Skip to main content

Full text of "Geschichte und Litteratur der Geognosie : ein Versuch"

See other formats


Google 



This is a digital copy of a bix>k lhat was preservcd for gcncralions on library sIil-Ivl-s before il was carcfully scanncd by Google as pari ol'a projeel 

to makc the world's books discovcrable online. 

Il has survived long enough Tor the Copyright lo expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subjeel 

to Copyright or whose legal Copyright terni has expired. Whether a book is in the public domain niay vary country tocountry. Public domain books 

are our gateways to the past. representing a wealth ol'history. eulture and knowledge that 's ol'ten dillicult to discover. 

Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this lile - a reminder of this book's long journey from the 

publisher lo a library and linally to you. 

Usage guidelines 

Google is proud to partner with libraries lo digili/e public domain malerials and make ihem widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their cuslodians. Neverlheless. this work is expensive. so in order lo keep providing this resource. we have laken Steps lo 
prevent abuse by commercial parlics. iiicIiiJiiig placmg lechnical reslriclions on aulomatecl querying. 
We alsoasklhat you: 

+ Make non -commercial u.se of the fites We designed Google Book Search for use by individuals. and we reüuesl lhat you usc these files for 
personal, non -commercial purposes. 

+ Refrain from imtomuted qu erring Do not send aulomated üueries of any sorl to Google's System: If you are conducling research on machine 
translation. optical characler recognilion or olher areas where access to a large amounl of lex! is helpful. please contacl us. We encourage the 
use of public domain malerials for these purposes and may bc able to help. 

+ Maintain attribution The Google "walermark" you see on each lile is essential for informing people about this projeel and hclping them lind 
additional malerials ihrough Google Book Search. Please do not remove it. 

+ Keep it legal Whatever your use. remember that you are responsable for ensuring lhat what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in ihc United Siatcs. lhat ihc work is also in the public domain for users in other 

counlries. Whelher a book is slill in Copyright varies from counlry lo counlry. and we can'l offer guidance on whelher any specific use of 
any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be usec! in any manncr 
anywhere in the world. Copyright infringemenl liability can bc quite severe. 

About Google Book Search 

Google 's mission is lo organize the world's information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers 
discover ihc world's books wlulc liclpmg aulliors and publishers rcacli new audiences. You can searcli ihrough llic lull lexl of this book on llic web 
al |_-.:. :.-.-:: / / bööki . qooqle . com/| 



Google 



Über dieses Buch 

Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches. Jas seil Generalionen in Jen Renalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Well online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 

Das Buch hat Jas Urlieberreclil ühcrdaucrl imJ kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich isi. kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheil und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar. das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 

Gebrauchsspuren. Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Original band enthalten sind, linden sich auch in dieser Datei - eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 

Niitmngsrichtlinien 

Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichlsdcstoiroiz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 

+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sic diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 

+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sic keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zcichcncrkcnnung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ist. wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 

+ Beibehaltung von Google- Markende meinen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sic in jeder Datei linden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuchczu linden. Bitte entfernen Sic das Wasserzeichen nicht. 

+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sic nicht davon aus. dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich isi. auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sic nicht davon aus. dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechlsverlelzung kann schwerwiegende Folgen haben. 

Über Google Buchsuche 

Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 

Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Wel t zu entdecken, und unlcrs lül/1 Aulmvii und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen. 
Den gesamten Buchlexl können Sic im Internet unter |htt : '- : / /-■:,■:,<.-: . .j -;.-;. .j _ ^ . .::-;. -y] durchsuchen. 



J 



H 
.Kit 



I 



b V Google 



3,g,i E edby GoOgle 



Geschichte und Litteratur 



Geognosie, 



ein Veraach 



Christian Hef er stein. //**-/*/* 




Halle, 

bei Johann Friedrich Lipftrt. 



1840. 



.r.üizai^GoOglt: 



JigfcedDy GoOgle 



4 ür. Exzellenz 

& dem Königl. Preuss. Wirklichen Geheimen 
Staats- und Justiz -Minister 

Herrn von Kamptz, 

Kammerherrn, Ritter des schwarzen Adler -Ordens etc. ' ,\ 



tiefster Ehrfnrcht 

gewidmet 



Verfasser. 



3,g,1,zed W GoOglC 



< D,g,1,zedDy GoOgle 



Vorrede. 



Oh, 



'hnleugbar erfreuet sich die Geognosie jetzo einer sehr 
allgemeinen Theilnahme, nicht allein beim Bergnmnne und 
dem Naturforscher, der sie nicht wohl entbehren kann, 
sondern bei der ganzen gebildeten Welt, da Jedweder 
gern einen Begriff zu haben wünscht aber den Innern 
Bau des Erdkürpers, den wir bewohnen nnd zu dem 
- wir in sehr innigen Beziehungen stehen. Welche Vor- 
stellungen man sich in dieser Beziehung in ths (sächlicher, 
systematischer und theoretischer Hinsicht macht, davon 
geben die zeitlichen Hand- und Lehrbücher einen Ab- 
riss, der sich aber stets auf die herrschenden oder auf 
die individuellen Ansichten der Verfasser basirt , 

Wer dagegen begehrt, tiefer einzudringen in das 
Reich der Wissenschaft, wer erforschen mächte, wie 
das jetzo Bekannte entstand, alliuUhlig sich entwickelte, 
aus wie verschiedenenen Gesichtspunkten das That- 
sächliche theoretisch betrachtet nnd was überhaupt für 
die Geognosie geleistet wurde, wer ein vollständiges 
lebendiges Gemähide derselben überschauen will, der 
erhält nur Befriedigung durch einen Ueberblick der Ge- 
schichte nnd der Litteratur derselben. 

Indem ich diese in ihren Grundlinien hier vorzule- 
gen wage, empfehle ich diese Arbeit der geneigten Nach- 
sicht meiner Leser. Etwas ganz Vollkonunnes vermö- 
gen wir Menschen nicht zu Stande zu bringen, daher 

. Google 



auch diese Arbeit nicht frei von Mangeln sein wird; 
um so mehr, da sie sich eine neue Bahn zu brechen 
hatte. Gewiss beseelte mich der redliche Wille, die 
Geschichte und die verschiedenen Ansichten, die sich 
geltend machten, ohne vorgefasste Meinung soviel als nnr 
möglich darzustellen, auch nichts Wesentliches zu über- 
, gehen; sollte sich aber doch etwas Irriges oder Fal- 
sches eingeschlichen haben, sollte etwas Wesentliches 
übergangen sein, so kann ich nur um gütige Nachsicht 
bitten, und werde gern — wenn es möglich ist — das 
Fehlerhafte verbessern. 

Was hier gegeben wird, ist die Geschichte nnd 
Iitteratur der Geognosie und nicht der Geologie, — 
was ich wohl zu beachten bitten inuss — j du aber beide 
Ausdrücke sehr häufig als synonym gebraucht werden, 
so mag es mir vergönnt sein, hierüber einige Worte , 
zu sagen und die Differenz dieser beiden sich nahe ste- 
henden Scienzen, wie ich dieselbe aufgefasst habe, hier 
. kurz darzulegen. 

Mit den Massen, aus denen die Erdrinde bestehet, 
beschäftigen sich die Mineralogie nnd Geognosie, aber 
aas sehr verschiedenen Gesichtspunkten; doch suchen 
beide das Mannichfache anf gewisse Einheiten zurück- 
zufuhren und das Alphabet zn ermitteln, vermöge des- 
sen wir im »nein: der Natur zu lesen im Stande sind. 
Die Mineralogie hat es mit den Steinen als sol- 
chen zu thnn, absfrahlrt aus gewissen Eigenschaften 
Gattungsbegriffe und sacht' die grosse Mannigfaltigkeit 
des Steinreiches auf eine Reihe von Einheiten — die . 
wir Gattungen nennen — zurückzuführen, durch welche 
es möglich wird sich allgemein zn verstündigen. 
. . Der Geognosie sind hierdurch die- Buchstaben 

gegeben, durch deren Hülfe sie im Stande ist, weiter 



fortzuschreiten in der Erkkenntaiss der Erdfeste. Sie 
betrachtet nicht die Steine an sich, sondern die Ge- 
steinsmassen, weiche die feste Erdrinde bilden, sucht 
diese zn gruppiren und auf gewisse Einheiten zurück - 
zuführen, die ähnlich den Mineralgattnngen als Anhalts- 
punkte. und zur allgemeinen Verständigung dienen. 

Ueb'erall treten ans Straten oder geschichtete Ge- 
steinsmassen entgegen, die meist auch Reste von Or- 
ganismen umschliessen und zwar unter solchen Umstän- 
den, die nicht zweifeln lassen, dass diese an den Orten 
lebten, wo jetzt) ihre Reste begraben liegen. Hieraus 
ergiebt sich mit vieler Sicherheit, dass gewisse Stra- 
ten unter dem Meere, andere auf dem festen Lande, 
manche aber auf der Grenze von Meer und Land ab- 
gelagert wurden. Solch eine, entweder unter dem Meere 
oder auf festen Lande, abgelagerte, oft sehr mächtige 
Stratenmasse ist daher unter einerlei Umstanden ent- ' 
standen und man kann sie auch als gleichzeitig abge- 
lagert ansehn, so unendlich lange auch der Zeitraum 
— nach unseni Jahren gerechnet — gewesen sein mag, 
der zn ihrem Entstehen nolhwendig war. ' 

• Eine solche gleichartig (d. h. unter gleichen Um- 
ständen) und gleichzeitig (d. h. in einem gewissen Zeit- 
räume) abgelagerte Stratenmasse erscheint gewiss als 
eine Einheit, als ein bestimmter wesentlicher Theil un- 
serer Erdrinde, und wir bezeichnen sie mit dem Namen ' 
Formation, gleichviel aus welchen Gesteinen sie be- 
stehet. Wie die Erfahrung weiter lehrt, stehen diese 
Formationen — die sieh oft sehr weit verfolgen lassen ' 
— in einem bestimmten Bezage gegen einander, es 
wechsellagern die Meer- und Landformationen, wir ver- 
mögen eine erste, zweite, dritte, vierte, fünfte Meer- 
formation und eben so viele dazwischen liegende Land- 

-' ' ■; . .,-,:„ Cookie 



formationen ra unterscheiden, Hierdurch kommen nun 
Jene grossen Thciie der Erdrinde in ganz bestimmte 
Verhältnisse gegen einander, wir erkennen eine be- 
stimmte Gliederung und die grossen geognostischen For- 
mationen erscheinen nun nicht als .zufällige Ablagerun- 
gen, sondern als bestimmte Glieder der Erdrinde, die 
ihre constante Lage gegen einander haben. 

Man kann daher die Geognosie als die Glieder- 
kunde des Erdhörpers betrachten, dadurch erhalt 
sie ihre wahre Bedeutung, und durch sie bekommt man 
allerdings eine bestimmtere Einsicht in das Werden 
der festen Erdrinde während gewisser Erdea-Zeit- 
raame, freilich nur der jüngsten. 

Das geschichtete Gebirge, die sogenannten nep- 
tnnischen Straten, ordnen sich In solche Formationen 
und bilden offenbar den eigentlichen Grundpfeiler des 
Erdkörpers. Wie' innig diese mit dem organischen 
Reiche zusammenhängen, lehren nicht allein die sicht- 
bar eingemengten Organismen, die oft allein bedeutende 
Straten bilden, sondern auch die, dem blossen Auge un- 
sichtbaren, Infusorien, die neuerlich in unendlicher Zahl 
entdeckt sind und es wird wahrscheinlich, dass die 
Hauptmasse vieler Straten organischen .Ursprungs sein, 
nicht aber aus gegebener todter anorganischen Masse 
bestehen mag. Diese organischen Formen verschwin- 
den aber in dem Verhältnisse als die Masse einen rein 
mineralischen Typus annimmt und kristallinisch wird. 

Dass die Straten nicht stets in dem Zustande ver- 
harren, in welchem sie sich erzeugten, dass wichtige 
Thatigkeiten im Innern wurken (die zum Thei! mit dem 
organischen Ursprünge in einem gewissen Verbände 
stehen mögen") ist wohl unleugbar; wir sehen, wie lo- 
ckere Massen zu Stein verhärtet sind, wie der dichte 



, Stein kristallinisch wird, wie ans einer homogenen 
Masse sich verschiedene Mineralien anasondern; deut- 
lich lässt sieh Zuweilen beobachten, wie ein Stratensy- 
Btcm in seinem Verlaufe stellenweis einen ganz andern 
Character annimmt , seine Schichtung verliert , kristal- 
linisch wird, in neuen Gesteinsformen aufblähet und als 
eine mehr oder weniger aufgetriebene Masse erscheint. 
Bei vielen kristallinischen Gesteinen lässt sich durch, 
die Ueberg&nge nachweisen, dass sie durch Umbildung 
aus geschichteten neptunischen Straten entstanden; da- 
her es nicht unwahrscheinlich ist, dass dieses Phäno- 
men ein durchgreifendes sein mag. 

Wenn die Geognosie ans daher einerseits nach- 
weist, wie sich die Glieder der Erdrinde nach und 
nach ablagerten, so zeigt sie uns anderntheils, welchen 
Veränderungen diese unterlagen, wodurch wir zn einer 
noch tieferen Einsicht in die Verhaltnisse der Erdrinde 
gelangeo. 

Stets aber bleibt die Geognosie in den Grenzen 
der directen Beobachtung, sie beschränkt sich auf die 
Massen, die. mit unseren Sinnen wahrnehmbar sind, be- 
nutzt aber die Beobachtungen zu systematischen und 
' theoretischen Schlüssen. Was' der Geognost mit seinem 
Hammer nicht zu erreichen vermag, liegt ausser seinem 
Gebiete, sein Feld, so gross und weit es auch erscheint, 
wenn es durchforscht werden soll, ist von der ganzen 
Erdmasse gewiss nur ein winziges Stückchen, die äus- 
sere Oberfläche, die schwache Epidermis, die uns das 
mächtige Innere verbirgt 

Ein ganz anderes, viel weiteres Ziel hat die Geo- 
logie, deren Gegenstand gar nicht allein die geringe, . 
beobachtbare Erdkruste ist, sondern die uns ein Bild 
geben soll von der ganzen Erde als Wellkörper, von 



ihrem Sein und ihrem Entstehen, ans eine pragmatische 
Geschichte' liefern will von der Entwickelang des Erd- 
körpers, wo die verschiedenen Bildungen' der Vor- und 
Jetztzeit als das Resultat bestimmter Ursachen betrach- 
tet werden. 

Wie die Geognosie sich anf die Mineralogie ba- 
sirt, so stützt sich die Geologie auf Geognosie, be- 
handelt aber den Gegenstand ans anderen Gesichts- 
puncten, mehr speculativ, das Thatsächiiche vorausse- 
tzend. Sie gehet bis zum ersten Ursprünge der Erde 
zurück und erscheint hier als Geogenie, über welche 
auch die ältesten Völker sich schon gewisse. Vorstellun- 
gen machten. Bas Theoretische der Geognosie, Phy- 
sik, Chemie und anderer Zweige der Naturkunde be-, 
handelt sie speculativ, um die Ursachen zu abstrahiren, 
in deren Gemässheit der Erdkörper sich entwickelt hat 
und gegenwartig existirt mit allem was in und mit 
ihm ist. ■ 

Wie die Anatomie zur Physiologie, wie die Ghro-, 
nologie zur Geschichte, so dürfte sieh, die Geognosie 
zur Geologie verhalten, die wesentlich verschiedene Ge- 
genstande behandeln. Bei den eigentümlichen Gesichts- 
puncten, die jede dieser Scienzen verfolgt, dürfte es 
üothwendig erscheinen, dass sie auch geschichtlich aus- 
einander gehalten werden. 

Ol. Kefersteiu. 



J.giiizedDy G00gle 



Inhalts i - ITcbersIcht , 



Erster Abschnitt. 
Die Sparen der Geognosie in der Zeit bis tu Anfange de« JTtm 
Jahrhunderts, S. 1. 

Zweiter Abschnitt. 

Die Leistungen für die Geognoiie im Laut« des lTten Jahrhun- 
derts, Si 11. 

Dritter Abschnitt 

Die Geogncwie im Laufe des löten Jahrhnnderts , S. 23. 
Erstes Kapitel. Einleitung und UeuerbÜck, S, 23: 
Zweites Kapitel. Die systematische Geognoiie in der enten 
Hälfte Ho« 18ten Jabrbpnderti and die eingreifenden Biaptme- ■ 
mente der Geologie, S. 33. ' 

Drittel Kapitel. Die systematische Geognoiie in der zweiten 
Hälfte de» Igten Jahrhunderts. 
§. 1. Kntwickelnng der systematischen Geognosie in Frankreich and 

Italien in der Zeit von 1750 bis am das Jahr 1785. S. 39.. - 
§. 2. Kot Wickelung der systematischen Geognosie in England in der 

Zeit Ton 1750 bil um das Jahr 1785, S. 50. 
§. 3. Die systematische Geognoiie in den nördlichen Staaten Ton 

1750 bis um das Jahr 1785, S. 52. 
$. 4. Ausbildung der systematischen Geognosie in Deutschland und 
den alpinischen Ländern in der Zeit von 1750 bis 1785 und 
von da bis am das Jahr 1800, S. 54. 
§. 5. Die systematische Geognoiie von 1785 bis 1600 in Frankreich 
and Italien, S. 70. 



J.giiizedDy G00gle 



5. ff. Die ijitomitische Geognoiie in England während dt» Zeitran- 
n» tod 1785 bii 1800, 8. BO. 

Viertel Kapitel. Die wichtigem Momente der Geologie in der 
«weiten Hälfte de« löten Jahrhunderts, 8. 85. ' - 

Fünftel Kapitel.' Die iin Laufe des lBten Jahrhunderts erschie- 
nenen geogn Ostindien Orographien, 8. 88, als: a) von Deutsch-- 
, Und, 8. 88; b) von den Alpen, mit der Sehweite, Tyrol, 

Steiermark , Karnthen , Oeatreich, DngaVu, Dalmatien u. a. w. 
8. 94; c) Italien and soina Imeln, 8. 99; d) Frankreich and 
die Niederlande, 8, 101; e) Großbritannien, S." IM; 8 P»- 
nien und Portugal, S. 106 ; g) die nördlichen Länder, 8. 107 ; 
h) Alien, Afrika, Amerika, 8. 110. 

Vierter Abschnitt. 

Die Geognoiie im Laufe de« jetzigen igten Jahrhunderts. 
Ente» Kapitel Einleitende Üebenicht, 8. 112. 
Zweitei Kapitel. Di« systematische Geognosie von 1800 bii 
nm da« Jahr 1820. 
{. 1. Die systematische Geognotie dieser Zeit in DeuUcMand, S. 182. 
{. 2. Die systematische Geognoiie der alpiniiehen Linder, der Al- 
pen, Apenninen und Karpatnen, ia der Zeit tob 1800 bii 1820, 
8. 1*0. 
J. S, Die systematiiche Geognosie in Frankreich nnd den Niederlan- 
den während der Zeit Ton 1800 bii nm dai Jahr 1820, S. 146. 

5- 4. .Die systematische Geognosie in England während der Zeit von 

1800 bii um daa Jahr 1820 , 8. ISS. 
Drittel Kapitel. Dia systemalisdie Gcognnsie leit dem Jah- 
re 1820. ' 
*}. 1. Die systematische Geognoiie dieser Zeit in Deutschland, S. 162. 
$. 2. Die systematische Geognosie der alpiniiehen Länder, der Al- 
pen, Apenninen nnd Karuathen seit 1820 , S. 181. " 
$. 3, Dia sjttematijche Geognosie. in Frankreich teil 1820,-S. 191. 
§. 4. Die systematische Geognosie in England seit 1320, 8. 204. ' 

6- S, Die lystemalisehe Geognosie in den übrigen Ländern, S. 219. 
Viertel Kapitel, üebenicht der seit Anfange des jetzigen Jahr- 

hundert» erschienenen geognoitiichen Orographien.' _ 
I. Deutichland, a) Deutschland im Allgemeinen, 8. 223; b) die 
■nordische Ebene, 8. 224; c) die bergige Gegend nördlich und, 

„Google 



im 

wettHcli vom' Hans mit den Wesergebirge, S. 221"; d) der Harz 
S. 226; e) Die Flötzebene in Mnnafeld und ThSringen, 8. 227; 
der Thüringer Wald, 8. 228; g) da« Fichtelgebirge , S, 228; 
h) dag lächalache Gebirge» S. 228; i) da» icbleMMhe Gebirge, 
8, 230; k) Böhmen und Mähren , S. 230; I) Hessen und die be- 
nachbarten Gegenden, 8. 231 ; m) da» 'rheinische Schiefergebirge 
und die angrenzende Ebene, 8. 232 ; n) da* südliche Deutschland 
mit Baden, Würtemberg, Bayern, dem Scbwarzwalde,_ Oden- 
walde, Spesaart, der Schwäbischen Alp und dem Schweizer 
Jura , S. 235. 

II. Die Alpen, a) die Alpen im Allgemeinen, S. 239; h) die Schwei- 
zer und Savoyischen Alpen, 8. 239; c) die Bayerscben, Salzbor- 
ger und Tyroler Alpen, 8. 241 ; d) die Alpen in Steiermark, Kirn- * 
then, Krojn, Vorder - Oest reich , im Venetianiachen, Dalmatien 

*. nnd Illjrien, S. 243; e) die Karpathen, mit Ungarn,- Gallizien 
und Siebenbürgen, S. 245. 

in. Italien nnd die daza gehörigen Iniein. a) Italien im 
. Allgemeinen S. 246; b) Ober- und Mittel -Italien, 8. 246; c>~ün- 
ter-Ilalien, mit Rom, Neapel and Sicilien, S. 249. 

IV. Frankreich., aj Frankreich im Allgemeinen, 8. 250; b) das 
aüd liehe Frankreich mit den Pyxcnäenund der Auvergne, S. 251- 
c) da* nördliche Frankreich, 8. 255. 

V. Belgien nnd Holland, 8. 258. 

VL Groatbritaanien. a) England, S. 2»; fc) Schottland, 8. 
264; C) Irland, S. 266. 

VII. Spanien, Portugal nnd die benachbarten Inaein. . 
(die Pyrenäen aind meist ichon bei Frankreich erwähnt.) S. 206. 

VIII. Dänemark, Norwegen, Schweden nnd Iiland. a)Ia- 
land nnd die Ferroe- Inseln, S. 267; b) Dänemark, S. 267- ■ 
c) Schweden und Norwegen, S. 268. i - 

IX. Daa'raaaUche Reich nnd der JFreiataat Kraian. 
a) Polen nnd Krakaa, S. 270; b) das übrige Rnailand, 8. 271. 

X. Griechenland, S. 273t 

XI. Die Türkei, 8. 274. 

XII. Peraie«, Armenien, China, Japan- n. s. w., S. 274. 

XIII. Indien, S. 275. ' 



J.giiizedDy G00gle- 



XIV. Di« Indischen Insel«, S. 276. 

XV. Afrika und die dazo gehörigen Inseln, S. 278. 

XVI. Amerika. a) da« Kultische, Französische and Englische nÖrd- ' 
liehe Amerika, S. 276.}- b) die nordamerikanischen Freistaaten, 

- S. 277; c) Süd-Amerika, 8, 279; d) die westindischen Inseln, 
S. 280. 

XVII. Australien, S. 281. 



J.giiizedDy G00gle 



Krater Abschnitt. 

Die Spuren der Geognosie in der Zeit hit 
%um Anfange de* 17. Jahrhundert». 



Die Völker des grauen Alterthumes, die Indier and 
Aegyptier, die Griechen, Römer a. s. w. scheinen, so 
viel uns bekannt, von dem, was wir Geognosie nennen, 
keinen Begriff gehabt zu haben. Man erbauete Cosino- 
logien und Geologien, beobachtete vulkanische Erschei- 
nungen, erkannte fossile Organismen und eine Verschie- 
denheit in den Erdschichten, verfolgte aber diese nicht 
weiter, brachte die etwanigen Beobachtungen über den 
innern Bau der Erdrinde nicht in ein geordnetes Sy- 
stem, das auch den hochcultU irten Arabern fremd blieb, 
die sich mehr als die frühern Nationen mit der Natur- 
kunde beschäftigten and einen sehr wesentlichen Ein- 
fluss ausübten auf die Entwickelnng unserer Chemie, 
Physik und Mineralogie. 

Unsere Geognosie wurzelt dahef gar nicht In Ue- 
berlieferungen aus dem Alterthume, sondern ist ein rei- 
nes Prodnct der jetzigen Bildungsperiode, das aas sehr 
kleinen Anfangen sich allmählig entwickelt nnd endlich 
glanzende Resultate gegeben hat, durch die wir dem 
ganzen Alterthume wesentlich überlegen sein werden. 

Von allen Zweigen der Naturwissenschaft hat die - 
Geognosie sich am spätesten gestaltet, denn in ihrer wis- 
senschaftlichen Form erscheint sie seit etwa SO Jahren; 
aber die ersten Elemente derselben sprossten viel frü- 
her hervor, nnd da es nicht ohne Interesse ist, diese 
aufzusuchen, die in unmittelbarem Connex mit dem Gange 
der Cultur im Allgemeinen stehen, so werden wir bis 



In jene Zeit» zurückgehen müssen, wo die christliche 
Cultnrperiode sich auf eigene Weise zu gestalten begann. 

Die Völkerwanderung, jener ungeheure Gährungs- 
prozess, der alles Alte, Bestehende vernichtete und aus 1 - 
stless, rührte eiwa im 6. Jahrh. unserer Zeitrechnung 
den Volksstaram der Slaven und Wenden, nach Böhmen 
und von da allmählich weiter in andere Lander, wo sie 
theils eigene, ephemere Reiche gründeten, theils an- 
gesiedelt nnter verschiedenen Regierungen lebten. Sie 
waren bekannt mit den unterirdischen Schätzen der Erde, 
die sie zu erbeuten wussten, daher ihnen überall die 
Anlage von Berg-, Hütten- and Salzwerken folgte. Ans 
welcher Gegend des weiten Asiens dieses Volk einge- 
wandert sein mag, wissen wir nicht mit Sicherbelt, aber 
olinleugbar ist es, dass in sehr alten Zeiten am Ural und 
Altai eine Völkerschaft wohnte, die einen sehr regen 
Bergbau führte, der dann bei ihrem Verschwinden He- 
gen blieb, nnd erst in der jetzigen Zeit wieder aufge- 
genommen wurde. Wohl möglich ist es, dass das berg- 
bauende Volk in Siberien, die Massageten der Griechen 
deren alten Bergbau und deren Gräber die jetzigen 
dortigen Einwohner den untergangenen Tschuden zu- 
schreiben, in nahem Verbände mit den bergbauenden 
Slaven in Europa stand, die man auch Czechen oder 
Tscheschen nannte, besonders da jene, wie diese, ihre 
Todten in Grabhügel beisetzten, die Urnen,- Schmuck 
u. s. w. enthalten. ' 

Seit dem 6. Jahrh. beginnt ein reger Bergbau der 
Slaven in Böhmen und Mähren, der besonders iin 10. 
— 14. Jahrh. eine hohe Btüthe erhielt und eine unge- 
heure Ausbeute von edlen Metallen gab; im 10. Jahrh. 
breitete er sich über Schlesien aus, auch wurden 920 
"die Kupferschiefer bei Frankenberg in Hessen und 035 
die Erze des Bammelsberges entdeckt Im 1J. Jahrh. 
erhob sich der Bergbau in Ungarn nnd auf dem Ober- 
harze, im 12. Jahrh. in Sachsen, Maosfeld, auf dem 
Tbüringerwalde, in den Niederlanden (auf Steinkohle) 
in Tyrol n. s. w.; im 13. Jahrh. begann man zu Wie- 

. L ,™ „Google 



, tttzka Steinsalz, in ■ den Niederlanden Galmey und zu 
Fahim) in Schweden goldhaltiges Kupfer zu erbeuten; 
im" 14. Jahrh. Iriühete die.Amalgaination' in' Böhmen, der 
Eiseniiüttenbeirieb in Schlesien und Sachsen und der 
Goldbergbau im FicWelgebirge ; das 15. Jahrb. eröffnete ' 

. den Bergbau des ITnterharzes (1490), in Tyral bei Bat- 
tenberg (1409), in Krain bei Idria (1407). 

Ein solcher *fast lOOOjähiiger vielartiger Bergbau 
auf fast alle Metalle, der zugleich die verschiedensten 
Hüttenprozesse bedingte und vorzugsweise von den Kla- 
ren betrieben wurde, konnte gar nicht statthaben ohne 
" technische,, bergrechtliche,.. mineralogische und selbst 
geognostische Kenntnisse; diese waren aber alle nur in- 
dividuell, wurden nicht aufgeschrieben und veröffentlicht, 
um so mehr, da die Slaven mit der Feder wenig Be- 
seheid wussten. Was zuerst niedergeschrieben wurde, . 
war das Iglaaer Bergrecht (1248), welches man 1316, 
zum Theil wenigstens, in das Deutsche übersetzte und die 
Grundlage aller spatern Bergordnungen wurde. 

■ Jene Zeit des Mittelalters wird besonders chara- 
cterlsirt durch die mächtige Scheidewand, die zwischen 
dem Techniker and dem Gelehrten bestand; jener be- 
trieb Gewerbe und beobachtete die Natur, schrieb aber 
nieht; dieser, meist Theolog und Philolog, kannte nur 
seine lateinischen und griechischen Bücher, die er über- 
setzte, aus denen er eorapjlirte, ohne selbst zu sehen, 'zu 
beobachten, sich um Natur und Technik zu bekümmern. 

- Eine Aenderong in dem geistigen Leben jener Zeit 
begann mit dem 13. Jahrb.; hier wurde im Volke der ■ 
Drang rege, sich wissenschaftlich auszubilden, man be- 
strebte sich zur Schule zu gehen, die Klosterschulen 
reichten nicht mehr hin; es bildeten sieh Universitäten, 
die sich im 14. Jahrb. und später immer vermehrten und 
durch fahrende Schüler ungemein frequent wurden. Im 
IS. Jahrh. vermehrten sieh die litterariseben Hilfsmittel 
durch viele griechische und arabische Schriftsteifer, die 
mit Begier gelesen wurden; aber von wesentlichstem 

- Einflüsse ward die Erfindung der Bückdruckerkunst 
1* 



durch Guttenberg (eigentlich Job. r: Sorgenlob, ge- 
nannt Gaensfleisch aas Guttenberg) der 1426 das 
erste intt beweglichen Lettern gedruckte Buch edirte. 

Die Ctritnr hatte endlich so tiefe Wurzel gefasst, 
das« mit dem 16. Jalirh. eine durchgreifende Reforma- 
tion des geistigen Lebens begann , ans der die Natur- 
wissenschaften in ihrer jetzigen Form hervorgingen. 
Bis dahin waren die Autoren das'unantastbarfe Ora- 
' kel, die Grundlage, auf die Allee bezogen wurde; wo- 
von diese nicht redeten, das existirte auch nicht für den 
Gelehrten; man beschäftigte sich mit Zoologie, Botanik, 
Mineralogie, Astronomie,. Geographie u. s. w. nur in so 
fern, als die Autoren davon Erwähnung (baten; aber 
' jetzo, mit dem 16. Jahrb., gestalteten sich die Verhält- 
nisse ganz anders; man wagte selbst zu sehen, selbst 
bu beobachten und seinen eigenen Augen zu tränen; der 
Gelehrte ging zum Techniker, belehrte sich von ihm,- 
schrieb auf, was dieser wusste, machte eigene Ver- 
suche, und andererseits wagte der' Techniker selbst als 
Schriftsteller aufzutreten. Bas so selbst Erfundene wur- 
de nun als Thatsache hingestellt und man bezog auf die 
eigene Beobachtung nur subsidiarisch die Nachrichten 
der -Autoren; statt dieser wurden naturhistorische Samm- 
lungen die Grundlage, van der man ausging. 

Alle Thelle der Naturkunde keimten nun ans eüge-' 
Bern Boden hervor, alle wurden neu erfunden, und das 
in den Autoren Ueberlieferte griff mehr hemmend als 
fördernd ein. Statt des ptolemeischen Weltsysteme« . 
bauete Copern4cns ein eigenes und legte (1530) den 
Grund zur jetzigen Astronomie'. Aus der Alchemie bil- 
det«) Basilius Valentin (1500), Paracelsus (1530) 
d. s. w. die experimentelle Chemie; statt der Magia be- 
gründete Galilei -(1580) und Gilbert (1600) die 
Jetzige Experimentalphysik; auf eigene Beobachtungen 
basirte die Botanik Otto v. Bmnfeli (1630), und die 
Zoologie Conrad Gesner (1550). Nehm der schola- 
stischen Philosophie erhob sich eine Naturphilosophie, 
welche die Welt als ein belebtes Organon betrachtete, 



. i 

von einer Weltseele ausging, alle physischen Erschei- 
nungen in ihrem Zusammenhange zu betrachten, das 
Experiment mit einer Theorie in Verbindung zu brin- 
gen suchte, wie Tb. Paracelsus, B. Tilesjus (1565); 
H. Carda-nus (1350), A. Caesalpinus (1571), 6. 
Bruno (1482), Tb, Campanella (lSÖO), W. Gil- 
bert (1600> % 

Von Allen Zweigen der Naturkunde greift die Mi- 
neralogie durch den Bergbau am meisten in daa prak- 
tische Leben ein, und da dieser seit so .vielen Jahrhun- 
derten blühete/sQ mu&sten auch mineralogische Kennt- 
nisse verbreitet sein, die sich auf eigene Beobachtun- 
gen stützten. Es kann daher nicht überraschen, die' 
Mineralogie mit am ersten , als eigene Wissenschaft der 
Zeit, ausgebildet zu sehen. 

Die erste, nicht ans den alten Autoren geschöpfte, 
sondern auf eigene Beobachtungen basirte, und auch 
deutsch geschriebene Mineralogie, die wir kennen, ent- 
halt das Bergbüchlein, das dem Basilius Talentin 
Kugeschrieben wird, das lte und 2te Buch von dessen 
Tettamentum ultimum bildet, auch unter dem Titel: de 
metallls eiürt wird und den 2ten Theil der Schriften des 
Bas. Valentin bildet, die Tolden 1700 herausgab. 
Man braucht die Schriften, die unter dem Namen die- 
ses Verfassers bekannt sind ', nur anzusehen , um sich 
vi überzeugen, dass sie flicht alle aus derselben Feder* 
flössen; ein Theil derselben ist ohne allen -Werth, ent- 
halt nur eine ganz ordinaire Alchemie; der andere Theil 
weicht ganz von -der damaligen Litteratur ab, ist unge- 
mein reich an eigenen Beobachtungen und Ansichten, 
lehrt auch, wie weit schon damals der scharfsichtige 
Techniker war. Leber die Lebensumstände des Bas. 
Valentin ist gar nichts bekannt und man hat ihn wohl 
In. das 12te Jahrh. gesetzt, gewiss aber mit Unrecht, 
denn an mehreren Stellen erwähnt der Verfasser die Si- 
phitis als in Deutschland seit einigen Jahren verbreitet; 
gegen welche — Frsnzosenkraakheit — Quecksilber und - 
Spiesglanz empfohlen werden; da nun aber erst. nach. 

"- ■ ^ „Google 



dem Fcldzuge der Franzosen In Neapel im J. 1405 sich 

die Siphüis nach Deutschland verbreitete und den Na- ' 
men Franzosenkrankheit bekam , so wird mit Sicherheit 
anzunehmen sein, dass diese Schriften etwa um das 
Jahr 1500 verfasst seyn mögen, die aber bis 1599 nur 
bandschriftlich Im Umlaufe waren, wo zuerst ihr Druck 
begann. In dem Triumphwagen des Antimonli- er- 
staunen wir ober die Menge von eigenen chemischen 
Erfahrungen, die liier dargelegt werden, in demBerg- 
büclileiu finden wir die Elemente einer neuen, gar nicht 
unvollkommenen Mineralogie, die nur aus langen Erfah- 
rungen hervorgehen konnte. Hier treten uns eine Menge 
Namen deutschen, wohl eigentlich slavischeit Ursprun- 
ges entgegen, die sich bis jetzo erhalten haben, wie: 
Glanz, Kies, Quarz, Späth, Scbiefer,.Wissmuth etc. 
Der Verfasser war wahrscheinlich ein praktischer Berg- 
end Huttenmann, vorzüglich bekannt mit den Bergwer- 
ken am Harz,-in Mansfeld, Ungarn, der Wallache! etc., 
der zwar nicht classisch gebildet war, aber viel und 
klar beobachtet hatte. Ihm entgingen auch nicht die Be- 
ziehungen der Gebirgsgesteine zu einander und zu den 
Erzen, wir finden daher hier die ersten, wenn auch sehr 
unvollkommenen Anfange der Geognosie. Der Verfasser 
unterscheidet p. 181. (der Ausgabe von 1700) die Ge- 
birge von greisenden, talkigen Schiefern, mit Silber- 
und Bleigängen von. flachen FJötz - und Sctuefergestei- 
nen mit Kupfererzen, die Mittag- und- Abendgebirge 
von den Nachgebirgen oder Enden der Gebirge. Pg. 1B4 
sagt er: „Die Gänge haben die besten und reinsten 
Kupfererze, besser als die Kalk- und Duffsteine, 'dar- 
innen die schwarzen Flötz - und Schiefergesteine bre- 
chen, grün beschlagen und milder Art, wie um Eisle- 
ben, "wo die Bergleute die Unterschiedlichkeiten sehr 
hübseh nach der Natur benennen. Unter der' Thonerde 
liegt das Dachwerk, darunter das Nachwerk, das 
rein Ist und sich leicht von einander abheben lässt, dann 
folgt das (lochwerk, was man lochen, setzen und bre- 
chen muss, hierauf erreichen sie den Schiefer and zu- 



letzt das Sanderz; «wellen aber liegt der Schiefer 
auch unmittelbar auf- den Quarzen oder dem, hornsteini- 
gen bräunlichen Gebirge, welches Gold- und Silberer- 
ze hat" 

Der Arzt Johann K entmann in Torgan (geb. 
J518, gest. 1568), war einer der ersten, der, wenigstens 
in Deutschland, eine grosse, wähl geordnete und eti~ 
quettirte Mineraliensammlung besass, die er in seinem 
Nomenciator rerum fosrilium v. J. 1556 beschrieb; diese 
. enthielt auch eine geognostische Suite aus dem Mans- 
feldischen, und wir ersehen' aus dem gedachten Werke 
p. 67., dass der Eisleber Bergmann eigentlich 12 ver- 
schiedene Straten bis zum Todtliegenden unterschied, 
die Kentmann kurz beschreibt, als: IJ (Jneist, har- 
ter Stein von Erdfarbe; 2) Schwehel, weniger hart 
und aschfarbig; 3) Oberrauhstein, rauh, hart und 
erdfarbig; 4) Zechstein, dunkel, aschfarbig und hart; 
53 Unterrauhstein, aschfarbig, hart und rauh; 
6) Splitterstein, wie Xo. 4.; 7J Oberfaule, asch- 
farbig, und' weich; 8) Mittelstein, etwas schwarzer 
und bJM'ter; 9) Unterfaule oder Schwöhle, hell, 
aschfarbig und weich, wie Mergel; _ 10) Dachstein, 
aschfarbig und hart wie Marmor; 11) Norwerk oder 
Kam, sehr dunkel aschfarbig; 12) Kupferschiefer; 
p. 69 führt er einen hellen aschfarbigen Lapis nterilit 
an^ als des Schiefers Liegendes, seinen Sand oder Boden. 
WennBas. Valentin als der erste Praktiker er- 
scheint, der sich zu einem schreibenden Gelehrten auf- • 
, schwang, so traten bald auch Gelehrte auf, die zu dem 
Techniker herabstiegen, um zu lernen, was diese wüss- 
teo und selbst zu beobachten. Theophrastus Para- 
cet s.us (geb. 1493, gest. 1541) wagte es zuerst, au 
dem Kreise der Bücher in die Natur selbst zu treten, 
den Berg- und Hüttenmann auszufragen, im Laborato- 
rio eigene Versuche zu machen. Grosses leistete er als 
Arzt, Chemiker und Philosoph, schrieb auch 1525 über 
die Mineralien, behandelte die Geologie, gibt aber für 
die Geogsssi* keine Ausheute. 

. - D,<j*1,zedDy 



. Einen ähnlichen WegwaudelteauchGeorgBauer, 
bekannt unter dem Namen Agrieola (geb. 1404, gest- 
1555), ein gelehrter Arzt und Philolog. In den' Jahren 
1527— .1534 prakticirte er zu Joachimsthal in Sachsen, 
wo viele Berg - und Hüttenwerke betrieben werden, 
hier fand er bei den praktischen Berg- und Hültenleu- 
ten eine Masse von Kenntnissen , die der gelehrten Weit 
ganz unbekannt waren, Hess sich in diese einweihe», 
combinirte sie mit den Nachrichten der Autoreu, brachte 
sie iu eine wissenschaftliche Form und machte sie be- 
kannt. Er lieferte 1546 auf diese Art die erst« voll- 
ständige und ausfuhrliche Mineralogie unter dem Titel: 
De natura fottsüium, wo zuerst der Basaltes als eine 
bestimmte Gesteiuart angeführt wird. Der Verfasser 
fand beim Plinius diesen Namen (der hier offenbar durch 
einen Schreibfehler aus Basanites gebildet ist) für ei- 
nen schwarzen, harten Stein und belegte damit ein ähn- 
liches Gestein, aus welchem der Schlossberg bei Stol- ' 
pen besteht. So erhielt dieser Name eine geognosüsche 
Bedeutung und wurde später von grossem Wissenschaft» 
liehen Interesse. 1550 erschien Agricöta's Werk: Ih- 
re metaUka, eine vollständige Metallurgie, mit einer 
Bergbau-, Hüllen- und Problerkunde; was er hier gibt, 
ist nicht eigene Erfindung, es ist eine treffliche Zusam- 
menstellung von alle dem, was- der Praktiker damals 
' über diese Gegenstände wusste, deshalb finden wir hier 
nicht die ersten Rudimente dieser Wissenschaften, son- 
dern sie erscheint gleich < in einer solchen vollständigen 
Ausführung, Jass dieses Werk die Grundlage aller spä- 
tem Metallurgien blieb. 

Auf ähnliche Art, wie Agricola, wirkten Va- 
nn c c io B er ingaccio (1540), Joh,Ma thesin s( 1553), 
Perez de Vargas (15690 und Lazarus Erker 
(1573), aber ausser einigen Nachrichten von den Gän- 
gen und erzreichen Gesteiaea kommt nichts specieU Geo- 
. gnostisebes in diesen Werke« vor, aus denen aber klar 
hervorgeht, wie ein ganz neuer Zeitgeist aufgetaucht 
Ist, die Scheidewand gefallen »wischen, dem l'eehaiker 

, " L ,:,:>, Google 



und Gelehrten, die Classlker ihre Autorität verinren, 
die eigene Erfahrung .. und Beobachtung dagegen als 
Stütze diente. 

Die ihrigen Mineralogien dieser Zeit, wie von H. 
Cardanns (1554), G. Fallöppius (1557), A. Cae- 
salpinus ("154«) und Imperati (1595), halten sich 
tbeils an die Autoren, theils. an Agrlcola, sie erwah- ■ 
nen auch zum Theil die Gesteine, welche die Bergmas- 
sen bilden, ohne sie von den andern Mineralien zu tren- 
nen, oder einen geognostischen Gesichtspunkt aufzu- 
stellen. • 

In diesem Jahrhunderte begannen Urographien' 
einzelner Gegenden, welche natarhistorische Gegen- 
stande erwähnen, 'sie haben nur Interesse als die er- - 
sten Vorläufer der spatern geognostischen Localbeschrei- . 
' bangen , geben aber für die Geognosie selbst keine wirk- 
liche Ausbeute. Die nördlichen Länder machte 1555 
Olaus Worraitis bekannt, die Alpen 1570 Aegd. 
' Tsudlus, 1571 Fr. Calceolarins, 1574 Simleru«, 
1561 B.Are tinus; das sächsische Erz.- and dasi'ich- 
telgebirge Casp. Brusehius; das Mansfeldisehe 1572 
Cyr. Spangenberg und Lothringen 1592 R Röslin. 

Unter Mineralien begriff man Alles, was der Schoss 
der Erde lieferte, und sah bei ihnen weniger auf den 
inaern Gehalt, als auf die äussere Form, daher richtete 
sich die Aufmerksamkeit vorzüglich auf die besondera 
geformten Steine, die eine Aebnlichkeit mit gewis- 
ses bekannten Körnern zeigten , zu denen auch unsere 
Petrefacte gehörten, die später in der Geognosie 
eine grosse Rolle spielten. Man hielt die besondern 
Formen meist für Zufälligkeiten, für lusus naturae; dass 
aber ein Theil derselben, wie fossiles Holz, die mans- 
feldischen Fischabdrücke etc. -aus dem organischen Rei- 
che stamme, behauptete schon Georg Agricola,Kent- 
mann and Fftlloppius. In den Ländern, die reich sind 
an wob) erhaltenen fossilen Meer-Conchylien, und wo 
die Nähe des Meeres es möglich macht, leicht die Ana- 
logie dieser mit den lebenden Mollusken zu erkennen, 



w 

wie in Italien und Frankreich , ttberzengtä man sich bald : 
dass die fossilen Conchylien, an denen manche Straten 
sehr reich sind, wirklich aas dem organischen Reiche 
summten und ursprünglich im Heere gelebt hätten ; -die- 
ses zeigte schon Hieroh. Fracasterus (1517), -H. 
Cardanus (1554), And. Caesalpious (1596) und 
hesenders.Bernhard Paly.ssl jn Paris, ein schlichter 
Töpfer, aber vortrefflicher Beobachter, der seit 1575 
in Paris Vorlesungen über Naturkunde hielt und zu be- 
weisen bemühet war, dass die fossilen Conchylien der 
Pariser Gegend früher wirklich da im Heere gelebt hat- 
'ten, wo wir ihre Beste jetzo finden. . 

Diese untergegangene Thierwelt führte auf die 
Idee : dass diese fossilen Huscheln wohl dnreh die Sund- 
fluth in den Scböss der Erde begraben sein könnten, 
doch wurde dieser Satz noch nicht als Axiom aufge- 
stellt, diente noch nicht der Geologie zur Basis. 

Zur nahern Bestimmung der Petrefacten geschähe 
noch sehr wenig, doch that man den ersten Schritt hier- 
zu dadurch, dass man Petrefacte abbildete, wie Con- 
rad Gesner (1365), Fcrrand. Inipcrati (1594) und 
Jon. Bankin (1588). 



d V Google 



Zweiter Abschnitt. 

Die Leistungen für die Geognotie im Laufe 
' de* Uten Jahrhunderia. 



Was eigentümliche Culturprincip des christlichen Staa- 
tenbundes hatte sieh vollkommen entwickelt, sich vom 
Gangelbandc der Autoren und Scholastik frei gemacht, 
es waren die Naturwissenschaften auf die eigenen Füsse 
getreten, waren neu begründet auf eigene Erfahrung 
und Beobachtung, hatten aufgehört ein Nachklang; des 
. Älterthumes zn seyn. Noch sehr klein war freilich der 
Kreis der beobachteten Thaisaeben, der gemachten' Er- 
fahrungen und der gesammelten Naturkörper; diese« 
aber zn vergrössern , war man allgemein bestrebt, and 
erstannenswerth ist es, was in dieser Hinsieht geleistet 
wurde. Mit Hecht kann man daher das 17te Jabrh. das 
sammelnde nennen, dem das systematisirende folgte. 

Die Im vorigen Jahrhunderte noch sehr seltenen 
Mineraliensammlungen wurden viel häufiger und viel rei-? 
cher; grosse mineralogische Schätze enthielten auch die 
allgemeinen Naturaßensammlungen, viele derselben wur- 
den beschrieben nnd diese Museographien erhielten be- 
deutenden wissenschaftlichen Wertli durch die ihnen ge- 
wöhnlich beigelegten Kupfer. 

Die Litteratur erweiterte sich schon dermassen, 
dass es Bedürrhiss ward/ kritische Anzeigeblätter im . 
erhalten and seit 1665 erschien in Paris das Journal, 
det Havant als erste allgemeine Litteraturzeitung. 

. Die Universitäten berücksichtigten nun auch die Na- 
turkunde, für welche eigene Lehrstühle errichtet wur- 
den , freilich noch nicht für alle Zweige derselben, meist 
nur für Botanik, Chemie and Physik. 



Vizedby GoOgle 



M 

Der neue Geist der Zeit and der Sinn für Natur- 
kunde bekundete sich besonders durch das Zusammen- 
treten von Männern aus allen Standen zu naturforschen- 
den Gesellschaften, die zum Theil von den Regierungen 
privilegirt, firodirt und zn Akademien erhoben wur- 
den, welche für sich bestehende Körperschaften bilde- 
• ten, deren Zweck allein die Förderung der Wissen- 
schaften nnd vorzugsweise der Naturkunde war, die 
nicht bestimmt waren für die Belehrung der Jugend, 
wodurch sie sich wesentlich von den Universitäten un- 
terschieden, die dadurch einen beschrankteren Wir- 
kungskreis erhielten. So erhob sich in Paris 1666 die - 
Arademie de* acience* , in London 1062 die Hoyal So- 
ciety, in Deutschland 1671 die Academia Caesarea na- 
turae curloaorvm, in Berlin 1300 die Königl. Akademie 
der Wissenschaften; alte diese gaben ihre Verhaudian- 
gen heraus', welche mehr oder weniger auch die Geo- 
gnosie mit berührten. Schon 1632 wurde in Paris der 
Jard'm de* Planten oder du lioi, als höhere Lehran- 
stalt, ausschliesslich für Naturkunde errichtet. 

Die verschiedenen Zweige der Naturkunde erhiel- 
ten durch die vielfachsten Beobachtungen ausserordent- 
liche Erweiterung und Manner erhoben sich, derer Na- 
men noch jetzo mit höchster Achtung Erwähnung ge- 
sehiebet, Ar die Astronomie: Keppler, Galilei, 
Huygens, Cassini, Newton u. s. w.; für die Phy- 
sik:. Baco, Torricelli, Otto r. Gnericke, Rena 
Deseartes, Mariotte, Halley n. s. w., für die 
Chemie: Dan. Sennert, Babtist v. Helmonty 
Bob.'Boyle, Hooke, J. J. Becher u. s. w.f für die 
Dotanik: Malpighi, Job. Jung, Roh. Morrison, 
Tonrnefort o. s. w,$ für die Zoologie: Fr. Wiüngby, 
J. R*y> J. SfFjLwammerdam, Neh. Grew, Mart. 
Lister n. s. w.j für die Mineralogie: Boetins da 
Boot, Aron Forsius, Oiaus Wormius, Jon. 
Johnston, J. J. Becher n. e. w.; für die Mine- 
ralphysik: Erasmue Bartholin, der die doppel- 
te Strahlenbrechung entdeckte, und für die KrfetaUa-t 



graphie: Nie Steno, Bob. Boyle, Dom. Guliel- 
mini 11. s. w.' 

Die Geognosie entwickelte sich «war noch nicht 
als eigene Wissenschaft, aber für dieselbe wurde manche 
schätzbare Beobachtung eingesammelt, das Ange rich- 
tete sich auf den Bau der Erdrinde , -man legte die er- 
sten allgemeinsten Grundlinien zu einer Entwiekelungs- 
geschichte des ErdkÖrpers, kam aber zu keiner Strn- 
tenfolge, zu keinem Systeme; es interessirten weniger 
die Gesteine, welche die Straten bilden, als die Merk- 
würdigkeiten,' die sie enthalten, die Petirefacte, Metalle 
n. b. w., daher die Geognosie nnr in Verknüpfung mit 
Paläontologie und Geologie auftritt, von diesen noch un- 
zertrennbar ist 

Die schon früher, freilich nnr sehr im Allgemeinen 
aasgesprochene Ansicht, dass ein grosser Theil der be- > 
sonders geformten Steine, — nebmlieh unsere Petre- 
Jacte — aus dem organischen Reiche stammten, wurde * 
jetzo häufig angenommen, und für Fiele Gegenstände auf 
das bündigste dargetha», fand aber doch noch viel« 
Gegner, wie. B. du Hantel, G. Beiske, J. Qni- 
rini, B. Plött, 0. Wormlus, J. J. Schenchzer 
u. s. w., ja es wurden erst jetzo nnd besonders zu Ende 
des Jahrh. heftige Streitschriften darüber geliefert 

Eine nähere. Einsicht in die Petrefactenkunde ent- 
wickelte sich allmählig an der Hand der Zoologie und, 
durch gute Abbildungen, die sich ungemein vermehrten. 

Mit besonderem Flelsse wurden die fossilen niedern 
Thiere behandelt, vorzugsweise von den italienischen 
Naturforschern , die am meisten ihren organischen Ur- 
sprung rertheidigten ; Fablus Columna unterschei- 
det (1616) fossile Land- and MeerconchyKen, beschreibt 
auch fossile Korallen; Nie. Steno zeigte 1669, dass 
die fossilen Conehylien in Toscana meist solchen gleich 
wären, die noch In den benachbarten Meeren lebten; 
Angnstino Scilla (1670), dass die Ecbinnes mit 
den lebenden Seeigeln, nnd Silr, Boccone (1674), 
dass die Chelonjtes, Brontia u. s. w. mit den le- 



14 > 

benden Seestomen übereinstimmten. In England beo- 
bachteten Th. Lawrence (1664), Job, Chlldrey 
(1660), Ch. Herret (1667), besonders Ed. Llwyd, 
' der in seiner Ignographia Uthopliilacü Bretanrüci v. J. 
1689 schon die grosse Anzahl von 1768 verschiedenen 
fossilen Körpern beschreibt, sie ordnet und bereite die 
Bemerkung macht i dass gewisse Straten durch eigen- 
thümliehe Petrefecte ehäraeterlsirt worden, was erst 100 
Jahre später bestimmt nachgewiesen und für die- Geo- 
gnosie sehr wichtig wurde. Der geistreiche Hob. Hoo* 
ke erkannte klar die grosse geologische Bedeutung der 
Petrefacte und entwickelte (in den Leditrt» of Erdqua- 
qutt v. J. 1688) ausführlich, dass sie wirklich aus dem 
organischen Reiche stammten, aber grössientheils aus- 
gestorbenen Gattungen angehörten, and (in England 
• wenigstens) nur mit exotischen, Organismen überein- 
stimmten, wesshalb England früher unter dem Meere 
■' einer heissen Zone gelegen haben; müsse. Auch John' . 
Ray spricht (phynco-geologieal D'ucourte» v. J. 1692) 
bestimmt ans : dass die Petrefacte untergegangenen Gat- 
tungen angehörten. In Deutschland und Dänemark be- 
moneten sieh Dan. Major (1662) und Wolfgang We- 
del! (1677) richtige Ansichten über die fossilen Con- 
chylien «u verbreiten. 

Die fossilen Krebse beschrieb zuerst Daniel Moro 
(1664), Sachs v. Loewenheimb (1665) und Nie. 
Grim-.(1682). Die fossilen Schildkröten erwähnt Silr. 
. Boccone (1674) als auf -Malta nicht seiton vorkom- 
mend.. Die fossilen Gerippe und Abdrücke von Fischen, 
ans dem Manafeldischen, Waren schon früh anerkannt; 
aber Fab. Co In m na zeigte zuerst, dass die sogenann- 
ten Buffonitea und versteinerten Schlangenzungen Zahne 
von Fischen, meist von der Gattung Carcharia wären. 
Die sehr grossen fossilen Knochen (von Qoadrupeden) 
erregten früh .die Aufmerksamkeit und man glaubte,- dass 
-sie von Riesen oder Drachen -abstammten; H. A- Lang- * 
mantel sprach sie zuerst (1688) für Reste von Ele- 
phanteu an, und dieses führte weiter aus: W..V, Ten- 

v . l -. Google 



15 

sei in seiner musterhaften Abhandlung: de acetettoSSe- 
phantinpele. 1696, die von mehreren Seiten, auch [1697) 
von dem CoUegio meduso in Gotha, angegriffen wurde: 

Die fossile Pflanzenkunde erhielt durch- Phl; de 
la Hire emc wissenschaftliche Hiebtang, indem er 1892 
gewisse fossile Hölzer, nach der Vergleickung mit jetoo 
lebenden, als von - palmenartigen Gewachsen herrührend 
bestimmte. ' - 

Ein anderer, für 'die Geognesie wichtiger Gegen- 
stand, die Vulkane und Erdbeben, beschäftigte nicht 
minder die" Naturforscher ; über den Vesuv und Aetna- ,~ 
schrieben G. Nande (1632VP- Guliani (1632), J. A. 
Borelli (1669) u.s.w.> über den Heda: Ch. F. Paul- 
iini (1676), über Island: M. Thorstein (1627); über 
die Vulkane im. Allgemeinen: J. Nardius (1641), ,H. 
Rixner (1656), P. Hahn (1603), H. Wallerius 
(1607) u. s. w.; über die Erdbeben: Beuther (1601)> 
BernherK_(lßl6) Marl of WinchelsjLa (1669) ete. /*■ 

Von einem brennenden Centralfeoer hatte schon 
Agricola die vulkanischen Erscheinungen hergeleitet, 
welche Annahme herrschend wurde seit Rene Des- 
cartes (1641) und Ath. Kircher (1664) sie weiter 
ausführten; aber Pet. Gassendi machte dagegen schon 
die Einwendung : dass einem solchen Centralfeaer der 
nothige Zutritt von Luft fehle. Martin Lister suchte 
(1684) die Ursache der Vulkanitat in zerwitternden und' 
dadurch in Brand gerathenen Schwefelkiesen, was Nie 
.Lemery ar Paris durch einen anschaulichen Versuch 
unterstützte, indem er einen Vulkan im Kleinen dadurch . 
herzustellen suchte, dass er ein feuchtes Gemenge von 
Eisenfeil und Schwefel vergrub. 

AU vulkanisches Gestein betrachtete man nur die 
Producte der brennenden Vulkane; der-Bnsalt, durch 
Agricola fixirt, wurde als Krystallisation angesehen. . 
Zu Ende des Jahrh. inachte Rieh. Buckeley (1693) 
uridSam.Foley (1604), auf die merkwürdigen, höchst 
pittoresken Felsen des Riesendammes von Antrim in . 
Irrland aufmerksam; bald (1694) ermittelte Tb* MoH- 

_-' , ■ • .„.Gooylc 



16 

neux: dass dieses Gestein dasjenige sei, was Agri- 
cgla Basalt nenne und aas welchem der Schlossberg zn 
Stolpen bestehe, aber man stellte noch keine Theorie 
i -er dessen Bildung auf. 

lieber viele Gebirge und Gegenden erschienen in 
Laufe des Jahrb. Urographien, die sich mit den un- 
terirdischen Gegenstanden derselben beschäftigen, mit 
den Mineralien, Metallen und Petrefaclen,- sie' berück- 
sichtigen aber nicht naher den -innem Bau der Erdrinde, 
-und bereiten nur die spatern geognostischen Localbe- 
" Schreibungen vor, denen sie zur Stütze dienten. 

Von Schlesien lieferte Schwenkfeld, im Ca- 
iid&gut tttrphim et fossiliuni HUetiae, 1600, eine sehr 
fleisig gearbeitete mineralogisch -petrefactologUche Uro- 
graphie, die lange als Muster ahnlicher Arbeiten diente; 
auch edirten N. Helenins: Silesiographia 1613; J. 
Schickfuss: schlesisehe Landesfaeschreibuug 1625; 
Th. Kretsehmann: Mineralogla moitti» giganteae 
1662, J. Praetorins: Beschreibung des Biesengebir- 
ges 1683. 

lieber Sachsen und Böhmen schrieben: M.Zei- 
ler: Topographia Boliemiae, Moraviae, und Her ger- 
viatäcum 1632; — Bohusl. Balbinus: hitlorla na- 
turalii Bohemiae 1679; A. Lehmann: Schauplatz der 
natürlichen Merkwürdigkeiten des Meissnischen Ober- 
landes, 

J. Praetorins beschrieb 1658 den Blocksberg; 
J. Hildebrand die Baumannshöhle in: Heroicum de? 
apeeu liattniamtiz 1660; Fr. Lachm und gab 1669 sei- 
ne petrefactologisch wichtige Oryctogruphia HUdethel- 
mientit. 

''Die Berge im Lande Glarus beschrieb H. Pfend- 
ler »661; über Ungarn und Deutschland gab E d. Brow- 
ne in den Travels in Ungarin 1673 viele mineralogi- 
sche Nachrichten. 

Einen Theil von Frankreich beschrieb P. Borel 
in: lex antiquitet, plantet, mbneraux etc. dela comtede 
Gudrei e» Languedoe. 

DigilizedDy GoOgle ■ 



17 

Dte Beschreibungen ron England eröffnete Ch. 

, Lefgh durch A\e Natural hhtory of Ixmcasjüre, Ce- 
utifrn and tfie peak of Berbhhlre 1630, wo ausfülirlidi 
die Mineralien erwähnt sind , und Hub. Platt mit dem 
ü*Kny towards a natural lüxlory of Oxfordshire 1676 
and of Slaffordshire 1086. Josna Chfldrey, eifrig 
beschäftigt mit einer Naturbeschreibung der ganzen Erde 
ho Sinne vonBaco, edirte nun Britannh liacoriica etc. 
1060 — 1662, die viel Mineralogisches und Petrefactolo- 
gisehes enthält. ' Gerhard Boa te,- lange als Arzt in 
Irland lebend , beschrieb dieses merkwärdige Land zu- ' 
erst ki Srelandi not. Mit. 1652 und sehr vermehrt 1652, 
auch 1753. 

Ueber die nördlichen Länder schrieben M. J. ■' 
Eehott: Geologia Norvegica 1657, B. Osterplan: 
BHteri. de KinnekuHa, L. Jac. Debes: Beschreibung ' 
ÄerFeroe. Inseln, dänisch' 1673, deutsch 1757, ein bis 
auf die neuesten Zeiten classlsehes Werk, und J. 
Scheffer: Lapponia. 

Die ersten guten naturhistorlschen Nachrichten von 
Amerika lieferte Fr. flermandez (der von 1593 — 
1660. in Mexico anbrachte) In der Historie- ptantarum 

' üt inineraßavt Bupämäe etc. 1626. 

. Bestimmte geognostische Beobachtungen 
■wurden nur wenige gemacht, fahrten aber gleich in 
weitfassenden geologischen Theorien. Nieol. Steno 
(geb. 1038, gest. 1686) versuchte die Schärfe seines 
Geistes nicht nur an den kleinen Kristallen, sondern be- 
trachtete mit wahrem geogriostischen Blicke die grosses 
Bergmassen, wie aus seinem schönen Werke; De m- 
ttdo üitra sodditM vom X 1669 deutlich erhellet, wo er 
auch 'die Bodenverhältnisse von Toscana gut beschreibt, 
und auerst'es rersucht, diese durch Profile oder Durch-' 
schuittszeichniingeit dem Auge darzulegen, durch diese 
unter ändern zu zeigen, dass manche horizontale unter : 
dem Heere gebildeten Straten junger waren, als die al- 
ten Tharrertiefungen,' die sie ausfüllen. Er Überzeugte 
sich, dass viele Erdstraten Reste von wirklichen Meer - 
2 . 



Conchylien enthalten, und das« die Straten theü> eine 
horizontale, theils eine pcrpendicnlaire Lage haben, Ans 
jener Thatsache schloss er., das« die Masse der Straten 
anfänglich weich gewesen and so in das Heer etage- 
führt sein müsse, worin die Thiere gelebt hätten; nein! 
auch, dass man aus der Zahl der petrefactenreiehen 
Schichten würde schtiessen können, wie oft das Meer 
durch Einführung fremder Masse beunruhigt sei. In- 
dem 8t eno die Straten als Absätze des Meejre* be- 
trachtete, gelangte er zu der Annahme, dass sie ur- 
sprünglich alle horizontal gebildet wären; 
die mehr oder weniger pernendiculaire Lage der Stra- 
ten leitete er ans später eingetretenen Ursachen her» 
aus Eins enkun gen und Aufrichtungen, bedingt 
durch vulkanische Phänomene. Mit klaren Worten sagt 
er: „Die Abweichung von der horizontalen .Lage ent- 
springt immer aus heftigen Erschütterungen, die durch 
Entzündung unterirdischer Dämpfe entstanden; sinken 
dadurch die horizontalen Straten auf dem einen- Punkte 
nieder, so erbeben sie sich dagegen auf der andern 
Seite, und durch solche Veränderung der Lagerungsver* 
hältnisse entstehen die Unebenheiten der Erde, 
die Gebirge, Thäler und Bassins." Der Verfasser schUesat 
endlich, dass alle Gebirge der Erde gar nicht ursprüng- 
lich so. gebildet waren, wie sie jetzo vor uns liegen, 
sondern ihre Gestalt meist Erhebungen v erdankten, in 
Folge von vulkanischen Revolutionen; von diesen leitet 
ejr auch die Entstehung der Gänge her., deren Gang- 
und Erzarten durch Dämpfe und Sublimationen sich ge- 
bildet hatten. 

Aebolichc Resultate entwickelte in England der 
Akademiker Hob. Hooke Cgeh. 1638, gest 13031 in 
seinen geistreichen Leeture* and Duceyrtet of Erd~ 
quatfue* and mbterratieou» erupüons? explical'mg Ute 
cfWfetef Ihe ivgged and uneven fac& of Ute Murin, 
and whut reatenn tyay by given for Ihe, frcqwnl /Un- 
ding of ultells and otlier 8eu and Ijimd ptlrified tub~ 
niunceß, sfattered over Ihe whoie lerreatriul suft&ficiet 



■ : s . ■■:-.'. » 

r. J. 1688, We «ehon erwähnt, war der Verfasser der 
erste, der ermittelte, dass die Petrefacte gfftssten- 
theifs von ausgestorbenen und zwar exotischen Gattun- 
gen herstammen; er zeigt nun, dass die Straten mit 
Meerespetremetcn (rar unter dem Spiegel des Meeres 
entstanden sein könnten, Welches überall die Erde um- 
gmV, «eil steh überaH Petrefacte finden. Aus den exo- 
tischen OrgrnitSroeil sehloss er, da.ss England früher 
unter der fceiSsen Zone gelegen haben müsse, und 
erklärte diese grosse klimatische Veränderung ans der 
Verrückung des Schwerpunktes der Erde. Er erkann- 
te, dass jeteo Berge mir durch die Ynlkane entstehen, 
sehliessr, dass dies' immer der Fall gewesen sein würde 
und kann» dem Resultate, dass die Vulkane alle- 
GeMrgey Inseln, ja attes feste Land erhoben 
hatten, welches dadurch' seme jetzige Form erhalte«, 
vad dass durch solche Hebungen die Schichten mit Petre- 
facten ms dem tiefen Meeresgründe in ihre jetzige, xma 
TbeU hohe' Lage versetzt, wären; 

Diese geologischen Ideen suchte John Ray (geh. 
MW, gesfc 1705) ta den Thre phyrico-lheölogieat XHw-' 
emixe* r. J. 1693 mit der Bibel In Ifebereinstlmnumg 
•at bringen,- die er als wesentlichen Anhaltepunkt nimmt, . 
sich- aber doch auf eigene Beobachtungen stutzt, und 
zuerst mit Bestimmtheit ausspricht, dass die gegennber- 
stehenden Küsten- rind Thalwande (wie venBower und 
Calais') meist' von gleicher Beschaffenheit waren, daher 
früher urixertreünt gewesen sein Wurden: Er nimmt an, ' 
dass aus dem Chaos and unter dem Heere sich aMe 
Straten erzengt, dabei aber Organismen des Me'dresunp- 
hdllt hatten; durch die Vulkane, deren Würkurig immer 
der Jetzigen gleich geweSen, waren einzelne Berge, In*- 
sein, die Gebirge und die- ganzen Continente erhoben',' 
dabei aber benachbarte Gegenden versenkt worden, und 
mächtige Erdbeben hatten das Land zerrissen: In Folge 
einer Veränderung des Schwerpunktes der Erde sei die 
Sündfluth erschienen; Fiatben und Stürme hatten stets' 
— " wie jetto ~ lokale Veränderungen bedingt. Neben' 
2» 



20 

dieser vulkanischen Erhebnegstheorie herrschte eine 
entgegengesetzte geologische Ansieht, welch* die Ua- 
ebenheiten der Erde vorzugsweise von mächtigen Ein- 
sttirzungea ableitete. Sie machte zuerst Reue Des- 
cartes (1641) geltend, welcher die Erde als einen 
ursprünglich sonnenartigea , brennenden Körper betrach- 
tete, der bei der allmahligen Erkaltung sich mit me- 
tallischen, salzigen und wassrigen Theilen angab, ober 
djeaen, sich die ans bekannte Erdkruste bildete, die bei 
der. Sund Ruth grösstentheils «instürzte und als deren 
Trümmer unsere Gebirge verblieben. 1 ■* 

Weiter wurde' diese Idee- ausgeführt und mit ei-, 
nigea. Beobachtungen unterstützt von: 6. W. Leibuitz 
(geb. 1646, gest. 1716) in seinem Abrisse jter GeoloV 
gie in des >AeÜ0 -Erutttlorttm Upsiertsibw' v. J..1C83' 
(nka- 1715 .weiter ausgearbeitet wurde, aber erst KM© 
.unter dem Titel: Jhotogaeu crscfiien), wo angeüom- 
measwird, dass sich beim Erkalten des Erdkoroers «ioe 
Sehlackcnrinde — das Urgebirge bildete, wahrend sieh 
das Heer In grosse Abgründe zurückzog, in welche bei- 
der Ssndfluth ein Theil der Erde stürzte. Auch Tho- 
mas Burnet (geb.. 1635, gest. 1715) in seinen Tettu-. 
rinJkeoria mera orbis noitri v. J. 1681 nimmt an, das« 
unsere Erdrinde ursprünglich über emer Wasserschiebt 
— dem grossen Abgrunde lag, in welchem Sie bei der 
Siradunth grösstentheils hineinstürzte. 

: : Eine ueut; Ansicht begründete John Woodward 
(gsb. 1665, gest 1722), ein fleissiger Beobachter der 
N*tui*", in seinen E»my towardi a natural' Itietary of - 
fhe -JCarih v. J: USW. Sein Auge richtete er vorzüg- 
lich auf die Petre£acte> die er in allen Erdfifraten fand; 
- er erkannte, dass sie theilsvon Land-', thelfcs ron Meer- 
_ Organismen abstammten, dass Conchyüeo, die am Stran- 
de leben (tiUoralce), vermengt mit solchen vorkommen, 
die adf dem Grande des tiefen Heeres leben, and es< 
sohlen ihm, dass die tieferliegenden Schichten meist 
grosse und schwere Muscheln umschliessen, wahrend 
die obern kreidigen Schichten reich, sind an kleinen' und- 



«1 

leichten Haschen, In- Hiasjcht der «teftgenle htilt er 
sich streng an die Bibel, und mein*, rlass_ die Eni«, vor - 
der Sündfluth gan?. in dem Zustande war, nie gegen- 
wärtig, daher. Land- und Meer -Organismen aUer Art - 
trug. Als aber diese hereinbrach, ward die gange Erd- 
krvstc zerstört, zermalmt und in Wasser aufgelöst. Ans 
diesem schlugen sieb allmahüg die Erdtheile nieder, rer- , 
mengt mit den Resten der Organismen, in horizontalen, 
~*m die Erde laufenden Straten, dje spater! durch vul- 
kanische Phänomene auf lokale Veränderungen, Erhe- 
iMingeu ued Einstürze erfitteo. 

gw era t wird- hier die ganze, oder wenigstens der. 
Tdlergrösste Tbeil der uns bekannten Erdrinde als das 
Resultat der Sündfluth betrachtet, und Woodward un- 
terscheidet von den diluvianischen die ante-' und post- 
diluvianischen Straten. 

Der grosse Astronom und Physiker Ed. Halley 
(geb. 1656, gest. 1742), der zuerst die Idee aussprach, 
dass die Erde eine hehle Kugel sein würde, in der ein 
Magnet umlaufe, ermittelte nach physikalischen Geset-, 
zen, dass gar nicht so viel Wasser in der Atmosphäre sei, 
um nur eine etwas bedeutende allgemeine Uebcrschwem- 
mtuig hervorzubringen und wagte eine^ariÄ neue Hypothe- 
se über die Sündfluth. Viel beschäftigt mit dem Cometen 
v. i. 1682, berechnete er zuerst dessen Umlaufszeit zu 
75 — 76 Jahren, überzeugte sich von der Möglichkeit, 
dass ein Comet der Erde naher kommen könne, und 
stellte zuerst in einem -am 12ten Decbr. 1694^ vor der 
Royal Soc. zu London gehaltenen (.aber erst in den phi- 
lo». Tramaet. v. J. 1724 gedruckten) Vortrage die An- 
sicht auf: dass die Sündfluth durch das Znsammentref- 
fen mit einem Cometen bedingt $e\, wodurch der Schwer- 
punkt der Erde verrückt worden; indem die Meere nun, 
eine andere Lage erhalten, sei alles überschwemmt; ' 
der aufgerüttelte Meeresboden habe sich mit Resten von . 
Organismen vermengt, wodurch die petrefactenreieben 
Schichten gebildet worden und ganze Bergmassen wä- 
ren .bei dieser 'Revolution erhoben. 

; : nzedov Google 



W 1 1II ii ■ W M s to n (geb. 1967, gest. IMS), N e w- 
ten's Nachfolger in der Professur der Mathematik im 
Cambridge, erbaoete In seiner Theorie of tkt Earih 
r. 3. 1608 eine ausgeführte Geologie, in welcher die 
Cometen ebenfalls eine Hauptrolle spielen. Er nahm an, 
dass die Erde selbst anfänglich ei* Comet gewesen, 
später die excentriscfae Laafbahn lerloren und erst bei 
der Sändfluth die Axendrehang erhalten habe. Er 
glaubte ermittelt tu haben, wie ein sehr grosser Cuaet 
alle AM Jahre der Erde nahe komme «ad dieser hat*« 
die SBndflulh bedingt; beim Znriiekriehen der Gewäs- 
ser waren riete Sensal thiere etc. MrückgebHeben, die 
unsere Petrefecte waren. 



: ,:^,U 



Dritter Abschnitt. 

Die (icognoxu im Laufe de» IHtan Jahr- 
hunderts. 



Erstes Kapitel. » 

Einleitung und UeW.sicIit. 

Die auf eigene Beobachtungen baslrten Naturwissen- 
schaften, die sich unabhängig von der frühern phllolo- - 
gigchen Gelehrsamkeit aus sich selbst in der vorherge-r 
henden Zeit entwickelt hatten, bildeten sich nun voll- 
kommen aus, verzweigten sieb Immer weiter, und auch 
das letzte Band, welches sie mit der Philologie ver- 
knüpfte, zerriss, da man sehr allgemein in den natur- 
historischen Werken das Lateinische mit den Mutter- 
sprachen .vertauschte. 

Der christliche Völkerverband durchlief im l5ten 
Jahrh. das Lesestadlum, wo — der eigenen Unkunde 
bcwiisst, — alle Weisheit nur in den Autoren gesucht 
wurde; Im 16(en Jahrb. das reformalorische oder auf- 
hauende Stadium, wo die Naturwissenschaften sich 
selbstständig hinzustellen begannen; im 17ten Jahrh. 
das sammelnde Stadium. Indem nun die eingesammel- 
ten vielartigsten Beobachtungen, Experimente und Na- 
turalien immer mehr sich anhäuften, ward es nolhwen- - 
dig, das Einzelne mit einander zn verknüpfen, es in ein . 
System, in eine Theorie zu bringen. Diese Richtung 
Ist der Character des 18ten Jahrh., wo überall die Sy- 
stematik vorzaherrschen beginnt. Um in der unendli- 
chen Mannlchfattigkeit der Natur sich orientiren zu kön- 
nen, sind Abtheilungen unumgänglich nothwendig; man 
sucht daher, gestützt auf Elgenthdmltchkelten, alle» In 



2* 

scharfe Gattungen, Arten elc. 'zu trennen, und es er- 
scheinen künstliche, auf Trennung gerichtete Systeme; 
das folgende Jahrb. dagegen sucht mehr das Verwandte, 
in natürliche Gruppen zusammenzustellen, mehr zu ver- 
binden, als zu scheiden, durch Yergleichung die Ana- 
logien und Verwandtschaften darzulegen. . 

Im Bereiche der Gelehrsamkeit erhielten die Na- 
turwissenschaften immer mehr Anerkennung; anfallen 
Universitäten wurden Physik, Chemie, Botanik etc. , sel- 
tener Zoologie und Mhieralogie gelehrt; für letztere gab , 
es noch wenige eigene Lehrstühle, und Tob. Berg- 
mann erhielt 1768 zu Cpsala wohl die erste Professur 
der Mineralogie.. 

Die Kolli wendigkeit erkennend, dem technischen 
Bergmanne -eine wissenschaftliche Ausbildung zu geben 
und überhaupt das Praktische immer mehr mit. dem. 
Theoretischen zu verbinden, wurden theils Berg schu- 
len für den gemeinen Bergmann angelegt, theils Berg- 
akademien, oder höhere Uuterrichtsanstalten nach 
Art der Universitäten, die für den künftigen Uergbcam- 
ten berechnet waren, daher eigene Lehrstühle für Mi- 
neralogie, Metallurgie etc. erhielten und von wesentli- 
chem Einflüsse für die Entwicklung der Geognosle 
wurden. Sachsen errichtete zuerst eine solche Anstalt 
1765 zu Freiberg, und besetzte sie mit trefflichen Lehrern; 
sie wurde bald berühmt, ungemein besucht und durch 
die vielen Schüler hallten bald die Vortrage der dorti- 
gen Lehrer in allen Welttheilen wieder. Oestreich bil- 
dete 1770 eine Bergakademie zu Scheinnitz in Ungarn» 
Bussland eine solche 1772 zu Petersburg, die 1802 sehr 
erweitert wurde, und Frankreich stiftete 1783 d'ieEcole 
de» mines, die seit 1790 einen besonders Lehrstuhl der 
Geologie erhielt, der wohl als die erste Professur der 
Geognosie zu betrachten ist, , % 

Die im vorigen Jahrb. entstandenen grossen Aka-. 
demien, die sich vorzugsweise mit der Ausbildung der 
Naturkunde beschäftigten, blieben in .reger Thatigkeit . 
und neue Winden in mehreren Hauptstädten errichtet, 



wie «o Petersburg 1724, zu Upsaln 1725, zu DuhUn 
1736, Stockholm 1739, Cuppenhagen 1742, Göttingen 
1750, Manche» 1759, Neapel 1780, Turin 1783 et«. 
Ausserdem bildete sieh eine grosse Anzahl naturfor- 
«chender Gesellschaften ; die erste und einzige, aus? 
schliesslich der Mineralogie gewidmete Gesellschaft be- 
gründete sich. 1799 zu Jena; erst im künftigen Jabjrhi 
finden wir rein geologische Gesellschaften. 

Nun erschienen, und bald in bedeutender Anzahl, 
naturhistorische Zeitschriften, aHmähüg anch solche, die 
alluin dem Mineralogen uml Bergmanne bestimmt waren/ 
liompe begann 1788 sein Magazin für Bergbaukunde j 
Köhler in demselben Jahre sein bergmännisches Jour- 
nal, v. Moll 1787 sejne mineralogisch - bergmännische 
Zeitschrift, die unter verschiedenen Titeln bis 1825 fort- 
bestand; seit 1794 ist das Journal. de* mint» nicht un- 
terbrochen worden. Die Gesellschafts - -und Zeitschrif- 
ten wurden -für die Ausbildung der Geognosie immer 
wichtiger. , v 

. . Die Bergbaukunde, sowie die Metallurgie mit der 
Hütten - und Probierkunst, erhielt an der Hand der. 
Physik and Chemie eine mehr theoretische Ausbildung;. 
Astronomie u«d physikalische Erdbeschreibung erlang- 
ten bald ihre, jetzige Form; die Physik richtete sich 
ganz auf das Experiment, umfasste die Lehre von der, 
Schwere, dem Lichte, dem Magnetismus, der Elektro? 
cHät etc. ond stellte Theorien für diese einzelnen Ge- 
' genstände auf. Von ihr trennte sich durchaus die Che- 
mie, die einen ganz experimentellen und theoretischen 
Character annahm. Der alte philosophische, sowie der 
spätere alchemische, auf das Goldmachen gerichtete Ge- 
sichtspunkt verwischte sieh gänzlich j die von den Ara- 
bern aufgestellten philosophischen Grundprincipien Mer- 
cur, ,Sa'l und Siüphur wollten nicht genügen, man be-, 
strebte sjch, diese durch das Experiment anschaulich 
darzulegen, und kam so anf Grundstoffe, die sich nicht 
weiter zerlegen Hessen und die als Grundelcmeote de* 
Natur nun angesehen wurden. Ein ganz neuer Zweig 



der Chatte entstand, — dfe pneumatische — die ver- 
schiedene Loftarten kennen lehrte, wo Hetmont die 
Bahn brach, die Black, Cavendlsh, Pries tley etc. 
verfolgten, während Pott, Eller, Marggraf, Berg- 
mann, Klaproth etc. die verschiedenen Erden und. 
Metalle in Ihrem reinen Zustande darlegten. Zu Ende 
des Jahrb. kannte man bereits M solche unzerlegbare 
Stoffe, die als Grnndelemente betrachtet wurden, aus 
deren mechanischer Verbindung aHe erscheinenden Kör- 
per bestehen sollen. Was am häufigsten verbindet und 
trennt, ist das Feuer, die Theorie der Verbrennung 
wurde daher der Wendepunkt der Chemie. Stahl be- 
gründete 1718 die phlogistlsche Theorie, die ab 
das Brennbare einen' eigenen Stoff, das l'hlogiston be- 
trachtet, der durch die Verbrennung von den brennen« 
den Körper entweicht, wahrend die umgebende Luft 
dabei nnthädg ist Eine gani entgegengesetzte Theorie 
— die antiphlogistische — begründete Lavoi- 
sier seit 1777, ihm ist das eigentlich Thitlge eiaTheil 
der Luft, der Sauerstoff, der sich als Zander mit dem — 
an sieh imthatigen brennbaren Körper verbindet- Erst 
das folgende Jahrb. rief eine dynamische Ansieht her- 
vor, brachte Physik and Chemie in inneren Verband. 

In der Botanik bildete Linne seit 1785 daaküns- 
liehe, auf Trennung gerichtete Sexualsystem aus, das 
allgemeinen Eingang fand; Beruh, v. Jassien ver- 
suchte dagegen 1758 ein auf natürliche Pamiffen gerich- 
tetes System , das erst später herrsehend wurde. 

In der Zoologie (ernte man dieniedern-Thiere nä- 
her kennen and elassiiiclren. Bei den Mollusken ord- 
nete man meist naeh denSchaaien; Guettard (1767), 
Adanson (1763) und Poli (1791) versuchten mehr die 
örgnne des Thieres rai berücksichtigen. Die Polypen 
lernte man 1711 durch Marsigii kennen nnd rechnete' 
Sie xn den Pflanzen; J. Ä. Peysenell zeigte 1723 Ihre' 
tfilerisctie N*(nr, von der man sieb seit 1756 allgemein 
überzeugte. In die atigemeine- systematische Zoologie 
griff Linne auch- kräftig ein, fiberall schärft; Trenuun- 



gen sockend, Mi später, durch die vergleichende Ana- 
tomie, aneh 1it den niedern Klassen, Besonders durch 
Guvler, mehr natürttelie Gruppen gebildet wurden. 

, Eine ganz neue Gestalt nahm die Mineralogie "be-** 

sonders dadurch «n, dtws man das Verschiedenartig« 
trennte. Zuvörderst wurden die Kunst - und Hflttenpro* 

1 dnate abgesondert, dann die Petrefaete, nnd seit 1730, 
durch Cronstedt, auch die gemengten Pefsarten; man 
beschrankte so die Mineralogie auf die, dem Ange eih- 
Ateh scheinenden Mineralien, deren nähere Erkenntnis*- 
lehr« Werner als Oryktognesle bezeichnete, ne- 
ben welche nun die Petrefhcteiriumde oder Paläontolo- 
gie und die Geognosie gestellt wurde; anf jene erhielt 
bald die Chemie einen wichtigen Ehtfluss nnd spater 
die seit 1784 durch Hauy begründete theoretische Kri- 
staHkunde. Der Wendepunkt der Oryktognosle wurde, 
besonders seit den, lTB&ger Jahren, die Systematik; 
theils suchte man vermittelst künstlicher Systeme da» 
Verschiedenartige streng zu trennen, scharfe Gattungen, 
Arten etc. aufzustellen , theils aber natürliche Familien 
an bilde», bei denen classifieatorisehe Grundsätze nicht 
mit voHkommener Strenge- durchgeführt werden können. 
Bei den künstlichen Systemen sah man theHs mti* 
M# leicht in die Sinne fallende Kennzeichen, als Grösse, 
Farbe, «trootur «He., wie Woodward 1728, d'Ar- 
genville 1742, Csrtheuser 1755, Wftlch 1782, 
d'Aubenton 1784, Batseh 1790 etc.; oder auf die 
chemischen Kennzeichen, wie Bromel 1737, Pott 1746, 
Wallerlus 1747, Justil757, Scopol! 1769, Sage 
1772, Bergmann 1787, Klrwan 1784 etc.; oder auf 
die physischen Kennzeichen, die Kristallform, Härte und 
Schwere, wie Home de I'Isle sett 1783. 

Aof mehr natürliche Gruppen richteten ihr System: 
Croustedt 17», v. Born 1772, Gerbard 1773, BrBn- 
n-i g 017 nnd s«it 1780 W e r n e r mit seiner grossen 



Die P also Biologie basirte sich als eigene 
Solenz, wie man die- Petrefaete von den Mineralien 



trennte uoilsip 1« besondern Handbücher« »yotemrtisch 
betrachtete, .was L-Bourquet that in seinem TraUü 
de» Petrifikation» v. J. 1309 und J. Woodward >■ 
seujca: FouiU of all kinds; digetted inla a method 
r. i. 1728; sie bildete »ich allmahlig an .der Hand der 
Zoologie and Botanik weiter aus, gewann auch zu Ende 
des Jahrh. eine mehr geognostische Bedeutung, -indem 
man den petrefactologisch.cn Character der Formationen 
zu ermitteln begann. Der. alte Wahn, dass die Petre- 
facte Naturspicle wären und nicht aus dem organischen 
Bliche stammten, verlosch, hallte kaum noch Anfangs 
in einzelnen Stimmen wieder. Häufig trennte man von 
den eigentlich versteinerten, daher meist undeutlichen 
Körpern, die bloss calcinirteo, doch betrachtete man spä- 
ter ab Petrefacte alle organischen Gegenstände, die in 
den Erdstraten sich unter Umständen befinden, wel- 
che dafür sprechen, dass sie nicht Producte der jetzigen 
Zeit sind. 

Man hörte ganz auf, die grossen Knochen' von 
Biesen herzuleiten und erkannte immer mehr Reste von 
- verschiedenen Säugethieren, besonders durch die. 
Arbeiten von Slaone 1727, Basil Tatischow, der, 
1725 das »iberische Mammuth bekannt machte, und J. 
fitonti, der 1733 über fossile Wallfische schrieb. ; Auf, 
die Knochen der Höhlen machten besonders aufmerk-. 
sam F. Esper 1774 und Ch-Kosenmiiller seit im 1 »; 
auf. die der Lehmstraten H. Merk 1782, .und auf die 
des pariser Gypses P. Lamanon 1 782 i das Mi'gatlte- 
rium wurde 1796 durch Garriga und 1707 durch Jefr. 
ferson bekannt Die ersten fossilen Knochen von Vö- 
geln wies 1783 Lamanon im pariser Gypa« nach, 
Fjir die Kenntoiss der fossilen Amphibien würkteu W. . 
Stnkcley 1719, 11. Link 1718, P. Lamnnnn etc.; 
die, ichtliyosanren beschrieben J.Platt 1758, W-Chap-; 
mann 1758 etc. Die. fossile Ichthyologie bearbeiteten: , 
J. J. Schenchzer 1708, besonders Graf Gazzola: 
und Ser. Volt« in der prächtigen Iciithfolof'm Vero- 
ncnxh \\. 17i>9. Die fossilen Kruater umfassten vor-' 

- ;GoooI4 ■ 



MgewHse fli« TrfMttea, dteLytletnn HM beschrieb 
und Linne 1739 Entomolitfii nannte. 

' Bte fossilen Eebinodemien und 'Anneliden wurde» 
vieHaeh bearbeitet, besonders durch Ii. Besinn s (De ■ 
ateilis noritii» 171«), a Melle (De SkhinitU 1718}, 
Tb. Klein (jPe fUDu/i* marinit 1731 und Not. dhpo- 
ntio Eefdnottermalitm 1734). X St Guettard lie- 
ferte 1755 die erste gründliche Arbeit über die Enkri- ' 
niten, die Bills 1762 weiter verfolgte. 

Die fossilen Mollasken, die vor allen häufig sind» 
fluiden auch die häufigsten Beobachter; wir wollen noV 
bemerken, dass B. Ehrhard in seinem Werke: De 
BelemnUte zuerst die Verwandtschaft dieser Körper mit 
den Ammoniten nachwies; J. PL. Breyn znerst 1732 
die (Joiralren in ein- und rielkammerige einthellte, zu 
denen er die Gattungen Ammonites, Orthocera etc. reeb- 
nete; d'Annone 1755 zuerst die fossilen Balani be-' 
schrieb; Bianehi 1739 nnd Soldani 1780 die fossi- 
len mieroscopischen Concliylien naher kennen (ehrte. Die' 
fossilen Korallen beschrieb Pennant 1756 and J. EI-* 
Hs 175t nnd 1780. 

J. Petifer In seinem Gavophiladon- v. J. 1702 
lieferte die ersten Abbildungen von fossilen Pflanzen ; 
das erste allgemeine Werk Ober dieselben edlrte J. J. 
Scheuchzer, als Herbarium dthtviantmi v. J. 1721; 
J. Ant. Jnssien gab bereits 1721 nähere botxnisefte' 
Bestimmungen; J. A. Volckmann beschrieb 1720 die 
schlesisehen, J. P. Scholze 175* die sächsischen fos- 
silen Pflanzen^ Guettard wies 1757 zuerst fossile 
Meer-Fuci in den (Lias") Schiefern von Angers nach.' 
Alle diese Werke sind von guten Abbildungen begleitet 
und suchen die fossilen Pflanzen mit den lebenden bh 
vergleichen. 

Von den allgemeinen- systematischen Werken über 
Paläontologie wurden die von Wood ward undBotir- . 
qnet bereits erwähnt, 3. CJ. Wallerius gab In sei- 
ner Mineralogie v. J. 1747 auch eine systematische Efn- 
thctlong der Petrefacte.; €. Solander beschrieb 1768 



nM <Ht VcTattfcwnmgen Hngtoi» nach 1 de» Um*-* 
sehen Systeme; da* anafnhrHchst« Werk mit trefflichen 
Kupfers gab W.Kfl«rr in seine» B ama im ng ton Merk- 
wttrdigkeKeit dei» Natur im* Aherthümer des Errilndem 
v.J. IVA*, fortgesetat von J, Walen, aoter den TKef: 
Die Naturgeschichte der Vewtehrtnatgea , 176* — 1788, 
dessen Bnch: das Steinreich systematisch dargesteRFV 
men elrt höchst brauchbares Cempeadfem der Petrefc- 
ctenkunde Hmschttesst Vieles leistete soch 6. Bra- 
giere hl der E*cydepc4ie meihodltpie , A h th cl hwig les 
Yen J78» and ha TatOeau emyclape&fue des Iroit 
regne», Partie 4e* Yen Uli. 



Ueher den Bau. der Erdrinde waren in der ver- 
gangenen Zeit aar sehr sparsame, isolirte Beabachf un- 
gen gemacht { indem man von den geologischen Nach- 
richten der Bibel ausging, diente die Sundflnth als ein- 
ziger Anhaitepunot und man leitete von dieser die Entste- 
hung der Bergmassen her. Mit Anfange des Jahrfi. un- 
terschied , man nngeschlchtes und geschientes Sestein, 
dos man sehen nicht mehr eo allgemein von der Sünd- 
fhtth abstammen Hess. 

Um die Mitte des Jahrh. erwachte mit einem Haie 
allgemeic die Idee, grosse Kräfte aufzubieten, nm den 
Btia der Erde an erforschen; nar In dieser Absicht be- 
gann man genauere Untersuchungen nnd grosse Reisen 
zumachen, die wieder es veranlassten,, dass gleiclige- 
siante Männer sich trafen, sich ihre Gedanken und Er- 
fahrungen mittheilten; Prof.Arduino in Venedig: wur- 
de ein Mittelpunkt für die italienischen, deutschen und 
französischen Naturforscher. Stillschweigend vereinigte. 
man sieb v.ü der Annahme, dass die Massen, aus -de- 
nen die Erdrinde besteht, 3 grosse Gruppen bilden, als- 
15 die primitiven, »geschichteten oder steil aufge- 
richteten Massen, 2") die geschichteten , secnndairen ' 
Straten, oder das Flötsgebirge und 3) die jüngsten 
tertiniren Bildungen. In der ersten worde be- 

L ::,,,.Cooylc 



sonders der Granit wa^takaet, <mb mm 6wt über- 
all die höchsten Spmwi 4er Gebfege baden sab; iura 
begann MM U», fih* das Mteste eHtr GeeteSaei« h*l- 
ten, an den sich Porphyr, Gneis cto* amgcMiesat. Gfcäeh- 
vtmg wunde, das Flotagebirge in Thüringen- res Füch- 
sel »H grosser Scharfe untersucht, und eine Straten- 
folge fixirt, die dann Mm allgemeinen Typus diente. Du 
vuAlumiscfee Gebirge eebiek bald eine viel grössere Aus- 
deknaag, da Gu.ettard 1753 eh» Beine von w g » 
braun*« Vulkanen kann«« lehrtennd Des märest I7ÖS 
die. wichtige Entdeckung machte, aa#s der Basalt ein« 
alte Lava. sei. 

Viel wurde seit den Jahre 1730 geleistet, wodurch 
eia bedeutendes Material sieh anhäufte von Thatsaeben, 
die sieh, auf. den Bau der- Erdrinde bezogen, welche in 
vielen Landern zusammengebracht waren, die auch mim 
Tjiell durch Profile und netregr&phiflche Charten dem 
Auge anschaulich gemacht wurden. 

: In den 1780ger Jahren geschah ein grosser Schritt 
vorwärts, indem man die Idee fesste, aus diesem Ma- 
teriale. ein für sich. bestehendes Ganze zu bilden, es zu 
einer besonder« Seien» zu erheben, die man mit einem 
eigenen Namen belegte,- sie Gesteinslehre, Gebirgslehre 
und bald Geognoaie nannte, über welche Werner 
seit 1780 .Vorträge hielt» und Voigt 1708 das erste 
Lekrkaek schrieb- . 

Indem nan die. Struck* der Erdrinde durch Schrift- 
und Wort wissenschaftlich behandelt wurde, so erhielt 
die systematische und theoretische Zusammenstellung 
eine wesentliche Bedeutung, erschien als Wendepunkt 
von verschiedenen, sich widerstreitenden Ansichten. 

Dass die stratifieirten Gesteine sncoessive Nieder* 
schlage 1 sind, von denen das untere Stratum älter ist, 
als das aufliegende, hat man nicht bezweifelt; da man 
nun die Flötzreihe von Thüringen am genauesten kannte, 
nahm man diese zum. Anhalten, suchte sie weiter zu 
verfolgen, und auf diese die Straten der andern Lan- 
der zu beziehen. 

' ^ D,g,1,zedDy GoOgle 



-Ändert Ist es mit' de« nicht strstMdrten , massi- 
gen, Mehr oder weniger- faistsUhriochea , grauitischen, 
parphyrartigen «od basaltischen Gesfeinen , die nickt in 
regelmässigen Straten übereinander liegen, deren rela- 
tives Alter sich nicht so leicht bestimmen ttsst und 
uns andern Verhältnissen nr erschlossen werden kann. 
Weht fiel- es in die Augen, dass diene Mwnolgem 
Gesteine auf gleiche Art entstanden sein mochten, und 
man betrachtete sie als Urgesteine, als das, ReamW 
tat des ersten Bildungsprozesses; doch wurde bald be-> 
merkt, dass dies auf den Basalt nicht passen wollte. 
Aach Wernern schwebte die Analogie dieser Missi- 
gen Gesteine vor, wie ans der von ihm aufgestellten 
Gruppe des Trapps hervorgeht, welche eine Menge der»' 
selben ans der Ur- und Flfitzzeit nmfasst.' Von der 
Idee ausgehend, dass der erste Zustand der Erde ein 
chaotischer gewesen, dass die Urgebirge neptunischen' 
Ursprunges wären, inusste Ihm viel daran liegen, Ver- 

. haknisse nachzuweisen, aus denen zn sehlleeseri ist, 
dass auch .der Basalt oder Flotztrapp auf eine solche 1 
nejitunische Art gebildet wäre, und diese Ansicht wnr ' 
es wohl , die ihm vermochte, ans höchst beschrankten • 
geognostischen Beobachtungen, seit 1788, den neptuni- 
sehen Ursprung des Basaltes zn behaupten, ihn iiir dns 
jüngste FÜtzstratom anzusprechen; so entstand das rein 
neptunische, W ern er sehe System, nach welchem • 
alle Gebirgsarten, vom ältesten Granite bis mm jung- ■ 
sten Bassite , auf gleiche Art sich durch Niederschlag 
gebildet haben, die vulkanischen Gesteine sich nur auf 
die Prödncte der brennenden Vulkane beschranken. 

' Gleichzeitig entwickelte Hiitton ein ganz entge- 
gengesetztes System; ihm leuchtete die Analogie aller 
massigen Gesteine ein, er überzeugte sich von den la- 
vaartigen Lngernngsverhaltnissen den Basaltes, beob- 

' achtele seinen, unmittelbaren Zusammenhang mit por- 
phyrartigen Gesteinen und-schloss, dass auch wohl der 
Granit gleichen Urpsrnnges sein wurde; bei näherer 
Nachforschung fand . er dafür 1385 gute Beweise und 



33 

»teilte tun 1788 sein relH vulkanisches System 
anf , nach welchem nur die geschichteten Gesteine als 
nepttuiische Gebilde m betrachten, «lle nngesctiidKeten 
aber nach Art mehrerer Laren entstanden und jünger 
als jene sind. 

Das Wesentliche in diesem Widerstreite wnrde 
von den meisten Geognosten nicht in seiner ganzen Groß- 
artigkeit aufgefasst, man stritt sich nur nn den Basalt; 
aber im folgenden Jahrh. erkannte man allgemein die py- 
rötypisc'he Natur desselben nad aller kristallinischen Ge- 
steinsmassee. 

Für die Geschichte der Geognosle zeigt das l8te 
Jahrh. drei verschiedene Momente und Abschnitte; bis 
■im das Jahr 1750 finden wir sie noch in ihrer Kindheit, 
sie ist noch im innigsten Verbände mit der Geologie, 
man macht nur die ersten schwachen Versuche eines 
Systeme». In die Zeit von 1750 — 1785 fällt die Ent- 
wickelungsperiode, wo man für die einzelnen Gegenden 
Systeme bildet. Ans diesen nbstrahirt man seit etwa 
dem Jahre 1785 ein allgemeines System, bildet eine 
- eigene Scienz der Geognosie, die ron den verwandten 
Fächern getrennt auftritt, and geognostisch lllnminirte 
Charten geben eine klare anschauliche Uebersicht der 
Erdbildiingsv erhältnisse. 



Zweites Kapitel. 

Di« ijitematiiclie Geognoiie in d«r «nten Hallt« de» 

tüten Jahrh. und die eingreifen den Haaptmomente 

der Geologie. 

Graf Ferd. Marsigli (gc\>. 1658, gest. 1730), ■ 
war wohl der erste, der In seinem Saggio fisica intorne 
alle Storie del mare etc. v. J. 1715, die Gebirgemassen 
in primäre und seeundire eintheilte, ohne aber die- 
sen Gegenstand näher theoretisch zu erörtern; in sei- 
nem Prachtwerke über den- Lauf der" Donau (Darmbiug 
Peitonko-Myi&au) v.J. 1726 liefert er die ersten me- 
'3 ; 



tallnrgischeu ('hurten, wo die verschiedenen Erze etc. 
durch Zeichen angegeben werden. 

Der Professor an Padua, Aut Vaiisneri.fgeb. 
1661, gest. 1773), gab in seinen Lexione acad. i»- 
lorno all' origine delle fonlane vom Jahre 1715 man- 
che Beobachtungen über die Erdstraten und die ersten 
/Schichtenprofile, welche schweizerische Gegenden be- 
treffen, die er. von J. J. Scheuchzer erhielt (die spät- 
ter Lax. Moro in seiner Geologie nachstechen liess); 
in seinen wichtigen Oxserxaliom d\ corpi marini, che 
su monli »e irocano, de.Ua loro origine, ed dello stalo 
dei monle avant il diluoio, nel d'durio ed dopo U di- 
lut-io v. J. 1721 unterscheidet er auf ähnliche Art als 
Marsigli, von den Felsen die geschichtetenBer- 
ge oder Straten von Sand, Tbon, Kreide etc., welche 
allein Petrefacte führen und aus Bodensätzen des .Mee- 
res vor der Sündfluth entstanden; er beobachtete recht 
gut, wie diese sich nicht allein horizontal , sondern auch 
gebogen, dachförmig etc.' darstellen und stellt diese 
Stralification in rohen Fronlzeichnungen dar. Äehnliche 
Bemerkungen gab auch J. Monti (geb. 1682, gest. 1760), 
Prof. in Bologna, in seiner Schrift: De monwnento di- 
luviano in agi-o Bononiensi 1719.. 

Die Flötxgebirge im nördlichen Deutschland, die 
durch den Mansfeldischen Bergbau schon früh bekannt 
geworden waren, erwähnte etwas ausführlicher Got. 
Fr. Mylius in: Memorabilia Saxoniae tubterraneae 
v. J. 1709 , wo die Straten folgendennassen angegeben 
werden: 1) Leimen, 2) rother Tlion, 3) blauer Thon, 
4) Sand, 5) rothes kiesliehes Gebirge, 6) Gerolle, 
7) Asche, 8) Knanst, 9) Zechstein, 10) Oberrauhstein, 
11) Splitterstein, 12) Mittelstein, 13) Oberfaule, 14) Un- 
terfäule, 15) Dach, 16) IVoberge, 17) Kamm, 18) Ku- 
pferschiefer. 

Wie in Deutschland der Bergbau auf Kupferschie- 
fer,, so gab in England der Steinkohlenbergban Veran- 
lassung zu geognostischen Beobachtungen, die hier der 
Esq. John Straehey eröffnete durch die Curiout de- 



■'".'* . '■ 3Ä 

scriptum of the strata obterved in, the cool mines (phi- 
lo». Tramaet. v. J; 1719}, wo die verschiedenen Koh- 
lenBötze beschrieben sind and hervorgehoben wird, dass 
innerhalb der Kühlenbassins die Straten allgemein re- 
gelmässig gelagert erscheinen. Hier kommt zuerst der 
Name Lyax beds vor, mit dem Bemerken, dass aber den- 
selben ein gelblicher Thon liege, unter ihnen aber gel- 
ber Lehm and blauer, marmorartiger Thon, der auf 
blauen Mergel folge. Wichtiger ist des Verfassers spä- 
tere Abhandlung cm Wie ttrata in the cool tränet in Nor- ■ 
tkumberland (ct. loc. v. J. 1725) , begleitet von guten, 
geognos tischen Durchschnitten, den ersten in England. 
Er beschreibt hier mit Genauigkeit die Koblenbassins 
und unterscheidet als auf einander folgende Schichten: - 
X) die Strafen mit Steinkohle, 2) Red marl,ty getiö- 

"wis/t earth, i) Lyets, 5} Chaik oder Kreide, die auch 
näher erörtert sind in dem* kleinen Buche: On ihe dif- 
ferent strata of Earth, more partmtlariij of such a* 
are found m Ihe Cool mines in Great Britabi 1714. 
2 Bögen. 

Den Basalt, mit -seinen oft merkwürdigen Gruppi- 
rungen, lernte man von mehreren Orten, auch vom Hie- 
Bendamme in Irland, kennen, aber er bekam noch kein 
geognestisches Interesse. 

lieber die ausgebrannten , erloschenen Vulkane - 
machte der Botaniker P. A. Micheli in Florenz (geb. 
1«79 ; gest. 1737) die ersten Beobachtungen, indem er 

-sich, auf einer Reise durch das Gebiet von Siena über- 
zeugte, dass die Berge von St. Fiore und Radicofaui 
vulkanischer Natur wären; er erkannte hier Bimsstein, 
Puzzolane und Laven, behauptete auch, dass der Pe- 

pei-ino jener Gegend ein vulkanisches Erzeugnis« sei; 
alles dieses entwickelte er in seiner Reisebescbreibung, 
die aber erst Targfoni 1754 In der ersten Ausgabe 
; seiner Reisen durch Tosrana bekannt machte. 

Im innigsten Verbände mit der aufkeimenden syste- 
matischen Geognoste standen diegeologischenTheo. 
rien von der Entstehung und Ausbildung der Erde. 
3», 
■ v " t Cookie 



36 .',..- 

Die Ansicht Woodwarrf's (1695) und Whi- 
fiton's (.1098), ttnss alle Straten mit Petrefacten das 
■Pmduct der Silndlluth waren, die ganze bekannte Erd- 
rinde auf diesem neptunischen Wege gebildet Bei, 
wurde bald sehr allgemein angenommen und die mei- 
sten Naturforscher der ersten Hälfte unseres Jahrh. be- 
trachteten die Petrefacie als ein Zeichen der Sündflütb, 
wie J J. Scheuender in Zürich (Diluv'mnae ■ bam- 
dallmi* relUpiiae etc. 1708), J. G. Liebknecht in 
Giessen (De dHttrio metwtmo 1702), W. Baier in Al- 
torf (Fossilia dilurii universalis menunientai?l2') ) L. 
Bolirguet ( Theorie de la Terre 1729) und sehr viele 
Andere. 

Doch mangelte atret) die entgegengesetzte Theorie 
nicht. Prof. An,t. Vaüsheri in Padua fährt in deü 
Ottervmtoni dt corpl marhü che su monti »e trovana 
V . J. 1721 aus, wie die petrefaetenrelchen Schichten 
nur durch höchst aüinählige nnd nihige Absätze des Mee- 
res sowohl als der Flüsse sich gebildet haben könnten, 
wobei die abgestorbenen Organismen umhüllt wurden; 
er betrachtet daher alle diese als unveränderte antedi- 
luvianische Straten und giebt der Sandfrath gar keim 
nalnrbistorisehe Bedeutung; diese Ansicht vertheidigten 

. ausführlich J. J. Spadn (geb. 1680, gest. 1745) .und 
Scipio Maffei (geb. 1675) In der DUiert. ore,«i 
prdba che li petrificalicorpi mar'mi, tum sono scherzt 
dl natura, ne dejuviani, ma ante deluvianl 1737; auch 
Her geistreiche, scharf beobachtende A. La/.aro Moro, 
Abt ku Tagliamento im Veronesischen , in seinem Wer- 
ke:-^ Crottaeei e degli altri tiiarini corpi che se Iva- 
iHino tu monli v. J. 1740, weiches eine durchgeführte 

, Geologie enthält, die i vorzugsweise auf die noch wür- 
kenden Thätigkeiten baslrt ist 

So allgemein man auch die hohes Gebirge nur als 
jreptnnische Niederschlage betrachtete, so 'machte sich, 
doch auch gleichzeitig die vulkanische Hebangstheoiie 
geltend; sie vertheidigte C. Caap. Költclieo iu sei- 
ner DU», de tartaro ptidonkv, *eu de buiequalUatiötu 



erbia oft igtieh svkleiTanet* v. J. 1705, besonders aber 
L«7~ Hor'o in seinem «ben erwähnten Werke. Er 
hatte genauen Bericht darüber erhalten, dass 1707 in 
. griechischen Archipelagua eine, neue Insel entstanden 
und sich unter Erdbeben über 200 Fnss iioch erhoben 
habe; ähnliche Erscheinungen Eessen sich mehrere ge- 
schichtlich nachweisen, and diese nahm er- zum festen 
Anhaltspunkt, um sich die Entstehung der Gebirge ohne' 
Hypothese zu erklaren, indem er annahm, dass auf ana- 
loge Art alle Berge und Gebirge aus dem Innern der 
Erde- hervorgehoben waren. Diese vulkanischen Mas- 
sen betrachtete er als das Urgestein, als die Mon- 
. tei primarit. Aus den vulkanischen, durch das Was- 
ser veränderten und ans ihm niedergeschlagenen Trüra- 
mergesteinen hatten sich dann die stratificirten, petre- 
factenhaltigen Gesteine, die Monte* secundarti, allmählig 
entwickelt,' wodurch das Meer theilwei.se beschränkt 
wurde, daher anstieg und Testes Land überunthele, wo- 
durch sich Wechsellagerung von Land- und Meerstra- 
ten erkläre. Spätere Eruptionen hätten auch häutig den. 
Meeresgrund hoch erhoben. „Immer — sagt Jlsro-.- 
haben die fossilen Organismen da 'gelebt, wo wir ihre 
Reste finden, Alles wurde durch die, noch jetzo wal- 
tendes ErdbildangstbätigkeiteD hervorgebracht." 

Wenn Hob. Hook schon früher die Hebnrgstheo- 
rie geltend machte, so baslrte diese Moro Auf bestimm- 
tere Thatsachen, begründete näher die vulkanische 
Schule und zeichnet sich dadurch aus, dass er die 
Bildungsgeschichte der Erde aus den noch jetzo wir- 
kenden Thätigkeiten abzuleiten sucht; unsere jetzige 
geologische Theorie in ihren ersten Umrissen anlegte. 

Die frühere Ansicht, nach welcher die Gebirge Ue- 
berUeibsel von mächtigen Einstürzungen sind, verthei- 
digte L. Bourguet in der erwähnten Theorie de ta 
Terre v. J 1729 nnd der Abb« N. A. Plüsch (geb. 
1088, gest. 1762) in seinem Spectacle 4e lanatnre. Vol. 
9. v. J. 1732. 

■ ' , ■ • - D,g,1,zedDy GoOgle 



Eine eigenthümliche Ansieht über die F.age: wo- 
her das Material stamme, aas denen die Fföttstraien 
bestehen, entwickelte C. v, Linne (geb. 1707, gest. 17781 
in seiner Rede: De Teüurit habUnbüix incremento v. J. 
1743; er betrachtete die Erdmasse nicht als ein Resul- 
tat der Sündfluth, oder als abgeriebenes Urgebirge, son- 
dern als ein Product des organischen Reiches, theils 
derThiere, wie den Kalk, theils der Pflanzen, wie die 
thonigen, schiefrigen und sandigen Straten, sucht auch 
darzulegen, wie die Gesteine durch allmählige Umbil- 
dung ihre jetzige Form erhalten hätten. 

Heber die Ursache der Vulkane blieben verschie- 
dene Meinungen herrschend, theils suchte, man sie in 
einem Centralfeuer, wie d'Ortons de Mair"an (geh, 
1678, 1770 in den Mem. de l'Äcadcmie de Paris v. J. 
1705 uiid 1719, theils im brennenden Schwefel nndKie- - 
sen, wie Krüger (geb. 1715, gest. 1759) in seiner Ge- 
schichte der Erde v. J. 1746, theils in eigentümlichen 
organischen Thatigkeiten, wie Em. Schwedenborg 
in Miscellanea observata circa res naturales v. J. IT£2 
und der Oecon&mia regni animalis v. J. 1740. 

Eine wichtige geologische Frage: ob nehmlich das 
JHeer in der jetzigen geschichtlichen Periode sich ver- 
mindere, brachteBenolt deMaillet (geb. 1656, gest. 
17383 zur Sprache in seinem 1748 erschienenen Tuil- 
liamed. Er hatte lange in Egypten gelebt und nahm 
in Gemässheit dort gemachter Beobachtungen an, dass 
das Meeres-Nlveau sich alle 1000 Jahre um 3 Zoll sen- 
ke, daher die Erde, die früher ganz mit Wasser be- 
deckt gewesen, endlich austrocknen und verbrennen 
würde. Heber die Veränderungen gewisser Wasser- " 
zeichen an der schwedischen. Küste machte- der Prof. 
And. Celsius zu Upsala sehr bestimmte Beobachtun- 
gen, aus denen er (in den Schriften der Stockholmer 
Akademie v. J. 1740) sebioss, dass sich das Wasser 
der nördlichen Meere in 100 Jahren um 45 Zoll vermin- 
dere, welcher Meinung bald Linne,- Hittlcmann etc. 
beitraten, die aber Browallius (ct. loc. 1756) und 



Andere bestritten. Die Thatsachen selbst hüben sieh 
spliter theilweise bestätigt, aber man schloas ans ihnen 
neuerlich auf die Erhebung des Landes. 



Drittes Kapitel. 

utematiKche Geognosie in der 
des Iflten Jahrbnndert*. 



• Jnbr llSi. - 



Von Zeit zu Zeit treten geistreiche Forscher auf, 
die — was sie auch erfassen — eigentümlich behan- 
deln, einen neuen Weg einschlagen und immer den rech- 
ten Punkt treffen. Als ein solcher erscheint Joh. Ste- 
phan Gnettard, Akademiker zu Paris (gel). 1715, 
gest. 17863 * der als Botaniker sich berühmt machte, be- 
sonders durch sein wichtiges Mem. tur Um characlereg 
tpecifiquet de* plantet v. J. 1756, der in der Zoologie 
zuerst (1756} die Idee fasste, bei der Classification .' 
der Mollusken nicht die äussere Schaale, sondern das 
Thier zu berücksichtigen und hiernach eine Menge Gat- 
tungen neu fixirte. Sein wahres Element war aber die 
Geognosie, wo er Ausserordentliches leistete. Mit un- 
endlichem Fleisse suchte er den Innern Bau der Erd- 
rinde zu erforschen, ganz abgesehen von geologischen 
Spekulationen und war der erste, der zu diesem Zwek- 
i ke einen grossen Theil seines Lebens, auf Reisen zu- 
brachte. Er fixirte die Idee von geognostischen For- 
mationsgrnppen, die sich wie Jahresringe über die ganze 
Erde verbreiten, und suchte für das in Frankreich Be- 
obachtete Bestätigung in Amerika und Asien. Er war 
der Erste, der durch die nähere Erörterung der erlo- ' 
scheuen Vulkane den Kreis der vulkanischen Gesteine 
und Phänomene sehr erweiterte. Ihm wurde die Ueber- 
Bengung, dass eine klare Einsicht in den Bau der Erd- 
rinde nur durch eine bildliche Darstellung zu erhalten 



sei, and zuerst wagte er es, grosse geognostiseh-pe- 
trographische Charten zu entwerfen, sowohl allgemeine 
als specielle; mit diesen begann er seine Studien und 
auf diese verwandte er , während einer langen Thitlig- 
keit, den atisserordenflichsten Fleiss. 

Guettarü lieferte ausser der Mineralogie deDätt- 
phine, 2 Vol. vom J. 1782, kein umfassendes und über- 
haupt kein systematisches Werk Über die Geognosie, 
sondern legte seine Arbeiten in einzelnen Aufsätzen der 
Pariser Akademie rot-, in deren Mem. sie abgedruckt 

- wurden. Vereint linden sie sich in den Mem. nur af- 
ferente» parties de* ecience» v. J. 1768 und NouveUe 
CoUecllon 1786. v 

-Nachdem Gnettard mit Fleiss Frankreich unter-, 
sucht, sich auch über andere Theile von Buropa ge- 
naue Nachrichten verschafft hatte, entwarf er dje Ele- 
mente einer Geognosie und eine geognostisehe Charte 
von Frankreich t England und Deutsehland, die er den ' 
löten Febr. 1746 der Akademie vorlegte, als Mem. et 
Charte mbieralogique sur la natttre et In tiiuation des 
Terrains tnü traversent la France et l'Angteterre', ■ab- 
gedruckt in. den Mem. de l'Acad. v. J. 17SS. Et weist 
hier drei grosse Formaöonsgruppen — Terrains oder 
Bandes — nach, von- denen jede aus merglichen, kal- 
kigen, sandigen Straten besteht, jedoch in der Art, dass 
für jedes Terrain ein Gestein characteristtsch auftritt. , 
Die Bande prämiere ou tabloneuse besteht vorwaltend 
ans Sand, mit Mergel und Sandstein, die Bande seeonde 
ou viarneuse aus Kalkstein und enthält von Metallen 
fest nur Eisen, die Bande- troisieme ou »chisteuse 
ans Schiefer, Sandstein, Steinkohlen, Marmor, Granit 
etc., fuhrt viele Metalle, heisse Quellen, aber wenige 
Petreftcte, setzt aus Frankreich nach England, Schott- 
land and Scandinavien fort. Leicht fällt es in die Au- 
gen, dass das erste, sandige Terrain unser terüaires Ge- 
birge, das zweite, mergliche, unser Ftötzgebirge, das 

"dritte, schiefrige, unser Ve - und Uebergangsgebirge 
umfässt. i 

D,g,1,zedDy GoOgle 



Unter MHwürknng von Phl. B na che fertigte 
Guettard au dieser Abhandlung zwei geognostische 
Charten, eine generelle leoersichts- Charte vom nörd- 
lichen Europa und eine speeielle vom nördlichen Frank- 
reich und südlichen England, auf denen nicht allem 
diese 3 Terrains verzeichnet sind, sondern wo durch 
Zeichen auch die einzelnen Gesteine, Metalle, Kohlen- 
lager und Mineralquellen angegeben werden. Bei Be- 
trachtung .dieser Charten erstaunt man über die grosse 
Masse von speciellen Angaben der einzelnen Vorkoiom- 
gisse, sowie anderutbeils über die Klarheit, 111H der die- - 
allgemeinen geognostischen Verbältnisse durch ein sclmr- 
fes Auge aufgefasst sind; denn mit vollkommner Rich- 
tigkeit tritt das tertiaire Bassin von Paris und > London 
hervor, der Zusammenhang des Flötsgebirges von Frank- 
reich und England,' sowie der Lauf der altern Gebirge. 

Hierauf folgte die Charte tilineralogique nur la 
natttre d'itne jtartie de l' Orient et particuäereiuent de 
l'Egypte, de la Palesline et de la Syrie, dretse 1751 
und das Mem. data la quelle on compare le Canada 
et la Siäue par rapp&rt ä tes -mineraux, gelesen den 
7ten Juli 1752 (In den Mem. de rAcadv. J. 1760, be- 
gleitet von geognostischen Charten , wo ausgeführt wird, 
dass in Nord - Amerika grösstenteils die alte Schie- 
ferformation herrsche, begleitet durch einen Streifen von 
FMtzgebirge, und dass auch in der Schweitz das alte 
Terrain durch ein ähnliches Flötzgebirge (von Jurakalk 
und Mi>lasse) begrenzt werde, dessen Grenzen auf der 
Charte mit ziemlicher Richtigkeit aufgetragen sind. 

In dem Mim. sur le» Poudmgue», gelesen den 
8ten März 1753 (gedruckt in den Mem. v. 1763), wird 
unter andern p. 126 die interessante Ansicht dargelegt,' 
dass das Bassin von Paris einst ein weiter Sumpf ge- 
wesen sein würde, in welchem sich die von den Flüs- 
sen eingeführten Geschiebe nllmähJig cemenlirt und con- 
solidirt hätten. Das Mem. sur lei Slalactites, gelesen 
den 24sten Decbr. 1754, ist eine ausfuhrliche Arbeit 
über die interessanten mineralischen Concrerionen im 



Allgemeinen. In dem Mem. au Von txamine le Ter- 
rain de la Cliampagne, gelesen den 3ten Juli 1754 
(Mem. de VÄcad. v. J. 1763), begleitet von einer -pe- 
trograpbiscnen Charte, werden wichtige Beobachtun- 
gen , besonders aber die Kreide mitgetbeilt; von ähnli- 
chem Inhalte ist das Mem. nur les Ardoites d' Angers, 
gelesen den 8ten Juli 1757, wo besonders die (Lias) 
Schiefer beschrieben werden und das Mem. sur la pier- 
re meuliere, gelesen den litten April 1758, weiches 
auch das premier Mem. sur la Mineralogie de» Envi- 
rons de Paris bildet, wo das dortige quarzige Süss- 
wassergebilde genau und als ein solches beschrieben, 
auch dessen grosse Verbreitung nachgewiesen wird, 
wo er .auch zeigt, dass die jetzo so sehr festen Mühl- 
steine aus ursprünglich losem Sande durch Concretion 
und Verhärtung entstanden wären. Weiter wird die 
Geognosie der Pariser Gegend verfolgt in dem Uten Mem. 
(gedruckt in den Mem. de l'Acad. v. J. 1767) und im 
3ten Hern. v. J. 1764. , 

* Als die Frucht einer geognosüschen Reise durch 
Deutschland und Polen erschienen das Mem. sur la na- 
lure du Terrain de la Pologne £m den Mein, de l'Acad. 
v. J. 1762), begleitet von einer geognosüschen Charte, , 
wo vier Formationen angegeben sind: a) die Bande 
schislcuse et metaltique mit dem Sandomirer Gebirge 
und den Karpathen, b) die Bande saline, mit Steinsalz 
und Salzquellen längst den Karpathen, c) die Bunde 
marneuse oder das Flützgebirge und d) die Rande sab- 
loneuse oder das Diluvialgebilde, wo zuerst auf die Fre- 
quenz der grossen Bollsteine in- den sandigen BJbenen 
aufmerksam gemacht wird; ferner das Mem. sur le* 
mines de sei de Wieltlvka (m den Mem. de l'Acad. v. 
3. 1763), wo schon die Petrefacte in derHalda erwähnt 
werden , die erst wieder ganz neuerlichst berücksichtigt 
sind und die Obtä-eal ions mineralogiques fa'tlesen Fran- _ 
ce et en Allcmagne (in den Mem. de l'Acad. v. J. 1763), 
wo die auf dem Wege über Strassburg, Stuttgard, Mün- 



43 

chen, Wien, durch Mahren und Schlesien eingesam- 
melten- geognostiachen Bemerkungen mitgeÜieilt werden/ - 
■ Fortwährend beschäftigte ihn die Anfertigung ei- 

' r.er ganz speciellen petrographischen Charte von Frank- 

, reich; er verband sich deshalb erst mit Lavoisier, 
dann mit Monnet und kündigte auch 1775 einen Aüm 
mineraloqique de la France an, der 30 illumjnirte Blät- 

1 ter enthatten sollte,, von denen aber nur sehr wenige 
erschienen ; dagegen lieferten sie : Atlas et destfiption 
mincrelogiifue de la France, Pari» 1780 mit 45 Charten, 
denen 1790 noch mehrere folgten und die 1799 als Col- 
leetion complete de tautet tet partie» de t ' Alias mine- 
ralogique, qvi int ete faites jusqu" avjourd'hul, von 
neuem erschienen. Die Gesteine sind nicht durch Far- 
ben, aber höchst sorgfaltig durch Kelchen angegeben. 
Diese eben so genauen, als mühevoll entworfenen, zur 
Zeit noch nicht übertroffenen Charten worden bis jetzo 
viel benutzt, aber wenig genannt. U überschaut man 
diese Arbeiten, diese unendliche Masse von Beobach- 
tungen, so erstaunt man über das, was Guettard auf 
einem Wege ausführ.te, wo- er -noch keinen Vorganger 
halte, und dieses erwägend, mochten seine Leistungen 
kaum durch einen andern Geognosten auch aus der 
spätem -Zeit verdunkelt werden. 

Woher der f Name Granit stammt , ist noch nicht 
ermittelt, aber schon in früher Zeit wurde er von den 
italienischen Bildbauern gebraucht, denn And. Cae- 
salpinus fuhrt ihn in seinem Buche De melalticis v. J. 
1596 üb. 11. Cap. XL unter den Marmorarten oder po— 
liturfähigen Steinen auf. Seit der Zeit wird er oft er- 

, wäbnt, aber- eine bestimmte geognostische Bedeutung 
erhielt er besonders durch Guettard, der in dem Mein, 
sur les Granite» de France ," comparee» ä ceua d'Egypte 
v. 3. 1751 zuerst die Aufmerksamkeit auf die französi- 
schen Granite lenkte. 

Zu seinen wichtigsten Arbeiten gebort auch das 
Mem. sur quelques montagnes de la France i/ui oni 
.ete Volc'ant, gelesen den 10t eil März 1752 (gedruckt 



In den Atem, de FAcad, v. J. 1781)» wo er durch kitte 
Beobachtungen nachweist, dass die Gebirge von Volvic> 
Puy de Dome- und Munt d'or offenbar alte, erloschene 
Vulkane waren, denn man fände hier ganz dieselben 
Gesteine, als bei den brennenden, gleiche Laven, Bims- 
steine, Puxzolane etc , oft könnte man auch, wie bei Vol- 
vie, deutliehe Larastrüme unterscheiden; er beschreibt 
viele der dortigen Pic's näher, zeigt auch, das» Schie- 
fer, Granit and ähnliche Gesteine, im Feuer- behandelt, 
unter gewissen Verhältnissen analoge biinsstejn - oder 
lavaartige Hassen lieferten. Den säulcnartigen Basalt 
reebnete er aber nicht zu den vulkanischen Gesteinen, 
sucht auch spater (In den Atem, mir tiifferente* parties 
de laPhysiifue v.J. 1774) auszuführen, dass so regel- 
mässige Formen nicht durch Feuer, sondern durch Kri- 
stallisation entstanden sein würden. 

So war die wichtige Lehre von den erloschene« 
Vulkanen, von alten vulkanischen Gesteinen begründet, 
die bald- sich bestätigte und erweiterte. Der Prot Jac. 
Monte« in Montpellier (geb. 1722, gest. 1782) zeigte 
in seinem Mem. mtr un grand nombre de» Volcan* 
steint*, qu'on trouve dem* la bas Languedoc (in den 
Atetit. de l'Acad. de Paris v. J. 1760), wie reich das 
südliche Frankreich an solchen Vulkanen sei und war 
der Erste, der speöell auszuführen suchte, dass der 
Basalt aus Granit entstanden wäre, wobei er seine oft 
prismatische Form erhalten habe. Die alten Vulkane 
- der Auvergne beschrieb auch Aut. Grimald Könnet. 
(geb. .1734, gest. 1818), dessen Antheil an den Guet- 
tardschen Charten eben erwähnt wurde, in einem Mem.' 
v. J. 1766 und ausführlich in den Mem. nur lex debris 
des Votcans d' Auvergne et mir les Rodie* aui **u trou- 
vent (im Journal de Physique 1774 — 1788), gab aiich 
noch in späterer Zeit Nachträge indem Journal des 
nänes Nr. 64. v. J. 1802 ' 

- Sehr eüiflussreich waren die Arbeiten von Nie. 
Des mar est (geb. 17&, gest. 1815), Prof. der Künste 
und HnV'vi.*- m V-eb* der 1763—1766 das ""■ ' 

,-" ' . - • Google 



45 

Prankreich nnd Italien bereiste. Sehr häufig traf er 
hier den Basalt, der für eine neptunische Kristallisa- 
tion gehalten wurde, im innigsten Verbände mit vul- 
kanischen Gesteinen, nnd vielleicht ahnend, 7,11 welcher 
wichtigen Rolle in der Geoguosic diese Gesteinart be- 
stimmt sei, war er vorzugsweise bemüht,. die Verhalt- 
nisse und Entstehungsart derselben genau »1 ermitteln. 
Wie Guettard erkannte er in der Aurergne eine 
Reihe von ausgebrannten Vulkanen und alte geflossene 
Lava, die wohl zo oberst schlackenartig, übrigens aber 
basaltisch, porphyrartig oder der vesuvisc&eri Lava ähn- 
lich sieh' zeigte. Er beobachtete, wie der ausgezeich- 
netste, oft säulenförmige Basalt bald deutlich auf vul- 
kanischer Asche lagere, .bald von dieser »ingehflllt, 
bald stromartig ' geflossen war, überall aber den Cha- 
raeter einer ursprünglich flüssigen Masse trug. An- 
derntheils überzeugte er sich, wieder Basalt in Por- 
phyr (Tracbyt) , dieser aber in den unterliegenden Gra- 
nit übergehe. Er zog ans allen beobachteten Thatsa- 
chen den Schluss, dass der Basalt in der Anvergne 
nicht ans dem Wasser entstanden, sondern analog den 
Laven als feurig flüssige Masse aufgetrieben sei, die 
ihre jetzige Form beim Erkalten angenommen habe; 
dass ferner ans dem Granit def Porphyr (.Tracbyt) nnd 
aus diesem, durch noch höhere Schmelzung, der Basalt 
entstanden sei. Da er sich endlich von der Identität 
der französischen, italienischen, irländischen und deut-~" 
sehen Basalte überzeugte, so kam er zu dem wichtigen 
Resultate, dass aller Basalt vulkanisch sei nnd 
ein Anzeiger der Vnlkanität, weicht» noch da- 
durch unterstützt wurde, dass er die italienischen Ba- 
salte oft von ähnlichen Porphyren begleitet und die ve- 
snvianischen Laven oft gitnz basaltartig fand. 

Desmnrest ging nichts weniger als leichtsinnig 
beim 'Aufbau dieser wichtigen Theorie zu Werke; er 
(heilte sie zwar am 3ten Juli 176Ä der Akademie von 
Paris mit, aber erst nachdem er vielfache bestätigende' » 
Thajsachen vernommen halte, las er am Uten März 1771 



seine gehaltvolle Arbeit m extenso der Akademie vor, 
die dam unter dem Titel erschien: Atem, sirr i'origine 
et la nalure du Battüte a grandes polygones, detei- 
mine pär l'hUtoire naturelle de cette pierre, observp 
en Aucergne (in den Mem. de t'Acad. v. J. 1771, p. 705 
—775, v. J. 1772 p. 500 seq. und v. J. 177 i p. 599— 
671)j hierauf folgte noch: Atem, mr la Determination 
de quelques epoque» de la nalure" par des produits 
' des Valcan* et mr l'usage- de ee* epoques dans l'etude 
de» VolcamXci. loc 1779). 

Qesmarest verfehlt nicht, seine vielfachen geo- 
gnostischen Beobachtungen auf Charten zu tragen und 
entwarf über die Aurergne höchst specielle geognosti- 
sehe Chaaten; deren Herausgabe aber durch die Re- 
volution so verzögert wurde, dass sie erst lange nach 
seinem Tode erschienen, unter dem Titel: Charte topo- 
graphique et viineralogique dune partie du Dep. du 
Puy.de Vorne, etc'par Desmarest, publie par Detma- 
resi fds, Parti 1823, bestellend aus 1 General - und 
Special- Charten. 

Vorzugsweise durch diese Arbeiten von Desma- 
rest wurde die Lehre von der Vulkanitat des Basaltes 
begründet und fand bald allgemeinen Eingang. 

Die Vulkanitat der basaltischen "Gebilde im Breis-- 
.gau, ohnweit Freiburg, zeigte zuerst der Baron Diet- 
rich zu Strassburg in seiner Descripi'tcn d'un Volcan 
decouvert 1774 pre* le vievx Breisach. (Journal de 
Physique 1783). Mit grossem Eifer beobachtete Bar- 
thulemlFaujas de St. Fond (geb. 1742, gest. 1810), 
Prof. der Geologie zu Paris, die vulkanischen Gesteine; 
er war der Erste, der Vivarais und Velay naher un- 
tersuchte, Gegenden, In die Desmarest nicht spe- 
ciell eingedrungen war, wo er sich auf das vollkom- 
menste von der Vulkanitat des Basaltes überzeugte; 
vorzüglich war es der Col d'Aisa in Vivarais, welcher 
alle Zweifel gegen die neptunische Entstehungsart be- 
seitigte, indem man hier einen weit fortgeflossenen La- 
vastrora auf das deutlichste verfolgen konnte, der aus 

- L „zedXoogle 



. den schfinsien Basaltsftolen, nach eben aber ms blasi- 
gen Schlacken besteht. Eine grosse Reihe schöner Be- 
obachtungen legte Faajas Bieder in seinem Pracht- 
werke : Recherche* nur le* Veldan» etektt* du V'rcaraix 
et VeUty 1778, mit vielen, der Natur treuen Kupfern. 
Er durchreiste nun in geognostischer Hinsicht auch Eng- 
land etc. und fand überall seine Ansichten vom eigent- 
lichen Basalt bestätigt, unterscheidet von diesem aber 
den, von Schweden her bekannt gewordenen Trapp, 
den er für ein bestimmt neptunisches Gebilde hielt und . 
setzte dieses näher auseinander in seinem Essai *ur 
l'histoire naturelle de röche de Trapp f. J. 1788 (2te 
Aufl. 1813). Er lieferte in dieser Zeit noch: Bitloire 
naturelle de ßuuph'me, 4 Vol. 1782 und Mineralogie' 
des Votcant, ou Description de taute» suhstance* pro- 
duitet par le feu xouterain 1784. 

Wie nun erst die Aufmerksamkeit auf die erlo- 
schenen Vulkane gelenkt war, so entdeckte und be- 
schrieb man immer mehr, so: de Mortesagne die von 
Prudelles; P. Laurent de Janbert die von Montpel- 
lier [Mein, de lAcad. de Paris 1779); Conte de Chap- 
tal gab: Description d'un Votcan en Geeauden, 1781 
und Chauvin: 8ur le Votcan de Maren dam lesCe- 
vennet 1782. 

Als ein etwas überspannter Vulkanist dieser Zeit 
erscheint J. L. Giraud Soulavie (geb. 1752, gest 
1813) f erst Abbe, dann eine bedeutende Rolle in der 
Revolution spielend ; er durchreiste 1778 die Auvergne, 
machte hier schätzbare Beobachtungen, hegte aber die 
Idee, dass die vulkanische Thätigkeit der Erde auch 
mit dem innern Sein des Menschen in einem gewissen 
Zusammenhange stehe (welche neuerlichst wieder H. 
Steffens in seiner Schrift: Alt und Neu augedeutet 
hat). Weil in den basaltischen Gegenden die Atmos- 
phäre besonders feucht und elektrisch ist, so meint er, 
dass hier auch die Menschen mehr aufrührerisch und . 
ihrer Religion wenig ergeben wären, die Vernunft aber 
doch über das Sinnliehe gebiete etc. Er edirte: lli- 

'•'".- ' ., Google 



48 

»lohe nat. de la Franee meridionale t l.partie; Becher^ 
ehe* *ur' la Mineralogie du Virara'u, de l'Auvergne, 
' du Vetcy etc. 1783. 7 Vol. mit vielen Kupfern. Der 
4te Uli. erschien auch unter dem Titel: Cltronologie 
pkytlqne de* erupüon* de* Volean* de la France me- 
ridicnale 1781; den Vulkan bei Boutaresse beschrieb er 
im Journal de Plty*ique v. J. 1783 und den bei Drei in 
in Biirgund in den Nouv. Mem. de Dijon r. .1. 1783. , 

Die erwähnten Geognosten hatten die Felsgesteine 
ans dem Gesichtspunkte ihrer relativen Lagerung be- 
trachtet. II o tue de I'Isle, in dem Appendix zu sei- 
ner Crystallographie v. J. 1783, theilt sie, ganz abge- 
sehen hiervon, ans einem mehr mineralogischen Ge- 
sichtspunkte, bloss nach ihrer Bildungsart ein, in : 1) Ho- 
che* mclangee*, formee* par erysfaUlsafion , als Gra- 
nit, Porphyr etc.; 2) Roch. viel. for. par trantport ou 
Infiltration, wie Breccien etc. »nd 3J Rock. mel. for. 
par depof* non crystaUlteea, als Kohlen, Schwefel, 
Sand ete. 

Wie Gtiettnrd in Frankreich, so glänzt m Ita- 
lien sein Zeitgenosse-Giovanni Arduino ("geb. 1713, 
gest. 1795), Bergwerks -Director im Vicentinischen und 
Toscana, dann zu Venedig Prof. der Mineralogie und 
Metallurgie,' einer jener seltenen, scharfen nnd klaren 
Beobachter der. Gebirgsverhältnisse im Grossen. Er an- 
te vielleicht mehr durch Wort als Schrill einen bedeu- 
tenden Einflnss anf die sich bildende Geognosie ans, 
denn er -war" der Mittelpunkt für die Naturforscher, die 
Italien bereisten; ihnen iheilte er seine Ideen mit, die . 
sie welter verfolgten und mit Vergnügen liest man den 
gegenseitigen brieflichen Austausch der Ansichten in 
der Cniresnondenz von Arduino, die sich zum Theil 
in dessen Sammlung kleiner Abhandlungen findet, die 
1778 in das Deutsche fibersetzt wurden. Er war der 
Erste, der die grossen geognostischen Formationen, die' 
er fixirte, mit den Jahresringen der Baume verglich, 
der die Natur der erloschenen Vulkane, wie sie den 



4?' 
Pass der Alpen, begleit«, «kannte imd durch bestimmte 
Taatsachen nachzuweisen, suchte, dass mit deren Tha- 
tigkelt die Erhebung der Alpen in Verbindung gestan- 
den haben würde, der die Analogie der kriätuilinischejt 
Urgebirge und der v'ulkaniscaen Gesteine auffasste. 

Ja einer Abhandtong in dem Giornale del (ir'ml- 
liat.v. J. 1759 über die Gebirge in Padna, Verona und 
Vieeuza, sowie* in 2 Briefen au Valisnerl in Pudua, 
abgedruckt in der Racolia ä'Opmcoli filmofici, presto . 
üimmte Gcchiv. J. 1M0 fanf welche. sieh, auch Fer- 
ner in seisen Briefen, aus WeisehLand bezieht) unter- 
scheide, er: 

A. Monte« primaria als: s) das eigentliche Urgebirge 
ohne Petrefaete, bestehend aus glasartigen, kalki- 
gen, glimmerigen Gesteinen, Porphyren, Hasalten 
etc., was eine Schmelzung erlitten und erhoben sein 
wird; b) das vermischte schiefrige Gebirge, mit 
wenig Petrefacien , reich an Erzen , durch Wasser . 
und Feuer gebildet. 

B. Monte* aecandarii, als das Product des alten, Mee- 
res, reich an Pefrefactea. , . 

C. Monte» tertiarü, als 1 Mergel, Th«n etc., mit einer 
nnermeseliehen Menge run Scethierresten. ,■ 

Dallas Sediment der Ebene. 

E. Das vulkanische Geb-irge. . ....■_-' 

In einer Abhandlung im Giornale Italiana v. J. 
1765, No. 26 n. 40 (auch Italienische Bibliothek, Leip- 
zig 1709. I. p. 350) weist Ardaino mit Bestimmtheit 
nach, dass die basaltischen Massen im Veronesischen 
etc. wirklich vulkanischer Natnr sind, and in einem Auf- 
fsatze vom 12ten Hfirz 1700' (Sammlung seiner Abhand- 
lungen, deutsche Uebersetzug r, J. 1778. p. 111.) wird 
gezeigt, wie- durch das Hervortreten dieser Gesteine die 
äussere Kalkkette der Alpen gehoben und zertrümmert 
sei; welches' weiter ausgefihrt wird in den Lettera cir- 
ca gi'mcendici &antidii**imi Vukam neue. Memtqgnt e 
Aipi Vieentkl -etc. (in dm Mem^delltt Soc. iialitma VI.) 
und dem Saggio fisico - minerabgico dt Uitto^gia e 



' Orognoita v. 3. 1774 In der Hdeöttn dt Menurle eM- 
mico - mhieralogieke v. J. 1775 wird die Veränderung 
hervorgehoben, welche der Flotzkaik durch die vulka- 
nischen Agentien erlitten hat; hier spricht der Verfas- 
' »er bestimmt von vulkanischem Marmor und Breceien; 
In den O»serr&%ione thhniche topra alcimi foztMi v. J. 
1779 entwickelt er scharfsinnige Ideen über die Bildung 

■ der Gesteinart, die wir jetzo Doiomit nennen; er glaubt 

'aehmlich, riass die Talkerde Cmagneäa) nur eine be- 
sondere Form der Kalkerde sei, die man (im Dolomite) 
nur da finde, wo vulkanische Phänomene statt gehabt, 
wodurch diese Kalkmassen erhoben wurden. Hier wird 

'auch p. 16 mit Bestimmtheit angeführt, daas gewisse 
- - Arten von Granit (der GraniteHo) vulkanischer und sehr 
neaer Entstehung waren, da man sie auf neptunisch 
gebildeten Kalkstraten liegend lande. Diese Gegen- 
stande behandelt auch das Mem. wpra varie produ- 
%hmi voUunich« mlnentli e fouxitf vom J. 1782. Eine 
geognostische Beschreibung der Gegend von Lateran 

- ha Bömfect.en, and besonder« der dortigen Alaunwerke 
und des Alaunsteines, gab Arduina in den Mem. de 
TAeademie de Paria v. J. 1777. 

Auch Festari, Fortls und andere italienische 
Geognostcn dieser Zeit erkannten die Yulkamtat der 
basaltischen Gesteine. 

f.». 

«■twick*U»i d«r «j»H».Hif l.t. «••■•Dii> in t. £ l. u J in der 
Keit voa lltS.hii um <!*> Iihr 1185. 

In England gesehaa in dieser Zeit für die allge- 
meine systematische and theoretische fieognosie wenig 1 
Bemerkensweithes ; einzelne Gegenden worden naher 
■ntersaeht, man war aufmerksam aof die - Folge der 
Straten, ohne sie aber in bestimmte geognoatisehe For- 
matlanen tu grunplren; Wahrend in Frankreteh mehr 
rtte grossen AWheihwgeu ins Auge gefasst wurden, 
hielt man sich tn England mehr an die AhtheHungeji 
den PlötAgebirges. 

. 'l „UzedDyGöOglc - 



?f 

', John Michel .gibt 1h seinen Conjecfure* of the ' 
cause of Erdquaque* (in den philo**, Trantact. v. J. 
1760) einen Durchschnitt von den Straten in England, 
mit Angabe von der ungefähren Mächtigkeit derselben, 
ohne eine nähere Beschreibung derselben zu. liefern; 
Er erwähnt als Folge von oben nach unten: 1) Chatte 
'(Kreide), 2) doli, 3) Sand of Bedfordshire , 4) JrWt» 

_ fand bimeslone, 3) Uas, 6) Sand ofNewmark, 7) ited 
marl, 8) Gravel of Shereteood , 9) Cval stiala- John 
Whitehurst (gebt 17'4, gest .1788) .gibt in seinem hk~ 
quiryjnto the original State and fortiuHion af the JKarlh 
vom J r 1778 gute Beobachtungen und Profile über die 
Strikte« in .Derbyshin; und. Irland} als dortige (.ältere) 
Strateafolge nimmt er an : 1) Kalk mit Petrefacten und 
Erzen, wechselnd mit Thonschiefer, durchsetzt von rul-' 
klinischem Toadstone; darauf folgt: 2) Mittslone gr'il, 
welches Stratensystem hier, zuerst unter diesem Namen 

\erscheint;. darauf 3) die Goal strata. 

Die Vülkanit&t des Basaltes wurde athnahlig auch 
in England anerkannt, Abraham Trembley (geb. 

'1710, .gest. 1784) zeigte iu den- philo*. Träntact. v.J. 
1757), dass das Gestein, welches den Riese'ndamm in 
England bilde, häufig «w Rheine, bei Trier, jC'obi etc., 
auch in Sachsen vorkomme, lässt sich aber noch nicht 
auf die Entstehungsart . der Basajte . ein. Sir Will. 
Hamilton (geh, 1729, gest. 1801), seit 1761 lange 
englischer Gesandter, in Neapel, wo er ein sehr aus- ' 
fithrliches Werk, über den Vesuv lieferte, war Vulkft- 
ntst iuid .beschriet», zuerst (in den pjulo*. Trat&act. v. 
J. 1778) die erloschenen Vulkane und Basalte .an den 
Ufern desRhefres. Der Es«. ,1.4 t rang* [gk% 175% 
^est. 1799), englischer Resideat in Venedig, gab Lu den 
philo*. Tramoct. v. J. 1775 die Besen reUnuig von zwei 
Riesej»wcg?n «der Gruppe» säulenförmigen BasaUe*, 
wn gezeigt wird,, dass die Basalte der Eugaueen in ior 
nigster Verbindung mit dem Gramtello (Trachyt) vor" 
kommen, vulkanischen Ursprunges sind, und sich ganz 
wie in der Auvergne vorhalten; 1778 sehrieb Sf-.ßf 
4 * 



5a . 

nwnti colonari deÜQ dato Vetteti. 3. Whitehurnt, In 
dem eben erwähnten Werke, hält den Basalt, wie den . 
Tondstone, für vulkanisch und zeigt, dass die Basalt- 
spulen den Biesendammes nicht durch Kristallisation ent- 
standen sein kOnnen. 

■ •: * 3 * 

UM hit mm df J.kr litt." 

Ein' wesentliche« Verdienst erwarb sich der grosse 
Mineraloge Axel r. Cronstetit, indem er der Erste 
war, der In seiner schwedischen Mineralogie V- J. 1738 
rnn den 'eigentlichen, einfachen Mineralien die meist 

, gemengten, die Gebirge zusammensetzenden Felsger 

- steine absonderte, diese für sich betrachtete und da- 
durch die eigentliche Mineralogie von der ,Geognosie 
(rennte. Die Felsgesteine beschrieb' er zwar mit Gc- , 
nAuigkeit, rheilte sie aber nicht in Gemässheit der Lfi- 
gernngs Verhältnisse, sondern ans einem mehr minera- 
logischen Gesichtspunkte, nach ihrem Gewebe ein, in: 

. A. Saxn compotita, alsOpMt, Gestellstein, Markstein, 
Wetzstein, Schneidestein, Porphyr, Trapp etc. mit Ba- 
salt, Mandelstein und Granit. B. fraxa conglutinath, 
wo die Theüc Licht von gleichem Alter der Entstehung 

• sind, als Breccien, Sandstein etc. Hier wird zuerst 
der Trapp- in das System aufgenommen, der bald viel 
besprochen wurde; sein Name ist schwedischen -Ur- 
sprunges und kommt von Trappa, die Treppe, her; er 
mag lange von den Bergleuten gebraucht sein, in die 
Baehersprnchc wurde er erst ron Wallerius (1747), 1 
Liiine C17+S) und Rinnmann (Schwedische Abhand- 
lungen XVI. r. J. 1754) eingeführt, indem man damit 
titeil« die gangartigen Massen' von Sahlberg etc. be- 
zeichnete, theils die obern Straten von Ktonekulle eta, 
die ein treppeufärmiges Ansehn haben. Cronsfedt 
trennte davon den Grünstein, bei dem man Horn- 
blende und Glimmer unterscheiden kann. 

Der 'fein« Analytiker Tobern Bergmann, Prof. 
der Mineralogie zu Upsala (geb. 1735, gest. 1784), gab 

:■ '.' ., Cookie 



hl seiger treßkhen physikalischen Erdbeschreibung r. . 
J. 1769 tiich Nachricht vom. inoeni Baue der Erdrinde, 
wo die Felsgesteine eingetheilt werden, in: A. Ur- . 
oder Ganggebirge ehae Petrefacte, als Granit, fcpr-» 
nlgcr Kalk, Ursaudstein etc.; B. Flötzgebirge voll 
Petrefacte, mit Kalkstein, Trapp etc.; C. zusammen-, 
gekittete nud D. vulkanische Gesteine. Kr 
ist wohl der Erste, der die Urgesteine als das Pro-, , 
ducf betrachtet ■eines ersten, rein chemischen und des- 
halb rein kristallinischen Niederschlages; das Flötege- 
birge aber als' das Prodilct eines chemisch - mechani- 
schen Niederschlages, welche Idee spater Werner 
weiter verfolgte. Eine neue Theorie stellte er vom- Ba- 
salte auf, den er nicht, wie Des märest etc., seinen, 
Lagernngsyerbältolssen gemäss, sondern vorzugsweise 
seinem chemischen Verhalten nach- betrachtete. . In sei- 
ner schönen chemischen Abhandlung: De produdit .vulr 
cambux v. J. 1777 zeigte er, , dass der Trapp der Schwe- 
den und der Basalt der Insel Staffa etc. sich ganz; gleich 
verhalten; da nun jener, kein vulkanische»; Gestein sei, 
so schloss er, dass auch der Basalt nicht, vulkanischen 
Ursprunges wäre, wofür, nebst seinem- chemischen Ver-, 
halten, auch sein äusseres Verhalten spreche, da er 
gar nicht porös und schlackenartig, wie die i.ara vor- 
'• komme, nnd mancher Mergel auch eine säulenförmige 
Absonderung zeige, ähnlich der des Basaltes. Grossen. 
Einflnss hatte diese Arbeit auf die spätere Theorie 
Werners. 

Pet. Mira. Pallas (geh. 1740, gest. 1811), Aka- 
demiker zu Petersburg, richtete hei seinen grossen Rei- 
sen das Auge immer auf den Bau der Gebirge und ge- 
langte zu der Ansieht, dass die grossen Geoirgssyste- 
me in ihrem .Kerne, wie in ihren höchsten Gipfeln, stets 
aas, Granit beständen, welcher daher als das. erste 
and eigentliche Urgestein zu betrachten sei, au» 
dessen Zertrümmerung alle jüngere Felsmassen ent- 
standen wären. Dies entwickelte er ausführlich, in sei- 
nen (tbserrat'wu mr Iti furmation Jet mmtaijne* et 



5* 

leg ehmtftmctit arrfrtes äu Globe v. J. 1777, wo zuerst 
dem GratAte eine besonders ivlehtige geologische tie-' 
dentung gegeben und folgendes System ausgeführt wird: 
A. Graßr*, oder &»h Urgehirgc; B. Schiefergebirge oh- 1 
ne Pefrefltcte; C. Kupferschiefer, Sandstein und andere 
Plötxe; I>. die durch die SündHwth entstandenen Straten' 
dritter Ordnung von Mergel, Gypsetc.} E, vulkanisches 
Gebirge. 

I *. 

faibildu»* Ar.* irat»aatJaab«> G*t>f natie in niultcblnud uud. 



Die deutsche geognostische Litteratur dieses Zeit- 
raumes eröffnet auf würdige Welse Juh. Gottt.Leh- 
inann (gest. 176?), Bergrath m Berlin, später Etats- 
rath 7.u Petersburg, der, ausgerüstet mit theoretischen 
und praktischen Kenntnissen, einen grossen Theil von 
Deutschland geognostlsch durchforschte und , die spe- 
cialen Verhaltnisse genau berücksichtigend, mit hellem 
Klicke auch die allgemeinen anffässte. Sein Versuch 
einer Geschichte des Flötzgebirges,' Berlin 1756, ent- 
halt die erste durchgeführte Geognosje vom nördlichen' 
Deutschland , baslrt vorzüglich auf die Ergebnisse des 
Kupferschiefer- und Steinkohlenbergbaues. In der Vor- 
rede beschreibt er mit Umsicht die nordische Ebene 
und characterisirt dann nachstehende Gebirgsfolge : 

A. Ur- und Ganggebirge ohne Petrefacte, mit ge™ 
neigten Schiebten, \1tle# Eise» und Gingen. 

B. Vtötagebirge-, und »war: 

I) Ältere Reihe (oder das SteInkdhlehg«Mrge), als: 
■ . i) dös »He rotfce Todte, b) blauer Schiefer, c) Stein- 
kohle, d) Dachgestein derselben, e> blaues, san-' 
(Hges- Gebirge, f> efefensclHissIg*s, rofhea Gebirge. 
t) jüngere Reihe, als: A) das wihre rothe fodte' 
" (des MansfeMischen Bergmannes), b) blauer'Thon, 
c) kalkiger Thon, d) Kupferschiefer, e) Kauim- 
gchaale, f J »fittelberg, g) Dach, b) Fäule, i) Zech- 



M 

stein, k) Raucb-waclce, 1) Alabaster und StinUtcta, 

Di) Dammerde. 

Der Verfasser war der Erst* in Deutschland, der 
die Stratenfolge durch ein geegnostisches Profil an- 
schaulich machte,, welches die Verhältnisse im Saal- 
kreise und Mansfeldischen darstellt. . Die ähnliche Gc- ' 
gend von llfeld am Harze beschreibt er in der Abhand- 
lung : von den Blumenabdrücken in Schiefer CMern de 
l'Acad. de Berlin. VoL 12.)- Später lieferte er in Pe- 
tersburg sein Specimen orographiae generalia tractut 
montium primär, globuai mstrum peragentes titlent. 
1762, wo die Verbreitung und der Zusammenhang der 
Ürgebirge dargelegt wird, welchen Gegenstand schon 
früher and zuerst Ph. Buache in seiner Geographie 
• pltysifftie v. J. 170(2 behandelt hatte. 

Diese ersten Grundlinien der deutschen Geognosie 
wurden bald sehr vervollkommnet durch den verdienst- 
vollen Jon. Christ. Fiichsel (geb. 1722, gest. 1773), 
fiirstl. Hofmedteus zu Rudolstadt, der viele Jahre hin- 
durch Thüringen durchwanderte, allein in der Absicht, 
die geognostisch - geologischen Verhältnisse zu erfor- 
schen. Er wird der Erste gewesen sein , der eine aus- ■ 
gedehnte, rein geegnostische Sammlung, anlegte, die J. 
Hau. Schröder in seinem. Journale für Liebhaber 
des Steinreiches II. p. 506 mit dem Bemerken erwähnt, 
dass hier alle Steinarten in eben der Ordnung gelegen, 
in welcher sie in den Bergen schichtenweise überein- 
ander -angetroffen würden; gern. habe der Besitzer diese 
den Fremden demonstrirt und sie bei seinem Tode der 
fürstl. Sammlung einverleibt. Füchsel war auch der 
Erste in Deutschland, der eine geognostisch-petrogra- 
phische, sehr detaillirte Charte Über den von ihm un- 
tersuchten Landstrich anfertigte. 

Sie Resultate seiner gründlichen Forschungen leg- 
te er in den Acten der Erfurter Akademie vom J. 1761 
nieder, in der ausführlichen, trefflichen Abhandlung: Jti- 
ttariu ierrae et muri» ex hittoria Thur'mgiae, per mon- 
iium .dencriptionem eruta; begleitet von Profilen, und 



Äff,. • ' - , 

Charten, führte aiich menrere der hier dargelegten' Ideen 
weiter aus in seinem Entwürfe der ältesten Erd- und- 
VÖlkergescMchtö r. J. wVa 

' Diese Arbelt zeichnet sich nicht aHein durch die 
Menge scharfer Beobachtungen ans, sondern -vorzüglich < 
durch die logische und wissenschaftliche Behandlung 
des. 'Gegenstandes';' bisher waren die Flirtze nur nach ■ 
den Angaben des Bergmannes aufgeführt, Füchse! 
(heilt sie. hier geognostisch ah, nud sachte eine scharfe 
geognostische Terminologie zu begründen, auf die sich 
spater Werner stützte. Er unterscheidet und definhf: 
ttrata oder Schichten , sitvg oder Lager lind teties mon- 
fänu (Formation); gebildet durch einen Haufen verbun- 
dener Schichten, entstanden anf gleiche Art, als Mon- 
te« ab eadem masta eodemque modo conttnieß, also' 
als das Product gleiehwärkender Ursachen in einem 
bestimmten Zeiträume. Diese Formationen sind nicht 
scharf ron einander getrennt,- sondern verhindert sieh 
auf der Grenze durch Uebergänge oder Zwischenlager, 
die teriex ittdvmM* genannt werden: Er ermittelte zu- 
erst in Deutschland, dass die Verschiedenen Formatio- 
nen sich durch einen eigentbftmllchen petrefactologischen 
Character auszeichnen, die Steinkohlen dnreh Land- 
pflftnzen, der Zechstein durch Gryphyten , der Muschel- 
kalk durch Amraoriiten etc., dass manche Formationen 
nur Beste von Land-, andere nnr von Meerorganismen 
enthalfen und führt aus, wie die unter so verschiede- 
nen Verhältnissen gebildeten' Meer- und LamHbrmatiO- 
nen bestimmt mit einander wechsellagern, was erst in 
der neuesten Zeit wieder zur Sprache gekommen jst. 
Dieses so schwierig in lösende Pröhlem führte ihn zu 
eigentümlichen geologischen Ideen, zirr Annahme von 
sich wiederholendem Einstürzen des festen Landes. 

Er stellt folgende Belhe von Formationerf und'Zwi- - 
schenlagern auf : X) das Grundgebirge, mit steil aus- 
gerichteten Schichten; 2} das rothe, todte Lager, 
das auf die Autorität von Lehmann angenommen wird, 
bis bs näher beobachtet sei; 3) die Steinkohlenfor-- 



matlon-, erfüllt inii aaslaadiachen Sampf- and Wald» 
gewachsen , die von einem alten feste» Lande heratsss-; * 
■n, das durch eine ErdcevoluÜon verwüstet wurde;! 
4) der Alaunschiefer, ei» wenig bedeutendes Z\vi- v 
sehenlager; 5) das blaue schläfrige Gebirge, obh> 
ne Petrefacte;' 6) dns rothe Schaalgebirgi.', iniö 
Marmor voll Seemiischeln und 7) das wei.sse Scliaal- 
geUirge, ohne Petrefacte, das mk Nr. Ä n. 6 ein- zu- 
sammenhangendes Ganze oder eine Formation ItBdet;, 
8) das weisse Gebirge, ans sandigen and t honigen, - 
Straten, ein Zwischenlager ohne Petrefacte; 9) der b\~' 
tnmiuöse Kupferschiefer, mit Süss Wasserflächen^, 
10) dunkler Mergel^ mit Stöcken (nicht Lagern! von 
Gypsund Alabaster, ein Zwischenlager, auf festem Lau-' 
de gebildet;- - 11) das mehlbatzige Kalkgebirge, 
aus porösen, mehlbatzigen oder dichten, dunklen, bitu- - 
minösen Straten, durch riete Gryphiten eharacterislrfr 
und in einem ruhigen Meere abgesetzt; 12) dasHaupt-- 
SaiKfsteingebirge, mit Thongatten , ohne Kalkflötse 
nnd Petrefacte, gebildet durch allmähllge Anhäufung von 
Sand und Schlamm; 13) rother Mergel mit Gyn«, 
ohne -Reste 'von Seethieren, mit Elephantenknochea in 
den obersten Lagern ; gebildet aus rothem Schlamme; 
14) Muschelkalk, characterisirt durch- Ammonkeny 
NantUiten, Terebrateln etc., entstanden aus allmähligeaf 
Absfttzen des Meeres. 

Unzweifelhaft entspricht Nr. 1 «. 2> dem Gangge- 
birge, Nr. 3 unserer Stelnkohlenforbiatien, Nr. 4—7 den 
Schiefern, die am Tfaüringerwalde mit der Steink»blen~ 
formatlon verbunden vorkommen, Nr. 8 dem Weisslie- 
genden, Nr. 9 dem Kupferschiefer, Nr. 10- dem Maas- 
" feldischen Zechsteine, Nr. 1t der Ranchwacke, Nr. 12: 
dem bunten Sandsteine, Nr. 13 dem rotten Letten über 1 
demselben, oder dem Kommergebilde, Nr. 14 unserem' 
Muschelkalke. > 

Richtig ordnete Fach sei die grossen Hauptfor- 
mationen -von buntem Sandstein und Muschelkalk, die 
Lehmann aberseheii hatte, in da« System ein, und 

:. Google 



führte fiberhaupt das geognösüsche Gemflhtdc von Thü- 
ringen etc., das durch Lehmann nur in allgemeinen 
Umrissen ■ angedeutet war, so vollkommen aus, diiss 
erst nach Verlauf von 60 Jahren wesentliche Veratide-. 
rangen daran vorgenommen wurden; die norddeutsche 
. Plötziblge stellte er so. dar, wie sie 30 Jahr« später 
Werner gab. Seine geognostische Arbeit zeigt sich 
durchaus a!s das Resultat von emsigen, klar aufgefass- 
ten Beobachtungen, welche die grosste Anerkennung 
verdienen ; aber er legte sie nieder in einer wenig ver-; 
breiteten Gesellschaftaschrift und in lateinischer Spra- 
che, lebte stiH in einer kleinen Stadt , hatte keine Schw- 
ier, die seine Lehre verbreiteten, und so kam .es, dass 
sei» Warken wenig beachtet, sein Name bisher in der 
deutsche», von. Ihm zuerst ausgebildeten, Geognosie 
kaum genannt ist , wahrend die Namen Anderer hoch, 
gefeiert wurden, die viel weniger beobachteten und ihn 
nur bcnttrxlen; daher es wohl ab Pflicht erscheint, das 
lange «erkannte Verdienst hervor zu heben. 

Die «Ken erloschenen Vulkane und Basalte, die in 
Frankreich «ad Italien so grosse Aufmerksamkeit er-, 
regten, begannen um diese Zeit auch in Deutschland 
eine HaHe zu spielen und das Verdienst, ihre nähere 
firkeantniss anamregen, erwarb sich Rudolph Ehrig ' 
Haspe (geb. 1736, gest. 1794), Prof. au Cassel, der 
aber 1775 wegen Unterschleife von hier nach London 
entfloh. Zuerst machte er sieh bekannt durch sein Spe- 
eimert- hittorkte uaturaiit gtobi et terrae, praterpue de 
meto ematv nat'n kiMUii» et ex hie exaeiiax deteriftlt» 
• et ob*ervat*$ utteriut eeafiraumda Hovkwiui teUwri» 
hffHfhtm de örif/ine montiunt et corporim petrefaeto- 
rum v.J. 1763, wo er die geologischen Ideen venRob. 
Hook, von der Erhebung der Gebirge und Länder durch 
Vulkane, weiter verfolgte; ohne aber zu ahnen, dass er 
in der Nähe solcher alten Vulkane wohne; er hielt nach . 
noch den Basalt für eine neplanisehe Kristallisation. 
Nachdem nun. aber Guetiard (.1761) und Desma- 
resl (.1765.) in Frankreich viele alte Vulkane und die 

' " • ;MW GoogIc 



/ aß 

Vulkanitat des Basaltes nachgewiesen natteri, da ffber- ; 
zeugte er sich bald, bei einer genauen Untersuchung von" 
Hessen , dass es auch hier eine Menge erloschener Vul- 
kane gebe und der Basalt unleugbar vulkaaiadicn Ur- 
sprunges sei. Biese wichtige Entdeckung machte er. 
bekannt In einem Briefe an 'Meyer ih London, der tot 
den philo». Tmnmct. von J. 1772 abgedruckt wurde« 
auch in den deutschen Schriften der königl. SotietW 
von Göttingen v. J> 1771 , besonders aber In seinen i*- 
teressanten, an guten Beobachtungen reichen Beitra- 
gen zur aUeraltesten naturlichen Historie von Hessen, 
oder Beschreibung des Hahichtsw aldea v. J. 1774, und 
seit dieser Zeit Outd die rolkaaiache Theorie in Beutsch— 
und aUgeiaeiaerft Eingang. 

Den Kreis der wandernden Geognoaten, die weit* 
Landstreckea nur in der Absicht durchreisen, aai einen 
tiefem Bück werfen zn können in die StructnirerkahV 
jdsse des Erdkürpers, eröffnet Jan. Jac, Ferber (geh: 
'1743, gest. 179«), ein gehonter Schwede; er bereiste 
seit 1763 Schweden, seit 176» Deutschland (wo Ihm 
Raspe seine Entdeckungen nittkeilte), Böhmen, Un- 
garn, Frankreich und Hatten, wo er mit Ardttlnoy 
Guettard etc zusammentraf; ward 1774 Prof. der Na- 
turgeschichte xu Mitau, untersuchte 1781 Polen, ging 
1783 als Lehrer der Naturwissenschaften nach Peters- 
burg, kam 1786 als Bergrath nnd Akademiker nach' 
Berlin, ging 1788 in die Sehweite und starb in Bern. 
Seine verschiedeneu Werke enthalten viele schöne Be- 
obachtungen, besonders seine Briefe ans Welscblaud 
Über natürliche Merkwürdigkeiten dieses Landes, her- 
ausgegeben von Ignaz r. Born 1773, die mit folgen- 
den Worten achliessen, welche einen Abriss des dama- 
ligen geogoostUchen Systemes geben, das er sich er* 
baut hatte: „Es ist gewiss, dass der Granit die äl- 
teste, bekannteste' Felsart ist, auf oder an welchen sich 
'der Thonschiefer lehnt, er mag rein sein, greisig oder 
Hornschiefer ; dann folgen die secondairen Gebirge, ztt 
welchen auch der Alpenkalk gezählt wird." Er zeigt 



hiernach, wie dio «Uen Vulkane und Basalte durch die 
$alkalpen .gebrochen wären und Erhebungen verursacht 
hätten. 

- . Hehr systematisch sind die due JUemorie epaloUtrl 
dl mtervnziorü miiwralogkhe e orltlögrttficfie vom J; 
1772 (in der Racotta dl Ardulno etc. , auch 1788 )n das 
Deutsche fibersetzt), wo folgendes System aufgestellt 
wird: A. Granifgebirge; B. Schierergebirge; C. Flotz- 
geSirge von Kalk -Sandstein etc.; D. jüngere Ablnge- 
Hingen, als Monte* teriiaril und E. vulkanische Ge- 
steine, und die Heflexlom tur Fanciemite relative de» 
rochen el de* couchet terrevte*, rpt\ composenl la traute 
dm gläbr. terrettre (in den Act. aead. PetropolH. v. 3. 
1782 und 1783). Er war Vnlkanist und sucht in seinen 
drei Briefen an Hm. v. Räcknitz v.J. 1789, die viele 
werfhvotte Beobachtungen ober die Alpen enthalten, un- 
ter, andern auszuführen, wie hier die ursprünglich ho- 
rizontalen Schichten durch vulkanische Phänomene theils 
aalgerichtet, theits niedergesenkt wftren, BMwht auch 
aHDberksam auf den innigen Zusammenhang des Gnei- 
ses - nüt den ' dortigen schwanen Schiefern, üeber- ' 
den' lieferte Ferber eine Menge von gutes Localbe-. 
Schreibungen, : 

Sein l'iel gereister und treu beobachtender Zelt- 
genosse, Ignatz Edler v. Born (geb. 1742, gest. 
1791), Bergrath in Wien und seit 1770 in Prag, sucht 
. In seinen Briefen über mineralogische Gegenstande aof 
einer Reise durch den Bannat, Siebenbirgen und Un- 
garn r. 3. 1774 nachzuweisen, dass Granit die älteste 
Gebirgsart sei, worauf 'das Schiefergebirge folge, und 
dass - die dortigen Gegenden ganz ungemein reich an 
vulkanischen Gesteinen wären, zu denen er auch sehr 
richtig sein Särum metelüferum rechnet, welcher Ma- 
rne sich bis in die neuern Zeiten erhalten hat 

Auf die. ausgebrannten Vulkane des Siebengebir- 
ges bei Bonn und die Vulkanität der rheinischen Ba- 
salte lenkte die Aufmerksamkeit Cosinus Collini (geb. 



et 

1927, gest. 1800), gebürtig ans; Hörern, erzogen 1a 
Frankreich bei Voltaire, dann Dlrector des MiaewM- 
lien -Kabinette« zu Manheim, In seinem, an Beobaeh- 
tangen reichen Journal d'tm voyage qiä conlienl dif~ 
ferentea obterraiitm* näneratogique» parlkviierenteni - 
nur let Agathe» et let Bandlet v. J. 1776 und die Von- 
tlderaliont *ur let montagriet voieaniquet vom J. 1782. 
Zu den Vulkanisteq dieser Zeit gehörten auch Bal^ 
thasar Hacquet Cgeb. 1739, gest. 1815), Prof. Je*- 
Medicin zu Laibach, in seinen verschiedenen Werken 
über die Alpen und in seiner Nachricht ton den Sensal- 
thier- Versteinerungen, die sich in ausgebrannten feuer- 
speienden Bergen finden, v. J. 1780. Die vulkanischen 
Gebilde in Hessen wurden als solche naher bekannt 
durch Phil. Engeln. Klippstein Cgeb. 1747), Kam- 
merratit in Darmstadl, der viele dcsfalsige Beobachtung 
gen mittlieilte in seinen mineralogischen Briefen r. 3. 
1779 — 1780, seinem mineralogischen Briefwechsel r. J. 
1781 — 1781! und der Beschreibung des Vogelsgebirges V. 
S. 1790; für die Vnlkanitat der sächsischen Basalte er- 
klärte sich Na th. Gettf. Leske In seiner Heise durch 
Sachsen r. J. 1785. " , * - 

Jetz.o erhob sich auch die Geognosie in Sachsen. 
Gottl. Gläser tg'est. J804), Bergmeistcr zo Voits- 
berg, edirte: Versuch' einer mineralogischen Beschrei- , 
bnng der Grafschaft Henneberg 1775, welche* Btirfc 
nur deshalb Erwähnung verdient, weil es von der We- 
sten geognostisch illuinin'rrten Charte begleitet wird , die ' 
durch Farben dtfe grossen Cesteinsabtheilnngen (_Granit,. 
Sandstein, Kalkstein) anschaulich- macht; die einzelnen 
Gesteine und Erze aber durch Zeichen andeutet 

Ganz besondere Verdienste erwarb sich Jon. Frd. 
Wllh. v. Charpentier Cgeb, 1738, gest. 1803), an-, 
fanglrcn Lehrer der Mathematik an der 1765' errichteten 
Bergakademie zu Freiberg; ' Nach" einer Reise durch Un- 
garn - legte er das treffliche .Amalgamü-wcrk bei Frei- - 
berg an and wurde dünn sächsischer Berg-Hauptmann, 
" blieb ■ aber' auch In diesem Wirkungskreise stets mit 



gcqgno*p*ch-g$olQgi«c)ieii Bcobaehtnagen beschaffet. 
In Jahre 1771 erliielt er den Auftrag, eine geognosti- 
jgehe Charte von Sachsen anzufertigen und schon 1778 
{als Werner eben in Freiberg aufgetreten war) erle- 
-digtiC er Bicn desselben, indem er seine — Mineralogi- 
sebe G*ographi« der chursachsichen Lande eji'rte, die 
eine vortreffliche geoguosiische Beschreibung enthalt, 
der eine grosse, geognostisch , illuwinfcte Charte faei- 
Ji«gt, äff welcher durch Farben die Formationen *"ge- 
geben »ind von Granit, Gneis, Schiefer, buntem Sand- 
jrtein, Muschelkalk, Flnsssand und Lehm; durch Zei- 
chen aber die einzelnen Gesteinlager. Dies ist, die er- 
ste geognosiisch. illumiuirte Charte von einem bedeuten- 
den Dbtricte, zu welcher fast noch gar keine Vorar- 
beiten vorhanden waren, die nur das Werk eines ein- . 
Aigen Mannes ist und wo doch die Grenzen im Allge- 
meinen sehr richtig angegeben sind. Zur Verbesserung 
und Erweiterung dieser Charte hat die sächsische Re^ 
gierung später der Bergakademie in Freiberg bedea- 
tende Geldmittel bewilligt, viele desfalsige Ünterswehnn- 
gen wurden unter Werners Direc(ion und auch nach 
seinem Tode vorgenommen, aber erat? jetzo ist diese 
Arbeit im Erscheinen. i 

Das angeführte Werk von Charpeji»e,r gehört 
ohne Zweifel zu den wichtigsten geognostischen Arbei- 
len jener Zeit und stützt sich auf eine Fülle scharfer, 
klar aufgefasster Beobachtungen. Die Beschreibung wird 
aach folgendem Systeme, ausgeführt: 

A. Grundgebirge, bestehend ans Granit, Gneis, 
Glimmerschiefer, Porphyr und körnigem Kalkstein, 
die, weil sie mit einander wephseJJagern, als gleich- 
zeitig betrachtet werden,. und der Verfasser leug- 
net — in Folge von dargelegten Beobachtungen — 
dass der Granit das älteste Gestein sei. Hierauf 

- folgt Thonschiefer und dann das Steinkohlengebilde. 

B. Flötzgebirge, als: 1) das rothe Todtliegen.de 
und das Weissliegende; 2) das Schieferflötz, her 

_ stehend aus Kupferschiefer, Kämmschaale, Loch- 



w 

und Noberge, Fäule nnd Oberberg; a ) der Zechr 
stein, «I» dichter, grauer Kalk; 4) die Rauchwak- 
ke, »eist porös; J) Asehcngebirge mit schiefrigeai 
Stinkstein; 6) kalkiger Thon; 7) Gyps mH Hog- 
geiwtein; 8) rother, mergliger Thön; 9) das (.baute) 
Sandsteingebirge; 10} das graue Kalkgebirge (der 
Masthelkalk); 11) der Plänerkalk (untere Kreide) 
md derQuadersandstein, welche Gesteine hierzn- 
erst in der Geognesie auftreten Cd« sie in Thürin- 
gen, wo Fü eh sei. untersuchte, nicht vorkommen); 
Charpentier wünschte, dass ihre geognostisehen Ver- 
hältnisse bald naher aufgeklärt werden mocfyen, was 
erst in der neuesten Zeit und nicht durch Werner ge- 
schah, der sie erst spat in seinem Systeme anfuhrt*. 
Da Charpentier bei den säehsisehea Basalten keine 
Spar von Schlacken etc. finden konnte, so meinte er — 
im Gegensatz der damals herrschenden Ansicht — das» 
.die sächsischen Basalte nicht vulkanisch zu sein schienen. 
Bei der nähern Betrachtang der Erzlagerstätte und 
Gänge fiuid er es nicht mit den natürlichen Verhältnis- 
sen ii herein stimmend, wenn man — nach der herrschen- 
den Ansicht — die Gange für ursprüngliche, dann me- 
chanisch ausgefüllte Spalten anspreche, sondern war 
vielmehr der Meinung, dass die Erze sich hier durch 
eine Verwandlung des Gesteins erzeugt hatten; diese 
Umbildung geschehe anfangs in feinen parallelen Ge*- 
steinsrissen, aber durch das weitere Fortbilden ent- 
ständen dadurch allmahlig sehr mächtige Gänge. Hit 
'Vergnügen folgt man dem Verfasser In seiner Darstel- 
lung der fortwährenden Thätigkeiten im Innern der Ge- 
birge nnd bekommt durch seine Schrift ein klares Bild 
von dem Baue der Erdrinde in Sachsen. Nicht min- 
der interessant sind seine Beobachtungen über die La- 
gerstätte der Erze vom 3. 1799; immer beobachtete er 
scharf, ohne vorgefasste Ansicht, schrieb ehrlich was 
und wie er die Gegenstände sah. Die von Werner 
.seit 1786 aufgestellten, allgemein -gepriesenen, geogno- 
stiseh -geologischen Theoreme fand er durchaus nicht 



«fr. 

der Natur getrea, »asserte sieh aneh ober dieselben 
'wird deren : 8ehadllchkeit sehr freimuthigin emeui Schrei- . 
Ben vom Steten Jofl 1903 In V. Mott's Ephetaeiiden JH. 
v. J 1803. 

' "■ Arrf den Pechstein bei Afeissen mochte zuerst Ch. 
G-ottt: Putsch (geb. 1732, gesb law) in Dresden 
anfinerksam in seiner mineralogischen Bcs&reibnng der 
Gegena von Melssert v» J- 1779; er zeigte dessen Zu- 
sammenhang mit den dasigen Porphyren und Graniten, " 
rerrheJdigte auch den neptunischen Ursprung derselben. 

J. Andr. de I-u-c (geb. 1727 , gest. 1817) lieferte 
In seinen Lettre» physhpteg et moratet, war l'hutOre 
de tu terre et de riwmme v. J. 1779 eine'' Geologie, 
tvs die Gesteine eingetheilt «erden in 1) angeschiebte» 
tes Urgebirge ohne Petrefaete, mit Zeichen von vul- 
kanischer Elnwürkiing, 2) Flützgebirge und 3) vulka- 
nisches Gebirge mit Basalt 

Ocr Graf An g. Fried r. r. Veitheim (geb. 1741, 
gest. 1801), eine Zelt lang Vice - Berghaapfinann zu 
Clausthal, giebt in seinem Grundrisse der Mineralogie 
v. J. 1781 (der aber schon 1775 'verfasst war) einen 
kurzen Abriss der Geognosie; er unterscheidet: A. Grä- 
nitlsches Urgebirge. B. Ganggebirge. C. Flötzgebirge, 
als Schiefer, Sandstein, Kalkstein nnd Kreide, die hier 
znerst hi einem deutschen Systeme erwähnt wird D. Vul- 
kanisches Gebirge. 

Einen hellen Bück in die geognostischen Verhält- 
nisse des Harzes that Friedr. Wllh. Heinr. v. Tre- 
fcra (geb. 1740, gest. 1819), ans der Pfalz geburtig, 
seit 1769 Bergmeister zu Marienberg, seit 1780 Vice- 
Herghaiiptmann zu Clausthal,' seit 180r Ober '- Berg- 
hauptmann ziiFreibcrg, ein eifriger und treuer Beob- 
achter der Natur. Sein treffliches Werk: Erfahrungen 
vom Innern der Gebirge 1T83, enthalt eine geognostJr 
sehe Beschreibung des Harzes, wo znerst der Blick 
auf die Harzer Granwacke gelenkt wird, die später im 
geognostischen "Systeme eine sehr 'wichtige Rolle spielte. 
Er beschrieb diese genan , entwickelte ihre Verhälthisse, 



zeigte, dass sie sowohl TWer- als Pflaiaenversteine- 
rungen umsehliesse; bald erkannten die Geognosteo die- 
se Gesteinart in vielen andern Gebirgen, nnd da sie 
weder in die Ur-- noch Flötzgebirge passen wollte, so 
bildete spater Werner vorzugsweise ans diesem Stra- 
tensysteme sein Uebergangsgebirge. Uebrlgens sacht 
v. Trebra ein naturgetreues Bild zo geben von den 
im Innern der Gebirge' würkenden Thätigkeiten / wie 
hier Alles im ewigen Kreisläufe begriffen sei, wie eine , 
Art von innerer Gährung, nicht aber ein brennendes 
Feuer ewige Umbildungen nnd neue Erzeugungen be- 
dinge; hierdurch — meint er — wird Granit in Gneis; 
Graawacke in Thonschiefer, Quarz in Thon, Kalk In 1 
Quarz etc. verwandelt , Metall, Erde nnd Stein erzeugt; 
ihn beseelten daher ahnliche Ideen, als seinen Zeitge- 
noasen Charpentier. 



Wie ans dem bisher Angeführten erbeut, war Ms 
nm das Jahr 1785 in nnd ausserhalb Deutschland für 
die Geognosie offenbar viel geschehen; man kannte eine 
grosse Hasse von Beobachtungen über den Bau der Erd- 
rinde; es gab ein herrschendes System über die ■■ Grup- 
plrung der Felsgesteine und ihre Beziehung zu der Eut- 
-■ wickelungsgeschiehte der Erde ; über mehrere Landstri- 
che existirten geognos tische Charten; aber es fehlte 
noch eine schulgerechte Darstellung der allgemeinen 
Resultate, die Geognosie war noch nicht als eigenlhüm- 
üche (Scienz constituirt, hatte noch keine besondere« 
Hand- und Lehrbücher, wurde noch nicht vom Kathe- 
der vorgetragen, wie die Mineralogie, Botanik und Zoo- g^j&u 
logie; es fehlte selbst noch der üfiiaii ** Was bisher ge- -*^^C 
schehen wvj betraf fast nur einzelne, mehr oder we- P^&'tW 
niger ausgedehnte Landstrecken, nnd es trat mm das 
Bedürfnis» hervor, all das Einzelne zu verbinden, und 
daraus ein allgemeines System zu abstrahiren. 

Die Petersburger Akademie setzte in dieser Hin- 
sicht einen Preis aus, den Karl Heldinger »n Wien 
5 
.. : Google _ 



(geb. 1746, gest 1797) gewann durch seine den 30ten 
October 1785 gekrönte Preisscbritt : „Systematische 
Einteilung der Gebirgsarten", wo er auf eine we- 
nig vollküBunne und Aasgeführte Weise die Skizze eines 
geognostischen Systemes gab, unterscheidend: 

A. Monte» prunar'ü, den Granit; B. Monte» xecun- 
darii, das Ganggebirge, als Gneis, Thonschiefer, Por- 
phyr) Basalt etc.; C. Monte» terfiarü , das Kalkgebirge; 
D. zusammengekittete Felsarten, als Sandstein etc. 

In der Sehweite edirte J'oh. Georg Höpfner 
(geb. 1759, gest 1813), Arzt in Blei: Versuch einer 
Hystemätischen EintheÜung der Helvetischen Gebirgs- 
arten, in Crell's chemischen Annalen v. J. 1785 (auch 
■ in des Verfassers Helvetischem Magazin I. v.J. 1787), 
die von geringem Werth ist- Der Verfasser nimmt au : 
A. Saxa composita, als Granit, Gneis., Porphyr; B. Su- 
va »implicia, als quarzige, kalkige, thonige Straten; 
C. Saxa cmglvtinatq , und sucht auszuführen, dass bei . 
der Bildung des Erdballes durch die 4 Grunderden sich 
zuerst durch vollkommene Kristallisation der Granit, 
dann durch unvollkommene der Gneis gebildet habe, 
ans deren Zersetzung später die Saxa »hnplicia ent- 
standen wären. 

Im Jahre 1775 erhielt Abraham Gottlob Wer- • 
ner (geb. 1750, gest. 1817) die Professur der Minera- - 
logie und Bergbaukunde auf der Bergakademie zu Frei- 
herg, und erhöhte den Werth derselben dadurch, dass, 
er seit etwa dem Jahre 1780 auch Vorträge hielt über 
die Lehre von den Felsgesteinen, die er später 
mit dein NamenGeognosie bezeichnete. Er war der 
Erste, der diese Lehre auf das Katheder brachte, sie 
als besondere Scien%.,auf schulgerechte Art behandelte, 
über alle Gegenstände* klare Begriffe und Definitionen 
zu geben suchte, wodurch das Formelle einer Wissen- 
schaft begründet wurde, deren Materielles längst vor- 
handen war. Er verband auf eine entsprechende Weise 
die Geognosie und Geologie, gab möglichst scharfe De- 
finitionen und Abtheilungen der gemengten Gesteine und 

l „izedbv Google - 



besaas im hohen Grade das Talent, seine Schüler Pur 
den vorgetragenen Gegenstand, sowie für seine indi- 
viduelle Ansieht zu begeistern: 

In dieser Zeit war überhaupt der Sinn Air das 
Reich der Steine erwacht, sowie das Bedürfnis» nach 
wissenschaftlich gebildeten Bergbeamten, und die Berg- 
akademie zu Freiberg wurde bald das Centrum für fast 
alle, junge Mineralogen, die aus allen Theilcn der Welt i 
sich hier versammelten, wo der Techniker die beste 
Gelegenheit hatte, sich auszubilden, wo Werner als 
der grösste Oryktognost würkte, dessen Ruf sich mit 
Recht immer weiter verbreitete.' Wie sein oryktogno- 
stisches System , so fand anch sein geognostische's bald 
«»gemeinen Eingang, verbreitete sich allgemein, und es 
bildete sich" eine herrschende Wernersche geogno- 
stische Schule, nicht so zahlreich als seine orykto- 
gnostisehe, die nur im Sinne der angenommenen Theo- 
rie die Verhältnisse betrachtete. 

Werners Element war das Lehren und Syste-" 
matisiren, er verarbeitete in geognostischer Hinsicht fast 
nur das von Andern Beobachtete, was er selbst erfand, 
hat sich nicht bestätigt; er gehörte nicht zu dem Krei- 
se der reisenden ^ scharf beobachtenden Geogoosten, die 
.mit klarem Blicke die Verhältnisse der Natur im Gros- 
sen übersehen. Welches scharfe Ange er für das Klei- 
ne hatte, lehrt sein schönes Werk aber die äussern 
Kennzeichen der Fossilien v. J. 1774; aber die Geegno- ' 
sie läset sich nicht an Handstücken in der Stube trei- 
ben , sondern nur in der freien Natur, in Durchforschung 
bedeutender Landstriche, wo das Auge die - Verhältnisse 
Im Grossen festzuhalten hat. Werner reiste in frü- 
hem- Jahren sehr wenig, verliess kaum die Grenzen des 
Erzgebirges, und als er später grössere Reisen machte, 
blieben diese, ohne wesentlichen Einfluss auf das einmal 
erbanete System, welches festzuhalten am bequemsten 
War. Ära ausführlichsten mid besten behandelte er die 
'eigentliche Gesteinslehre, die Beschreibung der ge* 
mengten Gesteine, wie sie im sogesawrten Urgebtrg« 
5* 



(58 ; 

vorkommen, weniger wurden die Lagenmgsrerhältnlsse 
des Blerzgebirges betrachtet 

Er lieferte keine specieüe Beschreibung einzelner 
Gegenden, und. die geognostiseheh Verhältnisse des 
Erzgebirges unterstutzten nicht seine Theorie vom Ur- 
gebirge. Er lieferte keine geognostlsehen Charten, ob- 
wohl ihm spater dazu grosse Mittel von der Regierung 
bewilligt worden; er beachtete -wenig den petrefactolo- 
gischen Character der Formationen, »uf den schon Füch- 
se) die Aufmerksamkeit gelenkt halte; er legte keine 
grosse geognöstfsche Sammlung an. . Jährlich trug er 
die systematische Geognosie vor, schrieb aber aber die- 
selbe nichts, als die gleich zu erwähnende Abhandlung 
vom X 1788. Von einer Arbeit über den Trapp der 
Schweden erschien nur der Anfang im Bergmännischen 
Journale VI. v. J. 1796; die Theorie der Gänge v. J. 
1791 baslrt sich «uf sehr eingeschränkte Beobachtun- 
gen und Ist mehr geologischen Inhalts. Die Hefte, die 
Werners Schaler in seinen Vorträgen aber Geogno- 
sie nachschrieben, kamen in viele Hände; sie wurden 
sehr häufig unverändert, oder abgekürzt oder erweitert 
abgedruckt, auf welche Art während eines langen Zeit- 
raumes eine Menge von Lehr- und Handbüchern ent- 
standen, auch Werners Lehre von Jahr zu Jahr be-- 
kannter wurde. 

.Sein erstes geognostisches System erschien un- 
ter dem Titel: „Classification der Gebirgsarten" in den 
Abhandlungen der Böhmischen Gesellschaft der Wissen- 
schaften vom J. 1786 und als eigene Schrift, Dresden 
1787. Es untercheidet: 

A. Uranfängliche Gebirgsarten, ab Gra- 
nit, Gneis, Glimmer -Thonscbiefer, Porphyr, Basalt-etc.; 
B. Flöt-zgebirgsarten, als Kalkstein und Mergel, - 
Sandstein, Grauwacke und Nagelfluhe, Steinkohlen- 
fiStze, Kreide, Steinsata, Gyps und Eisenthon; C. vul- 
kanisCheGesteine und pseiidovalkanische (die 
hier zuerst in dem Systeme vorkommen); D. aufge- 
schwlm'mte- Gebirge. Was bei diesem Systeme „' 



gleich auffällt, igt,' «oaser der Einordnung der Grau- 
wacke in den Flötzsandsteinr, die Nachlässigkeit, mit 
der - das Flötzgebirge behandelt wird, wo' die Lage- 
ruagsfolge ganz bei Seite 'gesetzt wird , diedoehLeh- 
uann, Füchsel und Charpeniier angeben. Dies« 
mangelhafte Auffassung des Flötzgebirge« ist auch ein . 
Character aller spätem Systeme von Werner. 

Der Basalt, der hier "dem Urgebirge beigezählt 
,wird , erhielt bald einen ganz andern Platz and gab zu 
einer.Theorie Veranlassung, die gar viel Streit erregte. - 
Im Jahre 1787 besuchte Werner einen kleinen Berg 
bei Scheibenberg im Erzgebirge; hier fand er zu Un- 
terst Sand, darüber Thon; der bedeckt Wurde von ei- 
ner Gesteinart, die er Wacke nannte, anf welcher .Ba- 
salt lagerte, and da. er hier Uebergange der einen 
Schicht in die andere zu finden glaubte, so bildete sich 
bei ihm die Idee, dass alle jene Straten ein gemeinsames 
• Ganze ausmachten, und durch einen Niederschlag aus 
der nehmlic&en Wasserbedeckung entstanden wären; 
rasch schloss er nun weiter: dass aller Basalt sich 
anf nassem Wege gebildet habe, mit Thon, 
Sa-nd und Wacke nur eine Formation bildend, 
dass ferner der Basalt ursprünglich ein ein- 
ziges, ungeheuer verbreitetes, die ITr- und 
Flötzgebirge bedeckendes Lager gebildet 
habe, welches im Laufe der Zeit allergröss- 
tentheils 7/er stört sei, von dem aber alle ein- 
zelnen Basaltkuppen Ueberreste waren. Von 
der Wichtigkeit dieser Beobachtung und dieser — ge- 
wiss, ungemein kecken — Schlussfolge war Wer- 
ner so begeistert, dass er sefbige anter der Firma: 
„Neu« Entdeckung" unter dem 20sten Oetbr. 1788, 
in dem *57sten Stucke der allgemeinen Jenaischen Lit- 
teraturzeituag bekannt machte. 

Wir haben oben erwähnt, wie sorgsam die fran- 
zösischen -Geognosten verfuhren, che sie bestimmt die - 
Vulkanitat des Basaltes aussprachen, und man erstaunt 
daher, wie Werner es wagen konnte, auf eine höchst 



•ben auch Vermittler auftraten, <Ue den Basalt filr ur- 
sprünglich neptunisch, aber später für vulkanisch um- 
gebildet ansprachen, wie Job-Frd. v. Hacknitz (geb. 
1747, gest 1818) in seinem Schreiben über den Basalt v.J. 
1790 und Karl Wild. Nose (geb. 1750, gest. 1835) in 
seinen orographischen Briefen über das Siebengebirge 
v.J. 1789—1790 und vielen Schriften über den Basalt. 

Die schon früher erwähnten Verhältnisse hatten 
zur Folge, dass sich die Wernersehe Schule schnell 
und ungemein über Deutschland und mehrere andere- 
Länder verbreitete, daher die neptunische Ansicht, we- 
nigstens in den nördlichen Ländern , die allgemein herr- 
schende wurde , und in Deutschland blieben nur wenig« 
Forscher der vulkanischen Ansicht getreu, wie Voigt, 
Becher (in der Beschreibung des Westerwaldes v. J. 
1789), E. Klipp st ein (im mineralogischen Briefwech- 
sel v. J. 1779 — 1782 und der Beschreibung des Vo- 
, gelsgebirges v. J. 1790), Schaub Beschreibung des 
Meisners v. J. 1799). Nachdem aber später Werners 
gereiftere Schüler einen grössern Beobnchtungskreis ge- 
wonnen hatten, wurde in neuester Zeit die Werner- 
sehe neptunische Ansicht ganz bei Seite geschoben ~ 

In genetischer Hinsicht geht Werner von der 
schon früher ausgesprochenen Idee aus: dass alle- Ge- 
birgsgesteine (mit Ausnahme der Laven) durch Nie- 
derschlag aus dem Wasser entstanden; den ersten, 
vollkommen kristallinischen Niederschlag bildete der 
Granit; den SSten*. weniger kristallinischen, der Gneis, 
Glimmerschiefer etc.; dann aber würkten mehr media- - 
irische Kräfte, wobei allmählig die Organismen entstan- 
den, deren Reste als Petrefttcte erscheinen. , 

' Schon Ferber (1772), v.Born (1774), Pallas - 
(1777) etc. hatten von den granitischen Gesteinen das 
Schiefergebirge unterschieden, beide aber wegen ihrer 
innigen Verbindung als Urgehirge betrachtet; v. Tre~ 
br,a hatte 1785 gezeigt, wie .das Harzer Schleferge- . 
birge Petrefacte enthalte, die auch bald in der Grau- 
wacke anderer Gegenden aufgefunden wurden. Da nun, 

. L „UzedDyGoOglf 



mich der Theorie Werners, die Urzeit keine Orga- 
■ uismen' hatte, so konnte ein Gestein mit Petrefacten 
nicht dem Urgebirge beigezählt werden, und Werner 
fixirte za dieser Ausgleichung, etwa um das X 1796, 
■eine Klasse desUebergangsgebirges, welches 
als ein Mittelglied -eingeschoben wurde, an den Eigen- 
thumuehkeiten des Ur - und F^ötzgebirges Theil neh- 
mend. Die Grenzlinie beider wurde durch diese be- 
queme Klasse verwischt; wie man aber spater die Ge- 
birge specieller untersuchte, masste man immer meh- 
rere Gebirgsmassen zu dem Uebergangsgebirge zahlen, 
und dieser Name wurde neuerlichst meist aufgegeben, 
da dem Urgehirge fast nur das Unbekannte blieb. 

In Folge der ' erwähnten Abänderungen gestaltete 
'sich das geognostische System von Werner In der 
neuem Zeit ftlgeadergesttlt; A. Urgebirge, wel- 
ches 2 Fonriationsepoehen begreift, Granit, Gneis, Glim- 
mer- and Thonschiefer, die gleichförmig gelagert sind: 
nnd Porphyr mit Syenit etc., die jenen mit ungleich- 
förmiger Lagerung folgen. B. Uebergangsgebirge 
mit Granwaeke, Schiefer, Kalk, Trapp etc.' C. Flötz- 
' gebirge, als: a) Sandsteingebilde, b) Fliitzkalk, 
c) Gyps, A) Steinsalz, e) SteinkoMengebilde (oder 
die Haupt -Steinkohlenformation), O- Flötztrappgebirge 
mit Basalt, Kohlen etc. D. Angeschwemmtes Ge- 
birge mit Sand, Braunkohlen etc. E. Vulkanische. 
. Gebirge. Die Beihe des Flötzgebirges wurde von 
Werner nie, oder nur selten in seinen Vorträgen,- nach 
dem relativen Alter der Flölze fixlrt, das Juragebilde, 
nicht naher charactertsirt nnd eingeordnet; die jungem 
tertiairen Straten kaum berührt , aber die Beschreibung 
der sogenannten Urgesteine sehr ausführlich behandelt 
Werners Zeitgenosse, J. Karl Wilh. Voigt 
(geb. 1752, gest. .1821), Bergrath zu Ilmenau, besass 
das Talent, klar dieGebirgsverhaltnissezu überschauen; 
ihm schienen die neuen theoretischen Ansichten -nicht 
der Katar gemäss , offen widersprach er ihnen und such- 
te sie -durch Thatsachen zu widerlegen. Butt war es 

'-.''■ ~ • ' —v Google 



nicht vergönnt, grosse Reisen zu machen; wo er aber 
in die Natur blickte, fand er Stoff zu geognostischen 
Beobachtungen, auf deren Richtigkeit man sich verlas- 
sen kann. Er bereicherte Deutschlands Geognosie mit 
einer .Menge Urographien, begleitet von geegnostischen 
Charten und Profilen. Wie er die Wernersche Lehre 
vom Basalte gleich bei ihrem ersten Entstehen bekämpf- 
te, wurde eben erwähnt; er wies, besonders im Rhön- 
gebirge, eine Menge Punkte und Verhaltnisse nach, 
welche auf das Klarste gegen die Neptunitat des Ba- ' 
sattes sprachen, aber man beachtete dies nicht; er blieb 
in Deutschland fast allein der vulkanischen Ansicht zu- 
gethan, erlebte aber nicht den vollkommenen Steg der- 
selben. Er betrachtete immer die Gebirge als durch 
vulkanisch« Kräfte erhoben und die Gange als Spal- 
ten, die bei jenen Erhebungen entstanden waren; er 
nahm nicht das Wernersche Uebergangsgebirge an, 
beschrieb immer das Flotzgebirge nach dem relativen 
'Alter der Formationen und nicht nach blossen Gesteins- 
verschiedenheiten. Er sammelte mit Eifer und legte 
zuerst systematisch geordnete geognostische Sammlun- 
gen zusammen, die er zu einem sehr billigen Preis ver- 
kaufte, die daher viel Absatz fanden und zur Verbrei- 
tung geognostischer Kenntnisse viel beitrugen. 

Er behandelte mit zuerst die Geognosie wissen- 
schaftlich und schulgerecht in seinen: drei Briefen über 
die Gebirgslehre für Anfänger v. J. 1785 fite Aufl. 
1786) ; er lieferte dann das erste, selbststandige 
Handbuch der Geognosie in seiner praktisches • 
Gebirgskunde v. J 179i, durch welches diese Scienz 
als solche eigentlich fundirt wurde, wo folgendes Sy- 
stem durchgeführt ist: A. Urgebirge mit Granit, 
Gneis, Glimmer, Thonscuiefer, Graitwacke, Kalk, Grün- 
stein, Porphyr etc. B. Flötzgebirge: 1) ältere Rei- 
he, mit Sandstein, Breccien, Steinkohlen, Schieferthon 
und rauhem Kalk; 2) jüngere Reihe, als a) Todtliegen- 
des, b) Kupferschiefer, c) Zechstein mit Gryphitenkalk 
und Raulikalk, d) Stinkstein, Asche und Gyps, e) Sand- 



stein mit Hoggenstohi, f) grtuwr Flötzkalk (Muschel- . 
kalk), mit fünf Abheilungen , Meblbatz, Krötenauge, 
Glanzstein, Würfel - und Blätterkalk, g) Kreide, ^Stein- 
salz mit unK'stinuBtergeognostiselier Lagerung. C.Vul- . 
kanisches Gebirge mit Basalt n.' s. w O. Aufge- ■ 
schwemmten Gebirge.- Auf ähnliche Art ist abge- 
fasst: das Erklärende Vcrzeichmss seines neuen Kabi- 
aettes von Gebirgsarten v. J. 1792, 1797 o. 1805, anch 
seine General- Tabelle aber sämmtliche Gebirgsarten. 

Während Werner die vulkanischen Gesteine - 
ganz, ungemein beschränkte, selbst denJBimsstein, Oh- ' 
sidian, Perlstein etc. für neptunische Bildungen hielt, 
entwarf Job. Ehrenreich Fichtel (geb. 1732, gest. 
1795) in seinen mineralogischen Bemerkungen über die 
Ksrpathen v. J. 1792 ein richtiges Bild über die Man- 
nichfaltigkeit der vulkanischen Gebirgsmassen. Ausser 
den porösen Laren rechnet er hierher: die erzreichen 
Porphyre oder Grausteine (das Saxum metalllferum von 
v. Born), die Handelstein«, Breccien, Porphyre, Ba- 
salte, den Perlstcin fZeolitb genannt), den vulkani- 
schen Thonstein , als zerfallene und regenerirte Lava, 
Wacke, Trapp etc. Er zeigt, wie durch Umbildung 
sehr mächtige Veränderungen hervorgehen, sich auf 
diese Art die Opale, Zeolitbe, Pechsteine etc. erzen- 
gen. Er unterscheidet (wie Graf Montlozier in 
Frankreich): Aasbruchsvulkane, die Laven her- 
vorbrachten, von Erhebungsvulkanen, wo ganze 
Gebirgsmassen aufgetrieben wurden, wie die erzreichen 
Porphyre in Ungarn, die er sehr richtig mit den Ge- 
steinen am Drachenfels im Siebengebirge am Rhein 
vergleicht. Er machte aufmerksam, wie auch -die La- 
ven des Vesuvs ähnliche, porphyrartige Massen wären, 
und dass es ein grosser Hissgriff sei, diese für stets 
schlackig zu halten. In seinen mineralogischen Aufsä- 
tzen v. J. 1794 wird auszuführen gesucht, dass die gan- 
: ze Alpenkette erhoben sei, wodurch oft Petrefactenla- 
ger ein sehr hohes Niveau erhalten hätten, ans. dein 

x>gle._ 



bim daher gar nicht auf die Höhe de« alten Heeres 
uchliessen könnte. ■ . , 

Aehnliehe Ideen hegte auch der Domherr Franz 
r. Beroldingen in HiWesheim (geb. 1710, gesi 1798) 
In seinein Werke: Die Vulkane älterer und neuerer Zeit 
v. J. 1791 nnd in der neuen Theorie des Basaltee (in 
Crell's Beitragen z« den chemischen Annalen IV.> 
Er dehnt den Begriff von vulkanischen Gebirgsarten 
weit aas-, zeigt, wie diese sich meta'morphosfa-en und 
meint, das's der Basalt als Asche ausgeworfen sein 
könne, die sich auf trockenem Laude als Tuff erhielt, 
im Wasser von. beschranktem Umfange sich säulenför- 
mig und kuglich , Im Heere aber plattenfinnig conso- 
IMirte. 

Welchen Einfluss auf die Betrachtungsweise eine 
vergefasste Ansieht bewfirken kann, zeigt J. Esm a r eh, ' 
ein eifriger Schüler Werners, der 1704 Ungarn be- 
reiste und 1797 seine desfalsige Beschreibung lieferte. 
Wenn vorher Ff chtel hier ungeheure Massen von vul- 
kanischen Gesteinen beobachtet hatte, so erklärte da- 
- gegen der Verfasser alle diese für neptunische Gebilde, 
und konnte nirgends eine Spur von vulkanischen Gebilden 
finden. Er berichtet, wie dem Gneis- und Schieferge- 
birge der gewöhnliche Porphyr, der Trapp- nnd Sye- 
nitporpbyr (wie das Santm mefalliferum genannt wird) 
regelmässig folge; ' er betrachtet den Basalt, Perlstein, 
Pechstein etc. für regelmässig eingelagerte, neptunische 
Gesteine; rechnet den Basalt bald zum Urtrapp, bald 
zum FJötstrapp ; ' fand in der Gegend von Tokay seinen 
Urtrapp, anf diesem neptunischen Perlstein und Obsi- 
dan, darüber Trummerporphyr. , ' '. 

Als Merkwürdigkeit mag hier noch die ultra -vul- 
kanische Idee des Prof. Sa in. Simon Witte in Ro- 
stock angeführt werden, der in seinem Buche: Ueber 
den Ursprung der Pyramiden in Egypten vom J. 1789 
nicht allein diese Pyramiden für natürliche Basaltaus- - 
würfe betrachtet, sondern meint, dass auch die Rainen 
von Palmira, PersepoÜs etc. ..ähnliche Basaltgrnppen wä- 



rcn, auf denen die Inschriften etc. nur zufällige Zosam- 
inenhäuftmgen von Schörl nnd Zeolith sind. < 

Pen Porphyr hatte man bisher stets denUrgeblr- 
gen beigezählt, welcher Ansicht zuerst der genau be- 
obachtende Georg Sigismund Otto Lasius, seit 
1791 Hannoverischer Wegebau -Inspector, widersprach 
In seinen trefflichen Beobachtungen über das Harzge-r 

, birge vom J. 1789, begleitet von: einer, in geographi- 
scher nnd geognostischer Hinsicht. gleich ausgezeich- 
neten Charte, -Mit grosstem Eifer -durchforschte er den 
Harz, sah mit scharfem Auge und ohne vorgefasste 
Theorie. Seine wichtigsten und einflussreichsten Beob- 
achtungen betreffen den Porphyr und den alten Flötz- 
sandsteln oder das _TodHiegende, wo er zeigte, dass 
nnr einige Porphyre dem Urgebirge angehören, andere 
aber ein wesentliches Glied des Todtilegenden bilden, 
die man daher als Flötzpo rpnyre zu betrachten habe; - 

. aber nicht diese allein, sondern auch, das ganze Stein* 
kohlengebilde am Harze sei dem TodtUegenden unter- 
geordnet', wodurch diese Formation eine viel grössere 
Ausdehnung erhielt, als man ihr beilegte. Erst ganz 
neuerlich ist diese Ansicht bestätigt gefunden nnd in 
die geogaostischen Handbücher aufgenommen worden. 
Sein geognostisebes System ordnet sich hiernach fol- 
gendermassen: 

A. UrgeHrge, der Granit; B. Ganggebirge, 
nach unten Kalk, nach oben Schiefer nnd Graowacke; 

C. das Todtliegende mit untergeordneten Steinkoh- 
len, Trapp nnd Porphyr, zu oberst das Weissliegende; 

D. das Flotzgebirge, als a) Kupferschiefer, b) Hauch- 
wacke, e) Stinkstein mit Gyps, d) Muschelkalk, e) Qna- 
dersan ristein. Feine Bemerkungen machte -er auch über 
die Entstehung der Agathmandeln, die neuerlich v. Buch 
(im mineralogischen Tascnenfonche f. J. 1624) bestätig- 
te, nnd verglich mit diesen die -Entstehung' der Gänge. 



J.giiizedDy GQOgle 



DU •jitamalitakc 8tn|mni- von lTSS'bi» 1800 in Frankreich 
uad Itilia*. 

Die politischen Stürme dieses Zeitraumes würk- 
ten ungünstig auf die Wissenschaften ein; für die Geo- 
gnosie geschah nichts besonders Wichtiges, manche 
Arbeit wurde unterbrochen, doch setzten mehrere der 
froher genannten Geognosten ihre Untersuchungen thä- 
tig fort 

In den Mem. de l'Acad. de Parit v.J. 1789 au- 
terscbeidet Laurent. Lavoisier (geb. 1743, gest. 
1794) in Gemassheit der Petrefacte die banct pela- 
gient — gebildet unter tiefem Meere — von den bancs 
litteraux — gebildet unter flachem Meere (welchen Ge-^ 
genstand neuerlichst wieder Alex. Brogniard her- 
vorgehoben hat) , und letztere in solche, die bei abfal- 
lendem oder ansteigendem Meere sich erzeugten. Er 
legt dar, wie die banct pelaglen* überall das Gepräge 
eines sehr ruhigen Absatzes trügen ; tlass zwischen Pa- 
ris und den Vogesen die Straten theils unter tiefem, 
theils unter flachem; theils bei ansteigendem^ theils bei 
abfallendem Meere gebildet semmüssten, das Meer da- 
her grossen Oscillationen . unterworfen gewesen sein 
würde. 

Schöne klare Beobachtungen über die Pyrenäen 
gab der Prof. Picot Marquis de la Peyronse, Ba- 
ron de Bazuc in Toulouse (geb. 17*7, gest. 1818), in 
seinem Tratte sur le$ vänes de fer et tur les forget 
du Conte de foix v. J. 1786, wo er zeigte, dass die 
Pyrenäen gar nicht so gebaut wären, als es der herr- 
schenden Theorie nach sein sollte. Der Granit, der 
hier mit Kalk und Serpentin wechsellagere, bilde gar 
nicht den Kern des Gebirges, sondern liege theils auf 
Thonscbiefer, theils auf Flötzkalk uad die höchsten 
Punkte bilde immer ein Kalk mit Resten von Seethie- 
ren. Diese, bis auf die allerjüngste Zeit wenig beach- 
teten Thatsachen führte der Verfasser weiter aas im 



. 



■■" TO 

Journal des mhies Nr. 87 u. 88 r. J. 1798, gab aber 
kein durchgeführtes System. 

Als ein stets wandernder, viel beobachtender, aber 
Dicht systematisirender Geognost erscheint DeodatGiiy 
Danerede de Dolomieu (geb. 1750, gest. 1801); 
1776 durchreiste er Italien undSicilien, wo ihn die vul- 
kanischen Gesteine beschäftigten. Wie sich in Deutsch- 
land der Streit über die Bildungsweise des Basalte« 
entspann, wünschte man über diesen Gegenstand auch 
seine Meinung -aa hören, die er gern und auf sehr ho- 
maue Art abgab in einem Schreiben an den Baron Sa- 
us tu Masklm hl der Sehweite de dato Born d. 24steo 
Juni 1790, wo dargefegt wird, dass hier nicht orykto- 
gnostische Kennzeichen, sondern nur die Lagerung^ 
Verhältnisse entscheiden könnten. Die Basalte in Ita- 
lien, Frankreich etc. wären offenbar vulkanisch, aber 
der Trapp in Schweden möchte neptunisch sein, zu dem 
auch wohl die Basalte in Sachsen gehören könnten. AU 
- er 1789 mit Fleurian de Bellevue durch Tyrol rei- 
ste, erregten seine Aufmerksamkeit vorzugsweise die 
zackige Felsen bildenden Kalksteine (die nach seinem 
Tode ihm zu Ehren Dolomite genannt wurden >, ober 
welche er von Malta aus e'men gehaltreichen Brief vom 
30sten Jan. 1791 (im Journal de Physiqne Vol. 390 an 
Ca Peyronse schrieb, so eine Gesteinart hervorhe- 
bend, die schon Arduino' (1775) beschrieben hatte. 
und die wieder neuerlichst durch Im v. Buch's Theo- 
rie eine, geologische Berühmtheit erhielt Schöne Ideen 
über die Vulkane entwickelte er im Journal des m'me» 
Nr. 42 v. J. 1789, wo darzulegen gesucht wird, dass 
das Muttergestein der Laven unter dem Granite liege 
und nicht durch Feuer, sondern durch ein anderes Agens 
geschmolzen sei; die hohe Temperatur, mit der sie ais 
dem Krater träten, würde dadurch hervorgebracht, dass 
sie vermöge elastischer Flüssigkeiten sehr hoch aufstei- 



Als ein in die Naturgeschichte -der Vulkane, so- 
wie in die Politik eingreifender Schriftsteller tritt In 

L „UzedDy G00gle, 



dieser Zelt auf der geistreiche Conte Renand de 
Montlozicr, geb. 1761 zu Hendanne Im Montefor Ge- 
birge. Er ward 1789 Deputirter, emigrirte 1791 nach 
England (wo er' als Politiker den scharfen Courier de 
Ixmdrea redigirte), kehrte 1809 nach Frankreich zurück 
in die einsame vulkanische Gegend seines Stammschlos- 
ses, die er mit grösster Thatigkeit cukivlrte, die Gen- 
gnosle nicht vernachlässigend , aber anch politische 
Schriften und natnrphllosophisehe verfassend, wie das 
~Myster'e de la vle humaine v. J. 1829. Bereits im J. 
1789 lieferte er seinen Essai tur la theorle des vol- 
lem d'Auvergne (2te And. 1802), roll schöner Bebb- 
achtangen, wo er zuerst den Unterschied von altern 
■nd Jüngern Vulkanen jener Gegend klar darlegte, zei- 
gend, dass nnr letztere sich durch Lavaströme, Aus- 
würflinge und Schlacken characterislren; die altern Vul- 
kane aber durch lange basaltische Bergrücken, wo die 
Lange der Zeit alle Spuren von Krater, Schlacken etc. 
rerwischt hätte. 

In Italien lieferte Lazaro Spalanzani (geb. 
1729, gest. 1799), Professor zu Partim, 1792—1793 
sein classisches Werk: Viaggi alle due Ställe, reich 
an geognostischen Beobachtungen , welches zuerst sehr 
werthvolle Nachrichten giebt über die Straten von san- 
digem Kalkstein, die sich an 'mehreren Stellen jetze 
unter nnsern Augen erzengen und zuerst auf die Er- 
zeugnisse der Jetztzeit den Blick lenkte. 



Hl« iritaMttiicht SeofBOiia In England nährend riei Ztitnu- 
Uf tob 1THS bfi 18M. 

In. England erhielt die Geognosie noch nicht die 
allgemeine Theilaahme nnd den Aufschwung, wie In - 
Deutschland, der sich dort erst mit Anfange des fol- 
genden Jahrhunderts zeigte; aber ganz gleichzeitig mit 
Werner trat hier ein Geolog auf, der tief in die Geo- 
gnosie eingriff und Ideen durchführte, die mit denen von 
WerHerimscbroifsten Gegensätze standen. DerDoctr. 



James Ifu t ton (geb. 172Ö, gest. 1707), privailsirend 
•in Edinburgh beobachtete, mit grossem Fjehsse und kla- 
rem Auge die Verhältnisse in England and Schottland; . 
hierauf baute er eine eigentümliche Erdbilduugsgc- 
schichte in seiner geistreichen Theorie of the JEaiih 
Cin den Tratuact. of the royaZ. Soe. of Edinboutg 1. 
v. J. 4788 und als eigenes Werk 1795, von welchem 
. ein deutscher Auszug im 6ten Bande von Vo igt's Ma- 
gazin der Physik v : . J. 1789 sich befindet). Indem Hat- 
ten den Whinstone und Toadstooe, d. i. die Trappgestei- 
ne, naher untersuchte, die häufig bei Edinburg und in 
England Torkonuneu, uberxeogte er sich, dass diese 
ganz unbe&weifelt nach Art der Laren von unten in 
die Hone gestiegen wären, die Schichten oft durchbre- 

■ chead and verschiebend , and auf dies? Art die wohl be- 
kannten, oft basaltartigen Dykes bildend. Tlte strata — 
sagt, er p. 278 — appear to hßve beeil broken und the 
ttfo correvpondent pari* of tkote »irala are separated 
to admit the fiow'mg man of Whinstone. , Er zeigte 
ferner zuerst, dass Jene Trappgesteine nicht allein die 
FlÖtzstraten perpendicolair durchsetzen, sondern dass 
die ursprünglich flüssige Masse derselben oft auch zwi- 
schen die horizontalen Straten gedrungen sei, so. dass 
sie nun flöUarüg mit diesen wechse.Uagernd erscheine; 

■ in the casc — heisst es — the nirata are tut broken 
in ordre to huve the Whinstane vdrodycod, the are se- 
paraied and. the Whinstone it '^terjwted in form of 
ttrata, havh/& miwim 4e$ree* of regularüy and befno 
of different thickna*. Er erkannte, dass Whinstone, 
Trapp, Mandelstein und Basalt nur leichte Modificationea 
derselben Masse wären, dass aber mit jenen such Por- 
phyr und Granit vo l lkomm e ne Analogie, daher Nach- 
wahl gleiche Entstehung hätten. Dieses letztere nun 
aber bestimmt durch die Lagerangsverhkltnisae nach* 
zuweisen, das war die grosse Aufgabe, die er sich 
stellte. Er wandte sich deshalb xu dem (irainoianger- 
birge, untersuchte mit Genauigkeit die Grenze von $ir&- 
nit mit dem Nebengesteine und machte hier, am-t^ep 

6 



Tflt, ."hn Jähre 178J die triftige F.nfdeckung, ^ass 
ans dem Ilauptstoeke von rothem Granite deutliche 
Gänge and Trflmmcr ausliefen, welche das Nebenge- 
stein, den Glimmerschiefer, Kalkstein etc. weithin durch- 
setzen, und dass an der unmittelbaren Granitgrenze 
dieses Nebengestein meistens sich wesentlich verändert 
zeigte. Dieser Fund , der seine Venmrtbangen klar be> 
wies,' erfüllte Ihn mit der grössfen Freude, -und: nach- 
dem er diese Verhältnisse mehrfach bestätigt gefunden 
-hatte, wagte er auszusprechen: dass derGranlt, wie 
der ihm verwandte Porphyr, Mahdelstein, Basalt etcJ, 
neuern Ursprunges sei, junger als die durchseih- 
ten Straten und pyrutypische, lavaartige Ge- 
ste* ne. Er sprach den wichtigen Säte nun und zu- 
erst aus: dass Granit, Porphyr, Basalt etc., der Masse 
und Ihrem Wesen nach gleichartig waren ; Ihre dWe- 
rente Form erhielten sie nur durch die verschiedenen 
Verhältnisse, durch -die sie nervortnäteir. Die eigentli- 
che Lara- £erüpled Lavit) zeigt l sieh nnr darum schfcik- 
Vig, porös et«., weil sie offen zu; Tage ausfliegst, die At± 
Biosphäre auf sie einwurkt, und sie schnell abkühlt; aber 
jene alten, lavaartigen Massen,; wie Trapp, Granit etc., 
waren unterirdische geschmolzene Laren (tubletrmeoai 
Lava), die unter hohem Drucke flüssig waren; sie bra- 
ten nicht durch 1 Vulkane «n Tag«, und tragen daher' einen 
andern Chnracter. Des -hohen Druckes wegen konnten 
auch seihst Kalksteine 'flüssig werden, ohne sich che- 
misch zu verändern^ und der. kristnHlnische Marmor ist 
— ' wie sich aas seinem geogn ostlsefaen Verhältnissen 
ergfebt — ein sölene« Prodnet unterirdischer Schlnet- 
Wing, weicht die Granite, wie die Laven fcerl'örfefingt; 
ist aber nicht das Proditct eines brennenden, unterir- 
dischen:, vulkanischen' Feuers , sondern der "eigeiithüin- 
lichen Innern Wärme d*f tirde, riüp mk der aKgetnei- 
Weh Lebensthiltlgkeit dersetten zusammenhängt, wel- 
che sitih thifch ein ewiges Bilden Und'EerstÖren kund 
gtebt. Äerstorte Ffelsniassen , dfci jerao als Sand auf 
den Grund des Meeres gerathen, können durch diese 

. GooqIc " 



innesn i Thitigkeitt* tarnst aM- Granit erscbeinen , derim 
Alles Ist-eineta ewigen Kreisläufe unterworfen. Hat-* 
ton betrachtet den itusalt, Porphyr, Granit etc zwar 
ah pyrotypische Gesteine, nicht eigentlich aber nls vul- 
kanische, als Prodnote vh brennenden Vulkanen; die 
' Anhänger dieser Theorie nannte man spater- wohl Plu- 
t »nls t e d," um sie von den Vulkanisten za unterscheiden. 
'Während Werner die vulkanischen Tbitiigkiitea 
und pj'rofypisehen Gesteine nnenditek beschrankte, gab; 
die&cn- Hut tb.n .eine desto grössere Ausdebnang. Er 
war der Erste, der de» inaigen Zusammenhang aller. 
' massigen , kristallinischen Gesteine bcstiatnit nach wie», 
und diese den stratüncirteu entgegensetzte, auch den. 
, herkomiaüeheti Begriff der sogenannten Urgesteine gan» 
erschütterte und gaste nahe Ansichten in die Geognoaie 
einführte. ■ Besondere, bereit« erwähnte Umstände fcc- 
gonstigten Öle schnelle, aUgenwiaeVertreiking derWotv - 
h e r sehen n^tunisöhen.'Tnearic, wähisend die van Hat-, 
ton gani unbeachtet, blieb. Ia den Tranmci. ef tk# 
Edinb. &oc. v. J. 17M lieferte er noeh «äue auslwliriiche, 
Abhaadhurg über die guöanüsäsehen Verhältnisse de« 
Granites, mit einer Fülle von iBeolHkencangen , die setae- 
Theorie natbrs tüteten, and diese beaöndute veranlasste, 
das» doch aUfniihHg bei den engfesehen Geognosten die 
Frage zur IMMnasion kam : ob es aVean wahi sei* das« 
dex Granit .Wärklich gangförmig «arkaanae und unter. 
Umständen., äitas danatur anf «eiaan jungem Ursprung! 
m sshttesaian-asEt *mt ün Mgende» dahvh. . ward» 
dies« naher erörtert, ITattftn'a BaKtbaeatwageu bestä- 
tigten Hich,ab«r«8!brau«h*e,naebi 30 Jahre, «4* seine- 
Ansichten hllgentetaere-Anerkenhang erhielibcn. , :( 

Die Basalte beschäftigten auch iB-'BugJaurl, iv/isu 
in Deutschland, vorzugsweise] die Geognosten dieser 
Zeit, theils erklärte man sieh fflr ihre Nepttmitat, theils 
für ihre Valkanität, so Fr. Wilh. Hamilton, Predi- 
ger und Beetor der Grafschaft Donegal (gest. 1791) in 
seinen Lettre* conceming Ute northem Coast of Ute 
County of Antrhn, contaimng a natural hUtory of Um 



bamltc» *■ J. 1780 und der E«a> Abraham MIJs 1h 
den plülos. Tramaet. Vol. 80. v. ■}. 1790, wo beson- 
ders hervorgehoben wird, wie die aufsteigenden Ba- 
salte häufig die Flötet raten .durchbrochen hatten and 
dass es nur ein einziger vulkanischer Zug sei , wel- 
cher in Derbisbire beginnend, durch Lancsshire fort- 
setze, bei Belfast in Irland eintrete, dann aber Schott- 
htntl und dessen Inseln durchgehe. Thomas Bed- 
does, Arzt in- Bristol, legte in den phüos. Tratuact. 
Vol. 81. vom X 1791 durch klare Beobachtungen dar, 

. dass der Basalt durch Toadstone, Wniustene, Mandel- 
stein ^Purphyr etc. unverkennbar in den Granit ober-. 
gebe, und alle diese Gesteine sieh ungleichförmig ge- 
gen die geschichteten Straten verhalten; die schwierig- 
sten GebirgsrerhäHnisse wurden leicht erklärt, wenn ~ 
man den Granit nicht als Urgebirge, sondern als ein 
jüngeres, durch Sehmeixung kristallisirtes Gestein' be- 
trachte und annimmt, wie er in Verbindung mit den ba- 
saltischen Gestehlen dieBergketten erhoben habe. Bed- 

-does war daher zu ziemlich gleichen Resultaten, als 
Hatten gekommen, und sra Ansichten, die erst In viel 
spaterer Zeit Anklang fanden. 

Für die Lagerauge - Geognosle des Flötzgebirges 
geschah während dieser Zeit noch wenig; Uta ton gab 
in- seinen Tour tkrough de weMern Courüies v. 3. 1796 
die erste geogBastiscne Charte von diesem Tbeile- Eng- 
lands. Aber mit dem Jahre 1700 begann WHl.«mith 
seine scharfen Untersuchungen über Englands Flotsge- 
birge, welche der Lagerung» -Geognosie eine neue- Ge- 
stalt gaben; doch käme« diese erst im folgenden Zeit-' 
räume zur angemeinen Kesntnias und inen da erst in* 
reo EiBfiuH ans.: 



^nizedDv Google 



Viertes KagiltoL 

»Momente der Geologlo in iter »weiten 
n Jahrliu aderti. 

Indem man um . die Mitte dieses Jahrb. begann,, 
dieGeognosie für sich darzustellen, abgesehen von geo- 
logischen Betrachtungen, tritt die Geologie als eigen- 
thümljche, rein speculatice Scienz auf, als der Schluss- 
stein der Naturphilosophie, die sich mit der Specula- 
tion darüber beschäftigt, wie die Erde als Wcttkörper- 
mit Allem, was sie tragt, entstanden nnd sich, vom An- 
fange bis auf die gegenwärtige Zeit ausgebildet hat, 
Das ihr zu Grunde liegende Thatsachliche schöpft sie 
aus verschiedenen Quellen; das jetzo Bestehende lehrt 
die Astronomie, die mathematische und physikalische 
Erdbeschreibung, die Naturbesehreibung, Physik etc.} 
das früher Entstandene und Dagewesene bietet die Geo- 
gnosie und Paläontologie dar; eine allgemeine Naturphi- 
losophie und die Bibel bringen dies alles in einen sy- 
stematischen Zusammenhang und fähren bis zum er- 
sten Ursprünge der Dinge. Eine Fülle neuer Thatsa- 
chen lieferte die Geognosie, die sich zur selbstständigen 
Scienz consolidirt hatte, doch wurden diese anf ver- 
schiedene Art bearbeitet, und mehr oder weniger be- 
rücksichtigt. 

Drei Ansichten machten sich vorzugsweise geltend. 
Zum Theil nahm man .die Bibel als einzigen oder vor* 
'züglichen Anhaliepunct und die geognosttsche i 1 Tatsa- 
chen Wurden nur wenig berücksichtigt, die Sündfluth aber 
als Hauptmoment betrachtet, wie von Calcot (.1701), 
E. King (1767), J. E. Silberschlag ClIW), J. 
D«uglB8(I783),H. TouIeminClTOfr>>H.MiIaC1786) 
nid Andern. 

Die wichtigste Controverse in der Naturphiloso- 
phie ist und war immer: ob einer todten Materie eine 
thätige -Kraft, ein lebendiger Geist, als getrenntes We- 
sen gegenüberstehe «der ob Materie und Kraft, Kör- 
per und Gebt, untrennbar mit einander verbunden sind. 

Google 



- Die Anhänger der .letztem Anrieht , die man als 
die physiologische bezeichnen kann, betrachten 
die Erde als ein Organen, das als solches, In sich 

- selbst die Bedingung »ir Veränderung und Ausbildung 
trägt, das in ewiger Zeugung begriffen, der organi- 
sche ThcH eines hohem Organismus ist, das wieder 7.11 
einem noch hohem gehört, nnd wo Alles organischen, 
nicht mechanischen Ursprunges ist. - Diese physiologi- 
sche. Theorie, die schon im hohen Alterihume herrschend 
war, die im IG. Jahrh.Th. Paracelsus, Bernli. Ti- 
lesius, Cardanus, Caesajpinus nnd Andereverthei- 
digten, wurde später fast ganz zurückgedrängt, aber 
in unsenn Zeiträume erhoben sich für sie einzelne Stim- 
men; wie von Frd. v. Gleichen, genannt Boss warm 
(1782), Ch. Füchsel (1781), W. v. Trebra (1784), 
Job. Helnr. Voigt (1786), Ch. G. Berger (1788), 
Jam. Hn tton(1788), P.Bernhard C1797),W. Schel- 
Iing(1797). 

Viel verbreiteter war die entgegengesetzte Ansicht, 
.die man als die mechanische bezeichnen kann, nach 
weichet; die Erde eine todte Masse ist, aus an sich todter 
Materie gestehend, in welcher alle Veränderungen nur 
hervorgebracht werden durch besondere, an sich exi- 
stirende Kräfte und Thätigkeiten, die als unmittelbarer 
Ausfluss der Gottheit betrachtet werden, welche das 
Ganze regiert. Ziemlich die Mitte beider Extreme halt 
die Kantische Philosophie, welche die Materie nur als. 
das Product der anziehenden und "ab stoss enden Kraft be- - 
trachtet / ohne selbst belebt zu sein. 

Die mechanisch« Ansieht kann nur von einer be- 
stimmten gegebenen Materie ausgehen und als solche 
betrachtete man - die Grundstoffe , oder diejenigen Ele- 

- uienle, welche allmählich die Chemie als solche au/stellte. , 

Kaiit (W36 »und W8S), tmd Benj. Franklin 
(-1771), meinten, das« die ¥rmaterie anfänglich danst- 
Snntg gewesen sei, imd sieh spater in eine chaotische 
Masse >condvRsirt-d)abe; mdm aus dieser die Elernen- 

; ■ Google 



. . 87 

tar- Wärme entwich, bildeten sich. Blasen vom Urge- 
birge, ans dem sich das Weitere entwickeln konnte. 

Buffon (1749 an*1774), wie Janti (1771), be- 
trachteten die Erde als eine, von der Sonne abgeris- 
sene glühende Masse, die aluuuhlig scblackenartig .er- 
kaltete, wodurch die Urgebirge entstanden, denen spa- 
ter vermittelst des Wassers die Flbtzgebirge folgten. 

Diese Hypothese hat den Vorzug, das« hier alles 
Materielle unmittelbar gegeben ist, nicht erst eonstruirt 
zu werden braucht, auch dass sie einen anschaulichen 
Grand liefert für die innere Wärme der Erde, aus wel r 
eher sich dann die vulkanischen, wie manche andere 
Phänomene leicht «hielten lassen. 

Ander ntheUs ging man auch sehr allgemein von 
einem gegebenen Chaos aus, welches alle (chemischen) 
Elemente in Wasser aufgelöst enthielt. Da anfangs nur 
die unorganischen, kristallinischen Kräfte herrschten, 
so schlagen sich anfänglich nur die rein kristallinischen 
Gebilde nieder, wie der Granit, den man als den Kern 
der Erde betrachtete, dann die halbkristallinischen Ge-> 
steine, wie Gneis, Glimmerschiefer etc. Allmählig trat 
das organische Leben auf, und wie dieses sich mehr 
entwickelte, nahm die kristallisirende Kraft ab, and die 
mechanischen Kräße wurden in der Erdbildnng herr- 
schend; so erscheint jetzo das allgemeine Leben fast 
nur auf die Organismen beschrankt-, und- die .Natur 
wflrkte früher ganz anders als jetzo. In dieser ne- 
pt unisehen Theorie spielen die Vulkane, die nur auf 
brennende Kohlen -and Kieslager meist beschränkt wer- 
den, eine sehr untergeordnete Bolle: ihr huldigten be- 
sonders: G. Wüllerins (1761), Tob. Bergmann 
(1709), Ch.Fr. Bellas (1770), H. Pini (1*60), A.-De- 
lametherie 1793), und Werner nebst seiner Schale. . 

Die Unebenheiten der Erd- Oberfläche, die oft auf- 
gerichteten Schichten und das Vorkommen von Petrt» 
facten an sehr hohen Punkten führten r.u der Annähme 
von ausserordentlichen Phänomenen, die man theiteduren 
volkunisehe Auftreibungen erklärte, wie Buff.on, Whci- 

'.-... - Google . 



tefaurst (1778), Ch. Fichtel (1781) und Andere, (ht-Ws 
durch Einstürzaingen des Bodens, wie Füchsel und ' 
JA de Luc C1779 nnd 1792.) 

Zu den am m isten durchgeführten , anf die Geo- 
gnosie ge«tüt: ten Geologien gehören: J. G. Lehmann: 
Geschichte res FIöt7,gebirges 1756;— J. Ch. Füchse): 
histtoriu terrae et marU 17JI, (wo zuerst das wichtige 
Problem der Wechse llageriing von" Land - und Meerfor- 
jnationen aufgestellt nnd eine Theorie darüber gegeben 
wird); Tob. Bergmann: physikalische Erdbeschrei- 
bung 1769; Ch. Fr. Delius: vom Ursprünge der Ge- 
birge 1770; G. v. Jnsti: Geschichte des Erdkörfiers 
1771; J. Whiteharst: the original tlate and forma- 
tion of the Barth 1786; J. A. de Lac: i'hhtoire de 
la terre it de Vhomnte 1781 : Graf V. Veitheim: über 
die Bildung des Basaltes 1787; — Jam. Hutton: Iheo- 
rie of the Barth 1788; Cl. Delametherie; theorU- de 
laterre 1795; P.Bertrand: Principe* de Geologie 1797. 



Fünftes Kapitel. 

Die im Laufe dci 18. Jahrb. erschiene neu geognoati- 
sehen Urographien. 

Die Grumttage der theoretischen Geognosie bil- 
den stets die an den einzelnen Localitäten gemachten 
Beobachtungen, die sich vorzugsweise in den orogra- 
phiscl.en Beschreibungen finden nnd die immer einen 
gewissen Werth bebalten, wenn auch die Systeme sich 
ändern. Orographien können an« sehr verschiedenen 
Gesichtspunkten vertagst werden, hier Ist nur von den- 
jenigen die Bede, welche in die Geognosie einschlagen, 
und diese vermehrten sieh, wie die Zeit fortrückte, 
ausserordentlich, besonders durch die Verhandlungen 
der Akademien nnd naturforschenden Gesellschaften. 
Früher und bis wir Mitte des vorigen Jahrb. geben die 
Orographien kaum eigentlich geogaostische Nachrich- 
ten, befassen sich wenig mit der nahem Betrachtung 



der Straten, ans denen die Erdrinde besteht; sie be- 
schreiben die Oberfläche, die Berge, Tbäler und Flüsse, 
erwähnen die Mineralien, den Metallreichtham, die auf- 
ftülenden natürlichen Meritwütdtgkeiten, wie Hohlen, 
Mineralquellen etc., auch wohl die Petrefacte; sie bil- 
den die Grundlage zu den speeiellern geognostisehen 
Beschreibungen, die mit der Mitte des Jahrfi. beginnen 
und, bald häufig von Profilen und Charten begleitet wer- 
den, welche anfanglich nur durch- Zeichen die verschie- 
denen Erdstraten, Gesteine o. s. w. bezeichnen, später 
durch Farben die Formationen angeben. 
I. Deutschland. 
Eine allgemeine geognostische Darstellung pdngauz 
Deutschland erfolgte noch nicht 

, a) Die nordische Ebene. Nachrichten über die- 
se gaben: G. Andft Hellwipg, Prediger zu Anger- 
burg; (geb. 1666 gest. 1748), in der Uthographla An~ 
gerburgica v. J. 1717, mit guten Kupfern; G. Leh- 
mann, in der Vorrede zu seiner Geschichte des Flötz- 
gebjrges v. J. 1756; — W. Jasper Seetzen (gest. 
1811 ) , in den Beiträgen zur Naturgeschichte des Her- 
zogtums Jever (Schriften der naturforschenden Gesell- 
schaft zu Berlin v. J. 179t) und In den Beitragen zur 
Mineralogie von Pommern und Westpreiissen Chi p-.Ho f f ' s 
Magazin für die Mineralogie L 1800); — CarlFriedr. 
Wrede, Prof. zu Königsberg (geb. 1766, gest. 182ö) 
in: geologische Resultate und Beobachtungen über ei- 
nen Tbeil der südbaldischen Länder, 1794. • 

b) Der Harz, mit den ihm nördlich und west- 
lich liegenden Bergmasseu , bis in die Wesergegenden. 
Heinrich Behrens, Arzt ia Nordhausen (geb. 1602, 
gest. 1712), lieferte die erste Beschreibung des Har- 
zes, die vorzugsweise die Naturgeschichte zum Ge- 
genstande hat, in Hercitüa euriota v. J. 1703; spä- 
ter lieferten v. Bohr (geat 1742): Merkwürdigkeiten 
des Harzes, 1736;— Alb. Bitter (geh. 1684 gestlTOV) 
relaÜo de Untere in .montan Bruderum, 1740; Jon, 

■ •'-■ , '. .CooqIc' 



-Frd. »Ackert (gek. 1737, gesM7J8>NatiM-ga«*h^ltte 
und Bergwerkeverfassnng des Oberbarzes 1762, und des 

. Unterbaues 1763; Ch. Fr. Schröder, in Wernigerode 
(geb. 1750, gest. 1801): Abhandlung vom Brocken und 
dem übrigen Klonischen Gebirge des Harzes 785, nebst 
Fortsetzung 1790, and Heise nach der Bosstrappe (im 
Göttingschen Magazine v. J. 1785); auch: JJatnrge- 
schichte .der Bauaiauns- und Bielsböhle, 1789; — Fr. 
W. H. r. Treb'ra: Erfahrungen vom Innern der Ge- 
birge 1785, und: bergmännische Beobachtapgen auf ei- 
ner Heise nach Blaukenhurg 1782; — G. Siegfr. Otto . 
Lftsius: Beobachtungen über das Harzgebirge 1780; — . 
W. J. Gatterer (geb. 1759): Beschreibung des Har-^ 
zes 1791; C. Fr. v. Böhmer (gest. 1812): geognosti- 
sche Bemerkungen Aber den östlichen Communion-Un- 
terharz (im bergmännischen Journale V, 1702);- — Job. 
C. Freisleben (geb. 1774): bergmännisch-mineralo- . 
gisebe Beschreibung des Harzes 1705; — H. S. Lari- 
ger(geb, 1755, gest. 1788): Mineralgcschichtc des Hoch- 
stiftes Paderborn nnd Hildesheim, 1789. ' 

c) Mansfeld, der Saalkreis, Thüringen 
und der'Thöringerwald. J. Jokusch: Naturhi- 

„ storie rön Mansfeld, 1730; Frd. Hoffmann (geb. 1ÖGÖ, 
gest. 1743): OryctogrnpMaHalentis, 1730; H.Schutte 
(geb. 469« gest. 1774): Onjctograjrhia Jenenäs, 1720; 
'Job. 'Ohr. Fuchs el: hisioria terrae et marin ex At- 
ttoriae Tlturingiäe eruta, 1761 (in denSehrfften der Er- 
finder Akademie, mit der ersten petrographischeu Char- 
te.); Gottl. Glaeser (gest. 1804): mmeralogische Be- 
schreibung der Grafschaft Henneberg, 1775 (mit der er- 
stes geognostlsch-Hluaunirten Charte); — €. W. Voigt: 

* atioeratogisebe Reisen durch das Heraogtbum Weimar 
und Elsenaeb, 1781 und 1785 (2. Aufl. 1794) ; minera- 
logische Reisen "von Weimar aber den Thüringerwald 
bis Biber 1787; mineralogisch -bergmännische Abhand- 
lungen, 3 Thle 1789—1791 (mit einer trefflichen Be- 
■ schreibnng nnd Charte 'der Gegerid von Umenaa); kleine 
mueralogische £chriftca, 2 Thle 1799— 1800 (auch geo- 



gnosttatfcen Inhalts); Gmdücte 4« 8tein-Brmttk«fcf 
Jen- und des Torfes, eine griuwnl* Preisnchrift, 2 TUe> 
MOS and 1864; — Joh. SUt-th. Anscnü'tz (geh, A74& 
gest. 1602): aber die Gehirgs- und Sttinartni Henne? 
bergs, 1788; — Joh. Carl Freisleben, Oberberg.- 
rath zu Freiberg (geb. 1774): geognostisehe Aleobnehr 
tanken über Camsdürf und Tharisg en (im Magazine fiir 
die Bergbaukande v. J. .179*— 1795); — Job. ludw. 
Heim* Gehetmerntfa in jtteiningen (geb. 1741, gest. 18»), 
eüi unermüdlicher , ausgezeichneter Beobachter: geor- 
gische Beschreibmg des Thairingerwaldes, Tbl. I. IBM 
(wn der ftmseri Gestalt de« Gebirges), Tbl. U. (von 
der innere Onnobtnng des Gebirges, 5 jUrtheäaugen 
1798-1806), Tbl. IM. 1812; — C. Schmierer: To- 
^ograpbiseheMineiakjgie der Gegend von Halle, 1367.' 

d) Bas Fichtelge-birge und der iFrankcn- 
wsid. 1>»cr. BaichheFbel v<hi Gebuch, bekannt 
nutendem Namen Polyciar.» as Chry&osto»«*: Be* ■ 
-sefcffiibwigdcsFiditelgebirgegj 1716; — J. G. Büeliner 
(geb. 1605, gest. 13M) : de lapidibut preliotU m Voigt? 
iandia 17Jn3,-und: de memorabHUm» Voigtiandiatf «*ft- 

. tcrraneae 1743; — Joh. Uaviii Schupf in J3aireött: 
-mineralogische Bemerkungen Ober die Schwcizerge» 
birg« «ad das Fiohtolgebirge, in Schlötier* Staate* 
Anzeiger v. J. 1784; — J. Tb. Benj. Helf recht (geb. 
■17SS6): Bescftpelboag der Gegend reo Hof 1704; der 
Landes - Hauptnmnnschaft Hof 1790, und des FlehteJge- 
birges 17*8. 

e) Das sächsische Erzgebirge -und die 
umliegende Gegend. Gottfried Mylltis; Me- -' 
morahitta Sacttnäme subterraneae 1709, (meist petre- 
faetolngfechen und metallurgischen Inhaltes); — * Jedt 
Phil. Carosi: Geschichte der Nieder -Lausitz 1379, 
(giebt besonders petrefactologisehe Nachrichten); — J. 
(i. Kern (gest 1776): Beschreibung des . Sehnecken- 
steins oder sächsischen Topasfelsens 1776; -r- J. P. W. 
v. Char.pentier: mineralogische Geographie der Chur* 
sächsischen Lande, 1778- (eine musterhafte Beschreibung 



mit einer geognosasehen Charte), und; B o a ba d H aagca 
öJM* die I^gerstättederErze 1799;— Ch.G.Poetsch 
(geb. 1732, gest. 1805): BesehreibBug der Gegend am 
Melssen, 1779 (wo zuerst der Pechstein hervorgehoben 
wird);— Nath, Gottl. Leske (geb. 1757 gest. 1786), 
Prof. in Leipzig: Reise durch Sachsen 1785. 

f) Dasscblesische Gebirge. A. Voikmann: 
Sifeii«. tubler runea , 1720 (eine musterhafte Urogra- 
phie); — G. H. Burghard, Prof. in Brieg (geb. 1705 
gest. 1771}> Reise auf den Zoptenberg, 1136; — G. 
Langhans: Beschreibung des Aderbacher Steingebir- 
ges 1739.;— L. v. Buch (geb. 1777): mineralogische 
Beschreibung der Gegend von Landeck, 1797. 

g) Das böhmisch-mährische Gebirge. J. 
Kisling: de corporibux mmerglilrusBahemiae, KH7;-r 
J. Jacob F erb er: Beitrage aar Mineralgeaehiebte von 
Böhmen, 1774; — Fr. v. Rackitz (geb. 17*7, gest. 
1818): Briefe über Carlsbad 1789, and Schreiben über 
den Basalt 1750; — Carl Ang. Reesler: minerale- 
gjsche Bemerkungen auf Reisen nach Prag , Joachims- - 
thal und Georgenthal (in Mayer's Sammlung physika- 
lischer Aufsätze II);— Ambros. Reuss (geb. 1762, 
gest. 1871): Urographie. des nordwestlichen Mittelge- 
birges in Böhmen 1790; — über die ausgebrannten 
Vulkane bei Eger (im bergmännischen Journale r. J. 
1792); — mineralogische Geographie von Böhmen TU. I. 

— Beschreibung des Leitmeritzer Kreises 1793 Tbl. 2; 

— des'Bunzlauer Kreises 1797 (mit geognostischen Char- 
ten); — mineralogisch -statistische Beschreib. desJSger- 
bexirkes 1794 (mit einer Charte); — Sammlung natura 
historischer Aufsitze mit vorzüglicher Hinsicht auf die 
Mineralgeschichte Böhmens 1796; und mineralogisch - 
bergmännische Bemerkungen über Böhmen 1801; *- J. 
C. Freisleben und AI. v. Humbold: geognostlscbe 
Beobachtungen auf einer Heise durch Böhmen (im berg- 
männischen Journal v. J, 1792); — L. r. Bucht Be- 
schreibung von Carlsbad (dt. Im. v. J. 1792.) 

h) Hessen. AI. B. Valontini (geb. 1657, gest. 



IT»): «•(«*» »whmrfi* flow!« ITOTj— Rad. Ericli 
Raspe (geb. 133$ gest. 1794): Nachricht von nieder- 
hessbeaen Basalten and den Spuren eines erloschenen 
Vnlkanes im Habichtswaide (in den' deutschen Schrif- 
ten der Gtttingtscfaen Akademie I. 1771); und : Beschrei- 
bung, des HabiCbtswaldes 1774; -- Pli. Engel Klipp- 
stein (geb. 1747): mineralogische Briefe 1770. 1780 ; — : 
mineralogischer Briefwechsel 1781. 1782; — and Be- 
schreitung des Vngelsgeb. 1790 j — C. Wllh. Voigti 
über _das Rhöngeb. (im Leipziger Magazin für Natur- 
kunde I. 1781); — mineralogische Beschreibung des 
Hochstiftes Fulda, besonders des Rhöngeb. 1783.(2. Aufl. 
1794) und mineralogische Reise nach den Brannkohlen 
und Basalten in Hessen 1802; — Joh. Phil, Riesa 
(geb. 1751 gest 1794): über den hessischen Bergbau 
bei Frankenberg und Riegelsdorf (in dem Journale für 
Bergbaukonde «. s. w. v. J. 1790) und mineralogisch - 
* bergmännische Beobachtungen über einige hessische 
Gebirgsgegenden 1792 (mit einer geognostischen Char- 
te); — Joh. Schaub (geb. 1770, gest. 1819/; — Be- 
schreibung des Meissner in Hessen. 1799. 

i) Das rheinische Schief ergeh. J.'J. Fer- 
be r : bergmännische Nachrichten ron Zweibrücken, Nas- 
sau d.s. w. 1776; — Cosinus Coillnij Journal d'ttn 
voyage <ft*i conüent dlffei-entes ebtervatietu imneraio- 
gh/ues, partiatlierement tur lex agatheh et leg basalte$; 
1776 (wo die Vulkane des Siebengebirges beschrieben 
werden); — Ch. Fr. Habet (gest 1814): Beitrug« 
zur Naturgeschichte der nassauischen Länder 1784; — „ 
Joh. Phil. Becher (geb. 1752, gest. 1831), Bergratb 
in Dillenburg, dann in Bonn, ehi scharfer Beobachter,, 
lieferte: ' Beschreibung des Westerwaldes 1786, und: 
Beschreibung der : Oranien -Nassauischen Lande 1789, 
mit etoer trefflichen, geognostiseh-iUaniinirten Charte; -*■ 
Carl Wilh. Nose (geb. 1750), Arzt in Elberfeld, dann 
titnlarer Legatioasrath zu Endenich bei Bonn, beschrieb 
Mit grosser Genauigkeit und Weitschweifigkeit einen 
'l'heit der Rhein - Gegenden, in den Biographischen Brie- 



90 - 

abraten anfeuerksam und war der Erste, der darüber Pro- 
filzeichnunge« entwarf, die er. an Valisn er i gab, der 
sie (1724) bekannt machte. 

Wie' wenig besucht noch. in der ersten Hälfte des 
Jahrh. die höchsten Alpen waren, gebet daraas her- 
. vor, d*ss Richard Pocope [aus Irland (geb. 1704, 
gest. 1766), in Gesellschaft von Windham, 1741 zu- 
erst bis zu den Gletschern des Chamonny- Thaies vor- 
drang 1 nnd so gleichsam eine Gegend entdeckte, die 
spater ausserordentlich besucht wurde. 

Alb. r. Haller (geb. 1708. gest. 1788), als Bo- 
taniker berühmt, verfasste 1740: Iter helveticum und be- 
schrieb 1765 die Salzwerke ron Aalen, auch 1767 die ver- 
schiedenen Salzwerke der Schweiz. Em. Dan. Brück- 
ner (gest. 1785) lieferte: Beschreibung der natürlichen 
Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel, 4 Bände 1748 
— 1763, wo besonders die Petrefttcte beschrieben wer- 
den; der Prediger Georg Altmann (geb. 1697, gest. 
1758): Beschreibung der Helvetischen Eisberge 1751; 
Gottl. Siegfried Grüner zu Bern (geb. 1698, gest ' 
1778): die Eisberge des. Schweizerlandes 1760; Na- 
turgeschichte Helvetiens 1773, und Verzeichnis« der Mi- 
neralien des Schwelzerlandes 1775. 

Job. Steph. Guettard versuchte die ersten 
Grundzüge einer petrographischen Charte in den Mem. 
danx la quelle on compare le Canada et la Sulsxe v. J. 
1752 (in den Mem. de FAcad. de Parti v. J. 1761); 
Jac. Sam. Wyitenbach (geb. 1748, ge"st. 1830), 
Pfarrer zu Bern, gab: Beiträge zur Naturgeschichte 
des Schweizerlandes 1775, die unter andern auch J. A. 
de Luc's Belse nach den Savoyischen Eisbergen ent- 
halten; — Gerh. Richard Andreae zu Hannover 
(geb. 1721, gest. 1793): Briefe aus der Schweiz 1770. 
HoraceBened. deSaussure (geb. 1740, gest, 
1799), Prof. zu Genf, seit 1760 fleisslg in den 'Alpen 
wandernd, beschäftigt mit physikalischen und geolo- 
gischen Beobachtungen, schrieb: Voyage dam le» Al- 
pe*, Tbl I. 1779, Tbl. IL 1780, Tbl HI. und IV. 1790, 

^ L „„.„Google ■ 



97 

und Relation «fim eoyage ä la clnw de Montblanc 
1787; Jfth. Aricir. de Luc Cgel>- 1727, gest. 18 173 aus 
Genf, lange in Deutschland' lebend, ' fiel mit Geologie 
beschäftiget: Relation* de differents voyages dans les 
Alpes au' Faucigny etc. 1776; Jjetlres sur auel<fues 
' parlies Ae In Su'me 1778; Beschreibung des Berges 
Yöirons bei Genf, (Tm Journal de Pltysique v.J. 1800);— 
G. Ch. Störr (geb. 1749 gest. 1821), Professor in Tü- 
bingen: Alpenreisen 1784; — Graf Georg Bazou- 
mowsky: Voyages mineralogiques dans le gouverne- 
ment de l'Aigle et une paiiie de Vullois etc. 1784, auch 
Voyage m'meral. de Biitxelles ä Lausanne etc. 1783, . 
und : JRsloire naturelle de Jorat et de ses environs 1789; 
— BerthontvanBerghem: Itineraire de ta vallee 
de Chabioumj 1790; — - C. Ulysses von Salis: Be- 
schreibung der Gebirge in Graubfindten (in Faisi's 
Bibliothek der Schweizerischen Erdbeschreibung v. J. 
1794); fr. J.Durand: Statistique elemehtalre de ta 
Stätte 1790. - 

Seit dem Jahre 1795 begannen Escher und bald 
auch Rbel ihre speciellern Untersuchungen aber die 
Schweizer Alpen, die aber erst in der fixenden Zelt 
weiter verfolgt wurden/ 

b) Die Tyroler und übrigen östreichi- 
schen Alpen. Schätzbare Nachrichten über dieseGe- 
geuden gaben: Graf Mar sigli (geb. 1658, gest. 1730) 
in: Danubius Panonico-Sfyslcus 1726; Job' Jac. Fer- 
ber Cg e h. 1743, gest. 1790), in seinen Briefen aus 
Wetechland 1773, und in der Beschreibung des Quecksil- 
berbergwerkes von Idria 1774; — Balthasar Hac- 
qnet fgeb. 1739, gest 1815), Prof. zu Laibach, in: Erd- 
beschreibung von Krain, Istrien und den benachbarten 
Landern, 4Thle.l778— 1789; indermineralogisch-botani- 
seben Belse vom Berge Terglou in Krain zu dem Glock- 
ner in Tyrol Qa den Schriften der Gesellschaft naturf. 
Freunde zu Berlin v. J. 1780J; in den Reisen aus den 
Dynarischen durch die Julischen, Kärntschen, Bhätischen 
and Norischen Alpen 1785} und: Reisen durch die No- 
7 



OS 

rischen Alpen 1791; —An Ar. Stütz (geb. 1746, gest. 
1805): Mineralgeschichte von Oestreicb unter der Ens 
1783, imd Machträge dazu .in v. Borns physikalischen 
Arbeiten einträchtiger Freunde v. J. 1783; Ignaz v. 
Born: Versuch einer Mineralgeschichte des Oestreichi- 
schen Salz-Cammergules (eil. loe. JJ. Carl Ehren- 
bert v. Moll ("geli. 1760), früher in Salzburg, dann 
Akademiker in Manchen: naturhistorische Briefe über 
Oestrcich, Salzburg, Passau Und Berchtesgaden 1786; — 
Paul Schrank ("geb. 1747) früher in Salzburg, dann 
Akademiker in München: Bayersche Reisen 1786; Rei- 
se nach den südlichen Gebirgen in Bayern 1793, und 
Sammlung n&turhistiorischer Aufsätze 1795; Melcb. 
Balths. SchroJl (geb. 1756), Prof. der Bergbaukim- . 
de zu Salzburg: salzburgische Mineralogie 1786; und 
geographisch -mineralogische Uebersicbt der Salzburgi- 
schen Berg- und Hüttenwerke (in v. Moll's Oberdeut- 
schen Beiträgen, 1782 und dessen Jahrbüchern III. v. J. 
1799); — Ben. Fr. Joh. Hermann (geb. 1755, gest., 
1806), Prof. zu Wien, später russischer Oberberg - 
Hauptmann: Reise durch Oestrcich, Salzburg, Bayern 
und Schwann v. J. 1781 (in den physikalischen Ar- 
beiten der einträchtigen Freunde zn Wien v. J. 1788). 

c) Ungarn und- die. Karpathen. Ignatz y, 
Born (geb. 1742, gest. 1791), Bergrath in Wien nnd 

' später in Prag: Briefe über mineralogische Gegenstände, 
auf einer Reise durch den Bannat, Siebenbürgen und 
Ungarn 1774, auch: zufällige Gedanken über die An- 
wendung der Conchylien- und Petrefactenkunde auf die 
physikalische 'Erdbeschreibung (in den Abhandlungen 

" einer Privatgesellschaft in Böhmen IV. v. J. 1788)* — 
J. J. Ferber: physikalisch- metallurgische Abhandlun- 
gen über die Gebirge und Bergwerke in Ungarn 1780; — , 
Joh. Ehrenreich Fichtel (geb. 1732, gest 1795), 
Gubernialrath in Siebenbürgen: Mineralgescbichte von 
Siebenburgen 1780; mineralogische Bemerkungen über ■ 
die Karpathen 1792. (2. Aufl. 1816, ein, wichtiges Werk 
fürdieGeognosie); mineralogische Aufsätze 1794; Nach- 



rieht von einen in Ungarn neu entdeckten ausgebrann- 
ten Vulkane (in den Schriften der naturf. Gesetls. zu 
Berlin f. J. 1793); — Balth. Hacquet: Reise durch 
die üaciscuen und Sarmathischen Karpathen 1390 — 1796, 
'und über die Feuersteine 1807; — Lefebre d'Helan- 
conrt: Beobachtungen über die Karpathe* (im Jour- 
nal de» mint« v. J. 1795); — J. Esmarch: minera- 
logische Heise durch Ungarn, Siebenbürgen und den 
Bannst 1787; — Hob, Townson: Travels in Vn- 
garg 1797. 

d) Daldiatien und die benachbarte Ge- 
gend. Alb. Fortis (geb. 1741, gest. 1803), Prof. 
zuPadua: Saggio d'ogsai-aüom-sopra l'isola di Cherso 
e Osero 13 71 ;*Viaggio in Dalmatia 1774. 

111. Italien und seine Inseln. 

- lieber Italien im Allgemeinen gab für seine Zeit 
Interessante Bemerkungen. J. J. Ferber in seinen Brle- 
. fen aus Welschland 1773. 

a) Ober-Italien. Geognostlsche Nachrichten ga- 
ben: Ant. Valisueri, in O&servaiAoni di corpi «m- % 
ritt* etc. 1721; — J. Monti (geb. 1682, gest. 1700): 
de monumento diluriano in Agro Bononienxi 1719; — 
Giov. Targioni Tozetti (geb. 1712, gest. 1782): 
Viaggi in diverse parte defla Töteana 1751 , Prodromo 
della typographla fisica della Toseana 1754: Der. monli 
ignifomi defla Toseana und Relaiäone d'alcwii viaggi fatti 
in diverse parti della Tascana 1768— 1770; — C. Allio- 
ni (geb. 1752, gest. 1804), Prof. zu Turin: Oryctographid 
Fedemontana 1757;— JacOdoardi (geb. 1729, gest. 
1785): de eorpi marlni nel Fellrese 1761; — Giov. Ar- 
duino (geb. 1713., gest. 1795): circa gl'incendici d'anll- 
cMssbnl vulcani nelle montagne e alpi Vicerdini etc. (in 
famMem. della 8oc.ItalianaVI.m&);~ Alb. Fortis 
(geb. 1741, gest. 1803) della vaüe volcanico di Ronca 1778; 
.Osservaaionl otUtografiche de monti Padovani (in den 
Mem. della Soe. Hai. VI. 1792) und Mem. pour ser- 
vir ä VorgctograpMe de l 'Italic. 1802. 2 Xol ■ ; — E s q. J. 
. Strange: de monti coUmnari e d'aüri fenomeni vid- 
7* 

. - iQogglc 



100 

canlci della tfnlo Veneto V7K.; ■— Balth. Hacqnet: 
über die Versteinerungen des ausgebrannten Vulkans 
bei Ronca 1780; — Ambros. Soldani in Siena (geb. 
1736, gest. 1808): Saggio orittografico ovvero osserva- 
moni sopra fa terre nafttlüche e ammonitiche della ZVw- 
can« 1780; — Dondi Orologio: Prodromo dettisto- 

• ria naturale di monti Kuganei 1780, und Saggio di 11- 
Ihologla JCvganea (in den Saggi dl'Padow //.)/ — 
Ginv. Maironi daPonte: tulla storia naturale della 
provmcia Bergamaica 1782, nnd Mem. mineralogica 
detle montagne Bergamasche (in den Mem. della Soc. 
ItallanaW);- E. B. Nico!. Chevalier de Robi- 
lant (geb. 1824, gest. 1801): Berghauptmann zu Turin: 
sur la mmeralogie de Piemont (in den Mem. de l'Acad. 
de Turin VI. 1786, und im Journal des mines v. J. 1790) 
und Demiption du ducke dAosta (cit. loc. VIII); — 
Carl An/. Napione de Coccionas in Turin: mine- 
ralogische Beschreibung der Berge um Canorois (dt. 
loc. I.) und Beschreibung des Bergbaues in Piemont (in 
der Zeitschrift: die Bergbaukunde II. 1795). — 

b) Unter -Italien und Sicilien n.s.w. Pierre' 
del Callejo y angulo: Descrtption de title de Si- 
cäfel734;~- G. Maria della Tor re (geb. 1718, gest. 
1782, Prof. zu Neapel): Moria e fenomeni del Vetu- 
vio 1755; — Sir Will. Hamilton (geb. 1729, gest. 
1801), seit 1761 englischer Gesandter in Neapel: Obter- 
valioris ot nimmt Vesuvius, Elna and other' Volcam 

. 1772, auch: Campt Phlegrae'i, or Observation* on Ute 
Vulcanos of Ihe two Sicillex 1776 (mit 54 Tafeln), Sup- 
plement lö Ute Campi Phlegrael 1779,- — RBridone: 
Tour through Stcily andMallal77S; — J. Contede 
Boreh, polnischer Edelmann Ygesl. 1810): Lettre» sur 
la Sieilie 1777, Lithographie Sicilienne 1777, und U- ■ 
thologie et mineralogie Sicilienne 1778; — Alb. Por- 
tisr Lettre geografico-fisiclie sopra la-Calabria e la 
Puglta 1784, und Osservavioni lilfwgrafiche su l'lsola 
<Ü Venlotene e Pon%a (in den Mem. de Padom 111); — 
Maria Cermclle: Carte orografiche e memoria re-- 



«Ol 

gard&nli i fotttili del Patrlmonio Sabbio, Lasso, ma- 
ritima, Campagne e agro Romano 1782 (mit der ersten 
petrographischen Charteiiber einen TheiHtaEeas) ;'— D.Gi ■ 
Dancrede de Dolomieu: Voyages attx isles dcLi- 
pari, oü noticet sur les islcst Aeoüens, pourservir ä 
fhtetoire des volcans 1783; auch Beschreibung des Eni* 
bebend das 1783 Calabrien verwüstete (im Jouniul de 
P.'iypique 1784) nnd Sur les isles Poncet 1783; — La-* 
zai-o Spalftnzani (geb. 1719, gest. 1799), Prof. in 
Padua: Viaggi alle due Siciüe e m aleuna pctrü deW 

. Apennini, 4 Thle. 1792. 1793 (ein an Beobachtung«» 
reiches, classlscbes Werk)j — Ullysses ton Sa- 
li» Marschlins (geb. 1728, gesi 1800) Beitrage zur 
natürlichen Kenntniss beider Sicilien 1790, und: Reise 
in verschiedene Provinzen des Königreichs Neapel 1791t ; — 

■ Scty. Breislac (geb. 1748, gest. 1825), Berg- In- 
spector zu Malland : Essais mineralogiques sur la 8oP' 
fafara de Poxauoli 1792,- Topegraphia fisica della Cum- 
pagna, 2 Vol. 1797, und Vayages physuniet et tilhelo- 
gimtes dans la Campagne, 'mivi d'un memoire sur la 
eonslHut'wn physii/ue de Home 1801 (übersetzt* in das' 
Destscfee von Reuss 1802), ein Hauptwerk mit sein* 
speciellen Charten. 

IV. Fr»nkr«ioh und die Niederla Tide.- —' 

lieber Frankreich im Allgemeinen genen ''die frii-' 
her erwähnten Charten und dazugehörigen Memohres 
einen Ueberbliek. Ueber einzelne Gegenden gebenNach- 
rieht: G. Astruc, Arzt' in Langnedoc (geb. 1681, gest. 
1766): Memoire* pour l'fiistoire naturelle de la pro- 
vinee de-Languedoc 1735; — "Augnstin Boissier 
de'Sanrage (geb. 1710 , gest. 1795): Observation! 
de lithologie , pour servir ä l'hisloire naturelle dt Lan^ 
guedec et ä la tküorie de la terre (gelesen in der 
Akademie zu Paris den 20.- Aug. 1749 und 4. Febr. 1750, 
gedruckt in deren Mim. r. J. 1 755^1.756), wo .die ver- 
schiedenen Bergketten beschrieben werden und auf ih- 
ren petrefactotogischen Charncter aufmerksam gemacht 
istj — Job. Stcph. Guettard, (geh. 1715-gest. 

. " - ■ . , - Google 



102 

1786)., lieferte seit dein Jahre 1746 seine wichtigen 
oben erwähnten geognostischen Arbeiten über Frank-, 
reich,- tbeils in den verschiedenen Memoire» , tiieils in 
der Mineralogie de Dauphine v. J. 1782.; von vorzüg- 
lichem Interesse sind die geognostischen Charten, die 
er 1780'in Verbindung mit Könnet lieferte nnd zu de- 
nen 1791) Nachträge erfolgten. Ant Grimald Mo ri- 
ll et (geb. 1734, gest. 1818) schrieb ausserdem: über 
die Vnlkane in der Auvergne (Journal de Pkysique 
1774 — 1788) und des Puy de Dome (Journal de» mi- 
me» 1802); — A. Denys Foogeroux de Bando- 
roy (geb. 1732, gest. 1789), Akademiker zu Paris: 
ober die Gebirge St. Germain en Laie (in den Mim. 
de l'Äcad. de Pari» v. J. 1770); — de RamateUi- 
aber den Gyps von Aix (im Journal d'ftist. not. /.); — 
Gcnete: Connoisance de» veine» de houUle etc. 1774, 
(mit vielen geognostischen Notizen über das Steinkoh- 
lengeb. nnd mit lehrreichen Kupfern) ; — Maria Fr. de 
Lasonne (geb. 1717, gest. 1788).' über den Sandstein 
im Allgemeinen und besonders über den von Fontaine- 
blean (in den Mein, de l'Acad. v. X 1774, 1775 und 
1777); — Jean d'Arcet, Akademiker zu Paris: rer 
Vital acluel de» monlagne» de Pyrenee» et sur ie» cauv 
»et de leur degradation 1776;-- de Gensanne, 
Bergwerks -Birector in Languedoc: histoire naturelle 
de Languedoc 1773; — Grosson: 'sur le» änderte vol~ 
ean» de Beauüeu 1776; — Nie. Gobet (gest. 1783): 
«w la joncüon de la France et d'Angleterre 1777 ; — 
de Marpezia (gest 1800): Mineralogie d'Orgelet. 
1778.-— Fanjas de St. Fond (geb. 1742, gest 1819), 
Akademiker zu Paris: tur let tolcam Meint» du Vi- . 
varai» et Velay 1778 (ein Prachtwerk); kittoire de 
Dauphine 1782 und Description de» environ» de Ma~ 
strich 1788, weiter ausgeführt in dem Prachtwerke :." 
kittoire naturelle de la nwntagne de St. Pierre de Ma- 
strich 1799—1802;— J. h. Giraud Sonlavie (geb. 
1752, gest. 1813): hietoire naturelle de la France me~ 
ridionale 1780; — Palassow, in Perpignan: Voyage, 

l «Google 



los 

de PerjiisMO» a Part; pdr I^m, Bourdcaux, lAmoge 
ttc 1781, mit der ersten geogbostisch-colorirten Charte 
eines grossen Helles von Frankreich; auch: Essai sur 
la mmerulogle da Pyrenees 1784, (mit geognoslischen 
Charten)'; Descriplion den Pyrenees 1784 (desgleichen) 
und «her den Ophit der Pyrenäen (im Journal des mi-. 
Res no. 49); - J. Pierre Papon. (gfäb. 1734, gest, ■ 
1808); nirfoire generale de Provence 1777 — 1786,- — 
Sebald Just. Brugmans (geb. 1763, gest. 1819), 
Protzol,eyden: IXholoyia Groeninglana 1781;— Pr. ! 
Xavier Burtin (geh. 1743} gest. 1818) in Brüssel: 
Oryekigraphie de Bruxelles 1784, auch mineralogische 
Beobachtungen auf einer Reise von Brüssel nBCh St. 
«ienne (in den Mem. de Bruxelles V) und Mem. sur 
les revolutums et Vage du globe 1790; — de Sivryi 
Otservat. mineralog. dam une partze da Vosges 178» 
and: Journal da observat. mine'ralogiaues ete. 1786; — . 
B. Defay (geb. 1736), Prof. iu Orieans: Mem. sur «V 
verses parties de thisl not. avec la mtneratogie Or- 
lemmte 1783 nnd la natura, consideree dam plusteurs 
de ses opiratkms 1783; — J. P. Berthout van 
Bergfaem: Exeoursion dam leg mntes de haut Fau* 
dorn/ 1787; — Baron de Dietrich (geb. 1748, gest.. 
179S): Beschreibung der Vogesen <in den Schriften der. 
Berliner »ahoi Freunde VII. v. J. 1785) und Descriplion 
des gües des mineraux ete. de la Larame. 6 Vol. . 
1800J ^- J. J. Ferber: mineralogische Bemerkungen 
über Nenfchatel, Franche-Conl« und Bonrgogne 1788; -rr 
Frd. Pasumot: über den Verband der Vulkane in An-. 
vergne, Velay u. s.w. (im Journal de Physüjue v.J. 
1782) auch: Vogages dam (csi*j/reneeal788-I789 und.: 
iiisfoire naturelle da Pyrenees 1797; — Phl. Picot 
de la Peyronse (geb. 1747, gest. 1818): Traite sur. 
la mbtes eli. du Conti de Foix 1786, mit Nachträgen 
im Journal dambtes v. J. 1798 (mitguten geognostischen 
Bemerkungen) und: mineralogische Bemerkungenüber 
die Pyrenäen (in deaMern. deToulouse I.); — J.B.Le- 
. grand d'Aussi: Vogagadansled-devanthaule elbas- 

' ' . D,g,l E ed Dy GoOgle 



(gest. 1791), Prediger und Recter in der Grafschaft 
Donegal, betrachtete in den Lettret caneerning the 
northern eoast of the County of Antrim; amialnbig a 
natural history of Us batalte» 1786 (2. Aufl. 1790) die 
Basalte als' das Product einer ruhigen Schmelzung und 
langsamen Abkühlung. Aehnliche Ideen entwickelten — 
wie früher erwähnt wurde — Jin. Hutton (1788), 
Abrah. Mit» (philo*. Trantaft. Vol. 80. 1790), und 
Thom. Reddoes (cit loe. Vol. 81. 1791.) 

Gilbert White (geb. 1720, gest. 1793), lieferte: 
natural hittory of •Salbome In Sovthampt&nshire 1789 ; — 
Maton: Tour through the western counties 1796, (mit 
der ersten geognostischen Charte); — Faujas de Saint 
Fond: (Akademiker zu Paris): Voyage mlntfralogitpie 
par Angleterve, Ecotte etc. 1797; — Ed. Martin . 
beschrieb mit Genauigkeit das grosse Becken in den 
Grafschaften Monmouth, Glamergan u. s. w. (in den 
philo». Trantact. v. J. 1800). 

VI. Spanien und Portugal. 

Jos. Torrubia lieferte: apparate pamla lütltH 
rw naturale etc. Madrid 17 54;.— WH Bo wie« (gest. 
1788) i ein Engländer,' der lange in Spanien lebte, gab 
in den pJälö*. Transact. v.J. 1766: Beobachtungen über 
verschiedene Gegenden und Bergwerke in Spanien and 
Deutschland; .auch eine Jnlroducüon a la hittoria de 
Eapamia v.J. 1775; — Hoppensack: über den Berg- 
bau in Spanien 1786; — >. CasimeroGomez Grteg* 
vertaaste : netiäa de tot minerates que te encuentran 
CH et »ito» e iinmediacion de los batmot, MadridnS8; —. - 
Mut h» on gab (im Journal de» mines v. J. 1795) ein 
miuevalogisches Gemähide von Guipnscoa jn Navar- 
ra; — Dom. Vandelli schrieb: de Vukana Olitipo* 
nenti et montibw Ermmiix, (in den Mein, da Acade- 
nda de Litboa J.) und Jos. Albaro Maciel: de ex- ■ 
tinclo vulcano montin Erminii prope - oppidum Mun~ 
telgat (ci(. toojj — Jos. To,wnsend in England: 
Journay. through Spam 1791. 



J.giiizedDy G00gle 



VII. Die nördlichen Länder. - 

a) Dänemark, Schweden, Norwegen, 
Finnland, Island:. Em. Swedenborg (geb, lttfe», 
gcst: 1772), gab manche geognosttsche Notizen in 
«einen naturhistorischen Werken, besonders in den 
M&acetitmea observata ärca res naturales 1722; auch 
Magnus Bromel (geb. 167«, gest. 1731) in seiner 
Atineralogia et UthograpMa Suecana, (übersetzt In 
das Deutsche 1740); — Taniel Titas (geb. 1712> 
gest.. 1772), in der Beschreibung der Osmnndsberge 
^Schriften der Stockholmer Akademie v. J. 1740), des 
Taberge* (dt, toc.) und in der Steinrihet* historia v. 
J. 1742 (die meist von der Erzeogungund dem Wachs- ' 
Intime der Steine handelt); — J. M. Graeberg in 
den Gedanken von den Gesteinen und ErzJagern.(Scnrif* 
ten der Stockholmer Akademie v. J. 1741); — J. Swe- 
son Lindholm, in der Beschreibung des Berges Kin-* 
nekalle (jHl. loc. v. J. 1741); — An*, v. Schwab, kl 
. den Abhandlungen über die Gange von Adelfors feit. 
loc. 1745), über das Streichen der Kohlenflöze fett. - 
Isc. 1747), und über die Quarzgänge von Adelfors .(eifc 
toc. 1762); — Baron Carl Harlemann, in der 
Heise durch einige schwedische Provinzen 1749 (deutsch 
1751) und : 2tfi Reise durch die schwedischen Prorüran; 
deutsch übersetzt 1764; — Joh. Anderson: (gefai 
1674, gest 1743), Bürgermeister zu. Hamburg, .tot 

Nachrichten von Island und Grönland 1747; Bg- 

gert Ö 1* ff en ans Island (geh. 1721, gest. 1768); ih: 
de natura et emutibttha&e Isldndiae 1740, auch in der 
Reese thgiennen fslünd , herausgegeben Von- P« reisen 
1772; — Erich Pnritoppidan (geb. . 1698, geai 
1764), Bisehof des Stiftes Bergen, in seinen . werth- 
volten Fcrmy poaNcrges naturaäche historie 1753 und) 
Dan»l& Atta», oder Beschreibung des Königreichs Äa- 
• nemark 1765— 67; — Job. .Gattl. Wallerlas (geh 
1705, gest, 1785), in: Observatianes mineralogkee ad 
plagam oeeidentatem stnus BethnicU 752, and de colli-* 
mbu? ad UdevtUtiam conchatei* AlWt (auf welche Ge* 

, ■ :'■. Google 



gend,' wo Reste von jetzo lebenden Meerconchilien an 
hohen* Punkten vorkommen, neuerlich wieder Alex. 
Bregniarddie Aufmerksamkeit gelenkt hat); — Axel 
v. Oronstedt (geb. 1722, gest. 1785) in: Mineralge- 
nchkltte über das Westmamiländische -und Dulekarli- 
Sehe 'Gebirge (übersetzt von Georg i, herausgegeben 
tob Schreiber 1781); — Sören Abildgard (geb. 
1718, gestl 1801), Professor in Copenhagen, in: phy-> 
äfc- miner alogik Uescrweise owcr. Moenskiint 1762;. — 
Pet. Cb. Abildgasrd (geb. 1740, gest. .1808), He- 
Schreibung des südlichen Norwegens (in den Schriften 
der Berliner natarforschenden -Freunde JH. 1773); — 
J, H. Chemnitz (geb. 1780, gest. 1800), Prediger zu 
Copenhagen: Beschreibung, von Faxoe and Sterensklint 
(cU. iec); — Gast. Safli. Hermeline, in der Be- 
schreibung von Westergothland (Schriften der Stocks 
holmer Akademie v. J. 1767), und der Beschreibung der 
Kohlengruben, von S-c honen (_cil. Ittc. 1773); —"Uno 
von Troll (geb. 1-746, gest. 1803), Kanzler von Up- 
~ sala, In der Brefrerande en resa tu Island 1177;.—? 
Pet. Adr. Gadd (gest. 1797), Prof. zu Abo, tat /«- 
dicia mineralogiae in Fiwüa 1767; de wonte cuptferü 
' Tilatteuori 1769;. obtervaikmea in septenlrimaü pnsrf- 
tura territvrü superiorit Sutagundtae 1789; Beschreib 
bong: der Schiefergänge in Finnland (Abhandlungen der 
schwedischen Akademie v. i. 1780)> auch ItUednhtg 
iil Oberbotent Mineraltiisttyria 1788; til TavaMländt 
Mineralh. 1792 und lil Bjorneberges JüweraUi. 1789. _ 
b) Polen, lieber dieses Land gaben Nachrichten: 
Rsacnyftsky in: fmsioria naturalis cttriesa Foleniae-, 
lAlhuankle, Saademiriae etc. 1721 und tätetuarmm /dsL, 
not. etc. 1741; — Steph. Gnettard in der Abhand- 
lung: über die Formationen in Polen (In. den Mem. de 
VAcad: de Pa.rU v. J. 1762), mR der ersten petrogra- 
phischen Charte, und der Abhandlung: Über das Stein- 
salz xu Wielitaka (cif. loc v.J. 1769);— Job. Phil. 
Carosi (geb. 1744), polnischer Bergwerks-Direciur, 
in: Essai d'une Vdhograpläe de Mo&n 1777, in deü mi- 

" - C6o S Ie 



10» 

neratogischen Reisen durch Polen 1781, und tur le ge- 

nerallon du SUex'et du- Quart 1783; — J. Jac. Fer- 

■ her, in: Relation übereine mineralogische Reise durch die 

polnischen Provinzen, herausgegeben von Voigt, 1804: 

c) Bassland. Geognostische Nachrichten über 
die russischen Prwiiiz.cn gaben: G. Wilh. Steller 
(geh. 1709, gest. 1746) in: Reisebeschreibung von 
Kamtschatka nach Amerika (die erst 1793 Pallas her- 
ausgab); — Joh. Georg Gmelin (geb. 1709, gest. 
1756), Prof. zu Petersburg, dann zu Tübingen, in der 
Beschreibung der (1733 — 1743 unternommenen) Heise 
durch Sibirien. 4 Thle. 1752;— Basll Serergin 
(gest. 1825) im Beobachtungen Ober, die Rollsteine in 
der Gegend des Ladoga-Canals (Acten der Petersbur- 
ger Acadenrie III. 1758); ober den Serpentin In Russ- 
land (ät. loc. X. 1765); systematische Darstellung der 
gemengten Gebjrgsarten (c'/t. loc. XII.) und Versuch 
einer mineralogischen Beschreibung des russischen Rei-r 
ches> in russischer Sprache 1809; — Nie. Rytschow: 
Reisen durch verschiedene Provinzen des russischen 

. Reichs, 1769 — 1771 (Übersetzt aus dem Russischen 
durch Haase 1774); — Chappe d'Auteroche (geb. 
1722, gest. 1769) in: Voyage en Siberie 1768; — Ba- 
ron de Dietrich; Reeueil et Observation! tur- le* 
volcans et la mineralogig de Kamtschatka (im Jour- 
nal de Phytique r. J. 1781); — J. Jac Ferber:- An- 
merkungen zur physischen Erdbeschreibung von Kur- 
land 1784; — E.M.L. Patrin (geb. 1742, gest. I815)y 
Prof. in Paris, in: Relation d'un voyage aux monf» 
d'ÄUai 1783; — Sain. Gottf. Gmelin (geb. 1744, gest. - 
1774)) in: Meisen durch Russland zur Untersuchung 
der 3 Naturreiche, 4 Thle. 1771 — 1784;— Eric.Lax- 
mann (geb. 1730, gest. 1796): Siberische Briefe 1769, 
und Naehricht von einigen Gebirgen im europäischen 

, Russland (im Leipziger Magazin für Naturkunde r. J. 
1781); — Joh. Gottl. Georgi ("geb. 1738, gest. f802), ' 
in : Reisen im russischen Reiche 1772, und geographisch- 
naturiiistonsche Beschreibung, des russischen Reichs, 



II» 

14 Tnle. 1797—1902; — Pet Simon Pallas (geb. 
1741, gest. 1811) in: Heises durch verschiedene Theile 
des russischenReichs, 1771 — 1776 ; Beobachtungen über 

das gediegene (meteorische) Eisen in Sibirien , (Acten 
der Petersburger Academie v. J. 1777); neue nordische 
Beiträge 1781; Reisen durch Russland. und die kauka- 
sischen Gebirge 1787; Tableau physique et topograpki- 
que de la Tauride 1795 und 1800; Bemerkungen auf 
einer Reise durch, die südlichen Statthalterschaften des 
russischen Reichs 1799; — - Haus Mich. RenoFanz 
(geb. 1744, gest 1798), Ober -Bergmeister der Koly- 
wannschen Gruben, in: Bemerkungen über diejenige 
Fortsetzung der schwedischen Gebirge, welche zwi- 
schen dem weissen Heere, so wie den Seen Onega - 
und Ladoga auf russischen Boden eintreten (in den neuen 
, nordischen Beiträgen von Pallas r. J. 1781), nnd: mi- 
neralogisch-geographische Nachrichten von den altai- 
schen Gebirgen 1788; — Joh. Benj. Fischer (geb. 
1730, gest. 1793), in der- Naturgeschichte von Liefland 
1778, und mit Zusätzen 1784. 2. Aufl. 1791. 

-VIII. Asien nnd Afrika. 

Einzelne geognostische Bemerkungen über diese 
Länder finden sich in manchen desfalsigen Reisebe- 
schreibungen, wie FonRich. Pocope (geb. 1704, gest. 
1766), in dessen Travel» in Eatt. v.J. 1740. Von be- 
sonderem Interesse ist die erwähnte Arbeit von StGuet- 
tard: Charte m'meralogique tur lanalure dune partie 
de l' Orient, particulicreniant de l'Egypte, la Palesline 
et la Syrie, dreste 1751. 

HC, Amerika. 

M. Catesby (geb. 1680, gest. 1749) erwähnt In 
seiner natural hislory of Carolina, Florida and Baham 
llland's, v. J. 1731, auch der Mineralien und Gesteine 
und machte überhaupt Nordamerika zuerst in natural— 
storischer Hinsicht näher bekannt; — Steph. Guet- 
tard'gab eine gcognostische Uebersicht in- seinem er- 
wähnten Mem. dans la quelle, on eompare le Canada 
• et la ISutese par rapport ä sei mineraux, begleitet 



lll- 

vön petrögrAphlechen Charten v.J. 1752; — Joh. Da- 
vid Schöpf (geb. 1752, gest. 1808) gab: Beitrage qur 
mineralogischen Kenntnis» von Nordamerika 1787; — 
Benj. Lincolm. schrieb: über die Straten an den Ufern 
des Yorkrirer in Virginien (in den Transact. of the 
Anwric. philos. Soc. I. 1777); — Dan, Jones und Ca- 
leb Alexander: über die Wettriver mountairu (cü. 
locj; — J. Belknap: über die White mourtiain* (eil. 
Ute. IL 1786); -*■ Thomas Smith, über die Basalte, 
in Pennsylvanien (clt. loc. IV.) und geologische Bemer- 
kungen auf einer Reise durch New-Yersey (in den me- 
dical-remurks 111.'). 



HizedDy G00gle 



Vierter Abschnitt. 

Die Geognosie im Laufe des jetzigen I9ten 
' Jahrhunderts. 



Erstes Kapitel. 

Einleitende Uebersicht. 
Der christliche Staatenverband , bestimmt zum leben- 
digen Träger des geistigen Princips beim jetzigen 
Menschengeschlecht, hatte 14 Jahrhunderte bedurft, nm 
ansserlich zu erstarken. Neben der rohen Kraft ent- 
wickelte sich das Talent in künstlerischer und techni- 
scher Hinsicht ans sich selbst, ohne Vorbild, aber das 
was erst dem Menschen eine höhere Weihe glebt, die 
nähere Beobachtung und Kenntniss der umgebenden Na- 
tur, deren Herr und Meister er durch ihre nähere Er- 
forschung wird, diese fehlte noch nnd musste erst als' 
Schlnssstein der geistigen Entwickelang geboren wer- 
den. 14 Jahrhunderte tönte der christlichen Mensch- 
heit ans dem Munde des Gelehrten, des Philologen, mir 
der Nachhall wieder von fremder, und früherer Wissen- 
schaftler lebte nur in den vergangenen Zeiten, ge- 
trennt von der Gegenwart, isolirt von der umgehenden 
Natur. Endlich brach diese Scheidewand, das heran- 
gereifte Volk Öffnete die Augen und warf den forschen-, 
den Bück in die umgebende Natur. ' 

Lawinenartig vergrosserte sich der Ball des Selbst- 
erfundenen während 3 Jahrhunderten, in alle Fäden des 
Lebens drang die Naturkunde immer tiefer ein, er- 
scheint als der begeistende Nerv, der überall hin Le- 
ben verbreitet, Lust und Freude erweckt, die zum gro- 

! D,g,1,zedDy GoOgle 



: H3 

men 1'heil das mäciitige Triebrad bewegt, ftn welchem 
"der allgemeine Wohlstand und des Lebens Behaglich- 
keit hangt. Wtr lesen nicht mehr die Autoren, um Na- 
turgeschichte zn lernen, sondern, im Gegentheil, man 
musa Naturforscher sein , um die Autoren xn verstehen. 
Kaum den ersten Kinderjahren entwachsen geht' der 
Knabe ins Freie, beobachtet und sammelt Thiere, Pflan- 
zen und Steine, die Schulen unterrichten ihn darüber, 

' die Universitäten haben jeteo Katheder für alle Zwei- 
ge der Naturkunde. Der Fabrikant ■ umgiebt sieh mit 
Werken über Physik, Chemie und Naturgeschichte; der 
Bergmann, wie der Metallurg; studirt die Systeme der 
Mineralogie und Geognosie, die selbst dem Arzte, dem- 
Philosopbeo, Philologen und Theologen nicht mehr ganz 
fremd sein dürfen; kaum zählbar sind die lehrreichen 
Naturaliensammlungcn , die sich über alle Lander ver- 
breiten; fast alle grösseren Städte häufen naturhistori- 
sebe Schätze in öffentlichen Museen an, die zur Beleh- 
rung bestimmt sind. Biese Verbreitung naturhistori- 
scher Kenntnisse durch alle Klassen des Volkes, der 
Anklang, den sie überall '"finden und ihr Eingreifen in 
alle Lebensverhältnisse, characterisiren vorzugsweise die 
jetzige Zeit. 

Je grösser der ESnfUiss ward, den die Naturwis- 
senschaften anf das Bratfisch -technische Leben ausüb- 
ten, desto allgemeiner begriff man die Nothwendigkeit, 
sich mit ihnen bekannt zn machen, desto dringender 
wurde das Bedürfniss , sich zu vereinen zur gegensei- 
tigen Mhiheihingj in naturforschende Gesell- 
schaften, von denen viele schon Im vorigen Jahrb., 
noch mehrere aber im jetzigen zusammentraten. Sie ver- 
breiteten sich aber fast alle Städte von Europa , und sind 
jetzb auch bereits nach Amerika, Asien und Afrika ver- 
pflanzt In allen diesen wird mehr oder weniger auch 
die Geognosie mit behandelt; aber es bildeten sieh auch 
Vereine, welche diese Wissenschaft zum alleinigen Ge- 
genstände ihrer Tbätigkeit machten ; bald wurde ihr Wut- 

' ken von grossem Einflüsse, vorzüglich dadurch, 4ass 
8 



114 

»an sich gegenseitig mittheHte, sich anregte, dass eian 
Menge Aufsätze gedruckt und erörtert wurde, die sollst 
nicht erschienen wären. : 

Im Jahre 1807 trat in London die geotegkat 8«i 
ctety' zusammen , welche der Geognosie in England ei- 
nen' mächtigen Aufschwung. gab;. 1814 bildete sieh, zq 
Penzanze. in Cornwallia die hoyal geoioglcal See. of 
Cornwallis; 1819, in Newhuwen in Connecticut > die 
geological Academle; 1821 in Göttingen der Verein berg- 
männischer Freunde; 1830 zu Paris die Socicle geolo- 
giq-ue de la Fronet, die mit ausserordentlicher Thätig- 
keit auftrat, und jährlich sehr interessante Resume's 
mittheilie, welche genau die Fortschritte der Wissen- 
schaft und die ganze Masse der erschienenen Littera- 
tur darlegen. Auch entstanden noch einige minerale-* 
gische Gesellschaften, die sich viel mit Geognosie be- 
schäftigten, wie zu Triest 1810, zu Dresden 1816 uiut 
SU Petersburg 1817. 

Die naturhistorische Litteratur im Allgemeinen er- 
weiterte sich ganz ausserordentlich und eine Fälle wiche . 
tiger Schriften erschien über alle Zweige der Natur- 
kunde; die rege Theilnahme,, die man an derselben 
nahm, das Bedürfniss, alle Entdeckungen früh zii er- 
halten, rief eine grosse Reihe von Journalen hervor, die 
schnell das Nene brachten, und die ihren Weg in Aller 
Bände fanden. Immer wichtig«!- und unentbehrlicher 
wurde die Journalistik, welche dem Alterthume ganz, 
unbekannt gewesen. zu sein scheint. 

In der geognostischen Litteratur erschienen in Men- 
ge Lehr- und Handbacher, sowie orographisebe Be- 
schreibungen; von besonderem Interesse aber wurden die 
Verhandlungen der gedachten Gesellschaften und die Jour- 
nale. Viele naturhiatoriachc Zeitschriften berücksichtig- 
ten auch die Geognosie-, besonders aber wurde auf dieae 
Bedacht genommen in dem noch .fortbestehenden Jour^ 
-ntU des mines und der r. Mol Ischen Zeitschrift (die 
1825 einging); in v. Hoff's Magazin für die Minern-> 
logie v. J. 1861; in v. Leonhard's Taseaenbuehe Air 



115 

: Mineralogie , das seit 1807 unter mehre- 
ren Titeln noch fortbesteht; in Karsten'» Archiv für 
die Hergbankuads, das -seit 1818 regelmässig erscheint; 
in Glocker's mineralogischen Jahresheften seit 1831. 
Für die Geognosie allein erschien nur «ine Zeitschrift! 
Ket'erstein's Deutschland, geegnostisch - geologisch 
«tergestoöt , . verbunden mit einer Zeitung für Geognosie 
wnd Geologie, 1821 — 1831. 

Wie das Material von nttturhistorischen Thatsacheu 
immer mehr anwuchs, wurde es nothwendig, das Ein- 
zelne durch Systeme und Theorien zu einem Ganzen zu 
verknüpfen, und wir bezeichneten das vergangene Jahrb. 
als das systcmatisirende. Einzelne Richtungen verfol- 
gend bestrebte man sich vorzugsweise zn trennen, 
scharfe Gattungen und Arten zu fixiren, und sie in. 
künstliche Systeme zusammenzustellen. In der je- 
tzigen Zeit verfolgt man dagegen mehr die Analogien, 
sucht die Verwandtschaften hervorzuheben, natürliche 
Gruppen und Familien zu fixiren, und durch diese zu ei- 
nem natürlichen Systeme zu gelangen, wenn es auch 
weniger scharfe Grenzlinien darbietet; daher man das 
jetzige Jahrhundert wohl als das analogisirende 
bezeichnen könnte. 

In innigen Connes traten die früher scharf ge- 
trennte Physik and Chemie, indem die Analogien 
sich herausstellten, welche die physikalischen und che- 
mischen Prozesse gemein hüben. In der Chemie hatten 
Stahl und Lavoisier gleich einseitige, sich entge- 
' .geagesetzte Theorien aufgestellt; das Wesen der Ver- 
brennung setzte jener allein in einen Brennstoff oder 
das Phtogistou, dieser in einen Zündstoff «der da« 0?>> 
geoe; jetzo erkennt man darinn ein gegenseitiges eLe- 
ctriscb.es Phänomen und jeder chemische Pro^ess er« 
scheint als ein physikalischer; den sogenannte« unwäg- 
baren Grundstoffen beim licht, der Warme etc. substi- 
tuirt man jetzo eigenthümliehe Bewegungen, analog de« 
Schallbewegungen; und dass die chemischen Grand? 
8* 



116 

Stoffe Elemente der Natur seien, wird immer unwahr- 
scheinlich lt. 

Die Mineralogie, oder vielmehr "Oryrtognosie, 
beschäftigt mit den eigentlichen, einfachen Mineralien; 
erhielt von allen Seiten unendlich schärfere Bestimmun- 
gen; auf das Tiefste griff die analytisch -mathematische 
Chemie,, sowie die messende, and rechnende Kristallo- 
graphie ein; streng diese Richtungen verfolgend, suchte 
man ganz scharfe Gattungen zu fixiren, und diese nach 
festen Principien aneinander zu reihen. Je einseitiger 
aber die Richtung genommen wurde, desto grösser 
wurden, die Schwierigkeiten des Systeme«. Karsten 
(1800, Berzelius (1815 — 1821), Gmelin (1825) 
und Fiele Andere nahmen allein die Chemie zum Fuh- 
rer; Pansner (1813}, Mobs (1820), Breithaupt 
(1820) etc. schlössen die Chemie aus, allein die phy- 
sikalischen und kristallographischen Kennzeichen be- 
rücksichtigend; Haiiy (1805), Bernhardi (1809), 
Berzelius (seit 1824) stellten chemisch - physikali- 
sche Systeme auf. Andererseits berücksichtigte man 
mehr die Analogien, die allseitigen Verhältnisse, den 
natürlichen Zusammenhang der Körper, verzichtete auf 
ganz scharfe Grenzlinien, mehr bemüht, verwandte Kör-; 
per in Familien zusammenzustellen, und eigentlich mi- 
neralogische oder natürliche Systeme zu bauen, wie 
WernCr, Brochant, Seh'ubert, 'Rau, Haus- 
mann, Weiss, Hartmann, Glocker etc. " 

Die Katurgeschichte des organischen- Rei- 
ches ging con allen, Seiten mit raschen Schritten vor- ' 
warts, und kam auch in sehr innige Beziehung mit Geo- 
gnosie und Geologie. Man behandelte erst die Psycho- 
logie de« -Menschen , bald auch der Thiere, dann der 
Pflanzen und hat sie jeteo auch auf das anorganische 
Reich auszudehnen gesucht; die allgemeine verglei- 
chende Anatomie bildete sich aus, und erhielt immer 
grössern Einfluss auf die Systematik; in Gemassheit 
der innem Organisation suchte man mehr natürliche Fa- 
milien, vorzüglich bei den Biedern Thieren zusammen- * 

- . , Google 



1H 

ÄHfcicIkn, wie besonders Laireille (1806), Illlger" 
(1811), Cuvier (1818), Blninvillc (1828) an* Än- 
dere. Die Analogien wurden arich in der Botanik ver- 
folgt; vor Allein führte de Candole die "Zusammen-- 
Stellung 'natürlicher Familien durch, die das einseitige 
Linneische äexualsystem verdrängten. 

Die grössten Fortschritte machte die Kenntniss 
der fossMen organischen Beste (die Petrefactenkunde 
oder Paläontologie), indem man sie tbeHs'natnrge- 
scftiehtlleh , thefls geognostisch auf das Schärfste unter- 
suchte. Wir kennen jeteo über 1000 fossile Gattungen 
and an 10,000 Arten der Organismen. Die fossilen 
Ttriere wurden seit dem Vorgange von de Lamark 
(17Ä7) und -Cuvier in das allgemeine zoologische Sy- 

.. stem au/genommen , welches dadurch eine viel grössere 
, Vollkommenheit erhielt; klarer trat nun hervor, dass 
Von den fossilen Arten nur wenige jetzo noch leben . 
mögen, die meisten dagegen erloschen zu sein seliei-J 
neu; andererseits .suchte man seit de.m Vorgange von ' 
Smith und, Schlottheim mit Genauigkeit die Forma** 
iienen fesr&ostellen , aus 'denen die organischen Reste 
stammen; der Geognost hat jetzo eben so sehr den pe- 
trefactologisehen Charaeter, als die Lagerungsbeziehnri* 
j»en der Straten zu erörtern. : So «teilen sich Thalsa- 
chen heraus, die einiges Licht werfen können über den 
Entwickelnogsgang des- organischen Reiches; durch 
manche derselben schien die vielfach ausgesprochene , 
Ansicht unterstützt zu werden, dass das organische 
Reich sich sehr stufenweise entwickelt habe, dass na~ 
fünglLch nur die niedrigsten Wesen existirt hätten, die 
sich immer höher poten/.irten, bis zum Menschen, der 
erst, in der jetzigen Periode aufgetreten wäre. , Hiergc- , 

* gen wurden neuerlich sehr wichtige Einwendungen gec- 
maeht, und fast wird es wahrscheinlich, dass vielleicht 
in allen Perioden der Erde, aus denen Petrefaote auf ' 

• uns gekommen sind, die organischen Verhältnisse den 
jetzigen analog gewesen sein mögen. Durch die Ent- 
deckung . von. fossilen Infusorien in der jüngsten Zelt 



118 

wurden ganx neue gcognostfsck- geologische Geslokts- 
(tankte eröffnet. 

Alle die verschiedenen Verhältnisse der früher da 
gewesenen Organismen wi erörtern, ist Gegenstand der 
Paläontologie, die nach allen ihren Zweigen- mit dem 
regsten Eifer behandelt wurde, öie fossilen Sauge- 
thiere hearbeltetea besonders: Carter (Heckeivim rar 
le* onemm* fomlea 1813); J. A. Goldfass (osteo^- 
logisehe Beiträge wr KenMniss rersriüedener Thieie 
der Vorweit, in den Acten der LeepaMinischen Aka- 
demie 1818 seq.); Pander nad d'Alton f_dle Skelette 
derPashydermeneto. 1821); Bucklaiad CJMffatee dl- 
awwpfl« 1823); Cr«iaet et Jebert fjfcaavrcftaa mir 
tet outm. fott. etc. 1884); M. Huot (/ttattssr gmtmi 
mr le* ottenten» /im. 1826); H. r.JHeyar (Paiuevio- 
ffica 1632)) Ka«p (BÄtcripüon Tonern, fw*. detMam*- , 
mferet inconnm 1832) ; Schmerling ( ütchevches wr' 
ist emem. fou. 1833). 

Die fossile« Amphibien behandelten besann 
dem: G. Fr. Jäger (ober fessttc Beptatea WArtear. 
hergBl82B); G. Waglar .CnatOrBches Syeteat der Ann 
phibien 1839),- H. r. Meyer (AaVKsntofoai*« n838>f 
Geaffroy St Hilaire (fa mehrere» Aah« !*»■■& i») j 
*■**■ dl« fossilen Fische: Dacrotoy d« Blat«-* 
rille (Mem. *ur le* -jmimm fenUe* 1820) nad Agna- 
al« (Redtervhvs ttir (es polmotfM fottUet *8*5); — dht 
fosaiten Kr s st et; AI. Bragnlard (ffltt. mit. 4m 
tfrmtnah* fmmtex 1622); 3. W. Daimantt {Aber die 
«•»reiten Palaandermen 1*26), J. Green {Monographi* 
•f tte ffVftoMtea 1833); — die fosst lau Insaetant 
tt«rcel de Serres (in -den Anno*, «(et «c*m«s md. 
. i828); Ger mar (Fauna inaeetorum 1837, nad Actes 
ifer Leopoldlnischen Akademie 1630); — die -fossilen 
ftchinodermen and Aaaelident Miller fiwrf. Msf. 
*f tke Cronoidm MBl) und Agassi« {JHrmoires de 
Ainf/bftrtfol J836); — d*e fossile« M«lla«k«B: C. 
■da B««e (HW. ■««*. «f« eost&re« M»l); Pti. Ray* 
inond »rnpKrnand (bist. not. iet mollutftie$ 1801); 



m 

Bettys \\vMovtf*Ti(Cmtäyok>ghem?ttematiqiie 1898)? 
L.v. Fiehtel (Tettacea microtaopeavU. 1804); Jant, 
Sowerhy (Tne wmemi. Cößciotasy V 6Vea< . Brit- 
Utln 1812); J. B. Sawerby C^ke genei'U »f retint 
mnd ftmU sactelSSfi); G.Broccai f Chnc/u^ie /ns- 
jite 1&14); de Lamark f/titf. ««<• <*«* a«i*iö«* ran* 
vertebree Ulli); de J'errassac (Mit. ««/. des niol- 
ivtque» terrtxtfex et fttniatHes 1817); D. de Biain-. 
rille (Manuel de Malaculogie et Cmchyotögie 1820); 
C Kernig (lerne» xectifes 1824); G. Bronn (System 
der nrwtltlicfcen Conchylien 1824 , nach: Italiens tecs 
tiare Gebifcle und deren organische EfnsdÜüase 1831) 
DessaTines d'Orbigny (Tabieau nmlhsdique de ta 
clatae des Cephtdopodet 1826); JB. P.Deshayes (0e- 
«erf^Mm des fottilex des «Hwrffjw» «te Pari« 1824 und 
iteftnitplion de caqmties ckahuleritüque* de» terraitta 
1831); H. v. Zielen ttlie Versteiltenrogen Wsrtam- 
bergs 1830); G. A. Goldfuss (die Petrefacten Bentech- 
lands 1826); Graf G. m Münster (die Planuliten etc. 
1832); A. Römer (die Versteinerungen des Oolitgebir- 
ges 1835); — die fossilen Polypen: J. Fr.-Laina- 
r»nx (ExpotUiim tuetkodifue der genreS de Vordre da» 
Jttgpfer« 1821); G. Jlrona (System der urwdtlichea 
' Mansentniere .18£S> — Die fossilen Infusorien ent- 
deckte fihrentoerg und wies ihre wichtige geologi- 
sche Bedeatang nach (Zeüschr. Isis v.J. 1837. Hft. 5.). 
Die fossile Pflaaxeakimde bildeten voraügtieh in: 
fr. v. .Schlottheim (Fiat* der, Vorwelt 1804); H. 
Steinhaner (in neatreren Abhandlungen der Trattt- 
tUi. *f tke Anicric. phttos. 8oc. 1818); J G Kode 
(Beitrage rar Pflansenkende der Vorwelt 1820); Casp. 
v. Sternberg (Ventnch einer geognflfckiscfe - botani*- 
mhea Flora der Vnrweit 1820); C. A. Agatd C%- 
ttema Atsarum 1823); Tyrell Artis (Anttrdiiuvian 
Phytologie 1825); AI. Brogaiard (H'uttvire -de* vege- 
tativ foeälex 1828); Beruh. Catta (die DeBdrofithen 
1832); W;Wi triam (Observat. of (ans. vegdable* J831 
and the internal strudure of foss. vegefables 1833); 

- •'. : Google 



Llndley and Hutton f*W fimv of .Greta Brkttin 
1831); H. R. Güppert (die tos*. Karrenkräuter 1836> 
Die allgemeine Paläontologie behandelten John 
Phillips (Stratigraphical Syriern of fouil* 1817); 
Fr. f. Schlottheim (die Petrefacten künde aef ihre« 
jeteigen Standpunkte J 820 , mit Nachträgen vom 1821t , 
and 1823); Defrance (TaiHeau de» corps organiset 
fottiles 1824); Fr. Krüger (unveltl. Naturgeschichte 
des organischen Reiches 1825); A. Goldfuss (Peore- 
facte Deutschlands 1826); Sara. Wood ward (St/nop- 
Hcml tobte of British orgamc remabu 1880); Fr. Hohl 
(Handbuch der Petrefactenknnde 1831); H.#. Meyer 
CPataeohgica 1832); Ch. Keferstein (die Naturae- 
scfcicbte des Erdkörpei^, Kr -TU. Palaeentologic 1834, 
wo das erste genaue Verzeichniss aller bekannten fos- 
silen Gattungen und Arten gegeben wird); Bronn 
(Lethea 'geognottica 1834); Graf zu Münster (Bei* 
trage zur Petrefactenknnde 1838). 



Wenden wir ans jetzo zur Geognosie, um mit 
ein Paar einfachen Conturstrichen ganz im Allgemeinen 
den Gang anzudeuten , den sie in den letzten 40- Jahr 
reu genommen, um auf den Punkt zu gelangen, den sie 
jetzo erreicht bat.' Unmöglich läset der Bau der Erd- 
rinde in der Sehreibstube hinter dem Studlrtische sich 
erforschen, das grossartige Erdgezimmer will durch 
Anschauung der Natur selbst erkannt sein, und Reisen 
durch grosse Landstriche, mit dem Hammer in der Hand 
und die Aufmerksamkeit nur auf die Gesteine gerich" 
tet, sind daher unerlässlich. Viel häufiger .traten jetio 
die reisenden Geognosten auf, die ihr Leben der Un- 
tersuchung über die Gebirgsverhältnisse weMieten, wie 
Will. Smith, Bockland, Murchlson in England, 
Im y. Buch, AI. r. Humbold in Deutschland, Elie 
de Beauinont, Dufresnoy in Frankreich, Aini« 
Baue und viele Andere. Aber auch grosse Resultate - 
gab die Anspannung solcher Kräfte, die Licht über die 



entlegensten Gegenden" verbreiteten ,• man vermochte geo^ 
gnostisriie Charten ztMammenzustglfen übet garizEDro^ 
pa, nnd' begann selbst dessen Grenzen m überschreiten.' 

". Beim Beginn des' Jetzigen Jahrb. war unsere, po* ' 
sltlve Kenntnis» aber' den Bau der Erdrinde, *o viel 
aneh dafür bereits geleistet, doch noch sehr beschränkt; 
es herrschte die Wernerschfe Lehre vor, die In den 
ersten zwanzig Jahren noch immer grössere -Verbreitung 
«hielt. / 

Das geognostische System nahm 5 gross* 
Abtheirangen an: 1) das kristallinische Urgebirge, als 
Ältestes Gestein und Fundament des Ganzen; 2") dns 
tlebergangsgeblrge; 3) das stratHEcirte Flötzgebirge, iii 
welchem nach Wtefner der Basalt das jüngste Glied 
bildete; ff) das aufgeschwemmte Gebirge mit regellos 
zusammengetriebenen Massen von Sand, Braunkohle etc. 
nnd das vulkanische Gebirge, das nach Werner auf 
brennende Kohlenflötzc beschränkt war, welche die Vul- 
kane und Pseudovnlkane bedingten. 

' Die Reihe der Flötzfonnationen, die den wesent- 
lichen Kern des Systeme» bilden, war eigentlich nur 
von Mansfeid und Thüringen allgemein bekannt; man' 
unterschied seit Füchs eis tTntersochungen Im J. 1761 
die Formationen 1) der Steinkohle, 2) des Todtllegen- 
den, 3) des Kupferschiefers, 4) des Zechsteins mit 
Rauhwacke, 5) des bunten Sandsteins und 6) des Mu- 
schelkalkes. S£it,Charpentler rechnete man hierzu' 
noch 7) Qnadersandstein und Kreide; doch waren de- 
ren nähere Beziehungen nicht gehörig ermittelt. Auf 
diesen Typus der Thüringischen Flötzreibe begann man 
nun die Straten aller anderen Länder zu beziehen, und 
war bemüht, diese Folge fiberall nachzuweisen. 

Eine wesentliche Erweiterung erhielt das System 
durch die wichtige Arbelt von AI. Brogniard nnd Cn- 
vier über das Becken von Paris, Wo dargelegt wurde, 
dass oberhalb der Kreide, als des jüngsten Flötzgebildes, 
noch eine ganze Reibe von regelmässigen Straten liege, 
die in verschiedene Formationen geschieden und als die. 

; - L ., Google 



Klau« des tertiairen Gebirges betrachtet wurd«, 
du nun bald in alkn Und«« nad In mächtigen Ge- 
bilden nachwies. Was von den jüngsten Massen nun, 
noch übrig blieb, unterschied Buckland (ISIS) wei- 
ter theüs als Diluvium, theils als Alluvium, und betcach»- 
tete jenes als llessttst der biblischen albjememen ßünd- 
fluth, "was später Veranlassung zu grossen Streitigkei- 
ten gab. Alle diese Untersuchungen lenkten den Blick 
auf die Jüngsten Ablageningen, die früher sehr ver- 
nachlässigt waren. 

Eine höchst wichtige Erweiterung erhielt die Geo- 
gnasie durch di* schönen Arbeiten von W. Smith in 
England, der mit grosser Genauigkeit die dortigen For- 
mationen and deren ~Abtbeilnngen ermittelte; alle diese 
belegte er mit neaen, unbekannten Namen, and lange 
blieb es dunkel, in welchen Bemehongen diese engli- 
schen mit den Fiötzen anderer Lander standen; wie 
diese aber aufgefunden waren, ergaben sieb groase 
Resultate. 

Enten -grossen Schritt vorwärts tbat die deutsche 
Geognoaie , indem man seit etwa dem Jahre 18£l das ; 
südliche Deutschland, Baiern, Wörtembeiur <etc. näher 
kennen lernte nnd ermittelte , das« hier die Straten sieb 
Dicht atte auf die Thdringsche Flötzrejhe beriehen las-, 
sen; es ward klar, wie zwischen dem Muschelkalk« 
und der Kreide noch 2 grosse Formationen liegen, die 
bisher falsch gedeutet und für älter gehalten waren, 
nehmlich der Keuper und die Juraformation mit dem 
Grj phitenkalke. 

Nachdem Conybeare und Phillips 16123 die 
englischen Formationen in einem übersichtlichen Hand- 
buche dargestellt hatten, so dass auch der Ausländer 
zu einer gehörigen Einsicht gelangen konnte ; nachdem 
Buckland, Boue etc. England sowohl als Deutsch- 
land bereist und durchforscht hatten , so gelang es , die 
erweiterte deutsche Flötzreifae mit der .englischen za 
parallelisiren und ein allgemeines System aufrusteUen. 
Wenn auch über die Gleichstellung mehrerer Formatio- 

L „zedXoogle 



m 

wen nach immer -ei*« DnTeren* der ■ Ansichten kernest» 
so ist iMo «eck über viele Punkt« eisig und es kann 
nicht geleugnet werden, dass wir die SHutsfolge v«a 
Dentschlsnd, England and Frankreich gegenwartig mit 
*iemlicfter Genarigkeit kennen. 

Jets« gehen wir einen Schritt weiter, w dem alt 
pinssehen GebiigsHge, der such Mafien darohaeht, t"a> 
garn, wie eisen grossen Theil von Asien und Afrika hit> 
det, lad auf den alle nnsere genachtan Erfahrsngtin lach* 
recht passes wetten- In diese» liegt noch ein grossen 
Häthml, **d wir durften ger-wsngen seia, hier eigeo- 
thoadiene Verhältnisse anauerfcennen , an denen die Gaev 
gnssam stier Lander jetw» ihren Ächarfeinn üben. 

Sass eine jede Formation daran einen gewi ss e s 
Sintis «eon Petnnacten ausgeneichaet - wird, war froh 
schon dsreh Ffichael %. B, angedeutet; dieser Gegen- 
stand wurde aber nicht weiter penfolgt, .besonders da 
Werner die Petrefaete iaua aernckaicaogt*. Erat 
mit Anfange dieses Jahrh. lenkte sich die Anfmesksans* 
fcett der ßeognosten naher auf die Versteisersagen^ 
Alex. Bfogniard usd Carter in Frankreich, W. 
Smith in Engtand, Bronchi In Italien« v. S<hlott* 
heim In Deutschland etc. waren bemüht, mit Schür* 
die Arten und Gattungen der rsasilen -Orgsnwmen m 
erndttem, die in den -verschiedenen Straten sich finden» 
. «ad seit dem ist es caaracteristisch fiir dieaeuereQesn- 
gaesws, dass sie bei den geschichteten Formationen 
nicht aliein saf die Lageningahezieliungen, sondern as«h 
auf den petrefoctoiogischen Charsctcrfiücksicht nimmt, 
and wo jene dunkel siad, kennen diese als lrfdtstera 
dienen, so lange wenigstens, bis jene den sichern An- 
halt geben. Aber zu weit durfte man in der neueren 
Zeit wohl gegangen sein bei der Annahaie, dass glej* 
«he Arten nicht in verschiedenen Formationen auftrete« 
Kennen, und in jeder BÜdungsperiode der Erde siah-ehm 
aeae Schöpfung finde. Die Steinkohlen verschiedener 
Zeiten scheinen sehr gleiche Petrefaete zu führen, und 
In den Alpen sehen wir Petrefiuste, die s 



IM 

•uMedmea Formationen eigcnitiömlfeh- sind, in Schick- 
ten liegen, die mau geognostiseh nicht wobl von- einan- 
der trennen kann. 
' ; In Hinsicht der nicht stratificirten Gesteiflsmasse* 
hatten sich im letzten Viertel des vorigen Jahrb.. die . 
iwei erwähnten, ganz entgegengesetzten Theorien von 
W-«rner und Hqtton gebildet; jener sprach alle kri- 
stallinischen Gesteine vom Granit bis zum Basalt Ab; . 
acpianlsche, kristallinische Niederschläge an, und glaub- 
te-, dass die kristallinische Kraft anfangs in ihrer rofl- - 
aten, Würfcsamkeit gewesen, nach and nach aber.mit . 
EhNtahme- des organischen Lebens abgestumpft wäre;- 
Hutton dagegen,, einen allgemeinen Kreislauf anseht 
mend, erklärte alle diese Gesteine für Vulkanische oder* . 
rjeanehr platonische Modification von ursprünglich stra- 
Meirten Gesteinen. Werners Lehre war so allgemein ... 
angenommen, .die von Hutton aber stand so isolirt» 
dass ein Kampf dieser Ansichten in ihrer ganzen Gross- 
artigkeit nicht wohl statt finden konnte; in einzelnen " 
Zagen rockte man gegen einander ins Feld und in dem 
Verhältnisse, wie die einzelnen Abtheilungen der Neptur 
nisten geschlagen wurden, rergrösserte sich, das Feld 
der Vidkanisten. Der bärteste Kampf, in einer goossen 
Reihe von Streitschriften geführt, entspann sich unV den 
Basalt; wie aber Werners Schüler näher das Ausland, , 
■ad - mit vorurtheilsfrejerem Blick Deutschland unter t . . 
sachten , überzeugten sie sich mehr und mehr von 
dessen pyrotypischem Cbaracter, seit etwa dem Jahre 
1830 kam man ganz allgemein auf seinen vulkanischen 
Ursprung zurück, und bald wurde er ganz aas- .der 
Reihe der neptumseben Flötzgebirge gestrichen. 

Dass der Granit nicht überall zu unterst liege, wie 
es der Wcrn-erschen Theorie nach sein sollte, er- 
kannte man an vielen Punkten , selbst in Sachsen, Thü- 
ringen etc.; da man ihn hier aber auf oder zwischen 
dem Schiefergebirge fand, so zählte man ihn zu de» 
Uebergongsgebirge, und .dieses wurde bald so reich an 
kristaüiiiischoH Gesteinen, dass dem Urgebirge wenig 



m 

Üb'rfg blieb; Xm -Jahre 1819 »igte Grtf Marzari, da« 
ht den Alpen viele Granite >inger kein wärden, als die 
Kreide; Mae Culloch bewies 182t tinwHtarieg&chj 

Äass in" Schottland -viele granitisehe Müssen jünger wäm 
ren als die Juraformation. So sprach immer mehr ge* 
gen die Primogenettät des Granites. Schon 178*' hatte 
Hot ton mehrere Stellen nachgewiesen, wo der Gra- 
nit , ganz nach Art der Laren, in jüngere 'Gestetner 
wie eingesprfitzt wäre. Non fand man In vielen Geblr-' 
gen dieses- Phänomen wiederholt, beobachtete auofcy 
dass häufig in seiner unmittelbaren -Nahe die anliegen-* 
den Straten solche Verandeningen erlitten hatten, wie , 
sie eine glühende Masse hervorbringt.' Iannermebr stell- 
ten sich Analogien heraus, 'Avischen Lava, Bas«Jt, J 
Trapp, Porphyr, Granit ii. s. w., und man sähe sieht" 
endlich gezwungen, alle die kristallinischen Gesteine 1 
von' der Reihe der neptanischen, geschichteten Straten 
zn trennen; ihnen einen pyrotyplsehen Ursprung zu ge~" 
ben, nnd sie zu betrachten als Massen, die in einen' 
mehr oder weniger, erweichten Zustande herrorgetre-' 
ten wären, geschichtete Straten oft durchbrochen wirf 
verändert- hatten" B.^'Boui, ' der »u solehen Hesulta- 
ten "bei der Untersuchung von Schottland ■gekönnsen'- 
war, bereiste nun Deutschland, wies hier ähnliehe 
Verhältnisse in Menge nach und lieferte 1822 sein wich- 
tiges Memoire geologlque *ifl- F Allem apne , seit welcher 
Zeit sich diese theoretischen Ansichten in Dentseh-' 
land und den benachbarten Landern aüinahl'rg Verbfei-' 
teten nnd mehr und mehr- bestätigten. Je jünger die* 
geschichteten neptnnischen Formationen sind , die dnrdt ; 
kristallinische Gesteine verändert und gehoben wurden, 
In desto neuere Zeit Wird das Auftreten derselben 
und die Bildung der dessfalsigeri Gebirgsmassen fallen/ 
Im Einzelnen waren hierüber manche Thnfsachen jirf— 
gestellt, aber EHe de Beaumant versuchte zuerst- 
(1630;) durch solche Comblnationen die geognostischen 
Epochen zu nVnren, in denen alle Gebirgsmassen erhör 
ben sein mochten, und diesen Gegenstand In- ein System» 

- "•-' - . Google 



m bringt», ging aber hier wohl m weit, wen er tue; 
gleich streichend» <iebirg* auch für gleichzeitig er» 
haben hielt. Der Granit, den man so lange für das Ut 
teste - Erdgebilde gehalten hatte, erschien jetzt meist 
ah» das- Prodnct einer sehr neuen Zeit. 

' Die Frage: woher stammen denn die kristajlini- 
aeben, pyrotypischen Gesteine, die in verschiedenen) 
Perioden aufgetreten die Hauptmasse unserer hohem 
Gebirge bilden* beschäftigte vielfach die Geologen wie 
die Geognosten. Die alte, auch Wernerache, An- 
sicht, dass sie kristallinische Niederschlage ans ei- 
aer chaotischen Flüssigkeit wären, masste aufgegeben; 
werden. Der Zusammenhang, mit den Laven der ViuVi 
kaae, die eoostatlrte Zunahme der Erdwarme nach 
Verhaltniss der Tiefe, die Reductil»» der Alkalien und 
Erden in metallartige Körper, so wie manche andere 
Verhältnisse führten zu einer entgegengesetzten An- 
sicht, auf einen vulkanischen Ursprung, auf einen noch, 
glühenden Erdkern, so wie auf die Annahme einer ur- 
sprünglich feurig -flussigen Hasse, durch welche der 
Erdkörper bedingt sei, die allmahlig immer mehr er« 
kältet. Durch diese erstarrte Kruste, so wie durch die 
Straten, die durch Abreibung und auf sonstige Art ent- 
standen, dringe von Zeit zn Zeit die im Innern noch 
feurig - flüssige Hasse herauf, wodurch die kristallini- 
schen Gesteine der verschiedenen Epochen und die jetzi- 
ges Laven bedingt wären. Dies ist die jetzt im Allge- 
meinen herrschende Ansicht, nach welcher dte krjstal- 
Habchen Gesteine primitiver Entstehung sind, obwohl 
sie erst In neuer and neuester Zeit auftraten. Zwi- 
schen diesen Extremen .steht die Theorie von Hutton 
mehr in der Mitte, der einen allgemeinen Kreislauf der 
Singe, und eine Umbildung der stratifleirtea In die kri- 
statttnischen Gesteine annimmt. Wie dessen geognosoV 
sehe Ansichten erst sehr spät Eingang fanden, so sind, 
anea diese geologischen höchst ieeliit geblieben, 14s in 
der neuesten Zeit von mehreren Seiten eine solche Mar- 
phoiagie der Straten hervorgehoben wurde. Nicht ftl- 



in 

lein GliinmerRchiefcr, Gneis, P*rp»vr, GrAostefe, Ttapp, 
selbst Granit, such Gyps, Atfdiydrk, kantiger Kalk H.s.tv., 
seheinen an vielen Punkten offenbar durch Umbildung 
ms Tbonsddefer, Sandstein, Thon, Kalk- oder ähnli- 
chen Straten entstanden zn sein, daher es wähl mög- 
lich wäre, das» die kristallinischen Gesteine überhaupt 
- ihren Ursprung ans den geschichteten , Petrefacte fah- 
renden, neptunischen Straten genommen hätten, wofür . 
sanli-eie«*,, allmuhnge Uebergänge sprechen. Vielerlei 
Thatsacbea für eine solche Ansicht suchten in neuerer 
Zeit geltend zumachen: Keferstein, Virlet, Feur- 
n«t, Keilhan and Andere. Hiernach sind die kris'-al- 
linlsenen Gesteine nicht sowohl vulkanische, sondern 
platonische oder hypogeae, d. h. unter der Ober- 
fläche gebildete, lieber die erste Entstehung der ne- 
ptunischen Samten haben die wichtigen Entdeckungen 
von Ehreitberg In der jüngsten Zeit bedeutende 
Aufschlösse gegeben, die darlegen: daas die sich jetzt 
bildenden Straten von Kalk, Kiesel und Eisen, so wie 
die analogen in den jungem Zeiten der Erde, grossen- 
theils das Product sind van Organismen, »eist von so 
winzigen, dues sie dem blossen Auge unsichtbar blei- 
ben (Jirfasorien) , deren Kleinheit aber durch eine un- 
endliche Zahl ersetzt wird. In allen, selbst in den äl- 
testen Zeiten der Erde, mögen diese auf ähnliche, 
vielleicht noch grossartigere Weise gewulkt haben; so 
mag die Erde mehr organischen als chemische« Ur- 
sprunges »ein, doch gehört die dess&laige nähere Er- 
örterung mehr in die Geologie, als Geognosie. Dass 
übrigens hn Innern der Erde mächtige - Thätigkeiten 
walten, das lehren die Vulkane, so wie die Erhebun- 
gen und Einrenkungen ganzer Landstriche, die entfernt 
und unabhängig von Vulkanen sich desto häufiger fin- 
den, je mehr man auf sie aufmerksam ist. 

Das allgemeine gesgnostische System hat gegen- 
wärtig eine ganz andere Gestalt als früher und er- 
scheint etwa In folgendem Rahmen, in dem freilich 
manche angegebene Beziehungen noch streitig sind: 



m > 

^. F«rnMiM»reihe der gesoUcbteten Siratea: 
. 1) Du früher sogenannte Uebergangsgebirge, oder die 
KUIasformation mit Thenschiefer, Grauwacke, Kalk 
u. s. w-, als dos erste bekannte Meergebilde, des- 
sen Unterabtheilungen näher festzustellen man jetzt 
sehr benäht ist. Die hierin häufigen Hassen von 
Grünsteinschiefer, Glimmerschiefer, Gneis n. s. w., 
die sich elnestheus in Tbonschiefer, aademürcil» 
In GrünsteiB,.Gsaoit n. s. w. verlaufen, reihet man 
bald dem geschichteten, bald dem kristallinischen 
Gebirge an. 

2) Das Todtliegende, ein meist rother -grober Sand-' 
stein, reich an Steinkohlenflätzen in Deutschland 
(die PsephKformation) , dem der old red »andutone 
in England entsprechen wird, als das älteste Ge- 

' bilde des festen Landes in sehr grosser Erstreckung. 

3) Der Zecbstein in Deutschland, dem der mounlain 
Iknetlone in England entsprechen mag (die Dur- 
hamformat.) als das 2te grosse Meergeltilde, 

4) Der bunte Sandstein In Deutschland, dem der, 
Sandstein mit den coal meaturc» in- England pa- 
rallel sein wird, (die Nebraformation) als zweitos 
sehr ausgedehntes und mächtiges Landgebttde. 

5) Der Muschelkalk in Deutschland, der dem magne- 
ää . limetlone in England parallel sein wird (die 
Jenaformrition), als drittes Meergebilde. 

6) Die Kenperformaden, einige Stehikoklenflötze füll- 
■ rend , welchem der newred sandstone in England 

entsprechen wird, als das Ste grosse Lwidgebüde. 
1) Die Juraformation,. mit der (Mit sem* in Eng- 
land, ab das 4te sehr mächtige und verbreitete • 
Meergebildc. 

8) Die Wcald (Wild) -Formation in England, der 
die Kohle führende Molasse der Schweiz, und wahr- 
scheinlich dos BraunkahlengebiJde' in Deutschland 
entsprechen wird, als das 4'te Landgebilde. 

9) Die Kreideformation in England, Frankreich und 
Deutschland, der das machtige Stratensystem des 



Alpenkalkes (die Flischformatton) entsprechen wird, 
das oft ganz den mineralogischen Typus sehr alter 
"Formationen tragt, auch Petrefnete zu vereinigen 
scheint ; die übrigens verschiedenen Formationen 
eigenthüiuKeb sind, und welches sich aus dem süd- 
lichen Europa über Asien und Afrika verbreitet, als 
das' 5tc sehr mächtige Mcergebilde. 

10) Die tertiairen Straten, theils anter einem sehr 
flachen Meere, theils auf festem Lande gebildet, 
den Uebergang in die jetzige Periode darstellend. 

11) Die Straten der jetzigen actuellen Periode, die 
sich theils unter tiefem, theils nnter flachem Meere, 
theils auf dem festen Lande erheben und als Pro- 
totypen aller altern Gebilde von grossem Interesse sind. 

B. Die kristallinischen, massigen, ungeschichteten Ge- 
steine, die Laven, Basalte, Grünsteine, Trachite, 
Porphyrej Granite n. s. w., bei welchen durch die 
Uebergänge zii ermitteln steht, aus welcher geschich- 
teten Formation sie durch Umbildung entstanden, 
und — durch Beobachtung des Einflusses auf das Ne- 
bengestein — in welcher geognostischen Periode sie- 
hervorgetreten sind. In mancher Hinsieht ähnlich die- 
sen Gesteinen verhält sich der kristallinisch -kömige 
- Kalk , der Dolomit, Anhydrit und Gyps. Hat es seine 
Richtigkeit, dass diese kristallinischen Massen durch 
Umbildung entstanden, so erklärt sich leicht, dass 
ihre Grenzen oft allmitlilig sich verwischen und da nur . 
scharf hervortreten, wo die morphologischen Kräfte 
am intensivsten würkten. 

Seit etwa dem Jahre 1820 haben die neuern, jetzt 
herrschenden Ansichten sich fester ausgebildet und all— 
, gemeinern Eingang gefunden, indem man das Spe- 
ciale zu verallgemeinern suchte, die englischen, deut- 
schen und alpinischen Straten genauer parallelislrte, den 
petrefa ctologischen Character der Formattonen' scharf 
ermittelte, die morphologischen Umbildungen mehr be- 
rücksichtigte und die kristallinischen Massen als pyro- 
typische Anftreibangen betrachtete. Daher es r&thjicb 
9 



130 

sein dürfte, bei der folgenden Ausführung mit jenem 
* Jahre einen Abschnitt zu flxiren, der aber " — <ler Na- 
tur der Sache nach — nicht scharf begrenzt sein kann. 

Indem die neptunische Schule, die Wernersehe 
Betrachtungsweise der Gengnosie, so gut als ganz ver-~ 
schwenden ist, hat der Krieg von verschiedenen -Schu- 
len mit ganz heterogenen Ansichten geendet, l'eber 
- die allgemeinen Grundprincipien der Geognosie herrscht 
jetzt in allen Ländern eine grosse rebereinstimmung; 
im Einzelnen ist noch Vieles streitig, und wird es lange, 
vielleicht auch stets bleiben. 

Wenn man wohl sehr einig darüber ist, dass die 
kristallinischen Gesteine, als solche, keine neptunischen, 
primitiven Niederschlage sind, so ist dagegen die Frage 
noch schwebend: ob sie ans einer unbekannten Tiefe, 
von einem innern, glühend flüssigen Erdkerne abstam- 
men, als etwas fremdartiges die ganze Erdrinde durch- 
zogen und beim Erkalten ihre jetzige Form angenom- 
men haben, oder: ob sie, durch die inneren Thätigkei- 
len der Erde, aus — .ans oft wohl bekannten — ge- 
schichteten Formationen durch Umbildung entstanden, 
. dabei einem mehr oder weniger erweichten oder auf- 
gelösten Zustande unterlagen, sich mehr oder .weni- 
ger aufbläheten, und dabei auf die angrenzenden Straten 
würkten, so dass sie nicht sowohl als vulkanische, sondern 
als plutonische oder hypogene Massen zu betrachten sind? 
Bei den geschichteten, neptunischen Straten ma- 
chen sich verschiedene Ansichten geltend, besonders in 
Hinsicht der fossilen organischen Körper, -die über- 
haupt ein wichtiges geognostisehes Interesse haben 
und aus denen man häufig auf die Lagernngsverhält- 
nisse zn schliessen geneigt ist. — Wird jede geogno- 
stische Formation, oder jede bestimmte Epoche der Erde' 
durch eine eigentümliche, nur auf diese beschränkte, 
organische Welt cfiaraeterisirt, tritt das Leben der hö- 
, hera Thierwelt erst nach der Kreideformation auf. — 
oder können gleiche organische Beste in verschiedenen 



Erdepochen vorkommen nnd finden sich-Reste von Säu- 
gethteren auch in Altern Epochen, als die- Kreide? 

Biese Fragen sind noch streitig und üben grossen 
Einflussauf die vergleichende Geognösie. Weil %. B. 
die englischen Steinkohlen gleiche Petrefacte führen mit 
den deutschen, so hält man sie für gleichzeitig und es ' 
bleibt zur Zeit zweifelhaft, ob man in England zwei — 
in Deutschland fehlende Formationen einzuschieben hat, , 
oder ob man die englischen Kohlen zu einer jungem 
Formation rechnet und annimmt : dass die Flora, unter 
deren Einflüsse sich die Kehlen entwickelten, in sehr 
verschiedenen Erdepochen sehr gleichförmig war. 

ist deiv an Kohlen und Resten von Säugethieren 
reiche Molassesandstein längst dem Fnsse der Alpen, — 
Ist das Sand- und Thonge bilde in Deutschland, reich 
an Braunkohlen und Säugelhier- Besten, wirklich älter 
als der Alpenkalk und als die Kreide, so würde schon 
vor deren Ablagerung die Thlerwelt eben so ausge- 
bildet dastehen,, als nach derselben. 

In den vielartigen Straten, ans denen das Alpen- 
kalkgebilde besteht, finden sieh Petrefacte, die sonst . 
nur in verschiedenen alten und jungen Formationen vor- 
kommen. Gehören dessen ahngeachtet jene nur einer 
Formation, eitler BUdnngszeit an? oder ist es mög- 
lich, die einzelnen Straten, .nach ihrem petrefactologi- 
schen Character, jenen verschiedenen Formationen gleich 
zu .stellen? ( 

Diese, wie ähnliche Fragen, sind Jetzt Wende- 
punkte, über die man aber weniger streitet, als sie ru- 
hig zu erörtern und festzustellen sncht. 



D,g,1,zed.Dy GoOgle 



Zweites Kapitel. 

Di« ij»tem*ti»clie Guognoiie von 1800 bU am 
da« Jahr 1820. 

s- 1. 

Aus den vorhandenen einzelnen Materialien über 
den Bau der Erdrinde hatte Werner (um das Jahr 
1780) ein wissenschaftliches Gebäude aufzuführen ge- 
sacht — die Lehre von den Felsgesteinen (später Geo- 
gnosie) — über die er alle Semester Vorträge hielt; 
Voigt halte aber diesen Gegenstand zuerst dem gros- 
sen Publicum vorgelegt, denselben (1785 und 1792) in 
Form eines Handbuches gebracht und ihn als Gebirgs- 
kunde bezeichnet. Werner berücksichtigte mehr die 
.Gesteine, Voigt mehr die Lagerungsverhältnisse der 
Gebirgsmassen, besonders die Structur der FlÖtzgebirge 
und betrachtete den Basalt als eine 'heraufgetretene 
Lava, während ihn Werner für das jüngste Flötzstra- 
tum ansprach. Lange blieben die systematischen Ar- - 
beiten von Voigt isolirt, aber indem die Geognosie ei- 
sen grossem Anklang fand, erschienen seit Anfang 
des neuen Jahrhunderts viele ähnliche Hand- und Lehr- 
bücher. > 

Ein sehr eifriger Schüler Werners war Dietr. 
Lndw. Gustav Karsten (geb. 1763, gest 1810), 
der unter seiner Aufsicht 1782 — 1787 die reiche Mine- 
raliensammlung vom Prof- Leske in Leipzig ordnete 
und 1789 beschrieb; bald darauf ging er nach Berlin, 
als Lehrer der Mineralogie bei dem Bergwerks-Ele- 
ven -Institute, wo er Vortrage über Geognosie hielt, 
und wurde Oberbergrath. Im Jahre 1S00 lieferte, er 
seine mineralogischen Tabellen, welche auch die Geo- 
gnosie in einer sehr übersichtliehen Form , tabellarisch . 
and- als Leitfaden bei Vorlesungen, darstellen. Er folgt ,. 
zwar ganz der Wernerschen Lehre in Hinsiebt des 
Ur,- Uebergangs- und Basaltgebirges, behandelt aber 
das FlÖtzgebirge viel systematischer, ordnet es, wie 
Voigt, nach Formationen, sucht nun auf die Thü> 

'. B,; MzedoyGoogle 



ringsehe Flötzrcihe, die als Typus angenommen wird, 
alle ihm bekannt gewordenen Straten, auch die der frem- 
den Lander, xn beziehen, und dadurch erst eigentlich eine ' 
allgemeine und vergleichende Geognosie zu 
fiefern. Die Gesteine der mächtigen Jurakette, die sich 
von Frankreich bis zum Thäringerwalde~ zieht, so wie 
die des noch hohem Alpengebirges, waren weder 
durch Werner noch Voigt' geognostisch bestimmt 
und eingeordnet. Als 1705 Alex. v. Humbold, meist 
in Gesellschaft von Freisleben, diese Gegenden be- 
reiste, kamen beide zu dem Resultate: dass der Jura- 
kalk im südlichen Deutschland und der Schweiz, we- 
gen seines Keichthums an Hohlen, der maifsfeldischen 
Bauchwacke, der Alpenkalk aber dem dichten Zech- 
steine im Mansfeldisehen entsprechen würde, welches: - 
Freisleben 'in seiner neuen Classification der Gebirge 
V. J. 1801 (in den Schriften der Berliner Gesellschaft , 
natnrforschender Freunde HI), weiter ausführte. Kar- 
steh benutzte diese Bestimmung in seinen Tabellen, 
und fährte nun folgendes System durch : 1) Urgebirge, 
2) Uebergsngsgeb. , 3) Thonschiefer . von Camsdorf, 
*) Todtliegendes, 5) Alpenkalk oder Zechstein, 6) Stein- ■ 
salz und Gyps, 7) Jurakalk mit der Hauchwacke, 8) 
jüngerer Sandstein, 0) Muschelkalk, 10) Kreide, 11) 
Trappgebirge, 12) aufgeschwemmtes and 13) vulkani- 
sches Geb. In der 2ten Auflage der Tabellen V. J. 1808 
folgen auf die Bauchwacke : 8) bunter Sandstein, 9) jün- 
gerer Gyps, 10) Muschelkalk, 11) Kreide, 12) (jua- 
dersandstefrv mit Steinkohle. Diese Einordnung des 
Jura- und Alpenkalkes in die thüringische Flötzreihe 
fand allgemeinen Eingang und wurde bis in die neuere 
Zelten angenommen. ' 

Jetzt folgten eine Menge ton Hand - und Lehr- 
büchern über die Geognosie, die nichts Eigenthümliches 
haben, weil alle der Wernerschen Sehnte angehö- 
ren. Sie halten, sich fhettsan die WernerschenVor- 
trage, theila an Karstens Tabellen, flechtet) nur seU 
ten. eigene Beobachtungen ein^ behandeln aber ihren 

L „^Google 



134 

.Gegenstand bald mehr ausführlich, [bald mehr cömpen- 



Joh. Georg Lenz (geb. 1748, gest. 1832), Prof. 
der Mineralogie in Jena, handelt in seinen vielen Mi~ 
. neralogien, die immer ein Nachklang Werners wind, 
mir anhangsweise und ganz unwissenschaftlich die Geo- 
griosie ab. In dem mineralogischen Handfauche v.'J. 
1791 und 1796 führt er den Basalt noch unter den Urge- 
blrgen auf, in' dem Grandrisse der Mineralogie v. 1793, 
dem Systeme der .Mineral körper v. 1800 und den spa- 
tern' Schriften unter den Flotzgebirge, das er nicht 
nach Formationen ordnet Ausführliche Darstellungen 
der Wernerchen Gcognosie lieferten: Wilh.Heinr. 
Meider (geb. 1777, gest. 1811) in seiner Uebersetaung 
ron jameson's Reise durch Schottland 1802; — Job. 
Brnnncr (geb. 1764, gest 1808), Bergvtirweser zn. 
Gottesgab hu Fiehtelgebirge, in seinem zweckmässigen 
Handbuche der Gcognosie v. J, 1803; — Ch. Fried. 
Ludwig (geb. 1737, gest. 1826), Prof: inLeipzig, im 2ten 
Theile seines Handbuches der Mineralogie v. J. 1861; — 
C. Caesar v. Lconhard (geb. 1779), jetzt Prof. zu 
Heidelberg, in der mit Fleiss gearbeiteten Uebersjdrt 
und. Characteristik der Mineralkörper in orykfogbösti.- 
seher nnd geologischer Hinsicht r. J. 1806; — Joh. 
Ambros. Renas (geb. 1762, geat. 1831), Bergrath 
nnd Arzt zu Silin bei TÖpütz, compilirte das Vollstän- 
digste derartige Werk in seinem Lehrbuche- der Gco- 
gnosie v. J. 1806, dem in systematisch er Hinsicht Kar- 
aten'» Tabellen za Grunde liegen. Viel kürzer fass- 
ten sich: O. Const. Haberic in Weimar (geb. 1764, 
gest 1832) In seiner Gebirgskunde v. J. 1807; — Ch. 
Schreiber, Prof. der Forst-Akademie za Breissig*: 
acker' bei Meiningen, In dem Grundrisse der Geogno- 
sie nach dem neaesten Werner sehen' Systeme, v.J. 
1809; — Fr. Reichetzer, Prof. zn SehemnUz., das* 
Bergrath zu Wien (geb. 1770), in seiner Anleitang.zar , 
Geognosie v. J. 1812 (2. Aufl. 1821);— Gottfr. Heinr. 
Schubert (geb. 1780), Prof. za Nftrnberg, dann m 



.•-•135 

Erlangen und München, in seinem werth vollen Hand- 
. buche, der Geognosie v: J. 1813, und C. Frd. Rich- 
ter (geh. 1776"), Hüttenmeister zu Freiberg, in dem sehr 
oberflächlichen 'Taschenbuche für Geognosie v. J. 1818 ; — -, 
G, G. Pus .oh in dem geognosti sehen Katechismus 1819. 

In allen diesen Geognosien . wurde das Bekannte 
nach der Wernerschen Lehre dargestellt, sie dien- 
ten daher mehr zum Unterricht als zur eigentlichen För- 
derung der Wissenschaft, $e vorzugsweise durch Bco- ■ 
hachiungen von Thatsachen,. durch Aufbau neuer Theo- 
reme vorwärts schreitet. Ungemein, vermehrte sich die - 
Zahl der Beobachter, wie sjcb. aus den vielen jrogra- 
phischen Beschreibungen ergiebt, die wir später an- 
führen werden. 'Die meisten derselben folgten blind der 
herrschenden Schule, viele aber wurden weniger durch 
vorgefasste Ansichten geblendet , . und bereiteten neue 
' Ansichten vor, die sich später bestätigten. - / 

Der preussische Landrath, später Staatsrath, Frei- 
herr Friedr. v. Hoevel (geb. 1766, gest. 1826 zu 
Harbke in der Grafschaft Mark), untersuchte zuerst 
mit klarem Blicke die Gebirgs Verhältnisse am nördli- 
chen Abhänge des rheinischen Schiefergebirges, und 
machte diese bekannt in dem westphälischea Anzeiger 
v. J. 1801. Ni'o. 46, so wie in seiner Schrift:- geogno- 
stische Bemerkungen über die Gebirge in. der Grafschaft 
Mark mit Durchschnitten, v. J. 1806. Als Schichtenfolge - 
nimmt er an: 1) Urgeb. , 2) Grauwacke mit Kalkla- 
gern, 3) das Kalkgeb., welches das Dach der Grau- 
wacke bildet, (das man später mit dem mountain leinte ' 
der Engländer gleichstellte), 4) das Liegende der Stein- 
kohlen mit Alaunschiefer, 5) das Steinkohlengeb., 6) das 
Todtliegende mit bituminösem Mergelschiefer, 7) die jün- 
geren Fliiize. Der Verfasser stellt daher ein eigenes 
System für die altern Gebilde auf, dessen Werth man ' 
aber erst viel; später erkannte, nachdem die analogen 
Verhältnisse in England bekannt wurden.. 

Der Gcheünerath Joh. Lndw. Heim in Meinin- 
,g«a .(geb. 1741, gest. 1819), durchforschte 20 Jahre 



d v Google 



136 

.hindurch auf das eifrigste den ThurJBgerwald und legte ' 
in seiner Beschreibung dieses Gebirges v. J. 1796 — 1812 
einen grossen Schatz schöner Beobaehti ngen nieder, 
die etwas schwerfällig vorgetragen und nicht durch 
geognoslische . Charten anschauiig gemacht mehr an 
Ort und Stelle studiert als bloss gelesen sein wollen. 
Er war ein ganz selbstständiger Forscher, der treu die 
Natur darzustellen suchte, keinem Schulsysteme hul- 
digend. Zu dem Urgeb. rechnet er eben Sowohl die 
Grnuwacke als den Granit, Porphyr u. s. w. Das 
Flotzgeb. theilt er auf eigenthümiiche, scharfsinnige 
Weise in die Formationen: 1) des TodÜiegenden mit 
Steinkohlen, 2) des Zechsteins mit Raachwacke und Ku- 
pferschiefer, 3) des bunten Sandsteins mit Gyps und 
Steinsalz, 4) des Muschelkalkes und Jurakalkes, dem 
daher hier zuerst ein jüngeres Alter zugeschrieben wird 
als früher. Mit Klarheit führt er aus: wie Steinkehle, 
Kupferschiefer, Gyps und Steinsalz nicht als selbst- 
' ständige Formationen, sondern nur als untergeordnete 
'Lager zu betrachten wären. Der, Basalt ist als vulka- 
nische Masse dargestellt, entstanden durch Umbildung 
des primitiven Gebirges, hervorgetreten nach Ablage- 
rung des jungen Jurakalkes, iu einer Epoche, wo auch 
der Thüringerwäld mit erhoben wurde. Unverkennbar 
absträhirte Heim aus den Verhältnissen eines kleinen 
, Gebirgszuges Ansichten, die, den herrschenden ganz ent- 
gegengesetzt, erst 30 Jahre später allgemeinern Eingang 
fanden, und zu seiner Zeit gar wenig beachtet wurden. 
Ein neues, ganz eigentümliches geognostisches 
System gab Carl v. Uaumer Cg e l>- 1783), Schüler 
Werners, Prof. in Breslau, dann in Halle, jetzt in 
Erlangen, dem wir genaue Charten von den sächsischen, 
schlesischen und rheinischen Gebirgen verdanken. Ihn' 
führten die Kriegsjahre nach Frankreich und England, 
wo er nicht versäumte, mit den Arbeiten der dortigen 
Geognosten, so wie mit dendasigen geognostischen Ver- 
hältnissen sich näher bekannt zumachen ; und gestützt ■ 
auf eigene Anschauung unternahm er es, ein System 



. IM 

»nfziistellcn, welches einen grossen Thell von Europa 
umfasste. Im Jahre 1815 erschienen seine geognosti- 
schen Umrisse von Frankreich, Grossbrittannien, einem 
Theile von Deutschland und Italien, so wie seine geo- 
gnostischen Versuche, wo folgende grosse Formationen 
aufgestellt nnd beschrieben werden: 1) das Ur- und 
Uebergangsgebllde, nur einer Bildungszeit angehörig, 
2) das rothe Sandsteingebilde, mit dem Tod (liegenden 
und büßten Sandstein In Deutschland, dem entsprechen- 
den old red nnd red muri in England, so wie den uil- 
tergeordneten Massenron Porphyr, Kupferschiefer, Zech- 
stein, mountam Urne, Steinkohle und Gyps, 3) das 
MuschelkalkgebHde, mita) dem Muschelkalke in Deutsch- 
land nnd dem lAus in England, b") dem Jurakalk in 
Deutschland und dem Ooiite in England, 4} das Kreide - 
nnd Sandgebilde, mit Kreide -Quadersandstein und al- 
len tertiairen Straten. Illuminirle Charten zeigen die 
Verbreitung dieser, gewiss zu allgemeinen Abtheilungen, 
aber wir erhielten hier die erste seriellere Kunde über . 
die Beziehungen der englischen Formationen zu ■ den 
nnsrigen aus deutscher Feder, ' 

Die alte, auch von Werner vorgetragene An-r 
sieht: dass der Granit das eigentliche Urgebilde sei, 
welches die LagerungsverhäHnisse der jungem Gebirge 
bedinge, wollte sich bei näherer Beteachtung nicht be- 
stätigen, im Gegen theile worden eine Menge Beobach- 
tungen gemacht, die dagegen sprachen. Wie Heim 
in Hinsicht des Thtlringerwaldes ganz andere Ansicht 
ten aufstellte, wurde Schon erwähnt; Fr. Moh.s (geb. 
1770, gest. 1839), Werners eifriger Schüler {später 
Prof. in' Gräfz, Freiberg und Wien), wurde nicht von 
dessen Autorität geblendet, fand in Sachsen selbst die 
Verhältnisse anders, als sie der Theorie nach sein Solis- 
ten, und zeigte in einem interessanten Aufsätze (Moll's 
Annalen Hl/ r. J. 1805): dass man von dem alten' Gra- 
nite einen lftönen unterscheiden müsse, der jünger sei 
als Thonschiefer, zu dem de? Granit der Gänge bei 
Joh. Georgen stadt, des Geyer'senen Zinnstoek« 

\ : GooqIc 



X38 

werkes, des GretTeasteins- and des Weisssteingebirges 
gehöre. Carl von Räumer, noch in Freiberg studi- 
reud, untersuchte in Verbindung mit Engelhard sehr 
genau den mächtigen Zug von Granit, Syenit nnd Por- 
phyr , der sich, von Dohna ohnweit Freiberg bis nach 
Meissen hinzieht, und, zeigte in seinen geognostischen 
Fragmenten v. J. 18(1: dass hier die kristallinischen 
Gesteine nicht das Liegende des Uebergaugsgebirges 
bildeten, sondern stets und regelmässig anf der Gran- 
wache liegen ,_ mit dieser ein bestimmtes Lagerungsr 
ganze bildend, dass daher hier ein Uebergangs- Granit 
an&unehmen seL 

Der Schwede Helnr. Chr. StrÖhm beschäf- 
tigte sich bei seinem Aufenthalte in Freiberg mit den- 
- jenigen Graniten, die hier ganz in der Nähe vorkom- 
men, und führte in einer gründtichen Arbeit (mineralo- 
gisches Taschenbuch v. J. 1814) ans : dass diese Ge- 
steinart weder hier, noch überhaupt vom Ur- und Ue- - 
bergangsgeb.- mantelförmig umlagert werde, vielmehr 
setzten Granitgange in das Schiefergeh. hinein, inüss- 
ten daher jünger sein; und da der Granit überhaupt 
meist ein gangartiges Vorkommen zeige, so könne man 
ihn eigentlich gar nicht als Glied der alten Schiefer- 
reihe betrachten, sondern er verhalte sich wie dep Por- 
phyr. Aehaliche Verhältnisse wurden nachgewiesen, im 
Fichtelgebirge vom Prof. Goldfuss (geb. 1782), in 
«einer Beschreibung dieses Geb. v. J. 1817. II. p. 199; 
in Schlesien durch v. Raumer; in Korwegen durch U 
t. Buch (Reise durch Norwegen und Lapphuid 1810), 
nnd Fr. Lud. Hansmann (Reise durch Scandinaviep 
1811 — 1818), die darlegten, wie bei Holmestrand sich 
der Basalt aus Porphyr entwickele und dieser mit Gra- 
nit in Connex stehe, welcher dem Uebergangggeb. an- 
gehöre. So wurde die Lehre von der Primordlalität des 
Granites in Deutschland nnd von deutschten! tfeagnosten 
vielfach erschüttert; in Freiberg .-suchte man die dess- 
Msigen Thatsachen mehr zu ignoriren, als zu wider* 
legen, aber es. bedurfte, wie die folgend« Zeit lehrt, 



ja? 

.nur eines geringes Anstosses, um solchen Ansichten 
vom Granite allgemeine Verbreitung 2« verschaffen, die 
den herrschenden ganz entgegengesetzt waren. < 

In Hinsiebt des Basaltes lieferten Äeptimlstep 
und Vulkanisten zwar keine Streitschriften mehr, hiel- 
ten aber ihre Theorien fest Die Wernersehe Lehre 
auch auf die französischen Basalte anzuwenden^ war 
vom höchsten Interesse; 'gereifte Schüler Werners, 
wie d'Anbnisson und L. v. Buch, gingen in die 
. Auvergne, -mussten hier aber die Vulkanjttftt des B*r 
siilles anerkennen, zweifelten jedoch nicht an der Efc- 
ptanität der deutschen Basalte, die sehr aHgemehi ange- 
nommen blieb, in allen Lehr- und Handbüchern vorger 
tragen wnrde, und nur wenige Beobachter gingen auf 
-dem von Voigt eingeschlagenen Wege Dort Wie der 
GebeimerathHeim (.1800) sehr richtige Ansichten über 
die Vulksnität des Basaltes entwickelte, wurde- schon 
erwähnt Der Baurath G. Ch. Sartorfus, zu Kist>- 
nach benutzte seine Berufsreisen zu scharfen, geogna- 
«tischen Beobachtungen und zeigte in. seiner Schrift: — 
über die Basalte der Gegend .von Eisenach f. J. 1802, 
wie hier diese Gesteinart gangartig das Flötzgeb. durch- 
setze und oft verändere. Viel ausführlicher verfolgte er 
.diesen Gegenstand in seinem Buche 1 geognostisehe Beo- 
bachtungen und Erfahrungen, vorzüglich in Hinsicht des. 
Basaltes v. J. 1821, mit einem Nachtrage v. J. 1824. 
Auch der Do ct. Fr. Ant. Jaege.r vertheidigte in 
seinen Briefen über die Rhön v. J. 1803 die Vulkani- 
sche Theorie. Schöne Beobachtungen machte der Gc- . 
heimerath C. E. A. v. Hoff zu Gotha (gelt. 1771, gest. 
1837) und legte (.in den'Schriften-der Berliner Geseil- 
schaft naturf. Freunde V. v. J. 1812) dar: wie an. der '. 
blauen Kuppe bei Eschwege der Basalt gangartig den 
bimte» Sandstein duichsetzt, und ihn dabei ..wesentlich 
verändert j woraus der Verfasser wichtige Schlüsse .auf 
die Vulkaniüit des BasaltgebUdes überhaupt zag. JU. 
v. Buch &eig<K in einer lehrreichen Abbandhing über 
den Trapp -Porphyr ^Trachyt), dessen Yulkanltät «ad 



Zusammenhang mit Basalt (s. Abhandhingen der Ber- 
liner Akademie v. J. 1816.) 

Ch. Keferstein zu Halle (geh. 1784) lieferte 
1619 eine ausführliche Geschichte des- Basaltes and .Im 
J. 1820 seine Bemerkungen über das basaltische Ge- 
bilde des westlichen Deutschlands, wo, gestützt auf 
eine grosse Reihe bestimmter Beobachtungen, ausführ- 
lich dargelegt wird, wie der Basalt mit den ihm ver- 
wandten Massen von Klingstein, Trachit, Trass u. s. w. 
nicht zu den neptunischen Formationen gehören könne, - 
sondern vulkanischer Bildung sei, da sie gangartig das 
geschichtete Gebirge durchsetzen, nnd dieses oft be- 
deutend erheben; so wie, dass die Basalte ganz Deutsch- 
land in einer westöstlichen Parallele durchziehen ; mit 
Unrecht waren die Braunkohlen dem Basaltgebilde bei- 
gezählt, sie gehörten vielmehr dem Jüngern neptuni- 
schen Geb. an, nnd, da sie oft von Basalten durchsetzt 
waren, so folge daraus ein sehr neues Erscheinen. 
Eine Reihe von Porphyren sei den Basalten so analog, 
dass auch diese eine ahnliche Entstehung haben wür- 
den. Gleichzeitig trat J. Steininger in Trier (geb. 
179*) auf, aus vielen -Beobachtungen die Volkanttat 
der rheinischen Basalte dedneirend , in seinen* geogno- 
süschen Studien am Mittelrheine v, J. 1819 und in sei- 
nen Werken: über die erloschenen Vnlkane in der Ei- 
tel und am Nlederrheine v. J. 1820 und 1821. Wfth- - 
rend sich die Beweise für die Vulkanit&t des Basaltes 
immer vermehrten, konnten die Neptnnisten diesen nichts 
entgegensetzen, als die Autorität Werners, der aber 
seine t<ebre nicht durch neue Thatsaehen unterstützte.- 
«■ 2. , 

Die (yitaaialimti* Geogno»ie der «Ipinisclie. LS nd.tr, der Alpen, - 
Aptanimm und Karpalhen, in der Zeil toi 18M bie »in 101«. . 

Wahrend Deutschland im Allgemeinen als ein gros- 
ses Flöte-Plateau sich darstellt, aus dem hie nnd da 
einzelne Massen von kristallinischem, sogenanntem Urgeb. 
hervorragen, erscheint das Alpengeb. mit den dazu ge- 
hörigen Karpathen und Apenninen als eine innigst zu- 



Hl: 

sanunenhängende, steile, sehr weit verzweigt« Gebirgs- 
masse, die wenig klar und augenscheinlich mit den 
deutschen Straten zusammenhängt Es wurde nun das 
Geschäft der Geognosten, theils den innen) Bau der 
Gebirgsmassc, theils die Begehungen zu den deut- 
sehen Straten, zu ermitteln ; jenen Gegenstand verfolgten 
vorzugsweise die einheimischen, diesen aber die frem- 
den Naturforscher. Ganz allgemein betrachtete man die 
kristallinischen Gesteine, welche grösstentbeils die höch- 
sten Berggipfel bilden, als das Urgebirge und ging von 
diesem aus, um das Alter des geschichteten Gebirges 
zu bestimmen, das vorwaltend aus Alpenkalk besteht; 
der .sich meist in sehr steilen Massen erhebt." Zunächst. 
den Kalk-Alpen, gleichsam als vermittelndes Glied mit 
den andern Gebirgen, liegt die Juraformation, die sieh 
aus der Schweiz einesteils nach Frankreich, andem- 
' theils nach Deutschland sieht. 

Alex. r. Humbold und Kr eisleben waren, wie 
bereits erwähnt, die ersten Geognosten, die seit 1795 
den Alpen- und Jurakalk jn die thüringische Flötzreihe 
einzuordnen suchten, und diese Gesteine als Aeqnba- 
lente der ältesten Flötzkalk- oder Zechsteinfonnatioii 
betrachteten, und dieser Bestimmung folgte man sehr 
allgemein, bis auf die neuesten Zeiten. Häufig rech:-; 
nete man wenigstens einen, grossen Theil des Alpen- 
kalkes zu dem sogenannten Uebergangsgeb., wie Frd. 
Mohs in seiner genauen Beschreibung der Villacher 
Alpen in Karathen (y. Malis Epbcmeridcyi III. v. j. 
1807). Hit dem Alpenkalke iu innigem Coeoexe ste- 
hen theils dunkle, sandig -schiefrige Gesteine, theila 
helle Sandsteine;' jene wurden meist für ausgezeichne- 
tes Uebergangsgeb. angesprochen, wie durch L. v. Ba-ch. 
in seiner Beschreibung von Wen (mineralogisches Ta- 
schenbuch VI. v. J. 1812) diese für bunten Sandstein, 
und Uttiager (gest. 1828), Bergmeister zu Sontbo- 
fen, glaubte in den Bayerschen und Tyreler Alpen alle' 
Formationen des Wernerseben Systems nachweisen - 
zu können. 

, » ' l „izedbv Google - 



MB 

Von den einheimischen Geognosten waren es vor- 
züglich die schweizerischen, die sich eigene Systenw 
bildeten. Mit unendlicher Sorgfalt untersuchte Job. 
Conrad Escher (geb. 1767, gest 1823), Staatsrate 
in Zürich, einen grossen, Tbeil der Schweiz. Im Jahre 
1795 — 1790 beschrieb er (im bergmännischen Jour- 
nale) eine Profilreise von Zürich bis auf den St Gott- 
hard (anch abgedruckt in der Alpina 11. v. J. 1807), 
1796 gab er (im 3 — 5ten Hefte des Mineralogen) eine 
geognostisene Uebersicht der: Schweizer- Alpen, die 
weher ausgeführt ist in y. Moll's Ephemeriden I. v. 
J. 1605, in der Alpina 1. v. J. 1806, so wie im mine- 
ralogischen Tascüenbuche v. J. 1807, 1808, 1809 und 
1812. Als Formationsreihe wird aufgestellt: 1) graniti- 
srthes Gestein, 2) Hochgebirgskalk mit Thonschiefer, 
3) Nagelflnhe, 4) Sandstein und Mergel, 5) Jurakalk, 
6) Mölasse. Er unterscheidet ausser dem Kalke, der' 
mit Granit vorkommt: den grauen Hochgebirgskalk, den 
itonklen Alpenkalk und hellen Jurakalk der, Alpen, ohne 
aber die Verhältnisse ■ aller dieser Abteilungen ganr, 
deutlich zu entwickeln, da er über diese nicht selbst 
ganz ins Klare zu kommen vermochte. 

Sein Zeitgenosse Joh. Gottfried Ebel (geb. 
1789, gest. 1830), Arzt in Zürich, weihete fast sein 
ganzes Leben der alpinischen Geologie, die er eben so 
emsig als geistreich behandelte. Im Jahre 1799 er- 
schien- znerst seine treffliche Anleitung, die Schweiz 
zu bereisen, mit Profilen und Charten, die eine Masse 
scharfer Beobachtungen enthält; aber im Jahre 1808 
gab er ein grosses, lebendiges Bild in seinem Werke: 
über den Bau der Erde in dem Alpengebirge, zwischen 
12 Längengraden, nebst Betrachtungen über die Ge- 
birge und den Bau der Erde überhaupt, mit.vielen Pro-' 
filen und der ersten geognostisch-illuminirten Charte 
der Schweiz. Nicht von fremder Scbulansieht befan- 
gen entwickelt er hier die Ideen, wie sie sieh ihm 
bei unmittelbarer Naturbetraehtuhg gestalteten. Nir- 
gends fand er die regelmässige Ueberlagerung der Ge- - 

GooqIc 



143 

birgsmasseu , wie nun sie gevJöhaReh in den Syste- 
men aufstellte, und er fasste des Urgehirge als eine 
Vereinigung von ungeheuren, nebeneinander. stehende» 
Tafeln auf, bestehend aus Granit, Schiefer, Kalk,Grauwa~ 
cke, Porphyr, Sandstein, Steinsalz u.s.,w., die Ursprung-: 
lieh ein festgeschfossenes Ganze darstellten, welches 
später durch Revolutionen zerrissen wurde. Diesem 
folgt das Flützgebirge — die Kalkalpen bildend, in. 
mehreren, später vielfach zerrissenen Parallelketten; 
die erste älteste besteht aus Thonscbiefer, Grauwacke, 
dunklem Kalk, Mergel und Sandstein; die Ute aus Kalk, 
Mergel und Sandstein; 'die 3te aus ähnlichen Gesteinen, 
so auch die 4te mit Steinsalz, Gyps und Grauwackej - 
die 5te hat Sandstein mit Nagelfluhe und Steinkohlen; 
die 6le Kalkstein mit grünem Sandstein voll Nummulifen. 
Dann folgt die jüngere Molasse; ganz von der Alpen- 
kette getrennt liegt der Jurakalk. Den innigen Ver- 
band aller Glieder dieses eng verschlungenen Ganzen 
' deutete er überall an, und schildert mit brennenden Fac- 
hen das Leben und die Innern Thatigkeiten der Eide, 
die Bildungen wie die Umbildungen, die hier fortwah- 
rend würken. 

Gute Beobachtungen machte auch der Berguanpt- 
mann .loh. Saia. Grüner zu Bern; er wies 1805 (in 
v. Moll's Ephemeriden 10 zuerst mit Bestimmtheit 
nach, dasa im Hangenden des Halleiner Steinsalzes 
Tbonschiefer in mächtigen Straten liege und gab 1806 
(In der Alpina I) folgende Reihimg der helvetischen 
Gebirgsfonnationen: 1) Urgeb., 2) das Alpenkalkgebilde, 
mit wechselndem Kalkstein, Thonschiefer, Sandstein, 
Steinsalz u. s. w., von gleichem Alter mit der Jurafor- 
mation, 3} die Molasse. 

Herr v. Gimbernat^ -ein In der Schweiz ein- 
gebürgerter Spanier, ein fleissiger und gnter Beobach- 
ter, lieferte in der fiiapa y Piano* geognoxticos que 
demunftran le qulrudura de le» Äipoi de le Suittfca, 
v. J. 1806 der Natur sehr getreue Profile-, und ■ einiget 
Erläuterungen dazu in v. Zach 's monatlicher Corre- 



144 

, spondenz v. J. 1808. Er unterscheidet zwar Ur- und - 
Uebergangsgeb., altern und Jüngern Alpenkalk, zeigt 
jedoch den ganz innigen Zusammenhang und Verband 
dieser Massen, halt aber den Grünsami und die Mo- 
lasse für aufgelagerte und jüngere. Straten. 

Aug.v. Chambrle erwähnt in seiner Abhand- 
lung von den conglomeratartigen Bildungen der Schweiz 
(Journal de Physique v. J. 1806) zuerst naher den 
rothen Sandstein von Mels und Valor.sine, Kühlt 
Ihn, den Urgeb. bei, giebt auch der Nagelfluhe ein ähn- 
liches Alter und bemerkt, dass diese Geschiebe aus 
dem Schwarzwalde enthalte. 

Ceber die Gebirgsformationen in den Bayerschen 
Alpen gab Matthias v. Flnrl (geb. 1756, gest. 1823) 
im Jahre 1806 eine Uebersicht; er rechnet zn dem AI- , 
penkalkgebilde auch die Nagelfluhe, den Sandstein, Gyps, 
-Mergel, Steinsalz und hält dies für älter als den Jura- 
kalk; der Freiherr .v. Lupin aber unterscheidet vom 
Alpenkalke den bunten Sandstein von Sonthofen und 
halt beide für jünger als Jurakalk. 

Aus allen diesen ergiebt sich unverkennbar, wie 
dunkel noch die Lagerungs - Beziehungen der Alpen 
, blieben; aber Alle, die sich näher mit ihnen beschäftig- 
ten, erkannten einen Innigen Zusammenhang der Ge- 
birgsmassen in Helvetien, und es wollte nicht glücken, 
eine ähnliche Formationsreibe als in Thüringen aufzu- 
stellen. 

- Ueber Ungarn wurden von Bathyany, Zipser, 
Wahlenberg u. s. w. einzelne Notizen gegeben; W. 
E. G. Becker aus Freiberg editirte 1815 „bergmänni- 
sche Reise durch Ungarn" ganz im Geiste der Wer- 
ner sehen Schule, und fand nur neptunische, nirgends 
vulkanische Gesteine. 

Die ersten speziellen Nachrichten über die Flütx- 
/itraten längst der nordwestlichen Seite der Karpathen 
gab C. v. Schindler (geognostische Bemerkungen 
über die Karpathen in Galtizien und Lodomerien ISIS, 



US 

mit einer Charte), machte aber keinen Versneil, diese 
in das allgemeine, geognostlsehe System einzuordnen. 

Ueber Dalmatien gab E. Fr. Germar, Prof. in 
Halle (geb. 1786), in seiner Heise dahin v. J. 1814 nä- 
here Nachriebt, nnd zählt die Hauptmasse des Alpen- 
- kalke« zn dem Uebergangsgebirge. 

In Italien geschah in dieser Zeit sehr -wenig für 
die systematische Geognosie; das einzige dessfalsige 
Werk lieferte Matheo Tondi wu Neapel in seinem 
Table au rynoptique d'oryctognoxie , ou connaixance de» 
montagnet ou röche» v. J. 1811, doch enthalt dieses 
kaum etwas Eigenes, sondern Ist nur die Wem er- 
sehe Geogiiosie, wie sie v. Leonhard im J. 1806 dar- 
stellte. Ueber die tertiären Straten und deren petrefa- 
etologisehen-Character sehrieb G. Brocchi (geb. 1212, 
gest. 1826) seine bekannte, treffliche Conchiologla fo»- 
sile subajtpenma v. J. ' 18 14. Prof. Hausmann in Göt'- 
tingen gab (in den Göttingschen gelehrten Anzeigen 
v. J. 1819, pag. 233 nnd 1822 r. 21. December) eine 
allgemeine geognostische Uebersicht von den Apennjnen, 
deren Hauptmasse demUebergangsgeb. beigezahlt wird. 
Die Basalt- nnd Trappgesteine, die in 
Deutschland zn so grossen Streitigkeiten Anlass gaben, 
wurden auch in den Alpen nnd Apenninen viel bespro- 
chen» nnd verschiedenartig angesehen. Die basaltischen 
Gesteine des Vul di fasm erwähnt L. v. Buch {in r. 
• Moll's Jahrbüchern III. v. J. 1799), bemerkend: dass 
sie, wie der Porphyr von Collmans, zum Urgebirge- 
gehören möchten ; näher machte Pfaundler von Ster- 
ne nfeld feit. loc. IL 1803) auf sie aufmerksam und 
lieferte eine kleine geognostische Charte der Gegend; 
aber ausführlich beschrieb sie G. Brocchi in seinem 
memoria mineralogica tutta Volle di fassa V, J. 181 1, er 
sprach sie auch für neptunische Bildungen, and die ganze 
Gegend für Vebergangsgeb. ad. 

Die Basalte im Venezianischen hatte Fleurian 
de Bellevne 1790, wie seine Vorgänger, zn den vul- 
kanischen Gebilden gerechnet; diesem widersprach aber 
10 



■146 ; 

JEräiengftl de Pini 179*, n4d' besonders Giuse-f); 
Gautieri in seiner Confutatione detia oft'mi&ne *uüa 
VvicaneUa de monlkeili collocttti „tra Gmntota e Cu- 
Ttardo, v. J. 1807. 

Weniger verkannte man die alten vulkanischen 
Gesteine in Unter- Italien, die auch zuerst L. v. Hoch 
zweifelhaft nackten über das Durchgreifende 'der W e r - 
n ersehen Lehre; des dessfalsigen Innern Kampf deu- 
tet er an in einem Briefe aus Rom (v. Moll's Jahrbücher 
11L v. J. 1789) in diesen Worten: „ich verirre mich in die 
„Widerspräche, die hier die Natur mit sich selbst an 
„nutchen scheint , und es ist kein angenehmes Gefühl, 
„a* Ende gestehen zu müssen, man wisse nicht, was 
„man glauben solle und ob es erlaubt sei, seinen eige- 
„nen Augen zu trauen; es kann wohl kaum Jemanden 
„geben-, der von der Nichtvulkanitat des Basaltes so 
„überzeugt ist als ich, und doch beende Ich einen Auf- 
satz, in dem ich zu zeigen suche: dass sieb die hie— 
„sigen Leucite in einer vollkommen -fliessenden Masse 
„bildeten." in seinen geognestischen Beobachtungen r. 
J. ■ 1802" erkennt der Verfasser den Basalt von Capo dt 
Bore bei Rom für vulkanisch, macht aber auf dessen 
eigentümliche Verhältnisse aufmerksam. Seitdem bat 
man die neptanische Ansieht des Basaltes nicht weiter 
auf Unteritalien angewandt. Eine Beschreibung der er- 
loschenen Vulkane in Italien lieferte Vieo Procacial 
Rici in dein Viaggi dl rukani sfienli d'ItaUa v.J. 1814, ' 
«.3. 

Diu »jiteitiatiiclie G*o|B0>ie in Frankreich und den Ki*dirlaadca, 
wählend dar Zeit von 18» bi> um d». J.far 18». [ 

-' Französische Geognosten waren ntfeft Deutschland 
gekommen, theils in Folge der Kriege, theHs um in 
Freiberg 'zu studiren; dadurch vorzüglich kam es, dass 
die Wernersche Geognosle sich in Frankreich sehr 
verbreitete, und in den erscheinenden Lehr- und Handbü- 
chern vorgetragen wurde. Aber zwei Gegenstande wa- 
ren es, die vorzugsweise von Frankreich ausgingen, 
nämlich die nähere Kenntnis« der tertiairen Straten, be- 



147 

sonders deren peirefactologischer Character — and die 
unwiderlegliche Erkennung der Volkanitat des Basaltes. 
Uebrigens nahm man die Thüringscbe Flötzfulge so und 
bezog auf diese Frankreichs Straten; nur Charbaut 
Cin den Amutlet de» mbtes IV. v. J. 1819) nackte ge- 
nanere Beobachtungen jjber den Bau der untern Ab- 

, theikrag des französischen Jura; er unterscheidet: die 
marnea irhees. (Keuper), catcaire ä gryphile» (Lias) 

. nnd catcaire ootitique (Jurakalk); hob' vorzüglich her- 
vor, dass der Gryphitenkatk , den man immer für jun- 
ger als Jurakalk angesprochen' habe, stets unter die- 
sem Hege und seine Arbeit - wurde bald, bei Deutung 
des Jüngern Flötzgebirges in Deutschland , sehr wichtig. 
Schon Guettard hatte (1738 — 1764), wie er- 
wähnt, die Grundlinien gelegt zu einer nähern Kennt- 
nis» der Gegend Fon Paris; Coupe gab nun (im Jour-r 
not de Phynque T. 6t. v. J. 1806) die erste speciel- 
Jere Beschreibung; er unterscheidet hier, oberhalb der 
Kreide: 1) binnen, ans Seesehkmm entstandenen Let- 
ten, 2) Kle" oder Sand mit vielen Meer-Concnvlien, 
3) Gyps in 5 grossen Abtheilungen, als Absatz süsser 
Gewisser, 4) Sand- und Mühlstein; er nahm in Hin- 
sieht der BUdcngcart, ahnlich wie neuerlich Frevelt, an: 
dass durch die Einmündung grosser Flüsse in einen 
Meerbusen, Reste von -Land- und Meertbleren in ab- 
wechselnden Schiebten hier begraben waren. 

Seit dem Jahre 1800 beschäftigte «Ich Cttvier 
mit den fossilen Resten von Singet hieren, an denen 
die Pariser Gegend ungemein reich ist, so wie mit Ab- 
fassung eines umfassenden Werkes über diesen Gegen- 
stand; nnd viel lag ihm daran, dass die geognostischen 
Beziehungen genau ermittelt würden , unter denen "die 
Petrefacte vorkommen. Dieser Arbelt unterzog sieh 
Alex. Brognlard und lieferte eine dessfaläige sehr 
«iwfHerKehe Darstellung des Beckens von Paris; mit 
einer grossen geognostucb - iHnminfa-ten Charte unter 
dem THel-.-i&mi siir la geögraphie mimereloglque des 
■environ» de Part*, welche 1808 in den Annales dk 
10« 



148 

Muieum d'hist. not. de Püria, 1811 als eigenes Werk, 
und 1813 als 2r TW. der so berühmten Recherche» ntr 
lex otsemetu fonaile* vonCuvier erschien. Hier eha- 
racterisirt der Verfasser, in geognostischer und paläan- 
totogischer Hinsicht, die Kreide nebst einer ganzen 
Reihe von Jüngern Formationen, nämlich: 1) plastischen 
Thon mit Braunkohlen, 2) Grobkalk mit vielen Meer- 
Conchylien, als die nntere, tertiaire Meerformation , 3) 
Gyps in 3 Abteilungen mit Besten von Landthleren, 
4) die obere Meerformation mit eigenthümlichen Con- 
chylien, 5) Mühlstein ohne Petrefaete, 6) die obere Süss- 
wasserformation , 7) Alluvium oder aufgeschwemmtes 
Gebirge. Die Wechsellagerung von Meer- und Land- 
gebilden wnrde dadurch erklärt: dass das Meer mehr- 
mals abgefallen und wieder gestiegen sei. 'Durch die 
Aufstellung einer solchen ganzen Flötzreihe oberhalb 
der Kreide erlitt das geognostische System eine be- 
deutende Erweiterung, und wie man nun erst auf diese 
Straten und das Cbaracteristische ihrer fossilen Beste 
aufmerksam geworden war, fand man bald an sehr vie- 
len Punkten analoge Gebilde, bei denen man nun die 
altern und jungem terüairen Formationen unterschfeA 
Ueberhanpt wurde hierdurch der Blick auf die Jüngern 
Ablagerungen gelenkt, die Werner ganz unberücksich-t 
tigt Hess, und auf die petrefactologischen Eigentüm- 
lichkeiten der Formationen. Schon im Jahre 1811 zeigte 
Webster in London (Geologie. Trimsad. /.) die Ana- 
logie der terüairen Formationen im Becken von Lon- 
don und Paris, und bald erweiterte Omalius d'Hal- 
fois die Arbeit von Brogniard, durch seine Abhand- 
lung: über die geographische Verbreitung der Forma- 
tionen, welche -in der Gegend von Paris herrschen,' in 
den Annale« det nünea. 1. 1816. 

Die Lehre von der Genesis des Basaltes erhielt 
wahrend unserer Zeit lu Frankreich einen bestimmten 
Wendepunkt, indem der Versuch, die Wernersche 
Theorie auch auf die Auvergne anzuwenden; gänzlich 
scheiterte.- In dem Jahre 1800 und 1801 stodirte der 



geistreiche J. Fr. d ' Aubuisson de Volssins ("spä- 
ter Berghauntmittm zu Paria) in Freiberg und bereiste 1 
ganz Deutschland. Begeistert von Werners Vortra> 
gen und seiner Lehre über die Neptunilät des Basal- 
tes wollte er diese nnn auch in Frankreich einfahren, 
und zurückgekehrt in sein Vaterland ediürte er v sein: 
Memoire* sur les bataltes de la Üaxe, accompaanem 
d" Observation* tur l'origme des bataltes, Parkt 1803, 
wo er mit grosser Einsicht Werner's Ansichten darr 
legt und den neptunischen Ursprung des Basalte» be- 
weist. Diese Schrift wurde dem französischen Natio- 
nal -Institute vorgelegt, welches Herrn B-iimond und 
Hnuy ernannte, um darüber Bericht zu erstatten. Die- 
ser fiel zwar sehr günstig ans, aber es wurde bemerkt: 
dass der Verfasser weder brennende ,- noch erloschene 
Vulkane gesehen habe, weshalb es wüuschenswerth sei, 
dass er bald möglichst nach der Auvergne ginge, be- 
sonders weil eben auch ein anderer Schüler Werners, 
L. v. Buch, dort sei, welcher bereits die Existenz der 
dortigen alten Vulkane nicht zu leugnen vermöge. d'Au- 
buissonbegab sich sogleich in jene Gegend und wurde 
hier, hei näherer Beobachtung der Verhaltnisse, gezwun- 
gen, seine Ansichten über die Bildungsart des Basal- 
tes zu ändern, da dessen vulkanischer Ursprung hier' 
gar nicht zu leugnen sei. Er schrieb nun den 2. ThI. 
seiner Abhandlung vom Basalte, worin er sein neues, 
ganz verändertes Glaubensbekenntniss ablegte; diesen 
las er den 24. März 1804 dem National - Institute z» 
Paris vor, hatte aber — um seinen alten Lehrer in Frei- 
berg nicht wehe zu thun — die Artigkeit, erst nach 
dessen Tode seine Arbeit (im Journal de Phytique < 
T. 88.. r. J. 1819) abdrucken zu lassen; nur eine vor- 
läufige Nachricht davon findet sich im Bulletin det.tcienc. ■ 
de la Hoc. phitomalique 'III. und im Journal de Phy- 
tique T. 58. L. v. Buch veröffentlichte seine Beobach- 
tungen über. die Auvergne im 2ten Thie seiner geo- 
guastischen Beobachtungen auf Reisen v. J. 1809, und 
war zu denselben Resultaten gekommen, als früher 



150 

B-esmarest (1763), Hontet (17881, Montlozier 
(1789) u. s. Wo dase nämlich ans den dortigen Gra- 
niten, diirch vulkanische Agenden, -sich porphyrartiger 
Dolnit (Trachyt), Lava nnd 'Basalt gebildet habe, der 
hier offenbar vulkanischen 'Ursprunges sei; aber — sagt 
er — auch die eifrigsten Vulkanisten sollten es nicht 
wagen, dies Resultat als ein allgemeines anzusehen 
nnd es auf die deutschen Basalte anwenden- zu wollen. 

- Seit dieser Zeit ist Niemand aufgetreten, der Wer- 
ners Iiehre vom Basalte auf Frankreich angewendet 
hatte, immer rechnete man hier diese Gesteinart zu den 
Laven. Von diesem ralkanischen Basalte unterschei- 
det aber F|au ja s deSt Fond (in seiner Hisioire mtr- 
turelle de röche» de Trapp, 2te Aofl. 1813) den Trapp, 
den er- für nepttrhisch halt, wogegen Scipio Breis- 
lac heftig streitet, in seiner Institution ä la gcagno- 
aie, v. J. 1818. 

Schöne Beobachtungen machte L. Cordier in Pa- 
rts, Indem er durch eine feine, mechanische Analyse 
(in den Annal. de ehimie v. J. 1816) zeigte: dass Ba- 
salt, Ossidian, Wacke n. s. w., obwohl sie gleichar- 
tig schienen, doch wirklich gemengte, den Graniten in 
'gewisser Art ähnliche Felsarten wären; auch entdeckte 
er, dass die sogenannten kiesligen Breccien vonltfont- 
d'or wahren Alaunstein enthielten, wie die vulkani- 
schen Gesteine von Tolfa bei Rom, 

Ungemein erweiterte steh In dieser Zeit die LhV 
terator über die alten Vulkane, wie durch Haupt (Be- 
schreibung der Vulkane bei Bertrißh-, im Journal de* 
mine* v. J. 1801); Dettier (tur leg andern volettn» 
eteints Sans le* tnviron* de la Kill, 1803); P. Fr. 
Lacoste (sur tes vofcans d" Äuvergne, 1802 und 1805); 
Conte Lazelre (xur le Puy de Chopine, 1806); Vital 
Bertrah {Mit. hat, de Puy, 4811), Faujas de St. 
Fond (aber die Vulkane von Beanliea, in den Mim. 
du Museum 1806), etc. C Nie, Ordinal» beschrieb 
in «ettar fiM, not, des vttoatu v. J. 1803 alle vnHtaai- 
söhn Berge u«4 stellte sie auf einet Charte dar. 



»1 

. __ Die Behauptung von Hatten: d*ss auch der Gra- 
nit ein gescbmol&eues Gestein sei, veranlasste mancher- 
lei dessfallsige Versuche, theils in England, theils in 
Frankreich, wo Fleurian de Bellevue (Journal de 
Phtfsique v. J. 1805) zeigte:, wie die Hüttenprodncte, 
nach Verschiedenheit des£rkaltens, glas -, bimssteinar- 
tige oder kristallinische Massen lieferten, je nach Ver- 
schiedenheit des Erkaltens , was auch bei den vulka- 
nischen Prodoctcn der Fall sein würde; und der Mar- 
i^uis de Dree bestätigte alle diese Versuche in sei- 
nen schönen Stirn.:, tur im nouveau genre de ligue- 
faction ignee, qtf explique tu formation des laues, r. 
J. 1808. 

Wenden wir ans jetzo zu den Lehr- und Hand- 
büchern der Geognosie, die während unseres Zeit- 
raumes in Frankreich erschienen, so folgen diese sehr 
der Wemerschen Methode, berücksichtigen ober die 
iertiairen Straten, und betrachten den Basalt als vul- 
kanisches Gebilde. 

. Der Prof. der Geologie Fanj. de St. Fond lie- 
ferte: Etnai de geologte, eu Memohvtt pour servir ä 
thht. ant. de globe, 2 Vol. 1803, welches Werk aber 
kein Abriss einer wissenschaftlichen Geognosie ist, son- 
dern mehrere geologische Abhandlungen, über Petre- 
facte, Basalte etc. enthält. Aag. Job. Marc. Bro— 
ehant de Villier (geb. 1774), Prof. der Mineralogie 
«i Paris, der mit Liebe die Wernersehe Oryctognosie 
in Frankreich verbreitete, gab in Frankreich das erste 
Lehrbuch der Geognosie in seinem Tratte etemenUure 
de gcdlogle v. J. 1600, gßm nach der Wem ersehen 
Methode nhgffaani; spater (Journal de* mutet 1808, 
1817 und lHlft) lieferte, er schöne Beobachtungen über 
die Taraniaise, neigend, daaa hier eine Menge der so- - 
genannten Urgesteine dem Uebergangsgb. angehörten. 
A. H. de Bonnard (gb. 1781), Mitglied der Über - 
Berg - Hauatmannachaft au Paris, ein vielgereister, 
scharfer Beobachter, der lange in Freiberg gewesen 
war , gab in seinem Apperpi geognottique de» Terrain« 

socio* 



152 

CAnnate* de» mint* r. J. 1819) ein vartreffMdres- System 
der Geognosie, dem zwar die Wemersche Methode zu 
Grunde liegt, da» aber dennoch viel Eigenthümliches 
hat und alle neue Fortschritte der Wissenschaft benutzt. 
Er unterscheidet: 1) Urgebirge, 2) Uebergangsgebirge 
3) die Haaptsteinkohlenformat., 4) das Todtliegende mit 
Porphyr, 5) das Galmeygeblrge mit Kalk-Sandstein 

, und Thonschiefer, 6) den Alpenkalk mit grünem Sand- 
stein, Steinsalz etc., 7) Zechstein, Rauohwacke und 
GryphitenkaHc, 8) Gyps und Steinsalz, 9) bunten Sand- , 
stein, 10) Muschel- und Jurakalk, 11) Quadersand- 
stein mit. Grünsand, 12) Kreide, 13) das tertiaire Ge- 
birge nach Brogniard, 14) die lokalen Aliuvioncn mit 
Molasse etc. , und trennt von diesen allen die Ter- . 
ruins pyrogenee* oder vulkanischen Gebilde mit den Ba- 
salten, Tracbyten etc. 

Gleichzeitig verfasste der bereits erwähnte X Fr. 

. d' Aubuisson de Voissins ein sehr ausführliches 
Lehrbuch der Geognosie in seinem Tratte de geagnome 
v. J. 1819, von dem eine wenig veränderte Ute Aue- 

, gäbe 1828 erschien,- das ganz im Geiste der Werner- 
sehen Methode gearbeitet ist, jedoch mit Ausnahme der 
tertiairen und basaltischen Gebilde; auch zeichnet sich' 
dies Werk dadurch aus, dass es zuerst die Englischen. 
Straten berücksichtiget und diese mit einordnet. ■ Der 
Verfasser unterscheidet: 1) Urgebirge, 2).UebergangB- 
gebirge, mit dem Bergkalke der Engländer, dem Hoch- 
gebirgskalke .der Alpen, vielen Granites' etc. 3) Klötze 
gebirge, welches wie bei Werner mehr nach den Ge- 
steinen, als nach den Formationen geordnet ist, indem 
dieSand = Kalksteine, Gypse etc. zusantmeagetasat wer- 
den. Er rechnet zu dem Todtüegenden dem oid red; 
zu dem Zechsteine den jtta§ne$i$ lirne, ■ den Alpen - 
Jurakalk und lätu, zu dem' Musebeikalke den forett 
marble, Cornbrash und JPoräandtlone ; danm folgen 
4) das tertiaire, 5) das basaltische und traehytisohe 
Gebirge. Eine neue Ausgabe 'erschien 1834 von A, 
Bnrat 



IM 

Die Gebtrgsgestetne als soicbe, abgesehen voo 
Ihren Lagerung» -Verhältnissen, beschrieb Alex. Bro- 
gnlard in seinem Ettal d'twe fitutification mhtemto- 
gique des rocht» melangee* (Journal des Mine» v. J. 
181SJ, wo er mehr eine Gesteinstehrc als eine Geogno- 
sie liefert, «ml »ich vieler neuen Namen bedient Er 
unterscheidet: 1> Boche» criitalütee* isomere*, die gra- 
nitisehen Gesteine, 2) R. tritt, ai&tomeret, . die por- 
phyrartigen Gesteine und 3) die Rockes aggMinäet, 
weiches System 1827 ungemein erweitert erschien. 
■-«.*.' 

Bis iTiteitm titelt* Grognoii* in England w-ältr<ind der Z«it TBC 
IM* bti an dmJ»M182«. 

Bis zu« Beginn des Jetzigen Jahrb. war In Eng-. 
mod für die Lagerungs-Geognosle sehr wenig gesehen' 
heu, nun aber erwachte desto allgemeiner der Statt 
dafür, in kurzer Zeit stand Englands Geognosie in aar- 
gemeiner Ausbildung da und begann seit etwa dem: 
Jahre' 1620 zum allgemeinen Muster zu dienen, wie 
früher, die Wernersche, von der sie sich wesentlich da- 
durch unterschied , dass das Rötzgefairge scharf Dach, 
der Permationsfolge aufgefitsst wurde, und in eine gross« 
Menge Abtheüttngen zerfallt, deren petrefactologiseh'etV , 
Charakter genau ermittelt wurde. Zu diesem hohen Auf*. 
schwänge in England tragen wesentlich bei: die genauen 
Untersuchungen und Charten von W. -Smith, so wie 
die im Jahre 1807 gegründete Geolog. Society-, die sei* 
dem Jahre 1811 ihre Trantaet. eüKrte, immer, mehr eia L 
Centrum ffir die Geognosten wurde> besonders aber. zu 
Beobachtungen aareiste; denn es gehörte' wesentlich 
kb ihrem Zwecke, nicht sowohl theoretische Systeme: 
za bauen, als bestimmte Tbatsachen zu sammeln. 
- William Smith fgeb.. 1769}, ein eHtfacher Bau- 
meister (civil Intfineer~) , znHackness wohnhaft, durch- 
forschte seit Ende der i 1780ger Jahre unverdrossen 
das Flotzgebirge EngUnd's; dabei fasste- er verzüglich 
die Petrefaoie scharf ins Auge, es wunde ihm khK? 
wie die' veracaiedcntB Janbicbten durch eigenthüwliche 



IM 

argni*Kfee Reste rjha*actermirt . werden- und ebte&u dien- 
ten Ihm da »um Fahrer, w« die Lagecungs - BeVtehun- 
gen donkrl waren; hu fand *r den geognostischen Zu- 
sammenhang grosser Landstrecken* und legt« diesen auf 
sefcön Htamferirten Charten dar. Zum Anhaltepunkt nahm 
er kein varhsndenes System, sondern bloss die Natur; 
vor Beneirhnung für die vielen AutheUungen , in welche 
. die Straten gronpirt wurde» , bediente er sich previn- 
ckeiler Namen md »teilte so eine neue Noucnklatiir auf, 
die dem Auslande lange uaverstflndiieh blieb. Kr be- 
gann seine Untersuchungen nicht vom buhen Gebirge, 
. sondern von der Ebene aus, ordnete die Straten nicht 
auf die herkömmliche Weis« von unten nach oben, son- 
dern stieg umgekehrt von den jüngsten vi den altern 
herab und bahnte sieh auch hierin einen neuen Weg, 
auf dem er bald viele Nachfolger erhielt. Smith schrieb 
vi theoretisirte gleich wenig, desto mehr mahlte er 
seit IBM 'Charten, welche den Geognosten als Fuhrer 
' dteaen konnte». Im Jahre 1700 schon verfasste er eü\ 
gonv knraea tabuiar riew of the liritlith «trete, wo 
er eine awe ClassifieatlDn der Flutest raten im westli- 
che» England vorschtng, die aber wenig Aufmerksam- 
keit erregte. Seine Charten legte er anfänglich den 
Ackerbau- Gesellschaften vor, gab 1799 eine sehr spe- 
elelle Charte von Soonersetshire und der Umgegend von 
Baah, die bereite aSe Unter -AbtheHnngeo der grossen, 
fttfW teric» anschiiulieh macht, und puhlieirte alhnäh- 
lig Ober 20 Stück salaher aeparate geologicttl county 
map«, die sein System darlegten. Schon 1891 war er 
Weit genug in seineu Untersuchungen vergerückt, um eine" 
Charte.fon ganz England geben zn kennen; er lieferte 
darüber einen Praspeetss,' aber die Herausgabe selbst 
verzögerte sieh noch sehr lange, und erst 18L5— 1819 
erschien- diese Arbeit, die Alles An Genauigkeit und 
Schönheit übertraf, was bis dahin in dieser Hinsicht 
erschienen war. Diese speciellen Charten gaben freilich - 
kerne leichte Uebersicht und waren so theoer, das» sie 
nur In sehr wenige Hände konunea konnten. Zngleka 

L „„d „Google 



IIS 

erschien 1817 sein Werft: Stntia idcnlijtai bs ortgmm- 
, fted fbssüs, containing printr on coimtred paper of Ihe 
mosl cltaractvrittic spedmens m eacit Stratum, so wie. 
sein UntÜgraphkal tytfem «f organ»od. fosüls #ü/i 
riferenee to the specialen* of Ihe otigmal geoioficet 
coHecÜon in the BrÜtish Museum, und 1821,/olgtu die 
höchst spezielle geological map of Yorkshire, So war 
wich eine bestimmte Grundlage gewannen forden roo- 
bgwcben Charneter einer .jeden GesteinsgruaBe, den- 
Werner sehr vernachlässigt hatte, und die Pefcrefa- 
eteaknnde erhielt immer grossem Einfluss durch die 
Kupferwerke, die darüber erschienen, besonders durch 
James So wer by'SL Mineral Canchiolagie , welch* 
1812 begann und noch fortgesetzt wird. . 

Die Arbeiten ven-äm it h sind offenbar, die Grund-« 
läge der jetzigen englischen Geognosie; er xerfallte das 
Flötigebirge in die verschiedenen Abteilungen, die mm 
bald allgemein annahm, und entwickelte ..den zoologi-t 
sehen- Charaeter derselben, aber die. Ergebnisse seines 
Fleisses blieben- lange unbeachtet, da sie mehr in Char- 
ten als Beschreibungen bestanden., nicht ..vom- .Catheder 
gelehrt, nicht In Perm .eines -Handbuches vorgetragen 
wurden. Zuerst benatzte sie Farey (in den Agricvl- 
tnr Reports of Derbithire I. und den Traiumd. of thet 
geotog. See. 1. v. X 1811), bei Beschreibung des Pia- 
teaa's ron Derbisnire and In seinem grossen Werke'/ 
über diese Gegend, welches in 3 Vo|l. 1845 erschien»/ 
ndt dem Titelt Genarial vietc of the Agrictütur and Mi- 
nerals 6f Derbishhre , mit Charten and Darohschnitten, : 
wo folgende Straten unterschieden werden: 1> Btugvd~< 
tand, 2) London dag, 3) Sand mit yney Kotkert, 4); 
Kreide mk Feuersteinen, *> harte Kreide, 6} Kreide-. 
mcrgel, 7) Greensand, 8) Woburnsand und Weatd-- 
dag, 9) Ouneti dag und Bedford marble, 10} Thoft mit 
Ray/form, 11). Schiefer von StoneofieU.* 12) Btuemmi 
und Maidevett-Kalk, 13) Lias. 

ElnfluBsreieher für die Verbreitung des Smith- 
sehen System» war *e Arbeit van WHIia» *fhil- 

[ lizedDvGoOQlc 



Ups In London Cgest 1828); seinem Hflndbuche der 
Mineralogie (Outline ef Mineralogie ele, v. J. 1616) 
lügte er — outline of Ute geology of England and Wa- 
tet nei, welches «och als eignes Werkchen von 47 Sei- 
ten erschien, begleitet von einer höchst netten, kleinen, 
geognostisch-illnmlnirten Charte von England und ei- 
nen idealen Durchschnitte,- welches wegen seiner Wohl- 
feilheit in Jedermann's Hände kommen konnte. Der 
Verfasser giebt in diesem ersten, für den Unterrieht 
■ bestimmten, englischen Lehrbuche eine sehr fassliche, 
allgemein verständliche l'ebersicht von Englands Gee- 
gnosic, and unterscheidet hier folgende Gruppen: 1) das 
Urgeb., 2) das Uebergangsgeb, , 3) .den cid red, den. 
mountairi lime, die eoat meaturet, und magnetia lime,. 
4) den red marl, Hat, OolUe, Forestmarbie, Cornbrasii,- 
Clunehclay nüt Kämnutridgeclay und cool; Irontand, 
Purbeckstone , bluemarl, Grcentand, Chatte, S) Sand,. 
hondon clay und Alluvium. 

Eine ganz ähnliche l'ebersiclit lieferte Wil. B uck- 
land, Prof. der Geologie in Oxford, in seinen Ordre of. 
iuperpotition of ttrata in Ute Brütiah Island v. J. 1818, 
wo aber die Jüngern Formationen specieUer nach Smith 
folgendermassen abgetheüt sind': a) Oolitformat mit 
Uas; sand of inferior Oofit; inferior ooliie; füllen 
earth; greaioolXte; slouesfteldstole.; forettmarüe;Corn- 
bratk; kell&way rock; Oxford clay; kimmeridge eiag; 
portland stone;' purbeck beds ; b~) Greensandfer- 
mat: Jrontand, testworih cltty, -greentaad; c) €halk- 
formai: dialkmarl; lotver andupper Chalk; d) Per-; 
mit: above.de Chalk: l'latlic clag; London dag; 
loteer fritelvwater beds ; Upper marine beds ; Upper freth- 
water beds; e) Diluvial detritut und post diluvial 
detritut. 

Biese Abtheilungen wutden seitdem sehr allge- 
mein angenommen, und fände« noch mehr Eiugang.durch. 
die schöne geognostische Uebersichts - Charte , die G. . 
B. G'reenongh 1820 unter dem Titel' liefert«: Geolo- 
gical map of England , .mcm^*nied by a mevioir, die 

. Google 



IM 

viel weiilger special! als die SmUhsche Ist, in Hin- 
sicht des Flötzgebirges mit dieser übereinstimmt, in 
Hinsicht der Formationen unter dem Lias richtiger sein 
mochte. 

Die Wernersche Geognosie fand, auch in Eng- 
land Eingang, besonders dnrch Hob. Jameson, Prof. 
der Mineralogie in Edinburg, der mit Eifer Schottland 
untersuchte, und die Wernersche Lehre theils in^sei- 
nen Schriften über Schottland verbreitete, theils in sei- 
nem Werke on the geological syateme of Werner v. J. 
181.1. Einen sehr oberflächlichen Abriss der Geogno- 
sie lieferte Back well in seiner Inlroduclion to Geor 
tagte v. J. 1813, begleitet von einer rohen Charte, die 
nur mit 3 Farben das Ur-, Uebergangs- und Flötzgeb. 
in England nnglebt; so auch W. Thom. Brande in' 
seiner Corapilation: Outline of Geoiogy 1817, wo die' 
Erfahrungen von Smith kaum berücksichtigt werden. 
> Wir werden spater sehen, wie in dieser Zeit eine 
Menge von Urographien geliefert wurde, die mit vie- 
ler Genauigkeit die individuellen Verhältnisse verschie- 
dener Loyalitäten erörterten, und heben nur hervor die 
ausführlichen Arbeiten von Thom. Webater v.J. 1811 
0« den geological. Tranmct.~) über die terliairen Straten 
der Insel Whigt, die mit den Pariser Straten vergli- 
chen werden, und von Th. Thomson über den oldred 
und die cool meantrei (in den Annul. of phllosophy VIII. 
1816); «bei" von grösserer systematischer Wichtigkeit 
war Buckland's neue Lehre von der Diluvialforma- 
tion, die Anlass zu grossen Streitigkeiten gab. Frü- 
her hatte man der Sündfluth eine grosse geognostische 
Bedeutung gegeben, die sich aber allmählig ganz ver- 
wischt hatte. Cuvier in seinem erwähnten Werke: 
nir let otaemem fostüe», hob die Differenz hervor zwi- 
schen den hohem Organismen der jetzigen und der un- 
mittelbar vorhergehenden, antediluvianischen Periode, 
meinend, dass die Sund flu th das organische Reich ver- 
nichtet haben würde, das seitdem neu erschaffen sei. 
Diese Idee ergriff W. Buckland und war mit dem 



1» 

grössten Elfer bemüht, die göndfluth, welche die Bibel 
erwähnt, geognostisch nachzuweisen, und die dessfäb- 
stge'n Straten z« eharactertslren. Ausgerüstet mit allen 
nötfaigen Kenntnissen bereiste , er deshalb England, so 
wie den gansen Contincnt , und gab bald seine Resultate 
imd Ideen in der Dusertat. vhtdiche . geotogieae etc. v. 
J. 18 19, ausführlich aber In der Schrift: Helit/uiae di- 
iuvinnae, er Observation» of the orgamc rcmaint tmt- 
ia'med in caves, futurei and diluvial gravd, and- an 
other geological Pkaenomena alteding the action of an 
vnhersat Belüge, 1820. Hier unterscheidet er von den 
tertiairen und den Allarial -Straten (als Prodnct der 
jetzigen Periode) eine Dilurialformation, die bald ren 
rielen Seiten Anerkennung fand and in das allgemeine 
System mit aufgenommen wurde. 

Wie die englische Flötzreihe allmahlfg näher er- 
kannt and festgestellt war, da erwachte auch das Be- 
streben, sie mit den bekannten deutschen Formationen 
zu parallelisiren , was um so schwieriger war, da man - 
nur die Tharlngsehe Flötxfolge genau kannte. Pri- 
ehard, meinend, dass beide Lander zwar wenig Ueber- 
einstimmung haften, machte doch (in den annalt of 
pkUoMophy VI. v. J. I815-) den ersten Versach; wo er 

- den old red als 'Todtliegendes , den red mar? als bun- 
ten Sandstein , den Llas als Muschelkalk bezeichnet; 
W. Backland, am hierüber mehr ins Reine za körn* 
men, bereiste mehrmals Deutschland and gab seine . 
Resultate erst in der erwähnten ordre of wtperpotiüm 
V. J. 1018, ausführlich aber in den annals of phllooo- ' 
phy v. f. IBM. Hier nimmt er an: ljo/d red und moun- 
1dih £me*=- dem jütigern ITebergangsgeb., Z~)Xbat mem- 
»uret » der HauptsteinkeMenf , S) Exeter vonglome- 
rat = dem TonfRegenden, 4) nmgnbäa Jfme^dem Ze©*- 

, steine, 5) new red tdnd stdne = buntem Sandsteine, 9) 
lAa» = Muschel- und Grypbitenkalk , 7) sollt «erfe* = 
Jurakalk, 8) &reeaaanil = i2aadersandsteln, 0) Ckatk ' 
= Kreide. 

Anders betrachtete die Verhältnisse der, mit der 

- . = Google ■■ 



■ ■ m- 

deutschen üttemtar sehr vertraute, Thomas Weaver 
in London, (In den Tramaet. ofthe geolog. See. V.v. J: 
ltüßy,ier, auf ähnliche Art wie C. v. Räumer, folgen- 
des System aufstellt: A) erste Furmatieösreihe, oder der 
yro*useK«hlenKagmitr)oWi*d=demTodtliegen(i«H> 

2) mountain Urne = deu Kalksfraten im Todtliegendeo, 

3) da« Kohlengebilde ; B) zweite Reihe, der grosse Gyp« 
und Steinsalzzug mit l)Kalk- und Exeterconglowe- 
rate = dem Weissliegenden, 2) magnetia time = Zeefa- 
«tei», 3) neu* red «■ buntem Sandsteine; C) dritte Reihe, 
der Muschelk.alkz.ug mit 1) Ua* und OotUe = Mu- 
schelkalk, 2> Greemand = Qaadersandsteta, 3) Kreide. 

Conybeare and Phillips machten gegen diese- 
Gleichstellungen, in ihren Outline* of England v. J, 1821, 
Einwendungen und hoben besonders hervor: dass der 
oW red unter den , Stehlkohlen, das Todtliegeade dage- 
gen, über desselben Hege, beide daher aicht gleich ge- 
stellt werden konnten, wegegea Wearer (amwla of 
phUaaofthy II. 1822) in eiaer ausgeführten Arbeit ce- 
pircirte and eU. loc. VIII. v. X 1824 nach nachträgli- 
che Bemerkungen dazu Betet«. Erst die spatere Zeit 
brachte Manches, wenn, auch nicht volles liebt in "die 
Gleichstellung der Formationen beider Lander. 

Wenden wir uns jezt von den geschichteten u 
den ungeschichteten Massen, so treten uns hier manche 
interessante Momente entgegen. Der in Deutschland 
geführte Streit über den Bas alt verpflanzte sich auch 
aach England, wurde aber hier durch die viel wichtigere 
. Caairoverse über den Granit mehr zurückgeschoben. , 

Die Neptünttat des Basaltes vertheidigte J Eme- 
san in seinen Werken, besonders in einer Abhandlang; 
Prüfung der Lebte von dem vermeindljchea feurigen 
Ursprünge des Basaltes- (in Nicholson'« Journal, 
Ottbr. 1802), ferner ßichardsoa (in den Trentact. 
ef the /rufe acad. IXi and Bibliothei/ue brUtatdeve, No. 
3*0 v. J. 1805 und 1806), Hailston e zu Cambridge 
(in den Geolog. Tratuaet. 111. 1816) and. Webster, 
früher in Schottland, dann in Amerika (in .SHUmminV 



160 ' 

Amerk. Journal I. 18190 Dagegen suchte <3. Ste- 
vart Mackenzie (Travels in Iceland etc. 1802) aus- 
zufahren., wie Basalt, Trapp tf. 8. w. würklicn Laven 
wftreh, d|e ihr eigenthümjiches Wesen dadurch erbal- 
ten hätten, dass sie unter dem Meeresspiegel flössen. 
Wie der Basalt nicht in Plätzen, sondern in Gängen 
vorkomme, welche das Flötzgeb. durchsetzen, zeigte 
vorzüglich Greg. Bennet (Geotogicat. Transact . 1817) 
und J.'T. Berger, dt. loc. 1819. 

Die durch manche Thalsachen unterstützte Behaup- 
tung von Hutton (1788) und Beiidoes OKI"), dass 
der Basalt und der Granit Laven wären, die ihre 
eigenthumliche Form nur besondern Verhältnissen zu 
danken hätten, wie hohem Drucke, langsamem Erkalten 
n. s. w., veranlasste dessfalslge Versuche, nnd Ja-, 
mes Hall in Edlnborg zeigte (Edmbourgh Trantad. 
Vol. 23. v. J. 1798 nnd Nicholsons Journal of nmt 
philo». Apr. 1800), wie man nach Gefallen glasartige 
oder kristallinische Massen erhalten könne, je nachdem 
geschmolzene Gesteine schnell oder langsam erkalteten 
und (bibliotheque brittanujue r. J. 1800), dass eine 
Schmelzung unter hohem Drucke ganz eigenthumliche 
Producte liefere, z. B. Kreide hierbei nicht gebrannt, 
sondern kristallinisch würde. Alles dieses bestätigten 
Gregor Watt (dt. loc. 1805), Fleariau de Bel- 
fevne (Journal de Phyeique 1805) nnd de Dree m 
sehiem erwähnten Werke v. J. 1805. 

Diese Versnebe sprachen Tür die Hot tonsehe , 
Theorie, die überhaupt anfing endlich Aufmerksamkeit 
xu erregen, besonders seit John Playfair (geb. 1749, 
gest. 1819), Prof. der Naturgeschichte In Edtaburg, sie 
ausführlich commenürt hatte in seinen Illustration* of 
the Huttonian Theory of the Barth v. 3. 1802, und 
Prof. Mnrray in Aberdeen (in dem comparaüce view 
of the Huttonian and neptunlan system* 1802), so wie 
W. Richardson (in den Edinb. Tranmet. IX. 1804) 
ihre Einwendungen. gegen diese Theorie aussprachen. 

Alles kam jedoch darauf an, ob die geognoBtisehen 



. - 2W ' 

Thatsacheu wahr waren/ anf »Ire '.sieh- Hiittoto stützt, 
und aus denen er den jougerri and platonischen Ursprung 
des Granit*» nachweist, und mau begann nun in üng- 
land diese näher zu prüfen. 

Der E*q. T. Ai l*n ^zeigte 0° dep Annais of phi- 
lasophy I. v: J. 1813), wie Hut ton ganz richtig beo- 
bachtet habe, der Granit wirklich gangartig, oft Mit' 
eingespritzt- in den Straten des Uebergangsgeb. vor-' 
komme, daher jüngerer und aaderer Entstehung sein 
müsse als dieses; dasselbe bestätigte Th. Thomson' 
{dt. loe. IL 18133; hiergegen machte Grierson (eil. 
Joe. IL 1813) Einwendungen, die Allan (cit. Ute III. 
1814) beantwortete, wogegen wieder Grierson sogleich 
(dt. loc.) repticirte; das gangartige 'Vorkommen des 
Granites konnte er hier nicht in Abrede stellen, son- 
dern beschrankte sich darauf, die Gleichzeitigkeit mit dem 
umgebenden Schiefcrgebirge zu behaupten. 

' Eine grosse Fülle der schönsten Beobachtungen, 
die durchaus für die Vnlkanität des Granites sprechen, 
machte J>)hn Macculloch, der auch mit der Erste 
war, der In dieser Hinsicht Hutton's Ansichten bei- 
trat, obwohl er seine Beobachtungen mehr nackt hin- 
stellt, als svstematisirr. In der Abhandlung über die 
Granite in Cornwallis (geofog. Tramtief. IL 1614) zeigt 
er deren wahre Verhältnisse nnd wie diese klar auf 
einen vulkanischen Ursprung hinweisen; in einer an- 
dern Abhandtang (dt. loc.') weist er nach, wie bei 
Stierliug Castle die kristallinischen Gesteine, den 
Sandstein daransetzen, heben, ihn an den Berührungs- 
flächen ganz verändern, was alles für Hutton spre- 
che. Im Jahre 1819 erschien aber sein Hauptwerk, die 
wichtige Description of tfte vettern Islands of ficot- 
land, mit Charten und vielen Profilen, bei deren An- 
sicht die Ueberzeogung nicht ausbleiben kann: wie Ba- 
salt, Trapp, Porphyr, Granit u. s. w. die geschichte- 
ten Straten, selbst die Liasformation, gehoben, durch- 
setzt, und verändert haben; daher sehr neuer Entste- 
hung und lavaartiger .Natur sind. Es, wird hier klar 



168, . 

dargelegt, wie das-Ur- und Uebergangagelx nicht itu, 
trennen sei, und wie, durch Einwürkuug der kristattt-. 
machen Massen sich dichter Kalk, in Dolomit und Mar- 
mor verwandelt. 

Wir haben gesehen, wie .man sich in andern Lan- 
dern analoge .Beobachtungen machte , so wurde die. 
Lehre von . der Prlmordialitat des Granites mehr- and 
mehr erschüttert; wodurch sich die ganz? entgcgeoge- 
setate Ansicht verbreitete, die schnell in der folg e n de« 
Zeit herrschend wurde. 



Drittes Kapitel. 

Die systematisch« Geogn o«i«, seit dein Jahre 182 0. 
«. 1. , 

Das Uebergewiclit, welches die W ein ersehe 
Schule, baslrt auf den .begeisternden Vortrag des Leh- 
rers, lange Zeit ausübte, erlosch allmahllg seit dessen 
Tode im Jahre 1817. Scharfe Beobachtungen, im £nn- 
und Auslande hatten neue Ansichten begründet; da 
aber das Wernersche System diese nicht naher be- 
rücksichtigte, fast ganz stabil blieb, so erfolgte ein voil- 
kommner Umschlag, es bildete sich ein neues System, 
das auf ganz andern Grundlagen beruhete, und das Wer* 
nersche wurde ganz zur Seite geschoben. Man. trennte 
nun geschichtete und massige (kristallinische.) Gesteine' 
oder neptunisehe und vulkanische Bildungen, ordnete 
jene scharf nach den Formationen und suchte bei die- 
sen die Hebungszeiten zu ermitteln. Nicht durch das 
ifeberge wicht eines Einzelnen gestalteten sich die 
neuen systematisch- theoretischen Ansichten, sondern 
durch allgemeine Ueberelnstitnmung der Ideen. 

Bis jetzt war Deutschland noch nicht als ein 
Ganzes in geognostischer Hinsicht behandelt, sondern 
immer nur in seinen einzelnen Theilen, aber mit dem 
Jahre 1821 erschien Keferstein ! s Zeitschrift: — 
Deutschland, geognostisch - geologisch dargestellt, die 

_ Cookie 



-mit einer iillgcmefoien geegnoattsehen Charte, begleitet 
ron Duichscloritten und einer Beschreibung von gao* i 
Deutschland begann, der schnell specfeltero Charten der 
einzelne» Länder folgten. Viel detaittirter ist -die geo-> 
gaostfeche Charte von Deutschland in 42 Blättern, die 
'8hUl 8>ehropp ja Berlin, nach den roraiglicnst«! 
mitgeäieötcn Materialien 1830 zu euren anSng, auf 
welcher 37 rerschiedene Felsarten durch Hhnniaatioii ■ 
aufgetragen sind. In Jahre 1828 gab' Prof; Goldfuss 
zu Bann, in seinen natnrhistorischen Abbildungen, auch 
eisen Atlas für Geognosle» der eisen trefflichen, idea- 
le» Durchschnitt ron ganz Deutschland liefert Die vie- 
len geognostischen Charten einzelner Gegenden, die 
thejls erschienen, theits vorhanden waren, erhielten 
durch jene General- Uebersichten Zusammenhang and 
gvdseern Werth. 

si Formationsreilie der geschichteten Straten. ' 

Nach der herrschenden Ansicht bildete das Ur- 
gebirge, bestehend aus Granit, Gneis und andern kri- 
stallinischen Massen, das Grund- oder Urgebi'rge, 
den Kern der Erde und aller Gebirge ; diesem folgt, das 
Uebergangsgebirge, vorwaltend aus Thouschiefer 
und Grauwacke bestehend, zu dem aber auch bereits 
viele kristallinische Gesteine gezählt wurden. Auf die- 
sem liegt das Flötzgeblrge/dessen Formationen nur 
aus Thüringen abstrahirt waren; zu diesen gebarte: 
1) das Todtliegende, zu dessen Gliedern schon 1789 La- 
sins (Beobachtungen über das Harzgebirge) den ro~ 
then Porphyr gezählt hatte, was aber wenig, beachtet 
wurde; die in dessen Nähe vorkommenden Steinkohlen 
hielt man bald für unter-, bald für aufliegend und erst 
in der jüngsten Zeit wurde bestimmt ermittelt, däss sie 
nur untergeordnete Lager bilden; 2) der bituminöse Ku- 
pferschiefer mit Raubwacke und 'Zechstein, von dem 
manche Klötze reich an Grvphiten -sind, die Voigt als 
Gryphitenkalk bezeichnet hatte; 3)' bunter Sandstein; 
4} Muschelkalk; 5) Quadersandstein ans der Gegend - 
U • - 



IM 

von Dresden, dessen Lageningsbezichangen noch sehr 
problematisch waren ; 5) Kreide; fij) Basalt mit Braun- 
kohlen u. s. w. Zu dem jüngsten, aufgeschwemmten 
-Gebirge ward« Sand, Thtoa -u. s. w, gerechnet i 

', Für die Geognosie de« südlichen DtntschJaads 
■war noch wenig- geschehen; der verdiente Matthias- 
Flur 1 (geb. 1746, gest 182?) lieferte schon 1T92 eine 
Besehreibnng der Gebirge in Bayern und. der Oberpfalz, - 
mit einer sehr werthvollen geognastischen- Charte; er- 
entwirft ein treues BUd der geognastischen dasigeav. 
Verhaltoiese, entwickelt aber koae fheoretisehen Am- 
siebten, beschreibt die verschiedenen Forauutionca, oh- 
ne sie in, da« System einzuordnen. Ignatz v. Voith>; 
Oberbergratb zu Amberg (geb. 1750), .gab in v. Moll« 
Bphemeriden V. 1809, die. ersten nähern Nachrichten 
über die Structur des Juragebirges , die G. A. fluld-r 
fuss in seiner Beschreibung von Mnggendorf v. J. 
1810 vermehrte , wodurch aber, die allgemeinen,. Ver- 
hältnisse nicht aufgeklärt wurden. A. G. H. v. Struve 
(geb. 1772), früher bei der russischen Gesandschaft 
7.U Stuttgart!, jetzt K. russischer Minister zu Hamburg, 
lieferte 1807 seine mineralogischen Beiträge über Wir-'. 
temberg, voll schöner Beobachtungen , wo zuerst die 
Gegend von Stuttgart! und ausführlich der dortige Sand- 

' stein (Keuper) erwähnt wird; dem Anscheine nach — 
heisst es pag. 10.^ — liegt dieser Sandstein anf dem 
Flötzkalk, da dies aber gegen das System ist, so kann 
man vermuthen, dass der aufliegende Flötzkalk hier 
weggewaschen ist. Später beschäftigte sich Hr. Berg- 
rath Hehl in Stuttgard emsig mit der Geognosie von 
Würtemberg, brachte eine instruefive Sammlung zusam- 

- men und entwarf eine geognostisch-illuminlrte Charte,. 
die er zwar nicht edirte, die aber von Allen benutzt 
wurde, die über jene Gegend sehrieben; hierdurch wur- 
de besonders der. dunkle Gryphitenkalk bekannt, der 
meist unter dem Juraknlke liegt, aber nicht mit dein 
von Voigt erwähnten zu verwechseln ist. ' 

Als Flötzgebirge im südlichen Deutschland ergab - 



165 

, '.'Mich': 1) der Sandstein des - Rchwnmvlildes, S) der 
wuchtige graue Kaik von 'Friedrichshan mit Steinsalz, 
Hyäer oft bunte Sandstein Von Stuttgart!, 1 4) der Gry- 
' pMten - Und Jurakalk. Diese Foqnationen Hessen sieh 
'laft dem norddeutschen TodtHegentfen- Zechsfein, bnn- - 
: iea Sandstein und Muschelkalk ganz wohl gleich stel- 
len und so deutete sie auch h. v. Buch im Jahre rSZl 
'Cwtfe Merlan «rwaknQ. '"' " -•'■■' ' ';' , 

©er erste, i)er eine gsii7. abweichende Ansicht 
fdeVrim' durchführte, war Prof.' Mcrian in Basel, öer 

. tri Ofittmgen «tndirt hatte und die Verhältnisse' Von 
rVorddentsehland wohl' kannte. ! Er zeigte (in seinem 
'Bädbe; ITebersicnt der Gebirgsnildungen von Bas^l 
18215,' dass der norddeutsche Muschelkalk ununter- 
brochen bis zum Schwarzwalde fortsetze und Wer -"m 
tier graue Kalk von Friedrichshall mft Steinsalz auf- 
trete; den mau bisher irrig für Zechstein angesprochen 
nahe, der unter flim Hegende Sandstein des Schwarz 4 - 
' waldes entspreche dem bunten Switfstrine. Die Richi- 
'figkeit hiervon wurde bald bestätigt und' allgemein rin- 
: erkannf, wodurch' sich eine gapz neue Folge derFlÖtz- 
formationen herausstellte, wie sie A. Boo£ CAI«»iWr& 
-geologifjue «w VAlletiiägne v'. J. 1822), Kefer'stetn. 
(Tabellen der vergleichenden Geognosie 1825) so wie 
V. Pechen- mit v, Oeynhausen und r. t/arocte 
"fgeognostische Umrisse der Rheinländer zwischen Ba- 
sel und Mainz; 1825,' mit einer grossen geognostfsenen , 
■Cfearte) darlegten, nämlich: Vf das Todtliegende, 2) der 
'Sechsteln, "beide in SäddeutschlHnd wenig entwickelt 
ff) derbHnteSandsteinnrrt'deui Schwarzwälder- und Vc~ 
-gesensaudsteln, '4)' der Muschelkalk mit dem Kalksteine 
Von Friedrichshall, 5) der Keuper mit dem Sandsteine 
t'on Stuttgard und mächtigem bunt gefärbten Mergel, 
■den man im W-urtembergfseheu — Leberkies, im Coburg* 
seilen- — ' Keuper nennt; woher die ganze Formation 
■ den Namen erhielt ; ff) der Gryphitenkalk mit' schtvar- 
zem, schiefrigem -Mergel-, (den Kefersteln elf. locttis 
Isiasaiergel anfführOj iitt Eisehsandstem Cden V. De- 

. .„ GooqIc — 



w 

eben Qu*deraaadstein, KefersteU Uasftatidaiein 
nennt) und der Jurakalk, (den Keferstein zur bar- 
. ten Kreide zahlte, die Differenz beider and ihre wah- 
ren Beziehungen in : — Deutschland, geognosiisch dar- 
gestellt JUI. v. J, 1826, pag. jälß. klar darlegte.). Die 
.nähern Verhältnisse aller dieser Formstienen wurden 
pw mit grossem Eifer etudh-t und. die Juraformation 
nebst ihren Begleitern vom Thürjngerwalde : bi» dureh 
.die Schweiz nach Frankreich verfolg, (s. • ästen T Uro- 
graphien). 'Während man so emsig mit Süddeutsch*- 
Jand beschäftigt war, würde auch der Korden von 
^Deutschland nicht vernachlässigt, besonders die . no#h 
■wenig bekannte Gegend zwischen dem Harae und. der 
.Weser durchforscht, die man fast nnr.durch L. Hanss- 
m.ann (in dessen geognostischer Skizze vQn„Süd-Nie- 
dexsachsen, s. norddeutsche Beitrage u. s, w. IL v, J- 
£807) M»Qte, der das Gebirge an der. Weser zur Z^ech-- 
gteinforraation rechnete. Durch A. öoue Qn. seiJae» 
.erwähnten Memoire), -Ft. Ho ffinaon,, (Beiträge zur 
.gen auern Kenntniss . der geogHOstiscb,en Verhältnisse v-op 
.iVorddefitschland. 1823), L. Haussmann (Uebersicht 
der. Jüngern FJötzgebilde im Flußgebiete .der Weser 
,1824 und 1828), Ch. Keferstein (Deutschland, geo- 
gnoslisch- geologisch dargestellt. IV. 1825), F. A. B.Ö- 
j&er (Versteinerungen des Oolitgebirgesin Ä T ordde,ntseh- 
land 1835), Koch und Dunker (Beiträge zur Kennt- 
niss des norddeutschen. Oplitgebirges 1837), erkannte 
jna,n auch liier über, dem (Muschelkalks a) den. Keunqr 
oder honten Mergel, -b) den dunklen Lias- oder Gry** 
nhitenkalk mit sandstejtuartigen. FlÖtzen, nnd. ü>er.,dwr 
sen mächtige Straten von .hellem, oft oolitieobem Jvalk,, 
die dem Jurakalk entsprechen, c) den Quaders and-stein 
und e) die Kreide. Unter. Quadersandstein begriff map 
meist Sandsteine verschiedner Formationen, Keferstein 
suchte ihn (cit. locj atrf den .mit der untern Kreide 
verbundenen Sandstein zn beschränken, , In Verbindung . 
mit der Juraformation kommt;, in den Wesergegenden 
eine weit verbreitete Kobiep%maÜou t,w, deren wahre 

l . ■. Google 



'Beziehungen noetrrrlcht genab crar>telt sind; nach Ke- 
ferstein ft*gt sie unter, n*eh Höffmann nnd 'Bo- 
rn er ober derselben. ' 

■v Di&tertiairen Straten, auf die man In Frankreich 
scht>n<selt Gu'etCard ailftuerksam gewesen* war, d«- 
ren wicbÜSge Bedeutung Csvier und Brogntard seit 
1866 d«rgetegt hatten, warenr In Deutschland noch fast 
gar nicht nachgewiesen, bis A. Boue (in seinem mehr 
erwähnten Memoire) Ablagerungen des calrahe oroMier 
■oder GrobkaHtes in Nord- und Suddeatsdriand be- 
schrieb, so wie eine Reihe von andern Straten, dfe 
mehrere terriftire Bassins ctfiiHen; bald wurde .dieser 
Gegenstand welter verfolgt, besonders vom Grafen. 
Munster (Im Jahrbuche der Mineralogie 1835.) 

Die jüngsten Ablagerungen, das DHuvium, unii , 
besonders die -Straten der jetzigen aciuellen Periode, 
«Polterte- -zuerst ausführlich; und in ihrem Zusammen- 
hange Kefer steid in den Tabellen der vergleichen'- - 
Aea Geognoste und ht seinem WeutscJiland, geegnostfeen 
4argjesMlt W. ri'J. 1826. ' l • 

1 Wahrtndsoeinegailz neue Ansieht über die Ftfr^ 
Matioasnn'ge der geschichteten Straten -eich herausbil- 
dete, erhielt zugleich die für die vergleichende Geo- 
gnosie so wichtige Perrefactenktimle eine ganz andere 
Gestalt '-' ■ • ■ 

Durch das Praentw*rk, 'welches G. W. Rnorr 
1755 begann — 'Sammlung von Merkwürdigkeiten der 
Natur — Und E. J. Walch unter dem Titel: die Na- 
turgeschichte der Versteinerungen 1768 — 178"3 fort- 
1 setzte, besass dfe deutsche Litter^tur die volls findigste 
Pefrefactenkunde jener Zeit; "zugleich lieferte Walieh 
cm sehr gutes' Cdmpendibm -derselben m seinem Buche: 
'das Steinreich systematisch -dargestellt V. J. 1762 und 
17681; Seit jener Zeit geschah zwar Vieles über eito*- 
zelne Gegenstände, und besonders wurden die fossilen 
Saogethlere durch J. ¥.~Tfi$pü f 17» und J. Ü. Ro r 
semnuller 1790— 1805 beschrieben, aber xs wurde 
kein neuer Gesichtspunkt gewonnen. ' Nun 'trat der fic- 

' L ,,: . Google 



w 

helmflrath Md «wirer B*<P> v. ärchlottheiti (peb. 
JJfti, Rest 1832) aal, der idie- fossil«»- OrgtfhisBKb nicht 
allein als solche in zoologischer und bnt*ni«h«r-iHin- 
&l{sbt betrachtete, sondern rsawglfch as«hiihre flelation 
%u den Straten, in denen sie liegett I« «einer. ,Bowt 
der Vorwelt gab er das erste -ansfiibrBriie Werk ober 
,0> fossilen Ptan*ca a roB.4ew ver?,iiglieh*ien !W*rt»e~ 
waren aber seine, ,J*eitriige wr- Watw-geschirfate der 
Versteinerung™ (miperalogisehes Taschenbuch TU. r. 
J. 1&J.3), wo imcrst versucht .wunde, den .SMlugfaelwni 
.and botanischen Ckaracter ;der Formationen- fcn « mtovt- 
ckeln , was bisher noch nirgends gssrJiehcn i war- Äfit, 
.grosser Umsicht erwähnt der Verfasser die Pe(refa«e ' 
ans dem Lebergangsgeliirge, .dem TodtK*gende«> M- 
nenkalk, Kupferschiefer, Zeehstejo , Il«hienk»lk, Jnra- 
kalk, bunten- und Quadersaudsfei«, Muschelkalk, Kre>- 
.d*s abgeschwemmten Geburge a. s, w.,: und- sehe inter- 
essante geologische Scttnsse /olgiin dibser A'nlersn- 
chmng. ■ . Bald erschien ..auch dessen :Peteef«ctenknB4e 
(1820) mit den Nachtragen von 1822 tnjd 1823, ein 
.sehr ffeissjg gearbeitetes,, schatxen&witrtbes Handbuch, 
JMi dem aber die Idee jm firunde .liegt, das« für die 
Petref&c(e .ein anderes System., rathlicb sei» afc* für die ■ 
lebenden. Concjhyjien, daher diese nicht. nach dem allge- 
mein herrschenden Lamarkschen Systeme beschrieben 
und. angeordnet werden, snndem nach, dem LUnee- 
1 ischen..odi , r vielmehr Wal chi seh - Schröder sehe». 
.Aber, der Innu|$, war gegeben, .mit Eifor .-schritt man 
'auf dem eingesebiagenen Wege fort, . ermittelte . imratjr 
genauer die Petrefacte jeder Formation, .ordnete pnjd 
.beschrieb sie nach -dein Lamnrkaehen.Systeme; .ven- 
glich sie mit denen, von England und Frankreich; gross« 
Verdienste, erwacben sich in dieser Hinsiebt A. ßoiyj 
Ün dem erwähnten Memoire, in der .Classification 4«tr 
durch v. Schlot theim beschriebenen Versteinerungen 
nach den Formationen in der Zeitschrift .fiir. Minera- 
logie le26 und vielen spatern Aufsätsxn), CJ. ifiiraf 
zu Münster (.in den Beitragen 7-ur Vetre&^tcnkyn.il,«" 

Google . 



4«d; vfekni-flkMefiMr Ad*anÄ*ag*ni seit .ttW)y OW>y. 
B*cfa (in j»«brenctt Airfsiltkeo^, ■ H; -n Zi*4en.f'dle 
V«RMMtngM -WftitotteiB» MWO>, 4. ftä»er (Ae 
-V«**t ßtaerutgan : > d«B ■: OoJitgßbirg*» , m No^d twM«bl*ntf 
4*3äJ, - KiA.:,'V.:<Albeaii.>.0f«togi«pU6M)e» f honten 
SandsMbw» Mwehpil4«tttt«aödJkWl«r8.l834> : Hftd vitHe 
An*-r*. Ate ein. H«öf twerk <*e* <ite> r*fifctra IUi»«* 
nnd als dte Äiend« dtc#llpeitteiaeB p*(ä*^^ts«hflB Jttt- 
tfprfttm er*cheinfc«St JÄtowi G. A-Goidif*«: AWtilr 
>4ua^,uadiB«Mbirib<«igen«ter P«tnef«ct« DeotadiUnlri. 
, t .... ■ F«r Ate, foAfcilepItn'anwm ba&tmv eiKeuwne -A**» 
»3t des «r«fen Ca-s>p*rv. Sternberg '«V«r«i«h-.8lt- 
a«r gewgnostiflch tf b«( uniscfcen Darstellung *d«1 Hör« «kr 
-Vorwelt 1*30. ~v. 1*3« j — sefaöne Uo^suebaHge* «er 
diesen ;Gegeaj*amL fcefertta* auch G. il h e_4er> -JH. ». 
Gonperi, A- (ÜPtbiwr uad Andw«< - '.■;.■ '■(i:> 

,-i. Die i(üs»ii(pft li Fisthe wurden et«t.^mx, «tac* tlaV 
fii* tlesta gn»niiefcer bearbeitet durcfa *e f «elt -J833 
hegpnneiMV .Rechercht* ■tueniet: f m it m m e /«*&* nta 



.Die iesaUet» Aippltibien ,«nd .SftHge*h]ere behs.**. . 
dtften: Psude* und d'Altao 4JÜ1, G. y. B*erJ833i 
P. J»eger WBft, H. v^Me^e* 1*32, J; K#»fl KU 

' und A«ilöre. ; ■ -,.... -| \ .-.;, , ; i, -.'i •.,-■.;, ) ,.; : ! ; -:..:-:i , 
Allgemeine Systj^e. jte P^wntolcigie gn^ea.Fr. 
Hoh:l;4IUpdbneh.der l'etr^naefkkunde lS31).ynd H. 
i^ Bronn, £Systein/.der urw eltlich eil. (Junc(i} T lft'«. uftd 
$flaqz<*a,ttii<*e l 182* ;pn4 ; ^oftAöea ^tttfnotfiep > 1834}* 
&e£efRtera «täfte ?-0*er«t £inen ftacfawelfi n«£ über «11* 
GaWuBgwiiUBd Axtföi der foawten Th|cie und. Hflaexeni 
jbU AngMb» der JFprawtifiwgir in denen nie sieb find*« 
t^Br««s*;bi(!l^e d#ft B}i?IMrp«t8 IS34J. : ■ ...., ; j 
> : < Buren, die Anstrengung grosser Kräfte ..ist es £^ 
langen, nicht alleja den» palaontnlogischcn Charakter jc~r 
der ForHpti&O m -ermitteln;, sondern auch ^He ./Petre-j 
"ÜBVte in das, allgeiueinangenwBiiiiSiie Systeia der Ibt 
Jieaden ,Orß J «nisBieni«in7.uQr4n^n. , , ; , :.;... ;'»-,; ,i 

■i,;;. fahrend, man, anX. T d«^.eiftigpte ,bfiaühi war, ,dje 



HO 

geegnostUt&en V+rhttnissc fön Dc^soUadd 'turhegr*»- 
den, warde es nicht minder wAoschenswerlk, die We- 
nigen fl»rm»ti*nen mit der' Gewgnosle des AMhuides, 
tosende» mk -England; in UebereiBstimiaong «a brin- 
gen, wo sich seit BegiBn- des jetzigen Jahrhunderts 
eine gm neue Termeastegle entwickelt' fcatte> denn 
Hvr<'bierdin>ch war es laöghoh, »"Igeojeine, for die Wis- 
-sefisehltft wichtige Resultate w erhalten. Th. We«- 
•eer in England (philo», tramaet. J821J; W.> Bück- 
J#nd, ' bei Miner Reise iferch DcntseUand' fort»«/* «f 
yttito*. Itiiyi A. Bo*e (in Beim* Memoire 18fcJ und 
der itynoptteal table of-ltte fomations, Bätnb. p'hitm. 
Jmtrnal 1825 und deutsch in der Zettschrift für Mine- 
ralogi* 1823), 'lieferten hierbei die ersten* und wichtig- 
sten Beiträge, üeber die Identität der Kreide in 1 Eng- - 
land und Deutschland , so wie öfter die Gleichstellung 
■d*» UolH seriet und 'des lAfrit mtt dem deutschen Jura, 
SvuKdo man' gleich einig, aber' Ober den PareHefismus 
der altern ForswlÖonen entspann sieh pom ABfange- ah. 
eine Differenz der Ansichten, die noch nicht veftstSii- 
dtg gelöst Ist Ob dte engKscHe» co«( wieaswre* wirk- 
lich' mit unserm alten Steinkohlengebtlde zri einer glei- 
chen Fswnatirtnsepoclio gehören, ob unser Muschelkalk 
wirklich in England fehlt, sind Fragen, die noch nicht 
gaha entschieden tnsefn'sehelnetir " 
" 'Auf die aiigegebene Weise gestaltete sidh um 
das Jahr 1825 die allgemeine^" systematische Geognol 
* sie des FlÖtagehirgcs auf neue Weise and nahm die 
Jetzt herrsehende Form an; seit der Zelt ist für das 
£4n'ze1he> sehr viel geschehen, voafast »Ben Gegenden 
nahen wir specielle orographiwebe Beschreibungen er- 
halten, alle Formationen sind 'in 'ihren mnern-Btholffg'i-* 
sehen und petrefactölogtschen- "Vertttdtnlssen mit Ge- 
nauigkeit untersucht (s. unteü — Ortgfaphferi), ohne dass 
sich wesentliche Veränderungen Im Systeme herausge- 
stellt hatten. Aber manche -Verhältnisse sind noch zwei- 
felhaft geblieben und erwarten noch Ihre definitire L8- . 
«uhg. 1 So allgemein' man annimmt f das« das' Sand -und 

■.l „.^Google 



m 

•TMfceHtfe ,-«* BraRnheäfc*» Stttkrir sei, s. *ut*ic 
«Blun-C- For<rfcb-Am»ter.ieai.CSdiiift«*i d*r Kopetf* 
Jiagener :JskMimtoXMmu6km;:'totB wtteridtoe-baJaii. 
Jttkea Kröfe -mächtige Straten -,«•» Sand midi Tba*. 
jattFUMeii voftfcoHte llflges[ A. t. Stroimfceefe. aeigfe 
CK»rstens Archiv -t£33>, wie die «iw(errh«iiir«*e 
Jfetuigk#bl3'tiqter:def .Kreide ttge, .w*a kuf&r stein 
f *838) in Hinsißfet <lAr böhmische» heuanoteie.: »esA* 
%eq sieh diese. Angabem; e* ist iwi^h*u die Käeid«*- 
ud Juraformation eiue mächtige L*Od*rfawttion «in»r 
schieben, voll Petrefacte, wie man sie bisher nur in 
terriairenStnrtenzn finden gewohnt war.— ©as- längs 
der W'eser verbreitete, mächtige «teinkofrterigeoiide 
soll rtaeh EnrTgen nuW, nach Andern über der Jai«- 
formafion liegen, was "anch noch festzustellen Ist; "Seihst 
die Formation, -sra welcher die Steinkehlen in West- 
pftalen' gehören werden, ist noch nicht ganz ermittelt. ■' 
Bie FMMo^e für 'Deutschland, wie sie sich seit 
dem Jaiire 1825 herausgestellt hat/mag folgende Ue- 
bersicht darlegen.. . , , 

' X) DLe Sohieferforniätion, das sogenannte 
Uebergangsgebirge , oder die KHIasformotiön, vorwal- 
tend aus Thouschiefer, Graüwacjie und Kalk bestehend, 
' Mjt diesen erscheinen in manchen Gebirgen GlUnmer- 
schiefer und Gneis, die man theils für Urgebirge' .an- 
spricht, theils zu den kristailiuiscbeq Gesteinen zahlt, 
sin richtigsten, wohl ; . für platonische .Umbildungen zu 
betrachten hat. Im Westplialiscben folgt der. Grau- 
wacke ein felsiger, auch schiefriger and plattenformi- 
g«r KftJks di#Benvder ßogtnaOÖt« ilöteleere Sandstein, 
dgr, durch .4»« dortige, gichtige fthaiokoklengebiftte Mh 
dlägk^wicd, iu, d>s#«n H«ngeudeu d*r Zeefastoin.jiegen 
soü^ v, üechen ifcNflggerath isllhe^iihiWBsh 
nhafen. t und II. 182Ü— mfo Ob diese .SteinlöOthm 
von gleichem Alter find mit: däntn im osiUehen I>e«»twt- 
land, ob der Zechstein wirklich darüber »>gt; dnrftu, 
immer noch zweifelhaft sein. 
' ■ ») Was Todtllegende oder die Psephilftrina- 



m 

4t«ci. *}■ mächtig«* «Mbitto nm »eUt finnigem, Ott ro- 

4kMn «ndfWiB, MC mitergeordutlMi Mtnäk ven'Matk 
wtd SttAikehle^ «rfiMH wdfr Grgawtenen dew-festen'tan- 
Jm, daher firiefet Mter den Spiegel des Itettm ge*ft- 
dtti Als ierenftgvtfikte wird Meher awch der Ktuani 
■tiae KnpfriTsHtiefei» geboren-, ' dessen *Peh«efte*e «war 
de» festen Lando, als de» Meere »nnö^ehönrtisehdU. 
*en. Ob diese Fonmttloirdiera : oM> #cHf'«w»Mön^ ©dter 
dein £xe*«V Con##iH*rtitefoi England entsprechen Wird, 
iefr'Mcbi'BwelMML' v : -'- : : "ii •!., 

, .,.....?) Die Zeclistei,nfo,rmatiöii,,,^in Kaltsteia T 
gebilde». mit ,nntpjrgeQrdne.ten, M^p vonGyps, jjHsevf 
stein iL s. w, oft. voll .Höhlen und. Felden, Btgllemvej» 
reich. «».Organismen des Meere*, „daher unter „dessee 
Spiegel abgelagert, jm «%, nach Manches geh ören , dürft*, 
was, für Vel)ergaqgskalk., i .apgesprecht a ,>vir^. Oh' mit 
dieser der,. muyne&ia. .lipie .oi\w ./der, nt$tmia#n Jqne in 
)fogl^ ( g)ejchzuate%o Ja^JrfeU^flp^^eife^t. .(, . 

4} Der bunte Sandstein (die ^eoraformation) 
mit dem Voges'en- und'Schwarzwäldersandstein, wel- 
cher .' letztere öfters Uebergänge' in Porphyr., - : selbst in 
Granit zeigt, ein mächtiges Gebilde von verschiedenar* 
ligem Sandstein, mit Lagern von Thori und Mergelkalk, 
sclir arm an Petrefaclen, die sich, auf einige' Pflanzen 
Und' Amphibien zu beschränken scheinen/ wenn (nicht 
manche Kolilenflötze von zweifelhafter Formation *hie^ 
Bier gehören.. ' '' ',". .'""....",'■ i "' ''.','-''_ 

.i.:»'-.$5 Der Muschelkalk (die JenafermaHeBji M» 
dem Kalksteine van Fi-iedricbsha« , der ganc Wirten*» 
berg'u: s. w. durchzieht, mit mächtigen Massen veh 
€*yps und Steinsalz, - reich »n Meerespecrefitcten, die 
einzei* auch schön in de» Grenzschichten de»' bunten 
Sandsteins auftreten und sich in -den aufliegenden K.ea-1 
per verlieren, ' ' ■ - ■ : ' 

..-..,. •?, Dejr K.eup^r,. ein,giw(S8es..§apd,s*einr nnd 



MrtgelgtfUMc, «it- fflüt»en Vött MttWwfcle, reich an 
PChuHwn.'Diid andern 4frg*nisatn de» [festen Landes;*), 
:7> JHe Juraformation, ala: H>d*M Liasg«» 
bilde »itsobwarieBi MergeJsdiiefer, dunklem : Gryphi-> 
traknfit und Sandstein? b) der Eisensandsieinj 
ItolerorftfdasBoggergeöilde") mit eise »fiteai gern, merg- 
Ilchem Sandstein, grobem Kalkstein, TiwJn «. s. wJ?. 
c}der heile Jurakalk, oft -dolwoitiacll oder odütigch, 
zuoberst oft reich an Korallen {KorailenkjdkO, zuwei^ '■ 
le» höchst feinkörnig, auch w»W Scaiefrig, wie im MW: 
thographiscben Stern Von Sehlen-hofen. **) 

- Alle diese Gebilde' sind gans erfällt mit Resten 
ran Organismen des Meeres, daher unter dessen Spie- 
gel abgelagert In gewisser Verbindung hiermit steht. 
das weit verbreitete StemkoMengebflde an der Weseiy 
das nur Beste von. Labdorganisinen amsehliesst, daher.! 
nicht unter dem Heer« abgelagert wurde, und - sich; ent-, - 
»Teder den jüngsten, oder wahrscheinlich deft ÄKesÜcni 
Büdangen anschliessen wird. ■-• .. ■ r . .:* 

8) Stets seilen wir zwischen zwei Meerf«rmstr*>-: 
nea eine Landfomiation auftreten, deren Material vor- 
zogaweise Sand «nd Theo war, daher es .schon wahr-,; 
Bcheialich wird, dass eine solche auch zwischen die 
Jora- und Kreide -Kpoehe*fäUt, die auch io England 
C«ls 'WealdiormatO nachgewiesen ist Hierher durfte 
die Bra unkoMenfurmation gehören, wenn es sich 
bestätigt, dass sie am, Niederrheine and in Böhmen« 
unter, der Kreide liegt, ferner maneher sogenannte Oua-r- 
dersandstein , der Pflanzen - Abdrucke führt, wie bei' 
Nieder -Schönan in guustujen ,- auch der Sösswasserkalk 
bei Oeningen and in manchen Jurathalern, mehrere Boh- 
u, e. w. ■ J ' •' ' •■ 



*) F. A. v. A-lberti .in «einer ¥ortrcflflicli«r. M*n««rapiie der 3; 
»letzt erwähnten Formationen T. J. 1831. betrachtet diese ala ein 
zosammenhängenilei Game, unter dem Namen 'der Trias. 

**) Spetielle Nachrichten geben hierüber die schönen Arbeiten re* 
M and eis luli« (««)■ it, cotuMulien de V'jOt dt WÜrt**bny .8**) 
und von v. Buch (über den Jan ta DentocMaud 1SS0). 



Google — 



. »)£reUefertf fttUDf a) das unter* Gebilde be- 
steht aas Sandstein — Shells wetes (üjaadarsandsteMQ,', 
theiisvotl grüner Körner .— Mergel, bald -grau (Pmner- 
kahV) bald grün, oder grobem sandigem Kalkstein; bj 
das obere Gebilde ans hartem, weissem, seltt» weichem 
und schreibendem Kalk. Beide erfüllt mit Besten von' 
Meer- Organismen. 

10) Die Tertiair- Formation verbmdet jene 
Zeit, wo Deutschland vam höbe» Meer bedeckt war, 
mit der jetzigen; sie besteht theils aas Straten, abgela- 
gertunter einem flachen Meere, wieder GrwhkaJk, thetls 
na« solchen, die auf festem Lande gebildet worden, wie 
vieler KalktuJT, Torf, Sand, -Thon u. s. vr.y insofern' 
diese Reste von einer untergegangenen Tfaierwett ein- 
scMiessen. In wie fern alle, oder ein Theil der Braun- 
kohlen bieher gehören, bleibt noch zweifelhaft. 

11) Das Diluvial - Gebilde -besteht vorwal- 
tend aus den zum Theil sehr grossen Felsblöcken and 
Geschieben, die das ganze nördliche Deutschland be- 
decken und aus den scandiaavischen Gebirgen stammen, 
woher sie an ihren jetzigen Fundort nur in Folge ei- 

, ner besondern £rdrevolution gekommen sein können. *) 

12) Die Straten, die sich wahrend' der jetzigen, 
actuellen Epoche abgelagert haben und sich immer hoch 
alunühlig, theils unter dem Meere, tlieils auf dem fe- 
sten Lande fortbilden, bestehen aus Kalk, Eisen, Torf, 
Kieselerde, Thon, Mergel u. s. w., und sind zum gros- 
sen Theil ein Resultat der Organismen, besonders der 
Infusorien. - ■ 
Ei) Die fotMigeh/ntigeschieliteten, kr'isUlllnf teilen, 

Tulkaniiehen-oder p lut«n[teli«n Üesieine, 

Die -Wernersche Lehre von der Nepttinttfit des 
Basaltes fand auch In Deutschland immer grossem Wi- 
dersprach; die vulkanische Ansicht stets mehr Ari- 

' *) Auf den nordischen Ursprung dieser tnerk würdiges GeMlilelis 
nwclite Klient J. L. Jordan aufinerksum in «einen mineralogiseli - 
clienKKljeii Beobachtungen t. 1. 100ö,'nnd später wurde er. Ton vitn 
. Leu Seilen bestätig!, {tv unter Otograukitn.) 

' " nzedDvGoogle 



W5 

hanger und .jene .verschwand^ satt etwa dem Jahre, 
1820 allinahlig so gut als- ganz, Für den pyrotypisehen 
Ursprung des deutsches Basattgebildes wurden immer 
mehr neue l'haisachen beigebracht, wie von Fr. Stü*-, ; 
k*l (un mineralogischen Tuscheubache v.J. 1821)* Q„ 
G.Selb Icit.tac.), y.Deenen (Karstens Archiv HJ.. 
1824), Ungarn — Sternbexg (Werden und Seui dar. 
vuikarüseben Gebirge 1S84), F. Naumann (_Zeh*dmft : 
für Mineralogie 182o), A. Klippst«iii («f. loej, Fr., 
Tamnaa (üt loc.), J. van der Wyck, (ilebersicht. 
der rheinischen .Vulkane WUti), C. Cae,s. r. teon- ; 
hard (in der sehr .ausführlichen Monographie -r die. 
Basaltgebilde 1Ä32. zwet Bände mit 1 Heft Kupfer.) • 

Die Ansieht über die ... Vuikanität der deutschen 
Porphyre begründete zuerst Boiie näher ia dem. mehr 
erwähnten Memoire v. ,J. 182% durch eise Fülle von.. 
dargelegten Beobachtungen , . und suchte hier auszufüh- , 
reo: dass der rothe Sandstein ein Product dieses Por- 
phyrs sein würde, entstanden, durch Abreibung hei des- 
sen Hervorquellen^. welche Meinung auch L, v. Buch, 
(mineralogisches Taschenbuch, r. J. 1824) aussprach,, 
nnd (_cil. loc.) die Aufmerksamkeit besonders auf diu 
schwarzen, trapparügea Porphyre lenkte, die als- die* 
eigentliche Ursache der Hebung der meisten Gebirge, 
wie des Thüringerwaides, des.Harzes, der Alpen u. s.w. - 
betrachtet wurden. 

Dass der deutsche Granit, Syenit u. s. w,» vul-. 
klinische Gebilde wären, sprach auch zuerst A..Bouü 
(1822 dt. loc.) aus, und suchte dafür seine Beweise selbst- ■ 
Inder Gegend von Freiberg; bald deutete auch h. v, . 
Buch (mineralogisches Taschetabuch v.J.. 1824. p, 500) 
die Analogie von Granit und Basalt an, sprach von. der - 
Einwürkung des Erstem auf das. Nebengestein, und 
dass die Graaitblacke des Harzes an der Teufelsnjühle 
u. s. w, von flüssig gewesenem Granit herrühren könn->. 
ten; auch suchte derselbe immer mehr die Ansicht zu . 
-begründen, dass alle Gebirge durch vulkanische Ge<- 
steine in die Höhe getrieben, wären; (s.-aucu: über die 

>' Coo S Ie 



Kr*e*nng der Gebirge j in Poggendorf's Annaleti r. 
J. 188)7). C; Naumann, Prof. zu Freiberg, 'machte 
(Im Tasehenbuche der Mineralogie r. J. 1825) auf in- 
teressante Verhältnisse, des Porphyrs von.Töplitx auf- 
merksara '(der 'mit den Graniten des Erzgebirges xxb- 
saromeiiMlBgt), die dafür sprachen, das» dieser Mir Zeit' 
der KreidebHduug anfgetVeten sei; bald darauf zeigte- 
Prof. Weiss In Berlin 0" Karstens Archiv res 1827 
and 1829), dass «hnwek Metssen der Granit die Kreide 
überlagere, daher jünger sei. Seit dieser Zeit betrach- 
tet man- allgemein den Granit als ein pyrotyplscbes Ge- 
„ stein und erkennt seinen zum Theil sehr neaen Ursprung; 
'an. KeferstCln (Natnrgeschlebte des Erdkörpere 
1834)' suchte auszuführen : dass die Erdrerohitien » die 
man gewöhnfieb als die aHgemeine Sündßuts bezeich- 
nete, mit welcher -die jetzige, geschichtliche Periode 
beginnt, vorzngs weise einen pyrotypisehen Character 
gelragen haben würde , in welcher die meisten Basalte 
und Granite In Deutschland aufgestiegen waren. Die 
Gesteine, die man früher für die alleraltestep ansprach, 
erschienen nun als die jüngsten und die vollkommenste 
Revolution ■ in den Grundan sichten von Deutschlands ■ 
GeogHosie war jetzo durchgeführt, nicht durch die Ein- 
würkung Eines Mannes, sondern durch allgemeine "Ue- 
berzeugung. Das Basalt-, Porphyr- ond Graaitgebildu 
stehen als pyrotyplsche Massen dem geschichteten Ftöt«- 
gebirge gegenüber; ob diese aber herstammen von ei- 
nem' Innern glühenden Erdkerne (wie Boue und v.. 
Buch- meinen), «der eb sie, durch die Jener« Thfttig- 
kelten der Erde, aus vorhandenen Fköteformationen, - 
darch Umbildung entstanden, daher als plutonteche öder 
hypögene Massen zu betrachten sind, darüber, ist man 
uoch nicht einverstanden- 

Dieser hypögene Character beschrankt sich aber 
nicht allein auf die Gesteine der Kieset-, sondern he- ' 
trifft auch die der Kalkreiche. Fr. Hoffmann war 
woni der Erste, der (in den Beitragen zur Kenntnis» 
von Norddeatscbland v. J. 1833) die grossen Gypsstöeke 



177 

in den verschiedenen Formationen, als Massen betrach- 
, tete, die in sehr neuer Zeit von unten hervorgestossen 
oder heraufgeqaollen wären und bedeutende Erhebun- 
gen veranlasst hätten. L. r. Bach (mineralogisches 
Taschenbach v. J; 1824. p. 742) suchte zu zeigen: 
dass der Gyps, die Ranchwacke und der Dolomit, be- 
sonders in der Nähe des Harzes, erhobene and (durch 
Einwirkung des schwarzen Porphyrs) ganz veränderte 
Gesteine wären, die- man eigentlich aus der Reihe der 
Fiötzschichten verweisen müsse. Mit dem Gypse ist 
das Steinsalz anf das innigste verbunden und L. v. 
Buch (Pöggendorfs Annalen der Physik III. 1825) be- 
trachtete es, zam Theil wenigstens, als ein Product der 
Sublimation. 

Dass der körnige sogenannte Urkalk in feurig - 
flüssigem Zustande aus dem Tonern- der Erde hervor- 
gedrungen sein würde, sprach C. y, Leonhard (Jahr- 
buch der Mineralogie 1833) zuerst ans. 

Die kristallinischen Gesteine, mit welchen die 
Erzgänge ausgefüllt sind, nicht als neptunische Nieder- 
schläge zu betrachten, wie Werner annahm, darüber 
ist man sehr einig; tmd immer mehr hat sich herausge-* 
stellt: wie überhaupt die Kristallgebilde der Erde kei- 
ne neptonischen Niederschläge, sondern neuere, secon- 
daire Bildungen sein werden. 

C) Allgemeine System«, Hand T nnit Lehrbücher fiel 
Geognoeie in Deutschland. 

In den Jahren 1820 — 1830 war es, wo die Geo- 
'gnosie in Deutschland eine ganz neue Form annahm, 
wo die Beobachtungen meist erst gemacht wurden, 
worauf diese sich stützt; das alte System war nicht 
mehr anwendbar, das neue noch nicht begründet, eine 
allgemeine systematische Arbeit hatte daher viel grös- 
sere Schwierigkeiten als früher , und es ist nicht zu 
verwundern, wenn dergleichen Werke viel seltener als 
in den frühern 20 Jahren erschienen. 

A. v. Hombold gab 1823 ein Handbuch der Geo- 
gnosic unter dem Titel: geognostischer Versuch über 



12 



Sic 



178 

dl« Lagerung der Geblrgsarten in beiden 'Erdhälften, 
wo zuerst die amerikanischen Gebirgsarten mehr be- 
rücksichtigt sind. Am ausführlichsten wird das Ur- 
nnd Uebergangsgebirge behandelt; hierauf folgt das 
Flötzgebirge mit a) Steinkohle und rotbem Sandstein, 
10 Zechslein, Alpenkalk, und viagnesia Ibhe, c) bunter 
Sandstein, Muschelkalk» Quadersandstein, Jurakalk 
and Lias, d) Kreide, e^ die tertiairen Gebilde. Pa- 
rallel diesen geschichteten Straten stehen die vulkani- 
schen Gebilde, Trachyt, Basalt, Lava und Tuff. Sehr 
grosse Abweichungen von dem bisher herrschenden 
Wernerseben Systeme sind unverkennbar. Der 5te 
Theil vop v. Hnmbold's Reisen in die Aequinoctialr 
Gegenden vom J. 1826 ist geognostischen Inhaltes und 
verfolgt ein ähnliches System. 

Amie Boue, geboren 1794 in Deutschland, aus- 
gebildet in England, bereiste 1820 Deutschland, hatte 
dann keinen festen Aufenthalt, bis er sich spater in 
Wien ansässig machte, und seine Werke gehören da- 
her der deutschen Literatur an, wenn sie auch meist 
französisch geschrieben sind. Im Journal de Phyaique 
v. J. 1822 erschien sein memoire geologique sur l'Aüe- 
magne (übersetzt mit vielen spätem Zusätzen durch C. 
r. Leonhard unter dem Titel — geognostiscb.es Ge- 
mählde von Deutschland 1829), das von besonders wich- 
tigem Einflüsse sich zeigte, da es vorzugsweise auf ei- 
gene Beobachtungen basirt ist, und der Verfasser mit 
der damals noch wenig bekannten Geognosie Englands 
vertrauet war. Zu den vulkanischen Gesteinen wird 
nicht allein Lava, Basalt und Trachit, sondern auch 
der Porphyr, Syenit und Granit gezahlt Als neptuni- 
sche Formationen werden aufgeführt: a) das Urgebirge, 
ohne Granit u. s. w., b) das Uebergangsgebirge, c) 
rother Sandstein, d) erster Flötzkalk, e) bunter- und 
Schwarzwälder Sandstein, fj Muschelkalk, g) Quader- 
sandstein, h) Gryphitenkalk und Jurakalk, i) Grün- 
sand nnd Kreide, k) tertiaire Gebilde., Mehrere ein- 
zelne Abhandlungen und die synoptical table of tke 

■ ■ Google' . 



, 179 

formalions v.J. 1825 vervollständigten diese ausgeführte 
Geognosie von Deutschland, aber erst 1827 wurde die 
Keuperformation unter diesem Namen gehörig eingeord- 

x net Jenes Memoire giebt eine durchgeführte, syste- 
matische Geognosie von Deutschland, die in ihren Grund- 
ansichten. und in der Form ganz von der, Werner- 
schen verschieden ist, und dieses System fand bald 
sehr allgemeinen Eingang. 

. Ch. Keferstein lieferte 1825 — Tabellen der 
vergleichenden Geognosie, die den neu gewonnenen An- 
sichten gemäss abgefasst sind; als massige oder, vul- 
kanische Gebilde werden aufgestellt: Lava*-, Basalt-, 
Trachyt-, Porphyr- nnd Granitgebilde; bei den geschich- 
teten Formatinnen (unter denen auch der Kenner und 
Lias steht)-, wird ihre allgemeine Verbreitung, Mäch- 
tigkeit, Höhe und ihr petrefactologischer Character an- 
gegeben; weitere Ausführungen linden sich in der Zeit- 
schrift — Deutschland, geognostisch- geologisch darge- 
stellt 1821 — 1831, und in der Naturgeschichte des Erd- 
körpers 1834; diese enthält eine allgemeine Geognosie, 
wo zuerst ausführlich die Morphologie der Straten, de- 
ren Umbildung in kristallinische und andere Massen 
während verschiedener Zeiträume behandelt erscheint, 
ferner eine Physiologie der Erde, eine Geologie und 
Paläontologie mit Aufzählung aller fossilen Organismen. 
C. Caesar v. Leonhard, Prof. zu Heidelberg, 
beschreibt in seiner Characteristik der Felsarten, diese, 
ganz abgesehen von ihren Lagerungsverhältnissen, sie 
eint heilem! in ungleichartige , gleichartige Trümmerge- 
steine, lose Gesteine nnd Kohlen. Eine sehr kurze 

- Lagerungs- Geognosie enthält die Naturgeschichte des 
Mineralreiches v.J. 1825; ausführlicher ist diese in der 
2ten Auflage v. J. 1831 behandelt, führt auch den be- 
sondern Titel — Grundzüge der Geognosie und Geo- 
logie, und ist hier ganz im Geiste der neuern Ansich- 
ten abgefasst; zu den vulkanischen oder abnormen Mas- ' 
sen wird ausser Granit aueh Gneis, Glimmerschiefer 
u. s. w. gerechnet. - Auf ähnliche, aber kürzere Art 
12» 



180 

ist dieser Gegenstand behandelt in dem Lehrbuche der 
Geognosie und Geologie v. J. 1835, und in der Geo- 
logie oder Naturgeschichte der Erde, auf allgemein' fass- 
liohe Weise abgehandelt 1836 — 1840. 

H. v. De che n, Prof. zu Berlin, gab 1832 eine 
deutsche Bearbeitung des geologhal manval von H. de 
la Beche mit rieten eigenen Zusätzen, wo vorzugs- 
weise der petrefactologische Character der Formationen 
mit grosser Vollständigkeit dargelegt wird; in dcmsel- , 
ben Jahre erschien der 2te Thei! des Handbuches der 
Mineralogie von Fr. Aug. Watchner, Prof. zu Carls- 
ruhe, der einen Abriss der Geognosie enthält, abge- 
fasst im Geiste der neuem Ansichten und der bekann- 
ten Autoritäten. .' 

Im Jahre 1833 erschien eine kurze Skizze der Geo- 
gnosie, vom Prof. A. Klippstein zu Giessen, mit dem 
Titel: Uebersicht der Geologie; anch ein ähnlicher Ab- 
riss von II. von Meyer in Frankfurt in seinen Tabel- 
len über die Geologie, wo besonders die Abtheilungen 
der Jüngern Formationen von England berücksichtigt 
werden. Von der Freiberger Schule war in sehr lan- 
ger Zeit nichts über systematische Geognosie erschie- 
nen, aber 1833 edithte C. A. Kühn, Prof. der Geo- ■ 
gnosie m Freiberg und Werners Nachfolger, den Iten 
Theil seines Handbuches der Geognosie, der aber nur 
' die Einleitung enthält, wo zwar gegen die herrschende 
vulkanische Ansicht Einwendungen gemacht sind, je- 
doch die Granite, Porphyre h. s. w. für meist mit dem 
Nebengesteine gleichzeitige Concretioneu angesprochen 
werden. Band II. erschien 1836. 

C. Hartmann, Prof. in Braiinschweig , gab 1835 
ein Lehrbuch der Mineralogie und Geologie; B. Cotta, 
Prof. zu Tharand, 1839 eine Anleitung zum Studium 
der Geognosie für Forst- und Landwirihe; J. Noeg- 
gerath 1838: der Bau der Erdrinde nach dem heuti- 
gen Standpunkte der Geognosie, in 5 grossen Tafeln 
mit dazu gehörigem Texte. 

, , L „».„Google ■ 



5 *• 

Oi«> r «t>in>tilrli» G'OlflOEJ* ll.r »IpioMcll.n I.Kndpr, der AI |> eu, 
ApaaninaB und Karpalbaa, i*il IUI*. 

Wir haben gesehen, wie gross noch zu .Ende des 
-vorigen Zeitabschnittes die Dunkelheit war, welche die 
älpinische Geologie verschleierte, diese nun anfzuhel- 
. len wurden seitdem grosse Anstrengungen von Geogno-r 
steil aller Länder gemacht Viel wurde in dieser Hinsicht 
geleistet, über manche Gegenstände vereinigte man sich, 
über andere herrscht noch eine wesentliche Differenz 
der Ansichten. Immer mehr scheint es sieh herauszu- 
stellen : dass der grosse alpinische Gebirgszug, der sich 
über das südliche Europa, Asien und Africa verbrei- 
tet, ganz besondere Eigentümlichkeiten darlegt und 
mit den nördlichem Gebirgen nur sehr allgemeine Be- 
ziehungen gemein hat, dass die thüringische Flötzreihe 
dort ausserordentlich zurückgedrängt .erscheint, woge- 
gen die jüngsten, bei uns nur schwachen Gebilde, dort 
In ungeheurer Mächtigkeit und in sehr mannich fachen - 
Formen hervortreten und die kristallinischen Gesteine 
sehr neuer Entstehung sind. Die dunkeln Lagerungs- 
Verhältnisse hoffte man durch die jetzt so ausgebildete- 
Petrefactenkunde zu erhellen, aber wider Erwarten 
scheint auch dieser Führer nicht ganz sicher zu sein, 
da es das Ansehn gewinnt, als bitten die Alpen einen 
ganz eigentümlichen petrefactologischen Character. 

a) Foririatfonafolge der geschichteten Straten. 

Die Alpen hielt man sehr allgemein wegen ihrer 
Höhe, ihres Gestein - Characters und des innigen Zu- 
sammenhanges der kristallinischen und geschichteten Ge- 
steine für ein sehr altes Gebirge, man sähe überall nnr 
Urgebirge, Uebergangsgebirge und die ältesten Flötz- 
formationen, aber seit etwa dem Jahre 1820 bildete 
sich allmählig eine ganz entgegengesetzte Ansicht her- 
aus und man kam zu der Ueberzeugung, dass hier die 
jiingern Formationen vorwaltend wären, und das ganze 
Gebirge seine jetzige Form in einer verhältnissmassig 
neuen Zeit erhalten haben würde. 

' ./ Google. 



182 , 

Prof. buckl and aus Oxford, vertraut mit der 
neuen englischen Geognosie, bereiste die Schweiz und 
lieferte in den annah ofpkÜosophy vom Juni 1821 seine 
wichtige Arbeit über die Structur der Alpen, wo ganz 
neue Ansichten eröffnet wurden. In de« Central-Al- 
pen erkannte er zwar Ur- und Uebergangsgebirge an, 
als Zechstein bestimmte er nur den sogenannten Hoch- 
gebjrgskalk, zum -bunten Sandsteine rechnete er die 
sogenannte Grauwacke der Kalk -Alpen, der dunkle 
Kalk von Bex, Seefeld u. s. w. in der Schweiz re- 
präsenttrt den Lias, der so weit verbreitete, helle Al- 
penkalk aber die Ooül series oder den Jurakalk", der 
oft grüne Sandstein der Diablerets n. s. w. den Green- 
sand, der Kalk von Verona — die Kreide und der sub- 
appenninische Muschekaod — den tertiairen Grobkalk. 

lieber die westlichen Savoyischen Alpen, die stets 
als recht ausgezeichnetes Ur- und Uebergangsgebirge 
angesprochen waren, erschien 1823 ein classisches Werk, 
vom Prof. Rob. JBakewell — Travels of Ihe Taran- 
taise' etc. — worin dargethan wurde, dass die Haupt- 
masse der dortigen Alpen mit Thonschiefer, Grauwacke 
u. s. w. zur Lias - und Juraformation zu rechnen sei, " 
die Kohlenüötze aber der Haupt -Steinkohlenformation 
entsprechen würden. Bald zeigte E 1 i e deBeaumont 
; (annales des säences naturelles. XIV und XV. 1828), 
dass auch jene Kohlenfiotze , obwohl sie ganz die Pe- 
tretacte der alten Kohlenformation führten, doch zum 
Lias gehörten, der zwar die Hauptmasse der Taran- 
taise und der Savoyischen Alpen bildete, über dem aber 
ein mächtiges Stratensystem reich an Nummullten liege, 
das dem Greensand unter der Kreide entspreche. 

Prof. Alex. Brogniart machte zuerst (annale» 
des mines VI. 1821) darauf aufmerksam: dass viele 
Sand- und Kalksteine der Schweiz dem Flötzsand- 
steine entsprechen würden, den man in Oberitalien Ma- 
cigno nennt, dass vieleStraten der Alpen bei Genf ü. s.w., 
die man für Grauwacke hielt, ihrer Petrefacte wegen 
.zum Grunsand oder zur Kreideformatioil zu rechnen wii- 



. 183 

ren, und (In: aur les terra'ms calcareo- trappe" ennet 
en Vkentih v. J. 1823), das» die, Straten der Diable- 
rets und anderer sehr hoben Punkte bei B ex u. s. w- 
ihren Petrefacten nach, nur den tertiairen Geb. gleich 
gestellt werden könnten. 

. Ueber die, mit dem Alpenkalke verbundenen Sand- 
steine, reich an Fucusresten (Fucoidensandsteiu), die 
in der Schweiz den Localnahmen Flysch führen, gab 
Prof. Studer schöne Bemerkungen (Zeitschrift für Mi- 
neralog. 1827 und annale» de» sc. not. IL 1827), lie- 
' ferte auch 1825 seine wichtige Monographie der Mo- 
lasse, jenes lockeren Sandsteins, der weithin die Vor- 
berge der Schweizer Alpen bildet, und für ein mächti- 
ges tertiaires Gebilde angesprochen wnrde. 

So waren in kürzer Zeit über die Geognosie der 
Alpen ganz neue Resultate gewonnen; die Hauptmasse 
derselben rechnete man — so sehr sie auch den Cha- 
racter des altern Gebirges tragen — theils zur Jura-, 
theils zur Kreideformation und die altern Gebilde ver- 
loren immer mehr Terrain. Diese Ansicht blieb lange 
' die herrschende, ihr huldigten auch A. Boue 1 (In meh- 
reren Aufsätzen, besonders im. Journal de Geologie I. 
1830), Li II v. Lilienbach (Jahrb. der Mineralog. I. 
1830), Sedgwick und Murehinson, in einer aus- 
führlichen Abhandlung (annal» of phllosophy 1830) und 
Andere. 

Dass die geognostischen Verhältnisse der Sehweis 
auch durch Tyrol und Oestreich bis Wien und Triest 
fortsetzen, erkannte man allgemein. 

Eine - neue Ansicht über den Bau der Alpenkette, 
als eines Ganzen, stellte Keferstein auf^Deutschland 
geognostisch -geologisch dargestellt VII. 1831, und Na- 
turgeschichte des Erdkörpers 1834), wo folgende Ab- 
theilungen angenommen werden: a) das alte Schiefer - 
.oder Uebergangsgeb. ist nur auf einzelne Localitäten in 
Steiermark, Krain, Kämthen u. s. w. beschränkt; die- . 
sen folgt b) ein rother Sandstein (die Meisformation;} 
mit Kalklagern und Porphyren, der alle Flötzforinatio- 



neu bis zur Kreide vertritt; an diesen scblie&st sieh 
c) die Schweizer Molasse, eine Landfon»atio.n mit 

verschiedenen Kohlenflßtzen, als Aeqnivalent der eng- 
, tischen Wealdformation ; über diese erhebt sich d) die 
ungeheure, machtige Masse der Kalk -Alpen, die zwar 
der Kreideformation entspricht, aber besondere Eigen- 
tümlichkeiten zeigt, daher Flyschformation genannt 
wird; zu ihr gehören Straten von Grauwacke, vou 
Thonsch,iefer, von Sandstein und sehr mächtige Kalk- 
massen, sie führt zwar im Allgemeinen die Petrpfacte der 
Kreideformation, aber einzelne Straten enthalten Petre— 
facte, wie man sie sonst im Uebergangsgebirge, im Mu- 
schelkalke und in der Juraformation findet. Als eine un- 
tere Gruppe erscheint der Flysch- oder Wienersandstein, 
als eine mittlere der Thon- und Liasschiefer, der dunkle 
i Alpen - oder Hochgebirgskalk, als eine obere der helle 
Alpenkalk, an den sich die tertiairen Straten anlegen. 

Prof. Studer lieferte 1834 seine Geologie der 
westlichen Schweiz, wo er darlegt: dass die "lolasse 
gegen den Alpenkalk einfalle, da sie aber Pelrefacten 
führe, die man sonst nur in den tertiairen Straten finde, 
so würde jener wohl durch vulkanische Revolutionen 
übergestürzt sein; übrigens wird anerkannt, wie die 
Kalk - Alpen mit den Flysch - und Fucussandsteinen u. s. w. 
nur einer grossen Bildung angehören würden, die aber 
in ihrer untern Abtheilung dem Lias- und Jurakalk ent- 
spräche. In der schönen Abhandlung: die Gebirgs- 
masse von Davos (Neufchatel 1837 und Jahrb. der Mi- 
neralog. 1837, p. 598) wird ausgeführt: wie in Bündten 
der Alpenkalk, Sandstein, Thönschiefer n. s. w.,nnr als " 
Eine Formation anzusehen wäre, die hier der Kreide 
, entsprechen möchte. 

' AU- ermittelt steht jetzt zu betrachten: dass die 
Hauptmasse der stratificirten Alpen nur dem Jüngern 
Flötzgebirge und vorzugsweise der Kreideformation 
gleich zu stellen sein wird; manche Lager aber führen 
Petrefacte, wie man sie sonst nur im Uebergangsge- 
birge, im Muschelkalke, im Jura und im tertiairen Ge- 

. . - -Google 



185 

. lirge findet Ob es möglich ist, diese geognostisch von 
der Kreide zu trennen, oder ob diese alle nur ein in- 

' nig verschlungenes Lagerungsganzes bilden, bleibt noch 
zweifelhaft, und ebenso, ob die Holasse wirklich unter 
dem Alpenkalke liegt und bis eine altere Formation zu 
betrachten ist 

b) Die massigen, an geschichteten kristallinischen 
Gesteine. 
Der Streit aber die Bildungsart der basaltartigen 
Gesteine im Val dl fatta, der früher erwähnt wurde, 
trat bald in den Hintergrund als man begann, die Vulkani- 
tät mancher dortigen Granite nachzuweisen. Dies that 
zuerst der Bergradi Graf Job. Marzari Pencati zu 
Vlcenza (.geb. 1777, gest. 18363, der seit 1806 emsig 
und geistreich die Alpen , besonders In Tyrol u. s. w., 
untersuchte, in einem Aufsätze QCennl ge.ologici suüaPro- 
vmeie Venete e «rf Tirolo) in den Supplementen der 
Zeitung: Ottercalore Venexiano Nro. 118 — 127. v. J; 
1819, der aber wenig bekannt geworden sein würde, 
wenn nicht Scipio Breislack ihn der Aeademie in 
Mayland vorgetragen hätte, worauf erin Brugnatelli's 
Giomale dt Fmca IV. v. J. 1821 überging. Der Ver- 
fasser zeigt hier, wie bei Predazzo u. s. w. der Gra- 
nit aber der Kreide oder dem Alpenkalke liegt, einer- 

' seits in Serpentin, andererseits in Wacke, Mandelstein, 
Basalt und dunklen Porphyr übergeht; alle diese Ge- 
steine durchsetzen die Flotzstraten, überlagern sie, fäl- 
len Tbäler aus u. s. w., und in der Nähe des Granites 
erscheint der dichte Kalk in kristallinischen Marmor um- 

' gebildet; hieraus folgt: dass der Granit mit den er- 
wähnten, ihm verwandten Massen von unten aufgestie- 
gen und jünger ist, als das Flötzgebirge, daher ein 
Flötzgranit, kein Urgestein. Von dieser Gesteinsgruppe 
und den dunklen Porphyren unterscheidet Marzari 
den rothen quarzführenden Euritporphyr, der mit rothem 
Sandstein zusammenhängt und nimmt an, dass bei dem 
vulkanischen Auftreten jenes Porphyrs, durch Abrei- 
bung dieser Sandstein entstanden sei. 



188 

Es konnte nicht fehlen, dass man steh von vielen 
Seiten beeiferte, diese wichtigen Tbatsachen zu prüfen, 
sie fanden manchen Widerspruch, aber bei näherer Un- 
tersuchung konnte man nicht umhin, die Wahrheit der 
dargelegten Beobachtungen anzuerkennen, nnd der Abbe 
Maraschini in Schio (geb. 1773, gest. 1825), ein 
sehr tbatiger Geognost seiner Zeit, war einer der er- 
sten, der dies that, die Bestätigung auch an andern 
Funkten fand und die Ueberzeogung gewann: dass die 
Kalk -Alpen von verschiedenen pyrotypischen Gesteinen 
thcils durchbrochen, theils überlagert werden, vorzugs- 
weise von dunklem, porphyrartigem Dolerit, der nach 
oben in Basalt, nach unten in Granit übergeht. 

Den aufgestellten Unterschied zwischen den ro- 
then quarzreichen nnd den dunkeln a trappartigen Por- 
phyren hob besonders L. v. Bnch hervor nnd meinte 
in seinem interessanten geognostischen Gemähide von 
Süd-Tyrol [annale* de Cfiimle, July 1823): dass diese 
dunklen, angitischen, vulkanischen Porphyre es gewe- 
sen, welche die ganze Alpenkette, ja die meisten Ge- 
birge, erhoben haben möchten (was weiter . ausgeführt 
wurde im mineralogischen Taschenbuche V.J. 1824), 
wobei durch dampfförmige Talkerde der dichte Kalk" 
stein in kristallinischen Dolomit verwandelt sei. Seit 
dieser Zeit fand die Ansicht von dem pyrotypischen 
Character aller kristallinischen Gesteine, ihren meist 
neuen, .vulkanischen Ursprünge und von der Erbebung der 
Gebirge durch diese nilmahlig allgemeinem Eingang. 

In den westlichen Alpen kam man um diese Zeit 
%a ähnlichen Resultaten. Rob- Backewell betrach- 
tete in seinen, an schönen Beobachtungen sehr reichen 
Travel* in the Taranlaise v. J. 1823, den dortigen 
Granit als ein', in neuerer Zeit erhobenes, vulkanisches 
Gebilde; L, A. Necker de Saussare zeigte 0° den 
Mein, de la Soc. d'hlst. nat. de Geneve v. J. 1828) sehr 
ausführlich, wie die granitischen Gesteine in Savoyen 
die geschichteten Schiefer gangartig durchsetzen, wie 
kristallinische Talkschiefer in unmittelbarer Verbindung 



183 

mit petrefactenreichen Schichten stehen; aber besonders 
schlagende Thatsachen wies der unermüdliche Professor 
Jos. Hugi nach (_in seinen naturhistorischen Alpen- 
reisen v. J. 1830), zeigend : wie der Granit der Schweiz 
die Ftotze des Alpenkalt^gebildes nicht blos durcbsetxt, 
sondern oft upd jjn grossen Strecken deutlich überla- 
gert, welche Thatsache bald von mehreren Seiten be- 
stätigt wurde. 

Die sehr neue Erhebung der alpinischen Granite 
Bach der Kreideformatton suchte Elie de Beaumont 
(antuds des sc. not. 1829) darzulegen, der hiermit auch 
die merkwürdigen erratischen Blöcke in Verbindung 
bringt, über welche neuerlich Venetz und Agassiz 
'wichtige Arbeiten lieferten. 

< Sehr allgemein sähe man den Granit, Porphyr und 
Basalt als ein von unten heraufgestiegenes, vulkani- 
sches, fremdartiges Gestein an, wogegen Keferstein 
(Deutschland geognostisch - geologisch dargestellt VI. 
1829. pag. 315. VII. 1831) durch vielfache Thatsachen 
darzulegen suchte, dass diese Gesteine, vermittelst der 
innern Thiitigkeiten der Erde, durch Umbildung ao3 
verschiedenartigen , stratificirten Gesteinen entstanden 
wären; manche Granite und Porphyre in Steiermark, 
Kämt heu u. s. w. stammten aus dem dasigen Schie- 
fer- oder Uebergangsgebirge , man könnte sie als Kil- 
lasgranite u. s. w. bezeichnen; die rothen Porphyre in 
Tyrol u.s. w. wären seeundaire Umbildungen des dor- 
tigen rothen Sandsteins, wurden daher Heisporphyr 
n. s. w. genannt, aber die Hauptmasse der kristallini- 
schen Gesteine in den Central -Alpen in 'Salzborg, Ty- 
rol, der Schweiz und Sacoyen, der dortige Glimmer- ' 
und Talkschiefer, der Gneis, Granit u. s. w. , sei durch 
Umbildung, in minderm oder höherm Grade, ans' dem 
dortigen Mergel- und Sandsteingebirge entstanden, da- 
her sie als Flyschgranite u. s. w. bezeichnet werden . 
könnten; dies lehrten besonders die unzweideutigsten 
Uebergänge, auf die man überall stosse, die man hier 
ohnmöglich von der Einwürkung eines heranfgesüege- 



188 

neu, flüssigen Granites auf das Nebengestein ableiten 
könne. Die Entwicklung der kristallinischen Massen, 
die stets mit Aufblähungen nnd Erhebungen zusammen- 
hange, falle wohl in verschiedene Perioden, vorzugs- 
weise aber in eine sehr neue Zeit, kurz vor Beginn der 
jetzigen geschichteten Periode. Meist hat man die Al- 
pen als ein- innig verbundenes Ganze betrachtet, was . 
sich am besten erklärt, wenn man die kristallinischen 
Hassen als Prodoct der geschichteten Straten ansieht, ■ 
nur erscheint dies Gebirge nicht mehr als ein sehr al- 
tes, -sondern in jeder Hinsiebt als ein junges. 

Die Apenninen, welche ganz Italien und Sici- 
lien durchziehen und mit de.i Alpen zusammenhangen, 
haben mit diesen gleiche- geognostische Verhältnisse, 
und man sah in ihnen nur ältere Formationen. Alex. 
Brogniart machte wohl zuerst eine andere Ansieht 
rege, indem er (annale» det.minet VI. 1821) auszu- 
führen suchte: dass in Toscana Serpentin, Euphotid 
und ähnliche sogenannte .Urgesteine über, dem dortigen 
sehr verbreiteten Sandsteine liegen, der unter dem Na- 
men Macigno bekannt ist, dem Sandstein der Schweiz/ 
(Flysch) entspricht und zu dem jungem Flötzgebirge 
gehört, daher jene kristallinischen Gesteine sehr jun- 
ger Bildung sein würden. 

Die grossten Verdienste erwarb sich der Prof. 
Paul. Sa vi in Pisa, durch sehr schöne Beobachtungen 
Aber die berühmte. Gegend von Carara, die ihm lehrten: 
dass die Apenninen vorwaltend aus dem Macignosand- 
stein (Flysch) bestehen, dem die grossen Massen von 
Kalkstein untergeordnet sind; im innigsten Zusammen- 
hange mit diesen geschichteten, petrefactenreichen Stra- 
ten treten Talkschiefer, Gneis, Granit und andere mas- 
sige, kristallinische Gesteine, besonders der berühmte 
Marmor von Carara auf, die aus jenen durch Umbil- 
dung entstanden sind; alle diese Gesteine bilden ein 
Ganzes, das der Epoche der Kreideformation angehö- 
ren wird. (s. Giornale dei Leiterati tu Pisa v. J. 1829. 



1830 und 1833 und dessen Sludi geologiä tulle Tot- 
eana 1833). Diese Beobachtungen bestätigte im Allge- 
meinen auch Fr. Hoffmann (Karsten's Archiv. Vf. 
1833). Auf der benachbarten Insel Elba finden sich 
ahnliche Verhältnisse, das herrschende Gestein ist der 
Macigno, der häufig von Granit durchsetzt nnd ganz 
verändert, in kristallinische Massen umgewandelt wird 
■wie Savi und Hoffmann (Karstens Archiv XIIl' 
1839) dargethan haben. , 

Von Slcilien gab Daubeny eine geognostische 
Beschreibung und Charte (Jameson's Edinb. Jour- 
nal XIII- 1825), eine viel ausführlichere Arbeit aber 
Fr. Hoffmann (Karstens Archiv XIH. 1838), der 
überhaupt wohl die Apenninen in ihrer ganzen Erstre- 
; ckung am meisten durchforscht hat und zu dem Resul- 
tate gelangte: dass der Granit, Gneis nnd Thonschie- 
fer, der auf Sicüien nnd in Calabrien an einzelnen Punk- 
ten hervortritt, nnser Schiefer- oder Uebergangsge- 
birge repräsentiren würde, ob wohl noch nirgends da-» 
rin Petrefacte aufgefunden sind; dass die ganze Thü- 
ringische Flötzreihe fehlt, dagegen in ungeheurer Mäch- 
tigkeit und Verbreitung die Apennineilformation (Flysch- 
Ibrmat.) auftritt, bestehend ans Kalk, und Sandstein, 
oft durchzogen von Granit, Euphotid u. s. w. und um- 
gebildet in kristallinische Gesteine, die ganz den Cha- 
racter des Urgebirges tragen; „alle Glieder dieser For- 
mation — heisst espag. 365. cü. Im., welche zu der 
„Jura- und Kreidegruppe gezählt werden müssen, stel- 
len sich in Hauen und Slcilien als zusammengehörend 
„dar, sie sind nur nach den Versteinerungen zu tren- 
„nen, nicht durch Ihre Lagerungs -Verhältnisse." So 
bestätigt sich in den Apenninen die neuerlich über die 
Alpen gewonnene Ansicht 

Die tertiairen Straten wurden vielfach, besonders 
W petrefaef ologi scher Hinsicht, untersucht, wichtige Nach- 
richten über dieselben gab Fr. Hoffmann (dl. loc), 
indem er ihren innigen Zusammenhang mit dem seenn- 
dairen Gebirge in Sicilien nachwies und zeigte: da s 



190, 

sie hier zuweilen bis 3600 F. Meereshöhe Ansteigen, wor- 
aus auf mächtige Erhebungen in sehr neuer Zeit zu 
gchliessen ist 

lieber die Karpathen in Ungarn lieferte Beu- 
dant — Voyage en Hongarie 1822 — eine sehr aus- 
führliche Arbeit mit geognostischen Charten, und be- 
1 handelte hier das vulkanische Gebirge mit besonderer 
Ausführlichkeit und Umsicht; den Karpathensand stein, 
der die Hauptmasse jenes grossen Gebirges bildet, rech- 
nete er zu dem alten Steinkohlengebirge, den mit die- 
sem vorkommenden Kalk theils zum Bergkalk, theils 
zum Jurakalk. C. v. Oeynhausen (geognostische Be- 
schreibung von Oberschlesien 1822) sah hier auch nur 
Grauwacke and Uebergangskalk, wie früher Stanisl. 
Stasica in seiner Geogenie von Polen und den Kar- 
pathen v.. J. 1805. Als man nun aber die Petrefacte 
uud die Analogien mit den Alpen mehr berücksichtigte, 
so erkannte man hier nur jüngere Formationen. Prof. 
Pusch (.Taschenbuch der Min. 1823) und Li II von 
Litienbach (dt loc 1823 und 1830) zahlten -die hie- 
sigen Flötzstraten der Jaraformat bei. Boue (Jour-. 
nal de Geologie I. 1830) erkannte als Folge: Jurakalk, 
Karpathensandstein, Grünsand and Kreidekalk; Ke- 
ferstein in einer ausfuhrlichen Arbeit über die Kar- 
pathen (Deutschland geognostisch -geologisch darge- 
stellt VII. 1831), legte ebenfalls den innigen Zusam- 
menhang derselben mit den Alpen dar, und zeigte ; dass 
der Sandstein, welcher in den Karpathen vorherrscht, 
gleich sei dem Flysch der Schweiz, dem Wienersand- 
stein uud dem- Macigno ; mit ihm verbunden, ein allge- 
meines Lagerungsganze bildend, träten Kalklager auf, 
welche theils die Petrefacte des Jura, theils die der 
Kreide führten; letztere walteten vor, und das Ganze 
würde als ein- Repräsentant der Kreidegruppe betrach- 
tet werden können. Prof. Pusch (geognostische Be- 
schreibung von Polen und den Nordkarpathen 1833 — • 
1837), hebt den innigen Verband dieser Sand- und 
Kalksteine hervor und rechnete diese Gruppe zur Ju- 

, , . GooqIc 



* Ml 

raformat., scheint sie aber neuerlich als Criinsand und 
Kreide zu betrachten. 

80, viel ist jetzt als ermittelt anzunehmen: dass 
die Karpathen mit den Alpen und Apenninen zu einem 
Gebiggssysteme gehören, das grosse Eigentümlich- 
keiten und wesentliche Verschiedenheiten von den nörd- 
lichem Gebirgen zeigt; die altere, thüringische Flötz- 
' reihe fehlt fast ganz, dagegen treten in innigster Be- 
ziehung mit einander mächtige Massen von Sand- und 
Kalksteinen auf, mit Petrefacten, wie man sie sonst 
in 'Verschiedenen Formationen, besonders im Jura und 
der Kreide, findet. 

Dieses alpinische Gebirgssystem bildet auch die 
Pyrenäen und wahrscheinlich die Gebirge, die Spanien 
durchziehen, es setzt sich aus den Alpen durch Dal- 
matien und zugleich aus den Karpathen durch die ganze 
europäische Türkei fort, wie wir durch Boue" wiesen, 
(der jetzt im Begriffe steht, über diesen weiten, noch 
ganz unbekannten Landstrich, ein ausführliches Werk 
zu verfassen), es durchzieht ganz Griechenland, wie 
Virlet gezeigt hat (Expedition tcie.ntifique de Moree 
18333 und Nord-Africa in Algerien und Aegypten. 

Dia .T.t.m.tisol.* Geoiioii« in Frankrcinh von 1820-ifl*0. 

Mit grossem Eifer wurde in Frankreich die Geo- 
gnosie getrieben und erhielt noch einen wichtigen Im- 
puls durch die Societe gtologique de France, gestiftet 
1830 und seit dieser Zeit höchst tbätig. 

Oma litis d'Hallois gab in den annaleg des mi- 
nes v. J. 1822 die erste geognostisch-illnminirte Charte 
von ganz Frankreich, freilich in kleinem Maasstabe und 
nur nach 5 Formationen illuminirt; aber bald beauftragte 
die Regierung den Prof. Brochant de Vidier (geb. 
1774), eine grosse, ganz specielle Charte unter seiner 
Direction anfertigen zu lassen, bei welcher vorzugs- 
weise Eli e de Beaumont und Dufresnoy wür- 
ken; viel ist für diese bereits geschehen, aber noch ist 
sie nicht erschienen; dagegen lieferten die gedachten 

• ' ,, . Google 



. Geognosten seit dem Jahre 1834: Memoire* pour ser- 
rir ä une descriptlon geologique de la France, mit Char- 
ten and Tafeln.' 

a) Gonchichtflte Formationen. 

Frankreich gehört in seinem nördlichen Theile za 
dem deutschen Gebirgssysteme; hier zeigen sich bun- 
ter Sandstein und Muschelkalk in grosser Verbreitung, 
hören dann aber ganz auf; in seinem mittleren Theile 
herrschen Jurakalk und Kreide, die sieh nach England 
fortsetzen ; im Südeu tritt das alpinische Gebirgssystem 
ein, welches auch die Pyrenäen zusammensetzt und - 
sich durch Spanien zieht. Vorherrschend sind daher 
die jungern Formationen nnd das tertiaire Gebilde er- 
scheint in einer Ausdehnung, wie fast in keinem an- 
dern Lande ; daher ist Frankreich ganz besonders reich 
an wohl erhaltenen, fossilen Organismen, und die Pe- 
trefactenkunde erhielt hier zuerst sowohl eine hohe Aus- 
bildung als eine wichtige geognos'tische Bedeutung. 
Für die Biedern Thiere begründete diese vorzüglich J. 
B. Monet de Lamark (geb. 1743, gest. 1829), in- 
dem er ein neues System der wirbellosen Thiere auf 
deren innern Bau gründete, nicht bloss die äussere 
Schale berücksichtigte, und hier die lebenden und fos- 
silen Organismen zusammenfaßte, bei letztem auch 
ihre Ursprangsformationen berücksichtigte (Tableau ge- 
neral de» clastex, ordre* et genre» de* animattx »an» 
vertebre» 18Q1, nnd : Hiitoire naturelle de» antmaux »an* 
verlebtet 1815-1822.) Diesen Weg verfolgten Du- 
crotay de Blaia-ville (Manuel de Malacologie et 
Conchyologie 1825), G. P. D es ha y es (Detcriptiori de*- 
fo**iles de* enclrcn* de Pari* 1824 — 1838) und viele 
Andere. 

Auf ahnliche Art wurden durch die vergleichende 
Anatomie die höhern Thiere behandelt durch h. Ch. 
J. Dagobert de Cuvier (Recherche» *ur le» o*se- 
vums fossiles 1813) und viele Andere. Die fossilen 
Pflanzen bearbeitete besonders AI. Brogniard in sei- 
ner Hhtoire de» vegelaux fottUe», seit dem Jahre 1828. 



So lernte man ans allen Formationen eine grosse 
■ Menge Petrefacte kennen und Ales. Brogniart (_sur 
leg caracteres tooologiques de* forrtmtiom avec fappll- 
catton de ces caracteres ä la delei-nwwiwn de quelques 
lerrdim de erale 1822) versuchte ans diesen rückwärts 
auf die Lagerungs - Verhältnisse zu schliessen und be- 
stimmte manche Straten der Alpen, wegen der fossilen 
Reste, die sie enthalten, als sehr junge Formationen, 
obwohl man sie ihrem Gesteins-Charakter nach bis da-. 
hin meist zu sehr alten gerechnet hatte. Seit dieser 
Zeit bilden die Petrefacte einen sehr grossen geogno- 
stischen Anhalt; ob es aber wahr ist, dass jede Täter» 
Art nur auf Eine Formation beschrankt ist, dass es nicht 
naläontologische Uebergänge giebt, wie man wohl be- 
hauptet hat, dürfte noch sehr zweifelhaft sein. 

Das Schiefer- oder .Uebergangsgebirge umkränzt 
das nördliche Frankreich durch die Vogesen, das rhei- 
nische Schiefergebirge und die Gebirge der Bretagne, 
scheint aber iin südlichen Frankreich zu fehlen. Es ist 
durch .französische und belgische Geognosten vielfach 
untersucht und beschrieben (s. unten Urographie}. Die 
neuerlich in England aufgestellten Abtheilungen finden 
nach Dufrenoy (annale» des mtnes 1838 und Bulletin 
geolog. X. 1839) auch auf die Bretagne Anwendung, 
wo dasvuntere cambrische System — vorzüglich ans ■ 
schwarzen Schiefern und Granwacke bestehend — von 
dem obern silarischen zu unterscheiden ist, in welchem 
Conglomerate und Sandsteine vorherrschen, Dass die- 
ses unter dem Meere, abgelagert wurde, lehren die; Per 
trefacte. 

Sandsteine mit FlÖtzen von Steinkohle, die nur 
auf festem Lande gebildet sein können, wie man aus; den 
Petrefacten schliessen muss, folgen der Schieferforma- 
tion, In den Vogesen, langst dem rheinischen Scbiefer- 
i gebirge, und treten verbreitet im südliehen Frankreich 
bei Lyon etc. hervor, wo man aber ihr liegendes nicht 
kennt Vielfach sind dies» Ablagerungen beschrieben 
(s. Urographien); aber nur in den Vogesen tragen 



14« 

diese Sandsteine den Gharacter des deutschen TodtfiV . 
geaden and es bleibt noch zweifelhaft, ob alle jene Koh- 
len Ablagerungen dieser Formation beizuzählen sind. 

Die Vogesen untersuchte filie de Beanmont 
zuerst gründlich ■ und kam (annaleg des mines 1827 und 
1828} zu -dem Resultate: dass der Vogesensandstein 
zwar — wie der Sandstein des Schwarzwaldes — dem 
booten Sandsteine entspreche, aber die untere, gröbe- 
re Abtheilung als das TodÜIegende betrachtet werden 
könnte; der Bergmeister Voltz (in seiner topographi- 
schen Untersuchung der Mineralogie der beiden Rhein- 
Departements v. J. -18283 unterscheidet 3 Gruppen, a. 
den Kohlensandstein mit Todtliegendem und Porphyr, b. 
den eigentlichen rothen Vogesensandstein, der ungleich- 
förmig auf der Steinkohle lagert, Öfter in Granit über- 
gehend und c. den feinkörnigen 'bunten Sandstein, öfter 
Petrefacte führend, auf den dann Musehelkalk folgt. 
Rozet lieferte 1833 seine Destripfion geotog'a/ve de la 
region anclenne de la chalne de* Vesges, wo ähnliche 
Ansichten dargelegt werden. Die norddeutsche Zech- 
steinformation ist noch nirgends in Frankreich nachge- 
wiesen, daher die Trennung der grossen Sandsteinmasse 
in Lothringen in Todtliegendes und bunten Sandstein 
immer zweifelhaft bleiben wird. 

Der Muschelkalk und Keuper In Lothringen ver- 
halten sich ganz wie in Deutschland, fehlen aber im übri- 
gen Frankreich wohl ganz. Dass das Steinsalz bei Vic 
zur Keuperfermation gehören wird, zeigte Elie de 
Beanmont in annaleg des mines 1829. ■ 

A. H. de Bonnard lenkte, (annaleg des mbies 
1S23 und 1828) die Aufmerksamkeit auf einen ganz gra- 
nitartigen Sandstein — arkose genannt, der Burgund 
durchziehet; A. Brogniart (annal. des sc. not. 1826} 
verfolgte diesen Gegenstand weiter und Dufresnoy 
zeigt : (annal. des mines 1826) dass int südlichen Frank- 
reich ein arkosartiger Sandstein die älteren Flötzfonnatio- 
nen vertritt; er folgt der dortigen Steinkoblenformation 
uud gehet nach oben unmittelbar in Lias über, der von 'der 



öolitreihe bedeckt wird; dieser verhak sich daher ofen- 
gefähr wie der rothe Sandstein oder die Melsfbrauüoa 
in den AEpen. 

Nun folgt die Juraformation in einen mächtigen 
Zuge von der Schwein bis zum Kanal. Charbant unter- 
suchte diese zuerst mit Genauigkeit nnd zeigte (anml. 
des vttnes 1819 und 1829), rfass auf die Marne* irisdes 
(Keuper) der Calcaire ä Gryphttes (Lias) folge und 
darauf der Calcaire ooßßque oder der Jurakalk, der -aus 
1 3 verschiedenen Etagen bestehe. In dieser Zeit waren 
die vielen Abtheilungen der englischen oelit series be- 
kannt geworden und man war nun eifrig bemühet, die 
verschiedenen Kalk- und Mergelschiehten dieser For- 
mation an studiren nnd sie mit den englischen Abtei- 
lungen in Leberei nstimmung zu bringen. Wichtige Ar-* 
beiten über diesen Gegenstand, die besonders die Pe- 
trefacte mit berücksichtigten, lieferten Desnoyer (an- 
nal. des setences nat.lSiS), Elle de Beaumont (an* 
nal. des mines 1829), Puillon Boblaye (atmal. des 
tc.nat. 1829) und besonders Thurria (Mem. de la Soe. 
de Strassbourg J. 1830 nnd Statisllque mineralog. et 
geolog. du Dep. de la haute Saonne 1833). Im west- 
lich™ Frankreich hat die Juraformation die grösste Aehn- 
lichkelt in ihrem ganzen Innern Baue mit der englischen, 
aber je weiter man Östlich gehet, desto mehr verwischen 
sich grosse, auszeichnende Mergelmassen, wie der Ox- 
ford- und Kimmeridgeclay , und schon Dufresnoy 
(annale» des sc. nal. 1828) zeigte: dass im Östlichen 
Frankreich sich wohl die 4 grossen Abtheilongen der 
englischen Ooülseries, nicht aber aHe dortigen Unterab- 
theilongen nachweisen lassen. 

Den merkwürdigen Innern Bau des schweizeri- 
schen Jura beschrieb mit grosser Genauigkeit Jul. 
Thurmann zu Prorentroy (Essay sur le simleve- 
ment jurassique 1832 und 1830) und sucht den Znsam- 
menhang der Bergformen mit einer ganzen Reihe von 
Hebungen oder Gesteins -Aufrichtungen nachzuweisen. 
.Der Verfasser classificirt die Hebungen nach den Ge- 
■ 13* 



196 

bilden, die der Reihe nach dabei zw Oberfläche gebracht 
und aufgebrochen worden, für die mittlere Jorakette in 
4 Ordnungen, deren jede ihre eigene Berggestalt hat. 

Montmoulain und Agassis legten dar (Be- 
cueil de la Soc. de Neufchatel I. 18353- dass in der 
Gegend von Neufchatel die jüngsten Schichten des Jura 
von den übrigen zu trennen sein, wurden, da sie Petre- 
facte enthielten, die theils dem Jura theils der Kreide- 
' formation eigen waren, und nannten diese Gruppe craie 
juramque; Thurmann bestätiget dies und bezeich- 
net sie als yrouppc neocwnienne ; Thirria (awiulex des ■ 
mmes 1836J verfolgt sie weiter, auch nach Frankreich, 
und meint, dass man sie entweder als die untere Ab- ■ 
thetlung von Grünsand, oder als ein eigenes Zwischen- 
gebilde betrachten könnte. 

Das Landgebilde — die Wealdformation — welche . 
. in England den Jura von der Kreide' trennt, dehnt sich ' 
durch das westliche Frankreich mit Straten von Snnd, 
Thon und Braunkohle aus, wie besonders 11 o z e t zeigte 
in seiner Descriplion du Bas Boulonnais v. X 1828. 
A-. Brogniart rechnet hieher auch eine Gruppe von 
Straten auf der Insel Aix und an der Mündung der 
. Charante. Nach Chaubard (Bulletin geolog. VII, 1836. 
Pag. 269J möchten hierher auch viele Straten in der 
Auvergne von Molasse und Süsswasserkalk mit Besten 
von Säugethieren gehören. 

Ueber die Kreideformation wurden viele Untersu- 
chungen angestellt, die darlegten: dass sie aus harten 
and lockeren Kalksteinen, aus Mergel und Sandstein, oft 
reich an grünen Körnern, bestehet, die verschiedentlich 
mit einander wechsellagern, und eine durchgreifende, Fol- 
ge scheint sich auch im nördlichen Frankreich nicht nach- 
weisen zu lassen. Nach unten herrscht häufig lockerer 
Sandstein nnd Mergel mit grünen Körnern (Glauconie 
crayeuse oder craye chloriteej, nach oben dichter and lo- 
ckerer Kalkstein; aber immer mehr hat sich herausge- 
stellt: dass die eigentliche Kreide mit Feuersteinen nur 
untergeordnete Lager in der Sand- und Mergelformation 



bildet, wie Feljx Dujardin (atmal. des sc. nat. 
XIII. 1828), Archiac Bulletin geolog. VI. 1835. Pag. 
210) und Andere nachwiesen. Dass der petrefactenrei- 
che sandige Kalk von Mastrich über der Kreide liegen 
wird, ist jetzo als ermittelt anzusehn. 

' Im südlichen Frankreich tritt die Kreideformation, 
an der östlichen und westlichen Grenze, unter ganz be- 
sondern Verhältnissen auf und indem die hierzu gehö- 
rigen Straten hier in das alpinische Gebirgssystem über- 
treten, erhalten sie oft ganz den Character des Ueber- 
gangsgebirges." Alex. Brogniart zeigte zuerst (an- 
nal. des mines 1820), wie die Gesteine der Kreide- 
formation (der Greensand), indem sie aus Frankreich 
in die Savoyischen Alpen ziehen, den Character derGrau- 
wacke annehmen. Nach Elie de Beaumont £atmaL 
de» sc. nat 1828) gehört das Stratensystem der Taran- 
taise, das stets als Ur- und Uebergangsgebirge ange- 
sprochen' war, zur Lias- und Kreideformation, obwohl . 
die damit vorkommenden Steinkohlen von denselben fos- 
silen Pflanzen begleitet werden als die alte Kohlenfor-' 
mation. Längs den Pyrenäen herrscht ein System von . 
dunklem Kalk, Thonschiefer und Sandstein, das meist 
zur Grauwacke gerechnet wurde, bis DufresnoyX«».- 
nal. des mlnes 1832) darlegte, dass es ein Aequivalent 
der Kreideformation sein würde und der alpinischen For- 
mation gleichstehet. 

Die in Frankreich so sehr verbreiteten tertiairen 
Straten worden mit; besonderm Fleisse studirt. Con- 
stant Prevost, der zuerst O m Journal de Physique 
Decbr. 1820) die- tertiairen Straten der Gegend von 
Wien erörtert hatte, beschäftigte sich später emsig mit 
dein Becken von Paris und suchte (\m Bulletin de la 
Soc. philematique 1825 und 1826) darzulegen, dass die 
abwechselnden Heer- und Landstraten nicht in verschie- 
denen Perioden durch Steigen und Fallen des Meeres- 
spiegels, sonders gleichzeitig sich entwickelt haben 
würden durch Einmündung der Landgewässer in Hee- 
resbuchten. 



108 

Mmi ermittelte bald eise wesentliche Verschieden- 
heit der tertiairen Stritten, besonders in Hinsicht der 
Petrefacte, in den nördlichem nnd südlichem Gegenden; 
die dortigen untern Straten fehlen hier fast gänzlich, da- 
gegen liegen die obern Schichten der Bassins von Pa- 
ris und London in den südlichem Gegenden meist zu im- 
terst, werden durch jüngere bedeckt, äiti als Siot'llonkaik 
erscheinen und als die petrefectenreicben Fahltros von 
Dax ii. s. w., zu denen auch dje Straten längs den 
' Apcnninen nnd bei Wien geliören. So stellten die Ver- 
hältnisse darr Const. Prevost (Journal de physique 
1820 und Geologie de falaise* 182*J, Amie Boue (an- 
nal. de* mines 1824), Marcel de Serres (annal. des 
sc. nat. 1827 — 1830 und Geognosie des Terrain* terti- 
aires du midi de la France 1829), Tournal (annal, 
de* se. nat. 1828) nnd Andere. J. Desnoyer suchte 
(annal, des se. nat. 1829) auszufahren; wie die ungleich- 
zeitige Erfüllung der tertiairen Bassins mit den vulka- 
nischen Osclllationen des Bodens im Zusammenhange 
stehen würde und nannte diese jungem tertiairen Stra- 
ten, die neben ausgestorbenen auch viele lebende Con- 
chylien - Arten enthalten, das Terrain rjuatemaire; lle- 
boul dagegen fin seiner Geologie de la periode qua- 
ternaire v. J. 1833) belegt mit diesem Namen nocii jün- 
ger« Straten nnd zwar die, welche Reste von Menschen 
umschliessen. 

Das relative Alter der tertiairen Straten suchte 
man nun durch das Verhältnis der lebenden Couchy- 
iien-Arten zu den ausgestorbenen zu ermitteln, Über wel- 
chen Gegenstand Deshayes (annale* des *c. nat. 183t 
und 1830), so wie Ch. Lyell (prineipies of Geology 
1835) wichtige ' Untersuchungen lieferten. Sie unter- 
schieden 3 Gruppen, nämlich n. eine ältere -r das terrahi 
eocene das circa 3 prct. lebende Conchylien enthält, 
wohin die Becken von Paris, London, Valognes etc. ge- 
boren; b. eine mittlere — das terrain miocene mit drc. 
19 prct. lebenden Arten, mit den Straten von Bonr-, 
deaux, Dax, Turin, Wien etc, und c. eine obere ' — das 



199 
teirain pliocene mit mehr als der Hälfte lebenden Ar- 
ten, wie man sie in den subapenninischen Hügeln, in den 
Crag von England etc. findet. Gegen derartige Berech- 
nungen sind aber seitdem manche Einwendungen ge- 
macht. # 

Seit dem Vorgänge von Cuvier und Buckland 
hatte man sehr allgemein eine Diluvialformation an- - 
genommen» die besonders A.Brogniart (Tableau des 
teirain* 1829) erörterte; gegen diese aber erklärten 
sich v. Ferussac, Constant P.rerost, Elie de 
Beaamont und besonders A. Bouc {Memoire* geolo- 
fßques I. 1832), seit welcher Zeit diese ziemlich aufge- 
geben ist. 

ti) üngescliichtete, massige, k r Ut alüniscli« 
Gesteine. 

Wenn auch Niemand an der vulkanischen Entste- 
hung der basaltischen und trachytischen Massen zwei- 
felte, die im südlichen Frankreich sehr verbreitet sindund 
unter sehr classischen Verhältnissen vorkommen, so ga- 
ben diese doch Anlass zu den vielartigsten Erörterun- 
gen und es erschienen eine sehr grosse Menge Schrif- 
ten hierüber (s. hinten Urographien); besonders suchte 
man die 'Hebungszeiten und die Bitdungsart näher zu. 
ermitteln, erörterte auch neuerlich: ob ausser den Aus- 
bruchs -Cratern wohl blosse Erhebung«- Crater anzu- 
nehmen wären. Während H. Lecoq fjmnal. scientif. 
de (Auvergne 1828) behauptete: der Tracbyt sei ur- 
sprünglich als feiner Tuff ausgeworfen, der durch Was- 
ser eine teigartige Masse gebildet habe, suchte Des- 
noyer (annal, de* mines 1830) auszuführen: dass die- 
ses porphyrartige Gestein lavaartig, nach Ablagerung 
der tertiairen Straten hervorgequollen sei. Die schon 
früher behanptete Umbildung des .Granites in Trachyt 
und Basalt führte Paul. Scrope weiter aus in seiner 
Geology of central France 1827. 

Die Lehre von der pyrotypischen Entstehung ge- 
wisser porpkyrartigen und granitischer. Gesteine fand 
früh in Frankreich Eingang, wenn auch nicht aligemei- 

GoqqIc 



200 

neu Anklang, und führte zu der Ansieht von der hier- . 
durch bedingten Hebung der Gebirgsmassen in verschie- 
denen Zeiten, obwohl man die meisten kristallinischen 
Gesteine als Urgebirge ansah. Sehr interessante Ideen 
über diesen Gegenstand entwickelte mit zuerst Prof. 
Cordicr zu Paris in seinen Vortragen über Geognosie, 
die durch' ein nachgeschriebenes, und in das Italienische 
übersetztes Heft (tiibüotheca haliana 1823) bekannt 
wurden. Von den neptunischen Straten trennt er die 
kristallinischen Massen, die in zwei verschiedene, sich 
aber gleichzeitige Gebilde getheilt werden, in das Feld- 
spathsystein mit Granit, rothera Porphyr etc. und in das 
Pyroxensystein mit dunklem Porphyr, Mifndelstein, Ba- 
salt etc. Durch die Beziehungen dieser zu den neptn- 
nischen Formationen sucht er zu ermitteln, in welcher 
Periode die pyrotypischen Gesteine hervor traten und 
vertheilt diese hiernach in 3 grosse Gruppen, indem 
zum Schiefergebirge die Granite von Christiania etc. a 
zum Flötzgebirge die Trachyte der Euganeen etc., zun) 
tertiairen Gebirge die Trachyte, Basalte etc. der Auver-. 
gne gerechnet werden, 

Dass die kristallinischen Gesteine pyrotypischen 
Ursprunges waren und dass ihr Erscheinen mit Gebirgs-» 
hebuugen in Connex stehe, diese Idee fand immer all- 
gemeinem Eingang. Aber Elie de B eaumont (unnal, 
des ic. nat 1820 und 1830) brachte diese in eine all- 
gemeine Theorie, welche von der Pariser Academie bei- 
fällig aufgenommen wurde und bald in Frankreich so? 
wohl als im Auslande Anerkennung fand. Der Verfas- 
ser untersucht nicht die schon vielfach besprochene He-* 
bung einzelner kristallinischer and vulkanischer Massen, 
sondern fasst — wie L. v. Buch — die Erhebung 
ganzer Gebirgsketter. ins Auge und sucht aus dem Ver-> 
halten der anliegenden Flötzfurmationen deren Erhe-> 
bungsepoche zu ermitteln, wobei angenommen wird, dass 
gleiciistreichende Gebirge auch gleichzeitig erhoben wä- 
ren and die Ansicht ausgesprochen: dass zwischen die 
, Perioden der Ruhe, wo sich die neptunischen Flötzfer* 



201 

mationen ablagerten,' Zeiten fallen, In denen die vulka- 
nischen Kräfte in grosse Tliäfigkeit traten. Elie de 
Beaumont nahm erst wenige, bald aber (Uebersetzung 
von Lyells Geologie 1833) 12 verschiedene Hebungs- 
systeme an, denen sich alle Gebirge der Erde unter- 
ordnen, die in so viel verschiedenen Zeiträumen zw Tage 
traten und viele Gebirge,' wie die Alpen, Pyrenäen etc. 
erscheinen hier als sehr neuen Ursprunges. Im Allge- 
meinen fand diese Arbeit grossen Anklang und Ein- 
gang; gegen einzelne Grundsätze, besonders gegen die 
Annahme: dass gleich streichende Gebirge auch gleich- 
zeitig erhoben wären! wurden von mehreren Seiten 
Einwendungen gemacht, hauptsächlich von A. Bone 
in seinem Hemme über die Fortschritte der Geologie 
v. J. 1833 (Bulletin de la Soe. geolog. de France V.) 

Dass der Granit öfter sehr neuer Entstehung Ist, 
wurde durch vielfache Beobachtungen dargelegt; be- 
sonders in den Pyrenäen und Alpen; seine Lage über 
Lias in der Dauphinee zeigte Bertrand Geslin 
(Bulletin geolog. IV. 1833.) 

Die Morphologie der Straten begann In dieser Zeit 
auch mehrseitig behandelt zu werden; man erkannte, 
dass in der Nähe von Basalt, Granit u. s. w. die ge- 
schichteten Straten oft in kristallinische .Massen verän- 
dert wären. Elie de Beaumont (in Bulletin geolog. 
VIII. 1837. Pag. 174) erklärte eich zu der Ansicht: 
dass aller Gyps, Anhydrit und Dolomit durch Epigenie 
entstanden sei, mit welcher unmittelbar eine grosse 
Auftreibung der Masse verbunden war und unterwirft 
diese dem Calcül. Die Umbildung von neptonischen 
amorphischen, Straten in kristallinische Massen, nicht 
durch Einwürkung von vulkanischem Gestein, sondern 
dureh innere Thätigkeiten der Erde, suchte Virlet gel- 
tend zu macheu (in der Expedit, sc. de Moree 1833, , 
Und Bullkün geolog. VI. 1835. Pag. 279, Pag. 320/ 
VII, 310; VIII, 308 etc.:) und giebt dem Glimmerschie- 
fer, Gneis, Diorit n, s. w. diesen Ursprung, obwohl 
der Granit für meist primitiver Entstehung gehalten 



204 

J. J. N. Hiiot gab einen kurzen Abviss in: Ta- 
bleau ge'ologique des röche», considertie» toxi» le rap- 
port de» lerrain» ou de» formalion» i/u'etles eonsWuent 
et classees d'apres leur ordre de supcfposUion 1827, — 
und später Cour» elemenlaire de Geologie 1837 und 
nouveau cour» 1838. 

Die neuern Ansichten der Geognosie hatten jetzo 
allgemeinen Eingang gefunden and es erschienen nun 
eine Menge Hand- und Lehrbucher, die in diesem Geiste 
abgefasst waren, so von.- Demerson: Geologie en- 
seignee en 22 Lecon» 1829 mit 20 Tafeln. — Ho /.et: 
eours elemerdaire de Geologie 1830 und TraUe elemen- 
täire de Geognosie 1835 mit 13 Tafeln. — Omalius 
d'Hailois: Element de Geologie 1831 und. 1835, auch 
Introduction ä la Geologie 1834. — Amede Bnrat: 
Traile de Geognosie 1833, ganz populär abgefasst. — 
Ner'ee Boubtie: Geologie popula\re 1833, 2te Aufl. 
1836 und Tableau de l'etat du Globe ä »e» differenle» 
ages 1833. — Rebonl: Essai de Geologie 1835. — 
Triger: Cour» de Geognosie apptique aux artsei f«- 
grieullure 1835. — L. A. Chaubard: Element de 
Geologie 1838. — C. Barrnef: Traite elementaire de 
Geologie 1839. — Riviere: Elimens de Geologie 1839. 
$. *. 

Die lytteiontitche Geofnoiie in England aei t fein' Jahre 1B20. 
8) Reihe der geschichteten Formationen. 

In England wurde die Geognosie mit dem aller 
regsten Eifer betrieben und von hier aus ging ein wich- 
tiger Impuls zur neuen gründlichen Bearbeitung dersel- 
ben. Das eigcnthömliche Gebirgssystem, das Grossbrit- 
tannien durchgehet, erforschte man mit grosser Genauig- 
keit und die dortige Flotereibe mit ihren vielfachen Ab- 
theilongen wurde der Typus, auf den man die Straten 
anderer Länder zu beziehen suchte. 

Die Petrefacte, so wie deren Beziehung zu den 
Formationen und deren Abteilungen, fanden die allge- 
meinste Beachtung und man ermittelte hier am schärf- 
sten den paläontologischen Character der Formationen. 



- . 205 

Unter den zahlreichen und kostbaren Werken über die- 
sen Gegenstand zeichnen sich vorzüglich aas: J. Par- 
kinson: organic remams of a former World 1804 — 
1811 (auch 1821 nnd 1830); W. Martin: petriftcata 
Berbiensia 1809; Gideon Mantel: the fossilsof the 
soulh Downs 1822, the fossil» of the Tilgate forest 1827 
und Geology of the Soulh East of England 1833; 
Samuel Wood ward: Sipwptlcal table of Brittish orga- 
tücremains 1830; T. Brown; Illustration* of the fossil 
Conchyology of Great Brita'm and Ireland 1838; von 
ganz besonderer Wichtigkeit wurde die Mineral Con- 
chyology of Great Britain von James Sowerby, von 
welcher seit dem Jahre 1812 nun 10 Bande mit 1000 
itluminirten Kapfertafeln erschienen sind, auf die sehr 
allgemein Bezug genommen wird. 

Miller lieferte ein wichtiges Werk über die Cri- 1 
noiden (natural hte'ory of the Crinoidea 1821); W. 
Buckland beschäftigte sich besonders mit der Osteo- 
logte der fossilen Saugthiere in lleliquia düuviana 1823, 
in mehreren Abhandlungen über die Knochenhöhlen, gab 
vortreffliche paläontologische Untersuchungen in seiner 
Geology and ■ Mlneralogy v. J. 1836, und war der Er- < 
ste, der auf die fossilen Koproliten (Excremente) auf- 
merksam machte (Tranmet. of the geolog. Soc. III. 
1820); Grierson entdeckte die Fasstritte vonThieren 
in rothent Sandstein (Edinb. Journal of Sc. 1828), die 
man später -auch in andern Gegenden fand. 

Die fossilen Pflanzen bearbeiteten mit grosser Ein- 
sicht: Ed. Tyrell Artis (antediluvian Phytology 1823); 
W. Witham (oberservations of fossüs vegetables 1831 
and the internal strueture of fossil vegetables 1833); 
W. Nicol (on the strueture of recent and, fossil coni- 
ferae 1834), besonders aber J. Lindley undW.Hnt- 
ton in ihrem wichtigen Kupferwerke: the fossil flera of 
Great Britain, das heftweise- seit 1831 erscheint. 

Ans den mehr geognostischen Gesichtspunkte be- 
trachteten die Petrefacte: W. Sinidt in: strata identi- 
fied t>g organhsed fossils 1817; John Phillips in stra- 



liyraphical System of fossil« 1817 and die bald m er- 
wähnenden Geognosten in ihren Hand - und Lehrbü- 
chern. 

Geognostisch illuminirte General - Charten erhielt 
England früher als Frankreich und Deutschland; schon 
oben wurden die dessfalsigen Arbeiten von W. Smith 
and Phillips erwähnt, so wie die schöne geologicai 
map of England von B. Greenoueh (1820), ein gros- 
ses Blatt, das eine vortreffliche Uebersicht gewährte, 
aber nicht so speciell als der Schmidt'sche Atlas ist; 
M- Culloch lieferte 1833: geologicai map of Scottand 
in 4 Blattern. 

In ausserordentlicher Menge folgten sich genaue 
Localbeschreihungen, meist mit Charten und Durchnehmt- ' 
ten versehn, die später bei den Urographien aufgeführt 
werden; hier kann es nur auf die allgemeinere theore- 
tische Geognosie ankommen. 

Wir haben früher erwähnt, wie besonders durch 
die Arbeiten von W.'Smidt, dieses so ausgezeichne- 
ten Geognosten, dessen hohe Verdienste erst später 
aligemein and öffentlich anerkannt wurden, die englische 
Flötzreihe genau ermittelt nnd auf eigentümliche Weise 
ebgetheüt war, aber zum nähern, aligemeinen Verstand- 
nlss derselben war es wünschenswert!), dass sie aneh 
ausführlich und schulgerecht beschrieben würde, damit 
Jeder, anch der Ausländer, sie kennen lernen und mit 
den vielen etgenthümlicben Namen bestimmte Begriffe 
verbinden könnte. Dieser Arbeit unterzogen sich auf 
mnsterhafle Welse und. gestützt auf viele eigene Unter- 
suchungen: W. D. Conybeare (Pfarrer zu SnHy bei 
Bristol) und William Phillips (f 1828) zu London 
in den vortrefflichen Outline of the Geologe of Eng- 
land and Wales 1822, wo eine ganz durchgeführte Dar- 
stellung des Englischen Flötzgebirges mit den Bezie- 
hungen zum Auslande geliefert wird, wo sie die For- 
mationen In ihren verschiedenen neuen Abtheilongen so- 
wohl in Hinsicht ihres lithologischen als petrefiietologi- 
schen Charactera genau beschreiben, wodurch man mm 



2OT 

allgemein eine klare Einsieht in die Verhältnisse des 
Englischen Motzgebirges erhielt. . . 

Die Straten werden hier in folgende Abtheilungen 
gebracht, die wir von unten nach oben anfuhren, ob- 
wohl sie die Verfasser nach umgekehrter Ordnung be- 
schreiben: 

A. Ur- und Uebergangsgeb., welches im zweiten 
'.('heile erörtert werden sollte, der aber nicht erschienen 
ist. B. Medial or carbonij'erous wäre, mit: 1) oldred 
sundstone, 2) mountain lime, 3} imtlslone grit and 
slude, 4} Cool meamrcs oder die Haupt - Steinkoblen- 
formation. ' C. Svpermedlal ordre, mit: 1} ntagnesia 
lime, 2) new red sandtlone; 3) Luis; 4) Ootit serie* 
(als a. inferior Oolite, b. fvlters earih, c. great Oolite, 
d. Bradford clay, e. forestntarble und ttonesfield »to- 
tes, f. Oxford oder Cluncli- clay, g. Corot rag, h. kirn- 
itieridge clay, i. Portland oolite, k. Purbeck bed*.') ■ — 
5) Ftötze zwischen der Ooüt series und der Kreide, als 
a. Ironsand, b. Weatd or Oaetree clay mit Süsswasscr 
Conchylien, c. Greensand, d. chalk muri (Knmieracr- 
gclj; — 6) Chalk oder die Kreideformaiion, mit 
a. grauer Kreide, b. Kreide ohne Feuersteine, c. mit 
wenigen und d. mit vielen Feuersteinen. D. Superior ■ 
ordre mit 1) plastic elay; Ä) London clay; 3) lower 
frish leater formation; 4) Cray of Suffbtk oder die 
obere Meerformation; 5) Vilnvittm; 6) Alluvium mit der 
obern Süsswasserfonnation. 

Für die Geognosie des Flötzgebirges bildet dieses 
Werk einen wichtigen Wendepunkt; es legte ausführ- 
lich die Eigentümlichkeiten des englischen Gebirgsay- 
6tems dar, zeigte: wie die Kreide und besonders die' 
Oo&l terms, — das Aeqiiivalent der deutschen Jurafor- 
mation — in eine Menge Unterabteilungen zerfallen 
nnd lehrte, dass in England zwischen diesen beiden 
mächtigen Meerformationen ein Stratensystem liegt, das 
seinen Petrefacten nach auf festem I*ande gebildet wurde. 
Besondern Werth erhielt diese Geognosie noch dadurch, 
dass bei allen Formationen und deren Abtheilungen ein 

Google 



208 

genaues Veraeichnlss «Her Petrefacte beigefügt wurde, 
die ganz nach der neuem Terminologie bestimmt sind. 
Einen neuen Weg schlagen die Verfasser auch dadurch 
ein, dass sie bei der Beschreibung mit den jüngsten 
Straten beginnen, der anch bald von mehreren Seiten 
verfolgt wurde. 

Wie früher die Thüringische Flötzreihe, so nahm 
man jetzo die Englische zum Vorbilde und suchte auch 
in andern Ländern die Aequivalente der verschiedenen, 
Abtheilungen des Systemes nachzuweisen, das nun in 
alle neuem Hand- und Lehrbücher überging. 

So wichtig dieses Werk auch war, so fehlte darin 
doch die Beschreibung des sogenannten Ur- und Ueber- 
gangsgebirges, überhaupt auch der kristallinischen Ge- 
steine; es erscheint daher nicht als eine vollständig durch- 
geführte Geognosie, die in Form eines ausgearbeiteten 
Lehrbuches Henry de la Beche 1831 in seinen geologl- 
cat Manual lieferte, dem folgendes System zn Grunde 
liegt: 

I. Umtratified roch» mit Granit, Porphyr, Grünstem, 
. Laven, kristallinisch gewordenem Dolomit, Gyps etc. 

H. Inferior stratißed or no fomliferous rocks mit 
Gneis, Glimmerschiefer etc. 

III. lowett fostüiferous group, Thonschiefer mit 
einigen Petrefacten, 

IV. Grauwacke group. 

V. Carboniferous gr. *ls old red Q= der jungem 
Grauwacke), mountam Urne (= dem Jüngern Ueber- 
gangskalk) und cool meaturtt (dieHaupt-Steiukohlen- 
foruiation.) 

VI. red sandstone gr. mit dem Exeter conglome~ 
rate (== dem Todtliegenden), dem magnesia Urne {_— dem 
Zechsteine), dem new red sandttotie (= buntem Sand- 
stein), dem deutschen Muschelkalke, der in England 

, fehlt, und dem Kenper; der in England durch den red 
marl oder die obersten Straten des new red vertreten wird. 

VII. Ootite gr. Hier werden nicht bloss die "von 
W. Schmidt und Conybeare aufgestellten Abthei- 



20t) 
langen erläutert, die nur auf das südöstliche England 
passen, sondern auch -gezeigt, wie sich die grosse Ju- 
raformation, im nördlichen Theüe von England and auf 
, dem Continente verhält,, wo jene Abteilungen sich, we- 
sentlich modiüeiren. • 

VIII: Weatden rock», mit Weald clay, Hatiings- 
sand. den, Tilgate beds und purbeck beds. 

IX. crelaeeoUB gr., mit iowtr greetuand (oder 
shanklinxand), Quadersandstein, gault, upper greentand 
mit Plänerkalk -und Kreide. 

X. super er etaeeoun gr. mit den tertiäiren Straten. 

XI. modern gr. mit den Bildungen- der Jetztzeit. 

Der Verfasser beginnt mit Beschreibung der jüng- 
sten Straten und steigt von diesen zu den ältesten her- 
auf,' entwickelt mit grosser Genauigkeit den petrefacto- 
logischen Character aller Formationen, die er durch alle 
bekannte Länder zu verfolgen sucht, hält die geschich- 
teten von den massigen Gesteinen getrennt und liefert ' 
se eine altgemeine vergleichende Geognosie, ganz abge- 
fasst im Geiste der neuern Zeit, die sehr allgemeine 
Anerkennung fand nnd vielfach übersetzt wurde. 

Wahrend sich die allgemeine theoretische Geog- 
nosie auf diese Art entwickelte» war man mit dem reg- 
sten Eifer bemühet, die einzelnen Formationen., theils 
ihrem innen! Bau nach, theils nach den Veränderungen 
zu verfolgen, die sie im Laufe ihrer Erstreckung zeigen. 
1. Das Schiefer- oder sogenannte Uebergangsge- 
bh*ge war noch am wenigsten uniersucht, auch von Co- 
nybeäre nicht beschrieben, mit -diesem beschäftigten 
sich seit 1833 besonders Murchlnson undSedgwick, 
indem sie diese mächtige Formation in gewisse Unter- 
Abtheilungen zu bringen suchten, (a. geological Tran* 
»ad. 1833 No. 1. und Ute sllurian syteme of rock» 1836 
und 1839, eine wichtige Arbeit mit vielen Kupfern.} 

■. Abgesehn von Gneis, Glimmerschiefer etc., so er- 
scheint als ein unteres Stratensystem die Cambrische 
Gruppe» bestehend aus groben Schiefern, meist ohne 
Petrefacte und Gtauwaeke, reich an Kalklagern mit Ver- 

. • ■ . '* Google 



210 

scbiede&en Petrefäeten. Auf diese folgt die Siluri- 
sche Gruppe, bei 'welcher man von unten nach oben 
folgende Abteilungen unterscheiden kann'; a) die Leanr- 
dei/obildung, oder Built flagg, meist ein dunkler Kalk- 
mit vielen Mollusken, TriEobiten etc.; !>") die Caiaäock- 
bildung, hier -wechseln bis 2500' mächtig Sand- und 
Kalkstein , ersterer herrscht nach unten, zeigt sich hier 
hart und quarzig; Meer- Mollusken auch Trilobiten und 
Polypen sind häufig, meist wenig deutlich; c) Wenlock- 
bildung bis 1800' mächtig; nach unten herrscht Thon- 
schiefer, nach oben der blauliche, halb kristallinische 
Wenlockkalk, mit vielen Mollasken, Enkriniten und Ko- 
rallen; d") Ludlobüiuiig, bis 2000' mächtig; als: a) der 
untere oder löwer Ludlo rock, ein schiefriges, sandiges, 
thoniges Gestein mit vielen kalkigen Concretionen voll 
Meer -Mollusken; — (?) der Aymettry- Kalkstein oder 
Pentamerw limeslone, ein harter, oftthoniger'Kalkstein, 
erfallt mit Hollasken; y) der obere oder upper Ludlo 
rock, ein grauer thoniger, glimmeriger, kalkiger Sand- 
stein mit vielen Mollusken, Trilobiten etc., auf welchen 
der old red folgt. In wiefern diese Abtheilungen sich 
als durchgreifend bewähren, sich auch in andern Lan- 
dern nachweisen lassen, wird erst die folgende Zeit 
lehren, gewiss ist aber, dass dieses Stratensystem un- 
ter hohem Meere gebildet wurde. . 

2. Der old .red ist eine mächtige Sandsteinmasse, 
meist roth, doch auch grün nndmerglich, zuweilen in 
schöne Platten brechend, zuweilen auch sehr hart, nach 
oben meist conglomeratartig ; er umschliesst häufig kal- 
kige Concretionen, die viel fossile Fische enthalten und 
nur selten Steinkohlcnflötze. Die nicht häufigen l'etre- 
facte stammen meist von Land -Organismen her/daher 
dieses Stratensystem als die älteste Landformation er- 
scheinen wird, über welche mehrere wichtige Arbeiten, 
besonders von J. Hurchison (geolotj. Trantact. 1835}, 
geliefert wurden. / , 

3. Diesem folgt eine Kalk- Ablagerung, welche 
'nach, den verschiedenen Localitäten einen andern Cha- 



211 

racter trägt-. Im östlichen England und in der Nähe i 
des höhern Sehiefergebirges bildet dieser Kalk mäch- 
tige Felsen, ist reich an Metallen, an Korallen, Enkri- 
niten und vielartigen Mollusken, bekannt als motintam- 
und enerbtUicäl limestom; aber in seinem Fortstrelchen 
nach Westen, bei der Entfernung vom hohem Gebirge, 
bildet er stratificirte dunklere Plötze, verliert die Ko- " 
rallen, Enkriniten, erhalt fiele Ammoniten, wechselt 
mit Sandstein-, Schiefer- nnd Kohlenslraten, heisst 
dann carboniferous Urne nnd verliert sich atlmalig. Wo 
er als ßergkalk auftritt, zeigt er manche Analogieen mit 
dem deutschen Zechstein, auf jeden Fall tritt dieser als 
eine zweite Meerformation auf, über welche Buckland, 
Weaver und Andere bei Beschreibung der verschie- 
denen Kohlendistricte genaue Kachrichten gaben. 

4. Hierauf folgen: a} der mittstone grit, ein graner, 
- zuweilen harter Sandstein, wechselnd mit Schieferthon ; 
b) die Coal medsures, ein grauer, lockerer Sandstein 
mit vielen Flötzen vou Steinkohle und -Eisenstein ; c) 
ein oft kalkiges Conglomerat — Exeter conglomeratc — 
und ein lockerer rother Sandstein — new red sandstone 
belong the magnesla limestone. Obwohl dieses Stra- 
tensystem an manchen, Punkten in inniger Verbindung 
stehet mit dem erwähnten carboniferous Urne, so ist es 
doch im Allgemeinen erfüllt mit Organismen, die nur 
auf festem Lande gedeihen, und dürfte als die zweite 
Landfo'rmation zu betrachten sein. Wie diese sich von 
dem altern Gebirge entfernt; wird sie mächtiger, reicher 
an Kohlen, regelmässiger gelagert und verbindet sich 
inniger mit der untenliegenden Kalkformation. 

lieber die Kohlenflötze, die den Haupt - Reich thum 
des Landes bilden, und die mit ihnen in Connex ste- 
henden Straten, erfolgte eine grosse Reihe sehr ge- 
nauer Urographien (s. hinten); eine vortreffliche Ueber- 
sicht giebt die anonym geschriebene Hhlory and De- 
jtcrhptUm of Fossil Fuel, the Cotüerws and Codi Trade 
of Great Brltain 1835. 

14» 



212 

5. Ueberlagert wird dies Steinkohlengebilde . in 
vielen Gegenden durch den magnesia limesione, der mit 
Hergel und Dolomit wechselt, seinen Petrefacten nach 
als die dritte Meerformation erscheint, und manche Ana- 
logie mit dem deutschen Muschelkalke haften möchte. 
Vortreffliche Beschreibungen dieses magnesia Urne ga- 
ben besonders A. Sedgwick (geolog Tramdbt. 1826) 
und II- Murebison (_cit. tot. 1830.) 

6. Hierauf lagert der new red »andslone und red 
marl, bestehend ans Mergel, Thon und Sandstein mit 
untergeordnetem Gyps und Steinsalz. Petrefactc- fehlen 
fast gänzlich, aber der Analogie nach ist dieses Stra- 
tensystem nicht unter dem Meere, sondern auf festem 
Lande gebildet und dürfte wohl der deutschen Keuper- 
formation entsprechen. Nähere Beschreibungen dieser 
Formation lieferten: J. Conybeare (amials of Philo- 
soph. 1821V Witham {Transact. of the Soe. of North- 
umberlund I. 1831) und W. Huttou XjphUosoph. Mor- 
gan. 1830). 

7. Die (Mit series (Juraformation) hatten W. Smith, 
Conybeare etc. vorzugsweise im südlichen England 
studirt, wo mit dem oft oolifischen Kalksteine Thon- 
und Mergelstraten ^vechsellagern , die zum Thetl von 
bedeutender Mächtigkeit sind, wie der Kimmtrtdgeclay 
(Ooclreeclay nach Smith) und der Oxforthday {Clvneh- 
etay nach Smith), die wichtige Anhaltspunkte Bei der 
Aufstellung von Unterabteilungen geben. Bei Verfol- 
gung der Formation nach den westlichen und nördli- 
chen Gegenden zeigten sich diese nicht constant, zu- 
gleich erschien hier der under Oolile ausserordentlich 
entwickelt und. ausgezeichnet durch zwei Ablagerungen 
von Steinkohlen , die im übrigen England fehlen, die 
ohngeachtet ihres jugendlichen Alters dieselben Pflan- 
zenreste als die ältere Haupt- Steinkohlengruppe fähren 
und deren Analogon die Steinkohlen sein werden, die 
in Deutschland längst der Weser auftreten, lieber die- 
sen Theil der Juraformation lieferte John Phillips . 
eine treffliche Arbeit in: Illustration of the Geology of 



213 
Ywkjthire 1829 (2te Aufl. 1836). Hier folgen auf. den 
magnesia Urne, und red muri .■ a) der Lädt, (als a. lower 
Lia* »hole, fester, grober, sandiger Kalk, ß. murhtone, 
saudiger Kalk und eisenschüssiger Sandstein, y. upper 
loa* »hole oder bitte marl, dunkle Liassehiefer); b) Bath 
OoIHe, der den under Oolite nnd Cornbrash vertritt, 
(als a. Dogger, ein brauner kalkiger Sandstein, ß. das 
untere Steinkohlengebilde, y. Oolite of Bath, ein eisen- 
schüssiger Kalk, Ö. das obere Steinkohlengebilde und 
e. Cornbrash); — c) Coruüine oolitr, als Repräsentant 
der ganzen 'mittlem OolÜ aeries (als a. kellowais rock, 
ß. Oxford clay, y. lower calcareous gilt, d.,Coraltint: 
■Oolite and Upper calcareous grW); d) clay vale formal., 
mit kimmeridgeclay und Speetonclay oder Gault; worauf 
die Kreide folgt, da hier der Greensand fehlt. Näher 
erörterte diese Gegend besonders in pctrefactoiogischer 
Hinsicht Young and Bird in: geological Sutvey of 
Ute Yorkthkre coast. 1831 und 1834. 

8. Ueber die Straten zwischen der Oofit geries and 
der Kreide herrschten sehr verschiedene Ansichten zwi- 
schen Conybeare, Webster (geolog. Trantact. 1822 
und 1827), W. H. Fitton (annals of phitosoph. VIII. 
1824) und A. Sedgwick (c)t. loc. May, 1826). So 
viel ist hierdurch festgestellt, dass zwischen jenen bei- 
den Meerformatiooen eine mächtige Landformation Hegt, 
meist aus merglichen Straten bestehend, die mit der 
Schweizer Molasse manche Aehnlichkeit zu haben 
scheint und jetzo als Weald Formation bezeichnet wird. 
Auf den obern oder Portland oolite folgen: a) das Dirt- 
bed, eine schwarze Erde mit vielen Resten von Nadel- 
holz etc.; b) Purbeck Ihnettone, ein harter Süsswasser- 
kalk; c) Hastingssand QFerrugineousxand nach Weh- 
ster, Ironsand nach Coybeare), ein lockerer, merg- 
licher, öfter eisenschüssiger Sandstein mit Tbonschich- 
teu und viele Pflanzenreste umschliesseud, nach unten 
auch sehr kalkig (Asburnham- Schichten); d) die Tit- 
gate bed$; ein kalkiger Sandstein mit viel Trippel, und 
versteinertem Holze; e) der Wealdclay iOactreeclay 

■ ■ - Google 



21* 

nach Smith, Gautt nach Fittön), ein bis 300' mäch- 
tiger dunkelgefärbter Hergel oder Thon mit Straten von 
Kalkstein und Süsswasserkalk , der Dach oben- in den 
Shanklinsand und Gautt übergehet, die sich durch 
Aleer- Mollusken characterisiren und zur Kreideformat. 
gehören. ■ * 

9. lieber die Kreideformat gaben besonders aus- 
führliche Nachrichten Gideon Mantel (Illustration* of 
the Geology of Sustex 1822 und 1827 und Geology of 
Ike aouth east of England 1833) und W. Lonsdate 
(geologicnl Transact. ■ 1832). Man unterscheidet viele 
Abtheilungen, die aber nicht überall vorhanden sind. 
a) die untere Gruppe bestehet aus dem Shanklinsand 
nach Segwick (upper Ferrugineussand nach Web- 
ster, lavoer Greensand nach dein Beche), ein locke- 
rer Sandstein, der zuweilen groteske Klippen bildet, 
und dem deutschen :Quadersandstein ähnlich ist; Ihn 
bedeckt der Cambridge Gautt (blue marl ofKent, Spee- 
lon dag in Yorkthkee), ein thoniger oder kalkiger Mer- 

' gel, wie der Plänerkalk in Deutschland ; b) die mittlere 
Gruppe bestehet vorwaltend aus merglichem Kalkstein 
mit Glaukonitkörnern, dem Greensand (upper Greensand 
nach de la Beche, Firestone nach Webster), der 
sich theils -in blauen Mergel (Malm), theils in harten 
Kalkstein (malmrock, Ueerstone) verläuft und meist durch 
kalkigen Mergel — Chalk marl — bedeckt wird ; c) die 
obere Gruppe zeigt vorwaltend harten Kalkstein ohne 

' Feuersteine, diesem folgt ein weicherer Kalk mit weni- 
gen Feuersleinen, und diesem die weiche schreibende 
Kreide mit vielen Feuersteinen. 

Bemerkenswert ist es, dass die in England so 

. verbreitete Kreideformation in 'Irland nur sehr unbedeu- 
tend auftritt und in Schottland ganz zu fehlen scheint 

10. Die theils unter einem flachen Meere, theils auf 
dein festen Lande abgelagerten tertlairen Straten wä- 
ret! der Gegenstand vielfacher genauer Untersuchungen. ' 
Zu den altern oder eocenen Meeresstraten gehören der 
plastic etay (.ein Sand und Thon mit vielen Geschieben), 



, a * 5 

der London day (ein merglicher Thon und kalkiger 
Sandstein — Bognor reck» — mit kalkigen Concretio- 
nen — Septaria — ) und der Bagthot »and, anf den 
Warburton (geolog. Transact. I. 1822) aufmerksam 
machte. An diese schlössen sich bedeutende Ablage- 
rungen von Süss wasserkalk, die besonders auf der In- 
sel Wight vorkommen und hier durch eine Schicht ge- 
trennt werden, die Meer-Mollusken nmschliesst. Zu 
den jungen Ablagerungen gehört der Crag, ein muschel- 
fiihrender Sand, der besonders von Taylor (geolog. 
1 Transact. 1824) und E. Charlesworth (cit. loc. 1835) 
beschrieben wurde;, man zählte ihn zu den Jüngern ter- 
rlairen oder pliocen Schichten, aber neuerlich hat Owen 
zu zeigen gesucht, dass er zu den mittlem oder miö- 
cen Bildungen gehören würde. 

An manchen mehr oder weniger hohen Punkten 
In England findet sich ein Sand mit solchen Muscheln, 
wie sie noch jetzo in den benachbarten Meeren leben, 
welches Phänomen zu interessanten Erörterungen An- 
lag» gab. Robberts (geolog. and historkul Observa- 
tion» on the eastern Watteya of Norfolk 1827) behaup- 
tete: dass in einer wenig entfernten Zeit der Meeres- 
spiegel viel höher gestariden habe, als jetzo; diesem 
■widersprach Rieh. Taylor (Geology.ofNorfotk 1827), 
worauf jener antwortete und dieser replicirte (annals 
of philosophy, September und Octpber 1827). Später 
sprachen hierüber Jameson (Transact. of the Werne- 
rian Soc. 1835), besonders James Smith (Edinb. 
philo». Journal XXV. 1838), nnd es dürfte wohl nun 
. anzunehmen sein, dass nicht der Meeresspiegel sich ge- 
senkt, sondern dass sich das Land erhoben habe.' 

Die jetzo in und auf der Erde würkenderi Thätig- 
keiten und Kräfte kamen neuerlich in England viel zur 
Sprache und man begann zu untersuchen, in wiefern 
aus diesen sieh die vorhandenen geologischen Verhält- 
nisse der Erdoberfläche herleiten liessen, ohne mäch- 
tige Natur-Revolutionen und ohne die Annahme, das« 
die Natur früher ganz anders als gegenwärtig gewurkt 



216 

habe. Diesen Gegenstand behandelten II. S. Bosse 
{TranMaci. of tiie geolog. Soc. of Cormcall 1828 und 
Contribuliom lottard» a Knowledge ofjthe Geotogy of 
Cornwuti 1832), besonders abef Lyell in seinen Prbt- 
äpcls of Geotogy 1830. 

Buckland's Ideen über die Diluvialformat, hatten, 
wie früher erwähnt, viel Eingang gefunden und wor- 
den von A. Sedgwick (araiulx of phUösophy, April 
1825) weiter ausgeführt. J. Flemming widersprach 
diesen (ät. loc. Jan. 1826), wogegen Buckland (eil. 
tac. Apr. 1825) antwortete und Flemming (_cU.-loc. 
Apr. 1826) replicirte, wo. er besonders auszuführen 
suchte: dass das Erlösehen von Thiergattungen nicht 
von einer allgemeinen Sündfluth herzuleiten sei. Wich- 
tige Einwendungen gegen die Diluvialformat, wurden 
von mehreren Seiten, besonders auch in Frankreich, auf- 
gestellt und ihre Vertheidiger haben sich alimablig ver- 
loren. 

h) Reibe der massigen kristallinischo« Gosteiue. 
Für die Neptunität des Basaltes erhob sich keine 
Stimme mehr und allgemein betrachtete man ihn als eine 
alte Lava. Jemehr man Hutton's Behauptung über 
das gangartige Auftreten des Granites, so wie seine 
Analogie mit Porphyr, Trapp, Basalt u. s. -w. prüfte, 
desto aligemeiner faad man diese bestätiget In dieser 
Hinsicht wurde eine grosse Menge von Beobachtun- 
gen gemacht, wie von Uenslow (Transad. of the 
Cambridge pltUo». Soc. I. 1623), P. Moyle (atmalt 
of i>hilQsoph. Aug. 1823), Sam. Uibbert (Edinb. phi- 
lo*. Journal Jnly 1834) und vielen Andern. Allgemein 
erkannte man bald den vulkanischen oder pyrotypisehen 
Cbaracter dieser Gesteine an , und trennte .sie — als 
massige oder vulkanische Gesteine — von der Flötzreihe. 
In der jüngsten Zeit machte sieh aber die Ansicht 
geltend, dass nicht alle kristallinischen Gesteine eigent- 
lich vulkanische sein konnten, das heisst solche, die 
als etwas Fremde« von unten berauf gestiegen waren 
und durch ihre hohe Temperatur das Nebengestein ver- 



817 

ändert hätten; sondern dass »ttch durch innere Thätig* 
keiten der Erde amorphe Massen sich in kristallinische ' 
umbilden könnten. Als solche morphologische Gebilde 
betrachtet H. de laßeche Dolomit, Gyps, Steinsalz 
u. s. w: Ch. Lyell (principela of Geotogy 1830 und 
1839, auch Elements of Geology 1839) nennt die kri- 
stallinischen Massen hypogene Gesteine, d. i. unter der 
Oberfläche entstandene nnd unterscheidet: a. vulkanische, 
die durch Hitze erzeugt sind, wie Laia und Basalt, 
b. plutonische; durch unterirdische Kräfte gebildet, wie 
Granit, Porphyr u. s. w. ; c. metamorphosisebe, wie 
Glimmerschiefer, Gueisu.s. w. Prof. ScoulerinDub- 
lin (Bulletin de la Soe. geolog. de France. 1837. pag. 
303) hält den Grünfitem, Porphyr, Trapp u. s. w. für 
metamorphesirte Thonschiefer und Gran>vacke. 

Wie man das vulkanische Hervortreten von Ba- 
salt, Porphyr, Granit u -s. w. erkannte, so fiihrte die- 
ses natürlich auch auf dje Hebung von geschichteten. 
Straten und ganzen Gebirgsmassen ; John Maccu 11 och, 
der — wie erwähnt — die Vulkanität des Granites nach- 
gewiesen ba*te, sprach (im Jeumal of Science and 
LMeratur Nr. 28 v. J. 1823) mit zuerst vmi der Er- 
bebung grosser Landstrecken durch vulkanische Phäao- 
raeac und seit der Zeit erhielt die Hebangs-Theerie 
mehr und mehr Anhänger. W. Buckland lieferte (geo- 
log. Tranmet. v. J. 1829) eine wichtige Arbeit über ' 
Erhebungs-Thäler, so wie über den ursprünglichen Zu- 
sammenhang der Becken von London und Hampshire; 
, H. de la Beehe zeigte (annais of philotophy F/£ 
1830) , wie die Erhebung der Gebirge mit der Bildung 
der Conglomerate und Schutt -Ablagerungen in Ver- 
bindung stehe; A. Sedgwick wies nach (philogoph. ' 
Magazine IX. 1831 und Edinb. geolog. Maga*. I. 1832), 
wie durch die hake- and Cambriana mountain» das be- 
nachbarte Kohlengebirge erhoben sei, wie bei dem Her- 
vortreten jener Granite benachbarte Bergketten zugleich 
vielfach zerrissen und getrennt wären; J. F. Jonston 
schrieb (nevo Edinb. ■philomph. Journal, Apr. 16333 



218 

über die aHmählige Erhebung der Europäischen Cod- 
tlnente. " 

c) Hand- und Lehrbücher. 

Joh. Macculloch edirte 1821 seine geological 
. Classification of rockt, die in dem System of Geolpgy, 
witlt a hislory of Ifte Earth v. J. Ifc31 weiter ausge- 
führt ist; hier werden mit grosser Ausführlichkeit die 
kristallinischen Gesteine oder sogenannten Urgebirge, 
aber nur unvollständig die geschieht«! Flötzformatioaen 
behandelt, welche dagegen desto ausführlicher von 
Conybeare and Phillips in den erwähnten Outline» 
v. J. 1822 beschrieben wurden. 

Rob. Backwell, Prof. der Geologie zu London, 
lieferte von seiner Introduction of Geology v. J, 1813 
nach und nach 5 Auflagen, von denen 1838 die letzte 
erschien, welche dte Geognosie mehr populär als streng 
wissenschaftlich vortragen. 

Henry de la Beche, ein sehr eifriger Geognost r 
der lange den Continent bereiste, gab 1827 eine kurze 
vergleichende Uebersicht der Formationen in dem Tu- 
bulär view of the rock*, im Jahre 1830 eine Sammlung 
von geogn ostischen Profilen (ßections and views illu- 
strative of geological phaenomena) und im Jahr 1831 
das oben erwähnte Geological manual, ein Handbach 
der allgemeinen vergleichenden Geognosie, von dem 
1832 eine- zweite, Auflage erschien, das bald vielfach 
übersetzt wnrde and sehr allgemeinen Beifall erhielt; 
1834 folgten Re'searchei in theoretlcal Geology, meist 
theoretischen Inhaltes über die Bildung der Gebirgsmas- 
sen; and 1835 Itow to observe I. Geology, wo eine An- 
leitung, am Beobachtnngen zu machen, gegeben wird. 

J. Phillips edirte: Guide to Geology 1834. 2 Aufl. 
1835, eine kurze Einleitung in die Geognosie; Ch. 
Lyell die oben erwähnten pr'mciples of Geology, 3 
Thie. 1830—1833, ferner Elements of Geology 1835, and 
Supplement to Ute prindples of Geology 1836; W. T. 
Brande: Oulünex of Geology 1830 und 1836, eine kurze 
Compilation; J- Lawrence: Geology 1835, eine kurze 



218 

populäre Skizze: W. Backland: Bridgevaater Treaüm 
ort Geology and Mlneraldgy, meist petrcfactologischen 
Inhaltes; J. Rouke: Geology an a Science 1838; F. J. 
Francis: brfefsurvey ofphyskal aiid fotsil Geology 1839. 
§. s 

Die tjatomftlisrlie Oeognniir in den übrigen blinder». , * 

Dänemark, von allen Gebirgen entblösst, bietet ■ 
filr die allgemeine Geognosie wenig Stoff, es wurde fleis- 
sig durchforscht (s. unten Urographien) und G. Fo r ch- 
bammer suchte (in Tidikrift for Nalurvidenskav. h 
1822 und Schriften der Copenhagener Akademie r. J. 
1825) nachzuweisen: dass unter der dortigen Kreide 
ganz ähnliche sandige, thonige und kohlige Schichten - 
liegen als über derselben, so dass die Kreide nur als 
Einlagerang in der baltischen Sandformation erscheint 

Norwegen und Schweden sind dagegen gane 
gebirgig, bestehen fast nur aus dem sogenannten Ur- 
und Uebergangsgeb.) das vielfach untersucht wurde (s. 
Urographien) und in dem man durchgreifende Äbthei- 
lungen zu machen versuchte. W. Hisinger In seiner 
Geognosie von Gothland (Schriften der Stockholmer 
Aead. v.J. 18253 zeigte: wie die Kalksteinformat, in 
Gothland jünger sei als die in Oelaiid, einen ganz andern 
petrefactologiscbqn Character trage, und hier in den 
obern Straten Petrefacte vorkommen, die manche Analo- 
gie mit denen des Jura haben. JVf. Keilhan (\a Maga%. 
for NalurvidensUab. 1. 1823 und Poggendorfs Anna- 
Jen 1825) unterscheidet in Scandinavien drei verschiede- 
ne Forinationssuiten; die ältere bestehet vorwaltend aus 
Gneis, Glimmer- und Tbonschiefer , die mittlere aus 
Grauwacke, Porphyr und kristallinischen Concretionen, 
die dritte, petrefactenreiche ähnliche Suite aus Porphyr, 
Syenit, Sandstein, Orthoceratitenkalk etc. 

H. C- Ström behauptete schon im mineralogischen 
Taschenbuche v. J. 1814, dass sich der Granit gar nicht 
wie eigentliches Urgebirge verhalte, sondern oft gang- 
artig die Schieferreihe durchsetze; C. Naumann' (Bei- 
trage zur Kenntnis» von Norwegen 1824). sprach den 



dortigen Porphyr fiir ein vulkanisches Gestein arl and 
meinte, dass der Granit, der oft gangförmig vorkomme, 
wohl einen ähnlichen Ursprung haben möge; M. Keil- 
hait, der 0» Poggendorf's Annalen v. J. 1828) die 
merkwürdigen Veränderungen dargelegt hatte, welchen 
die verschiedenen Erdschichten bei Ihrem Contacte un- 
terliegen, erörterte dann die morphologischen Verhält- 
nisse der Gebirgsinassen und sprach die Ansicht aus, 
dass die kristallinischen Massen nicht sowohl vulka- 
nische Gesteine, sondern umgebildete nep(nnische Stra- 
ten, der Granit aus Thonschiefer, der Porphyr aus Sand- 
stein ete. entstanden seien (s. Karstens Archiv v.J. 
1837, und Gaea norwegica I. 1838). 

Schon in altern Zeiten wurde bemerkt, dass ge- 
wisse Wassermarken an der Schwedischen Küste nicht 
mutant bleiben und man schloss daraus auf ein Fallen 
des Meeresspiegels, bisL. v. Buch (Reise durch Nor- 
wegen 1810) dies von partiellen, sehr allmähligen He- 
ilungen dieser Küste herleitete, was sich auch durch 
vielfältige genaue Untersuchungen bestätiget hat, die 
neuerlich Ch. Lyell {philo*. Tvanmct. I. 1635), Keil- 
han (Jawtexon'* pliitos. Journal XX. 1836) und Nil- 
son (Poggendorf's Annalen 1838) zusammen stellten. 
Ein solches langsames Erheben gewisser Landestheile 
ist seitdem auch in andern Gegenden nachgewiesen, 
ganz entfernt von Vulkanen; andererseits scheinen aber 
•ach entsprechende Einrenkungen statt zu haben. 

Polen hat ein eigentümliches Gebirgssystem, zu 
dem auch Ober-Schlesien gehört, das wir besonders 
durch G.G. Pasch (Beschreibung von Polen etc. 1833 
— 1837 und Nachträge dazu in Karstens Archiv 1839) - 
kennen. Man kann hier Granwacke, Todtliegendes mit 
Steinkohlen, wohl auch Zechstein und bunten Sandstein 
nachweisen. Dann folgt in bedeutender Mächtigkeit 
der Muschelkalk, der hier nicht Steinsalz umschliesst, 
mit dem aber ein Dolomit verbunden ist und ein Thon- 
. ftotz, reich an Eisenoxyd, Bleierde und Zinkoxyd, wel- 
che Erze anderwärts in dieser Formation kaum ange- 



deutet sind, aber In Polen wie In Öfter - Schlesien Ge- 
genstand eines wichtigen Bergbaues werden. - Nach 
oben folgen öfter rothe Mergel, die wohl den Keuper 
vertreten mögen. Höher liegt ein weisser Sandstein, 
der zuweilen Flötzc von Steinkohle und Eisenstein fahrt, 
und darüber ein Stratensystem von Kalkstein und Mer- 
gel, das den Jura vertreten wird. Verbreitet findet sich 
das sogenannte Eisenthon- Gebirge, bestehend ans tho- 
nigen Straten mit Plötzen von Moorkohle und Eisenstein,' 
von dem Pasch neuerlich annimmt, dass es *zu den 
untern juraschichten gehören würde. Grobe Kreide, 
(Opokfi) nnd schreibende Kreide sind verbreitet und 
werden durch tertialre Straten bedeckt. 

l>ber das ungeheure Russische Reich gab 
W. Strangways 0« den London geotogtcal Tran- 
sact. I. 1822) eine allgemeine geognostische Beschrei- 
bung mit einer geognostisch lllnminirten Charte, die von 
Interesse Ist, wenn sie auch nur sehr allgemeine Um- 
risse giebt. Die verschiedenen Provinzen sind seitdem 
mehr oder weniger untersucht (s. unten Urographien) 
und zeigen verschiedene Verhältnisse. Die in Deutsch-: 
land herrschenden Formationen setzen sich nicht auf 
gleiche Weise nach Bussland fort, schon in Lieflnnd 
Est bland nnd Curland treten Kalk- und Sandsteine her- 
vor, die Viel Eigentümliches haben, deren geognosti- 
sche Beziehungen aber noch nicht vollständig erforscht 
sind (s. Karsten'» Archiv 1830). Die ungeheuren 
Ebenen des Innern Russlands zeigen nur jüngeres Flötz- 
gebirge, rothen Mergel, Kreide und tertialre Straten, 
wie neuerlich Fr. du Bois gezeigt hat; die Gebirge 
im asiatischen Russland bestehen aus kristallinischen 
Gesteinen, sind aber noch wenig durchforscht. Von 
grossem Interesse ist die ermittelte Thatsache, dass 
das casplscbe Meer 300' unter dem Spiegel des Ozeans 
liegt und hier — In verhaltnissmassig neuer Zeit — der 
Boden in grossem Umfange tief eingesunken zu sein 
scheint,' was auch beim todten Heere' in Palästina der 
Fall sein wird. 

- '■ ■ - Google 



Griechenland kennen wh* durch französische 
Geognosten (Expedition tcientifique de Moree 1833) und 
wissen, Attas hier das alpinische Gehirgssystem herrscht, 
das aneh Algerien und Aegypten zu durchziehen 
scheint. , 

Das Gebirgssystem, das Nord-Amerika durch- 
zieht, ist vielfach durchforscht, zeigt viel Eigentümli- 
ches und weicht wesentlich von dem Deutschen ab. Dt*r 
Prof. Barker Cleaveland zu Boston gab in seinem 
elemeniary Treatite Ott M'meralogy and Geofogy 1816 
(2te Auflage 1822) einen Abrlss der allgemeinen Geo- 
gnosie und zuerst .eine kleine geognostische Charte von 
Nord-Amerika. Vorzüglich beschäftigte sich mit der 
dortigen Geognosie der Prof. Arnos Eaton; er lieferte 
eine kurze Geognosie unter dem Titel : Index to the Qeo- 
gnozie of the northerri State» 1818 (hiervon erschien 
die 3te Auflage als Report of a geologhat Survey of 
Erie Canal 1821, die 4te als geologkal nomenclature 
nnd die äte als geological Text book 1830 und 1833) 
nnd suchte inSillimann's avierk. Journal XI V. 1828 
die dortigen mit den europäischen Formationen zu pa- 
rallelisiren. Er stellt folgende Reihe auf: I. Urgebirge. 
II. Uebergangsgeb. mjt der lsten und 2ten Grauwacke. 
HI. Flötzgeb. als: vülUtone grit, »aliferom rock, Da*, 
geodiferou» rock, corniliferou* llmerock and eine dritte 
Grauwacke mit Steinkohlen, die mit den Kohlen der 
ooliheriet in England gleichgestellt werden. 

Hiergegen opponirte sich Feathherstonhoiigh 
(in den London geologic. Transact. v. J. 1829) und 
suchte darzuthnn: dass in jenem Theile von Nord -Ame- 
rika gar keine mittleren Elötzformationen vorkommen; 
was hier millstone grit und taliferous rock genannt sei, 
entspreche dem old red in England, der sogenannte 
hias gehöre zu den Kalksteinen unter der englischen 
Steinkohle und die sogenannte 3te Grauwacke mit Stein- 
kohlen entspreche den coal meamrcx in England. In 
dem Report of a geological rakonnaittance v. 3, .1836 
stellt er als Folge auf: 1) Granit, Gneis u. s. w. als 



223. 

ürgeb.; 2) die Cambrische, SUuiische and K»hlenforma- 
tion, mit Gyps- und Ssl/Jlotzen, die unter den Kohlen 
liegen; 3) die Kreideformalion und 4) die terüairen 
Straten. 

Als ermittelt dürfte zn betrachten sein : dass sieb, 
in Nord -Amerika die tertiairen Straten, die Kreide und 
das Sch^efergebirge oder die Kiltasformation auf ähnli- 
che Art als in Europa verhalten, die Einordnung der 
übrigen Ftötzstraten in das allgemeine System Ist noch 
sehr streitig. 

lieber systematische Geognosie schrieben,: J. v. 
Rensselaer: Lecturex on Geology 1825; Ebenerer 
Emons: manuel of Mmeralogy and Geology 1S29 und 
1832; Lardüer Vanuxen, in Anteric. Journal 1829; 
Thom. Clemsou: Observation* of Ute Geology 1834 
und Andere. 

Die übrigen Länder bieten bis jetzo zu wenig Ei- 
gentümliches und Ermitteltes für die allgemeine Geo- 
.gnosie dar, um hier erwähnt za werden. 



Viertes Kapitel 

f/eberaicht der seit Anfange des jetzigen Jalirhun- 
derts erschienenen geognostiachen Orographien. 

Die erste geognostische Charte von Enropn 
mit dazu gehöriger Beschreibung gab A.'Boue in der 
' Zeitschrift für Mineralogie v. J. 1827; eine ähnliche lie- 
ferte X. Huot 1837. C. v. Räumer und v. Engel- 
hard lieferten 1815: geognostische Umrisse von Frank- 
reich, 'Grossbrittannien, einem Tbeile -von Deutschland 
und Italien, mit einer Karte; f. De eben edirte 1838: 
geognostische Uebersichts-Charte von Deutschland, 
Frankreich und England. 

I. Deutschland. 

a) Deutschland im Ganzen 
Ch. Kefersteins Zeitschrift: Deutschland geo- 
gnostisch- geologisch dargestellt, 1821, begann mit einer 

\„„Goo S Ic 



Beschreibung und geognostischen Charte von Deutsch- 
, Und, der bald eine Reihe von specieilen Charten folg- 
ten; A. B out; 's Memoire geologiaue sur l'Ätiemagne 
erschien 1822 im Journal de Physique; die grosse Si- 
mon Schropp'schegeognostlsche Charte von Deutsch- 
land in 42 Blattern begann 1828. 

b) Die groii« nordische Rbenr, 

Diese beschrieben: J. Ludw. Jordan.: mineralo- 
gisch -chemische Beobachtungen und Erfahrungen, 1860 
(wo wohl zuerst die Meinung geltend gemacht wurde, 
dass die hier zerstreneten Felsblöcke aus Schweden 
stammen}; — H. Steffens: geognostiseh» geologische 
-Aufsätze, 1810; -*- C. Fr. Wrede: geognostische Be- 
merkungen über die ostprenssische Provinz Samland 
(im Königsberger Archive für Naturwissenschaft v. J. 
1811); — W. Schutze: Beiträge zur Geognosie 1820; 
auch: Grund- und Aufrisse der allgemeinen Bergbau- 
kunde 1820; — Fr. Hoff mann: Beschreibung von Lü- 
neburg, in Gilbert's Annale« der Physik Band "76 
v. J. 1824; — C. v. Oeynhausen: Beobachtungen 
über Pommern, in Karsten 's Archiv 1824; G. A. Brück- 
ner: Wie ist der Grand und Beden Mecklenburgs ge- 
schichtet und entstanden? 1825; — Ch. Kefersteini 
mineralogisch -statistische Beschreibung der norddeut- 
schen Ebene (in dessen Deutschland u. s. w. V. v. J. 
1828); — K. Klo den: Beiträge zur mineralogischen 
und geoguostischen Kenntnis» der Mark Brandenburg 
1828 — 1835, nud: über ein Lager von Jurakalk bei Fri- 
tzow (in Karsten's Archiv v. J. 1834); AI. Bro— 
gniart: über die umhergestreuten Felsblöcke im Nor- 
den (in den annale» des science» naturelles v. J. 1828) j 
Fr. L. Hausmann: über die Diluvialgeschiebe (in den 
Götting'schen gelehrten Anzeigen, September 1827);' — 
Helmuth v. Blücher: Untersuchung der Soolqnelle 
von Sülz nnd Uebersieht der Gebirgs Verhältnisse in 
Mecklenburg 1829; — Zimmermann: Geognosie der 
Gegend von Hamburg (in der Zeitschrift für Mineralo- 
gie v. J. 1838); Hausmann über ein Lager von Infu- 



sorienerde in der Lüneburger Halde (in den Göttiugi- 
schen gelehrten Anzeigen v. J. 1838 Pag. 120 u. 1065). 
VonderluselHelgrolandgab John Haccul- 
loch geognostische Profile (in den geological Traruact. 
/.v.J. 1811) und C. Godeffroy eine Beschreibung im 
Jahrbuche der Mineralogie v. J. 1835. 

. c) Die bergige Gegend nördlich und weitlich Tom 
Harze mit dem Wetergebirge. ■ 
Fr. L. Hausmann: geognostische Skizze von 
Süd -Miedersachsen (in dessen norddeutschen Beiträgen 
zur Berg- und Hüttenkunde r. J. 1806), Uebersicht der 
jüngeren Flötzgebilde im, Flussgebiete der Weser 1824. 
und Berichtigungen hierzu in den Studien des Götting'- 
schen Vereines bergmännischer Freunde v. J. 1828; — 
Ch. E. Stift: Beschreibung des Fürstentbnmes Corvey 
(in v. Holl'a Ephemeriden H. v. J. 1808); — Fr. 
Hoffmann: Beitrage zor genauem Kenntniss der geo- 
gnostischen Verhältnisse in Nord -Deutschland 1823; 
über die Gegend von Ibbenbühren (in Karsten'» Ar- 
chiv r. J. 1826); über die Gegend des linken Weser- 
ufers (in Poggendorf's Annalen der Physik r. J. 1826); 
über die orographischen nnd geognostischen Verhält- 
nisse des nordwestlichen Deutschlands 1830; — Ch. 
Kcferstein: über den Grobkalk im nördlichen Deutsch- 
land (in dessen Deutschland etc. 111. 1824); über die 
Gegend von Quedlinburg nnd Helmstedt, (dt. loe. 1625); 
über die Gegend von Minder und die behauptete ge- 
waltsame Hebung der Weserkette (cU. loc. VII. 1831); 
— Th. Menke: geologisch -geognostische Erörterung; 
des Fürstentums Pyrmont (im mineralogischen Ta- 
schenbuche r. J, 1825); — Fr. Krüger: Pyrmont'» 
Mineralquellen 1826, (mit einer speciellen geognostischen 
Charte und Beschreibung); — Und. Brandes: Be- 
schreibung der Mineralquellen von Meinberg, 1832 (mit 
einer geognostischen Beschreibung der Gegend); — F. 
A. Römer: Versteinerungen des Oolitgebirges in Nord ~ 
Deutschland 1834; — F. C. Koch und W. Dunker: 
Beiträge zur Kenntniss des norddeutschen -Oolitgebirges 
15 



226 

1837. (Beide letztem Werke sind auch' geognostischen 

Inhalts). 

Mit besonderem. Fleisse gearbeitet sind: Fr. IToff- 
roann's Charte vom nordwestlichen Deutschland v. J. 
1830, 24 Blätter (Preis 50 Thlr.) und dessen geognosti- 
scher Atlas vom nordwestlichen Deutschland 1830, mit 
10 Durchschnitten (Preis 10 Thlr.). 
d) Der Harz. 
.Fr. Lud. Hausmann: Oryktographie des Har- 
zes (im .Herzänischen Archive v. J. 1805, und fortge- 
setzt in dessen norddeutschen Beitragen zur Berg- und 
Hüttenkunde v. J, 1806); — auch: über den Schiller- 
stein an der Baste (eil. locj; — ■ Ostm,ann: über die 
Andreasberger Gänge (eif, toc. I. 1806 und IV. 1810, 
und Karstens Archiv V. 1822); — Gottschalk: 
Taschenbuch für Reisende in den Harz 1806 (auch 1824); 

— Fr. Mohs: Cbaracteristik des Grauwackengebirges 
<in v. Moll's Ephemeriden III. 1807); — Heron de 
Villefosse: la richesse itimerale etc. 1810 — 1819 
mit Charten und Profilen des Harzes; — Ch. Ff- J*- 
6che: das Wisseuswürdigste aus der Gebirgskunde, 
1811, und: kleine mineralogische Schriften 1817; — Schul- 
ze: Bemerkungen über den Harz (im mineralogischen 
Taschenbuche r. J. 1816); — E. Germar: Reisebe- 
merkungen über den Harz (eil. loc. v. J. 1821); de 
-Bonnard, Lame und Clapeyron: Bemerkungen 
über den Harz (in den annale* des mlnet v. J. 1822); 

— Bergbans: geognostische Charte des Harzes 1822; 

— L. v. Buch: über den Harz (im mineralogischen 
Taschenbuche v.J. 1824); — C. Zinke: der östliche 
Harz mineralogisch und bergmännisch betrachtet 1825, 
mit einer höchst speciellen geognostischen Charte; und: 
über die Granitränder des Ramberges und der Ross- 
trappe (in Karsten's Archiv v.J. I8?2); — W. r. 
Veit heim: über den Granit des Harzes (in Schweig- 
gers Jahrbuch für Chemie etc. XVI. v. J. 1826); — 
Ch. Keferstein: geognostisch- geographische Beschrei- 
bung des Harzes (in dessen Deutschland etc. VI. 1830); 



223 

— Ch. Zimmermann: das Harzgebirge in besonde- 
rer Beziehung auf Natur- und Gewerbskunde 1833, mit ' 
einer petrographischen Charte, und: über die Erzlager 
im Oberharze (in Karsten's Archiv v. J. 1837}; — ' 
G. Schuster: die Gegend von Gosslar (im Jahrbuche 
der Mineralogie VI. v. J. 1835); — Fr. L. Hausmann: 
de monlium Hertiniae formalione, vorgetragen der 
König). Akademie in Göttingen den 8ten Dcbr. 1838; 
eine ausführliche deutsche Bearbeitung dieser interessan- 
ten' und gründlichen Arbeit enthält die Zeitschrift für 
Mineralogie v. J. 1839. 

e) Die Flötaebene in ManafeH lind Thü ringen. 

Joh. Ch. Freisleben: "Beiträge -zur Kenntnis« 
des Kupferschiefergebirges etc. 1807 — 1815 (eine ganz 
grundliche Urographie dieser Gegend mit einer geogno- 
stischen Charte); — C. E. A. v. Hoff: Gemälde der 
Beschaffenheit und Gebirgsformationen von Thüringen 
■1811}— auch: Beschreibung des altern Flötzgebirges 
in Thüringen (im mineralogischen Taschenbuche v. 3. 
1814); — und: über das Steinsalz bei Gotha (ci/. loc. 
v.J. 1828); — F. W. Werner v. Veitheim: Be.- 
schreibnng der Gegend von Halle 1820, und: über ein 
gangartiges Vorkommen des Porphyrs Bei Brachwitz 
(Zeitschrift für Mineralogie v, J. 1828); — und: Be- 
schreibung des Bothliegenden (in Hoffmann's Ueber- 
sicht des nordwestlichen Deutschlands 1830); v.S ecken- 
dorf: geognostische Beschreibung des Regierungsbe- 
bezirkes Merseburg (in Karsten's Archiv v. J. 1836); 

— Ch. Sartorius: geognostische Beobachtungen, vor- ■ 
züglieh über den Basalt 1,821; — Hess: Beschreibung 
des Seeberges bei Gotha (in der Zeitschrift iür Mine- 
ralogie v.J. 1820); — Ch. Kef erst ein: über die Braon- 
kohlenformat. (im mineralog. Taschenbuche v. J. 1822); 

— und: über den Grobkalk im nördlichen Deutschland, 
(in dessen Deutschland etc. HI. v.J. 1824); '— Tant- 
scher: über das Camsdorfer und angrenzende Flotzge- 

. birge (in Karsten's Archiv r. J.1829 und 1834); — 
und: über das Stejnkohlengebirge bei Manebach und 



Ilmenau (dl. loc. 1836); — r.De«hen: Ober das Stein- 
salz in Zechstein bei Gera und Ariern (cit. loc. 1838 n. 
1839); — H. Wackenroder: Beitrage zur Kenntniss 
des Thüring'schen Flötzgebirges 1836; — H. B. Gei- 
nltz: Beiträge zur Kenntniss des Thüringischen Muschel- 
kalkes 1837; — H. Credner: geognostische Beschrei- 
bung des Höhenzuges zwischen Gotha und Arnstadt 
(Jahrbuch der Mineralogie v. J. 1839). 

' Der Türingerwald. 

C. E.. v. Hoff: der Thüringerwald, besonders für 
Reisende geschildert 1807 ; und : Beschreibung des Gran- 
wackengebirges im Thüringerwalde (im Taschenbuche 
der Mineralogie v.J. 1813); — C. W.Voigt: Geschichte 
des Ilmennuer Bergbaues nebst geognostischer Darstel- 
lung der dasigen Gegend 1820; — G. Ch. Sartorins: 
Charte über den nördlichen Tkell des Tbüringerwaldes 
1821; — L. v. Buch: über den Thüringerwald (im mi- 
neralogischen Taschenbuche r. J. 1824, wo die Erhe- 
bung des Gebirges durch den schwarzen Porphyr gel- 
tendgemacht wird); — v. Plänkner: Schilderung des 
Thüringerwaldes nach den neuesten Beobachtungen 1830; 

— W. Völker: das Thüringer Waldgebirge etc. 1836; 

— Krug v.'Nidda: geognostische Bemerkungen über 
den Thüringerwald (in Karsten's Archiv v. J. 1838). 

S>,Db» FichUlgebirB« 1 . 

J. A. Goldfuss und Bischoff: physikalisch- 
statistische Beschreibung des Ficbtelgebirges 1817, mit 
einer geognostischen Charte; — J. G. Schneider: 
Notizen über das Fichtelgebirge (im mineralogischen 
Taschenbuche v. J. 1807 und 1610); — Fr. Hoffmann: 
über einzelne Gegenden des Fichtelgebirges (in dessen 
Uebersicht der geognostischen Verhältnisse im nord- 
westlichen Deutschland v. J. 1830). 

b) Da» Sächsische Gebirge. 

d'Abulsson de Voissins; Ich m'mes de Frey- 
berg 1802, und : Memoire *ur les baaaltes de la Saxe 
1803,' — , Ch. G. Putsch: über das Vorkommen des 
Granites in Lagen und Bänken, besonders in der Ober- 



Xausitz 1805; — Fr. Mohs: *ber den neuen Granit In 
Erzgebirge (in v. Moll 's Annalen III. 1805); — . C. v. 
Baamer: geognostische Fragmente 1811 (mit einer 
.Charte, betreffend den Granit ohnweit Dresden); — Ch. 
Ström: über den Granit bei Freiberg (im mineralogi- 
schen Taschenbuche v. J. 1814); — G. Karsten: Beo- 
bachtungen über den (juadersandstein (in den Schriften , 
der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin 
1807); — G. Blöde: Theorie des Gey ersehen Stock- 
werkes (in mineralogischen Taschenbuche v. J, 18lö); 
— Ch. de Bonnard: Essai giognostique sur VEr%ge- 
bbrge 1816; — J. C. Freisleben: Beiträge zur Kennt- 
nisa von Sachsen 1817—1834; — G. G. Pusch: Be- 
schreibung des Weisssteiqgebirges in Sachsen (in den 
Schriften der mineralogischen Societat za Dresden HJ. 
1826); — Schlppan: geognostisch bergmännische 
Charte der Gegend von Freyberg 1823 und 1625, und: 
der Gegend von Bräunsdorf 1826; — Graf za Mün- 
ster: über den dunklen Kalkstein zu. Höllenstein in 
Sachsen (in Keferstein's Deutschland etc. VII 1831, 
wo zuerst gezeigt wurde, dass der dortige Kalkstein 
seinen Petrefacten nach zur Juraformation gehören wür- 
de); — A. v. Gutbier: geognostische Beschreibung 
des Zwickauer Schwarzkohlengebirges 1834, mit Char- 
ten; — Fr. C. v. Benst: über die Porphyrgebilde bei 
Freyberg 1835; — C. C. v. Leonhard: geologische 
Erscheinungen in der Gegend von Meissen (Zeitschrift 
für Mineralogie 1834, wo besonders das merkwürdige 
Verhalten des sogenannten Urkalkes zum Granite bei 
Zscheila ohnweit Meissen beschrieben wird); — Fr. 
Hoffmann: über die Granite ohnweit Dresden (in sei- 
ner Uebersicht etc. v. J, 1830); — Weiss: über den 
Granit von Meissen. und Hohenstein (in Karsten's 
Archiv 1827 und 1829, wo zuerst gezeigt wurde, dass 
hier der Granit die Kreide überlagere); — Kühn: Hand- 
buch der Geognosie 1833 (wo über das Verhalten der 
Sächsischen Granite alles Bekannte zusammengestellt 
ist); — T. E- Gumprecht: Beiträge zur geognostischen 



230" 

Kenutnlss einiger Theilc von Sachsen und Böhmen 
. 1835; — Cotta: geognostische Wanderungen I. 1835 
nnd II. 1838; (beide Werke erörtern vorzugsweise das 
Verhalten der dasigen Granite); — H. B. Geinitz: 
Characteristik des sächsischen Kreidegebirges 1839. 
I) Dn» Scbleiische Gebirge. 
L.v. Bncb: geognostische Beobachtungen auf Rei- 
sen 1.1802; — d'Aubuisson: aber das Vorkommen 
der Erze bei Tarnowitz (im Journal de» minex 1805}; 
— L. G. Karsten: aber die Gebirgsverhaltnisse in 
Schlesien (in den Schriften der natnrforschenden Ge- 
sellschaft zn Berlin y. J. 1809); — C. v. Räumer: 
der Granit des Biesengebirges 1813, und: das Gebirge 
Niederschlesiens nnd der Grafschaft Glntz 1819, mit sehr 
speciellen Charten ; — Schulze: Nachrichten über Ober- 
schlesien (im mineralogischen Taschenbnche v. J. 1811, 
1812 und 1816); — Pnsch: über Oberschtesien (cit. 
loe. 1818 u. 1823} ; — W. Schulze: über das Vor- 
kommen der Erze bei Tarnowitz 1813; — Cv. Oeyn- 
hausen: geognostische Beschreibung von Oberschle- 
sien 1823, mit speciellen Charten; — Thürnagel: über 
den Bergbau in Oberschlesien (in Karsteu's Archiv 
VII. v. J. 1823) und: über Wielitzka, Bochnia und die- 
jenigen Punkte in Oberschlesien, wo Spuren von Salz 
angetroffen werden (dt, loe. 1826}; — ManÄs: über 
Oberschlesien (ra annale» de» mines 1825 u. 1826}; — 
Ch. Keferstein: über Krakan nnd Oberschlesien (in 
dessen Deutschland etc. VII. 1631); — L. Blesson: 
das Chrysoprasgebirge (in Gilbert's Annalen der 
Physik v. J. 1816); — "v. Carnal nnd Zobel:. Be- 
schreibung der niederschlcsischen Gebirge (in Kar- 
sten's Archiv v. J, 1831, eine sehr ausführliche Ar- 
beit mit Charten nnd Profilen); — H. v. Dechen: das 
Flötzgebirge am nördlichen Abfalle des Riesengebirges 
(in Karsten's Archiv v. J. 1838). — 

t) Böhmen nnd Mähren. 

. Ch. C. Andre: Uebersicht der Gebirgsfönnatlenen 
in Mähren 1804; — W. v. Göthe: Bemerkungen über 



231 

Carlsbad und Eger (im mineralogischen Taschenbuch e 
v. J. 1808 und 1809); — A. v. Zeileisen: Beschrei- 
bung des Gebirges nnd Bergbaues von Przibram 1815; 
— fiiepl: gcogn ostische Charte von Böhmen; — Fr. 
A. Paulus: Urographie des Joachimsthaler Bergamts- 
Uistrictes 1820; — E. A. r. Hoff: geognostische Be- 
merkungen über Carlsbad 1825 nnd: Nachträge dazu 
(in der Zeitschrift für Mineralogie v. J. 1826); — G.G. 
Pnsch: über die Petrefacte des Porphyrs bei Töplits 
(cit. loc. v. J. 1826}; — Job. Montegleck: geogno- 
stische Schilderung des rothen Sandsteingebirges zwi- 
schen der Isar nnd Elbe 1829, mit einer speciellen 
Charte; — Graf Georg Bazoumowsky: Beschrei- 
bung der Herrschaften Rondolet, Welting nnd anderer 
Theile von Mähren (in. der Zeitschrift — Isis von Oken 
v. J. 1831 Heft 4\); — F. X. M. Zippe: Uebersicht 
der Gebirgsformationen in Böhmen 1831, und : die Flötz-' 
gebirge Böhmens 1835; — A. F. Maler: über das Al- 
-tcr und die Bildungsart der Gänge bei Joachimsthal - 
1831; — C. Reichenbach: geognostische Darstellung 
der Umgegend von Blansko in Mähren 1834, mit 3 Ta- 
feln (die erste speciellere Geognosje eines grossen Thei- 
les von Mähren); — H. Cotta: der Kammerbähl bei 
Eger 1833; — Zenschner: über den Serpentin und 
Biorit von Teschen (im Jahrbuche der Mineralogie v. J. 
1834, wo diese Gesteine als plutonische betrachtet wer- 
den); — T. E. Gnmprecht: Beiträge zur geognosti- 
schen Kenntniss einiger Theile von Sachsen und Böh- 
men 1835, und: die Grenze des Granites und Ueber- 
gängsgebirges bei Klattau etc. (iti Karsten's Archiv 
v. J. 1837); — Heus»: über die geognostiscben Ver- 
hältnisse der Gegend von Töplitz (in Karsten's Ar- 
chiv 1838). 

I) Hessen und die benachbarten Gegenden. 

Aegid. Heller: Nachrichten über das Bhönge- 
birge (in v. Moll's Annalen I, 1802); — J. Ch. Uli« 
manu: Beobachtungen über die Gebirge der Landschaft 
an der Edder 1803; — Fr. Ant. Jaeger: Briefe über. 



232 

die hohe Rhön 1603; — Joh. Schneider: naturhisto- 
dache Beschreibung des hohen Bhöngebirges 1816; — 
Fr. Mobs: Beschreibung jles Hirschberges in Hessen 
(in v. Mülls Ephemer! den UI. r. J. 1806); — J. Ch. 
Hundeshagen: Beschreibung des Meissners in Hes- 
sen 0m mineralogischen Taschenbuche v. J. 1809); — 
Fr. Hoffmann: über die Basalte der Gegend des Meiss- 
ners (in Gilbert's Annalen der Physik, Band 75 r, J. 
1823); — A. Henser: Beschreibang der Gänge im 
Riegelsdorfer Reviere (im mineralogischen Taschenba- 
che v.J. 1820); — Schulze: über das Kupferschiefer- 
gebirge bei Frankenberg (c it. loc. r. J. 1820 j ; — B n ff; 
über das Kupferschiefergeb. im Herzogthume Westpha- 
len (in Nögg er ath's Rheinland -Westphalen II. 1823); 
— C. Fr. Crenzer: geognostische Beschreibung der 
Gegend von Marburg 1625; — A. Klippstein: Aber 
die Vulkanität des Vogelsgebirges (in der Zeitschrift 
für Mineralogie v. J. 1826); — C. v. Leonhard: Über 
diePhonotithe der Rhön (in der Zeitschrift für Minera- 
logie r. J. 1827); — A. Schwarzenberg: über' das 
Vorkommen des Grobkalkes in Hessen (in Keferstein's 
Deutschland etc. Hl. 1826, and: Studien des Göttinger 
Vereins bergm. Freunde III. 1833); derselbe gab 1810 
zuerst eine petrographische sehr specieüe Charte des 
Kreises Kassel, der später die andern Kreise folgten; 
die dazugehörige geognostische Beschreibung enthält 
die landwirthschaftliche Zeitung für Kurhessen r. J. 
1825 und den folgenden Jahren; — Fr. L. Hausmann-: 
über den Grobkalk in Niedersachsen etc. (im Jahrbuche 
der Mineralogie v. J. 1833); — G. A. Wille! geeguo- 
stiache Beschreibung der Gebirgsmassen zwischen dem 
Taunus und Vogelsgebirge, 1828, mit Charten. — 
inj Da* rheinisch« Schiefergebirge und dio «n- 
graiiznnde Ebene. 

. Dlttier: Coup d'oeil mr leg andern volcaru dam 
les environs de la Kill, ttvec un esquiste geotogique d'une 
partiedeapay**d'eTUreMeuse, Moneüe et Rhin. 1803; — 
-Fanjfts de St Fond: geologische Reise nach Ober- 



stein (In den Mem. du Musewnde Pari» v. J. 1804); — 
Fr. r. Hövel: geognostische Bemerkungen ober die 
Grafschaft Mark, 1806, mit 'einem Profil, and: nachträg- 
liche Bemerkungen dazu In Nöggerath's Rheinland - West- 
pbalen. I — Ol, 1822—182«; — J. J. Nöggerath: 
mineralogische Studien der Gebirge am. Niederrheiae 
1806, und mehrere nachträgliche Aufsätze daza Im Ta- 
scbenbuche der Mineralogie r. J. 1812, 1815 und 1818; 
und: Beschreibung des Eschweiler Kohlengebirges (im 
Magazin der Berliner naturf. Gesellschaft VI. 1812), 
und: Beschreibung des Bleiberges (Annalen der Wet- 
terauschen Gesellschaft, 11t. 1812) und: Ober die Braun- 
kohlen am Niederrhelne (in v. Moll's neuen Jahrbü- 
chern III, 1815, Schweiggers Jahrb. der Chemie 
XIX. 1827, und Rheinland -Westphalen IV. 1826); — 
Timoleon Calmelet: mineralogische Statistik des 
Rhein- und Mosel-Departements (in annale* detvüne* 
v. J. 1800) und: geognostische Beschreibung der Eisen- 
werke in der Eitel (ät. loc. v. J. 1812); — Schnei- 
der: Bemerkungen über das Herzogtbum Nassau (im 
Taschenbnehe der Mineralogie v.J. 1813); — Schulz: 
Beschreibung der Grafschaft Mark (rff. locv.J. 1813); — 
und: der Gegend von Düren (jeU. loc. v. J. 1822); — 
C. v. Leonhard: Beschreibung von Oberstein (indes- 
sen Zeitschrift — mineralogische Studien v. J. 1812); — 
J. F. Clcrc: über die Gegend von Eschweiler und 
Mastricht (in dem Journal de» turne» v. J. 1814); — 
C. v. Räumer: geognostische Versuche 1815 (wo zu- 
erst eine allgemeine Beschreibung und geognostische 
Charte des rheinischen Schiefergebirges als grosses 
Ganze gegeben wurde); — J. Steininger: geogno- 
stische Studien am Mittelrheine 1810, und: über die er- 
loschenen Vulkane am Niederrhein, 1820 — 1821; auch: 
Gebirgscbarte der Länder zwischen dem Rheine und der 
Maas mit Erläuterungen, 1822; ferner: über das Stein- 
salz in Lothringen und die Gebirge im Trierschen, mit 
einer Charte (in der Zeitschrift Hertha v» J. 1826) und: 
Detcriplion geognotÜque du grand Buche de tsouxeni- 



houtg, 1828, mit einer Charte; P. Merlan: g-eogoestlsche 
Wanderungen durch die oberrheinische Pfalz (im mine- 
ralogischen Taschenbuohe XIV-, 1820, mit einer Charte); 
H. v. Dechen: über das Liegende des Steinkohlenge- 
birges in der Grafschaft Hark (in Nöggeraih's Rhein- 
t land-Westphalen I. 1822) und: geognostische Bemer- 
kungen aber den nördlichen Abfall des rheinischen Schie- 
fergebirges (ät. loc. IL 1823, eine ausführliche Arbeit 
mit Charten);' auch: über die vulkanischen Punkte bei 
Bertrich feit. loc. III. 1824), und in Verbindung mit v. 
Oeynhausen und Laroche: geognostische Umrisse 
der Rheinländer zwischen Basel und Alaynz. 1825; — 
C v. Oeynhausen: über die Gahney-, Eisen- und 
Bleierzfonoation bei Aachen, in Wesiphalen und in Ober- 
schlesien (in Nöggerath'sBJieinlapd-Westphalen II. 
1824), auch: über das Schiefergebirge am Niederrheine 
und in den Niederlanden (Zeitschrift Hertha IL 1825); 
ferner: über den Bleiberg bei Comern (in Karsten'» 
Archiv IX. 1825) und über den,Betrieb der Dach- und 
Wetzscbieferbriiche (ett.ioc.');' — Stengel: über den 
Sandstein von Neigen u. s. w. (in Nöggerath's Rhein- 
land -Westphalen I. 1822); Fürst Salm-Horstmar:' 
über das Schiefergebirge in Westphalen u. s. w. (äi. 
loc. III. 1824); — Buff: über das Kreidegebirge der 
Grafschaft Mark fett. /oc.); — J- Burkhard: über die 
Gebirgsbiidongen bei Kreuznach (ciL loc. IV. 1826); — 
J. C h. L. S m i d t : Theorie der Verschiebung alter Gänge, 
1810; und: über die Bildung des Porphyrs (in Karr- 
sten's Archiv III. 1823, wo dieser als vulkanische 
Masse betrachtet, mit mächtigen Einsenkungen und der 
Bildung der Gange in Connex gesetzt wird); und: über 
das rheinische Uebergangsgeb. (in v. Moll's neuen 
Jahrbüchern V. 1825), auch: über das Steinkohlengeb. 
des Hundsrucks (in Rheinland- Westphalen IV. 1826);— 
L. v. Buch: über den Dolomit in der Eifel teil, loc. 
III. 1824; — A. Crich'ton: über den Taunus und die 
angrenzende Gegend (in den London geologicaf. Trans- 
nct. v. J. 1827); — Ch. E. Stift: geognostische Be- 

i . . Google , 



835 

schreibang des Herzogthnms Nassau, 1831,, mit schö- 
nen Charten: — Xeonard Horner: aber die Geogno* 
sie der Gegend von Bonn (In den London geolog. 
Tramact. TV. 1837, and Jahrbuch der Mineralogie 1833); 
■ — Becks: geognostiscbe' Bemerkungen über einige 
Theile des Munsterlandes (in Karsten's Archiv Vlli., 
Ig35) ; — Sam. Hibbert: über die Braunkohlen am 
Niederrheine (new Edinb. Journal 1831 und Jahrbuch 
der Mineralogie 1833); — A. v. Strombeck: aber die 
Braunkohlen am Niederrheine (dt. 16c. VI. 1833); — 
E r b r e | c b : über die Brannkohlen am Westerwalde ( dt', 
loc. 1834); — Bozet: Ober das Diluvium im Rheinthale 
CJournal de geologie 1, 1830}; — Ch. Lyell: über die 
Lebmablagerung — der Lö'ss im Kheinbecken (in Edinb. 
philos. Journal XVII. WM) ;—H.J.v und er Wyck: 
Ueberskht der rheinischen Vulkane nnd der Erhebungs- 
' gebilde, welche damit Im geognostischen Verbände ste- 
hen, 1826; — nnd: Aber die rheinischen- Vulkane, vor- 
züglich in Beziehung zu Hibbert'sGeschichte dersel- 
ben (Jahrbuch der Mineralogie v. J. 1636); — Samuel 
Hibbert: Hittory of the extinet Votetmo* of Ute bat- 
sin ofNewwied 1833; — C. Thomae: der vulkanische 
Boderberg bei Bonn, 1885; — J. G. Zehler: das Sie- 
bengebirge, mit 2, geognostischen Charten, 1837- — 
A. Warmholz: das Trappgebirge und Rothliegende 
* am Hundsrück (in Karsten's Arehir v. J. 1837). — 

n) Dai iQdliche Deutschland mit Baden, Wurtemberg, 

Bayern, dem Soli warz walde, Odenwalds, Speamrt, der 

Schwäbischen Alp nnd dem Schweizer Jura. 

• C. J. Selb : Beschreibung des Klazigthales (in den 
Denkschriften der vaterlandischen Gesellschaft der Aerzte 
nnd Naturforscher Schwabens v. J. 1895); — H. v. 
S t r u v e : mineralogische Beiträge vorzüglich aber W ür- 
femberg nnd den Schwarzwald, 1807; — Math. v. 
Flurl: über die Gebirgsformationen in den Bayerscheu 
Staaten, 1806, mit einer geegnostischen Charte, und: 
über die Steinkohle von Hering (in den Schriften der 
MöDchener Akademie v. J. 1813); — Ignatz v. Voith: 



•her die dolomitischen Kalksteine des deutschen Jam 
(in v. Moli's Epnemeriden V. v. J. 1809, wo die er- 
sten nähern Nachrichten aber die Structnr dieses Ge- 
birges gegeben werdep), und: Streifzüge durch einige 
Gegenden der Oberpfalz i(in r. Moll's neuen Jahrbü- 
chern L, v. J. 1600), such: über die Flötzeisensteinfar- 
mation hl der Oberpfalz (eil. loc. V.U. 1824), und: 
ober das Biesgas (im Jahrbuch 4er Mineralogie v. J. 
1834); — Friedr. Schmidt: Beschreibung des Biber- 
grandes (im mineralogischen Taschenbuche IL, r. J. 
1806), auch: geognostisehe Bemerkungen (in den An- 
nalen-der Wetterauer Gesellschaft II., 1811) und: über 
die Gebirge der Bergstrasse (in Nöggerath's Rhein- 
land - Westphalen IL 1823); — G. A. Goldfuss: die 
• Umgebungen ron Muggendorf, 1810, mit Charten; — Fr, 
v, Yttner: Beschreibung des Kaiserstuhles im Breis- 
gau (in der Zeitschrift Elatheria III. 1819); — Weiss: 
Süd -Bayerns Oberfläche, 1820, mit einer Charte. 

Peter Merlan: Uebersiebt der Geblrgsbildungen 
In den Umgebungen von Basel 1821, mit einer Charte; — 
auch: geognostisehe, Uebersieht des südlichen Schwarx- 
waldes 1832, mit einer Charte, und: geognostiseher 
Durchschnitt durch das Juragebirge (in den Denkschrif- 
ten, der schweizerischen Gesellschaft für Naturkunde I. 
1829, mit Durchschnitten); — Ch. Hundeshagen: über 
die Gebirge in Schwaben (im mineralogischen Taschen- 
buche v. J. 1821), auch: über den Bittererdegehalt der 
Kalkformationen (in den naturwissenschaftlichen Abhand- 
lungen, herausgegeben von einer Gesellschaft in Wür- 
ttemberg I. 1826) und: aber die Verhältnisse In den Ge- 
birgsbildungen im südwestlichen Deutschland (ät. loc. 
IL 1828); — L. v.Buch: über die Lagerungsverhalt- 
nisse der Kalkschichten mit Fischabdrücken- und den 
Dolomit in Franken (in Journal de Phystyue v. J. 1822 
und mioeral. Taschenbuch v. J. 1824)", und: über den 
Jura in Deutschland, 1839, mit "Charten; — J. Selb: 
Beschreibung der geognostischen Verhältnisse der Ge- 
gend von Dürheim, 1822, und: Beweise der VnlkanUät 



887 

der Basaltberge In Schwaben (Im tatneral. Taadheiibü- 
cheXVII. 1823);— Stephan Behlen: Beschreibung 
des Spessarto 1823 — 1827; — A, Boue: über die 
GebirgsbUdungen in Würtcmbetg (annale» de* tc. na- ' 
iurelles v. J. 1824 mit nahem Beobachtungen über die 
Juraformation); — Ch. Kcferstein: über die geogno- 
stischen Verhältnisse In Würtemberg und Baden (in 
dessen Zeitschrift: Deutschland etc. 111. 1824, und im 
Correspondenzblatte des Würtembergischen naturwis- 
senschaftlichen Vereines v.J. 1831); — Fr. v. Oeyn- 
hausen: über die Gebirge der Bergstrasse, Haartlt etc. 
(in Köggerath's Rheinland -Westphalen I. 1822); — 
C.v. Oeynhausen (mit r. Decken und Laroche): 
Umrisse der, Rheinländer zwischen Basel und Maynz 
1825; — G. Schabler: über die Höhlen der Alp und 
den dortigen Basalttuff (in der Zeitschrift für Mineralo- 
gie v. J. 1825); auch: über das Steinsalz in Würtem- 
berg (in den naturwissenschaftlich! n Abhandlungen einer 
Gesellschaft in Würtemberg v.J. 1827); — A. Klipp- 
stein: Beobachtungen in Würtemberg (Zeitschrift für 
Mineralogie: v.J. 1827), auch: geognostische Forschun- 
gen über den Odenwald 1830, mit einer speciellen Charte, 
und; geognostische Darstellung des Kupferschieferge- 
birges der Wetterau 1830, mit einer Charte; — Fr. A. v. 
Alberti: die Gebirge des Königreichs Würtemberg 
1826, mit Profilen; auch: Monographie des bunten Sand- 
steins, Muschelkalkes und Kenpers 1834; — Fr. Hehl; 
Beiträge zur geognostischeu Kenntnis« von Würtemberg 
(im Correspondenzblatte des landwirtschaftlichen Ver- 
eines zu Stuttgard von Dcbr. 1828); ■— H. G. Bronn: 
geognostische Beschreibung der Gegend am untern Ne- 
ckar (im Badenschen Archive U. 1827, mit einer Char- 
te), auch: geognostische Beschreibung der Umgegend 
von Heidelberg 1830, mit einer Charte; — G. A. Wille: 
Beschreibung der Gebirgsmassen zwischen dem Taunus 
und dem Vogelsgebirge 1828, mit Charten; — O. Ei- 
senlohr.- geognostische Beschreibung des Kaiserstuh- 
les im Breisgau., 1820; — A. v. Hoff: über die geogno- 



stische Beschaffenheit der Gegend ron Coburg (in der 
Zeitschrift für Mtaeralog. r. J. 1829); — Fr. A. Waleh- 
ner: über den Grabkalk am Schwarzwalde (in der 
Zeitschrift für Mineralogie r. J. 1827), auch: über die 
Bleierze bei Kandern (in Schweigger's Journal x'. 
X 1827 und ausführlicher In den Mein, de la 8oc. d'kixt. 
jnat. de Strasbourg I. 1830) and : Über die Gegend ron 
Pforzheim, 1830; — R. J. Mnrchison In London: über 
das Süsswassergebilde von Oeningen (in den philosoph, 
Magazine. Marx 1830); — J. A. Wagner: über den 
Dolomit bei Muggendorf (In der Isis ron Oken v. J. 1831, 
gegen die von Buchsche Hypothese); — A. v.Strom- 
beck: über den Dolomit im Fränk'schen Jura (in Kar- 
stens Archiv r. J. 1831); — Ed. Schwarz: rein 
natürliche Geographie ron Würtemberg, 1832 mit Profi- 
len (meist geologischen Inhalts, wo besonders die Er- 
hebungen angedeutet werden, die Würtemberg in ver- 
schiedenen Epochen erlitt); — CK Marx; geogno- 
stische Skizze der Gegend ron Baden 183$; — G. 
Leube: Geognosie der Gegend ron Ulm 1839-, — Tscho- 
cke: über den Jura im Aargan (bibüolheqüe universeÜe 
1822); — - A. Hengger: über den Umfang der Jura- 
formation (in den Denkschriften der schweizerischen > 
Gesellschaft I. 1829, wo eine eigentümliche Termino- 
logie gebraucht und der Jurakalk meist Quadersand- 
stein genannt wird); — Graf Fr. v. Mandelslohe: 
mr la Constitution geologique de l'Albe de Würtemberg 
1835, mit Durchschnitten; — K. Fromm herz: die Ju- 
raformation im Breisgan 1830, mit Charten; — J. Thur- 
mann : Essai sur le soulevement jurassique de Pd- 
rentrwj I. 1832. IL 1836, mit Durchschnitten; — A. 
Gressly: über den Jura der Schweiz (im Jahrb. der 
Mineralog. v. J. 1830); — A. V. MontmolMu: sur le 
terrain cretatee de Jura (in den Mem. de la Soc. des 
sc. not. de Neufehatel I. 1836, welches Gebilde von 
Thurmann terrain neocotuien genannt wurde). 



j :,i,zb<i'. v Google 



. II. Ble Alpen. ■ 

«) Die Alpen im AUgeii|cinen. 
• Den alpinischen Gebirgszug von der Schweiz bis 

i Wien etc., als ein grosses Ganze, betrachteten: Joh. 
Gottf. Ebel: über den Bau der Erde in dem Alpenge- 
birge 1808 mit Charten; — W. Bnckland: über den 
Bau der Alpen (in den annals of philosophy v. J. 1821); 
■ — A. boue, in dem Mem. geologique sur l'Allemagne 
(in dem Journal de Fhysiqae v. J. 1822) ergänzt durch 
mehrere spätere Abhandlungen , als: mem. geolpg. sur 
les terrains secondaires du versant nord des Alpes ' 
Allemandes, 1624; über die Alpen und Karpathen im : 
Journal de Geologie I. 1830; und: Beschreibung inter- ' 
essanter I*»genings -Verhältnisse in den Alpen, in den 
Mini, geologiques I. 1832; — Ch^Kefersiein: über 
den Bau der nördlichen Kalkalpen (in dessen Deutsch- 
land etc. V. v. J. 1828); und: über den Bau der Alpen, 
Apennloen und Karpathen (dt. loc. Vit 1831 und Na- 
turgeschichte des Erdkörpers 1834). 

b) Die Schweizer nnd S aroyi Büken Alpen. 
Joh. Gottf. Ebel: Anleitung die Schweiz zu be-' 
reisen 1799 (und viele spätere Auflagen), wo bei jedem 
der alphabetisch angeführten Orte die geognostischen 
Verhältnisse angegeben werden ; nach dessen Tode er- 
schienen seine Beiträge zur Gebirgskunde, der Schweiz, 
herausgegeben von seinem Sohne, in den Mittheilungen 
aus der theoretischen Erdkunde, Heft 2. 1834; — J. 
Conr. Escher: über den Gotthard (Alpina II. 1807) 
und: Uebersicht der Alpen (Alpina l 1806); — L. P. 
F. Hericard de Thury: geognostische Beschreibung 
des Chalanches Gebirges und des Dep. de Vlsere QJour- 
nal des mines 1806, 1812 und 18133; — Honry: Be- 
schreibung des Dep. de hautes Alpes und de tlsere (elf. 

. loc. 1806,); — Omalius d'Hallois: Beschreibung des 
Dep. des Alpes maritimes feit loc. 1810); — Ph. Xar. 
Leschevin: Voyage ä Geneve et dans le vatlee de 
Chamouni, 1812; — M. Ch. Lardy: über den Gyps 



und Thonscbiefer In Wallis (Taschenbuch der Minera-' 
togie 1815, 1819 und 1823) und: Ettal tur la Consti- 
tution geognostique du St. Golfhard, (in den Denkschrif- 
ten der Schweizerischen Gesellschaft 1. 1833 mit Char- 
ten, wo die Erhebungstheorie angenommen wird); — 
I«. v. Buch: Aber die Gebirgszüge zwischen Glaris und 
Chiarenna (im Taschenbache der Mineralogie 1810), ober 
die Gegend von Ben (_cit. loc. 1812}, aber das Berniaa 
Gebirge (in den Abhandlangen der Berliner Acadenuje 
v. J. 1815 nnd im Taschenboche der Mineralogie 1822), 
über die Ursache der Verbratung grosser Alpengeschie- 
be (rät. loc. 1818},- — J. Selb: Beschreibung von Grau- 
bündten (in den mineralogischen Studien von L. v. Leon- 
hard 1>12); — Job, v. Charpentier: aber die Ge- 
birge von Bex (annal. de» mme» 1810} und: aber die 
Salzlagerstätte daselbst (in Poggendorf s Annalen 
1825); — Toussalnt v. Charpentier: Bemerkun- 
gen auf einer Heise von Breslau über Salzburg nach, 
Born 1820 (handelt viel über Steinsalz); — L. A. Ne- ' 
cker de Saitssure: über das Salevegebirge, (Bib- 
liotheque universelle 1820), auch : über die Gänge von 
Granit and die Geognosie des Valorsine -Thaies (in den 
Mim. de la Soc. physique de Geneve v. J. 1828 "mit 
Charten und Durchschnitten); — B. Bakewell: Tra- 
veh in (he Taranlaise 1823; — Ch. Keferstein: über 
die Gegend von Bex und die Kalkformationen der west- 
lichen Alpen (in dessen Deutschland etc. IQ. 1826); — 
Lasser: das Uebergangsgeb. im Hensthale (Zeitschrift 
für Mineralog. 1828) und: Darstellung des Alpendurch- 
schnittes am Gotthard (in den Denkschriften der Schwei- 
zerischen Gesellschaft I. 1829, eine sehr detaillirte Ar- 
beit mit Profilen); — A. ftengger: Beitrage zur Geo- 
gnosie 1824; — B. Studer: Monographie der Molasse 
1825, über einige Theile der nördlichen Alpen (Zeit- 
schrift für, Mineralogie 1827), über die Stocksornkette 
(annale* de» sc. not. 1827, wo zuerst der Localname 
— Flysch — erwähnt wird), Vergleichang der Apenni- 
nen und Schweizer Alpen (Zeitschrift für Min. 1829), . 



Mi 

Geologie der westlichen Schweizer Alpen 1834, mtt ei- 
nem Atlas, (eine sehr ausgeführte Darstellung"), aber 
das geologische Alter der Kalk- Alpen von Uri (Jahrb. 
der Mineralog. 1836, wo diese für Lias, Jurakalk und 
Kreide angesprochen werden); — Fr. Jon. Hngi: na- 
turhistorisrbe Alpenreise 1830, mit Durchschnitten und 
wichtigen Ergebnissen; — Ch. Keferstein: über die 
nördlichen Kalk - Alpen ' (in dessen Deutschland VII. 
1831); — A. Escher: Durchschnitt durch die Luzer- 
ner Alpen (Jahrb. der Mineralog. 1834); Elie de Bean- 
mont: über die Tarantaise (annal. des sc not. 1828), 
und: über die Gegend von Oi saus (annal. des minest 
V. 183d). — Heber die erratischen Blöcke, die den 
Montblanc umgeben, stellten Charpentier, Venetz 
nnd Agassis neuerlieb eigentümliche Ansichten anf, 
in Jahrb. der Mineralog. 1837. 

c) Di« Bayereclien, Salzbarger nnd Tyroler Alpen. 

h.v. Buch: Brief aus Botzen n. Rom (in y. Moll's 
Jahrbüchern III. 1799); über die Gegend von Pergine 
in Tyrol (Schriften der Berliner Gesellschaft III. 1801); 
geognostische Beobachtungen auf Reisen 1802 (enthal- 
ten eine ausführliche Beschreibung von Salzburg und 
Tyrol); über den Granit von Predazzo (in Keferstein's 
Deutschland IL 1822) ; geognostlsches Gemahlde von 
Süd -Tyrol (annale» de Chemie 1823 mit Durchschnit- 
ten); über die geognostischen Erscheinungen imFassa- 
thale (Journal de Physique 1822),* über den Dolomit 
in Tyrol (Taschenbuch der Mineral. 1824); über einige 
geognostische Erscheinungen in den Umgebungen des 
Lago dl Lugano (cit. loc. 1827) ; über die Alpen in ' 
Bayern (eil. loc. 1827); — A. G. Karsten: das Profil 
des Alpengebirges zwischen Wien, Triest und Salzburg 
(in r. Moll's Ephemeriden I. 1805); — A. Pfaund- 
ler von Sternenfeld: über das Val dl fasset (in v. 
Moll's Ahnalen II. 1803); — G. Brocchi: memoria 
. mineraiogica mUo Valle dl fassa -iSU; — r. Lupin: 
Bemerkungen über Tyrol und Schwaben (in r. Moll'» 
10 



342 

Epbemerlden V. 1808, und Alpina IV. 1609, mit einer 
Charte des Algau); — l'ttinger; Beschreibung der 
Alpen im Algau (.Taschenbuch der Mineralogie 1612, 
1813, 1919, 1821); — Th. Kleinschrod: aber das 
salzführende Gebirge In den Alpen {cit loc. 1818, 1821 
nnd 1828); — Toussaint v. Charpentier: Reisen 
durch Salzbarg, Tyrol etc. 1820; — Graf Joseph 
Marzari - Pencati: Cennl geologici ttulla Provincia 
Venete e tut Ttrolo (in der Zeitung osserratore Vene%iano 
No. 118 v. J. 1S1Ö und der Gazeta de Veneria v. J. 
1823 und Glornale di fiska 1821, wo die Auflagerung 
der Granite auf Kreide gezeigt worde); — Maraschi- 
no über die Gänge von augitiseben Gestein im südli- 
chen Tyrol {hibliotheca ltullana VoL 30), nnd: über 
die feurigen Gebilde im Fiemme - Thale (cit. loc. Vol. 32 
und Zeitschrift für Mineral. 1829); — Ch. Keferstein; 
geognostische Beobachtungen über Tyrol (in dessen 
Deutschland I. 1821); — A. Bonö: Mem.sur lesTer- 
rains secondaires du Versand nord des Alpes Alernan- 
des (wo der Alpenkalk als Zechstein und Muschelkalk 
dargestellt wird), und: interessante Lagerungs- Verhält- 
nisse in den Alpen (in den Memoire» geologique» I, 
1632);— C. v. Lilienbach: über das Steinsalzgebilde 
der Alpen und Karpatben (Jahrbücher des polytechni- 
schen Institutes zu Wien IV. 1825,. und Zeitschrift für 
Mineralog. 1828), auch: Durchschnitt durch die Salz- 
barger Alpen {cit. loc. 1830) und Nachträge dazu (im 
Journal de Geologie 1830); Zeusehner: über den 
Dolomit im Fassathale (Zeitschrift für Mineralogie 1829, 
mit Einwendungen gegen die v. Buchsche Hypo- 
these); — Freiherr E. r. Schwerin: Durchschnitte 
von Havre de Grace bis in die Alpen, 1829, (wo sehr 
eigentümliche Ansichten aufgestellt werden); A. Sed- 
gwik: über die Strnctur der Oestreich'scben Alpen 
(annat. of phHosophy, Aug. 1830, pMlosoph. Maga%. 
1831 und Geologie. Trarmct. III 1832). 



::„,;<* :,GpOgIe 



d) Die Alpen In Steiermark, Kärnthen, Kral», Vosder- 

Oestreich, Im Venetianischen, Oalniatien und . ' 
llljrien. 

J.A. Schuttes: Ausluge nach den Schneeber- 
gen in Unter- Oestreich 1802, Reise nach dem Gross-' 
glockner 1803, Reise auf den Glöckner, nach Salzburg 
und Berehtesgaden '1804, Reisen durch Ober - pestreich 
1609;— Andr. Stütz: Oryktographie von Unter- Oest- 
reich 1807; — Fr. Mohs: Beschreibung der Villachec 
Alpen (in r. Moll's Ephemerlden III. 1607, eine treff- , 
liehe Arbeit, wo der dortige Alpenkalk zum Uebergangs- 
gebirge gerechnet wird); — M. J. Anker: Mineralogie 
von Steiermark 1809, und: über die geognostischen Ver- 
haltnisse von Grat» (in der Steiermärk'schen Zeitschrift 
v.J f 1821); — Bory de St Vincent; über die Braun- 
kohlengruben bei Wolfseck (in Malte-Brun's- Anna* 
le$ des voyage» IV. 1809) ; — J.r. Pantz und Atzel: 
Beschreibung der Berg- nnd Hüttenwerke in Steier- 
mark 1814; L. v. Bach: Über einige Berge der Trapp- 
formation bei Grätz (Taschenbuch der Mineralogie 1821) ; 
— Constant Prevost: über die geognostische Be- 
schaffenheit des Beckens pon Wien (im Journal de Phy- 
sique, Debr. 1820, eine wichtige Arbeit, wo die dorti- 
gen tertiairen Straten mit denen- in Italien und Frank- 
reich vergljehen werden); — C. de Razonmowsky: 
Observation»' mine'ralogitfues des environs de Vienne 
1821; — L.v. Buch: über die Alpen in Eärntfaen nnd 
Steiermark (Taschenb. der Mineral. 1824; — Ch. Ke- 
ferslein:' über die Alpen bei Wien, in Steiermark, 
Krain und lllyrien (in dessen Deutschland V — Tu. 1828 
— 1830, wo der Wienersandstein als Grünsand bestimmt 
wird); — B. Studer: Beitrage zur geognostischen 
Kenntniss einiger Theile der südlichen Alpen (Zeitschrift 
für Mineralog. 1829); — A. Boue: Machrichten über 
die Gegend von Wien etc. (cit. loc. 1829), und : über 
die tertiairen Straten in Oestreich, Ungarn etc. («f. loc. 
1880); — Fr.v. Rosthom: Schilderung einer Erstei- 
gung des Terglou in Krain (Wiener Zeitschrift für 
16 * 



344 

Kons* und Litteratur, May 1830}; — P. Pftrtsch: geo- 
" gnostische Beschreibung der Gegend von Wien, in J ac- 
quin'a Wirke über den artesischen Brunnen bei Wien 
1881; — - v.Hauer: ober die Petrefaete ia demB ecken 
vw Wien (Jahrb. der Mineral. 18*7); — J. Basseg- 
ger: Ober den Bau der Centralkette in Steiermark (in 
Bauinga rtner's Zeitschrift für Physik 185a, nnd Jahrb. 
der Hineralog. 1835], auch : Aber den Nordabhang der 
Alpen (dt Joe 183a}. 

Märaschini: aber die südlichen Kalk -Alpen im 
Vteentinischen (Bulletin de l» 8ac. philomatique de 
Bari» 1822) and i tutte formaaonl delle Boeci del VI- 
carUine 1824, mit vielen Durchschnitten (wo der Verfas- 
ser glaubt, fast alle deutsche Formationen dort nach- 
weisen ftn können); — J. Conte Bevilaqua Lazi- 
se: dei CombusübU'i 'fossiü esmtenii nella Provinaa 
Veronese 1816; — T. A. Catullo: ml arenaria verde 
del Bellunese, 1818 und 1816; auch : Saggio dt Zoolog'ia 
fossile delle Prov'mcia Auttra- Venete con la Descri- 
%ione dei monti 1827, mit Nachträgen in den Annali di 
sloria naturale I. Bologna 1829; — AI. Brogniard: 
sur leg Terrain» calcareo-trappeen» en Vieenlin 1823 
(mit wichtigen Beobachtungen}; — C. Polliui: über 
die geognpstisehen Verhältnisse im Veroneslschen (ßi- 
btwllieca Ilaliana Vol. 35 v. J. 1825); — L. Passi- 
ni: über den Augitporpbyr im Vicentinischen (Giornale 
dl fmca 1825), auch.-» über die Geognosie von ßove- 
redo (eil. loc. 1830), und: sulle formasioni delle rocce 
de Vicenlino 1831; — Bertrand Geslin; über die 
Knoehenhöhle bei Adelsberg (annale» des »c nat. 1826). 
Ueber Dalmatieo schrieben: E. 3. Germari 
Reise nach Dalmatien und in das Gebiet von Ragusa. 
1814; — P. Partsch: über das Detonnations Phäno- 
men auf der Insel Heleda 1826 (reich an geognostischen 
Beobachtungen über Dalmatien und die Alpen.) 

Ueber IUyrien gab A. Boue eine geologische 
ITebersicht in den Mem. de la Soc. geologique de France 
IL 1835. 

. D.giiizedDy Kl^lc 



, * 2« 

o) Di« Karpatlien mit Ungarn, Galllifett and 

glebenbörgen. 

Bredezky: Beiträge zur Topographie von Ungarn 
1803 — 1805, und! neue Beiträge 1807 (mit einer Be- 
schreibung des Tatragebirges) ; — Stadial. Stasica 
(oder Staszye): die Gcogonie der Karpatfien 1805> 
in polnischer Spraehe, mit Charten; — J. A. Schaf- 
tes: Lettret sur te Gali&e 1809; — V. Graf r. Ba- 
thiany: Reise durch Ungarn and Siebenbürgen 1B12; 
■~ O. A. Zip*er: Bemerkungen Über Ungarn (Ta- 
schenb. der Mineral. 1818, 1815, 1819, 1820, auch In 
v. Moll's nenen Jahrbüchern III. 1815), und: topogra- 
phisches mineralogisches Handbuch von Ungarn 1817; 
— J. Jonas: Bemerknngen über Ungarn (Tasehenb. 
der Mineralog. 1814 und 1815) und: Ungarn's Minera!- 
reichthnm 1820; — G. Wahlenberg: flora Carpalko- 
rum 1814 (.enthält auch geognostiscfie Notizen); — C. 
v. Schindler: geognostische Bemerkungen über die 
Karpatben in Gallizien und Lodomirien 1815, mit einer 
Charte; — E. Becker: Bergmannische Heise durch 
Ungarn 1815 (ganz nach der Wernerschen Lehre ge- 
schrieben, wo nirgends vulkanische Gesteine bemerkt 
werden); — Martini: Geognosie der Bergwerks -Re- 
viere in Schemnirz und Bannat (in Gilbert'» Annalen 
der Physik, Band 72 v. J. 1822); — F. S. Bendant: 
über das Steinsalz von Wielitaka (Journal de Physi- 
(fue 1819) und : Voyage ndneralogique et geolögitfue en 
Hangrie 1822, 3 Vol., ein Hauptwerk mit 1 Band Ta- 
feln und der ersten geognosüschen Charte von Ungarn, 
reich an Beobachtungen, besonders über die tertiairen 
tmd vulkanischen Gebilde; — Thürnagel: Beobach- 
tungen über Wielitzka nnd Bochnia (in Karstens 
Archiv 1826); — Ch. Keferstein: über den Bau der 
Karpathen (in dessen Deutschland VII. 1829 und 1630) ; 
A- Boue: über die Alpen und 1 Karpathen, und: über 
den tertiairen Boden in Gallizien (im Journal de Geo- 
logie I. und //. 1830, auch in den früher erwähnten Ab- 
bandlungen über die Alpen);; — €. Lillv. Lilien- 



246 , 

bach: Beschreibung -des Bassins in GaHizien und Po- 
dolien (ßtämoire* de la Soc. geologique de France I. 
1833, auch In den früher erwähnten Arbeiten aber die 
Alpen]);' — G. G. Pusch: über des Ksrpatheü- und 
Alpensandstein (Taschenbuch der Mineralogie 1628), 
auch: gcQgna#tjsche Skizze von den Karpatheu (Kar- 
sten's Arcnir 1829), and: geognostisene Beschreibung 
voa-Pole« und den Karpathenlandern 1833 — 1837; — 
Zeuschners^bepdeu Serpentin und Diorit von Cles- 
■Lya oder Tcschea ; (JahrI). der Mineral. 1834), auch: 
g^oguosüsche -Beschreibung von Szczawnica uud Szlach- 
towa (_cit. ioc. 1835), und: über die Karpathen (dt loc. 
183ö); — Fr. Tamnau: über die Gegend von Bodos 
in Siebenbürgen (cit. Ute 1836). 

XII. Italien orfd dl« dazu gehörigen Inseln. 

n) Italien im Allgemeinen, 
F. L, Hausmann gab eine allgemeine geognos ti- 
sche Uebersicht von Italien in den GStting'schen gelehr- 
ten Anzeigen v. J. 1819, Pag. 233 und v. Dcbr. 1822 ; — 
Q.y. Od el eben; Beitrage zur Kenntniss von Italien 
1820 (meist mineralog. luhaltes); — Vito Provacini 
Bici; Viaggi di Vulkani spenti d'Italia 1814; — B. 
Prystanowskyi über den Ursprung der Vulkane in 
Italien 18$2 (meist geognostischen Inhaltes). 

b) Ober- ond Mittel-Italien. 

C. Amoretti: Viaggio da Miiano al Ire Laglü 
e di Como e ne 'monti che ä circondans 1801; — Be- 
vilaqua Laziset Illustrasionl mineralogiche alla 
Charte del Departimento del Adige 1812; — Bagaz- 
zonl Bocca: del Combustibili fossile del Picmonte 
1819; — Sciplo Brelstaek: peserfaione geologico 
di Miiano 1822 (eine sehr spezielle Urographie.) 

lieber die Gegenden am südlichen Abfalle der Al- 
pen im Veronesischen etc. schrieben (ausser den schon 
bei den Alpen erwähnten Arbeiten)! F. A. Catullo: 
Osseroaxiom sopra i mono ehe 'eircoscrivano il Dittrit- 
Iq di Bellum 1818; — Conte Nicolo da Bio; aber 



247 

die Kuganeen (Glornale deltaSoe. Itaüana 1824), und: 
detta PerUte euganea 1824;. — AI. Brogniard: Wir- 
te« terrain* calcureo-trappeen* en Vicentin 1823; — 
G. Moretti: aber die Geognosle der Gegend von Man- 
(ua Orientale di fitica Novbr. 1825); — G. Barnaba 
laVia: über die Gegend von Sommatimo (cit. loc. 1825); 

— G. Panlet Scropet Beschreibung der Gegend von 
Padua, Vicenza und Verona {Edmb. Journal of Science 
Octbr. 1822) auch: Considerallons of Vulcanös 1825; — 
Marion! da Ponte: Geologia dellu Provincla Berga- 
masca 1825; — L. Passini: Geognosie der Gegend 
von Roveredo- (Bibliothcca llaüana, Mära 1830), und : 
sulle formalioni de Vicentino 1831. 

G. Broccbi: Concläologia fossile subappennina 
1814; — Giuseppe Cortesi: saggio geologka delli 
itrati di Parma e Piacenza 1819; — G. Bronn: Er- 
gebnisse naturhistorischer Reisen, 1824 und 1831, auch : 
geegnostische Beschaffenheit der Apenninen (Zeitschrift 
für Mineralogie 1628), und : Italiens Tertiairgebilde 1831 .; 

— 11. MurehisOD! über die Gegend von Bassano 
Cphüosopti. Maga%. 1829); — Bejtrand Geslimüber 
die neuem Straten im' Val d'Arno (Mem. de la 8oc, 
geolog. de France I. 1883). — 

h. Cordier: mineralogische Statistik des Dep. 
der Apenninen (Journal des mines No. 176); — Fau- 
jas de St. Fond: geologische Reise nach Nizza und 
Genua (Mem. du Museum de Paria 1806, 1807 u. 1808, 
wo die Knochenbreccien zuerst näher beschrieben wer- 
den); — D. Viviani: Voyagea dann lex Apennines de' 
la Ligurie 1807; — A. llisso: über die Halbinsel St. 
Hospice bei Nizza {Journal des mine» 18!3), auch: geo- 
gnosüsche Schilderung der Gegend von Nizza (Acten 
der Leopoldinischen Academie Vol. XI.)* und: Hisloire 
nid. des productions de FEurope meridhonale , princi- 
palement de Nice 1826, mit Charten; — T. Allan: über 
die Geologie von Nizza (Tmmact. of the Edmb. philos. 
Soc. v.J. 1818, mit Charten); — A. Sasso: über die 
Geologie von Albegna (Giornale Liguslko Splbr. 1827); 



G. Guldoni: über die Gebend von Spezzia und Nioza 
(in Vie&slcux'x AnlotpgUt 1827, Heft 3, Giornale 
Liguttico, July 1828 und Giornale de IMierali de Pisa, 
July 1830; — L. N. Pareto: über die tertiairen Bas- 
sins von Genua und Sestri (annal. de» sc. not. 1824), 
auch: über die Beziehungen der Ltgurischen and Saroyi- 
schen Alpen {.Giornale Liguttico 1. 1827.}, aiich: Su/te 
montagne del Golfa della Spesaa e topra le Alpl Apua* 
nae 1832; — Henry de la Beclie: über die Geo- 
gnosie von Nizza (annalt o( phUosoph. HL 1829); — 
Ch. Keferstein: über die Apenninen bei Genua (in 
dessen Deutschland VII 1831); — Conte Michael e 
Hilano: Cenni geologtcl stilia Promncia d'Otranto 1820; 
— AI. Brogniard: über die Lagerung der Ophiolite, 
Euphotide etc. in den Apenninen (Journal -de* mines 
1821 , eine sehr wichtige Arbeit über das jugendliche 
Alter der dortigen kristallinischen Gesteine); — Bi- 
petti: sopre VAlpe Apuana ed i Mama di Garara 
1821; — Eüe de Beaumont: über die Serpentine in 
Ligurien (in, den annal, de» sc. nat. 21. V. J. 1830); =->- 
Giuli: llacolla lechtwloyica mhieralogka deüe Totea- 
na 1830, and: Carla geognottica della Toteana 1835 ;i — 
Paul Savi: über die apenninischen Alpen (Giornale 
. del LUlerati di Pisa, Nr. 44— 47 r. J. 1829), auch: 
über die. Gegend von Campiglio (dt. loc. 1830), auch: 
Ottervaüoni geognottiche tut terreni antichi Toscani 
1833, ferner: Studii geologici sulla Toscana 1833, mit 
zwei Charten (mit schonen Beobachtungen über die Um- 
bildung der amorphischen Straten in kristallinische Mas- 
sen), und: Geologie der Insel Elba (Juden nuov. Gior- 
nale de Letteratt +\V, 71 v. J, 1836, auch eine gedie- 
gene Arbeit); — H. Provana de Collegno: Essai 
gialogique tur lex collinet de Huper ga pre» Turin (in 
den Mem, de la 8oc. geologique de France 1. 1833); — 
Fr. Hoffmann:, über die Gebirgs -Verhältnisse der 
Grafschaft Mass« und Carara (iu Karsten'» Archiv 
1833, mit Charten). — 

h. de Mathicu: über den Granit und Porphyr 

. ■ Google 



»n Corsica (Journal du mute* 1813); — Gueymard: 
Geognosie der Insel Corsica (annale* des mines 1824)$ 

— J. fteynaud: Geognosie von Corsica (Mem. de In 
Socgeolog. de France I. 1833},* — A. de la Marino- 
rii: Voyage en Sardalgne 1826, und Nachtrag« dazu 
mit Charten (in Meto, du Museum d'htst. nat. de Paris 
VI. und Journal de Geologie III. 1831}; — Paul Sa- 
vi: Beschreibung von Corsica (in Giornate di Litterati 
di Pisa 1833, eine wichtige Arbeit, wo gezeigt wird, 
dass die Hauptmasse der Insel aus der Macignoformat. 
bestehet). — 

c) Ünter-Italion, mit Rom, Neapel a n J Sicilien. ' 

L. v. Buch: geognostiscne Beobachtungen aufRei- 
sen, ater Theil v. J. 1809 (betrifft Born und Neapel); — 
Graf StanisL Dänin Borkowsky: aber die Ge- 
gend von Rom (Taschenb. der Mineralog. 1816), und: 
die Gegend von Tolfa (annale» des mines 1817); ■ — 
Göltet Descostiles: über die Alaunwerke von Tolfa 
und Montione (cit. loc. 1816),- — G. Brqcchi: dello 
stato fisico de suolo di Roma 1820; — Nie. Filla: 
Geotogia volcanica della Campagna 1823; — i. For- 
bes: über die Gegend des Agnano-Sees [Edinb, Jour- 
nal of Hciene. Apr. 1829); — Panlet Scrope. Geo- 
gnosie der Gegend von Neapel (geological Trantact. 11. 
1826), und; Consideraiiom of Volcano» 1825; — G. M e- 
lograni: Desa-ipUon geologique.de l'Atpromonte 1823; ■ 

— G. Mar. Gioveni: geognostische Nachrichten über 
Calabrien und die beiden Puglien (Giomale de fisica 
1827); — Th. Montieelli und Covelli: Prodromo 
della Mmeralogia nesuvhtna 1825; — L. Pilla : U> Spei- 
tatore del Vesuvio e dei eampi flegrei, eine Zeitschrift 

. die seit 1834 erscheint; — Abich: ■tuet illustrative* 
sur le Vesuv et V Aetna 1886, auch deutsch 1837 mit 
10 Tafeln,; — Dnfresooy: über die vulkanischen Ge- 
birge bei Neapel (annale» des mines 1837); 

- L. v. Buch: Beschreibung der Insel Iscfaia (Y. 
Moll's neue Jahrbücher I. 1809)) — Paul. Scrope: 
Geognosie der Ponza - Inseln (annals of philo*. July 



1824); Fr. Hoffm&nn: Geognoste der LipHmchcn In- 
sein 1832. — 

G. OrtolanI: Protpeetui of t he Minerals of Si- 
e% 1808; — Fr. Ferrara: Campl flegraei della Si- 
cilia 1810, Stafia naturale della Sicilia 1813, und: Mi- 
neralogie von Sizilien (Journal de Physigue 1816); — 
G. Broccbi: über die Formationen in Sizilien (Biblio- 
theca Itaüana XII); — G. Gemellaro don Mario : 
sopra alcunl\pe%%i di Granlto trovali alla chna dell 
Etna 1823, und: Descrizione dl una njiova tavola geo~ 
logica de Sicilia 1834, auch mehrere Abhandlungen über 
den Aetna in den Schriften der natnrfo rsch enden Ge- 
sellschaft zu Catania ; — Ch. Daubeny; geOgnostische 
Beschreibung von Sizilien, mit der ersten geognesti- 
schen Charte (ia Jameson's Edbib. Journal of Sden- 
ce,July 1825); — Turnbull Christie: aber die jän- 
gcrn Ablagerungen in Sizilien (Edmb. phil-os. Journal 
1832); — Fr. Hoffmann: über die knochenfahrende 
Grotte von Mardolce und die Geognosie von' Sizilien 
(in Ka'rsten's Archiv ID. und IV. 1831) und: dessen 
geognostische Beobachtungen über Italien nnd Sizilien, 
herausgegeben von v. D e c h en (eil. loc. XII. 1839, be- 
trifft vorzüglich Sizilien, mit einer 1 genauen geognosti- 
sehen Charte dieser Insel). 

IT. Frankreich and die Niederlande. 

a) Frankreich im Allgemeinen, 

E1ie de BeaumontundDufresnoy: memoire» 
pour tervir ä la description geologique de la France. 
_ Vol. I. 1834, II. 1835, III. 1836, IV. 1838/ — Lefe- 
bre d'Helancourt: Beschreibung der Steinkohlen- 
werke in Frankreich (Journal de* mmes 1601); — L. 
Cordier: über die Kohlengruben in Frankreich (cd. 
loc. 1814), und: über die Serpentinläger in Frank- 
reich (cit. loc. 1S17); — G. Gallois Lachapelle: 
über die Eisensteine der Steinknhlenformationen (at. 
loc. 1818).— 

ögilizedöy GoOgle 



b) Das ludliche Frankreich mit den Pyrenäen und 
der Auvergne. 

lieber .die Pyrenäen setzte Palass.o-u feeine Un- 
tersuchungen fort, (s. oben Pag. 103) and liefert«: Me- 
moire» pour servir ä l'kittoire de» Pyrenees 1815, Suite 
des Memoire» nur im Pgrenees et des pay» adjacefts 
1819, nouveaux Mem. sur leg Pyrenees 1823, Observa- 
tion* pour »ervir ä l'lästoire naturelle d'Aspe, d'une 
partle de labas Navarre etc. 1828; — so auch L. Rä- 
mbnd-.de Carbonnieres (s. oben Pag. 104): über 
die Struetur der Gebirge im Adour-Thale (Journal 
des mime Nr. 68 v. J. 1802), Reise zum Gipfel des 
Montperdu (cit. loc.- Nr. 83), über die Hoben der Py- 
renäen (Memoire*, de l'acad. de Paris 1813—1815); — 
h- Cordien Reise auf den Maladetta (Journal des 
mine» 1804), und: über das Salzgebirge von. Cordova 
(Journal de Pkysique 1816); — Drajet: Descriplion 
des Pyrenees 1802; — W- Maelure: Bemerkungen 
über die Pyrenäen (Journal de Phy staue 1 806) ; — J o h. 
Charpentier: Mem. sur les Terrains graniliques des 
Pyrenees 1813, und: Essai sur la Constitution' äeS'Py- 

' renees 1823, mit einer geognostisch illnminirten Charte 
der Pyrenäen; — Fr. l'arrot: Reisen in die Pyrenäen 
1823; — Dufresnoy: über den eigentümlichen Cha*- 
racter der Kreideformation im südlichen Frankreich and 
besonders am Fusse der Pyrenäen (annale» des vünes 
1830 und 1832, eine besonders wichtige Arbeit), und: 
über die Erhebnngsperioden der Pyrenäenkette (annale» 
des sc. nat. 1832), auch: sur la posilion geologique des 
mine» de fer des Pyrenees, sur les epoques du soule- 
venient du Corigou et sur la nalure du ealcaire. de 
Rande 1834. 

lieber das übrige südliche Frankreich schrieben: 
Fr. d'Aubulsson: über die Steinkohlen bei Arnim 
(Journal des mine» 1805), und: über die Bleigruben 

.von Pouüauen und Huelguat (eil. loc. 1806 und. 1807), 
auch: mineralogische Statistik des Dep. de Id Dohv 
(cit. loc. 181l)t — iL F. Lemaistre: über das Kalk- 



gebirge rwaChessy (cU. he. 1805); — Klavier: Sta- 
tistik des Dep. de fAvelron ■ (df. loc. 1806); — Bro- 
chant de VHHer: Beschreibung der Taritntaise (dt. 
loc. 1806}; — i "Om alias d'Halloisi Ober das Dep. 
der Meer- Alpen (cH. loc. 1810); — G. de Gallois 
Lachapelle: über die Steinkohlen des Dep. Monla- 
nOtte (cit.loc. 1600); — • V. X. Leschevin: Geegnosie 
des Dep. Cote d*«r (eil. loc. 1813); — Menard de 
la Groy: Geognosie von Beauäeu (Journal de Phy- 
sapie 1810); — Beannlerr Beschreibung des Kohlen— 
gebirges von St. Etienne (annal. de» mtties 1816 mit 
Charten); — • du Bas et über die aur Juraformation ge- 
hörigen KoWcn- und Alaunwerke des Dep. Ateiron 
(eU. loc. 1818); — Paris: ober den roc naire bei No~ ■ 
oenl (dl. loc.'); — Combes: Geognosie des Dep. VA~ 
■vtiron (eil. loc. 1623); — Marrot; Geognosie des Dep. 
de la Lottere (dt. loc. 1823); — A. Aalagnier: aar 
la Geologie etc. du Dep. de haute Loire 16*23; — Ber- 
trand Geslin: aber das Gypsbassin von Ais (anmtl. 
de la Soc. d'hist. mal. de Pari» 1813); — Tonlou- 
ean: über eine Tbenschicht bei Marseille (i\ Feruxmc 
Bulletin IX. 1686); — lUact: Geognosie der Gegend 
von- Aix (annal. de» tc. not. 1826); — Delcros: aber 
die Gegend von Aix (Mem. du Museum de Pari» 1827); 
— R. Morchison und C. Lyell: über die tertlaire 
Wasserformation bei Aix (Jameson's phuaioph. Jour- 
nal.Jul.lS39'); — de Basterot: Geognosie der ter- 
tiairen Bassins im südwestlichen Frankreich (Mem. de 
la See, 4'hint. not. de Pari» II. 1825);— A. Boue: 
•Ober die Geognosie des südwestlichen Frankreichs (arm. 
des sc. not. 1824); — Panlet Scrope: of the <ieo- 
logy of central France, 1827, mit Durchschnitten; — Ch. 
Daubeny: Geognosie der Anvergne (Edinb. pHloippk. 
Journal III. und /F.); — Ch. Lyell: über die Süss- 
•wasser- Ablagerungen im Cantal (annal. de» sc. not. 
Octbr. 1829), und: über die Thalbildimg in den vulka- 
nischen Gegenden von Frankreich (Jameson's Edinb. 
Journal 1829); — Dufresnoy: über den 



Gyns und dm MetallreieMhw» der Uasforaat. im süd-- 
westlichen Frankreich (annal. des nänes 1827), und: 
»her das Centralplateau in Frankreich und: die Flötiab- 
lagcrungen, welche den siidfiohen Abhang bedecken 
(cit. loe. 1826), auch: über die Juraftrmat. im südöst- 
lichen Frankreich (annal. des sc. nat. 1829), und: tur 
le» termins tertiatre» du baxsin du midi de la Fronte 
1835; — Tournal: sur la Constitution geognoxüque 
du bassin de Narbonne 1828, und: über die Gegend 
bei Narbonne (annal. dt» sc. nat. 1829), und: über das 
Bassin von l'Aude (Journal de Geologie Juiy, 1830); — 
Elle de Beaumont: über die Geognosie von Martig- 
iiy im Dep. des Bauches de Blume (Mem. de la Soc. 
Linneenne de Normandie III.'), über die Geognosie der 
Balkarischen Inseln (annal. des sc. nat. 1827), über 
die Straten mit, Pelrefacten in der Tamntaise, und am 
Col de Chartmat (cit. Joe 1828);— M. J. Garnier: 
über die Gebilde in bas Boulonai* (annal. des mines 
1824); — Holtet: descripiion geognoslique du bat Bou- 
lonais 1828; — Tissier: Geognosie des Dep. du Bho- 
ne (annal. des sc. not. 1827); -^ Guemard: Geologie- 
du Dep. des haute» Alpes et de tlsere 1830; — Fe- 
lix Dujardin: Geognosie der Touraine (annal. de» 
sc. not. 1828, und ausführlicher in den Mint, de la Soc. 
geologique de France II. 1837); — Marcel de Ser- 
r es: über die Höhlen und Knochenbreccien im südlichen 
Frankreich (annal. de» sc nat. 1825 u. 1826), Beobach- 
tungen über die Gegend von la Crau (Mem. du Mu- 
seum de Pari* 1828), über die tertiairen Gebilde im 
südlichen Frankreich (annal- des sc. nat. 1828, 1829, 
1830); Gdognosiedes Terrain* tertiairen 1829; — Des- 
noyer: über die Jüngern tertiairen Straten im südlichen 
Frankreich und die nicht gleichzeitige Ausfüllung der 
tertiaireoJiassins (annal. des sc. #<xM829) ; — Chan- 
bart (mit Baygnac): Geologie du. Ddp. de Lot et 
Garanne 1830; — Jouannet: über die tertiairen Stra- 
ten der Gh-onäe (M4m. de la See. Linneenne de Bor- 
deaux 1830 and 1831); — Cressac: über das Bassin 



254 

zwischen JJmmuhi und Vende'e (annal. desmine* 1830); 

— Hebonl: Geologie de la Periode quulernaire 1833; 

— Archiae: über die Kreidefornjation im südwestli- 
chen Frankreich (Mem. de la Soe. geolog. de Frottee 
II. 1835); — Pissis: über die stratifiarten Formatio- 
nen in der südlichen Anvergne (eU. loc. III. 1838);- — 
F. Dujardin: über die Erdschichten der Turaine (cit. 
loc. II. 1837); — H. Fournel: Etüde des altes houil- 
lerx et metalliferes du Bocagc vendeen 1836, mit 'einem 
Atlas. 

Die vulkanischen Gebilde erwähnen besonders: P. 
F. Lacoste: Observation* sur le» volcans (FAuvergnc 
1802, Lettre» geotogiquex sur les volcans ttAuvergne 
1805; — d'Anbuisson de Voissins: Mein, sur le* 
Basaltes (im Journal de Physigue 1819, aber schon 
1804 verfasst); — L. v. Buch: Beschreibung der Au- 
' vergne, in dessen Beobachtungen auf Reisen II. 1809; 

— Faujas de St. Fond: über die alten Vulkane von 
Beaulieu (M4m. du Museum de Paris 1806); — Ra- 
mond de Carbonnieres: Theorie des volcans äAu~- 
vergne 18G3; — Conte de Lazaire: sur le Puy de 
Chopine 1808, und: über den Boden der Anvergne (Jour- 
nal des mines 1808); -— Vital Bertrand: Essai sur 
Fhisloire naturelle de-Puy 1811; — L. Cordier: über 
die kieslichen Breccien am Moni tfor (annal. des mi- 
nes 1819, wo sie- als Alaunstein erkannt werden), und -. 
über die Alannminen daselbst (eil. loc. 1826); — Ber- 
trand Roux: Description geognostique des environs 
de Puy en Velay 1823. und: sur les ossemens fossiles 
de St. Privat tfAHler et le terrain basalliaue 1830; — - 
J. Steininger: die erloschenen Vulkane in Süd-Frank- 
reich 1823; — Ch. Danbeny: Description of- acute 
and ext'met Volcanos 1826; — Marcel' de Serres: 
über die erloschenen Vulkane im sudlichen Frankreich 
(Mtm. du Museum de Paris 1828); — A. Bravard: 
Monographie de la Montagne de Parier 1828; — H. 
Lecoq: Lithologie der Anvergne (Journal des mines 
1806), übtr die Puys feldspathique» (anndles scicnt. de 



2** 

TAursrgne 1829), Aber den Puy de Gravenoire und das' 
Bassin fon Menat (cit. loc. 1828 und 1829) auch ge- 
meinschaftlich mit Bouillet:' Vue» etcoupes des prin- 
cipale» formaüons du Dep. de Dome 1828, und: lüne- 
raire du D4p. de Puy de Dome 1831 mit Charten, auch: 
■sur la struclure du groupe de Moni Dores 1831 mit 5 
Tafeln; — Bouillet: Topographie nän&ralog. du Puy 
de Dome 1829, auch (mit Devece): Essai geologique 
sur le» environs d'Issoire 1827 mit 30 Tafeln, und: 
Mneraire de Clermont ä Aurillac 1832 ; — Th. Klein- 
schrod: geologische Uebersicht der Auvergne 1830; : — < 
Dufresnoy: über das Verhältnis» der tertiairen und 
vulkanischen Formationen in der Auvergne (annal. de* 
mine» 1830); — Peghoux: Promenade au Canlul 
1832; — Conte de Montlozier: te Mont dore, de 
la composHion, formation et de son angine 1834, und: 
du Cantal, du batalle et de» anciens rävolutions de la 
terre 1834; — Eiie de Beaumont: über die Gebirge 
von Cantal und Moni dores und deren Erhebungszeiten 
(annale» de.xmines 1833"); — Tournal: sur le» volcan» 
du eentre de la France et teur soultvement 1833; — 
Girardin: Contidc'ration» generale» »ur le» volcan» 
1833;.-- Amedee Burat: Descrlplion de» Terrain» 
valcanique» de la France central 1833; — NereeBou- 
bee: Promenade de Lyon ä Grenay 1833, und Prome- 
nade au Moni Dore 1833; — J. Fournier: Appercu 
sur les r&eoluüon» qui ont produit la configuralion actuet- 
le de Moni dores 1834. 

c) Das nördlich« Frankreich. 
J. Ph. Graffenhnner: Mineralogie ■ aliacienne 
1806, mit einer petrogr&phischen Charte der Vogesen; 
Coupe: geognostische Beschreibung der Umgegend von 
Paris (Journal de Physique 1806); — RoziereJ Be- 
schreibung des Ddp. haute Marne (Journal de» mine» 
1805);— Omalins d'Hallois: über die Schichtcn- 
folge im Dip. Hambre et Meuse (dt. loc. 1807) ; -*- Geo- 
goosie des, nördlichen Frankreich (cit. loc. 1808), und:' 
über die Formationen, die in der Gegend von Paris herr- 



sehen (eit. loe. 1816); — Brochln: Gfognosle des Hop. 
haute Garome (dt. loc. 1806); — Marcel de Ser- 
res: Geognosie des Dip. Hermiit (dt: loc. 1809); — 
Bigot de Morogues: Geognosie des Dep. Finisterre 
(elt. loc. 1809), und: sur- la Constitution geognosHaite ' 
^Orleans 1810i — J. A. Wolff: Matal <Tvn Charte 
geologiaue du l)ep. de PQurte et des ses envirens, 1809 
in 9 Blättern; — Girod Chnntr ans: über' den Oolit 
im D6p. Doubs {Journal de» mbte» 1889); — Bous- 
uel: Geognosie des Dep. Sambre et Meute (dt loc. 
1811); — AI. Brogniard: Essai sur la geograpkie 
vän4ralogique de Paris 1811 mit Charten, und: Geo- 
gnosie des Cotentin (Journal des mine» 1818); — L. 
Cordier: über das Steinsalz von Vie in Lothringen 

..(annale» des mine* 1819); — Timoleon Calmelet: 
über die Gegend von Buxweiler und Lobsan (eit. loe. 
1815); — Charbant: Geognosie von Lon» le Saunier 
(dt. loe. 1819 und 1826); — Hericard Ferrands über 
den Süsswasserkalk von Orleans (annal. de la 8oc 
d' Orleans 1819), und: über die Geognosie zwischen 
Fontainebleau und Chaleau London (annal. de» sc not. 
1826), auch: Coupe geognosüque'de Pari» ä Harn. 1838; 
*— Constant Prevost: Geologie des Falaises de la 

.Normandie 1824, und: über die geologische Bildung 
des Beckens der Seine (Bulletin de la Soc. phitomati- 
ove 1825 und 1826), auch: Coupe de» Terrains tertiai- 
res du Bassin de Paris 1888, ein grosses Blatt ; — J. 
N.Huot: Geognosie über einige Gegenden an der Seine 
(Mim. de la Soc. Linneenne de Normandie III), und; 
über die Muschelbank, bei' Grignon (annal. des sc. nat. 
1834); — Voltz: über die Gegend von Vic (Taschen- 
buch der Mineralogie 1828), ferner: Topographische Ue- 
bersicht der Mineralogie der beiden Rhein - Departe- 
ments 1828; — de Gargan: über die Geognosie von 
V'tc (annale» des mines 1821); — J. Steining«r: über 
das Steinsalzgebirge in Lothringen, mit Charten, (Zeit- 
schrift Hertha V. 1826); — Elie de Beauiqont: über 
die Formationen, die in den Vogesen zwischen der Kuh- , 



äs? 

lenformation und den Lias liegen (annal. des miner 1827 
und 1828); — Jlozet: Description geologique des Vos- 
geslSSA und 1834; — H. Hogard: Description du Sy- 
steme de» Vosges lS36,mit 12Tafeln; — Victor Senion: 
ttineraire geologigue dahs le Dep. de la Mosetle, du 
haut et bas Rltin, des Vosgesetc. 1831; — V. Simon: 
über die Oolitformation im Moseldepartement (Mem. de 
rAcad. de Siels 1833— 1835.) 

H. de la Beche: über die südliche Küste von Eng- 
land und die gegenüberliegende Küste von Frankreich 
(London geologic. Transaet. v. 3. 1822); — John Phil- 
lips: über die Geognosie von Harre (in den Anna/s of 
ph'üosoph. VII. 1830); — H. de Magneville: Geogno- 
sie des Dep. Calvados (Mem. de la Soc. de Calvados 1824 
und 1825); — Herault: über die Geognosie von Cal- 
vados (Annal. des mlnes 1824) und : Tableau des Ter- 
rains de Calvados 1832; — de Caamont: Carte geo- 
logique du Dep. Calvados 1828; und: sur la topogra- 
pliiejjeognostique de Calvados 1828 mit einem Atlas; — 
J. Desnoyer: über die Kreide und die tertiairen Bil- 
dungen in Cotentin (Annal. de la Soc. d'hist. nat. de Pa- 
ris II. 1825); — A. H. de Bonnard: geognostische 
Nachrichten von Burgund (Annal. de mines 1825); — 
Pejrier St. Price Geognosie du Dep. du Nord (An- 
nal. des mines 1826); — Graves: Atmuaire du Dep. 
de l'Oise und Cantons- Charten von Chaumont, Nan- 
thevil etc. erscheinen seit 1827; — Pouillon Bo- 
blaye: Geognosie der Bretagne (Mem.deVAcad.de 
Paris 1827) mit Charten, und: über die Juraformat, im 
nördlichen Frankreich (Annal. des sc. nat. 1829); Thir- 
ria: über die geognostischen Verhältnisse bei Soulnot 
(Annal. des mines 182h) und: über die Juraformat. im 
Dep. de haute Saonne (Mem. de la Soc. de Strasbourg 
I. 1830), auch: Statislique du Dep. de haute Saonne mit 
Charten 1833; — Ant. Passy: Description geolog, du 
Dep. de la Seine inferieure et de l'Eure mit Charten 
1832; — Elie de Beaumont: über die Verbreitung 
der untern tertiairen Gebilde im nördlichen Frankreich 



258 

(Mein, de la Soe. yeohg. de France. 1. 1833); Eng. Ro- 
bert: über den Kalk mit Muscheln von- Nantevil etc. 
(Annal. desmtne» 1830); — A. Riviere: elude» geolo- 
gique» falle» mix environ» de Quhnper etc. 1838 mit 
Charten; — Dufrenoy: über das Uebergangsgeb. im 
westlichen Frankreich (Annale» de» tntne» 1838); — ^ 
' P. B • v i n : Meni. geologique »ttr le ba»»in dTAnuen» 1886 
T. Belgien und Holland. 
L. de Mathi cu: über die geologischen Pfeifen zn 
Mastrich (Journal des tntne» 1813); — Clerc: Geogno- 
sie der Gegend von Mastrich (eil. loc. 1814); Bory de 
St. Vincent: Deteripl. de la Monlagne de 81. Pierre 
1819; — de la Joncaire: Geognosie von Anvers und . 
Antwerpen (Mim. de la Soc. d'hlst. not. de Pari» 1823)^ 
— Drapiez,: Coup d'oeil geologique sur le Halnaut 
1823; — V. Oeynhausen: über das Schiefergebirge 
in den Niederlanden und am Niederrheine (Zeitschrift 
Hertha II. 1825),' auch: über den Steinkohlenbergbau 
in den Niederlanden (Karstens Archiv X. 1825) und: 
über die Steinbrüche von Falkenberg bis nach Mastrich 
(dt. toc. XI. 1825); — A. Engelsbftch Lariviere: 
Essai geognostique sur le» environs de St. Petersberg 
1825; auch: Descripüon geologique du grand Ducke de 
Louxemböurß 1828, und: sur le» blocs erratiques" de 
rocke» primordiale» 1829; — . J. Steininger: Essai 
d'une descript'wn geognostique du grand Ducke deLou- 
xeiiibottrg 1828. mit einer Charte; — Villeneuve: über 
die belgische Kohlen form at. und den Kalkstein im Lie- 
genden derselben (annale» des sc. nat. 1829); — Oma-- 
lius d'Hallois: Memoire» pour servir ä la descri-, 
ption geölog. de Pays bas etc. 1828; — van Breda: 
über die Geognosie. von Durbuy in den Anlernten, 1829, 
holländisch geschrieben, mit 5 Tafeln; — Bozet: über 
einige Thcile der Ardennen und der Niederlande (atmal. 
de* sc- hat. 1830); A, H. Diimont: sur la Constitution 
geolog. äe la prorince de Liege 1832 -mit Charten; — 
P. F. Co'hchy: sur la Constitution geolog. de la pro- 
rince de Namur 1S33; — [Da-vieux: 'sur la cansti- 



lution geolog. de liege 1833, mit9 Tafeln; — Staring: 
de geologia patriae, Leyden 1833; — E. Bid&ut: de 
la houille dam la provinee de Namur 1837, mit Char- 
ten; — H. Galeotti: sur la Constitution geolog. de 
Brabant 1837 mit 6 Tafeln; — d'Archiac: aber das 
tertiaire Gebirge in Belgien, England und Frankreich 
(Jahrbuch der Mineralogie 1839). 

VI. CtroMbrlttonnlen. 
a> BitgUnd. 

lieber England im Allgemeinen lieferten geogno- 
stische Charten und Beschreibungen:. Wll. Smith: Tu- 
bulär view of the British strata 1790, geological Mopp. 
of England and Wal* 1810 — 1819, strata identified by 
organised remains 1817; — W. Phillips: Outline of 
the (reology of England and Wales 1816, mit einer klei- 
nen Uebersishtscharte ; — W. D. C'onybeare and W- 
Phillips: Outline of the (Jeology of England and Wa- 
les 1822, mit einer Charte; — G. B. Greensugh: geo- 
logical Mapp of England 1820 (ein grosses Uebersichts- 
blatt); — W. Buckland: ordre of superposltion of ' 
the strata of the brUtish Island 1818. 

Die einzelnen Localitaten behandelten: W. Siiiitlw 
separate geological county maps, seit 1794 mit Charten 
aber Yorksbire, Derbyshii-e, Nothjughainshire , Deron- 
shire etc.; — John Mawe: the Mineralogy of Derby- 
shire , teitli a Descriptton of the mines of England and 
Scottand 1802, und: Detcript. of Berbyshire 1815; — 
Arthur Aikin: Geologie von Nord Wales (Nichol- 
son^ philosoph. Journal I. 1811), und: über die Geo- 
logie rou Cader Idris (cU. loe. 1827); — P. J. Mar- 
tin: über das Kohleugebirge in Süd-Wales (philosoph. 
Tranmet. 1806); — G. Stew. Mackenzie: über die 
Kohlenformat, in Durham und die Ochin hüls (Mem. of 
the Wernerian Soc. 1. 1808); — Farey: über die Geo- 
gnosie-von Derbyshhe (geolog. Tratisact. I. 1811), und : 
über den pontefrack rock (annals of Phüosophy V. 
1823); — W. Watson: Detineatlon of Ute strata of 
Derbyshire 1811; -- J. Parkinson: über die jüngsten 
17» 



200 

FlÖtsstraten um London (geolog. Tranmcl. I. 1811); — 
J. Macculloch: Geognosie von Guersey am) den übri- 
gen CmhI- Inseln (dt. loc); — H. Holland: über das 
Steinsalz von Cbcshire (cit. loe.); — J. T. Berger: 
über die Geognosie von Devonshire, Hamtshire, Dorset- 
shire und der Insel Man (cit. loc. 1811 und 1814); — 
H. Englefield: Description of Ihe geologüal Phaeno- 
mena of Ute Isle of Wigld 1811; — Thora. Webstert 
über die Süsswasserformatiou der Insel Wight (geolog. 
Traniad. 1811), und: in Horden Cliff (dtlocVL 1822), 
über die Straten zwischen Kreide nnd Purbeck Urne 
(annalt of philotoph. IX. 1825), auch; über die Stra- 
ten von Hastings in Sussex (geolog. Tranmcl. II. 1827); 

— Leonhard Horner: Geognosie der Malier Berge 
.(geolog. Transact. 1811), die Salzquellen von Droitwich 

(dt. loc. 1814); Geognosie von Sommersetshire (cit. 
loc. 1816); — Th. Thomson: Geognosie von Com- 
wallis, Nörthnmberland, Durham und Cumbertand \an- 
nalt ofpliUöt. 1813, 1814, 1816); — Ii. Bakewell: 
Geognosie Von Northumberland und Durham (philotoph. 
Magazine. Febr. 1815); — Jos. Townsend: thecha- 
racter ofMotet estabtithed for veracity an an historian. 
1813 (wo das Englische Flotzgebirge beschrieben wird); 

— T. Allan: über das Uebergangsgeb. (annalt of 
philos. 1813 und 1814); — Prichard: über die altern 
Flötzformationen in England, und die Geognosie von 
Nord-Wallis (eil. loc IV. 1815);„— W. Phillips: 

'Geognosie der Mähern Berge '(cit. loc. I. 1821), und: 
der Gegend von Snodon (dt. loc IV. 1822); — J. Hail- 
stone: Geognosie von Cambridshire (geolog. Trantad. 
III. 1816); — N. J. Winch: Geognosie von Northum- 
berland und Durham (geolog. Trantad.- IV. 1817, und 
Tranmcl. of tlie Soc. of Northumberland 1. 1831), and . 
von Lindiffaru (annalt of philo». Dcl/r. 1822); — Grey 
Benn et: über die Basaltgänge in Northumberiand (geo- 
log. Trantad. 1817); — H. Gilby: über den magneda 
lime von Bristol (dt. loc), nnd über die Geognosie von 
Süd-Wallis (annalt of philos. 1817); — ' W. Bnck- 

. , .Google 



ttil 

Ittnd: ober die isolirten Gruppen von Grünstein etc. in 
Ciimberland (geolog. Tramact. IV. 181-7), auch: über 
ßrhebtiogsthälerund den ursprünglichen Zusammenhang 
der Becken London und Hampshire- (elf. loc. 1829) und: 
über die Gegend von Weimouth (eil. loc. 1835); — 
Otley: über die Formationen im See-Distrkte des 
nördlichen Englands (provineial Repository Oclbr. 1820); 

— Thom Wcaver: über die Plötzformationen (philo». 
Trantatt. 1821), und : Geognosie vdn. Glocestershire «■"* 
Sommerseths. (geolog. Tramact. 1824); — VF. D. Co- 
nybeare: Beschreibung des Bergzuges zwischen Daw- 
lish und Teignmouth (amtaUof philo». 1821), Jind: des 
südwestlichen Kohles - Districtes in England {geolog. 
Transact. 1822); — Job. Jos. Conybeare: über die, 
Geognosie von Devon und Cornwali (annale of philo*. 
T. IL 1821); — Trevelian: Geognosie der Küste von 
Northumberland (Mem. of the Wemerian Soc, IV. 1821); 

— G B. Sowerby: Geognosie von Headen /«//auf 
der Ins*! Wighi (annal. of philo». Sptbr. 1821); ■— A. 
Sedgwick: über die alten Formationen iuDevonshW 
und Cornwali (Trantact. of the Cambridge philo». Soc. ' 

I. 1821), aber die Trapp Dykes in Durham (eil. loc. 

II. 1822), über die Geognosie der Insel Wight (annal» ' 
of philo», III. 1822.), Aber die Alluvial- und Diluvial- 
straten (dt. loc. 1825), über die Küste von Yorkshire 
(dt. loc. 1826), über den mugnesia Urne (geolog. Tran- 
sact. 1826), über die Cumbriam niotmtain* (JZdinb. 
geolog. Magax. t 1832 und geolog. Trantact. IV. 1835), 
über die Luke mountainx in Nord -England (phitotoph. 
Maijn%. 1831), über dos KoHengebirge zwischen Pc- 
nigent und Kirby Stephan £5*0/03. Transnet. IV. 1835), 
über den nete red sandstone (cit.loe. 1837),-— West- 
garth Forster: of the slrata from Neweatlle vpon 
Tymes to Vross Pell in Cumberland, also table» of Ute 
gtrata in YorUttäre , Derbythire etc. 2. EdU. 1822; — 
J. Sutcliffe: geologicat eetay* of the »Irala Ute Cool- 
ficld* of Avon 1822; — J. S. Henslow: Geognosie 
der Insel Anglesea mit Charten (Tranmd. of the Canb- • 

L .„ze^v Google 



bridge philo». Soe. 1. 18*229; Gideon Mantel: Geolo- 
gy of Stttxex 1822, über den Kalkstein von Tilgate 
(geoloy. Transact. 1825.), über die Geognosie von Sns- 
sex GJameson's Md'mb. philo». Journal 1825), ///u- 
«tratiom of the Geology of Sutsex 1827, Geology of 
the South Eait of England 1683, mit Charten; — H. 
de la Beche: aber die südliche Küste von England 
(geolog. Traniact. 1822), Sectiom and Vieu>» Ulustra- 
live» of geological phaenomena 1830, mit 40 Tafeln, über 
die Geognosie von Devonshire (geolog. Tratuaet. 1830), 
Report on the Geology of Cornwall, Devon and Som- 
merset 1839, mit vielen Tafeln; — Warburton: über 
den Basgotsand (geolog. Tranxact. 1822),- P. Moyle: 
über die Granitgänge in Cornwall (tamalt of philo». 
Aug. 1823}; — G. Young und Bird: geological Sur- 
vey of Yerkthire cotut 1822 und 1831, 2te Aasgäbe 
1834 mit 18 Platten; John Hawkins: über. Cornwall 
und die dasigen Zinngange (Tramact. of the geolog. 
Soe. of Cornwall 1822 und 1825); — J. Rogers, P. 
ßasleigh, J. Carne und J. Forbes: über die Geo- 
gnosie von Cornwall (cit. locj und iL S. Boase; über 
denselben Gegenstand (cit, toc. 1828.). and: Contributionx 
totpard» a knoteledge of the' Geology of Cornwall 1832; 

— R. Taylor: über den Crag in Norfolk (geolog. Trans- 
act. 1824), die Kalkberge bei Hanstanton (philo». Ma- 
gm. 1823), und: on the Geology of Norfolk 1827; — J. 
W. Bobberts: geological Observation» on the eaMern 
Waüeyt of Norfolk 1827/ — H. Witham: über den 
Trapp in York nnd Durham (Mem* of the Wemerian 
Soe. 18269, auch: über den rothen Sandstein von üer- 
wickshire (Tranxact. of the Soe. of Northumberland I. 
16319,* — & Overton: Deticripüon of the JDgke» of 
South Wale» 1825,* — Elle de Beaumont: über die 
Geognosie von ComberUnd nnd Berbyshire (annale» 
de» m'met 18269,' — 'W. VernaMes Vernon: Geo- 
gnosie der Gegend von Cave (annah of philo», 18269; 

— Ch. Lyell: über den plastischen Thon von Hamp- 
shire (geolog. Tranmet. 1824); — J. Yates: Geognosie 



, ÜÜ3 

vom nördlichen Wales («'• JöcJ; — R- J. MurcMson: 

über die Geognosic von Sussex (geolog. Transact. 1827), 
über den- magnesia Urne (cit. loc. 1830), über die Ab- 
theilungen des Schiefergebirges (cit. loc. 1833), fcrt'ö- 
logy of the Ifclghbourltoud of Clteitenham 1834, Geo- 
logy of dlie Counties of Salop etc. 1833.; mit' vielen . 
Charten und Durchschnitten, über den, old red sandslo- 
ne (geolog. Tratuact. 1835), über den new red (cit. toej, * 
Ute SUurian Systeme of Rocks 1836 mit vielen Charten 
und Durchschnitten; — W. Answorth: über die Mal- 
vern Berge (Jameson's philo». Journal 1827); T. J. 
Martin; geologkal Memoir of weitem Sussex 1828, 
mit Tafeln; — , J. Phillips; Geognosie des Pickering- 
thales (annal. of philos. III. 1828),- Illustration» of the 
(ieology of:Yoiüxhire 1829 mit, 14 Tafeln, das lieber-, 
gangsgeb- von Cumberland und Westmoreland (geolog. 
Transact. 1830); über die untere, oder Ganister Kohlen- 
reihe (Edinb. philos. Magaa. 1832);.— W. Hut ton: 
über den neu? red s/mdsione in Durhftin (Mem. of Ute 
naL löst. Soc.of Norlhumberland 1830, und philos. J}Ia- 
ga%. 1830), on the stratiform Basalte associated mlh lh& 
carboniferous formation on Ute north of England 1832;: — 
Nelson: Geognosie der Insel Gersey (quaterly Jour- 
nal of Science 1829); — IS, Wood:. Geognosie von 
Nortbumberland und Cumberland (Transact. of the See. 
of Northumberland I. 1831), and: das, Steinlwhlenge- 
birge von Newcastle'Ccif. foc.)> — r W. Peile: über die 
Trapngänge in dem Steiukohleiigebirge von Wjtehaven 
(cit. foc.);-~ Stuart Menteath,: Geognosie der Schno- 
don Berge (Mem. of. the Wernerian Soc. VI. 1831); *— 
jHennan: Accouth of the Iämerocks ofPlymotüh 1823, 
und : Geognosie der Gegend von l'Jymoutli (Transact. 
of the philos. Soc. of ' Ptyinouih £ .\#$0; ■'■— Pridaux, 
über denselben Gegenstand (cit. Joe,) ; — W. Londs- 
dale: über die Kreide von Bath (geolog. Transact. 
1832), und: über die OolitformatioQ von Glocestcr (cit. 
loc.~); — Dnndas Thomson; über die Geognosie der 
Gegend von Berwickshire (Mqgam. ofnat. hist. of Loa- 



äon, Sptbr. 1882); — Sara. Wordward; Outline of 
the Geologg of Norfolk 1831 mit Charten; — Ch. Caar- 
leswortb: über den Crag {Land, and Edlnb. philo», 
Maga%. 1835); — C. B. Hose: Geologie -von West- 
Norfolk (cit. loe. VII. 1835). Ueber die Ablagerungen 
von Besten jetzo lebender Conchylien auf hohen Punk- 
ten in England schrieben: W. J. Hamilton (cit. loc. 
1835); P. Grey Egerton (cit. loc IX. 1836), Trim- 
mer Cd*. IM. VII. 1835); Strickland (cit. loc. VI. 
1835); J. Scouler (dt. loc. X. 1837). 

b) Schottland. 

Hob. Jamesen: Outline of Mineralogy of Ihe 
Shetland Inlands and of Island ofArram 1798, Outti- 
ne of Ihe Mineralogy of Ihe Scotish I»le» 1800, Mine- 
ralogical Detcrlption of Scotland (804, aber, das Lo- 
thian-Gebirge (Mem. of ihe Wernerlan Soc. II. 1811), 
über die Gesteine in Caithness (eil. loc. III.'), Geologie 
von Galloway (ßt. loc. IV. 1825), Geologicat Travel» 
trough Scotland 1820; — Th. Garnet: öbtervations 
of a tour trough the Htglands and pari of the Wettern 
Island» 1800, mit 52 Tafeln; — W. Richardson: aber 
die Basaltgange am Riesendamme ( Transaet. of the 
IrishAcad. IX. 1803); — John Flemmlng: Geogno- 
sie von Pap« Stour (Mem. of the Wernerian Soc. I. 
1808), von St. Andrews in Peife (cit loc. II. 1811), von 
Cork (cit. loc 1817), aber eine Ablagerung von Con- 
chylien an der Bank of the forth (annal. of philo». IV. 
1814); — Orgilby: über den Grünstein von Fasney 
(Mem. of Ihe Wernerian Soc. I. 1808); — Imrie: 
Geognosie rom südlichen Steriingshire (cit. loc.) ; — 
Macknight: über die Hochlands -Districte in Schott- 
land (eil. loc. I. 1808, II. 1811, ///. 1817); — Grier- 
son: über die Geogriosie von Galloway (eil. loc. und 
annal» of philo». 1814), und: über den Riescndamni, 
(annal» of philo». JX. 1817); — Jam. Hall: überGra- 
nilgange (Bdtnb. philo». Trantacl. 1812); ~ Webb 
Seymour: über das Thal Glentilt (cit. loc. 1815); — 
Her g er: über das südliche Schottland (geotog. Tranmet. 



III. 1816, mit einer Charte); — Kob. Bald: Aber die 
Kohlenfelder in ClackmanasMre (ßtem. of the Werne- 
rian Soc. 1817) und bei Daikeith in Midi Lothian 
CEdinb. philo». Journal Octbr. 1827); — J. Maccnl- 
locb: Beschreibung von Gleh Tilt und der Insel Sky 
(geological Transact. III. 1816), Detctiptum of the 
Western Islands of Scotland 1819, mit Charten und 
Profilen; — Amie Bon£: Essai geologique sur VEcos- 
te 1820, mit Charten nnd Profilen. 

L. A. Necker de Sanssnre: Voyages enEcos- 
ae et oux Isles Hebrldes 1821 , und : Uebersicht der 
Geognosie Schotttands (im mineralogischen Taschen- 
buche r.'J. 1825); -<■ B. J. Hibbert: ÜeseripÜon of 
the Shellond Islands 1822, mit Charten; — G. N, 
Wright: Guide to the Gkatts Causeway, containing 
an accounth of the geological struclure of basaUic stra- 
liftcaüom 1823; — A. Blackadder: über den District 
Forth (Mein, ofthe Wernerian Soc. 1825); — Vetsch: 
Charte der Insel Fonlft; — Ch. Lyell: aber die Graf- 
schaft Forfor CEdinb. Journal of 8c. 1825 und geolo- 
gical Transact. 1827); — W. Anderson: aber den 
Great Glen (Mem. of the Wernerian Soc. IV. 1821); 
■ — R, J. Mure bis on: über den Kohlendistrict von Brora 
Cgeolog. Transact. 1827); — A. Sedgwlck: über die 
Flötzstraten in Schottland (eittoc. 1829); — v. Oeyn- 
hausen: Beschreibung der Inseln Sky, Egg, Arran, 
etc. (Karsten'» Archiv 1830) ; — J. Brice: Geogne- 
sie der' Grafschaft Antrin CEdinb- philo*. Mag. 1832 
nnd Mem. of the geotog. Soc. of London V. 1837); -+■ 
B. Griffith: über Syenit - Gänge (c#. loc.}; — J. 
• Smith: über die Aendernng in den relativen Höhen 
von Meer nnd Land in Schottland (Tjmd. Edinb. phit. 
Magaz. X. 1837); — H, Cwnnigham: Geology ofthe 
Lothian* 1838, mit vielen Kupfern; — Ch. Maclaren: 
Geotogy ofFife and Ute Lotltiam 1838, mit vielen Char- 
gen und Kupfern; — M. Cullech: geological map of 
Scotland, 4 grosse Blätter mit einem Bande Text 



Jigilizedby GoOgle 



266 

c) Irland* .... 
W. Stephens: an the Mineralogy of Ute Vici- 
mty af Dublin 1812; — Berger: über das nordwest- 
liche Irland (geolog. Trantact. III. 1816 mit Charten); 

— Macdonald: aber das Mourne- Gebirge feit. loc. 
IV. 1818); Tb, Weaver: Geologie des östlichen Ir- 
land feit. loc. V. 1819 und V. 1837); — C. L. Gie- 
secke: geognostische Nachrichten von Irland (annalt 
ofptülot. 1826); — Griffith: Geqtogy and tmning re- 
port of Ihe Lehuter cool Vi.striä 1814, und : geological 
Survey of the Connaught and Batly cattie Cool field 
182«; — F. Knight: Geologie von Ems in der Graf- 
schaft Mayo (Journal of the geolog. Soc. of Dublin f.); 

— Verschoyle: über die Geologie der Kordkäste von . 
England (Trantact. of the geol. Soc. of London V. 

. 1837). — 

TU. Spanien, Portugal and die benaehnarte» In- 
seln. (Die Pjrenäoit sind meist achon, bei Frank- 
reich erwähnt.) t . ". 

Fr. Link: geologische Bemerkungen auf einer 
Heise durch das südwestliche Europa, besonders Por- 
tugal 1801; — G. B. Gre.ea.ogh: Geologie von Ma- 
dera (geolog. Trantact I. 1811); — L. v. Eschwe- 
ge: geognostische Nachrichten ober Portugal fv.Moll's 
neue Jahrbücher I. 1809 ond IV. 1816); — Baird: 
Geoghosie von Gibraltar {Kdinb. philo*. Journal 1822); 

— L. v. Bach: Beschrabung der Canarischen Inseln 
1825, mit Charten; — E'Iie de Beaumont: Geogno- 
sie der Balearisehen Inseln (antuU. de» »c. not. 1827); 

— Tändelt: über die erloschenen Vulkane der Gegend 
von Lissabon ( Abhandlungen der. LUsaboner Akade- 
mie L); — Cß. Bordin: Geognoste ■ der .Gegend von 
Madrid (Gaseta de Bayomne. May 1830); — J, Bur- 
kart: geognostische Beobachtungen auf einer Reise 
nach der Nevada (Karsten's Archiv 1826); — L. 
Hausmann: Umrisse der.Nator 1831 fentbält viel Geo- 
gnostisches über Spanien); — v. Eschwege: Geo-' 
gnosie der Gegend von Porto (.Karsten's Archiv VI. 



867 , 

18333; — E- Cook: Sketehesht Spain Cgieht ein» all- 
gemeine Ueberstcht der Geognosie von Spanien;); — 
A.de laMarmor*: obseneations geoiogiqves sur le deux 
Isles Boleares Mallorca et Minoren 1834; — Ezquer- 
ra de! Bajo: Geognosie der Gegend von Todela und 
des Beckens vom Duero (Jahrbuch der Mineralog. 1836 
und 18363; — Silvertrop: über die tertiaire Forma- 
tion der Provinz Granada und Morzia (Kdinb. philo*. 
Journal 1833 and 18343 und: Setena geognostka dela 
Provuteia de Asturias 1838; — G. Schulet Deseri- • 
ption geognotlica del Reino de GaUcia 1835, nütChar- 
ten; — Bold: Description of the Axores 1635; — Varr 
gas Bedemar: Resumo de Observacoes geologicas feh- 
tns em uma viagein as da Madeira, Porto Santo e 
Axores 1837. 

Till. jDäucmarK , JVorwegen , Schweden und 
Island. 

a) Islimd nnd die Ferro e - Inseln. 

G. St Mackenziel Travels hx the Island of 
Iceland 1802; — W. J. Hooker: Journal of a iour 
bi Iceland 1800, 2. Edit. 1823; — Graf Vargas Be- 
demar: aber die vulkanischen Prodacte von Island 
1817, -in dänischer Sprache, -nnd: über den Opal der 
Ferroe-Inseln (.Tftschcnb. der Mineralog. 16223; — «I£- 
Henderson: Island, er the Journal of a Residente 
in that Island 1818; — G. (iurlieb: Island rücksicht- 
lich seiner Vulkane dargestellt 1819; — X. Glieinann: 
geognostische Beschreibung von Island 1824; — G. 
Forchhammer: Geognosie der Ferrae.- Inseln (Karr 
sten's Archiv 18303; — C Krug von Nidda: gee? 
, gaoatisehe Darstellung der Insel .Island, mit (Charten 
(cnVJoc. 1834). 

- b) Dänemark. ', 

' 1f . Aagard: Beserivelse over Tormag Lehn ei 
B'tdrag tu kundskab om Slestoig 1816; — Graf Var- 
gas Bedemar: die Insel Bornholm in geognosüseher 
Hinsicht 1810, nnd: Beschreibung der Insel Bornhoun 

»; Cookie 



369 

und der Kreideformation saf Faxos, Neres- und Möns- 
klint (Tascbenb. der Mineralog. 182(1);.— G. Garlieb: 
Geognosie von Bornholm 1619 (dänisch verfasst, und 
in den neuen Schriften der mineralogischen Sorietäi zu 
Jena I. 1823); — C. Oerstedt nnd L. Esmarch: 
Bereitung om en Vndersögclse over Bornholnu Mine- 
rairige 1820, mit Charten;" — G. Forchhammer: Geo- 
gnosie von Schonen nnd Bornholm (in den Verhandlun- 
gen der Berliner naturfo rächenden Gesellschaft 1. 1819), 
Geognosie von Dänemark {Tidskrift for Nalurvidms- 
kar. I. 1822), über die Geognosie von Sjelland nnd Na- 
boome (in den Schrillen der Copenhagener Academie 
v. J. 1825), ober die Kreideformat, in Dänemark {Edmb. 
Journal 1828, und Zeitschrift für Mineralogie 1829) über 
die Insel Sylt (Schriften der Coppenhagener Academie 
nnd Journal de Geologie III. 1831), auch : Danmarks 
geognottake Fohold etc. 1835 mit einer Charte, und; 
über Niveau- Veränderungen, die in der geschichtlichen 
Zeit in Dänemark statt fanden (_Lond. and Edinb. phit. 
Maga%. IX. 1837);— C. Pingel: flder Dilnvinm nnd 
Alluvium Im nördlichen Jütland (Schriften der Coppen- 
hagener Academie 1828); — J. Horneman Bred,s- 
dorf: Geognosie von Jütland (Thtskrift for Nalunsi- 
dentkaberne 1822); Ch. Lyell: über die Kreide in Dä- 
nemark {Land. Edmb. phüos. Maga%. VIII. 1836); — 
Beck: ober die Geologie von Dänemark (cit. loc.~). 
c) Schweden und Norwegen. 
W. Hislnger: Sämling til en Mmerographieofver 
Sueringe, 1790, mit Charten, 2te Aufl. 1808, übersetzt 
ins Deutsche von Blöde 1819 dessen: Beschreibung 
einzelner Provinzen als Oeland, Dalarne und mehrerer, 
in den Schriften der Stockholmer Academie 1797, 1798, 
1802, 1825, 1826, systematische Aufstellung der Schwe- 
dischen Gebirgsarten [Afhandüngar in Fysick och Mi- 
neralogie 1. 1806), Anteknlngar l Physik och Geognosie 
wider Retor Uli Sverige och Norrige I. 1819, II. 1820, 
III. 1823, IV. 1828, V. 1831, VI. 1834, (enthält eine 
ausführliche Geognosie von Schweden mit Charten), über 



269 

den Kalkstein ron Homlinaes (Schriften der Stockhol- 
mer Academie 1825), Geognosie von Gothland (cit. loc. 
1826, wo der aasige Kalk der Juraformation beigezählt , 
wird), und : EsquiSse d'un Tableau des petrificaiion* 
de In Suede, zweite Auflage 1831, mit einem Abrisse 
der Geognosie von Schweden; — E. Th, Sehweden- 
stierna: Samünger i Berg* VeUenskapen 1806—1811, 
nnd: 7a/ orn Svenska Jernhardteringar i aldre och 
nyare lider 1810; — S. G. Hermeline.- M'meralhi- 
sloria öfter Lappmarken och Vesterbolten 1804 and 
mehrere petrographische SpeciaJeharten ron Nericke nnd 
andern Provinzen; — G. Wahlenberg-: Beskrifnmg 
of ferner Lappmarken 1804, on Svenska Jordens Büd- 
n'mg 1818, Anmaerkhtger on Oeland 1829; — P. J. 
Hjehn: Minerographlske anteckinger am Porphyrber- 
gen i iülfdais Socken och öfter Baiarne 1805. 

L. v. Buch; Heise durch Norwegen und Lapp- 
land 1816 [ioil schöner Beobachtungen, wo auch die — 
schon in Playfair's Illustration of the HuOonian^ 
Theorie 1802 im allgemeinen angedeutete -Ansicht ron 
der atlmäJigen Erhebung gewisser Kostendistricte dar- 
gelegt" wird) ; — F. L. Hausmann: Reise dnreh Scan- 
dinavien, 1811 — 1818; — Th. Thomson: Travels m 
■Schweden 1813; — Graf Vargas Bedemar: Reise 
durch den hohen Norden, Schweden, Norwegen und 
Lappland 1819; — Jens Esmark: Geognosie der Ge- 
birge von Kongsberg QSkandinavlsk Museum 1. 1806), 
über den Norit als eigene Gebirgsart (Mdgax. forNa- 
. tweidenskab. 1823),- — Reise ron Christiania nach 
Droutheim 1829, mit Profilen; — G. Forchhammex: 
die UebergangsCormadon in Schweden (annals of phi- 
lo». VII 1823); — C. Fr. Naumann: Beitrage zur 
Kenntniss ron Norwegen 1824 (wo die Vnlkanität der 
Porphyre und Granite beachtet ist), und: geognostische 
Notizen aber Skandinavien (Schrillen der mineralogi- 
schen Gesellschaft in Dresden II. 1826); — W. Keil- 
hau: Geognosie der nordischen Gebirgsmassen nnd de- 
ren erste Suite QMaga*. for Naturvldenskab I. 1823), 



270 

über die «weite Suite der Scandiaavischen Formationen 
(in der Isis von Oken 1824),. Darstellung der Ueber- 
gangsfonnation in Norwegen (Poggendorf's Anna" 
len der Physik 1825), über Contactbildungen und des- 
falsige Umbildungen (cit. loc. 1828), Theorie des Gra- 
nites etc. (in Nyt Maga%. for Naturvidensk. ,V, 1836); 
über die Bildung des Granites so wie der andern kri- 
stallinischen, massigen und' geschichteten Gebirgsarten 
(in Karsten'» Archiv 1837, eine sehr wichtige Ar- 
beit, wo die kristallischen Gesteine betrachtet werden 
als entstanden durch Umbildung der geschichteten), und ; 
Christiani&'s Uebergangs - Territorium (in der Gaea ' 
Norvegica I. 1838, wo die Umbildung« -Theorie aus- 
führlich erörtert wird), und : Reite i ott og Veal Fm- 
marken 1831; — - S S. Nilson: Petrificata Sueeana 1827, 
und: über die Kohlen -Ablagerungen in Schonen und 
dem südlichen Schweden (Koinigl. Velentv.Akad. Bandl. 
1833 und 1824);— H. Cfa. Ström: Geognosie der 
Gegend von NordenfieM ja Norwegen (Mägm. for Na- 
turviderukab. 1826); — AI. Brogniard: über die um- 
hergestrenten Felsblocke (annale» de» sc. nat. X1L 1828, 
wo deren Abstammung aus Schweden naher verfolgt 
wird); — v - Hisinge.r: geognostische Charte von 
Schweden und Erklärung dazu 1834; Ch'. Lyell: über 
die allmähge Hebung des Landes in einigen Theileo 
von Schweden QphUos. Transaet. 1. 1835), welchen Ge- 
genstand auch behandelten: Keilhau (Magax. for Na- 
turridemkab. und in James, philo». Journal XX. 1836) 
und Nilson: (in Poggendorf's Annalen 42 v. J. 
1838); — Pingel: über die Senkung der Westküste 
von Grönland ,(in Land, and Edinb. philo». Magm. 
VIII. 1836). 
IX. Was Russische Beleb nnd der Freistaat 
Hralutu. 
a) Polen und Krakaii. . .. 

St. Staszic: Geognosie der Karpatben und der 
andern Gebirge Polens, mit Charten, . 1805 (in polnischer 
Sprache verfasst), und: Uebersicht der Gebirge in Po- 



371 

len (Journal de Ftiyslque 1807); — Bredezky: Ober 
die Gesteine um Kraknu 0» v\ Moll's Ephemeriden I, 
1805); — G.G. Pusch: geognostisehe Skizze der Ge- 
birge in Polen nnd der KarpathenXKarsten's Archiv 
IT. 1830), geognostisehe Beschreibung von Polen und 
den übrigen nordkarpathlschen Ländern, mit Charten. I. 
1833 (schon 1828 vertagst), II. 1837, und Nachträge 
dazu in Karstens Archiv 1830; — Ad. Schnei- 
der: über die Gebirgsbildungen nm nördlichen Abbange 
des Sandomirer Gebirges (Karsten'« Archiv 1829), 
iind: geognostisehe Bemerkungen auf einer Reise von 
Warschan ilnrch LHhauen, Wolhynien nnd Podolien 
(cit. Joe. 1834); — W. G. £. Becker: über das Flötz- 
gebirge im südlichen Polen 1830; — G. Blöde: Be- 
schreibung des Uebergangsgebirges in Polen 1830, mit 
einer geognestischen Charte. 

b) Das übrige RnssUnd. 

- Graf Alex. Razoumowsky: Coup d'oeil geo- 
gnostlgue «ur le Nord de l'Europe et partieulierement 
de la Russie'lSW, 2te Auflage 1820; — W. Strang- 
ways: Strata des envirom de St. Petershourg en 
ordre de jiosition geohgique 1819, (auch abgedruckt in 
r. Mo'll's neuen Jahrbüchern V. 1824), Versuch einer 
Geognosie von llasshtnd (Land, geologlcal Tram/cd. I. 
1822) mit der ersten .geognostisch Uluminlrten Charte 
von Hussland; Nachträge und specielle Charten -einzel- 
ner Gegenden gab der Verfasser cit. loc. V.; — M. v. 
Engelhard (gemeinschaftlich mit Parrot); Reise in 
die Krimm und den Kaukasus 1815, ferner: Darstellun- 
gen aus dem Felsgebäude Rasslands, erste Lieferung: 
geognostisehe Umrisse voriFinnland 1820, mit einer schö- 
nen geognostischen Charte und Profilen, auch: über die 
Lagerstadte des Goldes und Platins am Ural 1828, und: 
Umrisse der Felsstrnetur inEsthland und Liefland (Kar- 
Ktcn's Archiv" 1830); — Nordenskiold: Btdrag of 
Finnlands M'meruUe$ ock Geognosie 1820; J. Menge: 
briefliche Nachrichten ober die Geognosie Russlands 
(Zeitschrift fiir Mineralogie 1826); — EngeUbach - 

l- nzedc Google 



272 

de la Riviere: Beschreibung der Umgegend von Pe- 
tersburg 1825, mit Charten; — H. Hess: geognostische 
Beobachtungen Huf einer Reise von Irkutzk über JYert- 
schinsk nachKiaehta (Zeitschrift für Mineralogie 1827); 
— Th. Kupfer: geognostisches Gemahlde vom Ural 
(annal de» »c. nat. Dcbr. 1629); — Ch. Pander: Bei- 
trage zur Geognosie des Russischen Reiches 1830; — 
E. H offmann: geognostische Beobachtungen auf einer 
Reise um die Welt (Karsten'» Archiv 1830) und: 
(.in Verbindung mit Helmersen): Untersuchung des 
süduralischen Gebirges, 1831, mit Charten und Profilen 
(wo die altern Beobachtungen über die tiefe Lage- des 
Caspischen Meeres bestätiget werden);" — G.G. P tisch: 
über die Formationen inpodolien und dem südlichen Russ- 
land {Journal de Geologie IL 1630); — E. Eich wald: 
geognostische Bemerkungen über Litthauen, Wollhynien 
und Podolien (Karsten's Archiv II. 1830), geognosti- 
sche Bemerkungen über die Umgegend des caspischen 
Meeres (dt. loc.~), und : Naturhistorische Skizze von Lit- 
thauen und Podolien 1830 (ein eigenes Werk); — A. 
Schneider; geognostische Bemerkungen über Litthauen, 
Wollhynien und Podolien, so wie die Gebirgsbildungen der 
Karpathen bei Skole (Karsten's Archiv VIII. 1834); 
— Ä. Ermann: geognostische Bemerkungen auf einer 
Reise von Moskau über den Ural bis an die Ufer der 
Lena (Karsten's Archiv 1830), Resume seiner geo- 
gnostischen Forschungen im nördlichen Asien (in Berg- 
haus Annalen der Erd- und Völkerkunde, Aug. 1832, 
wo 6 Erhebungssysteme nachzuweisen gesucht wer- 
den), nnd: Reise um die Erde, durch Nordasien etc. 
1833, mit geognostischen Profilen; — AI. v. Humbold: 
Fragmens de Geologie et de Cliniatoloyie Axialique 1831 
(wo unter andern mehrere unbekannt gewesene vulka- 
nische Districte nachgewiesen werden und die tiefe 
Einsenknng des Caspischen Meeres hervorgehoben ist); 
Fr. du Bois de Montperreux; geognostische Be- 
merkungen Über LiMlmuen (Karsten's Archiv 1830), 
geognostische Bemerkungen über, die Lander am Kauka- 

L ::-,,,,G00y-IC 



273 

sus (cit. loc. 1834), und: über die Geologie am Kaukasus 
und in der Crimm (Bulletin de ,la Hoc. geolog.de France 
1837, Pag. 371); — Fr. Parröt: Beise anm Ararat 
1834; — A. Posteis; über die Vulkane von Kamtschat- 
ka (Mem, de l'Academie de .Peter »bourg 1833.); — f.- 
Humbold, Ehrenberg und Rose: Heise nach dem 
Ural bis zur chinesischen Grenze 1S35; — Kutorga: Bei- 
träge zur Gcoguosie und Paläontologie Dorpat's 1835 ; — 
Vernevil; Geognosie der Crimm (Bulletin de la Soc. 
geolog. de France 1837, Pag. 189); — v. Baer: Geo-r 
gnosie von Nowaia Zemlia (Bulletin de l'Acad, de 8t. 
Petersbourg III. 1837); — G. Fischer von Watd- 
heim: Oryctograpfiie du gouternement de Moscou 1837. 
Das in russischer Sprache verfasste Bergwerks Jour- 
nal, welches seit 1826 in Petersburg erscheint, enthält 
.auch viele geognostische Local - Beschreibungen, wie 
von Eickfeld: über die Lignite in Bessarabien (eil. 
loc. 1826); — Anossof: über den Ural (1826); — 
Tchaikofsky: über die Gegend von Nowgorod (1826) 
und von Ekatharinenburg (1833), auch: über die Insel 
Pargas and die goldführenden Alluvionen am Ural (1826); 
— Sirochvatow: über das südliche Bassland (1828); ' 
Kowalewsky: über die Ufer des Dornet», mit Char- 
ten (1829); — Tasken: über das Thal Onon Borsinsk 
■ in Sibirien (1829); — Eoolibin: über die Gebirge 
von Adoulichon und das 'Thal Ichaginskoi (1829); — 
Goariev: über den Kaukasus (1830); — Karpinsk* 
aber die Gegend von Bogoslowsk (1833); — Archi- 
pov: über die Gegend von Goroblagodatsk (1833); — 
Tschecletzoff: über das Gouvernement Perm (1833); , 
Protossof: über den nördlichen Ural (1833); Slobin: 
über die Ufer des Courbe, Onon and Selenga (1833). 
3t. Griechenland. 
Darvin: Beschreibung der Insel Milo (annals of 
v pMlos. 1823); — Puillon Bomblaye: über die geo- 
gnostischen Verhältnisse in Morea (annale» de» »e. not. 
1831, und Journal de geologie 1831); — Virlet: ober 
die Kreideformation in Griechenland (Bulletin de la 8oc. 
18 



274 

geolog. de France HJ. 1833), und mit Bomblaye: Ex- 
pedition scienttfiqrie de Morie, »eclion de» seterue» phy— 
tiffues, Geologie et Mineralogie 1833, mit vielen Char- 
ten und einer geognostisch illuminirten General - Charte 
von Griechenland (eine ausgeführte Geognosie, wo ge- 
zeigt wird, dass das alpinische Gebirgssystem in Grie- 
ehenland herrscht und 9 Erhebungssysteme dargestellt 

-werdend — 

XI. l>lc Tarhey. 
Graf Vincent Bathyany: Reise nach Constan- 
tinopel 1812, und: Reise durch Ungarn, Siebenbürgen 
und die Moldau 1812; —'de Lysel: über die Moldau 
und Wallachey (im Russischen Bergwerks - Journale 
1833); — Strickland: über die Geologie des Thra- 
cischen Bosporus (London and Edinb. philo». Jour- 
nal 1837) und: Skizze der Geologie von Klein -Asien 
(Träumet, of the geolog. §oc of London V. 1837}; — 
A. Boue: Zusammenstellung der bekannten geognosti- 
schen Thatsachen über die europäische Türkey und 
Klein -Asien (Zeitschrift für Mineralogie 1828); dersel- 
be bat neuerlich die ganze europäische Türkey geogno- 
stisch untersucht und vorläufige Notizen davon gegeben 
im Jahrbuch der Mineralogie 1836 Pag. 700, 1838 Pag. 
45, Bulletin de la Soc. geolog. de France 1832 Pag. 14, 
und ist jetzo beschäftigt, eine specielle Geognosie der 
Türkey herauszugeben; — de Vernevil: über die Geo- 
logie der Gegend von Constanttnopel (Bulletin de la 
Soc. geolog. de France 1837 Pag. 268, mit einer petro- 
graphischen Charte). 

XII. Peralen, Armenien, China, Japan. 
J. Fräser: Beschreibung von Persien (annal» of 
philot. Apr. 1824),- — Voscoboinikow: geognosri- 
sche Nachrichten über Persien nnd Armenien (im rus- 
sischen Bergwerk« -Journale 1830); — Kuhn undBe- 
rozzi de Eis: über die Gegend von Gontehi in Arme- 
nien (cü. loc. 4829}; — Siehold: Beschreibung von 
Japan 1-834. 

D,g,1,zedDy GoOQle 



275 
XIII. Indßn. 

Colebroke: Geognosie vom nördlichen Bengalen 
(geolog". Transact. 1822); — J. Fräser: Journal of a 
tourlothe Himalaja mountains 1820, und: Beschreibung 
des Hochlandes von Asien, ( geolog'ic. Transact. 1822); 

— Dangerfield: Geognosie der Provinz Hulva in In- 
dien (dnnal. des sc. nat. 1824); — V. Voisey: aber 
die Diamantengebirge im südlichen fitdien (asiatic re- 
searches XV.); — J. Calder: allgemeine Geognosie 
von Indien (asiatic 'Journal 1828 und Edinb. Journal 
of nehme. Jan. 1829); — Crawford: geognestische 
Reisen in Bengalen, nach Siara und Coehinehina (Lon-t 
dun geolog. " Transact- 1827); — Franklin: über die 
Gesteine in Bundulkund (in dem zu Calcutta erschei- 
nenden Journal Gte.unmg* in science No. 1.); — Cal- 
linger: über die Geognosie der Länder zwischen Sau- 
gor und Mirzabor (cit. loc.') ; — E v e r e s t : über die Ge- 
steine zwischen Calcutta und Ghasipour (cit. loc. No. 31); 

— Scott: über die Geognosie der Länder zwischen 
den Assam und Sylhet (cÜ. loc. No. 8.); — Jacque- 
inont: über das nördliche Indien (Nouv. annal. du Mu- 
seum d'kisl. nat. de Parts /.); — Sykes: über die Geo- * 
gnosie von Dukhun (Lond. and Edinb. philo*.- Magaa. 
1833 und Transact. of the geolog. Soc-i of London IV. 
1837); — Hardie: über die Geognosie von Central- 
Indien (asiat. retearclies Vol. 17.), und : Geologie des On- 
dipoor-Thales (Edinb. neic philo». Journal XVI. 1833), 
und: Geognosie von Bhurtppre (cit. loc 1832 und 1833); 

— Henderson: Geognosie von Catch (asiatic Journal. 
jWer* 1834); — A. Barnes: über Cutch (Atheneam 

, No. 335), und: Geologie der Ufer des Indus, des Indi- 
schen Kaukasus und -der Tatarischen Ebene (Lond. and 
Edinb. philos. Magax. Mag 1834); über die Geognosie 
von Hindostan (Bulletin geolog. de France III. 1833); 

— L e Hand: Geologie of the Province of Kentaon 1 835; 
B. J. Nelson: über die Geologie der Bermudas (Tran- 
sact. of Ute London geolog. Soc. V. 1837); — Benza: 
Geologie der Nil-Girl (asiatic. Journal 1835),' —' Mac 



270 

Cleland: Geologie von Assam {London and Edinb. 
philo». Maga%. XI. 1837). 

- XIV. Ille Indischen Inaeln. 

Raffles: hislonj of Java 1817,- — -f-I. van der 
Boon Mosch: dhpulatio geologica de ineendüs mon- 
Hum igni ardenlium insulue Javae eorumdem lapidibus - 
1826,* — Hardi e: geologische Notizen über Java (ßul- 
lelin geolog. IV. 1834); — John Davy: Atcovlh of 
the inferior of Ceylon 1820. 

XV, Afrika and die da*« gehörigen Inseln. 

Bo7.it' re: Beschreibung des Thaies Coseirin Ae- 
gypten (Journal de» m'mes 1821), und : l T ebersicht der 
Geognosie von Aegyplen (Description de l'Egyple, letz- 
te Lieferung); — E. Klippel: Reise nach Nnbien 1829; 
— Russegger : Briefe über die Geognosie von Aegyp- 
ten und Nubien (Jahrbuch der Mineralogie 1836 Pg. 687, 
1837 Pg. 643, 1838 Pg. 36, 1839 Pg. 172; auch: Kar- 
sten'« Archiv 1837 und 1838);— L. Hausmann: 
Beiträge zur Kunde der geogn ostischen Constitution von 
Südafrika (Güttingische gelehrte Anzeigen 1837 Pg. 
1449); — Rozet: Mem. geologiques sur les provbiee» 
d* Algier et de Titerg 1S33, mit Charten und Profilen; — 
F. Grand in: über die Geognosie am Senegal (ahnhl. 
de* mint» 1822); — Bow dish: Travels in Afrika 1824; 
L. v. Buch: physikalische Besehreibung der Canari- 
schen Inseln, 1825 mit Charten; — Bory de St. Vin- 
cent: Voyages aux Isles d'Afrique; — I. W. Web- 
ster; Description of the Island of St. Miguel - Boston 
1821; — Hob*. Seale: Geognosie of the Island of St. 
Helena 1834. 

XVI. Amerika. 

a) Dag RuBsische, Französische nnd Englische 

nördliche Amerika. 

C. L. Giesecke:. aceounlh of e'ight Jars Resi-' 
dence of Grönland 1819; — J. BigsBy: überdieGeo- 
gnosie von Kauada und der Gegend am Superior- und 
Erie-Sce (Land, geolog. Transact. I. 1824 und Qua- 
terly Journal of Sc. Octbr. 1828); — C. J. Jackson 

V Google. 



■ und T. Alger: über die Geognosle ron Neu- Schottland 
(Sitlhnan Americ. Journal 1828, and erweitert als eige- 
nes Werk 1832, mit einer geognostischen Charte); - — 
C. U, Shepard: über den Norden von Neu -England 
(Sillim. Amer. Journal XVU1. 1830} anch : über Ala-» 
bama, Georgia und Florida (dt. ibc. XXK); — Bad 
Badeley: über die Küste von Labrador {Transact. of 
ihe lilterary &oc. of Quebeck I. 1829); — A. Gesner: , 
Geology of nova Scolia. 1836. ' 

b) Die Nordamerikaniaehen Freistaaten. 

W. M a cl u r e : über die Geognosle von Nord - Ame- 
rika (Trantact. of Ute americ. philo». Soc. 1818), und 
Obsercaiions on ihe geology of Ihe United State» 1817; 

— J. H. Macculloch: Researches on America 1817; — 
S. Akerley: über die Grafschaft Dietchef in New York 
(ßiineralogic. Journal I. 1810) — und: Essay on Ihe 
Geology of Ihe Hudson River, 1819) mit Profilen; -"- 
G. Gibbs: über Connecticut (mineral. Journal I. 1810); 

— H. Hayden: Geologkai Essaye hito sonte of ihe 
geolog. Phaenomena in various pari» of America 1820; 
— ■ J. Grammen über die Kohlengruben in Virginien 
(Silliman americ. Journal 1819); — B. Stielson: Gco- 
gnosie des Staates Indiana (cH.loc. 1819); — J. Pier- 
ce: über den Staat Island feit, loc'), und: über. New- 
York (eil, loc. 1822), über das Catskilü Gebirge (cit. 
loc. 1823), über Pensilranien 1827; — Cornelius: über 
Virginien und Tcnessee (eU. loc. 1819); — C. Hit— 

, chock: über Connecticut und Vermont (_cit. loc. 1819 • 
und 1823), auch: Report on tlie Geology ofMassachu- 
seis 1823; — Arnos Eaton: geolog. Sitrvey of Erle 
Canal 1821, und: über die Rocky Mountains (Sil. amer. 
Journal XXV. 1833); ~r J. W. Webster: über die 
Gegend von Boston (im üeston Journal 1824); — D. 
Drake: über das Ohiothal (Trantact^ of ihe americ. • 
philo». Soc, new »eries J.); — G. Gipson: über den 
Trapp in Virginien und Pensilranien (dt. loc), und: 
über die Geologie des Missisippithates (Sillmlan Jour- 
nal XIX); — Lardner Vaauxen: über die Augit- 



ginge in Granit (Journal of the Aead. of not. *c. of 
Philadelphia //.); — Cal eb Altwater: über das Ohio- 
thal (SiUbnan americ. Journal I. 1819 nnd X 1824J; 

— Dickson: über Carolina (cit. loc. III. 1821,)/ — 
Granger: über die Kohlen am Ohio (cit. loc:); — J. 
A. Allen: über die Vulkane am Westflussgebirge (cit. 
loc. IV. 1821}/ — C. Dwight: über das Kaatskill- 
Gebirge (cit. loc. II. 1820); — R Smith Barten: 
über dasselbe (cit. loc. IV. 1822); — II. B arnes: über 
das Canaan- Gebirge (cit. loc. II. 1822); — School- 
kraft: Travels of the Missisippi Valley 1825; — 
G. Troost: geolog. Survey of the Emhront of Phila- 
delphia 1826, nnd: geognoxtic. descriptlon of Teneaee 
1838; — X von Hensselaer: Essay onsalt 1823; — 
Lewin James: relation de texpedtlion pour tet Ro- 
cky viountains 1823; — J. Finck: über die tertiairen 
Formationen in Amerika (SiUlm. amer. Journal VIII. 
1824 nnd X); — C. Dewey: über die Geognosie von 
Massscausets (eil. loc I. 1819, VIII. 1824); — J. H. 
Steele: über die Oolitformation in Amerika (cit. loc 
VIII. 1824); — Ch. A. Leer über die Geognosie von 
Connecticut (eil. loc Ang. 1824); — Ol raste dt: Über 
die Geognosie von Nord- Carolina (cit. loc XIV: 1828); 

— Emerson Davys: über Massachusets (cit. loc. X. 
1825); — V. Porter: über die Geognosie von Alabona 
(cit. loc. XIII. 1827); — G. W. Carpenter: über die 
Mineralogie von Chester-Cannty (cit. loc. XIV. 1828); 

— A. Nash: über die Geognosie von Hamtshire in 
Massachusets (cit. loc. XII. 1827); — Ch. Bonny- 
castle: über das Schiefergebirge in Cataragni (cit. loc. 
XVIII. 1630); — Morton: über den Grünsand in Ame- 
rika Cell. loc. XVII. und XVlll ), und: über die Krei- 
defonnat. (cit. loc. XXVIII. 1835); — C. E. Rotte: 
geognostische Bemerkungen über Nord - Amerika (Zeit- " 
schrift für Mineralogie 1827); — C. Shepart: on the 
geological Survey of Coneclicut 1837; — Bagfield: 
über die Gegend am Lac superior (Transacl. of the lit- 
terary Soc of Quebeck I. 1829)/ — Isac Lea: Con- 



Mbutians to Geology f833; — W. W. Malt her: Geo- 
logy of Connecticut 1834, und: CoHanunicatlon to the 
geölogical mtrveyof the tlale of New York 1837/ — 
J. Peck:über den Gruben-District in Georgia und Ca- 
rolina (Sil. americ. Journ. XXIII. 4832}; — J. Finch: 
über die Grafschaft' St. Laurenee in New-York (dt. loc. 
XXIX. 1835); — J. Ball: Geologie der Rocky moun- 
tains (cit. loc. XXVIII.') ; — Ch. T. Jackson: Geology 
of the State of Maine 1837, mit 24 Tafeln. 
c) S Sd- Amerika. 

Alex. v. Humbold (bereiste von 1799 — 1804 
Amerika in naturhistorischer Hinsicht): geognostische 
Schilderung des südlichen Amerika (Journal de Physi- 
que 1801 und v. Moll's Annalen 1802 und 1803), idea- 
ler Durchschnitt der Formationen (in spanischer Spra- 
che), Mexico 1804, Reise nach den Tropenländern (auch- 
französisch)'!. 1807 nnd viele folgende Bände (botani- 
schen, zoologischen nnd physicalischen Inhaltes), Be- 
schreibung des Vnlkanes Jbrullo (Bibliolheque brltlani- 
que Aug. 1809, wo die amerikanischen Vulkane darge- 
stellt' werden, als auf einer 200 Meilen langen Spalte 
liegend); über den politischen Zustand des Königreiches 
Nea-Spanien, 4 Bände, 1809 — 1812 (mit manchen 
geognoslischen Notizen), Reise In die Aequinoctiat- 
Gegenden (anch französisch) I. 1815, II. 1819, III. 1820, 
IV. 1823, V. 1826 (enthält eine ausführliche Geognosie 
von Süd -Amerika), VI. 1829 und 1832,' geognostischer 
Versuch über die Lagerung der Gebirgsarten in beiden 
Erdhälften (auch französisch 1823), und: über die Vnl-~ 
kane des Hochlandes von Quito (Jahrbuch der Minera- 
logie 1837 und 1838). — 

J. Mb ves: Travels in the Interlor of Brasil 1813 
(giebt die ersten nähern geognostischen Nachrichten 
über Brasilien); — W. L. v. Eschwege (eine Zeit- 
lang Bergwerksdireclor in Brasilien) :_ mineralogische 
Nachrichten über Brasilien (y. Moll's neue Jahrbücher 
HI. 1815), Journal von Brasilien 1818, Nachrichten ans 
Portugal und dessen Colonien, mineralogischen und berg- 



. raännisclien Inhaltes, ein Seitenstuck zum Journal von 
Brasilien, herausgegeben von Zinken 1620, und: Bei- 
träge zur Gebirgskunde Brasiliens 1832, auch: Pinto 
Brasiliens)^ oder über Brasiliens Gold-, Diamanten - 
und anderen Mineralien -Beicblhnm 1833; — v. Varn- 
hagen: geognostische Beobachtungen über die Capita- 
nia St. Paulo (Journal von Brasilien II. 1820)j — J. 
Burkart: geognostische Bemerkungen über Mexico 
(Karstens Archiv 1826 und 1831, auch Zeitschrift für 
Mineralogie 1826 nnd .1827) und: Reisen in Mexico 1838 
2 Bände mit Charten ; — Fr. r. Gerold: geognostische 
Nachrichten über Mexico (Karstens Archiv 1826, 
Schweigger's Jahrb. der Chemie 1827, Bergbaus 
Annalen der Erdkunde XI. 1835) und: geognostische 
Charte der vorzüglichsten Bergwerks - Districte in .Me- 
xico 1827; — 'Chapelle: Carte mineralogique de la 
Guyane Fr ancaise ; — J. Miers: Travel» in Chili and 
la Plata including accounls respecling tke Geology 1826; 
— AI. Caldlench: über die Geognosie von Bio Janeiro 
(Land, geolog. Tranmet. 1827); de IHvero in Peru: 
über die Geognosie der Gegend von Posco (Journal von 
Lima 1830); J. Im. Pohl: Beiträge zur Gebirgskunde 
Brasiliens, Wien 1832; — A. v. d'Orbigny: Bericht 
ober Süd-Amerika (nouv. Annat. du Museum .tthist. 

' nat. III. 1834) und: Voyages dans V Americfue meridio- 
nale 1835; — Mcyen: über die Erhebung der Küste 
von Chili (Berghaus Annalen XI. 1834); — A. Cahd- 
leuch über denselben Gegenstand (Land, and Edinb. 
philo*. Magax. XI. 1837). 

d) Die westindischen Inseln. 

Nugent: über die Inseln Trinltad, Muntserrat und 
Antigoa {Land, geolog. Transact. I. 1811 und V. 1822 
mit Durchschnitten); — Maycoce: über die Insel Bar- 
bados (Journal of Sc. of the royal Institut of London 
1821); — Colebroke: Geognosie der Insel St. Jago 
(annal. of philo*. Juny 1824); — R. Campel: Geo- 
gnosie der Insel Ascension (Edinb. Journal of Sc Jan. 
1826); — H. de la Beche: über die Geognosie von Ja-