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Goethe-Jahrbuch
Herausgegeben
VON
Ludwig Geiger
ZWEIUNDDREISSIGSTER BAND
Mit dem sechsundzwanzigsten Jahresbericht
DER
Goethe -Gesellschaft
Frankfurt vm. '^
Literarische Anstalt
RüTTEN & LoENING
I9II
pr
Mit einer Reproduktion
EINER Handzeichnung Goethes
AUS DEM
Goethe-National-Museum
IN Weimar (vergl. S. 12—18)
Druckerei von Antust Osterrieth in Frankfurt a. M.
Vorwort
uch diesem Bande ist in gewohnter Weise der Dank
an den hoiien Besitzer des Goethe- und Schiller-
Archivs und des Goethe-Nationalmuseums, Se. KönigHche
Hoheit den Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen aus-
zusprechen, für die gnädige Erlaubnis, aus Archiv und
Nationalmuseum einzelne Beiträge in diesem Bande zu
veröffentHchen.
Des großen und unersetzUchen Verlustes, den auch das
Goethe- Jahrbuch durch das Hinscheiden Bernhard Suphans
erlitten hat, ist im ersten Aufsatz gedacht. Der Heraus-
geber des Jahrbuches darf an dieser Stelle wohl die freudige
Hoffnung aussprechen, daß die engen Beziehungen zwischen
dem Jahrbuch und dem Goethe- und Schiller -Archiv, wie
sie nun seit 25 Jahren bestehen, auch unter dem Nachfolger
Suphans Herrn Geheimrat Prof. v. Oettingen fortdauern
werden. Hat doch der Genannte schon in den letzten Jahren
als Leiter des Goethe-Nationalmuseums wie für die Goethe-
schriften, so auch für dieses Jahrbuch seine Teilnahme
bekundet. So darf ich wohl hoffen, daß unser Unternehmen
auch ferner berufen sein wird, gar manches Stück aus den
archivalischen Schätzen der Oeffentlichkeit zugänghch zu
machen.
Im Auftrag Oettingens hat schon diesmal JuHus Wähle,
der so oft die Beiträge des Archivs kommentiert hat, einige
wichtige Briefe ediert.
Der vorliegende Band enthält mancherlei Abhandlungen,
die schon in Bd. 31 hätten abgedruckt werden sollen; auch
die Miscellen waren eigentlich für den 31. Jahrgang bestimmt,
rV Vorwort
ebenso ein Teil der Bibliographie; diese beiden letzteren
Abschnitte hatten wegen Ueberfülle des Materials voriges
Mal weggelassen werden müssen. Damit ist der vorhandene
Stoff, der mich in den letzten Jahren sehr vorsichtig machen
mußte, Neues aufzunehmen, ja der mich nötigte manche,
sonst sehr willkommene Beiträge zurückzusenden, auf-
gearbeitet. Ich darf mich aber der zuversichtlichen Erwar-
tung hingeben, daß die Fachgenossen, die seit mehr als
drei Jahrzenten diesem Unternehmen ihre Gunst gewährt
und ihre eifrige Mitarbeit geschenkt haben, auch weiter
ihre Treue zeigen und das Jahrbuch durch ihre Beiträge
bereichern werden.
Berlin, Ende Mai 191 1
Ludwig Geiger
Inhalt
Seite
Ludwig Geiger: Bernhard Suphan i— 6
I. Neue Mitteilungen
I. Mitteilungen aus dem Goethe- u. Schiller- Archiv
und dem Goethe-National-Museum
1. Aus dem Goethe- und Schiller-Archiv . . . 9—12
Herausgegeben von Julius Wähle
2. Der Sammelband Goethescher Handzeichnungen
von der italienischen Reise im Goethe-National-
Museum 12-18
Herausgegeben von v. G. Graevenitz
n. Verschiedenes
1. Ungedrucktes aus dem Goethe-Kreise. Mitgeteilt
von Hermann Bräuning-Oktavio 19—50
2. Aus Jacob Berzelius: Själfbiografiska Anteck-
ningar. Mitgeteilt von P. Köbke 31 — 35
3. Bernhard von Beskow über seinen Besuch im
Goethehause 1834. Mitgeteilt von Lotten
Dahlgren. Uebersetzung von M. Rassow , . 34—42
4. Aus dem Briefwechsel eines Goethefreundes.
Mitgeteilt von H. Schollenberger .... 42-54
IL Abhandlungen
1. Georg Moritz Wahl: Der Schlüssel in der Mütter-
szene 57 — 61
2. Eugen Kilian: Die natürliche Tochter auf der Bühne 62—72
3. Hans Heinrich Borchardt: Die Entstehungs-
geschichte von »Erwin und Elmire« 75 — 82
4. Louis Morel: Influence de la litt^rature fran^aise
chez Goethe. III 85 — 100
^'I Inhalt
Seile
5. Heinrich Gloel: Goethe und seine Rittertafel in
Wetzlar lOi— 119
6. Helene Richter: Clavigo im alten Burgtheater . 120—129
7. Hugo Hoppe: Goethe als Naturforscher IL . . . 130—153
8. Richard Meszleny-Raabe: Goethe und Hebbel in
ihren ästhetischen Anschauungen 134—778
III. Miscellen, Bibliographie
1. Miscellen
Einzelnes zu Goethes Leben und Wirken
1. Zur Chronologie von Faust I, 3776 f. Von
Friedrich Warnecke 181
2. Quelle zu Faust 682 f. Von William A. Cooper 182
5. »Amor als Landschaftsmaler«. Von S. Aschner 183
4. Einiges zu Lenz und Goethe. Von S. Aschner 184
5. Goethes Gedicht »Der Gott und die Bajadere«.
Von Elsa Sprengel 184- 1S6
6. Eine textkritische Anmerkung zum »Werther«.
Von Gertrud Riess 186—188
7. Zu »Dichtung und Wahrheit«. Von P. W. Wenck 188
8. Datierung eines Paralipomenon zum Wilhelm
Meister. Von Jonas Cohn 188—190
9. Zur »Italienischen Reise«. Von Otto Harnack 190—193
10. Zur »Italienischen Reise«. Von Julius Hirschberg 193—194
11. Zur »Italienischen Reise«. Von W. Hoffa . . 195
12. Ein falscher Buchstabe in den »Wanderjahren«.
Von Ludwig Martens 195—196
13. Zu den »Gesprächen«. Von A. Preuss . . . 197
14. Johannes Linder bei Goethe, 1830. Von P. W.
Wenck 197 — 19^
15. Zu den Liedern des Fräulein von Klettenberg.
Von Heinrich Funck 199
2. Bibliographie
I. Schriften
B. Neue Ausgaben der Werke 200—202
C. Briefe. Gespräche 202—203
D. Einzelschriften 205 — 210
E. Übersetzungen 211
II. Biographisches
A. Allgemeines 211
B. Biographische Einzelheiten 212 — 214
C. Goethes Verwandte 214
IXHALT Vn
Seite
D. Goethes Verhältnis zu Vorgängern, Zeit-
genossen, Nachfolgern, sowie zu Frauen . 214—217
E. Stellung zu Kunst, Literatur, Politik, Religion,
Wissenschaft 217-220
F. Notizen von Zeitgenossen über Goethe . . 220-221
III. Verschiedenes
A. Ausstellungen, Bilder, Büsten, Statuen, Feiern,
Gedenkplätze, -Tafeln, -Stätten, Sammlungen 221—225
B. Dichtungen über Goethe, Kompositionen,
Illustrationen, Parodieen, Nachdichtungen
Goethischer Werke 225—226
Anhang: Englisch-Amerikanische Bibliographie
Zusammengestellt von RuD. Tombo
I. Neue Ausgaben, Übersetzungen etc. von
Goethe 226—227
IL Hinweise in Büchern 227
III. Zeitschriften 227 — 229
IV. Rezensionen 229—230
V. Aus dem Programm der Modern Language
Association of America 251
Ungarische Bibliographie. Zusammengestellt
von L, Verö 231 — 232
Register 233—250
Goethe und Bismarck. Von Prof. Dr. Marcks. Festvortrag,
gehalten in der 26. Generalversammlung der Goethe-
Gesellschaft in Weimar am 3. Juni 1911 i* — 26*
Sechsundzwanzigster Jahresbericht der Goethe-Gesellschaft
Mitglieder -Verzeichnis
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Bernhard Suphan
An derselben Stelle, an der Bernhard Suphan so oft das
L Wort ergriffen, um die literarischen Mitteilungen des
Goethe- und Schiller-Archivs einzuleiten, stehe ein Wort der
Erinnerung an den Mann, der dem Erdenschmerz entrückt ist.
In der Nacht vom 8. zum 9. Februar 191 1 ist Bernhard Suphan
aus dem Leben gegangen.
Ursprünglich waren auch für diesen Band, wie seit längerer
Zeit regelmäßig, Archivmitteilungen in Aussicht genommen. Daß
diese die letzten sein würden, die von ihm ausgewählt waren
oder deren Auswahl von ihm gebilligt wurde, wußten wir, denn
er hatte Ende 1910 seinen Abschied genommen. Daher hatte
ich mit Julius Wähle besprochen, daß man diesen Mitteilungen
ein Gedenkwort an den langjährigen treuen Hüter des Goethe-
schatzes vorangehen oder folgen lassen solle; daß dieses Wort
zugleich eines des Abschieds für immer bedeuten müßte, ahnten
wir nicht. '
Bernhard Suphan war zu Nordhausen am 18. Januar 1845
geboren, besuchte die Schule seiner Vaterstadt, studierte in
Halle und Berlin klassische Philologie, wandte sich aber später
ausschließlich der deutschen Philologie zu. Er ergriff die
Lehrerkarriere und wirkte als Oberlehrer, zuletzt mit dem Titel
Professor, am Friedrichs-Werderschen Gymnasium zu Berlin.
Gerade in dieser Tätigkeit schuf er Bedeutendes. Denn er
wußte junge Leute anzuregen und zu begeistern. Ich erinnere
' Statt der ursprünglich in Aussicht genommenen Mitteilungen
folgt ein anderer kleiner Beitrag S. 9 ff.
GOETHR-(AHRB0CIt XXXII 1
Bernhard Suphan
mich, daß einer seiner Schüler, der jetzt schon der älteren
Generation angehört, wenige Jahre, nachdem er das Gymnasium
verlassen, mir in begeisterter Weise von dem mächtigen Eindruck
sprach, den er durch Suphans Wärme und dessen enthusiastische
Hingabe an die deutsche Literatur empfangen hat.
Fast 2 Jahrzehnte hatte er diese Schulstellung inne. Es
waren die Jahre seiner eifrigsten Tätigkeit, seines größten
Glückes und seines schmerzlichen Leides. Zweimal in kurzen
Zwischenräumen hatte er den Tod einer Lebensgefährtin zu
beklagen, auch eine Tochter mußte er vor sich sterben sehen.
Nur zwei Söhne blieben ihm. In seiner wissenschaftlichen
Arbeit fand er Kräftigung und Erholung. Durch sie erwarb
er die Anerkennung bedeutender Menschen; die Freundschaft
mit Herman Grimm und Eduard Simson wurde und blieb ihm
ein Lebensschatz.
Der Berliner Zeit gehören seine besten Arbeiten an. Denn
ihr entstammte der Plan und die wesentliche Ausführung der
großen, äusserlich und innerlich gediegenen Herder-Ausgabe,
die er im Verein mit Fachgenossen dem Abschluss nahe brachte.
Während dieser Berliner Zeit gab er in Verbindung mit den
Freunden L. Bellermann, J. Imelmann, F. Jonas, mit denen ihn
eine enge Lebensgemeinschaft verband, das »deutsche Lesebucha
heraus, das eine ausserordentliche Verbreitung und all-
gemeine Anerkennung erlangte. Zwei größere Aufsätze, deren
Material ihm durch seine Herderstudien entgegengebracht worden
war, steuerte er dem Goethe-Jahrbuche bei: Bd. 2: Goethes
älteste Gedichte in Herderschen Abschriften, Bd. 6: Briefwechsel
Goethes mit Prinz August von Gotha. Beide zeigen die Eigen-
schaften, die ihn zeitlebens kennzeichneten : philologische
Akribie, die dem Kleinsten verehrungsvoll sich zuwendet, und
eine zierliche, anmutige Redeweise, die manchmal Gefahr lief
ins Pretiöse zu geraten, sowie eine starke Neigung Citate aus
den Klassikern der alten und neuen Zeit zu gebrauchen, eine
Angewohnheit, die sich gelegentlich zur Zitiersucht steigerte.
Als Erich Schmidt den Posten als Direktor des Goethe-
Archivs aufgab, um die Professur in Berlin zu übernehmen,
wurde Suphan zur Leitung des Archivs berufen, das sich unter
ihm zu einem Goethe- und Schiller-Archiv erweiterte. Länger
als zwei Jahrzehnte hat er diesen Posten bekleidet. Aus kleinen
Bernhard Suphan
und engen Räumen siedelte er in das prächtige Gebäude über,
das durch die Munifizenz der Großherzogin Sophie, deren
besondere Huld er genoß, errichtet wurde, und das sein Stolz
und seine Freude war und blieb. Es lag etwas wie Triumph-
gefuhl in seinen Mienen, als er bei der Einweihung des Pracht-
baues die hohen Besucher und die vielen geladenen Gäste in
die neuen Räume geleitete. Er wirkte nicht nur für die
Erhaltung und Ordnung der ihm anvertrauten Schätze, sondern
auch für deren Vermehrung. Während seiner Leitung und durch
seine Bemühung erweiterte sich das Archiv zu einer Sammlung
außerordentlich wertvoller Dichter-Nachlässe; das Goethe- und
Schiller-Archiv fing damals an, sich in ein Archiv der neueren
deutschen Literatur überhaupt zu verwandeln: Immermann,
Otto Ludwig, Freiligrath, Hebbel, Moerike und viele Vertreter
der neueren und neuesten Zeit fanden hier eine bleibende Stätte.
In dieser seiner Wirksamkeit war Suphan zuerst in rüstigster
Mannesstärke tätig, allmählig mit sinkender Kraft. Schwere
körperliche Leiden, geistige und seelische Trübungen nagten
an dem kräftigen Manne. So lange aber die Frische ausreichte,
hat er seines Amtes mit Umsicht und Verständnis gewaltet.
An den Arbeiten für die große Weimarer Goethe-Ausgabe
beteiligte er sich mit Kraft und Einsicht. Wenn er auch keinen
einzelnen Band selbständig herausgab, so hat er als Redaktor
bei den verschiedensten Abteilungen tätig und glücklich
mitgewirkt. Auch den von der Goethe-Gesellschaft heraus-
gegebenen Schriften widmete er zuerst als einziger Herausgeber,
später als Mitherausgeber seine Kraft. Von ihm allein rührt
die Ausgabe der »Briefe von Goethes Mutter an ihren Sohn,
Christiane und August v. Goethe« her, ferner der Facsimile-
Druck der Marienbader Elegie mit einer größeren Einleitung,
einer Ergänzung zu der umfangreichen, die Briefe der Ulrike
von Levetzow und der Ihrigen begleitenden und erläuternden
Studie, die im Goethe-Jahrbuch ihren Platz gefunden hatte.
Sodann edierte er Schillers wenig bekanntes Saekulargedicht,
das er mit dem eigenartigen Titel »Deutschlands Größe« versah,
— eine Publikation, die ihn in manche unangenehme Streitig-
keiten verwickelte — und gab im Verein mit Erich Schmidt
die aXenien« heraus. Auch andere Publikationen nach den
Schätzen des Goethe- und Schiller-Archivs wurden von ihm
Bernhard Suphan
ediert: so in Gemeinschaft mit Wähle, Schüddekopf und
Fresenius, die gehaltreiche Veröffentlichung »Goethe und Maria
Paulowna«. Sonst waren es außer gar manchen größeren und
kleineren Publikationen im Goethe-Jahrbuch meist kleine
Schriften, die aus seiner Feder stammten, Vorträge und Gelegen-
heitsschriften über Hans Sachs, Klaus Groth und Hebbel, das
19. Jahrhundert im Spiegel der klassischen Dichtung des 18.
und die schon im Titel etwas gesuchte Arbeit, »Allerlei Zierliches
von der alten Excellenz«. Es wurde immer mehr seine Art,
statt umfassender Werke Blättchen ausgehen zu lassen, ver-
einzelte kleine Mitteilungen enthaltend, in denen der Kern
durch viel anmutiges, aber im ganzen doch überflüssiges Bei-
werk umgeben und verhüllt wurde.
Denn leider hatten die Kräfte schnell nachgelassen. Zu
großen Arbeiten wollten sie im letzten Jahrzehnt nicht mehr
reichen. Das Gefühl des Unvermögens, das schlimmste und
peinigendste für den, der zu schaffen gewohnt war, bemächtigte
sich seiner. Längere Urlaubsreisen vermochten die geschwächte
Gesundheit und das gestörte innere Gleichgewicht nicht wieder-
herzustellen. Den gänzlichen Abschluß der großen Herder-
Ausgabe vermochte er nicht mehr zu geben. Die Vollendung
des Textes der einzig dastehenden monumentalen Goethe-
Ausgabe erlebte er noch, die abschließenden Registerarbeiten,
bei deren Richtschnur er mitgewirkt, harren noch der Voll-
endung,
Suphan war ein glänzender eigenartiger Schriftsteller, ein
eindrucksvoller Redner. Mit gediegenem, vielseitigem Wissen
paarte sich eine graziöse Leichtigkeit der Ausdrucksweise, eine
bei Männern überhaupt, bei deutschen Gelehrten insbesondere
ungewöhnliche Zierlichkeit der Form. »Seine öfiFentlichen Vor-
träge«, heißt es in einem Nekrologe, »und seine Briefe waren
von attischer Feinheit und jedem gelegentlichen Gruß gab er
eine sinnige Wendung, die geistreich mit klassischen Reminis-
cenzen spielte.«
Meine Bekanntschaft mit Suphan begann 1881. Er brachte
mir seinen ersten Aufsatz über die älteste Gestalt Goethescher
Gedichte in Herders Abschriften, der im 2. Band des Goethe-
Jahrbuchs erschienen ist, und wir trafen uns, ohne gesell-
schaftlich zu verkehren, mehrfach, da wir ziemlich benachbart
Bernhard Suphan 5
wohnten. Ich blieb mit ihm dauernd verbunden. Wir waren
einmal in Stuttgart zusammen, wo wir manche Stunde behag-
lich verplauderten. Wir standen in ziemlich regelmäßigem
Schriftenaustausch. Die nahe Beziehung des Goethe-Schiller-
Archivs zum Goethe-Jahrbuch veranlaßte regelmäßig an der
Wende der Jahre einen lebhafteren Briefwechsel. Meine eigenen
Arbeiten, z. B. meine Studien über Therese Huber, die Neu-
Ausgabe des Briefwechsels Goethes mit den Brüdern v. Humboldt
und des Briefbuches der Charlotte v. Schiller, die Bearbeitung
mancher Archivalien für das Goethe -Jahrbuch veranlaßten
mich mehrfach zu längerem Verweilen in den bescheidenen
Räumen des alten, in den glänzenden des neuen Archivgebäudes,
wo ich mich immer der tätigen Förderung des Direktors und
seiner Mitarbeiter zu erfreuen hatte. Mein persönliches Ver-
hältnis zu Suphan blieb, kleine Trübungen abgerechnet, stets
das einer guten Kameradschaft. Ich versäumte nicht, wenn
ich gelegentlich in Weimar war, bei ihm vorzusprechen und
sah ihn dort, so oft ich an den Goethe-Versammlungen teil-
nahm. Ich habe, wenn auch selten, an seinem Tische gespeist,
auch in seiner letzten Wohnung auf der Altenburg in anmutigem
Geplauder ein Kaffeestündchen mit ihm verbracht.
Vielleicht bin ich der letzte Auswärtige gewesen, der ihn
sprach. Als ich die letzten Januartage dieses Jahres zu einer
kurzen Ausspannung in Weimar benutzte, verabredete ich mit
ihm in Wahles Gegenwart den Beitrag des Archivs für den
gegenwärtigen Band und hatte die Freude, seinen Gegenbesuch
in meinem Hotelzimmer zu empfangen. Es war eine weh-
mütige Freude, denn der schmerzliche Eindruck, den ich von
dem müden, innerlich und äußerlich gebrochenen Mann bereits
im Archiv empfangen hatte, obgleich er, als wir zusammen
hinausgingen, sich straff zu halten und rüstig einherzuschreiten
bemüht war, verstärkte sich, als er eine kurze Weile bei mir
saß. Er dankte mir mit einer Weichheit, die ich sonst an
ihm nicht gewohnt war, für freundliche Zeilen, die ich, nach-
dem ich die Kunde von der durch ihn erbetenen und ihm
bewilligten Entlassung gelesen, an ihn gerichtet hatte. Auf
meine Frage, wo er seinen Wohnsitz zu nehmen gedenke^
vermied er die Antwort. Während des ganzen Besuches
beschattete er die Augen mit seiner Hand, als wäre es ihm
Bernhard Suphax
peinlich, einem Befreundeten ins Antlitz zu blicken, als störte
ihn die Helligkeit des Lichtes. Unser Gespräch streifte
Literarisches und Persönliches: wir redeten über die unendlich
anschwellende Goethe-Literatur, die mehr ins Breite als in die
Tiefe geht, über gemeinsame Bekannte. Fast sein letztes Wort
war ein warmes und herzliches Lob seines ältesten Mitarbeiters
Julius Wähle. Er rühmte dessen unentwegte Pflichttreue und
seine schönen menschlichen Eigenschaften. Mir klingen die
Worte noch in den Ohren, Denn vielleicht war das einer der
edelsten Züge seines Wesens: neben der Verehrung der großen
Vergangenheit, die etwas Weihevolles, Heiliges an sich trug,
die Treue zu seinen Freunden, die Wertschätzung derer, die
gemeinschaftlich mit ihm kämpften und die neidlose Anerkennung
derer, die gesünder waren und glücklicher als er.
Er aber, dessen Name und Tätigkeit mit dem Goethe-
Schiller-Archiv, der großen Weimarer Goethe-Ausgabe und dem
Goethe-Jahrbuch untrennbar verbunden ist, soll uns unvergeßlich
sein und bleiben.
Berlin, den ii. Februar 191 1
Ludwig Geiger
I. Neue Mitteilungen
I. Mitteilungen aus dem Goethe-
UND Schiller-Archiv
UND DEM GOETHE-NATIONAL-MUSEUM
I. AUS DEM GOETHE- UND SCH1LLER-ARCHI\'
Das Goethe- und Schiller-Archiv ist in diesem Bande des
Jahrbuchs in Folge äußerer Umstände nur mit einer Kleinig-
keit vertreten : zwei Briefe des Darmstädter Architekten Georg
Moller (1784— 1852), durch einen von außen kommenden Anlaß
hervorgesucht, mögen aufs Neue für Goethes Interesse an alter
Baukunst Zeugnis ablegen. In Heidelberg hatte er 18 14 in
der reichen Sammlung der Gebrüder Boisserde seine durch die
klassizistische Kunsttheorie zurückgedrängte Jugendneigung zur
deutschen Baukunst des Mittelalters und des 16. Jahrhunderts
wieder aufgefrischt und diese Studien dann in Darmstadt bei
Moller, der einen Originalaufriß des Kölner Doms entdeckt
hatte, fortgesetzt. Auch die Rheinreise 18 15 war für Goethe
in dieser Hinsicht sehr ergiebig. Er blieb mit Moller von da
ab in dauernder Verbindung und nahm an dessen Arbeiten
über den Kölner Dom, sowie an den beiden Publikationen
»Denkmäler deutscher Kunst« (18 15) und »Deutsche Bau-
denkmale« (1821) lebhaftesten Anteil. Ein Brief Goethes an
Moller vom 12. Juni 1824 (Briefe ^S, 161 ff.), in dem der
Dichter den historisch-architektonischen Bemühungen Mollers
seine Anerkennung ausspricht und Fragen streift, die den
Widerspruch zwischen Theorie und Praxis, zwischen Bauherrn
und Kunstfreund betreffen, findet seine Erklärung in Mollers
Brief vom 18. April 1824, auf den er die Antwort ist. In
»Kunst und Alterthum« hat Goethe wiederholt bekundet, wie
hoch er Mollers historische Tätigkeit einschätzte.
Julius Wähle
10 Neue Mitteilungen
Hochwohlgeborner Herr,
Hochverehrter Herr Geheime Rath.
Das geneigte Interesse, welches Euer Exzellenz bereits
früher den von mir gegebenen Beiträgen zur Kunstgeschichte
des Mittelalters bewiesen haben, erregt in mir den lebhaften
Wunsch, mein Andenken bei Hochdenselben nicht ganz
erlöschen zu lassen, und die Hofnung, nicht unbescheiden
zu erscheinen, wenn ich es wage, Ihnen hier einige der
neuesten Probeblätter der Fortsetzung der Denkmäler
deutscher Baukunst zu übersenden. Nach meinem Plane
wird die Kirche zu Limburg an der Lahn (vom Ende des
12. u. Anfang des 13. Jahrhunderts) das Mittelglied in der
chronologischen Kettenreihe der Bauwerke des römisch
byzantinischen, und des National deutschen Siyles geben
können. Alle Details gehören der altern, südlichen, die
ganze Komposition der deutschen nördlichen Bauart an.
Nach dieser Kirche denke ich die altern Domkirchen zu
Speier u. Worms nebst einigen kleinen ganz den antiken
ähnhchen Basiliken, welche ich aufgefunden habe, zu geben
und dann den Münsterthurm zu Freiburg mit allen Details
des Steinschnittes u. der Konstruktion und das Schiff des
Doms zu Metz in welchem man den Kölner Dom, aber
vollendet, zu finden glaubt. Auf diese Weise hoffe ich
vom 8ten bis 15. Jahrhundert gewissermaßen die Repräsen-
tanten jedes wesentUch karakteristischen Kunstgeschmackes
dem Freunde der altern Kunst vorzuführen.
Da ich bei diesen antiquarischen Arbeiten auch einige
bedeutende Ausführungen neuer Gebäude zu leiten gehabt
habe, so hat sich nach und nach eine Ueberzeugung von
der Unzweckmäßigkeit unsrer jetzigen Anwendung der
antiken Baukunst gebildet, welche sehr von den Ansichten
verschieden ist, welche ich vor dem Eintritt ins praktische
Leben hatte. — Unsre den Griechen nachgebildeten hori-
Tiontalen Bedeckungen offener Räume, passen nicht für unsre
Materialien, die durch Näße u. Frost ihre beste Trag-
kraft verlieren. — Bei dem Portale des hiesigen Theaters
habe ich Architravsteine von 20 Fuß Länge u. 3 Fuß
Höhe legen lassen; aber da ich den Steinen nicht ganz
trauete, habe ich doch Eisen zu Hülfe genommen.
Aus DEM Goethe- und Schiller-Arckiv 1 1
An der katholischen Kirche, die ich jezt baue, welche
i6o Fuß Diameter hat und deren Kuppel von 28 korinth.
Säulen von 43 Fuß Höhe getragen wird, habe ich den
Architrav von ßaksteinen mauern lassen, so daß von Säule
zu Säule ein Bogen geht,' welcher sodann mit scheitrechtem
Gewölbe ausgefüllt wird um die beUebte horizontale Be-
deckung zu bilden. — Die Mühe, welche es mich kostete
jene großen Steine zu finden und die Maskerade bei der
Kirche, wo die Bögen welche doch den Dienst thun, sich
nicht zeigen dürfen, haben mir lebhaft das Gefühl gegeben,
daß man Nichts wollen soll, was man nicht kan. Mögten
doch Euer Exzellenz, deren Stimme so entscheidend ist, es
nicht verschmähen diese hingeworfene Bemerkung näher
zu prüfen.
Indem ich Hochdieselben bitte mir Ihr geneigtes Wohl-
wollen zu erhalten, verharre ich mit Ehrerbietung
Euer Exzellenz
April 18. 1824. gehorsamster
GMoller
Hochwohlgeborner Herr
Hochverehrter Herr Staatsminister
Im Vertrauen auf die nachsichtsvolle Güte, mit der
Euer Exzellenz früher die Arbeiten aufgenommen haben,
welche ich zur Bekanntmachung der Bauwerke des Mittel-
alters unternahm, erlaube ich mir Ihnen anliegend eine
nach meiner Zeichnung hier in Darmstadt gestochene An-
sicht des schönen Münsters zu Freiburg nebst einer geo-
metrischen Fa^ade zu übersenden, mit der Bitte dieselben
mit gewohnter Gewogenheit aufzunehmen. Dieser merk-
würdige Bau kan gewiß als ein Muster von technischer
Vollkommenheit und guter Konstruktion angesehen werden,
indem die größte Vorsicht mit der größten Kühnheit
vereinigt ist. Aus diesem Grunde beabsichtige ich, alle
Details desselben in besondrer Berüksichtigung der Kon-
struktionsmethode herauszugeben. Aus einer Vergleichung
vieler, sowohl Holz als Steinkonstruktionen des Mittel-
alters habe ich mich nicht allein überzeugt, daß das
' Dazu am Rande eine Federzeichnung.
12 Neue Mitteilungen
System unsrer alten Baumeister sehr große Vorzüge vor
dem seit dem i6. Jahrhunderte eingeführten hat, sondern
es ist mir wenn ich nicht irre gelungen, dasselbe wieder
mit günstigem Erfolge auf unser jetziges Bauwesen an-
zuwenden. Ich möchte fast hoffen, daß eine Zusammen-
stellung jener altern Werke mit neuern weniger guten und
mit den schon ziemlich im Großen gelungenen Versuchen
zur Verbesserung, nicht ganz ohne Nutzen für die Bau-
technik seyn würde. In dem ich Euer Exzellenz noch
meinen innigsten Dank für die im vorigen Herbste durch
die Güte des Herrn Kanzler von Müller gewordene schöne
Jubelmedaille ausdrücke, erlaube ich mir, mich dem hoch-
geneigten Wohlwollen Euer Exzellenz zu empfehlen und
beharre mit der tiefsten Verehrung
Euer Exzellenz
Darmstadt ganz gehorsamster
den 4. Dec. 1827 GMoUer
Oberbaurath.
2. DER SAMMELBAND GOETHESCHER HAND-
ZEICHNUNGEN VON DER ITALIENISCHEN REISE
IM GOETHE-NATIONAL-MUSEUM
Daß zeichnerisches Streben und Gelingen das ganze Leben
Goethes wie ein roter Faden durchzogen hat, war längst be-
kannt, und ist durch eine Reihe von Veröffentlichungen der
Goethe-Gesellschaft (siehe namentlich Sehr, der Goethe-Gesell-
schaft Bd. XII und XIX), bekräftigt und der Anschauung
nahe gebracht worden.' Auch die Tatsache ist schon gewürdigt
worden, daß der Aufenthalt in Italien mit seinem unbeschränkten
künstlerischen Schauen, Genießen und Aufnehmen bei dem
nordischen Wanderer wie ein gesteigertes Glücksgefühl, so auch
eine gesteigerte eigenkUnstlerische Tätigkeit hervorgerufen hat.
Aber ein Dokument dieser Tatsachen ist bisher nur dem
engeren Kreise der Arbeiter im Goethehause in Weimar be-
' Wiedergaben aus dem Sammelband enthalten ferner J. Vogel,
Aus Goethes römischen Tagen. Leipzig, E. A. Seemann 1905. Der-
selbe, Goethes Tagebücher der Italienischen Reise. Jul. Bard, 1906.
J. Fränkel, Goethes Briefe an Frau v. Stein. III. Bd. E. Diedrichs,
Jena 1908. G. v. Graevenitz, Goethes Italienische Reise. Pantheon-
Ausgabe, 5 Bde. Berlin, S. Fischer.
Der Sammelband Goethescher Handzeichnüngen
kannt geworden, ein zeichnerischer Beleg dafür, daß Goethe
in den itaUenischen Monaten, wie Jakob mit dem Engel un-
ablässig mit der Fähigkeit gerungen hat, das was seine glück-
lichen Augen sahen, mit dem Zeichenstift festzuhalten und
der Erinnerung und dauernden sinnlichen Anschauung zu er-
halten, ist noch wenig ausgebeutet worden. Es ist das ein
Sammelband mit nicht weniger als joo eigenhändigen Zeich-
nungen Goethes, den das Nationalmuseum sein eigen nennt,
und den durchzuarbeiten mir vergönnt war.
Hinweise und kurze Mitteilungen Rulands, des feinsinnigen
Kenners der künstlerischen Empfindung Goethes und besonders
seines zeichnerischen Strebens, hatten mich auf den unvergeß-
lichen Genuß vorbereitet, den dieses intimste Erinnerungs-
denkmal der Italienischen Reise dem gewährt, der ihm näher
tritt. Schon in den »Schätzen des Goethe-Nationalmuseums«
(1887) nennt Ruland den Band »gleichsam ein illustriertes
Tagebuch als Ergänzung und Erläuterung der Briefe und öfters
in ihnen erwähnt.«
Und der Reisebericht an Frau von Stein schildert uns ja
auch, wie Goethe an die Reise mit der guten Absicht heran-
trat, jedes Blatt seiner Zeichnungen mit einer Nummer zu
versehen und am entsprechenden Ort im Reisebericht zu ver-
merken. Aber dieser gute Vorsatz wurde nur bis zur Donau
durchgeführt, während die Schaffens- und Zeichenfreudigkeit
niemals und auch unter den erschwerendsten Umständen nicht
erlahmte. Ueber das weitere Schicksal der im Lauf von fast
zwei Jahren angesammelten Zeichnungen erfahren wir durch
einen Brief an Knebel vom 25. Oktober 1788: »Ich habe un-
zählige kleine Skizzen, die ich (aus Italien) mitgebracht, in
Bücher gebracht, daß sie nur einigermaßen genießbar würden.«
Diese »Bücher«, die wohl Hefte im heutigen Sinne waren,
müssen später zu dem gelb gebundenen Pappband vereinigt
worden sein, in dem sie sich heute befinden.
Der stattliche Band mißt bei 29 cm Breite 46 cm Höhe
und ist etwa 6 cm dick.' Auf seine Blätter von starkem grauem
Löschpapier sind nicht weniger als 300 Bleistift-, Feder- und
Sepiatusch-Zeichnungen von verschiedener Größe so einge-
klebt, daß meist zwei Zeichnungen eine Seite füllen. Das
Format der Zeichnungen beträgt im allgemeinen 14 : 23 cm,
doch kommen auch größere (bis zu 19:31 cm) und kleinere
Formate vor. Soweit Wasserzeichen vorhanden sind, decken
sie sich mit solchen von größeren besonders aufbewahrten
' Diese wie eine Reihe anderer Zahlenangaben verdanke ich der
Güte des Direktors des Goethe-Nationalmuseums, des Herrn Geh. Rat
v. Oettingen. Ohne seine Beihilfe hätte dieser Aufsatz sich nicht er-
möglichen lassen.
14 Neue aIitteilungen
Zeichnungen aus Italien, so z. B. dem holländischen mit der
Firma Honig und Zoonen, dem italienischen mit Foligno und
dem Wappen mit Lilie und Kreuz darüber.
Der Sammelband fand seinen Platz auf Goethes Schreib-
tisch und erhellte ihm die einsamen Stunden des bösen Herbstes
1788, als ihm nach römischer Freiheit und römischem Glücks-
gefühl dasWiedereinleben in die altenVerhältnisse so sauer wurde.
Für uns heute hat diese Reliquie aus den glücklichsten
Tagen des Dichters nach zwei Richtungen hin einen unschätz-
baren Wert. Zunächst hat weder bei dem Entwurf noch bei
der Durchfuhrung dieser Skizzen irgendwo eine fremde Hand
neben der des Reisenden gewaltet. Nirgends zeigen sich die
Spuren der abrundenden aber auch verflachenden und ver-
allgemeinernden Tätigkeit eines Georg Schütz, Verschaffelt,
Lieber oder Kaaz wie bei mancher anderen italienischen oder
späteren Zeichnung. Schuchardt schildert uns diese Tätigkeit
in der Vorrede seines dreibändigen Katalogwerkes der Goethe-
schen Kunstsammlungen, und sie findet namentlich in einer
Reihe von Zeichnungen einen Beleg, die auf sieben großen
Folioblättem vereinigt im Goethehause aufbewahrt werden.
(S. Sehr. d. G.-Ges. 12 und 19.) Hier in dem Sammeibande
ziehen die Zeugnisse der »großen Augen«, die Goethe auf
der Reise so wohl zu gebrauchen wußte, in voller Ursprüng-
lichkeit, Frische und warmer Naturempfindung an uns vorüber,
und von vielen gilt das Urteil, das Ruland über andere
Goethesche Zeichnungen gefällt hat, daß sie in einer Aus-
.stellung der Modernen erscheinen könnten.
Einen weiteren Anspruch auf unsere besondere Wertschätzung
macht der Sammelband deshalb, weil er uns die Zeichnungen
einer starken Wahrscheinlichkeit nach in einer allgemeinen
chronologischen Ordnung überliefert. Dafür spricht die Tat-
sache, daß die Sammlung mit Zeichnungen von der Hinreise
nach Rom eröffnet, mit solchen von der Heimreise beschlossen
wird, und in der zweiten Hälfte solche enthält, die sich auf
Sizilien beziehen. Es spricht dafür ferner die oben angeführte
Briefstelle an Knebel und in gewissem Sinne auch die allerdings
erst später (1814/15) zu Tage getretene Absicht des Dichters,
seine »Italienische Reise« durch eigene und fremde Skizzen zu
illustrieren und so herauszugeben. Ja, es scheinen sich sogar
Spuren der in dem Brief an Knebel erwähnten Einteilung in
»Bücher« in dem Sammelbande erhalten zu haben. Wenigstens
habe ich den Eindruck, daß sich leergelassene Blätter mit
bestimmten Abschnitten im Verfolg der Reise oder mit gewissen
gegenständlichen Gruppen der Zeichnungen decken, so daß man
von 7 Abteilungen sprechen darf. Vielleicht waren diese nicht
Ijeklebten Blätter bestimmt, Skizzen in die einzelnen Abteilungen
aufzunehmen, die sich noch nachträglich finden würden.
Der Sammelband Goethescher Handzeicününgek 15
Diese chronologische Anordnung ist um so dankenswerter,
als die Zeichnungen des Sammelbandes mit Ausnahme der Hin-
reise bis Maicesine und der Rückreise von Rom mit verschwin-
denden Ausnahmen keine Bezeichnungen des Ortes oder der
Zeit der Entstehung tragen. Goethe hat im hohen Alter seinen
Sohn August zu Genauigkeit in dieser Beziehung angehalten,
als er ihn zum Zeichnen ermunterte, er erinnert sich auch der
Strenge, mit der sein eigener Vater darauf hielt, und so ist es
um so verwunderlicher, daß er weder in Italien selbst, noch
1788, als er die Zeichnungen ordnete, den Grundsätzen gefolgt
ist, die er selbst gepredigt hat. Dank der chronologischen
Anordnung der Zeichnungen vermag ja nun der Kenner des
Reiseweges des Dichters, der ihn mit photographischen Auf-
nahmen der Zeichnungen verfolgte, eine bedeutende Anzahl der
Blätter zu enträtseln. Namentlich architektonische Gegenstände
auf ihnen geben oft untrügliche Fingerzeige, wenn die Bau-
werke noch stehen oder in Abbildungen oder Zeichnungen
andrer Künstler uns überliefert sind. Rein landschaftliche
Darstellungen dagegen spotten einer Deutung oft völlig.
Geht man nun die Zeichnungen im einzelnen durch, so
trifft man nach 5 leergelassenen Seiten 10 Zeichnungen mittel-
großen Formats von 19 : 32 cm zu einer ersten Abteilung
vereinigt. Nummern und Ortsbezeichnungen wie »No. 2 Donau«,
»No. 1 1 Castel Maicesine al lago di Garda« usw. bieten hier
eine sichere Handhabe der Bestimmung. 3 leere Seiten schließen
diese Abteilung ab.
Es folgt dann eine zweite, die 48 Blätter meist kleineren
(12 : 18 cm) Formats aufweist. Die Zeichnungen stellen meist
Rom und Umgebung dar und sind vielfach bestimmbar. Die
bekannte Aussicht auf St. Peter vom heutigen Pincio aus findet
sich hier, die Villa Medici daneben hat ihn zeichnerisch Öfters
angeregt und auch die Villa Borghese liefert viele Motive.
Daneben stehen Skizzen mit interessanten Darstellungen des
Roms der Goethezeit, vom Palatin, vom Marcellustheater, der
Gegend von Sa. Costanza usw., die im einzelnen zu bestimmen
nur mit Hilfe alter Romansichten gelang.' Hier tritt uns auch
die Skizze des Kapitols entgegen, die wohl die Anregung zu der
im Deckenzimmer des Goethehauses hängenden Tuschzeichnung
von Verschaffelt geboten hat. (S. Ital. Reise 11. August 87
und August-Bericht bezw. G. Jahrbuch 1894, S. 276). Diese
Abteilung schließt nur eine leere Seite.
Die nächste Abteilung stellt sich als solche auch durch
das größere Format (meist 20 : 28 cm) und namentlich die
Motive der Zeichnung dar. Es sind meist solche der Um-
gebung Roms ; Gebirgs- Baumschlag- und Architekturstudien aus
S. auch G.-Jahrb. 1897, das .Stadtbild Roms 2. Zt, Goethes, S. 218.
l6 Neue Mitteilungen
den Villen der Umgebung wechseln in bunter Folge. Der
Baumschlag zeigt noch die freiere, einfachere und zusammen-
fassendere Manier, die der Dichter aus Deutschland mitgebracht
hat, und ist noch nicht wie später von Hackertschen Einflüssen
bestimmt. Wie in der zweiten Abteilung einmal, erscheint hier
zweimal die oft reproduzierte Cypressengruppe und erinnert an
Goethes Lob dieses »respektabelsten Baumes, wenn er recht alt
und wohl gewachsen ist«. (S. Ital. Reise 2. Dez. 86.) So weist
manches in dieser Abteilung auf die erste Villegiatur Goethes
im November 1786 hin.
Das römische Leben macht wieder seine Rechte geltend,
und so bringt die nächste vierte Abteilung im Format 20: 28 cm
6 sorgfältiger durchgeführte Architekturbilder aus Rom, Straßen-
winkel, Interieurs und dergl. Eine besondere Zeichnung schließt
diese Reihe: die Darstellung des bekannten Tempels in Tivoh
mit einer handschriftlichen Eintragung des Dichters: »diese mit
Rothstein bezeichnete Ecke bekommen Sie«, vielleicht der Hin-
weis auf eine Gesteinsprobe, die der Dichter einem Freunde
senden wollte.
In der nächsten Abteilung, die 76 Zeichnungen enthält,
wechseln Format, Art der Ausführung (Blei, Feder, Tusche)
und Ort der Entstehung (in und um Rom). Der Baumschlag
wird zeichnerisch penibler, der Einfluß von Hackerts Methode
der Baumschlagzeichnung, die in seiner Zeichenschule »Prin-
cipes pour apprendre ä dessiner le paysage etc.« niedergelegt
ist, macht sich geltend. Den Schluß bildet eine aquarellierte
Zeichnung, die einzige des ganzen Bandes. 8 leere Seiten
deuten dann einen starken Einschnitt an.
Eine seltene Erscheinung in dem Sammelbande, eine
Figurenzeichnung, ein Bauer auf einem Maultiergespann leitet
die 6. Abteilung ein. Sie ist die umfangreichste und enthält
95 Zeichnungen. Bei einer Federzeichnung des Vesuv und
einer Tuschzeichnung des Stromboli können Zweifel entstehen,
ob nicht Goethe hier ganz ausnahmsweise Skizzen seines
Freundes Tischbein in den Sammelband aufgenommen hat.
Jedenfalls aber legen sie im Verein mit einer sicheren Zeich-
nung Goethes den Schauplatz der Zeichnungen dieser sechsten
Abteilung fest: Neapel und Sizilien. Der Dichter nahm bekannt-
lich nach der Sonneninsel als künstlerischen Begleiter und
Zeichner Christ. Heinr. Kniep mit. Aber trotz dessen aus-
gedehnter Tätigkeit, die uns Peltzer in seiner Abhandlung im
Goethe-Jahrbuch 1905 S. 225 bis ins einzelne rekonstruiert hat,
hat auch der Zeichenstift des Dichters in Sizilien nicht gefeiert.
Das beweist eine Skizze, die das Datum des »4g Aprill« trägt.
(S. Italien. Reise 4. April 1787.) Während Kniep einen ganzen
Landschaftsausschnitt zu »erhaschen« sich bemüht, zeichnet
Goethe einen Teil daraus, einige »landwirtschaftliche Gebäude«.
Der Sammelband Goethescher Handzeichnungen 17
Natürlich spielt der große malerische Faktor des Meeres in dieser
Abteilung eine wichtige Rolle. Eine wohl jedenfalls kompo-
nierte Skizze zeigt z. B. einen Grabstein am Meeresufer mit der
Inschrift »Tibi et mihi«. 4 leere Seiten schließen diese Abteilung.
Die siebente und letzte Abteilung mit ihren 50 Skizzen
verschiedenen Formats ist in gewisser Beziehung die wert-
vollste aller. Denn sie führt uns wieder nach Rom und dann
von dort nach der Schweiz zurück, schildert also die Rück-
reise des Dichters, der uns für diese Zeit in seiner »Italienischen
Reise« ganz im Stich läßt. Dazu kommt, daß viele dieser
Blätter auf der Rückseite dem Ort der Entstehung nach be-
zeichnet sind. So ziehen Skizzen vom Lago di Vico südlich
Viterbo, von Viterbo, Bolsena und seinem See, Florenz (ein
Brunnen des Palazzo Pitti), der Gegend zwischen Florenz und
Bologna und andere an uns vorüber. Die Zeichnung einer öden,
baumlosen steinigen Gebirgsgegend trägt die handschriftliche
Bezeichnung »Ricorsi sive Patrim. Judae Ischar. secundum
Klopstockium« ; sie erinnert also mit ihrem Hinweis auf das
Traumgesicht Ischarioths, das ihm sein ödes kümmerliches
»Erbteil« zeigt, an die Messias-Lektüre (s. 3. Gesang V. 574 ff.)
des Dichters und an das Thema des »Ewigen Juden«, das
ihn ja auch auf der Hinreise nach Rom beschäftigt hat. (S. Ital.
Reise 27. Okt. 86.) Dann hören die Ortsbezeichnungen auf,
und es folgen sehr skizzenhafte Blätter, die aber auf der Rück-
seite Farbenbezeichnungen wie »grau, blau« u. s. w. zeigen;
eine dieser Zeichnungen ist mit einer 16 Zeilen langen der-
artigen Anweisung versehen, die wohl bei einer späteren Aus-
führung in Farben dem Gedächtnis zu Hilfe kommen sollte.'
Wir sind so in die Schweizer Gebirgsnatur gelangt und eine
durchgeführte Sepiazeichnung im Format 19:27 cm zeigt uns
z. B. einen Wasserfall in großartiger Umgebung vor. Hier
wo der Dichter »zeichnet« und nicht »skizziert«, lehnt sich
sein Baumschlag sehr lebhaft an die Manier Hackerts an.
Nach der kurzen Würdigung dieses kostbaren Erinnerungs-
schatzes der eigenkünstlerischen Tätigkeit Goethes drängt sich
die Frage auf: »Wie könnte er einem größeren Kreise der
Verehrer des Dichters zugänglich gemacht werden?« In
reproduktiv-literarischer Beziehung läßt sich die Ausnutzung
des Sammelbandes zugleich mit der endlichen Erfüllung eines
schon kurz berührten Wunsches und Planes Goethes verbinden.
Er ging dahin, seine »Italienische Reise« mit seinen eigenen
Skizzen und denen seiner Freunde und Kunstgenossen zu er-
läutern und zu illustrieren. Das Goethe-Jahrbuch 1897 hat
* S. G.-Jahrb. 1892, S. 96 zu 5.
Goethe-Jahrbuch XXXIF
Neue Mitteilungen
auf S. 279 den Brief des Dichters gebracht, durch den er den
Kupferstecher Jac. Wilh. Roux für das Unternehmen ver-
pflichten wollte. Als Verleger des Werkes war Cotta in Aus-
sicht genommen. Beratungen über die Aufnahme einer Anzahl
Skizzen aus dem Sammelband mit dem getreuen Meyer und
mit Roux haben stattgefunden, und vielleicht rühren Bleistift-
kreuzchen unter sachlich oder zeichnerisch wertvollen Skizzen
von diesen Beratungen her. Das Unternehmen ist nicht zu
Stande gekommen, die damaligen Reproduktionsmöglichkeiten
waren wohl noch zu beschränkte. Heute liegt die Sache in
dieser Beziehung anders und ungleich günstiger. Der Sammel-
band wird eine der wichtigsten Quellen für eine in Goethes
Sinn illustrierte Ausgabe der »Italienischen Reise« sein, welche
der Verfasser dieser Zeilen besorgt und der Inselverlag in
Leipzig verlegt.
Für die Besichtigung des Sammelbandes an Ort und Stelle
des Goethehauses lohnte es wohl, ein beschreibendes Inhalts-
verzeichnis der Zeichnungen aufzustellen. Nach meiner Schätzung
kann ein Viertel der Zeichnungen sicher, ein anderes Viertel
mit annähernder Sicherheit bestimmt werden. Und dann könnte
der Band unter bestimmten Vorsichtsmaßregeln den Besuchern
des Goethehauses zugänglich gemacht werden.
Die als Titelblatt beigegebene Bleistiftzeichnung Goethes,
die in der (angenommenen) zweiten Abteilung des Sammel-
bandes sich findet, zeigt eine jener interessanten aber schwer
bestimmbaren Skizzen des Roms der Goethe-Zeit. (S. oben
S. 15 und Goethe-Jahrb. XVIII, 1897, S. 229 ff.) Nach Ansicht
des besonderen Kenners der »Roma sperita« und langjährigen
Leiters der Biblioteca Vittoria Emanuele in Rom, des Grafen
E. Gnoli stellt die Zeichnung die Gegend von Sa. Costanza
(links Kirche und Glockenthurm) dar.
V. Graevenitz
IL Verschiedenes
I. UNGEDRUCKTES AUS DEM GOETHE-KREISE
Mitgeteilt von Hermann Bräuning-Oktavio
I. Goethe
Der Herr Instrumentmacher Krämer vermiethet dem
Herrn Geheimde Rath von Goethe von Weimar zwey
Zimmer seines Hauses, in der ersten Etage, nach der AU^e
zu, nebst einer Kammer hinten hinaus, mit drey Betten
und den nöthigen Meubles für Drcy Friedrichsd'or auf
Vier Wochen, von der Hälfte des Monats JuH ohngefähr,
bis in die Hälfte des Augusts, vom Tage der Rückkunft
des Herrn Abmiethers von Pyrmont an gerechnet. Hierüber
ist, um mehrerer Sicherheit willen, gegenwärtiges in dop-
pelter Abschrift ausgefertiget und von beyden Seiten unter-
zeichnet worden. Göttingen am iiten Junius. 1801.
JWGoethe.
Goethe wohnte bei seinem zweiten Aufenthalte in Göttingen
bei dem Instrumentenmacher Krämer an der Allee; vergl. Otto
Deneke, Goethe in Göttingen (Göttingen 1906) S. 3 4. — Das
Original dieser Urkunde (nur Unterschrift von Goethes Hand)
befindet sich im Besitz von Herrn Geheimen Kirchennit
Professor Dr. Gustav Krüger zu Gießen, mit dessen gütiger
Erlaubnis ich diesen und einen großen Teil der folgenden
Briefe veröffentlichen kann.
2. Des Herrn Hofrath Voss Wohlgeboren — Jena
Leider habe ich neulich, mein Bester, Ihren Empfohlnen
nicht gesehen. Die wenigen Stunden, die er sich in Weimar
aufhielt, war ich ausgeritten. Uebrigens wird jeder, den
2*
20 Neue Mitteilungen
Sie mir zuschicken willkommen seyn. Nun hoffe ich bald
Sie wieder zu sehen und mich in Ihrer Unterhakung der
schönen Musenkünste zu freuen. Wie oft bin ich in
Gedancken bey Ihnen mit Fragen und Theilnahme und
verwünsche die Entfernung unsrer Wohnungen.
Möge ich Sie mit den Ihrigen, wenn ich komme recht
wohl und heiter finden.
W.(eimar) d. 30 Jul. 1803.
Goethe.
Dieser Brief ist der nächstfolgende nach dem vom 30. No-
vember 1802 an Voss (Weimar. Ausgabe, Briefe Bd. 16, S 147);
in dem ebenda mitgeteilten Verzeichnis der Postsendungen des
Jahres 1803 ist er nicht verzeichnet. Das Origmal (Brief und
Unterschrift von Goethes Hand) im Besitz von Herrn Geheimrat
Krüger zu Gießen.
Schiller
^ I. Folgende Stelle aus der Handschrift des »Wilhelm Teil«
(leider nur ein halbes, beiderseitig beschriebenes Quartblatt)
wird interessieren, da sie eine Zeile (nachträglich ausgestrichen)
enthält, die später im Druck weggeblieben ist; im Besitz von
Herrn Geheimrat G. Krüger zu Gießen.
Schiller, «Wilhelm Teil«, II. Akt, I.Szene: |
Rudenz : Ja, ich verberg' es nicht — in tiefer Seele'
Schmerzt mich der Spott der Fremdlinge, die uns
Den Bauernadel schelten — Nicht ertrag ich's,
Indes die edle Jugend ringsumher
Mit hohem Ruhm sich krönt, sich Land erwirbt, @
Sich Ehre sammelt unter Habsburgs Fahnen,
Auf meinen Erb' hier müssig still zu liegen ....
2. Ein Leihschein von Schillers Hand:'
Juliani J. Caesares cum adnotat. Liebe & Heusinger.
(Imperat. 0.30.)
accepit
Jen. 21 Jul. 1804 vSchiller.;!
Das Original im Besitz von Herrn Geheimrat G. Krüger
zu Gießen.
Das Werk, dessen genauer Titel lautet: »JouXiavou auTO-
Kpatopoq KttiOapec;. i. e. Juliani Imperatoris Caesares, acced.
Sponii Dissertatio de usu nummorum in physiognomia, et
vita Juliani, cum adnotationibus Chr. Sieg. Liebe et obser-
Ungedrucktes aus dem Goethe-Kreise 21
vationibus Joh. Mich. Heiisinger. Gotha 1736.«. findet sich in
der Universitäts-Bibliothek Jena vor; die oben eingelclammerte
Stelle bedeutet die Signatur und ist von anderer Hand an-
gemerkt. Jedenfalls gibt uns dieser Bücherschein eine Zeit-
angabe an die Hand, Schillers dramatische Pläne genauer zu
bestimmen; wissen wir doch, daß ihn der Entwurf zu einer
»Agrippina« beschäftigte, den wir somit in den Sommer 1804
setzen dürfen ; also in eine Zeit, die schon dem •»Denietriusv- galt.
Herder
ä Monsieur
Monsieur Bo'ie
homme de lettres
ä GöUinguc.
(empfangen den I4ten Merz 1772.)
Wenigstens wird Ihnen, dieser Brief wegen der In-
lage angenehm seyn, die ich mir etwa nach der Abschrift,
oder in Abschrift zurück erbäte. Diderols Stück über den
Schlafrock, wovon man sich in Götr. mit einer verstüm-
melten Ueberseizung herumträgt, nächstens — den Augen-
blick habe ichs nicht zur Hand.
Von Ihren Freunden hat wohl Niemand das neue
Millar-sche Werk über die Stände? Mir wäre es sehr lieb,
wenns Jemand hätte, und ichs lesen könnte. Und auch
sehr lieb, wenn Sie, mein 1. Fr., mir GaUerers bist. BibL'
gebunden hinüber zaubern könnten. Ihr Buch von ihm hat
mich unterwegs so vergnügt — ich habe sie nie ganz
gelesen oder durchsehen — alle ßuchläden ringsum haben
sie nicht ganz — sie anschaffen kann ich mir nicht — aber
wohl zum Ueberschicken Porto bezahlen und denn sehr
danken. Ergo ... Ich bitte Sie sehr. So viel historische
GHeder des bist. Instituts werden wohl Ein Exempl. ab-
müssigen können. Und wie stehts mit'' den Englischen
Büchern aus der Pfütze?
Vor der Hand weiß ich Kein Wort mehr, als daß
ich Ihnen nochmals für alle erzeigte Freundschaften Dank,
' J.Chr. Gatterers (1727- 1799), »Allgemeine historische Bibliothek«
erschien in :o Bänden von 1767— 1771; in ebensoviel Bänden folgte
von 1771/1782 sein »historisches Journal« als Fortsetzung der Bibliothek.
' Die beiden letzten Buchstaben sind ergänzt; das Original ist
beim Siegel- Ausschneiden beschädigt.
22 Neue Mitteilungen
und für alle geraubte Stunden meine Verbitiung (sage). '
Täusche ich mich nicht, so haben Sies gerne gethan, und
wie gerne thäte ich was für Sie.
Leben Sie wohl, mein Freund, und lassen Sie mich
nicht aus Ihrem Andenken weggezogen seyn, sondern unsre
Freundschaft und Gespräche über so manche Sachen der
Bildung und des Herzens dauren. Theilen Sie mir mit, was
Sie in Ihrem Zusammenflusse der Musen und Nicht Musen,
hören: wenn ich in meiner Westphälischen Wüste, wo
Varus geschlagen ward, was höre, will ichs auch. Alle
meine Grüße an die Herrn Heine, Kästner, Diez* — ich
eile ! Die Glocken läuten, und ich bin ganz wüste.
Herder.
(P. S.) Von Dietrich [Buchhändler in Göttingen]
wünschte ich gern die Voyage literaire de la Grfece par
Gays und die Voyage en Russie par Cook. —
J. M. R. Lenz
Lenz an H. Chr. Boie
(Mai 1776.)
Empfehlen Sie mich doch Zimmermann bestens und
geben ihm unbeschwert doch gegenwärtiges Gedicht von
Lindau, das ich aber sonst sehr geheim zu halten bitte.
Wenn Z. (immermann) ihm schreibt, so bitte ich doch un-
endlich, es ihm zu schicken, ich will es gern sobald ers
verlangt mit der fahrenden Post mit einem halben Dutzend
ersetzen.
Auch bitt ich Zimmermann sehr, im Fall die mir vom
Buchhändler noch zukommenden Exemplare der Soldaten
noch nicht nach Strasburg abgegangen eins davon einzu-
packen und unserm lieben Fritz Stollberg zuzuschicken
mit der Nachricht daß ich hier und sehr wohl sey, aber
sehnlich auf seine Ankunft warte.
Ihre Empfindlichkeit über meinen letzten Brief ist mir
ein schätzbares Zeichen Ihrer Freundschaft, ich mußte aber
Ihrem Freunde HelKvig dem er bestimmt war ernstlich
weisen wie nahe mir die Sache lag.
* Siehe unter * der vorhergehenden Seite.
* Göttinger Professoren; Heine = Chr. G. Heyne, der bekannte
Philologe, 1729— 181 2.
Ungedrucktes aus dem Goethe-Kreise 23
Sie werden mir einen Gefallen thun, wenn Sie mir
die noch hioffentlich nicht verkauften Exemplare der Ver-
theidigung zuschicken, die Exemplare der Wolken aber in
Zimmermanns Gegenwart verbrennen. Dafür verspreche
ich Ihnen einige Beiträge in ihr Musäum unentgeldUch und
habe auch Schlossern geschrieben Ihnen ein Drama von
mir »der Engelländer« das hier sehr goutirt worden, für
4 Louisd'or zu überlassen. Weniger fordern kann ich nicht,
da ich in Hamburg für die Vorstellung allein 100 Thaler
erhalten und es mir sodann doch freystehen würde es einem
Verleger zu verhandeln.
Ich verlange nichts weiter für den Strephon als den
Pack / : nebst einer Zulage der erbethenen Nachrichten, um
die ich nochmals sehr bitte : / den Sie nur an Goethe
adressiren, da ich bald von hier aufs Land gehe. Vergessen
Sie alles Vergangne und bleiben mein Freund.
Lenz.
(Nachschrift am Rande:)
Sagen Sie Hellwi(e)gen doch, daß er ein sehr braver
Mann ist. Nur soll er bedenken, daß auch er einen Mann
wie Wieland zu menagiren habe, über den man nicht
anders als deräsonniren kann, solang man ihn nicht gesehen.
Dieser Brief (Original im Besitz von Herrn Geheimrat
G.Krüger) wird nur kurz erwähnt von K. Weinhold, H. Chr. Boie
(Halle, 1868), der auf S. 195 eine ganz kleine Stelle daraus
mitteilt. Er muß geschrieben sein in der ersten Zeit von Lenzens
Aufenthalt in Weimar, wahrscheinlich Mai 1776 und ist wohl
einzuschieben zwischen den Brief vom 30. April 1776 an Boie
(No. II S. 521) in M. N. Rosanow, J. M. R. Lenz; (deutsch von
C. V. Gutschow, Leipzig 1909) und den vom 13. August desselben
Jahres (ebenda S. 521/22 — No. 12); man vergl. dazu auch
den Brief vom 27. Mai 1776 an Zimmermann (S. 524 — No. 15
ebenda). Lenz hatte, ehe er von Goethe durch Lavater eingeladen
worden (vergl. Froitzheim, Lenz und Goethe; Stuttgart 1891),
seine »Wolken« (vergl. K. Weinhold, Dramat. Nachlaß von
J. M. R. Lenz — Frankfurt 1884, S. 313/20) gegen Wieland
gerichtet, später aber eine »Verteidigung Wielands gegen die
Wolken« angefügt. Als dann die Abreise nach Weimar immer
näher rückte, bat er Boie oft und dringlich, die bereits gedruckten
Exemplare der »Wolken« zu vernichten (vergl. Rosanow S. 520.)
Dieser Bitte ist auch gründlich entsprochen worden, denn es
ist kein einziges Exemplar weder des Druckes noch des
Manuscriptes dieser Komödie auf uns gekommen ; nur von der
24 Neue Mitteilungen
»Verteidigung« sind einige wenige Exemplare, nach K. Weinhold
vier, erhalten.
Lenz versprach für diese Gefälligkeit Beiträge für das von
Boie und Dohm herausgegebene »Deutsche Museum« (seit
Januar 1776 erschienen) und das Manuscript seines »Engländer,
eine deutsche Phantasey«, die 1777 in Leipzig bei »Weidmann
Erben und Reich« erschien.
Der eingangs erwähnte Lindau, Heinrich Julius von, stand
auch Goethe nahe, der ihn in der Schweiz im Lavaterschen
Kreise hatte kennen lernen; er ging 1776 nach Amerika;
vergl. dazu L. Geiger in den »Blättern für literarische Unter-
haltung« (1898 No. 10), der dort einen Brief von Lenz an
Lindau (Januar 1776) mitteilt.
Ein Gedicht »Strephon an Seraphinen« steht im »Göttinger
Musenalmanach« 1776, S. 112 (vergl. auch Sauer, Lenz [in
Kürschners deutscher National-Literatur] Bd. II, S. 243) ;
gemeint ist hier wohl Lenz', Komödie: »Die Freunde machen
den Philosophen« (1776), in derStrephon, »ein junger Deutscher,
reisend aus philosophischen Absichten«, auftritt.
Im Anschluß an den oben erwähnten Brief von Lenz an
Zimmermann vom 27. Mai 1776 (vergl. Rosanow a. a. O. S. 524,
No. 15; ein Bruchstück davon (in K. Weinhold, Gedichte von
Lenz [1891] S. 304 und Waldmann, Lenz in Briefen [1894]
S. 53 ; No. 32) kann ich ein bisher ungedrucktes Konzept dazu mit-
teilen, dessen Original sich ms. Besitz der Stadtbibliothek zu Riga
befindet. Die Kenntnis dieser wie der folgenden gleichfalls hier
erstmalig veröffentlichten Handschriften verdanke ich dem be-
kannten Lenzforscher P. Th. Palck zu Riga, der mir in liebens-
würdiger Weise Abschriften davon zur Verfügung gestellt hat.
Das Brief konzept lautet:
»Hier ist Lindaus Schwanengesang, den er sehr gern an
Washington oder D. Franklin möchte gelangen lassen. Wie,
ist mir selber unbegreiflich. Vielleicht wissen Sie Auswege.
Den Colonisten kann ein solch Produkt nicht anders als lieb
seyn. Und Sie, mein Freund, sind Freund der Freyheit, nur
daß er (der Schwanengesang) nicht in unrechte Hände falle.
Bode geht eben durch nach Frankfurt und weiter Herder
und Stolberg sind noch nicht da, letzterer wird den Sommer
noch bey seinen Schwestern zubringen.«
Auf demselben Blatte stehen noch von Lernens Hand
folgende Verse (man vergl. K. Weinhold: Dramatischer Nach-
laß von J. M. R. Lenz 1884, der in den Bruchstücken [XIL Be-
arbeitung] der »Catharina von Siena« [S. 154, Aurilla zu
Catharina] eine ähnliche Stelle mitteilt!):
LJNGEDRUCKTES AUS DEM GoeTHE-KrEISE 25
»Bey einer alten Tante auf dem Lande
Wo ich gehorsam mit Geduld und Tränen
Mein väterliches Erb begaffen mußte
Das sie verwaltete, wo keine Lust
Auch nicht in Bäum' und Blumen für mich blühte
Weil überall mich Furcht begleitete.
Und meine Seele, die sich unaussprechlich
Nach Menschen sehnte, nur von Heiligen
Umgeben war, die meine Schrnte zählten
Und Worte und Gebärden folterten.
Da kam er hin, da sah, da liebt er mich
Da hatt ich auf der Stell nur ihn, nur ihn —
Ach wieviel Freuden hat er mir gemacht
Und wieviel Leid, wie fühlt ich mich so anders
So groß, so herrlich da, so wohl, so göttlich,
Daß unter meinen Füßen oft die Erd
Zu sinken schien, wo ich zu sinnen anfing
Und ich wie unter Sternen schwebte. Alles
Vor und um meinetwillen da, der Wald, die Wiese,
Auf den ich ehmals kaum zu treten traute
War nur für mich geschaffen, und die Blumen
Bey denen ich wie vor dem Herrn vom Hause
Sonst ehrfurchtsvoll vorbeyschUch schienen nun
Nur drauf zu harren, daß mein Fuß sie knickte
Dafür theil ich ihr Schicksal itzt.«
Schließlich teile ich noch einen Brief V07i Bote an Lenz
mit, der sich auf Lindau bezieht und sowohl von J. v. Sivers
(Lenz. Vier Beiträge .... 1879, S. 94) als auch von Wald-
mann (a. a. O. S. 56, No. 42) nur teilweise veröffentlicht ist;
nach dem Original in der Stadtbibliothek zu Riga, abschriftlich
durch P. Th. Falck:
»(Hannover) den 17. Juni 1776.
Ich schreibe, daß Sie mein Stillschweigen nicht andern
Ursachen beymessen, lieber Lenz. Die Krankheit und izt
der Tod meines Chefs des alten Feldmarschalls, der mich
hierher gezogen, und viel guten Willen und Freundschaft
tür mich hatte, hat mich sehr zerrüttet und verwirrt mich
noch. Ich habe sehr viel zu arbeiten, und kann nichts für
mich thun bis das Departement wieder einen Vorgesetzten
26 Neue Mitteilungen
hat. Gewinnen kann ich wenig dabey; verlieren viel
(hier ist eine Stelle im Original ausgeschnitten!) tun Sie
doch Lindaus unbesonnenes Blatt nicht drucken lassen! Es
kann ihm so leicht schaden, wenn's bekannt wird. H(elwig)
hat mir noch nicht geantwortet, aber seyn Sie ruhig. Sobald
ich Antwort habe, schick ich sie Ihnen wenigstens gleich
zu, wenn ich auch nichts dabey sollte schreiben können.
Leben Sie wohl. Boie.
(P. S.) Ein Freund von mir Sprickmann aus Münster
wird durch Weimar reisen und Sie sehen. Nehmen Sie
ihn auf als meinen Freund. Ihr Brief an Stolberg hat mich
sehr gefreut.
Z(immermann) hat alle 12 Expl. der Soldaten gleich an
Herder geschickt und keines mehr. Haben Sie sie von
H(erder) nicht bekommen? Sagen Sie mir, kommt der
vortrefhche Mann noch nach Wfeimar) oder nicht?«
Adressiert ist der Brief an: »Herrn Lenz, Gelehrten in
Weymar. Bey Herrn D. Göthe.«
Maximilian v. Klinger an Caroline v. Eglofstein
S. Petersburg, 29. Merz 1826.
Ihr so lang erwartetes Schreiben, hochverehrte Freundin,
ist mir erst gestern (zwar datiert vom 19. Februar) den
28. Merz ahen Styls, folglich den 9. April n. St. zugekommen.
Höchst willkommen. Denn es bekräftigt alle die guten
Nachrichten, die ich von Ihrem Besser befinden, durch die
angekommne Freunde und durch Ihre Correspondenzen
erhalten. So wird denn nun die nahende Sommer-Zeit
das vollenden, was wir so schwach wünschen. Die Ankunft
Ihrer von mir hochgeschätzten Verwandten (hat)
mich höchst angenehm überrascht. Nur habe ich viele
Klagen gegen alle drey anzuführen, die ich Ihnen vertraue.
Den Herrn Baron v. Eglofstein habe ich sehr wenig sehen
können, da ihn seine Verhältnisse zu sehr beschäftigten;
ein gleiches war der Fall mit Herrn (Kapitän) von Müller.
Aber so wenig wie ich sie auch sah, so sah ich sie immer
mit Freuden, Treue und inniger Erinnerung an meine
Freundin, und alle die von mir verehrten, die fVeimar ver-
herrlichen. Ihrem hochgeehrten Herrn Oheim habe ich
Ungedrucktes aus dem Goethe-Kreise 27
Briefe mitgegeben an unsern Goethe, an den Herrn Canzler
von Müller und will ihm auch dieses an Sie geben, wenn
sie noch in S. P. sind, denn als ich ihn vor 6 Tagen zum
letztenmal sah, sprach der Herr Baron von seiner nahen
Abreise, Heß mich noch einen Besuch hoffen, den aber der
zu frühe Bruch der Neva verhinderte. Heute kann ich die
Fahrt über den Fluß zum erstenmal versuchen. Ist er schon
abgereist, so werde ich dieses Schreiben unserm Freund
ßraulini übergeben, den ich noch zu finden hoffen kann.
Auch er hat mich wenig besucht, weil er sich eine eigne
Lebensart hier ausgefunden hatte, die nicht zu Abendunter-
haltungen mit mir passen wollte. Es that mir leid, ich liebe
und achte ihn aber nicht weniger. Die verehrte Freundin
Caroline (v. Eglofstein) erschien und war in unsern wenigen
Gesprächen; sie weiß, weiß es gewiß, daß sie in meinem
Herzen lebt, vor meinem Geiste schwebt und doch kann
sie dem Treuen folgende Zeilen schreiben: »Wieder ein
paar Worte zugerufen, die Ihnen / Mir! / von meinem Daseyn
/ dem Daseyn der geliebten Caroline! / Kunde geben, und
Ihr Andenken / das Andenken der verehrten Caroline! I wieder
auf mich / die Gräfin Caroline von Eglofstein / lenken sollen.«
Indem ich diese Worte, ohne den Zusammenhang, hier aus
Ihrem Schreiben ausziehe und Ihnen mittheile, so wie sie
sind und lauten, hat sie auch mein Herz, in seinem Sinne,
ausgelegt — weil es nicht glauben kann und darf, die Freundin
habe es ernstUch damit gemeint
Goelhe hat mir durch Uebersendung seines Bildes mit
einer Zeile von ihm an mich, und durch die Uebersendung
der Iphigenie, mit einer Zuschrift an mich von ihm, sein
Jubelfest von 50 Jahren in Weimar zu einem mehr als
50 jährigen Jubel Hayn der Freundschaft gemacht. Dieß
habe ich ihm geschrieben zur Antwort, und so ist es die
Inschrift eines Denkmals geworden, das das Gemüth beglückt
bis zum letzten Lebenshauch.
Volle Gesundheit, wie ich Sie zum erstenmal sah, dies
ist mein Wunsch und mein Zuruf. Bald hoffe ich diese
erfreuliche Nachricht von Ihnen selbst bekräftigt zu lesen.
Der treue, wahre Freund und Verehrer
Klinger.
28 Neue Mitteilungen
(P. S.) Aus der unleserlichen Schreiberey können Sie
den seit einiger Zeit zerrütteten Zustand der Gesundheit
Ihres Freundes errathen ; er wird hoffentlich bald zum alten
gewöhnlich schlechten zurückkehren. Indessen konnte ich,
auch in dem gereizten Zustande, nicht unterlassen, so gleich
auf Ihr so spät angekommenes Schreiben zu antworten und
ebenfalls wegen der Hoffnung, es noch durch einen ab-
reisenden Freund an Sie zu befördern.
Die Adressatin Karoline von Eglofstein, seit ihrem Besuche
mit der Weimarischen Erbprinzessin am Hofe der Kaiserin
Mutter von Russland mit Klinger befreundet, trat mit ihm von
Weimar aus in sehr regen Briefwechsel ; dieser Brief ist einzu-
schalten zwischen die von Max Rieger in seinem »Briefbuch
zu Fr, M. Klinger; sein Leben und seine Werke. Bd. II». (S. 224
und 227. ~ Darmstadt 1896) mitgeteilten Briefe Klingers an
Caroline vom 24. Juli 1825 und 15. Februar 1827. — Ebenda
S. 227 findet man auch Klingers Antwort auf Goethes Bild
und Briefsendung abgedruckt: »S. Petersburg, 20. März 1826.
Dem unwandelbaren Freunde Goethe . . .«. — Das Original
des hier mitgeteilten Briefes besitzt die Universitäts-Bibliothek
zu Jena; Herrn Direktor Brandis danke ich auch an dieser
Stelle für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung.
Kanzler von Müller an
Weimar 3. Oktober 1834.
Erlauben Sie, Verehrungswürdiger Gönner! dass ich
Ihnen zwey trefliche Männer bey ihrer Reise nach Berlin
angelegentlich empfehle, die gar gerne Ihrer persönHchen
Bekanntschaft sich erfreuen möchten, Sie sind Hofrath
Schorn, früher zu München, jetzt Director unserer hiesigen
Kunstansi alten und Frof. Theol. Engelhard aus Erlangen,
Beide, besonders Schorn, werden Ihnen vom Goethe-Hause
viel erzählen können, Ottilie, leidend von Frankfurth heim-
gekehrt, hat sich nicht abhalten lassen, mit Mislress Jameson
nach Wien zu reisen u, hofft durch einen Aufenthalt in
Baden mehr Ruhe, und Erholung zu gewinnen, als sie
behauptet hier finden zu können, Dass Mutter, Schwester,
wir Alle — davon nicht sonderlich erbaut, jedenfalls sehr
besorgt um sie sind, werden Sie leicht ermessen.
Das Beste ist noch dass M, Jameson, eine so vortref-
liche Freundin, eifrigst für sie zu sorgen verspricht. Die
Ungedrucktes aus dem Goethe-Kreise 29
Kinder gedeihen — trotz aller Seltsamkeit ihrer Erziehung,
dennoch wunderbar genug; besonders hat Walther sich
diesen Sommer sehr hübsch entwickelt, auch physisch sehr
gewonnen.
Aber was soll ferner werden, da Ottilie immer noch
sich sträubt, sie in eine fremde öffentliche Anstalt oder
auch hier nur aufs Gymnasium zu bringen? Walther hat
den Soldatensinn ganz verloren, will sich blos der Musik
widmen!! Wie bedauerlich dass Sie, Verehrtester! uns
nicht näher, — Ihre milde Einwirkung auf Ottilie, würde,
da sie so grosses Zutrauen zu Ihnen hegt, gewiss manchem
Guten förderlich seyn!
Dass ich die Copie des Goetheschen Briefes an Schön-
born gleich nach Ihrem Winke an Perthes abgeliefert, hat
lezterer gewiss längst gemeldet. Wird das beabsichtigte
Buch denn nicht bald erscheinen?
Der Besuch des guten Jacobi bey seiner Rückkehr
von Berlin hat mich gleich sehr überrascht als erfreut.
Er war ganz voll Ihrer freundlichen Aufnahme und des
lang entbehrten Zusammenseyns mit Ihnen.
Haben Sie noch neuerdings gute Kunde von dem
würdigen Manne?
Rufen Sie mich gütigst dem Andenken Ihrer Fräulein
Tochter zurück und bleiben Sie mir freundlichst gewogen!
von Müller.
Alles Nähere über den Kanzler von Müller lese man nach
in Burkhardt, Einleitung zu »Goethes Unterhaltungen mit dem
Kanzler Fr, v. Müller« (Stuttgart 1870). Das Original des
Briefes im Besitz von Herrn Geheimrat G. Krüger,
Spiegel zum Desenberg an Boie
Bonn den 6. Merz 1776.
.... Vor vierzehn Tagen beteuerte mir ein guter
Freund und Liebhaber unser (!) Muttersprache, dass Lessing
behauptete, in eine (!) der italiänischen BibHotheken das
Manuscript gefunden zu haben, woraus Klopstock die
Messiade gezogen. Wenn ich hier zweifle, so verdiene
ich nicht ausgelacht zu werden. Meine Antwort war kurz
diese, als Jurist sagte ich, man darf keinem Instrument
30 Neue Mitteilungen
glauben es sey aufgelegt und für gültig erklärt, und als
Patriot mein Herr muss ich gestehen, war es wahr, so
wollte ich den Frevler das Knick brechen, welcher den
Schatz unserer Nation schmälern will, denn die Henriade
gefällt dem Dichter, allein die Messiade entzückt den Leser
und erbauet den Christ. Der ein solches entdeckt, ver-
dient von der Nation, welche er schadet, die Straf, welche
der Gifterfinder von allen Menschen verdient. Ich bitte
mein Freund sagen Sie mir, ob wohl etwas daran wahr
ist
F. Spiegel zum Desenberg.
Der Schreiber des Briefes (Original im Besitz von Herrn
Geheimrat G. Krüger), Domherr Spiegel zum Desenberg, ein
Freund von Gleim und Bodmer, starb in Wetzlar am 22. Mai 1785
eines plötzlichen Todes, der Anlaß wurde zu verschiedenen
sagenhaften Gerüchten ; vergl. über ihn das in der Allgemeinen
Deutschen Biographie Gesagte.
A.G.Camper an P. Camper
Paris le 17. X. 1785.
Je sais que ce n'est Vous qui avez fait mention de
la couverte des pr^tendus os intermaxillaires de Mr. Goethe
comme de la vötre. Je n'ai pas l'honneur de connaitre ce
savant que par ses excellentes productions morales, ses
tragedies, drames et apologues. Je sais par notre ami
Merck qu'il connait tous les poetes Anciens et Modernes,
mais il se pourrait bien que ses qualit^s du coi6 de
l'anatomie et de la medecine fussent mediocres et qu'il
aurait mieux fait de ne pas s'en meler.
Es ist bekannt, wie skeptisch und ablehnend sich die
gefeiertsten Anatomen aus Goethes Zeit, wie Blumenbach,
Sömmerring und P. Camper, gegen sein »Specimen« über den
Zwischenkieferknochen verhalten haben. Durch Merck hatten
Sömmerring und nachher Camper das Manuskript erhalten; die
obige Stelle aus dem interessanten Briefwechsel zwischen Vater
und Sohn Camper nach dem Original, im Besitz der König-
lichen Universitätsbibliothek zu Amsterdam, drückt bei aller
Hochschätzung der Goetheschen poetischen Werke deutlich den
geringen Wert aus, den man den Studien des Naturforschers
Goethe damals noch entgegenbrachte.
^
Aus Jacob Berzelius: Själfbiografiska Akteckningar 31
2. AUS JACOB BERZELIUS:'
SJÄLFBIOGRAFISKA ANTECKNINGAR
Mitgeteilt von P. Köbke
1822. In Karlsbad überbrachte der Botaniker,
Dr. Pohl mir eine Einladung vom Fürsten Metternich, seine
Besitzung Königswarth zu besuchen, um die dortigen
Mineralquellen zu untersuchen, eine Einladung, welche ich
mit Vergnügen annahm. In Königswarth trafen wir den
ausgezeichneten böhmischen Mäcen, den Naturforscher,
Grafen Caspar Sternberg (wegen seiner »Flora der Vor-
welt« bekannt). Nachdem wir dort einige Flaschen mit
Mineralwasser hatten füllen lassen, reisten wir nach Marien-
bad, wo Sternberg Brunnengast war, und brachten einen
sehr interessanten Tag mit ihm zu. Er begleitete uns
dann nach Eger, wo der berühmte Dichter und Natur-
forscher, Baron v. Goethe, sich damals aufhielt, und
Sternberg stellte mich ihm vor. Er empfing mich mit
einer Miene und mit Geberden, als wäre er nicht sonder-
lich erfreut über die neue Bekanntschaft, und sprach kein
Wort zu mir; ich aber war überaus froh, eine Gelegenheit
gefunden zu haben, diesen Mann zu sehen, welcher sich
durch so grosse Verdienste in allen Richtungen auszeichnet.
Er lud uns zum Mittagessen ein, welches früh aufgetragen
wurde; während der Mahlzeit beschlossen wir, am Nach-
mittage nach Kammerbühl zu gehen. Dies ist ein erloschener
Vulkan, jedoch so klein, dass man in einigen Minuten von
seinem Fusse aus den Gipfel erreicht. Hier kam ich nun
in ein Gespräch mit Goethe. Er hatte das Jahr vorher
eine kleine Broschüre herausgegeben, in welcher er zu be-
weisen suchte, dass derselbe durch einen vulkanischen
Ausbruch unter dem Wasser von vulkanischer Asche und
rapilli^ ohne Krater und Lavastrom gebildet worden ist.
Wir trafen zuerst auf grosse Mengen dieser rapilli, in
welchen man mächtige Ausgrabungen zu Wegebauten vor-
genommen hatte und wo die Schichten durchgeschnitten
waren und horizontale Reihen von verschieden gefärbtem
' Der große schwedische Chemiker und Naturforscher (geboren
1779, gestorben 1848).
* oder lapilli: herausgeworfene Steinchen.
32 Neue Mitteilungen
Steingriess zeigten. Goethe fragte mich hier, ob diese
Schichten nicht deutlich zeigten, dass der Ausbruch unter
dem Wasser vorgegangen sei. Ich stellte mich an, als
wüsste ich nicht, dass Goethe in dieser Beziehung eine
vorausgefasste Meinung hegte; ich antwortete daher, es
sähe ganz gewiss so aus, wir könnten jedoch in dieser
Beziehung kaum Schlüsse ziehen, bevor wir den Vulkan
selbst gesehen hätten, da die nämliche Schichtteilung ent-
standen sein könnte, wenn dieser Steingriess aus der Luft
herabgefallen wäre. Der Vulkan hatte im Gipfel eine
Vertiefung, welche Goethe als künstliche Ausgrabung an-
gesehen hatte, die seiner Meinung nach gebildet worden
war um bei Ausflügen dorthin das Wasser zum Thee
kochen zu können. Die Vertiefung war aber länglich und
viel höher als auf der andern Seite. Mit der Erfahrung,
welche ich in Auvergne und Vivarais durch das Studium
der vielen dortigen Vulkane erworben hatte, suchte ich
nun Goethe davon zu überzeugen, dass die Vertiefung ein
Krater sei und dass der Ausbruch unter einem heftigen
Sturme geschehen sei, wobei der Auswurf sich an der
Leeseite gesammelt habe, die auf diese Weise höher und
bedeutend länger geworden sei ; hieraus sollte man folgern
können, dass der Krater in dem Gipfel des kleinen Berges
ganz dicht an der Windseite zu Hegen kam, und dass der
Lavastrom desshalb auf dieser Seite gesucht werden musste.
Der 70jährige Naturforscher hörte mir sehr aufmerksam
zu und wandte, als ich ausgesprochen hatte, ein, dort sei
keine Lava. Ich antwortete, es sähe zwar so aus, wir
müssten jedoch, da der Ort, an welchem sie gefunden
werden musste, sicher war, dort suchen. Er rief seinem
Diener, welcher auf den geologischen Wanderungen des
Alten einen grossen Hammer und eine Hacke trug.
Der Diener schrabte jetzt das Moos und den Rasen fort
und stiess auf eine harte Spalte, von der er nach meiner
Anweisung ein Stück abhaute und in dessen Bruchfläche
dann ein Olivin' gefunden wurde. Es war deutlich genug
Lava. Goethe war entzückt über diesen Fund und be-
' Ein Mineral, welches in krystallisiertem Zustande in der Lava
gefunden wird.
Aus Jacob Berzelius : Själfbiografiska Anteckningar 3 3
sonders über die Art und Weise, auf welche man a priori
dazu geliommen war. Er erklärte jetzt, er habe seine An-
schauung geändert und beriet mit Sternberg einen Plan über
eine tiefgehende Durchschneidung des Vulkans, welche sie im
nächsten Sommer beginnen wollten. Ich hatte die Absicht
gehabt, am nächsten Tage mit Pohl, der sich gegenwärtig
an der naheliegenden Francisquelle aufhielt, nach Karlsbad
zurückzukehren, Goethe nötigte mich aber noch einen Tag
zu bleiben. Diesen Tag benutzten Sternberg und ich zu
einem Morgenbesuch bei den Steinbrüchen von Hasslau, von
wo aus es uns gelang, Goethe einige hübsche Mineralproben
zu bringen, deren Empfang ihm sehr grosse Freude bereitete.
Er zeigte mir nun die Sammlungen, welche er sich
auf seinen Spaziergängen verschafft hatte; ich fand dieselben
auf einer Menge von Tischen in einem besondern Zimmer
liegend. Sie waren recht gross, aber nur weniges davon
wäre es der Mühe wert gewesen, nach Hause zu tragen.
Als ich in einem Falle eine andere Meinung von dem
Namen eines mir vorgewiesenen Minerals hatte und Goethe
mir nicht glauben wollte, schlug ich ihm vor, die Frage
mit Hülfe des Blasrohres zu entscheiden. Er erklärte, er
habe nur eine geringe Kenntnis von der Benutzung dieses
Instrumentes, wolle jedoch gern den Versuch mit dem-
selben sehen. Ich wohnte in einem Zimmer des nämlichen
Gasthauses und holte dann meinen Apparat, welchen ich
auf meinen Reisen immer mit mir führe. Goethe wurde
von den sicheren Resultaten mit demselben so eingenommen,
dass ich mit meinem Blaserohre eine Menge seiner ein-
gesammelten Stücke prüfen musste. Er hatte eine Vor-
Hebe für titanhahige Minerale und hatte eine Sammlung
von denselben, so weit möglich aus allen bekannten Stellen,
wo sie vorkommen. Als ich ihm zeigte, wie leicht man
Titan durch eine schöne Reaktion mit Hülfe des Blase-
rohrs entdecken könne, beklagte er herzlich, dass sein
Alter ihn jetzt daran hinderte, sich mit dessen Benutzung
bekannt zu machen. Es wurde finster, ehe er sich an den
Versuchen mit dem Blaserohre satt gesehen hatte, und
ich musste am folgenden Morgen vor unserer Abreise
noch ein Mal einige Minerale untersuchen.
GoETiiH Jahrbuch XXXII ♦ > ♦ J
34 Neue Mitteilungen
3. BERNHARD VON BESKOW
ÜBER SEINEN BESUCH IM GOETHEHAUSE 1834
Aus Familienpapieren veröffentlicht von Lotten Dahlgren
Autorisierte Übersetzung aus dem Schwedischen von M. Rassow
Weimar ist ja nicht mehr, was es vordem gewesen ist,
aber sein Name bleibt dem Freunde der Bildung immer
heilig, und man besucht es im Grunde, um Goethes,
Schillers, Wielands und Herders Gräber zu begrüßen.
Wir brachten den größten Teil unserer Zeit bei Frau
von Goethe zu. Sie bewohnt ihres Schwiegervaters Haus,
Dessen Sammlungen, Bibliothek, Erinnerungen — die
Zimmer, die der große Dahingeschiedene bewohnte und
die genau in dem Zustande belassen sind, in dem sie bei
seinem Tode waren — alles das zusammen bildet einen
Tempel, keiner andern irdischen Wohnstätte an Wert ver-
gleichbar, für jeden, der Goethe bewundert und geliebt,
d. h. der ihn gelesen und gekannt hat. Als ich das Zimmer
betrat, in dem ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte, schien
es mir, als habe sich in diesen 14 Jahren nichts verändert,
und ein meisterhaftes und ganz erstaunlich ähnliches Por-
trät von Stieler trug noch dazu bei, mich in dieselbe
Stimmung wie damals zu versetzen. Aber als er nicht kam,
als seine von ihm so sehr geliebte Schwiegertochter Ottilie
von ihrem Verlust sprach, als seine Enkel — nun auch
vaterlos — eintraten, da erfaßte auch den Fremdling ein
immer zunehmendes tiefschmerzliches Vermissen, und er
konnte in dem Gefühl der Leere, die Goethes Hingang in
Goethes Hause hinterlassen mußte, eine heimliche Träne
nicht unterdrücken.
Die Stunden, die wir mit den noch übrigen Gliedern
seiner Familie verbrachten, dort wo alles von diesem außer-
ordentlichen Menschen zu Auge und Herzen sprach, boten
doch das Schönste, was die auf den Spuren der Vergangen-
heit schreitende Erinnerung bieten kann. Seine Enkel
gleichen ihm alle, besonders seine kleine sechsjährige Enkelin
Alma, bei der Stirn und Augen ein vollkommenes Miniatur-
bild des schönen Apollokopfes sind, der uns noch in Bildern
aus Goethes Jugend entzückt, und von dem sich auch in
das majestätische Greisenalter hinein Züge erhalten hatten»
Bernhard von Beskow über seinen Besuch im Goethehause 35
Sein ältester Enkel, Walter Wolfgang, 16 Jahre alt,
hat eine ausgesprochene Neigung für die Musik und be-
absichtigt, sich ihr ganz zu widmen. Es wäre schön, wenn
er den Vatersnamen auf einer andern Bahn des Genies
einführen könnte, da die Hterarische, auch mit großen
Anlagen, nicht betreten werden könnte, ohne daß den be-
ginnenden Dichter die Frage träfe, die Racines Sohn ge-
stellt wurde, als er mit seinem ersten Dichtwerk hervor-
trat: »Comment oser faire des vers avec un nom comme
le vötre ?« Es ist zuweilen schwer, das Erbe eines großen
Namens zu tragen. Nur das Selbsterworbene drückt nicht.
Goethes zweiter Enkel, August Wolfgang, 14 Jahre alt,
ist für die diplomatische Laufbahn bestimmt und wird
daher in die Dienste Preußens, wo zwei der Weimarischen
Prinzessinnen vermählt sind, treten. Es ist erfreuHch, die
Bildung dieser hoffnungsvollen Jünglinge in der Obhut einer
so vortrefflichen Mutter zu wissen. Man kann mit einem
Wort Frau von Goethes Eigenschaften bezeichnen, wenn
man sagt, daß sie verdiente, Goethes einzige Schwieger-
tochter zu sein, die Freude der letzten Jahre seines Lebens
und diejenige, welche ihm die Augen zudrückte.
Unter Goethes Sammlungen findet man, außer seiner
Bibliothek, eine Sammlung antiker Bronzen und Münzen,
Erinnerungen aus Italien, ein Mineralien-Cabinet, von ihm
selbst gesammelt und geordnet, eine Sammlung von Stichen
und eine Sammlung von Gipsbüsten und Gruppen, teils
nach modernen, teils nach antiken Kunstwerken. Das
Interessanteste scheint mir doch die Sammlung seiner
eigenen Handzeichnungen. Jean Paul sagt irgendwo, daß
man in Goethes poetischer Landschaft seine gemalte wieder-
erkenne. Unleugbar besaß er auch eine sehr glückUche
Gabe für die Auffassung von Naturbildern, obschon seine
poetischen und vielfältigen andern Beschäftigungen ihm
nicht Zeit ließen, das Technische bis zu der Höhe auszu-
bilden, zu der er gelangt sein würde, wenn er sich der
bildenden Kunst ausschließlicher gewidmet hätte. Auch
seine Figuren sind sehr gut. Man merkt überall in seinen
Zeichnungen eine kühne und sichere, von der Eingebung
des Genies geführte Hand. Ich habe nichts gefunden, das
Neue Mitteilungen
seinen Federzeichnungen, zumal wenn sie nicht sehr aus-
geführt sind, so nahe käme, wie Lefr^ns Croquis-Manier,
und diesem Urteil stimmten auch Ottilie von Goethe und
andere bei, denen ich eine von Lefr^ns Handzeichnungen
gezeigt, die ich in einem Album mit mir führte.
Unter den ausgeführieren Zeichnungen von Goethe ist
eine, mit Wasserfarben überzogene, die ein allegorisches
Bild «das Neueste aus Plundersweilern« darstellt. Die Ver-
anlassung dazu ist folgende. Die Großherzogin Amalia
pflegte allen in ihrer Umgebung, unter andern den Literaten,
ein Weihnachtsgeschenk zu geben. Goethe wollte bei
einer Gelegenheit seine Schuld in dieser Hinsicht abtragen
und trat am Weihnachtsabend, als »lustiger Mensch« ver-
kleidet, mit diesem Bilde auf, die oben erwähnte, damals
noch unbekannte, Dichtung als Text dazu rezitierend. Die
Heiterkeit war allgemein. Das Bild, in eine Menge Gruppen
eingeteilt, ist außerordentlich gut komponiert. Der Artist
und der Dichter — hier eine Person — hat mit den
literarischen Notabilitäten der Zeit seinen Spaß getrieben
und mit sich selbst angefangen.
In der ersten Gruppe sieht man Werther und seine
Nachäffer. Eine Schar der letzteren trägt den ersteren zu
Grabe, und dahinter sieht man eine Schar von andern un-
glücklichen Werthern, die sich vor die Stirn schießen. An
andrer Stelle findet man Wieland, der auf ein Paar Stelzen
gestiegen ist, welche abzusägen oder umzustoßen einige
junge Herren soeben beschäftigt sind, aber darüber schwebt
Oberon auf einer Wolke, den Lorbeerkranz über des Dichters
Haupt haltend. (Ein Kompliment für Amalia, die Wieland
sehr begünstigte.) Klopstock, als Zauberer gekleidet, sitzt
sehr geheimnisvoll auf seinem Thron und gibt der gaffenden
Menge Wunderzeichen. Hin gepanzerter Ritter — Abbild
des damals spukenden Ritterwesens, das Goethe selbst durch
seinen Götz von Berlichingen hervorgerufen hatte — stürmt
sehr stolz auf seinem Roß herbei, aber bei näherer Be-
trachtung zeigt sich, daß die arme Mähre des Hinterteils
entbehrt, und daß der Ritter für die Rückhälfie mit den
eigenen Beinen eintreten muß. Man würde kein Ende finden,
wollte man diese witzige Allegorie kommentieren. Sie ist
Bernhard von Beskow über seinen Besuch im Goethehause 37
sehr gut gezeichnet, ein Künstler unter Goethes Freunden
soll dabei behülflich gewesen sein, die Komposition jedoch
und ein Teil der Figuren sind von ihm selbst.
Daß Goethe ein großer Liebhaber von Stammbüchern
gewesen ist, sollte man kaum glauben. Man findet solche,
sowohl von ihm selbst, als von andern. Es ist ja auch
unleugbar, daß man aus derartigen Erinnerungsblättern den
Inhaber und die Denkart der Vielen, die ihre Namen ein-
gezeichnet haben, kennen lernt. Goethes eigenes, mit einem
langen Gedicht von ihm selbst begonnenes ist nicht fort-
gesetzt. In dem seines Sohnes interessiert unter anderen die
Zeile, welche die Königin Luise von Preußen eingetragen
hat kurz vor der unglücklichen Schlacht bei Jena, die damals
Preußens Schicksal entschied und sie durch den Kummer
allmählich dem Grabe zuführte. Sie hatte geschrieben:
»Auch auf Thronen kennt man häuslich Glück.« Ihre Hand-
schrift ist rein, schön und anmutig, wie ihr Wesen war. —
Unter den übrigen Stammbüchern, die ich gern durchgesehen
hätte, wenn sich die Zeit dafür gefunden, war eins von
einem, wenn ich mich recht erinnere, Baron von Birkhannas,
das Goethe besonders ergötzt haben soll. Einige der Gönner
und Freunde desselben hatten sich über ihn lustig gemacht,
unter andern Voltaire, der bei seinem zweiten Besuch in
Ferney schrieb: »Le monde n'a vu Mrs. le Baron de Birk-
hannas qu'une fois, moi je Tai vu deux, voi'ä l'avaniage
que j'ai sur tous les autres hommes. Voltaire Gentilhomme
de la chambre de S. M. irbs chretienne.« — Er unterschrieb
sich hier als »Kammerherr«, um anzudeuten, daß der Dichter
gar nichts mit Mrs. Birkhannas' Besuch zu tun hatte.
Unter Goethes Sammlungen finden sich einige Stücke
von höchst eigentümlicher Beschaffenheit, nämlich van Dycks
Schädel, den er erhalten und bewahrt hat, sowohl um seiner
Merkwürdigkeit willen, als auch wegen der in seiner Art
seltenen Schönheit desselben, und ein Gipsabdruck von
Schillers Schädel. Bekanntlich wurde letzterer einige Zeit
in der BibUothek bewahrt, ist aber jetzt, wie man sagt auf
Antrag des Königs von Bayern, mit den übrigen irdischen
Resten des Dichters vereinigt worden.
Nicht ohne ein ganz eigenes Gefühl, man könnte sagen
^8 Neue Mitteilungen
mit heiliger Ehrfurcht, betritt man Goethes Arbeitszimmer,
in das, während er lebte, außer einigen seiner ältesten und
vertrautesten Freunde niemand je Zutritt hatte. Alles ist
auch hier in demselben Zustand belassen, wie es in dem
Augenblicke seines Todes war. Das Arbeitszimmer zeichnet
sich durch die größte Schmucklosigkeit aus. Es findet sich
darin weder ein Sofa noch Gardinen, nur ein paar Stühle,
Der eigentliche Arbeitstisch ist mit einem gigantischen
Tintenfaß und einer gigantischen Sanddose, beide aus Holz,
versehen. In späteren Jahren schrieb Goethe ungern selbst
und diktierte seine Arbeiten gewöhnlich. Wenn er sich
bisweilen selbst der Feder bediente, schrieb er stehend an
einem Pult. Noch einen dritten Schreibtisch sieht man im
Zimmer, ein Medaillon aus Porzellan von Napoleon hängt
darüber, dessen eine Hälfte abgeschlagen ist. Wie erzählt
wird, fiel das Bild am i8. Oktober 1813 von seinem Platz
herab, also an demselben Tage, an dem Napoleon die Schlacht
bei Leipzig verlor, die damals sein Geschick bestimmte.
Goethe, der im allgemeinen kein Gewicht auf solche
Anzeichen legte, w^ar durch die Eigentümlichkeit dieses
Geschehnisses betroff'en und schrieb auf das Medaillon
folgenden noch darauf befindlichen Vers von Lucanus:
Scilicet immenso superest ex nomine multum,
wobei der römische Dichter Pompejus nach der Schlacht bei
Pharsalos im Sinn hat, Goethe aber hat eine Veränderung
mit dem Verse vorgenommen, wo Lucanus mit nihil schließt,
hat Goethe das Gegenteil multum gesetzt.
Die Bibliothek ist nicht zahlreich und besteht zum Teil
aus Büchern, die man ihm gewidmet hat, und Lexika
(worunter das Konversationslexikon) und einem Exemplar
seiner eigenen Schriften, wo er häufig Zeichen hineingelegt
hat, wahrscheinlich um zu ändern oder um sich an besondere
Sachen zu erinnern. Da ist auch die Bibel, die er gewöhnUch
gebrauchte. In seiner Jugend war er, wie er selbst sagt,
bibelfest. Die Zeichen, die sich noch darin befinden, be-
zeichnen die zum Faust benutzten Stellen. In einem besondern
Schranke wird, wie zu seinen Lebzeiten, ein Buch verwahrt,
auf das er hohen Wert legte, und das er in ein Stück von
kostbarem indischen Stoff einwickelte. Es ist Sardanapalus
Bernhard von Beskow über seinen Besuch im Goethehause 39
von Byron, womit der englische Dichter dem german master
als Vasall (wie er sich ausdrückt) ein Huldigungsopfer brachte.
Goethe empfand Achtung vor Byron und beklagte, daß er
weder ihn noch Walter Scott, die er als die beiden größten
zeitgenössischen Autoren ansah, je zu Gesichte bekommen
hatte. — Unter den Handschriften bemerkt man mit Freude
das Originalkonzept zu Götz von Berlichingen, mit einer
ganz besonders flotten und klaren Hand geschrieben.
Im Arbeitszimmer sind verschiedene Kuriosa, die inter-
essieren, teils weil sie auf die Forschungen hindeuten, zu
denen sie Hilfsmittel waren, teils weil sie wenigstens eines
großen Mannes Zeitvertreib waren. Unter anderem sieht
man, außer allerhand chemischen und optischen Instru-
menten, eine Menge Halbkugeln aus Pappe in verschiedenen
Farben, aufweiche Goethe mittelst eines Prisma die Strahlen-
brechung des Regenbogens fallen ließ, um dieses Natur-
phänomen zu studieren. Ein Glasbild Napoleons, durch
dessen Schattierungen im Tageslicht er die Hypothesen
seiner Farbenlehre bestätigt fand, erfreute ihn sehr. Eine
eigentümliche Art Spielzeug, wenn irgend etwas in dieses
Mannes Hand das sein könnte, sind ein paar kleine pyra-
midenförmige Gegenstände aus Pappe, deren drei Seiten
und deren Basis er verschiedenfarbig bemalt hat — rot,
grün, blau und violett, und wo er auf jeder Seite deren
Repräsentanten bezeichnet hat: Verstand, Vernunft, Ein-
bildungskraft, SinnHchkeit. Je nachdem man die Basis
wählt, wird das Verhältnis der übrigen Eigenschaften ver-
schieden. Ueber dem einen Schreibtisch hängt an einem
Zwirnsfaden, mit der Nadel aufgezogen, ein großer Stoß
Visitenkarten von Personen, deren er sich erinnern wollte.
Sein Schlafzimmer ist noch einfacher, als das davor
befindliche Arbeitszimmer. Es befindet sich nur ein un-
überzogenes Bett darin und ein Lehnstuhl, in dem er ge-
storben ist. Das war am 22. März, nicht lange vor Mittag.
Nur seine Schwiegertochter war bei ihm drinnen und hielt
ihren Arm um seinen Leib geschlungen, um ihn zu stützen.
Nach einigen Bewegungen mit der Hand rief er: »Licht,
mehr Licht«, Ottilie öffnete die Fenstervorhänge. Er ver-
blieb eine Weile ruhig, und als seine Schwiegertochter
40 Neue Mitteilungen
den Augenschirm lüftete, um zu sehen, wie er sich befände,
war sein Auge gebrochen.
Obgleich bei Goethes vorgeschrittenem Alter und nach
einer schweren Erkältung, die den Grund zu seiner letzten
Krankheit legte, sein Tod nicht ganz überraschend ge-
kommen zu sein scheint, so rief doch die Nachricht davon,
nach Aussage der Hiesigen, eine unglaubHche Bestürzung
hervor. Verwandte und Freunde, Hausleute und Bekannte
durcheinander stürzten durch die Zimmer und suchten die
traurige Bestätigung des Gerüchts, das sie vernommen.
Bei dieser Gelegenheit verschwanden auch, der Sage nach,
alle Federn, die auf Goethes Schreibtisch lagen, da ein
jeder, so weit es reichte, ein Erinnerungszeichen mitnehmen
wollte, welche pia fraus man wohl nicht tadeln darf, ob-
gleich ich sehr gewünscht hätte, daß wenigstens noch
eine da läge, die ich beiseite bringen könnte.
Das einzige Literarische, das man im Schlafzimmer
findet, ist eine große Tabelle über die Tonlehre, von
Goethes eigner Hand geschrieben und an der Tür an-
geschlagen, und eine gedruckte Tabelle über Geologie
(Chemie?), neben der erwähnten befestigt. Es will hier-
nach scheinen, als wollte Goethe in seiner Einsamkeit die
Hauptmomente dieser Wissenszweige immer vor Augen
haben. Auf der anderen, dem Arbeitszimmer zugewendeten,
Seite der Türe sind drei für viele noch interessantere
Tabellen angeschlagen, nämlich ein Schema über die wich-
tigsten politischen Phänomene vom Jahre 1828, mit Goethes
Hypothesen über den Ausgang der Ereignisse und Auf-
klärungen und Nachträge aus den Jahren 1829 und 1830,
wo diese Vermerke schließen. Die ersten Anmerkungen
sind oft in Form von Fragen und etwas dunkel, z. B. »Ob
der Prinz von Schweden? . . .« Aus dem Nachtrag von
1829, »es wurde nichts aus der Heirat«, sieht man, daß er
meinte, ob der Prinz von Wasa durch seine Verheiratung
mit der Prinzessin von Holland irgend welche Aussichten
auf eine andere Zukunft erhalten werde. Die Vermerke
beziehen sich im übrigen auf Griechenlands Schicksal,
auf Belgien, die Literatur, die Anerkennung Don Miguels,
Karl X. und die Julirevolution, die Jesuiten, etc. Von den
Bernhard von Beskow über seinen Besuch im Goethehause 41
letzteren sagt er: »Von diesen Maulwürfen spürt man
wenig, hat aber desto mehr zu fürchten.« — Im allgemeinen
sind diese Anmerkungen hieroglyphisch und zuweilen un-
möglich zu verstehen. Auf einer Menge von Papierzetteln
findet man derartige abgebrochene Sätze, die nunmehr
keiner zu deuten vermag. Es war seine Gewohnheit, mit
einigen Figuren, Worten und Zeichen sich in's Gedächtnis
zurückzurufen, was seine Aufmerksamkeit gefesselt hatte,
aber es auf eine Art zu tun, die nur ihm selbst verständlich war.
So gerne er bei seinen Meditationen ungestört blieb,
so konnte er doch seiner kleinen Enkelin Alma den Zutritt
in sein Arbeitszimmer nicht versagen, und auf einem Tisch
liegt noch ein Haufen Seidenläppchen, die er ihr zum
Spielen gab, wenn sie zu geräuschvoll wurde. Uebrigens
war Goethe, wie manche geniale Menschen, niemals weniger
allein, als wenn er einsam war. Eine Person, die mehrere
Jahre nach seinem Diktat geschrieben hat und also oft
tßte-ä-tete mit ihm gewesen ist, hat mir erzählt, daß wenn
sie an die Tür geklopft habe, um hineinzugehen, so habe
sie oft ein lautes Sprechen im Zimmer, ein Gehen und
Lärmen in der Kammer gehört, als wenn mehrere Personen
dort wären, obgleich der Dichter ganz allein war. So ging
er auch während des Diktierens auf und nieder und machte
mit der Hand Zeichen in der Luft und sprach ununter-
brochen Sätze und Wendungen, die nicht zu dem Thema
gehörten, über das er diktierte, die ihm aber seine lebhafte
Einbildungskraft unaufhörlich schuf. Die Zeichen, die
Goethe wenige Augenblicke vor seinem Tode mit der
Hand in der Luft machte, und über die wir in den Zeitungen
gelesen haben, daß sie wahrscheinlich etwas ausdrücken
sollten, was er sagen wollte, nachdem er die Sprache ver-
loren hatte, glaubte der erwähnte Mann, seien nur solche
ihm übliche Bewegungen gewesen, wie man sie oft, wenn
er seinen Gedanken freien Lauf gelassen, gesehen hätte.
Seine letzten Worte waren: Mehr Licht. Das hast
du gefunden, hoher Geist! in dem ewigen Lichtmeer, wo
deine Seele nun ihre Adlerschwingen badet, wo du, in der
Harmonie der Sphären, deine Töne unter die Klänge von
Schillers und Herders und Wielands Engelharfen mischst.
42 Neue Mitteilungen
In der Stockholmer Zeitschrift »Ord och Bild« veröffentlicht.
— Freiherr Bernhard von Beskow, 1796— 1868, bekannter
schwedischer Dichter; über ihn und seinen ersten Besuch im
Goethehause 1819 Näheres im Goethe-Jahrbuche von 1906. Bei
dem zweiten Besuch war Beskow von seiner Frau begleitet. —
Lefrin — der schwedische General J. P. Lefren 1784— 1862.
Das Album, in dem sich die betreffende Federzeichnung befindet,
und in dem, neben Bildern von Goethe und seinem Hause,
auch das Goethe-Autograph, das Ottilie damals Beskows
schenkte (erwähnt im Goethe-Jahrbuch XIV. Bd.) unter vielen
anderen Autographen enthalten ist, gehört der königlichen
Bibliothek in Upsala. (Die S. 18 beschriebene Zeichnung ist
nicht von Goethe sondern von Krauß).
Birkhannas — Beskow hat den Namen nicht richtig in
der Erinnerung behalten, gemeint ist Burkana. Goethe schreibt
den 21. September 18 14 aus Frankfurt an seine Frau: »Sonntag
den i8ten, Geschenk des Stammbuchs aller Stammbücher.
Ein Baron Burkana, aus Aleppo in Syrien, reist die Kreuz
und quer durch Europa und nötigt alle, die ihm aufstoßen
ihm etwas zu schreiben. Die Zeit seiner Wanderschaft dauert
von 1748 bis 1776, wo er in Wien 70 Jahr alt starb. In zwey
dicke Octavbände hat man die hinterlassenen Blätter zusammen-
gebunden, die ich mitbringe. Unter manchen unberühmten
Namen stehen die Berühmtesten : Voltaire und Montesquieu
an der Spitze. Übrigens ist auch diese Sammlung wegen der
Handschriften verschiedner Nationen und Regionen merkwürdig.
Es ist eine große Acquisition.« VVeim. Ausgabe IV. Abt. 25. Bd.
Ich danke diesen Hinweis der schwedischen Schriftstellerin
Klara Johanson. — (Die Nachrichten über Goethes letzte
Worte S. 41 sind jetzt als falsch erwiesen. Sie sind aber deshalb
interessant, weil sie zu beweisen scheinen, daß Frau Ottilie.
die den Hergang freilich besser kennen mußte, die s. g. poetische
Tradition geflissentlich unterstützte).
^
4. AUS DEM BRIEFWECHSEL EINES
GOETHEFREUNDES
Mitgeteilt von H, Schollenberger
Die folgende Darstellung gründet sich ausschließlich auf
ein bisher unveröffentlichtes Briefmaterial aus dem Nachlaß
des Schweizer Politikers und Dichters, Landammann Edward
Dorer-Egloff von Baden im Kanton .'Vargau, das dem Verfasser
zum Zwecke einer Monographie von der Gemeindebehörde
Aus DEM Briefwechsel eines Goethefreündes 43
zur Verfügung gestellt worden ist. Auf diese Arbeit ' verweise
ich bezüglich der Lebensschicksale des Adressaten.
Dorers gesamtes dichterisches und kritisches Schaffen wurde
durch den Namen Goethe bestimmt; diesem galt seine erfolg-
reichste Abhandlung »Über Goethes Jery und Bätely«, er-
schienen als zweite Lese der »Blätter und Blüten von Ed. Dorer-
Egloff« 1852 (Druck der J. Zehnderschen Offizin, Baden).
Hierzu sowie für seine andern literarhistorischen Arbeiten lieferte
ihm ein durchaus zuverlässiges Material seine Privatbibliothek,
mit ihren 4083 Nummern s. Z. wohl die wertvollste und um-
fangreichste Sammlung von Werken der schönwissenschaftlichen
Literatur aller Völker, deren Perle die Abteilungen »Goetheo
und »Schiller« bildeten. Der Äufnung dieses Schatzes diente vor-
nehmlich die fortgesetzte Korrespondenz mit einem schließlich
weit über die Landesgrenze hinausreichenden Freundeskreis.
Anfänglich voll ehrlicher Begeisterung für den Plan »Deutschland
und die Schweiz hterarisch zu vermitteln«,* welchen die be-
freundeten Gelehrten Troxler und Varnhagen v. Ense zuerst
im »Neuen Schweiz. Museum« (Aarau 181 6) zu verwirklichen
bemüht gewesen waren, verfolgte ihr Nachfolger Dorer bald
mehr und mehr egoistische Interessen, und hier war es be-
sonders der Genfer Frideric Soret, welcher bei seiner lang-
jährigen Bekanntschaft mit den Weimarer Freunden Dorer auf
diesen Nährquell seiner Sammlertätigkeit hinwies. Zum ersten
Mal geschah dies in einem Briefe Sorets an Dorer, dat. »Plain-
palais pres de Geneve i Juin 1854«, worin er ihm auf eine
direkte Anfrage antwortet:
»Vous vous adressez ä moi, Monsieur, pour savoir s'il
ne seroit pas possible de trouver un exemplaire du Journal
litt^raire publik ä Weimar par une societ6 fermee et dont
Madame de Goethe s'etoit reserve la direction? les feuilles
qui parois.soient une fois par semaine mais assez irr^gu-
li^rement, n'ont Jamals ete en vente chez les libraires et
n'^toient distribuees qu'aux collaborateurs qui eux memes
s'engageoient ä ne pas les communiquer aux personnes
etrang^res ä cette petite coterie; ce Journal ne s'appeloit
pas Eos mais bien Chaos, titre qui lui convenoit beaucoup
mieux; il n'a pas atteint la fin de la seconde annee, et
deux autres feuilles qui devoient lui succeder, une Creation
anglaise et une Creation fran^aise, n'ont eu l'une et l'autre
' Landammann Edward Dorer-Egloff (1807— 1864), Aarau 191 1,
Druck und Verlag von H. R. Sauerländer.
* Brief Troxlers an E. Dorer vom Nov. 1852.
44 Neue Mitteilungen
que trois ou quatre num^ros: je crois qu'il sera extr^mement
difficile de Ten procurer un exemplaire, surtout complet;
je ne perdrai cependant point de vue votre d^sir la premi^re
fois que je retournerai ä Weimar. —
Puisque vous formez une collection d'ecrits relatifs
ä Goethe je pLiis vous offrir une notice que j'ai publice
sur lui en 1832' et dont il me reste par honiieur un
exemplaire; l'int^ret que Vous portez ä tout ce qui se
rapporte au souvenir de ce Grand po^te fera que Vous
accueillerez avec indulgence un travail bien imparfait, " et
que je n'aurois point os6 vous adresser sans cette con-
sideration.«
Die ihm von Soret aus Weimar zugesponnenen Fäden
haltbar zu knüpfen, stellte nun Dorer auch seme dichterische Muse
in den Dienst seiner Goethephilie. Die Enthüllungsfeier der
Rauch'schen Dichtergruppe in Weimar am 3. September 1857,
an welcher sein ältester Sohn, der spätere namhafte Bildhauer
Robert Dorer mitgearbeitet hatte, bot Edward den erwünschten
Anlass, einen Kranz von neun Sonetten »Aus der Sc/naeiz^-''
durch Soret den bekanntesten Weimarer Persönlichkeiten über-
mitteln zu lassen. Ueber den Erfolg berichtete Soret aus Genf
am 19. September 1857:
»Ä la premiöre occasion je vous promets d'envoyer
quelques exemplaires des sonnets ä Weimar, en particulier
au Grand Duc qui a ete fort satisf.iit du premier envoi;
les poesies aus der Schweit^ n'ont trouve que des appro-
bateurs ä Weimar; Madame de Goethe, Madame de Gleichen
fille de Schiller le sont particulierement appreci^es et j'ai
6te charg6 par cette derniere de vous transmettre l'opuscule
ci-jointe (?) Je ne vous ai point envoy^ le catalogue de
l'antiquaire Kühn parce que le Prince Odoeisky a achet6
pour la ßibliotheque Imperiale de St. Petersbourg tous
les livres relatifs ä Goethe, je n'ai sauve que la pasquille
ci-jointe (?) . , .«
Dem Wunsche Dorers nach dem Besitze authentischer
Bildnisse von Personen aus dem Klassikerkreise entsprechend,
vermittelte Soret auch die Bekanntschaft mit der damals noch
' »Notice sur Goethe« im 2. Bd. der Biblioth^que universelle.
* »^Gedichte« von Edward Dorer-Eglofi" (Aarau, Sauerländer 1868)
pag. 218 f.
Aus DEM Briefwechsel eines Goethefreundes 45
jn Weimar lebenden Künstlerin Ajigelica Facius, deren beide
ersten Medaillenarbeiten unter ihres Vaters Leitung Denk-
münzen auf Carl August und Goethe gewesen — »Werke einer
Anfängerin, die noch nicht als Kunstprodukte zählen«, nennt
sie diese im Verlauf ihrer langjährigen ununterbrochenen
Korrespondenz mit Edward Dorer. Der erste dieser Briefe,
die zugleich die Lebens- und Leidensgeschichte der Künstlerin
darstellen, war die am 27. August 1860 aus Weimar in Baden
eintreffende Antwort der Facius auf eine bezügliche Anfrage
Dorers. Sie war trotz des Ausdrucks aufrichtiger Freude
über das »gütig ausgesprochene Andenken des Herrn Hofrath
Soret« sowie über »einen so schönen Auftrag« in der Haupt-
sache vorläufig ablehnend. Ihr Gesundheitszustand — sie litt
seit längerer Zeit an einem heftigen Rheumatismus namentlich
in dem beim Steinschneiden tätigen Fuß — verbiete es ihr,
Arbeiten in Stein zu übernehmen ; dafür verwies sie Dorer auf
die damals allgemein sehr beliebten und als Schmuck in Broches
und Armbänder mit Portraits und antiken Köpfen häufig ge-
tragenen Muschelarbeiten, deren sie in jüngster Zeit vielfältig
geliefert habe. So anerbot sie sich auch Dorer nach Wunsch
zur Arbeit einer Muschelkamee mit dem Portrait irgend einer
Größe von Weimar und nannte ihm als Preis für eine Ansichts-
sendung die Summe von 3 — 4 Louis'dor, wenn darauf das
Portrait einer noch lebenden Person (das vorher nach Natur
modelliert werden mußte), kommen sollte; 2 — 3 Louis'dor für
Arbeiten nach vorhandenen Portraits oder Abdrücken von
Antiken. Obschon die Facius ihm keine Probe ihrer Leistungen
mitsenden konnte, da ihr bei Ausführung der Bestellungen selten
80 viel Zeit übrig blieb, um etwas auf Vorrat zu arbeiten, so
nahm Dorer dennoch das Anerbieten an und legte einen be-
deutenden Vorschuß seiner ersten, sofort erfolgenden Bestellung
bei. Es war ein Kopfbild Goethes, das zu Dorers Zufrieden-
heit ausfiel und der Künstlerin nebst dem Auftrage für weitere
Arbeiten einen nochmaligen namhaften Geldvorschuß eintrug.
»Die große Güte . . . hat mich wahrhaft gerührt; es
■war ein Lichtstrahl in trüber Zeit ! Denn meine erschütterte
Gesundheit und die hierdurch schon seit Jahren erwachsenden
Störungen in meinem Streben schlagen bisweilen den von
Natur heitern Sinn darnieder; eine solche Anerkennung
aber, und von solcher Seite, muß erhebend und belebend
wirken! Möchte es mir auch bei meinen fernem Arbeiten
gelingen, mir dieses Wohlwollen zu bewahren, und möchte
mir Gott Kraft und Gesundheit dazu schenken !«
8. Oktober 1860.
46 Neue Mitteilungen
Während Dorer unter Mithilfe des Weimarer Kunstdirektors
Hofrat Scholl nach sämtlichen auf Goethe geschlagenen Silber-
medaillen — von Brandt, A. Bovy und G. J>oos — fahndete^
sollte der Facius nächste Arbeit »Goethes großer Bundesgenosse
und unser all verehrter Großherzog Carl August« sein: doch
verhinderte wiederholtes Leiden, welches sie für Wochen gänz-
lich arbeitsunfähig machte, die Künstlerin an der prompten
Erledigung der sich häufenden Bestellungen Dorers. Um das
Bild Goethes — »meinen einstigen väterlichen Freund und
Wohltäter, für den ich ein feuriges Andenken im Herzen
trage« — so ausdrucksvoll als möglich darzustellen, wählte sie
eine bedeutend größere Muschel als die frühere und arbeitete
das Portrait, auf Dorers Wunsch, nach ihrem Medaillon. »Es
ist mir von denen, welche es gesehen, versichert worden, daß
es gelungen sei«, meldet sie am 30. Oktober 1860 über das
vollendete Werk. Auch dem Wunsch ihres Bestellers, von den
berühmten Weimarer Persönlichkeiten Modelle in Besitz zu
bekommen, vermochte die Facius zu entsprechen, da sie alle
— ausser denen Frau von Kalbs und Karoline Schröders —
selbst besaß, teils auf Medaillen, teils auf Medaillons, aber alle
von guten Meistern. Als geschickten Steinschneider konnte sie
ihm den Rudolstädter Voigt empfehlen, »der in seinem Fach
Vorzügliches leistet und sich vor kurzem nach Weimar, wo
jetzt durch unsern kunstsinnigen Großherzog ein sehr reges
Kunstleben herrscht, übergesiedelt hat«. (id.)
Da sich Anfangs November 1860 der Zustand der Facius
derart verschlimmerte, daß sie sich einer ärztlichen Behandlung
unterwerfen musste, die ihr eine tägliche zweistündige Bewegung
in freier Luft vorschrieb, so erfolgten ihre Sendungen bei den
kürzer werdenden Tagen nur langsam. »Vor allen Dingen soll
ja mein ganzes Streben dahin gerichtet sein, Ihnen in den für
Sie zu fertigenden Muscheln Kunstwerke zu überliefern.«
(21. Dez. 1860.)
So zunächst Schillers Kopf, dann — in den ersten Wochen
des neuen Jahres — denjenigen Carl Augusts als Muschel. —
Unterdessen war die Künstlerin auch von offizieller Seite mit
Aufträgen beehrt worden, welche sie auf einem andern Gebiet
ihres Könnens zeigen. So schreibt sie unterm 13. März 186 1 :
»Mit meiner Büste (?) bin ich freilich noch nicht so
weit, als ich gehofft hatte; ein ähnliches Bild nach dem
Tod zu liefern, ist eine höchst schwierige Aufgabe, und
doch muß ich bei dieser Büste die Aehnlichkeit so treffend
als möglich hervorzubringen suchen, da sie in Erz gegossen
und als Monument in Jena aufgerichtet werden soll.« —
Aus DEM Briefwechsel eines Goethefreundes 47
Diese und andere Aufträge ließen in den Arbeiten der
Künstlerin das Muschelschneiden zurücktreten, während welcher
Pause Dorer nach anderer Seite Beziehungen anknüpfte.
Seit längerer Zeit schon stand er in Verbindung mit dem
Berliner Sammler Albert Cohn, der seit 1859 innerhalb 12 Jahren
sämtliche Originaldrucke der Goetheschen und Schillerschen
Werke und manches andere dahin Gehörige gesammelt hatte:
darunter das Exemplar der »Räuber« mit der unterdrückten
Vorrede, auf welches Dorer seit Jahren Jagd machte. Trotz-
dem ihm Dorer für das Unikum beträchtliche Summen und
wertvolle Tauschobjekte offerierte, konnte sich Cohn nicht zur
Veräußerung entschließen. Dem Ziele näher führte ihn die
durch den Philologen Hermann Köchly in Zürich vermittelte
Bekanntschaft mit dem durch seine »Beiträge zur Feststellung,
Verbesserung und Vermehrung des Schillerschen Textes« (Nürn-
berg 1858) sowie durch die »Neuen Beiträge«. Suppl. (ebenda
1860) bekannten Schillerforscher Joachim Meyer in Nürnberg,
der ihn über den wahren Wert der »Zwoten Ausgabe, Frank-
furt 1782 ohne Löuicnv. aufklärte. Da Dorer dessen frühere
Arbeiten — »Schillers Wilhelm Teil auf seine Quellen zurück-
geführt und sachlich und sprachlich erläutert« (Nürnberg 1840,
Schulprogramm, ersch. als Titel-Ausgabe Nürnberg 1858) sowie
»Schillers Gedichte« (1845 mit Vorrede) günstig beurteilt hatte,
blieb ihm Meyer auch fortan bei seiner Sammlertätigkeit ein
bewährter, nüchterner Berater, der ihn wieder mit andern For-
schern in Beziehung brachte: so mit Schreiber, dem Verfasser
eines 1859 erschienenen Katalogs über Schiller- und Goethe-
schriften, mit dem Dresdener Wenzel, dem Verfasser von »Aus
Weimars goldenen Tagen« u. a.
Zu den Ereignissen, die zum Zusammenbruch des König-
reichs beider Sizilien führten, hatte Dorer den namentlich bei
der Verteidigung der Feste Gaeta bewiesenen Heldenmut der
enttronten Königin Marie Sophie Amalie in begeisterten Hymnen
gepriesen und diese mit mehreren andern den übrigen Töchtern
des Baiernherzogs Maximilian Joseph gewidmeten Liedern unter
dem Titel -aDie Schyrentöchter oder Deutsche Frauenwürde«-
(Baden, J. Zehnders Buchdruckerei 1862) veröffentlicht.
Das aktuelle Ereignis ebensosehr wie das wohl allgemeine
Mitleid mit der unglücklichen Königin verschafften ihm die
Sympathien gerade derjenigen Kreise, mit denen Dorer um des
größern Zweckes willen Berührung suchte. Auch hier machte
Soret den Vermittler.
»La Reine Marie vous a bicn inspire« — schreibt dieser
am 20. Mai 186 1 aus Aix-les-Bains, seinem damaligen Kur-
aufenthalt, — »vos nouvelles poesies ne sont point nudessous
48 Neue Mitteilungen
des premi^res et l'ensemble formera un recueil digne de
l'heroine que vous avez chant^e; il est bien rare de voir
les vaincus cel^br^s par les poetes, qui ne sont que trop
souvent les chanteurs de la victoire; c'est un röle digne
d'un fils de la libre Helv^tie, qui sait faire abstraction des
personnes et des partis, pour ne rendre justice qu'ä la femme
courageuse et fidfele d son devoir.«
Durch Soret hatte Dorer wiederum die Hauptzahl der
Exemplare dem Weimarer Freundeszirkel übermitteln lassen.
Goethes ältester Enkel antwortete:
Verehrter Herr!
Ihre werthen Zeilen und inhaltsreichen Poetischen
Gaben empfing ich mit freudigstem Dank ! — Die Hohe
jugendliche Frau welche die heilige Würde einer Deutschen
Fürstin und treuen Gattin so glänzend darlegt, von Ihnen,
verehrter Herr, dichterisch gefeiert zu sehen, konnte mich
nicht anders als wohltuend berühren! — auch meine theure
Mutter und mein Bruder; denen Ew. Wohlgeboren Geschenk
in diesen Tagen zugeht, werden sich desselben, sowie des
dadurch gütig bewiesenen Andenkens, aufrichtigst er-
freuen! —
Der ich mich zeichne in Werthschätzung und Ver-
pflichtung Ew. Wohlgeboren
ergebenster
Weimar d. ijl^ Maerz Walther von Goethe
1861
Und die Tochter Schillers, nach einer Äußerung der
Facius »eine treffliche Dame und von Schillers Kindern ihrem
Vater in geistiger Beziehung am ähnlichstenct, schrieb aus
Greifenstein ob Bonnland, den 2. Juni 1861:
Geehrtester Herr!
Empfangen Sie meinen herzlichsten Dank für alle die
freundlichen, sinnigen Gaben Ihrer Muse, womit Sie mich
heute von Neuem erfreuten.
Schillers Worte »Ehret die Frauen«' sind auch in Ihr
Herz eingegraben und jede Huldigung, dem schönen Stern
' Dorer hatte sie seiner Publikation als Motto vorangestellt.
Aus DEM Briefwechsel eines Goethefreundes 49
in der Frauenwelt, Königin Marie von Neapel gewidmet,
ist mir eine wahre Herzensfreude.
Nach Ihrer gütigen Mittheilung besitzen Sie schon
d. N. Beiträge J. Meyers, und ich könnte Ihnen damit
nichts Neues senden. Wie würden Sie sich erfreut fühlen
durch einen Blick auf die Schiller-Feier, welche in meinem
Zimmer vor mir ausgebreitet Hegt; »wer zählt die Völker,
nennt die Namen« könnte man auch hier ausrufen. Und
wie schön hat sich das Land der Schweiz dabei betheiligt !
HoffentUch thut Ihnen die herrliche Luft jetzt recht
wohl, und Ihre leidenden Augen erstarken am frischen
Grün Ihrer Matten, Ihrer Berge!
Herzlichst grüßend, mit dem verbindlichsten Dank
Ihre hochachtungsvoll ergebene
Emilie von Gleichen
geb. von Schiller.
Etwas spät, aber ebenso herzlich stellte sich der Fort-
setzer von Schillers Demetrius, S. Excellenz Freiherr Apollonius
von Maltitz — »Charg^ d'affaire« in Weimar — mit seinem
Glückwunsch ein:
Mein ich darf wohl sagen unser Freund Soret hat mich
wiederum mit zwei schönen Schöpfungen Ihres Dichter-
geistes erfreut, die mich wie die frühern, angesprochen
haben. Die »SchyrentöchterK sind würdig durch ein Wort des
großen Sängers eingeleitet, der immer der meines Herzens
seyn wird, und der Ihrer Feyer deutscher Frauen Größe
und Würde gewiß Beifall gelächelt hätte. Es war nicht,
wie man so alltäglich sagt, nur ein glückUcher, nein, ein
acht poetisch großer Gedanke: Treue, Heldenmuth und Liebe
so zu verklären. Das Zweigespräch zwischen Dichter und
Derwisch ist einer hohen Poesie und Bedeutung voll.
Und so erlauben Sie mir, Ihnen alle Wünsche und
Empfehlungen auszusprechen, die ein wahrer Dichter einem
bescheidenen Verehrer der Poesie einflößet.
Weimar am 12 November 1861. Maltitz.
Inzwischen hatte Dorerbis zum 22. Juli die hauptsächlichsten
Werke der Medaillenkunst der Facius in Besitz bekommen:
So die Denkmünze auf den Tod Carl Augusts — eine Verdienst-
medaille mit dem Bildnis von dessen Nachfolger Carl Friedrich —
Goethe-Jahrbuch XXXII 4
jO Neue Mitteilungen
eine Preismedaille für die Gewerbe mit dem regierenden
Fürstenpaar von Weimar — die Denkmünze auf die Versammlung
deutscher Naturforscher und Ärzte zu Jena — eine Denkmünze
auf den ehemaligen Staatsminister von Fritsch — zwei Bronze-
exemplare von Goethe und Schiller, sowie endlich die lang-
ersehnte Denkmünze auf Heinrich Meyer.
Für die nächste Zeit gedachte sie schon, sich wieder mit
ihren »lieben« Muschelarbeiten zu beschäftigen — da traf sie
ein großes Mißgeschick, durch dessen Mitteilung sie nicht allein
auf Dorers Verzeihung für die verspätete Ablieferung bestellter
Arbeiten, sondern selbst auf sein Mitleid hoffte. Im Briefe vom
13. November 1861 erzählt sie ihm ihre Passionsgeschichte.
»Vor zwei und einem halben Jahr, als unsere verewigte
Großherzogin Maria Paulowna' ihrem Land durch den Tod
entrissen wurde, kam mir der Gedanke, dieser Fürstin,
welche so viel für mich getan, ein kleines Denkmal nach
meinen Kräften zu setzen; da ihr Bild ganz lebendig vor
meiner Seele stand, so modellierte ich eine kleine, 18 Zoll
hohe Statuette, welche allgemeinen Beifall fand; darunter
einen Sockel in folgender Weise komponiert : auf der Vorder-
seite trägt ein Engelskopf eine Votivtafel mit den Worten :
Sie nährte der Menschheit göttliche Pflanze — aus Schillers
kleinem Satze: Wirke Gutes, du nährst der Menschheit
göttliche Pflanze. Die Tafel ist mit Blumen und Arabesken
umgeben. Auf den beiden Seiten habe ich die sich um-
fassenden Künste: Poesie und Musik, Malerei und Skulptur
als symbolische Gestalten mit ihren Attributen dargestellt,
die Rückseite trägt eine einfache Inschrift. — Nach Jahres-
frist war das Modell zu diesem kleinen Denkmal vollendet,
aber ein ungeschickter Former verdarb mir meine Arbeit
auf das Kläglichste; er hatte das reiche Gewand der Statuette
sowohl als die Gewänder der Sockelfiguren so entsetzlich
verstopft, um auf diese Weise den Guß leichter zu erzielen,
daß letzterer ganz stumpf und entstellt zu Tage kam und
niemand mein Modell darin erkannte. Sehr betrübt darüber,
nahm ich mir vor, mein Modell wieder herzustellen und
eine neue, bessere Form anfertigen zu lassen; aber durch
Arbeiten gedrängt, unterblieb es bis verwichenen Sommer.
Während Ihres Aufenthaltes im Bad beschloß ich zuerst
' Die Gemahlin Carl Friedrichs, gest. 23. Juni 1859.
Aus DEM Briefwechsel eines Goethefreundes 51
die längst angefangene Muschel mit dem Portrait der Frau
von Stein zu vollenden und alsdann das besagte Modell
wieder herzustellen; aber das Fatum hatte anders über mich
beschlossen. Das erste Mißgeschick begegnete mir bei der
Muschel; als es zur Ausführung kam, bemerkte ich zu
meinem Schrecken, daß die weiße Lage bei dieser Muschel
an einer Stelle so dünn sei, daß es mir unmöglich sein
würde, dem Kopf, welcher durch seine reiche Haartour
ohnehin viel Masse erfordert, die gehörige Rundung zu
geben. Alles Nachsinnen half nichts, ich mußte die Muschel
als unbrauchbar beiseite legen. Wenn man bei einer Sache
Unglück gehabt hat, so hofft man bei der andern auf desto
mehr Glück ; ich wendete mich wieder zu dem Modell, um
später mit besserem Glück eine neue Muschel anzufangen;
die Arbeit gelang mir. Das Statuettchen stand bald in seiner
ersten Gestalt vor mir, ja ich hatte die Aehnlichkeit des
Köpfchens noch verbessert. Durch den ersten ungeschickten
Former ängstlich gemacht, beschloß ich, die Form in meiner
Behausung und unter meiner Beaufsichtigung anfertigen zu
lassen. Ich verschrieb einen Mann aus Erfurt, welcher mir
als geschickter Former empfohlen war. Der Mann machte
seine Sache anfangs zu meiner Zufriedenheit. Er stellte eine
scharfe, gut schließende Form her, und ich hatte die beste
Hoffnung auf einen glücklichen Erfolg. Da trat das Fatum
wieder in den Weg! Der Former, dessen Frau zu Hause
erkrankt ist, hat den Kopf verloren, er will so schnell wie
möglich zurückkehren und erklärt die Form, welche voll-
ständig ausgetrocknet sein muß, für gut zum Guß. Ich
bestürme ihn mit Ermahnungen zur Vorsicht, ich stelle ihm
vor, daß er eine Arbeit von Jahresfrist unter den Händen
habe, die mir gar viele mühevolle Tage und Stunden ver-
ursacht, — es hilft mir nichts, er beruhigt mich mit allen
Gründen seiner Praxis und wagt den Guß. Als er die Form-
stücke von dem Guß abnehmen will — was mit Leichtigkeit
geschehen muß, wenn alles in Ordnung ist — halten Form
und Guß so felsenfest aneinander, daß erstere mit Meißeln
und Messern abgemörselt werden muß — Guß und Form
ivaren in einer Stunde vernichtet. — So oft es mir auch sonst
in den Wechselfällen des Lebens geglückt ist, Mut und
4*
C2 Neue Mitteilungen
Fassung mir zu bewahren, diesmal bemeisterte sich meiner
eine so verzweifelte Stimmung, daß ich mehrere Tage
unfähig war, etwas zu beginnen «
Die erste Arbeit, in welcher sie wieder Trost suchte und
fand, war die der Hiobspost mitfolgende Muschel der Frau
von Stein. —
Indessen war Dorer durch die Facius auch in Beziehung
zum Weimarer Bibliotheksekretär Dr. E. Kräuter getreten und
hatte diesem nach und nach sämtHche Goetheana — meist
Handschriften und Handzeichnungen — abgekauft, darunter
auch die beiden seltensten Goethe-Medaillen, die unter No. 3
und IG im Goethe-Katalog (Berlin 1861) beschrieben sind.
Eine Medaille freilich schien ihm unveräußerlich, da sie
ein besonderer Umstand merkwürdig machte. Es war dies
das erste und einzige Exemplar, weh hes von zwei auf Goethe
gefertigten Medaillenstempeln geschlagen worden war. Goethe
habe sich vor seinem Konterfei jedoch so entsetzt, daß er
ausgerufen: »Mein Gott, hier sehe ic:h aus wie ein Stier!«
Er habe die Medaille nicht mehr sehen mögen und sie an
Kräuters Vater geschenkt — Alles Einreden der Facius, Derer
diese Münze zu überlassen, der doch eine vollständige Sammlung
besäße und großes Interesse dafür hätte, blieb vergeblich.
Aber Dorer ließ nicht nach : ein um das Dreifache erhöhtes
Angebot sowie die Dedikation von Dorers Gedichten machten
Kräuter willfährig. Die genannte Münze — No. 3189 des
Raritätenkatalogs' — bildete fortan das Hauptstück der Dorer-
schen Medaillensammlung — Durch erneutes rheumatisches
Leiden der Künstlerin verzögert, erfolgte die Fortsetzung ihrer
Muschelarbeiten, VVieland, erst zu Anfang des neuen Jahres
im Februar 1862. Dann verfiel sie in ein rheumatisch-gastrisches
Fieber, sodaß sie acht Tage lang mit den entsetzlichsten
Schmerzen zu kämpfen hatte. Trotzdem ihr der Arzt jede
Beschäftigung verbot, setzte sie hinter dessen Rücken ihre
Korrespondenz mit Dorer fort und forcierte ihre Arbeit so sehr,
daß sie ihm schon Ende Apnl die Porträts von Herder und
der Großherzogin Amalie ul)ersenden konnte.
Auf (irund einer gelegentlichen Äußerung der Facius über
die von ihr »so hochgeschätzte« Familie Zelter suchte Dorer
auch mit dieser Berührung. Obgleich die Facius mit den
beiden Töchtern Zelters nicht im Briefwechsel stand, — sie
befürchtete von einer ausgedehnten Korrespondenz eine Ab-
lenkung von ihrer Kunst — so hatte sie doch in ihren Briefen
an Dorer aller Angehörigen der Familie stets mit der wärmsten
' »Dorer- Egloiifs Bücherschatz« (T. O. Waigels ßücherauktion
14. Dez. 1868)
Aus DEM Briefwechsel eines Goethefreundes 53
Teilnahme gedacht. »Nie werde ich den Aufenthalt in diesem
Haus, wo mir so viele geistige Genüsse zu Teil geworden,
vergessen«. Da brachte ein herbes Schicksal die frühern
Freundinnen wieder zusammen — der Tod des Fräuleins
Doris Zelter, Goethes Pathenkind, die ihr während ihres langen
Aulenthaltes in ihrem Hause »stets eine wahre mütterliche
Freundin« gewesen, knüpfte neue Beziehungen zwischen deren
Schwester Rosamunde und Angelica Facius, die Dorer benutzte,
um auch hier zur Erfüllung seiner Wünsche zu kommen.
Der folgende — undatierte — Brief Rosamundens enthält indes
nicht das gewünschte Resultat.
»An Herrn Allgerichtsrath Dorrer Egioff
Hochgeehrter Herr Allgerichtsrath!
Wohl habe ich Ihr erstes Schreiben erhalten und thut
es mir nur sehr leid das ich ihren Wunsch in Hinsicht
der Medaillen nicht erfüllen kann. Es ist nehmlich ein
Vermächtniss meines lieben seehgen Vaters Zelter, der mir
in den letzten Tagen seines Lebens diese Medaillen zum
Geschenk machte mit der Bitte diese Medaillen einst der
Familie Zelter zu vererben es ist auch ein Gedicht dabei
von H. V. Göthes eigner Hand geschrieben auf die Medaillen
passend, was ich auf den Wunsch des Vaters habe auf
Pergament habe ziehen lassen damit es einst der Nach-
welt bleibe.
Da sehen sie wohl selbst ein Herr Allgerichtsrath das
ich diese Medaillen nicht veräussern kann, es ist mir ein
zu theures Vermächtniss, und so gern ich auch ihren
Wunsch erfüllen mögte, so kann ich Ihnen nur eine ab-
schlägige Antwort darauf geben und sie werden es mir
nicht übel deuten.
Auch sind Sie Herr Allgerichtsrath Dorrer Egioff so
gütig gewesen mir durch Fräulein Facius aus Weimar ein
so hübsches Buch ' zu senden, es hat mir beim lesen große
Freude gemacht und ich danke ihnen recht von Herzen
dafür es soll mir ein hübsches Andenken sein. Leben Sie
wohl es Empfiehlt sich
freundlichst
Rosamunde Zelter. —
' Dorers ges. Ged.
54 Neue Mitteilungen
Dafür erwarb sich Dorer in derselben Zeit die letzten der
im Besitz Dr. Kräuters befindlichen Goetheana, worunter
1. das Singspiel Erwin und Elmire — ganz von Goethes
Hand in metrischer Form, auf 28 Blätter in 4" geschrieben,
mit vielen Änderungen — manches ist selbst überklebt —
von Goethes Hand, um den Preis von 150 Taler Preußisch.'
2. Abschied von Engelhäuser Bäuerinnen, 42 Zeilen um
2 I.ouisd'or. ^
3. »Ich zweifle doch am Ernst verschränkter Zeilen«, Sonett
in 14 Zeilen um 10 Taler.'
4. Xenienspruch »Ihr Gläubigen, rühmt nur nicht euern
Glauben« 4 Zeilen 5 Taler.
5. Eine Locke von Goethes Haar, mit Attest von Kräuters
Vater um 25 Taler.
6. 4 Stück Schreibfedern, die nach beiliegendem Zeugnis
Kräuters Vater nach Goethes Tod hinter dessen Stehpult
fand, ä Stück i Taler.
7. id. ein Stück Löscherz 15 Sgr.
8. Goethes Federmesser, 6 Taler.''
9. Drei Handzeichnungen ' ä Stück 4 Louisd'or.
Eine gefährliche Krankheit, die Dr. Kräuter während sieben
Wochen ans Bett fesselte, sodaß drei Ärzte an seinem Auf-
kommen verzweifelten, hatten in dem unverheirateten Manne
die Besorgnis wachgerufen, daß diese Reliquien nach seinem
Tode, vielleicht auch noch während seines Lebens zerstreut
würden. So sah er diese in Dorers Besitz am besten auf-
gehoben. —
' Goethe-Katalog pag. 14, No. 4.
* Goethe-Katalog pag. 16, No. 17.
' Goethe-Katalog pag. 17, No. 27.
♦ Goethe-Katalog pag. 72, No. 14.
5 Goethe-Katalog pag. 42, No. 35/57.
IL Abhandlungen
Der Schlüssel in der Mütterszene
Von
Georg Moritz Wahl
u den Auftritten im zweiten Teil des Faust, in die
Goethe viel »hineingeheimniszt« hat, gehört un-
zweifelhaft auch der »Finstere Gallerie« über-
schriebene aus dem ersten Akte und der damit in nahem
Zusammenhang stehende letzte desselben Aktes »Rittersaal.
Dämmernde Beleuchtung«. Hat sich doch Goethe selbst
über das Rätselhafte der Mütterszene auf Eckermanns An-
frage hin in tiefes Geheimnis gehüllt und nur die Worte
aus derselben wiederholt:
»Die Mütter! Mütter! 's klingt so wunderlich!«
und hinzugesetzt: »Ich kann weiter nichts verraten, als daß
ich beim Plutarch gefunden, daß im griechischen Altertume
von Müttern als Gottheiten die Rede gewesen. „ Dies ist
alles, was ich der Überlieferung verdanke, das Übrige ist
meine eigne Erfindung.« Seine Bezugnahme betrifft, wie
bekannt, das Leben des Marcellus, wo im zwanzigsten
Kapitel diese Mütter- Göttinnen Erwähnung finden, und
vielleicht auch, wie Herr von Loeper annimmt, Plutarchs
Schrift de defectu oraciilorum, wo Plutarch im dreizehnten
Kapitel von der göttlichen Natur der Dreiecke spricht und
im zweiundzwanzigsten Kapitel die Triangularform aller
Welten wie folgt entwickelt: »Die Fläche innerhalb des
Dreiecks ist als ein für alle Welten gemeinschaftlicher
Herd anzusehen und heißt das Feld der Wahrheit. In
demselben liegen die Gründe, Gestalten und Urbilder aller
der Dinge, die je existiert haben und noch existieren werden,
58 Abhandlungen
unbeweglich.« Herr von Loeper macht zugleich auf ver-
wandten Stoff in J.J.Wagners mathematisch-philosophischen
Schriften vom Jahre 181 1 aufmerksam und beruft sich dabei
auf Hohlfelds Beitrag zum Archiv für Literaturgeschichte VI,
S. 561 fgg. Ob Goethe dem J. J. Wagner, der ihm nicht
unbekannt war, im mathematischen Sinne so gefolgt sei,
wie Hohlfeld annimmt, scheint mir zweifelhaft. Hätte er
dann nicht wohl auch Wagner dem Eckermann gegenüber
erwähnt? Es scheint mir, daß Wagners Einfluß sich mehr
auf die Produktion des Homunculus in dem Auftritt »La-
boratorium« des zweiten Aktes erstrecken dürfte.
J. J. Wagner interessierte sich für Abiogenesis und,
wie Hohlfeld im Obigen, Düntzer in seinen Erläuterungen
zu Faust, Zweiter Teil, III, S. 129 fg. und Thomas in seinen
Anmerkungen zu Faust, Zweiter Teil, S. 385 erwähnen,
glaubte J. J. Wagner, daß durch chemisch -physikalische
Experimente schließlich organische Produkte erzeugt werden
könnten. Kannte Goethe die sich auf diesen Glauben be-
gründenden Experimente J. J. Wagners, die an ähnliche
Versuche des Theophrastus Paracelsus zur Erzeugung von
Menschen auf künstlichem Wege erinnern mußten, wie
Düntzer erwähnt, so lag für den Dichter eine Versinnlichung
des auf dem Gelehrtentum beruhenden Geistes, der zur
schließlichen Wiederbelebung der Helena im dritten Akte
führen sollte, in einem solchen künstlich erzeugten Homun-
culus gewiß nahe. Wie hinter der Renaszens des klassischen
Altertums zur Zeit der italienischen Renaissance und des
deutschen Humanismus das Gelehrtentum stand, so mußte
Faust schließlich einen Führer zur Wiederbelebung des
klassischen Altertums bei einem Gelehrten suchen, zu dem
der Famulus Wagner herangewachsen, er mußte mit dem
Produkte dieses Gelehrtentums in Beziehung treten, und
als eine Versinnlichung dieses läßt sich Homunculus be-
trachten. So dürfte also bei der Wiederbelebung der Antike
Modernes sowohl als Altertümliches — wie beides im
zweiten Teil sich vielfach die Hand reicht — auch hier
das Gewand zur Darstellung geistiger Prozesse geliefert
haben. In der Mütterszene hauptsächlich das Antike, beim
Homunculus das Moderne. Es beweist das nur wieder, wie
Goethe doch eigentlich nie und auch hier nicht ohne irgend
welche wirkliche Grundlage gedichtet und geschaffen hat.
Um so mehr ist es zu verwundern, daß bis heutzutage
meines Wissens niemand bei der Auslegung der Mütter-
szene dem Schlüssel, den Mephistopheles zum Reiche der
Mütter besitzt und dem Faust überliefert, tiefere Bedeutung
zugemessen hat. Selbst wenn nach Hohlfeld »der Schlüssel
zu dem Schlüssel kaum etwas anderes sein kann als
Der Schlüssel in der Mütterszene 59
Wagners räumliches Grundschema, das rechtwinklige, gleich-
schenklige Kreuz« oder wenn der Schlüssel nach Wiikowski,
Faust II, S. 303, an sich nur ein »dramatischer Behelf« wäre,
wie komint der Mephistopheles dazu, den Schlüssel zum
Reiche der Ideen zu haben? Denn daß Goethes Mütter im
Sinne der schöpferischen Idee aufzufassen seien oder vielmehr
die platonische Idee, als Ursitz aller Schöpfung, versinn-
lichen, erscheint als die annehmbarste aller Auslegungen,
und die Unlust und Unfähigkeit, die Mephistoles seinerseits
verrät, selbst ins Reich der Mütter zu gehen, bestätigt nur,
daß darunter das Reich der Ideen zu verstehen sei ; denn grade
das ist das Reich, in das er sich zu versteigen selbst nicht
veranlagt ist. Wie kann er aber eben dann ein Mittel
haben, wodurch Faust dahin zu gelangen vermag, wie kann
er den Schlüssel liefern, der in Fausts Hand die rechte
Stelle wittern und Faust zu den Müttern führen wird?
Mephistopheles: Das Heidenvolk geht mich nichts an,
Es haust in seiner eignen Hölle;
Doch gibt's ein Mittel.
Faust: Sprich ohne Säumnis.
Mephistopheles: Ungern entdeck' ich höheres Geheimnis. —
Göttinnen thronen hehr in Einsamkeit,
Um sie kein Ort noch weniger eine Zeit;
Von ihnen sprechen ist Verlegenheit.
Die Mütter sind es ... .
Mephistopheles: Hier diesen Schlüssel nimm.
Faust: Das kleine Ding!
Mephistopheles: Erst faß ihn an und schätz ihn nicht gering.
Faust: Erwächst in meiner Hand! Er leuchtet, blitzt!
Mephistopheles: Merkst du nun bald, was man an ihm besitzt?
Der Schlüssel wird die rechte Stelle wittern,
Folg ihm herab, er führt dich zu den Müttern.
Heißt es im Goetheschen Sinne denken, die Frage
der Zuständigkeit des Schlüssels ohne irgendwelche Bezug-
nahme auf die Charaktere und Handlung der Dichtung und
ohne alle Rücksicht auf irgendwelche Wirklichkeit beiseite
zu schieben? Ganz aus der Luft zu greifen, ist nie Goethes
Art gewesen.
Meine Auslegung dreht sich einfach um die Frage:
Kann Negation zur Selbstbestimmung führen? Der Auf-
tritt ist in gewisser Beziehung der Wendepunkt in Fausts
Weltfahrt mit Mephistopheles. Er hat den Geist der Negation
in allen seinen Tiefen erprobt, er ist alle Wege der Ver-
neinung mit Mephistopheles gegangen. Kann das Neg.itive
nicht zum Positiven führen? Wenn Faust alle Pfade kennt,
die nicht zu einem bestimmten Ziele führen, kann es ihm
6o Abhandlungen
dann nicht gerade dadurch möglich werden, auf den Pfad
zu schließen und den Pfad zu finden, der zu einem be-
stimmten Ziele führt? Spricht Goethe doch selbst in seinem
Briefe vom 15. September 1804 an Eichstädt von falschem
Streben als emem Umweg zum Ziel.
Für Faust werden Helena und Paris, die der Kaiser
vor sich zu sehen wünscht, sofort zu Idealen klassischer
Schönheit und klassischen Heldentums. Er ruft aus:
Das Musterbild der Männer so der Frauen
In deutlichen Gestalten will er schauen,
und Mephistopheles sagt:
Doch Teufelsliebchen, wenn auch nicht zu schelten,
Sie können nicht für Heroinen gelten.
Dieses Ideal zu verwirklichen schwebt dem Faust als
höchstes Ziel vor. Sein Streben hebt ihn hinweg von
Mephistopheles, der bisherige Lebensweg mit dem Geiste
der Verneinung erschließt für ihn den Weg zum platonischen
Felde der Wanrheit, zum Reiche der Mütter, zum Schöße
der Ideen, aus dem die Ideale entspringen.
Wie unzuverlässig aber dieser Weg zur Wahrheit sei,
selbst für einen Charakter wie Faust, in dessen Hand ja
der Schlüssel erst seine Kraft entfaltet und so subjektiv
von ihm abhängig ist, das kann in dem letzten Auftritt
des ersten Aktes angedeutet sein, wo Faust mit Helena
und Paris aus dem Reich der Mütter zurückkehrt und
schließlich diese Musterbilder klassischer Schönheit und
klassischen Heldentumes wieder verhert, weil er sich auf
mephistophelische Wege zurück verirrt. Daß das Reich
der platonischen Idee, des Urbildes der Schöpfung, unter
dem Reich der Mütter zu verstehen sei, zu dieser Aus-
legung erhalten wir fernere Berechtigung in Fausts erster
Ansprache nach seiner Rückkehr in den Rittersaal:
Faust: In eurem Namen, Mütter, die ihr thront
Im Grenzenlosen, ewig einsam w^ohnt,
Und doch gesellig. Euer Haupt umschweben
Des Lebens Bilder, regsam, ohne Leben.
Selbst die Stellung des Hofes zur Erscheinung der
durch den Schlüssel hervorgezauberten Gestalten läßt auf
aus dem Reiche der Ideen hervoroerufene Ideale schließen,
denn grade für solche fehlt es bei einem üppigen, sinn-
lichen Hofe an tadelsfreier Wertschätzung. Den Hof hätte
die Z.iuberspiegelun^ aus der Hexenküche, die dem Faust
jetzt nur als ein Schaumbild im Vergleiche zu solcher
idealen Schönheit erscheint, eher beglückt.
Der Schlüssel in der Mütterszene 6l
Faust: Die Wohlgestalt, die mich voreinst entzückte,
In Zauberspiegeking beglückte,
War nur ein Schaumbild solcher Schöne.
Wie aber verliert nun Faust wieder am leichtfertigen
Hofe diese ideale Schöne, die er der sinnlichen Schöne
gegenübersteht? Beim Raub der Helena und durch den
Schlüssel, indem er sich ein Doppelreich, die geistige und
sinnliche Welt vereint, zu bereiten gedenkt.
Faust: Was Raub! Bin ich für nichts an dieser Stelle!
Ist dieser Schlüssel nicht in meiner Hand!
Er führte mich durch Graus und Wog und Welle
Der Einsamkeiten her zum festen Strand.
Hier fass' ich Fuß! Hier sind es Wirklichkeiten,
Von hier aus darf der Geist mit Geistern streiten,
Das Doppelreich, das große, sich bereiten.
Durch die leidenschaftliche Berührung mit dem Schlüssel,
den er jetzt im eigentlichen mephistophelischen Sinne ge-
braucht, gehen die Ideale in Dunst auf, er selbst aber fällt
an Mephistopheles, den Geist der Verneinung, zurück.
Faust war der Verwirklichung des Zieles, der er das Streben
seiner ganzen Kraft gewidmet, zu der ihm Mephistopheles
schon um des Vertrages willen hatte behilflich sein müssen,
verlustig gegangen.
Anstatt des negativen Elementes sollte ihn nun ein
positives Element dahin führen, das Produkt des exakten
Gelehrtentums, zu dem es der Verstandesmensch Wagner
nach Jahren gebracht hatte, versinnlicht im Homunculus.
In Goethes Leben aber findet dies seine Parallele in den
anregenden Erfahrungen, die ihm Italien sowohl wie seine
wissenschaftlichen Arbeiten brachten und ihn zur Erkenntnis
führten, daß man das Handwerk einer Sache, die man be-
treiben wolle, lernen und soviel Zeit, als dazu erfordert
wird, auf eine Arbeit wenden müsse. Zutällig deutet er auf
diese Erkenntnis auch in negativer Weise hin. Er spricht
nämlich von zwei Hauptfehlern, die ihm bisher angehangen:
»der eine ist, daß ich nie das Handwerk einer Sache, die
ich betreiben wollte, lernen mochte, der andre, daß ich
nie soviel Zeit auf eine Arbeit wenden mochte, als dazu
erfordert wird.«
Erinnern dürfte aber die Theorie der Selbstbestimmung
aus der Negation an Descartes, dessen intellektuelle Wahr-
heit sich aut denkendem Zweifel aufbaute, und an Spinoza,
dessen anschauende Erkenntnis aus nichtigem Begehren
nach Reichtum, Ehre und Wollust hervorging.
Die natürliche Tochter
AUF DER Bühne
Von
Eugen Kilian
n einem Briefe, den Schiller unter dem 22. April 1803
an Iffland richtete, schrieb er mit Bezug auf die
Natürliche Tochter, die einige Wochen vorher
zum ersten Mal in Weimar gespielt worden war: »Goethe
hat kürzlich ein sehr vortreffliches Stück von einer hohen
rührenden Gattung auf die Bühne gebracht, das auch einen
großen Succeß auf unserm Theater gehabt hat. Es wird
auch gewiß an andern Orten Wirkung tun, und da es eine
große weibliche Debutrolle enthält, so wird es einen leb-
haften Curs auf den deutschen Bühnen bekommen.«
In seiner Voraussagung über den »lebhaften Curs« der
Natürlichen Tochter auf den deutschen Bühnen hat sich
der große Dichter nicht als ein glücklicher Prophet erwiesen.
Die hoffnungsfreudige Liebe, mit der er dem Werke und
seiner Bühnenaufführung gegenüberstand und die ihn auch
nach der ersten Lauchstädter Vorstellung des Stückes vom
4. Juli 1803 an Goethe von »vielem Beifall«, der namentlich
der letzten Hälfte zuteil geworden sei, berichten ließ, hat
sich leider nicht auf alle Teilnehmer und Zeugen jener
ersten Aufführungen des Stückes übertragen. Wie später
das gedruckte Buch, so hat auch die erste Bühnendarstellung
des Stückes, die am 2. April 1803 in Weimar stattfand, die
verschiedenartigsten Urteile hervorgerufen. Rohester Ver-
Die natürliche Tochter auf der Bühne 63
höhnung und feindseligster Ablehnung, wie sie in den
Artikeln Merkels, Knebels, Friedrich Schlegels u. a. zutage
trat, kalter Gleichgültigkeit und Indolenz, wie sie sich in
der bekannten Aeußerung der Frau von Stael über den
»noble ennui« des Stückes bekundete, stand eine begeisterte
und teilweise geradezu überschwengliche Bewunderung
gegenüber, die Schiller, Herder, W. von Humboldt, Fichte,
Zelter u. a. dem Werke des Dichters entgegenbrachten.
Eine gewisse Mittelstellung nahm Körner ein, der die
meisterhafte Behandlung des »drückenden und wuchtigen«
Stoffes bewunderte und in der Hauptsache richtig prophezeite,
wenn er an Schiller schrieb: »Aber auf einen lauten Beifall
des Publikums darf er (Goethe) nicht rechnen, und ich
wünsche nur, daß er durch eine kalte Aufnahme nicht ab-
geschreckt wird, das Werk zu vollenden, — — — Er wird
von vielen gehaßt, von noch mehreren nicht verstanden,
und nur von wenigen bewundert werden.«
So scheint auch bei den ersten Weimarer Aufführungen
des Stückes Abneigung und Verständnislosigkeit gegenüber
der Bewunderung das Uebergewicht gehabt zu haben.
Genast erzählt, daß das Werk »nur geringen Anklang« ge-
funden habe, und Böttiger in einem Briefe an Rochlitz (vom
4. April 1803) bezeichnet die »Aufnahme des Stückes als
äußeVst kalt und bedenklich vor einem aus Jena gekommenen,
im voraus enthusiasmierten Pubhkum.« Es wurde in Weimar
bis zum 12. Oktober 1805 im ganzen viermal, in Lauchstädt
1803 und 1806 je einmal, außerdem in Leipzig bei dem
dortigen Gastspiel des Weimarer Theaters zu Goethes Ge-
burtstag 1807 ein einziges Mal gegeben. Die Eugenia spielte
zuerst K.iroline Jagemann, von 1805 ab Amahe Becker,
die spätere Gattin Wolffs.
Mittlerweile hatte Schiller alles getan, um Iffland in
Berlin für die Aufführung des Werkes zu interessieren.
Dieser ließ sich durch ihn ein handschriftliches Exemplar
des Stückes besorgen, schon am 12. Juli 1803 schritt die
Natürliche Tochter zum ersten Mal über die KönigUche
Bühne, und Iffland berichtete am 28. desselben Monats an
Schiller: »Eugenia wird von einer kleinen Zahl angebetet.«
Daß diese kleine Zahl sich erst im Laufe der folgenden
Zeit etwas vermehrte und sich namentlich mit der dritten
Vorstellung des Stückes (am 22. Oktober 1803") eine leb-
haftere Teilnahme dafür zu regen begann, geht deutlich
aus dem Verhalten Zelters hervor, der sich in seinen ersten
Berichten an Goethe über den Erfolg des Werkes mit einer
gewissen Zurückhaltung und beinahe ausweichend äußerte.
Er klagte über die schwere Verständlichkeit der Schau-
spieler, über das »große, schallende Gebäude«^ das es fast
64 Abhandlungen
unmöglich mache, »einen ganzen Vers zu gewinnen«, eine
Plage, über die einem zuletzt aller Mut vergehe. Erst am
24. Oktober, zwei Tage nach der dritten Vorstellung, be-
richtet er eingehender und sichtlich befriedigter über die
Aufführung. »Das ganze Stück, sowie die Rollen, alles
schien diesmal besser disponiert zu sein als sonst.« Er
lobt das »feine und wahre« Spiel IfFlands als Herzog und
ganz besonders Madame Fleck als Eugenie, die »durch
dieses Stück eine neue Epoche ihres Verdienstes etabliert
zu haben» scheine; selten seien Verse auf der deutschen
Bühne so gut gesprochen worden, wie von ihr und Iffland,
»Das Haus war nicht drückend voll, aber doch gefüllt, und
alle Logen und Sitzplätze besetzt. Der Beifall war an
vielen Stellen lebhaft, und Madame Fleck ward heraus-
gerufen.« Auch Fichte spendet Madame Fleck hohes Lob,
war dagegen weniger erbaut von lifland, der »ein zärtlicher
Vater aus einem seiner Berge Familienstücke« gewesen sei.
Mit lebhafter Ungeduld hoffte Zelter auf die Fortsetzung
des Werkes und ward nicht müde, den Dichter in ver-
schiedenen Brieten an den »zweiten Teil« der Tragödie
zu mahnen. »Wer liebt nicht Sie in Ihrem Götz, der Sie
nicht ewig lieben würde? Aber denken Sie nun auch an
Ihre natürliche schöne Tochter.« Und ein andermal: »Ich
beschwöre Sie im Namen alles Heiligen und Ewigen: lassen
Sie von diesem Werk nicht ab!«
Dieselbe, ja eine noch begeistertere Liebe brachte
Fichte der Natürlichen Tochter entgegen. Er sah die
beiden ersten Berliner Aufführungen des Stückes und hat
unter dem 18. August 1803 in einem ausführlichen Briefe
an Schiller über die Aut führung und zahlreiche Einzelheiten
der Darstellung berichtet. Ueber die Dichtung selbst weiß
er nur Worte höchsten Lobes zu finden : »So sehr ich
Goethes Iphigenie, Tasso und aus einem anderen Fache
Hermann und Dorothea verehrt und geliebt und kaum
etwas höheres für möglich gehalten liabe, so ziehe ich doch
dieses Werk allen seinen übrigen vor und halte es für das
dermalig höchste Meisterstück des Meisters. Klar wie das
Licht, und eben so unergründlich, in jedem seiner Teile
lebendig sich zusammenziehend zur absoluten Einheit, zu-
gleich zerfließend in die Unendlichkeit wie jenes.«
Aber alle Liebe und Verehrung einer kleineren erlesenen
Schar war nicht imstande, dem Werke einen breiteren Boden
beim Publikum und einen dauernden, nachhaltigen Erfolg
aut dem Theater zu gewinnen. Jene Aufführungen des
Weimarer und Berliner Hoftheaters blieben vereinzelte Ver-
suche, die grolie Masse der deutschen Bühnen war teil-
nahmslos und ablehnend. Das Vorurteil, das sich literarisch
Die natürliche Tochter auf der Bühne 6$
an die seltsame und doch so wunderliebliche Dichtung heftet
und ihr mit dem sattsam wiederholten, von Huber stammen-
den Schlagwort »marmorglatt und marmorkalt« eine ebenso
gefährliche, wie von Grund aus verkehrte Etikette aufklebte,
übte namenthch auf die Theater mit ihrer bequemen Liebe
zum traditionellen Schlendrian seine unheilvolle Wirkung
aus. Es galt sehr bald als ein selbstverständliches Dogma,
daß Die natürUche Tochter eine Dichtung sei, der auf der
Bühne alle und jede Daseinsberechtigung fehle. Man ver-
faß, daß neben Werken wie Iphigenie und Tasso, die in
er gleichen Weise wie Eugenie dem ausgesprochenen Typus
des sogenannten Buchdramas angehören, die Natürliche
Tochter zum mindesten wenigstens dieselbe Berechtigung
hätte, zu besonders festhchen Gelegenheiten, wo andere
Maßstäbe, als die des gewohnten Alltags an die Kunst der
Bühne gestellt werden, auch vom Theater herab von dem
Geiste ihres Schöpfers zu zeugen. Es ist merkwürdig genug,
daß auch von den künstlerischen Führern und Fein-
schmeckern in der Theatergeschichte des 19, Jahrhunderts,
von Immermann, Laube, Eduard Devrient, Dingelstedt u. a.
niemals der Versuch unternommen wurde, die NatürHche
Tochter auf der Bühne zu erproben. Das Werk blieb viele
Jahrzehnte für die darstellende Kunst so gut wie verschollen.
Nur diejenige Bühne, der in erster Linie die Ehren-
pflicht oblag, sich Goethes auch da zu erinnern, wo seitab
von dem herkömmlichen Wege keine lauten Theatererfolge
zu erringen waren: die Weimarer Bühne machte von Zeit
zu Zeit wenigstens den Versuch, die Natürliche Tochter
aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken. Dies geschah
zum erstenmal seit Goethes Tagen gelegentlich der Säkular-
feier der Ankunft des Dichters in Weimar, wo in dem von
dem Intendanten von Loen veranstalteten Goethe-Cyclus
auch Die natürHche Tochter am 8. März 1876 ihre Wieder-
auferstehung feierte. Sie wurde noch zweimal gespielt, um
dann erst zum Goethe-Tag 1893 (am 30. Mai) in einer Neu-
einstudierung wieder aufzutauchen. Diesmal blieb es bei
einer einzigen Vorstellung, der bis auf den heutigen Tag
keine weitere gefolgt ist.
Erst im letzten Jahrzehnt hat man auch an einigen
andern Bühnen wenigstens dann und wann wieder versucht,
dem Problem der Bühnenaufführung des seltsamen Werkes
näher zu treten. Es stand dies neben dem wachsenden Ver-
ständnis lür die Eigenart Goethescher Alterskunst vielleicht
auch damit im Zusammenhang, daß die Hterarische Bewegung
dieser Tage, mit einer allzu starken Unterschätzung des
Theatralischen, im dramatischen Kunstwerk vor allem die
rein poetischen Werte zu schätzen lehrte.
Goethe Iahrbuch XXXII S
66 Abhandlukgen
So brachte Ernst Ewinger die Natürliche Tochter am
30. November 189 1 in Cöln zum erstenmal auf die Bühne
und ließ sie am 2. Dezember desselben Jahres in Bonn
wiederholen. Vor allem hat sich dann Gustav Burchard,
der verdiente Oberregisseur des Bremer Stadttheaters, wieder-
holt und erfolgreich um die Gewinnung des Stückes für das
Theater bemüht. Er wußte zuerst in Prag zu Goethes
Geburtstag 1902, im folgenden Jahre in Bremen eine Auf-
führung des Stückes durchzusetzen. Der künstlerische Erfolg
vermochte das Stück allerdings nicht auf dem Spielplan zu
erhalten; es kam in Prag zu zwei, in Bremen nur zu einer
Vorstellung des Stückes. In demselben Jahre wurde die
Natürliche Tochter am Kgl. Wilhelmatheater in Stuttgart
unter Hans Meerys Regie für die Mitgheder des Goethe-
Bundes am 27. Februar und 4. März 1903 zweimal aufgeführt.'
Nach mehrjähriger Ruhepause jversuchte das Münchner
Hoftheater, das Stück zum 160. Geburtstag des Dichters am
28. August 1909 von neuem zu beleben. Die räumUchen
Verhältnisse des kleinen Residenztheaters mit seiner vor-
trefflichen Akustik schienen mir äußerst günstige Vorbeding-
ungen zu bieten, um die feinen und intimen dichterischen
Reize des Werkes zur Geltung zu bringen. Ueberdies besaß
das Hoftheater damals in Lina Lossen eine sehr reizvolle
künstlerische Individualität, die besonders geeignet schien,
für die herbe Eigenart dieser wundervollen Goetheschen
Frauengestalt genügend zu interessieren. So glaubte ich es
wohl wagen zu dürfen, einen längst gehegten Lieblings-
wunsch, die NatürUche Tochter auf die Bühne zu stellen,
zu verwirklichen.
Die Vorstellung des Stückes erregte denn auch trotz
des allgemeinen Mißtrauens, womit man dem »Experiment«
zuerst entgegengesehen hatte, ein außergewöhnHches Inter-
esse. Der künstlerische Erfolg ließ die Erwartungen weit
hinter sich zurück. Die beiden ersten Vorstellungen fanden vor
beinahe ausverkauftem Hause statt, und die ernste und weihe-
volle Andacht, womit das Publikum die heiligen Töne in
sich aufnahm, sprachen mehr als überlaute Beifallsäußerungen
von der Stimmung, die sich von der Bühne her über den
Zuschauerraum verbreitete. Dieser Erfolg bUeb auch den
folgenden Vorstellungen des Hauses treu; es konnte inner-
halb weniger Wochen sechsmal bei gut besetztem Hause
gespielt werden. Es war der Beweis erbracht, daß auch
* Die hier gegebenen Daten machen keinen Anspruch auf stati-
stische Vollständigkeit. Sollte dieser Aufsatz weitere Ergänzungen zur
Bühnengeschichte der Natürlichen Tochter veranlassen, so wäre dies
nur dankenswert.
Die natürliche Tochter auf der Bühne 67
dieses vielverlästerte Werk mit Ehren und Auszeichnung
auf der Bühne bestehen kann, sofern nur die zu seiner
Wirkung unerläßlichen Bedingungen mit einiger Liebe und
Hingabe erfüllt werden.
Zu diesen Bedingungen möchte ich in erster Linie eine
weise und wohlbedachte, aber energische Kürzung des Textes
rechnen. Sie verfuhr in München radikaler, als es wohl
bis dahin durchweg der Fall gewesen war, und ermögHchte
es, das ganze Stück, mit einer einzigen größeren Pause nach
dem dritten Akt, in zwei Stunden und einer halben abzu-
spielen. Sie mußte natürlich auch manches beseitigen, was
vom rein ästhetischen Standpunkt vermißt wurde, aber sie
entfernte in der Hauptsache hur solche Stellen, die der
Wirkung des Stückes als ßühnendrama hinderHch waren
und bei der Aufführung als tote Punkte empfunden wurden.
Was die Dichtung verlor, kam dem Drama zugute. Zu
einer solchen Kürzung hat der Dichter selbst das Recht
gegeben, indem er in einem Brief an Zelter (28. Juli 1803)
sich dahin äußerte, daß er Lust habe, »einige Szenen ab-
zukürzen, welche lange scheinen müssen, selbst wenn sie
vortrefflich gespielt werden«.
Weiterhin mußte sich die Ausstattung und Inszenierung
des Stückes bemüht zeigen, sich unter Vermeidung jedes
kleinhchen realistischen Details durch eine gewisse Ein-
fachheit und Großzügigkeit dem ganz eigentümlichen, sym-
bolisierenden Stile der Dichtung anzupassen. Der Grundsatz,
der als der wichtigste in unsern neueren szenischen Reform-
Bestrebungen zu Tage tritt, mit möglichst einfachen Mitteln
einen bestimmten Stimmungsakkord anzuschlagen und die
Phantasie des Zuschauers zu energischer Mitarbeit anzufeuern,
mußte auch hier in seinem Rechte bleiben. Die weiche
Mollstimmung des Goetheschen Gedichtes mit seinem in
stille Resignation verklingenden Ende, veranlaßte mich, das
Stück in seinem äußeren Gewände in eine ausgesprochene
Herbststimmung zu tauchen. Die absterbende Natur, die
dem Auge des Zuschauers in den szenischen Bildern, wo
immer möglich, entgegentrat, symbolisierte mit ihrer Er-
innerung an Tod und Vergänglichkeit die dahinsinkende Zeit,
auf deren Hintergrund unter den grollenden Vorzeichen der
großen Revolution die Vorgänge des Stückes sich abspielen.
So zeigte schon der »dichte Wald« des ersten Aktes
die rötliche Goldstimmung des Herbstes und schlug damit
die Grundstimmung des Gedichtes in eindrucksvoller Weise
an. Es ist erstaunlich, welche ungeahnte Frische dieser erste
Akt auf der Bühne gewinnen kann, wenn nur der Rotstift
in der richtigen Weise behilflich ist, die allzu große und
sich vielfach ins Abstrakte verlierende Redseligkeit, die
5*
68 Abhandlungen
namentlich in den Reden Eugeniens und denen des Königs
hervortritt, auf das geziemende Maß zurückzuführen. So
bedarf vor allem der fünfte Auftritt, das große Gespräch
zwischen dem König, Herzog und Eugenie einer sehr
energischen Kürzung, wenn er nicht zum Teil unlebendig
wirken und ein störender Kontrast zwischen der Realität
der Situation und dem abstrakten Charakter vieler allzu
breiten Reden sich fühlbar machen soll.
Im zweiten Akt handelt es sich für das Theater vor allem
darum, die frohe, hoffnungsvolle Stimmung, die Eugenie
beseelt, und die sie ihrem neuen Leben zu Füßen des Thrones
in jubelnder Erwartung entgegenbUcken läßt, möglichst
wirksam herauszuarbeiten und sie in einen scharfen tragi-
schen Kontrast zu setzen zu den feindlichen Gewalten, die
ihre Existenz unterwühlen und ihren Sturz vorbereiten. Die
Stimmung, die Eugenie beherrscht, muß diesem Akt seine
Farbe geben. Er muß durch sein sonniges, leuchtendes
Kolorit eine wirksame Folie bilden zu dem nun folgenden,
fanz in Schwarz gehüllten Trauerakte, der den Mittelpunkt
es Stückes bildet. Es ist empfehlenswert, schon durch die
dekorative Anlage von Eugeniens Zimmer diese Grundstim-
mung des zweiten Aktes vorzubereiten. Ich suchte dem alten
Zimmer »im gotischen Stil«, das Eugenie nach des Dichters
Vorschrift zum Aufenthalt dienen soll, eine möglichst warme
und behagliche Stimmung zu geben. Der einzige Ausgang
des Zimmers wurde an die Seite verlegt, die Hinterwand
zeigte drei hohe gotische Fenster, durcn die sich ein Aus-
blick auf die herostlich gefärbten Baumkronen des tiefer
liegenden Parkes erschloß. Eine warme sonnige Beleuchtung,
die sich durch die Fenster in das Zimmer ergoß, steigerte
die freundliche Stimmung, die der Ausblick in die freie
Natur hervorrief. In der Schlußszene dieses Aktes hat die
Darstellerin der Eugenie alles aufzubieten, den heitern und
hoffnungsfrohen jugendlichen Uebermut, womit sie sich in
kindhcher Freude mit den Schätzen des Schreines schmückt,
in mögHchst drastischer Weise zum Ausdruck zu bringen.
Der wundervolle Realismus, mit dem hier die Gestalt der
Eugenie bei aller Stilisierung gezeichnet ist, ermöglicht es
der Darstellerin, eine Fülle von Leben über die Szene aus-
zugießen und durch den Gegensatz ihrer übermütigen Ekstase
zu den wirkungslos verklingenden Warnungen der Hof-
meisterin eine echt tragische Stimmung in dem Zuschauer
hervorzurufen.
Das Schlußbild dieses Aktes — Eugenie, in ahnungs-
losem Jubel am Fenster stehend, dessen Flügel sie geöffnet
hat, die lichte Gestalt von den hereinflutenden Sonnenstrahlen
voll Übergossen, in einiger Entfernung von ihr, im Schatten,
Die natürliche Tochter auf der Bühne 69
an den Tisch gelehnt, die Hofmeisterin, dumpf und gesenkten
Hauptes das Schlußwort («Das Schicksal, das dich trifft,
unwiderruflich«) vor sich hinhauchend — mufi mit sugges-
tiver Kraft die beiden Gewalten, die hier mit einander ringen,
dem Zuschauer in die Seele prägen. Der Sonnenstrahl, der
Eugenie umflutet, ist ein Trug. Der Zuschauer ahnt und
fühlt, daß die Gestalt, die sich ihm hier zum letztenmal im
Lichte zeigt, dem Untergang geweiht ist.
In scharfem Gegensatze muß sich das Bühnenbild des
dritten Aktes zeigen. Ich gab dem Vorzimmer des Herzogs
(»prächtig, modern«), das im Charakter der Zeit, im Stile
Ludwigs XVI. gehalten ist, möglichst geringe Tiefe. Der
Raum, der nie mehr als zwei Personen zusammen sieht,
muß so intim wie nur irgend mögHch wirken. Zur Seite
rechts und hnks zwei abgeschrägte Türen, die eine zum
Korridor, die andere zu den Gemächern des Herzogs
führend. In der Mitte der Hinterwand, als der beherrschende
Mittelpunkt des Bühnenbildes, ein hoher Kamin mit lodern-
dem Feuer. Zur Seite ein Fenster, durch dessen herab-
gelassene Vorhänge nur ein matter Schein des Tageslichtes
in das Halbdunkel des Zimmers dringt. In dem gedämpften
Lichte des Gemaches wirkt die Flamme des Kaminfeuers
um so stärker. Die einzigen Möbel sind zwei Sessel,
die beim Kamine stehen. Die düstere schwere Todes-
stimmung, die diesem Akt sein Gepräge gibt, muß sich
dem Zuschauer, schon ehe das erste Wort gesprochen
ist, beengend auf die Seele legen. Sie ist zu unterstützen
und festzuhalten durch die Darstellung, die jedes laute
Wort in diesem Akt zu meiden und sich durchweg in ge-
dämpften Tönen zu bewegen hat. In den Plätzen vor
dem Kamine, die zu dem wünschenswerten Wechsel der
Stellungen genügende Gelegenheit bieten, spielt sich das
lange Gespräch zwischen dem Herzog und dem Welt-
geistlichen ab. Ueber das Kamin gebeugt und in die
lodernde Flamme starrend, erinnert sich der Herzog des
»weisen Brauchs der Alten«:
das VoUkommne,
Das ernst und langsam die Natur geknüpft.
Des Menschenbilds erhabne Würde, gleich
Wenn sich der Geist, der wirkende getrennt,
Durch reiner Flammen Tätigkeit zu lösen!
So wird jenen unvergleichlich schönen Worten durch
den sichtbaren Zusammenhang der konkreten Welt mit
den Gedanken des trauernden Vaters eine erhöhte Wirkung
gegeben.
Die größten Schwierigkeiten bereitet es dem Darsteller
70 Abhandlungen
des Herzogs, die wahre Darstellung des ungeheuren see-
lischen Schmerzes mit dem überquellenden Reichtum der
Worte, die ihm vom Dichter hier verliehen sind, in einigen
Einklang zu bringen. Eine sehr energische Kürzung des
Textes und ein besonders feinfühliger schauspielerischer Takt
müssen ihm hierin helfend zur Seite stehen. Regie und
Darstellung müssen vereint alles aufbieten, hier durch eine
suggestive Kraft der Stimmung auf den Zuschauer ein-
zuwirken. Nur dadurch kann es möglich werden, den Hörer
über manche psychologischen Bedenklichkeiten dieses Aktes,
über seine dramatischen Mängel und vor allem über das
ästhetische Mißbehagen an dem frevelhaften Spiel, das hier
mit dem Herzog und der Wahrheit getrieben wird, hinweg-
zutäuschen und ihn zu einem ungetrübten Genüsse der un-
vergleichlichen Schönheit der Dichtung gelangen zu lassen.
Ein für die Bühnendarstellung ganz besonders schweres
Problem bietet die szenische Gestaltung der beiden letzten
Akte. Der Schauplatz, den der Dichter hierfür wünscht, wird
in folgender Weise beschrieben: »Platz am Hafen. Zur
einen Seite ein Palast, auf der andern eine Kirche, im Grund
eine Reihe Bäume, durch die man nach dem Hafen hinab-
sieht.« Ein Platz, wie der hier beschriebene, würde nament-
lich in dem bunten Leben einer französischen Hafenstadt
eine gewisse Belebung durch die Vertreter des Volkes
(»Ein lebend Volk bewegt sich um mich her«, IV, 4) not-
wendig machen. Der ganze Stil und der Charakter des
Gedientes aber, der eine unbedingte Isolierung der jeweils
sprechenden Personen voraussetzt, würde einer derartigen
»Belebung« des Schauplatzes auf das entschiedenste wider-
sprechen. Dieses Dilemma hat schon Fichte in dem oben
zitierten Briefe an Schiller berührt:
»Eine Frage: Wie denkt sich der Verfasser die äußere
Darstellung der Nation an dem Hafen, dieses Chores, aus
dem seine einzelnen Repräsentanten sich loswinden und
in der Handlung verflechten? Soll wirklich wenigstens
ein Anfang des unermeßlichen Lebens und Treibens sicht-
bar sein, den nun die Phantasie ins Unbegrenzte fortsetze;
oder soll der Zuschauer diesen Haufen wie mit dem Auge
der Phantasie erblicken?«
Wir erfahren aus demselben Briefe Fichtes, wie die
Regie bei jener ersten Berliner Aufführung von 1803 das
Problem zu lösen suchte: gegen Ende des vierten Aktes
trugen »zwei bis drei lumpige Kerls einen Koffer Studenten-
gut hinten vorüber, wogegen die Bühne die übrige Zeit
fast von lebendigen Wesen leer blieb.« Fichte bemerkt
hierzu sehr fein: »Mir schien dies entweder zu viel oder
zu wenig.«
Die natürliche Tochter auf der Bühne 71
Es ist selbstverständlich, daß eine Belebung des Schau-
platzes im realistischen Sinn, und geschähe es auch nur in
andeutender Weise, mit dem Stile der Dichtun» unver-
einbar wäre und ebenso unmöglich vv^ie lächerUcn wirken
würde. Die Gespräche, wie sie hier geführt werden, er-
tragen nicht die Anwesenheit eines Dritten. Andererseits
wird die Unnatürlichkeit, daß ein großer, rings von Ge-
bäuden umgebener Platz in einer belebten Hafenstadt von
Menschen völlig entleert ist, dem Zuschauer durch die
Realität der Dekoration fortwährend vor Augen gerückt.
Es ist deshalb empfehlenswert, der Rücksicht auf die Wahr-
scheinlichkeit der Situationen dadurch einige Rechnung zu
tragen, daß man dem Schauplatz der beiden Akte, ohne
sich peinlich an Goethes szenische Vorschrift zu klammern,
eine gewisse Isolierung gibt. Als das Wesentliche des
szenischen Bildes betrachte man nicht den »Palast« und die
»Kirche«, sondern die »Reihe Bäume«, durch die man nach
dem Hafen hinabsieht. Die möglichst kurzgehaltene Bühne
werde nach hinten durch die niedere Mauer des Hafenkais
abgegrenzt; darüber hinaus schweife der Blick auf das
weithin glänzende blaue Meer; ein einziges Segel, das an
einer Stelle über die Hafenmauer in die Höhe ragt, deute
die Nähe des Hafens an. Der vor dem Kai gelegene Platz
werde durch die Silhouette zweier großer, in verschiedener
Tiefe stehender herbstlicher Bäume eingenommen; zvv-ei
Steinbänke unter den Bäumen, deren eine mit der Front
gegen das Meer blickt, laden zum Sitzen ein und geben
Gelegenheit, in die Stellung der redenden Personen einigen
Wechsel zu bringen. Von irgend welchen begrenzenden
Gebäuden zu beiden Seiten des Platzes ist nichts zu sehen.
Durch eine solche Anlage der Dekoration erhält der Schau-
platz den Charakter eines dem öffentlichen Verkehr einiger-
maßen entrückten, einsam gelegenen Platzes am Hafenkai.
Hier werden die Gespräche der beiden letzten Akte nicht
als unwahrscheinlich, die Leere des Platzes nicht als störende
Unnatur vom Zuschauer empfunden ; die Szenen selbst aber,
die an keiner Stelle durch störende Aeußerlichkeiten ge-
fährdet werden, wirken in einer derart stiHsierten und vor
kleinlichen Realitäten bewahrten Dekoration in ihrem
ganzen unwiderstehlichen dichterischen Reiz. Sie erhalten
einen starken Stimmungsreflex durch die Einfachheit und
Schönheit des szenischen Bildes, das den Blick durch herbst-
liche Wipfel auf die weite Fläche des ewigen Meeres hinaus-
lenkt. Hier empfindet der Zuschauer mit Eugenie, die über
dieses lockende und drohende Meer in ferne, entlegene
Länder geführt werden soll. Von dem Palast des Gouver-
neurs und der Kirche, die der Dichter sich als die seitliche
72 Abhandlungen
Begrenzung des Platzes gedacht hat, braucht der Zuschauer
nicnts zu sehen. Sie können zu beiden Seiten in einiger
Entfernung hegen. Die beiden einzigen Stellen, die auf die
Nähe dieser Gebäude Bezug nehmen, vor dem Auftritt des
Gouverneurs und dem der Aebtissin (V, i und p, werden
so gesprochen, daß der Darsteller dabei in die Kuhsse
bhckt.
Auch in den beiden letzten Akten muß der Rotstift
teilweise ziemhch energisch seines grausamen Amtes walten.
Namentlich der Schlußszene des vierten Aktes, die viel zu
sehr in die Breite geht, kann durch eine rücksichtslose
Zusammenziehung auf das Wesenthche eine ungeahnte
dramatische Wirkung gegeben werden.
Daß die Aebtissin, die sich bei der ersten BerHner
Aufführung »also benahm, daß das Publikum in ein lautes
Gelächter ausbrach«, bei der zweiten Vorstellung von Iffland
gestrichen wurde, hat mit Recht Fichtes große Entrüstung
hervorgerufen. Es braucht kaum gesagt zu werden, daß
ihre Erscheinung ein unentbehrliches GHed in der Ent-
wicklung des fünften Aktes bildet. Die Stimmung dieses
letzten Aktes wird wesentUch gefördert, wenn ihm im
Gegensatze zu dem vorang^ehenden vierten Akte, der im
hellsten Tageslichte zu spielen ist, eine diskrete Abend-
beleuchtung gegeben wird.
Weit wichtiger natürlich als alle Künste der In-
szenierung und Beleuchtung ist für das Gelingen des
schwierigen Unternehmens die Kunst des Schauspielers. Sie
hat die schwere Aufgabe, den ganz eigentümlichen Stil des
Gedichtes zu treffen, eine veredelte, vergeistigte Natürhch-
keit, gleich weit entfernt von dem saloppen und nüchternen
Naturalismus moderner Natürlichkeitsfanatiker, wie von
dem hohlen Tone eines gespreizten akademischen Pathos.
Trifft sie diesen Ton und weiß sie die verhaltene Inner-
lichkeit, das heiß lodernde und leidenschaftliche Leben, das
hier aus der scheinbaren Ruhe einer wunderbar abgeklärten
klassischen Form hervorquillt, zum Ausdruck zu bringen,
so wird sie die Fabel von der »Marmorkälte« der Dichtung
in überzeugender Weise Lügen strafen. Dann kann bei
voller Hingabe der Regie und der Darstellung ein Erfolg
mit diesem vielgeschmähten Stücke erzielt werden, der
zwar nie ein sogenannter großer Kassenerfolg sein wird,
der aber künstlerisch so schv/er wiegt, daß er den wahren
Künstler in höherem Maße beglückt und befriedigt, als
Hunderte von billigen und lärmenden Erfolgen mit der
kassensicheren Ware des Alltags.
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3
Die Entstehungsgeschichte
VON ^)Erwin und ELMIREc^
Von
Hans Heinrich Borcherdt
ei dem ungeheuren Umfange der Goetheliteratur
ist es selbstverständlich, daß die Forschung auch
nicht an »Erwin und Elmire« vorübergegangen ist.
.iine abschließende Arbeit über dieses älteste Goethische
Singspiel Hegt jedoch noch nicht vor. Die Ansichten über
die Entstehung desselben sind noch immer sehr verschieden.
K. J. Schröer im 88. Bande von Kürschners National-
literatur und Woldemar Martinsen in seiner Dissertation
»Goethes Singspiele im Verhältnis zu den Weißeschen
Operetten« (Gießen 1887) setzen diese Dichtung noch in
die Straßburger Zeit; Goedeke setzt sie in die Nach- Wetzlarer
Zeit, d. h. also in den Herbst 1772, Wilhelm Wilmanns im
Goethe-Jahrbuch IL in das Frühjahr 1773, Wilhelm Scherer
in den »Kleinen Schriften« B. II S. 342 (1893) in den Sommer
1773, Max Koch in der zweiten Bearbeitung von Goedekes
Grundriß und Franz Muncker in der Einleitung zu »Erwin
und Elmire« in der Cottaschen Jubiläumsausgabe in den
Winter 1773 zu 1774; Friedrich Strehlke im neunten Bande
der Hempelschen Goethe-Ausgabe gibt das Frühjahr 1775
als Entstehungszeit an.
Strehlkes Ansicht ist schon dadurch widerlegt, daß
Goethe im Juli 1774 Lavater aus »Erwin und Elmire«
vorlas. Zu den übrigen Ansichten werden wir im Laufe
der Untersuchung Stellung nehmen.
74 Abhandlungen
Um die Frage zu klären, muß das Hauptgewicht auf
die Form der Dichtung gelegt werden. Martinsen hat durch
einen Vergleich mit den Weißeschen Operetten den Nach-
weis geführt, daß man »Erwin und Elmire« als Operetten-
text anzusehen hat. Beachtenswert ist auch die Aehnlich-
keit der Dichtung mit der französischen Operette, ins-
besondere mit dem »Devin du village«, worauf Martinsen
weniger Gewicht gelegt hat. Im »Devin du village« ent-
zweien sich Colin und Colette, ein ländhches Liebespaar.
Mit Hilfe des Devin gelingt es jedoch Colette den untreu
gewordenen Colin wiederzugewinnen, beide versöhnen sich
und feiern, indem die übrigen jungen Leute aus dem Dorfe
sich einfinden, mit Gesang und Tanz ihre Verbindung.
Fast parallel entwickelt sich die Handlung in »Erwin und
Elmire.« Auf die Verwandtschaft seines Singspiels mit den
französischen Operetten hat Goethe selbst in der »Italienischen
Reise« hingewiesen. »Der prosaische Dialog erinnerte zu
sehr an jene französischen Operetten, denen wir ein freund-
liches Angedenken zu gönnen haben, indem sie zuerst ein
heiteres singbares Wesen auf unser Theater hinüberbrachten.«
Alle diese Umstände deuten darauf hin, daß sich Goethe
eingehend mit der Technik des Singspiels beschäftigt hat,
bevor er selbst daranging, ein solches zu schreiben. Auf
diesen Punkt wird also das Hauptgewicht gelegt werden
müssen, wenn man die Entstehung auf eine bestimmte Zeit
festzulegen sucht. Die Cardinalfrage lautet also : Warum
und wie ist »Erwin und Elmire« als Operette entstanden?
Nur Martinsen gibt auf diese Frage eine Antwort, gegen
die jedoch viel eingewendet werden kann. Er sagt: »Im
vollen Gegensatze zu Weiße, welcher aus Rücksicht für
einen bankrotten Schauspieldirektor und entsprechend dem
Geschmacke des zeitgenössischen Theaterpublikums zum
Operettendichter wird, geht Goethe an die Abfassung von
Operetten, teils um sich in dieser damals beliebten Dichtungs-
gattung zu versuchen, teils das, was auf ihm lastet, sich
vom Herzen zu schreiben.« Diese Begründung ist meines
Erachtens durchaus unzureichend. Einmal klingt es sehr
unwahrscheinlich, daß Goethe sich in der Operettendichtung
üben wollte, die damals sehr beliebt war, womit er also
doch dem Zeitgeschmack gehuldigt hätte. Dieses Argument
wird aber auch dadurch hinfällig, daß man sehr gering von
der Operettendichtung dachte. Minor sagt mit Recht in
seinem Buche über Christian Felix Weiße: »Die besseren
Schriftsteller schämten sich der Arbeit an den Operetten,
ohne sie deshalb aufzugeben. Schon Weiße machte sich
wenig Verdienst aus diesen »Tändeleien« und ließ sie nur
drucken, damit sie nicht von andern in noch schlechterer
Die Entstehungsgeschichte von »Erwin und Elmire« 75
Form in den Handel kämen.« Auch Wieland dachte nur
gering von der Operette. An Gleirn schreibt er: »Ueberhaupt
deucht mich, das ganze Genre der Oper taucht nichts.« Auch
die andere Behauptung Martinsens ist nicht stichhahig. Denn
denkt man sich alles weg, was in der Operette Beziehung
auf Lili hat, so wird man wenig eigene Erlebnisse in dem
Drama finden: In der Mutter Olympia haben manche die
Frau Rat erkennen wollen; Scherer nimmt Lotte BufF tür
Elmire in Anspruch, endlich Wilmanns die Stelle mit dem
Sprachmeister für Caroline Herder. Aber alle diese Aehnlich-
keiten sind doch zu oberflächUcher Natur, als daß man
auch »Erwin und Elmire« in ihren ältesten Bestandteilen
als Bruchstücke der großen Konfession bezeichnen könnte.
Innere Momente erlauben also keinen Schluß auf die
Entstehungszeit der Dichtung. So bleibt die Frage nach
der Quelle übrig. Goethe sagt darüber in »Dichtung und
Wahrheit« : »Die Oper »Erwin und Elmire« war aus Gold-
smiths liebenswürdiger, im Landprediger von Wakefield
eingefügter Romanze entstanden, die uns in den besten
Zeiten vergnügt hatte, wo wir nicht ahnten, daß uns etwas
Aehnliches bevorstehe.« Wir erhalten dadurch den einen
Anhaltspunkt, daß die Dichtung vor der Straßburger Zeit
nicht entstanden sein kann. Denn erst in Straßburg durch
Herder lernte Goethe »den Landprediger von Wakefield«
kennen. Damit ist aber noch nicht gesagt, daß die Dichtung
in Straßburg entstanden sein muß, wie Schröer und
Martinsen wollen. Denn der Landprediger wnrd auch in
den Frankfurter Briefen von 1772 erwähnt. Aber auch
Goedekes Annahme, daß »Erwin und Elmire« sogleich nach
der Wetzlarer Zeit entstanden sei, ist nicht stichhahig. Er
stützt seine Ansicht durch den Hinweis, daß der Land-
prediger in den späteren Briefen nicht mehr mit der rechten
Freude erwähnt werde. In der Tat habe ich eine Er-
wähnung des »Landpredigers« in den Briefen aus den Jahren
1773 — 1775 nicht mehr gefunden. Doch ist dies wohl er-
klärlich. Die Freunde kannten jetzt sämtlich das Buch.
Auf dasselbe zurückzukommen, war kein Anlaß vorhanden.
Daß trotzdem Goethe das Buch auch fernerhin sehr hoch
schätzte, ergibt sich daraus, daß der »Landprediger« eins
der ersten Bücher ist, die er Frau von Stein zuschickt. So
finde ich folgende Stellen im Briefwechsel mit Charlotte
von Stein : den 10. Sept. 1776. »Ich schicke einen Schäkespeer
mit, schicke hoffentlich den Wakefield nach.« Am 16. Sept. 76 :
»Der Vicar of Wakefield ist heute von Leipzig ankommen,
ich will ihn geschwind hefften lassen und dann sollen Sie
ihn haben.« Am 20. Sept. 76 : »Hier ist der Landprediger
lassen Sie sichs recht wohl mit seyn, und lernen recht viel
76 Abhandlungen
englisch.« Am 10. Dez. 76: »Vielleicht kann ich ein paar
Seiten Englisch zurücklegen, eh Sie nach Hof gehn.« Wir
sehen also, Goethes Vorliebe für das Buch bleibt auch in
späterer Zeit bestehen, Goedekes Annahme ist also nicht
überzeugend.
Die Romanze aus dem »Landprediger von Wakefield«
ist also die Grundlage für unsere Dichtung. Mit dieser
Romanze hat Goethe einige Veränderungen vorgenommen,
die Wilmanns zu der Annahme führten, daß »Erwin und
Elmire« als Hochzeitsgedicht für Herder bestimmt gewesen
sei. Aber bereits Jakob Minor hat im 20. Bande der »Zeit-
schrift für deutsche Philologie« darauf hingewiesen, daß die
Abweichungen von der englischen Ballade sich einfach aus
dem Verhältnis von Ballade zum Singspiel erklären lassen.
Sie zeigen nur, mit wie feinem Instinkte Goethe die epischen
Elemente in dramatische umzugestalten wußte. Mit dieser
Erkenntnis fällt der Ausgangspunkt der Untersuchung von
Willmanns hinweg.
Wir sehen also, daß Goethe die Grundlage fertig vor-
findet und nur in so weit Veränderungen vornimmt, als es
für seine Zwecke nötig ist. Eigene Erlebnisse liegen der
ältesten Form kaum zu Grunde. Daher ist der Schluß
berechtigt, daß die Dichtung durch äußere Anlässe hervor-
gerufen ist. Aber durch welche? Wir werden zur Ent-
scheidung jener Frage das Hauptgewicht darauf zu legen
haben, daß der Dichter einen Operntext geschaffen hat.
Goethes erste Bekanntschaft mit dem Singspiel reicht
bis in die erste Frankfurter Zeit zurück. Bekanntlich spielte
in Frankfurt eine französische Truppe, als die Franzosen
die Stadt beherrschten. Damals hat Goethe, wie er in
»Dichtung und Wahrheit« erzählt, bereits den »Devin du
village« gesehen, ferner Rose et Colas von Monsigny und
Gretry, sowie Annette et Lubin. Während des Leipziger
Aufenthaltes lernte er das Hiller-Weißesche Singspiel kennen.
Weißes ersten drei Operetten beherrschten fast ausschließlich
das Repertoire der Leipziger Bühne. Daneben dichteten
Daniel Schiebeier, Michaelis, Eschenburg in jenen Jahren
Operetten. Leipzig war der Mittelpunkt der Operetten-
dichtung geworden. Man könnte also annehmen, daß von
hier Goethes Ideen zur Verbesserung des Singspiels datieren.
Jedoch finden wir nirgends einen Beleg dafür. Goethe sagt
m »Dichtung und Wahrheit«, daß sie wohl die Trauerspiele
\Veißes mit kritischen Blicken betrachteten, doch fügt er
hinzu: »Weißes Opern, durch Hillern auf eine leichte Weise
belebt, machten uns damals viel Vergnügen.« Von einer
Kritik ist also noch keine Rede.
Solche Anregungen wie Leipzig konnte ihm weder
Die Entstehungsgeschichte von »Erwin und Elmire« 77
Frankfurt noch Straßburg in musikalischer Hinsicht bieten.
Sehen wir von der zweiten Frankfurter Periode ganz ab,
wo Goethe ja als Rekonvaleszent sich von allen Ver-
gnügungen fernhalten mußte. Aber auch in Straßburg
wird nirgends erwähnt, daß Goethe einer Aufführung bei-
gewohnt hat. So kann in Straßburg von einer Anregung
zur Operettendichtung keine Rede sein. Nur eine einzige
Stelle der »Ephemeriden« bezieht sich auf Musik. Sie handelt
von den Aufgaben eines Komponisten und ist ein wörtliches
Citat aus den »Musikalischen Nachrichten und Anmerkungen«,
die Johann Adam Hiller herausgab. Daraus ein genaueres
Studium der Operette folgern zu wollen, ist etwas sehr
Gewagtes. Wie fern ihm damals aber noch die Operette
lag, erkennen wir aus einem Briefe an Salzmann vom Früh-
jahr 1773, worin er eingehend auf die Geschichte der
Komöüie zu sprechen kommt, die Operette aber nicht mit
einem Worte streift. Nimmt man also an, daß der Plan
zu »Erwin und Elmire« bis in die Straßburger Zeit zurück-
reicht, so muß man auch annehmen, daß diese Dichtung
ursprüngUch nur als Lustspiel geplant war.
Bald darauf bahnten sich in Frankfurt Beziehungen
zu dem Musiker Philipp Christoph Kayser an. Durch ihn
oder durch Johanna Fahimer wurde dann die Bekanntschaft
mit dem Komponisten Johann Andre vermittelt. Andre
hat bisher noch keinen Biographen gefunden, und seine
Beziehungen zu Goethe sind selbst in dem Artikel in der
»Allgemeinen deutschen Biographie« nur mit wenigen
Worten gestreift. Dies dürfte dadurch zu erklären sein,
daß sich der Briefwechsel zwischen Goethe und Andre
nicht erhalten hat. Daß ein solcher geführt wurde, erscheint
mir zweifellos. Jedoch wissen wir nur, daß Goethe am
5. April 177^ einen Brief an Andr6 absandte, wie sich aus
seinem Rechnungsbuch ergibt; bei anderen Briefen nach
Offenbach ist der Empfänger nicht angegeben.
Die beiden Männer wurden im September oder Ok-
tober 1773 mit einander bekannt. Gerade in jenen Tagen
war Andres Erstlingsoperette »Der Töpfer« zur Aufführung
in Frankfurt angenommen worden. Was war natürlicher,
als daß sich das Gespräch der beiden neuen Freunde um
diesen Gegenstand drehte? Darauf deuten einige Stellen
in Goethes Briefwechsel mit Johanna Fahimer hin, wo er
großes Interesse an Andres Geschick bezeigt. Im Verkehr
mit Andre wird auch bei Goethe wieder das Interesse für
die Operette wach geworden sein. Er wird sich eingehender
über die verschiedenen Operettenströmungen orientiert
haben. Auf solcher Sachkenntnis scheint sein Urteil über
den »Töpfer«, das er am 23. November 1773 in einem
yS Abhandlungen
Briefe an Johanna Fahimer ausspricht, zu beruhen. Be-
achtenswert ist es auch, daß er, um Andre in »Dichtung
und Wahrheit« einzuführen, zunächst einen Ueberblick über
die Frankfurter Theaterverhältnisse gibt, mit denen doch
Andre abgesehen von jener Aufführung des »Töpfers«
nichts zu tun hat. In seinem Gedächtnis hatte sich eben
die Erinnerung an Andre mit der an das Frankfurter
Theater verknüpft, weil er durch jenen zur Beobachtung
desselben und vielleicht auch zur Tätigkeit für dasselbe
angeregt wurde. Denn die in Frankfurt aufgeführten
Operetten waren gewöhnlich nur Uebersetzungen aus dem
Französischen, ohne daß man sich, wie Weiße, die Mühe
gab, die Stoffe zu nationalisieren. Auch den Text des
»Töpfers« schätzte Goethe nicht hoch ein, wie sich aus
dem schon erwähnten Briefe an Johanna Fahimer ergibt.
Auch Biester urteilt in einem Briefe an Bürger vom
6. März 1778 nur gering von Andres dichterischem Können,
ebenso Mendelssohn in der »Allgemeinen deutschen Biblio-
thek«, und in der Tat ist der Text zum »Töpfer« ein
trübseliges Machwerk. Sollte unter diesen Umständen nicht
in Goethe der Plan aufgetaucht sein, die Operette durch
bessere Texte zu heben? Ja, wahrscheinlich hat er seine
Bedenken gegen den Text Andre offen ausgesprochen,
kurz es erschemt mir nicht unwahrscheinHch, daß Andre
ihn im Oktober 1773 um Herstellung eines Operettentextes
ersucht hat.
Dazu gesellt sich noch ein Argument. Im Januar
und März 1773 war im »Teutschen Merkur« Wielands
»Alceste« erschienen. Dadurch daß einer der ersten deutschen
Dichter als Librettist aufgetreten war, wurde die Operetten-
dichtung geadelt. Wo ein Wieland im Felde erschienen
war, konnte sich auch ein Goethe sehen lassen. Wie
wenig nun Goethe mit Wielands »Alceste« einverstanden
war und wie er diese Dichtung in »Götter, Helden und
Wieland« verspottete, ist allgemein bekannt. Von allen
anderen Seiten aber wurde Wieland ungemein gefeiert.
Eschenburg schrieb in der »Allgemeinen deutschen Biblio-
thek«, daß Wieland die Erneuerung der ernsthaften Oper
zu danken sei. Auch die »Frankfurter gelehrten Anzeigen«
müssen eine Besprechung gebracht haben, worin sie »Wieland
den Staub von den Füssen lecken.« (Brief an Johanna
Fahimer vom 29. November 1773.) Erst unter dem Ein-
druck dieser Rezensionen, also im Oktober oder Novem-
ber 1773, schreibt Goethe seine Farce gegen Wieland.
Wir haben also in jenen Monaten eine eingehende Be-
schäftigung mit Wielands »Alceste« zu verzeichnen. Sollte
es nun nicht für den kampflustigen Goethe eine stolze
Die Entstehungsgeschichte von »Erwin und Elmire« 79
Aufgabe gewesen sein, gegen Wieland mit einem anderen,
besseren Operntext in die Schranken zu treten? Ich möchte
besonders betonen, daß das komische Element in »Erwin
und Elmire« gegenüber den Weißeschen, Andreschen oder
französischen Operetten wenig oder garnicht vertreten ist.
So steht die Dichtung von vornherein ganz nahe bei
Wielands »Alceste«. Mit Weiße in die Schranken zu treten,
reizte Goethe wenig, wohl aber Wielands »Alceste« aus-
zustechen, schien ihm eine lohnende Aufgabe. Freilich
würde er diese nicht unternommen haben, wenn er nicht
einen Komponisten zum Freunde gehabt hätte, der seine
Pläne in Wirklichkeit umsetzen konnte. Diese Vermutungen
wurden mir zur Gewißheit durch die Briefstelle an Kestner
vom Oktober 1773: »Ich bin auch zeither fleißig gewest,
hab viel kleine Sachen gearbeitet, und ein Lustspiel mit
Gesängen ist bald fertig, auch einige ansehnlichere Stücke
in Grund gelegt, und nun wird darüber studiert. Obiges
Lustspiel ist ohne großen Aufwand von Geist und Gefühl,
auf den Horizont unserer Akteurs und unserer Bühne ge-
arbeitet. Und doch sagen die Leute, es wären Stellen
darin die sie nicht prästieren würden. Dafür kann ich
nachher nichts.«
Diese Stelle ist schon von Scherer auf unsere Dichtung
bezogen worden, und auch die späteren Literarhistoriker
haben sie auf »Erwin und Elmire« bezogen, jedoch haben
sie mehrere Forscher fälschlich mit »Claudine von Villa
Bella« in Verbindung gebracht. Zuerst hat dies Friedrich
Strehlke in der Einleitung zur »Claudine« in der Hempel-
schen Ausgabe getan, setzte aber ein zweifelndes »viel-
leicht« hinzu. Erst R. Kippenberg in seinem Aufsatz »Ueber
Claudine von Villa Bella« im Programm der Realschule in
der Altstadt zu Bremen 1891 hat versucht, Strehlkes Be-
hauptung zu beweisen. Da diese Arbeit unwidersprochen
gebheben ist, sehe ich mich genötigt, auf dieselbe hier ein-
zugehen. Er geht davon aus, daß die Stelle sich deswegen
nicht auf »Erwin und Elmire« beziehen könne, da dieses
Stück keine Stellen enthielte, von denen sich annehmen
ließe, daß die Akteurs sie nicht zu prästieren gefürchtet
hätten. Viel eher Ueßen sich solche in der »Claudine« ver-
muten. Ich gebe zu, daß diese Begründung für den ersten
AugenbUck etwas für sich hat. Jedoch habe ich bei genauerer
Untersuchung nicht eine einzige Stelle in der »Claudine«
gefunden, die für einen damaligen Schauspieler eine wirk-
liche Schwierigkeit hätte haben können. Die Sprache ist
durchaus naturaUstisch, die Personen so natürlich gezeichnet,
wie sie der damaligen naturahstischen Schule der Schau-
spielkunst durchaus liegen mußten. Dagegen liegt über
8o Abhandlungen
»Erwin und Elmire« ein feiner poetischer Hauch. Die Ge-
stalten erscheinen ideaHsiert. Auch Martinsen hat das gefühlt
und weist darauf hin. Kippenberg widerlegt sich aber selbst.
Er weist auf die größeren Schwierigkeiten der »Claudine«
hin. Er sagt : »Daß Goethe vom »Töpfer« besonders hervor-
hebt, dieses Singspiel sei den Bedürfnissen des Frankfurter
Theaters angepaßt, mag in gewissem Gegensatz zur eigenen
Arbeit, die von den derzeitigen Kräften und Einrichtungen
der Bühne zu viel forderte, gedacht sein.« Diese Behaup-
tung Kippenbergs widerspricht durchaus der Briefstelle, denn
in jenem Briefe an Kestner ist gar nicht vom »Töpfer« die
Rede, sondern von Goethes eigenem Singspiel, das auf den
Horizont der Schauspieler und der Bühne gearbeitet sei.
Nehmen wir selbst an, daß die musikalisch ungleich größeren
Schwierigkeiten der »Claudine« der Bearbeitung von 1775
angehören, so müssen wir doch beachten:
1. daß in der »Claudine« der Schauplatz sechsmal wech-
selt, mithin also der Bühne große Schwierigkeiten
auferlegt werden, die für eine Operette bisher nicht
vorhanden waren,
2. daß die Vagabunden eingeführt werden, die weder in
der deutschen noch in der französischen Operette
vorkommen, ganz neue Typen sind und demgemäß
neue Schwierigkeiten machen,
3. daß Goethe mit größerem Personenaufwand arbeitet,
als dies bisher in der Operette üblich war, trotzdem
er einen sachkundigen Berater zur Seite hatte,
so kommen wir zu dem Ergebnis, daß Goethe unmöglich
von der »Claudine« sagen konnte, daß diese auf den Hori-
zont unsrer Akteurs und unserer Bühne gearbeitet sei. Ferner
nimmt «Claudine« in der Ausgabe von 1840 als Prosastück
einen Umfang von 62 kleingedruckten Seiten ein, also unge-
fähr die Hälfte des »Götz«, »Erwin und Elmire« dagegen
nur 32 Seiten. Aus dem Wortlaut der Stelle ergibt sich
aber, daß Goethe das Lustspiel zu seinen kleineren Sachen
rechnet, während er dazu kaum ein Stück gezählt haben
würde, das den halben Umfang des »Götz« hat. Dazu kommt
noch ein weiteres Argument. War eine Arbeit halb oder
größtenteils fertig, so pflegte sie Goethe seinen Freunden
vorzulesen. Nirgends finden wir jedoch eine Vorlesung
der »Claudine« erwähnt. Wohl aber berichtet Lavater am
20. JuU 1774 von einer Vorlesung der Elmire. Ja, wir
wüßten nicht einmal, daß ein früherer Entwurf der »Clau-
dine« existierte, wenn nicht Goethe am 10. April 1775 an
Johanna Fahimer schreiben würde: »Ein gut Wort findt
eine gute Stadt. Bin doch gleich nach Haus gangen, hab
Claudinen öM/gegraben.« Aber erst am 4. Juni kann er
Die Entstehungsgeschichte von »Erwin und Elmire« 8l
dieselbe an Knebel abschicken. Ist aucli Goethe in jenem
Zeitraum an der Arbeit stark gehindert worden, so muß
man doch annehmen, daß noch viel an dieser Operette zu
arbeiten war. Alle diese Argumente müssen meines Er-
achtens zu der Überzeugung führen, daß in jener ßriefstelle
vom Oktober 1773 nur an »Erwin und Elmire« gedacht
werden kann.
Fassen wir noch einmal die Ergebnisse der bisherigen
Untersuchung zusammen. Im Herbst 1773 lernt Goethe
Andre kennen und beschäftigt sich eingehend mit dem
»Töpfer«. Ferner erkannten wir, daß in die Monate Oktober
oder November 1773 eine genauere Beschäftigung mit Wie-
langs Singspiel »Alceste« fällt. Aus einem Briefe erfahren
wir, daß Goethe sich mit einem Singspiel beschäftigt. Einen
Kausalnexus zwischen diesen Momenten herzustellen,
erscheint mir durchaus nicht gewagt. Jedenfalls können
wir mit ziemlicher Sicherheit die Entstehung der ersten
Fassung von »Erwin und Elmire« im Oktober oder No-
vember 1773 festlegen.
Aus meiner Darstellung ergibt sich auch, daß die Ein-
ordnung jenes ausschlaggebenden Briefes in der Weimarer
Ausgabe nicht richtig sein kann. Er muß hinter die Briefe,
die vom »Töpfer« handeln, gestellt werden. Der Brief dürfte
Ende Oktober oder Anfang November geschrieben sein.
Weshalb ihn Max Koch in der zweiten Auflage von Goe-
dekes Grundriß auf den 25. Dezember 1773 verschiebt, ist
mir unbekannt. Vielleicht liegt nur ein Irrtum vor.
Das Singspiel ist jedoch in jenem Winter nicht fertig
geworden. Im Juli 1774 las es Goethe Lavater vor, von
einer Weiterarbeit hören wir aber nichts mehr. Auch dafür
glaube ich eine Erklärung geben zu können. Die Arbeit
war lediglich auf Grund äußerer Anregungen entstanden.
In erster Linie war sein Verhältnis zu Andr6 ausschlag-
gebend g^ewesen. Er konnte also nur solange Freude an
der Arbeit haben, solange er Sicherheit hatte, daß sich sein
Plan verwirkUchte, d. h. solange Andre ihm als Komponist
sicher war. Nun trat aber im Jahre 1774 eine Verstimmung
zwischen beiden ein, oder wenigstens ist das Verhältnis
zwischen beiden nicht das herzliche geworden, was Grund-
lage eines gemeinsamen Schaffens hätte sein müssen. Es
läßt sich dies aus einem Briefe vom Anfang Februar 1774
an Betty Jakoby schließen, worin es heißt: »Danke für den
Anteil an Andres Schicksal. Er ist giftig, läßt sich aber
nichts merken, scheints traut er mir nicht und glaubt, ich
hätte Ihnen gar nichts geschickt. Genug, wir haben das
unsrige gethan. Am meisten schierts ihn, daß man seine
Produktion unter die Nachahmungen gesetzt hat. Tirelireli !
G08THE- Jahrbuch XXXII 6
82 Abhandlungen
Was ists um einen Autor.« Ganz deutlich zeigt sich aus
dieser Stelle, daß die Freundschaft zwischen beiden im Er-
kalten ist, und in der Tat lassen sich Beziehungen zwischen
beiden während des Jahres 1774 nicht nachweisen.
Erst im Schönemannschen Hause treten sie sich
wieder näher und das Verhältnis wird sogar ein äußerst
herzliches. WahrscheinHch wird nun durch Andres An-
regung der alte Plan wieder aufgenommen. Die weitere
Entstehungsgeschichte läßt sich genauer verfolgen : Am
13. Januar 1775 schreibt er an Knebel: »Ich habe ein paar
sehr gute produktive Tage gehabt,« wobei man wohl auch
an »Erwin und Elmire« denken kann. An Merck schreibt
er in demselben Monat: »Meine Arbeit hat bisher in Por-
träts im Großen und in kleinen Liebesliedern bestanden.«
Bei den letzteren kann man vielleicht an die eingelegten
Lieder denken. Zwischen dem 10. und 12. Februar 1775
schreibt er an Johanna Fahimer: »Hier das beigehende
gesiegelte ist für Rosten. Es enthält fünf Bogen Operette.
Spedieren Sies doch unverzüglich, wenn nicht mit anderen
Sachen — gleich allein — mit der reitenden. Hier sind
auch einige Bogen Abschrift. Wenn Sie ja kopieren wollen,
kopieren Sie nicht mehr als die erste Scene für Georgen,
etwa die zweite noch.« Mitte Februar schreibt er an die-
selbe : »Spedieren Sie das doch gleich, liebe Tante. Ich
schreib an der Operette. Sobald Sie können, schicken Sie
mir — , oder vielmehr schicken Sie mir den zweiten Bogen,
den Sie haben, nur auf eine Stunde, daß ich den kann
ausschreiben lassen. Dann können Sie ihn behalten.« Am
21. Februar 1775 schreibt Heinze an J. S. Jakobi : »Jetzt
hab ich zween Bogen Korrektur vor mir Hegen, in Goethes
Operette Komma, Kolon, Semikolon und Punktum zu
machen, Ausrufungszeichen in Fragezeichen zu verwandeln,
zz in tz.« Am 21. März dankt Goethe F. H. Jakobi für
die Zusendung des »Erwin«, denn bereits im Märzheft der
»Iris« von Jakobi war das Stück gedruckt erschienen. Was
das Stück an Beziehungen auf Lili enthält, muß also dem
Winter 1774 — 1775 angehören. Mitte Februar dürfte das
Manuskript abgeschlossen worden sein. Wir erhalten durch
diese Beziehungen einen Einblick in das Seelenleben des
jungen Goethe vor seiner Verlobung. Ich brauche diese
Stellen hier nicht erst anzuführen, da sie bereits von der
Goetheforschung in gebührender Weise beachtet worden
sind. Auch die weitere Geschichte dieses Operettentextes
kann ich hier nicht verfolgen.
INFLUENCE de LA LHTERATURE
FRANgAISE CHEZ GOETHE
Von
Louis Morel
IIL
es traductions et ces imitations sont un hommage
indirect rendu aux grands initiateurs fran^ais. Avec
Goethe et apr^s lui, la tradition s'est continuee
chez un certain nombre de poetes qui ont alimenie leur
verve par des emprunts ä la pensee fran^aise. Rappelant
que Goethe avait donne Mahomet ä la scene allemande, la
Revue germanique en prenait occasion pour constater que
le cachet tran^ais s'est visiblement imprime sur plus d'un
esprit germanique.' «On peut dire que si aujourd'hui,
ecrivaii-elle en 1858, TAllemagne descend des hauteurs de
l'abstraction, si, de spiritualiste eile se fait naturaliste au
moins passagerement, l'influence francaise n'est pas etran-
g^rc ä ce remarquable mouvement de reaction.w En poesie,
on a repris les traditions de l'universalisme lin^raire pr^ch^
par Herder et pratique par Goethe; Gustave Schwab a
traduit les Meditations de Lamartine; Ferdinand Freiligrath
fit passer en tranc^ais bon nombre des premieres poesies de
Victor Hugo et Emmanuel Geibel a ete l'interprete aussi
delicat que competent d'Andre Chenier comme de Fran^ois
Coppee.
' De l'esprü franfais et de l'esprit allemand, p. 4.
84 Abhandlungen'
Chez Goethe la preoccupation de la culture fran9aise
s'etend d'un bout ä l'autre de sa longue carri^re; il s'est
eflorce de s'en rendre familiere toutes les formes. Si Di-
derot lui communiqua la curiosite de savoir dont il etait
poss^d^, d'autres aussi ont agi sur lui ä l'epoque de sa ma-
turit^ jusque dans les trente premiferes annees du XIXe
siecle, Les evenements de la Revolution de 89, l'avenement
du Premier Empire, la lutte emre les deux 6coles classique
et romantique ont laiss6 partout en Europe dans les natures
les plus originales des traces profondes qui, sans efFacer
chez Goethe la personnaUte, l'ont pousse ä s'interesser aux
transformations insensibles par lesquelles passait l'etat d'äme
individuel et collectif. Pas plus que d'autres ^crivains
illustres, Schiller, Mme de Stael ou Chateaubriand, Goethe
n'a echappe a ce courant d'impressions.
Malgr^ les reserves qu'il formulait dans ses jugements
sur le classicisme du XVIIe siecle sur les rfegles convention-
nelles qui comprimaient l'essor de l'individualite, lors meme
qu'il traitait la litt^rature de cette 6poque de litterature
vieillie et aristocratique, — «deux traits, ajoutait-il, qui ne
peuvent r^jouir la jeunesse qui cherche autour d'elle la
joie de vivre et la libert^,»* — le poete allemand, toujours
Interesse par la question d'art, aima les grands representants
de la poesie de l'epoque de Louis XIV. Le genie latin a
eu sur lui moins de prise que l'id^al hell^nique qui anima
ses Oeuvres les plus parfaites. Neanmoins dans sa corres-
pondance comme dans ses entretiens avec Eckermann,
l'auteur de Hermann et Dorothee et d'Iphiginie en Tauride
a manifeste une certaine bienveillance pour Boileau. S'il
lui reproche de l'etroitesse, il le tient pour Thomme le
plus qualifie, le plus apte k former le goüt, «ce qu'on ne
pourrait jamais attendre d'un Tasse,»* ajoute-il, et Flaubert,
un admirateur de Goethe ne disait pas autre chose lors-
qu'il louait le legislateur du Parnasse fran^ais «d'avoir suivi
sa hgne jusqu'au bout et donne ä son sentiment si restreint
du beau toute la perfection plastique qu'il comportait».
C'est que Goethe lui aussi, comme Flaubert, comme un
pur classique, surveillait dans les choses de l'esprit la sen-
sibilite et contenait l'imagination pour enlever ä ces facultes
ce qu'elles ont d'excessif et d'enervant; l'equilibre intellectuel
que les ^crivains de la grande epoque s'effor^aient d'atteindre,
Goethe aussi y tendait. Aussi a-t-il bien compris le poete
' Dichtimg und Wahrheit, llh partie, Xh livre. — J. Grand-Carteret,
La France jugee par l'AlIemagne, Paris 1886, p. 275. 276.
* Zeitschrift für französische Sprache undLitteratur, XXIII Bd., 1901,
op. cit; — Ed. Rod, Essai sur Goethe, p. 32.
InFLUENCE de LA LITTERATURE FRANgAISE CHEZ GoETHE 85
qui incarnait la perfection de la forme, rev^lee par le culte
des modeles antiques. Wilhelm Meister lui a fournii l'occasion
de s'exprimer sur Racine et au debui meme de la Revolution,
en 1789, remontant dans ce glorieux passe, il avait entrepris
une traduction m^trique de quelques passages des choeurs
d'Alhalie, publi^s pour la premi^re fois en 1895 dans les
Annales goethiennes.^ «Souhaitons-nous un nouveau Racine,
meme avec les d^fauts de l'ancien, disait-il en 1830 en
apprenant les orageuses manifestations du romantisme au
theätre. Les chefs-d'oeuvre de la scene frangaise resteront
ä jamais des chefs-d'ceuvre. Leur representation m'a haute-
ment int^ress^, meme dans mon enfance, alors que j'habi-
tais Francfort; c'est ä ce moment que je congus le dessein
d'ecrire des drames. L'ecole moderne peut faire beaucoup,
mais jamais autant que l'ancienne». * Notons en passant
que cette pr^dilection pour Racine etait commune aussi au
Luisse Gottfried Keller, dont on a relev^ les affinites intimes
avec Goethe,
La pr^ference du grand Allemand pour le si^cle
classique s'explique aussi par l'analogie qu'il retrouvait
en partie avec sa propre Situation quand il la comparait
avec Celle des lettres ecrivant ä loisir dans des jours de
calme sous la protection d'un souverain ami des arts. Dans
la continuite du bien-etre, au sein de l'opulence oü il pla-
^ait l'ideal de la noblesse, il put se livrer sans contramte
ä ses penchants, exempt de tout souci materiel. On re-
grettera qu'il ait manque du stimulant, des ressources et de
l'echange d'idees que lui eüt ofFert un grand centre; lui-
meme l'a donn^ ä entendre en parlant de Paris dans un
entretien avec Eckermann du 3 mai 1827 qui a souvent ete
cit6 par les historiens litteraires fran^ais et allemands. Les
avantages de la centralisation litteraire n'ont pas eu d'avocat
plus chaleureux que lui. Quelque chose s'echappe comme
une plainte, lorsqu'il oppose une ville de lumieres et de
facilites teile que Paris ä la vie isol^e et pauvre (isoliertes
und armseliges Lehen) ä laquelle sont condamn^s les ecri-
vains allemands, separes par des distances considerables,
confincs dans des milieux sans contact entre eux, ä Vienne,
ä Koenigsberg, ä Bonn ou ä Düsseldorf. II envie Humboldt
qui en un jour peut le guider dans ses recherches plus loin
que lui, Goethe, ne peut le faire dans son chemin solitaire
(auf meinem einsamen Wege) en bien des ann^es. «Represen-
tez-vous le Paris du dix-neuvi^me si^cle 011 depuis trois
' Goethe-Jahrbuch, 1895.
• Lady Blennerhasset, Ai™« de Slael et son tetnps, trad. Dietrich,
t. III, p. 37'; — Goethe-Jahrbuch, 1886, p. 220—228.
86 Abhandlungen
f-^
enerations d'hommes et grace ä des genies comme Moliere,
^oltaire, Diderot et leurs pareils, une teile abondance d'es-
prit a et6 mise en circulation que sur la surface enti^re du
globe, on n'en retrouverait plus autant en un seul point.»
II se rendait compte par lä de la rmturiie d'esprit des jeunes
ecrivains et po^tes et aimait ä citer comme exemples les
noms d'Ampere, de Prosper Merimee et de Beranger; il
t^moignait ä ce dernier une admiration qui nous parait
excessive et que nous ne pouvons guere nous expliquer
que par le culte que professait le chansonnier pour Na-
poleon; on sait quelle impression Goethe avait eniportee
de l'empereur ä Ei fürt en 1808.' »Goethe a rendu justice
ä l'air vif de Paris, ecrit Sainte-Beuve/ qui rappeile que
le poete avait du songer de bonne heure ä la meilleure
maniere d'employer son temps et de renouveler son activite;
le seul reproche que lui adressait Victor Cousin, c'etait de
«rester toujours ä la maison». L'äge et les circonstances
l'empecherent de donner suite ä son projet de sejour dans
la capitale, meme apres y avoir ^te invite d'une maniere
pressante par Napoleon. Sans toucher ä la question de
l'opportuniie d'un etahlissement temporaire ä Paris, il faut
se feliciter de ce que le niilieu de Weimar ait agi favorable-
ment sur lui, en ce qu'il demeura affranchi des preoccupa-
tions de reforme systematiques, des rivalites d'ecole et des
ardeurs de la polemique qui egarerent Lessing; eloigne
aussi de la partialite de Guillaume Schlegel, il a garde toute
son independance d'esprit vis ä vis de grands etrangers que
celui-ci dcnigrait jalousement; louons en particulier Gcx.'the
d'avoir parle de Moliere dans des termes dignes de ce grand
connaisseur d'hommes dont il relisait les ceuvres chaque
annee.'
Le detachement que Goethe montra ä l'egard de tout
ce qui est ctranger aux lettres et aux arts se fit voir parti-
culierement dans les evenements qui marquerent la fin
du dixhuitiöme siöcle et les premi^res annces du siecle
nouveau. Nous ne voulons retenir que ce qui se rapporte
ä notre sujet.
La politique passa toujours au second rang dans ses
pensees, et lui-mcme dans ses heures d'intiinite etd'abandon,
a caracterise l'attitude qu'il prit dans le conflit d'opinions
provoqu6 par l'etat social issu de la Revolution et de
l'F.mpire. A ses yeux la culture et le developpement de
' A. Fischer, op. cit. p. 98.
' Nouveaux Lundis, III, 1865; EntreUens de Goethe et d'Eckermaun,
p. 261—267.
5 Grucker, Lessing, Paris et Nancy, 1896; p. 355.
InFLUENCE de LA LITTERATURE FRAN^AISE CHEZ GOETHE 87
l'intelligence pesaient seuls dans la balance des destinees
d'un peuple. ' Comme l'auteur de V Essai sur les mceurs et
Vesprit des nations, Goethe a connu l'homme plutöt que
les hommes; mais il a apporte dans cette connaissance un
desinteressement encore plus grand; il a toujours eu le
respect des traditions, sans vouloir en imposer une par la
Eropagande ou l'habilete, bien different en ceci de Voltaire,
a haine des races, des nationalites et des confessions ne
l'a pas 6mu; eile ne lui enleva rien de son sang-froid; il
fallt meme convenir que l'idee de patrie, la notion de la
solidarite basee sur une communaute de Souvenirs histori-
ques et de lüttes pour le maintien de l'autonomie n'a
fuere affecte son genre special de sensibilite. En depit
e cette lacune, ses sympathies pour la France n'ont pas
porte prejudice ä ses sentiments pour les AUemands; mais
il aimait ceux-ci ä sa manifere en tant qu'individus. Si la
question de l'unite germanique qui commen^ait ä s'agiter,
faiblement d'ailleurs, autour de lui, le laissa froid ou plutöt
ne le passionna pas, c'est qu'il partagea les manieres de
voir de ses contemporains les plus illustres tels que Schiller,
Herder et Kant; c'est aussi parce qu'il voyait dans la tendance
des peuples germaniques ä rindividualisme une condition
de duree et de force analogue ä celle qui le frappait chez
les Juifs.* Aussi la poesie militante qui naquit avec les
guerres de delivrance, n'eveilla-t-elle chez lui qu'une
indifFerence voisine du dedain, «Quand un pofete veut
atteindre ä l'infiuence politique, il doit s'attacher ä un
parti, et, dans ce cas, il est perdu comme po^te, il doit
renoncer ä son libre jugement et s'enfoncer par-dessus les
oreilles le bonnet de l'etroitesse et de la haine aveugle,»
disait-il ä Eckermann. Quoiqu'il ne niät pas la portee
et la valeur des poesies d'Arndt, de Rückert et de Körner,
le ton sur lequel il s'exprime ä leur sujet, n'annonce pas
l'enthousiasme, encore moins la reconnaissance d'un citoyen
qui se sent en harmonie de coeur avec les siens. Le grand
art lui semblait deshonore dans la plupart des vers d'un
goüt douteux lances contre l'oppresseur de l'Allemagne et
ses arm6es; en 1818, il se plaignait ä son ami Zelter de
ce que, s'il y avait parmi les jeunes gens de jolies voix,
on n'avait point de goüt pour ce qui ne resonne pas ä la
facon de la Chasse de Lüt:(ow. '
' Entretiens avec Eckermann, passim. — A. Fischer, op. cit. p. 76;
— H. Düntzer, Studien lu Goethes Werken, Elberfeld, 1849, p. i.
' A. Fischer, op. cit. p. 77. — Die Deutsche Literatur und die Juden,
voi) Ludwig Geiger, BerHn, 1910.
5 A. Fischer, op. cit. p. 116; Briefwechsel mit Zelter, II, p. 464.
Abhandlungen
Quand aux approches de la Revolution et plus tard,
lors de renvahissement de rAllemagne par les Francais,
au milieu de l'ardeur avec laquelle on accueillait les as-
pirations ä un ordre de choses meilleur, son calme aris-
tocratique et sa defiance des mouvements populaires lui
furent vivement reproches. On retrouve lä la meme
attitude qu'il avait ä l'egard de ceux qui voulaient rendre
populaires ses ouvrages; il se vantait ä Eckermann de
n'avoir pas ecrit «pour la masse, mais seulement pour ces
hommes qui voulant et cherchant ce que j'ai voulu et
cherche, marchent dans les memes voies que moi.»' En
politique les moyens extremes n'obtinrent jamais son ap-
probation. «Les apotres de la liberte me furent toujours
antipathiques, a-t-il dit dans un distique bien connu; qui
protegerait la multitude contre la multitude? La foule
fut le tyran de la foule», et il ne craignait pas de soulever
les protestations de ses amis Körner et des patriotes en
leur repetant que les Allemands pouvaient bien secouer
leurs chaines, mais que Napoleon etait trop grand pour
eux. * Aussi l'etude des grands caracteres, des hommes
exceptionnels a-t-elle sollicite sa curiosit^ plus que les
efforts coUectifs des peuples. Napoleon l'interessait ä
V^gal de Cesar; bien avant que le Cesar moderne lui
proposat dans l'entrevue d'Erfurt comme sujet de tragedie
le Cesar romain, Goethe, dans sa jeunesse, avait reve le
plan d'un drame consacr^ ä la glorification du heros qu'il
se representait dechu de sa grandeur par l'envie et la
Jalousie des petits.' Ainsi encore se justifie l'admiration
fervente qu'il vouait ä Frederic II, quoique la Prusse et
ses pretentions ä l'hegemonie lui importassent assez peu;
il se disait lui-meme frit:(isch gesinnt et non preußisch,*
ses pensees allant droit au fondateur d'Etat qui, par son
ascendant personnel, «apr^s un Eclair de vue superieure et
nette, ne retombait plus dans le tätonnement, le vague et
l'obscurite;» il eüt peut-etre ajout6 avec Daniel Stern
qu'il refit la Prusse en lui communiquant un peu «de
l'intellect frangais».
On concevra donc que Goethe se soit ränge de tout
temps du cöte de la puissance et de la forme de gou-
vernement qui lui paraissaient präsenter les garanties les
plus süres pour le maintien de l'ordre et de la paix n^cessaire
* Revue des Deux Mondes, i=r mars 1909; Les marionnettes du
docteur Faust, par M. Gaston Carraud.
' Fritz Jonas, Christian Gottfried Körner, Berlin, 1882, p. 291.
3 A. Fischer, op. cit. p. IX.
* A. Fischer, op. cit. p. 12.
InFLUENCE de LA LITTERATURE FRANgAISE CHEZ GOETHE 89
ä la marche egale de la civilisation; on s'etonnera moins
aussi que la Revolution francaise l'ait pris ä l'improviste,
comme d'ailleurs la plupart de ses compatriotes. Ni eux, ni
lui ne decouvrirent au premier coup-d'oeil la gravite des
ev^nements qui s'accomplissaient. De lä l'attitude r^servee,
quelque peu railleuse qu'on note chez lui au d^but de ce
grand mouvement, son respect pour les souverains n'ctant
point pour attenuer la rigueur de ses critiques ä l'adresse
des perturbateurs qui remettaient en question les principes
et les droits. Mais les transformations qui allaient s''operer
dans les classes de la societe comme dans les ames se
d^couvraient ä un observateur toujours pret ä saisir les
liliations d'idees, la continuite des actions et des reactions
qui preparent la chute et l'avenement des regimes. On
pense involontairement ä Balzac que ses vues d'ensemble
sur les phenomenes de la vie sociale et physique amenaient
a invoquer en politique le secours d'une main ferme. Les
sympathies de l'ecrivain frangais penchaient en faveur des
Bourbons et Goethe lui aussi s'avouait royaliste.
Des deux genres litteraires qui se sont affirmes avec
eckt pendant la Revolution, l'eloquence parlementaire et le
journalisme, le premier ne laissa pas Goethe indifferent.
II en poursuivit le developpement dans Tun de ses plus
illustres representants, Mirabeau, dont il disait que, comme
Hercule, il ne perdait rien de sa grandeur, pour avoir eu, de
raeme que le heros antique, des compagnons qui l'aidaient.
«Je ne connais aucun livre plus riche en legons que ces
Menioires, disait-il le 17 fevrier 1832 ä Eckermann, lors de
la publication des Souvenirs du Genevois Etienne Dumont,
Tun des collaborateurs du grand homme d'Etat, — par
eux, notre regard penetre plus profondement dans les
recoins les plus Caches de l'epoque, et Mirabeau, ce miracle,
devient un etre naturel; mais le heros ne perd rien de sa
grandeur.» Et il s'inscrivait en faux contre les critiques
des journaux francais qui jugeaient les merites de Mirabeau
diminues par les revelations faites sur ses preparateurs et
ses procedcs de travail. «L'Hercule de l'antiquite lui-meme
etait un etre collectif qui reussissait sous son nom avec
les exploits d'autres heros. Au fond, que nous fassions
comme nous voulons, nous sommes tous des etres collectifs;
ce que nous pouvons appeler vraiment notre propri^t^,
comme c'est peu de chose!»'
De 1792 iusqu'au commencement du sihde nouveau,
les incidents qui emurent l'opinion publique ä Paris et en
' Sainte-Beuve, Nouveaux Lundis, III, p. 325; — Revue des Deux
Mondes, 15 octobre 1865, La Philosophie de Goethe, par Caro, p. 878 — 879.
90 Abhandlungen
France, lui inspirerent quatre drames. Le premier, Le
Grand Copihe, est emprunie ä la fameuse affaire du Collier.
«Goethe fut passionne pour cette intrigue. II voulut se
mettre en rapports directs avec Breteuil qui y joua un röle
important. 11 etudia l'dffaire dans les pieces memes de la
proc^dure et en decouvrit les consequences de son esprit clair-
voyant. «Ce proces, dit-il, fit un ebranlement qui secoua
les fondements de l'Etat; il detruisit la consideration que
le peuple avait pour la reine et generalement pour les classes
superieures, car — helas! chacun des acteurs ne faisait que
devoiler la corruption oü se debattaient la Cour et les
personnes du plus haut rang.» Goethe ajoute: «L'evenement
me remplit d'epouvante comme la tete de la Meduse. Ces
intrigues ensevelirent la dignite royale, et par avance la
detruisirent. L'histoire du Collier constitue la preface imme-
diate de la Revolution. Elle en est comme le fondement.
La reine, si etroitement liee ä cette fatale affaire y perdit sa
dignite, sa consideration; eile y perdit dans la pensee popu-
laire l'appui moral qui taisait d'elle une figure intangihle.»'
Encore sous le coup de ces impressions, il ne manqua pas
en 1787, dans son voyage en Italic, d'aller visiter i Palerme
la famille de Cagliostro, de son vrai nom Joseph Balsamo,
et d'annoncer ä la vieille mere que son nls venait d'etre
acquitte par les tribunaux anglais,'
Une autre piece, Le citoyen general, dans laquelle l'auteur
a pris ä partie le jacobinisme tut ecrite en pleine Revolution
(1793); l'annee suivante, il donnait Les Revoltes, oeuvre
restee inachevee, et dans un dernier drame, Lafille naturelle,
dont le mysterieux et le romanesque ne le cedent en rien
ä l'affaire du Collier, il a demele avec justesse, comme l'a
bien montrc M. Breal' dans une etude attrayante et forte-
ment documentee, les Ferments d'emancipation qui travaillai-
ent les populations rurales, la bourgeoisie et l'armee. II
serait injuste d'exiger de Goethe une largeur d'esprit et un
regard prophetique assez sür pour avoir tire des conclusions
positives approchant des resultats de la critique historique
moderne. II n'a pu apprecier les consequences et les causes
des revendications des differentes classes; ä la distance oü
il se trouvait du theatre des evenements, il a envisage le
mouvement social et politique comme un accident oü se
donnerent carriöre les basses convoitises de la pl^be, l'amour
' L'affaire du Collier, par Funck-Brentano, Paris, 1901, Chap. I,
Les sources, p. i — 12.
* La mort de Ja reine, par Funck-Brentano, Paris, 1901, Chap. VII,
Une visite de Goethe k Palerme.
3 Revue de Paris, i^r et 15 fevrier 1898; Une heroine de Goethe.
InFLÜENCE de LA LITTERATUKE FRANgAISE CHEZ GOETHE ^l
de Tor sans travail et le desir du pillage ; M. Edme Champion '
ne declare-t-il pas lui-meme que la Revolution fut avant
tout une revolution financiere et economique? Quoiqu'il
en soit, les lectures et les reflexions auxquelles Goethe
se livra pour se refaire une äme contemporaine de la societe
francaise ä cette epoque, temoignent d'un veritable interet
pour cet ordre de questions.
Dans le temps oü il etait occupe ä la composition
de Hermann et Dorolhee, le duc Charles Auguste signala
ä l'attention du poete le roman de Restif de la Bretonne,
Monsieur Nicolas oii Le coeur humain devoile qui parut de
1793 ä 1797- Cet ouvrage que Schiller regardait comme
une des productions les plus importantes de la litterature
moderne forma le sujet de quelques conversations entre les
deux amis et Goethe en a consigne une ou deux reflexions
dans son Journal. II avait meme dans les mains la carte
de France de Cassini sur laquelle il suivait les heux oü se
deroulait l'action du roman; il eüt pu, au besoin, se renseigner
sur r^crivain francais qui frequenta un moment chez Humboldt
a Paris, comme le lui ecrit Schiller dans une lettre du
21 septembre 1798.* Goethe a-t-il puise ä d'autres sources?
A-t-il pu consulter le Tableau de Paris de Sebastien Mercier,
un ami de Restif, connu de bonne heure en AUemagne et
dans lequel il a rendu un hommage trop enthousiaste ä
son compatriote? II est difficile de rien affirmer; mais il
convient de ne pas oublier que le Nouvel Essai sur VArt
dramatique du meme Mercier, paru en 1773, fut traduit en
1776 en allemand par Leopold Wagner, ä l'instigation de
Goethe.' Si l'on est surpris de cet engouement pour les
ouvrages de Restif, on se l'expliquera peut-etre par le fait
que cet ecrivain procede en definitive de Rousseau, de la
Nouvelle Heloise et des Confessions; adversaires ou partisans,
tout le monde en AUemagne se delectait du roman et de
la biographie; Werther et Saint-Preux etaient inseparable-
ment lies et l'attrait s'etendait aux types analogues qui se
racontaient dans leurs livres, comme Restif de la Bretonne.
Goethe, tout entier ä la revision de sa petite epopee,
perdit de vue Restif et se remit ä observer les vicissitudes
de la guerre dont les bords du Rhin etaient le theätre. Si
Hermann et Doroihee sort de la banalite de TidvUe, c'est en
partie dans les evenements qui forment le cadre du recit
qu'il faut chercher les motifs de la faveur avec laquelle les
' La France d'apres les Cahiers de 1789, Paris, 1897.
* Euphorion, VII<^'' Bd., 5«^ Heft, 1900; Monsieur Nicolas in Goethes
Tagebuch.
3 V. Albert Kontz, op. clt.
92
Abhandlungen
lecteurs allemands et francais accueillirent ce poeme, traduit
d^s 1800 par Bitaube. De nos jours, la curiosite de Quelques
historiens s'est reportee sur le jeune revolutionnaire allemand
aimd par Dorothee avant sa rencomre avec Hermann;
M. Chuquet ' a voulu retrouver un souvenir de Adam Lux,
«pousse ä Paris par l'amour de la liberte et le desir d'agir
dans un ordre de choses transforme»; d'autres personnages
ont suggere aussi il est vrai, des rapprochements plausibles.
Parmi ceux qui, victimes des circonstances, furent de^us
dans leurs reves d'une Revolution «belle et magnanime»,
les emigr(^s francais ont touche Goethe autant qu'une nature
comme la sienne etait susceptible de pitie; les Souvenirs
de Valmy ne s'effacerent pas de sa memoire, et le 24 juillet
1793, lorsque la garnison francaise evacua Mayence au son
de la Marseillaise,' le poete fut vivement saisi en entendant
ce «Te Deum revolutionnaire», qui, disait-il, avec quelque
entrain qu'on le joue, a dejä quelque chose qui remplit
l'äme d'une mysterieuse tristesse. «II vit defiler» ces cavaliers
longs et maigres, tous d'un certain äge, tous d'une mine
qui repondait ä ces accents! Chacun d'eux ressemblait a
don Quichotte, tous ensemble et en masse inspiraient le
plus profond respect.^ Pour se convainre de la bienveillance
qui animait Goethe envers les Francais de marque cherchant
un refuge en Allemagne, il suffit de relire dans la Campagne
de France le passage 011 il s'est exprime sur le compte de
Camille Jordan et de Mounier qu'il vit ä Weimar. Chacun
sait que ce dernier fonda dans cette ville sous les auspices
du souverain du pays une maison d'education destinee aux
jeunes gens de bonne famille, desireux de se former a la
diplomatie et qu'il fut particulierement lie avec Goethe.
Les rapports qui s'äablirent entre Goethe et Mme
de Stael, lors du sejour de cette derniere ä Weimar dans
l'hiver de 1803 jusqu'au printemps de 1804 sont maintenant
assez connus pour qu'on y insiste longuement. Elle n'etait
point une etrangfere pour lui; car il avait suivi les dcbuts
litteraires de Mme de Stael. Les Lettres sur J. J. Rousseau,
traduites en allemand en 1789, Zulma et les trois nouvelles
prccedees d'un Essai sur les ßctions, parues en 1795 et en
1796 ä Lausanne et ä Leipzig furent lues et meditees par
Goethe. Ce dernier ouvrage parut traduit dans le Journal
Les Hernes sous le titre Versuch über die Dichtungen; il
connut aussi le livre De VInfiuence des Passions sur leqiiel il
revint ä deux reprises dans sa correspondance avec Schiller,
* Arthur Chuquet, Etudes d'histoire, deuxi^me s6rie, Paris, p. 91.
' Revue Bleue, 25 janvier 1908; La Marseillaise en Allemagne, par
A, Chuquet.
IXFLUENCE DE LA LITTERATURE FRANgAISE CHEZ GOETHE 93
ayant rintention d'en faire un extrait et d'en donner les
plus beaux passages dans les Hernes.^ Mme de Stael elle-
meme dans une lettre datee de 1799, promit de lui envoyer
par rintermediaire de Guillaume de Humboldt* un exem-
plaire d'un livre dont eile ne dit pas le titre, mais qui ne
peut etre que son ouvrage De la litterature public pour la
premiöre fois en avril 1800, suivi d'une seconde edition la
meme annee.' La Sensation produite par le livre De
l Allemagne et les incidents qui s'y rattachent ofFrirent
encore ä Goethe l'occasion de parier de la femme illustre
qui n'avait pas tout d'abord conquis sa Sympathie. Mais
il a dans la suite rendu Justice ä son admiratrice, lorsqu'il
a dit que le Hvre De l' Allemagne fut comme un belier
puissant qui ouvrit une large breche dans la muraille de
Chine de vieux prejug^s elevee entre les AUemands et la
France. Toutefois, s"l approuva l'opportunite de cette
Oeuvre, il fut le premier ä signaler le point de vue auquel
s'etait plac^ l'auteur dans ses jugements sur l'etat social,
moral et politique de l'Allemagne : point de vue qui, selon
lui, donnait le change au lecteur en le transportant dans
TAllemagne d'autrefois, et non pas dans l'Allemagne de
181^. «La police fran(;aise, ecrivait-il le 16 fevrier 1814
ä Madame de Grotthus, assez intelligente pour comprendre
qu'une ceuvre comme celle-ci devait augmenter la confiance
des AUemands en eux-memes, l'a fait mettre au pilon . . .
Dans le moment actuel, le livre produit un effet etonnant.
S'il avait existe plus tot, on lui aurait impute une influence
sur les grands evenements qui viennent d'avoir heu; mais
maintenant il reste lä comme une prophetie et un appel
tardifs ä la destinee, il semble meme avoir ete ecrit il y a
nombre d'annees. Les AUemands s'y reconnaitront avec
peine, mais ils y trouveront l'appr^ciation la plus exacte
de l'attitude decisive qu'ils ont jprise.»* II disait encore
qu'une partie du sejour de cette femme illustre 6tait pour
lui de l'histoire et il ne la separait pas non plus dans son
Souvenir de Benjamin Constant qui eut l'honneur d'etre
admis plusieurs fois dans son intimite ä Weimar. Si de
part et d'autre, on ne se comprit pas toujours, Goethe
appreciait les grandes facultes de Benjamin et son hberahsme
eclaire. II parle dans ses «Annales» des heures «agreables
^ Lady Blennerhasset, M™e ie Stael et son temps, T. III, Chap. I.
* Goethe-Jahrbuch, 1884, p. 112.
3 Revue des Deux Mondes, le"" octobre 1903, Chateaubriand et
Madame de Stael, d'apres les lettres Mdites de Omteaubriand, par Paul
Gautier, p. 633.
4 Lady Blennerhasset, ob. cit., T. III, p. 523; — Paul Gautier,
Madame de Stael et Napoleon, Paris, 1902, p. 268.
94 Abhandlungen
et instructives» qu'il avait passees avec le publiciste fran^ais.
«Si Ton se rappelle ce que cet homme superieur a fait dans
la suite, et avec quelle ardeur il a poursuivi sans balancer
la route qu'il avait choisie, comme etant celle de la justice,
on pourra se figurer quelles nobles tendances, encore enve-
loppees, agissaient encore dans un tel homme.»' Charles
Villers, un autre enthousiaste de l'AUemagne, put aussi se
louer de celui qu'il appelait pompeusement V Apollon de
Weimar,^ malgr^ le donquichotisme que Goethe lui repro-
chait ä bon droit; eniin si l'on veut avoir l'expression des
veritables sentiments qu'inspirerent au poete ses frequents
rapports avec des Frangais distingues et de la Sympathie
qu'il eprouva pour la France, on la trouvera dans les paroles
suivantes qu'il adressait ä Eckermann en 1850:' «Je n'ai
Jamals afFecte en poesie. Je n'ai fait des vers d'amour que
quand j'aimais. Comment aurais-je pu ecrire des chants de
haine sans haine? Et, entre nous, je ne haissais pas les
Fran^ais, quoique je remerciasse Dieu d'en etre debarrass^.
Comment aurais-je pu, moi, pour qui la civilisation et la
barbarie sont des choses de premiere importance, hair une
nation qui compte parmi les plus civilisees de la terre, et
ä qui je dois une grande partie de ma culture?»
Tandis que la Correspondance litteraire de Grimm le
tint au courant des productions litteraires du XVIIIe siecle,*
Goethe n'ignora pas non plus un autre ouvrage important
pour r^tude des idees et des moeurs de cette epoque. Les
Memoires de Marmontel se repandirent vite ä l'etranger;
les Contes moraux furent, des leur apparition^ jusqu'en plein
dlx-neuvieme siecle, traduits en allemand et en anglais, de
meme que Belisaire et les Incas. Goethe lut les Memoires
et les envoya ä Schiller: «Je vous envoie, lui ecrit-il de
Weimar en janvier 1805, je vous envoie avec plaisir la Vie
de Marmontel, cela vous interessera pendant quelques jours».*
Sur les premieres manifestations du romantisme frangais,
ce fut le Globe qui le renseigna. Le chanceUer Fred6ric de
Müller, son ami, mandait ä Victor Cousin, le 30 mai 1826,
que Goethe ne cessait de repeter que son estime pour les
coUaborateurs de ce Journal s'accroissait ä chaque feuille.
II y trouve, ajoute de Müller, une marche si ferme et con-
sequente. un tact si pur et delicat, des principes si sains et
' Lady Blennerhasset, op. cit., T. III, Chap. I, p. 74.
^ O. Ulrich, Charles de Villers, Sein Lehen und seine Schriften,
Leipzig, 1899; ~ Goethe-Jahrbuch, 1899.
5 Eck'prmann's Gespräche, T, III, p. 225.
+ Edmond Scherer, Melchior Grimm, Paris, 1887.
> Un homme de lettres au XVIIIe siecle, Marmontel, par S. Lionel,
Paris, 1902.
InFLVJENCE de LA LITTERATURE FRANgAISE CHIZ GOETHE 95
si justes, qu'il croit pouvoir presager avec raison que si ce
Journal se tient fidelement dans la ligne qu'il parait s'etre
trac^e, une nouvelle ere de la critique fran^aise datera de
son apparition».' Affable avec des ecrivains tels qu'Edgar
Quinet, Victor Cousin, Ampere, l'auteur de Faust s'inte-
ressait avec d'autant plus d'ardeur aux debuts d'une po^sie
jeune et rompant avec des traditions surannees qu'il se voyait
salue par cette gencration comme Tun des promoteurs de
l'esprii nouveau. Toutetois, en presence des exces et des
^carts de pens^e dans lesquels donnerent les representants
les plus en vue de l'ecole, il traitait le genre romantique
de malade et reprochait aux Frangais d'etre «la nation des
extremes et de ne savoir garder de mesure en rien. C'est
l'unique peuple de la terre dans l'histoire duquel nous ren-
controns la nuit de la Saint-Barthelemy et la lete de la
Deesse Raison, le despotisme de Louis XIV et les orgies
des sans-culottes et presque dans la meme annee, la prise
de Moscou et la capitulation de Paris. II faut donc crain-
drc qu'en litterature aussi, apres le despotisme d'un Boileau,
on voie apparaitre la licence efFrenee et le rejet de toute
loi.))* Les objections ne manquent pas ä ces assertions trop
peremptoires, mais la posterite mieux informee ne les a pas
tout ä fait dementies lorsqu'elle aussi a censure Tabus du
lyrisme et de la personnalite iniroduits au nom de la liberte
dans l'art dans les genres qui comportent le moins l'inter-
vention de l'auteur. Goethe ne discernait pas moins avec
finesse un des traits du caractere parisien qu'un Parisien
tel que Sebastien Mercier avait note dans son Tableau de
Paris:* «11 est plus ditficile ä Paris de fixer l'admiration
ublique que de la faire naitre; on brise impitoyablement
'idole qu'on encensair la veille et, des qu'on ^'aper^oit qu'un
homme ou qu'un parti veut dogmatiser, on rit, et voilä
soudain l'homme culbute, le parti dissous.»
Parmi les precurseurs du romantisme les plus acclames
P
^ Barthdlemy Saint-Hilaire, Victor Cousin, sa vie et sa correspondance,
T. I, p. i8i et T. II, p. 162.
^ Goethe-Jahrbuch, 1886, Zwei Besuche eines Polen bei Goethe, 1829,
1830, p. 220- 228.
3 II est curieux de voir Gcethe se rencontrer sur ce point avec
Voltaire qui ^crivait au pere de Benjamin Constant en janvier 1776:
«J'ai toujours peine ä conccvoir commeiit une nation si agr^able peut
etre en meme temps si feroce, comnient eile peut passer si aisement de
rOp6ra ä la Saint-Bartleleniy ; etre tantöi composee de singes qui
djnsent, et tantöt d'ours qui hurlent; etre a la fois si ing^nieuse et si
imbecile, taniöt si courageuse et tantöt si poltronne.» — Sainte-Beuve,
Exlraits des (.auseries du Lundi, par A. Piclion, Paris, 1894, p. 178.
* II, 212, 214; — SSbastien Mercier, par Lton Beclard, Paris, 1903,
p. 507.
96 Abhandlungen
en France, ii en est un que Goethe passe presque sous
silence. II appelait Chateaubriand un talent rhetorico-po^ti-
que et Sainte-Beuve' pourrait bien en avoir donne la vraie
raison en voyant dans l'auteur du Genie du Christianisme
«un de ces genies purement d'art et de forme, d^nu^s d'un
germe d'invention fertile» auxquels il oppose «les genies
de grande race, de ceux qui durent», les seuls dont, ajou-
tait-il, «Goethe faisait vraiment cas.» Quarante ans apres
Sainte-Beuve, un examen attentif des oeuvres de Chateau-
briand a revele des procedes Utteraires qui confirment le
jugement du ^rand critique. De sa persistance ä remanier
des pages entieres de ses ecrits, M. J. ßedier* a conclu que
«pour creer, il semble que Chateaubriand ait souvent besoin
de la Suggestion d'une page ecrite: ce qui expliquerait ce
renseignement donne par lui-meme, qu'au rebours de
J. J. Rousseau, il ne pouvait composer qu'ä sa table de
travail et la plume ä la main. C'est ä partir d'un texte
dejä fixe par autrui ou par lui-meme que son Imagination
s'ebranle et s'elance.»
Rien de pareil chez Goethe; mais s'il sentait chez
Chateaubriand ce qu'il appelait le travail du rheteur, il est ^qui-
table aussi de reconnaitre qu'il y eut dans l'ecrivain fran(;ais
quelque chose que l'Allemand ne put goüter pleinement: le
charme de la forme, l'eclat du style qui ne peuvent etre
apprecies que par des Francais capables de discerner ce
que l'auteur du Genie du Christianisme a rendu d'ampleur
et de coloris ä la langue abstraite du dix-huiti^me siecle.
Aussi bien nous trouvons-nous aux prises avec une question
souvent debattue: le degr6 de creance que l'on peut accorder
aux etrangers qui se melent d'emettre leur opinion sur la
Utterature francaise. Or, malgre la superiorite de son goüt,
Goethe, pas plus qu'un autre ne peut se defendre d'avoir
admire parfois ä cöte. Le romantisme fran(;ais ^tait ä la
fois trop pres et trop loin de iui pour qu'il en distinguat
l'avenir; le meme Sainte-Beuve, quatre ans apres la mort
de Goethe, ne se trompait pas sur ce point, lorsque, par-
lant de l'incompetence des etrangers dans leurs jugements
sur les choses de l'esprit en France, il formulait cette
reserve: «Goethe, si sagace et si ouvert ä toutes les im-
pressions qu'il ait ete, jugeait un peu de travers et d'une
fa^on tr^s subtile notre jeune litterature contemporaine; il
y avait manque de proportion dans ses jugements; ce qu'il
pensait et disait lä-dessus au temps du Globe, pouvait etre
' Nouveaux Lundis, Uh vol. 1865, p. 303 — 304.
^ Etudes critiques, Paris, 1903, Chateaubriand en Amerique, Viriti
ei fictioti.
InFLUENCE de LA LITTERATURE FRANCAISE CHEZ GOETHE 97
pr^cieux pour le faire connaitre lui, mais non pas pour
nous faire connaitre, nous. II etait d'un goüt incertain,
equivoque en ce qui nous concernait; et nos destinees
litteraires ne dcpendaient nullement de ses oracles.»' D'autres
apres Sainte-ßeuve vont encore plus loin et se f^licitent
que le romantisme allemand des Novalis et des Hoffmann,
avec sa melancolie, sa devotion et ses feeries n'ait pas
compromis le romantisme francais et ä ce propos intervient
encore le nom de Goethe, comme on peut s'en convaincre
en lisant Le mouvement poeliqtie francais de iS6j a i^oo
publie par M. CatuUe iMendes en 1903."
Dans une visite que le Genevois Frederic Soret fit a
Goethe, ce dernier dit lui-meme en francais qu'il ctait «un
vieux pilier des lettres, un vieux connaisseur de l'ecole
romantique.»' Toutefois, sur cette ecole en France il tenait
en 1830 des propros dccourages. uHernani est une absurde
composition, de meme que Gustave Adolphe et Christine.
Depuis Voltaire, Buffon et Diderot, les Frangais n'ont
d'ailleurs eu aucun ecrivain de premiere grandeur, aucun
en qui la force du genie, la griffe du lion ne soient mar-
quees. On peut en tout cas relever Paul et Firginie et
Atala.ii* Si le culte du passe l'emportait un peu loin dans
ses jugements, il suivait de pres les debuts de Victor Hugo.
II admirait en lui la puissance du lyrisme, le don de l'image
plastique et pittoresque, comme dans la piece Les Deux lies;
le poete dramatique et le romancier le deroutaient. II
ecnvait ä Zelter,^ le 28 juin 183 1, que les personnages de
Notre Dame de Paris «n'ont aucune apparence naturelle»;
tout en convenant que «tout cela est 1 a^uvre d'un homme
qui montre de grandes quaHtes d'historien eloquent, et
auquel on ne peut refuser une vive puissance d'imagination,
Sans laquelle il lui serait impossible de produire de pareilles
abominations»; et dans son Journal, il note encore: »Ces
mannequins m'affligent; l'auteur leur fait faire des gestes ab-
surdes, les fouette, les torture et nous met au desespoir. C'est
une histoire insupportable. Je n'ai pu finir le second
volume.«^ Gathe a neanmoins varic dans son opinion
' Revue des Deux Mondes, 1836, T, VI. Incompäence Utteraire
pes etrangers, p. 750.
' p. 47 — 48; V. encore Ed. Scherer, Elitdes sur la litUrature
contemporaine, VI« vol. Paris, 1872, p. 295.
5 Euphorien, IV. Bd., 1902, Zur Kritik von Eckernianns Gesprächen,
von Ludwig Geiger, p. 729—730.
♦ Goethes Unterhaltungen mit dem Kanzler Friedrich von Müller,
herausgegeben von C. A. Burkhardt, Stuttgart, 1898, p. 230.
5 Eckermanns Gespräche, 27 juin 183 1; Sainte-Beuve, Nouveaux
Lundis, III, 186).
6 Revue Bleue, 16 Juillet 1904; A. Bossert, Le Journal de Goethe
Goethe-Jahrbuch XXXII 7
98 Abhandlungen
sur Victor Hugo ; mais Sainte-Beuve remarque que, si Ton
suit ses impressions sur le poete et ses divers ouvrages
jusqu'ä Notre Dame inclusivement, on verra qu'il etait con-
sequent avec lui-meme. Ainsi quand les Ödes et Ballades
eurent paru et que Goethe eut lu les articles de Sainte-
Beuve sur ce recueil dans Je Globe des 2 et 9 janvier 1827,
il reconnaissait en Hugo «un vrai talent sur lequel la litte-
rature allemande a exerce de l'influence»; il regrettait toute-
fois que sa jeunesse poetique eüt ete «malheureusement
amoindrie par le pedantisme du parti classique; mais main-
tenant le voilä qui a le Globe pour lui: il a donc cause
gagn^e,»'
Si Goethe regardait le Globe comnie l'organe le plus
apte ä la diffusion de la litterature allemande, son opinion
sur la litterature francaise s'est aussi beaucoup formee par
cette publication. Les Entretiens avec Eckermann de 1824
ä i82y nous permettent de la rc^sumer. En 1824 il reproche
aux Francais «de manquer de Fonds et de piete» et de ne
prendre des idees allemandes que ce qui peut aider ä leur
parti; en 1825 (11 juin), il prevoit que dans vingt ans de
fä la Fermentation intellectuelle produite par l'Allemagne
livrera tous ses resultats; en 1827 (janvier) la Sympathie
l'emporte; il voit commencer chez les Frantjais l'action
d'elements qui ont penetre chez les Allemands. II constatait
dans les deux pays le penchant qui entrainait les jeunes
romantiques ä tirer parti de la restauration catholique, en
observant avec finesse que la piete nouvelle se montre en
France «un peu plus galante et plus spirituelle».'
IV.
Pour completer ce rapide apercu, recueillons en terminant
les impressions de Goethe sur un courant litt^raire oppose
3ui preparait l'avenement des theories et des productions
es reahstes.
II a Signale dans Honore de Balzac des tendances
nouvelles; il y a en effet entre lui et l'ecrivain fran<;ais une
certaine affinite de vues sur l'homme et l'univers. «De
meme que Goethe etait en communion si parfaite avec la
nature, que son oeil poetique en regardant par hasard un
palmier, decouvrait le secret de la metamorphose des plantes
' Voir sur cette assertion les restrictions de M. Leon Seche, dans
la Revue Bleue du 20 septembre 1902: Dix ans d'hlstoire romantique. Cf.
encore Revue d'Histoire littcraire de la France, Avril-Juin et Juillet-
Septembre 1908, Sainte-Beuve, la litlirature allemande et Goethe, par
L. Morel.
' Sainte-Beuve, Nouveaux Lundis, III, 1865, p. 504 — 505.
InFLUENCE de LA LITTERATURE FRAN^AISE CHEZ GOETHE 99
dans le type primitif de toutes les parties de la plante, de
meme qu'en observant un crane de mouton ä demi brise,
il y vovait le principe de l'anatomie philosophique, de meme
Balzac avait les yeux ouverts sur tout.» ' Goethe lut
la Peau de Chagrin en 183 1; il ecrit ;\ Riemer que «c'est
une ceuvre excellente d'un genre tout nouveau qui se meut
entre l'impossible et le fantastique et qui sait admirablement
se servir du merveilleux pour exposer les pensees les plus
originales et les evenements les plus curieux. On en pourrait
dire beaucoup de bien dans le detail,» et dans une lettre
du 17 novembre au meme correspondant, il s'exprime encore
favorablement.'
Au nom de Balzac se joignent ceux de Prosper Merimee
et de Henri Beyle. L'opinion de Ga^the sur le premier
de ces ecrivains est assez connue; quant au second, il a
fort bien apprecie Rome, Naples et Florence, et, dans une
lettre ä Zelter,' apres avoir lu l'edition de 1817, il indiquait
finement les defauts et les qualites du livre: «L'auteur est
un Francais, vif, passionne pour la musique, la danse et le
theätre. II attire, il repousse, il Interesse, il impatiente, si
bien que l^on ne peut se detacher de lui. On relit toujours
le livre avec un nouveau plaisir, et on voudrait en apprendre
par coeur certains passages. L'auteur semble etre un de ces
hommes de talent qui, comme officier, employe ou espion,
et peut-ctre tout cela ä la fois, ont ete pousses ca et lä
par le balai de la guerre, II a et^ en beaucoup d'endroits,
en d'autres, il sait tirer parti de la tradition et generalement
il s'entend ä s'approprier ce que disent les autres. Bref, il
faut non seulement lire l'ouvrage, mais le posscder.» La
signification d'une auvre teile que Le Rouge et le Noir ne
pouvait echapper ä Goethe qui considerait en effet ce roman
comme le meilleur ouvrage de Stendhal, tout en lui repro-
chant «d'avoir traite d'une maniere un peu aventureuse quel-
üuesuns de ses caract^res de femmes; mais ils t^moignent
d'un grand esprit d'observation, d'une penetration profonde,
en Sorte qu'on est dispose ä pardonner ä l'auteur ses
invraisemblances de detail.»*
Ajoutons enfin que la curiosite du grand poete ne s'est
pas port^e seulement sur la litterature d'imagination et
que ce serait aborder un sujet non moins etendu que de
retracer l'activite scientifique de Goethe entretenue par les
' L'ecole ronianlique en France, par George Brandes, trad, A. Topin,
Paris et Berlin, 1002, p. 150.
* Goethe-Janrbuch, 1880, p. 289. Brandes, op. dt. p. 612.
3 Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, II, p. 451; Slendhal-
Beyle, par A. Chuquet, Paris, 1902, p, 335.
+ Adolphe Paupe, Histoire des mivres de Stendhal, Paris, 1903, p. 76.
1 00 AbH AND LUNGEN
ouvrages des naturalistes francais, des publicistes et des
historiens dont les noms reviennent dans ses livres comme
dans sa correspondance et ses conversations. ' S'il est vrai
que le XIXe siede a ete le siede par excellence des etudes
historiques, Gathe ne resta pas indifferent ä l'essor qu'elles
avaient pris depuis la Restauration; elles tournerent encore
vers la France la pensee du vieiliard jusqu'A la fin de
sa glorieuse carriere. Quelques heures avant sa mort, parmi
les' livres qu'il avait demandes, on lui avait apporte le
dernier ouvrage de Salvandy, Sei:(^e mois on la Revolution,
dont la grande-duchesse de Weimar lui avait fait l'eloge."
* Zeitschrift für fran-ösiscbr Sjvache und Lilteratur, XXIII. Bd.,
I. und 3. Heft, 1901.
^ Deutsche Kundschau, Bd. CIX, loi, p. 241.
5
Goethe und seine Rittertafel
IN Wetzlar
Von
Heinrich Gloel'
I.
oethe o^ehöne im Sommer 1772 in Wetzlar dem
Ritterbunde an, zu welchem sich Legationssekre-
täre und andere junge Leute, die im Gasthof zum
Kronprinzen, gegenüber dem altehrwürdigen Dom, zu Mittag
speisten, mit studentischer Laune und Munterkeit vereinigt
hatten. Aus dem, was er im 12. Buche von Dichtung und
Wahrheit darüber sagt, und aus August Siegfried von Goues
1775 nach Goethes Werther erschienenem Drama Masuren,
das den Selbstmord K. W. Jerusalems behandelt, können
wir uns ein Bild der Tafelrunde machen. Sie verfolgte
keinen ernsten Zweck, sondern wollte nur »das eintönige
Beisammensein erheitern« und die Langweile vertreiben,
und zwar in den Formen eines Ritterordens, mit wunder-
lichen Zeremonien und »fabelhaftem Fratzenspiel«. Der
' Die hier sehr gekürzte Abhandlung ist vollständig mit Quellen-
nachweisen und mit 7 ISildnissen an entlegener Stelle, nämlich in den
Mitteilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins 1910, Heft 5, S. i — 56
erschienen (in Kommission bei C. Waldschmidt, Wetzlar). — Des Ver-
fassers Buch »Goethes Wetzlarer Zeit« (Berlin, Mittler 191 1) bietet
Porträts von 9 Mitgliedern der Tafelrunde.
102 Abhandlungen
Ritterschlag wurde erteilt, an Festen wurden Abschnitte
aus den Haimonskindern und anderen kanonischen Büchern
verlesen. Adlige und Bürgerliche verkehrten in jenem Kreise
kameradschaftlich zusammen, obgleich sonst damals in der
Reichskammergerichtsstadt die Standesunterschiede streng
gewahrt wurden. Goethe nennt als Mitglieder der Ritter-
tafel von Goue, Gotter, von Kielmannsegg, Jerusalem und
sagt, daß die Liste der sämtlichen Ritter sogar gedruckt sei
»mit so viel Anstand als ein Reichstagskalender«. Und er
fügt hinzu, daß sich in dieses Ritterwesen noch ein selt-
samer Orden verschlug, welcher philosophisch und mystisch
sein sollte und keinen eigenthchen Namen hatte. »Der
erste Grad hieß der Uebergang, der zweite des Uebergangs
Uebergang, der dritte des Uebergangs Uebergang zum Ueber-
gang, und der vierte des Uebergangs Uebergang zu des
Uebergangs Uebergang.«
Mit Bezug hierauf schrieb Friedrich Voigts 1852 in den
»Blättern für litterarische Unterhaltung« Seite 1226: »Eben
weil das Ganze jenes wetzlarischen Ritterbundes ein so
getreues Spiegelbild der Zeit ist, läßt sich der Wunsch
nicht unterdrücken, daß noch irgendwo die gedruckte Liste
sämtlicher Mitglieder des Uebergangs, auch das Büchlein
zur Erklärung der Uebergangsstufe vorhanden sein und ver-
öffentlicht werden möchte.« Dieser gewiß auch von manchen
anderen gehegte doppelte Wunsch läßt sich erfüllen, und
zwar seinem zweiten Teile nach gmt:^. Denn das Ueber-
gangs-Büchlein ist noch vorhanden. Es ist »der höhere
Ruf« von A. S. von Goue und hat mir in seiner 2. Ausgabe
vorgelegen. Der Titel des in Duodezform auftretenden
Büchleins lautet: »Der hoeere Ruf. Zweite vermerte Auflage,
visu carentem magna pars veri latet. Nebst einem Parallele,
genant der feinere Pfif. Wezlar 1769 gedruckt bei Georg
Ernst Winkler«, und das 2. Blatt trägt die Widmung »Zu-
eignung an die Erhabene Mitglieder unserer Gesellschaft«.
Verfasser des höheren Rufes ist v. Goue, einige Abschnitte
rühren jedoch m. E. von seinen Wetzlarer Freunden Pauli
und V. fiochstetter her. Näher auf das höchst seltsan:ie
Büchlein einzugehen, dazu gebricht es mir hier an Raum, ich
tue es im 3. Heft der Mitteilungen des Wetzlarer Geschichts-
vereins 1910. Auch den anderen oben geäußerten Wunsch
kann ich erfüllen; nicht als ob die von Goethe erwähnte
gedruckte Liste der Ritter gefunden wäre, aber insofern,
als ich ein handschrifthches Verzeichnis nachweisen kann,
das die meisten Ritter namhaft macht. Es findet sich in
der von mir entdeckten und darauf hin für das Lottezimmer
zu Wetzlar erworbenen Ausgabe von A. S. von Goues
Trauerspiel »Masuren«.
Goethe und seine Rittertafel in Wetzlar
10'
Auf dem letzten Blatt hat hier nämlich ein Eingeweihter
folgendes Personenverzeichnis zu dem Drama nachgetragen: '
Ȁbtissin, Nonnen zu Altenburg.
St. Albin — D'Auteuil.
Leg. Secr. Wanderer.
Lieutn. Glebowsky.
Madm. Bollmann.
Leg. Secr. Gotter.
Geh. Secr. Hertin.
Lic. Göthe.
Geh. Rat von Breidenbach.
H. Goue.
Leg. Secr. Jerusalem.
Mademlle Frid. Döhler.
H. V. Kielmannsegg.
H. V. Schleiniz.
H. V. Königsthal.
Capit. Dachtier.
Lieutn. von Breitenbach.
Capit. von Geysau.
Kammerh. von Mengheim (?)
St. Amand
Bomirsky
Euphrasia
Fayel
Franciska
Götz
Lusignan
Coucy
Masuren
Nanette
Gr. Rethel
Reinald
Vaudrai
Wmdsex
Warwick
Mauvoisin
Wolzinsky
Ein Fremder
Ein Gast
Ein anderer Gast
Der Feldscheer
Kammerdiener, Bediente
Levis — Herr von Langermann.
Der krimmische Gesandte — H. Ges. von Höfler.
Der Referendarius — H. Geh. Secr. Hert.
Reinbroek — H. Leg. Secr. Kerkering.«
Von den i8 in diesem Verzeichnis vorkommenden
Rittern treten 14 in dem Drama »Masuren« auf, während
zwei davon, nämlich Wolzinsky und Reinbroek, darin weder
auftreten noch erwähnt werden. Andere werden in dem
Stück als abwesend gjenannt, nämlich von jenen 18 Couci
und Mauvoisin, sowie die in jenem Personenverzeichnis
nicht vorkommenden Longchamp, Stormont, Hamilton
und Pembroke. Dazu kommen die Ritternamen Collincourt
und Lisuart,"" die ich in einem Brief von Schleinitzens an
Gotter vom 18. März 1777 gefunden habe, sowie die schon
früher bekannten Eustach und Wunibald, von denen der
F.
' Ein gedrucktes Personenverzeichnis hat das Stück niclit.
* Nicht Collineaud und Liseaud.
104
Abhandlungen
ersterer durch v. Ditfurth bezeugt ist, der zweite nach
Gotter und von Bretschneider den Legationssekretär Ganz
bezeichnet. So ergeben sich jetzt im ganzen 26 Ritter-
namen der Mitglieder der Wetzlarer Tafelrunde. Und
während sich bisher nur 5—6 Namen auf bestimmte Per-
sonen zurückführen ließen, erschließt uns die Liste nun-
mehr einen großen Bekanntenkreis Goethes und ergänzt
so unsere Kenntnis von seinem Aufenthalt in Wetzlar.
Die 18 Ritter des Verzeichnisses werden, außer Wol-
zinski, mit ihrem eigentUchen und mit ihrem Ritternamen
genannt ; außerdem ist sicher nur noch der Ritter Wunibald,
d. h. der Legationssekretär Ganz. Uebrigens sind auch die
außerhalb des Ritterordens stehenden Herren Höfler und
Hert geschichtliche Gestalten. Jener war ßraunschweigisch-
Wolfenbüttelscher Subdelegierter bei der Kammergerichts-
visitation und Vorgesetzter von Goues und Jerusalems,
Hert war Kurpfälzischer Geheimer Legationssekretär. Auch
die drei im Verzeichnis o;enannten Damen sind historisch.
Ich zähle nunmehr kurz die einzelnen Ritter auf, die
sich durch zum Teil recht umständliche Nachforschungen
nachweisen ließen. Aus der Zahl der Legationssekretäre,
die bei der großen 1767—76 währenden Reichskammer-
gerichtsvisitation unter den beiden kaiserlichen Kommissaren
und unter den von 24 Staaten und Reichsständen abge-
sandten Subdelegierten tätig waren, von diesen mehr als
50 Sekretären gehörten 1772 sieben zu dem Ritterbunde.
Es waren der Braunschweig -Wolfenbütteische Hofgerichts-
assessor August Siegfried von Goue, der jedoch im Juli 177 1
wegen Vernachlässigung des Dienstes seines Amtes in
Wetzlar entsetzt war, sein Nachfolger Karl Wilhelm Jeru-
salem, der Sachsen-Gothaische Sekretär Friedrich Wilhelm
Gotter, der Kurbrandenburgische Johann Friedrich Ferdinand
Ganz, der Brandenburg-Kulmbachische Johann Christian
Wanderer, der Hochstift-Münstersche Rat und Referendarius
Johann Friedrich Kerckerinck und der Reichsstadt-Nürn-
bergische Legationssekretär Eberhard Jodokus König von
Königsthal, der 177 1 selbständiger Vertreter seiner Vater-
stadt in den am Kammergericht anhängigen Prozessen
geworden war.
Mehrere von den in der obigen Liste genannten Rittern
waren junge Rechtspraktikanten oder Auskultanten, die sich
ohne Amt am Sitze des Reichskammergerichts aufhielten,
um hier den Reichsprozeß kennen zu lernen; sie waren
hinsichtlich ihrer Ausbildung auf sich selbst angewiesen,
ließen sich aber meistens von dem Assessor von Harpprecht,
den Prokuratoren Werner und Ludolf oder anderen er-
lahrenen Advokaten in der Kameralpraxis unterweisen. Es
Goethe und seine Rittertafel in Wetzlar 105
waren Johann Wolfgang Goethe, Karl Wilhelm Freiherr
von Breidenbach zu ßreidenstein, Ludwig Christoph von
Langermann, Karl Anton Wilhelm Freiherr von Schleinitz,
Christian Albrecht Freiherr von Kielmannsegg und wohl
auch D'Auteuil, der später den General Bauer nach Peters-
burg als Sekretär begleitete und dort gestorben zu sein
scheint.
Offiziere waren Kapitän von Ge3'Sau, Hauptmann bei
dem oberrheinischen Kreiskontigent zu Wetzlar, Fähnrich
Christian Wilhelm von Chlebowski vom preußischen Regi-
ment von Knobeisdorf, auf Werbekommando in Wetzlar,
und Kapitän Dachtier, jedenfalls auch ein Werbeoffizier,
über den ich aber nichts Näheres ermitteln konnte.
Das letztere gilt auch von dem Kammerherrn von Meng-
heim (?), während der Geh. Rat von Breidenbach jeden-
falls der ältere Stiefbruder des Praktikanten von Breiden-
bach, nämlich Georg Freiherr von Breidenbach zu Breiden-
stein war, der seit 1766 landgräflich hessischer Wirklicher
Geheimer Rat war und sich wohl wegen eines Prozesses
vorübergehend in Wetzlar aufhielt.
Es bleiben noch acht Ritternamen, die ohne ihre
Träger überliefert sind, nämlich in dem Verzeichnis Wol-
zinsky, im Masuren Longchamps, Hamilton, Pembroke
und Stormond und in anderen Quellen Eustach, Collincourt,
und Lisuart. — CoUincourt scheint der Gothaische Legations-
sekretär Johann Karl Friedrich Jenichen zu sein, der Gotters
Amtsnachfolger wurde, nachdem dieser Wetzlar am 29. Sep-
tember 1772 verlassen hatte.
In Wettbewerb um die übrigen 7 Ritternamen treten
besonders die Rechtspraktikanten Georg Heinrich Nieper,
Dr. Dietrich August König, Karl Wilhelm Wippermann,
Jakob Heinrich Born und ein Herr Bodenlack, die am
9. Juni 1772 mit Goethe, Kestner, Jerusalem, Kercke-
rinck und einigen anderen Herren an dem Ball in Vol-
pertshausen teilnahmen, der im Werther so unvergleichlich
schön geschildert ist. Sonst kommen als Träger der acht
herrenlosen Ritternamen etwa in Betracht: Goethes Lands-
mann, der junge Frankfurter Advokat Friedrich Karl
Schweizer, der im Mai 1771 Praktikant in Wetzlar wurde
und es 1772 kurz vor Goethes Ankunft wieder verlassen
haben muß, von Bertling, der am 6. Juli zugleich mit
V. Goue, V. Breidenbach und v. Langermann abreiste, der
kurmainzische Legationssekretär Edmund Franz von Eckard
und der Advokat am Kammergericht Friedrich von Bostel.
Auf einen der beiden letzten könnten sich Goethes Worte
beziehen: »Wenn Familien darüber (d.h. über den Ritter-
bund) zu spotten und die ganze Sache für absurd und
I06 Abhandlungen
lächerlich zu erklären wagten, so ward zu ihrer Besprechung
so lange intriguirt, bis man einen ernsthaften Ehemann
oder nahen Verwandten beizutreten und den Ritterschlag
anzunehmen bewogen hatte, da denn über den Verdrub
der Angehörigen eine herrliche Schadenfreude entstand.«
Beide waren nämhch im Gegensatz zu den meisten Rittern
verheiratet, und zwar Eckard seit 1771 mit einer Tochter
des Kammergerichts-Protonotars Bonn, Bostel, der übrigens
auch am Ball in Volpertshausen teilnahm, seit 1770 mit
einer Tochter von Goethes Wetzlarer Großtante, Frau
Hofrat Lange geb. Lindheimer verw. Dietz.
Es ist möglich, daß mit den 26 Namen, die ich fest-
gestellt habe, die Zahl der Ritter noch nicht ganz erschöpft
ist. Sicher gehörten aber 1772 nicht zur Tafelrunde folgende
vier Personen, die öfter dazu gerechnet werden: i. Der
Herzoglich-Braunschw. oder Hannoversche Legationssekretär
Job. Chr. Kestner, der Bräutigam von Charlotte Buff,
2. der Pfälzische Geheime Legationssekretär Herd, der
nur als Gast Jerusalems zuweilen im Kronprinzen war
— Jerusalems unglückliche Liebe zu Frau Herd ist ja
bekannt — , 3. Heinrich Gottfried von Bretschneider
(1739 — 1810) und 4. der junge Jurist Friedrich Falke.
— Bretschneider, der sich einen Namen als Schriftsteller
gemacht hat, lebte 1767 bis zum Herbst 1771 als Nassau-
fsingischer Major zu Idstein, suchte darauf vergeblich eine
Stelle in Wien, war im Winter 1771/72 durchaus nicht
in Ritterkomödien-Stimmung, sondern hatte Selbstmord-
gedanken und machte dann vom April 1772 bis zum
Sommer 1774 die von ihm beschriebene große Reise nach
London, Paris und Berlin. Er war also nicht nur nicht »neben
Goue und Ganz die Seele des Ritterordens«, wie v. Löper in
seiner sonst vortreffhchen Erläuterung zu Dichtung und
Wahrheit sagt, sondern kann dem Wetzlarer Ritterbunde
gar nicht angehört haben. Auch der junge Falke nicht,
wenigstens nicht zur Zeit von Goethes Aufenthalt in Wetzlar;
er kam überhaupt erst am 15. Oktober 1772 von Göttingen
nach Wetzlar, wo sein Vater Hannoverscher Gesandter bei
der Visitationsbehörde war, und er lernte Goethe erst auf
der Reise kennen, die er vom 18, bis 24. Oktober nach
Frankfurt machte.
Kurz, wir kennen nun einen großen Kreis von jungen
Männern, mit denen Goethe im Sommer 1772 in Wetzlar
verkehrte. Befreundet war er namenthch mit Kielmannsegg
und Born; mit Gotter kam er häufig zu Hterarischen und
ästhetischen Gesprächen zusammen. Daß alle seine Wetz-
larer Bekannten inneren Einfluß auf ihn ausgeübt, läßt sich
nicht behauDten. Aber immerhin waren es zum «rroßen
Goethe und seine Rittertafel in Wetzlar 107
Teile , keine unbeträchtlichen Menschen. Manche sind zu
hohen- Lebensstellungen und Würden gelangt. Georg
Heinrich Nieper und Dietrich August König wurden Staats-
minister in Hannover und Detmold, v. Kielmannsegg und
V. Schleinitz Präsidenten an hohen Gerichtshöfen, v. Chle-
bowski preußischer General, Karl Wilhelm v. Breidenbach
hessischer Oberst, Ganz preußischer Geheimer Rat. Tüchtige
Juristen waren z. B. auch Born, von Langermann und
König von Königsthal. Gotter machte sich um die deutsche
Schaubühne verdient, von Goue war Goethen zwar als
»verzerrtes Original« unausstehHch, war aber ein nicht
unbegabter Dichter und hätte Besseres leisten können, wenn
er sich mehr gezügelt hätte; auch Dietrich August König
dichtete, wenn auch nicht für die OeffentHchkeit. Sonst
betätigten sich schriftstellerisch Jerusalem als Philosoph, von
Breidenbach als Kritiker, Ganz als Jurist. In dauernder
Verbindung bUeb Goethe von allen Wetzlarer Bekannten
nur mit Kestner, der wie gesagt nicht zu dem Ritterorden
gehörte.
Die Entstehung der Rittertafel ist auf A. S. von Goue
zurückzuführen, der von Assessor von Ditfurth ausdrücklich
als Gründer bezeugt wird und schon vor 1767 als Hofgerichts-
Assessor zu Wolfenbüttel einen lustigen Ritterorden an-
gelegt hatte, sowie er sich auch später noch in ähnlichen
Scherzen gefiel, als er zwischen 1773 und 79 in Salzheben-
hall bei Hildesheim als Privatmann lebte. Alles dies steht
in einem Gutachten, das v. Ditfurth als Großmeister der
Wetzlarer Provinzialloge am 24. April 1786 über v. Goue
ausstellte. Darin heißt es z. B., »daß ihm von Goue nun
schon 20 Jahre als ingenieuser Kopf, als erzdissoluter, auf
nichts als Spaß, Thorheit und windige Projekte ausgehender
Mann bekannt Nachher seye er als Legations-
Sekretär nach Wetzlar gekommen, habe daselbst mit lauter
lustigen Streichen vieles Geld verthan, unter den Legations-
Secretären, Praktikanten, Officiers und was er zusammen
treiben können, abermalen einen sehr komischen, für einen
lustigen Kopf sehr unterhaltenden Ritterorden, als eine
copie der alten Teutschen Ritterschaft zusammengebracht,
die in nahe gelegenen Dörfern befindhchen Wirtshäuser zu
Commenden umgeschaffen, und manchen lustigen Streich
gespielet .... Der bekannte Göthe seye mit in diesem.
Orden gewesen und die bekannte comedie Götz von
Berlichingen habe diesem Ritterorden ihre Geburt zu ver-
danken«. Daß die letzte Behauptung unrichtig ist, bedarf
kaum der Erwähnung.
Als »die eigentliche Seele des wunderlichen Ritter-
ordens« wird Gou^ auch von Goethe bezeichnet, der hinzu-
I08 Abhandlungen
fügt, daß er nicht nach der Stelle des Heermeisters strebte
— so hieß das Haupt der Ritterschaft — , sondern seinen
Einfluß im geheimen übte.
Das Ganze war wohl eine Ausgeburt des Winters
1771/72. Die meisten Mitglieder waren schon vorher in
Wetzlar, aber z. B. Jerusalem kam erst im September, von
Schleinitz im Dezember 1771 an. Von keinem Ritter läßt
sich nachweisen, daß er vor 1772 abging, von keinem, ab-
gesehen etwa von Jenichen, daß er nach Goethe, d. h. nach
Ende Mai 1772 eintrat.
Dem Ritterbunde gingen ja andere, zum Teil recht
phantastische Verbindungen voran, durch die sich die vielen,
meistens recht wenig beschäftigten jungen Juristen während
der Visitation die Zeit zu verkürzen suchten. So entstand
1767 oder 68 die Komödie eines Hofstaates, an dessen Spitze
»Rochus Fürst von Bunfkowitz, souveräner Herzog von
Prohsutz, Graf von Litum und Mogarh, Herr von Telfoeski
und Zuarositz« stand, umgeben von Kanzler, Feldmarschall,
Ministern, geheimen Regierungsräten und anderen Würden-
trägern. Dazu kam wohl auch schon 1768 der oben erwähnte
seltsame Orden des Uebergangs. Den Anlaß zur Gründung
des Ritterbundes gab aber sicher erst das Ritterdrama Gabriele
deVergy, in dem Gotter in Anlehnung an deßelloys 1770 er-
schienene Gabrielle die altfranzösische Sage vom gegessenen
Herzen behandelte, die uns ja besonders durch Uhlands
Ballade »Der Castellan von Coucy« bekannt ist. Gotters
übrigens nicht erhaltenes Drama wurde am 15. August 1771
von der gerade in Wetzlar weilenden Ekhofscnen oder
Seylerschen Schauspielergesellschaft aufgeführt,^ und aus
ihm stammen die Ritternamen' Couci, Faiel, Preux de Vergy
und Rhetel,' für vier wichtige Mitglieder des Bundes, näm-
lich v. Goue, Gotter, Kapitän Dacntler und von Kielmanns-
egg. Die Gründung des Wetzlarer Bundes ist also jeden-
falls später anzusetzen als die Aufführung der Gaoriele.
Seit Juli seines Amtes ledig, hatte Goue mi Herbst 177 1
auch reichlich Muße, seinen Neigungen zu leben. Die erste
ausdrückliche Erwähnung der »Ritterkomödie« findet sich
allerdings erst in einem Brief Gotters an den Mannheimer
Buchhändler Schwan vom 30. April 1772. Bei Goethes An-
kunft war der Bund in seinen Formen schon völHg ent-
wickelt. Während seines Aufenthalts in Wetzlar wechselte
' Der Theaterzettel ist erhalten.
* Vergl. die Biographie Gotters von Schlösser 1894, S. 60.
3 Der edle Graf Rhetel tritt in dem Stück von de Belloy nicht
auf, wird aber mehrmals darin erwähnt.
Goethe und seine Rittertafel in Wetzlar 109
der Heermeister. An Stelle des abgehenden — vielleicht
war es Wippermann — wurde Gotter gewählt.
Und wie lange hat die Rittertafel bestanden ? Gewiß
nicht länger als bis gegen Ende 1772, da im Sommer und
Herbst dieses Jahres nicht nur eine ganze Zahl anderer
MitgUeder, sondern auch v. Goue und Gotter Wetzlar ver-
ließen.
Nach Goethe geschah der Ritterschlag »mit hergebrachten
von mehreren Ritterorden entlehnten Symbolen«, Ich glaube
jedoch, daß die Formen der Rittertafel im wesentlichen
dem Templerherrngrade des Freimaurerordens entnommen
waren. Im Gegensatz zu dem einfachen engUschen Frei-
maurertum, das sich mit den drei Graden des Lehrlings,
des Gesellen und des Meisters begnügte, wurden nämUch
die deutschen Logen etwa von 1764 an nach französisch -
schottischem System »rectificiert« und mit einer ganzen Reihe
von Hochgraden bedacht, zu denen auch der der Templer
gehörte. Man behauptet, das Freimaurertum ginge bis
auf die alten Tempelritter zurück ; die Maurer von der
»strikten Observanz«, die etwa bis 1782 herrschte, führten
lateinische Ordensnamen, ihre Zeremonien hatten kirchlichen
und ritterlichen Charakter; der ganze Orden wurde in neun
europäische Provinzen eingeteilt, die in Balleien, Kom-
thureien oder Kommenden, Präfekturen usw. zerfielen; an
der Spitze der siebenten Provinz, d. h. Deutschlands und des
Nordens, stand der Reichsfreiherr von Hund als Provinzial-
Großmeister oder Heermeister.
August Siegfried von Gouc war nun ein eifriger Frei-
maurer von der strikten Observanz und verehrte sehr den
Freiherrn von Hund, den er persönlich kannte. Er wurde 1770
zum Tempelritter geschlagen und glaubte — wie übrigens
auch Lessing — selbst fest an den Zusammenhang seines
Ordens mit den mittelalterHchen Tempelrittern. Bei der
Gründung des Wetzlarer Ritterbundes diente nun also dem
Herrn von Goue offenbar der rektifizierte Freimaurerorden
als Vorbild. Aus diesem stammte der Heermeister, der
Kanzler und die übrigen Oberen oder »Staatsbeamte«, daher
die Kommenden usw., daher die bestimmte Rangordnung
der Mitglieder an der Tafel im Kronprinzen, daher der
Ritterschlag, daher manche Bräuche und Ausdrücke.
Verfehlt wäre es jedoch, den Wetzlarer Ritterorden
für eine wirkliche Loge oder für ein Anhängsel der Wetz-
larer Loge »Joseph zu den drei Helmen« zu halten. Mehrere
Tafelgenossen gehörten allerdings 1772 zu dieser Loge,
die sich 1767 der strikten Observanz angeschlossen hatte.
Es waren Goue, Kerckerinck, K. v. Breidenbach, v. Langer-
mann und König von Königsthal. Dazu kam später der
HO Abhandlungen
Hauptmann von Geysau.' Die meisten Ritter waren aber
keine Logenbrüder, Auch Goethe wurde es erst später.
Die Rittertafel war vielmehr eine Parodie auf das Hundsche
System. Nicht als ob Goue bewußten Spott damit hätte
treiben wollen ! Als phantastischer Kopf hatte er nur das
Bedürfnis, das alltägliche Leben poetisch zu gestalten und
in die gemeine WirkUchkeit der Dinge etwas Romantik
hineinzuzaubern ; und dazu bediente er sich in diesem Falle
der ihm aus seinem Logenleben geläufigen und seinem
Sinne zusagenden Formen. Jedes Mitghea wird das Ganze
als eine bloße Komödie wie Gotter, als »romantische Fiction«
wie Goethe, kurz als inhaltlose Spielerei empfunden haben.
Es lohnt sich, noch besonders auf die Namengebung
im Wetzlarer Ritterbunde einzugehen. Einem jeden Mit-
gliede war, wie Goethe berichtet, ein Rittername mit einem
ßeiworte zugelegt. So wurde er selbst Götz der Redliche
genannt. Und von Ditfurth sagt, die Ritter hätten Ordens-
namen und Beinamen von einer Eigenschaft gehabt, z. B.
Lubomirsky der Streitbare, St. Amand der Eigensinnige,
Eustach der Vorsichtige. Außer diesen vier sind uns keine
Beinamen bekannt. Von den eigentlichen Ritternamen
stammen, wie gesagt, Couci, Faiel, f^ergy und Rhetel aus
der Gabriele Gotters. Dieser muß aber dazu nicht nur die
Gabrielle von De Belloy, sondern auch die denselben Stoff
behandelnde Tragödie Fayel von D'Arnaud benutzt haben,
deren zweitem Akt (Auftritt 5) die Namen Litsignan,
Mauvoisin und Longchamps entnommen zu sein scheinen.
Lusignan kommt übrigens auch in Voltaires Zaire vor.
Außer der Gabriele lieferten noch einige andere Dramen,
die vom 29. Juni bis zum 18. September 177 1 von der
Seylerschen Truppe in Wetzlar aufgeführt wurden, Namen
für Ritter. St. Albin führe ich auf Diderots Hausvater zurück,
Masiiren auf den poetischen Dorfjunker (französisch La
fausse Agnese von Destouches), Hamilton auf Gressets Sidnei.
Stormond ist der Held des Goue'schen Trauerspiels Ivanette
und Stormond, das nach der Vorrede vom 4. Mai 1770
mehrmals in Wetzlar aufgeführt war. Aus von Goues
Schauerstück »Donna Diana« sowie aus seinen sogenannten
Duodramen »Der Einsiedler« und »Dido« sind keine Namen
genommen. Warwick führe ich auf La Harpes Comte de
Warwick (1763) zurück, Pembroke auf das Drama Johanna
Gray von Nicholas Rowe, das von Wieland bearbeitet wurde.
' Ich erwähne nebenbei, daß auch Freiherr Georg Heribert von
Dalberg und Karl Freiherr vom u. zum Stein zur Wetzlarer Loge
gehörten. Jener erhielt am i.Juni 1771 in Wetzlar den 5. Grad, und Stein
"muß eingetreten sein, als er 1777 Praktikant am Kamraergericht war.
Goethe xjkd seine Rittertafel in Wetzlar II I
— Beide Namen kommen allerdings auch in Shakespeares
Heinrich VI. vor. — Eustach entstammt entweder der »Be-
lagerung von Calais« von De Belloy oder dem Trauerspiel
»Placidus und Eustachius« von Heinrich Steffens (1749),
vielleicht auch dem 1770 in Wien erschienenen Schäferspiele
»Eustach und Alcimna«. Von Schleinitz verdankte seinen
Ritternamen Reinald wohl den Haimonskindern, Goethe
seinen Namen Göt:^ natürhch seinem Ritterdrama, das zwar
noch nicht gedruckt, aber in der ersten Fassung vollendet war.
Da die genannten 16 Ritternamen auf hterarische, und
zwar außer Keinald auf dramatische Quellen zurückgehen,
haben wir das Gleiche auch von den übrigen 10 zu vermuten.
Es sind der altdeutsche Name Wunibald, der holländisch
aussehende Reinbroek, die französischen St. Amand, Vaudrai,
Collincourt und Lisuart, die englischen Windex und Levis
und die polnischen Wolzinsky und Lubomirsky, der in
Masuren zu Bomirsky gekürzt ist. In der zeitgenössischen,
namentlich der dramatischen Literatur habe ich vergeblich
nach diesen 10 Namen gesucht; falls mir jemand einen
davon aus der französischen, deutschen oder engUschen
Dichtung nachweisen könnte, würde ich sehr dankbar sein.
II.
Auch über die Persönlichkeit und das Leben der ein-
zelnen Mitglieder des Ritterbundes habe ich viel Neues
ermittelt. Aber mit Rücksicht auf den mir zur Verfügung
stehenden Raum muß ich mich hier auf einige Ritter be-
schränken. Ich wähle v. Kielmannsegg und Born, die
Goethe besonders nahe standen, sowie v. Breidenbach und
füge einige auf Goethe bezügliche Stellen aus v. Gou^s
Masuren hinzu. Die anderen Ritter behandle ich an anderer
Stelle. Vgl. S. 09 Anm.
Christian Alhrecht (III.) Freiherr von Kielmannsegg
wurde am 30. Oktober 1748 geboren, und zwar als ältester
Sohn des Freiherrn Hans Friedrich (IV.) v. Kielmannsegg
(1702—66), der dänischer Hofjunker und Landrat war, aber
wohl schon seit seiner Verheiratung auf seinem mecklen-
burgischen Edelsitz Malchow lebte. Christian Albrecht
widmete sich dem Studium der Rechtswissenschaft und war
1770 und 71 in Göttingen, wo er z. B. mit Bürger Freund-
schaft schloß. Am 28. Mai 1771 trug er sich in die Matrikel
der Rechtspraktikanten in Wetzlar ein, wo er auch als
sogenannter Sollizitant zu erreichen suchte, daß ein bereits
1743 von der Familie v. Kielmannsegg gegen die Holsteinische
Universität Kiel beim Kammergericht anhängig gemachter
Prozeß behandelt wurde. Die Entscheidung wurde endlich
112 Abhandlungen
am I. Februar getroffen: es kam zu einem Vergleich der
Parteien, wonach der Familie v. Kielmannsegg nur die Hälfte
der umstrittenen, in der Landschaft Norder-Dietmarschen
zinsbar ausstehenden Gelder verloren ging. Goethe schrieb
daher am 5. Februar 1773 an Kestner: »Dass Kielmansegg
so glücklich war ist mir von Herzen lieb, und allen die ihn
kennen durch mich, o;lückwünscht ihm von meinetwegen.«
Kielmannsegg stand Goethen von allen Genossen der Ritter-
tafel am nächsten. Dieser Heß ihn durch Kestner fast in
jedem Briefe grüßen und bedauerte sehr, daß Kielmannsegg
ihn in Frankfurt, wo er vor seiner Abreise von Wetzlar
war, nicht getroffen hatte. Der Brief, den er ihm darauf
schrieb, ist nicht erhalten. Wie Kielmannsegg Goethe
schätzte und »Wert auf sein Urteil setzte«, so sagt dieser
in Dichtung und Wahrheit, daß er ihm vielen Dank schuldig
sei, und er nennt ihn den »ernstesten von allen (Rittern),
höchst tüchtig und zuverlässig«. Er war auch fast der
einzige, dem Jerusalem Vertrauen schenkte, mit dem ihn
»ein gemeinschaftlicher Hang zur Literatur und Einsam-
keit« verband. Und so zeichnet ihn auch von Goue in
seinem Masuren, wo er Graf Rhetel heißt', als getreuen,
sorgenden und tröstenden Freund. Der junge Freiherr war
ein Hebenswürdio^er Mensch, eine schöne Seele voll Natür-
hchkeit, Redlichkeit, Selbstlosigkeit und voll Gefühls für
Freundschaft und für alles Edle. Er lebte in beständigem
Kampfe mit einem kränkUchen Körper, verachtete den
Pomp der Welt, neigte zur MelanchoUe und hatte »erstaun-
lichen Hang zu aller spekulativen Wissenschaft«, wie sein
Göttinger Freund Joh. Erich Biester an Bürger schrieb.
Kestner nannte ihn geradezu einen »stoischen Philosophen«.
Von Wetzlar ging v. Kielmannsegg nach Kiel, und
1774 wurde er Auditor beim großherzoglich mecklen-
burgischen Hof- und Lando^ericht zu Güstrow, wo er in
innigster Freundschaft mit Biester verkehrte, der von 1773
an einige Jahre lang Lehrer am Pädagogium des von
Güstrow nicht weit entfernten Bützow war. Biester spricht
in seinen (im i. Band von Strodtmanns Bürger abge-
druckten) Briefen an Bürger gewöhnUch auch über den
Freund, besonders aber in einem Schreiben vom i. März
1777 aus Berlin (Strodtmann II 32): »Ich habe Kielmannsegg
nie so viel und so ganz genossen, als in Mecklenburg. Er
hatte keinen Menschen, der ihn verstand, dem er sich öffnen
oder gar mittheilen konte; ach es ward ihm auch gleich
so wohl, wenn er mich nur eine Viertelstunde sprach. Wie
' Daher kommt es wohl, daß Goethe ihn in Dichtung und
Wahrheit zum Grafen macht.
Goethe und seine Rittertafel in Wetzlar 1 1 3
hat mich das oft entzückt, wenn ich ihm Heiterkeit mit-
theilen konte ! — Im Ganzen genommen, hat Er sich wenig
geändert: etwas speculativer ist er noch geworden, und die
Wahrheit zu gestehen, auch käher und klüger. Er leidet
oft an seinem Körper, der nie recht gesund ist; zuweilen
ists auch Hypochondrie, und eingebildete Krankheit; aber
ist die weniger schmerzhaft und fürchterlich ? Er weiß oft
mit seinem weichen, großen, vielverlangenden Herzen nichts
anzufangen ; und zuweilen liegt daß Herz gar mit seiner Klu^'-
heit, die er sich durch mancherley unangenehme Schicksale
erworben hat, und mit seiner abstrahirenden Speculation in
jämmerlichem Widerspruch. Er schwankt zwischen Scepti-
cismus und Glaube an Wahrheit, zwischen Menschenliebe
und Glaube an Tugend, zwischen Toleranz undMisanthropie.
Sein Wunsch nach Wahrheit, seine Thränen nach Belehrung,
sein Gefühl der eingeschränkten Kraft des Menschen strömte
neuUch in ein Gedicht aus, das den Stempel des Genius
trug. Was ich ihm herzlich wünsche, und was das einzige
Mittel ist, ihn ruhig und glücklich zu machen, ist, daß er
sich über Kopf und Ohren völlig ohne alle Rettung verliebt.
Aber in den fetten Fluren Obotritiens scheints nur wenig
Wahrscheinlichkeit, ein Mädchen aufzufinden, das sein
Mädchen sein könnte.« Der Wunsch des Freundes ist nicht-
in Erfüllung gegangen. Kielmannsegg wurde 1779 super-
numerärer, 1782 wirklicher Assessor und am 10. Dezember
1795 Präsident des Hof- und Landgerichts zu Güstrow und
starb daselbst unvermählt am 11. Februar 181 1.
Jakob Heinrich Born war am 2. Juli 1750 zu Leipzig
teboren. Sein Vater Dr. Jakob Heinrich Born war dort
atsherr, später Bürgermeister und wurde 1768 vom Kaiser
geadelt. Der junge Born studierte in Leipzig zusammen
mit Goethe, der mit ihm und seinem Hofmeister Englisch
trieb. In einem englischen Briefe an seine Schwester vom
II. Mai 1766 nannte er ihn »m}- Born«, und im Oktober
1767 schilderte er seinem Freunäe Behrisch humorvoll, wie
Born mit einem anderen Studenten bei einem Besuch des
Kurfürsten mit Stiefeln und »schapobas« auf der Universitäts-
bibliothek paradiert und sich auf das beste geneigt habe,
aber »die Gnade hatte, von der hohen Landesherrscnaft gar
nicht bemerkt zu werden, welche Ehre sodann auch der
ganzen Akademie wiederfuhr«. Born war im Sommer 1770
in Göttingen, hielt sich in Wien und Regensburg auf, bereiste
das Ausland und langte nicht lange vor Goethe in Wetzlar
an, wo er bei der kursächsischen Kanzlei akkreditiert war
und den Reichsprozeß studierte. Kestner, der ihn am
17. Mai 1772 kennen lernt, nennt ihn »un jeune homme
d'une grande esperance«, Jerusalem schrieb am 18. Juli an
GOETHE-jAHRBDCH XXXII "
114 Ab-iaxdlungen
Eschenburg : »Jetzt ist unser kleiner Leipziger Consul Born
(gegenwärtig von Born) hier, der auf seinen Reisen recht
artig geworden ist.« Born war aber nicht etwa Konsul,
sondern wurde nur scherzweise so genannt, weil sein Vater
Consul d. h. Bürgermeister von Leipzig war.' In Wetzlar
war Goethe sein Hausgenosse; dies sagt Gotter in einem
Brief vom i. August 1772, in dem von »unserm Hebens-
würdigen Born« die Rede ist.' Born war am 9. Juni mit
auf dem Ball zu Volpertshausen. Und durch Goethe selber
wissen wir, daß jener »in seiner Stube, es war des Morgens«
mit ihm von Lotte sprach und ihn warnte, sie wohl gar
ihrem Bräutigam Kestner »abzuspannen«. Am 11. September
begleitete Born den scheidenden Freund zu Pferde von
Wetzlar bis Braunfels. Am 21. September ritt er mit Kestner,
um V. Hardenberg zu begleiten, nach Frankfurt, wo er den
Dr. Hörn besuchte, aber, wie es scheint, Goethe nicht sah.
In Wetzlar führte er noch einige Aufträge, die Postsendungen
betrafen, für Goethe aus. Beide Freunde werden sich, wenn
auch ganz kurz, noch einmal in Wetzlar gesehen haben.
Denn am Abend des 6. Novembers kam dort Goethe an,
und am 7. reiste Born nach Dresden ab. Wie hoch er die
Freundscnaft schätzte, erkennt man aus dem Verse, den er
am 6. November in Kestners Stammbuch schrieb:
Wie freue ich mich
Denn ich besitz in Dir, was jedem Midas fehlet,
Was der Monarch mit Gold zu kaufen fälschlich meynt.
Was, wer es kennt, vor eine Krone wählet,
Das höchste Gut des Lebens, einen Freund.
Als Dr. iuris wurde Born 1773 Regierungsassessor in
Dresden und 1776 Hof- und Justitienrat auf dem gelehrten
Latere der Landesregierung. Als solcher erhielt er 1777
auf sein und seiner Schwester (vereheHchten von Beust)
Ansuchen vom Kurfürsten Friedrich August die Erlaubnis,
das Adelsprädikat zu führen. Es starb schon 1782 als der
letzte seines alten Geschlechts.
Karl Philipp Christian Johann Heinrich Wilhelm Freiherr
von Breidenbach :iii Breidenstdn kommt aus einem alten
hessischen im Breidenbacher Grunde bei Marburg ansässigen
Adelsgeschlecht. Er wurde am 12. August 175 1 m Friedberg
in der Wetterau o^eboren. Sein Vater Ernst Ludwig war
Reichs-Burggraf der Burg Friedberg und hannoverscher
Oberst; seine Mutter geb. Freiin von Thüngen, dessen
2. Gemahlin, starb nach kaum einjähriger Ehe zwei Tage
' Vergl. Kroker, die Ayrersche Silhouettensammlung 1899, S. 40.
' Goethe -Jahrbuch 1897, S. 113.
Goethe und seixe Rittertafel ix Wetzlar II5
nach der Geburt des Sohnes. Dieser scheint nach dem
Tode des Vaters (1755) zu Verwandten nach Darmstadt
gekommen zu sein. Vom Sommer 1768 an studierte er
zu Göttingen unter Pütter Rechtswissenschaft. Drei Jahre
später o;in^ er nach Wetzlar, wo er sich am 28. Mai 1771
in die Matrikel der Praktikanten eintrug. Er beschloß jedoch,
die miUtärische Laufbahn einzuschlagen, verließ Wetzlar am
6, JuH 1772 mit vonGoue und wurde bereits am 12. August
1772 Leutnant im herzoglich-braunschweigischen Dragoner-
regiment zu Wolfenbüttel, ging aber in den Dienst des
Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg über und trat mit
Patent vom 23. Januar 1775 als Seconde-Leutnant in das
hannoversche Leib-Garde-Regiment ein. So kommt es denn,
daß er in dem oben mitgeteilten Personenverzeichnis zu
dem 1775 erschienenen Drama Masuren Leutnant heißt,
obgleich er dies während seines Wetzlarer Aufenthalts noch
gar nicht war. Mit dem Charakter eines o;roßbritannischen
Rittmeisters der Garde du corps wurde der Freiherr 1785
pensioniert, worauf er »Geleitsnauptmann von Friedberg bis
Frankfurt a. M.« w^urde, später auch hessisch-darmstädtischer
Oberst ä la suite und Obervorsteher des hohen Samt-
Hospitals (d. h. des adligen Stiftes) zu Haina. Seine i. Ge-
mahlin war, seit dem 23. Dezember 1777, Charlotte Ehsabet
von Hein (1758 — 1792), die er in Wetzlar kennen gelernt
hatte, seine 2. Frau, seit dem 19. August 1794, Albertine
Christiane Freiin von Schaumberg zu Niedermodau (1766
bis 1823). Aus der i. Ehe hatte er zwei Söhne und eine
Tochter, aus der 2. Ehe eine Tochter. Er starb am 23. März
1813 auf Breidenstein.
Es ist bisher nicht beachtet, daß v. Gou^ in seinem
zuerst 1782 erschienenen Freimaurer-Romane »Ueber das
Ganze der Maurerey« ein anschauHches Bild des Leutnants
von Breidenbach entwirft, dessen Aufenthalt in Hannover
er übrigens vor den in Wetzlar verlebt. H. v. Fürstenstein
schreibt hier im i. Briefe an seinen Freund v. Stralenberg:
»Ich bin nach Hannover gereiset, mich zu zerstreuen; aber
ich erreiche wenig meinen Endzweck. Einen Offizier habe
ich kennen gelernt, dessen Herz ich den Eindrücken der
Freundschaft ganz offen finde. Auch ist er in Wissenschaften
kein Fremdling mehr. Er ist fast mein beständiger Urngang.
Dieser hat mich zu dem Hebenswürdigen Frauenzimmer
geführt, die unter dem Namen Werthers Lotte bekannt ist.
•u kanst Dir ihre Vorzüge schwerhch zu gros schildern.«
Aus dem 2. Briefe: »In meinem vorigen Briefe habe
ich eines Offiziers Erwähnung gethan. Es ist der Lieutenant
V. B. von der Leibgarde, eine der edeldenkenden Seelen,
aus einem der ältesten Geschlechter Deutschlands entsprossen.
8*
Il6 Abhandlungen
Er hat, nachdem er in verschiedenen Musensitzen den
Wissenschaften obgelegen, endlich die Waffen ergriffen,
weil er glaubt daß ein Edelmann beides vereinigen müsse.
Sein gefälliges leutseliges Wesen, das hier nicht ganz all-
gemein ist, gewann ihm sogleich vor den übrigen, mit
denen ich in der Londner Schenke speisete, mein Herz
»Der Mensch ist (sagte er), seitdem ich Soldat bin, mein
Hauptstudium geworden, und wird es bleiben. Er ist ein
Ton aus dem großen Buch der Natur; aber man kann
daraus erlernen « O wie umarmt ich meinen neuen
Freund! Er würdigte mich Bruder zu nennen, weil ich,
wie er sich ausdrückte, so sehr verdiente es zu seyn. Aber
nun höre den Unstern. Am folgenden Tage kam er auf
Commando. Er nahm mit Rührung Abschied von mir.«
Im 26. Briefe schreibt v. Fürstenstem aus Wetzlar: »Ein
Haupt-Umstand, der meinen hiesigen Aufenthalt angenehm
macht, ist der, daß ich den Lieutenant v. B., dessen Be-
kanntschaft ich in Hannover machte, hier gefunden habe.
Seine Güter liegen in hiesiger Gegend. Er ist mit einem
reizenden Frauenzimmer verlobt. Siehe da, den Grund
seiner Verweilung allhier. Zur hiesigen Loge gehört er;
aber den Ring trägt er noch nicht,' den ich nun bald zu
erhalten gedenke.«
Noch interessanter wird uns K. W. von Breidenbach
als Verfasser der »Berichtigung der Geschichte des jungen
Werthers«, die 1775 in Frankfurt und Leipzig erschien.
In diesem gut gemeinten, ohne Angabe seines Namens''
veröffentlichten Büchlein gibt er, ohne übrigens dem Dichter
daraus einen Vorw^urf machen zu wollen, in aller Kürze
an, worin der Roman Goethes von der wirklichen Geschichte
abw^eicht. In der Einleitung heißt es: »Es würde einen
höheren Grad des Unsinns verrathen, wenn man von einem
Werk dieser Art die vollkommenste historische Richtigkeit
verlangen wollte ; da aber gleichwohl ein Theil der Leser,
die insonderheit die Geschichte interessiert, von solcher
näher belehrt zu werden wünscht; so hat man, ihrer ge-
rechten Forderung ein Genüge zu leisten, nachfolgende
Bemerkungen nicht weiter zurückhalten wollen.«
Der Verfasser hat durch sein Schriftchen, wie wir
wissen, weder dem Dichter des Werther noch Kestner
und Lotte einen Gefallen erwiesen, uns aber einige schätzens-
* Der Ring war das Abzeichen des Tempelherrengrades.
^ Daß V. B. der Verf. ist, folgt z. H. aus v. Ulmensteins Geschichte
Wetzlars II, S. 702 (1806). Wenn es im »Masuren« S. 121 heißt —
sonderbarer Weise schon vor dem Tode des Helden, — daß Windsex
(= V. Breidenbach) einen Bogen oder eine »Kleinigkeit« habe drucken
lassen, so ist die »Berichtigung« gemeint.
Goethe und seine Rittertafel in Wetzlar 117
werte Nachrichten hinterlassen. Er hat das Büchlein nicht
etwa selbst wieder aufgekauft, wie H. G. v. Bretschneider
am 10. März 1775 an Fr. Nicolai schrieb; es erlebte viel-
mehr noch im selben Jahre eine 2. Auflage. Aber später
ist K. W. V. Breidenbach nicht wieder unter die Schriftsteller
gegangen. Daß er jedoch schon in Wetzlar die Dichtung
und das Theater liebte, geht daraus hervor, daß der Schau-
spieler Joh. Chr. Brandes im 2. Teil seiner Lebensgeschichte
(1799) unter den Männern, deren Bekanntschaft ihm 1771
in Wetzlar vorzüglich schätzbar gewesen sei, nicht nur
Gotter und v. Goue, sondern auch v. Breidenbach nennt.
Ueber Goethe, der sich am 25. Mai 1772 in die Prakti-
kantenmatrikel eintrug, brauche ich nicht viel zu sagen.
Dem ritterlichen Mummenschanz konnte er keinen Ge-
schmack abgewinnen, obgleich er, um kein Spielverderber
zu sein, die Perikopen aus den Haimonskindern auswählte
und sie bei Festen der Rittertafel mit Emphase vortrug.
Es fand sich hier für ihn kein Leiter und Meister, wie er
sie in Behrisch, Salzmann, Herder und Merck liebte; er
fühlte sich bald dem ganzen Kreise überlegen. Mehr be-
friedigte ihn das Studium Homers und Pindars, die Ab-
fassung von Recensionen für die Frankfurter Gelehrten An-
zeigen, literarisch-ästhetische Unterhaltungen mit Gotter,
Zeichnen und einsame Wanderungen durch die »unaus-
sprechlich« schöne Umgebung der »kleinen und übelgebauten
Stadt.« Wahrhaft beglückend war für ihn erst seine Liebe
zu Lotte BufT. Als seine Leidenschaft zu mächtig wurde,
riß er sich mit tapferem Entschlüsse los, um den Frieden
der Verlobten Kestner und Lotte nicht zu stören. Ohne
Abschied zog er am 11. September morgens um 7 Uhr
lahnabwärts. Die in Wetzlar gewonnenen Eindrücke haf-
teten lange.
Da Gouc es in seinem Masuren darauf abgesehen zu
haben scheint, namentlich auch den Ritter Götz denRedUchen
d. h, Goethe zu kennzeichnen, und zwar als echt deutschen,
biederen, natürlichen, etvv-as derben und vor Kraftausdrücken
nicht zurückschreckenden jungen Mann, so seien die be-
treffenden Stellen des den meisten Lesern sicher unbekannten
Dramas hier wiedergegeben.
Handlung des i. Tages S. 7: Götz: Bist ein recht-
schaffener Kerl, St. Amand (= Wanderer), deinem Mädchen
getreu und verdirbst keine Gesellschaft.
Fayel (= Gotter): Ich habe einen verwöhnten frän-
kischen Magen.
Götz: Und wir einen gesunden teutschen
Fayel : Fayel vergisset Beleidigung und liebt die Freunde.
Götz: Das ist die wahre Festtags-Gesinnung.
1 1 8 Abhandlungen
Fayel: Wenn man euch böse seyn könnte. —
Reinald (= v. Schleinitz) singt ein französisches Lied.
Götz: Bist ein teutscher Ritter, und singst fremde Lieder!
Fayel zu Götz: Wie weit seyd ihr mit dem Denkmal,
das ihr" eurem Ahnherrn stiften wölk? (Gemeint ist Götz
von Berhchingen.)
Götz: Man rückt so allgemach fort. Denk, es soll ein
Stück werden, das Meister und Gesellen auf's Maul schlägt.
S. 59. Götz: Da gehen die Leute mit Sternen und
Bändern einher, die gutentheils erkauft sind; und das Ge-
schmeiß nennt sich Ritter.
Handlung des 2. Tages, S. 88 sagt Götz über Masuren
(= Jerusalem) : Ein ganzer Junge ! Da ist doch einmal
wieaer ein Mensch, der nach eigenem System zu handeln
scheint.
Fayel: Aber welch ein System: Der Selbstmord steht
auf der Rubrick. Ich fürchte sehr, daß er mit dem grau-
senden Gedanken sich so lange beschäftiget, bis er wie
bey unserem Couci (= v. Goue) wirksam wird.
Götz : Ich fürcht's nicht. Wenn er's aber thäte, so
müßt man gleichwohl etwas darüber schreiben.
Fayel: Ich würd's in eine Epistel' hineinzubringen
suchen. Doch wünsch ich der Müh überhoben zu seyn.
Götz : Verdients doch wohl ein ganzes Buch. ' Werden's
beide nicht nöthig haben.
Fayel: Ich merke, der Selbstmord könnt auch in eurem
System Platz finden.
Götz : Und was wolltet ihr denn endlich dagegen auf-
stellen? Eure Gemeingespräche?
Fayel: Götz, ihr scherzet; ihr werdet euch nicht töten.
Götz: Nur in dem Fall, wenn ich kaltblütig genug
wäre, mir einen Stahl ins Herz zu drücken. Erschießen
werd ich mich nie. — Aber wir wollen leben. Ists doch
immer auf der Welt ganz gut. Wer sich nur Freuden zu
schaffen weiß. Stelzen §ehn, Schrittschuh laufen, das sind
Sachen, die stets ächte Ritter ergötzen werden, und Freuden,
die ihr Weichlinge verkennt.
Fayel: Ein harter Vorwurf. Wir werden uns recht be-
mühen müssen, euch diese Sachen abzulernen. Aber wieder
auf Masuren zu kommen; sollte nicht auch die Lieb' etwas
Theil an seinem System und seinen Entwürfen nehmen.
Götz: Scheints doch so, daß der Junge etwa roman-
tische Begriffe in'n Kopf gefaßt hat.
Fayel: Begriffe, die ihr verwerft.
' Anspielung auf Goethes Werther und Gotters Epistel von der
Starkgeisterei.
Goethe und seine Rittertafel in Wetzlar 1 1 9
Götz : Nicht so ganz gradezu. Eine kalte Freundschaft
und kalte Liebe will nicht viel sagen. Es ist wahr, sie
kann so ganz modemäßige, für die heutige Welt brauchbare
Leute darstellen. Aber die Natur gewährt doch noch ein
etwas stärker's Gefühl, daß ihr so ohngefähr verfeinerte
Leidenschaft nennen würdet.
Fayel: Ich wills euch zugeben. Aber was kommt nun
dabey heraus? — Da sucht aer Mensch mit seinem zärt-
lichen Herzen ein für seine Liebe oder Freundschaft ge-
bildetes Zweytes, und sucht es vergebens; oder glaubt es
gefunden zu haben, und findet sich wieder betrogen. Das
gibt dann gewaltige Herzensbeklemmungen. Besser ist's,
sein zärthches Herz für sich zu behalten als für nichts es
wegzugeben.
Götz: WoUen's so seyn lassen; aber auch dem Glück
wünschen, der's weggibt. "
Handlung des 3. Tages. S. 143:
Fayel: Trinken wir auf einen glückUchen Ausschlag
des Zweykampfs unsers St. Amand.
Götz: Schmeiß als'n wahrer Ritter den Kerl zu Boden.
S. 155. Bei dem röchelnden Masuren im Zimmer:
Rhetel (= v. Kielmannsegg), St. Amand, Reinald (== v.
Schleinitz), Götz, Bomirsky (= v. Chlebowski), Medicus,
Feldscherer.
Götz : Da liegt nun der beste Jung ! ein Opfer der Leiden-
schaft, und der Verfolgungen der Bosheit! und stürbe ver-
kannt, wenn man nicht für ihn sorgte; er, den die ganze
Dienerschaft manches teutschen Fürsten nicht ersetzt.
Bomirsky: Eine mächtige Warnuno; gegen die Liebe.
Aber steht es in der Menschen Gewalt, diese mächtige
Leidenschaft zu vertilgen?
Rhetel: Wir wollen die Sorge für das Begräbniß über-
nehmen, man möchte ihm sonst eine verv/orfene Stelle
zubereiten.
Götz : Auf dem Kirchhof des Dorfes, das er zu be-
suchen pflegte, stehn zwey Linden, die der Unglückliche
hebte. Wählen wir diesen Ort zu seinem Begräbniß.
Reinald: Bin's zufrieden. Und sanft ruhe seine Asche
unter den Linden.
6
Clamgo im alten Burgtheater
Adolf Sonxekthal: Clavigo. Josef Lewiksky: Carlos
Von
Helene Richter
The actor is a critic of the drama. He
shoius the poet's work uiider nezv con-
ditions, and hy a mcthod special io hiiii-
self. He takes the written word, and
aciion, gesture atid voice becoinc the
media of revelatioii.
Oscar Wilde
(The Critic as Artist U.)
m i8. Mai 1858 brachte Laube den Clavigo in einer
Neubesetzung mit jugendlichen von ihm entdeckten
Kräften. Sonnenthal, schon zwei Jahre am Burg-
theater, aber noch ziemlich unfertig, spielte den Titelhelden,
der zweiundzwanzigjährige Lewinsky, den sein Franz Moor
vor wenigen Ta^en aus der Schaar der gänzlich Unbe-
kannten in die Keihe der maßgebenden Talente gestellt
hatte, den Carlos. Während selbst die reife Meisterschaft
des Künstlers der geistigen Vertiefung und plastischen Durch-
führung, ja sogar der überlegenen Technik dieser Jugend-
Leistung kaum etwas Wesentliches hinzuzufügen vermochte,
wuchs bonnenthal in ehrlichem Ringen erst allmählich in
seine Rolle hinein und an seinen Partner heran. Die jüngere
Generation hat beide durch dieses Stück schreiten sehen
als ein ebenbürtiges Paar. Ein Paar, dessen künstlerische
Betätigung bei aller Gegensätzlichkeit der menschlichen und
Clavigo im alten Bürgtheater I2I
schauspielerischen PersönUchkeit doch einem und demselben
Boden entsprang und seine Lebenskraft vielfach aus den-
selben Wurzeln sog. Beiden Darstellern war es in erster
Linie um den allgemeinen Umriss der Gestalt zu tun, um
die allgemeine Temperatur der Stimmung. Beide erzielten
den beabsichtigten Eindruck mit so vollkommener Treff-
sicherheit, beide durchdrangen die dichterische Figur derart
mit ihrer künstlerischen Individualität, daß diese ihr gewisser-
maßen den Stempel der eigenen Geistigkeit aufdrückte. Der
Zuschauer sah die Gestalten bleibend durch das Medium
der schauspielerischen Interpretation.
Beiden Künstlern war das Streben nach Stil eigen, wie
disparat auch ihre Stilarten sein mochten. Man hielt mit
strenger Selbstkritik darauf, daß über Einzelzügen das
Typische nicht verloren ging. Man arbeitete die Individuali-
tät heraus, doch man hütete sich vor dem Ueberladen mit
charakterisierendem Detail. Man ging den wenigen Effekt-
stellen, die sich der schlichten Bürgerlichkeit des Dramas
etwa abzwingen ließen, eher aus dem Wege, als daß man
sie hervorkehrte.
Vor allem paßte man die Behandlung der Rede der
Sprache des Dichters an. Die Vorstellung war durchweg
auf den Konversationston gestimmt, der leichtflüssig, un-
beschwert von theatralischer Pose oder deklamatorischem
Pathos, doch jede ans Triviale oder Karrikierte streifende
Eigenart vermied und so bei aller Ungezwungenheit des
Geplauders, bei aller Lebenswärme der impulsiven Ergüsse
doch den erhöhten Ton des klassischen Schauspiels niemals
preisgab.
Dasselbe Prinzip galt für die äußere Persönlichkeit. Sie
hielt sich von unwahrer Gespreiztheit so fern wie von derber
Alltäglichkeit. Sonnenthal täuschte durch den Adel seiner
Erscheinung über den Mangel an Schönheit hinweg. Man
vergaß die schw^erfälligen Gesichtszüge über der hohen
schmiegsamen Gestalt mit den raschen, sicheren Bewe-
gungen. Sein Clavigo war ein Weltmann. Er besaß jenen
aller geckenhaften Eitelkeit entratenden Anstand, der aus
dem Wesen des Menschen quillt, kein oberflächlicher Firnis,
sondern der Ausfluß innerer Vornehmheit ist.
Bei Sonnenthal beruhte die Wirkung häufig in erster
Linie nicht auf der Phantasie oder dem Verstände, ja selbst
nicht auf der Empfindung, sondern auf dem guten Ge-
schmacke, der aus seinen Schöpfungen sprach. Sie waren
immer ästhetisch konzipirt. So enthielt sich auch sein
Clavigo selbst im höchsten Affekt jeder Uebertreibung ;
selbst in der Ueberschwänglichkeit kannte er noch Maß
und Sitte. Sein Hauptcharakteristikon aber war ein über
122 Abhandlungen
die Gestalt gebreiteter Hauch des Herzens, eine weiche,
liebevolle Milde, ein gewisses hochfliegendes Empfinden.
Man glaubte ihm die geniale Begabung, die einen Carlos
an ihn fesselt. Seine Fehler entsprangen keiner Dürftigkeit
seiner Natur ; ihr Reichtum war es, der ihm verhängnisvoll
wurde. Der wechselnde gebieterische Impuls eines mannig-
faltiger Regungen fähigen warmen, schmiegsamen Gemütes
entzog sich der Kontrolle des Verstandes. »Ich habe kein
Nachdenken!« Dieses Geständnis bildete einen Schlüssel
zu seinem Wesen.
Sonnenthal betonte das Unvermittelte, Jähe, in dem
plötzlichen Umschlagen der Stimmung (von zukunftsfroher
Entschlossenheit zu sentimentaler Rückerinnerung I i ; von
der Duellbereitschaft zur reuigen Sühne II; vom Liebes-
enthusiasmus zur schmerzHchen Ernüchterung III ; das
elastische Emporschnellen aus völhger Geknicktheit IV; die
Versöhnung des Todes nach qualvoller Verzweiflung V).
Die Intensität seiner Empfindungen ersetzte, was ihnen an
Ausdauer gebrach. Seine jeweilige Stimmung war immer
echt. Er war von ihr erfüllt und überzeugt. Er glaubte
an sie, an ihre Wahrheit, an ihre Unvergänglichkeit, und
fab sich offen und ehrlich, in edler Unbefangenheit, rück-
altslos, wie er sich im Augenblick selbst empfand. So war
schale, oberflächliche Windbeutelei bei diesem Clavigo aus-
feschlossen. Seine Wärme wirkte hinreißend. Für sie besaß
onnenthals wohlklingendes Organ mit der dunkeln Metall-
farbe die rechten Töne, schmelzend, leicht in's Sentimentale,
ja in's Rührsehge fallend, aber von unvergleichhchem Ge-
mütsausdruck. Wenn Sophie von Clavigo sagt: »Es ist
etwas Bezauberndes in seinem Anblick, in dem Ton seiner
Stimme«, so nahm sie in Sonnenthals guter Zeit den meisten
seiner Zuschauer das eigene Urteil von den Lippen.
Seine Liebenswürdigkeit stand über jedem Zweifel. Wo
man ihn mißbilligen mußte, verdiente er eher Mitleid als
Vorwürfe. Seine Fehler erschienen als die notwendige Kehr-
seite ebenso vieler guter Eigenschaften. Seine Unselbständig-
keit war die Folge seiner weichen Gemütsart. Zum Streber-
tum hatte nur Carlos seine leicht entzündhche Natur verleitet.
Dabei fiel noch zu seinen Gunsten in die Wagschale, daß
sein Ehrgeiz sich von kleinlicher Eitelkeit freihielt. Erfolg-
gewohnt, wie das Talent es ist, nahm er das gute Gefingen
für etwas mehr oder minder SelbstverständUcnes und blieb
der Arroganz so fern wie der servilen Bescheidenheit.
Seine Unbeständigkeit in der Liebe berührte weniger
als das Ergebnis verletzender Charakterlosigkeit, als das der
verliebten Veranlagung, die sich einerseits nicht zu tiefer
Leidenschaft verdichtet und andererseits doch auch von
Clavigo im alten Burgtheater 12-
Verstandesrücksichten nicht gänzlich aus dem Felde ge-
schlagen wird. Er seufzte über die Weiber, mit denen man
gar so viel Zeit vertändelt, wie ein Kind sein Spielzeug
verschwört. Der Flut und Ebbe seines stürmischen Herzens
stand er, wenn er ihren raschen Wechsel nachträglich über-
blickte, gewissermaßen als Zuschauer eines Katurphänomens
gegenüber, verwundert, fast betrübt, hilflos und stets ohne Arg.
Sonnenthal war kein hervorragender Mimiker. Für sein
wenig bewegliches, frühzeitig schlaffes und welkes Gesicht
bedeutete die Szene mit Beaumarchais (Akt II) eine Schwierig-
keit. Trotzdem verzichtete er auf den Kunstgriff, das Antlitz
im Taschentuch zu verbergen, und löste die Schwierigkeit
des stummen Spiels, indem er weniger durch Augen- und
Gesichtsmuskeln als durch die allgemeine Haltung, von der
»vornehmsten, anmutigsten Verbindlichkeit« ausgehend, »mit
feinster Nuancierung und Steigerung einen innern Kampf
von Verlegenheit, Bestürzung, Scham, Reue« ergreifend ver-
anschaulichte. '
Bei seiner Begegnung mit Marie redete er sich selbst
in Gluth. Er kam mit dem Willen, die alten Gefühle
wieder aufleben zu lassen, und sein rasch emporloderndes
Herz gehorchte dem AugenbHck. Es war kein absichtsloses
Untertauchen in einen Liebesrausch. Er schloß die Augen,
um die Wirklichkeit nicht zu sehen. Erst bei dem drei-
maligen: Marie! hob er den BHck. Schwärmerisches Ent-
zücken jubelte noch in dem ersten Ausruf des Namens.
Dann folgte ein sekundenlanges Stocken. Er gewahrte nun
erst die traurige Veränderung in Mariens Antlitz; das zweite
Marie! klang leiser, zitternd und gepreßt; das dritte wurde
hingehaucht begleitet von einem langen Jammerblick der
seitwärts gewandten Augen. Man fühlte seinen Schauder vor
dem begonnenen Zerstörungswerk des Todes; ein Anflug
physischen Widerstrebens vor der Häßlichkeit der Krank-
heit mengte sich in das Mitleid. Alles folgende bis zum
Abgang war »ein nervöses Gesprudel der Betäubung. Das
Gesicht von den Leidenschaften durchwühlt, die Stimme
von heißen Thränen erstickt, Herzenstöne mit verräterischen
Lauten kämpfend — wer Zeuge davon war, kann es nicht
vergessen.«' Sein unverdorbenes, menschUch fühlendes
^ Erich Schmidt (zitiert bei L. Eisenberg), Sonnenthal, eine Künstler-
laufbahn, S. 310.
* Erich Schmidt. Ebenda. S. 312. Vergl. auch Heinr. Bulthaupt,
Dramaturgie der Klassiker, S. 84: Wem gelänge das mir sonst immer
bedenklich erschienene momentane Entsetzen beim Anblick Mariens (im
dritten Akt) so, daß es nicht maniriert erscheint, daß es den Mitspielenden
nicht auffallen müßte? Bei Sonnenthal flackert es eine Sekunde angstvoll
empor; um so fester, rührender, wie von guten Gedanken ergriffen,
I 24 Abhakdlungen
Gemüt feierte noch in seiner Schwäche einen Sieg. Man
rechnete es ihm hoch an, daß er gegen den Abscheu an-
kämpfte, den er, ein Kind des Lichtes, bei seiner sensitiven
Natur vor dem rettungslosen Elend empfinden mußte.
Diese Sensitivität trat im Verlaufe des Dramas mehr
und mehr in den Vordergrund, jedoch ohne sich das leiseste
Uebergreifen ins Hysterische zu gestatten. Die Neurasthenie
des i8. Jahrhunderts hieß Weltschmerz, Bei ihr ließ Sonnen-
ihal — selbst eine gesunde, glückHch equilibrierte Natur —
es für dieses t3'pische Kind des i8. Jahrhunderts bewenden.
Sein Clavigo wurde im vierten Akt nervöser, empfindlicher,
wehleidiger, bequemer. Bei den Worten: Carlos! Carlos!
warf er sich fassungslos in einen Sessel, und Carlos gebot
unumschränkt über den Schluchzenden, völHg Gebrochenen,
der jedoch bei aller Willenlosigkeit nicht zum Jammerlumpen
herabsank. Wenn er im V. Akt, aufgelöst in Schmerz,
aus seinem Paroxismus emporschnellte und den Sargträgern
mit einem gebieterischen Halt! den Weg vertrat, hatte er
etwas Imponierendes, trotz alledem. Und wenn er sich im
Tode mit der verlassenen GeUebten vereinte, lag in seinem
Wesen ein undefinierbares Etwas, das den innersten Kern
einer schwungvollen Natur enthüllte, welche sich nun aus
der Verdunklung des Irdischen befreite. Er entUeß den
Zuschauer in tiefer, edler Rührung.
Die Verantwortung für alles, was geschehen, fiel nicht
auf ihn ; sie traf den andern. Der eigentliche Träger des
Stückes, die geistige Potenz des Dramas war Lewinsk3-'s
Carlos. Goethe sagt: »Ich wollte in Carlos den reinen
Weltverstand mit wahrer Freundschaft gegen Leidenschaft,
Neigung und äußere Bedrängnis wirken lassen.« Diese
Aufgabe griff" Lewinsky auf Sein Carlos war das Urbild
der Gescheidtheit — Verstand ohne Rücksicht, ohne Um-
schweif, ohne Klausel; Geist, aus dem Vollen geschöpft.
Er schien immer noch unendlich mehr zurückzubehalten,
als er verausgabte. Seine äußere Erscheinung, in der der
mächtige Kopf die kaum mittelgroße Gestalt gänzlich in
den Schatten stellte, lieh sich willig diesem Eindruck über-
ragender Intelligenz. Die sprechenden Augen sandten, tief
unter der hochgewölbten, fein modellierten Stirn liegend,
ihren Beobachterblick wie die leibhaftige Klugheit aus den
Höhlen der \''orsicht. Der schmallippige, fest geschlossene
schloß er die Geliebte dann an sich. Dieser letztere Zug besonders,
dies wortlose Aussprechen des momentanen Gedankens »Ich habe dich
unglücklich gemacht, ich muß dich jetzt, selbst auf die Gefahr, wich
zu verderben, glücklich machen«, gewann dem Clavigo etwas von der
S)'mp;uhie, die er so sehr gebrauchen kann.
Clavigo im alten Bürgtheatek 125
Mund, dessen Lächeln von eigentümlicher ironisch-humor-
voller Färbung war, drückte ein ungewöhnliches Maß von
zäher Energie aus, während die kräftige Nase mit den sinn-
lich geschwellten Flügeln und die blaße, aber keineswegs
blutlose Gesichtsfarbe seine Erscheinung den Stempel realer
Wirkhchkeit aufprägten und sie vor intellektualer bchemen-
haftigkeit bewahrten. ' Die leichte und sichere, doch stets
mit äußerstem Maß verwandte Beweglichkeit der rhytmisch
wohl gegUederten Gestalt wurde zum Ausdruck der geistigen
Behendigkeit, die gleichfalls niemals der Kontrolle entging.
Ebenso viel trugen zur Ausgestaltung des Eindruckes un-
bedingtester nüchterner Selbstherrlichkeit, Stimme und
Sprache bei: dieses Organ ohne musikalischen Schmelz,
aber kräftig und ausdauernd, das eine von feinst abwägen-
den künstlerischen Intentionen beherrschte Technik zum
haarscharf geschlift'enen Werkzeug ausgebildet hatte, und
das in nie versagender Energie der subtilsten Dialektik
gerecht wurde. Lewinskys Rede als Carlos war im all-
gemeinen rauh und trocken, ohne alle Floskeln, nur auf
den Sinn gerichtet. Die Worte, die die Träger des Ge-
dankens sind, wurden mit starkem Akzent hervorgestoßen,
alles übrige weggeworfen. (»Und deine hohen Freunde
sollten nicht aufgebracht sein, daß du, ohne sie zu fragen,
ohne ihren Rath, dich so grade hingegeben hast, wie ein
unbesonnener Knabe auf dem Markte sein Geld gegen
wurmstichige Nüsse wegwirft?«)
Wie Sonnenthals Clavigo, wurzelte auch Lewinskys
Carlos in der Sphäre elegantester Weltgewandtheit. In
der Pflege der äußeren Erscheinung, dem sorgfältig ge-
lockten Haarbeutel, dem Sammtanzug, der feinen Wäsche
stand er dem Freunde kaum nach. Und wie ihm äußerlich
nichts Abstoßendes anhaftete, so war an der Ausgestaltung
' Veröl, die meisterhafte Schilderung Rudolf Valdeks in der Ost-
deutschen Post vom 20. Mai 1858, die zugleich den überwältigenden
Eindruck wiedergiebt, den der junge Künstler bei seinem ersten Erscheinen
machte. »Herr Lewinsk}- führt uns einen Mann vor, dessen Züge die
tiefen Spuren erloschener, überwundener Leidenschaften tragen, es ist
ein vor der Zeit altes, ein kaltes, totes Gesicht, in dem nichts mehr
lebt als die bittere Menschenverachtung, welche die Winkel des fest-
geschlossenen Mundes herabzieht, der durchdringende Verstand, der aus
den tiefliegenden grauen Augen hervorsticht, und die unbeugsame Ent-
schlossenheit, diesem Verstände gemäß zu handeln, welche auf der
harten eisigen Stirn sitzt, und die Haltung so straff und sicher, den
Tritt so ruhig und entschieden macht. Aber in seiner Stimme, wie
leicht auch ihr trockener Ton hart und schneidend wird, liegt docli,
so oft der Mann nicht allgemeine Bemerkungen ausspricht, sondern sich
rein persönlich an Clavigo wendet, etwas, das zwar nicht eben weich
klingt, aber eine gewisse Neigung zu Clavigo verrät.«
126 Abhandlungen
der inneren Persönlichkeit alles vermieden, was an das
Fratzenhafte streifen konnte. Die Stelle des vierten Aktes,
in der Carlos' Skrupellosigkeit ins Schurkische hinüber-
spielt, wurde nichts weniger als zur Grundlage des Charakters
genommen. Sie war nur der eine grelle Ton der Farben-
skala von Stimmungen in der Seele des rücksichtslos
Wollenden. Carlos ist aus der Schule des Lebens aus-
gepicht, aller Kniffe kundig, hervorgegangen. In der Sieges-
sicherheit des Erfolges verrät er nun die innersten, von der
Verschlagenheit und dem Zynismus angefressenen Tiefen
seines vielseitigen Wesens. Den Hebel, der das Triebwerk
seines Charakters in Bewegung setzt, fand Lewinsky jedoch
keineswegs in dieser schwärzesten Aeusserung, sondern viel-
mehr in dem Satze: »Es ist nichts erbärmlicher auf der Welt
als ein unentschlossener Mensch«; und in jenem andern: »So
gewiß ich den Turm erreiche, wenn ich darauf losgehe« ....
Der Punkt des Charakters, an den Lewinsky den Hebel
dieser unbeugsamen Energie ansetzte, war der Ehrgeiz. Sein
ganzes Wesen war gleichsam auf den Ehrgeiz als seine
typische Eigenschaft eingestellt. Ehrgeiz hieß das Schlag-
wort, das seine Persönlichkeit kennzeichnete. Sie war der
Dämon, der seinen Verstand und seine Phantasie beherrschte.
Dieser Ehrgeiz hatte nicht nur nichts Kleinliches, Gemeines,
sondern einen Zug ins Große und Tragische. Wenn Carlos
mit dem Brusttone unerschütterlicher Ueberzeugung ver-
kündete, außerordentliche Menschen seien auch darin außer-
ordentliche Menschen, daß ihre Pflichten von den Pflichten
des gemeinen Menschen abgehen, so ojestand man ihm selbst
diese Ausnahmstellung zu. Man glauDte ihm die erhabenen
Grundsätze (»Was ist Größe«, u. s. w.), die mit edler Würde
und ernstem Bewußtsein von seinen Lippen fielen.
Lewinsky hat bei all seinen Bösewichtern gern den
Finger auf die Stelle gelegt, an der sie mit der Menschheit
zusammenhängen. Im Carlos warf er sich mit Nachdruck
auf die VerwirkHchung der Goethe'schen Absicht, reinen
Weltverstand und wahre Freundschaft in ihm zu verkörpern.
Aufrichtige und ehrliche Freundschaft für Clavigo war die
Triebfeder seines Handelns. Er fühlte sich als der Vormund
des Jüngeren, Unselbständigen, dessen Genialität ihn ent-
zückte, dessen widersinniges Handeln ihm verdrießlich, ja
unerträglich war. Freilich hatte diese Freundschaft nichts
Sentimentales. Sie war nicht frei von Egoismus. Denn
im letzten Grunde liebte Carlos den Clavigo, wie der
Schöpfer sein Geschöpf liebt, und fröhnte der eigenen Leiden-
schaft, wenn er für ihn ehrgeizig war. Eine Freundschaft,
die Nachsicht üben, die Opfer bringen kann, war nicht seine
Sache, Clavigo sollte zu seinem Glücke gezwungen werden.
Clavigo im alten Burgtheater 127
Für Gefühlsmomente fehlte Carlos das Organ. Aber handelte
er auch nicht gutmütig, so doch unbedingt in guter Absicht
und seine Herrennatur war von so imponierender Ueber-
legenheit, daß man ihr das Recht zugestand, sich ohne
Kompromiß durchzusetzen.
In der Art, wie er dies tat, lag eine fortlaufende Steigerung
und die eigentliche Entwicklung des Charakters. Im ersten
Akt kalt verschlossen, berechnend, schlug er im zweiten
einen inquisitorischen Ton an, der ein um das andermal
durch einen leichten Anflug von Humor eine Milderung
erfuhr, (»Man spürt dir doch immer an, daß du ein Ge-
lehrter bist«, oder das ungemein wirksame, mit verschränkten
Armen, kopfschüttelnd nach einem langen, Clavigo nach-
gesandten Blick gesprochene: »Da macht wieder einmal
jemand einen dummen Streich.«)
Im vierten Akt endlich wuchs er zu fesselndem Interesse
und zwingender Kraft empor. Er beherrschte die Situation
und das Stück, Er war in seiner unerschütterlichen Sicher-
heit unüberwindlich. Unüberwindlich, weil unerbittlich.
Er genoß seine Ueberlegenheit, aber er hütete sich, den
inneren Triumph zu verrathen. Dieser tiefe Menschen-
kenner wußte, daß es die Empfindlichkeit des verwöhnten
Clavigo zu schonen galt, wenn er ihn nicht störrisch machen
wollte. Gängeln ließ sich der leicht Verletzte von ihm,
einen herrischen Ton hätte er sich nicht gefallen lassen.
So sprach Lewinsky die scheinbar zustimmenden Reden
nicht höhnisch, intriguant, satanisch wie Seydelmann, bei
dem man nicht begriff, daß Clavigo nicht stutzig wurde,'
sondern mit leiser, glatter diplomatischer Gewandtheit.
Nur der Zuschauer sah den durchdringenden Blick des
scharfen Beobachters und wußte, daß jeder Satz ein wohl-
überlegter, zwecksicherer Schachzug war. Alles Heftige, ja
alles theatralisch Wirksame wurde vermieden; die glänzende
Beredtsamkeit, die Carlos hier entwickelte, hielt sich mit
höchster und bescheidenster Kunst ganz im Rahmen des
lebhaften Gespräches. Sitzend erzählte er Clavigo das all-
gemeine Gerede (»Wie ist das zugegangen?« .... und:
»Wärst du nie gestiegen« . . . .) mit einem kaum merk-
lichen und eben darum desto wirksameren Anfluge von
Charakteristik.'' Mariens Krankheit spielte er vorsichtig
' Heinr. Bulthaupt. Draviaturgische Skinen. S. 10.
* Der Kritiker der Presse (T. M,) äußert sich darüber am 20. Mai 1858:
»Wie leicht wäre es Lewinsky gewesen, die Stimmen der großen Welt,
die er nachahmt, auf den l:ffekt mit virtuoser Detailmalerei auszuführen.
Lewinsky sprach sie mit derselben trockenen Kälte, mit der gleichen
Zurückhaltung und Einfachheit wie das Übrige, nicht als Schauspieler
dem Publikum gegenüber, sondern als Carlos zum Clavigo, . . . Wo
1 28 Abhandlungen
aus; es war ein leicht hingeworfener Köder. Erst als
Clavigo anbiß, ging er mit vollen Segeln auf sein Ziel los,
um schließlich in leidenschaftlicher Steigerung einen letzten
Sturm auf den ihm bereits verfallenen Gegner zu machen.
Im letzten Akt gab Lewinsky innerhalb der knappen
Aeußerung, die ihm der Dichter einräumt, sozusagen noch
einen summarischen Abriß der maßgebenden Momente seines
Carlos. Aus dem klagenden Rufe: »Mein Freund!
lauft nach Wundärzten !« klang die Freundschaft. Erst dann
kam der Unmut über die Durchkreuzung seiner Pläne zum
Ausdruck.
Clavigo und Carlos — sie weckten die denkbar ex-
tremsten Gegensätze, diese beiden Freunde, wie Sonnenthal
und Lewinsky sie verkörperten: hier das Räsonnement,
dort das Sentiment; hier ein in strengster Selbstzucht ge-
zügeltes Temperament; dort das ungebundene Ausschweifen
der Stimmung; hier die mit eherner Notwendigkeit vor-
gehende logische Konsequenz, dort das zufällige Walten der
Laune. Und dennoch, bei aller Disparatheit ihres Wesens,
glaubte man ihnen ihre Freundschaft. Durch sie trat die
Einseitigkeit ihrer Naturen hinter einem Zuge abrundender,
typischer Größe zurück, und die fest im Realen wurzelnden
Gestalten umschwebte jener Hauch von idealer Allgemein-
heit, in dem beide zu höherer Einheit ineinanderflössen.
Im Anblick dieses Gesellenpaares tauchte vor dem Blicke
in absehbarer Ferne in stärkeren Lichtern und tieferen
Schatten das andere empor: Faust und Mephistopheles.
Und der Grund dieser Wirkung?
Auf den nun lange abgebrochenen Brettern des alten
Burgtheaters gab es ein Zusammenspiel, das nicht sein
Hauptaugenmerk auf das Aneinanderpassen von Äusserlich-
keiten richtete; gab es eine Regie, die nicht ihre Haupt-
aufgabe darin erbUckte, Kostüme und Dekorationen stil-
gemäß zu gestalten. Damals konnte man von einem
Ineinanderspielen reden, in das die Größten ihren größten
Stolz setzten, für das sie willig persönliche Opfer brachten.
Einer hob und befruchtete und erklärte den andern und
tat es mit Ueberzeugung, denn die Einzelleistung, wie vor-
züglich an sich selbst, erhielt den vollen Wert, den letzten
Glanz erst durch ihre Stellung im Ganzen, wie sich der
Edelstein in die Krone zu fügen hat. Es bestand die Auf-
er von dem Glück der ruhigen Beschränkung spricht, spielte er niclu
den Teufel. Er veränderte kaum merklich den Ton seiner Rede,
begnügt sich, ein bischen schärfer die einzelnen Worte zu betonen und
seine Hände langsam an den Schenkeln auf und ab zu bewegen.
Und docli war diese einfache Tongebung, diese natürliche Geberde von
einer Wirkung, daß das Haus in einen minutenlangen Beifall ausbrach.«
Clavigo im alten Burgtheater 129
Fassung des Bühnenspiels als Gesamtkunstwerk. Sie legte
in der gegenseitigen Einwirkung und Durchdringung, die
sie forderte, den höchsten Maßstab an die persönliche
Leistung und hob sie dadurch auf einen sonst nicht zu
erreichenden Gipfelpunkt wahrer Künstlerschaft.
Damals verstand man unter Stil nicht das Zusammen-
stimmen äußerUcher Momente, sondern die innerliche Ueber-
einstimmung, das Hand in Hand gehen mit dem Dichter.
Der bis zur überzeugenden Täuschung gesteigerte schöne
Schein, der hierdurch erzielt wurde, war auch eine Natur-
treue, wenngleich ein andre als die von der Moderne er-
strebte, ja, sie war es vielleicht in höherem Grade. Denn
Naturalistik im wahren Sinne bedeutet nicht das will-
kürliche Hineintragen drastischer Wirklichkeitsmomente in
gleichviel welches Werk und welche Zeit. Die wahre
Naturalistik jeder Individualität muß sich nach ihrer
eigenen, so und nicht anders, nur einmal vorhandenen
Natur ausleben. Sie ist eine andre für jedes Wesen, für
jede Epoche, und der echte Naturalist ist darum der
phantasievollste aller Künstler. Für den Clavigo bestand
die Naturalistik in der Darstellung der Sphäre jenes »sterben-
den Rokoko«, der widerspruchsvollen Zeit des Aufzuckens
revolutionärer Triebe und einer Hyperkultur, in der selbst
die Fäulnis dem Uebermaß an Verfeinerung entsprang.
Was hier im glücklichen Zusammenwirken von zielbewußtem
Verständnis und künstlerischer Witterung an Durch-
schwängerung der gesamten Atmosphäre des Schauspiels
mit Zeitgeist und Naturtreue geleistet wurde, war Wahrheit
im Goethe'schen Sinne: stil-echt, und somit in der höchsten
Bedeutung des Wortes klassisch.
Goethe-Jahrbuch XXXII
• 7
Goethe als Naturforscher
(Nach seinen Reiseberichten)
Von
Hugo Hoppe
IL'
uch Goethes zweiter Aufenthalt in Rom ist der Kunst
gewidmet. Das Studium der Antike, seine lite-
rarischen Arbeiten, die Ausbildung seines »eignen
kleinen Zeichentalentchens«* nehmen ihn völlig in Anspruch,
und nur selten findet er Zeit, sich naturwissenschaftlich zu
betätigen. Angenehme Abwechslung bringen Ausflüge in
das Albaner Gebirge, wo er im Kastell Gandolfo drei Wochen
lang die schönen Herbsttage des Jahres 1787 genießt.
Wundervolle Zeichenmotive bietet ihm dieses landschaftlich
ausgezeichnete Eruptionsgebiet. ^^Die ganze herrliche Reihe
von Hügeln, worauf Fraskati, Marino, Castello, Albano,
Larici, Gensano, Nemi liegen, ist vulkanisch; aber ihre
alte Bewegung ist so in Ruhe übergegangen, daß ihre
Bewohner schon Jahrtausende sich eines friedlichen Sitzes
erfreuen, und nur die neuere Naturlehre hat uns aufmerksam
gemacht auf die Gewalt, die ehemals in diesen Gegenden
tobte und jene Höhen hervorbrachte, die wir nun bebauen
und genießen.« ' Nur schwer vermag er sich loszureißen,
und schon im Dezember ist er wieder in den Bergen, um
' Teil I im 30. Band 1909.
^ Brief an den Herzog Karl Aiignst, 11. Aug. 1787.
^ Brief an den Herzog Karl August, 23. Okl. 1787.
Goethe als Naturforscher 131
das Versäumte nachzuholen und den Monte Cavo zu
besteigen.' — Auch in Rom verläßt ihn die Sorge um den
heimatlichen Bergbau nicht. Mit großer Trauer vernimmt
er, daß in Ilmenau die Wasser unter der Erde kaum zu
bewältigen sind. Trost und Hoftnung spricht er seinem
»besten Gefährten und Geleitsmann in den Tiefen« Christian
Gottlob Voigt zu, und aufrichtig freut es ihn, als er von
ihm die Nachricht erhält, die Gefahr sei vorüber. Mit
Bewunderung muß es erfüllen, wenn Goethe trotz seiner
eigenen rastlosen Tätigkeit nicht müde wird, die Unter-
suchungen anderer zu beurteilen und zu fördern. Warmen
Anteil nimmt er an Seidels Kristallisationsbeobachtungen
in Salzlösungen. Nach echter Forscherart ermahnt er ihn,
mit seinen Folgerungen vorsichtig zu sein und seine Meiimng
geringer zu stellen als sein Auge. Auch Karl Wilhelm Voigt
unterstützt er bei seinen Arbeiten. Für Goethes Auffassung
in dem Streit der Meinungen ist es bezeichnend, wenn er
aus Rom schreibt: »Des Hrn. Bruders Briefe habe ich
erhalten Wegen der Hornschiefer kann ich ihm
schlechten Trost geben. Ich habe keine Lava, die ihm
ähnlich wäre, gefunden und habe ihn schon in Deutschland
nicht für vulkanisch gehalten. Er soll gegen seine Wider-
sacher nur defensive gehen. Komme ich einmal zurück und
kann wieder an diese Materie denken, so gibt es vielleicht
ein Mittel, beide Parteien mit Ehren zu vereinigen.«^
Anderthalb Jahre fern von der Heimat, rüstet sich
Goethe zur Heimkehr und verläßt am 22. April 1788
schweren Herzens die ewige Stadt. »In Rom wurde kein
Stein mehr angesehen, wenn er nicht gestaltet war. Die
Form hatte allen Anteil an der Materie verdrängt.« Erst
in Mailand »lächelt« ihn die Mineralogie wieder an: »Ich
war beim Pater Pini und sah seine Berge kristallisierten
Feldspats und ward wieder einmal nach einem Stück Stein
lüstern .... Nun habe ich eine schöne Reise vor mir.
Da wird auch manch Stück Granit betreten und wieder
einmal geklopft werden. Ich kaufe hier einen Hammer
und werde an den Felsen pochen, um des Todes Bitterkeit
zu vertreiben.« '
Goethes Wunsch, das goer Jahr soviel als möglich unter
freiem Himmel zuzubringen,"* geht in Erfüllung. Kaum
zum zweiten Male aus Italien zurückgekehrt, folgt er
* Verzeichnis der aufgesammelten Gesteine: Weim. Ausg. II, 13.
Paralipomenon 360.
* Brief an C. G. Voigt, 9. Febr. 1788.
5 Brief an C. v. Knebel, 24. Mai 1788.
* Brief an den Herzog Karl, August, 28. Febr. 1790.
9*
132 Abhandhjngen
einer Einladung seines Herzogs nach Schlesien, diesem
»zehnfach interessanten Lande.«' Schon auf der Hinfahrt
nimmt er jede Gelegenheit wahr, um auch auf dieser Reise
seine mineralogischen Kenntnisse zu erweitern. »Agate«
aus den ))Porph5Titen« von Rochlitz und Leisnig, Festungs-
und Korallenachat von Freiberg, Trümmerachate von Schlott-
witz und Kunnersdorf* werden erwähnt. Von Dresden
nach Schmiedefeld macht er den nicht unbeträchtlichen
Umweg über Stolpen und besichtigt den dort anstehenden
Basalt. In Zirlau bei Freiburg, dem Hauptquartier des
Herzogs, angelangt, benutzt er den mehrtägigen Aufenthalt
zu weiteren Ausflügen in die Umgebung. Er besucht die
Granit-Steinbrüche von Teichenau und Striegau' und wendet
sich über Schweidnitz und Gräditz, dessen Granitbruch
ebenfalls in seinem Notizbuch erwähnt wird, nach Reichen-
bach, um von hier über Jordansmühl, die mineralogische
Bedeutung des nahen Steinbruches nicht ahnend,* Breslau
zu erreichen.
Die Reise in die Grafschaft Glatz, von der Goethe
Herders schon aus Gräbschen bei Breslau schreibt, verzögert
sich durch die Festivitätenwoche in der Hauptstadt um
geraume Zeit. Erst am 26. August bricht er zu diesem
»Gebirgsriti« auf, dessen einzelne Stationen uns durch das
Notizbuch seines Dieners genau bekannt sind. Ob Goethe
auf der Hinfahrt die bei Nimptsch gelegenen Basaltbrüche
von Silbitz besucht hat, läßt sich mit Sicherheit nicht fest-
stellen. In Reichenstein hält er sich am Vormittag des
27. August auf, um die dortigen Arsenikwerke zu besichtigen.
Mit sicherem Blick erkennt er das Vorkommen der Erze:
»Das Gebirg der goldne Esel«, diktiert er in sein Notizbuch,
»soll (Tonschiefer) eine Art Gneis sein; ich hab es selbst
nicht untersuchen können, vermute aber, daß es eher
Glimmerschiefer und auf alle Weise kalkartig ist. In denselben
steigt ein mächtiger Gang von Kalkspat-Hornstein, ja die
feineren Teile werden fast nefritartig, es kommen Asbest-
trümmer darinnen vor, und der Arsenikkies ist besonders
am Hangenden und Liegenden des Ganges in dem Hornstein
eingesprengt, mehr oder weniger derb zu finden.«' Wenn
man annimmt, daß Goethe mit dem Kalkspat-Hornstein
Serpentin meint, so kann auch heute noch seine Beschreibung
' Brief an J. G. und Karoline Herder, 10. Aug. 1790.
^ Weim Ausg. II, 15. Paralipomenon 344.
' Weim Ausg. II, 13. Paralipomenon 344. Vergl. auch A. Hoffmann,
Deutsche Dichter im schles. Gebirge. Warmbrunn 1897, pag. 12.
■♦ Der erste Fundort in Europa, wo von Traube mit Sicherheit
anstehender Nephrit nachgewiesen wurde.
5 Weim. Ausg. II, 13. Paralipomenon 544.
Goethe als Naturforscher i 3 3
als durchaus einwandfrei gelten. Einige Mineralstufen werden
erstanden, und dann gehts weiter über Landeck und Glatz
nach Wünschelburg, wo am längsten auf dieser Reise
verweilt wird. Zweieinhalb Tage braucht Goethe, um die
herrliche Umgebung dieses Gebir^sstädtchens zu durch-
streifen. Sein erstes ist die Besteigung der Heuscheuer.
Es kann nur beklagt werden, daß er nicht die Eindrücke
zu Papier brachte, die auf ihn die sonderbaren, die Phantasie
anregenden Verwitterungsformen des Quadersandsteines
gemacht haben. Auch von dem Besuch in Adersbach und
Weckelsdorf, der von Wünschelburg aus unternommen
wird, bringt das Notizbuch nur die Namen, ohne auf die
berühmten wildromantischen Felsenstädte näher einzugehen.
Am I. September langt Goethe in Breslau an, aber
schon zwei Tage daraufist er wieder unterwegs, diesmal als
Gast des Herzogs nach Oberschlesien und den österreichi-
schen Salzwerken. Tarnowitz war damals das Reiseziel vieler
hervorragender Persönlichkeiten. Hier war im Jahre 1788
auf Friedrichsgrube zur Bewältigung der Wasser eine aus
England bezogene »Feuermaschine« fertig aufgestellt worden,
die als die erste Dampfmaschine, die in Schlesien in Betrieb
kam, und als die zweite auf dem Kontinent überhaupt
bezeichnet werden muß.' Als Goethe und der Herzog,
geführt von Graf Reden, dem unvergeßhchen Begründer
des oberschlesischen Bergbaues, die Grube besichtigte, war
bereits eine zweite, in Malapane bei Oppeln erbaute Maschine
im Betrieb. »In Tarnowitz«, schreibt der Dichter an
C.G.Voigt, »habe ich mich über Ilmenau getröstet; sie
haben, zwar nicht aus so großer Tiefe, eine weit größere
Wassermasse zu heben und hoffen doch. Zwei Feuer-
maschinen arbeiten, und es wird noch eine angelegt, dabei
noch ein Pferdegöpel, der aus vier Schächten Wasser hebt.
Mehreres erzähl ich bei meiner Rückkunft. Interessant
genug ist der schlesische Bergbau.«^ Auch die Aufbereitung
des erzhaltigen Grubenkleins, die in Feldwäschen nahe den
Förderschächten vorgenommen wurde, verfolgt Goethe mit
lebhaftem Interesse. Was er hier gesehen, läßt ihn an
Ilmenau denken. Auch die Kupferschiefer müßten sich auf
die gleiche Weise bearbeiten lassen, und er erläßt später
von Weimar aus eine Verfügung an das Bergbauamt in
Ilmenau, wonach der auf Friedrichsgrube erprobte Prozeß
auch dort angewendet werden soll: »Verschiedene auf meiner
^ Koch, Denkschrift zur Feier d. hundertjährigen Bestehens des
Königl. Blei- u. Silbererzbergwerks Friedrichsgrube b. Tarnowitz O. S.
Berlin 1884, pag, 35.
^ Brief an C. G. Voigt, 12. Sept. 1790.
134 Abhandlungen
letzten Reise durch Schlesien angestellte mineralogische
und chemische Beobachtungen haben mich auf den Gedanken
gebracht: ob man nicht die Kupferschiefer eben so gut, ja
wohl noch bequemer als andere Erze durch Pochen und
Schlemmen behandeln und das darin befindliche Metall als
Schlich ins Enge bringen, die ganze Rohsteinarbeit ersparen
und die gewonnenen Schhche gleich zur Amalgamation
bringen könnte. Ich teile diesen Gedanken zur weiteren
Prüfung mit und wünschte, daß wenigstens sogleich ein
Versuch im Kleinen gemacht würde.« ' In der Tat wurden
in Ilmenau Auf bereitungsversuche dieser Art vorgenommen.
Ueber fünf Jahre hatte man zur Bewältigung der Wasser
gebraucht, die 1787 bei der Abteufung des Neuen Johannes-
schachtes angehauen wurden. Erst 1792 gelang es nach
Durchbrechung des Zechsteins die erste Tonne Schiefer
herauszutreiben. Die Freude über den Erfolg sollte nicht
lange dauern, denn die Schmelzversuche raubten jede
Hoffnung. Der angebrochene Schiefer erwies sich als taub,
und das Schieferschmelzen mußre, um nicht Kohle und
Arbeitslöhne zu verschwenden, bald wieder eingestellt
werden. Auch beim Schliechschmelzen gings nicht besser.
Man kannte keine geeignete Methode, es fehlte auch an
einem mit dieser Art der Metallgewinnung vertrauten
Beamten.* — Ueber Krakau, wo die unter Prof. Scheidt
stehende mineralogische Sammlung besucht wird, erreichen
die Reisenden Wieliczka, um die dortige, durch ihre riesigen
Dimensionen berühmte Salzlagerstcätte zu besichtigen. Die
hier üblichen Bezeichnungen der Schichten werden notiert:
Szibiker Salz, Grünsalz, Gipsspat. ^
Wieder hält es den Diciiter nicht lange in Breslau.
Eine mehrtägige Tour ins Riesengebirge, wo er die Schnee-
koppe ersteigt, wird unternommen. Zurückgekehrt, rüstet
er sich zur Heimfahrt, schon mit der Absicht, wohl noch
eine Woche im Gebirge Schlesiens zuzubringen.* Bereits
in Oberschlesien hatte sich Goethe für alle wichtigen
Industriezweige interessiert. Es scheint, als ob er dort auch
eine Eisenhütte besucht hat, wenigstens deutet eine wohl
unter Redens Einfluß entstandene Notiz darauf hin : In
Schlesien das Kaltfrischen, was auch die Schweden haben,
ist nun das Harzfrischen ^ als Verbesserung eingeführt. Auch
* An das Rergbauamt zu Ilmenau, 15. Okt. 1790.?
* C. W. Voigt, Geschichte des Ilmenauischen Bergbaues. Sonders-
hausen 1821, pag. 65.
3 Weim. Ausg. II, 13. Paralipomenon 344.
•* Brief an v. Racknitz, 18. Sept. 1790.
5 Die von Reden eingeführte Harzer Warmfrischmethode. Zeit-
schrift f. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen Bd. I. Berlin 1854, pag. 210.
Goethe als Naturforscher 135
der Kalkgewinnung wird durch die Beschreibung eines
Kalkofens und die Angabe des Verhältnisses von Holz zu
Kohle bei der Feuerung gedacht. Auf der Heimfahrt durch
Niederschlesien versäumt er es nicht, den im Gegensatz
zu Oberschlesien dort bereits bedeutenden Steinkohlen-
bergbau kennen zu lernen. Er besucht in Waidenburg einen
»Scnwefelofen«, unter dem nur ein Koksofen verstanden
werden kann, und merkt sich im Notizbuch, daß reine
Glanzkohlen im Ofen zu Koks abgeschwefelt, die besten
sind. Die im niederschlesischen Revier häufigen Back-
kohlen, die sich in der Tat zur Verkokung und für den
Hochofenprozeß am besten eignen, werden erwähnt, und
»Kalkkohlen« bezeichnet er als die »geringsten, die nicht
backen«. Längerer Aufenthalt wird in Warmbrunn ge-
nommen, wo die Steinschleiferei in so hoher Blüte stand,
daß Goethe später den Herzog zu veranlassen sucht, den
Steinschneider Facius zur Ausbildung dorthin zu schicken.
Auch hier wie überall auf seinen Reisen sammelt der Dichter
eifrig für sich selbst, aber auch für andere, wie ein Brief
an seinen Freund v. Racknitz beweist, dem er »schöne
Stufen gewachsnen Schwefels« * mitzubringen verspricht.
Ueber Hirschberg und Görlitz verläßt Goethe das schlesische
Land, wo er »manches Gute genossen, manches Merk-
würdige gesehen, manche interessante Bekanntschaft ge-
macht« hat.
Die Berichte aus Frankreich, wo Goethe den unrühm-
lichen Feldzug von 1792 mitmacht, bieten nur wenig geo-
logisch Interessantes, denn sein ganzes Dichten und Trachten
ist auf ein anderes Gebiet der Naturwissenschaft, die Optik,
gerichtet. Erwähnt soll aber ein mineralogischer Fund
werden, der einer gewissen Heiterkeit nicht entbehrt. Nach
der berühmten Kanonade von Valmy, die »eine neue Epoche
der Weltgeschichte« einleitet, macht Goethe die »sonder-
bare Entdeckung, daß die Kanätschenkugeln auf dem Felde
wachsen«. Es wurde ihm eine etwa vierpfündige Kanonen-
kugel gebracht, die, von den Artilleristen als solche nicht
anerkannt, schließlich als ein Naturprodukt erklärt werden
mußte. Durch einen Zufall erfuhr der Fund seine Er-
klärung. Man zerschlug die Kugel, und da erblickte Goethe
im Innern die radialstrahlige Struktur des Gebildes, das er
richtig als eine Schwefelkieskonkretion deutete. Eine
ganze Anzahl kleinerer Stücke wird gesammelt, um die
»mineralogischen Freunde« damit versehen zu können.*
^ Brief an v. Racknitz, 18. Sept. 1790.
* Brief an die Herzogin Amalia, 25. Sept. 1792. Carapagne in
Frankreich, 26. Sept.
1^6 Abhandhwgen
Auch die Reise nach Mainz 1793 fördert den Dichter
nur wenig. »Ich würde nicht verfehlen,« schreibt er aus dem
Lager bei Marienborn vor Mainz, »Ew. Durchl. Lieblings-
wissenschaft hier zuerst zu bedenken und besonders einige
naturhistorische Merkwürdigkeiten aufzuzeichnen, wenn
nicht der Boden hier so gut wäre, daß er dem Mineralogen
alle Gelegenheit zu Beobachtungen abschneidet, und wenn
der Botaniker nicht gleichfalls zu kurz käme, da wir nichts
als Roggen mit Füßen treten und die Gerste gleich beim
Aufkeimen durch eigne Fußtapfen und die Hufe unsrer
Pferde zurückhalten, das Theater unsrer kriegerischen Unter-
nehmungen nicht etwa zu versperren.« '
In den folgenden Jahren werden nur wenig Reisen
unternommen. Meist ist Goethe in Weimar oder Jena,
und wenn wir von dem kurzen Aufenthalt in Dessau und
Dresden 17^)4 absehen, können wir ihn auf einer größeren
Reise erst im folgenden Jahre nach Karlsbad begleiten.
Als sich Goethe 1790 auf der zweiten Fahrt nach Italien
befand, machte er sich während der Reise zahlreiche Notizen
und merkte sich alles, was ihm geologisch und mineralogisch
wichtig erschien. Wir lesen von den Thüringer Ton-
schiefern und Sandsteinen, den feinkörnigen Kalken bei
Solenhofen, den »Tiroler Kalkarten« und den Mandelsteinen
von Basalt^ an der Straße nach Venedig. Auch 1795, wo
er über Pößneck und Schleiz Thüringen durchquert, finden
wir im Tagebuch eine Reihe naturwissenschaftlicher Be-
obachtungen : »Außer dem bekannten Ton bei Göschwitz
ist der Weg bis Pößneck sandig, nach Schleiz zu fängt der
Tonschiefer an, der, indem er auf seiner Oberfläche ver-
wittert, sehr guten Feldbau zuläßt.« Die Wechselbeziehungen
zwischen Boden und dem die Erdrinde zusammensetzenden
Gestein beobachtet er auch weiterhin: »Gleich hinter Schön-
bach hört der Tonschiefer auf, man kommt in einen guten,
fruchtbaren Boden, der aus einer gelben, gelbroten, kalkig-
tonigten Erde mit mäßigen Quarzstücken besteht
Dieser Boden entsteht durch Verwitterung des Glimmer-
schiefers, der die Gebirgsart dieser Gegend ausmacht.« So
gehts fort bis Karlsbad. Hier aber ist der Aufenthalt der
Erholung gewidmet. Was er sich vorgenommen, die vier
Wochen in Karlsbad einer Revision seiner naturwissen-
schafthchen Bemühungen zu widmen,' wird nicht ausge-
führt. In seinen Briefen versichert er, daß er seine Tage
1 Brief an die Herzogin Amalia, 22. Juni 1793.
' Bei Goethe v. Bas. In der Weim. Ausg. III, 2, pag. 327 als
unsicher bezeichnet.
J Brief an Schiller, 18. Juni 1795.
Goethe als Naturforscher 137
wie ein echter Kurgast in einem absoluten Nichtstun ver-
bracht und nichts gearbeitet habe."
Bevor wir Goethes dritte Schweizerreise 1797 ver-
folgen, sei noch einmal des Bergbaues in Ilmenau gedacht.
Schon früher ist ausgeführt worden, daß Goethe keine
Gelegenheit vorübergehen ließ, um seine bergbau- und
hüttentechnischen Kenntnisse zu erweitern. Wie nutz-
bringend die beiden Tage waren, die er von Karlsbad aus
in Schneeberg 1786 verbrachte, davon können die Schnee-
berger Reiseblätter^ erzählen. Die Gewinnung der Silber-
erze in den Gruben und die Zubereitung über Tage ver-
folgt er mit lebhaftem Interesse. Den Schmelzprozeß selbst
kann er leider nicht sehen, »denn was von Silber hier in
Schneeberg gewonnen wird, kommt auch nach Freiberg«.
Eine Beschreibung des Erzvorkommens aber zeigt wiederum,
wie genau sich Goethe orientiert: «Das Schneeberger Berg-
feld, welches jetzo gebaut wird, liegt zwischen zwei Granit-
grenzen in der Mitte. An der einen Seite besteht der Berg,
worauf die Stadt hegt, aus dieser Steinart, auf der anderen
Seite fängt die Region des Granits im FiJzteiche wieder
an. Die Gruben an diesen beiden äußersten Enden zeigen
die merkwürdigsten Uebergänge aus derselben in den Schiefer
und sind an und um dieser Grenzscheidung, besonders an
der Stadt, die reichsten Silbererze gebrochen worden.«
Goethe besichtigt 1786 auch die Blaufarbenwerke in Schnee-
berg, wo die Kobalterze zur Smakebereitung verhüttet
werden, und legt sich hier eine Sammlung der »verschiedenen
Gebirg- und Gangarten« an. — Was Goethe im Harz, im
Erzgebirge und in Schlesien gelernt hatte, sollte Ilmenau
zugute kommen, doch dieses Ziel wurde nie erreicht. Poch-,
Waschanstalt und Schmelzen gaben betrübte Resultate,'
und im März 1796 schreibt er aus Jena an C. G. Voigt:
»Leider sieht die Unternehmung einer auslöschenden Lampe
immer ähnlicher.« Schneller als man gedacht, sollte es zu
Ende gehen. Ein Stollenbruch in der Nacht vom 22. zum
23. Oktober 1796, den C.W.Voigt in ergreifender Weise*
geschildert hat, setzte dem ganzen Werke das Ziel. Goethe
begab sich selbst Ende Oktober nach Ilmenau, aber alle
Versuche, der Wasser Herr zu werden, mißlangen. 18 12
wurde der Betrieb endgültig eingestellt.
' Brief an Schiller, 19. Juli 1795. Brief an Charlotte v. Schiller,
25. Juli 1795.
* V. Biedermann, Goethe und das sächsische Erzgebirge. Stutt-
gart 1877, pag. 80.
5 Brief an C. G. Voigt, 2. Sept. 1795.
4 C. W. Voigt, Gesch. d. Um. Bergbaues 1821, pag. 72.
138 Abhandlungen
»Ich habe schon ein paar tüchtige Aktenfascikel ge-
sammelt, in die alles, was ich erfahren habe oder was mir
sonst vorgekommen ist, sich eingeschrieben oder eingeheftet
befindet, bis jetzt noch der bunteste Stoff von der Welt,
aus dem ich auch nicht einmal, wie ich früher hoffte, etwas
für die Hören herausheben könnte.« ' Nicht besser kann das
Tagebuch der dritten Schweizerreise charakterisiert werden,
als wie es der Dichter hier selbst in einem Brief an Schiller
tut. Ohne Wahl ist alles notiert, ob wichtig oder unwichtig.
Mancherlei Naturbeobachtungen befinden sich darunter, Be-
schreibungen der durchreisten Gegend, Bemerkungen über
die Bodenbeschafienheit und über die Kultur des Landes.
Nur weniges sei daraus hervorgehoben. Von Frankfurt aus
macht sich Goethe nach Bockenheim auf, um »die Basalt-
gruben zu besehen«. Mit besonderer Freude begrüßt er auf
einem Spaziergang den Neckar aufwärts die mächtigen
Granitfelsen bei Meidelberg: »Der Granit, der an dem Wege
heraussieht, machte mir mit seinen Feldspatkristallen einen
angenehmen Eindruck. Wenn man diese Steinarten an so
ganz entfernten Orten gekannt hat und wieder findet, so
machen sie einen angenehmen Eindruck des stillen und
großen Verhältnisses der Grundlagen unserer bewohnten
Welt gegen einander.«^ In Tübingen lernt Goethe Professor
Srorr kennen und besucht das durch die reiche Pasquaysche
Steinsammlung bedeutende Mineralienkabinett. In Siafä,
der Heimat seines Freundes Meyer, bereitet er sich zu
einer kleinen Gebirgstour nach Einsiedeln, Schwyz und den
Gegenden um den Vierwaldstätter See vor, getrieben von
einem wundersamen Verlangen, die Erfahrungen, die er hier
vor zwanzig Jahren machte, zu wiederholen und zu recti-
fizieren.' Wieder versäumt er es nicht, sich vor der Reise
in der naturwissenschaftlichen Literatur umzusehen: »Die
Aufsätze eines Herrn Escher in Zürich haben mir eine ge-
schwinde Uebersicht gegeben dessen, was ich auf meiner
kleinen vorgenommenen Tour zu erwarten habe. Das
neueste in diesem Fach ist ein biegsamer Stein, nach der
Beschreibung jenem Danzischen ähnlich, wovon ich etwas
mitzubringen hoffe.«* Die Reiseberichte bringen fast auf
jeder Seite geologische Beobachtungen. Sandsteine, Schiefer-
tone, Kalke, Glimmerschiefer, Granite werden genannt und
mit kurzen, treffenden Worten charakterisiert. Einsiedeln
hatte er schon 1775 berührt, doch ohne sich an den Schätzen
' Brief an Schiller, 23. Sept. 1797.
* Tagebuch, 26. Aug. 1797.
5 Brief an Schüler, 14. Okt. 1797.
< Brief an C. G. Voigt, 26. Sept. 1797.
Goethe als Naturforscher 139
des Naturalienkabinetts im Kloster zu erfreuen. Jetzt be-
trachtet er mit Interesse den kleinen wilden Schweinskopf
aus dem »Sandstein« von Utznach, die schönen Adulare
und den Granit mit natüiHchen Facetten.'
Zum dritten Male sieht sich der Dichter in diesem
Jahre auf der Höhe des Gotthardpasses. Durch das Tal
der Reuß, vorbei an steilen Kalkfelsen, Gneisen, Glimmer-
schiefern, Graniten, und dann wieder »blättrigem Granit«
und Glimmerschiefer erreichen die Reisenden den Gipfel.
Die wenigen Stunden im Hospiz genügen, um selbst den
»Mineralienhandel der Köchin« zu betrachten, die eine große
Menge Adulare vorzeigte. Deutlich kann man auch hier
bei den Reisenden die »mineralogischen Moden« erkennen:
»Erst fragte man nach Quarzkristallen, dann nach Feldspäten,
darauf nach Adularien und jetzt nach rotemSchörl(Titanit).«^
Auf dem Rückweg besucht Goethe in Urseren an der
Matt die Kabinette des Landammanns Nager und des
Dr. Halter. An letzteren schreibt er aus Zürich und bittet
ihn um ein Verzeichnis seiner Sammlung und um Mineralien :
»Könnte ich von dem Eisenspat, von dem ich bei Ihnen
einige Stücke ausgesucht, noch etwa ein halb Dutzend er-
haben? Allein er müßte in Gesellschaft von Adularien vor-
kommen und die einzelnen Teile des Spates müßten größer
sein, auch dürfte er sich in der Nachbarschaft von Horn-
blende und Feld-^pat befinden.«' Natürlich sammelt Goethe
auch wieder eifrig. »Daß wir auf unserer Reise brav Steine
geklopft haben, können Sie leicht denken«, schreibt er an
Voigt. In Stafä ist er mit dem V^erzeichnis und dem Ein-
packen der auTgesammelten Stücke beschäftigt. In Zürich
Gesucht er noch die Mineralienkabinette von H. K. Escher
und dem Chorherrn Rahn, und dann gehts über Schaff hausen,
»die drei Basaltfelsen Hohentwiel, Hohenkrähen und den
dritten bei Engen« von ferne grüßend, der Heimat zu.
Jahre hindurch widmet sich Goethe jetzt eitriger amt-
licher und dichterischer Tätigkeit. Reisen werden nicht
unternommen, nur zwischen Jena und Weimar wird er oft
»wie em Ball«"* hin und her geworten. Nach dieser langen
Einsamkeit ist ihm der Besuch der Leipziger Messe im
Frühjahr 1800 eine wahre Erfrischung. »Es tut mir wirklich
not, einmal wieder recht viel fremde Gegenstände und Ge-
stalten in mich aufzunehmen.« Philiberts Botanik und ein
neues physikalisches Lexikon werden dort zu genauerem
Studium erstanden.
' Tagebuch, 29. Sept. 1797. Dichtung und Wahrheit, 18. Buch.
* Tagebuch, 3. Okt. 1797.
3 Brief an Halter, 25. Oi<t. 1797.
4 Briefe an C. v. Knebel und W. v. Humboldt, 16. Juli 1798.
140 Abhandlungen
Nach schwerer Krankheit Erholung suchend, finden wir
Goethe im Sommer des nächsten Jahres in Pyrmont. Die
Kur ist anstrengender, als er erwartet hatte; mehrfach
schreibt er den freunden, daß ihm der Brunnen alle Lust
zur Arbeit nehme. Deshalb schwellen seine Akten auf dieser
Reise auch nicht so an, wie auf der letzten nach der
Schweiz.' Auf den Spaziergängen von Pyrmont aus be-
sucht er die mit Kohlensäure erfüllte Dunsthöhle und erfreut
sich und die Badegäste durch mancherlei Versuche mit dem
»Stickgas, welches, mit Wasser verbunden, so kräftig heilsam
auf den menschlichen Körper wirkt, für sich unsichtbar eine
tödliche Atmosphäre bildet«.^ In den Tag- und Jahres-
heften schildert Goethe ferner den Besuch des sogenannten
Kristallberges hinter Lügde, wo man bei hellem Sonnen-
schein die Äcker von tausend und abertausend kleinen Berg-
kristallen widerschimmern sieht. Auch die Mergelgrube
bei Wendlinghausen, wo man 40 Stück Strombus gigas ge-
funden hat, wird erwähnt.
Schon auf der Hinreise hatte Goethe in Göttingen den
größten Teil der Professoren kennen gelernt und vor allem
durch Hofrat Blumenbach vielfache Anregung erfahren.
Seine Schädelsammlung wird genau durchgesehen, Mine-
ralien von den Südseeinseln, viel talkartiges Gestein und
schönen Nephrit kann er bei ihm bewundern. Ganz be-
sonders aber fesselt ihn ein Stückchen Steinregen, eine Art
von feinkörnigem grauem Tuft mit wenig Eisen und Eisen-
kies.' Goethe erinnert sich später an dieses Stück, wenn
er schreibt: »Ich sah bei ihm den ersten Aerolithen, an
welches Naturereignis der Glaube uns erst vor kurzem in
die Hand gegeben ward.«"* Damit deutet er auf Chladni
hin, der 1794 durch seine Schritt »Ueber den Ursprung der
von Pallas gefundenen und anderer ihr ähnlicher Eisen-
massen« darauf hingewiesen hatte, daß die Meteoriten kos-
mischen Ursprungs sind.
Während sich Goethe bei seinem ersten Aufenthalt in
Göttingen durch den Besuch der Museen und des botanischen
Gartens einen Ueberblick über die Sammlungen zu ver-
schaffen sucht, sein Zustand jedoch nicht auf intensive
Tätigkeit gestimmt ist, arbeitet er nach der Rückkehr aus
Pyrmont mit emsigem Fleiß auf der Bibliothek, um »die
Lücken des historischen Teils der Farbenlehre auszufüllen«.
Wie aus dem Tagebuch hervorgeht, bleibt für die anderen
' Brief an Schiller, 11. Juni 1801.
* Tag- und Jahresheftc 1801.
' Tagebuch, 7. Juni 1801.
* Tag- und Jahreshei'te 1801.
Goethe als Naturforscher 141
Disziplinen nur beschränkte Zeit übrig. Oefters besucht er
Professor Hoftmann, dem er eingehende Belehrung auf dem
Gebiete der Kryptogamen verdankt. Gelegentlicn werden
auch geologische Studien getrieben: Die Fossilien des Hain-
berges bei Göttingen sind mehrfach erwähnt. Auf der
Rückreise besucht er die Basaltbrüche von Dransfeld, »deren
problematische Erscheinung schon damals die Naturforscher
oeunruhigte«.'
Wieder vergehen einige Jahre, ehe sich Goethe ent-
schließen kann, die engere Heimat auf wenige Wochen zu
verlassen. Die Berichte über diese nächste Reise, die den
Dichter nach Halle, Magdeburg, Helmstedt und dem Harz
führt, sind nur sehr spärlich. Das Tagebuch gibt gar keinen
Aufschluß, aus den Briefen erfahren wir, daß ihn in Helm-
stedt die Sammlungen des sonderbaren Hofrats Beireis auch
in naturwissenschaftlicher Beziehung lebhaft interessierten.
»Unter den Naturalien sind Stücke, die das Jenaische Kabinett
immer noch zieren würden«,* schreibt er an den Herzog.
Ausführlicher schildert er seine Eindrücke in den Tag- und
Jahresheften. In launiger Weise erzählt er, wie der gelehrte
Sonderling aus der Hosentasche seinen Hauptschatz, einen
Diamanten von der Größe eines mäßigen Gänseeis, hervor-
holte und alles Ernstes die Echtheit des Sternes zu beweisen
suchte. Goethe glaubt einen ßergkristall zu erkennen und er-
klärt dieses letzte Stückchen »für die größte Rodomontade«
des wunderlichen Freundes. Nach einer Harzpartie, die den
Dichter zum drittenmal das von Granitfelsen eingeschlossene
Bodetal hinaufführt, kehren die Freunde nach Halle zurück.
Trotz einer so umfangreichen Tätigkeit auf den Gebieten
der Mineralogie und Geologie hatte sich Goethe noch nicht
in die OeftentUchkeit gewagt. Jetzt tritt hierin ein Wende-
punkt ein. Vom Jahre 1806 ab hält sich Goethe fast all-
jährUch in Böhmen auf, und böhmische Verhältnisse sind
es, die auf die Entwicklung seiner Ansichten entscheidenden
Einfluß ausüben. Schon 1785 hatte sich der Dichter eifrig
mit den Gesteinen Karlsbads beschäftigt. Diese Arbeiten
werden 1806 wieder aufgenommen. Von neuem untersucht
er die granitreiche Umgebung des Kurortes und veröffentlicht
in demselben Jahre im Intelligenzblatt der Jenaischen All-
gemeinen Litteraturzeitung einen Aufsatz über die Karls-
bader Gebirgsarten. ' Diese Arbeit ist nach der Rückkehr
* Tag- und Jahreshefte 1801.
* Brief an Herzog Karl August, 28. Aug. 1805.
3 Brief an Eichstädt, i.— 4. Okt. 1806 und 4. Juli 1807. — Weim.
Ausg. II, 15. Paralipomenon 275. — Fresenius, Goethe -Jahrbuch
18. Bd. 1897. — L.Milch verlegt die erste Veröffentlichung auf dem Gebiet
der Geologie in das Jahr 1807. Stunden mit Goethe, 2. Bd. 2. Heft.
142 Abhandlungen
in Jena unter der Mitwirkung von Lenz entstanden, in den
Reiseberichten findet sich keine Andeutung davon; dagegen
können wir die Ueberarbeitung, die zuerst 1807 in Karlsbad
gedruckt und dann unter dem Titel : »Sammlung zur Kenntnis
der Gebirge von und um Karlsbad« 1808 in Leonhards
Taschenbuch veröffentlicht wurde, an der Hand der Briefe
und des Tagebuchs aus Karlsbad genau verfolgen.
Was für treffliche Dienste der Steinschneider und Stein-
händler Joseph Müller dem Dichter bei seinen geologischen
Studien leistete, davon legt das Tagebuch der Karlsbader
Reise 1806 beredtes Zeugnis ab. Goethe findet ihn, den
er schon 1785 bei seinem ersten Aufenthalt in Karlsbad
kennen gelernt hatte, unverändert wieder. Eifrig studiert
er seine vortrefiiiche Sammlung durch, von der er »eine
vollkommene Folge in großen Stücken« für das Jenaer
Museum anschafft. Hier findet er alle Gesteine der Um-
gebung, auch, worauf er besonders achtet, »interessante
Stufen des Uebergangsgebirges, aus und in welchem die
heiße Quelle entspringt«. Mit Müller macht Goethe, wie
das Tagebuch beweist, eine Reihe geologischer Exkursionen.
Zuerst in die nächste Umgebung, dann weiter nach dem
Hammer, wo sich auf den Höhen »im aufgelösten Granit«
die Feldspatzwillinge befinden, von denen der Dichter eine
Beschreibung liefert, die Linck als mustergültig' bezeichnet.
Auf einer Tour nach Engelhaus sieht er die später mehrfach
erwähnten »Granitübergänge mit Schörl, schillerndem Feld-
spat, abgesondertem Quarz und Schriftgranit«. ^ Auf dem
Rückweg verläßt er extra den Wagen, um die Umbildung
des Granits in Speckstein zu beobachten. Noch weiter führt
ihn eine Fahrt nach Daliwitz, Hohendorf und Lessau, die
bemerkenswert ist, weil er hier die Spuren ehemaliger Erd-
brände deutlich zu erkennen glaubt. Zwischen Lessau und
Hohendorf findet er die merkwürdigen pseudovulkanischen
Produkte, auf die sich, wie er später' schreibt, zuerst die
Aufmerksamkeit der Geologen richtete. »Die Porzellan-
jaspisse liegen auf den Feldern zerstreut. Das durch Feuer
wahrscheinlich veränderte Quarzgestein und vielleicht Granit
steht noch im Felsen an, wovon jedoch schon vieles auf
die Straße gefahren ist. Etwas höher oben das Stollen-
mundloch, wo sonst Steinkohlen gefunden wurden.« ^ Weiter
gedenkt das Tagebuch des Legationsrats von Struve, in
' Linck, Goethes Verhältnis zur Mineralogie und Geognosie.
Jena 1906, pag. 20.
* Tagebuch, 22. Juli 1806.
' Produkte böhmischer Erdbrände.
+ Tagebuch, 25. Juli 1806.
Goethe als Naturforscher 143
dessen Sammlung Goethe außer anderen Kristallen »Massen
von Zinngraupen, die sich nesterweis kristallisiert hatten,
von Schlackenwalde« sieht. Es wird später geschildert
werden, daß Goethe im Jahre 1813 wichtige Untersuchungen
über das Vorkommen des Zinns angestellt hat.
Auch während des Karlsbader Aufenthaltes 1807 ist
Goethe mit Abraham Gottlob Werner nur kurze Zeit zu-
sammen. 1806 erhält der Dichter den Besuch des Mineralogen
erst am letzten Tag, und die wenigen Stunden werden
benutzt, um über die Entstehung des Sprudels die Meinungen
auszutauschen. Werner »legt ein Steinkohlenflötz zum
Grunde, das er auf die wunderlichste Weise operieren läßt.« '
Wie Goethe selbst das Problem der heißen Quellen erklärt,
darüber äußert er sich im Tagebuch nicht. Wir wissen
aber aus der 1820 erschienenen Schrift »Problematisch«,
daß der Dichter den Karlsbader Granit, aus dem auf zwei
parallelen Spalten die Quellen hervorbrechen, als eine
galvanische oäule ansieht, »welche nur der Berührung des
Wassers bedurfte, um mehrere irdisch-salinische Substanzen,
besonders den Kalkanteil der Gebirgsart aufzulösen und
siedend an den Tag zu fördern«. Es mag hinzugefügt
werden, daß beide Hypothesen heute unhaltbar sind. Im
nächsten Jahre kommt Werner auf seine Erklärung der
warmen Quellen zurück. ^ Goethe liegt mehr daran, sich
über die Entstehung der Konglomerate zu unterhalten, die
für ihn chemischen, nicht mechanischen Ursprungs sind.
Durch Werner wird er angeregt, sich die als Dattelquarze
bekannten typischen Konglomerate von Prieborn in Schlesien
zu verschaffen.
Im Jahre 1808 besucht Goethe von Franzensbad aus
zum erstenmal den Kammerbühl. Sofort ist sein Interesse
erwacht. Dreimal macht er während des zwölftägigen
Aufenthaltes den Weg nach dem »vulkanischen Hügel«,
von dem er sich eine Sammlung Gesteine nach Karlsbad
mitnimmt. Hier hat er bei einem Besuch des ßergrats
Werner nichts eiliger zu tun, als sich »mit ihm über die
Egerschen zweifelhaften vulkanischen Produkte«' zu unter-
halten. Im September setzt er seine Studien fort. In
Franzensbad selbst geht er dann sofort an die Abfassung des
Aufsatzes über den Kammerbühl, dessen Entstehung und
Umarbeitung das Tagebuch genau verfolgen läßt.'*
" Tagebuch, 3. Aug. 1806.
* Tagebuch, 3. und 4. Sept. 1807.
5 Tagebuch, 29. Juli 1808.
^ Vergl. die Zusammenstellung von Alois John, Goethe-Festschrift.
Franzensbad 1906.
144 Abhandlungen
Die Berichte des Badeaufenthaltes von 1810 bringen
nur wenig. Froh, daß nach zwanzigjährigem Mühen die
Farbenlehre beendet ist, hat Goethe »in Karlsbad das Glück,
nichts von deutscher Literatur und überhaupt nichts von
Wissen oder Wissenschaft zu vernehmen.« ' In Teplitz
wird er durch neue Gegenstände wieder angeregt. Mit
Riemer und Zelter macht er von hier aus einen Ausflug
nach dem durch seinen Zinnbergbau bekannten Graupen,
und einen sehr vergnügten Tag bringt er am Fuß des
Biliner Steines, eines durch seine Gestalt auffallenden
Phonolithfelsens, zu. Auf dem Rückweg besucht er in
Freiberg, das er schon 1790, von Schlesien kommend,
berührt hatte, den zum Oberberghauptmann ernannten
Trebra und besichtigt hier die Anlagen über und unter Tage.
Das Tagebuch 18 10 meldet von dem eben erwähnten
Besuch in Graupen nichts Näheres, dagegen können wir
das Jahr 181 1 als das ansehen, in dem eine eingehende
Beschäftigung mit dem Vorkommen des Zinns beginnt.
»Eine Parthie nach Schlackenwalde«, schreibt Goethe von
Karlsbad an den Herzog, »hat mir viel Vergnügen gemacht.
Es war mir interessant, einen so wichtigen und seltenen
Naturpunkt auch nur oberflächlich zu betrachten. Das
Vorkommen des Zinns wird wohl immer den Geologen
wo nicht ein Rätsel, doch gewiß ein Zankapfel bleiben.«*
Auf Goethes praktischen Sinn wirft es ein Streiflicht,
wenn er im nächsten Jahre über ein Gespräch mit dem
Kommissionsrat v. Busse aus Freiberg berichtet: »Die
Sachsen können Zinn herüberkaufen mit Vorteil, wenn
der Gulden 8 Groschen steht. Sie haben viel Zinn liegen.
In Böhmen machen sie große Anstalten mit Pochwerken
umsonst, um dieses Metalles mehr auszubringen.«'
Ausführlich hat Goethe in dem Aufsatz über Teplitz*
seine Eindrücke während der ersten Wochen des dortigen
Aufenthaltes von 181 3 geschildert. Das ewige Einerlei der
Unterhaltung über den Krieg macht ihm den Verkehr mit
den Kurgästen unleidlich. Er flüchtet in die Umgebung
und findet dort reiche Belehrung. Gleich am dritten Tag
nach seiner Ankunft fährt er wieder nach Graupen und
bringt von der Grube Regina schöne »Zinnstufenff mit.
Vierzehn Tage später macht er dieselbe Tour. Er besucht
den Bergmeister und unterhält sich mit ihm »über Zinn-
^ Brief an Sartorius, 19. Juli 1810.
* Brief an den Herzog Karl August, 27. Juni 181 1. Tagebuch,
21. Juni 181 1. Wahrscheinlich stammt auch die in dem Brief an v. Trebra
vom 24. Nov. 181 5 erw^ähnteSchlackenwalder Sammlung aus diesem Jahre.
3 Tagebuch, 22. Aug. 1812.
♦ Weim. Ausg. II, 10, pag. 104.
Goethe als Naturforscher 145
bergwerke und was sonst in der Nähe bricht«. Mehrere
Fahrten werden auch nach Bilin unternommen. Mit
Dr. Reuß, dem er ein Mustersortiment Meronitzer Granaten
verdankt, pilgert er nach dem »Felsen, den das Volk
Borschen nennt«, und er merkt sich in seinem Tagebuch:
»Der Biliner Fels ruht unmittelbar auf Gneis, von welchem
man Stücke im Klingstein entdeckt.« Ferner wird Kloster-
grab mit seinem schon damals sehr unbedeutenden Silber-
bergbau besichtigt und den Steinkohlenlagern in der Nähe
von TepHtz mit den darüberliegenden Schiefertonschichten,
sowie den hierauf sich beziehenden uralten Erdbränden'
gleichfalls Beachtung geschenkt. Ueber den Besuch von
Altenberg und Zinnwald in der zweiten Hälfte des dies-
jährigen Aufenthaltes sind wir durch Goethes ausführlichen
Reisebericht* genau orientiert. »In Zinnwalde war ich
zum erstenmal seit langer Zeit wieder unter der Erde und
habe mich daselbst an den glückHch entblößten uralten
Naturwirkungen gar sehr ergötzt, auch schon einige Zentner
Steine und Mineralien zusammengebracht«, schreibt er in
Teplitz an J. H. Meyer bald nach der Rückkehr von der
lehrreichen Exkursion. Unter der Führung des Steigers
von der Grube Vereinigt-Zwitterfeld lernt er die Gewinnung
der Zinnerze kennen und verfolgt die weitgehenden Vor-
bereitungsarbeiten, denen die Erze der feinen Verteilung
wegen vor der Verhüttung unterworfen werden müssen.
Nach der Besichtigung über Tage befährt er auf derselben
Grube den Stollen. Dabei zeigt sich ihm unter Tage die
Diflerenzierung des Gesteins, wie sie mit dem Auftreten
des Zinns verbunden ist. An der Hand seiner Sammlungen
hat er später' die Lagerstätten von Graupen, Zinnwald
und Altenberg genau beschrieben und in richtiger Weise
auf die Veränderung des Granits und das Auftreten von
Fluorit, Apatit, Wolframit hingewiesen.
Als »liebe Freundin« begleitet die Naturwissenschaft
Goethe auch auf den Reisen an den Rhein. In Wiesbaden
ist er 1814 während seiner vierwöchentlichen Kur fast täglich
mit Oberbergrat Gramer zusammen, dessen Mineralien-
kabinett Goethe einen vorzüglichen Schmuck dieses Ortes
nennt. An der Hand der Beschreibung des Nassau-Usingi-
schen Bergwesens verschafft er sich hier einen Ueberblick
über die Gesteine des rheinischen Schiefergebirges, die
Tonschiefer, Grauwacken, Quarzite und Sandsteine des
Devons. Gelegentlich führt er auch selbst den Hammer,
^ Aufsatz über Teplitz.
* Ausflug nach Zinnwald und Altenberg. Weim. Ausg. 11,9, pag. 139.
3 Zinnformation. Weim. Ausg. II, 10,
Goethe-Jahrbuch XXXII 10
146 Abhandlungen
um sich Versteinerungen aus den nahen Steinbrüchen zu
verschaffen oder, wie auf der Fahrt nach der Rochuskapelle,
die Festigkeit der Quarzkonglomerate zu prüfen. Das Auf-
sammeln von Gesteinen wird aber nicht mehr mit so regem
Eifer betrieben wie in früheren Jahren, Seinem liebens-
würdigen Freunde verdankt er eine Anzahl schöner Natur-
produkte der Nassauischen Lande, für die er als Gegen-
geschenk Mineralien aus den eignen Sammlungen übersendet;
auch durch Kauf bringt er viele Handstücke in seinen Besitz.
Aus den Reiseberichten erfahren wir, daß Goethe in
Rüdesheim, Biebrich, Frankfurt und Darmstadt Mineralien-
sammlungen besucht hat. Die Senckenbergische Stiftung
wird mit ihren naturwissenschaftUchen Anstalten in der
»Reise am Rhein, Main und Neckar« eingehend besprochen.
Das Tagebuch erwähnt das Kabinett des Dr. Neuberg, und
an Christiane schreibt er, daß mit Schlosser die köstlichen
Exemplare der Salzwedelschen Sammlung besichtigt wurden.
Weit übertroffen wird aber das alles von dem, was er in
Hanau bei Geheimrat Leonhard findet. »Haben Sie sein
oryktognostisches Kabinett gesehen und wiedergesehen, so
bleibt Ihnen kein Mineral unbekannt.«' Eingehend studiert
er die 7000 Exemplare umfassende Sammlung und läßt von
hier zu den beiden bereits von Frankfurt abgegangenen
Mineralienkisten noch eine dritte nach der Heimat befördern.
Goethe beklagt sich in einem Brief an seinen Sohn
August^ darüber, daß er nicht mehr mobil genug sei, um
die Gesteine an Ort und Stelle untersuchen zu können.
In der Tat nimmt schon auf der Rheinreise 1814 nicht das
Studium im Freien, sondern in den Sammlungen den größten
Raum seiner naturwissenschaftUchen Beschäftigung ein.
Kurze Spaziergänge in die nächste Umgebung Wiesbadens
bieten zwar auch jetzt wieder Gelegenheit zu mineralogischen
Studien. »Abermals haben sich schöne Mineralien bei mir
eingefunden, von Zeit zu Zeit wird ein Spaziergang in die
Stembrüche und auf die Bauplätze unternommen, wo allerlei
Merkwürdiges zusammengepocht wird. Für Jena wird auch
ein interessanter Kasten zusammengepackt. Herr Oberbergrat
Gramer, als Gevatter von Lenz, wird sich dabei hervortun.« ^
Von weiteren Touren muß die Geschäftsreise Cramers in
das Lahngebiet erwähnt werden, auf der Goethe seinen
Freund begleitet. Durch das Studium der Bücher von Hövel,
Becher, Schmidt und Werner hatte sich der Dichter eifrig
auf diese Fahrt vorbereitet, die reiche naturwissenschaft-
* Brief an C. G. Schlosser, 25. Nov. 18 14.
• Brief an A. v. Goethe, 8. Juni 181 5.
3 Brief an Christiane v. Goethe, 17. Juni 181 5.
Goethe als Naturforscher 147
liehe Belehrung versprach. Bei Langhecke zeigte sich in der
Tat eine vielseitige Industrie: »Durchaus unregelmäßige
Dachschieferbrüche, Halden und Höhlen, höhlenartige Häuser.
Oberwärts Bleigrube, unterwärts Eisenhütte. Zunächst Eisen-
steingrube«,' lesen wir im Reisebericht an seinen Sohn.
Am nächsten Tag, dem 23. Juli 181^, gelangen die Freunde
nach Holzappel, wo der bedeutendste der eigentümhchen
Bleiglanzgänge im Unterdevon des rheinischen Schiefer-
gebirges abgebaut wird. Unter der Führung des Berg-
kommissärs Schreiber wird hier die Silberschmelze besichtigt,
und »bei Gelegenheit des dortigen höchst merkwürdigen
Ganges« werden Werners Theorie von der Entstehung
der Gänge und Schmidts Verschiebung der Gänge besprochen.
Auf der Weiterfahrt hat Goethe das Glück, auf einer
verlassenen Halde dem Kloster Arnstein gegenüber Ton-
schieferplatten mit schmalen Quarzgängen zu finden, »die
in mancherlei Richtung sich durchkreuzend, über die Lehre
der Gänge wichtige Aufschlüsse« gaben.
UnvergeßUch bleibt Goethe die am Rhein mit namr-
wissenschafthch gebildeten Freunden verlebte Zeit. Zu
dieser schönen Erinnerung trägt ein Gefühl des Dankes
bei gegen die, welche hier seinem Namen in der mineralogi-
schen Wissenschaft ein Denkmal setzten. Oberbergrat
Gramer und Pfarrer Achenbach in Siegen^ waren es, die
den »Rubinrothen Eisenglimmer« Goethit nannten, ein
Name, den Lenz bereits 1806 in seinen Tabellen über das
gesamte Mineralreich aufführt. Goethes Befürchtung, daß
diese Benennung schnell aus der Oryktognosie verschwinden
würde,^ hat sich nicht bewahrheitet, v. Kobell schlug bereits
1838 für die verschiedenen Varietäten derselben chemischen
Zusammensetzung den gemeinschaftlichen Speziesnamen
Goethit vor, und Hintze bildete in seinem Handbuch der
Mineralogie die Diaspor-Goethit-Gruppe.
Nach fünf jähriger Unterbrechung beginnen 1818 wieder
die regelmäßigen Fahrten nach Böhmen. Ein Jahr früher
war in Karlsbad der alte Joseph Müller gestorben, dessen
Sammlung von 100 Stücken Goethe 1820 von neuem kom-
mentierte. •♦ Leider fand der Dichter den mineralogischen
Nachlaß des Steinschneiders in solcher Unordnung, daß es
' Brief an A. v. Goethe, 8. Aug. 1815.
^ Hintzes Angabe (Handbuch der Mineralogie I, Leipzig 19 10),
daß Lenz den RubingHmmer zu Ehren Goethes Goethit genannt habe,
wird durch Goethe selbst widerlegt: Weim. Ausg. II, 6, pag. 162;
IV, 31. 203; IV, 27. 217.
3 Diese Ansicht findet sich auch bei Sauer, Goetlie in Nassau.
(Annalen d. Vereins f. Nassauische Altertumskunde 1895.)
* Problematisch.
IG*
148 Abhandlungen
ihm nur mit Mühe gelang, alle Exemplare der Gesteinssuite
zusammenzubringen. Noch schwieriger gestaltete sich die
Auflage der Sammlung im nächsten Jahre. »Anfangs er-
schien sie nur als Cadre, bis nach und nach das ganze
Regiment vollständig ward und wirkHch alles beisammen
war, weshalb wir aber manche luftige Fahrt und manchen
sauren Gang unternommen.«' Ein großer Teil der Aus-
flüge in Karlsbads Umgebung muß wieder auf Rechnung
der Müllerschen Sammlung gesetzt werden, für die der
Dichter, auch nachdem sie in den Besitz von David Knoll
übergegangen war, lebhaftes Interesse bewahrt. An Franz
Xaver Kiepel findet er 18 18 für kurze Zeit einen noch
jugendlichen, aber kenntnisreichen Begleiter. Mit ihm be-
sucht er die Porzellanfabrik von Haidinger in Elbogen, die
Goethe auch auf der Tour nach Schlaggen wald, wo Schicht-
meister Beschorner die Führung übernimmt, einige Tage
später berührt. Trotzdem Goethe schon mehrfach in El-
bogen war, erwähnt er den seit Jahrhunderten bekannten
Eisenmeteoriten, durch den diese Stadt eine gewisse Berühmt-
heit erlangt hat, erst 18 19. Sehr drastisch drückt er sich
darüber aus, daß sich nur noch der kleinste Teil in Elbogen
befindet, zwei andere Stücke dagegen in Prag und Wien
untergebracht sind: »Jammerschade, daß man ein so kost-
bares Naturprodukt in Stücken schnitt, eben als wenn man
einen großen Diamanten spalten wollte, um sich darin zu
teilen oder wenn, nach Salomonischem Urteil, ein halbiertes
Kind auch eine Art von Säugling wäre.«^ Die zahlreichen
Exkursionen, die der Dichter meist zur Bereicherung der
Müllerschen Sammlung unternimmt, regen ihn wiederum
an, über die Absonderungsformen der Gesteine nachzudenken.
Den Hörn, einen Basaltrücken westlich von Karlsbad, hat
er zwar selbst nie bestiegen, doch erkennt er aus dem vom
eifrigen Stadelmann aufgesammelten Material, daß die zum
Chausseebau verwendeten Bruchstücke auf eine gemeinsame
Grundform zurückzuführen sind, die er im nächsten Jahre
in Ton nachzubilden versucht und ausführHch beschrieben
hat. ' Sehr sorgfältig untersucht er dagegen an Ort und
Stelle die Basaltlager des Kobeshügels, dessen schlackige
Bildungen er als »verjährter Neptunist«* auf die Wirkung
brennender Steinkohlen zurückführt. Richtig deutet er die
dortigen kugelschaligen Gebilde, wie sie durch die Ver-
witterung des Basalts nicht selten entstehen.
Zum letztenmal hält sich Goethe im Jahre 1820 zur Kur
' u. * Brief an C. v. Knebel, 20. Sept. 1819.
3 Der Hörn. — Tagebuch, 11. Sept. 1819 u. 7. Mai 1820.
* Brief an C, v. Leonhard, 19. Sept. 18 19.
Goethe als Naturforscher 149
in Karlsbad auf. Er verläßt in diesem Jahre die gewohnte
Reiseroute und wendet sich über Hof und Wunsiedel nach
Alexandersbad, von wo er die Luisenburg durchsteigt. Von
L. Milch' wurde wohl zum erstenmal darauf hingewiesen,
daß Goethe »dieses Felsenmeer in vollständig moderner
Weise durch verschieden starken Widerstand einzelner Teile
der ursprünglich zusammenhängenden Granitmassen gegen
Verwitterung, die tägUch und stündlich stattfindende tin-
wirkung der AtmosphäriUen, der Luft und des Wassers«,
erklärt hat. Diese richtige Auffassung finden wir aber nicht
erst in dem 1820 erschienenen Aufsatz »Die Luisenburg
bei Alexandersbad«, sondern bereits im Tagebuch.^ Mit
dem ihm eigenen Scharfblick hat der Dichter sofort die
Ursache der sonderbaren Erscheinung erkannt und Stadel-
mann in die Feder diktiert. In Karlsbad beschäftigt ihn
nach alter Weise die Geologie der Umgebung, »denn da
die Aerzte sagen, man solle weder lesen noch schreiben
und zuletzt auch nicht einmal denken; so möchte denn
doch wohl das ruhige Anschauen der Natur unterhaltend
und erquicklich bleiben«.' Neue Aufschlüsse geben pracht-
volle Handstücke. Stadelmanns Eifer, Steine zusammen-
zuklopfen, ist grenzenlos. Goethe selbst wird nicht müde,
immer wieder die Karlsbader Sammlung zu vervollständigen,
und mit Stolz erzählt er in seinen Briefen, daß sich der
Fürst von Thurn und Taxis angemeldet habe, um die Stein-
sammlung zu besichtigen.
Ein Gegenstück zur Müllerschen ist die Marienbader
Sammlun o^, mit der Goethe ebenfalls dem Naturfreund einen
Ueberblick der dort vorkommenden Gesteine geben wollte.
Leider hindert ihn die schreckHche Regenzeit m den ersten
drei Wochen des Aufenthaltes in Marienbad 182 1, selbst
den Hammer zu führen. Stadelmann und mineralogische
Freunde sind aber dafür um so eitriger bei der Arbeit.
Ergänzt werden die zahlreichen, schon zusammengebrachten
Handstücke auf der Fahrt nach dem Stifte Tepl, wo Goethe
den um Marienbad hochverdienten Abt Reitenberger besucht:
»Und so haben die beiden letzten Tage, gestern und htut,
mehr für die Kenntnis des Landes geleistet als die ver-
gangenen drei Wochen. Die erbeuteten Mineralien werden
auch noch numeriert, eingepackt und fortgesendet.«* Aus
dem Tagebuch geht hervor, daß der Dichter nicht nur in
Marienbad, sondern auch während des nun folgenden Aufent-
' a. a. O.
* Tagebuch, 25. April 1820. Vergl. auch 4. Mai 1820.
5 Brief an C. v. Schreibers, 23. Mai 1820.
•♦ Tagebuch, 21. Aug. 1821.
I 50 Abhandlukgen
haltes in Eger an naturwissenschaftlichen Aufsätzen gearbeitet
hat. Die Notiz »Kurze Abhandlung über die Geologie von
Marienbad« ' deutet auf die Entstehung der 1822 veröfFent-
Hchten Arbeit »Marienbad überhaupt . . .« hin. Im 4. Heft
des I. Bandes »Zur Naturwissenschaft« erschien ferner »Echte
Josef Müllerische Steinsammlung, angeboten von David
KnoU zu Karlsbad«. Nach dem Tagebuch' ist diese Schrift
in Eger entstanden, ebenso wie der Aufsatz zu Keferstein,'
dessen Generalkarte von Deutschland Goethe gute Dienste
geleistet hatte.
Die Studien über den Kammerbühl sind mit dem oben er-
wähnten Aufsatz noch nicht abgeschlossen. Durch Magistrats-
rat Grüner erfährt Goethe, dab man im sogenannten Krater
nachgegraben habe, und um sich von dem Resultat zu über-
zeugen, besteigt er 1820 den problematischen fiügel von
neuem. Während der Dichter aber in diesem Jahre noch
von dem »echten Vulkan des Kammerberges zwischen Eger
und Franzensbad« spricht, drückt er sich zwei Jahre später
nicht mehr mit solcher Bestimmtheit aus. »Nach dem
Kammerbühl gefahren. Ob ein Pseudovulkan? Pro und
Contra«, lesen wir im Tagebuch am 28. Juli 1822. Wie
lassen sich diese Zweifel erklären? Goethe erzählt, daß ein
junger muntrer Badegast ihn von seiner früheren Ansicht,
im Kammerbühl einen untermeerischen Vulkan zu sehen,
abgebracht habe. Leider nennt er nicht den Namen, und
leider geben auch die Briefe und Tagebücher keine Auf-
klärung. Welche Stellung Graf Kaspar Sternberg, der sich ja
niemals damit hat befreunden können, den Kammerbühl
als einen echten Vulkan im Sinne des heutigen Schicht-
vülkans aufzufassen, zu der Frage eingenommen hat, erfahren
wir ebenfalls nicht. Der Einfluß, den dieser Altmeister der
Naturforschung auf Goethe ausgeübt hat, war jedenfalls
außerordentlich groß. Durch die persönliche Bekanntschaft
während des Marienbader Aufenthaltes 1822 hatte der Dichter
Gelegenheit, sich mit den Anschauungen Sternbergs vertraut
zu machen. Daß er vollkommen mit ihm übereinstimmt,
ja es als ein großes Glück bezeichnet, »einen Mann von
solcher menschhchen, weit- und wissenschafthchen Bildung
anzutreff'en,« beweisen die Briefe aus Marienbad und Eger.
In demselben Maße, wie Goethe nahe Beziehungen zu Graf
Sternberg sucht, flieht er den zweiten großen Naturforscher,
der ihm m Marienbad begegnet, Leopold von Buch. »Einen
merkwürdigen Besuch dartich nicht vergessen. Herr v. Buch,
' Tagebuch, 13. Aug. 1821.
' Tagebuch, 2. Sept. 1821.
5 Tagebuch, 4. Sept. 1821.
Goethe als Naturforscher 15 1
der Weltbereiser, kündigte sich gleicii als Ultra- Vulkanisten
an und suchte, diplomatisch genug, mich zum Gespräch
zu verleiten; aber vergebens, und so ward denn mit dem
ersten Geologen von Deutschland kein geologisches Wort
gesprochen.«' Goethe ist froh, als v. Buch wieder abge-
fahren ist : »Herr v. Buch ist bald verschwunden. Ich habe
mich mit ihm höflichst auseinandergehalten. Mit einem
Vulkanisten ist nicht zu reden. Graf Sternberg denkt
glücklicherweise wie wir, und da läßt sich denn mit wenigem
vorwärtsrücken.« ^ Nur spärliche Nachricht bringen die
Reiseberichte über Goethes Zusammentreffen mit dem »be-
rühmten schwedischen Chemiker Dr. BerzeUus,« der sich
mit Sternberg, Pohl und Grüner an der letzten Besteigung
des Kammerbühls am 30. Juli 1822 beteiligt. Ausführlicher
hat sich Berzelius selbst in seinen biographischen Auf-
zeichnungen über die Begegnung geäußert, wie unrecht er
aber mit seiner Ansicht hatte, Goethe auf die Seite der
Vulkanisten hinübergezogen zu haben, darauf hat Julius Schitt
in jüngster Zeit hingewiesen.'
Gestein wurde während des böhmischen Aufenthaltes 1 822
wieder sehr reichlich zusammengetragen. Stadelmann muß
fast täghch hinaus, um Gebirgsarten herbeizuschaffen, Goethe
ordnet, katalogisiert und beschreibt die neu hinzugekommenen
Handstücke. Drei vollständige Sammlungen werden zurück-
gelassen, »eine dem Prälaten, die andere Graf Sternberg, die
dritte Dr. Heidler, als in Marienbad verbleibend. Es sind
schon über 100 Nummern und die allermeisten Schwankungen
des Urgebirgs in sich selbst und Uebergänge bis ins Frem-
deste.«* In kurzerZeit sind auch die wichtigsten Vorkommen
des Egerer Bezirkes vorhanden. »Steine sind hier schon
grenzenlos zusammengeschleppt«, schreibt Goethe aus Eger
an seinen Sohn: »Drei achtzehn Fuß lan^e Bretter werden
heute noch auf Böcke gelegt, damit Graf Sternberg morgen
mit einem capitalen geologischen Frühstück empfangen
werde.«
Einen eifrigen und verständnisvollen Gehilfen findet
der Dichter hier in Sebastian Grüner, der für ihn uner-
müdUch sammelt, ihn auf vielen Touren begleitet und
schließlich ein begeisterter Mineraloge wird. Mit ihm
besucht er 1821 die Egeranbrüche von Haslau, die Goethe
zeichnen läßt und genau beschrieben hat. Im nächsten
' Brief an A. v. Goethe, 2. Juli 1822.
* Brief an A. v. Goethe, 29. JuH 1822,
5 Jahresbericht der Sclilesischen Gesellschaft für vaterländische
Kultur, Breslau 1909. — Stunden mit Goethe, 6. Bd., 2. Heft.
♦ Brief an A. v. Goethe, 25. Juli 1822.
1 52 Abhandlungen
Jahre fahren beide nach Pograth, um das dortige Vor-
kommen von Brauneisenstein zu besichtigen, nach Falkenau
zum Bergmeister Ignaz Lößl, allerdings »mehr um Kenntnis
der Gegend zu erlangen, als Mineralien nach Hause zu
tragen, mit denen man sich überhaupt zu sehr belädt«, nach
Hartenberg, nach Schönberg und schließlich nach Rednitz.
wo Goethe in dem jungen Fikentscher einen eifrigen
Schüler findet. In der nahen Glashütte kann er dem jungen
Chemiker an schnell gekühlten Gläsern und Stäben die
entoptischen Farben vortrefflich demonstrieren. Zu Hause
fertigt er geschwind ein entoptisches Gestell mit zwei
schwarzen Spiegeln, das er ihm zur weiteren Untersuchung
der Phänomene überläßt. Ausführlich trägt der Dichter
im Familienkreise seine Lehre vor, erörtert »Kunckels
Glasmacherkunst« und zeigt an vorzüglich hergestellten
trüben Täfelchen die Farbenerscheinungen trüber Mittel.
Ungern nimmt er nach wenigen Tagen Abschied von dem
gastlichen Hause. Wieviel er dem Aufenthalt in Redwitz
verdankt, hat er in einem Brief an Knebel ausgedrückt:
»Eigentlich muß man reisen, um sein Erworbenes anzu-
bringen und neu zu erwerben; was ich hier in einem Tage
fand, daran laboriere ich in Jena zwei Jahre, ohne zum
Zweck zu gelangen.«
Das wichtigste Ereignis in naturwissenschaftlicher Be-
ziehung während des letzten Aufenthaltes in Böhmen 1823
ist die Besteigung des zweiten Schichtvulkans des Egerer
Beckens, des Eisenbühls bei Boden. Rat Grüner hatte schon,
während sich Goethe noch in Marienbad befand, eine Ex-
kursion dorthin unternommen. Den Bericht darüber legte
er bei seinem nächsten Besuch nebst einigen typischen
Gesteinen dem Dichter vor, und Goethe kann nun kaum
mehr erwarten, ebenfalls »die dortigen Vorkommenheiten
in Reih und GUed zu sehen«. Am 23. August fahren die
Freunde über Gosel nach Boden, von wo der vulkanische
Hügel bestiegen wird. »Pyrotypisches Gestein aller Art
aufgelesen und mitfortgeführt. Altalbenreuth erreicht, wo
sich vulkanische Spuren auf der Oberfläche finden; sodann
merkwürdig aufojeschwemmte Schichten von originärem und
verändertem Geoiro;«, Hest man bereits im Tagebuch. Aus-
führlich hat der Dichter seine Auffassung über die Ent-
stehung des Hügels in »Uralte neuentdeckte Naturfeuer-
und Glutspuren« auseinandergesetzt. Durch diesen Aufsatz
gebührt Goethe das Verdienst, zum erstenmal den Rehberg
mit dem Eisenbühl beschrieben zu haben, während Rat
Grüner die eigentliche Entdeckung zuzuschreiben ist. Auch
von dem sehr neuvulkanischen Charakter zeigenden Wolfs-
berg bei Tschernoschin scheint Goethe die erste ausführ-
Goethe als Naturforscher 153
liehe literarische Nachricht gebracht zu haben. Er kennt
ihn zwar nicht aus eigener Anschauung, doch hat Stadel-
mann auf wiederholten Exkursionen dorthin soviel Gestein
gesammelt und nach Marienbad befördert, daß der Dichter
mehrere Suiten auflegen läßt, von denen er die erste an
das Prager Museum, eine zweite nach Tepl sendet.
Nach 182^ hat Goethe die Grenzen der Heimat nicht
mehr überschritten. Wie gewinnbringend seine zahlreichen
Reisen für ihn waren, das beweisen die Reiseberichte. Sie
enthalten eine Fülle von Material, das berücksichtigt werden
muß, wenn man ein getreues Bild seiner Tätigkeit auf dem
Gebiet der Mineralogie und Geologie erhalten will. Im
Vergleich zu diesen beiden Wissenschaften treten die übrigen
Disziplinen zurück. Die Botanik kommt nur für einzelne
Reisen — Karlsbad 1785, Italienische Reise — in Betracht,
auch Zoologie, Physik und Meteorologie spielen eine unter-
geordnete Rolle. Zu zeigen, inwieweit die Reiseberichte
zur Beurteilung der Arbeiten auch auf diesen Gebieten be-
lehrend sind, sei einer späteren Abhandlung vorbehalten.
8
Goethe und Hebbel
in ihren ästhetischen anschauungen
Von
Richard Meszlhxy Raahe
er Begriff »Goethe's Aesthetik« bedarf noch immer
nälierer Umschreibung, sowie man auf klare, un-
zweideutige Vorstellungen dringt. Noch immer
ist es der Wissenschaft nicht gelungen, einen diesen
Begriff erschöpfenden Gedankenbau zu errichten.' So ist
man bei einer vergleichenden Studie von Goethe's und
Hebbel's Aesthetik, um festen Boden zu behalten, an den
mangelhaften Ausweg verwiesen, statt der organisch zu-
sammenhängenden, ins allgemeine Bewußtsein gedrungenen
Goethe'schen Gesamtästhetik, sozusagen einen Fragment-
Goethe, d. h. die Aesthetik weniger, entscheidender Jahre,
zur Grundlage der Vergleichung zu machen. Die Bezeich-
nung »Goethe's Aesthetik« soll also w^esentlich das zu-
sammenfassen, was in den Jahren 1798 — 1804 geschaffen
worden ist.
Bei Hebbel selbst ist die Frage nun deshalb schwieriger,
\veil die Wandlungen seiner Anschauungen weniger gegen-
ständlich als bei Goethe und eher dialektischer Natur sind.
' Wilh. Bodes Werk »Goethes Aesthetik« kann als Systemgestaltung
überhaupt nicht in Betracht kommen, da es sich mit den billigen Effekten
einer seichten Novellistik begnügt. Ein wertvoller Versuch hingegen,
wenn auch keine erschöpfende Darstellung, ist Otto Harnack's: Die
klassische Aesthetik der Deutschen. Leipzig 1892.
Goethe und Hebbel ik ihren ästhetischen' Anschauungen 155
Wie stark Hebbel, besonders in den entsciieidenden
Jahren seiner Entwickelung von Goethe beeinflußt war, wie
unverkennbar dieser Einnuß in seinen größten Werken
hervortritt, wie Hebbel's künstlerische Ethik, die Ausgestal-
tung seiner Persönlichkeit von Goethe getragen ward, ist
in dem wertvollen Aufsatz R. M. Werner's : »Hebbel und
Goethe« (Goethe-Jahrbuch XXV.) mit überlegener Klarheit
dargelegt. Dass auch Hebbels Kunsttheorie in seinen An-
fängen und seinen innersten Grundanschauungen und Eigen-
heiten auf Goethe zurückgeht, wollen diese Zeilen, an-
schließend an R. M. Werners Abhandlung, in einem gewissen
Gegensatz zu dem beliebten Hegel'schen Gesichtspunkte,
anzudeuten versuchen.
Die theoretische Betätigung überhaupt ist bei Goethe,
wie bei Hebbel auf ein und denselben Reiz zurückzuführen.
Noch mehr als Goethe's ist Hebbel's Aesthetik eine Kampf-
theorie. Sie ist, wie bei Hebbel so manches andere (siehe
T.' 2122 und 5159) fast ausschließlich aus der Opposition
hervorgegangen. Trotz seines metaphysischen Hanges
wissen war, wie schwer es Hebbeln geworden, theoretische
Abhandlungen zu schreiben und wie wenig Freude ihm
Arbeiten dieser Art bereiten konnten. Wie eine klare, seit
Ewigkeit bestehende Wahrheit 'hat Goethe dieselben Em-
pfindungen in den Spruch geschlossen : »Der Mensch ist
kein lehrendes, er ist ein lebendes, handelndes und wirkendes
Wesen«. (Goethe, Diderots Versuch über die Malerei:
Geständnis des Uebersetzers.)
Im Grunde genommen waren beide, Hebbel und Goethe
untheoretische Naturen. Währenddem aber Hebbels meta-
jihysisches Naturell und sein abstrahierender Hang die
Schwerfälligkeit seiner Darstellung bezwingen mußten,
haben bei Goethe das große Wissen und die Meisterschaft
der Form die Abneigung gegen das poetische Theoreti-
sieren (die bildenden Künste machten Ausnahme) über-
wunden. In beiden Fällen ist aber der gereizte Wider-
spruchsgeist, nicht etwa die begriffliche Begabung, die Quelle
ästhetischer Gedankengänge gewesen.
Wie der oppositionelle Zug den Kunsttheorien beider
gemeinsam ist, so können auch die beiderseitigen Gegner
gewisse Familienähnlichkeiten nicht verleugnen. Der Vor-
wurf, mit dem die Spätromantiker dem »Kunstgreisff in
Weimar begegneten, die Weltentrücktheit, ging in die Rüst-
kammer der Jungdeutschen über, die damit auch gegen
Hebbel zu Felde zogen. Goethes Aesthetik wird und muß
* Ich zitiere nach R. M. Werners Hebbelausgabe, wo mit T. Tage-
buch, mit W, Werke und mit B. Briefe bezeichnet werden.
156 Abhandlungen
heute noch gegen diesen Vorwurf verteidigt werden. (Siehe:
Otto Harnack, Die klassische Aesthetik der Deutschen,
Leipzig 1892, S. 43.)
Die Beschuldigungen der Wolkenhöhe wiederholen
sich bei Hebbel (W. XI. 438, Heibergs Aufsatz gegen
Hebbel.) In diesem Sinne schrieben aucn Julian Schmidt,
Gutzkow, sowohl wie Laube. Sie glaubten erdenfroh zu
sein und waren nur aktuell. Der Vorwurf der Wolkenhöhe
mußte daher bei Hebbel nicht minder ungerecht werden
als bei Goethe. Statt an den Tagesereignissen zu hängen
war eben Hebbel der Einzige, der den dauernden Werten
der neuen Zeit durch seine Werke Körper leihen konnte.
»Wenn die epische und die lyrische Poesie auch hin und
wieder mit den bunten Blasen der Erscheinung spielen dürfen,
so hat die dramatische durchaus die Grimdverhältnisse, inner-
halb derer alles vereinzelte Daseyn entsteht und vergeht,
in's Auge zu fassen, und die sind bei dem beschränkten
Gesichtskreis des xMenschen grauenhaft« (T, 2721 und B. II.
S, 272.) Diese Grundverhältnisse konnte Hebbel unmöglich
dort finden, wo Gutzkow und Laube ihren Zeitgeist suchten.
Aber nach Gegenwärtigkeit strebt Hebbel stets, und in seiner
Genoveva trachtet er der Zeit ein künstlerisches Opfer zu
bringen. Vom Drama fordert Hebbel, daß es »den jeweiHgen
Menschheits- und Weitenzustand« gestalte. »Der erste
Rezensent (Gutzkow im Telegraphen), den meine Genoveva
fand — schreibt Hebbel im Vorwort zur Maria Magdalene
(W. XI. 48) — glaubte in jener' Bezeichnung meiner Dramen
eine der Majestät der Poesie nicht würdige Conzession an
die Zeitungspoetik unserer Tage zu erblicken und fragte
mich, wo denn in meinen Stücken jene Epigrammatie und
ßezüghchkeit, die man jetzt zeitgemäß nenne, anzutreffen
sei. Ich habe ihm hierauf Nichts zu antworten, als daß
ich die Begriffe der Zeit und des Zeitungsblattes nicht so
identisch finde, wie er zu thun scheint.«
So bekämpften denn im Grunde genommen Goethe
wie Hebbel denselben Feind. Währenddem aber Goethe
und Schiller den Feind in der Wiege töten wollten, als er
noch eine Lebensmission zu erfüllen hatte, fiel Hebbel die
Aufgabe zu, dem Abgelebten und Ueberlebten in seiner
Altersverzerrung entgegenzutreten. Die Romantik bedrohte
mit ihren national-religiösen Nebenabsichten, mit ihrem jeder
Notwendigkeit abholden Individualismus die durch Kant
begründete, durch Goethe und Schiller dargestellte und ver-
wirklichte, durch das oberste Sittengesetz oedingte Freiheit
der Kunst. Nachdem die Romantik verfiel, nachdem sie
Jene Bezeichnung: ein künstlerisches Opfer der Zeit.
Goethe und Hebbel in ihren ästhetischen Anschauungen 157
ihr Bestes, die individuelle Mannigfaltigkeit der Form und
des Inhalts, hergab und zur Tagesneuigkeit herabgesunken
ist, mußte Hebbel, ebenso wie Goethe und Schiller, für
die Freiheit der Kunst, für die Befreiung der Kunst von
Tagestendenzen kämpfen.
Sowohl die klassische Aesthetik, wie die Hebbelsche,
wurde daher mit der Erdenabwesenheit seitens der Tendenz-
partei, seitens der unfreien Kunst, der »angewandten« Dicht-
kunst, wie man sie nach ihrem gewerblichen Wesen nennen
könnte, gleich unberechtigt beschuldigt. Wir sehen die
beiden Kämpen als Gegner der realistiscYien Aesthetik. Wir
sehen sie das Schöne außerhalb der Tatsachenwelt, außerhalb
der Naturnachahmung,' im Stil suchen. Sie waren beide
Anhänger der stilisierten Kunst. Goethe unterscheidet in
der Kunstentwickelung drei Stufen. Auf der untersten steht
die Naturnachahmung. Auf dieser Stufe besteht die ganze
Kunstbestrebung in der Treue der Nachahmung. Abgesehen
davon, daß diese Treue unerreichbar ist, bringt eine solche
Kunst günstigsten Falls überflüssige Duplikate hervor. Ferner
muß jeder Künstler notgedrungen einen Gesichtspunkt der
Darstellung — sei sie nun poetisch oder bildlich — wählen
und so die Treue von den übrigen Gesichtspunkten verletzen.
Diese Kunststufe ist also nicht allein verwerflich wegen
der Niedrigkeit ihres Endzweckes, wegen der Nutzlosigkeit
ihrer Erzeugnisse, sondern auch wegen ihres Widerspruches.
Sie kommt nur für den Lernenden als Uebung in Betracht.
Hat der Künstler durch die wiederholte Ausführung einfacher
Naturnachahmungen diese Stufe überwunden, so zeigt sich
dies darin, daß er nunmehr einen Gattungsbegriff in sich
ausgebildet hat und im Stande ist diesen Gattungsbegriff
seinen Gestaltungen zu Grunde zu legen; an diesem Schema
wird sich der individuelle Charakter als Abweichung von
dem Normalen, als Abnormität offenbaren. Erst wenn diesem
verkörperten Gattungsbegriff die Charakterabnormität als
unser Gefühl beglückender Reiz mitgegeben wird — ent-
steht das Kunstwerk, als eine Synthese zwischen dem natür-
lichen Gattungsbegriff und dem übernatürUchen, göttlichen
Reiz. Eine unüberbrückbare Kluft steht zwischen diesem
echten Kunstwerk und der Naturerscheinung, sie sind wesens-
verschieden. Die Naturerscheinung ist gebunden in der
physischen Kausalität — das Kunstwerk ist frei durch das
sittliche Gesetz. Die Naturerscheinung erreicht ihre höchste
Schönheit nur im Augenblick und bedarf der Wahrheit, —
das Kunstwerk ist gerade entgegengesetzt, die Dauer des
' Siehe Dr. Manfred Schenker: Batteux Theorie in Deutschland.
Haessel, Leipzig, 1909.
158 Abhandlungen
höchsten Augenblicks und bedarf nur der Wahrhaftigkeit;
das Leben selbst, das fortschreitende Alter, die grundlegenden
Funktionen der Begattung und Fortpflanzung vernichten die
Naturschönheit, — die Kunstschönheit aber erzeugt in ihrer
Vollendung stets nur den neueren Gipfel und kennt kein
Alter, Diese Idealität der Kunst, die durchaus auf dem Erd-
boden wurzelnd, zwar auf der sinnlichen Anschauung der
Kunst beruht, aber etwas von ihr durchaus Verschiedenes
ist — ist voll und ganz in Hebbels Kunstanschauung
übergegangen. Das Gegenüberstellen einiger Aeußerungen
Goethes und Hebbels kann hiervon leicht überzeugen.
»Da man in Weimar vor einer gebildeten und gleichsam
geschlossenen Gesellschaft spielt, die nicht bloß von der
Mode des Augenblicks bestimmt wird, die nicht allzu fest
am Gewohnten hängt, sondern sich schon öfters an mannig-
faltigen originalen Darstellungen ergötzt hat und durch die
Bemühungen der eignen Schauspieler sowohl als durch die
zweimalige Erscheinung Ifflands vorbereitet ist, auf das
Künstliche und Absichtliche dramatischer Arbeiten zu achten,
so wird ein solcher Versuch desto möglicher und für den
Verfasser desto belehrender sein.« (Ueber Schillers Wallen-
stein, 1798.) Demgegenüber steht bei Hebbel: «Das Leben
kennt keinen Abschluß, der Faden an dem es die Er-
scheinungen abspinnt, zieht sich ins UnendHche hin, die
Kunst dagegen muß abschließen, sie muß den Faden, so
gut es geht, zum Kreis zusammenknüpfen, und dies ist der
Punkt, den Goethe allein im Auge haben konnte, als er
aussprach, daß alle ihre Formen etwas Unwahres mit sich
führten.« (Ein Wort über das Drama.) Das Künstliche
und Absichtliche ist eben dieses Unwahre, das jede Kunst-
form notwendig mit sich führt und das Goethe, so gut
wie Hebbel, nicht als Lizenz, sondern als wesentliche Eigen-
tümlichkeit des Kunswerks auffassen. Ein weiteres Beispiel
wird vielleicht demselben Zweck zu weiterer Klarheit ver-
helfen.
»So habe ich selbst in meinem Leben mehr als einen
Wagenlenker (Kannegießer — würde Hebbel sagen) alte
Gemmen tadeln hören, worauf die Pferde ohne Geschirr
dennoch den Wagen ziehen sollten. FreiUch hatte der
Wagenlenker recht, weil er das ganz unnatürlich fand, aber
der Künstler hatte auch recht, die schöne Form seines
Pferdekörpers nicht durch einen unglücklichen Faden zu
unterbrechen. Diese Fiktionen, diese Hieroglyphen, deren
jede Kunst bedarf, werden so übel von allen denen ver-
standen, welche alles Wahre natürlich haben wollen und
dadurch die Kunst aus ihrer Sphäre reißen.« (Goethe,
Plato als Mitgenosse einer christlichen Offenbarung, 1826.)
Goethe und Hebbel im ihren ästhetischen Anschauungen 159
Bei Hebbel: T. 2405 (184 1):
»Die Veränderung der Szene im zweiten Theil (Der
rasende Ajax, von Sophokles) zeigt, wie wenig den Alten
die sog, Einheit des Ortes galt, wenn sie sich nicht von
selbst darbot. Die moderne Kritik mit ihren albernen Natür-
lichkeitsforderungen mogte es als einen Hauptfehler rügen,
daß Teucros nicht erst Wiederbelebungsversuche mit dem
Bruder anstellt, sondern nur für seine Bestattung sorgt.«
Wie sehr der Gedanke der klaren Scheidung zwischen
dem Naturwahren und dem Kunstwahren Goethen am
Herzen lag, sehen wir daran, daß diesem Problem zwei
Aufsätze sozusagen ausschließlich gewidmet wurden. Im
Gespräch : »Ueber Wahrheit und Wahrscheinhchkeit des
Kunstwerks« (1798) sagt der Zuschauer: »Wenn die Oper
gut ist, macht sie freilich eine kleine Welt für sich aus, in
der alles nach gewissen Gesetzen vorgeht, die nach ihren
eigenen Gesetzen beurteilt, nach ihren eigenen Eigen-
schaften gefühlt sein will.«
Der Anwalt des Künstlers aber antwortet : »Sollte nun
nicht daraus folgen, daß das Kunstwahre und das Natur-
wahre völlig verschieden sei, und daß der Künstler keines-
wegs streben sollte noch dürfe, daß sein Werk eigentlich
als ein Naturwerk erscheine?«
In voller Anmut, mit dem leisen Spott feinster Er-
zählungskunst führt Goethe die Natürlichkeitsbestrebung in
der herrhchen Novelle: »Der Sammler und die Seinigen«
auf einen, durch die Nachsicht der Familienpietät ge-
milderten Pranger der Lächerlichkeit, in der Person von
des Sammlers Vater, der sich und seine Lieben in Gyps
abgießen und »sie alsdann in Wachs mit natürlichen Farben
wirkHch aufstellen« ließ. »Eine wirkUche Perücke, ein
damastner Schlafrock wurden dem Phantom gewidmet, und
so sitzt der gute Alte noch jetzt hinter einem Vorhange.«
Dementsprechend sagt Hebbel schon 1835 im Außatz
»Ueber Theodor Körner und Heinrich von Kleist (W. IX.
33)«: »Zur Zeit Geßners, Bodmers pp., die in jedem Schaaf
und jedem Viehhirten eine Muse sahen, war die Nach-
ahmung der Natur das Evangelium, zu welchem alle
schwuren. Dies war jedenfalls Nichts gesagt, und wenn man
schärfer analysiert, ein halber Unsinn .... etc.« (S. ^4.)
»Wenn ich nun meinen Begriff über die Kunst — so spricht
er stolz weiter — aussprecnen soll, so mögte ich ihn auf
die unbedingte Freiheit des Künstlers basieren.« Als Hebbel
dies den staunenden Studenten des wissenschaftlichen Ver-
eins vortrug, war er noch sehr jung, und der ganze Auf-
satz ist daner trotz seiner geradezu verblüffenden Reife
und der entscheidenden Bekenntnis zur stilisierten Kunst
l6o Abhandlungen
nur cum grano salis zu nehmen. Der Ausdruck »unbedingte
Freiheit« ist nicht etwa ein Programm, er meint einfach
die Goethe-Schiller'sche, ihm nur noch halbklare Freiheit
der Kunst, die Freiheit von dem KausaHtätsgesetz und
Gebundenheit im Sittengesetz, — wie sie die Kritik der
Urteilskraft für die teleologische Welt postuliert: also die
bedingte Freiheit. »Alle Kunst verlangt nach Hebbel ein
ewiges Element, weshalb sich auf bloße Sinnlichkeit — und
die Naturnachahmung würde dieser entsprechen — kein
Kunstwerk basieren läßt.« (Scheunert, Der Pantragismus,
Hamburg und Leipzig 1903. S. loi.) Wir können also fest-
stellen, daß die Theorie Goethes wie Hebbels im guten
Sinne des Wortes »maniristisch« ist. Währenddem aber in
Goethes Anschauung der Stil einen vorherrschenden deko-
rativen Grundton hat,' ist dieser bei Hebbel wesentlich sym-
bolisch.* Aus dieser gemeinschaftUchen Grundanschauung
der Kunst folgt alles Weitere.
Zunächst die Frage des Charakters im Drama. Gar
verschlungen und entgegengesetzter Art sind die Wege,
auf denen Hebbel und Goethe sich auch diesbezüglich in
einem Punkte treffen. Von Oeser's und Winckelmann's
Klassizität ausgehend, wurde Goethe in Straßburg durch
Herder in die realistische Richtung mächtig abgelenkt.
Erst in ItaHen erfolgt eine vollständige Rückkehr. »Seit
der itahenischen Reise wird an Stelle der kräftigen, das
Charakteristische herausarbeitenden Zeichnung die gefällige,
weichgeschwungene Linie in Kunst, Dichtung und Leben
Goethe's Ideal. Schon die Auszüge aus dem Reisetagebuch,
' Der Sammler und die Seinigen: ))Ich finde keine Spur vom
wütenden Schrecken des Todes, vielmehr in den Statuen die höchste
Subordination der tracrischen Situation unter die höchsten Ideen von
Würde, Hoheit, Schönheit, gemäßigtem Betragen. Ich sehe hier überall
den Kunstzweck, die Glieder zierlich und anmutig erscheinen zu lassen.
Der Charakter erscheint nur noch in den allgemeinsten Linien, welche
durch die Werke gleichsam wie ein geistiger Knochenbau durchge-
zogen sind.«
* Hebbels Theorie ging nun nicht soweit in der stilisierend-
dekorativen Absicht. Auch blieb sein Gyges dem Persönlichen weit
näher, als die natürliche Tochter. Ihm war der symbolische Inhalt
wichtiger als der dekorative. T. 1958. »Judith und Holofernes sind,
obgleich, wenn ich meine Aufgabe löste, wahre Individualitäten, dennoch
i:ugleich die Repräsentanten ihrer Völker. Judith ist der schwindelnde
Gipfelpunkt des Judenthums, jenes Volkes, welches mit der Gottheit
selbst in persönlicher Beziehung zu stehen glaubte; Holofernes ist das
sich überstürzende Heidenthum . . . Judenthum und Heidenthum aber
sind wiederum nur Repräsentanten der von Anbeginn in einem unlös-
baren Dualismus gespaltenen Menscliheit; und so hat der Kampf, in
dem die Elemente meiner Tragödie sich gegenseitig aneinander zer-
reiben, die höchste symbolische Bedeutung.«
Goethe und Hebbel in ihren ästhetischen Anschauungen l6l
die im deutschen Merkur 1788 und 1789 erschienen, geben
davon Kunde, vor allem der Aufsatz »Baukunst« mit seiner
harten Verdammung der einst so gepriesenen Gothik, ....
»wo das Typische, einfach Große als Ziel künstlerischer
Entwickelung hingestelt wird.« (Einleitung von A. G. Meyer
und Witkowski zu Goethes Werken Bd. 30 S. LVII. in
Kürschner's D. N. L.) In den Propyläen aber scheint es, als
wollte Goethe die beiden grundverschiedenen Welten seiner
Vergangenheit, das Charakteristische und das Typische, zu
einer höheren Einheit künstlerisch versöhnen. Durch Schiller's
Hilfe und durch die vergleichende Anatomie ist ihm dies
auch gelungen.
Wie Harnack ausführt (Otto Harnack: Die klassische
Aesthetik der Deutschen, Leipzig 1892, S. 165), sieht Goethe
den »Vorteil des vergleichend-anatomischen Studiums darin,
dem Künstler durch Vergleichung mit dem Typus den
schärferen, zielsicheren Bhck für die abweichenden kon-
stituirenden Eigentümlichkeiten der Einzelerscheinung zu
o;eben. Beides, das Typische wie das Singulare, soll im
Kunstwerk sich zusammenfinden, und damit ist das idealist-
ische wie das reaUstische Element, das jedes Kunstwerk
enthalten soll, gegeben.« Im Sinne dieser Synthese des
Typischen und Singulären sehen wir Goethen an die Charak-
tere der Dramen seine künstlerische Anforderung stellen.
(Ueber Manzoni's »Conte di Carmagnola« 1820,) Das
»geistig-organische«, das zugleich »natürliche und übernatür-
liche« ist die Versöhnung des Singulären und Typischen,
das höchste Ideal der Propyläen. Daß Hebbel mit Goethe
in den Propyläen zusammentreffen mußte, ist in dem
Charakter der Propyläen und Hebbel's begründet. »Die
Propyläen sollten, wie Schiller schrieb, ein Organ sein,
das zwischen Philosophie und bildender Kunst vermittelte,
überall sollte der Leser vom Anschauen zur Idee ge-
leitet werden« . . . Sagt doch selbst ein philosophisch
so gebildeter Mann wie F. H. Jacobi: »vous avez raison
en trouvant que Goethe dans les Propylees transcendentalise
un peu.« (Einl. von Meyer und Witkowski zu Goethes
Werken B. 30, S. LXIII in Kürschner D. N. L.) Da nun
Hebbels Anschauungen bezüglich des Endzweckes der
Charakterdarstellung von Jugend auf fast keiner Wandlung
unterworfen waren und er gerade in seiner Jugend ebenfalls
gewohnt war, jegliche Anschauung zur Idee, ja zur absoluten
Idee zu vertranszendentalisieren, so nahm er eben das
Ideal der Propyläen unverändert an und wir können es in
all den Verkleidungen der ersten empirischen, der Hegel-
ischen und der zweiten empirischen Periode verfolgen ; nur
muß uns Hebbels schwankender Sprachgebrauch nicht
Goethe-Jahriiuch XXXII 1 1
l62 Abhandlungen
stören. Für den Gegensatz von singulär und typisch ge-
braucht nämlich Hebbel die verschiedensten Ausdrücke : das
Endhche und Unendliche, das Ewige und Singulare, das
Innere und Aeußere, das Notwendige und Zufällige, frei
und notwendig, das Moderne und Antike. In diesen Aus-
drücken kehrt dasselbe immer wieder. (Vgl. Scheunert
Pantragismus, S. 105.) »Eine Tat muß frei und notwendig
zugleicn sein.« Frei ist hier nicht im strengen Sinne zu
verstehen, sondern so, »daß die Tat ledighch aus dem
Individuum erfolgt, daß sie also den Anschem persönlicher
Freiheit trägt, den jede Tat besitzt; notwendig ist sie im
symboUschen Sinne.« (Pantragismus S. 147.) Um nun
Hebbel selber sprechen zu lassen, führen wir an. Für die
erste Periode: T. 126, im Oktober 1835.
»Aufgabe aller Kunst ist Darstellung des Lebens, d. h.
Veranschauhchung des Unendlichen an der singulären Er-
scheinung. Dies erzielt sie durch Ergreifung der für eine
Individualität oder einen Zustand derselben bedeutenden
Momente.«
T. 136, im Januar 1836:
»Wie weit ich nun noch von Erfassung des ersten und
einzigen Kunstgesetzes, daß sie nämlich an der singulären
Erscheinung das Unendliche veranschaulichen sollte, entfernt
war, läßt sich nicht berechnen.« (AehnHch T. 10, iioi
und W. IX, 39.)
Für die zweite Periode: T. 2318: »Der Dichter muß
durchaus nach dem Aeussern, dem Sichtbaren, Begränzten,
Endlichen greifen, wenn er das Innere, Unsichtbare, Unbe-
gränzte, Unendhche darstellen will.« (Aehnlich W. XI, S. 3.)
Für die dritte Periode: T. 521 1 im November 1853.
»Goethe's Natürhche Tochter gelesen, seit langer Zeit zum
ersten mal wieder. Darin steckt mehr Griechisches, als
in der Iphigenie, wenn man auf die Hauptsache geht.
Uebrigens steht das Produkt ganz auf der Grenze«.
Auch die Sprache erscheint Hebbeln nun als eine
Synthese zwischen individuellem und allgemeinem Geist,
wie die Darstellung. »An der Sprache ist es die wunder-
barste Seite, wie der allgemeine Geist des Volkes, der
sich ihrer zu seinen Einzelzwecken bedient, in einander
wirken und sich gegenseitig ergänzend und beschränkend,
ein drittes erzeugen, das beiden gemeinschaftlich angehört.
Der allgemeine Geist und der individuelle stehen sich in
diesem Prozeß, wie Zeichner und Kolorist gegenüber; der
eine zieht Linien, hält sich deshalb streng in der Sphäre
des Fundamentalen, und trennt um dies zu können, alles
Begleitende aufs schärfste vom Wesentlichen; der andere
gibt die Farben und sieht sich hierin eben durch diese
Goethe ukd Hebbel in ihren ästhetischen Anschauungen 163
Trennung, die nicht allein die Eigenschaften, Zustände und
Verhältnisse an sich von den Dingen abgeschnitten, sondern
auch für die graduelle Bestimmung derselben eine mehr
oder weniger ausgedehnte Freiheit übriggelassen hat, vor-
gearbeitet und unterstützt. Die Sprache erscheint hierbei
als fest und flüssig zugleich; als fest, indem sie die Ueber-
schreitung des nach den ihr zu Grunde liegenden Ur-
anschauungen und Erfahrungen einmal gezogenen Kreises,
der sie zur Trägerin einer bestimmten Nationalität macht,
nicht gestattet; als flüssig, indem sie sich der freien Be-
wegung innerhalb dieses Kreises, der größeren Vertiefung
in diese Anschauungen und Erfahrungen und der weiteren
Verknüpfung derselben nicht widersetzt.« (Ueber den Styl
des Dramas, 1847.) (W. XI. 66.) Wesensgleich ist in
Hebbels und Goethes Kunstwelt der Pessimismus als die
Quelle der Tragödie aufgefaßt. — In dem unlösbaren Wider-
spruch, der durch das menschliche Leben geht, der durch
die Großjährigkeit erst der Menschheit zum Bewußtsein
gelangt ist, liegt der Urgrund des Vergnügens an tragischen
Gegenständen, somit die Daseinsmöglichkeit der Gattung.
Die Griechen stehen in ihrem Heldenalter vor dem Bewußt-
werden der Lebensdissonanz. Sie gehen auf in dem dies-
seitigen Leben, in der Wirkung auf die Gegenwart, im
Vertrauen auf sich selbst, in der reinen Verehrung der
Götter als Ahnherren, in der Bewunderung derselben,
gleichsam nur als Kunstwerke und in der Ergebenheit in
ein übermächtiges Schicksal, dem Götter wie Menschen
gleich unterworfen sind (Goethe: Winckelmann. Kap.: Heid-
nisches). Der Kunstausdruck dieser Epoche ist das homer-
ische Epos. Als dieser Götterglaube zu schwanken beginnt,
als die griechische Philosophie, die in der Menschheit die
Ahnung der abgrundtiefen Sinnlosigkeit der Schöpfung
grausam aufsteigen läßt, und der Gegensatz zwischen Sollen
und Wollen die schöne Welt zerreißt, treten Aischylos,
Euripides und Sophokles einander auf die Fersen. So hat
die ins Bewußtsein einer gebildeten und glücklichen Nation
tretende Dissonanz das versöhnende Friedensfest des Gottes-
opfers, die Tragosode, zum Ausdruck innerer Zerrissenheit,
zur Tragödie, umgewandelt. Im Loslösen des Tragikotatos
vom Chor, von der Gemeinschaft, spricht sich das Werden
der Tragödie symbolisch aus. Auch die Tragödie soll die
Loslösung des Individuums von der Allnatur darstellen.
Deshalb kann sie nur auf der Dissonanz stehen, denn sie
ist der Ausdruck der bewußtgewordenen Dissonanz. Auch
diese Grundanschauung ist Goethen und Hebbeln gemeinsam.
Die verlorene Einheit der Menschheit, der Goethe so nahe
gekommen, die Winckelmann erreicht haben soll, erlebte
II*
164 Abhandlungen
Hebbel nur aus zweiter Hand : eben aus Goethes Winckelmann,
den er teilweise in sein Tagebuch abgeschrieben. (T. 56.)
Jedenfalls mußte dieses Erlebnis seiner ungriechischen,
christlich-germanischen Seele die eigene Stellung zur Dis-
sonanz und Versöhnung noch klarer machen als sie schon
war. Er mußte begreifen, daß seine gespaltene Seele die
Versöhnung, die Ausgeglichenheit, den Frieden mit der
Weltseele nicht einmal für kurze Augenblicke ungetrübt
empfinden kann. Deshalb mußte er mit Goethe die
Dissonanz als das Lebenselement der Tragödie betrachten,
die Versöhnung aber im Gegensatz zu Goethe außerhalb
der Tragödie, nur in die transzendentale Idee verlegen.
In seinem Bericht über die »Erste Aufführung der Picco-
lomini« (1799) findet Goethe das Objekt des ganzen
Gedichtes in der Dissonanz zwischen Individuum und
Gesellschaft. »Die Darstellung einer phantastischen Existenz,
welche durch ein außerordentliches Individuum und unter
Vergünstigung eines außerordenthchen Zeitmoments un-
natürlich und augenblicklich gegründet wird, aber durch
ihren notwendigen Widerspruch mit der gemeinen Wirk-
lichkeit des Lebens und mit der RechtUchkeit der mensch-
hchen Natur, scheitert und samt allem, was an ihr be-
festigt ist, zugrunde geht. Der Dichter hatte also zwei
Gegenstände darzustellen, die mit einander im Streite er-
scheinen: den phantastischen Geist, der von der einen
Seite an das Große und Idealische, von der anderen an
den Wahnsinn und das Verbrechen grenzt, und das gemeine,
wirkliche Leben, welches von der einen Seite sich an das
Sittliche und Verständige anschließt, von der anderen dem
Kleinen, dem Niedrigen und Verächtlichen sich nähert.«
Diese von Schiller gestaltete, von Goethe ausgesprochene
tragische Dissonanz verdunkelt sich in Hebbels Händen
nicht nur wegen der Hegel'schen Terminologie, sondern
auch weil noch andere, später zu erörternde Ideen, den
Gedanken ziemlich unkenntUch machen. Am klarsten über-
schauen wir die Uebereinstimmung zwischen Hebbel und
Goethe im Dissonanzgedanken, wenn wir den angeführten
Zeilen über Piccolomini Walzel's vorzügliche Darstellung
der Grundanschauung vom Tragischen in Hebbels Reifezeit
gegenüberstellen. »Die Tragödie behandelt den notwendigen,
unerläßlichen und durch die Einrichtung der Welt gegebenen
Konflikt des Einzelnen mit der Gesellschaft. Der Einzelne
sucht seine individuellen Wünsche durchzusetzen, und er sieht
sich einer Mauer gegenüber; sie wird gebildet von der Summe
der Anschauungen, die der Gesellschaft eigen, in der er lebt.
»Dieser Konflikt wird entwicklungsgeschichtlich gesehen.
Die Summe der Anschauungen der Gesellschaft ist zeitlich
Goethe und Hebbel in ihren ästhetischen Anschauungen 165
bedingt. Die Anschauungen haben sich langsam heraus-
gebildet, sind historisch zustande gekommen und damit
notwendig, aber nur für kurze Zeit ; denn früher oder später
müssen sie weiteren Anschauungen weichen, einer kommen-
den, sich vorbereitenden, allmählig sich durchsetzenden,
höheren Entwicklungsphase der Menschheit«. (Oskar F.
Walzel, Hebbelprobleme. Leipzig 1909.) Walzel hätte aus
Goethes oben angeführten Worten über die Piccolomini-
Aufführung diesen tragischen Grundkonflikt aller Hebbel-
dramen ebenfalls ableiten können.
Die beiden Anschauungen sind sich in Goethes späteren
Jahren, als er Abstraktionen eher geneigt war, auch äußer-
lich näher gekommen, »Die größten Qualen — heißt es
in »Shakespeare und kein Ende« — so wie die meisten,
welchen der Mensch ausgesetzt sein kann, entspringen aus
den einem jeden innewohnenden Mißverhältnissen zwischen
Sollen und Wollen, sodann aber zwischen Sollen und Voll-
bringen, Wollen und Vollbringen.« Der erste Widerspruch,
der zwischen Sollen und Wollen, fällt bei Hebbel zusammen
mit dem Begriffe des Dualismus in der Idee und gilt ihm
als Grundlage der antiken Tragödie. Der zweite Wider-
spruch, der zwischen Sollen, Wollen und Vollbringen, ist
die Dialektik im Charakter und ist die Grundlage der
Shakespeare'schen Tragödie. Genau in diesem Sinne finden
wir auch bei Goethe die Unterscheidung zwischen Antike
und Shakespeare in »Shakespeare und kein Ende«.
Der Punkt, wo Hebbel von Goethe abweicht, ist die
Versöhnung der Dissonanz. Die berühmte Formel Hebbels —
wie Werner sie in seinem Aufsatz Hebbel und Goethe
nennt — über die Schönheit vor und nach der Dissonanz,
steht uns vorerst im Wege. »Der Unterschied zwischen
Goethe und mir besteht darin, daß Goethe die Schönheit
vor der Dissonanz, die Traumschönheit, die von den wider-
spenstigen Mächten und Elementen des Lebens nichts
w^eiß und nichts wissen will, gebracht hat, ich dagegen
die Schönheit, die die Dissonanz in sich aufnahm, die alles
Widerspenstige zu bewältigen wußte, zu bringen suche.«
Werner hat diesen Ausspruch gegen den Vorwurf der Un-
bescheidenheit verteidigt. Das wäre sein geringster Fehler.
Er ist aber grundfalsch. Goethe's Schönheit ist keine Traum-
schönheit, sondern die bewußteste, die es geben kann, und
weder von Tasso, noch vom Faust, so wenig von Iphigenie
wie vom Götz kann man behaupten, dass die Menschen von
den »widerspenstigen Mächten und Elementen des Lebens«
nichts wissen. Tasso hat die Dissonanz nicht weniger in sich
aufgenommen als Goio, und Iphigenie nicht weniger als
Rhodope, Judith und Genoveva; Gretchen nicht minder
l66 Abhandlungen
als Maria Magdalene. Der Unterschied liegt rein nur in
der dramatischen Anwendung der Versöhnung. Daß die
Kunst die aufsteigende Dissonanz lösen muß, darin waren
Goethe und Hebbel ebenso einig, wie in der Auffassung,
daß die Versöhnung keine äußerhche sein darf. Während
aber Hebbel aus einem metaphysischen Prinzip ängstlich
alle Möglichkeiten der Versöhnung im Drama vermied, und
nur den Hinweis in der Idee zuließ, wollte Goethe, auf
einer viel technischeren Auffassung stehend, die Ausgleichung
der Dissonanz in das Drama aufnehmen. Diese Behauptung
wollen wir -belegen.
»Er (Aristoteles) versteht unter Katharsis diese aus-
söhnende Abrundung, welche eigenthch von allem Drama,
ja sogar von allen poetischen Werken gefordert wird. In
der Tragödie geschieht sie durch eine Art Menschenopfer,
es mag nun wirklich vollbracht oder unter Einwirkung
einer günstigen Gottheit durch ein Surrogat gelöst werden,
wie im Falle Abrahams und Agamemnon s: genug, eine
Söhnung, eine Lösung ist zum Aoschluß unerläßlich, wenn
die Tragödie ein vollkommenes Dichtwerk sein soll.« (Nach-
lese zu Aristoteles' Poetik 1827.)
Bei Hebbel: T. 1288, 1838:
»Es ist die Aufgabe der Poesie, das Notwendige und
Unabänderliche in den schönsten Bildern, in solchen, die
die Menschheit mit ihrem Geschick auszusöhnen vermögen,
vorzuführen.«
Allerdings wurden diese Worte 1828 in München ge-
schrieben, als Goethes Einfluß am stärksten war. Eme
scheinbare und zeitweihge Entfernung sehen wir in der
Hegelperiode: August 1843, T. 2776. »Es ist thöricht von
dem Dichter das zu verlangen was Gott selbst nicht dar-
bietet, Versöhnung und Ausgleichung der Dissonanzen. Aber
allerdings kann man fordern, daß er die Dissonanzen selbst
gebe und nicht in der Mitte zwischen dem Zufälligen und
dem Notwendigen stehen bleibe. So darf er jeden Cnarakter
zugrunde gehen lassen, aber er muß uns zugleich zeigen,
daß der Untergang unvermeidlich, daß er, wie der Tod,
mit der Geburt selbst gesetzt ist. Dämmert noch die leiseste
Möglichkeit einer Rettung auf, so ist der Poet ein Pfuscher.
Von diesem Gesichtspunkt aus ergibt sich dann aber auch
eine viel höhere Schönheit und ein ganz anderer, zumteil
umgekehrter Weg ihr zu genügen, als diejenige war die
Goethe anbetete.« (Vergl. T. 2578: »Es gibt keine Ver-
söhnung« ! ferner W. XI. 43.)
Diese Aeußerung, sehr charakteristisch für die Hegel-
periode Hebbels, bedeutet wörtlich die absolute Verbannung
jegUcher Versöhnung aus dem dramatischen Gesichtskreis.
Goethe und Hebbel in ihren ästhetischen Anschauungen 167
Es ist die Zeit, in der Hebbel das Leben, die Welt als die
bloße Erscheinung des unlösbaren Widerspruches ansah, die
Zeit seiner absoluten Lebensverneinung, zugleich der Zeit-
punkt seiner größten Entfernung von Goethe. Als nun mit
dem Wiener Aufenthalt der Umschwung eintritt und der
gepeinigte Kain des Gedankens sich mit sich selbst versöhnt,
erfolgt auch in dieser Frage die Umkehr. Man muß nur
Kuh's herrliche Charakterschilderung gelesen haben, um an
die Wandlung zu glauben, ohne von Hebbel eine klare Ab-
sage von seinen früheren Thesen zu erwarten. Seine Worte
und Aufzeichnungen sind tatsächlich unklar genug, seine
Terminologie genug schwankend, auf daß er selbst nach
Jahren mit einer kleinen Erweiterung, den gerade gegen-
teiligen Sinn treuherzig in sie hineinlesen konnte. So wird
die Versöhnung, zwar nicht einfach in den dramatischen
Gesichtskreis wieder aufgenommen und so die frühere Be-
hauptung als überwundener Irrtum aufgehoben, sondern sie
wird recht künstlich als außerhalb des Dramas stehende,
metaphysische Möglichkeit zugelassen, ohne zu bedenken,
daß dieser Gedanke in dieser überfeinerten Bedingungsform
sich jeder künstlerischen Darstellung entzieht. Der Wort-
laut der Konzession ist dieser: (T. 3168). »Daß in der
dramatischen Kunst die Versöhnung immer über den Kreis
des speziellen Dramas hinausfällt, werden wenige begreifen.«
CVergl. T. 2634, 2644.)
Das Prinzip der Versöhnung hat daher auch Walzel
mit Recht in seine Darstellung der dramaturgischen An-
schauungen des reifen Hebbel (a. a. O. 58) aufgenommen.
»In diesem Prozesse hat das Individuum eben so recht, wie
die Gesellschaft, das Individuum als Pionier der Zukunft,
die Gesellschaft als Vertreterin der Gegenwart, als Hüterin
des historisch Gewordenen.«
Der einzelne kann auch im Untergang den Trost finden,
daß er der Welt zur Weiterentwicklung verholfen hat. Er
darf sich als Werkzeug des Weltgeistes, der Idee fühlen.
Er erhebt sich über das Bedingte, wenn er seine Gedanken
auf das ewige Werden richtet, dem er gedient hat. Er darf
hoffen, daß früher oder später eine Zeit komme, die ihm
beipflichte. Dann wird er, der als Opfer des sittlichen Aber-
glaubens seiner Zeit gefallen ist, Verständnis finden für sein
mdividuelles Wollen, das von seiner Zeit nicht verstanden
worden ist.
»Hier ruht die Versöhnung, in der Hebbels Welt- und
Kunstanschauung gipfelt.«
Auch Hebbels Praxis beweist, daß T. 3168 die Auf-
zeichnung T. 1288 — trotz der konstruierten bloßen Er-
weiterung — voll und ganz aufhebt. Dem schrillen Aus-
l68 Abhandlungen
klang der Genoveva, dem verzweifelten Zusammenbruch der
ethischen Welt in Maria Magdalene, steht die vollkommene,
sonnenhelle Versöhnung im Gyges gegenüber. Versöhnt
gehen Gyges und Rhodope aus dem Leben und eröffnen,
wie zwei Triumpfpfeiler den in die Weite sich verlierenden
Weg von Gyges ruhmreichem Königtum, und den Sieg des
griechischen Geistes über die barbarische Körperwelt. So
hat der reife Hebbel die Versöhnung in den Kreis des
speziellen Dramas dennoch aufgenommen, und nach häufigem
Hin- und Herschwanken ihr zwar nicht im Individuellen,
sondern im Allgemeinen des Dramas einen Platz angewiesen.
Er konnte unter Versöhnung ebensowenig wie Goethe die
Befriedigung persönlicher Glücksbestrebungen verstehen und
vollständig decken sich diesbezüglich die beiden Meinungen:
»Sind Sie auch unerbittlich, daß Hamlet am Ende sterben
muß? fragte Serlo. Wie kann ich ihn am Leben erhalten,
sagte Wilhelm, da ihn das ganze Stück zu Tode drückt?
Wir haben ja schon so weitläufig darüber gesprochen.
Aber das Publikum wünscht ihn lebenaig.
Ich will ihm gern jeden andern Gefallen tun, nur diesmal
ist's unmöglich. Wir wünschen auch, daß ein braver nütz-
licher Mann, der an einer chronischen Krankheit stirbt,
noch länger leben möge. Die Familie weint und beschwört
den Arzt, der ihn nicht halten kann: und so wenig als
dieser einer Naturnotwendigkeit zu widerstehen vermag,
so wenig können wir einer anerkannten Kunstnotwendigkeit
gebieten.« In diesem Sinne steht bei Hebbel T. 2972:
»Versöhnung in der Tragödie — darunter verstehen die
meisten, daß die kämpfenden Potenzen sich erst mit einander
schlagen, dann aber mit einander tanzen sollen.«
Klarer, einfacher und ständiger ist die Uebereinstimmung
Goethes und Hebbels, was das Wesen des Kunstwerks
anbelangt, weil Hebbel hierin Goethes Gedanken einfach
übernommen hat. Für Goethe bedeutet das Kunstwerk ein
organisch Gewordenes, das nicht willkürlich so oder auch
anders nach des Künstlers Willkür hervorgebracht werden
kann. Demnach wären die untrüglichsten Merkmale des
ächten Kunstwerkes die organischen Eigenheiten, die da
sind: Notwendigkeit, Totalhät, Unteilbarkeit, individuelle
Selbständigkeit, Vollendung mit Gebundenheit im All-
gemeinen vereint, und Unergründlichkeit. Diese Anschau-
ungen sind restlos von Hebbel aufgenommen worden.
Aus allen Lebensperioden Hebbels finden sich Bestätig-
ungen dieser Auffassung. T. 858. »Das Talent macht eine
Goethe und Hebbel in ihrex ästhetischen Anschauungen 169
vereinzelte Erscheinung des Weltlaufs geltend, wie sie sich
entwickeln kann, und nat den prüfenden Verstand immer
auf seiner Seite; das Genie zeigt uns, wie jeder Gegenstand,
den er sich zur Aufgabe gestellt hat, sein muß, die ganze
große Natur steht im Hintergrund und bejaht. Wir können
uns ein höchstes Kunstwerk durchaus nur in der Gestalt,
worin es der Dichter uns vorführte, denken; sowenig anders,
als eben einen Baum, einen Berg, oder einen Fluti.«
T. 906 : »Der wahrhafte Dichter stillt in seinen eigenen
Bedürfnissen zugleich die Bedürfnisse der ganzen Mensch-
heit. Daher die innere Notwendigkeit, die in jeder Auf-
gabe hegt, die er sich stellt.«
T. 2417 : »Du armer Seidenwurm ! Du wirst spinnen, und
w-enn auch die ganze Welt aufhört, Seidenzeuge zu tragen.«
(Vergleiche W. IX, 47, Vorwort zur Maria Magdalene.)
Wie überhaupt jedes Lebewesen, so enthielt auch das
Kunstwerk für Goethe ein schlechthin Unbegreifliches: das
Lebensproblem. Jede Verstandesoperation hatte hier seine
Grenze und so mußte auch das Kunstwerk für den Verstand
unerschöpflich und unbegreiflich bleiben.
»Ein achtes Kunstwerk bleibt wie ein Naiurwerk für
unsern Verstand immer unendlich: es wird angeschaut,
empfunden, es wirkt: es kann aber nicht eigentUch erkannt,
viel weniger sein Wesen, sein Verdienst mit Worten aus-
gesprochen werden.« (Ueber Laokoon 1798.)
»Ja, und man kann wohl sagen, daß keine beobachtende
Nachwelt jemals aus dem Kunstwerke herausforschen kann,
w^as der Künstler hinein gelegt hat.« (Propyläen I, i, 2,
II, I, 1799.)
Auch dieser Gedanke erscheint bei Hebbel nach großen
Zeiträumen immer wieder, zuweilen auch im direkten Zu-
sammenhang mit Goethe.
T. 218: »Faust ist die gemeinsame Geburt des ge-
wichtigsten Stotfs und des gewaltigsten Geistes und kann
darum nicht zum zweiten iMal produziert werden. Das
Werk begreifen, heißt, seine Unbegreiflichkeit, die es mit
jedem Naturwerk (man beachte die wörtliche Ueberein-
>iimmung mit Laokoon) gemein hat, erfassen.«
T. 2265 : »Jedes echte Kunstwerk ist ein geheimnisvolles,
vieldeutiges, im gewissen Sinn unergründliches Symbol. Je
mehr nun eine Dichtung aus dem bloßen Gedanken hervor-
ging, je weniger ist sie dies, umso eher wird sie also ver-
standen und aufgefaßt, umso sicherer aber auch bald aus-
geschöpft und als unbrauchbare Muschel, die ihre Perle
hergab, bei Seite geworfen.«
Organische Totahtät des Kunstwerkes ist eine Forderung,
die Goethe stellen und Hebbel übernehmen mußte. Die
lyo Abhandlungen
Gesamtheit der Lebenserscheinungen und Kräfte muß im
Kunstwerke uns versinnlicht werden, eben w^eil diese Ge-
samtheit in der Natur fast nie, oder nur selten, und auch
dann nur für Augenblicke ins Dasein tritt:
»Aber der Mensch ist nicht bloß ein denkendes, er ist
zugleich ein empfindendes Wesen. Er ist ein Ganzes, eine
Einheit, vielfacher, innig verbundener Kräfte, und zu diesem
Ganzen des Menschen muß das Kunstwerk reden, es muß
dieser reichen Einheit, dieser einigen Manigfaltigkeit in ihm
entsprechen.« TDer Sammler und die Seinigen, 1799.)
»Der Mensen vermag gar Manches durch zweckmäßigen
Gebrauch einzelner Kräfte, er vermag das Außerordentliche
durch Verbindung mehrerer Fähigkeiten; aber das Einzige,
ganz Unerwartete leistet er nur, wenn sich die sämtHchen
Eigenschaften gleichmäßig in ihm vereinigen.« (Winckel-
mann, Kapitel: Antikes, 1805.)
Statt der zahlreichen Stellen in Hebbels Schriften, die
sich auf diese Forderung der TotaHtät beziehen (siehe T. IV,
Register: Totalität), sei nur die entscheidende Stelle aus
»Mein Wort« angeführt: »Und obgleich die zu Grunde
gelegte Idee den Ring abgiebt, so hat der Dichter doch
für Vervielfältigung der Interessen oder richtiger für Ver-
gegenwärtigung der Totalität des Lebens und der Welt
zu sorgen etc.«
Dem Begriff der Schönheit muß demgemäß bei Hebbel
sowie bei Goethe eine absolute, bis ins letzte dringende Kon-
sequenz als Grundlage dienen. Wir finden diese Forderung
bei beiden mit dem gleichen Wortbild aufgestellt. Es heißt
in Diderot's Versuch über die Malerei, von Goethe be-
kräftigt: »Eine menschUche Figur ist ein S3^stem, so manig-
faltig zusammengesetzt, daß die Folgen einer in ihren
Anfängen unmerkUchen Inkonsequenz das vollkommenste
Kunstwerk auf tausend Meilen von der Natur wegwerfen
müssen.« Daselbst findet sich die Anmerkung von Goethe:
»Das Schöne ist ein enger Kreis in dem man sich nur
bescheiden regen darf.«
Eine der frühesten Aufzeichnungen Hebbels über Inhalt
und Form dieser Goethe'schen Schönheitsvorstellung, T. 19
lautet: »Die Linie des Schönen ist haarscharf und kann nur
um tausend Meilen überschritten werden. Das Geringste
ist alles.«
Die Komödie war für Hebbels Schaffen zwar eine
allzufeste Burg, allein der klare Begriff dieser spröden Kunst-
gattung ging ihm nicht ab. Aus der Wesensgleichheit mit
der Tragödie wollte er den »Diamant« entwickelt haben;
das Werk ging fehl, das Prinzip blieb stehen und bedeutet
Goethe und Hebbel in ihren ästhetischen Anschauungen 17 1
eine fruchtbare Erneuerung Goethe'scher Lehre. Denn als
einen rein quantitativen Unterschied sehen wir das Komische
und das Tragische in »Shakespeare und kein Ende« (1815)
aufgefaßt. »Die geringste Verlegenheit, die aus einem
leicnten Irrtum, der unerwartet und schadlos gelöst werden
kann, entspringt, gibt die Anlage zu lächerHchen Situationen.
Die höchste Verlegenheit hingegen, unauflöslich oder unauf-
gelöst, bringt uns die tragischen Momente dar.«
Von diesem selben Gedankengang ist Goethes Aufsatz
vom Jahre 1824: »Ueber die Parodie bei den Altena be-
herrscht. Das Tragische, wie das Komische wird auf die-
selbe Quelle zurückgeleitet, als Aeußerungen eines und
desselben Geistes aufgefaßt. Der hohe, große Stil ist das
Lebenselement beider Kunstgattungen. Währenddem aber
das Erhabene durch seine Uebereinstimmung mit dem hohen
Stil der Darstellung uns ergötzt, erheitert uns nicht das
Niedrige an sich — »wovon sich der Gebildete mit Abscheu
wegwendet« — sondern der Widerspruch, in dem es sich
zur kunstvollen Darstellung befindet. Der hohe Stil ist also
unerläßlich zur Erzeugung der Komik. Diese Lehre, die
heute noch den Weg deutet, auf dem wir zur klassischen
Komödie gelangen könnten und den etwa Bernard Shaw
wandelt, hat Hebbel seiner Weltanschauung erst anpassen
müssen, bevor er sie annehmen konnte. Der Grundgedanke,
die Wesensgleichheit von Tragödie und Komödie, Wieb
unangetastet, nur die ethische Wertung von Erhaben und
Niedrig mußte seiner Umnennung, von Allgemein und
Individuell, weichen. Die Humanität sah ihr Ideal im hoch-
entwickelten Individuum, Hebbel in der Gattung.
Den Primat der Gattung bezeichnet auch Scheunert
(a. a. O. S. 136) als einen Grundzug der Hebbelschen Ethik.
»Die Menschheit soll sich wohl befinden, nicht der Mensch,
die Gattung soll um der Gattung willen beglückt werden,
nicht das Individuum.« Da nun in Hebbels Ethik die
Gattung, das Allgemeine als letzter Zweck galt, so indenti-
fizierte er — natürlich immer nur von der Hegelperiode
gesprochen — alles Niedrige, Kleine, Selbstsüchtige, mit
dem Individuum, da dieses dem Glück der Gattung hemmend
in den Weg tritt. Das ist die Entstehungsgeschichte der
zv,'ei wichtigen, zusammengehörenden Erklärungen Hebbels,
über die Einheit der komischen und tragischen Kunst. Beide
entstammen dem Spätherbst des Jahres 1841.
T. 2393: »Komödie und Tragödie sind ja doch im
Grunde nur zwei verschiedene Formen für die gleiche Idee.
Warum aber haben wir Neuern keine Komödie im Sinne
der Alten? Weil sich unsere Tragödie schon so weit in's
Individuelle zurückgezogen, daß dies Letztere, welches
172 Abhandlungen
eigentlich der Stoff der Komödie sein sollte, für sie nicht
mehr da ist.« (Vergl. T. 2397). Derselbe Gedanke wird auch
in dem wenig schönen Distichon: »Die moderne Komödie«
(W. VI. 358) ausgedrückt.
In den bisher erörterten allgemeinen Grundanschauungen
sehen wir Hebbel in seinem Verhältnis zu Goethe schwanken,
bald sich nähernd, bald sich entfernend. Als stets gerne
Empfangender erscheint er in den einzelnen Kunstfragen.
Es war nicht Hebbels Sache, sich über das Mechanische
der Kunstausübung des Breiten zu äußern. Mit Mühe hat
er die eigene Technik ausgebildet, und seinen Versen fehlt
häufig bis an's Ende ein letzter Schmelz; auch zu einer
systematischen Aesthetik, d. h. zu einer bewußten Be-
herrschung der technischen Einzelfragen konnte er es, trotz
seines tiefen und ausgebreiteten Kunstdenkens, nicht bringen.
Wo er aber ins Einzelne griff, mußte seine nahe Verwandt-
schaft mit Goethes Klassizität schon deshalb klarer als im
Gebiet des Allgemeinen hervortreten, weil hier die störende
Abstrusität mißverstandener Hegelianismen nicht so leicht
Zugang finden konnte.
Was den Vers anbelangt, steht Hebbel in der Theorie
nicht, nur in seiner Ausübung, auf Goethes Seite. Der be-
kannte Brief Goethes an Schiller vom 25. Nov. 1797 enthält
dies klare Bekenntnis : »Alles Poetische sollte rythmisch
behandelt werden !« Gegen diese Einseitigkeit ergreift Hebbel
die Opposition im Tagebuch (T. 4276J mit den Worten:
«Alles Poetische sollte rythmisch sein! schrieb Goethe an
Schiller, als dieser ihm angezeigt hatte, daß er seinen in
Prosa angefangenen Wallenstein in Verse umschreibe. Ein
höchst einseitiger und sicher nur durch den speziellen Fall
hervorgerufener Ausspruch! Es gibt Gegenstände, die im
Ganzen durchaus poetisch sind, im Einzelnen aber so nah
an das Gebiet der Prosa streifen, daß sie das Pomphafte,
was dem Vers anklebt, nicht vertragen, in alltäglicher Prosa
aber freilich auch nicht aufgehen, und darum ein Mittleres
verlangen, welches aus beiden Elementen zu bilden dann
eben die Hauptaufgabe des Dichters ist. Dahin gehört z. E.
jeder Stoff einer bürgerlichen Tragödie.«
Hebbel hat sehr richtig diesen Ausspruch Goethes als
einen durch den speziellen Fall hervorgerufenen bezeichnet,
denn schon 1800 schreibt Goethe: »Die Notwendigkeit,
unser tragisches Theater durch Versifikation von dem Lust-
spiel und Drama zu entfernen, wird immer mehr gefühlt
werden.« (Einige Szenen aus Mahomet nach Voltaire von
dem Herausgeber; Propyläen III B. i. Stück.) Also auch
Goethe beschränkt den Vers auf die Tragödie und läßt
Lustspiel und Drama, d. h. nach Hebbels Sprachgebrauch,
Goethe und Hebbel in ihren ästhetischen Anschauungen 173
bürgerliche Tragödie in Prosa gelten. Wir sehen Hebbel,
selbst wenn er von einem gelegentlichen, aus seinem Zu-
sammenhang gerissenen Ausspruch irre geführt, Goethen
widerspricht, doch die eigentliche Intention des Meisters
erfüllen. Beide bezeichneten den Vers als die Stilform der
großen Tragödie, die Prosa als diejenige des Lustspiels und
des Dramas, d. h. der bürgerlichen Tragödie, Die Opposition
Hebbels, sowie der scheinbare Widerspruch, der zwischen
der ßriefstelle von 1797 und dem Prinzip von 1800 waltet,
beruht auf dem ausschheßhch technischen Standpunkt, den
Goethe 1797, von Schillers vorhergehendem Briet veranlaßt,
einnahm.
»Man sollte wirklich alles, — schreibt Schiller am vor-
hergehenden Tage — was sich über das Gemeine erheben
muß, in Versen wenigstens anfänglich, konzipieren, denn
das Platte kommt nirgends so ins Licht, als wenn es in
gebundener Schreibart ausgesprochen wird.« Die unver-
meidUche Konzentrierung und Schärfe des Ausdrucks, die
jeder Vers gebieterisch fordert, ist Schillers Ziel, welches er,
durch des »Reimes Zwang« zu erreichen hofft. Es ist viel-
mehr eine Bestätigung der Richtigkeit dieses Mittels, das
in Goethes Antwort zu sehen ist, als eine Proklamierung des
Rythmus' als Selbstzweck. Deshalb schreibt auch Goethe
im selben Briefe: »Alle dramatischen Arbeiten sollten ryth-
misch sein, und man würde alsdann eher sehen, wer was
machen kann.«
Auch der Gegensatz Hebbels zu Goethe bezüglich des
für die bürgerliche Tragödie tunlichen »Mittleren, welches
aus beiden Elementen (rrosa und Vers) zu bilden ist,« fällt
in sich zusammen. Hebbel hat unter der Zwischengattung
eine unverfälschte Prosa mit der Konzentration und Schärfe
des rythmischen Ausdruckes verstanden, wie die Beispiele
von Judith und Maria Magdalene zeigen, nicht etwa jene
poetische Prosa, die Goethe in erwähntem Briefe verdammt
und verpönt.
Eine heißumstrittene Frage der Technik des modernen
Dramas war seit jeher, von Lessing bis Alfred Kerr, der
Monolog. Das Gemeinsame zwischen Goethe und Hebbel
in diesem Punkte ist der grundsätzliche Standpunkt: der
Monolog ist für die Tragödie ein unentbehrliches Hülfs-
mittel der inneren Selhstentfaltung; er ist auch in der
historischen Entwicklung der Tragödie bedingt, indem er
dem griechischen Chor wesensgleich ist. Allerdings ist es
Sache des Könnens, wie der Dichter den Monolog, dem
unstreitig etwas Untheatralisches anhaftet, annehmbar macht.
174 Abhandlungen
Zwei Wege stehen zu seiner Verfügung: entweder muß
ein solcher Grad des Affekts, eine Hitze der siedenden
Leidenschaften erreicht werden, daß das Selbstgespräch
auf der Höhe der menschlichen Empfindung ohne weiteres
sich selbst begründet — und diesen Weg wählten Goethe
und Hebbel wie auch Schiller in ihren höchsten Werken — ,
oder aber muß der Dichter Hülfspersonen, Vertraute etc.
auftreten lassen, die dem monologisierenden Helden als
Sprechwand dienen, und dieses ist der weniger künstlerische
Weg, den zwar zuweilen jeder Dramatiker betritt, auf dem
aber eigenthch der Faiseur heimisch ist. GrundsätzHch
rechtfertigt Goethe den Monolog schon dadurch, daß der
Haupteinwand, der gegen diesen geltend gemacht wird, die
ünnatürlichkeit, in semer Aesthetik nicht einen Mangel,
sondern in gewissem Sinne eine Bedingung des Kunstwerks
bedeutet. Der Künstler soll, »wetteifernd mit de'r Natur,
etwas Geistisch -Organisches« hervorbringen, »und seinem
Kunstwerk einen solchen Gehalt, eine solche Form geben,
wodurch es natürhch zugleich und übernatürUch erscheint.«
(Einleitung in die Propyläen 1798.) Wie sehr Goethe in
dieser Auffassung von Schiller bestärkt wurde, zeigt die
Braut von Messina und die dazu gehörige Vorrede (vergl.
Harnack a. a. O. S. 96/97). TatsächHch war das Selbst-
gespräch Goethen, wie allen Menschen mit erregter Geistes-
tätigkeit, ein persönhch vertrauter Zustand. Er hätte den
heute so allgemeinen Hang, einen einsamen Straßengänger,
der mit sich selber im Streite liegt, vielleicht gar heftig
festikuliert, lächerlich zu finden, gewiß nicht geteilt. »Leb-
afte Personen stellen sich schon bei ihren Selbstgesprächen
manchmal einen abwesenden Freund als gegenwärtig vor,
dem sie ihre innersten Gesinnungen mitteilen, und so ist
auch der Brief eine Art von Selbstgespräch.« (Winckel-
mann, Kap. Winckelmanns Briefe an Berendis.)
Empirisch rechtfertigt Goethe den Monolog und dessen
künstlerische, wie theatralische Wirkungsfähigkeit in seiner
Besprechung der Piccolomini-Aufführung: »Der Monolog
Wallensteins ist gleichsam die Achse des Stücks. Man sieht
ihn rückwärts planvoll aber frei; vorwärts planerfüllend,
aber gebunden. Solange er seiner Pflicht gemäß handelte,
reizt ihn der Gedanke, daß er allenfalls mächtig genug sei,
sie übertreten zu können, und in dieser Aussicht auf Will-
kür glaubt er sich eine Art von Freiheit vorzubereiten; jetzt
aber, in dem Augenblick, da er die Pflicht übertritt, fühlt
er, daß er einen Schritt zur Knechtschaft tue; denn der
Feind, an den er sich anschHeßen muß, wird ihm ein weit
gestrengerer Herr, als ihm sonst der rechtmäßige war, ehe
er dessen Vertrauen verlor. Erinnert man sich hierbei an
Goethe und Hebbel in ihren ästhetischen Anschauungen 175
jene Züge, die wir von des dramatisciien Wallensteins
Charakter überhaupt dargestellt, so wird man nicht zweifeln,
daß dieser Monolog von großer poetischer und theatra-
lischer Wirkung sein müsse, wie bei uns die Erfahrung
gelehrt hat«.
Derselbe Seelenzustand ist, dem Stile der Hegelperiode
entsprechend in's Metaphysische übersetzt, bei Heboel als
der den Monolog notwendig erzeugende bezeichnet. T. 2971 :
»Monologe im Drama sind nur dann statthaft, wenn im
Individuum der Dualismus hervortritt, so daß die zwei Per-
sonen, die sonst immer zugleich auf der Bühne sein sollen,
in seiner Brust ihr Wesen zu treiben scheinen.«
Noch eindeutiger ist der recht poetische Ausspruch
Hebbels aus seiner Reifezeit, T. 5907: »Monologe: laute
Atemzüge der Seele«,
Der Monolog ist allenfalls dasjenige Element im Drama,
das entweder an das Epos, oder an die Lyrik mahnt. Es
ist daher gerade in diesem Zusammenhang wohl nicht unan-
febracht, festzustellen, wie Hebbel in seiner Unterscheidung
es Epischen vom Dramatischen mit der Goethe-Schillerschen
Aesthetik übereinstimmt.
«Sehr richtig charakterisiert er (Schiller), sagt Harnack,
(a. a. O. S. 130) das Epos durch die Selbständigkeit seiner
einzelnen Teile, während im Drama jeder Teil seine Be-
ziehung und Abhängigkeit gegen das Ganze habe.«
Wie eine Variante zum selben Text liest sich's bei
Hebbel: T. 2865: »Die Goethe'schen Charaktere, nament-
lich Faust, unterscheiden sich dadurch von den Shake-
spear'schen, daß in jenen die Extreme nebeneinander, in
diesen auseinander hervortreten. Ich glaube, dies ist es
überhaupt, was epische und dramatische Naturen, bei übrigens
gleicher Begabung unterscheidet.«
In naher Beziehung zur Aesthetik unserer Klassiker
steht Hebbels Auffassung der Sprache. Bei Goethe war die
Sprache immer nur Mittel, niemals Endzweck (Harnack,
a. a. O., S. 122) und darin ist Hebbel sein Jünger (siehe
Hebbel: Ueber den Styl des Dramas, W. XI., S. 71); sofern
er aber seinem ganzen Wesen gemäß in seiner sprachlichen
Gestaltung und Zeichnung den »Sachtrieb« gegen den »Form-
trieb«, um Schillerisch zu sprechen, vorwalten lassen mußte,
stand er Schillern näher.
176 Abhandlungen
Der Zweck dieser Gegenüberstellungen war nicht etwa,
die Originalität der Hebbelschen Aesthetik zu bestreiten,
nur nachzuweisen, wie einschneidend die ausgedehnte und
gründliche Lektüre der Klassiker auf die Kunstanschauungen
Hebbels gewirkt haben, und wie er in seiner zeitlichen
Vereinsamung den großen Ueberlieferungen unserer Litera-
tur treu geblieben. Wo tatsächUch Uebereinstimmung des
Gedankens nachzuweisen ist, wie in den bisher bezeich-
neten Fällen, hat die Forschung auf Grund der historischen
Zeitfolge ein Recht, eine direkte oder indirekte Ueber-
lieferung anzunehmen, auch wenn nicht belegt werden
könnte, daß der Nachfolger die betreffenden Stellen seines
Vorgängers kannte, da bevorzugten Individuen der Gehalt
ihres Zeitalters ohne weiteres zufließt, — wie Hebbel auf
Hegel bezüglich erklärte. Auf ein durchaus schwankendes
Gebiet psychologischen Ratens aber begeben wir uns,
wenn wir untersuchen, ob der eine oder der andere Ge-
dankengang Goethes auf verwandte, aber anders geartete
Anschauungen Hebbels möglicherweise anregend mochten
gewirkt haben. Darum sei nur beispielsweise auf einige Fälle
dieser Art hingewiesen, ohne Folgerungen ableiten zu wollen.
Nur auf den verwandten Kern soll hingewiesen werden.
Daß die »Gebrochenheit der Weltzustände«, »die mit
dem Leben selbst gesetzte Urschuld der Individuation«,
der »jedem Willen gemeinschafthche Individuationsprozess«,
der Hebbelschen Aesthetik eigene Begriffe sind, die nur in
ihrer Terminologie und in ihrem metaph3'sischen Zusammen-
hang mit der Hegeischen Philosophie zusammenhängen,
ist durch die Arbeiten Zinkernagels, Scheunerts und Walzels
schon längst festgestellt. Es handelt sich nur darum, nach-
zuw'eisen, daß die Gedanken, des metaphysischen Zu-
sammenhanges und des Hegeischen Sprachgebrauches ent-
kleidet, dem Goetheschen Gedankenkreis in derselben, oder
in ähnlicher Gestaltung nicht fremd waren.
»Die Gebrochenheit der Weltzustände« bedingt, daß
das Entstehen der großen, der epochenmachenden Kunst-
werke, nicht allein vom Dasein des tüchtigen und begabten
Künstlers abhänge, sondern, daß der jeweilige Entwicklungs-
gang der Menschheit oder eines Volkes denjenigen Grad
der Spannung erreicht haben müsse, der notwendig das
außergewöhnliche Individuum und seinen, ruhigem Zeiten
nicht entsprechenden großen Willensmaßstab, in den Vorder-
grund zieht. Daher Hebbels begründete Vorliebe für jeg-
liche Uebergangsperiode, denn die galten ihm als pathe-
tische Momente der Weltgeschichte.
Aehnhche Gedanken smd nun Goethen durchaus nicht
fremd. Es seien einige Stellen angeführt;
Goethe und Hebbel ix ihren ästhetischen Anschauungen 177
»Wer mit den Worten, deren er sich im Sprechen
oder Schreiben bedient^ bestimmte Begriffe zu verbinden
für eine unerläßUche Pflicht häh, wird die Ausdrücke
klassischer Autor, klassisches Werk höchst selten gebrauchen.
Wann und wo entsteht ein klassischer Nationalautor?
Wenn er in der Geschichte seiner Nation große Begeben-
heiten und ihre Folgen in einer glücklichen und bedeutenden
Einheit vorfindet; etc.«
»"Wir wollen die Umwälzungen nicht wünschen, die
in Deutschland klassische Werke vorbereiten könnten.«
(Literarischer Sansculotismus, 1795.)
Ferner: »Der höchste pathetische Ausdruck, den sie (die
Kunst) darstellen kann, schwebt auf dem Uebergange eines
Zustandes in den andern.« (Ueber Laokoon 1798^' Das
Problem der Schuld und der Individuation sind bei Hebbel
untrennbar miteinander verkoppelt. Durch den Einzelwillen
widerspricht das Individuum dem Welt willen; es reißt sich
vom Nexus des Ganzen loß und die gestörte Harmonie des
Weltganzen kann nur durch die Vernichtung des Individuums
hergestellt werden.^ Das sich selbst empfindende Universum
ist die Grundlage, und das Verhältnis des Einzelnen zum
Ganzen der Inhalt dieser Gedankenkonstruktion. Ist in
Hebbels Aesthetik dieser Vorstellungskreis durch Hegels
Einfluß eingedrungen, und trägt daher das Wahrzeichen des
logischen IdeaHsmus, so finden vv'ir auch bei Goethe das
Problem, aber durch Spinoza vermittelt und pantheistisch
gefärbt. Sowohl die Wiederherstellung des ursprünglichen
Nexus, wie den versöhnten Weltwillen, nach der Ver-
nichtung des störenden Individuums (des Einzelwillens) und
das sich selbst empfindende Universum, also Grundlagen
der tragischen Konzeption Hebbels, können wir im Winckel-
mann — Aufsatz, Kapitel: Antikes, im Keime wiederfinden:
»Wenn die gesunde Natur des Menschen als ein Ganzes
wirkt, wenn er sich in der Welt als in einem großen,
schönen, würdigen und werten Ganzen fühlt, wenn das
harmonische Behagen ihm ein reines, freies Entzücken
gewährt, dann würde das Weltall, wenn es sich selbst em-
pfinden könnte, als an sein Ziel gelangt, aufjauchzen und
den Gipfel des eigenen Werdens und Wesens bewundern.«
Diese Idee des Ganzen, als des transcendentalen Glücks,
spricht Goethe 1804 aus in seiner Besprechung: »Ueber die
' Vergleiche noch: »Ueber epische und dramatische Dichtung,«
1827: »Die Gegenstände des Epos und der Tragödie sollten rein mensch-
lich, bedeutend und pathetisch sein ; etc.«
* Siehe Franz Zinkernagel: Die Grundlagen der Hebbelschen
Tragödie. Berlin, Reimer 1903. S. 114.
GoETHt-jAHRBUCH XXXII 12
178 Abhandlungen
lyrischen Gedichte von J. H. Voß«. »Denn so gewiß nach
überstandenem Winter ein Frühling zurückkehrt, so gewiß
werden sich Freunde, Gatten, Verwandte in allen Graden
wiedersehen; sie werden sich in der Gegenwart eines all-
liebenden Vaters wiederfinden, und alsdann erst unter sich
und mit allem Guten ein Ganzes bilden, wornach sie in
dem Stückwerk der Welt nur vergebens hinstrebten.«
Man wird hier nicht in Versuchung kommen, die trost-
reiche Weltanschauung Vossens mit Goethes Gedankenwelt
zu vermengen, da ein Vossischer Familienhimmel gewiß
nicht Goethes Sehnsucht war. Es ist hier nur der Ausdruck
des ,in sich ausgegUchenen Ganzen' von Wichtigkeit. Auch
bei Spinoza hat die Seele Teil am göttlichen Wesen. Sie
ist also als ein Bruchwesen eines höheren Ganzen auf-
gefaßt; ebenso bilden die Beziehungen des Endhchen zu
dem UnendUchen, sowie der Gedanke der Welteinheit die
ständigen Pfeiler des Spinozischen Denkens.' Das Verhältnis
der Einzelwesen zu der all-einen- Gottheit, das sich in Spinozas
mathematischen Pantheismus ausspricht, steht der Hegel-
Hebbelschen Vorstellung des vom Urnexus loso;erissenen
Individuums ebenfalls nicht ferne. Das Problem der Indivi-
duation hat auch schon Spinoza aufgeworfen.^ Nur ließ
sein positiver Geist keinerlei Handhabe zur Lösung des
Problems zu. Dies wurde dem weniger skrupulösen, kon-
struktiven Geist Hegels aufbewahrt. Die Modi der göttlichen
Substanz bei Spinoza entsprechen dem, aus dem Nexus
entlassenen Individuum. Dieses Zusammentreffen äußert
sich auch darin, daß Hegel, — Kant und die Auf klärungs-
philosophie überspringend, — in dem absoluten Determi-
minismus mündet. Nur ist Spinozas Determinismus ein
mathematischer, derjenige Hegels ein logischer,' und es
geht schließlich das Verwandtschaftsproblem der klassischen
und der nachromantischen Aesthetik überhaupt auf die Frage
des Verhältnisses von Hegel und Spinoza hinaus.
' Siehe: Windelband: Die Geschichte der neuern Philosophie I.
S. 208—10.
^ u. 5 Windelband : Die Geschichte der neuern Philosophie I.
S. 2, 6; 224.
iij. MiscELLEN, Bibliographie
I. MiSCELLEN
I. Zur Chronologie von Faust I, 3776 f.
Goethe schrieb am 25. März 1776 von Naumburg aus an
Charlotte v. Stein unter anderem: » — Wie anders! Lieber
Gott wie anders! als da ich vor zehen Jahren als ein kleiner,
eingewickelter, seltsamer Knabe in eben das Posthaus trat —
Wie viel hat nicht die Zeit durch den Kopf und das Herz
müssen, und wie viel wohler, freyer, besser ist mir's nicht. — «
Der Dichter sieht hier mit einer gewissen Geringschätzung
auf seine unentwickelte Jugend zurück. Er fühlt sich im Augen-
blick über jenen traumhaften Zustand erhaben. Diese Stimmung
hat bei dem fast wörtlichen Vorwurf des bösen Geistes die-
selben Elemente. Nur die Anrede und Fragestellung passen
diese Gedankenreihen der Situation an und kehren die Wirkung
dadurch ins Gegenteil um.
Faust I, 3776f: Wie anders, Gretchen, war dir's,
Als du noch voll Unschuld
Hier zum Altar trat'st,
Aus dem vergriffnen BUchelchen
Gebete lalltest,
Halb Kinderspiele,
Halb Gott im Herzen!
Gretchen !
Wo steht dein KopfV
In deinem Herzen,
Welche Missethat?
Friedrich Warnecke
l82 MiSCELLEN
2. Quelle zu Faust 682 f.
Für seinen am Ende des 17. Buches in Dichtung und
D^ahrheit mitgeteilten Auszug aus einem Briefe Ulrichs von
Hütten an Pirkheimer benutzte Goethe nicht G. A. Wagners
Uebersetzung des lateinischen Originals, wie Loeper u. a. be-
haupteten, sondern er übersetzte, laut seines Tagebuchs vom
24. und 25. Dezember 1830, das Original selbst und bediente
sich dabei der 17 17 erschienenen Ausgabe von Burckhard. Ein
Vergleich seiner Vorlage mit den beiden Uebersetzungen hat
mich überzeugt, daß Goethe die Wagnersche Uebersetzung
überhaupt nicht kannte. Meine Nachforschungen auf der Wei-
marischen Bibliothek haben mich in dieser Ueberzeugung noch
bestärkt, da es sich dabei erwiesen hat, daß Goethe das
Exemplar von Wagners Buch nie entliehen hat. Betreffs der
Einzelheiten sei auf meinen Aufsatz in Modern Languago.
N'otes (March 1909) verwiesen, doch möge hier noch erwähnt
werden, daß der immer wieder nachgeschriebene Irrtum auf
Loepers Mißverständnis folgender Stelle bei Böcking, Ulrichs
von Hütten Schriften, i, 33* zurückgeht: »Die Stelle § 73.
med. bis § 82. a. A. hat Goethe in , Wahrheit und Dichtung'
17. Buch a. E. anmutig benutzt.« Böcking meint die Para-
graphen seines eigenen Textes, aber Loeper glaubte, er meine
die Paragraphen der Wagnerschen Uebersetzung. Eine zweite
Angabe von Loepers: »In Von deutscher Art und Kunst
(1773) hatte Herder in einem vielfach Goethe zugeschriebenen
Aufsatze Huttens Denkmal erneuert«, ist irrig; der Aufsatz
steht in Wielands Merkur, Juli 1776.
In dem oben erwähnten Brief sagt Hütten in Bezug auf
Ahnenbilder und Stammbäume: »Sed quicquid horum est,
proprium non habemus, nisi nostris quibusdam meritis illud
nobis conciliemus.« Goethe übersetzt: »aber was auch deren
Wert sei, ist nicht unser eigen, wenn wir es nicht durch Ver-
dienste erst eigen machen.« Diesen Passus halte ich für die
Quelle der Faustverse :
Was du ererbt von deinen Vätern hast.
Erwirb es, um es zu besitzen.
Wenn ich recht habe, bedeutet »erwerben« nach der
Goetheschen Uebersetzung von Huttens Worten »durch eigenes
Bestreben, durch Tüchtigkeit, durch Verdienste eigen machen«.
Durch solches sich zu eigen machen wird das bloß Ererbte,
die äußere Habe, zum Innern Besitz, und das ist was Goethe
vorgeschwebt hat. Demnach würde »nützen« in den beiden
folgenden Versen heißen: »durch Tätigkeit benutzen«, um
wiederum mit Hutten-Goethe zu sprechen.
William A. Cooper
MiSCELLEN 183
j. -»Amor als Landschaftsmaler«.,
worüber Goethe am 23. Februar 1788 aus Rom berichtet, ist
in seinen Grundzügen eigen erlebt. Das visionäre Element,
das zu Anfang und Ende des Gedichts hervortritt, ist uns als
Goethisch zur Genüge aus »Ilmenau«, der »Zueignung« usw.
bekannt. Das Landschaftsmalen war ihm in Italien eine ver-
traute Association. Gerade damals pflog er eifrigen Umganges
mit Angelika Kaufmann, die nach Tizian und Paris Bordone
»in einer neuen Manier« zu malen versuchte. Das in dem
Gedicht vorgeführte Gemälde trägt denn auch in seiner Farben-
pracht, in der »Wohlbildung« des dargestellten Mädchens
Tizianischen Charakter. Ja, auch das rötliche Incarnat von
Amors Zeigefinger weist, wie auch die dralle Bambinofigur des
Göttchens selbst, auf den großen Venetianer hin. Dieses war
bereits in »Cupido, kleiner, loser, eigensinniger Knabe« im
Januar ^ vorbereitet, wenn er auch hier nach Goethe's eigener
Erklärung keineswegs den Liebesgott zu bedeuten hatte, sondern,
etwa wie Mephisto »eine Versammlung thätiger Geister, die das
Innerste des Menschen ansprechen, auffordern, hin- und wieder
ziehen und durch geteiltes Interesse verwirren«, jedenfalls
das geeignetste Symbol der inneren Spannungen des Sehens,
Lernens, Wirkens, Erfahrens, die Goethe in Italien damals
beseelten. Etwas hiervon ging in »Amor als Landschaftsmaler«
über, wenngleich hier das rein erotische Element schon mehr
vorwaltet. Das Sujet selbst ist von Goethe nicht erfunden.
Es stammt aus dem italienischen Volksgesang, dem er als auf-
merksamer Kenner nachging. In einer Uebersetzung Platen's
»Aus dem Italienischen« ist es folgendermaßen behandelt:
»Einst erblickt' ich, Euphrosyne,
Mit Erstaunen einst den Amor,
Von den losen Augen hatt' er
Seine Binde weggeschoben.
Vor der Staffellei beschäftigt,
Sah ich ihn gar emsig malen.
Als ich näher hingetreten
Zu dem kleinen, neuen Maler,
War ich doppelt hoch verwundert ;
Denn es war ein Pfeil der Pinsel,
Denn es war mein Herz die Leinwand,
Und dein Bildnis, was er malte.«
So oder ähnlich war Goethe's Quelle beschaffen, die
vielleicht von einem Kenner italienischer Poesie leicht zu
entdecken sein wird. S. Aschner
Ital. Reise, Jubiläums- Ausgabe XXVI, 129, 135.
i84
MiSCELLEN
4. Einiges zu Lenz und Goethe
Gelegentlich der jüngsten verdienstvollen Lenzausgaben
(von Blei, von Osterheld u. a.) weise ich auf Lenz-anklänge in
Goethe's »Auf einen Baum in dem Wäldchen bei Sesenheim« '
hin, die noch aufzuklären sind, und mit Nachdruck auf Goethes
wundervoll innerliche »Sehnsucht« (Geiger III, 157), die ins
Jahr 1793 gehört. Dieses Lied deckt sich in Stimmung und Aus-
druck merkwürdig mit dem nicht minder großartigen »Eduard
Allwills einzigen geisthchen Lied« (Osterheld Seite 82 — 83),
177 5/7 6 entstanden, dessen Titel von Lenz gewiß wegen der sym-
bolischen Bedeutsamkeit des Namens »Allwill« an H. Jacobi's
Roman angeschlossen wurde. Man vergleiche
Lenz :
»Nein, ich schreie, Vater,
Retter,
Dieses Herz will ausgefüllt^
Will gesättigt sein ; zerschmetter
Lieber sonst dein Ebenbild!«
Goethe:
»Könnt' ich doch ausgefüllt
einmal
Von dir, o Ew'ger werden —
Ach diese lange, tiefe Qual,
Wie dauert sie auf Erden!«
Lenz giebt unmittelbarer der Sturm- und Drangleidenschaft
Ausdruck, Goethe singt elegischer, wertherisch, mit Anklang
an die Faustworte :
»Mein Busen, der vom Wissensdrang geheilt ist,
Soll keinen Schmerzen künftig sich verschließen.«
S. Aschner
j. Goethes Gedicht ■»Der Gott und die Bajadere«-
ist bekanntlich in eigenartigen Strophen verfaßt, an welchen
der starke Wechsel des Versmaßes besonders auffällt: Dak-
tylen, noch dazu mit Auftakt (nur in der vierten Strophe
ohne Auftakt), im Abgesang, nach den Trochäen in den
Stollen. Solcher Wechsel ist, auch bei Goethe, durchaus
ungewöhnlich ; ungewöhnlich ist, bei Goethe schon so künst-
licher^ Strophenbau überhaupt. Darum läßt sich von vorn-
herein vermuten, daß er die Form seiner indischen Legende
nicht erfunden hat. Es könnte vielleicht jemand auf den
Gedanken kommen, die zweite Strophe sei zuerst entstanden,
und aus der Schilderung des Tanzes habe sich ein hüpfendes
Versmaß für den Abgesang von selbst ergeben; aber dieser
^ Vergl. Lenz »Epigramm auf einen Baum.« Goethes Spruch, III, 47,
Werkausgabe, Hesse.
' Das Gedicht »Auf dem See« gebraucht allerdings zum Ausdruck
drei verschiedener Stimmungen drei verschiedene Rhythmen, aber hier
ist keine Rede von strophischer Wiederkehr.
MiSCELLEN 185
Einzelzug bedeutet bei aller Schönheit doch zu wenig in der
Gesamtheit der gewaltigen Legende, als daß man ihm zu-
trauen könnte, er habe das eigentliche Versmaß durchbrochen
und solche Durchbrechung dem ganzen Gedicht zum Gesetz
gegeben. Auch erscheinen derartige Hypothesen müßig, so-
bald sich für Goethes Strophe ein Vorbild findet, das ihm
höchst wahrscheinlich nicht nur bekannt, sondern vertraut,
ja ehrwürdig war; ein Vorbild, das im allgemeinen die
größte Aehnlichkeit und im springenden Punkt völlige Ueber-
einstimmung aufweist.
Das Kirchenlied »Eins ist not« hat ganz denselben eigen-
tümlichen Wechsel im Rhythmus, zuerst Trochäen, dann
Daktylen mit Auftakt — eigentlich ist es das Versmaß w — w,
das in der ersten und dritten Strophe des Chorals, wie bei
Goethe in der ersten, zweiten und achten Strophe, im Ab-
gesang rein durchgeführt erscheint. Vermutlich fand sich der
Wechsel zunächst im Takt der noch älteren Melodie. (Ist
sie vielleicht eine kunstvolle Tanzweise, so daß der Reigen
mit seinen Figuren den eigentlichen Schlüssel zu dem auf-
fallenden Uebergang bildete und das Versmaß von Gott und
Bajadere nun doch noch vom Tanz beeinflußt wäre?) Auch
seinerseits steht das Kirchenlied damit allein; wenigstens habe
ich in einer Sammlung von 90 Chorälen keinen zweiten ge-
funden, bei welchem der Takt inmitten des Gesanges wechselt
— von V* zu ^/2.
Goethes Legende ließe sich nach der Melodie von »Eins
ist not« recht wohl singen, wenn nicht eine Umformung hin-
sichtlich der Zeilenzahl stattgefunden hätte, welche jedoch
die Aehnlichkeit nicht verdunkelt. Goethe verdoppelt die
Stollen, dagegen mindert er den im Choral vierzeiligen Ab-
gesang um eine Zeile und verknüpft ihn gleichzeitig durch
einen Reim mit den letzten Stollen; der Abgesang wird hier-
durch entschieden veredelt. Gerade diese Umformung scheint
mir der sicherste Beweis für eine bewußte Anlehnung an
»Eins ist not.«
Die Strophenform des Kirchenliedes lautet:
»Seele, willst du dieses finden,
Such's bei keiner Kreatur;
Laß, was irdisch ist, dahinten.
Schwing dich über die Natur:
Wo Gott und die Menschheit in Einem vereinet.
Wo alle vollkommene Fülle erscheinet.
Da, da ist dein bestes, notwendigstes Teil.
Dein Ein und dein Alles, dein ewiges Heil.»
Wenn wir sie, so gut es eben gehen will, folgender-
maßen umbilden :
l86 MiSCELLEX
»Eins ist not ! Ach Herr, dies Eine,
Lehre mich erkennen doch !
Alles andre, wie 's auch scheine,
Ist ja nur ein schweres Joch.
Seele, willst du jenes finden,
Such's bei keiner Kreatur,
Laß, was irdisch ist, dahinten.
Schwing dich über die Natur.
Wo Gott und die Menschheit in einem vereinet,
Wo alle vollkommene Fülle erscheinet.
Da ist dein Genügen, dein ewiges, nur — «
so haben wir die Form von Goethes wundervoller Legende,
die ebenso wuchtig mit »Mahadöh« ( — ^ — ) beginnt, wie
der Choral »Eins ist not!«, und der es wohl versteht, sich in
das Gewand solcher innigen, gottsuchenden Weisen zu kleiden.
Elsa Sprengel
ö. Eine texth'itische Anmerkung zum » lVe>-ther<.<
Die Cottasche Jubiläumsausgabe von Goethes Werken hat
im Text des »Werther« eine von den beiden ältesten Drucken
(1774) abweichende Lesart, die alle anderen Ausgaben fest-
gehalten hatten, durch den ursprünglichen Wortlaut ersetzt.'
Da diese Aenderung auf Grund meines Nachweises erfolgt
ist, daß in der eingebürgerten Variante ein Irrtum des Setzers
überliefert wurde, der wie die von Michael Bernays ge-
fundenen,^ zu der Gruppe der sinnentstellenden gehört, möchte
ich meine Darlegung hier mitteilen, damit auch spätere Heraus-
geber des »Werther« sie prüfen können.
Denn der Fehler dürfte schon darum nicht dauernd be-
seitigt sein, weil die Weimarer Ausgabe beide Lesarten als
gleichwertig betrachtet : die innere Berechtigung der späteren
ist nicht bezweifelt. Daher wird ihre Beibehaltung ' ebenso
mit der »im ganzen überlegenen Authentizität des jüngeren
Druckes,*« der sie zuerst enthielt, motiviert, wie die anderer
Neuerungen, von denen sie sich dadurch unterscheidet, daß
nur sie schädigend in den Inhalt eingreift.
Um diese Wirkung beleuchten zu können, ist es not-
wendig, die ganze Szene wiederzugeben, zu der das fragliche
Wort gehört. Diese Szene, die den Eindruck schildert, den
Werther auf der Fahrt zum Balle von Lotte empfängt, als er
sie über ihre Lektüre urteilen hört, lautet in der ursprünglichen
' Bd. 16, S. 25, 3.
* Michael Bernays, Ueber Kritik und Geschichte des Goetheschen
Textes. 1866. S. 16 ff.
3 W. A. Bd. 19, S. 30, 3.
■♦ Euphorien VII, i S. 39 (1900). Vgl. dazu W. A. Bd. 19, S. 517.
MiSCELLEN 187
Fassung : * »Ich bemühte mich, meine Bewegungen über diese
Worte zu verbergen. Das ging freylich nicht weit, denn da
ich sie mit solcher Wahrheit im Vorbeygehen vom Land-
priester von Wakefield, vom •.•) — reden hörte, kam ich
eben ausser mich und sagte ihr alles, was ich mußte, und
bemerkte erst nach einiger Zeit, da Lotte das Gespräch an
die andern wendete, daß diese die Zeit über mit offenen Augen,
als säßen sie nicht da, da gesessen hatten. Die Baase sah
mich mehr als einmal mit einem spöttischen Naschen an,
daran mir aber nichts gelegen war.«
Wenn nun in der späteren Fassung (die seit 1775 ^.us-
schließlich wiedergegeben wurde), Werther über seine Be-
wegung dadurch hinwegkommt, daß er Lotte alles sagt; was
er wußte, so fragt man sich vergeblich: was bedeutet dieses
»wußte« ? Eine Frage Lottes war ja nicht vorangegangen.
Was also, das er wußte, soll ihr Werther gesagt haben ?
Alles?! Oder nur das, was er vom »Landpriester« wußte?
Keinesfalls brauchte er dazu »außer sich« zu kommen, und
das spöttische Erstaunen der andern über seine Mitteilungen
ist dabei gänzlich unmotiviert. Und dann — man denke sich
Werther, der bekanntlich alle Gelehrsamkeit haßt, wie er vor
der Geliebten bei der ersten Begegnung »viel Wissens aus-
kramt« ! ^ Echt Wertherisch ist es dagegen, daß er seine Um-
gebung völlig vergißt, wenn er Lotte alles sagt, was zu sagen
sein Gefühl ihn drängt. Ja, die kleine Szene mit den ob
dieser Weltentrücktheit spöttisch dreinblickenden Basen im
Hintergrunde wird dadurch zu einem jener Genrebilder, an
denen der Werther so reich ist. Vor allem aber — nur durch
das ältere Wort bleibt der innere Zusammenhang der Situation
gewahrt, diesem sprachlichen Mittelpunkt streben die voran-
gehenden Sätze zu, wie die folgenden dem Sinne nach von
ihm abhängig sind.
Daß aber auch diese Szene nicht ohne eine bestimmte
künstlerische Absicht vom Dichter geschaffen wurde, daß mithin
ihr Inhalt für den Aufbau des Ganzen nicht gleichgiltig ist,
bedarf kaum der Erwähnung. Als Gefühlsausbruch Werthers
aufgefaßt, bedeutet sie einen Fortschritt der Handlung, die
literarhistorische Kauserie aber, auf die das »wußte« schließen
läßt, spielt im Rhythmus der Entwicklung keine Rolle.
Ist mithin aus inneren Gründen nicht anzunehmen, daß
eine die Stinrunung der Szene, die Charakteristik des Helden,
die Phasen der Erzählung verwischende Aenderung eine von
Goethe gewollte sei, so wird auch die Geschichte der späteren
Lesart unter diesem Gesichtspunkt betrachtet werden müssen :
' Bernays, Der junge Goethe 1887. Bd. 3, S. 253.
* »Werther«, Brief vom 17. Mai.
1 88 MiSCELLEN
Ihr Auftauchen in einem Druck, an dem »die Beteiligung des
Verfassers ausgeschlossen« ist' (1775 E ^), darf als Kriterium
ihrer Unechtheit nicht länger durch die Vermutung verdunkelt
werden, daß erst dieser Druck die herangezogene Handschrift
an der hier erörterten Stelle richtig gelesen habe/ Besondere
Beachtung verdient dagegen der Umstand, daß sich das jüngere
Wort in dem Himburgschen Nachdruck findet (h ^), den Goethe,
wie Bernays nachwies,' der zweiten Fassung des »Werther«,
mit allen Fehlern seiner Vorlage, zu Grunde legte ; zu diesen
von Goethe übersehenen Fehlern dürfte die hier gekenn-
zeichnete Lesart zu rechnen sein. Gertrud Riess
7. Zu >->Dkhtinig und Wahrheit^.
In Dichtung und Wahrheit III, Buch 15 kommt Goethe
auf seine Berührung mit der Briidergemeine zu sprechen.
Die Bekanntschaft mit ihr war durch Fräulein v. Kletten-
berg im Spätherbst 1768 vermittelt worden. Goethe hatte
den Synodus zu Marienborn, wohin ihn Legationsrat Moritz,
Geschäftsträger des Grafen von Isenburg, mitnahm, am 21. und
22. September 1769 besucht. Im Diarium der Brüdergemeine
in Marienborn heißt es unter dem 22. September 1769:
»Der Herr Legationsrath Moritz, der den jungen Herrn
Jedde (sie) in seiner Gesellschaft hatte und nebst demselben recht
vergnügt bei uns gewesen war, retournirten heut nach Frankfurt.«
In dem vierteljährigen Gemeinbericht von Marienborn
findet sich die Angabe: »Am 21. hielt uns lieber Bruder Joseph
(Bischof Spangenberg) die letzte Gelegenheit (Gottesdienst).
Der Herr Legationsrath Moritz und H. Rath Gothis (sie) aus
Frankfurt, Sohn, ein junger Student, die zum Besuch hier waren,
wohnten dieser Versammlung bei.« Unterm 4. Januar 1772 wird
erwähnt, daß »Bruder Riegelmann in Frankfurt H. Dr. Göthe,
Frl. v, Klettenberg u. andere Freunde der Gemeine besucht hat«.
P. W. Wenck
8. Datierung eines Paralipomenon zum Wilhebn Meister
In Band 25, 2 der I. Abteilung der Weimarer Ausgabe,
der Lesarten und Paralipomena zu den Wanderjahren enthält,
findet sich unter den Nachträgen als No. 4 ein Stück »das
vor einer Reihe von Jahren nach einer wohl von Schuchardt
geschriebenen, von Goethe durchcorrigierten Vorlage copiert
und nachmals dem Goethe- und Schiller-Archiv überwiesen
' Euphorien VII, i S. 15 f. Vgl. auch W. A. 19, S. 315 f.
^ W. A. 19, S. J17.
' M. Bernays, Lfeber Kritik und Geschichte etc. S. 28. »Oder
einen diesem sehr .ihnlichen Druck«: W. A. 19, S. 332.
MiSCELLEN
189
worden ist« (a. a. O. 289.) Es enthält zwei Briefe Jarnos, den
einen an Therese, den anderen an Friedrich gerichtet. Darin
ist von einem Plane die Rede, Friedrich nach einem mehr-
jährigen Aufenthalte in Frankreich mit Felix auf die Reise zu
schicken und ihm dann in der Heimat ein Amt zu verschaffen,
damit er nicht in französische Dienste trete.
Einige Sätze der Nachschrift des ersten Briefes sind nun
fast wörtlich einem Briefe Goethes an Charlotte v. Stein vom
7. Sept. 1796 entnommen — sie beziehen sich dort auf Fritz
V. Stein. Ich setze der leichteren Vergleichung wegen beide
Stellen neben einander, unterstreiche die Abweichungen des
Paralipomenon und klammere in jedem der Texte die Worte
ein, die im anderen fehlen.
Paralipomenon
Ich schicke Ihnen liebe The-
rese hiermit ein ostensibles
Blatt, mit derßitte es Nat allen
vorzulegen ich glaube zwar
nicht, daß es etwas wirken
wird, (denn) lothario hat vor
solchen Planen einen Abscheu,
indessen muß die Sache zur
Sprache kommen und man zeigt
wenigstens, 7föjr man allenfalls
tun könnte, jenen Anträgen
ein Gegengewicht zu geben;
weigert man sich, etwas (zu
tun und) fest zu setzen, so ist
jener Schritt, den Friedrich,
wie ich überzeugt bin, gewiss
/«««'/;-</ eher zuentschuldigen.
Wer gerne leben mag und ein
entschiedenes Streben in sich
fühlt (und) €\Vitn gewissen Blick
über die Welt hat, den muß
vor einem keinen Dienst wie
vor einetn Grabe schaudern;
solche kleine Verhältnisse
können nur durch die höchste
Consequenz, wodurch sie die
Gestalt einer großen Haus-
haltung annehmen, interessant
werden.
Brief an Charlotte v. Stein
Sie erhalten, liebe Freundin,
ein ostensibles Blatt, um es
allenfalls der Herzogin zu
zeigen ( )
Ich glaube aber nicht, daß es
etwas wirken wird, der Herzog
hat vor solchen Planen einen
(natürlichen und raisonnirten)
Abscheu. Indessen muß die
Sache zur Sprache kommen
und man tut wenigstens einen
Vorschlag zum Gegengewicht
gegen jene Anträge.
Man(wird)sich weigern, etwas
festzusetzen, der Assessor wird
in preußische Dienste gehen
(und die Sache wird mit einigen
kleinen Unannehmlichkeiten
abgetan sein.)
(Bei mir ist Fritz ganz)
entschuldigt.
Wer gerne leben mag und
ein entschiedenes Streben in
sich fühlt, einen freien Blick
über die Welt hat, dem muß
vor einem kleinen Dienst wie
vor dem Grabe schaudern.
Solche enge Verhältnisse kön-
nen nur durch die höchste
Consequenz, wodurch sie die
Gestalt einer großen Haus-
haltung annehmen, interessant
werden.
1 90 MiSCELLEN
In dem Briefe an Charlotte v. Stein ist als Beilage ein
»Brief an Fritz« erwähnt, der verloren zu sein scheint. Wir
können daher nicht prüfen, ob er die Vorlage zu Jarnos Brief
an Friedrich in unserem Paralipomenon war.
Nach Ansicht des Herausgebers gehört das Fragment dem
Schluß der Wanderjahre an. Dorthin will es aber in keiner
Weise passen. Friedrich ist im Paralipomenon (a. a. O. 292,25)
als unverheiratet vorausgesetzt, während er in den Wander-
jahren (und zwar schon in der Ausgabe von 182 1) als Gatte
Philinens eingeführt wird. Auch gehört er in dem Roman
zu den Führern der Auswanderer, sodaß ein Plan französische
oder irgendwelche kleinstaatliche Dienste zu nehmen, hier
ebenso wenig möglich ist wie eine Reise mit Felix. Dazu
kommt die innere Unwahrscheinlichkeit, daß Goethe nach
mehr als 30 Jahren ein altes Brief-Concept hervorgesucht und
abgeschrieben haben soll.
Aufschluß scheint mir das in Band 25,2 auf unser Fragment
folgende Schema zu geben. Es ist, wie der Herausgeber richtig
angibt, für die Propyläen bestimmt; Goethe wollte zu dieser
Zeitschrift auch »Briefe eines Reisenden und seines Zöglings, unter
romantischen Namen, sich an Wilhelm Meister anschließend«
beitragen (Brief an Cotta 27. Mai 1798.) Die Einleitung zu
diesen Briefen, ihre Anknüpfung an den Roman, enthält das
Paralipomenon. Der »Reisende« ist also Friedrich, der »Zögling«
Felix. Das Stück gehört demnach in die Jahre 1797 oder 1798
und hat an sich mit den Wanderjahren nichts zu tun. Dem
widerspricht freilich die Angabe, daß das Original »wohl von
Schuchardt«, Goethes letztem Sekretär, geschrieben sei. Sollte
dies richtig sein, so müßte man annehmen, daß Goethe in
irgend einem Stadium der Arbeit an den Wanderjahren
beabsichtigte, den liegen gelassenen Anfang jener geplanten
Briefe zu verwenden, ihn von Schuchardt abschreiben ließ oder
ihm umdiktierte und ihn dann, weil er in den Roman doch nicht
passte, wieder bei Seite legte. Ob dies zutrifft oder ob jene
Angabe »wohl von Schuchardt« irrig ist, könnte erst nach
Wiederauffindung der Original-Handschrift ausgemacht werden.
Jonas Cohn
p. Zur •>•> Italienischen Reise 1-
Bei der Durchsicht der Paralipomena zum 32. Band der
Weimarer Goethe-Ausgabe sind mir einige Anstöße aufgefallen,
die ich in Folgendem zusammenstelle. Eine Anzahl von
Schreib- oder Hörfehlern Goethes hat der sachkundige Heraus-
geber Julius Wähle schon in den Noten berichtigt; einiges
von ähnlicher Art ist ihm jedoch entgangen.
S. 435 ist für Villa MafTei wohl zu lesen Villa Mattei;
MiSCELLEN 191
diese Villa liegt auf dem Mons Caelius ; für Villa Casuli ist
wohl Villa Casali zu lesen, deren Lage ich zwar nicht angeben
kann, die aber den Namen einer römischen Adelsfamilie trägt.
In dem Sprichwort S. 437 »E meglio di essere una testa
d'una alige ? ist sicherlich gemeint alice = Sardelle.
S. 438 ist unter Stanza dei Papili zweifellos die Stanza
dei Papiri in der Vatikanischen Bibliothek verstanden, welche
Deckenmalereien von Rafael Mengs enthält.
S. 459 ist zur Lovino wohl Luini (Bernardo) zu lesen.
S. 479 ist Larici nach dem Zusammenhang L'Ariccia,
die bekannte Stadt am Abhang des Albanergebirges.
Von dem »Geistlichen dialogisirten Lied«, das Goethe
aus dem Volksmund aufgenommen und in den »Fragmenten
über Italien« (VV. 32, 354 ff.) kommentiert hat, habe ich vor
einigen Jahren von einem der fliegenden römischen Straßen-
buchhändler einen modernen Abdruck erhandelt, der zeigt,
daß das Lied lebendig geblieben ist, aber im Laufe der Zeit
auch manche Veränderungen erfahren hat. Das Gedicht be-
ginnt, lebendiger als in der Goethe'schen Fassung:
Meno mal che, stanco e lasso
Dal mio lungo camminar,
Qui ritrovo un pozzo e un sasso,
Da potermi riposar.
Qui mi fermo, e qui l'aspetto,
Che fra poco ha da venir
AI bei fönte, al fönte eletto,
L'alma imfida a convertir.
In der dritten Strophe steht statt cercando »errando.«
Die Veränderungen in den folgenden Strophen bis zur zwan-
zigsten sind unbedeutend. Die einundzwanzigste hebt mit
zwei sehr abweichenden Zeilen an :
Nan sareste giä Profeta,
O Maestro, o strologar.
Das Folgende stimmt wieder überein ; die fUnfund-
zwanzigste Strophe aber lautet, in mangelhafterer Fassung als
bei Goethe:
lo vi credo, buon Signore,
lo vi adoro, e voglio dir
In Samaria, e tal tenore
Voglio a tutti riferir.
Die siebenundzwanzigste Strophe ist nicht geteilt, sondern
Jesus allein zugewiesen.
Die dritte und vierte Zeile der neunundzwanzigsten Strophe
ist sehr ins Prosaische gewendet:
192 MiSCELLEN
L'alma mia, che in questo pozzo
La vostr' acqua giä gustö,
Ogni forte e troppo sozzo
Mal pensiero rigettö.
Die dreißigste ist gleichfalls nicht verbessert:
Mille grazie, grande Iddio,
A voi rendo del mio cor,
Che cangiate l'amor mio
Di profano in santo amor.
Die beiden Folgenden weichen nur unbedeutend ab ; die
dreiundreißigste aber gibt einen wesentlich veränderten Sinn :
»Siete Dio onnipotente
E veduto l'ho ben' io !
Di Samaria tanta gente
Convertita al sol dir mio!
Weiter zeigen sich nur geringere Differenzen : eine Ver-
besserung gegenüber dem Goethe'schen Text stellt in der
einundvierzigsten Strophe das Präteritum scopriste statt scoprite
dar. Der dreiundvierzigsten Strophe fehlt wegen Raummangels
die Ueberschrift ; sie lautet in ziemlich abweichender Form:
Vi gradisco e si vi accetto
E ricevo il vostro amor ;
Sol gradisco e sol diletto
Esser io nel vostro cor.
Trotz einzelner Vorzüge bedeutet die Neugestalt doch
eine Verschlechterung der älteren Form; an manchen Stellen
läßt sich erkennen, daß Mißverständnis oder Verlesen den
Anstoß zur Veränderung gegeben haben; so in Strophe 29,
wo »forte« anstelle von »fönte« getreten und die ganze Strophe
demgemäß verändert worden ist.
Im Brief aus Girgenti vom 25. April 1787 (Bd. 31, S. 164)
schreibt Goethe: »Nun stiegen wir zum Grabmal Theron's
hinab und erfreuten uns der Gegenwart dieses so oft nach-
gebildet gesehenen Monuments, besonders da es uns zum
Vorgrund diente einer wundersamen Ansicht: denn man
schaute von Westen nach Osten an dem Felslager hin, auf
welchem die lückenhaften Stadtmauern, sowie durch sie und
über ihnen die Reste der Tempel zu sehen waren. Unter
Hackerts kunstreicher Hand ist diese Ansicht zum erfreulichen
Bilde geworden ; Kniep wird einen Umriß auch hier nicht
fehlen lassen.«
Das »auch« bezieht sich hier auf das kurz vorher er-
wähnte Bild des Herkulestempels von Kniep, das ich im
MiSCELLEN 193
fünften Bande der Schriften der Goethe-Gesellschaft veröffent-
licht habe. Aber ein Bild Knieps vom Grabmal des Theron
ist nicht bekannt geworden. Wohl aber existiert eine Feder-
zeichnung Goethes, die diesen Gegenstand darstellt, und welche
Ruland im 12. Bande der Schriften unter N. 9 veröffentlicht
hat. Sie trägt dort aber die irrige Bezeichnung »An der
Via Appia«. Im zugehörigen Text drückt sich der Heraus-
geber freilich vorsichtig aus, und erklärt nur für »wahr-
scheinlich«, daß Wanderungen an der appischen Straße Goethe
den Anlaß gegeben hätten, eines der dortigen Grabmäler ab-
zuzeichnen. Wer aber einmal vor der Stadtmauer von Gir-
genti das »Grabmal des Theron« gesehen hat (mir ist dieses
Glück zweimal zu Teil geworden), der kann keinen Augen-
blick zögern, es in Goethes Zeichnung wieder zu erkennen.
Auch die Lage der Tempelruine links im Hintergrunde stimmt
mit den Örtlichen Verhältnissen überein.
Otto Harnack
10. Zur -»Italienischen Reise«
Als ich vor Kurzem mein Büchlein »Hellas- Fahrten«
vollendet, nahm ich Goethe' s Italienische Reise zur Hand,
eigentlich um eine Stelle zu suchen, wo er die Schwierigkeiten
einer griechischen Reise berührt, und las natürlich das Werk
wieder einmal durch, vom Anfang bis zum Ende. Da fand
ich (I I, S. 163, S. 186, Jubil.-Ausg. B. 26) das folgende:
»(Rom,) den 23. Nov. (1786). . . . Man hatte mir von
dem Abbate Monti praeludirt, von seinem Aristodem, einer
Tragödie, die nächstens gegeben werden sollte. Der Verfasser,
sagte man, wünsche sie mir vorzulesen . . . Der Held ist,
wie bekannt, ein König von Sparta, der sich wegen allerlei
Gewissensskrupel selbst entleibt. Die Arbeit zeigt von einem
sehr schönen Talente.«
Den 15. Januar.
»Und so ist denn endlich auch Aristodem, und zwar sehr
glücklich und mit dem größten Beifall aufgeführt.«
Hier hat Goethe einen kleinen Irrtum begangen. Aristodem
war nicht König von Sparta.
Von Aristodemos, dem Stammvater der beiden lakedae-
monischen Königsfamilien, ist Selbstmord nicht überliefert. '
Wohl aber von dem Messenier Aristodemos, dem Helden
des ersten messenischen Krieges. Dessen Geschichte hatte ich
soeben aus dem Pausanias ausgezogen und in dem Kapitel
über Messene meinem Büchlein einverleibt.
' Pauly-Wissowa, Real-Encyclop. der Klassischen Alterthums-
wissenschaften, II, S. 921, 1896.
Goethe-Jahrbuch XXXU 1 5
194 MiSCELLEN
»Die Messener gründeten auf dem Berg Ithome eine große
Festung, die ihnen allen hinlänglich Schutz gewährte, und
sandten einen Abgeordneten nach Delphi.
Der Orakelspruch lautete:
»Weiht eine reine Jungfrau, durch das Los gewählt,
Den unterirdischen Göttern, aus des Aepytos
Geschlecht ; sie opfert in der Dunkelheit der Nacht.
Doch fehlet sie, dann nehmet eines andren Tochter auch
Zum Opfer, wenn freiwillig sie geboten wird.«
Die erloste Jungfrau wurde von dem Priester verworfen,
weil sie untergeschoben sei. Da bot Aristodemos, aus dem
Geschlecht der Aepytiden, freiwillig seine Tochter an. Aber
deren Bräutigam erklärte, um sie zu retten, daß sie schwanger
von ihm sei ; jetzt tötete Aristodemos seine Tochter im Zorn,
öffnete sie und zeigte, daß sie nicht schwanger gewesen : für-
wahr eine düstre Tragödie, in der allerdings die Schuld des
Opfers nur von einem großen Dichter begründet werden könnte.
Nach dem Tode des Fürsten von Messene wurde Aristo-
demos selber zum König gewählt. Ihm gelang es, den Feind
in offner Feldschlacht zu überwinden und auch die listigen
Anschläge desselben zu vereiteln. Aber die Götter waren gegen
Messene ; d. h. die Priester, namentlich auch die zu Delphi.
Verzweifelt fochten die Messenier noch 5 Monate, bis alle ihre
Feldherren gefallen waren. Dann gaben sie nach 20 jährigem
Kriege Ithome auf und zerstreuten sich in die alten Heimats-
Orte, während diejenigen, die es ermöglichen konnten, nach
Sikyon, Argos, Arkadien, Eleusis auswanderten.«
Die Tragödie des Abbate Vinccnzo Mcrnti, die ich in der
Ausgabe »Venezia 1796« durchgesehen, stützt sich im wesent-
lichen auf Pausanias; nur läßt sie den Thronbewerber Aristo-
demos aus EJu'geiz seine Tochter Dirke töten und fügt hinzu,
daß ihre Mutter mit demselben Dolch sich ersticht, um die
Reue des tragischen Helden auf den höchsten Grad zu steigern.
Aber eine Schuld der geopferten Tochter zu begründen hat
der Dichter nicht unternommen.
Die Tragödie von Mouti fand großen Beifall bei seinen
Landsleuten.
Girolaino Tiraboschi, der Verfasser der berühmten Storia
della Ictteratura italiana (Modena 1772 — 1784, in 14 Bänden)
hat in einem an Monti gerichteten Briefe, der jener Ausgabe
einverleibt ist, die folgenden Lobeserhebungen ausgesprochen:
Qual forza, quäl energia di Stilo ! Qual vivacitä d'imagini !
Qual varietä di affetti ! . . . Questa tragedia . . . farä epoca
gloriosa . . . nella storia del teatro italiano.
Alles, was Goethe betrifft, und wäre es noch so klein, ist
interessant. Julius Hirschberg
MiSCELLEN 195
//. Zur ■>•> Italienischen Reise«
In der Jubiläumsausgabe Bd. XXVII, S. 276, 15 ist die
»auf der Färse sitzende Venus an deren Base der Name des
Bupanos eingegraben steht« die kauernde Venus (Burckhardt,
Cicerone "^ I 106 b), die noch heute ebenda im Vaticanischen
Museum (Cabinetto delle Maschere) steht, wo sie Goethe
gesehen hat. Die Unterschrift beweist, daß es keine andere
sein kann ; denn nur hier kommt der Name des Bupalos vor
(BOYTTAAOI EfTOIEI); diese Tatsache sowie alles Einzelne
über die Echtheitsfrage der Inschrift behandelt Loewy, In-
schriften griechischer Bildhauer, Leipzig 1885, S. 328.
Gewiß ist also mit Goethes »Färse« die Ferse gemeint.
W. HOFFA
12. Ein falscher Buchstabe in den » W ander jähren«-
In dem Aufsatz aus »Kunst und Altertum« über »Hör-,
Schreib- und Druckfehler« W. A. 41, I S. 183) spricht Goethe
mit Humor über die Fehler, welche seine diensttuenden
Schreiber machten, wenn er ihnen diktierte. Oft wenn er die
Manuskripte nicht gleich durchsehen konnte, hatte er große
Mühe den ursprünglichen Wortlaut oder gar den richtigen Sinn
herzustellen. Es war nicht immer so leicht, wie in jenem Fall,
wo »die Seepost« des Schreibers durch »dieses Epos« ersetzt
werden mußte oder »die sie schätzt« durch »die Sujets«
(41, I S. 479f.). Der Dichter schildert uns selbst die Mühe, die
es ihn kostet: »Ich lese mir die Abhandlung laut vor, durch-
dringe mich von ihrem Sinn und spreche das unverständliche
Wort so lange aus, bis im Fluß der Rede das rechte sich ergibt.«
Wo die fehlerhafte Niederschrift den Zusammenhang nicht
erheblich stört, konnte die Abweichung von dem Wort des
Autors leicht sogar ihm selbst verborgen bleiben. Beispiele der
Art finden sich in den »Wanderjahren« zahlreich. Eugen Joseph,
der leider vor der Vollendung der betreffenden Bände der
Weimarer Ausgabe gestorben ist, hat in manchen Fällen »den
ursprünglichen Goethe gegen den späteren, sich selbst mißver-
stehenden Goethe zu seinem Rechte gebracht« (25, II S. VII.)
Aber ein solches Versehen, welches nicht nur den Wortlaut
verändert, sondern auch sinnzerstörend wirkt, ist bis heute über-
sehen worden. Es findet sich im I. Buch gegen Ende des
II. Kapitels (24 S. 217) in einer Einschiebung, wie sie Goethe
zahlreich zwischen den Ausgaben von 1821 und 1829 gemacht
hat (25 II S. XXV.) Es ist ein Gespräch zwischen Wilhelm
und Lenardo, in welchem dieser seine Wander- und Koloni-
sationspläne dem Freunde enthüllt. Sie kommen zu Pferde
an einer verlassenen, in edlem Stil gebauten Villa vorbei. Sie
machen halt und erfahren, daß dem jetzigen Besitzer, der sie
13*
196 MiSCELLEN
vor kurzem von seinem in hohem Alter verstorbenen Vater
ererbt habe, »hier leider alles zu fertig sei, er habe hier nichts
mehr zu tun, und das Vorhandene zu genießen sei gerade
nicht seine Sache ; deswegen er sich denn ein Lokal näher
am Gebirge ausgesucht, wo er für sich und seine Gesellen
Mooshütten baue und eine Art von jägerischer Einsiedelei
anlegen wolle.«
An diesen Bericht des »mitgeerbten Castellans« knüpft
Lenardo die Betrachtung, »daß es die Eigenheit des Menschen
sei von vorn anfangen zu wollen ; worauf der Freund erwidert,
dies lasse sich wohl erklären und entschuldigen, weil doch,
genau genommen, jeder wirklich von vorn anfängt. Sind doch,
rief er aus, keinem die Leiden erlassen, von denen seine
Vorfahren gepeinigt wurden, kann man ihm verdenken, daß
er von ihren Freuden nichts missen will ?«
Ich habe die Stelle niedergeschrieben, wie Goethe gesprochen
hat. In allen Ausgaben aber steht in der letzten Zeile y>'wissen<^
statt -»tfitssefi.«- Darnach müßten wir Goethe den Gedanken
zumuten, daß die Menschen, weil sie den Leiden ihrer
Vorfahren nicht entgehen können, auch deren Freuden nicht
genießen wollen!
Aus den hergestellten Worten spricht der echte Goethe
zu uns. Das junge Geschlecht, gerade wenn es der Väter
wert ist, darf nicht auf ihren Lorbeeren ruhen wollen. Sein
höchstes Gut muß die Freude sein am Schaffen und Wirken,
am Wachsen und Werden. Ludwig Marxens
ij. Zu den y>Gespräc/ien(i
Kanzler J/Ä//^r. Mittwoch d. 24. März 1824: Eine unter-
gehende Sonne über einem Meere, sagte er, mit der Legende
,Auch im Untergehen bleibt sie dieselbe' (nach Nonnus) wäre
ein für allemal das großartigste Symbol, aber wer wollte dazu
raten ?j
Eckermann. Sonnt, d. 2. Mai 1824: Wir waren indeß um
das Gehölz, das Webicht, gefahren und bogen in der Nähe
von Tiefurt in den Weg nach Weimar zurück, wo wir die
untergehende Sonne im Anblick hatten. Goethe war eine
Weile in Gedanken verloren, dann sprach er zu mir die Worte
eines Alten:
,Untergehend sogar ist's immer dieselbige Sonne.'
Goethe (Keinem. Bd. II, pg. 396)
Nicht am Morgen allein, noch am Mittag einzig beglückt sie
untergehend . . etc.
MiSCELLEN 197
Die Herausgeber führen an: Graf Uwaroff ,Nonnus von
Panopolis, der Dichter' (Petersburg 181 7); das Werk schließt
,Die Poesie der Griechen ist die merkwürdigste Erscheinung
der gesamten CiviHsation und der Geist der Alten bleibt
selbst in seinem Sinken unerreichbar hoch.' Darauf folgt der
Pentameter: buö)iievöq Tiep ö|auj^ iiXiöq ecTxiv exi.
Der Vers steht bei Straten (Anth. Palat. XII, 178):
eHecpXeYTiv, öte Geöbig tXd)HTTeTO rraialv ev aXXoK;
oiO(; eTravreXXuuv daxpdcnv iieXioq,
TOuveK' eil qpXeTOjaai Kai vOv, öie vukti Xaxvoöiar
!5uöiuevo(; Totp, ÖMw«; nXiöq ecTiiv eii.
A. Preuss
14. Johannes Linder bei Goethe, 1830
Ein junger schweizer Geistlicher Johannes Linder, Pfarrer
in Zysen, machte 1830 eine längere Reise durch Deutschland.
Er führte ein ausführliches Reisetagebuch, in ihm berichtet
er von einem Besuch, den er 1830 bei dem Dichter in Weimar
gemacht hat.
Es war nicht Linders Absicht gewesen, als er nach W^eimar
kam, den berühmten Mann selbst aufzusuchen. Als er an
Goethes Haus vorbeikam, fiel ihm ein, »es möchte doch nicht
übel sein, es mit einer Audienz beim Dichterfürsten zu probieren,
wenn auch nur curiositatis causa. Aber — ich mit meinem
hellgelben Ueberrock und ganz beschmutzten Schuhen ! Nun
ein so großer Geist sieht nicht auf das Aeußere. Ich fragte
den Schloßvogt nach seiner Meinung. Er sagte, ich sollte es
probieren, viele nehme Goethe an, viele lasse er nicht vor.
Hiermit machte ich mich in den Busch und strich meine Schuhe
im Gras herum, solange es mir nötig schien, zog auch das
Halstuch frisch an. Aber ach, da fällt eben noch ein Knopf
ab an den Hosen. Schnell in ein nahes Haus. Das Dienst-
mädchen, das eben den Hausgang scheuert, läßt sich erbitten,
reicht dem Fremden das Nähzeug und weist mir ein Zimmer
an, wo ich den Schaden gut machen kann. Und nun geht's
schrägüber ins Goethehaus zur Anmeldung.
Der Bediente, wohl dressiert, fragt mich scharf aus. Ich
denke, diesmal müssen auch Titel helfen, und nenne mich
Dekan. Während der Bediente die Treppe hinauf eilt, besehe
ich mir die schönen Werke der Bildhauerkunst auf dem Vor-
platz, Hunde und andere Tiere, die den west-östlichen Divan
bewachen. Der Bediente kommt wieder und will noch mehr
wissen. Ich antworte, so höflich ich kann, und l^%t bei, es
würde mir unendlich leid sein, Sr. Exzellenz dem Herrn Minister
lästig zu fallen, indessen könne er den Schweizern doch gewiß
1 98 MiSCELLEN
nicht anders als gut sein. Nun war bald Erlaubnis zum Vor-
treten gegeben. In der Tat, die große, volle Gestalt des ein-
undachzigjährigen Greises hat etwas Einnehmendes. Sein Ge-
sicht strahlt eine edle Würde aus; man fühlt, daß man vor
einem großen Manne steht. Ich mache die schönste Ver-
beugung, die ich in 15 Wochen herausgebracht habe, und
stottere einige schmeichelhafte Worte von der Verehrung, die
auch die Schweiz Sr. Exzellenz schuldet und als deren Organ
ich mich in diesem Augenblick anzusehen bitte. Ein Enkel
von IG Jahren, mit einem herrlichen Gesicht, ist auch in dem
großen, schönen Zimmer. Ich werde zum Sofa geführt, nach-
dem Goethe mit wenigem und freundlichem Lächeln erwidert
hatte. Der Dichter setzt sich mir gegenüber. Im Zimmer
stand gar vieles, das ich gern besehen hätte, aber über dem
Apoll kam ich nicht dazu, den Olymp um mich recht zu
betrachten. Goethe faßt mich scharf ins Auge und fängt sein
Examen über den Zweck meiner Reise an. Und hier habe
ich, ich gestehe es, nicht recht, wie ich sollte, bekannt. Ich
habe die Brüdergemeine überschlagen (Linder mit der Brüder-
gemeine bekannt, hatte auf seiner Reise verschiedene ihrer
Gemeinen besucht), und grade durch die Erwähnung derselben
würde ich meinem Minister, wie ich nachher hörte, besonders
interessant geworden sein.
Hingegen sagte ich ihm doch, ich halte mich zu denen,
die die Bibel buchstäblich verstehen und befinde mich sehr
wohl dabei, suche aber gern auch Andersdenkende auf, weil
ich überzeugt sei, daß wir auch von ihnen lernen können.
Er billigte sehr die Unbefangenheit und Liberalität in
religiösen Sachen. »Die Hauptsache, die wir brauchen, ist ja
sehr einfach und nahe beisammen, sagte er, wir brauchen im
Grunde gar wenig.« Hier wäre wieder ein Ort gewesen, ein-
zuschreiten.
Hätte ich nur gesagt, z. B. ja, nur Christus für uns und
dann Christus in uns, so würde das in den Text geführt haben,
daß er mit seiner natürlichen Religion hätte herausrücken
müssen. Ich war aber doch zu unvorbereitet und durch die
Gegenwart des Mannes befangen, wiewohl ich die Bestrafung
gleich fühlte, die mich auf die schöne verpaßte Gelegenheit
aufmerksam machte, dem großen, ehrwürdigen, dezidierten
NichtChristen das einfältige Evangelium in seinen alten Tagen
vorzubekennen.
Ich lernte, daß in meinem Herzen auch eine gute Portion
Menschenfurcht sei, wenn ich sie auch selten kennen zu lernen
Gelegenheit habe.
Er billigte sehr die Idee, auch in der Amtstätigkeit wieder
einmal durch eine größere Reise aus dem Gewöhnlichen heraus-
zutreten.
MiSCELLEN 199
Ich blieb etwa eine halbe Stunde da.
Noch sprach er eine Zeit lang stehend mit mir und wünschte
mir von Herzen Glück auf die Reise. Der Abschied war
wirklich herzlich mit Händedruck. Er begleitete mich bis an
die Tür und hieß dann seinen Enkel mich herunter begleiten.
Unten stand der Bediente wieder, der mich in den Garten
des Herrn Ministers führte.« p ^ Wenck
15. Zu den Liedern des Fräulein von Klettenberg
Varnhagen von Ense teilt in seinen Denkwürdigkeiten
(I, 1837, 460 — 462) vier Gedichte von Goethes Freundin Fräulein
V. Klettenberg mit. Die drei ersten dieser Gedichte »Jesus«,
»In meine Bibel«, »An Ihn« waren, als Varnhagen sie aus
Raheis Papieren ans Licht zog, bereits seit einem Menschen-
alter gedruckt. Georg Geßner hat sie 1802 in Lavaters Lebens-
beschreibung (II, 127 u. 128) veröffentlicht; er entnahm sie
dem Emser Tagebuch seines Schwiegervaters, in welches dieser
während seines Aufenthaltes in Frankfurt im Sommer 1774
aus Cordatas »Anfangsliedern« zehn Strophen eintrug (siehe
Schriften der Goethe-Gesellschaft, 16, 284 — 286). Aus diesen
zehn von Lavater exzerpierten Strophen wählte sein Biograph
die in Rede stehenden drei Strophen zur Mitteilung aus, indem
er sich dabei nicht an die Reihenfolge in Lavaters Tagebuch
hielt, ferner zwei der Strophen mit Ueberschrift versah, endlich
ein und die andere Abweichung im Text mitunterlaufen ließ.
Da die drei Gedichte bei Varnhagen in derselben Reihenfolge,
mit denselben Ueberschriften und mit denselben Varianten wie
bei Geßner erscheinen, muß Varnhagens Vorlage direkt oder
indirekt aus Geßners Publikation geflossen sein. Varnhagen
wähnte die Gedichte zum erstenmal zu veröffentlichen und
war sogar, wie es scheint, der falschen Meinung, daß diese
drei Gedichte nebst dem vierten, so wie sie sich in den Papieren
Raheis vorfanden, von Fräulein v. Klettenberg eigenhändig
geschrieben seien. Das vierte Gedicht »An die Spindel« weicht
in der Ausdrucksweise derart von der Sprache der Susanna
v. Klettenberg ab, daß wir es für unecht erklären müssen.
Von Goethes Freundin Fräulein v. Klettenberg sind bis jetzt
im ganzen ca. 70 Strophen aus verschiedenen Epochen ihres
Lebens und außerdem 30 Briefe aus den Jahren 1762 — 1774,
ihrem letzten Lebensjahre, zum Vorschein gekommen, sodaß uns
heutzutage ihre Schreibart vertraut ist. Heinrich Funck
IL Bibliographie
L SCHRIFTEN
B.' NEUE AUSGABEN DER WERKE
Ludwig Geiger: Der Ab-
schluß der Weimarer Goethe-
Ausgabe. Der Tag, Nr. loi,
1. Mai.
— s sämtliche Werke. Propy-
läen-Ausgabe. In 40 Bänden.
München, Georg Müller. 4. Bd.
X. 424 SS. bis 1786 M. 5.—
(6.50, 8.-, 24.—). 5- Bd.
470 SS. bis Juni 1788. M. 5.—
(6.50,8.-, 24.-). 6.Bd.47oSS.
bis 1790. I Suppl. Die Bild-
nisse — s. Hrsg. von Ernst
Schulte-Strathaus. VII. 100 SS.
mit 167 Bildnis-Tafeln. M.18.—
(20.—, 22.— , 35.—).
I>udwig Geiger: — s Werke.
Propyläen-Ausgabe. München,
Georg Müller. Der Tag, Nr.178,
2. August.
Wilh.Ernst- Ausgabe deutsch.
Klassiker. Leipzig, Insel-Ver-
lag. Bd. V. — s Autobiograph.
Schriften m. M. 5.50. Bd.VIL
— sL)ramatische Dichtungen 11.
M. 5. — . Bd. X. — s Kunst-
schriften I. M. 5. — .
— s sämtl. Werke. Tempel-
Klassiker. Leipzig, Tempel-
Verlag. Jeder Band M. 3 —
(3.75, 12.— ). Bd. I. Gedichte,
Hrsg. V. Ludwig Krähe. 437 SS.
Bd. IL Dichtungen in antiker
Form und Der Divan. Hrsg.
von Ludwig Krähe. 502 SS.
Bd. III. Spruchweisheit in Vers
und Prosa. Hrsg. von Ludwig
Krähe. 554 SS. Bd. IV. Sturm
und Drang. Hrsg. von Paul
Zaunert. 459 SS. Bd. V. Die
klassischen Dramen. Hrsg. von
Paul Zaunert. 495 SS. Bd. VI.
Faust. Hrsg. von Moritz Hei-
mann. 533 SS. Bd. vn. Die
Leiden des jungen Werthers.
Briefe aus der Schweiz, i. Ab-
' A. Weimarer Ausgabe fällt diesmal fort, da im J. 1910 nichts
erschienen ist. — Die Abschnitte I. B. bis IL E. beziehen sich nur auf das
jähr 191 o; in den folgenden Abschnitten sind auch die Erscheinungen
der Jj. 1908 und 1909 nachgetragen die in Bd. 31 wegen Platzmangels
fortbleiben mußten. (Vgl. Bd. 31, S. V und S. 259.)
Bibliographie
201
teilung. Wilhelm Meisters Lehr-
jahre. I. Teil. Hrsg. v. Kurt
Jahn. 497 SS. Bd.Vm. Wilhelm
Meisters Lehrjahre. 2. Teil.
Hrsg. von Kurt Jahn. 396 SS.
Bd. IX. Wilh. Meisters Wander-
jahre. Hrsg. von Wilh. Printz.
468 SS. Bd. X. Wahlverwandt-
schaften u. klein. Erzählungen.
Hrsg. von Moritz Heimann.
502 SS. Bd. XL Dichtung und
Wahrheit, i. u. 2. Teil. Hrsg.
von Julius Zeitler. 536 SS.
Bd. XIL Dichtung und Wahr-
heit. 3. u. 4. Teil. 412 SS.
Hrsg. V.Julius Zeitler. Bd.XIIL
Italiänische Reise. Hrsg. von
Franz Deibel. 588 SS. Bd. XIV.
Campagne in Frankreich. Be-
lagerung von Mainz. Reise in
die Schweiz. Reise am Rhein,
Main und Neckar. Hrsg. von
Franz Deibel. 515 SS. Bd. XV.
Annalen und biographische
Einzelheiten. Hrsg. v. Rudolph
Anger. 460 SS.
— s Werke. Vollständ. Aus-
gabe in 40 Teilen. Auf Grund
der Hempelschen Ausgabe neu
herausgegeb., m. Einleitungen
u. Anmerkungen sowie einem
Gesamtregister versehen von
Karl Alt in Verbindung mit
Emil Ernatinger, S. Kalischer,
Wilhelm Niemeyer, Rudolph
Pechel, Rob. Riemann, Eduard
Scheidemantel und Christian
Waas. Berlin, Bong & Cie.
Goldene Klassiker-Bibliothek.
Bd. 5, XXX u. 267 SS. Dramen
von Rob. Riemann; Bd. 6,
XXI u. 224 SS. Lustspiele von
dems. ; Bd. 7, XXVII u. 1 56 SS.
Satirische Dramen von dems. ;
Bd. 8, XXIX, 143 SS. Iphi-
genie, Tasso von dems. ; Bd. 9,
XV, 109 SS. Natürl. Tochter,
Pandora v. Ed. Scheidemantel;
Bd. IG, LXVI, 395 SS. Faust,
Der Tragödie erster u. zweiter
Teil, Bruchstücke u. Entwürfe
des Nachlasses von Karl Alt;
Bd. II, XXXII, 226 SS. Sing-
spiele von dems.; Bd. 12,
XXVII, 195 SS. Festspiele u.
Theaterreden v. dems. ; Bd. 13,
XLIII, 91 SS. Unvollendete
Dramen. Bruchstücke u. Ent-
würfe von Rudolf Pechel;
Bd. 23, XXIV, 380 SS. Dich-
tung u. Wahrheit, i.— 10. Buch
von Karl Alt; Bd. 24, 294 SS.
Dass., II. -20. Buch von dems.,
Bd. 25, XXIII, 481 SS. Italie-
nische Reise von Wilh. Nie-
meyer ; Bd. 2 6, XXVIII, 1 84 SS.
Kampagne in Frankreich, Be-
lagerung von Mainz von
Christian W^aas. (Die beiden
letzten Bände mit je einer
Karte.) Bd. 27, XIXX, 314 SS.
Briefe aus der Schweiz, Reise
in die Schweiz 1797, Reise
am Rhein, Main und Neckar
1814 und 181 5 von Christian
Waas (mit Illustrationen); Bd.
28, XX, 348 SS. Tag- und
Jahreshefte, Biographische Ein-
zelheiten von Rudolf Pechel ;
Bd. 32, LVI, 602 SS. Schriften
über Literatur und Theater, I,
von Emil Ermatinger ; Bd. 33,
278 SS. Dass. II, von dems.;
Bd. 34, XLIII, 167 SS. Aus
dem Französischen von Chr.
Waas; Bd. 35, XVI, 90 SS.
Reden mit einem Anhang :
— als Rechtsanwalt von Rud.
Pechel; Bd. 36, CXXXVIII,
313 SS. Zur Morphologie. Mit
einer Einleitung über — und
die Naturwissenschaft von S.
Kalischer ; Bd.37,XXXI,i 73 SS.
Zur Mineralogie und Geologie
202
Bibliographie
von dems. ; Bd. 38, XVII,
129 SS. Zur Meteorologie. Zur
Naturwissenschaft überhaupt.
Naturwissenschaft!. Einzeln-
heiten von dems. M. 1.50(2. — ,
3. — , 4. — ). Auch Prachtaus-
gabe in 24 Bdn.
Von Graevenitz: Eine neue
— Ausgabe. Deutsche Tages-
zeitung, 26. Mai. (lieber d. vor.)
Meisterwerke deutsch. Klas-
siker. — s Werke, eingeleitet
von Ludwig Geiger. Berlin,
Peter J. Oestergard. i. Bd.
Gedichte: Hermann u. Doro-
thea, Reineke Fuchs. 406 SS.
2. Bd. Dramen: Faust I., Cla-
vigo, Götz, Egmont, Iphigenie,
Tasso. 486 SS. 3. Bd. Prosa-
schriften: Werther, Wilhelm
Meisters Lehrjahre, Dichtung
und Wahrheit. 468 SS.
— s sämtl. Werke. Leipzig,
Philipp Reclam jun. 45 Bd.
in IG Band. M. 15. — . Ganz-
leder M. 30. — .
— s ausgewählte Werke.
Leipzig, Philipp Reclam jun.
16 Bd. in 4 Bänden M. 5. — .
Ganzleder M. 12. — .
— für Jungens von Rudolf
Frank. Berlin, Wilhelm Born-
gräber. 271 SS.
Derjunge — . Neue Ausgabe
in 6 Bänden, besorgt von Max
Morris. Leipzig, Insel-Verlag.
Bd. 2, 329 SS. (April 1770 bis
Sept. 1772). Mit zehn Abbild.
Bd. 3, 392 SS. (Sept. 1772 bis
Dez, 1773). Mit zehn Abbild.
Bd. 4, 374 SS. (Jan. 1774 bis
Juli 1774). Mit dreizehn Ab-
bildungen ä M. 6. — (7.50).
Ludw. Geiger: Besprechung
d. vor. Frankf. Ztg., Nr. 349,
18. Dez.
— Ausgaben. Der Reichs-
bote, 26. April.
C. BRIEFE. GESPRÄCHE
— s Briefe von einer Reise
durch die Schweiz 1779. Basel,
Koehlersche Buchhandlung.
64 SS. M. —.75.
Ifflands Briefwechsel mit
Schiller, — , Kleist, Tieck u.
anderen Dramatikern. Hrsg.
von Gurt Müller. Leipzig,
Philipp Reclam jun. 260 SS.
M. —.60 (i.-).
Werner Deetjen : Ein Brief
— s an Ludw. Christian Lichten-
berg. Sonnt.-Beil. Nr. 3 zur
Voss. Ztg. Nr. 26, 16. Januar.
— und seine Freunde im
Briefwechsel. Hrsg. und ein-
geleitet von Richard M. Meyer.
Gesamt-Ausstattung und Aus-
schmücki^. v. Melchior Lechter.
Berlin, Georg Bondi. 2. Bd.
541 SS. M. 6.— (7.50, 12.—,
60.—).
Neues aus — s Altersweisheit.
Hamb. Nachrichten Nr. 239,
2. Morg.-Ausg., 26. Mai.
A. R. : Neues aus — s Alters-
weisheit. Germania. Berlin,
20. Mai.
Max Meli: Ueber — s Brief-
wechsel. Frankf. Ztg. Nr. 11,
I. Mgbl., 12. Januar.
Ludwig Geiger: — s letzte
Briefe. Der Abschluß d. großen
Weimarer Ausgabe. Frkf. Ztg.
Nr. 92, Abdbl., 4. April.
•j- — s Gespräche mit J. P.
Eckermann. Neu herausgegeb.
u. einsreleitet von Franz Deibel.
Bibliographie
203
Leipzig 1908. Insel -Verlag.
Zwei Bände m. zwei Bildnissen.
XIX. 475. 495 SS. M. 5.-
— s Gespräche. Gesamt-Aus-
gabe. Begründet v. Woldemar
Frhr. V. Biedermann. 2. durch-
gesehene und stark vermehrte
Auflage. Neu herausgeg. von
Flodoard Frhr. v. Biedermann,
unt. Mitwirkung v. Max Morris,
H. G. Graef u. L. L. Mackall.
4. Bd. Vom Tode Karl Augusts
bis zum Ende; 1828 Juni —
22. 3. 1832. Leipzig. F. W.
Biedermann. VIII, 495 SS.
M. 4— (5--)-
Reinhold Steig: Gespräche
— s. Sonnt. -Beil. Nr. 48. Zur
Voss. Ztg. 557, 27. Nov.
D. EINZELSCHRIFTEN
I. ALLGEMEINES, KRITISCHES, BIBLIOGRAPHISCHES,
SPR.\CHLICHES, KATALOGE (nur ganz ausnahmsweise erwähnt),
VARIA
Chronik des Wiener Goethe-
Vereins. Im Auftrage des
Wiener Goethe-Vereins, ver-
antwortl. Redakteur Rudolf
Payer v. Thurn. Wien. Goethe-
Verein. XXIV. Bd. Nr. i ff.
Die einzelnen Aufsätze sind be-
sonders verzeichnet.
t Jahrbuch des Fr. Deutsch.
Hochstifts. 1 908. Frankfurt a. M.
Druck v. Gebr. Kriauer. 35 2 SS.
Die Aufsätze sind besonders
verzeichnet. Enthält ferner Ab-
bildungen : Goethebüste von Chr.
D. Rauch. Katharina Elisabeth
Goethe. Tuschzeichnung von V.
Schertle. Goethe in Malcesine von
Frau Hedwig Hausmann-Hoppe.
Faksimile des Briefes — s an Herder
vom September 1771 (mit der
Ossian-Uebersetzung).
Stunden mit — . Für die
Freunde seiner Kunst u. Weis-
heit. Hrsg. von Wilhelm Bode.
Bd. VI. Berlin, E. S. Mittler
u. Sohn. Mit zahlreichen Ab-
bildung, kl. 8". VI. u. 312 SS.
M. 5. — , auch 4HefteäM. I.— .
Siehe die einzelnen Nummern.
Jahresberichte für neuere
deutsche Literaturgeschichte.
Mit besonderer Unterstützung
von Erich Schmidt, hrsg. von
Julius Elias, Max Osborn, Wilh.
Fabian, Kurt Jahn, Ludwig
Krähe, Franz Deibel, Max
Morris,
17. u. 18. Band (Jahr 1906 u.
1907) I. Sp. 1—484; IL Sp. 485 —
looi. Teil I Bibliographie, bear-
beitet von Oscar Arnstein ; Goethe :
IV, 8a »Allgemeines«, Sp.415— 24
(N. 6833—6995), IV, 8b »Leben«,
Sp. 423-34 (N. 6996-7226); IV, Sc
»Lyrik«, Sp. 435-36 (N. 7227-62);
IV, 8d »Epos«, Sp. 437—40 (N.
7263— 7309a); IV, 8e »Drama«,
Sp. 439-46 (N. 7310-7433. Im
Ganzen also 600 Nummern. —
Teil IL Text. Max Morris: »All-
gemeines«, S. 849 — 57; Robert
Riemann : »Lyrik«, S. 858 — 62;
Karl Alt: »Epos«, S. 863—67;
Max Morris : »Drama«, S. 867 — 75 .
Goethe-Kalender, begründet
von Otto Julius Bierbaum. Auf
das Jahr 191 1. Zu Weih-
nachten 1910, hrsg. von Carl
Schüddekopf. Mit 8 Tafeln.
Leipzig. Dieterichsche Verlags-
buchhandlg. Theodor Weicher.
M. r.50 (4.~).
204
Bibliographie
— Jahrbuch. Herausgegeb.
von Ludwig Geiger. Gesamt-
Register zu den Bänden XXI —
XXX von Martha Geiger.
Frankfurt a. M., Rütten &
Loening. 144 SS.
Das Erlebnis u. die Dichtung
von Wilhelm Dilthey, Lessing,
— , Novalis, Hölderlin. 3. er-
weiterte Auflage. Leipzig, B. G.
Teubner. VII, 476 SS. M. 5.20
(6.20).
Helene v. Beaulieu: Goethe-
kultur u. Goethemode. Kunst-
wart, München, XXIII, 18.
Ludwig Geiger : Der Goethe-
kultus. Deutsche Revue. Sep-
temberheft.
E. : Der punktirte — . Vom
Privateigentum an Kultur-
werten. DresdenerVolkzeitung,
7. April.
Dasselbe. Vorwärts, 7. April.
Hans Bethge: Ueber die
neueste — Literatur. Die Pro-
pyläen, Nr. 27.
Arthur Brausewetter: Lieber
die neueste — Literatur.(Engel,
Berg, — der Bildner). Täg-
liche Rundschau, Nr. 120.
L. Flügel : — Vorlesungen
an den L^niversitäten. Monats-
hefte der Comenius-Gesellsch.
Heft 3.
Hermann Jantzen : Neuere
Goethe-Literatur. (Literatur-
berichte I. Besprechungen).
Pädagogisches Archiv LH, 5,
309 ff.
Harry Maync: Neuere —
Literatur. I. Der junge — .
II. Der Weimarer — . Allge-
meines. Neue Jahrbücher für
das klass. Altert., Geschichte u.
deutsche Lit. I. Abt., 13. Jahrg.
XXV. u. XXVI. Bd., 9. Heft.
S. 664-678.
Schriften. Von Georg
Witkowski. Das Literarische
Echo. XII, 12/13. 15- März,
I. April. Sp. 841 — 850, Sp.
919-930.
Fedor v. Zobeltitz: Biblio-
phile Chronik. Das lit. Echo.
XII, 21/22. I. Aug. Sp. i635ff.
Eugen Wolff: Die dilettan-
tische Goethe-Kritik. Der Tag,
Nr. 105.
Eugen Wolff: Wissenschaft-
liche Goethe-Kritik. Der Tag,
Nr. 108.
t Die Anschauungen — s
von der deutschen Sprache.
Vom Deutschen Sprachverein
gekrönte Preisschrift. Von
Johannes Seiler. Stuttgart u.
Berlin 1909. J. G. Cottasche
Buchhandl. Nachf. VII, 239 SS.
M. 3.-.
f — u. die deutsche Sprache.
Gekrönte Preisschrift des All-
gemeinen deutschen Sprach-
vereins. Von Georg Rausch.
Leipzig u. Berlin 1909, B. G.
Teubner. 268 SS.
Aus meiner Stilist. Studien-
mappe von Albert Fries
Mit einer Beilage : Anmerkung,
zu den von Billeter veröffent-
lichten Proben aus »Wilhelm
Meisters theatralischer Sen-
dung«. Berlin, Verlag Borussia.
92 SS.
Katalog: Bücherversteige-
rung in Berlin v. 24. — 28. Okt.
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einer wertvollen Schloßbiblio-
thek aus bekanntem Besitz etc.,
darunter eine ungewöhnliche
— und Schiller-Sammlung. —
376 Nummern. Mit 4 Abbild.
Max Morris: M. Desceltes.
Das liter. Echo. XII, 21/22.
I. August. Sp. 1632 ff.
Bibliographie
205
2. DRAMEN
Wilhelm Glenk : Belsazar in
seinen verschied. Bearbeitung.
Eine literar. Skizze. Beil. zum
Jahresbericht der K. Ludwigs-
Kreisrealschule München für
d. Schuljahr 1909/10. München,
Druck von Karl Gerber. 50 SS.
S- 36 — 38 über — s Belsazar
nebst erstem vollständigen Ab-
druck der Bruchstücke.
Prehn von Dewitz: Wahr-
heit u. Dichtung in — s Egmont.
Nord und Süd, XXXIV, 24.
Neue billige Monumental-
Ausgabe beider Teile von — s
Faust in Pergament gebunden.
20 M. Jena, Eugen Diederichs
Verlag.
Faust. I. Teil. Leipzig,
Walther Fiedler. Boudoir-
Bibliothek. M. 1.50.
— : Faust. Berlin, Jean Knob-
lauch & Cie. M. 3.—.
Faust: Eine Tragödie von
Goethe I. Teil. Textausgabe.
Paderborn, Ferdin. Schöningh.
M. — .40.
Faust. Eine Tragödie von
Goethe, I. Teil. Für den Schul-
gebrauch u. die Privatlektüre,
hrsg. von Prof. Franz Fass-
bender. Paderborn, Ferdinand
Schöningh. Ausgabe deutsch.
Klassiker. Bd. 42. M. 1.60.
Goethe : Faust I/II. mit Ur-
faust. Leipzig, Tempel-Verlag.
M. 5.50 (7.50).
Faust-Tagebuch. Gedanken
u. Stimmungen aus — s Faust
L u. 11. Teil. Zusammengestellt
von Irma Gräfin Adelmann.
Stuttgart u. Leipzig, Deutsche
Verlagsanstalt. 16°. 134 SS.
— s Faust. II. Teil. In 4to
Printed in black and red, from
the Weimar Text, specially
revised for this Edition by the
Editor of the Weimar Text,
Erich Schmidt. j@ 3, 3 s. (15,
15 s., 40).
Faust als italienische Oper.
Voss. Ztg., Nr. 195. Morg.-
Ausg., I. Beibl., 27. April.
Otto Franz Gensichen : Die
Uraufführungen des »Faust«.
Voss. Ztg. Nr. 351, 29. Juli.
t C. Enders : — s Faust auf
der modernen Bühne. Der
Türmer. Jahrg. 11, Heft 12,
1909.
Paul Heyse: Ist es wünschens-
wert den zweiten Teil von — s
»Faust« auf die Bühne zu
bringen V Deutsche Rundschau,
XXXVI, 10.
— s Faust. Fünfzehn Vor-
träge von Johannes Hauri.
Berlin - Zehlendorf, Conrad
Skopnik. M. 2.65, 3. — , 3.40,
4.-, 5-— •
— s Faust. Von Ernst Gorse-
mann. Gemeinverständliche
Vorträge. Heft i. Leipzig,
Berlin, Jaegersche Verlags-
buchhandlung. M. — .60.
Abel von Barabäs: Ein
kurzer Pfad durch — s Faust.
Hamb. Nachr., 21. August.
Was der »Faust« seinen
ersten Lesern war. Stunden
mit — . Bd. VL S. 286.
Freimaurerei im »Faust«.
Stunden mit — . Bd. VL S. 280.
Albert Ludwig : Zwei Seelen
wohnen ach! in meiner Brust.
Sonntagsbeil. Nr. 13/14. Zur
Voss. Ztg. 27. März. 3. April.
P. J. Arnold: Die Faust-
Szene »Wald u. Höhle«. Stun-
den mit — . Bd. VI. S. 73— 84.
t Der Spaziergang nach
Schiltigheim. Mitgeteilt von
206
Bibliographie
Ph. Renard. Jahrb. f. Gesch.,
Sprache und Lit. Els.-Lothr.
XXV. Jahrg., 1909.
Gedicht circa 1772 von J. G.
Sclimid; vielleicht Quelle zur
Spaziergangsscene im Faust.
t J. Ilberg: Das Ewig-Weib-
liche bei — . Westermanns
Monatsh. Jahrg. 53, H. 8, 1909.
Der gefesselte Faust. Der
Menschheitskomödie letzter
Schluß von Johannes Gaulke.
Eerlin-Tempelhof. Freier lite-
rarisch.Verlag. 395 SS. M. 4. —
Auf winterlichen Wegen in
Dr. Fausts Heimat. Voss. Ztg.
Nr. 195. Morg.-Ausg. 27. April.
Otto Volhart : Immermanns
Merlin und — s Faust II. III.
Westfälisches Magazin. Neue
Folgen, 4. 25. Mai. S. 73-75,
77—80.
Friedrich Maximil. Klinger.
Fausts Leben, Taten u. Höllen-
fahrt. Roman in fünf Büchern
von Friedr.Maximilian Klinger.
Neudruck der älteren Ausgabe
von 1791 mit ein. Titelkupfer.
Leipzig, Insel-Verlag. 412 SS.
M. 5.— (7.-).
Laurent Tailhade : La le-
gende de Faust. La Nouvelle
Revue. 15. Februar.
Robert Petsch: Der histor.
Doktor Faust. Germanisch-
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G. Ritter: Ein historisches
Urbild zu — s Faust. (Agrippa
von Nettesheim). Preuß. Jahr-
bücher, August. S. 300 — 324.
Ander theil D.Johann Fausti
Historien von seinem Famulo
Christoft* Wagner 1593. Hrsg.
u. eingeleitet von Josef Fritz.
Buchhandl. des Waisenhauses.
M. 8.—.
A. von Drahnowich : Ein
Faust -Puppenspiel. Grazer
Tageblatt, 8. März.
A. Ranftl: Das Puppenspiel
von Dr. Faust in Graz. Grazer
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Fritz Obenidorfer : Zum
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Ders. : Grazer Kulturerinne-
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Karl Polheim: Das Faust-
Puppenspiel in der Burg.
GrazerTagblattNr. 108, Abd.-
Ausgabe, 20. April.
Gustav Kettner: — s Drama
»Die Geschwister«. Das Er-
lebnis u. die Dichtung. Neue
Jahrbücher f. d. klass. Altert.,
Geschichte u. deutsche Literat.
13. Jahrg., Bd. XXV u. XXVI,
S- 595—609.
Götz von Berlichingen mit
Einleit. u. Anmerkungen von
Goetze. Leipzig, Jäger. Schul-
ausgabe.
Lebensbeschreib. d. Ritters
Götz V. Berlichingen genannt
mit der Hand von Eisen. Aufs
neue zum Druck befördert, in
unsere Schriftweis gesetzt und
mit einem Index versehen von
Engelbert Hegaur. München,
Albert Langen. 168 SS. M. 2.50
(4.-).
Leben, Fahrten und Händel
des RittersGötz v.Berlichingen,
zubenannt mit der eisernen
Hand. Durch ihn selbst be-
schrieben. Neu herausg. von
Robert Kohlrausch. Stuttgart,
Bibliographie
207
Robert Lutz. 188 SS. M. 2.50
(3-50).
t — s Mitschuldigen. Von
Alfred Doli. Halle 1909. Max
Niemeyer.
Eduard Castle: Die natür-
liche Tochter. Ein Rekon-
struktionsversuch des Trauer-
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Wien. — -Vereins. XXIV. Bd.
Nr. 5, S_. 37 ff.
Friedrich Dernburg : DieVer-
nachlässigung von — s Natür-
licher Tochter auf dem Theater.
Berl, Tagebl. Nr. 179.
— s Tasso. Leipzig, Ernst
Rohwolt. M. 3.80 (9.—).
HugoWillenbücher: Antonio
und Leonore Sanvitale in — s
Torquato Tasso. Zeitschr. f.
d. deutsch. Unterricht. XXIV,
8. August. S. 481 — 498.
Zur Entstehungsgesch. von
— s Torquato Tasso. Von H.
Rueff. Beitr. z. dtsch. Literatur-
wissenschaft, Nr. 18. 72 SS.
GEDICHTE
— s erste Weimarer Gedicht-
sammlung m. Varianten. Hrsg.
von Albert Leitzmann. Kleine
Texte für theolog., philolog.
Vorlesung, u. Uebungen. Hrsg.
von Hans Leitzmann. Bonn,
A. Marcus u. E. Weber. 34 SS.
M. —.80 (1.20).
Deutsche Dichtung. Hrsg.
u. eingeleit. von Stefan George
und Karl Wolfskehl. 2. Aus-
gabe. 2. Bd. Goethe. Eine
Auslese aus seinen Gedichten,
loi SS. M. 1.50 (2.50). 3. Bd.
Das Jahrhundert — s. Berlin,
Georg Bondi. 189 SS. M. 2.50
(4—).
— Ausgewählte Gedichte.
Leipzig, Weither Fiedler. Bou-
doir-Bibliothek. M. 2.—.
Des jungen — Briefgedichte.
Leipzig, Ernst Rowohlt. 53 SS.
M. 2.80 (3.80. 12.—).
t Die sprachl. u. metrische
Form der Hymnen — s. Gene-
tisch dargest. v. Gottfried Fitt-
bogen. Halle a, S. 1909. Max
Niemeyer. VII, 171 SS. M.4. — .
G. Fittbogen : Der lyrische
Knittelvers des jungen — .
Zeitschr. f. d. dtsch. Unterricht.
XXIV, 5. Maiheft, S. 297 ff.
Ueber — s Gedichte. Von
Viktor Hehn. In Leinenband.
M. 6. — . Stuttgart, J. G.
Cottasche Buchhandl., Nachf.
M. 5.-.
Sprachliche Musik in — s
Lyrik. Von Waldemar Masing.
Quellen und Forschungen zur
Sprache und Kulturgeschichte
der germanisch. Völker. Hrsg.
von Alois Brandl, Ernst Martin,
Erich Schmidt. Heft 108. Straß-
burg i. E., Karl J. Trübner.
79 SS. M. 2. — .
S. Aschner: Die Göttin der
Gelegenheit. Euphorion. 1 7 . Bd.
2. Heft. S. 347 ff.
— s Euphrosyne. Christiane
Neumann-Becker. Von Otto
Klein. Leipzig-Gohlis, Bruno
Volger. M. 1.50.
— s Gedicht Ilmenau. Stun-
den mit — . Bd. VI. S. 127.
Camille Pitollet: Kennst du
das Land. Revue Germanique.
Juli — August.
— und Lili. Eine un-
bekannte Epistel des jung. — .
208
Bibliographie
Mit Bildnis u. Faksimile. El-
sässische Rundschau. XII, 3.
M. —.80.
— u. Lili. Eine unbekannte
Epistel des jungen — . Frkf.
Zeitung. 18. Juni.
Karl Muthesius: Wanderers
Nachtlied im Wandel der Zeit.
Zeitschrift für den deutschen
Unterricht. XXIV, 6. Juniheft.
s. 364—369-
Max Meli : Wonne der Weh-
mut. Ueber die Anregung ein.
Gedichts von — . Frkf. Ztg.
Nr. 208. 2. Mgbl. 30. Juli.
t Otto Heuer: Eine un-
bekannte Ossian-Uebersetzung
— s. (Mit Faksimile.) Jahrb.
d. Fr. D. H. 1908. S. 261—273.
Unbekannte Verse. Frkf.
Ztg. Nr. 157. Abdbl. 9. Juni.
West-östlicher Divan. Text-
revision von Max Hecker. Mit
Zeichnung, v. Marcus Behmer.
Leipzig, Insel-Verlag. 262 SS.
M. 12. — (40.—).
West-östl. Divan. Leipzig,
Tempel-Verlag. M. 4. — (6. — ).
— : West-östlicher Divan.
H. Schmidt und C. Günther.
Liliput-Bibliothek. M. 1.50.
Essays, modern and Elise-
bethan. Von Edward Dowden.
U. a. — s West-östl. Divan.
Hermann u. Dorothea. Von
— . Eingeleitet von Otto Har-
nack. Leipzig, C. F. Amelang.
Taschenbiblioth.-Ausg. M.i. —
(2.—, 7.50, 10.—).
Hermann u. Dorothea. Leip-
zig, Walther Fiedler. Boudoir-
Bibliothek. M. 1.50.
Hermann u. Dorothea. Hrsg.
von Hugo Schierenberg. Leip-
zig. Jäger. Schulausgabe.
— : Hermann u. Dorothea.
Berlin, Jean Knoblauch & Cie.
M. 3.--
Hermann u. Dorothea. Von
— . Hrsg. V. Heinrich Wolgast.
München, Carl Schnell. Quellen
Nr. 15. M. — .25.
— s Hermann u. Dorothea.
G. A. Erich Bogeng. Gedruckt
in Kleukens-Fraktur d. Schrift-
gießerei D. Stempel, Akt.-Ges.
Frankfurt a. M. Zeitschrift f.
Bücherfreunde. 2. Jahrgang.
Heft IG. S. 339.
Charles J. Kullmer : Pößneck
U.Hermann u.Dorothea.Heidel-
berg, KarlWinter. 49SS. M. i . 50.
Pössnack und Hermann u.
Dorothea. Voss. Ztg. 26. Aug.
4. PROSASCHRIFTEN
Adam Müller: Etwas das —
gesagt hat. Hrsg. von Hans
Feigl. Wien, Karl Konegen.
(Ernst Stülpnagel). 23 SS.
Ein Wort vom alten — .
General-Anzeiger, Magdeburg.
28. August. (Guter Wille ist
die beste Augensalbe.)
Denn sie sind unser! Luther,
— , Bismarck, das Gemeinsame
ihr. Lebens- u. Weltanschauung
in Aussprüchen aus ihren Prosa-
schrift. V. Paul Gnerich u. Hugo
Bach. Stuttgart, Max Kielmann.
268 SS. M. 2.60 (3.50).
Reinhold Steig: — s selbst-
biographisch. Nebentitel Dich-
tung u. Wahrheit. Sonnt.-Beil.
Nr. 3 zur Voss. Ztg. Nr. 26,
16. Januar.
Stich : — s Kampagne in
Frankreich in der Oberklasse
Bibliographie
209
des Gymnasiums. Zeitschr. f.
d. deutsch. Unterricht. XXIV,
10. Oktober. S. 617 — 630.
Italienische Reise, nach den
Originalen der vollständ. Aus-
gabe letzter Hand für Italien-
Reisende und Goethe-Freunde
unverändert neu hrsg. 2 Bde.
Leipzig, Klinkhardt und Bier-
mann. 286 u. 284 SS. M. 3.50
(4-50)-
G. von Graevenitz : — s Plan
einer Illustrierung seiner »Ita-
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Nr. 53. I. Mgbl. 23. Febr.
t — und Herders Anteil an
dem Jahrgang 1772 der Frank-
furter Gelehrten Anzeigen, von
Max Morris. Stuttgart u. Berlin
1909, J. G. Cottasche Buchh.
Nachf.
f; Die Entstehung der Re-
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1772. Von Otto P. Trieloff
(Munstersche Beiträge zur
neueren Literaturgesch. Hrsg.
v. Schwering.) Münster i. W.
1908. Heinrich Schöningh.
140 SS. M. 2.80.
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Ztschr. f d. deutsch. Unterricht
XXIV, 8. August, S. 499.
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M. 8.— (20.—).
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philosophie als Kunstwerk.
Deutungsarbeit von Camilla
Lucerna. Leipzig, FritzEckardt.
191 SS. M. 2.80 (4.—).
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dinovic. Halle 1909. Max
Niemeyer.
Les affinites electives de — .
Par Andr^ Francois-Poucet.
G06THE-J/lKRBUCn XXXII
Avec une preface par Henri
Lichtenberger. Paris, Felix
Alcan Vn. 276 SS. Frcs. 5.—.
Die Leiden des jungen
Werthers von — . Mit 16 von
Daniel Chodowiecki gezeich-
neten Wertherbildern in 11
Kupferstich, u. 5 Lichtdrucken.
400 num. Ex. M. 25. — (30. — ,
50.—). Leipzig, Insel-Verlag.
Wilhelm Bode: Frau v. Stein
als Figur im Werther. Stunden
mit — . Bd. VI. S. 215 — 219.
Fritz Adolf Hünich : Neue
Wertheriana, Zeitschrift für
Bücherfreunde. N. F. Jahrg. 2.
Heft 9. S. 296 — 300.
Gottfried Fittbogen: Die
Charaktere in den beiden
Fassung, von Werthers Leiden.
Euphorion. Bd. 17, Heft 3/4.
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Kurt Wolff: Von einem
Exemplar des ersten VVerther.
Ztschr. f. Bücherfrnde.S.231 fg.
Rosa Kaulitz-Niedeck : — s
Wahlheim. Hamb. Fremdenbl.
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Sendung von Gustav Billeter.
Zürich, Rascher &Cie. M. 1.60.
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Meisters theatralischer Sendung
von Hans Berendt, Dissertation.
Druck von Er. Wilh. Ruhfus.
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Beitr. Z.Entstehungsgeschichte
von Hans Berendt. Dortmund,
Wilhelm Ruhfus. XII. 152 SS.
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gestalt von Wilhelm Meisters
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S. 249 — 251, 266 — 268.
Ludwig Geiger: Die Urform
des Wilhelm Meister. B. Z. am
Mittag Nr. 44. 22. Febr.
Ludwig Geiger: Die erste
Gestalt von — s Wilhelm
Meister. Allg. Zeitung d. Jud.
Jahrg. 75, Nr. 10, S. 116 — 117.
Ludwig Geiger : — s Roman
Wilhelm Meisters theatralische
Sendung. Allg. Zeitg. d. Jud.
Jahrg. 75, Nr. 31, S. 368— 369.
J. N. van Hall : De eerste
redactie van Wilhelm Meisters
Lehrjahre. De Gids (Holland).
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Nr. 91. 2. Mg. -Ausg. 24. Febr.
Eduard Korrodi : Die Glori-
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Meisters theatralische Sendung.
Hochland, München, VII, 8.
A. M. Neues von — . Neues
Wiener Tagblatt. 26. April.
(Ueber den Wilhelm Meister-
Fund.)
Harry Maync: Der Wilhelm
Meister u. der grosse Züricher
Goethe-Fund. Vortrag, ge-
halten a. Einladung d. Freien
D. Höchst, zu Frankfurt a. M.
am 9. April 19 10. Deutsche
Rundschau XXXVI, 8.
Franz Muncker : Die Hand-
schrift des Wilh. Meister. All-
gem.Ztg. München. CXIII, 10.
Karl Strecker : Der Ur-
Meister und Wilhelm Meisters
Lehrjahre. Ein Vergleich. Tägl.
Rundsch. 19, 21, 29, 30. März.
Eugen Wolff: Neue Mit-
teilungen und Eindrücke vom
Ur-Wilh. Meister. Zum 2 5jähr.
Bestehen der Goethe-Gesellsch.
Sonder-Abdr. aus den Kieler
Neuesten Nachrichten.
E. Wolff: Neue Mitteilung,
u. Eindrücke vom Ur- Wilhelm
Meister. (Nach den Kieler
Neuesten Nachricht.) Xenien.
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Eugen Wolff: Die Urgestalt
des Wilhelm Meister und die
Goethe-Forschung. Deutsche
Revue. Sept.-Heft. S. 324-334.
Ferner üb. den Ur-Meister.
Mounty Jacobs, Berliner Tage-
blatt Nr. 147. Ed. Korrodi,
Hamb. Nachr. Nr. 122. Hans
Trog, Frkf. Gen.-Anz. Nr. 63.
J. V. Widmann, Der Bund,
Bern, Nr. 127, 129. Felix Pinus,
N. Hamb. Ztg. Nr. 122. K. H.
Maurer, Basler Nachr. Nr. 72.
Eduard Engel, Magdeb, Ztg.
Nr. 138.
Ernst Röthlisberger: Zur
Erstbearbeitung von Wilhelm
Meister. Urheberrechtliches.
Frkf Ztg. Nr. 112, i. Mgbl.
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heberschutzes in Bezug auf den
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Wedekind & Co. 115 SS.
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Echo. 13. Jahrgang. Heft 6.
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15. Dez. Sp. 420 — 423. (Pierre
Masclaux).
Sigmar Mehring: — s Faust
in Frankreich. Der Zeitgeist.
Beiblatt zum Berliner Tagebl.
Nr. 45, 7. Nov. Ebenso
L. G. : Besprechg. der Faust-
Ubersetzg. N. Fr. Pr. Nr. 16640.
18. Dez.
II. Biographisches
A. ALLGEMEINES
Thomas Carlyles Goethe-
porträt, nachgezeichnet und
herausgegeben von Samuel
Saenger. Berlin. Oesterheld &
Cie. Neue (Volks-) Ausgabe.
176 SS. M. 2.— (3.-).
Johannes Schlaf: — . Der
Tag. Literarische Rundschau.
16. Januar. (Ueber Engel.)
Unsere grossen Dichter und
Schätze aus ihren Werken, ein
Hausbuch f. das deutsche Volk,
hrsg. von Bruno Wille. Bd. i.
Die klassische Blüte d. 18. Jahr-
hunderts. (Goethe u. andere).
Berlin. Märkische Verlagsanst.
M. 1.80, 2.50, 4.50, 6. — .
Hermann Bahr: Unser — .
N. Fr. Pr. Nr. 16 521.
Essais sur la litterature Alle-
mande par A. Bossert. 2. Serie.
Paris, Librairie Hachette et Cie.
327 SS. Weimar au temps de
— . S. I — 58; — , directeur de
theatre. S. 59—74. L'original
de Werther S. 75—93. Une
collaboration poetique, — et
Suleika S. 94 — 1 19.
J. N. van Hall : Uit het Liefde
leven van groote Schrijvers.
— , 2 De Gids (Holland). Sept.
Friedrich Alafberg: — als
Erzieher. Sonntags -Beilage.
Nr. 35 zur Voss. Ztg. Nr. 403.
28. Aug.
Abel von Barabäs: — , der
Seelsorger der Welt. Münch.
N. Nachr. Nr. 402.
Weimar. Die klassische Lite-
raturperiode in ihrer nationalen
Bedeutung, von Adolf Bartels.
(Als Deutschland erwachte.
Lebens- und Zeitbilder aus
den Befreiungskriegen. Heft 7).
Hamburg. Gust. Schlossmann.
108 SS. M. —.75/1.—.
Das Buch von der Nach-
folge unseres Herrn u. Meisters
Joh. Wolfgang Goethe. Berlin,
Meyer & Jessen. M. 2.50 (3.50).
Die Dichterfürsten. Drei Er-
zählungen von Anton Ohorn.
2. An Weimars Musenhofe.
3. Schiller und Goethe. Ver-
lag Jugendhort. M. 3. — .
14*
212
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— u. den Seinen (aus Eichen-
dorffs Tagebuch). Tägl. Rund-
schau. Unterh.-Beil. Nr. 200.
Schattenbilder von Herbert
Eulenberg. Eine Fibel für
Kulturbedürftige in Deutsch-
land. Bruno Cassirer Verlag.
Berlin. XXIV u. 314 SS.
S. 22—43: Der junge — ; — u.
Italien; Nachfolge Goethes.
G. von Graevenitz: Von
Geburtstagsfeiern — s. Ein
Gedenkblatt zum 28. August.
Tägl. Rundschau. Unterh.-Beil.
Nr. 200. 27. Aug.
Edgar Noska : Geburts-
tage. Mannheim. Gen.-Anz.
Nr. 396 und andere.
Bernhard Münz: Geschäft-
liche Sorgen — s. Pester Lloyd.
13. April.
B. Fränkel: Des jungen —
schwere Krankheit. Tuber-
kulose, keine Syphilis. Zeit-
schrift für Tuberkulose. XV, 4.
Sonderabzug. Leipzig, Johann
Ambrosius Barth. 4°. 16 SS.
M. —.80.
— s Studienjahre. (1765 —
1771.) Novellist. Schilderung
aus dem Leben des Dichters.
Leipzig, Excelsior- Verlag. IV,
340 SS. M. 4-- (5--). .
— s erster Prozess. Danziger
neueste Nachrichten. 27. Jan.
— s erster Prozess. Barmer
Zeitung. 13. August.
f — als Rechtsanwalt. Von
A. Wieruszowski. Köln a. Rh.
Paul Neubner. 32 SS. 1909.
Theodor Vogel : — als
Bühnendichter. Zeitschr. für
d. deutsch. Unterricht. XXrV,2,
Februar. S. 81—99.
t — als Dramaturg. Ein
Beitrag z. Literatur- u. Theater-
geschichte. Von V. Tornius.
Leipzig 1909. E. A. Seemann.
197 SS. M. 3.60.
Valerian Tornius: —s drama-
turgische Lehrjahre. Die Schau-
bühne. VI, 20. 19. Mai.
Max Morris : Zu — s Stamm-
bucheinträgen. Chron. d.Wien.
— Vereins. XXIV. Bd. Nr. 5.
Arthur Ott: — und der
Illuminatenorden. Stunden m.
— . Bd. VL S. 85—91.
t R. Krieg: — als Frei-
maurer. Die Grenzboten. Jahr-
gang 68. Nr. 39. 1909.
— als Freimaurer nach dem
neuesten Stande d. Forschung.
Von Stephan Kekule von
Stradonitz. Sonder-Abdr. aus
den Jahresbericht, d. Vereins
deutsch. Freimaurer. 1909/10.
Leipzig, Druck von Bruno
Zechel. 19 SS.
Hartmut Helmuth : Was der
Staatsmann — sagte. Eine
zeitgemässe Erinnerung. Der
Reichsbote. i. März.
Heinrich Scholz: — und
die Persönlichkeitskultur. Die
christl.Welt. Marburg. XXIV, i .
Grosse : — als Physiker. Der
Tag. 14. Mai.
Carl Erich Gleye: Neue
Spuren des jungen — . Sonnt.-
Beil. Nr. 40 zur Voss. Ztg. Nr.
463. 2. Okt.
Im Banne der Alpen. — ,
Scheffel. C. F. Meyer in Grau-
bünden. Von Carl Camenisch.
Kommissionsverl. v. F. Schuler,
Thur. I. — als Prophet des
alpinen Wintersports. 80 SS.
R. Kaulitz - Niedeck : Atz-
bach. Hamburg. Fremdenbl.
13. August.
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ungen zu Berlin. National-
Zeitung. 3. April.
Die Beziehungen — s zu
Berlin. Post, Sonnt.-Beil. Nr. 14.
Mit — auf der Brenn erstrasse.
Wiener Fremdenblatt.
Die Empfindsamen in Darm-
stadt. Studien über Männer u.
Frauen aus der Wertherzeit.
Von ValerianTornius. Leipzig,
Klinkhardt & Biermann. 194
SS. M. 4.- (5--).
Valerian Tornius: — und
die Empfindsamen. Leipziger
Neueste Nachrichten. 12. Nov.
— in Elberfeld. Kölnische
Ztg. 27. Juli.
— im Elsass. Herausg. von
Christian Schmitt. Diesterweg.
Deutsche Schulausgabe. Hrsg.
V. E. Keller. 19. Bd. Frank-
furt a. M. Moritz Diesterweg.
238 SS.
Richard Seh wemer: — s Be-
such in Frankfurt 18 14. Frkf.
Ztg. Nr. 284. I. Mgbl. 14. Okt.
Geschichte der freien Stadt
Frankfurt a. M. 1814 — 1866.
Von Richard Schwemer. Im
Auftrage der städt. hist. Kom-
mission. I. Bd. Frankfurt a. M.
Joseph Baer & Cie. 407 SS.
S. 158 ff. — in Frankfurt.
t Postdirektor Kasch: — s
Harzreise. Der Harz (Vereins-
blatt d. Harzklubs). Magdebg.
1909. Jahrg. 16. Nr. 11 u. 12.
Editha du Bieux: — s Leben
in seinem Garten am Stern.
Wiener Arb.-Ztg. Nr. 234.
Goethe u. Leipzig. lÖ. Aufl.
mit Steinzeichnung. Von Karl
Bauer. Leipz. Xenien-Verlag.
M. 2.-.
Studiosus — in Leipzig und
Strassburg v. Arthur Rehbein.
Leipzig. Neuer Verl. Deutsche
Zukunft. 18 SS. M. —.50.
t Elisabeth Mentzel: Auf
— s Spuren in Malcesine. Jahr-
buch des Fr. D. Höchst. 1908.
S. 194 — 228.
G. von Graevenitz: — in
Palermo. Stunden mit — .
Bd. VI. S. 200—214.
t Ch. Niessei -Lessenthin;
— in Schlesien. Oberschlesien.
Jahrg. 7. Heft 11. 1909.
Otto Pniower: — in Straß-
burg. Der Tag. 6. Dez.
Otto Flake: Straßburg und
— . Frkf. Ztg. 22. Dez.
— der Straßburger Student.
Von Ernst Traumann. Leipzig,
Klinkhardt u. Biermann. 225SS.
mit IOC Abbild. M. 5.50 (6.50).
S, M. Prem: — in Tirol.
Eine literarhistor. Plauderei.
Innsbrucker Nachricht. Nr. 1 80.
IG. August.
t — und die lustige Zeit
in Weimar von August Diez-
mann. 4. Aufl. Weimar o. J.
(1909). Herm. Grosse.
Michael Birkenbihl: — s
Spuren in Wetzlar. Neue Fr.
Presse 16308. 16. Januar.
Wilhelm Miessner: Auf — s
Spuren in Wetzlar. Welt und
Haus. Leipzig. Heft 4.
Heinrich Gloel: — s Ritter-
tafel u. der Orden des Ueber-
gangs zu Wetzlar. Mitteilung,
d. Wetzlarer Geschichtsvereins.
3. Heft. S. 1—56.
— s Wetzlarer Zeit. Bilder
aus der Reichskammergerichts-
u. Wertherstadt. Von Heinrich
Gloel. Mit zahlreichen Ab-
bildungen im Text. Berlin,
E. S. Mittler u. Sohn. 259 SS.
M. 5.- (6.-).
t Robert Hering: Aus dem
214
Bibliographie
Deutschen Hause zu Wetzlar.
Jahrb. d. Fr. D. Höchst. 1908.
S. 274—301.
Zeichnungen — s. Neue Fr.
Presse. 22. Januar. (Nach der
Chronik des Wiener Goethe-
Vereins.)
Wilhelm Bode: Schillers u.
— s Wochenblättchen. Stunden
mit — . Bd. VI, S. loi — 113.
C. GOETHES VERWANDTE
Stammbaum der Familie —
von Karl Kiefer. (Aus Frankf.
Blätter f. Familiengesch.) 4 SS.
M. 3.-.
t Briefe von — s Mutter.
Ausgewählt u. eingeleitet von
Albert Köster. Leipzig 1909.
Insel- Verlag.
Briefe der Frau Rat. Aus-
wahl. Hrsg. von Heinrich Wol-
gast. München. Carl Schnell.
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t Alfred Biese : — und seine
Mutter. Festvortrag. Jahrb. d.
Fr. D. H. 1908. S. 106 — 133.
— und seine Mutter von
Alfred Biese. Königl. Gym-
nasium Neuwied. Wiss. Beil.
zum XXXIII. Jahresberichte.
Neuwied. Louis Heulers Buch-
druckerei. 28 SS.
Ernst Boerschel : — s Vater
zu seinem 200. Geburtstage am
31. Juli. Chemnitzer Tagebl.
und Anz. 31. Juli.
Hermann Krüger -Westend.
— s Vater. Hamburger Nach-
richten. Nr. 347. 28. Juli.
E. M. — s Vater. Ein Er-
innerungsblatt zum 200. Ge-
burtstag. Berl. AUg. Z. i.Aug.
Alma von Goethe, des
Dichters Enkelin, von Otto
Klein. Mit 3 Porträts. Leipzig-
Gohlis. Bruno Volger. M. 1.50.
Erinnerungen an Alma von
— . Voss. Z. 25. Aug. Abdbl.
Therese Böhlau: Alma von
Goethe. Stunden mit — . Bd.
VI. S. 114 — 126.
Richard Zoozmann : — s
Schwager über das Theater.
Bühne u. Welt. XII, 12. März-
heft 2. S. 514 ff.
D. GOETHES VERHÄLTNIS ZU VORGÄNGERN,
ZEITGENOSSEN, NACHFOLGERN, SOWIE ZU FRAUEN
Ludwig Geiger: — s Lehrer
im Hebräischen und Jüdisch-
Deutschen. Allg. Zeitg. d. Jud.
Jahrg. 75, Nr. i, S. 8 — 10.
Die Frauen um — . Weimarer
Interieurs von Paul Kühn.
Bd. I. Die Frauen, Liebe u.
Ehe. Leipzig, Klinkhardt u.
Biermann. M. 5. — (6. — ).
Robert Neumann : Ein Brief
der Herzogin Anna Amalia
aus dem Jahre 1795. Ztschr.
für Bücherfreunde. N. Folge.
Jahrg. 2. Heft 8. S. 249 ff.
Julius Schiff: Eine Begeg-
nung zwischen — u. Berzelius.
Stund, m. — . Bd. VI. S. 92-100.
J. Scherr : Bettina v. Arnim.
Masken. Düsseldorf, VI, 9.
Bettina im klassisch. Licht.
Nationalzeitg. Berlin. 4. April.
L. P. : — und Chantecler.
Bibliographie
215
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O. Nieten: Grabbe und — .
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Sp. Wukadinovic: Grabbe
contra — . Berliner Tageblatt
Nr. 220, Abdbl., 2. Mai.
K. Th. Zingeler: Aus der
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ungedruckten Briefen von —
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Deutsche Rundschau. Heft 4.
Bernhard Münz : Zu — und
die Juden. Eine verschollene
Dissertation. Allg. Ztg. d. Jud.
Jahrg. 75, Nr. 19, S. 225 — 226.
[Vgl. dazu Erklärung von
S. Kalischer, Nr. 20, S. 252.
Gegenerklärung von Münz,
Nr. 24, S. 288.]
L. Geiger: Zu — und die
Juden. Allg. Zeitung d. Jud.
Jahrg. 75, Nr. 29, S. 343.
Amalie Schenk-Solms-Lau-
bach bericht.: Ueb. Rat Krespel
und seinen Sohn. Frkf. Gen.-
Anz. Nr. 34.
H. Kögler: — der getreue
Eckart der Jugendzeit Karl
Alexanders. Dorfzeitung. Hild-
burghausen. 16. Oktober.
— u. Karl Alexander. Von
Karl Muthesius. Weimar, Her-
mann Böhlaus Nachf. 116 SS.
M. 2.—.
Gerhard Stenger : — und
August von Kotzebue. Bres-
lauer Beiträge. Hrsg. v. Koch
u. Sarrazin. Heft 22. 176 SS.
— u. August von Kotzebue.
IL Teil. Theaterdirektor und
Theaterdichter. Dissertation
von Gerhard Stenger. Breslau.
Druck von R. Nischkowsky.
32 SS.
Ferd. Lentner. Königin
Luise von Preussen und — .
Ein Frauenbild in literarischer
Umrahmung. N. Wiener Tagbl.
Nr. 257. 19. Sept.
Reinhold Steig: Zum Leben
des Goethebekannten Karl
Matthäi. Sonnt.-Beil. Nr. 24
zur Voss. Z. Nr. 271.
HermannBräuning-Oktavio:
Ueber die Heirat d. Maximiliane
von La Roche. (Aus einem
bisher ungedruckten Briefe.)
Archiv für das Studium der
neueren Sprachen und Litera-
turen. CXXIV, 1/2.
f K. W. Marschner. — und
Felix Mendelssohn. Sonntags-
Beil. zurNat.-Ztg. Nr. 4. 1909.
Johann Heinrich Mercks
Briefe an die Herzogin-Mutter
Anna Amalia u. an den Herzog
Carl August von Sachsen-
Weimar. Zum erst. Mal heraus-
gegeben u. erläutert von Hans
Gerhard Graf. Leipzig. Insel-
Verlag. M. 8.— (10.—).
Hermann Bräuning-Oktavio:
Ungedruckte Briefe Joh. Hein-
rich Mercks. Archiv für das
Studium der neueren Sprachen
und Literaturen. CXXIV, 34.
Leo Grünstein. Aus J. H.
Mercks Frühzeit. Chronik des
Wiener Goethe-Vereins. XXIV,
I — 2. S. I — 14. Auch separat
erschienen. Wien. Verlag des
Wien. Goethe-Ver. 4*". 14 SS.
HermannBräuning-Oktavio:
Das Sterbehaus Joh. Heinrich
Mercks. Darmstädter Tagbl.
Nr. 90. 19. April.
Adalb. Linckowski: Mickie-
wicz und — . Die Gegenwart.
xxrx, 35.
J. Blaschke: — u. Mozart.
Neue Musikzeituna: u. Badisch.
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in seinen Beziehungen zu
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Geistesleben. Ztschr. f. franz.
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1909. S. 24 ff.
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Jahrg. 68. Nr. ;^S. 1909.
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L. von Scheffler, Paul Born-
stein. München, Georg Müller.
In 5 Bänden, ä Bd. M. 7.50
(10. — , 20. — ).
Philipp Otto Runges Ent-
wicklung unter dem Einflüsse
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Krebs. Mit 5 ungedruckten
Briefen Tiecks. Beiträge zur
neueren Literaturgesch. Hrsg.
von W. Wetz. I, 4. Heidel-
berg, Karl Winter. III, 168 SS.
M. 4.40.
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Berl. Lokal- Anzeiger, Nr. 105.
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vergl. Litg. N. F. Bd. XVIII,
Heft 5/6. 1909.
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Die Post. 9. Nov. Dass. Frkf.
Ztg. 16. Nov.
A. Gordon: Spinoza i. Lichte
— s. März. München. IV, 11.
Adolf Kosten —s Verhält-
nis zu Spinoza und Kant. Der
Zeitgeist Nr. 3.
M. Poronski. Glossen zur
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problems III. — und Spinoza.
Voss. Ztg. Nr. 205. 3. Mai.
Wilhelm Bode: Briefe der
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Stunden mit — .Bd.VI.S.153 —
197; 233—259.
Wilhelm Bode : Frau v. Stein
in — s Heimatland. Mit un-
veröffentlicht. Briefen der Frau
V. Stein. Frankf. Ztg. Nr. 160.
I. Mrgbl. 12. Juni.
Paul Burg : Wilhelm Bodes
Biographie Charlottens v. Stein.
Hamb. Corr. Ztg. f. Lit. 19.
Marie von Bunsen : Charlotte
von Stein. Von Wilhelm Bode.
Deutsche Rundsch. Sept.-Heft.
Käthe Schirmacher: Char-
lotte von Stein. Centralblatt
des Bundes deutscher Frauen-
vereine. XII, 3. I. Mai.
L. P. — und Frau Steinheil.
Voss. Ztg. Nr. 208. 4. Mai.
— und Tischbein. Von Wolf-
gang von Oettingen. Schriften
der Goethe-Ges. Im Auftrage
des Vorstandes herausg. von
Bernhard Suphan und Erich
Schmidt. 2 5. Bd. Weimar. Verl.
der Goethe-Ges. 40 SS. und
25 Tafeln.
Bibliothek deutscher Schrift-
steller aus Böhmen. Hrsg. im
Auftrage der Ges. zur Förde-
rung deutscher Wissenschaft,
Kunst und Literatur: Kaspar
Graf Sternbergs Ausgewählte
Werke. IT. Bd. Materialien zu
meiner Biographie. Hrsg. von
Wladimir Helekat.
Egon Erwin Kisch : Der
Prager Freund — s. Bohemia
Nr. 79. Sonnt.-Beil. 20. März.
Bibliographie
217
Vawconbridge and Dr. J. W.
— . Von Edwin Bormann. Ein
literar. Essay üb. anonymeTitel-
bläter. Leipzig. Edwin Bor-
mannsSelbstverl. iiSS. M.i. — .
— und Zacharias Werner.
Weser-Zeitung. 23. Februar.
t J. Höffner: — u. Suleika.
Velhagen u. Klasings Monats-
hefte Jahrg. 23, H. 5. 1909.
Hermann Krüger-Westend.
— s Suleika. Zum 50. Todes-
tag Marianne von Willemers.
Salon-Feuilleton. XVIII. Jahrg.
Nr. 48. 29. Nov.
D.: Unsere Zeitgenossen über
— . Rlieinisch-Westphäl. Ztg.
Essen. 8. Januar.
E, STELLUNG ZU KUNST, LITERATUR, POLITIK,
RELIGION, WISSENSCIL\FT
— et le drame antique par
Georges Dalmeyda. Paris.
Libraire Hachette & Cie. XII,
430 SS.
W. F. Brink; — und die
Botanik. Preuß. Jahrb. 131,
29 — 36. Jan.
B. Z. : — und die Dienst-
botenfrage. Voss. Ztg. Nr. 158.
Abd.-Ausg., 2. April.
Otto Harnack : — als Dra-
matiker. Schwäbisch. Merkur,
Nr. 148. 160. 28. März. 4. April.
Erich Witte: — in seiner
Stellung zur Ehe. Hamburg.
Fremdenbl. Nr. 204.
Wilhelm Bode : — s Lehre
von den Feinden. Stunden
mit — . Bd. IV. S. 22 — 25.
— als Freimaurer. Von
Gustav Deile. Sonderheft der
Stunden mit — . Berlin, E. S.
Mittler u. Sohn. XI u. 337 SS.
M. 4— (5— )•
Ludwig Geiger: — als Frei-
maurer. Literar. Umschau des
Berl. Lokal-Anzeigers, Nr. 376,
26. Juli. (Besprech. d. vor.)
Herman Krüger -Westend :
— u. der Islam. Sonnt.-Beil.
Nr. 7 der Voss. Ztg. Nr. 79.
16. Febr.
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Zu — und die Juden 1775.
Monatsschrift f. Wiss. u. Gesch.
d. Judenth. Jahrg. 52. S. 100 fg.
E. Tr. : — und die Poesie
des polnischen Juden. Frkf.
Ztg. Nr. 356. Abdbl. 23. Dez.
Otto Harnack: — s Kunst-
anschauung in ihr. Bedeutung
für die Gegenwart. Xenien,
Februar-Heft.
Adolf Teutenberg: — über
Luftballons u. Luftschiffahrt.
Hannov. Cour. 27691.
Robert Hering: Freiherr von
Stein, — und die Anfänge der
Monumenta Germaniae his-
torica. Jahrb. d. Fr. D. Hoch-
stifts. 1907. S. 278 fif.
F. Lienhard: — und die
Musik. Wege nach Weimar.
Heft IG. Juli. S. 189 fg.
— als Naturforscher. Von
Ernst Wasserzieher. Beil. zum
4. Jahresbericht d. städt. höh.
Mädchenschule u.d.Lehrerinn.-
Seminars zu Neuwied a. Rhein.
Neuwied. Druck der Strüder-
schenBu( hdruckerei. 20 SS.
2l8
Bibliographie
Max Seiling: — und der
Okkultismus. Frkf.Z. i.Mrgbl.
Nr. 151. 31. Mai.
O. R. — und der Okkultis-
mus. Frkf. Ztg. 4. juni. Abdbl.
Bezieht sich auf das vor.
Robert Sybel: Das poetische
Schaffen. Berl. Lok.-Anz. 467.
(Stelh eine Anzahl gelegentl.
Aeusserungen — s, Schillers usw.
über den dichterischen Zeugungs-
prozess zusammen.)
Felix von Kozlowski : Die
Schäferpoesie und der junge
— . Zeitschr. für d. deutschen
Unterricht. 22. Jahrg. Heft i.
28. Januar.
Max VVinkler : — and Self-
Culture. Graduate Magazine
of the University of Kansas
vol. VI. Nr. 4. January.
Thomas Achelis : — s reli-
giöse Weltanschauung. Xenien
Nr. 5/6. Maiheft, Juniheft.
— über Theaterbau. Voss.
Ztg. Nr.iQ.Morg.-Ausg. 12. Jan.
(aus Littmann: Das neue Hof-
theater in Weimar.)
Eugen Kalkschmidt: — und
das Vaterland. Berl. Neueste
Nachr. 356.
Otto Karrig: — und die
Vogelwelt. Hamb. Nachricht.
Sonnt. -Beil. 13.
Lothar v. Fredrick. — und
das deutsche Volkslied. Zum
28. August. Ein Versuch. Die
Gegenwart. Nr. 35 S- 135 — 138-
— über Volks- und Kinder-
lieder. Frankf. Ztg. Nr. 84.
Abdbl. 24. März. s. auch Frkf.
Ztg. Nr. 25. Abdbl. 25. März.
Theodor Vogel : Ewald A.
Boucke: — s Weltanschauung
auf historischer Grundlage.
Deutsche Literaturztg. Nr. r.
4. Januar.
Adolf Teutenberg: Der ob-
jektive Mensch. (x\us Pfarrer
Kutters Christentum u. Sozialis-
mus.) Stunden mit — . Bd. IV.
S. 189 — 199.
Das deutsche Theater zu
Berlin und — . Ein Beitrag
zur Aesthetik der Bühne von
Alwin Kronacher. Literarische
Zeitfragen. Leipzig. Verlag für
Literatur, Kunst u. Musik. 16°.
IOC SS.
1909
Welche Stellung nahmen
Schiller und — zum Alkohol
ein. (Zu Schillers 150. Geburts-
tage. 10. Nov.) Der Morgen.
Nr. II.
Max Grunwald : — und die
Arbeiter. Ein Vortrag in Wei-
mar. Die neue \N'elt. N. 12.
— als Dramaturg. Ein Bei-
trag zur Literatur- u. Theater-
geschichte V. Valerian Tornius.
Leipzig. E.A.Seemann. 197 SS.
M. 3.60.
A. Nebe: — s Erziehungs-
ideen u. Bildungsideale. Preuss.
Jahrbücher. CXXXVII, 2.
PaulLiman: — als nationaler
Erzieher. Die Gegen w-art. Nr. 3 5 .
28. August.
EduardEngel: — s Griechen-
tum. Wien. Fremdenbl. Nr. 242.
Landgerichtsrat Hoffmann :
Studiosus jur. Wolfgang — .
Festnummer d. dtsch. Juristen-
Zeitung. Zum 5oojähr. Jubil.
d.Universit. Leipzig. Nr. 15/16.
I.August. (Mit einem Jugend-
bildnis — s.)
— als Kinderfreund. Hamb.
Nachrichten Nr. 427. 2. Mgbl.
IG. Sept.
Hermann Krüger- Westend:
— u. die Luftschiffahrt. Unter-
haltungsbeil. Altonaer Tage-
Bibliographie
219
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Nr. 201. Zum 28. August.
Goethes Naturfolese (Goethes
Naturgefühl) v.Conr. Simonsen.
Dissertation. Kopenhagen, H.
Hagerup. 242 SS. M. 6. — .
— s naturwissenschaftl. Philo-
sophie und Weltanschauung.
Mit ausfuhrl. Belegen aus seinen
Werken. Von Brix - Förster.
Annaberg, Grasers Verlag.
(R. Liesche). 128 SS. M. 2.80.
— und der Panamakanal.
Voss. Zeitg. Nr. 384. Abend-
Ausg. 18. Aug.
Karl Konrad: —u. die Polen.
D.Osten. Jauer. XXXIV, 12.
Eduard Engel: Der Politiker
Goethe. Sonnt. -Beil. Nr. 30
zur Voss. Ztg. Nr. 343. 25. Juli.
(Wiedergedruckt im Dusseld.
und Elberf. Gen.-Anz.)
Georg Schneiderreit: — s Ver-
halten Z.Philosophie. Stunden
mit — . Bd.V. S. i — 13.
Eduard Engel: Der Hofmann
— und sein Publikum. Pester
Lloyd 138.
— als Rechtsanwalt. Von
A. Wieruszowski. Köln. Paul
Neubner. 32 S.
Franz Zach: — s Stellung
zu Religion und Christentum.
Wien. Reichspost. Nr. 336.
Ludwig Goldschmidt: War
— Spinozist? Frankfurt. Ztg.
23. Okt. Nr. 294.
E. Pernerstorfer : — und die
Deutsche Sprache. (Im An-
schluß an Seiler.) Wiener
Arb. -Zeitg. Nr. 226.
Bruno Baumgarten : — über
Sprachreinigung und Sprach-
bereicherung. Magdeb. Ztg.
Montagsblatt, Nr. 38/39.
Richard Böhme : — u. die
deutsche Sprache. Nat. -Zeitung
und Post. Sonnt.-Beil. Nr. 25 u.
anderw.
— über das Sterben als Akt
von Selbständigkeit. Voss. Ztg.
Nr. 539. Ab. -Ausg. 16. Nov.
Heinrich Scholz : Wie dachte
— über Tod U.Unsterblichkeit.
Tägl. Rundschau. Unterh.-Beil.
Nr. 271. 272.
Wilhelm Bode: —s Unsterb-
lichkeitsglaube. Stunden m. — .
Bd. V. 191 — 200.
Von — s Unsterblichkeits-
glauben. Stund, mit — . Bd.V.
S. 308 fg.
Eugen Kalkschmidt : — und
das Vaterland. Augsb. Abend-
Zeitung. Sammler Nr. 109.
Alexander Harlin: — und
das Weihnachtsfest. Coblenzer
Zeitung. 21. Dez.
Max Seiling: — s Welt-
anschauung. Deutsche Nach-
richten, Nr. 204.
Egbert Delph : — als Zeich-
ner. N. Zürich. Ztg. Nr. 229.
1910.
Carl Camenisch : — als
Prophet des alpinen Winter-
sports. Deutsche Alpenzeitung.
München. 2. Märzheft. S. 361 ff.
m. : — als Botaniker. (Ueber
das Buch von Hansen.) Chron.
des Wiener Goethe-Vereins.
Bd. XXIV. Nr. 1—2. S. 15.
H. Doergens : Goethetum u.
Christentum. AUgem. Rund-
schau. München. Nr. 53.31 .Dez.
Fuckel : — s Stellung zum
Deutschtum in sein. Entwicke-
lungsjahren. Casseler Allgem.
Zeitung. 20. Juli.
Louise Faubel: — und die
Frauenfrage. Hamb. Fremden-
blatt. 16. April.
Ernst Müller: Furcht und
220
Bibliographie
Hoffnung in — s u. Schillers
Auffassung. Zeitschr. für den
deutsch.Unterr. XXIV, 3. März.
Hans Jacob Paulsen: — s
Beziehungen zur Literatur des
alten Indiens. Hamb. Fremden-
blatt, 16. August.
— und die Legende. Von
H. Tumparoff. Berl. Beiträge
zur germanisch, u. romanisch.
Philologie. Germ. Abt. Nr. 28.
215 SS.
— s meteorologischeStudien.
Von Waldemar von Wasie-
lewski. Mit neun Taf. Leipzig,
Insel-Verlag. 89 SS. M. 5.—
(6.-).
Prof. Grosse : — als Meteo-
rologe. Der Tag. Berlin. 7. Sept.
Üeber — s Methode der
Naturforsch. Von Otto Meyer-
hof. Ein Vortrag. Göttingen,
Vandenhoeck und Ruprecht.
55 SS. M. 1.60.
L. Rüben: — s Methode der
Naturforschung. Literatur und
Wissenschaft. Monatl. Beilage
der Heidelb. Ztg. Juli.
Die Religion uns. Klassiker.
Von Karl Seil. Lessing, Herder,
Schiller,—. 2. durchgängig ver-
besserte Aufl. Tübingen. J. C.
B. Mohr. VIII. 323 SS. M. 4. — .
Die religiöse Stellungder vor-
nehmsten Denker der Mensch-
heit, insbesondere von Kant,
Schiller u. — . Von Adolf Stern,
Berlin. Otto Roth. M. — .40.
Valerian Tornius: Goethes
Theorie der Schauspielkunst.
Der neue Weg. XXXIX, i.
Ders. : — s Regiekunst. Der
neue Weg. XXXIX. 8.
Ders. : — s Verhältnis zur
Dekoration. Der neue Weg.
XXXIX, 12.
Die erste deutsche Schick-
sals-Tragödie. ( — s Aufführung
von Werners »24. Februar« vor
IOC Jahren). Rheinisch-West-
phäl. Ztg. Essen. 23. Febr.
Oskar G. Baumgärtner: —
u. der Sozialismus. Sonntags-
blatt II u. 1 2 des Bund. Bern.
Zu — s Spinozismus. Von
Gerhard Schneege. Wissen-
schaftl. Beilage zum Programm
des Königl. König Wilhelms-
Gymnasium zu Breslau für das
Schuljahr 1909/10, Breslau.
Druck von Otto Gutsmann. 4°
26 SS. (Auch Sep. -Ausgabe
Leipzig, G. Fock.)
Paul Lorentz: Zu — s Ge-
danken über Unsterblichkeit.
Tägliche Rundschau. 2 1. März.
— und die Wolken. Magde-
burgische Ztg. 15. Mai.
Paul Türck: — und der
Zeichenunterricht. Kölnische
Ztg. II. Juli.
NOTIZEN VON ZEITGENOSSEN ÜBER GOETHE
Johannes Falk. Mitgeteilt von
Sigmar Schnitze. Festschrift
zur Einweihung des Goethe-
theaters in Bad Lauchstedt.
Lauchstedt.
Ewald Silvester: Isaak von
Gerning: Briefe eines ehrlich.
Bernhard von Beskow : In
Weimar im November 1819.
Deutsch V. R. Palleske. Stun-
den mit — . Bd. IV. 253 — 262,
Erinnerungen aus dem
handschriftlichen Nachlaß des
Bibliographie
221
Mannes bey einem wiederholt.
Aufenth. in Weimar. Deutsch-
land 1800. Tägl. Rundschau.
Unterh.-Beil. 238. 239. 240.
Eine Dame, die — gesehen
hat. Erinnerungen der Frau
Professor Hummel. B. Z. am
Mittag. Nr. 13. 16. Januar.
J.Minor: Briefe d. Kanzlers
Müller an Reinhard II. III.
Chron. d. W. Goethe-Vereins.
Bd. XXII. S. iff. 17 ff.
Otfried Müllers Briefe. Weid-
mannsche Buchhandl. S. 58fg.
über — .
Georg Reinbeck : Acht Mo-
nate in Weimar. Stunden mit
— . Bd. IV. S. 118- 139.
Christian Schuchardt: Aus
— s Arbeitszimmer. Stunden
mit -. Bd. IV. S. 16 — 18.
Heinrich Funk: Ein Brief
der Frau von Stein an Frau
von Döring. Chron. d. Wien.
Goethe-Vereins. Bd. XXII.
Nr. I — 2. 15. Juli.
K. Lettenberger : Brief von
Wilh. Weckherlin üb. einen Be-
such in Weimar 1830. Neckar-
Zeitung 81.
Aus — s Alterstagen. Frkf.
Ztg. 5. Mai. 5. Mrgbl. (Aus
dem Buche: Im Schatten der
Titanen von Lily Braun.)
1909
Wilhelm und Caroline von
Humboldt in ihren Briefen.
Hrsg. von Anna von Sydow.
Berhn. E. S. Mittler u. Sohn.
3. Bd. 1808 — 1810. Mit zwei
Abbildungen. 4° 496 SS. 4. Bd.
1812 — 1815. Mit 2 Bildnissen.
XI und 589 SS. Enthalten
vieles über — . S. die Register.
Erinnerungen einer Ueber-
lebenden an — . (Cäcilie von
Kauffberg, geb. von Vogel.)
Chronik des Wiener Goethe-
Vereins. Bd. XXIII. S. 47 fg.
Aus d. Tagebuche Friedrich
Mosengeils. Stunden mit — .
Bd. V. S. 119— 128.
J. Minor. Briefe des Kanzlers
Müller an Reinhard. III. IV. V.
Chronik des Wiener Goethe-
Vereins. Bd. XXIII. S. 3— 16.
S. 17—30. S. 34—47-
Kurt Wolff: — und Adele
Schopenhauer. Ein Gespräch.
Aus den Tagebüchern der Adele
Schopenhauer mitgeteilt. Frkf.
Ztg. Nr. 77. I. Mrgbl. 18. März.
Schillers Persönlichkeit. Ur-
teile der Zeitgenossen und Do-
kumente, gesammelt von Julius
Petersen. 3. Teil. Gesellschaft
der Bibliophilen. Weimar.
474 SS. Enthält vieles von — .
S. das Register.
1910
Vom alten — . (David
d'Angers üb. — .) Hamb. Nach-
richten. i.Mrg.-Ausg. 24. Febr.
Eduard Castle: Ein Wiener
bei — . (Löwenthal.) Oester-
reichische Rundschau. XXII, 5.
Eindrücke eines Zwei-
undzwanzigjährigen (M. H.
Hudtwalcker). Frkf. Ztg. Nr. 78.
2. Mgbl. 20. März.
Hermann Bräuning-Oktavio :
Aus ungedruckten Briefen von
Johann Heinrich Voss. Frkf.
Ztg. Nr. 264. I. Mrgbl. 24. Sept.
222
BlBLlOGRAPHJE
IIL VERSCHIEDENES
A. AUSSTELLUNGEN, BILDER. BÜSTEN, STATUEN,
FEIERN, GEDENKPLÄTZE, -TAFELN, -STÄTTEN,
SAMMLUNGEN
1908
Aus dem Frankfurt. Goethe-
Museum. I. Bildwerke in ge-
treuen Nachbildungen. Mit
kurzem erläuterndem Text von
O. Heuer. 14 Kunstblätter in
Imper. -Folio in Mappe. Frank-
furt a. M., Hermann Knoeckel.
M. 150. — .
Georg V. Hartmann : Führer
durch die Biblioth. d. Goethe-
museums. Jahrb. d. Fr. D. H.
S. 238 — 260.
O. Heuer: Die Frankfurter
Kunst und — . Mit einer Ab-
bildung. Einzelforschung, üb.
Kunst- u. Altertumsgegenstände
zu Frankfurt a. M. i. B.
O. Fr. .-VomGoethe-National-
Museum in Weimar. Voss, Ztg.
Nr. 435. Mg. -Ausg. 16. Sept.
Otto Heuer : Eine unbekannte
Goethebüste Rauchs. Jahrb.
d. Fr. D. H. S. 235—237.
Hildegard Lehnert : Eine
wieder aufgefundene Goethe-
büste. Voss. Zeitung. Nr. 503.
25. Oktober.
Goethe-Schiller-Denkmal in
Weimar. Von Georg Rietschel.
WestermannsMonatsheft.LII,9.
juniheft.
J. K.: Eine Erinnerung.
Berl. Tagebl. Nr. 437. 23. Aug.
(Ein Goethe-Denkmal.)
Eine — Erinnerung. Berl.
Tagebl. Nr. 439. 29. August.
(Im Anschluss an das vorige.)
Stephan Hock : Weimarer
Goethe-Tage. N. Fr. Presse.
27. Juni.
Friedrich Dernburg: Die Ge-
burtstagsfeier. Berlin. Tagebl.
Nr. 441. 30. August.
Bericht über einen — -Abend
mit Lichtbildern und Gesangs-
vorträgen. Jahresbericht des
Königl. Kaiser Wilhelm Real-
gymnasiums. Berlin. Schuljahr
Ostern 1907 — Ostern 1908.
H. Krager : Der Rheinische
Goetheverein. Bühne u. Welt.
X, Jahrg. Nr. 22. Aug. -Heft 2.
S. 955 ff- .
— s Heimstätte in \\ eimar.
21 Original-Photographien in
eleg. Album (Grösse 32X23).
Selbstverlag von Louis Held,
Weimar.
Karl Immermann : — sHaus.
Stundenm. —.Bd. IV. S. i — 15.
Friedrich Dernburg : Im
Goethe-Haus. — und die
Goetheanerinnen. Berl. Tgbl.
Nr. 176. 5. April.
Alfred Freiherr von Berger :
Träumereien im Park von
Weimar. Neue Freie Presse.
Nr. 15772. 19. Juli.
Chronik des Weimarischen
Hoftheaters von Ad. Bartels.
Festschrift zur Einweihung des
neuen Hoftheater -Gebäudes.
Weimar. Herm. Böhlau Nachf.
375 S. M. 4.—.
Alexander von Weilen : Be-
sprechung des vorig. Das Lit.
Echo. io.Jahrg.Heft23. i.Sept.
Das Festspiel zur Eröffnung
d. NeuenWeimarer Hoftheaters.
Voss. Ztg. Nr. 19. Feuilleton.
Mrg.-Ausg. 12. Januar.
Bibliographie
223
Robert Misch: DasWeimarer
Hoftheater. Neue Fr. Presse.
Nr. 15584. 10. Januar.
Festschrift zur Einweihung
d. Goethetheaters in Bad Lauch-
stedt am 13. /14. Juni. A. D.
1908. Hrsg.: Carl Lehmann.
Dr. Hanns Hannsen. Lauch-
stedt, Woidemar Hellig jun.
Inhalt: Das Goethetheater in
Bad Lauchstedt von Carl Lehmann.
Lauchstedt und die Klassiker von
Alexander v. Gleichen-Russwurm,
Eine Episode aus meinem Leben
von Oswald Marbach. S. auch die
einzelnen Aufsätze.
Lauchstedt u. Weimar : Eine
theaterbaugeschichtl. Studie.
Von A. Doebber. Mit 20 Taf.
und Abbildungen im Text.
Berlin, E. S. Mittler & Sohn.
193 SS. M. 5.- (6.-).
Anbringung einer Gedächt-
nistafel für Friederike Brion
in Diersburg (b. Niederschopf-
heim). Badische Presse Nr. 473.
12. Okt.
G. Stoskopf: Das Goethe-
Museum in Sesenheim. März.
München IV, 12.
Das Grab der Frau v. Stein.
Frankf. Ztg. Nr. 182. 2. Mgbl.
2. Juli. Im Anschluß daran
Nr. 187, Abdbl. 7. Juli.
Nummer der Münchener
Propyläen. Nr. 25. S. d. ein-
zelnen Aufsätze.
1909
OttoFrancke: Zu — sPorträt
von J. K. Stieler in der N. Pina-
kothek zu München. Münch.
N. Nachr. Wissenschaftl. Rund-
schau. 23. Dez.
— nach der Weisserschen
Maske. Gravüre. München,
F. Bruckmann. M. i. — .
— Tempera-Gemälde von
Karl Bauer inMUnchen. Große
Photographie. M. 20. — .
— bei dem kranken Schiller.
Jena, anno 1796. Steinzeich-
nung V. Karl Bauer i. München.
M. 9. .
— und Frau von Stein.
Steinzeichnung v. Karl Bauer
in München. M. 9. — .
Paul Taussig : — im Bildnis.
N. Wien. Tagbl. Nr. 183.
Brix-Förster: Zur Geschichte
des Schiller -Denkmals in
Weimar. Beilage der Münch.
Neueste Nachricht. Nr. 9/10.
13/14. Januar.
Stätten der Kultur von Paul
Kühn. Bd. XIII. Weimar. Leip-
zig o. J. Klinkhardt & Bier-
mann.
Otto Rühle: Weimar. Die
Neue Welt. Nr. 12. (Mit 4 Ab-
bildungen.)
Karl Georg Wendriner: Von
Weimar nach Lauchstedt. Neue
Fr. Presse. Nr. 1 6109. 27. Juni.
Wilhelm Hegeler: Lauch-
stedt. Der Tag. Nr. 132.
Wolfgang v. Oettingen : Die
beiden Goethe-Häuser. Tag.
Nr. 187.
Die Stadt Weimar zur Zeit
Goethes. Von Oberbaudirektor
Kriesche. Weimar. Alexander
Huschke Nachf. 4°. 12 SS.
M. -.25.
Paul Friedrich : — s Garten-
haus. Die Gegenwart. Nr. 35.
28. August.
Georg Bötticher: Ein
Zimmer. Ztschr. für d. deutsch.
Unterricht. Jahrg. 23. Heft 4.
II. Mai. S. 259.
Das bedrohte —haus in
Karlsbad. Frankf. Ztg. Nr. 188.
Abdbl. 9. Juli.
224
Bibliographie
Aloys John : Das — haus in
Karlsbad »Zud. drei Mohren«.
Mit Abbildung. Unser Eger-
land. Jahrgang XIII. Heft V.
S. 66 resp. 6i.
Eine Erinnerungsstätte
in Bingen. Mit 2 Abbildungen.
Kleine Presse. Frankfurt a. M.
Nr. 141. 19. Juni.
Adolf Wesemüller: Die
Zimmer auf der Leipziger
Universitäts - Jubiläums - Aus-
stellung. Hamb. Nachr. Beil. 34.
Erinnerungen i. Emmen-
dingen. Neues und Altes in
kurzer Zusammenfassung. Von
Gust. Ad.Muller. Leipzig. Bruno
Volger. M. 1 2 Abb. u.e.Urkunde
in Facsm. XXV. 1 1 2 SS. M. 3.—
(M.4.-).
Heinr. Gerstenberg: Schloss
Kochberg, der Landsitz der
Frau V. Stein. Vortrag. Hamb.
Gen. -Anzeiger. 25. Sept.
Eine Universität i. Frank-
furt a. M. Nationalztg. 22. Dez.
Das Familiengrab in
Frankfurt a. M.Voss. Ztg. Mgbl.
Nr.403. 29. August.
Die Grabstätte des Herrn
Rat Goethe. Frkf.Ztg. Nr. 237.
Radierte Blätter nach Hand-
zeichnungen von — . Hrsg. v,
C. A. Schwerdgeburth. Weimar.
6 Blätter. Nachwort von Felix
Schwab. Unnumeriert.
Portrait-Silhouetten zur
Zeit. 12 Ansichtspostkarten
nach Original-Silhouetten der
Zeit, in Couvert. (Serie XVI
der Deutschen Künstlerpost-
karten.) Stuttgart, K. Ad. Emil
Müller. M. —.60 (i.— ).
Silhouetten aus der Goethe-
zeit. Aus dem Nachlasse Joh.
Heinr. Mercks. Hrsg. u. einge-
leitet von Leo Grünstein. Wien,
Hofkunstanstalt Löwy. 4°.
46 SS. und 100 Tafeln.
191C
Ernst Traumann: Die
Bildnisse. Frkf. Ztg. Nr. 80.
1. Mgbl. 22. März.
Zwölf Radierungen aus Wei-
mar von Alexander Oebricht.
M. 12.- (180 Ex.) M. 40.—
(20 Ex.) Leipzig, Insel-Verlag.
Max Osborn : Das Jubiläum
der Gesellschaft. Frankf.
General-Anzeiger, 17. Juni.
O. : Rückblick auf die Grün-
dung der Weimarer Ge-
sellschaft. 20. Juni 1885. Frkf.
Ztg. 16. Juni.
Paul Burg: Ein Besuch im
Dornburger Schloß. Hainb.
Corresp. Nr. 16. 10. Januar.
Das alte Frankfurter
Haus. Frankf. Ztg. Nr. 209.
2. Mgbl. 31. Juli.
K. Ludwig: Das — haus in
Karlsbad und andere Erinne-
rungen. Aus demNachlass von
Hlawaczek. Deutsche Revue.
IX, 7-9.
Walther Niemann: Lauch-
stedt 1910. Frkf.Ztg. Nr. 149.
I. Mgbl. I. Juni.
Paul Taussig : — s Wohn-
haus in Venedig. Chronik des
Wiener Vereins. XXIV. Bd.
Nr. 5. S.sifg.
Abel V. Barabäs: — opolis.
Weimar. Ztg. 8. Sept.
Alberta v. Puttkamer: Wei-
marer Eindrücke. Neue Fr. Pr.
IG. Juni. Mgbl.
Wolfgang von Oettingen :
Das Goethe-Haus in Weimar.
Deutsche Rundsch. XXXVI, 9.
S. 395 ff-
Das National - Museum
zu Weimar. Grosse Ausgabe
Bibliographie
225
des Führers. Im Auftrage der
Direktion bearbeitet von M.
Schütte. Mit 3 Grundrissen u.
30 Bildertafeln. VI u. 146 SS.
Leipzig. Insel-Verlag. M. 3. —
(4.-).
Führer durch das Goethe-
National-Museum zu Weimar.
Kleine Ausg. Mit einem Grund-
riss des ersten Stockwerks.
Verlag d. G.-N.-M. 16°. 48 SS.
M. -.25.
Aus dem Goethe-National-
Museum. Deutschland. Wei-
marische Landesztg. Nr. 347.
18. Dezember.
Ludwig Fränkel : Ein Führer
durchs (Weimarer) — haus.
Berl.Tagebl. Nr. 366. i.Beibl.
22. Juli.
B. DICHTUNGEN ÜBER GOETHE, KOMPOSITIONEN,
ILLUSTRATIONEN, PARODIEEN, NACHDICHTUNGEN
GOETHISCHER WERKE
1908.
Prolog z. Wiedereinweihung
des Scnauspielhauses in Lauch-
stedt am 13. Juni 1908 von
Ernst V. Wildenbruch. Goethe-
Schiller. Einzeln. Blatt o.O. u. J.
Alt -Weimar. Schauspiel in
fünf Akten vonWilh. Arminius.
Mit sechs Dekorationsplänen.
Berlin. Alexander Duncker.
172 SS.
Eine Karlsbader Parodie auf
das Mignonlied (»Kennst du
das Land, wo die Zitronen
blühna). Den am29. Nov. 1908
i. Leipzig versammelten Biblio-
philen überreicht von Ernst
Schulz-Besser. Gedruckt i. 150
Exempl. 4 unnumerierte SS.
— s Katze. Von Svend Leo-
pold. Autorisierte Uebersetz.
aus d. Dänischen v. Mathilde
Mann. Mit Initialen von Theo
Herrmann.. Minden i.W. J.C.C.
Bruns. 189 SS. M. 2.50 (3.50).
Fritz Engel : Die Kandidaten.
Berl.Tagebl. Nr. 455. 7. Sept.
( — als Kandidat für den Posten
des Direktors am Berliner Königl.
Schauspielhause.)
Goethe- Jahrbuch XXXIJ
f Märzreise. Von Ludwig
Hevesi. Pester Lloyd. 31. März
1907. Nr. 78. (Der »Goethe-
berg« bei Bozen. Satire gegen
die Philologie.)
Egon Frieden und Alfred
Polgar: — . (Satire.) Wien.
C.W. Stern, M, 1.20.
1909
Terentius : — an die Philo-
logen (Gedicht). Die Gegen-
wart. Nr. 35. 28. August.
Paul Scheerbart : Propheten-
nacht. Eine Goetheglosse. Die
Gegenwart. Nr. 35. 28. August.
Deutscher Literatur - Atlas.
Von Gustav Könnecke. Mit
einer Einführung von Chr.
Muff. 826 Abbildungen und
2 Beilagen. Marburg. N. G.
Elwertsche Verlagsbuchhand-
lung. Folio. 156 SS. Goethe:
S. IV, V, XII, 81, 85—98, 154.
1910
Um - Athen. Schauspiel in
vier Aufzügen von Otto Franz
Gensichen. Berlin. Boll &
Pickardt. 158 SS.
15
226
Bibliographie
M. Cohn : — . Widmung. Zur
Enthüllung des Pavillons in
den Promenaden - Anlagen in
Glogau. (Gedicht.)
Ernst Traumann : Eine lite-
rarische Entdeckg. Satire. Frkf.
Ztg. Nr. 91.4. Mrgbl. 3. April.
Ad. Boehm: Op. 26. Zwei
Gedichte von — für i Sing-
stimme m. Pfte. : »Dämm'rung
senkte sich«. »Elfengesang«.
Leipzig. Otto Junne. M. 1.80.
Arnold Mendelssohn : Sechs
Gedichte nach — für i Sing-
stimme m. Pfte. : Nr. I. »St. Ne-
pomuks Vorabend«. 2. »An
seine Spröde«. 3. »Selige Sehn-
sucht«. 4. »Lied desLynkeus«.
5. »Mai«. 6. »Nachgefühl«.
Leipzig. C. F. Peters. M. i. — .
Anhang
Englisch-Amerikanische Bibliographie
Zusammengestellt
VON
Rudolf Tombo jun., Columbia Universität, Newvork
1907 — 1908
I. NEUE AUSGABEN, ÜBERSETZUNGEN etc.
VON GOETHE
Life of Goethe. By George
Henry Lewes. E. P. Dutton
& Co., New York.
Goethe's Life at Weimar,
1775-1779. (Neudruck einiger
Abschnitte aus der Goethe-
Biographie von G. H. Lewes).
Greening, London.
The Vicar of Sesenheim.
Extracts from Books IX — XII
of Goethe's Dichtung u. Wahr-
heit, with an introduction,
appendix, notes and vocabu-
lary, by A. B. Nichols. Henry
Holt & Company, New York.
Goethe's Faust; with Mar-
lowe's Dr. Faustus. World's
Classics.Henr.Frowde,London.
Goethe's Faust. Dramatic
Mystery. Translated by John
Aster. Hutchinson's Populär
Classics. Hutchinson & Co.,
London.
Goethe's Faust. Translated
by Abraham Hayward. Hut-
chinson & Co., London.
The Story of Faust : By M.
Charles. The Theosophical
Publishing Co., London.
Goethe's Faust : A Fragment
ofSocialistCriticism. By Marcus
Hitch. Charles Kerr & Co.,
Chicago.
Goethe's Hermann u. Doro-
thea, edited for the use of
students with notes and voca-
bulary, by Waterman Thomas
Hewett. American Book Com-
pany, NewYork— Cincinnati —
Chicago.
Bibliographie
227
Goethe's Hermann u. Doro-
thea, edited with introduction,
notes and vocabulary, by
Richard Alexander von Minck-
witz. Charles E. Merrill Co..
New York.
Goethe's Poems. Selected
and edited by Charles Harris.
D. C. Heath & Co., Boston.
Goethe's Poems and Ballads.
Translated by W. E. Aytoun
and Sir Theodore Marvin.
Third and revised edition.
William Blackwood & Sons,
Edinburgh.
Sorrows of VVerther. World's
Best Classics. A. Wessels Co.,
Brooklyn, New York.
IL HINWEISE IN BUCHERN
German Ideals of To-Day
and other Essays on German
Culture. By Kuno Francke.
Houghton, Mifflin&Co., Boston
and New York. Goethe's Mes-
sage to America, pp. 53 — 73.
Weimar, the Athens of Ger-
many. By R. W. Moore.
Gustav E. Stechert & Co.,
New York.
Modern German Prose. A
reader for advanced classes,
compiled and annotated by
A. B. Nichols. Henry Holt &Co.,
New York. Nr. 8: Biedermann-
Goethes und Schillers Jugend.
Types of Tragic Drama. By
C. E. Vaughan. The Mac-
millan Company, New York.
(Discussions of Faust and
Iphigenie.)
Gedenkbuch der Goethe-
Schiller-Denkmalweihe in Cle-
veland, Ohio, Sonntag, den
9. Juni 1907. Mit Erinnerungs-
blättern an den 150. Jahrestag
der Geburt Johann Wolfgang
von Goethes, 1899, den 100.
Jahrestag des Heimgangs von
Friedrich von Schiller, 1905,
den 75. Jahrestag des Hin-
scheidens von Johann V\"olf-
gang von Goethe, 1907. Hrsg.
V. Schiller-Goethe-Denkmal-
verein von Cleveland, Ohio.
Redigiert von J. H. Gerlich.
Mit zahlreichen Illustrationen,
einem Gedicht von Felix Dahn,
u. Festreden v. Kuno Francke,
Hugo Münsterberg, W. A. Bab-
cock, Newton D. Baker, Tom
L. Johnson, Ernst Voß und
Robert W. Deering.
III. ZEITSCHRIFTEN
Character of Goethe. By
P. H. Brown. Quarterly Review,
Apr. i907,Vol. 206, pp. 48 1-503.
An Error in the Date of
Certain Conversations with
Goethe. By James Taft Hat-
field. (Abstract of paper.)
Publications of the Modern
Language Associat. of America,
Vol. 22 (new series Vol. 15).
pp. XLIII— XLIV.
Dante and Goethe: their
Philosophies of Life. By E. J.
Byrne. American Catholic
Quarterly, April 1908, Vol. ^;^,
PP- 354-365.
15'
228
Bibliographie
»Einen Hasen laufen lassen«
in Goethe's Dichtung u. Wahr-
heit. By John A. Walz. Modern
Language Notes, Nov. 1908,
Vol. 23, pp. 2X1 — 212.
Eberlein's Statue of Goethe
inRome. Illustration. Putnam's
an the Reader, March 1908,
Vol. 3, p. 757.
Statue of Goethe in Rome
by Gustav Eberlein. Current
Literature, February 1908,
Vol. 44, p. 171.
New Editions of German
Classical Writers. The Modern
Language Review, April 1908,
Vol. 3, pag. 305.
Is Goethe's Faust out of
Date (Review of Cooper's
Translation of Bielschowsky's
Life of Goethe, Vol. 3, of
Davidson's The Philosophy of
Goethe's Faust, and Goethe's
Faust, a Fragment of Sozialist
Criticism. by Marcus Hitch).
Current Literature, June 1908,
Vol. 44, pp. 632-634.
Notes on Goethe's Faust. By
Gustav E. Karsten, The Jour-
nal of English and Germanic
Philology, April 1908, Vol. 7,
pp. 40—46.
Rede, gehalten bei der
Jahrhundertfeier z. Einnerung
an das erste Erscheinen des
vollendet. erst.Teiles v.Goethes
Faust, in New- York, d. 2. April
1908. Von Julius Goebel.
»Olivia« and »Faust« at the
Lyceum. By Ellen Terry.
McClure's Magazine, May 1 908.
Vol. 31. pp. 88-98. (F. 93:
Illustration of Henry Irwing
as Mephistopheles ; P- 97 :
Illustration of Ellen Terry as
Marguerite.)
Performance of Faust at
Leipzig. The Nation, May 2,
1907. Vol. 84, p. 417.
Proposed Performance of
Goethe's Faust. The Nation,
January 9, 1908, Vol. 86, p. 43.
Notice of Goethe's Faust in
the Liliput -Bibliothek. The
Nation, January 30, 1908,
Vol. 86, p. 104.
New German Works on
Goethe. The Nation, Okt. 24,
1907, Vol. 85, p. 370.
Goethe and Self-Culture.
By Max Winkler. The Gra-
duate Magazine of the Uni-
versity of Kansas. Jan. 1908,
Vol. 6, pp. 117 —134.
Goethe and the Theatrical
Syndicate. The Nation, June 27,
1907, Vol. 84, p. 587.
Lives of Goethe. By Row-
land Strong. The Academy,
November 2, 1907, Vol. 73,
PP- 93—94-
Goethe as a Mineralogist
and Geologist. Nature, De-
cember 13, 1906, Vol. 75,
pp. 146—147.
Goethe at Weimar. Con-
temporary Review, Oct. 1907,
Vol. 92, suppl. pp. II — 13.
Goethe's Contributionto the
Bi-Dimensional-Theater (Pater
Brey). Current Literature, May
1908, Vol. 44, p. 549.
A misinterpreted Passage in
Goethe's Hermann und Do-
rothea. By Otto Heller. Mo-
dern Language Notes, Vol. 23,
PP- 9 — 13-
Hindu Chips for Readers
of Goethe. By J. J. Meyer.
Modern Philology, July 1907,
Vol. 5, pp. 39—41-
Herder's Ideen, Goethe's
Italienische Reise, and Taine's
Voyage en Italie. By Camillo
Bibliographie
229
von Klenze. (Abstract of paper.)
Publications of the Modern
Language Association of Ame-
rica, Vol. 22 (new series Vol. 15),
pp. VI— vu.
Friedrich Heinrich Jacobi's
Home at Pempelfort. By Otto
Manthey-Zorn. Modern Philo-
logy, Vol. 5, pp. 43—53-
Deutsche Festrede (von
Rud. Tombo, jun.) und eng-
lische Festrede (von Charles
Harris), gehalten bei d. Jahres-
feier d. Goethe-Schiller-Denk-
malweihe. Cleveland, Ohio.
Wächter und Anzeiger. Cleve-
land, July 6, 1908.
» Hervorrag. Eigenschaften
der Amerikaner u. Deutschen.«
DerBereaner, October and No-
vember 1908, Vol. 23, pp. 6 — 8,
31 — 35; und »Was Deutsche
und Amerikaner von einander
lernen können.« Der deutsche
Vorkämpfer, October 1908,
Vol. 2, pp. 9 — 10; Auszüge
aus der deutschen Festrede
von Rudolf Tombo, jun., ge-
halten in Cleveland, Ohio, am
5. Juli 1908.
Goethe's Novels. Edinburgh
Review, October 1908, Vol.
208, pp. 292 —317.
Pössneck, the Scene of Her-
mann und Dorothea. By Char-
les Julius Kullmer. (Abstract
of paper.) Publications of the
Modern Language Association
of America, Vol. 22 (new
series Vol. 15), p. XXIII.
Schiller and Hebbel, 1830
bis 1840. By William Guild
Howard. Publications of the
Modern Language Association
of America, Vol. 22 (new
series Vol. 15), pp. 309 — 344.
Unhuman EgotismofGoethe.
Current Literature, Sept. 1907,
Vol. 43, pp. 284—286.
Goethes Garten. Monats-
hefte für Deutsche Sprache u.
Pädagogik, 1908, Vol. 9,p. 155.
Goethe über das schöne
Schreiben. Monatshefte für
Deutsche Sprache und Päda-
gogik, 1908, Vol. 9, p. 145.
Weimar, Goethe- Schiller -
Denkmal. Monatshefte für
Deutsche Sprache und Päda-
gogik, 1908, Vol. 9, p. 59.
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Nation, September 26, 1907, '.
Vol. 85, p. 283. '
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»Goethe en France, ^tude de
litt^rature comparee«, and
»Bibliographie critique de
Goethe en France«. By J. G
Robertson. The Modern Lan-
guage Review, January 1908,
Vol. 3, pp. 195 — 198. ,
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lation by William A. Cooper):
By J. Perry Worden-New York
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Vol. 85, pp. 569-570 (Vol. 2),
and June 25, 1908, Vol. 86,
PP- 578— 579^ (Vol. 3); New
York Times Saturday Review
of Books, April 18, 1908 (Vol.
3) ; North American Review,
November 1907, Vol. 186,
230
Bibliographie
pp. 442 — 446; by Christian
Gauss -The Atlantic Monthly,
January 1908, Vol. loi, pp.
122 — 125 ; The Academy, May
16, 1908. Vol. 74, p. 779
(Vol. 3) ; TheAthenaeum, Sep-
tember 14, 1907, pp. 297 — 298
(Vol. 2); September 12, 1908,
pp. 301—302 (Vol. 3).
Review of »Alles um Liebe«
(Sammlung von Goethe's
Briefen), with notes by Ernst
Härtung. The Nation, Sep-
temb. 26, 1907, Vol. 85, p. 288.
Reviews of Goethe's Poetry
and Truth (2 Volumes). York
Library. The Academy, May 1 6,
1908, Vol. 74, p. 779; The
Athenaeum, June 20, 1908,
p. 761.
Review of Lyster's Trans-
lation of Düntzer's Goethe-
Biography. The Athenaeum,
April II, 1908, p. 449.
Notice of Manuscript of
Eckermann's »Gespräche mit
Goethe « discovered. The
Athenaeum, October 3, 1908,
p. 405.
Review of \N . W. Florer's
Guide for the Study of Goethe's
Egmont. The Nation, May 30,
1907, Vol. 84, p. 499.
Review of Sir George
Buchanan's Translation of
Faust. The Athenaeum ; Sep-
tember 12, 1908, p. 302.
Review of Abraham Hay-
ward's Translation of Goethe's
Faust. The Athenaeum, De-
cember 19, 1908, p. 796.
Reviews of Phillips' and
Carr's adaptation of Faust:
Current Literature, November
1908, Vol. 45. pp. 551 — 552;
The Academy, September 12,
1908, p. 258; The Athenaeum,
September 5 and 12, 1908,
pp. 279 and 311.
Reviews of Julius Goebel's
edition of Faust, Part I: By
A. R. Hohlfeld. The Modern
Language Review, July 1908,
Vol. 3, pp. 379 — 392; The
Nation, April II, 1907, Vol. 84,
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Torquato Tasso. The Athe-
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Division of the Modern Language Association, Northwestern
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The Occult Sources of the
First Part of Goethe's Faust.
By Alexander R. Hohlfeld.
Goethe und die bildende
Kunst. By Charles H. Hand-
schin.
TheBicentennial of Albrecht
von Haller. By Julius Goebel.
(Haller and Goethe )
Hauptmann's View-Point in
Und Pippa tanzt. By Paul H.
Grummann. (With incidental
treatment of Goethe's influence
on Hauptmann.)
Notes on the Problem of
Art and Nature. By O. E.
Lessing. (The fusion of artistic
and non-artistic elements in
the aesthetics of Lessing,
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levele Goethehez. Philologiai
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Heinrich Gusztäv. Goethe
Caesar-tragediaja. Budapesti
Szemle 135. Bd. 1908. S. 305 ff.
Lenkei Henrik. Goethe
vallomäsa. (Goethes Bekennt-
nis. Gedicht.) Emlekkönyv
Beöthy Zsolt születesenek hat-
vanadik fordulöjära. Irtäk
tanitvanyai, barätai, tisztelöi.
Bndapest 1908. Athenaeum.
4". S. 662 ff.
Tazekas, Jözsef dr, Hogyan
tanult Goethe? (Wie lernte
Goethe V). Csaläd es iskola.
(Kolozsvär) Jahrgang 1907.
Nr 6, 7. (Separatabdruck ebd.
1907. 12 SS. 8°.)
Register zu Band xxxii
I. Personen-Register
Die hinter den cursiv gedruckten Namen stehenden Zahlen geben die
Seiten an, auf denen Abhandlungen oder Mitteilungen des Betreffenden
gedruckt sind.
Achelis, Th 218
Achenbach, Pfarrer 147
Adelmann, Irma Grälin 205
Agrippa von Nettesheim 206
Alafberg, Fr. 211
Allen, P. S. 229
Alt, Karl 201. 203
Altai, Rezsö 232
Ampere, J. J. A. 86. 95
Andr^, Johann 77 fg.
Anger, Rud. 201
d'Angers, David 221
Aristodemus, König von Sparta
Aristodemus, Messenier 193
seine Tochter 194
Aristoteles 166
Arminius, W. 225
d'Arnaud, Fr. Bac. 1 10
Arndt, E. M. 87
Arnold, P. J. 205
Arnstein, Oscar 203
Aschner, S. 183 fg.
Aschner, S. 207
Aeschylus 163
Aster, John 226
d'Auteuil 103. 105
Ayrersche Silhouettensamnilg.
Avton, W. E. 227
Babcock, W. A. 227
Bach, Hugo 208
Bahr, H. 211
Baker, Newton D. 227
ßaldensperger, F. 229
195
114
Balsamo, Joseph s. Cagliostro
Balzac, Honore de 89. 98 fg.
Barabäs, Abel von 205. 211. 224
Bartels, Ad. 211. 222
Batteux, Gh. 157
Bauer, Fr. W. von 10$
Bauer, Karl 213. 223
Baumgarten, Br. 219
Baumgärtner, O. G. 220
Bayern, Ludwig I. König von 57
Bayern, Maximilian II. König von 47
Beaulieu, Helene von 204
Becher, Mineraloge 146
Becker, Amalie s. Wolff
ßt^clard, L. 95
B^dier, J. 96
Behmer, Markus 208
Behrisch, Fr. 113. 117
Beireis, Gottfr. Chr. 141
Bellermann, Ludwig 2
Belloy, P. L. B. de 108. iiofg.
Beranger, P. J. de 86
Berendis, 174
Berendt, Hans 209
Berg, C. 204
Berger, A. Frhr. von 222
Bernays, Michael :86 fg.
Bertling, von 105
Berzelius, Jacob 151. 214 aus —
Själf biografiska Antekningar 5 1 —
Beschorner, Schiclitmeister 148
Beskow, l'ernhard von 220 — übrr
seinen Besuch im Goetliehaus
1834 34—42, seine Frau 42
234
Personen-Register
Bethge, Hans 204
Bettine s. Brentano
Beust, Frau von, geb. Born 114
Beyle, Henri ^9
Biedermann, M. von 205
Biedermann, W. von 137. 205
Bielschowsky, A. 228 fg.
Bierbaum, Otto J. 203
Biese, Alfr. 214
Biester, J. E. 78. 112
du Bieux, Editha 215
Bilieter, Gust. 204. 209
Birkenbihl, Mich. 215
Birkhannas, Baron von s. Burkana
Bismarck, Otto von 208
Bitaube, P. J. 92
Blaschke, J. 215
Blei, Fr. 184
Blennerhasset, Lady 85. 93 fg
Bleyer, Jakob 232
Blumenbach, Job. Fr. 30. 140
Böcking, Ed. 182
ßode, Wilhelm 154. 205. 209. 214.
216 fg. 219
Bodenlack 105
Bodmer, J. J. 30. 159
Bogeng, G. A. E. 208
Böhlau, Therese 214
Böhm, Ad. 226
Böhme, R. 219
Boie, H. Gh.
Brief von Herder an — 21 fg.
Brief von J. M. R. Lenz an —
22 fg. Erläuterungen dazu 23 ff.
Brief an Lenz von — 25 fg. Brief
von Spiegel zum Desenberg an
— 24 fg. Erläuterungen dazu 30
Boileau, N. 84. 95
Boisseree, Melchior 9
Boisser6e, Sulpiz 9
Bollmann, Frau 103
Bonn, Kammergerichts-Protonotar
106
Borbely, Istvan 231
Borchenlt, Hans Heinrich 73 — 82
Bordone, Paris 183
Bormann, Edw. 217
Born, J. H. 105 ff. in. 113 fg., sein
Vater 1 1 3 tg.
Borschel, E. 214
Bossert, A. 97. 211
Bostel, Fr. von 105 fg., seine Frau
106
Bötticher, G. 223
Bötti^er, K. A. 63
Boucke, Ew. A. 218
Bovy, A. 46
Brandes, Georg 99
Brandes, Direktor 28
Brandis, Joh. Chr. 117
Brand], AI. 207
Brandt, H. Fr. 46
Braulini 27
Braun, Lilv 221
Bräuning-Öktavio, Hermann 19 — 30
Bräuning-Oktavio, Hermann 215,
221
Brausewetter, Arthur 204
Ijrt^al, M. 90
Breidenbach, E. L. v. 1 14 fg., seine
Frau 114.
Breidenbach, G. W. von 103. 105
Breid(t)enbach, K. Wilh. von 103.
105. 107. 109. III. 114 ff., seine
Frauen und Kinder 115
Brentano, Bettine 214
Breslauer, M. 204
Breteuil, L. A. de 90
Bretschneider, H. G. von 104. 106.
117
Brink, W. F. 217
Brion, Friederike 223
Brown, P. H. 227
Buch, Leopold von 1 50 ig.
Buchanan, G. 230
Buff, Charlotte (Lotte) 75. 106.
114. 115 ff,
Buffon, G. L. L. 97
Bulthaupt, Heinr. 125. 127
Bunsen, Marie von 216
Burchard, Gustav 66
Burckhardt, Jak. 195
Burckhardus, Jakob 182
Burg, Paul 216. 224
Bürger, G. A. 78. in fg.
Burkana, Baron von 37. 42
Burkhardt, C. A. H. 29. 97
Busse von, Kommissionsiat 144
Byrne, E. J. 227
Byron, Lord 58
Cagliostro 90, seine Mutter 90
Camenisch, Carl 212. 219
Camper, A. G., Brief an P. Camper
30. Erläuterungen dazu 30
Camper, P., Brief von A. G. an —
30. Erläuterungen dazu 30
Carlyle, Th. 211
Caro, E. M. 89
Carr 230
Carraud, G. 88
Personen-Register
235
Cartesius, R. 61
Casali, Familie 191
Caesar, Julius 88
Cassini, J. D. de 91
Castle, Ed. 207. 221
Champion, Edm. 91
Charles, M. 226
Chateaubriand, Fr. R. de 84. 93.
96 fg.
Chenier, Andre 83
Chladni, E. F. F. 140
Chlebowski, Chr. W. von 103. 105.
107. 119
Chodowiecki, D. 209
Chuquet A. 92. 99
Coar 230
Cohn, Albert 47
Cohn, Jonas 188 ft.
Cohn, J. 210
Cohn, M. 226
Constant, Benj, 93 ff., sein Vater 95
Cook, James 22
Cooper, IVilliani A. 182
Cooper, W. A. 228 fg.
Copp^e, Fr. 85
Cordata s. Klettenberg, Susanne v.
Cotta, J. Fr. 18. 190
Cousin, Victor 86. 94 (g.
Cramer, Ludw. Wilh. 145 ff.
Czirbuss, Geza 231.
D. 217
Dachtier, Capitain 103. 105. 108
Dahlgren, Lotten 34 — 42
Dahn, Felix 227
Dalberg, Georg Heribert von 1 10
Dalmeyda, G. 217
Dante 227
Danz 158
Davidson 228
Deering, R. W. 227
Deetjen, Wilh. 202
Deibel, Franz 201 fg.
Deile, Gust. 217
Delph, Eg^b. 219
Deneke, Otto 19
Dernburg, Fr. 207. 222
Descartes, s. Cartesius
Desceltes, M. 204
Desplaces 76 (Annette et Lubin)
Destouches, Ph. N. iio
Deutschland, Augusta Kaiserin v. 35
Devrient, Ed. 65
Diderot, Denis 21. 84. 86. 97. iio.
155. 170
Diederichs, Eugen 205
Diester weg, M. 215
Dietrich, Buchhändler 22
Diez, H. F. 22
Diezmann, A. 213
Dilthey, Wilh. 204
Dingelstedt, Fr. 65
Ditfurth, Assessor von 104. 107.
HO.
Döbber, A. 223
Döhler, Friederike 103
Dohm, Chr. W. von 24
Doli, A. 207
Dorer-Egloff, Edward42— 54. (Aus
dem Nachlaß eines Goethe-
freundes)
Dorer, Robert 44
Dörgens, H. 219
Döring, Frau von 221
Dowden, Edw. 208
Drahnowich, A. von 206
Dumont, Ed. 89
Düntzer, Heinrich 58. 87. 230
Düsel, Fr. 209
Dyck, A. von 37
E. 204
Eastmann, Ch. W. 231
Eberlein, G. 228
Eckard, Edm. Fr. 105 fg., seine Frau
geb. Bonn 106
Eckermann, J. P. 57 fg. 84 fg. 94.
97 fg. 196. 202. 230
Egloffstein, Baron von 26 fg.
j Egloffstein, Caroline von, Brief von
M. Klinger an — 26 ff. Er-
läuterungen dazu 28
Eichender ft', Jos. von 212
Eichstädt, H. K. A. 60. 141
Eisenberg, L. 123
Ekhof, Konrad 108
Elias, Julius 205
Enders, C. 205
Engel, Eduard 204. 2 10 fg. 218 fg.
Engel, Fritz 225
Engelhard, J. G. S. 28
Erler, E. 216
Ernatinger, Emil 20 1
Eschenburg, J. J. 76. 78. 114
Escher, H. K. 138 fg.
Eulenburg, H. 212
Euripides 163
Ewinger, Ernst 66
236
Personen-Register
Fabian, Wilh. 203
Facius, An^elica 45. 49 ff.
Facius, F. W. 45. 135
Fahimer, Johanna 77 fg. 80. 82
Falck, P. Th. 24 fg.
Falk, Joh. 220
Falke, Friedr. 106, sein Vater 106
Falke, Konr. 209
Faßbender, Franz 205
Faubel, Louise 219
Faust, Dr. Johann (d. historische)
206
Feigl, Hans 208
Fichte, J. G. 63 i'g. 70. 72.
Fiedler, W. 205. 207 fg.
Fikentscher, Wolfg. Casp. 152
Fischer, A.'Söff.
Fittbogen, G. 207. 209
Flake, Otto 213
Flaubert, G. 84
Fleck, Henriette Friederike 64
Florer, W. W. 230
Flügel, L. 204
Förster, Brix 219. 225
Fr., O. 222
Francke, Kuno 227
Francke, Otto 223
Francois-Poucet, Andre 209
Frank, Rud. 202
Fränkel, B. 212
Fränkel, J. 12
Fränkel, L. 225
Franklin, Benj. 24
Frankreich, Karl X. König von 40
Frankreich, Ludwig XIV. König
von 84. 93
Fredrick, L. von 218
Freiligrath, Ferd. 5. 83
Fresenius, August 4. 141
Frick 230
Friedeil, Egon 225
Friederike, s. Brion
Friedrich, Paul 223
Fries, Alb. 204
Fritsch, C. W. von, Minister 50
Fritz, Jos. 206
Froitzheim, J. 25
Fuckel 219
Fiinck, Heinrich 199
Funck, Heinrich 221
Funck-Brentano 90
Ganz, Joh. Fr. F. 104. 106
Gatterer, J. Chr. 21
Gaulke, Joh. 206
Gauss, Chr. 250
Gautier, Paul 93
Gays 22
Geibel, Emanuel 83
Geiger, Ludwig i — 6. 200 — 226
Geiger, Ludwig 24. 87. 97. 200.
202. 204. 210 fg. 214 fg. 217
Geiger, Martha 204
Genast, A. 63
Gensichen, O. Fr. 205
George, St. 207
Gerlich, J. H. 227
Gerning, Js. von 220
Gerstenberg, Heinr. 224
Geßner, Georg 199
Geßner, Sal. 1 59
Geysau, Capitän von 103. 105. iio
Glebowsky, Leutn., s. Chlebowski
Gleichen-Rußwurm, A. von 223
Gleichen-Rußwurm, Emilie von 44
Gleim, J. W. L. 30. 75
Glenk, Wilh. 205
Gleye, C. E. 212
Gloi'l, Heinrich toi — 119
Gloel, Heinrich 215
Gnerich, Paul 208
GnoH, E. 18
Goebel, Jul. 228. 2 30 fg.
Goedeke, K. 73. 75 fg.
Goldschmidt, L. 219
Goldsmiih, Ol. 75 fg. 187. 226
Goodnight, S. H. 230
Gordon, A. 216
Gorsemann, E. 205
Gotha, Prinz August von 2
Goethe, Alma von 34. 41. Ab-
handlungen über — (B.) 214! *)
Goethe, August von 3. i). 37.
146 fg. 151
Goethe, Christiane von 3. 42. 146
Goethe, Cornelie 113
Goethe, Johann Kaspar 15. 224.
Abhandlungen über — (B.) 214
Goethe, Katharina Elisabeth (Frau
Rath) 3. 75. 203, Abhandlungen
über — etc. (B.) 214. 232
Goethe, Ottilie von 28 fg. 34 fF.
39. 42 ff. 48. Ihre Kinder 29, 34.
198.
Goethe, Walter von 29. 35. 48
Goethe, Wolfgang von 35. 48
Gotter, Fr.W. 101.105 ff. 114. ii7fg-
Goetze 206
Goui, A. S. von loi ff.
Grabbe, D. 215
Graef, H, G. 203. 215
Personen-Register
237
Grand-Carteret, J. 84
Graevenit\, G. von 12 — 18
Graevenitz, G. von 12. 201. 209.
212 fg;.
Gresset, J. B. L. de iio
Gretry, A. E. M. 76
Grimm, Hermann 2
Grimm, Melchior 94
Grosse, Prof. 212. 220
Groth, Klaus 4
Grottliuß, Frau von 93
Grucker 86
Grummann, P. H. 231
Grüner, Joh. Seb., Rat 150 ff.
Grünstein, Leo 215. 224
Grunwald, Max 218
Günther, C. 208
Gütschow, C. von 23
Gutzkow, Karl 156
Haape, W. 216
Hackert, Philipp 16 fg. 192
Haidinger Porzellanfabrik 148
Hall, J. N. von 210 fg
Haller, Albr. v. 231
Halter, Dr., Geologe 139
Handschin, Ch. H. 231
Hannsen, H. 223
Hansen, A. 219
Hardenberg s. Novalis
Hardenberg von 114
Harlin, AI. 219
Harnack, Otto 1^0 tl
Harnack, Otto 154. 156. 161. 174 fg.
208. 217
Harpprecht, Assessor von 104
Harris, Ch. 227. 229
Hartmann, G. von 222
Härtung, Ernst 230
Hatfield, J. T. 227
Hauptmann, Gerh. 231
Hauri, Joh. 205
Hausmann-Hoppe, Hedv/ig 203
Hayward, Abr. 226. 230
Hebbel, Fr. 3 fg. 216. 229. Goethe
und — in ihren ästhetischen An-
schauungen 154 — 178
Hecker, Max 208
Hegaur, E. 206
Hegel, G. W. Fr. 155. 161. 164.
166. 171 fg. 175 ff.
Hegeler, W. 223
Hehn, Viktor 207
Heiberg, J. L. 156
Heidler, Karl Jos, 151
Heimann, Moritz 200 fg.
Heinrich, Gusztav 232
Heinse, J. W. L. 82
Held, Louis 222
Helekat, Wl. 216
Heller, Otto 228
Hellwig 22. 26
Helmuth, Hartmut 212
Herd, Geh. Legationssekretär 106.
Seine Frau 106
Herder, Caroline 75. 132
Herder, J. G. von 2. 4. 26. 34. 41.
52. 63. 75 fg. 83. 87. 117. 132.
160. 182. 203. 209. 220. 228.
Brief an Boie 21 fg.
Hering, Rob. 213. 217
Herrmann, Theo 225
Hert, Geh. Sekr. 103 fg. Seine Frau
103
Hetes, Fester 231
Heuer, Otto 208. 222
Heusinger, Joh. Mich. 20 fg.
Hevesi, L. 225
Hewett, W. Th. 226
Heygendorff, Karoline von 63
Heyne, Chr. G. 22
Heyse, Paul 205
Hiller, Joh. A. 76 fg.
Himburg 188
Hintze, Karl 147
Hirschberg, Julius 193 fg.
Hitch, Marcus 226. 228
Hochstetter, von 102
Hock, St. 222
Hoffa, JV. 19^
Hoffmann, A. 132
Hoffmann, E. T. A. 97
Hoffmann, Georg Franz 141
Hoffmann, Landgerichtsrat 218
Höffner, J. 217
Hofler, Ges. von 103 fg.
Hohenzollern, Karl Anton, Fürst
von 215
Hohlfeld, A. R. 58. 230 fg.
Hölderlin, J. Chr. Fr. 204
Homer 117
Honig und Zoonen 14
Hoppe, Hugo 130—155
Hörn, Adam 114
Hövel, J. von 146
Hovv^ard, W. G. 229
Huber, L. F. 65
Huber, Therese 5
Hudtwalcker, M. H. 221
Hugo, Victor 83. 97 fg.
Humboldt, Alexander von 5. 215
238
Personen- Register
Humboldt, Caroline von 221
Humboldt, Wilhelm von 5. 65. 85.
91. 93. 159. 221
Hummel, Frau Prof. 221
Hund, Reichsfreiherr von 109 fg.
Hünich, Fr. Ad. 209
Hutchinson 226
Hütten, Ulrich von 182
Jacobi, Betti 81
Jacobi, F. H. 82. 161. 184. 229
Jacobi, J. 82
Jacobi, Max 29
Jacobs, Mounty 210
Jagemann, Karoline, s. Heygen-
dorff, Karoline von
Jahn, Kurt 201. 205
Jameson, Mrs. 28
jantzen, Herm. 204
Jean, Paul (Richter) 35
Jenichen, J. K. Fr. 105. 108
Jerusalem, K.W. loi fg. 112 fg. 118
[essen, K. D. 231
iffland, A VV. 62 ff. 72. 158. 202
Ilberg, J. 206
Imelmann, Johannes 2
Imelmann, R. 216
Immermann, Carl 3. 65. 206. 222
Johanson, Klara 42
John, Aloys 143. 224
Johnson, Tom L. 227
Jonas, Fritz 2. 88
Jordan, Camille 92
Joseph, Eugen 195
Irwing, Henry 228
Isenburg, Graf von 188
K., C. 210
K., J. 222
Kaaz, K. Fr. 14
Kalb, Charlotte von 46
Kalischer, S. 201. 215
Kalkschmidt, E. 218 fg.
Kant, Imm. 87. 156. 178. 216.
Karrig, Otto 218
Karsten, G. E. 228
Kasch, Postdirektor 213
Kästner 230
Kästner, Abraham 22
Kaufiberg, Cäcilie von, geb. '
Vogel 221
Kaufmann, Angelika 183
Kaulitz-Nicdeck, Rosa 209. 21;
Kayser, Ph. Chr. 77
Kekule von Stradonitz, St. 212
Keller, E. 213
Keller, Gottfr. 85
Kerckering, Joh. Fr. 103 ff. 109
Kerr, Alfred 173
Kestner, Charlotte s. Buff
Kestner, J. Ch. 79 fg. 105 ff. 112 ff.
Kettner, G. 206
Kiefer, Karl 214
Kielmannsegg, Chr. Albr. von 103.
105 fg. III ff. 119
Kielmannsegg, H. Fr. 1 1 1
Kilian, Eugen 62 — 72
Kippenberg, R. 79 fg.
Kisch, E. E. 216
Klein, Otto 207. 214
Kleist, Heinr. von 159. 202
Klenze, Camillo von 229. 231
Klettenberg, Susanne Katharina von
188. Zu den Liedern des Fräulein
von — 199
Klinger, F. Maximilian von 206.
Brief an Caroline von Egloffstein
26 ii:^. Erläuterungen dazu 28
Klinkhardt und Biermann 209
Klopslock, F. G. 17. 29. 36
Knebel, K. L. von 13 fg. 65, 81 fg.
131. 139. 148. 152. 216
Kniep, Chr. M. 16. 192 fg.
Knoblauch, Jean 205. 208
Knoll, David 148. 150
Kobell, Franz von 147
Köhke, P. 31 — 33
Koch, A. 133
Koch, Max 73. 81. 215
Köchly, Hermann 47
Kögler, H. 215
Koehlersche Buchhandlung 202
Kohlrausch, Rob. 206
König, D. A. 105. 107
Königsthal, Eb. Jod. König von
103 fg. 107. 109
KönnecKe, G. 225
Konrad, Karl 219
Kontz, Albert 91
Körner, Chr. Gottfr. 63. 88
Körner, Theodor 87. 159
Korrodi, Ed. 210
Köster, Alb. 214. 216
Kotzebue, August von 215
Kozlowski, F. von 218
Krämer, Instrumentenmacher 19
Kraus, Melchior 42
Kräuter, E. 52. 54
Kräuter, Fr. Th. 52. 54
Krebs, S. 216
Personen-Register
239
Krespel, Rat 215. Sein Sohn 21s
Krieg, R. 212
Kriesche, Oberbaudirektor 223
Kroker, Ernst 1 14
Kronacher, A. 218
Krüger, Gustav 19 fg. 23. 29 fg.
Krüger -Westend, H 214. 217 fg.
232.
Kuh, Emil 167
Kühn, Antiquar 44
Kühn, Paul 214. 225
Kuhns, Carl 213
Kullmer, Ch. J. 208. 229. 251
Kunckel, Joh 152
Kupcsay, Feliciän 232
Kuttner, Pfarrer 218
Laharpe, J. Fr. de 1 10
Läm, Friedrich 232
Lamartine, M. L. A. Pr. de 83
Landsberg, Hans 216
Lange, Frau Hofrat 106
Langermann, L. Chr. von 103. 105.
107. 109
Laroche, Maximiliane 215
Laube, H. 65. 120. 156
Lavater, Joh. Casp. 23 fg. 73. 80 fg.
199.
Lechter, Melchior 202
Lefr^n, J. P. 56. 42
Lehmann, Carl 223
Lehnert, Hildegard 222
Lenkei, Henrik 232
Leitzmann, A. 207
Leitzmann, Hans 207
Lenel, S. 94
Lentner, Ferd 215
Lenz, Joh. G. 142. 146 fg.
Lenz, J. M. R., Brief an Boie 22 fg.
Erläuterungen dazu 23 ff. Brief
von Boie an — 25 fg. Einiges
zu — und Goethe 184
Leonhard, K. C. von 142. 146. 148
Leopold, Svend 225
Lessing, G. E. 29. 86. 109. 173.
204. 220 231
Lessing, O. E. 231
Lettenberger, K. 221
Levetzow, Ulrike von 3
Levin, Rahel 199
Lewes, G. H. 226
Lewinsky, Josef 120 fg. 124 tf.
Lichtenberg, L. Chr. 202
Lichtenberger, Henri 209
Liebe, Chr. Sieg. 20
Lieber, Karl 14
Lienhard, F. 217
Lili, s. Schönemann
Liman, Paul 218
Linck, Gottlob 142
Linckowski, Adalb. 215
Lindau, H. Jul. von 22. 24 fg.
Linder, Johannes bei Goethe 18. 50.
197 ff-
Littmann 218
Loen, Generalintendant von 65
Loos, G. 46
Lceper, G. von 57 fg. 106. 182
Lorentz, Paul 220
Lossen, Lina 66
Lößl, Ignaz 152
Lotte, s. Buff
Löwenthal 221
Löwy, Em. 195
Lucanus 38
Lucerna, Camilla 209
Ludolf, Prokurator 104
Ludwig, Albert 205
Ludwig, K. 224
Ludwig, Otto 3
Luini, Bernardo 191
Luther, Martin 208
Lu.x, Adam 92
Lyster 230
M. A. 210
M. E. 214
Mackall, L. L. 203
Maltitz, Apollonius von 49
Mann, Mathilde 225
Manthey-Zorn, Otto 229
Manzoni, Aless. 161
Marbach, O. 223
Marlowe, Chr. 226
Marmontel, J. Fr. 94
Marschner, K. W. 21$
Martens, Ludwig 195 fg.
Martin, Ernst 207
Martinsen, Woldemar 23 ff. 80
Marvin, Th. 227
Maync, Harry 204. 2io
Masclaux, Pierre 2:1
Masing, W. 207
Matthäi, Karl 215
Maurer, K. H. 210
Meery, Hans 66
Mehring, S. 211
Meli, Max 202. 208
Mendelssohn, Arnold 226
Mendelssohn, Felix 215
240
Personen-Register
Mendelssohn, Moses 78
Mendes, Catulle 97
Mendheim, Max 212
Mengheim, Kammerherr von 103.
lOS
Mengs, Raf. 191
Mentzel, Elisabeth 213
Mercier, Seb. 91. 95
Merck, Joh. Heinr. 30. 82. 117.
215. 224
Merimee, Prosper 86. 99
Merkel, Garl. 63
Metternich, Gl. W. L. Fürst 31
Meyer, A. G. 161
Meyer, C. F. 212
Meyer, (J.) Heinrich 18. 50. 138.
MS
Meyer, Joachim 47 fg.
Meyer, J. J. 228
Meyer, Richard M. 202
Meyer und Jessen 211
Meyerhoff", Otto 220
Michaelio, J. B. 76
Mickiewicz, Ad. 215
Mießner, W. 213
Milch, L. 141. 149
Miliar 21
Minckwitz, R. A. v. 227
Minor, Jakob 74. 76. 221
Mirabeau, H. G. V. R. 89
Misch, Rob. 223
Molifere, J. B. P. 86
Moller, Georg. Briefe an Goethe
von IG — 12, Erläuterungen dazu 9
Monsigny, P. A. 76
Montesquieu, Gh. de 42
Monti, Vincenzo 193 fg.
Moore, R. W. 227
Morel, Louis 83 — lOO
Morel, Louis 98
Mörike, Eduard 3
Moritz, Joh. Friedr. 188
Morris, Max 202 ff". 209. 212
Mosengeil, Fr. 221
Mounier, j. J. 92
Mozart, W. A. 215
Muff, Ghr. 225
Müller, Adam 208
Müller, Gurt 202
Müller, Ernst 219
Müller, Friedrich von (Kanzler)
12. 27. 94. 97. 221. Brief an ?
28 fg. 196
Müller, Georg 200
Müller, Gust. Ad. 224
Müller, Josef 142. 147 ff.
Müller, K. Ad. Emil 224
Müller, Kapitän von 26
Müller, Ottfried 221
Münch, Wilh. 209
Muncker, Franz 73. 210
Münsterberg, Hugo 227
Münz, Bernh. 212. 215
Musset, A. de 216
Muthesius, Karl 208. 215 fg.
Nager, Landammann 139
Napoleon I. 38 fg. 86 fg. 93
Neapel, Maria Sophie Amalie,
Königin von 47 ff.
Nebe, A. 218
Neuberg, J. G. 146
Neumann, Christiane, verh. Becker
(Euphrosyne) 207
Nichols, A. B. 226 fg.
Nicolai, Fr. 117
Niemann, W. 224
Niemeyer, Wilh. 201
Nieper, G. H. 105. 107
Niessel-Lessenthin, Gh. 213
Nieten, O. 215
Nonnus 196 fg.
Noska, Edg. 212
Novalis (Hardenberg) 97. 204
O. 224
Oberndorfer, Fr. 206
Oebricht, AI. 224
Odoeisky, Prinz 44
Oehlenschläger, Ad. 216
Ohorn, A. 211
Osborn, Max 203. 224
Oeser, Ad. Friedr. 160
Osterheld, Erich 184
Ott, A. 212
Oettingen, W. von 13. 216. 223 fg.
P. L. 214. 216
Palägyi, Lajos 231
Pallas, Pet. Simon 140
Palleske, R. 220
Paracelsus 58
Pasquaysche Steinsammlung 138
Pauli 102
Paulsen, H. J. 220
Pauly, G. W. A. 193
Paupe, Ad. 99
Pausanias 193
Payer von Thurn, Rud. 203
Personen-Register
241
Pechel, Rud. 201
Peltzer, Altred 16
Pernerstorfer, E. 219
Perthes, Fr. Chr. 29
Pestalozzi, J. H. 216
Petersen, Jul. 221
Petsch, Rob. 206
Philibert, Botaniker 139
Phillips 250
Pichon, A. 95
Pindar 117
Pini, Pater 131
Pinus, F. 210
Pirckheimer, Willibald 182
Pitollet, Camille 207
Plato 59 fg.
Platen, August von 183. 216
Plutarch 57
Pniower, Otto 213
Pogwisch, Henriette Ottilie von 28
Pogwisch, Ulrike von 28
Pohl, Emm. 51. 33. 151
Polheim, Karl 206
Polgar, Alfred 225
Pompejus 58
Poronski, M. 246
Portugal, Don Miguel von 40
Prehn von De\\-itz 205
Prem, S. M. 213
Preuß, A. 196 fg.
Preußen, Prinzessin Carl von 35
Preußen, Friedrich II. König von 88
Preußen, Luise Königin von 37.215
Printz, Wilh. 201
Pütter, Joh. St. 115
Puttkamer, Alberta von 224
Q.uinet, Edg. 95
R. A. 202
R. O. 218
Rauhe, Richard Mesxjeny 154 — 178
Racine, J. B. 35. 85
Racknitz, Jos. Fr. Frhr. zu 134 fg.
Radö, Antal 231
Rahel, s. Levin
Rahn, Chorherr 139
Ranftl, A. 206
Rassow, M. 34
Rauch, Chr. D. 205. 222
Rausch, Georg 204
Reclam, Phil, junior 202
Reden, Graf 133 fg.
Rehbein, A. 215
Goethe-Jahrbuch XXXII
Rehlen, Rob, 204
Reinbeck, G. 221
Reinhard, C. F. von 221
Reitenberger, Abt 149. 151
Renard, Ph. 206
Räif de la Bretonne Nie. Edme 91
Reuß, Franz Ambrosius 145
Richter, Helene 120 — 129
Richter, s. Jean Paul
Riegelmann 188
Rieger, Max 28
Riemann, Rob. 201. 205
Riemer, F. W. 99. 144
Riepel, Fr. H. 148
Ricß, Gertrud 186 ff.
Rietschel, Ernst 44. 222
Ritter, G. 206
Robertson, J. G. 229 fg.
Rochlitz, Fr. j. von 63
Rod, Ed. 84 "
Roedder, E. C. 230
Rohwolt, E. 207
Rosanow, M. N. 23 fg.
Rost, Joh. Chr. 82
Rostand, Edm. 214 (Chantecler)
Röthlisber^er, E. 210
Rousseau, J. J. 74 (Devin du village)
76. 91 fg. 96
Roux, Jac. Wilh. 18
Rowe, Nickolas 11 0
Rüben, L. 220
Rückert, Fr. 87
Rueff, H. 207
Rühle, Otto 223
Ruland, C. 15 fg. 193
Runge, Ph. O. 216
Rußland, Elisabeth Alexiewna,
Kaiserin von 28
Sachs, Hans 4
Sachsen, Friedr. August, Kurfürst
von 114
Sainte-Beuve, Ch. A. 86. 89. 95 fF
Saint-Hilaire, Barth. 95
Saint Pierre, Bernardin de 97
Salvandy, N. A, 100
Salzmann, Joh. Dan. 77. 117
Saenger, Sam. 211
Sarrazin, 215
Sartorius von Waltershausen, Georg
144
Sauer, August 24. 147
Seh. K. 232
Scheerbart, Paul 225
16
242
Personen-Register
Scheffel, V. 212
Schaff 1er, L. von 216
Scheidemantel, Ed. 201
Scheidt, Prof., Mineraloge 134
Schenk-Solms-Laubach, Amahe 21 5
Schenker, Manfred 157
Scherer, Edm. 94. 97
Scherer, Willi. 73. 75. 79
Scherr, J. 214
Schertle, V. 205
Scheunert 160. 162. 171. 176
Schiebeier, Daniel 76
Schierenberg, H. 208
Schiff, Julius 151. 214
Schiller, Charlotte von 5. 137
Schiller, Emilie von 44. 48
Schiller, Friedrich von 3. 34. 37.
41. 43 fg. 46 ff. 62 ff. 70. 84.
87. 91 fg. 94. 136 ff. 140. 156 ff.
160 fg. 164. 172 ff. 202. 204.
211. 214. 218. 220 ff. 225. 227.
229. 231. Eine Stelle aus der
Handschrift des Wilhelm Teil 20.
Ein Leihschein von Schillers
Hand 20 fg. Seine Kinder 48
Schirmacher, Käthe 216
Schlaf, Joh. 211
Schlegel, Friedrich 65. 230
Schlegel, A. W. 86
Schleinitz, K. A. W. von 103. 105.
107 fg. III. 118 fg.
Schlösser 108
Schlosser, Fritz 146
Schlosser, J. G. 23. 146
Schmid, J. G. 206
Schmidt, Erich 2 fg. 123. 203. 205.
207. 216
Schmidt, H. 208
Schmidt, Julian 156
Schmidt, Mineraloge 146 fg.
Schmidt, O. E. 216
Schmitt, Chr. 213
Schneege, G. 220
Schneiderreit, G. 219
Scholl, Adolf 46
Scholl, J. W. 230
SchoUenberger, H. 42 — 54
Scholz, Heinr. 212. 219
Schönborn, G. Fr. E. 29
Schönemann, Elisabeth (Lili) 75.
82. 207 fg.
Schönemannsches Haus 82
Schöningh, Ferd. 205
Schopenhauer, Adele 221
Schorn, G. A. L. von 28
Schreiber 47
Schreiber, Bergkommissär 147
Schreibers, K. F. A. von 149
Schröer, K. J. 73. 75
Schröter, Corona 46
Schuchardt, Chr. 14. 188. 190. 221
Schüddekopf, Carl 4. 203
Schulte-Strathaus, Ernst 200
Schultheß, Barbara (Bäbe) 216
Schultze, S. 220
Schulz-Besser, E. 225
Schütte, M. 225
Schütz, Georg 14
Schwab, Gustav 83
Schwab, Felix 224
Schwan, Buchhändler 108
Schweizer, Fr. H. 105
Schwemer, Rieh. 213
Schwerdtgeburth, C. A. 224
Schwering J. 209
Scott, Walter 39
Seche, Leon 98
Seidel, Ph. 131
Seiler, Johannes 204. 219
Seiling, Max 218 fg.
Seil, Karl 220
Senckenbergische Stiftung 146
Sergel 216
Seydelmann, Karl 127
Seylersche Schauspielergesellschaft
108. 110
Shakespeare, W. 75. 11 1. 165. 168..
175
Shaw, Bernard 171
Shelley, B. 216
Silvester, Ew. 220
Simonsen, Conr. 219
Simson, Eduard von 2. 216
Sivers, J. von 25
Sömmerring, Sam. Th. 50
Sonnenthal, Adolf 120 ff. 128
Sophokles 159. 163
Soret, Fr. 43 ff. 47 ff 97
Spamer, Eugen 232
Spangenberg, Bischof 188
Spiegel zum Desenberg, F. Briet
an Boie 29 fg. Erläuterungen
dazu 30
Spinoza, B. 61. 177 fg. 216. 219 fg.
Sprengel, Elsa 184 ff.
Sprickmann, Ant. Matth. 26
Stadelmann, Diener 148 fg. 151. 153
Stael, Anne Germaine de 63. 84 fg.
92 fg.
Stechert 230
Steffens, Heinrich in
Steig, Reinh. 203. 208. 215
Personen-Register
243
Stein, Charlotte von 12 fg. 51 fg.
75. 181. 189 fg. 209. 216. 221.
223 fg.
Stein, Fritz von 189 fg.
Stein, H. Fr. Karl Freiherr von
HO. 217
Steinheil, Frau 216
Stendhal s. Beyle, Henri
Stenger, Gerh. 215
Stern, Ad. 220
Stern, Daniel 88
Sternberg, Caspar 31. 33. 150 fg.
216.
Stich 208
Stieler, J. K. 34. 225
Stolberg, Fr. Leop, von 22, 26
Storr, Prof. 138
Stoßkopf 223
Straten 197
Strecker, Karl 210
Strehlke, Fr. 73. 79
Strodtmann, A. 112
Strong, Rowland 228
Struve, H. Chr. G. von 142
Suphan, Bernhard 216. Nekrolog
auf — 1—6
Sybel, Rob. 218
Sydow, Anna von 221
Szele, Robert 232
Tailhade, Laurent 206
Taine, H. 228
Tasso, Torquato 84
Taussig, Paul 223 fg.
Tazekas, Jözsef 232
Terentius 225
Terry, Ellen 228
Teutenberg, Ad. 217 fg.
Thomas, Calvin 58
Thurn und Taxis, Fürst von 149
Tieck, Ludwig 202. 216
Tiraboschi, Girolamo 194
Tischbein, J. H. W. 16. 216
Tizian 183
Tocsek, Helen 231
Tomho, Rad. 226—231
Tombo, Rud. 229
Topin, A. 99
Tornius, Val. 212 fg. 218. 220
Tr., E. 217
Traube 132
Traumann, E. 213. 224. 226
Trebra, Fr. W. H. von 144
Trieloff, Otto P. 209
Trog, Hans 210
Troxler, Ign. P. V. 43
Tumparoff, H. 220
Türck, Paul 220
Uhland, Ludwig 108
Ulmenstein, Fr. W. A. von 116
Ulrich, O. 94
Uwaroff, S. S. Graf 197
Valdek, Rudolf 125
Väradi, Antal 232
Varnhagen von Ense, K. A, 43. 199
Varnhagen, Rahel, s. Levin
Vaughan, C. E. 227
Vawconbridge 217
Vera, L. 251 fg.
Verschaffelt, Maximilian 14 fg.
Villers, Charles 94
Vogel, J. 12
Vogel, Theodor 212. 218
Voigt, Chr. G. 151. 133 fg. 137 fr.
Voigt, Friedrich 102
Voigt, Karl 46
Voigt, Karl Wilhelm 131
Vol'hart, Otto 206
Voltaire, Fr. M. A. de 37. 48. 83.
86 fg. 9). 97. iio. 172
Voß, Ernst 227
Voß, Joh. H. 178, 221. 231. Brief
von Goethe an 19 fg.
Vulpius, C. A. 214 (Goethes
Schwager)
Waas, Chr. 201
Wagner, Christoff 206
Wagner, G. A. 182
Wagner, J. J. 58
Wagner, Leop. 91
Wahl, Georg Moriti 57 — 61
Wähle, Julius 9 — 12
Wähle, Julius i. 4 ff. 190
Waldmann 24 ig.
Walz, John A. 228
Walzel, O. F. 164 fg. 167. 176
Wanderer, Joh. Chr. 103 fg.
Warnecke, Friedrich 181
Wasa, Prinz von 40
Washington, G. 24
Wasielewski, W. von 220
Wasserzieher, Ernst 217
Weckherlin, W. 221
Weidmann, Erben und Reich 24
Weigel, T. O. 52
16*
244
Goethe-Register
Weilen, A. von 222
Weimar, Anna Amalia, Herzogin
von 56. 52. 155 fg. 214 fg.
Weimar, Augusta Prinzessin, s.
Deutschland
Weimar, Carl Alexander, Groß-
herzog von 44. 46. 49 fg. 215
Weimar, Carl August, Großherzog
von 45 fg. 91 fg. 130 ff. 155. 141.
144. 189. 203. 215
Weimar, Luise, Großherzogin von
189
Weimar, Maria Paulowna, Groß-
herzogin von 4. 28. 50. IOC
Weimar, Marie, Prinzessin, s.
Preußen, Prinzessin Carl von
Weimar, Sophie, Großherzogin von
3. 50
Weimar, Carl Friedrich. Groß-
herzog von 49
Weinhold, K. 23 fg.
Weiße, Chr. F. 73 ig. yS fg.
Weißer 223
IFenck, P. W. 188. 197 ff.
Wendriner, K. G. 225
Wenzel 47
Werner, Abr. G. 143. 146 fg.
Werner, Prokurator 104
Werner, Richard Maria 155. 165
Werner, Zach. 217. 220
Wesemüller, Ad. 224
Wessels, A. ix Comp. 227
Wetz, W. 216
AVidmann, J. V. 210
Wieland, Chr. M. 23. 34. 36. 41.
52. 75. 78 ig. 81. iio. 182
Wieruszowski, A. 212
Wilde, Oscar 120
Wildenbruch, Ernst von 225
Wille, ßr. 211
Willemer, Marianne von 217
Willenbücher, H. 207
Wilmanns, Wilh. 73. 75 fg.
Winckelmann, J. J. 160. 165. 174
Windelband, W. 178
Winkler, G. E. 102
Winkler, Max 218. 228
Wippermann, K. W. 105. 109
Wissowa, Georg 195
Witkowski, G. 59. 161. 204. 230
Witte, Erich 217
Wolff, Amalie 63
Wolff, Eugen 204. 210
Wolff, Kurt 209. 221
Wolfskehl, Karl 207
Wolgast, H. 208. 214
Worden, J. P. 229
Wukadinovic, Sp. 209. 215
Z. B. 217
Zach, Franz 219
Zaunert, Paul 200
Zeitler, Julius 201
Zelter, Doris 52 fg.
Zelter, K. Fr. 52. 63 fg. 67. 87. 97.
99- 144
Zelter, Rosamunde 52 fg.
Zimmermann, Joh. G. von 22 ff.
26
Zingeler, K Th. 215
Zinkernagel, Franz 176 fg.
Zobeltitz, F. von 204
Zoozmann, Rieh. 214
IL Register über Goethes Werke und Leben
(B.) bedeutet Bibliographie
I. Biographische Schriften
Annalen 93. 140 fg. Neue Aus-
gaben 201 (B.)
Campagne in Frankreich 155. Neue
Ausgaben 201 (B.) Abhandlung
über — 208 fg. (B.)
Dichtung und Wahrheit 75 fg. 78.
84. löi. 106. 112. 139. 182. 228.
230. Zu — 188. Neue Ausgaben
201 fg. (B.) 226 (B.). Abhand-
lung über 208 (B.)
Ephemeriden 77
Italien, üeber 191
Italienische Reise 15 ff. 74. 183.
228. Zur — 190 ft'. 193 fg. 195.
Neue Ausgaben 201. 209 (B.).
Abhandlung über — 209 (B.)
Mainz, Belagerung von. Neue Aus-
gaben 201 (B.)
Notizbuch von der schlesischen
Reise 132 fg. 135
Reise am Rhein, Main und Neckar
146. Neue Ausgaben 201 (B.)
Schvk'eiz, Briefe aus der. Neue Aus-
gaben 200 ff. (B.)
Goethe-Register
245
Schweiz, Reise in die, 1797.201 (B.)
Tagebücher 12. 91. 97. 138 ft'.
148 ft. 160. 182
Tag- und Jahreshefte s. Annalen
Neue Ausgabe 200 (B.)
2. Briefe an:
Voß, Joh. H. 1 9 fg. Erläuterungen 20
Abhandlung 230 (B.)
Neue Ausgaben 202 fg. (B.)
3. Briefe an Goethe von:
Moller, G. 10—12. Erläuterungen
dazu 9
Neue Ausgaben 202 fg. (B.)
4. Dramen und Dramenfrag-
mente, dramatische Pläne,
Entwürfe, Bearbeitungen etc.
Aufgeregten, Die 90
Belsazar 205
Bürgergeneral, Der 90
Caesar 232
Claudine von Villa Bella 79 fg
Clavigo im alten Burgtheater 120
bis 129. Neue Ausgabe 202 (B.).
Uebersetzung 251 (B.)
Egmont 230. Neue Ausg. 202 (B.).
Abhandlungen über — 205 (B.).
231 (B.)
Erwin und Elmire 54. Die Ent-
stehungsgeschichte von — 73 — 82
Faust 38. 95. 128. 165. 169. 175.
184. 227. 230. Der Schlüssel
in der Mütterszene 57 — 61. Zur
Chronologie von Faust I. 3 776 fg.
181. Quelle zu Faust 682 f. 182.
Neue Ausg. 200 ff (B.). 205 (B.).
Abhandlungen über — 205 fg (B.).
226 (B.). 228 (B.). 231 (B.).
Uebersetzungen 211 (B.). 226
(B.). 231 (B.). Composition
226 (B. Lied des Lynkeus)
Geschwister, Die. Abhandlung über
206 (B.)
Götter, Helden und Wieland 78
Götz von Berlichingen 36. 39. 64.
80. 107. III. 118. 165. Neue
Ausgaben 202. 206 (B.). Abhand-
lungen über — 206 fg. (B.)
Großkophta, Der 90
Jery und Bätely 43
Iphigenie auf Tauris 27. 64 fg. 84.
162. 165. 227. 229 fg. 231 fg.
Neue Ausgabe 201 fg (B.)
Mahomet 83. 172
Mitschuldigen, Die. Neue Ausgabe
207 (B.)
Natürliche Tochter, Die 90. 160.
162. — auf der Bühne 62 — 72.
Neue Ausgabe 201 (B.). Abhand-
lungen über 207 (B.)
Pandora. Neue Ausgabe 201 (B.)
Pater Brey 228
Plundersweilern, Neuestes von 36
Tasso 64 fg. 165.230. Neue Aus-
gabe 201 fg. 207 (B.). Abhand-
lungen über — 207 (B.)
Neue Ausgaben und Abhandlungen
200 fg. (B.). 205 ff. (B.)
5. Episches
Hermann und Dorothea 64. 84. 91.
Neue Ausgaben 202 (B.). 208 (B.).
226 fg. (B.). 252 (B.). Abhand-
lungen über - 208 (B.). 228 fg.
(B.). 251 (B.)
Reineke Fuchs. Neue Ausgabe
202 (B.)
6. Erzählendes
Märchen, Das. Abhandlung über —
209 (B.)
Novellen 229
Wahlverwandtschaften. Neue Aus-
gaben 201 (B.). 209 (B.)
Werthers Leiden 56. 91. loi. 105.
116. 118. 211. 213. Eine text-
kritische Anmerkung zu — 186 ff.
Neue Ausgaben 200 (B.). 202 (B.).
209 (B.). 222 (B.) Abhandlungen
über — 209 (B.)
Wilhelm Meister 85. 168. Datierung
eines Paralipomenon zu — 188 n.
Ein falscher Buchstabe in den
Wander Jahren 195 fg. Neue Aus-
246
Goethe-Register
gäbe 201 fg. (B.). — s theatrali-
sche Sendung 204. Abhandlungen
über — 209 fg. (B.)
7. Gedichte
Amor als Landschaftsmaler 183
An den Herzog Karl August, Ab-
schied im Namen der Engels-
häuser Bäuerinnen 54
An seine Spröde, Composition
226 (B.)
Athalie, Chöre aus, Uebersetzung 85
Auf dem See 184
Dämm'rung senkte sich, Com-
position 226 (B.)
Dem Himmel wachs entgegen 184
Elegie, Marienbader 3
Elfenlied, Composition 226 (B.)
Euphrosyne 207
Gott, Der, und die Bajadere 184 ff.
Ilmenau 183
Lili, Unbekannte Epistel 206 fg (B.)
Lvnkeus, Lied des, Composition 226
'(B.)
Mai, Composition 226 CB.)
Mignon 207. 210. Parodie 225 (B.)
Nachgefühl, Composition 226 (B.)
Ossianübersetzung,Eine unbekannte
203 (B.). 208 (B.)
Sehnsucht 184 (Vergleich mit J. M.
R. Lenz)
Selige Sehnsucht, Composition 226
(B.)
Sonette 54 (Ich zweifle doch am
Ernst etc.)
St. Nepomuks Vorabend, Com-
position 226 (B.)
Wanderers Nachtlied 208
Westöstlicher Divan 208
Wonne der Wehmut 208
Xenien 3
Zahme Xenien 54 (Ihr Gläubigen
etc.)
Zueisrnuns: 183
Abhandlungen 207 fg. (B.). 231 (B.)
Compositionen 223 (B.)
Neue Ausgaben 200 (B.). 207 fg.
(B.). 227 (B.)
Uebersetzung 227 (ß.)
8. Kunst
Baukunst 161
Diderots Versuch über die Malerei
155. 170
Kunst und Altertum 9. 195
Laokoon, Ueber 169. 177
Propyläen 161. 169. 172. 190. Ein-
leitung in die 174
Sammler, Der und die Seinigen
159 fg. 170
Von deutscher Art und Kunst 182
Wahrheit und Wahrscheinlichkeit
der Kunstwerke, Ueber 159
Winckelmann 163 fg. 170. 174. 177
Neue Ausgaben 200 (B.)
9. Naturwissenschaftliches.
Ausflug nach Zinnwald und Alten-
burg 14s
Farbenlehre 144, historischer Teil
140
Kammerberg,Der, beiEger 143. 150
Keferstein, zu — geologische Karte
von Deutschland 150
Luisenburg, die, bei Alexandersbad
149
Marienbad überhaupt u. besonders
in Rücksicht auf Geologie 150
Meteorologie, Zur 202
Mineralogie und Geologie, Zur 201
Morphologie, Zur 201
Müllerische, Josef, Sammlung 150
Naturwissenschaft, Zur 1 50. 202
Problematisch 143. 147
Sammlung zur Kenntnis der Ge-
birge von und um Karlsbad 142.
Erste Gestalt 141
Teplitz, aus 145
Uralte neuentdeckte Naturfeuer- u.
Glutspuren 152
Zinnformation 145
Neue Ausgaben 201 (B.)
10. Sonstige prosaische
Schriften
Erste Aufführung der Piccolomini
164 fg.
Frankfurter gelehrten Anzeigen,
Rezensionen in, Abhandlungen
über — 204 (B.)
Goethe-Register
247
Hör-, Schreib- u. Druckfehler 195
Literarischer Sansculottismus 177
Manzonis, Ueber — Conte di Car-
magnola 161
Nachlese zu Aristoles, Poetik 166
Natur, Die Abhandlung üb. 209 (B.)
Plato als Mitgenosse einer christ-
lichen Offenbarung 158
Shakespeare und kein Ende 165. 171
Sprüche in Prosa, Abhandlung üb.
209 (B.)
Ueber die Parodie bei den Alten
171
Ueber epische und dramatische
Dichtung 177
Ueber Schillers Wallenstein 158.
174
Voß, J. H., Ueber die lyrischen
Gedichte von — i77fg-
II. Biographische Einzel-
heiten, Lebensbeziehungen,
Verhältnisse (persönliche und
literarische) zu :
Alkohol, Welche Stellung nahmen
Schiller und Goethe zum — ein
218 (B.)
Alpen 212 (B.). Goethe als Prophet
des alpinen Wintersports 219(6.)
Alterstagen, Aus Goethes 221 (B.)
d' Angers, David 221 (B.)
Arbeiter, Goethe und die 218 (B.)
Atzbach 212 (B.)
Berlin, Goethes Beziehungen zu
213 (B.)
Berzeiius, Jacob 214 (B.) aus — '
Själfbiografiska. Anteckningar
31-33
Beskow, Bernhard von 220 (B.)
— über seinen Besuch im Goethe-
hause 1834 34—42
Bingen, Eine Goethe-Erinnerungs-
stätte in — 224 (B.)
Boie, Brief von J. M. R. Lenz an —
nebst Erläuterungen 22 ff. Brief
an Lenz 25 f^.
Brennerstraße, Mit Goethe auf der
215 (B.)
Brentano, Bettina 214 (B.)
Bühnendichter, Goethe als 212 (B.)
Camper, A. G., Brief an P. Camper
nebst Erläuterungen 30
Chantecler 214 (B.)
Dante 227 (B.)
Dorer-Egloff, Edward, Aus dem
Nachlaß eines Goethefreundes
42—54
Dornburger Goethe-Schloß, Ein
Besuch im 224 (B.)
Dramatiker, Goethe als 217 (B.)
Dramaturg, Goethe als, etc. 2 12 (B.)
Ehe, Goethe in seiner Stellung zur
217 (B.)
Elberfeld, Goethe in 213 (B.)
Elsaß, Goethe im 213 (B.)
Emmendingen, Goethe -Erinne-
rungen in 224 (L.)
Empfindsamen, Goethe und die
213 (B.)
Erziehungsideen und Bildungs-
ideale, Goethes 218 (B.)
Etwas das Goethe gesagt hat 208
(B.)
Falk, Johannes 220 (B.)
Frankfurt 213 (B.). Besuch in —
215 (B.). Familiengrab 224 (B.).
Goethehaus 224 (B.)
Frauen 214 (B.). Frauenfrage,
Goethe und die 219 (B.)
Freimaurer, Goethe als 212 (B.).
217 (B.)
Garten 229 (B.). — am Stern,
Goethes Leben in seinem 213(6.)
Gartenhaus, Goethes 223 (B.)
Geburtstagsfeiern 212 (B.)
Geburtsstadt Goethes 232 (B.)
Gerning, Isaak von 220 fg. (B.)
Geschäftliche Sorgen Goethes 212
(B.)
Goethe, Alma von, Schriften über
214 (B.)
Goethe, Frau Rat, Schriften über —
etc. 214 (B.). 232 (B.)
Goethe, Johann Kaspar, Schriften
über 214 (B.). 224 (B.)
Grabbe, Gh. D. 215 (B.)
Haller, Albr. von 231 (ß.)
Harzreise, Goethes 213 (B.)
Hauptmann, Gerh. 231 (B.)
Haus in Karlsbad 224 (B.). Das
bedrohte Goethehaus 223 (B.)
Hebbel, Fr. 229 (B.) Goethe und
— in ihren ästhetischen An-
schauungen 154 — 178
Hohenzollern, Karl Anton Fürst von
215 (B.)
Hudtwalcker, M. H. 221 (B.)
Humboldt, Wilhelm und Caroline
von 221 (B.)
248
Goethe-Register
Hummel, Frau Prof. 221 (B.)
Jacobi, F. H. 229 (B.)
Illuminatenorden, Goethe und der
212 (B.)
Juden, Goethe und die 215 (B.)
217 (B.). Goethe und die Poesie
des polnischen Juden 217 (B.)
Kant, Imm. 216 (B.)
Karlsbad, s. Haus
Kauffberg, Cacilie von 221 (B.)
Kinderfreund, Goethe als 218 (B.)
Klinger, Maximilian, Brief an Caro-
line von Egloftstein 26 fg. Er-
läuterungen dazu 28. — über
Goethe 27
Kochberg, Schloß, Der Landsitz
der Frau von Stein 224 (ß.)
Kotzebue, August von 215 (B.)
Krämer, Instrumentenmacher,
Mietskontrakt mit Goethe 19
Krankheit des jungen Goethe etc.
212 (B.)
Krespel, Rat 215 (B.)
Laroche, Maximiliane 215 CB.)
Lehrer, Goethes etc. 214 (B.)
Leipzig, Goethe und 2 1 3 (13.) Studio-
sus Goethe in Leipzig und Straß-
burg 215 (B.)
Lenz, J. M. R., Brief an Boie nebst
Erläuterungen 22 ff. Brief von
Boie an — 25 fg. Einiges zu —
und Goethe 184
Lernte, Wie — Goethe? 232 (B.)
Linder, Johannes, bei Goethe 1850
197 ff.
Löwenthal 221 (B.)
Malcesine, Auf Goethes Spuren in
213 (B.)
Matthäi, Karl 215 (ß.)
Mendelssohn, Felix 215 (B.)
Merck, Joh. Heinr. 215 (B.)
Mickiewicz, Adam 215 (B.)
Mosengeil, Friedr. 221 (B.)
Mozart, W. A. 215 (B.)
Müller,Friedr. von, Kanzler 221 (B.).
Brief an ? 28 fg.
Müller, Ottfried 221 (B.)
Musset, Alfr. de 216 (B.)
Napoleon, Goethe und 232 (B.)
Oehlenschläger, Ad. 216 (B.)
Palermo, Goethe in 213 (B.)
Persönlichkeitskultur, Goethe und
die 212 (B.). 229 (B.)
Pestalozzi, Joh. Heinr. 216 (B.)
Physiker, Goethe als 212 (B.)
Platen, Aug. von 216 (B.)
Prozeß, Goethes erster 212 (B.)
Preußen, Königin Luise von 2 1 5 (B.)
Rechtsanwalt, Goethe als 201 (B).
212 (B.)
Reinbeck, Georg 221 (B.)
Rittertafel in Wetzlar, Goethe und
seine loi — 119
Runge, Ph. O. 216 (B.)
Schiller, Fr. von 221 (B.)
Schlegel, Friedrich von 230 (B.)
Schopenhauer, Adele 221 (B.)
Schuchardt, Chr. 221 (B.)
Schultheß, Bäbe 216 (B.)
Schwager, Goethes, und das Theater
214 (ß.)
Shelley, B. 216 (B.)
Seinen, Etwas von Goethe und den
212 (B.)
Simson, Ed. von 216 (B.)
Spiegel zum Desenberg, Brief an
Boie nebst Erläuterungen 29 fg.
Spinoza, B. 216 (B.). War Goethe
Spinozist? 219 (B.). Zu Goethes
Spinozismus 220 (B.)
Spuren. Neue, des jungen Goethe
212 (B.)
Staatsmann, Was der — sagte
212 (B.)
Stammbaum der Familie Goethe
214 (B.)
Stammbucheinträo-en, Zu Goethes
212 (B.)
Stein, Charlotte von 221 (B.)
Schriften über 216 (B.)
Steinheil, Frau 216 (B.)
Sternberg, Graf Kaspar 216 (B.)
Straßburg 213 (B). Goethe in
213 (B.) der Straßburger Student
213 (B.)
Studienjahre Goethes 212 (B.)
Studiosus jur. Wolfgang Goethe
218 (B.)
Tirol, Goethe in 213 (B.)
Tischbein, J. H. W. 216 (B.)
Vawconbridge 217 (B )
Venedig, Goethes Wohnhaus in
224 (B.)
Voß, Joh. Heinr. 221 (B.)
W^eckherlin, Wilh. 221 (B.)
Weimar 211 (B.). 224 (B.) — und
die lustige Zeit in — 215 (B.)
Weimar, Anna Amalia, Herzogin
von 214 (B.)
Weimar, Karl Alexander, Groß-
herzog von 215 (B.)
Werner, Zacharias 217 (B.)
Goethe-Register
24^
Wetzlar, Spuren in — 215 (B.)
Wetzlarer Zeit 215(6.). Ritter-
tafel und der Orden des Ueber-
gangs in — 213 (B.). Aus dem
deutschen Hause in — 21 3 fg. (B.)
Willemer, Marianne von 217 (B.)
Wochenblättchen, Goethes und
Schillers 214 (B.)
Wort, Ein, vom alten Goethe
(Guter Wille ist die beste Augen-
salbe) 208 (B.)
Zeichnungen, Goethes 214 (B.) 224
(B.)
12. Verschiedenes
Antike Drama, Goethe und das
217 (B.)
Atlas, Deutscher Litteratur 225(6.)
Archiv in Weimar 2 fg. Mitteilungen
aus dem 9—12
Bibliographisches 228 (B.). 251 (B.)
Bilder etc. 223 fg. (B.)
Biographieen etc. 21 1 fg. (B.). 226 fg.
(B.). 229 fg. (B.). 232 (B.)
Botanik, Goethe und die 217 (B.)
Botaniker, Goethe als 219 (B.)
Brion, Friederike, Anbringung einer
Gedächtnistafel für 223 (B.)
Büste 222 (B.)
Christentum, Goethetum und 219
(B.)
Chronik Bibliophile 204 (B.)
Compositionen 226 (B.)
Dekoration, Goethes Verhältnis zur
220 (B.)
Denkmäler 222 (B.). 228 fg. (B.).
Gedenkbuch der Denkmalsweihe
in Cleveland 227 (B.). Festreden
daselbst 229 (B.)
Deutschtum, Goethes Stellung zum
etc. 219 (B.)
Dichtungen über Goethe 225 fg.(B.)
Dienstbotenfrage, Goethe und die
217 (B.)
Erlebnis, Das, und die Dichtung
204 (B.)
Erzieher, Goethe als 2 1 1 (B.). Goethe
als nationaler — 218 (B.)
Feiern 222 (B.)
Feinden, Goethes Lehre von den
217 (B.)
Frankfurt, Eme Universität in —
224 (B.). Die Frankfurter Kunst
und Goethe 224 (B.)
Frankfurter Goethe-Museum, Aus
dem 222 (B.). Führer durch die
Bibliothek des 222 (B.)
Frankreich, Goethe in 229 (B.)
Freies Deutsches Hochstift, Jahr-
buch 203 (B.)
Furcht und Hoffnung in Goethes
und Schillers Auffassung 220 (B.)
Geburtstagsfeiern, Die 222 (B.)
Gesellschaft, Goethe-, Schriften
über 224 (B.)
Gespräche 202 fg. (B.). 227 (B.).
230 (B.)
Griechentum, Goethes 218 (B.)
Häuser, Die beiden Goethe- 223 (B.)
Hofmann, Der — Goethe und sein
Publikum 219 (B.)
Jahrbuch 230 (B.). Register zu Bd.
XXI bis XXX 204 (B.)
Jahresberichte für neuere deutsche
Literaturgeschichte 203 (B.)
Indiens, Goethes Beziehungen zur
Literatur des alten 220 (B.)
Islam, Goethe und der 217 (B.)
Junge Goethe, Der 202 (B.)
Jungens, Goethe für 202 (B.)
Kalender, Goethe- 203 (B.). 230 (B.)
Kataloge 204 (B.)
Klettenberg, Susanne von. Zu den
Liedern des Fräulein — 199
Kritik, Goethe-, dilettantische,
wissenschaftliche 204 (B.)
Kultur, Goethe- und Goethemode
204 (B.)
Kuhus, Der Goethe- 204 (B.)
Kunst, Goethe und die bildende
231 (B.). — und Natur 231 (B.)
Kunstanschauung Goethes etc. 217
(B.)
Lauchstedt 223 ff. (B.)
Legende, Goethe und die 220 (B.)
Literatur, Ueber die neueste 204 (B.)
Luftballons u. Luftschiffahrt, Goethe
über 217 (B.)
Luftschiffahrt, Goethe u. die 218 (B.)
Meteorologe, Goethe als 220 (B.).
Goethes meteorologische Studien
220 (B.)
Mineraloge und Geologe, Goethe
als 228 (B.)
Monumenta Germaniae historica,
Goethe und die 217 (B.)
Museum, Goethe-National- 9. 224 fg.
(B.). Mitteilungen aus dem —
12 — 18. Vom — 222 (B.) Goethe-
Museum in Sesenheim 223 (ß.)
250
Goethe-Register
Musik, Goethe und die 217 (B.)
252 (B.)
Nachtolge 212 (B.) unseres Herrn
und Meisters, Das Buch von der
211 (B.)
Nationalmuseum s. Museum
Naturforscher, Goethe als 217 (B.).
Naturgefühl, Goethe 219 (B.).
Goethes naturwissenschaftliche
Philosophie und Weltanschauung
219(6.). Ueber Goethes Methode
der Naturforschung 220 (B.)
Neue Ausgaben der Werke und Be-
sprechungen derselben 200 ff (B.)
Objektive Mensch, Der 218 (B.)
Okkultismus , Goethe und der
218 (B.)
Pädagogische Anschauungen,
Goethes 252 (B.)
Panamakanal, Goethe und der
219 (B.)
Philosophie, Goethes \ erhalten zur
219 (B.)
Poetische Schaffen, Das 218 (B.)
Polen, Goethe und die 219 (B.)
Politiker, Der — Goethe 215 (B.)
Propyläen, Goethenummer der
Munchener 223 (B.)
Punktirte, Der — Goethe 204 (B.)
Regiekunst, Goethes 220 (B.)
Religiöse Weltanschauung, Goethes
218 (B.). Goethes Stellung zu
Religion U.Christentum 219(6.).
Die Religion unserer Klassiker
220 (B.). Die religiöse Stel-
lung etc. 220 (B.)
Satiren 225 fg. (B.)
Schäferpoesie, Die, und der junge
Goethe 218 (B.)
Schauspielkunst, Goethes Theorie
der 220 (B.)
Schiller, Eine Stelle aus der Hand-
schrift des Wilhelm Teil 20.
Ein Leihschein von Schillers
Hand 20 fg.
Schriften, Besprechung von 204 (B.)
Schicksals -Tragödie, Die erste
deutsche (Werner, 24. Februar)
220 (B.)
Seelsorger derWelt,Goethe, 2 1 1 (B.)
Selbstkultur, Goethe und 218 (B.).
228 (B.)
Sozialismus, Goethe u. der 220 (B.)
Sprache, Goethe und die deutsche
204 (B). 219 (B.). Goethe über
Sprachreinigung und Sprach-
bereicherurig 219 (B.)
Stein, Das ürab der Frau von
223 (B)
Stunden mit Goethe 203 (B.)
Theater 228 (B.). Das deutsche —
zu Berlin und Goethe 218 (B.).
— in Lauchstedt 223 (B.). —
über Theaterbau 218 (B.). — als
Theaterleiter 232 (B.)
Tod und Unsterblichkeit, Wie
dachte Goethe über? 219 (B.)
Unsterblichkeitsglaube, Goethes
219 (B.). Zu Goethes Gedanken
über Unsterblichkeit 220 (B.)
Vaterland, Goethe und das 218 tg.
(B.)
Verein, Der Rheinische Goethe-
222 (B.)
Vogelwelt, Goethe und die 218 (B.)
Volkslied 218 (B.)
Vorlesungen an den Universitäten
204 (B.)
Weihnachtsfest, Goethe und das
219 (B.)
Weltanschauung, Goethes etc.
218 fg. (B.)
Weimar 223 (B.). 227 (B.). Goethes
Heimstätte in — 222 (B). —
Haus 222 (B.). Träumereien im
Park von — 222 (B.)
Weimarisches Hoftheater, Abhand-
lungen über das 222 fg. (B.)
Weimarer Goethetage 222 (B.)
Wiener Goethe -Verein, Chronik
des 203 (B.)
Wolken, Goethe und die 220 (B.)
Zeichnungen etc. 203 (B.). 224(6.).
Goethe als Zeichner 219 (B.).
Goethe und der Zeichenunterricht
220 (B.)
Zeitgenossen, Unsere, über Goethe
217 (B.)
Zimmer, Ein Goethe- 225 (B.)
t'^(^t
Goethe und Bismarck
VOK
Erich Marcks
Festvortrag
GEHALTEN IN DER 20. GENERALVERSAMMLUNG DER GoETHE-GeSELLSCHAFT
IN Weimar am 3. Juni 191 i
Literarische Anmerkung
Die Quellenzitate und die Literatur im Ganzen brauche ich
hier nicht nachzuweisen: aber nennen möchte ich die stoffreiche
und temperamentvolle Studie von Andreas Fischer, Goethe und
Napoleon (2, 1900), und für Goethe und Moser R. Weißenfels,
Goethe im Sturm und Drang I. 1894, und die Dissertation
von G. Kass, 1909. Zu Ott. Lorenz'ens »Politischen Lehrjahren«
P. Bailleu in der Historischen Zeitschrift 1894 (73).
Goethe und Bismarck
s gibt keine lastendere Tragik als in den wenigen
Briefen, die in den Zeiten, da seine Frau hinstarb
und da sie ihn allein gelassen hatte, der achtzig-
jährige Bismarck an seine Vertrautesten schrieb. Es ist
ein schmerzensreiches Verbrausen einer noch immer un-
geheuren Kraft. »Ich verlerne die mühsam errungene Kunst
des Schreibens und mein Tintfaß trocknet aus.« »Die
Leidenschaften des Menschen vertilgen sich gegenseitig,
die Politik war die stärkste Forelle in meinem Fischteich,
sie fraß alle andern und wurde miir schließUch dann selbst
zum Ekel. Wollte ich sie heute betreiben, so wäre es eine
Landpartie in Regen und Schmutz.« Er bhckte schwarz
in die Welt, die er bald verlassen werde: »aber ich wäre
gern ohne düsteren Blick in die Zukunft rneines Landes
und unserer Kinder aus diesem Leben geschieden.« »Ich
bin nicht blasiert, aber traurig wie am Bett geliebter aber
hoffnungsloser Kranker, denen ich nicht helfen kann, auch
wenn ich der geschickteste Arzt wäre.« »Der Gedanke nagt
mir am Herzen; ich lebe zu lange.« Er sehnte sich nach
Einsamkeit und Htt unter ihr. Er sah »mit Ueberraschung«,
wie mit dem SpaUere, das ihn aufrecht gehalten hatte, der
Pflicht und der Liebe zur Sache, auch die Lust an Wald
und Feld und an deren Zukunft geschwunden sei und fand
nach dem Tode seiner Gattin »Alles öde und leer«. Und
überall, in diesen Briefen, in den Gesprächen, die ja ganz
ebenso lauteten, immer wieder der leidenschaftliche Drang
zur Pohtik und als das Letzte immer wieder die Frage und
die Bitte an den Gott, den er glaubte.
Auch der Sojähnge Goethe hat mit gespanntem Anteil
in die weite Welt, die geistige zumal, aber auch die politische,
hinausgespäht, beobachtend, mitdenkend, ordnend. Er las
Festvortrag von Erich Marcks
zu Anfang 1830 eifrig seine beiden französischen Zeitungen;
dann brach er, für ein reichliches Vierteljahr erregter Be-
wegungen, »nach einer strengen schnellen Resolution« plötz-
lich ab und ließ sie in ihrem Kreuzbande ruhen. »Dieses, so
heißt es an Zelter, ist von der größten Wichtigkeit : denn
genau besehen ist es, von Privatleuten, doch nur eine Phi-
Hsterei, wenn wir demjenigen zuviel Anteil schenken, was
uns nichts angeht. ... Es ist unsäglich, was ich für Zeit
gewann.« Die JuHrevolution kündigte sich an; er nahm
die Zeitungen wieder auf, »es ist merkwürdig, sagt das
Tagebuch am 4. August, den Vorabend großer Begeben-
heiten zu beachten« ; er trieb die Fülle seiner Arbeiten
weiter, »war auch, so sagt es am 14., der französischen
Regierungsveränderung im Stillen eingedenk.« Aber der
Streit der Pariser Naturforscher, den die Politik »jetzt so
übertäubte«, beschäftigte ihn doch ganz anders; es wird bei
Sorets viel angezweifeltem Berichte von jenem »komischen
Mißverständnisse« bleiben, wo sie beide, am 2. August, mit
lebhaften Worten von dem Brande in Frankreich sprachen,
der Genfer aber die Revolution meinte; und Goethe: »aber
ich spreche ja nicht von dieser Gesellschaft, was liegt denn
mir daran. Es handelt sich um den großen Streit zwischen
Cuvier und Geoffroy.« Er überhörte nichts aus der Außen-
welt, auch das Feindselige und Aergerliche spritzte ihn
wohl an, jedoch er schüttelte es ab und mochte auch gegen
das Irrige nicht »reklamieren«. »Ich benütze diese Tage,
was an mir noch zu berichtigen möglich ist zu berichtigen,
und glaube so der mir durch mein ganzes Leben höchst
geneigten Vorsehung nach Absicht und Willen zu handeln.«
»Ich habe gar manchen hübschen Faden fortzuspinnen;«
es gingen ihm Gedanken auf, die »einer Wiederholung
des Lebens gar wohl wert« gewesen wären. Er vollendete
den Faust und siegelte ihn auf den Rest seines Erden-
daseins ein : denn »der Tag ist wirklich zu absurd und
konfus«, um ihm »dieses seltsame Gebäu« auszuliefern,
so heißt es ja in schwereren Tönen in jenem letzten Briefe
an Wilhelm von Humboldt, jenem letzten Briefe Goethes
vom 17. März 1832. »Verwirrende Lehre zu verwirrtem
Handel waltet über der Welt, und ich habe nichts angelegent-
licher zu tun, als dasjenige, was an mir ist und gebHeben
ist, wo mögUch zu steigern und meine Eigentümlichkeiten
zu kohibieren, wie Sie es, würdiger Freund, auf Ihrer
Burg ja auch bewerkstelligen. G.«
Die beiden Größten unseres Volkes aus seiner jüngeren
Vergangenheit haben zu uns gesprochen — und ich dürfte
nun wohl eigentHch schweigen und schließen. Was sie
sind, hat jedes ihrer Worte selber gesagt. Zwei Jahrhunderte
Goethe und Bismarck 5*
in ihrem typischen Gegensatze wurden laut. Oder doch
am Ende nicnt bloß in ihrem Gegensatze? In abweichendem
Sinne redeten sie über verwandte Dinge. Die Abweichung
ist klar: wir sprechen gerne von dem Wandel unseres
Volkes »von Goethe zu Bismarck«. Wie weit aber reicht da
doch auch die Verwandtschaft, in Werk und Art der zwei
Großen? Das Schlagwort, natürlich, reicht nicht aus; dem
»politischen Historiker« werden Sie es nachfühlen, daß
ihn in Weimar nichts so stark beschäftigt, wie das Feinere
und Lebendigere eben dieser Frage. Daß er, zu diesem
Kreise und über dessen Heros, Neues und Eigenes zur
Antwort zu sagen hätte, ist freilich ausgeschlossen; er
hat statt dessen den wichtigen sympathetischen Vorteil des
Redners für sich, der seinen Zuhörern nur sagt, was sie
schon wissen. Er möchte Sie auf leichten Sohlen durch
einige Gefilde wenigstens der Welt führen, die dieser Gegen-
stand umspannt: nicht durch das Werden oder die Tätigkeit
der beiden Genien, sondern nur durch einige Hauptrichtungen
ihres Wesens in den Zeiten vornehmUch ihrer Reife.
Zuvor: was haben Goethe und Bismarck über einander
gesagt ?
Bismarck hat in Jena die geistige Vorarbeit gerühmt,
die unsere Klassiker von diesem thüringer Boden her seinem
Lebenswerke, der Einigung Deutschlands, geleistet haben.
Goethe der Dichter aber hat auch ihn selber durchs Leben
begleitet. In den Zitaten, die ihm zuflössen, steht der Faust
voran — der erste Teil; er hat ihn noch 1891 als seine
weltliche Bibel bezeichnet; und die Gedichte las er damals
in schlaflosen Nächten im Bett. Er Hebte den Götz; die
übrigen Dramen und die Prosa weniger: die Männer Goethes
fand er zu unmännlich und meinte, Goethe selber habe etwas
davon gehabt; Schiller zog ihn unmittelbarer an. Seinem
Geheimrat Abeken, dessen Enthusiasmus ihn gelegentUch
zum Widerspruch stachelte, gab er am Versailler Tische
die bekannte Antwort: »Von Goethe schenke ich Ihnen
auch drei Viertel. Das übrige freiUch — mit 7 oder 8 Bänden
von den 40 wollte ich wohl eine Zeit lang auf einer wüsten
Insel leben.« Das sind gelegentliche Aeußerungen eines
Geschäftsmannes, den die Arbeit hetzte; die Zeugen, die
wir besitzen, waren wohl auch nicht besonders geneigt,
gerade literarische Gespräche mit Bismarck hervorzurufen
und zu buchen; so behalten seine Worte hier etwas Durch-
schnittliches. Was ihn abstieß, ist deutHch und charak-
teristisch; im Sinne dieser Gesellschaft ist er Goethe nie
Festvortrag von Erich Marcks
nahegetreten; die Schätzung des Restes aber wollen wir
nicht vergessen.
Es ist in der Ordnung, daß Goethe der Betrachter
den großen Staatsmann eingehender ins Auge gefaßt und
begleitet hat. Zuerst zögernd: ziemlich spät erst und
abwartend spricht er von der »herrlichen und herrschenden
Erscheinung« des aufsteigenden Sterns, von dem »außer-
ordentlichen Manne, der durch seine Unternehmungen, seine
Taten, sein Glück die Welt in Erstaunen und Verwirrung
setzt«; dann rückt er ihm nahe und vergißt ihn niemals
wieder. Er folgt ihm in die Kämpfe hinein : »er ist«, sagt
Goethe damals, »wie ein gehetzter Hirsch : das macht ihm
aber Spaß«; er freut sich seines Bildes, seiner Erinnerung:
mir gefällt zu konversieren
mit Gescheidten, mit Tyrannen;
sein Timur protestiert:
hätf" Allah mich bestimmt zum Wurm,
so hätt' er mich als Wurm geschatfen.
Zu dem Gestürzten, dem Vereinsamten und Verbannten,
zu dem Gestorbenen wendet sich sein Anteil unablässig
zurück : er liest, was Neues über den Gewaltigen erscheint,
und will es so vielseitig, so real wie nur mögUch; er
nimmt seine Gleichnisse aus dessen Geschichte, auf die
Frage nach seinem eigenen Ergehen lautet die Antwort:
nicht ganz so schlecht, wie Napoleon auf seiner Insel.
Und diesen Gestürzten, er versteht ihn allzu gm; »wer zu
herrschen gewohnt ist..., steigt vom Throne wie ins Grab«:
das weiß schon seine Margarete von Parma. Ein Großer
reist durch Weimar; Eckermann muß ihn Goethe schildern
und erhält das Lob : da haben Sie einen Helden mehr gesehen,
und das will immer etwas heißen. Ein großer Minister
hält eine Rede, die Leute nennen sie grob; aber in den
Leuten liegt die Sucht, alles Große zu frondieren. »Er
fühlt sehr gut den Umfang seiner Gewalt und die Größe
seiner Stellung und er hat Recht, daß er spricht wie er
sich empfindet.« Ein Anderer ist als Premier zur Allmacht
emporgestiegen: darüber zu schelten, fand Goethe absurd.
Wer die höchste Gewalt besitze, habe Recht; gut, daß er
endlich an seinen Platz gekommen. »Wer Indien und
Napoleon besiegt habe, möge wohl mit Recht über eine
lumpige Insel — (England !) — herrschen.«
Er wurde nicht müde, dieses Recht des Wirkenden,
des Genius zu verteidigen. »Es hat Minister gegeben, die
Volk und König gegen sich hatten und die ihre großen
Pläne einsam durchführten.« Er erfaßt sie in ihrer vollen
Goethe und Bismarck
Härte: das Regierungsgeschäft ist ein sehr großes Metier,
das den ganzen Menschen verlangt, zur Kunstliebe etwa
läßt es nicht viel Kraft übrig. Es zwingt den Politiker
zur Gesetzlosigkeit: Kein König kann Wort halten^ er
muß den Umständen gehorchen, für die Mächtigen der
Erde ist Pflicht, was für uns arme Philister das Verbotene
wäre. Daß Preußen von dem zerfallenden Polen auch sein
Teil nahm, war recht. Noch mehr: die großen Außer-
ordentlichen treten aus der Moralität heraus; sie wirken
zuletzt wie physische Ursachen, wie Feuer und Wasser.
Wer ist denn der souveräne Mann?
Das ist bald gesagt:
Der, den man nicht hindern kann.
Ob er nach Bösem oder Gutem jagt.
Genie ist produktive Kraft: produktiv in Krieg und Staat
so gut wie in Wissenschaft, Kunst, Religion. Es wird
dämonisch, wo es ganz stark ist in sich und seiner Gewalt
auf alle Andern: »das Dämonische aber äußert sich in einer
durchaus positiven Tatkraft.« Und selbst in seiner Gesetz-
losigkeit wirkt es bildend: »alles Große bildet, sobald wir
es gewahr werden.«
Ich brauche den Namen dessen nicht noch einmal
ausdrücklich auszusprechen, dem die Mehrzahl dieser Goethe-
worte galt. Gewiß, zu dem großen Kaiser zog ihn das
Wohlgefallen des Künstlers, das Persönlichkeitsideal und
das wehbürgerHche Ideal des i8. Jahrhunderts hin, die
Verwandtschaft des Genius mit dem Genius, des Souveräns
mit dem Souverän. »In dem, was ich selber zu tun und
zu treiben hatte,« hat er 1824 zu Eckermann gesagt,
»habe ich mich immer als Royalist behauptet« — d. h. als
Regierer, dem es anstehe, zu handeln. »Die Andern habe
ich schwatzen lassen, und ich habe getan, was ich für gut
fand.« Darin liegt doch zugleich ein gutes Stück praktischer
Ueberzeugung : nicht nur ästhetischer Begeisterung. Er
wollte den ungestört regieren sehen, der zum Regieren
geboren sei. Und was er Napoleon, Wellington, Canning,
dem politischen Genie überhaupt zubilligte, das durfte ich
hier auf unsern Staatsmann des endenden 19. Jahrhunderts
überschreiben: beinahe verblüffend traf es auf ihn zu, Freude,
Verständnis, Billigung, Charakteristik. Ja, »Seine Durchlaucht
Fürst Goethe« — so taufte ihn ja einmal die Adresse eines
naiven englischen Briefes — hätte in manchem fast näher
noch gerade zum Fürsten Bismarck heran gehört. Er hatte
von dem, »der alles wollen kann«, 18 12 den Willen zum
Frieden erbeten : hierin zum Mindesten hätte er bei Bismarck
dem Sieger die große Mäßigung gefunden, die ihm doch sonst
Goethe- Jahrbuch XXXII 17
8* Festvortrag von Erich Marcks
allezeit das Höchste war. Vor allem aber: sieht man genauer
zu, so eint ihn mit Bismarck ein weites Stück gemeinsamer
politischer Ueberzeugungen, positiver Anschauungen.
Wie ist denn Goethes politischer Weg gelaufen? Der
Frankfurter Patriziersohn schritt durch den heißen Blüten-
frühling seines Sturmes und Dranges in die erste Epoche
der Bescheidung, der Selbsteinordnung und Selbstbändigung
hinüber: er wurde in dem ersten Weimarer Jahrzehnt zum
Fachmann. Wir kennen seit Adolf Scholl, wenigstens aus
seinen Briefen, den Verwaltungsbeamten Goethe mit seiner
tiefeindringenden, Wirtschaft, Bevölkerung, Finanzen seines
Herzogtumes eifrig umfassenden Arbeit. Wir kennen den
etwas skeptischen Mithelfer an Karl Augusts kleinstaatHcher
und doch so hochgerichteter Diplomatie. Wir sehen ihn,
nach innen und außen hin, leitend oder doch tiefeingeweiht,
im Kreise dieser altfürsthchen und altaristokratischen reichs-
ständischen Welt, als Mitghed ihrer GeseUigkeit und ihres Re-
gimentes. Halbenttäuscht hat er sich dann diesen Geschäften
mehr und mehr entzogen, ohne sie doch ganz zu verlassen.
Er Wieb der Minister; daß er das zeitgenössische Staatsleben,
an dem erneuernd fortzuschaffen seines Amtes nicht war,
jemals ignoriert habe, kann man doch nicht sagen. Auch
hier bHeb alles bei ihm in lebenslanger Entwickelung.
Die großen Neubildungen ringsum betrachtete er in be-
ständiger Auseinandersetzung; wo fände sich die Kette
seines politischen Anteils unterbrochen? Im Egmont und
Tasso, in den Revolutionsstücken und Hermann und Do-
rothea, in der Natürlichen Tochter, im Diwan und den
Wanderjahren und im Faust, in Prosa und Vers, in Sprüchen
und Briefen und Gesprächen — immer wieder auch diese
Seite des zeitgenössischen Daseins; er las als Greis die
Zeitungen, deutsche und ausländische, und hielt seinen
Finger auch England und Frankreich am Pulse : auch hier
lebendig, klar und weit wie überall. Auch mit dem Neuen
rechnete er ab, obwohl er es auf diesem Gebiete nicht in
sich selber trug und nicht aus sich selber zu fördern ver-
mochte ; er sah es, urteilte, erkannte doch auch neue Not-
wendigkeiten an: auch solche, die aus jener Revolution
entflossen, deren bitterer Gegner er zu ihren Tagen gewesen
war und deren Gegner nach Grundsatz und Temperament
er blieb. Im letzten Grunde aber blieb seine persönliche
Stellung zum Staate lebenslang ungefähr die gleiche. Sie
hat ein Doppelgesicht : sie wünscht Staat und Gesellschaft
ständisch organisiert, und sie betrachtet beide von oben
her, mit dem Auge des Regierenden.
Goethe und Bismarck
Die ständische Anschauung wuchs dem Sohne des alten
Deutschlands schon von selber zu. Goethe hat sie dann
ganz ausdrückHch und bewußt von dem tiefen und ein-
fachen Denker der Wirklichkeit und der Ueberlieferungen
empfangen, dessen Nachwirkung das 19. Jahrhundert weitnin
durchzieht: er hat sich selber als Schüler Justus Mosers be-
kannt und es ist nachgewiesen worden, wie sehr er es war.
Ständisch nicht im Sinne etwa einseitiger Herrschaftsgewalt
des Adels : auch dem Bauern wünschte er Erhaltung, ja
Besserung seines Rechtes und Besitzes, und dem Bürger
gehörte von Hause aus seine Zuneigung. Alle Stände,
jeder für sich, in seinen Grenzen; jeder Einzelne aber
ein Glied seines Standes; und alle diese natürlichen
Lebens- und Rechtskreise in ungebrochener, in organischer
Entwickelung : das ist das Ideal ; so dringt es immer wieder
zu Tage, bis zuletzt. Den aufgeklärten Despotismus hat
er bewundert, wo er in großen »Kerlen« hinreißend schuf,
in Friedrich, dann, auf Grund der eingetretenen Um-
wälzung, in Napoleons blitzender Genialität; daß er Goethes
Staatsideal gewesen wäre, ist nicht richtig. Ihm blieb jene
Freiheit das Liebste, die ständisch umhegt war: »der
Bürger so frei wie der Adlige, sagt er 1827, sobald er sich
in den Grenzen hält, die ihm von Gott durch seinen Stand,
worin er geboren, angewiesen«. Wir haben gestern in
der Weihe unvergleichlicher Verse die Klage Eugeniens
gehört:
diesem Reich droht
Ein jäher Umsturz. Die zum großen Leben
Gefügten Elemente wollen sich
Nicht wechselseitig mehr mit Liebeskraft
Zu stets erneuter Einigkeit umfangen.
Sie fliehen sich, und emzeln tritt nun jedes
Kalt in sich selbst zurück.
Hier blieb der Quell seiner Anschauungen.
Und dicht daneben der Mann der Regierung. KönigHche
Schwäche ist der Hebel der Revolution; Royalisten sollen
handeln ; den Regierer lasse man regieren, dem Mann des
Berufes falle man nicht mit Dilettantenweisheit in den Arm.
Ständische Mitwirkung wies er 1815 nicht ab, sie ist zu
ertragen: aber sie bleibe »Aristokratismus im eigentlichen
Sinne !« Wie hat er sich gegen die Demokratie, gegen die
Menschenrechte gewehrt; dabei verharrte er: »alles Große
und Gescheidte, so heißt es noch 1829, existiert in der
Minorität«, und ausländische Verfassungen wollte er nicht
eingeführt sehen. Eine Nation kann (1824) nur ertragen,
was aus ihrem Kern und ihrem eigenen Bedürfnis hervor-
17*
10 Festvortrag von Erich Marcks
gegangen ist, ohne NachäfFungen : die »sind ohne Gott,
der sich von solchen Pfuschereien zurückhält.« Man folge
mit eigenem, konservativem Fortschreiten dem ewigen
Wechsel der Dinge: aber vorsichtig. Und immer wahre
man den Zusammenhang mit dem lebendigen Leben: kein
FormaHsmus! Der alte Minister wollte nichts wissen von
einer theoretisch überbildeten Bureaukratie, deren unnützer
Lehrgang die jungen Leute geistig wie körperlich verderbe —
kurzsichtig, blaß, mit eingefallner Brust, jung ohne Jugend,
der Energie beraubt, die Alles ist. Er rühmte das Bauern-
tum als das ewig verjüngende Depot der Volkskraft; er
w^oUte wachsen und gewähren lassen — kein Polizeistaat!
keine Ueberspannung staatlicher Tätigkeit ! Und als Gipfel
immer zuletzt der herrschende Mensch: »Welches Recht
wir zum Regiment haben, danach fragen wir nicht: wir
regieren.« Wie stolz war er noch 1830 auf den über-
mütigen Handstreich, mit dem er die medizinische Fakultät
in Jena aus einem Zimmer herausgetrieben hatte, dessen
er für die Bibliothek bedurfte; auf seinen Gewaltstreich des
Abbrechens der feuchten Stadtmauer, die ihm seine Bücher
dort verdarb. Die Stadt klagt beim Großherzog, der weist
sie mit innerem Lächeln an Goethe, den Ressortchef —
»wenn ihr die Courage habt!« »Es ließ sich aber Niemand
bei mir blicken.«
Die Mischung ständischer und selbstherrHcher An-
schauung, die vielleicht gewisse Widersprüche in sich
schließt, erklärt sich, historisch-persönhch, sehr einfach aus
der erlebten WirkUchkeit der alten deutschen ständisch-
fürstlichen Staatspraxis der kleinen Territorien, in der Goethe
groß geworden war und eben lebenslang wurzelte; daraus
will er verstanden sein — nur daß aus diesem eng behag-
lichen Patriarchalismus, aus dieser ständisch gesicherten
Gesellschaft unter einer wohlwollenden, erleuchteten, nicht
allzu gebundenen, aber auch nicht allzu vieltätigen Re-
gierung, die persönUche Höhe des Genius, so gern er
sich einfügen mochte, doch immer halbfremd heraus-
ragte. Aber das haben Sie längst gespürt: in allen diesen
Ansichten und Betätigungen war wieder ein proßes Stück
Bismarck — derselbe ständische GrundgedauKe, der dem
Landedelmann nahe lag wie dem Reichsstädter, der von
Moser her durch die Romantik hindurch in alles poUtische
Denken der Konservativen des 19. Jahrhunderts hinüber-
geströmt ist, das System Julius Stahls erfüllt hat, und in
Bismarcks Anschauungen sich weiterbildete und erhielt bis
gegen sein eigenes Ende, materieller bereichert, berufs-
ständisch umgestaltet, immer aber ein Drang auf die natür-
liche, organische Scheidung in Gruppen, immer, bei Bismarck
Goethe und Bismarck II
wie bei Goethe, der tiefe Gegensatz gegen die bloße Zahl,
gegen die Atomisierun^ des Volksganzen, gegen den Ab-
bruch der inneren Ghederungen, gegen die konsequente
Demokratie, die aus der französischen Aufklärung und der
großen Revolution herüberkam. Und der gleiche Gegen-
satz gegen den Bureaukratismus des modernen Staates,
gegen Erdrückung und Doktrin; der gleiche Gegensatz
des Handelnden, des Freien und Starken gegen alle Ein-
engung von unten, von außen her, gegen die Einrede
der Dilettanten. Sie wissen, wie das bei Bismarck klingt
(15. Juli 1862, an Roon): »Wie sind wir Deutschen doch
in den Ruf schüchterner Bescheidenheit gekommen? Es
ist keiner unter uns, der nicht vom Kriegtühren bis zum
Hundeflöhen alles besser verstände, als sämthche gelernte
Fachmänner.« Auch Exzellenz von Goethe hätte zu diesen
vielleicht etwas drastischen Worten am Ende verständnis-
innig gelächelt — gesagt hatte er 1812 genau das Gleiche.
Noch zwingender als bei ihm natürlich gipfelt bei Bismarck
alles in dem Bedürfnis des Genius der Tat. Wir hörten
auch Goethe den großen Menschen als Quell alles Schaffens
rühmen, in Kunst und Staat ; und sich selber hat er gerühmt,
sich lebenslang immer behauptet zu haben, am liebsten
durch den Angriff". Bei Bismarck ist das alles wesentlich un-
reflektiert : der Landedelmann, der weiten Ellbogenraum
gewöhnt ist, der Praktiker, elementar in seinen Antrieben,
unerschöpflich an Herrscherlust. Ich brauche nicht anzu-
führen, wieviel dagegen bei Goethe zu diesem letzten, un-
bewußten Triebe der eigenen Kraft an Ideellem hinzutritt:
der ganze bewußte Glaube des 18. Jahrhunderts an das
Recht und die Pflicht der Individualität, das ganze Persön-
lichkeits- und Menschlichkeitsideal der großen literarischen
Epoche. Ich darf es nicht ausführen, wie sein Bildungs-
ideal im Wilhelm Meister sich ausprägt und sich ent-
wickelt, wie es aus dem Ganzpersönlichen und Menschlich-
freien hinüberdringt zum berunich Begrenzten, wie sich die
Ziele verengen, zusammenziehen, und doch auch sachHch
und sittlich bereichern, wie der Einzelne in den Wander-
jahren sich einordnet in den Gemeinschaftsgedanken, den
Gedanken des aufsteigenden neuen Jahrhunderts — das
Grundgefühl und der höchste Wille Goethes bUeb doch
auch da immer individualistisch, bis in das Halbdunkel des
3. Buches der Wanderjahre hinein und über sie hinaus. Auch
in jene sozialisierenden Träume (ich vermesse mich nicht,
ihnen mit fertigen Ansichten nahezutreten !) hallt doch
immer die Idee der freien Persönlichkeit, das vielfältige
Erbe von Goethes ganzem Dasein hinein; und wie rück-
haltlos hat er 1831 Zeher gegenüber die »allgemeinen
12 Festvortrag von Erich Marcks
Unverschämtheiten« des S. Simonismus abgelehnt: »die
Narren bilden sich ein, die Vorsehung verständig spielen
zu wollen,« und vergewaltigen das Individuelle.
Vielleicht auch dabei wird man Bismarcks gedenken:
der Mischung staatssoziahstischer und antisoziaHstischer
Gedanken in dem Reformwerke und dem Empfinden des
yojähri^en Reichskanzlers. Weist doch so Vieles beim
alten Goethe, in den 20er Jahren, in das kommende Zeit-
alter des Realismus hinüber, in den Wanderjahren, den
Gesprächen, im zweiten Faust — die tiefen Ahnungen von
einer Einigung Deutschlands durch die Wirtschaft, die
BHcke auf innere Kolonisation und neue Welt, auf die
Weltstraßen der Zukunft, die Kanäle von Panama, Suez,
von der Donau zum Rhein : BHcke in Bismarcks Welt und
schon über Bismarcks Welt hinaus. Auch da wirkt wohl
bei Goethe manch Jugendantrieb, manche Erinnerung an
das Fridericianische System mit, ebenso wie Bismarcks
Sozial- und Wirtschaftspolitik in diese Vergangenheit
ihre Wurzeln zurücktrieb; auch in Bismarck ist stets ein
lebendiges Stück 18. Jahrhundert wirksam geblieben.
So viele Gemeinsamkeit stellt sich allmählich heraus!
Freilich, Bismarcks Streben ^eht allemal aus von der
Macht und mündet ein in die Macht: er ist stets im
äußersten Sinne politisch gerichtet; Goethe lebt im Staate,
er würdigt ihn, aber wo er in die Zukunft dringt, da
sucht er mehr die Gesellschaft auf als den Staat, und
Ausgangs- und Endpunkt blieb ihm doch die Entfaltung
und Ausnützung und Freiheit des Persönlichen überall.
Sie schauten von verschiedenen Punkten aus in die Welt —
aber das ist gewiß: in den Elementen ihrer politischen
Anschauung ist unendlich mehr verwandtes als man
leicht meinen könnte, sie haben eigentlich alle diese
Elemente, allgemeine wie persönHche, mit einander gemein,
nur in verschiedener Mischung, mit verschiedenem Ziel:
von seinem Ufer sah ein Jeder von ihnen in die poH-
tische Gedankenwelt, die der Andere bedeutet, hinein;
sie wären dazu geschaffen gewesen, an einander Wohl-
gefallen zu haben.
Und ist es nicht ebenso in ihrer gesamten Welt-
betrachtung, über die staatUche, von der ich ausging, hinaus?
Auf den ersten Blick will es nicht so scheinen. Wir
hörten Bismarck die Goethischen Männer tadeln, und damit
meinte er ein gut Teil Goethe selbst; auch an dem Geheim-
rat hatte er keine rechte Freude. Er selber, so hat man
Goethe und Bismarck 13^
es ausgesprochen, war ein Shakespearischer Mensch: bei
aller Feinheit von ungebrochener Leidenschaft, durchaus
dramatisch. Ich deutete auf seine Neigung zu Schiller;
er hat nach seinem Sturze den Wallenstein in einem Zuge
die Nacht hindurch wiedergelesen, in tiefer Erregung und
Spannung, als sei der Stoff selbst ihm nicht altvertraut;
denn menr und berechtigter als mit dem verstoßenen alten
Moor mußte er die Schicksalsverwandschaft mit dem Herzog
von Friedland empfinden, und es war seine feurige Art,
alles ganz auf sich zu beziehen. Ihn packte der große
heldenhafte Sinn, in dem dieser Dichter des Historischen
und Staathchen der Menschheit große Gegenstände, Herr-
schaft und Freiheit, erfaßte und gestaltete. Allerdings, das
Pathos? Wer hat sich jemals schärfer als den Feind
pathetischer Rede bekannt, wer jemals unbarmherziger den
Superlativ gegeißelt? und neben diesem die abstrakte
Spekulation? Auch Goethe mochte Schillers Stil Heber,
wo er nicht philosophiert, und sagte — wieder einmal
Bismarck wundervoll im Voraus formuUerend! — 1824 zu
Eckermann: »diejenigen Deutschen, die als Geschäfts- und
Lebemenschen bloß aufs Praktische gehen, schreiben am
besten.« Wir empfinden in Bismarcks Deutsch, wo es am
reifsten ist, die Verwandtschaft mit Goethe, trotz Bismarck
selber, und wenn das Epigramm eines katholischen Sprach-
gelehrten Recht hat, daß es nur drei deutsche Prosastile
gebe: Luther, Goethe und Bismarck, so gehören die beiden
letzten bei allem Wesensunterschiede näher zu einander.
Ich meine natürlich : in der Gegenständlichkeit, der An-
schauHchkeit, der Sachhchkeit des Sehens und Ausdrückens,
in der Plastik der Phantasie, in der Ruhe, die überall im
Einzelnen vom Greifbaren, Sinnlichen, Wirklichen aus-
geht, wie im Persönlich-Ganzen vom Praktischen, Nahen,
von der Aufgabe jedweden Tags. Sie stehen beide auf
fester Erde; und wieviel von Goethes Erdfreundschaft war
auch in Bismarck! Sie beobachten Natur und Menschen-
welt und gehen in allem von ihren Beobachtungen aus.
Ihr Beruf führt sie beide, den Staatsmann wie den Dichter,
auf das gleiche Material: sie studieren das Menschliche.
Aber vor Allem erleben sie es ganz von selbst; sie
schauen es, weil sie müssen. In beiden wirkt höchst
unmittelbar der absichtslose Trieb allgegenwärtiger Künstler-
schaft. Künstlerhafte Erregbarkeit war in Bismarck lebens-
lang so groß wie in — mindestens dem früheren —
Goethe: eine argwöhnisch aufbrausende, zart und leiden-
schaftlich reagierende EmpfindHchkeit wie nur immer im
Tasso. Künstlerhaft gestaltend arbeitete ihr Wesen an
sich selbst, in der Anmut und Würde des persönUchen Auf-
14* Festvortrag von Erich Marcks
tretens, die bei Goethe nicht feiner und herzbezwingender
sein konnte als bei Bismarck; in der Art und Form jeder
persönlichen, brieflichen, schriftHchen Aeußerung; künst-
lerisch ist ja am Ende — dem darf ich nicht nachgehen —
jede gestaltende menschliche Tätigkeit, jede höchste mensch-
liche Schöpferkraft, künstlerisch-unbewußt. Aber folgen
wir ihnen in die beiden Hauptgebiete ihres Lebens nach :
Geschichte und Natur.
In der Geschichte des historischen Sinnes und der
historischen Leistungen in Deutschland wird Goethes Stellung
immer bedeutend sein; Historiker jedoch war er nicht und
wollte er nicht sein. Er hat prachtvoll beobachtet und
formuhert und prachtvoll historisch erzählt und gedichtet,
aus seinem Leben und seiner Welt; es lag in seiner Art,
daß er allem Konstruktiven und unhistorisch Revolutionären
gegenüber historisch empfand. Aber fachmäßig streng
wölke er der Geschichte nicht nähertreten: ihrer wissen-
schafthchen Behandlung setzte er gern seine Skepsis ent-
gegen. Und als Lernstoff für seinen Beruf und seine Welt-
ansicht nahm er sie nicht eigentlich auf. Für Schiller und
vollends für Bismarck bedeutete sie da ganz etwas Anderes.
Goethe reizte das Reinmenschliche an ihr, Menschen als
Erscheinungen, Menschen in ihren gesellschaftlichen Zu-
sammenhängen, gelegenthch in weiten Kultur- und weiteren
Natur-Zusammenhängen. Die beiden Andern suchten die
historische Organisation und die historische Tat innerhalb
des Staates; Goethe begriff sie wohl auch da, aber sie war
nicht seine Liebe. »Ich bin, so fuhr er 1828 seinen hberalen
und poHtischen Gegenpart und Freund, den Kanzler v. Müller
kriegslustig an, nicht so alt geworden, um mich um die
Weltgeschichte zu bekümmern, die das Absurdeste ist, was
es gibt; ob dieser oder jener stirbt, dieses oder jenes Volk
untergeht, ist mir einerlei.« »Die unseHge Wehgeschichte«
hatte er ein Jahr vorher das große Kriegszeitalter ge-
scholten, das er miterlebt hatte. Gerade in dem, was
Goethe so nannte, hat Bismarck von Kindheit auf gelebt
und gewebt, es war sein Arbeitsstoff, den er durchdrang,
befragte, gestaltete.
Bei öoethe war es, wie man weiß, die Natur : da
strebte er zur Wissenschaft aut.
Ich habe die Erdfreundschaft Goethes auf Bismarck
angewandt. Wieweit gingen die beiden hier zusammen ?
Aeußerlich gewiß eine tüchtige Strecke. Auch Bismarck
lebte mit offenen Augen in Wald und Feld. Er kam wohl
von einer anderen Seite her als Goethe; er beobachtete
von Hause aus als Gutsherr, als Förster und Jäger, mit
einem Einschlage von Aktivität. Aber er liebte diese Welt,
Goethe und Bismarck 15
die er besaß und beherrschte; er sah sie als Künstler an,
mit künstlerischer Freude, mit einem Hauche der Romantik,
die seine Jugend in sich aufgenommen hatte. Er führte
eine junge Freundin zu schönen Durchblicken, die er forst-
männisch pflegen ließ; sie scherzte: er treibe die Land-
wirtschaft vom ästhetischen Gesichtspunkte, und er, sehr
ernsthaft: gewiß, und das müsse man bei allen Dingen
tun. Aber er erzählte auch einmal, daß er ganz ungetrübt
sich nur des ersten Vorfrühlings freue: alle spätere Ent-
faltung zeige doch schon auf den Gang zum Tode hin ;
er sprach angesichts eines Mückenschwarmes von jener
Lebensverschwendung der überreichen Natur, die Goethe
oft erwähnt hat, mit tiefer Melancholie: Abends wird all
das hin sein; so nichtig sei das Leben! Er sah bis in das
Kleinste hinein, überraschend vielseitig und scharf, und
knüpfte seine sehr eigenen Gedanken daran. Man hat den
großen Realisten der realistischen Naturforschung seiner Zeit
naherücken, in ihm — wie in Goethe —den naturwissenschaft-
lichen Zug wiederfinden, ja entscheidend finden wollen : auch
ein geistreicher Mann seiner engeren Umgebung wollte den
alternden Bismarck von da aus konstruieren. Ich glaube be-
stimmt : mit Unrecht. Der Geschichte gegenüber kann man bei
ihm, weit mehr als bei Goethe, von fachlichem Anteil reden,
wenngleich auch da nicht von eigentlich wissenschaftlichem:
der Naturwissenschaft gegenüber durchaus nicht. Hier war
er der Skeptiker. Er sprach 1887 ungläubig von den großen
Naturforschern des Tags, die so tun, als wenn sie Alles
wüßten, und doch sogar in ihrer Wissenschaft im letzten
Grunde nichts wissen. Es wurde ihm von Sonnensystemen
und unermeßlichen Fernen der Gestirne gesprochen; er
lächelte: »ist das alles so gewiß?«. Ein Begleiter unterhielt
ihn bei Varzin von der Herkunft der Findlingsblöcke;
Bismarck zuckte die Achseln : »das kann ja sein ; wenn's
aber nicht wahr ist, ist's auch noch so.«
Gerade hier ist der Abstand von Goethe unermeßlich.
Sie standen auf gleicher Erde, sie bauten in gleicher Weise
auf Einzelheiten auf, aber das Entscheidende fehlte Bismarck
hier ganz und gar: der Drang nach wissenschaftlicher
Erkenntnis überhaupt. Goethe strebte sein reiches Leben
hindurch nach einem geistigen Ganzen, einem wissen-
schaftHchen System : Bismarck spürte das Bedürfnis über-
haupt gar nicht. Er wollte kein System : die verwandten
Genien haben hier ihren charakteristischen Trennpunkt.
Auch Goethe wollte ja nicht spekufieren; er hat die
strenge Philosophie von sich abgelehnt und immer wieder
bedauert, daß Schiller es nicht auch g;etan habe; er hat
sich als Eklektiker bezeichnet, von Spmoza, Leibniz, Kant
l6* Festvortrag von Erich Marcks
aufgenommen, was seiner Art paßte; er wies vieles Syste-
matische fast so entschlossen von sich wie Bismarclc —
vielleicht wirkt diese gemeinschaftHche Abneigung, die in
des Reichserbauers unsystematischem Schaffen von 1866
und 1870 so glorreich triumphiert hat, auch in Goethes
künstlerischem Schaffen, das so wenige völlig einheithche
Kunstbauten abgeschlossen hat, bedeutsam ein. Auch in
der Stellung zum Dunklen, Geheimnisvollen, dem Hange,
der bei Bismarck fast wie bei Napoleon bis in den Aber-
glauben hinüber gleitet, reichen sie sich wohl die Hand.
Aber über Allem ^ing doch Goethes Sehnsucht lebenslang
nach dem einheithchen Weltbilde, das er auf seiner Natur-
anschauung errichtete: nach dem Zusammenschlüsse des
Natur- und Menschendaseins in einem großen belebten
Gesetze, in einem strömenden Zusammenhange. Wir
wissen, wie das seine Arbeit und seine SeUgkeit ausgemacht
hat. Bei Bismarck wendet sich der Pfad frühe anders.
Er hat den Kampf um seine Stellung zur Welt durchge-
stritten wie jeder große Mensch; er hat auf seine Weise
mit den Gedanken der Vorzeit und Gegenwart gerungen,
von Spinoza auch er bis auf Hegel und dessen Schule,
auch er hat von je nur herausgenommen was er brauchen
konnte; aber seine Sehnsucht suchte im Grunde niemals
Erkenntnis, sondern für sein klaffendes Gefühl eine leben-
dige Ausfüllung und für seinen ungeheuren Willen einen
Halt, der nicht wankte: den persönUchen Gott, zu dem
er persönlich sprach und auf aen er die Last seiner Kraft
unu seiner Taten mit ablud, hat er, nachdem er ihn für
sich gefunden hatte, festgehalten bis an den Tod. Vielleicht
konvergierten die Bahnen der beiden Männer mit den Jahren
nicht unerheblich. In Bev^^egung blieben sie ja beide bis
zuletzt, und die Linien des fast kirchlich positiven Glaubens,
den er nach 1847 angenommen, haben sich dem alternden
Bismarck wohl mannigfach verwischt, er stellte Manches
dahin, sinnierte an Manchem anthropomorphisch weiter-
dichtend herum, er war von jeher lässiger als der Forscher
Goethe. Die Grundlage aber war ihm die praktische Tat
und der persönliche Gott: Dinge und Mächte, die seine
Hand greifen konnte; Drang und Ideal des Anderen bUeben
ihm hier fremd.
Das ist natürlich immer das Ergebnis: in Allern bei
dem Jüngeren, unmittelbar und beinahe derb, der unbedingte
Primat des Willens. Nach Staat und Weh ein Drittes, Letztes,
wohin wir ihnen noch nachgehen mögen: das tägUche
Dasein, und in diesem die Gestaltung der Persönlicnkeit.
Goethe und Bismarck 17
Auf den Höhen der Menschheit wandelten sie beide,
und die Pilger wallfahrteten wie in ein Heiligtum zu ihrem
Hause; man lauschte und buchte, und beide glichen sie,
nach Goethes leuchtendem Ausdrucke, »dem Brunnen mit
vielen Röhren, wo man überall nur Gefäße unterzuhalten
braucht und wo es uns immer erquickHch und unerschöpflich
entgegenströmt.« In hundert Bildern sind sie uns lebendig,
auf der Wagenfahrt, schauend, denkend und plaudernd,
im Kranz der Familie und der Freunde, in der Einfachheit
ihres Arbeitszimmers am Frauenplan oder in Friedrichsruh,
schreitend, diktierend; in der klassischen Würde der
Empfangsräume seines Museums der Eine, der Andere
in dem Eßsaal, oben am langen Tische, im Sessel, um ihn
der Berg seiner Zeitungen, rechts und links die Doggen;
im Sonnenscheine der beiden Gärten der Eine; der Andere
tritt eben aus dem feuchten Dunste des Sachsenwaldes
heraus, zwischen triefenden Bäumen, riesengroß, umwittert
von nordischer Göttlichkeit und tragiscner Schwere —
unvergeßlich ein Jeder. Der Patrizier, der Landedelmann,
beide von feinster Kultur des Geselligen und des Geistigen,
der Geste und des Worts; Kenner und Freunde aller guten
Dinge, die ihre Tafel trägt. Nicht gering ist bei beiden
die Rolle eines edlen Weins; auch Goethe, so sind wir
wohl belehrt worden, würde ohne ihn nicht schon im
83. Jahre eines vorzeitigen Todes verblichen sein. Sie
liebten es beide, die Hemmungen, von denen die anschau-
liche Mystik der Medizinersprache uns berichtet, gelegentlich
auszuschalten :
Trinkt sich das Alter wieder zu Jugend,
So ist es wundervolle Tugend;
der Dichter bestätigte seinem guten Eckermann mündlich
die andere Weisheit aus dem Schenkenbuche:
wie man getrunken hat,
weiß man das Rechte;
bismarckisch ausgedrückt, im Jahre 54: »Majestät müssen
durchaus darauf halten, daß Allerhöchst Ihre Minister mehr
Sekt trinken; ohne eine halbe Flasche Cremant im Leibe dürfte
mir keiner von diesen Herrn ins Conseil kommen. Dann
wird unsre Politik bald eine respektablere Farbe annehmen.«
Wir bleiben beim Hausvater, beim Wirt: ein heiteres,
vornehmes Geltenlassen hier wie dort. Und wir hören
die Gespräche: zwanglos und doch von natürlich geschliffener
Form, und oft genug wie gegossen in Erz. Wir haben
das Glück, den vier größten Deutschen der neueren Zeiten
derart zu lauschen; da reicht sich doch in so Manchem
Festvortrag von Erich Marcks
das mittlere Paar unmittelbarer die Hände, die beiden Söhne
des i8. Jahrhunderts, der Städter und der König, Goethe
wie Friedrich IL von einem starken literarischen, einem
romanisch-antiken Kulturstrome genährt und gefärbt; das
volkstümUch Deutsche, das ungebrochen Elementare bringt,
in tiefer allgemeiner Verwandtschaft, die Helden des i6. und
des 19. Jahrhunderts dicht zueinander, den Bauernenkel mit
dem Gutsherrn. Deutsch waren sie alle in allen Eigentümlich-
keiten ihres Wesens, und alle vier durchzittert sie eine tiefe
Erregung, durchglüht die Gründe ihres Wesens ein nie er-
loschener, trauernder Zorn. Er schimmert bei allen durch,
am Tische zu Wittenberg, wie in den Nöten des Feldlagers,
in der feinen Stimme Friedrichs und Bismarcks, wie in der
machtvollen Wolfgang Goethes: Klage und Anklage überall,
der erschütternde Kampf des Menschen, und vollends des
großen, mit sich selber und mit seiner Welt. Aus der
unendlichen Fülle Goethischer Gespräche, die alles Dasein
umfassen, frei und liebenswürdig, gütig und groß, in tausend-
fältigem Reichtum der Anschauung und der Reflexion, in
Heiterkeit und straff'er Majestät — auch aus ihr leuchten
die BHtze heraus. Der Kanzler v. Müller hat es an einer
berühmten Stelle, vom Jahre 1828, geschildert: »wie ein
Gewitter bei heiterem Himmel suchte er sich seiner Kraft-
fülle durch geistige BUtze und Donnerschläge zu entledigen«,
und Beispiele haben wir genug. Welch »Buch des Unmuts<f,
wie in den Schriften, so im Wort! Worüber hat er nicht
geklagt und gescholten! Mißverstehen und Feindseligkeit
haben sein Leben begleitet, das hören wir immer wieder;
wie grollt er den Naturforschern, die ihm nicht glauben
wollen! wie fährt er selbst auf Eckermann los, als der
Getreueste der Getreuen Ketzereien zur Farbenlehre wagt;
wie sprüht er »mephistophelisch« gegen Soret, kampflustig
gegen Luden, gegen Müller! Auch gegen Eckermann wird
die Klage laut — gedämpfter als anderwärts, und eben
deshalb doppelt beweisend: denn hier erscheint er ja so,
wie er angesehen werden wollte. Und wir hören die
schmerzliche Frage nach dem Glück; wer ist denn glück-
lich?! »Im Grunde ist es nichts als Mühe und Arbeit ge-
wesen, und ich kann wohl sagen, daß ich in meinen 75 Jahren
keine vier Wochen eigentliches Behagen gehabt.« Und
Müller hatte (1823) einmal denEindruck »eines unbefriedigten
großartigen Strebens«. Das alles geht weiter, bis in jenen
letzten seiner Briefe hinein. Ich führe die Ausbrüche des
alternden Luther, des Preußenkönigs, der seine Jugend
dem Vater hatte hinopfern müssen, seine Manneszeit dem
Vaterlande, nicht an; vom Glück hat Bismarck genau ebenso
wie Goethe gesprochen, auf der Höhe seiner Macht wie
Goethe und Bismarck 19'*
nach seinem Sturze; Melancholie und Groll — der Flammen-
kern der Leidenschaft, ohne den es keine Größe gibt, treibt
sie in Stößen hervor. Mit der ungetrübten Seelenheiter-
keit des optimistischen Weisen, das weiß man längst, ist
es auch bei Goethe nichts. Aber gerade an diesem Punkte
der starken Annäherung springt wieder der tiefe Gegensatz
der beiden, denen wir nachfragen, frappant zu Tage. »Wenn
ich mit Grundsätzen durchs Leben gehen soll, so komme
ich mir vor, als wenn ich durch einen engen Waldweg
gehen sollte und müßte eine lange Stange im Munde
halten«, sagt Bismarck 1891. Goethe erwidert 1830: »Die
Hauptsache ist, daß man lerne, sich selbst zu beherrschen.
Wollte ich mich ungehindert gehen lassen, so läge es wohl
in mir, mich selbst und meine Umgebung zu Grunde zu
richten.« Das Irrationale und die Ueberkraft des Genius
spürte auch er in sich: er setzte ihnen sein Menschhchkeits-
und sein Persönlichkeitsideal des Gleichmaßes entgegen.
Hinter dem Humanisten stand auch bei ihm der Kämpfer;
als Kämpfer und Befreier stellte er sich stolz dem Fürsten
Blücher gleich, sein Selbstgefühl war unermeßlich, wie
es mußte, und die Gluten schlugen noch dem 73 jährigen
in seiner letzten Leidenschaft unwiderstehUch durch alle
Formen hindurch — aber das Eigenste an ihm, so wie er sich
wollte, war, wir wissen es alle, nicht dies natürlich Allge-
meine, sondern das Ringen darwider: die lange Kette der
Selbstbezwingungen von 1780 an, der Entsagunojen, die er
lebt und predigt, die seine Dichtung durchkühlen: »Ent-
sagung der Entsagenden !« ; der demütige Halt vor den
Grenzen der Menschheit, die ewige Erziehung seiner selbst,
die bewußte Beherrschung und zugleich Ausweitung der
eigenen Kraft ; in Tat und Ausspruch bis an das Ende das
Mühen der Selbstentfaltung und Selbstberichtigung, unab-
lässiger Aufnahme und Verarbeitung, des Niederhaltens der
Eigenheit, der Rundung und Entwickelung der Eigenschaften
zur höchsten Höhe. Das Feindselige, das Quälende will
der Greis zurückdämmen, damit es seine produktive Kraft
nicht störe; bei Todesnachrichten eine gewaltsame Selbst-
bändigung, bis auf den Rückschlag des Körpers im Blutsturz;
in allem doch der eigentlich oberste Zug seines Wesens,
wie er sein wollte und immer wieder wurde: der Zug
zur Harmonie. In diesem Kunstvv'erk Goethes gipfelt ja
seine Arbeit und seine Epoche. Er stilisiert sich selber
wie seine Dichtung, und das »bewegte Herz« spricht sich,
wie Hugeniens Sonett, »in gemessnen Worten« aus; er
betrachtet sich selber wie von außen her, seine Ver-
gangenheit, seinen Werdegang, er betrachtet das mitfühlend
und überlegen, er wird nach seinem Briefworte vom
20 Festvortrag von; Erich Marcks
Dezember 183 1 sich selber geschichtlich; er redet von
seinem Leben in Jahrtausenden, und die Gegenwart ver-
sinkt, er schwebt über den Völkern und den Zeiten, der
»hohen wahren menschlichen Bildung« mit seinen letzten
Trieben zugewandt, persönlich und beinahe unpersönlich
zugleich, der Weise, der über allen Streit der Leidenschaften
hinaus die Welt und sich selber zuletzt bezwungen hat : »ein
vollkommener Mensch in großer Schönheit«.
Und gerade dieses letzte höchste Menschentum des
alten Goethe, diese Verklärung und Ueberwindung, ge-
nauer: dieses Sireben Goethes zur Verklärung hat Otto
von Bismarck mit Ungeduld und Mißbehagen scharf bei
Seite gestoßen. Es gibt gar keinen packenderen Gegensatz.
Die Abrechnung mit sich selber vollzog Bismarck, er hat
es öfter abwehrend ausgesprochen, vor seinem Gotte allein;
er ließ Niemanden hineinsehen und Niemanden daran teil-
nehmen, und sich zum Kunstwerke auszugestalten war ihm
nicht Aufgabe. Ein Gegenstand der Betrachtung, der wissen-
schaftUch- künstlerischen, entwickelnden Darstellung ist
er sich nie geworden: wie unendlich weit stehen Ziele
und Mittel semer »Gedanken und Erinnerungen« von denen
in »Dichtung^ und Wahrheit« ab : hier die rückschauend
begreifende Biographie, dort der erregend fortdauernde
politische Kampf. Bismarck wurde sich niemals historisch.
Nach seiner Entlassung mahnte ihn sein philosophischer
Jugendfreund Alexander Keyserling zur Harmonie ; er ant-
wortete widerspenstig, mit naiver Großartigkeit, mit einem
persönlichen^ ja selbst einem sachlichen Rechte, das sehr
ernsthaft erwogen sein will: wozu soll ich harmonisch
sein? und von dem Freunde urteilte er, als ein Dritter ihn
als Weisen rühmte: ja wohl, weise aber weich. Den, der
sich vor der Welt ohne Haß verschließen wollte, hat er
einmal noch viel härter angelassen. Und doch blieb dies
ein halbes Jahrhundert lang Goethes Ziel. Wir sahen
Goethe die »Berichtigung« von Angriffen ablehnen: nur
sich selber w^ollte er berichtigen. »Ich hatte mit mir selber
genug zu tun, was kümmerten mich Andere?« Er er-
innerte sich 183 1, daß Schiller von dieser seiner »allgemeinen
Toleranz« nichts hatte wissen wollen. Er Wieb dabei: das
Tan der Freunde erleben wir, es geht in unsere Persön-
lichkeit ein, »was Feinde gegen uns unternehmen, erleben
wir nicht, wir erfahren's nur, lehnen's ab und schützen uns
dagegen wie gegen Frost . . . oder sonst äußere Uebel«. Und
Bismarck entgegnet auf die Frage nach seiner Nachtruhe:
schlecht — ich habe die ganze Nacht gehaßt. Auch er
pries es 1897 ^Is Vorteil des Altwerdens, daß man gegen
Haß und Beleidigung gleichgühig w^erde. Auch er hatte
Goethe und Bismarck 21
auf dem Gipfel seiner Tatkraft 40 Jahre zuvor, in Hamletischen
Bildern, mit tiefer Resignation vom Unwerte des politischen
Kampfes gesprochen, mit etwas, das wie ein bitterer Trost,
wie ein Trost an der Vergänglichkeit alles Einzellebens
klingt, aber bei ihm ist Resignation immer nur der Ausdruck
titanischen Grolles darüber, daß er nicht handeln darf.
Er hat sich nie beschieden. Wohl in seinem eigensten
Berufe selbst, als auswärtiger Staatsmann: da beherrschte
er sich ganz im strengen Dienste seiner Pflicht; und auch
er ist ein Kunstwerk geworden, auch bei ihm schließt sich
Wesen und Leben zu einer wundervollen Einheit der
Gesamterscheinung zusammen, dank der aufbauenden
Energie seiner Stärke, dank der ausgestaltenden Arbeit der
feinen Kräfte, die diese ergänzten. Aber von einer künst-
lerischen Selbstgestaltung aus bewußtem ästhetisch-sittlichen
Wollen wie bei Goethe ist gar nicht die Rede. Er hat
dergleichen weder gekonnt noch auch gewollt. Er hatte
seiner Braut zu ßyronschen Versen von dem Reize ge-
schrieben, in einer Sturmnacht auf durchgehendem Pferde
die Klippen hinab in das Brausen des Rhemfalls zu stürzen.
Goethe hat den Byron, den er reichlich in sich trug, ge-
bändigt : in Bismarck blieb lebenslang Etwas davon bestehen.
Er hat die klassische Schönheit als Lebensideal nicht
gesucht, in keinem Sinne: er hätte nie wie Goethe die
Sehnsucht »aus düstern kimmerischen Träumen in jenes
heitere Licht- und Tagland« des Südens bekannt : er
brauchte sich, wie er war, er brauchte die vulkanischen
Gluten seines wogenden Innern, um Eisen zu schmelzen | "^^
und Siege zu erzwingen, und seine Stärke war stärker als
er. Er Wieb der Prometheus, so lange er atmete.
Ich meine bescheidenthch : es ist die gleiche Erhabenheit
hier wie dort. Bei soviel Gemeinsamem die eine große
Verschiedenheit in der Richtung der Anlage und deshalb
der Tätigkeit : aber auch im Ideal. Zwei Ausprägungen
des Menschlichen : die eine will subjektiv bleiben, die andere
typisch werden, die eine, so könnte man es halbwahr aus-
drücken, naturalistisch, die andere stilistisch ; zwei Zeit-
alter stehen dahinter. Die Neigung des Einzelnen mag
zwischen ihnen wählen wollen; aber gewiß, Jeder war,
was er war, und beide heischen sie das gleiche Verständnis.
Zwei Zeitalter stehen dahinter. Ich habe die Personen
nebeneinandergestellt, Staatsansicht, Denkweise, Selbstge-
staltung. Den Fortgang der Zeiten zu schildern geht hier
und heute nicht an: Heinrich von Treitschke hat in fünf
22* Festvortrag von Erich Marcks
Bänden erzählt, wie aus dem alten Deutschland das neue
herauszuwachsen begann, in Wirtschaft, Gesellschaft, Staat
und Geist, ein neues Verhältnis zur großen Welt, ein neues
Verhältnis zu sich selbst. Von diesen weiten Gegensätzen
darf ich hier nur in einer Schlußbetrachtung andeutend
handeln.
Es ist ganz wahr: innerhalb des neuen Deutschlands
bezeichnet Bismarck, unmittelbar genommen zu Goethe
den Gegenpol. Alles, was Goethe nicht war und nicht
wollte, trat hier schöpferisch vor. Der Nordosten gegen
den Südwesten : Viktor Hehns Gegenüberstellung der beiden
Hälften Deutschlands ward hier, auf beiden Seiten, zu Fleisch
und Blut. Neben dem Reich, dem Reichsstädter, dem
Thüringer Minister, dem Poeten und Weisen : Preußen,
Berlin, der Mann des Staates und der Macht; in dem klaren
prosaischen Berlin, in dem Goethe keinen Raum für
dämonische Kraft gesehen hatte, in lebenslangem Kampfe
mit dem »verwegenen Menschenschlage«, den Goethe der
östlichen Hauptstadt zuschrieb, ein dämonischer Mensch,
den doch diese östhchen Kräfte selber ganz durchdrangen. Der
eingeborene Staatsmann erhob sich, setzte sich durch,
mit seinem Triebe zu schaffen, er wuchs vom adligen auf
den staatlichen Boden hinüber: er diente sich und dem
Drange der politischen Macht. Beides, wir hörten es,
wußte Goethe zu verstehen und zu würdigen; aber aus seinen
deutschen Lebenskreisen wies er beides weg. Hier ward
es herrschende Wirklichkeit. Hätte Goethe die Frankfurter
Briefe lesen können, in denen, in den 1850er Jahren, in
der Auseinandersetzung mit Leopold von Gerlach, dem
Sohne der Romantik, der 40 jährige Bismarck sich selbst
und sein staatlich-sittliches Programm, die unbedingte
Hingabe ungeheurer Kräfte an das Bedürfnis seiner
Volksgesammtheit, genauer gesprochen: an den Ehrgeiz
seines Vi^lm^lsstaates, so siegreich herrscherhaft entwickelte!
er hätte — wenn er 1855 so hätte sein können, wie er sein
Lebensjahrhundert hindurch geworden und gewesen war! —
er hätte diesen neuen Typus des deutschen Menschen, der
aus seiner eigenen Vaterstadt, mit den Zügen des stärksten
Genius, voll tiefer und weiter, sachlicher Zusammenhänge,
in hohem Aufschwünge emporstieg, mit weitgeöffnetem
Auge betrachtet. Aber dem historischen Goethe würde
dieser kommende Bismarck wohl packend, aber fremd
geblieben sein. Hier war etwas Anderes und Neues. Ich
darf es nicht darlegen, wie Goethe sich von 1806—15 ver-
hielt: es ist ja gar kein Zweifel, daß er an dem Zorne und
der Erhebung der preußisch-deutschen Patrioten nicht,
aber auch gar nicht teilgenommen hat, daß auch sein Herz
Goethe und Bismarck 23'
beim Sturze unserer alten Staaten nicht geblutet hat, daß
er da nur persönlich, kulturell, weltbürgerlich empfand;
daß er sein Lebtage, auch wenn er dann und wann den
Mangel eines deutschen Staates als Mano^el beklagte, doch
in der WirkUchkeit lebte, die ihn umgab, und niemals in
der Sehnsucht des Einheitsstrebens, daß »Kultur und Bar-
barei,« aber nicht die Staatsnationen den Gegensatz be-
deuteten, der ihm wichtig war, und daß er über den poli-
tischen Nationalitätsgedanken hinwegflog in das Unermeß-
liche hinauf. Es eine vergangene Torheit, ihm das vorwerfen
oder auch nur darüber klagen zu wollen: schon 1833 hat
Dahlmann, der Wortführer der nachgefolgten Generation ,
in abschließendem Verständnis ihn begriffen, wie er sein
mußte. Aber daß hier ein breiter sachlicher Spalt der
Generationen klafft, ist einfach w^ahr. In die realistische
Zukunft sahen wir Goethe hinüberspähen: in die des neuen
nationalen Staates nicht. Ueber die Dezentralisation, die in
dem zusammenwachsenden Deutschland aufrecht bleiben
müßte, w^enn nicht das Beste der deutschen Kultur zer-
drückt werden sollte, hätte er sich mit Bismarck, mindestens
der Sache nach, verstanden. Und als den Vorarbeiter der
politischen Einigung begriff den geistigen Einiger Deutsch-
lands auch jener; jedoch die eiserne Zeit, die er herauf-
führte, war Goethes Zeit nicht. Daran ist nichts zu ver-
schleiern. Das Wesen der beiden Gipfelmenschen führte
uns überall von tiefverwandtem Grunde zu weitgetrennten
Höhen; ihr praktisches Lebenswerk aber ist in gewissem
Sinn vöüig gegensätzlich, nach Bestrebung und Material
und Erfolg. Der Weg »von Goethe zu Bismarck« bedeutet
wirklich einen innerlichen Wandel.
Und doch, wie überall in den Personen die Gemeinsam-
keit uns entgegensprang: auch dieser historische Weg der
Generationen ist, trotz alledem, der Gemeinsamkeiten voll.
Es führen doch überall unaustil|;bare Spuren von Weimar
nach Berlin und selbst nach Friedrichsruh. Sie nachzu-
weisen ist hier meine letzte Pflicht.
Ja, es ist wirklich wahr: der Geist unserer klassischen
Bildung hat nicht nur in den Führern der preußischen
Reform und des Befreiungskrieges Früchte staatlicher Taten
getragen, er bheb an allem politischen Werke auch der Zeiten
eteiligt, die sich dann langsam hinüberwandten zur derberen
Wirklichkeit. Auf allen Lebensgebieten ging es sehr langsam
zum Neuen hinüber; in allen bedeutenden Vorkämpfern
der neuen Wirtschaft und zumal des neuen Staates wirkte
die große Philosophie und dann mehr noch die große
Dichtung von 1800 gestaltend und lebenschaffend mit:
nicht nur die Predigt Schillers, auch der Wirklichkeitssinn und
Goethe Jahrbuch XXXII lo
24* Festyortrag von Erich Marcks
das Persönlichkeitsideal Goethes. Die haben überall die
PersönHchkeiten erziehen und befruchten und stärken ge-
holfen ; auch in dem trotzig unabhängigsten von allen den
Neuen, dessen Riesenkraft sich einsam in sich selber aus-
wuchs, auch in Bismarck gehört diese Kultur — mehr wohl
Goethes Poesie als Goethes Weisheit, aber sicherhch doch
auch Goethes PersönHchkeitslehre, zu den stillen halb-
bewußten Kräften der Tiefe, zu denen die seelischen
Wurzeln hinunterreichen und aus denen gerade der größte
unserer Tatenmenschen so viele stärkende Nahrung zog.
Ich denke mir, daß die Nachwelt der führenden Erscheinung
Bismarcks, dem Bismarckzeitalter im charakteristischen Sinne,
auf dem Felde der großen Kunst von der einen Seite
her Richard Wagner und Heinrich von Treitschke, von der
andern her unsere großen Realisten als historische Ver-
wandte, als Träger der gleichen Lebensfarbe zuordnen wird,
von Adolf Menzel über Leibl bis hinüber zu Uhde, zu
Max Liebermann und Leopold von Kalckreuth. Aber Bis-
marck selber und seine Mitstreiter haben bewußt und per-
sönUch vielmehr zu den Lehrern ihrer Jugend geschworen,
zu Beethoven und Goethe-Schiller. Kontinuierlich wallt
der Lebensstrom von jenen zu ihnen weiter: wir wissen,
er kann nicht abgeteilt und zerschnitten werden; wir
spüren den Wandel der Epochen und suchen sie in ihrer
Besonderheit zu fassen, wir müssen es tun ; aber wir töten
das Lebendige, wenn wir jemals vergessen, daß es über
die Grenzen dieser Epochen immer herüber- und hinüber-
rinnt und schHeßlich alles Leben untrennbar in Eins gehört.
Daß es Epochen und Gegensätze gibt, haben wir dann
ja freihch selbst erlebt. Weimar hat mitgeholfen, in jedem
Sinne, an Kaiser und Reich; dann aber brach die natürHche
Einseitigkeit der neuen Zeit rauher hervor; sie hat sich in
Wirtschaft und Macht gewaltig und gewaltsam entfaltet
und ausgelebt; die Weihe der großen Kultur schien zu
erkalten. Wir stehen heute in der Gegenströmung auch
fegen diese Einseitigkeit. Wir spüren mit Schmerz und
chrecken die Verluste, die der Gewinn unseres Stärker- und
Reicherwerdens mit sich geführt hat, und sehnen uns nach
der Ergänzung. Wir dürfen wohl sagen: sie ist im Gange;
ihr Name aber, wie immer sie weiterstrebe, heißt wiederum
Goethe, und der Gegenname Bismarck. »Um Epoche in
der Welt zu machen,« hat jener gesagt, bedürfe es zweier
Dinge : eines guten Kopfes, und einer Aufgabe, einer
Gegnerschaft, um ihn zu betätigen. Und ein andermal:
»Als ich i8 Jahre alt war, war Deutschland auch erst
i8, da ließ sich noch etwas machen.« Es ist, so dürfen
wir fortfahren, das Glück, ja das Wesen des höchsten Genius,
Goethe und Bismarck 25*
daß er immer »leich alt ist mit seiner Zeit: daß er auftritt,
wo es große Dinge zu tun gibt, und deren Inbegriff wird.
Das sind uns, für die zwei großen Hälften unserer neueren
Entwickelung, diese beiden. Geheimnisvoll, so hat wieder
Goethe es ausgesprochen, bringt die Gesamtheit eines
Volkes und einer Zeit die Helden hervor, »die gleich Halb-
göttern zu Schutz und Heil an der Spitze stehen«. Wir
brauchen diese beiden, — verzeihen Sie das Glaubens-
bekenntnis! — wir brauchen sie alle beide: als Lehrer, im
Werke der gleichen Ausbildung, zu Zielen und in Zeiten, die
neu werden : sie beide werden mitgehen. Der Generation, die
heute auf der Höhe steht, hat, so möchte ich glauben, Bis-
marck ihr Weltbild gegeben, das politische wie das allge-
meine, den ganzen Klang ihrer Weltansicht. Aber schon in
ihr, wie einst in Bismarck selber, und seither wieder wachsend
und steigend in ihrer Mächtigkeit, wirken tausend Zuflüsse
Goethischen Erbes mit. Noch immer, wie er 1827 schalt,
sind wir Deutschen »von gestern«. Wir können keinen der
beiden Meister und Führer entbehren. Sie sind beide unser
und beide deutsch; weder im Einen noch im Anderen allein
und ihren Epochen erschöpft sich, was wir als deutsch ver-
künden möchten : erst in einer längeren Folge von Geschlech-
tern enthüllt sich ja, wie erst in der Reihe der Entwickelungs-
stadien des Einzelmenschen, die Individualität eines Volkes,
und das große Vergangene muß sich immer wieder empor-
heben zum Licht. Die beiden, von denen ich sprach,
stoßen einander mannigfach, ich habe die Kanten nicht
abgestumpft; mögen sie in uns und unseren Kindern mit
einander ringen. Stärke und Schönheit, Tat und Betrachtung
sich mit einander streiten und durchdringen! Sie stoßen
sich und gehören doch zusammen; und: beide sind sie
lebendig. Wir fassen sie — ich habe es hier auch getan —
als die Verkörperungen eines Jahrhunderts, einer Lebens-
richtung; vergessen wir daneben das Beste nicht: zu aller-
letzt und zu allerhöchst sind sie doch mehr: sie sind nicht
Epochen und nicht Abstraktionen, sondern sie sind sie selbst.
Du bist kein Traumbild, wie ich dich erbHcke;
Du warst, du bist.
Denn das eigentlich Wirkliche, wirklicher als alle Typen,
die wir konstruieren, ist allemal doch das lebendig Emzel-
menschliche selbst. Wehe der Auffassung menschlicher
Dinge, die das vergißt! Wir schauen sie selber, und das
Menschlich-Große, das sie, in Abweichung und Verwandt-
schaft, in sich tragen, spricht körperhaft zu uns und
flutet zuletzt in eins: ein ev/iges Ringen und Werden
und Wachsen, unerschöpflich an Kräften, unerschöpflich
18*
26* Festvortrag von Erich Marcks
in Selbstbehauptung und Selbstbetätigung der Persönlichkeit,
die jeden ihrer Kreise ausfüllt una über jedem doch sich
selber bewahrt; das Weiterschreiten lebenslang ihnen Qual
und Glück, ein Drängen, das nie zur Ruhe kommt, schaffend
und im Schaffen jeden Augenblick unbefriedigt, verschieden
die Formen, die Schranken, die Tragödie, die Frucht,
fleich diese Größe des Lebendigen, das uns unsterblich
leibt. WirkUchkeit, die sie waren, Unvergänglichkeit, die
sie uns geworden sind : möchten sie es unserem Volke
wahrhaft werden; ein jeder für sich und beide in höherer
Einheit ein Born, der quillt und tränkt, ein Gebirge zugleich,
das den ßorn zu Tale schickt und selber über unserem Tale
aufragt, als ein Stolz und eine Schönheit, in den ewigen
Himmel unserer Welt. Das darf der höchste Sinn sein,
den der Doppelname unserer beiden Größten einem Deutschen
unserer Tage bedeutet; setze der alte Zauberer von Weimar
das Schlußwort seiner Briefe als ein Siegel darunter:
»und so fortan« !
Sechsundzwanzigster
Jahresbericht
DER
Goethe-Gesellschaft
ie Generalversammlung im Jahre 19 lo war wegen
des zur Feier des 25 jährigen Bestehens der Goethe-
gesellschaft geplanten Parkfestes auf einen etwas
späteren Zeitpunkt als üblich einberufen worden. Aus An-
laß der Aufstellung des bisher im Goethehaus aufbewahrten
Grabdenkmals für Ahm von Goelhe auf der, im Vorjahr an die
Goethe-Gesellschaft übergegangenen, Goetheschen Familien-
begräbnisstätte, welche außer der Ruhestätte der Alma noch
die Gräber von Ottilie, Wolf und Walther von Goethe so-
wie das der Frau von Pogwisch umfaßt, fand am Nach-
mittag des 17. Juni auf dem Friedhof eine Gedächtnisfeier
statt, eingeleitet durch einen vierstimmigen Chorgesang:
»Die Linien des Lebens sind verschieden,
Wie Wege sind und wie der Berge Grenzen ;
Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen
Mit Harmonien und ewigem Lohn und Frieden.«
(Lyrisches Fragment von Hölderlin, komponiert von Wal-
demar von Baußnern). Geh. Regierungsrat Professor Dr.
von Oettingen hielt die Gedächtnisrede und vollzog die
Uebergabe des Denkmals an die Goethe-Gesellschaft unter
Vorbehalt des Eigentums des Goethe -Nationalmuseums.
Das von Jerichau 1846 in feinem karrarischen Marmor aus-
geführte Denkmal zeigt die liegende Gestalt der im Alter
von 17 Jahren verstorbenen Enkelin des Dichters, Rosenknos-
pen in der Hand, zu ihren Füßen die gebrochene Lilie.
Der Aufbau ist nach einem Entwürfe des Oberbaudirektors
Kriesche unter Verwendung von Cottaer Sandstein in ge-
schmackvoller und zweckmäßiger Weise bewirkt worden,
so daß das Ganze zugleich ein Grabdenkmal für die Familie
— ^ 4 ^—
von Goethe darstellt. Nach der Enthüllung des Denkmals
erfolgte die Niederlegung von Kranzspenden seitens der
Gräflich Henckel - Donnersmarckschen Familie und der
Familie Vulpius sowie der »English- Goethe -Society«, der
amerikanischen »Modern Language Association« und der
Goethe-Gesellschaft. Mit Worten des Dankes für die Er-
mögUchung der Aufstellung des Denkmals und dem Chor-
gesang »Wandrers Nachtlied« (komponiert von Schnyder
von Wartensee) fand die weihevolle Feier ihren Abschluß.
Am Abend des 17. Juni vereinigten sich die zahlreichen
Festteilnehmer im Saale der »Armbrust«, um bei einem ge-
meinsamen Mahle das 25 jährige Bestehen der Goethe-Ge-
sellschaft zu feiern.
Am 18. Juni, vormittags, wurde in Gegenwart Ihrer
Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Frau Groß-
herzogin von Sachsen die Generalversammlung abgehalten,
zu der sich etw^a 700 Mitgheder und Gäste eingefunden hatten.
An die Stelle des sonst üblichen Festvortrags traten drei
Gedenkreden : Geheimrat Professor Dr. E. Schmidt gab einen
Rückblick auf die Entwicklung der Goethe -Gesellschaft
seit deren Gründung, Geheimrat Professor Dr. Suphan
berichtete über das Goethe- und Schiller- Archiv und Geheim-
rat Professor Dr. von Oettingen über das Goethe-National-
museum. An Seine Majestät den Deutschen Kaiser, Seine
Majestät den König von Württemberg sowie an Ihre König-
liche Hoheit die Großherzogin Witwe Luise von Baden
wurden Huldigungstelegramme abgesendet. Die vom Vor-
stand beschlossenen Ehrungen : Verleihung der Ehrenmit-
mitgliedschaft an
Freiherrn Alexander von Gleichen-Rußwurm auf Greifen-
stein ob Bonnland,
Freifrau Dr. Marie von Ebner-Eschenbach in Wien,
Friedrich Spielhagen in Charlottenburg,
Professor Adolph von Donndorf in Stuttgart,
und Verleihung der neu gestifteten Goethe-Medaille in Gold an
Professor Dr. Julius Wähle in Weimar und
Dr. Max Morris in Berlin
wurden zustimmend aufgenommen.
—^ 5 ^-
Professor Dr. Herrn. Georg Fiedler aus Oxford über-
reichte namens der englischen Goethe- Gesellschaft Publi-
kationen als Geschenke nebst einer Glückwunschadresse,
die der Präsident mit herzlichen Dankesworten entgegen nahm.
Im zweiten, geschäftHchen Teil der Tagung wurde der
Abschluß der Jahresrechnung für 1909 vorgetragen und
seitens der Generalversammlung dem Schatzmeister, Bürger-
meister Dr. Donndorf, Entlastung erteilt, sowie weiter die
Neuwahl des Vorstandes vollzogen. An die Stelle des aus
Gesundheitsrücksichten ausgeschiedenen, inzwischen ver-
storbenen, hochverehrten zweiten Vizepräsidenten Professor
Dr. Ernst Martin-Straßburg i. E. trat als neues Vorstands-
raitgUed Geh. Hofrat Professor Dr. Albert Köster-Leipzig;
die anderen Herren wurden sämtHch wieder gewählt. Das
Amt des zweiten Vizepräsidenten ist auf Hofrat Professor
Dr. Minor-Wien übergegangen.
Am Nachmittag und Abend des 18. Juni wurde unter
Teilnahme Ihrer Könighchen Hoheiten des Großherzogs und
der Frau Großherzogin das durch einmütiges Zusammen-
wirken der Weimarer Künstlerschaft mit dem geschäfts-
führenden Ausschuß der Goethe - Gesellschaft vorbereitete
Parkfest in Tiefurt abgehalten, das, vom Wetter in der denk-
bar schönsten Weise begünstigt, glänzend verlief und allen
Teilnehmern unvergeßlich bleiben wird. Der Verlauf des
Festes im Einzelnen ist ersichtlich aus dem
FEST-PROGRAMM:
3 Uhr nachm.: Abmarsch des Festzuges nach Tiefurt von
der Kegelbrücke aus.
Der Zug setzt sich zusammen aus folgenden Gruppen:
Erste Gruppe: Hermann und Dorothea; eingerichtet von Herrn
Professor von Eschwege.
Zweite Gruppe: Götz von Berlichingen; eingerichtet von Herrn
Kunstmaler Erwin Braune.
Dritte Gruppe: Bundschuh; eingerichtet von Herrn Professor Carl
Arp und Herrn Kunstmaler E. A. Schmidt.
Vierte Gruppe: Goethezeit; eingerichtet von Herrn Professor Rasch
und Herrn Kunstmaler Gallhof.
Fünite Gruppe: Theatergruppe; eingerichtet von Herrn Intendanzrat
Hans Gelling.
Sechste Gruppe: Egmont; eingerichtet von Herrn Professor Thedy
und Herrn Kunstmaler Graf.
—^ 6 4 —
V25 Uhr: Umzug der Gruppen auf dem Festpiatze.
Der Festplatz stellt den Jahrmarkt zu Plundersweilern dar, eingerichtet
von Herrn Stadtbaumeister Lehrman und Herrn Kunstmaler
E. A. Schmidt,
yi6 Uhr: Aufführung auf dem Jahrmarktsplatze:
Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern.
Ein Schönbartspiel von Johann Wolfgang Goethe. — Musik
von Karl Martin Reinthaler und Artur Rösel.
Dargestellt von Mitgliedern des Großherzoglichen Hoftheaters zu Weimar
und Damen und Herren der Gesellschaft,
Leiter der Aufführung: Herr Hans Gelling, des musikalischen Teils:
Herr Artur Rösel.
Personen:
Hr. Weiser. i
Marktschreier
Doktor . . . .
Bedienter . . .
Tiroler . . . ,
Tirolerin . . .
Besenhändler . .
Nürnb. Spiehvhdl.
Fräulein . . . .
Wagenschmierhdl.
Gouvernante . .
Pfarrer . . . .
Pfefterkuchenhdl.
Zigeunerhauptm. .
Zigeunerbursch .
Amtmann . . .
Amtmännin . .
Bänkelsänger . .
Bänkelsängerin .
Marmotte . . .
Zitherspielbub . .
Hanswurst . . .
Schweinemetzger .
Ochsenhändler .
Milchmädchen
Hr. Brandes.
Hr. Weyrauch.
Hr. Weickert.
Fr. Großmann.
Hr. V. Szpinger.
Hr. Goeckel.
Frl. Jung.
Hr. Haberl.
Frl. Hensoldt,
Hr. Bucar.
Frl. Walther.
Hr. V. W'eber
Hr. Bauer II,
Hr. Schustherr.
Fr. Sigismund.
Hr. vom Scheidt.
Frl. vom Scheidt.
Frl. Runge,
Fr. Daghofer.
Hr. Oscar.
Hr, Knöfler.
Hr. Saiten.
Fr. Erland.
Marionetten.
Hamann. . . .Hr. Daghofer.
Ahasverus . , . Hr. Wiedey.
Esther . . . .Fr. v. Szpinger.
Mardochai . . .Hr. Heltzig.
Stelzenläufer
Neger
Bärenführer
Bär . . .
Seiltänzer .
Zwei Waflfenhdlr.
Hr, Paulßen.
Menageriedirektor Hr. Wiedey II.
E.Ausruf.a. d. Menag. Hr, Schneider.
Hr. V. Scheel.
Hr. Schöpp.
Hr. Eckhardt.
Hr. Aschenbach.
Frl. Burghoff.
Fr. Goeckel.
Kasperltheaterm. . Hr, Meisinger.
Magd d. Amtmanns Frl. Bonn.
Knabe . . , . Neuffer II.
Ratsdiener . , Hr. ThomamüUer.
Gehlf.d.Marktschreiers Hr. Schoder.
Menageriewärter . Hr. Wahl,
Ein Akrobat
Aufwärter , .
Mönch , . .
Zigeunerknabe
Hr. Eichstädt.
Hr. Urbich.
Hr. Frederich.
Kurt Friedrich.
Ballett:
Ballettmeisterin Frl. Dora Gudewill, Fr. Steiniger, Fr, Heydrich,
Frl, Riemann, Frl. Peters, Frl. Richter, Frl, Günther, Frl. Gräfe,
Frl. Leirer II, Fr, Friebe, Frl, Nimschofski,
— ^ 7 ^—
Publikum:
Frl. Triebner, Frl. Hänsgen, Fr. Thomas, Frl. Stark, Frl. Petersilie, Fr.
Rösel, Frl. Meisel, Frl. Kühn, Fr. Nöhren, Frl. Hucke, Frl. Ulbrich,
Fr. Goeckel, Fr. Weickert, Hertha Großmann, Hr. Steiniger, Hr.
Krieger, Hr. Heerdegen, Hr. Mardersteig, Hr. Kießling, Hr. Refarth,
Hr. Wahl II, Her. Neuffer I, Hr. v. Szpinger, Hr. Kölüer, Hr. v.
Wurmb, Hr. Heinemann.
Hierauf;
Folgende Musikalische Aufführungen.
Haydns Kindersymphonie,
ausgeführt von 25 Kindern im Kostüm der Zeit.
Drei Gesang-Quartette von Haydn,
gesungen von den Mitgliedern des Weimarer Hoftheaters Frl.
vom Scheidt, Frl. Jung, Hrn. Haberl und Hrn. Strathmann:
1. Die Harmonie in der Ehe,
2. Der Augenblick,
3. Die Beredsamkeit.
Vier Lieder aus dem Ende des 18. Jahrhunderts,
für Singstimmen, mit Begleitung von Guiiarren, Violine, Flöte,
Klarinette und Hörnern eingerichtet von Waldemar von Baußnern.
1 . L i e d c h e n von Kleinschmidt, komponiert von J. R. Zumsteeg.
Sopran: Fr. Eva Bruhn aus Charlottenburg.
2. Abendsehnsucht. Gedicht von Salis-Seewis, komponiert
von J. R. Zumsteeg.
Sopran: Fr. Eva Bruhn.
All: Fr. Elsbeth v. Baußnern.
3. Phyllis und die Mutter. Volkstümliches Lied von 1770.
Sopran: Fr. Eva Bruhn.
4. Jägers Abendlied. Gedicht von Goethe, komponiert
von J. F. Reichardt.
Bariton: Hr. Strathmann.
Die Lustigen von Weimar. Gedicht von Goethe,
für Tenor und Bariton, mit Begleitung von Guitarren, Violine,
Flöte und Klarinette komponiert von Waldemar von Baußnern.
Tenor: Hr. Haberl.
Bariton: Hr. Strathmann.
Eine kleine Nachtmusik für Streichorchester von Mozart.
Dirigent: Hr. Peter Raabe.
Außerdem kommen zum Vortrag: Volkslieder-Duette, eingerichtet von
Wilhelm Berger, gesungen von Frl. Selma vom Scheidt und Herrn
Julius vom Scheidt. Auf den Lagerplätzen der einzelnen Gruppen finden
allerlei Tänze und musikalische Aufführungen statt, darunter bei der
Egmont-Gruppe Altniederländische Musik, ausgeführt durch Frl.
Gutheil und die Herren Grümmer, Uhlig, Mente und Graf.
Pause.
— &f s ^-
3/49 Uhr: Aufführung auf dem natürlichen Schauplatz an
der Um:
Die Fischerin.
Ein Singspiel (Wald- und Wasserdrama) von Johann Wolfgang von
Goethe. — Musik von Corona Schröter,
Dargestellt von Mitgliedern des Weimarer Hoftheaters.
Leiter der Aufführung Hr. Hans Gelling, des musikalischen Teils:
Hr. Peter Raabe.
Personen.
Dortchen Frl. Runge.
Ihr Vater Hr. Strathmann.
Niklas, ihr Bräutigam Hr. v. Szpinger.
Nachbarn: Herren Knöfler, Goeckel, Steiniger, Heerdegen, Krieger,
Weickert, Pritsche, Saiten, No\vack,Weyrauch,Thomamüller,Piernikarczyk.
Zum Schluß des Festes
SONNWENDFEUER UND TANZ.
Mit diesem Feste, durch das der Weimarer Künstler-
schaft zugleich Gelegenheit geboten wurde, der neuen, all-
verehrten Landesfürstin ihre Huldigung darzubringen, hat
die Goethe -Gesellschaft das erste Vierteljahrhundert ihres
Bestehens in würdiger Weise und, man darf wohl sagen :
im Sinne Goethes abgeschlossen.
Auf die abgesandten Huldigungs-Telegramme trafen
folgende Antworten ein :
Von Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser:
Seine Majestät der Kaiser und König lassen Eure
Magnifizenz ersuchen, der Goethegesellschaft Allerhöchst
Ihren herzlichen Dank für das freundliche Gedenken bei
der Feier ihres 25 jährigen Jubiläums auszusprechen.
Auf Allerhöchsten Befehl der Geheime Kabinettsrat
(gez.) V. Valentini.
Von Seiner Majestät dem König von Württemberg:
Seine Majestät der König übersendet der Goethe-
Gesellschaft seinen wärmsten Dank für die freundliche
Huldigung sowie seine besten Wünsche zur Jubiläums-
feier und gedenkt bei diesem Anlasse mit besonderer
_^ 9 +^—
Genugtuung des bisherigen einmütigen Zusammengehens
der Gesellschaft mit dem Schwäbischen Schillerverein in
Verfolgung der beiden gemeinsamen hohen Ideale.
(gez.) V. Soden.
Von Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin
Witwe Luise von Baden:
Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Luise
lassen allen Teilnehmern der zum 25 jährigen Jubiläum
versammelten Goethe-Gesellschaft für den warmen Aus-
druck treuen Gedenkens Höchstihren herzHchsten Dank
aussprechen. Allerhöchstdieselbe ist durch diesen Gruß
freundUcher Teilnahme von kunstgeweihten Stätten auf-
richtig bewegt und erfreut worden. Die besten Wünsche
Höchstderselben begleiten die Goethe-Gesellschaft wie
bisher so auch in ihrer ferneren Wirksamkeit zu Ehren
Weimars und seiner großen Zeit.
(gez.) V. Chelius.
Als Festgabe der Goethe-Gesellschaft an ihre MitgUe-
der konnte Band XXV der »Schriften« : „Goethe und Tisch-
bein", herausgegeben von Geheimrat Professor Dr. von
Oettingen, verteilt werden. Als Band XXIV der »Schriften^
hat die im Jahre 1909 erschienene und den Mitgliedern
zugegangene Volksausgabe von Goethes Werken zu gelten.
Von Fräulein Marie Feist in Cöln a. Rh. ist der Goethe-
Gesellschaft aus Anlaß der Jubiläumsfeier in hochherziger
Weise die Summe von 1000 M. überwiesen worden. Für
diese freundHche Gabe sprechen wir auch an dieser Stelle
unsern wärmsten Dank aus.
Dem Goethe- und Schillerarchiv hier wurde im Jahre 19 10
zur Erwerbung der Züricher Handschrift des „IVilheltn Meister''
ein Kostenbeitrag von 4000 M. bewilligt.
Die Zahl der Mitglieder hat sich weiter um 334 ver-
mehrt. Der MitgUederbestand betrug zu Ende des Jahres
19 IG 3586 gegen 3252 am Schlüsse des Vorjahres.
Durch seinen Aufenthalt im Ausland hat sich zu un-
serem Bedauern Dr. Freiherr von und t^u Egloffstein veran-
laßt gesehen aus dem Vorstand auszuscheiden.
—^ 10 *€•—
Am 9. Februar 191 1 verschied Geheimer Hofrat Professor
Dr. Bernhard Siiphan, Direktor des Goethe- und Schiller-
Archivs, I, Vizepräsident der Goethe-Gesellschaft. Sein
Heimgang bedeutet einen schweren Verlust für die Goethe-
Gesellschaft. An seine Stelle wurde der neuernannte Direk-
tor des Goethe- und Schiller-Archivs, Geheimer Regierungs-
rat Professor Dr. von Oettingen, dem Vorstand der Gesell-
schaft zugewählt und ihm durch Vorstandsbeschluß auch
die Redaktion der »Schriften« im Verein mit Geheimrat
Dr. E. Schmidt übertragen.
Der geschäftsführende Ausschuß hat sich durch Zuwahl
des Großherzogl. Oberbaudirektors E. Kriesche ergänzt,
welcher der Gesellschaft schon mehrfach freundUche Dienste
erwiesen hat.
Weiter gedenken wir der kürzlich verstorbenen Ehren-
mitgUeder
Friedrich Spielhagen-ChzrXontnhmg, verstorben am 2 5. Fe-
bruar, und
D. Dr. Heinrich v. Eggeling, Exzellenz, Jena, verstorben
am I. März.
Die Goethe -Gesellschaft wird ihnen ein treues Ge-
dächtnis bewahren.
Aber auch eines erfreulichen Ereignisses ist zu gedenken:
der am 20. März erfolgten Geburt einer Prinzessin von
Sachsen, zu der wir Ihren KönigHchen Hoheiten dem Groß-
herzog und der Frau Großherzogin unsere Glückwünsche
aussprechen durften. Das eingegangene Danktelegramm
lautet :
Hocherfreut über die Anteilnahme der Goethe-Gesell-
schaft an unserem Glück, danken wir Ihnen herzHch für
die im Namen der Goethe-Gesellschaft uns dargebrachten
Glückwünsche.
Feodora. Wilhelm Ernst.
Nachstehend folgen die Berichte über die finanzielle
Lage der Gesellschaft (A), über die Bibliothek und das
Goethe- und Schillerarchiv (B) sowie über das Goethe-
Nationalmuseum (C).
-^f I I -Hf-
A.
Der Rechnungsabschluß für 1910 gestaltete sich wie folgt:
Die laufenden Einnahmen bestanden in
5,221.13 M. Gewährschaft von 1909,
36,270.15 » Jahresbeiträgen der MitgHeder, einschl. 430 M.
Nachzahlungen für frühere Jahre,
1000.00 » außerordentlicher Beitrag von Fräulein Marie
Feist in Cöln a. Rh.,
3,075.53 » Kapitalzinsen,
931.04 » Erlös für »Schriften« (685 M.) u. a. m.
46,497.85 M.
Diesen Einnahmen standen folgende Ausgaben gegenüber :
12,298.45 M. für das Goethe-Jahrbuch,
11,264.32 » für die »Schriften« (754.15 M. nachträglich für
Band XXIV (Volks -Goethe- Ausgabe) und
10,510.17 M. für Band XXV (Goethe und
Tischbein),
803.65 » für die Bibliothek der Goethe-Gesellschaft,
4,190.56 » Beiträge für die »Deutsche Dichter-Gedächtnis-
Stiftung«, den »Allgemeinen Deutschen Schul-
verein zur Erhaltung des Deutschtums im Aus-
lande«, den »Lauchstedter Theaterverein« usw.
4,000.00 » Beitrag zur Erwerbung der Züricher Hand-
schrift des »Wilhelm Meister« für das Goethe-
und Schiller-Archiv,
6,523.49 » Verwaltungskosten,
3,036.28 » Aufwand aus Anlaß des Goethefestes im Park
zu Tiefurt,
946.70 » von dem mit 1500M. dotierten »Dispositions-
fonds« (600 M. an das Goethe -National-
museum zu Ankäufen, 85,20 M. zur Erwerbung
von Kompositionen Goethescher Dichtungen
und 26 1.50 M. zu Erwerbungen für die Bibliothek
der Goethe-Gesellschaft),
3,434.40 » zur Deckung der 2. Hälfte der Zuwendung
von 20,000 M. an den Insel-Verlag in Leipzig
für Herstellung der Volks-Goethe-Ausgabe
(der Rest wurde zunächst vom Vermögen
bestritten).
46,497.85 M.
— -^ 12 *f» —
Der Nennwert des Kapitalvermögens bezitferte sich am
Schlüsse des Jahres 1910 auf 79,42440 M., der Kurswert auf
73,266.47 M. Die gegenüber dem vorjährigen Bestände
eingetretene Verminderung um 6265.60 M. ist in der Ver-
willigung an den Inselveriag in Leipzig für Herstellung der
Volks-Goethe-Ausgabe begründet.
Bei Einziehung der Beiträge und bei Verteilung der
Schriften unterstützten uns bereitwilligst die Herren:
Hofbuchhändler Th. Ackermann, München,
Verlagsbuchhändler Dr. G. Fischer, Jena,
Buchhändler Lucas Gräfe, Hamburg,
Kommerzienrat Paul Kurtz, Stuttgart,
Buchhändler Ernst Lemcke, New- York,
Hofbuchhändler G. Liebermann, Karlsruhe,
Buchhändler E. Stülpnagel, Wien,
Buchhändler Dr. Max Niemeyer, Halle a. S.,
Bankier P. Strasburger, Wiesbaden,
A. Strauss-Collin, London,
Buchhändler E. Wohlfarth, Breslau,
Buchhändler von Zahn & Jaensch, Dresden,
die Berliner Paketfahrt-Gesellschaft Starke & Co.,
die Leipziger Buchbinderei-Aktien-Gesellschaft,
der Lesezirkel Hottingen, Zürich, und
die Literarische Anstalt Rütten & Loening,
Frankfurt a. M.
Für die freundliche Mühewaltung sprechen wir auch an
dieser Stelle unsern verbindlichsten Dank aus.
Soweit die Jahresbeiträge der MitgUeder nicht durch
die vorbezeichneten Stellen eingezogen werden, sind sie
bis zum I. März j. J. an die
Privatbank ^u Gotha, Filiale Weimar, in Weimar
(Postscheck-Konto Leipzig Nr. ijji)
zu entrichten.
Neue Anmeldungen, Nachrichten über Adressen-Ände-
rungen, Anträge auf Nachlieferung bereits erschienener
»Schriften« und sonstige geschäftliche Mitteilungen jeder
Art sind nur an den Geschäftsführenden Ausschuß der
— "^ 13 ^—
Goethe-Gesellschaft in Weimar, Schillerhaus, zu richten. Bei
Nachrichten über Veränderung des Wohnorts ist zugleich
die bisherige Adresse anzugeben.
B.
Die Bibliothek der Goethe-Gesellschaft ist im vergangenen
Jahr nach denselben Grundsätzen und in der nämlichen Art
wie bisher verwaltet worden. Durch Ankäufe und Schenk-
ungen ist die Büchersammlung um eine stattliche Anzahl
von Bänden vermehrt worden. Den Freunden und Gönnern
der Gesellschaft, die ihr Interesse an derselben durch Zu-
wendungen an Büchern und Schriften betätigt haben, wird an
dieser Stelle der Dank des Vorstandes kundgegeben, zugleich
mit der Bitte, ihr Interesse auch in Zukunft nicht erlahmen
zu lassen; es sind dies: die English Goethe Society, die der
Gesellschaft zu ihrem Jubiläum ein vollständiges Exemplar
ihrer Transactions darbrachte, die Generaldirektion der
Hoftheater in Dresden, die Redaktionen von Bühne und
Welt (Berhn), des Leipziger Tageblattes und der Bozener
Kachrichten, die Administration der Zeitschrift La Lectura
(Madrid), der Inselverlag (Leipzig), Verlag Ph. Reclam
(Leipzig), die Norddeutsche V^erlagsanstalt O. Goedel
(Hannover), Verlag Velhagen & Klasing (Berlin), Verlag
H. Hillger (Berlin), Verlag G. Kiepenheuer (Weimar), der
Wetzlarer Geschichtsverein, die Herren L. Adler (Teplitz-
Schönau), Dr. F. Albrecht (Reichenau in Böhmen), Prof.
F. Baldensperger (Paris), C. Behrens (Kopenhagen), Prof.
Dr. A. Biese (Neuwied), Dr. R. Blume (Freiburg i. B.),
Dr. H. Bodmer (Zürich), Prof. Dr. Bonin (Worms), H.
Bräuning-Oktavio (Darmstadt), Dr. P. Decharme (Clermont-
Ferrand), Dr. Dees (Gabersee), Dr. E. Ebstein (Leipzig),
Prof. Dr. S. Exner (Wien), E. v. Frankenberg (Braunschweig),
Prof. Dr. L. Geiger (Berlin), Dr. C. E. Gleye (Birkenruh,
Livland), Dr. L. Grünstein (Wien), Fräulein R. Hagen
(Emmendingen), A. Hepner (München), Th. Heyse (St.
Petersburg), Th. Hoffmann (Berwartstein), A. W. Holm
(Kopenhagen), A. John (Eger), Dr. F. Jonas (Berlin),
P. Kahle (Braunschweig), Prof. Dr. G. Kettner (Naumburg),
GOSTBE Jahrbucb XXXII I^
—4* 14 ■^—
K. Kiefer (Frankfurt a. M.), Dr. O. Klein (Bitterfeld), Prof.
Dr. C. V. Klentze (Providence U. S. A.), E. Kriesche
(Weimar), Dr. J. Kupffer (Riga), A. Kuyper (Amsterdam),
Fräulein Dr. M. Langkavel (Zürich), Prof. Dr. A. Leitzmann
(Jena), Dr. K. Ludwig (Karlsbad), Dr. W. Lüdtke (Kiel),
Graf Eugenio de Lupi (Venedig), L. L. Mackall (Jena),
Prof. Dr. H. Maync (Bern), Prof. Dr. L. Milch (Greifs-
wald), Dr. M. Morris (Berlin), K. Muthesius (Weimar),
Prof. Dr. R. Neumann (Wilmersdorf), F. Oberndorfer (Graz),
Prof. Dr. P. Primer (Frankfurt a. M.), Prof. Dr. A. Riese
(Frankfurt a. M.), Dr. M. Scheier (Berlin), Frau M. Schloß
(Karlsruhe), Prof. Dr. E. Schröder (Göttingen), F. Seuffer
(Bayreuth), Prof. Dr. R. Steig (Friedenau), Freiherr Vult
V. Steyern (Kaggeholm bei Stockholm), Dr. v. d. Velden
(Weimar), Prof. Dr. R. Weltrich (München).
Die Mitteilungen des Goethe- und Schiller- Archivs fin-
den hier ihren gewohnten Anschluß. Bereits im vorjähr-
igen Berichte konnte darauf hingewiesen werden, daß die
Weimarische Goethe- Ausgabe im wesentlichen vollendet
sei; es fehlen nur noch von der I. Abteilung die Bände 51
und 52 mit Wilhelm Meisters theatralischer Sendung, die
in Bälde ausgegeben werden können, und die Bände 53 — 55,
die die Nachträge sowie ein die I. Abteilung umfassendes
Register der Personen- und Ortsnamen enthalten werden ;
von der III. Abteilung 2 Bände mit einem ebensolchen Re-
gister über die Tagebücher; von der IV. Abteilung Band 50
mit Nachträgen zu den Briefen und dem Register zu Band
31—49 der Brief bände, dessen Druck im Laufe dieses
Sommers vollendet wird.
Auch in dem vergangenen Jahre hat der Handschriften-
schatz des Archivs durch Spenden von Freunden der Anstalt
eine wesentliche Bereicherung erfahren; die Direktion be-
ehrt sich, ihnen an dieser Stelle im Namen Seiner König-
lichen Hoheit des Großherzogs Wilhelm Ernst, des hohen
Eigentümers und Protektors der Anstalt, den verbindlichsten
Dank auszusprechen. Fräulein Zoev. Bock (Bamberg) und ihre
Brüder, die Herren Bernhard v. Bock (Schwarzhof bei Fellin,
Livland) und Wolfgang v. Bock (Teplitz), schenkten aus
dem Nachlaß ihres Vaters, des weil. Livländischen Vize-
—> 1 5 •^—
Präsidenten Woldemar v. Bock (geb. 1816 in Kersel bei
Fellin, gest. 1903 in Bamberg) ein Albumblatt mit der eigen-
händigen Niederschrift des Karlsbader Gedichtes »Wie es
dampft und braust und sprühet«; Herr Wilhelm Schienther
in Berlin (gest. i. März 191 1) ein ungedrucktes Billet von
Goethe an Kirms; Fräulein Charlotte Krackow in Weimar
eine Sammlung von Briefen aus der klassischen Zeil, zu-
meist an Kirms und an AmaUe v. Voigt geb. Ludecus, ge-
richtet, darunter Briefe von AmaHe v. Imhoff, Johanna
Schopenhauer, CaroHne Jagemann, Pius Alexander WolfF
und Frau, A. v. Humboldt, Friedrich Tieck, Christian Rauch,
Kotzebue, Wetzel, J. Kerner u. a. Herr Karl Ernst Henrici
in Berlin schenkte eine Sammlung von Theaterakten und
Schauspielerbriefen aus dem Nachlaß von E. Pasqu6, dar-
unter Briefe von P. A. Wolff, Graff, Carl und Friederike
Unzelmann, E. Genast, La Roche, Konzepte zu Akten und
Briefen von Kirms, Aufzeichnungen von Dingelstedt u. a.
Das Großherzogl. Sachs. Staatsministerium, Departement
der Finanzen zu Weimar überwies dem Archiv eine Samm-
lung der gedruckten Nachrichten von dem Fortgang des
neuen Bergbaues zu Ilmenau, sowie eine Reihe von Schrift-
stücken und anderen Drucken, den Ilmenauer Bergbau be-
treffend. Fräulein EmiHe Koberwein in Wien schenkte einen
Brief Eckermanns an Auguste Kladzig, die nachmahge Frau
des Schauspielers Carl La Roche, und zwei Briefe von Ulrike
V. Pogwisch an dieselbe ; Herr Hofrat Prof. Dr. R. Maresch
in Wien eine alte Abschrift von Hebbels Herodes und
Marianne aus dem Nachlaß Ferdinand v. Saars ; Herr Prof.
Habbe in Celle eine alte Abschrift eines Gebetes von Herder,
gehalten am Grabmale der Gräfin Maria von Schaumburg-
Lippe; Herr Dr. A. Troll in Wien Briefe von Bertha v.
Levetzow und OttiUe v. Goethe. Außerdem sind noch zu
verzeichnen Schenkungen der Herren Prof. Dr. L. Geiger
(Berlin), Dr. E. Pfeiffer (Wiesbaden), Dr. E. G. Stumme
(Leipzig), H. Krüger-Westend (Altona).
Auch der Bibliothek des Archivs sind bemerkenswerte
Spenden zugewendet worden, für die hier nochmals gedankt
wird. Die Spender sind: das Departement of the Interior,
Bureau of Education (Washington),die Direktion des Goethe-
19«
— ^ l6 ^^—
Nationalmuseums (Weimar), die Cotta'sche Buclihandlung
Nachfolger (Stuttgart), der Insel -Verlag (Leipzig), der
Tempel- Verlag (Leipzig), der Verlag G. Westermann (Braun-
schweig), das Deutsche Verlagshaus Bong & Comp. (Berlin),
der Verlag der Zeitschrift Gegenwart (BerUn), der Xenien-
Verlag (Leipzig), die Deutsche Gesellschaft für Kunst und
Wissenschaft (Berlin), die Redaktion der Elsässischen Rund-
schau (Straßburg i. E.), die Schriftgießerei D. Stempel A.-G.
(Frankfurt a. M.), die Herren C. Behrens (Kopenhagen),
F. Freiherr v. Biedermann (Steglitz), A. Bock (Gießen),
Doebner (Meiningen), Frau M. Geiger (Berlin), R. Grimm-
Sachsenberg (Leipzig), Dr. M. Hecht (Breslau), S. Huda-
verdoglu (Konstantinopel), A. John (Eger), K. Kiefer (Frank-
furt a. M.), Dr. E. Kronfeld (Wien), Fräulein Dr. Martha Lang-
kavel (Zürich), Dr. V. Manheimer (München), Dr. M. Morris
(Berlin), Dr. O. Nieten (Duisburg), A. Oneguine (Paris),
Prof. J. Schliephacke (Dresden), K. Schoder (Jena), Dr. H.
Schulz (Leipzig), Prof. Dr. R. Steig (Friedenau), O. Warda
(Königsberg), Frau L.Wiens (London), K. Wolff (Leipzig).
Kurz vor Abschluß dieses Berichtes hat die Bibliothek
des Archivs noch eine Bereicherung erfahren durch eine
Schenkung, deren Anlaß allerdings für die Anstalt sehr
traurig war: aus dem Nachlaß Suphans haben seine Söhne
Martin und Ludwig die 300 Bände umfassende Herder-
Bibliothek, die vor allem aus wertvollen Erstdrucken, Ge-
samtausgaben und seltenen Gelegenheitsschriften besteht,
ins Archiv geschenkt und so ihrem Vater an der Stätte
seiner vieljährigen Tätigkeit ein Denkmal gestiftet, das
seiner Gesinnung entspricht und in dem die Liebe des Ver-
storbenen zu der von ihm geleiteten Anstalt zum schönsten
Ausdruck kommt. Den Spendern, die im Geiste ihres Vaters
gehandelt haben, sei hier nochmals der herzUchste Dank
gesagt.
c.
lieber das Goethe-Nationalmuseum ist zu berichten,
daß Fräulein Dr. Marie Schütte am i. JuH aus der Verwaltung
ausgeschieden ist, um einem Ruf an das Kunstgewerbe-
Museum in Leipzig zu folgen. Dr. Otto Freiherr von Taube
— &^ 17 •>^—
arbeitete als freiwilliger Hilfsarbeiter vom Mai bis incl,
September mit; am i. Oktober trat statt seiner Dr. Hans-
Timotheus Kroeber ein, der nach einiger Zeit mit dem
Titel »Assistent« angestellt werden konnte. Bezirksrat
Baron von Groß trat infolge seiner Versetzung als Bezirks-
direktor nach Dermbach am 31. März aus dem Kuratorium
des Goethe -Nationalmuseums, in dem er die Gräflich
Henckel-Donnersmarcksche Familie vertreten hatte, aus.
Ueber seinen Ersatz ist bisher nichts verfügt worden. Ihm,
sowie dem Fräulein Dr. Schütte und dem Dr. von Taube
sei auch an dieser Stelle für die geleistete Hilfe der Dank
des Museums ausgesprochen.
Um dem Museum für wünschenswerte Ankäufe und
besonders für die notwendigen Ordnungsarbeiten (Inven-
tarisation, Einlegen von Zeichnungen und anderen Kunst-
blättern in Kartons und Mappen u. dergi.) größere Mittel
zuzuführen, wurde eine »Vereinigung der Freunde des Goethe-
hauses zu Weimar«, mit dem Sitz in Weimar und unter
dem Präsidium des Direktors des Goethe-Nationalmuseums,
gegründet. Dieser Vereinigung, die freien Eintritt in das
Museum gewährt, sowie gewisse Vergünstigungen beim
Bezug von Schriften aus dem Goethe-Nationalmuseum bietet
und die einen jährHchen Mindestbeitrag von loM. erhebt, sind
im Laufe des Jahres etwa 150 Mitglieder beigetreten mit zum
Teil erheblich höheren Beiträgen. Ueber die Verwendung
der Gelder wurde in einer Sitzung von Vertrauensmännern
im Dezember Rechenschaft abgelegt. Allen Mitgliedern
sei auch hier sehr freundUch gedankt und der Wunsch aus-
gesprochen, daß ihre Zahl sich dauernd mehren möge. Als
Publikation erschien im Frühjahr ein »Führer durch das
Goethe-Nationalmuseum, kleine Ausgabe«, der für 25 Pfg.
an der Kasse verkauft wird. Er findet starken Absatz und
scheint seinen Zweck zu erfüllen, die Besucher im allge-
m.einen zu orientieren. Genauere Mitteilungen bringt die
im Auftrage der Direktion von Dr. Marie Schütte bearbeitete
große Ausgabe »Das Goethe-Nationalmuseum zu Weimar«,
im Inselverlag erschienen, 146 S. Text und 25 Tafeln, deren
Material teilweise für die kleine Ausgabe mit benutzt wurde.
Der Katalog der Goetheschen Handbibliothek wäre in
diesem Jahre veröffentlicht worden, hätten nicht dringende
Arbeiten am Goethe- und Schillerarchiv den Professor Dr.
Schüddekopf längere Zeit gefesselt; doch ist er im Manu-
skript vollendet und sein Druck bereits begonnen. Professor
Dr. Semper hat die Ordnung der Mineraliensammlung
vollendet und ist jetzt mit der Redaktion ihres Katalogs
beschäftigt.
Zur Erleichterung der Zirkulation des PubUkums
wurde in dem obersten Stockwerk durch Oeffnung mehrerer
Türen ein Rundgang hergestellt, was einige Umstellungen
zur Folge hatte.
Die Jahres- Ausstellung in den Christianen -Zimmern
brachte eine Auswahl von Goethe-Bildnissen. Die Sammlung
dieser Bildnisse wurde neu geordnet. Im übrigen bestand
die Arbeit der Verwaltung, neben Erledigung der laufenden
Geschäfte, in einer genauen Inventarisation des Museums-
bestandes. Diese Inventarisation wurde, in Form eines
Verzeichnisses, für Goethes Schlaf- und Arbeitszimmer und
für den Vorraum zu ihnen vollendet — eine Arbeit, die
allein 3—4 Monate ausfüllte. Für die übrigen Räume wurde
die Inventarisation — mit Ausschluß der Sammlungen —
zunächst in Form von Konzepten durchgeführt. Mancherlei
Geschenke gingen auch im vergangenen Jahre dem Museum
zu und allen Spendern sagen wir herzHchen Dank dafür. So
stiftete u. a. Karl Bauer eine neue Kollektion seiner Goethe-
porträts in Steinzeichnung, Graf Ferdinand Leopold von und
zu Egloffstein drei Goetheporträts von Julie von Egloffstein,
das Frankfurter Goethemuseum sandte einen Bronzeabguß
der sog. Daxenbergerschen Goethestatuette nach Rauch, Frau
Passow, die Herren Blohm, v. Cranach, Ebeling, Henrici, Dr.
Kippenberg, Krauseneck, Mackall, Morris und Thurner über-
wiesen Zeichnungen und gute Reproduktionen nach ver-
schiedenen Originalen aus der Goethezeit, aus Weimar
erhielten wir von Frau Hassenstein -Palleske ein Relief
von Kügelgen, Goethe darstellend, von Herrn Kirchenrat
Walther eine Handarbeit Alma v. Goethes und von Herrn
Rücker ein großes Oelgemälde der Caroline von Heygen-
dorf-Jagemann, gemalt von Ferdinand Jagemann. Zum
Schluß sehen wir uns veranlaßt, einen ganz besonderen
— ^ 19 ^4 —
Dank Herrn Ernst Schulte-Strathaus auszudrücken, der uns
in seinem I, Supplementband der Propylaeen-Ausgabe, die
Bildnisse Goethes behandelnd, eine willkommene Gabe
darbot und seine Verdienste um das Goethe-Nationalmuseum
dadurch noch erhöhte, daß er zum Ankauf des Matthäischen
Silhouetten-Albums wesentlich mit beitrug. Von den 330
Silhouetten, die dieses Album enthält und die zumeist Per-
sönlichkeiten aus der Zeit von c. 1770—90 darstellen, wurden
etwa ein Drittel im vergangenen Jahre in den Christianen-
zimmern mit ausgelegt. Erworben wurde ferner teils aus
eigenen, teils aus Mitteln der »Vereinigung der Freunde
des Goethehauses« eine Zeichnung Goethes während seiner
Leipziger Studentenzeit nach einer Radierung des Studien-
freundes Hermann in Rötel auf graues Strohpapier gezeichnet
und die Gegend von Möckern darstellend, außerdem eine
Anzahl alter Stiche und Radierungen von Goethestätten,
sodann eine gute zeitgenössische Kopie von Kellerhoven
nach dem Goetheporträt Kügelgens von 1810 und schließ-
lich ein kostbares Kleinod, das Miniaturbildnis der Minchen
HerzUeb von Johanna Frommann, 1805 in Jena gemalt.
Weimar, im April 191 1
Für den geschäftsführenden Ausschuß
Der Vorsitzende
Dr. E. Raehlmann
— <^ 20 -^-
MiTGLiEDER -Verzeichnis
DER
Goethe-Gesellschaft
(Abgeschlossen Mai 191 1)
Protektor:
Seine Königliche Hoheit der G-rossherzog Wilhehn Ernst
von Sachsen
Vorstand:
Präsident :
Geh. Reg.-Rat Professor Dr. Erich Schmidt in Berlin
Vorstandsmitglieder :
Dr. Hans Bodmer in Zürich
Geh. Hofrat Paul von Bojanowski in Weimar
Wirkl. Geh. Rat Dr. Albert Bürklin, Exzellenz, in Karlsruhe
Geh. Hofrat Professor Dr. Otto Güntter in Stuttgart
Professor Dr. Otto Heuer in Frankfurt a. M.
Geh. Hofrat Professor Dr. Albert Köster in Leipzig
Geh. Hofrat Professor Dr. Victor Michels in Jena
Hofrat Professor Dr. Jakob Minor in Wien
Geh. Reg.-Rat Professor Dr. IVolfgan^ von Oetiingen in
Weimar
^ 21 -K-
G e s c h ä f t s f ü h r e n d e r Ausschuss
i n We i m ar:
Vorsitzender: Wirkl. Staatsrat Professor Dr. E. Raehlmann,
Exzellenz
Schatzmeister: Erster Bürgermeister Dr. M. Donndorf
Schriftführer: Schriftsteller Professor Dr. H. G. Graf
Oberhofmarschall H. Freiherr v. Fritsch
Oberbaudirektor E. Kriesche
Kommerzienrat Dr. R. Morit^
Geh. Reg.-Rat Professor Dr. W. von Oettingen
Professor H. Olde
Geh. Justizrat K. Stichling
Generalintendant a. D. H. v. Vignau, Exzellenz
— JH- 22 ^- —
Mitglieder:
Seine K. u. K. Majestät Wilhelm IL, Deutscher Kaiser
und König von Preussen
Ihre K. und K. Majestät Augusta Victoria, Deutsche Kaiserin
und Königin von Preussen
Seme K. u. K. Hoheit der Kronprinz des Deutschen
Reichs und von Preussen
Seine K. u. K. Apost. Majestät der Kaiser von Oester-
reich, König von Ungarn
Seine Majestät der König von Schweden
Seine Majestät der König von Württemberg
Ihre Majestät die Königm Witwe Margherita von Italien
Ihre Majestät die Königin Marie von Neapel
Ihre Majestät die Königm EUsabeth von Eumänien
Ihre Kaiserüche Hoheit die Frau Grossfiirstin Elisabeth
Mauriekiewna von Russland
Seine KönigHche Hoheit der Grossherzog von Baden
Ihre KönigHche Hoheit die Frau Grossherzogin -Witwe
Luise von Baden
Seine Königliche Hoheit der Grossherzog von Oldenburg
Seine Königliche Hoheit der Grossherzog von Sachsen
Ihre Königliche Hoheit die Frau Grossherzogin von Sachsen
Ihre Königliche Hoheit die Frau Herzogin Carl Theodor
in Bayern
Ihre KönigUche Hoheit die Frau Herzogin Amahe von Urach
Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Ludwig
Ferdinand von Bayern
Seine Königliche Hoheit Alexander Friedrich, Landgraf
von Hessen
Ihre KönigHche Hoheit die Frau Gräfin von Flandern
— ^ 23 4—
Seine Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg
Ihre Kaiserlich Königliche Hoheit die Frau Herzogin
Witwe Marie von Sachsen - Coburg und Gotha,
Herzogin von Edinburg, Grossfurstin von ßussland
Seine Grossherzogliohe Hoheit Prinz Max von Baden
Seine Durchlaucht Fürst Heinrich XIV. Eeuss j. L.
Ihre Durchlaucht die Frau Fürstin Heinrich XXIV. j. L.
Eeuss-Köstritz
Seine Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Meiningen
Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg-
Schwerin, Eegent von Braunschweig
Ihre Hoheit die Frau Prinzessin Heinrich VII, Eeuss
Ihre Hoheit die Frau Prinzessin Moritz von Sachsen-
Altenburg
Ihre Hoheit die Frau Prinzessin Helene von Sachsen-
Altenburg, Herzogin von Mecklenburg-Strelitz
Ihre Hoheit Prinzessin Marie von Sachsen-Meinin2:en
Seine Hoheit Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen
Seine Hoheit Prinz Friedrich von Sachsen-Meiningen
Seine Durchlaucht Erbprinz Heinrich XXVII. Eeuss j. L.
Seine Hoheit Prinz Friedrich Karl von Hessen
Ihre Hoheit die Frau Fürstin zu Schaumburg-Lippe
Ihre Hoheit die Frau Erbprinzessin Leopold von Anhalt
Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein
— <•*» 24 ^—
Ehrenmitglieder:
von Heyse, Dr. Paul, in München
von Ebner-Eschenhach, Freifrau Dr. Marie, in Wien
von Gleich en- Rußwur m , Freiherr Alexander, in Greifenstein
ob Bonnland
von Donndorf, Adolf, Professor in Stuttgart
Mitglieder auf Lebenszeit:
Seine K. u. K. Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reichs
und von Preußen
Seine K. u. K. Apostol. Majestät der Kaiser von Oesterreich,
König von Ungarn
Seine Majestät Wilhelm IL, König von Württemberg
Ihre K K. Hoheit die Frau Her;(Ogin Witwe Marie von Sachsen-
Coburg und Gotha, Her:;ogin von Edinburg, Großfürstin
von Rußland
Seine K. Hoheit Alexander Friedrich, Landgraf von Hessen
Basel: Thommen, Dr. phil. Rud., Professor
Berlin: Arons, Dr. Leo
von Dirksen, W., Geh. Legationsrat
Liebermann, Dr. Felix, Professor
Maas, Heinrich, Fabrikbesitzer
Raschdau, Geh. Legationsrat
von Rheinbaben, Wirkl. Geh. Ober-
Regierungsrat
Schuster, Alfred
von Siemens, Frau Dr. Elise
Stauss, Emil, Direktor
Blank enburg a. Harz: Frau Kreisrichter M. Führung
Budapest: Jägermeyer, Frau Anna
Kornfeld, Sigmund, Bankdirektor
Bukarest: Sturd^^a, Demetrius, Kgl. rumän.
Staatsminister a. D., Exzellenz
Coblenz : Spaeter, Frau Geh. Kommerzienrat E.
— ^ 25 *s—
Dahlem b. Berlin ;
Dorpat :
Dresden:
Friedstein b. Stainach
Oauting b. München:
Hamburg :
Hildburghausen :
Karlsruhe :
xJugenheim a. d. B. :
München :
Nieder-Ingelheim :
Nürnberg :
Riga:
Schlitz :
Steglitz:
Stolberg i. Harz:
Weimar :
Wien:
Wiesbaden :
Zehlendorf:
Zürich :
Meyer, Dr. Lothar
Masing, Dr. Woldemar, Dozent a. d.
Universität
Schob loch, Dr. Anton
(Steiermark) :
:(u Hohenlohe- Schillingsfürst, Frau
Fürstin Marie, Durchlauclit
Hoesch-Ernst, Frau Dr. Lucy
SchiU:(e, Dr. jur. Hermann
von Petrovics, Paia, Chefredakteur
Biskupski, Frau Luise
Merck-Bucherer, Frau /?///d. Rentnerin
Heine, Paul
Manheimer, Dr. Viktor
von Ritter, Fräulein Marie
von Erlanger-Bernus, Frau Baronin
Göt^, Martin
Reyher, Dr. Rudolf Wolf gang
Gört:(^ von Schiit^, Graf, Erlaucht
Rhein, Frau Clara
Wolff-Heinrich , Fürst zu Stolberg-
Stolberg, Durchlaucht
von Goeben, Frau Marie
Vulpius, Dr. IValther, Arzt
Mathias, Dr. Adolf, Hof- und
Gerichtsadvokat
Adelmann v. Adelmannsfelden, Gräfin
Irma
Laehr, Dr. Hans, Arzt
Schäfer, Frau Else
Schäfer-Ryssel, Kurt, Fabrikant
—^ 26 •»^—
Die Namen der Mitglieder auf Lebenszeit sind in der nach-
stehenden Liste nochmals cursiv abgedruckt
DEUTSCHES REICH
Aachen
Brockhotf-Hoesch, Frau Paula
ßrüggemann, Dr. Fritz
Busenitz, Robert, Ober-Reg.-Rat
Kaufmann, Ludwig, Ingenieur
Messow, Franz G.
Stadtbibliothek
V. Wagner, Frau Geh. Rat Marie
V. Wedel, Graf E., Obertruchseß,
Exzellenz
Achern i/Baden
Wagner, Gustav, Privatier
Agnetendorf (Schlesien)
Hauptmann, Gerhart, Schriftsteller
Ahrensburg b/Hamburg
Frucht, Frau Else
Allenstein i/Ostpr.
Grass, Franz, Justizrat
Gymnasium, Königl.
Höhnen, Dr., Reg.-Rat
Rhode, Justizrat
Alsfeld (Oberhessen)
Bücking, Frau Frieda
Altenburg
(Sachsen-Altenburg)
Friedrichs-Gymnasium
Höier, Dr. Arno, Rechtsanwalt
Landesbibliothek
Mehnert, Karl, Rechtsanwalt
SeyfTart, Walter, Kaufmann
Altena
Caemmerer, Fräul. Oberlehrerin
Kahler, C., Pastor
Karfiol, L., Brauereibesitzer
V. Knobloch, Henriette
Krüger- Westend, Herrn., Redakteur
Lehmann, Dr. O., Professor,
Museums-Direktor
Neugebauer, F., Architekt
Pindter,Dr.Ludw.,Krieg$gerichtsrat
Schiff, Georg, Landgerichtsrat
Sieveking, Carl, Geh. Justizrat
Amtitz i. d. Lausitz (Kr. Guben)
Heinrich, Prinz zu Schönaich-
Carolath, Durchlaucht
Annettenhöh b/Schleswig
V. Brockdorff, Frau Baronin
Ansbach (Bayern)
Stettner, Frau Professor
Apolda
Brandes, Frau Pauline
Etlich, Frau Gertrud
Hissbach, Dr. Prof., Direktor des
Reform-RealgjTnnasiums
Opel, Louis, Kommerzienrat
Wiedemann, Frau Emma
Wiedemann, Johannes, Fabrikant
Arnsberg (Westf.)
Baltz, Fräulein Johanna
Negenborn, Erich Wolfg., Reg.-Rat
Amsburg b/Lich (Oberhessen)
Marie, Gräfin Wilhelm zu Solms-
Laubach, Durchlaucht
Schloss Arnshaugk
b/Neustadt a. d. Orla
V. Mohl, O., Wirkl. Geh. Leg.-Rat
Arnstadt
Frenkel, Wilh., Superintendent a. D.
Arolsen
Deetz, Frau Dr. Margarete
Aschersleben
Bamberger, Justizrat
Fröhlich, Max, Rektor
Auerbach i/Sa.
V. Nostitz -Wallwitz, Amtshaupt-
mann,
V. Nostitz -Wallwitz, Frau
— <4» 27 ^ —
Augsburg
Bauer, Ludwig, Justizrat
Flesch, Gustav, Rentier
Mayr, Dr., Hofrat, Augenarzt
Stadtbibliothek
Baden-Baden
Michaelis, Fräulein Anna
Steinitzer, Paul, Major a. D.
Thometzeck, Frau
V. Ysselstein, Paul, Reg.-Rat z. D.
Badenweiler
Besold, Frau Dr. Gertrud
Bamberg
Jungengel, Dr. Max, Hofrat
Barmen
Essing, Landrichter
Hinsberg, Dr. jur. A., Rechtsanwalt
Loether, Aug., Konzertmeister
Sammler, Fritz, Kaufmann
Stadtbibliothek
Bautzen
Fritzsche, Georg, Professor
Hucho, Dr. H., Landgerichts-Direkt.
Klee, Dr. Gotihold, Professor
Bayreuth
Gymnasialbibliothek
Solbrig, Dr. Aug., Medizinalrat
Wagner, Siegfried
Würzburger, Frau Jenny
Schloß Beichlingen b/Coelleda
V. Werthern-Beichlingen, Graf
Beitzsch N./L.
V. d. Schulenburg, Frau Anna
Bellin b/Bärwalde (Neu-Mark)
V. Kahle, Fr.äulein Julie
Bensheim (Hessen)
Lugenbühl, Fräulein Helene
Bergern b/Berka a/d. Um
Gontard, Rittergutsbes.
Gontard, Frau, Rittergutsbes.
Berka a. d. Um
Heine, Franz
Starcke, Dr. Franz, Arzt
Berlin nebst Vororten:
Berlin
Abraham-Bürgner, Frau Hedwig
Adlon, Lorenz, Hotelbesitzer
Amelung, Heinz, Schriftleiter der
»Grenzboten«
Andresen, W., Bank-Abt.-Chef
Arnheim, Frau Gertrud
Arnstadt, Julius, Bankier
Arnstadt, Frau Julius
Arons, Dr. Leo
Ascher, Hugo
Bardt, Dr. C., Gymnasialdirektor
Baruch, Rieh., Kaufmann
Baumann, Dr., Oberlehrer
Baumgarten, Dr., Staatsanwalt
Becherer, Dr., Rechtsanwalt
Bechstein, Carl, Pianofortefabrikant
Bechstein, Edwin, Pianofortefabrik.
Becker, Frau Berta
V. Beckerath, A.
Behrend, Adolf, Buchhändler
Behrendt, Severin, Rechtsanwalt
Bellermann, Dr. L., Gymnasialdir.
V. Benckendorf und v. Hindenburg,
Frau
Benjamin, Frau Therese
Bereut, Fräulein Selma
Berg, Karl, Amtsgerichtsrat
V. Bergmann, Frau Geh. Rat, Exz.
Berliner, Dr. Arnold
Bernhard, Dr. Ludwig, Professor
Bibliothek, Königliche
Bibliothek, Städtische (O. Goeritz)
Bibliothek des Friedrichs -Gym-
nasiums
Bibliothek d. Kgl. Kaiser -Wilhelm-
Realgymnasiums
Bibliothek der VIIL Realschule
Bibliothek des Kgl. Wilhelms-
Gymnasiums
Bieber, Hugo, Cand. phil.
Bing, Frau Clara
Birnbaum, Dr. Max, prakt. Arzt
Blass, Fräul. Stud. phil.
Blumenthal, Dr. Oskar
Blumner, Prof. Dr. Martin
Bock, Hugo, Kommerzienrat
Bodländer, Frau Prof. Emma
Bodländer, Rechtsanwalt
Böhm, Dr. Wilhelm, Oberlehrer
Bogeng, Dr. jur. G. A. E.
Boiler, Fräulein Elise
Borchardt, Dr. Oskar
Boretius, Fräulein Charlotte
— -^ 28 4-
Berlin
Brahm, Dr. Otto, Direktor des
Lessing-Theaters
Brandt, Fräulein Mathilde, Hof-
schauspielerin
Braun, Benno, Kaufmann
Braun, Landgerichtspräsident
Breslauer, Bernhard, Justizrat
Breslauer, Martin, Buchhändler
Brietzmann, Franz, Stud. germ.
Brodnitz, Dr. Julius, Rechtsanwalt
Broemel, Dr. Max
Broicher, Otto, Geh. Justizrat
Brunn, Dr. jur. Paul
Brunn, Frau Emma
Brüßow, Fräulein Emilie
Buchholtz, Dr. A., Stadtbibliothekar
Bück, Wilhelm
V. Bunsen, Fräulein Marie
Burghart, Dr., dirig. Arzt, Privatdoz.
Buschke, Dr. med. Adolf, Professor
Busse, Moritz, Kaufmann
Cahn, Carl
Cahn, Dr., Geh. Legationsrat
V. Caro, Dr. Georg, Geh.
Kommerzienrat
CarreSo, Frau Teresa
Caspari Georg, Kunsthändler
Cassirer, Dr. phil. Ernst
Cassirer, Ludwig
Cassirer, Frau Lydia
Cleinow, George, Herausg. der
»Grenzboten«
Cohn, Alfred, Bankier
Cohn, Arthur, Rechtsanwalt
Cohn, Erich, Referendar
Cohn, Dr. jur. Martin, Referendar
Cohn, Nathan, Kaufmann
Crome, Rechtsanwalt und Notar
Curtius, Karl Georg, Buchhändler
V. Dallwitz, Frau W.
Darmstädter, Dr. Ludwig, Fabrik-
besitzer
Daus, Dr. jur. et cam. Edgar
David, Frau Rose
V. Dechend, Oberstleutnant a. D.
Delbrück, Ludwig, Bankier
Delbrück, Frau Geh. Kommerzien-
rat Luise
Deutsch, Dr. Hermann, Kaufmann
Diez-Dührkoop, Frau
V. Dirksen, JV„ Geb. Legationsrat
Dohme, Frau Geh.-Rat
V. Donop, Dr. L., Professor
Douglas, Frau Gräfin
Drescher, Dr. Karl, Professor
Berlin
Drescher, Oscar, Theateragent
Dyck, Dr. Franz, Arzt
Eger, W.
Eggert, Hermann, Geh. Oberbaurat
V. Eichhorn, Wirkl. Geh.Legat.-Rat
V. Eickhoff-Reitzenstein, Frl. Marie
Eisenberg, Dr. med. Max, Professor
Eisner, Frau Gertrud
Eisner, Fräulein Bertha
Elias, Dr. phil. Julius
Elkisch, Frau Eduard
Elkuss, Siegbert, Cand. phil.
Ellinger, Dr. Georg, Oberlehrer
Elsasser, F., Pfarrer
Eisner, Georg, Verlagsbuchhändler
Emden, Paul H., Bankier
Engel, Fritz, Redakteur
Enslin, Dr. Fritz, Stabsarzt d. L.
Epstein, Dr. Max, Rechtsanwalt
Ewald, Dr. C. A., Professor, Geh.
Med.-Rat
Ewer, Fräulein Marie
Falk, Norbert, Chefredakteur
Feist, Hans, Cand. med.
Finder, Dr. Georg, prakt. Arzt
Fischer, S., Verlagsbuchhändler
Flechtheim, Sally
Fließ, Dr. Julius, Rechtsanwalt
Flinsch, Alexander, Kaufmann
Flinsch, Julius
Follmann, Hans, Reg.-Rat
Fraenkel, Max, Baumeister
V. Frankenberg, Rittmeister
Frenkel, H., Bankier
Frenzel, Dr. Karl, Professor
Frey, Dr. Karl, Professor
Friedeberg, Max, Baurat
Friedeberger, Hans, Stud. phil.
Friedenthal, Dr. F., Rechtsanwalt
Friedlaender, Dr. jur. Carl Erich,
Rechtsanwalt
Friedländer, Frau Gertrud
Friedländer, Dr. phil. Max, Prof.,
Geh. Reg.-Rat
Friedmann, Leonhard, Justizrat
Fröhlich, Frau Prof. Martha
Fröhlich, Gertrud, Stud. phil.
Fromberg, Frau Martha
Fuchs, Eugen, Justizrat
Fuchs, Max, Justizrat
Fulda, Dr. L., Schriftsteller
Fürth, Dr., Landgerichtsrat
Gaffky, Dr. Prof., Geh. Med.-Rat
Gebert, Dr. Alfred, Zahnarzt
Gehrmann, Frau Dr. Frieda
— «If 29 ■»#—
Berlin
Geiger, Dr. Ludwig, Professor,
Geh. Reg.-Rat
Geiger, Frau Geh. Rat Martha
Gernsheim, Friedr., Professor
Gerstäcker,0., Amtsgerichtsrat z. D.
Geschke, Karl, Justizrat
Ginsberg, Dr. Edgar
V. Glasenapp, Vizepräs, d. Reichs-
bank-Direlvtor.
Glaser, Erich Franz, Kaufmann
Glaue, Arthur, Hofbuchhändler
V. Gneist, Regierungs-Assessor a. D.
Goldbeck, Dr. Ernst, Professor
Goldenbaum, Georges, Kaufmann
Goldmann, Eduard, Justizrat
Goldstein, Dr. Fritz, Chemiker
Gottheiner, Paul, ßaurat
Gotthelf, Frau Alice
Gotthelf, Carl, Kaufmann
Gotthelf, Dr. Willy, Rechtsanwalt
Grandke, Frau Ministerialdirektor
Grisebach, Frau Emmy
Grunwald, Max, Schriftsteller
Gubitz, Frau Maria
V. Guldencrone, Frau Baronin
Gumbert, Friedrich Moritz, Bankier
Gutfeld, Saly, Justizrat
Gwinner, Arthur, Bankdirektor
Haac, Dr. H.
Haas, Otto, in Fa. Leo Liepmanns-
sohn, Antiquariat
Habeck, Paul, Cand. phil.
Haebe, Fräulein Olga
Haike, Dr. med., Privatdozent
von dem Hagen, Fräulein Therese
Hake, Dr. Bruno
Halle, Dr. Adolf, Justizrat
Hallich, Fräul. Johanna
Hamburger, Frau Hanna
Hardegen, Paul, Fabrikbesitzer
V. Hardt, Kurd
Hassel, W., Reg.-Rat
Hecht, Frau Agathe
Heese, Fräulein Elsa
Heinemann, Franz, Stud. jur.
Heinitz, Frau Anna
Heinitz, Franz, Rechtsanwalt
Heinroth, Frau Oberlandesgerichts-
präsident
Heitmüller, Dr. phil. Ferdinand
Henning, Theodor, Architekt
Henschel, Ernst, Rechtsanwalt
Heutig, Staatsminister z. D., Exz.
Herrmann, F., Geh. Regierungsrat
Herrmann, Dr. Max, Professor
Goethe-Jahrbuch XXXII
Berlin
Herz, Frau Betty
Herz, Dr. Leo, Arzt
Herz, Max, Cand. phil.
Herz, Frau Valeria
Herzfeld, Dr. phil. Georg
Hesse, D., Rentier
V. Heuckelum, Frl. Mercedes
von der Heydt, Carl, Kommerzien-
rat
V. Heyking, Freiherr, Kaiserl, Ge-
sandter a. D.
V. Heyking, Freifrau
Hiecke, Frau Dr.
Hill, D. J., Amerik. ßotsch. a. D.,
Exz.
Hirsch, Ernst, Leiter des Hirsch'-
schen Tel.-Bur.
Hirsch, Frau Marga.
Hirschfeld, Dr. Berthold, Arzt
Hoflfmann, Dr. Eduard, Geh. Ober-
Reg.-Rat
Hoffmann, Ernst, Kaufmann
Homeyer, Dr. Fritz
Horsfall, Charles
Hübke, Arthur, Kaufmann
Hübler, Dr. jur. Bernhard, Pro-
fessor, Geh. Ober-Reg.-Rat
V. Hülsen, G., Generalintendant,
Exz.
V. Hutten-Czapski, Graf, Mitglied
des Herrenhauses
Jacke, Dr. Fritz, Rechtsanwalt
Jacob, Fräulein Ida
Jacobi, Leopold, Kaufmann und
Stadtverordneter
Jacoby, Dr. Daniel, Professor
Jacoby, Edmund, Kaufmann
Jacoby, Ernst, Zahnarzt
Jaff(^, Frau Dr. Helene
V. Ihne, Frau Geh. Rat
Ilberg, Frau Oberstabsarzt
Jonas, Dr. Fr., Schulrat
Jonas, Frau Justizrat Clara
Joseph, Frau Hugo
Josephson, Max, Kaufmann
Irmler, Rechtsanwalt und Notar
Israel, Frau Bianca
Jutrosinski, Dr. Richard, Arzt
Kaiser, Oskar, Fabrikbesitzer
Kalischer, Dr. S., Professor
Karpeles, Frau Dr. Gustav
Kastan, Dr. Albert
Kastan, Dr. L, Schriftsteller
V. Käthen, Walther, Bankbeamter
Kaufmann, Carl, Fabrikbesitzer
— &^ 30 ^—
Berlin
Kekule v. Stradonitz, Dr. Reinhard,
Professor, Geh. Reg.-Rat
Kerb, Robert, Fabrikbesitzer und
Handelsrichter
Kessler, Graf Harry
Kirmß, Frau Pfarrer Marie
Kirstein, Frau Alice
Klehmet, Frau Major
von dem Knesebeck, Vice-Ober-
ceremonienmeister
Koch, Max, Rechtsanwalt
Koch, Rudolf, Bankdirektor
Koffka, Dr. J., Justizrat
Koner, Frau Professor M.
Konopacka, Fräulein Anna
Krähe, Dr. phil. Ludwig
Kraemer, Dr. Wilhelm, Rechtsanw.
Kraft, Bernhard, Justizrat
Kraft, Fräul. Margot
Kranz, Frau
Kronenberg, Dr. M., Schriftsteller
Kronfeld, Dr., Rechtsanwalt
Krüger, Generalleutnant z. D., Exz.
V. Kühlewein, Geh. Regierungsrat
Kuhnert, Dr. phil. Berthold
Kuntzen, Dr. Ernst, Wirkl. Geh.
Leg.-Rat
Lachmund, August, Rentner
Lamprecht, H., Bankdirektor
Landeker, Direktor
Lautenburg, Sigmund, Geh. Inten-
danzrat
Lazarus, Dr., Professor
Leffmann, Gustav, Kaufmann
Leffson, Dr. phil. August
Lehmann, Georg, Kaufmann
Lehmann, G., Wirkl. Geh. Kriegsrat
Lehmann-Haupt, Professor
Lehmann, Paul, Buchhändler
Leipziger, Frau Julie
Leppmann, Dr. Franz, Oberlehrer
Lepsius, Dr. Bernhard, Professor
V. Lerchenfeld-Köfering, Graf, Kgl.
bayr. Gesandter, Exz.
Lesscr, Paul Ph., Bankier
Levin, Dr. Moritz, Prediger
Levinstein, Dr. Kurt, Oberlehrer
Levy, Frau Dr. Martha
Levy, Dr. Max
Levy, Norbert, Kaufmann
Levyson, Frau Dr. Auguste
Lewald, Dr. Felix, Geheimer Ober-
Finanzrat
Lewald, Theodor, Direktor im
Reichsamt des Inneren
Berlin
Lewandowsky, Frau Sanitätsrat
Leyde, Fräulein Auguste
V. d. Leyen, Dr., Wirkl. Geh. Ober-
Reg.-Rat
Licht, Dr. jur., Stadtrat
Liehermann, Dr. Felix, Professor
Lindemann, Frau Rechtsanwalt
Lipman-Wulf, Dr. F., Rechtsanwalt
Lippstreu, Dr. Otto, Privatdozent
Lisco, Dr. Hermann, Geh. Justizrat
Lisco, Walter, Justizrat
Lissner, Frau Julie
List, Frau Regierungsrat Auguste
Littauer, Frau Grete
Litten, Dr., Geh. Justizrat
Loebell, Alfred, Kaufmann
Lohde, Fräulein Käthe
London, S., Privatier
Lucius V. Ballhausen, Staats-
minister, Exzellenz
Ludwig, Dr. Albert
Maas, Heinrich, Fahrilibesit'^er
Maass, Dr. Felix, Justizrat
Magnus, Frau Regierungsrat Nina
Magnus-Levy, Dr. med. Adolf, Prof.
Mamroth, Paul, Kommerzienrat
Manasse, Carl, Kaufmann
Manasse, Waldeck, Schriftsteller
Mankiewitz, Frau Anna
Marcuse, Frl. Lotte, Stud. phil.
Marelle, Fräulein Luise
Marsson, Dr. Rieh., Senatspräsident
Martens, Dr. Ludwig, Gymnasial-
direktor
V. Martins, Frau Margarethe
Marx, Paul, Chefredakteur des
Tags
Matthiae, Dr. Otto, Professor
Mayer, Robert
Meder, Louis, Kunsthändler
V. Meier, Dr. E., Geh.Ober-Reg.-Rat
Meirowsky, Frau Ernestine
Menshausen-Labriola, Frau Frieda,
Malerin
Metzenberg, Eugen, Kaufmann
Meyer, Frau Elise
Meyer, Frau Kommerzienrat Ernst
Meyer, Ernst Joach., Kommerz.-Rat
Meyer, Ludwig, Kaufmann
Meyer, Paul, Justizrat
Meyer, Dr. Richard M., Professor
Meyer-Cohn, Frau Helene
Mever-Michaelis, Frau Elise
Micliaelis,Dr.CarlTh., Stadtschulrat
Michaelis, Curt Ph., Kaufmann
"^ 31 ^ —
Berlin
Michaelis, Paul, Justizrat
Michel, Dr. phil. Herrn.
Micheli, Wolfgang, Kunsthändler
Michels-Schnitzler, Frau Anna
Minde, Paul
Mirauer, Frau Zerline
Moegelin, Johannes, Lehrer
Möller, Dr. W., Professor
V. Moltke, Fr., Staatsminister, Exz.
V. Moltke, Frau Staatsminister,
Exz.
Moral, Fräul. Elli
Morris, Dr. Max, Arzt
Morsch, Dr. Hans, Professor
Mosse, Max, Rechtsanwalt
Mosse, Dr., Referendar
Muck, Frau Generalmusikdirektor
V. Mücke, Werner, Leutnant
Müllensiefen, Frau Laura
Müllensiefen, Dr. Paul, Professor
V. Müller, Hans, Privatgelehrter
Müller, Dr. Oskar, Med.-Rat
Müller-Grote, Dr. G.,Verlagsbuchh.
Müllerheim, Dr., Arzt
Müilerheim, Frau Dr.
Nabel, Hermann, Verlagsbuchh.
Nathan, Dr. Paul
Nauck, Fräulein Johanna
Naumann, Dr., Ministerialdirektor
Nebe, Dr. K., Ministerialdirektor
Nehring, K., Professor
Neubauer, Dr. Richard, Professor
Neumann, Dr. H., Rechtsanwalt
V. Nolcken, Freifrau Alma, geb.
Marschall v. Bieberstein
Ochs, Siegfried, Professor
Ohmstede, Adolf, Schuldirektor
Orgler, Dr. phil. Adolf
Orgler, Frau
Osborn, Dr. phil. Max
Pachnicke, Dr., Mitgl. d. Reichstags
u. d. preuß. Ageordnetenhauses
Paetel, Dr, phil, Georg
Pasch, Max, Hofbuchhändler
Paszkowski, Dr. Wilh., Prof.
V. Peter, Dr. phil. Kurt Leo Edler
Peters, Dr., Regierungs-Assessor
Peyser, Dr. Alfred, Arzt
Philipp, Fräulein Marie
Pickardt, Dr. Felix, Verlagsbuchh.
Pietsch, Ludwig, Professor
Pincus, Frau Johanna
Pinn, Georg, Rechtsanwalt
Plessner, Frau Geheimrat Helene
Pniower, Dr. phil. Otto, Professor
Berlin
Pochhammer, Paul, Oberstleut-
nant z. D.
Posner, Dr. Karl, Arzt
Prentice, Mrs. Esther Ridley
Preuss, Dr. R., Oberbibliothekar
Prinz-Heinrich-Gymnasium, Kgl.
V. Pritzbuer, Fr., Redakteur
V. Radowitz, Frau Bertha, Exz.
Raehmel, Dr. Wilhelm, Reg.-Rat
Raphael, Siegfried, Justizrat
Raschdau, Geh. Legationsrat
Raschdau, Frau Geh. Legationsrat
vom Ratli, Frau Anna
Rath, Willy, Schriftsteller
Rathenau, Dr. phil. Kurt
Ravoth, Max, Architekt
Regensburger, Dr. A., Justizrat
Reiche, Dr. Fritz
Reiche, Ludwig
Reiche-Frei, Frau Laura
Reimann, Rud., Generaldirektor
Reschke, Oskar
Rewald, Dr. Bruno
Rewoldt, Dr., Justizrat
V. Rheiuhaben, Wirkl. Geh. Ober-
Reg.-Rat
Richter, Frau Professor Gustav
v. Richthofen, Freifrau
Riem, Frau Hauptmann
Riesenfeld, Hugo, Kaufmann
Riesser, Frau Geh. Justizrat
Rindskopf, Dr. med., Arzt
Rodenberg, Dr. Julius, Professor
Rodenberg, Frau Professor
Roediger, Dr. Max, Professor
Roesler, Frau Marie
Roethe, Fräulein Elisabeth
Rohde, John, Direktor
v. Rotenhan, Freiherr Wolfram,
Kgl. Preuß. Gesandter a. D., Exz.
Rothstein, Dr. Max, Privatdozent
Rubensohn, Hermann, Kaufmann
Ruhemann, Dr. Konrad, Arzt
Sachs, Ludwig, Fabrikbesitzer
Salomon, Dr. Ph,, Rechtsanwalt
Salomon-Schüler, Frau Therese
Saulmann, Frau Florette
Schaper, Fritz, Professor, Bildhauer
Schermann, Leo, Kursmakler
Schey, S., Rechtsanwalt u. Notar
Scheyer, Leopold, Apothekenbes.
Schiff, Dr. phil. Alfred, Professor
Schild, Werner, Polizei-Leutnant
Schlesinger, Frau Alice
Schlesinger, Ludwig, Kaufmann
20*
— «^ 32 ^—
Berlin
Schlesinger, P., Oberlehrer
Schlesinger-Trier, Frau C.
Schmidt, Dr. Erich, Professor,
Geh. Reg.-Rat
Schmidt, Frau Dr. Julian
Schmoller, Dr. Gustav, Professor
Schneiderreit, Dr. Georg, Professor
V. Schoeler, Fräulein
Scholl, R., Wirkl. Geh. Legationsrat
Schönfeld, Frau Anna
Scholz, Heinrich, Lic. theol.
Schrader, K., Medizinalrat
V. Schulenburg, Reinhold
Schulhofif, Fräulein Else
Schulze, Dr. W., Professor
Schuster, Alfred
Schuster -Woldan, Rafael
Schwabach, Frau Geh. Rat
Schweitzer, Eugen, Kaufmann
Schweitzer, Dr. V., Verlagsbuchh.
Seebach, Fräulein Wilhelmine
Seligsohn, Dr. Arnold, Justizrat
Seligsohn, Fräulein Edith
Seligsohn, Frau Rosa
V. Seil, Freiin Sophie
Sello, Dr. F., Rechtsanwah
Seminar, Germanisches
V. Siemens, Frau Dr. Elise
5ilberstein, Dr. Max, Rechtsanwalt
Simon, Dr. H. V., Rechtsanwah
Simon, Dr., Rechtsanwalt
Simonsohn, Dr. Georg, Assessor
V. Simson, Aug., Justizrat
V. Simson, Dr.' B., Professor
V. Simson, Fräulein Elisabeth
V. Simson, Georg
V. Simson, Fräulein Margarethe
Sluzewski, Dr. Heinrich, Justizrat
Spener, Frau Cornelia
Spörry, Robert, Konzertsänger
Stauss, Emil Georg, Direktor
V. Steinau-Steinrück, Frau Dr. M.
Steindorf, Dr. Kurt
Steinthal, Leander, Rentner
Stengel, Dr. Paul, Professor
Stern, Dr. med. E., Geh. Sanitätsrat
Stettenheim, Julius, Schriftsteller
Stettiner, Frau Mathilde
Stier, Frau Schulrat Helene
Strassmann, Dr. med. P., Privatdoz.
Strauss, Frau Hermine
Suermondt, Edwin
Sydow, Dr. phil. Max
Thost, Dr. Robert
Tiktin, Dr. Paul
Berlin
Tobias, Dr. Ernst, Arzt
Toeche, Dr. Th., Hof buchhändler
Universitätsbibliothek, Königliche
Vahlen, Dr., Prof., Geh. Reg.-Rat
Violet, Dr. Franz, Professor
Vogeler, Julius, Schuldirektor
Vogeler, Richard, Schuldirektor
Vollert, Dr. E., Verlags-Buchhändler
Vollmar, Frau H., Oberin U.Schrift-
stellerin
Wagner, Dr.A., Prof.,Geh.Reg.-Rat
Wagner, Dr. B. A., Professor
Wagner, Frau Justizrat Aline
Waldecker-Im Hof, Willy, Kunst-
verleger
Wandel, Fräul. M., Schulvorsteherin
a. D.
v, Wedel, Graf Botho Dr., Geh.
Legationsrat, Kaiserl. Gesandter
Wegener, Kunimund, Zahnarzt
Wehrenpfennig, Frau Geh. Rat
Weigert, Charlotte, Lehrerin d.
Kunstgeschichte
Weigert, Dr. Max, Stadtrat
Weisbach, Dr. Werner, Privatdoz.
Weismann, Dr. Rob., Staatsanwalt
Wentzel, Dr. phil. Georg, Professor
Werckmeister,K.,Verlagskunsthdlr.
v. Wesendonck, Dr. Carl
Wessely, Dr. Hermann
Wiener, Richard, Versicherungs-
makler
V. Wildenbruch, Frau Geheimrat
Wildungen, Fräulein Edwine
Wilke, Karl, Justizrat
Wilmanns, Dr. A., Geh. Ober-Reg.-
Rat
Wilmersdörfter, Rechtsanwalt
Winkler, Siegfried, Direktor
Wittenberg, Viktor, Rechtsanwalt
V, Wittich, Frau Luise
Woelfflin, Dr., Professor
Wolf, Frau Frida
Wolff, Frau Adelheid
WolflF, Frau Konzertdirektor
Wolff, Dr. Richard, Rechtsanwalt
Wolff, Theodor, Chefredakteur
Wolfson, Fräul. Stud. phil.
V. Wolkenstein - Trostburg, Frau
Gräfin, Exz.
Worms-Todesco, Freifrau Fanny
Wrede, Dr. jur. Richard, Leiter
der Journalisten-Hochschule
Zadek, Frau Ciaire
Zickel, Dr. M., Direktor
-^ 33 ^—
Berlin
Zimmermann, Dr. Alfred, Leg.-Rat
Zimmermann, Dr. Joachim
V. Zobehitz, Feodor, Schriftsteller
Zuelzer, Dr. Georg, Arzt
Charlottenburg
Akadem. Litt.-Verein, Berlin
Arnheim, Fräulein Amalie
Auerbach, Dr. Siegmund
Bloch, Dr. Iwan, Arzt
Bockwitz, Dr.
Cohn, Frau Dr. Anna
Christlieb, Dr. phil. Max
Eloesser, Dr. Arthur, Redakteur
V. Erdberg, Dr. Robert
Frenkel, Frau Selma
Freund, Hubert, Professor
Friedberg, Dr. R., Prof., Geh. Reg.-
Rat
Gerschel, Dr. Willy, Bankdirektor
Gloeden, Professor
Goering, Dr. Robert, Chemiker
Guttmann, Albrecht, Kaufmann
Hamburger, Arnold, Zahnarzt
Hamburger, Dr. phil. Paul
Hirschberg, Frau Anna
Hirschfeld, Dr. O., Prof., Geh. Reg.-
Rat
Hollaender, Felix, Schriftsteller
v.Holleben,Dr.,Wirkl.Geh.Rat,Exz.
Jablonski, Berthold
Jacobs, Dr. phil. Monty
Jacobsohn, Dr. Leo, Arzt
Jacobsohn, Frl. Käthe, Lehrerin
Imelmann, Dr. J., Prof., Geh. Reg.-
Rat
Klaar, A., Professor
Koenigs, Fräulein Elise
Koetschau, Dr. K., Professor
Kray, Josef, Fabrikbesitzer
Krieg, Fräulein Luise, Lehrerin
Leber, Dr. ing. Engelbert
Lehrerbibliothek des Kaiserin-
Augusta-Gymnasiums
Less, Bernhard
Lessing, Dr. phil. et med. Oskar, Arzt
Lewy, JuHus, Kaufmann
Lindau, Dr. Paul, i. Dramaturg
der Kgl. Schauspiele
Lockemann, Dr. Georg, Prof.
Loewenberg, Frau Anna
Marx, S.
Moser, Ernst, Kaufmann
Moser, Felix, Kaufmann
Müller, Conrad, Professor
Charlottenburg
Nauenberg, Leo, Baumeister
Neumann -Hofer, Otto, Theater-
direktor
Neumann, Rieh., Dipl.-Ingenieur
Patze, Fräulein
Pernice, Alfred, Referendar
Pickardt, Frau Anna
Plessner, Landgerichtsrat
Poppenberg, Dr. Felix, Schriftsteller
Posener, Dr. Paul, Assessor
Rabes, Max, Professor
V. d. Recke v. Volmerstein, Graf
Gotthard
Richter, Alfred, Diplomingenieur
Römer, Frau Dr. Clara
Runge, Arthur
Sachs, Dr. Hans Ernst, Arzt
Schmitz, Dr. ing. Bruno, Prof.
Sehgsohn, Frau Lisbeth
V. Siemens, Dr. W., Geh. Reg.-Rat
Simoni, S., Direktor
Steinthal, Frau Fanny
Strehlke, Frau Direktor Marie
Stümcke, Dr. Hch., Chefredakteur
Stulz, Emil A., Kaufmann
Taupadel, Paul, Buchhändler
Weber, Frau Dr. Helene
Wittkowsky, Carl, Fabrikbesitzer
Zabel, Dr. Eugen
Dahlem
Gerstenberg, O., Generaldirektor
Meyer, Dr. Lothar
Friedenau
Dahms, Dr. Rudolf, Professor
Düsel, Dr. Friedrich, Herausgeber d.
Westermann'schen Monatshefte
Fuchs, Dr. phil. Max, Oberlehrer
Goldstein, Dr. Moritz
Hahndorff, Oberst u. Militärlehrer
a. d. Kriegsakademie
Karrass, Frau Rechtsanwalt Dr.
Kleiber, Dr. Ludwig, Oberlehrer
Marwitz, Dr. Bruno, Rechtsanwalt
Meyer, Frau Dr. Alexander
Nauck, Ilse, Lehrerin, Stud. phil.
Paetow, Dr. phil. Walter
Raabe, Dr. phil. Richard
Roenneberg, Frau M., Schulvorsteh.
Runze, Martin, Lehrer
Saegert, Frl. Anna
Steig, Dr. Reinhold, Professor
Stöcker, Dr. phil. Helene
— &^ 34 *i—
Frohnau
Wunderlich, Dr. Herrn., Prof., Ober-
bibliothekar
Gross-Lichterfelde
Avonius, Frau Justizrat Clara
Becker, Carl
Berendes, Amtsgerichtsrat a. D.
de Gruyter, Dr. W'., Verlagsbuchh.
Heyroth, Dr. jur.
Jacquet, Dr. W., Geh. Sanitätsrat
Kekule von Stradonitz, Dr. Stephan,
Kammerherr
Lemp, Frl. Eleonore, Schul -Vor-
steherin
Lessmann, Otto, Herausg. der
Allg. d. Musikzeitung
Matthaei, M., Reg.- u. Baurat
Müller, Dr. Adolf, Regierungsrat
Pfaff, Fräul. Maria
Quincke, Walter, Kaufmann
Rudorlf, Ernst, Professor an der
Kgl. Hochschule für Musik
Schwarz, Arthur, Kommerzienrat
Schwarz,Frau Kommerzienr. Elisab.
Sobernheim, Siegfried
Tilly, W., Institutsvorsteher
Wassner, Prof., Pro v.- Schulrat
Zahn, Fräulein, Margarethe
Grunewald
Bach, Dr. Rudolf, Amtsgerichtsrat
Bondi, Dr. phil. Georg
V. -Bremen, Ministeraldirektor
V. Budde, Frau Geh. Staatsrat
Burdach, Dr. Konrad, Professor
Danneel,Wirkl. Geh. Admiralitätsrat
Danneel, Frau Margarethe
Dernburg, Friedrich, Schriftsteller
Harden, Maximilian, Schriftsteller
Hartmann, Hugo, Kgl.ScIiauspieler
Hirschberg, Dr. Eugen
Hirschberg, Frau Dr.
Hofmann, Rudolf, Verlagsbuchh.
Klein, Adolf, Schauspieler
V. Lipperheide, Freifrau Elisabeth
Loewenstein, Frau Stadrrichter
Marcus, Frau Selma
Meyerhof, Felix, Kaufmann
Munck, W, Geh. Justizrat
Pfaff-Beringer, Otto
Schöne, Dr. Richard, Wirkl. Geh.
Rat, Exz.
Sultan, Fräulein Clara
Voss, Dr. Georg, Professor
Wiebe, Emil, Rentner
Zöllner, Bauinspektor
Haiensee
Brütt, Adolf, Prof.
Herold, Karl, Schriftsteller
Hermsdorf
V. Decker, Frau
Hoppegarten
Schnitze, Hans, Oberleutnant
Earlshorst
Kalischer, Richard, Oberlehrer
Soltau, Helmuth, Stud. phil.
Neu Babelsberg
Lipmann, Dr. Otto, Psychologe
Nikolassee
Müller, Paul, Professor
Muthesius, Dr. H., Geh. Reg.-Rat
Pankow
Ehrstaedt, Dr. Paul, Apothekenbes.
Walter, Dr. Friedrich, Oberlehrer
Rixdorf
Fittbogen, G., Oberlehrer
Schla<;htensee
Goldschmidt, Dr. jur. Oskar
Schmargendorf
Hoffmann, Frau Geheimrat
Schöneberg
Auerbach, Dr., Rechtsanwalt
Boehringer, Dr.
Halfter, Fritz, Lehrer
Kronheim, Georg
Lebede, Dr. Hans
Levinstein, Dr. Walter, Arzt
Schubring, Dr. P., Professor
Steglitz
V. Biedermann, Freiherr F. W.
V. Biedermann, Freifrau Clara
Bretschneider,Dr. Hans, Oberlehrer
Erlemann, Dr. phil. Edmund
Fehlert, C., Patentanwalt
Hartmann, Dr. phil. Hugo, Prof.
Maron, Geh. Oberfinanzrat
Maver, Fräulein Ellen
Paülsen, Frau Professor
— ^ 35 ^—
Steglitz
Plehn, Fräulein Gabriele
Reinhardt, Dr. Karl, Geh. Reg.-Rat
Rhein, Frau Clara
Sass, Dr. phil. Johann, Bibliothekar
Siehe. Siegfried, Hofrat
Thoms, Dr. Hermann, Professor
Todt, Carl, Oberlehrer
Wellmann, Dr. Eduard, Geh. Reg.-
Rat, Prof, Gymnasialdir. a. D.
Wolter, Dr. Konrad, Oberlehrer
Südende
Marx, Frau Dora
Wannsee
Feist, Frau Hermine
V. Reclam, Frau Major
V. Siemens, Arnold
V. Siemens, Frau Ellen
Westend
Cohn, Eugen, Justizrat
Hiller von Gaertringen, Freiherr
Dr, F., Professor
Höcker, Paul Oskar, Schriftsteller
Mahn, Dr. Paul
Müller, Frau Gertrud
Roethe, Dr. Gustav, Professor
Schmidt, Adolf, Referendar
V. Wilamowitz-MöUendorff, Frau
Geh. Reg.-Rat
Wilmersdorf
Aram (Fischer), Kurt, Schriftsteller
Aschkinaß, Frau Elisabeth
Bading, Dr. Gurt
Bannier, Fräulein Maria Anna
Bismarck-Gymnasium
Coste, Dr. David, Prof., Gymn.-Dir.
Daffis, Dr. E., Landgerichtsrat
Elbertzhagen, Dr. Hugo, Re-
gierungsrat a. D.
Friedländer, Dr. Georg, Bank-
direktor, Justizrat
Friedländer, Max, Amtsgerichtsrat
Friedmann, Dr. Alfred, Schriftsteller
Goldberg, Alfred, Kaufmann
Gottschalk, Gustav, Kaufmann
Heimann, Dr. Hanns
Herz, Adolf, Kaufmann
Hildebrandt, Dr. Edmund, Privat-
dozent
Höffner, Johannes, Pastor, Heraus-
geber des Daheim.
Wilmersdorf
Kaiser, Dr. K., Professor
Koerte, Frau Major
Koerting, Landgerichtsrat
Kohlschütter, Dr. Ernst, Professor
Kronecker, Fräul. Elisabeth
Meidner, Fräulein Gertrud
Pechel, Dr. Rudolf
Reichel, Frau
Schienther, Dr. Paul, k. k. Hofrat
Schwabach, Frau Margarete
Schwarz, Karl, Stud. phil.
Simon, Dr. Philipp, Oberlehrer
Stern, Dr, Julius, Sanitätsrat
Wolff, Fräulein Ella
Zickel, Frl. Luise, Schulvorsteherin
Zehlendorf
Bloch-Wunschmann, Walther, Ver-
lagsbuchhändler
Herold, Hugo, Redakteur
Laehr, Dr. Hans, Ar^t
Lefson, Frau Anna
Mayer, Dr. Gustav
Moebis, Fräulein Clara
Morgenstern, Karl, Privatgelehrter
Munk, Frau Professor
Schmidtlein, Dr. C, Arzt
Wasner, Dr. Georg, Schriftsteller
Bernburg
Lehrerbibliothek des Herzogl. Karls-
Gymnasiums
Bernterode (Untereichsfeld)
Simon, Dr. T.
Bielefeld
Loebellsche Bibliothek
Bitterfeld
Klein, Dr. O., Gewerbeinspektor
Blankenburg a/Harz
Führung, Frau Kreisrichter M.
Wellmer, Arnold, Schriftsteller
Blankenburg (Thüringen)
Warda, Dr. W., Nervenarzt
Blankenhain (Thür.)
Fasolt, Frau Komm.-Rat Charlotte
-^ 36 ^-
Bochum
Goedick,Heinrich, Erster Staatsanw.
Munckel, Frau Landgerichtspräsi-
dent
Piene, W., Lehrer an der Berg-
schule
Bogenhausen b/München
Weigand, Wilhelm, Schriftsteller
Bohrau, Kreis Öls
V. Schwerin-Bohrau, Gräfin
Bonn
Balthazar, Jean, Kaufmann
Bonner Lehrerinnen-Verein
Giemen, Dr. Paul, Professor
Franck, Dr. Joh., Professor
Frank, Max, Amtsgerichtsrat
Gräfe, Dr., Professor
Hoffmann, Dr. Wilh., Professor
Kayser, Dr. H., Professor
Lese- und Erholungsgesellschaft
Litzmann, Dr. B., Professor
Loeschke, Dr. G., Geheimrat
Prym, Dr. Eugen, Professor
Rosenmund, Dr. phil. Richard
Schultze, Dr.F., Prof.,Geh.Med,-Rat
Seminar, Germanistisches
Universitäts-Bibliothek
Walter, Geh. Ober-Postrat
Wygodzinski, Dr. phil. W., Prof.
Zitelmann, Dr. E.,Prof., Geh. Reg.-
Rat
Brandenburg a. d. Havel
Köpke, Fräulein Suse
Tiede, Arno, Mühlenbes.
Ullrich, Dr. phil. Herm., Professor
Brannenburg (Oberb.)
Heiseler, Henry
Braunschweig
Bergmann, Ernst, Professor
Bibliothek des Gymnasiums
Blasius, Dr. Wilh., Prof., Geh.Hofrat
Elster, Frau Professor
Engelbrecht, Justizrat
Flechsig, Dr. phil. Eduard
Grundner, Dr. F., Geh. Kammerrat
Helle, Carl
Lange, Bruno, Fabrikbesitzer
Magnus, Frau Berta
Oehlecker, Max, Zahnarzt
Braunschweig
V. Pawel-Rammingen, Wirkl. Geh..
Rat, Exz.
Stadtbibliothek
Westermann, Georg, Verlagsbuchh.
Wolflf, Hermann, Kommerzienrat
Breechen b/Jarmen
(Vorpommern)
V. Heyden-Breechen, Ernst, Ritter-
gutsbesitzer
Breitenfeld b/Leipzig
Bach, Frau Rittergutsbesitzer
Bremen
Deetjen, Frau Marie
Elb, Dr. Richard, Dramaturg u.
Regisseur
Engelke, Heinr., Buchdruckereibes.
Hartlaub, Fräulein Franziska
Klatte, Ad.
Krug, E., Bankdirektor
Oppenheim, Fritz, Kaufmann
Pauli, Dr. jur., Senator
Rassow, Gustav, Senator
Schaeffer, Dr. Christel, Referendar
Stadtbibliothek
Wolde, J. G.
Breslau
Auras, Reinhold, Stadtrat a. D.
Baruch, ßernh.
Bielschowsky, Max, Kaufmann
Breslauer Dichterschule
Cassirer, Martin, Kaufmann
Ernst, Fritz, Redakteur u, Schrift-
steller
Fielitz, Dr. W., Professor
Franck, Fräulein A. H.
Germanistisches Seminar
Haertel, Fräulein Emmy
Hain, Kurt, Konsistorialrat
Henry, Felix, Architekt
Hensel, Frau Stadtgerichtsrat Selma
Heyne, Alfred, Eisenbahn-Sekretär
Jacobson, Jacob, Cand. hist.
Lüch, Dr. Max, Professor
Laqueur, S., Generalagent
Less, Georg
Luckwald, Frau Geheimrat Anni
Lustig, Fräulein Melitta
Marcuse, Oswald, Justizrat
Martiny, Geh. Baurat
Molinari, Frau Geh, Rat
— •>
37 ^-
Breslau
Neisser, Dr., Prof., Geh. Med.-Rat
Nerlich, Dr. med., Arzt
Parrsch, Dr. med. Carl, Professor
Pinder, Frau Caroline
Richter, Dr., Prof., Geh. Med.-Rat
Riess, Frau Gertrud
Sachs, Fräulein Clara, Malerin
Sachs, Hans, Fabrikbesitzer
Schneege, Dr. Gerhard, Prof.
Siebs, Dr. Theodor, Professor
Stadtbibliothek
Steinert, Paul, Kaufmann
Steinert, Leseklub
Tietze, Dr. Alexander, Professor
Trentin, Hans, Bürgermeister
Trewendt & Graniers Buchhand-
lung (Alfred Preuss)
Universitäts-Bibliothek, Kgl.
Wenck, W., Prediger
Wendriner, Dr. phil. Karl Georg
Wendriner, Dr. phil. Richard
Zimpel, Hermann, Professor
Züge, Paul, Redakteur
Brieg (Schlesien)
Friediänder, Emil, Stadtrat
Thiele, Kurt, Bauinspektor
Bromberg
Aronsohn, Georg, Rechtsanwalt
Augstein, Dr. Carl, Geh. Sanitätsrat
Callomon, Dr. Fritz, Arzt
Glockmann, Fräulein Käte,
Assistentin a. d. Stadtbibliothek
Grüner, Dr. Otto, Stabsarzt
Hartmann, Ferd., Bibliothekar
Minde-Pouet, Dr. phil. Georg,
Stadtbibliothekar
Petersen, Heinrich, Amtsgerichtsrat
Schlemm, Dr. Hermann, Rechts-
anwalt
Stadtbibliothek
Bückeburg
V. Strauss u. Torney, Fräulein Lulu
Büdeshelm (Oberhessen)
V. Oriola, Frau Gräfin Marie
BuDzIaa (Schlesien)
Glöckner, Dr. Stephan, Oberlehrer
Burg b/Magdeburg
Bibliothek des Gymnasiums
Calw (Württemberg)
Weizsäcker, Dr. phil. Paul, Rektor
Cassel
V. Bylandt-Rheydt, Graf, Intendant
Ehrenberg, Otto, Rentner
V. Eschstruth, Fräulein Mathilde
(M. V. Eschen), Schriftstellerin
Gottschalk, Dr. phil, Otto
Harkort, Frau Kommerzienrat P.
Kirchstein, Dr. Otto, Landrichter
KochendörfTer, Dr. Carl, Professor
Landesbibliothek, Ständische
Lange, Dr. Gertrud, Oberlehrerin
Murhard'sche Bibliothek
Sommer, Frau Oberlandesger.-Rat
V. Ulrich, Frau Ilse
Wolff, Louis, Schriftsteller
Gelle
Echte, Geh. Oberjustizrat, Senats-
präsident
Langerhans, Dr., Medizinalrat
V. Schrader, Fräulein Luise
Charlottenburg s. Berlin, Vororte
Chemnitz
Bibliothek des Kgl. Gymnasiums
Kirchner, Dr. Carl, Professor
Mecklenburg, Frau Lucie
Meyer, Robert Paul
Müller, Dr. Otto, Professor
Stadtbibliothek
Wächter, Fräul. Helene
Coblenz
Spaeter, Frau Geh. Kommer:^ienrat E.
Wahl, Gg., Professor
Coburg
V. Ebart, Freih. P., Intendant z. D.
Grosch, Dr. med., Arzt
Cöln a/Rhein
Boelling, Moritz, Regierungsrat
Deichmann, Dr. Paul
Deiters, Dr. phil. Paul
Feist, Fräulein Marie
Herstatt, Arth., Landgerichtsrat a.D^
Herstatt, Eduard, Bankier
Heuser, Frau Geh.-Rat Eugenie
Heuser, Robert F.
Jacobs, Max
58 ^-
Cöln a/Rhein
Jungbluth, Dr. Rieh., Leiter des
R. -Gymnasiums
Martersteig, Max, Geh. Hofrat,
Theaterleiter
Metzges, Oberlandesgerichtsrat
Meuser, Paul, Justizrat
V. Mevissen, Fräulein Mathilde
Müller, Frau Direktor Fritz
Neven Du Mont, Dr. J., Zeitungs-
verleger
Peill, Frau Robert
Pfeifer-Schnitzler, Frau Paula
Piel, Frau Heinrich
vom Rath, Frau Julius
V. Recklinghausen, W., Kaufmann
Reusch-WöUner, Frau
Schmitz, Dr. P., Gymn.-Oberlehrer
Schuch, Paul, Ober-Regierungsrat
Schuch, Frau Paula
Stadtbibliothek
Stein, Frau Elise, geb. v. Mevissen
Vorster, Julius, Geh.Kommerzienrat
Cöln-Lindenthal
Stinnes, Dr. jur. Heinrich
Wieruszowski , Alfred , Ober-
landesgerichtsrat
Cöthen (Anhalt)
Ludwigs-Gymnasium
Colmar i/Elsass
Balthazar, Hans, Leutnant
Beneke, Carl Aug., Landgerichtsrat
a. D.
Weber, Dr. Wolf, Geh. Justizrat
Cottbus (Lausitz)
Carstens, Rechtsanwalt u. Notar
Otto, P., Landgerichtsrat
Reinefarth, Landrichter
Reyersbach, Waldemar, Kaufmann
Schneider, Alexander, Land-
gerichtsrat
Crefeld
Leendertz, Frau Kommerzienrat
Peltzer, Dr. jur. Rudolf
V. Scheven, Frau Kommerzienrat
Helene
Crossen a. d. Oder
Calvary, Moses, Oberlehrer
Gloege, Dr. Georg
Dahlem s. Berlin, Vororte
Dahme (Mark)
Gobiet, Dr. Otto, Arzt
Kühn-Schuhmann, Frau Antonie
Danzig
Bibliothek des Realgymnasiums
Bibliothek des städt. Gymnasiums
Dasse, Dr., Kaufmann
Gräbner, Dr. Walther
Heymann, Dr. E., Rechtsanwalt
Rosenbaum, Dr. B., Rechtsanwalt
Siebenfreund, Kurt, Kaufmann
Stadtbibliothek
Danzig-Langfuhr
Löbner, Dr. Heinrich, Professor
Darmstadt
Alt, Dr. Karl, Professor
Berger, Dr. Arnold E., Professor
Bibliothek der Techn. Hochschule
Edward, Hugo, Hofrat
Elias, Michael
Hepp, C.
Hofbibliothek, Großherzogliche
Kleinschmidt, Dr. Karl, Justizrat
Literarischer Verein
Mangold, Karl, Oberlehrer
Merck, Frau Clara
Merck, Dr. L., Geh.Kommerzienrat
Mühlberger, Dr. F.
Saeng jun., Ludwig, Buchhändler
Weber, Frau Geh. Justizrat Dr.
Wulckow, Dr., Direktor
Dermbach (Feldabahn)
v. Grooß, Baron Siegfried, Bezirks-
direktor
Dessau
Antoinettenschule, Herzogliche
Faehndrich, Frau Oberingenieur M.
Friedrichs-Gymnasium, Herzogl.
v. Oechelhäuser, Dr. W., General-
direktor
Scheermesser, Dr. F. W., Apo-
thekenbesitzer
Detmold
V. Donop, Adolar, Kammerherr
Gymnasium Leopoldinum
Landesbibliothek, Fürstl.
v.Meysenbug, Freiherr, Major a. D.
und Kammerherr
— ^ 39 ^—
Diedenhofen (Lothringen)
Carlebach, Dr. Ed., Notar
Dinkelsbühl (Bayern)
Fleischmann, Franz, Reallehrer
Döberkitz b/Göda (Sachsen)
zur Lippe, Grat" Clemens
Döbern b/Forst
Gülke, Frau Auguste
Dölitz b/Leipzig
Dodel, Friedr. Wilh., Kaufmann
Heilanstalt Dösen b/Leipzig
Lehmann, Dr., Obermedizinalrat
Donaueschingen
Hofbibliothek, Fürstlich Fürsten-
bergische
Donauwörth
Oßwalt, Hans, Bezirksamtmann
Dortmund
Buchhohz, Frau Amtsrichter Dr.,
geb. Röder
Gymnasial-Kuratorium
Kempenich, Dr. Hch., Rechtsanw,
und Notar
Rhee, Max, Kaufmann
Wilh.-Auguste- Viktoria-Bücherei
Dresden
Arndt, Jul. Max, Großkaufmann
Arnhold, G., Kommerzienrat
Arnold, Frau Dr. Margarethe
Arnstadt, G., Geh. Kommerzienrat
Aulhorn, Dr. med. Ernst Rud.
Beck, D. Dr., Hch. Gust., Staats-
minister, Exz.
V. Biedermann, Freiin Walburg
Bienert, Erwin, Mühlcnbesitzer
Bondi, Dr. Felix, Justizrat
Dehne, Dr., Stadtrat
Fellmer,Fanny,Frau Oberstleutnant
Fischel, Frau Rosa
Fleischhauer, Ernst, Rechtsanwalt
V. d. Gabelentz-Linsingen auf Mün-
chenbernsdorf, Rittmeister z. D.
Ghika, Prinzessin Adine, Durchl.
Glaser, Dr. Rud., Apotheker
Dresden
Gmeiner-Benndorf, Frau Kommer-
zienrat Rosa
Götze, Dr. Edm., Prof., Geh. Hofrat
Guinand, Fräulein Valeska
Gutbier, Hofkunsthändler
Gutmann, Dr. Hans, Referendar
Gutmann, Fräul. Marie L.
Haenel, Dr. Erich, Professor
Haenel, Frau Dr. Luise
Hasper, Dr. Theodor, Professor
Henckel v. Donnersmarck, Frau
Gräfin, Exz.
Henze, Dr. W., Rechtsanwalt
V. Herder, Joh,, Rittmeister
Hofmann, Hans, Stud. phil.
Hörn, Frau Flora, Schriftstellerin
Hübler, Dr. phil. Meta
Jaeckel, Fräulein Clara
Jaensch, Emil, Buchhändler
Kersten, Dr. Karl, Staatsanwalt
V, Klemperer, Frau Gustav
V. Klemperer, Dr. Ing. Ralph
Körner-Museum der Stadt Dresden
Korff, Mary, Baronesse
Kunz, Dr. Heinrich, Geh. Justizrat
Langer, Dr. Carl Bernhard, Rechts-
anwalt
Lehrs, Dr. Philipp
Leopold, Dr., Prof., Geh. Mediz.-Rat
Lewinger, Ernst, Oberregisseur
Liebmann, Carl H., Gymnasial-
lehrer
Mahr, Frau Generalin, Johanna
V. Malapert-Neufville, Freifrau M.C.
V. Mangoldt, Fräulein Helene
Mette, Fräulein Fr., Privatlehreria
Meyer-Waldeck, Dr. Wolfgang
Alexander, Geh. Hofrat
Oehme, Dr. med., Gurt
Overbeck, Fräulein Camilla
Perutz, Ernst, Ingenieur
von der Planitz, Edler, Leopold,
Bezirksassessor
Posse, Dr. phil, Geh. Reg.-Rat,
Direktor d. Hauptstaats-Archivs
Rachel, Dr. Paul, Professor
Le Riche, Fräulein Mathilde
Ritter, Dr. F. A. Emil, Nervenarzt
v. Rüger, Dr. jur. C. W., Staats- u.
Finanzminister, Exz.
Sandbank, Max, Kaufmann
Sauer, Frau Dr. Marie
Schanze, Dr. jur. Oskar, Professor,
KaiserL Reg.-Rat a. D.
Scheidemantel, K., Kammersänger
—^ 40 ■4- —
Dresden
Schnorr v. Carolsleld, Dr. Franz,
Professor, Geh. Hofrat
Schoblocb, Dr. Anton
V.Schubert-Soldern, Dr., Professor
Sendig, Rudolf, Hotelbesitzer
Staegemann, Frau Geheimrat
Stoessel, Dr. Alfred, Direktor
Stresemann, Dr. Gustav, Syndikus
Stühmke, Frl. Johanna
Vogel, Dr. Th., Prof., Geh. Rat
Vollmöller, Dr. Karl, Professor
Vorländer, H., Rentner
Walzel,Dr.Oskar, Prof.,Geh. Hofrat
V. Weber, Freifrau
Wiecke, Paul, Hofschauspieler
Winckler, Fräulein Marie Luise
Woermann, Dr. Karl, Geh. Hofrat,
Prof., Dir. d.Kgl. Gemäldegalerie
Würzburger, Dr. Eugen, Ober-
regierungsrat , Direktor des
Statistischen Landesamtes
V. Zahn, Robert, Buchhändler
Zickel, S., Buchhändler
Zschille, Frau Geh. Kommerzienrat
Droyssig b/Zeitz
Bibliothek d. Königl. Erziehungs-
u. Bildungsanstalten
Düren (Rheinland)
Schoeller, Frau Guido
Schoeller, Frau Rudolf
Düsseldorf
Frotscher, A., Buchhändler
Kraeger. Dr. H., Prof.
Kruse, Frau Regierungspräsident
Künstler-Verein »Malkasten«
Liebscher, Frau Lore
Rhein. Goethe- Verein für Festspiele
Schill, Frau Professor
Duisburg a/Rh.
Feller, W., Professor
Nieten, Dr. Otto, Oberlehrer
vom Rath, Wilhelm
Schmitz, Dr. K., Landgerichtsdirekt.
Vijgen, Dr. jur. Max, Landrichter
Ebenhausen b/München
Langewiesche,Wilh.,Verlagsbuchh.
Eberswalde b/Berlin
Heinrich, Fr., Rechtsanwalt
Egern (Oberbayern)
zu Sayn -Wittgenstein - Berleburg.,
Prmz Otto, Durchlaucht
Ehringsdorf b/Weimar
Heinrich, Frau Amalie
Eichenhof b/Trebbin
Reichardt, Eberhard, Cand. phil.
Eimbeckhausen am Deisler
Stölting, G., Geh. Konsistorialrat
Eisenach
Alfeis, Fräulein Auguste
Appelius, Dr., Justizrat
Carl-Alexander-Bibliothek, Groß-
herzogliche
Erbslöh, Kommerzienrat
Fleischer, Ernst, Oberlehrer
Hossfeld, Dr. Carl, Professor
Kieser, D. Hugo, Kirchenrat
Krusemark, Frau Agnes
Naumburg, Paul, Erster Staats-
anwalt
Preuß, Dr., Oberlehrer
Sander, Frau Dr.
V. Wurmb, Frau E.
Eisenberg (Sachsen-Altenburg)
Gymnasial-Bibliothek
Eisleben
Ackermann, Fräulein Helene
Hesse, Frau Justizrat Johanna
Mager, Frau Amtsgerichtsrat
Riese, i. Bürgermeister
Elberfeld
Blank, Frau Eugen
v. Böttin^er, Dr. Henry P., Geh. Rat
Gräfe, trau Auguste
Springmann, Ed., Fabrikbesitzer
Weychardt, Conrad
Waldhof Elgershausen b/Wetzlar
Liebe, Dr. Georg, Arzt
Elmshorn
Warnecke, Dr. Friedrich, Oberlehrer
Emden
Bibliothek des Gymnasiums
Metger, Frau Rechtsanwalt
-•&* 41
Emmendingen
Feldbausch, Dr. Otto, Medizinalrat
Erdmannsdorf (Sachsen)
Matzdorff, Dr. Hans, prakt. Arzt
Erdmannshain b/Leipzig
Lustig, Dr. Max
Erfurt
Benary, Frau Leonore
Billig, Paul, Kaufmann
Bluth, Max, Kaufmann
Brehmer, Dr.
Eisenberg, Hermann, Fabrikbesitzer
Eisenberg, Julius, Fabrikbesitzer
Elkan, Richard, Kaufmann
Engelbrecht, Dr. Kurt, Augenarzt
Fränkel, Fräul. Lotte
Gymnasium, Königl.
Haupt, Dr. Hans, Chefredakteur
Heß, Luise, Oberlehrerin
Lewald, Dr. Otto, Oberreg.-Rat
Lorenz, Dr. phil. Theodor
Meinecke, Heinrich, Reg.-Baumstr.
Oberrealschule, städtische
Overmann, Dr., Vorsteher d. städt.
Museums
Realgymnasium, Königl.
Stadtbücherei
Treibs, Carl, Tonkünstler
Tscharnke, Adolf, Kaufmann
Ullmann, H., Bankier
Verein der Literaturfreunde
Voigt, Franz
Wilson, Karl, Landgerichtsrat
Erlangen
Reber, Dr. Joseph, Studienrat
Rosenthal, Dr. J., Professor, Geh.-
Rat
Universitäts-Bibliothek, Königliche
Eschwege
Roggenkamp, Hans, Gymnasiallehr,
Essen a, d. Ruhr
Krupp'sche Bücherhalle
Serlo, Walter, Bergrat
Wandel, Konrad, Justizrat
Falkenhof b/Bensheim
V. Marx, Heinrich
Finkenstein (Westpreussen)
Dohna, Frau Burggräfin
Flensburg
Bibliothek der städt. höh. Mädchen-
schule
Crespel, A., Rechtsanwalt
Herz, Dr. VVilh., Amtsrichter
Flonheim (Rheinhessen)
Knell, Dr. Karl, Sanitätsrat
Frankenthal (Rheinpfalz)
Baum, W., Senats-Präsident
Frankfurt a/M.
Stadt Frankfurt a/M.
Albert, Frau Elisabeth
Auerbach, Fritz
Baer, Simon Leopold, Buchhändler
Baerwald, Dr.Eduard, Rechtsanwalt
Barthel, Frl. Franziska
Bartlelmes, Frau Elisabeth
de Bary, Dr. J. J., Sanitätsrat
Beil, Frau Sanitätsrat
Beit von Speyer, Frau Eduard
Benkard, Dr. jur. E., Justizrat
Bertuch, August, Professor
V. Bethmann, Freiherr Simon Moritz
Bibliothek des Freien Deutscher.
Hochstifts
Bibliothek, Freiherrl. Carl v. Rotii-
schild'sche öffentliche
Binswanger, Rudolf, Kaufmann
Braunfels, Otto
Büding, Dr. Friedrich
Bürgerverein
Burghold, Dr. Julius, Justizrat
Cahn-Blumenthal, Hch., Kaufmann
Cooper, Dr. William, Amer. Dentist
Donner-v. Richter, Otto, Maler
Dotter, Fräulein Doris
Dreyfus, Albert, Stud. phil.
Dreyfus, Georges
Ehler, Frau Rosa
Ellissen, August
Emden, Heinrich
Eyssen, Fräul. Mary Elisabeth
Fade, Louis, Direktor
Fischer, Ludwig, Privatmann
Flauaus, Robert, Maler
Flersheim, Robert
Flörsheim, Frau Anna
Frankfurter Zeitung (Redaktion)
Geiger, Dr. ßerthold, Justizrat
Goldschmidt, Dr. jur. Hermann
Goldschmidt, Frau Kommerzienrat
Goldschmidt-Bacher, Frau Emmy
— ^ 42 ^—
Frankfurt a/M.
Gnldschniidt-Livingston, Frau Dr.
Ida
Hammeran, Dr. phil. A.
V. Hartmann, G., Rittmeister a. D.
Hartmann-Kempf, Eugen, Professor
Hering, Dr. Robert Eugen, Archivar
am Goethemuseum
Herxheimer, Frau Sanitätsrat
Heuer, Dr. Otto, Prof., Direktor des
Frankfurter Goethe-Museums
Hirsch, Paul
Jensen, Paul, Intendant
Jung, Dr.Rudolf,Prof., Archivdirekt.
Jungmann, Eduard, Privatier
Kahn, Bernhard, Bankier
Kahn, Julius
Kallmorgen, Dr. Wilhelm, Arzt
Kaufmann, Ludwig, Justizrat
Koch, Frau Anna Luise
Koch, Louis, Hof Juwelier
Küchler, Eduard
Küchler- Genth, Frau
Kux, Frl. Margar., Oberlehrerin
Liebmann, Dr., Rechtsanwalt
Lucius, Frau Dr. Maximiliane
Luthmer, F., Professor
Maier, Hermann, Direktor der
Deutschen Bank
May, Dr. Franz L., Fabrikant
Mayer, Fräulein Lene
Mayerfeld, Anton, Kaufmann
Meinert, Garl, Fabrikbesitzer
Meissner, Fräulein Emmy
Meister, Frau Marie
Melber, Walter Wolfgang
Merian-Genast, Dr. H., Professor
Merton, W., Privatier
Meyer, Ferdinand, Rentier
Möbius, Dr. Martin, Professor
Moessinger, Viktor
Mumm von Schwarzenstein, Frau
Emma
Neher, Ludwig, Architekt
Neubürger, Frau Dr.
Neumann, Dr. Paul, Rechtsanwalt
Nolden, Dr. Hugo, Direktor
Ochs, Richard, Kaufmann
Oswalt, Frau Brandine, Verlags-
buchhändlerin
Oswalt, Dr. H.. Justizrat
Oswah, W. E., Verlagsbuchhändler
Panzer, Dr. Friedrich, Professor
Passavant, Dr. Moritz, Justizrat
Pfeiffer-Belli, C. W., Rentner
Phillippi, Fräulein Helene
Frankfurt a/M.
Pinner, Dr. Oskar, Arzt
Posen, Sidney
Ransohoff, Dr. Georg
vom Rath, Waher
Rebner, Adolf, Violinist
Rehn, Dr. H., Geh. Sanitätsrat
Rehn, Dr. Louis, Professor
Reitz & Köhler, Buchhandlung
Riesser, Fräulein Ella
Rinsler, Direktor
de Ritter, Frau L.
Rosenmeyer, Dr. Artur, Rechts-
anwalt
Rosenmeyer, Dr. med. Ludwig
Samuel, Georg, Privatier
Sandhagen, Anton
Scharff-Fellner, Julius, Kaufmann
Schmidt-MetzIer,FrauGeh.Rat,Exz.
Schott, Sigmund
Schulz-Euler, C. Fr., Verlagsbuchh.
Sondheim, Moritz, Buchhändler
Speyer, Alfred
Stern, Frau Dr. Marie
Stern, Frau Theodor
Stiebel, Heinrich, Kaufmann
Strasburger, Paul, Bankier
Textor, C. W.
Valentin, Frau Professor Veit-
Varrentrapp, Dr. A., Bürgermeister
a. D., Geh. Reg.-Rat
Vohsen, Dr. med. Carl
Weber, Dr.Ludwig, Landgerichtsrat
Weib-Ritter, Frau Architekt
Werner, Julius
Wurzmann, Dr. Leo, Rechtsanwalt
Ziegler, Carl, Ingenieur
Zieler, Dr. Gustav, Redakteur
Frankfurt a. d. Oder
Bachmann, Dr. Prof., Oberlehrer
Bachmann, Frau Prof. Hulda
Hoffmann, Paul, Lehrer
Wrede, Dr. Kurt, Amtsrichter
Freiberg i/S.
Gymnasium Albertinum
Heisterbergk, Ulrich, Justizrat
Schmidt, Frau Dr. Ennie
Stephan, Dr. Gustav, Schulrat
Freiburg i/Br.
Bielefeld, Dr. Otto, Verlagsbuchh.
Colin, Dr. phil. Jonas, Professor
Feist, Richard, Amtsrichter a. D.
Friedberg, Gertrud, Stud. med.
"^ 43 "^ —
Freiburg i/Br.
v.Graevenitz,Dr.G.,Hauptmanna.D.
Hammelmann, Adolf, Privatier
Höcker, Heinrich, Professor
Kluge, Dr. F., Professor, Hofrat
Freudberg, Gertrud, Stud. med.
Manz, Dr. med. Otto, Privatdozent
Ottendörfer, Dr. Herrn., Land-
gerichtsrat
Schule, Dr. Adolf, Professor
Seminar für Literaturgeschichte
Universitäts-Bibliothek
Weldler-Steinberg, Dr. phil.
Augusta
Freiburg i/ Schlesien
Oberrealschule
Freienwalde a. d. Oder
Qjaedefeld, Dr. G., Professor
Friedberg (Hessen)
Trapp, Carl, Kommerzienrat
Friedeberg (Neumark)
Gohlke, Fritz, Postsekretär
Lorentz, Dr. phil. Paul, Gym-
nasialdirektor
Friedenau s. Berlin, Vororte
Friedrichroda i/Thür.
Wanke, Dr. G., Nervenarzt
Friedrichshagen b/Berlin
Hamburger, Frau Dr.
Friedrichstein b/Löwenhagen
(O.-Pr.)
Doenhoff, Graf August, Wirkl.
Geh.-Rat, Exz.
Frohnau s. Berlin, Vororte
Fürstenwalde a. d. Spree
Bennecke, Geh. Justizrat
Meusel, Dr. H., Geh. Reg.-Rat
Schwarze, Fräul. El., Schulvorsteh.
Fürth i/Bayern
Uhl, Heinrich, Hauptmann und
Batteriechef
Fulda
Landesbibliothek, Ständische
Gaschwitz b/Leipzig
Steche, Frau Elisabeth
Gauting b/München
Hoesch-Ernst, Frau Dr. Lucy
Geestemünde
Lemcke, Dr. Ernst, Professor
Gelsenkirchen
Miether, Friedrich, Stadtbaurat
Georgengarten b/Dessau
v. Ditfurth, Fräulein Else, Hofdame
Gera (Reuss j. L.)
Büttner, Dr. jur. Gustav, Justizrat
Gymnasial- und Landesbibliothek
Heyne, Rudolf Otto, Schriftsteller
Kretschmar, Ernst, Professor
Magdeburg, Hugo, Kaufmann
Meyer, Rudolf, Fabrikbesitzer
Oenlhey, Rob. Rud., Kaufmann
Remy, Frau Olga
Schellig, Ernst, Kaufmann
Schlotter, Dr. jur. Alfred, Justizrat
Schmidt, Fedor Fr., Kaufmann
Schmidt, Herm. W., Kaufmann
Schopper, Dr. Alfred, Landgerichts-
rat a. D.
Schrader, Dr., Augenarzt
Gernsbach (Murgtal)
Funck, Heinrich, Professor
Gerstungen
Hoerschelmann, Walther, Amts-
richter
Giessen
Behaghel, Dr. Otto, Professor, Geh.
Hofrat
Bock, Alfred, Schriftsteller
Collin, Dr. J., Professor
Hansen, Dr. Adolf, Professor
König, Walter, Professor
Schmidt, Dr. A., Prof., Geh. Justizrat
Siebeck, Dr. H., Prof., Geh. Hofrat
Universitäts-Bibliothek
B.-Gladbach
Zanders, Frau Olga
Glückstadt
Gymnasium, Königliches
— <^ 44 ^-
Gmünd (Würitemberg)
Mayer, Dr. Carl, Oberjustizrat
Godesberg b/Bonn
Dernen, Hermann
Gramm, Fräulein Elisabeth H.
Rohlfs, Frau Gerhard
Wendelstadt, Professor
Görlitz
Gymnasial-Bibliothek
Rörig, A., Eisenbahnverkehrs-In-
spektor a. D.
Wieruszowski, Frau Salome
Göttingen
Coehn, Dr. phil. Alfred, Professor
Deneke, Dr., Rechtsanwalt
Droysen, Dr. med. Felix, Professor
Ehlers, Dr., Professor, Geh. Rat
Frensdorff, Dr. F., Professor, Geh.
Justizrat
Groebenschütz, Oberverwaltungs-
gerichtsrat
Gymnasium, Königl.
Kluckshohn, Dr. Paul
Leo, Dr. F., Professor, Geh.Reg.-Rat
Lexis, Dr., Professor, Geh. Reg.-Rat
Luetgebrune, Dr. Walter, Rechts-
anwalt
Pflughöft, Dr. Ludwig, Arzt
Richard, Frau Dr. Frida
Schlote, Helene, Lehrerin
Schröder, Dr. Edward, Professor
Seminar für deutsche Philologie
Universitäts-Bibliothek, Königliche
Weissenfeis, Dr. Rieh., Professor
Gommern b/Mügeln
Hofmann, Max, Fabrikbes. u.
Schriftsteller
Gotha
Bibliothek des Gymnas. Ernestinum
Bibliothek, Herzogliche
Gutmann, Dr. Leo, Rechtsanwalt
und Notar
Kraut, Oberleutnant
Liebenam, Dr. W., Professor
Lorenz, Alfred, Hofkapellmeister
Purgold, Dr. K., Geh. Reg.-Rat,
Direktor des Herzogl. Museums
Rohrbach, Dr. C., Realschuldirektor
Völker, Gotthold, Bankdirektor
Greifenstein ob Bonnland
von Gleichen-Rußwurm, Freiherr
Alexander
Greifswald
von Bloedau, Dr. Carl August
Germanistisches Seminar
Milch, Dr. phil. Ludwig, Professor
Pietsch, Dr.,P., Prof.,Geh. Reg.-Rat
Smend, Dr. Rudolf, Professor
Universitäts-Bibliothek, Königliche
Greiz
Stier, Paul, Geh. Reg.-Rat
Grimma b/Leipzig
Fürsten- und Landesschule
Grossenhain i. Sa.
Deutsch, Dr. Ernst, Oberlehrer
Gross-Glogau a/Oder
Kramer, Frau Eleonore
Gross-Kochberg b/Rudolstadt
V. Stein, Frau Baronin Anna
Gross-Krauscha
b/Kodersdorf 0/L.
V. Herder, Curt, Rittergutsbesitzer
Gross-Lichterfelde s. Berlin,
Vororte
Gross-Salze b/Magdeburg
Kempfe, Dr. jur. P.E., Rechtsanw.
und Notar
Grunewald s. Berlin, Vororte
Guben
Bornitz, Elise, Lehrerin
Ewert, Dr. Schuldirektor
Hoemann, Justizrat
Mende, Albert, Landgerichtsrat
Güntersberge a/Harz
Schwarze, Fritz, Pastor
Güstrow
Krause, Hans, Stud. phil.
•^ 45
♦4«—
Gütersloh
Richter, Dr. Hans, Oberlehrer
Gumbinnen (Ostpr.)
Bibliothek des Kgl. Gymnasiums
Moldaenke, Gymnasial-Professor
Hackhauserhof b/Ohligs
Berg, Richard, Kaufmann
Hagen i/ Westfalen
Graeve, Dr. Gust., Geh. Medizinalrat
Schloss Haggn b/Bogen a. d. Donau
V. Schrenck-Notzing, Freiherr Leo-
pold, Hauptmann a. D.
Halberstadt
Zimmer, Frau Rittmeister
Haiensee s. Berlin, Vororte
Halle a. d. S.
Arnhold, Assessor
Helling, Frau Oberlehrer Marie
Bibliothek der Höh. Mädchenschule
(Francke'sche Stiftungen)
Bibliothek des Stadtgymnasiums
Bunge, Dr., Professor
Cohn, R., Lehrerin
Drevin, Helmuth, Apotheker
Fester. Dr. Rieh., Professor
Franke], Dr. Carl, Prof., Geh.
Medizinalrat
Frenzel, Paul, Direktor des General-
anzeigers
Fries, Dr., Prof., Geh. Reg.-Rat
Gehrig, Dr. Hans
Goldschmidt, Dr. Adolf, Professor
Harnack, Dr. Erich, Prof., Geh.
Medizinalrat
Hasenclever, Dr. Adolf, Privatdoz.
Hessler, Dr. H., Professor
Hildebrand, Arnold, Referendar
Hiller, Frau Professor Dr. E.
Hirsch, Dr., Rechtsanwalt
Jahn, Dr. Kurt, Privatdozent
Kern, Dr. Otto, Professor
Klincksieck, Dr. Professor
Lehmann, Heinrich, Geh. Kom-
merzienrat
V. Lippmann, Dr.Edmund, Professor
Lochner, Dr. Hans, Reg.-Rat
Mekus, Dr., Geh. Sanitätsrat
Menzer, Dr. P., Professor
Goethe- Jahrbuch XXXH
Halle a. d. S.
Niemeyer, Dr. M., Verlagsbuchh.
Oppenheimer, Dr. med.Gustav, Arzt
Radlauer, Amtsgerichtsrat
Rauchfuß, Frau Major Wally
Robert, Dr. Karl, Professor, Geh.
Reg.-Rat
Ross, Frau Professor Emma
Saran, Dr. Franz, Professor
Schmeitzer, Geh. Ober-Finanzrat
Siefert, Dr. Georg, Oberlehrer
Sparig, Dr. Eugen, Professor
Stettenheim, Dr. Ludwig
Strauch, Dr. Philipp, Professor
IJniversitäts-Bibliothek, Königliche
Walther, Dr. Johannes, Professor
Warnstorff, Karl, Buchhändler
Weise, R. Ernst, Fabrikbesitzer
Hamburg
Andriessen, Frau Else
Arndt, Oskar (i/Fa. Arndt & Cohn)
Arning, Frau Dr. Ed.
Behn, Dr. jur, Hermann
Behrmann, Dr. theol. G., Senior
V. Berenberg-Gossler, John, Bankier
Cohen, Fräulein Hertha
Cohen, Dr., Oberlandesgerichtsrat
Daffis, Alfred Th., Ingenieur
Deurer, Wilh., Konsul
Ecker, Dr. O., Direktor der Ham-
burg-Amerika-Linie
Ehlers, Frau Emilie, Oberin
Embden, Dr. Heinrich
Embden, Frau Dr. G. H.
Engel-Reimers, Frau Dr. A.
Fertsch, F. (i/Fa. Fettsch &: Laeisz)
Frank, Frau Henny
Gerstenberg, Dr. Heinr., Professor,
Realschuldirektor
Gloede, Dr. phil. Hermann
Gott.schewski, Dr. phil. Adolf
Grack, Fräulein M.
Gräfe, Lucas, Buchhändler
Grisebach, Erich, Landgerichtsrat
GroothoflP, H., Architekt
Grosse, Carl, Kaufmann
Grüner, Frau Landgerichtsdirektor
Güssefeld, Dr. O. E., Kaufmann
Hasselmann, Karl, Kaufmann
Hertz, Dr. G., Senator
Hcylbut, Dr. phil. G.
Hoffmann, P., Oberlehrer
Hottenroth, Hans, Kaufmann
Johler, A. B. Gustav
Kanzow, Rudolph, Kaufmann
— ■^ 46 +f-
Hamburg
Kaumann, Frau Albert
Koenigsberger, J., Kaufmann
Köster, Paul, Kaufmann
Kreusler, Fräulein L.
Levy, Frau Dr. H. R.
Lewandowskj', A.
Louvier, Oscar, Beamter der Bau-
deputation
Louvier, Rieh., Oberzollkontrolleur
Magnus, Frau Dora
Marcks, Dr. E., Prof., Geh. Rat
May, Anton
Mayer, Heinrich
Meissner, Otto, Buchhändler
V. Melle, Dr. Werner, Senator
Metz, Lic. theol. Adolf, Professor
Mittell, Fräulein Margarete
Mönckeberg, Dr. Rudolf
Newman, Fräulein Julie
Nicolassen, John, Pastor
Oehrens, Dr. med. Wilhelm
Oppenheim, Emil
Osterloh, Fräul Elisabeth
Petersen, Rudolf, Direktor
Pfannenstiel, Marie, Schul-
vorsteherin
Pfeiffer, Dr. Arthur, Staatsanwalt
Pflüger, Dr. M.
Pogge-Huesmann, Frau Anita
Poiack, Dr. phil. Alfred
Rebattu, Dr. Albert, Pastor
Redlich, Frau Prof. Sophie
Ridderhoff, Dr. Kuno, Oberlehrer
Rittscher, Frau E.
Rosenhagen, Dr. G., Oberlehrer
Rouwolf, Richard
Sasse, Wilhelm
Schiff, Fräulein Jenny
Schütie, Dr. jur. Hermann
Schnitze, Dr. Ernst, Generalsekretär
Seeler, Fräulein Olga
Sieveking, Dr. Alfred, Rechtsanwalt
Sieveking, Dr. med. Wilhelm
Simms, Henry B.
Sokolowsky, Dr. Rud., Oberlehrer
Sommer, Dr. Gustav, Landrichter
Sommer, Frau Gustav
Stadtbibliothek
Stemann, Dr., Landgerichtsdirektor
Stockhausen, Emmanuel, Schauspieler
u. Rezitator
Stockhausen, Frau Elisabeth
Stolberg, Fräulein
Stoltz, Aug. Herrn., Assessor
Suse, Dr. Theodor
Hamburg
Tietgens, Hermann, Kaufmann
Vering, Dr. jur. Carl
Warburg, Dr. A., Privatgelehrter
Warburg, Aby S.
Westphal, Dr. Ed., Rechtsanwalt
Wöhler, Frau Alfred
Wohlwill, Dr. Adolf, Professor
Wolffson, Dr. Albert
Zarniko, Dr. Carl, Arzt
Zimmer, Hugo Otto, Bibliothekar
Hameln a. d. Weser
Lütgen, C. F., Rentner
Hamm i/Westf.
Henning, Dr. Hans, Gymnasial-
oberlehrer
Schulze-Soelde, Walther, Stud. jur.
Hanau
Sommerhoff, Hans, Rentner
Zimmermann, Frau Emma
Hangelsberg (Mark)
Krische, Fräulein Lilly
Hannover
Baruch, Leo, Kaufmann
Beckmann, Erich, Schriftsteller
Berding, Friedrich
Breul, Dr. Ludolf, Arzt
Deetjen, Dr. Werner, Professor
Döring, Dr. Max, Staatsanwalt
Gerlach, Frau Antonia
V. Goldbeck, Hofkammer-Präsid.
V. Graetzel, Dr. P., Professor
Haccius, Julia, Oberlehrerin
Heise, Frau Generaldirektor Clara
Heynacher, Dr.Prof., Prov.-Schulrat
Höhere Töchterschule I
Hüpeden, Fräulein Minna
Meissner, Richard, Landgerichtsrat
Norddeutsche Verlagsanstalt, O.
Goedel
V. Philipsborn, Ernst, Reg.-Präsident
Rheinhardt, Sartorius, Fabrikant
Schläger, Frau Sanitätsrat
Schmorl &: von Seefeld Nachf.,
Buchhandlung
Spiegelberg, Frau Elsbeth
Svbel, Fräul. Else, Oberlehrerin
— jf 47 ♦4.—
Heidelberg
Abbott, Frau Dr.
Braune, Dr. W., Geh. Hofrat
Clauss, Frau Geh. Rat Mary
Eckardt, J. H.
Ehrmann, Dr. Eugen, Professor
Erb, Dr. Wilhelm, Prof., Geh. Rat
Fürbringer, Dr. M., Prof., Geh. Hofr.
Germanisch-Romanisches Seminar
Gernaudt, ür. phil. Carl, Professor
Knaps, Fräulein Anna
Koehler, Dr. Karl, Professor
V. Lilienthal, Dr, Carl, Geh. Hofrat
Luther, Dr. Arthur
Meyer, Frau Geh. Rat Georg
Museums»esellschaft
Olschki, Dr. Leonardo, Lektor a. d.
Universität
Peltzer, Dr. Alfred, Professor
Petsch, Dr. Robert, Professor
Rhode, Frl. Elisabeth, Stud. phil.
Scholl, Dr.F., Professor, Geh. Hofrat
Seidel, Frau Dr, Ilse
Stähhn, Dr. Karl, Professor
Universitäts-Bibliothek
Wagenmann Dr. Prof., Geh. Hof-
Rat
V. Waldberg, Freiherr, Dr. Max,
Professor
Heidenheim a/Brenz
V. Berrer, Frau General
Schnitzer, Hans, Sekretär
Helbra (Mansfelder Seekreis)
Spielberg, Gerhard, Landwirt
Helmsdorf (Mansfelder Seekreis)
Girke, Fräulein Lotte
Hermsdorf s. Berlin, Vororte
Herrenalb i/Württemberg
Schwinger, Dr. phil. Richard
Hersfeld (Hessen)
Schmeisser, Frau Emmy
Schoof, Dr. Wilh., Direktor
Hildburghausen
Gymnasium Georgianum
V. Petrovics, Paia, Chefredakteur
Hildesheim (Hannover)
Deneke, Fräul. E., Oberlehrerin
Gymnasium Andreanum. König].
Städtische Bibliothek
Umpfenbach, Frau Reg.-Rat
Hochweitzschen b/Klosterbuch
i/Sachsen
Vogel, Otto, Pastor
HöUriegelskreuth b/München
Sternheim, Karl, Schriftsteller
Hoerde (VVestf.)
Vohwinkel, Dr. Karl, Arzt
Hofheim a/Taunus
Blank, Dr. Albert, Chemiker
Hohe Mark b/Oberursel (Taunus)
Martin, Dr. med. E. A., Nerven-
und Irrenarzt
Hohenbuchen b/ Poppenbüttel
(Holstein)
Lippert, Eduard A., Landwirt
Hohenfichte (Sachsen)
Hauschild, Max E., Geh. Kom-
merzienrat
Homburg v. d. H.
V. Forckenbeck, Landgerichtsdirekt.
Wertheimber, Julius, Kaufmann
Hoppegarten s. Berlin, Vororte
Horchheim b/Coblenz
Glaser, Dr. Adolf, z. Z. in Rom
Hosterwitz b/Dresden
Schurig, Dr. Arthur, Hauptmann
a. D. u. Schriftsteller
Hoyerswerda O/Lausitz
Spenner, Eduard, Lehrer
Hügel (Rheinland)
V. Wilmowski, Freih., Reg.- Assessor
21*
-&f 48 +^-
Jena
Bertram, Frau Dr. Luise
Binswanger, Dr., Prof., Geh. Med.-
Rat
Binswanger, Frau Geheimrat
Börngen, Dr. Viktor, Ober-Landes-
gerichtspräsident
Brandis, Dr. K., Direktor der Uni-
versitätsbibhothek
Buchholz, Frau Malvina
Deinhardt,FrauOberlandesgerichts-
rat Margarete
Delbrück, Dr. B., Professor
Diederichs, Eugen, VerJagsbuchh.
Dinger, Dr. Hugo, Professor
Eichhorn, Dr. Gust., Arzt
Eucken, Dr. R., Prof., Geh. Rat
Fischer, Balduin, Cand. phil.
Gerland, Dr. H., Professor
Götz, Dr., Professor, Geh. Rat
Haeckel, Dr. Ernst, Prof., Wirkl.
Geh.-Rat, Exz.
Harseim, Adolf, Wirkl. Geh. Kriegs-
rat a. D.
Hess, Kurt
Kniep, Dr., Professor
Knorr, Dr. L., Prof., Geh. Hofrat
Kuhlenbeck, Dr. Ludwig, Professor
Leitzmann, Dr. Albert, Professor
Liebmann, Dr.O., Prof., Geh. Hofrat
Linck, Dr. G Professor, Geh. Hofrat
Ludewig, Fräulein Antonie,Lehrerin
Meyer-Steineg, Dr. med. et jur.
Theodor, Privatdozent
V. Meysenbug, Freiherr, Oberhof-
marschall a. D., Exz.
Michels, Dr. Victor, Prof., Geh.
Hofrat
Rein, Dr. V/ilhelm, Professor
Reinhardt, Dr., Sanitätsarzt
V. Richthofen, Freiherr D., Ober-
landesgerichtsrat
Rosenthal, Dr. Ed., Prof., Geh.
Justizrat
Schlösser, Dr. Rudolf, Professor
Schmidt, Frl. Johanna
Schubart, Arnold, Leutnant a. D.
Schulz, Dr. med. Friedr., Professor
Singer, Dr., Oberbürgermeister
Stoy, Frau Dr. Heinrich
Stoy, Dr. Stephan, Privatdozent
Universitäts-Bibliothek
Unrein, Dr. Otto, Professor, Dir. d.
höheren Mädchenschule
V. Vogel-Frommannshausen, Frau
Anna
Jena
Voigt, Hans, Stud. jur.
Vollert, Dr. Max, Staatsrat, Univ.-
Kurator.
Wernick, Dr., Rechtsanwalt
Wilhelm, Dr. Eugen, Prof., Hofrat
Jena-Ost
Burkhardt, Ernst, Apothekenbes.
Ilfeld (Harz)
Petersen, Rob., Professor
Illenau b/Achern
Schule, Dr. H., Geh. Hofrat
Ilmenau (Thür.)
Bock, Richard, Fabrikbesitzer
»Gemeinde Gabelbach«
Graupner, Franz, Lehrer
Naumann, Frau Johanne
Städtische Realschule
Insterburg
Bibliothek des Kgl. Gymnasiums
Lücke, Dr. O., Gymnasialdir.
Irschenhausen b/München
Schulte-Strathaus, Ernst
Jülich
Dietz, Erich, Hauptmann
Vietor, Th., Oberlehrer
Jugenheim an der Bergstr.
Merck -Buch er er, Frau Julie
Karlshorst s. Berlin, Vororte
Karlsruhe i/B.
Bielefeld-Regensburger, Frau
Konsul Agnes
Biskupski, Frau Luise
Bürklin, Dr. jur. Albert, General-
Litendant a. D., VVirkl. Geh.
Rat, Exz.
Bürklin, Frau Dr., Exz.
V. Chelius, Rieh., Wirkl. Geh. Rat,
Kammerherr, Exz.
V. Eisendecher, Frau, Exz.
Engelhorn, Wilh., Hauptmann
Ettlinger, Fräulein Anna
Göller, Ludwig, Wirkl. Geh. Rat
Hauser, Frau Sophie
-^ 49 ■^-
Karlsruhe i/B.
Heinsheimer, Frau Oberlandes-
gerichtsrat
Hof- und Landesbibliothek, Großh.
Lehrerbibliothek des Großh. Gym-
nasiums
Liebermann, Gustav (i/Fa. A. Biele-
feld's Hofbuchhandlung)
Mainzer, Fräulein Helene
Mathy, Joh. Wolfg.
Ministerium der Justiz, des Kultus
und Unterrichts
V. Oechelhäuser, Dr. A., Hofrat,
Professor
Ordenstein, Heinrich, Direktor des
Konservatoriums für Musik
Seubert, Emil, Geh. Rat
Weltzien, Alexander
Wendt, Dr, Gustav, Geh. Hofrat
Katiowitz (O.-Schl.)
Segers, Robert, Eisenbahnober -
Sekretär
Eennenburg b/Esslingen a. Neckar
Landerer, Dr. med. Paul, Hofrat
Kiel
Ahlmann, Dr. jur. L.
Deussen, Dr.P., Prof, Geh. Reg.- Rat
Gering, Dr. H., Prof., Geh. Reg.-Rat
v. Gersdorft", Freiherr Wolfgang
Glaue, Frau Gabriele
Kauffmann, Dr. Fr., Professor
Küster, Dr. E., Professor
Mühlau, Dr. F., Prof, Geh. Reg.-Rat
Rachfahl, Dr. Felix, Professor
Schöne, Dr. Alfred, Professor, Geh.
Reg.-Rat
Schwarz, Frau Kapitänleutnant
Elisabeth
Siemerling, Dr. E., Professor, Geh.
Reg.-Rat
Stange, Hermann, Professor
Toeche, Paul, Hofbuchhändler
Universiräts-Bibliothek
Wolff, Dr. Eugen, Professor
Kirchen a. d. Sieg
Sager, Carl, Arzt
Klein-Flottbeck b/Hamburg
v. Bülow, Frau Fürstin, Durchlaucht
Kleinhänchen b,Uhyst (Sachsen)
Hanowsky, O., Regier.-Rat a. D.
Klein-Oels b/Ohlau i/Schlesien
Yorck v. Wartenburg, Graf Hans
Yorckv.Wartenburg, Graf Heinrich
Klotzsche-Königswald b/Dresden
Wenke, Dr. Franz Artur, Redakteur
u. Schriftsteller
Königsberg i/Pr.
Baumgart, Dr. Hermann, Professor,
Geh. Reg.-Rat
Bibliothek des Altstädtischen Gym-
nasiums
Bibliothek des KneiphöfischenGym-
nasiums
Bibliothek des Königl. Wilhelras-
Gymnasiums
Bibliothek des städtischen Real-
gymnasiums
Bibliothek des Königl. Friedrichs-
Collegiums
Bibliothek der Löbenichtschen
Oberrealschule
Brode, Max, Professor, Dirigent
der Kgl. Sinfonie-Konzerte
Brodrück, Georg, Generalmajor
Cohn, Dr. med. Georg
Crohn, Paul, Oberlandesgerichtsrat
Deibel, Dr. Franz, Redakteur
Frohmann, Dr. Julius, Arzt
Gerber, Dr. med. P. H., Professor
Goldstein, Dr. med. Kurt, Privat-
dozent
Gruenhagen, Dr., Prof., Geh. Reg.-
Rat
Güterbock, Dr., Prof., Geh. Justizrat
Gyssling, Robert, Justizrat
Jacoby, Frau Sophie
Königin-Luise-Schule
Noste-Kihm, Frau Martha
Rosenfeld, Ernst, Kaufmann
Scherschewski, Dr. jur., Kaulmann
Schöndörffer, Dr. Otto, Professor
Seelig, Dr. Albert, Arzt
Stadtbibliothek
Stern, Frau Dr. Agnes
Stieda, Dr. L., Prof., Geh. Med.-Rat
Teppich, Frau Emil
Universitäts-Bibliothek
Vogel, Rudolf, Justizrat
Ziesemer, Dr. phil. Walter
Königstein i. Taunus
Kohnstamm, Dr. Oskar, Arzt
Osterberg, Fräulein Dina
-^ 50 ^-
Königswinter
Wenzel, Th., Amtsgerichtsrat
Köpenick
Bogen, Helmut, Seminarist
Bad Kosen
Schütze, Dr. med. Carl
Eöslin
Gymnasium
Jonas, Dr. Prof., Gymn. -Direktor
V. Kern, Majoru. Bataill.-Kommand.
Schallehn, Regierungsrat
Kötschenbroda b/Dresden
Hahn, Gustav, Rechtsanwalt
Köttendorf b/Weimar
Ehrhardt, Otto, Oberamtmann
Kohlhöhe b/Gutschdorf (Schles.)
V. Richthofen-Damsdorf, Freiherr,
Ober-Reg.-Rat
Kranichfeld a/I!m
Rauchfuss, Fräul. Johanna
Kriebstein b/ Waldheim
Niethammer, Frl. Johanna
Krietern b/BresIau
Kühnemann, Dr. Eugen, Prof.
Krischa b/Weissenberg i/Sa.
Tillgner, Frau Rittergutsbesitzer
Kuhnern (Kr. Striegau)
Görs, Fritz, Apothekenbesitzer
Kulmbach
Limmer, Franz G , Fabrikbesitzer
Kupfer dreh b/ Essen
Brüning, Dr. Theodor, Sanitäisrat
Lahr i/'Baden
Stadtbiblioihek
Landau (Pfalz)
Henigst, Oskar
Zahn, Aug., Landgerichtsdirektor
Landeshut i/Schlesien
Realgymnasium
Landsberg a. d. Wartlie
Aulich, Dr. M., Augenarzt
Kästner, Dr. O., Seminardirektor
Lenz, Hermann, Rentier
Meyer, Dr. Kurt, Rechtsanwalt
Ogoleit, Wilhelm, Buchhändler
Langenberg b/Elberfeld
Colsman, Frau Eduard
Colsman, Fräulein Helene
Langensalza i/Thür.
Küster, Frau Ulla
Langenschwalbach
Stern, Dr., Stabsarzt a. D.
Lankwitz b/ Berlin
Heydemann, Dr. Professor
Lauban i/Schlesien
Bibliothek des Gymnasiums
Lauenburg (Pommern)
Schievelbein, Walter, Oberlehrer
Leipzig
Adam, Rieh., Landgerichtsdirektor
Ankjoer, Stephanie, Stud. phil.
AsenijefF, Frau Elsa, Schriftstellerin
V. Bahder, Dr. Karl, Professor
Baur, Marie, Schul Vorsteherin
Becker, Georg, Komm. -Rat
Berger-Jalms, Frau Kommerzienrat
Berlit, Georg, Professor
Beyer, Christoph
Bibliographisches Institut
Bibliothek des König Albert-Gym-
nasiums
Bibliothek des Nikolaigymnasiums
Bibliothek des Thomasgymnasiums
Binding, Dr. Karl, Prof., Wirkl.
Geh. Rat, Exz.
Brahn, Dr., Privatdozent
Brandenburg, Dr. Erich, Prof.
Brockhaus, Dr. Ed., Verlagsbuchh.
Brockhaus, Rud., Verlagsbuchh.
Brugmann, Dr. Oskar, Studienrat
Bruns, Eduard, Kaufmann
Buchwald, Dr. phil. Reinhard
Bürklin, Max
"^ 51 ^-
Leipzig
Burckhardt, Max, Fabrikdirektor
Dannevig, Thordis, Stud. phil.
Degenkolb, Dr., Professor
Doren, Dr. A., Professor
Dürr, Dr. Alphons, Verlagsbuchh.
Dürr, Job. Friedr., Verlagsbuchh.
Ebstein, Dr. med.
Eggebrecht, Dr., Arzt.
Engländer, Dr. Konrad, Gerichts-
assessor
Ernst, Fräulein Adolphine B.
Eulenburg, Dr., Professor
Fehler, Max
Förster, Dr. Max, Professor
Frankenstein, Ludwig, Musikschrift-
steller
Gehlen, Frau Verlagsbuchhändler
Geibel, Frau Leonore
Geibel, Frau Marianne
Geibel, Otto Carl
Gensei, Dr. jur. Julius, Justizrat
Georgi, Dr. Otto, Rechtsanwalt
Giesecke, Dr. Alfred, Verlagsbuchh.
Goetz, Ernst, Fabrikbesitzer
Goldschmidt, Dr. Max, Chemiker
Graef, Hermann, Schriftsteller und
Verlagsbuchhändler
Graf, Frau Sophie
Gutwasser, Dr. jur. Heinrich
Haarhaus, Julius R., Schriftsteller
V. Hahn, Alban, Schriftsteller
V. Hahn, Dr.Vincenz, Landgerichts-
rat
Harrwitz, Dr. jur. Paul, Direktor
der Allg. Deutsch. Creditanstalt
Hase, Anton, Verlagsbuchhändler
V. Hase, Dr. Oskar, Verlagsbuchh.,
Geh. Hofrat
Heilpern, Max, Rechtsanwalt
Heinemann, Dr. phil. Karl, Professor
Heinichen, Bernhard, Kgl. Güter-
vorsteher
Herbst, Frau Günther
Herrmann, Wather, Stud. phil.
Hildebrand, Dr. Rud., Professor
Hirzel, Georg, Verlagsbuchhändler
Hordorff, Arthur, Stud. phil.
Houben, Dr. Heinrich Hubert
Junck, Dr. jur. Joh., Justizrat
Jungmann, Dr., Professor, Rektor
zu St. Thomae
Kästiicr, Fräulein Martha
Keii, Dr. Alfred, Bankier
Kippenberg, Dr. A., Verlagsbuchh.
Kippenberg, Frau Dr. Katnarina
Leipzig
Kirstein, Gustav
V. Klemperer, Dr. Viktor, Bank-
direktor
Knappe, Curt, Cand. phil.
König, Wilhelm
Köster, Dr. Albert, Prof., Geh.
Hofrat
Kühn, Dr. Paul, Bibliothekar
Kuttenkeuler, Theodor, Stud. phiL
Lange, Dr. phil. Robert
Lehmann, Dr. Ernst, Professor
Leiner jun., Oskar, Verlagsbuchh.
u. Buchdruckereibesitzer
de Liagre, Frau Ahne
Liebisch, Bernhard, Buchhändler
Limburger, Dr. W., Rechtsanwalt
Lindner-Orban, Frau Lucy
Lipsius, Dr. H., Prof., Geh. Hofrat
Lockemann, Theodor, Stud. phil.
Lüddecke, Dr. jur. Otto, Assessor
Matthes, Dr. Walter Guido, Assessor
Meiner, Arthur, Verlagsbuchhändler
Melly, Frl. Paula
Merker, Dr. Paul, Privatdozent
Meyer, Fräul. Anna Marie
Meyer, Friedrich Heinrich, Buch-
händler und Antiquar
Müller, Erna, Lehrerin
Müller, Dr. jur. Hermann B.
Müller-Zehme, Hermann, Fabrik-
besitzer
Nachod, Frau Konsul Marie
Neubert, Hans, Schriftsteller
Oehler, Carl, Stud. phil., z. Zt. in
München
v. Oppel, Frau Rittmeister
Otto, Dr. jur. Curt
Poeschel, Carl Ernst, Verlags-
buchhändler
Polich, August W'alter
Prüfer, Dr. Arthur, Professor
Rabe, Max, Rechnungsrat
Rabl, Dr. Carl, Professor
Rauch, Karl, Stud. phil.
Reclam, H. H., Verlagsbuchhändler
Richter, Martin, Cand. phil.
Riecke, Dr. med. E., Professor
Romberg, Dr. O. L., Geh. Justizrat
Rost, Adolph, Buchhändler (J. C.
Hinrichs'sche Buchhandlung)
Rouanet, Dr. jur. Paul
Rouanet, Frau Dr. Johanna
Schaeffer, Carl, Cand. phil.
Schall, Dr. Richard, Rechtsanwalt
Schaumburg, Paul, Redakteur
--^ 52 *^—
Leipzig
Schlesinger, Elisabeth, Oberlehrerin
Schmidt, Paul, Stud. rer. merc.
Schmidt, Reinhard Benno, Land-
richter
Schreiber, Dr, Theodor, Professor
Schröder, Martin, Kaufmann
Schuette, Frl. Dr., Assistentin am
Kunstgewerbemuseum
Schulz, Dr. phil. Hans, Bibliothekar
Schunck, Fräulein Cornelia
Schunke, W., Buchhändler
Schuster, Dr. phil. Hermann, In-
stitutsdirektor
Schwabe, Frau Susanne
Seemann, A., Verlagsbuchhändler
Segnitz, Eugen, Redakteur
Seminar, Deutsches
Sickel, Frau Johanna
Sievers, Dr. E., Professor
Simon, Dr. G. W., Rechtsanwalt
Simonson, Frau Reichsgerichtsrat
Gertrud
Stadtbibliothek
Stange, Johannes, Rechnungsrat
Stumme, Dr. med. Emmerich Gerh.
Sudhoff, Dr. Karl, Sanitätsrat, Prof
V. Tauchnitz, Baron Bernhard
Theuerkauf, Rudolf, Stud. phil.
Thieme, Dr. Karl, Professor
Universitäts-Bibliothek
Vetter, Dr. Paul, Prof.
Voerster, Alfred, Buchhändler
Vogel, Dr. Juhus, Professor, Kustos
am Stadt. Museum
Voigt, Arthur, Opernsänger
Voigt, Dr. Hans, Professor
Volkelt, Dr. Johannes, Professor
Weber, Dr. Robert, Professor
Weicher, Th. (i/Fa. Dieterich'sche
Verlagsbuchhandlung)
Weigel, Adolf, Buchhändler
Wendtland, Dr., Rechtsanwalt u.
Syndikus der Handelskammer
Wichern, Dr. med. Heinrich, Privat-
dozent
Wiegandt,Ernst (i.Fa.Alfr.Lorentz)
Wildhagen, Dr., Rechtsanwalt
Windscheid, Dr. Käthe
Witkowski, Dr. Georg, Professor
Wolff, Kurt
Wundt, Dr. Wilh., Professor
V. Zahn, Dr. Karl, Rechtsanwalt
Zarncke, Dr. Eduard, Professor
Zeitler, Dr. Julius, Verlagsbuchh.
Lieh b/Giessen
zu Solms-Hohensolms-Lich, Frau
Fürstin, Durchlaucht
Schloss Lieberose (Niederlausitz)
Vitzthum von Eckstädt, Gräfin Irma
Linden b/ Hannover
Bibliothek des Gymnasiums
Laporte, Frau Justizrat L.
Lippersdorf i/Sa.
v. Herder, C. A., Rittergutsbes.
Littenweiler b/Freiburg i/ßrsg.
Loeffler, L., Gutsbesitzer
Löbau i/Sa.
Ernst, Johannes, Fabrikant
Lobeck, Frau Dr. Margarete
Löcknitz (Pommern)
v.Eickstedt-Peterswaldt, Frau Gräfin
Loetzen O/Pr.
Dziubiella, Oberlehrer
Loschwitz b/Dresden
Knoop, Wilhelm, Konsul
Michaelsen, Heinrich, Rechtsanwalt
Stürenberg, Dr. H , Geh. Studienrat
Luckenwalde
Goldschmidi, Carl
Krassowsky, Dr. Waller, Oberlehrer
Ludwigsburg (Württemberg)
Cless, Kuno, Leutnant
Kuttler, Fräul. Margarete
Ludwigshafen a/Rhein
Bibliothek der städt. höheren Mäd-
chenscliule
Ludwigslust
Schaumkell, Lic. tlieol. Ernst, Prof.
Lübben N/L.
von Mühlen, Frau Marie
)j
^—
Lübeck
Ernestinenschule
Eschenburg, Dr. Bernh.,Amtsrichter
Eschenburg, Wilhelm, Kaufmann
Fehling, Dr., Senator, Rechtsanwalt
Geister, Dr. Paul, Reg.-Rat
Heinberg, Julius
Kulenkarap, Dr. Ed., Rechtsanwalt
Lüders, Carl G. D., Kaufmann
Otte, Hermann, Bankdirektor
Schillerstiftung, Lübeckische
Stadtbibliothek
Wychgram, Dr. Jakob, Professor,
Schulrat
Lüdenscheid
Gerhardi, Rieh., Maschinenfabrikant
Lüneburg
Gravenhorst, K., Justizrat
Lyck (Ost-Preussen)
Gymnasium
Magdeburg
Athene (Gesellschaft für Kunst
und Wissenschaft)
Humbert, Frau Editha
Humbert, Heinrich, Kaufmann
Karcher, Gustav, Kaufmann
Liebau, Frau Fabrikbes. Hermann
Lippert, Bernhard, Kaufmann
Schanze, Hermann, Kaufm.
Sträter, Dr. E., Professor
Strauss, Frau KommerzienratMarg.
Trosien, D. E., Geh. Oberreg.-Rat
Volckmar-Bartels, C., Fabrikbes.
Zuckschwerdt, Frau Geh. Kom-
merzienrat Fanny
Zuckschwerdt, Fräul. Ernestine
Magnitz
b/Koberwitz (Kr. Breslau)
vom Rath-Magnitz, Ernst, Majorats-
besitzer
Mainz
V. Grimm, Wilhelm, Major
Heidenheimer, Dr. phil. Heinrich,
Stadtbibliothekar
Horch, Dr. Hermann, Justizrat
Praetorius,Wilh., Geh Komm. -Rat,
z. Zt. Weimar
Scholz, Carl (Firma Jos. Scholz)
Schultheis, Albrecht
Stadtbibliothek
Mannheim
Bibliothek, öffentliche
Darmstaedter, Dr., Rechtsanwalt
Eller, Dr. Karl, Oberlandesgerichts-
präsident
Fries, Valentin, Kaufmann
Gregori, Ferd., Prof., Intendant d.
Hoftheaters
Hirsch, Emil
Hirsch, Louis, Kommerzienrat
Kahn, Dr. Richard, Rechtsanwalt
Kaufmann, Frau Eugenie
Köhler, Martin, Kaufmann
Ladenburg, Frau Geh. Rat Ida
Lenel, Alfred, Fabrikant
Loewe, M. (Loewe&Eschellmann)
Martin, Paul, Oberbürgermeister
Reimann-DitTene, Frau Dr. Clara
Reiss, Fräulein Anna
Seiler, Dr. Otto, Rechtsanwalt
Staudt, Dr. med. J., Arzt
Marbach a/Neckar
Schillermuseum
Marburg a. d. Lahn
Cohen, Dr. H., Professor, Geh. Rat
Elster, Dr. Ernst, Professor
Germanistisches Seminar
Gymnasium
Hartwig, Frau verw. Geh. Rat
Joseph, Frau Professor
Könnecke, Dr., Geh. Archivrat
Kopp, Dr. A., Prof.,Oberbibliothekar
Rade, Dr. theol. Martin, Professor
Reissert, Dr. Arnold, Professor,
Regierungsrat a. D.
Rotten, Elisabeth, Stud. phil.
Strauss, Dr. phil. Bruno
Universitäts-Bibliothek
Varrentrapp, Dr. C, Professor
Vogt, Dr. F., Prof, Geh. Reg.-Rat
Wenck, Dr. K., Professor
Meerane i/Sa.
Leyn, Alfred, Rechtsanwalt
Meiningen
Wagner, Frau Geh. Hofrat
Meissen
Bibliothek der Kgl. Fürsten- und
Landesschule
Meilingen S.-W.
Rassow, Friedrich, Superintendent
--^ 54 4 —
Memel
Köster, Landgerichtspräsident
Luisen-Gymnasium, KönigL
Mersinke b/Mersin
V. Bonin, Frau Rittergutsbes. E.
Meseberg b/Gransee
Lessing, Gotth., Rittergvitsbes.
Montabaur (Nassau)
Marschall von liieberstein, Freiherr
Mülbausen i/EIsass
Kestner, Dr. Herrn., Geh. Med.-Rat
Rusche, Frau Gertrud
Mühlhausen i/Thür.
Blachstein, Dr. Fritz, Arzt
Neuschäfer, Dr. Max
Salfeld, Alfred, Fabrikbesitzer
Mülheim a. d. Ruhr
Simon, Fräulein Louise
Stinnes, Frau Hugo
München
Ackermann, Th., Hofbuchhändler
Aegidi, Frau Geh. Legationsrat
Armao, Frau Irene
Bauer, Karl, Maler
Bechmann, Dr. A., Amtsrichter
Bernstein, Max, Sclirifisteller
V. Bissing, Dr. Freiherr Fr.W., Prof.
Bittmann, Friedrich
V. ßradke, Fräulein Marie
Bronsart v. Schellendorf, Wirkl.
Geh. Rat, Exz.
Chambon, Dr. E.
Cornelius, Dr. Carl, Professor
Cornelius, Dr. Hans, Professor
Czermak, Ernst, Gutsbesitzer
Eisenlohr, Dr. med. Ludwig
Fränkel, Dr. Ludwig, Professor
Gaenssler, Dr. Max, Rechtsanwalt
Göppinger-Meebold, Frau Adelheid
Graetz, Dr. Leo, Universitäts-Prof.
Guggenheimer, Fräulein Hedwig
Haaser, Ernst, Journalist
Hanfstängl, Eberhard,Cand. hist. art.
Hanfstängl, Frau Margarete
Hecht, Frau Bankdirektor
Heine, Paul
Hemmer, Frau Rechtsanwalt Dr.
München
V. Heymel, Alfred Walter
V. Heyse, Dr. Paul, Schriftsteller
Hirth, Dr. Georg, Schriftsteller,
Herausgeber der „Jugend"
V. Hoerschclmann, Frau Prof. A.
Hof- und Staatsbibliothek
Huber, Jakob, Cand. phil.
Kaufmann, Walter, Cand. ehem.
V. Kaulbach, Frau Mina
Kilian, Dr. E., Regisseur
Klinkowstroem, Graf Carlo
Kohler, Rudolf, Gymnasiast
Landauer, Karl
Landshoff, Dr. Ludwig
Langmann, Frau Dr. Amalia
Lehncr, Johann, Bankdirektor
Lehrerbibliotiiek, Städtische
Leo, Fräulein Therese
Littmann, Frau Professor
V. Marogna, Graf
Manheitiier, Dr. Viktor
Mayer, Alfred, Schriftsteller
Meszleny-Raabe, Dr., Schriftsteller
Mörike, Eduard Martin, Verlags-
buchh.
Mottl, Felix, Generalmusikdirektor
Müller, Ludwig, Verwaltungs-
gerichtsrat
Muncker, Dr. Franz, Professor
Nösselt, Dr. jur. Hermann
Oberhummer,Roman,Kommerzien-
rat, Konsul
Oelschläger, Frau Dr. Clara
Oldenbourg, Friedrich, Stud. jur.
Oldenbourg, Fräulein Marie
Paul, Dr, FL, Professor
V. Pechmann, Freiherr Wilhelm,
Direktor d. Bayer. Handelsbank
Petzet, Dr. Erich, Sekretär der Kgl.
Hof- und Staatsbibliothek
Pfeiffer, Albert, Schriftsteller
Pbchorr, Frau Kommerzienrat Aug.
Putz, Rechtsanwalt
auidde, Dr. phil. L.
Rabei, Adolf, Kauimann
V. Ritter, Frän/eiii Marie
Sauerländer, Johann David
Savits, Jocza, Oberregisseur a. D.
Scharrer-Santcn, Ed., Schauspieler
Schick, Dr. Jos , Professor
Schlagintweit, Dr. Felix, Arzt
Schnrdt, Fräulein Alice
Schmidt, Dr. med. Oswald
Schoen, Frau Fanny
Schubart-Czermak. Frau Dr. Sotie
-•&♦ 55 ^-
München
Schultz, Hermann
V. Seidl, Gabriel, Prof., Architekt
Solbrig, Dr. Veit, Generalarzt a. D.
Spannagel, Dr. Karl, Professor
Stieler, Fräulein Dora
Streitberg, Dr. W., Professor
Sulger-Gebing, Dr. phil. Emil, Prof.
Ultsch, Andreas, Kaufmann
Unger, Dr. Rudolf, Privatdozent
Universitätsbibliothek
Urlichs, Dr., Professor
Vogel, Frau Professor W.
Vogelstein, Fräulem Julie
Vogelstein, Dr. Theodor
Weltrich, Dr. Richard, Professor
Welzel, Hans, Syndikus der Techn.
Hochschule
Wieneke, Ernst, Cand. phil.
Woerner, Dr. Roman, Professor
Zils, W., Cand. phil.
Hann. -Münden
Gymnasium
Krogmann, E. R., Amtsgerichtsrat
Münster i/ Westfalen
Andresen, Dr. H., Prof, Geh. Reg.-
Rat
Ascher, H., Wirkl. Geh. Ober-
Reg.-Rat u. Präsident
Cauer, Dr. Paul , Prov.-Schulrat
und Professor
Guhrauer, Frau Gymnasialdirektor
Elisabeth
Kluxen, Franz
Koepp, Dr. Friedrich, Professor
Schwering, Dr. Julius, Professor
Universitätsbibliothek
Wolff, Dr. Fritz
Muggesfeldeb/Segeberg (Holstein)
Blohm, H. W., Gutsbesitzer
Muskau (Oberlausitz)
V. Arnim-Muskau, Frau Gräfin
Naugard (Ponmiern)
V. Zitzewitz, Frau Ellen
Naumburg a/S.
Ahringsmann, Heinrich, Oberlehrer
Altsmann, Rieh, Senatspräsident
Boeckh, Oberstleutnant a. D.
Brecht, Frau Staatsanwalt, Anna
Naumburg a/S.
V. Dewitz, Kurt, Oberpräsident a. D.
Exzellenz
Glasewald, D., Konsistorialpräsid,
a. D.
Gutjahr, Dr. Oskar, Arzt
Hoeltz, Frau Ella
Karlewski, Franz, Rechtsanwalt
Kettner, Dr. Gustav, Prof.
Krohn, Dr. Karl, Prof
Küntzel, Oberlandesgerichtsrat
Lehmann, Frau Oberlandesger.-Rat
Pieschel, Frau Landgerichtsrat
Schmidt, Frau Landgerichtsrat
Schönhals, Frau Else
Schroeder, Dr. Otto, Direktor des
Domgymnasiuras
Sturm, Dr. August, Justizrat
Suchsland, A., Landgerichtsdirekt.,
Geh. Justizrat
Tollkiemit, Frau Geheimrat
Zielke, Dr. Günther, Gerichts-
assessor
Zimmermann, Geh. Reg -Rat
Neudeck (Schlesien)
Berg, Dr. med. .Max, Fürstl. Leibarzt
V. Henckel-Donnersmarck, Fürst
Guido, Durchlaucht
Bad Neuenahr
Grube, Dr. Karl, Arzt
Neuendorf (Bezirk Köslin)
V. Osterroht, Gotthilf
Neumünster i/ Holstein
V. Kozlowski, Dr., Direktor
Neustadt a. d Aisch
Roethe, Max, Amtsrichter
Neustadt a. d. Haardt
Bürklin, xVlexander, Bankier
Kern, Fräulein Johanna
Neustadt a. d. Orla
Leidenroth, Ernst, Bezirks-
konmiissar
Neustrelitz (Mcckl.)
V. Meibom, Frau
Nieder-Forchheim i/Sa.
V. Herder, Frau
"^
\6 ^
Nieder-Ingelheim
V. Erlanger -Benius, Frau Baronin
Niedertrebra b/Apolda
Baumbach, Fritz, Rittergutsbesitzer
Niederwalluf im Riieingau
Magdeburg, Dr, W.
Nienburg an der Weser
Freytag, Dr. Hans, Realgymnasial-
direktor
Niep b/Crefeld
Boschheidgen, Dr. jur. Hermann,
Amtsrichter
Nikolassee s. Berlin, Vororte
Nippes b/Cöln a/Rh.
Nickel, M. Philipp, Kaufmann
Nordhausen
Gymnasium
Nowawes-Neuendorf b/Potsdam
Mayer, Dr. Kar!, Gerichtsassessor
Nürnberg
Abel, Frau Helene
Cohen, Dr. Rudolf, Direktor
Germanisches Nationalmuseum
Götx, Martin
Hopf, Frau Lili
Kipfmüller, Frln. Dr. Bertha
Luxburg, Graf Guido
Neues Gymnasium
Ottenstein, Frau Minna
Pegnesischer Blumenorden
Petri, O., Geh. Kommerzienrat
Rau, Rudolf, Justizrat
Reif, Frau Kommerzienrat Emilie
Stadt Nürnberg
Türkheim, Leo, Professor
Nütschau b/Oldesloe
Curtius, Dr. Rudolf, Reg.-Rat a. D.
Oberlahnstein (Rheinprovinz)
Lessing, Anton, Kommerzienrat
Ober-Schöne weide b/ Berlin
Alte, Friedrich, Oberlehrer
Grabert, W., Oberlehrer
Oberweimar b/Weimar
Heydenreich, Hugo, Oberamtmann
Ohrdruf
Realschule
Oldenburg i/Grossh.
Bibliothek
Menge, Dr. Rud., Geh. Ob.-Schulrat
Schleppegrell, M., Buchhändler
Schwartz, Rudolf, Hof buchhändler
Oslebsbausen b/Bremen
KorflF, Dr. Hermann August
Ostenwalde b/Melle
Bibliothek
Osterode (Ost-Preussen)
Bibliothek des Gymnasiums
Schumacher, Fabrikbesitzer
0. E. Otterndorf
Behrens, Fräulein Anna
Oybin b/Zittau i/Sa.
Oppermann, Fräul. Elisabeth
Pankow s. Berlin, Vororte
Partenkirchen
Balling, Frau Hofkapellmeister
Dietz, Reichsgerichtsrat
Mayer-Doss, Georg Ludwig
Weinhagen, Ernst
Pfaffendorf a/Rhein
Martini, Dr. phil. A., Professor
Schloß Pfaffroda b/Sayda i/Erzg.
Diener-Schönberg, Alfons
Pforta
Landesschule
Pforzheim
Fischer, Dr. Fz., Geh. Medizinalrat
Waag, Alfred, Architekt, Direktor
Piesdorf b/Belleben (Prov. Sachs.)
V. Wedel, Frau Editha, Exz.
Pirna i/Sachsen
V. Nostitz-Drzewiecki, Hans Gott-
fried, Amtshauptmann
V. Nostitz-Drzewiecki, Frau
Stark, Martin, Stadtrat
-•&* 57 ■^--
Plauen i/Sachsen
Erbert, Dr. jur. Karl
Kühn, Dr. Bernhard, Landgerichts-
direktor
Lieschlie, Frau Maria
Realgj-mnasium
Pössneck (Thür.)
Görler, Max, Lehrer
Posen
Akademie
Brecht, Dr. Walter, Professor
Deutsche Gesellschaft f. Kunst u.
Wissenschaft
Galland, Dr., Rechtsanwalt
Grüder, Heinrich, Generalagent
Kaiser-Wilhelm-Bibliothek
Kantorowicz, Frau Helene Lina
Kirschner, Heinrich, Rechtsanwalt
Landsberg, Justizrat
Pietrkowski, Dr. jur. Edmund
Pincus, Dr. Oscar, Augenarzt
Plotke, Gewerberat
Warschauer, Dr. A., Prof., Archivrat
Potsdam
Bertz, Eduard, Schriftsteller
Cassirer, Fritz, Kapellmeister
V. Chelius, Oberst u. Flügeladjutant
V. Dreyse, Komm. -Rat
V. Gersdorff, Fräulein, Palastdame,
Exz.
V. Humboldt-Dachroeden, Freiherr
Bernhard, Major
Krüger, Frau Geh. Baurat
V. Ysselstein, Fräulein
Prenzlau (Prov. Brandenburg)
Gymnasium
Quedlinburg a/Harz
Höhere Mädchenschule
Racot (Posen)
Reinhardt, Frau OberförsterTherese
Radebeul b/Dresden
V. Kretschmar, Fräulein Elisabeth
Römer, Fräulein Margarete
Ramholz b/Vollmerz
V. Stumm, Frau Baronin Ludovika
Rauenstein b/Lengefeld i/Erzgeb.
V. Herder, G., Rittergutsbesitzer
Recklinghausen i/W.
Bierbaum, Dr. med. Ewald
Steiner, Dr. med. Theodor
Bad Rehburg (Prov. Hannover)
Michaelis, Dr. R., Geh. Sanitätsrat
Rehnsdorf b/Elstra (Sachsen)
V. Boxberg, Grg., Rittergutsbesitzer
Reichenbach i/Schlesien
Preu, Dr. med., Geh. Sanhätsrat
Rheda, Bez. Minden
Meyer, Dr. Otto
Schloss Rheinfels b/St. Goar
Reusch, Fräulein Luise
Risstissen b/Ulm a. d. D.
Schenck v. Stauffenberg, Freiherr
Franz
Rixdorf s. Berlin, Vororte
Rohnstock i/Schlesien
V. Hochberg, Graf Bolko, Exz.
Rosenthal b/Peine
V. Thielen, Frl. Wilma
Rostock i/Mecklenburg
Krause, Hans, Stud. phil.
Schmidt, Frau Dr. Elisabeth
Universitäts-Bibliothek
Wilbrandt, Dr. Adolf
Witte, Dr. Fr. C., Fabrikdirektor
Schloss Rothestein b/Allendorl
a. d. Werra
V. Knoop, Frau Baronin L.
Rudolstadt
Bibliothek
Orlovius, Frau Hauptmann Elisa-
beth
Ruhla
Degel, Fräulein Lina
Thiel, Albert, Komm.-Rat
-^ 58 ■•«-
Saalfeld a. d. Saale
Baumbach, Frau Oberbürgermeister
Agnes
Mauer, Dr. W., Landrat
Saarbrücken
Gymnasium
Tille, Dr. Alexander
Sakschew b/Witaschütz
(Provinz Posen)
Garst, Frau Dr. Marta
Salzbrunn, Bad (Schlesien)
Ludwig, Valentin, Lehrer u. Schrift-
steller
Salzuflen (Lippe)
Engelke, Friedrich, Prokurist
HofTmann, Leberecht, Fabrikant
Schelper, Wilh., Rentmeister
Schlachtensee s. Berlin, Vororte
Schleswig
Bergas, Julius, Buchhändler
Hoe'sche Bibliothek
Moll, Kurt, Reg.-Assessor
Schlitz (Oberhessen)
Görti V. Schliti, Graf, Erlaucht
Schlobitten (Ost-Pr.)
Bibliothek
Schmiedeberg i/Riesengebirge
Friedlaender, Dr. jur., Georg, Amts-
gerichtsrat
Schmölen b/ Würzen
Schultz, Frau Hauptmann
Schnepfenthal b/Waltershausen
Ausfeld, Dr., Geh. Schulrat
Schönebeck b/Magdeburg
Mann, Kurt, Kaufmann
Saalwächter, Otto, Fabrikbesitzer
Schöneberg s. Berlin, Vororte
Schotten (Oberhessen)
Rausch, Dr. Gg., Oberlehrer u.
Rektor
Schwarzenbek (Holstein)
Niemeyer, J., Amtsgerichtsrat
Schweidnitz
Tschechne, Adolf, Seminarlehrer
Schweinfurt
Oertel, Dr. Heinr., Gymnasiallehrer
Thyret, Erich, Rechtspraktikant
Schweizerthal i/ Sachsen
Kressner, Wilhelm, Fabrikbesitzer
Schwerin i/M.
V. Ledebur, Freiherr, General-
Intendant, Exz.
V. Prollius, Jaspar, Geh. Rat
Schröder, Dr., Geh. Regierungsrat
Steinmann, Dr. Ernst, Professor
Schwerstedt b/Weimar
V. Helldorff, Karl, Schloßhauptmann
V. Helldorff, Frau Ilse
Seelow i/d. M.
Funk, Alfred, Major
Kleiner, Dr., Landrat
Seibelang b/Pessin
V. Erxleben, Frau
Sillmenau, Post Kattern
Lewald, Georg, Rittergutsbesitzer
Solin b/München
Petersen, Dr. phil. Julius, Privat-
dozent
Sondershausen
Merten, R., Oberlehrer
Sonneberg (S.-Mein.)
Ortelli, Frau Emilie
Speyer (Pfalz)
Senn, Frau Marie
Stargard i/Pommern
Petrich, Frl. Elisabeth
Sandes v. Hoffmann, H. H., Reg.-
Reierendar
^ 59 *%>—
Steglitz s. Berlin, Vororte
Stendal
Goeschen, Amtsgerichtsrat
Segelken, Dr., Augenarzt
Stettin
Fischer, Bruno
Friedeberg, Rechtsanwak
Jobst, R., Professor
Klauwell, Rudolf, Kaufmann
Meister, Ernst, Justizrat
Preusser, Fräulein Marie
StetTen, Frau Geheimrat
Wo) ff, Frau Christa
Stolberg i/Harz
Bode, Fritz, Kammerdirektor
Wolff- Heinrich, Fürst :^!; Slolhero-
StolberiT, Diircblaiicbl
Stollberg i/Erzgebirge
Spindler, K., Seminarlehrer
Stolp (Pommern)
Bibliothek des Gymnasiums
V. Brüning, Dr. Walter, Landrat
Pickert, W., Professor
Stralsund
Treutier, Ludwig, Theaterdirektor
Strasburg W/Pr.
(jymnasium
Stragsburg i/Elsass
Baeßler, Alfred, Landgerichtsrat
Curtius, Dr., Präsident
Döring, Leo, Leutnant a. D.
Henning, Dr. R., Professor
Henrich, Dr. Anton
Jung, Dr. Erich, Professor
Lenel, Dr. phil. Walter
Peschel, Franz, Schauspieler
Rose, Dr , Stabsarzt
Schultz, Dr. Franz, Professor
Sehrwald, Dr., Oberstabsarzt
Seminar für deutsche Philologie
Stadler, Dr. Ernst, Privatdozent
Stechow, Dr., Generalarzt
Universitäts- und Landesbibliothek
Ziegler, Dr. Theobald, Professor
Straubing (Niederbayern)
Bibliothek des Gymnasiums
Stuttgart
Becher, Fräulein Emmy
V. Below- Rutzau, Gustav, Kgl.
Preuß. Gesandter, Exz.
Bibliothek der Techn. Hochschule
Broicher, Frau Elise
Cless, Richard, Rentner
Cotta'sche Buchhandl. Nachf , J. G.
Deahna, Dr., Arzt, Geh. Hofrat
Dietzsch, Frau Margarete
V. Donndorf, A., Professor
Elsas, Dr. Hugo, Rechtsanwalt
V. Gemmingen-Guttenberg, Reichs-
freiherr, Geh. Legationsrat,
Kabinetschef
Gerok, Dr. Christoph, Sanitätsrat
Güntter, Dr.Otto, Prof., Geh. Hofrat
Güntter, Frau Geh. Hofrat
Gueterbock, Eduard, Stud. phil.
Hammer, Dr. Friedrich, Arzt
Harnack, Dr. Otto, Professor
Haussmann, Conrad, Rechtsanwalt
V. d. Hellen, Dr. Eduard
Klien, Dr. Ernst, Syndikus der
Handelskammer
Krauß, Dr. Rudolf, Archivrat
Landesbibliothek
Lang, Dr. Wilhelm
V. Mayer, Paul, Ober-Reg.-Rat
Müller, Gustav, Kaufmann
Museums-Gesellschaft
Nast, Frau Marie
Rominger, N., Kommerzienrat
Schaller, Max
V. Schoenhardt, Dr., Staatsrat
Schott, Frau Amalie
V. Siegle, Frau Geh. Kommerzienrat
V. Soden, Freiherr J., Staatsminister,
Exz.
Steiner, Frau Dr.
Straub, Dr. L. W., Oberstudienrat
Ulrich, Gustav, Privatier
V. Westenholz, Freiherr, Dr. Friedr.,
Professor
Südende s. Berlin, Vororte
Tangerhütte b/Magdeburg
V. Arnim, Frau Marie
Tauberbischofsheim
Bernays, Dr. U., Oberlehrer
— •&<■ 6o •^-
Teupitz i/M.
Lütli, Arthur, Lehrer
Thalstein b/Jena
V. Tümpling, Legationsrat a. D.
Thorn
Maydorn, Dr. B., Schuldirektor
Torgau
L'sener, Dr. med. Walter, Arzt
Trachenberg (Schlesien)
V. Hatzfeld, Frau Herzogin, Durchl.
Treptow a. d. Rega
iMercklin, Dr. Aug., San.-Rat
Tübingen
Fischer, Dr. Hermann, Professor
Froriep, Dr. August, Professor
Geib, Frau Professor
Heyfelder, Dr. Erich, Privatdozent
Siebeck, Dr. Oskar, Verlagsbuch-
händler
Stuttgardia (Gesellschaft)
Universitäts-Bibliothek
Vöchting, Dr. H., Professor
Zinkernagel, Dr. F., Privatdozent
Uhenfels b/Urach
Warburg, Georges S.
Ulbersdorf i/Sachsen
V. Gontard, Alexander
Vacha
Grellmann, Otto, Akzessist
Burg Veldenstein b/Neuhaus
a, d. Pegnitz
V. Epenstein, Dr. Ritter H., Stabs-
arzt a. D.
Verden a. d. Aller
Leesenberg, Dr. phil. F. A.
Vieselbach
Starcke, Dr. med., Medizinalrat
Waldheim i/Sachsen
Ranniger, Dr. Theodor, Oberarzt
Wandsbek
Baier, Clemens, Justizrat
Matthias-Claudius-Gymnasium
Rudolph, G. A., Buchhändler
Wanasee s. Berlin, Vororte
Wartburg b/Eisenach
V. Cranach, Oberburghauptmann
Wegeleben (Bz. Magdeburg)
Wiersdorff, Frau W.
Wehlau
Meyerowitz, Max, Amtsgerichtsrat
Weilburg a. d. Lahn
Bibliothek der Landwirtschafts-
Schule
Weimar
Andrä, Dr. Ernst, Rechtsanwalt
Apelt, Dr. O., Geh. Hofrat
Arminius, Dr. Wilh., Professor
Aulhorn, Frau Major Elisabeth
Aulhorn, Fräulein Elisabeth
Baedeker, Gustav, Verlagsbuchhdl.
V. Baerle, A.
Bahlsen, Frl. Elise
V. Baussnern, Waldemar, Edler,
Direktor der Musikschule, Pro-
fessor
Behrend, Frau Marta
Bemme, Franz, Rechnungsrat
Bendemann, Frau Major Hedwig
V. Berg, Fräulein Mathilde
V. Bessel, Else, Stiftsdame
Bibliothek, Großherzogl.
Blochmann, Erster Staatsanwalt
Bode, Dr. Wilhelm, Schriftsteller
Böhlau, Frau Therese
Boekmann, Dr. Otto, Rentner
V. Bojanowski, P., Geh. Hofrat,
Oberbibliothekar
V. Boineburg-Lengsfeld, Reichsfrei-
herr Botho,Geh. Regierungs-Rat
von Boineburg-Lengsfeld, Frau
Baronin
Borkmann, Rudolf, Buchdruckerei-
besitzer
Böse, Frau Gräfin
V. Bothmer, Gräfin E., Oberhof-
meisterin, Exz.
I Brandes, Frau Meta
— -^ 6r ^—
Weimar
V. Brandt, Wirkl. Geheimer Rat,
Kaiserl. Gesandter a. D., Exz.
V. Brandt, Frau, Exz.
Brodersen, Theodor, Hofrat
Bulcke, Frau Marie
Bulle, Dr. Oskar, General-Sekretär
der Schillerstiftung
Busch, Frau Margarethe, Exz.
V. Conta, Frau verw. Staatsrat
V. Conta, Erich, Rittmeister a. D.
Deinhardt, Karl, Brauereibesitzer
Deinhardt-Schulze, Frau Dr. Marie
Deiß, Adolf, Oberlehrer
V. Derenthall, Frau Ida, Exz.
Devrient, Dr. phil. H., Professor
Dietsch, Richard, Hof-Buch- und
Steindruckereibesitzer
Döllstädt, Louis, Geh. Kommer-
zienrat
Dörrien, Frau Reg.-Rat
Donndorf, Dr. M., Erster Bürger-
meister
V. Donop, Fräulein Nancy
V. Donop, Reg.-Rat a. D.
V. Donop, Frau Lucy
Eberle, Dr. Robert, Arzt
V. Eberstein, Freifrau Hedwig,
Generalmajorswittwe
Ebsen, Dr. F., Ministerialdirektor
Eelbo, Bruno, Baurat
V. Eichel, Karl,Oberhofmeister, Exz.
Ernst, H., Pfarrer
Ewald, Frau Oberst Klara
Fleischer, Fr., Prof., Maler
Fleischer, Frau Jenny, Kammer-
sängerin
Flemmmg, Frau Assessor
Flintzer Dr., Justizrat
Förster-Nietzsche, Frau Dr.
Francke, Dr. Otto, Professor
V. Frankenberg, Egbert, Hoftheater-
Intendant z. D.
V. Frankenberg, Frau
Frede, Ferd., Geh. Finanzrat
Preise, Frau Hedwig
V. Freytag - Loringhoven, Freiin
Maria
V. Freytao; - Loringhoven, Freiin
Mathilde
Fricke, Frau Lina
V. Fritsch, Frh., Oberhofmarschall
V. Fritsch, Freiherr, Major z. D.
Froriep, Fräulein Klara
von der Gabelentz-Linsingen, Dr.
Hans, Direktor desGrh.Museums
Goethe Jahrbuch XXXII
Weimar
V. Gablenz, Freiin Adelaide
Gebhardt, Hans Harry, Verlags-
buchhändler
Geibel, Fräulein Marg., Malerin
Gelling, Hans, Intendanzrat
Gleitsmann, Frl. Marie
V. Goeben, August, Zeremonien-
meister
V. Goeben, Frau Marie
V. Goeckel, Frau Geh. Reg.-Rat
Goldschmidt, Frau Henny
Graf, Dr. Hans Gerhard, Prof.
Gräfe, Frau Geh. Medizinalrat
Gumprecht, Dr., Prof., Geh. Medi-
zinalrat
Guyet, Frau Geh. Staatsrat Ada
Guyet, Hans, Regierungsrat
Haoerstolz, Dr. A., Sanitätsrat
Habicht, Frau verw. Geh.-Ober-
justizrat, Ida
V. Hanneken, Fräulein Adele
Hardt, Ernst, Schriftsteller
Härtung, Albert, Verlagsbuchh.
Hecker, Dr. Max F.
Heinemann, Geh. Reg.-Rat
Held, Louis, Hofphotograph
von der Hellen, Frl. Stephanie
V. Henckel-Donnersmarck, Grat
Viktor, Kais. Gesandter z. D.
von Henning, Horst, Generalagent
Hensoldt, Dr. M., Generaloberarzt
a. D.
Hertel, Friedrich, Rentner
Hertz, Dr., Professor
V. Heyden, Frau Hauptmann
Heydenreich, Dr., Geh. Reg.-Rat,
Bezirksdirektor
Hildebrandt, Paul, Kaufmann
Hirschberg, Frau Cilli
Hirschberg, Frl. Marie
Höfer, Dr. Conrad, Stiftslehrer
V. Hörn, Freifrau Emma
Hotzel, Dr. med. Arno, Augen-
arzt
Hotzel, Dr. Rieh., Landgerichtsrat
Hüttenrauch, Paul, Lehrer
Hummel, Frau Professor
Hunnius, Dr. Joh., Wirkl. Geh.
Rat, Exz.
Jaeger, Frl. Anna
Jansen, Frau Marie, Exz.
V. Joukowsky, Freiherr Paul, Exz.
Isles, Miss Älison
Jung, Fräulein Margarete
Kiepenheuer, Gustav, Buchhändler
22
— -S» (i2 *S-
Weimar
v.Knobelsdorff, Frau Generalmajor
Elisabeth
Knopf, Frau Medizinalrat Marie
Knopf, Oskar, Major z. D.
Koch, Frau Otto
Koegler, Harald, Schriftsteller
Koethe,Emil,Versicherungsdirektor
Kohl, Frau Oberbaurat
Kossmann, Frau Elisabeth
Krause, Frau Geh, Staatsrat, Marie
Krause, O., Kanzleirat
Krehan, Arno, Weingrosshändler
Krehan, Frau Luise, Pensionats-
vorsteherin
Krielke, Reg.- u. Baurat
Kriesche, E., Oberbaudirektor
Kroeber, Dr. Hans Timotheus
Kroug, Frau Dr. Elfriede
Krüger, Fräulein Elsa
Krumbholz, Dr. Paul, Oberschulrat
Kruse, Frl. Adele, Sophienstifts-
lehrerin
Küchlin^, Robert, Geh. Hofrat
Kuhn, O., Geh. Finanzrat
Lämmerhirt, Dr. phil. Gustav
Lämmerhirt, Frau Martha
Lämmerhirt, Philipp, Hoflieferant
Lange, Dr., Sanitätsrat
Langlotz, Fr., Direktor
Laux, Carl, Kaufmann
Laux, Eduard, Kaufmann
Lehrerbibliothek des Gymnasiums
Lehrerbibliothek des Realgymnas.
Lehrerbibliothek des L Verw.-Bez.
V. Lengefeld, Selma, Dr. phil.
Lessner, Fräul. Lydia
Löbbecke, Ad., Rentner
Lühr, Frau Pfarrer Clara
Maas, Frau Marie
Malberg, Fräul. Anna
Martin, Carl, Kassierer
v.Mauderode,Dietrich,Oberjägerm.,
Oberforstmeister
Maul, Otto, Rentner
v. Medem, Graf Carl, Oberhof-
meister a. D.
v. Medem, Frau Gräfin Meta
Meier, Frau verw. Kapitän
Meisel, Frau Justizrat
Merten, Dr. E., Oberlehrer
Meyer, Gustav, Rentner
Mirus, Dr. A., Kommissionsrat
Mollberg, Dr. Albert, Schulrat
Moormann, Friedrich, Kaufmann
Moritz, Dr. R., Kommerzienrat
Weimar
Moritz, Frau Dr. Anna
Mosengel, Leo, Oberinspektor
Müller, Fritz, Stud. mus.
Müller, Hans, Hofjuwelier
Muth, Max, Oberlehrer
Muthesius, Karl, Schulrat
Naumann, Dr. Joh., Sanitätsrat
Neuffer, Dagobert
Niemeyer, Fräulein Betty
Obrist-Jenicke, Frau H.
v. Oertzen, Staats - Minister a. D.,
Exz.
v. Oettingen, Dr. Wolfgang, Prof.,
Geh. Reg.-Rat, Direktor des
Goethe-Nationalmuseums u. des
Goethe- u. Schiller-Archivs
Ohmann, Fräulein Anna
Olde, Hans, Prof.
Ortlepp, Dr. P., Bibliothekar
v. d. Osten, R., Oberstleutnant a. D.
V. Pappenheim, Frl. J., Stiftsdame
Paulssen, Dr., Geh. Staatsrat
Pfaflf, Frl. Margarete
V. Pfannenberg, Frau Major
Pfeiffer, Dr. Lud., Geh.Medizinalrat
Proetzsch, Frau Apotheker
Proetzsch, Fräulein Margarete
Protopopescu, Michail, Student
Raehlmann, Dr. Ed., Prof., Kais.
Russ. Wirkl. Staatsrat, Exz.
Raumer, Gustav, Stadtrat
Rebling, Gustav, Bauinspektor
Redslob, Dr. Ernst, Professor
V. Reiche, Frl. Margarete
v. Reitzenstein, Freiherr, Kgl. Säch-
sischer Gesandter, Exz.
V. Rhaden, Fräulein Elisabeth
Rindfleisch, Dr. Georg, Augenarzt
Röhr, Bruno, Architekt
Rothe, Dr. K., Wirkl. Geh. Rat,
Staatsminister, Exz.
V. Rott, Fräulein Am^lie
Rücker, Emil, Rentner
Ruickold, Dr. med. W., Sanitätsrat
Sandvoss, Dr. Franz, Schriftsteller
Schaefl'er, Frau Charles
Scharfe, Arthur, Kaufmann
Scheidemantel, Dr. E., Professor
Scheunert, Frau Dr.
V. Schirach, Karl, Kammerherr,
Intendant des Hoftheaters
Schlaraffia »Vimaria»
Sclimid-Burgk, Frau Geh. Ober-
regierungs-Rat
Schmid-Burgk, Otto, Geh. Reg.-Rat
'^ 6s ^—
Weimar
Schmidt, F., Stiftsprediger
Schmidt, Hermann, Kommerzienrat
Schneider, Fräul. Elisabeth, Hof-
schauspielerin
Scholl, Fräulein Luise
Schombur^, Fräul. Doris, Stiftsdame
V. Schorn, Frl. Adelheid, Stiftsdame
Schrader, Dr. Hermann, Professor
Schüddekopf, Dr. Karl, Professor
Schündler, Frau Ida
Schultz, Frau Major
Schulze, Georg, Rittmeister a. D.,
Stadtrat
Schwabe, Dr. B.,Gen.-Oberarztz.D.
V. Schwendler, Fräulein Elisabeth
Schwier, K., Photograph und
Redakteur
Schwob, Frau Justizrat
Seitz, Frau Rechnungsrat Julie
Slevogt, Dr. Karl, Staatsrat
Slevogt, Geh. Finanzrat
Soff, Frau Carl
Sommer, Justizrat
Sophienstift
Spielberg, Rudolf, Rentner
Spinner, D., Oberhofprediger, Geh.
Kirchen rat
Stahl, Frau Baurat Anna
Stannius, Generalkonsul
Stapff, A., Justizrat
Staupendahl, W,, Hofspediteur
Stegmann, W., Oberlehrer
V. Stein, Tlieodor, Landschaftsmaler
V. Stein, Frau Hofrat Wilhelmine
Steinhäuser, Theod., Direktor
Stichling, Carl, Geh. Justizrat
StichHng, Marie, Stiftsdame
V. Strauch, Frau Elisabeth, Exz.
V.Taube von derlssen, Frau Baronin
V. Taube von der Issen, Baron Dr.
jur. et phil. Otto
Thedy, Frau Professor Dora
Thelemann,Ludw.,Hof-Buchhändl.
v. Thüna, Dr., Freiherr, Bezirks-
direktor a. D.
Toepffer, Fräulein Felicitas
Toepffer, Fräulein Marie
Trentz, Dr. J., Archivdirektor
Trümpier, Fräulein L.
Türck, Dr. Hermann
DmlaufiF, Eugen, Reg.- u. Baurat
Uschmann, E., Hofbuchdruckerei-
besitzer
van de Velde, Henry, Professor
V. denVelden, Dr., Landschaftsmaler
Weimar
Vent, Elise, Lehrerin
v. Vignau, H., Generalintendant
a. D., Exz.
v. Vignau, Frau Margarete, Exz.
v. Voigt, Wilhelm, Oberlehrer a. D.
Volk, Dr. Otto, Staatsanwalt
Viilpius, Dr. Walter, A r^t, Sanitätsrat
Wanle, Dr. Julius, Professor
Walter, Dr. Karl, Oberlehrer
V. Wangenheim, Freiherr Heinz,
Hauptmann
V. Watzdorf, Frau Erika
Weber, Frau Geh. Hofrat
Wedekind, Frau Reg.-Rat G.
V. Wedel, Frau Gräfin, Exz.
Wendt, Heinrich, Pastor em.
Weniger, Dr. L., Geh. Hofrat,
Gymnasialdirektor a. D.
Weniger, Fräul. Elisabeth
Werges, Hermann, Rechtsanwalt
Wette, Dr. Theodor, Sanitätsrat
Wiegand, Fräulein Clara
V. Wilamowitz-Möllendorff, Frau
Witte, Fräulein Hedwig
Woltze, Peter, Kunstmaler
V. Wolzogen, Freiherr A., Leutnant
V. Wurmb, Frau Major
Wuttig, Dr. Ernst, Reg.-Rat
Zell, Frau Emilie
Zeller, Heinrich, Kammersänger
Zinserling, Frl. Mathilde
Weinheim (Baden)
Goebel, Dr., Oberlehrer a. D.
Weissenfeis a. d. S.
Flitner, Dr. Frhz, Arzt
Weisser Hirsch b/Dresden
Graeffe, Frau Dr. Fanny
Rhode, Fräulein Helene
Treu, Dr. Georg, Prof., Geh. Hofrat
Wendischbora b/Nossen
(Königr. Sachsen)
V. Wöhrmann, Freiherr Heinrich
Wernigerode
V. Memerty, Hauptmann z. D.
zu Stolberg- Wernigerode, Fürst,
Durchlaucht
Wernigerode - Uasserode
(Kr. Magdeburg)
Qiiasthoff, Ernst, Bergwerksdirekt.
— &^ 64 *c —
Wesel
Walbe, Dr. Ernst, Professor
Westend s. Berlin, Vororte
Wetzlar
Lehrerseminar und Präparanden-
anstalt
Leitz, jun., E., Fabrikant
Oeffentliche Bücherei
Stadtgemeinde
Kgl. Wielepole b/Rybnik O./Schl.
Urbanczyk, Paul, Fabrikbesitzer
und Amtsvorsteher
Wiesbaden
Adehnann von Adelmannsfelden,
Comtesse Irma
Fresenius, Frau Geh. Hofrat A.
Fresenius, Dr. August
Gecks, Wilhelm, Verlags- Buchh.
Gräfe, Dr. Felix
Grünhut, Dr. Leo, Dozent
Guttmann, Justizrat
Hanow,Geh.Ober-Justizrat, Senats-
präsident a. D.
Hobreeker, Frau Hermann
Keller, Dr. Albrecht, Oberlehrer
Landesbibliothek
Laquer, Benno, Sanitätsrat
Lehrerbibliothek des Gymnasiums
Pfeiffer, Dr. Emil, Geh. Sanitätsrat
Schieiden, Fräulein Eleonore
Schmid, Frau Dr. Anna
Schwarz, Heinrich, Landgerichtsrat
Seeher, Ludwig, Oberlehrer a. D.
Staadt, Heinrich, Verlagsbuchh.
Stern, Dr. Hans, Gerichtsassessor
Wilhelmsburg (Elbe)
Kleyböcker, Heinrich, Lehrer
Wilhelmshaven
Ramien, Frau Bankdirektor
Wilmersdorf s. Berlin, Vororte
Wolfshagen (Uckermark)
Schwerin, Frau Gräfin Marie
Worms
Bibliothek des Gymnasiums
Bibliothek des Paulus-Museums
Hansmann, Dr. Frida
Heyl zu Herrnsheim, Freiherr
Worms
Pabst, Otto, Pfarrer
Reinhart, Frau Nicolaus
Würzburg
Braunschweiger, Alfred
Gleitsmann, Frau Oberstleutnant A.
Hess, Dr. Carl, Prof., Geheimrat
Kraus, Dr, Gregor, Professor
Lewald, Dr. Hans, Referendar
Prym, Dr. Friedrich, Professor
Roetteken, Dr. Hubert, Professor
Universitäts-Bibliothek
Würzen
Bibliothek des Gymnasiums
Lotichius, Paul, Oberlehrer
Muschel, Dr., Professor
Wüstegiersdorf i/Schles.
Kauffmann, Frau verw. Fabrikbes.
Wilh.
Zehlendorf s. Berlin, Vororte
Zeitz
Stifts-Gymnasium
Zittau i/Sachsen
Neumann, Dr. Alfred, Professor
Oppermann, Dr. Johannes, Rechts-
anwalt und Notar
Römer, Frau Fabrikbes. Margarete
Stadtbibliothek
Zoppot
Canditt, Gerichtsassessor
Zülzendorf (Schlesien)
Zahn, Martin, Pastor
Zwätzen (Grossh. Sachsen)
Graefe, Max
Zweibrücken (Pfalz)
Cullmann, Friedrich
Mündler, Albert, Oberlandes-
gerichtsrat
Zwickau
Ehrhardt, Georg, Hauptzollamts-
kontrolleur
Goethe-Verein
Kellner, Dr. H. C., Prof., Studienrat
Ratsschulbibliothek
Schocken, Sallmann, Kaufmann
— &t 65 ■>€-
ÖSTERREICH-UNGARN
Aussig (Böhmen)
Pospischi], Frau Maria
Wolfrum, C, Fabrikant
Baden b/Wien
V. Castella, Frau Emma
Real- und Ober-Gymnasium
Stadtgemeinde
Braunau (Böhmen)
Langer, Dr. Eduard, Advokat und
Abgeordneter
Brunn
Franzens-Museum
Budapest
Baracs, Karl, Ingenieur
Baron, Dr. Jonas, Prof., Primararzt
V. Benczür, Frau Direktor Gyula
Beregi, Oskar
Eliscner'sche Goethesammlung der
Akademie der Wissenschaften
Heinrich, Dr. Gustav, Professor
Jägermeyer, Frau Anna
Kornfeld, Sigmund, Bankdirektor
Laban, Dr. phil. Anton
Steiner, Frl. Juliska
Univ.-Bibliothek, Kgl.
Czernowitz
Kosch, Dr. Wilhelm, Prof.
Paschkis, Dr. M., Bankdirektor
L Staatsgymnasium, K. K.
Universitäts-Bibliothek, K. K.
Eger (Böhmen)
Stadtarchiv
Franzensbad (Böhmen)
Stadt Franzensbad
Freistadt (Ober-Österreich)
Blume, Dr. Heinrich, Professor
Friedstein b/Stainach (Steiermark)
\u Hohenlohe- Schillingsfürst, Frau
Fürstin M., Durchlaucht
Gablonz a/N.
Krall, Max
Gaya (Mähren)
Koch, Dr. Carl, Advokat
Görz
Lacroma, Frau Paul Maria, Schrift-
stellerin
Graz
Adamek, Dr. Otto, Reg.-Rat,
Gymn.-Direktor
v. Attems, Dr., Graf Ignaz
V. Attems, Frau Gräfin Rosa
v. Gnad, Dr. Ernst, Landesschul-
Inspektor a. D., Hofrat.
Hofmann, Dr. Karl B., Professor
V. Hornau, Ritter Karl Gerbert,
K. K. Oberst
Landes- Bibliothek, Steiermärkische
Landes-Oberrealschule
Oberndorfer, Fritz
Polheim, Dr. Karl
Prem, Dr. S. M., Professor
Schlossar, Dr. A., K. K. Reg.-Rat,
Direktor d. Universit. -Bibliothek
Seminar für deutsche Philologie
Seuffert, Dr. Bernhard, Professor
Universitäts-Bibliothek, K. K.
Hermannstadt
Baron v. Brukenthal'sches Museum
Innsbruck (Tirol)
Ipsen, Dr. C., Professor
Loewit, Dr. Moritz, Professor
V. Sizzo-Noris, Frau Gräfin Marie
Staats-Gymnasium, K. K.
Wackernell, Dr. Jos. E., Professor,
Hofrat
Karlsbad (Böhmen)
Maier, Otto
Mayer, Rudolf, Generalagent des
Nordd. Lloyd
Stadtgemeinde
Kolozsvär (Ungarn)
Universitätsbibliothek
Krakau
Creizenach, Dr. Wilhelm, Professor
Germanistisches Seminar
Krems a. d. Donau
Landes-Oberrealschule
— 4^ 66 ^—
Kronstadt (Siebenbürgen)
V. Trauschenfels, Frau Hofrat Sofie
Krumpendorf b/Klagenfurt
Rauscher v. Stainberg, Eduard
Landskron (Böhmen)
Haehnel, Karl, K. K. Gymnasial-
direktor
Leitmeritz i/Böhmen
Lehrerbibliothelr»des K. K. Staats-
Obergymnasiums
Lemberg
Seminar für deutsche Philologie
Universitäts-Bibliothek, K. K.
Leva, Komitat Bars (Ungarn)
V. Alter, Dr. Adelbert, Professor
Marienbad (Böhm.)
Stadtgemeinde
Meran-Obermais
V. Ompteda, Freih. Gg., Kammer-
herr
Schilde, Friedrich Carl
Alwin Zschiesche Nachf. (Georg
Müller), Kunsthandlung
Mürzsteg (Steiermark)
Scherer, Frau Geheimrat Marie
Neustadt a. d. Aisch
Roethe, Max, Amtsrichter
Obernberg a/Inn
Hamm, Karl, Bezirksrichter, Ge-
richtsvorsteher
Paierdorf, Post Rojach (Kärnten)
Wutte, Johannes
Prag
Fischmann, Hans, Prokurist
Grab, Dr. Hugo, Fabrikant
Hauffen, Dr. Adolf, Professor
Hirsch, Wilibald, Privatier
Keindl, Ottomar, Generalagent
Kraus, Dr. phil. Ernst, Professor
Kraus, Hans Anton, Stud. jur.
Lambel, Dr. Hans, Prof., Reg.-Rat
Lese- und Rede-Halle der deutschen
Studenten
Prag
Mädchenlvceum, öffentl. deutsches
Reiniger, "Lisa, Stud. phil.
Reiter, Dr. Siegfried, K. K. Gym-
nas.-Prof. u. Univ.-Dozent
Sauer, Dr. August, Professor
Seminar für deutsche Philologie
Teweles, Heinrich, Direktor des
Prager deutschen Theaters
Toischer, Dr. Wendelin, Professor
Universitäts-Bibhothek, K. K.
Urban, Dr. Karl, Reichsrats-
abgeordneter
Verein fürGeschichte der Deutschen
in Böhmen
Radautz
Huttmann, Adolf, K. K. Gymnasial-
supplent
Korn, Karl, Professor
Ranshofen (Ober-Österreich)
Wertheimer, Fräul. Dr. Emilie
Reichenberg (Böhmen)
Freund, Oskar
Salzburg
Eckardt, Johannes, Schriftsteller
Jäger, Dr. Anton, Advokat
Scheibbs (Nieder-Österreich)
Baumeister, Johann, K. K. Landes-
gerichtsrat
Schmiedeberg
b/Weipert (Böhmen)
Zechner, Fräulein Marie, Lehrerin
Stift Tepl (Böhmen)
Helmer, P. Gilbert. Abt
Teplitz-Schönau (Böhmen)
Eydam, Willy, Generaldirektor
Stadtgemeinde
Stradal, Dr. Karl, Regierungsrat,
Eisenbahndirektor
Triest
Brandeis, Dr. Artur, Professor
Troppau (Österr. Schlesien)
i Neumann, Karl
— ^ 67 ♦4-
Volosca (Istrien)
V. Schmidt-Zabierow, Freifrau, Exz.
Wien
Adler, Frau Emma
Altwirth, Th., K. K. Sektionsrat
V. Andrian-Werburg, Baron Ferd.
Benndorf, Frau Sektionschef
V. Berger, Freih. Dr., Direktor des
Hofburg-Theaters
Berger, Dr. Max, Hof- u. Gerichts-
advokat
Bettelheim, Dr. A., Schriftsteller
Bibliothek des K. K. Sophien-
Gymnasiums im II. Bezirk
Bibliothek des K. K. Staats-Gjmi-
nasiums im VIII. Bezirk
V. Boschan, Wilh., Kaiserl. Rat
Bruch, Dr. Hermann, Hof- und
Gerichts-Advokat
Bruch, Dr. Immanuel, Hof- u.
Gerichtsadvokat
Castle, Dr. Eduard, Prof.
Club, wissenschaftlicher
Dessauer, Dr. phil. Ernst
V. Ebner-Eschenbach, Freifr. Marie,
Exz.
Eisler, Georg, Edler vonTerramare,
Schriftsteller
Federn, Dr. S.
V. Feifalik, Ritter Hugo, Hofrat
Feigl, Hans, Schriftsteller
Feilchenfeld, Frau Henriette
Figdor, Frau Marie
Frick, W., K. K. Hofbuchhandlung
V. Frisch, Frau Regierungsrat Marie
Gaber, Dr. Karl, Auskultant
V. Gionima, Eugen, Oberlandes-
gerichtsrat
Glaser, Frau Geheimrat Wil-
helmine, Exz.
Goethe -Verein, Wiener
Gomperz, Dr. Theod., Prof., Hofrat
Gruber, Dr. Robert, Hof- und Ge-
richts-Advokat
Guglia, Dr. E., Hofrat, Chefredak-
teur a. D.
Gutheil-Schoder, Frau Marie, K.
K. Kammersängerin
v.Hartel, Ritter,Dr.Carl, Ministerial-
sekretär
Hartmann, Ernst, Hofschauspieler
und Regisseur
Hellmer, Rudolf, Oberkontrolleur
Herda, Ferdinand, Pharm. Mag.
Herz, Frau Henriette.
Wien
Hock, Dr. Stefan, Privatdozent
Hofbibliothek, Kaiserl. Königl.
Hoffmann, Frau Eugenie
Hofraann, Dr. med. Julius, Hofrat
Holzmann,Dr.Michael, Amanuensis
a. d. K. K. Universitätsbibliothek
Hruschka, Alois, Professor
Kalbeck, Max, Schriftsteller
Koberwein, Fräulein Emilie
Koenig, Rudolf
V. Lanckrorönsky, Dr. Graf Carl,
Geh. Rat, Exz.
Langer, Frau Irma
Lauseker, Frau Hofrat Franziska
Licht, Dr. Stefan, Reichsrats-Abg.
Mathias, Dr. Adolf, Hof- und
Gerichtsadvokat
V. Mauthner-Markhof, Frau Editha
Mautner, Fräulein Jenny
Mautner, Fräulein Marie
Mayer, Dr. phil. F. Arnold, Kustos
der K. K. Universitäts-Bibliothek
Mayer, Dr. Karl, Professor
Meinl, Julius, Kaufmann
V. M^rey, Alex., Geh. Rat, Exz.
Michalek, Ludwig, Professor
Minor, Dr. Jacob, Professor, Hofrat
Muhr, Fräulein Elisabeth
Netcke, Rudolf
Noggler, Josef, Redakteur
Ornstein, Richard, Stud. phil.
Payer von Thurn, Ritter Rudolf,
Kustos der Allerh. Privat- und
Familien-Fideikommiß-Biblioth.
Peege, Emil, n. ö. Landesbeamter
u. Schriftsteller
Pollak, Frau Direktor Martha
Poschacher, Frau Louise
Quincke, Wolfgang, Regisseur
Ranschburg, Hemrich, Buchhändler
Rex, Alex., Finanzkonzeptsprakti-
kant
Richter, Dr. Rudolf, Professor
Rieger, Dr. Karl, Professor, K. K.
Landesschulinspektor
Rösche, Herm., Hofrat
Rosenbaum, Dr. Richard, Sekretär
des Hofburgtheaters
Rosenthal, Frau Marie
Russ, Dr. Victor, Mitglied des
Herrenhauses
Russo, Isidor
Sachs, Frau Edmond
Saiten, Felix, Schriftsteller und
Rezensent vom Burgtheater
-&t 68 ^—
Wien
Savic, Dr. Milan
Schallaböck, Dr. phil., Professor
Schlesinger, Arnold, i. Fa.
M. Kuppitsch Wwe.
V. Schlosser, Dr. Julius R., Kustos,
Privatdozent
Schnitzler, Dr. Arthur, Schriftsteller
Schreiber, Dr. Karl Josef, Magi-
stratsrat
V. Schultes-Kleinmayrn jun., Frei-
herr Dr. Karl
Schulz V. Strasznitzki, Dr. Johann,
Ministerialrat a. D.
Schwab, Dr. jur. Albert
Schwab, Felix, Fabrikant
Seminar für deutsche Philologie
Seybel, Paul (i. Fa. Wagenmann,
Sevbel & Co.)
Sittenberger, Dr. Hans
V. Skene, Louis
de Sommain, Frl. Ella, Stud, phil.
V. Sonnenthal, Frau Margarethe
Spitzer, Frl. Leonie, Schriftstellerin
Steiger, Frl. Mizzi
Stein, Frau Bergdirektor Ernst
Sternfeld, Heinrich, Buchhändler
Strässle, Dr. Fritz, Kaiserl. Rat
Streicher, Fräulein Karoline
Strzygowski, Dr. Jos., Prof., Hofrat
Wien
Stülpnagel, Ernst (i. Fa. Carl
Konegen, Verlagsbuchhdlg.)
Unger,Dr.Josef,Prof., Minister a.D.,
Präsident des Reichsgerichts,
Geh. Rat, Exz.
Universitäts-Bibliothek, K. K.
Wahrmann, Frau Dr. Emma
V. Weilen, Dr. Alexander, Prof.
Weinberger, Emil, Bankier
Weingartner,Fel.,Hofkapellmeister
V. Weiss-Starkenfels, Freiherr Al-
fons, K. K. Ministerialrat
Weiss v.Tessbach, Ritter Dr. Adolf
Weiss V. Wellenstein, Frau Stefanie
Weissei, Dr. Otto, Advokat
Werner, Alexander, k. k. Baurat
Werner, Dr. R. M., Prof., Hofrat
Wittgenstein, Karl,Großindustrieller
Wittgenstein, Frau Poldi
Wittgenstein, Fräulein Grethel
Wittgenstein, Fräulein Minning
Wittmann, Hugo, Schriftsteller
Zweybrücic, Dr. Franz
Wiener Neustadt
N.-Ö. Landes-Oberrealschule
SchlossZalaber(Szt.Joan, Ungarn)
V. Gutmann, Frau Baronin Rose
SCHWEIZ
Aarau
Feer, Carl
Kanions-Bibliothek, Aargauische
Literarische und Lesegesellschaft
Wirz, Emil, "Verlagsbuchhändler
Zschokke, Dr. Ernst
Aarburg (Schweiz)
Welti, Dr. Heinrich, Schriftsteller
Ariesheim b/Basel
Gessler, Dr. Albert, Professor
Basel
Bauer, Dr. Stephan, Professor
Burckhardt, Dr. C. Chr., Professor
Forcart-Bachofen, R.
Hellfeld, Frau Lina
Hoffmann-Krayer, Dr. E., Prof.
Lese-Gesellschaft
Meier, Dr. John, Professor
Basel
Oeri, Dr. Albert, Redakteur
Sarasin, Dr. Paul
Schaub-Glück, Frau Dr. Helene E.
Thommen, Dr. ^hil. Rudolf , Professor
Universitäts-Bibliothek
Wackernagel, Dr. R., Staatsarchivar
Bern
David, Dr. H., i. Vicekanzler der
Eidgenossenschaft
Deutsches Seminar a. d. Universität
Francke, Alexander, Buchhändler
V.Gregory, Freih.,C., Hauptm. a.D.
Jacob, Frau Viktor
Lotmar, Dr. Ph., Professor
Maync, Dr. Harry, Professor
Rellstab, J., Depart.-Sekretär
Stadt-Bibliothek
Stockhausen - Bogenhardt , Frau
Helene
•Jf 69 ♦§•-
Biberist b/Soloihurn
Miller, Oskar
Bümpliz b/Bern
Fränkel, Dr. Jonas, Schriftsteller
Chur
Kantonsbibliothek Graubünden
Genf
Bruns, Dr. Victor, Professor
Ludowici, August
Göschenen
Zahn, Dr. Ernst, Schriftsteller
Interlaken
Waeckerling-Zweifel, Frau Dr.
Eüssnacht b/Zell
Suter, Dr. Paul, Professor
Lausanne
Cart, Dr. William, Professor
Leuk
Büchi, Jakob, Ingenieur
Lugano
Schröter, Theodor, Buchhändler
Murten
Lademann, Prefet
Peseux b. Neuchätel
Hollatz, Dr. Harry, Professor
Rüschlikon b/Zürich
Senn-Holdinghausen, Frau E.
Solothurn
Kantons-Bibliothek
Tüpfergesellschaft
St. Gallen
Museumsgesellschaft
Stadt-Bibliothek (Vadiana)
St. Moritz
Angst, Adolf, Direktor
Stäfa a/Zürichsee
Nipkow, Ferd., Apotheker
Winterthur
Bühler, J. H.
Radecke, Dr. Ernst, Professor
Musikdirektor
Stadt-Bibliothek
Weber, Gustav, Professor
Zürich
Abegg, Carl J.
ßaltischwiler, Dr. med. Anna
Bertheau, Dr. Fr., Spinnereibesitzer
Bleuler-Waser, Frau Dr. Hedwig
Blümner, Dr. Hugo, Professor
Bluntschli, Dr. Friedrich, Professor
Bodmer, Dr. phil. Hans
Bodmer, Dr. Hermann, Professor
Deutsches Seminar der Universität
Dramatischer Verein Zürich
Ernst, J. W.
Frey, Dr. Adolf, Professor
Hirschhorn-Ulrich, Frau Bertha
Hirzel, Dr. Fritz
Hitzig, Dr. H. F., Professor
Langkavel, Fräulein Dr. Martha
Largiader-Bodmer, Frau Direktor
Marie
Lehrerbibliothek d. Industrieschule
Lesezirkel Hottingen
Museums-Gesellschaft
Niedermann, Alfred
Reiff-Franck, H., Kaufmann
Reucker, Alfred, Direktor des Stadt-
theaters
Rüge, Dr. G., Professor
Schaff er, Frau Else
Schäffer-Ryssel, Kurt, Fabrikant
Schuler, Dr. Hans
Schulthess-Rechberg Dr. G., Prof.
Simon, Dr. Gh.
Stadt-Bibliothek
Staehelin-Baechtold, J., Kaufmann
Stauffacher, Dr. W.
Trog, Dr. Hans, Redakteur
Wehrli, Dr. Heinrich, Arzt
Wyss, Dr. Oskar, Professor
Zug
Schaer, Dr. Alfred
—4* 10 ♦f.—
BELGIEN
Antwerpen | Brüssel
Forst, O., Librairie Vogler, Fräulein Helene
Rooses, Max, Conservateur du | Wieniawski, Frau Joseph
Musee Plantin i
Gand
van Gcethem, E.
BULGARIEN
Sofia
von u. zu Eujloffstein, Reichsfreiherr, Dr. Hermann
Tumparoff, Dr. phil. Nicola
DÄNEMARK
Kopenhagen
Behrens, Carl, Redakteur
Bibliothek, Grosse Königliche
Bonnesen, J.
Jacobson, Dr. med. D. E., Prof.
Josephson, Frau Clara
Neergaard, N. T., Redakteur
Kopenhagen
Salomonsen, Dr. Carl Julius, Prof.
Wimmer, Dr. Ludwig, Professor
Zeuthen, L., Obergerichts-Anwalt
Tuborg-Hellerup b/Kopenhagen
Dessau, Benny, Direktor
FRANKREICH
Aix
Biblioth^que de l'Universitc
Bordeaux
Bibliotheque de l'Universite
Genevois, Professeur
Clermont-Ferrand
Bibliotheque de l'Universit^
Lyon
Bibliotheque de l'Universit^
Nancy
Bibliotheque de l'Universite
Nizza
Schropp, Ralph, Privatier
Paris
Bibliotheque Nationale
Bibliotheque de l'Universite Sor-
bonne
Block, Paul, Korresp. d. Berl.Tagebl.
Paris
Breal, Michel, Professeur au College
de France
Desgrais, Robert
Ecole Normale Superieure
Oneguine, Alexandre
Soulange-Bodin, Frau Marthe
Welter, H., Buchhändler
Wiesenthal, Alfred, Kaufmann
Sceaux, pres Paris
Andler, Charles, Charge de Cours
ä l'Universite de Paris (Sor-
bonne)
Sevran (Seine et Oise)
Kaplan, Horace,DocteurenMedicine
Toulouse
Loiseau, Hippolyte, Professor
Versailles
Fanta, Fräulein Adele, Professeur
ä l'Ecole Normale Superieure
— ^ 71 ^—
GRIECHENLAND
Neu-Phaliron b/Athen
Kahn, Paul
Piräus-Athen
Giro, C. G.
Lüders, Dr. Otto, Kaiserl. Geh. Reg.-Rat und General-Konsul
GROSSBRITANNIEN
Almondsbury near Bristol
Cann-Lippincott, R. C.
Birmingham
Sandbach, Dr. Francis Edward
SchürhofF, Hermann, Konsul
University-Library
Bowdon b/Manchester
Güterbock, Alfred
Cambridge
Breul, Karl, Litt. D. Ph. D. M. A.
Browning, Oscar, M. A.
Ward, Prof. A. W., L. D. L. L. D.
Englefield Green (Surrey)
Royal Holloway College
Glasgow
Library of the University
Rottenburg, Fritz
Rottenburg, Dr. Paul
Leeds (Yorkshire)
Library of the University
Schüddekopf, Dr. A. W., Professor
Liverpool
Meyer, Kuno, Professor am Uni-
versity College
London
Allatini, Mrs. Nora
Broicher, Fritz
Clarke, H.
Cornish, Rev. F. F.
Freund, Max, Kaufmann
London
Galvez Jose M., Professor
Kremling, P. W,
Oppenheimer, Mrs. Lucy
Owen-Seamon
Schmidt, Kurt
Schriever, Fritz, Kaufmann
Vogrich, Max, Komponist
Williams & Norgate, Buchhandlg.
Manchester
Victoria University of Manchester
Newcastle o/Tyne
Merz, Dr. Theodor
Oxford
Bodlyan Library
Fiedler, Dr. Herrn, Georg, Prof,
Taylor-Institution
Reading
Pugh, Douglas G.
Shawbrook
Cohen, Max Edward, Kaufmann
Sheffield
Freund, Dr. Julius, Professor
St. Andrews (Schottland)
Schaaffs, Dr. G., Dozent an der
Universität
Ventnor (Isle of Wight)
Meiche, Miss Elisabeth
— > 72 ^—
Mitglieder der English Goethe-Society, welche zugleich der
deutschen Goethe-Gesellschaft angehören:
Cambridge
Dawes Hicks, G., Professor
Dublin
Dowden, Prof. E., D. C. L., L. L. D.
National Library
Trinity College Library
Esher
Ortilli & Thuringia
Knutsford (Chester)
Lycester, Rafe
London
Atkins, H. G., Professor
Pocke, E.
Haenes, Mrs.
Hertz, Miss
Herz, Harry
Kirby, W. F., F. L. S., F. E. S.
London
Mever, Hermann
Mond, Dr. L., F. R. S.
Mond, Mrs. L.
Montefiore, C. J.
Mullins, W. E., M. A.
Oswald, Dr. Eugen, M. A.
Powell, Miss Rosanna
Reckitt, Miss Julies
Reform-Club
Rippmann, Prof., M. A.
Robertson, Dr. John C, Professor
Ruete, Mrs. R. S.
Scott, Ernst
Scott-Fox, Mrs.
Steinthal, Gustav
Strauss-Collin, A.
Walhouse, M. J.
Boulton, Mrs.
Oxford
ITA
Florenz
Dreyer, Dr. Hans
Fasola, Dr. Carlo
V. Kaufmann, Frau Baronin
Kramsta, Frau Maria
Lobe, Frau Magda
Scholz, Dr. Bernhard, Professor
Stromboli, Frau Berta
Gardone-Riviera
Thode, Dr. Henry, Geh. Hofrat
Mailand
Bondy, Alois Ernst
LIEN
Neapel
Dohrn, Dr. Reinhard, Professor
Rom
Guerrieri-Gonzaga, Frau Maria
Maraini
Hilsz, Karl
Kempner, L., Kunsthändler
Mengarini, Frau Professor M.
Venedig
Rupitz-Manussos, Frau Prof. Käty
NIEDERLANDE
Alkmaar
Leydesdorff, L., Gymnas.-Lehrer
Amsterdam
van Hall, Dr. jur. J. N., Redakteur
Hartog, Jacques, Privatdozent
van Kempen, H., Bankier
Nieuwenkamp, Frl. Fernande
Viol, Carl
Westerdyk, Dr. B.
Arnhem
V. Haarst, J. W. G.
van Roggen, Frl. W. E., Lehrerin
Doorn
Smit-Kleine, Dr. F., Schriftsteller
Dordrecht
van Lier, Fräulein Fanny
73 ^-
Groningen
Kranenburg-Hoen, M., Cand. jur.
Symons, Dr. B., Professor
Haag
V. Bethmann-Hollweg, Baron
Dietrich
Bijvanck, Dr. W. G. C, Ober-
bibliothekar der Kgl. Bibliothek
Boele van Hensbrock, P. A. M.,
Buchhändler
Kossmann, Dr. phil. E. F., Gymn.-
Lehrer, Privatdozent
V. Müller, Kaiserl. Gesandter, Exz.
Scheurleer, D. F., Bankier
Spitzen, G. W., Realoberlehrer
van Tets van Goudriaan, Minister,
Exz.
Haarlem
Kuyper, HenryAbraham, Kaufmann
Hilversum
Verryn-Stuart, Frau E. S.
Leiden
Breuning, H. H., Dozent
Middelburg
Blum, J. H., Kreisschulinspektor
Nijmegen
Meuleman, B. A., Stenograph der
Generalstaaten
Rotterdam
Folmer, Tiddo, Bibliotheksdirektor
Utrecht
Frantzen, Dr. J. J. A. A., Professor
Magnus, Dr. Rudolf, Professor
Utrechts-Leesmuseum
Velp b/Arnhem
Leendertz, Paul, Rentier
Zütphen
Henny, Fräulein Agnes
de Witte, S.
ZwoUe
Kalff, J., Bankier
Rutgers, H.W., Oberrealsch.-Lehrer
Talen, j. G., Gjminasiallehrer
NORWEGEN
Christiania
Goldschmidt, Frau Prof. Arnt^lia
Universitäts-Bibliothek
RUMÄNIEN
Bukarest
Sturdia, Demeirius, Kgl. Staatsminister a. D., Ex:^.
RUSSLAND
Dorpat
v. Anrep-Ringen, Frau Landrat
v. Liphart-Rathshof, R.
Masing, Dr. IVoIdemar, Doient
v. Oettingen, Max
Schlüter, Dr. Wolfgang, Hofrat
Universitäts-Bibliothek, Kaiserliche
Helsingfors (Finnland)
Donner, Dr. phil. J. O. E., Dozent
Poirot, Dr. Jean, Lector
Universitäts-Bibliothek
Kiew
Kaiserl. St. Wladimir-Universität
Knauer, Dr. Friedrich, Professor
an der Univ.
Libau i/Kurland
Valentin, Richard
Mitau
Hunnius, Dr. Carl, Dir. d. Landes-
schule
— ^ 74 ^-
Moskau
V. Beckerath, Aurel
Fitzenhagen, Willy
Medtner, Emil, Jurist u. Literat
Odessa
Schmidt, Dr. med. Carl Josef M.
Reval (Esthland)
Schomacker, Karl, Professor
V. Ungern-Sternberg, Freifrau I.
Riga
Nölting, Fräulein Bertha (E. Heldt)
Reyher, Dr. Rudolf IVolfgang
Seeligmüller, Alexander E., Buch-
händler
Semershof (Livland)
V. Wolff, Freiin Eleonore
Smilten (Livland).
Bergmann, Eugen, Apotheker.
Girgensohn, Frau Dr. Helene
St. Petersburg
Bibliothek, Kaiserl. öffentliche
Cholodkovsky, Nicolaus, Prof.
Forssmann, Alfred
Gebhard, Rieh., Rechtsanwalt
Heyse, Th.
V.Lucius, Freih. Hellmuth, Leg.-Rat
Mekler, Georg, Hofrat
Pollitz, Frau Konsul
Universitäts-Bibliothek
Schloss Tarwast (Livland)
v. Mensenkampff, Frau Gabriele
Durchlaucht
Wenden (Livland)
v. Kreusch, Frau Anna
Tiesenhausen, Baronesse Adelheid
Wiborg (Finnland)
Alfthan, Ferd., Vice-Konsul
SCHWEDEN
Djursholm b/Stockholm
Gylden, Frau Professor Therese
Eaggeholm b/Stockholm
Vult V. Steijern, Fr., Rittergutsbes.
Lund
Collin, Karl Martin
Universitätsbibliothek
Stafsund b/Stockholm
v. Klinckowström, Freifrau Th.
Stockholm
Bibliothek, Königliche
Nobelbibliothek der Schwedischen
Akademie
Stocksund
Berg, Dr. Rüben Gustafson, Dozent
SPANIEN
Madrid
V. Ratibor u. Corvey, Frau Prinzessin Max von Ratibor, Durchlaucht
TÜRKEI
Konstantinopel
Marschall von Biberstein, Frau Baronin, Exz.
Muth, J. F., Oberstleutnant
— &♦ 75 ^—
AFRIKA
Alexandrien
Osborn, Dr. Alfred, K. u. K. Sani-
täts- u. Konsulararzt
Johannesburg
Reunert, Theodore. Ingenieur
Cairo
Abel, Dr. Hans, Assistent a. Kaiserl.
Deutschen Institut
Windhuk (Dtsch. Südwest.)
Bach, Frau Mally
Seitz, Frau Gouverneur, Exz.
Zansibar
Haug, Frau Konsul
AMERIKA
Älbany (N. Y.)
New York State Library
Ändover (Mass.)
Ripley, A. L., Professor
Ann Arbor (Mich.)
Library of University of Michigan
Athens (Ohio)
Super, Charles W., Professor
Aurora (N. Y.)
Well's College Library
Baltimore
Burchinal, Mary C, Cand. phil.
Collitz, Dr. phil. Hermann, Prof.
John Hopkins University
Mackall, Leonard L., z. Zt. in Jena
Peabody-Institut
Wood, Dr. Henry, Professor
Berkeley (Californien)
Library of University of California
Bloomington (Ind.)
Indiana University Library
Boston (Mass.)
v. Blomberg, Freiin Eva
Boston Athenaeuni
Higginson, Mrs. Henry L.
Vogel, Frank, Professor
Bryn Mawr (Penn.)
Bryn Mawr College Library
Jessen, Dr. Karl Detlev
Cambridge (Mass.)
Harvard College
Wesselhoeft, Dr. Walter, Arzt
White, Horatio Stevens, Prof. L.L.D,
Cincinnati (Ohio)
Großmann, Dr. Louis, Prof.
Cleveland (Ohio)
Adelbert College
Laukhuff, Richard
Clinton (N. Y.)
Brandt, H. C. G., Professor
Coscob (Conn.)
Wakeman, T. B., Professor
Evanston (Illin.)
Northwestern University
Greencastle (Indiania)
Longden, Dr. Henry B., Prof.
Hallstead (Pa.)
Du Bois, Frau Generalkonsul Emma
Hanover (New Hampshire)
Dartmouth College.
Havana
V. Humbracht, Baron J., Kaiserl.
Minister-Resident
Jackson, John B., Amerik.Gesandter
Haverstraw (N. Y.)
Speck, William A.
— &♦ 76 ^—
Ithaca (N. Y.)
Cornell University Library
Gudeman, Dr. Alfr., Professor,
z. Z. in München
Hewett, Dr. W. T., Professor
Enoxville (Tenn.)
University of Tennessee
Lake Forest (Illin.)
Lake Forest University
Nollen, Dr. John S., Präsident d.
Lake Forest College
MadisoQ (Wisc.)
Hohlfeld, Dr. phil. A.R., Professor
Reinhardt, Dr. phil. E.
University of Wisconsin
Middletown
Wesleyan University
Milwaukee (Wisc.)
Weis, C.
New Canaan (Conn.)
Reedern, Kurt V,
New Haven (Conn.)
Gruener, Gustav, Professor
Palmer, A. H., Professor
Yale-University
New Orleans (La.)
Tulane University
New- York
Bayard-Taylor, Mrs.
Billqvist, C. E.
Columbia University Library
Genung, Charles H.
Hafner, Alfred
Heuser, F. W. J.
Lemcke, Ernst, Buchhändler
Loewy, Benno, Counsellor at Law
Meyer, Frau Minna M.
Miller, C. R., Redakteur der New
York-Times
New York Public Library
Paton, Wiliam Agnew
Roelker, A.
New-York
Stechert, Gustav E., Buchhändler
Stern, Mrs. Ada M.
Thomas, Calvin, Professor
Tombo, jun., Rudolf, Ph. D..
Professor
Wilkens, Dr, Friedr. H., Professor
Oberlin
Oberlin College
Ohio
Rhoades, Dr. Lewis A., Professor
Orono (Maine)
Carr, Dr. phil. J. W., Professor
Ferro Haute (Indiania)
Bartlett, Ota J., Lehrerin
Philadelphia (Penn.)
Deutsche Gesellschaft von Penn-
sylvanien
Friebis, Dr. med. Georg
Learned, Marion Dexter, Professor
Mueller, Dr. med. Heinrich
University of Pennsylvania
Princeton (N. J.)
Princeton University
Providence (Rhode Island)
Jonas, J. B. E., Professor
Library of Brown University
Stanford University (California)
Cooper, W. A., Professor
Flügel, Dr. Ewald, Professor
Library Leland Stanford jr. Uni-
versity
St. Louis (Mo.)
German Departement of Washing-
ton University
Heller, Dr. Otto, Professor
Langton, John J. P., B. A.
Renth, Henry
Syracuse (N, Y.)
Holzwarth, Dr. F. J., Ph. D., Prof.
-^ 77 ^-
Toronto (Canada)
Keedler, George Henry, Professor
van der Smissen, W, H., Professor
Universitäts-Bibliothek
Washington
Berastortf, Frau Gräfin Hannss
Wellesley (Mass.)
Wellesley College
Williamstown. (Mass.)
Wahl, Dr. Georg Moritz, Professor
Williams College
ASIEN
Shanghai (China)
WestendorfF, Paul, Kaufmann
Tokio (Japan)
Mumm von Schwarzenstein,Freih.,Dr.A.,Kaiserl. Deutscher Gesandter,Exz.
Waentig, Dr. Heinrich, Professor
Yokohama (Japan)
V. Syburg, F., Kaiser!. Deutscher Generalkonsul
AUSTRALIEN
Melbourne
V. Dechend, W., Dozent a. d. Universität
Härtung, Ernst
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23
-^ 78 *^ —
©erlog bcr 3. (B. Cotta'jdjen !8ud)^onbIung 3?ad)f olger
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übertroffen." Die Station
„"Der reichhaltige, neue fiomnientar, ben bie{e (Eotta'fd)e 9Iusgabe bietet, mad)t
aud) für alte Jreunbe (Boetl)es bie einscinen Sänbe 3U erfreulid)en neuen (Befd)enften."
Areu33eitung
„5Bir glauben ntd)t, ba^ für eine fo fc^öne 5Iusftattung jemals in "Deutfdjlanb
billigere »preife geforbert tourben." Hamburger fffcntöenblott
(Boett^es ©riefe
^usgetDö^It unb itt d)ronoIogt^d)er tjolge mit Anmerkungen
l)erausgegeben oon (Ebuatb OOIt bcr gellen
in 6 Bänben
^ts !BHm 1911 erfd)ienen:
18anb I (1764-1779) Sanb II (1780—1788) Sanb III (1788-1797)
Sanb IV (1797—1806) Sanb V (1807—1818)
3n ßeinenbanb (Q:otta'fd)e 58tbIiotl)eh ber IBeltlitcratur) je OT. 1.—
Sanb VI in ^Vorbereitung
(Beetee unb MJert^er
Sriefc (Beetees
meistens ous feiner 3ugcnb3eit, mit erläuternben Dokumenten
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Dritte Sluflage mit einem crgönsenben 2Inl)angc
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Bd. 32
Goe the- Jahrbuch
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