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iiHivcsciTv nr MirUEfiA^:
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7.
Grammatik
der
grSnlSndischen sprache
mit theilweisem einschluss des Labradordialects
von
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8. Kleinschmidt.
:/
Berlin, 1851.
Druck und Verlag von G, Reimer.
//0I>6^^ i -JIO//
V o r r e d e.
if ie gronlandische sprache gehort zu dem in Europa unter dem
namen des karalitischen *) bekannten sprachstamm^ dessen gebiet
sich von Labrador, Gronland und Baffinsland langs der nordkiiste
des nordamerikanisch^n festlandes bis zu den Aleuten erstreckt
Die vorliegende grammatik behandelt zunachst die ostlichste mund-
art dieses sprachstammes, liamlich das gronlandische, von welchem
aber das labradorische in grammatikalischer hinsicht so wenig ver-
schieden ist, dass sie in ihrem Isten u. 2ten Iheil (formenlehre und
syntax) zugleich auch als labradorische grammatik gelten kann.
Ueberhaupt mag der iinterschied zwischen diesen und den west-
lichen (mir unbekannten) dialecten nicht so gross sein, als mail
etwa aus der gegenseitigen entfemung schliessen mochte. Die Es*
kimos in Labrador sind seit wenigstens 1000 jahren von den gron-
landem vollig getrennt, und doch sind die sprachen beider weni*
ger verschieden, als z. b. danisch u. schwedisch, od. hollandisch
u. Hamburger plattdeutsch. Die bewohner von Boothia Felix, bei
denen eapt. John Ross auf seiner zweiten polarreise 3 jahre ver-
brachte, verstanden manches von dem, was er ihnen aus einem
gr^nlandisehen buch vorlas**), und wurden zweifelsohne noch weit
*) besser w^e: karalisch, denn der name dieses volks ist in der einheit karAitK
(ein karale).
**) s. capt. h Ross's zwerte entdeckHngsreise, Cap. 41, sub dato 12. J«ni.
lY Vorrede.
iiiehr davon verstanden haben, wenn sie dasselbe von einem gron •
lander gehorl hatten, und vielleicht alles, wenn ein gronlander uber
gegenstiinde des gemeinen lebens mit ilinen gesproclien hiitte. ^ So
sind auch von den in capt. Ross's reisebeschreibung vorkommen-
den ortsnamen (trotz der englischen orlhograpliie und der wahr-
scheinlichen verunstaltung mehrerer) die meisten als gut gronliin-
disch erkennbar, und da es andrerseils auch in Gronland viele
ortsnamen giebt, uber deren Bedeulung jetzt keiner der eingebor-
nen mehr auskunft zu geben vermag, so lasst sich hieraus eben-
falls schliessen, dass der sprachliche unterschied zwischen hier und
dort nicht gross sein mag. Von den in Gronland selbst bestehen-
den dialecten mag liier folgendes geniigen: Auf der w^estkiiste
unterscheiden sich 2 hauptdialecte: der nordliche und siidliche;
ersterer ist der hartere, und zugleich der reinste in der aussprache,
besonders der vocale ; der siidliche ist w^eicher, aber auch undeut-
Ucher. (Ein anderer unterschied ist der, dass die sudlander mehr
grammatikalische, die nordliinder mehr logische fehler machen).
Der ostgronlandische dialect hat in manchen theilen mehr ahnlich-
keit mit dem nordlichen als mit dem sudlichen dialect der west-
kiiste. Die meiste verschiedenheit findet iliberall in lexicalischer
hinsicht statt, doch auch hier ist der unterschied nicht grosser, als
dass die schriftsprache (die lingua sancta) nur in ausserst wenigen
fallen provinciahsmen aufzunehmen genothigt ist.
Ueber das gronliindische sind in friiheren jahren zwei gram-
matiken im druck erschienen, namlich 1760 die jetzt nur als anti-
quitat hie und da noch vorhandene von Paul Egede, und 1791
die von Fabricius. Ausser diesen giebt es noch eine dritte von
Konigseer, verfasst um 1780, die aber, wie auch eine dem La-
bradordialect angepasste abanderung derselben, nie gedruckt wor-
den ist. Egedes grammatik war der bahnbrecher, nicht nur in
dieser sprache, sondem in dieser art von sprachen iiberhaupt, da-
Vorrede. V
her sie nicht nach gewohnlichem maassstab beurtheih werden darf.
Von den beiden spatem steht die Konigseer'sche noch ganz auf
europaischem (resp. lateinischem) standpunkt, wogegen Fabricius
sich in manchen stiicken in einem fur seine zeit allerdings bemer-
kenswerthen grade von der damals noch fast unbestritlenen auto-
ritat des lateinischen als alleinigen sprachmusters frei gemacht
hat. Mehr jedoch kann in dieser hinsicht jetzt ervvartet werden,
wo man beides das eigeiithuinliche und das verwandte verschie-
dener sprachen zu unterscheiden besser gelemt hat, und sollte
daher der wesentlichste unterschied zwischen jenen friiheren gram-
matiken und der gegenwaiiigen darin bestehen, dass der ausgangs-
punkt, statt bei jenen europiiisch, bei dieser gronliindisch ist In
wie weit dies gelungen ist, muss der erfolg hier im lande zeigen.
Mit dieser veriinderung des ausgangspunktes hangt dann auch
die veranderung der schreibart, die den mit der bisherigen gron-
liindischen literatur (dass ich mich so ausdriicke) bekannten bald
auffallen wird, aufs engste zusammen. Ist es iiberhaupt ein arger
fehler, wenn man verschiedene laute durch einerlei buchstaben,
oder einerlei laute durch verschiedene buchstaben bezeichnet, so ist
der fehler doppelt arg in einer so durchaus regelmassigen sprache,
wie das gronlandische ist, wo durch eine nicht in der sprache
selbst begriindete schreibart das von derselben zu entwerfende
bild bis zum unkenntlichen entstellt werden kann, und demjeni-
gen, der bei erlemung der sprache auf solche (entstellende) hiilfs-
mittel angewiesen ist, eine menge unnothiger schwierigkeiten be-
reitet wird. Uebrigens wird man sich leicht uberzeugen konnen,
dass ich bemiiht gewesen bin, mich dem bestehenden so nahe an-
zuschliessen, als es sich mit festhaltung des grundprincip's aller
schrift: je ein zeichen fiir einen laut — vertragen kann.
Zum schluss will ich noch bemerken, dass diese grammatik
(wie auch die friiheren) zunachst fiir solche geschrieben ist, die
Vi Vonrede.
Mer im lande ihren aufenthalt nehmen, und somit tagliche gele-
genheit haben, die sprache aus dem munde des volks zu horen; —
soil also nicht sowohl dn erschopfendes lehrbuch der ^rache
sein^ als vielmehr nur ein hiilfsmittel, klarheii in das gehorte z\i
bringen.
Geschrieben in Neuhermhut in Gronland, d. 25. Juni 1850.
Samuel Kleinschmidt.
I n h a 1 t.
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13.
Einleitung.
Erster abschnitt. Schrift und ausspraclie. g^^^
Consonanten 1
Vocale 2
Wahning der vocale ^ . . . . 3
Alphabet 4
Sylbentlieilung und Sylbenausgange 5
Consonantverbindungen 5
Lautwechsel (vertauscbung) 6
Gewicht der sylben 7
Wortton 8
Zweiter absclioltt. Bestandtkeile der sprache.
Wurzeln und stamme - 9
Urstamme und anbangsstamme 10
NennwSrter und verbalstamme 11
Redetheile 11
Erster haupttheil. Formenlehre.
§.. 14 — 19. Vom bereicb der formen im ailgemeinen 13
Tabellarische iibersicbt der beugungsanbange. , 20
Erster abschnitt. Formen der deoteworter.
Deutewurzeln 21
Zusammengesetzte deuteworter 21
Fragendes deutewort 22
Personlicbe deuteworter 22
Formen derselben 23
Personlicbe frageworter 23
Zweiter abschnitt. Formen der nennworter.
A, 1. Zablformen.
Endungen der stammform 24
Allgemeine zahlformbildung 24
Zablformen der ersten classe. . . . ; 25
Abweicbende worter der ersten classe 26
Zablformen der zweiten classe 26
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20.
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§
22.
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29.
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30.
VIII Inhalt.
8ei(e
$. 31. Zahlformen der dritten classc *17
§. 32. Dialectische verscbiedenheitcn 29
A, 2. Suflixe.
$. 33. a- und e-suftixe (grundregel) 29
J. 34. Einfache suflixe 30
J. 35. Emcilerte suflixe 30
$. 36. Anhangcregein 31
§. 37. Abweichungen (vocal wechsel). 33
A, 3. Appositionen.
$. 38. Casus der stamme 34
§. 39. Casus der suffixe 35
J. 40. tu(- (an nenn- und deuteworlern) 36
$* 41. Aneinanderbangung der appositionen 36
B, 1. Zablworter.
§. 42. Zabiweise, und zablworter bis 20 37
§. 43. Zahlen fur mebrfacbe mebrbeit 38
§. 44. Zablworter mit suffixen u. appositionen 38
J. 45. Zablworter uber 20. . ; 39
B, 2. Ortsworter.
$. 46. Begelmassige — 46
$. 47. Abweicbende — 41
B, 3. Personworter.
%. 48. Eigentliche — (ich, du) 42
J. 49. Uneigentlicbe — 43
§.50 B, 4. Deuteworter mit suffixen 45
Drifter absclinitt. Formen der redeworter.
A, 1. ModuSbildung.
§. 51. Cbarakter. 46
§. 52. Moduszeicben 47
A, 2. Personzcicben.
§. 53. Indic, Interrog-, Optat., Infin., Nominalpart. ... 49
§. 54. Conjunctiv und Subjunctiv 50
A, 3. Suflixe.
$. 55. Nennwoilsuffixe der 3ten pers. (aucb zusammengesetzte) 51
$. 56. Andere suflixe der 3ten pers 51
§. 57. Suffixe der 2ten u. Isten pers 52
§.58. A, 4. Abweicbende formen 53
§. 59. 60. . . . B. 1. Transitive u. intransitive redeworter 54
§.61 B, 2. Vemeinende redeworter 56
Vierter abscliiiitt. Partikeln.
§. 62. Allgemeines, und eintbeilung 58
§. 63. Anbangspartikeln 58
Inhalt. IX
seite
64. Zeitpartikeln , , , 60
65. Sonstige adverbien 61
§. 66. Verhaltnissworter 62
§. 67. Partikelartige ausrufe.^ 63
Zweiter haupttheil. Salzlehre.
Erster abschnitt. Yerlialtoisse der worter im satze.
§. 68. Allgemeine eintheilung. 65
I. Casus rectus.
§. 69. Arten selbststandiger satze 66
§. 70. Ausrufssatze ohne redewort 67
§. 71. Ausrufssatze mit ersetzender redeworlform 68
II. A. Casus versus der gegenstandsworter.
§. 7% Thatziel und besitz 69
§. 73. Suffixe der 3ten pers. im allgemeinen 70
§. 74. e-suffixe 71
§. 75. Suffixe der 3ten pers. mit appositionen 7%
II. B. Casus versus der redeworter.
§. 76. Im allgemeinen — Particip 73
$. 77. Einfache und zusammengesetzte e-suffixe 75
%. 78. Infinitiv, Conjunctiv, und Indicativ statt des Particip's 76
§. 79. Umgekehrte participien 77
III. A. Casus obliquus der gegenstandsworter.
§. 80. Im allgemeinen 78
§. 81. Localis 79
S. 82. Ablativ 80
§. 83. Vialis 82
§. 84. Terminalis 83
$. 85. Modalis (a) des mittels 84
§. 86. Modalis (b) der beschaffenheit 86
$. 87. Zusammentreffen des Modalis a) und b) 87
III. B. Casus obliquus der redeworter.
§. 88. Im allgemeinen 88
§. 89. Conjunctiv und Subjunctiv iiberbaupt 89
%. 90. a- und e-form und e-suffixe 90
§. 91. Infinitiv uberhaupt 92
S- 92. Adverbialische Infinitive 93
§.93 Casus obliquus bei gegenstandswortem 94
IV. Beiordnung.
§. 94. Project und redewort 95
$. 95. Substantiv und adj«ctiv 96
§. 96. Frage und antwort 97
X iDbalt.
seite
Zweiter absclinitt. Zusaintnenlinng des satzes.
I. Wortstellung.
§. 97. In cinfachen satzen 98
$. 98. In zusammengesetzten satzen 99
§. 99. In mehrgliedrigen saizen 100
II. Verbindung gleicligesteliter satztlieiie.
§. 100. Copula zwiscben gegenstandswortern 101
§. 101. Copula zwischen redewortern ^ 102
§. 102. Relativsatze 104
§. 1 03 ' IIL Durchkreuzung der satze 1 05
Drilter haupitheil. Zusammensetzungslehre.
§. 104—110. AUgemeine8 107
Erster abschnitt. Anliange der nenn- und redeworter.
I. Anhangsnennworter.
8.111 — 119. umbildende— 112
S- 120 — 121. fortbildende — 121
II. Anhangsredeworter.
S- 122—128. umbildende— 134
§. 129 — 137. fortbildende—. . 147
Zweiter abschnitt. Anl^nge der dentcwort^r, partikein, suffixe
und appositionen.
§. 138 — 140 163
Register der anhiingeworler 167
An hang 171
Einleitung.
Erster abschnilt. Schrift und aussprache.
1. Die laute und deren bezeichnung.
§.1.
JLrie gronlandische spracLe hat folgende laute: 1) drei Tocale: a,
i, u; 8. §.2. — 2) yier Larte consonanten: einen kehllaut, einen gaum-
laut, einen lippenlaut und einen zungenlauti und zu jedem derselben
einen weichen und einen nasalen (nasenlaut), wie folgt:
kehllaute gaumlaute lippenlaute znngenlaute
harte: ' jc (ka) fc (ke) p t
weiche: r g v 8
nasale: mg n^f (eng) m n
Yon diesen sind die gaum-, lippen- und zungenlaute dieselb^n, die
auch bei nns durch dieselben buchstaben bezeichnet werden, nur v —
was dem deutschen w entsprichti wird nicht mit hiilfe der zahne^ son-
dem allein durch die lippen gebildet; — k, welches sich von h im we-
sentlichen dadurch unterscheidet, dass es — als kehllaut — tiefer im
munde gebildet wird, klingt nach einem langen oder scharfen oder be-
tonten Tocal fast wie rk, und Tor oder nach i (e), mit welchem, als dem
schwachsten Tocal, dieser stSrkste consonant sich am wenigsten yertragf^
und ^aher besonders Yor i nur mit anstren^ng ausgesprochen werden
kann, glaubt man gleichzeitig mit demselben ein r zu horen; auch Tor
u, besonders am anfang eines worts, klingt es rauher als Tor a; — r
ist unserm r zwar ahnlich, doch nicht gleich, da es nicht, wie jenes,
ein zungenlauty sondern ein kehllaut ist, — namentlich hat es nicht den
schnarrenden ton des unsrigen; — rng ist dem ng so ahnlich, dass ein
Europaer es fast nur durch den tieferen laut des davor stehenden vo-
cals Ton jenem zu unterscheiden vermag — (dieser buchstabe kann iibri-
gens entbehrt werden > s. §• 5« anm.). — Ferner giebt es 3) noch Tier
weiche consonanten, namlich einen k^llaut: f, ahnlich einem tief in der
kehle gesprochenen ch, wie es u. ^. die Schweizer haben — (vielleicht
ein zusammengezogenes rg, Tgl.-§. 31. gehj u. §.63y8)9 "" und drei zun-
genlaute: 88 (esch), I, j. 88 entspricht dem deutschen sch, ist jedoch
bedeatend weicher; nach Tocalen oder t; glaubt man zuweilen zu an-
GrOnl. Gramm. ^
2 Einleitung. Erster abschnitt. $. 1. )^.
fang desselben ein (deatsches, d. i. zuogen-) r zu horen ; — I u. i sind
uoserin 1 u. j gleich. *) — Dann haben 4) die weichen consonaoten als
solche wieder drei lautabstufungen : die raittlere stufe ist, wenn sie zwi-
schen zwei Tocalen stehen, wo der laut der Torhin beschriebene ist; —
geschwacht wird derselbe, wepa M ^uen vocal Yor, und eineo con-
sonanten nach sich haben, in welchem fall man sie kaum hort; zugleicli
nahert sich der laut in etwas dem harten, wenn der folgeode consonant
ein barter ist, nainentlich klingen dann r, ^ u. v in den harteren dia-
lecten wie ein halbverscblucMes ir> kod^p; -^ iiiid gescharft werden
sie, wenn sie einen consonanten vor, und eiuen vocal nach sich haben:
dann klingt g wie ch (in „ich, buch **), v wie f (durch die lippea |ebil-
det), I wie ein zusammengezogenes dl (etwa wie wenn man statt ad-ler:
a-dler sagt), s wie unser scharfes s (sz), und ss beinahe wie sch* —
aus r wird hier immer /. Fiir das so gescbarfte v ist hier iiberall f
geschrieben, und fiir das gescbarfte I: dl; bei den iibrigen ist der durch
die scharfung bewirkte unterschied nicht so bedeutend , • dass er einer
besonderen bezeichnung bedtirfte. — Mit einem hauch — h — fangen
einige zurufe an, sonst aber kommt ein solcher nicht vor.
*) Ausser diesen giebt es noch einen kehliaut, tiefer als Kj den man erforderlichen
faHs q schreiben konnte. Es ist dieser aber fur ein europaisches ohr schwer
von K zu unterscheiden ; selbst von den Gronlandem scheinen beide nicht mehr
recht unterschieden zu werden. Darum, und well — etwa mit ausnahme von
Kou (tag) und xauk (stime), welches letztere wort den tieferen laut hat (also
qauH) — wol kaum zwei worter sein mogen, die sich nur in diesen beiden con-
sonanten von einander unterscheiden , und somit verwechselung eines worts mit
einem andern deshalb nicht zu befurchten steht: so sind hier beide kehliaute
(it und q) durch k bezeichnet. — Ob etwa r zu q gehoren sollte, wie r zu ic?
§.2.
Die Tocale haben i) je zwei hauptabstufungen : einen hellen, hohen,
und einen tiefen oder dunkeln laut. Der reine (normale) laut des a ist
der tiefe, und der des i u. u der hohe, also ist die mogliche verande-
rung beim a hebung, und beim i u. u senkung des lauts. Senkung,
die also namentlich das i u, u tnfft, findet statt, wenn entweder das
wort mit einem vocal schliesst, oder ein Ib-laut darauf folgt: in diesen
beiden fallen ist im folgenden immer (ausser in der endung at) e fiir
I, und fiir u geschrieben, — auch vor vk, denn ein dazwischen ste-
hendes t; hindert den einfluss des k nicht; — der laut ist dann unserm
tiefsten e und o (z. b. in ^kern, horn") gleich. Ausserdem wird auch
einige senkung bewirkt durch ein vorstehendes k, und durch die deh-
nung (§.3), daher ni u. ku fast wie he u. ho, und i u. H etwa wie ei
(nicht ai) und ou lauten. Hebung (des a) wird bewirkt durch einen
nachfolgenden i- oder k-laut, und ist am st^rksten^ wenn der vocal zu-
$.3* Voeale. 3
gleidi scharf oder bet<mt ist (§• 3, 9,), oder auch, wenn beides vor und
nach demselben ein t- oder Jb-laut steht: a klingt dann ziemlich wie a,
oder, im fall es zugleicb lang ist (df &), wie eia zusammengezogenes aa,
und das scharfe a (a, a) vor s — aucb a Yor ts — beiaahe wie aj. Es
andert wenig, weon etwa auf das a erst ein v folgt, dagegen aber wird
darch ein vor dem focal steliendes k iiberall die wirkung des nacbfol-
genden f- oder X;-lauts grosstentbeils wieder aufgeboben.
Ueberhaupt sind alle, audi die feineren abstufungen des Yocallauts
durcb die umgebungen des vocals bedingt, und ergeben sich daker
bei ricbtiger aussprache der consonanten Yon selbst. Wollte man z. b.
in nagsagan (mitgebrachte^) das Iste u. 2te a so rein haben, als das
3te, so miisste man die beiden g wenigstens wie cb aussprechen, und
wenn man in mmat (lander) das a rein ausspracbe, so wiirde ein
Gronlander nunart zu boren glauben. i und u Yor einem ^-laut rein
auszusprechen, granzt an unmoglicbkeit.
Ausserdem bat 2) das ii(undo) im siidgronl. dialect eine art umlaut,
indem es n^mlich in gewissen anbangseln regelmassig in ein unreines
i (e) Yerwandelt wird, sobald der vocal der vorbergebenden und folgen-
den sylbe a oder i(e) ist. Aucb in deH endsjlben einiger stiimme fin-
det dasselbe statt. u zwtscben s und j klingt immer wie ii.
§. 3.
Ferner sind die voeale kurz oder lang, stumpf oder scharf,
wie z. b. das a in folgenden vier deutscben wortern: daselbst (kurz u,
stumpf), wasser (kurz u. scharf), nase (lang u. stumpf), maasse (lang u.
scharf). Um diese vier verscbiedenen grade zu unterscheiden, sind im
gegenwartigen folgende 3, iiber die voeale gesetzte zeicben angewen-
det: - kurz u. scharf, - lang u. scharf, - lang u. stumpf. Lange vo-
eale entstehen durch zusammenziebung aus zwei (oder mehreren) kurzen,
und scharf wird ein vocal durch einen die sjlbe schliessenden conso-
nanten, daher sind die voeale in geschlossenen sjlben (§. 8) immer scharf,
und die doppelvocale — ai, ae, au, ao — immer lang; die obige be-
zeiehnung trifi^ also nur scharfe voeale in offetken sylben, und lange, die
nicht sichtlich doppelt sind. Erstere entstehen grosstentbeils entweder
durch wegfallen eines nachfolgenden wurzelconsonanten, oder aucb da-
durch, dass an einen stumpfen vocal ein anhang kommt, der einen schar-
feii vocal vor sich erfordert, dergleichen es einige giebt — (solchen ist
bier immer das scharfungszeichen vorgesetzt, z. b. -^guak, §. 29); in
einzelnen fallen wol aucb dcirch andere ursachen. Uebrigens hat die
scharfung des vocals einer offenen sjlbe bier iiberall dieselbe wirkung,
als bei uns, namlich dass roan den folgenden consonanten wie doppelt
hort, daher r, g und v, welche diese art verdoppelung nicht vertragen,
keinen scharfen vocal (in offener sylbe) vor sich haben konnen.
4 ♦
4! Einleitung. Erster abschnitt. $. 4.
Anm. 1. Bei zusammeDziehung zweier vocale werden auch die dem
eineo oder beiden etwa zukommendeii zeichen zusammengezogeiiy also
wird tL aus aa^ oder da, oder cL& (deon langer als lang kano der ?o-
' cal nicht werden); a aus da, oder a&y oder ar\ du aus au, oder aus
au-f oder aus dvr (bei doppelten vocalen kommt das zeichen auf den
ersten); d aus a- etc. etc.
Anm. 2. In den doppelvocalen wird imnier der zweite Tocal sehr
schwach ausgesprochen; am deutlichsten ist der doppellaut in ai,
dagegen in ae und ao hort man fast durchgangig nur den ersten
(als a),
§. 4.
Die Europaer, Ton welchen die gronl. sprache in schrift gebracht
ist, haben sicli dazu Ton anfang an, Trie aucli Iiier geschehen, der latei-
nischen schriftzeichen bedient, aber nach Terschiedenen grundsatzen, und
zum theil ohne geniigende klarheit iiber das eigenthiirolicbe Tresen der
sprache zu haben. So kommt es, dass man bald einen laut auf zTfei
oder drei Terschiedene tt eisen geschrieben , bald einen buchstaben iiiir
zrrei oder drei Terschiedene laute angewendet findet, nicht nur in Ter-
schiedenen biichern, sondern oft in ein und demselben buch, £s Trird
daher nicht iiberfliissig sein, die hier angewendeten buchstaben mit den-
jenigen znsammenzustellen, die je fiir denselben laut in den jetzt Tor-
handenen buchern Torkommen.
Fiir a findet sich a, <Bj cte, e, i,
- e - ' Bj CB, ae.
- i - ' h ^j <B, ae,
•- O ' ' 0, u.
- t» - - II, 0.
" K ■■ " j^, K , Kft
- r - " r; und fiir r«r feJk, hh\
- f - - ^> r, rfc, ch.
- fc - ' h 9'
"9 - "91 ^^^ fiir 9^9 9h 9^ etc.: hp, ht, ha etc,
- nflf - - ng.
- p - - p, 6.
- V - - «, p, t».
- f(v nach cons.) h, f, v; und fiir vf, gf^ rf: v^, gv, rchv, I*, rfr.
- w - - w.
- * - ■ *; fiir U zuweilen: «•
^8 - " 8, z,
- «« - - 88, 8, r«, r88; (in Labn: j, U, d»).
- 11 - - «.
. I . • J.
$. 5. d. Gbns'onantTerbmdungen. 5
Fiir cK (Inach cons.) findet sich I, dl; und far vdl und tdl: It.
Ueberdies ist regellose doppeltschreibang beides der coDsonanten und
der Tocale neben eben so regelloser anwenduDg der dehnungs- und
sch^rfongszeichen (^, -^, -) ganz gewohnlich,
2. Verbindung und veitodenmg der laute.
§. 5.
Das groDlandische organ liebt Yolle Tocale^ und einfache^ aus einem
consonanten und einem ?ocal bestehende sjlben. Zusammengesetzte>
d. h. niehr als einen consonanten enthaltende sjlben miissen daher
durchaus fon der art sein^ dass dadurch keine harte in der aussprache
entstehty und halbe oder hiilfsvocale, wie sie bei uns haufig sind, z. b.
in b^recken, g'leicli, ad'ler etc., kommen hier gar nicht vor, sondern wo
zwei consonanten beisammen stehen^ da werden diese ganz zusammen*
gezogen> was dann bei den weichen die §• 1> 5 erwahnte schwachung
des ersten und scharfung des zweiten zur folge hat. Fiir die sylben-
theilung ist regel^ dass ein einfacher^ zwischen zwei Tocalen stehender
consonant oline ausnahme zum folgenden vocal gehort, eben so von zwei
(oder. drei) beisammenstelienden der letzte. Zwei consonanten am an-
fang einer sylbe oder aucli am ende eines worts konnen nidit stattfiu'^
den. Ferner konnen von consonanten am anfang eines worts ausser
den karten nur tn, n und s steken, am ende der worter nur die karteui
und am ende solcker sjlben, die nicbt endsjlben sind^ nur t, r, g^ ng
und f7;.sǤ. 6. Ausnahmen hiervon finden sick nur in einigen sckall*
nackakmenden profincialismeuy ^o stekt z. b. I am ende einer sjlbe in
KirUdK, wilde ente> und ss am anfang eines worts in Mil (mekrkeit),
griines oder nasses kolz, was im feuer zisckt.
Die karten consonanten am ende der worter werden ofters gegen ikre
verwandten nasenlaute vertausckt^ wenn ein mit einem vocal anfan-
gendes wort okne pause drauf folgt, dock ^st dies nickt durckgekende
regel, sondern nur gewoknkeit einzelner, besonders der weiber. In
den wenigen fallen , wo es reselmassig statt findet, ist kier dennoch
nur der karte consonant gesckneben^ aber das wort durck einen binde-
strick mit d«m folgenden verbunden, z. b. KonoK-ipa (wie ist es?)^
s. V. a. nanomg vpal Hierdurck wird die sckreibung des rng iiber-
fliissig) denn dies ist der einzige fall, wo es allgemein vorkommt.
§.6.
Innerkalb der worter kommen folgende consonantverbindungen vor:
1) allgemein: ^, ^^ ^_jg^y^ nachst. f>-laut nachst. Maui nachstehend.
K-laut Torstekend: tk, — , //; rp, rf, rm; rt, rs, rss, rdl, rn.
Jb-laut vorstekwid: — , gk, gg; gp, gf, ng^; gt, gs, gss, gdl, ngn.
6 Einleitung. Erster abschnitt. $, 0. 7.
K' od. h-ldui nackst. p-Iaut nach9t. f-lant nachsteheinl.
P'l&ut vorsteliend : vk\ vJi, — ; — , vf, — ; vt, vs, vss, vdl, vn,
iAeiut vorsteliend: — , — , — ; — , — , — ; — y ts\ — idl, — .
2) als proyincialismen: rt«, gts^ vg, vng^ und vrng\ fiir welche
drei letzten andere dialecte durcli Tersetzung gfy ngm und rm liaben.
^ VK klingt beinahe wie rvK, und vmg wie rvng, daher auch der davorstehende
vocal immer den tieferen laut hat (§. 2, 1).
' In ts, wo der erste consonant hart ist, muss der zweite uachgeben, und ver-
schwindet in manchen mundarten furs gehor fast ganz.
^ Einen fall, in dem vng allgemein vorkommt, s. §. 63, 8. Ausserdem fmdet es
sich, wie auch vg, in ein paar wortern als allgemein oder wenigstens ziemlich
allgemein gebrauchlich.
Wenn nun^ wie bei den im gronl. selir biiufigen zusammensetzungen gar
oft geschiehty zwei consonanten neben einander zu steben kommen, die
nacb dem obigen niclit so beisammen stehen konnen, so wird am hau-
figsten der erste (harte) consonant in seinen verwandten weichen oder
nasalen verwandelt, namlick in denjenigen, welcben der zweite nach dem
obigen vor sicb haben kapn; so wird z. b. Kilangmut (in den bimmel)
aus Ktlak und mut, KemertoK (welcher scbwarz ist) au^ Kemex und tojr,
pttvTdt (scbwanzfedern) durch zusammenziebung aus pttp{i)kit, u. dgl.;
wenn aber der erste consonant auch in erweichter gestalt nicht ?or dem
zweiten stehen kann, so wird entweder ein vocal eingeschoben : dies
kommt nur in einigen fallen bei t vor, z, b. in oKautiga (er spricht da*
von) aus oxaut und gd; oder der erste consonant wird ganz abgewor-
fen: dies ist das gewohnliche bei *, oder wenn k vor h oder ng zu
stehen kommt , oder wenn der anhang von der art ist, dass er keinen
consonanten vor sich vertragt; so wird z. b. ondupd (er ermahnt ihii)
aus OKaut und v4, unatdUt (schlag* sie!) aus unatdk und Ut, ndkalerpfm
(es fangt an herunter zu fallen) aus ndkaK und lerpox, — dlerpon darf
es nicht sein, darum kann das k nicht als r stehen bleiben.
§. 7.
Vertauschung der consonanten kommt vor in wortformen wie
arKa (sein name) fiir atna^s, §. 31)> auch in einigen ableitungen, z. b.
in Mk fliessendes wasser, irdirharn; icUak der liimmel, xildK die obere
wolbung, und einigen andern ; am haufigsten aber als dialectverschieden-
heit, indem namlich der eine dialect einen, der andere einen anderen
consonanten in demselben wort hat. Namentlich wechseln so 1) ver-
wandte consonanten verscbiedener organe, z. b. der t~ u. fe-laut: igdluk
fiir igdViit (schleuder), ptijortauh fiir pvjartmt (tabakspfeife), KH6rngaK
fiir Kitornan (kind); — der p- u. t-laut: nivse fiir mivse (stockfisch),
nagperpd fiir magperpd (er blattert es auf) ; — der p- u. fc-laut: tuhtgaK
fiir t«l«vo»J (rabe) , sanagoK fiir sanavon (er arbeitet), pigoK fiir pwox
S* T* 8. Lautwechsel. 7
(er thut), u. dgl. m. Ein wechsel dieser art, der im Labradordialect
2iemlicli Iiaufig vorkommt, ist die ?ertausckuiig des dl und 88 gegen g
bder r, z. b. in maHuJi fur mardluk (zwei), KimeH&rpa fur jrtmerdldrp^
(er betrachtet es), aggan fiir agssan (finger), — audi mit versetzung:
nagfdK fur navssdK (gefundenes), igfit fiir ivdlit (du) u. a. m. — 2) con-
sonanten eines organs, nSmlich harte und weiche oder nasale; so hat
z. b. der Labr.-dial. pwse fur miv8e (s. o.), sitamat fur 8i8amat (yier),
iterpoK fiir iserpoK er gelit hinein, und iiberkaupt sehr haufig t far s;
und der ostgront. dialect hat fiir gg u. H" durchgangig gJs u. tk, z. b.
ndgha fiir nagga (nein), sighua fur siggtta (seine schnauze), manrair fur
maHan (lehm) u. dgl. Auch f fiir k kommt vor, z. b. ofarpoK fiir ok-
arpoK (er sagt), u. ahnl. — 3) Ein ganz eigenthiimlicher wechsel > wo
ein consonant gegen den mit dem nebenstehenden Tocal verwandten coa-
sonanten, und dieser vocal gegen den mit jenem consonanten verwandten
vocal vertauscht ist, findet sich u. a. in sujo (das vordere), in Labr. 8ivo;
ujalo (sehne, flechse), labr. ivalo; ujajdrpd (er raubt es)^ labr. ivajdrpd;
sujdfd (er bratet es), labr. 8ivdpd; 8ujanerpoK (es lautet), labr. swcmer-
poK; — s. auch §.131, anm. 13, wonach iv das ursprungliche, und vj
dagegen eingetauscht zu sein scheint. Sonst ist vocalwechsel selten;
nur in einigen fallen haben die harteren dialecte a far t, s. §. 120, no. 21;
u. §.131, no. 100; — dagegen aber vertauschen einige auf e ausgehende
stamme dieses e unter gewissen umstanden regebnassig gegen a*) —
(s. u. a. §. 37, 1 u. §. 51), — und die stamme auf * nehmen als verlan-
gernden hiilfsvocal in einigen fallen i, in andern a an, wie am gehori-
gen ort erwahnt wird.
*) Das end-« dieser stamme ist im folgenden iiberall als scharf — e — bezeichnet,
urn sie dadurch von andern stammen auf e, die mcht dieM eigeosehaft haJien,
zu unterscheiden; sonst aber kann eigentlich ein am ende des worts stehender
vocal nickt scharf sein.
3. Betonung der wttrter.
§. 8.
Eine sjlbe ist schwerer als eine andere> wenn sie aus mehreren
oder gewichtigeren bestandtheilen zusammengesetzt ist, und daher mehr
zeit zur aussprache erfordert. Also ist eine geschlossene sylbe (die
auf einen consonanten ausgeht) schwerer als eine offene (die auf ei-
nen vocal ausgeht), wenn iibrigens der vocal in beiden von gleichem
gewicht ist; ferner: eine sylbe mit scharf em vocal schwerer als eine mit
stumpfem vocal von gleicher lange, eine mit langem vocal schwerer als
eine mit kurzem vocal, eine doppelt (d. h. durch zwei consonanten) ge-
schlossene schwerer als eine einfach (durch einen consonanten) geschlos-
8 Einleitnng. Erster abschnitt. $- 9^
seiie etc. etc. Immer ist dabei ein karzer stumpfer yocal zweien con-
sonantea, ein langer stumpfer vocal zvreien kurzen, und die scharfung
des vocals einem consonanten gleich zu setzen. Der etvranige anfangs-
consonant einer sylbe tragt zum gewicht derselben nichts bei.
§. 9.
Neben diesem natiirlichen gewicht der sylben besteht der ton des
vrortSi namlich diejenige hebung der stimme, durch welche das wort als
ein ganzes fiir sich zusammengehalten und von andem getrennt wird.
Dieser ist wieder zweierlei: hauptton^ der^ als der herrschende^ das
ganze wort zasammenh^lt, und gegenton, der in langeren wortern da-
durch entsteht, dass die von der haupttonstelle zu entfemten sylben
einen naheren anhaltspnnkt begehren, der aber selbst wieder in jenem
seine stiitze findet. Den hauptton hat jedes langere wort auf einer der
drei vorletzten sylben^ und zwar, wenn eine derselben schwerer ist, als
die beiden andem , dann auf dieser, sonst auf der drittletzten. Nur
wenn diese drei vorletzten sylben an sich leicht, dagegen aber von zwei
schwereren eingeschlossen sind, vertheilt sich der ton auf diese beiden
schwereren sylben, so z. b. in hajumikaluaKaoK (er verlangt zwar sehr),
wo die beiden sylben mi und kuok ziemlich gleich stark betont sind.
Der schwachere gegenton ruht vorzugsweise auf der ersten (oder zwei*
ten) und letzten sylbe des worts, doch nicht, wenn eine schwerere sylbe
unmittelbar daneben steht; — viersylbige worter haben dann durch zu-
sammenfallen des anfangstons mit dem hauptton letzteren auf der ersten
sylbe, wenn nicht eine der beiden folgenden schwerer ist (in drei- und
zweisylbigen wortern versteht es sich von selbst). Sehr lange worter
konnen auch auf drei und mehr stellen einen gegenton haben, so z. b.
dnagUtsiginaiU880KdngilaK (es giebt keinen, der erretten kann) auf der
Isten, 3ten, 5ten und letzten — (den hauptton hat die drittletzte: Ka);
dabei gilt als regel nur 1) dass iiberall die schwereren sylben den ton
an sich ziehen, und 2) dass nie zwei neben einander stehende sylben
betont sein konnen, auch nicht leichf mehr als zwei tonlose sylben auf
einander folgen. Sylben, die mit i schliessen, worauf in der nachsten
sylbe 8 folgt, haben nie den ton, sobald die vorhergehende sylbe einen
scharfen vocal hat.
Zur veranschaulichung dieser regeln mogen folgende bebpiele die-
nen, deren betonung je durch die daneben stehenden, eben so betonten
deutschen worter nachgebildet ist:
nano (bar) . , ist betont wie: alles.
iUf mul (wahrlich) . - - immerhin.
iamarmik (alle^ . - - gedachtniss.
Ungoma (nachher) - - geachtet. . ^
$. 9. 10. Wurzeln und 8tamme. 9
amaroK (wolf) . • . • bet. wie: ist der wolf.
merdlertut (kinder^ ... - - dacht' icii's doch.
iamdtuma (dieses) ... - - da liast du es.
finMgpoK (ist besonders sdion) - aasgezeichnet.
KilangmttOK (der im himmel ist) - gedackt hab' ich.
KardlortartoK (trompeter u. a.) - drangt mich nicht so.
KexerUtK (insel) .... - - erwartung.
KeKertwrsfuaw (grosse insel) - - du hast grosse noth.
KeKertarssuahiaK (milssig gr. insel) - der mann brachte alle mit.
sorhisdngttsumih (unaufliorlicb) - geborstarkuDSs?ersucb.
soriernavidngilanga . • - - ich bore nocTi lange oicbt auf.
Uagisagaviigo .... - - denn wir werden mit ibm seio.
In ausrufsweise gebraachten wortern drangt sich der ton nach dem ende
des worts bin> was dann zaweilen die folge bat, dass der kurze Tocal
der ends jibe gedebnt wird, z. b. ataul«ilb^ (auf einmal!) Utr aiau^9iku$;
itii^^(bii^(zumletztenmal!) fur naggdmik. In Labrador Ist dies beson-
ders bftufig, wie auch in einzelnen gegendenGronlands bei fragen, z. b.
iHafdt fur tikipat (sind sie angekommen)? siniaavt^ far tinisavit (willst
du schlafen)?
Zweiter abschnitt Bestandtheile der sprache.
§. 10.
Die allermeisten worter enthalten so wie sie in zusammenhangender
rede vorkommen, zweierlei bestandtheile: den stamm, der die sadie
scblechthin bezeichnet^ und einen beugungszusatz, der die ar^ der
beziehung zwischen diesem und einem andern wort ausdriickt -^ (so im
deutschen z. b. krah-en, krah-e^ kr^h-ete, ge-krah-t; haus, kaus-^
haus-'er, baus-em u. dgl.). Im gronl. werden alle beugungszusatze an-
gehangt (nie forgesetzt); dabei verandert sich gewoluilieh der stamm
mehr oder weniger, und wird namentlich oft kiirzer, indem ein bil-
dungslaut wegfallt. Der bei dergleichen Terkiirzung nie wegfallende
theil des stammes ist die wurzel, an welche sich die eigentlidie grund-
bedeutung knii|^t; dtdier, wenn^ was ofters Yorkommt, Hi^hreren stim-
men eine gemeinschaftliche urwurzel zum grunde liegt, so haben solche
aocb die in der worzel liegende grundbedeutung mit einander gemein
(z.^ b. im deutschen: krahen, krachen, kraehzen, wo die gemeinschaft-
liche wurzel kra (krach) den nbgebrochen hervorgestossenen ton bezeich-
net). Sammtlicfae wurzeln bilden ye nach. ihrer grosseren oder gerin-
geren Tollkommenheit>- d. h. je nachdem sie das, was sie bezeichnen^
allgemeiner oder bestimmter ausdriicken, drei classen: 1) g^fiikls-
wuEzeln, die ein gefiihl oder eine empfindung ohne nShere bestim-
mong des wahrgenommeuen zu erkennen ,geben: diese sind ohne wei*
10 Einleitnng. Zweiter absdmitt. $. 10. U.
teren zusatz als aasrufe in der sprache vorhanden, konnen aber nfclit
gebeugt oder mit andern wortern in wirkliche verbindung gebraclit wer-
den; — 2) deutewurzeln, die auf eine richtung oder einen ort nach
seiner lage zum redenden hinweisen, ohne jedoch den gegenstand nacli
seinem wesen zu benennen: diese bilden die deuteworter§.20ff.
durcli hinzutreten eines bilduogsfocals (a), der aber bei jeder ireriiin-
gerung de» worts ohne weiteres wegfsillt; ihre beugungsfShtgkeit steht
mit ihrer Yollkommenheitsstufe im einklang. — 3) begriffswurzeln,
die mit unterscheidung des weseos der dinge bestimmt begranzte aus-
drucke der gedanken geben: mit diesen ist in der regel ein bildungs*
laut (oder mehrere) ziemlidi fest verbunden^ so dass er bei den moisten
veranderungen des worts steben bleibt. Mit einschluss dieses bildungs-
lautes erscheinen die begriffswurzeln als regehnassige worter — stiimme
— mit grosser beugungs - und fortbildungsfabigkeit, und bilden als solclie
den bei weitem groastenund wicbtigsten theil des ganzen sprachmale-
rialsy namlich alle nenn - und redeworter^ s. §. 12.
§. 11.
Die eben erwabaten stamme — d. h. die ausgebildeten begriffs-
wurzein — zerfallen zuerst in zwei wesentlich ?erschiedene classen,
namlich in 1) stamme mit selbststandigem begriff^ die keiner
weiteren erklUmng nothwendig beditrfen^ z. b. igdlo hausj t^wt schlecht^
mike klein, auk blut, — und 2) stamme mit unselbststsindigem be-
griff, die einen andern stamm zar stiitze oder ergHnzung durchaus er*
fordern, z. b. ssnmK ein grosses , . ,, ngAn sehr • . ., smtseic •keit, Uk
•^g. Hier findet non die eigenthumliebkeit statt, dass die stilmme mit
uoselbststandigem begriff nie allein stehen> sondern immer dem ergan-
zenden stamm angefaaogt werden. Sie heissen daher zweckm^ssig an-
hangsstamme (anhilngeworter) , dagegen cKe mit selbststandigem be*
griff, als weldie nickt angehUngt werden konnen: urstamme; aus der
zttsaaimensetzaDg beider entstehen dann zusammengesetzte od. ab«
geleitete stftmme. So werden, wenn man von den oben angeftihrten
die zweiten der reihe nach an die ersten hangt, daraus die zusammen-
gesetzten stamme: igdUMruuaK ein grosses haus, ajungdn sehr schlecht,
mUn^mMir kleinheit, uuUk blutig. Es werden sehr faaufig 2, 3 und mehr
anhangsstamme an einander gehiingt, z. b. igilorssucUlk grosshausig, der
ein grosses haus hat, mtkmg^Bsusen sehrkleinheit, wo dann also jeder
znnachst dnrch den Tor ihm stehenden erganzt wird, aber die endliche
erganzung des ganzen kann nur durch einen urstamm bewerkstelligt
werden, di fa* in jedem zusammengesetzten stamm muss der anfang
nothwendig ein urstamm sein.
$. 11 13. « Redettieile. ll
Diese anhangsst&mine untersclieiden sich Yon den bei uds vorkommen-
den aah&ngen — z. b. im deut»cbeii: -samy -heit, •lich, -niss, u. a. —
zuerst wesentlich dadurch, dass sie allem anschein nach urspriingliche
anhange siDd, und nicht^ wie jene, ehemals selbststandige worter wa-
ren; dann aber aach durch ihre weit grossere manoigfaltigkeit, da fast
alle unselbststandi^e begrifFe — u. a. alle ansre sogenanntea biilfs-
verba: werden, koDnen, sollen etc. und ylele unserer adjective und
adverbien — durch solche anhange ausgedriickt werden ; und endlich
durch ihre beweglichkeit, indem die allermeisten nicht, wie unsere
wenigen anhange, an gewissen wortern fest sind, sondern nach belie-
ben angehangt oder nicht angehangt werden konnen, je nachdem der
ansdruck es erfordert oder nicht. • Uebrigens aber verhalt sich ein
zusammengesetzter stamm in jeder andern hinsicht ganz wie ein ein-
facher, daher hier fiirs eriftte auf das einfach oder zusammengesetzt
sein der stamme weiter keine riicksicht genommen ist.
§. 12.
Abgesehen Ton ihrer selbststandigkeit oder unselbststiindigkeit sefaei-
den sich dieselben staiiinie noch in anderer hinsiclit in 2 grosse abthei-
Iwigeo, niUnlicli in 1) nennworter, die einen (korperlichen oder gei-
stige«) gegenstand nach seinem eigenthiimlichen wesen benennen, z.b.
igitlohau», ni^blut, tijarak steish nano bar> inttjl; mensch ; — and 2) ver-
balst^HYme^ die ihn nach irgend einer allgemeinen an ihm haftenden
eigenschaft (bandlong) beschreiben, z. b. c^ok schlecht^ pimiib gehend,
tikii angekommen, imke klein. Erstere — die nennworter (n^mina,
d. h. namen) — sind ohne weiteres anwendbar und beugbar; letztere
dagegen — die verbalstamme — sind, ausser dass sie in einigen dia-
lecten ausrufsweise gebraucht werden (z.b. mitgo ajon! o vrie sehlecht!),
an sich wederl)eugbar, noch iiberhaupt anwendbar, sondern werden bei-
des erst durch eine weitere verlangerung, nainlich durch einen hinzutre-
tenden aus mehreren theilen bestehenden ausbildungszusatz (§.51),
welcher sie in rede worter (verba, d. h. worter vorzugsweise) um-
wandelt. So werden z. b. aus den^obigen stammen durch hinzufiigung
des ausbildungszusatzes vox (poir) die redeworter: ajorpon er ist schlecht,
pisugpaK ergeht, tiUpoK er ist angekommen, mikivoK er ist klein. Dann
werden aber auch von eigentlichen nennwortern auf dieselbe weise rede-
worter gebildet, z.b. von muh abend: unugpoK eswird abend; von inuk
mensch : mugpoK er konunt zu leuten ; — und manche stamme sind bei-
des als nennworter und als verbalstamme im gebrauch, so z. b. auk^ als
verbalstamm: zergehend (auvoK es zergeht); als nennwort: blut.
§. 13.
An die nennworter schliessen sich dann die deuteworter — der,
jener, u. dgl. — die gemeinschaftlich (und abwechselnd) mit jenen zur
schlechthinnigen bezeichnung der gegenstande dienen — als gegen*
12 Einleitung. Zweiter abschnitt. S''l^.
standsworter^ wie andererseits die redeworter zu beschreibung der
handlangen (d,h« des Yon oder an gegenstdnden geschehenden). Diese
beiden wortarteD — redetheile — madien den lebendigen und bild-
samen theil der spraclie aus; ihnen gegeniiber stehen als der todte^
starre theil derselben die partikeln (d. li. theilchen), n&mlich worter,
die 5 obgleich wol grosstentkeils Ton begriffswarzeln abstammend, doch
durch bestandigen gebrauch in immer wiederkehrenden, sich stets gleidien
verhaltnissen starr und unbeogbar geworden (od. geblieben) sind^ wUh-
rend die gefuhlswurzeln als blosse ausrufe gleichsam eine sprache far
sich — gefiihlssprache — bilden.
Die weitere feranderung dieser redetheile ist zweierlei: beugung,
d. h. solche Teranderung, durch welche worter, die sich auf einander
beziehen, gegenseitig in ?erbindung gesetzt werden, — und fortbil-
dung bder umbildung durch anhangsstftmme. Beides findet sich am
voUstandigsten bei den nennwortern und redewortern; bei den deute-
wortern ist die beugung unYoUkommener, auch nehmen sie nur wenige>
eigentlich fur nennworter hestimmte anhangsstamme an; bei den parti-
keln endlich finden sich nur wenige spuren von beugung, aber dem hang
der sprache ztfm zutammensetzen konnen sie sich nickt ganz entziehen; —
sogar einige ausrufe miissen sich in dieses anhangesystem fiigen.
Demnach zerfallt die grammatik in drei haupttheile: der erste tiieii
— die formenlehre — zeigt, wie die verschiedenen beziehungsver-
haltnisse, in denen ein wort zu einem andem steht, durch verschie-
dene formen der worter (d. i. durch beugung) ausgedruckt werden;
der zweite theil — die satzlehre (syntax) — lehint die anwendung
dieser formen in der verbindung der worter zu satzen ; und der dritte
theil — die zusammensetzungslehre (synthese) — behandelt die
anhangsstamme.
Erster haupttheil.
Formenlehre.
§. 14.
JLrie beugung wird im gronlKndischeii bewerkstelligt theils durch
aohange, tbeils durch lautwechsel innerhalb dieser anhange oder der
worter selbst, und umfas^t folgendes:
Zuerst wird die zahl — einheit, zweilieit oder mebrheit — des ia
rede stehendea gegenstandes durch die enduog des worts ausgedriickt,
z. b. igdlo haus, ijfdlu^ (2) hanser, igdlut (mehrere)hauser; aggerpon er
(sie, es) kommt^ aggerpuh sie (2) kommeo, aggerput sie (mehrere) kom-
men. Dann bei redewortern zugleich die person des in rede stehen-
den gegenstandes. Dieser ist entweder der redende selbst: ich> wir
beide, wir — die Iste person; oder der angeredete: du, ihr beide, ihr
— die 2te person; oder ein dritties etwas: er (sie, es), sie beide, sie'—
die dte person. Z. b.: (3te p. s. o.); 2te p.: aggerpuUt du kommst, np-
gerputik ihr beide kommt, aggerpuse ihr kommt; Iste p.: aggerpunga ich
komme, aggerpuguk wir beide kommen, aggerpugut wir konunen.
Fiir die einheit wird immer die einheitsform, and fur die mehrheit
immer die mehrheitsform angewendet, wobei jedoch zu bemerken
ist, dass einige geg€Bstande> die wir als einheit betracfaten, im gronl.
als mehrheit aufgefasst und bezeichnet werden, z, b. (unrnK ein boot;
mehriieit:) wmiat ein boot mit den leuten darin; nugfit ein Togelpfeil,
der ausser der eigentlichen spitze noch drei nebenspitzen hat (einheit
wHvik), u. a. m., besonders haben ortsnamen sehr h&ufig mehrheits-
form; — aber die zweiheitsform wird n^eist nur gebraucht, wena
das benannte oder besagte ausdriicklich als zweiheit bezeichnet wer-
den soil; wo sich dagegen die zweiheit von selbst Tersteht, — wie
z. b. bei den doppelten gliedmaassen des menschlichen oder thieri**
schen korpers — braucht man fast durdigangig dafiir die m^hrheitsr
form. So sagt man z. b. ganz gew5hnlich: issai seine augen, «iufai
seine ohren, tali seine arme etc. — nicht tsstk, siuHk, iaMUk^ seine
beiden augen etc. — obgleich ihrer nur zwei sind. Sogar bei dem
zahlwort mardhih (zYfei), was doch selbst eine zweiheitsform ist, wird
aus demselben grunde nicht selten die mehrheit gebraucht, z. b. inuU
mardluk zwei menschen*
§. 15.
Femer, wenn ein gegenstand als besitz oder thatziel (object) eines
andern bezeichnet werden toll, to getchieht diet darch ein anhUngsel,
14 Fonnenlehre. $. 15. 16.
welches die person und zahl b eider gegeostande, des besitzers und
des besitzes^ des tkaters uod des thatziels zugleick aodeutet. Solche
sind z. b. : a sein*s, od, er es, t dein's, od. du es, Ut deine> od. du sie,
ga od. ra main's^ od. ich es, anga er mich. Sq giebt es endungen fiir
die 3te u. 3te, 3te u. 2te, 3te u. Iste, 2te u. 3te, 2te u. Iste, Iste u. 3te, u.
Iste u. 2te person, immer mit uoterscheidung der einh., zweih. u. mehrh.
beider personen; an nennwortern konnen jedoch nur solche vorkomnien,
in denen das object 3te p. ist, also fiir die 3te u. 3te, 2te u. 3te» u. Iste
u. 3te person. Uin einen gegenstand als besitz eines andern zu bezeich-
nen, werden sie dein nennwort angebangt, was den besitz benennt^ z. b.
tgdlua sein haas, igdlut dein haus, igdluUi deine hauser, igdluga mein
haus; dagegen wenn ein gegenstand als thatziel eines andern bezeich-
net werden soil, so kommen sie an das redewort, was die that besagt,
z. b. tdkuvd er sieht es, tdkuvat du siehst es, takuvaUt du siehst sie,
iahuvara ich sehe es, tahuvdnga er sieht mich. (Der verbalstamm ist
hier taho, und der ausbildungszusatz vax, dessen k wegfallt.) Diese an-
hangsel ist man gewohnt, suf fixe zu nennen, und so mogen sie denn
aucli hier heissen, obgleich sie anderer natur sind, als die hebraischen
snflfixe. Ton denen sich diese benennung herschreibt.
§. 16.
Dann haben alle nennworter, und alle an nennwortern vorkommen-
den suffixe — und zwar letztere in der einh., zweih. u. mehrheit, die
nennworter selbst aber nur in der einheit — zweierlei iibrigens gleich-
bedeutende formen: subjective und objective, deren gebrauch mit
dem der suffixe zusammenhangt. Namlich wenn zwei gegenstande als
subject und object, d. h. entweder als thater und thatziel, oder als be-
sitzer und besitz durch ein suffix mit einander verbunden sind (gleich-
viel ob beide genannt sind oder nicht), so hat dat wort, was das sub-
ject — den thater oder besitzer — benennt, subjective form, und das,
was das object — das thatziel oder den besitz — benennt, objective
form; die subjectiven formen der suffixe kommen dann in anwendung,
wenn derselbe gegenstand einerseits object (besitz) und andrerseits selbst
wieder subject (besitzer od. thater) ist, z. b. terianiaK tahivd^ fuchs (ob-
jectiv) er sah ihn, d. h. er sah den fuchs ; f erianiop iakuvd, fuchs (sub-
jectiv) er sah ihn, d. h. der fuchs sah ihn; arferup tarpiaia timiap sujua
agUMTpd, wortlich: wallfisch (besitzer des thaters, — Subjectiv), sein
schwanz (thater, besitz des vorigen, — subjectives suffix: ota), boot (be-
sitzer des thatziels, — Subjectiv), sein vordertheil (thatziel, besitz des
vorigen, — objectives suffix: a)* er beriihrte es (-suffix a» eres), d. h.
der schwanz des wallfisches beriihrte des bootes vordertheil. Wo keln
S* 16» 17. Bereicit 4«r Uwt^en. l&
zugehorig^ Anffix i$t, l^onuAtD iifa^r^ll nur obj«^T« formeu in an*
]>a mail tinter der benennang ^swbject" gewoknlicli kn allgemeinen
denjeoigeo geg^nstaod versteUt, vqu welcliem — auf di« frage: wer?-*-«
im saU die rede ist, gleichviel ob derselbe eia object hat oder nicht^
so ist hier ein- fiir aTlemal zii bemerken, dass im gronl. ein subject
ohne objeet undenkbar ist. Darun, und weil die benennnng ^sub-
ject'- bier ou99«rdem auch fiir deu besitzer in ansprucb genommea
ist, so ist ijn folgenden uberall^i wo der (auf die frage: wer? stebende)
gegenstand der rede im allgemeinen und ohne riicksicbt auf ein et-
waniges object gemeint ist, dafiir die benennung ^project" angewen-
det. Daraus, dass subjective form und suffix unzertrennlich zusam-
raengebSren, folgt unt«r andern, dass das project solcher redeworter>
ii0 kein suffix habeo, objective form hat. .
§. 17.
Demnachst werden die beziehungsverhMltnisse solcher gegenstands*
worter, die einem redewort untergeordnet sind, — (was wir durch pra-
positionen ausdriicken), durch eine angehangte endung angedeutet. Man
unterscheidet dabei zuerst zwei hauptverhaltnisse : ortsverhaltniss
und artverhaltniss, je nachdera ein seiches wort die handlung ent-
weder in ortUcher fainsicbt, oder in hinsicht auf die art und weise, wie
sie geschSeht, niiher bestimmt. Daiin entsteht aus dem ortsverhaltniss mit
dem nebenbegrifF der bewegnng ein anderes: daf richtungsverhftlt-
niss, was wieder dreierlei ist, je nachdem der benannte gegenstand
aqsgang, weg oder ziel der bewegung ist: ausgangsverhaltniss,
wegverbaltniss und zielverhRltniss. Fiir diese fiinf verhMtniss-
iaile haben die nenn - und deuteworter beides in der einJbeit und mehr-
heit (u. zweiheit) eben so viele, mittdst angehangter endungen — ap-
positionen — gebildete formen (beziehungsformen, casus), die sieli
furs erste am leiehtesten an der frage unterscheiden lassen, auf welche
jede derselben als antwort steht> wie folgt:
wo? ... ortsverhf . .Localis; z.b. nufiame am lande, od. aufdeml.
woher? . ausgangsvh. Ablativ; - nuntmiit Tom landet
wodurch ? wegverh. • • V i a 1 i s ; - nunahU iiber land, zu L, durcbs 1.
wohin? • zielverh. . • Terminalis; mmam«i^ zumlandeyod.ans land.
wie?womit? artvevh. . Modalis; * nunamtk mit land.
Die erste auffassung dieser verhaltnisse ist rein sinnlich, d. h. sie
finden zuerst und eigentlich statt bei korperlichen gegenstanden^ wo man
grade so, wie hier angegeben, fragen kano. Dann aber sind dieselben
verhaltnisse auch auf ahnliche beziehungen geistiger gegenstande iiber-
getragen, z.b. die orts- und richUingsvei^Altaisie auf die zeit: ^ddume
(Loc.) im winter, f&nuhii (ViaL) abends i — und das artreriifiltnisB auf
16 Formenlehre. $. iS*
handluDgen : OKOUtiinik (Mod.) mit worten> u. dgl.; auch sind einige
andere beziehungSTerfa<nisse korperlicher gegenstande, die den obigen
zwar oicht glekh, aber fthnlich sind^ mit unter dieselben veriiiilUiistilille
gebraclity z. b, iugtumit (Abl.) mikhoK von einem rennthier (ausgegangen)
ist es klein, d. fa. es ist kleiner als ein reoDtfaier. Dieses, und die An-
wendung einer gewissen classe fon nennwortern, der ortsworter (vorde-
res, oberes u. dgl. ; §. 46 f.) — macht es moglich , mit diesen 5 casas
alien unsern prapositionen zu entsprecfaeo.
§. 18.
Endlich haben noch die redeworter sieben verschiedene hauptfor-
men — (redeformeo, mod as), — die faauptsachlich durch verscbiedenheit
des ausbilduDgszusatzes (§. 12) gebildet werden, namlich 3 selbststan-
dige, fur falle, in denen das redewort unabhangig steht, und 4 abhan-
gige, fur falle, in denen das redewort unterg^ordnet ist, wobei im we-
sentlichen dieselben hauptverhaltnisse unterscbieden werden, wie bei den
untergeordneten gegenstandswortern. Es sind folgende:
I. selbststandige bauptformen:
1) der Indicati? (anzeigefonn; besagt geschehenes mit gewissheit):
tahtvd er siebt oder sah ihn.
2) der Interrogati? (frageform; besagt gescbelienes mit ungewissheit):
tahuvauh^ sab er ihn?
3) der Optativ ' (heiscbeform; besagt ungescbebenes wunschweise):
talmliuk moge er ihn seben!
If. abhangige bauptformen:
a) fiir flille, die dem ortsTerfaaltniss entspreehen:
4) der Conjunctiv (fiir geschehenes oder gewisses): iahmgmago weil
Oder als er ihn sah.
5) der SubjonetiT (fiir ungescbebenes oder ungewisses): iahugpago
wenn er ihn sieht.
b) fur iSille, die dem artverhaltniss entspreehen:
6) der Infinitiv: tahuvdhtgo ihn sehen, oder ihn sehend.
c) fiir falle, die dem objects?erfailltniss entspreehen:
7) das Particip: iahugd (ihn,) dass er ihn sieht oder sah.*
^ In der 2ten person fuhrt der Optat. den namen ImperatW (befehlsform).
' — eigentlich: welcber ihn sah; jene bedeutnng — (dass er . . .) — erhSlt
es erst durch die unterordnung; da aber dieses Particip in zusammenhSngender
rede nur untergeordnet vorkommt, so tritt eben dadurch die grundbedeutung
desselben in den hintergnind. Dagegen giebt es ein anderes Particip (s. $. b^%
bei welchem in folge andersartigen gebranchs eben diese grundbedeutung —
(welcber . . .) — die vorherrschende ist.
$.19. Bereich der formen. 17
§. 19.
So weit erstreckt sich die beugung im gronliindischen. Man sieht
daraus, dass zwei (oder drei) diiige, die bei uas zuin tlieil gegeastand
der beiiguog siud, liier nicbt beriicksichtigt werden, namlicli bei den
gegenstandifwortern das geschlecht des benannten gegenstandes, iind bei
den redewortern die zeit iind der stand der bandlung. Yon geschlechts-
bezeicknung findet sich im gronlandischen auch bei gegenst&nden , die
ein naktrliches geschlecht baben, kauni eine spur («nd jedenfalls nicht
auf eine der unsem entsprechende weise); uod elien so wird auch bei
redewSrtern die zeit — wofiir \i'ir im deiitschen zwei formen haben:
ich selie, ich sah — nicht ausgedriickt, ist al>er dennoch deutlich, weil,
wenn das erziihlre nicht grade vor augen geschieht, man vemtinfriger
weise nicht anders annehmen kann , als dass es bereits geschehen ist,
denn von voUig ungeschehenem kann man nicht anders reden, als wunsch-
weise, d. h. im Optativ. Dagegen wird der stand der handlung — bei
uns: ich sehe (wahrende oder unTollendete handlung), ich habe ge*
sehen (vollendfte liandlang), ich werde sehen (werdende oder be?or-
stehende handlung — allerdings erforderiichen falls ausgedruckt, aber
nicitt durch die beugung, sondern durch aahangsstiimme, deren es zu
diesem beliuf mehrere gielit, z. b. tulcuvd er siebt oder sah tbn, taku"
lerpd er fangt an ihn zu sehen, tctkMavd od« Idhcfum^rpa er wird iha
selien, tdkusinuwd er hat ihn gesehen. Das ?olleadetsein der handlung
wird jedoch, wo es sich von selbst versteht, gewohnlich nichi besonders
ausgedriickt.
Grdnl. Gramm.
18 Formenlebrc.
Die Dun folgende tabeUe giebt eine iil>er»cht der durdi angehangte
eodungen gebildetea ferinea der deute-, nenii'- und redeworter, die in
den nackstebenden drei ersten absehnitten dieses theiU naher entwik-
kelt sind.
Zu merken ist: 1) Die vor den suffixen der nennworter stehenden
kieinen zablen (1 — 6) zeigen an, zu welcher' der §. 36 dargelegten ab-
theilungen jedes derselben gehort. 2) Die endungen 3ter person, de-
ren deutscke erklarung mit einem sternchen yerseben i8t> — z. b. bei
den suffixen der nennworter e, Uh, me etc.; bei den endungen der rede*
worter im Conjunct, ame, atniujby mane etc. etc. — sind die durch e-suf-
fixe (§. 33) gebildeten. — 3) Die endungen fiir die zweifaeit — sowohl
des subjects als objects , — die ungefahr die balfte d^r ganzen zabl
ausmachen, sind bier der Yollstandigkeit wegen und weil sie doch zu-
weilen (namentlich in biicbern) vorkommeny alle mit aufgefiibrty wer-
den aber in wirklicbkeit nur seken ufid inancke so gut als nie gebraucbt,
vgl. §. ]4y anin.
Tabellarische ubersicht
der
beugungsanhAnge*
o i-i
(elDhalt)
'He pen. librbeider
(a-suff) lihr
HbjwUv.
11
ilirbt,
A |. p
(«- I
' onpn-
' 6n-
cdeulel
•ag-
' altik'
1 j i
ne, mr
E ihi-l
.= Lhr.
■Me pm. iselo ■
(e-sufT.) iilir •
:=.'.=;,
lire'
'min-
'mlg-
'mlh-
is
3te pers. Jeucrbeider
'Ilk
' »H l-p«
3U0r|
' Mln-
' vllk-
lslep«rs. [unserbeider
'pud
■ mu 1'-]
'rnuli
^n*1r
^ rHn^n-
lid
\ %0. %i, FonMnlehre. 21
Erster abschniit.
ForfiMtt d» detttewdrter.
1. Deutewurzeln.
§. 20-
Die Bach §. 10» alt solche aniasdieMba deulewarzeln iind fol-
1} ma hier (wo i^ bia).
2) foiit^) da (wo da bist, oder wo?oii man aprieht)*
3) uv bier, da (wofaln nan zeigt). 4) %k («o) dort, draben.
5) mv Bord (eig, reefats) - . • . j i*. i i .\
^: ..,,.,../ wenn man das gesicht der offenen «ee zukeurt).
6) WW 8«d (eig. links ) ^ ^
7) pav ost- oder landwarts; auch oben.
8) 9cm, west- oder see warts; audi on ten,
9) pik dort oben; aach ost- oder landwilfis*
10) jbofi hier nnt^i; auch west- oder seewirts*
ii) Ug sud (wo die tonne geht). 12) Jbam drinnen oder draussen.
An uDd fur sich werden diese dieils gar nicht^ tlieik nnr ausrafs-*
weise gebraaeht, in welchem iall sie dorch ela angehHngtes « aussprech-
bar gemacht werden, s, §«21; dagegen, was eigentlich geforaucht wird,
sind die durch angehangte appositionen gebildeten beziehnngsformen
(casus) derselben, deren sie 4 haben: Localis, AUativ, Yialisy Termi^
nalis. Diese werden bei alien auf ^eicbe weise gebildet, namlicfa der
Loc« diirch ane, der Abl. durch dii^o (in Labrador durch dngat), der
Yial. durch ^a, und der Term, durch unga, z. b.
Localis. mune hien tdssane da. Usane dort
Al>lativ. manga ?on hier. tdasanga ton da. ikdnga Ton dort.
Yialb. mduna hier durch. tass^na da durch. tkAna dort durch.
Termin. maunga hieher. tdssunga dahin. tkunga dordiin.
Die einzigen hier irorkommenden abweichungen sind der Yial. u. Term.
Yon uv: ugtina fiir uvitna, und Unga fur utmnga*
*) yieUeicht eigentlich tags*, zusammengesetxt ans tak^u; vgl. d. folgende^
§. 21.
Allen diesen -^^ %&$$ ausgenommen — wird ein die deutekraft ver-
starkendes la {td^ iak) vorgesetzt, wenn der zu bezeichnende ort ent-
fernt ist, oder schon die rede von ihm war^ oder wenn itberhaupt nur
mehr nachdruck beabsichtigt wird; •— dieses ta (oder ?ielleicht nur i)
scheint die eigentliche urwurzel von (aM'zu sein. Es werden dann aus
22 Formenlebre. Enter, abschnitt. i^ti — ?3.
den obigen der reihe nach folgende: J) iama, 3) tauv, 4) taihy 5) iav,
6) tweav, 7) tagpav, 8) tasam^ 9) tagpik, 10) taJban, U) tdUg^ 12) «d-
iram. Yon diesen wicd tauv(tuuva) nur ah partikel gebraucht, s. §.65,
15; die iibrigen habeii die«elbea formen wie jene: iaikanej taikdngay
iaiktina^ taihuhga, und so alle andern. Ausserdem werden diese zu-
sammeogesetzten — nur tama und tauv nicht — oft auch mit ange-
hangtein a (§-20) ausrufsweise gebraucht, in der bedeutung: da...
ist es oder er, z. b* ln^fpcitm da ohen ists! taika da! dort ist er! etc.
Yon den einfachen kommen nidit leicbt andere so Yor, als iasa und uv
(diese beiden aber ziemlich baulig), letzteres mit ferdeppeltein v: nvfa!
hier (wobin ich zeige) ists! tds»a da ists! da ist er! aucb: das ist er
(od. es) ; — dazu kommt noch ein von tama mit der endung von idgsa
gebildetes: iamdssa da hier ist*s! od. das hier ist's. Die beiden letzte-
ren werden u. a. anch in satzen als deutendes Yerbindungsglied ge-
braucbty s. §.100.
§. 22.
Ein fragendes deutewort — na od. naff — bat sich im gronl. nur
in zwei ausrufen erhalten: nd wo ist's? — (scheint entweder entstanden
aus nova durch zusammenziehung, oder aus fto mit debnang des vocals
durch den frageton) — und nangd lass sehen! wo hast du*s? Im Labr.-
dialect hat es noch einen seinsollenden Abl. und Term., die aber beide
ganz unregefanassig sind: nahU (Abl.) woher? und namnt (Term.) wo-
hin? Im gr<(nl. dienen daiiir iibrigens die verschiedenen formen des
ne&nworts suh was, a. §. 25*
% Pers5nliche deutew6rter.
§• 23.
Aus den vorigen werden personliche, d. h. nicht auf eine richtung
oder einen ort im allgemeinen, sondern auf eioe dort befindliche person
(od. sache) hinweisende deuteworter gebildet durch anbangung der sjibe
ita, die also ihrer bedeutung nach unserm er in der, jener, wer etc.
entspricht. Yon ta88 gibt es ein solches nicht, und auch von hig kommt
es wol kaum vor; also sind es folgende: mana dieser, ana (f. nvna?)
dieser hier, ivna und inga (f. ingna) jener — letzteres von 4fe, ersteres
von einer nebenform desselben: it;} avna, Kavna^ pavna, savna (oder
zusammengezogen : ana, KAna^ fMna, 9dna) der im norden, im siiden,
etc.; piiiga (f. pingna) der hier oben (ul>er uns); hdna der hier unter-
halb; xavna oder jrcina ^er drinnen oder draussen. Auch diesen wird,
um die deutekraft zu verstarken, ta oder tak vorgesetzt, wie §.21 ge-
zeigt ist.
j. 24. :^5. Deutevidrter. 23
§.24.
Dtese persodlicben deuteworter haben die zahN und bezleliungd*
formen der nennworter, mir keine zweiheitsforai, dagegen aber beide die
einheifB- mid mebrheitsfonn doppelt, niimKefa fur die einbeit einen Sub-**
jectiv and Objective wie die neonworter haben, fiir die mehrheit aber
statt dessen einen Nominati? und Accusati?, afs antwort auf die fragen:
wer? (Noffl.) and wen? (Ace^), wie bei un». Der SubjectiT der einbeit
wtrd gebiidet dorch ssuma, der Aec. ckr mehrbeit dnrcb-jbo, und der
Noin« der tnebrbett diirch hum: diese endtingeti kemmeny wie das den
Objectiv der einbeit bildende na, an die wurzel §. 20. Die anderen
casus — Loc, Abl. Vial. Term. Modalis — werden dadurch jgebildet,
dass in der einbeit ane^ dnga^f Una, u»$a und inga an das m des Sub-
jectivs, und in der meJirbeit tiatte, ndngoj hut, wAnga und ninga an das
u der endung ho oder hua kommeni z. b.
einbeit. mebrbeit.
Objectiv ivna jener. Ace. ivho jene.
Snbjectiv ivssuma jener. Non. ivkua jene.
Localis ivssvmane bei jenem. ivkunane bei jenen.
Ablati? iv$8winanga von jeaenu ivkundnga von jenen. ,
Yialis wssumiina durcb jenen. it)]biffeut durcb jene.
Terminal, ivssunwnga zu jenem. it^jbtiiiiitt^ zu jenen.
Modalis wssummga mit jenem. ivkunmga mit jenen.
Ausnabmen sind; mdna und hdna baben als Subjectiv gewobnlidi
mdtuma und hdUtnia, und so aucb mit appositionen : mdtumane, vfkatth^
minga etc — (mdssuma^ mdssuminga u. dgU bort man nicbt leicht an-
ders als von weibem und kindem). una bat Uma (statt ussuma)^ davon
^mdnga, ^munga, iiminga; die mqliHieit ist regelmassig, ebenso das damit
zusaminengesetzte Manila: tcmsBuma, taussuuuine etc. inga bat igssuma,
igko, ighua, wie von ingna; ebenso plnga: fn^uma etc
§. 25,
Mit der endung der personlidien deuteworler -^ fui — werden von
zwei nennwortern persSnlicbe frageworter gebiidet, niimlicli smm was?
von 8uh wasy ^n etwas, and Una wer? von eioem »onst nicbt vorkom-
menden stamn {he oder hih)* Beide baben aber als deuteworter nur
diese eine form; alles iibrige wird durcb die casus der stamme er-
setzty von denen sie gebiidet sind, die aber bei hina z. tb. unregel-
massig sind. Die von suh (siiiia) dienen dann aucb zugleicb statt derer
des verlomen frageworts na §. 22. Die ganze beugung beider ist fol-
gende:
24 Formenlebre. Ersler absclinitt. $. %^ — 27.
eiuheit. mebrliek. einheit. melirheit.
ObjecHv. ^ufici was? 9^1 wekhe? khna wer? hkut weldie?
Subjectiv. »dp was? sAt welcke? hnt wer? Icikut welcbe?
Loealis. sume wo? sikne bei w.f - - h i km^ bei w.?
Ablatio, sumit woker? sunit von w.? himii von wem? hkunii von w.?
Yialis. suhut wodurdi? - -
Termin. sumut woIuq? 9U»iU zu w«? himut za wem? hikunv$ zu w,?
Modalis. sumik womk? aumik mit w.? himik niit wem? kUmMik mit w.?
Die endung ku$ in hikutp an welcbe dann weiter die appositiooen ge-
biiiigt sind, hi ein anbangsstammy a. §, 120, oo. 33.
Zweiter abschnitt.
Fomien der neimwSrter.
A, Im allgemeinen.
1. Zahiformeii.
§. 26.
lu der stammform — d^ Objectiv der einfaeit — endigen alle nenn-
W€)rter auf einen vocal, jr, h oder f* Die auf t, die bis auf eiuige we-
nige sammtlicfa (und zwar grosstentbeils mit eio und demselben anhangs-
stamm, §*117) zusammengesetzt siod, nebmen behufs der beugung and
fortbildung durdigangig einen hnlfsvocal an, namlich in eioigen, geb6-
rigen orts besonders bemerkten fallen a ^ sonst i; dabei wird zugleich
ans dem f, sobald ein i davor st^t, 9, gleichviel, ob der kalfs vocal i
oder a ist. Mancbe von ibnen haben aucli eine verliingerte nebenform
auf idk oder sak. Die aiif einen vocal ausgehenden worter haben alle
eine neigung auf k zq endigen, und verlialten sicb auch in einigen fal-
len wie auf ir ausgehend (s. u. a. §. 36,6.), auch wird ilinen ziemlich
haufig, wo sie ohne wtitere verbindung mit andern wortern nur zur na-
mensnennung eiaes gegenstandes dienen, ein ir angehangt, was dann
gleichsam eine art artikel ^^ (ein, eine) > — bildet, z. b. tugiw ein renn-
tbier, nuH0K land od, ein land, frnteie ein loch, statt ln^, nuna, puto.
Der vocal der letzten sjlbe -^ bei denen ai^ t der angeh^ngte hiilfs-
vocal -^ ftihrt im folgenden immer den namen: endyocal, und der
etwa nach diesem stebende consonant: endconsonant.
§.27.
Die iibrigen einfacben zablformen, namlich der Subjectiv der ein-
heit, die zweiheits- und mehrheitsform, werden im allgemeinen dadurch
gebildet, dass fur den Subjectiv p, fiir die zweiheit h, und fiir die mehr-
$. 27. 28.
Nennwdrter: zahlformeiL
25
Leit t an den endvocal gehangt wird. Der elwanige endconsonant fallt
dabei oline irekeres weg, wenn er eio blosser ausbildtingslaut ist; da-
gegen wenn er entweder selbst wurzeiliafty oder, wie es Mufig der fall
ist, steUveitreter eines wurzelbaften consonanten ist, so kann er nieht
wegfallen; andererseits aber wird audi yerinehrung der sylbenzahl hier
ipoglichst Yerniieden. Dieses hat dann bei vielen wortern versetzung
des endfocals zur folge> so nainl.y dass derselbe ans ende des worts
gesetzt wird, wodurch die beiden letzten wnrzelconsonanten , wenn sie
nur durdU den endvocal getrennt waren, nun neben einander zu stehen
kommen, und wenn sie sicli so nicht mit einander fertragen, so wird
durch erweiclinng des einen, und notbigenfalls durch abermaltge Ter-
setzung die gestalt des lA^rts mit der regel §* 6 in einklang gebracht.
Dalier findet nur bei wenigen wortern, wo es durchaus nicht anders geht,
Termehrung der sylbenzahl statt dadurch* dass der end vocal nach dem
endconsonanten wiederholt wird (§.31). Als wurzelist dann (ausser
bei eittigen auf Jb, s. §. 28) iiberall das anzusehen, was in den formen,
wo lautversetznng stattfindet, — - z. b. in der inefarheitsform — vor dem
end vocal steht, z. b, nunat lander, wurzel nun; taisit teiche, wurzel tats
(fur tost); ermit gewasser, wurzel «rm (ftir itnir), Hiernach zerfallen
sammtliche- nennworter in 3 classen, wie folgt:
§. 28.
Erste classe: worter ohne lautyersetz^ung.
In dieser classe kommen alle endungen vor, die ein nennwort iiberhaupt
baben kann, niimlich: a, ajr, ah; e, ex, %k; 6y ok, uh; t. Von denen
auf f s. §; 26 ; ir als endconsonant f^Ut hier dberall weg ; h dagegen,
was, wo es als endconsonant vorkommt, iiberall wurzelhaft zu sein
scheint, fiillt nur mit dem h der zweiheit in eins zusammen; vor p und
t dagegen bleibt es zunachst als g stehen, da aber ein wort nicht auf
zwei consonanten ausgehen kann, so wird aus gp tip, und aus gt it,
(ganz wie bei uns baum aus bagm, hain aus hagn). Also z. b.:
einbdt, Q|»jectiv.
einh., Sobjectiy.
zweiheit.
mehrbeit.
i
(land)
nuna
nunap
nunah
nunai.
(berg)
Kaxan
Koxap
KOKak
KaxaU
(himmel)
Kllak
Tcilaup
KiUik
xUait
(wunde)
ijb
iX^
HAt.
(haut)
amen
amip
amik
amit.
(baum)
orpik
. orpwp
orpik
orptt.
(bar)
nano
nanup
nanu^
nanut^
(winter)
ukioK
uhiup
ukwk
ukiut.
(mensch)
inuk
ln%tp
inuk
inuit*
26 Fonnenlehre. Zweifcr abschmtl. A. J. ^ — 30.
cinbeit, Olijecliv. cinh., Stibjectiv. zweUieit. incbrbHt.
(herz) itmat thnatip 4motlk ^moi;!.
(flinte) autdlaU autdlmsip auidlaisik auMai^U. *
Zu dieser classe gehoren alJe atif etneD ?ocal oder i au8gelieiid«n ^
worter, auch die meUten auf h, und von denen auf k die init ge-
schlossener vorletzter sylbe, init ausnahme derer auf nex und einiger
auf dl€K, die zur 3ten classe gelioren. Die auf jr init offener vorietz-
ter sylbe geboren gro»stentlieils tlen beiden andern classen an.
§. 29.
Einige worter dieser classe weichen efwas von der allgemeinen regel
ab, namlich 1) die anhSngeworter -higuaic, ssnaw, inax und dleic^ d. h.
alle worter, die eins Ton diesen am ende haben, bilden ibre zahlformen
wie folgt:
-HtffnaK, -hhgiipy -htgudk, -^nguit; trtojr, inaup, indk, inait.
fstiaic, 8S^p, ssuaky ssuit; dleK, dUup, dlik, dill.
(Diese bildangen entsprecben nebenformen ^uf h: -ngviky 88uk, inaik, dlih)
Die gleicbe bildong hsit audi das anbiingewort ahiOK In der mehrheits-
form: aluit, wahrend die beiden andern regelmSssig sind: SuFijectiv ahtap,
zweib. alnah, Dann baben 2) urstamme auf aK, deren vortetzte sylbe
mit r scbliesst, ein iiberzabHges I in der mebrbeitsform, z. b. sorxax
(fiscbbein), 9orjraif ; tefonrair (alt), uioriraff ; maHaK{\ehm)maHaHu.dg],;
desgleicben das anbangewort tsiaK: tsiait; audi einige wenige andere,
z. b. JTi^dlojr (aas), Ktgdluit. Granz nnregelmassige formen, dergl. auch
Yorkommen, wie z. b. undx (barpunschaft) , Subject!? una^ap, mehrkf.
unarrat; pdn (sack), mebrbf* p^gguty u. a. m., baben Uiren grund in
zweieriei stammform, wie denn iiberhaupt stamme mit langem endvocal
haufig zusammengezogen sind — (bier undx atis unctHax, pdx aus puggox).
§. 30.
Zweite classe: worter mit schwacher lautversetzung.
Das eigenthtimlicbe dieser classe bestebt darin, dass der endconsonant
— durcbgangig k — stelWertreter eines wurzelbaften consonanten ist,
und dass die wurzel entweder mit einem weicben consonanten — und
zwar 88, (vor dtan jedocb ein anderer ausgefallen scbeint) — oder mit
zwei consonanten eines organs — (2 kebllauten, 2 gaumlauten, 2 zun-
genlauten) -^ scbliesst. Nur in einer bier Torkommenden wurzelendung 1
— TK — ist der endconsonant selbst wurzelbaft^ und ebenfalls nur in
einer — vh — geboren die beiden letzten wurzelconsonanten zwei ver-
scbiedenen organen an. (Uebrigens baben die harteren dialecte bier
durcbgangig g fiir v, z. b. fulugoK (rabe), ligax (dorscb), 8ulupaugaK
(rotbbarscb), fiir tuluvax, iiVaK, sulupmtvaK^ — was indessen, nadi an-
dern abnlichen vertauschungen zu scbliessen, nicht urspriinglich zu sein
i. 30. 31.
NenowGrter: zalilfonnen.
27
(herr)
nAlagax
(rabe)
tuluvax
(base)
uhahK
Oeicli)
taseK
(haiipthaar)
nujaK
(beiile)
ajnan
tuluvkak
tuluvkat.
uhatdUk
vikatdlti.
tatsih
iatsiU
nutsah
nutsaU
ajussdk
ajussat.
«cbeint» denn cite sprache liat wol neiguiig t> gegen g zu vertauscben,
aber nidit umgekebrt § gegen t».) Det eodvocai bt verncbiedeoy nur bei
dea wurzelD auf bs i^ er iminer a. Die voHetzte nylbe ht bier immer
o£Pen. Dureb die versetzung das endvocaU koinunt daon der durcb den
endcoosonanten vertietea gewe^eae wurzeicoiisonaDt io «einer eigent-
Ucben gestalt ziim yorscbeio, wodurcb «icb die jedesmalige endiing ?er-
iiodert wie folgt — (- bedentet bier den eDd?o€ai):
aus r-jr, g-r, »-», l-it, «-», /-»,
wird rif-, gh-, v&-, td^, is-, I*-; und ans iwr init vorstebendein
vocal wird -ssa. An die so uuigebildete eodung koininen dann die zei-
cben des Subjecdvs, der zweilieit und mebrbeit, z. b.
€inh., Objectiv. cinb., Subjecliv. sweibeit. mebrbeit.
(«andkom) slorax siovKap siorxah siorKat
n^laghap ndlaghik nMagkaU
tuluvhap
uhatdUp
tatsip
nutsap
ajtissap
Zu dieser classe geboren fast alle worter, deren endsylbe die bier
angezeigte bescbaffenbeit bat, namiicb die auf rate, rex, rojr, gax, vax,
fair, Uk, etc. mit davorstebendem vocal; nur einige dejr art geboren
zur Iflten od. dten classe* Yon denen auf ian u. uan geboren meb-
rere zur Isten classe, und einige werden nacb art beider classen be-
liandelt, z. b. das anbangewort liax; mebrbeit Vmt oder lissai, Aucit
giebt es in. dieser classe einzelne worter auf h, die aber ganz wie auf
K endigend bebandelt werden, z. b. ujarak (stein), inebrb. ujarxa^;
Katlgak (riicken), Subjectiv natigkap. Femer wird die endung dx —
als aax — in mebreren wortern nacb art dieser classe bebandelt, z. b.
igaldx (fenster), igaldssap^ igaldssak, igaldssat; — gewobnlicb aber
audi zugleicb nacb art der Isten classe: igaldp, igaldt, Endlicb ge*
boren audi nocb in diese classe einige binsiditlicb ibrer biidung ganz
vereinzelt stebende worter, z. b. xajax (inannsboot), Subjectiv xainap^
mehrheit xamat (alsownrzel xain); hanajox (uike), mebrbeit kandsvi
{wiurzel htMds)f u. a. m.
§. 31.
Dritt« classe: worter mit starker lautversetzung.
Rei den bierber geborigen wortern ist der endconsonant — jr od. h —
selbst wurzelbaA, uad die wurzel endigt entweder auf zwei consonanten
sweier organe •— (einen lippen- und einen kebUaut, einen zungen- und
einen kebUaut etc.) — oder auf drei consonanten. Der end vocal, der
bier immer i (e) ist, wird bei den meisten auf zwei consonanten ausge-
henden wurzela versetzt, und mit ibm audi die beiden letzten wurzel-
consonanten, wenn der erste derselben weidi oder nasal ist; -^ dagegen
28
Fonnenlehre. Zweiter abschnitt. A.
8. 31.
bei denen^ die entweder auf zwei ToHig unvertragliche odcir auf drei
consooanten ausgehen, wird er nacfa dem (enreichteD) endconsoBaBten
wied«rholt, Hiernack zerfallen die worter dieser classe in zwei al>-
theiluDgeo: die Jste, mit ofTeDer yorletzter «ylbe und yersetcung des
endvocals; die 2te, ineist mit gesclilo8«ener ?oi4etzter syibe trad wieder-
holung des endvocals. t, welches in einigen wortern der Jsten abtheil.
als anfangsconsonant der letzten sylbe Torkommty wird bei Yersetzang
des endvocals zugleick gegen ir oder jb -— wie der endeonsonant ist, —
vertauscht, und als solches erweiclit. Ans g-x wird H. Die endangen
verandem sich also, wie folgt:
endeonsonant jr.
endeonsonant h.
stamm- wurzel-
stamm- wurzel-
endung. endung.
endung. endung.
ftexj rx;
la, ^.
\pex, vx;
fnkj vk.
jvCTc, rf;
vik, gf.
Iste abtheilung: <lex, rdl;
liky gdl.
Imexj rm;
mik, ngm.
Inex^ rn;
nikf ngn.
{geh, H;
*
2te abtheilung: eir, er;
iky ig oder ing.
An die wurzelendung kommt dann zuerst fiir die mehrheit il, z« b. :
einh. mehrh.
einh. mehrh.
(zwinge) jr^leir, xStrxii.
(zelt)
tupeXy tovxit.
(wallross) aiwex^ aorfiU
(gras)
ivik, igfit.
(liarputtleine) alex, ardUt.
(welle]
) malik, magdUt,
(wasser) imex, ermU,
(barthaar) umlh, ungmit.
(zeigefinger) ttkex, tiherit.
(eule)
^P*ky ngpigiU
(gans) nerdkx, nerdleriU
(granze) higdlih, higdUngit.
Uebrlgens sind die meisten der kierher gekorigen worter yoh der art,
dass sie immer ein suffix kaLten, und also die einfacken zak}fornien der-
selben wenig oder gar nicbt Torkommen: von sokken wird kier eine
mehrheitsform nur angenommen, urn der daraus ersichtliclien wurzel
willen. Im Suhjectiv der einkeit, wo ein solcker forkommt^ wird der
endvocal in der regel gegen u Tertausckt, z. b. emex (sobn), ernerwp;
nagtoralik (adler), nagtoragdlvpp nigex (stidwind), neHnp; — (dieses u
kat den umlaut, §. 2, not.) ; — und in der nock seltenem zweikeitsfdrm
wird entweder der endvocal gegen a vertausckt, z. b. nagtarcigdlakj oder
das k wird an den unversetzten — docli bei denen der 2tett abtli. meist
an den wiederkolten — endvocal gekangt, z. b. ngpigik (s. o.).
f. 31 — 33, Nennwdrter: zahlformeii. 29
Zu der Isten abtb. dieser classe gelioren die meisteo worter der hier
angeftilirteB eadungen, namlich die anf ten, fiJI;, pex etc. mit daror-
steuendem stumpfem Tocal; die in der 2tenal>th. Yorkommenden en-
dungen •— meK, ngnen, rdleK, gdUk, vdUh, gUh, gpik, -ssik, -Ufc, -Jkejr,
-fi«t — finden sich z, th. auch in der Isten abtb. dieser classe, and
in der Isten classe. Das geiiaoere in dieser binsicbt bleibt dem wor-
terbucb iiberlassen^ welcbem es zukommt, bei jedem wort die classe
anzugeben, welcber es angehort.
§. 32.
la dieser 3ten classe finden einige dialectiscbe verscbiedenbeiten
statt, namentlicb werden im nordgronlandischen dialect bei den zur
l^ten abtb. geborigen wortem auf meXy mtk^ nex, nUt u. vik die beiden
letzten wurzelconsonanten nicbt verweobselt, da dann das it in nex u.
nik wegfallen muss, also z. b. santk (staub), mebrb. fdngit statt sangnit,
uvngit statt ungmit (s. o.); evrngit statt ermit (s. o.); dmgit statt omit
(v. unex achselbohle), ivgi$ statt igfii (s. o.) u. dgl.; und ebendaselbst
wird bei denen auf vik und vex bin und wieder das Tersetzte v ge«'en
g Oder ^ vertauscbt, z. b. iggit, aoHll, statt igfit, aorfit (s. o.). Im sud-
gronMndiscben dialect werden nicbt selten die worter dieser classe, be-
sonders die der Isten abtb., nacb art der ersten classe bebandelt, und
, mehrbeitsformen wie aM (f. aiex, name), iupit (?; iupex), aUt (v. alex)
u. dgl. gebildet, statt tirxit, topxit, ardlU. Im Labradordialect ist dies
bereits durcbgebende regel geworden, daiier dort diese ganze classe als
solcbe bis auf wenige spuren yerscbwunden ist.
2. SufXixe.
§. 33,
Zuerst ist zu bemerken, dass es fur die 3te (eigentl, 3te u. 3te) per-
son zweierlei suffixe giebt, die wir nacb den stammformen derselben
a-suffixe und e-suffixe nennen woUen. Erstere sind die gewobn-
licben; letztere werden angewendet in folgenden besonderen fallen:
1) Wenn ein gegenstand zugleicb als tbatziel und besitz desselben sub-
jects dargestellt werden soil, so erbalt derselbe ein objectives e- suffix,
z. b.: arxe taivd er nannte seinen (eigenen) namen; — dagegen beisst
wrxa taivd: er nannte (eines andern) seinen namen. 2) Wenn von 3
in rede stebenden gegenstanden , deren zwei einander tbater und tbat-
ziel sind, der 3te besitz des tbaters und besitzer des tbatziels ist, so
erbalt dieser dritte gegenstand ein subjectives e- suffix, z. h.i igdlnme
' xarmd wpiUpd er zerstorte seines (eigenen) bauses mauer — (das baus
ist bier besitz des zerstorers, und besitzer der mauer als seines bestand-
theils, §.72,2); — dagegen: igdluaia xarmd upUipd er zerstorte (eines
andern) seines bauses mauer.
30 Formenlehre. Zwciler absclinitt. A. g. 33 — 35.
Man k<')nfi sicir$ audi so merken: Wenn man den 9atz so umsetzt,
dass das tliatsubject — (dertliiiter) — Jste person wird, iind es kommt
dann heraiis: icli . . . uieinen (meijie, mein) . . ., oder: icli ... mei-
nes (tneiner) , — (wie in ohigen beispielen: icli nannte mei-
nen nainen; ich zerstorte meines hauses tnauer), — so muss ein
6 - suffix stehen, und zwar fiir „ meinen (ineine, mein) ** ein objectives,
und fur ^meines (meiner)" ein subjectives. In alien andern (alien
stehen a-suffixe.
§. 34.
Die an nennwortern vorkommenden einfachen suffixe sind dann fol-
gende :
1) a-suffixe der 3ten person: fiir die einheit des objects,
object!?: a, afe, ttt^ sein, ihrbeider, ilir; subjectiv: ata^; fiir die
zweiheitdes objects, objectiv: h^ ih (Is'ikj gik), seine 2, ihr-
beider ?, ibre 2, subjectiv: hU; fiir die melirb. de9 objects,
o]>jectiv: e, t^*, t( % seine, ilirbeider, ilire; subjectiv: i«a.
2) e-suffixe der 3ten person, olijectiv: e (tte), fiJb, sein (seine),
ihr (ibre); subjectiv: nge, ngik\
3) suffixe der 2ten person: objectiv u. subjectiv: t, Okj se, dein
(deine), euerbeider, euer (eure).
4) suffixe der Isten person: objectiv: ga (ra), vuh, vuty mein
(meine), unserbeider, unser (unsere); subjectiv: nga\ nulc, ia.
* Es gab liier friikcr zu den 3 objcctiven suffixen auch 3 subjective: aty an^, ata^
die sich aber nur im Conjunetiv u. Subjunctiv der redeworter ganz erhalten ha-
ben, 8. $. 54; at soil jedoch in einigen gegenden aiick an nennwortern noch
vorkommen.
^ Der siidgroni. dialect hat hier beides fiir „ seine" und „ihre" e, und der Labra-
dordial. umgekehrt fiir beides t7.
^ Wegen der suffixe nge, ngik, nga, die an nennwortern nie in dieser form, son-
dem immer als me^ mih, ma vorkommen, s. $. 53, anm.
§. 35.
Bei denjenigen dieser suffixe, die keine besondere form fiir das
subjectsverhaltniss, oder fiir die zweibeit und mebrbeit des objects ba-
ben, bleiben die endlaute der einfachen zahlformen z. th. vor den suf-
fixen steheir, nainlich der endconsonant der einheit vor Uh, se, vuh und
vut, woraus dann puh u. put wird*); — das p des Subjectivs vor den
e- suffixen der 3ten person, und vor den suffixen der 2ten u. Isten per-
son (obgleich hier z. t]i. subjective formen bestehen); init ng verschmilzt
dieses p immer zu m; — das k der zweibeit liberal], auch — wo es doch
nicht hingehort — in der mehrheit vor ih (ihrbeider); und das t der
mehrheit mit eingeschobenem i vor t (dein). Diese stehenbleibenden
*) Im Labradordialcct ist dies nicht der fall, wodurch also dort mit diesen suffixen
einheit und mehrheit einander gleich wcrden; im griinlandischen dagegen nehmen
audi die auf einen vocal ausgehenden worter bier einen endconsonanten an (jc).
$. 35. 30. ^ Nennworter Suffixe. 31
Jante liaben steli uberali mit den eigenlUchen siifliken unzertremilicli
Tertiunden, so, dass sie selhst da stehen hleiben, ^o etwa das suffix
nicht an die entsprechende zahlform geliangt wird. Wir baben es da-
her bier nicbt sowobl mit den ursprunglicben sufBxen §. 34 zu tbun, als
Tielmebr mit diesen erweiterten formen derselben> wie sie in der tabelle
pag. 20 aufgefuhrt sind, fiir deren anbangnng an die worter also regeln
aufzustellen sind.
§. 36,
Die beiden classen der nennworter, in denen lautversetzung statt
findet, verbalten sicb bei anbangung der suffixe einander entgegen-
gesetzt, denn die worter der 3ten classe nebmen alle siiiBxe, die in der
2ten classe an den versetzten end vocal kommen, an den unversetzten,
irad umgekebrt, die doH an den unversetzten endvocal kommen, an die
wurzel. Hiernacb bildet zuerst die mebrzabl aller snffixe 2 bauptgrup-
pen, und die von diesen nocb iilirigen zerfallen weiter in 4, sammtHcbe
suffixe also in 6 abtbeilungen *), wie folgt:
[Als ?)eispiele dienen bier: aus der ersten classe: IcivfaK diener,
ijfdlo baus, pifeding, sacbe, l^d^er/i^kiste; aus der zweiten classe:
ndlagaK berr, ovau^eK wort; aus der dritten classe Iste abtbei-
lung: ateK name, Jsamih stiefel; aus der dritten classe 2te ab-
tbeilung: ernen sobn, dsshk abbild.}
] ste abtbeilung: Die vocaliscb anlautenden a-suffixe
der 3 ten person — a, ah, at, ata^ e, it, i^a— kommen in der Isten
und ^ten classe an den unversetzten endvocal, und in der 3ten classe
an die wurzel. Z. b. (objectiv): hivfd sein diener, tgdlua sein baus,
\gdlerpa seine kiste, ndlaga sein berr, oxausla sein wort, ama sein
name, hangma sein stiefel, ernera sein sobn^ dssinga sein abbild, hivfai
seine diener, igdlue seine bauser, igdlerfe seine kisten, ovause seine
worte, Isangme seine sltiefeln, ernere seine sobne, Idvfdt ibr diener, oicau-
8iat ibr wort, dsaingat ibr abbild etc. (subjectiv): hivfdta sein diener,
od. ibr diener, hivfaisa seine od. ibre diener^ ojeaustsa seine od. ibre
worte, ernerata sein od. ibr sobn etc. etc.
Anm. 1. Bei den wortern der 3ten classe gescbiebt die anban-
gung dieser suflfixe immer gemass der bildung der mebrbeitsform ; also
bat der nordgronl. dialect: havnga sein stiefel, Isavnge seine stiefeln
etc., und wo eine mebrbeitsform nacb art der ersten classe gebildet
wird, da bat man: atia sein name, hamia sein stiefel, hame seine st.
u, dgl. (s. §.32).
Anm. 2. Tm Labrador- dialect baben diese suffixe immer ein ng
tor sicb: nga, ngah, ngat, ngata, ngit (§.34, anm. 2), ngita — {t fiir
s ist dort sebr baufis), — und kommen so iiberall an den endvocal:
*) Diesclben nummcrn, welche diese sechs abtheilungcn hicr fflhrcn, sind audi in
der tabelle den suffixen vorgesetzt, die zu jeder dcrsclbcn gehoren.
32 Fonncnlebre. Zweitor abschnitt. A. §, 36.
hwfanga seiii diener, hivfan^H iind hivfanglta seine ed. ilive diener,
6irau«i/i^a sein wort, ernitiga sein solin, ofin^a sein name etc.
2te abtlieilung: Die siibjectiven suffixe aller 3 perso-
nen, und alle snffixe fiir die zweiheit und inehrheit des ob-
jects, mit ausnahme ^^r vorigen (1), koinioen in der 2ten classe an
den Yersetzten, in der Isten und 3ten classe aber an den unversetzten
endvocal ; — manche worter l>ehalten jedoch in der einheit (des objects)
den endconsonanten Yor nie, mihy ma und vit, woraus dann pUwird,
namlich J ) die anbangeworter -ngtmiCy aauuK, inax u. dlex §. 29, 1 (doch
keineswegs iinmer od. iiberall); 2) die auf k ausgebenden worter, mit
ausnabme der einsylbigen mit kurzem vocal, und 3) alle worter der 3ten
classe (aucb nicht immer). Die worter auf iky und gewobnlick aucb die
auf e und ex baben bier in der mehrbeit sit und s'ik statt tU und tth,
oft aucli f>sa statt via. Also z. b. hlvfama mein diener, od. meine d.
(subjecti?), hivfahit seine 2 od. ibre 2 diener (subjectiv), od. deine 2 d.
(objecti?), hlvfatlt deine d., hivfavat unsre diener, igdluvta unser baus
od. unsere bauser (subjecti?), pika (objectiv) u. pima (subjectiv) meine
sachen, tgdlerfisih ibre (eigenen) kisten, ndlagkavm mein Iierx od. meine
herren (subjectiv), ndlaghavta unser berr od. unsere herren (subject!?),
ndlaghdha meine od. meine 2 berren, OKautsivta unser wort od. unsere
worte (subjectiv), oxautsise eure worte, OKautslstt deine worte, oKaut-
Sika meine worte, aterma mein name (subjectiv), atika (objectiv) und
atima (subjecti?) meine namen, ernerpU dein sobn (subjectiv), erniilk
euerbeider soline od. ibre (eigenen) sobne etc. etc.
Anm. 1. In der 3ten classe kommen auch bier einige dialectiscbe
verscbiedenbeiten vor, namentlicb versetzung des endvocals bei eini-
gen — (nicbt bei alien, auch nicht immer bei denselbeu) sufiixen, zu-
weilen mit vertauschung desselben gegen it, z. b. kangmdka meine stie-
feln, kangmatU deine stiefeln, tugfisit deine schultern (v. tuvik^ schulter),
iuvUia u. tugfima meine schultern u. dgl. Diese abweicbungen finden
sich nur im nordgronlandischen dialect — (wo doch z. b. von kamtk
sonst kavng^ nicht kumgm als wurzel erscheint, s. §.32), und sind viel-
jeicht iiberreste der urspriinglichen formen; wenigstens spricht dafiir
das stehenbleiben des wurzelhaften endconsonanten.
Anm. 2. £s kommt bin und wieder vor, dass die worter der 2ten
classe bier nach art der Isten classe bebandelt werden, d. h. dass
die suffixe an den unversetzten end?ocal kommen, z. b. ndlagavta
unser herr, ndiagatit deine berren; — doch ist dies weit seltener,
als die gleiche behandhingsart der worter der ersten classe, s. o., u.
§.32.
3te abtlieilung: e oder ite, sein — (das einfache e-suffix).
e kommt immer an die wurzel, und ne immer an den unversetzten end-
vocal. Bei den meisten wortern kann nach belielien das eine od. an-
dere angewendet werden, nur die der ersten classe auf o, o/r, uk, ak
S- 36. 37. Nenoworter: suffixe. 33
und ifc, Oder mit langem endvoca!, und die der dritten classe 2ter abth.
iiaben in der regel iminer ne, Z. b. hhfe od. hivfaMy igilune^ igdler-
fine^ ndlagke od: ntllagane, oKmitse^ arne od. uline, Isangme (havnge) odr
kamine; mtUioK (efaefrau) : ntdi od. iiuUaiie. ernen bat mit diesem suf-
fix ausnabiBsweise erne, and eiiie aodere ausnakme ist fuarwe von ftui-
irojr (kopf).
4te abtbeihing: f dein* Wird ebenso angebangt^ wie das t der
mebrlieit, also: Ismfatj igdlui, igdlerfUy ndhighat, oMuisit, armt, lang-
mit {havngii)y ernerit, assinglt.
5te abtbeiliing: ga od. ra, mein. Kommt itmner an den ua-
versetztea endvoca); ga baben die wCrter, die auf einen vocal oder k
aiisgeJien, und r« die auf ir* Also: Uvfarm, igdluga, igdUrfiga, nSa-
gura, OKaueera^ aiera^ kamig»f ernera, »s9%ga.
6te abtbeilung: Uk, ibr; fife, euerbeider; »«, euer; ptiHf,
tinserbeider; puf, unser.. Diese kommen iinmer an den endconso-
iianten, da dann die auf eineii vocal ausgehenden w6rter x ab ^chea
annebinen. Z. b. klvfarilkj kivfarse, igdlorse, igdlerfigsey igdlerfigput,
mdlagarpui^ oKauserse^ aterfik, ernerpuk etc. etc.
§. 37-
Ausser dtesen aljgeuieinen regeln gelten nocb besondere fur einige
vrorter, bei denen die anbangung der suil^e mit vocalwecbsel verbun-
den ist. Namlicb I) gewisse^worter der ersten classe auf e, in denen
dieses wabrscbeinlicb aus ih zusainmengezogen, und daber hier als scbarf
— e — bezeicbnet ist (s. §. 7, anm.), vertauscben vor den suffixen der
Isten abtbeil. ibr end-& gegen a, also z. b. issd auge: iasd sein auge,
issai seine augen etc.; iiip^ stiinme: nipd seine St., nlpdt ibre st. etc.;
iim^ korper, timd setn k. etc. etc. Die iibrigen suffixe werden wie bei
andern wortern auf e angebangt, also: tseika meine augen, iimiga mein
korper od. leib, timivut unsre leiber, nlpise eure stimmen etc. etc., nur
die der 6ten abtb. sollen zuweilen mit vorstebendcm g statt r vorkom-
men, z. b. ine platz, inlgse euer platz, — also wie wenn das wort auf
k endigte, was aucb das ursprungltcbe sein mag. Einzelne worter ba-
ben audi wirklicb nocb beide endungen, z. b. Upik, mit sufF. iivka (3te cl.
Isteabtb.), und tipe, mit suff. tipd, sein gerucb. 2) Die worter auf I
verbalten sicb bier auf abnlicbe weise, indem sie namltcb als biilfsvocal
vor den suffixen der Isten abtb. a, sonst aber i baben; an dieses i (a)
kommt dann weiter k vor den suffixen der 6ten aljtb. Also z. b. timat
. berz: itnxald (objectiv) u. ttmaXdta (subjectiv) sein berz, AmatU (objectiv)
u. dmaiw'it (subjectiv) dein berz, Umatlga (objectiv) u. fSiMOfima (sub-
jectiv) mein berz, umaterse (objectiv) u. itmatwse (subjectiv) euer berz,
Grdnl. Gramm. 3
34 Formenlcbre. Zweiter abschnill. A. $. 37. 38.
timaierpnt (objectiv) u. ^maVwta (subjectHr) onser lierz; auli^ait flmte:
HMtdlaisA seme fli«te, autdlaisU deine flinte, auidlalserae etire flinte etc.
6tc. Bei denen airf a» und ut (aher nicht Uti denen a«f it) koonen ki
<ler eiolieit fuk, jm* u. pit (statt mt)y seltener me, mik u. ma audi an
^as % — d. h. an die wurzel ~ gehangt werden, wobei dieaes wegfallt,
und dadurch die verhartung des v in p veriirsacbt; z. b. Umafiut unset
lierz, ^mapit dein herz (subjectiv); — auch tik und ^ konnen diese in
der einheit auf gleiche weise annebmen, wobei aus tt und ts 88 wird,
z. b, thnasslk ihr (eigen) berz , ^masse euer herz. Dies letztere ist je-
^och vielleicht nicht allgeraein. Als einfaclies c- suffix konnen sie so-
wohl e als ne haben; vor e wird daiui iinmer das t in n verwandelt,
iilso z. b. i^mane od. Amatine sein (eig.) herz, autdlaise od. autdlaisine
seine (eig.) flinte. 3) Die anhangeworter ssuav, 'ngua/K u. oIucnt (§.29,1)
werfen for den suffixen der jsten abth. das a ab, was der bildung ih-
rer zahlforinen (s. das.) entspricht; also z, h. pUngitax sackchen: pUag^if*
«etn 8., pungite seine s. ; — nicht pungtid, f ungual,
3. Appositionen.
§. 38.
Die bisher abgehandelten forraen der nennwoiter ijiachen die liei-
den selbststandigen casus derselben aus, namlich den Objectiv u.
Subjectiv der einheit, zweiheit u. ineMiert mit und ohne suffix. Die
abhangigen casus — §.17 — werden bei nennwortern ohne suffixe
gebildet durch anhangung folgender appositionen:
der Localis der einheit durch me, der inehrheit durch ne,
- - - nit.
tigut*),
nuU
nik.
Die hauptregel fiir die anhangung derselben ist, dass hut ul)era]l an den
unversetzten, die iibrigen alle an den versetzten endvoca! kominen, wo
iiberhaupt versetzung desselben statt findet. Hiervon weichen jedoch
manche worter etwas^ ab, namlich J) alle worter, deren endconsonant
vor den suffixen me, mik und ma stehen bleibt (§. 36, 2), behalten ihn
auch hier ror w- und «-, doch, wie dort, nicht iramer; — deinnach
wird also bei den wortern der 3ten classe nur vor tigut der endvocal
iinmer versetzt. 2) Die worter auf at und ut konnen m- auch an die
stelle des t, d. h. an a od. u nehmen, wie die mit p und m anfangen-'
. *) besteht aus der app. gtttf dem t der melirb. und einem eingescliobenen i.
- Ablativ -
-
-
mit,
- Vialis
-
-
^kut,
- Terminalis
-
-
muty
- Modalis -
-
-
mik,
S- 38. 39. Nennworler: appositionen. 35
<len suffixe, s. §.37,2. Also z. b. Iste classe: itiffia land: nuname
am land, od. atif dein 1., nunamui zum I., od. ans L, nwtukut iilier 1.,
zu lande, nunane tti den liindern, nnnatigut durch lander etc.; Kdxax
berg: irdjrciitie auf dem berig, mxane auf den bergen, KOMamui auf den
berg etc.; siwlh inesser: samngmilt mit einem messer, Mit)tit^itil; init ines-
sern etc.; Ididlex das westliche (§.31^1)^ }^ldlerme am wefitlichen, Lut-
dlemut zu deo westlichen, hildlitigni — (dean die in d«r mehrlieit ein
liberzabliges i linben, bebalten es audi hter, wo nicbt der endconsonant
stelien bleibt) — durch die westliclien etc ; 2te classe: ir^ojr thai:
itdrnume iin thai, itdrKvne in den tlmler»> Kdrkhut durchs thai, KdrKU^i-
^ut durch thaler etc.; 3te clas8e: Uuwk grab: iluverme im grab, iki-
vikiit durdi od^ iiber das (od. ein) grab, Uuvernui zu den griibern, od.
in die griiber, ilorfiUgut durch die gral>er etc. etc. — Die zweiheit un-
tersclieidet sich hier iiberall ?on der mehrheit dadurch, dass das k der-
^l>en (als g od. ng) vor der apposition steht, also : H&rKungne, K&rKHg-
ilgvi, iluvingnut etc. etc.
Das anhangewort Ismk (s. §.29,2) dehnt den endvocal vor m-u. it-,
z. b. ivssuatsioK (inoos): ivssuatsidoiih uitt moos; uunaisiaU: nunai-
sidnut nach nunaUiait — (ortsname).
§. 39.
Die anhangung der appositionen an suffixe, d. h. an worter, die
zugleich ein suffix haben miissen — (wo die appositionen der mehrheit
und kut angewendet werden), — zeigt die tabelle, in welcher die aus
suffix und apposition bestehenden endungen so aufgefiihrt stehen, wie
sie nach §.36 anzuhiingen sind; dalier es hier nur weniger erklarungen
bedarf. Zuerst ist Iiauptregel, dass von den objectiven suffixen nur die
der Isten abth.^ sonst iiberall die subjectiven suffixe die appositionen
annehmen — (vgl. jedoch unten 3), — daher die 4 letzten cibtbeilungen
der suffixe hier gar nicht ia anweodung kommen. Vor it- bleibt das
end-fe der suffixe als g od. ng stehen, t dagegen — in at, it — fallt
weg, und schiirft den vorstehenden vocal, Dann gelten noch einige be-
sondere regeln, namlich:
1) In der einheit der 2ten person — dein, deine 2, deine — fiillt
das suffix ganz weg, uod an dessen stelle kommt zuerst ein fc-laut — g,
ng — der aber bei wortern, deren endconsonant if ist, vor «- ofters ge-
gen r vertauscht wird. In der 2tenc]asse, wo das suffix (vit) am ver-
setzten endvocal steht , kommt vor it- entweder ng an den versetzten,
od. r an den uaversetzten endvocal, und darao die apposition. Die un-
terscheidung der zahl des objects fallt somit hier weg. Also z. b. fetti-
fangnut od. hivfarnui zu deinem diener od. deinen dienern, igdlungnut
36 Formcnlehre. Zweiler abscbnitt. A. §. 39—41.
ill dein liaus od. deine liat»er^ igdlerfingne in deiner kiste od. deineu
kisten, nalagarne od. nalaghangne bei deinem od. dein^a berrn, aiernik
rait deinem od. deinen naineD, igdlughut durcli dein liaus od. deine kiiu-
ser, ndlaghaghui durck deinen od. deine herrn, aiighut bei deinem od.
deinen namen etc.
2) In der einheit der Isten pers. — mein, meiae 2, meine — fiillt
das a des suffixes (ma) weg, ziigleich mit dem etwa davor stelienden r
od. ng (§«369 2); in der mebrheit wird das a des suffixes via gegen i
vertauscbt*), und aus vnuh wird iiberall vthk; z. b. hivfuvne bei meinem
diener od. raeinen dienern, ndlaghtivnut zu meinem od. meinen herrn,
atwnik mit meinem od. meinen namen ^ ativhut bei meinem od. meinen
namen 9 ndlagkavU»e bei unserm od. uasern herrn, hivfavtmU von un-
serm diener od. unsern dienern etc. etc.
3) Zwischen die sufBxe der Isten abth. — (ausgen. a) — und hit
od,. gut ist entweder ein i eingesdiolien, — in der mehrbeit (des ob-
jects) stiinde dann it beides fur ^seine" und ^ibre/' wie im Labr.-dial.,
s. §.34, anm.2; — oder die apposition ist audi bier an das subjective
suffix gehSngt, mit vertauschung des a (in ata, isa) gegen i, wie dann
aucb fiir die einheit des subjects und objects — (durcb sein) — atigut
statt agut vorkommt. Uebrigens stelit gut an den suffixen, die auf einen
vocal ausgehen — me, vse, vta (vtl) — sonst hut,
*) Im siidgronl. dialect stelit hier zuweileo u statt /, z. b. ndlaghavtunui zu unserm
heim u. dgl. Ebcnda wird aucb in der einbeit der Isten person ofters nuh statt
nlh an das suffix gebangt, %. b. xajavnuk mit meinem kf{fahf statt Kajavnih.
§• 40.
Zu diesen 5 appositionen giebt es nocb eine secbste, die nber kein
eigencs beziebungsverbahniss ausdriickt, sondern einen gegenstand mit
dem Objectiv des satzes in gleicbes verbaltniss setzt, namlicb tut oder
— nach i*) — sut, mit der bedeutung: wie, gleicbwie. Diese wird
iiberall wie m- od, n- angebangt, z. b. kivfatut wie ein diener, igdlu-
tut wie ein haus, iUvertui wie ein grab, fcdrifwiw* wie ein thai, hivfav-
tut wie mein diener, igdlugtut wie dein haus, igdlutut wie hiiuser etc.
An suffixen kommt sie tibrigens nicht oft vor. Dagegen nehmen audi
die personlichen deuteworter diese apposition ,an, und zwar an uma u.
ho: tau88umatut wie der, tauhutut wie die.
*) Niir das statt a stebende i im suffix „unser" ($. 39, 2) bebalt tut: hivfavtitut
wie unser diener.
§. 41.
Ausser dem hier abgehandelten gebrauch der appositionen kommt
auch ein uneigentlicher gebrauch derselben vor^ namlich dass eine an
die andere gehlingt wird. So steht namentlich s%il am Localis, sowohl
§.41. 4.2. Nennworter: appositionen. 37
der nennworter als der deutcMorter, z. b. nuneMitsni wie aiif dem lande,
pavanisnt wie oben ti. dgl.; der Localis nvdlume (von uviloK tag), der
in der bedeutung ^lieute'* zur partikel geworden ist, niinmt ausserdein
audi hut u. mU an: uvdlmnlhut heatiges tags, uvdkimmit (im vergleich)
gegen heute; seltener ttml: w>dlwnmnt bis auf den heutigen tag; —
irnd bei den deutewortern wird zuweilen iin ViaK u. Abl. an die deate-
wortapposition die entsprecbende nennwortappositioo gebangt, z. b. m4*
nakui und mdium^nakut (von ma bier)^ in der ausscbliessiicben bedeu-
tung: jetziger zeit, gegenwartig; ivhundngamt (im vergleicb) gegen jene,
td^s&ngntnit gegen da, nkdiumdnganit gegen diesen bier etc.
Wie die stebenideibenden endlaute der einfaefaen zablfornien sicb mit
den daran gebangten suffixen unzertrennlicb verbunden baben, so
scbeint aucb bier m in me, mU, mut, mik das erweicbte p des Sub-
jectivs/ft in ne, nit, nut u. nth das erweicbte t der mehrbeit, und h
in hut stellvertreter des endconsonanten zu sein, welcbe laute sicli
dann mit einer ursprtinglicberen , kiirzeren apposition unzertrennlicb
verbunden batten. Diese urspriingticbeiir appositionen waren also: fiir
den Loc. «, fur den Abl. it, fur den Term, (lu Vial.) ut, fiir dexi
Mod, ih, und der Yiaiis ware vom Term, als eine besondere bezie-
bungsform dadtircb unterscbieden , dass das zeichen desselben statt
an die subjective, an die objective foriii des worts gebangt ist, —
wenn nicbt etwa bier ^trl die urspriingliche apposition i«t, worauf u.a.
die form tigut zu deuten scbeint.
B. Ins besondere.
(Es sind bier gewisse ciasscn der nennworter zu erwahnen, bei weiehen die ge-
wohnliche beugung auf eine mckr oder weniger eigentliiimliclie weis« ange-
wendet ist.)
1. ZahlwiJrter.
§. 42.
HinsiclitHcb der zablweise ist zuerst zu bemerken: Man ziiblt im
grenlandiscben nicbt wie l>ei uns, bis JO, sondern nur bis 5, d. b. nur
die eine band zu ende; dann fangt man mit denselben zahlwortern an
der andern band an, und darduf eben so erst am einen und dann am
andern fuss. Siiid alle finger und zeben ausgezahlt, so ist ,,ein menscli
zu ende," und man fangt dann am zweiten raenscben an; wenn audi
der zu ende ist, am dritten etc. Hiernacb zerfallen die bier in anwen-
dung kommenden worter in eigentlicbe zablworter, von ] bis 5 (aucb
10), und tbeilworter, welcbe anzeigen, an weldiem gliede, d. b, in
welcbem fiinfer man zablt.
Die eigeutlichen zablworter sind dann folgende: atauaen i, mar'
dloK 2, pingasoK (pingajeif) 3, sisaman 4, tatdlimaK 5; kuUk 10. Dies
sind die stammformen; sobnld man aber etwas wirklicb damit zablt,
38 Formenlekie. Zwfitcr abschnitt. B. - $. 42 — 44.
stelit iinmer fiir 2 die zweiheitsforiii, iind fiir 3, 4, 5, 10 die melirlieits-
farm, also: atausex i, nwrdluh 2, pingasiil 3, sisamat 4, Uttdlimat 5;
Kulii 10. Die theilworter sind: arfinex an der andern hand, arKanex
am ersten fuss, arfersanex am andern fuss. Diese werden den vorigen
unverandert vorgesetzt: arfineK^atausex 6, arfineic-mardluh 7, arfineK^
plngafuiS, arKawfK'pmgasut 13 etc. etc. Fiir 6, 11 u. 16 braoclit man
statt arftnew-aiauseK etc. irenigsteos ehenso baiifig die mehrheitsformen
der durch das anliangewort life (§.31) verlangerten theilworter: arfinlg^
dlit, arKanigMii, arfaraanigdlH , eigentlich: die (einen) an der andern
hand, d. i. den 6ten hahen, die den lltenhahen, die den 16ten haben,
Als theilworter dienen anch noch: igdlvane an seinem anderp (n^m-
lich der hand oder des fusses, von igdloK das andere zweier zu^am-
raengehorenden dinge), und islgltane an den fiissen (von isigax fuss),
z. h. igdlnane mardluh an der andern (hand) 2, d. i. 7 ; isigkane mar-
dluh 12 etc. Im nordgronl. dialect soil es audi noch ein dieilwort
geben fiir 21 (eins am andern menschen), namlich iingna, od. ungnis-
sut; — und ein ehenfalls nur als provincialismus vorkommendes zahl-
wort ist KulH-iluat od. KHlaUvat der zehn (ihr) inneres, d. i. 9.
§. 43.
Nehen den obigen stammformen der eigentlichen zahlworter beste-
hen fiir 2, 3, 4, 5 u. 10 noch andere, an sich aber ungebrauchliche auf
h^ mardluk, pingasuh, sisamah, tatdllmah, KuVik^ wie es scheint, mit der
bedeutung: zweiter, dritter etc., deren mehrheitsformen — mardluUy pin-
gasuH, sisamaity tatdlimaif, KuUngH (3te classe 2te abth.) — gebrauclit
werden^ um die mehrfache mehrfiek auszudriicken, naml. wenn die als
einheiten gezahlten gegenstande selbst mehrheiten sind, und als solche
bezeichnet werden sollen, z. b. didt sisamait 4 truppen seehunde, —
eigentl. vierte seehunde (nicht bios ein vierter). Yon atausex wird mit
dieser bedeutung eine mehrheitsform nach art der 2fen classe gebildet,
z. b. tmcictit afauisii ein volk (inuiah ein mensch mit mehreren); und
fiir 6, 11 und 16 dienen bier die mehrheitsformen der theilworter: ar-
fernU od. arfinerit, arKarnit od. arKaneritt arfersarnil od. arfersanevii
(3te cl., Isteod. 2te aJ>th.). Erforderliehen falls konnen audi die ent-
sprechenden zweiheitsforinen gebildet werden, z. b. ujagssauUh ataulmk
eine (zweizinkige) gabel.
§. 44.
Mit dem suffix at (ihr) erhalten die zahlworter von 3 an und die
theilworter die bedeutung unsrer ordnungszahlen; fiir atatiseK and m&r-
dluk braucht man hier siijugdlex der vorderste, erste, und aipav gefahrte.
Also: sujugdleK der Iste, aipd sein (namlich des ersten) gefahrte, d. i.
der 2te, pingajtiat (der 2) ihr 3ter — (nicht plngajnak; vgl. §.14, anm.),
sisamdt (der 3) ihr 4ter, tuidlimdt (der 4) ihr 5ter, arfernai (der 5) ihr
$. 44. 45. Zahlworter. 39
6ter, arfinex-aipat (der 6) ilir 7ter etc., KuUngat (der 9) ihr lOter, tfr-
Kurnat (der JO) ilir liter etc. etc. Es verstelit sicli, dass jedes belie-
bige sqffix angeliangt werden kann, wenn es nothig ist; es kommt aber
der natur der sache nach nicbt leiclit eia anderes vor, als (a oder) at,
und dessen suhjectsform dia, Der Mod. der zahlworter bedeutet: so
viehnaly s. §.86,1; und der Vial.: auf so vielmal, — wird jedoch ge-
wohnlicli nocli weiter verlangei^t^ s. §. 138, no. 4.
§. 45.
Die granze , \m zii welcJier obige zablworter an und fiir sicli rei-
chen, ist arfersaneK-tatdlimat 20» wofiir inan^ wie oben erwalint, audi
sagt: inuh ndvdlugo ([nliniti? von ndvd er beendigt es) einen menschen
ZM ende, oder: initp avatai ndvdhigH des menschen aussere gliedmaassen
zu ende. Der 2te mensch heisst dann: iniip aipagssd — (besteht aus
aipuK, gefahrte^ und dem anhangewort gsaaXy seinsollender(§. 120), mit
dem suffix a); — eben»o der 3te mensch: Inup pingajvgssu^ der 4te
in^p sisamagsad etc. Diese ausdriicke werden, sobald es iiber 20 g.eht,
im Localis den zahlwortern vorgesetzt, z. b. inup aipagssdne mardhtk
am 2ten menschen 2, d. i. 22; imip aipagssdne kuIU am 2ten menschen
10, d. i. 30; inup pingujvgssdne arnaneK-pingasut am 3ten mefiscben 13,
d. i. 53; iniep sisamagssdne orfersaneK-tatdlimat oder indp sisamagssd:
ndvdlngo 80 etc. etc. Auch sagt man z. b. inuit fHngasut ndvdlu^t^
ataussK inordlugo 3 menschen zu ende bis auf eins — (eigentlicbr elns
nicht efreichend), d. i. 59; u, dgl.
Man sieht, dass dieses ganze zahlsystem nur fiir die bediirfnisse des
semeinen lebens berechnet ist, fiir welche es dann auch vollkomraen
ausreicht. Urn grossere zahlen auszudriicken, fehlt es der sprac^e-
zwar nicht ganz an mitteln, — z. b. inuit KuUt tatdlima ntk (Mod,^
§.86, i) Ktderiartut (§.128, no. 66) ndvdlugit 10 menschen 5 mal 10 mat
genommen zu ende, d. i. 1(KX)0; — aber in den allermeisten fallen
erfordert dies eine sehr lange, und daher scliwer fassliche umschrei-
bung, daher man nicht unzweckmassig zu dies(em behuf einige euro-
paische zahlworter zu hiilfe genommen bat. Fiir das gewohnliche
geniigen „hundert" und „tausend," nach gronlandischer aussprache
und schreibart: untrite"*) und tiUinte (vom diinischen: tusind); es ist
aber dabei zu beachten, dass diese nicht als wirkliche zahlworter,
sondern immer nur als theilworter betrachtet und behandelt werden
konnen, daher 100 und 1000 immer heissen miissen: untritigdUt (die
den lOOsten haben) und tiisiniigdiit (die den lOOOsten haben). Und
so wie man, urn die zahl in redewortform auszudriicken, bei den ei-
gentlichen zahlwortern zwar sagt: pingasuput (§.126) es sind 3, si*.
samd^put es sind 4 etc., dagegen aber bei den theilwortern : arfine-
Karpnt (§. 124) sie haben den 6ten, fiir: es sind 6, — ebenso muss
*) Die dehnung des vocals scheint bier folgc der unregeim. consonantenvcrbindung
ntr zu sein.
40 Fonnenlehre. Zweiter abschnitt. B, $.45. 46.
man niich liter sagen: untrUeKiirptst sie IiaTien den iOOdten, far: es
sind 100; t^sinteKarpttt sie Iiaben den lOOOsten, fiir: es sind 1000.
Die zahl der liunderte iind tausende wird dann angedeutet diirch vor-
setzung der gewohnliciien zalilworter im Modalis (nacli §.86,1), iind
was iiber eifi voHes hnndert ist, wird nacli der gewohnlichen weise
ziigesetzt, z. b. murdlungnih tusmtigdUtj tatdUmdnih nntritigdlit, inuv-
dlo pingajugssdne avKanex - mardluhy wortlich: die 2inal den lOOOsten
haben, die 5mal den lOOsten haben, nnd am Sten menschen 12, d. i.
2553. Ebenso: itbup alpogasn ndvdhigo t^'mtigdlU 40000, marMung-
nik unMUlingnik tisintigdlit y in^vdlo pingajugssdne KuUnih idsiniig-
dlit, 200000 u. 50000, d. i. 250000 etc. Will man nocli weiter gelien,
so kann man auf die8elt>e weise mllidne (milh^nigMU, tntlii}ite]rm7)iit)
dazu nehtaien.
2. Ortsworter.
§. 46.
Unter dieser benenniing verstelifen wir gewrsse nennworter, die emen
ort oder raum mit bezng aiif seine lage gegen einen andem gegenstand
benennen, namlich zuerst folgende:
at (mit suffix: aid), das antere, der raum unter ilim.
mU^ KuU (mit sufF.: if«W), das obere, der ranm iiber ifim.
sale, sdh (mit sufF.: sd), die vordere (^)reite) seite; auch, was in der
richtung der breite davor liegt.
suje (mit suff.: svjita), das vordere ende; auch, was in der riclitung
der lange davor liegt.
tunc (mit sufF. : tunna), die hintere (breite) seite; auch, was in der rich-
tung der breite dab inter liegt.
liingo (mit su£P.: Mngna), das hintere ende; auch, was in der richtung
der lange dab inter liegt.
sane (mit sufF.: sdnia), das nebige,^ der raum ne1>en ihm.
aJee (mit sufF.: dk'ta), das gegen iiberliegende, entgegengesetzte.
iluk (mit suff*.: ilua), das innere, der innere raum.
silat (mit sufF. : silatd), das aussere, der aussere (umgebende) raiun.
Kah, Kah (mit sufF.: Kd), das auswendige, die oberflache.
aval (mit sufF. : avald), das feme, die aussersten thelle.
hit (mit sufF.: kild), die see-(od. west-) gegend, das seewiirts gelegene.
^*an^e (m. sufF. : hangia), die land- (od. ost-) gegend, das landw. gelegene.
Icujat (liiit sufF.: hijatd), die siidgejgend, diis siidwarts gelegene (wie
§.20,6).
avangnax (mit sufF. : avangnd), die nordgegend, das nordwarts gelegene
(wie §.20,5).
Von den hier vorkommenden doppelten formen — Kut^ wnle; Kok,
Kdk; sak, sdk — ist zu bemerken, dass die suffixe an die langeren
— KuU, Kdk, sdk — gehiingt, ableitungen dagegen meist von den kiir-
zeren gemacht werden.
§.46.47. Ortsworler. 41
Alle dtese worter haben dos mit einander gemein, dass sie oline stif-^
fix Dur iiB Terminaiis vorkommen, wo sie irosern mit bin- oder -warts
zusaiDnrengesetzten adverbien entspredien, wie Mgt: amut. a bwarts, hio-
uQter; nwnui aufwarts, htnauf; (sangmut^ und) sitjumui vorwarts; (Im-
numut^ und) Mngumut riickwarts; sdnimut seitwiirts; ahimui hiniiber;
ilungmtii hinein ; ^ sildmtit hinaus-; ^ ircfft^iirl aussen liin, aiif die ober-
flache; avdnmt hinaus zu, in die ferne; himui seewarts, nacb westen;
hangimut iandwarts, nacli osten; h^mut siidwarts; apan^numvt nord-
wiirfs. Mit suffix en dagegen kominen sie in alien yerbaltnissen ?or»
am baufigsten mit suffix und apposition zugleicb, und entspreclien dann
unsem ortsprlipositionen, z. b. aidne in seinem unteren, d. b. unter ibm,
ativtine uatet uns, allvsine unter eucb, atdnii von drunter ber, aVwUgui
unter uns bin, ituldgvt d ruber bin, Utnvngne binter dir, tunuvnut binter
roicb, sdniane nel>en ibm, aklane druben, auf oder an dem ihm gegen-
dberliegenden, iiuane in ibtn^ iluvsine in eucb, iltcanil von. (seinem) in-
n(^n beraus, ndnut drauf> hltane westlicb von ibm ete. etc.
' sangmut u. tunumut werden nickt leiclit anders gebraucht, als von den wolken,
wenn sie westwarts (sflngmut) od. ostwarts (tunumut) Ziehen.
* Bei drehender bewegung, sowohi des korpers, als anderer gegenstande, — z. b.
ciner schraube, tliiirklinke u. dgl. — bedeutet ilungmut: links herum, und sUd-
mut: rechts hcrum.
§. 47.
Dann ^eboren bielier nocb foJgende, die sicb von den vorigen nur
durdi eine geringere beugungsfabigkeit unterscbeiden : 1) luHg6 ricbtung^
gegendy seite, — kommt obne suff. gar nlcbt, mit suff. al>er in alien ver-
baltnissen vor: icdvap Utngdne in der ricbtuog des berges^ nacb dem
berg zu ; tunglvf'mut naeb uns zu , samiup tunga die seite der lioken
(band), d. i. die linke seite, matuma Utngd diese seite u. dgl.; 2) sdxaK
die sonnenseite, aldngoK die scbattenseite, agssoK die windseite^ otkok
die scbutzseite; diese 4 kommen vor mit suffixen der Stenpers. in alien
casus: sdxd seine sonnenseite, alcmgua seine scbattenseite etc., und die
beiden letzten ausserdem im Termin. obne suff.; ags$umut gegen den
windy WKUuiHt vor dem wind (bin). 3) sangmissoriieK, mit suff. sang--
mis8ornera seine dem strom (im wasser) zugewendete seite, anghdlertaK,
mit suff. anglvdlertd «eine vom strom abgewendete seite,, — kommen
weder mit andern suffixen, nocb aucb obne auffux vor, wobl aber mit
app. (am suffix). 4) HerfuK die recbte (bequeme, gute) seite, inardluk
die linke (unbequeme, falscbe) seite od. gegend; — diese beiden wer-
den meist nur vom hajah gebraucbt, und zwar im Term, obne suffix,
und mit suff. der 3ten pers. (a, dta) dine u. mit appos., aucb ergiinzt
durcb tunge: ilerfap tungd od. U&rfMa Utngd, 5) higdloK die verkelirte
42 Fonnenlekre. Z welter abschnitt. B. §. 47. 48.
richtung; kommt vor in der stammform, — z» b. kigdhx sapd er wen*
det sicli dein Yerkelirten zu, — uod iin Term, und Vialw oline suiBx:
liigdlormut nacli der verkehrten seite, Tsigdlulmt durchs verkelirte, den
verkehrten weg; sonst wird es diircli tunge erganzt: higdlup inngd die
verkelirte setfe, higdlnp tut^dmt von der Yerkelirten seite her* 6) ase
ein anderer ort; — kommt ?or tm Loc, Abl. «. Term, oline suilfix:
a$ime anderswo, asmit anderswo her^ asimut anderswo liin, — und mit
sufi*. der 3fen pers. und app« : aamne in od. an seinem anderswo^ d. li«
da wo er nicht ist, anderswo als er, aslant von (seinem) anderswo lier
etc. 7) vte rtickweg; kommt nur vor im Term, obne mff,: uHmut zu-
ruck, heim (dabin, wo man bergekommen ist). S) tuhe od. tuMk (3te
cl. 2te abth.) langsricbtung; bat den Term, obne suff., und den Abi.
mit siiif. a: Miumt der lange nacb, tnking0nU von den enden ber, in
der ricbtung seiner lange. 9) upik (StecL Isteabtb.), kommt kaum an-
ders vor, als mit dem suiF. a obne (?) app., indem es iibrtgens durcli
iunge erganzt wird: twha od. uvkaia ttmgd seine hergewandte seite.
3. Personwdrter.
§. 48.
Els findet im gronlandiscben keine andere bezeicbnung der person
statty als durdi suffixe> daber aucb diejenigen worter, die in den ver-
baknissmassig wenigen fiillen, wo dergleicben erforderlicb ist, als per-
sonworter zur scblecbtbinnigen bezeicbnung der person dienen, erst dnrcb
die daran gebiingten sufBxe zu solchen werden. So zuerst die eigent-
licben person worter: fur die Iste pers.: einh. uvanga icb, zweih.
uvaguk wir beide, mebrb. vvagut wir; fur die 2te pers.: einb. ivdU$
duy zweib. illvtih ibr beide, mebrb. Uivse ibr. (Fiir die 3te pers. giebt
es keins, da notbigenfalls die personlicben deuteworter ausreicben.)
Hier sind die endungen vtik u. vse die unveranderten subjectiven suf*
fixe fiir die zweibeit und mebrbeit der 2ten person; ivdUt scbeiot mit
lautversetzung aus ilivH zusammengezogen zu sein — (im Labr.-dialect
heisst es igfitj d. i. UvH, s. §. 7), — und nga, gnkj gut sind bier viel-
leicbt nur andere formen fiir ma, vuh, vut, mit wecbsel des p- und lb*
lauts. Als stamme ergeben sicb dann far die Iste pers. uva, fiir die
2te He. (Es ist nicbt unwabrscbeinlicb, dass diese t>eiden stamme mit
den deutewortern uv (liier) und ih (dort) wurzelverwandt sind, und nur
den begriff derselben als ein selbststandiges etwas aufgefasst ausdriicken ;
dann ware also die grundbedeutung von uvanga: meine bierbeit, und
von ivdVtt: deine dortbeit.) *Eine besondere subjectsform baben diese
worter nicbt, daber sic also unter umstanden aucb die bedeutung: raein,
\
$. 48. 49.
Personworlcr.
43
d^in, iinser etc. (statt icli^ du, wir etc.) haben koimea. Dagegen neli-
men sie alle appositionen an, tind zirar ganz wie aodere nennw6rter
init suffixen der Jsten ii. 2ten person, nacli der allgeineinen regel §. 39.
Ibre ganze beugiing ist also in der einbeit und mehrbeit folgciide:
einli^it.
iivanga icb (inicb).
ivdlii dii (dieb).
uvavne l>ei mir.
Qingne Uai dir.
vvavnit voa mir.
iVmgnU Ton dir.
ttvavhui durcb micb.
iligkui durcb dicb.
Terminalis nvavnn^ zu mir.
Ulngnut zu dir,
uuavnik mit mir.
iilngmh mit dir.
Hvavtut wie icb.
iligtut wie du.
Object!? u.]
Subjecti?
Localis
Ablativ
Vialis •
Modah's
mchrheit.
twagut wir (uns).
illvse ibr (eucb).
uvavtine bei uns.
ilivslne bei each.
uvHVtinit von uns,
Uivsimt ¥oa eucb.
vvavtigu^ durcb uns.
ilivsigut dnrdi eucb..
uvavUnui zu uns.
illvsinnt zu eucb.
uvavtlnik mit uns. .
ilivsmik mit eucb.
umivtUut wie wir.
Uivsisut wie ibr.
In der zweilieit stebt dann vHngn- fiir vUn- und vsin^ (der mehrbeit),
und vtikut fiir vtigut und vslgut, s. die tabelk.
Ira siidgronl. dialect werden die appositionen in der mehrbeit (und
zweib.) Ton uvanga sehr allgemein auf eine unregelmassige weise an~
gebangt, namlicb wie an einen stamm twago: uvaguvtine, uvaguvtinit
etc.; — wabrscbeinlich , weil man sicb der bestandtfieile der form
uvagut nicbt mebr bewus^t ist.
§. 49.
Obigen beiden stammen gleicben eintge andere darin, dass sie mit
den suffisen: mein, dein etc. die bedeutung: icb, du etc. erbalten, ua-*
terscbeiden sicb aber von Hinen u. a. dadarcb, dass ein und derselbe
stamm fur alle drei persoaen gebraudit wird, und dass die bedeutung
des stammes selbst die bauptsache l>]eibty daher man sie uneigent-^
liche personworter nennen konnte. Dahin gelioren 1) hise allein-
beit, tafimK gesHmmthett u. iluingaK ganzbeit, welche durch angehdngte
suffixe folgende fonnen und bedeutung erbalten:
Ace. hislal ibn allein iamdt ibn ganz iluing^t ibn ganz
Nom. hislme er allein tamarme er ganz iltiingarmf, er ganz
higwU du od. tamarpit du od. iluingar^nt du od.
dicb allein dicb ganz dicb ganz
iamarma icb od.
niicb ganz
Msima icb od.
micb allein
ilHittgarma icb od.
micb ganz.
44 Formenlebrc. Zweit«r abschnitl. B. §. 49.
Ace. hisisa sie aliein tanxalsa sie alle ilumgaisa sie ganz
Noin. hUimik sie aliein tamarmih sie aJle itmngarmih sie ganz
hlslvse ilir od. lamiiv^e ihr od. iluingavse ilir od.
euch aliein eiich alle euch ganz
hlsivta {V80) wir od. tamavta wir od. Uuingavia wir od.
tins aliein iins alle uns ganz.
(eigentlicli : seine alleinlieit, deine alleinheit^ ineine alleinlieit> seine
ganzlieit etc.)
Hier sind also uberall die siihjectiven suffixe angeliangt — (at ist die
altere form fiir afa, s.^.SiyHam.i),-- und fiir die 3te pers. bilden die
a-suffixe einen Ace, und die c-suffixe einen Nom., was ihrer anwen-
dung am Conjunctiv und Subjunctiv der redeworter entspriclit (s. §. 54).
Ausser den entsprechenden suffixen fiir die zweiheit — z. b. hisivnuJs
wir beide aliein — neiimen diese stamme keine anderen suffixe an, als
die oben angefiihrten. Appositionen koinmen bei tamaK in der einheit
der 3ten pers. nicht ror^ und fiir die raebrheit der 3ten pers. werden
sie an tamai (raebrheit ohne suffix) gehangt, also: tamane bei alien,
liberal], tamanit von alien, tamatlgut alienthalben, iamanut zu alien, ta~
tnani^ mit alien. Dagegen stebeu sie zuweilen am suffix der zweibeit:
gih, z. b. tftmagingne ilberall — (vielleicht s. ▼. a. hier u. dort, oder
hier u. anderswo, oder beiderseits). In der 2ten u. 1 sten pers. kommen
sie an die suffixe nach allgemeiner regel (§. 39), eben so bei hise und
UuingaK, wo sie jedoch nur ^elten in anwendung kommen. Der blosse
stamm dieser worter kommt nie vor. Ferner gehoren hierlier: 2) na-
UnginaK allerlei, irgend was. Dieses ist ohne suff. als gewohnliches
nennwort in haufigem gebrauch, erhiilt aber darch ahhangung der sub-
jectiven suffixe die bedeutung einespersonworts: jeder, wie folgt: na-
nii£^mai«a(Acc.)jeden Ton ihnen, ttalin^iitormiJI; (Nom^) jeder son ihnen,
naUnginavse jeder (od. jeden) von euch, nalinginavia jeder (od. jeden)
von uns« Mit andern suffixen kommt es nicht vor. 3) ingme^ zweili.
u. mehrh. iin>gmtk^ selbst. mje(mik) ist hier das subjective e-suffix, also
der stamm %k. Dieses kommt nicht leicht anders vori als mit appositio-
nen: ingmine bei sich selbst, ingmikut durch sich selbst, oder fiir sich
selbst (getrennt aliein), mgmmit von sich selbst, ingminut zu sich selbst;
mehrh. ingmingne etc.; — gewohnlicher dient jedoch die einh. auch fiir
die zweih. u. mehrh. Um es auch fiir die beiden andern personen an-
wendbar zu machen, wird es zuweilen kurzweg als blosser stamm be-
handelt, und ihm noch ein suffix u. appos. angehangt, z. b. ingmivHnit
von oder aus uns sell)st; sonst aber wird es ersetzt durch ein anderes
wort, uamlich 4) nangmlneK, selbst, eigen. Dieses wird entweder
den eigentlichen personwortern und personlichen deutewortern unveran-
J. 49. 50. Deuteworler mil 8ufHxe«. 45
dert nacligesetzty z. I), timnga nangmineK ick selbst, il'wse nangminex
ilir selbsty tauhua nangmineK diese selbst etc. — (audi dfin vorigen:
ingmintk nangmineK (ar) sich selbst, oder mit sicli selbst); — oder es
niinmt die sufiixe u. appositionen derselben an, iind stelit danu allein,
z. f). nangminivfinit aiis uqs selbst, aus unserin eigenen. EndHch wer-
den 5) mit der endung von iamuK und iluingaK — wojr, ii^aif — von
einigen redewortern (od. eigentl. verbalstHininen) ahnliche personwtirter
gebildet, z. b. hatingarmih sie in (gesaminelten) liaufen, mit einander,
von hatiput (mehrh.) sie sammehi sich; docb sind solcbe z. tb. nicbt
allgemein gebraucblicb. Aucb ilmngax ist selfist auf diese weise g^bil-
det, von ihiipoK es ist ganz, iinvermindt^rt.
4. DeutewSrter mit suffixen.
§. 50.
Ei»e eigentbiimlicbe nnwendung der AennHortbengcing besteht darin,
dass den appositioeender deuteworter wie nennwortern suf^xe und ap-^
positionen angebiingt werdeo, und zwar immer so, dass die vor und
nacb dem suffix sfebenden appositionen einander entsprecben. Z. b.
MtMifte (Loc.) bier, daran das suffix a (sein), und daran wieder das Lo-
caliszeicbenne, wird: uvamane in seinembier; ebenso: Hvdng& von bier,
uvang»nit von seinem bier (aus); ug^nu bier, an dieser stelle, ugtinav-
hut an meinem bier (miokan dieser stelle) ; mdtiimingu ink diesem bier,
maJtumingaminik mit 8«inem dieses bier; mdhinmga mit diesen, mdht-
ningarmk mit deinen diesen u. dgl. Yon den personlicli^n deutenor-
tern konnen auck die einfacben zablformen so bebandelt vrerden, z. b.
mafia dieses, maii4 sein dieses, mako diese, mahne seine diese.
Es liegt in der natur der sacbe, dass dergleicben bildungen batipt-
sacklick nur in miindlicber erzabbing ibre anwendung finden, wo cHe
begleitenden geberden oft eben so viel und mebr ausdriicken, als die
gebraucbten worte. Uebrigens werden die deuteworfer aucb bei an-
nabme einiger anbangeworter eben so bebandelt.
46 Forineniehre. Dritter ubscbnUt. A. $- bl.
Drkter abschniU.
Formen der redeworter.
A. Im allgemeinen.
1. Modusbildung.
§. 51.
Die beugung der redeworter ist> obgleicli einerseits tiKiuuigraclier,
als die der neniiworter, dock aucli andrerseits weit einfadier darum,
weil hier die wurzel gar iiicht in betracht komint^ dean die etwanige
veraoderung des stainmes beschrankt sich darauf, dass der letzte laut
desselben mit der daran gebangten enduog verscbmilzt oder nach §. 6
Terandert wird. Zwar M'erden ofters Ton staminen atif ir und h, l)eson-
ders solchen, die auch als nennworter iin gebraiich siud (§. 12), rede-
worter gebildet init ganzlicber abwerfuag des endconsdnanten ; daon
Terhalt sich aber auch der staintn ganz me auf einen Yocal aiisgeliend.
DaSy was acrsser den anzukiingenden personzeichen and sufHxen eigent-
lick verandert wird^ ist der ausbildongszusatz §. 12, durch dessen
verandening die verschiedenen modus gebildet werden. Far zwei der-
selben — den Optativ und Infinitiv — besteht der ausbildungszusatz aus
dein blossen inodu^szeicben (§. 52) ; in den nbrigen dagegen steht Tor
diesem nodi ein besonderer laut, der character, der wieder zweier-
lei ist: ein hauptcharacter, ftir die sell^ststandigen modiis (Indie.
Interr.), und ein bindecharacter, far die abhangigen, l>ei gegensei-
liger verbindung der redeworter in anwendung kommenden modus (Con-
junct., Subjunct., Particip). Der baupt character ist v, woraus nach
consonanten p wird — (f als endconsonant des stammes -fallt weg, und
aus K und Is werden r und g nach §. 6), — und die stamme auf e, de-
ren es auch bier giebt, vertauschen dieses mit sammt detn v gegen a,
Der bindecharacter ist g, "Welches aber iinmer mit dein etwanigen
endconsonanten des stainmes in einen laut verscbmilzt, niimlich aus Kg
wird r, aus hg wird -Jk, und aus tg auch -fc, oder (im Conjunct, zuwei-
len) 'It. Hiernach zerfalten die redeworter in 5 classen, und die en-
dung des stamraes (die sich aus der hier beigefiigten normalform §.52,
anm. 1. erkennen iasst) Terandert sich in jeder derselben, wie folgt —
(- bedeutet hier einen stumpfen endvocal: a, e oder o):
icndung der ) endung des stammcs
nonnalform. f nhnc zusatz. mit d. hauptchar. mit d. bindechar.
Iste classe: (rpoif, rpd) Ky rp, r.
2te classe: (gpoK^ gpd) fc, gpy -k.
§.51.52. Redewiirler: motUiabildiing. 47
iendung d«rl endiing dcs ttaniiueit
normalfoiin. I ohne zusatz. mil d. hauptchar. luit d. bindecbar.
3te classe ; {'poK, ^(1) t, % -k (-«}.
4te classe: (voir, vd) — -v, -g.
5te classe : (aoif, d [gdy rd, KdJ) e, a, ig.
[An eine dieser 3 grundfonnen — stamin, haaptcharakter, binde-
charakter — kominen die in der tabelle stehenden endungen, wie dort
i)ei jedem modus bemerkt ist. Z. b.
Stamm aioK (brauclien), m. d. liptch. atorpy in., d. bdch. aior:
fndic. atorpoK es wird gebraucht; Interr. atarpa wird es gebr.? Conjunct.
atormat weil es g. wird; Subjunct. aiorpat wenn es g. wird; Opt. atordh
es werde g. ; Iniin. aiordlugo es brauclien ; Yblpart. atord (ibn) dass er es b.
Stamm n^Ia^ (gehorcben), m. d. bptcb. ndlagp^ m. d. bdcb. ndldh:
Ind. ndlagpd er geborcbt ibm; Interr. ndlagpiuk geh. du ibm? Conj. nd-
Idkangma weil du rair geb.; Subjunct. ndlagpatit wenn er dir g.; Opt.
ndlagdUuh er geb. ibm! tnf. ndlagdlugo ihm geb.; Yblp. ndldha dass er
ibm geb.
iStamm tihit (ankommen), m. d. bptcb. iihip, m. d. bdcb. iihih:
Ind. tihipitnga icb bin angek.; Interr. Ukiplse seid ibr angvk.? Conjunct.
tildkavta als wir ankamen; Subjunct. iikhkunlk wenn ste ankommen; Opt.
Ukitdlata mocbten wir ank.! Inf. Uldtdluiiga (icb) ankommend.
Stamm asa (lieben), m. d. bptcb. asav, m. d. bdcb. asag:
Tnd. asavdtit er liebt dicb; Int. asavinga 1. du micb? Conjunct, asang-
magit weil er sie 1. ; Subjunct. asaguvsigih wenn ibr sie 1. ; Opt. asasluk
liebt ibn ! Inf. asavdlugit (§. 52) sie lieben ; Yblp. asagika dass icb sie liebe.
Stamu^ pige (besitzen), m. d. bptcb. pig a, m. d. bdcb. pigig:
Ind. plgdra icb besitze es ; Interr. pigd'muk besitzt ibr es? Conjunct, pi-
gingmassuk weil sie es bes.; Subjunct. piglgugko wenn du es besitzest;
Opt. pigdk (§.56, not.) besitze es! Inf. pigdlugo es besitzen etc. etc.
Da dieses bei alien bejabenden *) redewortern auf gleicbe weise ge-
scbiebt, so dass es — ausgen. fiir den Imperativ (s §.53 u. §.56,nt.) —
keiner weiteren regel bedarf, so ist in den folgenden §§. nur beabsicb-
tigty die bescbafFenbeit jener endungen zu erlautern, und auf einige ei-
gentbiimlicbkeiten derselben aufmerksam zu macben.]
*) die vemeinenden weicben etwas ab, s. §.61.
§. 52.
Zuerst kommt dann an eine der obigen grundformen das modus-
zeiclien. Dabei ist zu bemerken: 1) dass der Indicat. zwei modus-
zeicben bat: eins fiir personzeicben und eins fiir suffixe, — die also
einen Indie. 1 u. 2 bilden; — und 2) dass es zwei als redewortformen
48 Fonnenlehre. Diilter abschnilt. A. §. 52.
in anwcndung koinmende Participien giebt: ein Verbalparticip, was
nach art der iibrigen modus durcli ein moduszeiclien gebildet ist, aber
nur mit suffixen vorkommt, daber es solcben redewortern feblt, die kein
suffix haben k5nnen — (nur dieses ist in der tab. aufgefiibrt); — und
ein Noininalparticip, was durcb einen anbangsstainin — ioK, er-
weicht soK u. ssok — gebildet, und daher ein eigentliches nennwort ist,
obgleicb es wie eine redeforin personzeicben (aber nicht suffixe) annimmt.
Letzteres kommt hier nur in soferh in betracbt, als es bei redewortern,
die kein suffix annehmen, die steile des ersteren vertritt, und daber die-
selbe syntactische anwendung hat (§. 76ff.); sonst fiadet es, wie audi
zwei andere, von derselben wurzel (i) gebildete participien — ein acti-
ves und ein passives, — die aber nur als nennworter dienen, seine
steile unter den iibrigen anbiingewortern. Unter der geineinscbaftlichen
benennung ^Particip** ist \m folgendeu iiberail nur das Verbal- und
Nowinalparticip verstanden. — Die anbangung der moduszeiclien ge-
scbieht, wie folgt:
Im Indie. 1 kommt ok\ ..•,••,«.
' wird in der 3ten pers. geg. a ver-
tauscht.
* wird in der Islenpers. geg. lax ver-
iauscht, und in der 2ten p. fallt es
ganz weg.
^ kommt in der 4ten u. 5 ten classe
an den hauptcharakter.
* wird vor den Suffixen derlslenabth.
($.36) als e ge^. a vertausclit.
(Von diesen riibren die anfange der in der tabelle stebenden endungen
ber; iin Indie. (1) ii und (2) a, im Interr. a und i, im Optat. le (li)
und la, im Conjunct, o, im Subjunct. ti — (wegen m und p s. §. 54),
im Yerbalpart. i und a.]
Von den so entstebenden formen — (z. b, des stammes atoK (s. o.):
dtorpoir, atorpoK, atorpe, at or die, atordio, atordk, atoruhy atartk) —
sind nur der Indie. 1 und der Optat. ohne weiteres anwendbar (§.53);
alle iibrigen mussen erst noch ein personzeicben oder sufBx (oder bei-
des) erbalten, ebe sie gebraucbt werden konnen.
Anm. 1. Man si^elit aus dem obigen, dass die stamme der 2ten ui
3ten classe mit dem bindecharakter gleicbe endungen baben, ebenso
die der 4ten und 5ten classe; mit dem hauptcharakter dagegen un-
terscbeiden sich alle classen von einander, daher man aus jeder be-
iiebigen endung des Indie, Interr. od. Opt. (Isteod. Stepers.), auch
. des Jnfin., die endung des stammes, und somit die classe, welcber das
wort angebort, erkennen kann. In worterbiichern und sonst, wo ein
redewort so angegeben werden soil, dass man wissen kann, wie es
zu beugen ist, nimmt man dazu als normal form die eiuheit der
- Indie. 2 -
- Interrog.
- Optativ
- Infinitiv
air> an den hptcbar.
, > an den stamm.
- Conjunct. -
- Subjunct. -
- Vrbalpart. -
ah\
uh\ an den bdebar.
j. 5% 53. Redeworter: modusbildung. 49
3ten pers. des Indicativs — (entweder ohne suffix, oder mit dem ein-
faclien a- suffix, je nachdem die natur des redeworts ist, §.59) —
welche audi, als die einfacbste sowohl in biidung als bedeutung, dazu
am geeignetsten ist. Die 5te classe zeicbnet sicb in dieser normal-
form mit dem einfachen a- suffix dadurch vor den andern aus, dass
der vor d stebende consonant nie v oder p, sondern k, r od. g ist.
Anm. 2. In einigen dialecten verlieren die auf e ausgebenden stamme
der 4ten classe den hauptcbarakter vor o und a, d. b. im Indie, und
in der 3ten pers. des Interrog., — z. b. pioK er tbut, pid er bat es,
piara icb babe es, pidtigut er meint uns, statt pivoK, pivd, pivara,
pivdtigut etc.; — wabrscbeinlicb in folge einer bin und wieder auch
bei stammen auf a und o vorkommenden vertauscbung desselben ge-
gen g — (z. b. sanagoK f. sanavoK er arbeitet, nungugoK f. nungiivoK
es ist zu ende, pigoK f. pivoK er tbut), — welcbes dann weiter zwi-
scben i-o oder i-a leicbt ganz abgeworfen wird. Vertauscbung des
bauptcbarakters gegen den entsprecbenden fe- oder ic-laut findet im
nordlicben tbeil von Labrador auch bei den 3 ersten classen statt,
z. b. tihhkoK f. UMpoK er ist angekommen. Und im Interrog. soil diese
Vertauscbung iiberbaupt dem Labr.-dialect eigen sein.
Anm. 3. Das Verbalparticip febit im Labr.-dial. ganz; eben so die
5te classe als solcbe, d. b. die stamme auf e baben dort als haupt-
cbarakter V, wie alle andern auf einen vocal ausgebenden stamme,
und geboren somit zur 4ten classe; also z. b.: gronland. pigd (stamm
pige, s. o.), labr. pi^iv^ er besitzt es ; grool. pi^alte^o, labr. pigivdlugo
es besitzen etc.; — und auch von den bier zur 3ten classe geborenden
kommen einige dort in die 4te classe dadurcb, dass zwiscben das end-t
des stammes und den charakter oder das moduszeicben ein i einge-
schoben ist, z. b. gronl. OKaiipd (stamm OKaut), labr. OKauUvd er ver-
kiindigt ibm; gronl. oieaungmago, labr. oKautingmago weil er ibm ver-
kiindigt etc.
2. Personzeichen.
(mil der bedeutung: er, sieb., sie; du, ihrb,, ihr; ich, wirb,, wlr,)
§. 53.
Im Indie. 1 und im Optativ ist das moduszeicben zugleich auch
personzeichen, namlich fiir die einheit der 3ten person ; davon wird die
zweibeit und mehrbeit gebildet nach art der Isten classe der nennwor-
ter: ok, uh, ut; le, lik, Ut. Die 4te classe bat bier im Indie, -p statt v,
z. b. napivoK es ist zerbrocben, napipuh, napiput sie sind zerbrocben.
(Im Labr.-dial. ist dies nicht der fall.) Die zeicben der 2ten und Isten
pers. — im Ind. tity tik, se; nga, guk, gut am vocal des moduszeicbens;
im Opt. it, iilh, Use am stamm; nga, nuk, ta am vocal des moduszei-
cbens mit a fur e, — von welcben die des Indie, auch im Nominal-
particip an den end vocal desselben (o) gehangt werden, baben eine
unverkennbare ahnlicbkeit, und in der Isten pers. des Opt. sogar vol-
lige gleicbheit mit den suffixen der nennworter §. 34. In der 2ten pers.
des Optat. — dem Imperativ — wo die personzeichen unmittelbar an
GrdDl. Gramm. 4
50 Formenlehre. Dritter abBchnitt. A. $. 53. 54
den stamin kommen, wird dessen eDdcoDsonant^ wenn er k oder h ist,
zu r u. £f erweiclity und die 4te classe hat haufig zwischen dem stamm
und der endung ein eingeschobenes g, Im Interrogati? 3te pers,
besteht das personzeichen fiir die einlieit in vertauscliung des e gegen
Of von welchem dann die zweibeit und mebrbeit nacb art der Isten cl,
der nennworter gebildet ist *). In der 2ten pers. sind die personzeichen
— *, tifc, 86 — die nennwortsuffixe der 2ten pers.; s. §.34. Fiir die
Iste pers. gab es ehemals audi besondere personzeichen — ifc ich, isa
wirb. oder wir, — die noch im nordgronl. dialekt vorkommen soDen;
sonst aber wird die Iste pers. des Indicativs auch fragweise gebraucht.
Im Infinitiv dienen ais personzeichen iiberall die suffixe der nenn-
worter, und zwar fiir die 3te pers. die objectiven e- suffixe: ne, ttk;
fiir die 2tepers.: tit, tifc, 'se; und fiir die Iste pers. die subjectiven suf-
fixe §*34: nga, nuk^ ta,
Hier, wo die subjectiven suffixe der Isten pers. ohne zusatz erschei-
nen (im Opt. u. lof.), zeigt es sich, dass die form ma (s. §. 34) aus
nga und dem p des subjectivs, d. h. aus vnga entstanden ist. Daraus
lasst sich weiter schliessen, dass auch die subjectiven 6 -suffixe me
und mik dieselbe entstehung haben.
♦) Auch hier hat die 4te classe -p stall r, also z. b. napiva ist es zerbrochen?
napipat sind sie zerbrochen?
§. 54.
Im Conjunctiv und Subjunctiv findet manches eigenthiimliche statt:
Zuerst dienen hier als personzeichen iiberall die subjectiven nennwort-
suffixe (s. §.34, anm. 1), und zwar in der 3ten pers. beides a- und e-
suffixe, woraus zweierlei formen fiir die 3te pers. entstehen, die wir
nach ihrem ursprung a- form und e-form nennen wollen *). Dann
sind diese suffixe iiberall wie an einen Subjectiv des moduszeichens ge-
hangt, daher nicht nur die endungen fiir die e-form der 3ten person
und fiir die 2te u, Iste pers. die gestalt der erweiterten subjectiven
nennwortsuffixe §.35 haben: me, mih (wofur im Subjunct. ne, nth); vit,
vtih, vse; ma, vnuk, vta; — sondern auch in der a- form der 3ten pers.
erscheint das p des Subjectivs, und zwar hier unmittelbar neben dem
charakter, also mit abwerfung des vocals des moduszeichens. Damit
iallt das sonst unterscheidende dieser beiden modus weg; statt dessen
ist aber jenes p im Conjunct, zu m erweicht. Also steht z. b. ndlangmat
(weil er gehorcht, Cjoct.) fiir ndldkapat, und ndlagpat (wenn er geh.,
Sbjnct.) fiir ndldkupat.
*) Die a-form — mat, pat etc. — wird gebraucht, wenn das project des Conjnct.
oder Subjnct. ein anderes ist, als das desjenigen redeworts, worauf er sich be-
zieht; die «-form — ame, une etc. — dagegen, wenn beidc redeworler ein pro-
ject haben.
$. 55. 5I(. Redeworter: sutfixe. 51
3. Suffixe.
§. 55.
a) suffixe der Sten pers., mit der bedeutg. : . . . ihn, . . . siebeide, . . . sie.
Der Jndic. 2, das Verbalparticip und die Istepers. des Op-
tativs haben liier die objectiven nennwortsuffixe, die wie bei
nennwortern der jsten classe an das moduszeicben gebangt werden, —
im Optativ an Ian (statt le), und iin Verbalpart. wird ik vor den suffi-
xen der jsten abtb. als ^ gegen a vertauscbt (nach §. 37,1). Im Ver-
balpart. bilden die (im Indie, nicbt vorkommenden) e-suffixe der 3ten p.
eine e-form, die sicb von der des Cjnct. u. Sbjnct. ausserlicb dadurch
unterscbeidet, dass die bier in ibrer eigentlicben bedeutung stebenden
suffixe dort personzeicben sind, iibrigens aber dieselbe anwendung hat,
§. 54, anm. Die 5te classe bat im Indie, mit dem suffix „er siel)." ge-
wobnlicb pah am stamm, statt dk am bauptcbarakter, also z. b. pigipdk
(er besirzt sieb.) fiir pigdk, — wabrscbeinlicb wegen der sonst leicbten
verwecbselung mit „sieb. ibn" — und im Opt. stebt sebr baufig go statt
ra (icb ibn). Dann giebt es — fiir den fall wecbselseitiger bebandlung
(§.77) — im Cjnct., Sbjnct. u. Vrblpart. zusammengesetzte
e- suffixe (in der tabelle durcb ein sterncben bezeiebnet: iiin*, sie*),
Namlicb es werden die gewobnlicben e-suffixe — ne, tik — an die suif-
hxe der Sten, 2ten u. jsten pers. gebangt, und zwar nacb der fiir die
anbangung der appositionen — (z. b. ne und tut) — an die suffixe der
nennworter geltenden regel §. 39, also in der Sten pers. wie an die
objectiven, und in der 2ten u. Isten pers. wie an die subjectiven suffixe,
obgleicb erstere im Cjnct. u. Sbjnct, und letztere im Vblpart. iibrigens
nicbt existiren. Aucb die umanderung der suffixe der 2ten u. jsten p.
ist bier ganz dieselbe, s. §.39,1.2. Aus tigtik^ titik und sittk wird
durcb zusammenziebung tik.
Im Labr.-dial. sind die zusammengesetzten e-suffixe verscbwunden;
nur ngne wird — merkwiirdiger weise — fiir gko (du ibn) gebrducht,
welcbes letztere dagegen feblt.
§. 56.
Im iibrigen werden die suffixe der Sten pers. ersetzt durcb drei
andere endungeu — (jede mit einbeits-, zweibeits- u. mebrbeitsform) —
die aber nicbt, wie jene, „er ibn, du ibn etc." bedeuten, sondern nur:
ihn, siebeide, sie; daher sie aucb — ausser im Inf., wo sie eben
nur dieses bedeuten sollen — nicbt an die moduszeicben, sondern an
die personzeicben (oder deren stellvertreter) gebangt werden, woraus
dann erst die bedeutung: er ihn, du ibn etc. entsttbt, Es sind foi-
gende:
4 *
1
52 Formenlehre. Dritter abschnitt. A. $. 56. 57.
.1) «fe, gih, git(glh); 2) go, gih, git(gik); 3) ho, Uk, hitfkik).
Die mehrheitsforinen auf t — git, hit — sind fiir die einheit des sub-
jects (er, du, icli) ; die auf h — gih, hih — fiir die zweili. u. mehrheit
desselben (sieb., sie; ihrb., ibr; wirb., wir). Fiir die mehrb. des sub-
jects und zweih, des objects — sie sieb., ihr sieb. etc. — soil in alien
3 endungen hik vorkommen, abnlich den appositionen an den suffixen
der nennworter im entsprechenden fall (ytingn-, vtihut). Im allgemei-
nen sind diese endungen ebenfalls, wie ne und Uh in den zusammen-
gesetzten e- suffixen (§*55), nach art der nennwortappositionen ange-
hangt, namlich itix Cjnct. u. Sbjnct. an die daselbst als personzeicben
dienenden nennwortsuffixe nacli §. 39, und im Interr. u. Opt. auf akn-
liche weise an die personzeicben. Dass die endung fiir ^sieb. sie" im
Cjnct., Sbjnct. u. Interr. atihih ist, wo sie dock nach analogie der nenn-
worter ahihih sein sollte — (wie ah mit der appos. hut: ahihnt), —
scheint eine vertauscbung, um die durcb 3 auf einander folgende h ent-
stebende barte zu mildern. Aus diesem eingetauscbten t wird nach i
durcb erweicbung 8 (im Opt. u. der 2ten pers. des Int.), und aus dem
t der mehrheit wird as vor uh -ho (sieb. ilin) ist aus Uko zusammen-
gezogen; eben so soil aucb -hih fiir tihih u. siMh vorkommen. Die 3te
pers. des Interrog. kommt tibrigens nur selten mit diesen suffixen vor,
da auch bier haufig der Indie, statt dessen fragweise gebraucbt wird,
Im Imperativ, wo diese endungen z. th. unmittelbar an den stamm
kommen — (nur in siuh, sigih, sihih steht noch ein verstiimmeltes per-
sonzeicben davor), — wird der endconsonant des stammes vor uh im-
mer erweicht, namlich aus k wird r, aus h g, und aus t ss, und in der
5ten classe wird 'der endvocal (e) mit uh in Uh zusammengezogen , also
z. b. aioruh brauche es, ndlaguh gehorche ihm, vdissuh gieb's her! (v.
Kdipd)f piguh besitze es. Dass vor ho, hih, hit der endconsonant ganz
wegfallt, folgt aus §.6.
§. 57.
b) sufiQxe der 2ten u. Isten pers., mit der bedeutung: dicb, euchb., eucb; mich,
unsb., uns.
Als suffixe der 2ten pers. dienen in der 3ten pers. des sub-
jects: tit, tih, se; in der Isten pers.: hit (git), tih, se; und als suffixe
der Isten pers.: im Infin. nga, nuh, ta, sonst iiberall: nga(ma), guh,
gut, also wieder die suffixe der nennworter mit geringer veranderung.
Auch diese sind — ausser im Inf., wo sie unmittelbar an das modus-
zeichen kommen *), — iiberall so angehangt, wie die appositionen an
die suffixe der nennworter (nga, wia, tit, tih, se wie w-j hit, git, guk^
gut wie hut od. gut). Im Cjnct. u. Sbjnct.^ wo die personzeicben den
J. 57. 58. Redewortcr: suftoe. 63
oennwortsuffixeo gleich sind, gelit dies ohne weiteres an ; dagegen sind
im Indie, Interrog., Optativ (u. Vblpart.) die personzeichen iiberall erst
gegen die erforderlichen (objectiven od. subject! ven) nennwortsuffixe ver-
tausclit; nur in der 2ten pers. des Interrog. scheinen obige endungen
an die wirklichen personzeichen gehangt zu sein, — oder auch ist das
vom subjectiven suffix herriihrende v in folge des fragetons weggefallen,
ahnlicli wie im Imperativ, wo die hier und in den iibrigen formen des-
selben stattfindende noch starkere verkiirzung — indem auch das mo-
duszeichen ganz fehlt — der hast oder heftigk^it des ausdrucks beim
befehien entspricht. **) Die vertauschung der endung vhit (ich dich)
gegen git, wie sie im Optativ statt &idet, kommt auch im Indie, von
*) Der Inf. hat, wie auch die tabellc zeigt, mil diesen suffixen dieselben endungen,
wie in der 2teQ u. Isten pers. obne suffix; also heisst z. b. ndlagdlunga sowohl:
ich geborchend (oder gehorchen), als auch: mir gehorchend.
**) Auch die verhartung der endungen gik u. git (du sieb., sie) in kih u. kit scheint
denseiben grund zu haben; daher sie bei dem hauflg zur miiderung des Impera-
tivs gebrauchten anhangsstamm (g)e nicht statt findet, s. $. 131, anm. 13.
4. Abweichende formen.
§. 58.
Es sind hier noch einige formen zu erwahnen, die, weil sie mehr
oder weniger vereinzelt dastehen, in der tabelle weggelassen sind.
1) Der Infin. kommt zwar gewohnlich nidit mit andern, als den dort
aufgefiihrten suffixen vor, doch kann er, wenn die deutlichkeit des aus-
drucks es erfordert, an deren statt in der Isten u. 2ten pers. die endun-
gen des Cjnct. u. Sbjnct. annehmen, namlich das, was nach dem vocal
des moduszeichens steht: vsiuh, vtigo etc.; es geschieht dies aber sel-
ten anders, als in der mehrh. des subjects (ihr, wir)^ und auch da noch
nicht oft, da der zusammenhang immer zur geniige zeigt, wer als sub-
ject gemeint ist. 2) Der Optativ hat in der Isten pers. fiir lanuh und
lata zwei kiirzere, wahrscheinlich aus jenen zusammengezogene endun-
gen, namlich luk und ta, oder nach i: sa^ welche als suffixe go, gik
und ho, hih annehmen, so: luko, oder noch weiter zusammengezogen
-ho wirb; ihn, luhih wirb. sie od. sieb., tigo wir ihn, iigih wir sie od.
sieb., — und gebraucht werden, wenn man jemand auffordert, mitzu-
machen, z. b. autdlaria lasst uns weggehen! anisa lasst uns hinausgehen!
avigdluho od. aviho lasst uns (beide) das theilen! 3) Eine vereinzelte
endung besteht fur die einheit d^r 2ten pers. des Optativs ohne suffix
(du), namlich na, an den stamm gehangt, mit dem ausdruck des ermah-
nens od. zuredens, z. b, iserna komm doch herein! 4) Noch eine an-
dere form, die mit Optativbedeutung in der Isten pers. vorkommt, ist
54 Formenlehre. Dritter abtchnitt. B. §. 58. 59.
naunga (icli), nauguh (wirb.), nauguf (wir); tind init sufF.: n/Ira (icli
ihn), naka (ich sie), ndgit (icli dich), n^rptii (wir ihn) etc. an den stamm
gehangt, mit dem aiusdruck eines instandigen begehrens, oder eiues
bescheidenen wunsclies, dessen erfiillung man kaum erwartet, z. b. si-
ningnaunga schliefe ich doch! pigmdra mochte ich es doch besitzen!
Yielleicht sind diese endungen iiberbleibsel des Indie, eines iibrigens
verloren gegangenen anhangsstammes n4 (5te cJ., also mit den modus-
zeichen des Indie: naoK und ndx) mit der bedeutung: er mochte gern
...; vgl. auch §.120, no. 34. 5) Eine nach art der zusammengesetzten
e-suffixe gebildete endung, naml. aine, an den bindecharakter gehangt,
kommt haufig vor in der bedeutung: wenn man ihn ..., (seltener nur:
man ... ihn, od.r wenn man . . .), z. b. agtoraine wenn man ihn be-
riihrt, pigigaine wenn man es besitzt (od.: man hesitzt es). Der form
nach gehort diese endung zum Verbalparticip. — 6) Mit der bedeu-
tung: so oft . . ., jedesmal wenn . . ., besteht eine abanderung desCon-
junctivs, niiml. dng an den bindechar. gehangt, und daran die endungen
des Conj. vom a an, z. b. agtordngangma so oft du mich beriihrst, *i-
hikdngata jedesmal wenn sie ankommen, Kasugdngama so oft ich miide
bin (v. KasiwoK). Ganz dieselbe bedeutung hat iibrigens auch der Conj.
des anhangsstammes (t)are (s. §.130, anm. 6), aus welchem diese form
wol zusammengezogen sein konnte.
B. Ins besondere.
1. Transitive und intransitive redewiirter.
§. 59.
Bei der anwendung der hier abgehandelten formen giebt sich eine
wesentliche verschiedenheit der redeworter kund. Einige sind von na-
tur trans itiv (iibergehend), d. h. sie besagen eine aiif irgend einen
gegenstand gerichtete that des projects, daher der begriiF eines thaters
und thatziels unzertrennlich mit ihnen verbunden ist: diese miissen, so-
bald thiiter und thatziel zwei verschiedene gegenstiinde sind, durchaus
ein suffix haben; ist dagegen thater und thatziel eins und dasselbe, so
treten an die stelle der sufiixe die gewohnlicben personzeichen, die aber
dann die bedeutung reflexiver (riickzielender) suffixe haben: er sich, du
dich, ich mich etc. (statt er, du, ich), z. b. toKupd er todtet ihn,^ avigpd
er zertheilt es; ohne sufF.: tompoK er todtet sich, avigpoK er zertheilt
sich. Andere sind von natur intransitiv (nicht iibiergehend), d. h. sie
besagen einen auf sich beschrankten zustand des projects, ohne dass
dabei an den urheber dieses zustandes gedadit wird: soiche haben nur
S* &9. 60. TransitiTe und intrantitiye redew5rter. ' 55
personzeidien, z. b. pieugpoK er gelit (herum), sinlgpoK er schlaft. Diese
beiden arten der redeworter gehen aber vielfach in einander iiber, denn
wahrend einerseits viele transitive redeworter dadurcli, dass sie ohne
suffix, d. li. nur mit personzeichen gebraucht werden, neben der reflexi-
ven auch bios passive bedeutung erhalten, z. b. tomipoK er ist todt,
getodtet, avigpoK es ist zertheiit worden — (von wem, ist nicht weiter
beriicksichtigt)*); — so werden andrerseits manche von natur intransi-
tive redeworter auch mit suffixen gebraucht, indem namlich ein zur hand-
luBg in naher beziehung stehender gegenstand (namentlich oft der ort
derselben) als thatziel betrachtet wird, z. b. pisugpd er geht auf ihm
(dem land, eis u. dgl.); — und einige sind gradezu beides transitiv und
intransitiv, z. b. sanavoK er arbeitet, santwd er bearbeitet es. Die ur-
spriingliche natur eines redeworts zeigt sich immer am deutlichsten im
Nominalparticip desselben : bei transitiven redewortern hat es immer re-
flexive od. deutlidi passive bedeutung, z. b. iomtoK der sich todtet, od.
der getodtet worden ist, bei intransitiven dagegen fallt jeder gedanke
an ein object weg: pisugtoK welcher geht, sanoasoK welclier arbeitet, ein
arbeiter,
*) In ahnlicher weise sagen wir: es macht sich gut, fiir: es ist gut (geworden,
d. b. gemacht worden).
§. 60.
Einige umgestaltungen der transitiven redeworter, die iibrigens an
ihrem ort bei den anhangewortern abgehandelt werden, sind hier vor-
laufig darum zu erwahnen, weil sie durch gewisse syntactische eigen-
thijmlichkeiten , die hauptsachlich ihren grund darin haben, dass das
transitive stammwort neben der (tr. od. intrtvn.) beschafFenheit des an-
hanges seine eigene natur behauptet, sich vor andern redewortern aus-
zeichnen, £s sind folgende:
1) doppelttransitive redeworter: trtvs. stammwort u. trtvr. anhang
(§. 137). Zu diesen gehoren 2 subjecte — namlich das des stammworts
und das des anhangs — mit gemeinschaftlichem (haupt-) object: das sub-
ject des anhangs ist das Iste od. hauptsubject, und steht also, wenn es
benannt ist, ira Subjectiv; das 2te subject — das des stammworts —
steht, da es zugleich auch mittelbares object des anhangs (object der
gedanken) ist, nach §.84,2 im Terminalis, und das suffix am redewort
gilt dem gemeinschaUlichen object beider subjecte, z. b. pine inungnut
takorKuvm er (bauptsubj.) heisst seine sachen (hauptobj.) von den leu-
ten (2tes subj.) gesehen werden; oder: er befiehlt seine sachen den
leuten zum sehen; d. h. er will, dass die leute seiile sachen sehen; —
(stammwort iakuvk er sieht ihn, anhang rvuvd er heisst ihn . . .).
2) halbtransitive redeworter: trtvs. stammwort u. intrtvr. anhang,
der die bedeutung des stammworts nicht weiter verandert, als dass er
es der suffixe entledigt (§. 132), z.b. iUrpd er macht ihm nach, ildrivoK
er macht mit (wie die andern) ; tompd er todtet ihn, toKutsivoK er todtet;
56 Formenlehre. Dritter abschnitt. B. $.60.61.
asavd er^iebt ilin, asangnigpoK er liebt, ist liebhabend. Bei diesen steht
<Jer thaler iin Objectiv nacli §. 16, iind das thatziel im Modalis, s. 8.85,2.
3) unpersonliche redeworter, gebildet durch das (intrtve) anniinge-
wort narpoK (§. 133). Diese baben das eigenthiiinliche, dass, wenn das
stammwort trtv ist — (deon derselbe anhang koaiint in derselben bedeu-
tung auch an intrtve stamme), — die personzeicben nicht dein subject,
sondern wie suffixe dem object gelten; das stillschweigend zu verste-
hende subject ist dann immer: man, — vorzugsweise : ich (der redende),
wenn nicht entweder ein anderer gegenstand als subject genannt ist,
oder das personzeicben die Iste pers. als object angiebt, z. b. takunar^
poK man (ich) sah ihn, tdkunarputit man sah dich, takunarpuse man sah
euch, tahunarpunga man sah mich etc. — (stammwort tdkuvd er sieht
ihn). Soil ein bestimmtes project angegeben werden, so geschieht dies
durch einen Terminals (nach §. 84, 2) , z. b. tamdnut tahunarpOK alle
haben es gesehen; misingndngilaK man merkt es nicht (s. §.61): ilingnut
misingndngilaK du merkst es nicht. [Eigentlich ist dies schon eine art
passiver form, denn das wesen der passiven redeworter besteht darin,
dass das natiirliche object zum project gemacht^ und das natiiriiche sub-
ject zunachst ausser acht gelassen ist; der unterschied ist hier nur der,
dass, wenn die umstande nicht auf anderes deuten, die erste person
stillschweigend als subject mit einbegrifFen ist.] 4) passive redewor-
ter, gebildet auf zweierlei weise, je durch zwei umbildende (§. 107) an-
hangeworter, namlich entweder durch nex und narpoK (§.125,1), oder
durch das passive particip und uvok (§.127,1); z. b. von unatarpd er
prtigelt ihn: unatarnevarpoK er hat die folgen des gepriigelt werdens
(blaue flecke, wunden etc.), d. h. er ist gepriigelt worden; von ergsigd
er fiirchtet sich vor ihm : ergsigissauvoK er ist (od. war) ein gefiirchteter,
d. h, er wird (od. wurde) gefiirchtet. Bei den meisten redewortern kon-
nen beide arten beliebig angewendet werden,
2. Verneinende redew5rter.
§. 61.
Die verneinung deY handlung wird im gronlandischen ausgedriickt
durch einen anhangsstamm : -ngit, mit der bedeutung: nicht, der an den
endvocal des bejahenden stammes gehangt wird. Dieser verneinungs-
stamm weicht in der formbildung mehrfach von den bejahenden stam-
men ab. Erstlich hat er mit dem hauptcharakter I an der stelle
des t, und als moduszeichen im In die. nur ax (nicht ok), also ist die
ganze endung fiir die einheit der 3ten p. des Indie, ohne suff.: -ngiloK
er ... nicht. Weiter wird hiervon die zweiheit und mehrheit nach art
der zwei ten classe der nennworter gebildet: -^gitdlak, -ngitdlat. Fiir
die 2te und Iste pers. kommen dann tit, tik, se; nga, guk, gut an den
vocal des moduszeichens (a), wie bei den bejahenden redewortern, also
z. b. ndldngilaK er gehorcht nicht, ndldngitdlat sie gehorchen nicht, nd~
Idngilatit du geh. nicht, ndldngilanga ich geh. nicht etc. Der Int. ist
ohne sufF. dem Ind. gleich, nur dass in der einheit der 3ten pers. das
K wegfallt: ndldngila gehorcht er nicht? Die suffixe kommen beides im
§.61. Veraeinende redewortcr. 57
Indie, und Interr. so, wie sie in der tabelle steben, an den hauptchar.,
d. h. an I, also: ndlcmgild er geh. ihm nicht, ndlomgildtit er geb. dir
nicht, od.: geh. er dir nicht? ndldngilarma du geh. mir nicht, ndldngi-
Uiik geh. du ihm nicht? etc. etc. Daneben koinint aber auch ein nach
art der bejahenden redeworter gebildeter Interr. vor, namlich init p als
hauptcharakter, doch meist nur in der 2ten pers. ohne suffix, und im-
mer mit dem ausdruck einer leisen missbilligung, z. b. ndldngipit ge-
horchst du nicht? (das solitest du doch). Der Optat. kommt fast nie-
inals vor — (nur uin einen gegebenen befehl zu widerrufen, soil er
bisweilen gebraucht werden), — sondern wird gewohnlich auf andere
weise ersetzt, s. §. 7J,2 und §.131, no. 119. Der Infin. fehlt ganz;
statt dessen wird, um einen verneinenden Inf. zu bilden, na (od. nah)
an den stamm des bejahenden redeworts gehangt, und daran die en-
dungen, wie sie dort an lu kominen, also: ndlanghago ihm nicht ge-
horchen, ndlangnanga mir nicht gehorchen, od.: ich nicht ^ehorchend
etc. etc. In der 4ten u. 5ten classe wird hier der end vocal des stammes
scharf, z. b. asdnago ihn nicht liebend, pig'mago es nicht besitzend*).
Eine andere bildung des verneinenden Infin. besteht in einem an den
bindecharacter des bejahenden redeworts gehangten a, was dann die
enduBgen des Inf. annimmt, kommt aber niclit leicht anders vor, als in
der 3ten u. 2ten pers. ohne suffix, am hiiufigsten bei stammen auf ir,
z. b. (v. onarpoK er sagt:) oxarane er nichts sagend, oxaratU du nichts
sagend ; — aber auch : oKamane^ oKo/rnatit. Der bindecharakter ist
-k, wie bei andern stammen auf t, nur im Conjunct, steht dafiir immer
-n (ausser in der a-form der 3ten pers.); die daran Zu kangenden per-
sonzeichen und suffixe sind regelmassig. Also z. b. Cjnct. : ndldngmg*
mat weil er nicht geh. , ndldnginavko weil ich ihm nicht gehorchte ;
Sbjnct.: ndldngigpassiik wenn sie ihm nicht geh., ndldngtktingma wenn
du mir nicht geh. ; Yerbalpart. : ndldngikd dass er ihm nicht geh. etc.
*) Dieser verneinende Infin. wird ofters auch ohne personzeichen gebraucht: meist
als Imperativ (nach §. 71,2), z. b. ndlangnak! nicht gehorchen! zuweilen aber
auch in untergeordnetem verhaltniss (nach §. 88), z. b. ivdlit inunak pi^imavoK
du nicht leben ist's geschehen, statt: inHUnalit dich nicht leben iassend, d. h.
ehe du lebtest, oder ehe du geboren warst, — was jedoch ausserst gebrochene
rede ist.
58 Formenlebre. Vierter abschnitt. j. 62. 63.
Vierter abschnitt.
P a r t 1 k e 1 n.
§. 62.
Hieher gehoren von den starr gewordenen oder gebliebenen wor-
tern (§. 13) diejenigen, welche als satzbestandtheiie in verbindung mit
andern wortern — narnentlich redewortern — gebraucht werden, theils
um einige verbindungs- ii. beziehungsverlialtnisse auszudriicken, wo die
iiD vorigen abgehandelten forinen nicht ausreichen, theils auch fiir ge-
wisse unselbststandige begriffe; — fenier einige formen gewohnlicher
nenn- u. deuteworter, die (z. th. neben ihrem regelinassigen gebrauch)
als partikein angewendet werden. Dagegen sind alie worter, die nicht
Dur an sich unveranderlich sind, sondern auch nicht mit andern wor-
tern in verbindung gesetzt werden konnen, zu den ausriifen (inter-
jectionen) zu rechnen, sie mogen nun urspriingiiche ausrufe (§. JO), oder
erst durch den gebrauch zu solchen gewordene worter sein. Zu dem
eigenthiimHchen wesen der partikein gehort auch noch das, dass' sie an
und fiir sich eigentlich nichts besagen, sondern erst durch das wort,
dem sie beigefiigt werden, sinn und bedeutung erhalten; hierdurch un-
terscheiden ^ie sich wesentlich von den ausrufen, die an und fiir sich
schon einen zwar unvollkommenen, aber doch in sich abgeschlossenen
ausdruck eines gedankens oder gefiihls geben. Zwar werden viele (freie)
partikein auch ausrufsweise gel)raucht, und-nicht nur diese, sondern-auch
«ine menge beugbarer worter in allerhand formen (s. u. a. §.70); aber
ein soiches wort bezieht sich dann immer auf eine im beisein des an-
geredeten eben stattfindende begebenheit, deren beschreibung als iiber-
fliissig unterbleibt, eben so, wie besprochene gegenstande nicht genannt
(u. doch besprochen) werden, wenn der angeredete ohnehin schon weiss,
wovon man spricht. Umgekehrt werden dann auch einige eigentliche
ausrufe — zwar nicht in wirklicher verbindung, denn einer solchen sind
sie nicht fahig, aber im zusammenhang mit andern wortern gebraucht,
und bilden also in sofern einen ijbergang zu den eigentlichen partikein.
Alle hieher gehorigen worter zerfallen zuerst in zwei abtheilungen: an-
hangspartikeln, die dem wort, welchem sie gelten, angehangt wer-
den, und freie partikein, die nicht angehangt werden.
§. 63.
Die anhangspartikeln (mit beigefiigten beispielen ihrer anwen-
dung) sind folgende : 1) lo und: una der, unalo und der; tuluvaK r^he,
tuluvardlo und ein rabe; ornigdUtgo zu ihm gehen, ornigdlugulo und zu
g. 63. Partikern. 59
ihm gehen; — 2) le aber: mdho diese, mdhule aber diese; pitsut die
armen, pUsutdle aber die armen — (dieses ist bin und wieder durch
Msidne — §. 65, 20 — fast verdrangt) ; — 3) taoK, nacb i saoKj seltener
tsaoK auch, ebenfalls: ivdlit dii, ivdUttaoK du aucb; uvanga ich,
iivangataoK icb aucb; taMngilara icli babe es nicbt geseben, taMngila-
rataoK icb babe es aucb nicbt geseben; — 4) Mnit oder, oder aucb,
sogar; wiederliolt: entweder ..., oder ... (mit einem ^erneinen-
den redewort: weder ..., nocb •..): xavane in siiden, KavaniMnU
oder in siiden; mdho naluvai diese kennt er nicbt, mdhnlitnU naluvai
sogar diese kennt er nicbt; sorCisanerpunga ob icb etwa auflioren soil,
sordscmerpungaMnit oder soUte icb etwa aufboren? ivdUtdil4n%t uvcmga"
Itinit entweder du oder id) : — 5) nie gewiss, freiiicb, allerdings:
ajorpoK es taugt nicbts, ajorporm^ es taugt allerdings nicbts; Uhiput sie
sind gekommen, tikvpitim^ freiiicb stnd sie gekommen; hina wer? hiname
ja wer mir? — (eig. : gewiss ein „wer," d. i. ein nipbt bekannter). —
Diese 5 sind ibrer natur nacb eigentlicbe partikein; die 3 folgenden da-
gegen sind angebangte ausrufe, und koininen daber in der regel nur an
solcbe worter, die nicbt mit andern in verbindung steben. — 6) tOK
welin docb! s. §. 66,3 — 7) UisOk, an mebrbeitsforinen zuweilen Iti-
sM, wie, gleicbwie, als ob's das ware: Kissti^ ho\z, KissugdlusdK wie
wenn's holz ware (ist*s) ; pavdnga von oben, pavdngdk^K wie von oben
(scbeint's zu kommen); ujarxat steine, ujarKatdlust^it wie steine (sind
diese); — 8) gdK (an vocalen), ngdn (an fe, t, p), oder rdK (an k),
sagt er, sagt man, aucb befeblend: sage! z. b, sctmunga nacb we-
sten, samungagdK nacb westen, sagt er; ajormat weil's scblecbt ist,
ajontimngdK weil's scblecbt ist, sagt er; oKarpoK er sagt, oKarpoHK er
sagte, sagt man, d. b. er soil gesagt baben (dass etc.); unalo und der,
unahigdK und der, sagt er, (soil aucb, od. bat aucb ...); Jahip (Subj.),
JahuvngSn Jakob, sagt er, (that es, od. gebort es); smavit was willst
du? susavingdK was willst du, sagt er, d. b. er fragt, was du willst;
uUmdumik mit einem beil, ulimdumingdK ! sage, mit einem beil (soil je-
mand kommen); tikerdrput sie besucben, UkerdrptingdK ! sag*, es kommt
besucb! KanoK wie? xanofdK wie sagte er? oder: was sagten sie? —
Also mit ausnabnre dieses letzten (gdK), was sicb je nacb dem laut, an
den es gebangt wird, verandert, gescbiebt die anbangung iiberall nacb
§.6. ], 4 und 8 baben den umlaut, §.2, not.
Welcben ursprung diese baben, ist wol schwer mit gewissbeit zu be-
stimmen — (nur lusdK entbalt offenbar dieselben bestandtbeile, als
sdrdlo §. 66,2, aber in umgekebrter ordnung: Io-^Sk, 86k-Io), — eben
so, ob sie urspriinglicbe anbilnge, oder zu einer zeit selbststandige
worter gewesen sind; docb scbeint ein umstand, der namlicb, dass
60 Formenlehre. Vierter abscbnltt. J. 63. 64.
sie die tonstelle des worts, >roran sie geliaogt werden, nicht verriicken,
darauf hinzudeuten, dass sie eigentlich getrennte worter sind, die nur
mit dem vorigen iininer ohne unterbrechung zusaminengesprochen wer-
den. Deutlicber ist die (nenn¥rort-)abstammung bei einigen der fol-
genden.
§. 64.
Unter den freien partikeln stehen einige zeitpartikeln dea
nennwortern noch sebr nahe, indem sie sicb von diesen nur durch eine
geringere beugungs- und fortbildungsfahigkeit unterscheiden, was aber
z. th. nattirlicbe folge ibrer bedeutung ist. £s sind folgende:
d) fiir vergaugene zeit: xanga wann? uvatsiaK heute, igpagssax
gestern, igpagssdne vorgestern, tmdne neulicb, — kommt selten vor,
haufiger mit vorgesetztem ta (§.21): taimane damals, ivsax vor mehre-
ren (8 — 14)tagen, it^air vor jabren ; b) fiir zukiinftige zeit: xangago
oder KaKugo wann? uvatsiaro (ist nicbt allgemein gebraucblicli) und
uvatsiagame beute, UKago inorgen — (in Labr.: kiinftigs jabr), auaguago
iibermorgen, imdniligame und %vsttViga%ne iiber einige zeit, in inebreren
tagen, iisallgame iiber viele jabre. Man siebt bier, dass die fiir ver-
gangene zeit die stammworter, und die fiir zukiinftige zeit durcb an-
bange — go (ro)y game — von jenen abgeleitet sind; eben so nebmen
erstere audi einige andere an nennwortern gebraucbliche anbange an.
Von beugung ist nur wenig iibrig geblieben. Die fiir vergangene zeit
baben nocb einen Ablativ, — und zwar uvatsiax als einbeit (unit), die
iibrigen aber als mebrlteit (nii) , und die auf ax mit beibebaltung des
endconsonanten (wie die anbangeworter ssuan und inaK, s. §.38,1), —
meist in der bedeutung: gegen die zeit (vergleicbsweise) z. b. igpagssar-
nit ajungilaK gegen gestern ist er gut, oder: er ist besser als gestern;
itsarnit iugtouaxaoK gegen friibere jabre hat es sebr renntbiere, d. b. es
giebt jetzt mebr renntbiere, als in friiberen jabren. Von xanga kommt
ein soicber Ablativ kaum vor, dagegen bat der stamra von xaxuga —
xaxo — den Vialis der mebrbeit: xaxutlgut, in der bedeutung: zuwei-
len, mitunter; und die endung game oder ligame derer fiir zukiinftige
zeit ist vielleicbt ein Localis (? — s. die anm.). Mit derselben endung
— ligame — werden audi von einigen zeitnamen abnlidie partikeln (fiir
zukiinftige zeit) gebildet, z. b. unuUgame beut abend, auf den abend,
von tffiu^ abend, aussaUgame kommenden sommer, von aussax sommer
u. a.; — ebenso mit der endung go oder ro, wo diese allgemein ist:
unugOf aussaro u. dgl.
Hin und wieder betracbtet man die endung game (Ugame) als einen
Conjunctiv: als es . . , wurde — (was sie jedocb nidit zu sein scheint,
s. §. 54, anm.), — und braucbt sie fiir vergangene zeit, dagegen ei-
nen entspredienden Subjunctiv — gune — fiir zuk. zeit.
§. 65. Partikein: umstandsworier. 61
§. 65.
Die nun zuerst folgenden scheinen meist urspriingliche nennworter
zu sein, oder von solchen abzustaminen: 1) agsut sehr, — aus eini-
gen ableitungen ergiebt sicli als stamm agsoK, wo von also dieses die
mebrlieitsform ware; — 2)' ingma (gewobnlicher ist ingmdnguaK) ein
we nig, — kommt zuweilen aucb im M odalis vor: ingmamik; — 3) dma
wieder, noch einmal; — 4) kisa endlich; — 5) aitsait jetzt (eben)
erst (geschab es, od. soil es geschehen); — 6) sdK waram? und mit
m^ (§.63,5): s&rmS warnm docb, — eigentlicb wol nur: was? was
docb? denn es ist eine umbildung des nennworts suk was, ein etwas; —
7) KanoK wie? — 8) ima {imd, imdK), verlangert imma oder imdnak
so, auf die art (wie du jetzt boren wirst), und mit vorgesetztem ia
(§.21): taimay taimdnak so, also (wie du nun gehort bast od. weisst);
— imdnak und taimdnak haben aucb eiue mebrbeitsforin : imdnat, iai-
mdnatf mit der bedeutung: so viele; — 9) agdldt so gar. — Regel-
massige formen gewohnlicher nennworter sind: 10) sujorna — (sujunen,
was voran ist, mit dem sufF. a; ist abgeleitet von siijOf §.46) — in der
besonderen bedeutung: voriges jabr; davon wieder sujarndk — (das
vorige mit dem sufF. ak (ibrbdr.), also eigentlicb : dieses und des vorigen
(jabres) voriges) — vor2jabren; — 11) kingorna — (eben so ge-
bildet von kingo §.46) — nacbber; — 12) aipdgitt — (Vial, von aipan,
gefabrte, mit suff. a) — kiinftigesjabr; — 13) cirdldgut — (eben
so von ardloK, einer von mehreren) — vor zeiten, vor mebreren
jabren; — 14) taimditOK — (Nominalpart. von taimdipoK es ist so,
also eigentlicb: was so ist) — dennocb; und der Modal, desselben:
tavmditumik — (eig.: auf die art) — demnacb, folglicb, darum.
Ueberall konnen diese audi in ibrer eigentlicben bedeutung gebraucht
werden: sujorna was vor ibm ist, i;2ft^orna was nach ibm ist, aipdgut
durch i^inen gefahrten etc. — Von deutewurzeln kommen folgende:
16) tauva (§.21) da, alsdann; — 16) mdna — (fiir mduna, Vial, y,
ma) — jetzt; — 17) tdssdnga — (Abl. v. tdss) — gewohnlich verlan-
gert durch das anhangewort inan: tdssdngainaK plotzlicb, in einem
augenblick; — 18) idssatOMva so eben, vor einem weilchen; — 19) *a«-
siigo gleicb, bald, iiber ein weilchen. — Auch von einigen verbalstam-
men werden durch das anhangewort inaK partikein gebildet, s. §. 120,
no. 17. Alie diese sind, wie auch die zeitpartikeln §.64, ibrer natur
nach umstandsworter (adverbien), die nur zur naberen bestimmung
der handlung an sich dienen, ohne dass irgend ein anderes wort von
ihnen abhangig ist, daher sie unbeschadet der vollstandigkeit des satzes
auch wegbleiben konnen; von ihnen unterscheiden sich als bindepar-
62 Formenlehre. Vierter abschnitt. $. 66.
tikeln 20) hisidne — (Loc. von fct«e, §.49,1 mit dem suffix al (ihr),
also eigentlicli: io ihrer alleioheit) — allein, aber, sondern; und
21) vmssa (von ma §.20) denn, namlich.
§. 66.
Die 3 folgendeo sind verkaltnissworter (conjuoctionen, doch ia
etwas anderem sinn als tinsere conjunctionen), und kaben als solche ein-
fluss auf die form des (rede-) worts, zu dem sie gehoren:
1) ^<n,avi>h und fivnit obgleich, zwar. Diese beiden miissen, wenn
der ausdruck regelrecht sein soil, ein Nominal- oder Yerbalparticip bei
sich haben, z. b. ik>avi\i Kaermngikiga ornigp^nga obgleich ich ibn nidit
gerufen hatte, kam er zu mir; uvnit ajortoK nairugingild wiewol es
sdilecbt ist, verachtet er es nicht (oder: das, welches zwar schlecht ist,
verachtet er niclit); — oft stebt aber statt dessen ein Conjunctiv, der
iiberhaupt baufig das Partic. verdrangt (s. u. a. §.78), oder in folge
einer audi sonst vorkommenden urakebrung des gedankenganges ein In-
dicativ, namentlidi wenn bernacb nocb ein untergeordnetes redewort
folgt; dann muss aber immer der nacbsatz durcb hisidne od. taimaitoK
(§.65,20.14.) verbunden sein, z. b. nauh, pisaguluarpara, hisidne ajor^
mat pwgilara obgleidi^ icb batte es wol baben soUen, aber weil es
sdilecbt war, nabm icb es niclit. In solclien^ fallen kann nauh audi
nach dem redewort steben, z. b. pisagaluarpara nauh, hisidne . . ., ba-
ben soUte icb es zwar, aber .... — 2) sdrdlo — (scbeint zusammen-
gesetzt aus sdn §.65,6, und lo §.63,1, und biesse dann eigentlicb: was
— (das) und, od.: und das) — wie, so wie. In dieser bedeutung bat
es in der regel das Particip he'i sicb, z. I), sdrdla oxartutit wie du ge-
sagt hast; oder den Conjunct.: sdrdlo oKaravit, Mit dem Ind. bedeutet
es gewohnlicb — (wie Ius6k §.63,7): gleicbsam, wie wenn ..., es
scbeint so zu sein (ist aber nicht sy), z. b. sdrdlo ndhdsavoK wie wenn
es herunterf alien wiirde (scheint*s; es wird aber schon steben bleiben);
sdrdlo xanipoK es ist gleicbsam nabe; man sollte denken, es ware nabe
(es ist aber weit weg); — dagegen, wenn es durch taox (§.63,3) unter-
stiitzt wird, ist seine bedeutung anch bier die vorige, z. b. sdrdlo uva-
guttaoK tunissardvut (so) wie aucb wir ihnen zu geben pflegen. Nicht
selten stebt es audi nur in verbindung mit einem gegenstandswort, phne
redewort, z. b. sdrdlo una so wie dieser (ist auch jener); sdrdlo inuit
wie die menschen (tliun) ; sdrdlo igpagssaK, pihantkavia wie gestern (ge-
scbah), als wir dort oben waren; — ein solcher ausdruck kann sich
aber immer nur auf etwas vorber schon gesagtes bezieben. — 3) «•«-
nortoK wenn doch .,.! Dieses hat als wunschpartikel den Optativ
bei sicb, z. b. nanortoK autdldngikile wenn er doch nicht wegginge!
g. 66. 67. Partikeln: veriialtnissworter. 63
KanorioK ajungUsumik ingerdlanlaritse wenn ihr doch gut reistet! (d. h.
gliickliche reise!) — zuweilen audi den Subjunct., was aber jedenfalls
eine gebrochene redeart ist, und vielleicht nur von den Europaern her-
riilirt. Mit derselben bedeutung wird zuweilen nur die endung dessel-
ben — toK — als anhangspartikel gebrauclit, audi an nennwortern, z. b,
nildnguamigtoK wenn (man) dodi ein stiickclien eis (hatte)!
§. 67. ■
Von eigentlichen ausrufen, die aber vorzugsweise (od. immer) par-
tikelartig im zusaroinenbang mit einem andern wort gebraudit werderi,
sind die bemerkenswertliesten etwa folgende: 1) sunauvfa — (bestelit
aus suna §.25, und iwfa §.21) — siehe da, es war . • ., so, es
war ein ,.,, (sowohl mit, als ohne voraussetzung des gegentheils) ; —
und usiuvfa — (aus use idi dadite, und uvfa §.21; — gewohnlich
mit dem umlaut §. 2 zusammengezogen usivfa, wofiir einige dialecte
ustma — vielleicht aus use und utnail) — haben) — ich dachte, es
ware .... Diese beiden verlangen als erganzung entweder ein gegen-
standswort, oder, wenn das w^abrgenoinmene od. vermuthete eine hand-
lung war, ein Partidp, z. b. sunauvfa ajortoK siehe da, es war schledit;
sunauvfa ihiusagdnga so, er wollte mir helfen (das fiel mir nicht ein);
sunauvfa tuVuvaK was war's, es war ein rabe; usiuvfa inuit ich dachte,
es waren menschen (statt dessen war's was anderes); usiuvfa ivssuma
aiparisagdtit ich dachte, jener wiirde mit dir gegangen sein (das ge-
schah also nicht). — 2) imaKa — (ob etwa von ima, §. 65, 8?) —
man denke sich ...; wie mag's sein od. gevresen sein! Dieses hat
von redewortformen am haufigsten den Conjunct, od. Subjunct. bei sich,
z. b. imaxa tiUhame wie mag's (erst) gewesen sein, als er ankam!
imaKa niggerpat nun denke man sich, wenn siidwind ist, wie mag's da
erst sein! oder die endung aine §.58,5: imaxa tahugaine wie, wenn
man iha sahe? — auch den Inf.; ornigdlugo imana zu ihm gehen, wie
konnte das sein? — oder das Particip, den Indie, oder den Optativ,
diese jedoch immer mit iiberspringung eines zugehorigen gedankens,
z. b. imaKa tvpatsusaKOMt man denke sich (ihre lage), die werden sich
recht freuen! — so auch nenn- und deuteworter in allerhand formen,
z. b. imaKa ihia wie (mag) erst sein inneres (sein)! tmana samunga
wie (war's, wenn man) westwarts (ginge)? — 3) ila ganz recht,
gewiss, ich wills meinen — (in dieser bedeutung gewohnlich ver-
Jangert, entweder durch me §.63,5: ilam4, oder durch das anhange-
wort vik §.131, no. 100: ilavih); — dann auch als ausdruck der ver-
wunderung: das war viel! aber dergleichen! — und als frage:
nicht wahr? ist's nicht so? Fiir sich allein, d. h. als blosser aus-
64 Formenlehre. Vierter abschnitt. J. 67.
ruf kommt es (in obigen bedeutungen) zwar ofters vor, weit gebrauch-
licher ist es jedoch im zusammenkaDg mit einem andern wort als ?er-
starkungspartikel, z. b. aldrdlugo-ila bleibt da?on, hort ikr's! ila
nikuvigdluiii nun so steh doch auf ! (s. §.71,2); isigaeKaunga-ila o! ick
friere selir an den fiissen! Ua pevaunga in wahrkeit bin ick sekr arm;
ila ngiina nun (so kort dock) kier durck! ila ndgga nickt dock! nein,
sage ick! ila ilmd nu' du! was fallt dir ein! — oder auck verdoppelt:
ilaila nu* nuM aber wo denkst du kin! (abmaknend). Eigentkiimlick ist
der gebrauck desselben, dass ilim der letzte tkeil eines vorker gesag-
ten, zu bekraftigenden (oder auck zu widerlegenden) worts angekangt
wird, z. b. paormaKarpa giebts (dort) beeren? (antwort:) ilanarpa ja,
giebts? das will ick meinen; ajorpat sind sie sckleckt? (antw.:) ilarpat
wokl sind sie — ; utmnausordra una nundnguaK ick denke, das ist Oma-
nak, das landcken da; (antw.:) ildnguan ja das, idi dackt's auck —
(da irrst du dick); tauna takovdrput, ila-xdrput den kaben wir reckt
geseken ; ja gewiss kaben wir — . Endlick gekoren kierker nock 4) die
bejakungs- und verneinungs-ausdriicke: dk, dp — (ob diese bei-
den etwa als Objectiv u. Subjectiv zusammengekoren?) — 86, sd^una od.
sdrnguna ja, ndgga nein. Bei diesen ist zu bemerken, dass sie immer
das redewort so, wie es in der frage entkalten ist (bejakend od. ?er-
neinend), bejaken od. verneinen, also z. b. frage: agdldsavit wirst du
sckreiben? antw.: dp ja, ick werde sckreiben, oder: ndgga nein, ick
werde nickt sckreiben; — frage: agdldsdngilaUi wirst du nickt sckrei-
ben? antw.: dp ja, ick werde nickt sckreiben, oder: ndgga nein, ick
werde sckreiben.
Zweiter haupttheil.
Satzlehra.
(Syntax.)
Erster abschnitt.
Verhaltnisse der worter im satze.
§. 68.
Jjiin satz ist, wenn von einem gegenstand etwas ausgesagt wird,
iind enthalt also ziinachst 2 tlieile (satzhalften) ; j) den gegenstand, von
weldiein man etwas aussagt, — das project (§. 16, anin.), und 2) das,
was von diesem gegenstand ausgesagt wird, — das priidicat, dessen
wesentliclister bestandtlieil ein rede wort ist. [Dieses redewort ist es
eigentlich, was den satz bildet, indem es alien sonstigen bestandtbeilen
desselben zum letzten stiitzpunkt dient; es kann daher in einem voll-
standigen satz nie felilen, wol aber kann umgekebrt ein satz nur aus
dem redewort bestehen, insofern namlicli das project desselben gewobn-
lich nicbt besonders genannt wird, wenn es entweder durch die endung
des redeworts (als Iste od. 2tepers.) geniigend bezeichnet, oder die auf-
merksamkeit des angeredeten bereits darauf gerichtet ist. Wirklich feh-
len kann jedoch das project eben so wenig, als das redewort, da es
jedenfalls (aucb als 3te pers.) in der endung des redeworts liegt.] Die
nothwendigen bestandtheile jedes satzes sind also: das ihn bildende
redewort und dessen project. Das verhaltniss dieser beiden grund-
bestandtbeile ist, an und fiir sicb betracbtet, das der selbststandigkeit
oder casus rectus (grades, directes verbaltniss); — ist dann das rede-
wort, und somit der ganze satz transitiv, so kommt zu jenen als dritter
grundbestandtbeil das object im casus versus (in umgekehrtem, nam-
licli dem des projects (bier subjects) entgegengesetztem verhaltniss, und
diesem untergeordnet) ; — und das priidicat wird vervollstandigt oder
weiter entwickelt durch gegenstandsworter und redeworter im casus
obliquus (seitenverhaltniss, dem (haupt-)redewort untergeordnet). Die
redeworter haben eigene formen fiir jedes dieser drei hauptverhaltnisse,
namlich dem casus rectus gehort der Indie, Interr. und Optativ, dem
Gronl. Gramm. ^
66 Satzlehre. Erster abscUnitt. §. 68. 69.
casus versus das Particip, und dein casus obliquus der Cjnct., Sbjnct.
und Inf.; — von den formen der gegenstandsworter entspricht zwar zu-
niiclist der Subjectiv dem cas. rectus, und der Objectiv dem cas. versus;
da aber letzterer auch zur bezeicbnung des projects intransitiver rede-
worter (also im cas. rectus) gebraucht wird, so bleiben dem cas. versus
nur Objective bei transitiven redewortern; dagegen wird der cas. obli-
quus ausschliessfich durch die appositionen ausgedriickt. Da nun einer-
seits auch der besitz als ol^ct ^ines besitzers betrachtet und behan-
delt wird (§.15), und andrerseits jedes untergeordnete redevrort eben
so mit andern^ ihm zugehorigen wortern umgeben sein kann, wJe ein
s
selbststandiges, so ist iiberbaupt; der casus rectus das verhaltn. der
selbststandigen (nicht untergeordneten ) satztheile; der casus versus
das verli. solcher iv^rter, die einem gegenstandswort untetgeordnet sind ;
und der casus obliquus das verb, derer, die einein redewort unter-
seordnet sind. Das gemeinsarae verb, aller worter ira cas. versus und
cas. obliquus ist das der unterordnung, entgegengesetzt dem der
selbststandigkeit oder unabhangigkeit (cas. rect.); daneben findet
beiordnung statt zwiscben project und redewort, substantiv und ad-
jectiv, und unter umstanden auch zwiscben frage und antwort.
I. Casus rectus.
§• 69.
Hieher gehoren also von den formen der gegenstandsworter die bei-
den zur bezeichnung des projects dienenden, namlich der Subjectiv bei
transitiven, und der Objectiv bei intransitiven redewortern — (fiir beide
^er Nominativ, wo ein soldier besteht, §.24.49.); ferner von redewort-
foraven der Indie., Interr. und Optativ, welche drei modus der dreifach
verschiedenen natur der selbststandigen oder hauptsatze entsprecben,
niimlick dem (geschehenes mit gewissh^it besagenden) anzeigesatz
gehort der Indie, dem (geschehenes mit ungewissheit besagenden) f ra-
^esatz der Interrog., 4<nd dem (ungeschehenes besagenden) heische-
satz der Optativ als unterscbeidende redewortform zu. [Hieraus, und
aus der damit zusammenhiingenden bedeutung dieser drei modus ergiebt
sich zur geniige, wie und wo jeder derselben zu gebrauchen ist; und
die anwendung des Subjectivs und Objectivs im allgemeinen ist bereits
§. 16 gezeigt, daher bier fiirs erste weder daS eine noch andere weite-
rer erlauterung bedarf.] In einem vollstandigen hauptsatz kann keiner
4Jer obigen modus durch einen andern ersetzt werden, wol aber geschieht
dies in unvoUstandigen oder ausrufssatzen, deren eigenthiimlichkeit
darin besteht, dass in ihnen das redewort entweder ganz fehlt, oder
S- >6II. 70. Catus vecttis. 67
dwrch «ine andere^ meist uiiTolikoiiiiBii^re form ersetzt ist. Was d«rcii
einen solchen ausrufssatz eigentlich besagt werden soil, muss sich dann
iuinier aus den gleiciizeitigen nmstaQden (oder geberden d«s Tedenden,
u. dgl.) ergeben.
§• 70.
Also zuerst ohne redewort stehen (ausrufsweise) ausaar den wirk-
licihen auisrufen, oder yerbalstHmmen in verbtndimg mit ausnifen (s. §. 12),
und einigen partikeln (z.^. agBuil tiichtig! sich angestrengt! ingmaisiaKi
oder ingmahcmak! ingmahanaUiaK! {yerlangemngen vop ingma §. 65,2)
«achte1 Jbtoame/ endlick wurde es doch! u. a.) — 1) mit der bedeutung
eines fteiscli^sattes : gegenstandswSrter im cas. obliq., besonders im Vial.,
Term. u. Mod., z. b. ugHna hier durch! i^ft^fa dorthin — (gehe, od.
lasst ans geken, od. dgl.); ftAmik einen sack (her)! ivssuatsidmih mit
etwas moos (komm')! — auch mit anliangspartikeln: iijwrKamigdl4nlit oder
auch einen stein (gebt.lier)! okiarKatigssMming^ jemand zum mittrager
(ahieHTKat), sage! d. h. sag*, es soil jemand kommen, mir tragen zu hel-
fen! — dann mit der bedeutung eines anzeige- od. fragesatzes: 2) ge-
genstandsworter alter art im Objectiv, z. b. navsadra mein gefundenes
(ist das), d. h. das habe ich gefunden; — naiat! mo?en (sind dort)!
maf^aK'una^ (ist) dieses (von) thon? — nangauna (xanga §.64 und
una §.23) amussaK? wann (ist) dieser (fisch) heraufgezogen ? d. h. ge-
fischt? — ganz besonders aber 3) Nominalparticipien , und, als diesen,
entsprechend, auch Yerbalparticipien, da dann durch die sufj&ie des
letzteren und personzeichen des ersteren der ausdruck iiusserlich wie-
der einem wirklichen satz ahnlich wird, z. b. (1) ordlussunga ^ der ich
fiel, =^ da fiel ich; (2) sumut * pisassoK ' welcher wohin will! =b wohin
winder? oder — (denn die 3te pers. geniigt hier auch fiir die 2te):
wohin willst du? (3) ainidsdngiktga * * der ich ihn nicht holen gehen
sollte? 8BS soUte ich ilin nicht holen gehen? (4) agtigssumik '^ uko^ ute-
^ ordftcoojv er falh. ' $. ?5. ' pisavox er wird «d. soH g^ieA, etw. piwm*y
'^ ainiarpA er «eht ilm holen; 1, n. ' mgtigssoK JL agUgUwK was (so) ipross ist, :(8o)
sehr; stw. anfiivox es ist gross. ® $. JJi.
*) Es wird ein- fur allemal bemerkt, dass das redewort plvoK od. pivA — (denn
es ist beides intrans. und transitiv) — in folge seiner grundbedeutung: thun,
ihm thun, — fast jede art des thuns bezeichnen kann, sobald aus anderm her-
vorgeht, was man meint, dalier es oft in bedeutungen wie: gehen, kommen, Uaben,
besitzen, meinen, nelimen u. a. m, vorkommt; - — femer, dass der vemeinungs-
stamm ($61), wo er im text vorkommt, bier kfirae balber darch n. bezeichnet
ist; und ebenso einige oft wiederkehrende , den stand der handlung angebende
anliangeworier dur^U zahlen, nfmlLch -savon, -savd (slamm -so) und umdrpoK,
umdrpd. (si. umdK), er wird .. ., (bevorstehende handlung) durch 1; und sima*
voK, simavd (st. slma), er hat od. ist ge . . ., (voUendete handlung) durch %
5*
68 Satzlehre. Erster abschnitt. $. 70. 71*
riisut * iiber die maassen (sind) diese ^'iderspeDStig! (5) nuhe ^ ihmngi-
H' welcher seinem bruder nidit hilft?! (das sollte er doch) ; (6) Kunga-
siagut * erKoriga * (mich) der ich ihn an seinem hals traf (stelle dir vor).
Diese anwendung des Particips als stellvertreter des Indicativs od. In-
terrogativs findet regelmassig statt, wenn entweder ztigleicli bedauern,
Terwunderung, mitleiden, inissfallen od. dergl. iiber das besagte ausge-
driickt werden soil — (s. beisp. 4. 5.), oder wenn man die aufmerksam-
keit des angeredeten auf etwas in dessen gegenwart gesckekenes kin-
lenken will (beisp. 1.)> oder in erzaklungen, wenn man sick die sacke
als eben jetzt vor augen gesckekend vorstellt (beisp. 6.), — iiberkaupt,
wenn man nickt mit voiliger ruke, sondern in einer gewissen gemiitks-
bewegiing sprickt.
Dieses kat wakrsckeinlick die veranlassung gegeben zu einem in sckrif-
ten sekr kaufig vorkommenden missbrauck des Particips, indem es
gradezu als Indie, gebrauckt worden ist, — angeblick fiir (langer)
vergangene zeit; es wird aber zwiscken dieser und der sogenannten
gegenwart, d. k. der kiirzlidi vergangenen zeit — (denn die wirkliclie
gegenwart ist nur ein augenblick) — ira gronlandiscken kein unter-
sckied gemackt, s. §. 19.
§. 71.
Als stellvertretende oder ersetzende redewortform kommen in sol-
cken ausrufssatzen vor: 1) der Interrogativ oder Imperativ mit der be-
deutung eines verstarkten Indicativs — (dies imraer in folge leblmfter
gemtitksbewegung), — z. b, amuarpit ® ziekst du kerauf ! ^ da kabe ick
reckt aus alien kraften keraufgezogen ; oder: da nimmt das keraufzie-
ken kein ende (so tief ist's) od. dgl.; amerdlapat ^ sind's viele! = ick
will meinen, dass es viele sind ; isumangnih ^ ordloKtt ® fall* nack (dei-
nem) belieben! = kier kann man immerkin fallen, man wird sick kei-
nen sckaden tkun (z. b. in weickem scknee) ; dssahanguarit *" rolle ein
biscken! = da rollt's, dass die stiicken fliegen! pinexit ** sei gar sekr
sckon! = ei! wie du sckon sein wirst, wenn du das an kast (ein klei-
dungsstuck> was man eben betracktet) ; — 2) der Infinitiv statt des Im-
perativs (was iiberliaupt in nock jugendlicken spracken etwas gewokn-
lickes ist), z. b. nihuvigdlntit *^ du (sollst) aufsteken! nanerdlugo *^ (tkue
oder tkut) drauf driicken! muluvatdlaKinase ^* ikr (sollt) nickt gar zu
* uterTpoK er ist widerspenstig. ^ nuhaK der jungere bruder. ^ ikiorpd er hilft
ihm; n. * KungaseK der hals. '^ ernorpd er triSt ihn. ^ amuarpoK er zieht
heranf. '' amerdlaput. (mehrh.) es sind viele. ® isuma meinung, belieben. ' or-
dloKaoKf stw. ordlvvoK er fallt. *** assakdnguarpoK, stw. dssakdvoK es rollt. '* p<-
nenaoRj stw. pinerpoK er ist schon. *^ nihuvigpoK er steht auf. ^^ nanerpA er
driickt drauf. ^^ mulutatdlAnaoK, n; stw. mtduvoK er verzieht, bleibt aus.
g. 71. 72, , €88118 rectus. 69
lange wegbkibent una * agtornago ' (time od. tliut) diesen nicht anriih-
ren! Am haufigsten ist dies bei den verneinenden redewortern, da der
Optativ des verneioungsstammes so gut wie gar nicht vorkommt, s. §. 61.
Zuweilen kann iinter einein solchen Infinitiv eben so gut audi die erste
person des Optat. verstaiiden werden, z. b. Upwdlugo ^ (tliut od. lasst
uns) es abschneiden ! Dann stehen noch 3) als stellvertreter des Impe-
rativs: das Verbalpartic. des an1iaogsstamn)es ~sa (er wird od. soll...)>
z. b. takuiartnsagit * der du es zu sehen kominen sollst! s=s koinm es zu
sehen! tusdsctgigse ^ die ihr es horen soHt! sr hort, was jetzt geschieht,
oder gesagt werden wird! savtisagiga '^ der ich es befiihlen soil! as gieb
her! lass mich's befiihlen! — oder der Indrc. des anhangsstamines um^K
(er wird . .,.) , z. b. torKorumdrparse ^ ihr werd.et es auflieben = l>ebt
es auf! mianers^orumdrpuUt ^ du wirst vorsichtig sein =±s sei vorsichtig!
(ist das gewBhnliche abschiedswort, wenn man jemand auf bedenklichem
wege zu land oder see verlasst)*). Solche stellvertreter geben zugleich
einen milderen ausdruck, ais der Imperativ selbst.
*) und zugleich das einzige einer begrussungsformei abnliche, was den Gronlandern
eigen ist.
11. Casus versus.
A. der gegenstandsworter.
§. 72.
Ein gegenstand kann eiuem andern auf zweierlei weise untergeord-
net sein: 1) durcli die that (als thatziel); 2) durch angehorigkeit (als
besitz). Beides wird ausgedriickt durch die suffixe und die objectiven
und subjectiven formen dieser und der gegenstandsworter an sich, nam-
lich dadurch, dass im ersten fall das redewort, was die that besagt,
und im zweiten fall das nennwort, was den besitz benennt, ein suffix^
und in beiden fallen das subject (thater oder besitzer) subjective, und
das object (thatziel oder besitz) objective form erhalt, wie bereits §. 15f.
im allgemeinen gezeigt ist. Dabei ist zu bemerken, dass solche unter-
ordnung im gronlandischen etwas haufiger ist als bei uns, ofler mit an-
dern worten: dass raanches als besitz oder thatziel gedacht und behandelt
wird, was wir nicht so kurz unterordnen konnen. So wird namentlich
1) ein thatziel vorausgesetzt nicht liur bei solchen redewortern, wo
wir ein object im Accusativ od. Dntiv haben, sondern oft auch, wo wir
* §. .23. ^ agtorpd er beriihrl ihn. ' kipivd er schneidet es ab. * tahuiartorpd
er kommt es zu sehen, 1. '^ tttsarpd er hort es, 1. ® savtipd er befiihlt es, 1.
^ tOTKorpd er hebt es auf, verbirgt es, 1. ® nUanerssorpOK er ist vorsichtig, 1.
70 Satziehrc, Ersler abschnitt. $. 72. 73.
den vanathst durch die handlung beriilirteB gegenstaed, al» ort^ ziel
od« dgl. betrachtet, durch eine praposition dem redewort unterordneB,
z. b. pisugpt^ er geht auf ihm (d«tii lande, sclinee od. dgl.), najorpd
er ist bei ihm, omigpd er gelit za ilim u. dgl« 2) als besitz eines
gegeDstandes gelten Bicht niir solche dinge, die auch bei uns durch eia
betttt^ronoiaeB — (aein, dein, mein etc.) — al» solcher bezeichnet wer-
den, z. b. wirkliches etgenthum, bestandHieile, eigenschaften, blut«ver-
waiidte u» dgl. ; sondern u. a. auch das thatziel, als behandeltes — (ver-
mittelst der passifen partieipien (§.111): seiB gesehenes, »etfi gehortes
il» dgl* ss was ei" gesehen hat> was er gehort hat etc.), — die umge-
•
btiageD, ah zugehorige rSume betrachtet — (yermittelst der ortswdrter
§4 46 f.) , — y^rglichene gegenst^nde — (sein grosseres , sein kleioeres
ete. as was grosser ist als er, was kleiner ist als er etc., s. §. 119)
u. dgl. m* Und so wie es viele redeworter giebt, die immer ein suffix
haben (§. 59) > so giebt es auch viele neonworter, die selten oder me
ohne ein suf^ vorkommen. Dahin gelioren ausser deB ortswortern
(§• 46 f.) namentlich Boch die benennuBgen der theile eiBes gaozen —
wo wir sagen: der kopf, die augen, die rinde, der mast, die initte
u. dgl., da sagf man im grooland. durchgangig: sein (dein etc.) kopf,
seine augen, seine rinde, sein ma«t, seine mitte etc.; — ferner die
activen partieipien (§.111), verwandtschaftsnamen, uiid einige anhange-
worter. ^
Den suffixen an den nennwortern mit dem zugeliorigen Subjectiv ent-
spricht bei uns immer der Genitiv, al>er nicht umgekelirt, da wir un-
sern Genitiv nicht nur zur bezeicbnung des angehorigkeitsverhaltnisses,
sondern auch fiir anderes brauchen; so sagen wir z. b. zeit der noth
fiir zeit, in welcher noth herrscht; gedanken des friedens fiir gedan-
ken von frieden; worte des zorns fiir aus zorn entsprnngene oder
zorn kundgebende worte ; todesfurcht fiir furcht vor dem tode etc, etc.
S. den anhang.
§. 73.
Was nun die anwendung der verschiedenen formen der suffixe ins*
besondere betrifft, so ergiebt sich diese theils aus ibrer bedeutung, theils
aus dem bereits friiher gesagteo, daher hier nur in betreff der suffixe
Sterpers. auf ejniges aufmerksam zu machen ist; die e-suffixe an rede-
wortern finden spater ihre weitere eriauterung (§. 77 u. 90). Fiir ein
subject und ein object findet iiberall nur ein objectives a ~ suffix statt,.
namlich am redewort, wenn die beiden gegenstande als thater und that-
ziel mit einander verbunden sind, sonst am object (l)esitz), z. b. teri-
m^iap ^ orssoK ^ nerwd ^ der fuchs frass den speck ; teriamap * orssua ^
^
^ terianiaH fuchs. ^ orgssoK speck. ^ er isst cs.
$. 7S. 74. Ca»us versus der gegenstandsworter. 71
ejorpoK* des fuclises speck ist schleclit; — sind dagegen zu eii)em ob-
ject zwei subjecte vorhanden, so sind auch zwei suffixe erforderlich ;
iiberbaupt: zu jedem Subjectiv gehort eiu suffix, und zu jedem suffix
(3ter p.) ein Subjectiv (der iiber iu der zweih. und mehrh. der neun-
worter ohne Suffix dein Objectiv gleich ist). Hierbei sind zwei falle zu
beacliten: J) das eine suliject ist thatsubject (thater), das andere be-
sitzer desselben objects — (welches also doppelt untergeordnet
ist); — in diesem fall hat das redewort ein suffix wegen des thaters,
und das object eins wegen des besitzers , z. b. naiat ^ meriagdt ® isu-
ngap '' nerissarpd ^ der struntjiiger pflegt der inoven ausgespieenes zu
fressen. 2) der thater oder besitzer ist selbst wieder besitz eines an-
dern gegenstandes (d. li. eiues 2ten subjects, was dann wieder besitz
eines 3ten sein kann etc.); — wdrter, die solchergestalt in zweierlei
veihaltniss stehen, namlich einerseits subject, und andrerseits object
sind, uiiissen ein subjectives suffix haben, z. b. terianiap * orssuatat ' tiv-
ha^ ajorpoK* des fuchses speckes geruch ist schlecht; seKernufi^^ hismr^
nardta " iasinguaK *^ pdverpd " der sonne hitze hat die pfiitze ausge-
trocknet; Tcardtdlit^^ nundta^'^, tumtata*^ akla^^ das gegeniiberliegende
der ostseite des landes der karadlit. S. auch d. letzte beisp, §. 16.
§. 74.
In dein ersten dieser beiden falle — bei doppelter unterordnung —
finden dann auch die e-suffixe an nennwortern ihre anwendung, nam-
lich ein objectives e- suffix erhalt das object, wenn beide subjecte —
thater und besitzer — in einer person vereinigt sind, d. h, wenn d6r
thater zugleich auch besitzer seines thatziels ist; — und ein subjectives
e- suffix erhalt der besitzer des objects (des thatziels), wenn er selbst
wieder besitz des thaters ist, wie §. 33 gezeigt ist.
Diese voin hauptsubject ausgehende doppelte unterordnung — hier
darin bestehend, dass entweder das thatziel oder dessen besitzer de^n
thater angehort — ist eigentlich dasjenige, wodurch die anwendung
der e-suffixe bedingt wird. Es ist daher ein durchaus fehlerhafter,
nur in gedankenlosigkeit seinen grund habender gel>rauch der, dass
dein project (was doch in keiner weise untergeordnet ist) ein e- suf-
fix augehangt wird, urn es als einem andern project angehorig zu be-
zeichnen. Namentlicli geschieht dies — und zwar nicht selten —
J) wenn von zwei oder mehreren projecten eines redeworts, die als
* er ist scblcckt. ^ naia miive. ® metiagan ausfespieenes. ' imngau slnmtjager
(cine raubmove). ^ er pflegt es i\\ esscn. ^ iipih (3te cl Iste ablh.) der geruch
(od. gescbmack) eiuer sachc. ^^ semiHeK (3te cl. Isteabth.) die sonne. ^^ kisaor-
ncK (3te cl. 2te abtb.) waruae, hitze. *' slw. taseK leich, pfiitze. ^^ trocknet es
aiis. ^'^ kardlcK (2tc cl.), ist der natioajtlname dor Gronlaader. *^»t/na land.
" tuno §. 46, von einem land gebraucht: die ostseite. ' *"' ahe das en^ej^ngeselate.
72 Satzlehre. Erster abschnitt. §• 74. 75.
zweiheit oder mehrheit zusammenzufassen waren, erst ,nur eins be-
riicksichtigt, und dann das andere, jenem angehorige, nachgeholt wird,
z. b. autdlarpoK * ilanilo ' er ging weg und seine begleiter (gingen
audi weg); toKuvoK ^ angunilo* er ist gestorben und seiii vater{aucli).
[Regelrecht ist dafiir entweder: angutdlo"^ tamangmih'^ toKupuh^ (er)
und sein vater, beide sind gestorben; oder: autdlarpoK^ ilane"^ ila-
gdlugit^ er ging weg, seine begleiter zu begleitern habend, d. b. mit
seinen begleitern.] — 2) wenn das project eines untergeordneten rede-
worts — Cjnct., Sbjnct. od. Verbalparticip (was dann, wenn ein suf-
fix erforderlicb ist, auch ein e-sufF. erbalt, nacb §. 90, anin.) — dein
project desjenigen redeworts, welcbem dieses untergeordnet ist, ange-
hort, z. b. angune"^ toKungmat^ uterpon'^ als sein ^ater gestorben war,
kana er zuriick (dessen v. gestorben war) ; igdlume ^ nanermane * to-
KUVOK^ weil sein (eigenes) haus ibn erdriickte (d. b. iiber ibni zusam-
mengefallen war, daran) ist er gestorben. Sogar wenn das project
nur einem gegenstand angehort, von dein vorlier die rede war, wird
ibra zuweilen ein e-suffix angebangt, z. b. angajune^^ taimdingilaK ^^
sein alterer bruder ist nicht so. Die widerbaarigkeit dieser ausdrucks-
weise zeigt sicb am allerdeutlicbsten darin, dass solcbe e-suffixe kei-
nen Subjectiv bei sicb leiden, der docb zu jedem suffix gebort, denn
z. b. taussuma *^ angune tomingmat ist volliger unsinn.
§. 75.
Wenn das besitzverhaltniss mit dem casus obliquus (§. 80 — 86) zu-
sammentrifFt, d. b. wenn ein nennwort ein suffix urtd eine apposition
haben soil, so riclitet sicb der gebraucb der a- und c-suffixe der 3ten
pers. nacli derselben regel, namlicb ein e-sufF. erbalt ein solcbes wort,
wenn das dadurcb benannte besitz des projects desjenigen redeworts
ist, dem es untergeordnet ist, sonst ein a-suffix; oder mit andern wor-
ten: ein nennwort mit suffix und apposition bat immer dasjenige suffix,
was es baben wiirde, wenn es durcb andere gestaltung des redeworts
zum object gemacbt wiire — (verstebt sicli, die subjective form statt der
objectiven, wo die app. solcbes erfordert). Z. b. (mit e-suff.:) mtorna-
mifiut '^ timnipd ''^ er gab es seinem^ (eig.) kinde; s. v. a.: hitorne '^ tu-
nwd^^ er begabte sein (eigenes) kind (damit); — (mit a-sufF. :) hitor-
ndniit^^ tunmpd^* er gab es seinem (eines andern) kinde; s. v. a.:
Kitornd *^ tiinivd ^^ er begabte sein (eines andern) kind. [Vergl. §. 33,
anm.: ich gab es m einem kinde, und: ich gab es seinem k.} Eine
scbeinbare a«isnabme von der regel macben die passiven redeworter
§.64,4; da dasjenige, was bei diesen als project erscbeint, bei der na-
* er geht weg. ^ ila der mit ist, begleiter (auch : theil). ^ toKuvon er ist gestor-
ben. '* angut mann (mannliches) ; mit snfif. : vater. * Nominativ der zweih. v. ta-
maKf §. 49, 1 . ^ ilagd er hat ihn mit , bei sich , zum begleiter. "^ er kehrt um,
kommt zuriick; stw. ute §.47, 7. ^ igdlo haus. ^ nanerfid er driickt auf ihn.
^^ angajuk der altere bruder. " iaimdipoK er ist so, n. *-* §. 24. *' KitomaK
kind. ** ef giebt es (weg). ^'^ er giebt ihm, begabt ihp.
§. 75» 76. Casus versus dcr gegenstandsworter. 73
tiirlichen (^. b. transitiven) form des redeworts object sein wiirde, und
Ton einem subject, gar keine rede ist, e-suffixe aber itnraer nur auf das
natiirliche subject sidi beziehen, so konnen nennworter, die eiDem
solchen passiven redewort untergeordnet sind, in keinem fall ein e-suffix
haben, also z. b. savianih * tunissaupoK ^ er (a) wurde init seinein (a's
oder eines andern) messer begabt; pianih^ arsdrneKarpoK * er wurde
seines eigenthums beraubt. [Aus §.33, aniu. ergiebt sich dieses als vol-
lig regelrecht: ich gab ihm sein m., ich raubte ilim sein eigenthum.]
Dagegen haben nennworter, die einem unpersonlichen redewort (§,60,3)
untergeordnet sind, ein e- suffix, wenn sie dem (transit, od. intransit.)
staiBmwort durch dieselbe apposition mit einem suffix der Istenpers.
ulitergeordnet sein wiirden , z. I), amcmimut * nagsagaKamarpoK ® man
Uat mitgenommenes an seine mutter, s. v. a.: arnavnui ^ nagsaguKar*
punga^ ich habe mitgen, an meine mutter (d. h. ich habe was fiir
meine mutter mit).
In dergleichen verbindungen (e-sufF. mit app.) steht haufig das suffix
in der einheit, wo nach unserer redeweise die mehrheit stehen soUte,
namentlich wenn die meinung ist: jeder ... sein — , z. b. tamarmih^
inimintput^ sie sind alle je an ihren pliltzen,* nunaminut ^ autdlar^
put ^'^ sie sind jeder in seine heimatli gereist.
B. der redeworter.
§. 76.
Ein redewort kann einem gegenstandswort nur mittelbar untergeord-
net sein, so namlich, dass nicht sowohl die handlirng an sich, als viel-
mehr der gegenstand, von dem sie ausgeht — das project — mit sammt
seiner handlung thatziel eines atadern gegenstandes wird, — ausserlich
dadurch, dass das (nach §. 16 im Objectiv stehende) thatziel durch eine
redewortform adjectivisch naher bezeichnet wird. Dazu dient ganz ei-
gentlich .das Particip, dessen eigenthiimlichkeit den andern redewortfor-
men gegeniiber darin besteht, dass es nicht die' handlung als von einer
person (od. sache) ausgehend darstelit, sondern eine person als das,
woran die handlung haftet. Es liegt ferner in der natur der sache, dass
die durch das hauptredewort *) besagte handlung eine geistige sein muss,
d. h. eine solche, deren (eigentliches, geistiges, nicht grammaticalisches)
* savik messer. ^ er ist ein begabter (§. 60, 4) ; stw. tunivd er giebt ihm, begabt
ihn. ^ pih. sache, besitz, eigenthum. * eig. : es ist ihm beraubimg widerfahren (s.
§. 60, 4) ; stw. argsehrpd er beraubt ihn. '^ arnoK weib(-Iiches), mit suff.: mutter.
* nagsaganarpoK er hat mitgenommenes, er hat was mil; stw. nagsarpd er nimmt es
mil. -"^ §. 49. ^ ine platz; ipon er ist. ^ nuna land, mil suflf.: beimath.
*^ autdlarpoK er geht weg, reist ab.
74 SatzMMre. Erster abschnHt. §. 7&.
object wieder eine bandlting sein kann; ^\es findet sich namentlieh bei
alien redewortern^ die den begrilF eines wahrnehinen» in sich schlie-
ssen, — (wozu audi soldhe gelioren, die ein glaifben, erzahlen, antref-
fen ete. ausdriicken), — daher bei diesen zuerst und eigentlich das Par-
ticip (als redewortfortn) seine anwendung findet; namlich um die am
object wahrgenommene bandking (eigenscbaft, zustand) anzuzeigen, z. b.
KojaK^ isstgAra'^ orntkS^iit^ ich sab einen kajak, welcher zu dir kam,
d. b. ich sab, dass ein k. zu dir kam; umlai* auidlalersui ^ iikifai^ er
kain zum boot, welches anting abzufaliren, d. b. als es eben abfahr^n
wolke; arnd'' ionusaoK^ oKautigdi^ sie besagen seine mutter, welcbe
gestorben ist (■=> ware), d. h. sie sagen, oder man sagt, dass seine m.
gestorben sei, oder: seine m» soil gest: sein; mmgilerpunga ^° utofKo-
lismmga^^ tcb fange an, micb zu merken, der ich alt werde, d. h. ich
fange an zu merken, dass ich alt werde; iusarpase^^ nenigssaKdngiisu-
se*^ sie haben eucli gehort, die ibr s= sie baben gehort, dass ihr ntchts
zu essen babt; ivna** mlsigaiuh^^ aipe^^ uhiumcmgikd^'' merktest du je-
nen, welcher . . = merktest du, dass jener seinem gelahrten nicht ant-
worteo wollte? nalmgildnga*^ Kingmia^^ toKt^iga^'' er ist nicht unwis-
send mich, der ich ... as er weiss wohl, dass ich seinen bund getodtet
babe; sujuaissara^^ angumerdra "^^ aitsaW^^ KCKertarssuaK^^ tihihd^^ ich
holte meinen vorfahr ein, welcher sa= als er eben erst die grosse insel
erreicht hatte; angumerdra ^^ iorKord^^ ich ertappte ilin, welcher =e da-
bei, dass er es versteckte; nalmgilMt^^ mdna^* Kimasagii''' du weisst
(dich) wohl, dass du dieses verlassen musst.
*) Dasjenige redewort, auf welches ein untergcordnetes sich bezieht, fiihrt in hin-
sicht auf dieses letztere hier uod im folgenden (iberail die benennung: haupt-
redewort.
' ein gronl. mannsboot; dann aiich: ein mann in einem solchcn boot. ^ issigd er
sieht (auf) ihn. ^ crnigpi er geht od. kommt zu ihm. '* umiaK ein boot, bcs. ein
gronl. weiberboot; s. $. 14, anm. "^ Nominalpart. von autdlalerpoK er fangt an fort
zu gehen; stw. autdlarpoH er geht fort. '' (ikipd er kommt (bis) zu ihm, erreicht
es. ' arnak mutter (s. o. z. §. 75). ** Nominalpart. v. toKUVOR er ist gestorben.
• OKautigd er besagt ihn od. es, spricht davon. *" miftigtlerpd, stw. nUsigd er merkt
ihn od.es. ' * Nominalpart. v. viormlivoK er wird alt. * * (usarpd er hort ihn od.
V. ihm. *^ V. neKigssanarpoK er hat zu essen; n. ** §. 23. ^^ misigd s. o. *".
^^ aipaK gefafarte. ^' akiumatd er will ihm antworten; n. ^^ naluvA er weiss ihn
od. eg nicht; n. ^^ ningmen hund. ^^ toRupd er todtet ihn. ^* ^jueissoK der
voraa ist — (pass, partic; eig. : den man vor sich hat). ^^ angumerd er trifll ihn
bei was an, hoR ihn ein, ertappt ihn. ^^ §. 65, 5. ** grosse insel. "^^ tikipd er
kommt bis dahin, erreicht es. '^^ tornorpd er verbirgt es, versteckt es, hebt es auf.
" Kimagpd er verlasst es od. ihn; 1.
|. 77. Cft8«s versus der re^tem^ritf. 75
§. 77.
Also, wo das'Verbalparticip angewendet wird, siad 5 persoDlich^
keiteo iin spiel: (1) das subject des liaiiptrede worts, (2) das object des-
liauptredeworts, was zuglekk subject des Yerbalpart. ist, und (3) das
object des Particips. So lange nun d4ese audi 3 verscbiedene gegeB"
stande sind, od. das bauptsubject — d, i. das subj* des liauptredeworts —
2te od» jste pers. ist, kommen iiberall keiue aoderen suffixe in anwen-
dung, als die a-suffixe der 3teD pers., und die gewdfanlieben sniifixe der
Isten u. 2ten pers., wie obige beispiele a^igen. Wenn dagegen zwei die-
ser personliclikeiten — und zwar 1 u. 2, od. 1 u. 3 — in eiaein gegen-
stand 3ter pers. vereinigt sind, so kommen statt der gewoknlicken suffixe
die e-suffixe in anwendung, nMmlich 1) die einfacben e-suffixe im
fall doppelter bandlung eines subjects, d. b. weno beide hand^
lungen von einem gegenstand ausgeben: er (») ..., dass er (a) ...;
2) die zusammengesetzten 6-su£Qx^ im fall wecbselseitiger be-
bandlung zweier subjecto, d. b. wenn das subject des bauptrede"
worts object des Particips ist.ver (o) ... ibn (6), dass er (6) ibn (a) ...•
Z. b. (Ister fall) oKauUgingild K pigingne "^ cr (a) besagte es (6) niebt,
dass er (a) es (h) besasse, d. b. er sagte nicbt, dass er es batte; tu^
ttiumagine^ unerpi^K* er besagte sicb, der er . • ss er sagte, dass er ib-
nen geben wollte ; iserfigingikitih ^ oxarpui ^ sie (a) sagten *)y das» sie (u)
nicbt zu ibnen (b) bineingegangen wiiren. £s verstebt sicb von selbst,
dass wenn bier das object des Particips 2te od. Iste pers. ist, nur ein
gewolinlicbes suffix statt findet, da in alien e-suffixen die 3te pers. ob-
ject ist, also z. b. iuniumagdnga^ ovarpoK^ er (a) bat gesagt, das$er(a)
mir was geben wollte. (2ter fall:) hivfe"^ oxa^tigd^ sorderukdne^ er
(a) besagte «einen (a's} diener, welcber mit ihm (a) aufgebort batte, d. b.
er. sagte, dass sein diener aufgebort batte, ibm zu dienen; nhtvertuhut^
iUmagait^^ ornisagdtik^^ sie (a) vermutbeten den kaufmann und seine
leute, welcbe . . • sss dass sie zu ibnen (a) kommen wurden; mn^lugdH^
gut^"^ sagdloKutarsimagivtine^^ er (a) ist uns gewabr geworden, die wir
...as dass wir ibm (a) was vorgelogen bal>en; ilisimavdiit ** iunisdngi^
kmgne^^ er weiss dicb, der du ... = dass du ibm nicbts geben wirst;
* OKautigd er besagt es, spricht davon (n.). ^ pfgd er besitzt es. ^ tuniumavd er
will Him geben. * tknerpd er sagt von ihm. "^ tserfigd er gebt zu ihm hinein ; n.
^ oKorpoR er sagt. "^ kivfau diener. ^ sorderiipd er hort auf damit. ' nitwertoK
der kaufmann. ^^ Uimagd er vermuthet ihn. '' omigpd er kommt zu ihm, u. 1.
*^ malugd er wird es gewakr, spiirt es (od. ihn). ^^ gagdiOHularpd er lugt ibm was
ver, betrugi ihn, filhrt ibn an; 2. ** ilipd er lemt es (od. ihn) kennen, kriegl es
weg; vi, ^\ — er weiss ihn (es). ^^ tmiivA er giebt ihm, u. 1, n.
76 Satzlehre. Erster abBc^nitt. $. 77. 78.
iusdaavdse * oKauiigigwHk ^ sie (u) werden (euch) boren , dass ilir von
ibnen (a) gesproclien habt. Uebrigens aber werden in der 2ten u. Isten
pers. statt der zusammengesetzten e-suffixe ofters nur die gewohnlicben
suffixe gebraucbty z. b. ilislmavdnga^ omisaghga"^ er (a) weiss, dass ich
zii ibm (a) kominen werde, — statt vrnisagivne', — und nocb ofter der
Conjunctly, s, u. §. 78.
*) Das hauptredewort kann namlich bier auch intrails. sein, — ob etwa wegen der
glekhbeit dieser und der reflexiven form? —
• §. 78.
Der erste dieser beiden falle tritt audi nicbt selten beim Noini-
nalparticip ein, so nainlicb, dass dieses und dessen hauptredewort
ein project baben: dann stebt das Particip iin Subjectiv der einbeit,
wenn das project eine einbeit ist*), und im Modalis der einbeit, wenn
es eine zweib. od. mebrbeit ist^ z. b. ndparsimassup '^ misigilerpoK^ er
fangt an zu merken, dass er (selbst) krank ist; aggisassumih "^ oKarpul ^
sie sagten, dass sie (selbst) koinmen wiirden, — jedocb wird dtese (uber-
baupt etwas merkwurdige) construction nicbt inebr allgemein angewendet,
sondern bier sowobi, als auch fur die entsprechenden formen des Ver-
balpart. (nam!, die einfachen e-suffixe) stebt sdir baufig statt des Par-
ticips der Infinitiv, also (s. o.): aggisavdlutik oKarput sie sagten kom-
men zu wollen; ndparsimavdhme misigilerpoK er merkt sicb krank seiend;
tunittmavdlugit nnerpoK (§. 77, Jster fall) er sagt ibnen geben zu wollen
etc. Sonst wird auch nicbt selten statt des Particips der Conjuncti?
gebraucbt, besonders statt der zusammengesetzten e-suffixe 2teru. Ister
pers., od. wenn das bauptredewort reflexiv ist (od. beim Partic. reflexrv
sein wiirdc), z. b. tlisimavdtit'* tunisdnginaglco^ (s. §. 90, anm. 3) er(a)
weiss, dass du ibm (a) niclits geben wirst; ilisimavutit^ uiorKaligavit *^
(statt ittorKdUssulit) du weisst, dass du nun alt wirst; tMsaryiiwe*' id-
ssunga*^ pisdnginavse *^ (statt: pisdngUsuse) ibr baf)t gebort, dass ibr
nicbt dabin kommen sollt; — dieses ist aber immer nur gebrocbene rede,
die auch dadurcb wenig (od. gar nicbt) gebessert wird, dass man, wie
ofters gescbiebt, einen solcben Conjunctiv wie ein gegenstandswort durcb
ein suffix am bauptredewort unterordnet, z. b. nalungilara ** takujumd-
ravse*^ icb weiss es wobl, dass icb eucb seben werde; — denn der
* tusarpd er horl ilm od. es, ii. 1. ^ OKatitlgd er besagt es, spricht davon, (n.).
* iUslmavd er weiss ihn (s. o.). * omigpd er kommt zu ihm, u. 1. ^' v. napar-
slmavoK er ist krank. ^ stw. misigd er merkt es (od. ihn). '' v. aggerpoK er
kommt, u. 1 . * oKarpan er sagt. * (tmivd er giebt ihm ; 1 , n. *" utorndllvoK
er wird alt. '* tusarpoK er hort. *' §. 20. " pivon; 1, n. ** naluvd er weiss
ihn od. es nicht; n. '"^ takuvA er sieht ibn; 1.
$• 78. 79* Casus versus der redeworter. 77
Conjunct, hat sonst niclit die hierzu erforderliche bedeutiing, s. §.88.- —
[Im Labr.-dia]., wo das Yerbalpart. ganz fehlt, steht statt dessen durch-
gehend der Conjunctiv.] — Ferner wird zuweilen — besonders wenn
das hauptredewort kein suffix hat, und dessen project Iste pers, ist —
die durch da& Particip auszudrtickende handlung als ein zweiter haupt-^
satz im Indie, hingestellt^ und aUo nur logisch untergeordnet^ z. b. tu*
sarpunga^ Kmgmip^ MvdtU^ ganz wie bei uns: ich hore, es hat dich
ein hund gebissen; isttmaKarpunga^ twdhtme^ siaamdngorpoK^ ich denke,
es ist heut donnerstag.
*) Dies ist der einzige fall, wo ein Subjectiv ohne zugehoriges suffix steht.
§. 79.
Andrerseits steht auch das Particip nicht selten in anderer^ als der
oben (§.76f.) beschriebenen weise, namlich -^ in folge einer art urn-
kehrung des gedankenganges — so, dass entweder beide, das Particip
und dessen hauptredewort, ein object haben; oder dass das natiirliche
object des Particips — (also bei Nominalparticipien mit passiver be-
deutung das project) — ein theil, d. h. besitz des hauptobjects ist; 6der
auch nur so, dass das object des einen vom andern objectahnlich be-
riihrt wird; — Verbalparticipien, die in solchem verhaltniss stehen, ha-
ben ihr subject, da es nicht object des hauptredeworts ist, iin Subjectiv
bei sich. Z. b. dtdrtara'' tihipara^ eKalugsstip^ nerllerd^" ich kain zu
meinem erlegten seehund, (da war) ein haifisch, welcher ihn zu fressen
anfing; tiipeK^^ issigdra^^ neffup^^ upltihd^'^ ich sah ein zelt (und) dass
der siidwind es umwarf, oder: ich sah zu wie der s. ein zelt umwarf;
%muaK^^ halitdlugo^^ Uhiupdt,^^ unugtoK^^ das boot bugsirend brachten
sie es; welches abend wurde, d. h. dariiber war es abend geworden;
oKarpoK^^ umiaK^^ singisagdt '^^ er sagte (zu ihifen, welche ..., d. h.:)
dass sie das boot ins wasser lassen sollten; (Pan. 3, 27:) tahivait^^ angu"
tii^^ tauhoy^^ ingnerup^* liivdlingihai^^ timait,^^ ntijaitdlo^'' KiUgtisimd^
^ tusarpoK er liort. ^ KingmcK hund. ^ kivd er beisst ihn. * isumanarpoK er
denkt; eigentl. : hat meinung, v. isuma meinung, gedanke, sinn. * heute (§.41).
* es wird der 4te (hier :) wochentag. "^ dtdrtaK, stw. dtdx seehund. ® tikipd er
kommt dahin. * eRalugssuan haifisch. ** nerilerpd, stw. nerivd er isst (od. frisst)
ihn. "zelt. ^'^ issigd er sieht auf das. ^^ nigen (3te cl. Isteabth.) siidwind.
^* upHipd er macht es umfallen^ wirft es um; stw. ApipoK es fallt urn. *'*boot
" halipd er bugsirt es. *^ tihHipd er kommt damit, bringt es. *® v. inugpon es
wird flibend. ^^ er sagt. '^ aingipd er schiebt es hinunter; 1. ** idkuvd er sieht
ihn. "^^ angvt ein mann. " §. :^4. "^^ ingnen (3te cl. 2te abth.) feuer. " &«»-
dligpd er verletzt ihn, n. '** time (§. 37, 1) leib, korper. '^ nujaK haupthaar.
78 9fltzielH>e. Enter ^scfankt. $. 7^. 8#.
ngltmtf^ Kog^knoHkiitd^^ nv^^€mgor8imdn§ifsu$ , ^ in§ner8ungnitkgi$9uP'
^UiMt* a^dMf^ sie salien diese manner, (da waren:) da«8 daft lewer
ilyre leiber nitbt Terletzt iiatte, und ihre liaapthaare, weldie nidit Ter-
s^Dgt waren, und ihre mantel, weldie nicht anders geworden waren, ja
die «ogar nicht einmal nach feuer rodien. Soldie gleidisam abgeri«*
sene oder uingekehrte Parti cipien sind besonders in beschreiben-
4er erzahhing sehr haufig, und geben derselbea eine lebendigkett und
imdie/wie s«e auf keine andere weise eu erreidien ht, — [Audi diese
mogen zu dem §. 70, anm. erwahnten missbrauch des Participfl ^erieitet
haben.]
UI. Casus obliquus.
A. der gegenstandsw5rter.
§. 80.
Hieher gehoren gegenstandsworter, die durch angabe eines zur Irand-
lung in entfernterer beziehung stehenden gegenstandes und der art sei-
ner lieziehung die handlung an sidi (olihe riicksicht auf das project)
niiher bestimmen. Das jedesmalige beziehungsverhaltniss soldier gegen-
stande wird ira gronliind. ausgedriickt durdi die (unsern prapositionen
entspredienden) appositionen, gemiiss der §. 17 dargelegten eintheilung
dieser yerhaltnisse. Denn wenn audi in einzelnen fallen nicht die ent-
sprechende apposition, sondern eine andere form oder construction an-
gewendet wird, so ist doch dergleichen immer nur eine stellvertretung,
und mehr als jene fiinf beziehungsverbaltnisse werden nicht unterschie-
den; es handelt sich also hier im wesentlichen nur um regeln fiir die
anwendung der appositionen, doch mit angabe der falle, wo andere for-
men an deren stelle treten. Uebrigens weicht hier die art der unter-
ordnung von der uns gelaufigen hin und wieder etwas ab, und zwar
auf zwefierlei weise: erstlich haben, in folge anderweitiger auffassung
der handlung, einige redeworter einen ortlich bezogeaen gegenstand in
einein andern ?erhaltniss bei sich, als dies bei uns der fall ist; z. b.
statt dass wir sagen: es ist nalie bei . . ., ich verliess ihn dort, sagt
man im gronJ.: es ist nahe von .•., ich verl. ibn dorthin; -^ und
Bweitetis wer-dea bezogene begebenheiten, die wir haufig als geistige
* HiUfHpoK es i^ vergengt — (eig.: es hat sich versengen laesen); 2,'n.; «bw. nHigpd
(das feuer) versengt es. * KOffMersaut mantel, liberzug; stw. xak J. 46. ^ ap-
MmgorpoK es wird anders ; 2, n. ; stw. avdia ein anderer. * imgnersvmpUpoK es
riedit nack ieuer iingnex) ; n., u. %. ^ 4. ^ sogw, §. 65, 9 ; — l^Mi und agdHt
stehea auf 4ie8e art ofters heisammeii, in der bedeuttng: ja sogar.
j. S^, 81. Casus obtiquus to gegettttafidsworter. 79
igegen«tan^ betraeliteii , and alse in neiuiw&rtfoitn tkurdi eine prapott-
tion init dem redewort in verbindung setzi^ im gronlasd. gewolinlicber
ais das, was sie eigentHcli sind, namlkh als handlungen, and also in
fierm eines (abhangigen) redeworts untergeordnet, z. b. wo wir sagen:
wk lust mtd liebe, init verdruss (Mod.), sagt man im gionl. lieber: krat
und liebe habend, verdriesslich seiend (Inf»); fiir: ztir zeit (Loc.) des
konigs N.N.: als N.N. konig war(CQnj.) u. dgl. Wo redeworter einen
Ton unsrer Avisdrucksweise a)>weicbenden casus bei skli zu haben pfle-
gen — {wie z. b. die obigen: es ist nahe ron ... (A)>L), icli verliess
ibn d^rtbin (Term.), — da ist es sache des worterbudas^ solches an*
zitzeigen. Die anwendung der durcb die appositionen gebilde^en catut
der gegenstandsworter ist dann folgende:
§. 81.
i, Der Local is — (me, ne etc.) — dient zor angabe 1) des «itsj
ari welchem die handlung vor sicb gebt, oder das besagte statt findet,
nur nidit, wenn die bandlung in einer a«if einen besttmntten ort gericit-
teten bewegung besteht, als wo die ricbtungsverbaltnisse etntreten. —
Also z. b. Kavane^ toKuvoK^ er ist in siiden gestorben; lUfnaii^^ tmmcme^
tusagauvoK^ es ist in alien landarn gehort worden; iffMiimme^ mJ^jm^''
er traf ibn in seinem bause; niuKomap hangiaue^ xaddrptU^ landeinw^rti
Ton Niakomak baben sie (baringe) gescbop^; sujumvUne*** maleraser"
^ttl" vor uns verfolgen sie (seebunde); — 2) der zeit, innerlialb wel-
cber das besagte statt findet, docb nor, wenn entweder grad# auf die
zeit ein besonderer nadtdruck gelegt wird, z. b. ausfome*^ ajorgsarfM-
ngilaK " im sommer — (im gegensatz z<tm winter) — leidet man keif^ea
mangel ; oder wenn das zeitl>estimmende wort kein eigentlicber zeitname
ist, wie denn namentlicb darch new (§. 1J2) von redewortern abgeleitete
worter haufig als zeiUjestimmungen dienen, z. b. Katsornercme^* autdS^t-
rit "^ macb' dicb fort in seiner (naml. des wetters) rube; sJSet^ ^^ kigPot*
amerdne^'' ipiwiari*se" rudert in des eises — (mebrb.; der eisstucken)
zerrissenbeit , d. b. wiilirend 'da« eis zertbeilt i»t. Sonst stcfhen 4ie «i-
gentlidien zeitnamen, wo sie zor bezeidinung einer bestimnrten zeit die-
nen, wie partikeln obne app., d. h. im Objectiv (wie bei uns im Accu-
*S. 20. '^er stirbt od. ist gestorben. ^ nuna laad. *$, 4d,l. *^ssive
bUdung von tusarpd er bort es ($. 60, 4). ^ igdlo baus. ' er triffit ibn an.
§. 46. ^ KolorpoK er ^cbopft. ^" svjvneK das davor befindlicbe, v. ^i^, $. 46.
malerssorpoK er verfolgt, ist auf treibjagd. ^'^ aussax sommer, *^ unpersonU
bildung (§. 60,3) v. aJ^rssarpoK er leidet mangel; n. ''^ v. Koi^orpoK es ist riibig.
^^ nutdiarpoK er gebt fort. *^ siko ek (auf dem wasser). ^''v. kigtorarpoK es
reisst ab, gebt queriiber von einander. *^ ipikniarpoKf stw. ipupoK er rudert.
8
80 Satzlehre. Erster abschnitt. $• 81. S!2.
sati?), z. h. ausaoK^ aval(»gfoK^ den (letzten) sommer hat er das land
verlassen; unuan^ slnmgtUHiga* die naclit habe ich nicht geschlafen;
nvdloK ' tamdnarpMK ^ toKusavutit '' denselbigen tag sollst du sterben ;
9uforna^ uvdlume^ uvdloK^ mmmga^** pivunga*^ vorigs jahr den heute-
tag, d. k. heut ?or einem jahr kam ich hieher; — und fiir unbestimmt
aogegebene zeit im Vial. ; s. §, 83, 2.
§. 82.
2. Der Ablativ (mit, nit etc.) bezeichnet das ausgangsverhaltniss,
und steht daher J) bei einigen redewortern, die den begrifFdes von an-
-derm ausgehens oder sich entfernens in sich schliessen, z. b. higdUnga*
mt^^ Mw>K^^ es ging von seiner granze los, d. h. es liegt nicht mehr
fest an; minavtinit^* KanipoK^^ es ist nalie von (d Ji. bei) unserm lande;
taussumdnga ^^ pivara^'' von dein habe ich es erhalten; ihdnga^^ Ugu-
l>ora" von dort habe ich es genommen; — 2) bei redewortern, die eine
auf einen bestimmten ort gerichtete bewegung besagen, urn den aus-
gangsort anzuzeigen, z. b. vdiramif^" aterput^^ sie gingen vom berg hin-
unter; avdnga^^ pipu*" sie kommen von norden; suanit^* ornigpiuh^'^
von welcher seite (eig. : von seinem was) kamst du zu ihm? ihdnga^^
n&ngmit^'' avalagpugtit '^^ von dort von der ecke, d. h. von jener ecke
(aus) verliessen wir das land; — 3^) auch bei andern redewortern, uin
<len geistigen ausgangspunkt, nainl. den grund oder die ursache anzu-
gel>en, z. b. hiangmit^^ pexaunga^^ vor hitze thue ich sehr (schwitzen^
«d. heiMsein); 8ialungmit^^ aserorpoK^^ es ist vom regen verdorben; —
am haufigsten steht so der AbJ. des anhangewortu wck (§.113), entwe-
der ohne weiteres, z. b. mihinemiit ^^ tdmarpoK ^* vor kleinheit ist's ver-
loren gegangen; siningnermit^^ hingor^'wugut^^ vor schlafen sind wir zu
spat gekommen; — oder mit einschluss des zum stammwort desselben
gehorigen Objectivs, z. b. (stw. und zugdioriger Objectiv (project): si-
hut'^^ amerdAaput^\ das eis (mehrli.) ist in menge:) sikut amerdla>nermU
* aussaK sortimer. ^ er geht secwarts, zur see, verlasst das land. ^ nacbt. * *<-
nigpoK er schlaft; n. ^ tag. ^ grade der, derselbige. '' tOKt^voK er stirbt; 1.
« §. 65, 10. ' heute (s. §. 41). ^" §. 20. " pivoK. *' kigdlik (3te cl. 2te abth.)
granze. *' es gebt ab, wird locker. ** nuna land. ^* es ist nahe. *® §. 23 f.
*' pivd. " §. 20. *® tiguvd er nimmt es, ergreift es. ^" kukok berg. '* ater-
poK er gebt hinunter (stw. at, §. 46). '^ §. 20. '^^ pivoK, ** suk was. ^^ or-
nigpd er gebt od. kommt zu ibm. ^^ §. 20. '' nikk das vorstehende ende. *® ava-
lagpoK er verlasst das land (seewarts). ^^ kiak bitze, warme. ^^penaoK, stw.
pivoK, ^^ sialuk regen. ^^ es ist unbraucbbar, verdorben. ''^ v. mikivoR es ist
klein. ^'^ es ist verloren , ist weg. ^^ v. sinigpoK er scblaft. ^^ kingordivoK er
kommt zu spat, binten drein (stw. kingo, §. 46). ^"^ siko eis. ^^ einbeitsform amer-
dlavoK,
$. 8:2. Casus obliquus der gegcnstandswurter. 81
avKutigssdempugut * vor meage dest eises waren wir olwe weg, d. h.
konnten wir nicht fort, oder welter kouMnen; (stw. u. Objectiv [project]:
avartara^ angivoK^ inein gefangener dorscb ist gross:) Hvariara angir-
nermit ajasdrnaKaon'* vor grosse ineioes gefangenen dorsclies erstannt
man selir; (stw. u. Objectiv [object]: inW^ iahujumavara* icb will deine
wobnung seben:) init takujumanermii ernigpavklt'' vor deine - wobnung-
seben-woHen, d. h. vor verlangen, deine wobnung zu seben, komme
icb zu dir. — 4) Zur angabe der zeit, sett wann . . . , dient der Abla*
tiv kaum anders, als in irerbindung mit einein- zugeborigen TerminaKs,
z. b. uvdlSmit^ mHngmut^ von morgen bis abend; — gewobniicber wird
statt dessen die partikel lo (nnd, §;63) angebangt, z. b. au^sarih^^ toi-
mdipoK *' und den sowmer (scbon) war es so> d. b. scbon seit dew soin*
iner ist es so; ftX^tordlo'^ orgssvirujmgut ^* und den winter (der noch
ist, d. b. scbon einen tbeil des winters) sind wir obne speck; uvittsmr-
dlo^* ijbipoir *^ und beute (scbon) ist*s angeziindet, d. b. es brenut scbon
seit einer weile. Dagegen stebt 5) t>ei vergleicbungen, die nidit (mit-
telst der anbaugsstamme «ik od. tau, §. 119f. no. 12 u. 29) durcb ein
suffix bewerksteltigt werden, der gegenstand, womit verglicben wird, im
Ablativ, z. b. nano *^ iugiitmit^'' aitgivoK *** der bar ist vom renntbier (aus-
gegangen) gross, d. b. grosser als ein renntbier; ivssumdnga^^ (oder
Ivssumdnganit)*) t^ma*' tuningdrfidUgui^^ Ton jejiem (ausgeg.) bat die-
ser uns sebr gegetien, d. b. er bat ons inebr gegeben^ als jener. [Oft
febit bier der Ablativ, nainlicb wenn der angeredete scbon weiss oder
sicb denken kann, wovon man ausgebt, z. b. una *' ingmdnguaK '^* siUg-
poK^'^ dieses ist ein wenig breit (gegen das, wovon wir jetzt sprecben)^
nunavta'^^ Kdnui^* jtukipui^^ unsers landes berge sind niedrig (gegen an-
dere berge).] Aucb zwei bandlungen kdnnen auf diese weise als solcbe
mit einander verglicben werden: die, von welcber man ausgebt, wird
dann (um des Ablativs willen) vennittelst des anbangeworts nex (§.113)
in form eines nennworts ausgedriickt, die andere durcb einen Cjnct.,
Sbjnct. od. Infin., z. b. unihuvH^^ autdlarnermU^'' pitsdusavoK^^ wenn
^ av/cutigssasnipOKy eig. : cr ist obne was zum weg {mnmi). ^ HivartaRt stw. ^vaK
dorsch. * €r ist gross. * stw. qJasdrpOK er erstannt, wunderC sich. * ine ort, platz,
wobnuDg. ^ takvjmnavd, stw. fahuvd er sieht es. '' ornigpd er gebt od. kommt zti ihm.
^ vvdidK morgen. ^ Unvh abend. ^^ aussax soromer. *' taima so ($. 65,8) u.
ipoK es ist. ^^ vkioK winter.' ^^ orgssvSrHpoK er ist obne spe<^ {prgssoK).
**uvatsiaK heute. " es ist angetiindet (worden). "bar. ^'' tugto renntbier.
" es ist gross. " §. 28 f. *^ tvningdrpd, stw. tunivd er giebt ibm. «' $. 65, 2.
'* es ist breit. *' nuna land. ** kAkuk berg. '* pikipOK es bat eine geringe
bobe. ** unigpOK er bleibt da. '' v. auidiarpOK er gebt weg. *® piUauvoK es
ist gut, erwiinscbt, vorisuglicb; n. 1.
Grdnl. Grnmm. 6
82 Satzlehr<>. Erstor absclmUt. §. SH. 83.
du bleibst, wird as ?om weggehen (ausgegangeii) gut seio, d. h. es ist
besser, dii bleibst da, als dass d« weggehstt ; miardlune ' halinermii * ira-
8undn§ilaK^ aufgeladen haben, ist nicht so ermiidend, als bugsir«n.
*) Bei den deutewortern wird in dieser bedeutung haufig das Afolatiirzeichen verdop-
pelt, naml. nil an unga od. ndnpa gehangt, s. §.41.
§. 83.
3. Im Vial is — {knt, gu^, una) — stebt J) bei redewortern, die
eine auf einen bestimtnteu ort gericbtete l>ewegung besagen, der weg,
oder die gegenstaode, ul>er oder diircb welclie die bewegung gebt, z. b,
nnndkui * ormgpa '' er ging iiber land zu ibm ; samuaa ^ ingerdhwoK ' er
reiste westwarts durcb oder foH>ei; mduna^ pisavugui** bier (wo ich
gehe) mussen wm- geben; higdluhut^ aterpuguV^ wir kainen den ver-
kehrten weg berunter; — 2) die unbestimmte oder beilaiifig augegebeae
zeit, die wii* ineist durdi den Genitiv bezeicbneti, z. b. uvdUthut^^ aul-
dlarpugut^^ wir reisten aiorgeos ab; ttperntikiU** aput^"* migdlissaraoK*^
des friibjabrs oder im friibjabr pilegt die scbneeinasse kleiiier zu wer-
den; igpagssaK^^ ffimhit^'' Uhiptinga^^ gestern abend kain icb an; «a-
Kutigut^'* iikerdriarput^*' mitunter besuclien sie; so aucb; muiuma^^ «if-
jornagut^^ vor die.seni (isf s gesclveben u. dgl.); hmgornagut^^ nacb ibin
u. a. — 3) der tbeil eines ganzen, dein die auf das ganze gericbtete
bandlung zunacbst widerfabrt, z. b. agssalsigut^* tiguvit^^ er ergriif ibn
bei seiner band; ntairua^tfi'^ evKorpara '^\ich traf ibn an seineui kopf;
aUvhut^"* tmvtbkga'^^ er n«innte inicb bei weinem nainen; — 4) aucb
andere, korperlicbe oder geistige, mit der bandlung voriibergebend oder
beilaufig in beriibrung kominende gegenstande — (denn das vorbeige-
Jiend beriibren ist bier der grundbegrifF, wie Wim Ablativ das ab- od.
ausgeben, und beiin Terrain, das darauf gericbtet sein), — z. b. arnav-
fcut'" evKardferdra^^ durcb meine mutter babe icb ibn zum verwandten,
d. Ii. icb bin von meiner mutter seite mit ibm verwandt; tarnivkut^^ na-
jorpara^^ durcli meine seele (= im geiste) bin icb bei ibm; tlmativU'
* vsiarpoK er hat ladung auf seinem kt^Jcrit, ' v. kalipoK er bugsirt. ^ KasunarpoK
es ist ermiidend; n. '^ mi»a land. '^ er geht zu ilim. ^$.20. ^ er bewegt
sich fort, ruckt von der stelle, reist. ^ptvon; 1. * J. 47, 3. ^'^ aterpoK er gehU
hinunter. ^^ uvdldx morgen. ^^ auitUarpoK er geht fort, reist ab. ^^ vperndie
frubjahr. ^* der schnee auf dem lande. ^^ stw. i94gdUv9K es wird kleiner. *® ge-
slem. *^tintffc abend. ^^ tUUpOK er ist angekommen. *^ §. 64, nt. ■^*' stw. ti-
kerdrpOK er besucht an einem andern oii. ''' g. 23 f. "^"^ sujuneK was voran ist
(v. sujo %. 46). '^ kingyneK was nach ist (v. kingo §. 46). ^* agssan finger, raehr-
heit: die hand. ^^ er ergreift ihn. ^^ tiiuKOK der kopf. ^'' ernorpd er Irifft ihn.
^^ oteK name. ^^ ttUvd er nennt ihn. ^^ amaK, m. suff.: matter. ^^ ernardlerd
er hat ihn zum verwandten (erKardlek). ^* tame seele. ^^ n^jorpd erasl bei ihm.
S- 83. 84. Casus ubiiquus der gegenstandsworter. 83
^t * erKarsautigdrput '^ wir erwagen es in unsern lierzen ; iligkut ^ ser*
nigissauvunga'^ durcli dich wurde icli behiitet (= du warst das (mittel-
hare) inittel zii ineiner beliiitiing) ; tki^na^ nuwov^ dort driiben (durch)
kain er ziiin vorschein.
§. 84.
4. DtT Termiiialis — {niul, nut etc.) — ist seiner giuudbedeu-
tuDg nach dem Ablativ entgegengesetzt, irnd bezeichnet also, wie jener
den ausgang, so das ziel, und zwar 1) das ziel der bewegung, z. b. na-
vunga^ ingerdlavoK^ er reist od. geht nach siiden, siidwarts^ samunga^
Ukerdrput'' sie si^id.nach westeo auf besucli gegangen; udxap^ Kdrpid-
mit^ pivugut^" wir kamen auf des berges spitze; igdhiminut^* iserpoK^^
er ging in sein bans; igaldssamul ^^ ilivara*'* ich babe es ins fenster ge-
legt; sumut*^ higdligpit^^ bis wohin kam&t du? Keffunut^'^ ta^HpoK*^ er
verschwand in oder binter den felstiuinmern — (^^g«' in die f.); —
2) das ziel der gedanken, daber unter uinstanden das object, s. §. 85,
j.2. ; besomlers aber gegenstande, die einerseits objectabnlicb bezielt
werden^ und andrerseits bei der bandlung irgendwie als subjectahnlich
betheiligt erscheinen (od. gedacbt werden), z. b. nalinginarnut ^^ atoT"
poK'^^ es wird zu allerhand gebraucbt; inungniit^* pigssauvoK"^^ es ist fiir
die leute bestimint (3. v. a.: die leute soUen es liaben); ilingnut^^ no-
viagdra^* ich lialte es bei dir nicbt fiir sicber (od.: icfi befiircbte, dass
du es bescbiidigen wirst)} ^eKinermut^'^ ikitsivoK'^^ er ziindet an der
Sonne an (init eiuem brennglas); — so namentlicb das 2te subject der
doppelttransitiven redeworter §.60,1; und das natiirlicbe subject (od.
project) der unpersonlicben §. 60, 3. Seltener bezeichnet er 3) die zeit,
bis zu welcber das besagte staft findet; zwar sagt man z. b. isuanut^^
iniivoK^^ er lebt bis ans ende (seiner lebenszeit, d. h. so lange menschen
(iberbaupt zu leben pflegen); gewobuljcher aber braucht man dafiir den
lufinitiv des redeworts tihipd er kommt dabin, erreicht es, z. b. aussau
tikitdlugo den sommer erreicbend, d. h. bis zum sommer. Gewohnlich
* ihnat herz. * ernar^iauligd er erwagt es, denkt dariiber. ' §. 48. ^ stw. semigd
er behiitet ihn (s. §. 60, 4). ^ §. 20. ® es kommt hervor. ' s. d. vor. seite.
^ Kdnan berg. ^ ndrpian die oberste spitze, der gipfel. *** pf»oic. ^^igdlo haus.
*^ er geht hinein. " igaldx fenster (s. §. 30, anm.). ** ilivd er legt es bin.
*^§. 25. ^^ kigdligpoK, eig.: er granst. ^'' nerroK eia triimmerstein. *® er ver-
schwindet (binter anderem). ^ ^ judinginau irgend was , allerlei. . ^" es wird ge-
braucbt; eig.: es braucht sicb. '^^ inuk menscb. '"'v. pigssax zum gehabten J)e*
slimmtes; was einer haben-«oll. ^^ §. 48. ^^ naviagd er halt es fiir unsipher.
*'• sexineK die sonne, '® halbtrans. (§. bO, 2) v. Udpd er ziindet es an. *' isvk
ende; — wird sonst nur von korperlichen gegcnstanden gebraucbt. *** er lebt (ein
mensch).
6"^
84 Satzlebre. Ersfer abschnitt. $. 84. 85.
stefat audi 4) beim kaufen die siunme, fin welciie roan etwas begehrt^
im Terminally (die begehrte waare dagegen iin Modalis nach §. 85, 2),
z. b. tUdrssuarmni ^ tupamih^ fiir 12 schilling taback (gieb inir).
Im Labradordialect wird — gewiss sonderbarer weise — der Tenni-
nalis auch zur bezeichnung des aiisgangs- iind artverhiiltnisses ge-
braiicht, d. h. in gleicher bedeutung wie der Ablativ u. Modalis, die
doch beide dort nicht nnr vorlianden, sondern ancli tibrigens im besitz
ihres rechtes sind. Besonders geschieht dies in den iallen §. 82, 3
und §• 85> 1 ; doch niclit immer, wie denn (iberbaupt keine regel da-
bei zu walten scheint, denn es koinmt vor, nicbt nur, dass worter, de-
ren beziebungsverbaltniss volHg dasselbe ist, bei Terschiedenen rede-
wortern verschiedene apposition haben, sondern sogar, dass Ton zwei
einander beigeordneten, oder ein iind demselben redewort in gleichem
verbaltniss untergeordneten wortern das eine im Abl. oder Mod., das
andere im Term, stebt. Ein anfang zu abnlichem findet sich aucK
im gronlandischen , indem namlich Ton einigen der begriiF des Mo-
dalis und der des Ablativs in dem fail §. 82, 3 — z. b. v o r freude
(Abl.) und mit freuden (Mod.) — nicbt sonderlicb auseinander ge-
batten wird.
§. 85.
5. Der Modalis — (mth, nth etc.) — driickt artverhaltnisse aller
art aus, und hat daber eine sehr mannigfaltige anwendung. In seiner
ersten und eigentlicben bedeutung bezeichnet er 1) das raittel, sowohl
das korperliche als geistige, durch welches od. mit welchem die band-
lung verrichtet wird, z. b. agssaminik^ iiguvd* er nahm es mit seiner
hand; ujarKamik'^ mUdrpd* er warf ihn mit einem stein; dkiumih'' disa-
vdt^ sie sollen es mit der trage holen; sUvcLgssamik ^ aliilerpdnga^'* er
bezahlte mich mit einem pfeileisen; OKauismik*^ atausinarmiJs^* oKolug-
figdnga*^ er hat nur mit einem wort zu mir gesprochen; pitrdittermi^' '^
pival^^ er behandelte sie mit sanftmuth; neKimih^^ pajugpdtigut*'' sie
beschenkten uns mit Aeisch, oder: sie f)rachten uns fleisch zum geschenk;
aningaussdnih^^ inuit^^ tunivai*^ er begabte die leute mit geld, d. h. er
gab den leuten geld. So, wie in diesen beiden letzten beispielen, steht
ein Modalis bei den meisten redewortern, wo wir zwei objecte — eins
im Ace. und eins im Dat. — haben, wenn das object, was bei uns Da-
tiv ist, im suffix liegt; ist dagegen unser Accusativ durch das suffix aus-
gedriickt, so steht das andere object — unser Dat. — im Terminalis,
* dtdrssuaK, eig.: eine art seehund; dann: der (ehemalige) werth der haul cines sol-
chen: lit schilling. ' tupax tabak. ^ agssaK finger; mebrh.: die band. * er nimmt
es. ^ ujarah stein. * er wirft nach ibm. '' aklut trage. ^ aivd er bolt es; 1.
' sAvagssaK ein zu einer pfeilspitzc {sikvaK) bcstimmtes eisen. ^" aktierpd er bezabit
ibn. " OKauseK wort. ^^ atausinaK nur eins. *^ oxalugfigd er spricbt zu ibm.
^* piuaineK sanftmuth. *'^ pivd, ^^ neKe fleisch. ^'' pajugpd er bescbenkt ibn.
*^ antnganssoK ein geldslilck. *' innh menscb. ^" ttinivd er begabt ihn, giebt ibm.
S- 85. Castis obliquus <ter gcgenstandsworter. 85
z. b. (s. o.) aninganssat intingHUi tun'wpai * er gab das geld (zii) den
leiiteD. Hieran schliesst sicli, dass 2) das object der balbtransitiven
redeworter (§.60,2), d, Ii. das, was bei der transiti?efi form des rede^
worts object sein wiirde, in der regel iin Modalis stelit, und zwar ent-
sprieht dann die transitive form tnit dem Objecti? meist unserm bestimin-
ten artikel (beiin object), und die haH>transitiTe form mit dem Modalis
iminer dem unbestimmten, z, b. ujarak ' tiguvd ' er nabm den stein, ujar^
Kumih UguslvoK er nahm einen stein; jfdx* awtf^ er liolt den sack, p^^
mih algdlerpoK er holt einen sack; merdlerhit^ asavai'' er liebt die kin-
der, nierd(er(tfniX; asangnigpoK er liebt kinder, ist ein kiuderfreund. Eben
so bei redewortern, die sowohl ohne als mit suffixen gebraucht werden
(§. 59) , z. b, una ^ Kttj^t ^ sanavara *" diesen loffel babe ich gemacbt,
Kajtimik sanamtnga ich mache einen loffel. Redeworter dieser letzteren
art, bei denen ein ortlich bezogener gegenstand zum object gemacht wird,
haben diesen, wenn sie ohne suffix stehen, nicht im Mod. l>ei sich, son-
dem ineist im Loc. od» Vial., z. b. iaseK " Kajariarpa *^ er befiihrt den
teich , tatsime icajartorpeK er fabrt auf dem teicJi ; — und bei einigen
halbtransitiven redewortern steht das object zuwellen nach §.84,2 im.
Terminalis, z. b. merdlerUinui MangnigpoK (s. o.) etyr^: er ist liebreich
gegen kinder; dies ist jedoch, als eine abweichung von der regel, nidit
nllgemein. In folge ahnlicher auffassnng steht 3) bei redewortern, die
den begriff eines aussagens in sieh scliHessen, der gegenstand der aut*
sage, sofern er nicht object ist, im Modalis, z. b. ititmk^^ oKulugpui^*
sie reden von seeliunden; pllisaaminik^'^ univkdrpoK *^ er erzahlt von sei-
nen thaten; ilingnik*'' tusarpunga^^ ich here von dir, d. h. dich betref-
fend; Uisdngilara ^^ tikmausianik^^ ich habe ihn nicht gehort, betrefiend
sein angekommen sein, d. h* ich habe nicht gehort, ob er angek. ist od«
nicht; tauho^ talssardvut^^ 4vkdnik^^ diese nennen wir Hvkat;"^^ nata-^
gkfwnik^ iaivara^^ ich nenne ilin metnen herrn — (wir sagen: ich nenne
ihn herr); Judnasimik atser|)^l'^ sie gat>en ihm den namen Johannes.
EndHch steht nodi in ahnlicher wei«e 4) bei redewortern, cKe von nenn-
wortern abgeleitet sind, ein das stammwort (adjectivisch) naher bestim-
* tttniiipd er glebt es weg. * stein. ' er nimmt ihn. * sack. * er holt ihn.
* merdiertoK ein kind. ' asavd er liebt ihn. ** §. 23 f. ^ snppenloffel. *® #a-
. navd er bearbeitet es, mlacht es. ** tcich. ** KOjartorpoK er fahrt im kajak.
" AtdK der (vorzugsw.eise) gronlandische seehund. '* oKolugpox er redet. ** piUoK
gethanes. ••* er erzahlt. *'S.48. *^ tusarpoK er hori. •* /uMrpd er hort ihn
od. von ihm; n. ^^ tikimauseK, eig.: angekommenheit; stw. tikipoK er ist angekom-
men. ^* tal^sard er pflegt es zu nennen. ^' tft?aic dorsch. ^^ ndlaguK herr.
^^ taivd er nennt ihn. ^* atsei'pd er giebt ihm einen namen (a/w).
86 Satzlehre. Erster abschnitt. S- 85. 86.
inendes gegeiistand»wort in dar regel iui Mckdalis, z. !>. igdlorput * iggi-
gsanik^ igaldKarpon^ unser liaus hat fenster von sckliinden; mardlungnik'^
ij^dKarpoK ' es hat zwei fenster ; mUigtumih '^ pdrdlugo ^ es in weiches
einwickeln, tr^riramifc' %korf»r8iuh^ unterlegt es init einera stein; ifist^-
iiiJb^ KdrKerpd*^ er macht tiefe furchen hinein; — nur die durch uv»k
(er ist . . ., §. 126) und ngorpoK (er wird . . ., §. 128) von nennwortern
abgeleiteten redeworter haben ein solches beiwort gevvoJinlicher ini Ob-
jectiv iHti sich (und zwar nach sicfa, denn vorstehend vriirde es als pro-
ject gelten, s. §.97,1) z. b. mdna*^ KlsiugssanvoK ^^ ajungHseu'^ das ist
gntes brennholz.
§. m.
Weiter dient dann der Modalis sehr haiiiig dazu, die art der hand-
lung beschafTenheitsweise anzugeben, wie l>ei iins die adverl>ien. Na-
mentlich stehen so: 1) die zaIUworter und zahlwort^bnlichen nennworter,
nm bei wiederholter handlung die zahl der wiederholungen anzugeben,
und zwar bezeichnet da«in der Modalis des stammworts die suinine der
wiederholungen (. . . mal), und der Mod. der veriangerung des«elben durch
gssan (§. 120) mit sufF. der 3ten pers. (nach §.44) die ordnungszahl der
ietzten wiederholung (zuin ...ten mal), z. b. titauMmik takuvaket^* ich
babe sie einmal gesehen; mptigssdnik tusdsavnt*'^ du sollst es (mm) zuni
zweiten mal horen; sisamagtsdmh ornigpdt^^ sie gingen zum vierten mal
zutbm; taimdmmik^'' ingnd^lagiarpoK *^ so viel mal hats gebh'tzt; hav-
Sinik^^ tusarlarparse^^ ihr habt es oft und vie! (eig.: vielmal oft) ge-
hort; Kavsigssdnih^^ tahuvlnh? ?^ zum vrie vielten mal sielist du es? su-
jugdlermtk Kavanthama '^ als ich zum ersten mal in siiden war — (dass
hier weder gssaK noch ein suffix statt findet, folgt aus §. 44) ; — 2) Nor
minalpariicipien in der einheit, welche dann ganz Unsern von adjectiven
gebildeten adverbien entsprechen, — und in gleicher hedeutung auch
einzelne veriialstamme (die doch sonst nicht als nenriworter gebraucht
werden), z, U, higailsumik ^"^ aggerpoK^^ er kemmt langsnm; ilitartunnk^^
tmvaV er li«nannte sie riolitig; Uinindnga^^ vgiorneKdngltsnmih'^'* er gab
* igdlo haus. '^ UjgiaK sclilund. ' es hat (ein od. mebrere) fenster; v. igaldic I'en-
9ter. '^ mardlvk zwei. ^ Kihtgtoic weiches. '^ pdrpd er umhiillt es; v. poK hiille,
sack. "^ vjarak stein. ^ ikorfmyd er unterlegt es; v. iftor/ix« unteriage, unter-
sehiebsel. ^ itittdK tiefes. '^' icor/rerpd er fiircht es; v. tcdroK furche, thai.
"§. 23f. '^v. Kissng^soK hreunholz. *'gutes. ^^ taknvd er sielit ihn. '''/m-
iftrpd er htirt ihn; i. *^ ornigpd er geht zu ihm. *"§. 65, 8. ^"^ es blitzte.
*^ navsU viele. ^ tttsartarpd er hiirt es wiederholt. /' stw. KuvseK. ^^ takvvd
er siebt es. ^^ xavanTpoK er ist in siiden. ** v. kiguipoK es geht langsam. '^ er
kommt (her). **^ v. Huctrpon (slamm //rm/t) es isl recht, wie es sein soil. ^' taivd
er bcncnnt es. "^^ timivd er gicht ihm. '' v. ugtornenarpoK (§. 60, 4) es ist ge-
S . 86. 87. Casus obliqaus <kr gegenstaafUwdrter. 87
mir ungemessen; imrUparu^" periMM ajoHHrnih"*^ kli hahe es so befe*
stigt, dass 68 nkiit losgehen wird ; iluamik '^^ tahuv€nrpul " wir baben es
reekt (griiBdlich) geselien; mgagtqmih^^ mume"^^ napwd^ mm brack er
gar nock sein beta; — 3) passive participien (§.111) mit suffixen; diese
gelien adverbialiscbe ausdriicke, die wir meist durck prapp. wie: nack,
geinassy zufolge^ oder auf Hknlicke weise aufiosen in§s8«»; so u. a. per-
Kussdttih nack seinein befeki, oder auf sein gekeiss, aiMfli: in seinem
naraen , — von perKUssax ^' das zu gesckekeu befolilene ; ndmagissdnih
zu seiner geniige, — v. namagissax ^^ geniigendes ; Uuarissdn^ nack sei-
nem woklgefailen, — v. iluarissuK^' gebiliigtes; piumassdnih nack sei-
nem wunsck od. willen, ^ — v. ptumassax^^ gewoUtes; sapiagisanik nack
seinem vermogen, — v. «apijir;i5aic '* vermocktes, was man vermag; z. b.
ndmagissdmh tumuh^^ gieb ikm so, dass er genug bat; piumassarmh
sanajumdrpara*'* ick werde es nack deinera wunsck macken^ oder: wie
du es kaben willst; sapingisavHnik ikiorparpuf** wir kalfen ikin nack
unserm vennogen, oder: so gut wir konnten; — 4) auck einige andere
nennworter mit suffixen, in akniicker bedeutung wie die vorigen, z. b.
Isumaminih*^ nack seinem (eigenen) belieben; isumangnih*'^ nack dei-
nem belieben etc.; — F>esonders solcke, die durck nex (§.113) oder ut
(§.117) und gssax (§.J20) von redewortern abgeleitet sind, z. b. U-
jmiisuUgssdnih *^ zu seiner freude; pivdluarnigssdnik'** zu seinem lieil
u. dgi. m.
§. 87.
Es kommt nickt sekeu vor, dass einem redewort zwei gegenstands-
wurter auf versckiedene art im Modalis untergeordnet sind^ z. b. ujar-
Kamlk^-' ligusivoK'*'^ agssaminlk*^ er nakm einen stein mit seinor band,
— (bier stekt der erste Mod, nack §. 85, 2, der zweite nack §.85,1);
angiortumik'*'' pianik^^ arsdrpd"^^ er beraubte ibn keimlick des seioigen,
od. er nabm ikm keitnlicb das seinige — (der erste nack §. 86, 2, der
zweite nack §.85,1); Kavstnik^'^ ilingnik'^* tusarpunga^^ ick kabe oft
von dir gebort — (der erste nack §.86,1, der zweite nack ^.85,3);
tdssa''^ pingajugssdnik pumik*^ aigdlerpoK*^ nun kolt er zum drittenmal
messen; n. ^^ ivertipd er befestigt fs. ^^ v. pefttfK ajQtjHm,. ei^.i es taugt niclit
loszugelien. ^^ v. ingUfftai'poK (stainm ingagtuK) cs Jauft iiber; bildl.: es ist zu arg.
' * nio bein. ^^ er zerbricht es. ^^ v. p^rnuvd er heisst es geschehen. ^* v. wd-
magd es gcniigt ilun. ^"^ v. iluard er billigl eg. ^^ v. piumavd er will es. ^* v.
saperpd er verinag es nichi; n. *^' sanavd er beaVbeitet es; 1. ^^ tkitrrpd er hilft
ihm. *^ iswna meinung) beJieben. '*^ v. tipaitaugpoK er freut ^ch. ** v. pivdluar-
poK er ist gliicklich. '*^ s. $.85,2. *'^ agssan Mget; mehrh.: die hand. "*' v.
angiorpoK er vcFheiralicht. •**^p/ft sache, besitz. '*^ er bcraubt ibn. ^^ KtwsU \\eic.
'' s. §.85, 3. ?x«. 20.
88 Satzlehre. Ereter abschnilt. §. 87. 88.
einen sack — (der erste nach §.86,1, der zweke nach §.85,2); tit;otr-
n%k * ndtaghanw^gnih^ iafsijmt^ sie neonen mich ibren herrn — (der emte
nach §.85,2, der zweite nach §. 85, 3); — das specielle YerhaUBiss sol-
cher worter ergiebt sidi dann immer zur geniige aus dein zusaminen-
hang und der hedeutung dies redeworts, wie denn iiberhanpt trotz der
Tiekieiitigkek des Modalis nieht leicht ein fall verkoinnien vfhrd, wo iiher
die art, wie er zu verstehen ist, ein zweifel hiiebe.
B. der redewSrter.
§. 88.
Da jedes redewort mit den ihm zugehorigen wortern einen satz bil-
det> so handelt es sich hier daruin, einen satz dein andern iinterzuord-
nen. Dies wird im gronl. dadurcb bewerkstelligt, dass das redewort des
untergeordneten (abhangigen) satzes in einen abhangigen modus — Cjnct,,
Sbjnct.,. Infin. — gesetzt wird, wobei im wesentlichen dieselbe einthei-
lung der beziehungsverhaltnisse statt findet, wie bei d^r entsprechendeu
unterordnung der gegenstandsworter; namlich das verb, des Cjnct. und
Sbjnct. entspricht dem ortsverh., und das des Jnfin. dem art verb, der
gegenstandsw6rter; daher steben aucb der Cjnct. und Sbjnct. immer ab
antwort auf dieselben fragen, wie der Loc. und AbJ. in fibergetragener
bedeutung: wann? warum? — und der Infin. wie der Mod. als antwort
auf die frage: wie? [Dass der Infin. gewisser aniiangeworter aucb ver-
haltnisse ausdriickt, die dem Vial, und Term, entsprechen — (wiibrend,
auf dass, damit etc., s. §. 92) — liegt mebr in der bedeutung dieser an-
hiingeworter, als im Infin. selbst.] Abgeseben biervon ist in bezug auf
das bauptredewort das verb, des Cjnct, und Sbjnct. entgegenste-
hend und das des Infin. mitgehend. Weiter bestebt der unter-
schied des Cjnct. und Sbjnct. darin, dass ersterer fiir gescbebenes od.
gewisses, letzterer fiir upgeschelienes od. ungewisses stebt; der grund-
bedeutung des Cjnct. entspriTcbt daber ganz unser: dieweil (und des-
sen stellvertreter: als, da, weil), und der des Sbjnct.: wenn. Dem
Infin. in verbindung mit einem andern redewort entspricht immer un-
ser (vom Infin. gebildetes) particip auf d: sagend, gebend etc. Also
z. b. Cjnct.: tunigavko^ nipangerpoK'* als icb ibm (was) gab, sclmieg
er still; Kaermigangma^ ornigpavhil* weil du mich gerufen hast, komme
icb zu dir; vanoK - ingmat '' igipiuk^ weil es wie war, d. b. warum warfst
^ §. 48. ' s. $. 85, 3; teUsicoK as taivd (halbtrans.). ^ tunipd er gicbt ihm.
* er schweigt. * naerituvd, eig. : er heisst ilin kommen.* ® omigpd er gelit zu ihm ;
(I). ' KanoK wie, u. ipoK es ist. ^ iglpd er wirft es weg.
j. 88. 89. Casu? obiiquus der redeworter. 89
du e» weg? Subjunct^: Hningagpai * hivdlmart&rumilrpugHt^ wenn das
wasser niedrig ist, werden wir (seegras) abschneideo gelien ; KcterKugpa"
tlgui^ wmfhumdrparfmt* wenn er nns nift, werden wir za ihm gehen;
takngwoho'^ naUusdngilara* wenn ich ihn sehe, werde icli ihn sclion ken-
nen; Infinit.: nahnvdhtge "* a9erorpd* es faHen lastend zerbracli er
68 ; iikiidkigo^ KimerMrsivh ^^ betrachtet es bis zu ihm hingebend, d. It.
von nahem; Kivtardhinga^^ iMhwMtra'^ inich nmkebrend oder indetn ich
roich uinkehrte, sah ich ibn. Sonst ist hinsichtlich des gebraircbs die*
ser modus nocb folgendes zu merken:
§. 89,
1. Conjunct!? iind Subjunctiv. 1) Wenn ein Cjnct sicb auf
ein redewort seines eigenen nrstammes bezielit, und die eine der ber-
den bandlungeh das (nngefUbre) gegentheil der andem ist, so sind diese
einander iminer als v or her u. jetzt entgegengesetzt; gewohnlich steht
dann noch entweder hingmmut (zardck, umgekelirt; s. §.46) beim haupt-
redewort^ oder der Cjnct. ist mit dem anhangsstamm alwuK (zwar, §.120)
gebil<^t, z. b. hamigdlarama^^ hingumut hamigpunga*^ vorhin zog ich die
stiefehft atis, jetzt (umgekebrt) ziehe ich sie wieder an; Igdlorput*^ aju^
ngikaluarame ^* ajuUrpoK ^* friiher war unser haus gut, jetzt iangt's aber
an schlecht zu werden; ornigtaraluarfitghit *^ omisderpiglt ^^ du giugst
sonst ofters zu ihnen, tbust du es jetzt nickt mebr? — 2) Oft wird der
Cjnct. ohne bauptredewort gebraucht, namlich urn den grund dessen an*
zugeben, was vor den augen des angeredeten eben^ statt fiodet, und also
keiner beschreibung bedarf, z. b. igdlorput '^ ndkantMiit *® weil unser haus
eingefallen ist — (darum bauen wir jetzt dran, od. darum sipd wir bier
bei andern leuten, od. dgl.); pdgssaKanginama^^ well ich, nichts babe,
es hinein zu thun — (weiss ich nicht, wie ich es fortbringe); hingoral-'
gavia*^ weil wir zu spat kamen — (baben wir es nicht gesehen, od. sind
wir leer ausgegangen) ; — auch als frage, d. h. wenn das weggelassene
bauptredewort Interrog. sein wiirde, z. b. susangmat '' weil es was sein
^ird? = warum nicht? aumtkavit^^ weil du wo warst (kamst du nicht)?
' tlnbngavoK es ist niedrig wasser (ebbe). ^ hivdhtiartorpoK er geht abscbnciden; 1.
^ Kaencuvd, eig.: er beisst ihn koromen. ^ omigpd er geht zu ihm; (1). ^ ta-
kuvd er sieht ibn. ^ naiuvd er weiss od. kennt ihn nicht; 1, n. '' ndluiH>d er
lasst es fallen. ^ er macht es unbraucbhiar. ^ tikipd er geht bis bin. ^^ ximer-
dlihTi>d er betrachtet es. ^* uMarpoK er kehrt sich urn. ^^ kanUffpoK er ziebt die
stiefein an, kamifftUdtpoK er bat sie aus (urstamm kamik). ^^ igdlo bans. ^* «^.
ngilaK es ist gut, ajulerpoK es fangt an schlecht za werden (urstamm q^ojc). *^ or-
nigtarpd er geht ofters zu ihm, ornUaerpd er geht nicbt mebr zu ibm (urst. amik).
*^ ndkarpoK, eig.: es fallt auf den boden. ^"^ pAgssoKongUaK; stw. pdK bulle, sack.
^^ kingoraivoK. ^^ susovok; stw. suk was.* ^^ xume wo? ($.25) u. ipoK er isl.
^ Satzlekre. Erster abschnitt. g. 89. 90.
d. h. wo warst da, dass du niclit kamst, od«r inaa dich nickt geseiien
hat? — 3) Nicht seltefi stelit ein Cjnet. od. Sbjnct. me eiu adfectiv hei
einein nennwort, docli iinmer mit einem im gedanken liegendea rede-
wortbegriff, aaf den er sick e^entlicli bezielit, z. b. anguiima * nitldla-r
rume^ onause^ puiungUc^^ ineiDes vaters aU-er-abreiste-'vrorte (d.b>
was inein vater sagte, als er abreiste) liabe kb mcht vergessen ; aeungna-
S€igunia^ umiagMura^ misiUgpwh'' bast du inein weBfi-kli<-nacli*nor'
den - reisen - werde - boot (d, b. das boot, was icb braucbefi soU, wemi
icb nacb n. r. werde) untersucht? Wenig verscbieden biervon ist es,
wenn 4) ein grundaDgebender Cjnct, wie sonst auf ein redewort, so
verinitte]st einer copula — (tassa das ist; s. §. 100) — auf ein iienn-
wort sicb beziebt, z.b. au9S€tK^ orfiuMMeK* pigaivko^^^ td99a UiffriigsseL^^
weil icb diesen sommer ein stuck wallfiscbkBocben (von dir) erbielt, das
(was icb bier babe, od. dir jetzt bringe) ist seine ta»scbzablang, &= die-
ses ist fiir das st. w«, was icb etc.} ntUdngmm:^,^^ idssa akia^^ weii du
nicbt geborclitest, das (was dir jetzt widerfubr) ist seine (namlicb dei-
nes ungeborsams) vergeltmig, s^ das liast du davon, dass du nicbt bo^*
ren wolltest. Ausserdem stebt der Cjnct. aucb ofters in unetgentlicber
bedeutung statt des Particips, wie §. 78 gezeigt worden ist*
Fiir die anwendung der o- und e-form der 3ten pers., und der zu-
sammengesetzten e-suffixe gilt bier dieselbe regel, wie fiir die entspre-
cbenden forinen des Verbalparticips (s. §. 77), namlicb die a-forin stebt,
wie dort die o-suflfixe, wenn beide redeworter (das bauptredewort und
das ihm untergeordnete) verschiedene projecte (3ter pers.) baben; die
e-forin, wie dort die einfachei^ e-suffixe, wenn das project beider rede-
worter dasselbe ist; und die zusammengesetzten €-s«fftxe hier wie dort
iin fall wecbselseitiger bebandluug zweier subjecte — (s. jedocb die anin.).
Also z. b. scjfiiteic '* tafHngmat^'^ iiUptigul^^ als die sonne untergegan-
gen war, kamen wir an; tanssuma*'' tuningmatit, *^ aipdta^^ tunisangi-
latiV^ weil der dir gegeben bat, wird der andere (eig.: sein and.) dir
nicbts gcben; nerissugssaeruhunih'^^ angerdlarunKarput^^ wei^n sie wer-
^ angut, m. suff. : vater. ^ autdlarpOK er geht fort, reist ab. ^ OKausen wort.
"* puiorpd er vergisst es; n. ^ (ttmngnarpoK er reist nacb norden; 1. ^ unUagssuK
was boot {umioK) sein soil. ' misUigpd er imtersiicbt cs. ^ sommer. * eig. : «in
stiick wallfiscb. *" pivd. * * taortigssaR was in tauscb gegeben zii werden beslimmt
ist. ^^ ndlagpoK er gciiorcbt; n. ^^ ahe das entgegengesctzte; hier: vergellung.
*"* die Sonne. }^ targipoK us verscbwindet hinter anderm. *® tikipon er ist ange-
kommcn. *' §. 23 f. ** tutUvd er giebt ihm, (1.). *^ aipoK gefShrtc; der andere.
^^^ nerissagssaei'ApoK er ist obne zu-cs^n. ^^ anger dlaijw» er gc'ht nach haiis; 1.
j. 90. Casus obliquus cfcr redewortf r. V"!
den ohiie lebensuiiftel setn^ werdeo sie nack iimise geheu (dieselben) ;
takugamiuh ^ iliscird^ als er (a) ihn sab, erkannte er (a) ibn; h'wfdta^
orningmane* iserMngild'^ als sein diener zu ibm kam, biess er (zudem
er kam) ibn nicbt berein konimen; iunigungne^ iluarisavdtW wenn du
ibm (was) giebst, wird er (dein du giebst) dicb bilb'gen. Wenn das pro-
ject des einen redeworts aiis mebreren gegenstiinden 3ter pers. besteht,
und einer derselben project des andern redeworts ist, so stebt aiich die
t-form, z. b. iiMkamih^ ioKUvoK* als sie ankainen, ttarl> er — (einer der
angekoinmenen). Dagegen kann das anbangewort narpoK (§.60,3) oder
dessen stamm — naK — einen Cjnct. od. Shjnct. 3ter pers. nur in der
n-form bei sicb baben, ancb wenn das natiirlicbe project -lieider rede-
worter dasselbe ist, z. b. Kavantnarmat^** nane** tahunarpoK* als man
(d. b. icb) in siiden war, bat man (as babe icb) einen bKren geseben;
KujanuK** siningnnrmat *^ (man) dank(t), weil man gescblafen hat.
Anm. 1. In fallen, wo es zweifelbaft scbeint, ob die a- od. e-form
anzuwenden ist, neigt sicli der spraebgebrauch mebr zu letzterer, da-
ber namentllcb in dem fall §. 89, 2 die a- form nur selten vorkommt.
Aucb, wenn ein Cjnct. od. Sbjnct. mit tbatigem project, was in ei-
nem unmittelbar vorbergebenden Indicativ ebenfalls project war, sicfi
auf ein redewort mit untliatigem (bios passi?em) project beziebt, wird
die e-form baufig vorgezogen, z. b. (2. Mos. 4, 4:) agssdne^^ tauva*^
isagtorpai;^^ tigugamlugdlo,^'' ujaupidngorpoK ^^ Humdne^^ da streckte
er (Moses) seine band aus (nacb der scblange), und als er (Moses)
sie ergrifF, wurde sie zum stab in seiner band.
Anm. 2. Bei der anwendung der zusammengesetzten e-suffixe fin-*
den bier ganz alinlicbe abweicbungen statt, wie in dem entsprecben-
den fall bei den nennwortern, §.74, anm.; indem sie namlicb in der
3ten pers. nicbt selten aucb da angewendet werden, wo keine wecb-
sekeitige behandlung statt findet, wenn nur das object des Cjnct., od.
Sl>jnct. selbsttbiitiges (od. wenigstens tbatfabiges, nicbt wilJen- od.
lebloses) project des banptredeworts ist, z. b. sujuarKungmane'^^ su-
juarpoK weil sie ibn voraus gehen biessen, ging er voraus; pine** tor^
Korpaiy^'^ Ugdligtup^^ omllermane^* er verscbloss seine sacben, weil
ein dieb sicb ibm niiberte. Zuweilen kommt dieser gebrauch zu stat-
ten, urn entweder zweideutigkeit oder unpassende wiederholung des
projects zu vermeiden, s. z. b. §* 103.
* takuvd er sicht ihn. * cr crkennt iiin. ^ kipfaK diener. * ornigpet or kommt
zu ilim. ^ iserKUvd cr hcisst ihn herein kommen; n. ^ tunivd cr giebt ihm, (1.).
"^ ilvard er billigt ihn; er ist ihm recht; 1. ^ tikipoK er ist angefcommen. ' er
stirbt. *" V. KavanTpoK er ist in siiden. *' bar. "v. KuJavoK cr dankt. *' v.
nlnigpoK cr schlaft. *"* ajf^^aic finger, mht.: die hand. " §. 65, i5. ^'^ er slreckt
sie (die finger) nach was aus. *'' tiguvd er ergrcift cs, nimmt es. *** cs wird ein
stab {ajavpiaK). ^^ UumaK die innere seite der hand, der handteller. ^^ sujuar-
Kuvd cr heissl ihn vorangehen. ^^ plk sache, eigcnthum. ^^ torxorpd er vcrbirgt
es, hebt es auf. ^^ UgdligioK ein dieb. ^^orniierpd, stw. wrHigpa er kommt
7Ai ihm.
92 Satzlehre. Erster abschnitt. §. 90. 91.
An in. 3. Uingekehrt werden in der 2ten u. Istenpers. statt der zu-
sainmengesetzten e-suffixe sehr haufig die gewolinlicben suffixe ange*
wendety z. b. iunigugho (statt tunigungne) UuarisavdM (s. o.).
§. 91.
2. Der lofinitiv zeicbnet sicb vor den iibrigen redewortfornien
namentlich dadurcb aiis, dass ibm aiicb die letzte »pur von selbststiin-
digkeit abgebt. Folge daTon ist: J) dass einem Infinitiv kein redewort
untergeordnet sein kann; 2) dass nie ein transitiver Infin. ein eigeues
subject, oder ein intr. Inf. ein eigenes project bat, sondern das subject
od. project des bauptredeworts gilt aucb fiir den zugeborigen In0nitiv«
Hieraus folgt weiter, dass, wenn ein pasiiires redewort — sei es, dass
e« nack §. 60,4 passiv gebildet ist, oder dass es nur obne suffix in pas-
siver (statt reflexiver) bedeutung stebt — einen transitiven Inf. bei sicb
bat, und nicbt ein anderer gegenstand als object genannt ist, so ist das
project (d. b. das natiirlicbe object) des bauptredeworts object des In-
finitivs, und das natiirlicbe subject ist dann in beiden redewortern
dasselbe, z. b. tunineKarpoK * penangdrKUvdlugo ' ibm wurde gegeben, ilin
sebr baben lieissend, d. b. damit er viel liabe — (nainl. der gebec will,
dass der, dem gegeben wird, viel babe); sinigtHdhtgo ^ taxuiaHV^K* ibn
scblafen lassend, d. b. wabrend er scblief, wurde er getodtet — (die ibn
todteten, liessen ibn scblafen, d. b. sie warteten die zeit ab, da er scblief);
t^herdhigo ^ mufuerpoK ^ es mit dem fuss stossend, wurde es geoffnet —
(fiir: offnete es sidi). [Dagegen mit einem in trans* Infin. verbalten sicb
diese redeworter wie andere, nUmlicb beide das bauptredewort und der
Infin. baben dann ein project, z. b. peKangdraluardlune* tumnexarpoK^
zwar viel babend, wurde er (nocb mit mebr) begabt; sMgdlune^ loxu-
1/auvoK* scblafend wurde er getodtet.] — 3) dass nicht nur das ver-
baltniss des bauptredeworts, wie es durcb den modus desselben ausge-
driickt wird, sondern aucb die bedeutung derjenigen anbiingeworter, die
den stand der bandlung angeben (§.19), sicb zugleicb uber den Infin.
erstreckt. Dies tritt besonders deutlicb bervor, wenn dem Infin. die par-
tikel lo (§.63,1) angebangt ist, welcbe construction ganz unserm ver-
binden der redeworter durcb und entspricbt, z. b. angerdlardlunilo ''
aningmat^ weil er binausging und (weil er) beimkebrte; takuvdlugulo^
tusarumdrpat*^ du wirst es boren und (wirst es) seben; — endticb
4) dass bei einem verneinenden bauptredewort die verneinung sogar
^ V. (univA cr giebt iiim (n. $. 60, 4). ^ stw. peRangdrpon er bat sehr (d. h. viel).
^ stw. sinigpQK er schlaft. * v. toictkpA er todtet ibn (n. j). 60, 4). ^ lukerpA er
stosst es mit dem fuss. ^ es offnet sicb. '' angerdlarpoK er gebt nach bause.
^ anivoK er gebt binau9. ^ (akuvA er siebt es. ^^ tusarpA er bort cs; 1.
$. 91.92. Casus obliquus der redeworter. 93
vorzugsweise dem Infinitiv gilt, was dann welter ziir folge hat, dass,
wenn audi der InfiQ. Teraeinend igt, beide verneinuDgen einander bis
zu einem gewissen grade auf bebeo, z. b. uvdl4Mdhigo ^ ajorndngilaK ' en
tag seia lassend (d. b. bei tage) ist es nicbt scbwer — (aber bei nacbt);
iikUdhigo ^ iahunginagko * well dti es nicbt dabei seiend (d. b. von na-
bem) geseben bast — (aber vielleicbt von weitem); icaericuneKarnanga^
ornisdngilara^ nicbt gerufen seiend (d. b. uogerufen) werde ich nicbt
zu ibm geben — (wol aber, wenn er mieh ruft). Die partikel lo am
Infin. wirkt bier trennend, indem dann die verneinung am bauptrede-
wort sich nicbt auf den Infin. erstreckt^ z. b. tunuterdlugulo '' ahingild^
er gab ibm keine antwort und kebrte ibm den rticken; tupenaratigdlo ^
wniandngitdlat^^ sie baben kein boot und aucb kein zelt; fikmagulo ^*
iahunginagko* weil du^ nicbt dabei wan»t und es (also) auch nicbt ge*
sehen hast.
§. 92.
Uebrigens ist der Infin. Ton eben so mannigfacber anwendung als
die entsprecbende form der nennworter^ der Modalis; nur wird diese
mannigfaltigkeit bier nicbt sowobi durch Terscbiedenartige auffassung
des Infin. bewirkt (denn diese ist immer dieseKie: -end), als vielmebr
durcb gewisse anbangeworter, deren Infinitive wir dann durch Conjunction
nen wie: wHbrend, indetf^ ^uf dass> damit, um zu, ohne, ebe, u. a. wie-
dergeben miissen, z. b. (1) mianersseriite ^^ ndkarmnase^^ nebmt eueh in
acbt, euch nicht berunterf alien heissend, d. b. dass ihr nicbt berunter-
fallt; (2) peKuUne^* sarKumersipai,*^ inungnui^^ usorerKuvdlune*'' er
bracbte seine scbatze zum Torscbein, sich den leuten zum beneiden be*
feblend, d. b. damit die leute ibn beneiden sollten; (3) ftuitarpul *^ la-
hujumavdlugo^^ tamavngnarfwn^^ un^er land seben wollend, d. h. um
unser land zu seben, ist er bergekommen; (4) tanitlnilitdluHt^^ p'tsi"
mavoK^'^ dich bier sein lassend, d. b. wabrend oder seit du bier bist,
^ twdl^tipd er lasst es tag sein. ' es ist nicht schwierig. ' tikipd er hat es er-
reicht, ist dabei. ^ takuvd er sieht es; n. ' KaermmeKarpoK er ist gerufen (§. 60,
4); n; — urst. KoicoK er kommt her. ® omigpd er gefat zu ihm; 1, n. ^ ffrm^-
terpd er kehrt ihm den rucken zu (v. tuno $. 46). ^ er antwortet ibm nicht.
iupenarpoK er hat ein zelt {tupen) ; n. *" umianarpoK er hat ein boot {unUaK) ; n.
s. ^; n. *' mfanerssorpoK er ist vorsichtig, nimmt sich in acht. *"^ stw. ndkar-
poK er fallt herunter; anh. s. $.137. ^* pekvt habe. ^^ sarKumersipd er macht
es zum vorscbein kommcn. *^ inuH mensch. ^"^ stw. usord er beneidet ih% hatte
es auch gem so; anh. s. §. 137. ** nuna land. *' stw. takuvd ev sieht es; anh.
8. §. 130. '" er kommt hteher. " stw. tamdmpoK er ist hicr; anh. s. §. 137.
'* piron; 2.
9
t I
94 Satztehre. Erster abscknitt. g. 92. 93.
•
jst's gescliehen ; (5) ajmteitariinago * p^mmgnarkt ^ lasst tins liinaufgehen,
es niclit sclinee liaben lassetid, d. h. elie sclinee kommt; (6) oKorane^
tlguvd'^ er naliin es nichts sageud, d. li. ohne was zu sagen; (7) ait*
sait^ ajaupiuKarnanga^ pisugtalerpunga '' jttzt erst fange icb an, ohne
t$tock zu gelien; s. u. a. audi die ersten beispiele §.9Jy2. u. 4. Einige
InfiDitive werden audi fast wie adverhien gebraudit, almlich dem Mo-
dalis der Noininalpartkipien §.86,2^; z. b. ernerdlnne^ iserpoK^ gleich
thuend ging er binein, d. b. er fing gleicb h.; tuaviordlnUh ^'^ uterptff *'
sie kebrten eilend (od. eilig) um; suvdlnne^^ Kiava^^ was voriiabeod
weitit er? d. b, was feblt ibm, dass er weint? Gewobolidi ist von einem
redewort entweder nur der Iniin., od. nur der Modalis des Nominalpart.
agf diese art iin gel)raucb, selten beide ziigleidi. Der Infinitiv des re-
deworts pUodf in der bedeutitng: es beaditen, b^clenken, berucksichtigeii
— entspridit unsrer praposition wegen, z. b. Ingiulih^'^ plvdlvgo unig^
piigiU '^ den seegang l)edenkend od. beriicksiditigend, d. b. wegen des
seegangs l)lieJ)en wir da; uvanga pivdlunga ineinetwegen, um meinet-
willen.
Casus obliquus bei gegenstandswortern.
§. 93.
Wie §. 68. gesagt, und bier (§. 80 ff») gtiwigt wurde, ist der casus
obliquus das verb, solcber worter, die einem redewort untergeordwet
sind; da al)er nidit sowobl die iiussere form des redeworts, als vielr
mebr seine innere natur es ist, weldie diese art der unterordnung be-
dingt, indein namlidi worter im cas. obliquus dazu' dienen, die art der
(baupt-) band lung naber zu bestimmen, so konnen audi nennworter,
wenn sie den begrifF einer bandlung in sidi sdiliessen, einen cas. obli-
quus bei sicb baben. Solcber art sind zuerst die Nominalparticipien
und deren umbildungen, die activen und passiveu participien (§. Ill),
denen partikeln, gegenstandsworter und redeworter ganz eben so unter-
geordnet sein konnen, wie den redewortera, von denen sie berkomraen
(docb kommt bei den activen participien dergl. selten vor); — ferner
gewisse worter, die an bedeutung einem (Nominal- od. passiven) par-
ticip gleidi sind, dergleicben durcb die anbangeworter lih (welcber . . .
' stw. aputexarpoK es hat schnee (aput); anb. s. §. 137; n. ^ puvvngnarpoK er
geht hinauf. ^ onarpoK er sagt; n. * er nimmt es. * §. 05, 5. ® ajaupiaKar-
poK er hat einen stock (ajaupiaK) ; n. '' phugtalerpoK er fangt an zuweilcn zu ge-
hen. ** ernerpoK er thnt gleich. ® er geht hinein. ^^ tuaviorpojc er eill.
** uterpOK er kehrt um. *' suvok er macht was. *'' Riavon er weint. ^* hohle
see, seegang. ** tinigpox er bleibt da.
$. 93. 94. Casus obliquus bfi gegenstandflwurtern. 95
Imt; §.121), Uwt (ein gemacliter . . . ; §. 120), $laK (ein erb<'»lten6r ..*;
§. 120) und alinliche gebildet werden, und weklie sich in dieter liin*-
siclit ganz wie paHicipien verbalten, z. b. portu8$untk* (Mod. n. §.85,4)
icaKaUh^ wetches hobe berge liat; igpagssax^ hihiallara'^ mein (d. b. ein
Ton nnir) gestern gemachter nagel; isBt^inugo^ ndftartaUan^ ein obne
daraiif zii seben, d. b. blindlings geraacbtes fass; niuveriumH'' savig-
sid^ sein vom kaufmann erbaltenes messer; — audi andere, von rede-
urertern abgeleitete nennworter konnen zitweilen ein auf das stammwort
sicb beziebendes gegenstandswort im cas. obliq. bei sicb baben (auf die
art, wie bei dem Ablativ des anbangeworts neir ein zum stamin dessel-
ben geboriger Objectiv stelien kann, s. §.82,3), z. b. navungn^ inger-
dlanerane^" auf seiner reise nacb siiden; angmagssantk^^ Kalilt^^ ein kii-
ringsscbopfer; Klssungmui^^ «ana*iP* werkzeug zu bolz (Term.; s. §.84,
2); igpagssaK*'^ aitsait*^ sihuardldK*^ erst gestern neu libergefrorenes
wasser u. dgl. in.
IV. Beiordnung.
§. 94.
1. Project und redewort intissen so init einander iibereinstiin-
men, dass die person und zabi des projects aucb in der endung des
redewjorts als project erscheint, gemass der bedeutung der personzeicben
und suffixe; — wie die bisber angefiibrten beispiele beilaufig zeigen.
Es verstebt sicb, dass, wo die suffixe der redewdrter keine verscbiedene
form fiir die verscbiedene zabl des projects baben, nur durcb wirklicbe
benennung des projects die zabl desselben angegeben werden kann,
z. I). Kingmip*^ Mvdnga*^ ein bund bat micb gebissen; Ktngmit^^ hi-
vdnga*^ bunde baben micb gebissen; und bat dann aucb das project
ein fiir einbeit und mebrbeit gleidies suffix, so muss der zusammenbang
allein es zeigen, ob eine einh. od. mebrb. gemeint ist, z. b. ningmivit^^ ^
Mvdnga *^ dein bund bat micb gebissen, oder: deine bunde bal>en micb
gebiss. — Die worter, welclie mebrbeitsform mit (scbeinbarer) einbeits-
bedeutung baben (§. 14, anm.), werden immer als mebrbeiten behandelt,
also z. b. niNuif* tihiput^^ das boot (mit leuten darin) sie sind an-
' portussoK hohes. ^ v. u&Kcui berg. ^ gestern. ^ v. hihiah nagel. ^ Usigd er
siehl darauf ; n. ^ v. napartaK ein fass. "^ nluvertOK kaufmann. ® v. savik mes-
ser. ® §. 20. '"v. ingerdlaroK er reist. ^* angmagssaK ein (in Grid sogenann-
ter) baring. '^v. naldrpoK er scbopft. ^^ lUssuk bolz. *^ y. ganavoK er arbeitet.
** gestern. *^ $. 65, 5. *'' v. sikuarpoK es belegt sicb mil eis (das wasser).
** KingmeK bund. " hit a er beisst ihn. '" unUuK boot. '' iihipoK er ist an-
gekommen.
96 SaUlehre. Ersler absclinitt. §• 94. 95.
gekommen, — wo wir sagen wiirdenr das boot ist angek.; naiarssuU^
persorimt ^ der inovenberg siobert, — eig. : die naiarssuit stobern. Da-
gegen verhalten sich die personworter, sowolil die eigentlichen als die
uDeigentliclien , bier wie blosse personl>ezeichnungen, iHcht wie nenn-
w6rter*3ter p.) init suffixea, was sie docb eigeutlich sind; z. b. hisima
Uhipunga ' ich alleia, ick bin gekoinmep ; tamavta tahuvarput * wir alle,
wir habeQ es gesehen.
Die eigentlicben personworter (§. 48) werden, da sie nur dasselbe an-
zeigen, was ohnebin scbon diirch die endung des redeworts angezeigt
ist, zur bezeicbnung des projects (und sonst iiberhaiipt) nur gebraucbt,
wenn grade die person besonders hervorgehoben werden soil, z. b.
uvanga unisavunga^ ich (ineinestbeils), ich werde hier bleiben; 'iUvse
fisdngilase? ^ ihr, werdet ihr nicht ..•?
§. 95.
2. Wortern, die einander als substantiv und adjectiv beige-
ordnet sind, gebort gleiche zahlfonn, und gleicbe apposition, wenn eine
solche erforderlich ist; dagegen sind sie in betrefF der am einen oder
andern anzubangenden suffixe von einander unabbangig. Z. b. nuna ''
panertoK^ trockenes land; tijatKat^ aKitsut^^ weiche steine; una^^ hi-
siat^^ diesen allein; oKautsit^^ txisaghatit ^"^ die worte, deine geborten,
d. b. weiche du gebort liast; ernera^^ angajugdlen*^ sein altster sohn;
ivdlit ndlagara^'' du, mein herr; inungnui^^ tamdnut*^ zu alien men-
schen; savingminik^^ Ipigtumih^^ mit seinem scharfen inesser; inungnit*^
ivhtndnga^^ tdkussarnlt*^ von jenen deinen gesehenen leuten, d. h. von
jen^n leuten, weiche dTu gesehen hast; — und mit einem cas. obliq. beim
adjectiv (n. §. 93), was ziemlich haufig vorkomrat: tuluvan^^ igpagssan^^
autdlaissaK^^ ein gestern geschossener rabe; umlarssuit'^^ pavdnga^^
pissui^'' schifFe von osten (sch., die v. o. kommen); putdlat^^ isumavni-
nik^^ millgarslmassoK ^" eine von selbst (eig.: nacb eigenem l>elieben)
zugegangene falle; igdlvt^^ Mp^^ sindne^^-itut^* die bauser am bach
(eig.: die an des bacbes rand sind).
* eigenname mehrerer holier berge mit steilen wanden, an denen die moven nisten;
einh. naiarssuan, von naia move. * es (das land od. die luft) slobert. ' tikipOK
or ist angekommen. * tahuvd er sieht es. ^ unigpOK er bleibt da; 1. * pipox;
l,n. "'land. ® welches trocken ist (Nominalpart.). ^ ujarak stein. ^'^ anitsoK
was weich ist (Nmlpart.). ** §. 23 f. ^^ $. 49, 1. " onauseK wort. ** tusagaK
gehortes (pass. part.). ** emcK sohn. ** der alteste unter seinen geschwistern.
^"^ ndlagan herr; eig.: dem gehorcht wird (pass. pari.). ** i/ii/fc mensch. ^^ savlh
inesser. '" ipigtOK was scharf ist (Nmlpart.). ** takussan geschencs (pass. part.).
** rabe. *^ gestern. ^* geschossenes (pass. part.). '* umiarssvan schiff. '* §. 20.
^'' pissoK, Nmlpart. v. pivoK. *® falle. ^^ isuina meinung, belieben. ^* Nmlpart.;
stw. milikf verlSngert miUgaK fallthiire. ^* igdlo haus. ^^ kAk bach. '' sine
rand (s. §. 37, 1). ** itOK welches ist (Nominalpart,).
$. 95. 96. Beiordnung. 97
Uebrigens findet im gronl. niclit der iinterscliied statt, wie in iinsern
sprachen, dass namlicli ge\risse* worter ausscliliesslich substaDtive und
andere adjective waren, sondern es kann fast jedes gegenstandswort dem
andern beigeordnet werden, und tritt dadurch zu jenem in das verbalt-
niss eines adjectivs; aber gewisse worter sin d hierzii mehr als andere
geeignet, und kommen daher vorzugsweise hau^g als adjective vor.
Solche sind: 1) die Nominal- und passiven participien; 2) worter,
die an bedeutung einem particip gleich sind (g. 93) ; 3) die person-
worter und personliclien deuteworter, und 4) die zablworter.
§. 96.
3. Frage und antwort. Wenn in einem fragesatz nicht sowohl
der Interrog., als vielmebr ein bei- oder untergeordneter satztbeil die
eigentliche frage enthalt, d. h. wenn nicht die (haupt-)handlung an sich,
sondern ein anderes, irgend wie mit dieser in Terbindung stehendes
etwiis d<)s zweifelhafte ist, so ist die antwort, bestebend in bestimmter
bezeicbnung oder beschreibung dessen, was im fragesatz zweifelbaft dar-
gestellt war, jenem die frage enthaltenden satztheil in so fern beigeord-
net, als sie an dessen stelle za treten bestimmt ist, und muss daher in
der form mit demselben iibereinstimmen ; oder mit andern worten: mit
einem wort derselben art (gegenstands - od. redewort) und in demselben
casus od. modus, wie gefragt wurde, muss in diesem fall audi geant-
wortet werden, z. b. aumut^ pisavlt^ wobin willst du? hitdlemut^ zu
den westleuten; KanaK^-itunih^ hameKdsava^ was fiir stiefein soil sie
haben? augpahtgiunih'' rothe; hia* tahuvauh^ wer hat es gesehen? ihna^
der; KanoK^-ilingmat *" toiriwo*' als es wie wurde, starb er? iinungmat^^
als es abend wurde; sumTkavit^^ weil du wo warst? (§.89,2) aulisa-
rama^* weil ick fischte; una^ pSvatax^'^ KanoK*-iUvdltigo^^ matutsava^^
wie soil man dieser dose thun, dass sie aufgeht? (s. §. 9J,2) — ttifei-
nganit *^ eKitdlugo ^^ sie in der richtung der lange (von den enden her)
zusammendriicken. Audi der Interr. selbst wird ofters auf diese weise
beantwortet, z. b. tusdvinga^^ hast du mich verstanden? tusdvavhit^^
ich habe dich verstanden; itdngerpat^^ sind sie vorbei? vdngerKdrput ^^
vermuthlich sind sie schon vorbei.
* 8« 25. ^ pivoK, 1. ^ kUdUK, * wie? , ^ itoK welches ist. * kameKarpoK er
hat stiefein; 1. '' augpalugtoK, ^ takuvd er hat es gesehen. * §. 23 f. *'*«<-
voK thut, wird, behabt sich; auch transitiv: thut ihm. ** toKUvoK er stirbt.
^^ (inugpoK. ^^ sume wa? (§. 25) und ipoK ef ist. ** aulisarpoK er fischt.
** dose, schachtel. ^^ maluSrpoK es ofltoet sich; hier passiv: es wird geofliiet; 1.
'^$. 47? 6. *^ enipd er umfasst es; ra£ft od. driickt es zusammen. *^ tusdvd er
hat verstandea was er (der andere) sagte, verstand ihn. '^^ KdngerpoK er ist vorbei-
gegangen, ist voriiber. '* d. vorige mit d. anbang ndrp., vermuthlich.
•
Gronl. Graram. *!
98 Satzlehre. Zweiter abscbnitt. $. ^7.
Zweiter abschnitt.
Zusammenhang des satzes.
I, Wortstellung.
§. 97.
Wo, wie in den meisten der bisher angefiihrten beispiele, nur ein
wort init dem redewort verbunden ist, and also der satz nur aus zwei wor-
tern besteht, ist es ziemlicb gleicbgiiltig, welches von beiden zuerst- oder
zuletzt stebt; die form des unselbststandigen tbeils zeigt das gegenseitige
yerbaltniss an, and inebr ist ziim verstandniss eines solcben satzes nieht
nothwendig. Dagegen, wenn mebrere worter zu eiuem satz verbunden
werden, ist audi die ricbtigl; stellung derselben eine wesentliche bediu-
gung der klarheit des satzes, und zwar um so inehr, je zusammenge-
setzter derselbe ist. In einem einfachen, d.h. nur ein redewort enthal-
tenden satz bat auf die stellung der worter verscbiedenes eiuen eiiifluss:
1) In folge ibres natiirlicben ranges steben die selbststandigen satztheile
an den enden des satzes, naml. das project zuerst> und das redewort
zuletzt; jedes derselben bat dann die ibin untergeordneten worter zu*
nacbst bei sicb, also folgt auf das project zuerst das etwanige tbatziel
(wenn der satz transitiv ist)^ dann die im cas. obliq. stebenden worter,
und auf diese das redewort*); ferner stebt das substantiv vor seinem
adjectiv, und der besitzer iminer uninittelbar vor seinem besitz. 2) Wenn
irgend ein wort des satzes mit besonderem nacbdruck b^rvorgeboben
werden soil, so iindert sicb die obige natiirlicbe wortstellung dadurcli,
dass ein solcbes benacbdnicktes wort entweder den satztbeil, zu wel-
cbem es zunacbst gebort, iiberspringt, und also auf die ander€ s^ite
desselben zu steben kommt, — so stebt namentlicb oft das tbatziel vor
dem tbiiter, oder nacb dem redewort (da es sowobl zum einen als ziun
andern gerecbnet werden kann), — oder ganz zu anfang des satzes
gestellt wird: dies ist das gewobnlicbe, bei gegenstandswortern im cas.
obliquus, auf die ein besonderer nacbdruck gelegt wird. Von adjectiven
steben die personlicben deuteworter zuweilen vor ibrem substantiv, aber
nie kann der besitz vor seinem besitzer steben. — 3) Wenn der (nacb 1)
vor das redewort zu setzenden worter so viele sind, dass dieses, was
docb dem satz er^t den zusanmienbalt geben muss, zu lange ausbleiben
wiirde, so wird es aus diesem grunde vorwarts gesetzt, entweder vor
die ibm etwa untergeordneten gegen stands worter (im cas. obliq.), oder,
wenn die beschreibung des thatziels sehr lang ist, auch vor dieses, da
J. 97. 98. Wortstellung. 99
es dann, wenn das project tie od. 2te pers. ist, den satz anfangt, s. das
letzte beispiel §. 100. — 4) Oft steht audi eiii wort nur darum nicht
aa seinein naturlichen ort, well man es erst vergessen oder fiir unno-
tliig gehalteo liatte, und dann nacli dein redewort nocli nacliholt; der-
gleiclien nachgeholte worter erkennt man als solclie an der pause zwi-
schen ilinen uud dem redewort, z. b. orgssoK^ tingipd,'^ tuluvkap^ er
flog mit dem speck fort, der rabe; tAhamik* tuntvdngay^ pitsaussumik^
er gab mir eine harpune, eine sclidne. Dass in einem transitiven satz
betde^ thater und thatziel, nach dem redewort stelien, kann ausnabms-
weise statt finden; gewohnlicb ist es nicbt.
•) eben so, wenn diirch participbildung aus dem redewort ein adjectiv wird, wie in
den 4 lelzten beispielen §. 95, wo substantiv und adjectiv sicli als project und
redewort zu einander verhalten.
§. 98.
In einem zusammengesetzten satz, d. b. einem solcben, der
mebr als eip redewort entbiilt, maebt sicb die natiirliclwj wortstellung
§. 97,1 durcbaus geltend, da in einem solcben satz alles, was von ge-
genstandswortern nacb dem einen redewort stebt, als zum folgenden
geborig angeseben wird, wie folgende beispiele zeigen:
1. nuhi'' tikingmat^ toKuvoK^ als seinj lingerer bruder ankam, sUrb er
(der altere bruder).
tikingmat nukd toKuvoK als er (d. alt. br.) ankam, starb sein jiinge-
rer bruder.
2. mdtimunga''' tunigungma,^ dnordgssamik^^ akiUsavavUt^'^ wena du mir
dieses giebst, werde icb dicb mit was zu einem kleid bezablen.
dnordgssamik iunigungnm^ mdtuminga akilisavavklt wenn du mir was
zu einem kleid giebst, werde icb dicb bierrait bezablen.
3. ^)Kavannut^^ uussuk'* tusarpdka'^ von denen, die in siiden sind,
babe icb den sommer gebort.
^) aussax KuvanUut fusarpdka von denen, die den sommer in siiden
waren, babe icb gelnirt.
«) aussaK tusarpdka Kavamiut icb babe den sommer (v. ibnen) ge-
bort, dass sie in siiden sind.
* speck. * er ftthrt es mit sich durch die luft, macht es fliegen, fliegt damit.
3 tuluvaK rabe. * tttkaK harpune. - * tunivd er giebt ihm. "^ pitsaussoK was schon
(pitsah) ist; Nominalpart. v. pitsauvoK. ' nukaK der jilngere bruder (einer manns-
person; jiingere schwester einer frauensperson). * tikipoK er ist angekommen, oder
kam an. » er stirbt, od. ist gestorben. *" §. 23 f. " dnordgssuK was zu einem
kleid i&nordK) bestimmtes; kl^idstoff. ^^ akilerpd er bezaUlt ihn (auch: es); 1.
'^^iavanlpoK cr ist in suden. »^ sommer. »^ tusarpd er hort es, oder ihn, ©der
von ihm.
7*
100 Satzlehre. Zweiter abschnitt. $. 98. 99.
^)iU8arpdka aussan KovanTtut ich liabe (v, ibnen) gekort, dass sie
den sommer in »uden waren. /
Es yersteht sicli, dass das letzte redewort zu ibm gehorige 'worter auch
nach sicli haben kann, denn da ibm kein anderes folgt, so konnen
solcbe auch zu keinem andem gereclinet werden. — Aus dem letzten
der obigen beispieie sieht man zugleich die verscbiedene auffassung des
Nominalparticips als nennwort und als redeform, je nacbdem es Yor od.
nach seinem bauptredewort stebt. Zwar kann es, aucb wenn es Toran
stebt, rede'wortbedeutung baben — (und also die steliung a dasselbe be-
sagen als c, b dasselbe als d), — gewobalicber aber wird es dann ab
nennwort aufgefasst, wol darum, weil oft das project durcb ein Nomi-
nalparticip bezeicbnet wird ; soil es daber unzweifelbaft redewortbedeu-
tung babeo, so muss man es nacbsetzen. Aucb Yerbalparticipien stelien
am liebsten nacb; docb lasst sicb sowpbl das eine als das andere nur
dann ausfiibren, wenn das redewort, dem das Particip zugebort, ent-
weder selbststaodig ist, oder, im fall es untergeordnet ist, nacb dem
bauptredewort des satzes stebt, s. d. folgende.
§. 99.
1) In mebrgliedrigen, d. b. mebr als zwei redeworter enthal-
tenden satzei\ raiissen aus demselben grunde die redeworter so aufein-
ander folgen, wie sie einander untergeordnet sind, z. b.:
suemhame * autdldsa/ooK ^ weil er (a) nicbts mebr bat, wird er (a) ab-
reisen.
auidldsassoK^ tusarpd^ ibn (a), welcber (= dass er) abreisen wird,
bat er (b) gebort.
tusaramiuh tuningild ^ als er (b) ibn gebort batte, gab er ibm nicbts.
tuningingmago iluaringiUt^ weil er (b) ibm nicbts gab, billigten sie (c)
ibn nicbt.
Hier sind vier zweigliedrige satze, wo immer das selbststandige glied —
(der Indie.) des einen unselbststandiges glied des folgenden ist; streicbt
man nun von den selbststandigen gliedern die so als untergeordnet wie-
derbolten — (die ersten 3), so dass nur das letzte, nicbt weiter unter-
geordnete als bauptredewort des satzes steben bleibt, so wird daraus:
suenihame autdldsassoK tmaramiuk tuningingmctgoy iluaringildt (von bin-
ten nach vorn:) sie billigten ibn (es) nicbt, weil (dass) er ibm nicbts
gab, als er gebort batte, dass er abreisen wiirde, weil er nicbts mebr
hatte. Die erforderlicben gegenstandsworter und partikeln steben dann
* suirupoK er ist ohne was (suk). "^ autdiarpoK er geht weg, reist ab; 1. ^ No-
minalparticip des vorigen. * tusarpd er hort es, »od. ihn, od. von ihm. ^ tunivd
er giebt ihm (was); n. ^ Uuard er billigt ihn; n.
S. 99. 100. WortsteUung. 101
immer zunaclist vor dem redewort, dem sie angehoren; aucli InfiDitive
konnen auf dieselbe art adverbienartig angehracht werden. Also: ivna^
autdlartoK^ suemhame auidldeassoK mngauata^ tusaramiuh, unigtiku-
mavdlugo* ajorssauiainik ^ tuningingmago ^ nunaKataisa^ iluaringildt —
(wir imissen die worte anders stellen und verbinden:) — dass der schwa-
ger jenes abgereistea ihm nicht, iim ihn zuin bleiben zu bewegen, gab,
woraD es ihin mangelte, da er gehort hatte, dass er abreisen wiirde,
weil er nichts mehr hatte, billigten dessen landsleute nicht. *) Dies ist
der zusammeDhang aller derartigen satze, und jede etwa auffallend scliei-
nende form des eiaen oder andern worts muss durch solclie zerlegung
des satzes ia zweigliedrige theile vollkommen deutlich werden, wenn sie
nicbt gradezu falsch ist. 2) Wenn ie einem solchen satz das haupt-
redewort zuerst stebt, was besonders aus dem grunde §. 97, 3 zuweilen
geschielit, so ist die ordnung der redeworter umgekehrt, aber der platz
der gegenstandsworter und partikeln bleibt derselbe: vor dem redewort,
zu dem sie gehoren, z.b. erKardUne'' OKautigai^ uhialigame^ hipdsassut,^^
mdna^ Mngnarpatdl^KmgmdngdK ^^ er sagte von seinen verwandten, dass
sie auf den lierbst westwarts ziehen wiirden, weil dieses (land, wo sie
jetzt sind) zu sehr zum hungern ware, batten sie gesagt.
*) Es muss jedoch bemerkt werden, dass ein so vielfach zusammengesetzter satz,
als dieser ist, im. gemeinen leben kaum je vorkommen wird.
JI. Verbindung gleichgestellter satztheile.
§. 100.
1. Gleichstellung zweier iibrigens von einander unabhangiger satz-
abtheilungen findet zuerst in der art statt, dass zwei benennungen oder
besclireibungen eines gegenstandes als satzhalften mit einander verbun-
den werden. Dies wird in unsern sprachen bewerkstelligt durch ein
sogenanntes verbum substantivum : es ist ... ; — im gronlandischen, wo
es ein solches als selbststandiges wort nicht giebt, entweder durch ein
gleichbedeutendes anbangewort; uvok es ist ein ..., ipoK es ist (bei, in,
od. wie), gd od. rd er hat es zum . . ., d. h. es ist sein ...; oder
durch blosse nebeneinandersetzung beider benennungen oder beschrei-
* §. 23. ^ Nominalpart. v. auttUarpoK er reist ab. ^ ningauk schwager; auch:
schwiegersohn. '*' unigtikttmavd er will ihn dableiben machen ; stw. unigpoK er bleibt
da. ^ ajorssaut das woran man mangel leidet. ^ nunoKat landsmann; der auf dem-
selben lande wohnt. '' ernardleK verwandter. ^ onautigd er besagt ihn, spricht von
ihm. ' nach $. 64, nt. gebildet von ukian herbst. *" ^ipdsassoK, Nominalparl. v.
kiparpoK er geht Weiter westwarts ; 1 ; (urstamm kit, §. 46). * * k^ngnarpatdldKaoK
es ist zu sdir zum hungern (stw. kdgpoK er hungert), und goK %. 63, 8.
102 Satzlehre. Zwciter abschnitt. |. 100- 101.
bungen, wodiirch der satz aiisserlich einem ausriifssatz (§. 70) vollig
gleicli wird: dieses geschielit zuweilen itn fall bedingter gleichstel-
lung, z. b. nunarput^ KdvaligssuaK "^ un«er laud (ist) ?oUer berge; ici-
ssugssaK mdna orpik brennliolz (ist) dieser straiicli; siggua^ sdrdle^ ti-
ngmissap'' siggua seine schnauze (ist) wie eiiies vogels sclioabel; —
Oder endlich durch eine copula (verlnndungsgUed), als welche die
beiden deuteworter idssa uiid tamdssa (in der bedeutung: das ist . . .,
das bier ist . . .) dienen: dies gescbieht iin fali iinbedingter gleicli-
stellung, wenn das sonst hier anzuwendende anhangewort gd (r^) ent-
weder nicbt passt (da es den gegenstand als besitz eines andern be-
zeicbnet), oder man es iiberliaupt nicbt anwenden will, denn die copula
giebt einen lebendigeren und scliarferen ausdruck, und Ut desbalb oft
vorzuzielien; z. b. nagtoralih, id89a tingmissat* nunaviinitut '^ anguer-
ssai ® der adier, das ist der vogel^ die in unserm lande sind (ilir) gross-
ter, d. li. der a. ist der grosste vogel ia unserm land. [Hier kann man,
da die eine beschreibung den gegenstand als besitz eines andern be-
zeicbnet — (ibr grosster), audi gci {rci) anwenden, also; nagtoralik
tingmissat nunavtimtut angnerssardt den adler haben die vogel in un-
serm lande zum grossten; dagegen, wo dies nicbt der fall; und dock
die gleicbstelluog unbedingt ist, muss durchaus die copula angewendet
werden, s.o u. a. Matth. 13, 38 f.: nautsivfik tdssa silarssuuK der acker,
das ist die welt, etc.] Oefters ist bier die eine beschreibung durch ein
redewort eingeleitet, z. b. tahussarpdtit ^ nanortalingme, nattn^ssuit ^ ndr^
piane,^ ivnap*^ higdlingane,^^ inugsuit^^ tatdlimatf tdssa arferniat^^ U-
saK inugsuliait^^ du hast sie offers gesehen, bei Nanortalik, auf der
spitze des movenberges, am rande des steilen abhanges, fiinf warten:
das sind der wallfischfanger vor alters gebaute warten (d. b. die haben
die wallf. vor alters gebaut).
§. 101.
Durch eine solche copula kann ferner 1) ein redewort einem nenn-
wort (od. mehreren) an bedeutung gleichgesetzt, und mit ihm als Iste
od. 2te satzhalfte verbunden werden; ein solches redewort stelit dann
entweder im Infin., z. b. NMagaK''' mianerdlugo,'^ tdssa ilisimanef'
mtit*^ autdlarniutigssaK^^ den Herrn furchten, das ist der anfang zum
* nuna, * eig. : was recht mit bergen versehen ist. ^ sigguk, * HngmiaK, ^ nuna,
u. TpoK (Nominalpart.). ^ angners&oK. '' takassarpd er hat es ofters gesehen.
^ s. seite 96, \ ^ ndrpian die spitze. ^« ivnan berg- od. felswand. *' higdlih
granze. *^ inugsuk warte. *^ arfemituc wallfischfanger. ^* inugsuUaK^ s. o. **.
" ndlngoK herr. *« mianerd er fftrchtet ibn. *' UisimaneK das weise sein. *^ stw.
autdlarniut das womit man etwas aufangt.
$. 101. Gteichgesetzte beschreibungen. 103
weise sein (d. i.: die furcht des Herrn ist der weislieit anfang); —
oder, wenn es ein bestiinmtes project haben soil, iin Indie, z. b. per-
Kvssara^ tassa: uvigsUsdngilase^ mein wille, da ist er: ihr soUt euch
nicht von einander trennen (= das ist mein wille, dass ihr euch nicht
von einander trenDen sollt); — so audi, wenn auf eine langere oder
kiirzere rede ein ausdruck folgt, wie: td^sa OKuusigssdha^ das war mein
zu sagendes, d. h. das war's, was icli zu sagen hatte; oder: uvanga
idssa isumaga"^ das ist meine raeiuung; so (wie ich jetzt gesagt habe)
denke ich fiir meinen theil von der sache. Und 2) wenn zwei ganze
satze, d. h. die beschreibungen zweier verschiedener begebenheiten als
glekhbedeutend dargestellt werden soUe» (was freilich im gemeinen le-
l>en nicht leicht vorkommen wird), so kann dies nicht besser, als durch
dieselbige copula geschehen, welche dann die beiden satze als satzhalften
mk einander verbiudet; z. b. Dan. 4, 20.21.22: (v.20; Iste satzhalfte:)
hungip^ tdkungmago^ pigdrtOK'' iluartoK^ etc. weil («= dass; Cjnct. nach
§.89,4) der.konig gesehen hat einen heiligen wachter etc. ... (v. 21 ;
verbindung:) tamdssa sukuiautigss4, ^ hungi - 4 i ^ Kutsingneruvssdrtup ^^
perxmsutd ^ ^ tdsspt, piumdrtvgssaK^^ ndhghavHut^^ hungimuf^ — da hier
ist seine deutung, o konig! des hochsten beschluss ist das, welcher zu
koramen bestimmt ist iiber. meinen herrn den konig: (v. 22; 2te satz-
halfte:) inungnii^* ajagtorumdrpAiii ^'^ etc. sie werden dich von den
menschen verstossen etc, etc. Wenn audi hier statt v. 21 nur das ein-
zige wort tdssa stiinde, so ware die verbindung dennoch voUkoinmen
geniigend, Sonst ist in ahnlidien fallen, namlich wenn gesagtes noch
weiter oder deutlicher auseinander gesetzt werden soil, ein gewohnliches
verbindungsglied: tdssa immpoK, eig.: das ist, so ist es; d. h. das ist
so zu verstehen (wie jetzt gesagt werden soil).
Es mag hierbei gleich mit bemerkt werden, dass die von obigen deute-
wortern durch uvoK gebildeten redeworter — tdssauvoK ^ tamdssau-
VOK — stark zuriickdeutende kraft haben, und daher als blosses ver-
bindungsglied nidit gebraucht werden konnen. WoUte man z. b. in
dem letzten bei^piel §. 100 tdsaduput fiir tdssa setzen, so wiirde es
hei^sen: das sind die warten (von denen wir friiher sprachen), welche
die wallf. gebaut haben. Und in dem zuletzt angeftihrten beispiel
kame dadurch gradezu unsinn heraus, denn tdssauvoK (od. tamdssau-
^ pei'KUSsaK gewollles. ^ avigsdrpd er trennt sich von ihm; 1, n. ^ oKausigssax.
* isuma, * kunge konig. * tahtivd er sieht ihn. ' Nomlp. v. pigdrpoK er wacht.
V. UuarpoK er ist recht. * eig.: was seine erkiarong (mhuiaut) sein soil. *" s. §. 28.
perKussut geheiss, (ausgesprockener) bescbluss. ^ ^ v. pHimdrpoK er wird kommen,
6d. geschehen; sfw. pivoK. ^^ ndiagan herr. ** fwwft mensch. ^^ ajagtorpd er
stosst od. scbiebt ihn von siehy bildlich: er verstosst ihn; 1 — (sie werden dich =
man wird dich).
8
11
104 Satzlebre. Zweiter abschnitt. $. 101. 10%.
vok) suhiiauUgsad wiirde heissen: das (eben gesagte, also v. 20) war
seine — wessen? — deiitung. Dagegen sind sie am rechten orte, wo
eben ein solclies zuriickdeuten heabsiclitigt wird, z. b. tdssduvoK tu-
sartagarse^ das ist der, von dein ihr oft gehort habt; idssdimginerpa
toKumagdf^ ist das nicht der, deo sie zu todten sucliten?
§. 102.
2. Wenn ein gegenstand naher bezeichnet wird nicht durch nen-
nung einer eigenschaft desselben, sondern durcli erwahnung einer an
ihm haftenden od. ihm widerfahrenen liandiung als solcher, d. h. wenn
ein redewort (mit den etwa sonst nodi dazii gehorigen wortern, also ein
satz) seinem eigenen project od. object als adjectiv beigeordnet wird,
so entsteht bei uns, was wir einen relativsatz nennen — (. . . , welcher,
od. welchen . . .). Im gronl. verwandelt sich hier gewohnlich das rede-
wort durch participbildung in ein adjectiv, und tritt so in gleiclies vfer-
haltniss mit einem project (nun substantiv), z. b. aus: onautsit^ mdko*
tusarpaUt^ — diese worte hast du gehort — wird: OKantsit mdho tu-
saghatit^ diese deine gehorten worte, d. h. diese worte, welche du geh.
hast; od. subjectiv: oKautsit mdhua tusaghtivit ^ (dRSselbe) ; od. Modalis:
OKautsinik mdhuntHga tusaghangnih mit diesen deinen gehorten worten,
d. h. mit diesen w. welche dii geh. hast; u. dergl.; s. auch u. a. die
beispiele §. 95 u. §. 101, 2 u. anm. Statt dessen aber kann man auch
nur das project eines solchen satzes in dem erforderlichen verhaltniss
dem hauptsatz einverleiben, und das redewort mit den dazu gehorigen
wortern als Indicativsatz stehen lassen: die verbindung geschieht dann
auf eine der vorigen ahnliche weise, namlich entweder durch ein per-
souliches (zuruck-)deiitewort, besonders fauna od. tamdna (dieser, die-
ses), welches als stellvertreter des projects dem redewort zugefiigt wird,
z. b. erKdsisavdtit ' ivhiininga ® oKantsimintkf ^ ta>uko ^ Pusarpatit * er wird
dich an jene seine worte erinnern, die hast du gehort, d. i. welche du
gehort hast; avane^ niuveftoK/^' taussuma ernera^^ sujorna^- mdnt-
po/f, *^ toKussoK ** pKautigdt ** der in norden kaufmann (ist), dessen sohn
war vorigs jahr hier, den besagten sie als gestorben, d. h. sie sagten,
dass der kaufmann in norden, dessen sohn vorigs jahr hier war, gestor-
ben sei; — oder, wenn der so dem hauptsatz einverleibte gegenstand
ein bios ortlich bezogener ist, durch tdssa im cas. obliquus, z. b. ihera-
* tusartngaK, pass. part. v. tusartarpd er hat es ofters gehort. ' iOKuniagax, pass,
part. v. toKuniarpd er sucht ihn zu todten. ^ OKausex wort. * §. 23 f. "^ tusarpd
er hort es. ® pass. part. : tusagan, '' erxdsipd er erinnert ibn an etwas, 1 .
« §. 23 f. ^ §. 20. *" kaufmann. *» emeh (3te cL 2te abth.) sohn. ^'^ §. 65, 10.
*^ er ist od. war hier. ** Nominalpart. v. tOKUvoK er ist gestorben. *® oxautigd
er besagt ihn od. es, sagt von ihm.
V ^
$. i02, 103. RelatWsatze. 105
sanguamut^ ilaguha,^ idsaane wsok^ ndpipavUf^ ich war rait ilinen bis
in den Jcleinen sund, dort liabe ich dicli letztliin getrofFen, d. b. wo ich
dich 1. getr. habe. Dies verfahren ist im geineinen leben iwar nicht
grade haufig, kaan aber iinbedenklich iti)erall angewendet werden^ wo
durch die participbildung (s. o.)' der satz an einfacbheit zu viel^ verlte-
ren wiirde.
III. DurchkreuzuDg der satze.
§. 103.
In den a- und e-suffixen der 3ten person, und den damit gebilde-
ten doppelten formen des Cjnct., Sbjnct. u. Particips besitzt die gronl.
sprache die mittel, auch langere (zusammengesetzte) satze rait raehreren,
als untergeordnet wiederkehrenden projecten in gehoriger klarheit zu
halten (s. d. Iste beisp. §. 99), doch ist dazu auch eine gewisse einfacb-
heit und regelmassigkeit des gedankenganges erforderlich ; fehlt dieser,
so sind die suffixe alkin nicht im stnnde, geniigende klarheit zu geben,
namentlicb dann nicht, wenn in folge des Torhandenseins mehrerer pro-
jecte gleicbsam der eine satz^ den anderen durchkreuzt, wo die gewohn-
lich anzuwendenden e-suffixe leicht zweideutigkeit bewirken konnen, wenn
nicht durcb die anordnung des satzes dem vorgebeugt ist. Denn 1) wor-
ter, die rait einera suffix 3ter pers. iti solchen zusammengesetzten satzen
als object oder im cas. obliquus zu einem untergeordneten redewort ge-
horen, haben ein e-suffix nicht nur, wenn das project eben dieses rede-
worts, sondern auch, wenn das hauptproject des satzes der besitzer ist;
z. b. sowohl: er (a) sagte von ihm (b), dass er (b) seinen (b's) vater
verlassen hatte — (wo die regel §. 33, anm. beim letzten redewort zu-
trifft: ich hatte raeinen v. veri.), — als auch: er(a) sagte von ihm (b),
dass er (b) seinen (a's) vater verlassen hatte — (wo sie nur bei zusam-
raenfassung beider redeworter zutrifFt: ich sagte, dass er m ein en v.
verl. h.), — muss beides heissen: OKautigd,'^ angune^ Kimdkd,'' Eben
so: oKautlgd,'^ nunaminut^ autdlartoK^ er (a) sagte von ihm (b), dass
er (b) in seine (a*s oder b's) heimath gereist ware. Und 2) koraraen
auch die zusammengesetzten e-suffixe an redewortern in anwendung nicht
nur, wenn das project des nachst zugehorigen, sondern auch, wenn das
hauptproject des ganzen satzes object des untergeordneten redeworts ist;
so z. b. Apg. 7, 25, welche stelle hier in dreifacher version (der 2ten
' iherashnguaK ein kleiner sund {iherasdK), ^ ilagd er ist mil ihm, bat ihn mit sich.
^ §. 64. * ndpipd er tri£ft ihn an. ^ er sagt v. ihm. ^ angut mann, m. suff.:
vater. ^ Kimagpd er verlasst ihn. ® nuna land, m. suff. : heimath. ' Nominalpatt.
V. autdiarpOK er geht fort, reist ab.
106 Satzlebre. Zweiter abschnitt. $.103.
halfte) das gesagte erlautern mag: isumaKorpoic , ^ Ka^mgutaisH^ main-
§i9agdne^ er (Mos., a) dachte, dass seine (Mosis, oder dessen, den er
vom Egypter erretfete, — ist liier eins) — briider (b) ihn (a) merken
wiirden (1) dnautigiumdritih,'^ GtiUp dncmhumangmaiik^ dass sie (b) ihn
(a) zum errettungsmittel haben wiirden, da Gott sie erretten wolke; —
oder: (2) GMip tauhtmnga^ dnautigerKugdne'' (umgekehrtes Particip,
§.79) dass Gott ihn (a, das hauptproject, daher e-suffix) fiir diese zum
errettungsmittel geliabt werden hiesse; — oder: (3) Guiip dnaorKungtna-
Uh ® agssaminui ' dass Gott (c) sie (b) errettet werden hiesse durcli seine
(a's od« b's od. c*s) hand. Yon diesen drei versionen ist nur die erste
beides deut(ich und regelrecbt; die zweite kann zwar aiich nicht miss-
verstanden werden, ist aber etwas ungelenkig, denn statt tauhununga —
was hier nur darum auf das project des vorigen redeworts (vatdngutaisa)
bez6gen wird, weii von keinem andern gegenstand, auf den es bezogen
werden konnte, die rede ist, — sollte eigentlich ingmingnut^'* stehen,
aber dagegen (namlich gegen das darin enthaltene e-suffix mik) straubt
sich das am zugehorigen redewort befindiiche, auf ein anderes project
— (Moses) — gehende e-suffix dne; und die 3te version ist mehr als
zweideutig, denn ctgssammut kann hier heissen: 1) durch Gottes hand
(s. §.33); 2) durch Mosis hand (s. hier ob.); .3) durch ihre — naml.
jeden von ihnen durdi seine eigene — hand (s. §.75, anm.), oder dass
jeder sich selbst erretten sollte, und zwar ist diese letztere auffassung
hier die nachstliegende, s. §.137, anm. 2. -
* eig. : er hat gedanken (isumd). ' Katangut geschwister, bruder od. schwester.
^ malugd er merkt ihn od. es, wird gewahr, dass er ..., 1. * dnauHgd er hat ihn
zum errettungsitiittel (anaut), 1 .^ * dndvkumavd er will ihn erretten — (Wegen des
e-suffix s. §. 90, anm. 2). ^ §• 5^3 f. " dnauligef-Kuvd er heisst ihn zum errettungs-
mittel gehabt werden — (doppelttransitiv). ^ dnaorKvvd er heisst ihn errettet wer-
den — (doppelttransitiv). ^ agssan finger, mehrh.: die hand. *" §. 49, 3.
Dritter haupttheil.
Zusaminensetzungslehre«
(S y n I h e s e.)
J9ei den abgeleiteten wortern fitiden sich im gronlandischen drei
?erschiedene bildungsweisen, namlich 1) veranderuog des einen od. an-
deren stainin- (od. wurzel-)laut8, oder ziisetzung eines solclien: st> wie
z. b. im deutscheh wiegen, wage, wucht, — oder brechen, briich, brok-
ken, brockeln, — oder m^Iken, milcb, molken, — oder traben, treppe,
traropeln, stratnpeln, u. dgl. m. je von eincr wurzel abstamroen^ so im
gronland. u. a. htile fliessendes wasser, u. kSk ham; humah laus, u. ^-
mdh eingeweidewurm; uvdloh tag, n. iwdldn morgen; tinuk abend, n.
vnuaK nacht; vhioK winter, u. uhiaK herbst; iimavoK (stamin ^ma) er
ist lebendig, u. ^marpoK (stamm ilmaje) er wird lebendig; tusarpd er
hort ihn, ii. tusaivd er verstebt ihn; ahik widerhaken, ahe das entge-
gengesetzte, gegeniiberliegende, antwort, vergeltung, aho der ort, wo
entgegengesetztes in eins audauft, u. a. m. von einer gemeinscbaftlichen
wurzel ah mit dem begrifF des entgegenstebenden; puih geschwulst, he-
bung, <puaK lunge, puiax vogelkropf, pui-voK er kommt herauf (aus dem
wasser), pug^tcbVOK es schwimmt oben, ptifc liohe, erhebung (wovon jm-
hipoK e^ ist niedrig, hat geringe erhebung, por-tuvoK es ist hoch, hat
Starke erhebung )> ptig-dlagpoK es ist aufgeblasen, u. a. — von einer
wurzel puh (od. pug), mit dem begrifF der ausdehnung und erhebung
iiber anderes.
§. 105.
Dann sind von manchen pennwortern wie von verbalstammen rede-
worter gebildet 2) nur dnrch anhangung des ausbildungszusatzes (§. 51):
wie bei uns u. a. fischen von fisch, keilen von keil, schallen von schall,
so z. b. inugpoK er kommt zu leuten, von iiite^* menscb, nuliarpoK er
heirathet, v. nuUax ehefran; simigpd er stopft es zu, v. simih stopsel;
namentlich werden auf diese art redeworter gebildet a) von alien tliier-
namen, mit der bedeutung: er hat es erlegt, gefangen, z. b. aKigssex ein
sdineehuhn^ cucigsserpox er hat «chneehuhaer gefangen; enalugssuaK ein
108 Zusammensetzungslehre. J. 105—107.
liai; eKalugssuarpoK er hat einen liai gefaogen; nano ein bar, nanugpoK*)
er hat eioen baren eriegt; — b) von den namen der kleidungsstiicke,
mit der bedeutung: er bekleidet sich dainit, z. b. nasa iniitze, nasar-
poK*) er setzt die miitze auf; hamih stiefel, kamigpoK er zieht die stie-
feln an; — c) von ausrufen und ahnlichen naturlauten, auch der thiere,
mit der bedeutung: er sagt so, z. b. nd-d! au! nd-drpoK*) er sagt: au!
hakakdrpOK er sagt: hdkakd (ein fuchs), bellt.
*) Vocalische endungen nehmen in dem ersten dieser drei falle ein k an, in den
beiden andern k.
§. 106.
Dergleichen ableitungen sind jedoch verhaltntsstnassig selten, denn
bei weitein der grosste theil aller abgeleiteten vrorter entsteht 3) durch
zusammensetzung ausgebildeter stiimine, namlich dadurch, dass an einen
urstawm ein od. wehrere anhangsstamme gehangt werden, wie §.11 vor-
laufig gezeigt worden ist. Da die meisten dieser anhange beweglich sind
(s. §.11, anm.), und also die damit gebildeten worter nicht wie die vor-
hin erwiihnten, ein fiir aliewal gebildet sind, sondern fiir den bedarf
des augenblicks gemacht werden, wie man sie grade braucht — (u. wie
man sonst worter in satzen zusammenstelit), so ist es sache der gram-
matik, die nothige anieitung dazu zu geben. Zu dem ende sind hier
die meisten beweglich en aiihange je nach ihrer inneren ahnlichkeit
geordnet, aufgefiilirt, regein iiber die art ilirer anhiingung gegeben, und
die anwendung derseU>en durch beispiele erlautert. Die behandlung der
festen, wie iiberhaupt die moglichst volistiindige zusammenstellung al-
ler anhange, bleibt dem worterbuch iiberlassen. Uebrigens findet zwi-
schen den festen und beweglichen keine scharfe granze statt, indem die
letzteren allmahlig in die ersteren ubergehen, so wie auch manclie in
einem dialect fest geworden od. ganz verschwunden sind, wahrend sie
in einem andern noch aIs beweglich bestehen, und also zu provincialis-
men gewor<len sind. Dass auch die beweglichen anhange nur da ange-
hangt werden konnen, wo die bedeutung beides des stammworts und des
anhangs es vertragt, liegt in der natur der sache, und findet sich daher
von selbst.
§. 107.
Abgesehen von ihrer beweglichkeit od. unbeweglichkeit, und von der
allgemeinen eintheilung in nennworter und redeworter (verbalstamme),
zerfallen die anhangsworter — und zwar beides die anhangsnennworter
und die anhangsredeworter — in u m b i 1 d e n d e, die an stamme der an-
deren art angehangt werden (nennworter an verbalstamme, verbalstamme
an nennworter); und fortbildende, die nur an ihres gleichen gehangt
J.10r. 108i ^Igemeines. 109
werden. Ehiige werden jedoch beides an nennworter uod redeworter
gehaogt, und wiederum einige sind beides als nennworter und als ver-
balstainme im gebraoch : solche kominen dann entweder in der folgenden
aufzahlung zweimal vor, oder ibr doppelter gebraucb ist am einen orte
mit erwahnt. Die fortbildenden anhange sind grosstentheils von der art,
dass sie, ^bne die natur des stainmworts '^) irgend yfie zu yerandern,
nur den begri£P desselben adjectiviscb od. adverbiaHsch (od. nacb art
nnsrer sogen. biilfsverben; konnen, sollen, mogen etc.) erweitern oder
naher bestimmen, also sich ganz neutral verbalten; dagegen sind einige
anbangsredeworter entscbieden transitiv od. intransitiv, und einige an->
bangsnennwprter entbalten einen vergleicbweise substantiven begriff, so
naml., dass das stammwort als das untergeordnete erscbeint. Also schei-
den sieb die fortbildenden anbangsnennworter in adjectiviscbe (neir-
trale) und substantiviscbe, und die fortbildenden anbangsredeworter
in neutrale, intransitive und transitive. £s sind nur die aus-
gebildeten stamm^ (§. i 1 f.), die das vermogen, anbangsworter anzuneb-^
men, eigeotbiimlicb und vollstandig besitzen, docb werden einige der-
selben aucb an deuteworter, partikeln, ausrufe^ ja sqgar an appositionen
und suffixe gebangt, meist, indem ein solcbes wort al« nennwort belmn-
delt wird, auf die art, wie die deuteworter bebufs der anbangung von
suffixen (§. 50). So vorkommende aqbange folgen bier in einem beson-
deren abscbnitt zuletzt.
*) Unter stammwort ist bier und im folgenden immer das wort zu verstehen, dem
ein anhangsstamm angeliangt wird, gleicliviei ob es einfach oder selbst scbon zu-
sammengesetzt ist.
§. 108.
Es ist etwas sebr gewobnlicbes, dass an einen urstamm mebrere an-
bangsstamme (oder, was auf dasselbe berauskommt, mebrere anbangs-
stamme an einander) gebangt werden, wodurch eine oft erstaunenswertbe
menge von begriffen in ein einziges wort zusammengedrangt werden kann,
und zwar ist dieses der gronld. spracbe weit gelaufiger, als das zusam-
mensetzen der satze. Nicbtsdestoweniger aber ist aucb bier dasselbe zu
beobacbten^ was dort erforderlicb ist, namlicb ein einfacber, moglicbst
leicbt zu verfolgender gedankengang. Daber dienen zu dergleiclien mehr-
facben zusammensetzungen jror andern die neutralen anbange (die im fol-
genden die abtbeilungen l,2au. II, 2 a ausmacben), da bei diesen nicbt
nur keine verriickung od. umkebrung des begriffs, sondern im gegentbeR
eine so innige verscbmelzung statt findet, dass ein nur mit neutralen an-
b^ngen zusammengesetztes wort (oder ein nur dujcb neutrale anbange
verlangerter anbang) vergleicbsweise als einfach angeseben werden kann.
Es ist also nicbt sowobl die menge der anbange iiberhaupt^ um die es-
110 Zusammensetzungslehre. $. 108. 109.
sich liier liandelt, sondern vielmebr die menge der uinkelirendeo (absatz-
madienden, nicht neutralen) anhange insbesondere: van diesen dorfen in
einem wort nicbt zu Tiele vorkomtnen. Zwei bis drei uinkebruogen in
eineiD wort, ist nicbt grade selten ; sind deren aber mebr, so leidet leicht
die verstandlicbkeit dartinter*). Die ordnung, in welcber die anh^inge
in solcben mebrfacb zusainmengesetzten wortern auf einander folgen,
berubt daraiif, dass jeder anbang durcb den vor ihin stebenden tbeil
des worts erganzt wird, oder sich auf diesen beziebt, nicht auf das nach-
folgende, — wabrend bei uns grade uriagekebrt das ergMnzende wort
nacbfolgt, daber die anbange iin gronlandiscben durcbgangig in der
uingekebrten ordnung unsrer gleicbbedeutenden wiirter steben; — docb
leidet diese regel einige ausnabmen, indem namlicb gewisse neutrale an-
bangsredeworter andere nur in einer bestimmten ordnung (immer vor-
stebend, od. immer nacbstebend) bei sich baben konnen^ wie im fol-
genden vorkommenden falls bemerkt ist. Indessen gilt letzteres immer
nur YOn unmittelbarer zusammenstellung solcber anbange, denn nament-
Kch durcb die umbildenden anbange verandert jedes wort (und somit
ancb jeder anbang) seine natur so, dass es gleicbsam als ein neues
(einfaebes) wort anzuseben ist, und bei seiner weiteren Terlangerung
die vor einetn solcben umbildenden Unhang etwa stebenden anbange gar
nicbt weiter als solche in betracbt kommen< Ein beispiel davon s. §.131,
anm 2. Urn die anwendung dieser regeln beilaufig zu ^eigen> sind in
den nacbfolgenden beispielen offers znsammengesetzte worter als stamm-
worter gewiiblt, und durcb eingeklammerte zablen die darin enthaltenen
anbangsworter angegeben.
*) Uebrigens ist bier aueb ein unterscbied, nacbdem die leute sind: so wie in Eu-
ropa die gelebrten kiinstlicbere satze bilden, als der gemeine mann, so macben
auch in Gronland die aufgeweckteren weit kiibnerc zusammensetzungen, als sonst
gewobnlicb sind ; — und in scbrift, wo man ein etwa scbwer verstandlicbes wort
lesen und wieder lesen kann, bis man es verstebt, iiisst sicb dergleicben zuweilcn
mil vortbeil nacbabmen, in blosser rede aber bat die einfacbbeit mebr werth.
§. 109.
Die anbangung selbst gescbiebt immer so, dass stamm an stamm
gebangt wird, also, wenn das stammwort ein redewort ist, fallt der aus-
bildungszusatz (§. 51) obne weiteres weg. Ferner bat jeder anbang
seine eigentbtimlicbe wirkung auf die endung des stammworts, die in
den allermeisten flillen einige ?eranderung erfabrt. Am biiufigsten falH
der endconsonant (wo einer ist) ganz weg, und der anbang kommt dann
also an den endvocal; zuweilen fallt aber aucb dieser weg, da dann
der anbang an die wurzel kommt. Dann giebt es anbange, Yon denen
nichts wegfalltj wo also nur der etwa vorbandene endconsonant nach
§. 6 verMndert wird ; und noch andere konnen nur an einen consonahten
S. 109. no. Allgemeines. Ill
gehangt werden: vor diesen miissen also stamme, die auf eioen vocal
ausgehen, erst einen endconsooanteii (n od. h) annehinen. Endlicli giebt
es uDter den anhangen fiir redeworter einige mit anfangendem g oder t,
io denen diese laute je nacli der classe des redeworts, woran sie koin-
men, so verandert werden, wie die gleichlaiitenden beiigungszusatze der
redeworter, namlicTi wie der hindecliarakter (g) und die (Nominal-) par-
ticipwurzel (t). Welches verfaliren fiir jeden anhang insbesondere gilt,
ist im folgenden dtircli vorgesetzte zeichen angedeutet, namiich: alle an-
hange, die kein zeichen vor sich haben, kommen an den letzten stamm-
laut; die an den end vocal kommen, haben -, imd die an die wurzel
kommen : vor sich: die verilnderlichen anfangslatite — (g, was wie der
bindecharakter, und *, was wie die participwurzel verandert wird) —
sind eingeklammert; und vor denen, die immer einen consonanten vor
sich erfordern, steht durch ein strichlein getrennt r, g, od. ng: r, wo die
auf einen vocal ausgehenden stamme k annehmen, und g od. ng, wo
sie h annehmen. Dje nach jedem anhangsnennwort stehende zahl giebt
die classe an, zu welcher es gehort — (3,1 u. 3,2 ist die erste und
zweite abtheilung der dritten classe).
§. 110.
Noch ist in betreiF einzelner worter folgendes zu bemerkeo: 1) Die
)>eiden stamme fik (sache, ding, kabe) und suh (was, etwas) verhalten
sich iiberall, wo hier der endconsonant in betracht kommt, ah ob sie
keinen batten, also wie pe und so (s. no. 15, 20, 25, 3J, 50). 2) Die
stamme auf f, so weit sie nennworter sind, nehmen in der regel iiber-
all einen hiilfsvocal an, und zwar gewohnlich t; a nur in den ausdriick-
lich angegebenen fallen (z. b. no. 44, 48, 56). Nur einige anhange kom-
men an die stelle des t, also an den vor diesem stehenden vocal, wie
vorkommenden falls bemerkt ist (no. 52 fF. u. a.). 3) Bei den- verbal-
stammen anf t — (denen der 3ten classe) — gilt dagegen in der re-^
gel der vor dem i stehende vocal als endvocal; nur ausnahmswetse
wurd iiier ein i als hiilfsvocal angeuommen (s. no. 75). 4) Der binde-
charakter des verneinungsstammes (no. 87) ist hier mit einer einzigen
ausiiahme (no. 109) immer 'h. Fiir sammtliche im folgenden vorkom-
menden verbalstamme auf en, tk und f ist die participwurzel (§.111) a.
112 Zusammensetzangslehre. J. 111.
Erster abschnitt.
Anhange der nenn- und redeworter.
I. Anhangsnennworter.
1) umbildende.
Hieher gehoreD anbange init nennworthedeutung, die an redeworter
gehangt werden, und also ?bn redewortern abgeleitete nennworter bil-
den (wie ioi deutscben die aubange -er, -niss, -ung, z. b. bedriick-er,
bedriick-ung, versauni-niss). Mebrere dersjelben geborea zu den am
baufigsten vorkoinmenden anbangen; diese steben bier zuerst (no. 1
bis 6).
§. 111.
1. (t)oK, 1. der, welcber — ; der so tbut (tbat) oder ist.
2. (t')aK, 1. der, welcben er — ; dem so getban wird 6d.
wurde.
3. (t)e, 1. der (ibin) so tbut.
Yon diesen drei anbadgen, denen offenbar dieselbe wurzel zu gninde
liegt, bildet der erste das im vorigen scbon ofters bebandelte Nomi-
nalparticip, der zweite das ebenfalls bereits erw^lbnte passive par-
ti cip, und der dritte ein ausscbb'esslicb actives particip, welcbes
letztere meist nur als gewobnlicbes nennwort vorkoinmt, wogegen durcb
die beiden ersteren ausserdem nocb unsre relattvsatze, und durcb das
Nominalparticip insbesondere aucb satze mit dass ausgedriickt werden
(s. §. 102. 76. 78). — Ein Nominalparticip bat jedes redewort; die bei-
den andern dagegen kommen ibrer natur nach nur bei transkiven rede-
wortern vor, — von diesen bat das pass. part, gewobnlicb, und das
active immer ein suffix. Die veranderung des anfangs-l, bier sowobl
als bei allea mit demselben veranderlicben t (§. 109) anfangenden an-
bangen, bestebt darin, dass die raeisten auf eir, ik und t ausgebenden
stamme 8 (s. anm. 1), und all« auf einen vocal ausgebenden (die der
4ten u.5tencL) 88 dafiir annebmen; im pass. part, baben aucb mebrere
stamme der 3ten cl. 8S, Fiir die zwei ersten classen der redeworter
wird in Gronland — nicbt in Labrador — das pass. part, in der regel
durcli einen andern anbang gebildet, namlicb -gaK, 2; — docb kommt
ausnabmsweise aucb taK vor. Das active part, wird baufig so gebildet,
dass das transitive stammwort erst balbtrans. gemacbt wird: dies ge-
scbiebt immer bei den redewortern der 3ten classe (durcb die anbRnge-
worter 8lvoK od. ssivoK, §. 132), aucb bei mebreren der Isten u. 2ten cl.
(durcb ivoK)^ aber nie in der 4ten u. 5ten classe. Also z. b.
S- IH- Anhange der nenn- und redeworler. I, 1. 113
1) Nominalparticip:
autdlarpoK er geht weg, autdlartox welcher weggeht.
aggerpoK er kouinit^ aggersoK der da koinint.
ajorpoK es ist sclileclit, aji>rtoK was schlecht ist; schlechtes.
nivagpoK er scliaufelt, nivagtoK welcher scliaufelt.
manigpoK es ist glatt, manigeoK was glatt ist.
plsugpoK er gelit, piaugtox welcher geht.
icunipoK es ist nahe, xanUoK was nahe ist; nahes.
iikipoK er ist angekoininen, iihiisoK der angekotnmen ist.
mihivoK er ist kleio, miMsaoK ein kleiner^ kleines.
aulavoK es bewegt sich, aulaesoK was sich bewegt.
angexaoK (88) es ist sehr gross, angeuisaoK sehr grosses.
2) passives particip:
mantgsarpd (132) er glattet es, manigaagaK geglattetes, manig8f$gd
sein geglattetes, d. i. das, was er geglattet hat.
najorpd er ist bei dem (mann, od. an dem ort), najugd sein wo er
ist, seine aufenthaltsstatt. arnama najugdnut dahin, wo meihe
mutter ist; najughavnTsavuUt du sotlst sein, wo ich bin.
nugterpd er iibersetzt es, nugtigd sein iibersetztes; das was er iiber^
setzt hat.
miaugpd er taucht es ein, miaitgaK eingetaucbtes.
haUpA er bugsirt es, halitd sein bugsirtes; was er bugsirt hat.
tifiimp^ (136) er giebt es bin, tuniuasaK hingegebenes.
pivd er erhalt es, pissd was er erhalten hat.
sangmivd er ist ihm zugewandt, hat ihn od. es vor sich, semgnnissd
das wogegen er gewandt ist, was er vor sich hat. sangmhadnit
ornigdlugo von (seinein) vorn zu ihm kommen.
pigd er besitzt es, pigiasd sein besitz, das was er besitzt.
3) actives particip:
ajoKersorpd er lehrt ihn, ajoKersortd der ihn lehrt^ seio lehrer; ajo'
Kersortiga mein lehrer.
ornigpd er kommt zu ihm, oriiigiai die zu ihm kommen.
toKupd er todtet ihn, tomisissd der ihn getodtet hat, sein morder.
piniupd (136) er erwirbt (was) fiir ihn, pmiussiisd der fur ihn er-
worben hat, sein erwerber.
asavd er liebt ihn, asasaiga der mich liebt.
Anm. 1. Es lasst sich keine regel dafur geben, welche von den auf
ejr, %k od. * ausgehenden stammen t, und welche 8 als participwurzel
haben, daher es sache des worterbuchs ist, dieses, wie auch die ab-
weichend gebildeten passiven participien, im einzelnen anzugeben.
Anm. 2. Die durch blosse anhangung des ausbildungszusatzes voti
thiernamen gebildeten- redeworter (§. 105, a) haben auch das passive
particip (und zwar tan od. sax), obgleich sie intransitiv sind, daher
Q
Grdnl. Gramm. ^
114 Zusammensetzungslehre.. §.111.119.
aber audi in etwas uDeigentliclier bedeutung, da iianal. das stammwort
zugleicb das object bezeicbnet, z. b. iivoK dorsch, uvarld sein gefan-
gener dorsch, d. i. der dorsch, den er gefangen hat (v. tJvorpow); mi-
teK eidervogel, mitertara inein, d. i. ein von mir gefangener eidervogel;
naUeu ringelseehund, na^sersd sein (v. ihm) eriegter ringelseelHind.
Anm. 3. Dass das Nominalpart. auch die personzeichen des Indi-
cativs annimmt, ist bereits im vorigen gezeigt worden; bier noch ein
vollstandiges beispiel: 3te pers.: p'migtoK der welcher geht, insug-
tuk die 2 welche gehen, pistigtut die weldie geheii; — 2te pel's.:
jnsugUiUt du der du gelist, pisugtutik ihr 2 die ilir geht, pisugtuse
ihr die ihr geht; Iste pers.: pisiigtunga ich der ich gehe, pisugtu-
guk wir 2 die wir gehen, pisiigtugut wir die wir gehen.
Anm. 4. Ausser dem bereits erwahnten gebrauch dienen Nominal-
participten auch ofters als eigehthiiinliche benenmmgen bestimmter ge-
genstiinde, so z. b. mitdluartoK ein scliwamro, v. mitdUtarpoK er zieht
fliissiges in sich, saugt; ukussartoK ein tascheninesser, v. ukussarpOK
es legt sich (wiederholt) zusammen; nulersoK ein wittwer, v. mderpoK
er hat die frau verloren; u. a. m. Ebenso die 3 forgenden anhiinge.
§. 112.
4. neK, 3, 2 (an vocalisch ausgehenden staramen zuweilen 3, 1);
ist ein sehr vieldeutiger und mannigfach anwendbarer anhang. 1) Die
grundbedeutung scheint zu sein: das, was dabei heraus kommt,
das resultat, die zuriickgelassene wirkung od. folge. Z. b.
unatarpd er priigelt ihn, unatarnerH (inht.) folgen des priigelns od.
eigentl. geprugelt werdens, d. i. blaue flecke, strieinen etc.
umtarpoK (56) er verliert das boot od. schiff , um^rnerit (mht.) das
resultat davon, od. das iibrig bleibende, wena man das fahrzeug
verliert: schifFbriichige.
uvigdlarpoK sie verliert den ehemann, uvigdlarnex das resultat davon:
eine wittwe.
auvoK es verliert den zusammeuhang, verfault, verrottet, vergeht, a«-
neK das resultat der f^iuiniss od. des verwitterns etc.: faules holz,
verwitterter stein u. dgl.
hatvpai (mht.) er fligt sie zusammen, hatineK was dabei herauskoromt,
wenn man zwei dinge zusammenfiigt : eine Aige.
hivpivd er sticht ihn, hapineK eine stichwunde.
mitdldrpd er wirft ihn (mit einem stein), mitdidrneK eine wunde von
einem steinwurf.
agdl'agpd er beschreibt es (das papier), schreibt darauf, agdlangnerit
(mht.) geschriebene buchstaben.
Suffixe an nek in dieser bedeutung gehen sehr haufig — besonders wenn
das stammwort transitiv od. halbti-ansitiv ist — nidit auf den besitzer
der besagten wirkungen, sondern auf deren urheber, z. b. tinatarnere
(s. o.) sind nicht seine (des geschlagenen) beulen etc., sondern seine
(des schlagers) schlagwirkungen, die folgen seiner schlage; mitdUrnera
seines (des werfers) steinwurfs folge od. wirkung. So auch:
$. 112. 115. Anhange der n«nn- und redeworter. I, 1. 115
saimdupd (136) er ist ihm gnadig, aaimdunera seine gnadenwirkung,
folge seiner gnade.
piniussivoK (136, 1iaU)tr.) er erwirbt fiir andere, pinluasinere (mht.)
die folgen seines erwerbens fiir andere; das was er anderen er-
worben hat.
aupfipd (der ausgetretene bach od. strom) fluthet dagegen, iiberfluthet
es, reisst es mit sich fort, Mp supunere (mht.) des flusses fiber-
fluthun^sfolgen, die wirkungen od. folgen seines austretens; aus-
gerissene und fortgeschweinmte baiiine, steine u. dgl.
In einigen anscheinend ganz ahnlichen fallen geht doch das suffix auf
den besitzer, z. b. leatinera (s. o.) seine fuge, die fuge daran.
§. 113.
Wenn das staminwort eine handlung (begebenheit, beschaifenheit)
besagty die keine in die augen fallende wirkung oder folge zu hinter-
lassen pilegt, so entsteht aus jener grundbedeutung 2) die bedeutung
unsers als nennwort gebrauchten Infinitivs, indem namlich dann das
nacliste wahrnehmbare resultat der handlung eben diese handlung setbst
ist; — es schliesst aber dieses nicht aus, dass iinter umstanden doch
auch ein weiteres resultat (eine folge od. wirkung) der handlung ge-
meint sein kann. Z. b.
hajumigpoK er Jiat lust, verlaagt, hajii^mingneK die nachste folge da-
von: das lusthaben, lust, verlangen.
ndHngilax (87) er gehorcht aicht, ndldngmeK das nichtgehorchen, der
ungehorsain; nMdnginera sein ungehorsam.
ungavoK er ist anhanglich, unganex das anhaoglich sein, anhang-
iichkeit.
mikivoK es ist klein, mihlneK das klein sein, kleinheit.
pissativoK (48) er ist stark, miichtig, pissaunera seine starke oder
macht,
ctsangnigpoK (hibtr.) er ist Jiebhabend, aaangnmgneK das liebhaben.
tdssa asangnlngnera das ist sein liebbaben (was jenes bewirkte) ;
[oder auch: das ist die folge seines liebhabens (wie §. 112)].
Wo neK diese bedeutung hat, dient es iininer, urn die handlung als ur-
sa,clie einer andern — ^ die andere ajs folge dieser — anzugeben; ge-
wohnlich steht es dann entweder init sufF. im Subjectiv, od. ohne suff.
im Ablativ, z. b. VMikinermit tdmarpoK vor kleinheit ist's verloren gegan-
gen; unganermit ajulerpunga ich kann's vor anhanglichkeit nicht mehr
scliafFen; ndldnginerata ximdUpd sein ungehorsam macht ihn fliehen;
leajumingnerpit ^vangafaoK hajumigsarpdnga dein lusthaben macht auch
mich lust haben. Weniger haufig — doch auch riicht grade selten —
sind andere formen desselben in dieser bedeutung, z. b. pissaunera (Ob-
j^ctiv) angexfMK seine macht (als wirkendes) ist sehr gross; pissaunera-
gut (Vial.) durch seine macht.
8*
116 Zusammensetzungslehre. $. 114. 115.
§. 114.
Bei gewissen redewortern, die ein konneo od. vermogen ausdriicken,
steht neK 3) ganz in der bedeutung unsers Infinitivs; so namentlich bei:
ajorpoK od. ajorpd er taugt nicht (ihm) so zu thun, ist uicht dazu ge-
eignety kaDD nidit od. pflegt iiiclit so zu tliun (sebr Lau%); saperpd
68 ist ihm zu scbwierig, es feblt ihm an den luitteln dazu> er kann es
nicht dahin bringen; artorpd er wird's nicht herr, isfs nicht im stande;
erKtagd er mag es nicht tliun; — seltener bei nahwd er weiss es nicht,
und ilipd er lernt es verstehen, kriegt es weg, -r— und den davon ab-
geleiteten; diese erhalten dann das erforderliche suffix, wenn das stamm-
wort (woran neK gehangt ist) transitiv ist. Z. b.
perpoK es geht los, perneu ajorpoK es taugt nicht loszugehen, hat
keine art zum losgehen.
patdligpd er erreicht es, patdUngnex ajulerparput wir M^erden untaug^
lich es zu erreichen, d. i. es sieht aus, als ob wir nicht hinkom-
men sollten.
ajornex ajorjwK es taugt nicht untauglich zu sein^Jst immer gut, od.
voilig dem zweck entsprechend.
sanavd er bearbeitet es, sananeK erxiagd er mag es nicht bearbeiten,
ist zu faul dazu.
h'wigpd er hebt es (von der erde), hwingneK artorpara ich bin nicht
im stande es zu heben.
iUpd er ziindet es an, ikmex saperpd er kann es nicht angeziindet
kriegen.
§. 115.
An redewortern, die eine beschafFenheit ausdrticken, bezeichnet der-
selbe anhang in folge einer erweiterung seiner grundbedeutung 4) das
vorhandensein eines hoheren (od. des hochsten) grades dieser beschaf-
fenheit bei dem dadurcli. benannten gegenstand im vergleich mit ^ndern,
und entspricht also unsern comparationsformen. Mehrere redeworter auf
ivoK erleiden dabei eine verkiirzung, indem das i wegfallt. Z. b.
angivoK er ist gross, angnex - - eig. : das resultat des grossseins (vor
andern), das was anderem gegeniiber eine grosse ist: der grossere
od. grosste.
miHvoK er ist klein, mingneK der kleinere od. kleioste.
iiwoK es ist tief, itinex das tiefere od. tiefste.
siUgpoK es ist breit, 8%UngneK das breitere od. breitste.
pisaauvoK (48) er ist machtig, pissatmex der machtigste.
amerdldput (mht.) sie sind viele, amerdlanerit die meisten.
Suffixe konnen sich hier nur auf eine einheit beziehen, ?on der nex einen
tkeil beoennt, z. b. aiUngnera sein breitstes, d. i. die stelle wo es am
breitsten ist; vgl. no. 29.
9. 110. 11 7> Anhange der nenn- und redeworter. I, 1. 117
Eioe aodere coraparationsweise s. no. 12, und fortbildungen des
obigen no. 96.
§. 116.
5. fihy an vocalen -v/*ife, oder, wenn der vocal der naciistvorigen
sylbe scharf ist, -wife, 1. ort oder zeit, wo er so thut oder ist.
Steht meist mit suffix, wobei aber zu bemerken ist, dass es an transit!-
?en stammen reflexive od. passive bedeutung liat — (ort od. zeit wo er
sich so thut, od. wo ihm so gethan wird); — wo also dieses nicht die
meinung ist, muss das (transitive) stammwort erst lialbtransitiv gemacht
werden. Z. b.
isertctrpoK (106) er gebt ofters ^inein, oder pflegt hinein zu gehen,
isertarf^ ort wo man hinein zu gehen pflegt: eingang, thtire.
marpoK er legt sich schlafen, inarfia seine bettzeit; die zeit wo er
sich schlafen legt; auch: seine schlafstelle.
OKalugpou er redet, predigt, oKalugfik ein ort, wo man predigt: eine
kirche.
issipoK er fallt ins wasser, iasivfia die« stelle wo er ins wasser gefal-
len ist.
twngavoK es ruht auf, steht oder liegt auf grund, tungavia die stelle
wo es aufruht, seine grundlage.
tidlagmwoK (2, 48) er ist herr (dem gehorcht wird) , nMagauvfia ort
od. zeit, wo er herr ist: sein reich.
nerdlerpd er speist ihn, giebt ihm zu essen, halbtr. nerdlivoKf davon:
nerdlivfiftt ort od. zeit wo er (anderen) zu essen giebt. Dagegen
ware nerdlerfia ort od. zeit wo er sich selbst zu essen giebt, —
von nerdlerpoK in reflexiver bedeutung: er giebt sich zu essen.
singipd er schiebt es hinunter, singivfia der ort wo es hinunter ge-
schoben wird, — von singipoK in passiver bedeutung: es wird hin-
unter geschoben (s. §.59). Dagegen: smgitsivia der ort wo er
(es) hinunterschoh, — vom halbtr. aingitaivoK,
§. 117-
6. 'Ut (in einzelnen fallen utan), 1. die nachste (wirkende)
ursache; das mittel oder werkzeug dazu. Ein ebenfalls sehr
haufig gebrauchter anhang, der aber in ziemlich verschiedener form vor-
kommt. Das gewohnliche, was demnach als regel angenommen werden
kann, ist folgendes: -ut haben alle stamme mit kurzem end vocal und
davor stehendem consonanten, mit ausnnhme derer auf eK, die, wie audi
alle mit Ian gem end vocal, den endconsonanten behalten (k als r, h als
g, tahssi), und also -rut, -gut, -ssuf haben; stamme, die auf einen Ian-
gen vocal ausgehen, haben ebenfalls -«««t, wenn sie nicht anderweitig
verandert werden; und die auf tiov, UtK und ion ausgehenden stamme
verlieren den endvocal, und haben also an der stelle dieser endungen
tit u. mi, . Ausnalimsweise — dergleichen das worterbuch vorkommen-
118 Znsaminensetzungslehre. $. 117. 118.
den falls anzuzeigen hat — kommt vor: 1) dass -ssut ao stamine ge-
liangt wird, die weder auf *, nocli auf einen langen vocal ausgelien;
2) dass l)los 't aogehangt wird — (dies geschielit oiters in der 4ten
classe); 3) dass beides -«t u. -ssut demselben staminwort in verschie-
dener bedeutung angehiingt werden; iind 4) dass das staminwort nach
art der 2ten od. 3ten classe der nennworter verandert wird, oder dass
ein durch zusainmenziebung entstandener langer endvocal sich wieder in
seine bestandtheile trennt. Z. b.
uUmavoK er liaut, uUmaut ein beil.
agdlagpoK er macbt figuren, scbreibt, ctgdlaut figurenmaterial : dinte,
farbe, weisses od. buntes leder, bieistift, schreibfeder od. dgl.
aulaferpd (107) er riihrt es um, aulatenit ein rtilirlofFel, riihrholz,
quirl u. dgl.
ersisdrpd (132) er macbt ihn sich furchten, droht ibro, ersisdrnt dro-
hungsmittel.
tikdgpoK er zeigt in die hohe, tihdgut das womit er in die hohe zeigt :
die riickenilosse (bei wallfischen u. delphinen).
tupd er zieht ihn (den neuen feUiiberzug eines bootes), stramm an,
tdssutai die riemen (des bootes) womit der iiberzug angestrammt
wird.
piniarpoK (76) er jagt, piniut ein jagdgerathe (irgend weicher art),
jagdwafFe.
K&rKiorpoK (54) er macht rinnen in etwas, Kormut ein werkzeug zum
rinnen macben: ein nutbbobel, ein hohleisen.
pujorsiorpoK (51 ) er fahrt im nebel, pujorsM ein compass.
anguarpoK er radert schaufelnd, angdt eine ruderflosse (an fischen),
aKupoK er steuert, aiciit ein steuerruder.
autdlaivoK er scbiesst, autdlait eine flinte.
IhitswoK (halbtr.) er ziindet an, xhlUii anziindmaterial : ein span, fidi-
bus, brennglas u. dgl.
mikvoK er lebt, inAi lebensmitte], speise; mnssut lebensursache.
sllivoK er wetzt, sUdllt ein wetzstein.
ianipd er bestreicbt oder salbt ihn, iarthui salbe.
ndvoK es ist beendigt, naggatd sein ende, sein schluss (wie von ito^f-
gavoK),
p'woK er thut, es gescbieht^ pissutcl seine ursaiche, d. h. die ursache,
aus weicher es geschieht oder er so thut.
8U8imarpoK (50,76) er sucht was(?) zu erhalten, susmUitdl sein was-
zu-erhalten-suchensmittei (ist das)? d. h. was will er dafiir ha-
ben? od. womit will er es bezahit haben?
§. 118.
Anscheinend von derselben wurzel abstammend, und daher in der
bedeutung mehr oder weniger jenem ahnlich sind folgende, drei:
$. 1J8. Anbiiiige dear nenn- uiul redewdrter. I, 1. 119
7. 'UseKy 2. das wodurcli die handliiog ins wesen tritt^
oder was ihr das eigenthiimliche giebt; die art und weise.
8. ssusex, 2. der so gestaltete zustand; die -Iieit.
9. -Kuty i — (ohne sufF. gewolinlicli KutaK\, das wodurch es
(?on auderer seite her) dazu gebracht wird, so zu sein; das
(von einem aoderen gehandhabte) inittel. useK zeigt ahnliche
verschiedenheiten bei der anhangung, wie wt, kommt aber bei weitem
nicht so haiifig vor, und kaon iiberhaupt nicht ganz beliebig angewendet
werden; ssusex und Kut dagegen sind vollig beweglich. Die beiden er-
steren werden nor an intransitive oder halbtr. redeworter gehangt, Kut
aber auch an transitive. Z. b.
(useK:) OKarpoK er sagt, redet, — (das werkzeug dazu ist die zunge,
OKa»; dagegen:) oKausex das, wodurch das redenzum reden wird,
oder worin das eigenthiimliche des redens besteht: das aosge-
sprochene wort, das gesagte (als dolmetscfaer der gedanken), die
sprache.
nardlorpOK er macht ton^ mit den lippen (wozu die lippe, nardlo, das
werkzeug ist), KardMsia seine (ihm eigene) weise, tone mit den
lippen zu machen. tingmlssat tamarmik ingmUsut xardMseKarput
alte (arten) vogeljiaben }e eine besondere weise, tone zu machen,
oder haben ihren ^eigenen gesang.
angerpoK er liejaht, sagt ja, angerusex bejahende antwort, zusage —
(mit hinsicht auf deren inhalt oder sinn; angerut ist dasselbe mit
hinsicht auf die worter, aus denen sie bestand).
illvoK es geschieht, er thut, behabt sich, iMsia seine art, zu thun od,
sich zu behaben; sein ihm eigenthiimliches wesen. piniarnerput
taima iluseKarpoK so ist das wesen unsers erwerbs, oder So ist
unser erwerb beschafFen.
(ssuseKi) angivoK er ist gross, angissiisia seine grosse.
ilumdrpoK er ist wahrhaftig, Ihimdrssusia seine wahrliaftigkeit.
asangnlgpoK er ist liebhabend, asangnigssusia sein liebhaben, seine
liebe.
KanipoK er ist nahe, xanissusia seine nahe.
ajungilax (87) es ist gut, ajungissusia seine giite.
pivoK er thut, pissusia sein thun.
KanoK-ipoK er ist wie, xanoK - issnsia sein wie-sein, seine beschaf-
fenheit.
(kuI:) pugtavoK es schwimmt oben auf, pugtaKUtd sein wodurch es zum
obenaufschwimmen gebracJit wird, ein schwimmer (an einem netz
od. dgl.).
tdtorpd er fiillt es aus, sitzt fest in seinem locli, tdtOKUtd umgewik-
keltes oder daneben hineingestecktes, wodurch es zum festsitzen
gebracht wird.
nalunderpoK (128,56) es giebt sich zu erkennen (reflexiv), macht sich
kenntlich, nalundeKutaK etwas, wodurch od. woran man es erken-
120 Zusammensetzungslehre. $. 118. 119^
nen kann, od. verinittelst dessen es si€h zu erkennen geben muss :
ein zeichen, kennzeichen. uvdlup nahtndeKutd eine uhr, issvp na-
lundenuid ein thermometer.
npinaverpoK (81, 56) es kann nicht mebr timfallen, upinaveKutd was es
am ferneren umfallen hindert: eine angebrachte stiitze od. dgl.
§. 119.
Noch gehoren in diese abtheilung folgende vier:
10. {g)iaK (g-iaK?), 2. dem man so tbun muss (um einen ge-
wissen zweck zu erreichen). Ofters wird hier das staramwort erst durch
(t)arpoK (no. 106) verlangert.
majorarpoK er fahrt gecen den strom, majomriaK eine stelle wo man
gegen den strom fauren muss.
Inpivd er schneidet davon ab, yerkiirzt es, hvplssariaK wovon ein stuck
abgescbnitten werden muss (wenn es gut sein soil).
aporpd es stosst daran, aportarid das woran es stossen muss (wenn
es seine richtige lage haben soil), sein anschlag.
pdtagpd er schlagt mit den fingerspitzen drauf, pdtagiaK worauf man
mit den fingerspitzen schlagen muss (wenn es seine dienste tbun
soli): eine orgel oder ein clavier.
patigpd er betastet es, paHgtariai seine die man betasten muss: die
tasten einer orgel od. eines claviers.
11. -Kat, 1. an intr. redewortern: der gleichermaassen so ist
oder tliut; — an transitiven (wo es jedoch selten anders als verlan-
gert — §.123,4 — vorkommt): der ihm so thut und von ihm wie-
der so behandelt wird. Muss immer ein sufF. haben. Z. b.
angivoK er ist gross, angenatd der mit ihm von gleicher grosse ist. *
nerivoK er isst, nerenatd der mit ihm isst, sein tischgenosse.
smigpoK er schlaft, sineKatd sein mitschlafer, schlafcamerad.
mgerdlavoK er reist, ingerdlaKatal die mit ihm reisen, seine reise-
geiahrten.
ingiwrpd er kommt ihm zuvor, mgiaicatd dem er zu vorkommt und der
ihm wieder zuvorkommt: sein nebenbuhler.
Dieser anhang kommt auch an nennwortern vor, s. no. 40.
12. -Kihy 3,2 (so in einigen gegeuden; in andern:) -kc, 1. der
mehr oder in hoherem grade so ist. Wird nur an intransitive
redeworter gehangt, und steht nie ohne sufBx. Z. b,
angwoK er ist gross, angemnga od, ungend was grosser ist als der;
angeKinge od. angeKai die grosser sind als er; angexiga der grosser
ist als ich, mein grosserer.
slUgpoK es ist breit, sileKtnga od. silexd sein breiteres, was breiter ist
als dieses.
suahigpoK es ist arg, sualomnga od. sualond sein argeres; was arger
ist als dieses.
$. 119b ISO. Anhange d^ nenn- und redeworter. I, 1. 121
Am gewdbDlichsten wird es im Modalis gebraucht, z, b. sualoidnffanih
peKinavutit (82) es kana dir gar leicht nocli schltminer gehen (als ?o-
riges mal) ; mdtun%a sileKinganih sandsavat (70) du soUst es bretter ma-
cheoy als dieses ist; ivho narhigigamigit , angeKainik ulso na^fugisavai
(70) hat er jene verachtet, so wird er nock vielmehr (eig. : in grosserem
maasse) diese verachten.
13. -rdldic, 1. der neulich zum ersten mal so gethan hat.
Kommt an intransiti?e redeworter, ist aber nicht haufig. Z. b.
nunalvpoK er kommt zu lande; nunalerdldn ein ?or kurzem neu zu
lande gekonunener.
HngivoK er fliegt, Ungerdldx ein neulich erst ausgeflogener junger
▼ogel.
anivoK er kommt heraus> anerdldic ein erst neulich herausgekomme-
ner: ein neugeborenes kind.
sikuarpoK (das wasser) belegt sich mit eis, aikuardliK wasser, was sich
erst ganz neulich mit eis belegt hat ; od. : ganz neu gefrorenes eis«
2. fortbildende.
a) adjectivische.
§. 120.
Die meisten von diesen konnen wir durch einfache adjective wie-
dergeben; nur einige, fur die es uns an einem entsprechenden ad-
jectiv fehlt^ z. b. no. 14, 25, 37, — erfordern mehr od. weniger um-
schreibung. Die am haufigsten gebraucht werden, steben auch hier
zuerst; die zuletzt stehenden kommen — mit ausnahme des allerletzten
(no. 37) — weriiger oft vor.
14. -gssan, 1. was dazu bestimmt od. geeignet ist; wor-
aus das werden soil od. kann; — an passiven participten entsteht
daraus die bedeutung: dem so gethan werden wird od. soil. Wird
u. a, immer angehangt, wenn der benannte gegenstand noch nicht fer-
tig ist, auch wo wir es damit nicht so genau nehmen. Z.. b.
tfmiajc ein weiberboot, umiagsa^K woraus ein weiberboot werden soll^
od, ein im bau begriffenes weiberboot.
pdK ein sack, eine hiille um etwas, pUgssan was um es hinein zu thun
oder drein zu wickeln, oder etwas woraus ein sack werden soil;
sackmaterial.
kmdlo knochenbeschlag am ende eines ruders, Isavdlugaaax ein stuck
^nochen, woraus ein ruderbeschlag werden kann, oder was dazu
bestimmt ist.
puio ein loch, putugssan woraus ein loch werden soil ; das gemachte
zeichen, wo durchgebohrt werden soil.
pemeK (56,4) ein abgeschnittenes od. abgefallenes stuck, pirnigssan
was abgeschnitten werden soH ; pernigesd pUara lass mich da^ st(ick
habeu; was dayon abfalleA wird.
122 Zusammensetzungsleluv. . $. 120.
^tmiguic (2) der zu dem man komint od. gekommen ist, omigeigfsara
der zu dem icli gehen soil.
nerissaK (2) gegessenes, neris^agssax was zu esseo ist, od. gegesseo
werden kanu; nerissagssat dein zu-essen.
hingujagissax (46, 2) (ein fahrzeug) was man fiir leiclit umschlagend
halt; hingujagissagssaK was fiir leicht umschlagend gehalten wer-
den wird.
pik besitz, habe, pigssd was er haben soil, sein bestimmtes theil.
suh was, augssan? wozu soil es? od. was soil draus werden? sugssat'^
wozu willst du es haben? oder: was willst du draus machen?
15. r-s8uaK (stamme auf t haben mit wegwerfung desselben
'88uaK), 1. ein grosser (od. machtiger, od. unbeliebter) — .
16. -^nguaK, 1. ein kleiner (oder niedlicher, oder einnehmen-
der) — .
Ueberhaupt dient ssuax ^ur verstarkung, nguax zur milderung des aus-
drucks ; ersteres wird daher sehr haufig gebraucht, nm bei benennungen,
die auf einer eigenschaft beruhen, das vorhandensein eines hoheren gra-
des dieser eigenschaft anzuzeigen, oder um eine person oder sache als
unschon oder unliebenswiirdig darzustellen , — und Jetzteres, um das
bena'nnte als niedlich zu bezeichnen, oder um zuneigung oder theil-
nahme auszudriicken^ oder um dem andern damit zu schmeichelu, daher
besonders haufig an den benennungen von dingeu, die dem angeredeten
gehoren, — so wie umgekehrt ssuax an den benennungen des eigenen
besitzes (doch ist dieses nicht so haufig; s. dag. no. 21, anm. 4). Z. b.
iijarak ein stein, ujaragssuaK ein grosser stein ; ujardnguax ein klei-
ner stein.
uiloK eine muschel, uilorssuaK eine grosse muschel; uiUinguaK eine
kleine muschel.
KtngmeK ein hund, Kingmerssuax ein grosser od. hassiicher od. boser
hund; jcingminguaK ein kleiner od. niedlicher hund.
nerssut ein landthier, nersaiisswuK ein grosses od. gefahrliclies thier,
neraautinguax ein kleines thier, ein thierchen.
nipe stimme^ niperssuax eine grosse, d. i. starke stimme.
piniartoK (76,1) ein erwerber, piniartoi^ssuaK ein tiichtiger erwerber.
sagdliitdK (43) tin liigner, sagdliitdrssuaK ein arger liigner.
pitsoK (57, 1) ein armer, pitsorssuaK ein sehr armer, od. ein lieder-
licher armer, ein bettelkerl; pitmmguaK ein armer der miUeiden
verdient.
nuna land, nunarssuax ein wiides oder unfreundliches land.
iase auge, isserssua sein glotzendes oder grimmiges oder sonst wie
gefahrlich aussehendes auge — (statt nur: issd sein auge).
pik (s. §. 110,1) ein ding, eine sache, persaudka mein kram; pmguaiit
deine sachelchen — (statt pika, piaUt).
$. 120. Anhange Aer nenn- wnd rcdewiJrter. I, 2 a. 123
Eben so: niaKungmi dein kopfchen, ag$8&nguatit deine bamkheD,
iningnit dein stiibchen u. dgl. statt schlechtweg: nianut, agssa-
iiti init,
Auch g^nz ohue eigentliche bedeutung, our um dem wort eine geLaufige
endupg zu verschafFen, werden beide offers angewendet, besonders nguan,
— iind andrerseits werden zuweiien beide in Hirer vollen bedeutung an
einander gesetzt, z. b. Kitornaic kind, miomarasudnguarput, etwa : unser
liebes beschwerlicbes kind. Endlicli giebt es noch fiir beide fast gleich-
bedeutende (ein wenig verstiirkende) verlangerungen, namiich fiir erste-
res ssuasik, und fiir letzteres ngUjuk, z. b. ujaragssuasit macbtige steine;
tijardngiijuk ein steinlein.
Ueber die abweichenden formen dieser beiden anbange s. §. 29> 1 ;
§. 36, 2te abth.; §. 37, 3; u. §. 38.
17. -inaK, 1 (s. §.29,1 u. §. 38). ein blosser — , nur ein — ;
(sowohl: nichts besonderes, als auoli: nichts anderes). Kotmnt auch —
mit Modalisbedeutung — an einzelne verbalstamme, die dann, wenn sie
cioen langen end vocal baben, das etwa daranf folgende k als r bebal-
ten, wie auch die nennworter der 2ten abtb. der 3ten cl. thun. Z. b.
Ktssuh holz, KtssuinaK nur holz.
igdlo ein haus, igdlumaK nur ein bans; ein gewobnliches haus.
mikissoK (1) ein kleiner, mihissumait nur kleine; lauter kleine.
ingnex feuer, i»gner'maK nur fei»er, diurchaus feu rig.
KajaH ein mannsboot, Kajainarmik nur mit einem kajak — (nicht init
einem grosseren boot); xajaind nur sein kajak.
agssaXy mht.: die hand, agssainarnih paortoK der (ohne ruder) nur ^lit
der band rudert.
higutdernaK eine heidelbeere, hlgutdernaincirnih uUvhdrpoK es ist voll
nur von heidelbeeren, oder von lauter heidelbeeren.
tuaviorpoK er eilt, macht geschwiud, tuavinau nur eilig, in geschwin-
digjieit.
nipdrpoK er scbreit, nipdrmaK nur mit geschrei (ohne wafFe).
18. 'tsiaK (an Npminalparticipien und an idK (no. 43), dessen vo-
cal hier kurz wird, -atsiaK; an Uh (no. 38) -gatsiaK; an Ktk (no. 12)
-ngatsiax; an nex (no. 4) zuweiien -ratsiuK, und Hhnlich wol ofters an
stammen der 3ten classe), 1. ein ziemlicher, mittelmiissiger — ,
nicht von den geringsten. (S. §.29,2. u. 38, anm.) Z. b.
nuna land, nunatsiax ein nicht schlechtes land.
KaxaK ein berg, KaxaisiaK ein ziemlicher berg.
igdlo ein haus, igdlutslaK ein hiibsches haus, nicht zu verachten.
angisdK (43) grosses, angisuaUidmik mit einem ztemlich grossen.
IngaitsoK (i) "was langsam geschieht, higmisuHttidmih hiibsch langsam,
nicht zu schnell.
124 Zusammensetzungslehre. J. 120.
«6rmUiJb (38) mit eis belegtes (Joiid), senniligatsiaK ein ziemliclies ^is-
land; ein land mit nicht ganz wenig eis oder gletschern.
KungneK (4) eine felsspalte; KungneraisiaK eine zieinliche felsspalte.
angeitmga (12) sein grosseres, mdtuma angeKinga$$idmh mit einem et-
was grosseren aU dieses ist.
19. - It aKf 1. (mht. Hat, seltener li8sai)y — stamme auf t liaben
in einigen gegenden mit wegwerfung desselben 9iaK, — ein gemach-
ter — .
20. siaK, 1 (mht. siat). ein erworbener od. erhalterier — .
Diese beiden sind an bedeutung einem passiven particip gleich^ daher
audi die suffixe an ihnen dieselbe bedeutung haben. Z. b.
(liaK:) Uhiah ein nagel, hiMaliaK ein gemachter (d. h. nicht gekaufter
od. ?on einem andern erhaltener) nagel; kihialiara mein (d. i. ein
von mir) gemachter nagel.
igdlerfik (5) eine kiste, igdlerfilid seine gemachte kiste, d. h. die kiste
die er gemacht hat.
p6K ein sack, hiauna(d,uhia una) pttUd wessen gemachter sack (ist)
das? d. h. wer hat diesen sack gemacht?
Kdvax ein berg, KOKaliaK ein gemachter berg: ein aufgeworfener hii-
gel od. dgl.
mamorf ov (1 ) wohlschmeckendes, mamariuUaK gemachtes wohlscbmek-
kendes: kuchen.
tivsinartoK (128,1) lacherlicbes ; was zum lachen reizt; HvsinariuUaK
gemachter lacherliches ; zur posse gemachtes od. possenhaft dar-
gestelltes. Uvsindngitsunguit (128, 87, 1, 16) tivsinartuliarisaar-
dlugit (128,1,19,46^106) tivsmaKaoK (1 J8, 88) nicht lacherliche
sachelchen zu lacherlichera verarbeitend (eig.: zu gemachtem la-
cherlicliem habend) wurde man sehr zum lachen gereizt.
Kalipau$ (6) farbe (zum anstreichen), KallpauHlid od. Kalipausid seine
gemachte farfjej farbe die er gemacht hat.
Mit gleicher bedeutung kommt zuweilen :iaK vor, besonders an
gssax no. 14, z. b.:
imeK wasser, getrank, imiaK (statt ermiaK) gemachtes getrank: bier,
iijalo eine sehne (dergleichen man in Gronland zum nahen braucht),
ujalugssav eine sehne zum nahen, nahfaden; ujalugssiuK gemach-
ter nahfaden: zwirn.
xilerut (6) band, womit etwas zu- od. zusammengebunden ist, jrile*
ruiigssiaK gewirktes band (im gegensatz zu natiirlichem binde-
material: riemen, leder, stroh u. dgl.).
nlmeK ein zwingenartig umgewickeltes band, nimigssiaK gemachtes um-
wickelraaterial: draht.
(jbIok:) nuna heimath, nxmasiaK erworbene heimath; ein land, wo man
aus seiner eigentlichen heimath hingezogen und nun zu hause ist.
iput (6) ein ruder, ipuHsiaK ein gekauftes od. sonst wie erhaltenes
(nicht selbst gemachtes) ruder.
$. l^^, Anhange der nenn- und redeworter. I, ;2a. 125
KajaK ein mannsboot^ najciraid sein gekaufter kajak, d. h. eia kajak
den er gekauft hat.
savih eio messer, ilingnit savigsiara mein von dir erhaltenes messer,
d. Ii. das messer, was icli von dir erbalten habe.
pih (s. §.1109!) sache, ding, pisiax gekauftes; pisiainarnih (17) ting-
miaxarpunga icIi habe einen vogelpelz von lauter gekauften fellen.
ernen sohn, ernersid sein stiefsohu od. pflegesohn.
21. -hasih (in Nordgronl. hasak), 1. ein leidiger, verhass-
ter — .
22. 'pihiTs, i. ein boser, schlechter, schiindlich«r — .
23. 'IsuluTi, 1. ein elender, bejammernsvr erther, triibse-
liger — .
24. -rwjufe, 1. ein nichtsnutziger — .
Enthalten alle zusammen kein lob, doch siud nur die beiden ersten wirk-
liche schimpfworter, und zwar nahezu die einzigen, welche die gronl.
sprache aufzuweisen hat. Yon diesen ist wieder pihik bei weitem das
schlimmste^ denn wahrend kasih zwar missfallen ausdriickt, doch nicht
sowolil mit der person oder sache selbst, als vielmehr damit, dass sie
grade so und nicht anders ist, also dodi immer noch eine gewisse za«
neigung zulasst oder vielmehr voraussetzt, — so enthalt dagegen piluh
gradezu eine verwiinschung oder verhohnung der sache selbst (s. anm.2)«
piluh, huluk und ritjuh konrien sonst unter umstanden fast gleiche be-
deutung haben, doch in der regel driickt huluk zugleich bedauern od.
mitleiden aus, namentlich immer, wenn es, wie haufig geschieht, durch
nguaK (no. 16) verlangert ist, — und r u juh gieht an und fiir sich nur
geringachtung od. unwerthschatzung zu erkennen; — durch ssuax (no. 15)
verlangert, dient es als verstarkungsanhang. Z, b.
(hasih:) umiarssttit (15, mrht.) ein schifF, umiarssuttkasii ein leidiges
scliifF; ein schifF, woriiber man sich iirgert, oder was verdriiSs ge-
macht hat.
paormaK eine beere, paormahasiha meine leidigen beeren (leidige darum,
weirs nicht mehrere sind).
tigdXigtoK (1 ) ein dieb, tigdlxgiuhasih ein dieb, ein leidiger — (waruin
legt er sich doch aufs stehlen!).
pHiSOK (57,1) der nichts hat, ptisuhasih emer der nichts hat, aber wol
etwas haben konnte, oder der sich durch sein nichtshaben ver-
achtlich macht; ein herr ton habenichts und hattegern.
{piluh:) nuna ein land, nunapiluh ein grauliches land.
igdlo ein haus, igdlupUuh ein schlechtes haus, ein hundehaus, sauloch.
ilernoK gewohnheit, ilerKUpiluh eine niedertrachtige oder schandliche
gewohnheit.
iittt^ ein mensch, inupiluh oder xnupiliigssuaK ein auswurf von einem
menschen.
126 ZusammensetzuDgslehre. $. 1^(K
0Kau8eK (7) eia wort, oxausifiluit sdiiaq^worte, lastermden.
(kuluh:) umiaK ein boot, umiahiiluh eia elendes boot.
sanassoK (1) ein arbeiter, sanassuhuMnguaK eio eleftder aH)eiler —
(der niciit viel hat, oder nicht viel leisten kann).
(rujuh:) ajaupian ein stock, ajaupiarujuh ein nichtsnutziger stock.
igsiautax (6) ein sitz, stiihl, igsiautarujuh ein elender stuhl (z. b. ein
blosses stiick holz, oder ein stein).
nuna land, nunarujuit (inhU) nichtsnatziges land; kleiue inseln, die
nicht zu aiifenthaltsorten geeignet sind.
vmaMoxtt) lebeadiges, iimassorvjuh ein lebendiges, was weder sauge-
thier, noch vogeJ, nocli fisch ist, und somit dem menscheD keinen
unmittelbaren nutzen gewahrt: ein insect, ein wurm, ein unthier.
8uh was, sorujuh unniitzes; dreck, erde od. dergl. an sacben, wo es
nicht hittgehort.
pih sache, babe, perujuit nichtsnutzige sacben, krimskram.
angisdK (43) ein grosser, angisdrujugssuaK ein ungeheuer grosser.
icdnaK ein berg, KaKarujugssuaK ein ungeheurer berg.
Anin. 1. Von hasih wird ziiweilen, wie von einein ausruf , dordi
den ausbildungszusatz ein redewort — haaigpd — gebildet (s. §. 105, c),
z. b. 86k hasigpiiih'^ waruiii sagst du k-asik dazu? ist dir*s nicht recht?
Anm. 2. Von piluk sind durch ein ahnliclies verfahren — (verinit-
telst der anhange no. 138, 6, 128 u. 50) folgende in der schriftsprache —
im gemeinen leben wol nicht leicht — vorkommende ausdriicke gebildet:
^iloTKUvA oder (halbtr.) pHorKHSsivoK er ftucht ihm; piloriniasut (ausge-
sprochener) fiuch, verwiinschung; pUorxunarsile oder pilungnarsile ver-
flucht sei — !
An in. 3. rtijuk als verstiiudigungsanhang wird — besonders von
kindern — haufig zwei- iind tnehrinal hintereinander wiederholt, z. b.
portusdK (43) ein hoher, KanaK portusorujorujorujorujugssuaK ein unge-
heuer holier hoher hoher hoher berg.
An in. 4. hasik wird sehr haufig an die benennuqgen des eigenen
besitzes gehangt (etwa in der bedeutung: lumpig), aus einer art be-
scheidenheit, um sich und das seinige nicht uiit dem, was andere sind
und haben, in gleichen rang zu setzen, z. b. hamihasiha meine (lumpi-
gen) stiefeln, undhasiga inein (luinpiger) harpunschaft, savikasiga mein
(luinpiges) messer, — statt: kamiha, iindra, saviga, Audi ganz oline
bedeutung, wie ngticnc (no. 16), um dem wort eine bequeme endung zu
verschafFen, kommt es nicht seiten vor.
25. r~pah, 1. etwa: einer mit mehreren. ]^ommt nur in der mehr-
heit vor: r-pait inehrere, und gewohnlich verlangert durch ssiiau
(no. 15): r-pagssuit eine menge. Z. b.
igdlo ein haus, igdlorpait mehrere hiiuser; igdhrpdnguit (16) nicht seiir
viele hauser, ein kleinerer ort,* igdlorpagssuit eine menge hauser,
eine stadt.
ujarah ein stein, ujaragpagssuit eine menge steine.
dtdk ein seehund, dtdrpagssiiit eine menge seehunde.
). 12d. Anhange der nefla- und redeworter. I, 2 a. 127
in%$k eiQ me&scby intigpagasuU eine menge menschen ; — und mit einer
sonst nicht vorkommenden abanderuDg {-iah): inuiait die menschen
in menge, das volk.
Silk (s. §. 110, 1) was, etwas, sbrpagssuit eine menge saclien (irgend
welcher art); oder: wovon eine menge? eine menge was?
26. -aruK, 2. ein junges — ; bei leblosen dingen: ein klei-
nes, was gleichsam das junge eines vollstandigen der art sein konnte.
Bei sfammen, deren endvocai e ist (audi bei denen auf t), wird gewohn-
lich ia in e zusammengezogen. Z. b. .
didx ein schildseehund, atdran ein jiinger schildseehund.
aava ein scbaf, savarax ein lamm.
hinguk ein seeflob, hmguaroK ein junger seeflob.
sav'iK ein m6sser,< saveran ein kleines messer, ein messer im verjiing-
ten maasstab.
numaut{6) ein beerenkorb, nuniauteruK ein ganz kleiner beerenkorb;
ein beerenkorb fur kleine kinder.
nugfii ein vogelpfeil — (mht.; einb. nuvih), mivhan ein kinder[)fei],
spielpfeil.
Ausnabmsweise k^mmt statt de^sen -an vor, z. b. in iHittiair ein jung^ir
ringelseebund (naf^eir).
27. -ngajah, i. ein beinahe — ; fast od. beinahe ein — •
Kommt am haufig&ten an inax no. 17 vor. Z. b«
Kavdlundx ein Europaer, xavdlundngajah beinahe ein Europaer.
orssoK speck, orssuinaK nur speck, lauter speck, orssuinangajak fast
lauter speck.
hidnex angelica, hudninangajangnik tungujorpOK es ist von fast lauter
. angelica griih.
28. -ut, 1. vorrlithiges, gehabtes — . Benennt die sach« als
babe, und wird daher — immer mit snffix — besonders da angehangt,
wo ein blosses suffix einen andern sinn geben wiirde, wie auch an be-
nennungen solcber gegenstande, die man nicht (wie kleider, werkzeug
od, dgl.) als inventar, sondern als material in ab- und zunehmendem
vorrath besitzt. Z. b.
nen^ fleisch, neumt torratbiges fleisch, nemuid das fleisch was er in
vorrath hat; — (dagegen: nekd sein fleiscb, namlich das fieisch
seines korpers).
tupaK tabak, tupauHga mein vorriithiger tabak; der in meinem besitK
befindlicbe tabak.
aava ein schaf, savautai seine gebabten schafe; s. v. a. seine schafe
(s. d. folgende).
nerssut ein landtbier, nerssutdutai seine tbiere, die er als habe be-
sitzt; sein hausvieb. (Ein blosses suffix an einem tbiernamen —
ausgen. idngnwie hund — kanii sich nur auf die heimath des thiers
bezielien, z. b. kktgtup nerssuiai die thiere des heissen (erdtheils) ;
l-^o Zusammensetzungslehre. $. 120.
tunudta ukaUa ein luise von der ostseite; imap ^mctssorvjue des
meeres gewurm).
29. taK, i, der zu (ihm) gehorige — . Stelit fast immer mit
suffix^ und hat eine ahnliclie anwendung, wie das vorige. neK (no. 4),
was in seiner superlativen hedeutung (§.115) nur verinittelst dieses an-
hangs suffixe mit bezug auf eine mehrheit annehmen kann, hat gewohn-
Hch 88aK» Z. b.
angut ein mann, angutUait ihre zugehorigen mannsleute; die manner
der familie oder gesellschaft.
arnaK ein weib^ arnartai seine zugehorigen weibsleute, die er bei sich
im haus oder auf dem boot zutn rudern hat. (Mit blossem suffix
bedeutet angut vater, armx mutter.)
merdldK (13) ein kind, merdldrtaii die zu ibnen gehorigen kinder —
(eigene und andere die bei ihnen sind).
ndparsimassoK (72, 1) ein kranker, ndparsmassoridt ihr zugehoriger
kranker; der kranke unter ihnen.
angnex (4) der grosste, angnerssdt der grosste unter ihnen.
Abweichend gebildet ist: inuvtaK die zu einer (leblosen) sacbe gehorige
perton (mensch oder tfaier); und in bezug auf inenschen: der zu ihnen
gehorige inhaber (der macht, oder des vorranges, oder des landes auf
dem sie wohnen), — von inuh in der bedeutung: besitzer, inhaber.
30. -tuaK (an stammen auf ih -suuk), 1 — mehrh. tuat (stiai),
der einzige der art. Z. b.
ernen sohn, ernitud sein einziger sohn.
pcmih tochter, panisud seine einzige tochter.
atissagssaK (2,14) anzug, atissugsaatud sein einziger anzug ; das ein-
zige was er anzuzielien hat.
pih habe, pisuara meine einzige habe, mein ein und alles.
31. tdu (an stammen auf ex u. ik sdx), !• ein neuer od. neu-
lich erhaltener — .
32. -toKax (an stammen auf ex u. i^ -$oxax), 1. ein alter od.
veralteter — .
tdx hat oft ein suffix in ahnlicher bedeutung, wie suffixe an Uax und
siax (no. 19 u. 20) stehen, namlid): was er neu od. zu neuem besitz er-
halten hat. toxax kommt nur wenig vor, da man statt dessen gewohn-
licher das damit gebildete pisoxax (s. u.) als adjectiv braucht. Z. b.
igdlo ein haus, igdlutdx ein neues haus; igdlutoxax ein altes haus.
iput (6) ein ruder, ipiititdx ein neues ruder, ipuUtoxax ein altes ruder.
natsex ein seehundspelz, naisersdx ein neuer seehundspelz; natsiaomK
ein alter seehundspelz.
savik ein messer, aavigsdK ein neues od. neu erhaltenes messer; «tt-
jorna aavigadt dein vorigs jahr neu erhaltenes messer.
§. 120. Anhange dier nenn- und redeworter. I, 2 a. 129
pik (s.§. 110,1) saclie, pisdK iieii erhaltenes; aitsait pi$dra was ich
jetzt erst neu erhalten habe; — pisoxaK altes, veraltetes; pdx pi-
soKttK ein alter sack, hangmit pisokat alte stiefeln.
Van tdK (adn) wird liaufig nach §. 105 ein redewort gebildet, mit der
hedeutung: er hat 6s neu erhalten, z. h. igdlutdrpoK er hat ein neues
haus erhalten ; KojaridrpoK er hat einen neuen kajak erhalten — (gleich-
viel, ob selbst verfertigt, od. gekauft, od. sonst wie).
33. 'hoK, 1. ein in seine bestandtlieile getrennter oder
zerfallener, nicht mehr zusamjn^enhangender od. nur theil-
weise vorkandener —. An redewortern mit nen (no. 4) — au8-
nahmsweise auch an blossen verbalstammen — entsteht daraus die he-
deutung: was davon ahfallt; spiine, abfall, abschnitzel. Z, b.
igdlo ein haus, igdlukoK ein zerfallenes haus.
igdlerfik (5) eine kiste, igdUrfikoK eine in stiicken gegangene kiste,
od. eine kiste voo der ein theii fehlt, eine unvolistandige kiste.
KajuK mannsboot, najakua sein zerfallener (und darunr von ihm nicht
mehr gebraucht werdender) kajak, oder die iiberreste von seinem
kajak.
aserorpoK es ist entzwei gegangen, ciserornihoK ein stuck von etwas
entzweigegangenem.
pilagtorpoK (63) er sagt, pilagtomtkut sagespane.
aanavoK er arbeitet (besonders in holz), schnitzt, sdnahut schnifz-
spane, hobelspane.
Die mehrheitsform dieses anhangs an namen von personen gehangt, ist
der gewohnliche ausdruck, urn die ganze familie (in uneigentlicher be-
deutung auch die kameraden) derselben person zu bezeichnen, z. b. Dd-
v^ut David und seine familie; Stmiikut Simon und seine leute; Israi"
li^t das volk Israel.
34. -ngndK (ng-ndn?), 1. — immer mit suffix, und fiir die 2te u.
3te person gewo nlich verliingert durch no. 16: -ngnangua der, den er
vor andern seines gleichen fiir sich bestimmt hat, oder dem er unter
seines gleichen den vorzug giebt; sein liebstes der art. Ist zwar nur
ein provincialismus, der aber seiner schonheit wegen wohl verdiente all-
gemein zu sein, und es gewiss auch leicht werden konnte, zumal da die
aliem anschein nach damit wurzelverwandte Optativforra §. 58, 4 aUge-
mein gebrauchlich ist. Z. b.
ine platz, iningndnguat dein liebstes platzchen; die stelle, wo du so
gem deinen platz hast.
alpan gefahrte, aipangndngua sein liebster gefahrte; der, den er vor
andern gern zum geHihrten hat.
ilar/i^ (5) aufwachzeit, Uerfingndra meine liebste aufwachzeit ; diezeit,
urn welche ich gern aufwache.
Grdnl. Gramm. ^
130 Zusammensetzungslehre. §. i%Q^
agilagag$saK (2, 14) woratif geschriebeo werden soil, agdUngagssang-
flora das worauf ich vorzugsweise gern schreiben inochte, oder
was ich niclit gern einein anderen zum drauf schreiben iiberlas-
sen mochte.
pivfih (5) ort, wo man hingeht (v. pivoK), pivfingnarissariaghaminut
(5, 34,46, 106[2mal], 2) autdlarptit sie ziehen dahin, wohin sie ih-
ren liebsten (u. gewohnten) zug zu haben pflegen (z. b. zugvogel),
35. -dlufe, -ralahy raldv, 1. ein ganz kleiner, wunziger— •
ralak ist allgemein gebrauchlich an wortern, die schon an sich eine klein-
heit bezeichnen, und wird dann meist durch nguaK (no. 16) verlangert;
die beiden andern formen dagegen sind mehr oder weniger provincia-
lismen. Z. b.
mtkissoK (1) ein kleines> mtUssoralak od^ miMssoraldnguaK ein wun-
zig kleines.
naitsoK (1) kurzes^ naitsoraldnguU ganz kurze stiimpfchen.
malik eine welle, niali^Iui* wunzige wellen, maUdhfmgmt kleine wun-
zige wellchen.
KingmeK ein hund, xingmidluit od. mngmerdlM wunzige hunde.
orpih ein baum od. strauch, orperdldt wunzige straucher, gestriipp.
36. -fediteic, 1. beinahe. Wird nur an ortsworter (§. 46 f.) und
ihnen ahnliche gehangt, und hat immer suffix und apposition. Z. b.
KuU oberes, KuUkdnianit von seinem beinahe oberen her, fast grade
von oben, nur ein wenig von der seite her.
aldngoK schattenseite, aldnguhdniane an seiner beinahen schattenseite ;
naher an der volligen schattenseite^ als an der sonnenseite (z. b.
einer insel od. eines berges).
nHh ecke, ndkdnianc beinahe an seiner ecke^ nur ein wenig davon.
iso ende, isukdnianut nahe an sein ende hin, nicht ganz bis dran.
37. aluaxy 1. (s. §. 29,1 u. §. 37, 3) — ein zwar gewesener —
(der es nun aber nicht mehr ist). Ist sonst ein sehr gebrauchlicher fort*
bildender redewortanhang (s. no. 110), und gehort also eigentlich nicht
hieher, wird aber in gewissen fallen mit obiger adjectivischer bedeutung
audi an nennworter gehangt, doch in der regel nicht unraittelbar, son-
dern das stammwort wird, wenn ein suffix erforderlich ist, durch gd
(no. 46), sonst durch uvok (no. 48) zum redewort gemacht, und daran
gahtaK (d. i. cituaK an den bindecharakter) gehangt; nur gssax (no. 14)
kann es unmittelbar annehmen (wo dann der endconsonant die stelle
des bindecharakters vertritt), in der bedeutung : was zwar das sein sollte,
aber . . . . Z. b.
fngssoK (14) bestimmtes theil, pigssaraluat was zwar dein bestimmtes
theil war, oder was du zwar hattest haben soUen (aber nicht ge-
kriegt hast). '
$.12^. \%1. Anhange der nenn- und redeworter. I, 2 b. 131
tu§Uu88ag$8aK (136, 2>14) was Jiingegeben werden soil, tumussagssa-
ralua was er zwar Iiiitte hingeben sollen (aber doch behalten bat).
hihiah ein nagel, hihiaugahiaK ein gewesener nagel (der aber nun zu
anderem verarbeitet ist).
pitsagssuaK (15) sehr vortrefFliches, 'piUagssugaluuK was zwar sehr Tor-
treiFlicb ist od. gewesen ware (a1)er docb nicbt gebraucht wurde).
in^ wobnuDg, inigigaluarput unsere elieinalige wohnung; was zwar un-
sere woTinung war (es aber nicbt inebr ist),
pih babe, pigigaluara was icb zwar einmal besessen babe (nun aber
nicht mebr).'
angiit, mitsufF.: vater, angtiUgigaluai dein zwar gewesener {d.b. ver-
storbener) vater.
nuhoK jiingeres gescbwister, mtharigalua sein verstorbener jiiogerer
bruder.
Jdho Jacob, Jdk&galuaK der weiland Jacob. (In dieser bedeutung wird
es tmmer angehangt, weno von verstorbenen personen die rede ist).
b) substantivische.
§. 121.
Diese unterscbeiden sicb von den vorigen dadurcb , dass nicbt der
anbang, sondern das staininwort als das untergeordnete erscbeint^ eot-
sprecbend unsern Genitiven in zusainraengesetzten wortern, wie wir
denn aucb die darait gebildeten worter tlieilweise durcb solcbe Geni-
tiv- Verbindungen wiedergeben konnen. Die weniger anwendbaren ste-
ben aucb liier zuletzt (no. 43. 44. 45.).
38. -life, 3,1. was dainit verseben ist} -iges. Z. b.
tungo saft (in beeren), tungulik was saft liat, eine saftige beere.
pih sacbe^ babe, piUk bebabt; der was bat.
$dko wafFe, sdhuHk einer mit waffen; ein bewaffheter.
KotKaK ein berg, xaKalih bergiges, gebirgiges (land).
ujarah ein stein, ujaraUk steiniges.
auh blut, aulih bhitiges; augdUt blutige.
Anm. Die inebrbeitsform dieses anbanges — gdlit — ist in Labr.
ggit, z, b. auggit blutige, piggU die was baben; — s. §.7.
39. mio, 1. der da ist od. wohnt od. zu bause ist; ein —
bewobner. Die worter auf t verlieren dasselbe. Z. b.
8ila die erde, welt, silamiut die erdbewohrier.
narasax ebenes land, narssamiiut die bewobner des ebenen landes.
huh ein bacb, httngmiut die am bacb wobnen.
ahUkieK Labrador, akiUnermmt die bewobner von Labrador,
iimat berz, Htmamio was im berzen wobnt, davon: iimamiugd (46) er
liat's im berzen (nicbt nur im munde).
Kanex mnnd, Kanermiugd (w. d. vor.) er fiibrts im munde.
agssoK finger, mbt. : die hand, agssarmiugd (w. d. vor.) er hat es in
der band, od. an der hand, od. am finger,
9*
132 Zusammensetzungslehre. $. 121.
40. -Katy 1. 1st eins mit no. 11, und bedeutet an nennwortern ge-
wohnlicli: der mit ihm (suff.) das ist, sein mit — ; ausnahmsweise:
der mit ihm da ist. Z. b.
igdlo haus, igdlonatd sein hausgenosse.
nuna land, nunanatd sein landsmann.
KajaK ein mann in seinem boot, Kojaxatd sein mit-kajak, der mit ihm
(u. bei ihm) im kajak fahrt. Kajaie aUgssaKanginama (14,47,87)
unigpunga weil ich niemand hatte, der mit mir gefahren ware,
blieb ich da.
natseK ein ringelseehund , natseKatd sein mit-ringelseehund. mdna
natsvp atnia taorserunxagaluarpara {78, iiO) natseKatdnih icli mochte
gern dieses natsekfelL gegen ein anderes natsekfell vertauschen.
Judnttsenaid sein mit -Johannes, d. i. entw.: der, wie er selbst, Jo-
hannes heisst, od.: der Johannes der bei ihm wohnt.
41. -Kut (sieltener -rKut), 1. was sich da befindet oder da-
hin gehort. Steht meist mit suffix, und ist ?ielleicht urspriinglich eins
mit no. 9. Z. b.
sah das vordere (§. 46), sdKutit die jagdgerathschaften eines kajak-
fahrers (harpune, wurfpfeile), die er immer vor sich auf seinem
fahrzeug liegen hat.
hujaleK (45) das siidlichste, hujaleKutd was an seinem siidlichsten ist;
eine am siidende des landes liegende insel.
KupaK eine spalte, mipaKtU ein keil, den man in die spalte eines ein-
gezapften Iiolzes (hammerstiel, schemeibein od. dgl.) steckt, damit
es sich nicht herauszieht.
erssax backen, erssoKutit (mht.) backenbart.
Iso das ende, isornut ein knopf oder knoten am ende eines riemens
oder einer schnur.
Wahrscheinlich eine abweichende form desselben anhangs ist die endung
rut in Kaorut stirnband, kopftuch, — von Kauh stirne.
42. -mineK, 3, 1. ein stiick — ; auch: ein stiick des stoffes,
woraus das gemacht ist. Z. b.
amen ein fell, amimineK ein stiick felL
Kisauk holz, Kissuminen ein stiick holz.
igalaK ein fenster, igaldmmeK ein stiick fensterglas.
dnordn ein kleidungsstiick (vorzugsweise von europaischem zeug), aiio-
rdmernit stiicken zeug, zeuglappen.
43. tdK (an stammen auf e, ex und ik, zuweilen sSk), 1. der es
in grossem maasse hat; ein gross — iger. Wird auch an verbal-
stamme, namentlich der 4ten u. 5ten classe, gehangt — {tdK an die auf
a und 6, sdn an die auf e und o), — wo es dann an bedeutung einem
verstarkten Nominalparticip gleich ist. Uebrigens kommt dieser anhang
meist nur in feststehenden benennungen vor, und kann daher nicht ganz
beliebig angewendet werden. Z. b.
%. \%i. Anhange der nenn- und redeworter. I, 2 b. 133
niaKOK kopf, maKortdx (eig. : ein grosskopfiger) — eine schellente.
nio bein, nmidK (eig.: ein langheiniger) — eine art spinne, genannt
weberknecht.
p^(ir) miindung, pdtdK was grosse miindung hat; ein waldhorn.
pik (s. §.110,1) babe, besitz, pisdK ein grossbabiger; der grosse od.
viele babe bat: ein reicber.
iUvoK es ist tief, itisdK was sebr tief ist.
mavtuvoK es ist fest, mavtusdK was sebr fest ist.
piumavoK (78) er will baben, piumatdK ein babsiicbtiger.
Anscbeinend aus diesem und no. 33 zusamuiengesetzt ist -hortdK, mit
der bedeutung: gross an umfang, oder gross in seinen tbeilen, z. b.
igdlerfikortdx eine grosse (gerauinige) kiste, oder eine kiste in grossem
maasstab; ^- dieser anbang ist aber nicbt sonderlich gebrauchlicb.
44. -us 8 ax (an stammen auf h zuweilen -ngussaK), 1. was dem
abnlicb ist; — ahnlicJies. Komint, wie das vorige, am meisten in
feststehenden benennungen vor. Der biilfsvocai ah t ist bier a. Z. b.
vajuK, Kajaussax ein im kleinen nacbgeinacbter kajak, ein inodell von
ein em kajak.
inuh ein menscb, inussaK eine puppe.
teridniaK ein fiicbs, tendniaussat (mbt.) eine grasart mit einer abre
die dem scbwanz eines fucbses abnlicb ist.
taseK ein teicb, tasmssax eine fast ganz gescblossene und somit teich-
abnlicbe bucbt (der see).
Kilaiik (fur mlaut, s, §,7) eine trommel, KilaungussaK ein regenbogen.
45. g^dlex (in Labr. r-dleK), an t mit einscbluss desselben idlex, 1.
was am weitsten in der ricbtung ist; das iiusserste in der
reibe. Kommt in folge seiner bedeutung ansser an ortswortern nur
wenig vor. Wenn nocb ein anbang oder ein suffix dran kommt, haben
stamme auf t oder einen vocal baufig ntir lex, Z. b.
*H/® (§*46), sujtigdlex der erste; stijugdUt die ersten, die vorfabren;
aujugdUvut oder st^ulivut unsere vorfabren.
hinge (§.46), Ungugdlex der letzte.
8ah (§. 46), sagdlex das vorderste.
tuno (§. 46), tunugdhx das binterste.
avat (§. 46.), avatdUt die aussersten , die am meisten draussen sind
(see warts).
ISO ende, isugdlex der ausserste; der nacbste am ende.
pdx die miindung, pdrdUt die am nacbsten an der miindung (z. b.
einer fiorde) sind.
naggat (6) der scbluss; das womit es aufbort, naggatdlex der dem
scbluss zunaclist ist, der letzte (z. b. der letzte vers eines liedes).
Die abweichenden beugungsformen dieses anbangs s. §. 29, 1 u. §. 38.
134 Zusammensetzoagslehre. $. \22,
11. Anhangsredeworter.
[Die intraBsitiven stehen hier mil personzeichen ; die transitiven mil suffix (s. §. 52,
anm. 1); und bei denen die beides init und ohne suffix gebraucht werden, ist zum
zeichen dessen die endung ok vom hauptcharakter getrennt (p-OKj v-^ok).]
1) umbildende.
Hieker gehoren also aobange mit redewortbedeutung, die an oenn-
worter gekangt werden ; niclit wenige derselben werden aber auch an
verbalstainme gehangt, doch iininer in derselben bedeutuhg, wie an
nennworter, namlicb so, dass der begriff des redeworts als ein ding
(das scblafen, das waciien, das reden etc.) betracktet wird. Aucb hier
steken~die am kaufigsten anwendbaren zuerst.
§. 122.
46. g^d, h^lhtr, g-ingnigpoK od. g-woKy er kat ikn zum — ; es
ist sein — , od. es.ist ikm das. Z. b.
erneK sobn, ernerd er hat ikn zum sokn.
nuna (land), mit sufF.: keiraatk, nunagd er.kat es zur lieimath, ist da
zu hause. narsscm nunagdra ich bin in narssaK zu hause.
liantaK (6) ein hammer, hauiard er hat es zum hammer, hammert
damit.
ervMit (6) — sonst ermuseu — ein trinkgefass, ermus'igd er hat das
zum trinkgefass, trinkt daraus.
igsiavfik (5) ein sitz, igsiavfigd er hat es zum sitz, sitzt darauf.
navssdx gefundenes, navssdrd er hat es zum gefundenen, d. i. er hat
es gefunden.
angcKd (12) sein grosserer, angexigdra ich babe ihn zum grosseren^
d. h. er ist grosser als ich.
jsuk was, sugd er hat es zum was, es ist ihm etwas, d.i. es geht ihn
was an. sugmgilara (87) er geht mich utchts an.
tmgut (mann), mit suff.: vater, anguUgd er hat ihn zum vater.
najorid (3) der bei ikm ist, sein beiwokaer, najoriigd er kat ikn zum
beiwokner, kat ikn bei sick.
ateK namensyetter, aterdra ick kabe ikn zum namensvetter ; er keisst
wie ick.
x\n ?erbalstammen , wo dieser ankang ofters vorkommt, — (dock meist
nur an urstammen^ und fest), — kat er gewoknlick die bedeutung: es
(d. obj.) ist od. sckeint ikm so, er kalt es dafiir; seltener: er
(d. subj.) ist od. thut so gegen ikn od. in kinsickt auf ikn.
Z. b.
cmgivoK es ist gross, angigd es ist ikm (zu) gross.
ungasigpoK es ist weit, ungasigd er kat es weit (von sick), ist nickt
nake dran.
hingvjairoK es (ein fahrzeug) scklagt leickt um, hinguj&gd er kalt es
fiir leickt umscklagend.
$. 123. AnhSnge der nenn- and redeworter. 11, 1. 135
eraivoK er fiirchtet sich, ertigd er fiirchtet sicli vor ihm.
ungavoK er ist anlianglich, ungagd er ist anhanglich an ihn.
Eine verliingerung desselben, die mit reciproker bedeutung: einander,
— und daher nur io der zweiheit u. mehrbeit — angewendet wird, ist
g-igput (g-igpuh), sie sind einander das, haben einander
zum — ; z. b. sugigpui sie gehen einander was an; aierigpui sie baben
einander zu namensvettern , baben einerlei namen; agssuard er ist ihm
entgegen, agssuarigput sie sind einander entgegen. An gewissen wor-
tern — naraentlicb an der verbindung Kaiigd (§.123,4) — dient audi
der stamm dieser verlangerung als nennwort, in gleicber bedeutung wie
deren Nominalparticip, z. b. aterit die einerlei namen haben, ingerdla-'
Katigit (s. §. 123, 4) reisegefahrten.
§. 123.
Eine besondere erwabnung verdienen noch die verbindungen die-
ses anbangs mit gewissen anderi^ wegen des zusammenfliessens der bei-
derseitigen bedeutungen in eine von uns anders ausgedriickt werdende
gesammtbedeutung, namlich:
1) mit dem Nominalparticip; s. no. 137.
2) mit fik no. 5 (s. das.): figd, eig.: er hat ihn zum ort (gegenstand)
des so tbuns; — worau« dann haufig die bedeutung entsteht: er thut
ihm so. Was hier object ist, wiirde beim (intr.) stammwort im Ter-
minalis stelien, und das ol>ject des (trans.) stammworts steht hier im
Modalis. Z. b.
oicarpoK er sagt, oxarfigd er sagt zu ihm — (ist dasselbe wie: tan-
asimnunga oxarpoK),
agdla^poK er schreibt, agdlagfigd er schreibt ihm, od. an ihn — (kann
aber auch heissen: er schreibt darauf).
KinuvoK er bittet, Kinuvfigd er bittet ihn.
avalagpoK er geht vom lande (seewarts), fahrt ab, avalitgfigd er fahrt
zu ihm hinaus.
isumdherpd er denkt nicht mehr daran, isumdherfigd er gedenkt es
(Mod.) ihm nicht mehr, vergiebt (es) ihm. pinerdlugSnik (94,2)
isumaherfigd er vergab ihm seine missethat.
3) mit ui no. 6 (s. das.): utigd; — insofern hier durch ut nicht so-
wohl das sinnliche mittei, als vielmelir die geistig wirkende ursache.be-
zeichnet wird, so ist die gesammtbedeutung: er thut es darum, um
desswilien, aus dem grunde — (eig.: er hat das zur ursache
des — ). Z. b.
autdlarpoK er geht weg, an^lauHgd er geht darum weg.
unigpoK er bleibt da, nnigssutigd er bleibt deswegen da. Kitorndnguar-
put wir blieben um unseres kindes willen da.
1
136 Zusammensetzungslebre. §. l!23. XltA.
^UgpoK er zittert , tigdlutigd er zittert deswegen. sarfax dgdUitigdra
ich zitterte (vor angst) wegen der heftigen stroiniing.
mahitavoK er ist aufgeblasen, hoclimutliig, mahitatigd er 1st aufgebla-
sen dariiber, briistet sich damit.
4) uiit jra* no.11: xatigd er hat ihn zum -—genossen, thut
es mit ihm zugleicb, ist so — als er; und Katigigput sie thun
das mit einander, sind einerlei — , und an transitiven redewor-
tern: sie thun einander so. Z. b.
sinigpoK er schlaft, slneKaiigd er hat ihn zum schlaf kameraden ; «iiie-
Kaiigtgput sie sind schlaf kameraden, schlafen beisammen od. mit
einander.
mgerdlavoK er reist, mgerdlavatigd er reist mit ihm zusammen ; inger^
dlaKatigigpugui wir reisten mit einander.
poriuvoK es ist hoch, portoKaiigd es ist so hoch wie (jenes); porlo-
Katigigput sie sind einerlei Jioch.
asavd er liebt ihn, asaKatigtgput sie lieben einander.
kajumigsarpd (132) er muntert ihn auf, hajumigsarKatigigput sie mun-
tern einander auf.
5) mit einem fiir sich allein uicht vorkommenden anhang te oder (an
den stammen auf ex, ih und t, die als participwurzel 8 haben) se^ also
tigd od. sigd, in der bedeutung: er ist so (gross, lang, weitetc.)
wie — . Merkwiirdig genug wird diese zusammensetzung gewohnlich
ohne suffix gebraucht, und das verglichene duixh vanoK (wie?), ima od.
taima (so), od. die apposition tut (so wie) damit verbunden. Dagegen
kann sie an ntirpoK (no. 128) ein auf dessen object (project) beziigliches
suffix haben. Z. b.
takivoK es ist lang, vanoK tahitigd wie lang ist es ? ima takitigaoK so
lang ist es; timatut tahitigaoK es ist so lang als dieses.
ungasigpoK es ist weit, fttkdnungatut (§. 41) ungasigsigaoK es ist so
weit als dort hinunter; merKuitsutut ungasigsigaoK es ist so weit
als (nacb) mernuitsoK,
erininarpoK (128) man wartet mit ungeduld auf ihn, od. man kann's
nicht erwarten, bis er konmit; KanoK erininartigdinga wie sehr
konntest du mein kommen nicht erwarten? od. wie sehr war ich
dir zum ungeduldig werden? (eig. ; wie sehr hattest du mich zum
nicht — erwartet — werden — konnendeu?). [Auf eine solche frage
ist die antwort gewohnlich unbestimrat, etwa: erimndngilatit (87)
ich wurde nicht ungeduldig iiber dich; od.: erminaKauUt (SS) du
warst mir allerdings sehr zum ungeduldig werden.]
§. 124.
47. -KarpoK, er hat — ; od.: es hat (giebt) da — . Z. b.
tdrivdUh ein kabeljau, sdnvdlexarpoK es hat (d.i. es giebt da) kabel-
jaue; sdnvdleKungilaK es giebt keine kabeljaue.
8avih ein messer, saveKarptmga ich habe ein roesser.
$. 124. 125. Anhange der nenn- und redeworter. II, 1. 137
iupaui (2S) vorrathiger tabak, iupauteKarpU hast du yorratliigeo tabak?
aumarssuit (15, inlit.) steinkolilen, avane aumarssuoKarpoK in nordeo
hat's steinkohlen.
nuna land, mit suff. : heimath, nunaxarpoK es hat (da) land, od. : er
hat (da seine) heimatb, wohnt (da), sdrdh tasdna nunaKdngilaK
^87) gleichsam hat dort der westen kein land, d. i. man sollte
aenken, es ware dort in westen kein land (s. §. 66, 2). pdmime
nunanarpunga ich wohne bei Fredrikshaab (p^tniuf; no. 39, mht.).
innk mensch, mit sufF.: besitzer, inonarpoK es hat (da) menschen, ist
bewohnt, od.: es hat seinen besitzer, ist nicht herrenlos. mdna
moKarpd gehort dieses jemand?
§. 125.
Yon den zahlreichen moglichen verbindungen dieses anhangs mit
anderen sind folgende besonders zu erwalinen:
1) mit neK no. 4: nexarpoK, welche verbindung aus transitiven rede-
wortern passive bildet, in der bedeiitung: es wird ihm so gethan,
od. es ist ihm so gethan worden; — eigentl. wol: er hat die folge
oder wirkung davon an sich oder zu empfinden (s. §. 112), docli findet
diese bildungsweise bei allerlei (transitiven) redewortern ohne unterschied
statt, audi wo das so behandelt werden keine wahrnehmbaren folgen
mit sich fiihrt. (S. auch die bemerkung zu §. 127,1.) Z. b.
agtorpd er riihrt ihn an, agtomexarpoK er ist angeriihrt worden.
KuerKuvd (138) er ruft ihn, KuerKuneKarpoK er ist gerufen worden.
issigd er sieht auf ihn, issigineKarpuM es wird auf dich gesehen.
paidligpd er kommt dran, kommt ihm bis zur beriihrung nahe, pat'
dUngneKdngilaK (87) es ist nicht beriihrt worden, od, es ist nie*
maud dran gekommen.
2) mit (g)iaK no. 10 (s. das.): (g)iaKarpoK, man muss ihm so
thun, und mit verneinung: man braucht ihn nicht zu — • Z. b.
merssorpd er naht es, merssoriaKurpoK es muss genaht werden.
tiguvd er fa^st es an, nimmf s in die hand, tigussariaKarpoK man muss
es in die hand nehmen.
halipd er bugsirt es, haUtariuKarput sie miissen bugsirt werden.
ersigd er fiirchtet sich y or ihm, ersigissariaKdngiluK (87) man braucht
sich nicht vor ihm zu fiirchten.
Der thater — man — steht hier erforderlichen falls im Terminalis, wie
bei no. 128, z. b. ilingnut ersigissariaKdngilaK du brauchst dich nicht vor
ihm zu fiirchten.
3) Theils in der obigen verbindung mit nex, wie auch sbnst an ein-
zelnen wortern, besonders aber an Nojninalparticipien dient dieser an-
hang auch, um unser jemand und (verneinend) niemand auszudrtik-
ken. Z. b.
138 Zusammensetzungslehre. j. IJ^S — 127«
inuk inensch, inoKarpoK (s. o.) os hat inenschen, es ist jemand da;
inoKangilaK es ist niemand da.
tikitsoK (1) der angekominen ist, tikitsoKarpoK es hat angekoromene,
d. i. es ist jemand aDgekomtnen ; tihUsoKdngilaK es ist niemand
angekommen.
piumassoK (IS, 1) welcher will, piumassoKdngitaK es will niemand (ge-
lien, od. es thun, od. dgl.).
angussoK (1) der einen seehund gefangen hat; angussoiearpat wenn
jemand einen seehund gefangen hat; angussoKdngila? hat niemand
einen seehund gefangen?
§. 126.
48. 'UVOK, es ist — ; er ist ein — . Die worter der 2ten abth.
(hin und wieder auch die der Istenabth.) der 3ten classe haben :uvok,
und die beiden anhange ssuax und nguax (no. 15 u. 16) verlieren bier
den end vocal. Die auf t nehmen a als hiilfsvocal an. Z. b.
Kissuh holz, KtssuvoK es ist liolz.
orpik eih baum, orpiuvoK es ist ein baum.
iminaK (17) blosses wasser, imtnauvoK es ist blosses wasser.
nuniaut (6) ein beerenkorb, nuniautauvoK es ist ein beerenkorb.
pingasitt (mht.) drei, pingasuput sie sind drei an zahl.
anernex (4) ein geist, anerneruvoK er ist ein geist.
Sehr gewohnlich ist die verbindung dieses anhangs mit dem Nominal-
particip und ssuax, nguan, tsiaic oder Tsasik an redewortern, um deren
ausdruck je nach maassgabe dieser letzteren anhange zu erweitern; bei
einem transitiven stammwort ist dann eine solche Terlangerung ebenfalls
trans itiv. Z. b.
tipigpoK es riecht stark, stinkt, tipigtorssuvoK es stinkt arg (eig. : es
ist ein gross -stinkendes).
piudipoK (57) er ist sanftmiithig, pkiaitsiingtivoK er ist recht sanft-
, miithig (eig.: er ist ein klein-sanftmiithiger).
matuersaufeKongilaK (56, 132,6,47,87) es hat 4einen schliissel (in der
thiire), matuersauteKdngltsuhasiuvoK kannst nur wieder hingehen
wo du hergekommen bist, es ist kein schliissel in der thiire.
maligpd er folgt ihm nach, maligtorssuva er folgt ihm gewaltig nach,
lasst nicht von ihm ab; maligtuhasiuvd er lauft ihm zu meinem
verdruss nach; Was hat er ihm doch nachzulaufen !
I
nersorpd er lobt ihn, nersortuatsiauvdnga sie ha))en mich ziemlich
gelobt,
§. 127.
Audi dieser anhang bildet einige besonders zu erwahnende verbin-
dungen mit anderen, namentlich :
1) mit (t)aK {gan) no. 2: {t)aumK, er ist ein so behaudelter, es ist
ihm so get h an worden; wodurch ebenfalls, wie durch neK u. jrarpoiTy
transitive redeworter in passive umgewandelt werden. Z. b.
S. l!^7. 128. Anhfinge der nenn- und redew5rter. II, 1. 139
toKupd er todtet iho, toicHiauvon er ist getodtet worden.
Kimagpd er yerlasst ilin, ximagauvoK er i«t vertassen worden.
manigsarpd (132) er inacht es glatt, manigsagauvoK es ist giatt ge-
. inacht.
pivd er kriegt ilin, fangt ihn^ pissauvoK er ist gefangen worden.
Diese bildung ist iibrigens weniger liaufig, als die ersterwahnte, §.125,1.
Es ist jedoch zu beinerken, dass die passiven bildungen iiberhaupt dem
gronlandischen weit weniger geliiufig sind, als unsern sprachen; nament-
lich vertrageo sie sicb selten init bestiramter benennung des subjects
(thaters: von wem — ); wo also diese statt finden muss, bleibt man lie-
ber bei der natiirlichen, d. i. transitiven form des redeworts.
2) mit (t)aK no. 2 und gssax no. 14: (t)ags8auvoK, eig.: es ist ein
so zu behandelndes , daher haufig: es kann so behandelt werdeo,
man kann es — ; und mit verneinung: man kann es nicht — , es
ist un — bar. Das subject (was ohne diesen anhang beim stammwort
im Subjectiv stehen wiirde) steht bier ira Terminalis. Z. b.
arnigpd er gebt zu ihm, ornigagssauvoK man kann zu ibm gehen;
ilingnut ornigagssdungilaK du kannst (od. darfst) nicht zu ihm
gehen.
nerivd er ist es, nerissagssauvoK es kann gegessen werden, ist essbar;
inungnut nerissags^dxmgUaK fiir menschen ist es nicht essbar.
iMrpd er setzt iiber (es, auf dessen andere seite), passirt es, ikdgag-
ssdungilax es kann nicht passirt werden; aitsait ihdgagesauvoK
jetzt erst kann man driiber setzen.
Ausschliesslich diese bedeutung hat eine wahrscheinlich hieraus zusam-
mengezogene form: -gssauvoKy unmittelbar an den stamro des rede-
worts gehiingt, die aber nur an einigen redewortern, und meist mit ver-
neinung, vorkommt. Z. b.
« tdkuvd er sieht ihn, tamanut tahvgssauvoK es kann von alien gesehen
werden; ttikugssdungilaK es kann nicht gesehen werden, ist un-
sichtbar.
hisipai (mht.) er zahlt sie, h'mgssaungitdlat sie sind unzahlbar.
taivd er benennt es, taigssdungilaK es kann nicht benannt werden,
ist unnennbar oder unaussprechlich.
§. 128.
49. -ngorpoK, er wird oder wurde das. Z. b,
pih ein ding, ningorpoK es wird ein ding, ein etwas (was vorher nichts
war); wird.
inuh ein mensch, inungorpoK er wird oder wurde ein raensch, wird
geboren oder ist geboren worden.
utorxaK ein alter, utorKdngorpoK er wird od. wurde ein alter, ist alt
geworden.
naitsoK (1) kurzes^ naitafkngorpoK es wurde kurz.
1
140 Zusammensetzungslehre. $. 128.
silatdK (43) ein verstiiodiger, silatitngarpoK er ist ein verstandiger ge-
wordeu, ist zu verstande gekoininea.
igitagssainaK (2, 14, 17) was uur zuin wegwerfen ist, igitagssaindngor-
poK es wurde ein nur wegzuwerfendes, ist vollig nutzlos geworden.
Niclit selten — besooders an no. 14 — kommt dieser anhang auch init
suffixen ?or, itnd liat dann die bedeutung: er macht es zu eineui — ,
od. macht das daraus. Z. b.
neruiusdn (59,43) recht weit, geraumig, nerutusungorpara ich liabe
es recht weit geraacht.
uUmavfigssaK (5,i4) ein werden-sollender hauklotz, uUmavfigssangorpd
er macht es zu einem hauklotz, macht einen hauklotz draus.
50. sivoK — (verliert wol uberall in Gronland im Indicativ das v,
also siok), er trifft das an, erlangt od. erlialt es; und — wie es
am haufigsten Torkommt — verlangert durch no. 76: siniarfOK er
sucht das zu erhalten oder anzutreffen, ist drauf aus sich
das zu verschaffen (durch kauf oder sonst wie). Z. b.
nuna land, nunaisivoK er trifft land; bekommt land zu gesicht.
inuh ein mensch, inugsivoK er trifft leute an; imtgsingilagut wir ha-
ben niemand angetroffen.
ivlh brod, ivigsivoK er hat brod erhalten.
autdlait eine flinte, aiUdlaisivunga ich erhielt eine flinte.
erxanaK (128) wehe! erxanafsivoK er kriegt sein ungliick.
pih (s. §.110,1) eine sache, ein etwas, pis'mia/rpoK er sucht sich was
zu verschaffen^ will handeln.
8uh{s, §. 110, 1) was, susivii? was hast du gekriegt? smmwrpiff was
willst du kaufen?
aulisautigssax (6,14), was zu einer fischschnur (d. i. bindfaden), au-
lisautigssarsiniarpunga ich suche mir was zu einer fischschnur zu
verschaffen, d. h/ ich hatte gern was zu einer fischschnur.
An redewortern — wo dieser anhang ofters vorkommt (von anhangs-'
redewortern an no. 56, 60. 97 u. 128, s. das.) — giebt er die bedeutung:
es wird so oder ist so geworden. 2. b.
KaxorpoK es ist weiss, xaKorsivoK es wurde weiss.
ipigpoK es ist scharf, ipigsivoK es ist scharf geworden.
tdrpoK es ist iinster, tdrsivoK es ist finster geworden.
Zuweilen kommen auch sufBxe daran vor, in verschiedener bedeutung,
z. b.
ateK name, atersivd er erfahrt dessen namen ; atersingilarput (87) wir
haben seinen namen nicht erfahren.
sujuneK meinung, begriff, snjunersingild (87) er hat keinen begriff da-
von erhalten, od. dessen meinung nicht gefasst; versteht es nicht.
pisimarpd (s. o.) er sucht sich das zu verschaffen, will um das han-
deln. pisimardlara lass mich*8 kaufen!
J. 12S. Anhange der nenn- iind redeworter. II, 1. 141
51. siorpoK, er hat's darauf yers^hen, ist darauf aus,
sucht sich das. Suffixe kominen audi hier in verschiedener bedeu-
tuDg Tor; die gewohnliclie ist entweder mit beziehung auf eine person:
er ist fiir ihn darauf aus, sucht ihm das, oder mit beziehung
auf einen ort od. eine sache: er sucht es da. (In vielen fallen ist
es mit dem vorigen und daran gehangtem nkirpoK fast gleiclibedeutend,
wie es dann auch nur eine verliingerung desselben zu sein scheint.)- Z. b.
hanajoK eine ulke, TcanajorsiorpoK er ist auf ulken aus, fischt nach
ulken.
navssdK gefundenes, ein fund, navssdrsiorpoK er ist auf einen fund
aus, sucht was zu fioden. ^
inigssax (14) ein (kiinftiger) platz, inigssarsiorpoK er sucht sich einen
platz; inigssarsiorpd er sucht ihm einen platz.
ivnaK ein steiler abhang, ivnarsiorpoK er hat*s auf steile abhange ver-
sehen, klettert am steilen herum.
siahth regen, sialugsiorpoK er ist im regen draussen.
unuaK nacht, unuarsiorpoK er reist in der nacht.
sapdie sonntag, sapdtisiorpoK er feiert den sonntag. (So immer an
den benennungen von festen und feiertagen.)
isuma sinn, meinung, isumasiorpd er sucht die meinung darin, sucht
oder forscht nach dem darin liegenden sinn.
angnex (4) der grosste, angnersiorpai er sucht grosste da (unter ih-
, nen), sucht die grossten heraus.
Aus diesem und no. 6 wird siut, was sehr haufig gebraucht wird in der
bedeutung: was man zu der zeit, od. bei der gelegenheit, od«
b e h u f s d e s s e n b r a u c h t ; z. b. ti^o^c winter, uhiorsiut ein kleidungs-
stiick fiir den winter; pujoK nebel, pujorsiui ein compas; anorerssuax
Sturm, anorerssuarsiut ein sturmsegel; sialuh regen, sialugsiut ein regen-
schirm od. regenmantel od. aJmliches; Kaumat der mond od. ein monat,
Kaumatmutit (mht.) ein kalender; hctnajon eine ulke, hanajorsiut eine
ulkenangel.
52. liarpoK, -liarpon er geht od. fahrt dahin od. nach
dem.
53. :it;-ojr, -liv-oir (wie no. 50: iok), er macht (schafft) das;
und mit suffix: — ihm — .
54. :%orp'OK, -Horp-oir, er bearbeitet es, arbeitet daran;
mit suffix: — fiir ihn; und verlHngert durch no. 136 (upd): er macht
es (d. object) zu einera — fiir ihn (Terminalis).
55. terpdy -lerpd, halbtr. livoKy -Uvok, er versieht ihn da-
rn it. Es hat einige schwierigkeit , fiir die anwendung der doppelten
formen dieser anhange (:i, -U) bestimmte regeln zu geben: gewohn-
lich werden die mit -l anfangenden gebraucht an den stammeA mit un-
142 Zusammensetzungslebre. $. 126.
Tersetzbarem end vocal, d. Ii. an denen der Isten classe, und der 2teii
abtl). der 3ten classe; die init :i(e) anfangenden dagegen an stammen
mit versetzbarem endvocal, d. h. an denen der 2ten classe und der Isten
abtb. der 3ten classe, wie aucb an * — (in Kut no. 9, und utan (fiirut)
no. 6 ?erwandeU sicb dann t in ts, sonst in s) ; — es finden aber vom
einen wie vom andern biiufige ausnabmen statt, die nocb dazu in ver-
scbiedenen gegenden verscbieden sind, daber man bier auf den spracb-
gebraucb zu acbten bat. (Wo man zweifelbaft ist, fahrt man immer am
sicbersteu, Wenn man die langeren formen (-1) anwendet.) Ueberbaupt
sind 1^0. 52 u. 53 nicbt mebr vollig beweglicb, und no. 53 insbesondere
kommt bei weitem nicbt so baufig vor, als man aus seiner bedeutung
scbliessen soUte, da no. 54 sebr gewobnlicb in derselben bedeutung ge-
braucbt wird, u. jenes allmablig zu verdrangen scbeint. Z. b.
(UarpoK:) umiarssuax (15) ein scbifF, umiarseuaUarpoK er fabrt zum
scbiff.
indnik ein ei, mdniliarpoK er fabrt nacb eiern (in die inseln).
KaxortoK (ortsname), KaKortuliarpoK er reist nacb kakortok.
kangeK (desgl.), hangiurpoK er reist nacb kangek.
Kissuk bolz, Kt98iarpoK er fabrt nacb (treib-)bolz.
niuvertoK (\) ein kaufmann, niuvertuUarpunga icb gebe zum kaufmann.
iliV'OK:) igdlerfik (5) eiue kiste, IgdlerfiUvoK er macbt eine kiste.
dssik abbild, dssiUvd er macbt ibm ein abbild, bildet ilin ab.
^Horp'OK:) j>dK ein sack, puliorpoK er arbeitet an einem sack, oder
macbt einen sack; pinguane (16) pMorpai er macht einen sack
fur seine siicbeleben ; tuilikua (33) pulmpara kh macbe einen sack
aus seinem in stiicken gegangenen wasserpelz (tniUk),
dnordx ein anzug^ oberkleid, dnordUorpd er macbt ibm ein oberkleid;
ilugdligssaraluara (45, 14, 37) erninguavnut (16) dnordUupara was
zu einem bemd fiir micb bestimmt war, macbe icb zu einem ober-
kleid fiir meinen sobu.
umiuK ein weiberboot, umtorpoK er arbeitet an einem weii)erboot.
KajaK ein mannsboot, wamiorp^K oder KajaliorpoK er baut an einem
kajak.
mdnik ein ei, maniUorpoK er bearbeitet (d. i. kocbt) eier.
savik eisen, sagporpon er arbeitet in eisen; sctgfiortOK (1) ein scbmied.
(lerpd:) sorKartaK (29) ein fassreifen, sovKartalerpd er legt reifen drum.
KdroK eine furcbe, Kdrnerpd er macbt furcben binein.
amen baut, iiberzug, amerpd er iiberziebt es.
pdruseK ein specksack, pdmtserpoK (refl.) er versiebt sicb mit einem
specksack, sackt speck ein auf den winter.
rnipttKut (9) ein keil (zum festklemmen, in eine spalte [irtipaTir] gesteckt),
KupaKutserpd er verkeiit es.
mdiut (6) ein pflaster, undtuserpd er legt ein pilaster drauf.
g. 128. Anhange der nenn- und redeworter. II, 1. 143
mato ein deckel, matulerpd er tnacht einen deckel drauf, oder ver-
siebt es mit einem deckel.
Anm. 1. In einigen gegenden Mird der stamm vod no. 52 — Uan,
iuK — als nennwort gebrauclit, z. b. KaKortuUaK der nacb KUKorioK
reist; mdniliat die nacb eiern fabren.
Anm. 2. No. 53 komint aucb an einigen redewortern vor, obne sufF.
in gleicber bedeutung wie no. 50, und mit sufF. : er macbt es so, z. b.
takivoK es ist lang, tagdlivoK es ist liinger geworden, iagdUvd er macbt
es Iflnger.
Anm. 3. No. 55 wird ofters durcb no. 63 verlangert, namentlicb
wenn der angebracbten gegenstande mebrere sind, z. b. tigpih eine
bodenrippe im kajak, tigpilersorpd er bat ilin (dea kajak) mit boden-
rippen — deren viele sind — verseben ; ateK name, atilersorput (pas-
siv) sie sind — jeder fiir sicb — mit namen verseben worden.
56, -iarpd (-ngiarpd), baufiger -erpd, balbtr. -iaivoK, er macbt
ibn obne — ; und verlangert durcb^ no. 136: erupoK er ist obne — ■
geworden, bat keinen — mebr. Eine bescbriinktere anwendung
baben zwei andere verlangerungen : -ersivoK (eig. : er wird obne — ,
no. 50), was nur an benennungen von gliedmaassen gebangt wird, in der
bedeutung: er friert daran; und ^erserpoK er verliert es (durcb
ungliick), bat es eingebiisst. Die worter auf t nebmen bier a an.
Z. b.
ameK baut, iiberzug, amerpd er ziebt ibm die baut ab, od. macbt den
iiberzug ab.
skit obr, siutderpd od. skituiarpd er baut od. scbneidet ibm das obr ab.
nasa miitze, nasderpoK (refl.) er macbt sicb obne miitze, d. i. entw. :
er nimmt die miitze ab, od. aucb (seltener): er giebt die miitze
weg.
auk blut, auerpoK (refl.) er verblutet sicb; auiarpd er macbt ibn od*
es obne blut, d. i. sowobl: er nimmt ibm (einem lebenden) das
blut, vergiesst dessen blut; als aucb: er reinigt es von anbangen-
dem blut.
simih ein propf, simerpa od. simia/rpd er ziebt den propf beraus.
KordUTs bose, KardlingiarpoK er ziebt sicb die bosen aus.
alpagssan (14) der (sein) gefabrte sein soil, aipagssderupoK er bat
keinen zum gefabrten, muss wol allein geben.
najaK mannsboot, KojdenipoK er bat (fiir di6 zeit) keinen kajak, bat
ibn abgezogen od. ausgeborgt od. verkauft; KajderserpoK er bat
seinen kajak durcb ein ungliick verloren.
alex barpunriemen, aUmpunga ich bin (fiir jetzt) obne barpunriemen;
dtdttiut alerserpunga icb babe an einem scbildseebund meinen bar-
punriemen eingebiisst (dadurcb, dass er damit durchging).
mevKut (9) eine nabnadel, mernuiderserpoK sie bat ibre nabnadel ver-
loren od. zerbrocben.
agssax finger, agssdersivoK er friert an den fingern.
Anm. 1. irp^oK (sowobl mit als obne suffix) kommt aucb an meli-
144 Zusammensetzungslehre. $. 1^.
reren verbaUtammen vor; an anliangsstaiDineQ in der bedeutung: niclit
mehr, s. no. 73, 74, 8 J, 113, 126, 127, — sonst audi in etwas anderer
bedeutung, z. b. anivoK er gebt hinaus, anerpoK er ist draussen; Ka-
8UV0K er ist iniide, KasuerpoK er ist nicbt meiir uiiide, xastierserpoK er
bat (sicb) ausgerubt, xasuersarpoK (132) er rubt aus.
Anm. 2. ut (no.6)an erpoK (ruA.) bedeufet gewobnlicb: das wo-
fiir man es weggegeben bat, od. was man im tausch dafiir
er bait en bat, z, b. tuUeruta das wofiir er seinen wasserpelz (iui-
Ikk) gegeben bat (eig.: sein- sicb -obne- wasserpelz -macbensraittel).
57. -ipoK, ist obne das, ist dessen baar. Wird ofters, urn
die bedeutung zu verstMrken, durcb no. 1, 48 (mit verkiirztera vocal), u.
88 verl^ngert: iisoxaOK, — kommt aber iiberbaupt nicbt sebr baufig vor,
da no. 47 mit angebangter verneinung in dieser bedeutung das gewobn-
licbe ist. Der hiilfsvocal an t ist aucb bier a, Z. b.
«
pik babe, prpoir er ist obne babe, ist arm.
aput scbnee, aputdipoK (das land) ist obne scbnee*
ajortOK (1) boses, siinde, ajoriuipoK er ist obne siinde.
pingisaK (87, 2) was man nicbt mitgekriegt liat, oder wo man nicht
gewesen ist, pingisdipoK od. pingisailsoKuoK er ist allentbalben ge-
wesen, weiss von allem aus eri'abrung zu reden.
Fast baufiger als an nennwortern, kommt dieser anbang an redewortern
Tor, denen er immer die entgegengesetzte bedeutung giebt, z. b. manig-
poK es ist eben, mantpoK es ist uneben, sukavoK es fabrt scbnell dabin,
bat Starke fabrt, sukdipoK od. stihaitsoKaoK bat langsame fabrt; tukor-
poK er ist freigebig, tnhuipoK er ist geizig; s. aucb no. 128 u. 129*
58. -hipoKy er bat es klein.
59. tiivoK, siivoK (v. no. 43), gewobnlicber aber mit verkiirztem
vocal: tuvoK, suvok, er bat es gross. Beide — besonders tuvoK
— werden aucb mit nen (no. 4) an mebrere redeworter gebangt, in der
bedeutung: wenig, viel; — und an tuvoK wird sebr gewobnlicb zur ver-
starkung nocb Kaon (no. 88) gebangt. Z. b.
l886 auge, issikipoK er bat kleine augen ; issitHvoK er bat grosse augen.
taJsK arm, taVikipoK er bat kleine arme, talertuvoK er bat grosse od.
lange arme.
uvdloK tag, uvdhikipoK es bat kleinen tag, ist kurz tag (uvdluUnex (4)
der kiirzeste tag); uvdlortuvoK es bat grossen tag, ist lange tag
(uvdloriuneK der langste tag).
ake bezablung, akikipoK es bat kleine bezablung, ist woblfeil; akistl-
VOK oder akisoTcaoK es bat grosse bezablung, ist tbeuer.
in^voK er lebt, in^nikipoK er bat ein kleines leben, lebt kurz ; intriter-
tuvoK er bat ein grosses leben, lebt lange.
nerlvoK er isst, nermertoKooK er isst sebr viel (aufs mal).
60. g-'igpoK, er bat das gut od. scbon; und verlangert durch
no. 50: ^-i^^it^oir er bat ein gutes od. scbones gekriegt.
J. 128. Anbange der neim- und redewSrter. II, 1. 145
61. 'lugpoK (rdhigpok) er hat das schlecht.
Siad beide nicht recht beweglicli. Dagegen biidet letzteres theils fiir
sich allein, noch mehr aber in ?erbindung mit nex (no. 4) einen ge-
wohnlichen redewortanhang, s. no. 94. rigpoK koinmt auch an yerbal-
stammen vor, doch nur als fest, und meist mit einiger verRnderung des
stammworts. Z. b.
isuma gemiith, isumagigpon er bat ein gutes gemiith^ ist wohldenkend;
isumalugpoK er hat ein boses gemiith*
dttordK kleidung, dnordrigpoK hat gute oder schone kleidung; dnor-
drigsivoK hat gute od. schone kieidung gekriegt (gegen fruher)^
geht jetzt gut gekleidet; anordlugpoK hat schlechte kleidung, geht
in lumpen einher.
nuna land, nunagtgpoK (die gegend) hat gutes land, besteht aus gu-
tem land; nunalngpOK hat schlechtes (unebenes, steiniges) land.
oxalugpoK er redet, oKutdlorigpoK er redet gut, d. i. richtig od. ge-
laufig, ist wohlredend.
62. 'liarpoK, thut solches. Scheint eine verlangerung Ton
no. 19, wird aber kaum anders gebraucht, als an Nominalparticipien.
Z. b.
ajortoK (1) boses, siinde, ajortuUarpoK er thut boses, siindigt^
ajungitsoK (87,1) gutes, ajungitsuUarpoK er thut gutes.
tupingnartoK (128, 1) M'underbares, iuplngnartuUarpOK er iJiut eine
^underbare that, ein wunder.
63. torpoK, an e, ex u. ih zuweilen sorpoK, er braucht das,
bedient sich dessen (in der art, wie es zu braucl>en ist). Kommt
vor 1) an den benennungen von ess- und trinkwaaren, in der bedeu-
tung: er isst oder trinkt das; 2) an den benennungen von fahrzeugen,
in der bedeutung: er fahrt darin, und an einzelnen andern wortern;
3) an mehreren redeworterB (auch mit suffixen, und dann halbtr. tui-
t?0K), wo es die handlung als aus einer wiederholten od. fortgesetzten
▼errichtung bestehend angiebt — ofters ist dann eine solche bildung ge-
brauclilicher als das stammwort selbst; — und 4) werden durch das
Nominalparticip desselben die benennungen der gronl. langenmaasse ge-
bildet. An redewortern hat es ofters eine andere form, naml. ssorpoK,
halbtr. siulvoK. Z. b.
1) neni ileisch, nemtorpoK et isst ileisch.
miteK ein eidervogel, mitertorpaK er isst eidervogel.
ivih brod, ivigtorpoK er isst brod.
vine wein, vinisorpoK er trinkt weiur
2) umiaK ein weiberboot, umiartorpoK er fahrt im weiberboot.
agssuK (finger), mht*: die hand, agssartorpoK er braucht die hande,
thut handreicfaung.
GrOnl. Gramm. ^^
n
146 ZusammensetzuDgslehre. $. 128.
3) pilagpd er zerscluieidet es, pilagtorpd ev zers^t' es.
£g hitipui (milt.) er fiigt sie zusaminen> hatepssorpai er saminelt sie.
^migd er hasst ilin (fiir eine weile), timigssorpd er ist ihm feind
(dauernd).
4) tihersortOK die lange des zeigefingers (tiheK),
pernertortoK die lange des arms bis zurn ellbogen (pernen),
talersortoK die lange des ganzen arms (ialew),
64. r-palugpoKy r-paidlagpoK, es siebt danacb aus, od. Jilingt
wie das; scbeint das zu sein; audi (besonders paidlagpoK): er stellt sich
an wie der; und an redewortern (audi transitiven): man hat daTOn ge-
hort; es hat verlautet, dass — .^ (Ist eigentlich unubersetzbar.) Z. b.
a%ik blut^ augpalugpoK od. augpatdlagpoK es hat blutfarbe, ist rotb.
axigsseK eiii scbneehuhii, amgsserpalugpoK es klingt nach schneehiih-
nern; da liess sidi ein schneehubn h6ren.
mex eine ziege (kinderwort) , merpalugpoK es me^kert; man kann*s
meckern horen.
seulneK die sonne, sonnenschein, seicinerpalugpoK da kam ein bischen
Sonne durdi die wolken.
nungmio (39) der bei ntlh wohnt, nUngmiorpaidlagpoK er stellt sidi an
wie ein nt^fe^ bewohner.
ajorssarpoK er liat mangel, ajorgsarpalugput man hat davoe reden
horen, dass sie mangel haben.
Ktnerpd er siicbt ilin (aus anderen heraus), Kinerpalugsimandnga es hat
verlautet, dass er mich unter den andern gesucht jiatte.
65. -rdrpoK, er hat so tiele gekriegt*
66. -riarp'OK, auch ^ar,p-OK, er thut (es od. ihm) so viel-
mal. Beide werden nur an zahlworter und ihnen ahnliche gehaagt«
Z. b.
atausen eins, atauserdrpoK er hat eins gekriegt; atausetimyon od.
atausiarpoK er hat (es) einmal gethan. aiauseriardlune iserpoK er
ist einmal hereingekommen.
sisamai {einh, sisaniaK) vier, sisamardrpon er hat vier gekriegt; mo-
mariarpd od. sisamdrpd er thut ihm viermal. sisamdrdlugo isag-
fyara ich babe es in vier makn geklaftert, d. i. es war nach mei-
nem maass vier klaft^r lang.
Kavsii (einh. xavseK) vrie viele? vavserdrpit wie viele hast du gekriegt?
imdnat (einh. imdna) so viele (als man an den fiogern zeigt), imoii-
ardrpimga so viele babe idi gekriegt.
An diese wird zuweilen nodi tarp-OK (no. 106) od. terp-OK (no. 107)
gehiingt; ersteres giebt dann die bedeutung: mehrmals, und jedesmal so
vielmal; letzteres; so vielmal (in zwischenraumen) nadi einander, z. b.
sisamardrtarpoK et hat mehrmals vier gekriegt; pingasoriarterdlune or^
nigpd er ging zu dreien malen nadi einander zu iluut
$.. 129« Anhange der nean- und redeworter. II, 2 a* 147
Von JeutcD, die nicht viel n^chdenken haben (z. b. von kindern), wird
tarp-OK auch da mit diesen anhangen in verbindung gesetzt, wo keine
wiederholung der zahl, sondern nur die durcli das zahlwort schon an-
gegebene wiedefholung der handlung gemeint ist, — z. b. sisamardr-^
tarpunga (statt sisamardrpunga) ich babe 4 gekriegt; sisafiwrlardlunga
tahiissarpara (statt takuvara) ich habe es vierinal gesehen; — also
in ahnlicher weise, als wenn man sagen wqllte: holzernes bolz.
6t. 'hatagpoK, er empfiridet iiberdruss od. iible folgen
vom zu vielen der art. Koinint beides an nenn- und redeworter.
Z. b.
• tupaK tabak, tnpahaiagpoK er befindet sich iibel vom zu vielen tabak-
raucben od. -kauen.
sinik scblaf, sinihattigpoK ist dumm od. diiselig im kopf vom zu vie-
len scblafen,*
nerivoK er isst, nertkatagpoK bat zu viel gegesseu, so dass es ihn
driickt od. ibm leibweb macbt.
ipupoK er rudert, ipukatagpoK ist wie zerscblagen von dem angestreng-
ten rodern. '
68. r-nipoK, auch sungnipoK, es riet^ht oder scbmeckt
danacb. Z. b.
tatajoK salz, tarajornipoK es scbmeckt salzig.
K%9suk bolz, KissungnvpoK es rieclit od. scbmeckt nacli holz.
satja ein scbaf, savarnipOK es riecbt nach scbafen.
ingnev feuer, in gnersungnipoK er oder es riecbt verbrannt.
2. fortbildende.
a) neutrale.
§. 129.
Diese zerfallen wieder ibrer bedeutung nacli in zwei abtbeiluqgen:
die einen (no. 69 — 86) entsprecben unsern sogenannten biilfsverben in
sqfern, als bei ubersetzung derselben die bedeutung des stammwprts im
Jnfinitiv (oder Particip; ge-) zu steben kommt; — die andern (no. 87
bis 127) konnen wir durcb adverbien wiedergeben. Da nun einerseits
die bier folgenden sammtlicb in der angegebenen bedeutung beliebig
angewendet werden konnen, wozu kommt, dass diese bedeutung sich
fast oberall durcb ein od. einige worte mit vollkommener scharfe wie-
dergeben lasst, — und andrerseits die art, wie die anbangeworter iiber-
baupt zu bebandeln sind, scbon aus den bisber angeTiihrten beispielen
zur geniige zu erseben ist, so sind diese anbiinge bier nur aufgezablt,
und was bei einigen derselben besonders zu l)emerken ist, am ende je-
der abtbeilung in anmerkungen beigefiigt. Zum scbluss der zvyeiten ab-
tbeilung (§.131) folgen dann einige beispiele, bauptsacblich von mebr-
10*
148 Zusammensetzungslehre. (. 1!29. ISO.
faclier zusammensetzuDg dieser (u. anderer) anhaogeworter. Mit aus-
naliine von zw^ien — no. 94 u. 107 — haben alle Iiieher geborigen eia
suffix, wenn sie an ein transitives stammwort gehangt sind, und ein
blosses personzeichen an einem intr. od. halbtr. stammwort, ohne wei-
tere veranderung ihrer form; jene zwei dagegen werden in der regel
nicht an balbtransidve redeworter gehangt, sondern haben seibst ekie
halbtransitive form; s. §.131, anm. 5.
§. 130.
aa) mit hiilfsTerben-bedeutung.
69. -riarp'OK, ist im werdenden — . S. anm. 1*
70. -saV'OK, sbll od. wird — . S. anm. 2 u. 3.
71. umdrp'OK, an stammen auf k, h u. *: (g)umdrp^,, auf « u. o:
jumdrp,, wird — . S. anm. 2.
72. simav-OKy hat od. ist ge — • S. anm.2u. 4.
73. -rerp-oic^(viell. aas no. 69 u. 56?), hat od. ist bereits ge^ — ;
(es braucht nicht erst noch zu geschehen).
74. -sderp'OK (aus no. 70 u. 56), wird nicht mekr — , hat auf-
gehort zu — .
75. 'lerp-oK, an no. 136: -tilerp., fangt an zu — .
76. niarp-aK, sucht zu — . S. anm. 5.
77. iartorp'QK, an stammen auf k, k und t: (g)iartorp., auf a
und o: jartorp., auf e: artorp. (ob etwa aus no. 69 [ohner]
~ und 63?), geht hin od. kommt um zu — •
78. timaV'OK (wie no. 71), will — ; und mit no. 128: umlnarpoK
man mochte (es) gem — .
79. sinauv-oK, an vocalen: ginauv., kann — , ist fahig zu — ;
mit no. 49: sinUngorpoK, wird fahig zu — ; und daran
no. 132: sinangorsarpd er befahigt ihn zu — .
80. (t)ara-'OK, an stammen auf k und h gewohnlich: (^g)ara'OK,
er pflegt zu — . S. anm. 6 u. 7.
81. naviarp-oK, gewohnl. mit no. 88: naviana-'OK, kann sebr
leicht — (wenn nicht ...); mit no. 87: navidngil-an kann
od. wird nimmermelir — ; und mit no. 56: naverp^OK
kann nun nicht mehr — .
82. -Kinav-oif, kohnte gar leicht — , mochte etwa — . S.
anm. 8.
83. (g)alugtuarp-OK, gewohnlich mit no. 88: {g)alugtuaKa'OK,
geht auf's-los; nun wird e r - (soUst du sehen). S. anm.9.
84. -rusugp'OK (verlangerung eines nicht allgemein vorkommenden
anhangs ugp., sugp,), hat lust zu — .
$. 130. Anhange der nenn- und redeworter. II, 2 a. 149
85. 'lerssdrp^OK, hat im sinne, zu — ; ist willeDS, zu — ,
86. (flf)«»«arp-oif, aacli nasuarp-oK^ beeilt sich, zu — .
Anmerkungen.
1. riarp-ojr wird besonders haufig in erzahlender rede gebraucht,
uin die besagfe handlung als zu der zeit noch unvollendet oder im fort-
^direiten begrifFen darzustellen, audi wo wir es damit Dicht so genau
nelimen. Z. b. tikipd er erreicht es, kommt bis dran, tihileriaravlio
(no. 75) als icb allroiililig anfing es zu erreidien oder ihm naher zu
kommen (und midi ihm immer mehr naherte); masagpoK es ist nass,
masariarmat als es nass (und immer nodi nasser) wurde; perutilerpoK
(56, 136, 75) es fangt an wegzugehen oder zu verschwinden, penitileriar'
poK es ist im anfangenden (una nodi fortwahrenden) verschwinden be-
griffen; verschwindet von jetzt an mehr und mehr.
2. No. 70, 71 u. 72 dienen vorzugsweise dazu, den stand der hand-
lung (§.19) anzugeben, und entspridit namentlich no. 71 unserm Futu-
rum, und no. 72 unserm Perfectum. No. 70 driickt ebenfalls haufig das
Futurum aus, sdiliesst aber immer zugleich den begrifF des sollens in
sich. Mit ausaahme von no. 87,88,109, 110,111 u. 112 stehen alle fol-
genden anhange in der regel vor diesen.
3. -^savoK wird in der 2ten und Isten person des Indie, ^ewohnlich
durch wegwerfung des v zusammengezogen, also z. b. unisauUty iinisau-
guty statt unisavuHt, unisavugut; und im nordgronl. dialect fallt hin u.
wieder auch in der 3ten pers. des Indie, das t; weg, und wird weiter
au in ^(6) zusammengezogen, abo: umstiUtj unisugut (s. o.), unisdn
(statt umsavoK),
4. Transitive redeworter erhalten durch stmavoK (olme sufF.) nie
reflexive, sondern immer passive bedeutung, also z. b. mdtarpd er ent-
kleidet ihn, mdtarsimavoK er ist entkleidet worden; ivertipd er befestigt
es, iverUsimavoK es ist befestigt worden. Man kann aber keineswegs
alle transitiven redeworter auf diese art in passive verwandeln, sondern
nur solche, die an sich schon neigung zu passiver bedeutung haben.
5. Der stamm von niarpoK — niaK (mht. niat) — ist im nordgronl.
dialect (und an einzelnen wortern iiberall) als nennwort im gebrauch,
z. b. arferpoK er fangt Wallfische, arfemiuK ein wallfischfanger (der wall-
fische zti fangen sucht); agdlagpoK er schreibt, agdlangman einer der
zu schreiben sucht.
6. Der stamm von ara-OK ware nach der gewohnlichen regel ar^,
nnd so verhalt er sich auch namentlich vor dem bindecharakter ; dage-
gen vor einigen anhangen — namentl. no. 1 u. 87 — und im Optativ u.
Infln. (s. §.131, anm. 3) zuweilen wie arai, z. b. aUvoK er antwortet,
dkissaringilaK 6d. ahissarmngilaK er pflegt nicht zu antworten; nudnit-
dMraair (zusammengezogen ; s. §. 131, anm. 3) es pflegt sehr vergnuglich
zu seio, nudmtdlaraissut (gewohnlicher als nudniidla/rissut) die sehr ver-
gniiglich zu sein pflegen. Der Conjunctiv hat die bedeutung: so oft — ,
jedesmal wenn — ; wozu dann immer ein hauptredewort mit demselben
anhang (od. auch mit no. 106) gehort, z. b. ornigtarigavho tunissardnga
so oft ich zu ihm gehe, pflegt er mir zu geben ; angussarigamih nerisi-
tardtigut so oft sie seehunde fangen, pflegen sie uns zu speisen; tiUt-
saringmata nudnitdldraoK (§. 131, anm. 3) jedesmal wenn sie ankom-
men, pflegt es sehr vergnuglich zu sein. [Der nordgronl. dialect- hat
bier — wenigstens z. th, — -Hig inr g und ngtn, also ornigtaringavko,
150 Zusammensetzungslehre. §. 130. 13t-
angussaringamik, tlhitsaringata.^ S. auch §. 58, 6. Uebrigens wird das
gewolinlicli-seio der handlung im gronlaivdMchen viel ausi'iilirlicher be-
riicksiclitigt als bei uns, iind daher dieser anbang weit haufiger ange-
wendet, als unser „pflegen.'*
7. Zwei verlangerungen von ara-OKy namlicb ariaorp-OK (wofiir
audi bios (g)iaorp. vorkoinmt) iind amp-oK (rait (g) fur (t) in der Isten
u. 2ten classe) werden nur iin verneinenden Infin. (§.61) rait Iraperativ-
bedeutung gebraucht, vorzugsweise in abmabnendem sinn, z. b. atissa-
riaornago ziebe es ja nicbt an! ndkariaornak fall' ja nicbt biaunter!
(eig. nur: nicbt binunteri'ailen! s. §.61, anra.); pissaninago tbue ibra ja
nidits!
8. xmaV'OK bat im Indie, warnende bedeutung: dass nidit — 1 gib
acbt, du wirst — ! z. b. ordloKinavuUt dass du rair nur nidit fallst!
alarsiuh, aseroKinavoK bleibt davon! es raodite verdorben werden; ata
napexinavarse gebt acbt, ibr \>erdet's nodi zerbrecben! Ausser etwa im
Conjunctiv, koinrat es wol kaura in einein anderu raodus vor.
9. alugtuarp'OK verliert vor no. 98 den endvocal (a), also z. b. w«-
pigahtgtuinar parse (nicbt . . . f uainarp.) das gebt nur auf's zerbrecben
los, so wie ibr's treibt; oder; das ende vom lied wird sein, dass ibr's
zerbrecbt,
§. 131.
bb) mit adverbien-bedeutung.
87. -ngil-an, nicbt. S. anra. 1.
88. -ifa-ow, gar sebr, gar arg. (Scheint verwandt rait no. 12.)
S. anra. 2.
89. '^ngdrp'OK, sebr, bedeutend.
90. '^tdlarp-OK, tiicbtig, mebr als gewohnlicb, sebr. S.
anra. 3.
91. -l4rp-o» (nebenforinen sind: -feilarp., -pilarp., -s^rp.), ein we-
nig. (Scbeint verwandt mit no'. 35.)
92. -tdlagp'OK (nebenforraen sind: -atdlagp,, -pitdlagp.) baufig
Terlangert durcb no. 123: -tdlatsiarp-oKy etwas, rait
maasse, nicbt allzusebr, ein weilcben.
93. -miV'OK, gewobnlicb verlangert durcb no. 123: -niitsiarp-oir,
um ein weniges. S. anm. 4.
94. dlugp-OK, gewobnlicber (an no. 4) nerdlugp-OK, halbtr. ner-
dluivoK, scblecbt, unrecbt, falscb, iibel. S. anm. 5.
95. dluarp'OK, an den staramen der 4tenu. 5ten classe vdluarp-
OK, gut, recbt.
96. neruv^OK (aus no. 4 u. 48), aucb nera-oK, mebr, in bobe-
rem grade.
97. 'TKigp'OK, besser als vorher, wieder und besser. (1st
wol verwandt rait no. 60). S. anra. 6 u. 7.
98. 'inarp-OKy nur, nur das; und sinarp-OK (an ir, h u. t),
j. i31. Anhange der nenn- und redeworter. II, 2 a. 151
ginarp'OKX^ahurzeo^yocalen), -vinarp-oK (an stammen mit
langein eodvocal), nur, iinmer nur, immerliin. S. anra. 8.
99. dluinarp'OK, an stammen der 4ten u. 5ten cl. vdluinarp-oK
(wie es scheint, aus no. 95 u. 98), durcliaus.
lOOi -vlgp-OK (in Labr. vugp.), ganz eigentlicb, fiir gut, in
wahrbeit. S. anm. 9.
101. -vfdrigp^oK (bin und wieder — und in iJabr. immer — ma-
rigp,), voliig, ganz. S. anm. 9.
102. v-atdldrp-oK (das vorstebende v ist der hauptcbarakter, wird
also an den stammen der drei ersten classen p-), zu sebr,
allzu-.
103. iuarp-oK, an stammen, die als participwurzel s baben^ und an
den'en der 4ten classe auf e: su^rp-OK^ einzig. (Scbeint
eine verlangerung v. no. 30.) ' S. anm. 10.
104. tvdrp-OK, sudrp-OK (wie das vorige); an stammen auf a und
e aucb: udrp-oK, auf o: judrp-OK, dauernd, bestandig.
(1st wol nur eine nebenform des vorigen). S. anm. 10.
105. tuinarp'OK, suinarp-OK (wie d. vor,), bestandig, immer-
fort. (Viell. aus no. 63 u. 98; vgl. §.130, anm. 9).
106. {t)arp'OK, wiederbolt, mebrmals; mit no. 98: (t)aifiar-
p-OK, immer wieder; und dieses an no. 87: -ngisainar-
P'OKy niemals. S. anm. 11.
107. ierp'OK, balbtr. terivoKy nacb einander, allmablig. S.
anm. 5.
108. ^rKajarp'OKy gewobnlicber mit no.88: -rKajaKa^ok, urn ein
baar; w^re od. batte beinabe — (aber...). Eine neben-
form (mit gleicber bedeutung) ist -rKajdV'OK, was vorzugs-
weise in zwei fallen gebraucblicb ist, naml. im Nominalpart. :
^rxajdssoK, welcber um ein baar — konnte (wenn
nicbt . . .), und mit no,75: -rKajdlerp^oK, in der bedeutung:
bald, gleicb (dach nicbt im fmperativ). S. anm. 12.
109. (g)iv-OK (wie no. 50: {g)i-0K), aucb. Eine andere besonders
im Conjunct, gebraucblicbere form desselben ist miv-oK, S.
anm. 13. '
110. (g)aluarp-OK, zwar — (aber . . .). S, anm. 14.
111. nerp'OK, etwa, ob etwa, ob wol, S. anm. 15.
112. -rKdrp'OKy vermutblicb. S. anm. 16.
113. ungnarp-oK (wie no. 71), wol, wabrscbeinlicb. Gebr^ucb-
licber als dieses ist dessen verlangerung durcli no. 56: ungnd-
erp'OK, wol nicbt metr; aucb bios: nicbt mebr, S. anm.6.
152 Zusammensetzungslehre. $-131.
114. (t)^S8drp'0K, anscheinend^ scheinbar (aucli sich ter-
stellend).
115. (g)atdl0>rp'OK, noch, vorlier noch, erst noch (ebe ande-
res geschiebt). S. anm. 17.
116. -rKdrp-oKy zuerst (ebe ein anderer od. man einem anderen
so tbut).
117. 'jdrp'OK, friib.
118. -lertorp-OK, gescbwind, in einer kiirze.
119. 'hisarp-oKy nicbt, nicbt mebr. S. anm. 18.
120. -aidrp'OK, da (a' da!). S. anm. 19.
Die folgenden sind einfacb verlangerungen der anbangsnennworter no. 15,
16, 18, 21, 23, 27 u. 36.
121. r-88%iarp'0K, gewaltig.
122. -nguarp-oK, ein biscben^ im kleinen, biibscb. S.anm.20.
123. -isiarp-OK, ziemlicb.
124. -Tsasigp'OK (Tcasagp., s. no. 21), leider; aucb: lumpig,
scblecbt. S. anm. 20.
125. -Ti ulugp" OK /knmmerlichy elend, bedauerlicb.
126. -ngajagp'OK, fast, beinabe; wird zuweilen verlangert durcb
no. 56: -ngujderp-oK, nicbt mebr beinabe* S. anm. 21.
127. 'hdnerp-OK, beinabe, nabe zu; und mit no. 56; -hdner-
p-oK, es ist nicbt ganz nabe dran, dass — . S.anm«21.
A n m e r k u n g e n«
1. Das Nominalparticip des verneinungsstammes ist regelmassig:
-ngitsoK, das passive part, dageeen ist -ngisaic. Die sonstigen form-
eigentbiimlicbkeiten desselben s. §. 61. Alle anbange der vorigen ab-
tbeilung (aa) baben die verneinung in der regel nacb sieb, und vpn
den folgenden (bb) baben no. 88, 109, 110 u. 112 dieselbe immer vor
sicb; bei den iibrigen ricbtet es sieb ganz nacb der allgemeinen regel
§.108, vermoge deren sie indessen gewohnlicb nacb zu steben kommt.
2. Ktt'OK vertragt von alien fortbildenden anbangsredewortern (no.
69 — 140) keine unmittelbar nacb sicb, als nerp-oK (no. Ill) u. narpoK
(no. 128), stebt also in verbindung mit solcben in der regel zuletzt, Da-
gegen durcb umbildung, wo das wort seine natur ganz verandert (s.
§.108), kann es weit genug nacb vorn, und aucb allenfalls zweimal in
einem wort vorkoramen, z. b. aulamssorss^umainaKigame (88,1,15,48,
78,98,88), weiles gar sebr immer nur ein gar arg beweglicbes sein will.
Uebrigens ist ku-ok dasselbe bei redewortern, wie ssiiaK bei nennwor-
tern, namlicb der gewobnlicbe verstarkungsanbang, und kommt daber
sebr baufig vor, zumal da es aucb oft ohne eigentlicbe bedeutung ge-
braucbt wird.
3. Aus no. 90 u. 80 wird durcb zusammenziebung -tdldra-oK, was
die gewobnlicbe verstarkungsform fiir no. 80 ist, z. b. ajornatdldraoK es
pflegt gar scbwierig zu sein; piumatdldrd er pflegt es gar gern baben
zu woUen; tahtjuminatdldraoK es pflegt sebr besebenswertb zu sein, od,
m
J. 131. Anhange der nenn- und redeworter. II, 2 a. 153
man pflegt es gar gern sehen zu woUen. hn Optati? hat diese zusam-
mensetzung gewoliDHch tdlarat^, im Inf. tdlaraUune, und mit no. 1 u«
87 idlaraissoK u. tdlardingilaK, also la statt Id,
4. miV'OK ist am gewohnlichsten an solchen redewortern, die den
begriff einer bewegung nacli einer bestimmten richtang bin in sich sclilie-
ssen, z. b. ajagpd er driickt es ab (von sicb), ajdmitsiarpd er driickt
es urn ein weniges ab; hingimrfid er scbiebt es zuriick, hingudmivdlugo
od. hingudmiUiardlugp es um ein weniges zuriickschieben. An no. 96
hat tdlagp-OK dieselbe bedeutung, z. b. angneruvoK es ist grosser, angne-
rutdlagpoK od. angnerutdlalsiarpox es ist um ein weniges (od. um et-
was) grosser.
5. dlugp-OK und terp-oK kommen, wie die andern, an transitive
redeworter mit suffix, und an intransitive ohne suffix, z. b. atorpd er
braucht es, atornerdlugpd er missbraucht es; pivov er thut, pinerdhtgpoK
er thut libel; aaerorpd er macht es entzwei, aserorterpd er macht es
allmahlig entzwei, zermalmt es, mablt es; aterput sie gehen hinunter,
aierterput sie gehen nach einander hinunter; -^-^ halbtrans. wird dann
ein mit diesen znsammengesetztes transitives redewort durch die oben
angegebenen halbtransitiven formen, also atornerdluivoK er missbraucht,
aserorterivoK er zermalmt, mahlt.
6. rnigp-oK und ungnarp-oic werden ofters durch no. 50 verlangert,
und erhalten dadurch eine bedeutung nach art der vorigen abtheilung
(aa): -TKigswoK er kann jetzt besser — , od. ist jetzt besser ^^ — gewor-
den ; und xmgnarsw-oK er mag jetzt wol — , man kann jetzt erwarten,
dass er — ; z. b. erssipoK es ist sichtbar, ersserKigsivoK es ist jetzt bes-
ser sichtbar geworden (als vorher) ; KajarlorpoK er fahrt im kajak, Ka-
jartorKtgsivoK er kann jetzt besser im kajak fahren (als aeulich); ag-
gerpoK er kommt, aggeriingnarsitoK man kann jetzt erwarten, dass er
kommt.
7. rnlgpoK und TigpoK (no. 60) wechseln theils zuweilen mit einan-
der, theils gehen ilire bedeutungen in einander iiber, z. b. mahitavoK es
ist anfgerichtet (ein fahrzeug), mdkitarigsivoK (eig. nach no. 60: es hat
gute aufriclitung gekriegt, d. i.) es stelit jetzt besser aufrecht (als neu-
jjch, wo es auf die eine seite hing) ; sungdrpoK es ist griin, sungdrKig-
poK (wie mit no. 97) es ist lebhaft griin, hellgriin.
8. Es ist kaum «in wesentlicher unterschied zwischen inarp. und
smarp. etc.; ersteres ist das gewohnlichere, und kommt auch in der bei
letzterem angegebenen bedeutung vor. Im Imperativ verliert dieser an-
hang Tor den endungen it (du) und uh (dn es) das r, z. b. oKarsinail
immerhin rede I nungoKinauh (no. 88) mach*s nur zu ende!
9. Der stamm von vigpoK — vih — dient in einzelnen fallen als
nennwort, in der bedeutung: der eigentliche ~, z. b. ativia sein eigent-
licher name (ateK), taufname; erinavia seine eigentliche melodie (critta),
der ,discant; so nach vfdrih, doch weniger allgemein.
40. In einigen gegenden hat no. 104 ein kurzes a, und wird da-
durch also fast eins mit no. 103. Die bedeutungen beider — er thut
einzig das (niclvts anderes, also fiirs erste immer dasselbe), und: er thut
b^standig das (dasselbe) — siud einander allerdings auch sehr nahe.
11. No. 106 wird zuweilen wiederholt, l>esonder8 an stammen der
4ten u. 5tencla8se, z. b. taiwa pissartarpoK so thut er wieder und wie-
der, d. h. oft; — seltener an andern, ?. b. upiorPartartartarparpMt wir
1^ Susammensetzungslehre. J. 131.
Terfelihen ilm viele viele viele male. Ziiweilen — Damentlich an stftnn-
men der 4teB u. 5ten classe, dient es audi statt no. 80. Ofters wird es,
statt an halbtransitive re<tew6rter gehangt zu werden, selbst halbtransi-
ti? gemacht, and heisst dann (i)aivoK,
12. ncajarp-oK mit dem Suhjunct. von aluarp'OK (no. 110) bedeu-*
tet iminer: wenn — , so wSre od. liatte — , z. b. ornvn^ikolviarungma
herniarvajaTcaunga wenn du niclit zu mir gekoramen wares t, so ware icb
bose geworden^ iaimane atttdlaraluarunik itmiorKajaKaut batten 8ie sich
damals auf die reise begeben, so waren sie untergegangen.
13. iv-oK wird ausser anderem gebrauch audi angewendet, urn —
als Iinperat. — einen befebl zu mildern, oder ihn mehr als bitte er-
scheiiien zu lassen; die suffixe klh u,.hU behalten dann ibre urspriing-
licbe gestalt (gih, git), z. b. nungnhmJi raach's aucb zu ende; willst du
es Aicbt zu ende machen? iperarisinli lasst es aucb los; ttisarigit bore
sie doch; willst du sie dock nidit horen? Im nordgronl. dialect lautet
dieser anbang {g)vjoK (s. §. 7, 3). — Der vemeinungsstamm hat bier als
bindecbarakter -w, also z. b. tusmgimvai er horte sie aucb nicht; <w«r-
nngin'woK es ging auch nicbt ^ntzwei.
14. aluar\i-oic wird vie I baufiger gebraucbt, als unser „zwar;" na-
mentlich immer, wenn man seiner sacbe nicbt gewiss ist, oder auf irgend
eine weise ein „aber" im hinterbalt bat.
15. nerp-oK wird zuweilen fiir sicli stebend nacbgebolt, z. b. ajusa-
voK, nerpoK es wird nicbts taugen; ja ob es wol — ; statt: ajnsanerpeK
ob es etwa nicbts taugen wird; pdruseK aigamiko, neramiho weil sie ei-
nen specksack bolten (denke idi), ob sie wol ; statt: porusex ai-
neramiho weil sie etwa einen specksack bolten. Gew6bnlicb stebt dieser
anbang unter andern seines gleicben zu allerletzt; nur die verneinung
stebt zuweilen nach demselben. Der Infinit. desselben lautet im siid-
gronliindiscben dialect baufig nerivdlu-ney wie von neriv-OK,
16. rvdrp'OK kann von alien andern anhangen nur no. 88 nach sich
haben.
17. atdlarp'OK mit der verneinung (no. 87) bat verScbiedene bedeu-
tang, je nacbdem es vor od. nach derselben stebt; naml. nach stebend
die obige, z, b. aningikatdlappoK er kommt furs erste nocb nicbt ber-
aus; — vorstebend dagegen bedeutet es: nocb immer nicbt, z. b.
anigatdldngilaK er kommt nocb immer nicbt beraus; das wahrt docli
lange, bis er beraus kommt. Der Conjunct, desselben bedeutet immer:
als nocb — , und mit nacbstehender verneinung: ebe '• — , z. b. pinga*
stlgatdlarmata als es nocb drei waren; siagdlingihatdlarmat als es nocb
nicbt — d. h. ebe es regnete. Im Imperativ, wo es baufig gebraiidit
wird, um den befebl zu mildern, verliert es wie no. 98 das r, z. b. tifii-
Tcatdlait bleib derwerle nocb da; iperaratdlauh lass es erst *mal los!
18. Tilsarp'OK wird nur im Imperativ oder im Infin. mit Imperativ-
bedeutung gebraucbt, meist um geschehendes zu verbieten, z. b. tungmu-
Msaruh tritt docb nicbt drauf! i)KahiUsarit8e redet nicbt mehr, schweigt!
agtukisardlugo (thut) es nicht anriihren!
19. atdrp-oK ist eigentlicb ein kinderausdruck, der aber auch von
leuten gebraucbt wird, die dem leibe nach langst nicbt mehr kinder
sind, abnlich wie im deutschen „da,'* z. b. da sah icb binaus, und da
kam er, und da liatte er einen korb, und da sagte er etc.
20. nguarp-OK und haslgp-oK haben hier ganz denselben gebrauch,
§.131. Anhange der n«m- irnd rcdeiv^er. II, ;ja. .155
me ihre stjlmme (no. 16u. 21), nftmlkh ersteres dient meist zura schon
tluiD, und letzteres tun leise zu sehimpfen, wo es datin gewohiflich durch
no. 88 verstiirkt wird (kaseKa-oK, od. hasaKa-OK) ; ausserdem wird dieses
audi sehr oft nur fiir die lange welle angebiingt, wie schon bei no. 21
erwiilmt wurde.
21. ngajagp'OK und hdnerp-OK sind in bedeutung und gebrauch wol
iMcht wesentfich vecsfehieden, wenlgstens werden beide m ganz gleichen
fallen angeweodet.
Beispiele.
tahuvd er sieht es, tahijumagahaicdrpitt (78,110,88) wir wollten es
zwar gar gern seben.
Igipd er wirft esyfeg/igindsaKara (98, 70, 88) na, ich wercfs nur weg-
schmeissen.
portiwoK es ist bocb, portuvaMaKaoK (102,88) es ist gar zu boch.
mingnpd er uiacbt's zu ende, mtngunerdlugsinarpd (94,98) er macht
es nur obne nutzen zu ende, od. er verwiistet es nur.
unigpoK er bleibt da, unilerssdralimrpoK (85,110) er bat zwar im
sinne da zu bleiben (aber . . .),
KaumavoK es ist bell, KuumanerungdrpoK (^6, 89) es ist sebr viel belief.
ornigpd er gebt zu ibm, ornisdngitdluinarpat (70, 87, 99) od. orningit^
alulndsctvat (87> 99,^70) du soUst durcbana nicbt zu ibm gehen.
pivoK er thut (irgend was), pkimtissaraluarpeK (78,106,110) er will
zwar ofters, od. er mocbte scbon zqweilen (aber . . .).
ndkarpoK er fallt berunter, ndharahigtuaKinarpoK (83, 88, 98) gebt acbt,
das wird nicbt anders, als dass er berunterfallt.
ingagpoK es ist iirger (als anderes) od. zu are, ingagUhiartuinarpat
(139,77,98) du macbst es nur nocb iirger; eig.: du gebst um es
iirger zu m'acben.
angivoK es ist gross, angivat^itsavinerpim (102, 70, 88, 111) ob es wol
gar zu gross sein wird? .
oKarpoK er sagt, ovardluarsimdngeKautlt (95,72,87,88) du bast gar
sebr nicbt recbt gesagt, d. i, deine worte treffen aucb nicbt von
feme zu.
tahusarpd er siebt dtmeich, tahtsariartorumagahiarnerpd (77,78,110,
111) ob er etwa zwar geben wollte danacli zu seben? tdkusariar^
toratdlauh (77,115) geb, sieb (erst) 'mal nacb — (danacb)!
agiorpd er beriibrt es, agtupitdlatsiainaraluarpara (92,123^98,110)
icb babe es zwar nur so eben beriibrt Tund doch .^ .).
inerpd er inacbt es fertig; inilertorniarpatdldsarKdrpd (ii8j 76, 102, 70,
112) vermutblicb wircl er zu sebr sucben es in einer kiirze fertig
zu macben;
iluarpoK es ist gut, HuarsagagssareiorkilnarpoK (132, 2, 14, 51, 106,98)
er ist bestandig aiif zu verbesserndes (d, i. aufs verbessern) aus.
dssik i\hhi\d, dssilissitgssikatdlanga (53,2,14,53,136,115) inacbe roir
erst ein abzubildendes, d. i. scbreib6 mir vor (was icb nacbscbrei-
ben soil). '
jcasuvoK er ist miide, KasuersarfigssarsingitdluinarnurpoK (56,132,5,
156 Zusammensetzungslehre. $. iZ% 133.
14, 50y 87, 99y 228) man bat durchaus keine ausruliestelle gefun*
' den, od. man hat auf keiae weise zur rube kommen konnen.
b) intransitive.
§. 132.
Zuerst geboren bieber 4liejeuig€D aDhaoge> durcb welcbe transitive
redeworter balbtransitiv gemaclit werden. Dies gescbiebt zwar in der
5ten cl. aucb obne weiteres durcb hlosse verwandlung des 4 in e (also
der endung d in Ivok), sonst aber durcb folgende anbangsredeworter:
'WOK, an eK und die ofters -twok; kommt ?or an stammen der Istea
u. 2ten classe.
'SsivoK; kommt vor an stammen der 3ten u. 4ten classe.
sivoK; kommt vor an stammen der Isten, 2ten; Sten u. 4ten classe.
ng-nigpoK, seltener nur -nigpon; kommt vor an stammen der Isten,
2ten, 4ten u. 5ten classe.
r-dlerpoK; an stammen der Isten u. 5ten classe.
Diese konnen jedocb nicbt beliebig angewendet werden (so dass man
z. b. irgend ein redewort der Isten classe nacb belieben durcb ivoK od.
durcb sivoK od. durcb migpoK od. durcb rdlerpoK balbtr. macben konnte)'^
sondern jedes transitive redewort bat seine ibm eigentbiimlicbe und al-
lein anwendbare — (in einzelnen fallen eine doppelte) — balbtransitive
form, die also bei jedem besonders anzugeben ist. Nur ngnigpoK macbt
in so fern eine ausnabme, als es bei alien stammen der 5ten classe an-
gewendet werden kann, aucb bei solcben, die eine andere balbtransitive
form baben. Dass die balbtransitiven redeworter, obgleicb sie kein suf-
fix baben konnen, dennocb ibrer inneren natur nacb nicbts destoweni-
ger transitiv sind, und namentlicb immer den gedanken an ein object
(was im fall der benennung im Modal, stebt) in sicb scbliessen, ent-
sprecbend unserer construction mit dem unbestimmten artikel, ist bereits
im vorigen erwalint worden, s. §. 60, 2. u. §.85,2.
§. 133.
Weiter gebort bieber:
128. narpoK (an mebreren stammen der 5ten classe :narpoir),
man — . Oft lasst es sicb aucb wiedergeben durcb: es ist zum — ^ es
ist -bar od. -licb. Haufige verlangerungen desselben sind: nan a ok (mit
no. 88) man — sebr, od. es ist sebr zum — ; narsivoK (mit no. 50)
€S ist zum — geworden, es ist -bar geworden (baufig verstarkt durcb
no. 88; nafseKooK); natdldraoK (mit no. 90 u. 80) man pflegt sebr zu
— , od. es pflegt sebr zum — od. sebr -bar zu sein. Mit no. 80 beisst
es ndraoK, und statt der verneinung wird zuweilen no. 57 angebangt,
was das grade gegentbeil ausdriickt. Z. b.
$. 133.134. Anhfinge der nenn- und redeworter. II, ;2b. 157
autdlarpoK er geht fort^ autdlarnarpoK man geht fort — (d. li. ich
gehe fort, s. a.; — uod so iiberaU).
ajorpt^ er kaon es nicht, ajomaicaoK man kann es sebr nicht, es ist
sckwierig; ajornarsexaoK es hat sich scliwierig gemacbt, oder ist
schwierig geworden.
masagpox er ist nass, masangnaKaoK man ist sehr nass geworden^ od.
man wird od. ist sehr nass*
iikipon er ist angekommen, itkinwrpo an ist angekommen.
KiavoK er friert, nUtnoKaoK man friert sehr, od. es ist sehr kalt; Kia-
natAldraoK es pflegt sehr zum frieren za sein, od. man pflegt sehr
zu frieren.
nahtvd er weiss es nicht, nalunarpoK man weiss es nicht, nalunaKaoK
es ist schwer zu wissen.
agssuarci er ist ihm entgegen, tadelt ihn, CLga^uamoKaoK man tadelt
ihn sehr, er ist sehr tadelnswerth ; agssuarnatdl&raoic er pflegt sehr
tadelnswerth zu sein, man kann sein thun auf keine weise billi-
gen; agasuarndipoK er ist untadelhaft, man kann nichts an ihm
aussetzen.
multi^d er sp^rt ihn, gewahrt ihn, malwihgnarpoK man gewahrt ihn;
malungnavaoK man spiirt ihn sehr, man kann ihn reebt gewahren;
maVungndraoK man pflegt es zu gewahren. malungnarsivBK oder
malungnarseKaoK es ist spiirbar geworden,, macht sich sehr be*^
merklich.
Yon den eigenthumHchkeiten dieses anhangs, zumal an transitiYen stamm-
wortern, ist ebenfalls schon im vorigen die rede gewesen, s. §. 60, 3,
audi §.75, not. und §.90, not.; bier ist daher nur noch zu bemerken,
1) dass die 0-form des Conjunct, u. Subjunct. ihm ganz fehit; 2) dass^
wenn nicht durch einen Terminalis (§.60,3) ein anderer als th^ter —
(man) — genannt wird, immer — also auch bei intr. stammwortern od.
bei verl^ngerung des worts — der redende selbst (ich) als solcher zu
Yerstehen ist, — und 3) dass bei verlangerung desselben durch bios fort-
bildende anhange, wie auch im Nominalpart., die personzeichen immer
suffixbedeututtg haben, z. b. ariorndsaKin&pput (128, 70, 88, 1:^1) ob man
(ich) sie wol gar sehr nicht herr werden wird; ornifetimiiidtt^itdltiifutra-
Uanaxm (78,128,87,99,110,88) man hat (d. i. ich babe) zwar durch-
aus kein Yei*langen zu euch zu kommen.
Der stamm dieses anhangs — naic — dient ausser zur bildung meh-
rererausrufe, auch in einzelnen fallen als nennwort, z. b. in Mhaman
geronnenes blut, Yon haka/tpoK er kriegt was zwischen die zahne; H-
gutdernax eine heidelbeere, Yon higutderpoK (56) die zahne sind ihm
stumpf geworden.
§. 134.
Yon den sonst noch hieher zu rechnenden anhUngen scheinen die
meisten im grunde neutral, und nur insofern intransitiY zu sein, als sie
nie an transitiYe stammworter geh^ngt werden. An einzelnen kommen
n
158 Zusammensetzungslehre. $. 134. 135.
suffixe yar ia derselben weise> vfie auch soast <kirchaus intransitive
redeworter ein suffix haben konnen, s. §. 59. Uebrigens ist keiner der-
selben recht bewegb'cb, daher folgende drei als l>eispiele geniigen mogen.
129. 'jtiipoKf zuweilen suipoK (scheint init no. 57 gebUdet), nie.
Z. b.
hamagpoK er ist bose, hamajuipoK er ist nie bose.
patdlingneKarpoK (4, 47) es ist erreicht worden, patdlingneKojuipoK es
ist nie erreickt worden.
nangiarpoK er ist bange (an gefiibrlicben orten), nctngittjuipoM oder
nangiasuipoK er ist nie bange, weiss von keiner gefabr, ist ver-
wegen.
130. (t)6rpoK, es geriith ibm so, er trifft dergleichen.
Z. b.
ajomarpoK (128) es ist schwierig, ajornurtorpoK er stosst auf sdiwie-
rigkeiten.
peKangilaK (47, 87) er ist nicbt da, peKdngiisdrpoK er traf es so, dass
niemand da war, kani an die verschiossene thiire. pemngitaSr-
para icb traf ihn nicht zu luiuse, oder kain bei ihui an die ver-
scfalossene tbiire.
pivoK er tbut — (pissoK (1) der es getban bat, der sdialdige), pissdr-
poK er trifft den scbuldigen; aucb: er giebt sich scbiiidig.
sarpingav^oK es nimmt oder bat die riditung^redits neben das ziel —
(ein pfeil, eioe flintenkageJ, eine sage od. anderes werkzeug, wo-
niit man einem stricb folgt), sarpmgassdrpoK er kaui (mit seinem
pfeil od. dergl.) redits von der ricbtiing ab.
131. (g)o>jugpoK er bat neigung od. bang dazu, bat seine
lust daran. Z. b.
aBangt^igpoK (balbtr.) er ist liebliabend, asangnikajugpoK er bat seine
lust am liebbaben, liebt aus berzensgruade.
tigdligpoK er stieblt, tigilihajugpoK er bat lust am — od. bang zum
steblen, ist ein dieb von bandwerk.
imerpoK er trinkt, %merajvgp<^K er ist ein sSufer.
owiaivoif (56, balbtr.) er vergiesst blut, auiaigajugpoK er ist blut-
diirstig.
c) transitive.
§. 135.
Von den bieber geborigen werden die zuerst folgenden vier kaum
je anders, als an intransitive oder balhtransitive stammworter geliangt,
baben also nur eine bedingte bew^licbkeit, und zeigen daber audi nicbt
die eigentbiimlid)keiten, die bei den vier letzten dieser abtbeilung ber-
vortreten (§. 136), und an transitiven stammwortern aucb bei diesen —
wenigstens den beiden ersten — stattfiaden miissten.
$. 135w 136. Anhange der nenn- uad redeworter. U,2c. 159
132. sarpd (seltener 9drpd), lialbtr. saivoK^ er maclit ilin — ;
maclitdass er — • Ist niclit mehr recht beweglich, da gewohnlich
DO. 439 auch in dieser bedeutung gebrauclit wird. Z. b.
ihiarpoK es ist gut, r^cht, Uuco'sarpd er inacht es zurecbt, setzt es in
seineu gehorigen stand.
hajumigpoK er hat lust, hajumigsarpd er inacht ihn hist haben, mun-
tert ihn auf.
ulapipoK er hat vielerlei zu bedenken, ist uberhiiuft mit verrichtun-
gen, ulctpisarpd er macht ihn vielerlei zu bedenken haben, sucht
ihin die traurigen gedanken zu zerstreuen.
Mit ut (no. 6) wird daraus saut, ein inittel um das zu bewirken^ z. b.
hajum^gsaut ein aufmunterungsmittel (aufinuntemde worte, od. gegebe-
nes beispiely od. in aussicht stehende belohnung); tdapisdut ein gedan-
kenzerstreuungsn^ittel (z. b. ein spielzeug fiir ein mreinendes kind).
133. (t)ailivd, er hindert ihn, zu — , Z. b.
ersserpOK es wird sichtbar, erssersailivd er hindert es siclitbar zu
werden.
iinlgpoK er steht still, unigtailivd er hindert ihn am stillstehen> halt
ihn in bestandiger bewegung.
pivoK er thut, pissailivd er hindert ihn am thun, ist ihm zum hin-
deruiss.
134. nerarpd, er nennt ihn — d; sagt dass er — . Z. b.
ajorpoK es ist schlecht, ajarnerarpu er nennt es schlecht, sagt es sei
schlecht.
erKiasugpOK er ist faul, erKtasungnerarpd er nennt ilui faul, giebt ihn
fiir faul aus.
amerdldput sie sind viele, amerdlanerarpuU sie sagten, es wiiren Tiele.
135. ndrpd (mit ahnlicher verkiirzung der stamme auf e, \rie vor
nex, §.115), auch -ndrpd, er macht es zu (allzu) — . Z. b.
angivoK es ist gross, angmdrpd od. angndrpd er macht es zu gross.
nerutuvoK (59) es ist weit (geraumig), nerutundrpd er hat es zu weit
gemacht.
ajorpoK es ist schlecht, ajundrpd er machte es zu schlecht; es miss-
rieth ihm.
§. 136.
136. ^upd, halbtr. -ussIvok, pass. part, -ussaic (wird angehangt
wie dessen stamm, no. 6 ; und die dort erwahnten abweichenden bildun-
gen kommen auch hier vor). Die grundbedeutung scheint zu sein: er
thut so an ihm, iibt die handlung an ihm aus od. wendet sie
auf ihn an; daher oft: um desswillea, fiir ihn, zu seinem nutzen;
auch: mit ihm, und ohne suff. in der zweiheit und melirheit: sie — ein-
ander. Uebrigens ist dieser anhang trotz seines sehr haufigen vorkom-
mens nichti oder doch nur sehr unTollkommen beweglicli^ da er an vie-
160 ZusammeBsetzuiigslehre. $. 136. 137.
len stMmioen in einer ein fiir allemal bestimmteD bedeutung gebraucli-
Hch hi, und an andere zum tkeil gar nicht gehangt werden kann. Eltne
eigenthumlichkeit desselben besteht darin, dass er die (trans, od* intr.)
natar des stamromrorts gleichsam ausloscht, daher namentlich, wenn er
an ein transitives stammwort kommt, dieses nicht, wie bei den folgen-
den, seine transitive natur behauptet, oder mit andern worten: ein aus
einem transitiven stammwort und upd zusammengesetztes wort ist uiebt
doppelt, sondern nur einfach transitiv ; — sogar kann ein so zusammen-
gesetztes wort nur ohne sufF. gebraucblich, und somit anschetnend ganz
intrans. sein, s. z. b. no. 56. Z. b.
imertarpoK er holt wasser, imeridufid (er iibt das wasserliolen an ibm
ausy d. i.) er holt wasser fiir ihn.
hamagpoK er ist bose» hamdupd (er iibt seinen grimm an ihm aus,
d. i.) er ist hose auf ihn; Tiamdupui sie sind bose aqf einander
(thatlicli), raufen od. priigeln sich.
piniarpoK (76) er sucht was zu erlangen, piniupd er sucht was (Modal.)
fiir ihn zu erlangen, miiht sich fiir ihn; pinwssivoK er miiht sich
fiir andere.
pigdrpoK er wacht, pigdupd er wsvcht uber ihm.
dkilerpd (55) er bezahlt es od. ihn, akilwpd er bezahlt fiir ihn.
iserterpoK er zieht (aus dem zelt) ins haus, isertertipai (er iibt das
einziehen an ihnen aus, d. i.) er hilft ihnen einziehen.
aggerpoK er kommt, aggiupd (er wendet das kommen darauf an, d. i.)
er kommt damit, bringt es.
avalagpoK er geht vom lande, stosst ab, avdldupd er nimmt es mit
auf die see.
iunivd er gvebt ihm, tuniupd er giebt es bin.
oxalugpoK er redet, eKaldpd er redet ihn an, ermahnt ihn, predigt ihm.
sorderpoK er hort auf, sorderupd er hort auf damit, od. rait ihm.
anlvoK er geht hinaus, anipd er bringt ihn od. es hinaus.
8^jugdl^uvoK (45, 48) er ist der erste, sujugdliupd er nimmt ihn zuerst,
od. thut ihm zuerst (ehe er anderen so thut).
ndmagsivd er vollbringt es, ndmagsisstipd er vollbringt (es, Mod.) fiir
ihn, bringt zu stande was jener (das object) hatte thun sollen.
tdrpd er stosst es ab, driickt mit etwas (Mod.) dagegen, tofHpd er
driickt es an, halt es angedriickt gegen etwas (Terrain.).
smigpoK (stamm smik, 3te cl. Iste abth.) er schlaft, singnupoK er ist
in schlaf gefallen, ist vom schlaf iibermannt.
§. 137.
137. (i)ord (aus no. 1 u. 44), halbtr. (t)orivoK '), er vermeint
ihn — ; denkt, dass er — .
138. "VKuvdj halbtr. -rKUSsivoK, er heisst ihn — ; will,
dass er — •
§. 137. Anhangc der neaa- md re^wort«r. II, 2 c. 161
139. iipdy sipd^), lialbtr. iiislvev, 9it8hv0K, pass. part. iH»K,
sitaKy er lasst ilin — ; micli: veranlasst od. machf, dass er — .
140. serpd, an vocalen tserpd ^), lialhtr. sivoK, tsivax, er
wartet auf ilvn, dass er — .
•) Leute, die das r nicht aussprechen koimen (gronl. kuiagtui), machen daraus
it}vgdy was in manclien gegenden schon den rang einer nebesfonn erhalten hat,
und ira Balsrevier sogar ganz allgemein geworden ist (audi mit noch weiterer
vcranderung: svffd); walurscheinlich zum Uieil durch den «inauss der europaer,
die diese verkummerung fiir das riclitige gelialten und in schriften iiberall angc-
wendet liabt-n. (Eben daselbst ist durch dcnselben Einfluss pik fiir fik (no. 5)
sehr gewohnlich geworden.) Sonst haben die stamme der 4ten und 5ten classe
hier haufig s statt ss, also sord, sorivoK.
') Bei den redewortem der 3 ersten classen richtct sich der anfangsconsonant —
ob t od., * — nach der participwurzel , wobei jedoch die stamme auf t dieses
ganz verlieren (u. also nicht ~tlpd u. -tsipd, sondern -tipd u. -sipd haben) ; —
die stSmme der 4ten cl. auf e haben g, die auf a u. o u. die der 5ten cl. I.
') Der nordgronl. dialect hat zum theil auch an consonanten — d. h. hier an siSm-
men der Isten und 2ten classe — tuerpd, also drci consonanten — rts, gts —
beisammen.
Diese vier anlijlnge setzeii der ?erscliraeFiungsfaliigkeit der grSiiIiindi-
sclien worter die krone aiif, iudem sie mit transitiven stammwortern die
doppelttransiriven redewSrter §. 60, 1 bilden, in deoen beide stainmwort
und anhang subject und object haben, — und somit 2 subjecte und 2
objecte (als drei personen) in einein wort vereinigen; das subject des
stainmworts ist dann zirgleicli auch mittelbares object des anhangs, wah-
rend das eigentliche (durch das suffix bezielte) object dem anhang und
stammwoct geiri^einschaftlich ziigehSrt. Um alles zu benennen, sind drei
gegenstandsworter erforderlich : ein Subjecti? fiir das erste subject
(das subj. des anhangs), ein Terminal is fiir das zweite subject (das
subj. des stamrawprts), und einObjecti? fiir das gemeinschaftliche ob-
ject (das obj. des suffixes). Wird der anhang halbtransit. gemacht, so
kommt anstatt des Subjectivs ein Objectiv (§»16J, statt des Objectivs
ein Modalis (§. 85,2), und der Terminalis bleibt; ist dagegen das stamm-
wort halbtransitiv, so steht fiir den Tenninalis -eiii Objectiv (weil dann
das mittelbare object des anhangs — das 2te sul)j. — hauptobject des-
selben wird), fiir den Objectiv ein Modalis (wieder nach §.85,2), und
der Subjectiv bleibt. Die bedeutung der transitiven — nicht halbtransi-
tiven — stammworter ist hier immer als passiv aufzufassen. — Bei einem
intr. stammwort, wo nur ein subject u. object (naml. das des anhangs)
statt hat, fallt das ungewohnliche weg. Z. b.
iserpoK er geht hinein, tsersord er vermeint ihn hineingegangen; denkt
dass er hineingegangen ist; — iserxund er heisst ihn hineingehen;
— isertipd er lasst ihn hineingehen, oder macht dass er hinein-
geht, fiihrt od. bringt ihn hinein; — iserserpd er wartet auf ihn,
dass er hineingehen wird.
GrSnJ. Grnmm. '^
162 Zusammenselzungslehrfe. $• 137.
ingipov er sefzt sicli, ingermtvd er lielsst ilin sich setzen; — ingiiipd
er VAsst ilin sich setzen, oder maclit class er »idi setzt; — ingit-
serpd er wartet bis jener sich gesetzt hat.
autdldsuvoK (70) er wird abreisen, uvdlume autdldsassoraka od. aut-
dldsasoraka ich denke dass sie morgen abreisen werden.
nungiipa er macht es zn ende, nungoricuvd er heisst es zo ende ge-
inaclit iferden; nungutserpd er wartet (auf es) bis es zu ende
gemacht ist.
smavfl er beadbeitet es, mnavKvtvti, er heisst es bearbeitet werden,
will es bearbeitet haben; — sanatiptl er lasst es bearbeitet wer-
den, giebt es in arbeit. uvavnut tamdna sanavKuvd inudfa dieses
heisst dessen besitzer von mir bearbeitet werden, od. hat dessen
besitzer mir zn bearbeiten befohlen od. aufgetragen. imissuiU(6)
nalinginmt iligisaammut (46, 2) sanaiitarait (80) ndlagaisa aller-
hand anfgetragene arbeiten pflegen ihre (der gesellen) herren
von denen, die sie (die herren) zu gesellen haben, bearbeiten zu
Inssen.
An no. 48 hat tipd hjiufig die bedeutung: er hiilt dafiir, dass er — ; z. b.
nwrdliipuli sie sind zwei, marMdtipdha ich liess sie (in meinen gedan-
ken) zwei sein, hielt sie fiir zwei (die doch derselbe waren).
Die Infinitive dieser anhange konnen wir hiiufig durch conjunctionen
wiedergeben, namlich den Inf. von no. 137 immer durch; in der mei-
nung, dass — , von no. 138 durch: auf dass, od. dannit ~ ; von no. 139
ofters (uainentlich an no. 47, 48, und ipoK er ist) durch: wahrend, so
lange — ; und von no. 140 durch: bis -r-. Z. b. (s. auch die beisp. 1,
2,4,5, §.92);
puldrtoKongUaK (1,47,87) es hat keii^e besucber, putdrtoicdngiUord'
lugo in der meinung dass es keine besucber (daselbst) hat.
initvoK er lebt, indrKiwalugo auf dass er lel)e.
iahuvd er sieht es, tahorKUvdlugit damit sie gesehen werden — (eig. :
sie gesehen. werden heissend).
tamdntpoK er ist hier, tamdnUitdlutlt wahrend du bier warst — (eig.:
dich hier sein lasseud).
sUarssuttK silarssdHtdlugo (48) die welt welt sein lassend , d. i. so
lange die welt steht.
uvdloKartitdlugo (41) so lange es tage giebt; in ewigkeit.
sorderpoK er hort auf, sorderserdlugo bis er aufhort (eig.: wartend
dar.nuf, das^ er — ).
oKurfigd (5,46) er sagt zu iiiua, uvavnut OKarfigitserdluiit bis ich zu
clir sage.
Aninerkungen.
1. An transitiven stammwortern kann der Inf. dieser anhange das
2te subject (sonst Terminalis) im Subjectiv bei sich haben, wenn das
Iste subject nicht genannt ist, z. b. tauhua tdkwKUvdlugo damit diese
es sehen (statt taukununga tdkoricuvdlugo); doch ist die regelrechte con-
stmction (mit dem Term.) gewohnlicher.
2. Gemiiss ihrer eigenthiimlichkeit, das stammwort in alien seinen
rechten zu lassen, verandern diese anhange nichts in den beziehungen
der im casus obliq. zu demselben gehorigen worter (s. o. das 3te beisp.).
Dies gilt namentlich auch von den e-suffixcn im cas. obliquus; d. h.
$. 137. 138. Anbange der ii«nii- und redeworter. II, :2 c. 163
ein gegenstnud, cler iM^itn blosseii stammwort init emem e-suifiiL und
apposition benannt sein wiirde, muss audi ein e- suffix (u. appos.) ba-
ben, wenn einer dieser anhange dazu komint. Z. b. isumaminih oua-
lugpoK er redet nacli seinem eigenen belieben, isumaminih OKalorxuvd
er. heisst ilin nacli seinem eigenen belieben reden; ingminut (statt in^-
mingnut, §.49,3) ningdujnit (no, 13(y) sie sinci sioh uriter einander feind»
ingminut ningdusaepsipai (no* 74) er macht sie aui lioren sich unter ein-
ander feind zu sein, oder audi mit umbilduug: ingminut ningaussau-
jungnilersipai (no. 136, 2,48, J 13, 56, 139) er madit sie aufboren sidi
unter einander (od. gegenseirig) angefeindete zu sein, stiftet friede un-
ter ihneo. Vgl. §. 103, nt.
3. No. 6 — Lier ssut — wird bei diesen iinmer an die halbtransi-
tive form gehangt, kommt aber an no. 137, 139 u. 140 iiidit leidit vor —
(ausser etWa init no. 46: s. §. 123,3); an no. 138 wird diirdi zusammen-
ziebung aus rxussissut: rxtissut, wenn ein sufif. dran koinmt, sonst rvu-
ss^t; z. b. petKussuid se'in geUeiss, gebot; pericusstUil gebote. No. 140
hat mit no. 6 und 46 sisigd (*«-), z. b. icauvoK es wird tag, Kautsisigd
er wartet damit aufs tagwerdou; besdiiiftigt sicb dainit bis es tag wird.
Zweiter abschnitt.
Anhange der deuteworter, partikeln^ suffixe und
appositionen.
§. 138.
An diesen wortern und worttheilen — denen sidi hier aucb die
ortswiirter §. 46 f. und die personworter §. 48 f. z. tb. ansdiliessen,
kommen anhange auf zweierlei art ?or: erstlidi giebt es ihnen eigen-
thtiinliche anhange, die an andern wortern nicht gebraucht werden kon-
nen, und zweitens werden einige nennwortanhange audi hier angewendet.
Zu ersteren^ die ihrer form nach sammtHdi redeworter sind, gehoren
folgende:
1) rpasigpOK, es ist um etwas in der richtung, nach der
seite hin. An ortswortern und am Abl. der unpersonl. deuteworter.
Z. b.
avangnax nord, avangnarpasigpoK es ist od. liegt etwas nordiich (nidit
grade in ost od. west).
Um J das innere land, timerpasigpoK es ist landeinwarts, njcht ganz
nahe an der see. . .
higdnga von suden, higdngarpasigpoK er kommt em wenig sudlich (der
wind), von siidost od. siidwest.
2) TKiipa, er umgeht od. passirt es auf der seite. An orts-
wortern (auch mit suff.) und am Term, der unpers. deuteworter. Z. b.
avai die aussenseite, nvarmipa er fahrt es an der aussenseite vorbei.
aid sein untereg, atdrtnipd er geht durch sein unteres, kriecbt unten
durch.
11 *
164 Zusathme^setzuiigslehre. $. 13S. 139.
agsso^K die windseite, agsawrmpd er passirt es aiif der windseile.
foviina laifdwHrts dorch, pav^narimpd er uinialirt e» auf der seite
nach dem lande zu.
3} "ungnarpon, 1st eine verlangerong des TerminaKs der dente-
worter, und bedeutet: e r geht daliin. Z. b.
samunga hiounter, seewiirts, eamungnarpou er gebt hinunter od. see*
warts.
tdssnnga dahin, tdsiungnarpoK er geht dahin.
4) Ti6rp-0K. 1st eine verJangerung des Vialis der zahlworter, 4ie
(ausser an eins) gebrauclilicher ist als der Vial, selbst, und bedeutet:
sie thun, od, er thut ihnen (od. ihin) auf so viel mal, Auch ao
ingnte §. 49, 3. Z. b.
atauishkut auf einmal, atautsikSrpai er nimtnt sie ^uf einmal, tliut ih-
nen alien zugleich; atauisihdrdluse (thut) ihr alle zrigleich!
sisamdkut auf viermal, sisamdkdrpal er nimmt sie auf vierinal, oder
theilt sie in vier theile; sisamdhUfd (6) sein vierter theil.
ingmikut fiir sich selbst, fiir sich allein, ingmihSrpOK er ist fiir sich
(getrennt von anderen).
5) migp'OK, Ist eine verlangeruiig der appos. mih an den be-
nennnngen von gliedmaassen, und bedeutet: er macht od. thut (was)
c^amit. ^, b.
ikmih ellbogen, ihusingmigpciic et irtosst mit dem ellbogen an (unver-
sehens);— mit sufF.: er stosst ihn mit dem ellbogen (urn ihn auf
etwas anfmerksam zu machen).
arfoK die aussenkante der hand, arfarmigpd od. arfdmigpd er schlagt
mit der aussenkante der hand drauf.
isse (fiir issih) auge, issingmigpd er winkt ihm mit den augen.
6) muhdrpoK. Ist eine verlangerung der appos. muf an ortswor-
tern, und bedeutet: er geht od. bewegt sich dahin. Z. b.
gunimut seitwarts, sanimuhdrpoK er geht seitwarts od. der quere.
hijdmut siidwarts, kujamukdrpoK er geht od. bewegt sich jwidwarts.
sangmui der vorderseite (des landes) zu, westwarts, Kilah sangmu-
kdrpoK der himmel (d. h. das gewoike) geht westwarts.
§. J39.
Von den hier vorkomraenden nennwortanhangen bilden den gross-
ten theil die adjectivischen §.J20, die mit ausnahme von no. J 9, 20, 28,
29,31,32 u. 33 alle angewendet werden, und zwar:
1) an den anpersonlichett deutewortern (ausgenommett tdssa, s. 2) :
no. 15 (selten 16), 17, 24 (meist mit no. 15, oder 15 u. 21) und 36 (ohne
suffix). Dadiese uberhaupt nur im casus obliquus vorkommen, so kon-
nen sie auch mit anhangen nur im cas. obi. stehen, und zwar kommt
hier immer der anhang an die casusbildende apposition, nicht umge-
kehrt die apposition an den anhang. Z. b.
avani^ in norden (eig.: redrts von der seegegend), amnerssuaK weit
in norden; avanerujtigssuaK ungeheuer weit in norden.
$. 139. Anhaoge der deuteworier etc. 165
samunga seeifvarts, nach westen, santvngarssvan od. samungarv^gssuaH
sehr weit in die see hinaus, weit nach westen; Mm%MgainaK nur
seewarts, grade vom lande weg; ^iitittftt^aHYfiteir fast grade fom
}aiide weg.
f^ihdnga von oberlialb her, vom lande her, von nordost, pihdngorssuaK
weit von oberhalb her; pikdngainan grade vom lande her; fikdng-
okdneK fast grade vom lande her od. von nordost.
2) an den personlichen deutewortern und tdssa: alle mit ausnahffie
von no. 19, 20, 28, 29, 31, 32, 33 u. 36, ganz besionders haufig aber no. 15,
16 u. 21, die, wie auch no. 22 — 24, und vorkommenden falls wol audi
einige andere, auf dieselbe weise angehangt werden> wie die »ii€fixe
§. 50, namlich so, dass vor und nach dem anhang ein gleichbedeuten-
des formzeichen steht. inoK vtird nur am Snbjectiv und der mehrheit
selbst zom Subjectiv od. -zur tnehrlieit> an apposifionen dagegen bleibt
es tinverandert. Z. b.
fauna der, dieser, iaunarssvax dieser grosse od. unschone od. griiu-
liche, iaundngvttK dieser iiiediiche od. liebe; taunahasik dieser
leidige od. argerliclie ; S u b j e c t i v : laussumarss^py tausaumdngiip,
tanssumahasiup; mht. tattkorssuU, tauhtingmt, tauhuhagit; Mod.
taussummgarssuarmik, iavswmingdnguamik, iaussummgahasingmih,
mht. tauhmingaTiasingmh, Term, tauhumtngaliaeingnut etc. etc.;
auch mit suffix: taussumingarssuaminik etc. etc.; — taunatsiaK die-
ser ziemliche; taukupilugssuit diese heillosen, taukorpagssuii die
menge. dieser, taukttarKat od. tavhuttlult diese wunzigen, iaunau-
gahioK der zwar dieser war etc. etc. etc.
tdssa da ist's, idssarssmt da sind sie, die gewaltigen, od. die grau-
lichen etc. ; idssahaslk da hal>t ihr ihn, nun freut euch nur uicht
zo sehr; tdssarpagssuit da kommt der ganze haufen; idssauga-
luaK da war*s zwar (aber ich weiss nicht, ob . • .)» tdssatuoK das
isfs allein, das war alles.
mdna dieser (hier), mit sufF. (§. 50) mdnd sein dieses hier, mdnagssd
woraus sein dieses hier werden soil; mdnainaK nur dieser hier;
Sul>jectiv mdPumainap, mht. rndkuinaU nur diese; rndtunmngawax
nur zu diesem; mdkunmgainaK nur mit diesen.
3) am Termin. der ortsworter: jjo. 17 u. 36, letzteres ofters durch
no. IS verlangert: kdnatsiuK (mit a fiir i), Z. b.
avdmut hinauswiirts, dvdnniinaK grade hinauswiirts; avdrmukdnex fast
grade hinauswiirts, avdmukdnatsiaK ziemlich grade hinauswarts,
mehr grade vom land weg.
4) an den eigentlichen personwortern : no. 17 u. 21 — 24, letztere
nicht leieht anders, als in der Isten |)erson. Z. b.
uvanga ich , nvangainaK nur ich , od. nur mich ; uvavnuinaK nur zu
niir; uvangakuluk ich armer tropf.
iivugut wir, uvaguinait nur wir, od. nur uns; uvavtininan nur bei uns;
uvaguk^^J wir fatalen menschen.
ivdlit du, ivdUnax nur du, od. nur dicli; ilingnuinaK nur zu dir.
5) an den uneigentlichen personwortern: rdluinoK (der stamm von
no. 99) und no. 15; andere kommen wol kaum vor. Die anhiinge kom-
men hier an den stamm, und die personendungen an den anhang. Z. b.
166 Zusammensetiungslebre. $. 139. 140.
hisMke er allein^ hiserdlHlnarwe er ganz aliein; hialma icli allein, hi-
serdluinarma icK ganz aliein etc.
iamarmik sie alle, tumarssuarmik od. tamardlulnarmih od. tamardlui-
narssuarmik sie alle oline eine einzige ausnalime ; tamaisa — ia-
marssuisa od. iamardlmna*8a etc. iamavse ilir alle, iamardluinavse
ilir alle zusaininen etc. etc.
6) an partikeln tiiul ausriifen kommen einzelue vor, hauptsachlicJi
die hier iiberhanpt die allgeineinsten sind: no. 15, 16 ii. 21. Z. b.
iran^a wann, eliemab, Kangarssuax vor tanger zeit; Kangdnguax vor
nicht gar langer zeit, vor wenigen jahren.
KaKuihgut bisweiien, in zwisclienraumen, KaKuilgorssttaK in grosseo
zwischenraumeuy selir selten.
An ausrufen dienen diese gewohnlicli, iim zugleich abueigung, ziinei-
gung od. Yerdrass ausziidriicken, wie so haufig an nennwortern, z. b.
^! oh! Brssuau o, der — ! Unguax o! wie eiu niedlidier! tihasik o,
V leider! Shisik^una o! der fatal e! dass er doch audi — !
hasik wird sogar auch an personformen gehiingt, z. b. hingorna ortti-
sdngilarakasik ich werde nicbt wleder zti ihm geben, zu dein esel.
7) an 9uflfixen (in iinveranderter bedeutung) kommen voo den obi-
gen zwar keine vor, dagcgen ziivreilen einige andere, namentlich no. 39^
51 u. 52, z. b.
jrdicap aid des berges iinteres, d. i. fuss, KaKup aidmiue die am fuss
des berges wohnen (eig.: des berges sein-unteres-bewobner).
sini rand, mit suff. aind sein rand, seine iiussere kante, aindaiorpd er
folgt dessen rand (z. b. ein boot, was dicbt am strande hinfahrt).
nluverhip nund des kaufmanns land, d. i. wohnort, niuverlup nundliar-
poK er ist nach des kaufmanns wobnort gegangen.
§. J 40.
Sonst kommen von umbildenden anbangsredewortern bier vor:
1) KarpoK (no. 47) an persoimortern und personlicben deutewortern,
meist im Conjunct, od. Sulijunctiv, z. b. iaunaKamiai weil es den hatte,
d. i. weil der dabei war; ivkoKarpata wenn es jene bat, od. wenn jene
da sind; ivdlexdngigpat (87) wenn es dicb nicbt geliabt batte, od. wenn
du nicbt gewesen warest.
2) uvoK (no. 48) an personwortern, personlicben deutewortern , und
idssa od. tamdssa, z. b. uvangauvunga ich bin's ; iaunauvox es ist der ;
taivnauvli bist du derjenige? Jsinauvii wer bist du? hlndungikinga ich
bin kein wer, d. i. kein unbekannter (nur wegen der finsterniss uner-
kannt) ; tdssauvoK od. tamdssauvoK das ist der, od. da ist der (von dem
du weisst, od. von dem die rede war, s. §.101, anm.).
3) arpoK (no. 66) an tdssa in der bedeutung : so ! es ist geiuig ! z. b.
tdssdrpit? bast du genug? willst du nicbt melir? tdssdrmnrit (76) lass
es nun gut sein; bore auf.
167
Register
1) der ini dritten theil enthaltenen anhUnge der neiin-
redeworter.
uiid
a. i. u.
-aran no. 26.
'Orp'OK 66.
'Ortorp'OK 77.
'drfsttk 34.
'Oldrp-OK 120.
'Qidlagp-OK 92.
'4iuk 35.
-iarpd 56.
liarpoK 52.
:iorpoK 54.
lerpd 55.
-^d 56.
-ipoK 57.
iSvoK 53.
'inaK 17.
'inarp'OK 98.
'Uthrp-OK 104.
-ungnarp'OK 113.
'itpd 136.
-uvoK 48.
-mndrp'OK 71.
-umav'OK 78.
-11/ 6. 28.
'UseK 7.
'USsaK 44.
K. r.
-rxa^oK 88.
-KorpOH 47.
'Kat 11. 40.
'Kik 12.
'Kinav^OK 82.
-KUt 9.41.
-rdrpoK 65.
-ralak, rdidK .... 35.
-rlarp'OK 66. 69.
-rirp-oK 73.
-rusugp-OK 84.
-rvjuH . 24.
'TKdrp^oK 116.
"TKajarp^oK 108
^rKlgp'OK 97
-rndrp'OK ...... 112
-^Kuvd 138
r~pah ........ 25
V'patdlagpoK 64
r-paiugpoK 64
T'itsvaK 15
r'9sttarp'0K 121
r-nipOK 68
-rdidK 13
h. g. ng,
-hatagpoK 67
"hasUi 21
"haslgp-OK 124
'kdnex 36
-hdnerp'OK 127
"kipoK 58
-kimrp'OK 119
"hUdrp'OK 91
'koK 33
'kortdK. ....... 43
-*ii/if* 23
-kulugp-OK 125
g-d 46
gax 2
(jf)atdUirp'0K .... 115
{g)asHarp-OK .... 86
(jg)aluaK 37
{g)aluarp'OK 110
{g)alugtuarp'OK ... 83
(jg)(Uf9P0K 131
{g)iaK 10
(g)iartorp-OK .... 77
g-igpOK ' ' ; ^^
(g)w'OK * 109
ginauV'OK 79
ginarp-OK 98
ig)vngnai'p'OK .... 113
I (g)umdrp-OK 71
(g)umac-0K ..... 78.
-gstaK . 14.
g-dlen 45.
-mgdrp-OK 89.
-ngajak 27.
"Ugitiagp'OK 126.
-ngU-an 87.
■^nguaK 16.
•^nguarp-oK 122.
-ngorpoK 49.
p. r» m.
'Pitdlagp-OK 92.
'pUdrp'OK 91.
'Piiuk 22.
v^tOidrp-OK .... 102.
-vigp-OK 100.
'Vinarp-OK 98.
'Vfdrigp-OK 101.
/Ik 5.
marigp-OK 101.
mlo 39.
nUV'OK 109.
-mfp-oif 93.
-mineK 42.
I. 8. n. I. J.
iOaiUvd 133.
tax 29.
tdK 31.
(0«« 2.
(t)nra-OK 80.
{t)arp'OK 106.
it)e 3.
teiy-oK 107.
Upd 139.
-rtUUK 30;
tuarp'OK 103.
tudrp-OK 104.
tuinarp-OK 105.
{t)OK 1.
(Sk 43.
168
Register.
'tOKOK ' 32.
(Oord 137.
torpOK 63.
{t)^poK 130.
tUVOK, tUvoK 59.
(t)iA99drp'0K 114.
-t#to* . 18.
-taiarp-OK ...... 123.
'iserpd ; . 140.
'tdiarp'OK 00.
'idla^p'OK .,,.,. 02.
-^sd^rp'OK ...... 74.
sdK 31.
Hirpd 132.
'Sdrp-OK 91.
•^sav-OK 76.
siaK 20.
siorpoK, 51.
serpd ........ 140.
sipd 130.
MiPOK 50.
ttimmMiK 72.
sinauv'OK 79.
sinarp'OK 98.
suarp'OK 1 03.
sudrp'OK . ...... 104.
suipoK 129.
suinarp-OK 105.
s6k 43.
gOKOK -32.
sorpoK ........ 03.
tntiignipOK €8.
S1W0K, sdroK .... 59.
«f9aK 29.
ssttseK >. 8.
-mdrpA 135.
mtrpoK 128.
natiarp-oK ..... 81*
nasvarp'OK 86.
niarp-OK (wia/r) . . . 76.
neK 4.
nerarpA 134.
nervv-oK 96.
nerp-otc 111.
nerdlugp'OK 94.
'Idrp-OK 91.
-ItoJK ., . 19.
-UnrpoK 52. 62.
'liorpoK 54.
-lerpd 55.
-lerp'OK 75.
-iertorp-OK . . . . . 118.
•^erssarp'OK . . . 85.
'ilH 3^8.
•^icoK 53.
-lugp'OKf dittgp. . 61. 94.
-dluarp'OK ..!... 95.
^dhtinarp'OK 09.
'Jdrp-OK 117.
'■jartorp'OK 77.
-jndrp-OK lOi;
'JuipoK 120.
-^ungnarp^OK .... 118.
'jumdrp-OK 71.
-jumac-oK ...... 78.
Register
2) der deutschen rede^5rter, adjective, adverbien etc. die durch vor-
stehende anhSnge ausgedriickt werden.
"fihaliches no. 44.
aHmahlig 107.
allzu 102.
altes 32.
atischeinend . . . . . 114.
art und weise .... 7.
armseliges ...... 23.
auch 109.
bald 108.
bearbeitet es 54.
bedauerlich 125.
bedauerliches 23.
bedeutend 89.
bedient sich dessen . 63.
beeilt «ich, zu — J . 86.
befahigt ihn, zu — . 79.
beinabe. . 108. 126. 127.
beinabes 27. 36.
bejammeroswertbes . . 23.
besonderes 34.
besser als Torher . . 97.
bestandig .... 104. 105.
bestimmt zu einem . 14.
-bewohner 39.
blosse^ 17.
boses 22.
braucbi es 63.
Couiparativ 4. 12.
da 120.
dauernd 104.
dcnkt, dass er — . 137.
durcbaus 99.
eigentlicb . iOO.
ein biscben . . . 91. 122.
ein weilcben 92.
ein wenig 91.
einzig ........ 103.
einziges 30.
elend ......... 1^5.
elendes 23.
empfindet uberdruss da-
von 67.
erbalt cs 50.
erhaltenes 20.
eriangt es 50.
Kegigter.
169
erst noch . . .
erworbenes . . .
es gcrath ibm so
cs gicbt (dft) .
es liat verlaiUel,
e$ isl -bar . .. .
es ist zum — ,
es klingt nacb ■.
C8 siebl aus wie-
etwa
etwas
!abrt im — ^ . .
fabrt nacb — , ,
fatecb , , . .
familie dcs —
fangt an zu ..
fast
folge davon ^
friert daran ,
frah
£nr gut ....
ganz
ganz eigentlicb
gar apg. . . .
gar sebr . . .
geeignet zu einem
gebabtes ....
gebl aufs — los
gebt nach — /.
gebt um zu —
gemacbtes
-genosse .
geraumiges
gescbwind
gewaltig .
gleicb . .
grosses . .
grosses — babend
gut
bat aufgebort, zu
hat bereits ge- .
baltc beinabe —
hat es
bat es eingebiisst
bat es gross . .
bat es gut od. sc-
dass
bon
115
20
13a
47
— 64
128
128
64
111
%%
52
3d
75
126
4
56.
117
100
101
100
88
88
14
28
83
52
77
19
11
43
118
121
108
15
43
95
74
73
108
47
56
59
60
bat es klein 58.
bat es schlecbt ... 61.
bat ge- 72.
hat bang dazu .... 131.
bal ihn zum — ... 46.
hat keinen — metar . 56.
hat lust zu — .... 84.
hat neigung dazu^ . . 131.
hat seine lust diiran . 131,
bal so viele gekriegt . 05.
heisst ihn — .... 138.
-heil 8.
hindert ihn, zu — . . 133.
hObscb 122.
-iges 38.
HI klcinen 422.
imnierfort 105,
mnrerhin ....... 98.
mmcr niu* 98.
mmer wiedd* .... 106.
n einer kilrze .... 118.
Infinitiv 4.
n H-abrheit ..... 100.
St bereits ge- .... 73.
St dessen baar ... 57.
St darauf aus . . 50. 51.
St ein- 48.
st fahig, zu — ... 79.
St ge- 72.
St ibm ein — .... 46.
st im werdenden — 69.
St obne — 57.
st obne — gcwordcn 56.
st sein — 46.
st willens, zu — . . 85.
junges 26.
-kamerad 11.
kameraden des — . . 33.
kann — 79.
kann scbr leicbt ... 81.
kann nimmermebr . . 81.
kann nun nicbt mebr 81.
kicines 16. 26.
kommt, um zu ■— . . 77.
konnte gar leicbt . . 82.
kiimmeriicb 125.
Langenmaasse .... 63.
ISssl ihn — 137.
leider 124.
leidiges 21.
lumpig 124.
lurapiges , 21.
macbt, dass er— 132. 139.
ililM^btdaraiie eiaen — 49. 54.
raacbt es . . . . . 33. 54.
macbt es allzu- . . . 135.
macbt ihn eihse — . 56.
man — ....... 128.
man mochte gera — 78.
m^r (4, 12.) 96.
mehr als ^ewdbnlicb . 90.
mebrere 25.
mehrmals 106.
menge ^5.
mit ^ .40.
mit maasse 92.
mittel 6. 9. 432.
modite etwa — ... 82.
nacb einander .... 107.
nennt ihn — .... 134.
neu erbaltenes .... 31.
neues 31.
neulich erst ge- . . . 13.
nicbt . 87.119.
nicbt allzusebr .... 92.
nicbt mehr. .. 113. 119.
nicbt mebr beinabe . 127.
nicbtsnutziges .... 24.
niedlicbes 16.
niemals 106. 129.
nocb 115.
nun wird er — ... 83.
nur . . 98.
nur ein 17.
ob wol, ob etwa . . 111.
ort, wo — 5.
Parlicip 1. 2. 3.
pQegt zu — 80.
recbl 95.
-rcsuliat 4.
riecbt nacb — .... 68.
sagt, dass er — . . . 134.
170
scbandliclies 22-
scheinbar 114.
schlecht 94.
schlechtes 22.
schmeckt nach — . . 68.
sehr 89. 90.
soil — 70.
stellt sich an, wie — 64.
stuck (ein st.) .... 42.
sucht das 51.
sucht es zu erhalten 50.
SuperlatW 4.
thut solches . . . ^ . 62.
thut so vielroal . . . 66.
thut so an ihm . . . 136.
trifft es an 50.
triSt es so 130.
tuchtig 90.
libel 94.
iibt die handlung an ihm ^
aus 136.
um ein haar 108.
um ein weniges ... 93.
ungeheures 24.
ungewohnliches .... 34. I
Register.
unliebenswiirdiges . . 15.
ursache 6.
veraltetes 32.
veranlasst, dass er — 139.
verhasstes 21'
veriiert es 56.
Tenneint ibn 137.
Yermuthlich ' 112.
versehen mil — ... 38.
versiefat ibn damtt . . 55.
verstorben 37.
vorher noch 115.
vorrathiges 28.
voUig 101.
wabrscheinlicb .... 113.
ware beinahe — . . . 108.
wartet auf ibn, dass er — 1 40.
was am weitsten in der
ricbtung ist 45.
was ein — werden soil 14.
was man — muss . . 10.
was mebr so ist . . 4. 12.
was sicb da befindet od.
dahin gehort .... 41.
weiiand . . . . ^ . . . 57.
welchen — 2.
welcher — 1.
welcber ibn — .... 3.
wendet die bandlung auf
ibn an 136.
werkzeug 6.
wieder 97.
wiederholt 106.
wird — 70. 71.
wird labig, zu — . . 79.
wird nicbt mebr — . 74.
wird ntmmermebr — . 81.
-wirkung 4.
wol 113.
wol nicbt mebr . . . 113.
wunziges 35.
zeit, wann — .... 5.
zerfallenes 33.
ziemlicb 123.
ziemlicbes 18.
zuerst 116.
zugehoriges 29.
zu sebr 102-
zwar 110.
zwar gewescnes ... 37.
Anhang. 171
A n h a n g.
Vergleichung dcr deiifschen satzbildung mil der groii-
iSndischen.
1. Die beJdcii begriffe die einen einfaclien satz bildeii — der ge-
genstand von deiii die rede ist: das project, iind das was von diesem
gegenstand gesagt wird: das pradicat — sind im deutschen immer zu-
erst dtircli zwei worter vertreten, naiulieli das project durcli ein gegen-
standswort, nnd zwar ist dieses entweder ein haiiptwort (notnen siili-
stantif um) f was den gegenstand selliststandig benennt, z. !>. land, berg,
fluss, vogel, adler, bund, stock, bolz, mitcb, wasser, tag, nacbt, scblaf,
tragheit, verdruss, grosse etc. etc.; oder ein person M'ort (pronomen
substantivum ), was niir die person des gegenstandes (ob Iste, 2teod. 3te,
einb. od. mbrt.) angiebt: icb (wir), du (ibr), er (sie), man; — und das
pradicat durcb ein redewort (verbum), z. I>. icb-scblief, sie - kotninen,
man-weiss, bolz-brennt, der bund-frisst. Ist der satz transitiv, so ge-
liurt zum pradicat aiisser dem redewort nocb ein gegenstandswort fiir
das object, z. b. icb*s^be-dicb, er-weiss-es, der bund- fnsst-fleisch,
der tag-vertreibt*die nacbt. Also jeder intransitive (deutscbe) satz
muss notbwendig zwei worter entbaiten: project und redewort, und
jeder transitive drei: subject, redewort, object. [Im gronlandiscben,
wo einerseits das project oder object, wenn es nicbt genannt wird, auch
nicbt durcb ein personwort bezeicbnet zu sein braucbt, und anderseits
bei mancben (der form nacb zwar intransitiven) anbangsredewortern das
stammwort zug!eicb object der baudlung ist, kann sogar ein transitiver
satz mit einscbluss der benennung des objects aus einem einzigen wort
besteben, s. z. b. §. 128, no. 50.53.54.] Im deutscben bestebt fiir das
project, gleicbviei ol) es zugleicb sultject ist (d. b. ein object bat) oder
nicbt, nur eine form: der Nominativ, der immer als Antwort auf die
frage: wer? stelit. Fiir das object dagegen giebt es zwei: den A ecu*
sativ (auf die frage: wen*? oder was?) und Dativ ({luf die frage:
wem?). Das gewobniicbe ist der Accusativ; nur bei gewissen rede-
wortern, die, mit dem begriff einer bewegung verbunden, zwei objecte
hal)en, von denen das eine als ziel der liewegung, das andere als mit-
tel zur ausfiibning der bandlung angeseben werden kann, stebt erste-
res (das ziel) im Dativ, ietzteres (das mittel) im Accusativ, z. b. er gab
ibm (Dat.) eiuen tbaler (Ace); er nimmt del) bienen (Dat.) den bonig
(Ace.) J zeige mir (Dat.) das (Ace); was (Ace.) bringt uns (Dat.) die-
1 72 Anhang.
ser bote? [Das gronl. hat hier eine form iiir das subject (transitiver
redeworter) ; den Subjectiv, iind eine fiir das object: den Objectiv, wel-
cher letztere auch fiir das project intransitiver redeworter gebraiicht
wird (§, 16) *). Die redeworter mit doppeltem object haben iin gronl.
einen Terminalis (fiir das ziel) bei sick, wenn das inittel, und einen
Modalis (fiir das mittel), wenn das ziel im suffix Hegt, s. §.85, 1.] Fiir
das redewort eines einfachen satzes giebt es im deutscben drei ver-
scliiedene modus (redeformen, §. ] 8) , die aber nicUt, wie die im gronl.
dafiir bestehenden [Indie, Interr., Optat.>] den drei arten selbststaudi-
ger siitze (§.69) entspreclien, sondern nur der anzeigesatz bat einen
ihm eigens zukommenden modus, den Indicativ: ich kann^ ich soli
anfangen, du verstebst, er lebt, man befiircbtet, etc.; — Jer frage-
satz wird gebildet durcb nacbsetzung des projects: kann ich? soil icJi
anfangen? verstebst du? lebt er? befiircbtet man? — und fiir den
lieischesatz bestehen zwei modus: der Imperativ (2tepers.): fange
(in, fangt an, verstebe, befiirchte, gebe, gebt, etc. und z. th. der Con-
junct]?: konnte icb (doch)! verstiindest du (docbi) l^bten sie (docb!)
etc' oder: mocbte icb konnen, mocbtest du verstelien, mocbte er le-
ben, etc. Daneben wird aber der Conjunct! v auch in anzeigesatzen ge-
braudit, namlich urn ungewissbeit auszudriicken, z. b. es ware gut; ge-
^^tzt, er battq . . .; und in den zu soichen etwa gehorigen nebensiitzeu,
z* b. es ware gut, wenn er kanie; gesetzt, ^r liatte nicbts gesagt, i>o
w ii r d e . . . etc.
2. Zu diesen grundlegenden oder nothwendigen satztbeilen kom-
men dann je nacb den umstanden uocb erweiternde oder zufallige,
deren zahl zuweiLen ziemlich bedeutend sein kann. Namlich sowobi
ein gegenstand als eine bandlung kann je auf dreierlei weise geiiauer
bestimmt oder bqschrieben werden: a) durcb ein merkmalswort (iiir
gegen^tande adjectiv, fiir handlungen adverbium genannt); oder
statt dessen b) durcb beziehung auf einen gegenstand; c) durcb bezie-
hung auf eine bandlung. Also:
*) Dieses, wie auch die reflexive bedeiUung der personzeichen an (ransitiven rede-
wortern (§.59), slimmt mil der annahme, fiir die sich aucb in anderen, mil
dem gronland. durcliaus nicUt venvandtcn spraciien belege finden, dass namlicb
alien redewortem der begriff einer wirkliciien (transitiven) bandlung zu gi-unde
liegt, deren object grammatisches project wird, wenn der tbater in den hintcr-
grund tritt, und zwar in der weise, dass aus der neben der transitiven bedcutung
bestehenden reflexiven zuerst die passive, und aus dieser durch weitere schwa-
chung die einfach intransitive sich entwickcll, so dass also der begriffsubergang
etwa ware wie in folgendem beispiel: er macht es (tr.), es macht si eh (refl.>,
es ist gemacht worden (pass.), es ist gewordcn (intr.), oder, auch voni
werden ganz abgesehen: es ist (gross, klein, schlafond, stehend, etc. elc); vg).
§. 59.
Anhang. 173
a) durcli ein inerkmalsworU Die inerkuialey die ein solclies
wort angiebty sind wieder ?oo zweierlei art: eigenschaftliche und ort-
liche (oder zeitliche) ; danacli theiien sicli die adjective in beiworter
(eigenschaftsworter, nomiDa adjectka)^ z. b. gross, klein, sch^racby stark,
breity gelb, ]ieiss> sprode, nass, weich, hocb, tief, eckig, verkehrt, geach-
tet, etc. etc. — und fiirworter (deuteworter, pronomina adjectiva),
z, b. dcr, dieser,^ jener, derselbe; — und die adverbien in art- und
ma as sadverb ten (adverbia qualitativa n. quantitativa, kaufig ?on bei*
wortem gebildet, und ihnen ausserlich gteich), z. b. schon, schlecht,
dauernd, tiichtigy sehr, unverziiglicb, nicht, nie, oft, zweimal, etc. etc. —
imd orts- und zeitadverbien (adverbia loci u. temporis), z. b; hier,
da, dort, driiben, hinunter, heraus, gestern, heute, neulich etc. etc Wei*
ter zerfallea die beiworter in eigentliche beiworter und zablworter
(eins, zwei, drei, etc. der erste, der zweite, etc. etc.); — und neben
den fiirwortern besteht im deutschen der artikel (der, die, das), der
nicbts anderes ist, als ein seiner deutekraft verlustig gegangenes fiir-
wort. (Der sogenannte unbestiminte artikel — ein, eine, — ist eins ink
dem zaklwort ein). Ausser den einfacken (eigentlicken) adverbien giebt
es auck zusammengesetzte adverbialiscke ausdriicke, bestekend aus einem
gegenstandswort mit einer priiposition, d. k. iin casus obliquus; s. d. folg.
Oefters ist eine sokke zusaminensetzung gleickbedeutend mit irgend
einem einfacken adverb, so z. b. mit bedadit, und bedacktig; okne zwei-
fel, und gewiss; au« dem grunde, und darum; — und jedenfalls sind
ikrem inneren wesen nack die einen und andern diirckaus gleick, da
auck die einfacken adverbien sammtlick einen cas. olitiq. ausdriicken,
in antwort auf die fragen: wo? wann? woker? (wodurck?) wokin? wie?
So kaben auck beide das mit einander gemein, dass sie, wenn sie zu
anfang des satzes steken, die stellung der worter in die des fragesatzes
verwandeln, z. b. keute-kannst du nickt kommen; kier-ist's trocken;
oft-kabe ick geddckt; unverztiglkk ^ soli geriistet werden; okne zwei^
fel-kennst du ikn. [Die beiworter sind im gronlandiscken, so weit
sie nicbt durck ankangeworter ausgedriickt werden (§. 120), und mit
ausnakme der zaklworter fast durckgangig participien, besonders Nomi-
nalparticipien (§. 95); den fiirwortern entsprecken die personlicken
deuteworter (§. 23f.); — von art- und maassadverbien giebt es
einzelne (§. 65) ; die iibrigen werden ausgedruckt tkeils durck ankange-
worter (§.131), tkeils durck participien und einige andere worter im
Modalis (§^86), oder durck Infinitive (§.92), oder durck zaklworter im
Modalis und Yialis (§.44); — die ortsadverbien feklen als solcke
ganz, werden nber mekr als ersetzt durck die ortlicken beziekungs-
1 74 Anbang.
forinen (Loc. Ahl. Vial. Term.) ckrr ortsworttT (§. 46) iind deuteworter
(§. 20. f.); — die zeifadverbieii dagegen sind audi im groiii. wirkliclie
adverl)ieD (§.64). Also mit andern worteu: statt dass l>ei uns das bei-
wort grundwort ist, und davon eio ( 2a$ainmengesetzte$ ) redewort ge-
bildet wird durcli verbindung mit dem sogenannten verbum substantia
fuin: sein, z. b. (adjectiv:) gross, (redewort:) gross sein, er ist
gross, — so ist im gronl. nmgekehrt das redewort grundwort, und wird
durch partieipbildung zu einem beiwort, z. b. (redewort:) er ist gross,
(part.:) welcber gross ist, ^in grosser; und was wir durch adverblen
(tste bestimmtingsweise) ausdriicken, wird im gronl. znm grossten theii
dufch beziebung auf einen gegenstand oder eine bandlung (2te od. 3te
bestimnmngsweise) ausgedriickt.]
b) durch beziehung auf einen gegenstand. Im deutschen
wird eiu gegenstandswort naher bestimmt durch eiii anderes gegenstands-
wort im <]ieniti^, z. b. die spitze des berges, das ufer des flusses,
die l>ewohner der stadt; haufig in einem (zusammengesetzten) wort,
dessen erster theil der Genitiv ist: baumrinde ks rinde des baumes,
wagenrad ^ rad des (oder eines) wagens, dicbtkunst «» kunst des
dichtens, etc. — und ein redewort durch ein gegenstandswort mit
einer proposition, z. b. er geht nach Berlin, es liegt im wasser,
gehe h inter das faaus, ich legte es in den kasten, er lebt ohne sor-
gen, er droht ihm mit scliHigen, er arbeitet fiir micb, ich komme zn
dir, er ist ausser gefalir. Die eigentlichen prapositionen haben das
wort dessen verhiiltniss sie anzeigen, immer in einem der beiden olieti
erwahnten objectscasus (Dat. od. Ace.) bei sich, manche auch in bei-
den, niimlich im Dat. auf die frage: wo? und im Ace. auf die frage:
wohin? z. b. es liegt (wo?) auf dem tisch (Dat^); lege es (wohin?)
auf den tisch (Ace). Dann giel/t es (ahnh'ch wie neben den eigent-
lidien adverbien die oben erwiihnten adverbialiscJien ausdriicke beste-
hen) anch uneigentliche prapositionen, nsimlich theils wirkliche, theils
mehr oder weniger verstiimmelte nennworter, die als prUpp. gebraucht
werden: diese sind an bedeutung einem nennwort mit einer prap. gleidi,
und haben das gegenstandswoit, dessen verhaitniss sie biestimmen, nach
dem obigen im Genitiv bei sich. So z. b. trotz alles zuredens (== zum
trotz alles zuredens, od. allem zureden zum trotz), behufs dessen (aazum
behuf dessen), ungeachtet (ssohne achtung) seiner weigerung, kraft (= in
kraft) dieses ausspruches, oberhalb (= auf der oberen seite) der briicke,
u. a. m. — (ganz wie gewisse nennworter mit einer priip., z. b. auf grund
dessen, in betracht dessen, u. a.). [Ueber den Genitiv und dessen ver-
tretung im gronl. s. 3. Yon den prMpp. entsprechen die eigentlichen
Anhanf . 1 75
den groni. npposHionen/ s. 4; die iineigentHclien, als zusammensctzungen
die nur diircli verstiiinmeliing den charnkter von prii posit ionen erlialten
hahen, und ilin eben so wieder verlieren, sohald ilire eigentliche gestalt
wieder hergestellt wird, kommen als besondere redetbeile gar niclit in
hetracht: sie gelioren zu den nennwortern^ nnd das was> sie verhaltniss-
angebend inacbt, namlicb die in gedanken liegende priip. — (ziiin) trotz,
(i n) kraft, etc. - — wird, wie jede andere, im gronl. zu einer apposition,
wenn ein solcber aiisdrirck iibcrhaiipt durcb ein gegensfandswort wie-
dergegeben ^ird.]
c) durcb beziebung auf eine bandlung. Ein gegenstand
kann durcb eine bandtung niiber bestimtnt werden, indem eine solcbe
ah an ibm bnftend oder an ibm veriibt dargestellt wird, d. b. indem
einem gegensfandswort ein redewort in form eines adjectivs beigefiigt
wird. Dies gescbiebt [im gronl, durcb participbiidung, 8. §. 102.] im
dentscben durcb ein relativum (welcb-er, wer, im ca&. obi. aucb
wo)*), was dem so zu verbindenden redewort vorgesetzt wkd, z. b. der
roann, welcber dieses brachte; der fucbs, welcben ich gescbossen
babe; das bucb, von welcbem oder wo von icb dir sagte. Fnr wel-
cber stebt aucb oft der, abnlicb wie im gronl. das gleicbbedeutende
fauna bier als verbindungsglied dienen kann, s. $. 102. Um eine band-
lung durcb beziebung auf eine andere bandlung naber zu bestimmen,
muss also ein redewort mit einem andem redewort, d. b. ein satz mit
einem andem satz in die erforderlicbe verbindung gesetzt werden. Der
zu erweiternde satz (auf den der andere »ieii l>eziebt) beisst dann der
bauptsatz; der andere, auf jenen sicb bezieliende, beisst nebeosatz^,
und wird im deutscben eiogeleitet durcb eine conjunction, d. i. eine
partikel, die sein verbiiltniss zum bauptsatz angiebt. Zu einem baupt-
satz konnen dann aucb mebrere nebensatze geboren, oder ein neben-
satz kann wieder einen nebensatz fiir sicb baben, Z. b. Icb bore,-
dass er kommen wird. Kommt, ehe es nacbt wird. Ich sage das,
dam it du weisst, dass gefabr vorbanden ist. Weil sie gebort baben,
dass sie leer ausgeben wiirden, sind sie weggeblieben (bauptsatz). Er
ging, obgleicb er gewarnt war. Alle conjunctionen baben fiir die vor-
stellung das zur folge, dass sie das redewort, oder wenn es zusammen-
gesetzt ist, den veriinderlicben tbeil desselben an das ende des satzes
*) gewobnlich pronomen relativum, d. i. beziehendes fQrwort genannt; cs hat
aber mit den furwortem nichts gemein als die aussere form (d. h. liier: die
endung); seinem wesen und gebrauch nacii ist es eine (beugbare) conjunction,
und auch das einfache demonstrativpronomen (der) wird zu einer solchen, so-
bald es, wie oft gescbieht, ah relativum gebraucht wird.
176 ABbtfRg.
bringen, s. o.: dass er kotnmea wtrd; elie es naelit wird; dam it du
weisat; etc. [Im gronlandiscbeny wo es in d«in uns gelaufigeo siim
eigentlidi niir eine conjunetion giebt (§.66,1), werden die nebensatze
durclig&ngig Termitteht der abliangigen modas der redeworter (§. J 8)
gehildet; ?gl. §. 8»— 92, 98, 99.]
3. Ob ein gegenstand naher be&timnit wird durcb eia adjectiv od^r
dfirdi eisen Genitiv oder durcli eineo relativsatz, oder ob ein redewort
nalier bestimtnt wird durch ein adverb oder durcb ein gegenstandswort
mit einer prap. oder durch einen nebensatz, — sind verscbiedene au&-
d rucks weisen, die aber ibrem wesen nacb sicb ziemlich gleich sind, denn
es bandett sidi sowobl bei der einen wie l»ei der andern bestimmungs-
weise immer um ein merkmal, nnd durch alie ausdrucksweisen ziebt sicb
dieselbe unterscheidting dieser merkmale in ortlicbe (oder zeitUcbe)
nnd eigensebaftlicbe, welclie die unterabtheilungen der merkinals-
worter bildet, s. 2 a. Am nndeutlicbsten ist diese unterscbeidung beim
Genitiv, da ausser ortlichen und eigenscbaftlicben merkmalen aucb der
l>esitzer, und unter umstanden der besitz oder der tbiiter oder das tbat-
ziel durch einen Gen. bezeicbnet wird; iiberbaupt, weil jede bestiin-
mung eines gegenstandes durch i>eziehung auf einen anderen gegenstand,
welcher art aucb die beziebung sein moge, in form eines Genitivs er-
scbeint. Dazu kommen dann noch die Genitive bei prdpasitioaen (s. o.,
2 b), und Genitive bei einigen redewortern nnd beiwdrtern, z, b. er ist
guten routhes; man beschuldigt ihn des diebstabls; er beraubt ibn
dessen; er ist des todes scbuldig; ich bin dessen gewtss; iiebens-
wurdig; u. a.m. Die Genitive bei redewortern und beiwortern sind ibrer
natur nacli grosstentbeils eigenschaftticb, und werden als solcbe er^
kannt daran, dass sie durch geeignete vertauschung des redeworts, zu dem
sie gehoren, gegen ein iibrigens naliezu gldcbbedeutendes (sein gegon
baiben) zu Accusativen werden, z. b. (s. o.) er hat guten muth; man
giebt ihm einen diebstabl schuld; er ranbt ibm das; er hat den
tod versdnildet; ich weiss es (gewiss). Oertliche Genitive sind z.b.:
die reiche der welt = die reiche in der welt (Local,); ausgeburt der
bo lie =3 geburt aus derjiolle (Abl.); schiffszeichen ma zeichen fiir
die schiffe (Term.); Gronlandsfabrer sss der nach Gronland fahrt
(Term.). Zeitbestimmende Genitive — wie: abends, nachts, eines ta-
ges — gehoren im deutschen, wo sie auf die frage: wann? stehen, zura
verhaltniss des Localis [im gronl. entspricht ihnen der Vialis, s. §. 83] ;
und Genitive, die durch ein adjectiv ersetzt werden konnen (z. b. freude
rechter art == rechte freude), und somit eigenscliaftlicher natur sind, ent-
sprechen dem Modalis. [Dem gronl. ist die ganze Genitivconstruction
Anbang. 177
vollig fremd; nur wo der Gettitiv den besttzer oder besitz, den thater
od^r das tbaUiel bezeicbnet (d. b. wo man nach genieiner sprecbweise
den Genitiv durch einen Dati? und das besitzpronoinen 3ter person (sdn,
ibr) ersetzen kann, — z. b. der garten meines vaters = meinem vater sein
garten; die spiele der kinder =ai der kinder ibre spiele; der verfasser
dieses Hedes »= diesem lied sein verfasser), — da entspricbt ihm im
gronl. immer der Subjectiy, s. §.72,2) und die anbangeworter no. 2,d,
19,20; atle anderen Genitive dag^en aniissen im gronK atif andere weise
wiedergegeben werden, immer entiprecbend dem, was sie eigeDtlich aus*-
drncken,] Mit den relativsatzen verbalt es sich hinsiebtliek der unr
terscbeidiing der durcb dieseiben gegebenen merkmale in ortliche und
eigenscbaftlicbe abnitcb wie mit dem Gremtiv^ und aus demselben grunde,
n^mlich weil jede n^bere bestimmung eines gegenstandes durcb bezie-
hung auf eine bandlung vermittelst desselben relativs ausgedriickt wird
(denn aucb der unterscbied zwiscken wo und wetcher (wer, was)
ist nidit wesentlicb, da letzteres nur eine verlangerung des ersteren ist,
und ebenso driicken die casus desselben oder ibm vorgesetzte praposi-
tionen uicbt das verbaltniss des dadorcb eingeleiteten satzes aus, son-
dern das verbaltniss des gegenstandswortes, auf welches der relativsatz
sich beziehty zum project dieses satzes); — der unterscbied liegt daber
hier einzig in dem inbalt des relativsatzes selbst^ z. b. das land, was
am fuss der alpen liegt (ortliches merkmal); das land, was guten wein
bat (eigenschaftliches merkmal); — ein wort^ welches einem an-
dern vorgesetzt wird (ortliches merkmal); ein wort, weldies zweierlei
ausdriickt (eigenschaftliches merkmal).
4. Worter, die ein ortlicbes merkmal abgeben, steben im orts-
verbiiltniss, und worter die ein eigenschaftliefaes merkmal abgeben,
stehen im art verbaltniss. Bei den adjectiven tritt das eigene ver-
baltniss gegen das des hauptwortes, dem sie beigeordnet sind, ganz in
den hintergrund; bei den Genitiven und relativsatzen zeigt es sich,
wie ehen (3.) bescbrieben, undeutlieh ; voiikommen deutlich dagegen bei
denjenigen satztheilen, die zur naheren bestimmung von handlungen
dienen, d. h. bei den adverbien, prapositionen und conjunctionen, wo
nicht nur fiir jene beiden hauptverhiiltnisse (orts- und artverh.) und
z. tb. aucb fiir deren^ unterabtheilungen eigene worter l>estehen, sondern
auch durcb eb«n diese worter selbst das jedesmalige verb, angedeutet
wird; — und zwar dienen die prapositionen und conjunctionen
(ohne selbst eine bedeutung zu haben) ausschliesslich zur angabe des
verbaltnisses desjenigen wortes bei dem sie stehen, in antwort auf eine
gewisse, d^m betreffenden, redewort in gedanken beigefiigte frage; wah-
Grdnl. Gramm. ^^
178 Aahaag.
rend die adTerbien daneben ibre eigeie bedeutung babem Bei d«n
adverbieii bettefaen our die beiden eben erwabnten hauptferbftknisse:
ortsverhaltniss (Loealis) und artterbaltniss (Modali8)i denn aUe
orts- and zeitadverbten steben als antwort auf die frage: wo? (oder
wann? — ortsverh.), uod alle art- ond inaassadverbien als antwprt auf
die frage: wie? (wie bescbaffee? wie vielmal? etc. — art^evb*^; dage-
.gen bei den prapositioaeo uad conjunctionen stnd n^ck weilere
unterabtbeilungen iiDterscbieden, iDdem sicb namltdi zuerst noit deiii em*-
fachen ortsTerbiiltiiiss (in welcbem worter auf die frage: wo? ste-
ben, — Localia) oft der begriffder bewegnng verbindet, woraas neiie
Terlialtni9se entnteben (s. §• 17X im deurschen baiiptsaddicb zwei: aus-
gangsverbaltniss (wober? Ablativ) and zielverbaltniss (wohio?
Term.); das zwiscben beiden liegende wegverbMltniss (Vialis), was im
gronlandiscben sebr genau l>eachtet wird^ ist in» dentscben nicht dent-
lich uDterscbieden, sondem falU grosstentbeils n»it dem ortsTerb. (Loc.)
od. zieherb. (Term*) zusanmien. Weiter finden alle ortlichen I>eziebang8«
Terbaltnisse — Loc, Abl., (Vial.) Term, — eine dreifache anwendnng:
i) auf rdumlicb (ortiicb) bezogene gegenstsinde, d. i. im eigentliebsten
sinne, wo man fragt: wo? wober? wohin? — dann durcb ubertragvi^
2) auf diezeit: wann'^ seit wann? bis wann? — und 3) aufgegen-
stdnde (od. bandlungen) die mit der zu bestimraenden bandlung weder
in raumlicbem nocb zeitlicbeniy sondern in einem rein geistigen inneren
zusammenbang steben ; wo die frage ist: unter welcben umstanden?
aus welcbem grunde? zu welcbem zweck? Riiumlicb kann nwr
ein gegenstand bezogen werden, d. h. auf die fragen: wo? wober? wo-
bin? konnen nur (ortsadferbien od.) gegenstandsworter mit priipositio-
nen steben; in zeitlicber od. iiberbaupt in geistiger l>eziebufig dagegen
kann eben so gut aucb eine bandlung stelien, d. b. auf die fragen: warni?
•seit wann? bis wann? oder: unter welcben umstilnden? aus w^diem
grunde? zu welcbem zweck? kann die antwort (al»geseben Ton den zeit-
adverbien) entweder ein gegenstandswort mit einer prslposition oder ein
redewort mit einer conjunction sein. Z. b. (Local.:) er arbeitete 1) wo?
draussen (ad?.), od. im freien (prap.); 2) wann? gestern (ad?.), od.
in der nacbt (prap.)) od. ebe es tag war (cjunct.); 3) unter welcben
umstanden? bei grosser kalte (prap.), od. obgleicb es sebr kalt war
(cjnct.)y od. wabrend eines beftigen regens (prap.), od. w lib rend es
beftig regnete (cjnct.). Daher entsprecben die conjunctionen dem gross-
ten theil nacb den eigentlicben prapositionen , wie denn aucb einzelne
beides als prap. und conjunct, dienen (z«b. bis, wabrend, seit). Das
artverbaltniss bat keine unterabtbeilungen, und iibertragungen des-
ABhtAg. 179
selben fiiiden wenigstens nicbt in dem sinn statt, wie bei den 6rtliclien
beziehuDgsverhaltnissen, denn einerseits kann auf die frage: wie? oder
woiDit? sowohl ein korperliches (und zwar entweder ein eigentlichstes
oder eie mefar aneigentliclies ) als aacli ein geistiges mittel als antwort
stehen, ohne dass die frage sicli verandert oder eine an#re praposition
erforderlich ist, z. b. er arbeitet mit schleditem werkzeiig, er arbeitet
mit zwei gesellen^ er arbeitet mit eifer; — und andrerseits entsprechen
die hier in anwendung kommenden priipositionen and eonjunctionen ein*
ander niebt in dem grade wie die ortlich beziehenden. Wahrend bei
iibertragHng oder thetlung der ortHchen beztehangsrerbaltnisse die fragen
sich von den fiir die orts- und zeitadverbien passenden (wo? wann?)
immer weiter entfemen, ist es hier umgekehrt, denn eigenscbaftiich be-
zogene gegenstande stehen fast immer ^h antwort anf die frage: wo-
mit? — eigenscbaftlick bezogene bandlungen dagegen wie die art- und
maassadverbien auf die frage: wie? auf welcbe weise? (antw.: (so) wie,
so dass, obne dass). Einige eonjunctionen — dass und ob — drticken
ein dem Accusati? entsprechendes Terbaitniss aus, indem namlich die
durcb sie eingeleiteten nebensatze wie Accusative auf die frage: was?
steben. Z. b. Ich weiss nicbt, ob er kommen wird. Sahst du, dass er
ging? Zuweilen stehen solche satze wie an statt des projects, namlich
scbeinbar vertreten durcb ein die steile des projects einnehmendes per-
sonwort: es; z. b. es freut micb, dass er etwas gelernt hat; es ist gut,
dass du kommst; — es ist aber dieses personwort nicht stellvertreter
eines im hauptsatze nicht genannten projects, sondern zeichen der (sog.)
unpersonlichkeit (d. i. personveranderungsunfahigkeit) des redeworts, wie
in: es blitzt, es regnet u. a. dgl. ; man kann z. b. nicht sagen: ich bin
gut, dass du kommst ; ich freue ihn etc., so wenig als man sagen kann :
ich blitze, ich regne. [Fm gronl. gleichen die appositionen (od. die durch
sie gebitdeten casus) ganz unsern prapositionen, doch ist der gebrauch
nicbt immer ganz derselbe, namentlich kann der Abl. nicht immer da
angewandt werden, wo wir die prapp. von und seit haben, s. §.82,4
und 85,3.4; und der Modalis hat einen weit ausgedehnteren gebrauch,
als unsre prapp. mit und ohne, vgl. §. 85. f. Uebertragung der ver-
kaltnisse der gegenstande auf bandlungen findet im gronl. nicht in dem
maasse statt, wie bei uns; zwar erscheinen auch bei den redewortern
ortliche und eigenschaftlicbe beziehungen in gewissem grade unterschie-
den, aber nicht die unterabtheilungen der ersteren, sondern dagegen
gewissheit od. geschehensein und ungewissheit od. ungeschehensein der
liandlung (Conjunct, u. Subjunct.), und der Infinitiv, der eigentlich dem
artverhaltniss entspricht, erstreckt seine bedeutung auch iiber diejenigen
180
AalMiig.
uDsrer GonjunctioDen, die dem grooL Vial. u. Termio. enttpredien , so
dass dem Cjnct. u. Sbjoct. nur der Loc. u. Abl. bleiben. Es scketnt
daher bei den beziehuogsTerlialtnissen der Iniodlungen im gronl. elier
eiiie dem gegenseitigen verh. des Subjectivs u. Objectivs iUiDliehe unter*
scheidung zu malteoy so, dass der Conjunct, u. Subjunct* dem Subjectiv,
und der Infin. dem Objectiv entspreclien (vgl. unt.), — docli nicht ud*
mittelbar» sondern gleicbsam in zweiter iibertragung: in erster iibertra*
gung entspricht dem Objectiv das Particip (s« §. 76), wie bei uns satse
mit dass u. ob dem Accusativ«] Folgendes ist eine dbersicht der hier
in rede stebenden Terlialtnisse mit einschluss des objectsverhaltnisses^
und der jedem derselben entsprechenden prapp. u. cijunctt., zngleich als
▼ergleichung dieser mit den gronl. wortformen, durch weldie dieselben
verhaitnisse ausgedrtickt werden. (Die uneigentlichen prapp. sind hier
aus dem oben (2 b) angefuhrten grunde nicht besonders beriicksichtigt.)
Subjectiv.
Objectiv.
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Anbaag. 181
Wollte man in der vergleicliung alier bezieliungsrerlialtnisse nocli wel-
ter gelien, so liesse sicli wol aucii dartluin, dass von den im deutsclien
bestehenden beziehungsTerlialtnissen der gegenstandsworter die durch
eigene casus ausgedriickten sicli auf alinliclie weise von einander unter-*
sclieiden, wie die durch prapositionen ausgedriickten^ so> dass der Nom.
dein Local., der Gen. dem Abl. *), der Dat. dein Term.**) und der
Ace. dem Mod. ***) — [im gronl. der Subjectiv dem Loc. u. Abl., der
Objectiv dem Vial. u. Term. (u. Mod.) — s. o.] — in gewisseili grade
entspricht.
*) Der griecli. Gen. z. b. entspricht mehrfacb sowohl dem lat. Abl., als aucb den
deutschen den Abl. ausdnickenden prapp. So werden aucb im engl. und franz.
der Gen. und Abl. durch dieselben prapositionen ausgedriickt.
*) Sprachen, in denen der Dat. nicht als casus besteht, driicken ihn und den Term.
durch dieselben prapp. aus. Vergl. auch das unter 1. von den redewortem mit
doppeltem object gesagte.
') Vergl. $. 85, 2.
5. Also: in den nothwendigen satzlJieilen (1.) sind beide spracben
so ziemlich gleicb, nur dass im grooL wegen der grosseren vollstandig-
keit der redewortformen die personworter weit wenigcr gebraucht wer-
den als bei uns; auch weiss das gronl. nichts von theilbaren redewor-
tem, wie z. b. anftingen, hinausgehen, todtschlagen (er fangt an, er ging
liinaus, er schiug ihn todt), dergl. es im deutschen und den damii ver-
wandten sprachen so viele giebt. Bei den merkmalswortern (2 a), na-
mentlich den adverbien, gehen beide spracbsysteme auseinander, indem
manche unserer adjective und bei weitem die meisten unserer adverbien
im gronl. theils durch anhangeworter (§.120.131.), tlieils durch regel-
miissige formen gewisser gegenstandsworter (der deuteworter, ortswor^
ter, zahlworter und partidpien, s. §.20.46.86.) vertreten werden; —
noch mehr verschieden sind beide in der art, wie beziehung auf einen
gegenstand oder eine handlung (2 b. 2 c. 3. 4.) ausgedriickt wird; —
dagegen kommen sie wieder zusammen bei den bindepartikeln,
d. h. wortern, die, ohne weder selbst eine in betracht kommende be-
deutung zu haben, noch auch irgend ein beziehungsverhaltniss auszu-
driicken, nur worter oder satze mit einander verbinden. Solche sind
im deutschen: und, auch^ oder (eatweder — oder, und mit ver-
neinung: weder — noch), — aber, sondern (allein); auch denn
und namlich sind liieher zu rechnen (obgleich letzteres auch als fiir-
wort oder adjectiv gebraucht wird: der niimliche =3 derselbige). Im
gronl. sind die vier eciten anhangspartikeln , s. §.63, 1 — 4; sondern
(allein) und denn (naml.) dagegen getrennte, s. §.65, 20. 21.
Das ganze in tabellarischer iibersidit mit zugrundelegung des deut-
schen gestaltet sich wie folgt: