mit d^r (Bitte um Verständnis und einem freundlichen Gruß
Henning Rischbieter
Telefon: f031lj 480868, Telex: 09/22923, Konten: Postscheck Hannover 101138, Stadtsparkasse Hannover 142905, Dresdner Bank AG Hannover 1031879
2. September t97|
Redaktion THKAT^ HKDT^
Friedrich Verlag
Herrn Henning Hlschbieter
3001 VelhAr
Im Brande 15
Sehr geehrter Herr Hlschbieter,
besten Dank fm* Ihren Brief vom 3U ^uli.
dessen Beantwortung sich leider durch
Ferien verzögert hat.
Mit gleicher Post geht Ihnen eine Foto«
Kopie des Manuskriptes der Rundfunk-
sendung zu. Ich nehme an, "^hr früherer
Artikel deckt sich mit einem Teil 4es
meinen. Hs wäre deshalb gut, wenn ich
bei einer etwaigen Timarbeitung dessen
Text haben konnte, Auch wäre möglich,
für Ihre Zeitschrift etwas mehr über
die eine oder andere Inszenierung zu
sagen X ebenso sollte ich wissen, "ob
die längeren Zitate, wie im Manuskript,
innerhalb des Textes oder aber als Anhang
gebracht i/erden sollten. Können Sie Foto-
aufnahmen selbst beschaffen, Vfenn nicht,
konnte ich versuchen, dabei behilflich zu
sein.
Schliesslich wflsste ich gern« ungefähr
welchen ^Tmfang die Arbeit haben sollte
und Ihre Honorar-Bate,
Mit freundlichen Grössen
Ihr
Friedrich
Verlag
Friedrich Verlag 3001 Velber. Im Brande 13
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
New York 1102^
U. S. A.
Redaktion «Theater heute»
Vel/^er,den Jl . Juli 1975
Sehr geehrter Herr Eckstein,
über das Schwarze Theater in den U. S. A. haben wir zuletzt
vor etwa zwei Jahren etwas publiziert. Das Thema wäre des-
halb sicher wieder interessant. Ich würde Ihnen vorschlagen,
daß Sie mir das Manuskript der Rundfunksendung schickten.
Ich würde dann gleich reagieren.
Mit einem freundlichen Gruß
\\ ^
>'.^vy
Henning Rischbieter
Telefon: (031l) 480868, Telex: 09/22923, Konten: Postscheck Hannover 101138, Stadtsparkasse Hannover 142905, Dresdner Bank AG Hannover 1031879
^^•7.197?
Redaktion TH^AT^ FI^TfpTi;
Herrn Hennlg Hlschbieter
Velber bATannover
BDR
Sehr goehrter Perr HlschMeter,
eIne\^ins?^df^o''w;.f?'* «en Norddeutschen Rundfunk
eine einstundige kritische TTberslcht über das
"l^ene Schwarze T'heater In den USA" fertSfzSLll-n
De? J?±"S«??^ Herbsten gesendet werden soi?.^"'
plLlvf^ stellt das schwarze Theater scha^^en In
?ls L?rLn"?«^r^S^r '"-^^ ^ollH^chen Entwicklung
ders llnJeLif ^?^^*^ und be.ch^lgt sich besonf
aers eingehend mit dem Werk von ^A T^Tiiiino ^»^4^^
Unrfang wird etwa 30 Maschlnensei'^n Lu Je 30 ?Sleh
betragen, einschliesslich von etwa 7 Selteri P^s^aS^
aus typischen Werken, von mir Abersetzt. 5enn nSttF
e?s?erf ^SJ JJTJj« Machdruck dieser Arbeit literj
fflr vH^^JiL oL"***^i^''^.''°" <^®^ Hundfunlrfassung
»«Lk!?;!^^*! Stirnen für den Zelts chrlftgebrauoh
S^fl^viJ^S^.y^'^^» wobei eventuelle Son3 el^flnsche
c^I?^^''^*^^*.^'^'^®" kSnn^en. Ich konnte mir vor-
?n?erlsle^hl?tef ' ^^^^^^^^* '^ ^^- Thema starkes
Zu Ihrer Orlentlenjng: Ich bin seit .Tahren rer^el-
nTo'Sfi?^ L-^*^S!:^^*JL^ '^•'^ amerikanischen .Zeitschrift
DIS.KTO, der Prankfttrter ''efte (zuletzt v&l 1Q^<)
der Neuen Gesellschaft (zuletzt MSrz 19??), des * -
EowiT ,Jc"4r ^^'^^^"'äen August oder Septenber-T» ,
h?n ?.J t,Ä^ "?? ^^l '^®^^* ^''ndftinks. Ausserdem *
zeituiig. 'Korrespondent der Basler Katlona:
Darf ich auf eine baldige Antwort rechnen?
Mit freundlichen Grössen
^c^
m
VERLAG ULLSTEIN GMBH
PROPYLÄEN VERLAG ULLSTEIN BUCHVERLAG ULLSTEIN TASCHENBUCHVERLAG
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
USA
Presseabteilung
Berlin, 01-10-76
Sehr geehrter Mr. Eckstein,
haben Sie besten Dank für Ihren Brief vom
26. Oktober.
Der Rezensionsversand füj:.--^-
Jean Fran(?ois Revel/DIE TOTALITÄRE
■(
VERSUCHUNG
ist bereits durchgeführt worden. Alle wich-
tigen Presseorgane, namhafte Publizisten und
auch die Rundfunkanstalten haben Besprechungs
exemplare erhalten. Da es sich um eine Über-
setzung aus dem Französischen handelt, ver-
schicken wir unsere deutsche Ausgabe nicht
ins Ausland. Von Ihrem liebenswürdigen i^n-
gebot einer Besprechung können wir daher
keinen Gebrauch machen, da wir unsere Frei-
stücke nur an die Presse direkt liefern.
Mit freundlichen Grüßen
(Liselotte Kiwit)
Presseabteilung
Lindenstrqße 76 1000 Berlin 61 Postanschrift Postfach 11 03 03 1000 Berlin 11 Telefon 030/25 91-1
Telegrammadresse Ullsteinöuch BerUn Fernschreiter vlgul ä 183 723 Bank Berliner Disconto Bank 601M880 (BLZ 100 70000) Postscheck Berlin IVest 1241-101
Sitz FranHfurt/M Amtsgericht Frankfurt/M 72 HRB 7300 Gesch^^ührer WolfJobst Siedler
1002
/
3/ xa
y
Ql^^'IO^ Cr ECk^rei'^ Lull
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W'
9^1
Octcbnr r»8
d'J International Assoc. of Machlnlsts
1300 Connecticut Ave IW ^''"i - /^y^
\
0
Waßliin^toiij DC 20036
Dear I^fr» Cole,
One of the major locals of the Metalworkers •
has asked ne to give a Conference on the
in the current critlcal economic perlod.
I would apnreclate receivftng some brlef ansvrers
cn zh-^ to^ioü llc^-jcd cn lii« ■^iclo.^o'^ <^^^^t- ?^s
well as some of your pe-tlnem: literaturc iri(-ln-
c:inü cne las!; c;7:c issuc?^ of the "^^Dchlnistt".
Could I have th^se by TTovoirber 10?
-?hankin^ you for yor.r cocperatlori,
\f<>py pir»ori7»P>1v rours.
.sV
AV"
.V"'^
AMERICAN FEDERATION OF LABOR AND CONGRESS OF INDUSTRIAL ORGANIZATIONS
■XKCUnVK COUNCIU
OKORGE MKANY LANK KIRKLAND
PRESIDENT SECRETARY-TREASURER
JOSEPH 0. KEENAN
LEE W. MINTON
I. W. ABEL
MAX GREENBERG
MATTHEW GUINAN
PETER FOSCO
FREDERICK O'NEAL
JERRY WURF
JAMES T. HOUSEWRIGHT
MARTIN J. WARD
JOSEPH P. TONELLI
A. PHILIP RANDOLPH
JOSEPH A. BEIRNE
HUNTER P. WHARTON
JOHN H. LYONS
C. L. DENNIS
THOMAS W. GLEASON
FLOYD E. SMITH
S. FRANK RAFTERY
GEORGE HARDY
WILLIAM SIDELL
ALBERT SHANKER
RICHARD F. WALSH
PAUL HALL
PAUL JENNINGS
A. F. GROSPIRON
PETER BOMMARITO
JOHN F. GRINER
LOUIS STULBERG
ALEXANDER J. ROHAN
AL H. CHESSER
MURRAY H. FINLEY
SOL STETIN
815 SIXTEENTH STREET. N.W.
WASHINGTON, D.C. 20006
(202) e37-SOOO
Huirrc^ %i' ^tM^^
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, Ne\y; York 11024
Dear Mr. Eckstein:
November 4, 1974
The enclosed policy Statements adopted by the
AFL-CIO Executive Council should give you a good grasp
of labor ' s policies and proposed strategies for meeting
today's economic problems. You can summarize them as
easily as I.
I cannot teil you hov; they differ from the viev/s
of the Administration until the Administration discloses
detailed legislative proposals. There are too many
trial balloons in the air and too many presidential
advisers talking at cross purposes for us to judge v;ith
any confidence v/hich programs v\/ill ultimately prevail.
i Our Position boils dov/n to this: Labor v^ill make
any necessary sacrifices and accept any necessary controls
so long as sacrif ice is shared equitably by all and so
long as controls are imposed equally and even-handedly on
all Segments of the economic Community. Unless and until
I such programs are adopted, our unions v/ill seek to make
' their members v\/hole at the bargaining table and to
Protect them from further injury by Inflation.
.v>
AN
V^
N^'
Mr. George Eckstein
November 4, 1974
Page 2
We are convinced that the ganger of, recession is no
less formidable than the danger ot turther inflation, a
viev; that President Ford so far has ignored. A high
Proportion of our legislative proposals are addressed to
this Problem, v;hile the Administration so far has given
it only lip Service.
The May FEDERATIONIST contains some useful Information
about current bargaining goals, techniques and problems
that should give you a good overall picture. But you
should understand that all labor-management relations are
the province of our 110 affiliated unions, and that the
AFL-CIO plays no direct role in this area.
We do not make crystal-ball projections, but it is
clear that the unemployment rate has already passed the
6 percent mark long before most Administration economists
forecast that it v;ould, and that no Substantive action
is in sight to prevent a further substantial rise. We
would like very much to see Inflation stopped, but if
it continues v;e look for a matching rise in v;age rates.
AJZ:cjm
enclosures
di:e^{
Albert J
Public
Director
ions Department
AMERICAN FEDERATION OF LABOR AND CONGRESSOF INDUSTRIAL ORGANIZATIONS
EXECUTIVE COUNCIL
GEORGE MEANY
LANE KIRKLAND
PRESIDENT
SECHETARy-TREASURER
PAUL HALL
1. W. ABEL PAUL JENNINGS
MAX GREENBERG
JOHN H. LYONS A. F. GROSPIRON
MATTHEW GUINAN
C. L. DENNIS PETER BOMMARITO
THOMAS W. GLEASON
FREDERICK O'NEAL FLOYD E. SMITH
JERRY WURF
S. FRANK RAFTERY JAMES T. HOUSEWRIGHT
GEORGE HARDY
AL H. CHESSER MARTIN J. WARD
WILLIAM SIDELL
MURRAY H. FINLEY JOSEPH P. TONELLI
ALBERT SHANKER
SOL STETIN C. L. DELLUMS
FRANCIS S. FILBEY
GLENN E. WATTS SOL C. CHAIKIN
HAL C. DAVIS
EDWARD T. HANLEY ANGELD FOSCO
CHARLES H. PILLARD
WILLIAM H. McCLENNAN J. C. TURNER
August 1, 1977
815 SIXTEENTH STREET. N.W.
WASHINGTON. D.C. 20006
(202) 037-9000
Mr, George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 1102^
Dear Mr, Eckstein:
(^
^
\KiO^
i^ Pf^
.v^
Ap
V
This is in response to your letter of July 21, 1977
concerning the position of the AFL-CIO on the energy
program.
I am enclosing for you three documents: A resolution
on energy adopted by the AFL-CIO at its last Con-
vention and two AFL-CIO Executive Coimcil Statements.
I believe that you will find whatever you will need in
these documents. However, if you have any other specific
questions I will be glad to answer them for you.
Sincerely
Frank Pollara
Special Assistant
FP:d
Encl,
<?\ V »3
'(U-'H
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A H^r^
t/O
X:
Statement by the AFL-CIO Executive Council
on
Energy Proaram
Washington, D.C.
May 4, 1977
The AFL-CIO ^oncuts with the general objectives of the
national energy -program outlined by the President. At last
there is a recognition of the critical nature of the problem.
and large there are more pluses than minuses in the proposal.
By
We agree with the emphasis placed on tough conservation
measures. We have long recognized that conservation is an essential
ingredient of any comprehensive national energy program. Equally
crucial is the development of alternative energy sources.
We cannot agree with the energy pricing and taxing proposals
which would in effect delegate to OPEC the power to determine
domestic energy prices.
We endorse the proposals to;
1) Grant home owners tax credits for making homes more
energy efficient. However, we believe that the program,
while making some Provision for facilitating conservation
loans for homeowners, should go further and provide for
direct loans and loan guarantees at low interest rates
for approved conservation measures.
2) Require State public Utility commissions to direct their
regulated Utilities to offer their residential customers
a conservation Service, including weatherization and
insulation, financed by loans repaid through monthly bills
This proposal should be amended to require low-interest
rates on such loans.
3) Accelerate the development of mandatory efficiency
Standards for new buildings. However, such Standards
should be devised with the view to keeping costs at a
minimum.
4) Initiate Utility rate reform. This is long overdue.
Current Utility pricing policies not only discourage
conservation but are inequitable. The rapid increase
in Utility rates in recent years has placed a great
bürden on the budget of low and middle-income f amilies.
The restructuring of rates to eliminate declining block
rates and allow for peak load pricing is needed to
enCOni^^^^ r«OnQ<ir*\ra+- -i r>K> =»r-t/^ yr\r^r\rT-i >^^ <^ ^ •.-.•: 4- ■. «
/
Energy
-2-
5) Establish a petroleum reserve of one billion barreis.
This is a matter of the utmost urgency if this nation is
to begin getting out from under the yoke of the OPEC
cartel .
6) Establish mandatory minimum energy efficiency Standards
for major appliances.
7) Levy taxes on industrial and Utility users of oil and
natural gas to encourage conservation and encourage
conversion to coal or other energy sources. However, we
believe the proposal should go further and actually
mandate such conversion over a reasonable period of time.
8) Prohibit all new Utility and industrial boilers from
burning oil or natural gas except under extraordinary
circumstances of environmental or economic nature.
9) Expand uranium enrichment capacity.
10) Protect against Sabotage and improve overall safety of
lightwater reactors through increasing the number of
guards and expansion of the audit and inspection System.
11) Reform and expedite the nuclear licensing process.
12) Meet the problem of gas-guzzling automobiles and promote
the manufacture of energy efficient automobiles. However,
Vcare must be taken not to encourage the importation of
/foreign-made cars at the expense of American Jobs. In
' addition, the present language does not meet the problems
of large f amilies which need transportation. Therefore,
we believe the Administration must revise its proposals
to meet both objectives.
13) Upgrade automobile efficiency Standards and apply similar
efficiency Standards to trucks.
14) Upgrade the energy efficiency of federal buildings. Add
solar hot water and space heating to suitable federal
buildings.
15) Establish a National Energy Information System which
when fully developed will provide a comprehensive and
authoritative source of Information. One of the major
inadequacies in the energy field has been the lack of
basic facts needed to make intelligent analysis and
critical decisions. In the past the major energy companies
have been unwilling to provide complete and detailed Infor-
mation with regard to various facets of their Operations.
The President proposes to correct this deficiency.
• ••*•**•••
'Mräi^y 't^ ^x
Energy
-3-
V
m a
The major weakness of the President 's program rests
Abattery of taxing and pricing proposals. In effect, the
"Administration has fallen victim to the classical economic
doctrine of the free market without recognizing that there is no
free market in energy prices. Domestic energy prices would be
subject to the whims of the OPEC cartel. OPEC prices are
arbitrary and political in nature and are set without regard to
market conditions.
We cannot endorse the proposals to;
1) Allow new oil to rise to the world price over a three-
year period.
2) Impose on oil a crude oil tax that would bring the price
up to the World price level in three stages beginning
January 1, 1978.
3) Take the first Steps towards deregulation of natural gas
prices. Newly discovered natural gas would be priced at
$1.75 per MCF, compared to the current $1.44 per MCF.
Old gas, which today is selling for as little as 20<: to
25<: per MCF, would be allowed to rise up to $1.42 per MCF
adjusted for Inflation as contracts expire. While the
Administration' s proposal reserves the older gas for
residential and small commercial users, these consumers
will be hit by rising prices as old contracts expire.
4) Enact a standby gasoline tax that would go into effect
if targets for gasoline consumption are not met. We
believe that the flexible gasoline tax, ranging from 5C
to 50<: per gallon, would have little effect on gasoline
consumption, as European experience has proven. It is a
sales tax whose bürden would fall most heavily on people
of low income. It is an attempt to ration by price.
5) Allow an additional ten percent Investment tax credit on
top of the existing Investment tax credit for various
conservation measures, approved energy-saving industrial
equipment and the purchase of co-generating equipment.
6) Cancel the Clinch River Breeder Reactor Project.
*•••••••••
VHiile the Administration proposes to rebate in some manner
the gasoline and crude oil tax, it is questionable whether any
rebate formula can be devised that will return this money in an
equi table manner. In addition, the taxing and pricing proposals
will have a significant inflationary and recessionary impact.
Energy
-4-
1QDr^ ^^^^^'"^tes of the crude oil äquivalent tax indicate that by
1980 Oll products will rise at least $14 billion on a dollar fo
dollar pass-through basis without taking into account OPEC
mcreases or Inflation. That is an averaqe increase of nv
r,^- ^=11 ^ average increase of over 11<:
per gallon on domestic crude oil. The gasoline tax will
consumers about $1 billion for each penny tax. These
taxes that the Administration would rebate.
cost
are the
It is difficult to estimate what the actual cost to the
consumer of the natural gas pricing measures will be. There is
no doubt that it will be substantial with preliminary estimates
of several billion dollars. On this there will be no rebate to
the American consumer.
There will also be no rebate on the secondary or ripple
effect emanating from the primary price increase in crude oil
and natural gas prices and to a lesser extent from the gasoline
tax. in the past, the Library of Congress has estimated this
ripple effect at IJ5 to 2 times the primary effect.
By 1980 consumers will be paying many billions more for
their energy. Even allowing for rebates, consumer purchasing
power will be substantially diminished. For this reason, the
tS!^^"i^^^*^°" conceded that the program will have an inflationary
impact of one-quarter to one-half percent per year. Some
economists estimate the inflationary impact at .8 percent
we do not believe that this can be achieved solely thröugh
economic measures. The sale and price of oil is politically
?^I1^''? ^^^, 5°''®^^'' "^^tio^s. To cope with this issue, oil
Imports and allocation should be taken out of private hands and
pxaced in the hands of the federal government.
SUMMARY
While the AFL-CIO finds much to applaud in the President 's
national energy program, we also feel it necessary to point out
those areas of disagreement. At the very least the Administration
IS prepared to meet the problem head on and to awaken the country
to its critical nature. Energy is too important a matter to be
treated with casual indifference; energy is fundamental to the
economic health of the nation.
As the Administration 's program develops in greater detail
kL^^ \^"^ P® ^^ dispassionately and base our judgment on the
best interests of the nation and its people.
-3,0-
DATE:
TO:
FROM:
AFL-CIO
Transmittal Slip
D Not« and File
O Note and Rcturn To M«
D Retnrn WIth More Dctaila
D Note and Sc« Mc About Thb
D PIcsM Aiuw«r
n Poe Yoar ApproT«!
D Prepare R«ply For My Sifnaturc
D Take Appropriat« Action
D Per Your Requeat
D Siimature
D Advice Please
D Attadi Complete File and Return
COMMENTS:
@
TESTIMONY FOR 1982
1/28/82
1/29/82
2/V82
2/11/82
2/25/82
2/26/82
3/1/82
3/2/82
3/8/82
3/11/82
3/11/82
3/16/82
Statement by Dr. Rudy Oswald to the wSubcommittee on Domes tic
Monetary Policy, Housing Banking Committee, on H.R. Res. ^^A^^
relating to current economic pol i ny
Statement of Steve Koplan before the Senate Finance Subcommittee on
International Trade on S 9^8, a hU] to amenH th. T..Ho A.. .r
12Z4 to provide a special remedy for the articifical pricing
of articles produced by nonmarket economy countries
Statement of the AFL-CIO on amendments to Federal Insecticidft.
Fungicide and Rodenticide Act submitted to the Subcommittee on
Department Operations, Research and Foreign Agriculture of the
House Agriculture Committee
Submitted Statement by the AFL-CIO before the Senate Finance
Subcommittee on International Trade on S. 1511. together with
Effectiveness of Section 301 and the Subsidies Code
Statement of Henry Sehe cht er on Monetary Policv before the U.S.
Senate Committee on Banking, Housing and Urban Affairs
Statement of Steve Koplan. before the Subcommittee on Trade, House
Ways & Means Committee on FY 1983 Authorization for Customs ServnnP.
International Trade Commission, U.S. Trade Representative, and on
Trade Recommendation for March 15 Report to Budget CoirnnittP.P
Statement of Rudy Oswald on the U.S. Appioach to the 1982 meetin^r
pf the World Trade Ministers on the General Agreement on Tari f f s
and Trade, before the Subcommittee on International Trade, Senate
Committee on Finance
Statement of Ray Denison on H.R. 5133. the Fair Practices in
Automobile Products Act, before the Subcommittee on Commerce,
Transportation and Tourism of the Committee on Energy and Commerce
of the House of Representatives
Testimony of Lane Kirkland before the Committee on the Budget,
U.S. House of Representatives on the Fiscal 1983 Budget
Testimony of George Taylor before the Subcommittee on J^anpower
and Housing of the Government Operations Committee on Occupational
Safety and Health Standard Setting Under the R^a^^n Administration
^^ the Role of the Office of Management and BiTd^^
--W*^^
>.t::
Statement of Lane Kirkland before the Senate Finance Committee
on Administration Budget Proposais
Statement of Markley Roberts to the House Banking Subcommittee
on Census and Population on the Impact nf PnHtro-h Pv,+2 c-i
Federal Statistical Services
c-:-^'
3/17/82
3/18/82
3/19/82
3/23/82
3/25/82
3/25/82
3/30/82
3/31/82
4/20/82
4/20/82
4/20/82
4/21/1982
4/22/82
Statement by Robert McGlotten at Joint hearings of the Senate
Subcommittee on Employment and Productivity and the House
Subcommittee on Employment Opportunities on Bills Relatin^ to
Employment and Training ~
Statement of Ray Denison before the Senate Finance Committee
on the Reagan Administration 's Tax Proposals
Submitted Statement by the AFL-CIO to the Consumer Subcommittee
of the Senate Committee on Commerce, Science ^ Transportation on
Legislation Authorizing Funds for the Föderal Trade Commission
Testimony of Henry Schechter on the Housing and Community
Development Amendments of 1982 (H.R. 5731) and the Home Mortgage
Capital Stability Act (H.R. 5568)
Statement of Ken Petersen to the Subcommittee on Domestic
Marketing, Consumer Relations & Nutrition House Agriculture
Committee on Food Stamps
Statement of Steve Koplan before the Subcommittee on International
Trade of the House VJays and Means Committee on the Caribbean Basin
Economic Recovery Act — H.R. 5900
Statement of Rudy Oswald before the Ways and Means Committee
on the Reagan Administration 's Tax Proposals
Statement of Rudy Oswald^ before the Senate Foreign Relations
Committee on the Caribbean Basin Economic Recovery Act — S. 2237
Statement by Lane Kirkland to the Senate and House Subcxxrmittee
on Imrdgration on S. 2222 and H.R. 5872, Proposed Immicfration
Reform Bills
Testinony of Rudy Oswald on the Consumer Price Index and Auto-
riBtic Cost of Living Adiustments before the Subcommittee on
Congressional Operations and Oversight, Senate Camutee on
Governmental Af f airs
Statonent by the AFL-CIO to the Subcomnittee on CcxiTTerce of the
House Comnittee on Energy and Commerce on Legislation Authorizing
Funds for the Federal Trade Ccarnüssion
Statarent of Bert Seidman before the Subconmittee on Ways & r^ans
<^ the Administration ' s Proposed Cutbacks in Unemplovment
Compensation. Public Assistance and Social Services Prograirg
Testimony of Ray Denison before the Subconrnittee on Labor
Standards of the House Education & Labor Cbnmittee, U.S. House
of Representatives on H.R. 5735. to establish a CCTnpensation
Prooram for certain Occupational Disease Vichimc;
V26/82
Statement of Steve Koplan before the Subcommittee on Oversight
of the Internal Revenue Service, Senate Finance Committee, on
' S^ W^«.^U.In»
V27/82
V30/82
5/12/82
5/U/82
5/19/82
5/21/82
72V82
6/V82
6/9/82
6/1 1/82
6/U/82
6/15/82
6/18/82
6/21/82
Statement of Steve Koplan bef ore the Subcommittee on International
Economic Policy <§c Trade &'the Subcommittee on Inter-American Affairs,
Committee on Foreign Affairs U.S. House of Representatives on the
Caribbean Basin Economic Recoveiy Act — H.R. 5900
Statement of Bert Seidman bef ore the Subcommittee on Health, House
Energy and Commerce Committee on the Reauthorization of the Health
Planning Act "" ~~"^
Submitted Statement by the AFL-CIO to the Subcommittee on Savings,
Pensions, and Investment Policy on S. 22U - Tax Treatment of Interest
and Dividends '
Statement of Rudy Oswald before the Subcommittee on Labor Standards
of the House Committee on Education and Labor on H.R. 6103 to Amend
the Fair Labor Standards Acts
Statement of Steve Koplan before the Subcommittee on International
Trade, Senate Committee on Finance on S. 2058, the Trade in Services
Act of 1982
Statement of Henry Schechter before the Savings, Pensions and
Investment Policy Subcommittee of the U.S. Senate Finance Committee
on Private Pension Fimd Investment in Residential Mortgages
Submitted Statement of the AFL-CIO to the Subcommittee on Energy
Regulation of the Senate Energy and Natural Resources Committee
on S.1f)?h tn ArriRTiri t.he Den.qrt.TnPnt. of Kn^r^^r OrpnrH r^.^f,-] ^^^^ /^^t,
Statement of Dr. Rudy Oswald before the Subcommittee on Trade, House
Committee on Ways & xMeans pn Trade in Services and Hi>h T^nhnninrr.r
Products "
Statement submitted by the AFL-CIO to the Subcommittee on Trade of the
House Ways and Means Committee on certain Tariff and Trade Bills.
Statment by Markley Roberts to the Subcommittee on Domestic Monetary
Policy of the House Committee on Banking, Finance and Urban Affairs.
Statement of Stephen Koplan before the Subcommittee on Select Revenue
Measures House Ways and Means Committee Independent Contractcr Tax
Propos als """ "" ^
Statement of Stephen Koplan before the Subcommittee on Trade of the
House Ways and Means Committee on H.R. 6A82, to improve worker
training under the Trade Act of 197Z..
Statement of Robert McGlotten before the Health Subcommittee of the
House Ways and Means Committee.
Statement submitted ^oy the AFL-CIO to the House Ways and Means
Coimnittee on H.R. 6A10 "The Pension Equitv Tax Act of 1Qg2^'.
Statement of Jay Power before the Senate Committee on Agriculture,
Nutrition and Forestry on Reauthorization of th^ F^d^-ai t.>o^o^-; «• ^.
jy-ungicide and Rodenticide I^Tls. 2620 and S. 2o2l). --^-^^^y
6/22/02
7/U/82
^-7/20/82
7/20/82
7/21/82
7/21/82
7/22/82
7/26/82
7/28/82
7/29/82
8/2/82
8/V82
8/10/82
\
\.
Statement by Ray Denison to the House Apprcpriations Subcommittee
on Labor, Health, Human Services and Education, on $1 Billion
Urgent Supple mental Appropriations for Jobs" and Training.
Statement by Henry Schechter on H.R. k^2U. a Bill to Extend the
Credit Control Act before the Subcommittee on Consumer Affairs and
Coinage, Committee on Banking, Finance and Urban Affairs, U.S.
House of Representatives.
Statement by Lane Kirkland to the Joint Economic Committee of
Con gross.
Statement submitted by the AFL-CIO to the Subcommittee on Trade of
the House Vays and Means Committee on the Continuation of Waivers
Applicable to the Socialist Republic of Romania, the Hungarian
People's Republic and the People's Republic of China, and to extend
the Vaiver Authority Under the Trade Act of 197A.
Statement of Stephen Koplan before the Subcommittee on International
Trade, Senate Committee on Finance on S. 1902. and other Tarif f Bills.
Statement of Peggy Taylor before the Subcommittee on Foreign Operations,
Committee on Appropriations, U.S. House of Representatives, on the
Vestem Lending to Warsaw Pact.
Statement by Henry B, Schechter on Tnferest Rates. Money, and Credit
before the Interest Rate fask Force of theSenate Democratic Policy
Committee. ••
Statement of Stephen Koplan before the Subcommittee on International
Trade, House Ways and Means Committee, on H.R." 6773 and other
"Reciprocity" Bills.
Statement by Thomas Donahue before the Subcommittee on Labor
Standards of the House Committee on Education and Labor on Labor
Department Propos al to Relax theAge and Standards of Child Labor.
Statement by Bert Seidman before the Senate Committee on Finance on
the Need for Föderal Supplemental Unemployment Compensation Benefits.
Summary of Statement of Stephen Koplan, before the Senate Finance
Committee on the Caribbean Basin Ecbnomic Recovery Act — S. 2237.
Statement submitted by the AFL-CIO to the Subcommittee on International
Trade of the Senate Committee on Finance on theContinuation of Waivers
Applicable to the Socialist Republic of Romania, the Hungarian ~
People's Republic and the People's Republic of China, and to Extend
the Vaiver Authority Under the Trade Act of 197A. -^ -
Statement of Rudy Oswald before the International Trade Commission
on the Impact of Foreign Trade-Related Performance Reauirements
on U.S. Industry and Foreign Investment Abroad, Investigation No .
332-1A2. Section 332 (G), Tarif f Act of 1930.
CABLE UAW DETROIT'
8000 EAST JEFFERSON AVE
DETROIT MICHIGAN 48214
PHONE (313) 926 5000
INTERNATIONAL UNION, UNITED AUTOMOBILE, AEROSPACE & AGRICULTURAL IMPLEMENT WORKERS OF AMERICA-UAW
DOUGLAS A. FRÄSER, PRESIDENT
RAYMOND E. MAJERUS, SECRETARY-TREASURER
VICE PRESIDENTS
OWEN F BIEBER • DONALD F EPHLIN • MARTIN GERBER • ODESSA KOMER • MARC STEPP • ROBERT WHITE • STEPHEN P YOKICH
November 1, 1982
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York
Dear Mr. Eckstein:
11024
Thank you for your inquiry regarding the UAW's views and
positions on a variety of economic and social policies.
I am enclosing a selection of news releases and copies of
UAW publications, which should provide a good overview of our
current and recent activities in the areas you mentioned. I
especially invite your attention to the most recent issue of
Solidarity, which is devoted entirely to Reagan *s America and
which has been distributed to the entire UAW membership prior to
the elections. The UAW has been concentrating very heavily on
efforts to convince our members to support candidates, especially
in Congressional races, whose platforms are geared toward füll
employment and a revitalization of the domestic economy.
If we can be of any further assistance, please do not hesitate
to call or write.
Very truly yours,
Karl Mantyla
UAW Public Relations and
Publications Department
KM/cb
opeiu494
Enclosures
PRI NTED IN USA
CABLE: *'UAW DETROIT**
t^f^^y^^m^A
€IÖS
8000 EAST JEFFERSON AVE.
DETROIT, MICHIGAN AQ2.\A,
PHONE (313) 926-5000
INTERNATIONAL UNION, UNITED AUTOMOBILE, AEROSPACE & AGRICULTURAL IMPLEMENT WORKERS OF AMERICA-ÜAW
LEONARD WOODCOCK, PRES/DENI
EMIL MAZEY, SiQ^iilAKi-fKi:ASURi.R
VICE-PRESIDENTS
PAT GREATHOUSE • KEN BANNON • NELSON JACK EDWARDS . DOUGLAS A. FRÄSER . OLGAM.MADAR . DENN IS McDERMOTT • I RVING BLUESTONE
October 28, 1974
Mr. George Eckstein
5 Cr icke t Lane
Great Neck, N. Y. 11024
Dear Mr. Eckstein:
The enclosed material will, I believe, answer most of
the questions you raised in your letter of October 28. There
are, however, two questions which may not be specifically covered
in this material and I will give you those answers below.
Keeping Up With The Cost-of-Living; Most of our members
are protected against rises in the cost of living by cost-of-living
escalator clauses. However, this protection is not total so that
runaway Inflation remains of great concern to us.
Contract Negotiations; Our next round of major contract
negotiations will not begin until 1976. We, therefore, have not
formulated specific objectives for that round of negotiations since
it is much too early to do so.
Sincerely,
Jerry Dale, Assistant Director
UAW Public Relations and
Publications Department
JD: je
opeiu42
encls .
PRINTED IN USA
Miitm!^^'^l^^^^s>Q
eü&ib.ai
TELEPHONE
Area Code 202—638-0530
UNITED MINE WORKERS' BUILDING
900 FIFTEENTH STREET, N.W.
^Ie^üss^
2 O O O 5
October 30, 1974
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
Mr. Aronson, the head of our press department, asked
that I answer your letter of October 27, 1974.
I am enclosing a booklet prepared recently by our
research department entitled "Goal Miners and the Economy" which
will answer most of your questions. I am also enclosing
several back issues of the UMW Journal, including the September
16-3 Oth issue which details our contract demands this year.
Finally, I am enclosing a Statement on energy made by Mr. Miller
and reprinted in the Congressional Record.
If you have any questions, please let me know.
Sincerely,
Philip Sparks
Press Assistant
PS:mw
Enclosures
INTERNATIONAL ASSOCIATION o£ MACHINISTS
and AEROSPACE ^VORKERS
MACHINISTS BUILDING, 1300 CONNECTICUT AVENUE, WASHINGTON, D. C. 20036
Office of the
GENERAL VICE-PRESIDENT
Area Code 202
785-2525
October 31, 1974
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N. ¥• 11024
Dear Mr. Eckstein:
Enclosed is a recent speech one of our Vice Presidents
gave and two clippings from our paper which sum up our
economic position on most of the issues you ask about.
With best wishes, I am,
Very tr
GordWH. Cole, Editor
TM MACHINIST
y
GHC : j j
Enc,
17
American Federation of State, County, and Municipal Emplovees
1625 L Street. N.W.. Washington. D.C. 20036
Telephone (202) 452-4800
Telex 89-2376
November 7, 1974
Jerry Wurf
President
William Lucy
Secretary-Treasurer
Vice Presidents
Dominic J. Badolato
North Haven, Conn.
Rev. Albert B. Blatz
St. Peter. Minn.
Jerol L. Brown, Jr.
Sacramento, Cal.
James A. Broyer
Boston, Mass.
Earl S. Burklund
Moline, III.
James B. Corbett
New York. N.Y.
Ernest B. Crofoot
Baltimore. Md.
Arthur O. Hamm
Jetlerson City, Mo.
Charles L. Hendrix
Toledo, Ohio
Saturnin G. Mauge
Canal Zone
Gerald W. McEntee
Harrisburg. Pa.
Larry McKibben
Seattle, Wash.
Mozeil McNorriell
Detroit. Mich.
Robert J. Oberbeck
Madison. Wisc.
Walter L. Oliver
Lansing. Mich.
Joseph R. Rizzo
Buflalo. N.Y.
Earl Stout
Philadelphia. Pa.
Gilbert Strickert
Denver, Colo.
Lee A. Tafel
Miami, Fla.
David K. Trask, Jr.
tiuiiuiuiu. Hawaii
Maynard White
Houston, Texas
Joseph R. Zurlo
New York, N.Y.
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
William Hamilton has asked that we respond to your
October 28, 1974 request for the position of the American
Federation of State, County, and Municipal Employees
concerning a number of current economic issues.
Enclosed are a series of Statements and position
papers we prepared in connection with the recent White
House pre-summit and summit meetings on inflation.
We think that these enclosures should give you
information concerning our position on the State of
the economy and the Ford Administration proposals
that deal with our economic problems.
Also enclosed are the two most recent issues
The Public Employee.
Yours truly.
of
NiU-tMjUL/sV^ I^LtK^dM^Tv^^r^yi
Donald S. Wasserman
Assistant to the President for
Collective Bargaining Services
DSW:br
Enclosures
cc: William Hamilton, Director Public Affairs
the ifuaKty union
U AW DETRO IT*'
8000 EAST JEFFERSON AVE.
DETROIT, MICHIGAN 48214
PHONE '313i 9 26-5000
INTERNATIONAL UNION, UNITED AUTOMOBILE, AEROSPACE & AGRICULTURAL IMPLEMENT WORKERS OF AMERICA-UAW
DOUGLAS A. FRÄSER, President
EMIL MAZEY, secretarytreasurer
VICE-PRESIDENTS
PAT GREATHOUSE • KEN BANNON • IRVING BLUESTONE • ODESSA KOMER • MARC STEPP • MARTIN GERBER • ROBERT WHITE
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, N.Y. 11024
Dear Mr. Eckstein:
Oc tober 31, 1978
Enclosed is our Statement on President Carter* s wage-price guidelines,
per your request.
I had held up sending this to you because I thought I would also have
the report on the Oc tober 17 meeting available by this time. However,
that report will not be ready until tomorrow, and I will send that to
you as soon as it becomes available.
Sincerely,
Je^try Dale
Assistant Director
UAW Public Relations
JDivp
opeiu494
encl.
PRI^ T r IN USA
Public Relatlons and
Publications Dept.
8000 E. Jefferson Ave.
Detroit iVlich. 48214
DON STILLMAN Director
(313) 926-5291
INTERNATIONAL UNION, UNITED AUTOMOBILE, AEROSPACE AND AGRICULTURAL IMPLEMENT WORKERS OF AMERICA -
FOR RELEASE: 2 p.m. Tliursday, October 26, 1978
UAW COMMENTS PN
ANTI- INFLATION PROGRAM
The UAW Said today it Supports President Carter *s goal of teducing
Inflation to less than 6.5 percent over the next year.
"Workers, retirees and the poor havc suffered more from inflat
lon
than any other sector in our society," UAW Pres. Douglas A. Fräser seid, "
desperately want anti-inf lation efforts to succeed."
We
"There are numerous aspects of the President *s voluntary program
that remain unclear, but the UAW is hopeful that the plan can be administered
in an equitable manner that achieves the goal of reducing Inflation," he said.
Fräser said the UAW has almost a year before the expiration of cöntracts
V7ith the Big 3 automakers and the major agricultural iraplement mamifacturers .
"We will know well in advance of the crucial negotiating periods v/heth
or not it is succeeding," he said.
"It is especially significant that the President 's program stipulates
that wage increases in excess of the guidelines are acceptablc if they reflect
changes in work that improve productivity ," the UAW president said.
"Our Union has supported for years efforts to improve productivity
through use of appropriate new technologies and automation," he said. "The
result has been and will continue to be high productivity that fits the
Situation described by the President."
Fräser said the productivity gains should not only accrue to the
er
V7orkers, but also to the consumers in the form of lower price incre
ases .
•more
I » k-
UAW comments, . .2
"The concept of real wage Insurance is a positive one that the UAW
hopes will be enacted quickly," he said. "I believe President Carter should
call a special Session iinmediately after the election to enact a tax refund to insur(
that workers who abide by the guidelines are protected against excessive
increases in the consumer price index."
The UAW President said the low-wage exemption affecting thpse earning
$4 per hour or less should be raised to $5.25 in an effort to keep the gap from
growing larger between low wage earners and those who are better off.
"We are also concerned about the proposed public sector budget cuts.
They are likely to cut not only wasteful programs but also social programs
our country desperately needs," Fräser said.
"Overall unemployment in this country is still far too high," he said.
"With the President 's support , Congress just enacted a Humphrey-Hawkins bill
that contained specific language stating that anti-inf lation efforts must not
undercut our füll employment goal."
Fräser said the UAW believes the Federal Reserve Board and the banks
should act to reduce interest rates promptly.
"Rather than maintaining high interest rates that anticipate high
inflation, the Fed could play a key role in making the anti-inf lation program
get off to a good start by reducing them now," he said.
Fräser said the UAW intends in Coming months to work with the Carter
Administration and the American people to achieve the inflation reduction goal.
"Basic principles of equality require that there be equal flexibility in
dealing with factors affecting wages, just as there will be on prices," he said.
"We are hopeful that the plan will be fairly administered and that the
Anerican people will see their sacrifices result in Controlling the inflation
rl ot r 3 o t- Q f- -1 T^ rr f-\-\
fi r\r* r\y^ r\rry\
T •v"-i rr\-\ f- »-»«-»T.T II TT
'«— ^— «^v^•.A^^^klV Ji.J.^llw l.LK^V»> X'^<-^OV— ^ 0<-AJ_Va
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###
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DOUGLAS A. FRÄSER, PRESIDENT
PAT GREATHOUSE • KEN BANNON • DENNIS AAcDERAAOTT
EMIL MAZEY, secretärytreäsurer
VICE-PRESIDENTS
IRVING BLUESTONE • ODESSA KOAAER
MARC STEPP
MARTIN GERBER
July 25, 1977
Mr. George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, New York 11024
Dear Mr. Eckstein:
Enclosed are copies of two separate resolutions dealing
with the energy crisis which were passed by the delegates to our
recent Convention. These resolutions spell out the Union' s current
policy regarding President Carter' s energy program.
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Assistant Director
UAW Public Relations
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Freitag, 7. November 1,969
Gleiche
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für alle !
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Mindestens den doppelten Preis gegenüber 1968 müssen bundesdeutsche
Hausfrauen in diesem }ahr für Kartoffeln berappen. Auf einem Dortmunder
Markt — unser Bild — wurden z.B. zwischen 1,10 und 1.70 DM für 5 Pfund
Kartoffeln verlangt, für einen Zentner Einicellerungsicartoffeln im Durch-
schnitt zwischen U und 18 DM und für Salatkartoffeln bis zu 25 DM.
Foto; Rose
Wunde Punkte
Unruiie unter US -Gewerkschaftern nimmt zu
In der vorigen Ausgabe der „WdA**
haben wir über die wictitigsten
gesellsciiafts-, wirtschafts- und fi-
nanzpolitischen Forderungen des
DGB an die neue Regierung be-
richtet. Pleute bringen wir dea
zweiten Teil der DGB-Erklärung,
Sozialpolitik
Alterssicherung: Einführung der
Wahlfreiheit der Altersgrenze vom
60. Lebensjahr an. Aufhebung der
Nachteile der mittelfristigen Finanz-
planung in der Sozialversicherung,
insbesondere Beseitigung des zwei-
prozentigen Rentnerbeitrages zur
Krankenversicherung, Verbesserung
des Rentenanspruchs der Frau.
Krankenversicherung: Ausbau der
Gesundheitsvorsorge durch gesetz-
lich vorgeschriebene Vorsorgeunter-
suchungen, Beseitigung der Versiche-
rungspflichtgrenze für Angestellte in
der Krankenversicherung, Erlaß ei-
nes Krankenhausfinanzierungsgeset-
zes, gemeinsamer sozialärztlicher
Dienst für alle Versicherungszweige.
Familienlastenausgleich : Einbau
der Steuervergünstigungen für Kin-
der in eine einheitlidie Kindergeld-
gesetzgebung, Gewährung von Km-
dergeld vom ersten Kinde an.
Arbeitsmarktpolitik und Arbeits-
losenversicherung: Intensivere Ar-
beitsmarkt- und Berufsforschung so-
wie Neuregelung der Finanzierung
der beruf s- und arbeitsmarktpoliti-
schen Maßnahmen, Maßnahmen zu-
gunsten der älteren Arbeitnehmer
sowie zur Förderung der beruflichen
und regionalen Mobilität, Wieder-
herstellung und Erweiterung der
Rechte der Selbstverwaltung der
Bundesanstalt für Arbeit, bessere
wirtschaftliche Sidierung bei Ar-
beitslosigkeit. Kurzarbeit und bei
Bezug von Schlechtwettergeld, Erlaß
eines Retiaöilitationsrahmengesetzes,
Arbeitssidierheit: Verabschiedung
eines Gesetzes zur besseren Organi-
sation der Arbeitssidierheit und ei-
nes Werksärztege.setzes.
•Atlantic City beschloß die AFL-
CIO, die Zentralorganisation der
amerikanisciien Gewerkschaften, den
sofortigen Ausschluß der Chemie-
Gewerkschaft mit ihren etwa IIÜOÜO
Mitgliedern. Der Grund: Die Chemie-
arbeiter hatten küiv.lich ihren Bei-
tritt zur ALA (Alliance für Labor
Action) beschlossen, jener zunächst
lockeren Vereinigung von autonomen
Gewerkschaften, welche vor andert-
halb Jahren von Walter Reuther
nach dem Austritt seiner Automobil-
gewerkschaft (UAW) aus der AFL-
CIO zusammen mit dei- mächtigen
unabhängigen Teamster-Gewerk-
schaft (Lastwagentransport und ver-
wandte Gewerbe) gegründet wurde.
Die ALA ist absichtlich lose orga-
nisiert, damit sie jegliche Einzelge-
werkschaft aufnehmen kann, unbe-
schadet deren Mitgliedschaft beim
offiziellen Gewerkschaftsverband.
Aber die AFL-CIO will verhindern,
daß sich von den 121 ihr angehören-
den Einzelgewerkschaften noch wei-
tere der neuen Aktionsgemeinschaft
anschließen. Diese umfaßt nun etwa
vier Millionen Mitglieder gegenübei'
den 13 Millionen der AFL-CIO.
Mit dem Ausschluß der Chemie-
gewerkschaft vertieft sich die Spal-
tung in der amerikanischen Gewerk-
schaftsbewegung. Dahinter stehen
vor allem grundsätzliche Meinungs-
verschiedenheiten über die Aufgaben
der Gewerkschaftspolitik. Reuther
1
Ein neuer Mann für den xweiten
Vorsitz der IG Druck und Papier:
Herbert Schwiedel. Der 54jährlge
Schwiedel ist auf dem Kongreß sei-
ner Gewerlcscliaft in Koblenz mit
großer Mehrheit in dieses Amt ge-
wählt worden, über die Wahl und
den Ablauf des Kongresses haben
wir in der vorigen Ausgabe berichtet.
Führung vor, sich auf die Erhaltung
der bestehenden Positionen zu be-
schränken, Ai'beitnehmergruppen,
besonders in der Angestelltenschaft
und den öffentlichen Betrieben un-
genügend zu erfassen, sich für die
Interessen der Neger und die Ar-
muts- und Großstadtprobleme im
allgemeinen nicht ausreichend einzu-
setzen, sich von der liberalen und ra-
dikalen Linken zu entfremden und
an der Außenpolitik des Kalten
Krieges starr festzuhalten.
Diese Kritik trifft wunde Punkte.
Aber sie trifft keineswegs auf alle
Einzelgewerkschaften in der AFL-
CIO zu. Umgekehrt ist etwa die
Teamster-Gewerkschaft, so aggressiv
sie ihre Schlüsselstellung in der
Privatfernsehen
„Schärfsten Widerstand'' hat
der Vorsitzende der Gewerk-
schaft Erziehung und Wissen-
schaft, Erich Frister, gegen
Pläne angekündigt, ein privates
Fernsehen in der Bundesre-
publik zu etablieren. Das
Fernsehen dürfe als wichtig-
stes und einflußreiclistes Me-
dium für politische Informa-
tion „keinesfalls zum Spiel-
ball geschäftlicher Interessen
und zum Gegenstand privaten
Gewinnstrebens" gemacht wer-
den.
Wirtschaft oft ausnutzt, eher prag-
matisch als progressiv. Sie stand jah-
relang unter einer korrupten Füh-
rung und hat sich noch nicht ganz
davon erholt.
Typisch für die Situation war vor
wenigen Monaten der Austritt des
100 000 Mann starken sogenannten
„Dist-ikt 65" der Warenhaus- und
Großhandels-Angestellten unter der
Führung von David Livingston, ei-
nem der fortschrittlichsten Köpfe in
der amerikanischen Gewerkschafts-
bewegung. Die Ursache dieser Sezes-
sion war in erster Linie die Unzu-
friedenheit der zum großen Teil aus
Negern und Portorikanern bestehen-
den Mitgliedschaft mit der Praxis
der AFL-CIO in der Rassenfrage.
Die Spannungen mit diesen auf
bessere Jobs und stärkere Vertretung
in der Gewerkschaftsführung drän-
genden Gruppen mehren sich inner-
halb und außerhalb der Gewerk-
schaftsorganisationen.
GEORG GÜNTHER
Arbeitsrecht: Sicherung der vollen
Betätigungsfreiheit der Gewerk-
schaften. Selbstbestimmung der
Grenzen der Tarif macht durcli die
Tarif Vertragsparteien, Beschleuni-
gung der Vorarbeiten zur Schaffung
eines einheitlichen Arbeitsgesetzbu-
ches, Beseitigung der gesellscJiafts-
politischen Differenzierungen im Ar-
beitsrecht, Schaffung eines modernen
Arbeitszeitrechts, Verbesserung der
Konkursordnung zugunsten der Ar-
beitnehmer, Überprüfung der beruf-
lichen Einschränkungen für Frauen,
Schaffung eines modernen Dienst-
rechts für den öffentlichen Dienst.
Bildungspolitik
Schaffung gleicher Bildungschan-
cen für alle Kinder, Maßnahmen zur
Entwicklung eines Gesamtschul- und
GesamthochschuLsystems, vordring-
liche Verabschiedung eines Gesetzes
über bezahlten Bildungsurlaub, ver-
stärkte staatliche Förderung der Er-
wachsenenbildung unter Sicherung
der Unabhängigkeit ihrer Träger,
Verbesserung des Berufsbildungsge-
setzes unter Einbeziehung aller Aus-
bildungsbereiche, Mitbestimmung
der Arbeitnehmer in allen Fragen
der berufliclien Bildung, baldige Er-
lichtung eines Bundesinstituts für
Berulsbildungsforschung, Neugestal-
tung des Ausbildungsförderungsge-
setzes, Reform der Aus- und Fort-
bildung im öffentlichen Dienst.
Internationale Politik
Auf Grund der Bewegungsfreiheit,
die die Bundesregierung durch die
Absage der Wähler an alle radika-
len Kräfte von redits und links er-
halten hat, erwartet der DGB eine
Intensivierung der Außenpolitik. Da-
zu gehört insbesondere:
verstärkte Bemühungen um die
Einigung Europas,
Förderung der Harmonisierung der
Sozialpolitik in der EWG.
Verbesserung der Bezii-hungen zu
den Ostblockstaaten mit dem Ziel,
die politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Verbindungen zu verstär-
ken, ohne daß dabei das Vertrauen
der eigenen Verbündeten gefährdet
wird,
aktive Förderung einer internatio-
nalen kontrollierten Abrüstung,
Verzicht der Bundesrepublik
Deutschland auf den Besitz von ato-
maren Waffen.
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Wochenzeitung des Deutschen Gewerkschaftsbundes
WELT DER ARBEIT
. WELT DER ARBEIT 5 Köln 21, Postfach 210140
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane ,
Great Neck
NEW YORK llo2^/USA
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Fernruf (0221) 82821
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Postscheckkonto Köln 37973
Redaktion
Unser Zeichen/Tag
rb./ki 15. Mai 19 7o
Lieber Herr Eckstein,
ich bin Ihnen seit langem meine Erklärung schuldig und bitte
Sie hiermit vielmals um Entschuldigung dafür, daß ich erst ietzt
etwas von mir hören lasse. j^^-^«-
Die ;Welt der Arbeit' befindet sich seit einigen Monaten in einem
btadium permanenter Experimente - eine Erscheinung übrigens, die
man m der gesamten deutschen Presse verfolgen kann. Die Infor-
mationslawine, die offenbar immer mehr Leser erdrückt, zwingt
uns, nach gefälligeren Formen der Stoffdarbietung zu suchen, ohne
die Qualität darunter leiden zu lassen.
Im Rahmen dieser Entwicklung haben wir einige Seiten "umgemodelt",
was dazu führte, daß einige Themen-Komplexe - wie wir zu unserem
Schrecken feststellten - von einer Woche zur anderen unter den
Tisch fielen. Vor allem wurde die Berichterstattung aus dem Ausland -
die bisher schon stiefmütterlich behandelt wurde - in Mitleiden-
schaft gezogen. Ich gestehe Ihnen offen, daß wir eine uns alle
befriedigende Lösung bis zur Stunde nicht gefunden haben. Nicht
Unzufriedenheit mit Ihren Beiträgen, sondern diese Vorgänge sind
«chuld daran, daß die Pläne, die wir seinerzeit in Köln schmiedeten,
noch immer nicht verwirklicht wurden.
Ich hoffe sehr, daß unsere Diskussion in den nächsten Wochen soweit
gediehen ist, daß wir in der Lage sind, ein Konzept zu entwerfen, das
1 - 2 Jahre gültig bleibt. Erlauben Sie mir bitte, Ihnen den Vorschlag
zu machen, daß Sie zunächst nicht von sich aus Artikel schreiben
sondern daß wir uns melden, wenn wir einen Beitrag über amerikanische
Probleme haben wollen. Die Artikel von Ihnen, die noch bei uns liegen
werden m den nächsten vier Wochen abgedruckt. '
- 2 -
Bund- Verlag GmbH, 3 Köln-Deutz, Deutz-Kalker Straße 46; Rechtsform: Gesellschaft mit besdiränkter Haftung; Sitz: Köln
Registergericht : Amtsgericht Köln; Nr. HR /B 937 1 ; Geschäftsführer : Wilhelm Biedorf ; Vorsitzender des Beirats : Alf ons Lappas.
JL
Blatt 2
Herrn George Eckstein, 5 Cricket Lane , NEW YORK
15.5.1970
Im Hinblick auf Arbeiten über amerikanische Gewerkschaften haben
wir uns bewußt zurückgehalten, weil wir die schwebenden Verhandlungen
zwischen IBFG und AFL/CIO nicht stören wollten. Sie wissen sicher-
lich, daß die Kreise um Meany auf Kritik aus der Bundesrepublik
besonders allergisch reagieren. Sobald diese Gespräche endgültig
abgeschlossen sind, haben wir wieder die uneingeschränkte Freiheit,
positiv oder negativ zur amerikanischen Gewerkschaf tspoltik Stellung
zu nehmen. ^
In der Hoffnung, daß Sie für unsere etwas verzwickte Situation Verständ-
nis haben, verbleibe ich
mit den besten Grüßen
Ihr
W/lLliu
Richard Becker
/
POLITIK UND GESELLSCHAFT
Taktik gegen Terror
US-Gewerkschaften verloren mit Walter Reuther einen ihrer großen Pioniere
Einer jener Unglücksfälle, an
denen die neuere amerikani-
sche Geschichte leider so reich
ist, hat die amerikanische Gewerk-
schaftsbewegung am 10. Mai um
ihren vielleicht begabtesten Führer
und das fortschrittliche Lager in
Amerika um eine seiner einfluß-
reichsten Persönlichkeiten gebracht.
Seit 35 Jahren sind Walter Reuther
und die Automobilarbeiter-Gewerk-
schaft (UAW) synonym. Als er einer
ihrer Locals im Jahre 1935 beitrat,
da steckten die Vereinigten Staaten
tief in der Depression, die kleinen
gewerkschaftlichen Gruppen in der
Autoindustrie standen unterm Ter-
ror der Unternehmer, und ihre akti-
ven Führer riskierten — wie Walter
Reuther das schnell erfahren sollte
— fristlose Entlassung.
Wenig später führte er mit seinem
Bruder Victor — sie arbeiteten zeit-
lebens eng zusammen — den ersten
erfolgreichen „Sitdown" - Streik
durch und bereicherte die ameri-
kanische Gewerkschaftsbewegung
um eine neue Kampfmethode. Diese
verstieß zwar nominell gegen die be-
stehenden Eigentumsgesetze, aber
ohne sie wäre damals die rasche Or-
ganisierung der Autoarbeiter und
anderer Industrien in die Massen-
gewerkschaften unmöglich gewesen.
(Im Gewerkschaftskampf überflüssig
geworden, wurde die Waffe nun von
den radikalen Studenten und Negern
wieder aufgegriffen.)
Der große erbitterte „Sitdown"-
Streik bei General Motor in Flint,
an dem Reuther aktiv teilnahm,
wurde zum Merkstein in der Arbei-
terbewegung; er führte zur Aner-
kennung der Gewerkschaft durch
General Motors und bald darauf
auch durch Chrysler. Ford wider-
setzte sich der Organisierung seiner
Belegschaft mit brutalen sogenann-
ten „goon squads", denen auch Reu-
ther in einer als „Schlacht auf der
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Der tödliche Unfall des 62jährigen Präsidenten der US-Automobil-
arbeiter-Geu^erkschaft (UAW), Walter Reuther, hat in der ganzen
Welt eine Welle des Bedauerns ausgelöst.Unser USA-Korrespondent
George Günther Eckstein nahm dieses tragische Ereignis zum An-
laß, einen Überblick über Geschidite und gegenu^ärtige Situation
der UAW zu geben und ihre mögliche Entwicklung zu skizzieren.
halbe Million Mitgheder und führte
zum Zusammenschluß der neuen
Massengewerkschaften in der CIO,
damals geführt von John L. Lewis,
dem Führer der Bergarbeiter.
Zehn Jahre später wurde Reuther
selbst Präsident der CIO, Mitbegrün-
der des IBFG, und 1955 vollzog er
die Vereinigung mit der von George
Meany geführten AFofL. Seine Hoff-
nung, die vereinte Gewerkschafts-
Episode zum Opfer fiel, und
sdiwenkte erst 1941 ein. Aber die
größte soziale Kampfwelle der neue-
ren amerikanischen Gesdiichte
brachte die UAW noch 1937 auf eine
..Das sitzt tief; das wisclit wolil icei-
ner meiir vom Tiscli!"
bewegung in ein weniger konserva-
tives Fahrwasser leiten und Meany
in der Führung ablösen zu können,
. verwirklichte sich freilich nicht, und
er verließ die Vereinigung mit sei-
ner UAW im Jahre 1968, um sich mit
uci eueulaiis außerhalb stehenden
mächtigen Teamster-Gewerkschaft
zur über 3 Millionen zählenden ALA
(Alliance for Labour Action) zusam-
menzaischließen, ohne daß freilich
diese etwas heterogene Arbeitsge-
meinschaft bisher nennenswerte Er-
i^ebnisse verbuchen konnte.
Reuthers eigentliches Feld und die
Quelle seines Einflusses war und
blieb die UAW. Ihr galt seine uner-
müdliche Energie, ihr galt sein gan-
zes Leben. Er und seine Freunde
lührten sie, seitdem es ihnen 1946/47
in harten Auseinandersetzungen ge-
lungen war, sie der kommunistisch
unterwanderten Führung von R. J.
Thomas zu entreißen. Diese harten
internen Kämpfe machten Reuther
aber nicht wie so viele seiner Kolle-
gen zum Autokraten, und die UAW
wurde in den fast 25 Jahren seiner
Führung eine der demokratischsten
Gewerkschaften der Vereinigten
Staaten. Er selbst — früher Sozia-
list — lebte sehr bescheiden und be-
gnügte sich mit einem Bruchteil des
Gehalts, den viele Leiter kleinerer
Gewerkschaften sich bewilligen.
In den Lohnverhandlungen, die
mehrfach mit längeren Massen-
streiks gegen eines der drei großen
Automobiluntemehmen verbunden
waren, verstand er es, deren Kon-
kurrenz untereinander für seine Ge-
werkschaft auszunutzen. Wie in den
Kampfmethoden, war er auch bahn-
brechend in der Einführung und
Durchsetzung wichtiger, für Amerika
neuer, sozialer Forderungen in den
Tarifverträgen :
Automatische Lohnerhöhung ge-
koppelt an die Steigerung der Pro-
duktivität bzw. der Lebenshaltungs-
kasten; unternehmerfinanzierte Pen-
sionsfonds und Krankenversiche-
rung; die Möglichkeit vorzeitiger
Pensionierung; ein durch zusätzliche
Arbeitslosenunterstützung und
Kurzarbeit-Außgleidi geu-antiertes
Jahreseinkommen. Für die bevorste-
henden Tarifverhandlungen wird
u. a. die Umstellung auf Monatslohn
verlangt, um allmählich zu einer Ver-
wischung des Gegensatzes Arbeiter
— Angestellte zu erreichen.
Gerade die Erfolge seiner Ge-
werkschaftspolitik, zusammen mit
den technologischen Veränderungen
in der Produktion, haben freilich
neuerdings zu einer Strukturwand-
lung in der Zusammensetzung der
Autoarbeiter geführt, die sich auch
im Funktionärstab bemerkbar ge-
macht hat und vielleicht zu Ausein-
andersetzungen um seine Nachfolge
beitragen v/ird. So setzt sich heute
über ein Drittel der Belegschaften
aus jüngeren Arbeitern zusammen,
denen sowohl die Tradition der
Kampfzeiten und der Depression
fremd ist wie die langjährige Bin-
dung an den Arbeitsplatz. Und ob-
wohl die UAW von allen großen Ge-
werkschaften den Negern die besten
Arbeits- und Aufstiegsmöglichkeiten
verschafft hat — oder vielleicht ge-
rade deshalb — , macht ihr gelegent-
lich in einigen Betrieben die Agita-
tion freilich sehr kleiner „revolutio-
närer" Negergruppen zu schaffen.
Was Walter Reuther auszeichnete,
war, daß er zu den wenigen Gewerk-
schaftsführern gehörte — unter den
Massengewerkschaften war er wohl
der einzige — , die über den Anlie-
gen der eigenen Gewerkschaft nicht
die Sicht auf die sozialen Probleme
der Gesamtgesellschaft verloren. So
stand er in der Vorderfront der Ci-
vil Rights-Bewegung, marschierte an
der Seite Martin Luther Kings und
anderer in Alabama und Mississippi;
unterstützte politisch und finanziell
fortschrittliche Politiker und Publi-
kationen, suchte die Ausdehnung der
gewerkschaftlichen Organisation auf
bisher vernachlässiigte Gebiete wie
Landarbeiter, Krankenhäuser, kauf-
männische Angestellte usw. Schließ-
lich wandte er sich, wenn auch zö-
gernd, als einer der wenigen Arbei-
terführer gegen die Vietnampolitik
und gegen die sterile Außenpolitik
des kalten Krieges in der AFL-CIO.
GEORGE GÜNTHER ECKSTEIN
WEIT DER ARBEIT
Wochenzeitung
des Deutschen Gewerkschaftsbundes
Redaktion
Welt der Arbeit, 5 Köln 21, Postfach 21 01 40
Herrn
G-eorge G-ünther Eckstein
S. Cricket Lane
Great Neck
NEW YORX 11 o24
USA
Köln-Deutz, Deutz-Kaiker Straße 46
Fernsprech-Sammelnummer (02 21) 8 28 21
Fernschreiber 08 873 362
Konten: Postscheckamt Köln, Nr. 379 73
Bank für Gemeinwirtschaft Köln,
Nr. 11 60 02 87
Ihr Zeichen
Ihr Schreiben
Durchwahlnummer
(0221) 82 8^53
Unser Zeichen
pl/hs
Datum
3o. November 1972
Sehr geehrter Herr Eckstein,
aus Anlaß des bevorstehenden Friedens in Vietnam wollen wir unsere
Leser darüber informieren, ob und wie die USA mit der Umstellung
ihrer Wirtschaft von einer weitgehenden Kriegs- auf eine weitgehen-
de Friedensproduktion fertigwerden.
Was ist aus der Studie des "Post Vietnam Policy Committees" für den
Übergang zur Friedenswirtschaft geworden? Was ist überhaupt bisher
schon geschehen? In welchen Branchen sind wieviele Arbeitsplätze in
Gefahr - und was ist dagegen zu tun? Welche Rolle spielen die US-Ge-
werkschaften? Wieweit werden die Vorstellungen der Gewerkschaften
berücksichtigt?
Haben Sie Lust, dieses Thema für uns zu bearbeiten? Schön wäre es,
wenn Sie den etwas spröden Stoff durch Zitate und Reporta2:e-Elemen-
te auflockern könnten. Es käme ein Feature von ca. 12o Schreibmaschi-
nenzeilen in Frage.
Ich bin nicht sicher, ob Ihre Adresse aus dem Jahre 197o, die wir in
unserer Kartei haben, noch stimmt. Deshalb möchte ich Sie bitten, uns
kurz mitzuteilen, ob Sie dieses Thema für uns behandeln wollen.
Mit freimdlichen Grüßen
( ////V
Hans Plück
'V
Bund -Verlag GmbH, 5 Köln-Deutz, Deutz-Kalker Straße 46; Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung; Sitz: Köln;
Registergericht: Amtsgericht Köln; Nr. HR/B 9371 ; Vorsitzender d. Beirats; Alfons Lappas; Geschäftsführer: Tomas Kosta, Lothar Pinkall
Redaktion
Welt der Arbelt
«errn Hans PiSek
Postfach 2l5lJS^
5 Köln 21
**.12.1972
Sehr geehrter Herr Piöck,
J"», die Adresse sf<»™.*
esse stimmt noch (Haus-Nr. 5)
Auf Ihre Anfrage vom 30.11 t^„ , /^
ml ff-« 4 1 J^»n. kann loh ihnen
"M fibrlge»= „Mt
6oi-inger, als vielfach
angenommen).
Da aber damit ein« ni/.»,*
ein« nicht unerhebliches
Materialstudlum verbunden ist n..? *
r,T» ^ » musste Ich
für den Artikel ein h««„„
®^" Honorar von 150 DM
Mit freundlichen Grössen
WEIT DER AKBEir
Wochenzeitung
des Deutschen Gewerkschaftsbundes
Redaktion
Welt der Arbeit. 5 Köln 21, Postfach 210140
Köln-Deutz, Deutz-Kalker Straße 46
Herrn
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck
NEW YORK 11 o24
USA
Fernsprech-Sammelnummer (02 21) 8 28 21
Fernschreiber 08 873 362
Konten: Postscheckamt Köln, Nr. 379 73
Bank für Gemeinwirtschaft Köln,
Nr. 11 60 02 87
Ihr Zeichen
Ihr Schreiben
Durchwahlnummer
(0221) 8282 268
Unser Zeichen
pl/hs
Datum
7. Dezember 1972
Sehr geehrter Herr Eckstein,
vielen Dank für Ihren Brief vom 4. 12, 72, den ich heute bekommen
habe. Natürlich sind wir bereit, Ihnen für Ihr Feature 15o DM zu
bezahlen.
Mit freundlichen Grüßen
[ans Plück
Bund -Verlag GmbH, 5 Köln-Deutz, Deutz-Kalker Straße 46; Rechtsform: Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Sitz: Köln;
Registergericht: Amtsgericht Köln; Nr. HR/B9371 ; Vorsitzender d. Beirats: Alfons Lappas; Geschäftsführer: Tomas Kosta, Lothar Pinkall
WdA - Nr. 4 • Seite 6
POL!
150000 Arbeitskräfte fluten nach Beendigung
des Vietnam-Krieges auf den ameril<anischen
Arbeitsmarlit zurüci^. Weiche Auswirl^ungen hat
das für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten?
■ Ernsthafte Probleme wird es nicht geben. Wo
sie auftauchen, bleiben sie lokal und individuell
begrenzt. Zu diesem Ergebnis kommt George
Günther Eckstein in nachstehendem Artikel.
Amerikas
Wirtschaft
hat nicht
zu fürchten
Der Friede in Vietnam wird keine negativen Aus-
wirkungen haben / Von George Günther Eckstein
%:
"■■ *«.
Nicht jeder in
Noch ist der Waffenstillstand in
Vietnam nicht unterzeichnet,
geschweige denn der Friede
hergestellt. Aber es ist wohl nur
noch eine Frage von Wochen, bis zu-
mindest die Vereinigten Staaten ihre
Kriegshandlungen einstellen. Nicht
EU früh, um zu fragen, welche öko-
nomischen Folgen sich daraus er-
geben.
Die Antwort darauf ist einfach:
im ganzen gesehen, so gut wie Null.
Die Frage beruht auf einer falschen
Vorstellung von der Art und vom
Gewiß, der Krieg hat infolge der
falschen Voraussetzungen, unter de-
nen er begonnen und geführt wurde,
in den USA eine tiefe moralische
Krise ausgelöst. Aber ökonomisch
war er eigentlich kein ernsthaftes
Problem, selbst dann nicht, als Prä-
sident Johnson glaubte, ihn unbe-
schadet eines ausgedehnten Sozial-
programms ausdehnen zu können.
Die Folge war eine Steigerung der
Inflationsrate auf 5 vH im Jahre
1968 — störend, aber keineswegs
bedrohlich.
Infolgedessen dürften viele per-
sönliche Umstellungen nötig werden:
Umsiedlung, niedrigere Entlohnung
und Umschulung. Für Städte und
Bezirke, die in Waffen- und Aero-
space-Produktion spezialisieren,
werden laufend wirtschaftliche Um-
stellungsmaßnahmen nötig."
Für die betroffenen Arhpitpr nnH
Techniker — darunter auch die zi-
vilen Angestellten und Arbeiter der
staatlichen Arsenale — war und ist
diese Entwicklung freilich ein hartes
Problem, und die Gewerkschaften
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26. Januar 1973
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ie Heimat zurückkehrende US-Soldat findet gleich den passenden Arbeitsplatz.
Fotos: dpa
als eine gelegentliche Milderung und
Hinauszögerung von Stillegungen
und Entlassungen.
Das Office of Economic Adjust-
ment im Pentagon hat die Aufgabe,
den betroffenen Orten bei der Suche
nach Ersatzindustrien und Beschäf-
tißungsmöglichkeiten behilflich zu
sein. Die Hilfe erfolgt hauptsächlich
in der Beratung und in der Vermitt-
lung von Krediten, Aufträgen und
Jobs von anderen Bundesinstitutio-
nen. Auf diese Weise wurden in den
letzten Jahren etwa 80 000 Arbeits-
striche machen will, etwa auf dem
Gebiet der Armutsbekämpfung, der
Erziehung und des sozialen Woh-
nungsbaus. Das einzige Gebiet dieser
Art, auf dem nennenswerte Fort-
schritte zu erwarten sind, ist das
Gebiet der Emissionskontrolle für
Stadtverwaltungen und Industrie.
Die Industriekonzerne werden da-
zu um so eher bereit sein, als sie die
Kosten in der einen oder anderen
Form auf die Öffentlichkeit abwäl-
zen können, durch Steuern oder
durch höhere Preise.
Bonn gibt
Geld für
Vietnam
Für Hilfsaktionen in Viet-
nam will die Bundesregierung
30 Millionen Mark zur Verfü-
gung stellen. Bundeskanzler
Brandt kündigte die Bereit-
schaft der Bundesregierung
JgTyja JauDiQs^sTH aiu sasar
Verlauf dieses nie als solcher erklär-
ten Krieges und seiner Bedeutung
im Rahmen der amerikanischen
Wirtschaft.
Die eigentlichen Kriegsausgaoen
betrugen nie mehr als 26 Md. Dollar
oder 3 vH des GNP (Gesamt-Na-
tionalprodukts). Sie wurden in den
letzten vier Jahren bereits auf etwa
die Hälfte reduziert. In der gleichen
Zeit wurde die Zahl der eingesetzten
Truppen von über 500 000 auf unter
30 000 herabgesetzt.
Die Rückberufung dieses kleinen
Restes und dessen Rückkehr auf den
Arbeitsmarkt spielt im Rahmen der
Gesamtreduzierung des Militärper-
sonals um etwa eine Million oder im
Rahmen der konjunkturellen Ver-
schiebungen auf einem Markt von
80 Millionen Arbeitskräften keine
Rolle. Überdies wird ein Teil der
Kriegsveteranen durch staatlich fi-
nanzierten Schulbesuch noch eine
Weile vom Arbeitsmarkt ferngehal-
ten.
konnten nicht viel mehr erreichen
Probleme für
den einzelnen
Ihr einziger Wunsch: Endlich
wieder in Ruhe und Frieden
leben können.
Wichtiger schon wirkt sich die
Einschränkung der Rüstungsproduk-
tion auf einige bestimmte Industrie-
zweige aus. Auch hier erfolgte der
größte Teil des Rückgangs in der
Beschäftigtenzahl — um etwa eine
Million — bereits in den letzten vier
Jahren.
Für die nächsten drei Jahre wird,
gemäß einer vor kurzem veröffent-
lichten Projektion des Bureau of
Labor Statistics (BLS) nur noch ein
zusätzlicher Rückgang von insgesamt
150 000 erwartet. Auch hier ist das
Problem nicht allgemein, sondern
lokal und individuell begrenzt. Vor
allem im geographisch auf wenige
Gebiete konzentrierten Flugzeugbau.
Dazu das BLS:
„Die erforderldche Umstellung mag
für die betroffenen Orte und Indi-
viduen schwierig sein. In den mit
der Rüstung verknüpften Sektoren
wird die Beschäftigung (bis 1975)
nicht merkbar zunehmen oder viel-
leicht abnehmen. Höhere Beschäfti-
gung ist projiziert für das Bauge-
werbe, den Handel, für öffentliche
Behörden und für gewisse Dienst-
leistungsgewerbe.
Die berufliche Zusammensetzung
dieser Sektoren ist aber sehr ver-
schieden vom Rüstungssektor in be-
zug auf hochqualifizierte Jobs (Wis-
senschaftler, Techniker) und Pro-
duktionsarbeiter. Die Umstellungen
werden noch erschwert durch das er-
wartete geringe Wachstum der Be-
schäftigtenzahl in der Industrie ins-
gesamt . . .
Mehr Geld für fortd
Für die großen Industriekonzerne,
welche die Hauptkontrahenten des
Pentagon stellen, ist die Angelegen-
heit mit wenigen Ausnahmen kein
Problem. Ein Direktor von General
Dynamics, dem drittgrößten Rü-
stungskontraktor, drückte es der
„New York Times" gegenüber dra-
stisch so aus: „Das Verteidigungs-
ministerium wird;j^^^^,^Tehr _Geld
haben für fortSchnhlidies^ Zeug,
wenn es keine Helme und Stiefel
mehr zu kaufen braucht."
Die militärische Führung hat na-
türlich mehr als genug Projekte in
petto, die nur auf die Gelegenheit
warten, in den Etat eingebaut zu
werden — vom neuen Superbomber
B-1 zu neuen „Generationen" von
Missiles und Weltraumsatelliten.
Präsident Nixon hat kategorisch
erklärt, die Vereinigten Staaten wür-
den sich nicht den ersten Platz als
Militärmacht streitig machen lassen,
und der kürzlich zurückgetretene
Verteidigungsminister Laird kündig-
te eine Erhöhung des kommenden
Militärbudgets von 76 auf 80 Md.
Dollar an.
Es ist unwahrscheinlich, daß der
Kongreß daran wesentliche Abstri-
che machen wird, wenn sich auch in
den letzten Jahren besonders im Se-
nat die Opposition gegen die For-
derungen des Pentagon erheblicli
verstärkt hat.
Aber ein Militärbudget von 70 bis
80 Milliarden wird heute von vielen
Seiten als notwendig akzeptiert. Der
Anteil am GNP ist mit 6 bis 7 vH
nicht hoch genug, als daß die ame-
rikanische Wirtschaft entscheidend
davon abhinge, und man kann des-
halb nicht gut, wie das von mancher
Seite geschieht, von einer dauern-
den Kriegswirtschaft sprechen. Aber
ein ständiger Sektor von solchem
Umfang webt immerhin ein Netz
von nutznießenden Interessenten,
das politisch und sozial eine erheb-
liche Rolle spielt.
Ausweitung des
Baugewerbes
Zu den interessierten Gruppen ge-
hören nicht zuletzt auch die Arbeiter
und Angestellten der Rüstungsindu-
strien; ihre Gewerkschaften haben
verschiedentlich in Zusammenarbeit
mit Industrie und Militär politischen
llätze gefunden.
r^
tTriffffche Di
)ruck auf widerspenstige Abgeord-
|ipte ausgeübt, z. B. beim Kampf um
250-Millionen-Subvention an die
bnkrotte Lockheed, die größte
Hugzeugfirma.
Eine fühlbare Herabsetzung des
Vlilitäretats ist wohl erst dann zu
h warten, wenn die diversen Ver-
landlungen über Rüstungs- und
:ruppenbeschränkungen zu Erfolgen
jführen. Aber selbst dann ist es frag-
lich, ob Nixon an die Durchführung
ier vielen dringlichen sozialen Auf-
gaben herantreten wird. Einstweilen
[edenfalls liegen etwaige Erfolge
iieser Verhandlungen noch in weiter
j'erne.
Und einstweilen hat Nixon klar-
gemacht, daß er im Gegenteil an
lanchen sozialen Aufgaben Ab-
Zusammen mit Industrieanlagen
und dem privaten Wohnungsbau, wo
ein Auftrieb erwartet wird, bedeutet
das eine erhöhte Beschäftigung im
Baugewerbe. Es ist deshalb wohl
kein Zufall, daß Nixon sich bei den
Bauarbeitern großer Beliebtheit er-
freut.
Die Ausweitung im Baugewerbe
schüfe übrigens eine günstige Ge-
legenheit zum Training und zur Zu-
lassung einer großen Anzahl der von
der Arbeitslosigkeit besonders hart
betroffenen Neger in die noch immer
fast „blütenweißen" Fachgewerk-
schaften.
Nixon hat soeben Peter Brennan,
den Führer der New Yorker „Hard
Hats", zum Arbeitsminister ernannt.
Die Kombination dieses erprobten
Gegners der Negerzulassung in den
Baugewerkschaften und des die Ne-
gerschaft bewußt vernachlässigenden
Präsidenten macht es freilich un-
wahrscheinlich, daß von dieser Ge-
legenheit Gebrauch gemacht wird.
an, nach dem WaiTenstillstarü
humanitäre Hilfe in Indochina
zu leisten. Das Innenministe-
rium beabsichtigt, alle west-
deutschen Hilfsaktionen zu ko-
ordinieren. Alle Hilfsmaßnah-
men sollen so gesteuert wer-
den, daß die Förderung später
in Projekte für die Entwick-
lungshilfe übergehen kann.
Nicht nur Geld und Hilfsgüter
sollen nach Vietnam geschickt
werden, sondern auch Helfer.
Das Deutsche Rote Kreuz
hat sich schon auf den Tag des
Waffenstillstands vorbereitet.
Es will materielle und ideelle
Hilfe beim Wiederaufbau Viet-
nams leisten. Vor allem w.ill es
klinische Hilfsmittel nach Viet-
nam schicken. Für die Nach-
kriegszeit sollen die beim
DRK-Suchdienst gewonnenen
Erfahrungen zur Verfügung
gestellt werden.
Nachruf
Wir erfüllen die traurige Pflicht mitzuteilen, daß
I
Richard Demtröder
Direktor des Belegschafts- und Sozialwesens
am 20. Januar 1973 im Alter von 52 Jahren nach längerer Krankheit, für
uns jedoch unerwartet, verstorben ist.
In den 26 Jahren seiner Tätigkeit im Unternehmen haben wir ihn als auf-
richtige, sich stets für das Wohl der Belegschaft einsetzende Persönlichkeit
gekannt und geschätzt.
Seine Arbeit war von hohen Idealen bestimmt, die durch seine Bescheiden-
heit immer glaubhaft war. Das erfolgreiche Wirken wurde durch den
frühen Tod jäh unterbrochen.
In Dankbarkeit nehmen wir Abschied von einem Menschen und Freund,
dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden.
Witten, 26. Januar 1973
Vorstand, Betriebsrat und Belegsdiaft der
EDELSTAHLWERK WITTEN AG
Die Beisetzung erfolgte am Mittwoch, dem 24. Januar 1973, auf dem Kommunalfried-
hof in Witten-Heven.
26. Januar 1973
l^eutlicher als erwartet haben die
■^Wähler der Christlich-Demokra-
tischen Union die Oppositionsrolle
zugewiesen. Eine Gesamtschau aller
Gründe mit den notwendig zu zie-
henden Konsequenzen wird die Par-
tei in der nächsten Zeit lebhaft be-
schäftigen. Doch eines kann man
jetzt schon mit Sicherheit sagen: die
Wähler sind der CDU vor allem bei
den Arbeitnehmern davongelaufen.
Es wäre absurd, verlorengegangene
Wählerschichten anders als dort
zurückgev/innen zu wollen, wo die
Einbrüche entstanden sind.
Offene und schonungslose Analy-
sen sind angekündigt. Der Parteivor-
sitzende Dr. Rainer Barzel sieht den
ständigen Kontakt mit der Bevölke-
rung gefährdet und verlorengegan-
gen. Er will ihn intensivieren. Seine
Erkenntnis ist richtig, daß die CDU
bisher die Betriebe überwiegend als
weiße Flecken auf der politischen
Landkarte angesehen und zuwenig
getan hat, diese auszufüllen.
Um es vorweg zu sagen: eine
Volkspartei — also auch die CDU —
muß Ansprechpartner aller soziolo-
gischen Schichten unserer Bevölke-
rung sein. Die Frage ist nur, welche
Prioritäten man setzt, wo man be-
ginnt und wie glaubwürdig man da-
bei wirkt.
Was die Betriebs- und Gewerk-
schaftsarbeit angeht, ist in der Ver-
gangenheit vieles versäumt worden.
Absichtserklärungen, dies jetzt end-
gültig ändern zu wollen, können nur
der Beginn eines neuen — und wie
mir scheint, sinnvollen — Anfangs
sein. Wer jetzt — nach langer Zeit —
ernsthaft auch auf dem Gebiet der
Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit
neue und glaubhafte Akzente setzen
will, muß wissen, daß damit allein
noch nichts gewonnen worden ist.
POLITIK UND
Das WDA
CDU an der
Von Heinz Bus / Gewerkschaftsrefe
-Eine lange Zeit ist aufzuholen und
verlorene Glaubwürdigkeit gewinnt
man nicht in sechs Monaten zurück.
Trotzdem: jeder vergeudete Tag be-
deutet Verlust. Die Parole kann nur
heißen: an die Arbeit und durch-
halten.
Ohne die Sozialausschüsse kann
die Partei diese Aufgabenstellung
nicht lösen. Die Sozialausschüsse sind
die legitimierten Vertreter der Ar-
beitnehmerschaft in der Christlich-
Demokratischen Union. Sie halten
seit langem den Kontakt zu den Be-
trieben, zu den Gewerkschaften.
Ihre alte Forderung nach Rücken-
deckung und Mitwirkung der Partei
kann jetzt verwirkhcht werden. Das
muß in zwei Stoßrichtungen gesche-
hen:
Das Verhältnis des DGB zur CDU
und umgekehrt ist belastet. Ohne
die Gründe hier im einzelnen unter-
suchen zu wollen, Fehler sind von
beiden Seiten gemacht worden. Dar-
über muß gesprochen werden; mit
Sachlichkeit und Offenheit, auch mit
der notwendigen Härte.
Doch dies ist nur ein Teil der zu
bewältigenden Probleme. Es ist
wichtig, daß man gemeinsam nach
vorne schaut; die Auseinanderset-
zung mit dem Willen angeht, Berüh-
rungspunkte und gemeinsame Stand-
punkte zu entdecken und sie durch-
zusetzen. Voraussetzung dazu ist.
daß sich der DGB wieder ernsthaft
seiner parteipolitischen Unabhängig-
keit erinnert und manch beharrende
Kräfte in der CDU ihren Anti-
Gewerkschafts-Komplex über Bord
werfen.
Das eine ist so wichtig wie das
andere. Wer aus rein taktischem
Interesse eine neue Phase der Koor-
dinierung beginnt, setzt schon an
den Anfang den Keim des Miß-
trauens. Mißtrauen jedoch ist ein
schlechter Partner.
Hier soll der Versuch gemacht
werden, einige der Aufgaben zu kon-
kretisieren, die die CDU überneh-
men muß, will sde ihre gewerkschaft-
Das Eigentor
des Otto Wolff
Von Ludwig Rosenberg
ESELLSCHAFT
WdA - Nr. 4 • Seite 5
orüm
asis
ent der CDU
liehen Kontakte glaubwürdig und
ernstgenommen gestalten. Dabei
gehe ich davon aus, daß alle An-
strengungen der CDU am besten
nicht unternommen würden, wenn
der DGB von vornherein aus falsch
verstandenem gewerkschaftlichem
Interesse sich gegenüber der CDU
abkapseln oder einigeln würde.
Spitzengespräche sind eine gewiß
zu lobende Einrichtung. Das neue
CDU-Präsidium hat kurz nach sei-
ner Wahl ein solches mit dem DGB
geführt. Hier bieten sich auch in
Zukunft Ansatzpunkte. Dabei muß
eine Regelung des ständigen Gesprä-
ches und des permanenten Austau-
sches gefunden werden. Nicht nur
der DGB, auch die Einzelgewerk-
schaften sind dabei zu berücksichti-
gen.
Die Gewerkschaftskongresse —
Höhepunkte gewerkschaftlicher Ar-
beit — bedürfen der Präsenz der
CDU. Dazu ist nicht nur die Anwe-
senheit des Vorsitzenden, sondern
möglichst des gesamten Präsidiums
notwendig. Was bei Veranstaltungen
der Unternehmer möglich ist, sollte
bei Gewerkschaftskongressen gang
und gäbe sein. Diese bestehen nicht
nur aus der Eröffnungsveranstaltung.
Gewerkschaftspolitik wird in den
Tagen danach gemacht. Jedem hohe
Verantwortung tragenden Politiker
— auch denen der CDU — steht es
gut an, sich längere Zeit anzuhören,
was die Delegierten zu sagen haben,
werden doch gerade hier Arbeit-
nehmerinteressen vertreten.
Die CDU wird auch bei ihren Mit-
gliedern, die sich gewerkschaftlich
organisiert haben, initiativ werden
müssen. Damit werden auf Dauer
auch innergewerkschaftliche Ent-
scheidungsprozesse beeinflußt.
Zur Arbeit an der Basis gehört
für die CDU dabei — und dies ist
für verlangtes Engagement sehr
wichtig — der laufende Kontakt zu
christlich-sozialen Betriebsräten, Be-
triebsratsvorsitzenden. Sie sollten
wie selbstverständlich in regelmäßi-
gen Abständen Gast des CDU-Vor-
sitzenden sein.
Dabei dürften nicht nur gewerk-
schaftliche Problemstellungen deut-
lich werden, sondern auch die oft
erheblichen Probleme der Arbeitneh-
mer überhaupt im Betrieb. Bundes-
betriebs- und Personalrätekonferen-
zen müssen sich ergänzend anschlie-
ßen. Sie lassen sichtbar werden, daß
sich die CDU um einen gemeinsamen
Kontakt mit den Arbeitnehmern be-
müht.
Die Nahtstelle zwischen betrieb-
lichen und gewerkschaftlichen Pro-
blemen liegt im Betrieb. Hier ist
echte Basisarbeit vonnöten. Im Be-
trieb wird auch die Grundlage der
gewerkschaftlichen Arbeit gelegt.
Hier kann nur wirksam werden, wer
sich gleichzeitig gewerkschaftlich'
engagiert. Genau an dieser Stelle
versuchen auch linksradikale Grup-
pierungen, Einfluß zu gewinnen.
Der gemeinsame Kampf aller
Demokraten setzt hier notwendiger-
weise an.
Die christlich-sozialen Gewerk-
schafter müssen wissen, daß ihnen
ihre Partei bei diesen Auseinander-
setzungen den Rücken deckt. Eine
der Voraussetzungen dazu ist eine
ständige Informationsquelle, wie sie
durch die „Betriebsinformationen**
(BI) ausgezeichnet gelöst wurde.
Ein ständiger Kontakt von Ver-
antwortung tragenden christlich-
sozialen Betriebsgruppenmitgliedern
mit ihrer Parteispitze muß hinzu-
kommen. Hier schließt sich der
Kreis. Die beiden Stoßrichtungen
Gewerkschaft und Betrieb vereini-
gen sich hier.
Ohne die Einschaltung und ohne das
Vertrauen der Gewerkschaften kann
weder die eine noch die andere Auf-
gabenstellung befriedigend gelöst
werden. Ich kann darauf verzichten,
an dieser Stelle ein detailliertes
Programm zu formulieren.
Die CDU hat in Zusammenarbeit
mit den Sozialausschüssen jede
Chance, die Arbeitnehmer davon zu
überzeugen, daß sie es sehr ernst
nimmt, den berechtigten Anliegen
dieser größten gesellschaftlichen
Gruppe unserer Bevölkerung Rech-
nung zu tragen. Doch sie muß zu
den Arbeitnehmern und den sie
repräsentierenden Organisationen
kommen.
Nimmt sie diese Chance wahr,
wiederholt sich nicht, was Rainer
Barzel beklagte. Dann geht der
Kontakt nicht mehr verloren. Ihn
jetzt wieder herzustellen, ist Auf-
gabe der CDU.
I M kammern sind reine Unterneh-
■^^ mer-Organisationen. Sie haben
keinen Anspruch auf die Ausübung
öffentlich-rechtlicher Funktionen, die
sie unzeitgemäß noch heute besitzen.
Dies hat Otto Wolff von Ameron-
gen, Präsident des Deutschen Indu-
strie- und Handelstages (DIHT), so-
eben in seltener Klarheit dargetan.
In Lübeck hielt er eine Rede über
Fragen des Kartellrechts, der Vermö-
gensbildung und der Mitbestimmung.
Dabei hat er sich in einer Weise ge-
äußert, die fast alle „Argumente"
der Unternehmer zu denen der öf-
fentlich-rechtlichen Institution der
Industrie- und Handelskammern
machte.
Zur Kartellnovelle vertrat er den
Standpunkt, es sei eine Illusion, daß
ein schärferes Kartellgesetz, dessen
Notwendigkeit er zum Teil bejaht,
schon Preisstabilität garantiere. Als
wenn irgend jemand das behauptet
hätte! Wohl aber steht doch ein-
wandfrei fest, daß durch Kartellbil-
dung und Preisbindung der von den
Unternehmern so beschworene Wett-
bewerb behindert wird.
Otto Wolff wendet sich gegen
staatliche Eingriffe. Sie könnten,
meint er. zu staatlicher Wirtschafts-
lenkung führen. Aber er versäumt zu
sagen, daß es doch schließlich an der
„Wirtschaft" selbst liegt, die Gefah-
ren der Machtkonzentration, der
Marktbeherrschung und der über-
ragenden Marktstellung durch
Selbstdisziplin zu verhindern und
den Wettbewerb zu fördern. Schließ-
lich sind die Kartellgesetze und ähn-
liche Vorhaben ja nicht entstanden,
weil der Staat solche Mißstände ge-
schaffen hat. Vielmehr suchen die
Unternehmen in ihrer oft zügellosen
Sucht nach Mammutgebilden weit
über das wirtschaftlich optimale Maß
hinaus, den Markt für sich und ihre
Produkte zu beherrschen.
Zur Vermögensbildung warnt er
davor, die Arbeitnehmer „in das sehr
riskante Produktivvermögen" zu
drängen. Gleichzeitig versucht er sich
als Anwalt der vielen kleinen Volks-
und Belegschaftsaktionäre. Glaubte
er selbst an diese Theorie des
Schutzes der Arbeitnehmer vor dem
„Risiko der Aktie", so hätte er ge-
' gen die Vorschläge des Investivloh-
nes, der Belegschaftsaktie und alle
Versuche, die Arbeitnehmer am Un-
ternehmen zu beteiligen, Front ma-
chen müssen. — Diese Gefahr sieht
er offenbar nicht, wenn es sich um
Vorschläge handelt, die von den Ar-
beitgebern gemacht und teilweise
praktiziert werden. Er sieht sie nur
dort, wo es Vorschläge der Gewerk-
schaften betrifft.
näciist von der Zurückhaltung des
Industrie- und Handelstages zu die-
sem Thema. Im gleichen Atemzug
gibt er diese angebliche Zurückhal-
tung auf und lehnt die paritätische
Mitbestimmung überhaupt und
grundsätzlich ab. Und das mit allen
jenen Argumenten, die Vorstellun-
gen der rückständigsten Unterneh-
mergarnitur entsprechen. Die paritä-
tische Mitbestimmung „streue Sand
in das Entscheidungsgetriebe der
Unternehmen", „verbes.sere das so-
ziale Klima nicht" und so weiter und
so weiter.
Selbst den Bericht der Bieden-
kopf-Kommission, der die paritäti-
sche Mitbestimmung kritisch, aber
positiv beurteilt, stellt Wolff von
Amerongen in Frage. Als wäre Pro-
fessor Biedenkopf allein die Kom-
mission gewesen und ihr Urteil nur
allein von ihm abgegeben, verdäch-
tigt er Biedenkopf und die Mitglie-
der der Kommission. Biedenkopf
habe sich aus Rücksicht darauf, daß
er Vorstandsmitglied eines mitbe-
stimmten Betriebes sei, aus Angst
um seine Vorstandsposition zur Mit-
bestimmung positiv geäußert.
Man kann diese Art der Argumen-
tation nur kopfschüttelnd zur Kennt-
nis nehmen. Immerhin verkündet das
der Präsident des Deutschen Indu-
strie- und Handelstages. Was hätte
er wohl gesagt, wenn das Ergebnis
der Biedenkopf-Kommission umge-
kehrt ausgefallen wäre? Hätten die
Mitglieder der Kommission, hätte
besonders Biedenkopf dann so vo-
tiert, weil er Angst um seine Wie-
derwahl in den Vorstand durch Ver-
ärgerung der Kapitalseite gehabt
hätte?
Am lustigsten ist die Behauptung
des Präsidenten des DIHT, daß es
„ein makabrer Euphemismus sei, ge-
rade bei der wirtschaftlichen Lage
von Kohle und Stahl von einem Er-
folg der paritätischen Mitbestim-
lung zu sprechen". — Also die Mit-
bestimmung ist an der Krise der
Montanindustrie schuld. Nun fehlt
nur noch, daß er behauptet, daß die
paritätische Mitbestimmung an der
Agrarkrise in der Welt schuld ist.
Alles in allem sollte man dem Prä-
sidenten des Deutschen Industrie-
und Handelstages für seine Ausfüh-
rungen in Lübeck dankbar sein. Er
hat bewiesen, daß die Industrie- und
Handelskammern reine Unterneh-
merorganisationen sind, in denen
die Kapitalseite als Vertreter der
Unternehmen ihre imd nur ihre Po-
litik vertritt. Er hat bewiesen, daß
es ein unzeitgemäßer Unfug ist, sol-
chen einseitig zusammengesetzten
Organisationen öffentlich-rechtliche
Aufgaben zu übertragen.
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Herrn Dr. Wolf Donner
jreuillaton .Redaktion
DIE ZEIT ^
Postfach 1101 i'^^^^c^Cv^-t^
2 Hamburg 1
10* AuTiist 1972
l
&ehr geehrte Redaktion.
SJe ;v"erden £ich vielleicht erliinoriM Jass
i0h Ihnen in Vorjahr ein Interview mit
Ililovai. Djilas uiitorbrcitGte, das dann
ans politischr Ressort v;eitergeleitet wurde.
/ Ich habe vor, in der ersten Septembei*woche
/ n^ch Uaniburc £u kommen uiid imrde nich hei
/dieser Gel'^f^enheit gerne mit Ihnen ^Tber
/ die ^Möglichkeiten einer p^elr^Rf^ntlichen rit- '
/ arbeit mit Arbeiten aus dem sozio-kulturellen Kjn'^'^u
/ Themengebi t Amerika »s unterhalten* ^ u^^^-
Ich lebe seit über 30 Jahrei in Kcv York,
bin seit Jahren ''itarbeiter der Franlcfurter
,i:efte, n-euerkschaftlichen "Ccnatshefte,
Neue Gesellschaft, !!orkur und Verfasser '^
des 1970 bei '"anser erschienenen "^uches -ßtUiL^
»^DSA4 Die Heue Linke am Ende?"^ das s.Zt*
auch in der ZEIT ausfuhrlich besi^rcchcn
wurde .
Ich werde nach meiner Ankunft bei Ihnen
anrufen und hoffe, wir können uns sprechen.
Mit ergebenen Grössen
ZEIT
WOCHENZEITUNG FDR POLITIK WIRTSCHAFT- HANDEL UND KULTUR
Mr.
George Eckstein
5 Cricket Lane
Great Neck, Nev/ York 11024
Politische Redaktion
Hamburg, den 29. 10. 1971
Sehr geehrter Herr Eckstein!
Wir möchten zunächst um Nachsicht dafür bitten, daß Sie so
lange auf einen Bescheid von uns warten mußten.
Ihr Beitrag über ein Gespräch mit Djilas ist zunächst dem
Ressort Feuilleton zur Prüfung vorgelegt worden; und von
dort kam es auf den Schreibtisch unseres für Osteuropa
zuständigen politischen Redakteurs, Andreas Kohlschütter.
Dieser nun war im August/September für längere Zeit abv/esend
und tritt auch morgen schon wieder eine Reise in den Fernen
Osten an. Zwischenzeitlich hat er aber Gelegenheit genommen,
mit seinen Kollegen über Ihren Artikel zu sprechen und mich
gebeten, Ihnen zu sagen, daß man leider auch in der Politik
nicht so recht die Möglichkeit für einen Abdruck sieht -
nicht zuletzt fehlt es auch an einem aktuellen Aufhänger.
Hoffentlich sind Sie nun nicht zu sehr enttäuscht, zumal
Sie schon so lange v/arten mußten. -
Was EdBunins betrifft, hat sich da^^ Feuilleton Ihre
Anschrift~notiert, um gegebenenfalls mit Ihnen Verbindung
aufzunehmen.
Es tut mir leid, daß es kein erfreuli?'cherer Brief für
Sie wurde; dennoch möchten wir Thnpn HptoVov. ^^y^r■^
verbleiben
Anlageren
mit freundlichen Grü
ZeilVerlsq GmbH AG Hamburg HR8 4350
2000 Hamburg 1 Pressehaus Postfach 1101 Telefon 3 28 01 Telex 2162417
Geschäftsführer^ Or. Gerd Bucenus Oskar ße^old Genrud Bucenus Dr Manon Gräfin Donhoff Or ,ur hc Wilhelm Güssefeld Otto Müll« n,.,h. c. .
Banken. Deu,scheBankAG,K,o 08/12461 • Conrad H.nr.ch Donner, Kto. 2/05245 M.M.Warburg.Bnnckm.In.W.n.KI Ä • PoIh«lmtrri29!)°S
i . A . M . ICnuth , b^ekr . )
Geo^C© Gü .thar ^^cl'steln
^CH MIT MlLOfAW IIJIMS
Der ojllas, den leh t*>zlich In '^Inorn kleinen nrort f\r\ x\f>T
dalTiatiniGchen rotte traf i scblen and^^rs als der^ den tch
vor Qlniser ^nlt -Shrond seines '^esuchs In k^^tx T'erolnl'^ten
^'^taat0^ ßesohon hatte, Ir* der f2v>üiden ^^rebitn?? ''ew '^orTrs,
von zahlreichen tinbokannton ''ansehen umrinf^t| -^"hlte er rir^h
naturgenäis e^ ms nnr?lcher» /Inch ^l'^tzt hnhto f*r i^rif ncxjh
etwas von der Jn^endllchen nche^i| aber ^r f'Thlfee sieh \i6^\f^,v
in seiner Htlaat. "^r korirfit nlr grösser vor als in d(^r ^rln-
norttM£:, ^lat ich Umlauf dem I\les\^^ vor 6.f^x^ Fotel erMick'^^
einen joner grossen asten, Uc^ in den letzten Jahren der
ganzen Koste entlang emporgeschos*jen sind tn die *?ansende
von Touristen an "::tüieh!:fön Cgrossenteils •)eutsche), welche
die Ilaiipteinnarne quelle des I*andes ftlr Devisen rroxrorden sind»
^Y sieht nocT^ Inn^i/ nicht rut ans nn^l von tjolri^m 'itiranf^^nt-
halt erhofft er ^ieli Tec-^eri^n:; fcn ^iner; T^olcecl'^iit^n, 'h^^t»
ohixohl er gerade ß'^chirlg geworden i^^t, ist £r?ln L^cTieln
noch i^r::-?r Iclnah© Jun^pnh^ft ^??v^ celri^ \\\z^.n r^wlnlc'^rn in
•iJMKB r-utisen ^^mov^ r\s follt 5:chwoT, :^ch IV-sm sensiblen
»
I'^nsehe^a als Iiarten l"^vül'»tion*?* ^'or^ns^ollor:, orl-^-r a^K-h n^i^r
den nTibez^'-^^rhar i'nab!i^nj:ir:^n '^ist hinter d^ri felrif^n ""^.^en
zu i^rsp^o^.
Aber !5r i:-.:v-ht i^ofort Mar, olmo '^fcH/elfe U'<.^ nh>^e ^nftr'iro-
feui dac^s 3r offen una ^in::ühojs5at riifc seiüon Tius^-^iclsclien
*
Besuchern spricht* \!orxn rck^.n 3rst eimn-il ••nfaii^Tti i-^icl .1-^-v^e.^
Uk^or dl3 iro^licV;-:: Folson einer j^^^Tich.en KnüB^'r.v^c '^CT»':en
zu miahon, uar^-jor wie elii !ort aii .':ele 't vnvC^'^ v^n-nte, '"^nnn
variiert üt'in •.xnv">:'^ieldlich'-rv«ifl« seln<^ ri-^l-^n:^^?:^/^ i:::^ t:!"*^
korruninioi»'^,nIe ^roriproi.iisne MnelMiTeposen* -Trif?^ Tnv^nn
-2-
d»r ITnft hat 3^ Pinen inneren Abstand vmn eine Oelarsenholt
•weicht, dlo soinon abdanken trnd Ansichten Ihr^n bf>pon.f?»-<.n
Wert verleihen, no hat or es nleht n5tl,T, sich In <?1« <11nVk-
tisclien Verrenlomgen anderor oppositioneller "^nlrf^T In f7fln
Cfltstaaten r.u vcn/lcteln, irle etwa die ■'olakows'H, r.nlmos
unä I'avemnn. acteüt starke seiner Ideen lap Iriner mehr In
ihi-er Direktholt als in ihrer Snbtlllt^t, in Ihrrvr ronl-ret-
helt als In äbfltrakten '^(^orlen.
Seine Haltrtng sor birgt auoh ein se^tatr-enrles '^l'*»T?nt, nicht
nur im Sin- eines Intello.'rtnollen unr- morriTir-vr.r, PSfiibst-
schutzes, sondern auch in den nini, da?» df>s '^nt'^w'ris«. -^ss
soine Idoön in der Anrsemml^ ^rwQ-}rtMty*n »mc! velterhln
•mrecl^n, zwn Hchuts seiner *ysischon P^yson dahelr. beltrair^n*
Im ut^rlgen hat or den "Eindruck, dar^s das ^p^lm der ^^elt
gegenflbor selnr» liberale •'ntur txntor -^.nd^r^e??^ (^ad^irch demon-
strieren mochte^ dars es ihm festat>;et, im /Ausland ?;?i rmblt*
zieren, /^bor als Patriot tind als ^ophot l<^i'^et er danrnt-^r^
dass Vrn noch iiim-r ven/ehrt wird, liü elf^enen T^nd fjehort zn
worden, ::icht oinrcal sein histori5?chep Homan tjber "onten'^PTO
konnte vorSffontiicht v-rden — dis ^r^^lne scbr^int noch T>lf;ht
reif riJv 'as^ was er sn ragen hat, "'hd er bed^.it-:?rt sehr^ d-i5^s
ihm nicht gesta'^tet \mrde, ««fe^^inladiinEcn zn Vortr^'^en an
deutrchen Universitäten anr.unehmen, C Obwohl ausländische "^elt-
iincen und Zeitschriften erh^tltllch sind, ^1* t es noch l^^er
keinen vollen VJechselstron von ^edanJcen nnd '^eln^inf^en, lenen
Idoennustr. Uschi der f>tr di-» intcllelrbjf^lle Telt-^rentwlolllnng
unorlSri^llch ist*)
Rein, Jugoslawien ist l^e^fl ro2ialistischer rtr^at, nenkt er
daDoi an den privaten Se^ tor von kle5.nen "^auemfritem (bis
10 Hektar) I Hfimdwerkemi GasthaTirsam, 'Uenst^x^erben, denen
-3-
wlr allonthalfXin auf unserer Heise cntlan"- der Jt^Iste vmd Im fin-
cronseiKlen ;>rgß-blet Twgegnot nind ? "icht olc^entllch, ionn
er iJieht dioso als ^-Jander^chelnragen lij -sasiwtMld. ^? b'ifiKxch-
tat das ?artpchaftsiitr;t0in als oln g9Klnc*it«s riyotem, rins Tnl+r
vcrscModonon Pornon der Orfrmlcatlon -nd Ton'^yollo exoerl-
Bsntlert, und xtEör ero£?3e ^nstren.-rtinrfjn imcht, Ue "ffl^.lnns '(n^i'itkcU^U
au..\ajrbessorn. Aber es ul'-t weit<»rTiin mivlel -^Ircvratlo, die
Steuern sind sehr« hoch, ebenso dl© .\'islandsver-cb'ildnn<^ Itn
Verhi^ltnis sum nationalen Oes-aratprod'^lrt, '^le T-l^Tnli^fte -'^^y
mehreren h'uidercta-asend in A'ttland arbeite nrüer? Jun-OFlAv^i
kSniifcon für die "irtschaft noch fruehtbaT^r P^^r^nrht tmr^Arj,
wenn sie freier Ia telanekapltal fili* f)rlvrite n^r^lnixntemehs^n
verwandelt \:(>rdon kor.nten* Plo vielbetiprAchonan ^r!-^iterrät*5
in den Betrioton ? nie sind nut^licl?, ^^bcir bei vrol^en nicht
das AllhelLmlt^,el, al3 das sie von vielen no^.iallsten be^trac^i-
tct ^^rde^i» Sie kS^mon ihren Zvmck erfnllen, wonn sie tint'^r
guter •^md vorm'&iftleer lÄltnng stehöni die iidt gtiten und vers
ntihfticen !-anagGrn zusamnenarbAitet; wo ^^as nl^'^^t ^or ?all Irt,
worden sie Icdlj-^llch zu einer snsatzlichon fichtj^rfa^ llgen In«»
*
stitution» Im itljri^Ton kcrmr>en In der Praxis no^h imr^v znvlole
Kntcchoidnn^'Ten von oben, kann 6X0 ^eittmf! der f^inzelnen T^etrlebe
zu wenig oi r^n-^ Initiative entvricItölnÄ
Region ler Tationallsrns ? ür ij?t an stärksten in "roatien,
vor -^llem an den ühiversltaten* Aber in -elf^rad ist der *'atlo-
nalisTiius ein gesant-Jngoslawlrehor»
Ich brachte njllas ein T^:cerplar nelnes Wüpzlich er^cblenenon
' •■chos "Tjr>Aj Die ITf^ue Linke am "^nao?". T?r bedockt so'^ort \ac
Pra{;eaeichen nlt seinMi PingWM da«/^ist fil- ihn keine "Yaße
nehr. r.eine Klnstollung nii dieser. Problem Ist die Instinlrtive
Reaktion eines ^lannes, der in einer Tradition anfiirir^hs, die
ihre politlr.ch«n Theorian und Organlsatlonon In zjTher "loln-
arbeit ^Mtwleicelt; ?iat« So n^lr^t er ^azti, die fowjlos*^ «f^^f^lhls*
betonte i:^i.?egunß einer whlhaben^on ''ttt^l^tniif^s^vFf^n^ ni5 i?>lne
vorüborgüljonde 'Jelle r.n betrachten, '^ie ^v nlt ^^n nnn^vr-hlf^ ti^
schon Wellen des 19^ "^ahrhimderts v-r^l<^lcht. A.Mch .5en<^ r^ra^^en
cohr gerauschvoll, ohne jedoch -^rmanente Spureji in dor r-e^
«
schichte zü hinterlapson. And-rseifcs Innonlerte um der S^*^
(P "Cv,\ o
nannto "Co:rr«'>.rlel^t^ '?!>er dio Stndentennnr'ihen an ^ler Col>?nbla-
Tlnlvor^itat, die Im Frti^i.Uhr lofif^ die f:rof?Re '•''^ll*:^ ä'^r r*t'^c»«n-
^^r janr.on " alt
toiirebellion in /^.neriloi tinri Jtaaqnt einleiteten, dn^ch lle n^**
dlegenheit ceiuoi- \nalyse und selnor "^'O^^rhlS.rB* Has? '^^enlre,
das in TuFOslavy-lon an ""'euer Tinka ensti^^rt, for'^^rt hart?)t-.
sachlich die RtSckkolir zn olnem reineren Mnrxisiüus# 'de of'fl^
sielle 'laltung dasu ist*eino*^ tolei^ante^^anlpiilation -«statt
ofrenor Kanfr^on^iorun,^«
Ohne es so direkt :5u forrrnili'^rent sieht '"lllas offenbar in
der ^''e-:^cTi Linken inehr ein SjTnpton unserer '^rankh'^it als fdnen
Teil einer T^.^tmc* ßlelchseifeii^^ betont er jedoch, ianr die
Welt sich in oineiü tiefs'oh^nd^n^vr^ndel befindet, imd 6a^^ so-
wohl die Haltmig des IGalten Kriegs wie die alten rJo^Uali*? ti-
schen Konsepte t!h^*rholt s^nd» '^fir iifißsen die netten '^tf^g'^ben-
heitcn neu analysieren \mä unsere Hinstel'^un?' tr-^denken^ 'fiv
leben nicht meltr ^tnter den relativ einfachen iNlÄWengegen-
s^tjjen des 19» Jahrundertr, es fibt ]^in^"Arbei*.erklasße" tn
alten Blnn nehr, und der rrOziale und 't)litische K-wipf drlidct
sich aus in subtilen und komr>le'^en Verrchleburr^n In d'^r
Staatsbilro^a-atie ^md verrchl'^denen ^"anagorpru' nen# Tn ver-
schlodonor Püi-m trifft das sowohl auf den W#fton vrin vauf den
Osten ziu T aln^ die i-TobieiRe der VAreini?"ten r;taaten seien
nicht alle auf den Vietnankrieg ::urScIc?,uf^*Tiren; Uo mpistnn
.-5-
werdOK auch inc'n n^endi^unc des "jrloßs noch vorhanden sein,
üpontan erwfi?mt er viiiiy ^rnndt als tax hei^ror-agenr^on ;?taits-
aamu l^tennt die ini)-rdG'jh5chcir Verhalbnlrtre nl-'h*; «ronn? r-n
Gich ein ^rtoil iTl^or ^le Innenpolitik ;5v R^ptirt*»;««. ibor or
finöot, duf Brandt •inon p.nsgezeicltne'en '^©fTrlfr" hat v-5n r!en
Grundprobleiuon ■>xnä -badj.ngunfren ^inser«!' npAche, dasß er 'le
koLcnunisticche Denkwelce 'vd.rRilch ve-steht, 'ind dasg er an
besten unter '■^mak fun?:tlonl>-»rt.
In l^a-jslpnd ciov-t njUar all-rh-Td IntelTektni-^lle 'in^ politi-
sche '■'aiw.;;' aw 'ork, vor all^m inne-'^alh der nmien 'nnr-'^'^r-
noch r-chv/iori -r ihre Politische ^'^md,v^^v^/^,. Ist nbc? ni'?1it
dM politicsche t 'onopol der I^rtoi eine on^e Befjronnmrr ?
Djllas siehl; dlason Ir^stand nicht mehjf als so entscheid end.
Die Prirtoi sal voitii^^hoftci oin leern^s TrelmtUfe, n^is dw alle
politische Viteilitat abgeflossen ist. An '^r .-plt?;o vf*7»?^chl^?s.
deno /riippoxi und rtersonon Ira läripf um 61m Tracht | Tintexn r^^ioii^ist
to*© -'ircki^aten ^ind Anto1»vcrbor| für dlo die Pa^^toi In orntor
Liniödas Ittel ::JTn» T'i^reich^mc und ^ibehalttmf? von J^tol'^unr'en
ii?t# Hine der Polgon int die manf'elnde J^eistnnef^f^bAgl'f^it 'r^r
Wirtschaft; ^c hrrrrcht viel ttn^-^rorlulctive ^'^orly^schrT'^tl^^mr*"*
Jvmndvmwij ir^^^^ndio irerd^^n ''f^-^fmleririrren durch die hf?rtö ■''^ist^
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hr'ich#ii^ aber vmrcy und ^d.e afe^ schwer \^o^ani:.'^ur?aipen. TVoil ich
vira
txk diese njit^richlung ^/orr.5(»ort und abgelenkt durch T]TK??lanIs
i!n7>erialis tische ^k^ivit^t. In diener -Gr:leh'»tnf: ^ ^o n^lnt niilns^
hn.t die Soujotrmion die Holle Deutschlands wa!ir<^nd d^r ernt<^n
T'^lf te es 20* JahrhTinderts ^Tl>ernoiTion« "de 'Jölf- irlrö in ^msorer
7oit nicht i;ur Hube korantn^
5"*,^
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16. August 1971
Redaktion
DIE ZEIT •
Hamburg A
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Sohr g^eh'^te Redaktion,
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Sie brachten im TToveTi^ber vorigen TaWes
aus der Feder von Hichard Schmicl eine
Besprechung meines damals bei Carl ITanser
erseliienenen B7acliö? über die araerikanischo
Neue Linlö. Das emmtig^t mich, Ihnen heute
Notizen jTber ein G-r sprach mit ^fiiovan Djilas
zur Veröffentlichung zu unterbreiten« das
zu fuliren loh anlasslich einer kurs liehen
Jugoslawienreise Gelegenheit hatte. Eine
von mir bei dieser Gelegenheit gemachte
Aufnahme liegt ebenfalls bei.
Waren Sie evtl« daran interessiert, gelegent-
lich die Berichte Ihi*er regelmässigen Korres-
pondenten hJ.8r durch ein allgemeines Essay
zu erganzen, et\ja über kulturelle* In.s soziale
hereinspielende Dinge? rr.a. habe ich demnächst
ein Gesprach mit r,d Bullins, dem v;ohl bedeutend-
sten 3^uigen TTegerdrama^iker, vor.
Falls Sie^den Djilas-Artikel nicht brauchen
kormen, wäre ich für prompte Rnclrsendung per
LT^ftpost verbänden.
Mit frermd liehen Grupsen
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auch {^;leich geantwortet, aber ^ie hat inT.v/is9chen nicht wieder-
gesclirieuen.
Xrma lässt fdr die OrUsre besten? dan'ien u. er.vi^dert tsie "^e
erzlich^.
.rbeitssuche
■ omentan ißt sie in Urlaub u. gleichzeitig; au
-r ,.,
yachs weiter put, nerzliciie Gt'JlSsq an ^:uth und die anderen
Freunde und haiücraden. Herzlichst
'aL^IJ ii.
'1,
-^rno Isner,
Castle Imi,
Lyd ord,
iingl?ind.
17- 4>- 40.
b^lt
Lieber Günther,
Entschuldige, dass . ich. e-sj; heute PQhreibe, ^-^her durcl
die ^yeranaerunc, aie sie- fdr mich in .er letztcn^ei^
ergehen hat, kaui auch die Verz crerun^-:': der :Be'Hntwortun^
verschiedener ±o£t.
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Ich hin als
ich al
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r e'.ner »oche hier in Lvdford, v^
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die let'-;ten Tahre, recht
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n pes^;roch.en, aber da sich -ia
etwas anderes A"efunden hat, so
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xiabe ich ihre
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P:on- si^,_^hatte :-^ersucht lir eine ■^a>'i(rnno^->-i +0 1 i +-^. ry.^
vorscl^alfer-, wobei ic!' a::terainPs-^ol'ne''^iil--iPim^&u
und Garten h itte arbeite
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1 a 1 s G e .o* e"?'! 1 e i s
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i^s fr-eut rnioh, dac:
ehriien brai
ucnen, was „uir ja riatdr-
hu1:
Euch P'e landet
s ü.ltei-'n nun -r^läcklich bei
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. üna zwar handelte e
sicli in der damaligen Zeit und vermutlich auch heute
noch, nicht um komniandlerte .rbait
nd:^ru um repiil
ocnaui e
.rbeit mit j;ic^vel u.
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vie j.ü.r jeden ani.ere
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PRISONER OF WAR MAIL
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NICHT HIER SCHREIBEN,
NON SCRIVERE NULLA.
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Der Fall Arno Isner
A iH4> /••^ii« I' ist rniifit "lioiht mit fiitf'ni
.^« iiif r ticii i'iimiiit in l.oiiihhi inif/t Loniinf n.
Ich in:iclito S(MiM' Kckwiintsrliart m Dnrlijui.
Ilr \\:n tlüniiils '2'> .Inlirr iili himI im l'ünfrcn
.l.'ilir st'iiuM <Jc(':iiij;t'?is(-li:i ft. M:ni liiilt«' ihn
licitii \'»Mt(':li'ii \n?i l'liiu/ftlt'lii crwisclit, in
'Icncn /inn llo.vkotl ;:<'inrn «Icn .\;i/,i l':irl«'it:i|n
:M.r;;<'l(ir«|(M t wiimIc. DnCiii \ci l.ciclilc (fr y.woi
.l:ilii<' im /ii(lilli;i'.is uiiil n:i<-lili«'r k:im »m ins
Ktm/rni rnl i(Misl;i;i;»'i .
In J^on<l(»n sollen wir uns wicilci. Kr wm
:mf l'ilnul» vom Hicjiboroii^li ('nmp. Ks wnr
\u'\n Ruics Wiodor.sclion. Ans .l»in frischen,
kiiinprciisclicn jnnucn Mcrisdi«'?! \>:ir «'in stiller,
u<MlnickliT M;inn ^cworiN-n. Mcns«'lioii oowölnicn
<ic|i n:ich Inii.üor Ocf:ninniscliart, ,|i,. ihnen zur
Lj^ltensrorm geworden ist, sihwer wieijer :in die
l'reilieit, \in<] mnncJM' vciTiereii das (ilei«di'^;e\vi(dd
völlig. Arno wnr s<Mdis .Iniire in (•ef:ni.!neiis<di;t II
gewesen, und in \n/,in('rnnü<'nsch.Mf1 d:i/n.
., Du miisslest inus :111s di-m L:i^er, miisstest
'.rlx'ilen **, nieinli' ich. I ):i /citite si.di /um
ersten .\l:ii et\\;ts wie ein l.ii<diein nuf seinem
(Jesi<dil. .. I.di luil." Aussirhf '*, s.-iiite er. „Als
Kohloiibreinier "' Wundeihnr '", unterluiudi
i<di hin. .. |)<mi ^:ni/en T:i;^ im Treien. im Wald,
das ist (his Ki.diii^e ..." ..Meinst Du?
N'ielleiid't . . . !< h weiss iiicdif . . . " . Mau
iiöit(> es aus je<leiii Wmt heraus, wie er sicli ans
Lehen klanim<Mte, an das er d»»idi niclii recdit
/.n glauben wa^te.
Kini;;(' Wochen s|täter >v.ir Arno /usammen
mit zwei anderen Da<liauer {'reiwiden im Wald.
ITnd wieder einigt- Woidien s|pi(ler \\;ir iM- in-
tcrnieit. mit den l'ieundcn /usammen. Sie kanten
nach Kanada.
l'tin- \'oisit/.ende ;les Tjil.un.als des Di.-tiikfs —
es war in der Nähe «Jer Küste, />int^,tt<l arr«
hatte sie d(M- Spion.-ioe verdäiditiu l.ej'unden. Sie
w-ar<Mi zu dritt von den Xazis entlassen worden,
sie hliehen zusammen im englischen ('am|> und
sie jiinLien zusaninion in die Köhlei<'i. ein lierul",
<len k(Mn<'r von ihnen früher aus-vübt hatte, sie
hatten si<di ein<' Oeocnd au.^i;csu.dit, in der' die
Deuts(dien einmal einen Landuntisveisu.di unter-
nelimeii konnten— t'irr den Ifi.diter w.-iren da-<
uiei
iilieiwiilt inende Verdachtsmomente: alh
wurden als .\ Fälle klassifiziert.
Ks fiel mir schwer, di^' Sache ;;anz ernst zu
nehmen. Wio konnte jemand ernst li.-h ;ilanlien.
dass ein .Mensch na«h sechs .l.ahict? Nazi
.uofan^rns. haft für die Nazis arl.eiten würde?
Ks verf^in.neu Monate, es verein«, ein .lalir,
und es ver'^inoen w«'itere M(.nate— die zehn
W«"l"'ii. die man seiher hinter enj^ilisdiem
Sla.|ieldr:ih( verl>ra(dit hafte, In^^en s<dion lief
in der Veruan-enheif — und Arno und seine
Fr.unde waren no( h immer in Kanada. „ Ks sind
A l'alle. wissen Sie", sa-ten die freundlichen
Menschen Ihm <len Or-anisat i uien, „ ,i;, kommt
man sehr S(diwer weifer . , . ''
Milte S<.i,temher l!»4l h<'kam ich einen Drief
^U'^ )oulh ll,li»f i,,ui l'f/nof, ('n,nirH. d<'r der.
'■•'" '•'•■'•' lioffnunuslos <larstellte. IJnter
''"'nifun- auf Zuchthaus. Dachau un.l T^.udien-
• uahi JiMii,. Arno um seine HnilasMin- auf (irund
''' '•' ''''^ Weisshuchs (Anli-Xa/.ikiimid'er)
: M.ucsuchl. Das llomc ()(ti.-e leimte ah.
Der )(,„th i:t}i,fo}>,l i:,f,niff ('<>„n(il matdite
'loch einen N'ersuch. Mit dem Datum vom |S.
^('I'temlier wurde auch dieses Gesuch ah-eh-hnf.
Die rormulierun.n der Ahlehnuno- s<-hi(Mi jede
Iloffnuno ahzus.dineiden, ,,The Srcrflarif of
Stdtr hos nrlnrrd .!//•. I.sttfi's <:Osr from ti'inr to
fniK, hilf hiis not fiU Jiistifitd in ort r-nt/in//
thr fin<li),fis of thr !,'( f/londJ .idvlsoii/ Co
milttt '\ so laut<'te der Jlescheid.
l>och Miss (Juiteiiiian. di<» S«'kretärin des
('oniicil, Hess si<h au(di jetzt nicht ahs(direckeu.
Sie iiattc aus meinem Hu<di „Aftn Crucifitd" ent-
ncMumeii, dass i<di gleichzeitig init Arno Isner
in Da(diau gewesen sein dürfte, und meinte, die
Zeuocnschaft eines Kameraden für Arno Isner
könnte schliesslich auf den Ilomr Su-ntari/ doch
Mindiurk machen. Oh icdi ihr nicht Informa-
tionen üher Arno Isners [lolitisehe Täti^^keit
und sein Verhalten im J<.Z. «;ehen könnte, die
für ein tu'ims Gesuch verweithar wiiren?
Am nä(disten 'Vn^x Imtle sie meine I n formal ioiuMi
und .-im ülieniäcdisten 'ra«»- frat^te sie mi<di an,
oh ich nicht direkt eifi (!esu<di au das IFome
OHicc iiia(dien wollte?
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(ie
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il<'li .sa^te natiulii-n .ja und s<dirieh sotoit. Ich
It ('S ohjio rerliteii (ilaulicn an Krf(d.u. Wie
^<' ich, eiji ^^anz |irivat«M- A'' /".</". die Heden-
In dos IIouH' O liier zu z<'rst reuen imstande
In? XiK'h dazu in einer .. /v.y jii(lic(il(t " .' Was
Il für Arno auszusa;ien hatte, war in den
[iheren (Jesindien <loch sicliei-ru h schon aiis-
Inlich hehantlelt worden,
>as (refühl. dass an dieser Sache offeiib.ar
lits mehr zu v<'i(l(Ml)en .sei, veranlasste mi<'h,
j-li üher alle Formen liinwej>zusetz<'n und statt
|es aho<wvoo(.nen (Jesuclis einen riickllait^losen,
I' unkonventionellen Pri\at luief an deji
liat ssekretär zu s(dir<>ihen.
I.Ich habe mit Aino Jsner dreizelni Monate
den Konzent rationslacern \on Dailiau und
dienwald verhra<'lit ", schreib ich. .. und kenne
sehr ^ut. In einer so enj^cn (ieim-insi haft
|it man die intimsten Gedanken und (lefiihle
Kame/adi'n und den (Muirakter jedes Kin-
Inen {gründlich kennen. L'li Avai erstaunt und
J^türzt, als i<di Iiöite^ dass er untei «ieni ^>r-
Idit, Spiona;4(' ^('|)lant zu halx'u, als A-l^'all
lissifiziert wurde. Da nius,s irncmb'in sidireck-
jh<;r Irrtiim unterlaufen sein. .Vino Isner ist
lin Spion und unfähig, irgendetwas Unan-
lindiües zu tun. hdi IxMlaure, das« in zixilisier-
li J^ändorn das D.ür^sidiaftssvst em iii(lit in
Minij ist, denn i(di würde mich ohne Zö;;ern
liürf^e für Arno Tsner anbieten ..."
l)ann (Mzählte ich kurz die (!es«diicl'ie seiner
aniicnscliaft. Scliliessli(di sa-^te i( h :
Sein S<dii«d\sal ist tjai>iscli und i(di bin sicher,
Iwird eine noue lan^e Gefanjienscliaf t nicht
];i;;<'ii. Ob^leitdi ein kanadis(dies Inteinie-
Lisitiüer niit einem .\azi Konzent rat ionslam'r
rlii'h nii'lit MM^liidien werden kann, der
^?clieldr;iht und sler fur<'litbare A'erdacht. eiii
Spion zu sein, müssen den uniilücdtrudien jimycn
Mann zeibre<dicn. Arno Isnt r ninsl not [urish
in ('(ipiivity. I ini/>lorr i/ou, Sir, 'rhost ]iim...[*
Kinen Monat später bekam ich di(> Antwort':
,. Der Staatssekretär hat mich an^ewiesen,
Ihnen mitzuteilen, dass vr im llinl>ii<k auf die
in Ihrem I»ii<'f enthaltenen Tnfoiinat ionen die
.\n^vle;;onheit iiber[>rüri ..."
Da*« w ir 'im L'SI^ Okiober. l-iS dauerte k(^in<'
zwei Wochen und die ('"beriirüfuno iles l'aUes
Aino Isn 'r war beendet. Unter dem Datum des
|(). Novomb 'r wurde ich vorstand ii:I, rlass die
An,u<'l«\U<"nheil Arno Isner dem Tür die \S üM'ällo
einiicsetzten Tribunal überwies(>n wdiden si'i.
Dann
bekj
im ich eines
T
:ii><\M \\ leiltM- einen
l^vjef dos Ilome Office: Arno Isnoi war <'nd-
.^^bijT als .Vntina/i-Kämpfer aneikanut und >eine
on.
seine zwei
K'"<"i\!jssun'i' nuf (irund § H> vei fÜL^l word
^f't Uini nuisst(Mi ?iatürli(di au(di
l'reunfli. Y,un \'eida(dit der Spiona;m' iLieieiniLit
cr.sclieiiion. Wir erwarten sie mit dem nächstiMi
Schiff zuTviek aus Kanada.
Was oiu halbes Dutzend von Gesuchen an den
e, ein einziner un-
Hoamlen nicht erwirken könnt
konvenl ionoller V.rief an don Mensel
Amt ausübt, biachle os scluiell
icn. doi- das
und sitdier
zustande. J>a!5 konnte nur in Kn;^1and passieren
T'.HIXO IIKILKJ
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NuW:®ST-«^^7^m^--
Ccr^^yfc^^
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OLi/t^ lüi^r'^-i-C,
Dösenber 1931.
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"K A M 15 R A D ^ N" Deutsch - Jüdiachor WandorlDund.
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lo. Mittleren-Rund-bricf-
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Das Heft enthält vier Aufsätze ?% stehen wir ?
Die Krise.
W0p;o zum SozialisiQUS,
Gewerkschaf ton#
Damit macht es keinen -Anspruch auf Yollständißl^olt. Es .,
soll nicht orientieren ode^belohron, dafür sind ausf tihrlicho Buch-
angaben zu jedem Aufsatz. Es>4oll nicht "Ipblitisoh heoinf Itz^son",
Neil die Entscheidung tief er liegen muss.Abor es soll aufzeigen
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;#?f^if ^^!l^$?^|^f^?rau3 büdet den-iCowiSnfct ■ jecär ' lÄtiiidor- ; ' -
■ s9tzTmg*^^Ä unsore£ Zoitt Unsere' Mensohen befassen sich damit. Bs »*'*•
-gilt=- heute für A&s nlclil; melir zu tasten, ölnzoln au vorsuohen -
wobei immoi' wieder die Menschen für uÄs verloren gehen - sondern
gemeinsam zu beginnen. Der Sozialismus ,ist nicht als politische
oder Wirtschaftliche Teilauf gäbe, neben: oder aus'serhalb unseres
lebens zu begrenzen. Aus unserer Grundhaltung dem Kampf um Erneuer-
ung, um eine sinnhafte Ordnung, um neue Menschen fanden wir im So- '
ziaUsmus den Ort des Einsatzes gio Not v^nd Lehre zu überwindenj
neben dem Bau der Gruppe, der Brfassung und Berei-^ung unserer Mon-
sohen./Als Teil unseres Lebens beginnt dei- Sozialismus Raum in der
Erziehung und besondere Formen zu beanspruchen. Die Mittloren-
gruppen Sind von daher nicht bedroht, aber dort wo es noch nicht
geschah unsubnuen; J)er v7eg dahin ist nicht' Auf gäbe sondern Be-
sinnung und Vertiefung unseres Seino.
So lest bitte das Blatt' und schafft auf den Wi - La 's.
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Poter Blaohstein*
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Doutsch-Jüdiaclier Wanderbund
26.
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Hovftmhftr 193t,
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ifils£
An dan Anfang die Pxag©: let oino "3001650:0180 mit
eiri:em erhe^Uchen üitf waiid an Zeit und Gel'd berechtigt und
notwendig?
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; Der Mannheimer Brief und die. kritisch^. Lage der
Mittlerengruppen waren AtaaÖ der Reise* Da im H^rhst aus-
verschiedenen Gründen, ein ^rbeitsü oder Pührerlagor nicht
dürphauflihren war, wollte ich. versuchen, Fühlung mit dem
^ Süd-West und Rheüi-rRuhrgau snibekon^^ die I^ago des Bandes zu
klären lind die Auseinanderset 2sungen weitex zix föhren« p
< »•>.
In 11 Tagen hahe ich zwei- Gautage, und 7 Ortsgruppen
besucht und Ptäirerräte, i^rbeitsgemeinsohaften, Hoime und -Arie-
le Kin^e3 Unterhaltungen gehabt ••/ Est, war Mitte Oktober , herr-
liches Sonnenwetter, die Wäldei 1^ der;^|^
1er Starben, am, röiein 'letzte Weinleso, tibOTali Ernta, boson-
ders schön l^g das Land ^DoutsohlandL.
., Und in denselben Tagon' kämpfte der Reichstag; uin Brtiniiig- •
war in Herne das B^rgwerksuhglüok. Die Pahrt. durch dan Ruhr-
gelDiet war beklemmQnd, Riesige Kohloniiaidon zeigen, dön^man.-
gGlnden i\T3Sats-, die Unfähigkeit der Wirtscliaft, des Staatsa,
yorliandena Güter, zu verteilen. Das Industriegebiet liegt
?tJi^,»,|°>^^??^3j®i^Q P^::^^^"^f, epohöfen' ohn^ Peuor, vie~.
ie neuoV ^gantisolxe Anlagen aur Rohqjof f gewinnung oder
Gut erproduktion ungenützt . , Dabei fehlt den Massen das Not-'
we^d4.gsta, Millionen Hände feiern, frieren, kr ernpfon sich
aus Not, drohen vor Hunger OT.d •••stempeln, ^uf ^em Land
in den Städten, überall Elend, besor^ors ernst liegt' das
Land, Deutschland!
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Die Lage, .unsei» eigene Situation- vml der Zwang,
Ihr zu beßefinen. un&er Lebftn: Ti-iftV+ nviwiTwioa
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setzen,gab den meisten Unterhaltungen das Gepräge. Der Wille nicht
einzeln zu bleiben in der Bemtüiung, in dem Kampf um Lebensmöglich-
keit, um Sinnhaftes Zusammenleben, sondern aemeinsohaft zu schaffe
Sich ganz zu geben, ohne sich auf zu geben, wächst und drängt nach
Betätigung.
Mannheim ist nicht der Ort sozialistischer Entscheidung,
Marxistische Studien reichen dazu nicht nicht aus. Es Fehlt die
Einsicht in di-o menschliche . I-agg' der Klasse, von fla aus kann nur
sozialistischer Auf bauwllle wachsen. Fs fehlt Beziehung zum . .
Proletariat, zu seiner Not, zu seinem leben und dem Boden
sozialistischer. Betätigung Überhaupt, zur Organisation* Es
fohlt die. außerinftollefoönelle .Befagtiung mit den Dingen und
darum bleibt es unklar, unwirklich und unwirksam. Es fehlt die
Tendenz Erziehung, die gefordert wurde, in der eigenen Grup-
penarbeit. (Tendenzerziehung wurde nicht als Erziehung zum
proletarischen Klassenkampf, sonde5^n als Erziehung zur sozia-
listischen Entscheidung erklärt.) Es fehlt die Konsequenz po-
litischer Entscheidung durch ii^gendeine praktische Partöl- ,
Gewerkschafts- oder Kulturarbeit durch die Älti^ron. Die Ent-
wicklung wird zeigen, ob die vorhandene marxistische Schulung
erweitert wird und ob man bereit ist , den Weg der Verwirklichung
zu gehen, der den Menschen erfaßt und verpflichtet. - Die "■ •
O.G. ist nicht stark und die Gruppen Sehr jung und am Anfang.""
Natürlich war der Stiä-Weat4autag in Maulbronn. Die
Schwaben sind sehr nett, straf fe^' wäre der Gau aber besser!
iim7x,rmittag-me±n -Referat "Die- f^eistl-ge Herleitung des Sozl-^-
alxemüs . nachmittags Ausspräche über die" Beruf sauf sät ze .»r-co,
Äudx. Beide Unterhaltungen waren gut, -da mari von sich und sehi- '
konkret sprach. Nur müßte man noph mehr aufeinander hören.
In Stuttgart Sind sehr vielloute, aber keine «uten
>.xapp«u. besonders fehlen Mittlerengruppen, wodurch der 'Führer-
mangel so stark ist. In einem Helm der Jüngeren Mittlerin ^"•
kamen^ir,uf« Jüdische. Bindung". Es. zeigte sich dabei, wie
wichtxg allen diese Frage ist, Die stärke Lebendigkeit die
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teilweiSG vorhanden ist, müßte bev/ußter gefülirt worden*
Die Pforzheimer sinj^en, flöten, klampfeno Sin freu-
diges Ereignis, denn sonst v/ird überall gleich schlecht oder
earnicht gesungene Das lieg:t weder am Beruf noch an schlechten
Stimmen, Man will einfach nicht und nirmnt es nicht ernst genug.
Wie kommt es eigentlich, daß wir immer ärmer worden an gemein-
samen Formen, gemeinsamer Oestaltung, unmdttelbearer G-emein-
samkeit:- Singen? Manche G-ruppen, sogar Ortsgruppen singen über-
haupt nicht, ^^ie viel muß da fehlen, draußen bleiben in diesen
Gruppen. ?ir müssen hier gemeinsam andern, nicht nur mit i^uf-
Sätzen,
Die jetzigen Pforzheimer Älteren sind also musikalisch,
weniger laut und wild wäre, das Singen noch besser. Im Heim
ging es um Sozialist sein \ind Jude bleiben, üus der politischen
arbeit unf der menschlichen Unverbundenheit gefragt, war die-
ses Heim sehr wichtig und weitgehend. Dio Älteren sind sehr
viel zusammen, ohne noch Gruppe zu sein, sonst besteht nur noch
eine Pimpfengruppe.
In Franlcfurt nahm ich an einem Führerrat teil, der sich
mit der ^^uflösung der Bärenmittlerongrupjjo beschäftigte. Der
Führerrat, die Lage in der O.G., das Neben- und Gegeneinander
der dortigen Führer ist sehr unerfreulich.
Köln ist die Hauptgruppe des Hhein-Ruhz-Gaus . Die
Gruppen öind besonders straff und geschlossen, und es gibt
starke, arbeitende Jungs- und Made Imitt 1er engruppen. (Auoii
außer den Grauwölfen) Eine ^.Gr. über "Kunst in unserem Lebc^z^"
blieb unwichtig« G-anz anders dagegen eine Unterhaltung mit oin±^
gen Mittleren über Brf ahrimgen aus der praktischen Arbeit ir
der sozialistischen Arbeiterbewegung,
Fast 300 Menschen waren in Schloß Burp- zum Eh^in-
Buhr-^autaß. Man sah viel nute Gruppen, leider zu viel Khubbel,
die ganz kurz in den Gruppen sind. Die r^roßen Aussahen (Fahrgeld)
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"M«anp«B«PRr. ;.:. ,
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- 4 -
IZ IT T ^^^^^"^^^--^ ^^o^- in keine. Verhältnis .u
dem Wert, den ein Gautag für die Jun,s ha.en kann. Starke^
.ach^chs ist cut. a.er die .ührer .üsson sich ü.orlero.
ob dxe Ortsgruppen das durchhalten können. - ..co und PrL.chou
waren auch da. EinTclhd + ay, ,„•.• n j^-u . , ^^^^^uf^n.
ta. Hic ..1 J '^inzcihexten will ich nicht berichten, der Gau-
tag als solcher war nicht gut. Einer der Gründe dafür: üngonü-
Cende technische und geistige Vorbereitung. Er begann ^t dem
^aufeuer, wo Ernst Main.er, der wieder Gauleiter ist, einigen
Kordeln und ITadeln verleihen konnte. Nachher Alt er enaus spräche
wo .reo und Ernst Stilin^ann versuchten, weiter über Beruf .u '
sprechen, ohne allerdings tiefer als bisher ein.udrinr-en.
Sonntag früh Sport, dann Gaumittleronunterhaltung. Später*
Referat über "Wissen und Verändern", Aussprache darüber und
zum Schluß Singen. Zu den Unterhaltungen muß allgemein gesagt
werden, besonders .u den Mittleren, sie sagen nicht, was u^d
wie sie ea neinen. Es gibt einen Ton und eine -usdruokswoise,
losgelöst von sich, die Dingo in eine ihnen nicht entsprechen-
de Geistigkeit zu verlagern. Dadurch muß. ein Satz von drei
bis Vier Leuten erklärt .werden, ehe ihn alle vorstehen kennen,
^xcht quatschen sollen wir, aber sagen, was wir meinen, ein-
fach und natürlich, und nicht »formulieren". Die •x^reibLus-
luft m Mittlerenunterhaltungen ist unerträglich. Es ist da
viel verschüttet.
hat .• °TT ^'' ^^""^ '"^"^^^ °-^- ""^^ ^^ß^ i-ührerschaft
hat eine große Erziehungsarbeit an den Enubbela und Pimpfen.
Das Heim-.von Alteren und Führern über jüdische und sozialisti-
sche Entscheidung konnte ziemUch tief gehen und a«f dorn Gau-
tag unbeantwortete Prägen klären. Dortmund steht etwas abseits
xm Gau, was nicht gut ist. De^ Wiiio zur Vorbindu^ag und das
Wi-La werden hier hoffentlich vorwärts bringen.
überall geht es um Sozialismus als Antwort auf die
;:^ ^---^ow-«^-u -^uge. i^as «Judentum oder Judesein drängt
naöh Antwort, ob wir als Juden leben können und wolleii. Hin-
ter diesen Prägen treten die Erziehungsaufgaben, nicht" 3um Vor-
nHNHH
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teil der Gruppen, stark OTriiclr, v'o dlo Rrkrrnhnis -'ir. rio*' N.-/-.
wenaigicei^ des x}inoeaieaans axxor xiazirke in unsere iiraiohung
dringt, spürt man es an den Gruppen und den einzelnen Menachen.
Ihr leben ist von einem Inhalt in die Wirklichkeit gerichtet.
Der Verlauf der fieiae, der kritische Bericht, die
Hinweise zur Arbeit, all« Uatorhaltungen,' in denen wir uns ken-
nen lernten und austausohtea, sind wichtig fiJr den Bund, Brie-
fe und Aufsätze sind ein schwacher Ersatz und können nicht so
unmittelbar sein wie persönliche Beziehung, darum war die
ÄGise berechtigt und ein Erfolg.
Peter Blochstein.
«
■JJmbau dfir Mii?-t;iftrft|^gy.t^f.pp^ ,
GtSnther Eckstein.
Vorbemerkung:
In Nürnberg gibt es nur 7 Leute, die über die 6. Klasse 4 Unter-
sekunda)Mnaus noch an der Schule sind. Schon vor 4 Jahren
hatten wir Kaufleute als ümpfenf ührer. Bs ist klar, daß die
irt dor arbeit in der O.G. sehr weitgehend von den Berufstä-
tigen bestimmt wird. Es wundert mich eigentlich, daß erst heute
im Bund diese Entwicklung allgemein wird, und es kommt mir oft
vor, als ob vielfach die Kaufleute bsw. die Berufstätigen
nicht gehalten werden konnten, eben weil der Gruppenaufbau
von der Schülermentalität her bestimmt war.
I.
Bevor wir uns fragen, wie der öruppenauf bau und die' Grui>^en-
arbeit umgestellt werden müssen, muß untersucht werden, v^riik
sich die Mentalität des Berufstätigen (also praktisch fast
xmmer des Kaufmanns) von der des Schülers unterscheidet. Der
Normalfall: ein Junge (oder Mädel - aber über die Frage "Mä-
del und Beruf" wäre einmal at,mnrya^y+. »„ ^^^-^. ^. _.. ,/.
«-> -'- - "•-■ •»i>v*oii, HJ.OX xj.ogQn nocn
fast nirgends erkannte, geschweige denn erfüllte Aufgaben)
m^- >■
••s^ -^m^
•^«w%?»"».
- 6 -
kommt mit ca. 16 Jahren in die Lehre. iJas ist zunächst für ihn
ein sehr starkes Erletnis, welohes .§r erst allmählich, d.h. in
frühestens, 2-3 Monaten einigermaßen verdaut hat. Gleichzeitig
ist in den ersten Wochen meist einö sehr starke körperliche
Ermüdung vorhanden, sodaß der betreffende für die Heime aiemlich
unbrauchbar ist. Schon hier wird klar, daß eine Mittlerengruppe
im bisherigen Sinn nicht mehr möglich iet. Die in sich geschlos-
sene "Gruppe "zerfällt? an ihre Stelle tritt ein Kreis von ein-
zelnen mttleren, der den Btnaglnen viel weniger in Anspruch
nimmt und viel weniger von ihm fordert.
Zweite Polge: er verlangt nach konkreten, realen
Problemen, er verliert das Interesse an rein "geistigen", ^
80g. "akademischen" Fragen. Meist hat er in den ersten Jahren
auch garnicht die geistige Spannkraft zu philosophischen und
dergl. Erörterungen. Dafür gewinnen für ihn wirtschaftliche,
politische Fragen eine brennende Bedeutixng) Förgen, die für den
Schüler trotz allem nie so recht eigentlich brennend sind, wenn-
gleich sich das unter dem Einfluß der Wirtschaftskrise und ih-
rem Einbruch in die häusliche -Atmosphäre etwas verändern wird.
Allerdings wird auch dann noch ein lÄitersohied bleiben,
und damit komme ich zur dritten wichtigen Veränderung, die meist
erst nach 1-2 Jahren Berufsarbeit eintritt: die Verantwortung.
Der Schüler führt ein relativ unverantwortliches Xebe^i -'auch
jetzt ist seine Sorge meist nur, wie seine Eltern die mttel
für den Schulbesuch und das evtl. Studium beschaffen, also
vergleichsweise pasgiy. Dagegen fühlt der im Beruf Stehende
Sich und seiher Zukunft gegenüber viel- stärker und vor allem'
.aldLiz verantwortlich. Der Schüler mag wie er die Schwere des
Existenzkampfes empfinden; er hat aber kaum Möglichkeit, von
sich aus aktiv einzugreifen, während gerade dies für den Berufs-
tätigen zur unentrinnbaren Notwendigkeit wird. Hoffentlich ist
klar, was im Vorstehenden über aktive und passive Verantwort-
lichkeit gesagt wurde. ^ ■
Zu erwälmen wäre noch, daß der Berufstätige mit Menschen
außerhalb seiner Schicht zusammenkommt, was sein Weltbild und
seine Lebenserfahrung .sehr erweitern und die zentrale Badeutung
des Bundes für ihn einschränken muß.
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\- '' r
II.
■"'olfen* Bsvrarde schon gosagt, daß der Gruppanaulbau
weit; IöÖöj: Qcin y-irrl , a].s er bei Schülern mörAi^i^ ist. Dies
wiirdo inswtschou nur nooh deutlicher: denn ein Mor.soh, der soh?*
viel schon aus por3önlj.ohor Vorantwortnng bernus handeln muB.
wird sich auch einem über ihm stehendon O-iuppon-- odor I'^ül.r^r-
willen nicht melir so viel anheimgeben»
Was die >irbeitsga biete der Heime betrifft, so worden
zweifellos wirtschaftliche und politische Fragen In den Vorder-
grund treten gegenüber Problemen allf^emeinerer Natur* Daß hierau
keine Sinseitirrireit entsteht, wird durch ger-ens oitir;e -«Arnref.ung
der Schüler und der Kaufloute vermioden werden können« aller-
dings ist es wohl kaum dia Aufgabe dos Heims, auf den genannten
Gebieten Wissen zu vermittelii, das joder sich Selber versohrffo
kann. Vielmehr sollte im Heim die Willensbildung erfolgen bzw.
unterbaut werden. Darum sind Themen v/ie ^Arbeitslosigkeit, Ru/B-
land, R3tionalisierung besonders fruchtbar.
s
III.
Der ins Geschäft tretende wird entweder ganz in seiner
Berufsarbeit aufgehen und alles dem Streben nach Fortkommen
im Beruf unterordnen - dann scheint mir allerditigs gleich
Rudi Baer die Erziehung im Bund vergeblich gewesen zu sein,
Oder aber, und das v/ird die Regel sein, er empfindet die Beriui^-
arbeit als in striktem Gegensatz zu allem, was er bei den Ka~
moradon arlebt • Daraus ergeben sich für ihn schwere innere
Kämpfe. Sg ist ü Yon Ernst Stillmann am Führertag ü vorgeschla-
gen worden, in solchen Fällen durch verstärkten Gruppeneinfluß
ein Gegengev/icht gegen den Einfluß des Berufs zu schaffen."
Dieser Weg scheint mir grundsätzlich verfehlt. Derm auf dip
Dauer kann auch die beste Gruppe nicht den Wettkampf mit den
viel realeren und unausweichlicheren Bindungen des Berufs
aufnelimon, und die Folge wäre nur, daß die Leute sich nach der
-—'-*--'' ^^ \^0 J. i^ \J C'CX IV
UJ.UX1 ^inuuiig iixii scn±agen.
Die Brücke zwischen Beruf und Bund kann nur geschlagen
werden, indem beide von einem Punkt aus sinnerfüllt worden.
1— wwr^iwiwi n— Hill
- 8 -
^
Dieser Bankt ist die Eingliederung des Menschen in die Gesell-
schaft, und das h'^ißt für uns gleichzeitig der Ksmpf für ihre
Veränderung. Hier wird klar, warum die Kaufleuto in Bund fast
notwendig Sozialisten worden-.
i'reilich bekonmt drsr Beruf nun auf einer rrana andoron
Ebene Sinn als .13610 -S^ar^ß^j^r. Während dieser von selneii E,:>riif
beherrscht wird, beherrschen wir nun den Bo3.-u.f , 'Vir v^^^-^xi dorn '"
Einzelnen zeigen, welche Bedeutung sein Beruf in den (kapitali-
stischen) resellschaftlichon Gosantgoschehen hat. Er wird sich
in Zusammenhang damit auch für tief erliegende J^^ragon gerade seiner
Branche interessieren -and mit dieser Erweiterung oeincs Horizonts -
was nicht unwesentlich ist - auch in seinem beruflichen Portkon-
mon gefördert; gefördert allerdings auf einer viel gesünderen
Basis als der, menschlich höahst erniedrigenden dos Strebers.
Unerläßlich bei all dem erscheint mir allerdings der
Abbau einer Anschamuig, die besonders in Kreis sehr verbreitet
ist, und nach der z.B. eine Einstufung von Berufen nach der
Möglichkeit für Erneue rungs arbeit erfol/rt. Zum ersten beruht
diese verschiedene Bewertung von Berufen auf einer Illusion, die
in dem Augenblick vorfliegt, in dem der Arzt, Lehrer, Rabbiner
oder Sozialarbeiter effektiv berufstätig v/ird (ich kenne genü-
gend Menschen aus der alten Jugendbewegung, die ihre .f-^nz gleich-
artigen Illusionen im Beruf abgebaut haben); zun zwoitc>ii erzeugt
sie insbesondere bei den Kaufleuton (und das werden die n'sisten
von uns doch schließlich) ein Minderwertigkeitsgefühl, das '^»so
schädlicher wirkt, je weniger es innerlich berechtigt ist.
IV.
Kurz zusammengefaßt ergeben sich folgende Ändei*yngen: l
1. Lockerung im Aufbau der Gruppe selbst; Biid'ung von losen ■ilittl
lerenkreisen, die ruhig auch Ältere umfassen können.
2. Behandlung konkreterer Irobleae im Heim. .
3. Durch eine vertiefte Anschauung des wirtschaftlichen Gesamt-
geechehens muß der Einzelne Klarheit gewinnen über sein'^, Stellung
in der Gesellschaft, sodaß er gleichermaßen an einez Über-r^wlo-
Untersohätzung seines Beruf s verhindert wird.
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Ukr sind grundsätalich anderer Mei-
nung wie Irc"^ire>ir;^r7-^„„^ .^ o--<"v......,,a i^naerer Mei-
aprron ^nv,^ ir ' --^^i^^xi» /ir gxauDen, dass man- sich
Menschen zu sein w t ^"* ""^ ''"°* "" ""'«'^»'i ■
- ^a.. j:— — ? -:r srrr t-r;
<äer Geist, sondern eirv ^«^a+ ^ . ^iT^isiert. Kein kämpf ei>-
ein Geist der Untl . Anpass^^g an das .Boetohenda,
eifaT: der Unterwerfung unter seine Mängel "iin^^^^m t.>,
lernen" heisat -i«+^+ • ^, • '^'■^ßx. iius dem leben
-Cht. ■..»« u;r ~ riiir^-^: " ^^^ *-^""'
a»f sein .o.-t..o™en m J Z' .Zl ^ 'T '' "* ""^
bedach-t .„ sein." . J'ortko«.en i„ diesem leken
, Wir halten den BeW fu, den 'ort, sich ein -E:dstenz-
f»r dzo Karriere- .seine gan»e a-aft eln»usetzen-,deim wir •
glaubon.dass es ausserhalb tf,s Berufs iuf gaben gibt, die von ■
E/T """"-^'-Brufpen i,. Bund ^.roo's »eg einschlagen
t L :Lt: ":rr r"^''° -"'^^""^'^ -^'^-«^ -
nicht'™; . , * "" "'■'''^^^^ *"= ^o'- ;<5Cke.rung,wenn
r«^ Ise eo^, ■"" ''" "-aea mren »urde.was „irdöshalb
IT Zfi r ,'^ "alten.al« durch etwas geschehen «lirde.was
^' .5?:i2^J'2ränlcel.HamhurßV ™ ' ■.. '
4«.. .' • " a— ö~- Wir leben in einer Zeit , die von
w t viri: TT -f"'^""^^ '^^''^ - »^l» ''-«Ben der L
: San s t;X:t::cdT *^^ °'^^'«*- ^'---8 .u ein.-
heute ab.»l T ! ^»""=''*'a'^ zu kommn.ist vcn den meisten . .
«Lberr c t: «r'iin::" ^"j- "^^^ ^^'-^"^ "^-"
te Haltung unserer Ul::;erd?eTs''rchr^S^"iÄSV^=-
Leben zu erreichen.Das Genieinsame,dass die Menschen dpr vorsohi^-
denen ^ziehungsrichtungen Hi ^unde zusamruenhält,ist,wie schon
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'♦ % -»s.
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oft gesagt, die impfenerziehung^ülle haben mit donselben Qogo-
benheiten zu rechnen, allen ist/erstes ^ielt Herraas. raisson dos
7 jüdischen -^lirgerkindes auo seinem %lieu,5^roimaohT.ai von äen :.ni-
erzogenen Hemrungen ^Hineinstellen in ein bevniast aradoiGS Leben
in andere ^ormen^as heiast also^dass der Ursprung unserer I !.
I Menschen ablehn^nswort ist^dass wir uns bemliiJaen müssnn,au3 diesem
Alten den "neuen Menschen" ^i;itstehen zu Insson^Oder einfacher:
wir lehnen das alte ab und Streben zu etwas anderc»n,uns gemässoßi.
Das alte ist aber nicht nur das "^ilieu aus dem wir stammenidas
i^lte ist auch das" ,was dieses ^lieu hat entstehen lasson,dio
Bedingung dazu ,die in den ökonomischen Verhältnissen ihren ^^nlass
hatten;denn wer wollte sioh unterfangen, das Bewusstsein dieser
aesellschaft zu trennen in , sagen wir, Geistiges uiid Wirtschaft--
liches ? So kommen wir also zu dem -Resultat ,wenn wir das er-
füllen, was ich als erstes ^iel für alle gemeinsam bezeiclonete,
dass wir die heutige Gos illsi^ittfll; a^jlehnen müssen und dieses ist '
dann auch die Basis von d^r wir aus gehen, um in den suchenden
Menschen die Entscheidung ;eostzulegen.
ablehnen der G-esellschaft ,das heisst nicht ruhig 90±n,
sioh gedulden und abwarten ,und vielleicht für sich ein Leben
führen ,das in seinen seinen Formen ,in seiner Gestaltung wohl
anders als bisher üblich ist ;nein, solches erkannt haben ,os
aufgenommen haben in das Innerste des Wesens , seih i\nderssein , ^
spüren und erloben , heiast ^mpf, Verpflichtung zum ajngestalten
durch ^ampf .denn anders geht es nioht , darüber muss man sioh klar
sein .Der Glaube an das Ändern von innen heraus ist Cftopie und
muss Utopie sein ,denn er rechnet nicht mit den ansehen dieser •
esellschaft ,die eben durch die Gegebenheit der heutigen »Jm-
stände gezwungen sind ,So zu sein ^ Sehen wir uns unsere Men-
schen an ,die meist, im -^eben stehend ,umf allen,wie die "^ liegen*
Es genügt eben nicht allein ,wie die Praxis zeigt , Menschen um-
zuformen jsondern die ganze Gesellschaft der Zeit muöö'üisßestal- /
tet werden und damit parallel gehend auch der Geist •
y^ Das ist m.E.' unsere -^uf^abe .den iun^en .suchenden ^^en-
^ sollen diese Jiblöhnung gegen das Althergebrachte zutiefst' fühlon
zu lassen und darauf aufbauend die Verpflichtung zum enerf4.schen
Kampf gegen dies. Igt solches erreicht, so drängt eich von selbst,
die l'rage auf, ©inen Platz , eine*;att^rffront_zufinden ,in dsrdio-
r,
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ItSi;
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ses Wollen seinen Ausdruck finden Icnmi [Joder Kampf rms3,uai
siegreich durchgefühi-t werden, zu küiuioö ,aüf oinor möglichs-t
grossen Basis ausgefocliben werdeS/ .Und' bei unserem ^ucheu wer-
den wir nur die soziall atisoh-proletaripohe Bewegung iiiiden
die diesen Vorausse'czungon ont3prich-yfdQmi,wie ich obon schon
■gesagt habe ,sich als einzelner, als -Iclolne '^'jrnppe' oder Seokte
hinzustellen ,ujid dies© als -^ampfbasis benutzen, ist sinnlos,
_ Gewährleistung eines Sieges Ist nur im gerne ir.s3men,/.nsturm aller
in dieser Einsieht gloichgesinntor gegen die jetzt schon warücondon
Grundfesten der heutigen Gesellschaft gegeben .wir haben gar. keine
andere , öglichkeit , unserer im Innern als- dringende Notwendigkeit
eikarjn.tein Verpf lichtiung naohzukoüjiHGn ;\vir müssen '^ozial?l8ten v^orden
wenn wir uns nicht den Vorwurf gefallen lassen wollen, phrtiscn-
h.aft zu reden , nicht die ^oiaso.quenzen aus dem Gesagten zu ziehen
oder überhaupt nicht das 2iel.^das wir una gesteckt .,erreicht haben
sondern .mit d. nor vielleicht ein klein weni:^ anderen Haltung ,als
wie 03 sonst f^esohehen wäre ,herumlaufena Ich' verlange also auf
G-rund der Vorausotstung der Jüngereneraiehung zur i^hlehnung der
G-esellschaft ein hineinstellen unserer Menschen in die soziak:
listische ^ampf front *i^u3 dieser Notwendigkeit^ ergibt sich dann
klar bev/usst sozialistische Einziehung als einfache "^Olge hiervon.
• Denn sozialistische Erziehung heisst ^oslösun^*^ aus der ^Tfe.ltdes
Kapitalismus "und diese ""^elt ''ist eben der i^usdtuck der heutlß-^n
Gesellschaft • , ^"--*^-..
.,..-•' Der Glaube an. das schlechte des -tiQutigen zieht bei
einem ernsthaften ,verantwortungsvollen Menschen unbedingt das
•Suchen nach dem Besseren , wertvollerem nach sich «Das viele
schlechte ,Erneuer\mgsbedürft ige, Über lebte unserer Epoche in
geistiger wie ökonomischer Beziehung brauche iohvWohU nicht auf-
zuzählen .loh erinnere nur an die Unfähigkeit .dos heutigen ^1^-
Schaftssystems, allen Menschen i^rboit und Brot zu jjeben ,wa3 doch
das elbstver ständlichste wäre , oder an die geistige Flachheit
der ineisten ^^enschen .Und wieder müssen wir sehen rlm Sozialismus '
• ist die "Zielstrebigkeit zu bessern und nicht nur ^k bessern ,son-.
•-— *- ^>^-.*-u.-*.w^* *i.i^u. cjcu.:6uuuuuii .^nu wexcne ^"AogucnKelten »pxexen yiun
-da für uns ,die wir im Gegensatz zu vielen 4 as Neue schon ^ehen,
schon irgendwie konkreter erfasst haben , von uns aus an dem^'
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i^ufbau teilzuhaben . üri^ ist was nioht dur oh Vieles ein ^orSprung
gegeben zu' wirken und zdi führen? Konntön wir nioht lernen, hatten
wir nicht iielt, unsere Feraönliohkeit zu varvollkomiien?Sozialietit;oL'
arbeiten heisst von sichj abstrahieren zu können ,nioht sich im
Mittelpunkt des Handelns) und' Denkens sehen. Wir n^üssen dns Klein-
liche,■^poistisohe abschtttt ein, schon unsere Jüngeren dazu bringen;
denn gerade wir haben bdsondero Verpflichtungen aus unserer ent-
wioklungsnöglichkeit heraus, eine Verpflichtung, der wir nicht ent-
gehen dürfen durch Vorschieben individueller Interessen und Ge-
fühle . i'
Erziehung soljlfoin S'aktor in der Entwicklung der Menschen
sein. "Sozialistische^ |rziehunj5 ist Dienst' an der goselleohaft-
lichen Entwicklung" ,ö*gt Mai^iäler, .Wenn wir also die gosellw.
schaftliche -^twickWng vorwärtstroiben wollen ,und dass müesto
unser aller Wunsch skn,damv {^ibt es nur Erziehung zdr sozia-
listischen Bntsoheiaungjdenn Erziehung muss für die Zukunft sein,
and welche andere Bewegung lebt in diesen Sinne für die Zukunft,
welche andere Bewegung hat auesohliosslich dag Ziel da- Hobung
des menschlichen ^eins in jeder Beziehung?
Es wird/oft gesagt, wir seien in erster Idnio Juden,
und es gebe für juns andere wichtigere Fragen, die wir erst 2U
lösen haben, d.iÄ wir vorerst zur Entsohoiduiig .bringen müssen.
Ich kann dazu Jagon: Für einen Sozialisten ist die jüdische ;
Frage kein Pro if lern. Durch den Sozialismus wird . sie gelöst.
Gerade das Abschließen der .Juden, die Lösaang von diesem Zusammen^
sohluß aus madht die Frage gur komplizierter. Wir lösen dieses
Problem, indeA wir nioht als Juden gegen die Antisemiten \md
die Nazis, sahdem als Sozialisten gegen die Gesellschaft käm-
pfen,, die solche Auswüchse, die ihr zuj;. großen Schände gereichen,
hervorbring^.. tJnd_in der sozialigti3chen,,Gesoll3ohaft wird es ''■
^_^!^^^?_il^^^5p^S^ae^r^^ fehlen, .."" ■' •
~~3Hrchdie. sie jetzt hervorgerufen wird/^Ein solcher. Säpipf ist
wertvoller,/ denn wesentlichste Rolle spielt hier das Streben,
nach dei:. Erneuerung des Menschen überhaupt, und dieses Strebe«
ßüßrt^e uns klen zu eigeti sein. ■ ' ' " .
Aflles dieses erkannt haben, heißt im Bunde folgenden
Sinn^sehe^: Wir wollen jüdische, bürgerliche, junge Menschen
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aua Ihrem Ülieu herausreißen, ihnen df.e iitlahnung der heutigen
Gesellschaft bewußt machen, tmd von c-leser/^atsache ausgehend
Sie eindeutig eu Sozialisten eraiehesi.
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^ Kurt Baruch hat mir In einem Briefe -^1% elnor ähnlichon Beprün-
düng wl© Fritz iaiam, seinen i^ustritt jiu^a dem Bxind mit geteilt.
Die Alterettkasöe ist auffelöst.ille Äit eien aehlen ', entsprechend
.„dem Brief dei- Xltererischaf t , an die Krefiiktsse. ..,„,
Nadeln sind bei der Bundeskasse zu haboi „lle Gruppen müssen kün-
ftig die Zosten,für die Nadeln die sie tA, »leihen, eeibst tragen.
B3r Sonderdruck "Helmarboit für jünfero unt Ältorg" erscheint
neu und ergänzt .Die Unkosten werden ca.2ö, HC. betragen. Bestel-
lungen sofort an di© Kanzlei.
Das nächste B.B. edll ein vollständiges Anschriften Vorzoichnis
•enthalten .Teilt bitte alle Wanderungen mit. ^, , ..>. - -^
O.Gs. die den Bundesfilm brauchen, mögen das\ rechtzeitig an die
Kanzlei schreiben.
• *
Von den verschiedenen Winterlagern bitte ich tW Berichte.
\
Neue Aneohrif ton:
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Bundeskanzlei: Hanna Cohn, Dresden - ^ Königatir.ll'
Taunusgau: Pritz 0ppenheimer,Gies36a Aliastr.SSir ■• .
Bhein- Ruhrgau:: Bmst Mainzer, Köln WaisenhausßaB\ ee Se/Ollendorf .
Bochum: Werner Herefeld,Goet host r .8 *^ •
Duisburg: Heinz Braun, Rheinhausen Ndrh.KrefeIdei^ßtr.13
Hindenburg: Kanzlei Rudi He rzko, Bahnhofsplatz. j
''^'^Q^ea ' Heinz ,Si Iber berg , Zentne rstr . 28/Rathsohll(i .
Hlimberg: W. Epsenthal, Kaaerarius atr . 14
Wetzlar. - G^essoh: Byloh Rosenthal^ Bahnhof str .3p
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KÄME BADEN
Deutsch— jüdischer 7/anderbuiid
Die Bundesverwaltung
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An den Bund,
S:::VStlicf wSe^' ''^ ^^'^^^^^ <^^^ -ß^eblio^en Bu.de 3riohtu.^en. soweit
Ein Heferat von Ari Aronson^ Breslau wurde nicht vervielf^tio-t .in ^^ • -u ^ .
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in seinen
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genüg:ende dieser Einstelluni' härn„ö''"""r'Z "^"ü-^« • •«^Aj.maaJ.icii stellte sich, das Un-
-Ortung vor sich selb.tX^lSrw^rden^L^e'Tf de; v^f t"'"^ "^^ '''^ ''^^^^-
meneohlichen Gesellschaft n-!««I r-:^v„ * • f Verantwortung- vor einer
werden, als ^a^Sf bü?SrlicJrWo3t T^" '''''^*^''^''^ "° ^^^«o nicht fruchtbar
hielt. 'Erat als eineraSf dieL tS^eSicS S'lt'd^n ff' ''% ^'^ ^'^"^ "^^^^^^^
bungen der »Kameradan» -iffl^n^T-^Iv^,- ^^^e^^xc^e Volt den lebensreformeri sehen Bestre-
liehen Schicht die Gr:S;:t4eSr aS™ ScMcS^f ?ii!fif ^"^ f ^^T ^^^^°^'
man zu erkennr^n, daß die eirene biir^e^] 5o^« m»?^ • ^m®'"^^'' ^mrden, begtmn
kapitalistischoA GssellschStdar-^^flit t^AJp T" 5"^? ^^^^ '^^^ gegenTrärtigen
tiefer und weiter anp-esltttleidlft^.l^^ daß der Hebel zur Veränderurrr daher
.u der Forderung naof^inS BSrar^ilfSSZt^T.S ^^
chL B^is - Te:Lr;te":;:w'f '^"•"^' «^^ -^^^^ gesichertsten wirtschaftli-
freier Entsoheidun^ifd pSSnli^TStskufr ^'''^ ^--^-lichen IlluBionen von
.eich, die Oben ^eLi^^elre^fe^^r^^llT^^ill^^^^^^^ -£<'^f7
haben. O-L-^etrecto^g des Willens der ursprunglichen Jugondbewegtmg erkannt
K,«i, ». eo.i.H,t.„, >SLxrs.SKS"?» ss^i:'':^?™^^^^^
TtgP'tftf^mtWIfismmmmmmii^mtmrmmmmam m iwii iiim ■ wi
'*i"i*'«!M«iam
«PmiP
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mit sachlichen Mitteln w-l p q-;« ott^,- -..
te. Allerdings schiene 'mir nöu/ daß evStSell^^'^"''"^.^'"^'^ erfordern soll-
nen Gruppen auf Verlangen dem öfäaSu^d S Kenr,^ ''''' R^dsohrie^,e der einzel-
jnir auch nicht vorstellen, daß eine S«^- ^ ?^^ ^"^ bringen si^d. Ich kam
Öffentlichkeit zn scheuen hSte! ' ^'' ''°^ ^"^ ^"°^* ^«1^*' <^i"- soloS
Dieser Rahmenbund scheint ttitt» «,,^^ -u
des angepaßte Form t.! l er "iSJn ?Ä°die'?\" ''' '^" ^^^^^^^^ --^^^ des Bun-
eine befriedigende Lösung brächte! ^^ "^ noch nicht entschiedenen Grup^n
Sollte der Bund - v/as '-ir m>-h+ ,-rf- -u
wir uns entscMossen. nit einer klSnerä"" a^er'eiJ^^'t ?-"r'""'^^°^"^-' ^^ ^^^^^
den Bund su bilden, den r^ir im bisheriL'^R,^^f einheitlicheren Zahl von Menschen
versucht, die Gr^ondlagen für dieoen^nf??^!^ ®^^*^®^t J^aben. Im folgenden sei
S"!»jr,^.r.si:- != £ £-r r -- - --; i~/säi:n?3?är„.
(Bis heute haben sich vor allem die ^>r.^ a
zusammengefunden: Hamburg, Bremen, ein Soßer f^ff '^^'^ «^^^^^^ ^^ <^i^-^e=' Boden
nocn irgendetwas wissen will schreib« fr,f^ i ^""^ ^^^^1^^^ ^d Miimberg: wer
bachstraße 15) oder an Brio^'/rS^l'^lllT, ^ XltlllTHT ^"^'^'''^' '^^-
I
die^dem Geschehen^^Sl^^ZeS offeA' peSSbV^'o/^'^ '''''' lebendigen jungen Menschen
sich vor ihm abzukapseln - damit beftp'nS^i ^^^"^ "^'^ nie den Vorsuch machen, '
schehen wertlose Gemeinschaft erreichend r "''^f ^"«^ ' ^^^^ ^«^ ^as Gesamtg^-
für heute.ind die nächste 2u:.un?t! Sr B^nf s'Sbft ' • '^ 'V^^^^^^-- Gesagt/nur
te die sich in ihm und um ihn herum re^^n "tJ^H- ""^ ""^^ ''^^^ ^■^^'^^^^ der Kräf-
keit und inneren Stärke der einseSen Oru^' "^^^ weiterbilden. Von der Lebendipw
er weiter getrieben wird. °'''''^^^'^" ^mppen wird es abhängen, von welchen Rräftf^
II
■Uer 3un.d ist ein Bund bnrp-erl ioT,n-n -;,
•■-eitauB größten Teil dem SdiscSn m^fl^'s"'''"-.'^'^^" "^"^'^^'^^ entstammen zum
gegenwärtig in einem u.aufhaltsa-^en 'irtscWtV''*^^''' "?' 5^"" ^^^^'"^ Schicht, die
dauert aber noch nicht Jange n-onur .'.^ ! ^ 5 ^°^'''' Zerfall steht. Dieser Zerfall
die sich im Gefolge diesef PrSesfes^i^^^'^f" ideologischen Polgen .u zeitigen:
teil .u beobachten, .ie man Jie "rtscMmiohe r''""'/''° ^^^ -i<^^lf^°l^ i- &efenl
rinnt, durch krampfhaftes Festhalten ar^-^'.v ^^^^^rigung, der man nicht ent-
zu kompensieren versucht. ^'^''^^*^" ^^ aberkommenen geistigen Vierten und Wert^ongen
Demgegenüber haben wir "erkannt h^r ^
für eine Heuordnmg des potui^chef Tä ^^"^ .^"^"^^^^^ossenos Bekenntnis ^vr^ Kampf
sen Ka^pf sehen wif heutrallelf ^^ ^.i^Iis'^irgef^^:/" ''^ '"^'^'' führtf^Die-
Die Aufg-abe des Bundes - im r^^a^
III
Dazu ist nötifi*. daß r^^-p m*v.r,^n
•
1^
- 3 -
das Eilend, die Mißsttinde imd Ungerecht ig-keiten, die das g'eg-enwärtige kapitalisti-
sche System allerorten erzeuget - imd so wird er dann erlebnismäßig', nictit wis-
sensmaPig in die Elemente sozialistischen Denkens eindringen, sich Schritt für
Schritt \m diesen Kern ein Weltbild bauen. Am Ende der Erziehimg steht dann der
Altere, der seine Gesirniimg in der Tat bewährt, die in der Hegel in der prakti-
schen Mitarbeit in einer proletarischen Organisation zu bestehen liaben wird. Damit
dies trotz oixißr bürgerlichen und jüdischen lierkijinf t , die nie verleugnet werden
soll,, unvertoampft geschehen kann, ■ -
IS
t die Erziehung durch den Bund erforderlich.
IV
Mancher wird eine genauere Definition des etwas dehnbaren Begriffs "Sozialismus"
vermissen. Ihm ist zu sagen: Der Bund ist erstens ein Bund bürgerlicher Menschen,
zv/eitens ein Bund junger, werdender Menschen. Der Sozialismus steht am Ende, nicht
am Anfang seiner Erziehungsarbeit. Dieser Sozialismus am Ende, beim Älteren, kann
evolutionär oder revolutionär, autoritär oder demokratisch sein. Es wxde aber dem
Wesen und den Möglichkeiten des Bundes eben als Bund bürgerlicher Jugend wider-
sprechen, wollte man eine dieser Grundrichtungen des Sozialismus zur alleinigen
Richtmig des Bundes machen. So wird es vom Bund aus gesfc;hen gleich wertvoll sein,
ob der einzelne Altere, beispielsweise, in der SPD, SAP oder KPD arbeitet. Die
V/ertungen, die zwischen diesen einzelnen Gruppen mit iiecht von der Arbeiterschaft
aus gemacht werden mögen, können eben nicht für einen büi-gerlichen Bund gelten.
V
Der Bund ist darum auch nicht der richtige Ort, wo diese Itichtungs Streitigkeiten
auszutragen sind. Wohl können und sollen sie nicht unterdKlckt werden. Aber sie
müssen von der im vorigen Abschnitt gekennzeichneten Grunde ins teirong a\isgehen.
Em "Keilen" für einzelne politische Gruppierungen muß unmöglich sein. Eine Hal-
tung, die sich primär der eigenen politischen Gruppe verantwortlich fühlt und den
B\i::id imx unter dera Gesichtsv/iniiel betrachtet, was für diese aus ihm herauszuholen
sei, ist unvereinbar mit der Ziogehörigkeit z\am Biond. Dies muß von vornherein mit
aller Deutlichlceit gesagt v;erden; denn diese Haltung ist es, die bislang noch je-
den Versuch sozialistischen Zusammenfassung im Bund fr^ihur oder später zum Schei-
tern gobrach-c hat, \md die darüber hinaus eine der schlimmsten sozialistischon
Kreinldieiten uns'jrer Zeit überhaupt ist.
VI
Die Erziehung im Bund soll - v/ie jede wirkliche Erziehung - eine Erziehung zu
Charakteren sein. Es liegt deshalb durchaus nicht im Sinn dieser Erziehung, wenn
irgendwo Sozialismus "aufgepfropft" wird. Pädagogische Fehlgriffe werden natürlich
immer vorkommen. Jedenfalls soll die Erziehung sich nach dem zu erziehenden Ein-
zelnen richten und insbesondere dem jeweiligen Alter angepaßt sein* Daftr lassen
sich nviX ganz allgemeine Kichtlinien aufstellen. Es wird im allgemeinen so sein,
daß der Pimpf in einer straffen Gruppe zunächst aus der primitiven Form, des Indi-
vidualismus, dem Egoismus, in den höheren Individualismus überführt v/ird, der sich
einer Gruppe verantwortlich fühlt. Schon hier, vor allem aber dann beim jüngeren
Mittleren, wird zusammen mit diesem Verantwortiongsbewußtsein der Wille zur Änderung
der heutigen ungerechten Gesellschaftsordnung entwickelt. Der ältere Mittlere, der
heute meist schon im Beruf steht, wird durch Beschäftigung mit den verschiedensten
Problemen (in Politik, Vi/irtschaft , Kunst, Wissenschaft usw.) diese Haltung so un-
terbauen, daß er dann als Älterer (in der Regel nicht eher als mit etwa 18 Jährten)
als fähiges Glied in einer Arbeiterorganisation richtig mitarbeiten kam.. Dazu wird
es von großem Nutzen sein, wenn schon die Mittlerengruppen (auf Fah-rten, Festen
USV7.) in menschliche Berlüirmig mit Gruppen der Arbeiterjugend getreten sind.
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HiV^>V^\MMri»«pnP'*MMIV^^Ittol
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- 4 ^
VII
Die jüdische Fra^e ist, 7;as die nationale Seite anbetrifft keiii Pt^^m«^ m- • .
lebens- und willensmäßif-; Deutsche, der Ort unse-er A^w^i t hs! 2- f ^ "^"^ ^^""^
sehen überhaupt ist ist BexitsoMLflT^^l.^t t !, ' ^"-^ ^^""^ Arbeit am J.ien-
itaxmen einer Gesamterneuerung des gresellschaftlichen Aufbaus,
psycholop-ische- Gründen bpv,^v; ^^ v ^^^ beseitigt werden. Soweit er auf
Innerlich fr^^n^1^^£^[I'^^''J'^ ^^ durch Heranbildung eines offenen,
keinesfalls ab.r kannunräer^t^ t™.?^ '^^^'" jüdischen Menschen zu hegegnen;
Nationalismus veranlas^n. ^^^^^i^^Bmus zu ir,^end einer Form des jüdiscSIn
VIII
run;, des Junten JüSscän'MoLcäf L"dLX!e:^??-'f !• ''^^'= '^^ '^^ Mn^^liede-
der gesellschaftlichen Verhältnisse! '^«^'«^S^e ^'^i" eine neue ^-erechte Ordnung
IShSÄfSn -i'r"\:f Sj:j7X'I/""^^\'?r^°^--^^'^-^^- -^-^-^ ^teht. und
der i^aerhin einen' erheblicheren Ten' "•^''^^^^f ^^^^^^ flah:.enbtmdes erfolgen kann,
pe. Ich möchte .TÜ^scSf daß alle hL^T ^^^"^"^ ^""^^^^ ^""^^ ^^-^^*^ Srlitter,^up-
sich der gaschiohtlicheA VeLllil'JZ b^^^It^e-f'^"" '^'" Scheidu^ag arbeiten,
jüdischen Schicht auf sich nehmen ' ^^° '^^'^^^ ^°^ '^^^ doutsch-
~Z[^.!^S.^.9Mtmü..
Die Leistimg der Jugendbe-reOTma- bes+eht Hnr-ir, ^-;^ a i
Jugend auf Eigenleben dnrchSSochte^ zu habo^! J Anerkennung eines Anrechts der
die moderne Schule überhäuften. T^/ S- ^^^«^^'^^^^ ^^^ liberale Elternhaus,
Im Siegen ..ird dt; Z?ef aber t^ny.^V^t ^V ^^^ '""^^''^ ^^ öffentlichen Leben
Schichten und ein Ot)iun v^h^^ ? ^ "^°^^^,^lf^ß ^^ Liixus der bürgerlichen
Fragen derzeit ^ernSlten^l^t ff •''^? radikalem Einsatz für die vrichti.^en
bewfgten" ebensolchrSteße^f w^^den'^^^li e'a^^de^^Sr'' '^' '''' er..oy...nen •'Ju.enä^
bSerlL^Sr'Ss^^'::r:S:ef jS:;/^^^^ ^- -^ -^ •-- ^- Bund nie
che Eigenleben^cAt S^'sei'.L cS-^!??' -ir bejahen das Hecht auf das jugendli-
^ uiL sei..er ...hor^.eit , sondern um des ihm innewohnenden Wertes
Aus: "UNSER WEG" in "KAMERADEN", April/Juni 1932
(in Zusammenhang mit dem Kasseler Spaltungs-Tref ^en)
nachgedruckt in:
Werner Kindt (Hrsg) :"Die deutsche Jugendbewegung 1920 bis 19^^"
Verlag Eugen Diederichs 19.-. S. 778 ',c, .,o ^.,,, . .^
VON DER ERZIEHimCrSrrE^T'P^TNSCHA^T Z^TR VERANr ^ORTW^G
FÜR DIE GESELL^^ GRAFT
i
Der Bund — ein Gl^fed der deutschen bürgerlichen Tugend-
bewegiitog — stand in seinen Anfängen und noch Jahre nachher
auf dem Boden de* Meissner ^ormel, die die Verantwortung
für die Erneuerung in den Einzelnen legte. Allmahlich ■
stellte sich das ungenügende dieser Einstel' ung heraus,
und man empfand immer mehr, dass die Verantwortung vor sich
selbst abgelost werden müsse durch die Verantwortung vor
einer menschlichen Gesellschaft, Diese Erkenntnis konnte
aber solange nicht "ruchtbar werden, als man die bür"^erliche
Welt, an der man sich rieb^^ für die Welt überhaupt hielt.
Erst als einerseits diese bürgerliche Welt den lebens-
ref ormerischen Bestrebungen der ^ Kameraden* ^ immer weniger
V/iderstand entgegensetzte, ja sie zum Teil TTbernahm, und
als andererseits durch den wirtschaftlichen ^aedergang
dieser bürgerlichen vSchicht die Grenzen gegeniTber anderen
Schichten fliessender v/urden, began'i lyan zu erkennen, dass
die eigentliche b**rgerliche Welt nur einen Teil der gegen-
wärtigen kapitalistischen Gesellschaft darstellt, ^nd dass
der Hebel zur Veränderung daher tiefer und weiter angesetzt
werden muss. Folgerichtig kam m.an zum Sozialismus und zu
der Forderung nach einem Bund, der zum Sozialismus hin
erzieht.
Ein Teil des Bundes — ver'Utlich der mit der i^sxtDCköCKtstsCT
relativ gesichertsten wirtschaftlichen Basis — verharr»te
nach wie vor in den alten bürgerlichen Illusionen von
freier Entscheidung und rfersonlichkeitskult , einem anderen
Teil gelang es erfolgreich, die oben gezeigten Tendenzen
ins Jüdische abzubiegen. Die Menschen, für die ich hier
spfeche, arbeiten an der Verwirklichung dieses politischen
Bundes, in welchem sie die Vollstreckung des Willens der
ursprünglichen Jugendbewegung erkannt haben.
Günther Eckstein
^bendort, S. 773 i betr. Spaltung der KAMERADEN in Kassel
1932 Spaltung der Bewegung in 1 )Der ■<reis 2) Jungenschaft
3) Kommunistische Nürnberger Grunpe
• i^A.r- «M v^Mffi^ M-4S»*
««"M
I HP II Hill
kamehadeit
Deutscli-jüdischer Wander bim d
Die B-undesveiTwalt-ung'
/
Frankf rLTt/M. , den 3.J.u^yi932^.
0 I
/
An alle Ortsgruppen.
/
/
/
f
1
Eine Begrundimß- fux diesen Schritt, der nns allen schwer fiel brauche ich wnhl
Es wTJxde folgender Antrag angenommen:
1.) Der Kameradenbund ist aufgelöst, weil wir keine für alle verbind-
■ J'r Gru^d f^p't ^^^Z,^^«*^' dio in gleicher Weise gelöst werden,
u^d ScMrfen!^ Persönlichen Streitigkeiten, Heiboi^eien
2.) Namen, Hadel und Farbe werden von niemandem weitergetragen.
3.) Die neuen Bünde verpflichten sich, den heute unentaohieH.,,.. c.,,....
a;xf Wunsch, solange sie wollen, Einblick in ihre Entwicklu^' "be-
sonder s Ihre Blätter zu gestatten. ^^'
ISo-Juir'u \7^t^r'^'' ^ ''' -Öffentlicl^eit folgende Erklär^u^g über die Bundes-
r ^-1 . "^-^ Entwicklung der letzten Jahre hat ergeben, daß die ■'irsürüns-li-H-
?SSSSS 'otirin' "^"^''f f ^ ^H^^ ^^ Erfassung'^jxn.g^r Hen.chen TerStäh-
oirieSen Bf.L^^.'i\ '^'^ ^'"'^ Jugendbewegung, nicht mehr ausreicht, um die
einzelnen ütmdesrichtungen zusamiacnsuhalten.
a\ ^ T ^^^' "^^^-^ '^'^■^ Menschen des Bundes fand gleich anderen Krej ssti dAv
» der i o«e,»taltms dor gosell,olanii«h« V„hSltoi=sö, to "'odlS'en EinS?z
jedes Einzelnen orf ordert. Lui-t.uj.jii,-cen Einsatz
_ Ei^e dritte GRUPPE HÄLT BEV.USST DAHiUJ FEST, ein reiner ErziehunP-sbund
T^/'Jil'JZ °^''''' -^Aufgabe gemacht hat, junge deutsche Juden so .^^7SeS
daß sie alle ihre menschlichen Kräfte frei entwickeln könr.e.- , um dann als Reife
Ihren Weg im deutschen Lebensraum selbständig su gehen.
Der Zerfall des jüdischen Bürgertums in Deutschland drängte die ein'^elnen Richtun-
gen zTi schärf erer Ausprägung ihres Wesens und sprengte damit notwendig den bish^
rigen Rahmen _ des Bundes. Die einzelnen Teile bleiben in loser Verbindung mitein!
vcSkctten""^ P-^3Önliche. sondern nur sachliche Gesichtspunktelfe Tre^ung
Diese Erklärung wurde an den Central-Verein und die Jüdische Telegrafen-Agentur
weitergegeben die fast alle Gemeindeblätter mit Nachrichten versieht. Falls JL
wünscht, daß die Erklärnmg auch in Eurem Gemei^deblatt ve:töff entlicht VirdköSt
Ihr 31 o 3a zur Sicherheit hinschicken. . "'•'*. vira, jtonnx
mifl|'^n*»^M<WM*V»a«anMi«<**n'>>*«t>*MM»> ■•^mimmmmfm'
PH I mimmntmmmmmrnmßfmttt/tt^tttll^
- 2
Es haben sich drei neue Bünde ,?eMldet. und Ewar:
2.) Jign^enschaf t :
Bremen, Kassel, Hannover, Prankf\i-pt/T;r i^
feld, Heidelberg, WiesbadenfSSr^ Elber-
Ortsgruppen nur Teile) ^^^slau, Berlin (von einzelnen
"^d in eng'cr Verbindung:
Frankfiirter, Wiesbadener und Awrsburirpi^ T/f^^-Hoi
deren Anschri -Pt • pt «^ d • t. . ^^^"^ß^^^ ■^''^^delsgruppen
^iöünriit. ±.ise Reirüieimer, Frank-P-n^+ /m r, 1.
Bunde3ansoh.ift: Hanne Davidsohn.' BSSnÄottSb^rTSr^-'^
., N .. ^aetanienallee 9*
^ ti. Ende des Kalenderjahres ilxre GültLkeit
Da die neuen Blinde wohl noch Tiio>,+ ^- ^ ^ '
Jeder Bund, der mindestens 5 OGs mit i^ in w* n- .
.ausschuß jüdischer JugendverbEde^nscJlKßS'^E 'f " ''^^' ^^"" ^^^^ <i^- ««ichs-
richten an den anschließen. Em dement sprechender Antrag- i-t zu
Heichsausschuß der Jüdischen Ju^endverbände. Beriin-Charlottenburg
Jer Reichsausschuß der Jüdischen Jupendverbände ist .e • . .''""'''""'/ ^'^ ^^^^'^I-
die Ihm angeschlossenen Bünde erhalten d?oo^?^! tf ^^^''^sministeriell anerkannt:
ausschuß der deutschen JugendverSde! "^^""^^^^^ Vergünstigungen wie beim BeSs-
Umschreibungen der OGs Ant-rKo^o -p- r v
sehen Jugendämtern verblaßt werden. ^^''^'^^''"^^^^^^ ^^'^- ^^^^^«^ ^^^ den städti-
beitrag gezahlt. FührerausweLe^h^!?i''C f^^/^i^^^^^^^^^^^ffsverband Mitglieds-
OGs an die Ortsgruppen des Herbergs^erbandS T. Z f^t^ ''^^ Anschluß der ein^el^en
zu Beginn des nächsten Jahres körferscSJlich^MTf ^^^^* ^^°^ ^^^^'' ^^^ <ii^ B«^de
deutsche J^endl^erbergen (HilchenL^^Xst^f!^: Efes^beltr:^ m^T-^'X^let
^
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- 3 -
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tvagQ bezahlt werden. veroicüert, selbstverstaadlicli müssen dann Bei-
Das B^ondesvermögen ist unter die einzelnen r,f>„nr,n- a
«inzeinen neuen Bunde verteilt worden.
Es ist eine technische Zentrale errif.>,-«+ x a
ligen Kameradengruppen sam^e?^! ^d der lle^" '"'"/'" Anschriften aller ehema.
ixegt bei Else Reinl.eixner, Frankfurt/5! .""BeetwLSfee*'' "'"''" ^°''^^- ^^
Ein Anschriftenverzeichnis des alten Bundes folgt nachstehend.
Ortsgruppen ohne Gau.
Berlin: Paul Freudenthal (AI) Berlin-^>.«^i ^++ v
Breslau: Ari Aronson BxesltL' i7itI^^^
Beiif-hPr. n/c . p Tr. -^^^ Hohenz ollern Straße 103
üeuthen O/S.: Franz Koni^^sb erger ,Hubo7^tusstraße 7
Oppeln: Heinz Goldmann, King 2
Kurt Weachler, Sonnenstraße 18
Kanzlei: Lothar Schiff, Alicestraße 30
ilans Rosenberg, Bamimstraße 4
Otto Aronsheim, Gaustraße 6 .
Werner Bachrach, Jordanstraße 1
Ilse Löwenstem, Weißenburgstraße 9
Augsburg: Franz Gunz , Karlsstraße D. 82
Hhein-Ruhr-Gau .
Ga-j^sse: Ruth Vfcndriner, Dortmund, Rosenthal 12
Köln: Ernst ifainzer, Waisenhausgasse 6ß , bei Ollendorf
Kanzlei: Richard Spiegel, Ehrenstraße 69 ^-^-^«"^o^^
Essen: Herbert Weis, Moltkestraße 4
Koblenz: Fritz Jordan, Kiirfürstenstraße 92
»ichen-^ladbach^(Rheydt): Hans Stern. Rheydt. Vierhausstraße 9
bZ^!' .^f\^^^^T''' Wanne-Eickel, Schamhorststraße 6
üoiin . xiita Levi , Venusbergstraße 21
Bochum: Werner Herzfeld, Goethestraße 8
Neuss: Ernst JEiller, Markt 1
Dortmund: Lotte Seidler, Mallinckrodstraße 177
WhLt'V^Tp ^"^^ Bachmann, Kappenbergerstraße 21
Aachen: Ernst Bra^inschrreig, lagerhaue Straße 23
Wuppertal: Gerd Frank, Elborfeld. Neue GerRten«t-«R- o
Leipzig:
Plauen:
üiRinohen:
Gießen:
Stettin:
Bingen:
Kassel:
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herbert heimann
lieber günter,
Hamburg, den
moltkestr. 53
vielem dank für dein erstes lehenszaicnen Geit vielen mo-
Matem. ich habe schon gedacht, du wiirdetfcgjrnioht wieder
gesund werd'^n. es ist ja auä gut, dass alles wieder im ord~
nung ist, und du dich dort in der sehr schönen Umgebung und
der klaren Dergluft ganz und endgültig erholen kannst.
in der zeit, wo wir uns nicht geschrieben haben, habe ich
sehr, sehr viel erlebt, menschlich, bündiich, beruflich, auf
allen gebieten war etwas los , und auch etwas neues.
bei karstadt bin ich nicht mehr, sondern bei meinem vater im
geschäft , wo es milr sonst sow«it ganz gut gefällt.
seit ende 1932 war ich mit meiner gruppe in d . j .1 .11 .v;ir£i
haben dort eine ganze weit erlebt und erfahren, wir durch-^
eine grosse strecke weges in kurzer zeit, du machst die
keine Vorstellung davon, mit welcher Intensität und uner-
bittlichkeit dort gelebt wird, aber die burscÄfem, die dann
aus den gruppem nervorgehen, sind von einer stolzen gross-
artigkeit und einer wilden bracht, ich führte eine gemischte
gruppe von 25 mann, die in ihrer art , ohne Übertreibung,
sehr gut war. unter gemischt , verstehe ich jüd. und nicht -
jüd. jungen zusammen, wir h^b-n dort vollkommen kamerad»
schaftlich gelebt, und auch im bund war nur das allerbeste
verh^^ltni3. vor allem lernte ich hier, nicnt nur die Ober-
fläche rehen, sondern. tiefer. d. j . 1.11. verdanke ich viel,
wenn nicht alles des vergangenen jaferes. noch heut trage ichl
mit stolz das koppel des d.j.1.11. führers , und die blaue
kordel, das Ehrenzeichen von d.j.1.11. verehren wir sehr.
durch die gleichschaltung usw. ging meine gruppe zwangsweise
kaputt, ich erlebte einen entsetzlichen seelischen Zusam-
menbruch, so wie noch ni»^., bis weit in ^^n herbst hinein
war ich zu nichts mehr fähig, mit mühe raffte ich mich so-
weit zusammen, dass ich -inen meiner jungen dahin brachte
eine Jungenschaftsgruppe des schwarzen fähnleins wieder neu
zu bauen, heute ist die gruppe in 6 wochen schon so «reit,
dass wir mit ihr einen elternabend ( lt. beiliegendem r^rd-
gramm) machen konnten, und nun mit lo jungens ims Winter-
lager in den taunus fahren können, an diesem beispiel magst
du ersehen, wie viel wir in d.j.1.11. an erziehung, führer-
tum usw. erf:ihren haben, da^^s ums schon so etwas in dieser'»
zeit mit yur jüd. jungen nach so kurzer zeit geluneren ist.'
Qnichi
vor allem hab* icnVeiter auf künstlerischem gebiete ent-
wickelt, in d.j.1.11. wurden wir angeregt, zu komponieren,
zu dichtem, zu zeichnen, je nach begabung des einzelnen, wi
singen nur eigene lieder, die in unserem kreis entstände«
sind, troiamel und banjo,xH± ^ind die begleit ins trumente des
Jungenchores, meine ersten schriftstellerirchen versuche
und bemühungen beg^^jtne^/ im frühjafer. durch km ernstes 7/oli.
len und streben kam ich langsam weiter, vieles erschien im
%i.
«
eisbrftcher und in der " kiefee"
schrifttiim des schwataze»
, de» d.J.l.ll.zeitschrifte«, so'-vie im
, .. ^, ^ , fähnleiÄs. ich lernte eine» kreis luac^er
kuÄstlet ken»e», sodass ich, zumindest .glaube , mich no weiter zu eatwickel».
zu
die Probleme, mit de»e» wir beide u»8 seinerz-it im jähre 1932 herumge-
sohlagea habe», liefe» heute für mich abseits, es liegt sicherlich xLte
h^.l .lJn.V^\-^^^^ "/^ dinge heute absolut aussichtslos gewordeM sind,
ninzu icommt »aturliah dass gerade durch die überall stattgefunde»e aus-
^2^iir^/r »iohtarier ei««» irgendwie geartete» einsät., u»mö&l ich ««kix
^onsere frexi»de si»d teilweise i» de» wind geweht, erich studiert in londo»
medizi». hans rosenberg ist wieder in hamburg, führt eine gruppe. u»d ist
seit kurzem im " ring" ei«e bündische gruppe, die ungefähr eiLr c.v. jugen,
spendiere ich eifrig, kurt raehrgut ist i» hamburg; mit ihm bi» ich befreua-
sonst haben wir mit den alten"kameradeii
teil der schwachen gehört heute zu den
scheinbar recht wohl dort .
n
♦t
keine brl'hruÄgspuiakte. ein grosser!
m*irz~zio]ftist3i«L". sie fiüile» sich
^^? i^^'^^' "^^f H^ ^^^f^ ungefähr klar geworden, wie Ixiox stehe, und was
ich in der zwirchenzeit get?.n habe, ich konnte natürlich nur alles andeu-
ten, da ich sonst x-peiten hätte schreiben müssen.
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311^» O^onoe &- bac
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C {^'<f^
rrederick C. Kahn
1515 1 rouville Avenue
INorlolk 5, Virginia
July 29, 1972
(Uj!^
Dear George ;
Ernest sent me your letter of July 17,
Wlth the passing of your dear mother another
of my chlldhood days has become memory, Your
mother will always stay in my mind as a most
t^vf^ff'^^^^^ woman; her capabilities, her adap-
tability, her love and her strength strung the
ties of friendship between your and my parents.
?n,1pi!r J°^.r^ 3^^* Z^ children were unknowlingly
touched by the atmosphere which your mother created.
«hr^» /°" *° know that I realize your loss and
share in your grief ,
I do not want to indulge in past memories. but
I vrant you to know that I do remember the fatal
August days of fifty-eight vears ago, when your
father volunteered for the Kaiser 's army and the
stress and strain on your mother in days of ^'eldafing.
But Tante Marta always held her head high. ■
Th^^'L^^v,*"* ?"°^ *° r&^ovX on my family and myself :
The daughter is married to a lawyer in the Depart-
ment of Justice, lives in Fairfax, Va., works
as secretary to the VP of Geo. Washington üniversity.
They gave US a grandson now 3 years old. The son is
still with Navy JAG in Oakland, Oalif.; he took the
Oalfornla bar and will most likely settle out West.
1 am still working as an auditor for the Virginia
Tax Department; but like it less and less. I am flirt-
i?S ^*^ T*A® ^^^^ °^ retiring in the hills behind
Stanford Üniversity. The decision would be easy. if
1 would not have acquired some bourgeois habits
which do cost a certain amount of money. Right now
even n^ wlfe Annelise is contributing to cur livelihood
by working as a secretary in a medical lab,
Hopefully that our paths might cross in the not too
distant future, I remain wlth greetings from house
TfO ilOUS6
Yjmrs
Frederick S, Hahn
1515 ^rouville Avenue
Norfolk, Va., 23505
January 13, 1973
Dear Guenther:
•y^d
I have to call you that, if I want 7to recollect the
picture of my early youth, the times, when your and my
parents were really close and I will have to wrlte to
you in a migchmasoh of Grerman and English, if I go
back to more than 50 years ago»
You may know that my father was "Rechtskonzipient"
in your father *s office and that Max and Willy stayed
close during the subsequent years and so were Fraenze
and Marta. ^ihen my brother Ernest was born, Hans was
sent to Thueringen to an aunt, I spent a week at Tante
Marta« I remgfcer you '*im Samtanzug mit einem weissen
Kiaegelchen'* a very quiet and very goody-goody boy,
while your sister was "füll of it" • Sundays, the families
went togethers "ins isartal, Grruen>rald, Geis^lgasteig" .
We spent a summer in Tegernsee at the same time. I believe
ti
m
it was 1912. Your father Marched with ^ns and me
Schritt und -^-ritt", singing "Ich hat einen ^amraden",
"Morgenrot, Morgenrot .•••" , "Die Voeglein imWalde" etc.,
he shouldered his Spazierstock like ein Gewehr and
told US about his training as "Einjaehriger" . -191^ came :
:lätichen
ti
My father told me that "vom Mobilmachungstag an, werden
wir kein wahres Wort in deutschen Zeitungen lesen'* und
abonnierte the Neue Zuericher Zeitung*. He became "ein
freiwilliger Kriegskruepp^l" • Your father to the contrary
meldete sich freiwillig and became a hero in my eyes,
Father who took care of his affairs was regularly visited
by your mother and she brought his letters. Then, I
believe it was early in 1915 your father came auf Urlaub.
Your mother had many tears in her eyes and "wir ^inder
sind aus dem Zimmer geschickt worden". But I believe that
they stood up all night. I believe your father's experience
of six months war changed his patriotism or say enthusiasm
for war completely. I believe that your father posted mine
in advance of his plan " zu den '^ranzosen ueberzulaufen" .
Putting the whole story in a nutshell: I believe that your
father, brilliant as my father jften descibed him -"ein
it
, was overcome bei dem -^^usch der August 1914 Tage
uenie
and it needed reality to raake him realize that he had
lived in a cloud and his behaviour in French capture
proved that he took .the road of a
genuine
Idealist.
Dear, George, I don*t know whther the above in any way
helps you to round up the picture of your father. I saw
him last in Paris in 1933, while you were^^till (xermany.
My recollection of him was the picture of (man of straight
thinking.
One personal question; You wrote me that you stayed in
Muenchen as guest of the city. I heard of it before. How
do you go about it? Vfe went to i-lunich on our own 1970 and
we just might go on another European jaunt and I would
like to avail myself of this opportunity at that time.
My son Bob is" still in the Navy JAG corps and his wife
is expecting in June, ^e passed the Gaiifornia bar and
if he gets out of the Navy and settles in California, we
might just go West again after my retirement. Peggye and
family live in the D.O. area. My wife and I are still
working, as we have not'reached the point where we want
to give up the amenities which a fair income enables us
to enjoy.
my childhooä
täte to ask.
If you want me to dig into any partic^lars of i
recollections with the iiicksteins , don t hesita*
3ut please be specific, as such early recollections mix
Dichtung und Wahrheit.
With best wishes from house to house
i^fitcfufil
Dear Fred, ..v*-' ' ^^^^ (^ (j^O J
culture and the Andean landscape: denresslne v/lth 1t<!
pervas.ive iioverty next to luxury^ ^hen I hfd to oJJ^r,
II ?"^^°2f "Jl^^^^ artlcles and Sd no t?n^ £ Ä ovel
Slth SlJ^ ^^"^ reniainlnc MS to see what mlPrht b? dorn
As''f!T.°«/T^i„*^*"''^ ^^VeV'' en^e^vors and Information.
?i Siegfried Balder" which were n^ed by the l^rench in "
?S/^f PT,?°i^\°^ View of "pncif isra" there iTnothiig
lor rrof. Chlckering^ aside from some poems.
Which loaves, aside of some carbon-cor^ies of sorfie o^ h-»s
anti-war poems, two tyrtpvnritten manTjsoipts of two
mysterious cases which occupled father for a long tiine
and for which he did some research and developed bis
?f^ ^"*??P^®*ations« The affair Bolo Pascha, and the
ar alr Alfred Red"!» th'^ first executed as a German spv
in France and Involving Papen, then attache in Washington;
the latter a high officer in the Austrian Oeneral Ptaff
,vJ2 ^^y® information to the Russians, a few years bfifore
WWI. These really dont deal v/ith pacifisn, but mi?ht
have some value for the light they may shed on th<^se
cases- and hence might be of interest to the Hoover
Institute rather than to Pickering«
about 95 pages
"Bolo" is a historical treatment, involving also French
politics during the war, esp. Caillaux and the peace"
party; "Redl" is a briaf one-act play. So If they are
interested in these two, I'll be plad to send then,
After the Peru trlp we'll stay put for a while excppt •
maybe for two summer wet^ks In Maw Fngland toward August,
so it doesnt look like the West coast tMs year, "^nt
when you come East, you might want to make an Abstecher
to TTY??
Ruth and I both keep busy in our respective fi^ld-,
our extensive social llfe and the TTY culture (I^m
writing a sort of mrffthly colunn on socially interestinft "
cultural trends for the reue Zürcher Zeitan^ since a year
now). Our granddaughter just finished College and is
looking to v7ork for a year in a political^connected' job
before decid^ng on graduate study* The danghters are
both flne and very busy«
Give our regards to Krnst and Antje, when you see t^^em*
To you and Annelise our best
yours
April 1 5, 1978
Dear Friends,
r
Rosi Froelich (Rohrbachstrasse ^0, 6 FrankfurtAU )
will be ninety years old on May 2?. She is still füll
of energy and politically active.
VJe think that a meaningful way for us, her friends,
to honor her on this occasion would be a contribution
to AMNESTY INTERNATIONAL, in whose work on behalf of
political prisoners she has always been deenly inter-
ested.
In case you, too, should want to participate,
please make your check payable to A.I.TT.S..A.. , eamarked
Friends of Rosi Froelich^ and rr.ail it 3aot later than "'ay ?
to: Di*. Hanna Grunwald
Bethel, Springvale Inn Ant 300
Croton-on-Hudson, N.Y. 10^20.
Hanna Grunwald, an old friend and an official of
Amnesty International, will collect the contribiitions
and notify Rosi who, we are sure, will be hanny with
this tribute to her Ideals,
Cordially,
Rose and Lewis Coser
Ruth and George Eckstein
„ Carola Osner
Margot and Siegfried Pfeffer
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Stcicbßbanfnote
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^a()lt bie SKcicl^'banfbauptraflre in föcvlirt gfgcij.tjcfc
^^aiitiiotc bcm Cinlicfmcr. ^om i . ©c^hnb<r ^923
db faim tiefe ©anhune aufgerufen mife unter Um«
taufet gegen anbeit gefe^IicJje ^ablmig^mUtel «in»
qfAoqen »erben » i . k «, ^
^ '' ^ 55crlut, bcn i>.8lugaji i;>33
W5 SRetd^&bantbtteltorium
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Sablt bie D^eicI^obaufJ^auptfaffe in S3erlirt geg^^ tiefe
^^auhicre bem ^iulicferer. ^om i.6e^temUri923
ab fann biefe ©aiifuote aufgerufen ini^ wnter Unv»
taufc(? gegen anbeit gefeljlicbe JaOlimg^nÜtel mß
qeioqen werben a» i w «# n
^(^5 9teid^^bantbireftorium
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Gutschein
Itiiifbiiiprl .illillioiieii ilaife
zahlt die Stadtkasse Sonneberg 1. Thür. dem Üoerbrjnger
dieses Gutscheines. Zwei Wochen nach Bekanntmachung
varliertdieser Gutschein seine Gültigkeit als Zahlungsmittel
Sonn«b«rg i. ThUr., «Mn IH Oktohpr i<49M
Der Gemeindevorsteher Der Gem*'inderat
Der Kreisdirektor 0©r\\|Krel8rat;
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nmtonfdj gegen nm ere gefe^lldje ^nljlungamfttel eingeaogen ©et6en
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Umttuifd) ges^ c«ii>eve
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5000000CX) M. Fünfhundert Millionen M.
Stadt und Kreis SONNEBERG i.Thür.
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50^ tt ÖwK.eUl}»bmife^miptkaffe inBer&i gegen biefc Banknote bcm ßnliifmir
' 'Vom I.Juli 1923 ab kjpndJe^BefjknoletufgerufenuiKlunterUm-
tousfih g^enanderagesetziicheZaMungsmittei eingezogen werden
v>f 'Vi^l^y '^g^Stf «... . ■ ■ . ■ j6if"«4 ^ Au^ jtL^.^
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m^mmm^'^mm
V
f.
P.J.W.B.
Der Biuidesleiter.
»11
tmm
\ '•
Berlin, in Novenbar 1929
An die Ortsgruppenleitimsen!
Ihr erhaltet hier etoen ititrag OüntVior ü^olrsteins^sowie die Stel-
-i.nr.cT'^AhL Giri-er i^ührer. Ihr merlrt, '^FTIccid^lt 3iob i^^sehr vaohtige
S^ dL Ä gel^^^^ S3i^ ^'caiei:! Ich hitte, das3 die O.a. Leiter
JSf mit LrS Jl^ beraten Lr:d darm mir bis zum 1.12. atoe
qioii^rir mittPilcn. Da die Sache eilt, ist dies der späteste mögliche
tS^T'^dS Srie? seht auch an oiiaige Aeltere uiid soll liberhaupt
weiten Kreisen des BuAides bel:a:ont werden- Kermar.n.
r
r
""■' Der Bu:.^d war bis Zootzon eindeutig ii^ seiner deutsch^jüdischen ^
^t^llunß. Er hatte sich klar für Boxtschlo^id entschieden, und war ^ im
GeS-^St2 ^^b; zu weiten Kreisen des C-V. - gewillt die da^nit veroun--
de-e Verantv/ortunr, voll zu tragen. Jede jüdische Zielsetzung, ausser
vielleicht eii-^or reinreligiösen, stand für ihn mit R- cht ausserhalb ^^
^^"^ ^E^LThSS^^i hat, was uns anderen erst allmählich Irlar wurde, vom
Beginn seiner BundesleitiA^ig an^dics untermiJiiort und versohoben^mit dem
Erfolg, dass heute Dinge zur Entscheidiuig stehen, die den Bund seine
Lebensliiiie früher gar nicht gen dx-iitten hatten "i-^nd da3S-ump;elrehrtJ, dio
2tlaren Enfsoheidiiiigsfragen von früher nicht ^*blost, sondern beiseite
geschoben wurden; mit dem Erfolg femer, dass Hermann loiappe 2 Jahr
später im Sommer 1929. über den Beitritt zur Jev/ish Agency abstimmen
lassen konnte, ein Antrag, der vor Zootsen nur als schlechter Witz auf-
gefasst worden wäre, ein Antrag, über d.on der Bund schon vor 8 Jahren
entschieden hatte, als er sich .für DoutöohlaAd entschied.
Hermann ist es iia diesen zwei Jahro'^ .gelungen, den Bund bereits
soweit .zurück zu führen, dass dieser Antrag nicht nur gestjsllt, sO'-'derr"
auch vcTL einem erheblichen Teil des Bundes unterstützt v/urde; soweit
zurückzuführen, dass er diejenigen, die in ihren vier Pfähl e'^ längst
weitergekomme^i waren, längst innerlich den zweiten Schritt getan hat-
ten bezw. sich anschickten zu t^m, die Verantwortung vor Deutschland
im Konla:et«en zu e^^weisen, dass er diese 55wang, noch elijnal die alte
Entscheidung
ihre best
Hermann setzt dagegen eine Erneuerung der jüdischen KtiX-Giir a\\f g^
samt jüdischer, also nationaler Grundlage und sieht nicht bezw. bestrei-
tet ' dass er sich damit in V/iderspruch setzt mit der tatsächlich und
wiliensmässig bestehenfcn und für den normal c>n Menbchen voll ausreichen-
den Bindung ans deutsche Volkstum. Hermar-n wi] 1 damit eine bestehende
Bindung einer erst zu schaffenden vom zweifelhaften v7ert opfern.
Hermann tut dies alles als Leiter eines Bundes, der sich klipp
und klar entschieden hatte - nebenbei: die oixizigo Frage, in der er
sich bereits entschieden hatte - und zwar, das muss ger'^de der Gegner
^./^r^r^^^Yon auf eine mGisterha-Ptn nnd konsonv^onte Art. a^if eine Art,
die'^zun^lchst die ausschaltet, die sich vor allem ontgogcnF^tollc^n könn-
ten indem or ihnen den ewigen Kampf gegen die Lauen abnrjmnt, diG dann
don'Bund allmählich an don neuen Ton imd die neuen (alton) Problomstol-
lunc^on gewöhnt, so sachte und allmählich, dass es don moiston gar nicht
zum Bowus^tsolh kommt. (Solbstveis tan dlich entspringt dioso Art nicht
böser Absicht,' vielleicht nicht einmal politischen Erwägungen, sondern
dorn Instinkt eines von soinor Idee erfüllten: auf die V/irlcung hat das
Motiv keinen Einfluss).
lung im Bund mitztmiachen,gGge:;. die Rückwärtsbewegung im Bund
^a:''^Xräfte einzusetzen^ rile für den Aufbnu an notier wären-
iSHäi^
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I >- ,-. - . ~
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T u vor.,^^ in rier Enndespescliicbte nixr eUaeii einzigen "Fall ", der
...J^^i -?an" Herfi^J^lS Parallele aet2e:a lUsst, nur einen ein.igsn
«^?i ^ fl^S 1-- ötoliciior Woiae - wenn auob auf geuiz aiiderom Gobiot -
^^^^'.S Sfle über die in deii Menschoii des Bxnides vorai^ertan Tat-
r«^SSS hV^^SAsprSgS den "Pall" Max Plirst und Scbwarse Haufen. Ha
Se«^atz lu^dSSrS? freilich heute das roi:: ^-^^cl^l^^^e Vertrauen
?!fShSn dem E?eia Henaanna und dau andern - noch -■ vorhanden. Doch
eScSint ea S?, :aach der ga:.^zm Lage der Diixge, -untragbar, dasa
ISS^i" weiter fcdealoitor bleibt. loh fordere daher Ho rpa^v.a Bück-
*^"e/oSigf aSSdf iicJfSu^r'oichon, dea oei gesagt, dass auch der
^J Im Hermann au3 aolncr am llittl^ronlager ur-d an anderen Orten
^nf J,«i orten aii sich richtigen W^ltanscbauuj^g ableitet, In Grundo
«^f+i SflSrea'lat al3 ein öicb-Hinwegsetaon über die In den Menschen
def B^nSa ?c?ankerten ?at Sachen. Daal dieae Monaoba^ li-> dor Zeit zwi-
sche?^6 md 20 jSren seibat oft bereit sind, -über dieae Tataache in
lieh sei bShSwet?u3pringen. iT.sst dem, dor diese Tat aacha-^ i^^ ihnen
rir freien iSSaltung bringen will, Hormanns Arbeit nur um so gef&hr-
iShS! verStwStSlaloseS erscheinen, (wobei pmar.n natürlich die-
BP TSLnSortuagsloslgkeit gar niohi; empfinden Jcann). Wi-^ En^st Wolff
IS lotSTBundlsblatt treffend dargelegt hat, ist es eir, Ding der ün-
mLlichkeit, aua do' heutigen Monschen im allgemeinen und des Bundes
' ?m bG8onder4n eine Aelterengemeänscbaft auf othisober Grundlage, in
der SHS^öSchsorden als?, zu bilden, eine Gmel^^.schaft vm Men-
sehe- dif to Srwerbaleben stehen, Familie haben ttsw. Auch von dieser
leite ' aus ergiSt eich die ITotwendigkalt, daaa • Hermaim die Dtmdes-
^^^S^Sf^vlklelcht von mir erwarten daaa i'^\?.i^^ES^hS''i«rL=
nun übernehme. Zur Vermeidung über düasiger Vorschlage mocbte ich da»
^^»lAiS ^w daaa ich Itierater Linie aus beruflichen Gründen da-
?ä<^iäSnSI?oiSf la Slit mir schwer, einen Voracblag f^ir öle Uacb-
JSgaS machen. Ich dachte In erster Itole an Walter Blasa oder
^^'iSh^^mcktritt Heimanna wird natürlich erst der eigentliche
Kampf beginnen. Doch erscheint mir ;)ep9rdie unerläasliche Vorauaset-
zmXt dafür. De-^ B\nd braviobt Jetzt einen Xeiter, der über den Parteien
I^ftÄev weiss - aber um Gottoa Willen nicht ola Vormittler! -, ei-
nen Bundesleiter, der vor alle.^ Dingen zu tres^nen weiss zwischen per-
aönlicher üeberzeugung und seiner Pflicht als Bundesleiter, .leder
Richtung freies Gebor zu verschaffen, eine Trewiung, die Eenasn-.n nicht
BU ziehen weiss, wie sich erat jetzt wieder bei meinem Antrag zeigte.
Günther Eclratoin,
^
^'^'avlb den eingelaufen mi Ant\7ortQn.
Ich gebe der Kürze halber die untereinander ^ ehr ährliche?!
Antworten von Sergey Baousln, Prits Altmann, A-I , Franz Bogen Har-
bert DoT?rin, Hardel Pohorylea, Er:.' st Mainzer und Gustav Hörn, die
zum Teil sehr ausführlich waron^ hier i:i Borichtform ^^leder: Die Be-
hauptung, der Bimd habe sieb in Günthers Siim jemals^aufs "Deutsche"
festgelegt, wird zum Teil unter Hinweis auf früher® Bundesverdffent-
lichungen zurUclcger/ieaen. Danr wird betont, dasa, diese Festlegung
selbst zugegeben; demnach kein Hindernis für neue Ueberprafung zu se-
. -.i" _-^ S_r T«j^i„^^^o 2«^ e>^en dnch nnaohsinend wichtiger als Gürtber
S eintet *darbewieaa**die"steliungnahme des Grceatsils des Bundes. Auch
aus dei^ eigffitllcb hündischen Gründen, die Günther nennt, d.h. meinen
Versuchen des Bundosaüfbai:^ folge nicht, da a Ich zurücktretor müsete,
da ich den anderen Meüaungon Baum gegebor hätte. Der Bundes leiter
soll «estalta-id wirken, Anstösse gebend, kein lebender Kompromlsa
sein. So ist man fiür aei::© weitere Bundesleitersobaft, obsohon mn
zum Teil darauf hi^-weist, daaa ich gehen sollte, wsim das Misstrauen
Ihr werdet; sehen dann dPT* p-inra t^o-it ^^^a ^ ^
Gesicht macht. Dasselbe Senn fr^rnLfl''^*^ '^f"" fnieve ein beleidigtes
oder gar ein Hoch lusglirlcht wi?r !.<. r^-'^^^^^^'® 1°,"^^ gepriesen wird,
Beleidigten lieber aSreJündenS; ^h^? IJS^®? des Taktes sind uns die' *
falls mirkt man iS'so einerAuLnM.vS -^^^2^®^* "^^^^ dip Orinsenden. Jeden-
wird, beinahe so, wie wSn eSTcht&. !f '^^ ®^ ^"^®^ ^"^^ berührt
"Jude" gebraucht Uni SsfäiBicher nnd^vohir\r\S^^?^^^^^ ^""^ ^°^*
zun Judentum, erscheint unäuäSere sLSur,^?^^■^^t^^S^ ''^^^^^^^^ Stellung
gern das Gegenteil einreden St?n ^ I^Gutschtiim, wenn V7ir uns auch
Natlonaiismus.
von Günther Eckstein.
unsere? Ke?lunf zSS^nISonSi^™^r--^*i°^^i^^"'^^ ^^* "^^^^^ ^'^ *r^^en von
nalismus überSaSpHän^t SS Ia??n'ah'"^w^f * •^''^ T^^'^t Stellung 2un Natio-
ist keineswegs ein eindeufSr WviS' rf^ ""^^ ""*®'' ^^ verstehen. Denn er'.
verschiedene BedeutSSeSu^dMphqoh^n;,^,!^''^''^®''^®'' sich hinter ihm sehr
ucuoLuagen una Mehschen und Bewegungen, die sie verkörpern.
liehen ISSi''ILh?SngeS.lS'?äuJJ;'H°^^^''^r?? ^^^^^^^> sind eu im wesent-
Liebe zum eigeSeJ^ISstSS dit IS a?^^.^^J/^? n H^P^l-fchtend eufgefasste
möchte. vu^tsTjura, die ich als "echten" Nationalismus bezeichnen
antwortliches, das nicht nur empfangen will, sondern auch selber geben.
"echte^°^nilLt^iZf-,^ Rio^tung, dem. Chauvinismus, unterscheidet sich dieser
eSenln Volk°?S ^r.o^^'^JS^' ^""^^ ^'^ "^^^"^ ausschliesst die Kritik am
eifeSeS mt^±r^.\nZ JnJ'''''^X ''^^f ?^°^ ^" Widerspruch stellt zu seiner
Stin^Pri^Joi^S^^ nS^ zu den Geboten der Menschlichkeit, die über allen
m? cmm?vJ" r^-.^^T Chauvinismus dagegen befiehlt nicht niv "rifet o? w?Sng
^l.l^^^^^ ' V-,'1^ vieles wäre besser im kleinen wie im großen wlxin man s?rh
^S?!I'£^?\r^^*®' Handlungen zu decken, die man selbst nicht 'bilUf^t^r er
mordet nicht nur, wenn ihm eine Autorität sagt, djes läre jm Tnter;iRA\^P^
ISS^'lSJf Da^JL^r^\'f' '^'^^^^P^' ^^^^ ^'^' NIt\on^äeSe'KJ!t^t?|Ll?n-
SturPn^fh? ^t f ?"''°>*-P''l ^^h ^^ <^^^^ ^^ keinen 'Wertmaßstab für
Kulturen gibt. Dies lasst ihn fremde Kultu.ren geringschätzen die eifrene m -
"T^vSi^^-S?^^^S''^°^^^'^^ preisen ("Am deutschen WeseS soll !?^Se!tgfSeLS"
"Israel ist das auserwählte Volk Gottes" usw.*» „nri ^'iiv„.+ <v.ts ^L^:,, f f ^®S!^_ '
itoi un?Pv^j!^ .f^^"^ ?^ ''°^^ ^^''^^ Typus, der für uns wichtig ist, weil man
häSfi? ?Ldo?. F^%°Sr'- '^^^ r" ^°^^ ^^^ '^^'^^^^ abstammen, verhältnismäßig
^oY+»f ^^^:^''1'.J! ^^* il«^«^r Typus der nirgends Sesshaften, nirgends Verwür-
der wohl über alle nationalen Klelnlich-
■n^ i:.^„..K „ ,.-.. ...^ ,..g tiefer-
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/o„«v, 5^+ Kosmopolit begellt Im Grunde denselben Fehler wie der" Nationali'
(auch oft noch der in gutem Sinn Nationalistische) : er hält die Begriff e
KSo^^^iTr «^1 Internationalismus für unvereinbar. Sie sind eblSovIi
Si^ ,^?A J^f, 2''^^?.^^°''^ "^f Organisation vereinbar sind. Sie können einana
IS ?i^nl ''?'^°^^^^^^!''V^^'^ f^® ^^®««^ gewissermaßen auf ganiz verschied
rBmr.?o 4 ""* P'??^^ undenkbar wie es ist, dass die großen wirtschaftlicher
iSlSaSSflJ^? einzelnen Nationen'ausgetragen werden können. ohne
:?S«^^,^?+*^®J^°^*i ebenso undenkbar ist e3:3.B., dass der Völkerbund e
w«+^«^o?^^® Stellung zum Hationalismus überhaupt, also auch zum deutscher
Fationaliemus , geht aus obigem wohl eindeutig hervor: ich bin in jenem
^^^'^^^'.^^^^^-'^^^^Y^^^tiBchen Sinn "deutsch-national". Und als Doutschei
?«^L^SL«,^+» ausexnanderzusetzen mit einer wichtigen nationalen Bewegung
l^?ao+J^^"5^5+^^o'' ^°pL^^^^* ^^nger ist. Er hat in einem bedeutsamen
Aufsatz in Heft 39 vom 28. September der Zeitschrift "Das Tagebuch" kürzli
fÄiJ«iJ^f°Ä^S dargelegt. (Ich bin nicht objektiv gonSg, den Inhalt
des Aufsatzes wiederzugeben; lest ilm selbst!). & si
Eine Stellung zu diesem Weltbild ist mir, der ich nicht auf dem be^
l-^v^?,^^^^?^^^^^* des liberalen Bürgertums stehe, nicht leicht. Als Ilensc
der Jugendbewegung habe ich mit ihm den gleichen Ausgangspunkt: die Erker
nis von der inneren Zerrissenheit und Mechanisierung unserer Zeit. Es ver-
bindet mich mit Ihm ferner die Erkenntnis, dass die Revolution von 1918
iceine Kovoxutlon war, dass im Grunde, wenn man von Aeußerlichkeiten absie
^H%^.oQ^^^^^+^^^ ^^^nl"^? i^^ Kriege ist, dass der Geist sich in nennens-
tem Maß nicht gewandelt hat.
Entscheidend aber ist, dass Jünger im Weltkrieg, wie so manche^ ane
das Erlebnis der Gemeinschaft gehabt hat. ImGegensatz zu anderen aber,di
auch aus jenem Erlebnis heraus für ein neues Menschentum kämpfen, im Ge'ge
;- f.^ ^'^ diesen hat er nicht .gemerkt, dass jen^ Gemeinschaft lim Krieg im •
^ . tief sten GrurJL sinnlos war, denn es war eine Gemeinschaft, Hinter derber
]^^e\stand und nicht das Leben. So ist ihm noch heute das Ideal eine chaotisc>
'aA^'^^.> eine Zeit, in der es hart auf hart geht, in der die oinselnen sich
viMvyyt^ wieder m Todesgemeinschaft finden. Schärfste Ablehnung dieser Weltanscha
ung, die nicht nach dem Nachher fragt, dieser Weltanschauung, mit der si-
» vom Faschismus bis zum ,:?ememord alles rechtfertigen lässt»
I
h
Das jungdeutsche Manifest.
Volk gegen Kaste und Geld, Sicherung des
Friedens durch Keubau der Staaten.
Von Arthur Mahr aun.
^/>^von Franz Marx.
■ •< ■ '
Vorbemerkung.; Mit Absicht vermeidet der folgende Aufsatz eine Stellungnall
und sucht hier zunächst einmal an Hand des, jimgdeutschen Manifestes die
Ziele des jungdeutschen Ordens, denen die Idee des Volksstaates zugrunde-
liegt, möglichst objektiv darzulegen. In den Fragen, wo von der GründiniK
einer neuen Partei durch den Jungdo die Rede ist, gewinnt eine Kenntnis
seiner Ziele und eine Stellungnahme zu ihm .noch an Bedeutunc;. Die "Aus--
spreche" wird wohl Stellungnahme bringen. .
Max-Otto K.
In den Jahren n^nln än-r imi^l ^±-1 nyy looA^iQor; o^n-j-o+ov»/?^^ ,,^^<,,, ^i-,^.
as Manifest, das moderne Staatswesen gnindsätzlich neu aufzubauen. Mit
dem Parteisystem wird vollkommen gebrochen.
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Zöln, üen 17. Juli Vjro
Anti9dxt an cllo Kilrnbei:^«^]: una kücahaa^x.
Lieber Günther , llobat Frltsl
'■%'-'m
Euer Anleats ''.7i.taieoh© Aufgab©?'', orläiitort duroh Z Ariele Qün-
thei }5okBtoin^*n tuad auqtl Jj-iimnann' a wmxon Qa^netJind/i uuDorer Ana-
elnBRdorßOtzußg«^
f'slx 'Racen Veisuoh, iSnoh wU.l©raemaBisjl|[ a^^a äeiL Jiläi(?oacn zii lö«on»
habt iia M<3ccntlloaon elnan Gxarid; *iui<> Aaaioht,^ aaöö men I)outeohrf?Ttt! und
J\ident\\!ü nioht ^u^laich^&oa« anr^^^aöror^ icvan©; cind Ihr wollt Kuah älir-ox,
»., ■ ■' • ' ' ."■■ ■57-
vor die Altornatl'^^ .^x^istellt , tdi. da« LeatBOhturu ^atöcholflon. ' Wir glÄubon,
ea ge\:t iiiont an, iUe^o Altarnatlve 7*ti fcjtöllon; auch ohn^s nnnoren Wlllvon
Hlnd wir Äeui Ja-'^lacuor. v^la ae^i T><*ii.tronen ziic^.ohbti^ (v»ic r;lr T^iKon-^rig ciQ(^
' • «■> M» «W 4M
iBt In diöso&i 'uBair^ienhang nicht nichtig)* Aber ;?1a öohon cUirin keina
^>vit;torötcll\inii5; nondorn jrorn^« .!urcl> die . Iil3äßtth.öait50 ')o;j«V.uit^ von bei-
*'
' .X'^
äoG glanboa v\;lr oret unöorar i^ga geraoht Äu war döri.'' Wir eoaea In äor
3jcthQBe *'do-3.30hJ'Jöieoh'^, Ja goraöo in oar ^e^onua^ uacoror ^-Udlöo>?or.
iAißi^ü'öLt aln aoTvoIil i \x itne wie auch I'U b»^« crlnc avt. öoutao.-.o Autgabe
wichtigen ii-omant; s^en clßs iat "dar i'ittgor sXl^j; unscior ftiögllchKc^itea'*.
Uiin^den".csoaxilt, Brilon 19^7) {Ha^i 5aor hat dw ia «olaou-Arrl^ol
a-outeohe Aufgabe? . ira 3iinj3 <!eutll6b aatgeY/iööoa) .
Hier loÜ aueb au i^a^^ent daB3 imeere BlÄÄuög fc.n i^eut: sohl and nicht
aux olne tatsücalioho (Lendec -alt , v'Usfec^Sc^eiiUi::^) j^ ßOÄdörn rucfc eine
ifillonöoJiesiÄ entBohladone iet* I;ieäe Süleclieiduzis trennt uns \Äooh vom.
21onist:*n8»
In Kuter Polemik (j«gn d'le Weöhättiguinj idi* Jüdltjchcn IDingon
sotst Ihr '^Lernen'' elöfaob gleich btwa»»t er i!l*cic!keli^ «um Gbettd, ja
gleich aon» Ghetto ßolbct. Abgeeehen öavocit daas öuöh i^loteohen, die did
M-:--
m w ■iwwMiimiwiiiii'ww
-8-
3otohäniß«o,: alt Jaditchen «ernloht loräorn, d«anooh doo J'^dinahe In
sich stcric betoii»oie.o.). «Uaen *lr auu «Ä»«rer •l^tnen iSrffthinng. desB
Äice. BöBohäftignc« nca ua k«i2.cii to/:rltl: voc uaooroc tnte»o:-7Uoh vor-
hanöenon und wUlcnBoHMBlg aajohtoü l^cuteöhtuti ontfernt. Ror.Äorn «Ix ha-
cer. auch eriehron.cOBS ^o^ude oist uia Hi.-.wocauü« ati,, Jöäleohen viel» un-
. öcrer ..ensohei: sur t;..u«next. dor«ü wir boaüzf^n. gelunßon l^e^t. oDen well
08 eic rsll voo an6 l^t. 1,0x1 äo.. vjU uas cio.it lO-.en könccn. Hb Ist auoh
elae b^&an^ite .i.r8oneinung. deb* i-ieceonen. öio Jldlooh o.nt«ar2«lt clnd.
aao":;. olt alt ü«;a iouteohtniL nioht mahr vaibundon sind.
m ai.i^ ;ju tioüueii. b«raitat Ihr oboa oßsealba Jüdteoho. ttz flcnlt Äiro ?or-
ßoxcr.g r,no5 ce.a Uo*;lj.ile.cae r.u bo£.r:!cd«4. Wir helten da« fii oln« raoht
i'in..v:3raig^ Att d«z Ba^olaf ihr-^g. Su .loa; Aufruf solbst wollen 'M-; r.ooh
mal- ^;t«^lnns r.eH«n. da ai,, ;:.ci;,tor. voo u.i. al.h nooh nlol.t klm ffir
n.^or re^ror den Scainlißuuc octaoV.ledan hr^ba^:. ;.ix ooher. n>e. .-antllo-. ans.
IconlD^von d«z K..pf l„eurg öaz ilot «.ue >.oxan vo...on kann. A:,ar. ^nz. porde-
i«c^-. nrc: In ölo Arbcitozbov.seur« T.lr.ains«Btoll.3n. lp...a- «»It^en fr,,;t gU.a-
bcr. ■r.r^ohor. öaos Ihr .ult SoziiiUacus PartoÄpolltlk tfoa -zcMet^ri«.,t molnt-
T'p 1.8t wohl hotite oino kaco. ar..aar.9lf(.lto -atePch«. öasc o - unß IHreorll-
-^ Chan enc Boslolo,^lBOhön CtHncen nicht ..ogllch i..t. auf flie.e... Wga «aa So-
sitlltiiaitie sn gslacfan. "'" " *~"
u>ber dla In alnoa l?rlvatbrlof ezbobanac VorwHrfa, in denoc Ihr
u.-:8ero iinatall-mg. an dan i)incen dos Lobena vo« !Junä ano uncore l^ntechel-
aun.cn «u fnilon. nicht billigt, wird r.ohl auf dan: Mittleran-Lagor nnA
Filhror-Ta^ naoh zn cpzooheü eal«. yi«z aal nar «oci^gt. .^aaa as de^b g.ra-
o'^ H«zaa;:a gav^a^on iat, dar l«.«ar ^ladoz alna «aletlga 'ülr.atollung dar
• -"*""* "•"» ^uüwfiB- atJierflingB bagrönöet auf oneoto
Haltnx-s «nd Oaelrr;ans - gafozdart bot (a. ü.B. ?a axir üeltercr.f xe*ra).
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Jüdlaohe Aufgab« ?
•So kaxm Icli d«n Begriff dM Zieles xmr nooh so sehen»
dass man iÄ Ibot versiioht, der Forderung einer Situation
gereoht zu werden. • . . imd wir mliasen verantwortlioli genug
sein, \m jede Zielsetzung des Bundes, die nioht Antwort
(auf die Präge der Situation) ist, für unzulänglich au
halten.» - Seaanann; Situation
in
»»
i
i
:ii
Welcher A?rt iat nun uneere Situation? Das eine beetdiniBende Moment
hat Hermann in 7.Bundasblatt sohon avifeezeift: 4ea Mangel eines Lebeas»
»aartroiiBln unserer Zeit, ihre Meohaniaierung, geooren aus daoi im Libe-
ralismus rerabeolutierten und damit ad absurdvm geführten Preiheitsge-
danken. Das Brlebnls dieser Not führte zu unserer Jugendbewe/nm«. sas
sÄd^e b:;stt'amende Moment Ist, glaube loh, unsere jüdische j^tV^nnsere
airf Milieu und ^etammung beruhende Bigenart, die uns von den anderen
•«•Ä^^^i i^t^ nötig, noch näher auf das Jüdische einzugehen. Sa wurde
S^A^JSf Ji+'^ "^"*i gsschiohtllch und soziologisch gesehen, jud«.
??«S^L Sl^^i/1*^/'' beetreiten. Aber in keinem irgendwie weiterer
tieferqi..glm sind wir nooh Juden, wir haben vor allem - die w«lMn
AusnahmSTSraexn daran nichts - jede 1 n n e r e BeziAungcSTjüdi-
sohen Kultur, lüdlacham Volkstum verloren, wir sind sohoThalb aärd«Ä
)
Ghetto heraussen
eere Pahxi;, Sport, tnser Eanrof
dies
oTiI- r^ i-**^*^i*» .^5^ '^^^ 8*8«^ «^'^ Intellektualismus in uns. di<
5ii fnJSri^S?J-^*?^?^**' ms noch mehr VDmghetto zu befrei«!'Auf
der anderen Seite sind wir gerade durch Jährt ,-TW5aohte. Schule
j!fw*'^f^^'''*L^ ^ ausserbondleohes leb«, deutscher tond-
Jä;r;ejÄf*SrSV'*;i'*f/*^' ^*^' d-utschei Mensch« .^Sirtet,
sjarK vernartete ist es da nioht sinnlos, nun duroh Vertiefung ±n m
lieh» Bindung an Beutachland wird dadurch auch zur willensmässlg».
nnclil ^5?S„SI?^dSi?^J*'*i® yS^^i »»as ^^ Deutsche wir werden wollen.
lÄiaere jüdische Abkunft bestimmt unseren WeÄ. tä^at ««^*i-^^ ^ J^
möglichen Weg, den Weg, den Amold Zwei« im^^.i-^vTS^l^.^J^^^
lism^ -*'' aeutsonen jugead rät: den w5g nach llnis7den"iei^i;rso«la^
A (r - fi^ ^ ^ V ^ < 6^ ^
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'•ir-*-i^f»"''-""i'iwjMf
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- 3 -
(Es sei hier eine Zwiachanbemerkung edug es ehalt et: es scheinen
an verschiedenen Stellen Im Bxuid noch ganz merkwürdige Torstelliangen
von Sozlallgmufl zu sptiken. Die einen sehen in ihm nichts als ein auf
Aenderung des fflrtachaftirsystems gerichtetes Streben, die anderen Iden^
tiflzieren ihn mit der sozialdemokratischen Partei. Diesen Leuten sei
ein für allemal erklärt, dass, wo immer hier von Sozialiemus gesprochen
wird, es sich um Sozialismus- als Kulturbewegung handelt). -
TJhd hier, beim Weg nach links, setzt xum wieder das erste Mo-
ment unserer Slxxaation ein: unsere Jugendbewegthelt, unser strebec
nach Öanzhelt* Ss heischt iins, nicht leeres ideologisches Gequatsch
Übet sozial l£itjü30he Theorien - welch fruchtloses Beginnen! - zu trel-
b«, sondern es lässt uns von der Gesinnung her zum Soziailsmue kommen«
Brate Etappe auf diesem Weg wird sein, die Menschen der Ar-
beiterbewegung kennen zu lernen, mit Üiren Blinden in Fühlung zu treten.
Hier, \md nur hier, sehen wir a^ch für den Aelteren die Möglichkeit «u
sinnvoller Betätigung; jeder andere Versuch zur Arbelt endigte und en-
digt noch Immer In einer jüdisch-bürgerlichen Sackgasse, pur die Jürw
geren-Erzlehung ergeben sich eba^ifalls wichtige Konsequenzen. Es «llt
unsere Jüngeren stärker als bisher die Not der Zelt fühlen zu machen,
sie selbst auch wohl einmal Not leiden zu lassen, ihnen die PragwUrdi«-
ielt ihrer bürgerlichen Existenz mehr als bisher aufzudecken. Es be-
eteht sonst die Gefahr, dass unser Bundes leben allmählich zum schön«
Schein braver Bürgersprössllnge wird. Ueber die Erziehung zv soziali-
stischer Gesinnung wird des näheren noch zu reden sein.
-D . ^^? stellen nochmals zur Bitscheidung - Entscheidung, die der
Bund nm bald treffen nmss und d^r durch eine fragwürdige »ErziehunÄ
zum freien lltosohän%der sich sein Leben nach eigener Verantwortung
einrichten darf, nicht ausgewichen werden darf - :
hie
hte
jüdische Erneuerung duroÄ "Lernen»», neuee Ghetto, Buge frei-
williger Aueschluss von den Bmeuerungsbewegungen unserer
Zelt —
ff;^™!?^***?*^!''^''^'^ ?^ '^•^ ''^»*» *^c^ Whlung und Ztt-
aammonarbelt mit dm Menschen dar Arbeltarbwegung. unt«
wlUe^äaslgar Bindtmg an dautsoiiaa Kulturkraia .
Prltz Eronanboorgar
Gunthar SolcBtaln
i
K.
i ci /«^
i
y. ä.iH^
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K'(,' ^ o^ £
i) r
/^yiJ/
handelt es sich um brennende Fraisen die sirh puc r^o.« I ^i ^ n
besonderer Art und m,l stärkster IntcnsilMl, sie richli^ zu lösen
Oeme.nschafI erfüllen das Leben von Erwachsenen ,md Kindern.
1 in jjanz
Arheil und
EngBänder, Araber, Juden.
Von Max Hanns Kohn. z. Zt. Münch
Inf
Ueber politische Taj^esfraßen ist bekanntlich
en.
orrnation unmöjJlich, Denn
durch die Pres
se. u
nd d
So ist es auch mit den Vorttanj^en in Palästi
eine einigermaßen objektive
wir erhalten unsere Kenntnisse hauptsächlich
" insicht beeinflußt
lese ist immer in irgendwelcher H
Int
resse. aus der wir hauptsächiich darüber h
na.
H
ler ist es so. daß
eressen wahrnimmt, und
örcn, die jüdischen (zionistischen)
die^
Berichterstattung seh
r einseitig unterrichtet
Jsammenhänge bekommt. Ich will deshalb
so kommt es, daß man leicht, durch d
^n K'''r • ^ri'^ n^.'ch von den Einflüssen der jüdischen Pre
/:u haben glaube, die Situaf
iese Art der
ein recht schiefes Bild der
versuchen aufzuzeichnen, wie
In der fiu)
Palästina
Four-Deklaralion übernal
ion in Palästina darstellt.
ssc freigemacht
um
er
klärt
einer nationalen Heimstatt,
zu sein. Es fragt sich nu
cn sich dazu bereit, den .lud
imen die Engländer das Mandat üb
er
e zu gestatten und ihnen dal
en dorl die Errichtung
)ci sogar behilflich
zeigten Wollten sie die Errichtung der national
soviel Edelmut
Stätte aus lauter Begeisterung für den Z
Engländern unrecht täte, wollte ma
sie unterstützten das jüdische Paläst
n warum die Engländer 6^n Juden gegenüb
er
ionismus? Ich me
ine.
daß
eim-
jn H
man den
ij, , ■..■w.».^, u«ij Miau uer
e, wollte man das behaupten. Vielmehr glaube ich
,„ J,Tk j T , ^""^^^"^ raiastinawerk nur desha b. um einen VorwanH
gebencnfalls leicht milit
bildet zusa
Es g
arisch besetzen. Paläslinn licüt
ann es ge
renzt a
'cx\\^\Qn niit Aegyplen eint- 1
ihm ai
is k
iß
n das unter französischer Verwall
lervorragendc Stütze d
gt am Roten Me
tvs
Suo/1
er, es
kanals.
ann man
emigermaßen beherrsch
sogar den Land- so
iing stehende Syrien, und v
und Eestigung s
r^ ,, , , ^'« ^^*-n Seeweg nach Arabien
en. England konnte also Palästina z,u Erhaltung
eines Kolonialreiches gebraucl
ie jüdische Nalionalbewegung. Die Zionist
len und
unlerstülzle deshalb
s englischen Imperial
Leinerlei Zweifel
ismus, als Vorwand.
en wurden nun als Stoßt
ri
vor allem derer, d
in die ideale G
vorgeschickt. Gewiß, ich set
ipp
esinnung vieler, ja de
etwas an der Tatsache, daß
e aus der Jugendbewegung k
diesen den Weg für ihre
sie von den Engländern dazu benutzt
so k
es d
imperialistischen Machtint
ze
r meislen Zionisten,
ommcn. Aber ändert dies
werden,
omme ich zu dem Ergebnis: Jeder, der die Pal
urch eigene Tätigkeit, s
eressen zu ebnen? Und
^alästinakolonisation sei
Ausbreitung der Weltmacht E
e| es durch Geld, unterstützt, arbeit
gelegt wird) für die Unterdrück
ngland und (wie i
eitet für die
jüdische Hilfswerk für den Paläst
also talsächlicl
ül
m nächsten Abschnitt d
ung der im Lande wohnenden Arab
ina-,, Aufbau", die Jewish A
er.
D
ar-
as
1 nichts anderes als. wie es die „Rote Eah
gency, bedeutet
erspitzt ausgedrückt hat, „jüdisches Geld "f
ne einma
I et
gewehre
Nun sagen die Zionist^ ^ .,
Zwecke die Engländer in Paläst
ür englische Masch
was
inen-
en und ihre Freund
e, es sei ihnen gleichgültig, welche
na verfolgten, entscheidend
ri;« 7;^«' » Ix, V '.".'"•''•"" v*;.iui]L;ien, eniscneiüei
die Zionis en dort kolonisieren und ein jüdisches Nat
sei nur. daß sie.
könnten, Dab
ei mus
ionalheim schaffen
der Ausbeutung der Eingeb
sen wir uns aber überlegen, daß jede Kolonisa t
orenen-Bevölk
verung beruht. Und d
ion auf
ic meisten
A
's.
r
Zionisten wissen das auch und anerkennen es. Aber, sagen sie, (und dasselbe
schreiben fast alle jüdischen Zeitunjjcn, ob zionistisch oder nicht, kritiklos
nach!), in Palästina sei es anders. Dürfen wir das glauben? Ich denke,
nein, iMan erinnere sich bloH daran, wie deutsche Schulbücher und natio-
nalistische Zeilunin-n schreiben, wo die Enj|länder und Franzosen kolonisier-
ten, da seien sie j^rausani und strenj^ ßej^cn die EinjSeborenen, aber die Deut
sehen hätten in ihren Kolonien nur sej^ensrcich jjewirkt und würden überall
von der Bevölkerung verehrt und wic-der herbeij^esehnt. Schauen wir uns
aber einmal zuverlässifjc Daten und Zahlen an, dann sehen wir, wie die
Deutschen den Aufstand der ,, rebellischen" Hereros niederjjeschlagen und
dabei l'rauen und Kinder nicht geschont haben oder wie in To^o während
der Zeit der deutschen Kolonisation die Bevölkerunjjs/.ahl auf weni)>er als
die Hälfte sank. Und warum soll uns die jüdische Presse glaubhafter er-
scheinen als die deutsche? Aber wir können sogar hier einigen Hauptein-
wänden der Zionisten begegnen. Es sei ihnen ohne weiteres zugestanden, daß
solche Gewaltrnaßnahnien wie die eben erwähnten Beispiele bei ihnen nicht
vorkommen. Aber eine Ausbeutung braucht ja gar nicht mit physischer
Gewalt von statten zu gehen; es ist auch eine rein wirtschaftliche Aus-
beutung möglich. Es wird immer darauf hingewiesen, daß die Juden kein
Land in Palästina sich selbständig angeeignet, sondern alles gekauft hätten.
Aber ist wirklich ein so großer Unterschied zwischen ,, Wegnehmen' und
,, Kaufen'"' Die Juden in Palästina, die unbegrenzte Geldmittel zur Ver-
fügung haben, können damit leicht einen derartigen Druck auf die Araber
ausüben, daß diese wohl oder übel verkaufen müssen: Durch die hohen
Summen, die für das J>and geboten werden, steigt dessen Preis, damit die
Steuerlast; der Araber kann die Steuern nicht bezahlen und muß verkaufen.
So bedeutet der Wohlstand, den die Jiulen ins Eand bringen, für die
Araber tatsächlich Verarmung, Und nicht viel besser ist's mit der Kultur,
die die Juden mitbringen. So sind die Zionisten stolz darauf, den Eisen-
pflug in Palästina eingeführt zu haben, und fühlen sich als undankbar be
handelte V/ohltäter, wenn die Aralior noch heute den alt hcrkönunlichen
ilolzpflug benutzen. Man fragt sich nun: Merken sie denn nicht, daß der
arabische Bauer sich schon längsi alle Errungenschaften westlicher Kuliur
angeeignet hätte, wenn ihm nicht die Mittel dazu fehlten? Aber diese
werden ja, so gering sie schon waren, durch die jüdische Kolonisation
noch ständig verkleinert.
Nach
ebenso
Bevölkerung eine Bewej^ung gegen die fremden Ausbeuter bildete. Und man
darf wohl sagen, daß die Sympathien jedes gerecht empfindenden und nicht
politisch verhetzten Menschen auf Seiten dieser Bewegung stehen müßte.
Die Zionisten und Üire l'reunde aber, die auf der anderen Seite stehen,
bgründen nun ihren Standpunkt mit höchst fragwürdigen Argumenten. Sie
gellen dabei von «iner Tatsaclu; aus, d'w. wir bislier ganz außer Acht gelassen
haben, nämlich, daß es in Palästina nicht nu? arabische KItMnbauern, sondetn
auch einen arabischen Großgrundbesitz gibt, und sehen in ihm den wahren
Unterdrücker der arabischen Bauern. Die ,, großen Effendis " hätten die
Bauern nur gegen die Juden aufgehetzt, um sie vom Kampf gegen die
wahren Ausbeuter abzulenken. Gegen diese Theorie sprechen aber die
Tatsachen. Denn erstlich zeigt sich jedem Beobachter der arabischen
nationalen Bewegung, daß diese eine einheitliche Bewegung des arabischen
Volkes ist, daß die — allerdings vorhandenen — Gegensätze zwischen Groß-
grundbsitz und Kleinbauer völlig zurücktreten hinter den gemeinsamen
Kampf gegen die europäischen Machthaber, gegen den englischen Imperia-
lismus und seinen Verbündeten in Palästina, den Zionismus. Und zum zwei-
ten darf man doch nicht vergessen, daß die nationale Bewegung der Araber
sich nicht nur auf Palästina beschränkt und daß sie nicht allein steht, son-
dern im Zusammenhang mit den übrigen nationalen Bewegungen in Asien
zu betrachten ist, und dann wird man sehen, wie lächerlich es ist, die paar
a'lem bisher Gesagten darf es nicht v/undern, wenn in Palästina
wie in allen Koloniilstaaten Asiens sicli unter der unterdrückten
Großgrundbesitzer des kleinen Palästina für die Freiheitskämpfe in Indien
und China verantwortlich machen zu wollen! Vielmehr sehen wir, daß sich
die Araber wie die Inder völlig mit Recht ihrer Haut wehren, und jeder der
die gerechte Sache der Araber höher schätzt als die imperialistischen
Mactitinteressen hnglands, muß auf Seiten dieser Bewej^unt? — tfe^en dpn
Zionismus — stehen. k'=S'=" uea
Zum Problem wurde diese arabische Bewegung natürlich für die Englän-
der, hinc Zeitlang brachten sie es fertig, die Entscheidung hinauszuzögern,
mdcrn sie Streit um die Klagen.auer oder um die Vollstreckung von Todcs-
^ ! ^n^i"^"'^*"*^^ ""^ ^° ^'^ streitenden Parteien ablenkten. Aber jetzt
Unde 1929, war man an dem Punkte angelangt, wo man zum ersten Male
nicht anders konnte als „zurückzuziehen". Die arabische NationalbewcgunjJ
war so stark geworden, daß ihr die Regierung MacDonald wohl oder übel
Konzessionen machen mußte, trotz Balfour-Dcklaration und Völkerbund.
Uie judische Einwanderung ist von ihr gesperrt worden, die palästinensische
Souveränität soll einem Parlament anvertraut werden, in dem die Juden
hottnungslose Minderheit gegenüber den Arabern sein werden. Die Mehr-
heit der Juden in der ganzen Welt ist entsetzt über diese treubrüchige
Politik des „perfiden Alb.on *. Ich glaube aber, daß die Schwenkung der
Labour-Regienmg ledig ich zeigt, daß die arabische Nationalbewegung einen
Erfolg errungen ha , mdc:n England, dessen Stellung in Aegypten und Indien
ohnehin stark erscnuttert ist. nun Paläslina liquidieren mußte und daß wir
keinen Grund haben, gegen diese zwangsläufige Folge der bisherigen Politik
Englands Stellung zu nehmen,
(Der Aufsatz wurde schon vor Veröffentlichung des jüngsten Schrittes in
der Angelegenheit, des Briefes Macüonalds, vcrfaßl, so daß die dadurch
geschattene Lage nicht berücksichtigt werden konnte.)
•>
Zur Araberffrage.
Von Werner Bauer. Berlin.
Das ursprüngliche Ziel des Zionismus ist ein jüdischer Staat in Palästina,
bction die „öffentlich-rechtlich gesicherte Heimstätte" des Baseler Pro-
gramms von 1897 ist eine vorsichtige Einschränkung; und heute muß wohl
dem Zionismus soin eigentliches Ziel mehr ein unerreichbares Wunschbild
als ein konkretes Ziel der Politik scheinen. Die Ursache hierzu ergibt sich
in erster Linie aus dem Problem, das man unter dem Schlagwort Araber-
Irage zusammenfaßt.
Das Land, das die Juden nach Besiegung durch die Römer verlassen
muLiten und in das sie der Zionismus nach dem zweitausendjährigen Exil
wieder zurückfuhren will, ist in der Zwischenzeit nicht unbewohnt geblieben,
u .\°""j" °°^^ namlich zur Zeit, wenn man von den ca. 170 000 Juden
absieht, die jetzt wieder in Paläslina sind. ca. 700 000 Menschen, weitaus
V?^'^*^^?®"^ "^"^^^»"^edanische Araber, die nun auch schon auf eine rund
IJOO Jahre lange Geschichte in Palästina zurückblicken können und die
keineswegs gesinnt sind, gutwillig das Land für die Juden zu räumen, noch
auch nur, diese bereitwillig aufzunehmen. Sie fordern für sich Selbständig-
keit, wie sie ihnen England gegen Kriegsende und auch der Völkerbund, in
dessen Auftrag jetzt Palästina von England verwaltet wird, durch die Be-
zeichnung als A-Mandat zusagte, aber noch nicht verwirklicht hat Außer-
dem stellen sie die Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung dar, so daß
schon aus diesem Grunde, gemäß der Forderung nach dem Selbstbestim-
mungsr^ der Völker, ihnen die Macht zukommt. — Das Anwachsen der
Innerer Malt
Von Krich F r ä n 1< e 1. Hamburg.
In früheren Jahrhunderten lebte der Mensch verhältnismäßig abgeschieden
Kr hatte seinen kleinen Kreis meist also die Familie --, der ihm nahe
stand, um den sich sein Leben drehte. Fs kamen die grof3en technischer
hrf.mlungen, die Ahaeschloss. nhcit und Zurück^czogenheit des Lebens
wurde gestört Man bekam Interesse an der Allgemeinheit, und iiber-
tiaupt, der Hahmen des Lebens spannte sich weiter. Bei diesem Ansturm
neuer Geschehnisse und Ereignisse verlor der Mensch aber eins: nämlich
sicn selbsL Daher .^hen wir auch heute so wenige, die sich vor dem
Schicksal bewahrten, in dem allgemeinen Strudel unterzugehen, die sich die
eigene mnere Ruhe retteten, die fähig waren, sich zu halten, oder doch
sich se bst wlede.^uflnden. Alh-s rennt und hastet aut der Suche nach
irgendetwas. Fs lie.M so in der Zeit. „Wenn ich mich nicht beeile, kommt
der andere mir zuvor. Gewiß soll man nicht am Wege stehen bleiben,
als ..ewiger Wandervogel etwa. Man soll sich aber auch nicht hineinreißen
lassen m das Getriebe. Und das gilt nicht nur für die „Jagd nach dem
r ü"" t'-x^T ^^ ^" ^^^^'"" ^®'^^' sondern für unser gesamtes Tun, für jeg-
n"" 1 1 ? ^^^^'i' wo wir sie auch immer ausüben. Wir dürfen nicht so ober-
flächlich werden wie die meisten. Und dabei' treibt das Leben heute doch
"""'l,* 1 m ''''^'"^^^'^■' . ^^^"" "^^" "'^^^^ Möglichkeiten wahren Lebens
sieht laßt man es leicht ganz, aufrichtig vor sich selbst zu sein. Und der
Großteil hat auch gar kein Bedürfnis danach, oder empfindet es gar als
komisch, über sich nachzudenken und zu versuchen, das Uebliche Vori^e-
n.achte nicht nachzuäffen und mitzutun, sondern zu Wahrem, zu Eigenem
zu gelangen. i,v.iv.u
Wir alle kennen diesen ganz bestimmten Tvp des Jungen oder Mädels,
der uns überall in bürgerlichen Häusern begegnet. Fr ist ein Produkt der
Zeit emer /eit. die eben durch Ihr Hasten und Drängen nicht die Mög-
lichkeil zur Besinnung läßt. Und aus diesen Menschen ist ein Tvp gewor-
den, weil e.s allen im Großen und Ganzen ähnlich geht; weil alle gleich
wenig mit sich ..nfangen können, weil alle in gleicher Weise irgendwie un-
betnedigt sind, und demnach blasiert tun. Der jumie Mensch sucht zuerst
sei es nach .inini Freund, s'ci es nach einer Idee oder Weltanschauung.
Lr verui(>l aber, wenn er auch vielleicht noch so leicht zu begeistern ist
dab zu emer Idee nicht nur l'ebcrzeugung. sondern auch ernsthafte Arbeil'
gehört. Die zur Arbeit nötige Ruhe aufzubringen, ist er aber nicht fähig.
Und ein Freund. ,a, da muß er schon großes Glück haben, einen zu finden
der Ihm den gewünschten Halt geben kann: denn den meisten geht es ja
«enauso wie ihm So hört das anfängliehe Suchen, das ..Sich unbefriedigt
luhlen bald auf oder verkriecht sich in den entfcrnte.sten Winkel der
Seele; und "brig bl^sibt d^eOl^^^
keii^vor sich und_der U^^£lT--^-MTnr^räi^^
Tn der -Entwicklung unseres ganzen Zeitalters.
niachen, aenn es liegt ui acr TmtwicKiung unseres ganzen Zeitalters. Das
iT'lrtLlrC ^r\ T^^^ "^-^^'i H^'"" "'"^^ ^'^^'' ^^1^«"' ^^ ^n^n^:^nC.
furrhA^ r-A 9^^^^" wir doch ja nicht, daß ein solcher Mensch
durch den Sport durch Tanzon oder so etwas ausgefüllt wird. Seine Zeil
wrd ausgefüllt, sicherlich; das ,sl jedoch auch alles. Unsere Aufgabe aber
ist CS, uns vor solchem Schicksal zu bewahren. Das ist nicht leicht Wir
sind umgeben, eingekreist von dem Unwahren. Oberflächlichen. Ständii?
kommen wir irgendwie in Versuchung; und wie oft erliegen wir nicht diesen
Geiahren Da j4.It es doppelte.s Verantwortungsgefühl, klar zu sehen, fest zn
Isein. Wir mu&scn arbeiten und versuchen, uns selbst und möglichst viele
rändere aus solchem Leben herauszureißen und zur Besinnung .,zu sich
[selbst zu fuhren. ^
Aelterenfragen h
'•
B<ruf.
A
«
Hundi , diejenigen, die stark
anrli m ihr außerbündischos
Es gibt zwei rjnippcn von Aelteren im
;,^enuj; sinti, das ii, cre VC't.sen eines Bundes
Lelicn ohne Mtiich zu übertr.tj^en und solche, die das nicht können. Meine
rhLMMi gelt- n nur für die erste (inippe, die schon heute dem Bunde
Kraft i/ibt, aber nicht mehr aus ihm nimmt.
' 'nser Wille ist, daß unser ganzes Leben sinnvoll sei urid nicht nur
zvveekvoll Aus jeder Ein/.elhandlung s(,'ll uns ein neuer Beiklang /ur
inneren Harmonie eru'ichsen. Das bedeutet, jede Handlung soll
e
rantwortun;/
von
,, ^ürurissclbst getragen sein, soll uns näher
hinführen /u der höchsten uns mc »glichen Form. Es ist aber nun ein
ei;4^entundich(s (Jeheirnnis menschlichen \)C erder ^. da(i der Einzelne seine
H('cl;f()nn lair dann erreichen kann, weim seine Unigebuiifr diese ^icK:h-
forni zulaln, also damit selber ein. r Hochform sich nähert. Daraus ergibt
sieh, dab der Einzelne auch \\ iintwonung trä^rt für alles, auf das er
wirkt, also für d.is ^tjanze je nach Veraniaj.nintj und Training mehr oder
mmder große Krif^^eld, das er um sich b-Ulet. Für die Berufswahl
folcrert aus dies<ii Ausführungen die absolute Forderung, daß
keiner emigültig einen Beruf wah'-u ilarf. von dem er nieht glauben kan;i,
daß er in ihm sich voll erfüll.!, und ihm jeweils seiner NX^'irkuig ausge-
setzten Mens.hen euirii h^hen Sinn l>ringeu kann.
Sow^-it die Logik, ilic \>m den ja immer nur begrenzten Erkenntnissen
der si'inliclien Erschcinung^welt
Welt (Kr sogerinnnttn pr ikti^elu
abs!< ht. Vor
ri" ftt dirung, di
der
dem
■'i;umg
dorther aber, au?
_. ue liei't',' g"genüb< i-
•reinen Denkt n so ungeheuer idierschatzt wird, erschallt eme W
Wer so lebt, wie wir es oben verlangten, der vvird weniger en i.h-en,
als die, die unbeschwert von Lebeii>theonen das tun, 'vas der Augenblick
zu verlangen scheint. Doch dieser Zv.eifel ist unberechtigt und läßt
sich gerade aus der j .iKti-chcn Erfahrung heraus v, "derlegen, wenn man
nur recht zusieht: l.s ist ;n Wirklichkeit auch praktischer, selbst-
verantwortlich und soziaberantwortlich zu leben. Seit wohl an die sieben
Jahre mache ich selber diese Erfahrung, seit ich begann, zu wirken, ent-
schlossen, lieber untcrzugeheü, als mich selbst zu vcirati n. Ich bm gegen-
über Altersgenossen, die nach d« n herrschenlen AnschauuiiL'en ihr Leben
aufbauten, niemals zunickgebli' beii. Eher ist ein Vorspning zu be-
merken. Blickt man sich um. so findet man überhaupt, daß gerade Men-
schen, die selbstverantwortlich und sozialverantwor+tich leben, also z. B.
wahrhaft religiös, im Leben weit ü^er den Durchschnitt häufi^ rrroße
Erfolge davontragen und es lalU sivh dies wold aus der uns erkannbaren
Struktur des Weltorganismus auch gedanklich begriuiden. Wenn wir
wirklich eine neue Welt wollen, so werden wir mit unserem ganzen L eben
EnT^t machen n^üssen. L^nsere Stellung /um Beruf wird soweit von der
heute über dieses Gebiet beliebten Ansicht abweichen, wie din^ser unser
^'^^^^'- EritzHeichelheim.
Politik.
^
Wenn heule öiL^ Schlagwort vom Tod der Jitgendbevvegung selbst
diejenigen Irre ma<!d, die bisla.ig ihr ganzes Sein mit ihr verflochten
glaubtefi, so erklärt sich diese Erschütterung daraus, daß man die Jugend-
bewegung als eine vergängliche Zeiterscheinung ansieht, deren Ende man
eben jetzt feststellen zu müssen vermeint. Prüft man aber di*- geistige
Basis aller Jugendbewegungsgruppen, die Meißner Formel, auf ihre
23
^Jef'JrP .J<|i 7- »5Tf^-Vl-*iR|
*
,*»
1
jj-esentlicKen Orundsätze und Uire praktische Auswirkung, so stellt sich
fniT' 'u "^^ "^^^'^ /'.isammuihaT.g die Jnge;idbewegung mit den kul-
turellen kemigunjfsprozesscn aller Zeilen steht.
Ihr Mrthen geht doch hüten ludvs dahin, reine Menschlichkeit, dit^
Kr.. Jn :?.';« i?' KK '\^f'''' •'^'^^^'^^- i». v^^nn auch noch so kleiner.
KriLsen /im I >urchbr..c h koninicn /u lassen, um so di< Bahn für neue
I. b( nserf.. Ite Kultur ne, /u macM.n: \X/as unters. Leidet die JuirendlAve-
^iHi< in du sem Streber, nach Knnhi it des Lebens, in dLL>sem Geist des
gcycnseiti^rn Helfens (.lei<'h8esinnter von all' den Strömungcui Vlte^^^
moderner /c.ten. d.y /um Aufbruch n-.hnten. vom Proplfetisn us "om
Lr.hrrste.,t;Mn, von der Reformation, ^ on den sozialen und so/inlistischcn
Strömungen vor und na^h der fran/osisthen Revolution? ^ '^^'^ c"^"
hi.t?'^i-'"^''ö*^^T'.^""^ !^^"'' ülitrdinL;'' im Gegensatz zu den angeführten
^dten d'h ^ihri^V^'T'^''"";'^'" "r^^" '''^' '^' politischer Machtfakt^
fe r n'R • n*"'^ ^"'l^ ''V'^'^^" »^J^ n'^»»t auf dem Wefr der unmittel-
baren Beeinflussung des .Staaten erstrebt Ls fragt ^ich nur inw ewe t
überhaupt politisches Handeln sich nut den Grundsätzen der Jugend-
bcwegung verembaren läßt. J"^'^""
Max Weber hat in seiner Schnir „Politik als Beruf*'*) die Praj?e in
jvelchen Beziehungen Politik und Lthik miteinander stehen dngfhend
behandelt; er unterscheidet hierbei zwischen (iesinnungs- und Ver.nt
s^twnmt^r''^''-r^'"". (icsinnungspolitik ist das Hande"n' desj" ^ig-^f/ be-
6tunmt dir die Grundsätze der Lthik /ur Maxime seines Tuns madit oder
Ahik't'hf ''^w/-^'"' ""^ ™'l ^'^*^'^" ^" ^^^^^^^^^<''" sucht, dk/nit der '
t hik nicht in Widerspruch stehen. Verantwortungspolitiker ist denenLe
zu nennen der um sc^ne Aufi^rabe zu erlülk^n, alle llSel anwende? r^ör^fn
sie auch den Normen der Ethik entgegenstehen. wcnaci, mögen
Alj Beispiel rdi ster Gesinninigspolitik ist die Bergpredigt als Bei-
una nokscnew Ismus zu nennen.
Die yerantwortungsi.olitik ist al^o dadurch gekennzeichnet, daß ihre
Träger im ausschließlichen Dienst eines letzten Endzweckes stehen
str"bt%ind.'"' ^''"'''^'^ ''' *'^ ''^^'^' Seelenhdl nahTzutmmen b^:
Tritt man vom Stindpunkt ^ier Jugendbewegung der FraLrestellunff •
G«sinnungspolit,k oder Verantwortinigspolitik näTier so uird die Fni
Scheidung aus folgenden Gründen /u Gmisten der Oe^nu^gspoht^ a^
fallen : die JugenAewegung erstrebt kein konkretes Endziel, 86ndem ehTe
Wandlung von Haltung und Gesinnung; es kommt ihr nidit daraTif an
den bestehenden geselschaftlichen Aufbau in der Weise /? ändern daß
k'digUch eine andere Struktur formaler Art ihm Platz macht, vielmehr er
E'r^hün'erZund'y^r^r"""^ cjes Verhältnisses von Mens K Tu Äsch
tinichutteruiig und Zerstorun^r «H der Formen, hinter denen die Lüge stebt.
Ein Beispiel das uns besonders nahe liegt, mag das Gesai^tt verdeut-
mii'bek^rell^^Z/''' »^r.^'"'""'' ^'^^. '""^ wisfenschaftfichen Sozialt
Tu^el^n W^lin il '''^f"'l''*^f ^""1 '^^'' -bürgerlichen- Haltung auf-
Vom Standpunkt der Jugendbewegung aus, wird nur derienUre ak
!?,mm cvh"*"""* ^l"^."',, ^'' «'«i^hzeitTg mit s™en, politischen Pro
Ird^^ ZiZln%l^'°'*f"%r^"'^ NelK„m«nschen derart bewal.rt, daß
j c ll! i . *^ Thesen der Wusenschaft in praktische Hilfsbereitihaft
und SelbstMtiuBexung umsetrt; ,s bedart allerdl^kitaä älteren
•) PolHik ab -Berui, Dunclier « Humblol. 19». Pre« i2,5Q Mk.
24
u
-•- » .
lä-Hs^im^..
'^'
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wesentlicKen (•rundsitze und ihrr pr.ikt.sche Auswirkun^r, so stellt sich
WM.^; 'u - "''^*"" Z'.isammuihan^r die- J.ie^cjidheweguiicr mit den kul-
tUR'llen kemigunjfsprozossen <<ikr Zeiten steht.
Ihr streben geht doch ki/teii E ;.des dahin. reLn< Menschlichkeit, dii-
>^ni In'"'f" .T' LK''\^f'''' '*'^^'^" ^"' ^^"" ^^^'^h noch so kUinen
iL im '^\^^^h^^"ch kon.nuii /u lassen, um so dir Bahn für neue
I' b. :,strf,. Ite kulun he. /u macinn: Was unterscheidet die JuLrendlKvve-
.tu.^' ui dHsem Streben nach R. mhi it des Lebens, in diesem Geist des
gegenseitigen Helfens (dei<'h^esinnter von .dP den Strömungen alter und
V^r^' /''''''' '^T 'li'". ^"^^"^^^ "'''^"^^"' ^'^"> Proplfetisrnus vom
l.^rchrislentiMn, von der Reformation, von den sozialen ui;d so/ialist sehen
Stromuni^ren vor und ri:i.h der Iran/OMsehen Revolution?
histo?i^h^n''p!^T•^""fc^ ''''"" ülurdm^. mi Ge^^cnsatz zu den an^.e führten
.rd en ^h Pj'; V"T'''"'^^"^^" "r^'' '''^^ ^'»^'^ politischer Mathtfaktor
k r .'r • n*"'^ ^'^''r ''■''''*''" "^'^ "'^''^ ^"f ^^'"» We^^ ^tr unmittel-
baren Beemflussmio des Staates eislrebt. Ls fra^rt sich nur mvv ewe t
iiberhaupt politisches Handeln sieh mit den Grundsätzen der luvend,
bcweguni? vereinbaren lälU. J"*,*^""
Max Weber hai in seiner Schnir „Politik als Beruf"*) die Prai?e in
b^^handilt^e^'^^^r'" h''^P;^"''i '"^^''^ nnte.iander steiien. eingfhend
bt handelt, er unterscheidet hierbei zwischen (Jesinnungs- und Verant-
v^orlnngspohtik Von Gesinnun^^spr,litik ist das Handeln desjenigen be-
stimmt d. r d,e Oruiidsatzc der Ethik /ur Maxime seines Tuns madit oder
mindestens sein Ziel nur mit Mitteln zu erreichen sucht *e mit der '
Lthik nicht in Widerspruch stehen. Verantvvortun^rspoJitiker ist derienfL^e
/u nennen der um sAm Aufgrabe zu erfüllen, alle Mttel anwendet r^ö^^^n
sie auch den Normen der Ethik entgegenstehen. wcnaei, mögen
Alj BeisfTiel reii >ter G«^inniinß^spoliti(k ist dk Bergpredi£t als Bei-
und Bnl h^'« i ''''^'^'''^''' ■ Verantwortuugspolitik ßind^Maeliaveliismus
und BoLschewismus zu nennen,
r)ie yerantwortun-si>olitik ist aIi,o dadurch gekennzeichnet daß ihre
rager im ausschließlichen Dienst eines letzten Endzweck^
st'bt^ind'"' ''^'^'''''' ''' "^ ^'^^"^^ Se.denhdl nahezuk--n^
Tritt man vom ^tmdpunkt Jtr Jugendbewegung der Frafrestellun?-
Gesinnungspolit.k oder Verantwortungspolitik näher, so wird^ d4 Fni
Ä"X'r f^^l^"^*^" ^^^""^^^' ^^» oUten der O^OnnungspomTk a^-
falkn die Jugendbewegung erstrebt kein konkretes EndzicL «indem eüle
Wandlung von Haltung und Gesmnung; es kommt ihr nicht darauf an
den bestehenden gesellschaftlichen Aufbau in der WeS^ z? ändern daß
k'digUch eine andere Struktur formaler Art ihm Platz macht vLinehr er
E^r^hün'eriin^^und'z'^.r-'""^ cies Verhältnisses von Mensch "um!^^^^^^
Erschütterung und Zerstörung all der hormen, hinter denen die I.ü<re steht.
Ein Beispiel das uns besonders nahe liegt, mag das GesaL^te "verdeut-
l^etn Tenn^^r" ■'T'^^'^^r ^'^V ^"^^^ »bürgerlichen" Haltung auf-
rekhsfen in «tw? .1 ""«»^"^^»^^ iiadi zu weisen, daß er dainit am erfoW-
er ^!h n„!nl"7 \T '"' Versetzung des Bestehenden biMträgt, so wiTd
;oli^l;en""LlI^^h'atn tt^ne^ '''''' *'^ ^^^^^^^^ '^ ^^'^^^
Vom Standpunkt der Jugendbewegung aus. wird nur derienkre ik
Sozialist anerkannt werden, der gleichzeitTg mM s^m %Än f^ro
frX^'aU^rXrJTH^'"''^''"^^/""^ Nebenmenschen derÄvvShrt, daß
er die abbtrakten Thesen der Wissenschaft in praJctische Hilfsberetts^hpff
und Selbstentiußerung umsetzt; ts bedarf allelä^ Ä w%^^^^^
•) Politik Mh Berui. DuHdier'Ä Humblot. 19», Preis i2,Sa Mk.
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Hinweisvs.darulf, daß j^ti u\c in den sozialistischen Kreisen, denen d^e
Ideologie nv.y Rikkgrat ihres Wollen's. nicht Selbi^tzweck bedeutet diese
GesmnuiifT am deurfif ii^ten zum Duivlihruch kommt,
Ist muii >'» zun: rgebniv gekornn^ i, daß die Jugendbewei^ting sich
nur dt! G< ii»nuii^-.|»oli(ik bedienen airf, um sich durchzusetzen und
zwar desvi.geii, wt ii sie als iht Haujitziel Wandlung und Läuterung der
Gesinnung anshh? so U.jrf damit nivht die hragc x-Twechselt werden,
ob d' ;.i ein.-. Inv«, om St.indpunkt d( i Ju. ndbew« i^ung aus überhaupt
Anw« Jun- der Mittel der Vera if\\ortuiij4.>j)olilik auch insoweit verwehrt
ii,t, aI* ci sie als M;rghed der hcstcheiiden Macht- iind Wirtschaftsord-
nung gebi mchen fnu.> 1 )as P;oblem ist kein anderes als bei der be-
kannten I t^achi, dab die Gruniisätze der JU-rgpi edigt heute noeh genau
sovvie vor .*tHK) jaliiefi als m 'S-sianisv he Forderungen bezuvrlicl ihrer
voilst.indig«. n \ erw irkhehim,.; angesehen u irden müssen, nichi-desto-
wcnlwer wie. rhedem eine' kr wichtigsten nrtlriebe zur Selhstbesiimung
darstellen uiu' -^hon in it r, j teilweise n hifiillung X'erheißung bedeuten.
So iiesehcn. erschrjnr iser l . iKii als ein bcsfändi^tr Kampf /wischen
Gesinnungs- unc! Vrran; .urtun^;>jHiliTik. wir streb n nach Reinhaltung
des Lebens . um aber du-sts Lebin unter der Herrschaft der von dem
«inz'Jfien utibtvu .ngban n M.,chtc fristen zu können, um nicht zwischen
gleKTh ge<>!«t • teil PflKOffn zernalmt zu werden, mussen wir uns der
AuiWnwtlt ,-f^>enüber ..." der VVraHtwörtüni;-fK>IitLk bedienen.
Dieser >X d rspru jost sich letzten f ndc^ dann auf, daß. wir von
der trstr(Mt';i Gesinnt i^svvandiung eine tiefe neeinilussun'r bei 1 ntschei-
duug aller / .\r?felstr; »^i n erwarten, die im pr;iktisedien Leben an uns
gestclh we'iin
Haben v .r iber > nn. »! erkannt, ild^ dit Jup.'ndhewe)L;un' (kr unserer
Zeit entspj»M](i!ne Ansd uek t(est«i! .Tenschliehcn WoIU ri- ' i.st, so ver-
mögen wii in unsfMMn ! thaltui an ihr auch dailurch nitht wankend
gemacht worden, daß >*. ulit * Merkman- äußerlicher Betriebsamkeit er-
mang» lt. • ^ « i t ' K r o n e n b e r g e r.
f D i
•»•'■'•h*' ■ ■» "^W "IM II
^m
so JAHRE ,,KAMERADEN**-BEWEGUNG^
r um»r funfzii? Jahre Ka- "sM^nnr, h«. t^ ^ ^%*- -
■ o.nn wir üm»r funfzii? Jahre Ka-
-'^'ißewf'o-;:.- sprerhen, so
!n dj''ser Aiissago zwei Unge-
'Tkoitm enthalten. Im Mai 19!r>
lo nicht der Bund der Kame-
n, sondern nur seine erste
':nier Gruppe jjegriindet, und
..Deutsch-jüdischo Wanderbund
.Tnden" hat als solcher 1932
teilen aufgehört.
)L>'dam hat ein „Jubil-iuins-
^^ :sT-me Beroohtipiuns: einer-
•>vurde im Kameraden-Bund
.onat Mai 19H als Grlindungs-
anseschen, und im Mai 192ß
wir sein zehnjähriges Beste-
unter Verleihun- der neu rnt-
nen Bunde.sriadel ) gefeiert
auf der anderen Seite sind
'o2 von der Mehrheit der Ka-
';;ii-Mitoliedor gegründeten
:ieu.e als die direkte Fort-
setzung der Kameraden-Bewegung
anzusehen. Die Kibbuzim und Ju-
Rondgrupp^Mi d.tr Werkleute haben
sich dann ipnn 39 der Haschomer-
Hatzau-Bewegung angeschlossen
Die Werkleute in den verschiede-
nen Ki})buzim — vor allem in Ha-
sorea — sind der Meinung, dass
aas Kibbuz-Leben die Verwirkli-
ehung („Hagshama'-) der Ziele ih-
rer Be-vvegung darstellt.
^ZZ "l?^. •^"'''''" ^'*"^ «"f clem
T«.n,, ". ^^p^ssner" eine „Jubiläums-
^aj,nmg der deutschen Ju-endbe-
wegung - 7x^r Eriiuierung Vn die
hist.onscho Melssner-Tagimg von
iJU -- statt. Ausser den Mitglie-
dorn der nach der Zeit des Natio-
nalsozialismus neu gegründeten Ju-
?endbur.de nahmen an ihr auch ei-
nige Führer aus der Vor-Nazizeit
wie Prof. W. Strüilin, teil, S
(1% ^'^S. ''"'"''''
DVD
die deutsche Jugendbewegung ist
dem ..tauscndjälirigcn Reich" ~~
nicht ohne eigene Mitschuld — zum
Opfer gefallen.
Demgegenüber können die Ka-
moraden-Wcrkleute - wie auch die
anderen chaluzischen Bewegungen
— ihre Kontinuität betonen. Es ist
ja auch schon verschiedentlich dar-
auf hingewiesen worden, dass die
deutsche Jugendbewegung parado-
xerweise heute eigentlich nur noch
m den Kibbuzim Israels weiterlebt
Die deutsche Jugendbewegung be-
einflusste in der Zeit vor und nach
dem ersten Weltkrieg stärkstens
die Jüdische Ju-end. nicht nur in
Deutschland, sondern atich im da-
mahgon Oesterreich und den ost-
europäischen Landeni.
Wie gesagt, wurde 1916 nur die
erste Kameraden-Gruppe gegründet
_ In Öö,§ore^ leben noch einige C?ha-
"" werimr äuT sich den Kameraden
anschlössen, als sie 1919/20 zu ei-
ner das ganze Reich umfassenden
Jugendbewegung wurden, und die
m drei bis vier Jahren auch das
persönliche Jubiläum ihrer Zuge-
hörigkeit zur Bewegung feiern kön-
nen.
über den Weg der Kameraden-
Werkleute von 1920 im Deutsch-
land von Weimar bis zu ihrem
Anschluss an den Haschomer Ha-
zair 1938/39 in Eretz-Israel hat der
Verfasser dieses Aufsatzes eine um-
fassende Darstellung im Year Book
IV (1959) des Leo Baeck Institutes
(Ehyahu Maoz: Tho Werkleute S.
165) gegeben, auf die wir hier nur
kurz zurückkommen können. Eine
solche Darstellung des Weges der
Bewegung ])eschäftigt sich natürli-
cherweise mit denjenigen, die in
>hr bliulen und ^'n ihren verschi"-
denen Pha.sen mif ihr gingen. Bei
einem F ickblirk- ^ni dj^g 5*^ JBV>rf*
ae.i aci Giuudang w.-^.re es aber
verfehlt, licht den starken und oft
auch sehi nachhaltigen Einfluss des
Kamerade n-Bundos auch auf die
seiner Mitglieder zu })etonen, die
sicv im Laufe der Jahre von ihm
trennten und andere Wege gingen.
Am konsequentesten von ihnen wa-
ren sicherlich diejenigen, die die
Fortsetzung der Jugendbewegung
im Kommunismus sahen — und
einige von Ihnen haben ihr Leben
ihrer politischen Überzeugung ge-
opfert. Im oben angeführten Auf-
satz erwähnten wir (S. 124) Hans
Litten aus Königsberg, der zusam-
men mit Erich Mühsam im Kon-
zentrationslager (noch vor Kriegs-
au.sbruch ) ermordet wurde. In Yal-
kut Moreshet, Vol. 2, Nr. 3. De-
zember 1964, p. 84 nannten wir
Rudi Arndt, der am 3. Mai 1940 in
Buchenwald erschossen wurde. In
den ostdeutschen Dokumenten wird
Arndt wegen seiner grossen Hilfs-
bereitschaft — besonders ausländi-
schen jüdischen Mitgefangenen ge-
genüber — hervorgehoben, einer
Hilfsljereitschaft der er dann
schhesslich zum Opfer fiel (und er
gehörte zu denjenigen, die die Ka-
meraden verlies.sen, weil sie lede
„jüdische Ideologie" ablehnten...)
Aber der Einfluss der Jugendbe-
weginig ist auch bei vielen anderen
zu spüren, die sozusnf^fin ,m dn'3
bürgerliche Leben zurückkehrten''^
besonders bei denjenigen, die in
soisialo oder cr.'ltehorischn Berufe
eintraten.
Das einigende Element in der
Kameraden-Bewegung war von An-
lang an durchiuis nicht ein einheit-
liches jüdisches Bewusstsein Das
Bestimmende war die Zugehörig-
keit zur Jugendbewegung der Wei-
marer Jahre. Auch dieses Element
herrschte nicht von Anfang an- im
Apfang war der „Jugf^ndverband
.ridischer fJentscher — Kamorodcn'
(nach langer Debatte wurde füdl-
scher Dt»utsther ' anstelle „Deut-
scher Juden" vorgezogen) dreigeieilt.
In einen Wandorbund, einen Ju-
gendbuud und einen Sport bund. Je-
der Bund hatte eine eigene Bun-
desleitimg. Aber nur der Wander-
bund, der sich von 1923 ab , Ka-
meraden, deutsch jüdischer Wan-
derbund" namite fund wieder wur-
de viel darüber gesprochen ob
deutsch jüdisch mit oder ohne Bin-
destrich 7^.1 schreiben sei!) blieb
bestehen, und er stellte die Jugend-
bewegung der nichtzionistischen Ju-
den m ücutschlimd dar. Dieses Er-
fnsstsein \nn der Jugendbewegimg
-- m ideologischer und msbeson-
dere erlebnishafier Hinsicht —
stellte wahrend mehr als einem
Jahrzehnt ein einigendes Band im
Bund dar. der sowohl in jüdischer
als auch in politischer Hinsicht al-
les andere als einheitlich war Es
sab in ihm Mitglieder, die zu reli-
giösem Konservativismus neigten
neben überzeugten Atheisten Leute
die im Buberschen Sinne vom iü-
dischen Volk sprachen, neben sol-
chen die im Judentum nur eine
Abstammun-statsache oder eine so-
J^iologische Schicht" sahen. Kom-
mimisten, linke und rechte Sozial-
demokraten. ü^rzeugte Liberale
und sogar Menschen mit (deut-
schen) rechts -nationalen Neigungr-n
Geemt waren sie a!>er in ihrer Le-
bensart, die sie ^viede^lm von den
..Erwachsenen" in den verschiede-
nen politischen und jüdischen La-
gern unterschied.
Aber schliesslich konnte die
Ideologische Verschiedenheit nicht
in einem Bimd standhalten. Sie
fand ja auch mehr und mehr ih-
ren eriebnismässigen Ausdruck: ein
Freitagabend mit ch-ssidischr»n N«-
lH?/i2 '^'- """'' ''^""^''^^ ^;riuidver-
schieden von einem T.^^A-r^ ..- --..
i^tuiüstcnecntshedern. Auch" Altirs-
iinrerschiede beemriussten «ina
schon 1923 schloss sich eine Grun-
pe älterer Kameraden (posiliv-iü-
di.scher Einstellung) in einem -o-
trennten „ÄUoren-Bund" zusam-
men.
1932 teilten sich die Kameraden
m drei Bünde. Die Mehrheit bil-
dete ..Werkleute. Bund deutsch-jii-
discher Jugend" (das Wort deut.soh
wurde 1933 gestrichen): die Freie
deutsch-jüdische Jugend" nin«. e^
uti. ^^"^^^i^i^^^'^^^-^^similatorischen
i ?• t^^ MSch Warze Fähnlein" war
r'^r^'^l^^"^ und nicht-sozial'
stisch. Die beiden letzten Bünde
oestanden nur kurze Zelt.
Wie bekannt, fanden die Werk
leute Ihren Platz im sozialisrisch-
Ziomstischen Lager. Der ^nSr
z1:Sr\r''' ^ ^^" frühen^^
ziger Jahren war die Fragestellung»-
Was heisst für uns Juden zu seüT'
und der Versuch sie au^.erhaSb
der Konvention .Deutsche Staats,
bürger jüdischen Glaubens" zu bt'
antworten. Von hier führte der
Weg über das fruchtbare Treffen
Za c^h".^'. l'' ^^^ Zionistischen
und chaluzischen Konsequenz.
Mit allem Ringen und allen Ab-
weichungen in den verschieden
aich 'Ln/''^^- ^"^^^ ist in Tr^
auch Kontmuität — ,md c„m,f *.►
fiSf.V<r^T^l'"^ ^"^ Kameraden \;;
seh. . '\,f?^''"^' "'"^'^ ""^ Justori-
gangsi)unkt.
ELrVAlIL M.IOZ
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fl
jVöBkische Substanz"
^ (von Günther Eckstein)
Dicker Begriff, von Buber und Stapel übernommen, gilt heute in weiten
Kreisen de« Bundes als selbstverständliche Tatsache. Ee ist höchste Zeit,
daß man sich e?nma] klar v/ird, ob und inwieweit dieser Begriff Realität
ist und v/o er beginnt, reine Gedankenlionstruktion zu sein. Höchste Zeit
deshalb, weil letzten Endes die jüdische Stellung eines Bundestcils auf
diesem Begriff fußt und mit ihm steht und fällt.
Man sagt, jedes Volk habe seine ihm eigentümliche Substanz, die es
von anderen Völkern unterscheidet. Diese Substanz sei irgendeinmal in der
Geschichte entstanden (oder gar; ihm, dem Volk, ,, mitgegeben") und in
ihrem Kern unwandelbar. Eine Substanzvermischung sei nicht möglich.
Der Begriff der „Substanz" müßte in dieser Form also in der Ge-
schichte nachzuweisen sein. Mir scheint er jedoch aller geschichtlichen Er-
fahrung zu widersprechen; die Geschichte der Menschheit zeigt m. E, klar,
daß der Begriff der , .Substanz", wie Buber ihn prägt, eine absurde
Fiktion ist.
ich erinnere zunächst an den FundamentaLsatz alles Weltgeschehens,
gültig für die Geschichte der Gestirne genau wie für die Geschichte der
Lebewesen, der Nationen und des Individuums: Was in der Zeit entsteht,
endet in der Zeit; was einen Anfang hat, hat auch ein Ende, Es heißt also
sich über diesen Fundamenlalsatz hinwegsetzen, wenn man behauptet, daß
die heutigen Nationen, in denen sich die jeweiligen Substanzen verkörpern,
ewig dauern werden. Denn wie wir wissen, sind unsere heutigen Nationen
gar nicht sehr alt, Sie sind alle entstanden durch Vermischung wesensver-
schiedener Volksstämme, Kulturen, die im Erlebnis gemeinsamer Laiidschaft,
gemeinsamer Geschichte, gemeinsamer genialer Menschen einschmolzen zu
einem neuen organischen Ganzen. Die Elemente der eingeschmolzenen
Völker sind da und dort noch sichtbar, sind natürlich nicht völlig ver-
schwunden, haben natürlich aufeinander eingewirkt, sich gegenseitig be-
fruchtet: aber wer vermöchte sie heute noch zu scheiden, sie, die längst zu
einem neuen Ganzen verschmolzen?
Die heutigen Engländer entstanden aus der Verschmelzung von Nor-
mannen, Kelten und Angelsachsen auf einem Insclland, das nicht sehr
fruchtbar, aber reich an Bodenschätzen ist; die Franzosen entstanden aus
Franken und Kelten, und Rom stand Pate; die heulige spanische Nation
ist gieicbfalls ein Produkt ihrer Geschichte: der Einfluß von Römern, West-
goten, Arabern, Juden, mittelamerikanischen Goldes, südlichen Klimas
mußte zusammenkommen, um die Nation in ihrer heutigen Gestalt zu
prägen. Teile all dieser Völker sind dabei eingeschmolzen worden. Wer
wagt zu behaupten, daß dieses Volk im Kern noch den Ureinwohnern
gleiche; wer wagt zu messen, wer nun von all diesen Faktoren das heutige
Gesicht der Nation am meisten bestimmte?
Drei Beispiele, willkürlich herausgegriffen, zeigen uns, wie in der Ge-
schichte der Nationen ein dauerndes Entstehen, Vermischen und Vergehen
(Hellas, Babylon!) ist; nichts ist fest, nichts ist unwandelbar Substanz
einer Nation, wenn man schon diesen Au:,druck unbedingt gebrauchen
will, erscheint also bestenfalls als die Quintessenz der jeweils
21
erlebten Geschichte (im weitesten Sinn; politische, ökonomische,
{geistige und religiöse Geschichte), Landschaft und Genies.
Die Geschichte zeigt weiter, daß das Erlebnis gemeinsamer Gegenwart
schon v/ährcnd weniger Generationen mehr bindet, als die Verschiedenheit
der Herkunft trennt. Eine Zeitlang äußert sich die Abstammung noch in
einer besonderen Haltung, in einer etwas unterschiedlichen geistigen oder
körperlichen oder religiösen Veranlagung; doch verv/ischeE sich diese
Unterschiede mit der weiterschreitenden Einschmelzung. Große Ereignisse
oder Umwälzungen beschleunigen diesen Prozeß (Keuzzüge, französische
Revolution, Aufklärung, Weltkrieg, deutsche Jugendbewegung),
Auch hierfür ein Bei^<;picl: die Hugenotten in Deutschland. Sie ver-
raten noch einige Generationen lang ihre französische Abkunft durch eine f^
gewisse erfinderische Wendigkeit; sie erschließen z. B. ihrer neuen Heimat
neue Gebiete der Technik, Landwirtschaft, Diplomatie; sie, die v/egen ihrer
Religion verbannt wurden, zeichnen sich ihrerseits durch Toleranz aus; sie
leben — zum Teil heute noch — in eigenen Religionsgemeinden.' wer
aber will behaupten, sie seien keine Deutschen, seien noch Franzosen?
Ich fasse zusammen: Die Geschichte widerlegt schlagend, daß die „Sub-
stanzen" der Nationen fsowie die Nationen selbst) in ihrem Kern unwandel-
bar sind. Sie zeigt, daß durch Vermischung neue „Substanzen", neue
Nationen entstehen, die durch gemeinsames Erlebnis gleicher Gegenwart
zusammengeschweißt werden.
Die Anwendung aufs Judentum ist nun nicht mehr schwer: Wir erkennen
erstens, daß die jüdische Nation sich herauskristallisierte unter Einschmel-
zung der Urbevölkerung Palästinas, unter Einwirkung ägyptischer, assyri-
scher, babylonischer Kultur, zu denen später griechische und persische
traten; formend auf die Nation wirkten in gleichem Maße ferner die im
wesentlichen agrarische Wirtschaftsform, das Mittelmeerklima, die Persön-
lichkeit eines Moses fcntschuldigt die Unvollständigkcit dieser willkürlichen
Aufzählung, die keinen Anspruch auf Vollzähligkeit und Systematik er-
hebt), — Mit der endgültigen Zerstörung des Tempels gab es keine gemein-
same jüdische Gegenwart mehr, die nationale ,, Substanz" zerstob in alle
Winde, trat unter den Einfluß der verschiedensten Kulturen, wirkte auf sie
und wurde von ihnen verändert. Die Abgeschlossenheit im Ghetto (die
für die Juden unfruchtba'-c Beschränkung auf den eigenen engen Kreis
bcdeutetel konnte "diesen Prozeß der ,.Einschmelzung" in den betr. Völkern
nur verzögern, nicht auf die Dauer unmöglich machen. Wo das Ghetto fiel,
ging die Entwicklung schnell vor sich. Wir können das ia selbst an der
Entwicklung der letzten 150 Jahre in Deuschland beobachten. — —
Zu allen Zeiten und in allen Völkern gibt es Menschen, die über der
Verschiedenheit der Herkunft, die kein Vernünftiger leugnet, die Gemein-
samkeit der Gegenwart nicht sehen. Lassen wir uns durch sie nicht irre
machen, mögen sie nun Hitler oder Stapel oder Buber heißen!
Nachbemerkung: Manchen von uns wird diese Auseinander-
.setzung mit Recht nicht befriedigen, da sie die Menschen nur in ihrer natio-
nalen Gebundenheil sieht und die soziologische ganz außer acht läßt. Ich
will in einem weiteren Aufsatz versuchen, die Sache von der soziologischen
Seite her zu beleuchten.
22
„Völkische Substanz'«
(von Günther Eckstein)
Dieser Begriff, von Buber und Stapel übernommen, gilt heute in weiten
Kreisen des Bundes als selbstverständliche Tatsache, Es ist höchste Zeil,
daQ man sich einmal klar wird, ob und inwieweit dieser Begriff Realität
ist und wo er beginnt, reine Gedankenkonstruktion zu sein. Höchste Zeit
deshalb, weil letzten Endes die jüdische Stellung eines Bundesteils auf
diesem Begriff fußt und mit ihm steht und fälU,
Man sagt, jedes Volk habe seine ihm eigentümliche Substanz, die es
von anderen Völkern unterscheidet. Diese Substanz sei irgendeinmal in der
Geschichte entstanden (oder gar; ihm, dem Volk, , .mitgegeben") und in
ihrem Kern unwandelbar. Eine Substanzvermischung sei nicht möglich.
Der Begriff der ,, Substanz" müßte in dieser Form also in der Ge-
schichte nachzuweisen sein. Mir scheint er jedoch aller geschichtlichen Er-
fahrung zu widersprechen; die Geschichte der Menschheit zeigt m, E, klar,
daß der Begriff der „Substanz", wie Buber ihn prägt, eine absurde
Fiktion ist.
Ich erinnere zunächst an den Fundamentalsatz alles Weltgeschehens,
gültig für die Geschichte der Gestirne genau wie für die Geschichte der
Lebewesen, der Nationen und des Individuums; Was in der Zeit entsteht,
endet in der Zeit; was einen Anfang hat, hat auch ein Ende, Es heißt also
sich über diesen Fundamentalsatz hinweg'^.etzen, v/enn man behauptet, daß
die heutigen Nationen, in denen sich die jeweiligen Substanzen verkörpern,
ev/ig dauern werden. Denn wie wir wissen, sind unsere heutigen Nationen
gar nicht sehr alt, Sie sind alle entstanden durch Vermischung wesensver-
schiedener Volksstämme, Kulturen, die im Erlebnis gemeinsamer Landschaft,
gemeinsamer Geschichte, gemeinsamer genialer Menschen einschmolzen zu
einem neuen organischen Ganzen. Die Elemente der eingeschmolzenen
Völker sind da und dort noch sichtbar, sind natürlich nicht völlig ver-
schwunden, haben natürlich aufeinander eingewirkt, sich gegenseitig be-
fruchtet: aber wer vermöchte sie heute noch zu scheiden, sie, die längst zu
einemx neuen Ganzen verschm.olzen?
Die heutigen Engländer entstanden aus der Verschmelzung von Nor-
mannen, Kelten und Angelsachsen auf einem Inselland, das nicht sehr
fruchtbar, aber reich an Bodenschätzen ist; die Franzosen entstanden aus
Franken und Kelten, und Rom stand Pate; die heutige spanische Nation
ist gleichfalls ein Produkt ihrer Geschichte: der Einfluß von Römern, West-
goten, Arabern, Juden, mittelamerikanischen Goldes, südlichen Klimas
mußte zusammenkommen, um die Nation in ihrer heutigen Gestalt zu
prägen. Teile all dieser Völker sind dabei eingeschmolzen worden. Wer
wagt zu behaupten, daß dieses Volk im Kern noch den Ureinwohnern
gleiche; wer wagt zu messen, wer nun von all diesen Faktoren das heutige
Gesicht der Nation am meisten bestimmte?
Drei Beispiele, willkürlich herausgegriffen, zeigen uns, wie in der Ge-
schichte der Nationen ein dauerndes Entstehen, Vermischen und Vergehen
(Hellas, Babylon!) ist; nichts ist fest, nichts ist unwandelbar. Substanz
einer Nation, wenn man schon diesen Ausdruck unbedingt gebrauchen
will, erscheint also bestenfalls als die Quintessenz der jeweils
21
T.
erlebten Geschichte (im weitesten Sinn: politische, ökonomische,
geistige und religiöse Geschichte), Landschaft und Genies.
Die Geschichte zeigt weiter, daß das Erlebnis gemeinsamer Gegenwart
schon während weniger Generationen mehr bindet, als die Verschiedenheit
der Herkunft trennt. Eine Zeitlang äußert sich die Abstammung noch in
einer besonderen Haltung, in einer etwas unterschiedlichen geistigen oder
körperlichen oder religiösen Veranlagung; doch verwischen sich diese
Unterschiede mit der weiterschreitenden Einschmelzung, Große Ereignisse
oder Umwälzungen beschleunigen diesen Prozeß (Keuzzüge, französische
Revolution, Aufklärung, Weltkrieg, deutsche Jugendbewegung),
Auch hierfür ein Beispiel: die Hugenotten in Deutschland, Sie ver-
raten noch einige Generationen lang ihre französische Abkunft durch eine
gewisse erfinderische Wendigkeit; sie erschließen z. B. ihrer neuen Heimat
neue Gebiete der Technik, Landwirtschaft, Diplomatie; sie, die wegen ihrer
Religion verbannt wurden, zeichnen sich ihrerseits durch Toleranz aus; sie
leben — zum Teil heute noch — in eigenen Religionsgemeinden: wer
aber will behaupten, sie seien keine Deutschen, seien noch Franzosen?
Ich fasse zusammen: Die Geschichte widerlegt schlagend, daß die „Sub-
stanzen" der Nationen (sowie die Nationen selbst) in ihrem Kern unwandel-
bar sind, Sie zeigt, daß durch Vermischung neue „Substanzen", neue
Nationen entstehen, die durch gemeinsames Erlebnis gleicher Gegenwart
zusammengeschweißt werden.
Die Anwendung aufs Judentum ist nun nicht mehr schwer; Wir erkennen
erstens, daß die jüdische Nation sich herauskristallisierte unter Einschmel-
zung der Urbevölkerung Palästinas, unter Einwirkung ägyptischer, assyri-
scher, babylonischer Kultur, zu denen später griechische und persische
traten; formend auf die Nation wirkten in gleichem Maße ferner die im
wesentlichen agrarische Wirtschaftsform, das Mittelmeerklima, die Persön-
lichkeit eines Moses (entschuldigt die UnvoUständigkeit dieser willkürlichen
Aufzählung, die keinen Anspruch auf Vollzähligkeit und Systematik er-
hebt). — Mit der endgültigen Zerstörung des Tempels gab es keine gemein-
same jüdische Gegenwart mehr, die nationale „Substanz" zerstob in alle
Winde, trat unter den Einfluß der verschiedensten Kulturen, wirkte auf sie
und wurde von ihnen verändert. Die Abgeschlossenheit im Ghetto (die
für die Juden unfruchtbare Beschränkung auf den eigenen engen Kreis
bedeutete) konnte diesen Prozeß der , .Einschmelzung" in den betr, Völkern
nur verzögern, nicht auf die Dauer unmöglich machen. Wo das Ghetto fiel,
?ing die Entwicklung schnell vor sich. Wir können das ja selbst an der
Entwicklung der letzten 150 Jahre in Deuschland beobachten,
Zu allen Zeiten und in allen Völkern gibt es Menschen, die über der
Verschiedenheit der Herkunft, die kein Vernünftiger leugnet, die Gemein-
samkeit der Gegenwart nicht sehen. Lassen wir uns durch sie nicht irre
machen, mögen sie nun Hitler oder Stapel oder Buber heißen!
Nachbemerkung: Manchen von uns wird diese Auseinander-
setzung mit Recht nicht befriedigen, da sie die Menschen nur in ihrer natio-
nalen Gebundenheit sieht und die soziologische ganz außer acht läßt. Ich
will in einem weiteren Aufsatz versuchen, die Sache von der soziologischen
Seite her zu beleuchten»
22
f
Soziale, nicht
Entscheidung!
(von Günther Eckstein)
A Man hat sich seit einem Jahr im Bund angewöhnt, den Menschen riemlich
jiusschlicßlich in seiner nationalen Gebundenheit zu sehen. Man kam von
daher zu einer jüdisch-nationalen, wenn auch vorläufig noch nicht zionisti-
schen Zielsetzung, die, wie in den letzten Bundesblättern von verschiedenen
Seiten zu zeigen versucht wurde, falsch ist.
\
r.
r/w t «^öi
v^ /v.nO^^/^ /T'/jj^
Nun scheint man vielfach vergessen zu haben, daß der Mensch nicht nur
national gebunden ist, sondern auch soziologisch, daß er nicht nur einem
bestimmten Volk angehört, sondern auch einer bestimmten Gesellschafts-
«chicht.
Dies Vergessen Lst gefährlich; denn unsere nationale Zugehörigkeit ist eine
organisch entstandene, lebendig wirkende Tatsache, in der wir an sich
ebenso wenig Stellung zu nehmen brauchen wie ein Wassertropfen in einem
Fluß. Die nationale Frage haben wir in der Praxis längst entschieden. •
Dagegen wird die soziologische Entscheidung für uns zur Lebensfrage: Wir
leben heute in einer Zeit — vielleicht war es sogar schon immer so — wo
man nicht mehr aus nationalen Gründen kämpft, sondern aus sozialen. In
diesem Kampf gilt es also für eine Jugend, die sich verantwortlich in die
Zeit stellt, Stellung zu nehmen. Dahinter treten alle anderen Fragen zurück.
\)C^e liegen die Dinge ? Wenn man von den Ucbergängen absieht, kanr
man in der heutigen westeuropäischen Gesellschaft eine bürgerliche Ober-
schicht, eine bürgerliche Mittelschicht und eine proletarische Unterschicht
unterscheiden. Die deutschen Juden, insbesondere aber die Kreise, au^
denen sich die „Kameraden" rekrutieren, gehören zum überwiegenden Twil
der bürgerlichen Mittelschicht an. Nun ist heute bereits eine Binsen wahrhei-.
daß diese Mittelschicht in immer stärkerem Maße „verproletarisiert", Aucb
in der jüdischen Schicht, <lie an sich viel mehr zur Selbständigkeit neigt, if*
dieser Prozeß ganz deutlich zu beobachten. Insbesondere von der heran-
wachsenden Jugend bleibt eine immer größere Zahl in abhängiger Stellunj^,
während noch unseren Vätern selbstverständlich war, sich selbständig zu
machen. Krieg und Inflation haben den ganzen Prozeß beschleunigt.
Praktisch unterscheidet sich diese Mittelschicht heute von der Unter-
schicht eigent'.ich nur noch durch ein Quantum Bildungsgut, das sich in ihr
noch erhalten hat. Sie leistet sich — infolgedessen? — auch heute noch
vielfach den Luxus einer romantischen Weltbetrachtung. „Die realdenkenden
Kräfte sitzen oben und unten; die Mitte aber lebt immer in einer roman-
tischen Sphäre, in der Geltungstrieb, Ehrenprinzip, Standesbewußtsem, Bil-
dungsstreben usw, sich auf dem Weg über den Intellekt in einer utopischen
Sphäre auswirken, die selten zur Tat, zur Realität führt, sondern sich mei-
stens mit der Illusion begnügt, , , , Deshalb mußte diese Mittelklasse auch
erst vor die unmittelbarste Not, den unmittelbarsten Kampf um die eigene
Exi^.tenz gestellt werden, um einen Teil des utopischen und direkt ver-
logenen Ballastes, den sie mit sich führte, über Bord zu werfen," (Hans
Zehrer, „Die Tat", 9, Heft, Dezember 1929,)
Werner Rosenstock hat sich in seiner Kritik an den Kameraden ein große<s
Verdienst erworben, indem er das, was in letzter Zeit im Bund gesprochen
wurde, unter diesem Winkel betrachtet. Es ist so. daß die nationale Frage
nur deshalb so große Wichtigkeit für den Bund bekommen konnte, weil seine
Menschen aus der bürgerlichen Mittelschicht stammen, die ihre Kinder noch
immer ziemlich lange vom eigentlichen „Kampf ums Dasein" fernhält, E«
wird verständlich, daß der Aeltere überhaupt, und der Kaufmann früher als
der Akademiker, aus einem Bund herauswachsen muß, dessen Probleme dit
Probleme einer reichlich lebensfernen bürgerlichen Jugend sind. —
Hermann geht — bewußt oder unbewußt — von der Annahme aus die
bürgerliche Mittelschicht als solche — das bedeutet zunächst noch nicht: in
ihrer heutigen Form — sei erhaltenswert; ja. mehr noch, gerade sie sei im-
stande, der Menschheit den „neuen Menschen" zu bringen.
Hier scheiden sich unsere Wege, und hier ist der Punkt, an dem die
kommende Diskussion im Bund einzusetzen hat.
Ist die bürgerliche Schicht als solche tatsächlich
erhaltenswert, oder steht sie vor der Entscheidung
zwischen oben und unten, was heute gleichbedeutend
ist mit rechts und links?
Ich möchte heute noch nicht begründet Stellung nehmen, aber ich möchte,
daß der Bund an diese zentrale Frage des heutigen Bürgertums nicht heran-
geht, ohne sich immer bewußt zu bleiben:
daß seine Denkungsweise bedingt ist durch seine soziologische Zugehörig-
daß man die ideelle Erhaltung einer Schicht nicht wollen kann ohne ihr<?
ökonomische und soziologische Erhaltung, und umgekehrt. (Der Streit zwi-**-
sehen idealistischer und materialistischer Geschichtsauffassung ist letzten
Endes sinnlos; denn die Geschichte ist eine ständige W e c h s e 1 - Wirkung
zwischen Ideen, Religionen einerseits und Wirtschafts- und Gesellschafts-
formen andererseits: und wer glaubt, nur eines der beiden Reiche könne
auf das andere einwirken, begeht einen Irrtum.)
f
Bundesblatt der „Kameraden"
(Abgedruckt aus dMa 8. Bundesblatt der DJJG.)
Das 9. Bundesblatt enthält die I^fe rate (Hermann Gersoaund Mo Katz)
sowie den wichtigsten Teil der Diskussion des diesjährigen Bundestages und
damit, wie Hermann Gerson am SchliJ^se des Heftes ausdrücKjich hervor-
hebt, die Kernfragen des Bundes. Wer\als Außenstehender di\im Blatte
enthaltenen Gedanken auf sich wirken läßt, der wird nicht nur \agen, ob
die Antworten, die auf die angeschnitteneriV Probleme gegeben weSen.'der
eigenen Einstellung entsprechen. Er wird vieFtaehr die nötige Distanz\aben,
im, mehr vielleicht als der in den Dingen St*ende, beurteilen zu köKpen,
cb es überhaupt sinnhaft ist, Fragen wie die an^schnittenen in den Brei
punkt bündischer Auseinandersetzung zu rückeA Mit anderen Worten,
ivird nicht so sehr materiell zu den einzelnerfV Teilproblemen Stellung
nehmen, son(^ern vielmehr formell die Betrachtungsweise als solche kritisch
untersuchen.
Hermann geh^davon aus, daß unserer Zeit die Bindungen an etwas Zen-
trales, von dem >^ alle Lebensgebiete bestimmt werd^ fehlt. Es bleibe
dahingestellt, ob di^c Behauptung richtig ist, und wenn\, ob der „bin-
dungslose" Zustand irfydiesem Sinne etwas zu Ueberwindeni^es und etwa«
LIeberwindbares ist. Ddnn die Gefahr dieser Betracnfung liegt darin, daß
alle tatsächlichen Ersche\ungsformen unseres augenblicklichen Lebens aU
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J - M V f / ^ ' A ^^ *" ^'/junge. was hockst Du?"
von Günther Eckstein.
Ich- YJ-eiss, wir pflegen uns nicht viel Gedanken darüber zu machen, was wir singen,
jedenfalls nicht über den Text. Unser Singen soll, so wünschen wir, Ausdruck unseres
Gemeinschaftsgefühls sein und dieses wiederum stärken. Und da kommt es tatsächlich weni-
ger auf den Text an als auf die Melodie, weniger auf das Was als auf die ganze Art,
wie wir singen.
Und doch scheint es mir notwendig, dass etwas mehr auch auf das Was geachtet werde,
Ich kann sehr wohl verstehen, dass man den Text der frischen Landsknecht slieder, mit
Morden, Brennen, rotem Wein und schönen Mägdelein nicht trennen will von den Weisen. Wir
stellen uns, indem wir sie singen, wirklich nicht auf den Boden dieser Einstellung und
Gesinnung.
Anders liegt der Fall, glaube ich, bei jenen Liedern, die wir uns für uns selbst
geschaffen haben, die doch irgendwie unsere Gesinnung, nicht nur unsere Haltung ausdirük—
ken sollen, nicht nur in der Melodie, sondern auch in den Worten. Und da sollten wir un-
seren Dichtern wirklich etwas mehr auf die Finger sehen. Das Pimpfenlied geht in dieser
Hinsicht noch. Aber sehen wir uns das "Junge, was hockst Du" daraufhin mal an. ?/ollen
wir wirklich bloss ehrliche Kerls sein? Das will auch die "Ansporn"-Jugend. Und mir
scheint, das ganze Lied ist aus jener "Ansporn" -Moral heraus geboren, jener praktischen
Unternehmer-Moral, die dem sauer schaffenden Arbeiter und Angestellten jovial zioruft
"Vo2:wärts und Kopf hoch, versuch* es noch einmal", jener billigen Grossväterweisheit ,
die vom warmen Pf-.ihl aus das Leben überblickt und Ratschläge erteilt. Ich bin v/eiß Gott
keiner von denen, die das Leben ernster genommen wissen wollen als unbedingt nötig, aber
ich wende mich ganz entschieden gegexi die Gedankenlosigkeit, mit der wir auf diesem Weg
uns einer Moral hingeben, die uns abzuerziehen wir uns gleichzeitig heftig bemühen.
Darüber hinaus ist das Lied übrigens meines Erachtens grösstenteils ein großer
Schmarrn (auf hochdeutsch: Kitsch). V/as soll man z.B. mit solchen Stellen anfangen wie
"folgt unsern bergsteilen Pfaden mitten ins Leben hinein!" oder "Arbeit und Zucht und
ehrlicher Streit geben den Sinn dir zur Fröhlichkeit" ?
Ich schlage daher vor: entweder schaffen wir zur Melodie einen neuen, zu uns
passenden Text, oder wir gewöhnen uns das Lied ab!
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Grunidsäftzliches ^
(von Fritz Lamm)
Motto: Das Ganze halt! ! Sainmßlnl ! (Kreuzzeitung.)
Wir sind an einem Punkte unseres Bundeswerdens angekommen, an
dem wir frat^end rückwärts und vorwärts schauen müssen. Auch über die
jüdische Frä^e muß hier gesprochen werden, denn auch sie bildet eineiy^
Punkt, der aufweist, daß wir alles andere als ein Bund sind. Aber sie i^ü.
nur eine problematische Frage, und wenn auch nicht heute lösbar, so doch
kein Grund des Zwiespaltes im Bund, im Gegenteil, sie würde belebend bei
uns wirken, sie würde unser Inhalt sein können, wenn unsere Form eine
Gleichmäßigkeit aufwiese, — wären wir ein Bund, Tiefe Gegensätzlichkeit
innerhalb des Bundes läßt mir. den Gedanken immer dringlicher aufkomm.en,
daß, da wir Ictzlich einer Idee und nicht einem Selbstzweck, namens Ka-
nieradenbund, dienen müssen, ein neuer Bund notwendig ist, der die wert-
vollsten Teile der wirklich schöpferischen Jugend, mag sie aus dem Jugend-
bund, mag sie aus dein Kadimoh, von uns oder sonsten her kommen, zu-
sammenfassen soll, — ein B"nd, der ganz Bewegung sein will und ist, mit
einem gestellten klaren Zweck, der meines Erachlens notwendigerweise
Sozialismus heißen muß, aber auch hierüber noch später. Bevor ich konkret
diese Neueröffnur.g eines Bundes anpacke, eines Bundes, der es wenig-
stens erreichen würde, die — nennen wir es mal vorsichtig und unbestimmt
„bürgerliche" Jugend zu einen, nämlich ab Front gegen sich, will ich noch
einmal innerhalb des Bundes alle Möglichkeiten einer Restaurierung des
Bundes und gleichzeitigen neuschöpferischen Belebung versuchen, um nicht
Jahre wesentlicher Arbeit gemeinsam mit vielen anderen als unnütz ver-
tan zu streichen. Das ist die Lage, aus der heraus ich es für notig halte:
Das Ganze halt! ! Sammeln! I Es gibt keinen Bund mehr. Denn das ist
ein Bund, wo ein gemeinsamer Zug im Leben und im Willen des Bundct
ist. Teile des Bundes kä:npfen um ihre eigene Form. Sie kämpfen gegen
das Rauchen und gegen das Tanzen. Die anderen rauchen, die anderen
tanzen. Teile des Bundes gehen viel auf Fahrt und sehen in diesem Leben
Möglichkeilen einer Neugestaltung. Andere Teile können sich dos Sonn-
tags zu Hause besser beschäftigen, und gehen sie auf Fahrt, so tun sie da-
mit etwas, was andere schon keine Fahrt mehr nennen. Teile des Bun-
des nehmen Bildungsarbeit als Beschluß der Führerschaft ernst Andere
leben weiter nur mit Amüsement zusammen. Teile des Bundes bemühen
sich um ein großes Weltbild. Andere sind da, weil ein jung-erotisches
Band, dessen sittlichen Werl ich hochschätze und für gut halte und für
notwendig, — aber für ungenügend, sie verpflichtet, Teile des Bundes
bemühen sich in feinerer neuerer Art den Verkehr zwischen Mensch und
Mensch in Verantwortung und Unverlogenheit zu klären und haben den
Mut, sich zum Sexualleben und zu sich selbst zu bekennen. Der große
Teil anderer lebt in alter Tanzslundenverlügenhcit und -verbogenheil wei-
l"hl ' 1 W ^^"'^^^^V;^':^^^^^' -- Ma. Hann. Kohn ^ei^t. den anderen
^ n,cht mehr. Was em Ted s.ch erkämpft, macht der aruiere zunichte. Und
«o wende .ch mich heute wieder, und hoffe diesmal mit mehr Erfolg, an
den anderen Ted derer d.e mir. im selben Bunde, aber doch wesensfremd
geworden sind Ich hoffe heute ihre Stellung als Antworr auf meme an-
klage zu erhalten. Im einzelnen ist der Kreis bewußter Menschen im Bunde
immer vorgegangem Die, gegen die es gin^. haben kon^e.uenzenlos ge-
schwiegen, Auch He,,^,,^ hat erfolglos gegen Flachheit gekämpft. Wer
wird dann Erfolg haben? ? s f i wer
So stellen wir es heute im Bunde fest: Ernst Wolff konnte 1924 davon
sprechen daß es schon einen Typus ,.Kai*erad' gäbe. eir:en Menschen.
Qr s^ch clj h sein Dasem und sein Sosein von der Umwelt unterschiede.
Diese, hielt ihn und seine Freunde damal. am Bund unc! erlaubte ihnen
keine Trennung. Ich aber spreche es hier klar aus: Uns ist dieser Typus
verloren gegangen, es gibt das Bild eines Kameraden nicht mehr. Unser
Bund heute ist ein jämmerliches Gebilde zufällig zusammengekeilter und
zusammengebliebener Menschen. Und daß die anderen Bünde auch so
sind, das ^agt nichts für uns, sondern spricht eher für einen neuen Bund.
Innerhalb des Bundes leben wesensfremde Menschen. Erschreckt höre ich
/l f ' !;"%^rP^' V'''^"^'' ^^'^^'^ ^""^ Judenjugendclub tanzen geht.'
daß dort die Fuhrer sich mit Zigarettenetuis beschenken, daß jede Jugend-
bewegung der Bequemlichkeit gewichen ist.
Unser Bund hatte sich zur .Jugendbev.eg.ing durchgerungen. Vor uns
allen standen die Meißnerverpflichtungen lebendig, wir wollten für sie und
gegen eine Umwelt sichtbarer Feinde kämpfen. Das Bürgertum lehnten
wir ab. Uns erschien eine uns ungemäße Form als „bürgerlich", und mit
diesem Wort geißelten wir die andere Form.
Mehr und mehr haben wir, dank immer zweifelhafter Toleranz, diese
borm toleriert und angenommen, wenn auch nicht offiziell, so doch viele
Einzelne. Sie bejahten das Bürgertum.
Gleichzeitig, aber damit unzusammenhängend, kanum bürgerliche Ideale
'«a den Bund, von Heri^ann bis zur letzten Schönheit und, wie ich glaube
\-' ^"r . " ^''*""' vertreten. Aber auch Hermann war noch ,.anti-
burgerach , noch gegen das Bürgertum im alten Jugendbcuegungssinne
gegen diese Form. Doch diese Gedankengänge und die Formannahme kamer
zusammen und wie sich da zwei Schichten trafen, die einen, die die Ge-
danken hatten, und die anderen, die gedankenlos ihre Umwelttormen wieder
mitmachten, da veränderte sich bei den jüngeren Jugendbewegten von uns
das Urteil gegen das Bürgertum in eine Kampfansage oegon das Bürger-
tum als Klasse und nicht als Form,
So haben wir heute im Bunde Menschen, die das Bürgertum die ganze
Klasse, bekämpfen wollen, aber noch immer inkonspquent genug sind, mit
dieser Klasse einen Bund zu betreiben _ und andererseits im selben
Bunde Menschen, die kundtun, daß sie zu dieser Klasse gehören wollen,
die die anderen bekämpfen. So geht durch den Bund ein Zug der Wescns-
verschiedenheit. gegen den jede Gefühlsduselei und jedes^ Versteckspiel
em Unsinn i.t Und von dieser antibürgerlichen Seite u.rd. tast tragisch.
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heute wieder, aber dann hoffentlich der Ictrt» Versuch gemacht, die
deren zur Besinnung auf sich selbst, zur Gesinnung und Vcrantwortu^
zurückzurufen, wieder wird heute von mir, der ich das Bürgertum als Fori^
und Klasse ablehne, weil ich gegen jede Kiassenunterschiedlichkeit bij
der Versuch einer Gemeinsamkeit mit jenen gemacht, die gedankenlos eint^
Klasse verkörpern, deren Inhalt sie nicht erkennen und deren Form siJ
nicht durchschauen. Es ist ein fast tragisches ernstes Geschehen, was sich
hier vor dem Bunde dartut, aber wir wollen Eure fundierungen für Euer]
Tun von Euch hören und mit Euch zerstören, oder v/fr wollen laut und
offen Euer Bekenntnis zur Jugendbewegung und Euer Handeln, das diesem
Bekenntnis gemäß ist. Wir wollen neu den Bund formen oder wir wollen
ihn zerstören, — der Weg, den wir in aller Ehrlichkeit gehen, adelt unser
Tun, und ein hohes Ziel, das uns leuchtet, würde auch dies schon unnötig
machen.
So habe ich Stellung zu nehmen zu den zwei Teilen unserer Bundes-
grundlagc: der Jugendbewegung und dem Judentum. Was ich auf dem
Führertag sagte, muß hier wiederholt werden. Jugendbewegung kann nie
und nimmer die Bewegung einer Jugendgeneration bis an ihr Lebensende
oder deren Fortsatz der durch sie lebendig beeinflußten nachkommenden
Jugend bedeuten. Jugendbewegung ist ein ewig sich generation-.raäßig er-
neuerndes Faktum. Alle, die sagen, die Jugendbewegung sei tot, haben voll-
kommen recht, weil es keine Jugend gibt, die sich frei nach ihien Kom-
ponenten bewegt. Und jede. Fortschritt innerhalb unserer Bewegung ist
eine Unmöglichkeit, weil wir die jüngeren Generationen mit uns altern
lassen. Es gibt keine Bewegung der Jugend aus sich heraus mehr, weil
wir die Dinge, die das Leben uns aufzwingt, in ihrer ganzen Kompromiß-
lichkeit verarbeitet den Jüngeren vorsetzen und ihnen aufoktroyieren mit
dem Wort: „Erfahrung". Wollten wir wirklich eine Jugendbewegung, dann
würden wir generationsweise die Aelteren nach meinem Vorschlag auf dem
Bundestag absondern. So muß die Jugend mit der einmaligen in revolu-
tionärer Zeit entstandenen Jugendbewegung mitaltern und mitsterben. Ver-
nehmet bitte deutlich, was der Mittlere Kurt Baruch im ßundcsblatt sagt.
Aber wichtiger als diese Bestätigung ist mir die von Kans Matthias. Die i
Vorwürfe, die Hans uns Dreien im Bundcsblatt macht, sollen mich, wie ^J
das nun geklärt ist, und treffen mich auch nur an der einen Stelle, wo das
ausdrücklich erwähnt ist. Wenn Hans fordert, kein Ziel, sondern einen
Sinn, so ist das die echte Jugendbewegung, die ich immer gefordert habe.
Dies ist immer nur da möglich, wo, wie Hans ja auch schreibt, Jugend sich
aus ihrer Seele und ihrem Geist entwickelt, unverbildet und unverbogen
curch die vorgekauten Ideen einer vielzuklugcn Altersstufe. So bin ich
denn mit Hans einig und habe das lange vor ihm gesagt, daß wir die Ju-
gendbewegung, daß die Aelteren jede eigene Bewegung der Jugend töten
und ich habe darauf hingewiesen, daß dies der Kulturfortschrittstod sei und
nicht das, was ich will. Ich habe die Schaffung eines Jüngerenbundes ge-
fordert, weil mir mehr an diesem Sinn, den jede selbstbewußte Jugend in
sich hat, lag, als einem Ziel, einer Fragestellung, die immer erst durch
Aeltere in den Bund hineingetrieben werde. Ich habe gefordert, daß kein
Führer mehr da sei, der in irgend freundlicher Verbindung als „Aktiver"
o
d«r Umwelt mit Kompromissen vor die Jugend trete. Denn die Fordertm|
2UI Eig«Dbewegung einer Jugend muO immer das eigene und unbeeinflußt«
Leben sein. Gerade diese hieraus resultierende IdeaLstellung der Jugend-
bewegung schafft, trotz der Umweit, ihre größten Werte, Wir aber lind
schon jetzt an der Jugendbewegung gescheitert. Wir wollten Jugend ent-
bürj^ern, wir selbst „Bürgerliche", so wie ich das Wort vorher erklärte.
und sind wieder mitverbürgert, notwendig erklärbar aus dieaeni Prozeß
des gemeinsamen Rückweges mit den Aelteren. Der Bund hat diese Tren-
nung: abgelehnt, er hat das Halt nicht hören wollen, vielleicht, daß er «s
ein zweites Mal von Hans Matthias, von Kurt Baruch oder mir hört, wo
aber nicht, da kann er auch nur zwei Wege gehen, zu seinem Tod oder
r um Sozialismus. Diesen ersten gehen wir ja schon. Wer dies aber nicht
will, der kommt für den Bund zum Sozialismus.
Denn wenden wir einmal dieselbe Betrachtungsweise an alle Ideen an,
die Sergey am Sozialismus anwendet, was hat Bestand? ? Nichts, — Die-
selben Fragen wollen wir an jede Idee «teilen, da bleibt an keiner etwas,
und sicher auch nichts an der Grundlage von Sergeys Kritik, dem „Grund-
wert", nach dem wir uns orientieren müßten. Mit Sergey zu streiten ist
deshalb so schwer für mich wie für jeden anderen Sozialisten, weil es die-
sen Grundwert für uns nicht gibt. Und ich glaube diesen Grundwert nicht,
solange er nicht genannt ist. Die Fragestellung jeder Jugend, ach über-
haupt jedes ordentlichen Denkens, geht anders, und so kommt man zum
Sozialismus. Ist ein Aenderungswillc vorhanden, als ein Wille, der sich
gegründet hat aus der Erkenntnis der augenblicklichen Lage, dann fragt
man: Ist das System, wie es heute besteht, daran schuld, daß alles so ist,
wie wir es nicht w^ollcn? ? Das wollten wir von Sergey beantwortet haben,
denn das sind beweisbare Dinge, er aber beantwortet Wahrscheinlichkeits-
dinge. Und wenn das System schuld ist, dann wird es auch nichts ändern
können und in ihm auch nichts geändert werden können. Also ein andere»
System. Und Sergey hat es nicht fertig gebracht, mir irgend zu beweisen,
daß der Sozialismus nicht die große Chance auf Verbesserung sei. Denn
bei aller Skepsis, die auch ich gegen den Sozialismus hege, wenn er nur
f ine größere Chance bietet, als das gar keine Chance bietende bestehende
'-oystcm, dann müssen wir seinen Weg gehen. So muß und soll unvcrkalkt
jede Jugend und so wird sie die Dinge sehen. Deshalb glaube ich, wo eine
wirkliche Not der Jugend zum Bewußtsein gekommen ist, da wird sie die
Chancen ergreifen und kämpfen — und das ist Jugendbewegung. Und da
klafft wieder die Wesensverschiedenheit zwischen uns auf. Ich habe Glau-
ben und Du Literatur, Ich fange an. Bedenken an der von Max-Otlo vor-
geschlagenen Bildungsarbeit zu kriegen. Denn tötet nicht auch sie den,
der Jugend gottseidank als Privileg erhaltenen, reinen Glauben? Der
Glaube ist es, der bekanntlich die Berge versetzt, wo immer nur er waltet,
aber nicht Literatur. Man merke sich dies schon )etzt für die fol-
gende Stellung zum Judentum. Diese Befrachtungsweise und dieser kämp-
ferische Wille ist tiefster Wert der Jugendbewegung. Seht Ihr nun, daß
wir gealtert, unwahr und verbogen sind? Sicher mag Hans Matthias das
besser gesagt haben in dem Artikel des Bundesblattes, wo er auch an-
schemend gegen mich rast, ohne zu merken, daß ich mit ihm rase. Wann
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endlich werden wir die Situation de. Bunde, erkennen und d.r.uf el
derintw: ."\''"''^" ^" '"" "" ^''^'^^"^ '" Situa ioncn und 1
knegen. D.«e Bedenkon sind da und keineswegs durch Sentiment zu e.
fernen, wohl aber durch Bekenntnisse.
Wir mü«en dem Bunde in seiner heutigen Gestalt (luchen und itl
bekämpfen, we.l er seinen Sinn nicht mehr hat und w»il «eine M..!.U
versagen mußten. Wir marschieren, aber jeder nach ei;;er er" rS'
tung - darum das Halt, darum das Sammeln!
Ich sage nicht^ daß es der Sinn des Bunde, wäre. Nachwuchs aj
deutsch-,ud>schen Kreisen für d»n Sozialismus zu stellen. Ich sage, etn
w,rkl,che Jugendbewegung, wie ich s,e bestimmte und wie allein sie r! h
t.g defmrert .st, muß eine Richtung haben. Diese wird aber in ihrer Kon-
Sequenz zu dem führen, was heute Sozialismus genannt wird Aber entH
.chheßt s.ch unser Bund nicht zu dieser Jugendbewegung, dann muß erl
..ch e,n feste, Zie setzen, denn dann hat er keinen Sinn durch seinT Ex
stenz alle.n, und d.ese, Ziel m^ß eben Sozialismus heüJen. Da u Tst di^
da'Zß vr"'""' ""'■^" '^"'" "'"^' ''' ''^•'"' «^ä- diesen iLd ab
da muß von vorne angefangen werden und darf keinesfalls eine indiW
dual.st..che Emstellung als Voraussetzung genommen werden.
Niemand von uns wird die sozialistische Bewegung als letztes Ziel .n
Ta Mitrer' ''V "r ''^''T'' '''''- ^°° - we-ßVielmeh: da , e'
das M tte zum Zweck emes Zustandes ist, der im Gegensatz zur bestehen
den S.tuafon .n der Lage ist, einen neuen Typus Mensch zu schaffen a,o
damit eigentlich zu einem religiösen Ziel. cnanen, also
E^ i^' «» I"'"n, zu glauben, religiöse Ziele setzten sich anders al.
1 r'r'"'T ^'^^ '*""''■ ""'^'^'' ^'"''- -"2'°- Bewegungen Sic'
durchsetzen, dann war ihr Weg immer die Politik und wenn schließ iV
wußten"! r\ ,"l"T '^: ""'"'"''^ ""'^' - «*- *-<<" w D^'
wußten die Bibekchreiber, die auf eine Revolution vor der Messiaszei
andeuten, sehr genau und ebenso die, die an friedliche Welteroherung dach
ten, was bedeutend seltener war. Sergey schreibt viel von der Erneuerut
des Menschen, wie wir ihn wollen, und meint den Sozialismus dazu "n ähj
Th febl 'T" r "if' ""'""^•'^ ^^^^inni sein wird. Diese Kritik
geh fehl w.e ich schon oben zeigte und wie ich es auch schon der Leu.
Westpha entgegnete, es gibt keine Bewegung, die Politik und Erziehung
MrLl h- . ''"'" r",^""^'"' "f°'2'°» auf ..Neue Menschen" von
£te b Ivo ''"■«7'"^°' /•" "^^^^^ ^'^ -h « kann, Sergey schon wider-
legte bevor er diese Behauptung schrieb. Die Weltanschauung ist immer
das primäre und die Politik zusammen mit der Erziehung die Auswir"un,
m'ir-h r'^pT- ?" ^°''"\/^' ""'■ ''^'""^-«^^ Selbstzweck und kaun
man ihr die Erkenntnis zum Vorwurf machen, daß die Erreichung ihrer
hänlt^ pTtu". ; 1'=^^,""'^^''«^ Lage von dem Wirtschaftssystem ab-
hängt? ,Pol,Uk ist doch ein Kampf um politische und ökonomische Vor-
dl: ^"^^.^*'"ä^° 7°" Standen oder Parteien." Sehr richtig, aber will man
Und w .". ' '^Z '^'■'if' \" ''^' id-loSische Grundlage absprechen?"
Und wird Sergey dieselbe Kritik am Zionismus vornehmen? ? Ich wUl
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nicht hier ausführlich beweisen, daß jeder Kreis von Menschen die Pro-
blematik annimmt und die Zielsetzung, die seiner Lage entspringt, und will
Sergey dies irgendwcm zum Vorvvurf machen? Ja, wenn das nicht so wäre,
wie stellten sich denn die iMenschen dann richtig zum Problem: das Leben?
Will Sergey behaupten, daß all das politische Tun ein Unsinn, weil ohne
ethische Begründung, ist? Dieser Vorwurf trifft heute nicht einmal die Na-
tionalsoz«alistcn, vielleicht die bürgerlichen Parteien, und diese deshalb,
weil, — man bedenke, daß die Gründe hierfür wirtschaftliche sind, — das
Bürgertum eine aussterbende Klasse ist, die jeden Strohhalm ergreift, ihre
vorläufige Herrschaft zu behalten, und wenn sie das nicht gekonnt hat,
jeden Strohhalm ergreifen wird, un^ die ihr eigenste Art erhalten zu können.
Hierbei ist aber auch schon vorausgesetzt, daß das Bürgertum ihm gemäße
Ideologien hat. Ich würde es jeder politischen Partei übelnehmen, wenn
sie, wie Sergey das fordert, unpolitisch wäre! ! Ich habe dieser Sergey-
schen Richtung schon so oft gesagt, daß es ein Unfug ist, man dürfe nur
solche Menschen erfassen, die ihr ganzes Leben schon so leben, wie es
ihre Ideahtcllung verlangt. Ist es Sergey denn unbekannt, daß ein sich
wohlfühlcnder Kapitalist, wie Bernhard Shaw, Sozialist ist? Oder besser
so, glaubt denn einer, ein heute lebender Sozialist, der zugleich Kapital
hat, müsse um seines Sozialismus willens arm werden? Diesen Unfug ver-
bietet ja eben das System, in dem wir leben. Und nur solche Dummkopfe
sollen Anhänger einer solchen Partei sein dürfen? Wenn Sergey so jedes
Mittel für Besserung für unethisch hält, wenn man nicht gleich im eigenen
Hause, trotz aller Umgebung, sei sie noch so hemmend, damit anfängt, dann
werden ihm die reaktionären bürgerlichen Parteien ebenso zujubeln, wie
den Kindern, die nicht mehr flunkern. Ja, dann gäbe es allerdings keinen
Anhänger der sozialistischen Parteien, >yeil sich doch keiner gerne als Idiot
bloßstellt. Ich muß wiederholen, was ich der Leni Westphal schrieb: Eine
derart idealistische Gesinnung können nur Menschen haben, die sorglos
ein Leben verbringen, das sie nicht kennen, die nicht um sich schauen
können. Spricht es nicht für die sozialistischen Parteien, ja für den Sozialis-
mus, daß er solche Menschen nicht hat? Die kann er gar nicht haben,
denn solche Menschen könnten mönchische Anhänger der Kirche im Zeit-
alter eines Franz von Assisi sein und sich mit den Tieren unterhalten. So
etwas hat die wirtschaftliche Lage uns langsam verboten und diese Ge-
dankengänge spielen sich in vereinzelten wohlsituierten Bürgerjünglingen
ab. Wenn Jugendbewegung^ Unverstand und Unkenntnis der Umwelt be-
deuten soll, dann lehne ich sie auch ab. Der Vorwurf, den Sergey vielen
Anhängern des Sozialismus macht, daß sie ihren Parteien anhingen ohne
große Ideale, sondern nur wegen der Aussicht, sich mal satt zu essen, trifft
uns sozialistische Kameraden überhaupt nicht, weil wir uns bisher immer
satt essen konnten. Aber wir empfinden die Ungerechtigkeit dieses Lebens
als eine Not und als unsere Not und wollen helfen, helfen, helfen. Wir
haben Ideale von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit und wollen unsere
Ideale verwirklichen. Und daß eine Zeit, in der wir leben, uns einen an-
deren Typus Mensch aufzwingt, als wir ihn wollen, das ist unsere Not,
tiefste bitterste Not. Und so empfinde ich die ganze Betrachtungsweise
dcij Sergey als mir wesensfremd, denn diese Not will er ja gar nicht lindern.
„es ist ja bloß eine Nol des Bauches", Da man aber dennoch irgend etwas
tun muß, so lindert man eine Not, die gar nicht da ist, Ihr sprecht so oft
von Eurer Not, ohne sie benennen zu können. Und deshalb erkenne ich
die Wesen^fremdhelt zwischen uns, weil ich trctj: jahrlanger Bemühung
keine Not an Euch gefunden habe. Ist Eure Not der Antisemitismus, so
tut Ihr mir leid, daß Eure Not so klein und egoistisch ist, die auch dann
klein und egoistisch bleibt, wenn man ,, ungebunden" dafür setzt. Was
heißt denn das überhaupt: Ungebundenheit? Gibt es heute keinen wirk-
samen Gott? Doch! Bloß heißt der Geld und hat nicht die Tugenden, die
er haben sollte. Ihr nennt das Ungebundenheit, weil Euch diese Bindung
nicht paßt. Uns paßt diese Bindung auch nicht. Aber während wir Aus-
wege suchend auf den Sozialismus stoßen, redet Ihr von persönlicher Not ^
und von persönlicher Befreiung, Die Allgemeinnot, die tatsächlich existiert,
überseht Ihr zugunsten einer eingeredeten persönlichen Not, Und redet
solche Not dem ganzen Bund ein, der nun auch sehr stolz ist, seine Not
zu haben und damit seine Existenzberechtigung. Aber dieser Stolz ist tat-
sächlich unsere schlechte Feigheit, unsere Angst vor dem Bekenntnis un-
serer unberechtigten Existenz. Unsere Not ist wirklich unsere schlechte
Tugend. Das ist der heutige Eund, wie wir ihn verneinen müssen.
Und heute will ich von dieser Not sprechen, wie es mir dünkt, was
sie ist. Ich hoffe bald zu hören, daß sie anders und wie sie anders ist.
Diese Not ist nichts weiter als ein unbefriedigtes Sexualleben der einzelnen.
Die Jugendbewegung und gewiß am wenigsten die Kameraden haben näm-
lich hier eine Lösung gefunden. Sehe man sich unsere Mädchen an. Ent-
weder Damen oder in Kluft laufende Gänse mit unterdrückten Backfisch-
gefühlen oder verbogene Altjüngferlein mit 18 Jahren. Und diese hohe
Ethik, die man dem Bürgertiim g3klaut und für sich verstärkt hat, hat
die Not mit sich gebracht, die größer ist als die der Bürgerkinder in den
Tanzstunden. Denn fragt doch auch unsere Mädels, die mit 15 Jahren tan-
zen gehen — auf einen richtigen Ball schon — , ob sie eine Not haben.
Sie haben einfach keine, weil sie für Patil, Emil oder Maxe schwärmen.
Das sind zwar dann ihre Nöte, aber die bringen sie hoffentlich geschmack-
voller Weise noch nicht in den Bund, Aber die Nichtgcsellschaftler im
Bund, die haben natürlich ihre Not, weil sie einfach unnatürlich sind. In
Jugendbewegungskreisen hält man den Kuß für eine Sünde und verachtet
darum die Operetten und Revuen, anstatt sie zu meiden, weil man sie als
bürgerlich und systemstützend, als Waffe dieses Prinzipes sieht. Wie hat
man als Führer seinen Jungens in der Jugendbewegung immer gesagt:
„Onanie schadet nichts, darum tut es nicht" und sie so in Seelcnkonflikle
gestoßen. Weil auch der letzte Mut zur Ehrlichkeit und zum so oft gefor-
derten Bercitsein fehlte und eigentlich wir so nie vor die hohen Werte
Verantwortung und Entsagung gestellt worden sind, darum sind wir sc
verbogen. Unsere bürgerliche Verlogenheit ohne die Formen des Bürger-
tums, das ist unsere Not. Ich will mir hier ersparen, die Kritik ans Bürger-
tum von der Seite der Moral und der Ethik her zu ziehen, von der Seite
der Erotik und der Sexualität. Unsere Not aljo ist, daß wir die Form nicht
mehr wollen und auch abgelehnt haben, in der alloin wir zufrieden existie-
ren können, solange wir die doppelte Moral, die dieser Form angepaßt war.
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nur verschönert auffjcnommen haben. Weil die ^anze Umwelt in ihrer
Form diese Verlojjenhcit mit einbezieht, weil diese nur in dieser leben
kann und damit alle heutij^en Moralbegriffe, deshalb sind wir ja nichts
weiter eigentlich, als — saj^en wir mal — Pubertätskranke. Wir sollten
uns eher hüten, diese Not als Tugend in die Welt zu brüllen. Ich will
hier nicht nachweisen, wie wir innerlich dem alten System, als seine Men-
schen, in all unseren Vorstcllunfjcn huldi|d[en. So sind wir innerlich reaktio-
när und wissen dies nicht zu leugnen und möchten doch so gerne. Hier
werden alle Widcrlegungsvcrsuchc wenig nutzen. Ich bin auch dann noch
nicht restlos widerlegt, wenn gesagt wird, was anderes denn diese Not sei
und wie sie sich Bahn bricht. Ich glaube diese Not nicht und suche Er-
klärungsgründc. Jeder Versuch zu widerlegen, ist hier notv/endigerweisc
immer noch etwas Negatives. Ich glaube, meine Erklärung ist richtig und
ich halte es dann für unerhört, aus jeder Einzelnot eine Notgemeinschaft
zu machen. Ebenso, wie die Religiosität jedes einzelnen noch keine Re-
ligionsgemeinschaft ausmacht. Eine Gem.einschaft wird immer durch ihr
Tun, durch die gemeinsame Tat. Auch dies merke man sich schon jetzt
für die Stellungnahme zur Religion, die nachher folgen soll. Aber ea ist
auch wieder keine gemeinsame Tat, wie es überhaupt keine Tat ist, an
sich herumzubasteln und sich zu vervollkommnen. Das ist einfach eine
Selbstverständlichkeit, die sich zudem sehr leicht psychologisch erklären
läßt. Und das eben ist der unüberbrückbare Unterschied Eurer Individuali-
tät und unseres Kollektivismus. Und diese Apo^^telhaftigkeit, nur sich zu
sehen und zu bessern, entspringt immer dem kleinkapitalistischen Bürger-
tum (Nietzsche!). Dieses als Grundlage für die Kritik am Sozialismus zu
nehmen, heißt geradezu ihn in der Wurzel minvcrstehcn. Und ich sage,
daß der Sozialismus allein in der Lage itt/uns aus dem Heute heraus zu
führen, weil er ein anderes System und einen anderen Menschen verlangt.
Natürlich ist Sozialismus mehr als irgend eine Machtgruppe, die sich diesen
Namen gegeben hat. Ich muß wieder auf Max Adler verweisen, ^zr außer-
ordentlich für die Erziehung zum neuen Menschen, nämlich dem Kollek-
tivisten, nämlich dem Sozialisten, eintritt. Und so kommt die Antwort auf
die Frage: Welchen Erziehungsweg müssen wir gehen?
Ich sagte die Antwort darauf schon vordem einmal, indem ich sagtet
Bewegt Jugend sich tatsächlich frei, «o kommt sie zum Sozialismus. Also
heißt diese Antwort einfach, jedem Einfluß des Bürgertums entziehen und
sich in möglichst feiner freier Gemeinschaft entwickeln lassen.
Der junge Mensch merkt den Gegensatz zwischen tatsächlichem Leben
und sozialistischem auf großer Fahrt, auf dem Lager. Also da, wo wir die
stärkste und feinste Gruppe sind und kein fremder Einfluß an ihn heran-
kommt. Merken wir nicht häufig, daß wir selbst auf dem Lager einfach
anders, besser, freier sind? In „die rote Kinderrepublik" steht ein Brief
eines Mädels oder Jungens an die Mutter daheim. Der ganze Inhalt dieses
Briefes ist etwa: Schade Mutter, daß wir nicht immer so leben. — hier hat
keiner Sorgen und wärest Du hier, dann hättest Du sie auch nicht, denn
hier gibt es keinen, der arm ist, und keinen, der reich ist, — Die Sehn-
sucht nach diesem wirklich ethischen Welten9tande kommt sicher armen
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denn da gibt « weder uÜrT,'? ""'^ '"'"^'""'•'° S"'«° herrschen;
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nicht, ,0 meine ich so! La„ » 1 ,t ^ ^'"''" ""'""^^^ii vor. Wo
I. auch Ideale wSendaT« Z K- , ' ""l""' °''=" ^"'^'""'ä ''"St
Unterscheidung «nf dem R,^ , . ' ' ^'"' ^"""^ W"'" ^«'-^h die
Grundhaltung Ihol gewiefeT hat's "'/^f'"'^"'"^ ""'' optimistische
Situation i„\em .etdTwol.'rs^tt '^ •"/r^'"^'' ''^^
Worten, weil wir Ja nur sehen da^j^Sn; , T "^''""'^'^ "'« b^ant-
muß und da anpacken E, L f '*'"''''" """ ""^ *«^ «rändert
worden und n.e Tst "o !^ne LT ".", "f ^""='"°'' ™ «ern geändert
da, fertige Bi.d Z An^reintdernTrof ^.H^^ ^t^ • ""' f''
dl«» gar nicht Die Frl.o««f«- j T , ^^^°' '* ^'^° ^'^M
in iele™ PaHe .t^^ll, t^Breh Sf lt'"f " '^f "f ^'
«rkcnnt ja der Sozinlism», «T. ir ''^,^. ^''^"°^"- Aber davon ab^e^ehen.
WirtschaLsystem Nt :L 1 /rTge d-e"s T'T ''' ''^'''^'^'^««''e
i»f der Kern dieser Silurtio^ W c 5^^ heantworten soll: Was
benennen, MeinTErlchten- L ^ /"m ^'^ ^" ''"'°'' ''"'"' "" " *"
Kar. Marx gewe/en^lt r;,^ ^sITS e'r"nf:h randr-^"1 '')
worden. Denn r/»rlc»* «,, r». t ^* tr nocn nie anders erkannt
ihr-eit, .„t durch das Wi'rUchaCS frtstaf L LTdat f^"-"'"''
nicht, sondern dieses viel eher der Kern ,»; T 1, f *''° "* ^'"'
Antwort auf meine Enltfctfo,,„„ t l . """'" "°"='' »"^ Hermann,
destagsreferar wo fch ihn "b i""'" T ^""''=^'''^" veröffcndicblo, Bun-
«afen antworten wen, er innerh.l" '^r' ^' "°"'' "'' '" ''"^ M-
:««. w.., wor'auf i^riSf i^^ ^rrind^fr d^-Ä
Wenn Sergey schließlich zur Ablehnung des Soziali.m,,. fr
h.be ich i. a^ch a^fOh^r iat. "Sf Lt ^'"T °^" ''''"^''
«ar nicht existiert und wo wir un, aZI T "'""'" '"' **"^' ^"
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wie kann da$ ein Heramunßsgrund tcin? ? Das erite itt mir •infteh oa-
vcrsländlich. ßuber wird durch seine jüdische Eijjenart zum Sozialitmu«
hingeführt. Daß so viele bedeutende Sozialisten Juden gewesen sind, wird
doch sicher kein reiner Zufall sein. Ich weiß, daß mein ganzer Sozialismui
erst Folge meiner positiv jüdisch-religiösen Einstellung im Augenblick de«
^Verwirklichungs willens geworden ist und da sagt Sergey, unsere jüdisch«
Eigenart hindere uns, zum Sozialismus zu kommen. Ich stehe gerade &ui
dem Standpunkt, unsere jüdische Eigenart prädestiniere uns zum Sozialis-
mus. Da höre ich nun vollends auf, zu verstehen. Mir ist es einfach un-
klar, wie das ins Bundesblatt konnte. Und ich muß leider sagen, auf mich
wirkte es da wie Effekthascherei gegen tden Sozialismus.
Ich habe mich nun ausführlicher, als ich es eigentlich wollte, mit Str-
geya Artikel beschäftigt, weil mir das nun doch sehr nötig schien. Ich sagtt
dabei schon, unsere Grundhaltung sei der ethische Wille nach Gerechtig-
keit, Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit, also ein Weltstand, der nur mit
einem neuen Menschen in einem anderen System möglich sei. Und ich
habe schon so oft darauf hingewiesen, daß, hier erscheint mir Marx sehr
einsichtig, das System es ist, was den Menschen formt und bestimmt, also
in Scrgeys Marxscher Formulierung: das gesellschaftliche Sein bestimmt
das Bewußtsein. Ich bat, sich zu merken, daß der Glaube die Berge Tcr-
sctze, und daß eine Gemeinschaft immer erst existiere durch die gemein-
same Tat, also durch das Berge versetzen. Ich wies dann darauf hin, daß
tatsächlich das, was man heute Sozialismus nenne, mit der Idee des Juden-
tums adäquat sei.
Das Judentum aber ist tot. Die Orthodoxie ist einfach eine unbedeu-
tende Angelegenheit geworden. Der Zionismus beschränkt sich darauf,
Judentum als eine zu keiner Idee verpflichtenden Angelegenheit aufzufassen,
sondern als Rasse und verwechselt so Judenheit mit Judentum. Ich habe
schon häufig gesagt, daß mir an der Erhaltung der Judenheit ohne das
Judentum äußerst wenig läge, ja, daß ich es für falsch hielte, einfach aus
der Einbildung, man sei intelligenter und pfiffiger als die anderen, über-
haupt etwa5 besonderes, eine Sonderexistenzberechtigung zu machen. Ich
will andererseits, aus vielleicht lächerlichen Selbsterhaltungstrieben, dies
Judentum nicht missen, teils wohl auch gerade darum, weil ich glaube, daß
die Juden gefühlsmäßig und intellektuell in gleicher Weise diesem jüdischen
und sozialistischen Ziele, das ich ja als religiöses charakterisierte, am näch-
sten stehen. Den Zionismus lehne ich ab, weil er einfach die Realität nicht
ist oder bietet, die er zu sein vorgibt. Das Aufbauwerk eines Landes haltt
ich für äußerst begrüßenswert, weniger allerdings, wenn das anstatt vom
interessierten englischen Imperium von den imperialistisch daran sehr un-
interessierten Juden gemacht wird. Und zur Erhaltung des Judentums
außerhalb Palästinas im Westen Europas oder im vornehmen New York
ist diese palästinensische Bewohnerschaft einfach unfähig. Heute zieht sie
ja ihre Lebenskraft und -Weisheit gerade aus diesen Teilen der Erde. Ich
halte den Wert eines verstreuten, wenn auch schwer definierbarea, aber
irgendwie zusammenhängenden Menschenknäuels nicht für sehr hoch. Der
Werl kann nicht in irgendwelchen Rasseeigenhciten liegen, denen auch
13
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^'ft-^'
■vwHia'fi'*.
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noch ihr typisch Rassehaftes nicht nachgewiesen ist und de,
doch tatsächlich nicht sehr wertvoll ist. Ich sage, daß für J
der Menschheit jede Existenz nur um der Existenz willen J
und damit für mich der Zionismus, der allein diesem Ziele dk
eine irgendeiner Struktur nach glcichgeartete Masse ein biJ
gefühl, d, h, kann sie schöpferisch sein oder werden, so bcsf
raein^chaft zu Recht und zu Nutzen. So meine ich, existit,
heute kaum noch zu recht, weil sie den leuchtenden Steril
«tme religiöse Ziel nicht mehr haben. Im Ghetto konnte die
noch Trost, also noch, wenn auch falsche. Realität sein.
Emanzipation und dem Eindringen ihrer unschöpferiscH
Menschen in die Wissenschaft und unter die andersgcarteteJ
flie ein Kinderspielzeug geworden. So sehen wir heute die Rel
für alte Leute und kleine Kinder gut. Mit Ausnahme eines
fremden Teiles von Juden. Die Religion ist gar nicht mel
der Ideale einer Gemeinschaft, sie Destimmt das Leben der
nicht und weist überhaupt keine Verbindung mit dem Lebei
alles andere als eine Religion. Ja unsere ganze Vorstellung
gion ist verkehrt. Religion ist uns heute nicht Fahnenträger
Uchungswillens einer Gemeinschaft, der als Autorität, als Füj
hchcn Ziel den einzig ewigen Gott anerkonnt, Religion ist
Zufluchtsort unserer Angst und Feigheit und dient unserer s|
gung und Selbstbeweihräucherung. Sie fordert nichts mehr
dem wir fordern von ihr.
Ganz anders ist dies alles in Zeiten, wo die Masse M«
Religion ergriffen war. In solchen Zeiten aber ist die Bibell
sondern immer erweitert woruei ujd deshalb stellt sie mit r1
der Bücher dar, das alle Widersprüche und auch entgegen^
Stellungen in sich vereinigen kann und alle wissenschaftlich!
legbaren Gedanken in sich aufnehmen kann, ohne seinen ev
verlieren. Im religiösesten Zeitpunkt des jüdischen Volkes, d:
wenn es sich zu einer gemeinsamen Tat aufraffte, was mei
geschah, ist die Bibel erweitert werden (Propheten) und st,
entstanden (Thora). Das zwingt uns zu ganz anderer Stellun]
die Religion. Das zwingt uns zum schnellen radikalen BrucI
was heute Religion genannt wird und doch eben nur eine läcl
nei ist.
Die Aehnlichkeit der Prophetenzeit mit der ncurcligiösl
unserer Tage ist am klarsten in den Sätzen des Arnos: ,.Abe
„Ich bin Euren Festtagen gram und verachte sie; ich mag ni
Eure Versammlung. Ich habe kein Gefallen an Euren Brando]
opfern und Dankopfern. Hinweg mit dem Lärm Eurer Gesäi
mag Dem Psalterspicl nicht anhören. Sondern es möge das R«
wie Wasser, und die Gerechtigkeit, wie ein starker Strom
Hause Israel mir denn in der Wüste die vierzig Jahre lan^^
und Speiseopfer gebracht?" {Arnos 5, 22—25.)
Ich halte die Erreichung dieses Zieles Sozialismus viel w<,
politisches Ziel als für ein religiöses. Ja. politische Ziele gib|
14
noch ihr typisch Rassehaftes nicht nachjjewicscn ist und d ;rcn Erhaltung
doch tatsächlich nicht sehr wertvoll ist. Ich sage, daß für len Fortschritt
der Menschheit jede Existenz nur um der Existenz willen < in Nonsens ist
und damit für mich der Zionismus, der allein diesem Ziele d ent. Hat aber
eine irgendeiner Struktur nach gicichgeartcte Masse ein bi idendcs Ideal-
gefühl, d. h. kann sie schöpferisch sein oder werden, so bcj teVt diese Ge-
meinschaft zu Recht und zu Nutzen. So meine ich, existi( ren die Juden
heute kaum noch zu recht, weil sie den leuchtenden Slcr i, das gemein-
tame religiöse Ziel nicht mehr haben. Im Ghetto konnte die
noch Trost, also noch, wenn auch falsche, Realität sein.
Emanzipation und dem Eindringen ihrer unschöpferisc
Menschen in die Wissenschaft und unter die andersgeartete
sie ein Kinderspielzeug geworden. So sehen wir heute die R
für alte Leute und kleine Kinder gtit. Mit Ausnahme eine
fremden Teiles von Juden, Die Religion ist gar nicht m
der Ideale einer Gemeinschaft, sie Destimrat das Leben der
Religion ihnen
Aber mit der
gewordenen
Menschen ist
gion nur noch
kleinen welt-
r der Träger
Einzelnen gar
nicht und weist überhaupt keine Verbindung mit dem Lebe i auf, ist also
von der Rcli-
des Verwirk-
allcs andere als eine Religion. Ja unsere ganze Vorstellung
gion ist verkehrt. Religion ist uns heute nicht Fahncnträgei
lichungswillens einer Gemeinschaft, der als Autorität, als Fi irer zum sitt-
lichen Ziel den einzig ewigen Gott anerkennt- Religion ist|Lins heute der
Zufluchtsort unserer Angst und Feigheit und dient unserer
gung und Selbstbeweihräucherung, Sie fordert nichts mehr
dem wir fordern von ihr.
Ganz anders ist dies alles in Zeiten, wo die Masse M
Religion ergriffen war. In solchen Zeiten aber ist die Bibc
sondern immer erweitert worum ujd deshalb stellt sie mit F geht das Buch
der Bücher dar, das alle Widersprüche und auch entgegen
Stellungen in sich vereinigen kann und alle wissenschaftlicl
legbaren Gedanken in sich aufnehmen kann, ohne seinen e' igen Wert zu
verlieren. Im religiösesten Zeitpunkt des jüdischen Volkes, c is war immer,
wenn es sich zu einer gemeinsamen Tat aufraffte, was m< st gezwungen
geschah, ist die Bibel erweitert werden (Propheten) und s
entstanden (Thora). Das zwingt uns zu ganz anderer Stellu
die Religion, Das zwingt uns zum schnellen radikalen BrucI mit all dem,
was heute Religion genannt wird und doch eben nur eine läc|ierliche Liter-
nei ist.
elbstbeschöni-
vqn uns, son-
nsch von der
nie geglaubt.
esetzte Ideal-
leiaht wider-
ist sie auch
nähme gegen
Die Aehnlichkeit der Prophetenzeit mit der ncureligiö;
unserer Tage ist am klarsten in den Sätzen des Arnos: ,,Abe • Jahwe sagt:
,,ich bin Euren Festlagen gram u.id verachte sie; ich mag ni ;ht riechen in
Eure Versammlung, Ich habe kein Gefallen an Euren Brande pfern, Speise-
opfern und Dankopfern. Hinweg mit dem Lärm Eurer Gesa ige, denn ich
mag Dein Psalterspiel nicht anhören. Sondern es möge das R >cht sprudeln,
wie Wasser, und die Gerechtigkeit, wie ein starker Strom.
Hause Israel mir denn in der Wüste die vierzig Jahre lang
und Speiseopfer gebracht?" (Arnos 5, 22 — 25.)
Ich halte die Erreichung dieses Zieles Sozialismus viel vÄniger für em
politiscties Ziel als für ein religiöses. Ja, politische Ziele gi^t es ja über
14
n Forderung
^abt ihr vom
Schlachtopfer
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I
^
haupt nicht, weil Politik immer der Weg und nie das Ziel ist. Aber wij
liehe Religiosität muQ den Weg /.u ihrem Ziel gehen und nicht beides
beten und warten. So ist die Frage, wie wirken Pclijjionsgrundsätzc
Religionsgemeinschaften auf die Zeit, weil daran allein man ihren Exist*
wert bemessen kann. Wenn viele Menschen nach dieser Frage zur Ab|
nung jeder Religion und zur P.ejahung der Politik kommen, so haltcl
persönlich das für einen Fehler, weil die Politik doch die Errichtung,|
Kreuzigung und Auferstehung einer Seele und auch der Massenseele,
ich glaube, nie erreichen wird. Dieser Fehler ist erklärbar aus dem Non;
der uns heute als Religion entgegentritt.
Der große Unterschied von Christentum und Judentum kommt
rr unterstützend hier zu unseren Gunsten. Das Christentum lehrt, daß
selig werde allein durch den Glauben, das Judentum lehrt, allein d|
die sittliche Tat. Das Christentum kriegt von der Jetztzeit seinen Absj
brief wegen seiner Jenseitsethik. Das Judentum kriegt diesen Absagel
weil es heute christlich ist. So heißt es für den jungen Juden, das Juj
tum und die in ihrer Art gemeinsame und kämpferisch mögliche Masse
zu schaffen, durch oder mit Erkenntnis und Schaffung der jüdischen
gion, die ja gar nicht und nirgends existiert. Dann werden wir abkoi
können vom Worte Soziaiismus. Fängt das Judentum an, seine Missioi
kennend wieder aufzunehmen, also sich treu zu sein, fangen wir
ihm die notwendigen Grundlagen zu schaffen, so werden wir mit ihm S(
an seiner Wirkungskraft und an der von uns allen ersehnten Wirkung
Wird sich so eine Masse befehlen lassen von ihren rein ethischen Z|
und auf Durchsetzung ihrer Ziele dringen, dann werden die Menschci
das nicht wollen, sich von ihr trennen, und neue Menschen, die dies w(
werden zu ihr dringen. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo endlich
gionsangehörigkeit mal Bekennertum, mal Anhänger an einen gemeins;
Glauben bedeutet und nicht zufällig in es durch Geburt hineingesi
Horden degenerierend. Diesen Zustand zu schaffen, ist notwendig.
Aus der Tat wird ein Erlebnis geformt, gewertet und verstandeij
der gemeinsamen Tal entsteht das gemeinsame Erlebnis, So kommei
M- zur Massenreligion und -religiosität auch nur über diesen Weg. Das is|
V V7eg, den die jüdische Jugend gehen muß. und so erschemt unsere Erzi(
hier eine religiöse in dem einzig möglichen Sinn echter Religion,
müssen wir aus unserem Judesein Konsequenzen ziehen, anstatt dai
nach unserer Selbstcrhaltung uns flehend umzusehen. Weil wir aber|
letztere tun, darum sind wir Degenerierende und Unwirksame die
Zeit unseres Lebens. Der Unwirksame aber lebt auch eigentlich gar
Wir haben endlich die Tatsache anzuerkennen, daß wir Juden da sind|
aus unserer Existenz für uns ganz bestimmte Wege in unserem
folgern. Dazu sollte die jüdische Jugendbewegung da sein und dies j
sie den Juden erklären. Aber auch darin, in ihrer innerjüdischen Prol
beantwortung hat sie versagt. Sie wird das in Zukunft nicht mehi
dürfen, wenn sie weiter existieren will. Der Zionismus ist für mich
lehnen, weil er nur verständlich ist aus dieser ängstlichen Fragchal
Wie werden wir Juden so erhalten, daß es uns mögliehst gut geht
ist kein Zufall, daß der politische Zionismus in der Blütezeit des m
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chistwchen Deutschland zur Z«it des wohlgefälligst«!! individualiatischen
Bürgertuma entstanden ist. Denn diese Gründe zum Zionismus sind iojndi-
vidualistisch, nur auf das cijlcnc Wohl bedacht ohne großes Gesamtziel,
daß der Zionismus meines Erachtens unfruchtbar, unjüdisch, ja wirklichem
Judentum entgegengesetzt ist. Deshalb kann ich es verstehen, wenn Max
Hanns den Zioniimus als Kompensierung ewiger Minderwertigkeitskomplexe
ablehnt. Für uns gilt es, ob wir den Willen zur wirkliche^^ Erneuerung
oder den Willen zu einer dem Wert nach fragwürdigen Selbstcrhaltung
haben.
So habe ich hier die ideologische Grundlage der deutsch-jüdischen und
überhaupt der gesamten jüdischen Jugcndbev/egung gegeben. Ich weü3, daß
ich in einzelnen Punkten nicht ausführlich genug gewesen bin und werde (^
das nachholen, wo es gefordert wird. Ich habe mich andererseits in eine,
den Rahmen einer Ideologie sprengende, weite Diskussion eingelassen, die
mir nötig erschien. Wir sehen durch den Bund langsam sich stärkere Risse
kristallisieren und wollen Klarheit und schnelle Lösung. Mir erscheint die
Jugendlandtheorie, die mal in Mittel'deutschland geherrscht hat, zu fade,
um mich gern mit ihr auseinanderzusetzen. Hier sei nur soviel gesagt, daß
ich dieser Theorie den Namen Jugendbewegung nicht zubillige, denn pas-
sender ist hier das Wort: Kindergarten für die reife Jugend. Ich bin mir
unklar, ob es neben dieser Formulierung eine andere, außer einer chaluzisti-
schen, gibt. Denn der überzeugte Zionist wird sich mit uns einig sein, daß
Religion im heutigen Leben alles andere als Religion ist. Er wird uns zu-
geben müssen, daß dieser Weg der Galuthjuden eventuell geeignet ist,
wieder nur als große Chance, nicht nur das Weltjudentum zu erhalten,'
sondern darüber hinaus wirksam werden zu lassen. Und er wird uns zu-
geben, daß dieser Gedanke und dieser Weg der Jugend gehören. So sind
meines Erachtens Möglichkeiten für einen neuen Bund da. Ich glaube, daß
dieser geschaffen werden muß, wenn nicht im letzten Augenblick der Kame-
radenbund sich entscheidet, dieser Bund zu sein, gemäß seinem eigentlichen
Willen. Unsere Diskussion über all unser Grundsätzliches sei hierm.it be-
gonnen und hoffentlich schon am Bundestag beendet.
16
(S-^-^ M-(^^
J
Grundsätzliches
(von Günther Eckstein)
fch will im folrfendcn versuchen, einmal in größerem Rahmen mein Hild
von der Welt, vom Menschen und vom Bunde zu zeichnen. Ich tue die^
nicht, um zu den vorhandenen Ideologien eine neue zu setzen; denn Ideolo-
gien sind nachgerade billig wi- Brombeeren. Aber vielleicht sehen doch
manche, daß es nicht bloßes Querulantcntum ist, was uns immer wieder
gegen Mermann und ietzt auch gegen den erwachenden Nationalismus im
launusgau auftreten laßt. Vielleicht auch wird der eine oder andere be-
merken, daß dieses Weltbild nicht so unbegründet ist.
Vieles mußte ungesagt bleiben, wie überhaupt der Aufsatz nur eine An-
dcutung geben will, mehr eine Aneinanderreihung einzelner Elemente, die
^T Kl^'T AH ^" !"^^^," ''""^ ^^""^ Einzelnen überlassen muß; denn hier
ist nicht der Ort, und ich bin nicht der Mann, eine geschlossene Lebens-
philosophie zu geben.
' c ^^ ^a^^^eßlaubt zugleich im Namen von einigen mir verbundenen . Men-
5 rik'"^ ''''n °^^'' ^'^ ^"^'^^^ '"^ ^^""^ ^^^^e". .sprechen zu dürfen, und
deshalb das allzu persönliche ..ich" weitgehend durch „wir" ersetzt.
I.
Jr.f n"° vorweg sagen, dalJ ich nur ungern an diesen Aufsatz heran-
ging. Denn wir wirken viel lieber im kleinen Kreis; und nur, wenn uns
- wie heute :m Buna - eme Klärung unumgänglich notwendig erscheint,
wenden wir uns auch an einen größeren Kreis.
v^HrJnlfn' M """'^^ Erziehung überhaupt dahin auf, daß wir den uns an-
sond.rn Iq ' u"" "^^^'^^^ ""'"/-^ Einsichten und Weisheiten vorsetzen,
sondern daß wir ihnen in erster Linie die Augen öffnen. Die Menschen
wach,Pn ^"r'"" '"' " ""^^^ ^^" Bindungen erkennen, in denen si? auf"
wachsen, aus denen wir sie zwar so weil als möglich befreien wollen die
aber dennoch täglich auf sie einwirken. Wir wisfen allerdings genau daß
wir gegenüber diesen höchst realen Bindungen nicht neutralble'ben kön
nen, wie es den Vertretern der „freien Entscheidung" vorschwebt w"r
wissen, daß wir ganz bewußt gegen diese Bindungen erziehen müs en da
wix sonst nur diesen negativen Kräften Vorschub leisten würden diren
Bekämpfung unsere Jugendbewegung ausmacht. Wir wissen ebenso! daß seh
kein Fuhrer den Mund verbinden kann und daß er seine eigenen Ideen nt
unterdrucken wird. Wir erwarten nur, daß das GrundorLip seiner Er-
:u^'dn^/V\;S"^/°'/^^ Individualität des Erzogenen 'ser&i:rschlirßt
ul ^^"^/^^^^^^t' d'c darauf abzielt, einen Menschen für eine bestimmte
dl im^I iürr •.'•.''' '^l zu befähigen, mit den Dingen fertig zu werden^
^^rum ; R •^^^°^' V- 't" ^«^^"l^eten. Dies ist auch einer der Gründe
TbLsTelk w.r.?'^ Erziehung m Nürnberg immer weniger auf den Bund
einmal steht Leoensraum. m dem jeder von uns als Aelterer
f
IL
de^^skhi^rr^r'^l.'^ifu^.^^^f.'"^"^^^ ^^ä^"P^^"= Ö^^^" *^inen Idealismus.
mliheT die Dinl .^ . '^"'^ hmwegtäuscht. Wir wollen un^^ immer be-
Wir L, f M u j,"" ' '^^^° '^'^ ^'^ ^^nd, nicht wie wi^ sie wünschen
Wir beurteden Handlungen nicht danach, wie sie c^emeint si^d Tondprn
51
\
I
\
Wir sind darum auch Gegner jeder Art von Romantik. Insbesondere
der Romantik des Wortes, die durch eine möglichst schwülstige oder über-
steigerte Ausdracksweise eine besondere Eij^cnarf der Gedanken vortäuscht
oder gar eine Gedankenleere verbirgt. Wir sind der Ansicht, daß man
alles so einfach wie möjjlich sa;>en soll, auf die Gefahr hin, daß es manchen
Leuten dann zu simpel und selbstverständlich erscheint.
Daß wir bei dieser Einstellung nicht eben das sind: was ma« gemein-
hin religiös nennt, wird niemand wundern. Allerdings glauben auch wir,
daß keine große Tat ohne Leidenschaft getan wird, und stehen nicht an.
diesen Trieb mit Heinrich Heine als religiös zu bezeichnen. Aber was mehr
ist, iat vom Uebel.
in.
Wir sind überhaupt keine Fanatiker, die Art eines Klabund oder Morgen-
•tern liegt uas näher als die eines Upton Sinclair. Weil wir meinen, daß
der Einzelne am besten aus sich selbst heraus seine Stellung in der Um-
well findet, halten wir es nicht für unsere Aufgabe, unsere Umwelt ständig
mit unserer Weltanschauung zu beglücken. Nichts liegt uns ferner als .
die Rolle des eifernden Apostels, der immer andere zu „bekehren" sucht. (
Wir stehen damit im ausgesprochenen Gegensatz zu den Menschen des
Kreises, die alle in gewisser Beziehung „Missionare" sind. Wir sind uns
bewußt, daß wir damit dem Kreis gegenüber im Nachteil sind; denn zweifel-
los erliegt ein großer Teil der Mittleren ~ und das ist keine Schande! —
nur zu leicht einem mit genügend Eifer vor ihnen aufgebauten Weltbild,
sofern es nur von einigermaßen sympathischen Menschen in einigermaßen
sympathischer, wenn auch unklarer Art, dargereicht wird. Wir sind uns
klar, daß in dieser Haltung des Kreises eine Gefahr für den Bund liegt;
denn offenbar gehört sie so fe«;t zu seiner ganzen Idee, daß er davon nicht
lassen kann,
IV.
In dem Geist, den ich im obigen anzudeuten versucht habe, gehen wir
vor allem auch an die Fragen heran, die uns unsere Zeit und unsere Um-
welt aufgeben. Hier sind zunächst noch ein paar Worte zum Thema In-
dividualismus und KoMcktivismus nötig, über meinen Aufsatz im 21. B.-B.
hinaus. Wenn man überhaupt in &Q^r Geschichte Europas seit dem Mittel-
alter eine gewisse Linie feststellen kann, so ist sie zweifellos die Geschichte
d?r Versuche zu immer bewußterer Gestaltung des Lebens des Einzelnen
und der menschlichen Gesellschaft, immer wieder unterbrochen freilich durch
Exzesse menschlicher Raubgier und Niedertracht, menschlicher, politischer
und ökonomischer Unterdrückung.
Marx und Freud bezeichnen die letzten großen Stationen auf dem Weg
zu dieser bewußten Gestaltung. Den Beginn bildete das Italien der Re-
naissance, das den Menschen zum ersten Mal aus der Gebundenheit des
Mittelalters befreite. Nicht mit Unrecht hat man das Mittelalter als die ^
Pubertätszeit der europäischen Menschheit bezeichnet. Es dauerte dann
einige Zeit bis man erkannte, daß ein schrankenloser Individualismus sich
selbst schädigt und daß das Zusammenleben der Menschen gewisse Rück-
sichten auferlegt. Die starke Bevölkerungszunahme im Zusammenhang mit
der industriellen Arbeitsteilung erzeugte zudem eine Gleichförmigkeit der
Interessen, die zur Organisation zwang. Falschlicherweise laezeichnct rran
das häufig als Kollektivismus. In Wahrheit bedeutet aber Kollektivismu«:
etwas anderes: er bedeutet die Unterordnung des Lebens einer Gesellschaft
und damit aller ihrer Einzclglieder unter einen bestimmten Gedanken oder
Begriü', durch den erst und durch den allein schon jede Handlung Werl
und Sinn erhält. So war im Mittelalter die Religion bezw. die Kirche das
Zentrum allen Lebens. Das ist aber endgültig vorbei und alle Versuche, von
r
{.
der Religion her eine solche neue Sinngebimg ru .schaffen, sind von vorn-
herein dazu bestimmt, im kleinsten Kreis unfruchtbarer Sekten zu ersticken.
Die einzij^e Form, in der sich bis heute noch Kollektiviamus in größcrem
Maßstab erhalten hat, ist der — Nationalismus. Weil etwas deutsch ist,
hat CS schon einen besonderen Wert. Fürs Vaterland ist Mord erlaubt-
Die Nationalchrc, die typische Form einer nach sachlichen Grundlagen gar
nicht fragenden Kollcktivehre, siegt über die einzig wirkliche persönliche
Menschenehre, — ■
Jetzt wird erst klar, warum Hermann's Kollektivismus als wichtigsten
Punkt den jüdischen Nationalismus enthält, und auch warum er dem alt-
preußischen Staat und dem deutschen Nationalismus vom Schlage Stapel
soviel Verständnis entgegenbringt.
Ergänzend kann man noch feststellen, cLaß der Hang zum Kollektivismus
jeglicher Art in den Ländern West- und Südeuropas schon viel stärker
überwunden ist als etwa in Deutschland. Man vergleiche z. B. auch den
Aufbau der Arbeiterparteien in England, Frankreich, Spanien mit Deutsch-
laad. Im übrigen lese man in der nicht genug zu empfehlenden Schrift von
Henrik de Man „Sozialismus und Nationalfaschismus" (Verlag Alfred Protte,
Potsdam, RM 1,50) nach über die Zusammenhänge zwischen Kollektivgeist
und geistiger Primitivität.
V.
In der jüdischen Frage ist unser Standpunkt allmählich bekannt. Wir
halten es für sinnlos sich gegen die Tatsache zu stemmen, daß ein jüdisches
Volk seit der Auflösung der gemeinsamen Wohnstätte nicht mehr existiert,
und fühlen uns viel zu sehr als Deutsche, als daß wir uns darin irre machen
ließen durch alle Versuche diese Zugehörigkeit zu bestreiten. Dabei leug-
nen wir durchaus nicht unsere, historisch bedingte, jüdische Eigenart, eben-
sowenig die Werte, die sie neben vielen Unwerten in sich birgt. Aber
der Wunsch nach Erhaltung und die Besorgnis über die Bedrohung des
Judentums ist uns im Grunde fremd. Denn was an jüdischen Werten vor-
handen ist, wird sich selbst erhalten. Man kann die Bibel nicht ausrotten,
man kann die Wirkung von Jesus, Spinoza, Marx, Lassalle, Freud nicht
ungeschehen machen. Wir können von uns aus nur das tun, daß wir —
ohne ängstliche Seitenblicke, ob das nun jüdisch ist oder nicht — so leben,
wie wir es für richtig halten. Jedenfalls sehen wir in den krampfhaften
Bemühungen zur Wiederherstellung eines jüdischen Volkes in der Diaspora
nur die Gefahr eines neuen Ghetto, Nein, unser Ort und unser Volkstum
ist das deutsche und eine der wichtigsten Aufgaben des Bundes erblicken
wir darin, die jungen deutsch-jüdischen Menschen noch mehr als bisher
aus ihrer jüdischen Isolierung zu lösen, wie sehr auch diese Aufgabe durch
Antisemitismus und panjüdische Bestrebungen erschwert werden mag,
VI.
Wir wollen aber nicht in den Fehler so mancher glücklich assimilierter
Juden verfallen und in dem Wunsch als ,,Volideutschc" zu gelten, gleich
nach rechts zu den nationalistischen Deutschen rutschen. Wir meinen,
daß nicht nur unsere jüdische Abkunft uns das verbietet, nicht nur unser
Begriff von der Nation als etwas durchatis fließendem, sondern vor allem
eine klare Betrachtung des gegenwärtigen Aufbaus der Gesellschaft. Unser
Weg geht nach links, zum Sozialismus als der Bewegung, die den Kampi
gegen den herrschenden ungerechten Gesellschaftsbau in vorderster
Linie führt, an die Seite der Arbeiterschaft als der Schicht, die das vitale
Interesse und die geschichtliche Aufgabe der Ueberwindung des gegen-
wärtigen Zustandos hat. Dabei ist klar, daß wir als überwiegend geistige
Menschen besondere Aufgaben in diesem Kampf haben. Ohne deshalb im
Proletariat aufzui^ehea, müssen wir aber immer in lebendiger Berührung
mit den Menschen der Arbeiterbewegung stehen-
53
V^CiAAAjUAJjiA^
BiyuuU^i)^^ lUfi, i>/ih J^i,'Tii,jfj^
vvVölkische Substanz"
(von Günther Eckstein)
Dieser JBegriff, von Buber und Stapel übernommen, gilt heute in weiten
Kreisen des Bundes als selbstverständliche Tatsache, Es ist höchste Zeit,
daß man sich einmal klar wird, ob und inwieweit dieser Begriff Realität
ist und wo er beginnt, reine Gedankenkonstruktion zu sein. Höchste Zeit
deshalb, weil letzten Endes die jüdische Stellung eines Bundesteils auf
diesem Begriff fußt und mit ihm steht und fällt.
Man sagt, jedes Volk habe seine ihm eigentümliche Substanz, die es
von anderen Völkern unterscheidet. Diese Substanz sei irgendeinmal in der
Geschichte entstanden (oder gar: ihm, dem Volk, , .mitgegeben") und in
ihrem Kern unwandelbar. Eine Substan^vermischung sei nicht möglich.
Der Begriff der ,, Substanz" nnjßte in dieser Form also in der Ge-
schichte nachzuweisen sein. Mir scheint er jedoch aller geschichtlichen Er-
fahrung zu widersprechen; die Geschichte der Menschheit zeigt m. E. klar,
daß der Begriff der ,, Substanz", wie Buber ihn prägt, eine absurde
Fiktion ist.
Ich erinnere zunächst an den Fundamentalsatz alles Weltgeschehens,
gültig für die Geschichte der Gestirne genau wie für die Geschichte der
Lebewesen, der Nationen und des Individuums: Was in der Zeit entsteht,
endet in der Zeit; was einen Anfang hat, hat auch ein Ende, Es heißt also
sich über diesen Fundamentalsatz hinwegsetzen, wenn man behauptet, daß
die heutigen Nationen, in denen sich die jeweiligen Substanzen verkörpern,
ev/ig dauern werden. Denn wie wir v/issen, sind unsere heutigen Nationen
gar nicht sehr alt, Sie sind alle entstanden durch Vermischung wcsensvcr-
schiedencr Vo'ksstämme, Kulturen, die im Erlebnis gemeinsamer Landschaft,
gemeinsamer Geschichte, gemeinsamer genialer Menschen einschmolzen zu
einem neuen organischen Ganzen. Die Elemente der eingeschmolzenen
Völker sind da und dort noch sichtbar, sind natürlich nicht völlig ver-
schwunden, haben natürlich aufeinander eingewirkt, sich gegenseitig be-
fruchtet: aber wer vermöchte sie heute noch zu scheiden, sie, die längst zu
einem neu'^n Ganzen verschmolzen''
Die heutigen Engländer entstanden aus der Verschmelzung von Nor-
mannen, Kelten und Angelsachsen auf einem Inselland, das nicht sehr
fruchtbar, aber reich an Bedenschätzen ist; die Franzosen entstanden aus
Franken und Kelten, und Rom stand Pate; die heutige spanische Nation
ist gleichfalls ein Produkt ihrer Geschichte: der Einfluß von Römern, West-
goten, Arabern, Juden, mittelamerikanischen Goldes, südlichen Klimas
mußte zusammenkommen, um die Nation in ihrer heutigen Gestalt zu
prägen. Teile all dieser Völker sind dabei eingeschmolzen worden. Wer
wagt zu behaupten, daß dieses Volk im Kern noch den Ureinwohnern
gleiche; wer wagt zu messen, wer nun von all diesen Faktoren das heutige
Gesicht der Nation am meisten bestimmte?
Drei Beispiele, willkürlich herausgegriffen, zeigen uns, wie in der Ge-
schichte der Nationen ein dauerndes Entstehen, Vermischen und Vergehen
(Hellas, Babylon!) ist; nichts ist fest, nichts ist unwandelbar. Substanz
einer Nation, wenn man schon diesen Ausdruck unbedingt gebrauchen
will, erscheint also bestenfalls als die Quintessenz der jewailg
21
t
erlebten Gescliichte (im weitesten Sinn: politische, ökonomische,
geistige und religiöse Geschichte), Landschaft und Genies.
Die Geschichte zeigt weiter, daß das Erlebnis gemeinsamer Gegenwart
schon während weniger Generationen mehr bindet, als die Verschiedenheit
der Herkunft trennt. Eine Zeitlang äußert sich die Abstammung noch in
einer besonderen Haltung, in einer etwas unterschiedlichen geistigen oder
körperlichen oder religiösen Veranlagung; doch verwischen sich diese
Unterschiede mit der weiterschreitenden Einschmelzung. Große Ereignisse
oder Umwälzungen beschleunigen diesen Prozeß (Kcuzzüge, französische
Revolution, Aufklärung, Weltkrieg, deutsche Jugendbewegung).
Auch hierfür ein Beispiel: die Hugenotten in Deutschland. Sie ver-
raten noch einige Generationen lang ihre französische Abkunft durch eine
gewisse erfinderische Wendigkeit; sie erschließen z. B. ihrer neuen Heimat
neue Gebiete der Technik, Landwirtschaft, Diplomatie; sie. die wegen ihrer
Religion verbannt wurden, zeichnen sich ihrerseits durch Toleranz aus; sie
leben — zum Teil heute noch — in eigenen Religionsgemeinden: wer
aber will behaupten, sie seien keine Deutschen, seien noch Franzosen?
Ich fasse zusammen: Die Geschichte widerlegt schlagend, daß die ..Sub-
stanzen" der Nationen (sowie die Nationen selbst) in ihrem Kern unwandel-
bar sind. Sie zeigt, daß durch Vermischung neue „Substanzen", neue
Nationen entstehen, die durch gemeinsames Erlebnis gleicher Gegenwart
zusammengeschweißt werden.
Die Anwendung aufs Judentum ist nun nicht mehr schwer: Wir erkennen
erstens, daß die indische Nation sich herauskristallisierte unter Einschmel-
zung der Urbevölkerung Palästinas, unter Einwirkung ägyptischer, assyri-
scher, babylonischer Kultur, zu denen später griechische und persische
traten; formend auf die Nation wirkten in gleichem Maße ferner die im
wesentlichen agrarische Wirtschaftsform, das Mittelmeerklima, die Persön-
lichkeit eines Moses (entschuldigt die Unvollständigkeit dieser willkürlichen
Aufzählung, die keinen Anspruch auf Vollzähligkeit und Svstematik er-
hebt). — Mit der endgültigen Zerstörung des Tempels gab es keine gemein-
same jüdische Gegenwart mehr, die nationale „Substanz" zerstob in alle
Winde, trat unter den Einfluß der verschiedensten Kulturen, wirkte auf sie
und wurde von ihnen verändert. Die Abgeschlossenheit im Ghetto (die
für die Juden unfruchtbare Beschränkung auf den eigenen engen^ Kreis
bedeutete) konnte diesen Prozeß der „Einschmelzung" in den betr. Völkern
nur verzögern, nicht auf die Dauer unmöglich machen. Wo das Ghetto fiel,
(5ing die Entwicklung schnell vor sich. Wir können das ia selbst an der
Entwicklunf? der letzten 150 Jahre in Deuschland beobachten. — —
Zu allen Zeiten und in allen Völkern gibt es Menschen, die über der
Verschiedenheit der Herkunft, die kein Vernünftiger leugnet, die Gemein-
samkeit der Gegenwart nicht sehen. Lassen wir uns durch sie nicht irre
machen, mögen sie nun Hitler oder Stapel oder Buber heißen!
Nachbemerkung: Manchen von uns wird diese Auseinander-
setzung mit Recht nicht befriedigen, da sie die Menschen nur in ihrer natio-
nalen Gebundenheit sieht und die soziologische ganz außer acht läßt. Ich
will in einem weiteren Aufsatz versuchen, die Sache von der soziologischen
Seite her zu beleuchten,
22
tlerunjl der wirtsch.ü'tlichen Verhältnisse die Welt sich erneuern kann, daß
nur im Rahmen einor flerechten Gesellschaftsordnung ein Leben möglich :st,
wie wir es erstreben.
Dieser Kampf, der Kampf für den Sozialismus im weitesten Sinne, soll
un.sere Weltanschauunj^ werden; und es wird keinen WiderKpruch geben
zwischen privater Anständigkeit und politischer Gemeinheit, wenn der
Sozialismus für un^^ der NX'W zur Erneuerung ist, wenn ohn/ ihn der Bund,
ohne ihn das Leben keinen Sinn hat!
Ich möchte mich im folgendem^icht zu sehr mit praktischen Einzelheiten
beschäftigen, sondern nur auf die^. wichtigste Frage ein/chcn, auf die zu-
künftige Stellung der Aelteren im Bund,
Wir empfinden auch heute noch, d\ß derjenige, der yi^ seinem Berufe, ,,im
Krankensaal, am Ladentisch und in döf Amtsstube"" /xiSere Ilallimg zu ver-
wirklichen sucht, in unserem Sinne wirkt. Zu einof solchen Gesinnung er-
ziehen wir und werden wir immer wiedötr erzieh/n. Doch wir wissen, daß
das allein nicht genügt, daß man ,,am Ladentiscli durch größere Anständig-
keit, in der Amtsstube durch ein reineres mlichtgefühl", wie Gerhard Fein
schrieb, die Dinge nicht , .wirklich änderl'7\und daß diese Einsicht den
Aelteren hinführen wird zur Arbeit im Sozi41isnaus neben seinem Beruf.
Daraus ergibt sich, daß eine Trennun/ von Jsüngeien und Aelteren im
Bunde gefordert werden n.uß. da die Jiingeren sich, jeder politischen Täti,|-
kcit enthalten müssen. Die Form der Entsendung, oie nun allerdings einen
anderen Sinn hätte als früher, müßte ywieder auft^enoiAmcn und dii aus dem
Jüngcrenbund „Entsandten" in ein/ni Aelterenbund \usa limcngeschlossen
werden. Der Zeitpunkt der Entsendung wird sich einlach danach richten, ob
der Aeltere im Jüngcrenbund nach aktiv ist, ob seine lOräftc im Jüngrrcn-
bund noch so gebraucht werdefi, daß sie für andere AuLabcu noch nicht
frei sind. So wird der Zeitpu/kt nach der Lage der OGs \ind der Persön-
lichkeit des Einzelnen verscmieden sein.
Wieweit ein solcher Aelterenbund nicht nur eine Gemein >^afl sozialisti-
scher Kameraden wäre, seindern auch noch andere bestimrate\Aufgabcn zu
erfüllen hätte und daru^i seinen Kreis weiterziehen könnte, i\ill ich hier
noch unerörtert lassen.
Es ist klar, daß hierzu, wie auch zu vielen anderen Dingen no^ viel zu
sagen sein wird, so zur Jüngerencrziehung, um nur ein B>;^picl zu\ nennen.
Die nächsten Diskussionen und Artikel im Bundesblatt, wie dis praktische
Arbeit in den Gruppen, werden in diesen Fraj^en weitere Klarung byingen.
Hier sollte nur das Grundsatzliche herausgestellt werder
Soziale, nicht nationale Entscheidung!
(von Günther Eckstein)
Man hat sich seit einem Jahr im Bund angewcjhnt, den Menschen ziemlich
ausschließlich in seiner nationalen Gebundenheit zu sehen. Man kam von
daher zu einer jüdisch nationalen, wenn auch vorläufig noch nicht zionisti-
schen Zielsetzung, die, wie m den letzten Bundesblättern von verschiedenen
Seiten zti zeigen versucht wurde, falsch ist.
Nim scheint man vielfach vergessen zu haben, daß dot Mensch nichl nu:
national gebunden !st, sondtia auch soziologi-jch, daß er nicht nur c nein
bestimmten Volk angehört, sondern auch einer bestimr-.ten Gesellschafts-
schicht.
Dies Vergessen lA ojfährlich; denn unsere nationale Zui^ehönjkeil ist eine
organisch entstandene, lebendig wirkende Tatsache, in der wir an si.-h
ebenso wenig Stellung .-u nehmen brauchen wie ein Wassertropfen m einem
Fluß. Die nationale Frage haben wir in der Praxis längst entschieden.
Dagegen wird die soziologische Entscheidung für uns zur Lebensfrage; Wir
leben heute in einer Zeit — vielleicht v/ar es sogar schon immer so — wo
man nicht mehr aus nationalen Gründen kämpft, sondern aus so.-ialeD. Jn
diesem Kampf gilt es also für eine Jugend, die sich verantwortlich in die
Zeit stellt, Stellung zu nehmen. Dahinter treten alle anderen Fragen zurück.
\X1e liegen die Dinge ? Wenn man von den Uebergängcn absieht, kanr
man in der heutigen westeuropäischen Gesellschaft eine bürg?.rliche Ober-
schicht, eine bürgerliche Mittelschicht und eine proletarische Unterschicht
unterscheiden. Die deutschen Juden, insbesondere aber die Kreise, au.
denen sich die „Kameraden" rekrutieren, gehören zum überwiegenden Twil
dcr bürgerlichen Mittelschicht an. Nun ist heute bereits eine Bins'enwahrhei.
daß diese Mittelschicht in immer stärkerem Maße „verproletarisiert". Aucb
in der jüdischen Schicht, die an sich viel mehr zur Selbständigkeit neigt, ijt
dieser Prozeß ganz deutlich zu beobachten. Insbesondere von der heran-
wachsenden Jugend bleibt eine immer größere Zahl in abhängiger Stelluni^.
während noch unseren Vätern selbstverständlich war, sich selbständig zu
machen. Krieg und Inflation haben den ganzen Prozeß beschleunigt.
Praktisch uaterscheidet sicn diese Mittelschicht heute vcn der Un*er-
jchicht eigentUch nur noch durch ein Quantum ßiidungsgut, das sicto in ihr
noch erhalten hat. Sic leistet sich — infolgedessen? — auch heute noch
vielfach den Luxus einer romantischen Weltbetrachtung. „Die realdenkenden
Kräfte sitzen oben und unten; die Mitte aber lebt immer in einer rom.an-
tischen Sphäre, in der Geltungstrieb, Ehrenprinzip, Standesbewußtsem. Bil-
dungsstreben usw. sich auf dem Weg über den Intellekt in einer utopischen
Sphäre auswirken, die selten zur Tat, zur Realität führt, sondern sich mci--
sten* mit der Illusion begnügt. . . . Deshalb mußte diese Miitelklasse auch
erst vor die unmittelbarste Not, den unmittelbarsten Kampf um die eigene
Exi-.tcn^ gestellt werden, um einen Teil des utopischen und diiekt ver-
logenen Ballastes, den sie mit sich führte, über Bord zu werfen." (Hans
Zehrer, „Die Tat", 9. Heft, Dezember 1929.)
Werner Rosenstock hat sich in seiner Kritik an den Kameraden ein große«
Verdienst erworben, indem er da.s, was in letzter Zeit im Bund gesprochen
wurde, unter diesem Winkel betrachtet. Es ist so, daß die nationale Frage
nur deshalb so große Wichtigkeit für den Bund bekommen konnte, weil seine
Menschen aus der bürgerlichen Miltelschicht stammen, die ihre Kinder noch
immer ziemlich lange vom eigentlichen „Kampf ums Da.sein" fernhält. Es
wird verständlich, daß der Aeltere überhaupt, und der Kaufmann früher all
der Akademiker, aus einem Bund herauswachsen muß, dessen Probleme cii«
Probleme einer reichlich lebensfernen bürgerlichen Jugend sind. —
Hermann ßcht — bewußt oder unbewußt — von der Annahme aus, die
bürgerliche Mittelschicht als solche — das bedeutet zunächst noch nicht: in
ihrer heutigen Form — sei erhaltenswert; ja, mehr noch, gerade sie sei im-
stande, der Menschheit den „neuen Menschen" zu bringen.
Hier scheiden sich unsere Wege, und hier ist der Punkt, an dem die
kommende Diskussion im Bund einzusetzen hat.
Ist die bürgerliche Schicht als solche tatsächlich
erhaltenswert, oder steht sie vor der Entscheidung
zwischen oben und unten, was heute gleichbedeutend
ist mit rechts und links?
Ich möchte heute noch nicht begründet Stellung nehraen, aber ich möchte,
daß der Bund an diese zentrale Frage des heutigen Bürgertums nicht heran-
geht, ohne sich immer bewußt zu bleiben:
daß seine Denkungswcisc bedingt ist durch seine soziologische Zugehörig-
keit; ^^^''
daß man die ideelle Erhaltung einer Schicht nicht wollen kann ohne ihre
ökonomische und soziologische Erhaltung, und umgekehrt, (Der Streit zwi-
schen idealistischer und materialistischer Geschichtsauffassung ist letzten
Endes sinnlos; denn die Geschichte ist eine ständige Wechsel- wirkung
zwischen Ideen, Religionen einerseits und Wirtschafts- und Gesellschafts-
formen andererseits; und wer glaubt, nur eines der beiden Reiche könne
auf das andere einwirken, begeht einen Irrtum,)
. P :? Bundesblatt der „SCameraden"
1%/UX/c ^^OO^'^'l^ (Abgedruckt aus dem 8. Bundcsblatt der DJJG.)
Das 9. Bundesblatt enthält die Referate (Hermann Gcrson und Mo Katz)
sowie den wichtigsten Teil der Diskussion des diesjährigen Bundestages und
damit, wie Hermann Gerson am Schlüsse des Heftes ausdrücklich hervor-
hebt, die Kernfragen des Bundes. Wer als Außenstehender die im Blatte
enthaltenen Gedanken auf sich wirken läßt, der wird nicht nur fragen, ob
die Antworten, die auf die angeschnittenen Probleme gegeben werden, der
eigenen Einstellung entsprechen. Er wiid vielmehr die nötige Distanz haben,
jm, mehr vielleicht als der in den Dingen Stehende, beurteilen zu können,
ob es überhaupt sinnhaft ist, Fragen wie di,e angeschnittenen in den Brenn-
punkt bündischer Auseinandersetzung zu rücken. Mit anderen Worten, er
*vird nicht so sehr materiell zu den einzelnen Teilproblemen Stellung
nehmen, sondern vielmehr formell die Betrachtungsweise als solche kritisch
untersuchen. —
Hermann geht davon aus, daß unserer Zeit die Bindungen an etwas Zen-
trales, von dem aus alle Lebensgebiete bestimmt werden, fehlt. Es bleib«
dahingestellt, ob diese Behauptung richtig ist, und wenn ja, ob der , .bin-
dungslose" Zustand in diesem Sinne etwas zu Ueberwindendes und etwa«
L'eberwindbares ist. Denn die Gefahr dieser Betracfihing liegt darin, daß
alle tatsächlichen Erscheinungsformen unseres augenblicklichen Lebens al*
8
'^jij-.j
I
i
iinwesenlliche Symptome angesehen werden, an denen ein Herumstochern
Stückwerk bedeutet. Was man bemängelt, sind nicht die Erscbeinungs-
lormen als solche, sondern die ihnen zugrunde liegenden Kräfte. Objekt der
Kritik, Objekt der Auseinandersetzung und Objekt des Kampfes ;sl daher
nicht das Leben in seinen vielfältigen Ausdrucksformea, sondern «me Ab-
straktion des Lebens. Der Kampf um ein Abstraktum verpflichtet aber in
der persönlichen Lebenshaltung zu nichts.
Um das an einem ganz praktischen Beispiel zu erklären: lehne ich etwa
den heutigen Wirtschaftsziistand ab, so werde ich bei der Berufswaul in
Konflikte gebracht werden und nicht selten im täglichen Handeln vor
schwierigen Entscheidungen stehen. Anders, wenn ich die Dinge so be-
trachte, wie Hermann es tut. Dann bedeutet ein Kämpfen auf diesem TcH-
gebiet menschlichen Lebens ein Herumstochern an Symptomen. Ich werd«
also tagüber recht und schlecht meinem Beruf nachgehen, und des Abend«
das Grundlegende der Situation durch langwierige Auseinandersetzungen zu
klären suchen. Alltagsarbeit und Feierabendbeschäftigung können friedlich
nebeneinander hergehen, ohne sich zu schneiden, ohne miteinander zu kolli-
dieren. Bis man dann der vielen Legaldefinitionen von Richtung, Situations-
bezogenheit, Menschenbild, Gesinnung, Ganzheit, Konkretheit und Haltung
müde ist, sie über Bord wirft, um sich mit allen zu Gebote stehenden Kräf-
ten dem Berufe zu widmen. Und zwar verhältnismäßig unbelastet von bün-
discher Vergangenheit, da man nicht gelernt hatte, die Dinge beim Namen
zu nennen, abstrakte Auseinandersetzungen getrieben hat, die im konkreten
zu nichts verpflichten, was man dann — nach Ankauf des obligaten Paddel-
bootes — als Lösung der Aelterenfragc bezeichnet. Man mache es sich doch
nicht bequem, indem man sagt, all diese Menschen wirkten eben an ihrem
Platze im Sinne des Bundes. Wo liegt denn, konkret gesagt, dieser Sinn,
wie äußert er sich? Jüdische Anwälte und jüdische Aerzle sind nach ihren
Qualitäten untereinander differenziert, aber nicht nach ihrer Vergangenheit.
Wozu diese ganzen Abstraktionen und Abstufungen? Wir sollten noch
lebensnahe genug sein, um die Bewertung des Individuums nicht schematisch
nach seiner Haltung, Situationsbezogenheit usw. zu treffen, sondern nach
Imponderabilien, die der Mensch, der in der Jugendbewegung^ lebt, empfin-
det, auch ohne daß sie analysiert werden, und der Mensch, der sie nicht
empfindet, auch nicht durch langwierige Etikettierungen verstehen lernen
wird. Derartige Abstralctionen mögen für kulturphilosophische Fachinter-
cssenten Bedeutung haben und es mag hausbacken, ungeistig oder unakade-
misch erscheinen, wenn man sich nicht auf sie einläßt. Für einen Bund als
solchen sind derartige Umschreibungen eher schädlich als nützlich, zumindest
aber unfruchtbar. —
Gewiß steht man einer positiven Arbeit der Aclteren de» Bundes in der
Oeffentlichkeit nicht ablehnend gegenüber. An einer Stelle wird sie sogar
von Hermann^ ausdrücklich gefordert, vorausgesetzt, daß sie aus einer be-
stimmten Geisteshaltung heraus gewährleistet wird. Aber mit dieser For-
derung und mit dem guten Willen allein ist es nicht getan. Ich will es mir
nicht leicht machen mit der Argumentation, indem ich einfach sage, ich
zweifle, daß der Wille bei der Mehrheit des Bundes überhaupt vorhanden
ist. Nein, der Wille ist bestimmt vorhanden, aber ungewollt entsteht durch
\:
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l\ t^ r>f^ i y^ ^ J.
I
Nochmals: Zur jüdischen Frage
(von Günther Eckstein und Fritz Heiclielheim)
Sieg Hirschs Referat fordert, nun es schriftlich vorliegt, zu eingehender
Auseinandersetzung heraus, eingehender und besser als sie am Führertag
möglich war,
Vorweg sei festgestellt, daß Siegs allgemeine Voraussetzungen, wenn nicht
in allen Einzelheiten, so doch mindestens der Tendenz nach richtig sind:
Tatsache ist, daß sich die kapitalistische Wirtschaft konzentriert, organi-
siert und bürokratisiert hat; Tatsache ist, daß in gleichem Maßsab eine
Vergewcrkschaftung der Arbeiter und Angestellten stattgefunden hat; Tat-
sache ist, daß eine weitgehende Verarmung auch der jüdischen Bevölke-
rungsschicht in Deutschland eingetreten ist, Ueber Mängel der Statistik
mag noch einmal Walter Stern schreiben,
Sieg begeht aber nun grundsätzlich den Irrtum, „die Juden" in Deutsch-
land als Volk zu betrachten und nicht, wie es richtig wäre, als eine be-
stimmte Gesellschaftsschicht, wie z. B. die Kleinrentner, die Beamten, den
Adel, um nur einige zu nennen, bei denen in den letzten Jahren zum Teil
weit stärkere wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwandlungen ein-
getreten sind. Aus diesem Irrtum heraus begeht Sieg den Trugschluß, daß
der Bestand der ,, jüdischen Gemeinschaft" durch die wirtschaftlich-sozialen
Umwälzungen bedroht ist, (Eine Nebenfrage: was hat man eigentlich heute
unter „jüdischer Gemeinschaft" zu verstehen ?) Demgegenüber sei auf folgende
Tatsachen hingewiesen: Die „jüdische Gemeinschaft" befindet sich seit Be-
ginn der Emanzipation in einer ständigen, bald rascheren, bald langsameren
Auflösung. Die letzten Jahre, in denen die Geschwindigkeit der Verprole-
tarisierung der jüdischen Schicht kolossal zugenommen hat, brachten tat-
sächlich einen gewissen Aufschwung der gesamtjüdischen Tendenzen inkl,
des Zionismus, Außerdem zeigt sich, daß gerade die zu Wohlstand gelan-
genden Juden in der Regel sich viel schneller assimilieren als die anderen,
(Diese Entwicklungen sind nachprüfbar: etwas ganz anderes ist es, ob man
sie begrüßt oder bedauert. Auf keinen Fall aber geht es an, bald einen
Zweck-Pessimismus, bald einen Zweck-Optimismus zu zeigen, wie Hermann
dies am Führertag tat,)
Wir wollen also festhalten: Die Krise der „jüdischen Gemeinschaft", so-
weit sie auf die wirtschaftlichen Umwandlungen zurückgeht, ist die gleiche
wie beim gesamten bürgerlichen Mittelstand überhaupt. Was an „Be-
drohung des geistigen Bestandes" darüber hinausgeht, ist völlig unabhängig
von den wirtschaftlichen Umwandlungen unserer Zeit. Es handelt sich also
um zwei vollkommen verschiedene Probleme, die vollkommen verschiedene
Behandlung erfordern.
76
\
1
\
Weil Sieg dies vergißt, kommt er zu direkt zweckuntauglichen Vor-
schlägen, neben anderen — Berufsberatung, Berufsausbildung, Arbeitsver-
mittlung — , deren Unzulänglichkeit er selbst betont, Oder glaubt jemand
im Ernst, durch Hebräischlernen den Wirkungen der wirtschaftlichen Um-
schichtung entgegenarbeiten zu können? Ich kann mir nicht helfen, der
Schrei nach Förderung des jüdischen Gemeinschaftslebens in jeglicher Art
klingt in diesem Aufsatz, der sich angeblich mit der wirtschaftlichen Lage
der deutschen Juden befaßt, furchtbar gekünstelt und aufgepappt. Ich
glaube, gerade wer Sozialismus ernst nimmt, sollte sich vor solchen „bürger-
lichen" Vermanschungen hüten.
Wir haben es, um es nochmals zu wiederholen, mit zwei grundverschie-
denen Problemen zu tun: wirtschaftliche Bedrohung einerseits, beruhend
auf der wirtschaftlichen und sozialen Umschichtung, und geistige Bedrohung
andererseits, zurückgehend mindestens bis auf die Emanzipation, in Wirk-
lichkeit natürlich bis auf den Beginn der Diaspora (Alexandria, Spanien).
Die erstere ist zweifellos vorhanden, doch im Grund, wie unsere Beob-
achtungen zeigen, nicht anders als beim gesamten bürgerlichen Mittelstand
auch und daher nur in Verbindung mit allen betroffenen Schichten zu be-
kämpfen. Wer glaubt, daß dies durch Rückkehr zu einer Art Zunft- oder
Ständewirtschaft möglich ist, der mag zu Herrn Mahraun gehen; wer aber
glaubt, daß so etwas im Zeitalter des Weltverkehrs und der Arbeitsteilung
nicht mehr ganz zeitgemäß ist, daß vielmehr nottut, die Organisation der
Wirtschaft in den Dienst der Konsumenten, d. i. der arbeitenden Völker,
nicht einzelner Großunternehmer und Unternehmerverbände zu stellen (und
natürlich die geistige Umwandlung, die damit einhergeht, zu fördern), der
wird wohl auf irgendeine Weise zum Sozialismus kommen. Dabei wäre
die Frage, wie weit der egoistischere nationale Sozialismus Mussolinis und
der entsprechenden deutschen Gruppen hierhergehört, einmal gesondert zu
untersuchen, —
Die zweite, die geistige Bedrohung, dagegen, in dem Sinn, wie Sieg und
Hermann sie gebrauchen, ist in Wirklichkeit keine Bedrohung, Es geht
hier freilich um die Frage, ob die Nachkommen des jüdischen Volks noch
weitere Jahrhunderte im — diesmal selbstgewollten — Ghetto dahinvege-
tieren oder ob sie endlich, endlich durch bewußte Bejahung der Emanzipa-
tion zu wirklich freien Menschen werden wollen.
Kein Volk, auch das jüdische nicht, kann auf die Dauer als lebendige
Gemeinschaft existieren zerstreut unter allen Völkern, ohne eigenes Land.
Wo es die Möglichkeit hat, sich seiner Umgebung zu nähern, macht es
davon gern Gebrauch, Nur wo es abgesondert gehalten wird, bildet es
sich, um überhaupt leben zu können, ein, es sei noch ein Volk. In dieser
Fiktion lebend, hat auch das jüdische Schein-Volk Jahrhunderte hindurch
verharrt, indem es von seinen alten geistigen Gütern zehrte, sie weiter
verarbeitete. Wer, wie Spinoza und Karl Marx, wahrhaft Neues schuf,
mußte notwendig nicht nur den engen Rahmen der Judenheit sprengen,
sondern auch in Gegensatz zu ihr treten. Mit der Emanzipation, deren
eigentlicher Beginn vor ungefähr 150 Jahren anzusetzen ist, war den Juden
zum ersten Mal die Möglichkeit gegeben, wirklich innerlich freie, unbe-
77
rl» -
engte Menschen und Teil eines lebendigen Volkes zu werden. Der Groß-
teil des deutschen Judentums machte von dieser Möglichkeit Gebrauch;
wer die Geschichte der Emanzipation kennt, weiß, wie befreiend sie
empfunden wurde. Seit dieser Zeit geht sie, in verschiedenem Tempo, nicht
ohne starke Rückschläge auch, weiter. Seit Jahren ist sie ernstlich ge-
fährdet durch Antisemitismus einerseits und gesamtjüdische Tendenzen an-
dererseits, die sich in Wechselwirkung gegenseitig nähren. Es ist die An-
sicht aufgekommen, man gebe etwas wertvolles Jüdisches auf, wenn man
sich der „jüdischen Gemeinschaft" entziehe. Andersherum ausgedrückt:
Man bedrohe dadurch den „geistigen Bestand" des Judentums, Als ob an
dem, was man heute noch geistig als eigentlich jüdisch bezeichnen kann,
etwas so wertvolles wäre! Als ob nicht das, was wahrhaft wertvoll am
alten jüdischen Geistesgut ist, längst unverlierbar in uns allen ruhte, längst
auch der ganzen Menschheit unverlierbar zu eigen wäre! Klammern wir
uns doch nicht an das unterscheidende Wort „Juden", das wirklich heute
nichts anderes als eine Herkunftsbezeichnung ist! Lassen wir endlich diese
nationale Ueberheblichkeit, die da glaubt, die Juden vermöchten, was allen
anderen Völkern mißlang, durch Jahrtausende hindurch, auf fremdem Boden
unter fremden Völkern lebend, ein Volk zu bleiben! Ein eigenartiges
Menschentum, von Blutserbe und historischer Schicksalsgemeinschaft be-
dingt, mag bleiben, mag uns für Generationen oder dauernd von der Misch-
ehe abhalten. Ein Teil der vielgestaltigen deutschen Nation werden wir
nichtsdestoweniger sein,
Ist es wirklich eine Empfehlung für nationaljüdische Einstellung, daß sie
sich besser als mit anderen Deutschen, blutsbewußten oder nichtbluts-
bewußten, mit jenen Nationalisten gut verstehen kann, die auch dem er-
lebnismäßig und bewußt deutschen Judentum aus ihrem Nationalismus her-
aus das Lebensrecht auf deutschem Boden verwehren, die jederzeit bereit
sind, durch Kriege andere Nationalismen zu vernichten? Ist nicht, wie
die Entwicklung in Palästina zeigt, die Duldung fremder Nationalitäten eine
billige Tugend, die man hier aus seiner Not macht und die man ablegt,
sobald man sich stark genug als Bewegimg glaubt? Spricht es nicht aller
Vernunft Hohn, wenn man sagt: wichtiger als was getan wird, ist, daß
man es gemeinsam tut? Danach ist es also auch sinnvoll, gemeinsam Selbst-
mord zu begehen? Die Judenheit ist ja tatsächlich im Begriff, dies zu tun,
geistig wenigstens, und körperlich beinahe, indem sie dem Antisemitismus
die besten Waffen liefert. Oder glaubt man ihn zu bekämpfen, indem man
sein wissenschaftliches Grundprinzip, die Unwandelbarkeit der Rassen-
substanz, wie er, da anv/sndet, wo es nicht hingehört, nämlich bei der
Abgrenzung der Nationen? Hat man immer noch nicht aus der Geschichte
der Völker gelernt?
Man fragt vielleicht bei einigen Leuten im Bund, wie sich solche jüdische
Einstellung mit der Zugehörigkeit und dem lebendigen Bekenntnis zu einem
deutsch-jüdischen Bund verträgt. Wir glauben, sie macht ihn überhaupt
erst notwendig. Der Bund hat im Rahmen der Emanzipation der deutschen
Juden eine ganz bestimmte historische Aufgabe. Er erschließt der jüdi-
schen Jugend das Erlebnis der deutschen Jugendbewegung, das ihr auf
78
/
m
anderem Wege, d. h. in nichtjüdischen Bünden, nur m seltenen Fällen ge-
bracht werden kann. Er deutscht sie hierdurch ständig stärker ein. ohne
daß darüber ein Wort gesprochen zu werden brauchte. Die nie geleugnete
Eigenart der jüdischen Jugend erfordert zudcrn eine ihr entsprechende
Form der Erziehung, die sie in den deutschen Gesamtorgani«mu«= gesund
und unverkrampft eing liedert.
i
tue und noch stärker, was ich geistig produziere, der deutsch-jüdischen
Grundstimmung entspringt, die ich mir durch Geburt gewann und durch den
„Kameradenbund" als Schöpfung ebensolcher ,,deutsch-jüdis^Ker" Menschen
kultivieren lioß. Trotz alledem ist es nicht etwa das Ue^^rhandnehmen ost-
jüdischer Elemdnte in vereinzelten Ortsgruppen oder,.4'nderes (ein ,, Führer"
der deutsch-jüdilchen Mentalität müßte auch diejr^ Leute führen können),
die diese „deutscVjüdische Mittelschicht" (As#fmilation — Nationaljuden-
tum) speziell der \ameraden in die augeM^ölickliche Vertrauenskrise zu
bringen scheint, sondVn einzig und alleinyrfer langsame Zusammenbruch des
schließlich auf der Erz^hung dieser MiKclschicht basierenden „Kameraden-
bundes". \ y^
So erscheint dieser Ar^kel, d^ das Resultat längerer und tiefgehender
Ueberlegungen über das "^rs^windende und evtl. Kommende und die
Summe aller seit dem Sein iX Bund über ihn getanen Einzelbetrachtungen
ist, an einem Zeitpunkt, aryaemSsich der Bund in entscheidenden Phasen zu
befinden scheint. Ich haKc versuctt, meine Stellung hier noch einmal dar-
zulegen, um einer evtr EntscheidurW am Bundestag in jeder Hinsicht die
wissensmäßige Unta^age von dem Bestehen solcher Meinung zu geben.
Ich warne aber J/den noch nicht so entschlossenen oder vielleicht auch
denkfaulen Menschen, sich vielleicht einfi^ etwaigen Uebereinstimmung der
Grundstimmu^ wegen dieser meiner Gesamtanschauung völlig anzuschlie-
ßen, ohne icden einzelnen Punkt, besonders I und II, die unablösbar dazu
gehören, Jfritisch betrachtet zu haben, da ich hier eine noch in der eigenen
Entwicklung entstandene und daher noch wandelbare Privatansicht äußere,
die ^ineswegs Grundlage irgendeiner neuen Bundesrichtung werden darf
und soll. Richard Freymann.
/r.
öl ^y^ L^kX A ^^
Zur jüdischen Frage
ijj^
(von Günther Eckstein)
Motto: Schluß mit der Mottomanie!
Ende vorigen Jahres, in den Auseinandersetzungen, die zu Hermanns
Rücktritt führten, wurde von verschiedenen Seiten die Notwendigkeit emp-
funden, daß der Bund seine deutsch-jüdische Stellung wieder eindeutig fest-
lege und kläre. Es ist tatsächlich so, daß unsere Stellung in dieser Frage,
in langen Kämpfen vor Jahren endlich geklärt, wieder verwischt wurde,
so daß wir heute weit entfernt von einer Einheitlichkeit sind. Dies scheint
mir um so gefährlicher, als in der erstaunlichen Verwirrung, die die ganze
deutsche Judenheit in diesem Punkt befallen hat, es doppelt notwendig ist,
daß ein Menschenkreis da ist, der hier eine klare Stellung hat; um so ge-
fährlicher auch deshalb, weil wir heute drauf und dran sind, über der wichti-
gen Auseinandersetzung über das „Wohin" in soziologischer Beziehung die
Grundlage zu verlieren, die trotz aller Kämpfe ums Ziel die Menschen des
Bundes früher verbunden hat.
39
i
Der ersten Entscheidung steht die Behauptung entgegen, in der deutschen
Judenheit und in der Judenheit überhaupt seien in den letzten Jahren tief-
gehende Veränderungen vor sich gegangen. Man verweist in diesem Zu-
sammenhang auf die Bildung der Jewish Agency, Was hat sich tatsächlich
verändert? Die Nationalsozialistische Bewegung hat zugenommen, aber nicht
durch die Spekulation auf den Antisemitismus, sondern durch die Speku-
lation auf wirtschaftliches Ressentiment und auf die Parteimüdigkeit der
Jugend, Ein Großteil der Juden verkennt diese Tatsache, glaubt die Existenz
der Juden bedroht und reagiert durch Ueberbetonung des Judentums. —
Die Ereignisse in Palästina nehmen eine für die Zionisten und die Agency,
die ja die Mitverantwortung übernommen hat, immer ungünstigere Entwick-
lung, — Einzig die nationale Welie, die anscheinend gegenwärlig über
Europa hereingebrochen ist, hat natürlich auch denen Auftrieb gegeben, die
noch immer an der Fiktion eines jüdischen Volkes festhalten.
Im ganzen aber sehe ich nicht ein, wieso die Lage der deutschen Juden-
heit grundlegend anders sein soll als vor vier Jahren, und demnach auch
keinen Grund, die alte Entscheidung nicht wieder zu erneuerte Dazu kommt,
daß es heute wie früher Bünde der jüdisch-nationalen Jugendbewegung
gibt, zu denen nicht noch ein neuer zu treten braucht. Dagegen haben wir
auch heute noch keinen anderen bewußt deutsch-jüdischen Bund; denn die
DJJG. ist in diesem Punkt, soweit ich orientiert bin, ebenso gespalten wie
der Bund.y
i
»#^Ä r-^nr~^ '^
aST^»; *y>^
-MMMaMMIta
21. BundesbSaft
yi<^.^j^.»ii II ■ IUI ■■■III
Februar 1931
iRdfivScSudüsRius und KoilektivIsirTfius.
von Günther Eckstein-
^ -^ Angesichts der romantischen Art, mit der man diesen Fragenkomplex in
/ letzter Zeit im Bund behandelt, möchte ich versuchen, die Diskussion aus
ihr heraus in die Sphäre kontrollierbarer Erkenntnisse zu ziehen. Obgleich
ich selbst in dieser Frage noch keine ganx feste Stellung mir erarbeitet
habe,^ hoffe ich doch, wenigstens für einzelne den Grund zu fruchtbarer
Auseinandersetzung zu legen. Leider war eine gewisse Abstraktheit nicht
ganz zu vermeiden; doch zeigen hoffentlich die angeführten Beispiele, daß
es mir nicht nur im luftleeren Raum schwebende Theorien, sondern um
für das personliche und öffentliche Leben bedeutsame Entscheidungen han-
delt.
L
Ich sehe als einen der wichtigsten Triebe des Menschen den Selbsterhal-
tungstrieb, den ich vorläufig noch mit Egoismus bezeichnen will. Nur ganz
v/cnige Menschen haben zu verschiedenen Zeiten davon eine Ausnahme ge-
bildet. Fast immer sind es religiöse Schwärmer, vielfach noch jugendliche
Menschen. (Es ist unwichtig, wie weit man auch diese Ausnahmen nur als
verschleierte Egoisten betrachten kann). Jedenfalls glaube ich, daß auf die
Dauer ein größeres Staatswesen nicht gegen den Egoismus aufgebaut werden
kann. Denn wo Institutionen und Naturtriebe einander widersprechen,
müssen letzten Endes immer die Institutionen weichen.
Der Liberalismus hat den Egoismtis zum Grundgedanken seine« Staats-
und Gesellschaftssystems gemacht. „Sorge jeder für sich selbst, damit sorgt
er auch am besten für die Gesamtheit." Indem er solche Thesen aufstellte,
legte er alle Vcrantwort^ung in den einzelnen, erhob er den Individualismus
tu seinem Leitprinzip. Auf jedem einzelnen Gebiet de^ Lebens trat die«
^ in Erscheinimg. Die Freiheit und Gleichheit der Individuen wurde prokla-
*^J micrt; Gleichheit aller vor dem Gesetz; Freiheit der Wirtschaft; Abschaf-
^ fung der Zensur; Emanzipation der Juden, der Frau, der Jugend; Demokra-
tie mit gleichem Wahlrecht für alle. Der Kapitalismus, der eine bisher
ungeahnte Zunahme der Bevölkerung ermöglichte, ist das Kind diese« Libe-
ralismus,
Gerade dijsc schnell zunehmende Bevölkcrungs- und Verkehrsdichte hat
aber an den Tag gebracht, daß man mit dem uneingeschränkten Individu-
alismus, mit dem „Kampf aller gegen alle" auf die Dauer nicht weiter
kommt, daß dieses Prinzip, uneingeschränkt, zum langsamen Selbstmord der
Menschheit führen würde. Man erkannte bczw, erkennt, daß der Mensch
ein sogenanntes Gesellschaftswesen ist und mit zunehmender Bevölkerungs-
dichte und Verkehrsmöglichkeit in immer stärkerem Maß wird. Unter
diesen Umständen münsen dem Egoismus Schranken gesetzt werden, wenn
anders er nicht aesellschaftsschädlich werden soll. Mit der zunehmenden
Ver^esellschaflunji« des Menschen kann nun auch das Schicksal des Ein-
zelnen immer w-enirter von ihm selbst gestaltet werden, es wird immer mehr
zum Klasscnschicksai, wirtschaftlich und geistii^.
Diese Erkenntnis, die sich immer mehr Bahn bricht, dieses Denken in
^^j- -j^ " Zusammenhängen ist zweifellos ein Schritt über den rein
individualistischen Liberalismus des vorigen Jahrhunderts hinaus, die m, E,
organische und notwendige Weiterentwicklung jenes Denkens, die sich auf
fast allen Gebieten des Lebens zeigt. Nur stichwortartig einige Beispiele:
in der Wirtschaft: Bildung von Kartellen, Gewerkschaften, Genossenschaf-
ten; in der Politik: Bildung von Parteien; in der Gcs,:hichtsschrcibun^^: die
hervorragenden Männer der Weltgeschichte sind nicht mehr freie Einzel-
individuen, sondern mehr oder weniger Exponenten bestimmter Klassen
oder Schichten; in der Dichtung: nicht mehr der private Einzelfall wird
dargestellt, wie noch bei Ibsen oder Hauptmann, sondern höchstens noch
der typische (Döblin, Brecht); in der Jugendbewegung; die Meissner For-
me, die dem Einzelnen die ganze Verantwortung überläßt, ilenügt nicht
mehr, » «.
Ich sehe, wie gesagt, in alle dem die Weiterentwicklung de^ individua-
listisch-liberalen zu einem, nennen wir es mal, soziologischen Denken,
nicht aber seine völlige Aufhebung. Diese will der KolIekÜvismus, indem er
die MenGcnen unter eine allgemein verpflichtende Gesamtidee stellt (Kom-
mun.sraus, Nationahsn.u'^) oder indeii er gar der Gemeinschaft an sich
wunderKraftjge Eigenschaften zuspricht (Hermann Ger.^on). Kollektivismus
sene zcn z. B, dann, wem mehrere Menr^chen gemeinsaai ein Stück Land
bs.auen, deii ErLag zusamnenschüUen and gemeinsam verbrauchen. Es
is: klar, dab dieses Kollektiv in dem Moment zjcamm.enbr^chl, wo auch
mir e;nersein^ Arbeitsleii^lung von :1er Höhe des auf "hn entialienden An-
teils am Ertrng abr:in?ig mrcht. DJe Lösung im SiniiQ ein-s seiner Gren-
zen b^,.'ußi?ii Indivicvrii^ni^-s dact^-^en wäre in diesem Fall etwa die Bil-
dung e-cr^Gcncsscn'-chalt, r\h gcß:ein-:2--i das ver^cauft, was die i'^r an-
p--ar!^-^n ^yrn •id2r fir sich nrod' zieren. Vi^^cicht wird an dir.em
ka-i-a-eten Dsi-p:-l klar, daß der Kollcklivismur^ et.-i? aiid-'^s \-J als das
i.arr^r m -5;sel!5.cb:.ft:i.h3n Zuram- :n^ängen. Und ich glaube, es ist
dri; ->:-! ro .g mit der M.in-in^ zu brechen, die So^^aÜ-mrs mit Kollck-
tiv- ji:s ^Ic-c-hsct-r. Ta^sächlTch ist, unter diesem G-ichrswmkel b'^irach-
Ut, der Sopa]':^uS ;icch niohLs aaJc-- a's der ewige Kampf für Ge'cch-
•.!l.:eu m d-n iiez;.->iiungen dar Mensche- untcreirand3r, peführt in der
Idaren hrkGrntn.s ihrer so2;c;o;::ischen Gebundenheit. (Nebenbei: ohne die
Jeczcere bleibt er eine halbe Sdche. eine biirgerilche Hui.ianitätsduselel,
aochst ehrenwert, aber höchst sinnlos).
)
Wer also dem Sozialismus als Kollektivismus anl^ängt oder wer ihn des-
u? , r u? -x*' ^^'' ^^'""^'^^ »"'. ^aß er nicht weiß, was Sozialismus ist. In
^Ti w. . ^^■^^'? '''''■ ^'^ Beispiel des Nationalismus, daß einer sehr wohl
Ko lek ivist sein kann, ohne Sozialist zu sein, und umgekehrt beweisen
fast alle führenden Sozialisten praktisch, daß man durchaus Sozialist sein
und doch Individualist bleiben kann. Erst eigentlich im heutigen Rußland
wird versucht, das kollektivistische Prinzip zur Grundbge des Staates zu
ITi'^u'' "/•• X. . ^venn. wa.s fraglich ist, dieser Versuch in Rußland gelinut,
bliebe höchst unwahrscheinlich, ob für Westeuropa, das durch die Periode
des Liberalismus hindurchgegangen ist, eine solche Grundlage möglich wäre.
Die Bc'deutung Rußlands als Beispiel für die Möglichkeit eines soziali-
stischen Aufbaus wird dadurch nicht berührt.
l.
J
^ISÄiftA
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'^
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folgende: Das heutige Bundesblatt wird in Form hektographicrter Aelle-
'^"':^;\^^^/^«^« fortgeführt. Viel weniger Exemplare als hellte werden ver-
r a ;^ M?:,^'' M^ttlerenrundbrief wird zum eigentlichen Bundesblatt,
bringt tur Mittlere zentrale, wesentliche Dinge unter vorsichtigster Auswahl
l" K ^'■'u j" o ''^' ^^^^''"^ Jahr. Also eine Umkehrung des bisherigen,
ch g aube, daß manches dabei herauskommen könnte. Ergänzungsvorschläöe
/"Xl^"'' ''''' "'^''^^".: Günther Rallin
T^t^'f' r"* tmserem Brief im 18. B.-B. zum Teil nicht verstanden wor-
den. M,t dem Folgend-n gehen allein die anderen (Egge und Karl) mit
mir nicht mehr e.nig, deshalb schreibe ich allem.
Der Bund ist nur Jugendland, nur Wachsstätte, und hier trete ich in be-
wußten Gegensatz zu Hermann, und wende mich schärfslcns gegen die
sog aus dem Bunde entsandten Menschen, die, da sie zu schwach sind, um
tes in dem Leben zu stehen, diesen Gehalt an menschlich - geistigem,
nnd IviT"^ ""^* selbständig haben, (die eben diesen „Kern" nicht besitzen
und sich nun m ein Glashaus zurückziehen, um seclig schlummernd Horrah
hlff^!l. A ff"' °^ ^"^^ ^^'^^ "'^^* Unwirklichkeit, Unkonzentriert-
heit den Aufgaben gegenüber bedeutet, die wir haben (wohlgemerkt, ich
sdnem^W. ' T "l'^l' ''^ T?.'^' ^" ^^"" Aclteren, die den Bund eb^n in
davor ^l T f"''u '^^"?'^ Da-sein ungünstigst umgestalten). Ich warne
dHL Tatsache ist für uns Acltere: i^.: Millionen Arbeitslose, und
da hört meme^ Erachtcns die Ganzheit auf. die ohne Zweifel zu erstreben
vvare die man ,n so ch einem sülien Gewässer, wie es der Bund nun ein-
mal ist, erreichen will und auf Klein-Arbci beschränkt wird. Ich ^.ill dies
nicht mehr Ganz.iei^ nennen. Die Aufgabe heißt, ein schlccl.lcs Wirl-
schafissy.tem nut 4'.. Auibonen Arbeitslosen zu beseitigen. Da^ ist mein
ct£cr__Sc^Ut zur Ganxlu.t, jer^ber nicht im B^nd privat .Ulan weJl!^
^IT'..?.! r t' "^{^ Tausenden der Kv^h^.fnn ^,.rr]f;r::::M-^!rr^
dw '^-^l M ^^"^^^'^^'^;'7^ "'^ht mehr möglich sein, in intensiver Verbin-
zwar unedel kl,n-.„de, aber doch notwendige l'ragestellung: Für oder
wder. Im o-.nzen also will ,ch fragen, ob wir uns nicht sehr verrechnet
haben m unserem Streben nach Ganzheit, und ob wir nicht durch solche
schtTstcn' ^!-— ph^'t-l ^'- Welt -^e.Hmüber konv.ven. Ich wende mich
scharfstens gegen Paukers Bischmesserpolitik. Kraß gesagt, ist sie bei
dieser umjch.uren Notzeit, beim sichtbaren Herannahen eines neuen Krie-
ges om Verbrcch.on. - \V ir haben kHne Zeit mehr, um erst ganz reif zu
werden, es i.t Notzeit. Es ist wesentlicher mit allen Mitteln, ai'ch von Soi
ten der Jungeren. gegen den Kneg zt: arbeilcn. als aus chassidischen M^'r-
Ich snr.X r "h'^^""- a/-"^ ^^'"'^^'7 ^^"' ^^'-"^ ^^^i^^' Friedensarbeit.
eMcn Wirn^Th " "'"'\ ^['^| ' -'"• ^^-' ^^" --« «ein können, etwas zu
\Y/ rV ' *''' '^"""^^* ^"'i''* ^'1 -Pat sein!
., W^!ML^ den-BTTnd als Lehenst^emcinschafl wilUt mußt Du
h^.pf 9n^ r ^'"^^,"\'«%,7n»voIle Prägung geben, meinetwegen Du legst
kH.nl t'i '"'''•' ^"'u •^'"" ^^' ^'"'^ ^'''^' '"^ '-^'^ «^ Verrat an der sozia-
mich nicht. --Der Bund (nTeht der Führer, der einzelne) muß neutral sein
Tz iehl (Ah""^^fr"^ :•' A^" -"^'^ '''' größt.nöglichin Vollkommenheit
erzietien. (Also , st hier die Auseinandersetzung n,i( .sozialistischen und an-
deren Fragen eine Selbstverständlichkeit). Wenn man eine gewisseRoite-
besitzt und ander^^u einer solch engeführt hat, mif nndpron w;;;Tir-^r::;^
man keinen -g^ntJg^den Smn meH?-fuFirä? im-Bunde-Sein sieht, so i7 es
Zeit zu gehen, ohne Scntiments, die einen noch so gern in deTn Kreis '
feinen lieUen, m dem man geformt wurde oder geformt hat, in dem man
überhaupt so viel Menschen gerne hat. Dann gehen wir in die Partei öder
wohmmanj^^^
he r-TtKei-TnTTi-^^ Aelteren durch, ich
halte es für unnötig, dies alles nochmal zu wiederholen.
15
;
Für mich gibt es den jüdischen Willen nicht, ich will das nicht hrcittrelen.
Dagegen gibt cs^für mich nur eine Menschheit, nur einen Sinn dafür, wie
vielleicht nur einen Gott, Mir /eigen auch nicht 107 Nationalsozialisten,
daß ich Jude bin. Bei mir heißt die Antwort auf die Frage, warum ich
Jude bin: In meinen Adern 'ist jüdisches Blut, und damit fertig. Finer
Taufe sich zu unterziehen, lehne ich deshalb ab, weil es unedel ist, die
Rotte jüdischer Menschen zu verlassen, die in Not geraten ist und dadurch
zu schwächen. Deshalb führe ich auch eine jüdische Gruppe. Es soll noch
ein Grund angegeben werden, nämlich der, daß ich mich in der seelischen
Art dem Juden etwas näher fühle. Dies aber ist kein Grund für die Ab-
leitung und Berechtigung einer Volksgemeinschaft. Fs muß aber auch noch
erwähnt werden, daß mir die verschiedenen chassidischen Rabbiner keines-
falls mehr zusagen, wie ein Universitätsprofessor von Yokohama. Das palä-
stinensische Werk verdient nur deshalb eine Unterstützung, weil es eben
ein menschliches Werk ist; die Natürlichkeit der Unterstützung ist aber
genau dieselbe, wie ich einen Verein, meinetwegen zur Hebung der Säug-
lingspflege unterstütze. Nebenbei muß ich Dir, Hermann, schreiben, daß
das Mädel in Deinem Dialog eine etwas komische Rolle spielt, Sie ist zu
schnell überzeugt. — Fritz Lamm schreibt in seiner Einleitung zu seiner Aus-
trittserklärung, in einem Nebensatz, daß ich kein Sozialist sei. Nun, viel-
leicht sind wir es alle noch nicht. Fs hat keinen Sinn, Fritz durchs Bubla
zu schreiben, da er ja ausgetreten ist. Was mir aber wesentlich ist, will
ich doch noch kiu/. sagen.
Fritz schrieb, nicht Milde sollen wir predigen, sondern Kampf. Ich wäre
seiner Meinung, wenn wir kein Erziehungsbund wären. Wie wollten wir
einen edlen Kampf für eine hohe Sache führen können, wenn uns dieses
I menschliche Gefühl abginge? Fritz wollte die Entscheidung des Bundes zum
fl Sozialismus, Ich bin gegen ihn, und zwar aus dem Grunde, weil dadurch,
Jdaß die verschiedenen Richtungen im Bund sind, die sich reiben und klä-
ren, der junge Mensch viel reifer, objektiver und dadurch unbedingt wert-
voller wird (auch in der späteren politischen Arbeit). Was wir mit dem
Artikel wollten, ist das, daß wir uns auf uns selbst besinnen sollen. Ich
habe weder gemeint, daß wir überhaupt nicht arbeiten sollen, noch daß sich
die einzelnen nicht politisch betätigen sollen. Es hat keinen großen Wert,
noch weiter über obiges zu reden. Werner Reinheimcr.
Mitteilungen.
1. Bitte schickt doch Mannskripte fürs B.-B. immer nur einseitig ge-
druckt oder geschrieben ein! Alle technischen Anfragen und Wünsche sind
nicht an mich, sondern an die Bundeskanzlei zu richtenl
2, Druckfehlerberichtigung:
In dem Artikel ,, Beitrag ztir Auseinandersetzung über das Bundesbild"
von Günther Bialliu im vorigen Bimdcsblatt muß es heißen:
Abschnitt I, vorletzter Satz: ,,Es ist für meine Haltung im Leben von
rückwirkend gestaltender Kraft, ob ich das Bewußtsein von Sinn oder
Nicht-Sinn in meinem Leben habe,
Abschnitt II: Die genannte Dreiheit heißt „Gott, Schicksal, Zufall."
Abschnitt V: Gegen Schluß muß statt dem mißverständlichen „dort"
,,doch" stehen.
Der nächste Artikel von Günther zu diesem Thema erscheint voraus-
sichtlich im nächsten Bundesblatt,
3, Anschriftenänderungen:
Bundeskanzlei: Günther Holzmann, Breslau, H o h e n z o 1 1 c r n s t r. 83.
Kassel: Leo Lambert, Monckebergstr. 26,
Taunusgau, Gauleitung: Julius Lesem, Wiesbaden, Rauenthaler Str. 6.
Hanau: Walter Sichel, Engclhardtstr. 30,
Berlin: OG, -Verwaltung: Günther Ballin, Berlin- (^harlottenburg 4, Mommsen-
straße 18.
4 Sdilußtermin der Einsendung für das nädiste Bundesblatt: 18. 2. 31
Herausgegeben von Max-Otto Katz Breslau 13, Lothringerstr. 16
Druck: H. M. Dobrin & Sohn, Berlin NO 43, Neue Konigstr. 70.
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Die forclit rcaicrf
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?rus bcm SRcidje rotrb "uns gcfi^rtcbeh* ' t>^;;^;^.
SBer regiert in 3)eutfd)Iatrb?. J^\^i Sitler, xC\6)i bii^'
3f?Q3is, fonbcm bic gurc^t: 3)enn fie bc^errfc^t ncjJj Iji^-
^eutc £>errfd)cnben. S^re Wirkung auf. bcneinaelnc^'
2Rcnf(^en unb auf bie ©cfQmtl)cit ift ocr^cercnb. C^in
ganzes iBoIh inirb auf bie Xauer burc^ fte moraIi{c^
zerrüttet.
Sei hzn Unterbrüditen eraeugt fie ©ebudit^eit,
$eud)elei. Gs gibt l)unberterlei gormen bafür:
33on bem URonn, ber aus gurc^t oor Cntloffung \>txi
^itlergrufe mac^t, bis ju bcm 3)id)ler, ber aus gurc^t.
oor Tantiemen {d)n)unb bcm SRegimc lobf)ubeIt. ^ -^
ÜJer Beamte, ber — aus gurd)t oor bem ^Sorgefefeten,.
!> ober nod) [)äufiger por bem Untergebenen, ber auf:
feinen Soften lauert»-^ es nic^t roagt, für bie gerec^»
■■ teftc ^6)z einzutreten. ) *; .^ v -: ^^
,v. iie CSltcrn, bie aus gurcf)t iorben eigenen Äinbem',
^.'njetdie man in ber Sd)ulc ausfragt,, in beren 59eifein
.,,^ jebes ©ort auf t>'\z SBaagc legen. .> ., :,,s, ;Jv^ .,
&^'^ Xet üUann; ber aus Slngft um ben eigenen SRuf niti^t^
V^^-me^r bei bcm jübifdien greunb häuft, ; -X ' Jr'j'^^^
'M^ 3)ic fd)eucn Slicfee, bie/fic^ iDäl)renb cinet^ tlntirV.
.:^>.' QüIIuiiu Oeiüetülff^tii, üb äutji) nUmuiib in ber 7cähe ilüf
;' G^ftematifd^ roirb biefe ©eudjelel gesüt^tet:* ooit'4' (^^
fongenen, bie oor il)rer (Entlaffung aus ber G^ufe^aft*
ftel)en, antroottcn brei, befragt ob fir nun pofftio ^um
niußn fetaat Mi"» mit äoi juntt mit Sigm, 3)1^ brei:
V^
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^it\t üttlätunfi eine* löje» »ramieit i«r SM^I^inWfi^ JM
m\niftttinm htwttfk tinhtntku^fi ^ ^mtuStti^ietwi^^ W C
fiUiffeit M»r bie fret§efptof^eit ^ttlgateit net^ »ie wt im.-iPi^ - ^ • '*
^aft av ^laUen ntik baft Med nitf SetanleQsttg ^BrittQÜ; ^
gefd^ie^t, bet feine SDro^nngen gegen ^imittoff wd^tmadfen
loiO. Um bie ^totef^iftetoegang im SCnSlanb a^banf^mai^tt»
ia^t bie 0itiets9iegicrnng oon Seit a» 3ett bie 9lai^ti^i in
bie treffe lanc:eten,> bie fteigefi»TO(^nen SnlgtfKen »tttben
übet bie polntfc^e (Stenae in bie ^omfetsUnion geütat^i 3«
^trtUc^feit ifi bie &e^a^x gtdfiet benn ie. m befielt »te
SBa^tf^iniic^feii, hafi bie 99ttigaten m^ Seriin in ben
SKa^tbetetf^ O^dttngd ftbexfä^rt mexbcn, nnh mad fie bort a«
evnmtien laben, (ann man nat| ben l^xo^un^en Q^dringi^ im
@eti<§tdfaai teilet exmeffen« ,!i^ j|i>i:,,rr,^;^^^>^i^^^
Freispruch: 20 Minuten GeßiigiusÄof '^\>^i^ • ii ^
f($^iiprc6.)v^^cr Äorrefponbent ber ,,3f3meftlia'' melbet:
,,3)ic StuSfnnft, bie boÄ Qfnnettmittiftetiunr - be» on^län- ,
bifc^n Sourttoliftctt* Äbee ba^ ©(bictfal 2)iwitwff«» ^oi^offd-^
unb 5:ancff» erteilt«.. ; lautet, loie bi^beti: »^ie brct bol» /
gatlftbctt Äommunifteti blcibeÄ>in. ^aft.* Äntö ibt ©efäng*-
ntdauf enthalt ift nnoetänbertiA fie. ftnb 4» (Sinaelbaft Don .
einanber ifoüett unb büxfeatägiif^ nur 20 aHinuten.oisl beut '
i' w
ö
<Ä.iJ
.r»-^«r-
»erben cntlorfen, bcr etne fifet ^eute no(& Im
ÄTonäcntrationsIaflcr. .'iv v. .- • ,:.-n.-v ;; ..
2)cr SWann raot bumm; »!rb man onflcfldfitö blef^^^^^^
ötcöimcö (agen — unb bamit «rneut bewerfen, mte febce»
ben a:i)Qrahtcr ocrbirbt. jT. ,v
Unb bie 5urd}t oor ber mößltii^n potcnaiert nod) b!e :
Söirhuno öcr tatfäd)Iic^cn UntcrbrüAung: • : . --^-^'W'
, ^ Söcü mort nic^t' roiff en Jiqnn,iob bei. bei %eute nod^^
; Sreunb, nid)t morgen fd^on geinb ift, |agt, man i^m
^ lieber feine SReinung ntc^t. :' - * K
2öeil man nid)t rotffen kann, ob mon nid)t fonft oon
G5l.-2euten „bel)on^eir roirb, fpenbet man ^»fretroiflig''.
SBeil man nid)t roiffen hann, ob ber ?Jrlef auf^emac^t
wirb, f(ftreibt man nid)tö hinein.. - ; • >
3ßeil man nic^t roiffen kann, ob bie' Stimmen nic^t
bod) kontrolliert roerben, ftimmt mon lieber mit „Sa".
2)er SBiberfpruc^ 3n)i[d)en innerer (ginftellung unb öufte»
ter Haltung ift für. einen an Sauberkeit gemo^nten
Plenfdien fd)roer 3U ertragen, unb es l^ai fa aud) tatfätft»
Iid) genug 9ncnfd)cn gegeben, bie hzn Xob burd) Selbft*
morb ober burd) bie braunen Barbaren einem fold)cn
Seben oorgcjogen I)abcn. gür bie anbern aber roirb bicfe
gciftige UnrebHd>keit ^ur gen)ol)ntcn ©ciftesl)altung.
^iöcnn mon an bie SBirkung bcnkt, bie ein foldjer long
anl)oItenber 3uftanb auf biz moial eines 53olke5 l^at, \o
könnte man oIs guter Deutfd)er faft trübfinnig werben.
Die §errfd)enben felbft können natürlich je länger je
weniger bie zd^tt 3uftimmung von ber geheuchelten
unterfdieiben. !Das oergröfeert il)r 3ni6trauen, muß fie
mit 9lotit»enbigkeit immer graufamer mad)en. !Der
9lationaIfo5iaIi5mus roeife nidt)t mebr, roem er trauen
kann: fo ermorbet er lieber jroei guoiel als einen 5uroenig.
!Die SJlitroiffer ber fc^Iimmften 5Berbred)en roerben be*
feitigt, foroeit man il)nen nid)t burc^ ^frünben btri 2Jlunb
(topfen kann. 9l\ti^t umfonft ift für bos heutige S^egime
bie (?inrid)tung ber ed)utjl)oft t^ifd): fo fc^üfet man ft^
oor benen, oon benen man fürd)tet, bafj fie gefäl^rlid^
werben könnten. -; ; .
5e mel)r bie Unaufrieben^elt Im 85olk roä^ft, befto
ßröfter roirb auc^ bie ©raufomkeit ber a)lad)tt)aber. 9Bic
ber oerfolgte 93erbred)er, um fid) ju retten, ju immer
fc^limmeren S3erbrcd)en greift; roie ber Äapitatismuöi ber
i)ie ©runblagen feiner §errfc^t fdjroanken fül)It, Stück
für Stüdi ber oom 5BoIk erkämpften greificiten abbaut,
immer härtere SRittel jur Selbftbe^auptung anroenbet:
fo mufi ber 9lotionalfo3ialiömu0, je f(^roäd)er feine reale
3llad)tbafis roirb, ju befto terroriftift^ercn SHitteln feine
3uflud)t nel)men. So roirb er juleftt jur größten aller
CÖraufamkeiten, 3um ^rieg greifen — aus gurd)t oor bem
&a6 feiner Untertanen, ben er bamit ablenkt auf onbere
^Rationen. — .' • • . .-
SBir anbern aber muffen bie'gurd)t oierlernen. Wit
!)abcn fd)on gelernt, bofj mon fic^ burd) Selbftaufgabe
nid)t retten kann. SBir 5abcn gelernt, ba% gegen imad)t
nur ^ati)t gefegt roerben kaim, nfd)t l^ragrafen. Das
Ijeuti^je Sfteyime ge!)t mit 9lotroenbigkcit fd)roeren (Er-
fd)ütterungen entgegen, bie aus feinen 2öiber(prüd)en
erroac^fen. Sorgen roir bofür, ba^ bann eine gemeinfame
Jront oller berer ftel)t, bie roa§rl)aft ben Soaialismus
roollen unb jugleid) roiffen, bafj er uns nid)t in ben
Sdiok fönt. ^iSofe pr h^r (tt^moTt "?nit ^ptt^'^It oV»?^»»*i2?n>
•S^^irn-v-cegen «©eroolt mit ©eroalt oerteibigt mcrtjcn mtrj, oon.
;^-^vJk^SRefit<^, bie „oljne Juoti)t iint> XobeH^^fmi)/ j s-^. j . . '^
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ie M^stenarb^tsloilgkeit der deut»cbm
_;ead Tön 1932 'Ist beute Tersch wunden.
w4r Jüehl so» llrl« ^c^s die Jugend da-
itfjpfXh Vorgestellt liatte,ils sie, ausgemergelt
«tpi« dbLuemdeii ' Hungerleb«^ entwurselt
durch' 'Jahrelange ArbeitsentWOhmmg, er-'
Gittert 4U>er die trostlose Aassichtslosig-
kett Ihres Daseins, entt&uscht Ton^der Hm-
rahlgkelt und ^ZerrissMiheit der ^rhelter-
-i>e^egun|;, Hitler mn ^dlc Macht getrafen
hatte. Aber immetlün: ein futei* Teil ar-
beite« lieute direkt oder Indirekt für die
Rütf udg&industrle, WM.OOO Strien im Herr,
über eine MiUion Im Arbeitsdienst. In der
liandhiUcu itn ^en Autostrassen. Und es
^Are falsch, «o «»W-kennen, dass" für -viele
der fU> Imige '^j^usgestosscnen selb.st die
prinutiTen . l<ebensl>edingnngeiD ' . der
ZwanRsdienste efaien Fortschritt, selbst die
xsohe £ln- find Unterordnui^ Im Arbeits-
trupp, in der Itaserne, ieirieu Htflt, 'dae
Bindung nach iahrelanger Bntwurrefang
|>edeutcn. Ihr Loben hat, so scheint ihnen,
tvisder einen Sinn bekommen.
pass dieser .^Kinn*' kein Sinn ist -^ %ilr
Wissen es. Denn hinter alledem steht der.
Krieg, die Vernichtung — Und wie- könnte
Vernichtung ein |ael_roenschUcher Titig-
Mt ^elnT
Jamis<^uer
sehe Tolk wm erhnitan: «ie mt_
tKrieg, die ZerstArwng iMrhenBltf
^Oesellschartsordnoofr In ^ier -dlir
des Eineeinen dem Anfkau dioi^^aüdil
der Zerstörung, sein« BrflndungsUWl der
Qrsuntheit nütxt. aicht einem Uadtvneh-
wer die Taschen tHlit, eine sol^Ne t)rd-
■nng kann heute snir der finsMIs
spqhaffen, wie itin flic spanischen As^elter
wad Bauern au «erwlikllchen ^^^Hehen,
«egen die deshalb Hitler deuUohc J^end
Ins Feld schickt, i «o •: v .
« IMe Illegalen iLadcr in JteutsChlMsA Jiprls-
• sen das — aber. Ae Masse der #nMuciwsa
.JugeBd Weiss «s i^ffcb nicht W«UIJgl.<de
Sserllch den fimirsrhnidfii Syi~
um «nchr "iiilwiildjf ii. nnd di:
"es mancher, aangnur hinter .^
"and Wehrpflicht cA genng wieder«^ Un-
gewisse kommt, well der Weg hp «In
regeltes Bonifsldien Tmperrt ML^Ahcri
das Ahnen xam Bc^usstsein su li Ig» i ■,
das t&gliche Erlebett hur ErfahrunC aCklA- 1
ren — das ist die Aufgabe. Eine asvrhArf
•chwere Aufgabe, ^enn für eine ^bsfacbe
Weitergabe des «ms noch m i ■III i lim
aozialistlscben Gedankengutes MUt Ix^
.dieser Jugend jede Vanausaetum^ IJirf
mit .Fonueln
ungen
H^\)B^ V)BG?
Vf ^\A vv ^ r )
üucu Harz. /<^37
T,*s'
»Itassiia vis) ;|kMohfidw»»' ijtili^ v?]^l2ih' Worts ^ W^^fii^ BsUpiets'Visirjslsaii
^ -_ ir^Assen erst sfhmal erksoneu, ' ^ ^" "' ''■ - ^ ^»—^
•msia 41ss«r JwtfMid 4urch dl« faschistl- ^
.j^sdi« £r4|ehuug alles serstört wird: ser.
N >.«t4rt die prlautivste Acldung vor mensch'*;^,
liO^rai L4U>pn und m^nsehlieh^r Würde — • >
durchaus verstAndlloh, dass aus diesem
wir durch 'unsere Haltung In 'SintgTleihsü
Ereignissen hrUderliche llilfsberelUthaft
gegen Menscbeqverftchtung, kritisches Den-
,Mn ^egen Mystik und I*brusen, freie S«|i^ ^
Grund«) viele untifasehlstlsehe Eltern ihre
Klodsr Ih kAtholische Konfesslonsschuleh
l.fM**Jf*^«>» ^<* <**• Verheerung auf diesem
((l^-^iithM vielfach noch nicht so weit gedle-
1 ^'•^J»* "^ «eistört der WlUe su eigenem
r J>enk«;a. >8«rst6rl der Sinn fftr freis Ein.
— '-iuhit iUnd selhstrerantwortliehe .Mit-
1^ lls eioer Gemelnscha/t, wie «r nur
|^i|i ;.dtn iUegalen Oruppeu leht Hier
'dariUt gegen befohlene Unterprduun^'
unQ wir werden das Vertrsuen der Meii
sdheu gewinnen, die mit uns die Ttiger
der deutschen sozialistischen Revolution
sein werden. In kleinen KAuipfen uin
kleine alltAgUche Dinge wird das Solhst-
bewusstsein der in Betrieb, Bara:'ke und
Kaserne unterdrückten Jugend wuchset), ^
und mit ihm die Möglichkeiten, wultsr vw-
sustossaa. Hier — mehr als irgsndwo .
•mut ^ ^t es, NEUE WEGE s^ «t9#i^^
tr^
^ IQNAZIO 8ILONE '
- ^4/(7* habe dl«; Uebcrzcugunu gewonnen,
• »/«»« e» nicht ticr MUhe wert Ut, einem
Volk von vcrönoHtigtcn üklaven eine an-
• derc Art zu reden, oder eine andere Art
. zu ucHtlkuUcren zu zeigen. Aber ea kann
vtclU'ivht icichtig »ein, ihnen eine andere
Art SU leben zu zeigen. Kein Wort, keine >
OvHte können überzeugender »ein al» da» .
Leben und, wenn e» nötig i»i, der aotf ,
eine» Manne», der »ich bemühtt frei, an-
gtündig, reehtlich. wahrhaftig, «»we»-
nütsig zu »ein. Eine» Manne», der aartut, ^
wa» der Mensch »ein kann.» v
«Jede Jahreszeit hat ihre Arbeiten ;ietxi >
ist nicht die Jahreszeit des Fässerhertich- ^^
tens, sondern die de» Be»chneiden» und
Aufbinden» der Reben; la»» mich al»o die
Heben von den unnützen Zweigen »aubern.
Ums mich schneideti und anbinden t*
K8 gibt Bücher, die du der Luft liegen».
BUelier, die befreiend Äussprecheu, wa«
vlüleu Suchenden auf der Zunge liegt, wa*
Hie dumpf ahnen, ohne es zu klarer Kl-
keuntnls zu bringen; Bücher, die mit in-
nen suchen. Ein solches -Buch Ist «Br^
nd Wein», das neue y/erk des itaUei»
sehen Dichters Ignazlo Silone. In elnnr
Zeit, In der die Arbeiterbewegung der fa-
schistischen Länder scheinbar nur » diey
Wahl hat zwischen prlnzlpienlosem Oppor« •
tuuisniua und reohthaberischem Sektierer-,
tum, zeigt Silone die RückzugsUnie auf,
von der aus erst wieder der. neue Vorstosi
möglich wird. . ^ « '
Die harten und zugleich tre^stllohen Er-
kenntnisse, die wir als Zitate vorange-
stellt haben, stehen am Bude de« Wege«,
den IMetro Spina, die zentrale Figur dei >
Buches, zurücklegt. Zurückgekehrt aus un^
befriedigender Emigration, in der er alch
wurzellos fühlte, spürt er Im unterlrd|r
sehen Kampf gegen die «Regierungspartei»
''Ihren' aifri/känlsclien.'^ Krieg, mit; derij^chlstlBChei. ,_^-,_,, ,^, ^. _ .-,,,-
OCnoss^n In der Stadt und unter den Dörfi tv ^«lon für zweckmÜsÄg., Solche l^ute werfen -fj»^.
lern Meiner Heimat, wlfe wenig mit den al- > Sllon« 'gern «Ptsslmltoiils» »voi*.,SW wl«- ' ^^ J
'Ben nicht, däiis e» einen fruchtbaren Pea- v •<
almlHfnu« und :elnen gchftdllchen OptlmlH-
miis gibt. Sie Tergessen, dass wir In Wirk-
lichkeit den Gegner starken, wenn w!p sol-
che Methoden dpr geistigen Unredlichkeit,
des Konformismus,, der .^Menöchenyerach-
tung auch bel^uns elnrelsseh Ikssen.
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ten Vokabeln und Begriffen der faschlstl- •
«chen ' Wirklichkeit belzukommon Ist, ver-
liert er Illusion um Illusion. Man könnte
diesen Weg ,die Reise hns Ende der Hin- -
slonen nenrten, und allein schon, dass Si-
lone diese Reise gewagt hat, Ist ein gros-
ses Verdienst, Seine Grösse aber zeigt sich „ .,-,.,-.-_ . .^,
voU^mls darlri, dnss an ihrem Ende nicht • '^ Wie gehr diese Dinge schon um sich ge-
das Nichts steht, sondern ein neuer Anfang: • griffen habeh, das haben fllb Moskauer Pro- ^«^
die gi^lasfton« Sicherheit des echten Revo- V zessc und. das Verhalten der InteruÄtlonil- '
lutloiiHrs, der «eine Bonifung nicht aus leu ' Arbeiterbewegung, «u Ihnen gO«Mgt.
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llusMcrlichem Antrieb, sondern ans der tlc
foH Achtung vor dem Menschen und der
lilebe zur <}erechHgkolt. empfilngl. Riner
Gesellschnft gegonüher, die den MonRchon
v:eistlg inul körperlich 7!rrs(<"»rt, crnli'drlgt.
korriinipierl und In einer Entwicklunps-
l»erlo(lp, in der der Terror alle weiterge-
hende OrganiRUtion TUTSchlilgt, die Ab-
stiinipTung die MenHcIien geistigen Argu-
M»enten geßendlier taub niacbt, bleibt das
Ilelsplel de« n»jfrechten, uneigennützigen
MenRchen stilrkster Protest. Von Ihm wer-
den die Menschen sogen: «Wenn alle wä-
ren wie er !»
I)|«j Art, wie die Menschen In der At-
mosphäre der faschistischen Gesellschaft
sich bewegen und wie dlej»e selber deutlich
geuineht wird, zeigt, dass in Silone Jene
gan^ seltene Verelnlgunc: vollzogen Ist: die
des HevolutionUrs. der die Gopollschaft kri-
tisch erforscht, mit dem Dichter, der sie
gosfnltet. Die Verhnltenhelt der Sprache,
die alle schrillen Effokte vermeidet, macht
das, was gesagt wird, nur ymso eindring-
licher.
Für viele wird" das Buch allerdings eine
bittere Lektüre sein. Es raubt Ihnen Illu-
sionen. vou (Irnen kIcIi zu lösen sie seibor
nicht die Kraft hatten, weil es sich damit
— filr den .\iigenbllck M-eiilgstens — leich-
ter leben iless. Aber sie werden spüren,
dass im Grund alle Arbelt, die auf dem
Plurfsand der Illusionen steht, nichtig Ist,
zum Einstürzen verdammt, und dass eine
wirklich aufbauende Arbeit erst dann mög-
lich Ist, wenn der Grund gereinigt.
Neben diesen, die sich bisher die -ganze
Grösse der Niederlage nicht einzugestehen
wägten, gibt es noch die andern, die nicht
wünschen, dass einer das öffentlich tue.
Sie halten für das «Volk» der antlfa-
Andererrtelts aber hnbeh sie vielen die Be- .. }
deutung der moralischen Quellen des Ho-' .^:
«ittllsmus wieder zum Bewusstseln ge- 1
bracht. Silone liewles auch hier. dasM er, i
mit dem Wlss«<n des Soziallsten, dem Kön-
nen des Dichters atich den Charakter ei- ^
nes aufrechten Monnes verbindet: In einem
würdigen Absagebrief verweigerte er der -
in Moskau erscheinenden den Ischen lilte- i
raturzeitsi'lirlft «Das Wort» seine Mitar-
beit, deren Herausgeber sich, bewusst. oder
unbowusst, zu Dienern der Moskauer
Scharfrichter machen. —
«Brot und Wrf»», das neueste Buch die-
ses revolutlonllren Dichters, Ist zugleich
die Krönung seines Schaffens. Aber seine
früheren Werke, In denen die Themen die-
ses Buches in verschiedenen Varianten an-
geschlagen sind, verdienen nicht weniger
Bejichtnng: «Fontamara», der Roman der
«Cafoni», der armen Zwerghauern und
Pachter, denen Sllone's besondere Liebe
gilt und die er mit grosser Plastik in all
seinen Schriften schildert ; der Novelleii-
band «Die Reise nach Paris» und vor al-
lem die gründliche Untersuchung über den
€FaschisrnH8, seine KntStehung und . Ent-r>\^^
wtcklunp». sie behandelt nur den Italic- 1.
nischen Faschismus, dessen gesellKchaftli-
ches (Jerippe sie freilegt; aber für uns
Deutsche wlrtl die verblüffende Ueberein- «
Stimmung Im >Vesen und in vielen Brschel-,.^
nungsformen besonders deutlich.
. Die: deutsch« antifaschistische Literatur
T-' wir werden sie In einer der nSchsten
Nummern einer kritischen Gesamtwürdl- ^;. w.
gung unterziehen -r- hat leider bisher we- /^►'^
det ein theoretisches Werk hervorgebrach*^ ^
das sich dem «Faschismus», noch ein ,' - >
dichterisches, das sich «Brot und Wein».- (-".i
an die Seite stellen Hesse. - ' i
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BRTWFKASTEN •*. .yif. . rl •
X. in Y. — Nein, wir werden unsern Raum nicht mit einer Erwiderung auf die
Schlmpfepistel In Nr. 7 der «Neuen Front» verschwendert. Wir beschiiftlgen uns mit
Pollllk. Der Artlkelschrelber In diesem Fall nicht. Er weiels, warum er auf kelns der in
uiisrrm Mnteriol «Zur Krise der SAP» angeschnlttenej; politischen Probleme eingehen
,darf. Uns genügt, dass die Mehrzahl» öer SAP-Gruppen gegen diesen Artikel prote-
stiert hat. - \ ...,
i^
ABONNIERT «NEUER WEG»
Bezugspreise: Einzelnummer 6 Nummern
OSR , , .Kronen 1.25 7.50
Frankreich , Franc 0.73 4.00
j -
Bezugspreise:
Holland
Skandinavien
Einzelnummer 6 Nummerii .
Gulden 0.10 ; < 0.60 .;>
Kronen 0.25 1.60 • ".f i-
Besfellungeo, Zuschriften und Zahlungen an dU Administration: Maurice CORDIBR,
BoHe postale VZ, Paris (13o).
•Xtisser «Neuer Weg» erscheinen regelmtlsslg Informatlonsmaterlalleii über Deutsche
Arbelt, Spanien und Frankreich. Bestellungeh an die Administration,
1 1* I I
he Gcrnnt:
3. IvEFEUVUE.
^§gj Imp. S.N.I.B.. 82. me de Iftollmootaiit, Paris {2(h),
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Ncv'^ "^ßj
FA^MISTISCHEVWIOTSCHAFTSPOLitl»^ r' V -^^^^^^^
nicht veratummenM In Ihrem tMltteLpiinlrt':^'' nen» ja daastle ein« An«fthl ««uer Wl-
fttcht die t»er«on SchachtB, 6U Vüir kur-'-rVüersprÜche pchaMon wird —: da» steht auf i
««•m als UelchsbankpräBldeht und Wirt- tk-^^m anderen Blutt). i ,' .^'\ •
Kchaftsmlrilater Diktator der . deut«chett.vl>". Dag.klägUche ßcheltfern de8. ersten
Wirtschaft, heute nun endgültig seiner '^ -«-—«- — -»" i>"ff~*»« «««.«.nhnro-,
«-.'
Vor- w"
«tosses — ^"das Auttretcn Hugenbergs aqf '
der liondoner Weltwlrtschaftskonferenx Im
^»mmer 1933 — zeigte, dass es zunächst
darauf ankam, die militärische und wlrt- *"
tBcbaftliche Macht cu bauen, die den Expan-
sionsforderungen des deutschen Grosska-
pitals den nötigen Nachdruck verleihen
konnte.. Den Aufbau dieser Macht wirt-
schaftlich ui o>rganlsieren, diese Aufgabe
.wurde Schacht Übertragen, dem Vertrau-
ensmann, der Banken und der Schwerin-
rfnis ß-anz abgeafhen. , w»» dustrle. . ■ ^ , ^„, ^ . ,^ ...
uf terzichten, unserer- \>'' M|t ,»einer Berufung als Wirtschaf tsdik-
tator wurde der energische Seh lusst rieh ge-
sogen unter alle selbst unter iSchmltt
noch torhandenen fendensen anderer Krei-
er als der Schwerindustrie, Blnfluss auf
die WirtschaftspolUik su nehmen. Das war
nur loglsqh; denn die >rasche und total«
Aufrüstung, Ihre Organlnterung auf dem
Gebiet, der Produktion wie auf dem dvr
Finanzierung erforderte dl« rücksichtslo-
se Unterordnung Aller Bonstlffen InteresHcii.
mochten diese von Produzenten- oder
Konsumenten-Seite ausgehen. Schacht war
' in der Wahl seiner Mittel nicht frei ;
Schritt für Schritt wurde der Mann <l» r
Privatwirtschaft zu immer weitergehenden
staatlichen Eingriffen gezwungen.
Position Als Wlrtschaftsminlster enthoben
An die Nachrichten, die naturgemS&s selbst
schon Ungenaulgkelten enthalten, werden .
im Ausland die verschiedensten und zum
Toll widerKt)rüchvoil8ten Deutungen ge-
knüpft, mit mehr oder weniger Wanr«-
schelnllchkeltsgehalt. Eine verständliche
EtHchelnung angesichts des Dnnkels, dftÄ"
im Dikttiturstaat mehr noch als andersWo
derartige Auselnandersetznngen umgibt,
vom Sen^ationsbcdU
"Wir wollen darauf
selts den vielen Deutungen noch elne^S^^ei
tere hinzuzufügen, deren Konstruktloh
ebonfalis weltgehend fragwürdig fteih
niÜBSte. Stattdessen wollen wir /versuchen,
die augenblicklichen Erscheinungen elnza-
ordnen in die gesamte wlrtschaftspollti-
sche Entwicklung des Dritten Relt'has. Wir
werden so leichter das richtige Aiigenmass
•zu Ihrer Reurleilung gewinnen und gleich-
zeitig Anhaltspunkte für den mngllchen
c;.'ing der weiteren Entwicklung.
DIE ERSTE PERIODE:
AUSSCHALTUNG DER INNEREN .
€STOEURUNGS»-FAKTOREN.
Auf wirtschaftlichem Oebiet hat der
f'aschlsmus ' als aentrale' Aufgabe, die Im^^'« E« sei hier gleich betont, ohne dass In
uleihTgehenden Kapitalismus und in der '. diesem Zusammenhang nllher auf diese Fra
Krise sj-ch immer mehr verschärfenden
Widersprüche zwangsweise zu lösen <üe-
gtnsatz zwischen Kapital und Arbeit, zwi-
schen Industrie- und Agrar-Rapltal, zwi-
schen Schwer- und Ferllgwarenlndustrle
u. a.). Im. Parlamentarismus und in den
Hutoritüren Zwischenstufen hatten sie sich
nicht mehr aus;^ieichen lassen, well der
«"«konomlsche Spielraum aus verschiedenen
(runden zu eng geworden war. '..^
Um seine Aufgabe zu erreichen^ muMite
der Faschlsmns zunächst die Arbeiterschaft
als politischen Faktor, ausschalten. Dun
geschah im Frühjahr Und Sommer I9i3:)
durch Auflösung und Unterdrückung der
Parteien, der, Gewerkschaften, der NSBO,
«odann durch Imftier zunehmende Ver-
wftsserung uiid Entpolitlslerung der DAF
Damit schuf er die Jdögllchkeit zu > —
mindestens zeitweleer ■ — Befriedigung so-
wohl des Agrar- wie des Industrie-Kapi-
tals, die sich ja nach dem Scheitern der
I'apen-Schlelcher' sehen ^Versuche auf- dem
Hoden gerade dieser Programmpunikt<$, JftU:
Iiltler gefunden hstten. ,', ', ,, '".^i\^
ge eingegangen weruen ic
Staatseingriffe hiebt das geringste mit So-
zialismus zu tun haben, ai.i u
Sinn, dass sie Irgendwelche Vorarbeit f)^
ihn leisten. Sie sind Zwangswirtschaft in-
Interesse der Expansion des deutschen
Grosskapitals, das Im Faschismus sich mi^
dem Staat wechselseitig durchdringt ond
beinahe identisch wird. <.
. '• - '"VOM «NEUEN PLAN»
7AJSI VlBJlJAHRRSPl^N.
Auf dem Wege' der intensiven Rüstuii;;
lassen sich deutlich zwei Stadien feststel-
len. Das erste t»egann HK1.1 mit deiii
Schachtschen «Neuen Plan», dessen Haupt -
l)edeutung in der straffen Regulierung den
Aussenbandels bestand. Sein Ziel war die
Sicherstellung der kriegswichtigen Rob-
stoff-Einfuhr. Es sollte erreicht werden
durch: Unterblndnng klier nicht lebent«-
notwendlgen Einfuhr, vor allem der Kon-
»umgflter- (insbesondere I>eben8mlttel-) Ein-
fuhr: Schleuderausfuhr mit Illlfe von Ex-
portprämien zur Devisengewinnung :
Ihren dramutlschen Abschlusli fa£ü 01«^** ' TaaBChvertrSge mit schwachen Staaten
se erste Entwicklungsperlode »Ihk^Masai* ^». ABAlkan, Südamerika). —
ker de« 30. iuül 1934. W ..- ^^i!!^S»>^*i> ' V -' t>i« VLMiA des «Neuen Plan» erschöpften
DIE ZWEITE PERidter^^^^^ R.^""..^*'?.'"^*
.VORBEREITUNG DBU EXl^NSlÖN
Aber die Widersprüche dPH UeutiifclM»n ka^
pilnllismus waren auch vom Faschismus
nicht zu «lösen», solange sein wirtschaft-
licher Spielraum nicht erweitert war, mit
anderen Worten: solange nicht eine beden-
t»nde Expansion nach aussen l'xm neue Aus-,
biMitungsgebiete vei schaffte. Diese Expan-
sion wIfiI nun das Ilanptaiel. (Dass sie.
stlegert infolge der Weltkonjunktur die Roh-
stoffpreise ; sodann traten auf dem Welt-
markt infolge der nllgemeinen Aufrüstunir
solventere Rohstoffkilufer auf als Deutsf-h-
iand ; darüber hinaus griffen viele Länder
1CU direkten Abwehrmassnnhmen tClenrfiK-',
ftondersöUe auf Dumplngware) : «chlle»s-
Itolr erteufte der Plan selhnt neue Schwu-
rigkeiteD,' denn indem er ein I^ch stopfte,
risn ^r Aft ein anderes auf ix. B. .Mns.^e'i
"Wi^srfyt;»» »^"^^♦•^^f iy^jy^f^y^
Wang^l,
r'^ÄV*^**** J**«***^' ^^^''f^^t 1036 die Ndt-
t? »^«fltll«kel4,"vra etnem' neuen {Stadium llbfi*.
>*j«^h««; aht dem l»Arteltag v/rir.le der Tl(>?-
2*T"!**P**« ■ twoklamlert. Er ist ^jekerirt-
n
ÄHchnetJnv erster Linie Juroli VerschäMt*
. Wü Drtirlls tvom Elsen ols" tU'Dellkftt*»«.?- ■
Ipn-keii)';. Aufbau'" vort KrsAtzslofMndu- '
«Crlwi ; -.LenituTig Öer A*i'an)rt)dnl}tIo?i uhd
> rSr *'^*'^""^'^"'''^"'^" ^r^rr«>M.> «uf irrii*- ■
ifSSSJ ^''i*^!:^^.!''*"*^ «"•*»' »«« »• • Oenßba-rert
rÄ'JSl',-^**^***^*"^ doi Binnen markfi»«'*«
^l«iWfeÄ''ge»chlwrt?ebh H«fld-lrtKomet.' <» IT. .
fSSftf?^!^ Klif9chrJriikatt<- J^f IToIzflgl*^
^^"{^J '^^^^«^T\»^tP^',Vr^U- und kAom-
-»toi)*Vrfi'ordriung^ni/^^dt€ " die' LmIiuo Über-
-hÄnpt;f -iaie^Mjpril«« weinl^Ähit« vor tmt«
starkem Steigen bewahren. ,.,.
:/;t)ltf JtAmiai AufBählung Ti'ui;?«" d<«r wich»'
■ -^T*'?*^ M*****^**'**^^ '«•»*» -viorjäirrt -»tjljhs
' .1"^^.**^****'^**^*^ ^'^^^ ^^^^ ori^ n**^li '«uf ihren ^
f'> *«^i8wi)8taiia irobray^fft tvn/rden, »-elfet ^
^'-i^S?"*****^'^^^***®* Stadfuhi 7u'<^lht*f Uoi^V
•"Sljrf?!**'''^"^''^''*™''»»'^"^*?^^ '^ Staates -
' ^Ifr^x^^^," '^•^***^ führen niüsa. WUhreifd *
lOW) Ktedsevum Sdhftoht daHn eine NöV «o-
«^ ""l^Lf"^*^^*^" brtPitiniiht»f Pflrteikreis« tror
r:,«liertr8A,.'-n,^-«»* "^ntcht (Jörlögf,' «rieht' die i
.bif^*'*^** **"™ ■*!% SSr «ift «lese-r TVi>t feint' :
^;;;'«0»end«fMl*^tot'.1i^l88ett. Sie ■IvünPcht'n den
^ f(fcd«it»dbfet SoiiÄB8mus»Vf : •• - v •,
\ •'22?'^^^^'^' <**«»• Kwitt' k^ifle AudsldJlb
;;<i»«re«i-Mth?^dttrchvnt8elKeh, Ao hat man sl«-
t'.i!?*=**' H"***^''**^** auch'ahr DuW^fUhi
«1IJte!»|^ter«^^rt't«(k<tattfi<h^^^ ^ , ,
1wj*Jiöanefl; : iriltnih' • ntiicKob ' mi$'' ww
«litt' !epta#et|to Wloiit ^^ ml'hir '. dn»
. ..w^jiÄiz 'OTiiig hiii;'ais dem f h .^eWtfcüel'
' ^>nmC«k<]rwi«cb«n den b#1den (Jruppen St^'.
i{ '«♦ö«inl?*ri»tii«-*'Amörli'ttt sonio dort dkM
JLMWtthM^htCs' durohiriktten, w<» Hehnnht Viel.
»»11* ^f«u.y«wHf' 'Opposition hurvorrfcruTen '
tewÄoMli*li< dt»r VierjflhrteHpian utttef
' ^,m*n il*i»rinif*i'^wie der Neue' Plttn ,
-^ „ .Wlltik K<«[
her, die BeroltHtelliing der erforderlichen
Rohstoffe auch nur slchprji*?« teilt we*^^eu^
Räiöh. Dftzd' ferner r«lna,.adii<' eilte (>tve!^h!-
^ernte, die m •^inigln 3l«iBn!eto-i'#btB Wler
ZWfloffsmRHstmhmen auch dlfe^ JSttiÄhi^jit^- >
frage aufzurollen droht. Kein Wuhder^'daMli
rfian steh uttisi<»ht, 6b htcht noch Hö äi?-
'Öet'.er'*' W^g 'öffen'W*ht. m, ,.,*., , -ur- ,, . .,
aber, mari ,begJlI^t «ich mit' Uhr jju bedfchltf- '*
tlgen: eine UniorleutlerUng oder besser gq- <^i,
'pagt ein zeitwellljfes Arrangement mit d?m '
-«demokratischtn», Aiirtland, dem .tire'lsitlicheu '.
.Kapltalishiuer .Es J hanU^lt . «icJh oatürlicii^- *>l
nicht darum, , Voh., .den . ilhp6fUllö:(iÄch^^ \i|
^Expahslonszlelen .etwas 4UfzUfe'ebi»n, > -Mäii % ^
hofft vielmehr, durch diese Operktloü die i "
gegonwürtige adiwierlife I^age zu tlWertvlÜ,-
den tjud,, Wirfschaf tlleh gekk'ftftlgt,. diese
'?1tl
■ivl
_iew in einer danu womöglich auch ausäei^.« .,> ^
politisch noch t>cflaer votbereltet^o. SUua- ' ' i.*
tlp^" unjsö bosser verfolgen - Zu- kthmi*lv^ ^r ^-j. 5?^
^ui Wenn, mah'^ w«mg»tei>» durch A»ielh*i4'^_!w^>
eventuell dl« .«ein« öder -aodere Kolonie - /
.«der- mindestejiff güa(|t:l|?k<.>RohHtoffqueh.'n
für kur/j? Zeit..'-buft kriegt, bis man irjei- ' .
leicht soweit istr einen krlegerlsobefri^ü^K^n -i'
wagen J?U' können. England (un<l woJil aini^T
7,Frankrfelch) sind: vielleiehtj. ««rnUp hetitcr,
nnt<»rni Druck de» in Spanien Jf^Mihrtenen ^i
l'osit Ionen, unter, göftstlgra Jiedingtinjteu'/V^'/Tl
zur Hilfe b^elt J<latÜrllch g<*hf das nicöt '':?*' •
ohne Gegenleistiinijeh.: '^^gewisso ttes'chräiK»' '^-
kung in der Neurdstun^r tangeHlchts der-ir
FlnanelfcruinfiJbeischr — ~ ' "
fMlpl|tJleit^ rftU^ioü
niMKJhtÄ^^ewI» *'^"
t^Bi'l-JtÜ^Utitfl 1. ..,
"um- die ftestfmmunff: ^.
tlk für die hllernHchst« »
der Tsgesrtüte (innansteruii
^(Mlnffung) lÄt IM) nrlnglfclir'rta^N.eiii k.^'
sfionleron auf lUlfiger« Micht^ohaffdleMTÄJl»''!^,
scheidet. Und . es harideltVi^liTlha , 0/uii^ ' 'M
nur rtbt die WifhI>.wi8dhpi^Pa'n<'l^,.fi?hT&.^
\l
u :t)ieU>en,. Jiei?k rlanftni.
y«v^.. "«er ,garKSlch\(au£ di«"lh^^> .iiiji T'"rr,-*',;r rr\z:^"".'V^
.leVuhki.n ^orli'andenen , stnatfc. f f^^^ P^^ llelfti S^mdchtl
•heu repdeu^en stützen? Wird '
naiitiehii|lft auf dem .»eltherlgen. Weg
sein ; oder wird man ulqht,
lUtUkiiu iibhh vxny _ ,
' Uhtt inunchm Uüat,'f,t ftitfi
ihrecli
.^.jtlchtl,,,
Jfbifer^dijij ^Haqfsn,^ werre/i und %\> se)lr^rtf»^^
>;lird.* lA ein«i| li
^'ä. oder J^a^Ä*S^' XriS^^^-l^^
ais^anderi?«l^lg'dtfif<*h dl^ staaH
Lähtf^<Ättmal,* d^s^en kesefveh rtijHr khoicfi* t
-, __.. .V. ifc%R(5|:^^
laU, dba. lnj>ein?i^%ri^k^tl!ffä
«einer deutschen lind Itallmtflcheiv H^Otfdii
*!«« «'ssen des Fa8ch4Hmus klat* r<.tntirll
Jieft* biwher leider nur ln:/rbflfWlN
Spracöe vdr {Verlag Oal)
zfi^^i
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zu
^(^€/
iv' -<^^" Name beherrschte Im Sommer lO.J.j
'^: U€n ersten VVeltkongress der Schriftafeller
' «ur Verteidigung der Kultur Kt'gen doi
l!>;:'^ Faschismus, eine Persönlichkeit vor nlh-m
P.,gttb Ihm Gewicht und Bedeutung: AndrC'
Lvj; Gide. Der ÖO-JRhrlge, in Bolnoui ganzen
';>;• Leben Aesthet und Individualist, abHoIts
'^ der Masse wirkend, aber von orhebllchom
Lv, Kliif ItiBS^ Auf die junge franKösische In-
I \ tclllgonz, rang sich, nicht zuletz.t unter
dem AiiHChauungsunter^lcht dcH dcnt8<'h(>n
,^ Faschismus ku der Erkenntnis durch, dass
Jij der niedergehende Kapitalismus Kultur und
■' . ,öch(inhelt zerstfict, das Individuum kne-
belt, dass heute nur noch der Sozinlisnius
If » sie schaffen und erhalten, nur In Ihm das
, Individiium steh voll entfalten Uaun. Sol-
■>*^»nft »Tagcbuch-Attfselchnüngen geben deut-
i IJch das Kingt»n um dicee Erkenntnis
wieder. Sie. führte ihn, den pxtrcmtMi In-
dividualisten, dann ohne Zögern an dio
' Seite der kämpfenden Massen, bu der Par-
- tel, die Ihm die entschiedenste Vertreterin
, Jener Revolutionierung schien, der kommn-
' nlstischen. In der Sowjetunion, so schien
V esi und so wurde os ihm von den Sowjet-
; Schriftstellern bestJitlgt, kam nmn, trotz
y mancher Irrtümer, der Verwirklhrhung dle-
sew Zieles Immer nllher. Dort war von nun
an der Hort der Kultur, die der Immer
'mehr in Barbarei versinkende Kapituils-
(\niUH de« Westens mit Füssen tritt — dort
Vurden die Bücher gedruckt und von hll-
dungshungrigen Massen gelesen, die dieser
verbrannte.
Die KP, die Bussen beeilten sich, diesen
unschätzbaren Freund, der ihnen erstmals
den Einbruch in bisher verschlossene
Kreise ermöglichte, zu nutzen und zu hüt-
schein. Sein Name fehlte unter* keinem
Aufruf keines Komitees, er wurde mit
Ehren überschüttet. K.T-Soktlonen crnajin-
ten Ihm zum Ehrenmitglied, in der SU
bereitete man ürossauf lagen seiner Werke
vor. Man lud Ihn ein, das Land zu besu-
chen und zii studieren.
Das hätte man nicht tun sollen. Denn
im Gegensatz zu anderen Russlandbesu-
' ehern war er nicht bereit, sich von den
Ehren, die ihn dort erwarteten, blenden.
' ablenken oder gar direkt korrumpieren zu
lassen. Seine geistige Redlichkeit, sein
Wahrheltsdrang hinderten Ihn, an der
Oborflüche zu bleiben, drüngten ihn zu
- beobachten, zu forschen. Und vieles von
dem was er sah, war zu sehr im Wider-
spruch zu dem Ideol, das er sich und nuin
Ihm vorher gemacht hatte, mehr n«)ch: es
wor Im Begriff, sich immer welter davon
zu entfernen, als dass er hittte schwelgen
oder gar »Igen können. Zutiefst üherzcugt.
QIDES RUSSLANDBÜCHERN.
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dnss der Soziallsraus seinen stttrksten Ari-
trleb gerade aus dem Willen zu einem neu-
en Menscheh erhillt, fühlte er «Ich ' Ver-
pflichtet, die Wahrheit zu sagen, «die, sei
sie selbst schmerzhaft, nur verletzen kann
um zu hellen.» . ., ^
In der kleinen Schrift «Zurück aus SoW-^jN*"^.,/
J<'tru8sland» gab er tjoluo persönlichen Ein- .1- '.•'•
drücke, und mit Ihnen seine BesorgnlBse l\ ','
Über die Entwicklung wieder. In einer 'V''^\
Form, die nie vcrglsst* wie ernst es ihm, V^^* "»' :
um die Sache geht, um deretwUIen er ' ^ '■'
Kritik übt, 'signalisiert er die üeCahron,
die ihm als I'sychologen besonders auf-^
fallen, und allen voran den Konformismus,'
die Gleichschaltung des Denkens, die die
Stalln-DIktaiur braucht und erzeugt, und
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die alle Zweige des öffentlichen und priva-^ ^-^ : %; pl
ten .Lebens vergiftet. All dies in der lieber- .:.M' ;/^
zejigung, dass man schliesslich dieser Üe-' '
fahren Herr werde. ' i " •
Er hatte den Finger In die offene* "Wun-'^-iVw^^^^^
de gelegt: nach einem kurzen Versuth Ihn '-■' • i'^
totzuschweigen — vergeblich nicht zuletzt
dank der Autorität, die die KP ihm selber
verliehen hatte — wurde die internationa-
le Meute der Konformisten auf Ihn losge-
lassen. Aber die schlechte Sache, die Sta-
lin ans dem P3rbe Lenins gemacht hatte,
war mit guten Gründen nicht zu verteidi-
gen: und so zeigt die Mehrzahl dieser Er-
widerungen ein geradezu erbUrmllches NI-.
veau. Für die gerlnggeschlltzte Mosse in
den Tageszeitungen Kübel wüster Be-
schimpfungen, voran die «Beschuldigung»
der IIomose.Tualltilt, für die Gründlicheren
Gegenbroschüren williger Russlandrelsen-
der mit willigen Statistiken. Der alte Ro-
moln Rolland wurde veranlasst einen BrleJT
zu schreiben (oder zu unterschreiben). In
dem er — ein Soziallst ! -r- Gide als be-
.««onders erschwerend ankreidet, dass seine
Schrift Infolge Ihres billigen Preises
grossen Massen zugänglich wurde.
Die Angriffe lenkten die Aufmerksam-
keit nur noch mehr auf das Buch, das in
kurzer Zelt eine Riesenauflage erreichte ;
»ind sie zwangen Gide seine Stellung zu
prJlziüleren. Das Ergebnis Ist da» neue
Bündchen «Retuschen zu meinem Russland-
bneh» — wie das erste Im Jean-Chrlstophe-
Verlag Zürich In deutscher Uebertrngnng
erschienen. Manche kleinen' MHngel der er-
sten, etwas skizzenhaften Schrift sind
dorln vermieden: die eigene Person tritt ^
mehr zurück, und vor allem hat er — mit . . --
einer Gründlichkeit, die Respekt abnötigt '.'t-^{...;
— Inzwischen seine Kenntnisse über iRüss-
land an Hand der Schriften von Cltrlne,
von KWIvr-Lcgny. von Yvon vertieft, so
wie seine Erschütterung Über den Qang *
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Mord-Liste des Konzentrationslagers Dachau.
P±e nachstehende Liste von Au Todesopfern ist notwendigerweise un-
'vollständig. Denn ein Teil der Ermordungen erfolgte unmittelbar
nach der Einlief erung ins Lager, sodass die Namen unter den Ge-
fangenen noch nicht bekannt waren. Ausserdem liegen für bestimmte
^•eitspannen wohl ausreichende Informationen durch entlassene Häft-
linge und andere Quellen vor, für andere. Zeiträume dagegen nur
sehr ungenügende.
1933
12. April;
21. April:
12. Mai:
15. Mai:
19. Mai:
25. Mai:
27. Mai:
29. Mai:
Juni/Juli :
28. Juli:
7. August:
V
w
BEMARIO, Student aus Pürtld, ca. 26 Jahre, KPD, Jude
GOLDMANN, Kaufmann aus Fürth, ca 25 Jahre, KPD, Jude
Arthur KAHN, Kaufmann aus Unter franken, Jude
Erwin KAHN, Kaufmann aus München, JUDE
Dr. LEVY, Rechtsanwalt aus Gemünden, JUDE
Wilhelm Y/AUR, Rechtsanwalt aus Hünchen
Fritz DRESSEL, Tischler aus München, KPD
Sepp GOETZ, München, Landtagsabgeordneter der KPD
Dr. Alfred STRAUSS , Rechtsanwalt aus München, Jude,
erschossen auf Befehl des Justizministers Dr. Frank II
Leonhard Hausxmann, aus Augsburg
Louis SCHLOSS, Kaufmann aus Nürnberg, ca. 45 Jahre, Jude,
früher einmal wegen Sittlichkeitsvergehen bestraft,
ein Opfer der "Stürmer"-Hetze
Karl LEHRBURGER, Kaufmann aus i\iürnberg, ca. 28 Jahre, Jude,
KPD, bei einer Vernehmung erschossen. Der Kommandant
nimmt eine"Untersuchung" vor, die "Selbstmord" feststellt
Willi ARON, Rechtsanwalt aus Bamberg, ca. 28 Janre.
wurde so furchtbar zugerichtet, dass der Schuppen, in f^
den die Leiche gelegt worden war, angezündet wurde Vifri^ i
die Wunden unkenntlich zu machen
HUNGLINGER, Polizei-Major aus München
Johann WIESMANN, München
Sebastian NEFZGER, München
Michael SIGMANN aus Pasing b/München, SPD
SCHMITZ, Angestellter des Kaufhaus Tietz in Nürnberg, Jude
ALTMANN /
20. Juli: Karl STIEBEL, Angestellter der Derop-Nürnberg, ca. 30 Jhr.
Jude, KPD
2 GEFANGENE standrechtlich erschossen wegen angeblichen
Widerstands gegen einen 'vacftposten
Felix FEGHENBAGH, 1918 Sekretät vo^ Kurt Eisner^^Redak-
teur des soz.-demokr. Detmolder Volkcblatts, auf deW
Transport von dort nach Dachau ermordet
/
/
\
August :
22 • August:
September:
10. Oktober:
Oktober:
JMovember:
12. November:
Dezember:
AMUSOHEL, oppositioneller Nationalsozialist; es wird
richtet, dass ihm ein Gummischlaucn in den After ge^^
steckt und solange WaL;ser eingespritzt wurde, bis'^ei^^
HANDSGHUGH, oppositioneller Nationalsozialist
Franz. STENZER, KP-Funktionär aus Pasing b/München
WIl^ELMEIER, Student, oppositioneller Nationalsozialist
Dr. Theo KAM, Arzt aus i^ürnberg, ca. 50 Jahr^^^f^iter
einer Gruppe von Weltbühnenlesern: als Assistent des
Lagerarztes hatte er zuviel gesehen
Dr. AlDert ROSENFELDER, Rechtsanwalt aus Nürnberg, Jude,
ca. 45 Jahre, bekannt als Verteidiger in politischen
Prozessen: wird in eine der Todeszellen gebracht und
wurde seitdem von niemand mehr gesehen. Seinen Ver-
wandten wurde erzählt, er befinde sich in Freiheit,
doch dürften sie nicht nachforschen wo.
3 oppositionelle S.A. -Leute
Fritz BÜRK, KP-Funktionär aus Memmingen
Willi FRANZ, KP-Funktionär
1934
1 .Juli :
1935
Mai:
•22. Mai:
Erich GAks, Angestellter aus Nürnberg, 25 Jahre, Jude,
KPD, befand sich seit April 1934 im Bunker
Walter HÄNISGH, KP-Funktionär aus Stuttgart
Diese beiden sowie ein driü^r^ namentlich nohh nicht
bekannter Gefangener wurden von SS-Leuten der Lager-
wache ermordet, die von der "Arbeit" des 30. Juni
aus München zurückkarnjen; die Angehörigen beider Ge-
fangener erhielten die Todesnachricht erst im Okto-
ber, nach Monaten qualvoller Ungewissheit
Robert STÖTZINGER aus München
Max Hanns KOHN, Student aus Nürnoerg, 25 BCahre, Jude, SPD:
er war während seiner Gefangenschaft besonders grau-
samer Behandlung ausgesetzt, die ihn schon mehrfach
an den Rand des Todes brachte, so einm.al als ihn auf
befohlener "Flucht" 2 Schüsse trafen, wahrend ihn ei-
nige weitere verfehlten
sind folgende.
Unter den übrigen Opfern, iisrEji von denen der Zeitpunkt der j^rmordung
nicht genau bekannt ist:^xxi:
Baron von HAHN, angeblich einer der wirklichen Reichstags-
brand Stifter , ' ^
Hauptmann RÜHRBEIN, ein SA-Führer, der - in Ungnade gefal-
len und ins Münchner Polizeigefängnis gesteckt, dort
einem Mitgefangenen, dem später freigelassenen äiaiax-
tschechischen Journalisten V/alter Tschuppik gestand,
an der Ermordung des deutschnationalen Führers Dr.
Oberfohren beteiligt gewesen zu sein
HOFER, SPD-Funlctionär aus Nürnberg
#- — -»Ä-
Sind die deutschen Konzentrationslager an sich schon barbarisch
ganug^ Dachau ist nach allgemeinem Urteil bei weitem das schlimm-
ste. Dabei muss man sich vergegenwärtigen, dass es sich bei den
u. is l!2!°ii^^*^^^ ^°^^ ^^^ unbestimmte Zeit festgehalten und gequält ^^lißUu ,
IWUt AMMdeih denen selbst bei den heutigen scharfen gesetzlichen Be-
Stimmungen keine strafbare Handlung vorgeworfen werden kann.
^ Es befinden sich in Dachau nach wie vor etwa 2000 Schutzhaft^e-
fangene, frühere Kom/nunisten, Sozialdemokraten, oppositionelle
SA-Leute, Juden, neuerdings - eine besondere Grausamkeit gegen '^
die politischen Häftlinge - Landstreicher und andere Kriminelle,
die vielfach zu Spitzeldiensten unter den Gefangenen herange- '
zogen werden. Einige hundert von diesen Schutzhaftgefangenen be-
finden sich schon seit April/Mai 1953 in Dachau, also schon ,
fast zwei Jahre, ohne Aussicht auf Entlassung, so lange das /
Dritte Reich best eht^jy" wenn es nicht der öffentlichen ^Meinung '
im Auslan« gelingt, die Auflösung der Konzentrationslager durch-
zusetzen.
/
/:
Die Bewachung besteht aus SS-Mannschaften, darunter solchen der
Leibstandarte München, die auf die ohnedies eingeschüchterten
Gefangenen - das Lager ist von elektrisch geladenem Stacheldraht/
umgeben und steht unter den Mündungen mehrerer Ma;^>ischinenge-
wehre - ein wahres Schreckensregiment ausüben. Nach allen Aus-
sagen - diese Angaben stützen sich auf die Berichte verschiede-
ner entlassener Schutzhäftlinge - gibt es nur vereinzelt SS-Leu-
te, die die Gefangenen menschlich zu behandeln versuchen. Dagegen
sind gerade unter den vorgesetzten SS-Führern Elemente, die ihre
Herrschsucht und ihren Sadismus an den schutzlosen Gefangenen
austoben - mit Wissen und gar oft unter Anstiftung des Lagerkom-
mandanten und der vorgestzten politischen Behörden. Als die
schlimmsten Peiniger gelten die SS-Führer Spohrer, Erspenmüller,
Dalarmi, Schneidhuber. Es ist klar, dass die Haltung der unter-
geordneten SS-Mannschaften von derjenigen ihrer Führer bestimmt
wird, mit denen sie denn auch an Grausamkeit wetteifern. Man
kann sich den Brück vorstellen, unter dem ein Lager steht, in
dem willkürliche Anlässe derartige Exzesse auslösen können. Und
dieses Regime wird gedeckt von den politischen Behörden, die die
aoschreckende vVirkung der Konzentrationslager brauchen urn die
Ix) aufkeimende Unzufriedenheit in der Bevölkerung -«t^zua«te>frtH^^^£A4^V^
Die Gefangenen sind in den Baracken einer ehemaligen Munitions-
fabrik unt;r'ergebracht. Die Baracken (und die Fussböden) sind aus
Beton mit einfachen Bretterdächern, durch die der Wind dringt.
Infolgedessen sind die Baracken während des '.Vinters ausserordent-
lich kalt, umsomehr als Öfen nur in ganz ungenügender Zahl vorhan-
den sind und als Brennmaterial nur schlecht getrockneter Torf und
dieser nur in kleinen Mengen zur Verfügung steht.
^^! ^J^^^f'^^^^i'^!? Verhältnisse sind sehr mangelhaft. Die V/asch-
und Aborteinrichtung ist völli/r unzureichend, t.« hTo i.L. ^-2!}:....
oesximmte Zeit sehr beschränkt ist, kommt es, dass^si^rimi^er"""
zehnbis zwanzig Häftlin.,e gleichzeitg um di^ WaLhgelegelSeU
. h
I^Sa^«;o?i\^??*i"^^^!^^'"*^''''e ^^^^* ^^''^ s^^^ 2U wünschen übrig.
xm Lazarett befinden sich nur die Bchwerstkranken und Schwerstver-
in^^nvnt.r li-®^^ Gefangene es vorziehen sich» in den Baracken
auszukurieren um die Leiden dieser Unglücklichen nicht nitansehen
ZU müssen.
Die Verpflegung wird als kraftlos und auch quantitativ nicht aus-
reichend geschildert. Die Kost der SS-Mannschaft ist bedeutend bes-
ser. Besuchern^ des Lagers wird meist diese vorgefahrt, von der die
Gefangenen nichts bekommen.
Dabei ist die Arbeit, welche die Gefangenen - natürlich ohne die
geringste Bezahlung - leisten müssen, meist ausserordentlich an-
strengend. Selbst wenn sie nicht noch - wie beiä der Strafkompanie,
m der sich die meisten Juden befinden - unter erschwerenden Be^^leit-
umstanden erfolgt(unter Misshandlungen, Beschimpfungen, mit nacktem
Oberkörper in grösster Kälte, bis an die Kniee im Wasser und der-
gleichen). Besondera gefürchtet sind die Wald-, Strassen- und Moor-
arbeiten, wogegen die Arbeiten in den Werkstätten der Tiscnler und
Schreiner beliebter sind.
I-S*??^^*^-*-^!^^ s^-°^ sin^ die Arrestzellen, Bunker genannt, in die
Häftlinge offiziell bei Vergehen gegen die Lagerordnung (übrigens
steht aal jeden Versuch von Meuterei die Todesstrafe) bis zu drei
MonateK. gebracht werden dürfen. In Wirklichkeit aber werden die
^^^l^^enen ziemlich willkürlich hineingesteckt und^s^ sind einzel-
ne Falle vorgekommen, wo sie bis zu sieben Monaten darin verblie-
ben. In den meisten Fällen aber dauert es nicht so lange, denn
nach kürzerer oder längerer Zeit erliegt ein grosser Teil den fürch-
_ terlichsn Misshandlungen, die dort in völliger Abgeschlossenheit
"•»von der Aussenwelt und den übrigem Gefangenen vor sich gehenll^ Ver-
einzelt werden manche dieser Unglücklichen - menschliche Wracks
denen z lim Teil infolge der Schläge Gliedmassen bei lebendigem Leib
abfaulen - zu Vernehmungen geschleppt und dabei von Mitgefangenen
gesenen. Häufig wurden insbesondere oppositionelle oder sonstwie
i-JuvK-Uit/v^ missliebige Nationalsozialisten und SA-Männer gleich bei ihrrr Ein-
:t/'tMW&HH4«J,^eierung ins Lager in diese "Todeszellen" geführt um zu verhindern
•• ■■ dasa sie mit den übrigen Lagerinsassen in Verbindung: kommen, und '
fanden dann den Tod darinnen. Einzelne Namen wurden^trotzdem im
Lager bekannt, so der des Breiherlfri von Hahn, der im Zusammenhang
mit dem Reichtagsbrand genannt wurde, des Hauptnanns Höhrbejn.
der so unvorsichtig war im Polizeigefängnis in München Mitgefange-
nen wie dem tschechischen Journalisten Walter Tschuppik von seiner
Beteiligung an der Ermordung des deutsch-nationa] en Führers Ober-
fohrem zu berichten. Die engen Arrestzellen, die wenig oder gar kein
Tageslicht hineinlassen, deren Insassen sich sudeiu noch mit einer
besonders schlechten Kost begnügen müssen, sind aussc--rdem noch f^ros-
senteils ungeheizt. Es ist daher mehrfach vorgekommen, dass sich
Häftlinge einzelne Glieder erfroren haben, ja anfang I934 sind zwei
oppositionelle SA-Leute in diesen Zellen erfroren.
Am meisten drangsaliert werden in der Regel die jüdischen Häftlin-
ge. Hier tobt steh der von Hitler und der Partei seit Jahren P-eöchür-
te, stark sexuell gefärbte Antisemitismus der SS-Leute hemmunasi oa
aus. Juden werden nicht nur am erniedrigendsten behandelt, zünden"
mühseligsten Arbeiten herangezogen und dabei noch besonders frequält-
bekannt ist die von menschlichen Zugtieren gezogene Strastenwalze -
,^»^^^f" ^^! f^'^'^ ^^°^ ^^i ^er Entlassung besonders benachteiliet
wo JaliL"sSlS.r°? ^''^^'^'1 Juden^s Nürnberg ^d P?a;^eif' .
fürther JJInrt?!V^^f.°^^ ^° '^^^'* ^°" ^^" siebzehn nürnberg-
wordeJ SnlbeftnH^r^-^f^^^^^'^^^' ^^^^^^ "^^ ^^^^ entlassen
7« ^f^ii- J? T^^^i?**^'2 ^^'^' "■°°^ i" Dachau und alle übrl,<^en -
sShmitr 5i'L?f ^s?f°i^? Benario, Goldmann, Lehrbor^er ' Schloss,
mordet 'o?t'fnH:.Ki^^^\'.^'":^°^^''^^^<^^^ ^ Gan^s^' Wurden er-
mordet, oft in der bestialischsten V/eise. Den Anrehöri'^e'i wurde
iSrKL ^^SLrf::'?''* ^^V^^l^ ^"^ ^^^"^^"^ Dex^^efSriiSISSe-
wordene - Mord in dxeser Rexhe, der an dem Angestellten Er-i ch '
Gans, hat sich wie mm erfährt folgendermassen zugetra/^en. Gans
?!nrL^'^^ r'^ ^^'^^ ^^'^^ ^™ ^"««■^- Am I.Juli kamlfne AbS?-
l^^ , f SS-Lagerwache von ihrer Mordarbeit in München, Stadel-
heim und ./iß ssee zurück und tobte ihre noch unbefriedigte Wut an
JoLr f ^^^\^"^??^^" ^^"^ Arrestzellen aus, wobei sie unter an-
deren einen ehemaligen kommunistischen Funktionär Walter Hänisch
A!il^®\^^"S'^u®? ^^^"'^ ^^-"^^ ermordeten. Dessen Angehörige, seit
April ohne Nachricht von ihrem Sohn, erhielten er6t im Oktober
auf vielfaches Drängen die Todesnachricht mit der Asche^ zu-^esandt.
Um die allgemeine Lage im Lager zu illustrieren noch"einige Bri-
spiele: Der Rechtsanwalt Dr. Albert Rosenfelder, der sich durch
sein tapferes Verhalten im La,-er die Sympathien nicht nur aller
Crerangenen, sondern sogar auch von den Wachmannschaften erv^arb.
wurde Mitte Oktober 1933 in eine Arrestzelle gebracht und blieb
seitdem verschwunden. Die Polizei hat später - offenbar zur Irre-
führung - die äusserst unwahrscheinliche Nachricht verbreitet, er
befinde sich in Freiheit. xcj.«.ci,, ^r
An einem Märzabend 1934 schoss ohne jeden Anruf ein SS-Mann in
eine debattierende Gruppe hinein, wobei zwei Häftlinge getötet
wurden. Und SS-Mann Sporer, unerschöpflich im Erfinden neuer Grau-
samkeiten, hat unter anderen einen oppotätionellen SA-Mann in der
'.feise umgebracht, dass er aus einem Hydranten durch einen Schlauch
V? lange einen starken Wasserstrahl in dessen After spritzen liess.
bis die Eingeweide zerrissen/^üner der am meisten Gequälte-i ist
der jüdische Referendar Max^ahhs Kohn. Er war Mitglied des Beüu-
blikanischen Studentenbundes in Erlangen bei Nürnberg- und als ein
ruhiger Mensch bekannt, dem jeder Radikalismus und jede Nei/run- zu
äJ^f^rnf^'"''^^?-.?' $-^^1^^^:^ ^^°^ ^^" ''^^ 1953 in Dachau und war
wahrend dieser Zeit standig das Ziel schlimmster Quälereien, zu
denen noch der Umstand beitrug, dass er körperlich etwas unbeholfen
Gleich bei seiner Ankunft wurde er vor den Augen der mit ihm Ein-
gelieferten über den Kotflügel aes bastautoi. gelegt und fürchter-
lich ausgepeitscht. Davon hat er unter anderem einen verkürzten
Pinger und Narben und Striemen am ganzen Körper davong«etra*ren '
^^^^S"^^*-'^ ^^'^ konnte er nur durch einen gewagten ärztlichen^Ein-
griff des inzwischen ermordeten Lagerarztes Dr.Katz, durch eine
intravenöse Kampferinjektion am Leben erhalten werden. In seinem
Akte befindet sich seit einigen Monaten ein seine Entlassunp- er-
schwerender Verm»erk "FluohtvprBimh" v-f«ivo4-^«r»»- t„ u>4 „i.t ^ V^v . .
hat sich dieser "Fluchtversuch" so zugetragen: Bei der Aussenar-
beit wurde Kohn von einem der aufsichtführenden SS-Leute befohlen
ohne Arbeitszeug einen Dauerlauf zu machen. Nach einigen Sekunden*
V j1
sohoss ein anderer SS-Mann auf ihn* Kohn machte sofort kehrt,
der SS-Mann gab gleichwohl noch einige Schließe auf ihn ab« Da-
von trug Kohnx zwei Verletzungen davon, eine am Arm, eine am
Oberschenkel, von denen vor alleip die letztere erst nach vielen
Wochen einigermassen verheilte. Sein Leben ist nach wie vor aufs
stärkste gefährdet, einmal weil er Jude, dann aber auch weil sein
Körper lebendiger Zeuge der erlittenen Misshandlungen ist» Nach-
dem Einzelheiten über seine Leidensgeschichte im Ausland bekannt
v/urden, muss alles versucht werden um unter Hinweis darauf von
den deutschen B^^hörden seine Freilassung zu erreichen«
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Ernst Küchenteig: [ (I<"5.S)
Die Ballade des Nicht-Vergessens i
\Cr\ V
Die gegen den Krieg sich empörten,
Stelltet Ihr an die V7and !
Die den Profit Euch störten,
Habt Ihr ins Zuchthaus verbannt .
Karl sank unter Euren Hieben,
Die Rosa habt Ihr ertränkt :
Aber wir haben* s aufgeschrieben.
Es wird Euch nichts geschenkt !
Der Richter hat. Euch zu befreien.
Das eigne G^esetz gebeugt.
Die Republik, zu verzeiKhen,
War sie nur allzu geneigt.
Stren^' nur zu armen Dieben,
Hat man Euch nicht ecehenkt :
o
Aber wir haben' s
aufgeschrieben
f
Es wird Euch nicht geschenkt
Ihr hieltet Euch zu den Reichen.
Sie zahlten aus unserem Sohweiss*
Wir Hessen die Zeit verstreichen.
Da gab man Euch Hunden uns preis !
Aus dem Hinterhof, aus den Betrieben
Habt Ihr uns hervorgezwängt.
Aber wir haben' s aufgeschrieben,
Euch wird einst nichts geschenkt !
Ihr Schlächter ohne Gnaden,
Ihr Jäger ^uf Menschenwild !
Die Besten^kameraden
Habt Ihr uns abgekillt 1
Ihr habt uns zu Paaren getrieben,
Gefoltert, erschlagen, versprengt ..
ALLES haben wir aufgeschrieben,
NICHTS wird Euch einst geschenkt !
Jede Wunde, die Ihr geschlagen.
Jeder Schuss, jedes Gift, jeder Tritt -
Wir werden sie in uns tragen, !
Wir machen sie einmal quitt !
Ihr habts zu bunt getrieben,
Ihr Herren von heut, bedenkt :
WIR HABEN ALLES AUFGESCHRIEBEN,
EUGH- WIRD EINI/lAL NICHTS GESCHEMT !
/
*f*t
•5V:
>';X5;-:|
DER NjKMEITLObE PBOLET
Z'.v-i Monate schon v/ar er im Konzentrationsla/:!;er, da holten
sie ilin zurück, in die Untersnohan^^shaft , zur Verhandlung
vor dem Sondergerioht . Zettelkleber,, Flu^blattvert eilen.
i^och vor der "nationalen Revolution". Er kam deshalb mit
einigen Monaten Gefängnis davon. Sollte nun erst mal wie-
der zurück ins Lager, denn die Gefängnisse sind überfüllt
und ein koiiimunisti scher i'unlctionär kann ja warten.
Arbeitslos ist er schon seit Jahren. Höchstens mal Not-
standsarbeiten zv/ischenhinjKXÄ. Daheim hat er seine Frau
und drei kleine Kinder - "die Alte v/ar ganz närrisch auf
die Bälg" meint er entschuldigend. Was soll aus denen
wei^den? Allein, ohne J&ilfe, mit ein paar Pfennig "Wohl-
fahrt"? Sollen eben sehen, wie sie durchkommen. "Geschieht
Ihnen ganz recht, warum heiratens auch einen Kommunisten"
blökt sie der Beamte an, den sie um Aufhebung der Schutz-
haft anfleht.
Fünf Minuten wöchentlich Besuchszeit. Sie bringt ihm et-
was zu essen. "Ife!" bringt sie gerade noch heraus, dann
brechen die Tränen vor. Vom ältesten Kind ein Eriefchen.
Es hat eben in der Schule das Schreiben gelernt. "Lie-
ber Va-ter ko-mm do-ch ba-]d!" Mit Mülie bringt er ein
paar beruhigende Worte heraus, ein paar Fragen.
Nein, sie ist ganz allein, keiner hilft ihr. Die Genossen:
verhaftet, durchgegangen, zu feig 2:u ihr zu kommen, oder
gar - "drüben". Ihre Mutter, eine fromme Alte, plärrt ihr
den Kopf mit Gebeten voll. "Wenn sie Dich nicht rauslas-
sen, mach ich den Gashahn auf!" Der Rer;t erstickt wieder
in Tränen.
Der Aufseher, der sich hicht ganz wohl fühlt dabei, sucht
zu beruh igen, macht Hoffnungen. Die fünf Minuten sind rum.
Er hat sogar noch zwei dazu gegeben. --
Wieder in der Zelle. "Va-ter, ko-mm clo-ch ba-ld!" Die kind-
lichen Bachstaben tanzen vor seinen Au^-'en. Zum Teufel, ist
denn nirgends ein Halt! Glaubt denn so'ein Ko^imissar, er
kann auf einem rumtreten wie er will? Bloss v/eil i^an Kom-
munist ist? Und die Solidarität der Genossen? Achht
Und man selber, sitzt da, hilflos, ausgeliefert - nein, Ihr
sollt keine Freude an mir erleben, wenn ich schon nichxs
mehr machen kann: ich will Euch ein schlechtes Gewissen ma-
chen - ich halt das sowieso nicht mehr aus — ich halt das
- 2 -
einfach nicht aas - ich - ich - - -
Pfui Teufel, das Messer ist stumpiT -.
Das rinnende Blut beruhigt ein bicschen^ Er liegt auf der
Pritsche • Schlüseel klirren, die Presckiappe in"der T^lr fäl^t
runter: "Kost!»* Er rührt sich nicht, der Y^ärter reiset die
Tür aufi Fängt zu schimpfen an. Das hat ihm grad noch pefehlt.
Messer weg, alle aeräxe weg. '»Mach mich doch tot! Was liegt
Euch denn an mir! Lasst doch einen Proleten verrecken, wenn
er v/iil! Das ist öocii kein Leben i-nohr!" Der Oberaufseher ras-
selt herbei: "Aber Mann, denken Sie doch an Ihre Prau!" "Die
soll sich auch aufhängen. Ihr ruht ja nicht eher als bis Ihr
einen so weit habt! Das ist doch kein Leben: 30 Mark im Mo-
nat für Prau und drei Kinder. Das hält doch kein Mensch aus!"
Alle Kleidungsstücke werden fort:^enomnen. Die Schritte der
Beamten verhallen. Er fängt wieder an zu schrei;d^en. Da rüh-
ren sich die Genossen in den Zellen. Fieberhaft hat sie die
Erregung schon angesteckt, sie,. die seit Wochen einem unge-
wissen Schicksal entgegendämraern, meist noch nicht mal wis-
sen, wessen man sie anklagen wird.
Der Vorfall hat sie aus ihrem dumpfen Brüten gescheucht, ein-
zelne Worte haben sich tx*otz dem Strem^en Sprechverbot sc/ion
vorgewa-'-t, als die Beamten noch da waren. Jetzt ^gehts los:
In Grund hast ja rechL! Aber den Gefallen sollten wir de-
nen doch nicht tun! Wir dürfen niclit kneifen, wenns auch sch)(7eÄA
fällt. Die sollen sich aber nicht wunderji, wenn wir hart we-r-
den, v/enn wirs ihnen einmal heimzahleni
Alle Vorsicht vor den Spitzeln, die hinter jeder Zellentür
sitzen können, vveicht: es geirt hier m:i ei/n Menschenleben. Um
einen braven, tapferen Genossen, einen von Vielen, den die
Haft und die Not zermürbt haben.
Und wirklich, er beruhigt sich, seine Berven sind müd - ein
bissei tut es doch auch wchl, sich nicht ganz allein zu wis-
sen. Seine Nervenaufpeitschung geht in ein Heulen über, ein
chreckliches, zuckeiides M^üinesheulen . . .
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Tagelang noch geistert die Erregunr^: über diesen "Zwischen-
fall" in den Zellen nach ..."
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OROZZ ik
1917?
Die arauciQH ^^Irtlloteolt doc orr*--n /f>lU:rl. t^ö, v^ti^hlt einen
junsf^n Kxionßtler «utiofnt auf • In :^lo!jitincon unft Aquirtllan
!5fic?lt or t1l0 furchtbar» lYatM oluor -eaellrohaft foeti die In
oolohem rohnölnn l^^iro 'Lpothoost f Irtr^ t« Von mm an Terfolst er
tinorfclttllohor alo a3J.e anflom dlo niich in "»or doutocten n.ei?ubllk
herrßOl!a:5nrt© TAcsm^ Ihro ^«nöralOt Junior , DpX^ntmvt Ifafront
BonasoHt Richter und r^omtc* 3eln ! alter cchr^rßJmftor llaßo tannt
In vronls'rn ^^trlchon elno i^anaa ;elt aufs Papier: cit r'laöon FolMen
ßlbt oö külnö ::aruocJ:o# Ja noon In rreunrl, la Cpfar "^loöor 'i^ooll-
©chaftt iR Krl0s#2vn»pi^l f Ir* huneomdon iroletenhlndt In dor Dlmoi
tebrt er r>h(-r das ot^jjnpfei AbutooeendHt Vorl^^vortct© liervor • '•öo
hÄbt Ih? v^lc Gonacht«*' ir let vielt ontfü3mt ßolbat von &cn naoohdten
**aoEl?*lon'* ■ iianotlorr; Ocxitoclilanttoj von der verstehenden /eialiiolt
eine© iiolnrich killet von orrchuetterton utkI oriic:iijcttorrj?l.en vi^hoer«
olneo Koet!^ rollwitft# 31o undet dlo seinen fiClÄwes eraeuct hfttt
Ol tat au tieft
So :flr3 er ^ In der :^epi'bll!i - dont verfolcter^te der deutnciien
Koenctl^r* !>le deutoehe Juetls tritt dabei oo^ar alta Vertreterin
äctB lieben lottos atif # unfl rt^gr ein laannhaftcr aichtar flnäet den
utt In elion denlwjerdlrjon r'reloprueh der oute dor caktlon su
trotran# ^yl c'^ennooh Ißt Ck^orcß ^oes^ Heise neioh Anorlto 193^ nicht
oo Bolw otno P'luoht vor dloeson Vorfolc:unoen als oln rliichtvorouoh
vor olcli öolbor«
\
iS3at
Jahr der "^ntecheldung $ Jahr der ::rötlc!ru!vjt .^xlf dan von riobor (!er
VMiltkrlee Qoechuette^t© Aeutool*? Vcl!^ ßon!:t olch "as Jl^loroforo döSy"
51htattxr# Spuerbar aleht eich die rtlcltliift der "Jnfrolhelt r.uoacjneni
Btiielik fuor ctuöck o&ht ein Volknroclit nach den andern %mrloroni
laanpfloo foellt iosltlon nn '-" ^-^-«^4^^ ^^ ^«rs t^^ü« ^«».4. — — t^-
Herr ueber "^ .-
11c lio vor:
tfieuBchon
den man \fleder *,.u^.^.. ..^ .*, *«^ ,,^v** «•^^<^««u ..» .^^.^^
wie tie rAval^^Dorian den Franl^reloh von 194o - olnfl zh rrlaeGllolie
Figui^ent vm aohr ale verochtoft »u \«>rdon» oo aelir olo InetaiÄo olndi
In vera^wlfoltar Situation die iTrelholt abantocton»
Wie bei anderen foinnorvlcon oneohont olneo Tuolx)lo::y otvmt broant
In öololäer i^uft -^uoh oroe»* aoo aus« .8 aleht ll:in naoh Anerlka« In
diese© Jungön» eben erst zvr olgonon KiUtur rolionlon Land liofft er,
BMen fuor neuon fruohtbaro5 r>o:Afron aw finden.
Er rel üt oloh los von Deuteolilanft, vo dor oißet^n kuenotlorlßc^jon
und i>olltlochon Vorcan eni4>lt« r eiichtt versucht alleot otoesot au
neuer Aquarell toohnik vort iiendot ölch sum oel: lldt ahnt In Tusch«
aelchnunßon dlo nolaecfmltteolmlk den -pnoten Itolaltero naoto^Cr
malt r^mrlochaftent lortraetSt Ahto^ ronponltlonon • unoonot» or
findet olch nlchtf
Die ottslleni rAftloon Farbent aie In selnsn A<iuarolikarlkaturen die
verisirtete Atnosphaore dieser oeoelloohaftt dlooor dros taedte« dieser
mensohllehsn iioslohtinoon unterctrelchon ^ sie Zierden 1 \tsciilGt ^mnrm
sio in einMi ^onirrsuntercftnß nieder orochelnen« in lortraots, In
ßtraooenssenon taucht noch ab und au die GlasnaonOe Ghoral'rterlsleriinGß«
Inanst seiner Fruehaolt nut$ nenn auch ohne die :;j)aroaPi!^lt Ihrel^
Auadrniokaform« Dia Vlrtuoßltaitt imnilm' AQuarella ms ««n ü^xmmlBmvr
vorbluftffen - (iroM r^ämt vlol^ atör er halt nicht© moJir 3u ga^n#
19761
Abecolnlent panlen • dor naue »'öltl^arlo- trr^.ut ctioh sttBoinzaDru
Ver-^illoh hat oloh Orosß vier «Tahiti Iäas In» Vnrr^öo^n (josttjanitt
»if '^^^**^^ ^^^ '/ort'^flmcjönhelt ctcl^en usbairBfteolitlG ^*l<?><5©r auf*
Irtie niAor 10 IcoM aGÄln** - dor rrlec, ^In Di»mröoli0r . noclianDann,
l»t wieder In r:attal# A: «r Clsro0& lot fortißt ^r fc»t den aiauoen ver»
lorent dor ihn ftniöher aum Haas bafa©hicte#
Wiift aAe J?i£??ndi « ewloo -loffnum 6mr 'esGlmlßten ? In Dohr^ran
(kompoai torloch nelat «ichimohenT ^Hdöm taift Zelchmmrt&n ßleht
M* 8l0t ♦•schule dor .'elöteit'» ""Ein Klndleln wl»rd ela fu0>sr«)n'*#
Mo Anbetar der n^uen csottholtt mit verbundonf^n Aii^on^ yeri^l^ lelten
Oiiren und ? iiondcim# Tind vor Ihnon f In Ind mit ©Inec auchliieii-ewfir«
RuehJt rein toclinlaoh Intcreeolertt oder ein andermal rorblöoen-caclillcht
aenoorilloh Jedonralle in keiner roloo bctolllctt nloht elrr*al orfreut
an reuten Gelingen» oo laoent doe lind da« orcUnotnnent rmttern^
iiat Garoo^ sutlef genol^ien ? Ist dies das erecnuettomdo ^a-elclmls
umieror -^It ? ^
Urtd dor t^netler Mlokt attT Ihr SaSe» er sieht 4in '•letsten Ooldaten**
auf dar ;aohtt das '^latata Battailon** auf deo areoht eine Fodorsaloh-
mnc. in Duarer-^Art 1957 und das clolohe als Oalblld loy}. auch diese
rein kuaxMitlorlech von gerlnoarer Dedeutung« Au5;jen0roolia Greloa
nanTcon voran^ von alnar. attanhaer un{3ebent nlt acliartlc^n eooornt
Kntiappaini Ausgebraantan Flinten beffaftnett n oh rcsotarea spaehend -
all» rwm$ vpokalypsat der "uea^^-antruieh einer elti eeliiar foit«
ürmBvmr mit t
Dlasa vmitt dleaa Zelt Jiat dlMan Fuanetlor serT^rochan« ri% eolohsr
Parspaktlve kann rian nativ^rtloh keine cronw runst oehr sohaf fen»
Gross sieht ©loh salber - ein ••v/anrteiw'* ohne Ziel, ohne ms, ohne
Rast# "rio ijot t^p'^t '•Kein Auenihan" helsst spoln lotstoe niXA« w«idaiw
In die Naohtf /anderer In© Mohts #•••
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Bezirksrabbinat Burgpreppach
Unterfranken
Burgpreppach, den 23 .jr'eTDruar 193 4.
Telephon Nr. 5
Herrn
G-iistav ? r i e d tu a n n ^o-'^.nd.raea. ,
N ü r n b er-, Scheurlstrasse 22.
Sehr ,;eehr-ter Herr Priedmannj
Auf Ihre ^^il.Anira-e vom 21. ds. teile ioh Ihnen höf l.mit ,dass die iar.
Matrihai der Kiiltus-emeinde :^^^^aiis der Zeit vor Errichtun- der Standesrr
amter sich beim kai:h> Pfarramt in B a u n a c h befinien.Von dort vverden ,sie
die ^-einlnschten Anjaben erhalten kennen.
Bei der isr.f alt us gemeinde in Reokendorf sind m.W.keine Aufzeichnun^^en
vorhanden, die dienlich sein könnten, es sei denn dass man dort noch oersönlirt
che Hrinnerun-en hat.Kaltasvorstand ist Herr I.Schmidt dort, an den Sie sich
evtl. wenden tonnen.
.Die TrauLinjsre-iater beim hiesij-en :'^.ezirksrabbinat ,-ehen bis März 1346
zurtick.Bei einer 'DurciisiGht habe ich den Namen Gabriel Schiffer nicht ^-efunrr
den. Es kann sein,da3s Ihr Grossvater bei b^höschliesson- nicht mehr im ■Rabbi:r-
natsbezirk ans^ssij war, so dass er in dies He -ister nicht auf,,enommen wurde.
Es kann auch sein, dass ich bei Durchsicht des Registers von vielen Jahrzehnt:
ten den Hamen übesehen habe^da ich Ja auch das im^-eführe Jahr nicht weiss.
In der ]_offnun^ Ihnen ^:edient zu habenbe^-iüsse ich vSie
hochachtun -svoll
rpU/k,^^ '
ADScnrui.
oand.med.Guotav Jriedmann
NUrnberg-0, Scheurist r, 22
Nürnberg, I.März 1934.
Sehr geehrter Herr Rabbiner!
Ich erhielt Ihr wertes Schreiben vom 23. Februar und danke Ihnen für
die prompte Erledigung meiner Anfrage bestens. Ich werde mich in die-
ser Angelegenheit also an das kath. Pfarramt in Baunach v/enden.
Dasn Zle den .^Tarnen Gabriel fichiffcr im Trauungsregistr^r des Bezirks-
rnbhinats nicht fnjidPn, erkläre ich mir so, dass mein Grossvater viel-
leicht in Ermreuth- denn von dort stammte seine Frau- getraut wurde.
Ich wäre Ihnen trotzdem sehr dankbar, wenn Sie gelegentlich das Re-
gister nochmals durchsehen wollten, Das ungefähre Jahr der Trauung
ist 1870; evtl, 1869. y
Ihnen für Ihre Bemühungen nochmals bestens dankend, grüsse ich Sie
mit vorzüglicher Hochachtung!
/
/
\ \
B^zirkspabbinat Burgpreppach
Unterfranken
Telephon Nr. 5
Herrn
C-ustav Frie dman n,cand.med. ,
Burgpreppach, den 2 »liärz 1934 •
\^
ciieurlstras.ie 22 •
Selir -;eeiirter llerj: r'rie>:inann!
In Beantwortung Ihrer o^-*^^^^sciirift vom i.ds. teile ich Ihnen ergebenüt ait,
das 3 eine -enaue Durchsioht der JahrsUn-e 1868 bis 1875 des hiesigen Trauungsrr
registsra auch erfolglos war.jas kann je-.och nicht darauf surtlckzuführen sein,
dass die ljetr.::rauung etwa ausserhalb des Lezirhes stat tf and, denn bei ±i.. Bezirk
ansässigen Personen wird die Trauimg ins Register eingetragen, auch wenn dieselbe
ausserhalb des Bezirkes stattfindet.
Erst heute ist mir denn die Ursache des Fehlens klar ^^eworden.Ich habe
nicht daran gedacht, dass Reckendorf noch bis in die Achtziger jähre des vorigen
Jahrhiniderts selbsstllndiges Rabbinat v/ar,die Trauung muss also in Register des
Reckendorf er Jtebbinates eingetragen sein.'fo sich aber dieses kegister befindet.
weiss
ich nicht .Ich will darüber Nachforschungen anstellen.
Mit vorzüglicher kochachtLUig
% "
Fragebo/^en,
Frage .
Antwort,
LTein Grossvater hiess Gabriel Schif-
fer. Er wurde zu Reckendorf geboren
und war dort zeit seines Lebens ansäs-
sig. Das ur^gefähre Jahr seiner Geburt
ist 'Y 0 / ^. V/elches ist sein genaues
Geburtsdatum?
Er heiratete die Sophie Bauer aus Erm-
reuth. Y/ann? Ungefähr: yi^ 7^0 , z' /^^
Die Geschwister meines Grossvaters
hiessen: ^J ^J^'^ -^^^ ^- /^^^
%iHermann Seh.) ,„ . . , ,
^ ^ wanderten nach Amerika
2. Abraham Seh. ) ^, ,,, S)
^ aus. Wann?/ ^
3.Pegina Seh. { ^'/^'*
4. Eva Seh. J
'3/. Babette Seh.
Lassen sich die Geburtsdaten fest-
stellen?
^y S //^^
J
^ ^ai
^IL,^
//^
/
-^^^^^-vw
/
Der Vater meines Grossvaters hiess
David Schiffer. Seine Personalien
( Geburts-,Trauungs-, Sterbedatum; Be-
ruf; Name seiner Frau; u.s.w.) sind ^j^Wi^i^^^^ ^. ^i. /f93
mir unbekannt. Lässt sich etwas feststellen? . y
Desgleichen fehlen mir die Personalien
neiner sämtlichen Vorfahren von hier ab
in aufsteigender Linie«
/
;5f <^x//C ^'-^■^y^fAyi^-^^f^'-^'*'^ — ^*-Wa^ ^.^L-t^
^7^^^ y)//'^ ^"y^ c^WfiA/"
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Me^i. m^ilMki
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Adler, Marx
born 178 ?
Maier, Feila
Adler, Zerla
born in Fuchs Stadt
married Hochberger,Isack
(butcher, Hohenfeld)
Adler, Klias
born 1810 in Fuchstadt
died Aug. 8. 1887 in x^unich, Dachauers tr. 35
married Frohiiiann, i.^ariannü
born 1817
died Dec.23,1880
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Adler Fanny
died 1939 ?
(baptized after aeath of her husband)
born in Keidingsfeld near Wurzb...rg
married Mr. Schnur mann in Karlsruhe
two sons: Karl £ind Emil
Adler Thela (Caroline) J.. /^(y 3 dJ^^^i
born in Fuchs Stadt near .'Vurzburg
married Guido iiC^stein in luunich ,Uvulw
6 children,vUlly,Flora,kax V>*^v^t'>s
Fitnny , Leopold, Ile dv/ig
Adler Breindel (Babette)
narried l^r.Hess of i)chotten()ber Hessen)
had twins$Adolf and Hilda ^it Vv^^^^^<i•v'
Adler Jacob
born July 4, 1844
emigrated to Otta./a, Kansas around 1870
married Jeanette Hoffmann
3 daughters :Francis,kyra,Coriine
Adler, Nathan 'tVÄ^ ^'^'^ '
born 1850 in Fuchstadt
nerchant, lived in Nuremberg
baptized
died in kimich t^iS^
bachelor
Adler Loeb
shot himself in Frankfurt a.l^,
because his parents would not assent
to him marrying a. gentile girl
Adler Meier
born L^arch 5, 1852
in Heidingsfeld near aurzburg
apprenticed as farmer , milier and brewer
profes:,ion com dealer
moved to kunich around 1875
married April 5, 1881 in Lunich
married Antonie Dreufuss
died June 1, 1916 ^
probably depression due to family
worries ( not financial)
'f ^t«.
^ i'
Adler, Meier
/
Adler, Lax
born January 16, 1882
in miinicli, Dachauerstr.35
education:5?olks schule
Luisenschule, :3tae dt is che
Handelsschule
profession:corn merchant in
Zürich and ..unich
died October 1918
killed in action in France
as liiember of 12.1nfantry Regiment, Ulm
Dreufuss, Antonie
2
Adler, FsiYmy
born kay 3, 1886 in Lunich
education: Volks schule
Luisneschule
Institut Ilgen
married September 5, 1905
Oskar Bloch died 1937
dentist in i..unich
one daughter Johanna
married to Heinrich Pickard (1936?)
Fanny, Johanna and Heinrich
• deported in h'ovember 1941
murdered by the iiazis
Adler Liaria ( Maja)
born December 18, 1889
in kunich, Dachauer str. 35
iiducation: Volksschule
Luisenschule
Institut Ilgen
married November 19, 1911
Jacob Herlinger
2 children:
V/alter , Tony
Walter born November 30, 1912
died in 194* or 1945
Philippines Islands
married n^lizabeth Diesel in 1941, Phil.
one daughter Anne
born Octoüer 18, 1943, Phil.Isl.
married June 1962 in 3an Jose, Calif
l'ony Sapienza
Tony, born Nov. 13, 1916
married December 15,1944
Rolf Baum in Los Angeles, Calif
2 children
Peter, born October 8, 1946
Michael, born February 20, 1951
Maja died in Poughkeepsie April 9, 19o4
Jacob died March 5, 1932 in Liunich
^
Adler Klise
born January Z2, ^ 1893
in Muni ch, Dachauer Str. 35
i^ducation: Volksschule
Luisenschule, Institut Ilgen
married December 6, 1917, in Munich
Julius Loev^enthal
of Rothenburg o^T.
Julius died in 1942 in ^.unich
2 daughters
Marianne, born January 1919(Rothenburg)
married Rudi Lesser 1938 in Munich
4 children born Eenya, B,E.A.
Isl. one child (Maleria)
Rudi died in Lenya
remarried ^ />; /fehj/fi^
John Tigv/ell froni ü^ngland
daughter (first niarriage)
is married and has two
children.
Toni, born 1920 in RothÄurg
Lisi and Toni deported
died 1943 and 1942 in jamp
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RECHTSANWALT
Dr. HANS RAFF
Zügel, beim Bayer. Obersten Landesgericht München,
beim Obcrlanciesgericht Mönchen u. den Landgerichten
München I und II
TELEFON *292945
POSTSCHECK-KONTO MÜNCHEN 51289
BANKKONTO: DEUTSCHE BANK 25/2716Ö
SCHRANKFACH IM JUSTIZPALAST NR. 10
Abschritt
8000 MÜNCHEN 2,DEN 5^ M^j 1967
PACELLISTRASSE 8
MEIN ZEICHEN:
U/R
Fräuilein
Irma K e h
Gan-Hascliümron/Karkur
Israel
Sehr geehrtes Fräulein Reh!
Ich komme zurück auf Ihren Brief vom 22. 3. 1907 wegen
Ihrer Verwandten in New York. Es ist mir nun gelungen,
das Nähere über die Eheleute Guido und Karoline Eckstein
zu ermitteln, Herr Eckstein ist am 5. 8. 1841 in München
geboren und am 4. lo. 19o7 in München verstorben. Er hat
am 5. 11. 1871 vor dem Rabbinat in Augsburg mit Karoline,
geb. Adler, die Ehe geschlossen. Die Ehefrau ist am
4. 4. 1848 m Fuchsstadt, Bezirksamt Ochsenfurt, geboren
und am 4. lo. 19o8 in München verstorben.
Anbei kann ici] Ihnen lediglich die Sterbeurkunden für die
Eheleute Eckstein übersenden und ein Schreiben der Landes-
hauptstadt München, Stadtarchiv, aus welchem sich die vor-
stehenden Angaben entnehmen lassen. Vor 1875 wurden Ge-
burtsurkunden und Heiratsurkunden nicht von den Standesbe-
amten, sondern nur von den Kirchenbehörden ausgestellt
Während der Hitlerzeit sind sämtliche Kirchenbücher der
Rabbinate mit allen Personenstandseintragungen nach Berlin
abgeliefert worden, und gegen Ende des 3. Reiches ver-
nichtet worden. Daher können Ihnen von den Rablbinaten keine
Geburts- oder Heiratsurkunden mehr erteilt werden. Die
Erben müssen sich mit dieser Auskunft aus dem Stadtarchiv
begnügen .
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Urkunden gedient zu haben.
An das Stadtarchiv hatte ich Gebühren von DM 8,3o zu über-
weisen, an das Standesamt für die Sterbeurkunden ÜM 2 --
Für meine eigenen Bemühungen, Porto und Auslagen möchte ich
im Hinblick auf unsere Beziehungen keine Kosten berechnen.
Mit freundlichen Grüßen
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LANDESHAUPTSTADT MÖNCHEN
Stadtarchiv
8000 München 18, Winzerorttraße 06
Herrn Rechtsanwalt
Dr. Hans Raff
3 München 2
Pa'?ellistr, 8
Ihre Zeichen
U/Kt
BETREFF:
Ihre Nachricht vom
18.4.67
Ferntprecf>er
37 38 46
37 46 79
«
BenUtzur>g und
Sprechzeit
Mo-^,x:Do
8.30-16.30 Uhr
Pr. 8. 30-1^.30
Unsere Zeichen
32/156/67/Ki.
Nachlaß Guido und Karoline Eckstein
Bargeldlose Zahlungtmöglichkcton:
Po«ttcheckkonto der Stadthauptkas.r:
München Nr. 116
Korkten der Stadthauptkaste
bei Münche:ier GeldanstaKvn:
LandMnMratbwik M«n^t«t Nr 6/10B
»rnftim^^ StaatabMh MCdon Nr 01 900
•.ycriMh« Q«m.in4.bMk IMn^Mfi Nr 7t 000
)MMIlM»i. 9pikmn MOm^Mn Nr. 1 000
K/.iMpar4ta.*« MOna^tan Nf. 4800
■Mtk für Hmm- imd Onindbaalti .OMbH. Nr. n 000
Umk Mir OMitalfNrirUdMfl AQ. Hr. M SSI
■.y«r. Hyp.ewtM.- iMt^ W.<«M.i-eMrfi Nr. 4002W
lairariadt. Veraiitafeank MOndiaw Nr. Wf OO
Caanwarthanli AQ. FilM« M«M*.n Nr. 90000
OMtorfw •«Mit AC. FilliUa MOm»im Nr. 7>000
Dr>adw.r BmiIi AO. In MOnolwn Nr. »«0
■Mthh..» H. A«rfha«M.r MOn^Mrt Nr. IIIM
■wlrfMHi« Mwtk, FlMk A C. Mawdxw Ht. 140« •
BMktMuia NMyi4MM. W.Mach.1 4 C. MOwdiaii Nr.}«
München, 21.4.6?
P(II6E6AN6EN
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Eri
ehr geehrter Herr Rechtsanwalt!
Das Ehepaar CJuido (geb. 5.8.1841 in München) und Karoline Eckstein
geb. Adler (geb. 4.4.1848 in Puchsstadt BA Ochsenfurt) hat laut
Mitteilung der kgl. Polizeidirektion Manchen vom 15. November 1871
am 5. November 1871 vor dem Rabbinat Augsburg die Ehe geschlossen.
^ Die für die Jucharbeit angefallenen Gebüht^en laut beiliegender
Rechnung wollen Sie bitte auf das Konto der Stadthauptkasse, Post-
scheckamt München Nr. 115 - zugunsten Stadtarchiv UA 323/131 -
überweisen.
Hochach-Urngsvoll
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KAUFF-BRIEF
des erbarn und kunstreichen WOLFFGANG BICK,
Holz- Bein- Dorn- Metall- und Silber Drechslers,
und dessen Ehewirthin Maria Elisabetha, ueber ihre erkauf fte
in St. Sebalder Pfarr frey lauter eigen seyende und in der
Spital-Strasse liegende Behaussung verlauthendt .
Anno 1770
IM NAHMEN GOTTES AMEN !
Kund und zu wissen seye hiermit besonders, denen es
zu wissen gebühret: Dass zwischen hernach benannten Personen
ein aufrichtiger, redlicher und unwiederruf licher Kauf- und
respective Verkauf, Samstags den dritten dieses Monats,
mittelst errichteter Kaufs-Abrede gestifftet, und heute zu
Ende bemeldten dato zu Stande gebracht berechtiget und
besiegelt worden.
Es verkauffet der Erbare und Wohlfurnehme Herr FRIEDERICH
ALBRECHT SANDNER, hiesiger Burger und Leinewandhandler ,
die ihm eigenthumlich und allerin zustandige in St. Sebalder
Pfarr, in der Spital Gasse zwischen des Handelsmann Herr
WORNLEINS und dem gegenf ussischen (?) Haussern liegende,
frey, lauter, eigene Behaussung sammt allen und jeden
habenden und wohlhergebrachten Lichten, und Bru. .en.
Rechten und Gerechtigkeiten, Ein- und Ausgangen, auch An-
und Zugehorungen, wie selbige vor jedermanns Augen stehet,
und mit Nagel und Banden, ober und unter der Erden
umfaNGEN UND BEGRIFFEN IST, DEM ERBAR und kustreichen WOLFGANG
BICK, Holz- Bein- Hörn Mettal und Silber-Drechsler, auch
Pasteten-Koch, und der Erbar und Ehentugendsamen Frauen Maria
Elisabetha Bickin, dessen ehelichen Haussfrauen, wie auch
derselben ehelichen Leibes-Erben und Nachkommen um und für
900 fl, schreibe NEUNHUNDERT GULDEN Rheinischer Wahrung
Kauf- und Leykauf s-Summe.
Gleichwie nun Kauf enderSeits dieser berührte Kauf-Schilling
heute, in Beyseyn der beiden Herren Siegler, an Herrn VERKAUFER,
in guten Conventionsmassigen MunzSorten, bar und ohne den
mindesten Abgang ausbezahlet worden, und Herr Verkaufer die
kaufende Bickische Eheleuthe und derselben Erben uberd den
richtigen Empfang des ganzen Kauf Schillings, unter Begebung
der Ausflucht des nicht vorgezahlten oder behandigten Geldes!
auf ewig und unwideruf flieh guitt, frey und los zahlet.
Also verspricht und gelobet er für sich und seine Erben,
Kaufer und deren Erben, dieses aufrichtig und redlich
getroffenen Kaufs und respective Verkaufs, auch alles dar-
wieder in hiesig STatutenmassiger Zeit verfallender Stritt,
Irr- und Hinderungen, auch Eintragehalber, gute Gewahrschafft
und Wertachtung zu leisten, bey Verpfandung seiner Haab und
Gutterfolglich Kaufern gegen Manniglichs Anfechten im und
ausser Gericht zu vertretten und schadlos zu halten.
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ETHEL BARRYMORE THEATRE
Kermit Bloomgarden and John Bloomgarden
andKen Marsolais present
Moa Murderer
Pavel Kohcxit
Starring
-aurence Maria Kevin
juckinbill Schel McCarthy
RuthFbrd Larry Gates
Featuring in alphabetical order
Julie Garfield ErnestGraves Peter Mabney
Felicia Montealegre Raul Sparer
And
James Carruthers Barbara Coggin
Timothy Farmer Sean Griffin Richard Vernon
Scenery and Lighting by
Howard Bay
Costumes by
Patricia Zippnodt
Musical Director
Stanley Wietrzychowski
Hair Designs by
Patrik Q Moreton
Directed by
Herbert Berghof
Produced in Association with Don Mark Enterprises
The producere and theatre management are members ot the
League ot New Vorti Theatres and Producers Ine
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Now Delta tums
Iburist into a Nonstop
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Free drinks, free Champagne on all
nonstops. A steak feast on mealtime nonstops.
. Let your TVavel Agent handle all the details. Or make
'T212f9qlT7Tfn^'^''M ^'"t^^^^^"^^^^"- ^^" I^^lt^ i« New York at
[ZiZ) 2d9-0700, m New Jersey at (201 ) 622-2111. A-C^^LIF/K
Service subject to change without notice.'^' "''''^"°^'''°"'' °^'
Delta is ready when you are!
THE PLAYERS
PROFESSOR DRZHEMBITSKY LARRY GATES
ANTON IGNATYEVICH KERZHENTSEV LAURENCE LUCKINBILL
also Hamlet "--^
FIRST ACTOR
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Alexey Konstantinovich Savelyov
also Polonius/ Hamlet II O
KEVIN McCarthy
FIRST ACTRESS
Tatyana Nikolayevna
also Queen
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MARIA SCHELLJ
SECOND ACTOR C^ . 4. .(fT . . . . PAUL SPAReR5^
also Ignat Antonovich Kerzhentsev/Rectöh^ ^^^--^^ %.
Walter/ Bernardo and others
THIRD ACTOR
also Dean/ Lawy er/ Major Count By^litsky
:^ .^ ERNEST GRAVE^
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PETER MALONEY
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Kurganov/ King and others
FOURTH ACTOR
also Cashier/ Newspaper Vendor
Conductor/ Gypsy/ Francisco
Polonius // and others
SECOND ACTRESS 'i. .V. . . . . JULIE GARFIELD^'
also Servant Girl/Katya ^:::^ C"
Flower Vendor/ Gypsy Roma ^ ^
Marya Vassilyevna and others .^ j
THIRD ACTRESS .^ rUTH FORtf^
also Voluptuous Mistress ^ ^
Irina Pavlovna Kurganova \\ ^^ '
Countess Bvelitskaya and others V\ ^
FOURTH ACTRESS teÜCIA MONTEALEGRtN
also Slim Mistress \. T^
Duchess de Cliche-Turomel V^ ^\
Prologue and others
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BARBARA COGGIN^,^'
APPRENTICE
also Gypsy Girl
FOUR ATTENDANTS TIMOTHY FAFhvJER, JAMES CARRUTHERS
SEAN GRIFFIN, RICHARD VERNON'^
MUSICIANS STANLEY WIETRZYCHOWSKi;^
BRIAN KOONIN, ALFONSO SCHIPANI ^1
Great Last Act!
Splendid Supper at the Algonquin.
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Member FDIC
Vi»
SYNOPSIS
The main action of the play takes place in the great hall of the
St. Elizabeth Institute For Nervous Disorders,
St. Petersburg, Russla, 1900.
c;,, .. ^ , STANDBYS AND UNDERSTUDIES
Mandbys and understudies never Substitute for listed players unless a specific announce-
ment for the appearance is made at the time of the Performance
Prnffc!!!^^r^ K' Kerzhentsev - Sean Griffin; For First Actress - Felicia MonteaJegre- For
Fn? 1!^°' Drzhembitsky and Third Actor _ Harry Young; For First Actor - Ernest cfaves-
Fo ThlrH"lH^P°''TJr.^' Carruthers; For Second Actriss and Apprentice i Faith Catiin
ForThird and Fourth Actress - Barbara Coggin; For Fourth Actor- Richard Vernon
THERE WILL BE ONE FIFTEEN MINUTE INTERMISSION
r , . A LETTER FROM THE PLAYWRIGHT
\r^3u^ write something for this program and I don't know what to write about. The plav'>
You 11 see it for yourself. Why did I write it? That should be clear once you see t To sav
r7h?^rf ^ •'' ^f ^"long you? That goes without saying. Why can't I? That I don't know
ment ^ST ""^ '"^' ^^' '° ^""^^ ^''" sponsored by my producer, the Covern:
Well, maybe just this: You're about to see a play created five years ago. Since then it has
Se 1 Z Tv ^^ ''"f '' i!^ ^k""^^^^^ ^^ Performances and has been s'een by thousands of
I know that an Institution which one cannot freely leave, because of crimes that one actuallv
or supposedly committed, is called jail. I also know, oth^r institutions where peoXare con^
msane asylums. But I can t thmk of a name for a country where a person is free to shon for
potatoes, go to the movies, bear children and at home (besides many X th ngs) can even
JIe''L wri«e"n"''' ^ """"' '''^'' '^'"^'^ ^"''^^'^ ^^^^ ^' ^^^^^^ ^^ ^^ abroad to see what
They teil me I can emigrate. Were I to do so, I could spend my whole life going from one
opening night to the next and see or even influence the production of all my wrfting^ut I
^n^Ki ' ^7 ^^' l'-'fS °^ ^^' characters I've created on paper, abandon the people o rfal flesh
fhi i?'''^H"i^,H^'^'^''"'K'^l^"!"^i ^"'^ '^^ ^"^'^"^^ ^hich remains my audience eventhough
their grandchildren might be the first ones to see my play. They are the ones who share the
anguage m which I write, they generate the love and the hatred for which and about which
M. wriie.
And so there is nothing for me to do but go on writing what I will not see, and just wonder
to su^nd"^^"^ statesmen go on pompously singing documents behind which they are unwiUing
Prague September 30, 1976 Pavel Kohout
Poor Murdererwas translated from the Czech play of Pavel Kohout and the German Version
of G and A Baumrucker by Herbert Berghof and Laurence Luckinbill. The work is based
on the Leonid N. Andreev short story "Mysl" (Thought) 1902.
Herbert Berghof would like to thank William Fitelson in the matter of Pavel Kohout.
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in Residence" at Kent State University and
before that, Joe Cantwell in a southern
tour ot Gore Vidal's The Best Man— 1976.
1975 toiind Mr. McCarthy the recipient of
the Obie Distinguished Acting Award for
his portrayal of the title role in Harry Out-
side at the New York Circle Repertory
Theatre. He is "Arizona" John Burke in
Robert Altman's film Bufjalo Bill and The
Indians. Film debiit: BilT in Death of A
Salesman (having played the role on the
London stage to Paul Mimi's Willy) . Other
Hlms: Hotel, Mirage, A Big Hand for the
Little Lady, The Prize, The Best Man, The
Misfits, Nightmare, Kansas City Bomber
and the Sci-Fi classic The Invasion of the
Body Snatchers. K. McC came to N.Y.
from the University of Minnesota where
Larry Gates challenged him to try out for
a collegiate role in Henry IV, Part /. Fa-
vorite New York stage appearances: Tri-
gorin in the Phoenix Co.'s Version of Chek-
hov's Seagull (again for N.E.T. Version,
derived from the 1974 Williamstown pro-
duction); Vershinin in the Actors' Studio
production of The Three Sisters, Harold
Ryan in Happy Birthday, Wanda June,
Kurt Vonnegut's spoof of Hemingwayes-
que-macho-virility types. Other appear-
ances: Red Roses For Me, Joan of Lor-
raine, Advice and Consent, Anna Christie,
Love's Lahours Lost, Cactiis Flower, 7 wo
For the Seesaw, The Deep Blue Sea. He is
the father of filmmaker James Kevin Mc-
Carthy, a young actress Lillah McCarthy
and a young mother, Mary Dabney Mc-
Carthy and the brother of author and
critic Mary McCarthy.
RUTH FORD (Third Actress) began her
dramatic career, after graduating from the
University of Mississippi — her home State
— with the legendary Mercury Theatre,
headed by Orson Welles. She made her
Broadway debut in a starring role in Shoe-
niaker's Holiday. Since then her career
has included such distinguished theatrical
events as the original American produc-
tion of Sartre's No Exit, directed by John'
Huston, the extraordinary honor of having v
William Faulkner write his only play,
Requiem for A Nun for her, which she
then played to great acclaim in London
and New York, Tennessee Williams' Milk
Train Doesn't Stop Here Any More, Ty-
rone Guthrie's all star revival of Dinner
At Light, Truman Capote's musical The
Grass Harp. Off Broadway, she won rave
reviews for her portrayal of the tormented
mother in Mart Crowley's Breeze From the
Gulf. Miss Ford played Sabina in The
Skin of Our Teeth at the Boston Arts Fes-
tival to an audience of twelve thousand
people a night! And how many American
actresses can lay claim to having played
Ophelia in a production of Hamlet, staged
at Elsinore Castle in Denmark?
LARRY GATES {Professor Drzhembit-
sky) marks his 38th year in show business.
Last season he appeared as Polonius in the
New York Shakespeare Festival's produc-
tion of Hamlet at Lincoln Center. Movie
audiences have seen him in such films as
Cat on A Hot Tin Roof, The Sand Peebles,
Some Came Running, In the Heat of the
Night, and Funny Lady. A familiär face
on television, recently he played Dean
Rusk in the highly acclaimed The Missiles
of October and Sir Oliver Surface in the
N.E.T. - Guthrie Theatre production of
The School for Scandel. His first profes-
sional stage appearance was with the Bar-
ter Theatre in Virginia. Since that time he
has played in several of the country's finest
regional theatres, the Guthrie in Minneap-
olis, Center Stage in Baltimore, the Ivan-
hoe Theatre in Chicago, and the American
Shakespeare Theatre in Stratford. His first
Broadway assignment was in Speak of The
Devil in 1939, and, through the years, he
The spectacular way to end a dinner
and begin an evening.
3Scttcdictinc
86 Proof
m. >".•*■»
** ♦;
WIIO'S WHO in thc CitST
LAURENCE LUCKINBILL (Kcrzhent-
scv) IS an actor whose theatrical experience
IS as extensive and varied as his interests.
Born m Arkansas, he studied medicine at
Ihe University of Arkansas, Philosophy at
Berkeley, Drama at Catholic University
and received a Masters' Degree in play-
writing trom there in 1956. He served
with the U.S. State Department in Africa
and Italy biit abandoned government Serv-
ice and went "north, toward home,"
(N.Y.) m 1962 to study acting. Last
Seen on Broadway in A Man For All Sea-
sons, Mr. Luckinbill has also starred in a
number of otT-Broadway siiccesses such as
What thc Butler Saw, The Memory Bank,
Horseman, Pass By, Alpha Beta and Boys
in the Band, for which he recreated his role
m the film version. He has worked exten-
sively throughout the U.S. and Europe
playing Shakespeare, Moliere and Sopho-
cles and has acted in repertory with Prince-
ton's McCarter Theatre, The APA Phoe-
nix, the American Conservatory Theatre,
the Lincoln Center Repertory Company'
and most recently with the L.A.'s Mark
Taper Repertory Company in their pro-
ductions of Too Much Johnson and The
Shadow Box. He has starred in a television
series for ABC, The Delphi Bureau and
a number of feature films for television
mcluding Death Sentence and The Lind-
bergh Kidnapping Gase. Mr. Luckinbill
who IS married to actress Robin Strasser
and is the father of two sons, has written
articles tor the New York Times, Los An-
geles Times, Esquire and Cosmopolitan
magazines, and has recently formed a film
r^\^.
Company, Joseph and Jude Productions,
to reaiize the work of writers he admires.'
MARIA SCHELL {First Actress) an in-
ternational film Star for over two decades,
makes her American stage debut in Poor
Murderer. The Austrian-born actress and
sister of actor/director Maximillian Schell,
has appeared in stage productions through-
out Europe in such roles as Nora in Ibsen's
A Doll's House and the title role in Schil-
ler's Maria Stuart. Ms. Schell has starred
in some twenty-five films in Germany
France, Italy and the U.S. including Rene
Clement's Gervaise and Visconti's White
Nights. Her American films include The
Brothers Karamazov, The Hanging Tree,
Cimarron, The Mark and The Odessa File.
While in this country she also starred in
two plays for the famed television series
Playhouse 90. The first, Word From A
Sealed Off Box, directed by Franklin
Schaeffner saw her almost alone on screen
lor the entire presentation. The second
was as Maria in the very successful produc-
tion of Hemingway's For Whom The Bell
lolls directed by John Frankenheimer and
co-starring Jason Robards. Ms. Schell is
married to actor/director Veit Relin and
has two children. She has recently com-
pleted filming the soon-to-be-released Voy-
(ige of The Damned and Claude ChabroPs
I he Twist.
KEVIN McCarthy {First Actor) ap-
peared this Summer as Henry II in the
Berkshire Theatre Festival's The Lion in
Winter. Prior to this, a sojourn as "Artist
Look at it this way:
your wife spent $1 79.98 for a dress
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PAUL SPARER {Second Actor) began
his acting career with the Brattle Theatre
Company and later moved to the APA
Repertory Company where he appeared in
Judith, The Seagull, The Lower Depths,
Right You Are, and Don Juan in Hell and
also became associate artistic director. Mr.
Sparer also played Oppenheimer in the
Lincoln Center production of In the Matter
of J. Robert Oppenheimer. His Broadway
shows include Ross, for which he was
nominated for a Tony Award, Much Ado
About Nothing, A Cook For Mr. General,
Saint Joan and After the Rain, and Zal-
man, Or the Madness of God. He appeared
in the N.Y. Shakespeare Festival produc-
tions of The War of the Roses and Much
Ado About Nothing. He was in the
off-Broadway productions of The Burnt
Flower Bed, The Water Hen and Duck
Variations. His films include Loving and
the Bicentennial film Independence.
The promising new Broadway actors
JAMES CARRUTHERS, BARBARA
COGGIN, TIMOTHY FARMER, SEAN
GRIFFIN and RICHARD VERNON
were cast from 800 aspirants and have off-
Broadway and regional credits which make
them more than eligible for their assign-
ments.
PAVEL KOHOUT (Playwright) — one
of Czechoslovakia's leading dramatists and
poets, was born in Prague, July 20, 1928.
He earned his Doctorate in Philosophy at
Karls University, Prague, and began his
professional career as a Journalist and
radio reporter. For two years, he was Cul-
tural Attache at his country's embassy in
Moscow. While Editor-In-Chief of the
satirical magazine, Dikobraz, his lyric
poetry made him the idol of the youth of
his country. As a consequence of being
one of the cultural leaders of the Prague
spring of '68, his works including August
August, August, The White Book in Mat-
ter s of Adam Juracek (from his novel The
Diary of a Counterrevolutionary) , Evol,
Poor Murderer, and Roulette, have been
suppressed by the authorities of his coun-
try. He has been denied a passport by the
Czech authorities and cannot be published
or performed in Czechoslovakia.
HERBERT BERGHOF (Director) stud-
ied and performed under Max Reinhardt
in Vienna and at the Salzburg Festivals for
twelve years. Since 1939, he has worked
as an actor and has directed on Broadway,
for Bert Lahr and E. G. Marshall, Waiting
For Godot, for Uta Hagen and Fritz Wea-
ver at the Vancouver International Festi-
val, Jean Giraudoux's Men, Women and
-Ji
performed by the Old Globe
Theatreof San Diego. ''Cyranb
de Bergerac" perfonned by the
American Conservatory Thea-
tre of San Francisco. ''Secret
Service'' by the Phoenix Rep-
ertory Company of New York.
And a very special production of ^'Hard Times"
by Charles Dickens, shown in
afour-partseries.
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also takes a special look at the
World of the child in a five- week
series of programs beginning
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Angels; for Pavel Kohout Poor Murderer
* at the H.B. Playwrights Foundation. Poor
. Murderer is his first work for Kermit
•Bloomgarden.
• STANLEY J. WIETRZYCHOWSKI (Mm-
sie Director) composed the opening Credo
and has compiled and arranged the score
for Poor Murderer. Mr. Wietrzychowski
has been music director tor such produc-
tions as Jesus Christ Superstar, Three-
penny Opera, Show Boat, A Funny Thing
Happened On the Way to the Forum,
Irene, Fantasticks, Godspell, Jacques Brei,
and an original play Try This on Your
Piano with Mabel Albertson. His recent
affiliation with the Long Wharf Theatre in
New Haven, Connecticut has produced
Daariin' Juno and a WNET-TV Special of
Forget-Me-Not Lane. He is presently mu-
sic director and accompanist for Geraldine
Fitzgerald's Songs of the Streets.
HOWARD BAY (Sets and Lighting) has
designed 160 Broadway productions for
which he has received two Tony, a Maha-
ram, a Variety Drama Critics and two
Donaldson Awards. Among his credits are
Man of La Mancha, Toys In the Attic, The
Music Man, The Little Foxes, The Des-
perate Hours, The Shrike, Show Boat, One
Touch of Venus, Carmen Jones, Up in
Central Park, Come Back, Little Sheba,
The Autumn Garden, and The Children's
Hour. He has directed Bobby Clark m As
the Girls Go; was Production Designer on
such films as Douglas Fairbanks, Jr.'s The
Exile and Balanchine's Midsummer
Night's Dream; television Art Director on
The Pueblo and on many of the Hallmark,
Omnibus and Maugham series. Mr. Bay
holds the Alan King Chair in theatre Arts
at Brandeis University.
PATRICIA ZIPPRODT {Costume De-
signer) has designed for all the major per-
forming media — theatre, film, television,
opera and ballet. On Broadway, she has
designed the costumes for more than 30
productions including She Loves Me,
Plaza Suite, Little Foxes and Pippin and
received Tony Awards for her costuming
of Fiddler on the Roof and Cabaret and
the Drama Desk and Joseph Maharam
Awards for 1776 and Zorba. Her film
credits ränge from The Graduate to 7776
and she designed the costumes for the
Anne Bancroft television special, Annie,
The Women in the Life of A Man, for
which she received an Emmy. Miss Zipp-
rodt has also designed for the National
Theatre of the Deaf, the Joffrey Ballet,
American Ballet Theatre, and the New
York City Ballet. Her opera designs have
been seen at the Boston Opera and the
New York City Opera.
KERMIT BLOOMGARDEN (Producer)
is one of the most distinguished names in
American theatre. A list of his productions
includes many of the great plays of the past
three decades — Death of A Salesman, A
View From the Bridge, The Diary of Anne
Frank, The Lark, The Most Happy Fella,
Look Homeward Angel, Toys in the Attic,
The Crucible, The Autumn Garden, An-
other Part of the Forest, The Wall, Deep
Are The Roots, The Music Man, Com-
mand Decision, Montserrat, Anyone Can
Whistle, and lllya Darling. Mr. Bloom-
garden produced the off-Broadway produc-
tions of lonescopade, The Sea Horse and
recently Lanford Wilson's The Hot L Bal-
timore. He is also represented on Broad-
way by Peter Shaffer's Equus.
JOHN BLOOMGARDEN {Producer)
makes his debut as a Broadway producer
with this production of Pavel Kohout's
Poor Murderer. He previously served as
Company manager for the oflf-Broadway
hit Hot L Baltimore and as assistant to his
father, Kermit Bloomgarden, on the cur-
rent production of Peter Shaffer's Equus.
In the land where
bve comes first,
Strega comes second
EIGHTY PROOF.SCHENLEY IMPORTS CO.. N.Y., N.Y.©1975
KEN MARSOLAIS (Pmduccr) has
worked as an actor, director and produccr.
Lasl season, he prodiiced, with ihc Ken-
nedy Center, ihe Broadway rev.val oi
Ihornton Wilder's Ihc Skin of Oiir Tccth.
Most recently, Mr. Marsolais won critical
acclaim tor his revival of Edward Albee's
Whos A fluid of Virginia Woolf?.
DON-MARK ENTERPRISES {Associate
Produccr) is a partnership consisting ot
Donald Tick and Martin Markinson. They
have been involved in several fiims and
Broadway shows, one of which is Chicago.
"POOR MURDERER" OPENED OCT. 20, 1976^
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STAFF FOR "POOR MURDERER"
GENERAL MANAGER MAX ALLENTUCK
PRODUCTION ASSOCIATE . . DONA D. VAUGHN
COMPANY MANAGER MILTON MOSS
GENERAL PRESS REPRESENTATIVE n
JOHN SPRINGER ASSOCIATES, INC.A.
PRESS REPRESENTATIVE LOUIS SICAI
PRODUCTION STAGE MANAGER
FREDERICK A. DEWILDE
ASST. TO MR. BERGHOF . . . MARLENE MANCINI
ASST. TO MR. BLOOMGARDEN . NOEL GILMORE
ASST. TO MR. MARSOLAIS . . MELANIE CARVILL
Stage Manager Harry Young
Asst. Stage Manager Timothy Farmer
Production Secretary Christine Gaines
Prod. Assts Mitchell Weiss, Alice Kurrus
Press Secretary Stephanie Buzzarte
Music Coordinator Earl Shendell
Asst. to Ms. Zipprodt Hillary Rosenfeld
Asst. to Mr. Moreton Michael Kriston
Literary Adviser Micky Levy
Shoe Coordinator Pat Gefke
Production Carpenter Joseph Walters
Production Electrician Edwin Gardner
Electrician George F. Cocianes
Prop Master w. J. Murphy
Wardrobe Supervisor Latonia Baer
Attorney . Colton, Weissberg, Hartnick & Yamin,
Frank Weissberg
Advertising Blaine-Thompson Advertising,
Matthew Serino
Insurance B. S. Dring Company, Inc.
Accountants Elstein & Eller
CASTING JOHNSON-LIFF ASSOCIATES
GRAPHIC DESIGN GILBERT LESSER
COMPANY PHOTOGRAPHER
FREDERICK OHRINGER
CREDITS
Scenery built by Design Asso. Costumes exe- '
cuted by Barbara Matera, Ltd. Lighting equip. by
Four Star Stage Lighting. Furniture & furnishings '
by Newell Art Galleries. Chandeliers by City«
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Remco Maintenance Corporation.
House Physician Dr. Max L. Kamen
It is the policy of the theatre to deliver all
lost property to the Police Department. Accord-
ingly, any inquiries concerning lost property
should be directed to the Lost and Found Depart-
ment of the Police Department.
WARN I NG ~
The photographing or sound recording of any
Performance or the possession of any device for
such photographing or sound recording inside
tnis theatre without the written permission of
tne management, is prohibited by law. Violations
may be punished by ejection and may render the
offender liabie for money damages.
FIRE NOTICE: The exit indicated b7 a red iTght
and sign nearest to the seat you occupy is the
shortest route to the street. In the event of fire
or other emergency please do not run — WALK
TO THAI EXIT.
Thoughtless persons annoy patrons and endan-
ger the safety of others by lighting matches or
Smoking in prohibited areas during the Perform-
ances and intermissions. This violates a City
ordinance and is punishable by law.
John T. O'Hagan— FIRE COMMISSIONER
THE SHUBERT ORGANIZATION
Gerald Schoenfeld Bernard B. Jacobs
C hairnutn of the Boatd President
Board of Directors
Helen M. Hollerith Bernard B. Jacobs
John W. Kluge Gerald Schoenfeld
Lee J. Seidler Kerttu H. Shubert Irving M. Wall
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■-»■s
i-^«:
AL>j '»Illov-Up»' Alltoni oni
Feb 19v67
clotaciiment (from sex, violence, etc)
^CLiutl uij^^iiiUlveiu.nt, pure curiositj, in the
secret of tue murder
easily detracted: by sex rorap with waldbe-models ;
watcning intercourse of ex-girl (iidfe?); fio-ht in
the beatnikceliar; drunken part;3^; iniftg«nary"tenais game.
symbolisu of the tennis game; non-existant ball -
non-existant corpse in the grass
(esthetic)function of the uod-dance troupe in their
rampaging car, contrasting in the bcginning with
the mmates of the i^elfare asylum, at the end ^vith
the still park at daim (audio- and Visual contrasti
as well as life vs death>
the oth rs equally detaciied:
the women: sex purely accidental, without emotional
involvement. As easily switched on from modesty to
frenzy (ri)mp a trois vith lavender paper sheet) » as
off Unterruption by delivery of propeller)
the fairy-publisher: detached by drug: "murder- so what»'
life in the moment; no inyolyement which^would en ao e
past or present; but iiSki^^SSiSixSSIM^ä mo^
stress on the individual: same implication as to time.
modern mood sustained in choice of colors; locale
(mix of old and modern)
no moral concern which would presume a social
connection of the individual with environment
(and with past and future). At most, concern
(most often fleetingly) with another individual
On the surface, similarities idth Lȣtranger.
'Ccfh'iyi^t^ u^
irhr^^( ^
^i^*ci<, (T)
©
»^•^-Ce^
^Ihu^^rC^.
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'^cecc,^^
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From: GEORGE ECKSTEIN
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p^^CA-Cu^
^■^/ K^c/to
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^ «-^ ^r^^AUJu?
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v.^
«^
V
tri"::' ^^ * ^ "^^^ ^-^-^
^ ^^ic ce.u i^lu-k
/^ -^^/^^ .x^
/
CINEPROBE
Tuesday, June 3rcl at 5:30 p.m.
AN EVENING WITH RICHARD MORDAUNT.
Richard Mordaurit vrlll present his new film VOICES, and a twenty-minute film
by a colleague, Michael j^ttiron, RliODESIA COWJTDOW. Mr. Mcrdauiit will be
present for a discussior^ with the audience after the Screening.
VOICES is produced by Mordaunt»s owi production firm Lusia Films which he formed
over twD years ago. In VOICES Mordaunt shoots Godard shooting the Rolling
Stones, Anne Wiazemsky, Stokely Carmichael, white women, black revolutionaries
and working with the crew of SYI4PATHY FOR THE DEVIL (Olffi PLUS ONE). Mordaunt
does not consider his film a docuinntary on Jean-Luc Godard the film-maker
so much a film about a man working w.ithin a system in which he is in combat.
Godard, speaking English, discusses himself, his politics, his feelings.
The film runs about fifty-fjve minutes.
Mordaunt studied medicine before spending two months at the London School
of Film Technique. He worked with Peter 1^/hitehead on BENEFIT OF THE DOUBT,
and now is in collaboration with a group of film-makers similar to the NET^GREEL
here in America.
FINAL CINEPROBES FOR SEASON . ^
'iJune I0th at 5:30 p.m. - Stanton Kaye's BRANDY IN THE WIIDERNESS
July Ist at 5:30 p.m. - Paul Lammer »s THE INITIATION (premier)
July I5th at 5:30 p.m. - John Kleines JUGGERNAUT (premier)
■)
Please Note:On Monday June 9th at 500 James Ivory will present selections from
his films THE DEHLI VAY, THE HOUSP^HOLDER, SHAKESPEARE WALLAH and THE GURU.
Ivory will discuss these films and answer the audience*s questions. At 2 p.m.
the Film Department will screen Ivory» s THE HOUSEHCLDER.
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112 WEST 34TH STREET. NEW YORK 10001
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Thus Walter's thesis that what he
calls the segmentary State was an
alternative to terroristic despotism re-
sulting from"a deliberate social choice"
is macabre. It was simply the immedi-
ate consequence of devastation. Walter
discusses a number of other "alterna-
tives" very briefly-the Swazi, the
Nupe, the Ankole, the Bemba, and so
on-but Africa is a very large chunk of
the map, and since these varieties of
State Organization do not form part of
a Single pattern their brief considera-
tion in this context does not throw
any light on why a tyranny such as
that of Shaka should have aroused
enthusiasm in its own day or why it
should be viewed in nostalgic retro-
spect as a golden age.
So we end up pretty much where we
began. Walter has posed an important
question too long neglected by politi-
cal theorists, but I cannot agree that
he has offered us any kind of an
answer. Right at the beginning (p. viii)
he Claims that "from the dynamics of
the political communities examined in
this book, we may abstract typical
features that will help us to understand
the process of terror in different
environments," but this is not how it
works out. The "typical features"
which are supposedly abstracteff from
Zulu despotism do not, in fact, arise
out of the dynamics of African poli-
tics; they are importations from our
Western experience imposed on ethno-
graphic data which Walter does not
adequately understand. Certainly it is
an interesting book, but it does not
fulfill the promise that it will have
"the advantages of simplicity without
the vacancy of an abstract model." D
See America First
Easy Rider
directed by Dennis Hopper,
Columbia Pictures.
Alice^s Restaurant
directed by Arthur Penn,
produced by Hillard Elkins.
Ellen Willis
In 1969, the Year of the Pig, partici-
pants in what is known as (descriptive-
ly) youth culture or (smugly) hip
this-land-is-your-land. And there is the
newer pop strain, the consciousness-
initiated by Andy Warhol and his
cohorts, populanzed by the Beatles
and their cohorts, evangelized by Tom
Wolfe, and made respectable in the
bohemian ghettos by Bob Dylan and
Ken Kesey-that there is something
magical and vital as well as crass about
America's commodity culture, that the
romance with consumer goods makes
If enough people, with enough social
Support to make judicious, cooperative
use of technology and create new
forms of social Organization that were
more than isoiated experiments, were
to get involved in farming, a new
synthesis might be created. But so long
as the return to rural life remains an
individual revolt- and in the whole
Society a commune is a unit only
slightly less parochial than a family -
with no Support and no guidance
except for history, it would be surpris-
ing if anachronistic patterns did not
different ways. Neither film is defini-
tive, and neither goes nearly as deep as
Wolfe's book-but both hit pretty
dose.
Easy Rider is the better and more
important of the two movies. When I
first saw it, at a press Screening in New
York, I didn't understand why it
moved me so deeply. Certainly much
of it was enjoyable, even memorable.
Dennis Hopper, playing Peter Fonda's
egotistical, slightly paranoid friend,
gave a thoroughly convincing Perform-
ance, the only realistic portrayal of a
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culture or (incompletely) pop culture
or (longingly) the cultural revolution
are going through big changes. For
choices have to be made now; they can
no longer be left to a dubious mafiana.
After hearing Nixon's speech "North
Vietnam cannot defeat us; we can only
defeat ourselves"- who can doubt that
America as we have known it could
completely disappear between one day
and the next? Or maybe it already has.
and what we are feeling now is
Phantom pain from an ampulated
limb. In this crisis our confusions and
ambivalences about this country. (»ur
country, no matter how secureiy they
scem to have occupied it, become
more than inteliectual gossip. Our lives
may literaiiy depend on how we
resoive them.
The current generation of boheminns
and radicals hasn't decided whether to
love or hate America. On a superficial
level, the dominant theme has been
hate for the weallh and greed and rac-
ism and complacency, the destruction
of the land,the bullshit rhetoric of de-
mocracy, and the average American's re-
jection of aristocratic European Stand-
ards of the good life in favor of a ro-
mance with mass-produced consumer
goods. But love is there too, perhaps all
the more influential for being largely
unadmitted. There is the old left strain
of love for the "real" America, the
Woody Guthrie-Pete Seeger America of
workers-farmers-hoboes, the open road,
20
perfect sense if the consumer goods are
motorcycles and stereo sets and far-out
clothes and Spider Man Comics and
dope. How can anyone claim to hate
America, deep down, and be a rock
fan? Rock is America-the black expe-
rience, the white experience, tech-
nology, commercialism, rebellion, pop-
ulism, the Hell's Angels, the horror of
old age as seen by its urban adoles-
cents.
V
/\t this point, hate and love seem to
be merging into a sense of cosmic
failure, a pervasive feeling that every-
thing is disintegrating, including the
counter-culture itself, and that we
really have nowhere to go. The current
exodus of young people to the coun-
try, while a healthy expression of
people's survival instincts. is in a wav
an admission of failure, a retreat rather
than a breakthrough. The hack-to-the-
land movement, insofar as it represents
a serious attempt by both communes
and conventional tamilies to make a
living al farming. with all the hardships
that involves, is just a replay of that
part of the American dreani that dies
the hardest. There is an obvious con-
tradiction belween the consciousness
of the dissiderit culture, which is based
on an apprehension of whal it means
to be human once simple survival is no
longer j problem. and small-scale farm-
ing. an activity Ihal requires ;ilinosl
total commitment to simple survival.
assert themselves, especially since the
decision to farm is so often made out
of the erroneous conviction that ma-
chines and cities are causing all our
Problems. The new farming communi-
ties tend, for instance, to be conspicu-
ously male supremacist, partly because
of the practical problems in dividing
the work (technology makes women's
lesser muscular capacity irrelevant) and
partly because the American farming
myth is very mucli a scenario for the
dominant male -the woman stays in
the background and bakes bread while
her male chops down trees. It is as if
we are all trapped in a maze; some of
US who have gotten bored or horrified
with the official route through the
maze have found all sorts of creative
ways to cut corners and wander
through hark ^^lleys bijt we an* now
ending up in pretty much the same
places. It's the maze itself that needs
to be opened up, rearranged. or simply
destroyed. ,
Tc
om Wolfe's The t'/cctric Kool-Aid
Acid Test asked Ihe perlment ques-
tions Is it possible to reinterpret and
salvage the American trip by painting
the bus with Day-gio? Is there an
Underground exit from the ma/.e? at a
time when most of us were not yet
especially concerned. Now two enor-
mously populär movies, huisv Rider
and A/iee's Restaurant, have atleinpted
to deal with the same theme m very
head Pve seen on film. Jack Nicholson
was brilliant as the good-hearted,
fucked-up juicer lawyer who joins the
travelers and trades a slow death in a
small Southern town for a fast one on
the road. The rock sound track was
great, especially for anyone who loves
the Byrds and Steppenwolf as much as
I do. The dope-smoking scenes were
beautifully real. Most movies that
acknowledge the existente of grass
(Aliee's Restaurant included) tend to
treat it with oppressive reverence; in
Easy Rider, as in life, stoned people
were, for one thing, very funny and,
for another. very happy.
Just because of their lack of tenden-
tiousness the scenes were a significant
commentary when Nicholson, turned
on for the first time, went into a long,
fantastic ran Mbnnt extraterrestria!
beings, it became poignantly clear that
people who condemn marijuana as an
"escape from reality" are into the
same fallacy as those who think chil-
dren should be reading about coal
trucks instead of fairies. Finally, who
could resist all those juicy shots of the
road and motorcycles?
But in fact, what was Easy Rider
but another superromantic account of
individual rebellion against the straight
World, depicted as every northern liber-
al's fantasy of the implacable south?
There was Peter Konda, the super-
handsome, supercool hero with the
symbolic names (Billy, and in case we
The New York Reriew
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by Rainer Werner Fassbinder
1968
black and white
90 min.
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Director:
Starring:
R.W. Fassbinder
Hanna Schygulla,
Elga Sorbas
Doris Mattes
This film by Rainer Werner Fassbinder reflects partly on the
fate of the foreign worker in the Federal Republic (the so-called
"Gastarbeiter") and partly on some local conditions in the Federal
Republic. The hero of the film - a foreign worker from Greece
happens to be stationed in a small town in southern Germany where
he comes into contact with a group of no-gooders and it is because
of this foreign man's appearance that the hitherto latent aggressiveness
of this group turns to open action and reaction.
CL
J^P^v n^V *5 (X
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Screen: APr<
'An Autumn Af ternoon'
Was Ozu's Last Work
AN AUTUMN AFTERNOON, cJirec^ed b^
YasuDrio Ozu; screenplay (JaP\"«se
with English subtitles) by Kwo Noda
^nd AAr Ozu; director of photography,
Yashun • AtSuta; , editor, „ Yosh.yashu
Hamamura; Bvuslc, Takanobu Saito,
Sroduced by Shizuo Yama^ouchi, a
Shochiku Company ftlm, ,W.d";~ ,V;
NM? Yorker Films. Running time. 113
aS. At tha f'ft^tr^rihWm
Fifth Avemw »t ,^2th Street. Tms Tum
hss not been classlfW. ^
Shuhel Hirayama chim« Iwashlta
Ä°HÄr.:;shiÄ^.«ig5i
Ä'Ärr.;:::;;,;*fe
Shuzo Kawal jcunlko MIyaka
Mobuko Kawal "^ RyuU Kita
By VINCENT CANBY
m Autumn Afternoon,*V
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1 Jardin de Las Delicias
Spain 1970
|I HE^C;AR1)EN OK DELIGHTS
Friday Evening, September IS, 1970, at 6:30
DIrector C^arlos Saura
Produccv Elias Querejeta
Produrtion Company Elias Querejeta P.C.
Scrernplay Rafael Azcona, Carlos Saura
Photoirrnphy Luis Quadrado
Editor Pablo Del Arno
Sound Luis Rodriguez
Musir Luis de Pablo
Art Director Emilio Sanz
Costumrs Bouticjue Lui
Leading players
Antonio
Luchy
Don Pedro
Actress
Aunt
Julia
Nurse
Nicole
Tony
Executives
(^^^ r^^ " ^ c^uc.,^ ,^ h€.iL-i^-
Jose Luis Lopez Väzquez
Luchy Soto
Francisco Pierrä
Charo Soriano
Lina Canalejas
Julia Pena
Mayrata O'Wisiedo
Esperanza Roy
Alberto Alonso
Luis Pefia, Jose Nieto,
Tony Canal, Eduardo Calvo
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I Jardin de Las Delicias
Spain 1970
|I HK^GARDEN OK DELIGHTS
Friday Evening, Scptcinbcr IS, 1970, at 6:30
Di rectal C:arlos Saura
Producer Elias Querejeta
Produrtion Company Elias Querejeta P.C.
Screenplay Rafael Azcona, Carlos Saura
Photography Luis Quadrado
Editor Pablo Dd Arno
Sound Luis Rodriguez
Music Luis de Pablo
Art Director Einilio Sanz
Costnmes Bouti(jue Lui
Leading players
Antonio
Luchy
Don Pedro
Actress
Aunt
Julia
Nurse
Nicole
Tony
Executives
Jose Luis Lopez Väzquez
Luchy Soto
Francisco Pierrä
Charo Soriano
Lina Canalejas
Julia Pefia
Mayrata O'Wisiedo
Esperanza Roy
Alberto Alonso
Luis Pena, Jose Nieto,
Tony Canal, Eduardo Calvo
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GAST
/ THE CHILDREN
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TONY
CAROL
ROBERT
LORI
PATRICK
PEGI
DAVEY
DEBBIE
FREDDIE
SUSAN
^ BOB
THE STAFF
TERRY ADLER
WALTER GUNN
ROBYN RICE
MAURICE FLOOD
EDNA BROCKLEHURST
ALVYN AUSTIN
JOHN BROWN, EXECUTIVE DIRECTOR
MARTIN FISCHER, MEDICAL and PSYCHIATRIC DIRECTOR
NOTES ON WARRENDALE
The children in the film are people whose lives have gone off the track At
some stage in their growing-up, they began to follow abnormal paths of emo-
tional response to their world of people and objects. Eventually, their paths
diverged so far from the normal that it became impossible for them to live in
a normal family or a normal Community. Their fear, their rages, their withdrawal
had become so extreme that parents and teachers and friends could no longer
contact them, and they were lost. They represent perhaps one out of ten chil-
dren in a Western Community.
Evergreen Showcard
Sept. 24, Oct. 1, Oct. 8, Oct. 15
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THE CUKIIENT CINEMA
W'rrkrfu/ in Hell
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tlu- titlr of [c;in-Luc G(
)- ing cars aiul corpscs. As Vm'ti ;is Go-
ll.ird's luvv Hlni is casual aiul dard sta\s with cars as thc sVmhol of
iiiiiocciit; "\\\-rkc-n(l'' is thc boiirjri-nk in-if.Ti-.limn flir niMxi,- i\. >.ii_
most powrrful iinstical
"TK.. v: .1. c .'m
ic hoiir^cois matcnalism, thc nioMc is sii
111
i'hc Scvciith Sral
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ovir siiicc pcrhly controllcd; thc harharous
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lese h()lir<rc()lS-
tl
icir o^rccd
and tlu-
arr liarclly awar
of thc author-dircct
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jul passagcs ot Kurosawa. sclf-lovc thr\ jirojcct onto thcir posscs-
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u- iiiairni
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sioiis-
is cxact aiu
or s conccpt Uli
til
IIIONIC n-ocs lliuch
1 f
furt)
uiim
]^
ut thc
icr — somctnins
attcr WC arc cauLrht iip in
thc conicch- of horror, which
:(-'i'ps goinir
furtl
KT aiul hc-
coinincr niorc- iu-arl\ uicscap-
rnc\ to thc
ahlc-, likc "Jou
tndof thc Night." 'J1icd.
ffcr for s
111-
cspccia
llv f
itirists ( and pcrhaps
iiia jcsticall) , soiiictinics wit)i
hiil]iaiitl\ surrcal dctails that
iflinit
\ hc
suggcst a closcr a
tvvL'cn Godard ( who is of
Swiss 1^-otcstant hackgroiind )
and ]^uniicl than iiiio-ht havc
hccn cxjicctcd, soiiutiiiics
or visionar\ satir-
ists) is that thc\ don't al
thcir art. 'J^hc\ don't k
h'antl\- thc\
ith
wit/i iiictliods aiul Ricas that
ways trust iiiiss, cvcn thouirh thc intcntions an
iiow how
hril-
intcrcstiiur.
J hc coiiplc wi-c'ck thcir
rc niaking thcir points; car, and as thc\ vvandcr thc highwa\s,
thcv hccomc mad with iiiipaticncc lost aiiiong hattcivd cars and hlccdinir
and disLTust, and tl
if it
v\'crc a
hind
irow off thcir art as dcad, thc\ hav
raiicc
to d
scric'S of picarcsquc
rcct coniiuu- advi-nturcs, ciicoiintcriiiL!: fiirurcs froni
nication, and thcy lu-gin to prcach. litcratiirc and f
W
roiii
neu
Godard i^
hl
ms, un
til tl
ic\
\'1C1()US
Iv f
iinn\
hc s Oll ton o
iiicct a lU'w racc o
f 1
iippic gucrrillas-
p of thiiigs, and hc scorcs and rcv()luti()nar\ cannihals raping and
scorcs, aiul illuiiiinatcs as hc scorcs. fccdinir on thc hour
W
iTCoisic
It
IS iioth
hell hc iHcoiiics didactic
tl
that hc rcalh docsn't k
WC call scc thc ncxt stcp aiul a iicw hcirinnino-.
iiow an\ nioic
\
hc iiiovic has c.\traordinar\- scc-
ahout what should hc donc than thc tions: thc scqucncc of thc wifc's crotic
rcst of IIS. J^ut thcn hc o-ocs hcNoiul
ifc
contcssion, with oiil\' vcr\' small caiii-
(lulacticisiii into arcas whcrc, though cra ad jiistmcnts slightl\- chaiiirinir what
hc IS as coiifuscd and dividcd
as WC
WC scc
arc
his f
a long virtuoso scqucncc that
crvor aiul rage arc so iiiiag- is all one trackin^: shot of th(
m,
itivcl\ justified that tl
cars
U'\ arc
trul
1CS-
y stallcd on thc highwa\' and thc activitics
of thc motorists, with thc car horns
apocal\|)tic. It is in thc further read
m thc appalling, aiuhivalcnt rcvolution- sounding triumphanth , likc trunipcts i
ar\ Vision — that "VWekend
11
IS a trreat.
urcc
a mastcrh' dcmonstration of
ono;inal wor
((
how film tcchniquc can itself h
\Vcckcnd" hegins with a callous thc sourcc of wit — until
cconic
disrespect for lifc which is just a sh^ht
WC ü;<^*t to th(
a\ li
st\ h/ation ol civili/,c(l liviiio- n
1 h
accidcnt that is thc start of tl
IC COll-
lou'; it's ir^'Stion, and tl
out of fra
IC principals drive h\
nie
as if thc consunicrs of "The Married and
^^^)lllan" had heconie iiiorc adultcrous, through thc windshicld of a ni
iiiorc iiakcdh mcrcenar\ , and touchicr.
i (liscussion Seen
oviiur
'J'hc people in "\\\-ckciid" hav
car whcii thc couplc arc grilled h\ an
c wcap- e.xtcrminatino: an
L^d
ollS
and use theiii at thc slightcst provo- theni niiraclcs hut rcf
ation, and it sccnis pcrfcctly loLrical ainthintr whcii hc find
'h
WIK)
iromiscs
that the\ should <ret into tl
uses to gl VC thciii
s out what thc\
icir cars and waiit (a h\^ sports Mercedes, naturall\
hang into cach other and start piling up blond hair, a
w
on thc roads. H\ thc tinic thc 1
iourü:eois Bond )
eckend with Jani
es
coujilc ( Mireille Darc and Jean ^'anne ) H
Start off on thcir
nioiuy out of hei
hecn inepared for aliiiost an\ thiiur h\
ife's (I
ut not all thc hi(r sc
encs woi
-k.
weckend trip — to get J licre is respite in thc story, a musicalt
iiiother — WC havc scqucncc (which luiglit bc one of tl
jirograms outlincd \n "L
lc
cu
Itural
thc vvifc s description of a sex or<r\ that Chinoise" ) in whicl
1 a
irm\ard whih
nioved froiii bcdrooiii to kitchen and Mozart in a f;
weiiL M) Tai >he docsirt kiiow for sure pcasants and farni lab
if it rcall) happencd, and b\
pianist pla\s
orers
list
l fl'W
cn or
a coui)
.lc of
U'
W
car colhsions and thc violcncc with nical feat of th
ilk b\ . V\ c arc so alcrted to thc tech
which people respoiulcd to having thcir siiiglc shot, thi
IS scqucncc (another
cars injured. And thcn thc 1
s one a thrce-hundred-
ir<2:cr o
rg\ aiid-sixty-dcgrec tracking pan arouiul
cgins, with a traftic jani that is a prel- thc pianist, taking in tl
de to highways littercd with burn- arca, and tl
le actioii in thc
u'n rcturninir
to tl
le piamst
J
OCTODER 5 . 1 9 G 8
aiul ciiclin^ ('!^('t''> »."atcliing tlic saiiu-
.ictions ;it tlicir lu-xt stagc- ) th.it tlu- ac-
tions taiiLrIu sc'fin too incchanical. Aiul
tlu' iiu'aniiijj!: of tlu' sfCjiiciKc is too
i(l(.'olo<>;ical aiul too anihitriums ( likc
imuh of "Lcs Carahiriit'i's" ) ; Godaiil
nia\ possiM\ hfliiw in tliat musicalt- —
tliat is tosa\, Godai'd nia\ lu'licvf that
art iiiust W takin to thc pcasaiits — hut
nioii' liki.'I\ hr's satiri'/in<r tlu- fuiiction
and thc place of art, of hiiiisrlf along
vvitli Mo/art. This might lu- clcarcr if
it wvw not foi' anotluT, and v\'orsc,
idiological sct|ui.ncc — a hisj; s\ inholic
ixarhatrc- tnick niannrd h\ a Nrjrro and
an /\lgc'i-ian, wlio t-niptN thc rcfusc of
oiu^ civili/ation and makc spicclu'S di-
ivctlv at US. 'I'lu- nioiv "dirrct" Go-
dard is, tlu' niorc fir//\ and ohscurc lu-
is. Who can assiniilatc and cvaliiatc this
rhiink of tlicor\' thi'own at iis in tlic
ni:ddli' of a niovicr l^-()hahl\ niost of
i!s hlank out on it. \\\(\ thci-c is thc
cniharrassnuiit of thc thirtics airain
iHcausi- ailists aiT not as well cquippcd
to instruct us in political dccisions as, in
thc intcnsity of thcir conccrn, thcy ma\'
supposc. Though thc movic slackcns
during this agitprop, thc horrors soon
hegin to risc again, and thc\ gct higher
and higher. Sonic of this doesn't work,
either: Godard has heen showinir us lifc
going wild and depraved into night-
mare, heyond totem and tahoo, hut his
method has heen comic and Brechtian.
Charactcrs hecome corpses and thc ac-
tors ivappear as new charactcrs. \Vc arc
remindcd that thc two principals arc
nioving through thc landscapc of a
movic; thc ficlds arc unrcalisticall)
green, and thc hlood on facesand hodies
is thinl) painted and patterncd (like thc
hlood on thc pcasant-prostitutc's face in
"Iva Chinoisc" ), and when thc heroinc
kills her niothcr, thc niothcr's hlood
splashcs over a skinncd rahhit like cans of
paint heing spillcd. Hut then Godard
shoves at our unwilling eyes thc throat-
cutting of a pig and thc decapitation of a
goosi-. Now, when pcoplc- arc kilK'd in a
movic, even when thc killinir is 7iot
st\li/cd, it's generali) O.K., hecause
WC know it's a fake, hut when animals
aic slaughtered we arc watching h'fc
heing taken awa\. No douht Godard
intends this to shock us out of "aes-
thetic" responses, just as his agitprop
prcaching is intendcd to affect us
directly, hut \ think he miscalculates. I
look awa\ from sccncs like this, as I
assume many others do. Is he forcing
US to confront thc knowlcdirc that thcre
arc things we don't want to look at?
I^lt we knew that. Instead of drawing
US into his conccption, he throws us
out of thc movic. And, because we
know how movics arc made, we in-
V£/IY
Srorybook doli at home, in red and
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THE NEW YORKER
stinctivcl) rccno:iiizc tli;it his nuthod of
jnlting US is fr.iuilulcnt; lu-, tlu- movic
(liivctor, has ordcrcd th.it slauj^htcr to
gct a rtactioii froni us, and so wc liavc
.'i nglit to 1h- angn with him. AMial-
evcr our civili/atioii is ivspoiisiblc for,
tJiat sow up thcTc is liis, not oiirs.
rhc (.xccllc-nt score, hy Antoinc J)u-
hanul, is ominous and dranintic; thc
pulst- of tJic music )k1|)s to carr\- us
tlirough Sonic of thc wcakcr passagcs
(such as thc witlcss niovic jokcs, and
tlic prattling of thc figurcs from litcra-
turc, who arc fcchlc and sccni fairly
arch — rathcr likc thc hook pcoplc
in 'J^ruffaut's "Fahrcnhcit 451"—
though Kmily Brontc has a good, flam-
ing finish). Thc astonishing thing is
that, with all thcsc wcakncsscs, tlic
iiightmarish angcr that sccms to ci\
out for a rcvolutioii of total dcstruc-
tion and thc visionar\ 1\ ricism arc so
strong thcy hold thc movic togcthcr;
thc\- transccnd thc pcrfccth' achicvcd
Satire. Thc most hidcously flawcd of
all Godard's movics, it has morc dc-jnh
than an\ thing hc's donc hcforc. Al-
though by thc end liis conscious mcan-
ings and attitudcs arc- not at all clcar,
thc Vision that riscs in thc coursc of tlu-
film is so surrcall) powcrful that onc-
ncccpts it, as onc acccpts a lujiar land-
scapc hy l^osch or a tornicnt hy Griinc-
wald. 'AW-ckcnd" is Godard's vision
of Hell, and it raiiks with thc visions
of thc grcatcst.
"Y^Zeekend" is thc fiftccnth of
' ^ Godard's fcaturc films, which
hegaii with "Brcathlcss" in 1959, and
hc has also madc scctions of scvcral
omnibus films. At thirty-scvcn, hc is in
somcthing of thc position in thc world
of film that James Joyce was at a
considcrably later age in thc World of
litcraturc; that is, he has paralyzcd
othcr filmmakcrs b\ sliaking their con-
fidence (as J<))ce did to writcrs), with-
out ever reaching a large jniblic. Hc
will probabl) never have a jiopular, in-
ternational success; he packs film-fcs-
ti\al halls, but therc is hardl\' enough
audience left over to fill small thcatrcs
for a few wecks. His cxpcrimcntation
irritates casual movicgocrs, but thosc
who aie morc than casual can sec that
what may have apjx-ared to bc expcri-
mentation for its own sake in a movic
likc "C()ntcm|)t" is validated b\ thc
way hc uscs the samc technicjues in
"Weekend." It's possible to hate half
or two-thirds of what Godard does — oi'
find it incomprchensiblc — and still bc
shattcred by his brilliancc.
Again likc Joyce, Godard sccms to
Ibc a grcat but terminal figurc. Thc
nost giftcd youngcr directors and stu-
Our13th,14th,15tha
time pass. Beautifulll
styles? Ridgeways do. As well as in thrJ
elegant woods. And with a choice of four|
In fact, to enhance any decor. And to fit
at $195.) The sample below is but an inj
your Ridgeway dealer. Wait'll you see tl
popp For our 4-color calalog; 20 Decorafing IdeJ
' ■'^^ Clocks" booklet; list of dealers, write Ridge
Furniture Co.. Inc., Dept. CIO, Ridgeway, Va. 24148.
jÄ-
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1^
At fine Stores. Collcctor's Cutalogue $1.
CYBIS
^ Cyhis Inc.
Sev A Ilistory of American Art l'orcelaiu" , M nse\
OCTODER 5» i9G8
Jew
|hill,
lop,
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hbor:
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3bra,
|.and.
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5hop,
t.: W.
loke.
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(li'Mt Hliiiin.ikcrs all oxcr tlu- vvorUl \\\-
()<i:iii'/c Ins lilu-ration of tlu' iiioNifs;
tlu'\ kiiovv tliat 1k- lias opciucl iip a
lu-w kiiul of nioviciiiaking, that In- lias
l"H'<)ULZ;ht a ncw scnsihilit\ into film, aiul
that, liki- J()\cc, lu' is hotli kimls of
niastcr — hoth imiovatoi" and artist. I^ut
wIkmi tlK-\ tr\ to follou' him tlu-\ can't
hcat him at his ovvn gamc, and thcy
can't ( it ajijK-ars) takc what hc has
donc into somcthing eist.-; lu-'s so
incrcdihly fast hc alwa\s gcts tluri'
first. Hc has olnioiisK opciu-d doors,
hut wlu-n othcrs tr\ to <i:o thioui^h
thc\'rc' trappcd. Hc has alrcad\ madc
thc hcst usc of his innovations, which
comc out of his nccd for tluin and
ma\' bc integral onh to his matcrial.
It's thc strcngth of his own scnsihiht\
that givcs his tcchniqucs cxcitcmcnt. In
othcr hands, his tcchniqucs arc just
manncrisms; othcr dircctors who tr\
thcm rcscmhlc a schoolhoN Walking; likc
his fathcr. Godard has alrcad\ imposcd
his wa\ of sccini^ on us — wc look at
citics, at hillhoards and hrand namcs,
and at a girl's hair diffcrcnth hccausc
of him. And whcn othcrs pick up tlu-
aitifacts of his wa\ of sccinj»:, wc mui'-
mur "Godard" and thc\ arc sunk.
At cach ncw film fcstival, onc can
scc thc diffcrcnt things that arc liftcd
from him; somctimcs onc can almost
hcar thc dircctors sa\inir to tlu-m-
sclvcs, "I know I shouldii't do that,
it's too much likc- Godard, hut I'vc
just got to tr\ it." 'J'hc\ can't rcsist,
and so thc\ do what Godard himsclf
has alrcad\ gonc past, and thc \()ung
h'lmmakcrs look out-of-datc hcforc
thc\ 'vc got Started; and thcir corpscs
arc hcirinmiii»; to littcr thc fcstivals.
For if Godard can't savc himsclf how
can hc savc thcm: If hc is drivcn, likc
his sclf-dcstructivc hcrocs, to go to thc
limits and bc\()nd, to pm'suc a non-rc-
flcctivc art as though fcarful of a pause,
to takc all risks and burn himsclf out,
it's partl)' bccausc his imitators arc
without this drivc — this monomaniac's
loa;ic that carrics him bcxond lo<2:ic to
mysticism — that his libcration of film
tcchmquc and content becomes mere
facilit\' whcn the\ attempt to follow
him. Michelangelo is said to have ob-
servcd, "Fle who walks behind othcrs
will never advance." Jean Renoir has
been a different kind of movie inHu-
ence; with his masterlv simplicit\ and
unobtrusive visual st\le, he has hclped
peoplc to find thcir own wa\ , ^'ou
(l<WT r h-iv'c fn U'rilk' bchitid ]^c»i<»ir Nc_
■ ■ y
cause hc opens an infinite number of
wa\s to u;o. Hut whcn it comes to
Godard \()U can onh follow and be
(lcstr()\ cd. Othcr filmmakcrs sec the
rasimess and s|)ecd aiul ffambo\ancc of
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DIE
ARTISTEN
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KUPPEL:
RATLOS
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ARTISTS UNDER THE BIG TOP:
PERPLEXED
Germany 1968 Thursday Ex>ening, September 26, 1968, at 6:30
ProäiK tion Company
Director
Screenplay
Photography
Camera Assis tan ts
Editor
Assistant Editor
Music
Sound
Mixing
Kairos Film
Alexander Kluge
Alexander Kluge
Günther Hörmann, Thomas Mau(h
Dieter Lohmann, Frank Brühne
Beate Mainka-Jellinghaus
Maxi Mainka
Viviane Gomori, Hellmuth Löffler
Bernd Holt/
Jansjörg Wicha
Leading Players
Leni Peickert
and
Commentators
Hannelore Hoger
Siegfried Graue
Alfred Edel
Bernd Holt/
Eva Oertl
Kurt Jürgens
Gilbert Houcke
Wanda Bronska-Pampuch
Alexandra Kluge, Alexander Kluge,
Borghi Pressler, Herr Hollenbeck
Venice Festival 1968: Grand Prize
Rnnnifig time: WO rninutes
A Strange title— for a stränge film. Director Alexander Kluge (who made last year's Festival fdni Ycsterday
Girl) here gives us another disturbing young vvoman, one Leni Peickert, whose father has left her his circus.
She wants to take it over. chanee it. eive it new meaning. to make of it a kind of universal World Theater.
But pouring new wine into old bottles, as she soon finds out, often involves not only the cost of corkagc hut the
danger of breakage. Pcrhaps the most stimulatingly original film of the year, it shows vvhat a lirst-class
mind and an original eye can do with the most seemingly intractable material.
Short: \jll yjYi USA. Director: Scott Bartlctt. Running time: 9 rninutes
46
•«'*>'««<>S»«B«BBW V
rcromble & Fitch Company.
Carl Zeiss Incorpcrated, 444 Fifth Avenue, New York, N. Y. Iuul8. I he Diadem theatre glass can be Seen at Abe
Clearly Bravissima! the distinguished Diadem theatre glass.
ZEISS
THE GREAT NAME IN OPTICS
45
24 HEURES
DE LA
VIE D'UNE
FEMME
', ,.
» -Y ,-
0m<. . m^
TWENTY-FOUR HOURS IN A
WOMAN'S LIFE
France/ West Germany 1967 Tuesday Evening, September 24, 1968, at 9:30
Production Company
Prodxicer
Dir c clor
Screenplay
Photography
Editor
Art Director
Music
Progefi (Paris) /Roxy (Mimich)
Louis Emile Galey
Dominique Delouche
Dominique Delouche, Albert Valentin and Marie-
France Riviere, from the novel by Stefan Zweig
Walter Wottitz (Eastmancolor)
Genevi^ve Winding
Fran^ois de Lamothe
Jean Podromidcs, after Brahms
Leading Players
Alice
Thomas
Mariette
Mlle. Georges
Mme. di Stefano
Danielle Darrieux
Robert HofTman
Romina Power
Lena Skerla
Mar the Alvcia
San Sebastian Festival 1968
Riinning time: 86 minutes
Hased oii the Stefan Zweig novella. this is an unabasliedlv roniantic film in the Ophuls vcin ahout a woman
who suddenly discovers for the first time tlic rcality of physical passion. Danielle Darrieux gives pcrhaps the
Performance of her career as the unfortunate widow who finds in a Swiss casino the real meaning of her life.
only to learn that for her it is too late. This is Dominicpie Delouche's first feature and in this unfashionably
nostalgic film (the setting is the Italian lakes during World War I) with its Brahms-inspired score and poignant
color photography, he has fulfilled the promise of his earlier shorts.
S7/
orts: You Can USA. D
irector: Rose Neiditch. Running time: 2 minutes
JT as QC JJ611X Canada. Director: Norman McLaren. Riuining time: 18 minutes
(U.S. Distributor: Columbia Pictures)
42
,:«*«**»»-
mi'-
•»:iH-iMM!fi'r
: S ■ » * *
-.?«-
^^^f^
KAJA
UBIT
CU
TE!
<«*V?^.'^
KAYA, l'LL KILL YOU ^
Yugoslavia/France 1967 Tuesday Evening, September 24, 1968, at 6:30
Prodxiction Company
Director
Screenplay
Photography
Editor
Art Director
Lighting
Music
Sound
Leading Players
Jadran Film (Zagreb) /Cineastes Associes (Paris)
Vatroslav Mimica /i ffj \
Vatroslav Mimica, Kruno Quien SlM^JoUß^ C^C^-^
Frano Vodopivec (Eastmancolor) (j^ Ou\)U^ G^^^UiOfe \cdu^iNLS^
Joja Remenar ^f^ tJtr^^ln^ ^^xj^^-U^vC."^ i^ CM^'^^^ v^^w-e^ ^ ifre^ yv
Vladimir Tadej cl^^y^^ ttxJfU*^^ , S/v^*UaU- gt-cÄ*.
Ivica Habazin
Lidija Jojic
Feda Jeler
Zaim Muzaferija S^;^ /TT ^7^ ^ /^ 7^^
Ugljesa Kojadinovic U^.^^^ ecc4U..^( c^1tJ^
Antun Nalis
Jolanda Dacic
t^^^^OU^i-uw (^\;
kc l>
Pula Festival 1967
Running tirne: 80 minutes
The personal discovery of Henri Langlois (vvlio, vve hope, will he on hand to inlroduce it), this is one of the
most unusual color films ever made. parlicularly siiite the heauty of the film is in dircct contrast to its story.
I he action is laid in one of those ancient Dalmatian seaside towns, a quiet place to which war canie one night.
It is set during the Italian occnpation of World War II, hut its theme-the Fascism that is the evil in man
himself, his destructive Impulses— is universal. In this, his third fcature, Mimica has at last succecded in
bringing to live-action film all the invention, brilliance, and freedom of his work in animation.
Sh
orts: Rope Trick Creat Britain. Director: Bob Godfrey. Running time: 3 minutes
(U.S. Distributor: Fleetwood Films)
Hop- Jan Yugoslavia. Director: Vlatko Filipovic. Running time: 11 minutes
41
^ 71.5
WS Sa'^r t":'""""-''' J--
could no loneer be sur,. „f ^" '^^'"8 Aat Jews
Con«,„„is., ™ ecer:«"; tw^^lT
Kurt WeK wS- '"'V' ^'"°" B'^'«-
First W^rM «, '^' ^^"^ '■ä'' served in the
hlZu " ^'~"' ^'^i^h conspiracies ff
wtxTe^srrr °'*^ ^^^^ «'-^
p-c- j L ''''^*^"^^' and that was inconceivahl*.
WtrZh. V"V«"'^ '""'y had limits, an
Socially diffuse and unorfaTzed L ? "l-
Community was a fi-™ . T ' ^ ^'"'"''
associatioi'^;y,i™nT.:,^jr„r^^^^^^
Possibic but usuaiiy incompS~ "t t
AMeht nf"" °^*''" *"^ '^"'^ °rpaletic in
sensiracSro.tJ:rL^itt:':^r
enmg tug-of-war between fear and ho^
^^/^6
History
The trag
DAVID PRYCE-JONES
John V. H. Dippel
BOUNDUPONAWHEEL OFFIRE
WhysomaayGermans^^dethet^gicIe^i;!
remammNaziGennany
353pp. HarpcrCollins. £18.
046509103 2
.ogeS.r^erii:rrcr'^'-''-hing
^ Baecrj^:^Xbr„sni;:
Fromm, ajpurnalist and author of fiW !
^5^dia^ and memoir :?t^ ^S m
*orth readtng: Hans-Joachim Schoe^^uM
We,.scH,editor;f'tS?.i?-;;2Ä:
^oms. paper which appeared tw"ce wS'vt
A celebrity, Willstätter stayed at hom. •
Palestinein iIm l,e~&°": ^'^"8 ""
*'*'" Nazism. Supported by rieh oL^n^
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"' " "«»"»s«^"«! in eonuct with E^st
^ -"UHincs reiused to ac
Fighting so hard for solittle
Roehm and the SA. With a few ülce-minded fol-
ng ttüeri.er',r"^«'°"P°"«^»P«'clJm-
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swastika assimilation".
Moving in the smartest circle.= h-ii. c
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which was as sSltVasTlarst.irT
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suicidal. In one n^i, '^'*"'"^"<^e*e.
Mahatmal^h e^^ied^eldel r^^"''''"
its logical end when^ advted I £""' "'," '
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manage to escane ai;,,- .^ ^-^".000 did
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and this wa 1 ,i ' „ Mm"'''''"'''^ "^ "=^^'"
Germa„shad"Sen^;rerwfT''"°"^"'
reaJities. "^'^ ^ fantasies fori
I aircraft were crewed hv Pr^u.^
• iiC- iVcnnir;;»
History
When Hitier became chancellor in Janu-
ary 1933. Albert Einstein and Alfred
Döblin were among the few Germans
I who emigrated immediately. Arguing that Jews
could no longer be sure of their lives, they were
considered alarmist. Some of the others were
Communists, not necessarily Jews, naturally
lexpecting Nazi revenge, such as Bertolt Brecht,
JKurt Weill and Willi Münzenberg. Foreign con-
Itacts and languages were of course prerequisites.
|ln that whole year, only 535 Jews emigrated to
lerica and not many more went elsewhere.
Some half a million Jews remained. They had
families and homes and businesses. In their own
:yes, they were assimilated, more German than
'le Germans. One in four marriages was with a
:hrisüan. Over 100,000 Jews had served in the
^irst World War, of whom 12,000 had been
illed. Jews could not recognize themselves in
Hitler' s fantasies about Jewish conspiracies. If
^e really meant what he said, then the nine-
jenth-century emancipation of the Jews would
[ave to be reversed, and that was inconceivable.
Jesides, he took his time Converting his fantasies
ito a practical programme of persecution. Bru-
' pressure to emigrate surely had limits, and
itler might also lose his grip on power. Ger-
lany was a State under the rule of law.
With hindsight, these unfortunate people so
)mpletely misjudged the Situation that they
)pear helpless in the face of their own doom.
iilure to emigrate meant waiting to be mur-
:red. In fact, as John H. V. Dippel insists in his
mnd Upon a Wheel ofFire, there was no such
ing as "the German Jews" but only people con-
mting all manner of frightful daily choices.
:ially diffuse and unorganized, the Jewish
Immunity was a ferment of institutions and
sociations, political and religious, reflecting
Issible but usually incompatible strategies for
/ival. Some of these were wild or pathetic in
light of events, others plausible and time-
Inoured. Dippel has given a thoughtful and
isitivc account of what at the time was a sick-
ng tug-of-war between fear and hope.
The tragic Illusion
DAVID PRYCE-JONES
John V. H. Dippel
BOUND UPON A WHEEL OF FIRE
Why so many Germans madc the tragic decision to
remain in Nazi Germany
353pp. HarpcrCollins. £18.
0465091032
He concentrates on six personalities, stitching
together their stories to reveal a gamut of
responses and stances towards Hitler and
Nazism. Each is in some sense representative:
Leo Baeck, the Chief Rabbi of Berlin; Bella
Fromm, a Journalist and author of Blood and
Banquets, a diary and memoir of the period still
worth reading; Hans-Joachim Schoeps, would-
be Scholar and youth leader; Max Warburg, head
of the famous bank in Hamburg; Robert
Weltsch, editor of the Jüdische Rundschau, the
Zionist paper which appeared twice weekly in
Munich; and Richard Willstätter. a Nobel Prize
winner for chemistry.
A celebrity, Willstätter stayed at home in
ever-growing isolation, banned from his labora-
tory but conducting research mto enzymes over
the telephone. The wish to be left alone by the
Nazis encouraged self-deception. Lecturing m
Palestine in 1934, he rejected emigration, argu-
ing that there was no reason to leave Germany
just because it had gone mad. Equally distant
from reality, Schoeps reversed this logic by
imagining that room could be found for Jews
within Nazism. Supported by rieh parents,
Schoeps was a passionate German nationalist, as
well as a homosexual in contact with Ernst
Roehm and the SA. With a few üke-minded fol-
lowers, he formed a tiny group of Jews proclaim-
ing Hitlerite loyalties, or what one critic called
"swastika assimilation".
Moving in the smartest circles, Bella Fromm
met Hitler and Rosenberg, and when Ribbentrop
kissed her hand, she reminded him that she was
Jewish, to his embarrassment. An official in the
Foreign Ministry was her lover. Faced, on one
occasion, with storm-troopers demonstrating,
she passed through in evening dress, a gesture
which was as shrewd as it was stylish. She
believed that her contacts protected her, though
she took the precaution of sending her teenage
daughter to America. Apparently, she helped
others to escape, though Dippel does not explain
who these were, nor how she did it. She was right
to see herseif as privileged. When eventually she
left to join her daughter, she was allowed to take
many of her possessions.
Max Warburg similarly justified staying in
Germany on the grounds that he was more usefiil
there than abroad. This was probably true. With
his credentials as a German patriot, he was very
much an establishment figure, well placed to
raise money for reüef work and emigration.
What began as duty, combined with natural opti-
mism that things would mm out well, soon slid
into another facet of the appeasement of Hitler
which was aheady failing on all fronts. It was
embittering to realize that the Nazis had
exploited him. His bank was "aryanized" in
1938, and he too sailed for America.
The Nuremberg Decrees in 1935 placed Jews
outside the law, tuming them into the sort of
dependent and unwanted people whom foreign
countries refused to accept. The Nazis were
unable to resolve this contradiction of their own
making. To Robert Weltsch, here were the best
grounds for Zionism. "Wear the Yellow Star
with Pride" was the title of a famous article of
his. He and his paper converted an increasing
number of Jews to the belief that the era of assim-
ilation was over, and that a national home in
Palestine offered the sole future. This could not
be at the expense of the Arabs, and he argued for
a bi-national State. The British stifled any such
outcome. Nazi policy also changed: Jews were to
be prevented from settling in Palestine in case
they made it a new centre in which to conspire.*^
By the time Weltsch fled there, he too was frus-
trated by the coUapse of Ideals which had seemed
within grasp.
On being arrested for deportation to There-
sienstadt, Leo Baeck asked for a moment's
respite to pay his gas and electricity bills. It was
characteristic of this honourable and scholarly
man, who was as fitted to lead the Jews in tradi-
tional times as he was unfitted to deal with
Nazism. Understanding at once, like Einstein,
that "the end of German Jewry has arrived", he
himself refused to leave except as the last Jew
alive. Tragically, he could not bring himself td -
criticize the Nazis openly, nor mobilize any form
of self-defence. Jews were advised to scek com-
fort in their heritage.
Perhaps this was the spirit of heroism, and per-
haps it played into the hands of the Nazis. Could
someone of another stamp have resisted, and if
so, how?The steps leading to Kristallnacht seem
toestablish that any measures of resistance were
suicidal. In one of his usual interventions,
Mahatma Gandhi carried the idea of surrender to
its logical end when he advised the German Jews
to commit mass suicide. About 350,000 did
manage to escape alive, while those left behind
were almost all murdered. In the variety of the
Jewish response, there are no rights and wrongs,
only a central belief in the supremacy of reason^--
and this was an illusion. Millions and millions of
Germans had mistaken Hitler's fantasies for
reahties.
I aircraft were crewed bv Poles). The terhnioai
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y^/u Qöhjm Lerne ifi,
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f/
A ^n
ro
George Q, Eckstein
VOICE OP THR OHBTTOt ED BTTLLINS
t
Stocky young man, mid-ßO, scrutinizlng| alert, friendly eyesj
soft yet determined speechi Ed Bulllns, # 1 black plajrwright.
His head is shaved bare - bis bookcovers still showed an Afrot
symbollc gesture ?
One of new crop of black authors, tracing back to Wright
rather than Ellison or Harlem Renaissance j comlng from the
Northern ghebto streets, close to the street nlpgeri and to
his ways and language - yet frequently wlth col'^ege exposure -
Ken of all trades: Irregulär Jobs, army, musiclans
Men of varled talentsi muslc, poetry, drama (rather than novel)
Involvlng the senses more than the Intellect.
In polltlcsi attracted toward cultural radlcallsm| hlack Idlorf,
black llfe, black consclousness,
Bulllns perhaps the tnost girtramomi the young dramatlsts •
substantlal body of work slnce the mld 60 's - 30 plays,
mostly a 1-act, but including 5 fullsized plays toward the planned
20-play cycle on Black life In HS today# Publlshod, aslde
from anthologies, »'Pive Plays" (1968- Bobbs-Berrlll ^ h.9o)
and recently Short stories '^The Hung^red One" (Morrov ^^6»9?),
early writing and sketched notes for his plays •
Born Philadelphia, stlnt in ITavy, some roaming in Tüurope,
College and Jobs in California, Black theatre and Black Panther
cultural project in San Francisco, editor of niagazine **Black
Thea^-.re", raoved to FaT'lem, guiding jjlrit of New Lafairyette
Theatre; there and at American Place his plays are bolng
produced, some also Off-BroadjWJt^.
All alLied at black audience, touchlng off streng response.
.2.
A natural feel for dramatic Situation , vivld dlaloguei
htanestly drawn füll Charakters. Pew whltesi th© drama Is
played out among blacks In a world circ^jmscrlbed by whltes.
Artlstlc means baslcally naturall stlc rather than symbollo
(Gorki ♦^Lover Depth*' rather than Brecht). Structure at times
artificlally complex t4 polnt of confuxslon by trick shifts
of tlme and place.
Some tlme^ ef^ectlve, as In hls gentlest, most autoblographlcal
play •'A Son, come home** (brlef analysis)
1971 seasons "In New Sngland Winter" Off-3roadv;ay
"Pabnlous Miss Marie" at the TTew Lafayette
work Started on film varslon of "C-oln* a F'^ffalo"
(brlef analysis I po5?sibly woven into appropriate placedr of our talk)
Talk w/Ed Bullinst
Right off we find that "A Son, come hora^^" is onv favorite
playj "it was little understood".
Drama is liis natural expre^sion - truth, no purpose heyond.
Unselfconscicusness. Black reality for black peoT^le is bis
< •
aim -- then anyone, black or whit?=i| can cone an'! pick.
Surprisedl make a poinl of hls honesty whlch is not concenling
unpleasant features: vlolence, often directed Inward.
More in tune vd.th hustlers, old or new style, than -vrlth
preachers including the radical type • never much for
mlddleclass styles.
"You See social typos whera I sbow people I know".
His vorld View:
Racial diGcrlminatlon supreine reality. ^T^ites cau/?ht in It
on their side as nuch as Blacks on thelrs.
Tnf.A(n*r.i:^nn «nnal«? IccS of identity
Abscrption" (as"" of^lack rniislc) equals cnltural p:enncide,
prelude to pliysical.
-3-
Race over classt hence antlsemltlsm because of landlords,
Shopkeepers I teachers» Joi/s anpear porforful.
"Protocols of T51ders of Zlon? tle in \ri.th other mystloisms'
astrology etc (printed In BlaC'^ Theatre).
Quallty of llfe for Blacks has deterlorated slnce bis
^.
3
youtb^ in Philadelphia! pnsbed into •concentration camp^
by flrban Renewal, Tomple ^niversity — drifting into
liquor, drugs, TV«
we ft»x ci
We're not human belngs - "problem" subject to ••Solution" (= 'f.VAr' <olu «--„., ;^
Sees "Benign Neglect^ as the one positive Happening, because
f orcing Blacks to rely on own por^r exclusively*
Alternatives? Society has no need for us« Armageddon»
He acknov/ledgesf the despairing radicals are a stiiall
minority in answer to my objectlon that 22 millions are
not likely to coramit ••revolutionary stiicide'*.
One pos?nible chancet a fullsize depression deTnorall^ing
white socl^ty to the point it will be ready to grant
füll autonomy to b3.ack .lOTii'^nnity*
We part, grinnings I: "I hope you are wrong"
Hej " I hope so, too,**
There is hope in that grin, and in talking.
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Nalional-Zc:tung Basel, Nr. 176, Seite 7
i^'Aj.r'^i i^"?2.
Die Erfolge des Neger-Dr^iinatikers Ed^BuIIins
«Goin* a Buffalo» - eine «Tragifantasie» — und «The Duplex» — eine schwarze Licbesfabe]
Vor einigen Monaten wurde an dieser Stelle über
ein Gespräch mit Ed Bullins, dem begabten jungen
schwarzen Dramatiker berichtet («In scharfem Gegen-
satz zur (Weissen) Kultur», NZ 520 vom 11. November
1971), Er ist inzwischen zum derzeit in New York
meist gespielten Bühnenautor geworden. Freilich nicht
auf dem Broadway, wo man mit ihm nicht viel anfan-
gen könnte. Um so stärker ist er aber im Off-Broadway
und vor allem Off-Off-Broadway vertreten: «Vier Ein-
akter» bei La Mama, der winzigen Versuchsbühne im
East Village; «Psychic Pretenders», ein von ihm mit-
'verfasstes mystisches Kollektivspiel im von ihm mit-
geleiteten New Lafayette Theater in Harlem; und
durch zwei Stücke aus seinem geplanten grossen Zy-
klus über das Leben seiner Rasse im heutigen Ameri-
ka, «Goin' a Buffalo» und «Duplex».
Man beginnt, auf den Autor aufmerksam zu wer-
den. Sein Flair für dramatische Situationen, seine
drastische Sprache, sein elementarer Realismus, seine
Produktivität brachten ihm bereits den Ruf eines
schwarzen O'Neill ein. Aber er ist weniger romantisch
als dieser und verdient eher den Vergleich mit dem
Gorki des «Nachtasyl». Mit unbestechlicher Leiden-
schaft seziert er die brutale Realität des Lebens im
Getto, die verzweifelten Ausbrüche aus seiner beklem-
menden Enge, die kurzen Triumphe und die bitteren
Niederlagen, die ganze widersprüchliche Atmosphäre
von Gev.'alt und Humor, beides Mittel zur Selbstbe-
hauptung und Selbstzerstörung. Bullins ist die Stimme
des neuen jungen Gettonegers, aufgewachsen in der
Welt von Heroin und Alkohol, Prostitution und Ver-
brechen, aber auch mit einem ersten Ausflug in die
Coilegebildung, in die besseren und freilich in seinen
Augen auch korrumpierenden Jobs. Diese neuen Mög-
lichkeiten bringen neue Charaktere und eine neue
Problematik.
_ V
Flucht ins gelohte Land
«Goin* a Buffalo» («Auf nach Buffalo»), eine «Tra- 1
gifantasie», ist die Story eines versuchten Ausbruchs \
aus der Unsicherheit. Gurt, ein smarter vorbestrafter ;
Hustler, Pandora, seine stolze, schöne schwarze Frau, i
Nightclub-Tänzerin und gelegentliche Luxusdirne, und i
mir ihnen eine weisse Prostituierte und ihr schwarzer t
Zuhälter — Heroinpusher — sie bereiten den grossen j
Coup vor, der es ihnen ermöglichen soll, aus Kalifor- ;
nien zu einer neuen Existenz ins gelobte Land zu ent- i
fliehen, in diesem Fall nach Buffalo, einer Stadt, wo |
ein gewandter Neger gute «Geschäfte» machen kann. '
Der Coup scheitert, an die Polizei verraten durch Art, i
Gurts eben entlassenen Freund aus der Gefängniszeit, i
einem noch kühleren Rechner und Spieler, der auf 1
diese Weise Pandora erobert. Im Lauf der Handlung '
wird die Welt zwischen Gefängnis und Bewährungs-
frist lebendig, die Welt der Hustler und Musikanten, i
mit ihrem eigenen Code der Ehre und der sexuellen '
Beziehungen. Der knappe Dialog bringt diese Welt
geschickt zum Ausdruck, die Menschen und ihr Ver-
hältnis zueinander, ihre verhüllten und gelegentlich
durchbrechenden Spannungen, ihren Zynismus und
ihre Illusionen.
Die Aufführung des WPA Workshops im winzigen
Saal eines wackligen Gebäudes im East Village gibt
die schrille schäbige Eleganz des Milieus ausgezeich-
net wieder; im zweiten Akt verwandeln sich Bühne
und Zuschauerraum in den billigen Nightclub, die Zu-
schauer einbezogen in die Animierblicke und Gewalt-
ausbrüche. Das Ende, obwohl durch eine etwas
schwerfällige Symbolik vorgedeutet (Schachpartie,
Pandora-Büchse), kommt mit brutaler, betäubender
Abruptheit.
^ i
Sciiwarze Vitalität
«The Duplex» nennt sich «eine schwarze Liebesfa- l
bei in vier Sätzen» und' unterstreicht seine Anlehnung
an musikalische Komposition durch die Jazzverse,
vom Ensemble vorgetragen, die jeden der vier Sätze
thematisch einleiten. Wie «Goin' a Buffalo» spielt das
Stück im südlichen Kalifornien (wo Bullins einen Teil
iCinCl' uUgcii«.4 VcrOiaCiiie;, auei in emcin fcuziai etwas
gehobenen Milieu; in einem Duplex-Haus, dessen Erd-
geschoss von Velma bewohnt ist, einer aus dem Süden
stammenden dunkelhäutigen Schönheit. Ihr brutaler
Mann ist meist abwesend. Er kommt nur gelegentlich,
um Geld zu bringen oder zu nehmen und um seine
männliche Autorität über sie geltend zu machen.
Das obere Stockwerk ist an zwei schwarze Studen-
ten vermietet, die sich zu ihren Stipendien noch gele-
gentlich zuverdienen und im übrigen mit ihren Freun-
den und Mädchen die Zeit vertreiben. Das Stück han-
!delt von den Beziehungen dieser Menschen; im Zen- :
I trum steht das komplexe Liebesverhältnis zwischen ;
i Velma und einem der Studenten, dem reriö.son Steve
[ Benson, einer teilweise autobiographischen F;;4ur, die '
: auch in anderen Stücken des Bullins-Zyklus auf- '
taucht. Velma, von der primitiven Brutalität ihres
Mannes, dem sie nach dem Machismo-Code gehört,
abwechselnd abgestossen und angezogen, flüchtet in
den Schutz Stevens, von dessen Sanftmut eingenom-
men. Steven ist zwar durch ihre schwarze Vitalität so
gepackt, da SS er sein Collegestudium und den Aufstieg
in die weisse Gesellschaft, den es verheis.st, als frag-
würdig zu empfinden beginnt — ausgedrückt in einem
langen Ausbruch, der eine Art GiauberiSbv?kcnntnis
von Bullins-Steven zur existentiellen Schwarzheit
darstellt. Aber er versagt als Mann, als Beschützer
seiner Geliebten vor der Brutalität ihres Mannes, der
ihn beinahe erwürgt.
Gefahr der Verzerrung
Um die zentralen Personen gruppieren sich die an-
deren Figuren — Stevens unbekümmerte Kumpane,
ein paar Mädchen, scheu, vorsichtig oder sinnlich-vul-
gär, ein obszön-groteskes versoffenes altes Pärchen
mit tragischem Unterton. Die Sprache gehört mit zur
derbsten, die' man auf der gewiss nicht mehr zimperli- '
chen Bühne hört; aber sie kann auch lyrisch-zart sein, '
und klingt in beiden Fällen gleich echt.
Das Stück wird im Forum-Theater, der Versuchs- '
bühne des Lincoln Center aufgeführt, in der Inszenie-
rung des schwarzen Regisseurs Gilbert Moses, der erst
kürzlich sich am Brodway mit der Regie von Van
Peebles' «Aint S'upposed to Die a Natural Death> einen
iNamen machte. Bullins, dessen Werke sich primär an
?in schwarzes Publikum richten, hat diese Aufführung
eines Stückes mit einer scharfen Erklärung dcsavou-
)rt und sie als Verfälschung in eine «darkie Minstrel
■how» gegeisselt. Er geht mit seiner Kritik ein biss-
.hen zu weit, wenn er, überempfindlich, seine tragi-
ische Liebesgeschichte zum Objekt weisser herablas-
: sender Belustigung erniedrigt sieht. Aber er hat inso-
fern nicht ganz unrecht, als die Regie viele Szenen zu
breit auswälzt, die Darstellung oft (etwa beim alten
Pärchen) ins Groteske übertreibt, und damit vielleicht
die subtileren tragischen Untertöne durch den bissigen
Humor zu sehr überdeckt; ganz abgesehen von der ge-
schmacklos überdeutlichen Darstellung einer dreifa-
chen Bettszcne am Ende des 2. Aktes.
Aber diese Verzerrung ist eine Gefahr, die in der
Echtheit seiner Charaktere begründet ist, in seinem
eigenen grimmigen Witz, mit dem er ihnen die Tragik
ihrer Existenz erträglich macht. Auch seino. eigene
Theatergruppe im New Lafayette erliegt gelegentlich
dieser Versuchung zur Uebertreibung, zur Auslösung
belustigter Reaktion im Publikum. Gewiss, er nimmt
bei einem schwarzen Publikum hin was ihn bei einem
weissen Publikum stört. Aber gerade weil er mehr ist
als ein Dialekt-Autor für eine kleine Gruppe, gerade
weil er fähig ist, einen weiteren Menschenkreis anzu-
sprechen, muss er sich auch dessen gelegentliches La-
chen gefallen lassen — ein Lachen, das durchaus
nicht notwendigerweise herablassend ist, sondern viel-
leicht mehr Verständnis und innere Gemeinsamkeit
ausdrückt als er wahrhaben möchte.
George Günther Eckstein
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60 Anschläge
3 Schaltungen
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flo,
u^
25
30
Wir bitten dieses Schema einzuhalten! Es ist maßgebend für die Umfangs- und Honorarberechnung
Wird die Begrenzungslinie überschritten, bitten wir dies bei anderen Zeilen auszugleichen.
1002
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New York Shakespeare Festival
PUBLIC THEATER
Produced by Joseph Papp
presents
^ FOR 1
"You Gonna Let Me Take You Out Tcnight, Baby?"
by Ed Bullins
directed by Carl '^Rafic" Taylor
"One; The 2 of US"
by Ilunga Adell (aka: William Adell Stevenson, III)
directed by Ilunga Adell
"Hls First Step" (Part I)
by Oyarno
directed by Kris Keiser
"The Corner"
by Ed Bullins
directed by Sonny Jim Gaines
Settings by Marsna L. Eck
Clothes supervised by Theoni V. Aldredge
Llghting by Tan Calderon
Associate Producer Bernard Gersten
YOU GONNA LET ME TAKE YOU OUT TONIGKT, BABY?
Cllff Michael Coleman
Time: Now Place: Anywhere
Understudy: Bob Delegall
ONE: THE 2 OF US
GAST
Man Morgan Freem.an
Woman Novella Nelson
Assasin Cornelius Suares
Radio Voice Ilunga Adell
Skeets Thurman Scott
Doctor Bob Delegall
Nurse Fetronia
Guards Ilunga Adell, Hampton Clanton,
Vlillard Reece, Jr., Basil A. Wallace
Place: Here Scene 1 - Tomorrow
Scene 2-2^ hours later
Understudies: Man-Thurman Scott, Woman-Petronla,
Doctor-Michael Coleman, Skeets-Ilunga Adell,
Nurse, Woman-Yolanda Karr
INTERKISSION
HIS i'-IttST S'rvu):^ U'art i;
GAST (in order of appearance
Prltchard Michael Coleman
Country . Ilunga Adell
Mary Yolanda Karr
Sam ..... Cornelius Suares
Place: A street in Harlem
Tim.e: Evenlng, the present
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vOtJ^.
l 004
Understudies: Pritchard-Basll A. Wallace, Sam-Willard Reece, Jr.
Country-Hampton Clanton, Mary-Petronla
THE CORNER
CAST (in Order of appearance) ^^__ w
Slick WilJrgH-tr^Reece, Jr. IVm^
Bummle Basll A. Wallace
Stella Petronia
^-Blue Hampton Clanton
'illy Willy Clark Michael Coleman
Cliff Bob Delegall
Place: Ghetto Time: The Fifties
Scene 1 - Summer afternoon V
Scene 2 - Night
Scene 3 - Late at Night
Understudies: Stella-Yolanda Karr,
Slick, Bummie, Blue, Silly Willy Clark, Cliff-Ilunga Adell
Understudies never Substitute for listed players unless
a specific announcement for the appearance is made at
the tlme of the Performance,
ILUNGA ADELL, aka William Adell Stevenson III (Author and
Director of "One: the 2 of US," Country in "His First Step").
1 am a BlajiljLj^agician, Sagitarian, v;ith Capricorn Rising
'■^ntr a Llbra MoorTT^pent my first eighteen years on this
planet basically in Memphis, Tennessee. Have spent the
last five trying to get back. Have attended at various times
Morehouse University, Wesleyan University, the University
of Massachusetts and Memphis State University. Hold
degrees from none of them. Won fame and acclaira in NYC
primarily as an actor. Plays include: "The Corner"
(Theatre Company of Boston), "Five on the Black Hand Side,"
"Run Around," "The Ambassadors , " "His First Step."
Screenplays are: "Fare Thee Well, Rev. Taylor" (WGBH-TV,
Boston, Mass.), and "Caught in the Middle" (CBS-TV^ NYC).
Directed the original production of "One: the 2 of US",
which was performed by the Black Magicians at the Langston
Hughes House of Kuumba in June of 1971. Also directed the — ^^-^
critidally acclaimed "Thieves" by Oyamo, as a Black Magician \ •
production. Have written several plays and at least that \
many poems. The plays are: "No Drums, No Bugles", "Bulldogs",
"Love, Love", "Somewhere in this Favored Land" and "One: the
2 of US".
HAMPTON CLANTON (Blue in "The Corner", Guard in "One: the 2
of US") played Duke in Shirley Clark 's "The Cool World" and
the leading character in Louis DeRochemont ' s "Opinion of
Tomorrow" and also acted a feature role in "Cassius the Great".
He was seen as Foots in Imamu Amiri Baraka*s "The Tollet" as
presented at tbe St. Markos Playhouse, and in the Actors' Studio
production of "The Tlme is Now" . Mr. Clanton was recently seen
as Frank in J. E. Gains ' "Don»t Let It Go To Your Head" at
the New Federal Theater.
MICHAEL COLEMAN (Silly Willy Clark in "The Corner", Prltchard
in:*/*His First Step", Cliff in "You Gonna Let Me Take You Out
Tonight, Baby?") is an actor, director and wrlter. A natlve of
Chicago, Mr. Coleman recelved his training at Englewood High
School/Hull House South and the University of Illinois Circle
Campus in Chicago. He has performed and studied with the New
Lafayette Theater Company where he appeared in "The Ritual"
and "Goln» A Buffalo" by Ed Bulllns. As the Assoclate Director
and member of the Black Theater Workshop of Harlem headed by
Ed Bulllns, Mr. Coleman was seen in "The Portrait" by Neil
Harris and "Sometlmes a Switch Blade Helps" by Mllburn Davis.
He made his off -Broadway debut In '^The Pig Pen" at the American
Place Theater and later co-founded and directed the Black
Maglclanß, an evolutionär^ feläük theater Company. He has toured
with La Mama E.T*C., and hRä Appeared in the Nev/" York Shakespeare
Festival production of "Th^ AmbStßeadors" by Mba Acaz. In january
^^
\
\
\
\
1005
tt
he became a meir.ber of the Repertory Theater of Lincoln
Center In thelr productlon of "Volces from the Thlrd VJorld"
and was last seen in the Megro Ensemble Company works in
progress productlon of "His First Step" by Oyamo .
BOB DELEGALL (Cllff In "The Corner", Guard in "One: the 2
of US") played Ardeil in the Public Theater 's productlon of
The Basic Training of Pavlo Hummel" , Captain in "Bury the
Dead' at the Urban Arts Gore and Blue Haven in "Ceremonies
in Dark Old Men" at the Baltimore Center Stage, He was also
Seen as Prince in "Moon on a Rainbow Shawl" at the Urban Arts
Gore and as Baldwin in "Elegy to a Down Queen" at Cafe La Mama.
MORGAN PREEMAN (Man in "One: the 2 Of US") recently appeared
in the Public Theater ^s productlon of "Black Visions" as Nate
in Gettin' It Together" . On Broadway he understudied the
title role In "Purlie" and appeared in some thirty Performances.
Also on Boradway he was in "The Dozens" and "Hello, Dollyl"
and played off-Broadway in "Exhibition" and "The Niggerlovers" .
A current regulär on NET 's "Electric Company", he was also
seen on TV as Guz in the CBS special "Caught in the Middle"
and in "On Being Black" for WGBH-TV in Boston, "Hard Travelin'
on NET as well as various so?ips and commercials. His regional
theater credits include "Threepenny Opera" at the Opera^Ring
in San Francisco, "Scuba Duba" at the Playhouse on the Mall
in Paramus, "Jungle of Cities" at the Charles Playhouse in
Boston, and "The Recruiting Off leer" and 'Harry Noon and Night"
at Philadelphia 's Theater of the Living Arts. His training in-
cludes Los Angeles City College for some drama, a couple of
good voice coaches and a lot ot Jazz, ballet and some tap dance.
YOLANDA KARR (Mary in "His First Step") Although I began my
career as a night club singer, I finally developed into
what I was basically and dldn't realize it , an "actress
who sings." I used the tangible fruits of my labors to
begin studying the theatre arts at the Senior Dramatic
Workshop, Later I learned to be a "pro" on stage In
countless productions at and in the Professional Lab
of the American Community Theatre. After many role
"way off" Broadway, I m.anaged to meet the challenge of
originating the role of "Evie" in "No Place to be Soraebody."
Although I have enjoyed my recent efforts in "Childrens'
Theatre," it ' s nice to be back with the"blg folks"!
novella nelson, an album on the Arcana Label distributed .
by Desto Records, 1860 Broadway, NYC.
PETRONIA (Stella in "The Corner," Nurse in "One: the 2 of US").
Excerpts from Stella 's Diary at 16, June 18, 1953: Today
is my birthday. Miss Lofton from up the street gave me this
diary. Mom.mie gave me a pretty green dress. Nanna gave me
underwear and Papa Henry money. I bought my first stockin,e-s
and white sandals. Cliff is going to take me to the picture
Show. I can hardly wait. -After the Movie- Cliff was late
but I forgot as soon as he showed up . He had on his navy
uniform. He Icoked so good. I don't remember m.uch about
the movle. I was so busy thinkin^ about me and Cliff
After the movie we drove up on The Drive. Cllff had some
wine and we drunk it. Cliff started to kiss me. My heart
beat so fast and I got real bot. He said he loved me. He said
he needed]!itteso bad and I feit so good. Cllff broke mv cherrv
...Mrs. niiff Dawson. . o j
WILLARD REECE, JR. (Slick in "The Corner," Guard in "One- the
2 of US") was born in the New York area. He was trained at "
Black Theatre Workshop and with the Black Magic ians. He has
acted in "Portrait" by Neil Harris, "Run Around" by Ben Caldwell
"Lovers" and "Thieves" by Charles Gordon and a reading of '
"The Black Terror" by Richard Wesley. He has performed in
Albany, Connecticut, Newark and the New York area and also
appeared in the Negro Ensemble Company 's Work in Progress
in "Dreams" directed by Bill Dukes.
10 0 6
THURMAN SCOTT (Skeets in "One: the 2 of US^') "If ever the
nltty/Ever do get gritty/When the doo doo/Do hlt the fan/
I hope to be/On a beach by the sea/Vacaticning in a far
off land/Either that or at honie/Watching TV/Where I belong/
Cause even a nlgger that 's good at heart/And says his prayers
at nite/Looks like a militant to the national guard/When
he gets you in thelr sights.'' Thurman Scott has appeared in
many productions for the New York Shakespeare B^estival,
notably as Orestes in "Electra." Since then he has appeared
with many repertory companies around the countty.
CORNELIUS SUARES (Sam in "His First Step") was a member
of the Black Arts Repertory Theatre in Harlem under the
direction of Imanu Amiri Baraka (Leroi Jones) and was
also a member of the Black Theatre VJorkshop in Harlem
under the direction of Ed Bullins where he appeared in "The
Portrait" by Neil Harris, "Black Cyclo" by Martie Charles
and "Run Around" by Ben Caldwell. He was also a member of
the Black Magicians in the Brcnx and the Third World
Workshop.
BASIL A. VJALLACE (Bummie in "The Corner," Guard in "One:
the 2 of US") was born in Jamaica, W.I. He studied mime
and acting at Cafe La Mama and NYU. Ke has been seen as
Ray Crawford in "Pig ?en,'' Blue in "Sisiter Sadie,"
Policeman in "Front Page," Steve in "It Has No Choice"
at the New York Shakespeare Festival and on "Free Tim.e"
and Peter in "Minor Scene." Nr. Wallace has also appeared
with Novella Nelson in the "You Are There" CBS telecast
as Joe Bailey.
ED BULLINS (Author of "The Corner" and "You Gonna Let Me
Take You Out Tonight, Baby?) is Associate Director of the
New Lafayette Theatre and editor of "Black Theatre" Magazine.
OYAMO (Author, "His First Step") a
origlnally from Ohio, is married a
children. Listing of works complet
"The Barbarians," "The Breakcut,"
a journey," "His First Step," "Las
"The Negroes," "Out of Site," "The
"Willie Bignigga," One Acts; "Graz
"When Our Spirits Awaken - When Bl
Four Acts; Nine as One" - Film Scr
for children, essays and numerous
28 year
nd the fa
ed: "The
"Chumpanz
t Party,"
Revelati
y Niggas"
ack Theat
ipt . He a
poems .
old playwright,
ther of three
Advantage of Dope,"
ees," "The Entrance-
"The Lovers,"
on," "The Thieves,"
- Three Acts;
re Opens" ~
Iso writes stories
SONNY JIM GAINES (Director, "The Corner")
KRIS KEISER (Director, "His First Step") was primarily interested
in acting for seven years until 1969 when he began to direct.
His interest in directing is for both stage and film. He has
recently completed two films and most recently directed three
of the four plays under the collective title of "Black Visions,"
CARL "RAFIC" TAYLOR (Director, "You Gonna Let Me Take You Out
Tonight, Baby?) recently produced, directed and acted in
WASTSA one-acts at the Nev; Federal Theatre. He directed the
original Version of "Black Terror" and "Andrew and the
Evolution and Revolution of Man." KJ s acting credits include
original roles in "Homecookin*,-"" Andrew in "Us vs. Nobody,"
"Put My Dignity on 30? >" ''The Man Who Loved to Laugh" and
WASTSA three one-acts. His other credits include roles in
"Simply Heavenly," "Tne bronx is Next," "'HiacK Magic ,Anyone?, ''
"Black Circles," "Ornette" and numerous other plays. He is
the Artistic Director and Co-Founder of WASTSA Com.m.unity
Theatre, Ltd. in Washington, D.C. and Brooklyn, N.Y. and
also a m.ember of Theatre Black in New Vork. His teaching
credits are Bed-Stuy Theatre, Departm.ent of Recreation in
D.C.jN.Y.C. and New Jersey, and Administrative Assistant and
Artistic Co-ordinator for the Youth Services Agency.
1 0 0
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C/ Mju. J fiycoUn^j^ diwi i-'f^ui^ :.
S(Mi. Ory^^ ^i^yi2^ v-4j^, thJ
Cäv
7
June 2, 1972
Mr. Ed Bullins
ülack ilhea^re
200 West 135 St
liew York, :IY 10030
Dear Mr. Bullins,
as you can see from the enclosed clipplng
fron a Si/lss rievspaper, I have been tryins
to keep up vith your work.
A German socio-llterary periodical for
which I an wrlting, icxscf has asked me to
introduce your work tothelr readers with
some loni^er passages freoa some of your
works. Could you let me know whether any
of your plays have beea oranslaGec into
German, and if so, vhere they have been
published. If no'., I would IV^e to have
permlsslon to use jome longer passages
as part of my essay; I v/oulu the-i trans-
late them xnyself •
I would also likö to get coples of the
t\^o lafcest 3 issues of SL\GK ÜICATRE,
if it still exists. will there be another
theatre prcluction at: the Nev Lafayette
Theatre soon ?
Slncerely,
Hfl
i
(jr
/v i/t
^C^f \
c
ü Lk-,
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^,
/ (-^f- !
. y f^'
June 3, 1972
Mr. Eckstein:
I guess it would be all right If you use some passages
of my work, within reason due to length off course.
But please inqulre from Whltman May, New Lafayette
Agency, 23^9 7th Ave., N.Y.C. IOO3O.
The New Lafayette Theatre will get underway this
Summer with a complete different type of theater
season for us up to this point .
Thank you again for you interijst.
ed bullins
V W / 7 -^ ^[cq^ c^ hiUc^^ i/r,-. c. ^ 5 7i
) ^-t i^s^ .'t /-t ^^t'-ti^ 'v h^i^ ye^-VM cr^'-^^ i^t^L / /i^^L
ED BULLINS. editor
a
200 WEST 135TH STREET. ROOM 103 • NEW YORK. N.Y. 10030 • 212/283-7350
DAS NKUE SCHV/ARZE TH^ATBR DER USA
Im W-jUdel der sozialen Entwicklung
Von George G. Eckstein
/
Stimmern
Neben dem Erzähler werden fiir die Szenen-Ausschnitte
drei weibliche und zwei mannliche Stimmen benoxtigt*
Es wird vorgeschlagen, von diesen Je eine auch fflr
die Rollen des 1. Sprechers (Beispiele) und des 2. Sprechers
(Zitate) heranzuziehen. Sie sind im Kanus krint als
Uw-Sp (U weibl. Sprecher) und l.m-v^p. (l.mahnl.HDrecher)
bezeichnet.
DAS ''Eijz sci:;/arzh] -^h^^at^ch D^R ^t^a
im VJr.ndGl der sor:ialen Iilntwic'clung
Von George G. 'Eckstein
Erz,
C^iKi
-1-
^"^ ^®*^;^^^^tozehnt , zn einer Zelt, wo <i«V ae«e- amerikani-
sche Ihewt«?- sich vielfach In blutarme ästhetische Experi-
mente zu verlieren schien, zeigte das neue schvarze Theater
deutliche Zeichen der Vitalität — neben der Dichtung ist es
wohl der vielversprechendste Sehtor der oft allzu unkritisch
Qberschätzten schwarzen kulturellen Renaissance,
I.w-Sp, Die schwarze M usik ist längst mit Jazz und Blues als blei-
bender Bestandteil in die amerikanische "'esamtkultur eingegangen.
Erz, Neue schwarze Dramatiter, neue .\uiT3hrungen, neue Theater-
gruppen sind seit der Mitte der sechziger Jahre auf den Plan
■«Ar---'--' ""
getreten. Eng verknüpft tnlt de^ Aufschwung der schwarsen
politischen und sozialen Bewejung, haben auch sie mehrere
Phasen durch^BläeJlMen. Die Zelt fflr eine kritische %er;slcht
ist gekommen«
Der weisse Ziaschauer Im schwarzen Theater steht freilich vor
gewissen Schwierigkeiten: BWÄÄe- Anspielungen entgehen Ihm;
manche verletzenden Angriffe stossen Ihn ah; oder afcer er
versucht besonders rücksichtsvoll zu sein, In dem "Bestreben,
einer noch tastenden Kernst gegenüber fair zu erscheinen»
Doch das alles entschuldigt keinesfalls die Oleichgültigkelt
und Unkenntnis, der man auf dl'^sem (leblet in Amerika auch
oft
unter weissen Liberalen und Hadl':alenA>egegnet, Gewiss, ein
verständlicher rrrund für diese VernachlSssigung ist der TJn-.
stand, dass das ItoM schwarze Theater sich nicht mehr wie
früher in erster Linie an ein weisses Publikum wendet, joidern
diesem vielmehr oft das Urteilsvermögen prlnzlf)lell abspricht»
It^/M^ ^s neue schwarze Theater ist für ein schwarzes Publikum
geschrieben, in einem schwarzen Idiom über schwarze Themen,
und es hat org schoc frierende Jinge über die Weissen zu sagen,
und auf eine brutale Weise» Sel^^t wenn es nicht ausschliess-
lich "politische Waffe" sein will, setzt es sich die »ErhShung»
/
•2-
des schwarzen Bewusstseins" zum Zi©i> In den Worten von
Robert Macbeth, dem fähigen Leiter des New Lafayette Theaters
in Harlemj
4
1 .m-Sp» »» Insere Aufgabe ist, den Schwärzen Men??chen zu zeigen,
wer sie sind, wo sie stehen, und unter welchen Bedingungen
sie leben. Dl^ i*fenschen, die Gemeinschaft, die Kultur *•
nur sie selber können ihr eigenes Vissgeschick kurieren.»»
Srz. Die Phase der Negerbewegung zwischen 19?? und I96? war auf
die individuelle Gleichstellung un4"'auf die Beseitigung der
Brziehungs schranken ^usgeri eiltet |itwes"|n. Ihr ^.rfolg, ^ausai^i«
men mit dem nationalistischen Antrieb von "Black Pot»r",
hatte erstmals ein neniiensw^rtes »nhwarzes Publikum fflrs
Theater hervorgebracht. Das offizielle "weisse" Theatei^,
konnte diesem Publikum wenig bieten. Seine 'Empörung, seipe
Hoffnungen, sein sich formendes Weltbild fand 5-n den Werken
der neuen schwarzen Autoren Ausdruck und Widerhall.
Gewiss, das neue schwai»ze Theater kann, ebenso wenig wie
das ernsthafte Theater im allgemeinen, von Eintrittsgeldern
leben. Es ist für sein Portbestehen auf die finanzielle Sub-
vention durch das weisse Establishment angewiesen — • durch
Stiftungen, Grossfirmeri, staatliche Institutionen, "^ines
seiner peinlichsten Probleme liegt darin, das s es von der
Unterstützung derer lebt, die anzugreifen /die eifrent liehe
Grundlage seiner Existenz darstellt. Dieser fundamentale
Widerspruch im schwarzen ""Nationalismus beschrankt sich frei-
lich nicht auf die kulturelle Sphäre.
Zugestanden: die Integratlonaüadtis-efee Richtung in der Neger-
Schaft hat kein wirklich gediegenes B^ihnenwerk inspiriert.
"Raisln in the Sun" aus de^^ Jahr 19^^i war nicht viel mehr
V
/
als sentimentales Melodramai obwohl es in der ^igur einer
Jungen Studentin zum ersten Malcfe» kommenden Tjrp des selbst-
bewussten gebildeten Jungen TTegers auf die ^nhne stellte.
Erz. Seinen eigentlichen Auftrieb jedenfalls en^Dfing das schwarze
Theater von der schwarzen kulturellen Revolution Tind vom
dramatischen Charakter der Konfrontationspolitik^ vi>i>v4aaf^
Mitte der sechziger Jahre jm. Hier konnte es eine wicht If^e
Rolle spielen. Dabei Isimen ihm naturliche Gaben unr! eine
fruchtbare Tradition zugute. Vor allem eine ^arbige und
kräftige Sprache, die durch ihre Bildkraft wettmacht, was
ihr vielleicht an Präzision fehlt j eine Sprache, die gespro-
chen viel stärker wirkt als geschrieben; eine Sprache reich
an Code-Worten fflr die Unterdrücken unä deshalb für den
Uneingeweihten häufig schwer verständlich. Ironischerweise
bflrgcGi sich öl«» die neue Jugendkultur viele Ausdrücke dii^ser
schwarzen Decksprache allmählich im Allgemeingebrauch ein,
ein Umstand der von schwarzen Radikalen als Diebstahl und
als Symptom des "kulturellen Genozids" angeprangert wird.
1 .m-Sp. Hier nur ein paar Beispiele! "The Man", "Mr. Charlie", "Ofays"
für die Weissen; "bread" für Geld; P^byü^L^i:^Mfif^
" ^ti^^>^ " für die obligate schwarze Brille des "spade",
des schwarzen Jugendlichen; Ausdrucke wie "cool", "Jive", ^^t ^
"Soul"; ^'*^ ^^t^t'i<^ ^/"^stti/ekt/i^j, ^Ur /^*^if^r^cU4L, "^'J^' '' i*^ (^^ptrS;cLx ,
Erz. Das schwarze Theater kann sich auch auf einen tief angelegten
Sinn für Musik und Rhythmus, auf ein natürliches Talent für
ausdrucksvolle Körperbewegung stützen, das der Schauspielerei
einen spontanen Charakter verleiht. ^Tnd vom Gottesdienst der
schwarzen Sekten her hat es ein Ritual geerbt, eine Verbindnng
von VIort, Musik und Geste, sowie einen Rapport mit der %uh5-
rergemeinde, der sich noch verstärkt, wenn die Vorgänge auf
ßfi^j!^ik4- ~ V ' »vi
-V-
der Bühne direkt als ein StSok des eigenen Lebens ein|»fnnden
werden. Gerade di^ Abwesenheit einer "ästhetischen Distanz"
macht das schwarze Theater so vital f5r sein begieriges
Publikum,
Das kultische Element wird besonders betont in einiget bizarren
Strömungen j nur dass hier die traditionellen Bilder aus dem
Alten Testament ersetzt werden durch einen etwas Icrampfhaft
wirkenden afrikanischen und/oder islamischen Mystizismus.
Beliebt ist hier eine Art von primitivem "Korality Play",
©in in verschiedenen Varianten auftretendes Lehrstüd^r,
1.w-Sp, Ben Caldifell, ein aus den Jöreisen der ^lack "anther stararnender
{Junger Autor, zeigt den "Whiteman/Peufel" in verschiedenen
Verkleidungen. In seinem Stuck "The Kin^ of Soul" ersc'^eint
er einem berühmten schwarzen Jazssmusiker als Verführer in
wechselnder Gestalt, vom ausbeutenden Anwalt eines Platten-
Verlags bis zum todbringenden Flu^zeugmechanlTcer, In einem
ahnlich versimpelnden V/itz betitelt "Prayer Meeting" (»'Betsttnde")
stellt sich ein Einbrecher einem Onkel Tom-Geistlichen, der
ihn beim Einbruch überrascht, als der liebe Gott vor und
verwandelt dei Prediger in ein Sprachrohr der schwarzen
Revolution.
Marvtn X, ein vielschreibender Black Muslim, Ifsst in seiner
Plbelstory "The Black Bird" den weissen Teufel abwechselnd
als Präsident, Lehrer, Ladenbesitzer undsoweiter auftreten.
In diesem Fall ist Allah der schwarze Gott; der schv/arze Vogel
des Titels ein Sklave, der sich an seinen KSfig gewöhnt hat
und die Krftnel vom Tisch seines Herrn dem angebotenen "Soul"-
Putter- vorzieht. Schliesslich gerSt das Haus des weissen
Herrn und Meisters in Brand. Der Sprecher des Stuckes erzShlt t
1 .m-Sp. "Der Herr rantte hinaus und liess das schwarze Voglein zuruck#
Erz»
Plötzlich flog ein freundlicher Vogel ins brennende weisse
Haus. "Schwarzer Vogel»' , rief er, "weis st Du nicht, das Haus
brennt?? Komm schnell ~ flieg fort mit mir." "Aber ich fflhle
mich in meinem Käfig wohl", rief das VSglein, "ich will da*
bleiben." Der freundliche Vo^el ging in den K^fig, zerrte
das schwarze Voglein mit sich und flog fort aus den brennenden
Haus. "Adieu, Herr" rief das Voglein seinem Herrn zu — es
war auf dem V7eg nachhause."
Allzu häufig bewegt sich die Allegorik auf solch nrimitivem
Niveau. Im Gegensatz dazu bezieht Imamu laralca (finThcir LoTloi
.,Tnnas)-die Bilder für seine revolutionären Lehrstücke aus
seinem höchsteigenen Symbolismus, einer ebenso brutalen vrte
wirkungsvollen Mischung von Sex, ^-e^v^lt und Politik. \
I.w-Sp. In seinem Stuck "Madheart" ("Irres Herz") versuf^ht der
"Blackman" seine Mutter und Schwester mit einer Wasserspritze
von ihrer weissen Besudelung zu reinigen, um sie nicht töten
zu müssen, während der "white-devil" in Gestalt einer Hure
erscheint, "ein Christusbild über ihre Fchelde geklebt".
In "A Black Mass" zelebrieren drei Muslim-Zauberer eine
schwarze Messe, um dem V/hiteman seine Zeitbesessenheit aus-
zutreiben4 Und einer von ihnen bemüht sich, ein weisses ühtier
durch Crüte zu zähmen; vergeblich, das Untier reisst sich los
'ttnd Stürzt sich mörderisch auf die Welt. " |/i
Erz. Baraka/Jones , dessen Ressentiment vermutlich teilweise durch
saind erste I^he mit einer weissen Prau genährt ist, Ist z\^i«
fellos eine starke B<^gabung. Kr gilt als der eigentliche
Vater des neuen schwarzen Theaters, mit seinem Kurzstnok
"Dutchman" aus dem Jahre 196^f~ eine unheilschwangere Szene
in uer iMewyorwer Hj—Daiui, jlh woxv;iit>x 0x1*0 woj..^ov>
lA «-A V«.l,.«^N^A«
jungen Schwarzen erst sexuell provoziert, und dann ersticht«
-6-
Ehe das geschieht, schleudert Baraka/Jones aus dem ^'und des
bis dahin zurflckhaltenden Studenten der "'^au seine Melnimg
ins Gesichti
1 •m-Sp#'»Wenn Ich ein kleinbürgerlicher falscher Weisser bin .. lass
mlchs sein« Onkel Tom« Oder was immer. Geht Dich nichts an«
Du weisst uber?iaupt nichts, ausser was Du siehst« "^ine Vor-
spiegelung« Lugen« Ein Dreh« Nicht das re^ne Herz, das nmm po-
cjlende schwarze Herz« Das wirst Du nie kennen« 7nd Ich sitze
hier, den tozug zugeknöpft, um mich davon abzuhalten, dass-ihh
3uch allen die Kehle durchschneide«««
Ich, der grosse Mochtegem-Poet« Jawohl, Poet« ^ine Art BastardO
literatur««« 7nd es brauchte doch nur einen einfachen Messer-
stich« Dich blutig stechen. Du laute TTure, und ein ^redicht
ist verschwunden« Wir Schwarzen sind ein Volk von ''eurotikem
das sich wehrt gesund zu sh«*»* Und das einzige Mittel die
Neurose zu kurieren, wäre ^uch umzubringen« Ganz e5.nfach«
Ich meine, wenn ich Dich ermorden w^trde, dann werden andere
Weisse anfangen, mich zu verstehen« «• Morden« 'Einfach mordenl
wflrde uns alle zur Vernunft bringen«
Noch eins« Lasst diese Nigger allein« Lasst sie ihre FlBche
in Code singen« SrzÄhlt ihnen nicht allzuviel von den Vor-
teilen des westlichen Rationalismus, vom grossen intellek*
tuellen Brbe des weissen Mannes« Sie konnten zuhören« TTnd
eines Tages fändet Ihr heraus, dass sie Euch nur zu gut ver-
stehen, diese phantasievollen Menschen« Diese Blues-Menschen«
Und an diesem Tag, so sicher wie Hchrlsse, werden alle diese
ehemals doofen Nigger aufrechte westliche ^^anner sein, nflchÄ
tern, fromm und verniinftigTnind sie werden Euch umbringen«
Sie werden Euch umbringen, mit rationalen Begründungen« ""ranz
wie Eure eigenen«"
Erz« Man sieht, Barakas Sprache und Bilder sind ungemein brutal.
-7-,
nicht selten auch antisemitisch. vJie seine Gedichte wollen
seine Stflcka
1*m-Sp, "Dolche sein in die schleimigen Bäuche ...^ '^euer rind Ted
unter Whltey^s Arsch speien.'*
Erz^ Seit eini^n Jahren hat sich Baraka von der Litaratrip ab- und
der Politik zugewandt und dabei seine apokal3rptischen Txzes^se
etwas gedSmpft, zumindest aus Orflnden politischer Tweckmärsig-
keit.^r fuhrende Vertreter der "schwarzen kulturellen H(=^vo-.
lution", hat er sich vor kMtsem vom Bassenkampf zum Klassen-
kampf zurüc'Sbe kehrt. Wenn diese neueste Schwenkung mehr als
Taktik ist, macht sie den Kern seines drs»inatl5-chen Werks hin-
fällig und ^ innere Problem.atik des schwarzen Nationalismus
offenbar»
Das tftrdie Kultstucke "resagte gilt auch für die zahlreichen
Agitprop-Skizzen, die wahrend der/Blütezeit des schwarzen
Radikalismus f3r das "Strassentheater" geschrieben wurden,
kleine Gruppen, von denen viele von halboffiziellen Community-
Organisationen aus öffentlichen ''Itteln^unterhalten wurden*
Gegen^Tber ihren kommunistischen Vorgängern aus den drei^siger
Jahren haben diese ^^kizzen eines voraus t sie appellieren an
mächtige Gruppenleiden ?chaften anstatt lediglich an soziale
Ideologie!
1 .m-Sp» "Nationalismus ist der Stoff, der die Devolution futtert«"
^^ a V4 " h*'^*» J^yi*<. J
Erz. Wie alle Propaganda, ist dieses Strassentheater nach seiner
Wirksamkeit zu b€HirtöLlen, nicht nach seinem - meist abwesenden-
kflns tierischen Wert. Im Grund versagte es nach beiden Hich-
—- •
tungen hin, diente eher als Abreaktion frustrierter Ohnmacht.
Selbst wenn sich eine dramatische Begabung wie ^d Bullins,^
UU6X' Uöli IlUUXl mtJlll' /Jti oci^v^xi fc»o j-14 n ^ VA , ^wu». v-.>^*»* ^ «^- • «.«.^ ^ ^-
"Dynamitstücke" versucht, ist das Ergebnis allenfalls polltisdi
bemerkenswert, aber nicht künstlerisch.
- o - von 1970 -
1.WWSP. Seine "Deathlisf, eine AI Patah gewidmete Szene, besteht
aus 0üa«er Aufzahlung einer Liste prominenter Neger, die eine
<u^^^^^^t^^^ ^'^^^^ unterzeiclmet hatten. Die Or^Inde f ür ^
Ihre/^eseitigung" werden von einem jungen "^lac^Tnan" aufge-
zahlt, indes er seine automatische Waffe sSubert unr? ladt,
unterbrochen von schwachen Einwanden seiner "PlackwomanT t
2.w-Sp. »Du solltest doch die schwarzen Pr^Ider nicht furchten und
ihnfen nicht misstrauen. Sie kommen doch allmählich unserer '
Schwarzheit näher •"
I.w-Sp. Aber er will keinen aus der langen Liste davonkommen lassen.
Nicht die Abgeordnete Shirley Chisholm:
1#m-Sp. "Super Nigrer Prau Verrater Judenfreundin"
I.w-Sp. Nicht den greisen Gewerkschaftler A, Philip Handolpht
I.m-Sp. "Einst leuchtende Hoffnung der Linken.. Jetzt Werkzeug cjer
CIA, des Zionismus und Nixons."
1.w-Sp. Nicht Roy Wilkins, den Leiter der inte^^rationistischen NAACP:
1 .ra-Sp. "Wird mir Spass machen, Dich abzukillen, oller Roy"
Erz. Glucklicherweise bewegt sich das schwarze politische Theater
nicht immer auf solch primitiver ^bene. In einer Reihe radi-
kalef Dramen jener Jahre bildet derinnere Grrundwiderspruch
der Revolution -- humane Ziele und gewaltsame Mittel ~ das
dramatische Motiv. Vielfach freilich sind diese nt^ck mehr
ehrliche Bemühung als toJns tierische Realisierung; kein Wunvder
in Anbetracht der Jugend dieser Autoren.
1 .w-Sp. In einem Stück "We Righteous Bombers" (''^.^ir gerechten Bomben«
werf er") behandelt PClnfsley Bass Jr., ein schwarzer Junge,
- -• <
der in den Detroiter 7nruhen von 1967 mit 2^ Jahren umkam,
V
das Problem der T/renzen der Geimlt. Die Auseinandersetzunr^en
darüber spielen sich innerhalb einer schwarzen Guerrillagruppe
in einem künftigen Amerika der Apartheid ab| in dem die meisten
Schwarzen in von Negern bewachten Lagern leben« Das Stück ist
mehr Diskussion als Aktion; doch drückt es in röhrender Ifeise
die Zweifel und die Einsamkeit eines jungen "Revolutionärs aus,
* • »
Der- Autor spricht durch Jackson, einen jangon Dichter, hinter
den Worten seiner kühlen revolutionären Kameraden spurt er
I.m-Sp, "aie Drohung einer neuen Art von Unterdrückung, die, wenn sie
an die üacht kommt, aus mir einen '''JÜPder nacht.. Ich vrerde
meine Brüder und Schwesf-ern nicht ins r-esicht schlagen um
»
elnäs fernab liegenden gelobten Landes willen, das vielleicht
gar nicht existiert,"
1 .w-Sp, Schliesslich flberkoramt sein Drang nach selbstzerstorerischer
Aufopferung seine Hernnungen vor dem Toten, ^ akzeptiert
eine-MorämiFsion, die mit der eigenen Ausloschung endet«
I.m-Sp, "Ich mSchte sterben ••, Aufflammend wie Tlapalra im Ai:f blitzen
der Explosion, und kein StSubchen Asche von mir hinterlassen,
1 ,w-Sp, Der Autor Tinterstreicht die Auswechselbarkeit der Bewalt noch
dadurch, dass er Revolutlfhare und Hhterdruck^r von den
gleichen Schauspielern darstellen lasst,
Erz, l)en gleichen Konflikt, den gleichen '^odesw^insch behandelt
»
Richard '/esley, ein Mitarbeiter des New Lafayette Theaters,
in einem auch sprachlich allzu thesenhaften Drama "Black Terror",
Bin Terrö/J der sich erst gegen den ^Tnterdru^ker, dann immer
enger gegenA^enschen im eigenen Lager richtet. Die einzige
Figur, die nicht dem Wahnwitz von f error und revolutionärem
Selbstmord verfallen ist, vrirft die auch in anderen radikalen
Kreisen nicht unbekannte Frage auf«
1 ,m-Sp, "Gesetzt den Fall, die schwarzen Maj=^sen wollen die 'Ipvolution
gar nicht ?"
Erz, und erhält darauf mit todlicher Sicherheit die Antwort:
a,Tn-,cjn- "rno MocQATn wl«sAn nlcht Immer* was ff!r sie crut ist. Wir
haben das korrekte Wertsystem#"
Erz, Es brauchte schon einen Brecht, um solche Thesen einigermassen
-10-
wifcfcsam darzustellen und -in pointierte oder ironische Worte
zu kleiden.
Das schwarze Theater, vor allem in seiner politischen und ka
kultischen Variante, wurde von einigen hundert Theater-^ruppan
gepflegt, die zx/ischen 1965 und 1970 in ^m\ rrrosstadtghettos
emporHchossen.
«
1 .w-Sp ♦In Harlem und Bedford-wStuy^esant von ^^ew York, in Oakland«
, — -- _ü -■. «
San- P^anclsco, Detroit, Wew Orleans, Houston und anderen Orten.
Manche, wie das Black national Theater in Harlem, benutzten
kultische Darbietungen, um dem Ghettoneger positive 7iele zu
setzen, von Heroin und .4:oaol abzuhalten. Andere, wie das
New Lafayette Theater von Macbeth und Bullins, pflegten alle
ForrTven mit dem Ziel der Selbstverstfndigting und des Selbst-
bewusstseins.Dle von Bullins redigi^r^e Zeitschrift "^lack
Th'-^ater'' versuchte, für diese "ruppen ein gemeinsames ^orun
zu schaffen. Die gut ausgestattete, aber et^as sektiererisch»
Zeitschrift ist, wie das New La^ajrette Theater selbst, inzwi-
schen eingegangen. Bin ähnliches Schicksal ereilte mit der
-»juA — i.
Ideologischen, organisatorischen und finanziellen Krise des
schwarzen Radikalismus, mit der ?linschrSnkung der staatliche^n_
Unterstützung und der Abwendung vom Afrikakult, auch zahlreiche
andere Gruppen*
Erz, Mit dem Nachlassen der radikalen Hhetorlk trat seit etwa 1970
auch das politische und kultische Th.^ater in den Hinterf^rund.
Umsomehr als das schwarze Alltagsleben selbst viel interes-
4
santeres dramatisches Material liefert • So ist es kein Wun^er^
dass xtsk die Pflegestatten des sozialen Dramas besser bestehen
konnten» So konnte sich die wohl älteste schwarze Theatertru-npe
New Yorks, die bezeichnenderweise ganz bewusst an ihrem Warnen
"Negro Ensemble Company'* festhielt, nicht nur behaupten, sondern
-11-
weiter entfalten. Das liegt rvxr zum Tteil daran, dass heute
die Geldgeber die gemässigten f^ruppen bevorzugen, wahrend
vor ein paar Jahren radikal "schick»» war. Das Verdienst ^^e-
bührt in diesem Fall in €vshv Linie dem Leiter der Truppe,
Douglas Turner Ward, einer kraTtvollen TheaterpersSnlichkeit.
Dieser Direktor-Schauspieler-Autor trSr't wohl in der Auswahl
seines Materials den jeweiligen Strömungen Rechnung, ohne
dabei jedoch das Feingefiihl für die fundamentale Substanz
des schwarzen Menschen j noch den Sinn fnv Qualität zu ver-
lieren«
1 «w-op. In den letzten Jahren wurde das schwarze Drama auch mehr
B^Jhnen
und mehr von sogenannten "weissen" a?caii[JLAaAlgJMH gepflegt,
vor allem von kleineren experimentellen '^'ihnen; in T^ew York_
lonter anderem American Place, Chelsea Th'^ater, Public Theater,
Diese Gruppen, meist mit integriertem Personal, konnten all=:
/
mfihlich auch ein Äassisch gemischtes Publiloim heranziehen,
und gelegentlich findet eine erfolgreiche A^if f^lhrung dann
auch den Weg zum Broadway.
Erz. So entstanden im letzten Jahrzehnt eine ganze \nzahl drama-
... ^
tischer Arbeiten, die das schwarze Leben mit derbem Humor,
bitterer Satire und gevraltsamer Tragik darstellen. Dabei wie-
derholen sich gewisse Grundthemen: etwa das noch auf die
Sklavenzeit zurückgehende schwierige Verhältnis zwischen
schwarzem Mann und schwarzer Frau; das Generatfonsproblem
in ei^er Zeit raschen sozialen Wandels; der Onkel Tom-'^yp
und der Spitzel; der "Hustler" und der Kleinbarger| Ge^valt,
Drogen und Alkohol; vor allem aber Manne stum und Selbstbe-
hauptung. Die Konflikte erwachsen nun nicht nur aus den vom
Ghetto auferlegten Schranken, sondern neuerdings gerade auch
aus den erhöhten Möglichkeiten, aus ihm emporzusteigen.
Diese Dramaturgie benutzt vielfach Musik, Tanz, Symbolik.
-12. N
Aber darüber hinaus findet sich nicht viel Experimentelles.
Im Grund handelt es sich hier um naturalistisches Theater
mit einem kraftigen Schuss Symbolik, In dieser Art von Dr.na
können idiomatische Sprache, die angeborene Ausdrucksfulle
von Stimme und Geste, die Gabe der :<arikatur zu voller Ent-
faltung kommen, und selbst schwache Scripts können Pich als
wirkungsvoll erweisen. Die grSsste ^.efahr für dieses Thoater
ist das Abgleiten- ins Melodrama, und in die Ausschlachtung
von Sex und Gewalt als Unterhaltung und iÄ^^MWide
Wunschbefriedigung.
1. w-Sp, Die sogenannte "Blaxploitatlon" von schwarzen Sex- und Gewalt-
helden in P^serien wie "Shaft", oder melodramatische Ifusicals
wie "Haisln" und "V/iz" sind alt der wachsenden Zahl guter
Verdiener unter der schwarzen .Tugend und dem neuen schwarzen
Mittelstand recht einträglich geworden.
Erz. Von den bedeutenderen Werken der seriösen juümutjmm sozialen
r
Dramatik seien zunächst die folgenden erwähnt:
I.m-Sp» Charles Gordone»s "Ho Place to be ScMebody" ("Hier kann man
nichts werden"); Lonnie Kider III. "Ceremonies in Dark Old Men"
("Zeremonien dunkler alter T!anner")j Ronald Milners "The Warning"
und Joseph Vf alkers "River Niger"*
Erz* Goldone's etwas altmodischer Reisser wird aus Gründen , die
weniger mit seinem Inhalt als mit des Autors politischer
•-• •
Haltung zu tun haben, von den schwarzen Radikalen verachtet*
* ' ' ' ' '"
Es ist die Geschichte eines ehrgeizigen Schwarzen, der eine
4
Bar im Newyorker BohAne-V^ertel iThernominen hat und versucht,
es allen Schwierigkeiten zum Trotz zu schaffen* TTachdem er
sich erfolgreich gegen Mafia-Erpresser, gegen_ einen korrupten
nlöhtöi? Uiiu 8lii Sörtliiiöüo o«iiipöreuii»ntVöllör- Wwluöx- uöiiÄüptöt
hat, erliegt er schliesslich dem Revolver eines hellfabtoigen
schwächlichen Intellektuellen*
_ . -13.>
4
1»v-Spt Eiders "Zeremonien" handeln von einem anderen Versuch^
den elenden Lebensbedingungen zu entrinnen. Kln llter l^l-
seur in Harlem, seine beiden 88hne (der eine ein MSchtegem-
kflnstler, der andere ein Gelegenheitsdleb)t sie alle leben
vom Verdienst der schwer arbeitenden Tochter/Schwester»
Die grosse Chance für alle scheint geko^^men, wenn ein Betrü-
ger, welcher seine illegale Schnapsbrennerei durch ein poli-
tisches "Dekolonlslerungskomltee" tarnt , den FriseTirladen
als ehrbare Passade mietet und den Dieb-Sohn fflr seine ^In-
brechergang engagiert« Der kurze Ausflug Ins gute Leben
kommt zu einem abrupten Fandet der junge Dieb wird bei einem
Einbruch pet8tet| die Tochter wird zur Prostituierten, und
der alte Kann bleibt gebrochen zurück, dazu verdammt, zusammen
mit seinem Busenfreund "den Rest seines^Le^^ens mit dem Zere-
moniell eines Scheinspiels" zu verbringen«
Brz# Lonnle Blder hat sich neuerdings den eintraglicheren Trefllden
von Hollywood zugewandt« Seine dortigen Arbeiten, der Pllm
"Sounder" und der Fernsehfilm "Die Autobiographie der Jane_
Plttman" sind anständige, sentimental-erbauliche Geschichten
der Selbsterhaltung aus dem ländlichen Negerleben froherer
Zelten — von einem Teil der radikalen schwarzen Jfugend nicht
*r^
mit Unrecht angegriffen, von anderen aber als "Slch-nlcht-
unterkrlegen-lassen" positiv gewertet«
1«w-Sp« Mllners ••Warnung" konfrontiert Linda, ein junges Madchen,
mit Ihrer Mutter und Orossmutter, zwei schwaraen Frauen die,
jede In ihrer Welse, von der Ghettosituation und den durch
sie belasteten Faralllenbezlehungen als Menschen zermahlen
wurden. In kurzen Szenen wie der folgenden, teilweise In
Rückblende, erwacht das Madchen zur selhstbewussten l=Vau,
die schliesslich ebenbürtig an die Seite des (lellebten tritt
und von Ihm die volle Anerkennung Ihrer Person fordert.
_ -13-^
4
1#w«Sp» Eiders ''Zeremonien'* handeln van einem anderen Versiichi
den elenden Lebensbedingungen zu entrinnen. Ein titer f^^i-
seur in Harlem, seine beiden SShne (der eine ein Möchtegern-
kflnstleri der andere ein Gelegenheltsdleb)i sie alle leben
vom Verdienst der schwer arbeitenden Tochter/Schwester«
Die grosse Chance für alle scheint geko-meni wenn ein Betrfl-
ger, welcher seine illegale Schnapsbrennerei durch ein poli-
tisches '^Dekolonisieruncskomitee" tarnt ^ den Friseur laden
als ehrbare Passade mietet und den Dieb-Sohn f3r seine ^in-
brec her gang engagiert« Der kurze Ausflug ins gute Leben
kommt zu einem abrupten Endes der junge Dieb wird bei einem
Einbruch getötet, die Tochter wird zur Prostituierten, und
der alte Kann bleibt gebrochen zurilcki dazu verdammt| zusammen
mit seinem Busenfreund '*den Rest seines^Le>ens mit dem Zere-
moniell eines Scheinspiels" zu verbringen«
Erz» Lonnle Eider hat sich neuerdings den eintraglicheren C/efilden
von Hollywood zugewandt« Seine dortigen Arbeiten, der Film
"Sounder" und der Fernsehfilm "Die Autobiographie der Jane
Pittman" sind anständige, sentimental-erbauliche Geschichten
der Selbsterhaltung aus dem ländlichen Negerleben früherer
Zelten ~ von einem Teil der radikalen schwarzen Jtigend nicht
^^■■
mit Unrecht angegriffen, von anderen aber als "Sich-nicht-
unterkriegen-lassen" positiv gewertet«
1«w-Sp« Mllners "Warnimg" konfrontiert Linda, ein Junges Mädchenf
mit ihrer Mutter und Orossmutter, zwei schwaraen Frauen die,
Jede in ihrer Weise, von der Ghettosituation und den durch
sie belasteten Familienbeziehungen als Menschen zermahlen
'.■furden» Tn Tnirzen Szenen wie der folRenden, teilweise In
Rückblende, erwacht das Ttadchen zur selbstbewtissten ?*rau,
die schliesslich ebenbürtig an die Seite des flellebten tritt
und von ihm die volle Anerkennung ihrer Person fordert.
1 •m-Sp« Aus der dritten Szene zwischen Linda, ihrer Mutter und
Grossmutterj
Mama (angetrunken) j Ich weiss nix von keiner Uebe.,. ^reiss nicht
mal, ob^s sowas gibt, Ind ich will»s nicht wissen .♦ nix
wissen, gar nichts. •♦
Linda (weinend) i Mamal Mamal sag - sag das nicht ••• lu musst
doch auch ein^mal - wenigstens eine Zeltlang? - Wie ihr
geheiratet habt, vielleicht.
Grossrautteri Sie haben geheiratet, weil Du unterwegs warst.
Das weisst Du ddch.
Linda: loh red mit meiner Mutter, Omal Lass uns In Frieden l
\
• » •
Mama, hast Du ihn nicht geliebt? Einmal? ^nchmal?
Sag doch, Msna, bittet
Mama: Da gibts nix zu erzählen, Linda.
Grossmutter: Lass sle's nur hSren. Krzahl' ihr von der HÄlle,
4
in die sie Dich gebracht hat. Wie es war, mit ihm zu leben.
Was fSr ein nichtsnutziger TTigger ihr Papa \^rar ...
«
Mama: Ach komm', Mama, ich glaube er - er wSr* vielleicht —
vielleicht allrlght gewesen, wenn • wemr • ach ..
Linda (sich intensiv zu ihr beugend): Wenn was, Mama? wenn was?
Mauna: Wenn •, ja, Llida, wenn, wie Du kamst, wenn wir da einen
andern Platz gehabt hätten zum Wohnen als bei Mama .».
Linda: Welchen Unterschied hätte das gemacht?
Grossmutter: Du und Linda, Ihr wärt wahrscheinlich beide tot heute ... ^
Linda: ~ ich meine, was Ihr fCIrelnander fühltet, undsowelter ?
Mama: Ich weiss nicht, Linda. l?r - er hatte immer das Gefühl
9
als ob er - auf Zehenspitzen gehen musste ... Immer Frauen,
immer um ihn herum, aufpassen. Rr sagte: erst meine Mama,
und jetzt Du und die Deine. Ach Linda, wir waren beide so jung.
Wussten von nix.
-15-
Grossmuttert Ja, alles meine Schuld, ich w<>iss.
Mamai Neini nein, das mein* ich nicht • "Rs war nicht Deine flchnld,
dass er - dass er*s auf keinem Job aushielt«
Grossmutter j •• aushalten wollte«
Mamat Ja, Du hast vielleicht recht« ^ meinte, er könnte «s nicht
aushalten, wenn Jemand iTblir ihm stand« Aber jemand steht
halt Aber jedem, manchmal «•«
Lindai Aber was hast Du gefühlt? Hast Du ihn nicht geliebt?
Einmal? ISine Zeitlang? Oder • oder sonstjemand? Irgendmal?
Mama (wimmernd)i Linda, ich weiss nicht, ich weiss nicht ««««««•«
Linda, Mädel, ich spQr* nix meh* von Liebe • jetzt nimmer,
nein, Linda« Vielleicht - ja vielleicht im Anfang« Wenigstens
ich dachte, ich spflrte was von Liebe« Aber • ach. Du
verstehst •s nicht, Linda« Weisst Du, man braucht halt —
man braucht halt etwas Platz und - und Zelt fttr - fflr einander,
allein, das ist alles« Ohne dass eiitip jeder und alles einem
in die Quere komnt« Sonst • sonst warte* er ha^ nur drauf -
nur drauf, rauszugehen an die LuftI Dhd • urrf. jedesmal,
wenn Du versuchst - versuchst ihn zu halten, da ist's als ob •
als ob Du Ihn erstickst ««.«. (seufzt) So nach einer '-reile
wird alles gemein und gehässig« TJr« TTnd du selber« ^^hd -
und eben jeder und alles« Nach einer Weile ist eben nix
mehr gut, nix« Ja, lond das ist alles, das ist alles, was
ich Dir sagen kann« Alles was ich weiss«
Linda staart, während Mama ihre Brille lüftet und sich
kindlich- verstohlen die Augen Wischt | dann die BrilM
aufsetzt und das Glas Bier anhebt«)
-•^
»<*•»>■
•16-
Erz. Auch In Walker »s "River TTlger" geht es nm das Verhältnis
zwischen den Generationen und Heschlechtem« Auclh hier
geht es um enttäuschte Ambitioneni in Alkohol ertränkt;
um zerbrochene Hoffnungen. Der Alkoholiker- Vater, im mäch-
tigen afrikanischen Strom symbolisiert| findet i%n auf-
opfernder letzter Geste zur Selbstbehauptun^r zurück; der
Sohn gibt eine vielversprechende Karriere als Tfetrine- Of f i-
zier auf wegen der mit ihr verbundenen 'Erniedrigung, ^r l5st
sich aber gleichzeitig von den Hevolution-spielenden
Gefährten seiner Jugend, und will rlelmehr durch das Studltm
der Rechte zum Anwalt seines Volkes werden.
1 .w-Sp. Noch während '*River Niger" Aber die Hewyorker Pflhne ging,
wurde seine Handlung teilweise von der Wirklichkeit kopiert :
ein braver junger schwarzer Matrose aus Kansas wurde durch 4ie
s^edn^Ä Militärdienst derart Äadikalisiert, dass er sich in
New Orleans in einem Motel vorschanzte und mehrere Polizisten
mit in den eigenen Tbd nahm.
Erz. Die Stärke dieser schwarzen IJramen liegt in solcher Wirklich-
keitsnahe, in der Art, wie persönliche HalÄunten und Kon-
flikte auf naturliche Weise aus den sozialen Bedingungen
4
f liessen.Das gilt ganz besonders fflr das Werk von Sd "^ulllns,
dem zweifellos bedeutendsten schwarzen Dramatiker, das des-
halb eine aus f^Thr liebere Behandlung verdient. Bulllns ist
zwar nicht das Genie, als das er sich recht unverfroren
selbst proklamiert; aber er hat eim ausgeprägte natürliche
dramatische und poetische Begabung. Heute 39 Jahre alt, hat
er in wenig mehr als einem Jahrzehnt bereits ein beachtliches
Gesamtwork hervorgebracht; etwa ^ Stflcke, darunter neben
zahlreichen Einaktern eine Reihe von bedeutenden abendfüllen-
den Werken. !5r plant nichts weniger als einen "Zyklus des
2o. Jahrhunderts" von etwa zwanzig Dramen •
V
\
Von ein paar Verirrungen abgesehen, wie der bereits eirwShn-
«
ten "Deathlist^i hielt er sich weltgehend an daS| was er
mir in eliiem Gespräch vor einigen Jahren als sein Ziel erklärte i
1 •m-Sp» '»Ich will wirkliche Menschen aus der wirklichen schwarzen
Welt gestalten«"
Erz. Und als ich versuchte, seine Försonen als soziale Typen zu
klassifizieren und zu interpretieren, zeigte er echte
tTberraschungt
1*m-Sp. ^Ho Sie Typen sehen, zeige ich ganz einfach Menschen,
die ich kenne."
Erz. !ilt der gleichen tTberraschung rsaprierte er auf mein Kompll*
ment Aber die Ehrlichkeit, mit der er auch die negativen
Selten des Ghettos darstellt t
1 .m«Sp. "Ich will nur die Wahrheit wiedergeben, die Innere Wirklichkeit."
Erz. Ganz offensichtlich zieht er den ghetto-sehlauen Hustler .».
1.m-Sp. "Ich keime ihn besser"
Erz. ..» dem Prediger jeder Art vor, einschliesslich desseSn
revolutionärer Variante. Mit instinktiver Einsicht in die tiefere
Mentalität so manchen /Revolutionärs meinte eri
1 .m^-Sp. "Ich konnte nie viel mit der Bourgeois-Haltung anfangen."
l.w^Sp. Bulllns^ Leben ist charakteristisch für den Weg der neuen
schwarzen Autoren aus den nördlichen Grosstadtghettos.
Geboren und gross geworden im Ghetto der Philadelphia ^Torthside,
4
1 .m-Sp. "kein flbler Platz für Schwarze vor 25 Jahren, bevor sich
die Temple Universität dorthin ausbreitete"
1 .w-Sp. ...diente er mehrere Jahre in der '-arine. "^iS folgte ein
4
längerer Aufenthalt in Kalifornien mit allerlei Jobs, College,
radikaler Politik, um 1965 fand er seine eigentliche Bestim-
mungCLm iJrama, wurde füi* kux'ze Zelt •■Kultuanilnlsuer v^er
Black Panther-Bewegung in San Francisco. Aber sowohl als
I -H.'.*'- '»rfNrta
n»,'v
."vrfv :' f-
^lll»^"
Künstler wie als schwarzer kultureller Nationalist musste
er bald mit deren pseudo-marxi st i scher Doktrin in Tonflllrt
geraten, und als ihn Robert Macbeth bald darauf zur ^'it-
arbeit an seinem New Lafayette Theater aufforderte, Icam er
i. • ■ "
nach New York, um hier dessen HäTisdramatiker und Co-Direktor
zu werden, sowie Herausgeber und Hedakteur von "Black Theat*=»r'^
In den letzten Jahren fand er auch willige Aufnahme bei
verschiedenen"weissen"Theatern und war ziritwelse der meist=
gespielte junge Autor in New York.
Erz. Bullins zeigt einen natürlichen Spursinn för die dramatische
Situation, fiir Atmosphäre und Charakter. Sein IDialog ist
knapp, seine Sprache kräftig und fast immer echt. Aber ihre
Derbheit und Farbigkeit will nie bloss reizen oder schockie-
ren. Ästhetisch brach er kein Neuland; gelegentliche Ver«
schachtelung in Zeit und Raum, oder Fetzen von Symbolik
Inderm daran nichts. Sein Theater Itennt weder Brechts Ver-
fremdung und Dialektik noch Gen^t's Surrealismus. Tis ist
naturalistisches Theater, mehr im Stil von Gorkl als von
O'Neill, mit dem er häufig verglichen wird, dessen Romantik
ihm aber fremd ist. TJnter Bullins* drastischem Htimor schwebt
ein tragischer '^terton und umgekehrt ~ ein Tibistand, der
manchmal bei Regisseuren und beim Publilonn zu Fehlinterpre-
tationen fflhrt. Selbst wenn er, was selten vorkommt, sich zu
einem predigerton hinreissen lÄsst, sorgt er dafür, dass die-
ser durch Sarkasmus zerstört wird, etwa wenn er in ••Duplex"
■fiMX.'
>-t.ji«*;»-X«»
*.i*i6f" •■■♦*»»•.
^K^^i-r. <-.-
Ol"'
nach dem gros' en Wortausbruch Steve Benson^s, der autobio-
graphischen Hauptfigur, zwei seiner Freunde kichern lÄsst:
I.m-Sp.*' Mensch ... das wird Ja direkt tiefsinnig .. das is mir zu
schwer .... Du bist wohl verrückt geworden l "
Erzt So zeigt Bulllns in seinen Stucken viel Sympathie für den
"Street Nigger", fflr den Hustler auf den Strassen des
Ghettos I der das System flberlisteti sovrohl den alten schicken
Typ des Zuhalters wie d^ neuen TjTp des smarten Stipendium-
Studenten oder Seam^oa einer der "Armuts^^-Organisationen»
Dagegen behandelt er mit unverhohlener Ironie den "bourgeois
Nee-gro« •• verhältnismässig glimpflich das ernsthafte ''5d- _^
chen aus der Civil-Rights-Bewegung oder den politischen Moral«
Prediger der Black Muslim, umso beissender die prätenzlSsen
Neureichen, die den Lebensstil von Holl3rwood imitieren, oder
die ebenso pratenzfSsen "Neugebildeten", die eine hohle ße-
lahrtheit kopieren» Diese Charaktere und ihre Abenteuer
machen selbst seine schwächeren Werke hochlebendigi
Uw-Sp» "The Fäbulous Miss Marie", "The Electronic Nigger", !C!SI»K13C
"Clara 's Ole Man"
Erz# Der prekäre Charakter des Ghettolebens wird zum zentralen
Thema seiner grossen Dramen t
1#w«Sp. "In the Wine Time", "Goin* a-Buffalo", "In New England Winter",
" Duplex" •
Erz* Die verbesserten Chancen haben neue Formen der Unsicherheit
erzeugt« In mancher Beziehung bot das alte Elend mehr 'lebor-
genheit als der neue unstabile "Luxus". Daher dann die_^verschie«
denen Träume von Rettung und Flucht. Allen voran die Sehnsuchts-
träume von vergangenen Hoffnungen, in Alkohol ertränkt, das
zentrale Thema von "In the Wine Time" ("In der Weinzeit").
1 .w-Sp. Hier \7endet sich Cliff Daarson, der alte geschlagene Rpbell,
nachdem er auf einen kurzen mörderischen 'Augenblick aus sei-
ner weingetränkten Resignation ausgebrochen war, an seinen
Jungen Neffen i _ .
I.m-Sp. "Ich hatte meine Chance. Jetzt ist*s Deine Welt, Junge...
0«h' hinaus und fordere sie fflr Dioh t"
-20-
I.w-Sp« Ähnlich die versoffene alte Prau in "Duplex", auf ihr Leben
und seine unerfüllten Hoffnungen zurflckblickendi
1 •m-Sp« "Manchmal wünsch* ich, ich hatte Pops eher getroffen ••feevor
wir beide alt und zusammengefallen waren« Ich weiss, wir
täten heut* nicht v/ein saufen, wären wir zusammengekommen,
als wir noch junge Ideen hatten anstatt nur verstopfte Klumpen
im Schädel« Als wir noch Jung waren und stark und was auf den
Buckel nehmen konnten und uns gegenseitig helfen* Dann wär^s
vielleicht nett gekommen« Aber sowas Rechtes passiert eben
nicht fflr unsereins •"
Erz« Ein ande-^er wiederkehrender '^raum ist der aktive Tratna vom
"letzten grossen Coup", der dfie Flucht in ein Paradies der
materiellen und seelischen Sicherheit bringen sollj das
Thema von "Gtoin* a-Buffalo" und "In New England Winter«"
1«w-Sp« In "Auf nach Bu^Jj^alo", einer "Tragifantasie" in d«n Worten
des Verfassers, wird ein solcher Coup von Curt geplant,
einem smarten vorbestraften Hustler, uiä von P^ndora, seiner
stolzen schönen Prau, Night clubtänzer in und Luxusdirne «OTr Coup
soll ihnen die Flucht aus Los Angeles nach Buffalo ermögli-
chen,
1«m-Sp« "ÄLne Stadt, wo ein sdiauer schwarzef Mann gute •Geschäfte*
machen kann".
1«w-Sp« Der Coup scheitert, an die Polizei verraten durch einen
0
eben entlassenen, im Zuchthaus kennen gelernten Freund,
einem noch kuhleren Spieler, der auf diese Welse die Frau
erobert«
Erz« "Im Winter von New England", ein komplexes vielschichtiges
Drama, beginnt mit einem gegluckten Koidup, wohlgeplaat Vöu
Steve Benson INLoä-i^I' äü6h^4a.~ander0«--&tftrken begegnett>,.^
einem kühlen • intellektuellen» Jungen Mann, der mit seinem
Teil des ErWses zu einem neuen Leben zu seinem Mädchen
-21- ,
nach New England zu fliehen hofft. Nach und nach stellt sich
heraus, zum Teil in HtJckblendei dass er den erfolgreichen
Coup allzu teuer erkauft hat« Denn er hat dabei eineri seiner
Kumpane durch ein Miss Verständnis ;^et8tet, sein Mädchen in
den Wahnsinn getrieben und die tiefe Zuneigung seines Halb-
bruders Cliff verscherzt.
1.wSp, Hier folg©^«Ä Ausschnitte aus der Szene "Brenda's Boys"
zwischen den Halbbrüdern Cliff und Steve t
Cliff I (auslachend) j Ich bin keine M aschine , Brother
Stevet Du hasst mich wirklich| was? Ich kann's Jedesmal hSreni
wenn Du Brother sagst.
* ~- . —
Cliff (überrascht ) I Wa- was haste gesagt? Hab ich recht gehört, Steve?
Steve I Ist man eine Maschine, wenn man einen Dreh bis ins letzte
Detail plant?
Cliff: Warum sagst Du das, Steve?
— . . . - .^ ^
Steve: Ist man eine Maschine, wenn man erfolgreich beendet, was
man angefangen hat?
Cliff: Aber ich bin Dein Bruder ~ und Du bist beinah* der letzte
von der Tsimilie. (ehrlich): Schau, Puddy •»• Ich wflrde m«in
Leben für Dich hergeben.
Steve: Cliff und Steve .#» S8hne einer gewissen "Brenda King und
zweier sehr verschiedener unsichtbarer Geister ••. msfbh«
mal davongelaufene Vfiter genannt.
Cliff: Ich Sprech nicht nur davon, wie Du Aktionen planet, ^tev© ...
überhaupt wie Du lebst •• das ist 's, was Du für Dich behalten
kannst. Das Immer-pflnktlich-sein-Müssen, oder Du kriegst ein^^n
Herzanfall. Bas Sich«immer-an-den-Pahrplan«halten •#• ob das
Irgendein beschissener Abendkurs ist, oder Jeden Monat am
b#stimmten Tag zum Haarschneiden .»• oder Jahrelang warten,
um die ^au, die Du Riebst zu besuchen, weil .•#
Steve t Du weis st aber auch alles, ja? "^
Cllff I vrieso meinst Du, Du inusst Dich so genau vorbereiten, um
sie zu sehen?
Steve 1 Es Ist nicht Ihretwegen I Ich muss seibor bereit sein ffir
unsere Zukunft, Cllff. Kannst Du das nicht verstehen?
Cllff j Die Zukunft Ist jetzt tind hier, Bruder. Wir ertrinken In
unserer Zukunft mit jedem Atemzug, Ihre falschen Verspre-
chungen sickern In unser Hirn und verwandeln es In Sclwlssel
Steve: Hör« schon auf, Cllff. V/ell wir nichts planen — deshalb
ist unsere Zukunft Immer so trtlb.
Cllff I Ist sle's?
Steve: Wie sonst?
Cllff: Du hast mich Immer gehasst, well Ich fiter war als Du,
nicht wahr?
Steve (Ärgerlich) J Man kann sich rali? Dir nicht einmal unterhalten^
ohne dass Du vom Thema abkommst.
Cllff: Kann Ich was dafflr, dass maiv» alter Herr zuerst kam? ..».
Du hast mich nle^gemocht, Steve, Ich weiss nicht warum ....
4
Ich hab Dich und Mom gern. Wirklich .. Ich «dlg« Dich,
kleiner Bruder,
Steve G/Ütend): Deinen "kleinen Bruder" kannst Du Dir schenken.
Cllff I Wa..^? Pörchtest Du Dich vor., Gefühlen? Kannst Du keine
t
Gefühle für mich aufbringen?
Steve: Köln Selbstmitleid bitte.
Cllff: Ich Sprech • von Dir und mir, Bradeh. Bruder!
^ ■ ■■ " #
Steve: Hein. Ich Icann nichts fohlen ... w3rde nichts fühlen wollen,
selbst wenn Ich kSnnte. Ich -fiihle •• das Ist was für Dich,
Big Boss. Ich, .. Ich ken»e keine Gefühle, Sympathien,
Zärtlichkeit , Mitleid ..• nichts von alledem.
X.
I -1
-23-
\
Cllff I Was ist bei Dir nicht in Ordnung?
Steve t Ich brauch's nicht ••.. es ist Zeitverschvrendung* Idh hatte
überhaupt nichts von dieser Krankheit in mir, wenn ich
nichts mit Leuten wie Dir zu tun hätte. ••• Ist was nicht
in Ordnung bei 2iL ?
Cliffi Kannst Du«s nicht sehen? Du kennst mich doch eine ganze
ffeile •«.» Ja| es ist was nicht in Ordnung mit mir.
Ich fühle. In der '"auptsache fuhl^ ich mich wohl. Ich habe
,■ ' ' ■ , ^ . . — - ^
Empfindungen. Und es ist mir scheissegal^ wer e» weiss^
dass ich welche habe ... Warum bist Du so verschlossen,
Bruder? Hast Du Zweifel an Dir selber?
Steve: Du weisst, ich gewinne immör, Cliff. Klingt das wie
Zweifel?
Cliff j Du gewinnst nicht jedesmal.
Steves Ich lebe um zu gewinnen, Cliff.
Cliff t VJarum musst Du immer gewinnen? Was r^winnen? von wem?
Erz# Die Figur von Steve Benson, die mehrfach in Bullins* Werken
auftaucht, trägt offensichtlich zum Teil autobiographische
Züge. Steve ist hin- und hsrgerissen zwischen dem Wunsch
zu lernen und zu studieren, und' der Anziehungskraft der
Strasse und ihrer Vitalität. Dieser Konflikt findet seinen
fleutlichsten Ausdruck in Stevens grosser Rede in "Duple^d^t
1 .m-Sp."Mein Weib ... armes kleines verschrecktes schwarzes Madel,
das noch doofer ist als ich es sein soll ... sie wird mich
nie verstehen ••» wirklich verstehen ..• diesen schwarzen
«
Mann ..» mit diesem Hirn .•• mit Gedanken, die durch meinen
ScbAdel flitzen und hinter meinen Augen brennen .•• diese
Augen, die die Flammen der Hölle schauen, in der vrir leben ••
unsere schwarzen Leben, gile wir daralt verbringen uns darauf
.)i.
vorzubereiten, etwas zu werden , das wir nicht sind u* nie-
mals wirklich sein können J farbige Versiehe rungsaf^entfnjost-
beamter, Neger Journalist, Lehrer, Anwalt, afro-amerikanischer
Zahnarzt, Schauspieler, Musiker, l^Thiskey^aiesser .•• Clown?
Nein, Steve, heirat» niemand der schwarz ist ••• wenigstens
nicht so schxTarz und urweiblich wl.e sie. Denn sie ist ein
Niemand, und sie sollte nicht in meinem Programm stehen,
4
denn ich bin ffr höhere Dinge bestimmt ... höhere Dii^e,haha •#•
Aber nein, ich bin's nicht, bin nicht bestimmt. Irgendwas
anderes zu werddn als wa» mir bevorsteht ••• und das ist ent-
weder ein untertaniger Nigrer zu sein, oder schwarz und stolz ••
es gibt Icein Mittelding zirtschen diesen Absoluten« 'Rntweder
im Land des weissen Mannes schaffen ... oder mein eigenes
Land bauen •• einen letzten Versuch machen, meine l^ier zu retten
Aber verdammt, wohin geht unsere Reise, Brother? Wohin?
'4
In das Maschinennetz von 1^! \.. in den I^ig der Schulen,
in dem wir die Kirfler der Sklavenherren unterrichten sol"^en?
• »«. Aber was fflr Geschichte können wir die lehren, die sich
vor der Geschichte verstecken? ... können wir sie die Steri-
lität ihrer eigenen Seele lehren, von der wir mehr wissen
als sie, die sie ihre Zivilisation nennen ?
-2 5'-
Erz. Man h8rt in diesem Ausbruch, in der Stellung eln^r solchen
Alternative, das Kchfl vpn TCldrldge Cleavert das sinnliche
schwarze Weib, das InstlnlÖLeben symbolisiert^ das Hell In
der Schwarzheit j Lernen fuhrt zu F.ntmannung, zum Sichver-
lieren In der sterilen Welt des weissen Mannes. ^Ine falsche
Alternative? Gewiss ja, aber dennoch sehr real te den Köpfen
zorniger Junger schwarzer '!5nner#
In den letzten zwei, drei Jahren schien Bulllns Schaffens-
kraft zu verslegen» Die Krise der schwarzen kulturellen Hevo-
lutlon, die seine Zeltschrift und seine Buhne verschluckte,
schien auch Ihn selber zu erfassen. Wie Mlt^e der sechziger
Jahre die optimistische Ideologie der Integration so war
nun der radikale Separatismus an der Komplexität der sozialen
Verhältnisse und an Ihrer Widerborstigkeit zerschftllt. Beide
Bewegungen hatten Im einzelnen viel erreicht«
1#w-Sp. Die gröbsten öffentlichen Syiyptome des südlichen Kasten-^
Systems wurden beseitigt« der Aufstieg In besser bezahlte
und höher qualifizierte Stellungen nahm erheblichen ütaßang an|
der Hochschulbesuch hatte sich betnaho vonaiiT^nfacht»
Erz. Aber die volle menschliche Oleichstellung wurde nicht ent-
fernt erreicht, schien weiterhin unerreichbar. Der VJeg zur
Selbstbehauptung Aber den Grup^enstolz weckte im Gegenteil
neue Gegenkräfte. Auf die wohlgemeinten, jedoch vielfach
fragwürdigen sozialen Sonde rprograrame T^r das weit frag-
würdigere Programm der offiziellen VernachlSsslgung gefolgt.
n'uchternen und
In dieser s£9CSS nebelhaften Atmosphäre verwischen sich die
Fronten, blüht die Korruption und sinken die Kr\'fartur|pn.
Keine produktive Atmosphäre für Dramatiker. Mäsä«- JahF '"^ '^
brachte zwei ernstzunehmende Reaktionen auf die ITewyorker
Buhne« dlÄ- ■*« Rückbesinnung auf die stabilen Elemente Im^
Leben der beinahe vergessenen grossen Mehrheit der schwarzen
-26«
Bevölkerung, und die Abrechnung mit dem Jahrzehnt der r^^vo-
lutionÄren Hoffnungen. Jene mit dem StiTck "The '^Irst Preeze
of Summer" von lesUe Lee, diese mit Bullins» "The ^-akinf of
Miss Janie",
Uw-Sp^ Der bisher Unbekannte Junge 4utor Leslle Lee Ist eines von
neun Kindern einer schwarzen Familie aus eimr "^einstadt in
Pennsylvanien, College-gebildet und durch wStlpendien als
Dramatiker gefördert. Auf den ersten Blick hin wirkt sein
"Erster Hauch des Sommers^ als beinahe altmodisches hohes
^lied auf die !Tegerfamilie# Ihr Haupt ist hier ein selbstän-
diger Tunchermelster, ein mit allen raittelständischen Tugen«
den ausgestatteter Mann, Durch billige aber solide Arbeit
^ .... .
verschaff t er den Seinen eine prekäre "Existenz, mit der
Hilfe seines ältesten Sohnes, der ihm zuliebe auf eine lefirer-
laufbahn verzichtet hat# Aber die beiden Fauptpole des Stflckes
sind die alte, von allen verehrte, primltiv-religiSse rrross-
* ■ - ■ ^ - ~ ' —
rautter und ihr Lieblings enkel, der aufbockende, um seine
Identität ringende jöngere Sohn, ein Teenager, der aufs
College uifl eine höhere Laufbahn strebt«
Auf dem Totenbett der Grossmutter kommt es zwischen den beiden
zu einer reinl.'^enden dramatischen AuseinandersetzunfT. Dabei
offenbart sie ihm ihre durchaus nicht sittenstrenge Tugend
und zwingt ihn zu der Erkenntnis, dass er • so sehr er es
auch versuchen mag — seinen schwarzen Trsprdtngen nicht ent-
rinnen kann, und nur mit, nicht gegen seine schwarzen Brüder
aufsteigen kann.
Erz. Hier, und in zahlreichen subtilen Details, kommt hinter der
altmodisch-kleinbiJrger liehen Schale der die Generationen und
die Tjandelnden TebensumstSnde flberdauernde existenzielle Kern
des schwarzen Schicksals zum Vorschein«
->
-27-
In eine ganz andere VJelt fuhrt uns BulUns mit "The Taklng
of Miss Janle". Ks Ist die Welt der sozialen Avantgarde |
der Jazzmusik, der Grosstadt-fTnlversltat, wo sich in den
sechziger Jahren Junge/schwarze tind vreisfse Menschen In
einePi wie es damals schien, neuen Welse zusamm nf anden.
In diesem Stück zieht Bulllns das Fazit jener zwölf Jahre
von i960 bis 1972. "Die Eroberung von Miss Janle" Ist ein
bitteres Stflck über enttäuschte Hoffnungent zerronnene
...
TrSume^ gescheiterte Menschen. Am Erleben einer Gruppe von
fünf schwarzen und vier weissen jungen Menschen versucht
Bulllns, diesen Weg der Enttffuschung| Verhärtung^ ujid Ver-
bitte rung darzustellen* "^
1.w-Sp. Das Stück beginnt mit den Iriifeeikiätignni T^dergebnis, der
Vergewaltigung der weissen Janle durch Monty, den schwarzen
Studenten« Dichter. I5s schildert , wie es dazu kam, dass
Janie's platonische "^eundschaft in dieser gewaltsamen
••Eroberung" endete, just in dem Augenblick, wo sie endlich
zur Hingabe bereit war. Wie Bulllns in einem Interview in
der New York Times erklärte:
1 .m^Sp. "Die Vergewaltigung war symbolisch fflr die Beziehungen zwl»
sehen den Hassen in dieser 3eit. öHfe >^egann mit der gewalt-
losen Integrationsbewegung und endete mit der Ablösung der
Schwarzen von der weissen europäischen Kultur. Die Schwarzen
waren immer das Eigentum ihrer Herrenii im sexuellen ebenso
wie im ökonomischen Sinn. Monty folgte nur seinem inneren
Gebot zur i^r langung der Selbstbestimmung. Janl<» war sehr
uneMrlich. Sie wusste, was er wollte, er hatte seine Absich-
ten n/e verhehlt. Aber sie versuchte welter, ihn als ihren
eigenen kleinen Sklaven oder Eunuchen zu halten. Das Therria
des Stückes ist die Zerstörung von Illusion«."
-J3-
I.w-Sp. Nicht nur dieser Illusion, auch verschiedener ander<»r.
Von den weissen Personen ende* ein kleiner Jazzmusiker in
einer buddhistischen Sekte j ein anarchistischer Bpat-Poct
als Heroin-Addict, nicht ohne dbn in einem verzweifelten
Aufbäumen dem schwarzen ehemaligen Freund als Jude ein paar
verletzende Wahrheiten ins Gesicht zu schleudern:
1,m,-op, "Auch wir marschierten in Alabama, wurden in Mississippi
ermorde^tt^Ihr braucht uns, Ihr braucht sogar unsern JesusT^
1 .\HSp. Ein inannstolles weisses Madchen endet als kuschende ?rau
eines Hegers und Kutter eines schwarzen ?aLndes. Ihr zynischer
Mann hat sich aus einem gewandten radikalen Intellektuellen
in einen erfolgreichen Businessman gemausert. Bin anderer
Schwarzer ging den Weg von Iferxismus uni weisser ^au am
Black Kuslim-Glauben an den weissen Teufel. ^Ine schwarze
Studentin schliesslich verlor sich nach einer Liaison mit
, - -- •
dem ••Macho" Montyi ffber Lesbos, Drogen, Alkohol in -ler
Frauenbewegung. Ihre Klage spricht fOr die ganze Generation,
schwarz und veiss:
2.w-Sp. " TDX Amerika ging uns an. Wir glaubten, wir klonn' en es
Sndern. Wir versagten alle, versagten ifor uns selber, in der
Prüfung der Zeiten. Wir habens vermasselt. Wir sind nichts
als ein Haufen von Verkorksten, von Schleimschelppern."
Erz. :>as stock hat seine Schwfchen. Vor allem leidet es daran,
dass Monty, die den Autor vertretende zentrale Pigu*, allzu
schattenhaft bleibt. Ist es möglich, dass der Autor für sich
selber hoch nicht restlos das Fazit gezogen hat? das? die
Vergewaltigung von "Miss Janle", in die das Stock mundet,
nicht die volle, nicht die erf^flltlge Antwort ist?
Sin Fruhv/erk, auch von ihm aeluer üOööiidwPö göScVjatZw, zeigt
^Ikfi^von einer anderen Seite, zart und poetisch.
1.w-Sp.y^A Sor», Come Home» ist die zärtliche, subtile ntory eines
30Jährigen Sohnes, der nach neun Wander Jahren helmkon'nt zum
Besuch seiner Mutter in Philadelphia, einer schver arbfilt*>nden
erschöpften Frau von fünfzig, und es spiegelt Bullins» eigene
lieba5(olle Verbundenheit mit der Mutter wider, "die mich
le«en und recht/das Rechte schreiben lehrte", \d.e er in der
. Widmung seiner Sammlung "Plve Plays" sart. In weni,£'en andeu=
. - T. -
tenden Szenen, die teils von Mutter und Sohn, teils von einem
anonymen Jungen und Mfdchen ausgespielt werden, ruft er das
*
Leben des jungen M annes wach und seine T^ehr- und VJander Jahre,
das Leben eines schwarzen Jungen vom Ghetto In Philadelphia
über seine Erlebnisse In ^llfornlen bis zu dieser Wiederver-
einigung, halb versfumt, halb raissverstanden ~ Jeder von
beiden die Hffnde ausstreckend nach dem andern, Jeder sich
zurückhaltend um nicht zu verletzen; und Jeder tra^irlg
spürend, dass sich die Wefe ff!r immer getrennt haben; der
der Mutter in die tröstenden Arme eines religiösen Kults,
der des Sohnes in Jazz und Hadikallsraus«
Erzt In diesem ergreifenden Stück, wi.e in den besten seiner son-
stigen Werke, gelin^Bulllns die echte Dramatisierun.?? seiner
Suche nach Wahrheit, nach der Inneren Wirklichkeit • Solange er,
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und mit ihm das schwarze Theater Überhaupt, diese Suche nicht
durch politische und mystische Phantasien verfalschen iSsj't,
wird es über die Grenzen des Ghettos hinaus wirken, auch wenn
es in erster Linie für d.le schwarze Genelnde gedacht und
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Baraka't Change
Convkiced that black nationallsm
has become an Ineffective and racist
movement, Amiri Baraka, the black
poet and political activist is tellilng hls
followers to cmbrace what he terms
the "scientific socialism" of Marx and
Lenin. This sudden shift by Mr. Bara-
ka, for years a major intellectual forca
in the black nationalist movement, hai
already caused schismic rumblings in
the Congress of Afrikan People, whlch
he helped found in 1970. Several dele-
gates have resigned, and others art
openly criticizing Mr. Baraka. H« hai
already made changes at the Tempi« of
Kawaida in Newark, where the base of
his movement is situated. Afrlcan cere-
monies and dress are being de-empha-
sized, and plctures of Mao Tse-timg,
Marx and Lenin have joined thow of
black leaders hanging on the templ©
walls. "The black liberation move-
ment," he said, "in cssence is a
struggle for socialism."
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