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Full text of "Arnold Houbraken und seine "Groote schouburgh""

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QUELLENSTUDIEN 


ZUR 


HOLLÄNDISCHEN  KUNSTGESCHICHTE. 


A.  BEEDIUS 


IN  DANKBARER  VEREHRUNG 
GEWIDMET. 


Ik  my  niet  schäme  te  zeggen,  dat  hy 
myn  leermeester  geweest  is,  en  ik  den 
grontslag  van  al  wat  ik  in  de  Konst  weet 
aan  hem  verschuldigt  ben. 

G.  S.  II.  155- 


VORWORT. 


Gegenwärtige  Abhandlung  hat  im  Sommer  1891  der  Leipziger  phi- 
losophischen Facultät  als  Inauguraldissertation  Vorgelegen.  Nur  die 
Abschnitte  „Kunstwerke  als  Quellen”  des  ersten , und  „Gedichtsamm- 
lungen” des.  zweiten  Teiles  haben  seitdem  Erweiterungen  bzw.  Umar- 
beitungen erfahren.  In  jenem  verdanke  ich  namentlich  den  Herren 
Bredius  und  Moes  manche  wertvolle  Bereicherung,  während  diese  nur 
durch  die  nach  meiner  Rückkehr  in  meine  Heimat  angestellten  Nach- 
forschungen in  holländischen  Bibliotheken  ihre  jetzige  Gestalt  erlan- 
gen konnte. 

Dem  Inhalte  nach  soll  meine  Arbeit  der  erste  Versuch  sein,  mit 
einer  Lebensskizze  Houbrakens  als  Einleitung,  seine  Groote  Schou- 
burgh  kritisch  zu  behandeln,  und  insofern  es  möglich  ist , seine  Quellen 
nachzuweisen.  Was  darüber  hinausgeht,  liegt  ausserhalb  des  Rahmens 
dieses  Buches.  Unberücksichtigt  geblieben  ist  also  in  der  Regel  jede 
Nachricht,  für  die  mir  keine  Quelle  bekannt  war,  und  die  von  mir 
geübte  Kritik  hat  sich  nur  auf  Houbrakens  Entlehnungen , nicht  aber 
auch  auf  die  Controle  der  von  seinen  Quellen  als  wahr  hingestellten 
Tatsachen  erstreckt.  Ich  hätte  sonst  gleichzeitig  eine  Quellenkritik  San- 
drarts,  de  Bie’s  usw.  usw.  und  fünf  Bände  statt  einen  schreiben  müssen. 

Dieser  Einschränkung  des  Stoffes  steht  eine  Ausdehnung  gegenüber, 
über  die  ich  mit  einigen  Worten  Rechenschaft  ablegen  möchte.  Ich 


VIII 


habe  nemlich  aus  sämtlichen  Quellenwerken , die  auf  holländische 
Künstler  bzw.  Maler  bezüglichen  Stellen,  welche  von  Houbraken 
nicht  benützt  worden  sind,  registrirt.  Eine  richtige  Würdigung  seiner 
Geschichtschreibung  ist  nur  dann  möglich,  wenn  man  auch  weiss , 
welche  Nachrichten  seiner  Vorgänger  er  aus  irgend  einem  Grunde 
nicht  der  Aufnahme  würdig  hielt.  Namentlich  bei  den  Dichtern  sind 
diese  unerwähnten  Kunstwerke  der  Zahl  und  Bedeutung  nach  nicht 
unbeträchtlich  und  manche  dürften  hier  zum  ersten  Male  in  die  kunst- 
geschichtliche Literatur  eingeführt  worden  sein. 

Einer  kurzen  Rechtfertigung  bedarf  auch  die  Anordnung  der  Regis- 
ter. Während  das  zweite  ein  Ortsverzeichnis  der  noch  vorhandenen 
Kunstwerke  enthält,  sind  aus  dem  dritten,  dem  allgemeinen  Personen- 
verzeichnis, diejenigen  Stellen  des  Zweiten  Teiles  zu  einem  ersten 
Verzeichnis  vereinigt,  an  denen  die  Bestandteile  jeder  einzelnen 
Biographie  ihren  Quellen  nach  behandelt  werden.  Der  Vorteil,  dadurch 
gewissermaassen  eine  tabellarische  Uebersicht  über  Houbrakens  Quel- 
lenbenützung zu  erlangen,  schien  mir  grösser  als  der  Nachteil  der 
jetzt  durch  ein  — in  manchen  Fällen  nötiges  — Nachschlagen  in  zwei 
Registern  entsteht.  Durch  Hinzufügung  der  durch  die  Vorgesetzte 
Römisehe  Ziffer  I,  II,  III  erkenntlichen  Seitenzahl  der  Groote  Schou- 
burgh  habe  ich  dem  sehr  unbequemen  Mangel  an  dortigen  Registern 
nach  Kräften  abzuhelfen  gesucht. 

Die  Reihenfolge  innerhalb  der  Register  ist  eine  alfabetische.  Die 
schwankende  Orthographie  des  siebzehnten  Jahrhunderts  machte  es 
aber  notwendig  das  C und  K,  das  S und  Z zusammenzufügen.  Das 
y ist  wo  es  den  Wert  eines  i hat,  auch  als  solches  eingereiht  i).  Endlich 
sind  die  Namen,  welche  aus  einem  Vornamen  und  dem  Genitiv  des 
Vaternamens  bestehen,  unter  ersterem  aufgeführt.  Es  wäre  dem  Sprach- 


i)  Sonst  müsste  man  z.  B.  Jacob  Ruisdael  und  Salomon  Ruysdael  durch  Rachel 
Ruysch  trennen  ! 


IX 


gefühl  des  XVII  Jahrhunderts  ebenso  zuwider,  wenn  man  Pieter  Claesz 
unter  Claesz,  oder  Nicolaes  Eliasz  unter  Eliasz  einreihte,  wie  wenn 
man  z.  B.  in  einem  griechischen  Register  6 Ki'fiuvoq  unter  K/fiwvo« 

einen  Platz  geben  wollte.  Freilich  ändert  sich  die  Sitte  im  Lauf  der 
Zeit  mehr  und  mehr.  Die  wirklichen  Familiennamen  werden  stets 
häufiger,  und  anfängliche  Patronymika  werden  zu  solchen.  Wijnants, 
Segers,  Lievens,  Fokkens,  Janssens  und  viele  anderen  haben  diese 
Wandlung  mitgemacht.  Die  Grenze  zu  ziehen,  ist  nicht  immer  leicht. 
Für  eine  ausführliche  Begründung  meines  Vorgehens  in  jedem  ein- 
zelnen Fall  ist  es  hier  nicht  der  Ort;  durch  zahlreiche  Verweisungen 
aber  bin  ich  der  Praxis  zu  Hülfe  gekommen. 

Zum  Schlüsse  ist  es  mir  hier  eine  angenehme  Pflicht  allen  denjeni- 
gen, die  durche  ihre  Beiträge,  durch  ihr  Entgegenkommen  meine 
Arbeit  gefördert  haben,  meinen  herzlichen  Dank  auszusprechen.  Nicht 
im  geringsten  gebührt  derselbe  mehreren  lieben  deutschen  Freunden, 
die  durch  Durchsicht  der  Correcturbogen  mir  behilflich  gewesen  sind, 
dem  sprachlichen  Ausdruck  wenigstens  bis  zu  einem  gewissen  Grade 
den  Charakter  des  Apodemischen  zu  entnehmen. 


Haag,  Dec.  1892. 


D.  V. 


INHALTS  U EBERSICHT. 


ERSTER  TEIL. 

Seite. 

1.  Houbrakens  Leben i 

2.  Verzeichnis  der  Gemälde  Houbrakens i8 

I.  Altes  Testament  i8.  II.  Neues  Testament  19.  III.  Mythologie 
und  Profangeschichte  22.  IV.  Allegorien  25.  V.  Genre  26.  VI. 
Bildnisse  30.  VII.  Landschaften  31.  VIII.  Bilder  ohne  Angabe 
des  dargestellten  Gegenstandes  32. 

3.  Aeussere  Beschreibung  der  Groote  Schouburgh  und 


Ausgaben  derselben 33 

4.  Plan  und  Anlage  des  Werkes 37 

5.  Die  Quellen  Houbrakens , A.  Die  literarischen  Quellen,  45 

6.  B.  Die  ungedruckten  Quellen.  51 

7.  C,  Kunstwerke  als  Quellen 89 


I.  Gemälde  92.  II.  Zeichnungen,  Aquarelle  und  Stiche  183. 
III.  Glasmalereien,  sowie  Kunstwerke  ausgeführt  mit  der  Nadel 
' oder  Scheere  201.  IV.  Bau-  und  Bildhauerwerke  204. 

8,  Charakteristik  der  Geschichtschreibung  Houbrakens  . 206 

ZWEITER  TEIL. 

EINZELNACHWEIS  DER  LITERARISCHEN  QUELLEN. 

A.  Die  Malerbiographien. 


1.  van  Manders  Schilderboeck 225 

2,  De  Bie’s  Gulden  Cabinet 229 


I.  Image  de  divers  Hommes  d’esprit  sublime  229.  II.  Das 
Gulden  Cabinet  im  eigentlichen  Sinne  243.  Benützung  des  Gul- 
den Cabinet  durch  Houbraken  245. 


XII 


Seite. 

3.  Sandrarts  Teutsche  Academie  . . 263 

Die  deutsche  Ausgabe  vom  Jahre  1675  264.  Der  Nachtrag  im 
zweiten  Hauptteil  der  deutschen  Ausgabe  295.  Die  lateinische 
Ausgabe  30  t. 

4.  de  Piles,  Abrege  de  la  vie  des  peintres 307 

5.  le  Comte,  Cabinet  des  Singularitez 319 

B.  Theoretische  Schriften  über  Kunst. 

6.  Angels  Lof  der  Schilderkunst 325 

7.  Hoogstratens  Inleyding  tot  de  Hooge  Schoole  der 

Schilderkunst 327 

8.  Beurs,  De  Groote  Waereld  in  ’t  kleen  geschildert  . 335 

9.  de  Geest,  Kabinet  der  Statuen 336 

C.  Bildnissammlung. 

10.  Die  Iconographie  van  Dycks  ; 339 

D.  Die  Städtebeschreibungen. 

11.  Amsterdam 343 

12.  Delft 351 

13.  Dordrecht 362 

14.  Gouda 367 

15.  Haeriem 375 

A.  Ampzing  375.  B.  Schrevelius  379. 

16.  Leiden 387 

A.  Orlers  387.  B.  v.  Leeuwen  395. 

17.  Rotterdam 397 

1 8.  Hoorn 402 

E.  Gedichtsammlungen. 

19.  Joh.  Antonides 404 

20.  Nie.  Berchem 404 

21.  Gov.  Bidloo 404 


XIII 


22.  Joh.  Blasius  . . . . 

23. '  Casp  Brant . . . . 

24.  Ges.  Brit .... 

25.  J.  V.  Broekhuizen  . , 

26.  J.  Koenerding  . 

27.  M.  Consart  . . . , 

28.  Heim.  Dullaert . . 

29.  Petr.  Francius  . . . 

30.  Joan.  de  Haas  . 

31.  Arn.  van  Halen  . 

32.  Wil.  V.  Heemskerk 

33.  Wil.  V.  d.  Hoeven 

34.  Dav.  V.  Hoogstraten 

35.  Fr.  V.  Hoogstraten 

36.  Arn.  Hoogvliet.  . 

37.  Arn.  Houbraken  . , 

38.  Kath.  Lescaille. 

39.  Joach.  Oudaen  . . 

40.  Andr.  Pels  . . 

41.  Chr.  Pierson.  . 

42.  Hub.  Pzn.  Poot.  . 

43.  P.  V.  Rixtel.  . . 

44.  Corn.  V.  Rijssen  . 

45.  D.  Schelte  . 

46.  A.  M.  Schuurman 

47.  Sam.  Sylvius  . . 

48.  Jan  Six  .... 

49.  Lud.  Smids  . 

50.  F.  Snellinx  . 

51.  P.  Verhoek  . . . 

52.  Fred.  Verloo  . . 

53.  J.  Vollenhove  . 

54.  J.  V.  d.  V^ondel 

55.  Jan  Vos  .... 

56.  Anonyme  Gedichten 


Seite. 

404 

405 

405 

406 
406 
406 

406 

407 

407 

408 

409 
409 

409 

410 

41 1 
41 1 
4II 

41 1 

412 
412 

412 

413 
413 

416 

416 

416 

416 

417 

419 

420 

420 

421 

422 
428 

432 


XIV 

Seite. 

F.  Varia. 

57.  Het  Leven  van  D.  Rzn.  Camphuysen 433 

58.  Morery,  Dictionnaire  historique 435 

59.  R.  Terbruggen,  Notificatie  etc 437 

60.  Maria  Sibylla  Merian 440 

61.  Haarlems  Doodt-basuin 442 

62.  Die  Gildebücher 444 

A.  Alkmaar  444.  B.  Amsterdam  445.  C.  Delft  447. 

D.  Dordrecht  448.  E.  Haag  449.  F.  Haarlem  450. 

63.  Die  Bildnisse  der  Groote  Schouburgh 451 

Berichtigungen  und  Zusätze 457 

Quellennachweis 473 

Ortsverzeichnis , 479 

Allgemeines  Register 490 


ERSTER  TEIL. 

1.  Houbrakens  Leben. 


Die  erste  zusammenhäng-ende  Lebensbeschreibung  Arnold 
Houbrakens  finden  wir  bei  demselben  Schriftsteller , der  auch 
sein  unvollendet  gelassenes  Werk  erweiterte  und  fortführte: 
Johan  van  Gool  setzte  ihm  im  ersten  Bande  seiner  Nieuwe 
Sckouburg  (S.  131  — 143)  ein  ehrendes  Denkmal.  Daneben  sind 
aber  die  Nachrichten,  welche  Houbraken  selbst  der  Groote  Schou- 
burgh  eingefügt  hat , nicht  zu  verschmähen.  Combiniren  wir  die 
Mitteilungen  dieser  beiden  literarischen  Quellen  mit  den  Ergeb- 
nissen der  neueren  archivalischen*  Forschung,  so  erhalten  wir 
folgendes  Bild. 

Arnold  Houbraken  wurde  nach  van  Gool  am  28  März 
1660  als  Sohn  eines  braven  Bürgers  zu  Dordrecht  geboren. 
Eine  Bestätigung  durch  archivalische  Urkunden  ist  bisjetzt  für 
dieses  Datum  allerdings  vergeblich  gesucht,  aber  ebensowenig 
ist  etwas  gefunden  worden,  was  der  Richtigkeit  desselben  wider- 
spräche. Ueber  seine  Eltern  ist  nichts  bekannt,  denn  die  von 
J.  Veth  ausgesprochene  Vermutung  (Oud  Holland  VII  S.  300), 
der  Tuchmacher  Jan  Houbraken  ^),  dessen  Wittwe  1670  erwähnt 
wird,  könnte  recht  wohl  sein  Vater  gewesen  sein,  wird  hin- 
fällig, wenn  man  bedenkt,  wie  ausdrücklich  Houbraken  selbst 
im  zweiten  Bande  seines  Werkes  S.  148  f.  seinen  Vater  als  im 


Andere  Personen  namens  Houbraken  kommen  in  Antwerpen, 
Brügge,  Gorcum,  Dordrecht  und  Amsterdam  vor.  In  ersterer  Stadt 
bereits  im  J.  1417.  Vgl.  Fr.  Lippmann  im  Repert.  f.  Kunstw.  Bd.  I 
S.  233,  Anm.  **). 


2 


Jahre  1672  noch  lebend  erwähnt.  Schon  frühe  muss  er  Lust 
zur  Kunst  gehabt  haben.  In  der  Lebensbeschreibung  von  Joris 
van  Schooten  vergleicht  er  dessen  Jugendgeschichte  mit  seiner 
eigenen;  beide  konnten  ihre  Eltern  nicht  bewegen,  sie  zur  Kunst 
erziehen  zu  lassen.  Schon  1669,  also  neun  Jahre  alt,  wurde  Houbra- 
ken  zu  einem  Kaufmann  Johannes  de  Haan  gebracht,  bei 
dem  er  zwei  Jahre  lang  Garn  wickeln  musste  (G.  S.  I S.  130). 
Dieser  de  Haan , später  Auctionator  und  vereidigter  Makler  zu 
Dordrecht  hatte  in  seinen  jungen  Jahren  ebenfalls  die  Kunst 
geübt  und  zwar  bei  keinem  geringeren  als  Nicolaes  Maes. 
Weshalb  er  die  Kunst  aufgegeben,  erfahren  wir  nicht.  Die 
Liebe  zu  ihr  scheint  ihm  aber  beigeblieben  zu  sein,  denn, 
wenn  er  mit  seiner  jungen  Frau  Besuche  machte,  was  häufig  vor- 
kam , gab  er  seinem  kleinen  Gehülfen  Zeichnungen  und  Stiche 
zu  copiren,  wodurch  er  die  Sicherheit  gewann,  dass  der  Junge 
pflichtgetreu  zu  Hause  blieb.  Dieser  machte  aber  dabei  solche 
Fortschritte,  dass  er  durch  Fürsprache  guter  Freunde  noch  vor 
Ablauf  des  Contraktes  von  de  Haan  weggenommen  und  zu 
Willem  Drillenburg  gebracht  wurde.  „Dies  war  im  Jahre 
1669”  fügt  Houbraken  (B.  I S.  131)  hinzu,  und  fordert  uns 
dadurch  auf  zur  Frage,  ob  er  damit,  wie  wir  oben  schon  still- 
schweigend angenommen  haben , seinen  Eintritt  ins  Geschäft  von 
de  Haan  oder  ins  Atelier  Drillenburgs  gemeint  habe.  Die  Antwort 
hierauf  giebt  uns  B.  II  S.  148 > wo  wir  lesen,  dass  Drillenburg 
zwar  schon  1668  oder  1669  nach  Dordrecht  gekommen  war, 
aber  dass  Houbrakens  Vater  ihn  erst  1672  kennen  lernte. 
Nehmen  wir  also  an,  dass  Arnold  gegen  Ende  des  Jahres  1669 
zu  de  Haan  gebracht  wurde  und  fassen  wir  die  zweijährige  dort 
zugebrachte  Zeit  nicht  gar  zu  genau , dann  stimmt  dazu  recht 
gut,  dass  er  bald  nachdem  sein  Vater  Drillenburgs  persönliche 
Bekanntschaft  gemacht  hatte,  zu  diesem  in  die  Lehre  gebracht 
wurde.  Jedenfalls  war  er  dort,  als  die  B.  II  S.  149  geschilderten 
Unruhen  ausbrachen  (Juni  1672).  Er  scheint  sich  bei  ihm 


Dieser  Drillenburg  war  nach  Houbrakens  Schätzung  bei  seiiier 
Ankunft  in  Dordrecht  ein  Mann  von  etwa  42  bis  43  Jahren;  er  wird 


3 


nur  im  Zeichnen  geübt  zu  haben,  denn  er  sagt  a.  a.  O. ; „mein 
Vater  gab  mich  zu  ihm,  damit  ich  zeichnen  lernte”,  und  S. 
153  „la  Vecq  kam  in  das  Haus  meiner  Eltern,  als  ich  eben 
bei  Drillenburg  ausgetreten  war,  und  für  mich  allein,  ohne 
Unterricht  zeichnete”. 

Ueber  die  Dauer  dieser  ersten  Lehrzeit  lässt  sich  nicht  viel  sagen. 
Folgen  wir  Houbrakens  eigenen  Mitteilungen,  dann  wäre  er  neun 
Monate  bei  Jacob  le  Vecq  in  der  Lehre  gewesen  und  starb  dieser, 
wenn  er  sich  recht  erinnerte,  Anfang  1674.  Hiernach  müsste  er 
etwa  um  die  Mitte  des  Jahres  1673  zu  diesem  Meister  gekommen 
sein.  Als  er  aber  diese  Worte  niederschrieb,  erinnerte  er  sich 
eben  nicht  recht,  wann  le  Vecq  starb,  da  dies  nach  Baien, 
Beschrijving  van  Dordrecht  S.  1066  erst  am  2 September  1675 
der  Fall  war,  einem  Datum,  das  durch  Veth’s  archivalische 
Forschungen  als  richtig  erwiesen  ist  (a.  a.  O.  S.  308).  Wäre  dem- 
nach Houbrakens  Lehrzeit  bei  ihm  etwa  von  November  oder 
December  1674  bis  September  1675  anzusetzen,  so  widerspricht 
dem  wieder  das,  was  er  selbst  B.  II  S.  158  mitteilt,  dass  er 
nämlich  schon  bei  seinem  dritten  Lehrer  Samuel  van  Hoogstraten 
war,  als  dieser  das  zweite  Bild  der  Vorsteher  der  Münze  malte, 
und  dies  war  nach  Baien  a.  a.  O.  S.  682  schon  im  Jahre  1674 
der  Fall.  Wenn  Houbrakens  eigene  Angaben  sosehr  mit  einander 
in  Widerspruch  sind,  müssen  wir  heutzutage  von  näheren  Ver- 
suchen, diese  Sache  zur  Klarheit  zu  bringen,  abstehen. 

Wie  Houbraken  Zu  Hoogstraten  in  die  Lehre  kam  und  wie  lange 
erdort  war,  erfahren  wir  nicht.  Wie  wir  eben  sahen , war  er  1674 
in  dieser  Werkstatt,  also  als  vierzehnjähriger  Knabe.  An  andrer 
Stelle  (B.  II  S.  165)  lesen  wir,  dass  er  der  älteste  Schüler  war, 
als  die  Nascherei  der  Muskatelltrauben  stattfand  und  B.  II  S. 
167,  dass  Hoogstraten  nach  seinem  Fortgange  keine  anderen 
Schüler  mehr  annahm.  Da  nun  dieser  am  19  Oct.  1678  starb 


also  um  1625  geboren  sein.  Er  stammte  aus  Utrecht,  lernte  dort  bei 
Abr.  Bloemaert,  doch  folgte  er  später  der  Malweise  J.  Both’s,  ohne 
ihn  in  Behandlung  und  Colorit  zu  erreichen.  Aus  B.  III  S’.  354 
geht  hervor,  dass  Willem  Beurs  zu  gleicher  Zeit  wie  Houbraken 
sein  Schüler  war. 


4 


(R  II  S.  167;  bestätigt  durch  Veth,  a.  a.  O.  S.  141)  und 
Houbraken  imselben  Jahre  als  Mitglied  der  Malergenossen- 
schaft angenommen  wurde  (B  III  S.  181)  werden  wir  wohl  nicht 
fehl  gehen , wenn  wir  seine  Schülerzeit  bei  Hoogstraten  auf 
mindestens  drei  bis  vier  Jahre  berechnen.  Eine  Unterstützung 
gewinnt  diese  Annahme  noch  dadurch,  dass  wir  B.  II  S.  161 
erfahren , dass  H.  noch  als  Schüler  auserwählt  ward  mit  seinem 
Lehrer  die  Abbildungen  zu  dessen  Inleydmg  tot  de  hooge  schole 
der  Schilder kunst , welche  1678  erschien,  zu  radiren.  Nachdem 
er  aber  eine  Platte  (auf  S.  269  dieses  Werkes)  fertig  gestellt 
hatte,  machte  ihm  ein  Mitschüler  mit  gutem  Erfolge  diesen 
Vorteil  streitig,  wodurch  die  weitere  Mitwirkung  unterblieb. 
Sein  freundschaftliches  Verhältnis  zu  Hoogstraten  wurde  hier- 
durch, wie  es  scheint  keineswegs  beeinträchtigt , ebensowenig  wie 
sein  Dankbarkeitsgefühl  ihm  gegenüber  dadurch  erlosch.  Als 
Beweis  für  ersteres  darf  gelten , dass  ihm  ein  unvollendetes 
Werk  seines  Meisters  nach  dessen  Tode  anvertraut  wurde,  um 
es  zu  vollenden  und  herauszugeben  (B.  II  S.  161,  Anm.)  und 
von  letzterem  legt  Houbraken  B.  II  S.  155  fif.  u.  A.  durch  fol- 
gende Worte  Zeugnis  ab:  „Und  wenn  meine  Feder  etwas  aus- 
führlicher ist  in  seiner  Lebensbeschreibung  als  in  der  Anderer, 
so  schreibe  man  es  dem  Dankbarkeitsgefühle  zu , das  ich  seitdem 
ich  die  Ehre  seines  Unterrichts  genossen  habe,  für  ihn  im  Busen 
trage,  dem  ich  jetzt  genügen  will,  indem  ich  mich  nicht  schäme, 
zu  erklären,  dass  er  derjenige  meiner  Lehrer  gewesen  ist,  dem 
ich  die  Grundlage  meines  Könnens  in  der  Kunst  verdanke.  ” 

Auch  in  der  sich  diesen  Worten  anschliessenden  Biographie  lässt 
Houbraken  sich  keine  Gelegenheit  entgehen,  seinen  Meister  und 
dessen  Unterricht  zu  loben,  einen  Unterricht,  dessen  vollkom- 
men academische  Tendenz  man  in  den  Gemälden  Houbrakens 
und  in  den  theoretischen  Excursen  der  G.  S.  ohne  Mühe  erkennt. 

Nachdem  nun  Houbraken,  wie  schon  erwähnt,  im  Jahre  1678  in 
die  Gilde  seiner  Vaterstadt  eingetreten  war,  arbeitete  er  dort  wäh- 
rend eines  Zeitraumes  von  mehr  als  dreissig  Jahren.  Im  Jahre  1685 
führte  er  Sara,  die  Tochter  des  städtischen  Chirurgen  Jacob 
Sasbout  Souburg  als  Gattin  heim  und  zeugte  im  Laufe  der 


5 


Zeit  eine  zahlreiche  Nachkommenschaft.  *)  Er  malte  nach 
dem  Zeugnisse  van  Gools  (S.  133)  viele  Bildnisse  für  die  ange- 
sehensten Familien  der  Stadt  und  hatte,  ebensowie  seinerzeit 
sein  Lehrer  Hoogstraten,  die  Ehre,  die  Vorsteher  der  Münze 
in  einem  Gesammtbilde  malen  zu  dürfen.  Auch  malte  er  viele 
Geschichtsbilder,  sowohl  als  Gesammtdecoration  für  Zimmer 
und  Säle,  als  auch  in  der  Gestalt  von  Cabinetstücken.  Ein 
Beispiel  ersterer  Art  ist  uns  noch  erhalten  im  Deckengemälde 
und  Kaminstück  im  Regentenzimmer  des  Arent-Maertensz- 
Hofje  in  Dordrecht.  Beide  sind  allegorischen  Inhalts  und  wenig 
erfreulich.  Auch  nach  aussen  scheint  sich  schon  damals  sein  Ruf 
als  Bildnismaler  verbreitet  zu  haben;  wurde  er  doch  1694  nach 
Nymegen  entboten,  um  den  Burggrafen  dieser  Stadt  zu  porträ- 
tiren  (B.  III  S.  202).  Einige  Bilder  können  wir  auf  Grund  ihrer 
Daten  oder  aus  anderen  Gründen  als  Werke  der  Dordrechter 
Zeit  nachweisen.  Es  sind  dies  ein  Familienbild  aus  dem  Dord- 
rechter Geschlecht  Beelaerts  van  Blokland,  noch  heute  im 
Besitze  der  Familie;  eine  Opferung  Mariae  (Darstellung  im 
Tempel)  aus  der  Sammlung  Schönborn  zu  Pommersfelden , 
datirt  1689;  ein  Diogenes  mit  der  Laterne  in  der  Pinacothek 
zu  Turin,  datirt  1701;  ein  Apoll  mit  den  Musen  auf  dem  Parnass 
in  der  Sammlung  Wente  zu  Amsterdam,  vom  Jahre  1707;  und 
die  Bildnisse  der  Pastoren  Flud  van  Giffen  (t  1701)  Jac.  Olden- 
borg  (t  1690)  und  S.  van  Til  (f  1713),  sämmtlich  der  Dordrechter 
Gemeinde  angehörig,  also  vermutlich  auch  dort  gemalt.  Die 
Originalbilder  sind  heutzutage  nichtmehr  nachweisbar , aber  ihre 
Existenz  wird  durch  die  danach  gefertigten  Stiche  von  Adr. 
Haelwegh  und  A.  v.  Sijlvelt  bezeugt.  Auch  die  Bildnisse  von 
Jacob  Moelaert,  anfangs  Künstler,  später  Kunstliebhaber  zu 
Dordrecht,  vom  1692  gestorbenen  Joach.  Oudaen,  vom  Prae- 


*)  Ueber  diesen  Punkt  vgl.  P.  J.  Frederiks  in  Obreens  Archief 
VI  S.  332  und  Veth  a.  a.  O.  S.  300.  Auffallend  ist,  dass  das  von 
Houbraken  eigenhändig  niedergeschriebene  Datum  seiner  Hochzeit  an 
der  erstgenannten  Stelle,  nicht  übereinstimmt  mit  dem  Auszug  aus 
dem  officiellen  Kirchenbuche,  den  Veth  mitteilt  (3  Juli  1685  und 
13  Mai  1685). 


6 


ceptor  der  Lateinischen  Schule  zu  Dordrecht  Frank  van  Schie 
sind  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  in  Houbrakens  Vaterstadt 
von  ihm  gemalt.  Das  erste  und  letzte  wurde  von  Nie.  Verkolje 
in  Schabkunst,  das  zweite  von  Dirk  Jonkman  mit  dem  Grab- 
stichel gestochen. 

Eine  Wertschätzung  dieser  Werke  nach  künstlerischer  Richtung 
und  ein  Vergleich  derselben  mit  den  späteren  Amsterdamer 
Bildern  müssen  wir  uns  versagen;  wir  können  nur  darauf 
hinweisen,  wie  einige  noch  nicht  erwähnte  Bilder  dieser  Periode 
von  seinen  Zeitgenossen  gewürdigt  wurden.  Es  sind  diejenigen , 
welche  in  einer  Dordrechter  Auction  vom  Jahre  1708  Vorkommen, 
deren  mit  Preisen  versehenen  Catalog  uns  die  Sammlung  von 
Hoet  (B.  I S.  119  f.)  auf  bewahrt  hat.  Hier  sind  sie  folgender- 
maassen  verzeichnet: 

N®.  I.  Atalante,  een  kapitael  en  curieus  stuk.  . . f 170. — 

„ 9.  Lucretia,  \ beide  van  een  grootze  Ordon-  j „ 145. — 

„ IO.  Cleopatra,  ( nantie  en  konstige  uitvoering  [ „ 50. — 

„ 25.  Romeinze  Historie  op  een  kooperplaetje,  in 

een  gesnede  lijsje „18.10 

Welchen  Maassstab  diese  Preise  für  Houbrakens  Wertschät- 
zung durch  seine  Zeitgenossen  bilden,  geht  aus  einem  Vergleich 
mit  den  für  andere  Bilder  aufgewendeten  Summen  hervor.  Da 
sehen  wir,  dass  nur  drei  Bilder  dieser  aus  28  Nummern  beste- 
henden Auction  einen  höhern  Preis  erzielten  als  Houbrakens 
Atalante  und  Lucretia.  Es  sind  dies  eine  Bordellszene  von  Gio. 
Batt.  Weenix,  im  Catalog  hervorgehoben  durch  die  Worte 
„bekannt  als  sein  bestes  Bild”,  ad  f 295. — , der  verlorne  Sohn, 
von  seinem  Vater  Abschied  nehmend  von  Ger.  Pzn.  van  Z ij  1 
ebenfalls  „das  beste  Bild,  das  von  ihm  bekannt  ist”  ad  f 370. — 
und  die  Enthauptung  des  Quintus  Fabius  von  Jac.  van  der 
Ul  ft  ad  f 210. — , „ausserordentlich  vollendet  mit  mehreren 
schönen  Gebäuden  und  einer  fast  unzählbaren  Menge  von  Figu- 
ren und  Pferden.  Nach  diesen  drei,  durch  ihre  Prädikate  als 
besonders  hervorragend  gekennzeichneten  Bildern  von  verstorbe- 
nen Meistern  kommen  die  beiden  Werke  unseres  Künstlers  ad  170 
und  145  Gulden  und  dann  erst  eine  Bathseba  von  Schalcken 


7 


„besonders  curios  und  zart  gemalt”  ad  f 120. — , Ruinen  mit 
Figuren  von  Thom.  Wijk  in  seiner  besten  Art  ad  f iio. — 
und  ein  Stillleben  von  Heda  ad  f 105. — . Ein  Werk  von  G.  de 
Lairesse,  damals  in  höchster  Blüte,  erzielt  nur  f 55. — , und 
sämmtliche  andere  Werke,  worunter  die  Namen  Ruysdael’s, 
van  der  Does’,  Percelles’,  van  der  Ulft’s  und  Poelen- 
b u r g’s  Vorkommen , noch  weniger.  Man  kann  daher  nicht  sagen , 
dass  bei  dieser  Gelegenheit  Houbrakens  Kunst  nicht  gewürdigt 
worden  sei,  ob  dies  immer  so  war,  oder  ob  dieser  Fall  grade 
eine  Ausnahme  bildet,  entzieht  sich  aus  Mangel  an  Nachrichten 
unsrer  Beurteilung,  Fast  möchte  man  glauben,  dass  letzteres 
der  Fall  und  einer  der  Gründe  gewesen  sei,  die  unsren  Meis- 
ter zum  Umzug  nach  Amsterdam  bestimmten.  Diese  Stadt, 
obwohl  nicht  mehr,  wie  damals  als  Rembrandt  dorthin  über- 
siedelte, die  vornehmste  Kaufstadt  Europa’s,  war  dennoch  die 
hervorragendste  Stadt  der  Vereinigten  Niederlande  und  besonders 
auf  dem  Gebiete  der  Kunst  noch  stets  Führerin.  Wenn  nun 
auch  van  Gool  als  Gründe  des  Umzugs  angiebt,  Houbraken  habe 
dort  besser  für  die  Erziehung  und  Zukunft  seiner  Kinder  Sorge 
tragen  zu  können  gehofft,  so  schliesst  dies  nicht  aus,  dass  nicht  auch 
finanzielle  Gründe  hier  maassgebend  gewesen  seien.  Grade  bei 
einer  zahlreichen  Nachkommenschaft  giebt  man,  wenn  man  nicht 
über  die  nötigen  Mittel  verfügt,  einen  sicheren  Erwerb  nicht  für 
eine  unsichere  Zukunft  Preis,  und  auch  Houbraken  wird  beim 
Heranwachsen  seiner  neun  Kinder  und  den  stetig  steigenden 
Ausgaben  seines  Haushalts  wohl  von  einer  Kunstübung  in 
Amsterdam  grössere  Vorteile  erwartet  haben,  als  sein  Pinsel 
ihm  in  Dordrecht  zu  liefern  im  Stande  war.  Ein  Umstand  wird 
ausserdem  von  van  Gool  als  entscheidend  auf  seinen  Beschluss 
hervorgehoben.  Er  hatte  Gelegenheit  gehabt,  für  den  Anister- 
damer  Kunstmäcen  Jonas  Witsen  zwei  Cabinetstücke  zu  malen, 
und  hatte  dies  zu  solcher  Zufriedenheit  seines  Auftraggebers  aus- 
geführt, dass  jener  ihm  seine  Unterstützung  zusagte.  Welche 
Bilder  dies  gewesen  sind,  geht  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit 
aus  dem  Witsen’schen  Auctionscatalog  (Hoet  I S.  205)  hervor. 
Von  den  drei  dort  erwähnten  Bildern  Houbrakens  ist  eins,  das 


8 


Bad  der  CalHsto  das  Gegenstück  zu  einem  Bad  der  Diana  von 
Wil.  V.  Mieris , während  die  beiden  andern  unter  sich  als  Pendants 
bezeichnet  werden.  Es  sind : 

N°.  i8.  Ein  Ecce  Homo,  mit  geschnitztem  Goldrahmen, 
eins  seiner  allerbesten  und 
„ 19.  Ein  Pendant  dazu,  beide  gut. 

Diese  Bilder  wurden  zusammen  verkauft  und  erzielten  die 
bedeutende  Summe  von  720  Gulden ; während  das  Bad  der 
Callisto  nur  215  Gulden  brachte. 

Auch  der  Zeitpunkt  von  Houbrakens  Uebersiedlung  nach 
Amsterdam,  über  den  van  Gool  schweigt,  können  wir  mit 
ziemlicher  Sicherheit  bestimmen.  Der  verstorbene  Archivar 
Amsterdams , Scheltema,  hat  in  dem  Sammelwerke  Aemstels 
Oudheid , B.  V,  S.  72,  das  Datum  veröffentlicht,  an  welchem 
Houbraken  daselbst  als  Bürger  eingetragen  wurde;  es  war 
dies  der  8 Oct.  1710,  während  Herr  Veth  a.  a.  O.  S.  300 
mitteilt,  dass  unser  Künstler  am  29  April  1709  seine  Wohnung 
zu  Dordrecht  verkauft  hatte.  Zwischen  diesen  beiden  Daten 
liegt  also  das  Ereignis , mit  dem  die  zweite  Periode  in  Houbrakens 
Leben  anfängt  ^). 

Auch  über  das  Jahrzehnt,  welches  Houbraken  in  Amsterdam 
verlebte,  ist  van  Gool  unsre  erste  und  ausführlichste  Quelle. 
Seine  Darstellung  hat  aber  sofort  nach  dem  Erscheinen  der 
Nieuwe  Schouburg  Widerspruch  hervorgerufen  und  auch  ich 
werde  ihre  Richtigkeit  an  mehreren  Punkten  bezweifeln  müssen. 
Die  Tatsachen,  welche  er  erwähnt,  sind  in  wenigen  Worten 
folgende : 

Anfangs  ging  es  unsrem  Künstler  unter  den  Flügeln  Witsens 
nach  Wunsch.  Dieser  ward  aber  durch  den  Tod  hinweggerissen,  ehe 

*)  Herrn  Bibliothekar  E.  W.  Moes  in  Amsterdam  verdanke  ich  den 
nachträglichen  Nachweis  eines  Briefes  von  Houbraken , der  bereits 
am  16  Mai  1710  zu  Amsterdam  an  de  la  Court  in  Leiden  geschrieben 
wurde.  Dieser  Brief  kam  28  Jan.  1887  in  der  Auction  Mazel  im  Haag 
(Cat.  Nr.  696)  vor.  Es  war  ein  Begleitschreiben  zu  einer  Zeichnung 
mit  der  Darstellung  von  Romulus  und  Remus  und  wurde  für  f 12. — 
ans  kgl.  Kupferstichcabinet  in  Amsterdam  verkauft. 


9 


Houbrakens  Ruf  begründet  und  seine  Kunst  in  Ansehen  war.  Die 
Bilder  der  Sammlung  Witsen  wurden  teuer  bezahlt,  wegen  des 
berühmten  Namens  ihres  Besitzers,  aber  die  Werke,  welche 
Houbraken  später  lieferte,  fanden  keine  Käufer.  Er  musste  daher 
viel  für  Buchhändler  zeichnen  und  dies  brachte  ihm  nur  geringen 
Verdienst.  Im  Jahre  1713  machte  er  die  Bekanntschaft  eines 
Engländers,  in  dessen  Auftrag  er  sich  nach  England  begab, 
um  dort  Bildnisse  für  ein  Geschichtswerk  über  die  Regierungs- 
zeit König  Karls  I zu  zeichnen.  In  England  brachte  er  acht  bis 
neun  Monate  zu,  und  musste  dann  nach  seiner  Rückkehr  die 
traurige  Erfahrung  machen,  dass  sein  Auftraggeber  contract- 
brüchig  geworden  und  er  um  seinen  Lohn  gekommen  sei. 
Sodann  fasste  er  im  Jahre  1717  den  Plan,  sein  Werk  über 
die  niederländischen  Maler  zu  schreiben , starb  aber  noch  ehe 
der  dritte  Band  desselben  erschienen  war. 

Dies  ist  in  Kürze  die  Reihenfolge  der  von  van  Gool  berich- 
teten Tatsachen. 

Es  ist  bekannt,  dass  gleich  nach  dem  Erscheinen  des  ersten 
Bandes  des  van  Goolschen  Werkes,  von  Seiten  des  Kunst- 
händlers Ho  et  Kritik  an  demselben  geübt  wurde,  woraus 
sich  eine  von  beiden  Seiten  mit  Erbittrung  geführte  Polemik 
entspann.  Steht  es  nun  ein  für  allemal  fest,  dass  Hoet  sich 
hauptsächlich  durch  van  Gool’s  Ausfälle  gegen  die  Kunst- 
händler zu  seinem  überscharfen  Tadel  verleiten  liess,  so  kann 
andrerseits  nicht  geleugnet  werden , dass  namentlich  seine  zweite 
Flugschrift:  „ Aanmerkingen  op  het  eerste  en  tweede  deel  des 
„Nieuwen  Schouburgs  der  Nederlantsche  Kunstschilders  en 
„Schilderessen  door  Johan  van  Gool”  viele  begründete  Aus- 
sprüche tadelnder  Art  enthält,  und  zu  diesrä  wird  wohl  auch 
die  Stelle  auf  S.  32  gerechnet  werden  müssen,  in  welcher  er  die 
Aussage  van  Gools  bekämpft , alsob  Houbraken  stets  mit  Missge- 
schick zu  kämpfen  gehabt  habe.  Er,  Hoet , habe  davon  nie  reden 
hören , und  Houbrakens  Sohn  werde  dem  Verfasser  wenig  dankbar 
sein  für  diese  Behauptung.  Hier  haben  wir  also  zwei  entgegen- 


*)  Er  nennt  sie  „eene  assurante  en  onbetamelijke  uitwijding.” 


IO 


gesetzte  Meinungen , die  eine  von  van  Gool,  einem  persönlichen 
Freunde  Houbrakens,  die  andere  von  Hoet  vertreten,  dessen 
Vater  Gerard  Hoet  der  Ältere  ihm  mindestens  eben  so  nahe 
stand  als  van  Gool.  In  diesem  Falle  spricht  a priori  die  Wahr- 
scheinlichkeit dafür,  dass  der  Angreifer  Recht  hat  und  van  Gool 
sich  bei  der  Schilderung  von  Houbrakens  Missgeschick  minde- 
stens zu  starker  und  übertriebener  Ausdrücke  bedient  hat.  Diese 
Annahme  wird  unterstützt  durch  die  Prüfung  der  Gründe,  welche 
van  Gool  für  seine  Mitteilung  anführt.  Da  heisst  es ; solange 
Houbrakens  Mäcen,  Jonas  Witsen,  lebte,  ging  alles  gut;  als 
dieser  starb  ehe  sein  Ruhm  begründet  war,  fanden  seine  Werke 
keine  Käufer  mehr,  und  er  musste  das  wenig  einträgliche 
Zeichnen  für  Buchhändler  übernehmen.  Sehen  wir  jetzt  zu , was 
hiervon  Wahrheit,  was  Erfindung  ist;  Aus  dem  Jahre  1712 
besitzen  wir  aus  Houbrakens  eigenem  Munde  eine  Aeusserung 
über  sein  anfängliches  Wohlergehn  zu  Amsterdam.  Dieselbe 
findet  sich  vor  dem  unten  zu  erwähnenden  Gedichte  J.  van  Hoog- 
stratens  über  den  Apostel  Paulus  und  lautet  etwa  folgender- 
maassen:  Mein  Umzug  nach  Amsterdam  hatte  sehr  schwierige 
Folgen.  Kaum  hatte  ich  jedoch  dieselben  gehörig  überwunden, 
da  zeigte  mir  das  Glück  ein  viel  freundlicheres  Antlitz,  als  es 
je  in  Dordrecht  getan  und  überhäufte  mich  mit  sehr  vielen 
Beschäftigungen  usw.  Ferner  wissen  wir,  dass  Houbraken  1709 
oder  1710  nach  Amsterdam  kam  und  Witsen  erst  fünf  Jahre  später 
(31  Mai  1715)  starb.  Vor  dessen  Tod  war  Houbraken  bereits 
längere  Zeit  in  England  gewesen  (17 13/4)  und  viele  der  von 
ihm  für  Buchhändler  gezeichneten  Illustrationen  und  Titelblätter 
tragen  ein  früheres  Datum. 

Von  solchen  sind  mir  bekannt: 

Zedezangen  en  Stigtelijke  Lieder en  etc.  Gouda,  Luc.  Kloppen- 
burg  1708  (Houbraken  war  damals  noch  zu  Dordrecht  ansässig). 

P hilalethes'  Brieven , Amsterdam,  P.  Boeteman  1712  •). 

Dies  Werk  ist  von  Houbraken  selbst  verfasst,  wie  aus  mehreren 
Stellen  der  G.  S.  hervorgeht.  Vgl.  schon  G.  D.  J.  Schotei,  ini  Ned. 
Speciaior  1889  S.  230!,  der  dem  Verfasser  jedoch  irrtümlich  den  Vor- 
namen seines  Sohnes  Jacobus  giebt. 


Leven  en  Bedrijf  van  den  grooten  apostel  Patiliis , Ibid.  1712  ’). 

Dl.  Wil links,  Amster dänische  Tempe , Eerste  Boek. 

Id.  id.  Tweede  Boek. 

Id.  Amstelstroom.  Alle  Amsterdam,  van  de  Gaete  1712. 

E.  Verrijke,  Zederijke  zinnebeeiden. 

P.  H.  van  Limborchs  Uitleggiiigen  over  de  handelingen 
der  Ap 0 Stelen , Rotterdam.  Barend  Bos  1713. 

S.  Pitisci,  Lexicon  Antiquitatum  Rornanarum , Tom.  II. 
Fr.  Plalma  Leovardiae  1713. 

Folioblatt  mit  der  Aufschrift;  Magna  Britanniae  Regina  s. 
Anna  Hostibus  Sociisque  dat  Pacem  1713. 

Jacob  Zeeus,  De  Wolf  in  P Schaepsvel.  Rotterdam,  A. 
Willis,  1715. 

Het  Hooglied  Salomons , door  Abr.  Hellenbroek,  Rotterdam 
R.  van  Doesburg  1717. 

Endlich  trägt  ein  Blatt  aus  der  neutestamentlichen  Folge, 
welche  nach  Houbrakens  Zeichnungen  von  F.  Bleyswijk,  Bloois 
(de  Bloys),  G.  de  Broen,  van  Buisen,  Folkema,  G.  van  der 
Gouwe,  Jongman,  J.  Mulder,  M.  Pool  und  Sluiter  für  die  Bibel- 
ausgabe von  van  der  Mark  gestochen  ist,  die  Jahreszahl  17  ii  ^). 
Es  ist  dies  die  vonj.  Mulder  gestochene  Verkündigung  an  die  Hirten. 

Aus  dem  vorstehenden  ist  zu  folgern: 

I.  Dass  van  Gool  mit  Recht  behauptet,  dass  es  Houbraken 
anfangs  in  Amsterdam  nach  Wunsch  ging. 

II.  Dass  man  aber  den  Tod  Witsens  nicht  in  Verbindung  brin- 
gen darf  mit  Houbrakens  grösserm  oder  geringerm  Erfolg  als 
Maler  in  Amsterdam. 

III.  Dass  Houbraken  lange  vorher,  ja  schon  während  seines 
Dordrechter  Aufenthalts  für  Buchhändler  zeichnete,  und  dass 


Zu  diesem  Gedichte  seines  Freundes  J.  van  Hoogstraten  lieferte 
Houbraken  Zeichnungen  und  Marginalia;  diese  hauptsächlich  antiqua- 
rischen Inhalts. 

*)  Den  Grund,  weshalb  dies  Werk  damals  nicht  erschien  teilt Z.C, 
V.  Uffenbach  aus  dem  Munde  von  Ger.  Hoet,  im  dritten  Bande  seiner 
Merkwürdigen  Reisen,  S.  715,  mit.  Bekanntlich  kam  es  erst  i.  J.  1728 
heraus. 


12 


die  Darstellung  van  Gools  daher  in  diesen  Punkten  entschieden 
falsch  ist  1). 

Ueber  Houbrakens  Englische  Reise  haben  wir  ausser  dem,  was 
van  Gool  mitteilt  nur  wenige  Nachrichten.  In  Bezug  auf  den 
„Terminus  post  quem”  des  Antritts  liefert  die  Grosse  Schou- 
burg  einen  Anhaltspunkt  B.  I S.  86,  wo  von  Bildern  des 
Königs  Wilhelm  III  die  Rede  ist,  welche  zum  Verkauf  von 
Schloss  Loo  nach  Amsterdam  gebracht  worden  waren  und  welche 
Houbraken  ausdrücklich  bezeugt  dort  gesehen  zu  haben.  Da 
dieser  Verkauf  nach  seiner,  von  Hoet  (Cat.  B.  I S.  149) 
bestätigten  Aussage  am  26  Juli  1713  stattfand,  kann  er  erst  nach 
diesem  Zeitpunkt  auf  Reisen  gegangen  sein.  Im  Jahre  1714  sah 
er  zu  London  den  Saal  im  Bankethouse  zu  Whitehall,  be- 
kannt durch  die  Hinrichtung  Karls  I.  (B.  I S.  68)  und  ohne 
Zeitangabe  erwähnt  er  B.  IS.  187  die  vielen  Bildnisse  van 
Dyks,  die  er  zu  Winsingdon,  dem  Sitze  des  Lord  Warthon, 
zu  bewundern  Gelegenheit  hatte.  Van  Gool  S.  136  behauptet, 
aus  dieser  Stelle  gehe  hervor,  dass  grade  dieser  Herr  ihm 
bei  der  Erfüllung  seiner  Aufgabe  Schwierigkeiten  bereitet  habe. 
Dies  ist  jedoch  unrichtig  und  van  Gool  wird,  falls  seine  Angabe 
überhaupt  auf  Wahrheit  beruht,  sich  hier  vielleicht  mündlicher 
Mitteilungen  Houbrakens  erinnert  haben. 

Die  Englische  Reise  brachte  Houbraken  nach  van  Gool  nur  Nach- 
teil, Verdruss  und  Aerger.  Als  er  mit  vieler  Mühe  nach  acht  bis  neun 
Monaten  mit  seinem  Aufträge  fertig  war  und  Bezahlung  zu  erlangen 
hoffte,  war  sein  Auftraggeber  verschwunden.  Dies  muss  ungefähr 
um  dieselbe  Zeit  gewesen  sein,  als  sein  Gönner  Jonas  Witsen 
starb  (Ende  Mai  1715)  und  es  mag  sein,  dass  das  Zusammen- 
treffen dieser  beiden  Schicksalsschläge  van  Gool  Anlass  gegeben 
hat  zu  jener  Darstellung  von  Houbrakens  äusseren  Verhältnissen, 
deren  Unrichtigkeit  ich  oben  bewiesen  zu  haben  glaube. 


*)  Van  Gools  Ansicht  über  die  geringe  Einträglichkeit  des  Zeichnens 
für  Buchhändler  wird  ebenfalls  von  Hoet  bekämpft  in  seinem  Brief  aan 
een  vriend  S.  8.  Ohne  Kenntnis  der  damals  bezahlten  Honorare  ist  es 
nicht  möglich,  heutzutage  zu  entscheiden,  welche  Partei  in  diesem 
Punkte  Recht  hatte. 


13 


Nach  seiner  Rückkehr  aus  England  malte  Houbraken  unter 
anderm  folgende  Cabinetstücke : für  Herrn  van  Heemskerk  im 
Haag:  einen  Orest  und  Pylades,  im  Begriff  vor  einer  grossen 
Volksmenge  geopfert  zu  werden *  *),  ein  Opfer  der  Iphigenie  in 
Tauris,  eine  Grossmut  des  Scipio , die  Erstaunung  des  Kerker- 
meisters zu  Philippi  und  die  Taufe  desselben  *).  Auch  befand 
sich  zu  van  Gools  Zeiten  bei  Herrn  P.  Leendert  de  Neufville 
in  Amsterdam  ein  Bild  aus  dieser  Zeit,  die  Kreuzigung  Christi 
darstellend,  eine  reiche,  gut  gemalte  Composition. 

Mehr  erfahren  wir  über  seine  Tätigkeit  als  Maler  nicht. 
Wie  die  bereits  erwähnten  Bilder  stellen  auch  die  sonst  in  Auc- 
tionen  des  vorigen  Jahrhunderts  vorkommenden  Gemälde  meist 
biblische  oder  mythologische,  auch  profangeschichtliche  Ereignisse 
vor.  Dazu  kommen  Bildnisse , Allegorien,  Genrestücke  und  ver- 
einzelt Landschaften.  Auch  erwähnen  die  alten  Cataloge  dann 
und  wann  Bilder  älterer  Meister,  die  von  Houbraken  mit  Staffagen 
versehen  worden  sind.  Heutzutage  kommen  seine  Gemälde  fast 
nur  noch  in  Galerien  untergeordneten  Ranges  vor  und  auch 
im  Kunsthandel  sind  sie  wenig  geschätzt.  Die  Sammlungen  van 
der  Hoop , jetzt  mit  dem  Amsterdamer  Rijksmuseum  vereinigt 
und  Liechtenstein  zu  Wien  dürften  die  einzigen  namhafteren 
Galerien  sein,  die  den  Namen  Houbraken  aufführen.  Ein  Ver- 
zeichnis seiner  mir  bekannt  gewordenen  Werke  ist  dieser  Lebens- 
skizze angehängt,  ohne  jedoch  den  geringsten  Anspruch  auf 
Vollständigkeit  zu  erheben. 

Als  Houbrakens  Schüler  sind  uns  nur  diejenigen  bekannt 
geworden , deren  Namen  uns  van  Gool  als  solche  überliefert 
hat.  Es  sind  dies;  Mathys  Baien,  der  1684  geborene  Enkel 
des  gleichnamigen  Stadtchronisten  von  Dordrecht,  der  zwei 
Jahre  bei  ihm  lernte  (B.  II  S.  55  f);  Adriaan  van  der 
Burg,  1693  , ebenfalls  zu  Dordrecht  geboren , der  seinem  Meister 
bei  dessen  Uebersiedlung  nach  Amsterdam  folgte  (B.  II.  S.  21) 


Houbraken  erwähnt  dieses  Bild  B.  III  S.  263  f. 

*)  Nach  Houbrakens  Zeichnung  wurden  die  beiden  letzten  Ereignisse 
von  M.  Pool  und  Mulder  gestochen. 


14 


und  Johan  Graham  der  erst  bei  Matheus  Terwesten  in  der 
Lehre  gewesen  war  (B.  II  S.  277) *  *). 

Der  Charakter  von  Houbrakens  Malerei  ist  durch  und  durch 
academisch ; seine  Bilder  sind  die  Lehren  seines  Meisters  van 
Hoogstraten  in  Farben  übersetzt.  Eine  sorgfältig  abgewogene 
Composition  muss  man  ihnen  nachrühmen , aber  damit  ist  auch 
alles  Gute  von  ihnen  gesagt.  Die  Zeichnung , obwohl  eine  nicht 
geringe  Uebung  der  Hand  verratend,  ist  bei  der  Jagd  nach 
schönen  Formen  vielfach  unwahr , beim  Schildern  der  Gemüts- 
bewegungen übertrieben  und  dabei  das  Colorit  schwach.  Wie  es 
in  allen  Perioden  einer  zurückgegangenen  Kunstblüte  in  den 
Niederlanden  der  Fall  war,  sind  bei  ihm  die  Leistungen  im  Por- 
trät am  erfreulichsten,  weil  er  da  am  wenigsten  fremden  Ein- 
flüssen und  academischen  Principien  unterworfen  war. 

Zeichnungen  von  Houbrakens  Hand  sind  ziemlich  häufig  zu 
finden.  Die  meisten,  welche  mir  zu  Gesicht  kamen  ^),  sind  mit 
Tusche  oder  Rötel  ausgeführt  und  behandeln  dieselben  Gegen- 
stände wie  seine  Gemälde,  deren  Schwächen  und  Vorzüge  sie  teilen. 

Auch  Houbrakens  Radirungen  tragen  wenig  bei  zum  Ruhm 
ihres  Urhebers.  Ausser  der  bereits  oben  erwähnten  Platte  in 
Hoogstratens  Inleyding  und  einigen  Blättern  in  seiner  Grossen 
Schouburg  hat  Houbraken  eine  Reihe  von  60  Stichen  heraus- 
gegeben unter  dem  Titel;  Tooneel  van  Sinnebeelden  geopent  tot 
Dienst  van  Schilder s,  beelthouders  etc.  3 Abteilungen  zu  23,  17 
und  20  Blatt.  Dordrecht,  Niclaes  de  Vries  1700.  Dasselbe  Werk 
wurde  1729  nochmals  herausgegeben  unter  dem  Titel:  Stichte- 
lijke  Zinnebeeiden,  gepast  op  Deugden  en  Ondeugden  in  LVII 

Au.sserdem  hat  der  Dichter  Jacob  Zeeus  (1686 — 1718)  in  seiner 
Jugend  (ca.  1697 — 98)  einige  Zeit  bei  Houbraken  gezeichnet,  sich 
später  aber  ausschliesslich  der  Dichtkunst  zugewandt.  (Vgl.  seine  Bio- 
graphie vor  den  Ove7'gebleve  Gedichten  va?i  Jacob  Zeeus,  Rotterdam 
1726,  S.  XXIII).  Er  hat  seinem  Lehrer  eins  seiner  Gedichte  mit  dem 
4'itel  Geestoefening  dedicirt  und  Beischriften  zu  einigen  Werken  Hou- 
brakens gedichtet.  Houbraken  hat  seinerseits  das  Bildnis  von  Zeeus 
geschabt  und  gezeichnet. 

*)  In  den  Kupferstichcabinetten  zu  Amsterdam,  Haarlem  (Teylers 
Stiftung)  Rotterdam , Dresden  und  München  sah  ich  Blätter  von 
seiner  Hand. 


15 


tafereelen,  vertoont  door  A.  Houbraken  en  verHjkt  met  de 
bijgedichten  van  Jufifr.  Gesine  Brit,  t’  Amsterdam  bij  Isaak 
Tirion  MDCCXXIX. 

An  mehreren  Stellen  der  seiner  Grossen  Schouburg  einge- 
flochtenen antikisirenden , moralisirenden  oder  aesthetisirenden 
Abhandlungen  bezieht  sich  Houbraken  auf  dieses  Werk,  und 
einmal  (B.  II  S.  176)  giebt  er  sogar  eine  Abbildung  aus  dem- 
selben, welche  zur  Charakterisirung  der  übrigen  Blätter  voll- 
ständig genügt.  A.  Verhuell  beschreibt  ferner  im  Supplement 
seines  „Jacobus  Houbraken  et  son  oeuvre”  (S.  36)  eine  Folge 
von  36  Radirungen  in  Schoole  der  Wereld”  — uit  het 

Latijnsch  proza  van  Joseph  Hall  — in  rijm  verhaelt  door  F. 
V.  H.  Bij  Fransois  van  Hoogstraeten,  tot  Rotterdam  1687. 
Die  Blätter  sind  7 cM.  hoch  und  8 cM.  breit,  „la  plupart  sont 
„des  griflbnnements , qui  plaisent  par  leur  simplicite  et  extreme 
„facilite  d’execution  m6me.”  *)  Um  von  weiteren  Blättern  entweder 
in  Aetz-  oder  in  Schabkunst-manier  zu  schweigen , sei  hier  nur  noch 
eine  selten  vorkommende  Radirung  seiner  Hand  erwähnt,  welche 
das  von  Joh.  de  Baen  gemalte  Bildnis  seines  Schwiegervaters 
Jacob  Sasbout  Souburg  darstellt.  Veth  a.  a.  O.  giebt  davon  eine 
ausführliche  Beschreibung. 

Auf  dem  Gebiete  des  Kupferstichs  liegt,  wie  gesagt  Houbrakens 
Verdienst  nicht  in  seinen  eigenen  Productionen , sondern  viel- 
mehr darin , dass  er  der  Lehrer  war  seines  Sohnes  Jacobus, 
der  nicht  nur  der  beste  Vertreter  seiner  Kunst  während  des 
ganzen  achtzehnten  Jahrhunderts  wurde,  sondern  auch  zu  den 
hervorragenden  Stechern  aller  Zeiten  gerechnet  zu  werden  ver- 
dient. Von  seiner  Hand  sind  mit  zwei  Ausnahmen  sämmtliche 
Bildnistafeln  der  Grossen  Schouburg.  Sein  Gesammtwerk  hat 
durch  A.  Verhuell  die  erste  Bearbeitung  erfahren  {J.  Houbraken 
et  son  oeuvre,  Arnhem  1875,  Supplement,  Ibid.  1877). 

Im  Jahre  17 17,  so  schreibt  van  Gool  (B.  I S.  137)  fasste 
Houbraken  den  Plan,  aus  aufrichtiger  Verehrung  seiner  Kunst- 
genossen die  Grosse  Schouburg  der  Niederländischen  Maler  und 
Malerinnen  zu  schreiben. 


*)  Dieses  Werkchen  befindet  sich  im  Leidener  Kupferstichcabinet. 


i6 


Der  erste  Band  dieses  Werkes  erschien  bereits  1718.  Es  ist 
daher  die  van  Gool’sche  Zeitangabe  gewiss  nicht  zu  früh  gegriffen. 
Sichere  Anzeichen  über  den  genauen  Zeitpunkt  bietet  auch  die 
Schouburg  selbst  nicht.  An  einer  Stelle  (B.  III  S.  76)  bedauert 
Houbraken  im  Jahre  1714  noch  nicht  mit  seiner  Arbeit  begonnen 
zu  haben,  während  er  B.  III  S.  208  über  Aert  de  Gelder  schreibt; 
„Er  ist  jetzt,  in  diesem  Jahre  1715,  während  ich  dies  schreibe, 
noch  in  guter  Gesundheit”  usw.  Eine  dritte  Stelle  lautet  (B. 
III  S.  236)  „Jetzt  lebt  er  [Godfr.  Kneller]  in  guten  Verhältnissen 
beim  gegenwärtigen  König  [von  England,  Georg  I;  1714 — 1727] 
der  ihn  zum  Beweise  seiner  Gunst  zum  erblichen  Ritter-baronet 
erhob.  Seit  dieser  Zeit  bis  jetzt,  wo  man  schreibt  1715,  hat  er 
eine  nicht  zu  nennende  Zahl  von  Bildnissen  gemalt.  ” 

Die  beiden  letzten  Angaben  würden  gegen  van  Gool  entscheiden, 
wenn  nicht  das  Datum  der  letzten  sehr  unwahrscheinlich  wäre 
und  auch  die  Genauigkeit  des  ersteren  in  Frage  stellte.  König 
Georg  kam  bei  seiner  Tronbesteigung  erst  am  17  Sept.  1714 
auf  Englischem  Boden  an  *),  und  die  Ernennung  Knellers  zum 
Hofmaler  und  Baronet  wird  wohl  erst  erfolgt  sein,  nachdem 
dieser  sich  des  Königs  Gunst  erworben  hatte.  Wo  bleibt  da 
bis  1715  die  Zeit  zum  Malen  unzähliger  Bildnisse.^ 

Da  andere  Stellen  des  dritten  Bandes  nachweislich  viel  später 
verfasst  sind  — so  z.  B.  S.  167  im  November  1718;  S.  17  nach 
dem  Anfangs  1718  erfolgten  Tode  L.  van  Hairens  ; S.  31  nach  dem 
18  Mai  1718;  S.  212  nach  dem  23  März  1717  — ist  die  Jahreszahl 
1715  hier  vielleicht  ein  Druckfehler.  Nimmt  man  dies  aber  an, 
dann  kann  man  mdt  demselben  Recht  oder  Unrecht  dasselbe 
tun  in  Bezug  auf  das  über  A.  de  Gelder  mitgeteilte  Datum , und 
dann  bleibt  als  einziger  Anhaltspunkt  nur  das  von  van  Gool  ange^ 
gebene  Jahr  1717  als  Zeitpunkt  der  Inangriffnahme  des  Werkes 
übrig.  Im  folgenden  Jahre  erschien  bereits  der  erste  Band,  und 
1719  der  zweite,  aber  ehe  der  dritte  zum  Abschluss  gebracht  war , 
starb  der  Verfasser  und  zwar  nach  van  Gools  Angabe  in  Folge 
einer  auszehrenden  Krankheit  am  14  October  1719.  Seine  Leiche 


*)  Smollet,  Fortsetzung  von  Hume’s  History  of  England  S.  186. 


17 


wurde  am  i8  desselben  Monats  in  der  Nieuwezijds-kapel  zu 
Amsterdam  zur  ewigen  Ruhe  gebettet  (Oud  Holland  III  S.  154). 
Zwei  Jahre  nach  seinem  Tode  erschien  im  Verlage  seiner  Wittwe 
der  dritte  und  letzte  Band  der  Schouburg,  während  am 
i/ten  Juli  1720  bereits  der  künstlerische  Nachlass  des  Verstor- 
benen, zu  einem  Gesammtertrag  von  £2302.1  versteigert  worden 
war *  *),  Ausser  Houbrakens  Sohn  Jacobus  sind  noch  zwei  seiner 
Töchter  in  der  Kunstgeschichte  bekannt  geworden,  und  zwar 
beide  durch  ihre  Heirat  mit  einem  Künstler:  Antonina  (geb. 
1686)  heiratete,  in  welchem  Jahre  ist  unbekannt,  den  Zeichner 
Jacobus  Stellingwerf,  während  die  1695  geborene  Christina,  im 
Jahre  1724  die  Gattin  des  Porträt-,  Geschichts-  und  Decora- 
tionsmaler  Anthoni  Eiliger  wurde.  Von  Antonina  werden  aus- 
serdem hier  und  da  Gemälde  und  Zeichnungen  aufgeführt.  So 
in  der'Auction  Gildemeester  (ii  Juni  1800  in  Amsterdam)  unter 
Nr.  85/6  des  Catalogs  und  bei  Kramm.  Näheres  über  diese 
Familie  bieten  die  bereits  oben  erwähnten  Aufsätze  von  Veth 
in  Oud  Holland  und  P.  J.  Frederiks  in  Obreens  Archief  2). 


*)  Den  Auctionscatalog  hat  uns  Hoet  im  ersten  Bande  seiner  bekannten 
Catalogsammlung  (S.  255)  auf  bewahrt. 

*)  Nach  Abschluss  dieser  Lebensskizze  machte  mich  Herr  Director 
J.  Ph.  van  der  Kellen  vom  kgl.  Kupferstichcabinet  in  Amsterdam  in 
gewohnter  Liebenswürdigkeit  mit  einem  anonymen,  wider  Houbraken 
gerichteten  Pamphlete  bekannt , dem  vielleicht  einige  neue  Daten 
zu  seiner  Biographie  zu  entnehmen  sind.  Ich  werde  dasselbe  seinem 
Hauptinhalte  nach  als  Anhang  zur  vorliegenden  Arbeit  abdrucken 
und  commentiren. 


2 


2.  Verzeichnis  der  Gemälde  Houbrakens.  b 


I.  ALTES  TESTAMENT. 

1.  Abraham  und  Sara. 

Auction  17  April  1715  zu  Hoorn.  Cat.  Nr.  53.  Zusammen 
mit  Nr.  8 verkauft  für  f 42. — (Hoet  I.  181.) 

2.  Sara  führt  Hagar  dem  Abraham  zu.  Sehr  ausführlich. 

Auction  des  Nachlasses,  am  17  Juli  1720.  Cat.  Nr.  10.  Ver- 
kauft für  f 90. — • (H.  I 255.) 

Dies  Bild  kann  identisch  sein  mit  dem  vorhergehenden.  Es 
ist  dies  aber  nicht  wahrscheinlich,  weil  in  diesem  Falle  Houbraken 
das  Gemälde  zurück  erworben  haben  müsste. 

3.  Jacob  und  Laban.  Sehr  kunstreich  copirt  nach  G.  Lairesse. 

Auction  Lamb.  van  Hairen,  13  Oct.  1718  zu  Dordrecht.  Cat. 
Nr.  22.  Verk.  f.  f 50. — (H.  I 220.) 

4.  Joseph  und  die  Frau  Potiphars. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  14:  Ein  schönes  Bild.  Verk. 
f.  f 22. — 

Auction  J.  Smees,  6 Apr.  1729  zu  Amsterdam.  Cat.  Nr.  44. 
Verk.  f.  f 29. — (H.  II  387.) 

5.  Findung  Mosis. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  21.  Verk.  f.  f 21. — 

6.  Der  Engel  erscheint  Manoah  in  einer  schönen  Landschaft  mit 

Gebäuden,  einem  Esel  und  einigem  Beiwerk.  Holzi'3V2''k  i'i" 
Rheinl. *  *) 

Auction  De  la  Court,  8 Sept.  1766  zu  Leiden.  Cat.  Nr.  112. 
Verk.  f.  f 120. — (Terwesten  S.  557.) 

Von  ihnen  sind  diejenigen,  deren  gegenwärtiger  Aufbewahrungsort 

mir  bekannt  ist,  durch  den  Druck  hervorgehoben.  ^ 

*)  Bei  Angabe  der  Maasse  ist  die  Höhe  der  Breite  vorangestellt. 


19 


7-  Elia  bei  der  Wittwe  zu  Sareptha. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  25.  Verk.  f.  f 9. — 

8.  Susanna  mit  den  beiden  Aeltesten. 

Auction  17  April  1715  zu  Hoorn.  Cat.  Nr.  52;  Sehr  schön 
gemalt.  Zusammen  mit  Nr.  verk.  f.  f 42. — (H.  I 181). 


II.  NEUES  TESTAMENT. 

9.  MARIAE  VERKÜNDIGUNG. 

Links  kniet  die  Jungfrau  vor  einem  Betpult  und  wendet  sich 
um  nach  dem  Engel,  welcher  rechts  auf  einer  Wolke  hinter 
ihr  erscheint.  Hintergrund  eine  Mauer  mit  einer  gewölbten 
Öffnung  und  etwas  Luft. 

Leinw.  40  X 30  c.M.  Bez.  A.  Houbrake. 

Museum  Suermondt  in  Aachen.  Cat.  1883.  Nr.  70. 

10.  Joseph,  Maria  und  das  Christkind. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  3:  Kräftig  und  ausführlich 
gemalt.  Verk.  f.  f 180. — 

Auction  R.  Pickfatt,  12  April  1736  zu  Rotterdam,  Cat.  Nr.  85; 
Maria  das  Christkind  im  Schoosse  haltend,  nebst  Joseph;  das 
Beste,  was  von  ihm  bekannt  ist  i'2*'  X ii".  Verk.  f.  f 150. — 
(H.  I 471.) 

Auction  J.  J.  V.  Mansveldt,  8 April  1755  ^u  Utrecht.  Cat. 
Nr.  48 : i'2"  X I'  Utrechtsches  Maass.  Verk.  f.  f 21—  (Terw.  124.) 

Auction  B.  L.  C.  v.  d.  Heuvel,  15  Apr.  1863  zu  Amsterdam. 
Cat.  Nr.  43:  von  schöner  Zeichnung.  Holz  32  X 28  c.M. 

loa.  Anbetung  der  Hirten. 

Holz  i'4"  X i'2"  Hamb.  Maass. 

Sammlung  D.  Stenglin  zu  Hamburg.  Cat.  1763  Nr.  CIL 

11.  Simeon  im  Tempel. 

Er  hält  das  Christkind  im  Arme;  vor  ihm  Maria  in  ehrfurchts- 
voller Haltung  knieend;  neben  ihr  steht  Joseph  und  einige 
Schriftgelehrten,  die  ihrer  Verwunderung  im  höchsten  Grade 
Ausdruck  geben.  Dieses  Bild  ist  verständig  componirt  und 
sauber  gemalt. 

Holz  15"  X 16". 

Auction  T.  T.  Cremer,  16  Apr.  1816  zu  Rotterdam.  Cat. 
Nr.  41.  Irrtümlich  einem  Antoni  Houbraken  zugeschrieben. 


20 


Verk.  f.  f 6o, — an  Croessen,  laut  handschriftlicher  Notiz  im 
Exemplar  des  Catalogs,  welches  sich  im  Kupferstichcabinet  zu 
Leiden  befindet. 

12.  Dieselbe  Begebenheit. 

Mariae  Opferung,  bzw.  die  Darstellung  im  Tempel ; der  Hohe- 
priester mit  dem  Christkinde,  links  Maria  und  Joseph,  Tauben 
haltend  in  einer  Gruppe  von  anderen  Personen. 

Holz  40  X 31  c.M.  Unten  bez. : A.  Houbraken  1689. 
Auction  Pommersfelden,  1867  zu  Paris.  Cat.  Nr.  58.  Vgl. 
auch  Parthey,  Deutscher  Bildersaal  i.  v.  Houbraken. 

13.  Johannes  der  Täufer. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  24.  Verk.  f.  f 3. — 

14.  Eine  Taufe  Christi. 

Auction  19  Mai  1723  im  Haag.  Cat.  Nr.  6:  sehr  schön.  Verk. 
f.  f 160. — Nr.  7:  Ein  Gegenstück  dazu,  dessen  Gegenstand 
nicht  angegeben  wird,  erzielte  f4o. — (H.  I 295.) 

15.  Die  Berufung  des  Matthäus. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  6:  kräftig  gemalt.  Verk. 
f.  f 100. — 

16.  Christus  und  die  Ehebrecherin. 

Ibid.  Cat.  Nr.  18.  Verk.  f.  f 40.— 

17.  Martha  und  Maria. 

Ibid.  Cat.  Nr,  ii.  Gegenstück  zu  Nr.  2.  Verk.  f.  f 80. — 

18.  Der  verlorne  Sohn  in  Wollust. 

Cabinet  Nie.  van  Bremen  2'i^j^"  X i'9'.  (H.  II  486.) 

19.  CHRISTUS  DEM  VOLKE  VORGESTELLT,  welches  seinen 

Tod  verlangt. 

Pilatus  hört  dem  Boten  zu,  den  seine  Frau  ihm  eben  geschickt  hat. 
Holz  23V2'  X 28"  (Dänisch).  Bez.  A.  Houbraken  inv.  efc. 
Kgl.  Gern.  Galerie  zu  Christiansborg  bei  Kopenhagen.  Cat. 
1875  Nr.  152. 

Auction  W.  Formier  im  Haag,  4 Juli  1763.  Cat.  Nr.  iio: 
Christus  vor  Pilatus,  sehr  viele  Figuren  und  sonstiges  Beiwerk. 
Holz  X 2'5".  (Rheinl.)  Verk.  f.  f 215.—  an  van  Houten 

(Terw.  320). 

Formier  hatte  das  Bild  laut,  eigenhändigem  Eintrag  im  Exemplar 
des  Catalogs , welches  sich  in  der  kgl.  Gern.  Gal.  im  Haag  be- 
findet von  Joh.  Bapt.  Kockx  in  Antwerpen  für  f 100  erworben. 
Auction  Jon.  Witsen  in  Amsterdam,  23  März  1717.  Cat.  Nr.  18 : 


21 


Ein  Ecce  Homo,  zu  seinen  allerbesten  Bildern  zählend,  mit 
geschnitztem  Goldrahmen.  Zusammen  mit  Nr.  19  derselben 
Auction,  welche  ohne  Angabe  des  dargestellten  Gegenstandes 
nur  als  „Gegenstück  dazu,  ebenfalls  gut”  bezeichnet  wird , für 
f 720. — verkauft  (H.  I 206.) 

20.  DIE  DORNENKRÖNUNG. 

Von  Siret  sub  voce  Houbraken  erwähnt,  als  im  Museum  zu 
Kopenhagen  befindlich. 

21.  Die  Kreuzigung. 

Auction  des  Nachlasses,  Cat.  Nr.  27:  ein  kapitales  Bild, 
nur  reichlich  halb  vollendet.  Verk.  f.  f 30. — 

V.  Gool.  N.  Schouburg  Bd.  IS.  137  erwähnt  (1751)  eine 
Kreuzigung,  reich  componirt  und  wohl  gemalt  im  Besitze  des 
Pieter  Leendert  de  Neufville  zu  Amsterdam. 

Diese  Sammlung  wurde  am  19  Juni  1765  zu  Amsterdam  ver- 
steigert, aber  im  Auctionscatalog , wie  ihnTerwesten  (S.  468  ff.) 
mitteilt,  kommt  das  Bild  Houbrakens  nicht  vor.  Es  ist  daher 
sehr  wohl  möglich,  dass  der  Besitzer  sich  dessen  vorher  entäus- 
sert  hat.  In  diesem  Falle  könnte  es  identisch  sein  mit  dem 

Christus  am  Kreuz,  sehr  schön  und  ausführlich,  welcher  in 
der  Auction  vom  28  Juni  1756  zu  Rotterdam  für  f 57. — ver- 
kauft wurde.  (Cat.  Nr.  27.  Terw.  149.) 

22.  Der  auf  erstandene  Christus  wird  von  den  Frauen  erkannt. 

Leinw.  70  X 56  c.M.  Bez.  A.  Houbraken. 

Auction  Pappelendam  und  Schonten,  ii  Juni  1889  zu  Amster- 
dam. Cat.  Nr.  77;  verk.  f.  f 25. — 

Auction  23  Nov.  1891  zu  Bonn,  Cat.  Nr.  48;  Christus  aus 
dem  Felsengrabe  tretend  wird  von  den  überraschten  Frauen 
empfangen.  Leinw.  66  X 54  c.M. 

23  Die  Taufe  des  Kerkermeisters. 

Auction  H.  Schut  zu  Rotterdam,  8 Apr.  1739.  Cat.  Nr.  2; 

und  ein  schönes  Cabinetstück  seiner  besten  Zeit.  Verk.  f.  f 320. — 
(H.  I 572). 

24.  Das  Erstaunen  des  Kerkermeisters,  der  ins  Gefängnis  kommt 
mit  einer  Fackel. 

Ibid.  Cat.  Nr.  3 ; verk.  f.  f 80. — 

V.  Gool.  N.  S.  I 137  erwähnt  diese  Bilder  als  in  der  Samm- 
lung Bisschop  zu  Rotterdam  befindlich  (1751). 

Am  II  Juni  1800  wurden  sie  mit  der  Sammlung  J.  Gildemees- 


22 


ter  Jzn.  zu  Amsterdam  versteigert.  Das  erste  Bild,  Cat.  Nr.  82 
heisst  dort  zwar  „die  Taufe  des  Cornelius”,  es  geht  aber  sowohl 
aus  der  Beschreibung  des  Bildes,  als  daraus,  dass  es  das  Gegen- 
stück bildet  zu  Nr.  83:  „Der  verzweifelte  Kerkermeister  bei 
Paulus”  zur  Genüge  hervor,  dass  die  Taufe  des  Kerkermeisters 
dargestellt  ist.  Der  Ertrag  beider  Bilder  war  f 112. — ; Maasse 
und  Material  werden  mit  17"  X 13'  Holz  angegeben. 


III.  MYTHOLOGIE  UND  PROFANGESCHICHTE. 

25.  Jupiter  und  Juno. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  8 : sehr  gefällig  [plaizierig] 
gemalt.  Verk.  f.  f 91. — 

Auction  R.  Pickfatt  zu  Rotterdam,  12  Apr.  1736.  Cat.  Nr.  90. 
Verk.  f.  f 30. — 

26.  Venus  den  Tod  des  Adonis  beweinend. 

Gegenstück  zum  vorhergehenden  Bilde. 

Ibid.  Cat.  Nr.  9.  Verk.  f.  f 100. — 

Auction  Pickfatt  Cat.  Nr.  89:  Venus  und  Adonis.  i'4"Xi'2'. 
Verk.  f.  f 31. — 

27.  Venus,  Cupido  schlafend  findend.  Nachtstück. 

Auction  J.  W.  Sandra  zu  Middelburg,  3 Aug.  1713.  Cat. 
Nr.  67.  Verk.  f.  f 18.—  (H.  II  369.) 

28.  DER  PARNASS  MIT  APOLL  UND  DEN  MUSEN.  Ihnen  er- 

scheint die  bewaffnete  Athena. 

Leinw.  72  X 95  c.M.  Bez.  A.  Houbraken  F.  1707. 

Samml.  Wente  zu  Amsterdam.  Cat.  Nr.  24.  Im  Frühjahr 
1890  daselbst  ausgestellt. 

Auction  Gruyter  zu  Amsterdam,  24  Oct.  1882.  Cat.  Nr.  42 
unter  dem  falschen  Titel:  VOlympe,  und  mit  der  unrichtigen 
Jahresangabe  1701. 

Auction  der  Nachlasses.  Cat.  Nr.  4:  kapitales  Bild.  Verk. 
f.  f 255.— 

29.  Göttertanz. 

Auction  R.  Pickfatt  zu  Rotterdam,  12  Apr.  1736.  Cat.  Nr.  86. 
2'5"X3'.  Verk.  f.  f 41. — (H.  I 471.) 

Hat  dieselben  Maasse  wie  die  vorige  Nummer.  Könnte  daher 
mit  ihr  identisch  sein. 


23 


30.  Pallas,  die  Jugend  unterrichtend. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  20:  kapitales  Bild.  Vcrk. 

f.  f 23.— 

31.  Bad  der  Kallisto. 

Auction  Jonas  Witsen  zu  Amsterdam,  13  März  1717.  Cat. 
Nr.  9.  Gegenstück  zu  einem  Bad  der  Diana  von  W.  v.  Mieris. 
Verk.  f.  f 215.—  (H.  I.  205.) 

Auction  Lamb.  v.  Hairen  zu  Dordrecht,  13  Oct.  1718.  Cat. 
Nr.  9;  nett  und  curios  componirt  und  gemalt  i't  */i" 'X’ Verk. 
f.  f 104. — (H.  I 219.) 

Auction  21  Jan.  17  33  Amsterdam.  Cat.  Nr.  21.  Verk.  f. 

f 350-—  (H.  I 377-) 

32.  Bad  der  Diana. 

Kann  mit  der  vorigen  Nummer  identisch  sein. 

Auction  27  Apr.  1740  zu  Amsterdam.  Cat.  Nr.  29.  Verk.  f. 
f 36.-  (H.  II  2.)  . 

33.  Die  Auffindung  von  Erichthonius.  [Durch  die  Kekropstöchter 

Aglauros,  Herse  und  Pandrosos.] 

Auction  W.  V.  Wouw  im  Haag,  29  Mai  1764.  Cat.  Nr.  in. 
i'8'Xi'4".  (Rheinl.)  Verk.  f.  45-—  (Terw.  364.) 

Bereits  12  Apr.  1736  in  der  Auction  Pickfatt  zu  Rotterdam 
unter  dem  Namen  Augloras.  Cat.  Nr.  88.  i'7'Xi'4''-  Verk.  f. 
f 18. — (H.  I 471.) 

34.  Atalante. 

Auction  2 Mai  1708  zu  Dordrecht.  Cat.  Nr.  i;  ein  kapitales 
und  curioses  Bild.  Verk.  f.  f 170- — (H*  I ^9-) 

Auction  L.  v.  Hairen  zu  Dordrecht,  13  Oct.  1718.  Cat. 
Nr.  4:  Atalante  und  Hippomenes,  geistreich  componirt  und 
gemalt  4'2'X3'2'.  Verk.  f.  f 152. — (H.  I 218.) 

35.  Die  Fabel  von  Vertumnus  und  Pomona. 

In  einer  Hofansicht  dargestellt;  die  Kleidung  ist  graciös, 
desgleichen  die  Behandlung. 

Leinw.  i8’'Xi5'. 

Auction  Anna  Cath^.  Putman  zu  Amsterdam,  17  Aug.  1803. 
Cat.  Nr.  36.  Erworben  von  Hodges  für  f ii. — laut  handschrift- 
licher Notiz  im  Exemplar  der  kgl.  Gemäldegalerie  im  Haag. 

36.  Narcissus. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  19:  ein  schönes  Bildchen. 
Verk.  f.  f 45. — 


24 


37-  Eine  Parabel  aus  Ovid. 

Ibid.  Cat.  Nr.  13;  ein  sehr  tüchtiges  Bild.  Verk.  f.  f T02. — 

38.  Caritas  Romana. 

Ibid.  Cat.  Nr.  12:  sehr  kräftig.  Verk.  f.  f 125. — 

39.  Paris  führt  Helena  in  Troja. 

Auction  31  Oct.  1725  zu  Amsterdam.  Cat.  Nr.  6 : hervorragend 
schön  2'9V/  X z'f.  Verk.  f.  f 600.—  (H.  I 313). 

40.  OPFERUNG  DER  IPHIGENIE. 

Auf  Leinw.  Bez.  A.  Houbraken  fec. 

Im  Schlosse  zu  Meiningen. 

V.  Cool.  N.  Schoub.  I 137  erwähnt  ein  Bild  dieses  Gegenstandes. 

Desgl.  Dr.  Th.  Frimmel  im  Rep.  f.  Kunstwissenschaft  XIII 
(1890)  S.  294  aus  dem  Pariser  Auctionscatalog  der  Wiener 
Sammlung  Porges  (1861):  „Sacrifice  d’Iphigenie,  toile,  signe 
A.  Houbraken  47  X 60  c.M.  (Collection  Baranowsky).” 

41.  Orest  und  Pylades. 

Nach  G.  S.  III  263  und  v.  Gool.  N.  Schoub.  I 137  gemalt 
für  Herrn  van  Heemskerk  im  Haag. 

42.  DIOGENES  MIT  DER  LATERNE. 

Leinw.  53  X 69  c.M.  Bez.  A.  Houbraken  Fec.  1701. 

In  der  Pinacothek  zu  Turin.  Indic.  Somm.  v.  J.  1884.  Nr.  468. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  5 : Diogenes , auf  dem 

Markte  Athens,  sehr  kräftig  gemalt.  Verk.  f.  f 100. — 

43  HOCHZEIT  ALEXANDERS  MIT  ROXANE. 

Hymen  hält  das  kgl.  Diadem  über  das  Haupt  der  Braut. 

Leinw.  54'  X 45"  (Dänisch). 

Copenhagen;  Cat.  von  Chr.  Ludw.  le  Maire^v.  J.  1850  Nr.  239. 
Siret  i.  v.  Houbraken. 

In  den  späteren  Catalogen  finde  ich  das  Bild  nicht  mehr  ver- 
zeichnet. 

44.  Die  Geschichte  Dido’s. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  i : Das  hervorragendste 
[allerkapitaalste]  und  ausführlichste,  was  er  je  gemalt  hat. 
Verk.  f.  f 400. — 

45.  Romulus  und  Remus. 

In  der  Mitte  des  Gemäldes  liegend,  werden  sie  von  einem 
Hirtenpaar  nebst  Kind  mitleidsvoll  betrachtet  j eine  gebirgige 
Landschaft  bildet  den  Hintergrund. 

Holz  iTiV/  X 1/7"  (Rheinl.) 


25 


Auction  de  la  Court  zu  Leiden,  8Sept..i766.  Cat,  Nr.  in. 
Verk.  f.  f 220. — (Terw.  557.') 

46.  Lucretia. 

Auction  2 Mai  1708  zu  Dordrecht.  Cat,  Nr.  9:  „von  gross- 
artiger Composition  und  kunstreicher  Ausführung.”  Verk.  f. 
f 145. — (H.  I 120.) 

Auction  L.  v.  Hairen  zu  Dordrecht.  i3  0ct.  1718,  Cat.  Nr.  25: 
,, herrlich  entworfen  und  curios  gemalt,  zu  seinen  besten  Werken 
gehörend,  i’/j'  X i‘/j'  Verk.  f.  f 93.  (H.  I 48.) 

47.  DIE  GETÖTETE  VIRGINIA  WIRD  DURCH  DIE  STRASSEN 

ROMS  GEFÜHRT. 

Bez.  A.  Houbraken  fec.  Leinw.  66  X 55  c.M. 

Galerie  zu  Schleissheim.  Cat.  1885  Nr.  474. 

48.  Die  Grossmut  des  Scipio. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  2 : eins  seiner  hervorra- 
gendsten Bilder.  Verk.  f.  f 30c. — 

49.  Cleopatra. 

Auction  2 Mai  1708  zu  Dordrecht.  Cat.  Nr.  10:  wie  Nr.  9 
von  grossartiger  Composition  und  kunstreicher  Ausführung. 
Verk.  f.  f 50. — (H.  I 120.)  ' 

50.  Eine  Römische  Geschichte,  auf  Kupfer  in  geschnitztem  Rahmen. 

Ibid.  Cat.  Nr.  25.  Verk.  f.  f 18.10. — (H.  I 120.) 

51.  Eine  heidnische  Geschichte. 

Auction  .28  Juni  1756  zu  Rotterdam.  Cat.  Nr.  26:  besonders 
schön  gemalt.  i'6Vj"  X i'ii".  Verk.  f.  f 63. — (Terw.  149.) 


IV.  ALLEGORIEN. 

52.  Die  Jugend  hält  die  Flügel  der  Zeit  fest.  Kaminstück. 

Auction  G.  Bruyn  zu  Amsterdam,  16  März  1724,  Cat.  Nr.  48. 
Verk.  f.  f 50. — (H,  I 301.) 

53.  Die  trauernde  Kunst,  von  der  Hoffnung  getröstet. 

Auction  A.  Grill  zu  Amsterdam,  14  Apr.  1728.  Cat.  Nr.  42. 
Verk.  f.  f 50.—  (H.  I 328.) 


*)  Ueber  eine  Zeichnung  desselben  Vorwurfs  vgl.  die  Anmerkung 
auf  S.  8.  Aus  dem  Briefe  geht  hervor,  dass  es  sich  um  die  Skizze  eines 
von  de  la  Court  bestellten  Bildes  handelte. 


2Ö 


Auction  S.  Tierens  im  Haag  23  Juli  1743.  Cat.  Nr.  293;  Die 
Hoffnung  die  Malerei  tröstend.  i'7"  X i'2'.  Verk.  f.  12.15. — 
(H.  II  II 8.) 

54.  ALLEGORISCHES  KAMINSTÜCK  UND  DECKENGE- 
und  MALDE,  welche  sich  auf  die  Wohltätigkeit  beziehen. 

55.  Ersteres  bez. : A.  Houbraken  f. 

Im  Regentenzimmer  des  Arent-Maertensz-Hofje  zu  Dordrecht. 


V.  GENRE. 

56.  DAS  MALERATELIER. 

Ein  Maler , arbeitend  nach  einem  nackten  weiblichen  Modell. 
Ein  zweiter  sieht  zu.  Frauenkleider  liegen  am  Boden. 

Holz  28  X 18  c.M.  bez.  AN.  Houbrake  pinxit.  ‘) 
Rijksmuseum  zu  Amsterdam.  Cat.  1891.  Nr.  693. 

Sammlung  van  der  Hoop.  Cat.  1872.  Nr.  55. 

Erworben  1841  f.  f 306. — 

56a.  Der  besuch  im  Atelier. 

Ein  Maler  vor  seiner  Staffelei  sitzend  empfängt  den  Besuch 
eines  vornehmen  Herrn  und  seiner  Dame. 

Auction  Snouck  van  Loosen,  Enkhuizen  29  April  1886.  Cat. 
Nr.  29.  Leinw.  81X67  c.M.  Bez.  und  datirt  1707.  Erworben 
von  F.  Müller  & Cie  f.  f 75. — . 

57.  Eine  Zeichenschule. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  22  : sehr  ausführlich  gemalt. 
Verk.  f.  f 5.10. — 

58.  Ein  Fräulein  und  ein  flötenspielender  Herr. 

Auction  R.  Pickfatt  zu  Rotterdam,  12  Apr.  1736.  Cat.  Nr.  99. 
lo’/a'  X SVg*.  Verk.  f.  f 32. — (Hoet  I 472.) 

Auction  des  Nachlasses  Cat.  Nr.  7:  Ein  Flötenblaser  und 
ein  singendes  Fräulein  , sehr  gefällig  [pleizierig]  und  ausführlich. 
Verk.  f.  f 100. — 


*)  Diese  Bezeichnung  lässt  es  fraglich  erscheinen,  ob  das  Bild  von 
Arnold  Houbraken  herrührt. 


27 


59-  Ein  blumengiessendes  Mädchen  mit  anderm  Beiwerk  in  einer 
Nische. 

Auction  B.  da  Costa  im  Haag,  13  Aug.  1764.  Cat.  Nr.  28 
Holz  io‘//  X Verk.  f.  f 242.—  (Terw.  376.)^ 

Auction  Anna  Bout  v.  Lieshout,  Wwe.  v.  Wil.  Tornbury  im 
Haag,  3 Mai  1797.  Cat.  Nr.  8:  Ein  Mädchen  öffnet  ein  Fenster; 
sie  hat  in  der  Rechten  ein  Glas  und  ist  im  Begriff  zwei  vor 
dem  Fenster  stehende  Blumentöpfe  zu  begiessen.  Delikat  und 
natürlich  durch  A.  Houbraken. 

Holz  loV,"  X 8".  Erw.  f.  f 14.—  von  Teissier,  laut  handschriftl. 
Eintrag  im  Ex.  der  kgl.  Gern.  Gal.  im  Haag. 

Auction  J.  Gildemeester  Jzn.,  Amsterdam  ii  Juni  1800,  Cat. 
Nr.  86  als  Werk  der  Antonina  Houbraken.  Zusammen  mit  der 
folgenden  Nummer  verk.  f.  f 24. — an  Spruytei , laut  hand- 
schriftl. Eintrag  im  Ex.  d.  kgl.  Gern.  Gal.  im  Haag.  Die  Be- 
schreibung, die  Maasse ; X 8 und  das  Material  stimmen 
volkommen  zu  denjenigen  der  vorigen  Auctionscatalogen , sodass 
ohne  Zweifel  dasselbe  Bild  gemeint  ist. 

60.  Ein  Knabe  mit  einem  Vogel  spielend. 

Er  lehnt  sich  über  die  untere,  geschlossene  Hälfte  einer  T.hür, 
deren  oberer  Teil  geöffnet  ist.  Der  Vogel  fliegt  auf  die  Krücke 
zu,  die  er  in  der  Hand  hat.  Hinter  ihm  sieht  man  das  Innere 
eines  Hauses  mit  einem  Fenster. 

Dieses  Bild  war  in  der  Auction  Gildemeester  das  Gegenstück 
der  vorigen  Nummer  und  wurde  zusammen  mit  ihi  verkauft. 
Es  galt  ebenfalls  als  ein  Werk  der  Antonina  Houbraken. 

61.  Eine  junge  Dame  bei  einer  Wahrsagerin. 

Stehend  vor  der  Thür  eines  Hauses , in  Begleitung  eines  Herrn ; 
sie  zeigt  dem  Weibe  ihre  Hand.  Eine  sehr  geistvolle  Compo- 
sition  von  schöner  Behandlung. 

Leinw.  27'X23". 

Auction  Gildemeester,  Cat.  Nr.  84.  Verk.  f.  f 28,  an  Yver, 
laut  handschriftl.  Notiz  im  Ex.  der  kgl.  Gern.  Gal.  im  Haag. 

62.  Ein  Greis  bei  einer  Kerze  schreibend. 

Auction  Fraula  zu  Brüssel,  21  Juli  1738.  Cat.  Nr.  164.  i X8*/j  . 
Verk.  f.  f8. — Gegenstück  zum  folgenden  Bilde.  (H.  I 532.) 

63.  Ein  Raucher,  auf  dem  Tisch  Fische. 

Gegenstück  zum  vorigen  Bilde.  Ibid.  Cat.  Nr.  165.  Verk.  f. 
f 9.10. — 


28 


64.  Eine  Spinnerin. 

Auction  des  Nachlasses,  Cat.  Nr.  23 : schön  gemalt.  Verk. 
f.  f 2.12. — 

65.  Eine  lesende  Person. 

Ibid.  Cat.  Nr.  29.  Verk,  f.  f 4. — 

66.  Ein  Knabe  der  ein  Vogelnest  raubt. 

Auction  D.  Grenier  zu  Middelburg,  18  Aug.  1712.  Cat.  Nr.  3. 
Verk.  f.  f 2.10. — (H.  II  358.) 

67.  Ein  sitzendes  Mädchen. 

Auction  3 Mai  1729  im  Haag.  Cat.  Nr.  87:  sehr  ausführ- 
lich. Verk.  f.  f 46. — (Terw.  7.) 

68.  Ein  lesender  Mann. 

69.  Eine  Frau  im  Gebet. 

Auction  28  Juni  1756  zu  Rotterdam.  Cat.  Nr.  28.  Jedes  Bild 
8"X7".  Zusammen  verk.  f.  f 22. — (Terw.  149.) 

70.  Ein  Einsiedler. 

Auction  B.  Croonenburgh  zu  Amsterdam,  22 März  1762.  Cat. 
Nr.  33:  sehr  ausführlich.  7V2' X 6".  Verk.  f.  f 20. — , laut 
handschriftl.  Notiz  im  Ex,  des  kgl.  Kupferstichcabinets  zu 
Dresden. 

Dieses  Bild  könnte  mit  Nr.  68  identisch  sein. 

71.  BRUSTBILD  EINES  ORIENTALEN. 

In  Lebensgrösse.  Leinw. 

Amalienstift  zu  Dessau.  Cat.  1877  Nr.  92. 

72.  ALTER  MANN  IN  EINEM  PERGAMENT  LESEND. 

In  Lebensgrösse.  Leinw. 

Ibid.  Nr.  162. 

73.  BRUSTBILD  EINER  JUNGEN  ORIENTALIN. 

In  Lebensgrösse.  Leinw. 

Ibid.  Nr.  409. 

74.  AUSRITT  ZUR  JAGD. 

Gemälde,  vermutlich  biblischen  oder  geschichtlichen  Inhalts, 
eine  zahlreiche,  vornehme  Gesellschaft  auf  der  Terrasse  eines 
Palastes  darstellend,  welche  eben  im  Begriff  ist,  zum  Kriege  oder 
zur  Jagd  auszureiten.  Ein  Krieger  führt  eine  festlich  angezogene 
Dame  zu  ihrem  Pferde.  Im  Vordergrund  sind  etwa  10 — 12 
spanngrosse  Figuren  dargestellt. 

Im  Schlosse  zu  Meiningen. 


29 


75-  Hirt  und  Hirtin. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  i6;  kunstreich  und  ausführ- 
lich gemalt.  Verk.  f.  f 14.10. — 

76.  Ein  Gegenstück  dazu. 

Ibid  Nr.  17.  Verk.  f.  f 12.10. — 

77.  Ein  Schuster,  der  einer  Frau  das  Maass  nimmt. 

Ibid  Nr.  26.  Verk.  f.  f g.- — • 

78.  Eine  musizirende  Gesellschaft. 

Auction  H.  v.  d.  Vugt  zu  Amsterdam,  27  Apr.  1745.  Cat. 
Nr.  86:  2'2"Xi'9"-  Verk.  f.  143. — (H.  II  163.) 

79.  Ein  Königspaar  auf  einem  Throne. 

Auction  3 Mai  1729  im  Haag.  Cat.  Nr.  88.  Auf  Kupfer  gemalt. 

' Verk.  f.  f 35.10. — (Terw.  7.) 

80.  Ein  schönes  Cabinetstück  mit  drei  Figuren  und  anderm  Beiwerk. 

Auction  24  Apr.  1737  im  Haag.  Cat.  Nr.  18:  sehr  ausführlich 
gemalt.  i6"Xi3".  Verk.  f.  f 60. — {Terw.  13.) 

81.  Ein  Bauer  wird  vom  Stein  geschnitten. 

Auction  20  März  1764  im  Amsterdam.  Cat.  Nr.  160.  8'X6". 
Verk.  f.  f 15. — laut  handschriftl.  Notiz  im  Ex.  des  kgl.  Kupfer- 
stichcabinets  zu  Dresden. 

82.  Ein  Nachtstück. 

Auction  D.  Grenier  zu  Middelburg,  18  Aug.  1712.  Cat.  Nr.  4: 
sehr  gut  gemalt.  Verk.  f.  f 3.10. — (H.  II  358.) 

83.  Eine  Kerzenbeleuchtung. 

Auction  des  Nachlasses , Cat.  Nr.  1 5 : sehr  kräftig  gemalt. 
Verk.  f.  f 27. — 

84.  Ein  Nachtstück. 

Auction  A.  Leers,  Amsterdam  19  Mai  1767.  Cat.  Nr.  69; 
i7"Xi3".  Verk.  f.  f 33. — (Terw.  601.) 

Dieses  Bild  kann  den  Maassen  nach  identisch  sein  mit  Nr.  24. 

84a.  Bauernkneipe. 

Zwei  Bauern  sitzen  rauchend  und  trinkend  bei  einer  Tonne. 
Ausführlich  behandelt. 

Auction  Mr.  H.  A.  Haarsma  zu  Amsterdam,  8 Oct.  1867. 
Cat.  Nr.  29 : Holz  30  X 24  c.M. 


30 


VI.  BILDNISSE. 

85.  Der  Czar  und  die  Czarin. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  28.  Verk,  f.  f 50. — 

86.  Regentenstück  aller  Herrn,  welche  zur  Münze  in  Dordrecht 

gehören. 

Erwähnt  von  v.  Gool.  N.  S.  I 133. 

87.  Porträt  des  Burggrafen  van  Njjmegen. 

Laut  Houbrakens  Aussage  i.  J.  1694  gemalt.  (G.  S.  III  202). 

88.  Desgl.  von  D.  Flud  van  Giften,  Pastor  zu  Dordrecht  (f  1701). 

Adr.  Haelwegh  sc.  (Fred.  Müller,  Catal.  v.  7000  Portretten, 
Nr.  1857.) 

89.  Desgl.  von  Jac.  Oldenborg,  id.  id.  (1650 — 1690). 

Adr.  Haelwegh  sc.  (Fred.  Müller  a.  a.  O.  Nr.  3995).  Der  Stich 
bildet  das  Gegenstück  zum  vorhergehenden. 

90.  Desgl.  von  'S.  van  Til,  id.  id.  (1644 — 1713). 

A.  V.  Zylvelt  sc. 

91  und  92.  Desgl,  von  DAN.  HOOFT  (geb.  1675)  seiner  Frau 
SOPHIA  MARIA  RE  AAL  (geb.  1687). 

Ihrem  Alter  nach  müssen  die  Dargestellten  kurz  vor  Houbrakens 
Tode  von  ihm  gemalt  worden  sein. 

Im  Besitze  des  Herrn  Hooft  van  Vreeland  zu  Amsterdam. 
93.  Desgl.  eines  Herrn  RUDOLPH  VON  LOEN  zum  Eichlerhof  in 
Frankfurt  am  Main. 

Holz  42  X 34  c.M.  Bez. : Houbraken. 

Städel’sches  Institut  in  Frankfurt  a/M.  Cat.  1883  Nr.  202. 
Geschenk  des  Herrn  Joh.  Friedr.  Koch  1878. 

94.  Desgl.  der  Frau  CHRISTINA  BEELAERTS,  geb.  POMPE. 

Sitzend  mit  zwei  Kindern ; links  oben  kleine  Engel  mit 
verstorbenen  Kindern.  Lebensgross  in  ganzer  Figur. 

Leinw.  R.  unten  bez,  A.  Houbraken. 

Im  Besitze  der  Familie  Beelaerts  im  Haag. 

95.  Das  Bildnis  von  Thomas  Morus. 

Auction  Baron  Schönborn  zu  Amsterdam,  16  Apr.  1738. 
Cat.  Nr.  142.  Verk.  f.  f 6. — (H.  I 515.) 

96.  Mehrere  Bildnisse  Jan  van  Hoogstratens. 

Vgl.:  A.  Houbraken  aan  den  günstigen  lezer.  Vor:  De 

Kruisheld  of  het  leven  van  den  grooten  Apostel  Paulus  von 
J.  V.  Hoogstraten  1712. 


31 


VIL  LANDSCHAFTEN. 

97.  Eine  kleine  Landschaft. 

Auction  des  Nachlasses.  Cat.  Nr.  30.  Verk.  f.  f 1.14. 

98.  LANDSCHAFT  MIT  HIRTEN  UND  VIEH. 

Rechts  Berge , links  Bäume  vor  einer  Ruine. 

Holz  74  X 100  c.M. 

Galerie  Liechtenstein  in  Wien.  Cat.  1885,  Nr.  288. 

99.  Eine  kleine  Landschaft  von  Swaneveld  mit  Pferden  von 

Houbraken. 

Auction  2 Mai  1708  zu  Dordrecht.  Cat.  Nr.  18.  Verk.  f. 
f IO. — (H.  I 120.) 

100.  Eine  Landschaft  von  A.  Pünacker,  von  Houbraken  geistreich 

staffirt. 

Auction  L.  v.  Hairen  zu  Dordrecht,  13  Oct.  1718.  Cat.  Nr.  15. 
Verk.  f.  f 34. — (H.  I 219.) 

101.  Ein  besonders  ausführlicher  Tempel  von  B.  V.  B.  oder  Barth. 

van  Brüssel  [=  Bartholomeus  van  Bassen]  mit  sehr  schön 
hinzugefügten  Figuren  von  A.  Houbraken.  i) 

32I//  X 47^/2'  (Dordrechtsches  Maass). 

Sammlung  van  der  Linden  van  Slingelandt  zu  Dordrecht 

(H.  II  489.) 

1)  In  Bezug  auf  diese  und  die  beiden  vorhergehenden  Nummern  ist 
daran  zu  erinnern , dass  die  Künstler  van  Bassen , Swaneveld  und 
Pijnacker  wesentlich  älter  waren  als  Houbraken.  Van  Bassen  starb 

1652,  Swaneveld  1655  und  Pijnacker  1673.  Da  Houbraken  1660  geboren 
wurde,  kann  er  mit  keinem  von  ihnen  in  dem  Sinne  zusammen  gearbeitet, 
haben,  wie  dies  z.  B.  Adr.  van  de  Velde  und  Joh.  Lingelbach  mit 
Jac.  Ruisdael,  J.  Wijnants  u.  a.  taten.  Er  hat  also  „in  geistreicher 
und  schöner  Weise”,  wie  die  Cataloge  uns  versichern,  die  längst  vor- 
handenen Bilder  mit  Staffage  von  seiner  Hand  bereichert , ein  Verfahren , 
das  in  jener  Zeit  nicht  ohne  Analogieen  ist.  Erzählt  z.  B.  van  Cool 
(N.  S.  II  141),  dass  der  im  J.  i688  geborene  Robert  Griffier  Bilder 
von  Jac.  Ruisdael  so  genau  in  der  Art  des  Phil.  Wouwerman  mit 
Pferden  und  Figuren  zu  staffiren  wusste,  dass  sie  von  den  Liebhabern 
als  Originale  dieser  beiden  Meister  gekauft  wurden.  Ferner  befindet 
sich  in  der  Braunschweiger  Galerie  eine  1630  datirte  Kirche  von  P. 
Saenredam,  worin  sich  eine  zahlreiche  Staffage  im  Costüm  von  etwa 
1700  bewegt. 


VIII.  BILDER  OHNE  ANGABE  DES  DARGESTELLTEN 
GEGENSTANDES. 


A.  ' Ein  Bild  von  Houbraken. 

Auction  R.  Pickfatt  zu  Rotterdam,  12  Apr.  1736.  Cat.  Nr.  87. 
i'4"  X i'y".  Verk.  f.  f 91. — (H.  I 471.) 

B.  Ein  schönes  Bild  von  A.  Houbraken  von  kapitaler  Composition , 

aus  seiner  besten  Zeit. 

Auction  15  Apr.  1739,  Amsterdam.  Cat.  Nr.  121.  Verk.  f. 
£58.-  (H.  I 582.) *  *) 


*)  Galland,  Gesch.  d.  holl.  Baukunst  S.  505  erwähnt  Kamin-, 
Decorations-  und  Plafondgemälde  im  Innern  des  Enkhuizer  Rathauses 

• von  G.  de  Lairesse,  A.  Houbraken  und  van  Neck.  Ich  habe  vergeblich 
sowohl  im  Gebäude  selbst  nach  derartigen  Bildern  von  de  Lairesse 
und  Houbraken  gesucht,  als  auch  in  der  Literatur  die  Belegstelle  für 
diese  Behauptung  zu  finden  getrachtet.  Auch  das  unlängst  erschienene 
Kunstinventar  eines  Teils  der  Provinz  Nord  Holland  (Noord-Hollandsche 
Oudheden  beschreven  en  afgebeeld  door  G.  van  Arkel  en  A.  W. 
Weissman)  schweigt  über  dieselben. 


3.  Aeussere  Beschreibung  der  Groote  Schou- 
burgh,  und  Ausgaben  derselben. 


Die  Groote  Schouburgh  besteht  aus  drei  Bänden  zu  381,  361 
und  408  Octavseiten , wozu  noch  ein  nach  den  Vornamen  ge- 
ordnetes Verzeichnis  der  behandelten  Maler,  ein  Register  der 
Bildnisse  und  eine  Liste  der  vornehmsten,  erwähnten  Sachen 
und  Merkwürdigkeiten  kommen.  Der  erste  Band  enthält  auf 
19  Tafeln  50  Malerbildnisse,  von  denen  eins  auf  dem  Titel- 
blatt vorkommt,  eins  den  Verfasser  darstellt,  und  die  übrigen  mit 
A.  bis  R.  bezeichnet  sind.  Ferner  befindet  sich  im  ersten  Band 
eine  Tafel  mit  Opfergeräten,  eine  Radirung  nach  einer  Rem- 
brandtschen  Zeichnung  (Die  Jünger  zu  Emmaus)  und  im  Texte 
auf  S.  143  die  Abbildung  von  drei  antiken  Münzen  mit  einem 
Dreifuss  als  Gepräge,  sowie  auf  S.  192  die  Abbildung  zweier  einbal- 
samirter  Kinderleichen.  Diese  kommt  in  den  meisten  Exemplaren 
als  Schabkunstblatt  mit  dem  Kopfe  des  grössten  Kindes 
an  der  linken  Seite  vor,  doch  giebt  es  deren  auch , in  welchen 
leine  gegenseitige  R a d i r u n g vorkommt.  Der  zweite  Band  enthält 
IO  Tafeln  (A — K)  mit  25  Bildnissen  und  ausserdem  je  eine 
mit  antiken  Feldzeichen  und  Medaillen  und  eine  aus  des  Vf ’s 
Zinnebeeiden''  herübergenommene  Darstellung  von  Jupiter  und 
Semele.  Der  dritte  Band  endlich  bietet  30  Bildnisse  auf  14  Tafeln 
((A — O),  sowie  im  Texte  auf  S.  150  die  zwei  Seiten  einer  antiken 
Münze  mit  Bacchischen  Darstellungen  und  auf  S.  333  die  Ab- 
Ibildung  eines  Schildes  zur  #^rinnrung  an  die  Wiederaufrichtung 
(der  Amsterdamer  Lucasgilde  im  Jahre  1654. 

Die  Bildnisse  sind  mit  Ausnahme  zweier  Tafeln  im  dritten 


3 


34 


Bande  (D  und  F,  von  der  Hand  des  D.  Jongman),  sämmtlich 
von  Jacobus  Houbraken  gestochen.  Von  den  übrigen  Tafeln 
sind  die  Jünger  zu  Emmaus  und  Jupiter  und  Semele  laut  seiner 
Aussage  von  Arnold’s  eigener  Hand.  Während  das  Blatt  mit 
den  Opfergeräten  mit  W.  Jongman  bezeichnet  ist,  zeigen  die 
übrigen  gar  keinen  Stechernamen,  ebensowenig  wie  die  Titel- 
vignetten, und  das  Wappen  auf  der  Dedicationstafel  im  zwei- 
ten Bande.  Das  der  Dedication  des  ersten  Bandes  ist  mit 
„J.  Mulder  sculps.”  bezeichnet.  Diese  Dedicationen  sind  im 
ersten  Bande  gerichtet  an  „Den  Edelen  Gestrengen  Heer, 
„den  Heer  Johan  van  Schuilenburch , Raadsheer,  Secreta- 
„ris  en  Grifher  van  de  nagelaten  domeinen  van  wijle  zijn 
„koninklijke  Majesteit  van  Groot-Brittanje,  hoogloffelijker  ge- 
„dachtenisse  enz.  enz. , groot  beminnaar  van  de  schilderkunst”, 
und  im  zweiten  an  „ Den  Konstlievenden  Heere , den  Heer 
„Mr.  Pieter  de  la  Court  vander  Voort”.  Im  dritten  Bande  fehlt 
in  Folge  des  inzwischen  eingetretenen  Todes  des  Verfassers 
eine  Dedication. 

Von  dem  Werke  erschien  im  Jahre  1753  im  Haag  bei  J.  Swart, 
C.  Bouquet  und  M.  Gaillard  ein  Neudruck,  ebenfalls  in  drei 
Bänden  und  überhaupt  ein  wörtlicher  Abdruck  der  Original- 
ausgabe. Diese  Wörtlichkeit  geht  soweit,  dass  sogar  Stellen 
wie  „er  lebt  heute  noch”,  oder  „er  ist  jetzt  zwei  Jahre  tot” 
unverändert  geblieben  sind.  Der  einzige  Unterschied,  ausser 
einigen  Druckfehlern  ist  der,  dass  das  Register  jetzt  nach  den 
Familien-,  anstatt  nach  den  Vornamen  der  Künstler  geordnet  ist. 
Die  Qualität  der  Abbildungen  hat  sich  bedeutend  verschlechtert , 
da  die  Bildnisse  (mit  Ausnahme  derer  von  Houbraken  und  van 
der  Werf)  inzwischen  für  Jac.  Campo  Weyermans  Levensbe- 
schrijvingen  der  Nederlandsche  konstschilders  verwendet  worden 
waren.  B.  I S.  192  findet  sich  hier  durchgängig  die  Radirung 
statt  des  Schabkunstblattes  und  im  dritten  Bande  ist  eine  Tafel 
P.  mit  den  Bildnissen  der  Brüder  Berckheyde  und  Casp.  Netschers 
eingeschaltet.  • ^ 

Eine  dritte  Ausgabe  war  dem  Werke  Houbrakens  vor  kaum 
einem  Jahrzehnt  beschieden.  Sie  erschien  in  deutscher  Sprache, 


35 


und  zwar  als  Nr.  XIV  der  Quellenschriften  für  Kunstgeschichte 
von  Eitelberger  v.  Edelberg,  Wien  1880  bei  W.  Braumüller. 
Sie  wurde  nach  Angabe  des  Titelblatts  übersetzt,  mit  Einleitung, 
Anmerkungen  und  Inhalts-verzeichnissen  versehen  von  Dr.  Alfred 
von  Wurzbach.  Zu  bemerken  ist  aber,  dass  der  zweite  Band, 
der  die  Anmerkungen  enthalten  sollte,  bisjetzt  nicht  erschienen 
ist  ^).  Auch  ist  zu  constatiren,  dass  hier  nicht  eine  Gesammt- 
ausgabe  der  Groote  Schouburgh  vorliegt,  sondern  dass  „alle 
„jene  Stellen,  welche  ihrem  Inhalte  nach  moralisirend  oder 
„ philosophirend  sind,  ebensowie  mehrere  ermüdende  Abhandlun- 
„gen  antiquarischen  Inhalts,  Anekdoten,  die  zur  Charakterisirung 
„des  Künstlers  nichts  beitragen,  und  alle  eingestreuten  Gedichte” 
ausgelassen  sind  (Einl.  S.  XV).  Kann  man  dem  Uebersetzer  nur 
beistimmen  in  der  Ausmerzung  jener  antiquarischen,  philoso- 
phirenden  und  moralisirenden  Excurse,  so  muss  man  ihm  ande- 
rerseits zum  Vorwurf  machen,  dass  er  in  der  Weglassung  von 
Anekdoten  entschieden  zu  weit  gegangen  ist,  und  auch  sonst 
Abschnitte  ausgelassen  hat,  die  zu  keiner  der  von  ihm  aufge- 
zählten Categorien  gerechnet  werden  können.  So  z.  B.  B.  I 
S.  365  die  Beschreibung  eines  Bildes  von  Abr.  Bloemaert,  welches 
Houbraken  selbst  gesehen  zu  haben  erklärt;  so  am  Schlüsse 
desselben  Bandes  mehrere  Mitteilungen  über  Bilder  von  Dav. 
Teniers  und  J.  Steen;  so,  um  nur  dies  noch  anzuführen,  B.  II 
S.  75  eine  Stelle,  woraus  die  persönliche  Bekanntschaft  des 
Malers  Pieter  Roestraten  mit  P.  v.  Laer,  Jan  [soll  heissen  Jacob] 
de  Wet,  Phil.  Wouwerman  und  Mich.  Carre  hervorgeht  und 
aus  welcher  man  ausserdem  erkennt,  auf  welche  Art  Houbraken 
zu  seinen  Nachrichten  gelangte *  *). 

Ehe  ich  diese  Beschreibung  der  verschiedenen  Ausgaben 
schliesse,  muss  ich  noch  bemerken,  dass  die  von  Wurzbach’sche 


*)  Auf  eine  Anfrage,  auf  buchhändlerischem  Wege  an  den  Ver- 
leger gerichtet,  habe  ich  die  Antwort  bekommen,  dass  ein  Erscheinen 
dieses  zweiten  Bandes  vorläufig  nicht  in  Aussicht  genommen  ist. 

*)  An  anderer  Stelle  (S.  63  unten)  werde  ich  ein  Beispiel  dafür 
anführen,  wie  wichtig  manche  der  von  Wurzbach  weggelassenen 
Anekdoten  von  rein  kunstgeschichtlichem  Gesichtspunkte  sind. 


36 

Uebersetzung  nur  mit  Vorsicht  und  unter  beständiger  Heran- 
ziehung des  Originals  zu  benützen  ist,  da  des  Vf’s  Kräfte,  bzw. 
seine  Kenntnisse  der  holländischen  Sprache  nicht  ausreichten, 
um  diese  schwierige  Arbeit  zu  bewältigen.  Ein  Verzeichnis  der- 
jenigen Stellen  zu  geben,  an  welchen  falsche  Uebersetzungen 
vorliegen,  würde  die  mir  hier  gebotenen  Grenzen  überschreiten, 
ich  kann  nur  versichern,  dass  fast  auf  jeder  Seite  mehrere  der- 
selben zu  finden  sind.  Dagegen  verdienen  die  drei  Register 
des  Buches  die  höchste  Anerkennung  und  man  wird  dieselben 
auch  bei  der  Benützung  der  Originalausgabe  mit  Erfolg  zu 
Rate  ziehen. 


4.  Plan  und  Anlage  des  Werkes. 


Hierüber  geben  die  Titelblätter  in  erster  Linie  Auskunft;  das 
der  ersten  Bandes  lautet:  „Die  grosse  Schouburgh  i)  der  nieder- 
„ ländischen  Kunstmaler  und  Malerinnen,  von  denen  viele  mit 
„ihren  Bildnissen  auf  der  Bühne  erscheinen  und  deren  Lebens- 
„führung  und  Kunstwerke  beschrieben  werden,  eine  Fortsetzung 
„des  Malerbuches  von  K.  v,  Mander  bildend”.  Das  Titelblatt 
des  zweiten  Bandes  wiederholt  diese  Worte  und  fugt  hinzu : 
„der  zweite  Band,  der  seinen  Anfang  nimmt  mit  dem  Jahre 
„1613  und  fortfährt  mit  den  Künstlern,  deren  Geburt  bis  zum 
„Jahre  1635  fällt”,  während  der  dritte  Band  an  derselben  Stelle 
aussagt,  dass  er  die  Künstler  umfasse,  deren  Geburt  zwischen 
den  Jahren  1635  und  1659  liegt.  Wie  klar  und  einfach  diese 
Disposition  auch  scheinen  mag,  in  der  Praxis  gestaltet  sie  sich 
wesentlich  anders.  Richtig  ist,  dass  Houbraken  mit  den  Meistern 
den  Anfang  macht,  die  van  Mander  vergessen  hat  (S.  ii),  und 
dann  eine  Anzahl  Maler  behandelt , die  beim  Abschluss  des 
Schilderboecks  noch  lebten,  indem  er  die  Biographien  von  dem 
Punkte  an  weiterzuführen  versucht , an  dem  van  Mander  aufgehört 
hatte.  Im  Uebrigen  aber  kann  man  ohne  Uebertreibung  behaupten, 
dass  dreiviertel  sämmtlicher  Künstler  nicht  in  ihrem  Geburtsjahr 
erwähnt  werden.  Und  wie  hätte  dies  auch  geschehen  können, 
bei  der  grossen  Anzahl  von  Fällen,  in  denen  das  Geburtsjahr 


*)  Schouburg  heisst  wörtlich  Schauspielhaus  und  ist  offenbar  die 
Uebersetzung  des  damals  für  Sammelwerke  so  sehr  beliebten  lateinischen 
Ausdrucks  theatrum.  Des  bequemen  Citirens  wegen  behalte  ich  das 
Wort  im  Anschluss  an  Wurzbach  unübersetzt  bei. 


38 


unbekannt  war ! Zwar  versucht  Houbraken  in  einigen  der- 
selben durch  Combinationen  seinen  Zweck  zu  erreichen,  aber 
diese  haben  meist  so  wenig  Annehmbares,  dass  wir  dem  Ver- 
fasser nur  dankbar  sein  können , wenn  diese  Fälle  zu  den  Aus- 
nahmen gehören.  So  berechnet  er  z.  B.  mit  Benützung  der  Angabe 
van  Manders,  dass  Pieter  Last  man  1604  in  Italien  war,  das 
Geburtsjahr  desselben  auf  1581,  indem  er  annimmt,  dass  er 
nicht  vor  seinem  23^^«“  Jahre  die  Reise  nach  dem  Süden  unter- 
nommen haben  werde  (B.  I S.  97).  Dreissig  Seiten  weiter  spricht 
er  über  Jac.  Ernst  Thoman  von  Hagelstein,  erwähnt 
sein  Zusammensein  mit  Eastman  in  Italien  ums  Jahr  1605  und  — 
giebt  als  Geburtsjahr  1588!  (B.  I S.  132).  Auch  Johannes 
Lingelbach  war  nach  Houbrakens,  allerdings  um  zwei  Jahre 
zu  jung  angesetzte  Angabe,  im  Alter  von  17  Jahren  schon  in 
Frankreich  und  zwei  Jahre  später  in  Rom  (B.  II  S.  145). 

Ein  zweiter,  durch  die  Verhältnisse  erzwungener  Grund,  von 
der  chronologischen  Reihenfolge  abzuweichen,  war,  dass  der 
Verfasser  oft  nicht  zur  rechten  Zeit  die  erbetene  Auskunft  über 
einen  Meister  erhalten  hatte.  Am  Schlüsse  des  ersten  Bandes 
(S.  370)  spricht  er  hierüber,  und  fordert  seine  Leser  auf, 

ihm  Mitteilungen  zu  machen  über  Barth.  Breenberg,  Gabriel 
Metzu,  Gerard  ter  Borch  und  Gerard  van  Zijl.  Die  Bio- 
graphie ter  Borchs  bekommt  er  erst,  als  er,  beim  Anfang  des 
dritten  Bandes,  schon  bis  zum  Jahre  1635  vorgeschritten  ist, 
während  nach  seinen  Quellen  der  Künstler  schon  im  Jahre  1608 
geboren  wäre  i).  Nach  ter  Borch  (S.  40  ff.)  kommt  dann  erst 
der  bereits  1615  geborene  Gabriel  Metsu  an  die  Reihe  ^). 

Ausserdem  weicht  Houbraken  noch  aus  den  mannigfachsten 
Gründen  von  der  chronologischen  Reihenfolge  ab.  So  liebt  er  es 
Mitglieder  derselben  Familie  an  der  gleichen  Stelle  zu  besprechen ; 
die  Brüder  Crabeth  (B.  I S.  26) , Is.  Nicolai  und  seine  drei  Söhne 
(B.  I S.  36) , Abr.  Bloemaert  und  seine  drei  Söhne  (B.  I S.  43) , die 

Allerdings  wissen  wir  heutzutage,  dass  diese  Angabe  falsch  ist, 
und  ter  Borch  erst  1617  das  Licht  der  Welt  erblickte. 

*)  Auch  diese  Angabe  ist  unrichtig , da  urkundlich  feststeht , dass 
Metsu  erst  um  1629/30  geboren  wurde. 


39 


Malerfamilie  Franck  (Vranx)  (B.  IS.  51),  den  alten  Jac.  Wzn. 
Delfif  und  seine  3 Söhne  (B.  I S.  61 , dagegen  den  Enkel  erst  B.  II 
S.  56),  die  Familie  Hals  (B.  I S.  90),  die  de  Bray  (B.  I S.  175), 
die  Cuyp  (B.  I S.  237),  die  drei  Karel  van  Mander  (B.  IS.  251), 
die  drei  Quellinus  (B.  I S.  291),  die  Everdingen,  Vaillant,  Withoos, 
Busschop,  Roos,  Hondecoeter,  Lairesse  usw.  usw.,  um  von 
allen  den  Fällen,  wo  blos  zwei  Künstler  desselben  Namens  erwähnt 
werden,  gar  nicht  zu  reden.  Ein  anderes  Mal  führt  er  eine  Reihe 
von  Künstlern  hinter  einander  auf,  die  er  in  einer  seiner  Quellen, 
mit  der  er  sich  in  dem  Augenblicke  grade  beschäftigte , erwähnt 
fand.  So  werden  von  S.  26  bis  34  zwölf  Gouda’sche  Künstler, 
deren  Lebensbeschreibungen  alle  aus  W a 1 v i s’  Beschrijving  der 
stad  Gouda  stammen,  nach  einander  erwähnt.  Aus  derselben 
Quelle  folgen  B.  II  S.  90 — 93  acht  weitere  Meister.  Van 
. D ij  cks  Iconographie  veranlasste,  dass  B.  IS.  188  f.  acht  Künstler 
zusammengefügt  wurden.  Aus  de  Bie  wurden  B.  I S.  216 — 222 
25  Künstlerbiographien  — manche  allerdings  sehr  kurz  — 
erwähnt,  und  aus  derselben  Quelle  B.  II  S.  139 — 145  nochmals 
23  Maler  citirt;  desgleichen  aus  Bleyswijcks  Beschrijving 
der  stad  Delft  B.  I S.  235  f.  Notizen  über  sechs  Künstler  und  aus 
Schrevelius’  Harlemias  B.  II  S.  122  ff.  über  achtzehn.  Nicht 
immer  hat  Houbraken  dann  gemerkt,  dass  er  Diesen  oder 
Jenen  bereits  an  andrer  Stelle  erwähnt  hatte,  in  Folge  dessen 
manchmal  recht  heitre  Verwechslungen  Vorkommen.  So  hat  er 
B.  I S.  276 — 282  eine  recht  ausführliche,  in  der  Hauptsache 
auf  die  Deutsche  Academie  zurückgehende  Lebensskizze 
Joachim  von  Sandrarts  gebracht,  was  ihn  nicht  verhindert, 
kaum  zehn  Seiten  weiter  eine  Notiz  aus  de  Bie  zu  entlehnen, 
die  sich  offenbar  auf  denselben  Maler  bezieht,  aber  ihn  durch 
den  falschen  Vornamen  Jacob  irreführte.  Ähnlich  verhält  es  sich 
mit  Justus  van  Egmont  der  B.  IS.  223  in  Anschluss  an 
de  Bie  erwähnt  wird,  nachdem  er  bereits  S.  17 1 unter  den 
Leidener  Malern  [aus  Orlers]  aufgezählt  war  >). 

*)  Vgl.  über  Houbrakens  Flüchtigkeit  an  dieser  Stelle , den  Abschnitt 
über  Orlers.  Ausser  dem  zu  Leiden  geborenen  Justus  van  Egmont 
gab  es  dort  noch  einen  Maler  Pieter  Cornelisz  van  Egmondt,  über 


40 


Andere  Fälle  von  Erwähnung  an  verschiedenen  Stellen  sind 
z.  B.  P.  de  Laer.  B.  I S.  359  aus  Sandrart;  B.  II  S.  124 
aus  Schrevelius;  desgleichen  J oh.  Torrentius  B.  IS.  137  und 
B.  II  S.  118.  Jan  Adriaensz  de  Man  B.  IS.  1 70 aus  Orlers y 
als  Lehrer  van  Goyens,  und  bereits  S.  120  aus  dem  von  Orlers 
vollständig  abhängigen  van  Leeuwen  als:  Jan  Arentsz,  guter 
Landschafter  aus  der  Zeit  des  David  Bailly. 

Ein  dritter  Grund  um  chronologisch  getrennte  Künstler  zu 
vereinen,  ist  das  Schülerverhältnis.  Beispiele  dafür  sind  B.  I S.  128. 
Cornelis  Poelenburg,  nebst  seinen  Schülern  vanderLisse, 
Vertangen,  Verwilt,  van  Rijzen  und  van  Steenre.  Vorher,  B.  I 
S.  76  ff.  schon  Soutman , Schut,  Sam.  Hofman  und  Jan  van  Hoek 
als  Nachfolger  des  Rubens.  B.  I S.  158  Hendrik  Berckman 
nach  seinem  Lehrer  Jo rdae ns.  B.  I S.  273  Paudiss,  Wulfhagen 
undjurr.  Ovens  als  Schüler  Rembrandts.  B.  II  S.  95  erscheinen 
vier  Schüler  des  Caes.  van  Everdingen  nach  ihrem  Lehrer 
und  B.  III  S.  285  f.  deren  fünf  nach  ihrem  Lehrer  Joh.  Ver- 
kolje.  Auch  die  drei  Lehrer  Houbrakens:  Willem  Drillen- 
> Jacob  Lavecq  und  Samuel  van  Hoogstraten  fanden  nach 
einander  ihren  Platz  (B.  II  S.  147  ff.). 

Kleinere  Gruppen  bilden  ferner:  Glasmaler:  (B.  I S.  27  ff.: 
Dirk  und  Wouter  Crabeth,  Tomberg,  Willem  Tybout,  Corn. 
Ysbrantsz  Kusseus  und  Laurens  van  Koot  5 B.  II  S.  209 : Josef 
und  Catharina  Oostfries,  Claes  van  der  Meulen  und  Jan  Jansz. 
Slob);  Personen  vornehmen  Standes:  (B.  II  S.  227  von  Fabius 
Pictor  und  König  Renatus  von  Sizilien  bis  zu  den  Bürgermeistern 
van  Delen,  van  der  Lisse,  Verschuring,  van  der  Ulft  und 
ter  Borch) ; Schnellmaler:  (B.  I S.  165  ff.  Frans  Floris,  van  Goyen, 
Knibbergen,  Porcellis,  Raimond  la  Fage  und  Boitard);  Rivale: 
(B.  I S.  78  f.  Marten  Pepijn  und  Abr.  Janssens  nach  Rubens) 
und  Frauen : (B.  I 3 1 3 ff.  Anna  Maria  Schuurmans  und  Margaretha 
Godewijk) *  *). 

den  Bredius  Documente  aus  den  Jahren  1637,  1643  und  1656  besitzt, 
während  er  erst  i66i  62  in  den  dortigen  Gildebüchern  vorkommt 
(Obreens  Archief  V.  223). 

*)  An  dieser  Stelle  entschuldigt  sich  Houbraken  sogar  beim  Leser,  dass 


41 


Endlich  sei  hier  erwähnt,  dass  Houbraken  B.  I S.  205  ff.  die 
Geburt  von  Joan  Lijs  und  Jan  Davidsz  de  Heem  ins  Jahr  1600 
versetzt,  um  dadurch  diesem  Jahre  besondern  Glanz  zu  verleihen. 

Eine  Chronologie  eigener  Art  ist  es,  wenn  Houbraken  Künstler, 
über  die  ihm  sonst  keine  Daten  bekannt  geworden  sind,  nach 
irgend  einem  Ereignis  ihres  Lebens,  meistenteils  nach  ihrem 
Todesjahr,  seiner  Reihenfolge  einverleibt.  So  finden  z.  B.  Cornelis 
Janssens  van  Ceulen  und  Gerard  Pzn.  van  Zijl  unter  den  1630 
geborenen  Künstlern  ihren  Platz  (B.  II  S.  224  f.) , weil  sie  sich 
um  diese  Zeit  am  Englischen  Hofe  aufgehalten  haben  sollen, 
während  dagegen  die  folgenden  Künstler  in  ihrem  Todesjahr 
behandelt  werden;  Karel  van  Mander  (1606,  B.  I S.  251),  Hen- 
drik Goltzius  (1617,  B.  II  S.  35),  Cornelis  van  Haarlem  (1638, 
B.  III  S.  89),  Gerard  Seghers  (1651,  B.  III  S.  317),  Carel 
Fabritius  (1654,  Bd.  III  S.  337),  Paulus  van  Hillegaert  und 
Pieter  de  Ruelles  (1658,  B.  III  S.  379). 

Sieht  man  von  Fällen,  wie  den  im  Vorhergehenden  aufgezählten 
ab,  dann  darf  man  in  Bezug  auf  die  übrigen  Biographien  an- 
nehmen, dass  Houbraken  bei  ihnen  die  chronologische  Reihen- 
folge nach  der  Geburt  befolgt  habe , wobei  der  häufig  gebrauchte 
Ausdruck  „Zeitgenosse”  immer  heissen  soll ; geboren  in  demsel- 
ben Jahre. 

Da  diese  chronologische  Reihenfolge  nicht  immer  genügende 
Beachtung  gefunden  hat,  sei  dieselbe  hier  durch  ein  auch  aus 
andern  Gründen  interessantes  Beispiel  illustrirt. 

Otto  Marseus,  der  bekannte  Sträuche- und  Insectenmaler  wird 
von  Houbraken  am  Schlüsse  des  ersten  Bandes  behandelt  und  zwar 
nach  Johannes  Mytens  [Meyssens],  Pieter  Janszen  und  Thomas 
Willeborts  Bosschaert  (nach  Houbraken  geboren  17  Mai  1612; 
1612  und  1613)  aber  vor  Pieter  de  Laer , dessen  Geburtsjahr  mit 
circa  1613  angegeben  wird,  und  vor  Nicolaes  de  Helt-Stocade, 
Abr.  Willaerts  und  Jacques  d’Arthois,  die  ebenfalls  im  Jahre  1613 
geboren  sein  sollen.  Nach  dem  Platze,  den  er  in  der  Groote  Schou- 
burgh  einnimmt,  hätte  Marseus  also  in  demselben  Jahre  das  Licht 

er  diese  Frauen,  deren  Geburt  viele  Jahre  aus  einander  liege,  nach 
einander  behandle. 


42 


der  Welt  erblickt.  Hiermit  stimmt  überein,  dass  er  nach  Angabe 
von  Houbrakens  Quelle  im  Jahre  1673,  60  Jahre  alt,  starb. 
Letztere  Angabe  ist  aber  erwiesenermaassen  falsch,  wie  A.  D. 
de  Vries  bereits  im  ersten  Jahrgang  von  Oud  Holland  (S.  168) 
mitteilen  konnte,  indem  er  einen  Auszug  aus  dem  Beerdigungs- 
buche Amsterdams  veröffentlichte , woraus  hervorgeht,  dass  unser 
Künstler  erst  am  22  Juni  1678  begraben  wurde.  Fast  gleichzeitig, 
und  wohl  unabhängig  von  einander,  wurde  in  jüngster  Zeit  an  zwei 
verschiedenen  Stellen  (Descriptive  and  historical  catalogue  of 
the  pictures  in  the  National  Gallery;  Ausgabe  von  1889,  S.  259, 
Anm.  f;  und  Bode,  die  Galerie  zu  Schwerin,  in  den  Graphischen 
Künsten  vom  J.  1888,  S.  18)  die  Vermutung  aufgestellt,  die 
Jahreszahl  1673,  deren  Quelle  die  Wittwe  des  Marseus  war, 
könne  Druckfehler  sein  für  1678.  Obwohl  diese  Vermutung 
unterstützt  wird  durch  die  Angabe  eines  zweiten  von  de  Vries 
gefundenen  Documents,  dass  nämlich  der  Künstler  bei  seiner 
1664  erfolgten  Heirat  nach  eigener  Erklärung  44  Jahre  alt  war, 
darf  man  sie  doch  nicht  als  berechtigt  hinstellen,  eben  weil  die 
Erwähnung  zwischen  mehreren  im  Jahre  1613  geborenen  Künstler 
sicher  beweist,  dass  Houbraken  dieses  Jahr  für  das  Geburtsjahr 
des  Künstlers  hielt,  ebensowie  1673  für  das  Todesjahr.  Hat  er 
bei  letzterem  sicher  Unrecht,  so  muss  erstere  Behauptung  durch 
kräftigere  Gründe  widerlegt  werden , als  es  bisjetzt  geschehen  ist. 
Wir  wissen  aus  vielen  Beispielen,  deren  bekanntestes  das  des 
Willem  van  Aelst  ist  (O.  H.  III  S.  58)  *),  dass  man  es  im 
siebzehnten  Jahrhundert  mit  den  Alterserklärungen  bei  Verlobun- 
gen nicht  gar  zu  genau  nahm.  Hier  liegt  der  Fall  vor,  dass  die 
Braut  erst  20  Jahre  alt  war,  und  es  ist  daher  durchaus  nicht 
unwahrscheinlich,  dass  der  einundfünfzigjährige  Bräutigam,  sein 
Alter  um  sieben  Jahre  zu  gering  angab. 

Im  Vorhergehenden  habe  ich  betont,  dass  Houbraken  in  vielen 


*)  Er  erklärt  31  Dec.  1678  52  Jahre  alt  zu  sein,  während  er  bereits 
am  9 Nov.  1643  Mitglied  der  Delfter  Gilde  wurde.  Dies  wäre  kaum 
möglich  gewesen,  wenn  er  damals  bloss  17  Jahre  gezählt  hätte.  Auch 
kommen  von  1644  an  datirte  Bilder  von  ihm  vor  (Dresden.  Cat. 
Nr.  1330). 


43 


Fällen  von  der  Chronologie  abweicht , wo  er  Mitglieder  derselben 
Familie  nach  einander  anführt.  Im  Gegensatz  hierzu  giebt  es 
auch  Fälle,  wo  er  die  Erwähnung  eines  Jüngern  Gliedes  bis  zu 
dessen  Geburtsjahr  aufschiebt,  wie  z.  B.  beim  jüngeren  Jac.  Wzn. 
Delff,  bei  Benjamin  Blök,  bei  Samuel  und  Jan  van  Hoog- 
straten und  dergl.  mehr.  Einige  ähnliche  Fälle  im  zweiten  und 
dritten  Bande,  wo  für  die  Biographie  des  Sohnes  eines  Malers 
auf  des  ersteren  Geburtsjahr  verwiesen  wird,  enthalten  einen 
Hinweis  darauf,  dass  Houbraken  seinem  Werke  noch  einen  vierten 
Teil  zugefügt  hätte,  wenn  er  nicht  bereits  vor  der  Ausgabe 
des  dritten  gestorben  wäre  ^).  Derartige  Stellen  sind  z.  B.  B.  II  S. 
314.  „Wir  werden  Jacobus  de  Baenin  seinem  Geburtsjahr 
„(1673)  gedenken.”  B.  III.  S.  285.  „Vom  Adlerflug,  den  Nico- 
„laas  Verkolje  in  der  Kunst  nahm,  werden  wir  unter  dem 
„Jahre  1673  berichten.”  und  B.  III.  S.  286.  „Von  Willem  Hen- 
„driksz.  Verschuring  werden  wir  später  Meldung  machen.” 
Neben  den  kunstgeschichtlich  wichtigen  Bestandteilen  der 
Groote  Schouburgh  bilden  die  sogenannten  Zwischenreden  einen 
leider  nicht  unbeträchtlichen  Teil  derselben.  Sie  sind  anti- 
quarischen, philosophirenden  oder  moralisirenden  Inhalts,  aber 
ohne  auch  nur  im  geringsten  den  Wert  selbständiger  Unter- 
suchungen zu  haben.  Die  Listen  „der  vornehmsten  und  bemer- 
kenswertesten Sachen,”  welche  jedem  Bande  angehängt  sind, 
beweisen  einerseits,  welchen  grossen  Wert  der  Verfasser 

Dem  vorzeitigen  Tod  des  Verfassers  schreibt  van  Gool  auch  den 
Uebelstand  zu,  dass  „sich  im  dritten  Bande  mannigfache  Unordnungen 
befänden”  (N.  S.  I S.  5)  und  an  anderer  Stelle  sagt  er  (B.  I S.  140) 
„das  Werk  [soll  wohl  heissen:  der  dritte  Band]  würde  weniger  fehlerhaft 
und  in  seiner  Art  vollkommener  herausgegeben  worden  sein , wenn  der 
Verfasser  daran  hätte  die  letzte  Hand  legen  können”.  Dieses  Urteil  ist 
seitdem  allgemein  als  richtig  angenommen  worden  , aber  wie  ich  glaube , 
mit  Unrecht.  Van  Gool  hat  dabei  entweder  blos  die  grosse  Zahl  der 
Druckfehler:  45  im  dritten,  13  im  zweiten  und  nur  6 im  Verzeichnis 
des  ersten  Bandes  rügen  wollen,  oder  ihm  sind  die  Fehler  in  den 
Biographien  der  späteren,  ihm  also  zeitlich  näheren  Künstler  mehr 
auf  gefallen,  als  die  in  den  Biographien  der  beiden  ersten  Bände.  Für 
uns,  die  wir  an  jeden  Band  denselben  Maassstab  anlegen  können, 
steht  der  dritte  Band  in  dieser  Beziehung  durchaus  nicht  gegen  die 
beiden  anderen  zurück. 


44 


diesem,  von  seiner  Belesenheit  Zeugnis  ablegenden  Teile  seines 
Werkes  beimass  und  andrerseits  geben  sie  uns  eine  Uebersicht  über 
die  darin  besprochenen  Gegenstände.  So  behandelt  Houbraken  um 
ein  Beispiel  statt  vieler  anzuführen,  B.  I S.  203  f.  das  Thema, 
dass  ein  Historienmaler  besser  tue  in  seiner  Darstellung  den 
Geschichtschreibern  als  den  Dichtern  zu  folgen.  Rubens  habe 
z.  B.  sehr  richtig  die  Geschichte  von  Thomiris  mit  dem  Kopfe 
des  Cyrus  nach  Herodot  wiedergegeben  ^).  Wer  aber  dem  franzö- 
sischen Dichter  Quinault  folgen  würde,  würde  den  Perserkönig 
darstellen,  wie  er  sich  als  Gefangenen,  angesichts  des  vor  dem 
Zelte  der  Thomiris  errichteten  Schaffottes,  mit  dem,  seinem 
Wächter  entrissenen  Schwerte  durch  drei  Stiche  in  die  Brust 
das  Leben  nimmt.  „Wir  haben  es,  fügt  er  dann  sich  entschul- 
digend hinzu , auf  diese  Weise  getan , aber  nicht  aus  Irrtum , 
sondern  als  Illustration  der  Uebersetzung  jenes  Trauerspiels.” 
Derartige  Abhandlungen,  in  den  meisten  Fällen  weit  weniger 
interessant,  als  die  eben  nacherzählte,  ziehen  sich  durch  sämmt- 
liche  drei  Bände.  Der  Zweck  derselben  war,  sowohl  der,  den 
Lesern  seines  Werkes  die  grösstmögliche  Abwechslung  zu  bieten, 
als  auch  — wenn  auch  nur  bruchstückweise  — eine  Art  theoreti- 
sches Handbuch  für  angehende  Maler  zu  liefern,  wie  dies  ja  ausser 
van  Mander  und  Sandrart , sein  Lehrer  Hoogstraten  vor  ihm , 
und  zu  seinen  Lebzeiten  Gerard  Lairesse  getan  hatten.  Giebt 
er  sogar  einigen  dieser  Abhandlungen , wie  z.  B.  der  über 
die  Opfergeräte  und  Feldzeichen  der  Alten , Abbildungen  bei ! 

‘)  Man  vergleiche  den  Stich  von  P.  Pontius,  bzw.  die  Copie  von 
Ragot. 


5.  Die  Quellen  Houbrakens. 


A.  DIE  LITERARISCHEN  QUELLEN. 

Wie  man  über  Houbraken  urteilen  mag,  eine  recht  ausgedehnte 
literarische  Kenntnis  darf  man  ihm  nicht  absprechen.  Zwar  lassen 
sich  einzelne  Werke  nach  weisen , welche  ihm  unbekannt  geblieben 
sind,  und  die  er  mit  Nutzen  hätte  consultiren  können,  wie  z.  B. 
die  Stadtbeschreibungen  Amsterdams,  die  Academie  von 
Bullaert,  oder  das  Werk;  Cominciamento  e progressodell’ 
arte  delT  intagliare  in  rame  von  Franc.  Baldinucci  ^),  aber 
im  Grossen  und  Ganzen  hat  er  die  einschlägige  Literatur  gekannt 
und  benützt.  Und  nicht  nur  diejenigen  Werke  seiner  Vorgänger,  die 
denselben  Zweck  verfolgten  wie  er,  wie  das  Gülden  Cabinet  de  Bie’s, 
die  Teutsche  Academie  Sandrarts,  die  kleineren  Werke  de  Piles’ 
und  le  Comte’s,  hat  er  auszubeuten  gewusst,  sondern  auch  Bücher, 
deren  Inhalt  der  Hauptsache  nach  anderer  Art  ist,  hat  er  für 
seinen  Zweck  durchgesehen,  und  hierin  ist  er  ganz  ohne  Vor- 
gänger. Während  z.  B.  Sandrart  für  die  niederländischen  Künstler 
vornehmlich  van  Mander  und  de  Bie  excerpirt  ^),  zieht  Houbraken 
die  Städtebeschreibungen  heran,  liest  die  Dichter  durch,  und 
weiss  sogar  in  politischen  Geschichtsbüchern,  wie  in  Gerard 
B r a n d t ’s  Leben  des  Admiral  de  Ruyter,  Material  für  sein  Werk 


Ein.  Michel  hat  erst  kürzlich  wieder  in  Oud  Holland  (VIII,  167) 
die  Aufmerksamkeit  auf  die  interessanten  Angaben  gelenkt,  welche 
dies  Werk  über  Rembrandt  enthält. 

*)  Vgl.  J.  L.  Sponsel,  Sandrarts  Teutsche  Academie , Eine  kritische 
Sichtung.  Leipziger  Doctordissertation.  S.  14 — 22. 


46 


zu  finden  (B.  I S.  355)-  Andrer  Art  sind  wiederum  die  theore- 
tischen Schriften , wie  seines  Lehrers  Hoogstraten  Inleyding 
tot  de  Hoge  schoole  der  Schilderkunst,  Phil.  Angels’  Lof  der 
Schilderkunst , W.  de  Geests  Kabinet  der  Statuen , andrer 
Art  schliesslich  die  Bildnissammlung,  heutzutage  bekannt  als 
Iconographie  van  Dijcks,  die  Monographie  über  D.Rzn.  Camp- 
huyzen,  die  Flugschrift  über  Hendrik  Terbruggen  usw.  und  alle 
diese  macht  er  seinem  Zwecke  dienstbar. 

Im  zweiten  Teil  der  vorliegenden  Abhandlung  werd  ich  diese 
Quellenschriften  der  Reihe  nach  besprechen,  weshalb  ich  mich 
hier  mit  einer  kurzen  Zusammenstellung  der  nachweislich  benützten 
begnüge. 

A.  Kilnstlerhiographen. 

1.  Karel  van  Mander,  Het  Schilderboeck.  Houbraken  be- 

nützt, wie  ich  unten  nachweisen  werde , die  zweite  Ausgabe , 
vom  Jahre  i6i8,  und  citirt  sie  in  der  Regel  nur  da,  wo 
er  an  ihre  Darstellung  anknüpfend  weiter  erzählt. 

2.  Corn.  deBie,  Het  Gulden  Cabinet,  Antwerpen  1662.  Die 

darin  aufgenommene  Bildnissammlung  von  J.  Meyssens: 
Images  de  divers  hommes  d’esprit  sublime  (1649  erschienen) 
kennt  Houbraken  als  solche  nicht. 

3.  Joach.  V.  Sandrart,  Deutsche  Academie,  Deutsche  Aus- 

gabe von  1675 — 79;  Lateinische  von  1684.  Beide  sind 
Houbraken  bekannt. 

4.  Roger  de  Piles,  Abrege  de  la  vie  des  peintres. 

5.  Flor.  leComte,  Cabinet  des  singularitez. 

6.  Andre  Felibien,  Entretiens  sur  la  vie  des  peintres.  Dieses 

Werk  wird  von  Houbraken  ausdrücklich  als  eine  seiner 
Quellen  erwähnt  (B.  I.  S.  45) , es  ist  mir  aber  auch  nicht  in 
einem  einzigen  Falle  gelungen,  seine  Benützung  nachzuweisen. 

B.  Theoretische  Schriften  über  Ktmst. 

1.  Phil.  Angel,  Lof  der  Schilderkunst,  Leiden  1642. 

2.  Sam.  van. Hoogstraten,  Inleyding  tot  de  Hoge  Schoole 

der  Schilderkunst,  Dordrecht  1678. 


47 


3-  Willem  Beurs,  De  groote  Werelt  in  ’t  klein  geschildert, 
Z wolle  1692. 

4.  W y b r.  de  G e e s t,  Het  Kabinet  der  Statuen,  Amsterdam  1 702. 

C.  Bildnissammlung. 

1.  Die  sogen.  Iconographie  van  Dijcks  und 

2.  Eine  Anzahl  von  Einzelbildnissen  mit  ihren  Unter- 

schriften , welche  ich  bei  der  Besprechung  der  Bildnistafeln 
der  Groote  Schouburgh  anführen  werde. 

D.  Städtebeschreibungen. 

1.  Amsterdam,  Wegwijzer,  1713  erschienen. 

2.  Delft,  Bleyswyk  (1675). 

3.  Dordrecht,  Baien  (1677). 

4.  Gouda,  Walvis  (1713). 

5.  Haarlem,  Ampsing  (1628). 

6.  , Schrevelius  (holländisch  1647;  lateinisch  1648). 

7.  Leyden,  Orlers  (zweite  von  Houbraken  benützte  Ausgabe 

vom  J.  1641). 

8.  , van  Leeuwen  (1672). 

Fraglich  erscheint  die  Benützung  von  van  Spaan’s  Beschreibung 
von  Rotterdam  (1698)  und  der  Kronijk  van  Hoorn  (1706). 

E.  Gedichtsammlu7igen. 

I.  Citate  aus  zahlreichen  holländischen  Dichtern  des  17^61»  und 
beginnenden  i8*^^'i  Jahrhunderts,  für  deren  Namen  ich  aut 
den  zweiten  Teil  verweise. 

F.  Varia. 

1.  Het  leven  van  D.  R.  Camphuijzen,  Angaben  enthaltend 

über  diesen  Theologen,  der  in  seiner  Jugend  gemalt  hatte, 
und  dem  Houbraken  die  jetzt  als  Werke  anderer  Mitglieder 
derselben  Familie  erkannten  Gemälde  zuschrieb. 

2.  G.  Brandt,  Het  leven  van  M.  Azn.  de  Ruyter,  welches 

S.  476  eine  Stelle  über  W.  van  de  Velde  Sr.  enthält 
(Sieh  B.  I,  S.  355). 

3.  Morery,  Grand  Dictionaire  historique,  welchem  Houbraken 

die  Biographie  Ant.  van  Dijcks  entlehnt. 


48 


4-  Rieh.  Terbruggen  Notificatie  of  waarschouwing  aan  alle 
liefhebbers  der  schilderkunst ; zur  Wahrung  der  Ehre  seines 
Vaters  Hendrik  Terbruggen  gegen  die  angeblichen  Angriffe 
Sandrarts. 

5.  Gedruckter  Extract  aus  den  Resolutionsbüchern  der  Stadt 

Deventer,  über  ein  Geschenk  von  4 Bildern  H.  Terbruggens 
von  seinem  ebengenannten  Sohne  Richard  gemacht. 

6.  Die  Schriften  der  Maria  Sibylla  Merian,  über  die- 

selbe. 

7-  T.  Asselijn,  Broederschap  der  Schilderkunst  usw.  Vgl. 
B.  III  S.  329  ff.  Dieses  sehr  selten  vorkommende  Werk- 
chen , welches  sich  nach  Angabe  von  H.  Riegel , Beiträge 
zur  niederländischen  Kunstgeschichte  B.  II  S.  366  auf  der 
kgl.  Bibliothek  zu  Brüssel  befindet,  ist  mir  leider  unzu- 
gänglich geblieben.  Der  Inhalt  bezieht  sich  auf  das  am  21 
Oct.  1654  zu  Amsterdam  gehaltene  Lucasfest.  Vgl.  Vosmaer, 
Rembrandt,  S.  325  ff. 

8.  Haarlems  Doodt-Basuin,  uitgeblazen  opdeTombevan 
den  Heer  Jacob  van  Kämpen.  Vgl.  B.  III.  S.  380.  Houbraken 
hat  diesem  Gedichte  das  Todesdatum  des  Künstlers  entlehnt 
und  vermutlich  auch  die  beiden  Zeilen  auf  S.  381,  worin 
der  Giebel  des  Herrn  Guidewagen  mit  der  Darstellung 
einer  Hirschjagd  als  ein  Werk  dieses  Baumeisters  erwähnt 
wird.  Auch  dies  Gedicht  war  mir  nicht  zugänglich. 

Während  andere,  wie  Sandrart  und  die  Franzosen  le  Comte 
und  de  Piles  es  liebten,  die  Quellen  zu  verschweigen , aus  denen 
sie  ihre  Mitteilungen  schöpften,  hat  Houbraken  die  lobenswerte 
Gewohnheit,  seine  Vorgänger,  aus  denen  er  entlehnt,  zu  nennen. 
Wollten  jene  durch  ihr  Verfahren  den  Schein  erwecken,  alsob  sie 
die  ersten  wären,  die  die  betreffende  Mitteilung  machten,  Hou- 
braken hatte  im  Gegenteil  das  Bestreben , durch  möglichst  viele 
Citate  zu  beweisen , wie  sehr  er  mit  der  einschlägigen  Literatur 
vertraut  sei.  Und  seine  Belesenheit  gab  ihm  dazu,  wie  wir  oben 
gesehen  haben,  gewissermaassen  das  Recht.  Zwar  citirt  er  nicht 
bei  jeder  kleinen  Notiz  seine  Quelle,  aber  die  meisten  nennt  er 
zu  wiederholten  Malen  und  häufig  giebt  er  seinen  Lesern  in 


49 


dieser  Beziehung  dadurch  einen  Fingerzeig,  dass  er,  wie  wir 
oben  gesehen  habe,  es  liebt  eine  ganze  Reihe  von  Künstlern, 
über  welche  seine  Nachrichten  aus  derselben  Quelle  stammen, 
hinter  einander  zu  behandlen.  Das  Citiren  der  Quelle  geht 
soweit,  dass  es  mir  nicht  gelungen  ist,  auch  nur  ein  einziges 
Werk  aufzufinden,  deren  Benützung  feststünde,  ohne  dass  es 
erwähnt  worden  sei.  Hierdurch  sind  wir  zur  Annahme  be- 
rechtigt, dass  mit  den  oben  aufgezählten  Werken  die  Reihe 
von  Houbrakens  gedruckten  Quellen  im  Grossen  und  Ganzen 
erschöpft  ist. 

In  Bezug  auf  den  Umfang,  worin  Houbraken  seine  Quellen 
ausbeutet,  muss  man  ihm  ein  günstiges  Zeugnis  ausstellen:  er 
tut  es  in  der  Regel  in  erschöpfender  Weise.  Als  Beispiel 
dafür  will  ich  nur  anführen,  dass  er  bei  Sandrart  nicht  nur 
den  grossen  Abschnitt  des  ersten  Bandes  kennt,  worin  dieser 
die  niederländischen  Maler  behandelt,  sondern  dass  er  auch 
den  Nachtrag  dazu  im  zweiten  Bande,  der  zwischen  Abhan- 
dlungen ganz  anderer  Art  versteckt  ist,  benützt  und  schliesslich 
auch  noch  entdeckt  hat,  dass  die  lateinische  Ausgabe  Mittei- 
lungen enthält,  welche  an  keiner  der  beiden  Stellen  der 
deutschen  zu  finden  sind.  Auch  bei  den  Stadtbeschreibungen, 
welche  der  Mehrzahl  nach  einen  besondern  Abschnitt  mit 
Künstlerbiographien  enthalten,  hat  er  denselben  in  vollem  Umfang 
benützt.  Nur  sind  ihm  dort  meistens  diejenigen  Stellen  entgangen, 
an  denen  bei  der  Beschreibung  von  Kirchen , Rathäusern , Doelen 
usw.  von  den  daselbst  befindlichen  Kunstwerken  und  ihren  Urhe- 
bern gesprochen  wird.  In  der  zweiten  Abteilung  werde  ich  diese 
Stellen  einzeln  anführen.  Daher  kann  ich  mich  hier  mit  diesen 
kurzen  Andeutungen  begnügen. 

Was  die  Autorität  betrifft , die  er  den  einzelnen  Quellen  bei- 
misst, so  ist  Houbraken  darin  ein  echtes  Kind  seiner  Zeit, 
dass  er  in  der  Regel  das  letzterschienene  Werk  für  das  beste 
hält.  Er  bemerkt  nicht,  dass  in  den  allermeisten  Fällen,  wo 
zwei  über  denselben  Maler  berichten,  der  spätere  vom  früheren 
einfach  abschreibt.  Dies  ist  um  so  auffälliger,  da  seine  eigene 
Geschichtschreibung  ausschliesslich  und  allein  dieselbe  Methode 

4 


50 


befolgt^).  So  entgeht  es  ihm,  dass  Sandrart  abhängig  ist  von 
de  B i e,  und  le  C o m t e und  de  P i 1 e s wiederum  von  S a n d a r t, 
und  dass  das  gleiche  Verhältnis  vorliegt,  wo  Schrevelius  dasselbe 
berichtet  wie  Ampzing,  oder  van  Leeuwen  wie  Orlers. 
Die  Folgen  dieser  Methode  sind  natürlich  die,  dass  die  Fehler 
der  Abschreiber,  als  neuentdeckte  Tatsachen  angesehen  werden. 
So  ist  aus  van  Leeuwen  Joris  van  Schooten  statt  Jacob  van 
S wanenburch  als  Lehrer  Rembrandts , so  aus  de  P i 1 e s Christofifel 
Schovarts  [Schouarts]  statt  Christ.  Schwartz,  so  endlich  aus  le 
C o m t e Joan  Dac  statt  Hans  von  Aachen  in  Houbrakens  Werk  und 
dadurch  in  die  kunstgeschichtliche  Literatur  gekommen , aus 
der  erst  die  Forschung  der  Neuzeit  sie  wieder  vertrieben  hat. 


1)  Einmal  tadelt  er  sogar  de  Bie,  dass  er  beim  Nachschreiben 
van  Manders  nicht  genügend  Acht  gegeben  habe  (Bd.  I S.  43). 


6.  B.  DIE  UNGEDRUCKTEN  QUELLEN. 


Neben  den  gedruckten  Quellen  nehmen  die  ungedruckten 
einen  nicht  unansehnlichen  Platz  ein.  Sie  bestehen  einerseits 
aus  Briefen,  Notizen,  fragmentarischen  Mitteilungen  aus  den 
Gildebüchern  einiger  Städte,  usw. , andererseits  aus  persönlichen 
Mitteilungen.  Selbstverständlich  sind  sie  für  uns  nur  in  den 
Fällen  erkenntlich,  in  denen  sie  ausdrücklich  als  solche  genannt 
werden.  Wo  dies  nicht  der  Fall,  entbehren  wir  eines  jeden 
Anhalts  über  die  Herkunft  der  Houbrakenschen  Nachrichten. 

Die  Angaben  aus  den  Gildebüchern  werde  ich,  da  diese, 
soweit  sie  noch  vorhanden  sind,  jetzt  in  Obreens  Archief 
gedruckt  vorliegen,  im  zweiten  Teile  einzeln  besprechen.  Ich 
begnüge  mich  daher  hier  mit  der  Mitteilung,  dass  sie  sich  auf 
die  Gilden  zu  Alkmaar,  Amsterdam,  Delft,  Dordrecht  und 
Haarlem  beziehen. 

Das  umfangreichste  der  von  Houbraken  benützten  Schriftstücke 
ist  das  B.  II  S.  264  erwähnte  T a g e b u c h des  Malers  W.  S c h e 1- 
links.  Dasselbe  bezog  sich  auf  einein  den  Jahren  1661 — 1665  ge- 
machte Reise  durch  England,  Frankreich,  Italien,  die  Schweiz 
und  Deutschland , und  befand  sich , drei  Bände  stark , damals  im 
Besitze  des  bekannten  Kunstliebhabers  Arnoud  van  Halen,  bei 
dem  Houbraken  Gelegenheit  hatte  es  einzusehn.  Heutzutage  ist 
es  verschollen.  Es  ist  daher  nicht  möglich,  die  Referate  Hou- 
brakens  zu  prüfen.  Ausser  den  Mitteilungen  über  Schellinks’ 
Reisegefährten,  über  das  Bildnis,  welches  W.  Vaillant  zu  Paris 
von  Jac.  Thierry  malte  und  über  eine  Enthauptung  Johannis  des 
Täufers  von  Ger.  Honthorsts  Hand,  welche  Schellinks  in  einer 
Kirche  zu  Rom  sah,  bieten  die  Auszüge  Houbrakens  nichts, 


52 


das  für  die  niederländische  Kunstgeschichte  von  Interesse  wäre, 
lieber  den  Verfasser  dieses  Reisebuchs  hat  A.  D.  de  Vries 
erschöpfend  in  Oud  Holland  IS.  150  ff.  berichtet.  Hier  erörtert 
er  auch  die  Frage  nach  dem  Alter  des  Künstlers,  welche 
Houbraken  aus  einem  Gesundheitszeugnis  v.  J.  1665  be- 
antworten zu  können  glaubt.  Nach  demselben  wäre  der  Künstler 
damals  31  Jahre  alt  gewesen,  also  1633/4  geboren.  Es  ist 
jedoch  wahrscheinlich,  dass  entweder  Houbraken  falsch  gelesen 
hat,  oder  dass  jenes  amtliche  Zeugnis  ein  unrichtiges  Alter 
angab.  Dies  ergiebt  sich  daraus,  dass  der  Künstler  im  Jahre 
1667,  bei  seiner  Verlobung  bezeugte  40  Jahre  alt  zu  sein,  und 
weil  Zeichnungen  vom  Jahre  1642  von  ihm  Vorkommen. 
Diese  beiden  Tatsachen  stehen  in  unauflöslichem  Gegensatz  zu 
jenem  Zeugnis,  welches  daher  — wenigstens  in  der  Houbra- 
kenschen  Wiedergabe  — für  uns  wenig  oder  gar  keinen  Wert  hat. 

Zwei  ähnliche , wenn  auch  allem  Anschein  nach  weit  weniger 
ausführliche  Schriftstücke  als  Schellinks  Tagebuch  verdankte 
Houbraken  den  Malern  Abraham  Genoels  und  Jan  van 
Bunnik.  Von  Genoels  erwähnt  er  B.  II  S.  328  eine  Reise- 
beschreibung, an  andern  Orten  (B.  III  S.  loi  und  204)  Briefe. 
Die  Ausführlichkeit  der  daraus  geschöpften  Mitteilungen  steht 
leider  nicht  in  Verhältnis  zu  des  Künstlers  Bedeutung  und 
ebenso  sind  die  Maler,  mit  denen  Genoels  Umgang  pflog,  der 
Mehrzahl  nach  längst  vergessen.  Am  interessantesten  sind  die 
Mitteilungen  über  die  Namen  unter  seinem  Taufschein  beim 
Eintritt  in  die  Römische  Malerbent  ^);  über  Theod.  Helmbreker 
(B.  II  S.  328  und  III  103),  mit  dem  Genoels  sehr  befreundet  war, 
und  über  die  verschwägerten  Meister  Jan  Asselijn  und  Nie.  de 
Helt-Stocade  (B.  III  S.  64).  Letztere  erhielt  Genoels  seinerseits  von 
seinem  Vetter  Laurens  Frank,  der  im  Jahre  1645  mit  A.  Quellinus, 
Asselijn  und  de  Heit  in  Lyon  zusammenwohnte.  Ihr  Inhalt 
besagt,  dass  de  Heit  um  das  genannte  Jahr  die  älteste,  Asselijn 
dagegen  die  jüngste  Tochter  eines  Kaufmanns  Houwaart  oder 

*)  Im  zweiten  Teil  werde  ich  bei  der  Besprechung  von  Houbrakens 
Entlehnungen  aus  den  Gedichten  van  Rijssens  auch  auf  Genoels. 
Mitteilungen  ausführlicher  zurückkommen. 


53 


Houward  heiratete,  und  dass  beide  ihre  Frauen  mit  nach 
Holland  brachten.  Die  Richtigkeit  dieser  Angaben  wird  in 
Bezug  auf  de  Heit  bestätigt  durch  van  den  Branden  (Gesch.  d. 
Antw.  Schilderschool  S.  872) , laut  dessen  archivalischen  Ent- 
deckungen er  am  i Juli  1647  zu  Antwerpen  als  Gatte  der 
Joanna  Huart  nachweisbar  ist.  Ihr  Kind  Jeremias  wurde  am  21 
September  1646  in  der  dortigen  Cathedrale  getauft , und  er  selbst 
wurde  in  jenem  Jahre  Mitglied  der  Antwerpener  Gilde.  Die 
Eltern  seiner  Frau  hiessen  David  Huart  und  Catharina  Gesteh 

Ueber  Jan  Asselijn  hat  der  achte  Jahrgang  Oud  Hollands 
(S.  231)  Aufschluss  gegeben.  Dort  veröffentlicht  Bredius 
sein  Testament  vom  28  September  1652,  worin  seine  Frau 
Antoinette  Huart  und  seine  älteste,  siebenjährige  Tochter 
Katharine  erwähnt  werden.  ^).  Offenbar  war  letztere  nach  ihrer 
Grossmutter  Katharina  Gestel  benannt  worden,  welche  als 
Schwiegermutter  de  Helts  bezeugt  ist.  Ihr  siebenjähriges  Alter 
im  Jahre  1652  stimmt  zu  Houbrakens  Mitteilung,  dass  die 
Eltern  um  1645  geheiratet  hatten.  Ebenso  ist  es  einleuchtend, 
dass  die  Namensform  Huart  der  Documente  mit  derjenigen 
Houbrakens ; Houwaart  identisch , und  dass  sein  Zusatz  K o o r- 
man  Druckfehler  für  „Koopman”  (Kaufmann)  ist. 

Von  den  übrigen  Angaben  über  Genoels  lässt  sich  diejenige 
seines  Geburtsjahres  1640  durch  eine  m.W.  bisjetzt  nicht  publizirte 
Notiz  auf  einer  Handzeichnung  in  der  Sammlung  Friedrich 
August  II  zu  Dresden  controliren  bzw.  bestätigen.  Dieselbe,  eine 
staffirte  Landschaft  darstellend,  besagt  durch  ihre  Unterschrift 
dass  „Abraham  Genoels,  Roomsche  Archimedes”,  sie  „oud 
78  jaer  1719,  maert  22”  zu  Antwerpen  gefertigt  habe. 

Der  Mitteilung,  dass  Houbraken  von  Jan  van  Bunnik  ein 
Verzeichnis  aller  Orte  empfing,  an  welchen  er  Proben  seiner 
Kunst  hinterlassen  hatte , schliesst  sich  unmittelbar  die  auf  diesem 


Wie  in  Lyon,  kommt  jetzt  hier  in  Amsterdam  der  Name  Quellinus 
in  Verbindung  mit  Asselijn  vor.  Vgl.  die  verschiedenen  a.  a.  O.  mit- 
geteilten Acten , welche  Artus  und  Hubertus  Quellinus  als  Zeugen  mit- 
unterschreiben. 


54 


Verzeichnis  beruhende  Beschreibung  von  van  Bunniks  italie- 
nischer Reise  an  (B.  III  S.  339).  Auch  der  Bericht  vom 
Zusammentreffen  des  Künstlers  mit  Gerard  Hoet  und  andern 
Malern  in  dem  niederrheinischen  Städtchen  Rees  (III  239) 
wird  auf  dasselbe  zurückgehn.  Dies  muss  in,  oder  kurz  nach 
dem  Jahre  1672  stattgefunden  haben,  was  volkommen  stimmt  zu 
den  Angaben  auf  S.  340  f.,  laut  welchen  van  Bunnik  nach  kür- 
zerem oder  längerem  Aufenthalt  in  Frankfurt,  Speier,  Genua 
und  Livorno  in  Rom  mit  Abr.  Genoels  zusammentraf.  Von 
diesem  wissen  wir  durch  Houbraken,  dass  er  am  3 Jan.  1675 
in  die  Römische  Bent  eintrat  (B.  III  S.  lOi),  von  jenem, 
dass  er  nach  achtjährigem  Dienste  am  herzoglichen  Hofe  zu 
Modena,  im  Jahre  1684  wieder  in  die  Heimat  zurückkehrte 
(S.  341). 

Nicht  ohne  Interesse  und  Wert  sind  für  uns  einige  sogenannte 
begrafenisbriefjes,  welche  Houbraken  benützt  hat.  Es  waren 
dies  gedruckte  Einladungen  zur  Beiwohnung  von  Beerdigungen, 
welche  uns  durch  van  der  Willigen  in  beträchtlicher  Zahl 
bekannt  gemacht  sind.  Wie  die  von  diesem  Forscher  veröffent- 
lichten, haben  auch  die  von  Houbraken  erwähnten  Bezug  auf 
Haarlemer  Künstler  *)  und  zwar  auf  Frans  Hals,  Philip 
W ouwerman  und  Jacob  van  Ruysdael.  Das  erste  von 
ihnen  wird  B.  I S.  94  f.  folgendermaassen  erwähnt : 

„Ich  war  mit  der  Abfassung  meines  Buches  schon  fast  bis 
„zum  Schlüsse  gediehen,  als  unter  den  Papieren  eines  alten 
„Haarlemer  Malers  ein  Begräbniszettel  von  ihm  [Frans  Hals] 
„gefunden  wurde,  auf  dessen  Rückseite  notirt  war:  „Frans  ist 
„„gestorben  zu  Haarlem,  im  Alter  von  85  oder  86 Jahren,  im 
„„Jahre  1666  und  ist  am  29  August  im  Chor  der  Grossen  Kirche 
„„begraben,  nachdem  sein  Bruder  Dirk  ihm  1656  vorangegangen 
„„war.  Sie  waren  gebürtig  von  Mecheln,”” 

Wer  der  anonyme  alte  Haarlemer  Maler  war,  unter  dessen 
Papieren  dieser  Fund  gemacht  wurde,  geht  aus  S.  325  hervor. 

Auch  in  andern  Städten  waren  sie  üblich.  Rembrandt  z,  B.  hat  die 
Rückseite  zweier  Amsterdamer  Zettel  zum  Entwurf  von  Skizzen  benützt, 
welche  sich  jetzt  im  kgl.  Kupferstichcabinet  zu  München  befinden. 


55 


wo  die  Notizen  erwähnt  werden,  welche  „der  ältere  Vincent 
van  der  Vinne  auf  der  Rückseite  der  Begräbniszettel  von  Frans 
und  Herman  [lies:  Dirk]  Hals  gemacht  hatte.”  Dieser  Maler, 
selbst  Schüler  des  Frans  Hals,  starb  am  26  August  1702,  aber  erst 
um  1716/7  muss  jener  Fund  unter  seinen  nachgelassenen  Papieren 
gemacht  sein.  Die  darin  enthaltenen  Angaben  werden  durch 
van  der  Willigen  (S.  148  h)  im  Ganzen  bestätigt;  das 
Beerdigungsdatum  des  Frans  Hals  war  nur  drei  Tage  später, 
und  als  Geburtsort  ist  Antwerpen  statt  Hecheln  nachgewiesen. 
Auf  Grund  der  Altersangabe  bei  van  der  Vinne  hat  Houbraken 
dem  Meister  wohl  mit  Recht  einen  Platz  eingeräumt  zwischen 
den  Künstlern  der  Jahre  1580  (A.  Stalbemt  und  E.  Blök)  und 
1581  (Deod.  del  Mont  und  P.  Eastman). 

Bei  dem  zweiten  Beerdigungszettel,  dem  des  Philip  Wouwerman, 
wird  die  Herkunft  aus  dem  Nachlasse  des  Vincent  van  der  Vinne 
ebenfalls  ausdrücklich  bestätigt.  Die  betreffende  Stelle  Houbrakens 
lautet  (B.  IIS.  70);  „Ich  würde  die  Geburtszeit  des  Philip 
„Wouwerman  nicht  erfahren  haben,  wenn  mir  sein  Beer digungs- 
„ Zettel  mit  dem  Stempel  1668  nicht  in  die  Hände  gekommen 
„wäre,  worauf  der  alte  Vincent  van  der  Vinne  seiner  Zeit 
„geschrieben  hatte,  dass  er  in  seinem  48sten  Jahre  gestorben  sei. 
Hier  ist  dieser,  falls  Houbraken  seine  Worte  richtig  wiedergiebt, 
um  ein  Geringes  im  Irrtum,  da  Wouwerman,  der  einige  Tage 
vor  dem  13  Mai  1619  geboren  wurde,  als  man  ihn  am  23  Mai 
1668  in  der  Neuen  Kirche  beerdigte,  grade  sein  neunund- 
vierzigstes Lebensjahr  vollendet  hatte  (v.  d.  Willigen  S.  337 
und  339). 

Die  dritte  der  hier  in  Betracht  kommenden  Stellen  lautet 
(B.  III  S.  65):  „Jacob  Ruisdael  ist  gestorben  zu  Haarlem  im 
„Jahre  1681  und  begraben  am  16  November,  wie  mir  aus  einem 
„der  Beerdigungszettel  hervorgegangen  ist.”  Die  Tatsache  ist 
an  sich  volkommen  richtig ; sie  darf  aber  nicht  auf  den  grossen 
Landschafter  dieses  Namens  bezogen  werden,  da  dieser  nach- 
weislich erst  am  14  März  des  nächsten  Jahres  beerdigt  wurde, 
sondern  — wie  bereits  v.  d.  Willigen  S.  260  richtig  bemerkt 
hat  — auf  den  weit  weniger  begabten  Jacob  Salomonsz 


56 


Ruysdael,  dessen  Werke  erst  in  letzter  Zeit  von  denen  seines 
berühmten  Vetters  getrennt  worden  sind. 

Eine  englische  Urkunde  dieser  Art  bezieht  sich  auf  den  Tod 
des  Malers  Willem  van  de  Velde  des  Aelteren.  Houbraken  sah 
sie  bei  seiner  Enkelin,  der  Tochter  Adriaen  van  de  Veldes. 
Neben  Symbolen  des  Todes,  der  Beerdigung,  Auferstehung 
und  Himmelfahrt  enthielt  sie  Namen,  Titel  und  Wohnort 
des  Verstorbenen,  und  ausserdem  Ort  und  Datum  der  Beerdi- 
gung. Letzteres  war  nach  Houbrakens  Angabe  der  i6  December 
1693  (I  355)  '). 

Nächst  diesen  Documenten  kommen  hier  die  Bei  Schriften 
zweier  Bildnisse  in  Betracht.  Die  eine  machte  Houbraken  mit 
dem  am  20  December  1640  erfolgten  Tode  Dirk  van  Hoogstratens 
bekannt  (I  161)  und  befand  sich  auf  einer  von  dessen  Sohne 
Samuel  herrührenden  Zeichnung.  Houbraken  fand  sie  in  der 
Sammlung  David  van  Hoogstratens.  Das  angegebene  Datum 
ist  durch  die  neuere  Urkundenforschung  durchaus  bestätigt 
(Vgl.  Veth  in  O.  H.  IV  S.  275).  Die  zweite  Beischrift  entdeckte 
Houbraken  auf  einem  Probedruck  des  von  P.  Moreelse  gemal- 
ten, von  Geertruij  Rogman  gestochenen  Bildnisses  des  Roeland 
Savery,  im  Besitze  des  kunstliebenden  Herrn  E.  Feytama  (I  57). 
Sie  war  angeblich  eigenhändig  von  Hendr.  Lamb.  Rogman  im 
Jahre  1640  niedergeschrieben  und  besagte,  dass  der  Künstler 
Hofmaler  der  Kaiser  Rudolph  und  Mathias  gewesen  sei. 
Dieses  Bildnis  mit  der  gestochenen  Unterschrift  ist  noch 
heute  wohl  bekannt.  Letztere  enthält  ausserdem  Ort  und  Zeit 
der  Geburt  und  des  Todes  (1576  zu  Kortrijck — 1639  zu  Utrecht) 
und  ist  1647  und  nicht  1640  datirt.  Auch  die  Verse  lauten 
ein  wenig  anders  als  bei  Houbraken , der  allerdings  nur 
ihren  Sinn  wiederzugeben  beansprucht.  Wichtig  ist,  dass  aus 
der  Zeile:  „Natuer  bevreest,  dat  hij  in  als  haer  moght  ver- 


*)  Vgl.  hierzu  Walpole,  Ausg.  von  1876.  B.  II  S.  139,  der  die 
Grabinschrift  aus  der  Kirche  St.  James  mitteilt: 

Mr.  William  Vandevelde,  senior,  late  painter  of  sea-fights  to  their 
majesties  King  Charles  II  and  King  James,  dyed  1693. 


57 


Winnen,  benam  hem  ’t  leven  door  verstroinge  der  sinnen” 
hervorsreht,  dass  der  Künstler  im  Wahnsinn  starb.  Houbraken 
hat  auf  die  Wiedergabe  dieser  Tatsache  verzichtet  und  auch 
sonst  ist  sie  in  der  kunstgeschichtlichen  Literatur  meines  Wis- 
sens nicht  verwertet  worden. 

Auf  die  gedruckten  Unterschriften  einiger  anderen  Bildnisse, 
welche  Houbraken  erwähnt,  werde  ich  bei  der  Besprechung  der 
von  ihm  angeführten  Kunstwerke  zurückkommen. 

Eine  weitere  handschriftliche  Notiz  bezieht  sich  auf  die  Lehrer 
des  Malers  Michiel  van  Mus  scher  (B.  III  S.  21 1).  Dieser 
hatte  sie  eigenhändig  niedergeschrieben,  wie  folgt : 

„ 1660  zwei  Monate  gezeichnet  bei  Martin  Zaagmolen. 

„1661  bei  Abraham  van  den  Tempel. 

„1665  sieben  Kunststunden  gehabt  von  Gabriel  Metsu  und  i.  J. 
„1667  drei  Monate  bei  Adriaen  van  Ostade”. 

Belege  für  diese  Angaben  sind  mir  nicht  bekannt,  aber  eben- 
sowenig etwas,  was  ihnen  wiederspräche:  v.  Musscher  wurde 
nach  Houbraken  am  17  Januar  1645,  nach  seiner  eigenen  Angabe 
bei  seiner  Verlobung  i)  etwas  eher  (1643/4)  zu  Rotterdam  gebo- 
ren; er  scheint  früh  nach  Amsterdam  gekommen  zu  sein,  denn 
dort  waren  seine  drei  ersten  Lehrer  ansässig,  Saagmolen 
seit  1654  (Oud  Holland  VI  123  ff.),  van  den  Tempel  seit 
dem  I Mai  1660  (Obreens  Archief  V 199)  und  Gabr.  Metsu 
bereits  seit  1650  (Bredius,  Catalog  des  Rijksmuseums,  3«  Auf!.), 
alle  bis  zu  ihrem  1669,  bzw.  1672  und  1667  erfolgten  Tode. 
In  der  Tat  fand  Bredius  den  Michiel  Jansz.  van  Musscher  bereits 
i.  J.  1661  in  Amsterdam  erwähnt  (Prot.  Not.  Bleyenberg).  Dann 
muss  er  sich  nach  Haarlem  gewandt  haben,  wo  Adr.  van 
Ostade  sein  ganzes  Leben  tätig  war  und  grade  um  die  Zeit  auf 
der  Höhe  seines  Ruhmes  stand.  Spuren  seiner  Anwesenheit  in 
Haarlem  sind  weiter  nicht  nachweisbar;  vielmehr  hat  er,  wie 
Houbraken  berichtet,  die  meiste  Zeit  seines  Lebens  in  Amsterdam 
zugebracht,  wo  er  in  Jonas  Witsen  einen  Mäcen  fand,  der  ihn 
aufs  tatkräftigste  unterstützte.  Da  Houbraken  zu  Witsen  im- 


^)  Vgl.  Oud  Holland  III  S.  233. 


58 


selben  Verhältnis  stand,  mag  dies  zur  näheren  Bekanntschaft 
der  beiden  Maler  Anlass  gegeben  haben. 

Weitaus  den  wichtigsten  Teil  der  ungedruckten  Quellen  Houbra- 
kens  bilden  die  von  ihm  erwähnten  persönlichen  Mitteilun- 
gen seiner  Zeitgenossen.  Ob  dieselben  ihm  mündlich  oder  schrift- 
lich zugegangen  sind,  und  ob  sie  von  ihm  ausdrücklich  eingezogen, 
oder  ihm  nur  zufällig  mitgeteilt  wurden,  kann  uns  gleichgültig 
sein;  wir  haben  hier  vielmehr  nur  zu  betonen,  dass  jede  Nachricht, 
die  nicht  auf  Houbrakens  eigener  Erfahrung  beruhen  kann,  an 
Bedeutung  gewinnt,  sobald  der  Verfasser  uns  die  Quelle  nennt, 
aus  der  er  geschöpft  hat  und  wir  in  Folge  dessen  im  Stande  sind 
den  Wert  dieser  Quelle  zu  untersuchen.  Das  jetzt  folgende, 
alfabetisch  geordnete  Verzeichnis  von  Houbrakens  Gewährs- 
männern wird  uns  an  mehreren  Stellen  Anlass  geben,  ihre 
Glaubwürdigkeit  durch  anderweitig  bekannte  Tatsachen  zu  prüfen, 
van  Benningen  Jan.  Er  versichert  Houbraken  aus  unanfecht- 
baren Quellen  zu  wissen,  dass  Luca  Giordano  jedes  der 
neun  in  seinem  Besitze  befindlichen  grossen  Bilder  in  zwei 
Tagen  gemalt  habe  (II  29).  Vgl.  über  dieselben  das  Gemälde- 
verzeichnis weiter  unten  und  den  Auctionscatalog  bei  Hoet 
IS.  199  ff.,  wo  die  Bilder  unter  Nr.  17 — 25  Vorkommen. 

Ausserdem  sah  Houbraken  bei  ihm  ein  besonders  schönes 
Selbstbildnis  von  Rembrandt  (I  269),  (welches  nicht  im 
Auctionscatalog  vorkommt),  und  eine  dem  Raphaöl  zuge- 
schriebene Majolikaschüssel  (II  271). 

Beurs  W.  Dieser  war  in  den  Jahren  1671  und  1672  Houbra- 
kens Mitschüler  bei  W.  Drillenburg  (III  354).  Diese  Tat- 
sache, sowie  das  Geburtsjahr  1656  gehen  vermutlich  auf 
persönliche  Erinnrung  zurück.  Was  von  den  spätem 
Schicksalen  des  Meisters  aus  dessen  Werke.  „De  Groote 
Werelt  in  ’t  klein  geschildert”  entlehnt  ist,  werde  ich  im 
zweiten  Teile  untersuchen. 

le  B 1 o n Chr.  Houbraken  nennt  ihn  dreimal  als  Gewährsmann 
über  Philipp  Roos , den  er  zu  Rom  gekannt  hatte  (B.  II 
279,  284  und  287),  und  es  ist  daher  sehr  wahrscheinlich , 
dass  die  ganze  Lebensskizze  auf  ihn  als  Urheber  zurückgeht. 


59 


Boitard  F.,  Schüler  la  Fage’s.  Houbraken  sah  ihn  in  England 
eine  Probe  seiner  Schnellmalerei  ablegen.  Er  nennt  ihn 
wenig  richtig  Bauttard  (B.  I S.  170). 

Bronkhorst  Johan  ^).  Diesem  Maler-Bäcker  zu  Hoorn  ver- 
dankt Houbraken  manche  Nachricht  über  die  dortigen 
Künstler.  B.  II  S.  190  erzählt  er  ihm  über  Hendrik 
Grauw,  der  in  seinem  Auftrag  Zeichnungen  gemacht  hatte; 
S.  329  desselben  Bandes  giebt  er  sein  Urteil  ab  über  die 
Werke  des  früh  verstorbenen  Hoornschen  Marinemalers 
Gaspar  van  den  Bos  und  auf  S.  31  des  dritten  Bandes 
wird  ein  vom  18  Mai  1718  datirter  Brief  von  ihm  citirt, 
welcher  Mitteilungen  über  Jan  Linsen  enthielt.  Aus  der 
auf  S.  242  f.  enthaltenen  Biographie  Bronkhorsts  geht 
nicht  ausdrücklich  hervor,  ob  sie,  wie  es  wahrscheinlich 
ist,  auf  dessen  eigenen  Mitteilungen  beruht,  während 
wir  B.  II  S.  II  bei  der  Erwähnung  eines  ehemals  in 
Bronkhorsts  Besitz  befindlichen  Bildes  von  Jacques  Wabbe 
oder  Waben  wohl  eine  diesbezügliche  Mitteilung  von 
diesem,  oder  Autopsie  Houbrakens  im  Bronkhorstschen 
Hause  vorauszusetzen  haben.  Im  Ganzen  sind  dies  tünf 
Hoornsche  Künstler,  von  welchen  wir  mit  mehr  oder 
weniger  Sicherheit  voraussetzen  können,  dass  Bronkhorst 
die  Quelle  der  über  sie  mitgeteilten  Tatsachen  gewesen  ist. 
Wenn  wir  uns  sodann  an  dieser  Stelle  erinnern,  wie  sehr 
Houbraken  es  liebt,  die  aus  einer  Quelle  geschöpften 
Nachrichten  einfach  hintereinander  in  seinem  Werke 
abzudrucken  (Beispiele  oben  S.  39),  und  ferner  beob- 
achten, dass  an  jeder  der  eben  angeführten  Stellen, 
an  welchen  Bronkhorsts  Name  vorkommt,  von  mehreren 
Malern  aus  seinem  Wohnort  Hoorn  die  Rede  ist,  dann 
ist  einiger  Grund  vorhanden  zur  Vermutung,  dass  Hou- 
braken seine  Nachrichten  über  diese  ebenfalls  seinem  dor- 

*)  Nicht  zu  verwechslen  mit  dem  40  Jahre  älteren  Utrechter  Meister 
Jan  Gerritsz  van  Bronkhorst. 

*)  Beide  Schreibweisen  sind  urkundlich  beglaubigt.  Houbraken  bedient 
sich  der  ersteren. 


6o 


tigen  Freunde  verdankt.  So  schliesst  sich  den  Mitteilungen 
über  Waben  die  Erwähnung  der  beiden  Rotius  oder 
Roodtseus  an  (II  ii);  so  geht  der  Biographie  Grauws 
diejenige  des  Mathias  Withoos *  *)  und  seiner  Söhne  (II  i86); 
der  Lebensskizze  des  van  den  Bos  diejenige  des  Pieter 
Gallis  voran  (II  328). 

Von  Allem  was  über  diese  Künstler,  sowie  über  die 
beiden  Rietschoof  (III  323)  mitgeteilt  wird,  können  wir 
leider  nur  wenig  vermittelst  anderer  Quellen  nachprüfen.  — 
Dass  Waben  ein  guter  Bildnismaler  war,  bestätigen 
die  Gemälde  seiner  Hand,  welche  im  Westfriesischen 
Museum  in  Hoorn  aufbewahrt  werden.  Die  datirten  unter 
ihnen  stammen  aus  den  zwanziger  und  der  ersten  Hälfte 
der  dreissiger  Jahre  des  XVII  Jahrhunderts.  Sie  stehen  etwa 
auf  gleicher  Stufe  wie  die  zeitgenössischen  Bildnisse  eines 
Zacharias  Paulusz  zu  Alkmaar  oder  Joris  van  Schooten  zu 
Leiden.  Ungefähr  um  dieselbe  Zeit,  zwischen  den  Jahren 
1610  und  1621  kommt  der  Künstler  in  den  Archiven  zu 
Hoorn  vor  ^).  Weniger  gelungen  als  die  Bildnisse  sind  eine 
im  ebengenannten  Museum  aufbewahrte  Allegorie,  eine 
Illustration  des  Spruches : ,,  Glückselig  das  Land , wo  das 
Recht  blind  ist  und  keine  Hände  hat  ”,  und  ein  unlängst 
(Dec.  1891)  zu  Köln  versteigertes  Bild  ähnlicher  Art. 
(Sammlung  Merlo,  Cat.  Nr.  122).  Für  die  Tatsache, 
dass  die  obenerwähnten  Künstler  wirklich  in  Hoorn 
ansässig  gewesen  sind,  dürfte  ferner  der  Umstand  maass- 
gebend sein,  dass  von  der  Mehrzahl  von  ihnen  zahlreiche 
Werke  in  der  am  17  April  1715  daselbst  abgehaltenen 
Auction  van  Suchtelen  Vorkommen  (Hoet  I S.  178  ff.). 
In  derselben  sind  J.  v.  Bronkhorst  und  Casp.  van  den 
Bos  mit  je  6,  H.  Rietschoof  und  Jac.  Rotius  mit  je 
4,  P.  Gallis  und  Jan  Linsen  mit  je  2 Werken  und  A.  Wit- 
hoos mit  einem  Werke  vertreten.  — Auch  in  der  Auction 


1)  Auch  über  ihn  vergl.  weiter  unten. 

*)  Mitteilung  von  Dr.  A.  Bredius. 


6i 


Coninck  vom  24  März  1733  zu  Hoorn  kommen  nicht  weniger 
als  18  Werke  von  den  Hoornschen  Künstler.  G,  van  den 
Bos,  H.  Rietschoof,  Rotius,  Jan  Slob,  Math,  und  Al. 
Withoos  vor  (Hoet  I S.  386  ff.). 

van  Bunnik  Jan.  Ueber  Houbrakens  Beziehungen  zu  ihm  sieh 
bereits  oben,  S.  53. 

Car  re  Hendrik  und  Michiel.  Diese  Meister  waren  Brüder,  und 
Söhne  des  friesischen  Hofmalers  Francois  Carre.  Houbraken 
hat  beide  persönlich  gekannt  und  citirt  beide.  Es  scheint 
aber  nicht  über  jeden  Zweifel  erhaben,  dass  er  in  jedem 
Fall  den  richtigen  Vornamen  nennt,  da  aus  einer  Stelle 
ein  sonst  nicht  weiter  bekannter  Aufenthalt  Hendriks  in 
England  hervorgehen  würde,  während  derselbe  für  Michiel 
gesichert  erscheint  ^). 

Ohne  Schwierigkeit  lässt  sich  eine  Mitteilung  über  das 
Werk  einer  Künstlerin  namens  Rozee  auf  Michiel  Carre 
beziehen  (B.  II  S.  263)  da  dieselbe  weiter  nichts  enthält  als 
die  Tatsache,  dass  er  mehrere  ihrer  Werke  gesehen  habe. 

Auch  an  einer  zweiten  Mitteilung  Michiels  (B.  III  S. 
76)  lässt  sich  nicht  rütteln.  Es  geht  aus  ihr  hervor, 
dass  Johannes  Visscher  im  Herbste  des  Jahres  1692  zu 
Amsterdam  sein  Schüler  war ; der  hierdurch  bedingte 
Amsterdamer  Aufenthalt  wird  bestätigt  durch  die  urkund- 
liche Nachricht,  dass  unser  Meister  dort  i.  J.  1686 heiratete 
und  als  in  Amsterdam  ansässig  bezeichnet  wird  (Haver- 
korn  van  Rijsewijk  in  Obreens  Archief  VI  S.  342). 

Ebenso  sicher  wie  diese  beiden  Nachrichten  über  Michiel 
scheinen  mir  die  folgenden  über  Hendrik:  B.  II  S.  49 
versichert  er  Houbraken,  dass  sein  Lehrer JurriaenJacobsz 
von  Geburt  Hamburger  war,  längere  Zeit  am  Hofe  zu 
Leeuwarden  malte  und  erst  im  Jahre  1685  starb.  Zieht 
man  in  Betracht,  dass  Hendriks  Vater  ebenfalls  friesischer 
Hofmaler  war  und  dass  sein  Geburtsjahr  1658,  wenn  nicht 
überhaupt  richtig,  doch  jedenfalls  nicht  weit  von  der  Wahr- 


Vgl.  van  Gool,  N.  S.  I.  S.  125. 


62 


heit  entfernt  sein  kann  *),  dann  gewinnen  seine  Mitteilungen 
über  Jurriaen  Jacobsz  gegenüber  denjenigen , die  ihn  bereits 
im  Jahre  1664  sterben  lassen,  sehr  an  Gewicht.  Besonders 
auch,  weil  die  Abstammung  des  Jurriaen  Jacobsz  aus  Hamburg 
durch  mehrere,  unveröffentlichte  Documente  von  Dr.  A.  Bre- 
dius  im  höchsten  Grade  wahrscheinlich  gemacht  wird.  Diese 
Documente  erstrecken  sich  über  die  Jahre  1658,  1659,  1660 
(dreimal),  1662  und  1664  (24  und  25  Juni;  15  August). 

Im  dritten  Band  (S.  382)  macht  Houbraken  einen  Ansatz 
zur  Biographie  Hendrik  Carres,  wiederholt  aber  nur  das 
Geburtsjahr,  teilt  sodann  mit,  dass  er  Schüler  von  Jacob 

Jordaens  und  Jurriaen  Jacobsz  war,  und verfällt 

wieder  in  die  Lebensdaten  des  Letzteren. 

Drei  weitere  Mitteilungen  beziehen  sich  auf  einen  Auf- 
enthalt des  Gewährsmannes  in  England.  Ich  spreche  hier 
erst  von  ihrem  Inhalt  und  erörtere  dann  die  Frage,  ob 
Michiel  oder  Hendrik  ihr  Urheber  sein  mag. 

B.  II  S.  18  erzählt  Houbraken  auf  die  Autorität  Hen- 
driks hin,  dass  Jan  Wijk  das  Pferd  und  den  Hintergrund 
des  berühmten,  lebensgrossen  Reiterbildnisses  des  Herzogs 
von  Schömberg  von  der  Hand  Gotfried  Knellers  gemalt  habe. 
Hendrik  Carre  habe  Jan  Wijk  in  den  Jahren  1692  und 
1693  zu  London  gekannt. 

Auf  S.  75  und  S.  191  desselben  Bandes  wird  sodann 
die  Bekanntschaft  Michiel  Carres  mit  dem  in  London 
ansässigen  Schwiegersohn  des  Frans  Hals , Pieter  Roestraten 
erwähnt.  An  ersterer  Stelle  berichtet  dieser  über  Intriguen 
des  Kunsthändlers  und  Malers  Jan  [soll  heissen  J a c o b] 
de  Wet  in  Verbindung  mit  Ph.  Wouwerman  gegen  Pieter 
de  Laer,  und  den  Diebstahl  von  dessen  hinterlassenen 
Studien  und  Skizzen.  Letztere  sollte  Wouwerman  für  seine 
Gemälde  ausgebeutet,  aber  vor  seinem  Tode  verbrannt 
haben  „damit  die  Welt  nicht  erführe  mit  wessen  Kälbern 
„er  gepflügt  habe.”  Die  Grundlosigkeit  des  letzten  Teils 


*)  Man  vergleiche  Haverkorn  van  Rijsewijk  a.  a.  O. 


63 


dieser  Anschuldigung  ist  bereits  von  Bode  erörtet  worden 
(Graphische  Künste,  B.  XI  S.  io8),  ob  am  ersten  Teil 
etwas  wahres  ist,  lässt  sich  nicht  weiter  untersuchen. 
Wichtiger  ist  aber  die  zweite  Stelle.  Dort  erfährt  Michiel 
Carre,  der  im  Jahre  1695  in  England  wohnte,  zu  wieder- 
holten Malen  aus  Roestratens  Munde,  in  wie  unsauberer 
Weise  der  Knabe  Adriaen  B r o u w e r,  einmal  gleiches  mit 
gleichem  vergolten  habe,  als  er  während  seiner  Lehrzeit 
bei  Frans  Hals  von  dessen  Töchterchen,  der  spätem 
Gattin  Roestratens  beschmutzt  worden  war.  Aus  van  der 
Willigen  (les  Artistes  de  Harlem  S.  140)  wissen  wir,  dass 
Adriaentje  Hals , welche  nach  Oud  Holland  III  S.  310, 
am  6 Juni  1654  mit  Pieter  Roestraten  die  Ehe  einging, 
am  21  Juli  1623  getauft  wurde.  Da  Adriaen  Brouwers 
Haarlemer  Aufenthalt  seit  dem  Anfang  des  Jahres  1625 
bezeugt  ist,  trägt  diese  Anecdote  durchaus  den  Stempel 
der  Wahrscheinlichkeit  und  darf  sie  vielleicht  dazu  verwendet 
werden,  den  Anfang  von  Brouwers  Lehrzeit  bei  Frans 
Hals  bereits  in  das  Jahr  1624  oder  gar  1623  zu  rücken  ^). 

Angesichts  der  van  Goolschen  Mitteilung,  dass  Michiel 
Carre  eine  Zeit  lang  in  England  ansässig  gewesen  sei, 
lässt  sich  wohl  kaum  bezweifeln,  dass  Ploubraken  von 
ihm  diese  Nachrichten  über  Roestraten  bekommen  hat. 
Wollen  wir  nicht  blos  der  einen  Mitteilung  über  JanWijk 
zu  Liebe,  ebenfalls  einen  (sonst  nicht  überlieferten)  englischen 
Aufenthalt  Hendrik  Carres  annehmen,  so  liegt  nichts 
näher,  als  an  dieser  Stelle  eine  in  der  alten  Literatur 
häufig  genug  vorkommende  Verwechslung  der  Vornamen 
vorauszusetzen.  Michiel  Carre  müsste  dann  bald  nach  dem 
18  Sept.  1692,  an  welchem  Tage  er  noch  zu  Amsterdam 
war  (sieh  oben) , nach  England  übergesiedelt  sein,  weil  seine 
Bekanntschaft  mit  Jan  Wijk  in  die  Jahre  1692  und  93  fiele, 
falls  wir  eben  an  obiger  Stelle  (B.  II  S.  18)  den  Vornamen 
Hendrik  durch  Michiel  ersetzen  wollen. 


^)  Vgl.  Bode  im  Jahrb.  der  kgl,  Pr.  Kunstsamml.  1890  S.  218  *). 


64 


C o V ij  n Isr.  Houbrakens  Bekanntschaft  mit  ihm  scheint  sich 
darauf  beschränkt  zu  haben,  dass  er  ihn  mehrere  Jahre  lang 
als  Aeltesten  der  Gilde  am  Lucastage  mit  Weinlaub  bekränzt 
am  obern  Ende  der  Festtafel  sitzein  sah  (B.  III  S.  216). 

Diepra  em.  Abr.  Diesen  Künstler  will  Houbraken  im  Jahre 
1674  gekannt  haben , also  etwa  40  Jahre  bevor  er  den 
Plan  zu  seinem  Werke  fasste,  und,  was  mehr  sagt,  in 
kaum  14  jährigem  Alter.  Wir  dürfen  seinen  Mitteilungen 
daher  schwerlich  dasselbe  Zutrauen  schenken , was  wir  den 
späteren  persönlichen  Reminiscenzen  zuzuschreiben  berech- 
tigt sind.  Unwahrscheinlich  klingt  z.  B.  aus  chronologi- 
schen Gründen  die  Behauptung , Diepraem  sei  erst  Schüler 
Sorghs  gewesen,  habe  dann  eine  Reise  durch  Frankreich 
angetreten  und  erst  darauf  eine  Lehrzeit  bei  Adriaen 
Brouwer  durchgemacht.  Da  wir  für  das  Geburtsjahr  Sorghs 
nur  die  nicht  weiter  verbürgte  Angabe  Houbrakens,  er 
sei  1645  34  Jahre  alt  gewesen,  besitzen,  eine  zweite  Mit- 
teilung über  ihn,  er  sei  1682  gestorben,  aber  nachweislich 
falsch  ist,  dürfen  wir  diesen  Daten  nicht  soviel  Gewicht 
beilegen  als  dem  Umstand,  dass  datirte  Bilder  Sorghs  erst 
aus  den  vierziger  Jahren  bekannt  sind  ').  Demnach  ist 
es  unwahrscheinlich,  dass  Diepraem  bereits  um  1635  sein 
Schüler  gewesen  sei,  was  der  Fall  sein  müsste,  wenn  er 
nach  Ablauf  einer  Reise  durch  Frankreich  noch  vor  1638  zu 
dem  in  diesem  Jahre  gestorbenen  Adr.  Brouwer  gekommen 
sein  sollte.  Ich  vermute  daher,  dass  Houbraken  sein  Schüler- 
verhältnis zu  Brouwer  blos  aus  der  Stilverwandtschaft  der 
beiderseitigen  Werke  geschlossen  hat,  wie  er  ja  den 
Worten  „Diepraem  kam  zu  Brouwer”  unmittelbar  den  Satz 
folgen  lässt : „ dessen  Malweise  und  Compositionsart  er 
„imitirt  hat,  sodass  die  Erzeugnisse  seines  Pinsels  viel 
„ Aehnlichkeit  haben  mit  denen  des  Adriaen  Brouwer.”  Dass 
Diepraem  1648  in  die  Dordrechter  Lucasgilde  gekommen 


*)  Zwei  Bildnisse  eines  Ehepaars  bei  Dr.  Ed.  Brockhaus  zu  Leipzig; 
das  weibliche  trägt  die  Jahreszahl  1641.  Ferner  Werke  von  1642  zu 
Kopenhagen,  1644  zu  Hannover,  1646  zu  St.  Petersburg  und  München  usw. 


sei,  mag  Houbraken  den  Gildebüchern  entnommen  haben. 

V.  Drillenburg  Willem.  Die  Mitteilungen  über  diesen  Künstler 
beruhen  alle  auf  persönlicher  Erinnerung  Houbrakens,  der 
die  Anfangsgründe  der  Kunst  bei  ihm  lernte  (II  147  fif ; 
I 131,  III  214  und  III  355).  Aus  der  letzten  Stelle  geht 
hervor,  dass  Willem  Beurs  sein  Mitschüler  bei  Drillenburg 
war  (sieh  oben  S.  58).  B.  III  S.  214  begegnen  wir  Drillenburg 
in  der  Gesellschaft  von  drei  andern  Dordrechter  Künstlern : 
Ary  Huibertsz  y er veer,  Joh.  Offermans  und  Arnoldus 
Verbuis.  Vielleicht  verdankt  Houbraken  ihm  daher  die 
Nachrichten  über  diese  Meister  *). 

de  Gelder  Aert.  B.  III  S.  269  erzählt  Houbraken  von  einem 
Besuch  beim  Maler  Augustinus  Terwesten,  den  er  in 
Begleitung  Aert  de  Gelders  und  des  Bildschnitzers  Hendrik 
Noteman  ausführte.  Dies  lässt  auf  eine  nahe  Bekanntschaft , 
um  nicht  zu  sagen  ein  freundschaftliches  Verhältnis  schliessen. 
Die  Mitteilungen  über  de  Gelder  verdienen  daher  in  hohem 
Maasse  Beachtung  (B.  III  S.  206 — 8).  Zu  bedauern  ist, 
dass  das  Jahr,  in  welchem  de  Gelder  in  Rembrandts  Atelier 
eintrat,  durch  einen  Druckfehler  mit  1645  angegeben  wird. 
Das  ist  de  Gelders  Geburtsjahr  und  kann  daher  unmöglich 
richtig  sein.  Vosmaer  substituirt  1665  (Rembrandt  S.  373). 
Dies  ist  vermutlich  zu  spät,  da  die  Künstler  des  17^^13  Jahr- 
hunderts mit  20  Jahren  bereits  selbständig  zu  sein  pflegten. 
Die  Zeit  um  1660 — 62  dürfte  der  Wahrheit  mehr  ent- 
sprechen , Sicheres  ist  aber  auch  hier  nicht  zu  sagen.  Der 
Schlusssatz  Houbrakens;  „Er  ist  jetzt,  in  diesem  Jahre  1715, 
„während  ich  dies  schreibe,  noch  in  guter  Gesundheit  und 


Bilder  Drillenburgs  kommen  zwar  in  alten  Auctionscatalogen 
sporadisch  vor,  sind  aber  heutzutage  m.  W.  nicht  mehr  nachweisbar.  Nach 
Houbraken  soll  er  Landschaften  in  der  Art  des  Jan  Both  gemalt  haben. 

Mir  ist  eine  bezeichnete  Landschaft,  eine  Ansicht  Dordrechts 

von  der  Landseite  darstellend,  in  Emdener  Privatbesitz  bekannt,  welche 
dem  Monogramme  und  der  Entstehungszeit  (+  1660 — 70)  nach  von 
ihm  herrühren  könnte.  Allerdings  erinnert  sie  in  der  Auffassung  und 
Farbengebung  am  meisten  an  die  spätesten  Werke  Sal.  v.  Ruysdaels. 

5 


66 


„unverheiratet/'  lässt  durch  die  Bestimmtheit,  womit  er 
ausgesprochen  wird , darauf  schliessen , dass  Houbraken , der 
damals  mindestens  schon  fünf  Jahre  aus  Dordrecht  wegge- 
zogen war,  für  seine  Zwecke  genaue  briefliche  Erkundigun- 
gen über  seinen  alten  Freund  eingezogen  hat.  Zu  demselben 
Schluss  berechtigt  Houbrakens  genaue  Kenntnis  vom  Sta- 
dium der  Vollendung  einer  Passionsfolge,  womit  de  Gelder 
damals  beschäftigt  war.  Die  betreffende  Stelle  (B.  III  S.  208) 
sagt  aus ; „ Das  letzte  seiner  Werke  ist  die  Passion , oder 
„ die  Geschichte  des  leidenden  Christus  in  Stücken , von 

„denen  bereits  20  vollendet  sind” Eine  Anzahl 

Bilder  mit  Passionsszenen , welche  de  Gelders  späteren 
Stil  aufweisen , befindet  sich  in  der  Galerie  zu  Aschaflen- 
burg,  grösstenteils  unter  seinem  Namen,  zwei  jedoch  als 
Werke  Leon.  Bramers,  der  bereits  40  Jahre  vor  ihrer 
Entstehung  gestorben  war  (begr.  am  10  Febr.  1674  zu 
Delft).  Vertreten  sind  die  folgenden  Darstellungen: 


Das  Abendmahl 

(Cat.  Nr.  217), 

Christus  am  Oelberg 

id. 

243, 

Die  Gefangennahme 

id. 

238, 

Die  Geisselung 

id. 

229, 

Die  Kreuztragung 

id. 

215, 

Die  Kreuzigung 

id. 

77, 

Die  Kreuzabnahme 

id. 

87, 

Die  Grablegung 

id. 

225, 

Christus  als  Gärtner 

id. 

206  und 

Die  Himmelfahrt 

id. 

245. 

Die  übrigen  Bilder  scheinen  verschollen.  Es  dürften  sich 
darunter  Darstellungen  befunden  haben  von  einer  bis  drei 
Confrontationen  Christi,  von  der  Dornenkrönung,  der 
Schaustellung,  der  Aufrichtung  des  Kreuzes,  der  Auf- 
erstehung, der  Marien  am  Grabe,  des  Ganges  nach  bzw. 
der  Erkennung  des  Herrn  in  Emmaus  und  des  ungläubigen 
Thomas.  Auch  der  Einzug  in  Jerusalem,  die  Fusswaschung 
und  die  Ausgiessung  des  heiligen  Geistes  kommen  in  Betracht. 
Da  die  Aschaffenburger  Bilder  auf  Leinwand  gemalt, 


6/ 


ca.  71  c.M.  hoch  und  58  c.M.  breit  sind,  muss  dasselbe 
bei  etwa  noch  zu  identificirenden  Bildern  dieser  Folge 
vorausgesetzt  werden  und  kommt  das  schöne  Dresdener  Bild 
der  Schaustellung  Christi  (Cat.  Nr.  1791),  abgesehen  von 
der  zu  frühen  Datirung;  1671,  schon  des  Formats  wegen 
• nicht  in  Betracht.  Dasselbe  misst  152  c.M.  in  der  Höhe 
und  192  c.M.  in  der  Breite. 

Genoels  Abr.  Ueber  Houbrakens  Bekanntschaft  mit  ihm  sieh 
bereits  oben  S.  52  ff. 

Glaub  er,  Joh.  genannt  Polydor.  Aus  B.  III  S.  60  geht  Hou- 
brakens persönliche  Bekanntschaft  mit  ihm  hervor.  An 
dieser  Stelle  wird  seine  Erzählung  über  den  1678  zu  Venedig 
erfolgten  Tod  des  Kar.  du  Jardin  wiedergegeben.  Glaubers 
Bekanntschaft  mit  diesem  Künstler  wird  ebenfalls  B.  III 
S.  218  gedacht.  Ein  andrer  Reisegefährte  Glaubers  war 
Alb.  Meyering,  der  B.  III  S.  210  und  219  in  Verbindung 
mit  ihm  erwähnt  wird.  Drittens  dürften  Houbrakens  Berichte 
über  die  beiden  Geschwister  Glaubers:  Joh.  Gottlieb  und 
Diana  auf  Angaben  Johann  Polydor’s  zurückgehn,  da  sie 
wegen  ihrer  Ausführlichkeit  auf  eine  gutunterrichtete  Quelle 
schliessen  lassen,  während  eine  persönliche  Bekanntschaft 
Houbrakens  mit  ihnen  selbst  nicht  nachweisbar  ist. 

V.  Gool  Joh.  Mit  diesem  Künstler,  der  dreissig  Jahre  nach 
Houbrakens  Tode  sein  Werk  fortsetzte,  stand  Houbraken 
in  einem  sehr  freundschaftlichen  Verhältnis,  was  besonders 
durch  van  Gools  Biographie  seines  Freundes  im  ersteh 
Band  der  Nieuwe  Schouburg  (I  131  ff.)  bezeugt  wird. 
Houbraken  mag  ihm  daher  mehr  Nachrichten  verdanken 
als  die  eine,  bei  der  er  ihn  durch  Nennung  des  Namens 
als  Quelle  erwähnt.  Es  ist  dies  B,  III  S.  327  über  Simon  van 
der  Does , seinen  Lehrer.  Mit  Bezugnahme  auf  van  Gools 
um  1685  erfolgte  Geburt,  darf  man  seine  Lehrzeit  um 
1700  ansetzen  ^).  Van  der  Does  hat  nach  seinen  Angaben 

*)  1703  wird  er  zuerst  als  Schüler  der  Haager  Academie  erwähnt 
und  17 II  bezahlt  er  der  Confrerie  seinen  Beitrag  als  Meister  (Obreens 
Archief  IV  174,  V 141). 


68 


damals  alltäglich  sehr  fleissig  gemalt,  obwohl  er  unter 
häuslichen  Sorgen  litt. 

Graat  Bar.  Bei  diesem  Künstler  lässt  sich  trotz  der  Ausführlich- 
keit nur  eine  Quelle  nachweisen,  welche  Houbraken  allem 
Anschein  nach  nicht  hat  benützen  können : B.  II  S.  208  be- 
klagt sich  Houbraken  über  den  Schwiegersohn  des  Künstlers, 
der  ihm  das  Bildnis  seines  Schwiegervaters  behufs  Aufnahme 
in  die  Schouburgh  verweigert  habe.  Mit  grosser  Wahrschein- 
lichkeit lässt  sich  daraus  schliessen,  dass  er  ihm  auch 
keine  Auskunft  über  Graats  Leben  erteilt  haben  wird. 

Grasdorp  Wil.  Persönliche  Bekanntschaft  mit  Houbraken  geht 
aus  B.  III  S.  376  hervor,  wo  dieser  seine  Berichte  über 
seine  Lehrzeit  bei  Ernst  Stuven  wiedergiebt.  Hierauf  be- 
schränkt sich  alles,  was  Houbraken  über  ihn  mitteilt. 

V.  Halen  Arn.  genannt  Aquila.  lieber  die  Kunstwerke,  welche 
sich  im  Besitze  dieses  Mäcens  und  Schabkünstlers  befanden, 
vergleiche  man  das  Verzeichnis  der  von  Houbraken  erwähn- 
ten Kunstwerke  sub  de  Bray,  Lairesse  und  Pierson.  Sein 
reges  Interesse  für  Künstler  geht  u.  A.  daraus  hervor,  dass 
er  eine  Totenklage  zu  Ehren  Lairesse’s  dichtete  (III  129), 
sowie,  dass  er  Besitzer  des  Tagebuchs  von  Willem  Schel- 
links  war,  dessen  drei  Bände  Houbraken  bei  ihm  einsah 
und  zur  Biographie  des  Künstlers  benützte  (Sieh  oben  S.  5 1 f.). 
Bei  den  vielen  Beziehungen , die  van  Halen  zu  den  zeitge- 
nössischen Malern  seines  Landes  hatte,  ist  anzunehmen, 

• dass  er  Houbraken  auch  sonst  Mitteilungen  für  sein  Werk 
verschafft  hat.  Welche  freilich , können  wir  heutzutage  nicht 
mehr  entscheiden. 

H e 1 1 e m a n s Cornelis,  Kunsthändler  zu  Amsterdam  machte  Hou- 
braken Mitteilungen  über  den  plötzlichen  Tod  des  Stilleben 
malers  Willem  Kalf  (B.  II  S.  218).  Sie  beruhten  auf  per- 
sönliche Erinnerung  und  verdienen  schon  deshalb  Glauben, 
weil  der  in  ihnen  enthaltene  Todestag,  der  31  Juli  1693,  voll- 
kommen stimmt  zu  dem  aus  den  Kirchenbüchern  ermittelten 
Beerdigungsdatum : 3 August  1693  (de  Roever  bei  Bredius, 
Catalogus  van  het  Rijksmuseum®  S.  88). 


69 


Hoet  Gerard.  Persönliche  Bekanntschaft  mit  dieser  dem  Hou- 
braken  in  hohem  Grade  verwandten  Künstlernatur  geht 
aus  B.  III  S.  199,  hervor,  wo  Hoets  Urteil  über  seinen 
Stadtgenossen  Johannes  Vorstermans  citirt  wird.  AufS.  240 
desselben  Bandes  wird  eines  Briefwechsels  zwischen  diesen 
beiden  Künstlern  Erwähnung  getan,  was  die  Vermutung 
nahe  legt,  dass  auch  die  übrigen  Angaben  Houbrakens 
über  Vorstermans  auf  Hoet  zurückgehn.  Dasselbe  darf  - 
man  annehmen  in  Bezug  auf  Hoets  Lehrer  Warnar  van 
Rijsen,  der  als  solcher  sowohl  in  der  Biographie  des 
Schülers  (B.  III  S.  239  fif.),  als  auch  bereits  B.  IS.  129 
unter  den  Nachahmern  Poelenburgs  aufgezählt  wird.  Endlich 
wird  auch  die  Bekanntschaft  Hoets  mit  Johan  van  Bunnik 
an  zwei  Stellen  erwähnt;  das  eine  Mal,  wo  ihre  gemein- 
schaftliche Tätigkeit  zu  Rees,  das  andere  Mal,  wo  van 
Bunniks  darauf  erfolgte  Rückkehr  nach  Utrecht  erzählt 
wird  (B.  III  S.  239  und  339).  Umsomehr  dürfen  wir  den 
hierauf  bezüglichen  Angaben  Vertrauen  schenken,  weil 
wir  oben  (S.  53)  sahen,  dass  die  Biographie  van  Bunniks 
(S.  339  ff.)  sie  bestätigt  und  ebenfalls  auf  persönliche 
Mitteilungen  an  Houbraken  beruht, 
de  Hooge  Romein.  B.  II  S.  310  erzählt  Houbraken,  dass  er 
für  ihn  die  Zeichnung  für  den  Stich  nach  einem  im  Jahre 
1672  vom  Pöbel  zerstörten  Gemälde  Jan  de  Baens  gemacht 
habe,  welches  den  Kriegszug  nach  Chattam  (1667)  und 
den  daran  beteiligten  Cornelis  de  Wit  verherrlichte  ^). 

B.  III  S.  378  lesen  wir,  dass  der  Blumenmaler  Ernst  Stuven 
sich  nach  seiner  Entlassung  aus  der  Gefangenschaft  zu 
ihm  begab,  während  S.  257  desselben  Bandes  sein  wenig 
erbaulicher  Lebenswandel  gerügt , und  eine  Anzahl  seiner 
Werke  auf  dem  Gebiete  der  Malerei  erwähnt  wird.  Sämmt- 
liche  Angaben  sind  der  Art,  dass  sie  keinen  Anlass  zu 
Zweifeln  bieten.  Aus  der  ersten  darf  man  auf  einen  persön- 

Ueber  eine  Copie  dieses  Bildes  in  der  kgl.  Gemäldegalerie  im 
Haag  sieh  weiter  unter  den  Abschnitt:  Kunstwerke  als  Quellen,  sub 
Jan  de  Baen. 


liehen  oder  schriftlichen  Verkehr  mit  Houbraken  schliessen.' 

Hoogstraten  David.  Er  war  ein  Neffe  von  Houbrakens 
Lehrer  Samuel  van  Hoogstraten.  Houbraken  sah  bei  ihm 
(B.  I S.  162)  das  Bildnis  des  Malers  Dirk  van  Hoogstraten , 
seines  Grossvaters.  Es  war  vom  damals  13jährigen  Samuel 
bei  Dirks  im  Jahre  1640  erfolgten  Tode  gezeichnet.  Das 
Todesdatum;  20  December  1640  war  beigeschrieben  und 
wurde,  ebensowie  wohl  auch  das  Bildnis  selbst,  von  Hou- 
braken für  seine  Schouburgh  verwertet. 

Hoogstraten  Sam.  Es  unterliegt  kaum  einem  Zweifel,  dass 
zahlreiche  Nachrichten,  auch  dort,  wo  die  Quelle  nicht 
genannt  wird , auf  diesen  Lehrer  Houbrakens  zurückgehen. 
Nicht  nur  war  jener  Hoogstratens  bevorzugter  Schüler, 
und  hatte  er  ein  nachgelassenes  Werk  von  ihm  behufs  Ver- 
öffentlichung in  Bewahrung  (B.  II  S.  161,  Anm.),  sondern 
Hoogstraten  war  durch  seine  eigene  kunstschriftstellerische 
Neigung  mehr  wie  viele  andere  in  der  Lage  seinem  Schüler 
wissenswertes  mitzuteilen.  Daher  darf  jede  Nachricht  Hou- 
brakens, welche  sich  auf  Hoogstratens  Lehrer , Mitschüler, 
Freunde,  Stadtgenossen  oder  Schüler  bezieht,  auf  besondere 
Beachtung  Anspruch  erheben.  Hier  gilt  es  freilich  nur, 
die  Stellen  zu  verzeichnen,  wo  Hoogstraten  ausdrücklich 
als  Gewährsmann  genannt  wird,  oder  wo  sonstige  Umstände 
auf  ihn  als  'solchen  hinweisen.  Zu  diesen  gehören  in  erster 
Linie  die  Biographien  Samuels  (B.  II  S.  155  ff.)  und  seines 
früh  gestorbenen  Bruders  Jan  (B.  II  S.  168  ff.)  und  ferner 
die  Steile  B.  II  S.  170,  wo  ein  Brief  vom  9 Aug.  1651 
aus  Wien  erwähnt  wird , in  welchem  er  die  Ankunft 
Sandrarts  daselbst  als  bevorstehend  meldet.  Der  Zweck 
seiner  Reise  war  nach  Hoogstraten  die  Erwerbung  der 
kaiserlichen  Gunst  und  die  Ueberfiüglung  des  damaligen 
Kammermalers  Leux  oder  Luix. 

An  drei  Stellen  des  dritten  Bandes  nennt  Houbraken 
Schüler  Hoogstratens;  B.  III  S.  175  Godfried  Schalcken 
(geb.  1643);  B.  III  S.  206  Aert  de  Gelder  (geb.  1645)  und 
B.  III  S.  310  Cornelis  van  der  Meulen,  dessen  Geburts- 


71 


jahr  weder  bestimmt  angegeben  wird , noch  sonst  bekannt 
ist,  der  aber  vermutlich  ebenfalls  älter  war,  als  der  i66o 
geborene  Houbraken  i).  Ob  diese  Nachrichten  auf  Atelier- 
überlieferungen , oder  auf  Mitteilungen  aus  Hoogstratens 
Munde  zurückgehen,  ist  nicht  zu  sagen,  kommt  aber  für 
ihre  Zuverlässigkeit  auch  nicht  weiter  in  Betracht. 

V.  Huysum  Justus,  machte  Houbraken  Mitteilungen  über  Nico- 
laas Berchem  (B.  II  S.  112),  dessen  Schüler  er  war.  Aber 
nicht  im  Jahre  1665,  wie  an  dieser  Stelle  angegeben  wird, 
denn  damals  zählte  Huysum  erst  sechs  Jahre.  [Seine  Ge- 
burt, von  Houbraken  (B.  III  S.  387)  ins  Jahr  1659  gesetzt, 
wird  bestätigt  durch  die  Altersangabe  (22  Jahre)  bei  sei- 
ner 1681  erfolgten  Heirat;  Oud  Holland  III  S.  ISS]- 
Wahrscheinlich  muss  es,  wie  auch  auf  S.  387  des  dritten 
Bandes  gesagt  wird,  1675  heissen.  Damals  soll  Berchem 
so  fleissig  gewesen  sein , dass  er  von  Morgens  früh  bis  4 
Uhr  Nachmittags  vor  seiner  Staffelei  sass.  Dies  hilft  die 
grosse  Anzahl  der  von  ihm  hinterlassenen  Werke  erklären. 

Lavecq  Jac.  Er  gehörte  zu  Houbrakens  Lehrern,  starb  aber  als 
Houbraken  ein  I5jähriger  Knabe  war.  Dieser  sagt  daher 
mit  Recht  bei  der  Angabe  des  Todesdatum;  „wenn  ich 
mein  Gedächtnis  zu  Rate  ziehe,  starb  er  Anfangs 
des  Jahres  1674”.  Herr  Veth  hat  in  Oud  Holland  (B.  VII 
S.  308)  nachgewiesen , dass  Houbraken  sich  um  anderthalb 
Jahre  irrte,  denn  sein  urkundlicher  Begräbnistag  ist  der 
2 Sept.  1675  ^).  Von  den  übrigen  Mitteilungen  über  ihn, 
mag  die  Jahresangabe  seines  Eintritts  in  die  Dordrechter 
Gilde  den  Gildebüchern  entlehnt  sein,  und  die  anderen 
auf  persönliche  Erinnerung  zurückgehn.  Allerdings  beklagt 
sich  Houbraken , dass  er,  trotzdem  er  auf  freundschaftlichem 
Fusse  mit  ihm  stand,  wenig  über  ihn  mitteilen  könne.  Seine 
Beobachtung,  dass  Lavecq’s  Bildnisse  Ähnlichkeit  hatten 


*)  Er  setzt  ihn  um  das  Jahr  1650  an. 

*)  Dieses  Datum  hätte  Houbraken  bereits  in  dem  von  ihm  benützten 
Werke  Baien s:  Beschrijving  van  Dordrecht,  finden  können  (S.  1066). 


72 


mit  denen  de  Baens,  wird  durch  eine  Notiz  in  Oud  Holland 
a.  a.  O.  bestätigt. 

V.  d.  Lee  uw  Pieter,  gehörte  wie  der  vorhergehende  zu  Hou- 
brakens  älteren  Stadtgenossen.  B.  III  S.  i8i  wird  hervor- 
gehoben, dass  er  im  Jahre  1678  Houbrakens  Aufnahme 
in  die  Dordrechter  Lucasgilde  vollzogen  habe.  S.  310  wird 
er  nochmals , und  zwar  als  Schüler  Adriaen  van  de  Veldes 
erwähnt.  Da  er  nach  der  ersten  Stelle  erst  1669  in  die 
Gilde  kam,  ausserdem  nach  den  neuesten  Forschungen  erst 
^^47  geboren  wurde  i),  van  de  Velde  dagegen  bereits  1672 
starb,  so  ist  die  Bezeichnung  „Schüler”  wohl  nur  aufzu- 
fassen als  „Nachahmer”,  in  Uebereinstimmung  damit, 
dass  S.  181  erzählt  wird,  er  habe  stets  ein  Bild  von  Adr. 
V.  d.  Velde  neben  sich  auf  der  Staffelei  gehabt. 

Dass  Houbraken  Pieter  v.  d.  Leeuw’s  älteren  Bruder 
G o V e r t oder  Gabriel  ebenfalls  persönlich  gekannt  habe, 
geht  nicht  mit  Sicherheit  aus  seinen  Mitteilungen  hervor, 
da  jener  aber  seinen  Bruder  neun  Jahre  überlebte  (J  3 Juli 
1688,  wie  Houbraken  richtig  angiebt)  ist  die  Wahrschein- 
lichkeit gross.  B.  III  S.  179  f.  wird  sein  Lebensabriss 
gegeben;  S.  60  desselben  Bandes  ausserdem  mitgeteilt, 
dass  van  der  Leeuw  beim  Tode  du  Jardins  im  Jahre  1678 
zu  Venedig  anwesend  gewesen  sei.  Schon  diese  Mitteilung 
lässt  gewissermaassen  auf  persönlichen  oder  brieflichen  Ver- 
kehr schliessen  ^). 

L u i k e n Jan.  Auf  ihn  , der  in  seiner  Jugend  malte  , später  aber 
ausschliesslich  als  Zeichner  und  Radirer  tätig  war,  machte 
Houbraken  ein  Lobgedicht  nach  seinem  Tode  (B.  III  S.  256) ; 
persönliche  Bekanntschaft  ist  daher  vorauszusetzen.  Cha- 


‘)  Oud  Holland  VIII  S.  26. 

*)  Das  neueste  über  den  Künstler  bringt  Veth,  Oud  Holland  VIII 
S.  23. 

*)  Das  einzige  heutzutage  nachweisbare  Bild  des  Künstlers  befindet 
sich  in  der  Galerie  Six  zu  Amsterdam.  Es  stammt  aus  der  Sammlung 
des  Corn.  Ploos  van  Amstel  und  kommt  in  mehreren  alten  Auctions- 
catalogen  vor. 


73 


rakteristich  für  die  Houbrakensche  Geschichtschreibung  ist , 
dass  er  B.  III  S.  63  noch  mit  einer  gewissen  Reserve  sagt : 
„wie  man  sagt,  lernte  Luiken  in  seiner  Jugend  bei  Saag- 
„molen  die  Zeichenkunst  und  die  Malerei”,  auf  S.  253 
dagegen  schon  positiv  behauptet;  „Luiken  hat  die  Malerei 
„bei  M.  Saagmolen  gelernt”.  An  der  ersten  Stelle  war 
es  offenbar  die  Aehnlichkeit  des  Stiles  zwischen  den  beiden 
Künstlern,  welche  Houbraken  das  „on  dit”  in  die  Feder 
gab,  genau  in  derselben  Weise,  wie  Pieter  van  der  Leeuw 
B.  III  S.  181  nur  Nachahmer  des  Adr.  van  de  Velde 
hiess,  während  130  Seiten  weiter  dieser  schlechthin  zu 
seinem  Lehrer  gestempelt  wird. 

M a r s e u s Otto.  Bei  diesem  Künstler  liegt  einer  der  auffälligsten 
Beispiele  vor , dass  Houbraken  sich  trotz  der  denkbar  zuver- 
lässigsten Gewährsmänner,  manchmal  nicht  unbeträchtlich 
irrt.  Es  war  die  Wittwe  des  Künstlers,  welche  Houbraken 
als  Quelle  für  einige  seiner  Nachrichten  citirt.  Dennoch  ist 
das  Todesjahr  um  nicht  weniger  als  fünf  Jahre  zu  früh 
— 1673  1)  statt  1678  — und  die  Dauer  der  Ehe  um  zwei 
Jahre  zu  kurz  — 12  statt  14  Jahre  (1664 — 78)  — ange- 
geben. (Vgl.  Oud  Holland  IS.  166  ff.) 

Eine  zweite  Nachricht  über  Marseus  verdankte  Houbraken 
der  Tochter  des  Malers  Mathias  Withoos  (B.  II  S.  187). 
Auch  sie  stimmt  nicht  vollkommen  zu  dem , was  von 
anderer  Seite  bekannt  ist.  Demnach  wäre  nämlich  Marseus 
nach  einem  zweijährigen  Aufenthalt  in  Italien  bereits  1650 
nach  Holland  zurückgekommen,  während  Sam.  v.  Hoog- 
straten ihn  1652  zu  Rom  gekannt  haben  will  (Inleydinge 
S.  169).  Hoogstraten  war  im  Herbst  1651  noch  zu  Wien; 
seinerseits  kann  daher  in  Betreff  der  Jahreszahl  kein 
Irrtum  vorliegen.  Derselbe  muss  also  entweder  bei  Hou- 
braken bzw.  dessen  Gewährsmanne  vorausgesetzt  werden, 
oder  man  müsste  sich  zur  Annahme  einer  zweiten  Römischen 

*)  Dass  diese  Jahreszahl  nicht,  wie  man  in  neuester  Zeit  wiederholt 
angenommen  hat,  einfach  Druckfehler  für  1678  sein  kann,  glaube 
ich  oben  (S.  41  f.)  gezeigt  zu  haben. 


74 


Reise  des  Marseus  bequemen.  Hierüber  fehlt  aber  jede 
Nachricht. 

de  Moor  Carel,  wurde  mit  Houbraken  bekannt,  als  er  zu 
Dordrecht  Schüler  Godfried  Schalckens  war  (III  343).  Dies 
war  der  Fall,  nachdem  er  bis  1672  den  Unterricht  des 
Abr.  van  den  Tempel  und  darauf  denjenigen  des  älteren 
Frans  yan  Mieris  genossen  hatte.  Es  wird  daher  um 
die  Mitte  der  70='’  Jahre  gewesen  sein.  — B.  I S,  213 
versichert  er  Houbraken,  dass  der  Marinemaler  Jan  Porcelles 
aus  Leiden  gebürtig  und  zu  Leiderdorp  beerdigt  sei.  Beide 
Nachrichten  sind  falsch.  Aus  v.  d.  Willigen,  les  Artistes 
de  Harlem  S.  242  wissen  wir,  dass  der  Künstler  aus  Gent 
stammt,  während  Bredius  als  Ort  seines  Todes  das  (aller- 
dings unweit  Leiderdorp  gelegene)  Dorf  Zoeterwoude 
ermittelt  hat  *). 

Aus  van  Gool  (Nieuwe  Schouburg  II  S.  424)  geht 
hervor,  dass  Houbraken  auf  sein  Gesuch  um  persönliche 
Mitteilungen  über  de  Moors  Leben  und  Wirken,  sowie 
um  sein  Bildnis,  von  ihm  eine  unfreundliche  Antwort 
empfing  und  dass  dies  der  Grund  war , weshalb  Houbrakens 
Mitteilungen  so  kurzgefasst  sind.  Van  Gool  giebt  in  Anschluss 
an  diese  Bemerkung  eine  Uebersicht  über  de  Moors  Tätigkeit 
als  Künstler. 

Moucheron  Isaac,  scheint  Houbraken  über  mehrere  Künstler , 
die  er  in  Italien  gekannt  hatte,  Mitteilungen  gemacht  zu 
haben.  B.  II  S.  230  wird  er  ausdrücklich  als  Urheber  einiger 
Notizen  über  die  Kunstübung  des  sächsischen  Generals 
Wackerbaart  genannt,  den  er  1695  zu  Rom  traf.  B.  III 
S.  183  wird  erzählt,  dass  er  1697  gleichzeitig  mit  dem 


*)  Vielleicht  beziehen  sich  jedoch  de  Moors  Versicherungen  auf 
einen  der  jüngeren  Porcelles  (Vgl.  W.  Schmidt  im  Rep.  f.  Kunstw. 
I 68  u.  412).  — Zwei  weitere  Mitteilungen  de  Moors  tragen  einen  voll- 
ständig anecdotenhaften  Character:  die  eine  (B.  II  S.  iio)  über  den 
Ursprung  des  Namens  Berghem,  die  andere  (B.  III  S.  25)  über  ein  von 
ihm  gemaltes  Bildnis  von  Jan  Steens  zweiter  Frau  im  Sonntagsanzug, 
welches  durch  ihren  Mann  in  humoristischer  Weise  vollendet  wurde. 


75 


jüngeren  Pieter  Mulier  >)  dort  war.  B.  II  S.  298  gedenkt 
Houbraken  seiner  als  eines  geschickten  Nachahmers  von 
Nie.  Poussin  und  S.  328  desselben  Bandes  werden  weitere 
Nachrichten  über  ihn  in  Aussicht  gestellt.  Houbraken  wollte 
ihn  wohl  unter  den  Malern  seines  Geburtsjahres  1670  be- 
handeln; da  aber  sein  Werk  blos  bis  zum  Jahre  1659 
gedieh,  blieb  diese  Absicht  unausgeführt.  Anzunehmen  ist, 
dass  Houbraken  die  Daten  über  Isaacs  Vater  Frederik  de 
Moucheron  ebenfalls  dem  Sohne  verdankt,  obwohl  dies 
nirgends  ausdrücklich  gesagt  wird. 

Mulder  Jos.  Dieser  Künstler  war  Kupferstecher,  nicht  Maler, 
und  wird  in  Folge  dessen  von  Houbraken  nur  beiläufig 
erwähnt.  Nahe  persönliche  Beziehungen  mit  ihm  ergeben 
sich  aus  dem  Umstand,  dass  Mulder  sowohl  für  die  Ausschmü- 
ckung der  Groote  Schouburgh  mit  Vignetten  und  dergl., 
als  für  die  von  Hoet,  Houbraken  und  Picart  gezeichnete 
PVlge  von  biblischen  Darstellungen  als  Stecher  tätig  war. 
B.  III  S.  247  berichtet  er  Houbraken  über  seinen  Lehrer 
Hendrik  Bogaart,  bei  dem  er  1672  zeichnen  lernte.  Die 
Kürze  und  geringe  Bedeutung  der  Nachrichten  steht  aber 
in  vollständig  erklärlichem  Zusammenhänge  mit  der  langen 
Dauer  des  seitdem  verflossenen  Zeitabschnittes  (1672 — 17 
van  Neck  Johan,  starb  nach  Houbrakens  Angabe  im  Jahre 
1714  (B.  III  S.  75).  Houbraken  erzählt,  dass  er  ihn  wäh- 
rend seiner  letzten  Krankheit  öfters  besuchte.  Er  sei 
sehr  gesprächig  gewesen , sodass  Houbraken , wenn  er  sich 
damals  bereits  mit  dem  Plan  zu  seinen  Künstlerbiographien 
getragen  hätte,  viel  Nutzen  aus  diesen  Gesprächen  hätte 
ziehen  können.  Da  Houbraken  van  Necks  Freundschaft 
mit  dem  Maler  Dirk  Freres  (1643 — 93)  besonders  hervor- 
hebt , ist  es  recht  gut  möglich , dass  seine  Mitteilungen 
über  diesen  (B.  III  S.  184  f.)  auf  van  Necks  Vermittlung 
zurückgehen. 


‘)  So  ist  zu  lesen  statt  Molijn;  vgl.  Woermann,  Dresdener  Catalog 
unter  Nr.  1516. 


76 


N o t e m a n Hendrik,  Bildhauer  zu  Dordrecht.  B.  III  S.  269  erzählt 
Houbraken  von  einem  in  Gemeinschaft  mit  ihm  und  Arent 
de  Gelder  gemachten  Besuch  bei  Augustinus  Terwesten, 
der  damals  in  Dordrecht  Zimmerdecorationen  ausführte. 
B.  III  S.  208  wird  sein  von  de  Gelder  gemaltes  Bildnis 
rühmend  erwähnt *  *). 

Offermans  Johannes,  gehörte  ebenfalls  zu  Houbrakens  Stadt- 
genossen, mit  denen  er,  laut  Aussage  auf  S.  215  des 
dritten  Bandes  persönlichen  Umgang  pflog.  Ueber  Offermans 
Kunst  berichtet  er  jedoch  nur,  dass  er  anfangs  Landschafts- 
maler war,  sich  aber  später  zum  Kunsthandel  und  zur 
Decorationsmalerei  wandte. 

V.  Parzijn  Cornelis,  Kunsthändler  zu  Dordrecht  erzählte  Hou- 
braken, dass  Abr.  Diepraem  in  seiner  Spätzeit  für  ihn 
gearbeitet  habe.  Oben  (S.  64)  haben  wir  gesehen,  dass 
Houbraken  ihn  in  seiner  Jugend  auch  selbst  gekannt  haben 
will  (B.  III  S.  245  f.) 

V.  R eenen  Nicolaas,  war  ein  Sohn  aus  zweiter» Ehe  von  Paulus 
Potters  Wittwe.  Er  machte  Houbraken  brieflich  mit  einigen 
Aeusserungen  seiner  Mutter  bekannt,  welche  den  Fleiss 
ihres  ersten  Gatten  rühmten  (II  129).  Auch  die  sonstigen 
Nachrichten  über  Potter  scheinen  aus  derselben  Quelle 
zu  stammen.  S.  125  wird  eine  Schrift  erwähnt,  aus  der 
Houbraken  die  Abstammung  Potters  aus  dem  berühmten 
Geschlecht  Egmond  erfahren  habe.  Die  Tatsache  der  Ab- 
stammung an  sich  ist  richtig,  die  Genealogie  aber  fehlerhaft. 
West  h ree  ne  (Paulus  Potter,  sa  vie  et  ses  oeuvres 
S.  36  ff.)  hat  die  Irrtümer  aufgedeckt  und  verbessert. 

V.  Royen  Willem,  übermittelte  Houbraken  — vermutlich  brief- 
lich oder  durch  Zwischenpersonen,  denn  er  war  seit  1669 
am  Brandenburgischen  Hofe  tätig  — Berichte  .über  seinen 
Lehrer  Melchior  d’Hondecoeter.  Da  dieser  urkundlich  1636 
geboren  wurde,  van- Royen  aber  bereits  1661  als  Schüler 
des  Arent  van  Ravesteyn  in  die  Haager  Lucasgilde  eintrat  ^), 

*)  Vergl.  über  dasselbe  den  Abschnitt:  Kunstwerke  als  Quellen. 

*)  Obreens  Archief  V 146,  Ueber  van  Royens  Tätigkeit  am  Ber- 


77 


und  seine  selbständige  Tätigkeit  als  Maler  seit  1662  durch 
Daten  auf  Bildern  (Schwerin)  bezeugt  ist,  müsste  letzterer 
zu  Hondecoeters  frühesten  Schülern  (vor  1661)  gezählt 
werden.  Hierzu  stimmt  nicht,  dass  er  über  des  Meisters 
spätere  Zeit  berichten  will,  als  dieser  „tot  zijn  jaren  ge- 
komen  was”,  ausserdem  schon  verheiratet  war  (B.  III  S.  74), 
was  erst  seit  1663  der  Fall  war  (Oud  Holland  III  S.  152). 
Es  ist  daher  mindestens  fraglich,  ob  van  Royens  Mitteilungen 
über  das  unsolide  Leben  Hondecoeters  Gewicht  beizulegen  ist. 

V.  Ruiven  Pieter  [Reuven],  ist  Houbrakens  Gewährsmann  über 
seinen  Stadtgenossen  Adriaen  van  Linschoten , den  er 
1677/78  gekannt  hatte,  als  jener  87 — 88  Jahre  alt  war. 
Insofern  diese  Jahreszahl  die  zeitliche  Gränze  der  Bekannt- 
schaft anzugeben  beabsichtigt,  ist  sie  ungefähr  richtig, 
da  Linschoten  urkundlich  im  Juli  1677  starb  (Bredius  in 
Oud  Holland  II  S.  135  ff.).  Was  Ruiven  über  Linschotens 
Kunst  erzählt,  ist  heutzutage  nicht  nachzuprüfen,  weil  sämmt- 
liche  Werke  des  Meisters  verschollen  sind,  z.  T.  wohl  auch 
unter  den  Namen  seiner  italienischen  Vorbilder  Caravaggio 
und  Ribera  gehen.  — Die  Nachrichten,  welche  B.  III  S.  290 
über  Ruiven  selbst  enthält,  werden  ebepfalls  auf  seine 
Mitteilungen  an  Houbraken  zurückgehen.  Dabei  dürfte  der 
Vorname  Jaques  seines  Lehrers  Jordaen  möglicher  Weise 
Irrtum  sein  für  Jan  bzw.  Hans,  einen  Namen  den  mehrere 
Mitglieder  des  in  Delft  ansässigen  Zweigs  der  Familie 
Jordaens  trugen  *). 

Six  Nicolaas,  fand  unter  seinen  Familienpapieren  eine  Schrift, 
worin  die  Geburt  Adr.  Brouwers  zu  Haarlem  behauptet 
wurde  (I  318).  Heutzutage  ist  festgestellt,  dass  Brouwer 
zwar  vermutlich  schon  sehr  früh  (um  1623;  15  bis  16  Jahre 
alt)  zu  Frans  Hals  nach  Haarlem  kam,  dass  er  aber  von 
Geburt  ein  Vlame,  und  zwar  aus  Oudenaerde,  war.  Es  geht 

liner  Hof  vgl.  Nicolai,  Nagler,  Kramm  und  den  Catalog  der  1890^^ 

Leihausstellung  von  Werken  niederländischer  Kunst  zu  Berlin.  Die 

Gleichheit  der  Vornamen:  JV.  F.  verbürgt  die  Identität  des  Meisters. 

Vgl.  Obreens  Archief  I 4,  45,  62;  V 57,  125,  203  ff.  299,  301. 


78 


nicht  aus  Houbrakens  Worten  hervor,  ob  er  dieser  Schrift 
noch  weitere  Nachrichten  über  Brouwer  entnommen  hat. 
Sodijn,  Frau,  Tochter  des  Malers  Adriaen  van  de  Velde 
erzählte  Houbraken  nicht  nur  manches  über  ihren  Vater 
(B.  III  S.  90),  sondern  zeigte  ihm  auch  den  Begräbniszettel 
ihres  Grossvaters,  des  älteren  Willem  van  de  Velde  (B.  I 
S.  355)  ')• 

Somer  Jan  Pietersz.  Dieser  bekannte  Kunsthändler  berichtete 
Houbraken  über  den  Maler  Mathias  Withoos,  den  er  bis 
zu  dessen  Tode  gekannt  hatte  (B.  II  S.  187).  Auch  mit 
Willem  Kalff  war  er  bekannt,  laut  B.  II  S.  219  und  im 
ersten  Bande  (S.  357)  wird  er  als  Schüler  eines  Zeichners 
und  Glasmalers  Pieter  Janszen  erwähnt.  Ferner  erzählt  er 
Houbraken  B.  II  S.  112,  dass  er  Nicolaas  Berchem  die 
damals  sehr  hohe  Summe  von  60  Gulden  für  den  Stich 
nach  Rafaels  Kindermord  mit  der  Fichte  {Bartsch  Nr.  18 
des  Oeuvre  von  Marcanton)  habe  bezahlen  sehen.  Bekannt 
ist  endlich  seine  Freundschaft  mit  Rembrandt,  der  ihm 
einen  ausgezeichneten  Abdruck  des  Hundertguldenblattes 
[das  jetzige  Amsterdamer  Exemplar  ^)]  gegen  die  Pest  von 
Marcanton  überliess ; um  es  kurz  zu  sagen  Somer  stand 
im  Mittelpunkte  desAmsterdamerKunstlebens 
und  es  ist  anzunehmen,  dass  Houbraken  nicht  nur  in  dem 
einen,  obenerwähnten  Falle  seine  Mitteilungen  benützt  hat, 
sondern  sie  auch  an  anderen  Stellen  verwertete,  ohne  freilich 
den  Namen  des  Urhebers  zu  nennen. 

Soukens  Joh.  Mit  ihm  machte  Houbraken  im  Jahre  1694  eine 
kurze  Reisebekanntschaft  (B.  III  S.  202  f.),  ohne  später 
je  wieder  etwas  von  ihm  zu  hören.  Die  Veröffentlichung 
der  damals  mit  Soukens  geführten  Unterhaltung  ist  Hou- 
braken von  dessen  Verwanten  sehr  übel  genommen,  wie 
aus  einer  Aeusserung  der  Enkel  bei  van  Eynden  en 

*)  Vgl.  oben  S.  56.  Ueber  ihren  Mann  sieh  Havard,  l’Art  et  les 
artistes  hollandais  B.  I S.  116. 

*)  Die  rückseitige  Inschrift:  ,,Vereering  van  mijn  speciale  vriend 
Rembrandt  tegens  de  pest  van  m.  Anthony”  u.  A.  bei  VosmaerS.  292. 


79 


van  der  Willigen,  Geschiedenis  der  vaderlandsche 
Schilderkunst  B.  I S.  324  hervorgeht.  Houbrakens  Mitteilung, 
dass  Soukens  Schüler  von  Joh.  Vorstermans  und  somit 
Enkelschüler  Herman  Saftlevens  war,  erhält  eine  Bestätigung 
durch  sein  einziges  mir  in  einer  Sammlung  bekanntes  Bild. 
Es  stellt  eine  Rheinlandschaft  in  der  Art  Saftlevens  dar, 
aber  bedeutend  schwächer,  ist  bezeichnet  ISoukens  und 
hängt  als  Unbekannt  in  der  Gräfl.  Nostitzschen  Galerie 
zu  Prag.  (Cat.  Nr.  127.)  Andere  Bilder  sah  ich  dann  und 
wann  im  Kunsthandel. 

Terwesten  Aug.  Der  Besuch,  den  Houbraken  ihm  machte  als 
er  zu  Dordrecht  Decorationsmalereien  ausführte  (III  269) 
ist  bereits  unter  de  Gelder  und  Noteman  besprochen. 
Andere  Erwähnungen,  aus  denen  persönlicher  oder  brieflicher 
Verkehr  zwischen  den  beiden  Künstlern  hervorginge,  sind 
nicht  vorhanden.  Dennoch  wird  Terwesten  ausser  in  seiner 
eigentlichen  Biographie  (B.  III  S.  268  ff.)  noch  an  drei 
anderen  Stellen  erwähnt : B.  II  S.  48  als  Zeuge  der  letzten 
Stunde  des  Brandenburgischen  Hofmalers  Abr.  Jansz. 
Begeyn ; Ibid.  S.  222  als  Lehrer  des  Dordrechter  Künstlers 
Jacobus  Busschop  und  Ibid.  S.  302  als  Bevollmächtigter 
eines  Ungenannten  zum  Ankauf  der  aus  der  Erbschaft 
Christina’s  von  Schweden  stammenden  SammlungOdescalchi. 

Te  r westen  Matthäus,  hilft  Houbraken  bei  seiner  Suche  nach 
Verwanten  des  Pieter  Lely — van  der  Faes,  welche  über 
dessen  Leben  Auskunft  erteilen  können.  Auf  die  so  erlangten 
Mitteilungen  gehen  Houbrakens  Angaben  zurück  (II  41  ff). 
Eigener  Zusatz  scheinen  bei  Lelys  Geburtsort  Soest  die 
Worte  „in  Westphalen”  zu  sein,  während  vielmehr  an  das 
Dorf  dieses  Namens  in  der  Provinz  Utrecht  zu  denken  ist. 
Besonders,  weil  die  Mutter,  Abigael  van  Vliet  aus  einem 
vornehmen  und  ansehnlichen  UtrechterGeschlechte  stammte 
(S.  42).  Laut  mehreren  von  Dr.  A.  Bredius  aufgefun- 
denen Acten  kommt  eine  Familie  van  der  Faes  um 
1675 — 80  wiederholt  im  Haag  vor.  In  einem  dieser  Docu- 
mente,  vom  4 Dec.  1679,  wird  auch  „Pieter  van  der  Faes , 


geseijt  Lely,  tegenwoordich  in  Engeland”  erwähnt  i).  — 
Houbraken  hat  offenbar  das  Unwahrscheinliche  seiner  Hypo- 
these gefühlt,  denn  er  motivirt  sie  erstens  durch  die  An- 
nahme, Lelys  Vater  (ein  holländischer  Offizir!)  habe  zur 
Zeit  der  Geburt  seines  Sohnes  zu  Soest  garnisonirt,  was 
durch  keine  geschichtliche  Tatsache  glaubhaft  gemacht  wer- 
den kann,  und  zweitens  durch  das  Epitheton  „Landsman”, 
welches  der  aus  Zwolle  stammende  Prediger  Vollenhove, 
dem  Lely  in  einem  Lobgedicht  erteilt.  — Es  ist  jedoch  klar, 
dass  ein  Bürger  von  Zwolle  einen  zu  Soest  in  Westphalen 
Geborenen  nie  und  nimmermehr  Landsmann  nennen 
kann,  und  ebenso  einleuchtend  ist  es,  wenn  man  das  in 
England  verfasste  Gedicht  liest  (S.  44  ff.) , dass  die  Worte 
„ Ehre  unseres  Geburtslandes  ” sich  auf  die  Abstammung 
des  damals  in  London  ansässigen  Lely  aus  den  Sieben 
Vereinigten  Provinzen  beziehen. 

Velthuizen,  Maler  zu  Gouda  und  Neffe  des  Künstlers 
He  iman  Dullaert,  über  den  er  Houbraken  berichtet 
{III  79).  Da  Dullaert  mit  mehreren  Mitgliedern  der  Familie 
Hoogstraten , auch  mit  Houbrakens  Lehrer  Samuel  sehr 
befreundet  war,  mögen  andere  Nachrichten  über  ihn 
durch  diesen  Canal  zu  Houbraken  gekommen  sein. 

Verkolje,  Johan  und  Nicolaas.  Ersteren,  den  Vater  (f  1693) 
hat  Houbraken , wenn  er  ihn  auch  persönlich  gekannt 
hat,  nicht  mehr  für  seine  schriftstellerischen  Zwecke  um 
Auskunft  angehen  können.  Umso  öfter  hat  er  es  bei 
dem  Sohne  getan.  Dieser  berichtet  B.  I S.  374  über  zwei 
Bilder  Jan  Steens  im  Besitz  des  Herrn  de  Meesterzu 
Middelburg  welche  „so  ausgezeichnet  vollendet  und  kunst- 
„ reich  ausgeführt  seien,  wie  Gerard  Dou  es  je  getan  habe”  ^). 
B.  II  S.  216  erfahren  wir  durch  ihn  interessante  Einzel- 
heiten über  die  Beziehungen  zwischen  Maria  van  Oosterwijk, 
ihrem  Bewerber  Willem  van  Aelst  und  ihrer  kunstübenden 

Prot.  Not.  J.  Vinck  im  Haag. 

*)  Leider  wird  nicht  angegeben,  um  welche  Darstellungen  es  sich 

handelt. 


8i 


Magd  Geertje  Pieters , Beziehungen , welche  durch  archi- 
valische  (noch  nicht  veröffentlichte)  Entdeckungen  des  Herrn 
Dr.  Bredius  beglaubigt  sind.  Drittens  erfahren  wir  B.  III 
S.  283,  dass  Nicolaas  im  Besitze  einer  vom  Vater  in 
seiner  Jugend  verfertigten  Copie  nach  dem  Mantegnaschen 
Bacchus  war,  welche  Houbraken  mit  Bewunderung  be- 
trachtete. Aus  dieser  Stelle  ist  zu  schliessen , dass  die 
Nachrichten  über  Johannes  Vercolje  von  seinem  Sohne 
herrühren.  Ausser  der  Biographie  (B.  III  S.  282 — 286) 
handelt  es  sich  noch  um  zwei  andere  Stellen , wo  der 
Name  J.  Vercoljes  genannt  wird:  B.  I S.  236,  wo  sein 
Umgang  mit  P.Jzn.  van  Asch  erwähnt,  derselbe  aber  wohl 
blos  aus  dem  von  Vercolje  gestochenen  Bildnisse  dieses 
Malers  geschlossen  wird,  und  B.  II  S.  196, 
(Verschuring,  Wil.)  wo  Willem  Verschuring  als  sein  Schüler 
genannt  wird.  Letztere  Tatsache,  welche  B.  III  S.  286 
nochmals  erzählt  wird,  geht  indess  eher  auf  eigene  Mitteilung 
Verschurings  zurück,  der  Houbraken  (B.  II  S.  194)  brieflich 
über  seinen  Vater  Hendrik  Verschuring  Auskunft  gab  in 
Ergänzung  und  teilweise  auch  zur  Berichtigung  der  von 
R.  de  Piles  gegebenen  Biographie  ^). 

Vincentius  D.,  Schwiegersohn  des  Malers  Jan  de  Baen  giebt 
in  einem  Brief  vom  2 Februar  1717  eine  Erklärung  über 
das  Gemälde  seines  Schwiegervaters  ab , welches  den 
Kriegszug  nach  Chattam  verherrlichte  (Sieh  auch  oben 
unter  Rom.  de  Hooghe)  (II  307). 

V.  d.  Vinne,  Laurens  und  Vincent,  Letzterer  hat  Houbraken 
keine  persönlichen  Mitteilungen  mehr  verschaffen  können, 
da  er  bereits  1702,  also  12 — 13  Jahre  ehe  Houbraken  das 
Material  für  seine  Schouburgh  zu  sammeln  anfing,  starb. 
Seine  schriftlichen  Aufzeichnungen,  welche  Houbraken  bei 
seinem  Sohne  Laurens  zur  Verfügung  standen,  habe  ich 
oben  (S.  54  f.)  besprochen. 

Die  Nachrichten  Houbrakens  über  das  Leben  des  Vincent 

Abrege  de  la  vie  des  Peintres  S.  437 — 441.  Wie  sich  weiter  unten 
ergeben  wird,  war  de  Piles  über  Verschuring  nicht  schlecht  unterrichtet. 

6 


82 


van  der  Vinne  gehen  ebenfalls  auf  Mitteilungen  seines  Sohnes 
Laurens,  bzw.  auf  seinen  eigenen  schriftlichen  Nachlass 
zurück  (B.  II  S.  210  ff.).  Auch  van  der  Willigen  stand  ein 
Teil  desselben  zu  Gebote,  sodass  er  Houbraken  zu  contro- 
liren  vermochte  (a.  a.  O.  S.  314  ff.).  Wir  können  uns  daher 
mit  Bezugnahme  auf  diese  Stelle  darauf  beschränken,  zu 
constatiren , dass  Houbrakens  Angaben  im  Allgemeinen 
richtig  sind,  dass  er  aber  das  Todesdatum  irrtümlich  mit 
„24  van  Hooymaand”  (—  Juli)  anstatt  „26  van  Oogst- 
maand”  (=  August)  1702)  angiebt. 

Bei  Vincents  Sohn  Laurens  van  der  Vinne  sah  Hou- 
braken (B.  II  S.  76)  eine  Landschaft  von  Jan  Wouwerman ; 
dies  ist  die  Stelle,  woraus  seine  persönlichen  Beziehungen 
mit  den  van  der  Vinne’s  hervorgehen.  B.  III  S.  379  werden 
einigen  Daten  über  Laurens’  Leben  milgeteilt,  von  denen 
der  Geburtstag  von  van  der  Willigen  bestätigt  wird  (a.  a. 
O.  S.  313). 

Nicht  unerwähnt  darf  hier  bleiben,  dass  van  Gool  laut 
einer  Aeusserung  auf  S.  457  des  zweiten  Bandes  seiner 
Nieuwe  Schouburg  im  Besitze  eines  Manuscriptes  von 
Houbraken  war,  welches  die  Maler  Jan  und  Isaak  van  der 
Vinne  (geboren  1663  und  1665)  behandelte.  Offenbar  waren 
diese  Biographieen  für  den  vierten  Band  des  Houbrakenschen 
Werkes  bestimmt,  welcher  die  seit  1659  geborenen  Maler 
enthalten  sollte.  An  mehreren  Stellen  i)  der  Groote  Schou- 
burgh  wird  auf  diesen  vierten  Band  hingewiesen , sein 
Erscheinen  unterblieb  aber  in  Folge  des  frühzeitigen  Todes 
des  Verfassers.  In  demselben  Schriftstück  soll  Houbraken 
den  Eifer  Isaaks  van  der  Vinne,  den  er  beim  Nachforschen 
nach  Lebensdaten  mehrerer  Künstler  gezeigt,  rühmend 
erwähnt  haben. 

Voorhout  Johannes,  wird  an  nicht  weniger  als  sechs  Stellen 
als  Quelle  genannt.  Die  erste  Nachricht,  die  auf  ihn  zurück- 
gehen soll,  ist  notorisch  falsch.  Es  ist  die,  dass  er,  zwei 


*)  Vgl.  z.  B.  II  314  (Jacobus  de  Baan)  und  III  S.  285  (Nie.  Verkolje). 


83 


Jahre  nachdem  er  1672  aus  Furcht  vor  den  Franzosen 
die  Niederlande  verlassen,  zu  Hamburg  den  Marinemaler 
Jan  Theunisz  Blankerhoff  getroffen  habe;  „was  er  mir 
selbst  erzählt  hat”,  fügt  Houbraken  hinzu  (B.  II  S.  200). 
Da  dieser  Künstler  urkundlich  Anfangs  October  des  Jahres 
1669  zu  Amsterdam  beerdigt  wurde  i),  ergiebt  sich  die 
Unhaltbarkeit  letzterer  Tatsache  von  selbst  ^).  Houbraken 
hätte  daher  besser  getan,  der  (anonymen)  Mitteilung,  dass 
Blanckerhoff  im  Jahre  1669  zu  Amsterdam  gestorben  sei, 
Glauben  zu  schenken. 

Aus  der  Lebensbeschreibung  Voorhouts  (B.  III  S.  224  ff.) 
geht  hervor,  dass  er  etwa  drei  Jahre,  erst  in  Frederikstad 
in  Holstein,  und  darauf  in  Hamburg  wohnte  (1672 — 75), 
In  diesen  Jahren  will  er  dort  die  folgenden  Künstler  gekannt 
haben:  zunächst  in  Frederikstad  Jurriaen  Ovens,  der 
ihn  veranlassen  wollte,  für  ihn  zu  malen,  ein  Vorschlag, 
auf  den  Voorhout  aber  nicht  einging;  ferner  Jacob  Bel- 
levois,  Mathias  Scheits  und  wohl  auch  Horatius 
Paulijn  (B.  III  S.  186  f.).  Von  Letztgenanntem  sagt  er 
es  zwar  nicht  ausdrücklich , es  scheint  aber  aus  dem  Zusam- 
menhang hervorzugehen.  Seine  Mitteilungen  über  ihn  sind 
heutzutage  nicht  zu  controliren.  Ueber  Bellevois  beschränkt 
sich  Voorhout  auf  die  Angabe,  dass  er  Marinemaler  war, 
dagegen  ist  er  etwas  ausführlicher  über  Math.  Scheits, 
wobei  er  sich  gut  informirt  zeigt  ^). 

Auch  den  Blumenmaler  Ernst  Stuven  lernte  Voor- 

*)  Sein  Name  ist  unmittelbar  unter  demjenigen  Rembrandts  ins  Toten- 
buch eingetragen,  ein  Umstand,  der  Anlass  gab,  dass  man  lange 
Zeit  seine  Wittwe  Catharina  van  Wijk  für  die  zweite  Frau  Rembrandts 
gehalten  hat,  bis  der  Herausgeber  Oud  Hollands,  Mr.  N.  de  Roever 
den  wahren  Sachverhalt  aufdeckte  (O.  H.  I i ff.). 

^)  Möglicher  Weise  liegt  hier  eine  Verwechslung  der  beiden  Marine- 
maler J.  Blanckerhoff  und  J.  Bellevois  vor.  In  Bezug  auf  letzteren 
geht  aus  einer  anderen , gleich  zu  erwähnenden  Stelle  hervor , dass 
Voorhout  ihn  ums  Jahr  1674  zu  Hamburg  gekannt  hat. 

®)  Man  vergleiche  was  Bode  über  einige  handschriftliche  Notizen 
dieses  Künstlers  veröffentlicht  hat:  v.  Zahns  Jahrbücher,  1876  S.  63  ff. 
und  Studien  S.  41. 


84 


hout  bereits  in  dessen  Vaterstadt  Hamburg  kennen  (B.  III 
S.  372).  Als  er  sich  im  Jahre  1675  wieder  nach  Holland 
begeben  hatte,  kam  der  18jährige  Stuven  in  Amsterdam 
wieder  zu  ihm,  jedoch  nur,  um  kurze  Zeit  nachher  Voor- 
houts  Unterricht  mit  dem  der  Blumenmaler  W.  van  Aelst 
und  Abr.  Mignon  zu  vertauschen.  Voorhout  konnte  über 
den  Character  Stuvens  noch  ein  günstiges  Zeugnis  ablegen. 
Um  so  trauriger  waren  aber  die  Erfahrungen,  über  die 
Stuvens  späterer  Schüler  Willem  Grasdorp  dem  Houbraken 
Bericht  erstattete  (sieh  oben). 

Endlich  kannte  Voorhout  zu  Hamburg  den  Landschafts- 
maler Willem  Dalens,  der  ebenfalls  aus  Furcht  vor 
den  Franzosen  dorthin  entwichen  war  (B.  III  S.  386)  und 
daselbst  starb.  Diese  Voorhoutschen  Mitteilungen  werden 
durch  einen  Fund  von  Dr.  A.  Bredius  bestätigt,  aus 
welchem  hervorgeht,  dass  in  der  Tat  der  Maler  Willem 
Dalens  am  i Nov.  1675  zu  Hamburg  starb. 

In  Amsterdam  hatte  Voorhout,  zwischen  den  Jahren 
1666  und  1672,  den  Maler  Dirk  Freres  gekannt,  mit 
dem  er  in  einer  Art  Academie  („Oefenschool”)  Actstudien 
trieb  (B.  III  S.  185).  Dieser  erzählte  ihm  über  seinen 
italienischen  Aufenthalt  (im  Jahre  1666  war  er  dort  mit 
Adriaen  Bäcker  zusammen)  und  über  die  von  ihm  gemachte 
Probe,  mit  wie  wenig  Geld  man  dort  in  einem  Jahre  aus- 
kommen  könne.  — Ob  die  übrigen  Mitteilungen  über  P'reres 
auch  von  Voorhout  herrühren,  bleibt  unentschieden,  ich 
erinnre  aber  daran,  dass  auch  Johan  van  Neck  mit  P'reres 
befreundet  und  mit  Houbraken  persönlich  bekannt  war 
(sieh  oben  S.  75). 

V r e e m Anthony , Stadt-  und  Altersgenosse  Houbrakens , der 
sich  als  Maler  kaum  hervorgetan  haben  wird,  da  er  in 
jugendlichem  Alter  starb.  Houbraken  widmete  ihm  einen 
poetischen  Nachruf  (III  384  f.). 

Weenix  Jan,  erzählt  Houbraken  (B.  II  S.  51)  wie  er  vor  45 
Jahren,  also  etwa  um  das  Jahr  1675,  den  Maler  und 
Radirer  Anth.  Waterloo  in  seiner  Wohnung  zwischen 


85 


Maarsen  und  Breukelen  besucht  und  einige  seiner  Bilder 
mit  Stafifage  versehen  habe;  auch  die  übrigen,  kurzen  Mit- 
teilungen über  diesen  Künstler  mögen  auf  Weenix  zurück- 
gehn. Dasselbe  darf  man  sagen  von  der  Biographie  des 
Vaters,  Jan  Baptist  Weenix  (B.  II  S.  77  ff.),  in  welcher  auf 
S.  82  das  Zeugnis  des  Sohnes  namentlich  angeführt  wird. 
Dagegen  ist  die  Bemerkung  auf  S.  in  , dass  J.  B.  Weenix 
einer  der  Lehrer  Berchems  gewesen  sei,  nicht  unverdächtig, 
da  unser  Künstler  nach  Houbrakens,  bis  jetzt  weder  wider- 
legten, noch  bestätigten  Angabe  erst  1621,  also  ein  Jahr 
nach  Berchem  geboren  wurde  und  datirte  Bilder  Berchems 
bereits  seit  1642  Vorkommen.  Ich  vermute,  dass  die,  aller- 
dings nicht  zu  verkennende  Aehnlichkeit  in  der  Auffassung 
und  im  Vorwurf,  welche  zwischen  einer  Gruppe  Berchem- 
scher  Bilder  — ich  erwähne  z.  B.  den  Empfang  des  Mohren 
in  der  Dresdener  Galerie  und  ein  Bild  desselben  Gegen- 
standes in  der  Sammlung-Six  zu  Amsterdam  — und  den 
italienischen  Hafenbildern  des  J.  B.  Weenix  existirt,  Hou- 
braken  zur  Annahme  eines  Schulverhältnisses  verleitet 
hat,  während  am  Ende  nur  eine  Beeinflussung  oder  ein 
Zurückgreifen  auf  gemeinsame  Vorbilder  vorliegt. 

B.  III  S.  73  macht  Jan  Weenix  unserm  Houbraken 
Mitteilungen  über  seinen  Vetter  Melchior  d’Hondecoeter ; 
ibidem  S.  353  wird  er  selbst  aufgezählt  unter  den  Künstlern 
die  im  Kur-pfälzischen  Dienste  standen,  aber  eine  eigent- 
liche, eine  zusammenhängende  Biographie  von  ihm  findet 
man  bei  Houbraken  nicht. 

AVesthovius  F.  G. , Rector  der  lateinischen  Schule  zu  Gorin- 
chem  übersandte  Houbraken  brieflich  eine  epigrammatische 
Unterschrift  zum  Bildnis  des  Hendrik  Verschuring  (II  196). 
Möglicherweise  gehen  daher  auch  noch  andere  Mitteilungen 
auf  ihn  zurück. 

Wieland,  »J.  ein  alter  Haarlemer  Kunstfreund  ’)  kannte  die 
meisten  Söime  und  anderen  Nachkommen  des  Frans  Hals 


*)  Und  Maler;  vgl.  van  der  Willigen  S.  329. 


86 


und  sagte  ü,ber  sie  aus,  dass  sie  fröhlichen  Geistes  („luchtig 
van  geest”)  und  Freunde  des  Gesanges  und  der  Musik 
gewesen  seien  (I  95). 

Wigmana  Ger.  Mit  ihm  trieb  Houbraken  kunstkritische  For- 
schungen (B.  I S.  163),  insofern  er  bei  ihm  ein  Bildnis 
sah,  welches  sie  beide  dem  Michiel  Miereveld  zuschrieben, 
bis  sie  im  Hintergrund  das  Monogramm  PM.  1620  ent- 
deckten. Hieraus  schloss  Houbraken,  dass  Bild  müsse  von 
Pieter  Miereveld  herrühren,  wogegen  zu  bemerken  ist, 
dass  auch  Paulus  Moreelse  in  der  Art  seines  Lehrers 
M.  Miereveld  malte  und  das  Monogramm  PM.  anwandte, 
während  sein  Mitschüler  Pieter  Montfoort  wenigstens  das- 
selbe getan  haben  kann. 

Im  Jahre  1699  war  Wigmana  zu  Rom  und  traf  dort 
den  oesterreichischen  Maler  Daniel  Sijder  (B.  III  S.  233). 

Withoos  Alida,  zweite  Tochter  des  Malers  Math.  Withoos. 
Sie  war  bei  der  Herausgabe  der  Groote  Schouburgh  noch 
am  Leben,  war  selbst  Malerin  und  berichtete  Houbraken 
über  ihren  Vater  (B.  II  S.  187). 

Witsen  Jonas,  veranlasste  Houbraken  von  Dordrecht  nach 
Amsterdam  überzusiedeln  i).  Persönliche  Bekanntschaft 
ist  daher  erwiesen.  Houbraken  sah  bei  ihm  colorirte 
Zeichnungen  von  Adr.  v.  Ostade  (I  347)  und  ein  Bild, 
welches  Willem  Schellinks  zugeschrieben  wurde  (II  273), 
aber  so  gut  wie  sicher  mit  einem  J.  Lingelbach  des  Haager 
Museums  identisch  ist  =^).  B.  III  S.  21 1 wird  Witsen  als 
Protector  Mich.  v.  Musschers  erwähnt.  Es  ist  daher  nicht 
unmöglich,  dass  Houbraken  ihm  Nachrichten  über  diesen 
Künstler  verdankt. 

Wulfraat,  Math,  erzählte  Houbraken  über  Aquarelle  von  der 
Hand  der  Königin  Maria  von  England,  deren  er  mehrere 
gesehen  habe  (II  229).  Seine  Biographie  im  dritten  Bande 
S.  248  ff.  enthält  alles,  was  bis  jetzt  über  den  Künstler 
bekannt  geworden  ist. 


*)  Van  Gool  I 133. 

*)  Catal.  1891  Nr.  210. 


87 


ANONYME  MITTEILUNGEN. 

Houbraken  erwähnt  derer  über  die  folgenden  Künstler: 

die  Brüder  Berkheyde:  es  giebt  Leute,  die  aus  ihrem  eigenen 
Munde  ihre  Erlebnisse  zu  Heidelberg  vernommen  haben 
(III  192). 

Ducart,  Is.:  über  den  Schmutz  in  seiner  Wohnung  (B.  III 
S.  84). 

V.  Dyk,  Ant. : mehrere  glaubwürdige  Leute  erzählen  Houbraken 
in  England  über  van  Dycks  Tod  (I  187). 

la  Fa  ge,  Raimond:  Bericht  von  zuverlässiger  Seite  über  eine 
Production  von  ihm  in  der  Schnellmalerei  (I  169). 

F r e r e s , Dirk : es  wird  mit  Lob  gesprochen  über  einen  von 
ihm  ausgemalten  Saal  im  Hause  des  Herrn  Roeters  zu 
Amsterdam  (III  184)  und  im  allgemeinen  wird  bezeugt, 
dass  er  ein  besserer  Zeichner  als  Colorist  war  (III  185). 

Kneller,  Godfr. : briefliche  Nachrichten  aus  London  sagten 
im  Gegensätze  zu  den  Berichten  französischer  Schriftsteller 
aus , dass  Kneller'  bereits  bei  Lebzeiten  des  Pieter  Lely 
nach  England  gekommen  sei,  wo  er  Empfehlungen  gehabt 
habe  an  Jonathan  Banks,  einen  in  London  lebenden  Ham- 
burger Kaufmann  (III  235). 

Lely,  Pieter:  Mehrere  von  denen,  welche  in  England  mit  ihm 
verkehrten , gaben  Houbraken  Auskunft  über  seine  Lebens- 
weise, Tageseinteilung  usw.  (II  43). 

Muli  er,  Pieter  der  Jüngere  *)  war  nach  dem  Zeugnisse  derer, 
die  ihn  gekannt  hatten,  ein  grosser  Freund  der  Kunst  und 
der  Liebe  (III  184). 

Oudendijck,  Adr.:  über  ihn  wurde  Houbraken  erzählt,  dass 
er  in  der  Landschaftsmalerei  von  seinem  Vater  Evert 
Oudendijck  gelernt  hatte,  dass  er  die  Tiere  aus  den  Bildern 
des  Adriaen  van  de  Velde,  die  menschliche  Staffage  dagegen 

*)  Houbraken  nennt  den  Künstler  an  dieser  Stelle  irrtümlich  Molijn. 

B.  II  S.  350  dagegen  richtig  Molier.  Vgl.  über  diese  Frage  den 

Dresdener  Galeriecatalog  unter  Nr.  1516. 


aus  denen  des  Thom.  Wijk  copirt  habe,  weshalb  man  ihn 
Rapianus  genannt  habe  (III  53). 

Pierson,  Chr. : Houbraken  erhält  sein  Bildnis  für  die  Groote 
Schouburgh , aber  leider  zu  spät  um  es  aufzunehmen  (II  262). 

Rembrandt:  einige  seiner  Schüler  haben  Houbraken  versichert , 
dass  Rembrandt  manchmal  einen  Vorwurf  auf  zehn  ver- 
schiedene Weisen  skizzirte,  ehe  er  ihn  auf  die  Tafel  brachte; 
auch  habe  er  sich  einen  bis  zwei  Tage  damit  beschäftigen 
können,  einen  Turban  nach  seinem  Geschmack  aufzu- 
setzen (I  261). 

V.  Slingelant,  Pieter;  über  ihn  wurde  Houbraken  als  Wahrheit 
erzählt,  dass  er  vier  bis  sechs  Wochen  an  einer  Spitzen- 
krause malte  (III  162). 

Smits,  Lodew.  genannt  Hartkamp.  Wie  Houbraken  berichtet 
wurde,  war  Smits  Vater  ein  Offizir,  der  um  die  Zeit  der 
Geburt  seines  Sohnes  zu  Swartewaal,  oberhalb  Zutfens  in 
Overijsel  wohnte  (III  67)  *). 

de  V o i s , Ary : Man  erzählte  Houbraken  über  ihn , er  habe  in 
dreizehn  Jahren  nur  ein  Bild,  Dido  und  Eneas  auf  der 
Jagd  darstellend,  gemalt  (III  163). 

Wouwerman,  Phil.:  Es  wurde  Houbraken  als  Wahrheit  be- 
richtet, dass  dieser  Künstler  seiner  Tochter,  welche  den 
Maler  Hendrik  de  Fromentiou  heiratete,  eine  Mitgift  von 
20.000  Gulden  gab  (II  71). 

V,  ZijT,  Ger.  Pzn.:  soll  nach  dem  Zeugnis  derjenigen,  die  ihn 
gekannt  haben,  zwischen  den  Jahren  1655 — 58  in  der 
Hartenstraat  zu  Amsterdam  gewohnt  haben  und  etwa 
40  Jahre  alt  gewesen  sein  (II  225). 


Entweder  der  Name  des  Geburtsortes  oder  die  nähere  Andeutung 
der  Lage  ist  falsch : Zwartewaal  ist  ein  Dorf  in  der  Provinz  Süd- 
Holland;  in  Overij.sel  giebt  es  ein  Ort  Zwartsluis  am  Zwarte water. 


7.  C.  KUNSTWERKE  ALS  QUELLEN, 


Nicht  unbeträchtlich  ist  die  Zahl  der  von  Houbraken  erwähnten 
Kunstwerke,  und  zwar  beschränkt  er  sich  nicht  darauf,  in  all- 
gemeinen Ausdrücken  anzuführen,  dass  ein  Künstler  sich  in 
einer  bestimmten  Gattung  ausgezeichnet  habe,  sondern  in  sehr 
vielen  Fällen  erwähnt  er  auch  seine  besonders  hervorragenden 
Werke  unter  Hinzufügung  des  Ortes,  wo  sie  sich  zu  seiner  Zeit 
befanden,  oder  der  Person,  in  deren  Auftrag  sie  gemalt  wurden. 
In  Fällen,  wo  sie  ihm  durch  Autopsie  bekannt  sind,  knüpft 
er  an  ihre  Erwähnung  auch  Betrachtungen  über  ihre  malerischen 
Verdienste,  über  die  Stilrichtung,  welche  sie  zeigten,  die  Be- 
wunderung, welche  sie  bei  den  Zeitgenossen  erregten  und  derglei- 
chen mehr.  Es  wäre  müssig,  hier  ausdrücklich  zu  betonen, 
welchen  Wert  manche  dieser  Mitteilungen  noch  heutzutage  be- 
sitzen; von  grösserem  Interesse  ist  dagegen  die  Frage,  einen 
wie  grossen  Teil  des  damals  vorhandenen  Bilderschatzes  Hou- 
braken gekannt  und  für  sein  Werk  verwertet  hat. 

Niemand  wird  dasjenige,  was  wir  bei  einem  modernen  Künst- 
lerbiograph mit  vollem  Rechte  voraussetzen : den  Besitz  einer 
möchlichst  ausgedehnten,  durch  eigene  Anschauung  erworbenen 
Kenntnis  der  Werke  des  Meisters , den  er  behandelt , von 
Houbraken  verlangen.  Dass  er  nicht  einmal  danach  gestrebt 
hat,  ist,  wie  so  viele  andere  Eigenschaften,  die  wir  in  seinem 
Buche  schmerzlich  vermissen,  nicht  sein  Fehler,  sondern  ein 
Mangel  seiner  Zeit.  Dennoch  muss  es  uns  aufFallen,  wie  wenig 
er  im  Verhältnis  zu  seinem  Vorgänger,  van  Mander  und  Nach- 
folger, van  Gool,  die  autoptischen  Kenntnisse  verwertet,  deren 
Besitz  wir  ihm  nachweisen  könnnen.  Aus  seinem  eigenen  Munde, 

7 


90 


wie  aus  dem  des  van  Gool  erfahren  wir,  dass  er  zu  den  vor- 
nehmsten Kunstcabineten  seiner  Zeit  Zugang  hatte,  — wie 
spärlich  sind  aber  seine  Mitteilungen  über  die  dort  befindlichen 
Kunstschätze!  In  den  meisten  Fällen  erwähnt  er  nicht  mehr 
als  drei  oder  vier  Bilder  selbst  aus  den  berühmtesten  Samm- 
lungen. Noch  kürzer  sind  seine  Nachrichten  über  die  zahl- 
reichen Gemälde,  welche  sich  in  den  öffentlichen  Instituten 
befanden  und  die  jetzt  die  grössten  Schätze  der  holländischen 
Museen  ausmachen.  Wo  sich  Erwähnungen  dieser  Art  finden, 
da  lässt  sich  meistens  nach  weisen,  dass  er  aus  seinen  literari- 
schen Quellen  abgeschrieben  hat,  während  Werke  die  dort 
nicht  Vorkommen,  wie  z.  B.  die  Mehrzahl  der  Frans  Hals’schen 
Schützenstücke  in  den  Haarlemer  Doelen,  die  Ravesteijnschen 
Bilder  im  Haag  und  die  Wandmalereien  des  doch  sonst  von 
Houbraken  so  sehr  gepriesenen  Gerard  Lairesse  in  der  Ratskammer 
des  dortigen  Gerichtsgebäudes  auch  in  der  Groote  Schouburgh 
keinen  Platz  gefunden  haben  i).  In  machen  Fällen  fehlen  dort 
sogar  Kunstwerke,  über  die  dem  Verfasser  in  den  von  ihm 
benützten  Schriften  Nachrichten  Vorlagen.  Beispiele  davon  liefern 
die  Städtebeschreibungen,  von  denen  Houbraken  meistens  nur 
die  Abschnitte  benützt  hat,  welche  Künstlerbiographieen  enthalten, 
ohne  auf  die  Kunstwerke  Acht  zu  geben,  welche  gelegentlich 
der  Beschreibung  der  öffentlichen  Gebäude  als  dort  befindlich 
erwähnt  werden. 

Diese  regelmässig  wiederkehrende  Lücke  berechtigt  uns  in 
einigen  Fällen,  wo  keine  gedruckte  Quelle  vorliegt,  aber  trotz- 
dem eine  beträchtliche  Anzahl  von  Kunstwerken  angeführt 
wird,  eine  mündliche  bzw.  briefliche  Mitteilung  von  Seiten 
des  Künstlers,  seiner  Angehörigen , Schüler  oder  Freunde 
vorauszusetzen.  Beispielsweise  bei  Jan  de  Baen.  Von  ihm  er- 
wähnt Houbraken  nicht  weniger  als  25  bis  30  Werke.  Hierunter 
Regentenstücke  in  Amsterdam,  Leiden,  Haag  und  Hoorn  (2 


*)  Dies  hat  schon  van  Gool  Anlass  gegeben,  am  Anfang  seines 
Werkes  eingehende  Mitteilungen  über  Haager  Kunstschätze  und  deren 
Urheber  zu  machen. 


91 


Stück).  Kannte  er  diese  Bilder  aus  eigener  Anschauung,  so 
wäre  es  wunderbar,  dass  er  die  Bilder  anderer  Meister,  welche 
sich  in  denselben  oder  ähnlichen  Anstalten  befanden , mit  Still- 
schweigen übergeht.  Dazu  gehören  u.  A.  in  der  Tuchhalle  zu 
Leiden:  drei  noch  jetzt  dort  befindliche  Bilder  Abr.  van  den 
Tempels;  im  Doelen  im  Haag:  die  schon  erwähnten  Bilder  des 
Jan  van  Ravesteijn;  ferner  solche  von  Joach.  Hoeckgeest  und 
Martinus  Lengele  ^),  und  in  Amsterdam  die  zahlreichen  Regen- 
tenstücke desWerkhuis,  Spinhuis,  Leprozenhuis,  Oude-mannen- 
en-vrouwenhuis  und  dergl.  mehr.  Nichts  ist  daher  wahrschein- 
licher, als  dass  Houbraken  das  Verzeichnis  der  Werke  de  Baens 
ihm  selbst  bzw.  einer  ihm  nahestehenden  Person  verdankte,  sodass 
er  der  Mühe  einer  persönlichen  Umschau  überhoben  war.  Aehn- 
liche  Aufzählungen  von  Kunstwerken,  für  die  eine  gedruckte 
Quelle  nicht  vorliegt,  die  aber  ebensowenig  den  Eindruck 
machen  auf  Autopsie  zu  beruhen,  finden  sich  bei  Ger.  ter 
Borch,  Godfr.  Kneller,  J.  Fr.  Douven  , Joh.  Glauber,  Bar. 
Graat,  Fr.  v.  Mieris,  Car.  de  Moor,  Gib  Schagen,  Joh.  Spil- 
berg,  Phil.  Tiedeman,  J.  Verkolje  und  Adr.  v.  d.  Werf. 

Ich  gebe  im  Folgenden  ein  nach  Künstlern  geordnetes  Ver- 
zeichnis der  bei  Houbraken  vorkommenden  Werke  der  bildenden 
Kunst , mit  Ausschluss  der  Antike  und  derjenigen  Erzeugnisse 
der  italienischen  Kunst,  welche  der  Verfasser  in  seinen  theore- 
tischen Excursen  etwa  als  mustergültige  Beispiele  eines  guten 
Geschmacks  oder  zu  ähnlichen  Zwecken  anführt.  Letztere  sind 
alle  aus  allgemein  zugänglichen , älteren  Quellen  (van  Mander, 
Sandrart,  Hoogstraten)  geschöpft  und  ihre  Aufzählung  hat,  da 
Houbraken  nie  in  Italien  war  und  nicht  aus  eigener  Anschauung 
urteilte,  absolut  kein  kunsthistorisches  Interesse.  Wo  er  dagegen 
italienische  Bilder  aus  Autopsie  oder  auf  Grund  zuverlässiger 


*)  Vgl.  van  Gool  IS.  17  ff,  29,  30. 

Dieser  Maler,  sowie  Spilberg,  Egl.  van  der  Neer  und  van  der 
Werf  gehören  zu  den  für  die  kunstsinnigen  Pfalzgrafen  zu  Düsseldorf 
arbeitenden  Künstlern , über  die  Houbraken  sich  im  Allgemeinen  sehr 
ausführlich  ausspricht.  Ich  habe  aber  leider  keine  Quelle  für  diese 
Nachrichten  entdecken  können. 


* 


92 


Nachrichten  (Tagebuch  des  W.  Schellinks)  erwähnt,  werden  sie 
mit  angeführt.  Ein  Sternchen  deutet  an,  dass  die  Erwähnung 
laut  eigener  Aussage  oder  aus  Wahrscheinlichkeitsgründen  auf 
Autopsie  beruht,  während  diejenigen  Kunstwerke,  bei  denen 
eine  Vorerwähnung  in  Houbrakens  Quellen  constatirt  werden 
kann , mit  dem  Zeichen  ° versehen  sind. 

/.  Gemälde. 

Akerboom.  (III,  53) *  *Ansicht  der  Stadt  Doornik, 
in  kleinem  Formate,  aber  sehr  ausführlich. 

V.  Anraadt,  Pieter  (III,  50)  Die  Regenten  des  Oude- 
zij  ds-huissittenhuis  zu  Amsterdam.  — Jetzt  Rijksmu- 
seum Cat.  1887  Nr.  IO,  datirt  1675, 

Anthon isz,  sieh  Cofnelis  ^). 

Appelman,  Barend  (III  161)  Landschaften  mit  schönen 
Figuren  in  einem  grossen  Saale  des  Lustschlosses  S o es t- 
d ij  k , welche  sehr  gerühmt  werden, 
de  Baen,  Jan  (II  305 — 313,  321,  323;  III  213)  Bildnis  des 
Königs  und  der  Königin  von  England  kurz  nach 
dem  Jahre  1660  gemalt. 

Desgl.  des  Herzogs  von  Celle. 

Desgl.  des  Grossherzogs  von  Florenz.  — Vermut- 
lich des  Prinzen  Cosmo  III  de  Medici,  der  in  den  Jahren 


Wurzbach  hat  diesen  Namen  in  A.  Verboom  ändern  zu  müssen 
geglaubt.  Da  er  jedoch  gut  holländisch  ist  — ein  Priester  dieses 
Namens  kommt  z.  B.  in  den  Gedichten  Vondels  vor  (I  511)  — und 
da  nähere  Beziehungen  Verbooms  zu  Doornik,  welche  einen  Wahr- 
scheinlichkeitsgrund für  die  Aenderung  abgeben  könnten  , m.  W.  nicht 
vorhanden  sind,  so  liegt  dazu  absolut  keine  Ursache  vor.  Ich  gestehe 
jedoch,  dass  eine  anderweitige  Erwähnung  Akerbooms  mir  nicht  be- 
kannt ist. 

*)  Diejenigen  Künstler,  deren  Name  aus  einem  Vornamen  und  dem 
Genitiv  des  Vaternamens  besteht,  führe  ich  unter  erst  er  em  an, 
mit  Ausnahme  von  den  Fällen,  in  welchen  das  Patronymikon  im 
Laufe  der  Zeit  zum  Geschlechtsnamen  geworden  ist,  wie  z.  B.  bei  Jan 
Lievens,  Jan  Wijnants,  Daniel  Segers.  Wegen  der  schwanken- 
den Orthographie  sind  die  Namen  mit  K.  unter  C. , diejenigen  mit 
Z.  unter  S.  angeführt. 


93 


1667  und  1669  als  Tronfolger  zwei  Reisen  durch  die 
Niederlande  machte  und  den  Künstlern  grosses  Interesse 
zuwandte. 

"Selbstbildnis  für  den  Grossherzog  von  Florenz. — 
Wie  es  scheint  nicht  mehr  in  den  Ufhzien  vorhanden, 

Bildnisse  von  Joan  und  Cornelis  de  Witt.  — Im 
Rijksmuseum  (Cat.  Nr.  33/34)  befinden  sich  Bildnisse  der 
beiden  Brüder  von  de  Baens  Hand;  ausserdem  stellte  Mr. 
W.  Wintgens  1881  eins  von  Jan  de  Witt  auf  der  Haager 
Ausstellung  aus  (Cat.  Nr.  72). 

Bildnis  des  Cornelis  de  Witt,  lebensgross  in  ganzer 
Figur  mit  allegorischen  Beziehungen  auf  den  Zug  nach 
Chattam  i.  J.  1667.  Dies  Bild,  welches  sich  im  Rathause 
zu  Dordrecht  befand,  ging  während  der  Unruhen  des  Jahres 
1672  fast  ganz  zu  Grunde.  Houbraken  sammelte  später 
die  noch  aufzutreibenden  Bruchstücke  und  machte  danach 
eine  Skizze  für  den  Stich  von  Romeijn  de  Hooghe  ^). 

*Entwürfe  zum  ebengenannten  Bilde  im  Besitz  von 
Herrn  Pompe  und  von  der  Tochter  des  Cornelis  de  Witt.  — 
Einer  von  diesen  Entwürfen  wurde  von  Aert  Schouman 
für  die  Zeichnung  benützt,  nach  welcher  S.  Fokke  die 
Abbildung  im  13^""  Bande  von  Wagenaers  Vaderlandsche 
historie  stach  ^).  Eine  kleine  alte  Copie  des  Bildes  befin- 
det sich  in  der  kgl.  Gemäldegalerie  im  Haag  (Cat.  1891 
Nr.  245 ; Geschenk  des  Herrn  W.  Hoog,  eines  Nach- 
kommens der  berühmten  Brüder).  Eine  ähnliche  Verherr- 
lichung des  Corn.  de  Witt  von  der  Hand  des  Dordrechter 
Malers  Cornelis  Busschop  gehört  zu  den  neuen  Erwer- 
bungen des  Amsterdamer  Rijksmuseum  (datirt  1668). 

Mehrere  Bildnisse  des  Kurfürsten  Friedrich  Wil- 
helms von  Brandenburg. 

Vier  oder  fünf  Bildnisse  des  Prinzen  Wilhelm  III 
von  Oranien;  auch  zusammen  mit  seiner  Gattin.  — 


*)  Vgl.  Fred.  Müller,  Catalogus  van  historieprenten  I 334  No.  2276. 
*)  Vgl.  die  Unterschrift:  A.  Schouman  del.  naar ’t  Origineele  Model. 


94 


Im  Westfriesischen  Museum  zu  Hoorn  befindet  sich  ein 
Bildnis  Wilhelm  III  durch  de  Baen  (Cat.  1891  Nr.  25). 
Es  ist  dies  vermutlich  dasselbe,  wovon  im  Nederl.  Spectator 
V.  J.  1877  S.  5 die  Rede  ist.  Ebendort  S.  4 f.  wird  auch  noch 
eins  vom  Jahre  1673  erwähnt. 

Bildnis  des  Herzogs  von  York.  Vor  seiner  1660 
erlolgten  Abreise  aus  Holland  gemalt. 

’^Desgl.  von  Jacob  Sasbout  Souburg,  Houbrakens 
Schwiegervater  *). 

Die  Regenten  des  Amsterdamer  Zuchthau- 
ses. — Jetzt  im  Rijksmuseum  Cat.  Nr.  38,  datirt  1684. 

Vier  Staalmeesters  in  der  Tuchhalle  zu  Leiden, 
datirt  1675.  — Noch  jetzt  an  Ort  und  Stelle  in  dem  zum 
städtischen  Museum  eingerichteten  Gebäude.  (Cat.  1886 
Nr.  1593). 

Die  Mitglieder  des  Haager  Magistrats,  im  neuen 
Doelen  daselbst.  — Ebenfalls  noch  an  Ort  und  Stelle  im 
jetzigen  Gemeindemuseum  (Cat.  1888  Nr.  3).  Datirt  1682. 

Die  Vorsteher  der  Ost-Indischen  Compagnie 
zu  Hoorn.  — Jetzt  im  Westfriesischen  Museum  daselbst. 
Cat.  1891  Nr.  23.  Datirt  1682. 

Schützenstück  zu  Hoorn.  — Ibidem  Cat.  Nr.  24. 
Datirt  1686. 

Bildnis  des  Prinzen  Joan  Maurits  von  Nassau- 
Siegejn;  nach  dem  Tode  des  Fürsten  wieder  in  den  Besitz 
des  Künstlers  gelangt  und  von  dessen  Tochter  i.  J.  1702 
an  den  König  von  Preussen  verkauft.  — Phn  Bildnis  dieses 
Fürsten  befindet  sich  u.  A.  in  der  Sammlung  des  Maurits- 
huis  (Cat.  Nr.  10),  des  von  ihm  errichteten  und  nach 
ihm  benannten  Gebäudes.  Ein  zweites  im  Braunschweiger 
Museum  (Riegel  II  297). 

Bildnisse  des  Statthalters  von  Friesland.  [Hendrik 
Casimir  II;  1657 — 96]  und  dessen  Gattin  [Henriette 
Amalia  von  Anhalt;  1666  — 1726].  — Von  letzterer  giebt 


Von  Houbraken  in  Schabmanier  gestochen.  Sieh  oben  S.  15. 


95 


es  ein  Schabkunstporträt  von  E.  Quiter  nach  de  Baen  ^). 

Zwei  Bildnisse  des  Prinzen  von  Ansbach-Bran- 
denburg; das  zweite  gemalt  i.  J.  1692. 

0 Bildnis  des  Zeichners  J.  de  Bisschop  [Episcopius]. 
Houbraken  kennt  und  benützt  den  danach  von  D.  Coster 
gefertigten  Stich  zu  seinem  Bildnis  auf  Tafel  H.  des  dritten 
Bandes.  — Das  Porträt  kam  am  20  März  1720  in  der 
Auction  Jac.  de  Flines  zu  Amsterdam  vor,  und  erzielte 
f IO. — (Hoet  I 240,  Nr.  43). 

Bäcker,  Adriaen  (III  186).  Das  jüngste  Gericht  am  Ge- 
wölbe des  grossen  Saales  im  Amsterdamer  Rathause , dem 
jetzigen  Palaste.  — Noch  an  Ort  und  Stelle. 

Bäcker,  Jacob  (I  336  f.)  ° Weiblich  es  Bildnis  in  mehr 
als  halber  Figur  mit  zwei  Händen , welches  von  ihm  an 
einem  Tage  vollendet  wurde. 

“Cimon  der  eine  Nymphe  belauscht;  zur  Zeit 
des  Jan  Vos  im  grossen  Saale  des  Herrn  Abrah.  van 
Bassen,  und  von  ihm  besungen.  — Der  Vorname  Jacob 
findet  sich  bei  ihm  nicht,  sondern  erst  bei  Lud.  Smids, 
der  den  aus  Boccacio  entlehnten  Vorwurf  „Die  Iphi- 
genia  von  Cyprus  ” benennt.  Obwohl  Smids  ausdrücklich 
sagt;  Jan  Vos  dicht  00k  op  dit  van  Bakker,  denkt  Hou- 
braken bei  diesen  Gedichten  an  zwei  verschiedene  Gemälde. 
Das  Bild  ist  vielleicht  mit  einem  der  in  Braunschweig 
befindlichen  Jacob  Bäckers  (Riegel  II  300  Nr.  522)  identisch, 
de  Bakker,  Jacq.  (HI  51). *  *Jüngstes  Gericht  mit  vielen 
nackten  Figuren;  die  des  Vordergrundes  anderthalb  Spannen 
gross.  — Ueber  die  Darstellungen  des  Weltgerichts  von 
diesem  Künstler  vergleiche  man  Hymans,  van  Mander 
I 287  f. 

Bakhuizen,  Lud.  (II  240).  Amsterdam  von  der  Was- 
ser s e i t e , ein  grosses  Bild , welches  die  städtische  Regirung 
i.  J.  1665  dem  König  Ludwig  XIV  von  Frankreich  schenkte. 

*)  V.  Someren  , Catalogus  van  Portretten,  Nr.  815. 

*)  Den  Vornamen  nennt  Houbraken  nicht;  es  ist  aber  in  hohem  Grade 
wahrscheinlich,  dass  er  diesen  Künstler  meint,  der  + 1560 — 90  lebte. 


96 


Derselbe  gab  dem  Gemälde  einen  Platz  im  Louvre.  

lieber  die  Frage,  ob  die  jetzige  Nr.  5 des  Catalogs  der 
germanischen  Schulen  mit  unserm  Bilde  identisch  ist,  ver- 
gleiche man  die  dortige  Bemerkung  des  Herausgebers. 
Bailly,  David  (I  118).  "Copie  nach  einem  Architecturbild 
von  Steenwijk.  Erwähnt  von  Orlers. 

V,  Baien,  Hendrik  [Sr.]  (I  81  f.)  Die  Sünden  der  Mensch- 
heit zur  Zeit  Noah’s.  — Hoet  (I  282)  erwähnt  eine 
Sintflut  von  van  Baien  j die  Landschaft  von  Breughel. 

Moses  Wasser  aus  dem  Felsen  schlagend. 

Der  Untergang  Pharao’ s. 

^Derselbe  Gegenstand  in  kleinerem  Format,  aus- 
führlich von  Houbraken  beschrieben. 

*Das  Paris  urteil,  auf  Kupfer  gemalt;  die  Landschaft 
von  J.  Breughel. 

’^Eine  Allegorie  auf  die  Tugend,  in  der  Sammlung 
Schuijlenburg.  — Dies  Bild  kommt  nicht  im  Auctions- 
catalog  der  Sammlung  vor  (Hoet  I 443  ff.). 

Bart  ölet.  Vgl.  Lairesse  im  zweiten  Abschnitt  dieses  Ca- 
pitels. 

B a s s a n o , sieh  Ponte. 

Baur,  J.  W.,  (II  332).  Mehrere  Ansichten  des  Palastes 
vom  Herzog  von  Brassignano,  das  Heer  König 
Davids  und  Absaloms  Tod;  sämmtlich  von  de  Bie 
gepriesene  Miniaturmalereien. 

Beck,  David  (II  84).  “Zahlreiche  Bildnisse  der  Königin 
Christi  na  von  Schweden;  von  Vondel  1653  besungen 
in  Versen,  die  de  Bie  bereits  1661  citirt.  — Ein  Bild- 
nis im  Nationalmuseum  zu  Stockholm.  Man  vergleiche 
die  dortige  Bemerkung  des  Herausgebers  und  die  nach 
Becks’  Vorlagen  gestochenen  Blätter  von  Jer.  Falck. 

Bellisarius,  sieh  Solario. 

Berckheijde,  Hiob  und  Gerrit  (III  19 1 f.).  Bildnisse  eines 
verstorbenen  Priesters  und  seiner  Schwester, 
welche  ebenfalls  dem  geistlichen  Stande  angehörte,  zu 
Cöln  in  Ermanglung  andern  Materials  auf  ein  Hemd  gemalt. 


97 


°Je  ein  Bild,  den  Jagdauszug  des  Kurfürsten 
von  der  Pfalz  darstellend.  — Ein  derartiges  Bild  von 
Hiob  Berckheijde  ist  m.  W.  heute  nicht  nachweisbar.  Von 
Gerrit  erwähnt  Woermann  (Gesch.  d.  Malerei  III  656) 
mehrere  Bilder  dieses  Vorwurfs  ^). 

■ — , Gerrit  (III  197).  “Ansicht  der  neuen  Heeregracht  zu 
Amsterdam;  1672  gemalt.  Von  Vondel  besungen.  — Jetzt 
in  der  Sammlung  Six  zu  Amsterdam. 

“Ansicht  des  Amsterdamer  Rathauses  in  kleinem 
Format,  von  P.  Rixtel  durch  Verse  verherrlicht  (1669). — 
Diese  Ansicht,  sowohl  von  der  Vorder-,  wie  von  der 
Rückseite  des  Gebäudes , kommt  in  vielen  Sammlungen 
vor;  ich  erwähne:  das  Rijksmuseum  (viermal!  Cat.  Nr.  lOi, 
104 — 106),  Dresden,  Schwerin , Karlsruhe  und  Antwerpen. 
Mehrere  dieser  Bilder  tragen  freilich  ein  späteres  Datum 
als  1669,  und  können  daher  von  Rixtel  nicht  gemeint  sein. 

Be  r ehern,  Claes  (II  113).  * Gebirgige  Landschaft  mit 
Ochsen,  Kühen,  Schafen  und  Figuren.  Eins  seiner  besten 
Werke,  in  Concurrenz  mit  Jan  Both  für  den  Bürgermeister 
van  der  Plulk  zu  Dordrecht  gemalt.  — Es  wurde  am  23  Apr. 
1720  in  der  Nachlassauction  für  f 295, — verkautt  (Hoet, 
I 249). 

Derselbe,  zusammen  mit  Giov.  Batt.  Weenix.  * Die  Beru- 
fung des  Matthäus  zum  Apostelamt,  im  Besitze  der  Erben 
von  Lamb.  van  Hairen  zu  Dordrecht.  — In  der  Auction  der 
Sammlung  van  Hairen,  am  13  Oct.  1718,  wurde  das  Bild 
als  Nr.  I des  Catalogs  zum  Preise  von  f 292  verkauft. 
Hoet  (I  218)  bezeichnet  es  als  „ extra  schön  ” und  giebt  als 
Maasse  an  3'4"  X 4^  (=  i X c.M.). 

Bernaerts,  Nicasius  (III  100).  Er  beteiligte  sich  als  Tier- 
maler an  den  Tapetenentwürfen  Genoels  für  den 
Grafen  Monterey. 

Berrettini  da  Cortona,  Pietro  (II  267).  “Altarbild  in  der 


1)  Ausserdem  findet  sich  von  ihm  im  Kopenhagener  Catalog  eine 
Flusslandschaft  aus  der  Nähe  Heidelbergs  verzeichnet. 


98 


Kirche  S.  Maria  della  Scala  in  Rom,  Von  Schellinks 
in  seinem  Tagebuch  erwähnt.  — Ich  finde  das  Bild  nicht 
im  Verzeichnis  von  Berrettini’s  Werken  inj.  Meyers  Allgem. 
Künstlerlexicon. 

de  Bie,  Adr.  (I  152).  “Altarbild  in  der  Kirche  St.  Go  mar 
zu  Lier.  Von  seinem  Sohne  Cornelis  im  Gülden  Cabinet 
erwähnt. 

Bisschop,  sieh  Busschop. 

Blanckerhof,  Jan  Thzn.  (II  199).  Strandbild.  Eins  seiner 
besten  Werke  im  Besitz  des  Malers  Ger.  van  der  Steur 
zu  Alkmaar. 

Bleker  [D.]  (II  342).  Die  triu  mphirende  Venus  für  den 
Prinzen  von  Oranien  und 

eine  Danae,  für  Herrn  van  Halteren  gemalt;  beide 
von  Vondel  besungen.  — Für  die  Venus  wurde  dem 
jetzt  wenig  geschätzten  Künstler  bekanntlich  die  damals 
(1650)  sehr  hohe  Summe  von  1700  Gulden  bezahlt  ^). 

Blök,  Benj.  (II  259).  “Bildnis  des  Herzogs  von  Mecklen- 
burg im  Jahre  1647  mit  der  Feder  gefertigt. 

“Die  Sächsische  Herzogsfamilie. 

“Bildnis  des  P.  Athan.  Kircher. 

“Zwei  Bildnisse  Joach.  v.  Sandrarts;  von  Hou- 
braken  irrtümlich  als  Bildnisse  der  Anna  Cath.  Blök, 
geb.  Fischer,  von  Sandrarts  Hand  angeführt.  Sämmtliche 
Werke  Bloks  finden  eine  Vorerwähnung  bei  Sandrart, 

Blök,  Dan.  (I  88)  “Genealogie  der  Herzoge  von 
Mecklenburg.  Ebenfalls  bereits  von  Sandrart  erwähnt. 

Bloemaert,  Abr.  (I  365*)  *Juno,  ihren  Pfau  mit  den 
Argusaugen  schmückend,  im  Hintergründe  Mercur 
im  Begriff  Argus  zu  töten.  — Heutzutage  befindet  sich  ein 
Bild  Merkur  und  Argus,  datirt  1645,  in  der  Galerie  Liech- 
tenstein zu  Wien.  Nach  den  kurzen  Angaben  des  Catalogs 
(v.  J.  1885,  Nr.  349)  decken  sich  aber  die  Details  der 
Darstellung  nicht  mit  Houbrakens  Beschreibung. 


*)  Ordonnantieboeken  van  Frederik  Hendrik , Kunstkroniek  1861  S.  40. 


99 


Boel,  Pieter  (III  loo)  "Die  Vögel  in  Tapetenentwürfen, 
welche  Abr.  Genoels  circa  1670 — 74  für  den  Statthalter 
der  spanischen  Niederlande,  den  Grafen  de  Monterey 
anfertigte. 

Boite  1)  (III  100).  "Die  Basreliefs  in  denselben  Entwürfen. 

Bol,  Ferd.  (I  302  II  25).  "Allegorie  im  Schiffe  der  Amster- 
damer Admiralität.  — Jetzt  im  dortigen  Rathause,  Cat. 
1879  Nr.  17. 

"Die  Wahl  der  Aeltesten  in  Israel,  im  Rats- 
zimmer; "Moses  empfängt  die  Gesetzestafeln, 
im  Schöfifenzimmer;  "Fabricius  bei  Pyrrhus,  im  Bür- 
germeisterzimmer des  Amsterdamer  Rathauses.  — Sämmt- 
liche  Bilder  sind  noch  jetzt  im  kgl.  Palast  vorhanden.  Das 
erste  ist  jedoch  kein  Werk  des  F.  Bol,  sondern  Jan  van 
Bronkhorsts , wie  die  von  Scheltema  zuerst  nachgewiesene 
Signatur:  Jan  Bronkhorst  invenit  et  fecit  anno  1659,  be- 
weist 2).  Das  zweite  ist  durch  den  königlichen  Tron  der 
Betrachtung  entzogen. 

Houbraken  citirt  alle  genannten  Werke  Bois  auf  Grund 
der  Vorerwähnung  in  den  Gedichten  Vondels,  und  im 
Wegwijzer  van  Amsterdam. 

"Das  Urteil  des  T.  Manlius  Torquatus  im 
neuen  Zimmer  des  Admiralitätsgebäudes  zu  Amsterdam. 
Von  Vondel  ohne  Angabe  des  Malernamens  besungen, 
yon  Houbraken  aber  mit  Unrecht  dem  Gov.  Flink  zuge- 
schrieben , wo  näher  über  das  Bild  gehandelt  wird. 

ter  Borch,  Ger.  (III  35 — 40).  Bildnis  des  Grafen  Pehe- 
randa,  während  der  Friedensunterhandlungen  zu  Münster 
dort  gemalt. 

Desgl.  des  Königs  von  Spanien. 

Desgl.  Wilhelm  III  von  Oranien  i.  J.  1672. 


Dieser  Name  findet  sich  in  keinem  der  von  mir  consultirten 
Handbücher  und  ich  halte  ihn  daher  für  verdorben.  Eine  sichere 
Conjectur  wüsste  ich  nicht  zu  machen. 

Vgl.  Aemstels  Oudheid  III  107,  115;  II  76. 


lOO 


Das  erste  Bildnis  ging  in  Folge  nachlässiger  Aufbewahrung 
bald  zu  Grunde  ^). 

Zweites  Bildnis  desselben  Fürsten,  wie  das  erste 
zu  Deventer  gemalt,  von  ter  Borch  aber  später  nach 
Amsterdam  verkauft. 

Eine  Replik  dieses  zweiten  Bildes,  welche  Eigen- 
tum des  Dargestellten  wurde. 

“Bildnis  der  Cornelia  Bicker,  von  Jan  Vos  besungen. 

Der  Friedenscongress  zu  Münster,  im  Besitze 
des  Bürgermeisters  ter  Borch.  — Jetzt  zu  den  bekanntesten 
Bildern  ckr  Londoner  National  Gallery  gehörig.  (Cat.  1889 
Nr.  896,  wo  man  seine 'Schicksale  beschrieben  findet). 
Eine  alte  Copie  ist  die  Nr.  1414  des  Rijksmuseum. 

*Selbstbildnis,  Houbraken  aus  Zwolle  zugeschickt 
und  von  ihm  für  die  Schouburgh  verwertet  (Bd.  III 
Tafel  B).  — Dasselbe  stimmt,  was  die  Kopfhaltung  und 
den  Gesichtsausdruck  betrifft,  volkommen  mit  dem  Haager 
Bildnis  in  ganzer  Figur  überein.  (Cat.  Nr.  37).  Die  Tracht 
scheint,  soweit  sie  sichtbar,  anders  gewesen  zu  sein. 

Both,  Jan  (II  113,  115).  Eine  in  Concurrenz  mit  Berchem  (sieh 
S-  97)  gemalte  Landschaft  für  Herrn  van  der  Hulk 
zu  Dordrecht.  Es  ist  vermutlich  die  Nr.  18  des  Auctions- 
catalogs  vom  23  Apr.  1720  (Hoet  I S.  249).  Trotz  des 
bedeutenden  Umfangs,  5'io"  X 7^2"  (=  175X215C.M.) 

und  trotz  der  Epitheta:  „herrlich  und  kunstreich  stafifirt 
und  gemalt”  erzielte  das  Bild  nur  80  Gulden,  während 
das  Concurrenzbild  Berchem*s  295  Gulden  eintrug.  Nach 
Houbraken  bekamen  die  Künstler  jeder  800  Gulden  und 
ein  Geschenk  für  ihr  Werk. 

*Argus  und  Merkur,  reichlich  6 Euss  hoch , genannt 
das  Testament  Boths ; von  Houbraken  einige  Jahre  vorher 
in  der  Sammlung  des  Kunstfreundes  de  Jode  im  Haag 
gesehen.  — Im  Auctionscatalog  dieser  Sammlung,  vom 


*)  Vgl.  über  dasselbe  und  über  die  folgenden  Werke  ter  Borchs: 
E,  W.  Moes  in  Oud  Holland  IV  S.  149  ff. 


lOI 


i8  Apr.  1735  (Hoet  I S.  430)  kommt  das  Bild  nicht  vor, 
was  jedoch  nicht  auffallen  darf,  da  van  Gool  es  unter 
den  vom  Kurfürsten  Johann  Wilhelm  (t  1709)  gesam- 
melten Schätzen  der  Düsseldorfer  Galerie  aufzählt  ^).  Von 
dort  wanderte  das  Bild  in  die  Münchener  Pinacothek. 
(Cat.  Nr.  583:  169  X 129  c.M.) 
de  Bray,  Jan  [Houbraken  sagt  irrtümlich  Jacob  ^)]  (I  176).  König 
David  vor  der  Bundeslade  Harfe  spielend,  in 
Begleitung  von  singenden  und  spielenden  Leviten,  datirt 
1697,  im  Besitz  des  Arn.  von  Halen  zu  Amsterdam.  — 
Im  Braunschweiger  Museum  befindet  sich  ein  Bild  des- 
selben Gegenstandes , ebenfalls  mit  lebensgrossen  Figuren , 
aber  datirt  1674  ^j.  Bei  Riegel  (Beiträge  II  305)  wird 
angegeben , dass  dies  Bild  „ etwa  seit  der  Mitte  des  vorigen 
Jahrhunderts  ” als  Pfand  beim  Kaufgericht  zu  Braunschweig 
hinterlegt  gewesen  und  1820  dem  Museum  überwiesen 
worden  sei.  Ist  die  erste  Zeitangabe  auch  nur  annähernd 
richtig,  so  kann  das  Bild  nicht  identisch  sein  mit  einem 
Gemälde  desselben  Gegenstandes  und  genau  derselben 
Grösse,  welches  1805  zu  Amsterdam  in  der  Sammlung 
Taets  van  Amerongen  versteigert,  und  seinerseits  vom 
Catalog  für  identisch  mit  dem  von  Weyerman,  — d.  h. 
von  Houbraken,  den  Weyerman  einfach  abschrieb  — 
erwähnten  erklärt  wurde  ^). 


*)  N.  S.  II  553;  die  Maasse  werden  dort  mit  5'2"  X 3'5'  etwas 
geringer  angegeben  als  bei  Houbraken. 

*)  Vgl.  über  die  Verwechslung  von  Jan  und  Jacob  deBray:  van  der 
Willigen  S.  90  ff. 

Auf  Leinwand  147  X 165  cM. 

*)  Die  Beschreibung  des  Catalogs  lautet  folgendermaassen ; Cat.  Nr. 
2.  S.  [soll  heissen  J.]  de  Bray,  57'  X 62'  [=  147  X i6ocM.]Doek. 
Dit  stuk  in  Campo  Wyerman  beschreven  en  voorstellende  koning  David 
in  rijke  kleeding  voor  de  bondkist  staande,  verzelt  van  den  priester- 
lijken  trein,  van  veele  zingende  en  op  instruraenten  speiende  Levieten, 
en  andere,  welke  de  kandelaren  aanbrengen,  zijnde  konstig  geteekend 
en  krachtig  en  zuiver  gepenseeld.  — Erworben  von  Coclers,  für  f 100, — , 
laut  Notiz  im  Exemplar  des  Auctionscatalogs  in  der  kgl.  Gemälde- 
galerie im  Haag. 


102 


"Bildnis  des  Dichters  Fr.  Snellinx.  Von  Rixtel 
besungen,  der  jedoch  den  Vornamen  des  Malers  nicht 
angiebt. 

Bramer,  Leon  (I  164)  "Auferweckung  des  Lazarus  und 
"Verleugnung  Petri,  beide  laut  Aussage  de  Bies  in 
Italien  gemalt,  von  wo  Bramer  bereits  1629  zurückgekehrt 
war  ^).  — Letzteres  Bild  kann  daher  nicht  identisch  sein 
mit  einem  1642  datirten  Bild  dieses  Vorwurfs  bei  Herrn 
des  Tombe  im  Haag,  ersteres  dagegen  vielleicht  mit  einem 
von  Vosmaer  als  in  der  Turiner  Pinacothek  befindlich 
erwähnten  Gemälde  (Rembrandt  S.  470). 

"Pyramus  und  Thisbe.  Von  Lud.  Smids  besungen. 
Aus  dem  Gedichte  geht  hervor,  dass  Pyramus’Vater  und 
Thisbes  Mutter  dargestellt  waren,  wie  sie  sich  bei  den  Leichen 
ihrer  Kinder  begegnen.  Das  Bild  war  auf  Kupfer  gemalt  und 
befand  sich  — was  Houbraken  nicht  erwähnt  — zu  Smids’ 
Zeiten  in  Privatbesitz  zu  Groningen.  Es  war  nach  einer 
Zeichnung  von  Schut  gemalt.  — Vosmaer  (a.  a.  O.  S. 
470)  erwähnt  zweimal  eine  Darstellung  dieses  Gegenstandes, 
deren  eine  bereits  bei  Terwesten  in  der  Auction  Pook- 
van  Pee,  am  23  Mai  1747  im  Haag  vorkommt  (S.  48)  Cat. 
Nr.  31:  Pyramus  en  Thisbe  op  een  koopere  plaat,  ver- 
beeldende  de  donkere  Nagt  f 285. — . Die  zweite  Darstellung 
erzielte  1764  in  der  Sammlung  des  Kurfürsten  von  Köln 
500  livres.  Ferner  existirt  ein  Stich  Canots  nach  einem 
zu  seiner  Zeit  beim  Grafen  von  Penbroke  befindlichen 
Original  Bramers , während  sich  im  Galeriewerke  le  Bruns 
ein  Stich  von  le  Grand  nach  einem  auf  Holz  gemalten 
Gemälde  Bramers  befindet,  welches  mit  der  Penbroke’schen 
Darstellung  identisch  erscheint.  Als  Maasse  werden  18"  X 
27"  (=  + 49  X 73  c.M.)  angegeben. 

Breughel,  Jan  (I  82,  86  f.). *  *Die  Landschaft  des  S.  95 
erwähnten  Parisurteils  von  Hendr.  v.  Baien. 


*)  Obreens  Archief  I 25. 

*)  Wohl  dem  Antwerpener  Historienmaler  Cornelis  Schut. 


103 


*Pomona  und  Vertu  mnus  in  einer  ausführlichen 
Landschaft,  3'  X V;  Figuren  von  Rubens.  Dies  Bild 
stammte  aus  der  Oranischen  Sammlung  im  Schloss  Loo 
und  wurde  am  26  Juli  1713  zu  Amsterdam  für  f2825  ver- 
kauft. — Diese  Angaben  stimmen  volkommen  zu  den- 
jenigen Hoets  (I  150).  Näheres  bei  Rooses  B.  III  S.  i^i. 

^Gegenstück  zum  vorigen  Bilde,  eine  schlafende 
Frau  mit  Satyr,  von  denselben  Meistern,  für  f 1875 
verkauft.  — Vgl.  Hoet  a.  a.  O.  Nr.  8.  Hier  werden  als 
Maasse  des  Bildes  2'  X 3r  angegeben,  sodass  der  Aus- 
druck ; weerga  = Pendant , Gegenstück  nicht  ganz  zu- 
treffend ist.  Rooses  B.  III  S.  114  erwähnt  das  Bild  nicht. 

*Adam  und  Eva  im  Paradies,  ebenfalls  von  den- 
selben Meistern;  in  der  Sammlung  de  la  Court  van  der 
Voort  zu  Leiden,  vorher  im  Cabinet  de  Bie. — Terwesten 
erwähnt  das  Bild  als  erste  Nummer  der  Auction  van  der 
Voort,  welche  am  8 Sept.  1766  zu  Leiden  stattfand.  Es 
wurde  für  f7350  für  das  Cabinet  des  Statthalters  Wilhelm 
V erworben , aus  dem  es  in  die  kgl.  Gemäldegalerie  im 
Haag  überging.  (Cat.  Nr.  300). 

Breughel,  Pieter  (I  85).  “Eins  seiner  letzten  Bilder,  worauf 
ein  Galgen  mit  einer  schnatternden  Elster  vorkam.  Bereits 
von  van  Mander  lobend  erwähnt.  - Jetzt  im  Darmstädter 
Museum  (Cat.  1885,  Nr.  271). 

Brise,  Corn.  (II  341).  “Ein  Bild,  Briefe,  Acten  und  andere 
Papiere  darstellend,  in  der  Thesaurie  des  Amsterdamer 
Rathauses,  von  Vondel  besungen.  — Noch  jetzt  im  Am- 
sterdamer Rathause.  (Cat.  1879,  Nr.  23).  Eine  Reproduc- 
tion  in  Ungers  Vondel-Ausgabe. 

Die  Türen  der  kleinen  Orgel  der  Oude  Kerk 
in  Amsterdam.  — Noch  an  Ort  und  Stelle. 

Die  Stilleben  in  zwei  Bildern  von  Antony  de  Grebber, 
“das  verarmte  Alter  und  “das  Alter  nach  Am- 
sterdam kommend,  darstellend;  beide  im  Oude-man- 
nenhuis  in  Amsterdam.  Von  Jan  Vos  besungen,  aber 
heutzutage  verschollen. 


104 


Broers  [Gasp.]  (III  63).  Eine  Marktszene;  ein  ziemlich  gros- 
ses Bild  mit  zahlreichen  Bauern. 

V.  Bronkhorst,  Jan  (I  233  , 302).  Die  Orgeltüren  in  der  Nieuwe 
Kerk  zu  Amsterdam,  drei  Vorgänge  aus  der  Ge- 
schichte Davids  enthaltend.  — Noch  an  Ort  und  Stelle. 

"Die  Wahl  der  Aeltesten  in  Israel.  — Von 
Houbraken  als  ein  Werk  des  Ferd.  Bol  erwähnt.  Sieh  oben 
S.  99.  Noch  jetzt  an  der  ursprünglichen  Stelle  im  kgl. 
Palast  zu  Amsterdam. 

Bronkhorst,  Pieter  (I  136).  °Das  Urteil  Salomonis,  in 
einem  grossen  Gebäude  dargestellt ; im  Gerichtszimmer  des 
Delfter  Rathauses,  von  Bleijswijck  zuerst  erwähnt.  — Noch 
jetzt  im  Stadthause  zu  Delft. 

°Christus  die  Händler  aus  dem  Tempel  trei- 
bend, bei  der  Wittwe  seines  Sohnes.  Ebenfalls  schon 
bei  Bleijswijck. 

Brouwer,  Adr.  (I  320,  323,  330).  Die  fünf  Sinne,  zwölf 
Monate  und  ähnliche  Folgen,  während  seiner  Lehrzeit 
bei  Frans  Hals  gemalt.  — Bilder  aus  der  spätem  Zeit  des 
Meisters,  welche  zu  derartigen  Folgen,  namentlich  zu  den 
fünf  Sinnen  zu  gehören  scheinen,  kommen  in  mehreren 
Sammlungen  vor.  So  in  München  Cat.  Nr.  183  — 5;  Frank- 
furt Cat.  Nr.  149 ; Louvre,  Galerie  La  Caze  Cat.  1874  Nr.  45. 

Streit  zwischen  Bauern  und  Soldaten, 
beim  Kartenspiel  entstanden.  Auf  Kupfer,  Avährend  Brou- 
wers  Amsterdamer  Aufenthalt  gemalt  und  später  in  der 
Kurpfälzischen  Galerie  befindlich.  — Ein  auf  Kupfer  ge- 
maltes Bild  befindet  sich  nicht  unter  den  aus  Düsseldorf 
nach  München  gelangten  Gemälden  Brouwers;  von  den 
auf  einer  Holztafel  gemalten  Bildern  könnte  aber  die 
jetzige  Nr.  879,  welche  aus  Düsseldorf  stammt,  mit  dem 
von  Houbraken  erwähnten  Bilde  identisch  sein. 

Spanische  Soldaten  beim  Kartenspiel,  im 
Hintergrund  einer,  der  einem  natürlichen  Bedürfnisse  ge- 
nügt. Während  Brouwers  Gefangenschaft  in  der  Antwer- 
pener  Citadelle  (+  1632),  von  ihm  gemalt.  — Dies  Bild 


105 


wurde  von  Bürger-Thore  — ob  mit  Recht?  — wiederer- 
kannt in  einem  Gemälde  der  Sammlung  du  Bus  de  Gisignies : 
Buveurs  attables,  welches  mit  dem  vollen  Namen  des 
Künstlers  bezeichnet  ist.  Es  befindet  sich  jetzt  im  Museum 
zu  Brüssel.  Eine  Abbildung  enthält  der  Catalog-du  Bus 
von  Fetis.  (1878  S.  13). 

Br  u eg  hei,  sieh  Breughel. 

ter  Brüggen,  Hendr.  (I  133 — 135).  °Ein  grosses  Bild  über 
dem  Hochaltar  in  der  Grossen  Kirche  zu  Neapel. 

Eine  fröhliche  Mahlzeit  mit  lebensgrossen  Figuren 
bei  den  Erben  des  Herrn  van  der  Streng  zu  Middel- 
burg. — Vermutlich  eine  Darstellung  des  im  Honthort- 
schen  Kreise  so  sehr  beliebten  „verloren  zoon  in  wellust.” 
“Einige  von  seinem  Sohne  i.  J.  1707  der  Stadt  Deventer 
zum  Geschenk  gemachte  Bilder.  — Es  sind  dies  die  lebens- 
grossen Brustbilder  der  vier  Evangelisten, 
welche  sich  noch  jetzt  im  Rathause  zu  Deventer  befinden. 
Ihre  Unterschriften  lauten  „A°  1621  pinxit  Henricus  Ter- 
bruggen,  natus  1588,  denatus  1629.  Filius  Richardus  Curiae 
Trajectinae  Advocatus  Civitati  Daventriensi  Donavit  Anno 
1707  Aetatis  suae  89”. 

de, Brun,  Anna  Fran^oise.  (I  163)  “Die  Geheimnisse  des 
Rosenkr  anzes;  von  Houbraken  in  Folge  der  mis ver- 
standenen Worte  le  Comtes  als  ein  Werk  des  Jacques 
Francart  erwähnt. 

van  Bunnik,  Jan  (III  342).  Grosse  Landschaften  in  den 
Schlössern  L o o und  V o o r s t und  im  Hause  des  Herrn 
van  O d ij  k zu  Zeist. 

Buns,  Joh.  (III  64).  “Zwei  Darstellungen  einer  nackten 
Venus,  beide  von  J.  Blasius  besungen.  Die  Epigramme 
sind  datirt  vom  27  Dec.  1660  und  22  Apr.  1661.  — Das 
einzige  mir  bekannte  Bild  des  Meisters,  ein  lebensgrosses 
Damenbildnis  vom  Jahre  1667,  befindet  sich  seit  längerer 
Zeit  im  Kunsthandel  zu  Amsterdam  ^). 

*)  Soll  wohl  heissen : im  Dom  zu  S.  Gennaro. 

Oud  Holland  IV  53  wird  es  schon  erwähnt. 

8 


io6 


Busschop,  Corn.  (II  221).  Gemälde  mit  zwei  oder  drei 
Figuren  bei  Kerzenbeleuchtung  im  Besitze  des 
Königs  Ludwig  XIV  *). 

V.  Campen,  Jac.  (II  190).  Vier  grosse  Kuppelbilder  im 
Oranjezaal  beim  Haag.  — Noch  jetzt  vorhanden. 
Cansiagi  [soll  heissen  Cambiaso],  Luca  (II  268).  “Mehrere 
Passionsbilder  in  der  Certosa  zu  S t.  Marti  n in  Neapel. 
Von  Schellinks  in  seinem  Tagebuch  erwähnt.  — Gegen 
die  Umtaufe  auf  den  Genuesischen  Künstler  Cambiaso 
spricht  der  Umstand,  dass  die  Passionsbilder  a.  a.  O. 
sonst  alle  von  Neapolitaner  Künstlern  der  Schule  Ribera’s 
ausgeführt  sind  (Vgl.  Burckhardts  Cicerone,  sub  Neapel, 
S.  Martino). 

Caravaggio,  Polydoro  (II  268).  “Grosses  Altarbild  in 
sechs  Abteilungen  im  Capuzinerkloster  zu  Messina, 
in  Schellinks  Tagebuch  erwähnt, 
de  Keijser,  Thom.  (I  98,  336)  “Bildnis  des  P.  Lastman, 
von  Vondel  besungen. 

“Bildnis  von  Jac.  Bäcker,  von  D.  Matham gestochen. 
— (v.  Someren  Nr.  207). 

C e s a r i , Gius. , genannt  Cavaliere  d’Arpino  (II  268). 
“Passionsbilder  in  der  Certosa  zu  S.  Martin  in 
Neapel,  von  Schellinks  erwähnt.  — Noch  jetzt  vorhanden ; 
vgl.  Burckhardt  a.  a.  O. 
le  Ceur,  sieh  Lesueur. 

de  Champaigne,  Phil.  (I  225  f.).  “Einige  grosse  Werke 
in  der  Kirche  und  dem  Kloster  der  Karmeliter  zu 
Paris,  im  Auftrag  der  Königin  gemalt. 

Vgl.  über  diesen  Künstler;  Veth  in  Oud  Holland  V S.  156  ff. 
Von  den  dort  erwähnten  Werken  befindet  sich  das  Regentenstück 
jetzt  im  Dordrechter  Museum  und  die  Familie  des  Böttchers  (soll  heissen : 
Weinhändlers)  in  der  Casseler  Galerie.  Ein  dem  letzten  Bilde  sehr 
nahe  verwandtes  Werk  sah  ich  unlängst  als  Jan  Bapt.  Weenix  im  Mün- 
chener Kunsthandel.  Andere  Werke,  sowohl  Originale  als  auch  Copien 
nach  älteren  Gemälden  befinden  sich  im  Aerent-Maertensz-Hofje  zu 
Dordrecht.  Bekanntlich  wird  Busschops  Name  auch  genannt  in  Bezug 
auf  ein  Dordrechter  Schützenstück  im  Rijksmuseum  (Cat.  Nr.  634) 
und  den  dazu  gehörigen  Entwurf  in  der  Galerie  Weber  zu  Hamburg. 


107 


"Mehrere  Bildnisse  des  Kardinal  de  Richelieu. — 
Ihrer  drei,  Brustbilder  auf  einer  Leinwand,  befinden  sich 
heutzutage  in  der  Londoner  National  Gallery,  (Cat.  Nr. 
798).  Ein  lebensgrosses  in  ganzer  Figur  im  Louvre. 

® Eine  Maria  bei  dem  Leichnam  Christi,  mit 
Ludwig  XIII  als  Donator,  der  Mutter  Gottes  eine  Krone 
anbietend;  1638  in  die  Notre  Dame  Kirche  zu  Paris  ge- 
stiftet. — Die  Stelle  bei  Houbraken  ist  recht  mangelhaft 
aus  le  Comte  entlehnt *  *). 

Kloosterman  (III  356  f.).  Bildnisse  des  Königs  und  der 
Königin  von  Spanien,  1696  gemalt. 

"Bildnis  des  Mr.  Gibbons  mit  seiner  Frau,  von 
J.  Smith  geschabt.  — Vgl.  Brit.  M.  T.  Portraits  III,  Nr.  106. 

Kneller,  Godfr.  (II  18,  326;  III  234  ff.).  "Bildnis  Friedrichs 
von  Schömberg  zu  Pferde  in  Lebensgrösse.  Das 
Pferd  und  die  Landschaft  waren  von  Jan  Wijk  gemalt. 
Geschabt  von  J.  Smith.  — Walpole  (1876,  B.  III  S.  213 
erwähnt  das'  Bild  im  Besitze  des  Marquis  of  Lothian, 
Newbattle  Abbey,  Scotland. 

"Desgl.  des  Marinemalers  Wil.  van  de  Velde  d.Jün- 
geren,  1680  gemalt;  1707  von  J.  Smith  geschabt. 

"Familienbild  des  Kaufmannes  Jacob  del  Boezu 
Hamburg.  — Schon  von  Sandrart  erwähnt. 

"Bildnis  des  Sr.  Jonathan  Banks,  eines  zu  London 
lebenden  Hamburger  Kaufmanns,  sowie  ein  Gruppen- 
bild von  dessen  Familie  — Ebenfalls  bereits  bei  Sandrart. 

" Desgl.  des  Herzogs  von  Monmouth. 

"Desgl.  König  Karls  II  von  England,  in  Concurrenz 
mit  Lely  gemalt. 

"Desgl.  Ludwigs  XIV  von  Frankreich,  im  Auftrag 
Karls  II,  kurz  vor  dessen  1685  erfolgtem  Tode  gemalt. 

Desgl.  König  Wilhelms  III  und  der  Königin  Maria. 
— Nach  Huyghens,  Journaal  I 244  f.  gewährte  Wilhelm 


‘)  Vgl.  weiter  unten  den  zweiten  Teil  dieser  Abhandlung. 

*)  Gefallen  in  der  Schlacht  an  der  Boyne,  am  i Juli  1690. 


io8 


dem  Maler  am  17  und  20  März  1690  Sitzungen  zu  einem 
Bilde.  Ein  1697  datirtes  hängt  in  Schloss  Hamptoncourt , 
andere  im  kgl.  Palast  im  Haag,  im  Museum  zu  Lissabon 
und  beim  Duke  of  Norfolk.  Es  sind  Stiche  danach  bekannt 
von  Faithorne  und  J.  Houbraken.  Königin  Maria  findet 
sich  in  den  Schlössern  Windsor  und  Hamptoncourt.  Stiche 
von  J.  Houbraken , B.  Picart  u.  A. 

Desgl.  der  Bevollmächtigten  zum  Rijswijker 
Frieden  (1697),  im  Aufträge  Wilhelms  III  gemalt. 

Drei  Bildnisse  der  Königin  Anna. 

Bildnis  ihres  Gatten , des  Prinzen  Georg  von 
Dänemark. 

Desgl.  des  jungen  Herzogs  von  Gloucester.  — 
Durch  Smiths  berühmtes  Schwarzkunstblatt  allgemein  be- 
kannt, aber  im  Original  verschollen  0- 

Desgl.  des  Erzherzogs  Karl  von  Oesterreich,  des 
spätem  Kaiser  Karls  VI. 

Knüpfer,  Nie.  (I  234).  “Drei  Schlachtenbilder  für  den 
König  von  Dänemark,  Siege  von  dessen  Vorfahren  dar- 
stellend. Bereits  von  de  Bie  erwähnt. 

Coberger^  Wenc.  (I  116).  “Ein  mehr  als  lebensgrosser  St. 
Sebastian  in  der  Kapelle  der  Bogenschützen  der  Ant- 
werpener  Liebfrauenkirche.  Aus  le  Comte  entlehnt.  — 
Die  Franzosen  raubten  das  Bild  im  Jahre  1794,  und  ver- 
schleppten es  nach  Nancy,  wo  es  sich  noch  heutzutage 
befindet,  (van  den  Branden,  Gesch.  d.  Antw.  Schilderschool 
S.  595).  Ueber  die  Verstümmelung,  welche  das  Bild  schon 
frühzeitig  erlitt,  vergleiche  man  im  zweiten  Teil  den  Ab- 
schnitt über  le  Comte. 

Colijns,  Dav.  (III  321).  Die  Mannalese  undMoses,  wieer 
Wasser  aus  dem  Felsen  schlägt. 

Koning,  Phil.  (I  269,  II  53  ff.  III  79).  “Selbstbildnis 
beim  Grossherzog  von  Toscana.  — Noch  jetzt  in  den 
Uffizien. 

“Mehrere  Bildnisse  des  Dichters  J.  van  denVondel. 


Woermann,  III  S.  902. 


109 


— Houbraken  citirt  ein  Gedicht  Vondels  auf  ein  Bildnis 
in  kleinem  Formate  (Aet.  69,  also  1656),  sowie  einige 
Verse  von  Jan  Vos.  Das  einzige  öffentliche  Institut , 
welches  gemalte  Vondelbildnisse  von  Phil.  Koning 
besitzt,  ist  die  Universitätsbibliothek  in  Leiden.  Eins  der 
zwei  dort  auf  bewahrten , in  kleinem  Formate  (25  X ^9 
c.M.)  ist  jedoch  dem  Costüm  nach  später  als  1656; 
es  kann  somit  nicht  das  vom  Dichter  im  69®^^"  Lebens- 
jahre besungene  sein.  Näheres  über  dies  und  die  übrigen 
Vondelbildnisse  findet  man  im  Catalog  der  Vondelausstel- 
lung  V.  J.  1879  unter  Nr.  42,  48,  52,  55,  69,  70  und 
72.  Auch  sind  der  Catalog  der  historischen  Ausstellung 
von  Amsterdam  (1876)  Nr.  2942  ff.  nebst  dem  Aufsatz  von 
A.  D.  de  Vries  in  der  Zeitschrift  de  Gids  1876,  B.  III 
S.  554  und  die  Artikel  im  Navorscher  von  1874  und  1875 
zu  vergleichen,  sowie  J.  A.  Alberdingk  Thijm,  Portretten 
van  Joost  van  den  Vondel  (1876)  S.  215  ff.  Im  Inventar 
von  Konings  Wittwe  fand  Bredius  ebenfalls  ein  Bildnis 
von  Vondel  erwähnt.  Ein  Gedicht  von  J.  Pluymer  (1723) 
bezieht  sich  auf  ein  solches,  welches  ein  Herr  Nuijts  für 
vier  Gulden  erwarb.  (B.  II  S.  157) 

“Bildnisse  von  Maria  van  Oudshoorn  und  Marga- 
retha van  Rijn.  Beide  von  Vondel  besungen.  — Letz- 
teres Gedicht  ist  datirt  1656.  Im  folgenden  Jahre  heiratete 
die  Dargestellte  den  Künstler 

“Eine  schlafende  Venus,  von  Vondel  besungen. 

— Die  sich  an  dieses  Bild  knüpfende  Frage  über  des 
Dichters  Verständnis  für  Rembrandts  Kunst  behandle  ich 
im  zweiten  Teile. 

Ein  zweites  Selbstbildnis,  von  Houbraken  für 
seine  Tafel  B des  zweiten  Bandes  copirt. 

Bildnis  des  Maler-Dichters  HeimanDullaert,  ebenfalls 


*)  Ein  gezeichnetes  unter  den  ausgestellten  Blättern  im  Amster- 
damer Kupferstichcabinet. 

*)  Obreens  Archief  I 124,  Havard,  IV  152,  Oud  Holland  1305!. 


1 10 


für  die  Groote  Schouburgh  copirt, — Jedoch  nur  mittelbar, 
da  das  Original  des  Stiches  sich  in  der  Gedichtsammlung 
Dullaerts  befindet.  Es  trägt  die  Unterschrift:  Jac.  Hou- 
braken  sculpsit,  aber  der  Name  des  Malers  fehlt.  Woher 
Houbraken  wusste,  dass  es  Philip  Koning  war,  ist  nicht 
ersichtlich  ^ ). 

Koning,  Sal.  (I  344).  “Tarquinius  und  Lucretia,  ge- 
malt für  Joh.  Huydecooper.  — Dies  und  die  folgenden 
Bilder  werden  sämmtlich  bereits  von  de  Bie  erwähnt,  aus 
dem  Houbraken  seine  Nachrichten  schöpfte.  Aber  auch  bei 
Jan  Vos  finden  wir  ein  Gedicht  auf  ein  Bild  „ Sextus  vindt 
Lucretia  in  de  nacht  bij  haar  staatdochters  door  S.  de 
Koning”  (Ausg.  v.  1662  S.  536.) 

“David  und  Bathseba,  für  Lod.  van  Ludick  gemalt, 
später  vom  Portugiesischen  Gesandten  erworben. 

“Judas  wirft  dem  Hohenpriester  die  dreissig 
Silberlinge  vor  die  Füsse,  für  Jan  Pzn.  Bruijning 
gemalt.  — Ein  Bild  dieses  Vorwurfs  befindet  sich  heutzu- 
tage in  der  Sammlung  Wesendonck  zu  Berlin.  Es  war 
1891  dort  ausgestellt.  (Cat.  Nr.  164). 

“Salomo  den  Götzen  opfernd,  für  Ger.  Luiken 
gemalt. 

“Mehrere  Bilder  für  den  König  von  Dänemark;  nach 

*)  Es  ist  merkwürdig,  dass  sämmtliche  von  Houbraken  erwähnte 
Werke  Ph.  Konings  Porträts,  bzw.  Figurenbilder  sind,  welche  heut- 
zutage zwar  nicht  ganz  selten  , aber  bei  weitem  nicht  so  hoch  geschätzt 
sind  wie  seine  Panoramenlandschaften  echt  holländischen  Charakters. 
Offenbar  wurden  diese  zu  Konings  Lebzeiten  ebensowenig  gewürdigt, 
wie  die  Landschaften  eines  Here.  Seghers,  A.  v.  d.  Neer,  Hobberaa 
und  Jac.  Ruisdael.  — Figurenbilder  Konings  findet  man  ausser  den 
schon  erwähnten  Vondelbildnissen  und  dem  Selbstporträt  in  den  Uffi- 
zien u,  A.  in  Schwerin  (Wirtshausszene  von  1646) , beim  Consul  Weber  zu 
Hamburg,  bei  J.  Salomon  zu  Kopenhagen  (Oct,  1891  dort  ausgestellt, 
Cat.  Nr.  103 ; Kartenspieler  von  1658) , in  Christiania  (Cat.  1887  Nr.  89 : 
Ritter  in  seiner  Ordenstracht)  und  bei  Rupprechts  Nachf  zu  München 
(Magdalena  salbt  die  Füsse  Jesu;  6 ganze  Figuren  in  halber  Lebens- 
grösse; von  1670).  Auch  sind  ihm  Studienköpfe  von  Greisen  in  der  Art 
des  Jan  Lievens  und  Sal.  Koning  zuzuschreiben,  wie  etwa  die  Nr. 
335  der  Münchener  Pinacothek. 


1 1 1 


de  Bie  waren  es  Geschichtsbilder  aus  der  Vergan- 
genheit Seelands. 

Coques,  Gonz.  (II  50).  “Bildnis  des  Malers  Robert  van 
Ho  eck.  — Seit  1882  in  der  Londoner  National  Gallery 
(Cat.  Nr.  II 14).  Es  bildet  mit  vier  andern  Gemälden  eine 
Folge  der  fünf  Sinne,  welche  aus  der  Sammlung  du  Bus 
de  Gisignies  zu  Brüssel  stammen.  Im  Catalog  derselben 
befindet  sich  eine  Reproduction  des  „das  Gesicht”  dar- 
stellenden Bildes.  Houbraken  sagt  zwar,  dass  ihm  dies 
Bildnis  in  die  Hände  kam,  aber  der  Zusammenhang  zeigt 
deutlich  genug,  dass  er  damit  den  Stich  von  C.  Cau- 
kercken  im  Gülden  Cabinet  meint. 

Cornelis  Anthoniszen  (I  23).  Ansicht  der  StadtAm- 
sterdam  aus  der  Vogelperspective,  wie  sie  sich  nach 
der  Ummauerung  des  Jahres  1482  zeigte;  1536  gemalt 
und  zu  Houbrakens  Zeit  in  der  Thesaurie-ordinaris  des 
Rathauses  befindlich.  — Noch  heute  im  Amsterdamer  Rat- 
hause (Cat.  1879  Nr.  3). 

Cornelis  Co  r nejisz  (I  33,  297).  ° Gemalter  Fuss  [des  Vulkan] 
in  einem  Bilde  im  Prinzenhof  zu  Haarlem , wofür  600 
Gulden  geboten  sein  sollten.  Die  Anecdote  ist  einem  Epi- 
gramm des  Jan  Vos  entlehnt.  (S.  485,  Nr.  743)  — Das 
betreffende  Bild  ist  das  jetzt  im  Mauritshuis  befindliche 
Hochzeitsmahl  von  Peleus  und  Thetis,  welches 
aus  dem  Prinzenhof  in  Haarlem  stammt  und  1 593  durch 
die  städtische  Regirung  vom  Künstler  gekauft  wurde 
(v.  d.  Willigen  S.  115). 

“Zwei  Bilder,  Heraclit  und  Democrit,  wie  O r- 
1er s berichtet,  von  Jan  Lievens  in  seiner  Jugend  in  täu- 
schender Aehnlichkeit  copirt. 

Cortone,  sieh  Berrettini. 

Cossiers,  Joh.  (I  235).  “Bild  [oder  vielmehr  drei  Bilder] 
in  der  Kirche  des  Grossen  Beguinenhofes  in 

‘)  Also  nicht  das  jetzt  im  Braunschweiger  Museum  aufbewahrte 

Bild,  das  die  beiden  Philosophen  auf  einer  Tafel  zeigt  (Riegel, 

Beiträge  II  S.  159  f.) 


I 12 


Hecheln.  — Noch  jetzt  daselbst.  Vgl.  über  dieselben, 
Christus  und  die  beiden  Schächer  auf  je  einer  Leinwand 
darstellend,  v.  d.  Branden  S.  895. 

V.  Kouwenberg,  Christ.  (I  236).  "Gemälde  in  den  prinz- 
lichen  Lustschlössern  zuRijswijkundimHaagerBusch. 
Von  Bleijswijck  (S.  859)  vorerwähnt.  — Die  Richtigkeit 
dieser  Angaben  wird,  was  Schloss  Nieuburg  zu  Rijswijk 
betrifft,  bestätigt  durch  die  von  Vosmaer  in  der  Kunst- 
kroniek  v.  J.  1861,  S.  37  ff.  veröffentlichten  Auszüge  aus 
den  Zahlungsbüchern  des  Prinzen  Friedrich  Heinrich  0- 
Ebendort  werden  auch  Malereien  im  Schlosse  Honselaars- 
dijk  erwähnt.  Bleijswijck  hat  sich  daher  am  Ende  geirrt, 
wenn  er  statt  dessen  das  Schloss  im  Busch  nannte,  wo 
m.  W.  keine  Werke  Kouwenbergs  nachweisbar  sind *  *). 
Heutzutage  sind  von  diesem , seinerzeit  hoch  geschätzten 
Meister  nur  noch  einige  Bildnisse  im  Kölner  Museum 
beglaubigt,  welche  sich  nicht  über  das  Niveau  der  andern 
dort  vertretenen  einheimischen  Künstler : Pottgiesser 

Kessler,  Klapphauer  usw.  erheben. 

Covijn,  Isr.  (III  216).  Die  Geschichte  vom  „Spaansch  Hei- 
dinnetje”  nach  Jac.  Cats. 

Coxie,  [Ant.  ®)]  (II  5).  Die  Statuen  der  freien  Künste,  als 
Grisaillen  auf  den  Aussenseiten  eines  triptychonartig 
Bildes  von  Ger.  Dou  gemalt.  Näheres  darüber  S.  115. 
Coxie,  Mich.  (I  25)  "Die  Flügel  des  Bildes  von  J.  Gos- 
saert  [Houbraken  sagt  in  Anschluss  an  van  Mander 
irrtümlich  B.  van  Orley],  worin  Lucas  dargestellt  ist,  wie 
er  die  Madonna  malt.  — Das  Bild,  allgemein  bekannt 
als  Prager  Dombild , befindet  sich  heutzutage  im  Rudol- 
phinum  daselbst.  (Cat.  Nr.  230 — 232). 

Crabeth,  Wouter  d.  J.  (I  178  f.).  "Mariae  Himmelfahrt, 

*)  Vgl.  auch  Bredius  in  Oud  Holland  VIII  S.  223. 

*)  Auch  Veegens  , De  Stichting  der  Oranjezaal,  weiss  nichts  be- 
stimmtes über  sie  mitzuteilen. 

*)  In  Bezug  auf  diesen  Künstler  vergleiche  man  den  Abschnitt 
über  de  Geests  Kabinet  der  Statuen. 


Altarbild  in  der  Kapelle  von  J.  W [alvis]  zu  Gouda.  — 
Vgl.  über  dies , 1628  gemalte  Bild  die  Mitteilungen  de 
Lange  van  Wijngaerdens , citirt  in  Obreens  Archief  B. 
IV  S.  279. 

°Schützenbild  im  St.  Jorisdoelen  zu  Gouda,  sein 
letztes  grosses  Bild.  — Jetzt  im  dortigen  städtischen  Museum, 
Cat.  Nr.  221  : 14  lebensgrosse  Figuren  in  ganzer  Gestalt, 
datirt  1644  ’).  Die  Erwähnung  beider  Bilder  ist  der  Be- 
schreibung Gouda’s  von  J.  Walvis  entnommen. 

V.  Kuijk,  Jan  Wzn.  (I  51)  "Grosses  Bild  des  Urteil  Salo- 
mo nis,  im  Gefängnis  gemalt  [i.  J.  1572],  von  Baalen 
vorerwähnt.  Vgl.  Veth  in  Oud  Holland  VII  S.  307. 

Cuyp,  Aelb.  (I  249).  Der  Dordrechter  Viehmarkt  und 
die  Reitbahn,  welche  zu  seinen  vornehmsten  Werken  ge- 
hören. — • Letzteres  Bild  befand  sich  in  der  Sammlung 
van  der  Linden  van  Slingelandt,  welche  am  22  Aug.  1785 
zu  Dordrecht  versteigert  wurde.  Näheres  bei  Veth,  Oud 
Holland  II  S.  287.  Heutzutage  schmückt  eine  ähnliche 
Darstellung  die  Galerie  von  Dulwich  College  (Cat.  1876 
Nr.  114). 

Danks,  Fran^.  (III  319).  ° Bildnis  der  CatharinaQuestiers, 
von  J.  Koenerding  besungen. 

Delfif,  Jac.  Wzn.  (I  61,  II  56).  Schützenstück  v.  J.  1592 
im  Doelen  zu  Delft.  Von  Bleijswijck  angeführt.  — Noch 
heute  im  Rathause  befindlich. 


*)  Von  einer  ganz  andern  Seite , wie  in  diesem , wenn  auch  nicht 
besonders  hervorragenden , so  doch  immerhin  ganz  tüchtigen  und 
nationalen  Bilde,  lernt  man  den  Künstler  kennen  durch  zwei  Gesell- 
schaftsbilder mit  lebensgrossen  Figuren  im  Stile  Honthorsts,  Bylerts 
und  der  übrigen  Utrechter  Cara  vaggisten.  Ich  sah  sie  im  Sommer 
1891  in  Düsseldorfer  Privatbesitz.  Es  sind  vermutlich  dieselben,  welche 
Hoet  (II  121)  in  der  Auction  Tierens,  am  23  Juli  1743  im  Haag  er- 
wähnt, Cat.  Nr.  350:  Valsche  speelders,  leevens  grootte  door  W. 
Crabeth,  4'  4'  X 5'  6'  (=  F 130  X 165  c.M.)  f.  28,5, — und  Nr, 
351.  Een  dito,  zijnde  een  weerga,  door  denzelve  f 13,5. — Aus  Oud 
Holland  VII  S.  239  erfahren  wir,  dass  der  Künstler  i.  J.  1615  in 
Frankreich  oder  Italien  mit  Wybr.  de  Geest,  der  ebenfalls  der  Utrechter 
Schule  entstammt , zusammentraf. 


Del  ff,  Jac.  Jr,  (II  56).  °Die  Offizire  der  weissen  Schüt- 
zencompagnie, zuerst  im  alten,  nach  der  Pulverex- 
plosion vom  12  Oct.  1654  im  neuen  Doelen  zu  Delft, 
zwischen  den  ähnlichen  Bildern  seiner  beiden  Grossväter: 
Jac.  Wzn.  Delff  und  Mich.  Miereveit  aufgehängt.  Vgl. 
Bleijswijck.  — Das  1641  datirte  Bild  befindet  sich  eben- 
falls noch  heute  im  Delfter  Rathause. 

V.  Diepenbeeck,  Abr.  (I  289).  ° Selbstbildnis , von  Vondel 
besungen.  — Die  Verse  Vondels  werden  von  de  Bie,  S 
286  citirt.  Ebendort  kommt  der  zur  Meyssens’ sehen  Folge 
gehörige  Stich  von  P.  Pontius  nach  diesem  Selbstbildnis  vor. 

Donker,  Jan  (II  93)  “Die  Regenten  des  Zuchthauses 
zu  Gouda.  Bei  Wal  vis  erwähnt  — Heutzutage  verschollen. 

Dou,  Gerard  (I  269,  274,  II  3,  5,  127).  “Selbstbildnis 
in  der  Galerie  des  Grossherzogs  von  Toscana.  — Noch 
‘ heute  in  den  Uffizien. 

* Bildnis  des  Malers  Jurriaen  Ovens.  — Dies  Porträt, 
wonach  dasjenige  auf  Tafel  O im  ersten  Bande  der  Groote 
Schouburgh  genommen  ist , sah  Houbraken  wahrscheinlich 
im  Cabinet  der  Wittwe  von  Jacob  van  Hoek  zu  Amsterdam, 
welches  er  nach  eigener  Aussage  kannte.  (II  5 und  127) 
Im  Auctionscatalog  vom  12  April  1719  (Hoet  I 220  ff.) 
kommt  das  Bild  als  Nr.  94  vor,  erzielte  aber  nur  den 
Preis  von  f5,i5.  Am  23  Juli  1743  ward  in  der  Sammlung 
Seger  Tierens  im  Haag  nochmals  ein  Bildnis  Ovens’  von 
Dous  Hand  verkauft.  Dieses  mass  7"  X 5t"  und  war 
oval.  Der  erzielte  Preis  war  f 56  (Hoet  II,  108  Nr.  164). 
Es  ist  kaum  möglich  zu  entscheiden , ob  diese  Bilder  unter 
sich  identisch  sind. 

“Bildnisgruppe  des  Herrn  Spiering,  seiner  Frau 
und  ältesten  Tochter  [Houbraken  sagt  irrtümlich:  der 
Mutter  seiner  Frau].  Bereits  bei  Sandrart  erwähnt. 

Eine  Frau,  ihr  Kind  auf  demSc ho osshaltend 
und  ein  Mädchen , das  mit  dem  Kinde  spielt;  erworben 
aus  dem  Cabinet  de  Bie;  und  von  den  Staaten  Hollands 
ffiach  Anderen,  von  der  Ostindischen  Compagnie)  dem 


König  Karl  II  von  England  verehrt , später  aber  von 
Wilhelm  III  nach  Schloss  Loo  gebracht.  Der  nachmalige 
Verbleib  des  Bildes  war  Houbraken  unbekannt.  — Es 
wurde  nicht  mit  verkauft  in  der  Auction  vom  26Juli  1713 
(Hoet  I 149  ff.). 

*Triptychartiges  Bild;  in  der  Mitte  eine  Mutter  ihr 
Kind  säugend , im  Hintergründe  ein  Barbierladen  ; auf  den 
Flügeln  ein  Federschneider  bei  Kerzenbeleuchtung  und 
eine  Abendschule.  Das  Bild  war  3 F.  hoch  und  2 F.  6 Z. 
breit  und  befand  sich  bei  der  Wittwe  van  der  Hoek  zu 
Amsterdam.  — Am  12  April  1719  wurde  es  für  6000  Gulden 
verkauft  (Hoet  I 220  Nr.  i).  Später  bildete  es  eine  der 
Hauptzierden  der  Sammlung  Braamkamp.  Auf  der  Auc- 
tion derselben  (Juli  1771)  für  die  Kaiserin  von  Russland 
erworben,  ging  es  im  November  dieses  Jahres  mit  Meister- 
werken von  Paul  Potter  und  Gabr.  Metsu  auf  dem  Trans- 
porte in  der  Ostsee  unter.  Von  seiner  Beliebtheit  zeugen 
mehrere  Copien  aus  dem  vorigen  Jahrhundert.  Es  befindet 
sich  deren  je  eine  in  der  Sammlung  Six  zu  Amsterdam 
und  bei  Herrn  C.  L.  Kniphorst  in  Assen ; letztere  von 
W.  J.  Laqui,  dem  Schützling  Braamkamps  gemalt. 

Doudijns,  Wil.  (I  244,  II  235).  Die  bildenden  Künste 
im  Schutze  der  Haager  Stadtgöttin;  Mittelstück 
des  Deckengemäldes  im  dortigen  Gildezimmer  *). 

Das  Urteil  Salomonis,  im  Rechtssaal  des  Haager 
Rathauses.  — Noch  jetzt  an  Ort  und  Stelle;  datirt  1671. 

Douven,  J.  Fr.  (III  350  ff).  Bildnisse  des  Kaisers  Leopold, 
der  Kaiserin  Eleonora  und  mehrerer  Mitglieder 
des  kaiserlichen  Hofes;  zu  Wien  gemalt. 

Desgl.  der  Königin  von  Portugal,  Maria  Sophia 
von  der  Pfalz. 

Bildnis  der  Königin  von  Spanien,  Maria  Anna  von 
der  Pfalz,  vor  ihrer  Abreise  nach  Spanien  gemalt. 

Desgl.  von  Maria  Anna  Lucia  [soll  heissen;  Luis a] 


’)  Vgl.  über  dies  Plafondgemälde  Obreens  Archief  IV  S.  204  f. 


von  Toscana,  Gattin  des  Kurfürsten  Johann  Wilhelm 
von  der  Pfalz.  — Vgl.  van  Gool,  B.  II  S.  565.  Das  Bild 
befindet  sich  noch  jetzt  in  den  Uffizien. 

Desgl.  von  Charlotte,  PrinzessinvonDänemark. 

Desgl.  des  Königs  und  der  Königin  von  Däne- 
mark, wie  das  vorige  zu  Kopenhagen  gemalt. 

Desgl.  der  Prinzessin  Amalia  von  Hannover,  zu 
drei  wiederholten  Malen;  in  kleinem  und  grossem  Format, 
sowie  in  Seitenansicht;  im  Winter  1697  zu  Modena  gemalt. 

Desgl.  des  Grossherzogs  von  Florenz  [Cosmus 
III],  um  1697  im  Aufträge  seiner  Tochter,  der  Kur- 
fürstin Maria  Anna  Luisa  daselbst  gemalt. 

“Selbstbildnis  für  den  Grossherzog,  ebenfalls  um 
1697  zu  Florenz  gemalt.  — Noch  jetzt  in  den  Uffizien. 

Bildnis  des  Erzherzogs  Karl  von  Oesterreich, 
des  spätem  Kaisers  Karl  VI,  auf  seiner  Durchreise  nach 
Spanien  zu  Düsseldorf  gemalt.  — Van  Gool  erwähnt  das 
Bildnis  nebst  andern  von  Mitgliedern  des  kaiserlichen 
Hauses  in  seinem  Catalog  der  Düsseldorfer  Galerie.  (B. 
II  S.  560). 

Desgl.  seiner  spätem  Gattin,  der  Prinzessin  Elisa- 
beth von  Braunschweig. 

Drost,  Rembrandtschüler  (III  61)  *Predigt  Johannis  des 
Täufers.  — Es  ist  dies  der  Maler  des  ganz  unter  Rem- 
brandtschen  Einfluss  entstandenen  Casseler  Bildes:  Noli 
me  tangere  (Cat.  1888  Nr.  237)  >).  Demselben  wird  auch 
die  Nr.  289  des  Rijksmuseum  zugeschrieben,  wo  in  der 
Anmerkung  ein  „ C.  Drost  f e c i t 1654”  bezeichnetes 
Bild  der  Auction  le  Roy  d’Estioles  angeführt  wird.  Ein 
anderer  Meister  ist  der  P.  Drost  eines  Bildes  im  Fer- 
dinandeum zu  Innsbruck  (Cat.  1890  Nr.  602;  Knabe 
mit  Geier  in  Lebensgrösse  Leinwand  86  X 74  ^-M.  Legat 
L.  Rigel  1889;  bez.  P.  Drost).  Dieser  dürfte  das  tradi- 

Schon  bei  Hoet  in  der  Auction  Jan  Agges,  1702  zu  Amsterdam, 
erwähnt  (B.  I S.  68  Nr.  69).  Ebendort  passim  auch  noch  andere 
Bilder  unter  dem  Namen  eines  van  Drost  oder  den  Drost. 


117 


tionell  einem  Drost  zugeschriebene  Bild  der  Dresdener 
Galerie;  Merkur  den  Argus  einschläfernd  (Cat.  1887  Nr. 
1608)  gemalt  haben.  Beide  Bilder  sind  vollständig  frei 
von  Rembrandtschem  Einfluss,  und  lassen  viel  eher  ver- 
muten, dass  ihr  Urheber  der  mit  Jan  van  der  Meer  d.  J. 
und  Karl  Loth  in  Italien  gewesene  Drost  Houbrakens  sei, 
als  der  Maler  des  Casseler  Bildes.  Ein  dritter  Künstler 
namens  Drost  ist  der  Zeichner  Anthoni  Drost , der  sich  an- 
scheinend um  die  Wende  des  XVII  und  XVIII  Jahrhunderts 
hauptsächlich  durch  aquarellirte  Vögel,  Insecten  usw.  aus- 
zeichnete ^),  Dass  endlich  die  Künstler  Jacob  van 
Dorsten  und  Gerrit  Willemsz  Horst  jetzt  nicht 
mehr  wie  früher  mit  Cornelis  Drost  verwechselt  werden, 
ist  den  archivalischen  Untersuchungen  Bredius’  und  den 
sich  daran  knüpfenden  Ausführungen  in  den  neuesten 
Catalogen  Berlins,  Dresdens  und  Cassels  (Nachtrag)  zu 
verdanken. 

Duive,  Jan  (II  90),  “Bildnis  des  Minoriten  Gregorius  Sim- 
pernel,  nach  dessen  Tode  gemalt.  Bereits  bei  Wal  vis 
erwähnt. 

Dujardin,  sieh  du  Jardin. 

Dullaert,  Heiman  (III  79  f.).  Küchen  stück  mit  zwei  Fi- 
guren und  vielem  Metallgeschirr,  nebst  mehreren  Bild- 
nissen in  Lebensgrösse  noch  zu  Houbrakens  Zeit  in 
Rotterdam  vorhanden. 

Fünf  Bilder  in  der  Auction  eines  Dr.  Douw,  Dullaerts 
Schwager,  1696  zu  Leiden  abgehalten. 

“Mars  im  Harnisch,  laut  Mitteilung  des  Malers 
Velthuizen  in  Gouda,  der  eine  Nichte  Dullaerts  zur  Frau 
hatte,  zu  Amsterdam  als  ein  Werk  Rembrandts  verkauft. 

Duval,  Rob.  (I  244).  Die  Astronomie  und  Geometrie  in 
einem  Deckengemälde  des  Haager  Gildezimmers.  — Vergl. 
die  Anmerkung  bei  D o u d ij  n s. 


1)  Auch  soll  er  in  Wachs  modellirt  haben.  Vgl.  v.  Eynden  en  v. 
d.  Willigen  I 223,  IV  124. 


ii8 


V.  Dijck,  Ant.  i).  (I  70,  91,  180 — 186,  III  237).  Bildnis  des 
Franz  Hals,  nach  Houbrakens  Anecdote  auf  der  Durch- 
reise durch  Haarlem  gemalt,  nachdem  Hals  zuerst  van 
Dijcks  Bildnis  gemalt  hatte. 

*Maria,  Joseph,  das  Christkind  undtanzende 
Engel,  hoch  7 F,  breit  10  F. , aus  dem  Schloss  Loo 
stammend,  und  am  26  Juli  1713  für  f 12050  zu  Amsterdam 
verkauft.  Vgl.  Nr.  i des  Catalogs  (Hoet  I,  149).  Jetzt 
befindet  sich  das  Bild  in  der  Eremitage  zu  St.  Petersburg. 
Smith  erwähnt  es  B.  III  S.  81  als  Nr.  268  seines  Ver- 
zeichnisses, und  teilt  dort  einiges  über  die  Schicksale  des 
Bildes  mit. 

° Bildnis  von  Rubens’  erster  Frau,  noch  während 
seiner  Lehrzeit  bei  diesem  Meister  gemalt. 

Das  Bildnis  des  Rubens,  welches  Houbraken  an  dieser 
Stelle  ausserdem  erwähnt,  wird  in  seiner  Quelle:  Morery  ^s 
Grand  dictionnaire  historique , nicht  angeführt.  — Es 
wird  ihm  das  Porträt  der  Iconographie  vor  Augen 
geschwebt  haben. 

"Christus  in  Gethsemane,  und  die  Dornen- 
krönung Christi;  nach  Morery  wäh  rend,  nach  Hou- 
braken unmittelbar  nach  der  Lehrzeit  gemalt.  — Beide 
Darstellungen  befanden  sich  in  Rubens’  Nachlass,  aus 
dem  sie  für  die  königlichen  Sammlungen  in  Madrid  er- 
worben wurden,  wo  sie  sich  noch  jetzt  befinden.  Erstere 
kommt  auch  sonst  vor.  Vgl.  Smith  III  S.  451,  v.  d.  Branden 
S.  704  und  besonders  Bode  im  neuen  Berliner  Galerie- 
werk S.  21. 

"St.  Augustinus,  als  Altarbild  des  Augustinerklosters 
zu  Antwerpen.  — Noch  jetzt  an  Ort  und  Stelle.  Vgl.  v. 
d.  Branden  S.  713. 

"Bildnisse  des  Prinzen  Friedrich  Heinrich,  seiner 
Gattin  und  seines  Sohnes.  — Die  durch  ihre  Herkunft 

*)  Die  Bildnisse  nach  denen  die  Stiche  der  Iconographie  ange- 
fertigt wurden,  bleiben  hier  unerwähnt,  da  sie  im  zweiten  Teile  be- 
sprochen werden. 


II9 

aus  der  Oranischen  Erbschaft  beglaubigten  Bildnisse  des 
Elternpaares  befinden  sich  heutzutage  im  Schlosse  von 
Wörlitz  bei  Dessau.  Der  Sohn,  Wilhelm  II  dagegen  im 
Damenstift  Mosigkau,  (Cat.  1874  Nr.  18)  ebenfalls  aus 
jener  Erbschaft  stammend.  Das  weit  geringere  Exemplar 
im  Rudolphinum  zu  Prag  ist  offenbar  nur  eine  Copie 
danach  1).  Andere  Bildnisse  der  Amalia  van  Solms  durch 
van  Dijck  verzeichnet  Moes,  Iconographia  Batava  Nr. 

143,  4—6. 

“Eine  Pietas  für  die  Cordeliers  zu  Antwerpen,  und 
ein  Altarbild  für  die  Capuciner  zu  Dendermonde ; beide 
nach  seinem  Ausflug  nach  Holland  gemalt.  — Jene  heut- 
zutage im  Museum  zu  Antwerpen^  dieses,  eine  Kreuzi- 
gung Christi  darstellend,  noch  an  Ort  und  Stelle. 
Vgl.  V.  d.  Branden.  S.  713. 

“Isabella  Clara  Eugenia,  Statthalterin  der  Nieder- 
lande in  geistlichem  Gewände,  von  Jan  Vos  besungen  , der 
aber  wohl  nur  einen  der  danach  gefertigten  Stiche  kannte. 
— Die  Galerien  zu  Wien  (Belvedere  und  Liechtenstein) 
und  zu  Paris  (Louvre)  rühmen  sich  des  Besitzes  derartiger 
Bildnisse.  Der  neue  Catalog  (1891)  des  Berliner  Museums, 
welches  selbst  eine  Atelierwiederholung  besitzt , lässt  ausser 
dem  Liechtensteinschen  Exemplar  in  erster  Linie  diejenigen 
zu  Turin  und  Hopetownhouse  (Schottland)  als  eigenhändige 
Arbeiten  van  Dijcks  gelten. 

“Mehrere  Bildnisse  König  Karl  I von  England.  — 
Vgl.  das  Verzeichnis  von  Smith  (III  S.  459),  wo  deren 
mehr  als  dreissig  aufgezählt  werden,  und  Woermann, 
Gesch  d.  Malerei  (B.  III  S.  455) , der  mindestens  neunzehn 
annimmt. 

“Bildnis  der  Königin  von  England,  Henriette  de 
Bourbon.  — Smith  a.  a.  O.  S.  466  erwähnt  deren  25, 
Woermann,  17. 


*)  Vgl.  bereits  W.  Schmidts  Bemerkung  im  Repert.  f.  Kunstw, 
iSpi  S.  166, 


120 


° Bildnisse  der  Prinzen  Karl  und  Jacob  von  England. 
— Heutzutage  sind  von  den  Kindern  Karls  I nur  Grup- 
penbilder mit  mindestens  drei  Personen  bekannt.  Vgl. 
Woermann  III  S.  455  f,  Bode,  a.  a,  O.  S.  27. 

*32  Bildnisse,  von  denen  14  in  ganzer  Figur  bei 
Lord  Wharton  [Houbraken:  Warthon]  zu  Winsingdon. 

V.  d.  Eeckhout,  Gerbr.  (II  100  f.).  Bildnis  seines  Vaters, 
eines  Goldschmiedes , im  Besitze  von  des  Künstlers  gleich- 
namigem Vetter  [bzw.  Neffen  ^)].  — Ein  Jan  Pietersz.  van 
den  Eeckhout  ist  als  Goldschmied  nachweisbar,  seit  dem 
4 Febr.  1633,  wo  er  sich  als  Wittwef  von  Grietje  Claesz 
Leydeckers  mit  der  38  jährigen  Cornelia  Dedels  verlobt. 
Er  wird  am  18.  Nov.  1660  zu  Amsterdam  beerdigt  ^). 
Als  Bildnisse  dieses  Ehepaars  gelten  die  Porträts  bei 
Staatsrat  Dr.  P.  F.  Hubrecht  im  Haag;  das  männliche 
bezeichnet  G.  van  den  Eeckhout  Aetatis  67,  1651; 
das  weibliche  G.  van  den  Eeckhout  ft.  1644.  Sie 
waren  1881  auf  der  dortigen  Ausstellung  alter  Kunst 
(Cat.  Nr.  126/7)  zu  sehen. 

*Christus  unter  den  Schriftgelehrten. — Ver- 
mutlich eine  Darstellung  des  12  jährigen  Christus  im 
Tempel,  wie  van  Gool  eine  in  der  Düssseldorfer  Galerie 
erwähnt  (B.  II  S.  53 0-  Diese  befindet  sich  jetzt  in  der 
Münchener  Pinacothek.  (Cat.  Nr.  348). 

“Simeon  mit  dem  Christkinde,  bei  Jacob  Hin- 
loopen,  von  Jan  Vos  besungen.  — Eine  solche  Darstel- 
lung kam  in  der  Auction  van  der  Linden  van  Slingelandt 
vor  (Cat.  Nr.  129).  Sie  war  auf  Kupfer  gemalt,  mass 
g"  X und  erzielte  fö5, — In  bedeutend  grösserm 

Maassstab  befindet  sie  sich  heutzutage  im  Museum  zu 
Berlin  (Cat.  Nr.  820)  und  in  der  Dresdener  Galerie  (Cat. 
Nr.  1618).  Hier  bereits  im  Inventar  von  1722  nachweisbar. 

Elzheimer,  Ad.  (I  54).  Ceres  verwandelt  den  Knaben, 


’)  Das  holländische  Wort  neef  hat  bekanntlich  beide  Bedeutungen. 
*)  Oud  Holland  III  S.  141. 


I2I 


der  sie  verspottet,  in  eine  Eidechse ; gestochen  von  H.  Goudt ; 
und  zu  Houbrakens  Zeiten  mit  f 800  bezahlt,  — Es  muss  dies 
eine  der  zahlreichen  alten  Copien  gewesen  sein,  da  das 
Original  aus  Rubens’  Nachlass  in  den  Besitz  der  spani- 
schen Krone  überging  und  sich  noch  jetzt  im  Prado  zu 
Madrid  befindet  (Cat.  Nr.  2845  ; vgl.  Bodes  Studien  S.  294, 
wo  auch  mehrere  Copien  aufgezählt  werden  ^). 
Emelraadt,  sieh  Immenraadt, 

Erasmus,  Desid.  (I  19)  °Ein  Crucifix,  bzw.  eine  Kreuzi- 
gung Christi,  von  Bleijswijck  im  Besitz  des  Prior  Musius 
zu  Delft  erwähnt.  — Ein  angeblich  hiermit  identisches 
Bild  kommt  in  mehreren  Auctionen  vor.  Man  vergleiche 
die  Catalogsammlung  Terwestens , Kramm , und  den  Catalog 
der  Versteigerung  de  Court  van  Valkenswaard  (1847). 

V.  E verdingen,  Caes.  (II  94)  Dav  ids  Sieg  über  Goliath; 
auf  den  Orgeltüren  in  der  Alkmaarer  Kirche. 

*Entwurf  v.  J.  1648  dazu,  im  dortigen  Rathause. 

Schützenbild  mit  lebensgrossen  Figuren  im  alten 
Doelen  zu  Alkmaar.  — Das  1659  datirte  Gemälde  befindet 
sich  jetzt  nebst  einem  Bilde  vomselben  Jahre  aus  dem  neuen 
Doelen  und  einem  Gemälde  mit  12  Ofhziren  vom  Jahre 
1641  im  städtischen  Museum  zu  Alkmaar.  (Cat.  Nr.  48, 
49  und  47). 

v.  d.  Fa  es,  sieh  Le  ly, 

Fabritius,  Carel  (III  337).  «Bildnis  des  Küsters  S i m o n 
Decker,  womit  der  Künstler  beschäftigt  war,  als  er  bei 
der  Pulverexplosion  vom  12  Oct.  1654  den  Tod  erlitt. 
Bleijswijck  nacherzählt. 

Fla  man,  sieh  Bar  toi  et. 

P'lirnk,  Gov.  (II  22 — 26).  Bildnis  des  Kurfürsten  Friedrich 
Wilhelm  von  Brandenburg,  Herzogs  von  Cleve,  aus- 
serordentlich flott  und  geistreich,  aber  dabei  ausführlich 

1)  Die  kleine  Copie,  welche  auf  der  Ansicht  eines  Malerateliers  im 
Mauritshuis  (Cat.  1891  Nr.  403:  Vlämische  Schule  + 1630)  zu  sehen 
ist,  dürfte  nach  dem  damals  bei  Rubens  befindlichen  Originale  ge- 
fertigt sein. 


9 


122 


gemalt  und  häufig  übergangen.  — Auf  dieses  Bild  existirt 
ein  von  Houbraken  nicht  erwähntes  Gedicht  Vondels 
(Ausgabe  von  1682,  B.  I S,  550).  Am  6 Mai  1729  wurden 
zu  Amsterdam  die  Bildnisse  des  alten  Kurfürsten  von 
Brandenburg  und  des  Prinzen  Moriz  (ebenfalls  von  Vondel 
besungen)  von  Flinks  Hand  zusammen  für  f 1 1,10  verkauft 
(Hoet  I 338).  Heutzutage  befindet  sich  ein  solches  Porträt 
in  kaiserlichem  Besitze  zu  Berlin,  wo  es  im  Frühjahr  189a 
ausgestellt  war.  (Cat.  Nr.  58). 

Zwei  Sch  ützenbilder,  deren  eins  zu  Houbrakens  Zeit 
noch  neben  dem  Kamin  im  grossen  Saale  des  Kloveniers- 
d o e 1 e n zu  Amsterdam  zu  sehen  war.  — Es  ist  dies  die 
1645  gemalte,  jetzige  Nr.  364  des  Rijksmuseum,  während 
das  andere,  von  Houbraken  weiter  nicht  erwähnte,  i.  J.  1648 
zur  Feier  des  westphälischen  Friedens  lür  den  Voetboogs- 
doelen  gemalt  war,  wo  es  das  Gegenstück  zum  van  der 
Helstschen  Friedens  mahl  bildete.  Diese  Bilder  befanden 
sich  schon  zu  Houbrakens  Zeit  im  Rathause  und  ge- 
langten von  dort  ins  Rijksmuseum  (Cat.  Nr.  362  und 
467).  Näheres  bei  D.  C.  Meijer,  Oud  Holland  VII  S.  45  ff. 

Marcus  Curius,  die  Geschenke  der  Samniter 
zurückweisend,  Kaminstück  im  Bürgermeisterzimmer 
des  neuen  Rathauses.  — Noch  amselben  Ort  im  jetzigen 
Palaste. 

“Salomons  Gebet  um  Weisheit,  im  Ratsaale 
daselbst.  Von  Vondel  besungen.  — Ebentalls  noch  dort 
befindlich. 

Eine  Replik  dieses  Bildes  in  kleinerem  Umfange  als  Ge- 
schenk  für  seine  Geburtstadt  Cleve , welche  ihm  durch  einen 
vom  29  August  1659  datirten  Brief  ihren  Dank  aussprach. 

°Das  Urteil  des  T.  Manlius  Torquatus;  von 
Vondel  besungen. — Dieser  nennt  jedoch  keinen  Malernamen 
und  giebt  ausserdem  mit  den  Worten;  „Op  het  nieuwe 
Raethuis  ter  Admiraliteit ” den  Ort,  wo  sich  das  Bild  be- 


Vgl.  Dr.  J.  Six,  Oud  Holland  IV  S.  89. 


fand,  nicht  ganz  genau  an.  Er  wollte  sagen  „ter  nieuwe 
Raetkamer  der  Admiraliteit”.  Hier,  im  jetzt  zum  Rathause 
eingerichteten  Gebäude  befand  sicft  eine  grosse  Darstellung 
vom  Urteil  des  T.  Manlius  (vgl.  z.  B.  Wagenaars  Be- 
schreibung von  Amsterdam),  welche  sich  im  Depot  des 
Rijksmuseum  erhalten  hat  und  unzweifelhaft  die  Hand 
des  F e r d.  Bol  zeigt.  Auch  das  Gegenstück , wozu  sich  der 
Entwurf  im  Museum  zu  Braunschweig  befindet,  ist  dort. 
Der  Vorwurf  desselben,  der  bisjetzt  von  verschiedenen 
Seiten  für  die  Bekränzung  des  C.  Duilius  nach  dem  Seesiege 
bei  Myle  erklärt  wurde,  (Riegel,  B.  II  S.  261  ff.)  erhält 
seine  richtige  Deutung  durch  ein  Epigramm  Vondels 
„ Op  het  uitdeelen  der  prijzen  des  zeestrijt  van  Koning 
Eneas  ” , welches  sich  dem  obenerwähnten  Gedicht  auf 
das  Erkenntnis  des  T.  Manlius  unmittelbar  anschliesst 
^Ausg.  von  1682,  B.  II  S.  329).  Allerdings  muss  Flink 
letzteren  Gegenstand  ebenfalls  gemalt  haben,  da  sich  in 
der  städtischen  Bibliothek  zu  Rotterdam  ein  Pamphlet  v.  J. 
1782  findet;  „Vraag  aan  Amsterdam  , bij  de  Beschouwing 
van  eene  schilderije,  op  welke  de  geschiedenis  van  T. 
Manlius  Torquatus  kunstig  gemaald  was  door  Govert 
Flink.  Thansin  ’t  Cabinet  van  Baron  van  Heekeren  tot 
Zuijderas.  ” Dies  Bild  ist  nicht  mehr  nachweisbar. 

Frank , (I  46).  Staffage  in  einem  Bilde  Verhaeghts,  den 

Turmbau  zu  Babel  darstellend,  von  de  Bie  bereits  erwähnt. 

Frank  [Vranx],  Sebastian  (I  52).  *Die  Kinder,  welchedem 
Propheten  schimpfend  nachlaufen,  von  einem 
Bären  zerfleischt;  und  eine  *neutestamentliche  Ge- 
schichte, beide  auf  Kupfer  gemalt  und  ihrer  Zeit  im  Be- 
sitze von  Houbrakens  Schwiegervater,  Jacob  SasboutSouburg. 

Francart,  sieh  Anna  Fran^oise  de  Brun. 

F re  res  [Ferreris],  Dirk  (III  184).  Eine  Galerie  im  Lust- 
schlosse Honselaersdijk.  — Das  Schloss  ist  verschwun- 
den; aus  einem  Inventar  v.  J.  1758  geht  aber  hervor, 
dass  sich  damals  noch  17  Bilder  von  Freres  meistenteils 
mit  lebensgrossen  Figuren  dort  befanden. 


124 


Mehrere  grosse  Bilder  im  neuen  Rathause  zu  Enk- 
huizen  von  denen  einige  in  Folge  seines  Todes  unvollendet 
geblieben  sind.  — Die  Richtigkeit  dieser  Mitteilung  wird  be- 
stätigt durch  die  von  Bredius  aufgefundene  Notiz  einer 
Zahlung  der  Stadt  Enkhuizen  an  Pieter  Heermans  zu 
Amsterdam,  für  gelieferte  Leinwand  zu  den  Bildern  des 
D.  Ferreris  (15  Nov.  1692).  Es  haben  sich  aber  im  ge- 
nannten Gebäude  nur  Decorationsbilder  von  Joh.  van  Neck 
und  Rom.  de  Hooghe  (sieh  unten)  erhalten. 

Ein  g e ma  Iter  Saal  bei  Herrn  R o e t e r s auf  der  Hee- 
regracht zu  Amsterdam. 

Furni  (III  100).  Teile  des  von  Genoels  verfertigten 
Entwurfs  für  Tapeten  für  den  Statthalter,  Grafen  Monterey. 
v.  G e e 1,  [Joost]  (III  51).  *Amme  mit  Kind.  Neben  ihnen 
steht  die  Mutter  in  roter  Jacke  mit  weissem  Pelzrand 
und  gelbem  Atlasrock.  Sie  spielt  mit  dem  Kinde.  Das 
ganze  gemalt  in  der  Art  des  Gabr.  Metsu.  — Dies  Bild 
ist  in  der  Galerie  le  Brun,  B.  II  S.  48  von  M'®  Retor 
gestochen.  Die  Unterschrift  besagt,  dass  es  auf  Holz 
gemalt  war  und  13"  X (=  i 35  X 3®  c.M.)  mass. 
Ueber  den  Künstler  und  seine  seltenen  Bilder  sind  zu 
vergleichen:  Der  Text  bei  le  Brun,  der  auf  Angaben  eines 
Nachkommens  van  Geels  beruht.  Woermann  III  840, 
Rotterdamsche  Historiebladen  III  i 602,  Smith  Cat.  Rais. 
IV.  120  und  Hoet  I 457. 

de  Gelder,  Aert  (III  208).  David  sterbend,  während  Bath- 
seba  die  Krone  für  ihren  Sohn  Salomo  verlangt,  und 
Jacob  segnet  die  Söhne  Josephs;  beide  besonders 
hervorragende  Bilder.  — Ihr  gegenwärtiger  Aufbewah- 
rungsort ist  mir  nicht  bekannt.  „Die  Zegeninge  van  Jacob 
door  de  Gelders”,  wurde  am  16  Sept.  1739  zu  Amsterdam 
für  f 10.5  verkauft  (Hoet  I 606,  Nr.  122),  während  der 
sterbende  David  im  Catalog  der  Sammlung  van  der 
Linden  van  Slingelandt  (Hoet  II  495)  mit  Bezugnahme 

Ob  dieser  Name  von  Houbraken  richtig  überliefert  ist , erscheint 
mindestens  zweif elhaf t. 


125 


auf  Houbrakens  lobende  Erwähnung  angeführt  wird.  Im 
Auctionscatalog  v.  J.  1785  kommt  das  Bild  unter  Nr.  142 
vor.  Es  wurde  für  f 226, — verkauft. 

Bildnis  des  Bildhauers  Hendr.  No  tema n.  — Seit  kurzem 
im  Museum  seiner  Vaterstadt  Dordrecht. 

Eine  Passions  folge  von  22  Bildern,  von  denen  1715 
bereits  20  vollendet  waren.  — Vermutlich  gehört  eine 
Anzahl  (neun)  Passionsbilder,  welche  jetzt  im  Schloss  zu 
Aschafifenburg  aufbewahrt  wird,  dieser  Folge  an.  Näheres 
über  dieselben  bereits  oben  S.  66. 

Genoels,  Abr.  (III  97 — 104).  °Acht  Bilder  mit  lebens- 
grossen Kindern  und  Landschaften,  Patronen 
für  Tapeten  imHause  des  Marquis  de  Louvois  und  ausge- 
führt von  Gi.  de  la  Noire,  Tapissier. 

Teile  der  von  Gilb.  Seve  ausgeführten  Z i m m e r d e- 
corationen  für  Louvois. 

Landschaften  in  Bildern  Seves  für  die  Prinzessin  Condd 

Desgl.  in  Bildern  le  Bruns,  die  Geschichte  Alexan- 
der des  Grossen  darstellend,  gestochen  von  Audran. 

Drei  Ansichten  des  Schlosses  Marimont  bei  Brüssel, 
Vorlagen  für  Tapeten. 

Grosse  Zimmerdecoration  als  Vorlage  für  Ta- 
peten, für  den  Grafen  Mo  nt  er  ey.  Spanischen  Statthalter 
in  den  Niederlanden,  unter  Beihülfe  von  Furni,  Jan  Bapt. 
Monnoyer,  P.  Boel,  Nicasius  Bernaerts  und  Boite. 

"Bildnisse  auf  Leinwand  von  acht  Mitgliedern  der 
Römischen  Bent;  Jac.  van  Staverden,  GomarusWou- 
ters,  Gasp.  van  Wittel,  Theod.  Vis s er,  Jac.  de 
Heusch,  Bern.  Baillen,  [oder  Ballieur]  de  Bakker 
und  Abreise  seinem  Jac.  Blondei.  Diese  Bildnisse hinter- 
liess  er  bei  seiner  Freunde  Gasp.  van  Wittel. 

"Bildnis  des  Cardinal  Rospigliosi. 

Gentilesco,  Hör.  (I  80).  "Büssende  Magdalena,  für 
den  König  von  England  gemalt;  bereits  von  Sandrart 
erwähnt.  — Ueber  ein  Bild  dieses  Gegenstandes  vergl. 
Walpole,  Ausg.  v.  1876,  B.  II.  S.  ii. 


I2Ö 


°Loth  und  seine  Töchter,  ebenfalls  schon  bei 
Sandrart.  — Von  Luc.  Vorsterman  gestochen. 

Gentilesca,  Artemisia  (I  8i).  “David  mit  dem  Kopfe 
Goliaths  in  Lebensgrösse.  Vgl.  schon  Sandrart. 

Giordano,  Luc.  [gen.  Fa  Presto]  (II  29).  9 Bilder,  je  5 Fuss 
hoch  und  7 breit , darstellend ; Moses,  Wasser  aus 
dem  Felsen  schlagend,  die  Errichtung  dereher- 
nen  Schlange,  David  und  Abigail,  Pharaos 
Untergang,  Jacob  und  Rebecca,  die  Schlacht 
gegen  die  Amalekiter,  das  Urteil  Salomonis, 
die  Schlacht  Josua’s  und  Ahasver  und  Esther; 
früher  im  Besitze  von  J anvanBeuningenzu  Amsterdam, 
laut  dessen  Bericht  an  Houbraken  der  Maler  jedes  Bild 
in  zwei  Tagen  gemalt  habe ; der  Herr  Sibr.  van  der  Schel- 
ling  kaufte  die  besten  dieser  Bilder.  Die  Auction  fand  nach 
Hoet  (I  199  ff.)  am  13  Mai  1716  statt  und  die  Gemälde, 
welche  unter  den  Nummern  17 — 25  Vorkommen,  wurden 
für  f 240 — f 360 , zusammen  für  2690  Gulden  verkauft. 

“Bildnisse  des  Königs  und  der  Königin  von 
Sp  anien. 

Glaub  er,  Johan,  genannt  Polydor  (III  218  f.).  Landschaft 
im  Esszimmer  der  Königin  Maria  zu  Soestdijk,  mit 
Figuren  von  Ger.  Lairesse. 

Desgl.  im  Esszimmer  des  Königs;  ausgeführt  unter 
Beihilfe  von  Alb.  Meijering  und  staftirt  mit  Jagdszenen 
von  Dirk  Maas. 

Landschaft  im  Saale  bei  Jac.  de  Flines  mit  Figuren 
von  Ger.  Lairesse. 

Saaldecorationen  in  der  Brauerei  „ de  Hooiberg " 
auf  dem  Achterburgwal  zu  Amsterdam. 

Desgl.  zu  Rotterdam  in  den  Häusern  der  Herrn  M e ij  e r s 
Verbürg  und  Paats. 

Godewijck,  Marg.  (I  317).  “Selbstbildnis.  Dasselbe  liegt 
gestochen  vor  in  B aale  ns  Beschrijving  van  Dordrecht. 

Graat,  Bar.  (II  203  ff.).  Vier  Regenten  des  Oude-mannen- 
huis  zu  Amsterdam.  •—  Verschollen.  Ein  allegorisches  Bild 


12/ 


von  Graat,  welches  aus  dem  Oude-mannen-  en  vrouwen- 
gasthuis  stammt , befindet  sich  jetzt  im  Rijksmuseum. 
(Cat,  Nr.  410). 

Sechs  Obmänner  der  Gerbergilde  daselbst. 

Wand-  und  Deckendecorationen  in  den  Häusern 
des  Bürgermeisters  V e 1 1 e r s , des  Schöflens  C o r n.  K a 1- 
koen,  der  Herren  Corn.  Broek,  Venkel,  Meindert 
Do  mp  und  vieler  Anderer. 

"Allegorie  einer  guten  Hausverwaltung,  im 
Alter  von  72  Jahren  gemalt,  im  Hause  von  D.  Schelte, 
der  das  Bild  besang. 

"David  und  Bathseba,  ein  Kaminstück,  von  G. 
Bidlo  besungen. 

Graf,  Joh.  Andriesz.  (III  221).  Vorlage  für  Joan  Ulrich  Kraus’ 
grossen  Stich  der  Peterskirche  in  9 Blättern  (A"  1696). 

Grauw,  Hendr.  (II  190).  Teile  der  seinem  Lehrer  Jac.  van 
Campen  übertragenen  Ausschmückung  von  vier  gros- 
sen Kuppelfeldern  im  Haus  im  Busch  beim  Haag.  — Jan 
Zoet,  Dichtkunstige  Werken,  1675  S.  177  erwähnt  Gra wert 
als  beteiligt  an  den  dortigen  Malereien,  ohne  nähere  An- 
gaben über  seinen  Anteil  zu  machen.  Vgl.  auchVeegens, 
De  stichting  der  Oranjezaal  S.  270  ff. 

de  Grebber,  Ant,  (II  341).  Die  Figuren  in  den  zwei  sub 
Corn.  Brise  erwähnten  allegorischen  Bildern  im  Oude- 
mannen-huis  zu  Amsterdam. 

de  Grebber,  Pieter  (II  122,  190),  "Tubalcain  [Houbraken: 
Jubalinus],  ein  Bild  zu  Ehren  der  Musik  für  den  Bürger- 
meister Guidewagen  zu  Haarlem.  Bereits  bei  Ampzing  und 
Schrevel  erwähnt. 

Decoration  im  grossen  Saale  des  Palastes  im  Busch 
beim  Haag.  — Noch  jetzt  vorhanden.  Vgl.  Veegens  a.  a. 
O.  und  ausführlicher  Jan  van  Dijk,  Beschrijving  1767. 

V.  Haeght,  sieh  Verhaeght. 

V.  Haarlem,  sieh  Cornelis  Cornelisz.  van  Haarlem. 

Hals,  Frans  (I  91  f.).  Bildnis  Ant.  van  Dijcks.  — Heute 
nicht  mehr  nachweisbar.  Vgl.  auch  oben  unter  va n D ij  ck. 


128 


"Schützenstück  im  alten  oder  Cloveniersdoelen 
zu  Haarlem  [Houbraken  sagt  irrtümlich  Delft  *)].  Schon 
bei  Ampzing  erwähnt.  — Es  ist  das  Bild  vom  Jahre  1627, 
die  jetzige  Nummer  73  des  Haarlemer  Museums  gemeint. 

V.  d.  Heck,  M.  Heemskerk  (II  8).  Mehrere  Ansichten 
des  Schlosses  und  der  Abtei  Egmond.  — Von  Claes 
Dirksz.  van  den  Heck,  dem  gleich  zu  erwähnenden  Vater 
des  Künstlers,  befinden  sich  zwei  derartige  Ansichten  im 
Rijksmuseum  (Cat.  Nr.  456  f.). 

V.  d.  Heck,  Nicol.  (II  7 f.).  D i e U r t e i 1 s p r ü c h e S a 1 o- 
mons,  Cambysis  und  des  G r a f e n W i 1 h e 1 m 
des  Guten,  dargestellt  in  drei  Bildern  des  Schöffen- 
zimmers im  Alkmaarer  Rathause.  — Jetzt  im  städtischen 
Museum  (Cat.  Nr.  24 — 26;  datirt  1616,  1618  und  1620). 

Bauernkirmess,  im  Hintergründe  eine  Landschaft, 
bei  Hendr.  Nolleman  zu  Alkmaar. 

Eine  Tabula  Cebetis  mit  dem  Bildnis  des  berühmten 
Mathematikers  Adr.  M e t i u s bei  Herrn  A.  le  Fevre  zu 
Egmond  op  den  Hoef. 

Ein  grosses  Bild,  im  Vordergrund  eine  Anzahl  Fa- 
milienbildnisse, mehr  nach  hinten  eine  Predigt  Johannis 
des  T.  in  einem  Walde;  beim  Vorsitzenden  Schöffen  G.  van 
Vladderacken  zu  Alkmaar. 

de  Heem,  Joh.  (I  209  f.).  Ein  Kranz  von  Früchten  und 
Blumen,  um  das,  von  andrer  Hand  gemalte,  Bildnis  des 
Prinzen  Wilhelm  III  von  Oranien.  Es  war  ein  grosses  Bild, 
für  2000  Gulden  für  den  Künstler  Johan  van  der  Meer 
zu  Utrecht  gemalt,  der  es  kurz  nach  den  Wirren  des 
Jahres  1672  dem  Prinzen  schenkte.  — In  der  Bilderauc- 
tion  aus  dem  Nachlass  des  Fürsten,  welche  am  26  Juli 
1713  zu  Amsterdam  stattfand,  kommt  dieses  Gemälde 
nicht  vor.  (Hoet  I 149  ff.).  Vermutlich  ist  es  identisch 
mit  einem  1795  von  den  Franzosen  verschleppten  und 


i)  Näheres  über  diesen  Irrtum  im  zweiten  Teile , bei  der  Behandlung 
der  Beschreibungen  Haarlems. 


129 


i8i5  nicht  zurückgegebenen  Bilde,  welches  V.  deStuers, 
S.  VI  der  Vorrede  seines  Haager  Catalogs  als  Nr.  i8 
anführt:  „J.  D.  de  Heem.  Le  portrait  de  Guillaume  III 
enfant , entoure  de  fleurs  et  d’attributs  ” Es  befindet  sich 
seit  1 8 1 1 als  ein  Werk  David  de  Heems  im  Museum  zu 
Lyon.  Vgl.  Marc.  Reymond,  Le  Musee  de  Lyon,  1887 
S.  143  und  191. 

-V.  d.  H e ij  d e,  Jan  (III  82).  Das  Amsterdamer  Rathaus, 
in  mehreren  Ansichten,  sowohl  von  der  Vorder-,  als  von 
der  Rückseite.  — Derartige  Bilder  befinden  sich  heutzutage 
im  Louvre  und  bei  Mr.  van  Lennep  in  Amsterdam.  Andere 
verzeichnet  Smith,  Cat.  Rais.  V Nr.  70,  83,  115  und  IX 
Nr.  23. 

Die  Amsterdamer  Börse,  ebensowie  die  beiden 
folgenden  Bilder  zwischen  1660  und  70  gemalt. 

Die  Londoner  Börse,  nebst  dem  Monument. 

Ansicht  des  C a 1 v a r i e n b e r g s zu  Köln, 
nebst  dem  Kloster  und  den  anliegenden  Gebäuden.  — 
Stadtansichten  aus  Köln  verzeichnet  Smith  unter  Nr.  16, 
22,  39,  63,  67  usw. 

Stillleben  mit  offener  Bibel  in  der  Grösse  der  Hand- 
fläche, mit  deutlich  lesbarer  Schrift.  — Derartige  Bild- 
chen kommen  in  mehreren  alten  Auctionscatalogen  vor, 
und  wurden  stets  teuer  bezahlt  ^).  Heutzutage  befindet 
sich  je  eins  in  den  öffentlichen  Sammlungen  zu  Hamburg, 
Innsbruck,  Wien  (Academie) , Pest  und  im  Haag.  Das 
letzte  ist  datirt  1664,  das  Fester  Bild  ist  1710 — 12  ent- 
standen sie  umfassen  daher  die  ganze  künstlerische 
Laufbahn  van  der  Heijdens. 

Auction  vom  15  Apr.  1699  1315  (Hoet  1 45) ; ii  Mei  1707,  f 365 
(H.  I 99);  23  Apr.  1732,  f 400  und  £40,10.  (H.  I 372) ; 27  Apr.  1740 , 
f 60  (H.  II  3),  IO  Apr.  1743,  £47  (H  II  84).  Das  Wiener  Bild  stammt 
aus  den  Sammlungen  Braemkamp  (1771)  und  Locquet  (1783)  und  wurde 
1784  seinem  damaligen  Besitzer  durch  Diebstahl  entwendet  (Obreens 
Archie£  IV,  266). 

*)  Die  Altersangabe  au£  dem  Bildchen  wird  73  j.  und  75  j.  gelesen. 
Vgl.  Frimmel,  Kleine  Galeriestudien  S.  190. 


130 


V.  Heil,  Dan.  (I  23?).  °Der  Untergang  Sodoms  und 
Gomorrhas  und  die  Einäscherung  T r oj a s.  Bereits 
bei  de  Bie  gepriesen. 

Helm br eher,  Dirk  (II  109).  Speisung  der  Armen  vor 
einem  Kloster,  1681  gemalt;  im  Besitze  des  Herrn  Pieter 
Klok.  — Aus  dem  Auctionscatalog  dieser  Sammlung  ^) , (22 
Apr.  1744;  Hoet  II  128  ff.)  lernen  wir  die  Maasse  des 
Bildes  kennen;  sie  betrugen  2'  4"  X 3^  (=  + ?o  X 9^ 
c.M.)  In  der  Auction  S.  Bos-Harlingen , am  21  Febr. 
1888  zu  Amsterdam,  kam  ein  Bild  dieses  Gegenstandes 
vor  (Cat.  Nr.  65),  welches  mit  dem  Klok’schen  identi- 
ficirt  wurde.  Abgesehen  davon,  dass  die  Maasse:  46 
X 41  c.M.  und  die  Jahreszahl  1682  (?)  nicht  stimmten, 
trug  das  Bild  nach  Bredius’  Angabe  in  der  Kunstchronik 
XXIII  S.  369  die  Bezeichnung  des  wenig  bekannten , 
Amsterdamer  Malers  J.  Holblok  ^). 

V.  d.  Heist,  Barth.  (I  269,  II  9 f.,  83).  "S elbs  tb i 1 d n i s in 
der  Galerie  zu  Florenz.  — Noch  jetzt  in  den  Uffizien. 

Das  Friedens  mahl  der  Amsterdamer  Schützen  im 
J.  1648.  — Jetzt  im  Rijksmuseum,  Cat.  Nr.  467.  Ueber 
die  Schicksale  des  Bildes  ist  die  jüngst  erschienene,  inte- 
ressante Studie  von  Dr.  Jobs.  Dyserinck  nachzulesen  (Gids 
1891  II  S.  381  ff.). 

Die  vier  Obmänner  des  Sebastiansdoele  n in 
Amsterdam,  im  grossen  Saale  am  Kamin  befindlich.  — 
Jetzt  im  Rijksmuseum  Cat.  Nr.  468 , zum  Teil  sehr  übermalt. 

Dasselbe  Bild  in  kleinerem  Maassstab  bei  Herrn  Jan 
de  Graaf,  Herrn  von  Polsbroek.  — Jetzt  im  Louvre, 
Cat.  der  nordischen  Schulen  Nr.  233.  (Vgl.  D.  C.  Meijer, 

*)  Derselbe  erwähnt  die  Beschreibung  Houbrakens. 

*)  Sein  Beerdigungsdatum:  3 Nov.  1679  wird  Obr.  Arch.  V 13  mit- 
geteilt. Ein  zweites  Bild,  ebenfalls  eine  Speisung  der  Armen  an  der 
Klosterpforte  darstellend , sah  ich  vor  kurzem  in  Dresdener  Privatbesitz, 
bez.  I.  HBlo.  . . . 1662 ; Leinw.  63.5  X 80.5  c.M.  Ein  drittes , eine  Land- 
schaft aus  der  Nachfolge  Jan  Boths  besitzt  Herr  Senator  Laporte  zu  Linden 
bei  Hannover.  Nach  einer  kürzlich  von  Bredius  aufgefundenen  nota- 
riellen Acte  erklärte  der  Künstler  am  28  Sept.  1659  47  Jahre  alt  zu  sein. 


De  Amsterdamsche  schutterstukken  usw.  Oud  Holland 
IV  S.  232  ff.). 

«Bildnis  des  Fräuleins  Constancy  Reijnst.  Von  Jan 
Vos  besungen.  — Herr  Moes  nennt  mir  ein  Porträt  dieser 
Dame  im  Museum  zu  Lille,  datirt  1663  und  van  der  Heist 
zugeschrieben.  Ich  finde  dies  in  dem  mir  zur  Verfügung 
stehenden  Catalog  v.  J.  1875  nicht  erwähnt.  Auch  kann 
es  nicht  das  von  Jan  Vos  besungene  sein,  weil  dessen 
Gedichtsammlung  bereits  1662  erschien. 

Desgl.  des  Malers  J.  B.  W e e n i x.  Von  Houbraken  für 
die  Tafel  C.  des  zweiten  Bandes  benützt, 
de  Heldt-Stocade,  Nie.  (I  294,  366  f.).  «Desgl.  des  Bildhauers 
Art.  Q u e 1 1 i n u s.  Von  Vondel  besungen. 

«Andromeda  nach  ihrer  Befreiung  durch 
Perseus,  von  Lud.  Smids  besungen.  — Das  Bild  befand 
sich,  was  Houbraken  nicht  erwähnt,  zu  Smids  Zeiten  in 
Groninger  Privatbesitz. 

«Cloelia,  bei  Herrn  Hoogenhuis,  wie  das  folgende 
von  Vondel  besungen. 

«Joseph,  in  Egypten  Getreide  austeilend,  in 
der  Thesaurie  des  Amsterdamer  Rathauses.  — Noch  jetzt 
an  Ort  und  Stelle  im  kgl.  Palast, 
de  Heusch,  J.  (III  364).  Ansicht  des  Berliner  Schlosses. 
Nur  angefangen ; auf  Leinwand. 

Hoet,  Ger.  (III  241  f.).  Malereien  im  Treppen  hause  des 
Schlosses  zu  V o o r s t , welche  von  Andern  unvollendet 
gelassen  waren. 

Deckenmalereien  in  den  Häusern  des  Griffiers 
Bester  zu  Utrecht , und  des  Herrn  N o i r o t. 

Wandmalereien  bei  Herrn  van  Mollen  zu 
Utrecht,  ausserhalb  des  Thores,  genannt  Weere-poort. 

Selbstbildnis,  c''  1715  gemalt.  Von  Houbraken 
für  seine  Tafel  K.  des  dritten  Bandes  benützt. 

H offmann,  Sam.  (I  78).  «Grosses  Gemälde  im  Frank- 
furter Rathaus.  Bereits  bei  Sandrart  erwähnt.  — Es  stellt  die 
Geburt  des  Erichthonius  dar  und  wird  im  städtischen 


132 


Museum  zu  Frankfurt  aufbewahrt.  Vgl.  Woermann  B 
III  S.  875. 

H o 1 b e i n , H.  d.  Jüngere  (I  276).  ° Bildnisse  von  Heinrich 
VIII,  Thom.  Morus,  Des.  Erasmus  u.  A.  im 
Besitze  des  Grafen  Arundel.  — Houbraken  spricht  irr- 
tümlich von  Copien,  welche  Sandrart  nach  diesen  Bildern 
gemacht  hätte.  Näheres  hierüber  im  zweiten  Teil. 

H o 1 s t e y n , Corn.  (III  324).  Triumph  des  Bacchus 
mit  mehreren  nackten  Frauen  und  Kindern,  eins  des 
vielen  Bilder  , welche  Houbraken  von  diesem  Meister 
kannte  und  nach  seinem  Urteil  bei  weitem  nicht  hoch 
genug  bezahlt  i).  — Vielleicht  die  Bacchantische  Szene, 
vom  Jahre  1647,  welche  sich  in  der  Galerie  Liechtenstein 
zu  Wien  befindet.  (Cat.  1873  Nr.  899).  Gegenwärtig  nicht 
mehr  au.sgestellt. 

Lycurg  seinen  Neffen  zum  Erben  einse- 
tzend, im  Waisenzimmer  des  Amsterdamer  Rathauses. 

Die  Deckengemälde  in  derThesaurie-Or- 
d i n a r i s daselbst.  — Wie  das  vorige  Bild  noch  im 
kgl.  Palast  an  Ort  und  Stelle  vorhanden. 

H o n d i u s,  Abr.  (III  318)  Die  Einäscherung  Trojas; 
eins  seiner  vornehmsten  Werke. 

* Ein  Bild  mit  besonders  natürlich  gemalter  Kerzen- 
beleuchtung,  mit  guten  Figuren.  — Am  Ende  die 
„nächtliche  Carnavalszene  in  Rom”  im  Schweriner  Mu- 
seum, (Cat.  Nr.  51 1)  welche  nebst  einem  Christus  als  Gärt- 
ner in  Oldenburg  (Cat.  Nr.  254)  und  zwei  Gesellschafts- 
bildern in  Petersburg  zwischen  den  Tierstücken  des  Meisters 
in^en  öffentlichen  Sammlungen  vereinzelt  dastehen. 

1)  Ich  notirte  aus  Hoet: 

Auction  9 Apr.  1687  zu  Amsterdam,  Cat.  63:  Een  Bachgenaal  van 
Cornelis  Holsteijn  f 84.0  (I  8). 

Auction  IO  Mai  1706  zu  Amsterdam,  Cat.  Nr.  12:  Een  Bachinael 
van  Kindertjes  van  Cornelis  Holsteijn  f 38  (I  94). 

Auction  II  Juli  1714  zu  Amsterdam,  Cat.  Nr.  4:  Bachus  en  Ariadne 
van  Cornelis  Holsteijn  f 100. — (I  176). 

Auction-Hogendorp,  27  Juli  1751  im  Haag,  Cat.  Nr.  137:  Een 
Bachenaal  door  Holsteijn  f 20. — (II  306). 


133 


Honthorst,  Ger.  (I  150,  II  267).  "'Bildnis  der  Königin 
Maria  de  Medici s.  Von  Jan  Vos  besungen.  — Noch 
jetzt  im  Amsterdamer  Rathause.  (Cat.  1879  Nr.  45). 

"Die  Enthauptung  Johannis  des  Täufers, 
bei  Kerzenbeleuchtung.  Von  W.  Schellinks  in  der  Kirche 
Madonna  della  Scala  in  Rom  gesehen,  — Noch 
jetzt  ebendort.  Vgl.  Burckhardts  Cicerone  i). 

de  Hooge,  Romeijn  (^III  257).  Das  Bürgermeisterzimmer 
im  Rathause  zu  Enkhuijzen.  — Noch  heute  im  alten 
Zustande  ^). 

Die  Verschwörung  der  Bataver,  ein  grosses  Ge- 
mälde auf  Leinwand  in  einem  Seitenzimmer  des  Land- 
hauses von  Math,  van  den  Broek  zu  Dubbeldam  bei 
Dordrecht. 

Hoogzaat,  Jan  (III  334).  Eine  Allegorie  auf  die 
Grösse  Amsterdams  als  Deckengemälde  im  grossen 
Saale  des  Rathauses.  — Noch  heute  dort  zu  sehen. 

V.  Hoogstraten,  Dirk  (II  45).  "Bacchanal,  worin 
eine  Ziege  vorkam.  Dieses  Bild  wurde  von  der  Ziege, 
welche  als  Modell  benützt  worden  war,  zerstört.  In  S.  v. 
Hoogstratens  Inleijdinge  zuerst  erwähnt. 

V.  Hoogstraten,  Jan  (II  i6o).  Die  Verleugnung 
Petri. 

V.  Hoogstraten,  Sam.  (I  293,  II  1 57  f , 167).  Copie  nach 
der  angeblich  von  St.  Lucas  gemalten  Madonna  zu  Wien. 

Bildnis  eines  vornehmen  Herrn,  eine  Dornen- 
krönung Christi  und  ein  Stillleben,  1651  zu 
Wien  dem  Kaiser  von  Oesterreich  gezeigt.  — Diese  Bilder 
sind  nicht  sicher  mehr  nachweisbar.  Man  hat  angenommen. 


*)  lieber  das  Bild  Diogenes  mit  der  Laterne , welches  Rubens 
in  Honthorsts  Atelier  sah,  vergleiche  man  dies  Verzeichnis  unter 
Sandrart. 

*)  Vgl.  van  Arkel  en  Weissman , Noord  Hollandsche  Oudheden , S.  108. 

Sein  einziges  heutzutage  nachweisbares  Bild  befindet  sich  seit 
kurzem  im  Amsterdamer  Rijksmuseum.  Cat.  1891  Nr.  689;  Anna, 
Maria  und  Christkind,  bez. : D.  van  Hoochstraten  fecit  1630. 


134 


die  Dornenkrönung  sei  das  im  Museum  zu  Bamberg  auf- 
bewahrte Bild.  Dies  ist  jedoch  nicht  richtig.  Einmal  trägt 
es  die  zu  späte  Jahreszahl  1657,  sodann  ist  die  Bezeich- 
nung: S.  V.  Hoochstraaten  1657,  wie  Herr  Prof,  Hauser 
in  München  die  Güte  hatte  mir  mitzuteilen , vollständig 
modern,  und  drittens  weicht  das  Bild  sosehr  von  den 
übrigen  Werken  des  Künstlers  ab,  dass  nach  Wegfall  der 
äussern  Beglaubigung  kein  Grund  vorhanden  ist,  es  für 
ein  Gemälde  seiner  Hand  zu  erklären. 

*Collectivbild  der  Münzmeister  zu  Dordrecht, 
gemalt  während  Houbraken  sein  Schüler  war  (1674). 
Dieses  Bild,  sowie  das  frühere  vom  Jahre  1657  sind  jetzt 
verschollen  ^). 

“Selbstbildnis,  von  Dav.  v.  Hoogstraten  nach  Samuels 
Tode  besungen.  — Ein  1663  in  England  gemaltes  er- 
wähnt Walpole  B.  II  S.  88.  Ein  anderes  mit  dem  Bilde 
seiner  Frau  als  Gegenstück,  kam  in  der  Auction  Guerin 
u.  A.  am  13  Sept.  1740  im  Haag  vor  (Ter westen  S.  31 
Nr.  94;  verkauft  für  f 16,15 — )• 

Houbraken,  Arn.  (III  202,  263).  Vgl.  über  die  Bilder, 
welche  er  in  der  Groote  Schouburgh  erwähnt  das  Ver- 
zeichnis seiner  Gemälde  unter  Nr.  41  und  87. 

du  J a r d i n , Karel  (III  56  ff.).  Der  Quacksalber  inmitten 
einer  Anzahl  von  Zuschauern , bei  Herrn  Jan  Thomasz 
de  Vogel  zu  Amsterdam.  — Heut  im  Louvre,  Cat.  Nr. 
243.  Eine  alte  Copie  nach  Bredius’  Mitteilung  bei  Herrn 
Wassermann  in  Paris. 

* Mehrere  Darstellungen  der  Kreuzigung  Christi, 
von  denen  sich  eine  während  langer  Zeit  im  Besitze  der 
Familie  Kromhout  zu  Amsterdam  befand.  — In  der  Tat 
kommt  das  Bild  als  Nr.  2 der  Auction  Jac.  Cromhout  und 
Jasper  Loskart  zu  Amsterdam  vor  (7  Mai  i709,HoetIS, 
13 1 fit),  wo  es  den  kolossalen  Preis  von  1900  Gulden  er- 


1)  Näheres  hierüber  bei  Veth,  Oud  Holland,  VII  146. 


135 


zielte *  *).  Houbraken  drucktferner  ein  Gedacht  von  Jan  Vos 
ab,  welches  eine  Kreuzigung  Christi  bei  Michiel  Popta  ver- 
herrlicht. Diese  finden  wir  wieder  im  Auctionscatalog-Hen- 
rietta  Popta,  vom  5 Apr.  1697  zu  Amsterdam  (Cat.  Nr. 
I,  Hoet  I S.  40),  wo  sie  ebenfalls  mit  1330  Gulden  sehr 
hoch  bezahlt  wurde  ^).  Allem  Anscheine  nach  handelt 
es  sich  in  beiden  Fällen  um  dasselbe  Bild,  welches  sich 
heut  ebenfalls  im  Louvre  befindet  (Cat.  Nr.  242).  Ein 
dornengekrönter  Christus  in  ungefähr  lebensgrosser  Halb- 
figur befindet  sich  im  Museum  zu  Gotha,  (Cat.  1890 
Nr.  212). 

“Bildnis  des  Dichters  Jan  Vos.  Vom  Dargestellten 
selbst  besungen. 

Immenraadt.  [Houbraken  nennt  ihn  Emelraadt]  (I  356). 
Mehrere  seiner  vornehmsten  Werke  in  der 
Kirche  der  Karmeliter  zu  Antwerpen,  Des calt er s [Des- 
calzas  = dechausses]  genannt. 

de  Jon g.  Lud.  (II  34).  Schützenstück  im  Stadsdoelen  zu 
Rotterdam.  Bereits  von  van  Spaen  erwähnt,  ob  aber 
Houbraken  die  Stelle  gekannt  hat,  ist  zweifelhaft  *).  — 
Das  Bild  ging  1864  mit  dem  alten  Museum  Boymans  zu 
Grunde.  Eine  Zeichnung  danach  im  Rotterdamer  Archiv. 

Jordaens,  Jac.  (II  155 — 158).  Zwölf  Passionsbilder  für 
Karl  Gustav,  König  von  Schweden. 

Der  Triumph  Friedrich  Heinrichs,  das 
Hauptbild  im  Oranjezaal  beim  Haag.  — Noch  vorhanden. 

Die  Geschichte  von  Pan  und  Sir  inga,  in  Lebens- 
grösse, innerhalb  sechs  Tage  vollendet. 


*)  Holbeins  Darmstädter  Madonna  war  bekanntlich  ebenfalls  in 
dieser  Auction.  Sie  erzielte  den  höchsten  Preis  von  sämmtlichen  37 
Bildern,  aber  dennoch  nur  100  Gulden  mehr  als  der  du  Jardin. 

Nicht  von  Vondel,  wie  er  fälschlich  sagt. 

Den  nächsthöchsten  Preis  erreichte  eine  Himmelfahrt  Christi 
von  Ph.  Wouwerman : 1320.  Vielleicht  das  Braunschweiger  Bild? 

*)  Näheres  hierüber  im  zweiten  Teil. 


130 


„Zoo  de  oudenzongen,  zoo  pijpen  dejongen.” 
— Dies  Bild  kommt  in  zahlreichen  Exemplaren  vor.  Bei- 
spielsweise in  den  Museen  zu  München,  Dresden,  Berlin, 
Paris  und  Aremberg — Brüssel. 

Das  Dreikönigsfest.  — Ebenfalls  in  mehreren 
Exemplaren  vorhanden:  in  den  Museen  von  Paris,  Lille, 
Wien,  München,  Cassel  und  Braunschweig. 

Der  Satyr  beim  Bauer,  der  aus  einem  Munde 
warm  und  kalt  bläst.  — Wie  die  vorigen  Darstel- 
lungen wiederholt  vom  Künstler  behandelt.  Heutzutage 
z.  B.  in  den  Museen  von  Pest,  Petersburg,  Brüssel,  Cassel 
und  München. 

Petrus,  der  dem  Diener  des  Hohenpriesters 
das  Ohr  abschlägt.  Nachtstück. 

Jordaens,  Hans  (II  28.).  D e r U n t e r g a n g P h a r a o’ s 
im  Roten  Meere;  in  der  Manier  Rottenhammers  ge- 
malt. Im  Besitze  der  Wittwe  Muijs  van  Holy  zu  Amster- 
dam. — Eine  solche  Darstellung  findet  sich  gegenwärtig 
u.  A.  im  Mauritshuis  im  Haag  (Cat.  Nr.  173).;  deren 
zwei  bis  vor  kurzem  in  der  Berliner  Galerie  (Cat.  1883, 
Nr.  679  und  697 , jetzt  zurückgestellt).  Die  dortige  Bemer- 
kung führt  weitere  Exemplare  in  der  Eremitage  zu  Peters- 
burg und  in  Schloss  Hamptoncourt  an. 

Jordaens,  Luca  sieh  G i o r d a n o. 

J o s e p i n , sieh  C e s a r i , Gius.  CavaL  d’ Arpino. 

Isaak  Nicolai’  (I  37).  «Bilder  in  der  Vierschaar  und 
in  der  grossen  «Tuchhalle  zu  Leiden.  Bereits  von 
Orlers  erwähnt.  — Erstere  sind  verschollen;  letztere, 
eine  Reihe  von  sechs  Szenen  aus  der  Tuchfabrication  bil- 
dend, wurden  1594  im  Aufträge  der  städtischen  Regirung 
gemalt  und  befinden  sich  noch  heute  in  der  zum  Museum 
eingerichteten  Tuchhalle.  (Cat.  Nr.  1576 — 81). 

JurriaenJacobsz  (II  49).  °^D  rei  Bilder,  im  Aufträge 
des  Kaufmann  Wolters  in  Amsterdam  gemalt  und 
später  im  Besitze  von  Martinus  du  Pre  daselbst.  In 
einem  der  grössten  war  der  Abschied  von  Venus  und 


137 


Adonis  dargestellt.  — Gegenwärtig  sind  von  diesem  Künstler 
bloss  Jagdbilder  aus  der  Nachfolge  des  Fr.  Snyders  be- 
kannt ^).  Dagegen  ist  das  einzige  in  den  Auctionscatalogen 
von  Hoet-Ter westen  vorkommende  Gemälde,  wie  jenes 
bei  Herrn  du  Pre,  mythologisirenden  Gegenstandes:  Auc- 
tion  Corn.  van  Dijck,  am  lo  Mai  1713  im  Haag,  Cat. 
Nr.  147.  Ein  grosses  Bild  vom  Berg  Parnass  mit  den 
neun  Musen ; sehr  kräftig  nach  dem  Leben  (!  ?)  gemalt 
von  J.  Jacobs  1661,  9 Fuss  ins  Geviert  f 57. — (HoetIi7i). 

V.  Laer,  Pieter  (I  363).  “Räuberüberfall  in  einer 
Höhle  und  der  “Kalkofen,  Houbraken  beide  durch 
die  Stiche  bekannt.  — Es  sind  dies  zwei  der  Blätter , welche 
Corn.  Visscher  nach  den  zu  seiner  Zeit  in  der  berühmten 
Sammlung  Reynst  befindlichen  Gemälden  stach.  Wussin 
Nr.  170  und  17 1. 

L a i r e s s e , Ernst  (III  133).  Ein  ganzes  Buch  mit  Tier- 
studien, vorne  sein  aquarellirtes  Selbstbildnis. 
Ein  Jugendwerk,  welches  in  den  Besitz  des  Kanzlers  vom 
Bischof  von  Lüttich  gelangte. 

Lai  resse,  Ger.  (F270,  285;  III  iio — 131).  “S  e 1 b s t b i 1 d- 
n i s in  der  Galerie  zu  Florenz.  - — Wie  es  scheint  dort 
nicht  mehr  vorhanden.  Ein  anderes  in  der  Galerie  zu 
Schleissheim',  Cat.  Nr.  483. 

*Desgleichen  in  17  jährigem  Alter. 

Die  heilige  P'amilie,  im  Aufträge  des  Kunst- 
händlers Uijlenburg  gemalt.  — Eine  solche  war  in  der 
1771  versteigerten  Sammlung  Braamkamp. 

Apoll  und  die  Musen  auf  dem  Parnass,  an 
einem  Tage  gemalt.  Der  Gott  hatte  die  Züge  eines  Bar- 
thol. Abba.  — Ein  Bild  vom  Parnass  in  der  Dresdener 
Galerie,  Cat.  Nr.  1233. 

“Die  Tötung  derPolyxena  aufdemGrabe 
Achills.  Von  Lud.  Smids  besunsren. 

o 

b Dresden,  Cat.  Nr.  1209  und  1197;  Copenhagen  (datirt  1677); 

Kunsthalle  zu  Hamburg  (neue  Erwerbung);  Galerie  Weber  ebendort, 

■Cat.  1892,  Nr.  289,  sowie  ein  bei  Immerzeel  erwähntes  Werk. 

IO 


% 


138 

°Der  Tod  Dido^s.  Ebenfalls  von  Smids  besungen. 

“Der  Tempelschänder  Heliodor,  bei  Herrn 
Huntum  [oder  Hunthom]  zu  Amsterdam.  — Von  P.  Ver- 
hoek  besungen  in  einem  1674  datirten  Gedichte.  Damals 
war  das  Bild  bei  einem  Herrn  Renialmo  ^).  Die  Anmer- 
kung am  Fuss  der  Seite  lehrt  uns , dass  später  Pieter 
Hunthom  der  Eigentümer  war , in  dessen  Besitz  es  auch 
schon  in  der  lateinischen  Ausgabe  von  Sandrart  (1685) 
erwähnt  wird. 

*P"ünf  Sinnbilder,  grau  in  grau  gemalt  im  Hause 
Phil,  de  Flines’  in  Amsterdam.  — Houbraken  widmet 
ihnen  eine  offenbar  auf  eigener  Anschauung  beruhende,, 
neun  Seiten  lange  Beschreibung.  Von  ihrer  damaligen 
Berühmtheit  legt  auch  die  Erwähnung  in  Z.  C.  Uffenbachs 
Merkwürdigen  Reisen,  B.  III  S.  690  Zeugnis  ab. 

*Ein  ausgemalter  Saal  imselben  Hause,  zu  Hou- 
brakens  Zeit  von  Adr.  Rutgers  bewohnt. 

“Die  Vergötterung  desAeneas,  eins  seiner  besten 
Werke;  im  Besitze  Arn.  van  Halens  und  von  P.  Rixtel 
besungen  ^). 

Lanfranco,  Giov.  (II  268).  “Das  Gewölbe  in  der  Kar- 
thause zu  St.  Martin  in  Neapel.  Von  Schellinks  er- 
wähnt. — Noch  jetzt  dort.  Vgl.  Burckhardts  Cicerone, 
de  Largilliere  [Nicolas]  (II  331).  “Bildnis  des  Malers  P. 
van  der  Me  ulen,  von  Beckett  in  Schabmanier  ge- 
stochen. — Smith,  Mezzotintoportraits  Nr.  95. 
Eastman,  Pieter  (I  98  ff.).  “Pau  1 u s zu  Ly  stra.  Von  Vondel 
durch  ein  langes  Gedicht  verherrlicht,  welches  an  Jan 
Six , den  Besitzer  des  Bildes  gerichtet  war.  - — Die  Ge- 
schichte desselben  liest  man  bei  Vosmaer  S.  478  unter 
Nr.  40.  Hinzuzufügen  ist,  dass  es  am  31  März  1770  noch- 
mals in  einer  Haager  Auction  vorkommt  Der  Catalog, 

’)  Der  bekannte  Kunsthändler  Johannes  de  Renialme  starb  schon 
1657  (Bredius  im  Amsterdamsch  Jaarboekje  1891),  kann  daher  nicht 
gemeint  sein  ; vielleicht  aber  sein  gleichnamiger  Sohn. 

*)  Vgl.  ferner  die  Staffagen  in  den  Landschaften  J.  Glaubers. 


139 


der  Houbrakens  [soll  heissen  Vondels]  Lob  erwähnt, 
nennt  es  eine  sehr  reiche  Composition , von  schöner  Zeich- 
nung und  Kleidung,  frischer  Farbe  und  kräftiger  Mal- 
weise. Die  Maasse  werden  in  Uebereinstimmung  mit  den 
anderen  Catalogen  mit  34"  X 47''  angegeben.  Käufer  war 
Muyscher  für  81  Gulden,  laut  einer  handschriftlichen 
Notiz  im  Exemplar  des  Catalogs  der  kgl.  Gemäldegalerie 
im  Haag.  Das  Bild  ist  verschollen. 

V.  d.  Lee  uw,  Gabr.  (III  180).  *Landschaft  mit  Kühen, 
Schafen  und  Eseln.  — Das  neueste  über  diesen 
Dordrechter  Künstler  bringt  G.  H.  Veth,  Oud  Holland, 
VIII  23fr. 

ILelij,  Pieter  (II  43,  III  235).  Bildnisse  Wilhelm  II  von 
Oranien  und  seiner  Braut,  Maria  Stuart;  1643  [soll 
heissen  1641]  bei  der  Verlobung  gemalt.  — Wiederholt 
gestochen.  Vgl.  Smith,  Mezzotinto  portraits  passim;  van 
Someren  desgl. 

“Bildnis  König  Karl  II  von  England,  gleichzeitig 
und  in  Concurrenz  mit  Godfr.  Kneller  gemalt. 

ILesueur,  Eust.  (II  321).  “Das  Leben  des  hl.  Bruno,  in 
einer  Galerie  der  Karthause  zu  Paris.  — Jetzt  im  Louvre. 

ILievens,  Jan  (I  141,  297  ff.;  II  251,  III  33).  “Bildnis  des 
Blumenmalers  Dan.  Seghers.  — Nach  dem  Stich  im 
Gülden  Cabinet  de  Bie’s  von  Houbraken  für  seine  Tafel 
G.  des  ersten  Bandes  verwendet. 

“Copien  nach  Cornelis  Cornelisz.  van  Haarlem. 
Von  Orlers  erwähnt.  — Näheres  bereits  oben  S.  iii. 

“Bildnis  seiner  Mutter  Machteid  Jansd'^-  van 
Noortlant,  gemalt  als  er  erst  14  Jahre  alt  war.  Eben- 
falls bereits  bei  Orlers. 

“Student  in  Lebensgrösse  bei  einem  Torf- 
feuer in  einem  Buche  lesend.  Vom  Prinzen  von 
Oranien  [Friedrich  Heinrich]  dem  englischen  Gesandten 
und  von  diesem  dem  König  von  England  geschenkt.  — 
Diese  Erwähnung  findet  sich  bei  Orlers  (1641).  In  einem 
von  Vanderdort  i.  J.  1639  verfassten  Catalog  der  Gemälde 

ft 


von  König  Karl  I wird  folgendes  Bild  unter  dem  Namen 
Rembrandts  angeführt:  A young,  learned  Man  in  a red 
cap  and  grey  dress , reading  a book  by  a coalfire  5'  i" 
X K 1>  ' A present  from  Lord  Ancrum  i).  Bei  der  grossen 
Aehnlichkeit  der  frühen  Bilder  von  Lievens  und  Rembrandt 
liegt  die  Vermutung,  dass  es  sich  hier  um  dasselbe  Bild 
handele , um  so  näher , weil  ein  Lievens  dieses  Gegenstandes 
in  genanntem  Verzeichnis  nicht  vorkommt. 

“Bildnisse  des  Königs  und  der  Königin  von 
England  sowie  des  Prinzen  von  Wales.  Auch  diese 
Bildnisse  erwähnt  bereits  Orlers.  — Dasjenige  Karls  I 
kam  in  der  Auction  Pieter  Six,  am  2 Sept.  1704  zu 
Amsterdam  vor  (Hoet  I 74)  und  erzielte  f 5. — 

“Die  Enthaltsamkeit  Scipios;  1 640  für  die  Bür- 
germeister von  Leiden  gemalt.  Imselben  Jahr  auch  ein  Bild 
für  den  Prinzen  von  Oranien.  Beide  von  Orlers  angeführt. 
— Dieses  lässt  sich  nirgends  nachweisen , jenes  aber 
schmückt  noch  heute  den  Kamin  im  Ratssaale  des  Leidener 
Stadthauses.  Es  ist  bezeichnet:  I.  L.  1640. 

“Suessa  befiehlt  seinen  Vater  vom  Pferde  zu 
steigen.  Kaminstück  im  Bürgermeisterzimmer  des  Am- 
sterdamer Rathauses,  von  Vondel  besungen.  — Noch 
heute  am  alten  Platz  im  jetzigen  kgl.  Palaste. 

“Bildnisse  der  Kinder  des  Bürgermeisters  L a m b. 
Reijnst  und  seiner  Frau  Ali  da  Bikkers.  Von  Vondel 
besungen.  — Houbraken  hat  das  Gedicht  falsch  verstanden 
und  gemeint,  das  Elternpaar  sei  dargestellt  gewesen.  In 
der  Ueberschrift  heisst  es  jedoch:  „Op  d'afkomste 
[=  Nachkommenschaft!]  van  Lamb.  Reinst  en  Mevr. 
Al.  Bikkers  van  Swieten,  door  Joan  Lievensz  geschilderd.” 
Und  im  Gedichte  selbst:  „Dit  vijfgetal  van  beiderleij  ge- 
geslacht,  door  Lievens  schildergeest  op  eenen  doek  ge- 
bracht.” Von  den  drei  Söhnen  sass  einer  zu  Pferde,  die 
eine  Tochter  hiess  Elisabeth,  die  andere  war  mit  Stickerei 


) Waagen,  Art  treasures  II  476. 


beschäftigt.  Ausserdem  als  Motto;  Eccl.  XI:  In  filiis  suis 
agnoscitur  vir! 

°Ein  L öwe,  ebenfalls  von  Vondel  besungen. 

oßildnisse  der  Admirale  de  Ruyter  undCornelis 
Tromp.  Beide  1666  von  Vondel  besungen.  — De  Ruyter 
wurde  von  Blootelingh  gestochen,  v.  Someren  Nr.  4709. 
Die  Eltern  des  Letztgenannten  befinden  sich , von  Lievens 
gemalt  im  Rijksmuseum  (Cat,  Nr.  874  f.).  Ferner  lesen 
wir  bei  Hoet  (II  113)  Nr.  232:  ’t  Pourtrait  van  den  Ad- 
miraal  Tromp,  tot  de  knien  door  Jan  Lievense,  3'  10' 
X 3'  [=  + 120  X 95  c.M.].  fS.io  ^).  Da  das  Am- 

sterdamer Bild  ein  Kniestück  ist  und  die  Maasse  wenigstens 
ungefähr  übereinstimmen,  ist  die  Identität  möglich.  Nach 
Mitteilung  von  Herrn  Moes  besitzt  Jhr.  Mr.  v.  Kinschot  zu 
Rotterdam  ein  Bildnis  des  Corn.  Tromp  von  J,  Lievens. 

°Die  Opferung  Isaaks,  grau  in  grau  gemalt. 
Dargestellt  ist  der  Moment,  in  welchem  Abraham  seinen 
Sohn  nach  der  Dazwischenkunft  des  Engels  umarmt  und 
küsst.  Bereits  1641  von  Phil.  Angel  rühmend  erwähnt. 

■ — Ein  Opfer  Abrahams  von  Lievens  besass  Rembrandt  bei 
seiner  Insolvenzerklärung.  Ein  farbiges , lebensgrosses  Bild 
dieser  Szene  gehört  zu  den  Hauptschätzen  der  Braunschwei- 
ger Galerie.  (Riegel  II  253).  Aus  Hoet  sind  zu  erwähnen; 
Auction  Corn.  van  Dijck,  am  10  Mai  1 7 1 3 im  Haag , Cat. 
Nr.  1 14;  Een  stuk  von  Jan  Lievensz,  verbeeldende  Abrahams 
Offerande;  zeer  sterk  van  couletir  en  wel  van  zijn  beste 
f IO. — (I  168);  und  Auction  Willem  Six,  am  I2  Mai  1734 
zu  Amsterdam,  Cat.  Nr.  217:  Abrahams  Offerhande  door 
de  Oude  Jan  Lievens  f 51 , — (I  421).  Da  das  Braunschweiger 
Bild  sich  bereits  vor  17 ii  zu  Salzdahlum  befand,  sind 
mindestens  drei  Bilder  dieses  Vorwurfs  anzunehmen:  die 
Grisaille  von  Angel,  das  Braunschweiger  Bild  und  das 
farbige  Bild  der  Auction  van  Dijck.  Letzteres  könnte 


’)  Auction  Seger  Tierens,  23  Juli  1743  im  Haag;  Leider  fehlt  der 
Vorname  des  Seehelden ! 


142 


identisch  sein  mit  einem  Tizian  zugeschriebenen  Bilde  der 
Galerie  Doria-Panfili  zu  Rom , welches  jetzt  allgemein  dem 
Lievens  zuerteilt  wird.  Vgl.  den  Cicerone  und  Lermolieff, 
Kunstkritische  Studien  I;  1890,  S.  405. 

"Bathseba  empfängt  den  Brief  Davids;  in  der 
Luft  ein  Cupido  mit  brennendem  Pfeil.  — Ebenfalls  bereits 
von  Angel  erwähnt.  Eine  Bathseba,  obwohl  heutzutage 
nicht  nachweisbar,  kommt  in  den  Auctionscatalogen  des 
vorigen  Jahrhunderts  vor:  Auction  Jaques  Meyers,  9 Sept. 
1722  zu  Rotterdam,  Cat.  Nr.  1 77 : Badseba  en  twee  andere 
Beeiden,  door  Jan  Lievensz  6'  7^"  X 5^  3t* *"  [==  i 200 
160  C.M.]  f25, — (Hoet  I 282)  und  Auction  Ger.  Bicker 
van  Zwieten  4 Apr.  1755  im  Haag.  Cat.  Nr.  59:  Een 
naakte  vrouw,  die  gekamt  wordt,  door  Jan  Lievens, 
3'  f X 3'  3'  [=  ± HO  X 100  C.M.]  f44, — (Terw.  121). 

“Bildnis  eines  Herrn  Silvester,  von  Vondel  be- 
sungen *). 

Lingelbach,  Joh.  (II  147).  *S  elbstbildnis,  von  Houbraken 
für  die  Tafel  G.  des  zweiten  Bandes  copirt  ^).  — Ein 
solches  befindet  sich  gegenwärtig  im  Städelschen  Institut 
zu  Frankfurt,  Cat.  Nr.  342. 

V.  Linschoten,  Adr.  (I  146).  “Die  Verleugnung  und 
die  Reue  Petri,  Gegenstücke,  über  welche  der  Maler 
Pieter  van  Ruiven  an  Houbraken  berichtete. 

Ein  Alchyrnist  in  seiner  Werkstatt,  im  Besitz 
des  Herrn  van  der  Heul  zu  Delft.  — Das  Neueste  über 
den  Künstler  bringt  Bredius  in  Oud  Holland  II  135  ff. 

Linsen,  Jan  (III  31).  “Gefangennahme  des  Künstlers 
durch  Maurische  Seeräuber,  nebst  andern  Bildern  bei  Herrn 
Adr.  Beverwijck  zu  Hoorn,  laut  brieflicher  Nachricht 
des  Malers  Johannes  Bronkhorst.  — Ausser  der  Erwähnung 
einer  Ruinenlandschaft  in  einem  Auctionscatalog  vom  17 


Ueber  das  Bildnis  des  Jan  Vos,  vgl.  unten  den  Abschnitt  über 
die  Stiche  und  Zeichnungen. 

*)  Vgl.  auch  unter  W.  Schellinks. 


143 


Apr.  1715  in  Linsens  Vaterstadt  Hoorn  (Hoet  I 183) 
und  einer  Schafherde  am  Flusse  aus  dem  Jahre  1635  in 
der  Sammlung  Winkler  zu  Leipzig  (1768),  ist  über  ihn 
nichts  bekannt. 

L ij  s,  Jan  (I  206),  "Der  hl.  Hieronymus  in  Lebensgrösse, 
in  der  Kirche  Agli  Tolentini  zu  Venedig. 

°Adam  und  Eva,  den  Tod  Abels  beweinend. 

"Der  Sturz  Phaetons.  Sämmtliche  Bilder  bereits 
bei  Sandrart. 

*Der  verlorene  Sohn,  bei  Herrn  Gerard  van 
Hoogeveen  zu  Leiden.  — Derartige  Szenen  befinden  sich 
heutigen  Tages  in  der  Academie  zu  Venedig  und  in  Pom- 
mersfelden.  Näheres  bei  Trimmei  a.  a.  O.  S.  34  und  151. 

* Ein  so  schönes  Bild,  als  ob  Rubens  und  van 
Dyck  es  zusammen  gemalt  hätten,  bei  Herrn  Sieuw.  van 
der  Schelling. 

Maas,  Dirk  (III  219).  Staffage  in  den  Landschaften  J. 
Glau b er s;  sieh  dort. 

de  Man,  Corn.  {II  100).  Anatomiebild  zu  Delft.  — 
Dies  1681  datirte  Bild  ist  noch  jetzt  im  dortigen  Kran- 
kenhause zu  finden. 

van  Mander,  Kar.  III  (I  25 1 ff.).  " Bildnis  Friedrichs  III, 
König  von  Dänemark.  — Von  Vondel  und  Jan  Vos  be- 
sungen. Houbraken  erwähnt  blos  Vondels  Gedicht  und 
hält  den  Maler  dieses  Bildnisses  fälschlich  für  den  Sohn  des 
alten  Karel  van  Mander.  Dieser  war  hauptsächlich  Ta- 
pissier  und  starb  bereits  1623  (O.  H.  III  13),  während 
Friedrich  III  erst  1648  an  die  Regirung  kam. 

"Bildnis  Vondels  im  Alter  von  70  Jahren  (1657).  Eben- 
falls vom  Dichter  selbst  besungen. 

Meijburg,  Barthol.  (II  260).  Bildnis  des  schwedischen  Feld- 
marschalls Wrangel,  um  1653  in  der  Umgegend  Bremens 
gemalt. 

Meijering,  Alb.  (III  219).  Staffage  in  den  Bildern  Glau- 
bers;  sieh  dort. 

Meijssens,  Joh.  (I  356).  "Bildnisse  des  Grafen  Heinrich 


144 


von  Nassau,  und  seiner  Gattin,  der  Gräfin  von  Stimm. 

°Desgl,  des  Grafen  von  Bentheim.  Von  de  Bie 
erwähnt. 

enoie,  sieh  Monnoyer. 

etsu,  Gabr.  (III  41).  *Besuch  bei  einer  Wöchnerin, 
das  grösste  Bild,  mit  den  meisten  Figuren,  welches  Hou- 
braken  kannte,  ehedem  bei  Herrn  Jan  de  Wolf  zu  Am- 
sterdam. — Später  befand  es  sich  in  den  Sammlungen 
D.  letswaart  (1749)  und  Braamkamp  (1771);  in  unsrem 
Jahrhundert  aber  in  derjenigen  des  Herzogs  von  Morny 
und  seiner  Wittwe.  Bei  letzterer  sah  Bredius  es  vor  etwa 
zehn  Jahren  zu  Madrid.  Es  trägt  die  Bezeichnung:  G.  Metsu 
1661.  Eine  Radirung  von  L.  Flameng  brachte  die  Gaz. 
d.  b.  ArtsJ  XIV  S.  293  ^).  In  der  1662  erschienenen  Ge- 
dichtsammlung des  Jan  Vos  kommt  auf  S.  654  bereits 
ein  Gedicht  vor : „ Op  de  schilderij  van  een  kraamvrouw 
in  de  zaal  van  Jan  Jacobsz  Hinloopen  door  G.  Moetsu 
geschildert.”  Vermutlich  war  dies  schon  unser  Bild.  Kramm, 
in  voce  Metsu  und  Dou  verwechselt  das  Bild  mit  dem  Haupt- 
werke Dou  s (S.  iis)>  dessen  ehemalige  Existenz  er  sogar 
in  Zweifel  zieht  währendj'er  behauptet  dass  der  Metsu  beim 
Transporte  nach  Russland  auf  der  Ostsee  untergegangen  sei. 

*Dame,  ihre  Hände  waschend  über  einem  Silber- 
schüssel, die  von  einer  Dienerin  gehalten  wird,  ein  ein- 
tretender Herr  m^acht  seine  Verbeugung.  Dieses  Bild  besass 
Herr  Joh.  van  Schuilenburg  im  Haag.  — Es  kommt 
als  Nr.  61  der  Auction  vom  20  Sept.  1735  vor,  und  er- 
zielte 460  Gulden.  Die  Maasse  sind  angegeben  mit  2^  8-J" 
X 2'  2|-".  (=  + 82  X 66  C.M.).  Später  befand  es  sich 
in  der  Sammlung  Choiseul  und  wurde  in  dem  Galerie- 
werke derselben  von  Lingee  gestochen  (1772).  Smith  er- 
wähnt es  sub  Nr.  17  seines  Catalogs.  Seitdem  ging  es 
aus  der  Sammlung  der  Herzogin  von  Berry  in  die  Galerien 
Demidoff  und  Seiliere  über.  Wo  es  sich  jetzt  befindet,  ist 
mir  nicht  bekannt. 


Ebendort  wird  eine  Copie  in  der  Eremitage  erwähnt. ' 


145 


*Ein  kleines  Bild  mit  einer  Lautenspielerin;  bei 
Herrn  Hieron.  Tonneman.  — Am  21  Oct.  1754  wurde 
dieses  Bild  für  1405  Gulden  verkautt.  (Cat.  Nr.  i4;Terw. 
97).  Die  dort  angegebenen  Maasse  sind  14"  X 
(=  +35  X 30  C.M.).  Seitdem  in  Cassel,  Cat.  1888  Nr.  254. 

V.  d.  Meulen,  A.  F.  (II  330).  "Die  Feldzüge  Ludwigs 
XIV  im  Schlosse  zu  Marly  und  im  Treppenhause 
zu  Versailles.  Aus  le  Comte  entlehnt.  — An  beiden 
■ Orten  sind  v.  d.  Meulens  Werke  noch  vorhanden. 

Miere veld,  Mich.  (I  48  II  56).  "Selbstbildnis.  In  einem 
anonymen  Gedichte  besungen.  — Waagen,  Gail,  in  Gr. 
Britain  1857  S.  335  erwähnt  ein  solches  beim  Duke  of 
Bedfordzu  Woburn  Abbey.  Ein  angebliches  Selbstbildnis  im 
Museum  zu  Karlsruhe  (Cat.  1887,  Nr.  230)  und  1870  bei 
Herrn  Hoekwater  zu  Delft  (Ned.  Spect.  1870  S.  458). 
Der  Maler  Aert  Schouman  besass  eine  Tafel,  worauf  Mie- 
reveit sich  zusammen  mit  einer  zweiten  Person  abgebildet 
hatte.  Vgl.  O.  H.  VI  43. 

"Schützenstück  im  Neuen  Doelen  zu  Delft, 
neben  dem  seines  Enkels  Jac.  Delff.  Bei  Bleijswijck  vorer- 
wähnt. — Dieses  Gemälde  v.  J.  1611 , 36  Personen  zählend , 
befindet  sich  jetzt  im  Delfter  Rathause.  Es  trägt  die  Bezeich- 
nung: Michiel  ä Miereveit  delineavit  et  perfunctori^  pinxit. 

Miereveld,  P.  (I  49,  163).  "Anatomiebild  zu  Delft.  Eben- 
falls bereits  bei  Bleijswijck  zu  finden.  — Noch  im  Kran- 
kenhause daselbst  vorhanden.  Es  trägt  die  Aufschrift: 
„Michel  ä Miereveld  delineavit,  filius  vero  ejus  Petrus 
„praescripto  patris  pinxit  Delph  Batav  1617”. 

*Bildnis,  bezeichnet  P.  M.  1620  und  wegen  der  Aehn- 
lichkeit  mit  dem  Stile  des  Vaters  für  ein  Werk  Pieter 
Miereveld’s  gehalten.  — Näheres  hierüber  bereits  S.  86 
unter  Wigmana,  bei  dem  Houbraken  das  Bild  sah. 

V.  Mieris,  Fr.  der  Aeltere  (I  269,  III  3 — 1 1).  "Der  Cava- 
lier  im  Verkaufsladen,  für  1000  Gulden  dem  Erz- 
herzog von  Oesterreich  verkauft.  — Jetzt  in  der  Belvedbre 
Sammlung  zu  Wien.  (Cat.  1884  Nr.  1017). 


146 


"Nachtstück  mit  Kerzenbeleuchtung:  eine  be- 
trunkene Frau  im  Schlaf  darstellend,  welche  von  einem 
Burschen  ausgelacht  und  mit  einem  Nachttopf  gekrönt 
wird.  Radirt  von  H.  Bary. 

Die  Hausfrau  des  Herrn  Cornelius  Paats,  zu 
Houbrakens  Zeit  noch  zu  sehen  bei  ihrem  Sohne  Willem 
Paats,  Schöffen  der  Stadt  Leiden. 

Fräulein  in  Ohnmacht  liegend,  bei  ihr  ein  Arzt 
und  eine  weinende  Alte;  um  1500  Gulden  für  Herrn 
Corn.  Paats  gemalt.  — Mit  diesem  Bilde  war  der  Künstler 
grade  beschäftigt,  als  er  1663  den  Besuch  des  Franzosen 
de  Monconys  empfing.  Von  diesem  verlangte  er  für  das 
fertige  Bild  1200  Gulden.  Vgl.  Bredius  im  Ned.  Kunstbode 
1880  S.  413.  Eine  ähnliche  Darstellung  befindet  sich 
heutigen  Tages  in  der  Münchener  Pinacothek.  Cat.  Nr. 
417.  Diese  stimmt  in  Bezug  auf  die  Farben  des  Kleides 
genau  mit  den  Angaben  de  Monconys  überein,  ist  aber 
nach  dem  Datum  1667  erst  vier  Jahre  später  entstanden. 
Es  5ei  denn  dass  die  letzte  Ziffer  der  Jahreszahl  verlesen 
wäre  für  3 ! Das  Münchener  Bild  befand  sich  bereits  vor 
1716  zu  Düsseldorf.  Vgl  van  Gool  II  562. 

Gesellschaftstück  mit  4 Personen  im  Vordergrund 
und  zwei  mehr  nach  hinten;  um  1000  Reichsthaler  für  den 
Grossherzog  von  Toscana  gemalt.  — Noch  jetzt  in  den 
Uffizien  zu  Florenz. 

“Selbstbildnis  in  Lebensgrösse  mit  einem  Gemälde 
in  der  Hand,  worauf  eine  Musikstunde  dargestellt  war, 
für  denselben  Grossherzog  gemalt.  — Noch  jetzt  ebendort. 

*Der  Musikunterricht  in  der  Sammlung  des  Post- 
meisters Jac.  Boreel  zu  Amsterdam.  — Das  Bild  fehlt 
im  Auctionscatalog  der  Sammlung.  (Hoet  II , 184  fi. , 
21  April  1746). 

Heilige  Familie;  Maria  lesend,  das  Christkind  mit 
einem  Kreuze  spielend  und  im  Hintergründe  Joseph  bei 
der  Hobelbank ; sein  letztes  unvollendet  gebliebenes  Werk , 
im  Aufträge  des  Marquis  de  Bethune  für  f 1500  gemalt. 


147 


wegen  des  unfertigen  Zustandes  wurde  aber  die  Annahme 
des  Bildes  verweigert  und  gelangte  es  in  die  Sammlung 
Desoubrie  zu  Leiden.  — Dies  Bild  kam  am  6 Juni  1808 
in  der  Auction  Ger,  v.  d.  Pot  van  Groeneveldt  zu  Rot- 
terdam vor.  Im  Catalog  wird  auf  Houbraken  verwiesen, 
jedoch  mit  dem  unrichtigen  Zusatz ; „ acheve  par  W.  van 
Mieris,  comme  on  peut  le  voir  dans  Houbraken.”  Die 
Maasse  waren  isl"  X 16^',  das  Material  Holz,  der  er- 
zielte Preis  fiooo,  wofür  es  Nordwich  erstand,  laut  Notiz 
im  Exemplar  des  Catalogs  in  der  kgl.  Gemäldegalerie 
im  Haag. 

Monnoyer,  Jan  Bapt.  [Houbraken:  Menoye]  (III  100).  °Blu- 
men  in  den  bereits  erwähnten  Tapetenentwürfen  G e n o e 1 s. 
del  Mont,  Deod.  (I  96  f).  “Anbetung  der  Könige;  Al- 
tarbild im  Kloster  des  Facons  zu  Antwerpen.  — Wie  die 
folgenden  Bilder  bereits  bei  de  Bie  erwähnt;  vgl.  über 
dieselben  v.  d.  Branden,  S.  747. 

“Transfiguration  Christi,  in  der  Liebfrauenkirche 
daselbst.  — Jetzt  im  Antwerpener  Museum. 

“Kreuztragung  Christi,  ebendort  bei  den  Jesuiten, 
de  Moor,  Karel  (I  270;  III  25,  345  ft.).  “Selbstbildnis 
V.  J.  1702  beim  Grossherzog  von  Florenz.  — Noch  jetzt 
in  den  Uffizien.  Vgl.  auch  van  Gool  II  428. 

Bildnis  der  Marietje  Herculens,  der  zweiten  P'rau 
Jan  Steens  im  Sonntagsanzug;  Jan  Steen  malte  in  das 
Bild  einen  grossen  Korb  mit  Fleischwaaren. 

Pyramus  und  Thisbe,ein  besonders  hervorragendes 
Werk.  — Jetzt  in  der  Turiner  Pinacothek ; vgl.  Indic. 
somm.  1874,  Nr.  471  (datirt  1710). 

Brutus  seine  Söhne  richtend,  über  dem  Kamin 
des  Schöfifenzimmers  im  Leidener  Rathause.  — Das  be- 
zeichnete  und  1687  datirte  Bild  befindet  sich  noch  an  Ort 
und  Stelle.  Vgl.  van  Gool  II  425. 

Reiterbildnisse  des  Herzogs  von  Marlborough 
und  des  Prinzen  E n g e n ; für  den  Botschafter  Zinsendorf  in 
einem  4^  Fuss  breitem  Bilde  gemalt,  — Vgl.  van  Gool  II  423. 


148 


“Dieselben  Feldherrn  in  der  Schlacht  bei 
Oudenaerde  {1708),  Von  einem  anonymen  Dichter 
lateinisch  besungen. 

“Bildnis  des  Prinzen  Eugen,  ebenfalls  lateinisch 
besungen. 

Moreelse,  Paul  (I  49.  57).  “Bildnisse  des  Grafen  und  der 
Gräfin  von  Kuilenborg  in  Lebensgrösse  und  ganzer 
Figur.  — Vor  1604  gemalt,  da  van  Mander  sie  bereits 
erwähnt.  Im  Elisabethenwaisenhaus  zu  Kuilenborg  giebt  es , 
wie  Herr  Moes  mir  mitteilt,  Bildnisse  des  Grafen  Floris 
I von  Pallandt  und  seiner  Gattin,  welche  dem  Moreelse 
zuzuschreiben  sind. 

“Die  Hausfrau  von  Sr.  Knotter  Ebenfalls  schon 
bei  van  Mander  erwähnt. 

“Bildnis  [des  Malers  Roel.  Savery^  Von  Geertruy 
Roghman  gestochen.  — Van  Someren  Nr.  4815.  Vgl. 
bereits  oben  S.  56. 

Moucheron,  Is.  (II  298).  C op  ie  nach  einem  Bilde  P o u ss in s, 
vom  Postmeister  van  Zwol  *)  als  Original  gekauft.  — 
Durch  Hoet  (I  51)  erfahren  wir  den  Gegenstand  dieses 
Bildes.  Es  erscheint  nämlich  als  Nr.  86  der  am  22  Apr. 
1699  abgehaltenen  Auction  von  Herman  van  Swol:  Eine 
heidnische  Opferscene  von  Moucheron  nach  Poussin  in 
Italien  gemalt,  f 112, — . Da  der  Künstler  bis  zum  Jahre 
1697  in  Italien  war.  (Vgl.  G.  S.  III  183),  und  er  das  Bild 
erst  nach  seiner  Rückkehr  verkaufte,  hat  der  Käufer  es 
nur  sehr  kurz  in  seiner  Sammlung  gehabt. 

V.  Musscher,  Mich.  (I  270,  III  212).  “Selbstbildnis  beim 
Grossherzog  von  Florenz.  — Das  nach  Angabe  des  Catalogs 
M.  H.  (i“)  V.  Musscher.  Se  Ipsum  Pinxit  Aetat.  46,  A. 
1692”  bezeichnete  Porträt  befindet  sich  noch  heute  in  den 
Uffizien.  Die  Altersangabe  bestätigt  das  von  Houbraken 
gegebene  Geburtsjahr  1645  gegenüber  des  Künstlers  Aus- 


*)  Wurzbach  glaubt  irriger  Weise,  es  sei  der  Postmeister  der  Stadt 
Zwolle  gewesen. 


149 


sage  bei  seiner  Hochzeit  im  Jahre  1678,  er  sei  damals 
bereits  34  Jahre  alt  gewesen.  (O.  H.  III  233). 

Die  Geschichte  desj  an  Klaas  ze  und  der  Saar  tje 
Jans  ^).  in  mehreren  Bildern  dargestellt.  — Houbraken 
erwähnt  den  Ort,  wo  sich  diese  Bilder  befanden,  nicht; 
wir  erfahren  denselben  erst  aus  dem  Auctionscatalog 
der  Sammlung  Jonas  Witsens,  des  Mäcens  sowohl 
van  Musschers  wie  Houbrakens.  Die  Bilder  werden  unter 
Nr.  64  beschrieben;  drei  vortreffliche,  curiose  Bildchen 
von  Musscher,  das  Leben  des  Jan  Klaasz  darstellend 
f 125, — (Hoet  I,  208). 

Gruppenbild  des  Malers,  seiner  Gattin  und 
seines  Sohnes,  aus  dem  Nachlass  van  Musschers  von 
Jonas  Witsen  erworben  ; später  im  Besitze  von  des  Künstlers 
ältestem  Sohne , der  darin  dargestellt  war.  — Im  Auctions- 
catalog von  Musschers  Nachlass  (Hoet  I 89  f.)  kommt 
das  Bild  ebensowenig  vor,  wie  in  demjenigen  der  Samm- 
lung Witsen.  Ein  1681  datirtes  Bild  im  Mauritshuis,  Cat. 
Nr.  235,  welches  dort  von  jeher  als  ein  Familienbild  des 
Künstlers  gegolten  hat,  stimmt  in  Bezug  auf  das  Alter 
der  dargestellten  Personen  nicht  überein.  Namentlich  kann 
das  1678  verheiratete  Paar  drei  Jahre  später  noch  keinen 
erwachsenen  Sohn  gehabt  haben.  Näheres  hierüber  im 
Ned.  Spectator  vom  17  Jan.  1892. 

Mijtens,  Dan.  (I  244).  Die  Tugend  schreibt  die  Ge- 
schichte auf  deniRückenderFama  nieder,  welche 
dieselbe  ausposaunt.  Teil  eines  Deckengemäldes  im  Zimmer 
der  Haager  Malergenossenschaft.  — Näheres  über  dasselbe 
bereits  unter  Doudijns,  S.  115. 
ijtens,  Joh, , sieh  Meijssens. 

aiveu,  Math.  (III  229).  *Die  sieben  Werke  der  Barm- 
herzigkeit, das  hervorragendste  Bild  des  Künstlers, 

*)  Dieser  einem  Lustspiele  von  T.  Assehjn  entnommene  Vorwurf 
wurde  u.  A.  auch  von  C.  Troost  behandelt  in  drei  Pastellzeich- 
nungen, welche  sich  jetzt  im  Mauritshuis  im  Haag  befinden.  (Cat. 
1891  Nr.  370 — 2). 


ISO 

welches  Houbraken  kannte.  — Der  jetzige  Aufbewah- 
rungsort dieses  Bildes  ist  mir  nicht  bekannt.  Dagegen 
fand  ich  vor  kurzem  ein  Selbstbildnis  des  Künstlers 
in  der  Sammlung  des  Geh.  Rat  Michel  zu  Mainz.  Es 
war  1887  dort  ausgestellt  als  „Fr,  v.  Mieris trägt  aber 
in  verschnörkelten  Buchstaben  das  Monogramm  M.  N. 
1675.  Aus  einer  sehr  ins  Einzelne  gehenden  Beschreibung 
bei  Kramm  geht  hervor,  dass  es  sich  i.  J.  1773  in  der 
Auction  Joh.  van  der  Marek  befand. 

V.  Neck,  Joh.  (III  75).  Simeon  mit  dem  Christkinde; 
Altarbild  in  der  französischen  catholischen  Kirche  auf  dem 
Blumenmarkt  zu  Amsterdam.  — Nicht  mehr  vorhanden. 
Das  jetzige  Altarbild,  eine  Auferstehung  Christi  darstel- 
lend, ist  1734  von  Jacob  de  Wit  gemalt,  von  dem  auch  die 
zehn  hübschen  Grisaillen  (Köpfe  von  Evangelisten  und 
Kirchenvätern)  in  derselben  Kirche  herrühren.  Vgl.  Taurel , 
Oud  en  Nieuw,  3^  Liefrung  S.  30  ff. 

v.  d.  Neer,  Egl.  Hendr.  (I  270,  III  172  ff.).  “Selbstbildnis 
beim  Grossherzog  von  Florenz.  — Noch  jetzt  in  den 
Uffizien  daselbst. 

Bad  derCalisto,  ein  grosses,  1657  datirtes  Bild, 
im  Besitze  von  Nie.  van  Suchtelen , Bürgermeister  der 
Stadt  Hoorn.  — Im  Catalog  seiner  Auction,  vom  17 
Apr.  1715  (Hoet  I 178  ff.)  kommt  dies  Bild  nicht  vor. 

Eine  Lautenschlägerin,  in  der  Art  des  Jan  Lijs, 
ebenfalls  1657  datirt.  — Falls  die  Jahreszahlen  auf  diesem 
und  dem  vorhergehenden  Bilde,  oder  auf  nur  einem  der- 
selben richtig  gelesen  sind , läge  darin  ein  Beweis , dass  das 
seit  Houbraken  anstandslos  als  richtig  angenommene  Ge- 
burtsjahr 1643  zu  spät  angesetzt  wäre.  Hierfür  spricht  auch 
der  Umstand,  dass  der  Vater,  Aert  van  der  Neer,  dessen 
Geburt  früher  in  das  Jahr  1619  gesetzt  wurde,  wie  wir 
jetzt  wissen,  bereits  1603  geboren  war.  Beweiskräftig 
ist  ferner  der  Umstand,  dass  Eglon  bereits  im  Februar  1659 
mit  der  auch  von  Houbraken  als  seine  Gattin  erwähnten 


Bredius,  Amsterdamer  Catalog. 


Maria  Wagensveit  die  Ehe  einging  ^).  Er  kam  damals  aus 
Orange  zurück,  wo  er  seit  seinem  zwanzigsten,  Jahre  drei 
bis  vier  Jahre  gewesen  war.  Dies  berechtigt  uns  zu  Annahme, 
dass  er  um  die  Mitte  der  dreissiger  Jahre  geboren  sei. 
was  mir  nachträglich  durch  einen  von  Bredius  gemachten 
Fund  in  den  Amsterdamer  Archiven  bestätigt  wird,  denn 
am  7 Febr.  1662  erklärte  Egelon  van  der  Neer,  konst- 
schilder,  26  Jahre  alt  zu  sein  ^).  Demnach  war  er 
1635/6  geboren. 

Bildnis  von  [Maria  Anna] , Prinzessin  vonNeu- 
bürg,  gemalt  für  den  König  von  Spanien.  — Ihren  spätem 
Gatten,  vgl.  oben  unter  Douven.  VanGool,  B.  II  S.  563 
erwähnt  dies  Porträt  in  der  Düsseldorfer  Galerie. 

*Ceres  miteiner  Fackel  ihreTochter  suchend, 
im  Besitze  des  Herrn  David  Amori  zu  Amsterdam.  — 
Im  Auctionscatalog  dieser  Sammlung  (H.  I 259  ff.,  am 
23  Juni  1722)  kommt  das  Bild  nicht  vor,  wohl  aber  ein 
Adam  Elzheimer,  Nr.  16:  Ceres  Proserpina  suchend , sehr 
curios  und  kunstreich  gemalt  12"  X 9V  ( = it  3^  X 24 
c.M.)  f 325, — Da  Eglon  van  der  Neer  die  Malweise  Elz- 
heimers  zu  imitiren  liebte , ist  es  offenbar , dass  in  diesem 
Catalog  mit  dem  grossem  Namen  Unfug  getrieben  worden  ist. 

Nicasius,  sieh  Bernaerts. 

Nicolai,  sieh  Isaak  Nicolai. 

de  Nijs,  [Isaac?]  Schüler  von  E.  — soll  heissen  von  W.  — 
van  Aelst  (III  88).  Ein  Bildchen  mit  einigen  toten 
Vögeln,  gelegentlich  eines  Ausflugs  nach  Antwerpen  dort 
gemalt. — Dieser  Stilllebenmaler  dürfte  identisch  sein  mit 
jenem  I Denies , von  dem  sich  im  städtischen  Museum  zu 
Brüssel  ein  bezeichnetes  Stillleben  befindet , und  dem  auch 
jüngst  ein  früher  G.  de  Wise  benanntes  Obstbild  in  der 
Oldenburger  Galerie  zugeschrieben  wird,  bez. ; J.  De Nise; 
Cat.  Nr.  269,  alt234a.  Ein  drittes  bezeichnetes  Gemälde, 


Rotterdamsche  Historiebladen  III.  i.  649;  O.  H.  III  234. 
*)  Prot.  Not.  D.  Danckerts 


152 


ein  Blumenstück  befindet  sich  in  der  Sammlung  Feltzer 
zu  Köln.  Ein  viertes , ebenfalls  bezeichnetes , nach  Bredius’ 
Mitteilung  bei  Dr.  Wassermann  zu  Paris.  (Obstbild  mit 
Pfirsichen , bez.  I,  de  Nis)  Kramm  erwähnt  zwei  andere 
Stillleben,  wovon  eins  bezeichnet:  J.  Denisse  1680.  (i.  v. 
Denise  of  Denisse  Joan)  Der  Historienmaler  Joan  Denise 
(Hoet  I 28)  scheint  ein  anderer  Künstler  gewesen  zu  sein , 
wenn  anders  der  „ konstschilder  ” Isaak  d’Niese,  dessen 
Leichnam  am  25  Januar  1690  von  Delft  nach  Amsterdam 
überführt  wurde  *),  mit  unserm  Stilllebenmaler  identificirt 
werden  darf.  Für  diese  Identificirung  spricht  in  hohem 
Maasse  der  Umstand,  dass  ein  Maler  Isac  Denis  am  27 
Aug.  1669  zu  Amsterdam  als  Zeuge  für  Willem  van  Aelst 
auftritt.  Am  3 Jan.  1686  erwirbt  sich  Sr.  Isac  Denise, 
konstschilder  ein  Haus  zu  Delft  2). 

Offenbach,  sieh  Uffenbach. 

van  Orley,  Barend  (I  25).  «Der  Wald  von  Soignies,  für 
Karl  V gemalt.  — Wie  die  folgenden  Bilder  bereits  von 
van  Mander  erwähnt.  Die  zwölf  nach  diesen  Vorlagen 
gewebten  Tapeten  befinden  sich  heutzutage  im  Louvre. 
Vgl.  Hymans,  van  Mander  I 128. 

°Das  jüngste  Gericht,  für  die  Aalmoezeniers 
zu  Antwerpen.  — Jetzt  im  Elisabethenspital  daselbst. 
Hymans,  a.  a.  O.  I 127. 

°Lucas,  die  Madonna  malend;  sieh  bereits  unter 
Jan  Gossaert. 

Ovens,  Jurr.  (I  274).  °Die  Verschwörung  der  Bataver 
in  der  grossen  Galerie  des  Amsterdamer  Rathauses.  — 
Im  Wegwijzer  door  Amsterdam  vorerwähnt.  Noch  heute 
an  Ort  und  Stelle  im  jetzigen  Palaste.  Auffallend  ist,  dass 
die  gleichzeitige  Beschreibung  Amsterdams  von  Melch. 
Fokkens  (1662-  S.  162)  Rembrandt  als  Urheber  dieses 
Bildes  nennt,  besonders  weil  wir  aus  einem  Document 


*)  Obreens  Archief  VI  14. 

Mitteilungen  von  Dr.  A.  Bredius. 


153 


V.  J.  1662  (O.  H.  II  87  f.)  wissen^  dass  der  Grossmeister 
damals  ein  Gemälde  fürs  Rathaus  geliefert  hatte  ^). 

"Bildnis  des  Baron  Godart  van  Reede  von  Ame- 
rongen.  Von  Vondel  in  einem  1660  datirten  Gedicht 
besungen. 

Paulusz,  sieh  Zacharias  Paulus z. 

Paulijn,  Hör.  (III  186).  B ild che n beim  Kunsthändler  Uylen- 
burg  im  Werte  von  200  Ducaten.  — Beglaubigte  Bilder 
dieses  Künstlers  sind  heutzutage  sehr  selten.  Bode,  (Studien 
S.  159)  erwähnt  ein  vollbezeichnetes  in  der  Sammlung 
Belgiojoso  zu  Mailand.  Eine  Anzahl  andere,  HP  mono- 
grammirte  Bilder , welche  ihm  zeitweilig  zugeschrieben 
worden  sind,  gehören  dem  Hendrik  Pot  (s.  u.)  an.  So 
meines  Erachtens  auch  das  Opfer  Abrahams  in  der  Mainzer 
Galerie  ^). 

V.  Pee,  Jan  (III  88).  Petrus  in  halber  Figur,  auf  einem,  mit 
de  Nijs  (s.  o.)  unternommenen  Antwerpener  Ausflug  gemalt. 
Pierson,  Christ.  (II  260).  Bildnis  des  schwedischen  Feldmar- 
schalls Wrangel;  um  1653  in  der  Nähe  von  Bremen 
gemalt. 

Pijnas,  Jan  (I  215).  "Jacob  empfängt  den  blutigen 
Rock  Josephs,  zu  Vondels  Zeiten  im  Besitze  des  Doctor 
Rob.  van  der  Hoeven.  Von  Vondel  in  der  Vorrede  seines 
Trauerspiels  Joseph  in  Dothan  erwähnt.  — Ein  solches 
Bild  kam  1779  Auction  Im.  Pauw  im  Haag  vor 

Mr.  de  Roever , der  die  Untersuchung  dieser  Frage  zuerst  an- 
geregt hat,  bringt  darüber  in  der  vierten  Lieferung  von  Oud  Holland 
1891  einen  Aufsatz.  Eine  nach  dem  Erscheinen  desselben  veranstaltete 
Untersuchung  des  an  jetzt  vollständig  dunkler  Stelle  angebrachten 
Bildes  hat  jedoch  ergeben,  dass  dasselbe  nicht  als  ein  Werk  Rembrandts 
angesehen  werden  darf.  Vielleicht  kann  eine  Verschwörungsszene  im  Mu- 
seum zu  Stockholm,  bisher  abwechselnd  mit  der  Geschichte  Ziska’s , des 
Judas  Maccabäus,  und  Odins  in  Verbindung  gebracht,  nebst  dem 
dazugehörigen  Entwurf  im  kgl.  Kupferstichcabinet  zu  München  für 
das  von  Rembrandt  für  das  Rathaus  bestimmte  Bild  erklärt  werden. 
Dies  wäre  dann  entweder  nie  an  seinen  Platz  gebracht  oder  später 
davon  entfernt. 

*)  Ebenso  bereits  Bredius  und  H.  v.  Rijsewijk  in  O.  H.  V.  174. 

1 1 


154 


und  erzielte  £31, — . Jetzt  enthält  die  Sammlung  Sch uwaloff 
zu  St.  Petersburg  eine  derartige  Darstellung  aus  dem 
Jahre  1618.  Vgl.  Bode,  Studien  S.  343;  v.  Seidlitz  im 
Rep.  f.  Kw.  X S.  424. 

V.  d.  Plaas,  Dav.  (III  230,  307).  Bildnis  des  Admiral  Cor- 
nelis  Tromp.  Von  L.  Smids  besungen.  — Jetzt  im 
Museum  zu  Rotterdam  befindlich.  (Cat.  1892  Nr.  225). 
Gest,  von  J.  van  Munnichuijsen.  Vgl,  PV.  Müller  Nr.  5420. 

Desgl.  der  Johanna  Koerten — Blök.  — Von  P. 
Schenk  in  Schabmanier  gestochen,  — Von  Houbraken 
für  seine  Tafel  N.  des  dritten  Bandes  frei  copirt,  da 
Kopfbedeckung,  Haartracht  und  Costüm  mehr  oder  weniger 
ab  weichen. 

del  Ponte,  Jac.  genannt  Bassano  (II  271).  »Marter  der 
hll,  Cosmas  und  Damianus,  Steinigung  des  Ste- 
phanus, Himmelfahrt  Mariae,  Christnacht  und 
Marter  der  hl.  Lucia,  alle  im  Benedictinerkloster  S. 
Giorgio  zu  Venedig.  Von  W.  Schellinks  in  seinem  Tagebuch 
erwähnt. 

de  Poorter,  Wil.  (III  61).  *Die  Königin  von  Saba.  — 
Das  Bild  kommt  in  der  Auction  van  Suchtelen  vor,  zu 
Hoorn  am  17  Apr.  1715  abgehalten:  Cat.  Nr.  60,  und 
erzielte  den  Preis  von  f 14,10 — (Hoet  I 182). 

Porcelles,  Joh.  (I  213)  *Seestrand  mit  Staffage  von 
Fischern. 

Post,  Fr.  (II  343  f).  Brasilianische  Landschaften, 
1688  auf  Schloss  Rijxdorp  bei  Wassenaar  gemalt.  — Da 
Post  urkundlich  bereits  1680  starb,  ist  die  Jahreszahl 
sicher  falsch.  Das  Schloss  existirt  zwar  noch,  aber  in 
wiederholt  erneuertem  Zustande. 

Ein  grosses  B i 1 d im  Schlosse  Honselaersdijk. 
— Von  zahlreichen  Aufträgen  an  Post  von  Seiten  der 
Üranier,  legen  die  Ordonnantieboeken  Zeugnis  ab  i).  Auch 
das  Inventar  des  Schlosses  Honselaersdijk  v.  J.  1758  be- 
weist das  Vorhandensein  vieler  Bilder  seiner  Hand. 

*)  Kunstkroniek  1861,  Ned.  Spectator  1875,  S.  246. 


155 


Pot,  Hendr.  (I  122.  II  123).  °A  1 1 e g o r i e zu  Ehren  des  Prinzen 
von  Oranien , im  Schöfifenzimmer  des  Delfter  Rathauses ; 
datirt  1620.  — Von  Bleijswijk  vorerwähnt;  jetzt  ver- 
schollen. 

° Bildnisse  König  Karl  I von  England  mit  seiner 
Gattin,  nebst  Bildnissen  mehrerer  angesehener  Engländer. 
Wie  die  folgenden  Bilder  aus  Schrevel  entlehnt.  — Ein 
Bildnis  Karls  I wurde  1795  mit  dem  Cabinet  des  Statt- 
halters Wilhelm  V nach  Paris  verschleppt  und  1815  nicht 
zurückgegeben.  Heutzutage  im  Louvre  Cat.  Nr.  398.  Vgl. 
O.  H.  V.  17 1;  de  Stuers,  Notice  historique  1875  S.  VII. 
Herr  Moes  macht  mich  auf  ein  in  Buckinghampalace  zu 
London  befindliches  Gruppenbild  Karls  I nebst  Gemahlin 
und  Kind  aufmerksam,  dort  dem  Dan.  Mytens  zuge- 
schrieben, aber  offenbar  ein  Werk  unsres  Künstlers.  {Cat. 
1885  Nr.  60). 

“Triumphwagen  des  Prinzen  Wilhelm  von 
Oranien,  im  Prinzenhof  zu  Haarlem.  — Noch  heute  im 
städtischen  Museum,  Cat.  Nr.  144.  Es  wurde  1622  für 
die  nicht  unansehnliche  Summe  von  450  Gulden  vom 
Künstler  erworben. 

“Schützenstück  im  Doelen  zu  Haarlem.  — Dies 
Bild,  die  jetzige  Nr.  96  des  städtischen  Museums,  stellt 
IO  Ofifzire  des  Kloveniersdoelen  dar,  welche  1630  ihren 
Abschied  nahmen.  Die  Urheberschaft  Pots,  lange  Zeit 
unerkannt,  ist  durch  eine  neuere  Erwerbung  des  Rotter- 
damer  Museums,  ein  lustiges  Trio  in  lebensgrossen  Fi- 
guren (Cat.  1892  Nr.  232),  bis  zur  Evidenz  sicherge- 
stellt. Früher  hat  man  abwechselnd  die  Namen  P.  Soutman, 
J.  V.  Ravesteijn  und  Barth,  v.  d.  Heist  in  Vorschlag  ge- 
bracht ^).  Die  äusserliche  Beglaubigung  wird  durch  Schrevels 
lobende  Erwähnung  eines  Schützenstücks  von  Pot  im  Klo- 
veniersdoelen geliefert. 

“Judith  und  Holophernes,  von  Schrevel  als  sein 

’)  Bode,  Studien,  S.  112  f. ; Six  in  O.  H.  IV  S.  103  ff,;  Bredius 
lund  H.  V.  Rijsewijk  Ibid.  V.  S.  16 1 ff. 


156 


schönstes  Werk  gerühmt;  damals  im  Besitz  des  Herrn 
Hofmann  zu  Haarlem. 

Potter,  Paulus  (II  127).  Ein  ziemlich  grosses  Bild,  für 
die  Prinzessin  Amalia  van  Solms  als  Kaminstück  im 
sogen.  Alten  Hof,  dem  jetzigen  kgl.  Palast  im  Haag, 
gemalt,  aber  von  ihr  zurückgewiesen.  Darauf  befand  sich 
das  Bild  viele  Jahre  im  Besitze  der  Familie  Mu9art, 
dann  beim  Kunsthändler  v a n B i e s u m um  endlich  für  2000 
Gulden  in  die  Sammlung  JacobvanHoeks  überzugehen. 
— Im  Auctionscatalog  derselben  (Hoet  II  127)  kommt  es 
jedoch  nicht  vor.  Später  gelangte  es  bekanntlich  mit  dem 
Cabinet  de  Reuver  in  die  Casseler  Galerie  (Hoet  II  393) , 
von  wo  es  während  der  französischen  Herrschaft  über 
Malmaison  in  die  Eremitage  zu  St.  Petersburg  wanderte.  Der 
Entwurf  wird  in  Teylers  Museum  zu  Haarlem  aufbewahrt. 

Poussin,  Nie.  (I  141).  ‘»Moses,  Wasser  aus  dem  Felsen 
schlagend,  und  die  «Errichtung  der  ehernen 
Schlange,  beide  von  Claudia  Stella  gestochen. 

Pynacker,  Ad.  (II  97  f,).  ® Gern  alter  Saal  im  Hause  des 
Corn.  Bäcker  zu  Amsterdam,  von  P.  Verhoek  besungen. 

Quant,  (II  88).  Die  Decke  der  sogen.  Gülden kammer 
im  Bremer  Rathause,  1620  gemalt. 

Quellinus,  Eräsm.  (I  291).  «Neutestam  entliehe  Mahl- 
zeiten im  Speisezimmer  der  St.  Michielsherren  zu  Ant- 
werpen. Von  de  Bie  vorerwähnt. 

Raffael  (III  352).  «Selbstbildnis  zu  Plorenz.  — Noch 
jetzt  vorhanden. 

Rembrandt  (I  259  ff.  269,  II  247).  Grosses  Porträt- 
stück mit  Mann,  Frau  und  Kindern,  hierzu  malte  der 
Künstler  seinen  gestorbenen  Affen,  worauf  die  Annahme 
von  dem  Besteller  verweigert  wurde. 

*St.  Peterschifflein,  lange  Zeit  im  Besitz  des 
ehemaligen  Schulzen  und  Bürgermeisters  von  Amsterdam 
JanJacobsz  Hinloopen;  ein  frühes  Bild  des  Künstlers. 
— Das  1633  datirte  Bild  schmückt  jetzt  die  Galerie  Hope 
zu  Deepdene  bei  London.  Vgl.  Bode,  Studien  S.  436  und 


157 


^87.  — Der  Name  ist  irrig;  es  ist  Math.  VIII  23  bzw. 
Marc.  IV  37,  nicht  Luc.  V 3 oder  Math.  XV  28  dargestellt. 

«Esther,  Haman  und  Ahasver  bei  Tische, 
in  derselben  Sammlung.  Von  Jan  Vos  besungen.  — Heut- 
zutage nicht  sicher  mehr  nachweisbar.  Vgl.  Vosmaer  S. 
570.  In  der  Auction  des  Kunsthändlers  Hoet  (25  Aug.  1760 
im  Haag)  kommt  als  Nr.  45  ein  Bild  dieses  Gegenstandes 
vor.  Es  war  von  schöner  Composition  und  sehr  durch- 
geführt, die  Maasse  waren  28"  X 37",  der  erzielte  Preis 
185  Gulden.  Das  Bild  stammte  aus  der  Sammlnng  Geelvink. 
Nach  Mitteilung  des  Herrn  Restaurator  Hauser  zu  Berlin 
besitzt  der  König  von  Rumänien  ein  grosses  Bild  mit 
einer  Darstellung  aus  dem  Buche  Esther,  eine  andere,  die 
Entlassung  Hamans,  in  der  Eremitage  zu  St.  Petersburg. 

Die  Ehebrecherin  vor  Christo  bei  Mr.  Willem 
Six  in  Amsterdam.  — Am  12  Mai  1734  wurde  das  Bild 
um  2510  Gulden  verkauft.  Im  Catalog  (Hoet  I 41 1)  heisst 
es  das  beste  Bild , das  man  je  vom  Künstler  gesehen 
habe.  Ein  Bild  dieses  Gegenstandes,  datirt  1644 gehört  zu 
den  Hauptschätzen  der  Londoner  National  Gallery.  (Cat. 
Nr.  45).  Bereits  i.  J.  1657  war  es  beim  Kunsthändler  Joh.  de 
Renialme  zu  Amsterdam , und  wurde  mit  1 500  Gulden 
sehr  hoch  taxirt  ^).  (Bode,  Studien  S.  474,  5^3)' 

*Die  Predigt  Johannis  des  T.,  eine  Grisaille  beim' 
Postmeister  Joh.  S i x zu  Amsterdam.  — Jetzt  in  der  Samm* 
lung  des  Lord  Dudley  zu  London.  (Bode,  S.  432  Anm., 
510,  586).  Hoogstraten  erwähnt  ein  Bild  desselben  Gegen- 
standes. Vgl.  Vosmaer  S.  344  ff. 

Selbstbildnis  im  Besitze  von  Jan  van  Beuningen. 

«Desgl.  beim  Gross h erzog  von  Florenz.  — Noch 
jetzt  in  den  Ufhzien. 

*Christus  mit  Maria  und  Martha,  letztere  Kuchen 
backend  in  einer  sogenannten  Lütticher  Pfanne,  ein  Ana- 
chronismus, der  von  Houbraken  der  mangelhaften  Ge- 


*)  Bredius  im  Amsterdamsch  Jaarboekje  von  1891. 


158 


schichts-  und  Altertumskenntnis  des  Meisters  zugeschrieben 
wird.  — Ein  Bild  dieses  Gegenstandes  ist  heutigen  Tages 
nicht  nachweisbar. 

Renatus,  König  von  Sicilien  {II  231).  °Sinnbild  des 
Todes,  im  Chor  des  Klosters  der  Coelestinen  zu 
Avignon,  datirt  1481.  Von  Schellinks  erwähnt. 

Reni,  Guido  (II  268).  °Die  Geburt  Christi,  Altarbild  in 
der  Karthause  zu  St.  Martin  in  Neapel.  — Wie  die 
folgenden  Bilder  von  Schellinks  erwähnt.  Noch  jetzt  eben- 
dort; vgl.  Burckhardts  Cicerone. 

Ribera,  Gius.  genannt  Spagnoletto  (II  268;  III  264).  °Die 
Propheten,  Wandgemälde  in  den  Zwickeln  der  Kar- 
thause zu  St.  Martin  in  Neapel. 

®Ein  sterbender  Christus  imselben  Kloster.  — 
Genauer:  eine  Kreuzabnahme  im  Tesoro  desselben 

Klosters ; Burckhardt  a.  a.  O. 

*Ein  nackter  Proteus  beim  Herzog  von  Grafthon 
zu  London. 

^Goliaths  Enthauptung. 

Roos,  Phil.  (II  286  f.).  Zwei  bis  drei  Sch  afe  und  Ziegen 
und  eine  menschliche  Halbfigur  in  einer  Landschaft;  in 
der  Grösse  eines  menschlichen  Hauptes,  in  einer  halben 
Stunde  für  den  Grafen  Martinitz  zu  Rom  auf  Leinwand 
gemalt» 

"Bild  von  mehr  als  40  Quadratfuss  Grösse 
gegen  600  Tiere  enthaltend,  wovon  die  vordersten  in 
Lebensgrösse,  nach  Zeugnis  des  Joh.  Christ,  le  Blon  in 
1.6  Tagen  gemalt. 

*Ein  wütender  von  Hunden  angegriffener 
Stier  auf  einem  grossen  Bilde  bei  Herrn  de  la  Court  van 
der  Voort  Sen.  zu  Leiden. 

*Stier  von  Hunden  in  die  Flucht  getrieben; 
Gegenstück  zum  vorigen  Bilde,  im  Besitz  des  Sohnes  des 
Vorigen.  Beide  Bilder  waren  zu  Rom  gemalt.  — Nur  das 
erste  Bild  kommt  im  Auctionscatalog  vom  8 Sept.  1766 
vor  und  zwar  als  Nr.  7,  wobei  die  Maasse  als  6'  3"  X 


159 


9'  (=*  ± ^7°  X 260  C.M.).  und  der  Preis  mit  350 

Gulden  angegeben  wird.  (Terw.  543). 

Roos,  Theod.  (II  289).  "Die  Kolonelle  von  drei  Bür- 
gerregimentern zu  Mannheim  ^),  zu  Sandrarts 
Zeiten  noch  im  dortigen  Rathause  zu  sehen. 

«Bildnis  der  Kurprinzessin  von  der  Pfalz,  der 
späteren  Gemahlin  des  Herzogs  von  Orleans,  wie  das 
vorige  Bild  von  Sandrart  vorerwähnt. 

Rotius,  J.Azn.  [Houbr.  nennt  ihn  Roodtseus]  (II  ii).  «Mehrere 
Schützenstücke  im  alten  und  neuen  Doelen  zu  Hoorn, 
datirt  1651,  1652  und  1655.  — Diese  Bilder  befinden  sich 
heutigen  Tages  im  Westfriesischen  Museum  zu  Hoorn, 
nebst  einem  vierten , 1 649  datirten  Schützenstück , einem 
Regentenstück  v.  J.  1660  und  zahlreichen  Einzelporträts  aus 

derselben  Zeit.  (Cat.  1891,  Nr.  14  19»  22,  39,  42,50*) 

Rouw,  (II  356,  Anm.  85)  «Copie  nach  dem  Saale  von  Pietro 
Berrettini  in  kleinem  Formate. 

Rubens,  P.  P.  (I  65,  68,  86  f.,  204;  II  30  266  f.  III  14O 
264)  «Mehrere  Altarbilder  in  der  Kirche  zum  hl. 
Kreuz  [St.  Croce  in  Gerusalemme]  und  in  der  neuen 
Kirche  der  Oratorianer  [Houbraken  sagt  fälschlich  neue 
Peterskirche],  beide  zu  Rom.  — Von  de  Piles  schon  er- 
wähnt. Gemeint  ist  die  1605  vollendete  Chiesa  Nuova 
oder  S.  Maria  in  Vallicella,  worin  sich  noch  jetzt 
drei  Rubensbilder  auf  dem  Hochaltar  befinden,  in  der 
Mitte  die  Madonna,  links  die  hll.  Gregorius,  Maurus  und 
Papias  und  rechts  die  hll.  Nereus  und  Achilleus.  Diese 
Bilder  wurden  1608  gemalt  zum  Ersatz  einer  einteiligen 
kurz  vorher  vollendeten  Darstellung,  welche  der  Künstler 
zurückgezogen  hatte.  Letztere  befindet  sich  heutzutage  im 
Museum  zu  Grenoble.  Vgl.  Rooses  II  273  Nr.  44^* 
Bilder  der  h 1.  K r e u z k i r c h e waren  bereits  1 602  vollendet 
und  gelangten  im  Anfang  dieses  Jahrhunderts  in  das 


Houbraken  fügt  hinzu  „nebst  ihren  Hauptleuten”;  dies  hat 
jedoch  Sandrart  nicht. 


i6o 

'Hospiz  zu  Grasse  (Süd  Frankreich).  Näheres  bei  Rooses  II 
278  Nr.  444 — 6) 

*Saal  im  Palaste  zu  Whitehall.  — Vgl.  Rooses 
III  280  ff.  In  ganz  verdorbenem  Zustande  ist  das  Decken- 
gemälde noch  jetzt  vorhanden. 

^Galerie  des  Luxembourg  zu  Paris.  Von  de  Piles 
und  Schellinks  erwähnt;  von  Edelinck  u.  A.  gestochen. 
— Heutzutage  bekanntlich  im  Louvre. 

‘^Staffage  in  Bildern  Jan  Breughels;  sieh  dort. 

°Tomiris  lässt  den  Kopf  des  Cyrus  in  Blut 
tauchen.  — Houbraken  kannte  wohl  nur  den  Stich  von 
Pontius  oder  Ragot.  Das  Bild  befindet  sich  beim  Grafen 
Darnley  zu  Cobhamhall.  Vgl.  Rooses,  IV  i Nr.  791. 

“Der  Leichnam  Christi  auf  den  Knieen  der 
Maria,  1639  von  Gil.  Schagen  zu  Paris  copirt.  — Rooses , 
II.  129  ff  erwähnt  mehrere  Bilder  dieses  Vorwurfs  (Nr. 
317 — 21),  von  keinem  aber  scheint  es  Indicien  zu  geben, 
dass  es  sich  1639  Paris  befunden  habe. 

“Mehrere  Altarbilder  in  der  Kirche  Madonna 
della  Scala  zu  Rom.  Von  Schellinks  erwähnt. 

“Die  Dürre  zu  König  Davids  Zeiten  (2  Sam. 
21).  Von  Vondel  ausführlich  beschrieben.  — Eine  solche 
Darstellung  findet  sich  nicht  bei  Rooses. 

Judith  tötet  Holophernes.  — Houbraken  sagt 
zwar  „ ik  heb  de  onthalzing  van  Holofernes  door  Judith 
van  Rubbens  gezien^’,  er  mag  aber  damit  doch  wohl  nur 
den  bekannten,  nach  Rubens  Vorlage  gefertigten  Stich 
von  Corn.  Galle  meinen.  Lieber  das  Bild  selbst  vergleiche 
man  Roo.ses  I 154  ff.  Nr.  125. 

V.  R ij  n , sieh  Rembrandt. 

Saagmolen,  Mart.  (III  63).  “"Das  jüngste  Gericht  in 
einer  grossen  Darstellung  mit  unzähligen  Figuren. 

Saenredam.  Piet.  (I  175)  “Das  alte  Amsterdamer  Rat- 
haus; von  P.  Rixtel  besungen.  — Dies  Bild,  ein  Gegen- 
stück zur  Ansicht  des  neuen  Rathauses  von  van  der 
Ulft,  hängt  wie  jenes  noch  heute  im  Bürgermeisterzim- 


i6i 


mer,  für  welches  es  gemalt  wurde,  (Cat.  Nr.  loo  und  107). 

Zacharias  Paulusz  (II  56).  Die  Hauptleute  (der  sogen. 
Adel)  des  Jahres  1620  der  alten  Schützen  zu  Alkmaar, 

Sieben  Bildnisse  der  Schützenkapitäne  der  Jahre 
1627  und  28 , im  alten  Doelen  über  dem  Kamin  des  Haupt- 
mannszimmers. — Die  beiden  Bilder  werden  jetzt  als  Nr.  44 
und  45  des  städtischen  Museums  zu  Alkmaar  aufbewahrt. 

Sachtleven,  Corn.  (I  342).  *Wachtstuben  und  Bauern- 
interieurs in  der  Art  des  Adriaen  Brouwer  und  Dav. 
Teniers. 

Sandrart,  Joach.  (I  66,  277 — 282).  "Diogenes,  Men- 
schen suchend,  während  seiner  Lehrzeit  bei  Hont- 
horst  gemalt  und  von  Rubens  gelegentlich  seines  Besuches 
bei  diesem  Meister  besonders  gelobt.  Houbraken  erzählt  in 
Folge  flüchtiger  Lesung  seiner  Quelle , dass  Honthorst 
dies  Bild  gemalt  habe. 

"Ein  Hieronymus  und  eine  Maria  Magdalena,  die 
ersten  von  ihm  zu  Rom  gemalten  Kunstwerke ; vom  Cardinal 
Barbarini  gekauft  und  dem  König  von  Spanien  geschenkt. 

"Die  12  Geheimnisse  des  Rosenkranzes,  Al- 
tarbild in  der  (!)  Kirche  der  hl.  Maria  zu  Rom. 

"Skizzen  vom  Vesuv  und  dem  Eingang  der  Un- 
terwelt. All  diese  Bilder  werden  schon  in  derTeutschen 
Academie  erwähnt. 

Schützen  stück,  den  Empfang  der  Maria  de  Medicis 
zu  Amsterdam  im  J.  1638  symbolisirend ; gemalt  für  den 
Cloveniersdoelen.  — Jetzt  im  Rijksmuseum,  Cat.  Nr.  1279, 

"Bildnisse  der  Familien  Bicker  und  Spie  ring  zu 
Amsterdam.  — „De  protretten  hunner  huisgezinnen ” , 
so  übersetzt  Houbraken  etwas  allzu  frei  folgende  Sandrart- 
sche  Stelle:  „das  grosse  Bild  von  Herrn  Fontaine  bei 
„dem  berühmten  Liebhaber  Herrn  von  Bicker  und  noch 
„viele  andere;  so  hat  er  auch  den  in  aller  Welt  be- 
„ rühmten  schwedischen  Abgesandten  Herrn  von  Spiering 

„sammt  seiner  Gemahlin in  Lebensgrösse  gecon- 

trafätet.  ” Möglich,  wenn  auch  nicht  grade  sehr  wahr- 


IÖ2 


scheinlich  ist,  dass  Houbraken  sich  zu  dieser  veränderten 
Wiedergabe  der  Tatsachen  entschloss , weil  ihm  die  San- 
drartschen  Bildnisse  aus  der  Familie  Bicker  bekannt  waren , 
die  sich  jetzt  im  Rijksmuseum  befinden.  Es  sind  die  Nr. 
1275 — 78,  welche  alle  den  vollen  Namen  Sandrarts,  sowie 
die  Daten  1639 — 41  aufweisen. 

"Die  Auffindung  des  Kreuzes  Christi  durch 
die  Kaiserin  Helena,  für  die  Kirche  zu  Brunn  in  Mähren 
gemalt. 

"Der  Tod  Christi  mit  Maria,  Johannes  und  Lon- 
ginus  und  das  Jüngste  Gericht,  seine  letzten  Werke  ^). 

Santi,  sieh  Raffael. 

del  Sarto,  Andr.  (II  267).  "Malereien  in  der  Vorhalle 
einer  Florentiner  Kirche.  Von  Schellinks  erwähnt.  — 
Die  nicht  genannte  Kirche  ist  die  Annunziata,  wo 
sich  die  Fresken  del  Sartos  noch  heute  befinden.  Burckhardt, 
a.  a.  O. 

Savery,  Roel.  (I  57  f.)  "Tiroler  I.andschaften  in  der 
Galerie  zu  Prag,  von  Egid.  Sadeler  und  Is.  Major 
gestochen.  — Der  Catalog  der  Belvedere-sammlung  zu 
Wien  führt  unter  Nr.  1216—27  zwölf  Bilder  des  Meisters 
auf,  welche  „ohne  Zweifel  zum  grössten  Teil  aus  Prag 
stammen.’^ 

*Orpheus  zwischen  den  Tieren  in  einem  gro- 
ssen Bilde , sehr  kunstreich  gemalt.  — Solche  Darstellungen 
befinden  sich  heute  im  Rijksmuseum  Cat.  Nr.  1287,  Mau- 
ritshuis  und  in  mehreren  andern  Sammlungen. 

v.  Savoyen,  Kar.  (II  53).  "Adonis  wird  von  Venus 
entführt,  von  Jan  Vos  besungen.  Damals  im  Besitze 
des  Herrn  Willem  Blaau. 

Schagen,  Gil.  (II  31).  Bildnis  des  Königs  von  Polen 
(i  1637  gemalt). 

Bildnisse  der  Kinder  des  Herrn  von  Yvry,  1639 
gemalt. 

1)  Ueber  Bilder,  welche  Houbraken  ihm  mit  Unrecht  zuschreibt, 

sieh  unter  H o 1 b e i n und  B e n j.  Blök. 


IÖ3 

Johannes  der  Täufer  kommt  zuChri  st  o;  Copie 
nach  Michelangelo,  1639  für  Herrn  von  Yvry  gemalt. 

Pieta,  Copie  nach  Rubens,  imselben  Jahre  für  eine 
la  Toyliere  gemalt. 

Sc  ha  Ick  en,  Godfr.  (I  270,  III  176  f.).  “Selbstbildnis 
beim  Grossherzog  von  Plorenz.  — Noch  jetzt  in  den  Uffizien. 

* V r o u w t j e k o m t e n Hoof,  ein  in  Dordrecht 
übliches  Spiel ; mit  Selbstbildnis  des  Künstlers , entkleidet 
bis  auf  Hemd  und  Hosen  zu  Füssen  einer  jungen  Dame.  Dies 
Bild  befand  sich  zu  Houbrakens  Zeit  in  der  Sammlung  Schuy- 
lenburg.  — Im  Auctionscatalog  vom  20  Sept.  1735  wird  es 
als  Nr.  57  aufgeführt:  „Ein  Cabinetstück , eine  fröhliche 
„Gesellschaft  darstellend,  welche  „ich  lade  dich  zu  Hofe” 
„spielen,  reich  an  Figuren  und  Beiwerk;  das  beste  und 
„hervorragendste  Bild,  welches  von  G.  Schalcken  bekannt 
„ist,  so  gut  wie  vom  alten  Mieris,  2'  6"  X 
„Gulden”.  (Hoet  I 450  f).  Das  Bild  befindet  .sich  heutigen 
Tages  unter  dem  Namen  „ Twelfth  Night.  Le  Roi  detrousse”. 
in  Buckinghampalace  zu  London,  Cat.  Nr.  74. 

Bildnis  der  Frau  S n o e k als  Feldnymphe  unter  Bäumen 
ausruhend,  eins  seiner  besten  Bildnisse,  noch  zu  Hou- 
brakens Zeit  bei  ihrem  Sohne,  Adr.  Snoek  zu  Dordrecht 
zu  sehen. 

*Verleugnung  Petri,  ein  Gemälde  mit  5 — 6 Fi- 
guren. — Ein  solches  befindet  sich  in  der  Sammlung 
Harrach  zu  Wien , und  beim  General  M.  A.  Rano  te 
New  York,  wo  es  1874  ausgestellt  war. 

S c h e 1 1 i n k s,  Wil.  (II  273)  *Die  Abreise  KönigKarls 
II  von  Sc  hevenin  gen  in  der  Sammlung  Jonas 
Witsens  zu  Amsterdam.  — Im  Auctionscatalog  dieser 
Sammlung  wird  das  Bild  folgendermaassen  beschrieben: 

N®.  15.  Een  kapitaal  stuk  van  Lingelbach 
met  veel  beeiden  van  zijne  beste  soort. 

N®.  16.  Een  weerga  tot  hetzelve,  zijnde 
een  vertrek  van  koning  Karel  van 
Scheveningen. 


f275.— 


Letzteres  ist,  trotzdem  im  Catalog  kein  Malername  ge- 
nannt wird,  allem  Anschein  nach  das  von  Houbraken 
erwähnte  Bild.  Es  wurde  mit  dem  Lingelbach , zu  dem 
es  ein  Gegenstück  bildete , zusammen  verkauft  und  kommt 
noch  einmal  mit  demselben  in  der  Hoetschen  Catalog- 
sammlung  vor  am  12  April  1731  , wo  es  mit  der  Samm- 
lung van  Zwieten  im  Haag  versteigert  wurde  (Hoet  II 
IO  ft.); 

„Nr.  172:  Een  stuk,  daar  de  prins  van  Oranje  met 
„zijne  troepen  voor  Amsterdam  komt,  zeer  vol  paarden 
„en  figuren,  door  Lingelbach;  van  de  beste  van  hem 
„bekend,  i'  9V'  X d Z"  und  Nr.  173  Een  dito,  daar 
„Koning  Karel  uit  de  Nederlanden  vertrekt  en  tot  Sehe ve- 
„ningen  scheep  gaat,  zeer  vol  gewoel,  zijnde  een  weerga, 
„en  niet  minder  dan  het  voorgaande,  hoog  en  breed  als 
„ voren.  ” 

Der  Preis,  den  die  beiden  Bilder  jetzt  erzielten , war 
380  Gulden.  Wiederum  wird  beim  zweiten  Bild  kein  Maler- 
name genannt,  aber  diesmal  sind  wir  durch  die  ausführ- 
liche Angabe  der  Darstellung  auf  dem  ersten  Bilde,  und 
durch  die  Maasse  mit  voller  Bestimmtheit  im  Stande , den 
Maler  nachzuweisen.  Dies  war  nicht,  wie  Houbraken  meinte, 
W.  Schellinks,  sondern  wie  bei  dem  ersten  Bilde  J.  Lin- 
gelbach. Beide  Gemälde  sind  nämlich  seit  1763  im  Besitze 
der  Oranier  nachweisbar  *)  und  befinden  sich  noch  jetzt 
als  Gegenstücke  in  der  Haager  Galerie.  (Cat.  Nr.  191  f.). 
Sie  sind  beide  mit  vollem  Namen  und  echt  bezeichnet: 
I.  lingelbach  und  allgemein  als  treffliche  und  charak- 
teristische Werke  des  Meisters  bekannt.  Da  wir  ihre  Her- 
kunft aus  der  Sammlung  Witsen  mit  der  grössten  Wahr- 
scheinlichkeit nachweisen  können . müssen  wir  annehmen , 
dass  Houbraken  sich  im  Irrtum  befand , als  er  Schellinks 


1)  Inventar  von  Schloss  Loo  vom  Jahre  1763,  Nr.  22:  Vertrek  van 
Koning  Carel  den  tweeden  van  Schevelingen , und  Nr.  23:  Intreede 
van  Prins  Willem  den  Tweeden  in  Amsterdam , beide  door  Lingelbach, 
ieder  i'  10'  X 3'  2'. 


für  den  Maler  der  Abreise  König  Karls  hielt.  Aber  nicht 
allein  Houbraken , sondern  wahrscheinlich  auch  der  Besitzer 
der  Sammlung  und  zwar  letzterer  aus  dem  Grunde,  weil 
eine  stillschweigende  Abweichung  von  den  offficiellen  Attri- 
butionen der  Sammlung  seines  Mäcens  bei  Houbraken 
nicht  wohl  anzunehmen  ist , es  sei  denn  dass  hier  ein 
Gedächtnisfehler  seinerseits  vorläge,  und  er  entweder  ein 
anderes  Bild  dieser  Sammlung  oder  ein  Bild  einer  andern 
Sammlung  vor  Augen  gehabt  hätte , als  er  diese  Zeilen 
niederschrieb.  Ist  dies  nicht  der  Fall,  dann  bleibt  es  immer- 
hin merkwürdig,  dass  so  kurz  nach  dem  Tode  des  Malers 
(Lingelbach  starb  bekanntlich  1674)  eins  seiner  hervorra- 
gendsten Bilder  in  einer  der  bekanntesten  Sammlungen 
seiner  Vaterstadt  den  Namen  seines  Urhebers  für  den 
eines  weit  weniger  bekannten  Meisters  hat  aufgeben  müssen*) 
*Bildchen  mit  Pferden  und  Figuren  in  der  Art 
des  P.  [=  Philipp]  Wouwerman. 

V.  Schoten,  Jor.  (I  13 1).  “Bildnisse  im  Doelen  zu 
Leiden  [Houbraken  sagt  irrtümlich  Delft). — Von  Oders 
vorerwähnt.  Noch  heutzutage  bewahrt  das  städtische  Mu- 
seum zu  Leiden  diese  Schützenstücke  (Cat.  Nr.  962— 969) , 
welche  die  Jahreszahlen  1626,  1628  und  1650  tragen. 

V.  d.  Sch  u er,  Theod.  (I  244).  Die  drei  Haupt  färben, 
dargestellt  an  der  Decke  des  Haager  Gildezimmers.  — 
Näheres  hierüber  bereits  unter  Doudijns. 

Seghers,  Dan.  (I  140).  *Eine  ganze  Kapelle  bei  den 

*)  Dem  sonst  so  scharfsinnigen  Forscher  A.  D.  de  Vri es  ist  in  seinem 
Aufsatz  über  Schellinks  im  ersten  Jahrgang  Oud  Hollands  S.  150  ft. 
die  Tatsache,  dass  der  Haager  Lingelbach  Nr.  192  das  von  Hou- 
braken für  Schellinks  in  Anspruch  genommene  Bild  bei  Witsen  ist, 
entgangen,  obwohl  der  treffliche  Catalog  von  1874  bereits  auf  diese 
Provenienz  hinweist.  Er  glaubt  die  Darstellung  jenes,  nach  ihm  ver- 
schollenen Bildes  Schellinks’  wieder  zu  erkennen  in  einem  bei  Dancker 
Danckers  zu  Amsterdam  erschienenen  Stich.  Zu  bemerken  ist  jedoch, 
dass  auch  dieser  (Müller,  Historieprenten  Nr.  2159)  Schellinks  Namen 
nicht  trägt,  und  auch  nicht  mit  dem  Haager  Bilde  identisch  ist; 
letzteres  stellt  den  mit  Figuren  besäten  Strand  dar  von  Nordosten 
nach  Südwesten,  ersterer  dagegen  von  Südosten  nach  Nordwesten. 


i66 


Patres  Jesuiten,  voll  mit  Bildern  seiner  Hand.  — Eins  der- 
selben befindet  sich  heutzutage  im  Antwerpener  Museum. 
Vgl.  Woermann,  III  544. 

Seyder,  Dan.  genannt  Morgenstern.  (III  232).  °Die  Man- 
uale se  und  das  hl.  Abendmahl  mit  grossen  Figuren 
in  der  von  S.  Philippo  Neri  erbauten  Chiesa  Nuova 
zu  Rom. 

•^Bildnis  des  Herzogs  von  Savoyen.  Houbraken 
bekam  von  demselben  Kunde  durch  J.  C.  le  Blon. 

Seve,  Gilb.  (III  98).  “Zimmermalereien  beim  Marquis  de 
Louvois  zu  Paris.  — Vgl.  oben  unter  Abr.  Genoels. 

V.  Slingelandt,  Piet.  (III  162).  Mädchen  mit  einer  Maus 
und  einer  Katze. 

Schiffer,  in  dessen  Mütze  man  das  Gewebe  deutlich 
unterscheiden  konnte. 

Familien  bi  Id  des  Herrn  Meerman,  schon  damals 
ein  bekanntes  Bild.  — Heutzutage  im  Louvre  in  der 
Sammlung  Ludwigs  XIV. 

Smits,  Lod.  (III  67).  Büssende  Magdalena  in  felsiger 
Landschaft, 

Solar  io,  Ant.  gen.  lo  Zingaro  [Houbraken  irrtümlich : Bel - 
lisarius]  (II  267),  “Fresken  in  der  Kirche  S.  S ever  in 
zu  Neapel.  Von  Schellinks  erwähnt.  — Noch  vorhanden. 
Näheres,  auch  über  die  Richtigkeit  der  Attribution  im 
Cicerone. 

S o rgh,  Hendr.  Mzn.  (II  90).  *I  t alie n is che r Markt,  *Fisch- 
markt  und  ein  *Bild  mit  lu  st  igen  Bauern  ; letzteres 
in  etwas  grösserem  Format  und  ganz  in  der  Art  des  Jan 
Miense  Molenaer,  während  die  beiden  erstgenannten  eine 
entfernte  Aehnlichkeit  mit  der  Manier  des  Thom.  Wijk 
zeigten.  Alle  befandeiT  sie  sich  beim  Makler  Hendrik  Sorgh 
zu  Amsterdam,  einem  Neffen  (bzw.  Vetter)  des  Künstlers. 
— Die  Auction  dieser  Sammlung  fand  am  28  März  1720 
zu  Amsterdam  statt.  Es  kommen  darin  blos  die  beiden 
Marktansichten  vor:  Cat.  Nr.  18,  Een  Vrouwtje  met 
Vogels,  van  Hendrik  Martensz  Sorg,  zijn  alderbeste  zoort. 


167 


und  Nr.  19.  Een  Vismarkt,  van  dito,  zijnde  een  weerga 
niet  minder.  Sie  wurden  zusammen  für  f 175,—  verkauft. 
(Hoet  I 243). 

Spagnoletto,  sieh  Ribera. 

Spilberg,  Joh.  (III  43  ff.).  Schützenstück  des  Kapitän 
Joan  van  de  Poll,  im  Aufträge  der  Amsterdamer  Bür- 
germeister gemalt  und  im  Doelen  am  Singel  befindlich. 
— Jetzt  befindet  sich  das  1650  datirte  Bild  im  Rijks- 
museum (Cat.  Nr.  1353)- 

Bildnisse  des  Herzogs  Wolfgang  Wilhelm  von  der 
Pfalz,  seiner  Gemahlin  Ca  tharin  a Charlotte  von  Zwei- 
brücken, des  Pfalzgrafen  Philipp  Wilhelm,  und  seiner 
Gemahlin,  der  Tochter  des  Königs  von  Polen. 

Bildnis  des  Fräuleins  von  Fürstenberg  zu  Cöln, 
im  Aufträge  des  Herzogs  gemalt. 

Andere  Bildnisse  des  Pfalzgrafen  Philipp  Wilhelm 
und  seiner  Frau,  sowie  ihrer  Kinder,  namentlich 
der  ältesten  Tochter,  der  spätem  Kaiserin. 

Bildnis  'des  Kurfürsten  von  Brandenburg. 

Altarbilder  bei  den  Kreuzherrn  zu  Düsseldorf,  und 
im  Schlosse  zu  Benraet. 

Grosses  Altarbild  in  der  Kirche  zu  Roermond. 

Das  Leben  des  Hercules  in  überlebensgrossen 
Figuren  im  Schloss  zu  Düsseldorf. 

Das  Leben  Christi,  in  einer  Reihe  von  grossen 
Bildern,  im  Aufträge  des  Kurfürsten  vom  Künstler  be- 
gonnen, aber  in  Folge  seines  Todes  nur  zum  Teil  vollendet. 

*Darstellung  desGesanges  und  derMusik 
mit  lebensgrossen  Figuren , in  der  Pinselführung  dem 
Hendr.  ter  Brugghen  verwandt. 

Starrenberg,  Joh.  [oder  Sterenberg  »)].  (III  31 1). 


1)  So  bezeichnet  sich  der  Künstler  auf  seinem  einzigen  mir  be- 
kannten Werke , einem  Bildnisse  von  Hendr.  Piccardt  auf  Schloss  Fraeij- 
lamaborch  zu  Slochteren  bei  Groningen,  welches  künstlerisch  etwa 
auf  der  Höhe  eines  späten  de  Baen  oder  eines  Vollevens  steht. 


i68 


“Stratonice  im  Zimmer  des  Antiochus,  von 
Lud,  Smids  besungen. 

Steen,  Jan  (II  245 , III  15  fif.).  Darstellung  seiner 
eigenen  Haushaltung.  — Als  eine  solche  gilt  die 
Nr.  350  der  Haager  Galerie,  und  ausserdem  jedes  Inte- 
rieur mit  einer  lustigen  Gesellschaft,  deren  Teilnehmer  die 
Züge  des  Künstlers  und  von  dessen  Angehörigen  tragen. 

*Der  Heiratscontract,  lange  im  Besitz  Hou- 
brakens , später  an  den  Herzog  von  Wolfenbüttel  verkauft. 
— Jetzt  eine  der  Hauptzierden  der  Braunschweiger  Galerie. 
Vgl.  Riegel,  Beiträge  II  326  ß. 

Der  St.  Nicolausabend,  im  Besitze  des  Herrn 
G.  Branchen  zu  Dordrecht.  — In  zahlreichen  Exemplaren 
vorhanden.  Zu  den  bekanntesten  gehört  dasjenige  des 
Rijksmuseum,  Cat.  Nr.  1366.  Andere  verzeichnet  Westh- 
reene,  S.  185. 

Das  Kartenspiel  im  Bordell,  im  Besitze  des 
verstorbenen  Lamb.  van  Hairen  zu  Dordrecht.  — Der 
Auctionscatalog  erwähnt  es  als  Nr.  8 und  nennt  es : „sehr 
geistreich  componirt  und  curios  gemalt”  i'  3"  X 
(—  d:  38  X 48  c.M.)  verkauft  für  f 160,—  (Hoet  I 219); 
Westhreene,  S.  120,  identificirt  es  wohl  mit  Recht  mit 
einem  Gemälde  der  Sammlung  Charles  Brind, 

Die  Beerdigung  des  Quäkers.  — Vgl,  Westh- 
reene S.  165  unter  Nr.  417,  der  geneigt  ist  ein  Bild  der 
Auction  Drabbe  (Leiden  1743,  Hoet  II  77)  mit  dem  von 
Houbraken  erwähnten  zu  identificiren. 

Die  Geschichte  von  Mitrhas  nach  Ovid  (i*) , 

i ein  Bild  worin  der  Künstler  den  von  Houbraken  getadelten 
Anachronismus  beging,  einen  Pökelhering  anzubringen. 

Steenwijck,  sieh  Baillij. 

Stork,  Abr.  (III  320).  Der  Empfang  des  Herzogs 
von  Marlborough  auf  der  Amstel. 

V.  Streek,  Jurr.  (II  290 , 292).  Selbstbildnis. 

Bildnis  seiner  Frau,  B,  I S.  283  irrtümlich  dem 
Em.  de  Witte  zugeschrieben. 


169 


V.  Streek,  Hendr.  Jzn,  (II  292). *  *M  eh  re  re  Ansichten 
von  Kirchen,  ganz  in  der  Art  des  Em.  de  Witte. — 
Diese  kommen  in  den  alten  Auctionscatalogen  vereinzelt 
vor  und  sind  auch  jetzt  Seltenheiten.  Das  einzige  mir 
bekannte  Exemplar  befindet  sich  in  der  Eremitage  zu 
St.  Petersburg.  Ein  anderes  ging  1864  beim  Brande  des 
Museum  Boymans  zu  Grunde. 

V.  Swanenburch,  sieh  Isaak  Nicolai. 

V.  Z ij  1 , Ger.  Pzn.  (II  226).  *Der  verlorene  Sohn,  zu 
Pferde  von  seinem  Vater  Abschied  nehmend. 

"Bildnis  von  Willem  Pa  uw,  von  Jan  Vos  besungen. 
— Es  ist  eine  höchst  auffallende  Erscheinung,  dass  sich 
von  diesem  Künstler,  der  um  die  Mitte  des  17^'“  Jahr- 
hunderts zu  Amsterdam  eine  grosse  Rolle  spielte  und 
dessen  Bilder  in  den  alten  Inventaren  und  Auctionscata- 
logen häufig  Vorkommen,  so  wenig  beglaubigte  Werke 
erhalten  haben.  Mir  sind  deren  nur  vier  bekannt;  die 
Copie  nach  dem  Berliner  Doppelbildnis  des  Abr.  van  den 
Tempel  in  der  Braunschweiger  Galerie  ^),  eine  Tanzge- 
sellschaft zu  Kopenhagen  und  je  ein  bezeichnetes  Bild 
in  dem  Museum  zu  Mainz  und  in  Schloss  Middachten  bei 
Arnheim  ^).  Dem  gegenüber  kommen  z.  B.  in.  den  Auc- 
tionscatalogen bei  Hoet  und  Terwesten  61  Mal  Bilder  von 
V.  Zijl  vor,  während  die  ihm  Stoff-  und  stil-verwandten 
Meister  P.  Codde,  Jac.  A.  Duck,  Dirk  Hals  und  Ant. 
Palamedes  nur  durch  6,  35,  8 und  16  Bilder  vertreten 
sind.  Hierbei  fällt  nun  allerdings  ins  Gewicht,  dass  van 
Zijl,  oder  wie  er  auch  genannt  wurde  Gerards,  in  der 
ersten  Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts  offenbar  Sammel- 
name war  für  all  jene  Künstler,  welche  Wachtstuben, 
Conversationsstücke  usw.  malten , wie  es  später  bis  noch  vor 
etwa  20  oder  15  Jahren  der  meistens  fälschlich  Jan  le 

Der  Tracht  und  Malweise  nach  nicht  früher  als  1650  entstanden; 
nicht  etwa  1635  wie  bei  Riegel,  Beiträge  II  292  vermutungsweise  an- 
gegeben wird,  da  van  den  Tempel  erst  1622/3  geboren  wurde. 

*)  Herr  Moes  machte  mir  vom  Vorhandensein  dieses  Bildes  Mitteilung. 


12 


I/O 


Ducq  benannte  Jacob  Duck  war  *).  Dies  geht  schon  daraus 
hervor,  dass  im  1752  erschienenen  ersten  Bande  von 
Hoet  das  Verhältnis  von  Gerards  zu  Duck  noch  38:  6 
war,  während  es  bei  Terwesten  (1770)  bereits  14:  24  ge- 
worden ist.  Immerhin  ist  die  auffallende  Erscheinung  damit 
nicht  erklärt  und  es  bleibt  nach  Bildern  eines  Künstlers  zu 
forschen,  dessen  Werke  ihrer  Zeit  wiederholt  von  Jan 
Vos  und  Vondel  besungen  wurden,  der  beim  bekannten 
Lucasfeste  vom  Jahre  1654  zu  den  hervorragendsten  Teil- 
nehmern gehörte  und  der  die  Ehre  genoss,  neben  den 
Bildnissen  anderer  Amsterdamer  Bürger  aus  angesehenen 
Geschlechtern,  auch  dasjenige  des  Govert  Flinck  malen 
zu  dürfen  ^). 

Terborch,  sieh  ter  B o r c h. 

Terbr  ugghen,  sieh  ter  Brugghen. 

V.  Terlee,  (III  61).  *Die  Entführung  der  Europa. 

Terwesten,  Aug.  (I  244 , III  269  t.).  D ie  Perspective  und 
die  Architectur,  im  Deckengemälde  des  Haager  Gil- 
dezimmers. — Vgl.  hierüber  die  Anmerkung  zu  Doudijns 
(S.  II 5). 

Darstellungen  aus  Ovid,  im  Salon  des  Herrn 
Barthout  van  Slingeland  zu  Dordrecht. 

Malereien  im  berühmten  Porzellansaal  zu 
Oranienburg  [bei  Berlin],  sein  erstes  Werk  zu  Berlin. 

Terwesten,  Math.  (I  244).  Die  Jugend  von  Merkur  zur 
Kunstschule  geführt,  Kaminstück  im  Haager  Gilde- 
zimmer.— Vgl.  hierüber  die  Anmerkung  zu  Doudijns  (S.  1 1 5). 

Tiedeman,  Phil.  (III  368  f.).  Die  Orgel  in  der  alten  Luthe- 
rischen Kirche  zu  Amsterdam,  eins  seiner  vornehmsten 
Werke.  — Jetzt  befindet  sie  sich  mit  ihren  in  der  Malerei 
stark  an  Lairesse  anklingenden  Flügeln  im  westlichen 
Lichthof  des  Rijksmuseum. 

*)  Jan  le  Ducq  war  bekanntlich  ein  Tier-  und  Hirtenmaler  in  der 

Art  des  Kar.  du  Jardin. 

Gestochen  von  A.  Blooteling,  geschabt  von  W.  Vaillant;  Fred. 

Müller  Nr.  1666  f. 


Wandmalereien  im  Hinterzimmer  des  Herrn  J oh. 
van  Droo genhorst  zu  Amsterdam. 

Des  gl.  im  Vorzimmer  des  Herrn  d e V 1 i e g e r daselbst. 

Drei  Z immer  beim  Bürgermeister  Verschnür  zu 
Hoorn,  sammt  den  K a m i n s t ü c k e n mit  mythologischen 
und  allegorischen  Darstellungen  geschmückt,  welche  von 
Houbraken  der  Reihe  nach  aufgezählt  werden. 

Wandmalereien  im  Gartenhause  des  Herrn  Christ, 
van  Hoek  ausserhalb  Amsterdams  an  der  Vecht  liegend ; 
gegen  Ende  des  Jahres  1696  angefangen. 

Tilmans,  Sim.  Petr,  genannt  Schenk  (II  88).  Bildnis  des 
Kaiser  Ferdinand,  zu  Wien  gemalt. 

Tintoretto,  Jac.  (II  271).  “Die  Mannalese  und  das  hl. 
Abendmahl  im  Chor  des  Benedictinerklosters  S.  G i o r g i o 
zu  Venedig.  Von  Schellinks  erwähnt.  — Burckhardts 
Cicerone  spricht  von  „Sudeleien  auf  allen  Altären  von 
S.  Giorgio  Magiore,  welche  dem  Tintoretto  zu  ewiger 
Schmach  gereichen.” 

Tintoretto,  Mariette  (I  311  Anm.  3).  “Bildnisse  des  Bischofs 
Marco;  des  Oberholmeisters  Kaiser  Maximilians  ; 
Philipps  II  von  Spanien  und  des* Erzherzog  Fer- 
dinand. Von  Sandrart  vorerwähnt. 

Tizian  (I  276  f. , II  272).  “Die  zwölf  Kaiser  undKaise- 
rinnen  in  mehr  als  Lebensgrösse  bei  Karl  I von  England. 
Bereits  bei  Sandrart,  ebensowie: 

“Kunstwerke  in  der  Kirche  S.  Sebastian  zu  Venedig. 
— Bei  Burckhardt  findet  sich  dort  ein  hl.  Nicolaus  in 
Cathedra  von  Tizians  Hand  erwähnt. 

“Ermordung  des  Petrus  Martyr  in  der  Kirche 
S.  Salvator  zu  Venedig.  Von  Schellinks  erwähnt.  — Das 
Bild  war  jedoch  von  Anfang  an  in  der  Kirche  S.  Giovanni 
e P a o 1 o,  mit  der  es  bekanntlich  i.  J.  1 867  durch  Feuer  unter- 
ging.  Dagegen  befinden  sich  in  S.  Salvatore  noch  heutigen 
Tages  eine  Verklärung  Christi  und  eine  Verkün- 
d i g u n g von  Tizians  Hand.  Vgl.  Burckhardts  Cicerone 
und  Crowe  and  Cavalcaselle,  Life  of  Titian  I 330,  II  352  ff. 


1/2 


Toorenvliet,  Jac.  (III  i66).  “Bildnisse  von  Cor  n.  Schre- 
velius  mit  Frau  und  Kindern,  von  J.  Blasius  besungen 
in  einem  vom  20  Febr.  1661  datirten  Gedichte. 

Uffenbach,  Phil.  (I  53  Anm.).  “Die  Himmelfahrt 
Christi  auf  einem  grossen  Altarbilde  in  der  Prediger- 
kirche zu  Frankfurt  am  Main.  Von  Sandrart  vorerwähnt. 
— Heutzutage  in  der  städtischen  Galerie  daselbst.  Vgl. 
Gwinner,  Kunst  und  Künstler  in  Frankfurt,  S.  89 ; Woer- 
mann III  S.  99. 

Uilenburg,  Ger.  (II  294).  L a n d s c h a f t s m a 1 e r e i e n 
in  einem  grossen  Saale  bei  Herrn  van  K e r k w ij  k zu 
Amsterdam. 

V.  d.  Ulft,  (II  197).  Ansicht  des  Dam  mit  dem  neuen 
Rathause  zu  Amsterdam.  — Gegenstück  zu  dem  oben- 
erwähnten Bilde  Saenredams  (S.  160)  und  wie  dieses  noch 
jetzt  an  der  Stelle  im  Bürgermeisterzimmer  des  Rathauses 
befindlich,  für  das  es  gemalt  wurde.  Cat.  1879  Nr.  107. 

del  V a g a gen.  Buonacorsi,  Perino  (II  269)  “MehrereF  res- 
c o s ä 1 e im  Castell  S.  A n g e 1 o zu  Rom.  Von  Schellinks 
erwähnt.  — Noch  vorhanden;  vgl.  Woermann  II  679. 

Vaillant,  Jac.  (II  105).  Bildnis  des  Kaisers  [Leopold], 
im  Aufträge  des  [Grossen]  Kurfürsten  von  Brandenburg 
gemalt. 

Vaillant,  Wall.  (II  103,  266).  Desgl.  des  Kaiser  Leopold, 
sowie  mehrerer  Fürsten  und  Gesandten , welche  der  Kaiser- 
krönung zu  Frankfurt  (1658)  beiwohnten.  — Eine  Folge 
von  zwölf  Kreidezeichnungen,  welche  damals  anwesende 
Personen  zur  Darstellung  bringen , besitzt  das  kgl.  Ku- 
pferstichcabinet zu  Dresden.  Vgl.  A.  D.  de  Vries  im  Gids 
1876  IV  S.  107. 

Bildnisse  des  Königs  von  Frankreich,  der  Rei- 
ne-mere,  des  Herzogs  von  Orleans  und  aller  vor- 
nehmen Herrn  am  französischen  Hofe. 

“Bildnis  des  Herrn  Jac.  Thierry,  des  Reisegefährten 
von  W,  Schellinks,  etwa  1661/2  zu  Paris  gemalt.  Nach 
Mitteilung  von  Schellinks  in  seinem  Tagebuch. 


173 


du  Val,  Rob. , sieh  Duval. 

de  Valk,  Piet.  (I  120).  “Selbstbildnis,  Aet.  21  A°  1605, 
im  Besitze  der  Urenkelin  des  Künstlers  Antje  Je  pp  es 
zu  Sneek , welche  Houbraken  eine  von  ihr  gezeichnete 
Copie  tür  die  Groote  Schouburgh  zuschickte. 

V.  d.  Valckert,  Warn.  (I  215).  ^Grosses  Gemälde  mit 
mehreren  Bildnissen  in  Lebensgrösse,  darunter  sein  eigenes, 
im  Hintergründe  die  Predigt  Johannis  desTäufers; 
nach  der  eigenhändigen  Bezeichnung  am  10  Sept.  1623 
vollendet.  — Von  dem  erst  in  letzter  Zeit  wieder  zu 
Ehren  gekommenen  Künstler  ist , ausser  einer  Anzahl 
Bildnisse , Schützen-  und  Regentenstücke  im  Rijksmuseum 
(Cat.  Nr.  1459 — ^9)>  grosses  religiöses  Bild  vom  Jahre 

1620  im  Erzbischöflichen  Museum  zu  Utrecht:  Christus 
die  Kinder  segnend , allgemein  bekannt.  Ein  weiteres , eine 
hl.  Familie  sah  ich  im  März  1891  in  Privatbesitz  zu  Emden; 
es  trägt  die  Bezeichnung:  i 62  3 werner  van  valckert. 

V.  Veen,  Oct.  (I  39).  “Bildnis  des  Prinzen  von  Parma, 
in  ganzer  lebensgrosser  Figur  und  im  Harnisch.  Bereits 
bei  de  Piles  erwähnt,  aber  ebensowenig  in  den  älteren 
Quellen  nachweisbar  wie  heutigen  Tages  bekannt. 

“Desgl.  des  Erzherzog  Albert  und  der  Infantin 
Isabella  Clara  Eugenia.  Diese  Bildnisse  wurden  nach 
van  Mander  dem  König  von  England  geschenkt.  — Letz- 
teres befindet  sich  jetzt  in  Schloss  Hamptoncourt  (Cat. 
Nr.  343).  Näheres  bei  Hymans  , van  Mander  II  272  Anm.  9. 

V.  d.  Velde,  Adr.  (III  90  f.).  “Ein  Milchverkäufer,  von  ihm 
als  Knabe  auf  ein  Brett  seiner  Schlafstätte  gemalt.  Laut 
Mitteilung  seiner  Tochter  an  Houbraken.  Vgl.  bereits 
oben  S.  78. 

Passionsbilder  in  den  Katholischen  Kirchen  in  der 
Gasse,  genannt  Spinhuissteeg  und  gegenüber  dem 
Apfelmarkt  *)  zu  Amsterdam ; in  letzterer  eine  K r e u z - 
abnahme  in  halber  Lebensgrösse.  — Das  Bild  befand 


1)  Die  Franciscus  Xaverius  Kirche,  auch  genannt  „de  Krijtberg”. 


1/4 


sich  nicht  unter  den  Kunstwerken  aus  dieser  Kirche,  welche 
seit  dem  Frühjahr  1891  zum  Verkauf  angeboten  wurden. 
Dagegen  sind  in  der  Augustinerkirche  „ de  Ster  ” in  der 
Spinhuissteeg  noch  heutigen  Tages  fünf  Passionsbilder 
von  unserm  Künstler  vorhanden.  Es  sind  höchst  merk- 
würdige Breitbilder  mit  Figuren  in  halber  Lebensgrösse, 
welche  die  Geisselung  und  Verspottun  g Christi, 
Christus  in  Gethsemane,  die  Kreuztragung  und 
die  Beweinung  des  Leichnams  darstellen.  An  ihrem 
dunklen  Orte  war  nur  auf  der  Geisselung  die  echte  Be- 
zeichnung; „Adriaen  van  de  Velde”  und  ein  Datum: 
1660  oder  1669  zu  entdecken.  Aut  einer  bei  Desguerrois 
herausgegebenen , von  P.  A.  Beretta  lithographirten  Innen- 
ansicht der  Kirche  vor  ihrem  Umbau,  sind  diese  Bilder 
an  der  rechten  Wand  zu  erkennen.  Jetzt  befinden  sie  sich 
in  der  Wohnung  der  Geistlichen  ^). 

Verboom,  A. . sieh  Ak erb 00m. 

Verhaeght,  Tob.  (I  46).  °Der  Turmbau  zu  Babel,  vier 
oder  fünf  Mal  gemalt.  Eins  dieser  Bilder  mit  Staffage  von 
Francken  befand  sich  zu  de  Bie’s  Zeit  in  Lier.  — Nach 
Bredius’  Mitteilung  besitzt  das  Brüsseler  Museum  ein  solches 
Bild  von  Verhaeght. 

Verhout,  sieh  Voorhout. 

Ver kolj e,  Joh.  (III  285).  Venus  und  Adonis,  auch  bekannt 
durch  den  darnach  gefertigten  Stich. 

Die  Kinder  der  Bürgermeister  Berkhout  und  Vre- 
denburg. — Herr  Moes  weist  mir  das  von  Nicolaus 
Verkolje  gemalte  Porträt  eines  Gerard  van  Berkhout 
im  Besitze  des  Herrn  Mr.  de  Vicq  zu  Hoorn  nach. 

Desgl.  des  Herrn  van  der  Heul,  alle  zu  Delft. 

Die  Bildnisse  des  Rechtsanwalts  de  Bries  und  seiner 
Frau,  des  Predigers  Ger.  Brant  und  dessen  Sohnes  Jan 
Brant  und  seiner  P'rau. 

*)  Ich  fühle  mich  denselben  zu  grossem  Danke  verpflichtet,  für 
die  liebenswürdige  Weise,  worauf  sie  mir  eine  so  eingehende  Besich- 
tigung der  interessanten  Bilder , wie  es  im  spärlich  beleuchteten  Raume 
überhaupt  möglich  war,  gestatteten. 


175 


°Das  Bildnis  des  Rechtsanwalts  Bogaart  v.  J,  1685, 
welches  besonders  gerühmt  wird. 

Veronese,  Paul  (II  268).  °Das  hl.  Abendmahl  in  der 
Karthause  zu  St.  Martin  in  Neapel.  Von  Schellinks 
erwähnt.  — Heutzutage  seinen  Erben  zugeschrieben.  Vgl. 
Burckhardts  Cicerone. 

Verschuring,  Hendr.  (II  195)-  ‘'Der  Räuberüberfall  in 
einem  grossen  Bilde ; im  Hintergrund  Seestrand  mit  Schiffen , 
wohin  die  Beute  geführt  wird.  Vorn  ein  um  Freilassung 
bittendes  Ehepaar.  Dies  Gemälde  war  im  Besitze  des  Herrn 
Gijsb.  van  Aalst  zu  Dordrecht. 

Verspronck,  Joh.  Cornzn.  [Houbraken  giebt  dem  Künstler 
in  Nachfolge  von  Schrevel  irrtümlich  den  Vornamen 
Gerard]  (II  123).  "Mehrere  Schützenstücke  im 
Haarlemer  Doelen.  Von  Schrevel  vorerwähnt.  — Heutigen 
Tages  ist  nur  ein  Schützenstück  von  diesem  Meister  nach- 
weisbar, und  zwar  die  jetzige  Nr.  176  des  städtischen 
Museums  zu  Haarlem.  Will  man  nicht  annehmen,  dass 
andere  verschollen  sind , dann  kann  man  den  Ausdruck 
mehrere  am  einfachsten  auf  die  Schützenstücke  von  Vater 
und  Sohn  beziehen;  von  ersterem,  Cornelis  Engelsz  Ver- 
spronck rührt  die  Mahlzeit  der  Cloveniersschützen  i.  J.  1618 , 
welche  jetzt  die  Nr.  169  des  Haarlemer  Museums  bildet  her. 
Weniger  naheliegend  ist  die  Annahme,  dass  der  Ausdruck 
„ verscheiden  Corporaalschappen  der  schutterij  ” , ein  Irrtum 
sei  für  etwa;  „verscheiden  schutters  en  regentenstukken ” 
oder  dergl.,  in  welchem  Fall  man  den  Plural  auf  das 
Schützenstück  Nr.  176,  und  das  Regentenstück  Nr.  175 
beziehen  könnte.  Letzteres  stellt  die  Vorsteherinnen  des 
Hl.  Geisthauses  im  J.  1642  dar. 

de  Vlieger,  Sim.  (II  325).  "Das  Haarlemer  Meer  mit 
zahlreichen  Schiffen  bei  unruhigem  Wetter,  ein  Werk,  das 
wegen  seiner  natürlichen  und  kunstvollen  Behandlung  ge- 
priesen wurde. 

Voet,  Ferd.  (I  269).  "Selbstbildnis  in  der  Galerie  zu  Florenz. 
— Noch  jetzt  vorhanden. 


176 


de  Vois,  Ary  (III  163  f.).  Orgelspielende  Cäci  lia,  neben 
ihr  St.  Lucas  mit  seinem  Ochsen,  einen  Storch  als  Sinn- 
bild der  Dankbarkeit  malend ; vor  seiner  Heirat  für  seinen 
Vater  gemalt. 

°Dido  und  Aeneas  auf  der  Jagd.  Wie  Houbraken 
erzählt  wurde,  war  dies  das  einzige  von  ihm  in  dreizehn 
Jahren  gemalte  Bild. 

*Ein  Soldat  in  einem  kleinen  Bilde  im  Cabinet  des 
Herrn  Jac.  Hiskia  Machadoim  Haag,  natürlich, 
kunstreich  und  ausführlich  gemalt. 

da  Volterra,  Dan.  (II  269).  “Fresken  in  mehreren  Sälen 
des  Castells  S.  Angelo  zu  Rom.  Von  Schellinks  erwähnt. 

' — Noch  dort  vorhanden. 

Voorhout,  Joh.  (III  227).  “ Die  sterbende  Sophonisbe, 
von  Lud.  Smids  besungen.  — Zu  bemerken  ist,  dass 
dieser  den  Künstler  V e r h o u t nennt.  Da  es  einen 
Maler  Constantijn  Verhout  gegeben  hat  (vgl.  G.  S.  III 
224),  bleibt  es  ungewiss,  ob  Houbraken  Recht  hatte  ohne 
Weiteres  Johannes  Voorhout  für  den  Urheber  der  Sopho- 
nisbe zu  erklären. 

Vorsterman,  Joh.  (III  200).'  “ A n s i c h t eines  der 
kgl.  Schlösser,  als  Kaminstück  für  Karl  II  von 
England  gemalt;  nach  einigen  Berichten  in  einem  Saale 
von  W h i t e h a 1 1 , nach  anderen  in  einem  kleinen 
Zimmer. 

de  Vos,  Paul  (I  291).  “ J a g d s z e n e n in  mehreren  Sälen 
beim  Herzoge  von  Aerschot.  Nach  de  Bie  um  1661  gemalt. 
— Der  französische  Reisende  de  Monconys  (vgl.  oben  S. 
146)  erwähnt  die  Bilder  bereits  1663,  ohne  den  Namen 
des  Malers  zu  nennen  (Ned.  Kunstbode  1880  S.  403). 

V r a n c X,  Seb. , sieh  F r a n c k. 

de  Wael,  Corn.  (I  I54)-  *Die  Erstürmung  einer 
Festung  in  einem  figurenreichen  Bilde,  welches  1715 
zu  Amsterdam  versteigert  wurde.  — In  den  von  Hoet 
herausgegebenen  Auctionscatalogen  dieses  Jahres  kommt 
kein  Bild  des  Meisters  vor. 


177 


Wabbe,  Jacq.  [oder  Waben  *)]  (II  ii).  Die  Geschichte 
Josephs  in  vier  Bildern , kunstreich  und  kräftig  gemalt 
und  im  Proveniershofzu  Hoorn  befindlich. 

Die  Geschichte  Jephthas,  datirt  1 602 ; einst  im 
Besitze  des  Malers  Joh.  Bronkhorst  zu  Hoorn. 

Weenix,  J.  Bapt.  (II  81  f.  113).  Bildnis  eines  Orions, 
Turmwärters  und  Capiteldieners  zu  Utrecht,  von  ihm 
ohne  Pinsel  mit  den  Fingern  gemalt. 

Der  verlorene-  Sohn,  auch  bekannt  unter  dem 
Namen  „Het  pissend  jongetje”;  von  Nie.  Verkolje  ge- 
schabt, im  Besitze  des  Herrn  David  Amori.  — Im  Auc- 
tionscatalog  vom  23  Juni  1722  (Hoet  I 261)  ist  es  die 
Nr.  19,  sein  bestes  Werk,  sehr  schön  und  angenehm, 
2'  2"  X 2'  5"  {=  + 65  X 75  C.M.),  f 450. — Später  be- 
fand es  sich  in  der  Galerie  Orleans , mit  der  es  gestochen 
wurde.  Jetzt  gehört  es  der  Sammlung  Mniszech  zu  Paris 
an.  Näheres  bei  Bode,  Studien  S.  174. 

Ein  dritttes  Bild,  das  einzige  (.^  i*)  und  ausführ- 
lichste, was  von  ihm  in  Niederland  bekannt  sei,  erwähnt 
Houbraken  im  Besitze  der  Nachkommen  desHerrnWilt- 
s c h u t zu  Amsterdam , ohne  es  jedoch  näher  zu  beschreiben. 

Figuren  in  einem  Bilde  Berchems,  die  Berufung 
des  Matthäus  darstellend.  Sieh  oben  S.  97. 

V.  d.  W e r f , Adr.  (I  270 ; III  392 — 404).  °Selbstbildnis 
vom  Jahre  1696  in  der  Galerie  zu  Florenz.  — Noch  jetzt 
in  den  Uffizien. 

Des  gl.  in  17  jährigem  Alter,  auf  eine  Spielkarte  gemalt. 

Bildnis  eines  seiner  jüngeren  Brüder  in  halber 
Figur,  um  dieselbe  Zeit  innerhalb  zehn  Tage  gemalt,  und 
von  seinem  Lehrer  Egl.  van  der  Neer  für  neun  Ducaten 
erworben. 

Bild  mit  Kinderfiguren,  um  350  Gulden  für  Adr. 
Paets  zu  Rotterdam  gemalt.  — Im  Auctionscatalog  (sieh 
unten)  wird  es  nicht  erwähnt. 

*)  Vgl.  über  diese  Namensformen  und  über  des  Künstlers  Werke 
bereits  oben  S.  59  f. 


178 


Aehnliches  Bild  für  Phil,  Steen  zu  Amsterdam, 
später  vom  Kurfürsten  von  der  Pfalz  erworben.  — Da  es 
sich  um  ein  frühes  Bild  des  Meisters  handelt,  kommt  hier 
die  Nr.  438  der  Münchener  Pinacothek,  welche  aus  Düs- 
seldorf stammt  und  1687  datirt  ist,  in  Betracht. 

Deckengemälde  für  Nie.  Flinck  zu  Rotterdam , kurz 
nach  dem  Jahre  1692  gemalt;  in  der  Mitte  eine  Fama 
mit  zwei  Kindern,  ringsum  grau  in  grau  gemalte 
Allegorien. 

Das  Urteil  Salomonis,  1697  im  Aufträge  des  Kur- 
fürsten von  der  Pfalz  gemalt.  — Die  Grisaille,  welche 
von  Pigage  in  seinem  Düsseldorfer  Galeriewerke  (1778) 
unter  Nr.  241  beschrieben  und  auf  Tafel  XVII  abgebildet 
wird,  befindet  sich  heutzutage  in  Schleissheim , Cat.  1885 
Nr.  488 ; das  ausgeführte  Bild  dagegen  in  den  Uffizien  zu 
Florenz,  wohin  es  vermutlich  vom  Kurfürsten  geschenkt 
wurde. 

Bildnisse  des  Kurfürsten  und  der  Kurfürstin  in 
ganzer  Figur,  jedes  auf  einer  Leinwand  von  30  Zoll  Höhe. 
— Jetzt  in  München,  Cat.  441 12. 

Ecce  Homo  in  einem  Bilde  von  zwei  Ellen  Höhe; 
1698  gemalt  und  später  vom  Kurfürsten  erworben,  der 
den  Maler  dafür  mit  einer  goldnen  Kette  und  einem  Por- 
trätmedaillon beschenkte.  — Jetzt  in  München,  Cat.  Nr.  439, 

Die  Grablegung  Christi;  1703  für  den  Kurfürsten 
gemalt.  — Jetzt  in  München , Cat.  Nr.  445. 

Die  I 5 Geheimnisse  der  Katholischen  Kirche, 
nebst  später  dazu  gemaltem  Titelbild;  die  sieben  freien 
Künste  ^),  welche  den  Bildnissen  des  Kurfürstlichen 
Paares  Ehre  erweisen.  Jedes  Bild  mass  ungefähr  2^' X 21" 
(=  + 80  X 56  C.M.).  — Jetzt  in  München,  Cat.  Nr. 
448—450,  452—463  und  465. 

1)  Van  Gool  II  S.  561  beschreibt  das  Bild  im  zweiten  Cabinet  der 
Kurfürstlichen  Galerie. 

Nach  dem  Münchener  Catalog:  die  neun  Musen;  van  Gool,  B. 
II  S.  547  redet  aber  auch  von  den  sieben  freien  Künsten. 


179 


Selbstbildnis  in  Lebensgrösse,  in  der  Hand  ein 
Gemälde,  worin  seine  Frau  und  Tochter  vorkamen.  Eins 
seiner  besten  Werke,  kurz  vor  1710  gemalt.  — Jetzt  im 
Rijksmuseum,  Cat.  Nr.  1614.  Es  stimmt  genau  mit  der 
Beschreibung  Houbrakens  überein,  trägt  aber  die  Jahres- 
zahl 1699. 

Bad  der  Calisto,  mit  acht  Fuss  grossen,  weib- 
lichen Figuren,  für  seine  Frau  gemalt,  aber  später  dem 
Kurfürsten  überlassen.  — Jetzt  in  München,  Cat.  Nr. 
446,  datirt  1704.  Houbraken  bezieht  die  Grössenangabe 
mit  Unrecht  auf  die  Figuren,  statt  auf  das  Bild  selbst, 
welches  46  c.M.  in  der  Höhe  misst. 

Maria  Magdalena,  im  Jahre  1709  dem  Herzog  Ulrich 
Anton  von  Wolfenbüttel  überlassen.  — Eberlein  erwähnt 
dies  Bild  als  Nr.  90  im  zweiten  Cabinet  der  Galerie  zu 
Salzthalen  (1776).  Er  giebt  als  Maasse  an;  i'  X 9"* 
Riegel  wurde  es  1792  noch  von  C.  Schroeder  gestochen, 
1807  aber  von  den  Franzosen  entführt  und  nicht  zurück- 
gegeben. (Beiträge  II  345).  Obwohl  es  zahlreiche  Magda- 
lenen  vom  Künstler  giebt  (zu  München,  Paris,  Dresden, 
Petersburg,  London-Sammlung  Hope,  bei  Herrn  Dr.  Blom 
Coster  im  Haag  usw.)  ist  das  ehemalige  Braunschweiger 
Exemplar  unter  ihnen  nicht  bestimmt  nachweisbar. 

Sechs  Bilder  im  Nachlasse  des  Herrn  Adr.  Paets, 
zusammen  für  f 16.000  verkauft.  Eins  davon,  ein  Loth 
mit  seinen  Töchtern  in  kleinem  Formate  erzielte 
f 4200  und  befand  sich  zu  Houbrakens  Zeit  in  der  Samm- 
lung des  Grifher  Fagel.  — Der  Catalog  der  Auction  Paets 
bei  Hoet  (I  1 54  f.)  giebt  über  diese  Bilder  nähere  Auskunft : 
Nr.  6.  Ein  sehr  schönes  Werk  des  Ritters  van  der 
Werf,  die  Verstossung  Hagars  darstellend  2'  8"  X 

2'  2"  (=  + 77  X 62  c.M.) f 3200. — 

Nr.  7.  Ein  Gegenstück  dazu,  Sara  Hagar  dem 

Abraham  zuführend f 3700. — 

Nr.  8.  Ein  curios  ausgeführtes  Bild,  die  Grablegung 
darstellend,  2'  X (—  it  57  X 4^  c.M.) . . . . f 2650. — 


i8o 


Nr.  9.  Ein  ausgezeichnet  und  curios  ausgeführtes  Cabi- 
netstück,  Loth  mit  seinen  Töchtern  darstellend, 

f X 14'  (=  ± 46  X 33  c.M.) f4ioo. — 

Nr.  IO.  Ein  dito,  einen  Hirt  und  eine  Hirtin 
von  hinten  gesehen,  darstellend,  i'  7"  X Z"  {—  + 

46  X 36  c.M.) f 1650.— 

Nr.  II.  Ein  dito  einen  Hirt  und  eine  Hirtin 
darstellend  2^'  X 2'  (=  + 71  X 57  c.M.)  . . . , . f 900. — 
Dies  macht  zusammen  f 1 5,600.  Die  von  Houbraken  ange- 
gebenen Summen  £4200  für  Nr.  9,  und  f 16,000  für  sämmt- 
liche  Bilder  sind  etwas  höher , lassen  sich  aber  durch  einen 
Kostenzuschlag  von  2\  ohne  Schwierigkeit  erklären. 

Von  diesen  Gemälden  sind  Nr.  6 und  7 wohl  mit  den 
Darstellungen  der  Münchener  Pinacothek,  Cat.  Nr.  440 
und  443  identisch,  welche  die  Jahreszahlen  1690  und  1701 
tragen,  aus  Düsseldorf  stammen  und  von  van  Gool  (II 
548)  als  dort  befindlich!  erwähnt  werden.  Nr.  8 und  Nr. 
IO  kommen  am  14  Apr.  1741  in  der  Auction  Bicker  van 
Zwieten  vor  (Hoet  II,  16  f.);  ersteres  Bild  als  Nr.  69 
erzielte  f2000,  letzteres  als  Nr.  71  f 1300. — Den  Maassen 
nach  kann  die  Grablegung  mit  dem  fürstlich  Liechten- 
steinschen  Bilde  zu  Wien  identisch  sein  (Cat.  1885  Nr. 
615).  Die  Amsterdamer  und  Rotterdamer  Bilder  sind  grösser: 
100  X 80,  bzw.  79  X 54  c.M. , das  Fester  ist  nach  lAimmel, 
S.  196  Anm.  geringer.  Andere  giebt  es , ausser  zu  München 
(sieh  qben)  in  der  Eremitage  und  in  der  Sammlung  Glitza  zu 
Hamburg.  Der  „Loth  mit  seinen  Töchtern  ”,  der  sich  nach 
Houbrakens  Aussage  beim  Griffier  Fagel  befand,  kommt 
im  Catalog  dieser  Sammlung  bei  Hoet  (II  409  fif.)  nicht 
vor,  wohl  aber  „een  Herder  en  Herderinne”,  ein  Bild, 
das  für  die  Nr.  1 1 der  Auction  Paets  gehalten  werden 
könnte,  wenn  nicht  jede  Maassangabe  fehlte.  Von  den 
jetzt  vorhandenen  Szenen  mit  Loth  und  seinen  Töchtern 
stimmen  den  Maassen  nach  die  Bilder  in  Buckinghampa- 
lace  zu  London  (Cat.  Nr.  98),  in  der  Sammlung  Hope 
ebendort  und  im  Berliner  Vorräte  (Cat.  Nr.  500)  am  besten 


i8i 


zu  demjenigen  der  Sammlung  Paets,  da  sie  43!  X 34i 
c.M. , bzvv.  44  X 34  c.M.  und  43  X 33  c.M.  messen.  Das 
Dresdener  Exemplar,  Cat.  Nr.  1814,  welches  durch  die 
Bezeichnung:  Adr"-  v.  Werff  fec.  1694  beglaubigt  ist,  ist 
etwas  kleiner:  39^^  X 3H  scheint,  nach  der 

niedrigen  Inventarnummer  zu  schliessen,  bereits  lange  vor  der 
Autlösung  der  Sammlung  Fagel(nach  1752)  als  Geschenk  des 
Kurfürsten  von  der  Pfalz  nach  Dresden  gekommen  zu  sein. 
Ein  den  Maassen  und  der  Darstellung  nach  ziemlich  mit 
diesem  übereinstimmendes  Bild  in  Gotha,  welches  dort 
dem  Ritter  zugeschrieben  wird  (Cat.  1890  Nr.  299),  schien 
mir  eher  eine  Arbeit  Pieter  van  der  Werfs  zu  sein  ^), 
der  eine  zu  Schwerin  befindliche  Copie  durch  seine  Be- 
zeichnung beglaubigte  (Cat.  Nr.  1117). 

Lebensgrosse  Bildnisse  seiner  Frau  undihrer 
Verwandten,  sowie  der  Herrn  Adr.  Paets  und  [Nie.] 
Flink,  auf  ovaler  Leinwand  gemalt. 

Ein  Parisurteil,  eine  heilige  Familie  und  eine 
Maria  Magdalena,  1717  für  5500,  2500  und  2000 
Gulden  an  den  Grafen  C zernin  de  Chudenitz  verkauft.  — 
Diese  Bilder,  datirt  1712,  1715  und  1711,  wurden  vor 
1753  aus  der  Sammlung  Czernin  für  die  Dresdener  Galerie 
erworben,  wo  sie  sich  noch  befinden:  Cat.  Nr.  1818, 
1819  und  1817.  Man  vergleiche  die  dortige  Bemerkung. 

Parisurteil,  i.  J.  1718  vom  Herzog  von  Orleans  für 
f 5000  erworben.  — Im  Galeriewerk  gestochen.  Waagen 
erwähnt  das  Bild,  Art  treasures  II  503. 

"Selbstbildnis,  von  Joan  de  Haas  besungen.  — 
Wohl  ein  anderes,  als  das  zu  Florenz  befindliche,  denn 
dieses  war  voi^  der  Erhebung  zur  Ritterwürde  gemalt, 
während  das  1715  datirte  Gedicht  den  Maler  ausdrücklich 
Ritter  nennt. 

Willemans,  Mich.  (II  234).  "Vulcan  Waffen  schmie- 
dend, für  den  Kurfürsten  von  Brandenburg  gemalt. 


*)  So  auch  bereits  Schlie  im  grossen  Schweriner  Catalog. 


i82 


°Die  Urteilsprüche  Sal  omons  und  Cambysis, 
in  grossem  Formate  zu  Breslau  befindlich.  — Wie  das 
vorige  Bild  bereits  von  Sandrart  erwähnt. 

Wissing,  Wil.  (III  361).  Bildnisse  von  Wilhelm  III  von 
Oranien  und  seiner  Frau  Maria  von  England,  im 
Aufträge  König  Jacobs  II  gemalt.  — Wiederholt  gestochen ; 
vgl.  Br.  Mezzotintoportraits  passim,  Walpole  III  224  und 
van  Somerens  Catalogus  unter  Willem  III  und  Maria. 
Withoos,  Math.  (II  188). *  *Bilder  mit  Disteln,  Kräutern 
und  Insecten,  bei  den  Erben  des  Herrn  de  Moor, 
des  Bürgermeisters  von  Hoorn, 

de  Witte,  Eman.  (I  283).  “Das  Innere  der  Nieuwe 
K e r k zu  Amsterdam  mit  dem  Grabmal  des  Admiral  de 
Ruyter,  um  1683  für  seinen  Sohn  gemalt,  aber  nach 
dessen  in  diesem  Jahre  erfolgten  Tode  verweigerten  die 
Verwandten  die  Annahme  zum  vereinbarten  Preise,  worauf 
der  Künstler  das  Bild  vernichtete, 
de  Wolf,Jac.  (III  313  f.).  "Alcestis  wird  ihrem  Gatten 
Admet  zurückgegeben,  und  “Kassandra  von 
Aegisthus  und  Klytemnestra  ermordet.  Beide 
von  Lud.  Smids  besungen.  — Erstere  Fabel  scheint  in  einer 
Zeichnung  oder  einem  Stich  behandelt  gewesen  zu  sein, 
da  der  Dichter,  was  Houbraken  entgangen  ist,  in  der 
Anmerkung  sagt:  „Mij  valt  niet  in,  dat  ik  dese  Fabel 
in  s c h i 1 d e rij  e n ergens  gezien  heb.  ” 

Wouwerman,  Jan  (II  76).  *Gebirgige  Landschaft,  im 
Besitze  von  Laur.  van  der  Vinne  zu  Haarlem. 

Jan  (II  17).  “Hirschjagd,  von  J.  Smith  gestochen. 
V.  Wijnen,  Dom.,  gen.  Askaan  (II  347).  “Das  Treiben  in 
der  Malerbent  zu  Rom  in  mehreren  Darstellungen. 
Im  Aufträge  von  Bonav.  Overbeek  gemalt  und  von  Math. 
Pool  gestochen. 


*)  Sieh  auch  unter  Jurr.  van  Streeck. 

*)  Sieh  auch  unter  Godfr.  Kneller. 


i83 


Anonyme  Gemälde. 

°Die  Grafen  und  Gräfinnen  von  Holland  in 
alten  Wandmalereien  im  Karmeliterkloster  zu  Haarlem,  nebst 
°Copienhiervon  auf  Holztafeln  im  Vorsaale  des  Haar- 
lemer  Rathauses  (I  32).  — Beide  vorerwähnt  in  C.  v.  Alke- 
made,  Hollandse  Jaarboeken  1699,  Voorberigt  S.  7 ff. 
Letztere  noch  jetzt  dort  vorhanden. 

Der  Tod  der  Cleopatra,  an  der  Zimmerwand  eine 
Karte  von  Amsterdam  mit  der  neuesten  Vergrösserung 
(I  103).  Der  Maler  dieses  Bildes  lebte  noch  zu  Hou- 
brakens  Zeit. 

Eine  Kreuzigung  Christi,  mit  Hilfe  Ger.  ter 
Borchs  vom  Maler  des  Grafen  Peneranda  zu  Münster 
vollendet  (III  34  ff.). 

°Die  Hochzeit  zu  Kana;  Houbraken  lobt  es,  dass 
der  Maler  dieses  Bildes  Christus  das  Wasser  in  roten 
Wein  verwandeln  Hess.  Entlehnt  aus  W.  Goeree,  Inleyding 
tot  de  Schilderkonst  S.  46.  (III  159). 

Die  Unterdrückung  der  Niederlande  durch 
die  Spanier  in  den  Jahren  1567  und  68,  (III  i59f.).- 
Allegorische  Darstellungen  dieses  Vorwurfs  befinden  sich 
u.  A,  im  Rathause  zu  Middelburg  und  im  Prinzenhof  zu  Delft. 

“Bildnisse  der  Brüder  Berckheyde,  von  Fr, 
Snellinx  besungen.  (III  196). 

II.  Zeichnungen,  Aquarelle  tmd  Stiche. 

V.  Aken,  J.  (III  183).  *Sechs  Radirungen  mit  Pferden, 
in  der  Grösse  der  kleinsten  Blätter  des  P.  de  Laer.  Zu 
Houbrakens  Zeit  selten. 

Antje  Jeppes,  (I  120).  *Zeichnung  nach  dem  Selbst- 

B.  II S.  264  ff.  erwähnt  Houbraken  zahlreiche  anonyme  Kunstwerke , 
welche  W.  Schellinks,  laut  seinem  Tagebuch  in  England,  Frankreich 
und  Italien  sah.  Da  sie  sämmtlich  ausser  Zusammenhang  mit  der  hol- 
ländischen Kunstgeschichte  stehen,  muss  ich  mich  hier  mit  dieser 
kurzen  Erwähnung  begnügen. 


i84 


bildnis  ihres  Urgrossvaters  P,  de  Valk,  Aet.2i,  1605; 
hiernach  der  Stich  bei  Houbraken. 

Antho  nisz,  sieh  Cornelis  Anthonisz. 

Au  dran,  B.  und  J. , G.  Edelinck,  Duchange,  Loir, 
B.  Picart  und  Corn.  Vermeulen  (I  68).  Stiche 
nach  den  Gemälden  des  R u b e n s in  der  Luxembourg 
Galerie.  An  diesem  Werke  sind  ausser  den  von  Hou- 
braken genannten  Künstlern  noch  J.  Bapt.  Masse,  de 
Chastillon,  A.  Trouvain  und  Char.  Simonneau 
beteiligt  gewesen.  Das  Ganze  erschien  1710  zu  Paris 
unter  dem  Titel : La  Gallerie  du  Palais  Luxembourg  peinte 
par  P.  P.  Rubens,  dessinee  par  les  Ss.  Nattier  et  gravee 
par  les  plus  illustres  Graveurs  du  temps. 

A u d r a n , Ger.  (III  99).  Stiche  nach  der  Geschichte 
Alexanders  des  Grossen,  von  1 e Brun  gemalt. 

Backhuijzen  Lud.  ^II  243).  *De  IJstroom  en  zeege- 
zichten.  Eine  Folge  von  Radirungen  in  7 1 jährigem  Alter 
gefertigt. 

B a r y , H.  (III  3).  Stich  nach  einem  Gemälde  des  F.  van 
M i e r i s , eine  betrunkene  Frau  darstellend.  Sieh  auch 
oben  S.  145. 

B a u d u i n s , sieh  B o u d e w ij  n s. 

Baur,  Joh,  Wilh.  (II  332).  Stiche  nach  den  Metamor- 
phosen Ovids,  dem  Pastor  Fido  und  der  Pas- 
sion Christi,  letztere  in  24  Quarto-blättern  von  Mel- 
chior Küsell  von  Augsburg  gestochen.  — Vgl.  über  diese 
Folgen  W.  v.  Seidlitz  in  J.  Meyers  Künstlerlexicon , wo 
dieselben  sub  a)  12,  b)  i , und  b)  2angeführt  sind.  Aus  dieser 
Stelle  geht  hervor , dass  auch  die  43  Blätter  nach  dem  Pastor 
Fido  nach  Baur’s  Erfindung  von  Küsell  gestochen  sind. 

Beckett,  I.  (II  331).  Bildnis  des  Malers  Peter  van  der 
Me  ulen  nach  N.  de  Largillie  re  von  Beckett  geschabt. 
Vgl.  Smith,  British  Mezzotinto  portraits  B.  IS.  52  Nr.  95. 

V.  d.  Berg,  Math.  (II  16).  Mehrere  gezeichnete  Bild- 
nisse seines  Vaters  in  verschiedener  Stellung  und 
Kleidung. 


185 


Eine  solche  Zeichnung  im  Dresdener  Kupferstichcabinet 
trägt  an  der  Vorderseite  die  Bezeichnung;  Aetatis  69  An. 
1649  W.  (?)  Berge,  und  auf  der  Rückseite;  „dit  is  Joannes 
vanden  bergh  Schilder  gedaen  van  sijn  soon  Mattijs  van- 
den  bergh  Schilder”. 

Bernard,  Nie.  sieh  Bonnart. 

V.  Bieselingen,  Chr.  Jzn.  (I  122  Anm.)  Bildnis  des  Bal- 
thasar Gerards,  des  Mörders  des  Prinzen  Wilhelm  von 
Oranien , nach  dem  Leben  gezeichnet.  Ehemals  im  Besitze 
des  Pastors  Flud  van  Gißen  zu  Dordrecht.  — Da  Hou- 
braken  diesen  Geistlichen  porträtirte  (vgl.  oben  S.  5 und 
30)  und  dadurch  persönliche  Beziehungen  zu  ihm  nach- 
gewiesen sind , ist  es  wahrscheinlich , dass  er  das  Werk  van 
Bieselingens  aus  eigener  Anschauung  kannte.  Seitdem  ist  es 
verschollen.  Ueber  den  sehr  reichen  handschriftlichen 
Nachlass  van  Giffens  vergleiche  man  Bibliografische  Ad- 
versaria  I. 

^Zeichnung  nach  dem  ermordeten  Prinzen  Wil- 
helm, von  H.  Pot  für  sein  allegorisches  Bild  im  Delfter 
Rathause  benützt.  — Sieh  oben  S.  153. 

de  Biskop,  Jan  [Episcopius]  (II  234,  III  150).  Stiche  nach 
den  zu  Rom  gefertigten  Zeichnungen  nach  Antiken  von 
W.  Doudijns  und  Anderen.  — Das  Werk  erschien  unter 
dem  Titel ; Paradigmata  graphices  variorum  artificum. 
Hagae  Comitis  1671. 

*M  eh  re  re  Bacchusstatuen,  zu  Rom  nach  den 
echten  Marmorbildern  gezeichnet. 

Blooteling,  A.  (II  25,  III  5).  *Bildnis  des  Malers  Gov. 
Flink  mit  sechszeiliger  Unterschrift  von  J.  van  den 
Vondel.  — Dieser  Stich  ist  nach  einem  Gemälde  des  Ger. 
Pzn.  van  Zijl  verfertigt  und  diente  dem  Houbrakenschen 
Bildnisse  als  Vorlage.  Vgl.  auch  bereits  oben  S.  170. 

*Sch  abkunstblatt  nach  dem  vom  Meister  selbst 
gezeichneten  Bildnis  des  Frans  van  Mieris  d.  Aelt. 
Ebenfalls  von  Houbraken  für  sein  Werk  benützt.  — Vgl. 
Fred.  Müller  Nr.  3645, 


13 


i86 


k Boiswert,  Schelte.  Sieh  den  der  Iconographie  van  Dijks 
gewidmeten  Abschnitt  des  zweiten  Teiles. 

Bonnart,  Nie.  [Houbraken  irrtümlich  Bernard]  (II  331). 
® Stic  he  nach  A.  F.  v.  d.  M e u 1 e n s Schlachtenbildern  in 
Gemeinschaft  mit  J.  v.  Huchtenburgh,  Rom.  de 
Hooghe,N.  Cochin,  Ch.  Simonneau,Fr.  Ertinger, 
u.  A.  — Ausser  Nicolaus  war  auch  Robert  Bonnart 
an  dieser  Folge  beteiligt. 

B o u d e w ij  n s , A.  F.  [oder  Bauduins]  (III  99)-  *Zwei  Radi- 
rungen  nach  A b r.  G e n o e 1 s , die  eine  mit  Kürbissen  nach 
einem  Gemälde,  die  andere  nach  einer  zu  diesem  Zwecke 
gemachten  Zeichnung.  Die  beiden  Blätter  waren  nach 
Houbraken  die  grössten  einer  ihm  bekannten  Folge  von 
Abr.  Genoels,  bestehend  aus  12  zu  Rom  radirten  Blättern. 
Näheres  S.  188  bei  Genoels. 

de  Bray,  Dirk  (I  177).  Bildnis  seines  Vaters  Salomon  de 
Bray  in  Holzschnitt.  — Vgl.  Vis  Blockhuyzen,  Nr.  122; 
Fred.  Müller,  Nr.  687. 

Bronkhorst,  Joh.  (III  243).  °Buch  mit  Tier maler eien 
in  Wasserfarben,  von  Joh.  Vollenhove  besungen. 

le  Br  u n,  Ch.  (II  174).  *Die  V erzweifl  u ng,  zur  Folge  der  Affec- 
tionen  des  Gemütes  gehörig.  — Es  ist  dies  die  Nr.  20  der 
Folge,  bekannt  unter  dem  Titel : Expressions  des  passions  de 
l’äme,  representees  en  plusieurs  testes  gravees  d’aprhs  les 
desseins  de  feu  Monsieur  le  Brun  , premier  peintre  du  Roy  ’ ). 

Callot,  Jacq.  (II  356,  Anm.  79).  *Stich,  worauf  das  Spiel 
mit  den  aus  Eselshäuten  genähten,  mit  Luft  gefüllten  Bällen 
dargestellt  ist.  — Es  ist  dies  vermutlich  der  bei  Meaume, 
Recherches  sur  la  vie  et  les  ouvrages  de  Jacq.  Callot  unter 
Nr.  622  erwähnte  Stich  mit  der  Aufschrift;  „Parterre  du 

palais  de  Nanci 1625”,  worauf  Herzog  Karl  VI 

von  Lothringen  mit  seiner  Frau  dargestellt  sind,  wie  sie 
den  Ballspielern  Zusehen. 

V.  Caukercken,  C.  (I  63).  * Bildnis  des  Malers  T o bias  Ver- 

‘)  Es  ist  dies  die  spätere  1732  zu  Augsburg  erschienene  Ausgabe. 

Die  erste  ist  mir  leider  nicht  zu  Gesicht  gekommen. 


i87 


haecht.  Aus  Meyssens-de  Bie  entlehnt.  Von  Houbraken 
ohne  Stechernamen  angeführt. 

Kilian,  Phil.  (II  288).  * Bildnis  des  Malers  Jo  h.  Hei  nr.  Roos, 
von  diesem  seinem  einstigen  Lehrer  Bar.  Graat  zugeschickt 
und  von  Houbraken  für  sein  Werk  nachgestochen.  Hou- 
braken erwähnt  den  Vornamen  des  Stechers  nicht. 

Knüpfer,  Nie.  (I  234).  “Odysseus  bei  Nausikaa;  Krei- 
dezeichnung aus  seiner  Jugend  auf  den  Wänden  seines 
elterlichen  Hauses. 

Co c hin,  N.  sieh  Bonnart. 

V.  d.  Koogen,  Leend.  (I  350).  * Gezeichnetes  Bildnis  desCor- 
nelis  Bega  in  jugendlichem  Alter,  von  Houbraken  für 
sein  Werk  benützt. 

Cornelis  Anthonisz  (I  23).  Plan  der  Stadt  Amster- 
dam, aus  12  Blättern  in  Holzschnitt  bestehend. 

Kraus,  Joh.  Ulr.  (III  221).  *Abbildung  der  Peterskirche  zu 
Rom  nach  Vorlagen  von  Joh.  Andr.  Graf,  1696  erschienen 
auf  neun  grossen  Blättern. 

Kysell,  Melch.  (II  332).  Eine  Passionsfolge  von  24  Blatt, 
sowie  Darstellungen  aus  dem  Pastor  Fido,  beide  nach 
Joan  Wilh.  Baur.  — Sieh  dort. 

David  Joris z.  (I  22).  Vier  Zeichnungen  im  Besitz  des 
kunstliebenden  Jacob  Moelaert  zu  Dordrecht;  die  Fin- 
dung Mosis,  die  Darstellung  des  gelobten 
Landes,  die  Ver  leihung  der  Himmelsschlüssel 
an  St.  Peter  und  die  Bekehrung  desCenturionen 
Cornelius  ausgeführt  in  Federumrissen  mit  getuschten 
Schatten  in  der  Art  des  Lucas  van  Leiden. 

V.  d.  Does,  Ant.  (I  164).  * Bildnis  des  Malers  Leon.  Br  am  er. 
In  der  Sammlung  von  Meyssens  und  im  Gülden  Cabinet; 
von  Houbraken  entlehnt. 

Doudijns,  Wil.  (II  234).  Zeichnungen  nach  Römischen 
Antiken,  welche  dem  Radirer  Jan  de  Biskop  als  Vorlage 
dienten.  — Sieh  oben  unter  Biskop. 

Duchange,  sieh  Au  dran. 

V.  Dijk,  Ant.  *Mehrere  Bildnisse  der  Iconographie. 


i88 


— Sieh  über  dieselben  den  betreffenden  Abschnitt  des 
zweiten  Teiles. 

Edelinck,  G.  sieh  And  ran. 

Ertinger,  Fr.  sieh  Bonnart. 

la  Fage,  Raim.  (I  i68).  °Der  Untergang  Pharao’s,  in 
einer  Federzeichnung  zu  Paris  in  zwei  Stunden  vollendet, 
in  Gegenwart  von  Joan  van  der  Brügge  und  andern  vlä- 
mischen  Malern. 

le  Febre  (III  317).  Stiche  nach  den  vornehmsten  Werken 
von  Paul  Veronese  und  Andern. 

Feddes,  sieh  Pieter  Feddes. 

Galle,  Phil,  sieh  Tybaut. 

Galle,  Corn.  (I  180).  Bildnis  des  Artus  Wolfart.  Ohne 
Nennung  des  Stechernamens  aus  van  Dijks  Iconographie. 

V.  Geilkerken,  Nie.  (I  133).  *Bildnis  des  Malers  Pieter 
Feddes,  mit  der  Umschrift  „Petrus  Feddes  Pictor  1615  ”,  in 
der  Umrahmung  Malerattribute. — Ohne  Stechernamen.  Van 
der  Kellen,  Peintre-Graveur , S.  14 1 und  van  Someren, 
Beschrijvende  catalogus  van  gegraveerde  portretten  van  Ne- 
derlanders  B.  II  Nr.  1778*  machen  uns  mit  diesem  höchst 
seltenen  und  schönen  Bildnis  bekannt.  Es  ist  nach  letzterem 
ein  Brustbild  nach  rechts,  Aet.  29,  1615;  die  Stecherbezeich- 
nung lautet  N.  G.,  das  Format  ist  folio  Nach  diesen  An- 
gaben wäre  der  Künstler  1585/6  geboren  , Houbraken 
erwähnt  ihn  zwischen  Meistern  des  Jahres  1588. 

Genoels,  Abr.  (III  99).  26  grössere  und  kleinere  Land- 
schaften, von  denen  Houbraken  1 2 Stück , welche  zu  Rom 
radirt  waren,  kannte;  zwei  der  grössten  derselben  hatte  jedoch 
Bauduin  [Boudewijn]  radirt.  — Letztere  sind  die  in  Jul. 
Meyers  Allgem.  Künstlerlexicon  B.  III  S.  140  sub  Nr.  30  und 
31  verzeichneten  Blätter,  während  nach  Bartsch  IV  S.  323  ff. 
die  Nr.  12 — 1417,  18,  20,  22, 24,  25  , 53  und  55  , also  elf 
Stück  die  Ortsangabe:  „ Romae ” tragen.  Die  Gesammtzahl 
26  der  Genoels’schen  Radirungen  bezieht  sich  offenbar  blos 
auf  seine  erste  Periode , da  bei  Bartsch  bereits  73  und  im  Wei- 
gelschen  Supplement  weitere  2 1 Blätter  verzeichnet  stehen. 


189 


Gerards,  sieh  Marcus  Gerards. 

Goud,  Hendr.  (I  54).  *Stich  nach  Elzheimers  Bild: 
Ceres  verwandelt  den  Knaben,  der  sie  verspottet,  in  eine 
Eidechse. 

Graat,  Bar.  (II  206  ff.).  Skizze  zu  einer  unausgeführt  geblie- 
benen Allegorie  der  Jurisprudenz  für  das  Am- 
sterdamer Rathaus. 

Grauw,  Hendr.  (II  190).  "Mehrere  im  Auftrag  des  Johannes 
Bronkhorst  zu  Hoorn  gefertigte  Zeichnungen  in  Kreide 
auf  getöntem  Papier : die  Erziehung  des  Bacchus, 
der  Triumphzug  des  Julius  Caesar  u.  A.  auf 
7 — 8 grossen  Bogen. 

V.  d.  Hagen,  sieh  Verhagen. 

Hägens,  Christ.  (II  88)  * Bildnis  des  S.  P.  T i 1 m a n , genannt 
Schenck  A"  1668  Aet.  67.  Von  Houbraken  für  sein 
Bildnis  auf  Tatei  C.  des  zweiten  Bandes  benützt.  — Van 
Someren,  Nr.  5557.  Ein  angebliches  Selbstbildnis  Tilmans 
gehört  zu  den  neuen  Erwerbungen  der  Landesgalerie  zu 
Budapest.  PTimmel,  kleine  Galeriestudien  S.  253  f.  ver- 
mutet darin  das  Original  des  Stiches  von  Hägens.  Hier- 
gegen ist  einstweilen  zu  bemerken,  dass  die  Aufschrift 
„Natus  1603”  nicht  stimmt  zu  dem  Aet.  67  A".  1668 
des  Stiches. 

V.  Halen,  Arn.  (III  131).  Bildnis  von  Ger.  Lairesse  in 
Schabkunst  nach  dessen  Tode  ausgetührt  und  derTotenklage 
über  den  Künstler  beigefügt.  — Vgl.  Fred.  Müller,  Nr.  3071. 

Hollar,  Wenz.  (I  218).  *Bildnis  des  Malers  Jacob  van  Es. 
Aus  der  Sammlung  Meyssens-de  Bie. 

de  Hooge,  Rom.  (II  310).  Stich  nach  der  von  Joh.  de  Baen 
gemalten  Allegorie  zu  Ehren  C or  n elis  de  Wit  t s und  zur 
Verherrlichung  des  Zugs  nach  Chattam.  — Vgl.  Fred. 
Müller,  Historieprenten  Nr.  2276.  Sieh  auch  Bonnart. 

V.  Hoogstraten,  Dirk  (I  159).  Ecce  Homo,  von  ihm  nach 
eigener  Erfindung  in  seiner  Jugend  gestochen. 

Hoogs  traten,  Sam.  (I  161).  * Gezeichnetes  Bildnis  seines 
Vaters  Dirk  v.  Hoogstraten. 


v. 


Houbraken,  Arn.  (I  204,  II  129,  208,  162,  III  121  f.). 
Der  Selbstmord  des  Cyrus  nach  dem  Trauerspiel 
Quinaults  ; als  Illustration  der  von  W.  den  Elger  besorgten 
Uebersetzung.  — Sieh  auch  oben  S.  44.  Der  Stich  M. 
Pools  nach  Houbrakens  Erfindung  befindet  sich  sowohl 
m der  1716  bei  P.  v.  d.  Veer  als  in  der  1717  bei  Arn. 
Willis,  beiden  zu  Rotterdam,  erschienenen  Ausgabe.  In 
beiden  Fällen  trägt  er  aber  die  Adresse  des  letzteren. 

Die  Hilfeleistung  von  Simon  von  Cyrene  bei 
der  Kreuztragung  Christi;  gehört  zur  Folge 
der  von  van  der  Mark  herausgegebenen  biblischen  Dar- 
stellungen ; damals  im  Erscheinen  begriffen. 

Tooneel  der  Zinnebeeiden.  — Vgl.  oben  S.  14  ‘ ). 
R a d i r u n g auf  S.  269  von  Hoogstratens  Inleyding 
tot  de  Hooge  Schole  der  .Schilderkunst, 

Emblemata,  damals  im  Erscheinen  begriffen.  Eine 
Darstellung  des  Neides  hieraus  wird  bereits  B.  IIS.  129 
erwähnt.  — Das  Buch  erschien  unter  dem  Titel ; „ Stichte- 

lijke  Zinnebeeiden in  LVII  Tafereelen”  erst  nach 

Houbrakens  Tode.  Das  Vorwort  ist  von  1722,  das  Titel- 
blatt der  frühesten  mir  bekannten  Ausgabe  von  1729 
datirt.  Es  existiren  weitere  Auflagen  von  1757  und  1782. 
Die  von  J.  Folkema  radirte  Darstellung  des  Neides  findet 
sich  auf  S.  225. 

V.  Huchtenburgh,  Joh.  sieh  B o n n a r t. 

J e p p e s , sieh  Antje  Jeppes. 

Jordaens,  Jac,  (I  155).  "Aquarellentwürfe  zu  Tep- 
pichen, welche  vom  König  von  Spanien  bestellt  waren. 

J o r i s z , sieh  David  Joris  z. 

Lairesse,  Ger.  (II  255,  III  106*,  in).  Eine  Darstellung 


*)  An  dieser  Stelle  habe  ich  mir  einen  Irrtum  zu  Schulden  kommen 
lassen,  indem  ich  die  gleich  zu  erwähnenden  Stichtelijke Zinnebeeiden 
für  einen  späteren  Druck  des  Tooneel  der  Zinnebeeiden  erklärte.  Es 
sind  im  Gegenteil  ganz  verschiedene  Werke,  die  nur  den  ähnlich 
lautenden  Titel  gemeinsam  haben.  Dieser  und  der  nicht  sehr  deut- 
liche Artikel  bei  Kramm  haben  meinen  lapsus  memoriae  veranlasst. 


der  Schlange  im  Paradies  mit  weiblichem  Kopf. 
— Aus  dem  Zusammenhang  geht  nicht  hervor,  ob  es  sich 
hier  um  ein  Gemälde,  eine  Zeichnung  oder  einen  Stich 
handelt. 

*Einige  Amazonen  zu  Pferde,  welchen  ein  toter 
Löwe  gezeigt  wird,  eine  Radirung  nach  Bart.  Flaman. 

Gesammtoeuvre  seiner  Stiche,  von  N.  Visscher 
zu  einem  Werke  vereint. 

Lievens,  Jan  (I  300).  "Bildnis  des  Jan  Vos,  von  diesem  be- 
sungen. — Die  Ueberschrift  des  Epigramms  lautet;  „Mi j ne 
atbeelding  door  Jan  Lievens  geteekent”,  und  dies  ge- 
zeichnete Bildnis  wird  jetzt  im  Städelschen  Institut  zu 
Frankfurt  a.  M.  autbewahrt.  Im  Epigramm  selbst  werden 
aber  die  Ausdrücke:  maalt,  penceel  und  verf  ver- 
wendet, alsob  es  sich  um  ein  gemaltes  Porträt  handle. 
So  hat  auch  Houbraken  die  Sache  aufgefasst. 

Loir,  sieh  Audran. 

Luiken,  Jan  (III  253).  Stiche  zu  dem  Werke  „Joodsche 
en  Mozaize  Oudheden”  von  Goeree.  — Genauer: 
zu  den  beiden  Werken  Joodse  Oudheden,  I,  II  1690  fo. , 
und  Mosaize  historie  I — IV,  1700  fo. , beide  zu  Amsterdam. 

Major,  Is.  (I  57).  Stiche  nach  den  von  Roel.  Savery  zu 
Prag  gemalten  Tyroler  Landschaften.  Vgl.  S.  162. 

Marcanton  (II  112).  "Der  Kindermord  mit  der  Fichte 
nach  Raffael.  Bartsch  Nr.  18.  — Vgl.  bereits  oben  S.  78. 

Marcus  Gerards  (I  42).  " 125  Kupferstiche  zu  den  Aeso- 
pischen  Fabeln;  später  als  Buch  herausgegeben  unter 
dem  Titel  „Vorstelijke  Warande  der  Dieren”  und  von 
Vondel  in  Versen  erklärt.  Bei  van  Mander  und  W.  Goeree 
vorerwähnt.  — Houbraken  schöpfte  seine  Kanntnisse  aus 
Goeree’s  Kerklijke  en  weereldlijke  historien,  Amsterdam 
1705,  4°.  lieber  Vondels  Beischriften  vergleiche  man 
Unger,  Bibliographie  van  Vondels  Werken  Nr.  85  ff.  und 
seine  Neu-ausgabe  der  Vorstelijcke  Warande. 

Matham,  Theod.  (I  336).  *Bildnis  des  Malers  J acob  Bäcker, 
von  Thom.  de  Keyser  gemalt  und  von  Houbraken  auf 


192 


Tafel  M.  des  ersten  Bandes  copirt,  v.  Someren,  Nr.  207’. 

Meijssens,  Corn.  [Houbraken  weniger  richtig;  Mytens]  (I 
356).  * Bildnis  seines  Vaters  Joh.  Meyssens,  des  be- 
kannten Antwerpener  Kunstverlegers,  in  de  Bie’s  Gülden 
Cabinet. 

V.  Mieris,  Frans  d.  Aelt.  (III  5).  Selbstbildnis  mit  Kohle 
und  Kreide  gezeichnet,  von  A.  Blooteling  geschabt. 

Moelaert,  Jac.  (III352).  Der  Untergangs  Pharaos,  und 
Moses,  wie  er  Wasser  aus  dem  P" eisen  schlägt. 
— Houbraken  giebt  nicht  an,  in  welcher  Technik  diese 
Begebenheiten  dargestellt  waren. 

Munnikhuijsen,  Jan  (II  316k  Bildnis  von  Anna  Maria  van 
Schurman.  — Fred.  Müller,  Nr.  4877. 

Mytens,  Corn.  sieh  Meyssens. 

Persijn,  Rein.  (I  29).  *Bildnisse  der  Glasmaler  Wouter  und 
und  Dirk  Crabeth.  — Laut  der  Unterschrift : fec.  ex  ipso- 
rum  Prototype  nach  Selbstbildnissen  der  beiden  Brüder 
gestochen.  Die  Stiche  kommen  vor  in  der  Beschreibung 
von  Gouda  durch  J.  Walvis  und  sind  von  Houbraken 
diesem  Werke  entlehnt,  v.  Someren,  Nr.  1230. 

Picart,  B.  sieh  Audran. 

Pierson,  Chr.  (II  261).  Zeichnungen  in  verkleinertem  Maassstab 
nach  den  Crabethschen  Glas  ge  mäl  den  in  der 
Grossen  Kirche  zu  Gouda,  bei  den  Bürgermeistern  der 
Stadt  befindlich.  — Diese  Notiz  ist  vermutlich  der  Be- 
schreibung Gouda’s  durch  Walvis  entnommen  (B.  IIS. 
90),  wo  als  Zeit  der  Entstehung  die  Jahre  1673 — 76 
und  als  Autbewahrungsort  das  Zimmer  der  Kirchenvor- 
steher angegeben  wird.  Hier  befinden  sich  die  Zeichnungen 
noch  jetzt.  Näheres  bei  Kramm,  i v.  Crabeth,  S.  292. 

Pieter  Feddes  (I  133).  ^Mehrere  radirte  Blätter,  be- 
zeichnet Pieter  Harlingensis.  — Vgl.  über  dieselben  v.  d. 
Kellen,  Peintre-Graveur.  S.  143  ff. 

de  Poilly[Sr.],  F.  (II  154).  * Mi  n er  va,  Neptun,  die  Musen 
und  Künste,  nach  Erfindung  von  C.  le  Brun  den 
Schmuck  einer  These  bildend  und  aus  dem  Besitze  Lavecq’s 


^93 


in  den  Houbrakens  übergegangen.  Lavecq  hatte  das  Blatt 
zu  Paris  heimlich  von  der  Stelle,  wo  es  angeschlagen 
war,  abnehmen  lassen.  — Vgl.  Nagler,  Künstlerlexicon 
XI,  450  Nr.  104. 

Pontius,  Paul  (I  291).  *Bildnis  des  Malers  Abraham  Die- 
penbeek.  Gehört  zur  Sammlung  Meyssens-de  Bie.  — 
Sieh  auch  oben  unter  Rubens  {S.  160). 

Pool,  Math.  (II  347).  * Mehrere  Stiche  nach  den  im  Auftrag 
des  Bonav.  Overbeek  gemalten  Darstellungen  des  Römischen 
Bentlebens  von  Dominicus  van  Wijnen. 

Rembrandt,  (I  258  f . , 270  f,  II  28,  138,  255;  III  65). 
Christus  inEmmaus,  zwei  Stiche  und  mehrere  Skizzen , 
welche  diese  Begebenheit  darstellen. 

Die  Jünger  zu  Emmaus,  nach  dem  Christus  ent- 
schwunden war,  in  mehreren  Skizzen ; eine  derselben  wurde 
von  Houbraken  radirt  und  seinem  Werke  einverleibt.  — 
Die  hier  erwähnten  Stiche  sind  Bartsch,  Nr.  87  und  88, 
letztere  1034,  erstere  1654  datirt.  Beide  stellen  Christus 
mit  den  beiden  Jüngern  dar.  Dies  ist  ebenso  der  Fall  mit 
den  beiden,  diesen  Gegenstand  behandelnden  Gemälden 
vom  Jahre  1648,  von  denen  sich  das  eine  im  Louvre,  das 
andere  in  Kopenhagen  befindet  (Bode,  Studien , S.  477  ff. , 
594,  607). 

Die  in  der  Literatur  erwähnten  Zeichnungen  stellen  alle 
die  Jünger  dar  im  höchsten  Erstaunen  über  das  Ver- 
schwinden Christi.  Es  sind; 

1.  das  von  Houbraken  radirte  Blatt. 

2.  eine  Zeichnung  bei  Dutuit  in  Rouen,  aus  der  Auction 
Vreeswijk  stammend  (1882)  und  im  dritten  Bande  des 
grossen  Rembrandtwerkes  abgebildet.  Es  ist  dies  aber 
sicher  kein  Original  Rembrandts,  sondern  eine  z.  T.  mo- 
dificirte  Copie  nach  dem  Houbrakenschen  Stich. 

3.  eine  Zeichnung  im  kgl.  Kupferstichcabinet  zu  Dresden, 
welche  noch  eine  dritte  Person  aufweist.  Diese  hat  ebenfalls 
nichts  mit  Rembrandt  zu  tun  und  ist  wohl  auch  von 
Houbraken  abhängig. 


194 


4-  eine  1821  von  Josi  facsimilirte  Zeichnung,  weiche  mit 
Ausnahme  der  fehlenden  dritten  Person  dem  Dresdener 
Blatt  gleich  ist  und  deren  Original , insofern  es  sich  eben 
nach  solch  einer  mangelhaften  Reproduction  beurteilen 
lässt,  Rembrandt  eben  so  fern  steht. 

5,  eine  Zeichnung  mit  landschaftlichem  Hintergrund  im  Louvre. 
Diese  ist  mir  bis  jetzt  nur  aus  der  Erwähnung  bei  Vosmaer 
S.  593  bekannt 

Das  Hundertguldenblatt. 

Bildnis  des  Goldschmiedes  Jan  Lutma,  als  Skizze, 
mit  Hintergrund  und  ausführlich  radirt.  — Houbraken 
hat  sich  hier  entweder  geirrt , oder  er  hat  einen  Platten- 
zustand gekannt , der  jetzt  verschollen  ist.  Die  heutige  Rem- 
brandtforschung  kennt  blos  zwei  Zustände;  ohne  und  mit 
Fenster  im  Hintergrund.  Allerdings  kommen  vom  ersten 
Zustand  Abdrücke  vor,  welche  sehr  blass  ausgefallen  sind , 
und  in  der  Sammlung  von  Beckerath  zu  Berlin  wird  ein  sol- 
cher Abdruck  aulbewahrt,  der  vermutlich  von  Rembrandt 
selbst  mit  Kreide,  Rötel  und  Weiss  überarbeitet  ist.  Es  mag 
sein,  dass  ein  solcher  auch  Houbraken  vorgekommen  ist. 
Vgl.  über  diese  Fragen;  Rovinski,  l’oeuvre  grave  de  Rem- 
brandt S.  138. 

^Zeichnung  des  hl.  Abendmahls,  eins  der  her- 
vorragendsten Blätter , nur  als  Federskizze  ausgeführt. 
Houbraken  sah  sie  in  der  Sammlung  van  der  -Schelling, 
später  war  sie  im  Besitze  des  Herrn  Willem  Six , und 
wurde  zu  20  Ducaten  taxirt.  — Vermutlich  ist  hiermit 
die  zuletzt  aus  der  Sammlung  de  Vos  ins  Berliner  Kup- 
lerstichcabinet  übergegangene  Zeichnung  gemeint,  welche 
mit  dem  Namen  und  der  Jahreszahl  1635  versehen  und 
von  Lippmann  als  Nr.  24  seiner  Publication  der  Rem- 
brandtzeichnungen  veröffentlicht  ist.  Eine  alte , etwas  modi- 
ficirte  Copie  besitzt  dieselbe  Sammlung,  während  Vosmaer 
(S.  509)  eine  zweite  Wiederholung  -—  seiner  Ansicht 

nach  ebensowie  das  zweite  Berliner  Blatt  ein  Original 
— als  ebenfalls  in  der  Sammlung  de  Vos  befindlich 


195 


citirt  ’).  Die  Rötelzeichnung  dieses  Gegenstandes,  welche  die 
Sammlung  Friedrich  August  II  zu  Dresden  autbewahrt 
(Lippmann  Nr.  99)  kann  des  Materials  wegen  nicht  das 
von  Houbraken  erwähnte  Blatt  sein.  Sämmtlich  sind  diese 
Zeichnungen  mehr  oder  weniger  getreue  Copien  nach 
Stichen  von  Leon,  da  Vinci’s  Abendmahl. 

Bildnis  des  Silvius,  erst  roh  geätzt,  später  mit 
„de  teedere  tintelschaduwe  en  kragt  daar  ingebracht” 
und  zwar  so  zart  behandelt  wi  es  sonst  nur  durch  Schab- 
kunst möglich  ist.  — Auch  hier  ist  kaum  zu  erraten , was 
die  Worte  Houbrakens  bedeuten,  denn  von  jedem  der 
beiden  Bildnisse  des  Silvius  (Bartsch  266  und  280)  giebt 
es  nur  durch  geübte  Kenneraugen  zu  unterscheidende  Etats. 
Ich  vermute,  dass  ihm,  als  er  dies  niederschrieb , eine  nur 
unklare  Erinnerung  an  die  beiden  Bildnisse  vorschwebte 
und  er  sie  dadurch  für  Abdrücke  von  derselben  Platte 
hielt.  In  diesem  Falle  wäre  es  recht  gut  denkbar,  dass  er 
das  frühere  als  das  rohere,  das  spätere  als  das  zartere, 
den  Schabkunstblättern  ähnliche  vor  Augen  hatte  ^). 

Das  Blatt  mit  Juno  mit  und  ohne  Krone.  — 
Gemeint  ist  die  Hochzeit  von  Jason  und  Creusa  (Bartsch 
II 2),  auf  deren  erstem  und  zweitem  Etat  Juno  eine  Mütze 
trägt,  während  sie  vom  dritten  Etat  an  mit  einer  Krone 
schmückt  ist. 

Das  Blatt  mit  Joseph  [Träume  erzählend]  „mit 

*)  Der  Auctionscatalog  erwähnt  das  Blatt  unter  Nr.  368  als  eine 
gleichzeitige  Copie.  Da  es  aus  dem  Cabinet  Ploos  van  Amstels 
stammt,  ist  auch  späterer  Ursprung  nicht  ausgeschlossen. 

*)  Beiläufig  will  ich  hier  bemerken,  dass  das  berühmte  gemalte 
Bildnis  vom  Jahre  1645  bei  Herrn  von  Carstanjen  zu  Berlin  eben- 
sowenig den  Silvius  darstellt  wie  den  Justus  Lipsius , wie  man  früher 
annahm  Es  ist  ja  an  sich  schon  unwahrscheinlich,  dass  Rembrandt 
dies  Bild  sieben  Jahre  nach  dem  Tode  des  Dargestellten  malte.  Jeder- 
mann kann  sich  ausserdem  durch  einen  Vergleich  der  Radirung  Fla- 
mengs  mit  derjenigen  Rembrandts  vom  Jahre  1633  von  der  Unähn- 
lichkeit der  Gesichtszüge  überzeugen.  Nur  die  Tracht  und  die  Haltung 
sind  dieselben.  Die  Skizze  zum  Carstanjenschen  Bilde  wird  in  der 
Sammlung  Fried.  Aug.  II  zu  Dresden  aufbewahrt. 


196 


und  ohne  das  beschattete  Antlitz’"  ■ — Letzteres  kommt 
vom  dritten  Etat  an  vor.  Vgl.  Rovinski  a.  a.  O.  S.  24 
(Bartsch  37). 

Die  Frau  beim  Ofen,  eins  der  geringsten  Blätter, 
als  Werk  seines  Sohnes  Titus  in  den  Handel  gebracht 
und  zwar  mit  und  ohrie  Mütze , mit  und  ohne  Ofenschlüssel. 
— Es  ist  dies  Bartsch  Nr.  197;  die  Zustände  I — V sind 
mit,  VI  ist  ohne  Mütze,  von  IV  an  ist  der  Ofenschlüssel 
vorhanden.  Vgl.  Rovinski,  S.  108. 

*Bildnis  von  sich  selbst  und  seiner  Gattin, 
ersteres  von  Houbraken  auf  Tafel  M.  des  ersten  Bandes 
reproducirt.  Bartsch  19. 

La  Tombe’s  Blatt,  benannt  nach  dem  Bruder  des 
Malers  la  Tombe.  — Bartsch  Nr.  67,  jetzt  unter  dem 
irrigen  Namen  „la  petite  Tombe”  bekannt. 

Darstellung  der  Schlange  im  Paradies,  in 
der  Art  des  Drachens  in  den  Metamorphosen  Ovids.  — 
Dies  bezieht  sich  auf  das  Blatt  Adam  nnd  Eva , Bartsch 
28,  worauf  die  Schlange  in  der  Tat  drachenartig  abge- 
bildet ist. 

* Bildnis  des  Malers  Jan  Assel  ijn.  — Bartsch  277; 
von  Houbraken  für  seine  Tafel  C.  des  dritten  Bandes  benützt. 

Roghman,  Geertruy  (I  57).  *Stich  nach  dem  von  P.  Moreelse 
gemalten  Bildnis  des  Malers  Roel.  Savery.  Vgl.  bereits 
oben  S.  56  und  148. 

Roghman,  Roel.  (I  173).  *Ei  n ganzes  Buch  mit  Zeich- 
nungen nach  den  meisten  holländischen  Schlössern , von 
denen  viele  gestochen  sind. 

Roos,  Joh.  Heinr.  (II  204,  288).  Drei  Bücher  mit  von  ihm 
radirten  Schafen,  Böcken  und  Ziegen;  von  ihm  als 
Beweis  der  Dankbarkeit  seinem  Lehrer  Bar.  Graat  von 
Frankfurt  aus  übersandt. 

Roos,  Phil.  (II  280).  "Zeichnung  nach  einem  Teil  des  Co- 
losseums innerhalb  einer  halben  Stunde  gefertigt.  Diese 
Mitteilung  beruht  auf  einer  Angabe  le  Blons.  Vgl.  S.  58. 

Sadeler,  Gil.  (I  57,  276).  Die  von  Roel.  Savery  zu  Prag 


197 


ausgeführten  Landschaften;  von  ihm  und  Is.  Major 
gestochen.  Vgl.  S.  162. 

Stiche  nach  den  von  Titian  in  mehr  als  Lebensgrösse 
gemalten  Bildnissen  der  zwölfKaiserundKaiserinnen. 

Saftleven,  Herrn.  (I  341).  “Buch  mit  seinen  vornehmsten 
Zeichnungen,  von  Vondel  besungen. 

Sandrart,  Joach.  (I  278).  °An  Ort  nnd  Stelle  gemachte 
Zeichnungen  der  Vulcanischen  Inseln,  des  Aetna,  der 
Scylla  und  Charybdis.  In  der  Teutschen  Academie  vorer- 
wähnt. 

Scheyts,  Math.  (III  187).  Alt-  und  neu-testamentliche 
Darstellungen,  welche  unter  seinem  Namen  gedruckt 
sind.  — Gemeint  ist  die  1672  erschienene  Bibel  von  M. 
Scheitz,  von  dessen  Hand  die  Zeichnungen  sind  zu  den 
Stichen  von  J.  de  Visscher,  A.  Blooteling  u.  A. 

Schellinks,  Wil,  (II  270).  Mehrere  auf  der  InselMalta 
gefertigte  Zeichnungen  nach  der  Natur,  von  denen 
Houbraken  zwei  kannte,  welche  die  Felsenhöhle  darstellten, 
worin  der  Apostel  Paulus  geschlafen , sowie  den  Platz , 
von  wo  er  gepredigt  und  die  Stelle,  wo  er  die  Schlange 
abgeschüttelt  haben  sollte. 

Schenk,  Pieter  (III  305).  *Bildnis  der  Joh.  Koerten-Blok 
mit  zweizeiliger  Unterschrift  von  Cath.  Lescaille.  — Nach 
Dav.  V.  d.  Plaas.  Von  Houbraken  ohne  Nennung  des 
Stechernamens  erwähnt.  Näheres  bereits  oben  S.  154. 

V.  Schurman,  Anna  Maria  (I  314).  *S  e 1 b s t b i 1 d n i s , Aet. 
XXXIII  Anno  CIO.O  CXL,  geätzt  und  mit  der  kalten 
Nadel  vollendet.  Von  Houbraken  auf  Tafel  M.  des  ersten 
Bandes  reproducirt.  — Fred.  Müller , Nr.  4808.  Ein  Bildnis 
in  Beverwijcks  Wtnementheyt  des  vrouwelicken  geslachts , 
welches  lange  Zeit  ebenfalls  als  Selbstbildnis  gegolten  hat , 
trägt  in  Spiegelschrift  den  Stechernamen  „Paulus  Lesire 
1639.”  Näheres  bei  Bredius  und  Veth  in  Oud  HollandV  S 48. 

Simonneau,  sieh  B o n n a r t. 

Smith,  John.  (II  17  f.  32,  6III  319,  357,  361).  Hirschjagd 
nach  einem  Gemälde  von  Jan  Wijk.  — Wessely , Nr.  4^0. 


198 


Bildnis  des  Herzogs  Fried  r.  von  Schömberg  in 
Schabkunst,  von  Godfr.  Kneller  gemalt.  Vgl.  S.  107  und 
Smith,  Brit.  M.  T.  Portr.  Nr.  227. 

Bildnis  des  Marinemalers  W.  van  de  Velde  des 
jüngeren;  1680  von  Godfr.  Kneller  gemalt,  aber  erst  1707 
nach  dem  Tode  des  Künstlers  gestochen.  Die  lateinische 
Unterschrift  lehrt  uns,  dass  van  de  Velde  wegen  seiner 
ausserordentlichen  Kenntnisse  der  Schiffs-  und  Marine- 
malerei von  den  englischen  Königen  Karl  II  und  Jacob 
II  ein  jährliches  Gehalt  bezog  uud  am  6 April  1707  im 
Alter  von  74  Jahren  starb.  — Vgl.  Smith,  a.  a.  O.  Nr.  258. 

* Bildnis  des  Malers  Abrah.  Hondius  in  Schab- 
manier. Von  Houbraken  copirt  auf  Tafel  H.  des  dritten 
Bandes.  — Smith.  Nr.  132;  v.  Someren , Nr.  2533. 

Bildnis  des  Mr.  Gibbons  mit  seiner  Frau  nach 
dem  Gemälde  Kloostermans.  Vgl.  S.  107. 

* Brustbild  des  Malers  W i 1.  W i s s i n g , nach  dessen 
im  Jahre  1687  erfolgten  Tode.  — Smith,  Nr.  278;  v. 
Someren  Nr.  6173. 

Snyers,  H.  (I  38).  * Bildnis  des  Malers  Ad.  van  Oort.  Aus 
der  Sammlung  Meyssens-de  Bie  entlehnt  und  auf  Tafel  C. 
des  ersten  Bandes  copirt. 

Stella,  CI.  (I  141 , 312).  MosesWasser  aus  dem  Felsen 
schlagend. 

Die  Errichtung  der  ehernen  Schlange,  beide 
nach  Bildern  des  N.  Poussin. 

Suijderhoef,  Jon.  (III  40).  Stich  nach  Ger.  ter  Borchs  F r i e- 
denscongress  zu  Münster.  — Houbraken  erwähnt  das 
Blatt  ohne  den  Stecher  zu  nennen. 

Testa,  P.  (II  138).  *Das  Blatt  auf  höllandiseh  ’t  darmwin- 
dertje  genannt,  welches  das  Martyrium  des  hl.  Erasmus 
darstellt,  von  Houbraken  mit  zwei  Ducaten  bezahlt. 

Tybout.  Wil.  (I  32).  “Zeichnungen  nach  den  alten  Gra- 
fenbildnissen im  Carmeliterkloster  zu  Haarlem , wonach 
er  seine  Glasmalereien  im  Doelen  zu  Leiden  fertigte.  — 
Diese  Zeichnungen  befinden  sich  jetzt  in  der  Sammlung 


199 


des  Herrn  Stadtarchivar  Dozy  zu  Leiden ; sie  dienten  auch 
als  Vorlage  der  Stiche  von  Phil.  Galle  in  dem  von  Hou- 
braken  citirten  Werke  des  Mich.  Vosmerus , Principes  Hol- 
landiae.  Näheres  bei  van  Someren,  Catalogus  van  por- 
tretten I 91  und  bei  Pleyte,  Iconographie  der  graven  van 
Holland  en  Zeeland  in  Bijdragen  voor  vaderl.  gesch.  en 
oudh.  künde  III,  II  234  ff. 

Ti  Im  ans,  Tochter  des  Malers  S.  P.  T i 1 m a n s , vermutlich 
Gattin  eines  Bokelman  (II  88).  *Landschaften,  Figuren 
und  insbesondere  Blumen,  ausführlich  nach  dem  Leben 
in  Aquarell  gemalt. 

V.  T h u 1 de  n,  Theod.  (I  290).  DerUlysses  desPrimatic- 
c i o von  Bologna , zu  Paris  radirt.  — Es  ist  dies  eine 
Folge  von  58  Blatt  nach  den  von  genanntem  Maler  und 
seinen  Schülern  zu  Fontainebleau  gemalten  Bildern.  Die 
• erste  Ausgabe  ist  1633  datirt,  eine  spätere  mit  deut- 
schen Unterschriften  erschien  1675  bei  Barth.  Kilian  zu 
Augsburg. 

V.  Veen,  Oct.  (I  39).  ‘’Emblemata  zu  Horaz,  zum 
Leben  des  hl.  Thomas  von  Aquino  und  zur 
weltlichen  und  göttlichen  Liebe.  Von  de 
Piles  vorerwähnt.  — Vgl.  über  diese  Werke  Hijmans, 
van  Mander  II  S.  278  f 

V.  d.  V e n n e , Adr.  (I  1 36),  Illustrationen  zu  Jacob 
Cats,  sowie  eine  grosse  Anzahl  von  Emblemen.  — 
Vgl.  hierüber  D.  Francken,  A.  v.  d.  Venne.  (^1878),  S. 
103  fif.  und  passim. 

Verhagen,  Jor.  (III  203).  Landschaften  au-s  der  Um- 
gegend von  Cleve  und  anderswo , sehr  geistreich  mit 
Kreide  und  Tusche  auf  weissem  und  blauem  Papier  ge- 
zeichnet; die  meisten  datirt  mit  den  Jahreszahlen  1650, 
1660  und  1662.  Im  Jahre  1715  wurde  eine  grosse  Anzahl 
zu  guten  Preisen  in  Amsterdam  verkauft.  Houbraken  sah 
mehrere  beim  kunstliebenden  Herrn  Ed.  Feitama. 

Verkolje,  Joh.  (I  236,  III  283,  285).  Bildnis  des  Malers 
Pieter  Jzn.  v.  Asch.  Von  Houbraken  für  die  Tafel  L 


200 


des  ersten  Bandes  benützt.  — Wessely  in  Naumanns 
Archiv  XIV  Nr.  2;  v.  Someren,  Nr.  177. 

‘Federzeichnung  mit  Tusche  schattirt , nach  dem 
Bacchus  von  Mantegna , im  Besitze  seines  Sohnes 
Nicolaus. 

Schabkunstblatt  nach  dem  Venus  und  Adonis 
eigener  Erfindung.  — Houbraken  teilt  nicht  mit , dass  der 
Maler  ebenfalls  der  Stecher  des  Blattes  war.  — Wessely 
a.  a.  O,  Nr.  31. 

V e r k o 1 j e , Nie.  (II  82).  Der  verlorene  Sohn  oder  „’t 

pissend  jongetje”  in  Schabmanier  nach  Giov.  Batt.  Weenix. 
— Vgl.  über  das  Bild  oben  S.  177.  Wessely  hat  das  Blatt 
in  Naumanns  Archiv  XIV  unter  Nr.  32  beschrieben. 

V ermeulen,  Corn.  sieh  A u d r a n. 

V o e t,  Ferd.  (III  341).  "Zeichnungen  der  Römischen 

Bentvögel,  mit  Kreide  an  der  Wand  ihrer  Schenke 
ausgeführt. 

Mehrere  mit  Figuren  staffirte  Land- 
schaftsradirungen. 

Vorsterman,  Luc.  (I  157).  Das  Dreikönigsfest  und 
der  Satyr  beim  Bauer  in  Stichen  nach  Jac.  Jor- 
daens.  Vgl.  über  die  Bilder  oben  S.  136. 

Anonyme  Stiche. 

Bildnisse  der  höllandischenGrafen  nach  den  im 
Haarlemer  Rathause  befindlichen  Originalen  gestochen  für 
van  Alkemade’s  Ausgabe  von  Melis  Stoke’s  Reimchronik 
(I  32).  — Dieses  Werk  erschien  1699  zu  Leiden.  Nach 
einer  im  Anhang  zu  Kramm  enthaltenen  Mitteilung  soll 
der  Stecher  P.  Sluijter  die  Vorlagen  in  Rötel  für  die 
Stiche  geliefert  haben.  Näheres  darüber  bringt  van  So- 
meren, a.  a.  O.  I 102,  Pleyte  S.  240  ff. 

Bildnis  des  älteren  Karel  van  Mander  mit  I4zei- 
liger,  von  J.  van  den  Vondel  im  Jahre  1657  gedichteter 
Unterschrift  (I  251).  — Nicht  erwähnt  in  den  Porträt- 
catalogen  von  Fred.  Müller  und  van  Someren. 


201 


Die  Versuchung  Christi,  ein  alter  Stich , auf 
welchem  der  Teufel  eine  Mönchskappe  trägt  (II  246). 
— Vermutlich  das  Blatt  Lucas  van  Leydens,  Bartsch 
Nr.  41  oder  eine  Copie  danach. 

^Biblische  Darstellungen  für  den  Buchhändler 
Pieter  Mortier  (III  231).  Der  Maler  Dav,  v,  d.  Plaets  be- 
schäftigte sich  mehrere  Jahre  hindurch  mit  der  Ueber- 
wachung  und  Correctur  der  Platten.  — Dieselben  sind 
verwendet  in  einer  illustrirten  Bibel,  welche  unter  dem 
Titel:  Historie  des  Ouden  en  Nieuwen  Testaments,  ver- 
rijkt  met  meer  dan  400  printverbeeldingen  in  koper  ge- 
sneden,  im  Jahre  1700  beim  genannten  Verleger  erschien. 
Insofern  die  Blätter  bezeichnet  sind , finden  sich  die  folgen- 
den Stechernamen  auf  ihnen:  J.  Baptist,  A.  de  Blois, 
H.  Elandt,  Gouwen,  Haelweg,  C.  Huyberts,  J.  de  Laeter, 
J.  Luycken,  J.  Mulder,  M.  Pool,  Andr.  Reinhart,  Scherm , 
Sluyter,  G.  Valck  und  Vianne.  Die  Vorrede  des  ersten  Bandes 
erwähnt  die  Tätigkeit  des  „berühmten  Malers  Sr.  David 
van  der  Plaets.”  Vermutlich  ist  dies  die  Quelle  Houbrakens. 

Stich  nach  dem  Selbstbildnis  Godfr.  Knellerszu  Flo- 
renz. Die  Unterschrift  nennt  den  Namen  und  die  Titel  des 
Dargestellten , von  denen  der  letzte : „ Hofmaler  des  Königs 
Georg  von  England  ” beweist , dass  das  Blatt  nach  der 
Thronsbesteigung  dieses  Fürsten  (1715)  entstanden  ist. 
(III  238).  — Vermutlich  das  Schabkunstblatt  des  P.  Schenk. 
V.  Someren,  Nr.  2985. 

Bildnis  des  I^alers  Jan  Luiken  im  Auftrag  van  der 
Sys’s  nach  seinem  Tode  gezeichnet  und  gestochen.  Mit 
sechszeiliger  Beischrift  von  A.  Houbraken  (III  256).  — 
Ein  Porträt  Luikens  wurde  nach  A.  Boonens  Zeichnung 
in  Randwerk  von  Houbrakens  Erfindung  und  mit  sechs- 
zeiliger Unterschrift  von  Adr.  Spinniker  von  P.  Sluiter 
gestochen  und  erschien  bei  C.  van  der  Sijs. 

III.  Glasmalereien , sowie  Kunstwerke  ausgeführt  mit  der 
Nadel  oder  Scheere. 

Bouchorst,  Joh.  (II  124  f.).  °Die  Eroberung  Dami- 

14 


202 


a t e n s , Glasgemälde  im  grossen  Saale  des  Haarlemer 
Rathauses,  von  S.  Ampsing  im  Anhang  zu  Schrevels 
Harlemias  besungen.  — Nicht  mehr  vorhanden. 

V.  Bronkhorst,  Joh.  (I  232).  °Allegorieaufden 
Frieden  des  Jahres  1648  in  drei  gemalten  Fen- 
stern der  neuen  Kirche  zu  Amsterdam  neben  dem  Chor. Vor- 
erwähnt im  Wegwijzer  door  Amsterdam. — Noch  vorhanden. 

Koerten  Blök,  Joh.  (III  295  ff.).  Von  ihr  werden  die  fol- 
genden , mit  der  Scheere  geschnittenen,  Bildnisse  erwähnt ; 

Kaiser  Leopold,  mit  Unterschrift  des  Professor  PVancius. 

D.  van  Hoogstraten,  M.  D. 

Die  Brüder  Jan  und  Cornelis  de  Witt. 

Wilhelm  III  von  Oranien. 

Czar  Peter  von  Russland. 

Balth.  Bekker,  Prediger  zu  Amsterdam. 

Galenus  Abrahamsz,  Mennonitenprediger  und  Arzt. 

Cosmus  III,  Grossherzog  von  Florenz. 

Die  1 2 R öm ischen  Kaiser. 

Friedrich  III,  Kurfürst  von  Brandenburg. 

Ausserdem  wird  noch  ein  Kunstwerk  von  geflochtener 
Seide,  aus  Blumen,  Wappen,  Adlern,  und  Kronen  be- 
stehend, erwähnt,  welches  die  Künstlerin  für  die  Gemahlin 
des  Kaisers  Leopold  gemacht  und  wofür  sie  mehr  als 
4000  Gulden  bekommen  hatte. 

V.  K o o t , Laur.  [Houbraken  irrtümlich  van  Kool]  (I  3 1 ) “Glas- 
gemälde in  der  Kapelle  der  Hoogheemraden  van  Delfland 
in  der  Alten  Kirche  zu  Delft.  — ^^Von  Bleijswijk  vorer- 
wähnt. Dieses  Kunstwerk,  welches  in  Folge  der  Pulver- 
explosion vom  Jahre  1654  zu  Grunde  ging,  ist  auf  einigen 
alten  Ansichten  der  Kirche  zu  erkennen.  So  z.  B.  auf 
einem  Gemälde  des  H.  v.  Vliet  (datirt  1654)  in  der  Thie- 
meschen  Stiftung  des  Leipziger  Museums.  (Cat.  1891  Nr. 
591)  und  auf  einem  Houckgeest  der  kürzlich  versteigerten 
Sammlung  van  Lennep  zu  Amsterdam.  Letzterer  wird 
demnächst  im  Rijksmuseum  seinen  Platz  erhalten. 

Crabeth,  W.  und  D.  (I  28,  149).  “Die  berühmten  Glasge- 


203 


mälde  in  der  Johanniskirche  zu  Gouda.  — Von  Walvis 
vorerwähnt  Noch  heute  vorhanden. 

Cupers,  Maria,  Mutter  A.  van  Dijks,  (I  182).  Susann  a 
mit  den  beiden  Alten  auf  einem  gestickten  Kamin- 
schirm ; verfertigt  um  die  Zeit , als  sie  mit  A.  v.  Dijk 
schwanger  ging(i  599).  — Houbraken  erwähnt  den  Mädchen- 
namen der  Künstlerin  nicht. 

Jelle  Reiniers,  (I  149).  Die  Flucht  nach  Egypten,  in 
einem  von  der  Zimmermansgilde  in  die  Kirche  zu  Sneek 
gestifteten  Glasgemälde,  noch  zu  Houbrakens  Zeit  dort 
zu  sehen.  Man  meinte,  dass  dies  Fenster  sogar  die  be- 
rühmten Werke  der  Brüder  Crabeth  zu  Gouda  übertraf. 
— Seit  1818  nicht  mehr  vorhanden.  Vgl.  v.  d.  Aa,Aard- 
rijkskundig  Woordenboek,  i.  v.  Sneek. 

Rozee,  (II  263).  Eine  Landschaft,  mit  dem  Stamm  eines 
alten  Baumes  und  einer  Spinne  in  ihrem  Netze;  von 
Seidenfäden  auf  Holz  gefertigt  in  Nachahmung  von  Oel- 
malerei.  Dieses  Kunststück  wurde  für  500  Gulden  verkauft. 

"Ein  Bildnis  in  derselben  Technik,  von  M.  Carree 
besonders  gerühmt. 

Eins  ihrer  besten  Werke  beim  Grossherzog  von 
Florenz. 

Stuart,  Maria  (II  265  Anm.).  ° D e r L e n z in  einem  gestickten 
Teppich  hinter  dem  Sitz  des  Königs  im  englischen  Ober- 
hause; während  ihrer  Gefangenschaft  zu  Fotheringhay 
verfertigt.  In  Schellinks  Tagebuch  erwähnt. 

Tybout,  Wil.  (I  31  f.).  "Philipp  II  von  Spanien  und  seine 
dritte  Gattin  Elisabeth  von  Valois,  sowie  die  An- 
betung der  Könige,  in  Glasgemälden  im  nördlichen 
Querschiß  der  Neuen  Kirche  zu  Delft.  Im  Jahre  1654  zu 
Grunde  gegangen.  Von  Bleijswijck  vorerwähnt. 

"Bildnisse  der  holländischen  Grafen,  Glasgemälde 
im  Doelen  zu  Leiden.  Von  Orlers  vorerwähnt.  — Die 
noch  vorhandenen  werden  jetzt  im  städtischen  Museum 
daselbst  autbewahrt.  Cat.  Nr.  797 — 808.  — Näheres  oben 
S.  198  und  200,  sowie  bei  Pleyte  S.  234. 


204 


IV.  Bau-  und  Bildhauerwerke . 

V.  Aelst,  sieh  Coeck. 

V.  Campen,  Jac.  (II  94,  186,  III  381).  Entwurf  der  Orgel 
in  der  Alkmaarschen  Kirche. 

Das  Amsterdamer  Rathaus. 

Das  sogenannte  Mauritshuis  im  Haag. 

Das  Haus  des  Herrn  van  Zuilichem  und  Speel- 
huis  zu  Voorburg. 

Degl.  des  Herrn  Dedel  zu  Lisse. 

°Desgl.  des  Herrn  Guidewagen  zu  Haarlem.  Im 
Giebelfeld  war  eine  Hirschjagd  dargestellt.  Vorerwähnt  in 
einem  anonymen  Gedichte. 

Das  Theater  zu  Amsterdam. 

Die  Grabmäler  M.  Hzn.  Tromps  ^),  van  Galens 
und  anderer  Seehelden. 

de  Keijzer,  Hendr.  (I  20),  Metallenes  Standbild  des  Desi- 
derius  Erasmus  zu  Rotterdam.  Houbraken  erwähnt 
es,  ohne  den  Namen  des  Künstlers  zu  nennen. 

Kerricx  ^),  [Wik]  (I  248).  Büste  des  Herzogs  von  Bayern, 
1693  zu  Antwerpen  verfertigt. 

Coberger,  Wenc.  (I  117).  °Die  Liebfrauenkirche  zu 
Montaigu  und  die  der  Augustiner  zu  Brüssel,  erstere 
nach  dem  Modell  der  Peterskirche  zu  Rom.  Wie  das  Fol- 
gende aus  le  Comte  entlehnt. 

"Fontänen  und  anderer  bildnerischer  Schmuck  auf 
dem  Landgut  Tervure  bei  Brüssel.  [Houbraken  irrtümlich 
Fornure  oder  Veurne  bei  Nieupoort]. 

Coeck,  P.  (I  227).  "Triumphbogen  beim  Einzug  Philipps 
II  in  Antwerpen,  i.  J.  1550.  Vgl.  hierüber  den  Abschnitt 
über  die  Nachträge  zur  deutschen  Ausgabe  von  Sandrarts 
T,  Academie. 

’)  Dies  Grabmal  wurde  blos  von  ihm’  entworfen,  dagegen  von 

Romb.  Verhulst  ausgeführt.  Vgl.  Obreens  Archief  V.  62  ff ; Galland, 

Gesch.  der  holländischen  Baukunst  S.  333. 

*)  Die  Daten  über  diesen  Künstler  enthalten  de  Liggere. 


205 


Danks,  Fran9.  (III  319).  Die  Zeit  als  steinernes  Bild  mit 
der  Unterschrift:  „Mijn  glas  loopt  ras”,  auf  der  Heere- 
gracht zu  Amsterdam,  1676  aufgestellt. 

Francart,  Jacq.  (I  162).  °Die  Jesuitenkirche  zu  Brüssel. 
Bereits  von  de  Bie  erwähnt. 

Grupello,  (III  353).  Bildnis  des  Kurfürsten  J oh a n n Wil- 
. heim  von  der  Pfalz , auf  dem  Markte  zu  Düsseldorf  in  mehr 
als  Lebensgrösse  zu  Pterde.  Noch  jetzt  an  Ort  und  Stelle. 
Hup  oder  Huppe  >),  Aemilius  und  Samuel  (III  181).  *Der 
bildnerische  Schmuck  des  Thores  genannt:  Groote- 
hoofdspoort  zu  Dordrecht. 

Moreelse,  P.  (I  49).  Das  Catharinenthor  zu  Utrecht 
Peuteman,  (III  322).  Bemalte  Statue  eines  Wache  haltenden 
Schweizers  in  seinem  Vorhause. 

Rijcks,  P.  (II  57).  ® Grab  mal  des  Malers  Jacob  Del  ff, 
gest.  1661.  Bei  Bleijswijck  vorerwähnt. 

Schagen,  Gil.  (II  32).  Selbstbildnis,  im  Besitz  seiner 
Nachkommen. 

V.  Schurman,  Anna  Maria  (I  31 5).  Bildnisse  ihrer  M utter, 
ihres  Bruders  und  ihrer  selbst,  mit  einem  Messer 
aus  Palmenholz  geschnitzt;  dasjenige  ihres  Bruders  wurde 
vom  Maler  Honthorst  auf  1000  Gulden  taxirt. 

Selbstbildnis  in  Wachs. 

V.  d.  W e r f , Adr.  (III  402).  G i e b e 1 e n t w ü r f e für  die 
Häuser  der  Herrn  Jac.  Noorthei  und  Jos.  Schep- 
h e r t in  der  Strasse  gen.  Haringvliet , sowie  für  das 
grosse  Haus  des  Herrn  van  Ellemeet,  alle  zu  Rot- 
terdam. 

Anonym. 

“Eine  Allegorie  der  Vergänglichkeit,  aut 
dem  Grabmal  des  Malers  Jan  van  Hoogstraten  in 
der  Galerie  der  Kreuzkirche  zu  Wien , von  einem  Freunde 
Sam.  V.  Hoogstratens  gefertigt  und  in  der  Inleijdingh 
vorerwähnt.  (II  168). 

*)  Galland  a.  a.  O.  S.  341  nennt  sie  Hulp,  was  vermutlich  nur  auf 
der  falschen  Lesart  Naglers  beruht,  welche  auf  diese  Stelle  bei  Hou- 
braken  zurückgeht. 


t 


8.  CHARAKTERISTIK  DER  GESCHICHTSCHREIBUNG 
HOUBRAKENS. 

Wir  haben  bereits  oben  S.  37  gesehen,  dass  das  Ziel , welches 
Houbraken  sich  mit  seinem  Werke  gesteckt  hatte,  die  Fort- 
setzung des  van  Manderschen  Schild  er  boek’s  war.  Nicht 
nur  sagt  er  dies  mit  ausdrücklichen  Worten  auf  dem  Titelblatt, 
er  beweist  es  auch  dadurch,  dass  er  mit  seinen  I.ebensbeschrei- 
bungen  dort  anfängt,  wo  van  Mander  aufgehört  hatte.  Als 
Holländer  berücksichtigt  er  dabei  nicht,  dass  vor  ihm  bereits 
zwei  Ausländer,  de  Bie  und  Sandrart  dasselbe  getan  hatten, 
er  nimmt  vielmehr  deren  Resultate  ohne  Weiteres  in  sein  Werk  auf. 

Was  den  Endpunkt  von  Houbrakens  Werk  betrifft , so  haben 
wir  ebenfalls  bereits  oben  S.  43  bemerkt,  dass  derselbe  nicht  der 
vom  Verfasser  beabsichtigte  war,  insofern  er  vor  Vollendung  des 
vierten  und  letzten  Bandes  starb  und  nicht  einmal  selbst  mehr 
den  dritten  Band  veröffentlichen  konnte. 

Abgesehen  von  diesem  letzten  Umstande,  wollen  wir  uns 
hier  die  Frage  vorlegen:  in  welchem  Maasse  hat  Houbraken 
das  von  ihm  gesteckte  Ziel  erreicht  und  welchen  Wert  dürfen 
wir  seinem  Werke  beimessen. 

Nach  dem  heutigen  Stande  der  Wissenschaft  würde  es  nicht 
schwer  fallen  , fast  jedem  der  von  Houbraken  behandelten  Künstler 
einen  ebenso  bedeutenden  von  ihm  übergangenen  Meister  zur  Seite 
zu  stellen,  nahezu  jede  Tatsache  aus  einer  Biographie  durch 
eine  unerwähnte  zu  ergänzen  und  statt  jeden  Kunstwerks  zehn 
mindestens  ebenso  wichtigen  aufzuzählen.  Dennoch  wollen  wir 
dem  Verfasser  nicht  wegen  Un Vollständigkeit  zürnen.  Unsere 
Zeit  arbeitet  mit  ganz  andern  Hilfsmitteln,  vor  Allem  arbeitet 


207 


sie  methodisch,  während  das  anfangende  achtzehnte  Jahr- 
hundert, dessen  Kind  Houbraken  war,  hauptsächlich  auf  den 
Zufall  angewiesen  war.  Soll  unsere  Beurteilung  Houbrakens 
gerecht  sein,  so  muss  sie  diesen  Umstand  im  Auge  behalten 
und  den  Schriftsteller  im  Rahmen  seiner  Zeit  zu  beleuchten 
suchen. 

' Erstreben  wir  dies,  dann  ist  in  Bezug  auf  Umfang  des 
Quellenmaterials  in  erster  Linie  ein  grosser  Fortschritt  zu 
constatiren,  ein  Fortschritt,  von  dem  wir  oben  (S.  49)  bereits 
die  Einzelheiten  berührt  haben.  Hierbei  kommen  vorwiegend 
die  literarischen  Quellen  in  Betracht,  während  die  Verwertung 
der  persönlichen  Beziehungen  zu  Künstlern  und  der  Autopsie 
von  Kunstwerken  vielleicht  von  van  Mander  in  nicht  geringerem 
Grade  ausgeübt  worden  ist. 

Was  das  künstlerische  Urteil  betrifft,  so  liegt  es  aller- 
dings nicht  auf  unserm  Wege,  hier  eine  ausführliche  Parallele 
zwischen  den  beiden  Künstlerbiographen  zu  ziehen,  es  scheint 
aber  der  Mühe  wert,  darauf  hinzuweisen,  dass  beide  Aca- 
demiker  im  schlechten  Sinne  des  Wortes  waren,  welche 
Schönheit  des  darzustellenden  Objektes , Correctheit  der  Zeich- 
nung und  Symmetrie  der  Composition  über  künstlerische  Em- 
pfindung, poetische  Stimmung  und  coloristische  Kraft  stellten. 
Letztere  Eigenschaften  bildeten  aber  grade  die  Hauptvorzüge 
der  Zeit  und  der  Schule,  deren  Bild  Houbraken  zu  liefern  über- 
nommen hatte.  Von  seinem  Standpunkte  aus  m u s s te  er  daher 
einen  Adriaen  van  der  Werft,  einen  Ger.  de  Lairesse,  einen  Frans 
van  Mieris  zu  den  ersten  Meistern  ihrer  Zeit  rechnen.  Um  so  höher 
ist  es  deshalb  bei  ihm  anzuschlagen,  wenn  er  zu  wiederholten 
Malen  Werke  von  Meistern  preist,  die  als  zur  nationalen  Rich- 
tung gehörig,  nichts  weniger  als  academisch  inspirirt  waren. 

Vor  allen  Dingen  kommt  da  Rembr  an  dt  in  Betracht,  Neben 
vielem  Tadel  über  diesen  Meister  sagt  er  z.  B.  von  einem 
Selbstbildnis  bei  Jan  van  Benningen,  dasselbe  sei  so  kunstvoll 
und  kräftig  gemalt,  dass  das  kräftigste  Bild  eines  van  Dijk 
oder  Rubens  dagegen  nicht  aufkommen  könne;  ja  der  Kopf 
scheine  aus  dem  Bilde  herauszutreten  und  die  Beschauer  an- 


208 


Zureden  (I  269).  Aehnliches  Lob  spendet  er  andern  Bildern  Rem- 
brandts  (S.  260  f.)  und  — um  nur  noch  einige  wenige  andere 
Künstler  anzuführen  — Werken  von  Jan  Steen  (III  16)  Ga- 
briel Metzu  (III  41)  und  Jan  Wouwerman  (II  76). 

Nächst  dem  künstlerischen  sei  hier  das  ku  nstkritische 
Urteil  Houbrakens  an  einigen  Beispielen  beleuchtet.  B.  I S.  260 
macht  er  die  sehr  richtige  Bemerkung,  dass  die  frühen  Rem-* * 
brandts  mit  mehr  Geduld  und  Ausführlichkeit  gemalt  sind 
als  die  spätem.  Als  Beispiel  führt  er  das  Petrusschifflein  der 
Sammlung  Hinloopen  an.  Dies  Bild  existirt  noch  heute  und 
befindet  sich  in  der  Sammlung  Hope  zu  Deepdene  bei  London  *). 
Da  das  Bild  die  Jahreszahl  1633  trägt,  und  also  aus  dem  27^1«" 
Lebensjahr  des  Künstlers  stammt,  ist  es  ein  treffender  Beleg 
für  die  Richtigkeit  von  Houbrakens  Empfindung,  weil  es  in 
der  Tat  mit  der  damals  Rembrandt  eigenen  Sorgfalt  ausge- 
führt ist.  Nicht  weniger  richtig  ist  Houbrakens  Beobachtung, 
dass  Cornelis  Saftleven  in  seinen  Wachtstuben  und  son- 
stigen Interieurs  von  Adriaen  Brouwer  und  Dav.  Teniers  beein- 
flusst wurde  (I  342  f.);  dass  die  Märkte  des  HendrikSorgh 
entfernte  Aehnlichkeit  mit  denen  des  Thom.  Wijck,  seine  Inte- 
rieurs dagegen  viel  Verwantschaft  mit  den  Gemälden  des  Jan 
Miense  Molenaer  aufweisen  (II  90) ; dass  Jan  Wouwerman 
in  seinen  Landschaften  den  frühen  Werken  seines  Bruders 
Philipp  nahe  kommt,  und  dass  diese  einfarbiger  sind  als  seine 
späten  Bilder  (II  76).  Ja,  an  einer  Stelle  (II  273)  ist  sein  kri- 
tisches Urteil  ein  so  richtiges,  dass  er  auf  einem  Bilde,  welches 
Willem  Schellinks  zugeschrieben  wurde,  Aehnlichkeit  mit 
Joh.  Lingelbach  entdeckt,  der  — das  Bild  selbst  gemalt  hatte  ^). 

Auch  für  den  Stil  der  älteren  holländischen  Maler  scheint 
er  ein  geübtes  Auge  gehabt  zu  haben.  Das  beweist  seine  Aeus- 
serung  über  die  Zeichnungen  des  Glasmalers  und  Ketzers  Da  vid 
Jorisz,  welche  er  bei  Jacob  Moelaert  zu  Dordrecht  sah  (I  22).  Die- 
selben sollen  Aehnlichkeit  gehabt  haben  mit  den  Werken  des 

. *)  Gegenwärtig  leihweise  im  South  Kensington  Museum  ausgestellt. 
Sieh  auch  bereits  oben  S.  156. 

*)  Näheres  bereits  oben  S.  163  ff. 


209 


Lucas  van  Leijden,  eine  Anschauung,  deren  Richtigkeit  sich 
zwar  heutzutage  nicht  mehr  erweisen  lässt,  welche  aber  mit 
Rücksicht  auf  die  ungefähre  Gleichaltrigkeit  der  beiden  Künstler, 
und  auf  die  Nähe  ihres  Wohnortes  (Delft — Leiden , c®  4 — 5 
Stunden  Entfernung)  sehr  viel  für  sich  hat. 

Als  weitere  Stellen,  wo  Houbraken  ein  mit  dem  heutigen 
übereinstimmendes  Urteil  über  Kunst  ausspricht,  erwähne  ich 
hier  noch:  B.  I S.  340:  die  verschiedenen  Perioden  in  der 
Malweise  des  Herman  Saftleven.  B.  S.  I S.  213:  die  bis 
zum  Verwechslen  ähnlich  aussehenden  Werke  des  Jan  und 
Julius  Porcellis;  B,  I S.  121:  die  Superiorität  der  Kirchen 
des  Hendr.  van  Vliet  über  seine  Bildnisse  und  B.  I S. 
214  die  Aehnlichkeit  der  braunen  Malweise,  dh.  des  Helldunkels 
bei  Jan  Pijnas  und  Rembrandt  ^). 

An  anderen  Stellen  ist  dagegen  seine  Meinungsäusserung  so 
theoretisch  und  academisch  wie  möglich.  Sie  zeigt  da  so  recht, 
wie  schlimm  es  um  die  Kunst  selbst  zu  Houbrakens  Zeiten  in 
Holland  stand.  So  heisst  es  B.  II  S.  21  über  Go  vert  Flinck, 
dass  er  in  einem  Jahre  die  coloristische  Behandlung  und  Mal- 
weise Rembrandts  so  nachzuahmen  gelernt  habe,  dass  seine 
Bilder  für  echte  Gemälde  Rembrandts  verkauft  wurden,  aber 
später  habe  er  sich  diese  Malweise  mit  viel  Mühe  und  Arbeit 
wieder  abgewöhnt,  da  der  Welt  bereits  vor  dem  Tode  Rem- 
brandts durch  die  Einführung  italienischer  Kunstwerke  durch 


*)  Letztere  nicht  zu  verwechseln  mit  denen  seines  in  diesem  Fache 
begabteren  Onkels  Willem  van  Vliet. 

*)  Houbraken  schliesst  hieraus,  dass  Rembrandt  ein  Schüler  des 
Pijnas  gewesen  sei  und  ihn  nach  Vieler  Meinung  „nachgeäfft”  habe. 
Dies  ist  unrichtig.  Was  den  beiden  Künstlern  gemeinsam  war,  ist 
zum  Teil  der  ganzen  Gruppe  der  von  Elzheimer  abhängigen  holländi- 
schen Künstler  eigen  (Bode,  Studien  S.  521  ff.),  z.  T.  geht  es  auf 
die  Rückwirkung  zurück,  welche  Rembrandts  mächtiges  Genie  auf 
seine  älteren  Zeitgenossen:  Lievens,  Sah  Köninck,  Nie.  Moeyaert, 
Leon.  Bramer,  ja  sogar  auf  seinen  Lehrer  Lastman  ausübte  (man 
vergleiche  dessen  Gemälde  in  Haarlem,  Cat.  Nr.  196).  Diesem  Einfluss 
unterlag  auch  Pijnas  im  letzten  Jahrzehnt  seines  Lebens,  wie  mir  aus 
einer  Verkündigung  an  die  Hirten  in  der  Franz  Xaveriuskirche  zu 
Amsterdam  (jetzt  verkäuflich)  besonders  deutlich  hervorzugehen  scheint. 


210 


wahre  Kunstkenner  die  Augen  geöffnet  worden,  wodurch  die 
helle  Malweise  wieder  üblich  wurde ! 

Ganz  ähnlich  denkt  sich  Houbraken  den  Entwicklungsgang 
des  Jan  de  Baan  (B.  II  S.  305).  Als  dieser  nach  seiner  Lehr- 
zeit bei  Jacob  Bäcker  selbständig  die  Kunst  zu  üben  anfing, 
musste  er  sich  nach  Houbraken  eine  Malweise  vor  Augen  stellen , 
die  lobenswert  genug  war , um  sich  daran  zu  halten.  Da  stand 
er  lange  am  Scheideweg,  ohne  zu  wissen,  ob  er  die  Richtung 
van  Dijks  oder  Rembrandts  einschlagen  sollte,  wählte  aber 
schliesslich  die  Malweise  des  ersten,  weil  sie  ihm  dauernder 
erschien. 

Nach  diesen  Worten  könnte  es  fast  so  scheinen,  als  ob  Houbraken 
ein  Laie  ohne  jegliches  Verständnis  für  den  künstlerischen  Ent- 
wicklungsgang eines  Malers  gewesen  sei.  Einmal  ignorirt  er  voll- 
ständig, dass  der  Schüler  nach  dem  Verlassen  der  Werkstatt 
seines  Lehrers  unbedingt  eine  kürzere  oder  längere  Zeit  in  dessen 
Stil  weiter  gemalt  haben  muss.  Sodann  giebt  er  eine  Darstel- 
lung, welche  den  Eindruck  hervorruft,  alsob  unser  jugendlicher 
Künstler  an  jenem  Scheidewege  nach  langem  Zögern  seine  bereits 
erworbenen , individuellen  Eigenschaften  sammtden  von  seinem 
Lehrer  überkommenen  über  Bord  geworfen  habe,  um  jetzt  als 
treuer  Nachahmer  van  Dijks  in  dessen  Fussstapfen  zu  treten. 
In  der  Zeit  Houbrakens  mag  ein  so  plötzlicher  Wechsel  des 
Stiles,  ein  so  sclavischer  Uebergang  von  der  einen  Schule  zur 
andern  bei  einem  Künstler  möglich  gewesen  sein,  in  der  Zeit, 
wo  sich  bei  de  Baan  jener  Wechsel  vollzogen  haben  soll  (+  1651), 
stand  die  holländische  Kunst  noch  in  zu  hoher  Blüte  und  waren 
ihre  Jünger  noch  zu  ausgesprochene,  zu  naive  Individualitäten, 
um  dies  glaublich  erscheinen  zu  lassen! 

Neben  den  im  Vorhergehenden  citirten  Stellen,  aus  denen 
einerseits  ein  richtiges,  natürliches,  andererseits  aber  ein  con- 
ventionelles , academisches  Empfinden  Houbrakens  hervorgeht, 
dürfen  hier  einige  Aussprüche,  welche  entschieden  falsch  sind, 
nicht  mit  Stillschweigen  übergangen  werden.  Wenn  er  B.  I S. 
221  meint,  der  Caravaggist  Theod.  van  Babueren  und  der 
Kirchenmaler  Pieter  Neeffs  hätten  in  den  Erzeugnissen  ihrer 


2II 


Kunst  Aehnlichkeit  mit  einander,  so  beruht  dies  allerdings  nur 
auf  einen  falschen  Schluss , den  er  aus  den  Worten  seiner  Quelle 
(dem  Gülden  Cabinet  de  Bie’s)  macht  »).  Dagegen  bezieht  er 
sich  B.  I S.  125  ausdrücklich  auf  seine  Autopsie,  wenn  er  er- 
klärt, vom  Maler  Camphuysen  Stallinterieurs,  Landschaften 
mit  Figuren,  Kühen  und  Pferden,  und  auch  Mondscheinland- 
schaften zu  kennen.  Abgesehen  davon , dass  er  diesem  Künstler 
irrtümlich  die  Vornamen  des  älteren  Dirk  Rafelsz  Camp- 
huysen giebt,  ist  hier  zu  bemerken,  da.ss  er  zwei  2)  ganz  ver- 
schiedene Maler  zusammenwirtt:  Govert  Camphuysen  der  in 
Nachahmung  Potters  Landschaften  mit  Vieh,  ferner  Ställe, 
Bauernstücke  und  Bildnisse  malte  — sein  Hauptwerk  in  Cassel; 
ausserdem  Bilder  zu  Amsterdam,  Aachen,  Brüssel,  Rotterdam, 
Dulwich,  Kiel,  Kopenhagen  und  Petersburg,  sowie  zahlreiche  in 
Privatbesitz  — und  Raphael  Camphuijsen,  von  dem 
Mondscheinlandschaften  in  der  Art  des  Ant.  v.  Borssem  und  Aert 
V.  d.  Neer *  *)  bekannt  sind,  u.  A.  je  zwei  in  der  Dresdener 
Galerie  (Cat.  Nr,  1545  f.)  und  beim  Generalconsul  Thieme  zu 
Leipzig,  ein  fünftes  zu  Schleissheim , Cat.  Nr.  505  usw. '^).  Hier 
hörte  also  Houbrakens  kunstkritische  Kenntnis  auf;  die  Bilder 
des  1598 — 1657  lebenden  Raphael,  sowie  des  1624 — 1672  lebenden 
Govert  sind  für  ihn  Werke  des  1586  geborenen  Dirk  Raphaelsz 


*)  Nähere.s  im  zweiten  Teile  unter  de  Bie. 

Ein  dritter,,  Joachim  Camphuijsen  muss  hier  ausser  Frage 
bleiben,  weil  sichere  Bilder  von  ihm  nicht  bekannt  sind.  Auf  Grund 
der  grossen  Stilverwantschaft  vermutet  man  in  ihm  den  Maler  von 
zahlreichen  JO.  C.  bezeichneten  Landschaften.  Dagegen  steht  J. 
Kamphuijs,  der  im  Museum  zu  Hannover  durch  ein  bezeichnetes  •• 

Bild  vertreten  ist,  wahrscheinlich  in  keinem  verwantschaftlichen  Ver- 
hältnis zu  den  Malern  nainens  C a m p h u ij  s e n. 

*)  Vgl.  über  ihn  den  Casseler  Catalog  und  O.  Granberg,  les  col- 
lections  privees  de  la  Su^de  S.  3,  103,  293. 

*)  Beide  Meister  sind  jedoch  nicht  unbeträchtlich  jünger  als  er. 

®)  Es  kommen  auch  Landschaften  bei  Tagesbeleuchtung  von  ihm 
vor;  so  z.  B.  ein  Sonnenuntergang  zu  Aschaffenburg  (Cat.  Nr.  209); 
frühe  Werke  zu  Utrecht  (Cat.  Nr.  31)  und  Braunschweig  (Beiträge 
II  354);  andere  sah  ich  bei  Prof.  Lenbach-München , Herrn  Houck- 
Deventer  und  anderswo. 


212 


und,  da  dieser  seit  seinem  i8‘^"  Jahre  nicht  mehr  malte,  vor 
1604  entstanden!  Dass  dies  angesichts  der  Entwicklung  der 
holländischen  Malerei  unannehmbar  sei , ist  ihm  nicht  eingefallen. 

Ebensowenig  können  wir  mit  Houbrakens  auf  S.  100  des 
zweiten  Bandes  ausgesprochener  Ansicht  einverstanden  sein : 
Gerbr.  van  den  Eeckhout  sei  bis  zu  seinem  Lebensende  bei  der 
Malweise  geblieben,  die  er  von  seinem  Lehrer  Rembrandt  ge- 
lernt habe.  Datirte  und  bezeichnete  Bilder,  wie  z.  B.  diejenigen 
im  Museum  zu  Braunschweig  (Salomons  Opfer  von  1654;  So- 
phonisbe  von  1664)  überzeugen  uns,  dass  auch  Eeckhout  bereits 
ziemlich  früh  die  von  der  Mode  verursachte  Stilwandlung  mit- 
machte, welcher  sich  auch  seine  Mitschüler  Bol  und  Flinck 
nicht  zu  entziehen  vermochten. 


Bereits  oben  (S.  49)  habe  ich  angedeutet,  dass  die  Frage, 
welche  von  zwei  oder  mehreren  Quellenschriften,  die  dasselbe 
berichten , den  meisten  Anspruch  auf  Glaubwürdigkeit  erheben 
könne,  Houbraken  sehr  wenig  Kopfzerbrechens  gemacht  hat. 
Als  beste  Quelle  gilt  ihm  die  letzte;  wenn  er  nicht  bemerkt, 
dass  die  späteren  einfach  aus  den  früheren  abgeschrieben  haben 
— wie  Schrevelius  aus  Ampsing,  van  Leeuwen  aus  Orlers, 
Sandrart  aus  de  Bie  und  le  Comte  und  de  Piles  aus  Sandrart  — , 
so  hält  er  Abweichungen  der  späteren  Schriftsteller,  welche 
auf  Versehen  oder  Schreibfehlern  beruhen,  für  Entdeckungen, 
die  aufs  gewissenhafteste  wiederzugeben  sind. 

Statt  vieler  nur  ein  Beispiel.  In  der  Biographie  von  Anton 
van  Dijk  (I  181)  folgt  er  Morery,  dem  Verfasser  des  Grand 
Dictionnaire  historique  „weil  dieser  viele  Sachen  aus  van 
„Dijks  Leben  viel  genauer  und  mit  mehr  Aufmerksamkeit  er- 
„ zähle,  als  die  Mehrzahl  der  übrigen  Biographen,  wie  z.  B. 
„wer  van  Dijks  erster  Lehrer  gewesen  sei,  dass  er  eine  eheliche 
„Frau  gehabt  habe,  aus  welchem  Geschlecht  diese  gewesen  sei , 
„was  über  seinen  Nachlass  bekannt  sei  und  dergl.  mehr”.  — 
Es  ist  natürlich  überflüssig,  hier  zu  constatiren , dass  Houbraken 
vollständig  im  Irrtum  war,  wenn  er  glaubte , dem  Morery  hätten 


213 


neue,  seinen  Vorgängern  unbekannte  Quellen  zu  Gebote  gestan- 
den; wenn  er  etwas  berichtet,  das  Houbraken  bei  den  alten 
Schriftstellern  nicht  fand,  so  ist  es  entweder  falsch,  oder  Hou- 
braken hat  eben  nicht  gut  gesucht. 

Nach  dieser  Erfahrung  werden  wir  jetzt  nicht  mehr  glauben, 
dass  Houbraken  den  Wert  dieser  oder  jener  Quellenschrift  für 
irgend  ein  Specialgebiet  zu  erkennen  fähig  gewesen  sei;  dass 
er  z.  B.  die  Bedeutung  Sandrarts  für  die  Biographien  derjenigen 
Maler  zu  würdigen  gewusst  habe,  mit  denen  derselbe  während 
seines  holländischen  Aufenthalts  Umgang  hatte,  oder  dass  ihm 
der  kunsthistorische  Wert  der  Meyssensschen  Bildnissammlung 
aufgefallen  sei.  Dennoch  ist  auf  einen  Fall  hinzuweisen , in  dem 
er  die  Bedeutung  der  ihm  vorliegenden  Schrift  richtig  erkannt 
hat , wobei  wir  es  dahingestellt  sein  lassen , ob  hier  Zufall  oder 
Absicht  vorliegt.  Es  ist  die  Biographie  des  Ru ben  s,  die  er  zum 
grösstenteil  dem  Franzosen  Roger  de  Piles  entnimmt.  Dass  dieser 
für  den  grossen  vlämischen  Künstler  auf  besondere  Beachtung 
Anspruch  erheben  darf,  ist  von  Riegel  Beiträge  I 235  ff.  klar- 
gelegt *). 

Mehr  als  einmal  passirt  es  Houbraken,  dass  er  Maler , welche 
bereits  bei  van  Mander  Vorkommen,  deren  Lebensbeschreibungen 
daher  ausserhalb  seines  Zieles  liegen,  dennoch  behandelt,  weil 
er  ihr  Identität  mit  den  Künstlern  des  Schilderboek  nicht  er- 
kennt: B.  I S.  24  findet  man  Bernard  van  Orley  fast  genau 
mit  denselben  Worten  beschrieben  — aber  durch  den  franzö- 
sischen Trichter  le  Comte’s  — wie  bei  van  Mander;  dieser 
nannte  ihn  aber  Bernard  van  Brussel!  Joan  Dac  {I  34)  ist, 
wie  schon  erwähnt,  identisch  mit  dem  Hans  van  Aachen  van  Man- 
ders,  und  desgl.  Christoffel  Schovarts  (I  153)  mit  Christ.  Schwartz. 
In  gleicher  Weise  behandelt  Houbraken  öfters  dieselben  Künstler 

*)  Aus  derselben  Schrift  de  Piles’  hat  Houbraken  neben  mehreren 
Biographien , welche  absolut  wertlos  sind , auch  diejenigen  des  Hen- 
drik Verschuring  und  Caspar  Netscher  entlehnt,  die 
sich  durch  Selbständigkeit  im  vollsten  Umfang  auszeichnen.  Weil  die- 
selben aber  bei  keinem  andern  Schriftsteller  angetroffen  werden, 
kann  man  Houbraken  hier  nicht  das  Lob  erteilen , dass  er  die  richtige 
Wahl  getroffen  habe. 


doppelt,  wenn  er  sie  in  zwei  verschiedenen  Quellenschriften  er- 
wähnt fand.  Einige  Male  liegt  dabei  Absicht  vor,  und  in  dem 
Falle  ist  des  Verfassers  Verfahren  nur  anzuerkennen.  So  trägt 
er  B.  II  S.  117  über  mehrere  bereits  früher  behandelte  Meister 
dasjenige  nach , was  er  in  der  Beschreibung  Haarlems  von  Corn. 
Schrevelius  über  sie  getunden.  Andererseits  wird  Houbrakens 
kritisches  Urteil  wiederum  in  ein  bedenkliches  Licht  gestellt, 
wenn  er  B.  I 276 — 282  ausführlich  das  Leben  Joachim  von 
Sandrarts  der  in  der  Teutschen  Academie  aufgenommenen  Auto- 
biographie nacherzählt , und  dann  — kaum  zehn  Seiten  weiter 
— einen  Jacob  Sandrart  erwähnt,  der  mit  Joachim  voll- 
kommen identisch  ist  und  seinen  falschen  Vornamen  nur  einem 
Versehen  de  Bie’s,  in  diesem  Fall  Houbrakens  Quelle,  verdankt. 


Ein  fast  unerschöpfliches  Material  zur  Besprechung  würden 
uns  die  Fehler  und  Verstösse  liefern,  welche  Houbraken 
bei  der  Benützung  seiner  Quellen  begeht.  Wir  müssen  uns  daher 
auf  eine  kleine  Blütenlese  beschränken.  Alle  lassen  sie  sich 
in  zwei  Rubriken  einreihen,  und  zwar  reine  Flüchtigkeitsfehler 
und  Versehen , welche  auf  Mis Verständnis  eines  dichterischen 
Ausdrucks  oder  einer  fremden  Sprache  beruhen. 

Die  Flüchtigkeitsfehler  erstrecken  sich  auf  alle  möglichen  Ge- 
biete; weder  Jahreszahlen , noch  Ortsangaben,  weder  Eigennamen 
noch  sonstige  Tatsachen  bleiben  davon  verschont.  Von  Eras- 
mus heisst  es,  dass  er  1466  geboren  wurde  und  1546  70  Jahre 
alt  starb  (I  17  f.) ; dem  1 664  gestorbenen  Jacob  de  Bray 
wird  ein  1697  datirtes  Gemälde  zugeschrieben  (I  176);  Aert 
de  Gelder,  geboren  1645  kam  imselben  Jahre  zu  Rembrandt 
(III  206  f.).  und  Deodatus  del  Mont,  dessen  Geburtsjahr 
Houbraken  nach  de  Bie  mit  1581  angiebt,  lässt  er  1634  sterben, 
obgleich  letzterer  versichert,  del  Mont  sei  63  Jahre  alt  ge- 
worden (I  96  f.).  In  Bezug  auf  die  Ortsangaben  finde  ich  im 
zweiten  Teil  Gelegenheit  zu  zeigen,  wie  Houbraken  bei  nicht 
weniger  als  fünf  Malern:  Willem  Isaaksz  (I  36),  Frans  Hals 
(I  92),  Jac.  Vosmeer  (I  117),  Joris  van  Schooten  (I  131)  und 


215 


Jan  Steen  (III  13)  die  Städte  Leiden  und  Haarlem  mit  Delft 
verwechselt;  daneben  mache  ich  hier  noch  auf  die  Verwechs- 
lung Lübecks  mit  Leubus  in  der  Biographie  Mich.  Willemans, 
derjenigen  Brüssels  mit  Brasilien  bei  Abr.  Willaerts  aufmerksam 
(II  233  ff.  und  I 368). 

Auf  Substituirungen , wie  diejenigen  des  Hans  van  Aachen 
durch  Joan  Dac,  von  Christ.  Schwartz  durch  Schovarts  habe 
ich  eben  hingewiesen.  Würdig  reihen  sich  ihnen  der  aus  den 
beiden  Malern  [Justus]  Egmont  und  Cornelis  Stooter  entstandene 
Egmont  Cornelisz  Stooter  (I  17 1),  der  Kupferstecher  Bernard  .statt 
Bonnard  (II  331),  der  Jacob  statt  Joachim  Sandrart  (I  291) , der 
Pieter  Fransz  statt  Pieter  Isaaksz  als  Lehrer  von  Adriaen  van 
Nieulandt  (I  42),  der  Bellisarius  statt  Solario  als  Neapolitaner  Maler 
(II  267)  an.  B.  II  S.  326  endlich  wird  ein  Gedicht  Vondels  auf  den 
Tod  eines  1651  gestorbenen  Mr.  Jacob  Vlieger  auf  den  Marinemaler 
Simon  de  Vlieger  gedeutet.  Auch  die  Schweizer  als  Zerstörer 
des  Schlosses  Wolfegg  anstatt  der  Schweden  (I  216)  und  „der 
gewisse  Benedictus” , in  dessen  Dienst  Adriaen  Bloemaert  zu 
Salzburg  trat,  anstatt  der  „ patribus  Benedictinis,’ Won  denen  bei 
Sandrart  die  Rede  ist , dürfen  hier  nicht  übergangen  werden  (I  45). 

Neben  diesen  in  aller  Kürze  apfgezählten  Flüchtigkeitsfehlern , 
denen  sich  noch  zahlreiche  andere,  hier  nicht  weiter  zu  er- 
örternde anschliessend),  lassen  sich  eine  grosse  Anzahl  Versehen 
auf  missverstandene  poetische  Ausdrücke  oder  auf  mangelhafte 
Kenntnis  der  fremden  Sprachen  zurückführen;  Bei  ersteren 
handelt  es  sich  hauptsächlich  um  Citate  aus  de  Bie  und  den 
holländischen  Dichtern  des  17^®"  Jahrhunderts,  bei  letzterer  um 
die  französischen  Werke  de  Piles’  und  le  Comtes  und  den 
deutschen  und  lateinischen  Text  Sandrarts.  Wo  in  den  Versen  de 
Bies  zu  Ehren  des  Ad.  Willaerts  (S.  1 1 2)  die  Rede  ist  von  „brandt” 
= Meeresbrandung , schliesst  Houbraken  auf  des  Künstlers  Ge- 
schicklichkeit im  Malen  von  lAuersbrünsten  (I  60),  woJanVos 
ein  Gemälde  des  Jan  Lievens  besingt,  in  welchem  die  Nach- 
kommenschaft, holländisch  „d’afkomste”  eines  Ehepaars  dar- 

‘)  Ich  mache  nur  auf  die  Artikel  über  Jan  Bijlert,  Jan  van  Baien, 
M.  Rijkaard  und  Adr.  van  Utrecht  im  zweiten  Teile  aufmerksam. 


2i6 


gestellt  war,  meint  Houbraken,  es  seien  Bildnisse  der  Eltern 
selbst  gewesen  (I  299;  näheres  bereits  oben  S.  140) ; wo  de  Files 
erzählt,  dass  Rubens  für  die  „eglise  neuve  des  Peres  de  Pora- 
toire”  gemalt  habe,  fasst  Houbraken  dies  auf,  alsob  die  neue 
Peterskirche  gemeint  sei  (I  65);  wo  Sandrart  von  der  Kunst 
de  Heit  Stocades  aussagt , dass  der  Künstler  mit  „ selbiger  ” 
dem  König  von  Frankreich  gedient  habe,  meint  Houbraken 
dass  er  es  zusammen  mit  Sandrart  getan  habe  (I  364);  wo 
endlich  die  lateinische  Ausgabe  Sandrarts  vom  Vater  des  Mich. 
Willemanns  zu  berichten  weiss,  er  sei  ein  „pictor  h au  d ex  infimis” 
gewesen,  macht  Houbraken  aus  demselben  grade  „een  gemeen 
Schilder 

Diese  Beispiele  müssen  genügen,  um  zu  zeigen,  wie  Hou- 
braken sich  bei  der  Benützung  seiner  Quellen  in  jeder  Richtung 
Irrtümer  und  Fehler  hat  zu  Schulden  kommen  lassen.  Komisch 
wirken  infolge  dessen  diejenigen  Stellen , an  denen  er  im 
hohen  Tone  seine  Vorgänger  schulmeistert.  So  z.  B.  B.  II  S. 
288  Sandrart,  weil  dieser  Cornelis  de  Bie  als  Lehrer  von 
Theodor  Roos  nennt.  Falsch ! sagt  Houbraken,  denn  dieser  war 
nicht  Maler,  sondern  Geheimschreiber  zu  Lier.  Dagegen  war 
sein  Vater  Adriaan  ein  tüchtiger  Maler,  und  dessen  Name  ist 
also  an  die  Stelle  desjenigen  des  Sohnes  zu  schreiben.  Houbraken 
hat  die  Genugtuung,  dass  man  ihm  in  dieser  Sache  sozusagen  bis 
zum  heutigen  Tage  gefolgt  ist.  Seitdem  Bredius  aber  vor  Kurzem 
entdeckt  hat,  dass  es  in  Amsterdam  einen  vom  Verfasser  des 
Gülden  Cabinet  verschiedenen  Tiermaler  namens  Cornelis  de 
Bie  gegeben  hat  *),  seitdem  noch  dazu  ein  Bild  dieses  Künst- 
lers im  Amsterdamer  Rijksmuseum  seinen  Platz  gefunden  hat 
(Cat.  Nr.  ii6a),  seitdem  ist  man  berechtigt,  Houbraken  den 
Rücken  zu  wenden  und  zur  Angabe  Sandrarts  zurückzukehren. 

Die  Frage,  ob  wir  durch  ein  genaues  Studium  der  Weise, 
wie  Houbraken  die  Schriften  seiner  Vorgänger  benützt,  Auf- 


•)  Die  bisher  bekannt  gewordenen  I.ebensdaten  finden  sich  im  Am- 
sterdamer Catalog.  Ausser  Th.  Roos  war  auch  Hendr.  ten  Oever  de 
Bie’s  Schüler. 


217 


Schluss  gewinnen  können  über  seine  Zuverlässigkeit  in  den 
Fällen,  wo  uns  seine  Vorlagen  nicht  mehr  zu  Gebote  stehen, 
muss  leider  verneint  werden.  Wie  wir  eben  sahen,  sind  seine 
Fehler  und  Versehen  so  viele  und  vielerlei,  dass  sich  auch 
nicht  der  geringste  Wahrscheinlichkeitsschluss  ziehen  lässt.  Wo 
uns  daher  irgend  eine  Angabe  blos  durch  Houbraken  überliefert 
ist,  müssen  wir  die  Frage,  ob  sie  wahres  enthält,  in  jedem 
einzelnen  Fall  aufs  neue  prüfen  und  nach  mehr  oder  weniger 
subjectivem  Ermessen  entscheiden.  Nur  eine  Eigenschaft  Hou- 
brakens  dürfen  und  müssen  wir  dabei  immer  berücksichtigen. 
Es  ist  dies  seine  Klatschsucht,  seine  Anecdotenkrämerei. 

Houbraken  verwahrt  sich  zu  wiederholten  Malen  gegen  den 
Vorwurf,  dass  er  die  Maler,  deren  Leben  er  beschreibt,  ver- 
lästere und  verläumde.  Arn  bekanntesten  ist  die  Stelle  gleich 
hinter  der  Biographie  des  Jan  Steen  (III  27),  wo  er  sagt ; „Jetzt 
„wird  es  nötig  sein  (ausser  dem  was  ich  im  Anfang  meines 
„Werkes  gesagt  habe)  dem  Leser  ein  für  allemal  zu  sagen, 
„dass  ich  nicht  die  Absicht  habe,  jemanden  mit  meiner  Feder 
„zu  verletzen,  sondern  ich  habe  die  Handlungen  meiner  Kunst- 
„ genossen  so  niedergeschrieben,  wie  sie  mir  von  unparteiischen 
„ Leuten  erzählt  wurden , ohne  aus  Neid  oder  Hass  etwas  hinzu- 
„zufügen  oder  zu  verschweigen.”  Es  klingt  dies  ganz  schön,  es 
ist  aber  Schade,  dass  es  nur  Worte  sind  und  Houbrakens 
Taten  wiederholt  damit  im  Widerspruch  stehen.  Einige  Beispiele 
werden  auch  hier  genügen , um  zu  zeigen , dass  er  sogar  an 
Stellen , wo  seine  Vorgänger  nichts  derartiges  enthalten,  schlechtes 
zu  erzählen  weiss  und  dass  er  manchmal  mit  einigem  Nachdenken 
sich  von  der  Grundlosigkeit  seiner  Vorwürfe  hätte  überzeugen 
können, 

Ueber  Ant.  van  Dijck  heisst  es  B.  IS.  184,  dass  Rubens 
ihm  nach  seiner  italienischen  Reise  „unter  genügend  deut- 
lichen Umständen  die  Hand  seiner  Tochter  anbot”.  Glück- 
licherweise setzt  Houbraken  hinzu  „ wenn  die  Erzählung  wenig- 
stens wahr  ist  ” , er  hätte  aber  noch  einen  Schritt  weiter  gehen 
sollen,  und  sich  überzeugen,  dass  die  Erzählung  nicht  wahr 
sein  konnte,  da  Rubens  aus  erster  Ehe  gar  keine  Tochter  hatte. 

15 


2I8 


Kaum  weniger  gehässig  sind  die  Bemerkungen,  welche  Hou- 
braken  an  die  Adresse  der  Königin  Elisabeth  von  England 
(II  104)  und  Christina  von  Schweden  (II  83)  richtet. 

Von  Philipp  de  Champaigne  wird  B.  I S.  224  mitgeteilt,  er 
habe  schon  früh  Neigung  zur  Malerei  gehabt;  seine  Eltern  ge- 
statteten ihm  derselben  zu  folgen,  trafen  aber  in  Bezug  auf 
seinen  Lehrer  keine  gute  Wahl,  wodurch  er  öfters  wechselte. 
Alles  dies  ist  wörtlich  aus  le  Comte's  Cabinet  des  singularitez 
entlehnt,  mit  Ausnahme  des  Zwischensatzes  „ seine  Eltern  trafen 
keine  gute  Wahl”.  Dies  hat  Houbraken  einfach  aus  der  Tatsache, 
dass  Champaigne  mehrere  Lehrer  hatte , gefolgert.  Wie  willkürlich 
dies  Verfahrem  ist,  braucht  kaum  hervorgehoben  zu  werden; 
ich  verweise  blos  auf  van  Goyen,  der  sechs  Lehrer  hatte, 
welche  Houbraken  fünfzig  Seiten  vorher  in  Anschluss  an  Orlers 
ohne  jegliche  Bemerkung  namentlich  aufführt,  ferner  auf  Nicolaas 
Berchem , der  ebenfalls  mit  sechs  Lehrern  vertreten  ist  (Ilm), 
endlich  auf  Mich,  van  Musscher,  der  laut  seiner  eigenen  Notizen 
bei  vier  verschiedenen  Künstlern  in  der  Lehre  war  (III  21 1). 

Ein  ähnlicher,  durch  nichts  motivirter  Zusatz  findet  sich  in 
der  Biographie  des  Joris  van  Schooten  (I  130).  Diese  ist  sonst 
wörtlich  aus  Orlers’  Beschreibung  der  Stadt  Leiden  abgeschrieben , 
nur  im  Anfang  fügt  Houbraken  hinzu , dass  seine  Lehrer  und 
seine  Eltern  ihn  tadelten , weil  er  seine  Schulhefte  mit  Illustra- 
tionen anstatt  mit  kalligraphischen  Buchstaben  versah.  Dieser 
Zusatz  ist  gewiss  an  sich  unschuldigster  Natur,  karakterisirt 
aber  die  Weise,  wonach  Houbraken  verfuhr,  um  sein  Buch 
den  Zeitgenossen  schmackhaft  zu  machen. 

Weitere  Beispiele  zeigen,  dass  Houbraken  falls  er  ein  vor- 
sichtiger und  für  die  Ehre  anderer  besorgter  Schriftsteller  ge- 
wesen wäre,  sicherlich  anders  hätte  schreiben  müssen.  B.  II 
S.  75  berichtet  er  auf  Grund  einer  Mitteilung,  die  er  von 
Mich.  Carree  und  dieser  von  Pieter  Roestraten  erhalten  hatte, 
dass  Phil.  Wouwerman  sich  für  seine  Bilder  der  Vorarbeiten 
Pieter  van  Laers  bedient  habe,  welche  er  nach  dessen  Tode 
in  unehrlicher  Weise  erworben  hätte.  Bode  hat  bereits  auf  die 
Grundlosigkeit  dieser  Anschuldigung  hingewiesen  (Die  Schwe- 


riner  Galerie,  in  den  Graphischen  Künsten  1888  S.  108.  Vgl. 
auch  oben  S.  62)  und  betont , dass  Houbraken  nur  die  Mannig- 
faltigkeit der  Wouwermanschen  Motive  mit  dem  in  Verhältnis 
dazu  beschränkten  Compositionstalent  des  Pieter  van  Laer  zu 
vergleichen  gehabt  hätte,  um  dies  selbst  einzusehen.  Aber 
auch  sonst  hätte  er  dies  tun  müssen , denn  nach  seiner  eigenen 
Angabe  (I  364)  starb  van  Laer  erst  im  Jahre  1673  *),  während 
B.  II  S.  70  richtig  mitgeteilt  wird,  dass  Wouwerman  bereits 
1668  starb;  wie  hätte  letzterer  sich  also  des  künstlerischen 
Nachlasses  van  Laers  bedienen  können! 

Von  den  zahlreichen  Fällen,  in  denen  die  archivalischen 
Forschungen  der  Neuzeit  die  Unrichtigkeit  der  Houbrakenschen 
Anecdoten  ans  Licht  gebracht  haben,  sei  hier  nur  derjenige 
des  allzu  intimen  Umgangs  Jan  Steens  mit  der  Tochter  van 
Goyens  vor  ihrer  Hochzeit  erwähnt.  Houbraken  erzählt  diese 
Geschichte  mit  lebhaften  Farben  und  sichtlichem  Wohlgefallen 
(III  13).  Bredius  hat  aber  auf  Grund  des  Ehecontracts , der 
Taufakten  usw.  gezeigt,  dass  sie  offenbar  ganz  auf  Erfindung 
beruht  (Nederl.  Spectator  1882  S.  183),  dagegen  zutrifift  bei 
einem  andern  Schwiegersohn  van  Goyens,  dem  Stilliebenmaler 
Jacques  de  Claeuw,  dessen  Hochzeit  mit  Maria  van  Goijen  am 
II  April  1649  stattfand,  während  am  16  Juli  desselben  Jahres 
bereits  eine  Tochter  von  ihnen  getauft  wurde.  (Obreens  Archief 
V.  214  Anm.). 

Diese  Beispiele  lehren  uns,  dass  Houbraken  nicht  selten  von 
seinen  Künstlern  Schlechtigkeiten  erzählt,  deren  Wahrheit  er 
nicht  nur  nicht  beweisen  kann,  deren  Unwahrheit  bzw.  Un- 
wahrscheinlichkeit ihm  bei  einigem  Nachdenken  hätte  offenbar 
werden  müssen.  Von  der  Beschuldigung  der  Klatschsucht  ist 
er  daher  nicht  frei  zu  sprechen.  An  dieser  Tatsache  ändert  der 
Umstand,  der  vielfach  als  ein  beschönigender  für  ihn  angeführt 
wird,  dass  seine  Erzählungen  z.  B.  in  Betreff  des  Frans  Hals 
durch  urkundliche  Funde  bestätigt  oder  gar  noch  übertroffen 

Dies  dürfte  allerdings  zu  spät  gegriffen  sein  ; das  genaue  Todesjahr 
des  Künstlers  ist  unbekannt,  aber  1655  ist  das  letzte  sichere  Datum 
SLu{  seinen  Werken. 


seien,  gar  nichts,  ebensowenig  wie  ein  Dieb,  der  wegen  zehn 
Diebstäle  angeklagt  in  neun  Fällen  freigesprochen,  in  einem 
aber  überführt  wird,  dadurch  zum  ehrlichen  Manne  wird. 

Die  Frage  aber,  ob  in  Anschluss  an  das  Ebengesagte  sämmt- 
liche  Anecdoten  Houbrakens  ohne  weiteres  zu  verwerfen  und, 
wie  es  Wurzbach  tat,  aus  der  Groote  Schouburgh  auszuscheiden 
seien , muss  verneinend  beantwortet  werden.  Die  Anecdote  über 
Jan  Steen  z.  B.  hat  grade  bewiesen  , dass  an  solchen  Geschichtchen 
oft  etwas  wahres  ist  und  Houbraken,  wie  man  mit  einem  hol- 
ländischen Sprichwort  sagt , zwar  die  Glocke  hatte  läuten  hören , 
aber  nicht  wusste  wo.  Bereits  oben,  S.  63  habe  ich  gezeigt , 
wie  eine  nicht  grade  saubere  Anecdote  über  Adr.  Brouwer  uns 
in  Anschluss  an  die  sonst  bekannten  Tatsachen  einen  Fingerzeig 
dafür  giebt,  wann  dieser  Künstler  im  Atelier  des  Frans  Hals 
lernte.  Deshalb  erwächst  dem  Forscher  auf  dem  Gebiete  der 
holländischen  Kunstgeschichte  die  Pflicht,  auch  die  unschein- 
barsten Anecdoten  zu  prüfen  und  ihre  Quellen  zu  erschliessen. 


Nahe  dem  uns  in  diesem  Capitel  gesteckten  Ziele  wollen  wir 
zum  Schlüsse  noch  in  grossen  Zügen  eine  Uebersicht  der  Wür- 
digung der  Groote  Schouburgh  im  Laufe  der  Zeiten  zu  geben 
versuchen.  Wir  fangen  dabei  mit  Weijerman  an.  Seitdem  dieser  das 
Werk  Houbrakens,  kaum  zehn  Jahre  nach  dem  Erscheinen,  in 
nahezu  vollem  Umfang  abschrieb , bis  Immerzeel  vor  etwa  fünfzig 
Jahren  dasselbe  noch  einmal  tat,  bildeten  seine  Aussagen  die 
Grundlage  der  holländischen  Kunst-  und  Künstlergeschichte. 
Leider  aber  gewöhnlich  nicht  in  der  authentischen  Form.  Das 
Plagiat  Weijermans,  durch  viele  Zutaten  verschlechtert,  die 
ausländischen  Bearbeitungen  eines  Decamps , d’Argensville,  Pil- 
kington , Balkema , Fiorillo  u.  A.  trübten  dieselbe  mehr  und 
mehr.  In  der  Regel  blieb  sie  in  viel  reinerer  Gestalt  in  solchen 
Werken  bewahrt,  welche  blos  die  Biographien  einzelner  Künstler 
aus  ihm  entnahmen,  wie  z.  B.  Boitets  Beschreibung  Delfts, 
diejenigen  der  Deutschen  Maler;  de  la  R ue 's  Geletterd  Zeeland , 
diejenigen  einiger  Maler  aus  dieser  Provinz.  Als  um  die  Mitte 


221 


dieses  Jahrhunderts  der  holländischen  Kunstgeschichte  durch 
Männer  wie  Bürger,  Waagen,  Scheltema,  Elze  vier  neues  Leben 
zugeführt  wurde,  sah  man  natürlich  zuerst  die  Schaden,  die 
Houbrakens  Angaben  in  ihrer  verschlechterten  Gestalt  ange- 
richtet hatten,  und  indem  man  sie  bekämpfte,  schüttete  man 
das  Kind  mit  dem  Bade  aus.  Namentlich  Bürger  glaubte  in 
seiner  Verdammung  nicht  weit  genug  gehen  zu  können  und 
Houbraken  gradezu  von  der  Berücksichtigung  ausschliessen  zu 
müssen.  So  sagt  er  in  seinem  sonst  vortrefflichen  Buche  über 
die  Museen  Hollands,  B.  I S.  277 , Anm. ; II  faut  ecarter  aussi 
de  l’etude  serieuse  de  l’ecole  hollandaise  Houbraken,  source 
premiere  de  toutes  les  erreurs , de  tous  les  contes , de  toutes 
les  calomnies.  Je  mehr  man  aber  seitdem  erkannt  hat,  dass 
Houbraken  nicht  verantwortlich  gemacht  werden  durfte  für  das , 
was  seine  Nachschreiber  verschuldet;  je  mehr  man  bemerkte, 
dass  sein  Bestreben  im  Allgemeinen  ein  reelles , dass  seine  Mit- 
teilungen der  Mehrzahl  nach  auf  gute  Informationen  zurück- 
gehen; je  wiederholter  man  vor  allen  Dingen  zur  Entdeckung 
kam,  dass  seine  Angaben  durch  die  im  letzten  Jahrzehnt  mit 
besonderm  Erfolg  getriebenen  archivalischen  Untersuchungen 
bestätigt  wurden,  — um  so  höher  hat  man  ihn  aufs  neue 
schätzen  gelernt  und  um  so  öfter  hat  man  wieder  seine  An- 
gaben zur  Basis  weiterer  Untersuchungen  gemacht  ^).  Das  Urteil, 
welches  Woermann  in  seiner  Geschichte  der  Malerei  (III  857) 
über  die  Groote  Schouburgh  giebt , dürfte  wohl  den  heutzutage 
allgemein  vertretenen  Standpunkt  kennzeichnen , und  wie  ich  es 
mir  zum  Motto  ausgewählt  habe,  so  schliesse  ich  damit  meinen 
Versuch  der  Charakterisirung  von  Houbrakens  Geschichtsfor- 
schung: 

...De  Groote  Schouburgh  ist  grundlegend  gewesen, 
„und  mit  Vorsicht  benützt,  noch  heute 
„ unentbehrlich.  ” 


So  z.  B.  Veth  in  seinen  mustergültigen  Studien  über  Dordrechter 
Künstler  in  fast  jedem  Jahrgang,  Oud  Hollands. 


ZWEITER  TEIL. 


EINZELMCHWEIS  DER  LITERAEISGHEH 
QUELüEK. 


A.  Die  Malerbiographien 

1.  VAN  mander’s  schilderboeck. 

Die  Absicht  Houbrakens  in  seinem  Werke  eine  Fortsetzung 
des  Schilderboeck  van  Manders  zu  liefern,  bestimmten  ihn  den 
Inhalt  dieses  Buches  nicht  in  der  Weise  in  seine  Schouburgh 
aufzunehmen,  wie  er  es  mit  dem  Gulden  Cabinet  de  Bies  und 
der  Teutschen  Academie  Sandrarts  tat.  Er  citirt  es  vielmehr 
nur  da,  wo  er  anknüpft,  um  die  von  van  Mander  unvollendet 
gelassenen  Biographien  weiter  zu  führen.  Es  geschieht  dies  an 
folgenden  Stellen : 

B,  IS.  24  Bernard  van  Orley. 

Hier  beklagt  sich  Houbraken  mit  Unrecht  darüber,  dass 
van  Mander  dieses  Meisters  nur  mit  wenigen  Worten  gedenke, 
denn  alles,  was  er  aus  le  Comte,  Cabinet  des  singularitez  etc. 
(B.  II  S.  203)  abschreibt,  hat  dieser  dem  Schilderboeck  entlehnt. 
Ausgenommen  davon  ist  nur  die  italienische  Reise  Orley’s, 
über  die  van  Mander  wohl  mit  Recht  schweigt.  Scheint  sie 
doch  bei  den  späteren  Schriftstellern  nur  daraus  abgeleitet  zu 
sein,  dass  der  Meister  die  Verfertigung  der  Rafaelischen  Tapeten 
überwachte  und  man  angenommen,  er  müsse  dies  in  Italien 
getan  haben. 

Ausser  durch  den  Trichter  le  Comtes  hat  Houbraken  das  . 
Schilderboeck  auch  direct  benützt.  Wie  die  ursprünglichen  Mit- 
teilungen im  Laufe  der  Zeit  umgeändert  wurden,  möge  aus 
folgendem  Beispiel  hervorgehen : 
van  Mander  * fol.  133  b. ; „ Daer  zijn  oock  cortlinghe  in  Hollandt 
„in  den  Haghe  ghebracht,  bij  zijn  Excellentie  Graef  Maurus  sesthien 
„ stucken  geschilderde  tapijtpatroonen  , die  van  Bernardt  seer  wel  en 
„constigh  zijn  ghehandelt:  op  elk  deser  comt  een  man  oft  vrouw  te 


226 


„ peerde , groot  als  ’t  leven  , wesende  het  gheslacht  en  afcomst  van 
„het  huys  van  Nassouwe  nae  ’t  leven.  Dese  liet  zyn  Excellentie  Graef 
„Maurus  van  oly-verwe  conterfeijten  door  Hans  Jordaen  van  Ant- 
„werpen;  constigh  Schilder,  woonende  te  Delf.  ” 

1 e C o m t e a,  a.  O. : „ II  nous  a encore  laisse  seize  beaux  cartons 
„ qui  ont  ete  recouvert  par  le  Prince  d’Orange  et  qui  representent 
„ chacun  un  prince  et  princesse  de  cette  maison  que  Jean  Jordaens 
„ peintre  en  reputation  ä,  Anvers  copia  ä huile.  ” 

Houbraken;  „ Zes  Cartons  zijn  er  na  den  dood  van  Bernard 
„ Orley  onvoltooid  gebleven  , welche  door  J.  Jordaens  naderhand  zijn 
„ opgemaakt  En  dit  is  ’t  al  wat  ik  ervan  weet  te  schrijven.  ” 

B.  I S.  26  Adriaen  Pietersz.  Crabeth. 

Aus  van  Mander  ^ fol.  148b,  aber  vermutlich  nicht  direct,  sondern 
durch  Vermittlung  von  Walvis,  Beschrijving  van  Gouda  entlehnt. 
B.  I S.  34  Joan  Dac  [Hans  van  Aken]. 

Naiv  ist  die  Versicherung  Houbrakens,  dass  van  Mander 
diesen  Künstler  nicht  erwähne.  Er  übersieht,  dass  le  Comte, 
aus  dem  er  abschreibt,  den  Hans  van  Aken,  bzw.  Achen, 
Jean  D’Ach  oder  Jean  Dach  nennt.  Es  ist  daher  nur  zu 
verwundern,  dass  er  nicht  auch  noch  den  Jean  Abhac,  den 
le  Comte  vier  Seiten  weiter  anführt,  in  die  Schouburgh  aufnimmt! 

B.  III  S.  183,  wo  Houbraken  den  Pferdemaler  Jan  van 
Aken  bespricht,  ist  ihm  jedoch  deutlich  geworden,  dass  jener 
älterer  Meister  doch  von  van  Mander  erwähnt  wurde. 

B.  IS.  35  Hans  Snellinck. 

Aus  van  Mander  ^ fol.  208b. 

B.  I S.  36  Isaak  Nicolai. 

Unrichtig  ist  Houbrakens  Behauptung,  dass  van  Mander  mit 
keinem  Worte  seiner  gedenke.  Kommt  er  doch  im  Appendix 
der  Ausgabe  des  Jahres  1618,  welche  Houbraken  nachweislich 
benützte  ^),  vor  als  erster  Lehrer  des  Octavio  van  Veen  bis 
zu  dessen  vierzehntem  Lebensjahr  (+  1563)  ^). 

‘)  Dies  geht  aus  den  Citaten  der  Seitenzahlen  hervor , wie  z.  B. 
bei  Adriaen  Pietersz  Crabeth,  Frans  Francken  van  Herenthals  und 
Abr.  Bloeniaert  zu  sehen  ist. 

Diese  Tatsache  erwähnt  H.  zwei  Seiten  weiter  ebenfalls,  und 
zwar  als  Entlehnung  aus  R.  de  Piles,  Abrege  etc. 


227 


B.  I S.  37  Adam  van  Oort. 

Aus  van  Mander  ^ fol.  209a. 

B.  I S.  38  Anm.  Lambert  van  Oort. 

Aus  von  Mander  ^ fol.  128b. 

B.  I S.  41  Marcus  Geerarts. 

Aus  van  Mander  ^ fol.  I7t;b  durch  Vermittlung  von  W. 
Goeree,  Kerklijke  en  Wereltlijke  historie.  Vgl.  oben  S.  191. 
B.  I S.  42  Frans  Francken  van  Herenthals. 

Aus  V,  Mander  ^ fol.  i6ib. 

B.  I S.  42  Pieter  Isaacsz. 

V.  M.  * fol.  204b : „ . . . . Pieter 
„Isaacsz,  welche  is  gheboren  te 
„ Helsevor  oft  de  Sondt  Anno  1 569. 

„ Sijn  vader  was  van  Haarlem. 

„ Eerst  heeft  hij  gheleert  t’  Am- 
„ sterdam  bij  Ketel , en  woont  noch 
„ tegenwoordich  t’  Amsterdam.” 

B.  I S.  43  Francois  Badens. 

Aus  V.  Mander  fol.  211b,  bis  zum  Satz:  Hij  was  een 

goed  Schilder”  usw. , der  sich  auf  Adr.  van  Nieulandt  bezieht. 

B.  I S.  43  Abr.  Bloemaert. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  210.  — Dieses  Blatt  ist  falsch  paginirt 
209,  und  diese  Zahl  kommt  auch  bei  Houbraken  vor. 

B.  I S.  46  Tobias  Verhaeght. 

Der  Satz:  „In  ’t  leven  van  Octavio  van  Veen  vind  ik  zijnen 
„naam  onder  de  aankomelingen  geboekt”  bezieht  sich  auf  v. 
Mander  ^ fol.  209a. 

B.  I S.  46  Michiel  Jansz.  Miereveld. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  195b  f.  Houbraken  hat  übersehen , dass 
im  Appendix  eine  Anzahl  dieser  Angaben  berichtigt  wird. 

B.  I S.  49  Paulus  Moreelse 
Aus  V.  Mander  ^ fol.  212b. 

B.  I S.  51  Sebastiaan  Franks. 

Aus  V.  Mander  * fol.  209a. 

B.  I S.  60  Aert  Jansz.  Druijvesteijn. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  213a. 


H.:  „Pieter  Jbransz,  die  te  Hel- 
„ zevor  in  de  Sond  in  het  jaar 
„1569  geboren  is,  dog  een  Haar- 
„ lemmer  van  afkomst  was  en  tot 
,,  Amsterdam  woonde.  ” 


B.  IS.  8i  Hendrik  van  Baien. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  209a. 

B.  I S.  85  Pieter  Breughel. 

Aus  V,  Mander  ^ fol.  154a. 

B.  I S.  97  Pieter  Lastman. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  207b,  wo  er  jedoch  nicht  als  Schüler  des 
Cornelis  van  Haarlem  sondern  des  Gerrit  Pietersz  angeführt  wird. 

B.  I S.  288  Joos  de  Momper. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  209a. 

B.  I S.  227  Pieter  Koeck  van  Aelst. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  140b. 

B.  I S.  240  Karel  van  Mander. 

Houbraken  erwähnt  blos  den  Todestag,  weil  die  übrige  Le- 
bensbeschreibung sich  schon  im  Anhang  der  Ausgabe  von  1618 
finde.  Nur  sei  hier  durch  ein  Versehen  das  Jahr  und  der  Monat 
seines  Todes  vergessen.  Sie  werden  daher  von  Houbraken  aus 
Ampsing  (S.  365)  nachgeholt. 

B.  II  S.  7 Nicolaas  van  der  Hek. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  213a. 

B.  II  S.  15  Frans  Menton. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  i6ib. 

B.  II  S.  35  Hendrik  Goltzius. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  201a. 

B.  II  S.  81  und  III  S.  78  Cornelis  Ketel. 

Aus  V.  Mander  * fol.  195a.  An  der  zweiten  Stelle  macht 
Houbraken  den  Meister  fälschlich  zu  einem  Bürger  Haarlems. 
Er  war  bekanntlich  aus  Gouda. 

B.  II  S.  122  Frans  Pzn  Grebber  und  Cornelis  Engelsse. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  213a  und  207b.  Letzterer  wird  ausserdem 
in  der  Biographie  van  Manders  als  dessen  Schüler  erwähnt. 

B.  III  S.  89  Cornelis  Cornelisz  van  Haarlem. 

Aus  V.  Mander  ^ fol.  206a  ff. 

Ein  Citat  aus  van  Manders  Biographie  Raphaels  (B.  II  S. 
179)  kann  hier,  als  nicht  zur  niederländischen  Kunstgeschichte 
gehörig,  ausser  Betracht  bleiben. 


2.  DE  BIE’S  GULDEN  CABINET, 


Het  Gulden  Cabinet  van  de  edele  vrij  Schilder- 
const  door  Cornelis  de  Bie,  Notaris  binnen  Lyer , ’t 
Antwerpen  gedruckt  bij  Jan  Meyssens  i66i  , ist  von  Houbraken 
in  der  ausgedehntesten  Weise  benützt  worden.  Es  ist  ihm  aber 
entgangen,  dass  das  Buch  streng  genommen  aus  zwei  verschie- 
denen Teilen  besteht,  welche  wir,  da  sie  verschiedenwertig  sind , 
bei  unsrer  Betrachtung  werden  trennen  müssen.  Er  sind  dies  : 

I.  Die  dem  Buche  einverleibte  Sammlung  von  Bildnissen  mit 
ihren  Unterschriften,  welche  bereits  1649  ^^n  J.  Meyssens  her- 
ausgegeben sind. 

II.  Die  übrigen  Bildnisse  und  der  Text,  welche  1661/2  er- 
schienen. 

Wenden  wir  uns  zuerst  zu  der  unter  dem  Namen 
Image  de  divers  Hommes  d' esprit  sublime 

bekannten  Bildnissammlung  von  Meyssens. 

Diese  erschien,  wie  das  Titelblatt  besagt,  im  Jahre  1649  zu 
Antwerpen  im  Verlag  des  Malers  und  Kunsthändlers  Jan  Meys- 
sens. Sie  umfasst  eine  Anzahl  Künstlerbildnisse,  deren  Zahl 
genau  festzustellen  bei  der  Seltenheit  der  auch  nur  annähernd 
vollständigen  Exemplare  bisjetzt  noch  nicht  gelungen  ist , 
welche  jedoch  insofern  sie  für  uns  Intresse  haben , sämmtlich  im 
Gülden  Cabinet  wiederkehren.  Die  Beschreibung  der  zur  Zeit 
bekannten  Exemplare  findet  sich  bei  van  Someren  B,  I S. 
199 — 202,  während  ich  für  meine  Untersuchung  ausserdem  ein 
noch  nicht  beschriebenes  Exemplar  in  der  kgl.  Bibliothek  zu 
Dresden  habe  benutzen  können,  auf  welches  Herr  Directorial- 


230 


assistent  Dr.  J.  L.  Sponsel  daselbst  mich  aufmerksam  zu  machen 
die  Güte  hatte. 

Das  Verzeichnis  der  in  den  Images  vertretenen  Künstler  bei 
van  Someren,  I 200  fif.  wird  von  ihm  selbst  im  alfabetischen 
Teil  seines  Werkes  mit  folgenden  Namen  vermehrt;  Jacques 
d’Arthois , Henr.  Berckmans  , Piet.  Danckerts  de  Rij  , Pierre  Fran- 
choys,  Herrn.  Saftleven,  Tob.  Verhaeght  und  Jacq.  Vrancquart. 

Abgesehen  von  ihrer  hohen  iconographischen  Bedeutung  be- 
sitzen die  Images  hauptsächlich  Wert  wegen  der  biographischen 
Notizen  ihrer  Unterschriften.  Diese  sind  nicht  immer  genügend 
verwertet  worden,  weshalb  ich  hier  auf  folgenden  Umstand  auf- 
merksam mache:  eine  grosse  Anzahl  der  Bildnisse  sind  ent- 
weder Selbstporträts,  oder  sie  sind  von  einer  den  Künstlern 
sehr  nahe  stehenden  Person  verfertigt.  Dies  gilt  namentlich  von 
den  1649  noch  lebenden  und  besonders  von  den  holländischen 
Malern , von  denen  Abr.  Bloemaert , Ad.  Willaerts  , Nie. 
Knüpfer,  Jan  v.  Bijlert,  Jac.  Bäcker,  Dav.  Beck,  Ger.  Honthorst, 
A.  V.  d.  Venne  *)  Leon.  Bramer,  Corn.  Poelenburg,  Dav. 
Bailly,  Herrn.  Saftleven,  Joh.  v.  Bronchorst,  Piet.  Danckersse 
de  Rij,  Corn.  Janssens  van  Ceulen,  Nie.  de  Helt-Stocade  und 
Henr.  Berckmans  durch  Selbstbildnisse  vertreten  sind,  und 
Roel.  Savery  von  seinem  wie  er,  ehemals  aus  Flandern  ausge- 
wichenen, Stadtgenossen  Ad.  Willaerts  abgebildet  wurde.  Nur 
zwischen  Adr.  van  Nieulandt  und  Jan  Both  einerseits  und  ihren 
Porträttisten  Janssens  van  Ceulen  und  Jan  Lievens  andererseits 
sind  mir  keine  besonders  nahen  Beziehungen  bekannt. 

Wenn  der  Herausgeber  sich  also  offenbar  grosse  Mühe  ge- 
tröstet, um  authentische  Bildnisse  zu  bekommen,  ja  sich  in 
den  meisten  Fällen  an  die  Maler  selbst  gewandt  hat,  dann 
dürfen  wir  wohl  annehmen,  dass  er  sie  auch  um  Daten  aus 
ihrer  Lebensgeschichte  angegangen  und  diese  in  seinen  Unter- 
schriften zu  verwerten  gesucht  hat. 

*)  Ich  nehme  wenigstens  an,  dass  der  A.  van  Veen  der  Unterschrift 
mit  dem  dargestellten  Adr.  van  Venne  identisch  ist.  Desgleichen 
bereits  Francken,  Adr.  v.  d.  Venne,  1878  S,  12  und  van  Someren, 
Nr.  M5598. 


231 


Ausser  den  Künstlern  selbst  kommt  auch  noch  der  bekannte 
Kupferstecher  Michiel  le  Blon , der  damals  in  Amsterdam  wohnte , 
als  Quelle  Meyssens’  in  Betracht.  Dies  geht  hervor  aus  den 
Eingangsworten  der  Dedication , welche  an  le  Blon  gerichtet  ist : 
„Ce  seroit  vous  faire  fort,  si  je  ne  confessois  ouvertement 
„ ä tout  le  monde  que  vous  estez  le  source  de  ce  mien  petit 
„Oeuvre  lui  ayant  pleu  par  sa  bienvueillance  me  suggerer  de 
„temps  en  temps  les  matibres  dont  i’y  ay  sceu  faire  mon  fon- 
„ dement.  ” Näheres  über  die  Mitarbeiterschaft  le  Blon’s  fest- 
zustellen, ist  jedoch  einstweilen  unmöglich. 

Houbraken  hatte  freilich  von  dieser  Bewandnis  keine  Kenntnis, 
denn  er  beachtet  nirgends  den  Unterschied  zwischen  den  Meys- 
senschen  Unterschriften  und  dem  Texte  de  Bies.  Dies  verrät 
er  besonders  häufig  in  den  Fällen,  wo  der  betreffende  Maler 
1649  als  noch  lebend  erwähnt  wird,  während  er  1661  bei  der 
Herausgabe  des  Gülden  Cabinet  bereits  tot  war  *). 

Ebenfalls  sind  ihm  die  Abweichungen  unbekannt  geblieben  , 
welche  in  den  Unterschriften  einzelner  Bildnisse  Vorkommen, 
je  nachdem  man  ein  Exemplar  der  ursprünglichen  Sammlung 
oder  aus  dem  Gülden  Cabinet  betrachtet.  Van  Someren  a.  a. 

0.  S.  200  hat  die  Zahl  vermutungsweise  auf  19  (.^)  festgesetzt, 
kommt  aber  im  alfabetischen  Teil,  wenn  ich  richtig  gezählt 
habe  auf  31  ^).  Hinzukommt  als  Nr.  32  die  von  ihm  übersehene 
Unterschrift  bei  David  Beck  (s.  u.).  Ich  selbst  habe  das  oben- 
erwähnte Exemplar  der  Dresdener  Bibliothek  mit  dem  Gülden 
Cabinet  und  mit  van  Someren  verglichen  und  bin  dabei  auf 
folgende , sachliche  Unterschiede  gestossen ; 

1.  Abr.  Bloemaert,  Meyssens;  Abr.  Blomaert  del. 

de  Bie,  S.  45.  Her.  [soll  heissen  Hendrik]  Blomaert  del. 


B Näheres  über  diesen  Punkt  bei  den  einzelnen  Meistern. 

B Um  Anderen  die  Mühe  des  Nachschlagens  zu  ersparen,  gebe  ich 
hier  die  Namen  in  alfabetischer  Folge:  Bäcker,  Baien,  Baur,  Beck, 
Bloemaert,  Both,  Bramer,  Cort,  Cray  er,  P.  Danckerts,  Elsheimer, 
Gerbier,  Hondius,  Jode  Sr.  u.  Jr. , Keyser,  Matham,  A.  und  G.  Nieulant, 
Gort,  Padoanino,  B.  Peeters,  Pontius,  Poulenburgh,  Reni,  Rubens,  Savery, 
D.  Segers,  Utrecht,  Venne,  Willaerts  und  Wouters. 


232 


2.  Ad,  Elsheim  er,  M;  faisoit  son  aprentisage  ä Venise 

chez  Johannes  Rotterhammer.  ” 

Unterschrift:  W.  Hollar  fecit. 

de  B.  S.  49  ä Francfort  chez  Philippe  Ouden- 
b ac  h. 

Unterschrift:  W.  Hollar  fecit,  I.  Meysens  pinxit  et  excudit. 

3.  P.  P.  Rubens,  M:  Anfangsworte:  De  noble  origine. 

d.  B.  S.  57:  Tres  renommee. 

4.  Roel.  Savery,  d.  B.  S.  125  fügt  hinzu:  il  a este  peintre 

du  l’Empereur  Rudolphe  second. 

5.  Jac.  Bäcker,  M:  il  est  natif  de  la  ville  de  Haerlinge. 

d.  B.  S.  129  fügt  hinzu:  en  l’an  1608  *). 

6.  Jan  Both,  M:  J.  Livens  pinxit. 

d,  B,  S.  157:  Abr.  Willers  pinxit  ^). 

7.  David  Beck,  M:  Davit  Beck,  peintre  et  deseigneur  de  Sa 

Majeste  la  Reine  de  Suede,  natif  de  Rotterdam. 

d.  B.  S.  161:  Davit  Beck,  Peintre,  et  Valet  de  Chambre 
de  la  Serenissime  Reijne  de  Sweede,  enuoie  de  Sa  Ma; 
pour  peindre  les  personnes  Illustres  de  la  Chrestiente,  natif 
de  Delft  en  Hollande. 

8.  Frans  Wouters,  M:  est  ne  ä Anvers. 

d,  B.  S.  175:  est  ne  ä Lyere. 

9.  Dan.  Segers,  M:  le  Prince  d’Oraigne  , . . . lui  a faict  deux 

presents  . . . . une  chaine  usw. 
d.  B,  S.  213:  une  dixiesme. 

10.  Pi  et.  Danckerts  de  Ry.  Nach  v.  Someren  trägt  das  Blatt 

im  Gülden  Cabinet  den  Stechernamen  P.  de  Jode.  In  den 
von  mir  verglichenen  Exemplaren  fehlt  derselbe. 

11.  Jac.  Matham,  M:  Mit  sechszeiliger  Unterschrift  ohne  Maler- 

name. 

d.  B.  S.  475  : Mit  dreizeiliger  Unterschrift  und : P.  Soutman 
pinxit  (v.  Someren,  Nr.  M3493). 


*)  Diese  beiden  Unterschiede  habe  ich  in  den  Exemplaren  der  Images 
zu  Dresden  und  im  Haag  nicht  gefunden.  Ich  erwähne  sie  daher  auf 
die  Autorität  van  Somerens  hin. 


233 


12.  Henr.  Hondius,  M. : Jeronimus  Wiercx  als  Lehrer, 
d.  B.  S.  487:  Joannes  Wiercx. 

Von  diesen  Verschiedenheiten  sind  Nr.  i,  6,  10 — 12  hier 
nicht  weiter  zu  erörtern;  Nr.  2 ist  bereits  von  Bode,  Studien 
S.  240  eingehend  besprochen  worden.  Von  den  übrigen  ist  Nr.  9 
nur  von  untergeordnetem  kunstgeschichtlichem  Belang,  beruht 
Nr.  7 wohl  auf  genauere  Erkundigungen  bei  Gelegenheit  der 
Anwesenheit  Becks  in  den  Niederlanden  um  die  Mitte  der  fünf- 
ziger Jahre,  sowie  Nr.  8 auf  localen  Kenntnissen  des  Cornelis  de  Bie. 

'Nr.  3 scheint  uns  darauf  hinzu  weisen,  dass  man  schon  damals 
über  die  Verhältnisse  in  Rubens’  Elternhause  nicht  ganz  im 
klaren  war  und  Nr.  4 und  5 gehen  wahrscheinlich  auf  die 
Angaben  unter  den  von  Geertr.  Roghman  und  Th.  Matham 
gestochenen  Bildnissen  (v.  S.  4815  und  207*)  zurück. 

In  wie  weit  Houbraken  die  Unterschriften  der  Images  ver- 
wertet hat,  wird  aus  folgender  Uebersicht  hervorgehen. 

B.  I S.  37  Adam  van  Oort  (S.  37)  *). 

Die  Stelle  „Onder  zijn  atbeeldsel”  bis  „gestorven  1641  ’ ist 
entlehnt.  Desgleichen  das  Bildnis  selbst  auf  Tafel  C. 

B.  I S.  38  Octavio  van  Veen.  (S.  39). 

Die  Angaben  über  Ort  und  Zeit  der  Geburt  und  des  Todes 
sind  entlehnt.  Die  Unterschrift  lobt  besonders  ein  Altarbild  in 
der  Sacramentskapelle  der  Liebfrauenkirche  zu  Antwerpen,  worauf 
das  H.  Abendmahl  dargestellt  war. 

B.  I S.  42  Adriaen  Nieulant  (S.  147). 

Den  Anfang  dieser  Notiz  hat  Houbraken  von  der  Unterschrift 
des  Meyssens’schen  Bildnisses  abgeschrieben;  geboren  te  Ant- 
werpen , leerling  van  Pieter  F r a n s z (soll  heissen  I s a a k s z)  te 
Amsterdam  en  van  Fran9ois  Badens.  Was  er  dann  über  diese 
beiden  Meister  hinzufügt,  stammt  aus  van  Mander  (vgl.-  oben 
S.  227),  während  der  letzte  Satz;  „hij  was  een  goed  Schilder 
van  kleine  beeldjes  en  landschappen”  wieder  aus  den  Images 

*)  Die  eingeklammerte  Seitenzahl  bezieht  sich  auf  de  Bie , da  in  den 
Exemplaren  der  ursprünglichen  Ausgabe  eine  feste  Reihenfolge  nicht 
vorhanden  ist. 


16 


234 


hergeleitet  ist.  Wo  Houbraken  die  Angaben  über  die  angebliche 
Geburt  im  Jahre  1558  und  den  Todestag,  5 Mai  1601,  her 
hat,  ist  unersichtlich.  Das  Porträt  sagt  „äge  de  59  ans^’  (dh. 
i.  J.  1649).  Ausserdem  liest  man  dort,  dass  Nieulant  1607  zu 
Badens  kam  , und  dass  er  viele  Ereignisse  aus  dem  alten 
Testament  gemalt  habe. 

B.  I S.  43  Abraham  Bloemaert  (S.  45). 

Benützung  nicht  nachweisbar,  ausser  dem  Bildnis  auf  Tafel 
C,  was  der  Meyssens’schen  Sammlung  entstammt. 

B.  I S.  46  Tobias  Verhaegt  (S.  47). 


M : « Peintre  en  peisages  fort  re-  H : « Hij  kon  roeitien  ....  dat 
« nommd  par  ses  rare  tableau  ast  «hij  een  groot  meester,  P.  P.  Rubens 
« este  primiez  maistre  du  fameux  P,  « opgekweekt  heeft.  Hij  is  geboren 
« Paul  Rubbens,  est  ne  ä Anvers  Pan  «te  Antwerpen  in  den  jare  1566 
«1566  et  mourut  1631,»  «en  aldaar  ook  gestorven  in  ’t 

2 jaar  1631, » 

B.  I S 52  f Adam  Elsheimer  (S.  49). 

Ueber  die  Abweichung  der  späteren  Ausgaben  von  der  ersten 
sieh  oben. 

Der  Anfang  bis  S.  53  Z.  12  gevonden  werd,  der  letzte 
Satz  auf  dieser  Seite  (Hij  heeft  bis  in  de  kunst  was)  und 
S.  54  Z.  II  — 13  sind  der  Unterschrift  des  Meyssens’schen  Por- 
träts entlehnt.  Houbrakens  Mitteilung  „sein  Vater  war  ein 
Töpfer,  andre  sagen  ein  Schneider^’  ist  in  ihrem  ersten  Teil 
wohl  kaum  richtig.  In  keiner  der  von  Houbraken  nachweislich 
benützten  Schriften , noch  in  den  sonstigen  Biographien  ist  sie 
zu  finden.  Es  handelt  sich  daher  vermutlich  um  die  falsche 
Uebersetzung  eines  fremdsprachlichen  Ausdrucks.  Das  Bildnis 
auf  Tafel  C.  ist  der  Meyssens’schen  Sammlung  entlehnt. 

B.  I S.  83  Johannes  van  Baien  (S.  119). 

Direkte  Benützung  ist  nicht  nachweisbar.  Vgl.  bei  de  Bie. 


B.  I S 84  Fran9ois  Snijders  (S.  61). 

Entlehnt  ist  der  Anfang  bis  zu  den  Worten : „ Hij  leende 
dikwerf  de  hand  aan  Rubens.  ” 

B.  I S.  56  Roeland  Savery  (S.  125). 

Benützung  nicht  nachweisbar. 


235 


B.  I S.  6o  Adam  Willaerts  (S.  in). 

Der  Anfang  von  Dit  jaar  1577  bis  Inzonderheid  ist 
der  Unterschrift  des  Meyssens’schen  Selbstbildnisses  entnommen. 
Die  Fortsetzung  dagegen : „Inzonderheid  (’t  geen  ik  bijna  over- 
geslagen  had)  muntte  hij  uit  in  ’t  verbeelden  van  brand”  ver- 
dankt ihre  Entstehung  den  misverstandenen  Versen  de  Bie’s 
(S.  112): 

« In  water , b r a n d t , figuer , zeehaven  en  rivieren , 

• Daermed’  wist  hij  seer  net  sijn  handelingh  te  eieren. » 

Der  Zusammenhang  lässt  keinen  Zweifel  darüber , dass  b ra  n d t 
hier  gleich  b r a n d i n g , Meeresbrandung  zu  verstehen  ist , ganz 
abgesehen  davon,  dass  weder  in  der  alten  Litteratur  noch  in 
unserm  jetzigen  Bilderbestande  von  Feuersbrünsten  Willaerts 
etwas  bekannt  ist. 

B.  I S.  62  P.  P.  Rubens  (S.  57). 

Benützung  nicht  nachweisbar,  ausser  der  des  Porträts  auf 
Tafel  D. 


B,  I S.  115  Hendrik  van  der  Borcht  Sr.  (S.  127). 
Vollständig  entlehnt.  Nicht  unerwähnt  darf  hier  bleiben,  dass 
dieses-  Bildnis  die  Jahreszahl  1650  trägt.  Dennoch  ist  es  von 
van  Someren  anstandslos  aufgenommen  und  kommt  es  auch  im 
Dresdener  Exemplar  vor. 


B.  I S.  118  David  Bally  (S.  271). 
Benützung  nicht  nachweisbar. 


B.  I S.  121  Guiliam  Nieulandt  (S.  63). 
Vollständig  entlehnt  mit  folgenden  Abweichungen : 


M : « ayant  apris  son  art  chez 
« Jacq.  Saveri  ä Amstelredam  l’an 
« 1599,  il  est  alle»  etc. 

M:  « retournant  de  Rome,  Tan 
« 1607  il  entrd  dedans  la  confrerie 
^ de  paintres  en  Anvers  et  ayant  de- 
« meur^  longtemp  en  la  dicte  ville, 
ü retournoit  ä Amstelredam.» 


H : cHij  was  een  leerling  van  Roe- 
slantSavrij  t’  Amsterdam,  bij  welken 
« hij  in  t’  jaar  1594  kvvam,  om  de 
« konst  te  leeren,  » 

H:  «Hij  keerde  in  den  jare  1607 
« weder  naar  zijne  geboortestadt 
« .\ntwerpen  en  van  daar  met’er 
« vvoon  t’  Amsterdam. » 


236 

B,  I.  S.  123  Gaspar  de  Kraijer  (S  245)  und  E.  IS.  128 
Corn.  Poelenburg  (S.  257). 

Benützung  nicht  nachweisbar. 

B.  IS.  136  Adriaen  van  de  Venne  (S.  235). 

Die  meisten  Angaben  unter  dem  Selbstbildnis  finden  sich  bet 
Houbraken  wieder,  aber  vermittelt  durch  de  Bie  und  Bleijswijk 
(vgl.  den  Abschnitt  über  Letzteren). 

B.  IS.  140  Daniel  Seghers  (S.  213). 

Entlehnt  ist  S.  141  von  Zegers  was  een  leerling  bis 
ziet  men  in  prent.  Auch  das  Bildnis  auf  Tafel  G.  entstammt 
der  Sammlung  des  Meyssens. 

Abweichung : 

M:  «l’Erapereur  d’Alemaigne  et 
«l’Archiducq  LeopoldeGuillelme  ont 
«beaucoup  de  ses  pieces.  S.  A« 

« le  Prince  d’Oraigne  Henri  Frede- 
« ricq  lui  a faict  deux  presents  pour 
« deux  pieces  de  sa  main , une 
«dixiesme  et  une  crois  d’or  masif, 

« toutes  deux  de  grande  valeur ; il 
« teint  maintenant  sa  residence  en 
« Anvers  dans  la  maison  de  proffesse 
«des  Peres  Jesuites.» 

B.  IS.  149  Gerard  Honthorst.  (S.  165). 

Entlehnt  mit  geringfügigen  Abweichungen  ist  der  Anfang  bis 
isaangezochtgeweest. 

B.  IS.  154  Jac.  Jordaens.  (S.  239) 

Directe  Benützung  ist  nicht  nachweisbar.  Vgl.  bei  Sandrart,. 
dessen  Mitteilungen  zum  Teil  auf  de  Bie  und  Meyssens  zurückgehen. 

B.  IS  158  Hendrik  Berkman.  (S.  415). 

V.  Someren,  Nr.  M349  nimmt  fragweise  an,  dass  dies 
Porträt  zur  Serie-Meyssens  gehöre.  Aus  dieser  Unbe.stimmtheit 
scheint  hervorzugehen , dass  er  es  nie  darin  angetroffen  hat. 
Ich  glaube  aus  zwei  Gründen  nicht  an  die  Zugehörigkeit.  Er- 
stens weil  Berckman  i.  J.  1649  erst  zwanzig  Jahre  zählte,  also 


H : «De  stukken  van  Seghers .... 
«werden  graag  ontfangen,  zoo  bij 
« gemeenen  als  groten  inzonder- 
«heit  den  Aardshertog  Leopoldus 
«en  denprinsvan  Oranje  Hendrik 
«Frederik,  die  hem  voor  twee 
« van  zijn  stukken  een  groote  ver- 
« eering  gaf. » 


237 


zu  jung  war,  um  zu  den  berühmtesten  Malern  seiner  Zeit  ge- 
rechnet zu  werden,  und  zweitens  weil  die  Angabe:  il  tient  sa 
residence  a Middelbourg  en  Zdande  nicht  stimmt  zur  urkund- 
lichen Tatsache,  dass  er  erst  i.  J.  1655  dort  sein  Eintrittsgeld 
der  Gilde  bezahlte  (Archief  VI  108)  und  dass  er  Anfang  des 
vorigen  Jahres  noch  zu  Leiden  Mitglied  der  Gilde  war.  (Archief 
V.  216). 

Directe  Benützung  der  Unterschrift  nicht  nachweisbar.  Näheres 
bei  de  Bie. 

B.  IS.  162  Jacques  Francart.  ^S.  479). 

Benützung  nicht  nachweisbar. 

B.  IS.  164  Leonard  Bramer.  (S.  253). 

Meyssens  ist  Quelle  für  das  Geburtsjahr  1596  und  für  die 
Angabe  „thans  pronkt  het  prinselijke  huis  te  Rijswijk  nog  met 
een  voornaam  staal  van  zijn  loffelijken  geest.  „ 

Vollständig  lautet  die  Unterschrift  des  Selbstbildnisses: 

«Leonard  Bramer  Natif  de  Delft,  en  l’an  1596  il  a demeurd  long 
« temps  en  Italie  dedans  la  Court  du  Prince  Mario  Ferneso , ou  il 
« a faict  beaucoup  des  ses  oeuvres  en  grand,  et  en  petit.  il  a faict  aussi 
« quelques  pieces  pour  le  Cardinal  Schalie.  d’Italie  il  est  revenu  a Delft 
«et  il  a faict  quelques  pieces  ä Rysewyc  pour  son  Altese  le  Prince 
«d’Orange  Fredric  Henri  et  pour  son  Exc^«  Conte  Maurice  de  Nasou 
« et  autres  Princes.  » 

Auch  das  Bildnis  auf  Tafel  I.  ist  entlehnt. 

B.  IS.  177  Adrjaan  van  Utrecht.  (S.  107). 

Directe  Benützung  nicht  nachweisbar. 

B.  IS.  179  Anthoni  van  Dijk.  (S.  75). 

Benützung  ist  nur  für  die  Angaben  der  Geburts-  und  Todes- 
daten nachweisbar. 

B.  I S.  217  Jacob  van  Es.  (S.  227). 

Die  vier  ersten  Zeilen  dieses  Artikels  stammen  aus  der  Unter- 
schrift bei  Meyssens.  Diese  besagt  ausserdem , dass  van  Es 
zu  Antwerpen  ansässig  war. 

B.  I S.  231  Jan  van  Bronkhorst.  (S.  279). 

Die  Mitteilungen  Meyssens’  unter  dem  Selbstporträt  sind 
angesichts  der  weit  ausführlicheren  und,  wie  es  scheint,  auch 


zuverlässigen  Nachrichten  bei  de  Bie  nur  von  geringem  Wert. 
Ihre  directe  Benützung  durch  Houbraken  lässt  sich  nicht  nach- 
weisen.  Dagegen  ist  das  Bildnis  auf  Tafel  L.  jener  Sammlung 
entnommen. 

B.  I S.  233  Nicolaes  Knüpfer.  (S.  115). 

Das  eben  Gesagte  gilt  auch  hier.  Nur  ist  zu  bemerken , dass 
Meyssens  behauptet  „il  fit  son  apprentissaige  ä Lipsic,  chez 
Emmanuel  Nysen,  l’an  1603”,  während  de  Bie  sagt  „N.  K.  is 
geboren  van  Lipsic  Anno  1603”.  Letzterer  Angabe  sind,  wie 
Sandrart  und  Houbraken,  so  auch  die  neueren  Biographen  gefolgt  ’ ). 
Eine  Durchsicht  der  Leipziger  Tauf  bücher  hat  mich  jedoch  gelehrt, 
dass  Knüpfer  darin  um  diese  Zeit  (+  1596 — 1610)  nicht  vor- 
kommt und  daher  vermutlich  in  Leipzig  nicht  getauft  worden  ist. 

B.  I S.  235  Johannes  Cossiers.  (S.  267)  und  Joan  Bijlert 
(S.  117). 

Benützung  nicht  nachweisbar.  Wenn  Houbraken  jedoch  be- 
dauert, über  letzteren  Künstler  fast  nichts  erzählen  zu  können, 
hätte  er  die  Mitteilungen  unter  dessen  Selbstbildnis  nicht  zurück- 
halten sollen,  dass  Bijlert  Sohn  eines  Glasers  war  und  dass 
seine  Figuren  von  mittlerer  Grösse  und  ausserordentlich  weich 
(„extr^ment  douces”)  waren. 


B.  I S.  236  Daniel  van  Heil.  (S.  293). 
Direkte  Benützung  nicht  nachweisbar. 


B.  I S.  250  Pieter  Danckers  de  Rij.  (S.  289). 


M:  Natifs  ä Amsterdam,  Tan  1605, 
«Peintre  en  pourtraict  deSaMajt«. 

Vladislaus , IV  du  nom  Roy  de  Po- 
« logne  et  Swede  etc. » 


H : Hij  is  geboren  t’  Amsterdam 
«in  ’t  jaar  1605.  Hij  was  een  goed 
« Schilder  van  pourtretten.  » 


B.  I S.  253  Peeter  Francois.  (S.  153). 

Directe  Benützung  nicht  nachweisbar.  Vgl.  weiter  unten  bei 
de  Bie. 

B.  I S.  289  Abraham  van  Diepenbeek.  (S.  285). 

Aus  der  Unterschrift  bei  Meyssens  stammen  die  Angaben 

’)  Vgl.  z.  B.  Geyser,  Geschichte  der  Malerei  in  Leipzig,  Lpzg.  P. 
Weigel  1858  S.  48. 


239 


über  des  Künstlers  Geburtsort,  seinen  Ruhm  in  der  Glasmalerei, 
und  sein  Schulverhältnis  zu  Rubens.  Dass  er  zu  Antwerpen 
wohnte,  hat  Houbraken  weggelassen. 

B.  I S.  291  Erasmus  Quellinus.  (S.  261). 

Die  Mitteilungen  über  Geburtsort  und  -zeit,  über  seine  Er- 
ziehung zur  Philosophie,  sowie  seine  Lehrzeit  bei  Rubens  sind 
der  Unterschrift  des  Selbstbildnisses  nacherzählt,  welche  mit 
den  Worten  endet; 

« il  est  ausi  dans  la  Peinture  devenu  un  maistre  excellent , si  bien 
« en  grand  que  en  petit  et  il  se  entend  fort  bien  a la  perspective  et  il  est 
« un  grand  desseignateur  et  Architecte.  * 

Auch  das  Bildnis  auf  Tafel  N.  ist  entlehnt. 

B.  IS.  336  Jacob  Bakker.  (S.  129). 

In  der  Biographie  dieses  Malers  fängt  bereits  bei  de  Bie  ein 
Irrtum  an,  der  sich  durch  die  ganze  ältere  Kunstgeschicht- 
schreibung fortpflanzt.  Es  wird  die  Tatsache,  dass  unser 
Meister  1608  geboren  wurde,  wie  dies  unter  den  späteren  Etats 
des  Meyssens’schen  Selbstbildnisses  richtig  mitgeteilt  wird,  mit 
dem  an  sich  eben  so  richtigen  Factum,  dass  ein  andrer  Meister 
Jacques  de  Bakker  nur  dreissig  Jahre  alt  wurde  (+  1560 — 90 
vgl.  V.  Mander  ^ S.  152a;  oben  S.  95),  verbunden  und  so  für  den 
unsrigen  das  Todesjahr  1638  berechnet,  während  er  in  Wirklichkeit 
erst  1651  starb.  Houbraken  bemerkte  nicht,  auf  welche  Weise 
de  Bie  zu  diesem  irrigen  Datum  gelangt  war  und  berechnete  selbst 
wieder  aus  den  beiden  Angaben  „obiit  1638”  und  ,,[hij]  was 
dertig  jaren  oud  als  hij  lei  ’t  leven  af”  das  Geburtsjahr  1608. 
Dies  beweist , dass  er  die  Meyssens’schen  Mitteilungen  nicht  be- 
nützte, worin  über  ihn  als  einen  noch  lebenden  gesprochen  wird : 

« Il  est  un  excellent  paintre  en  grand , fort  inventif  et  bon  coulo- 
«reur  qui  s’ e n t e n d tres  bien  pour  faire  un  bon  nud  : et  il  est  fort 
« adroict  pour  faire  un  portraict , il  e s t natif  de  la  ville  de  Haerlinge 
«en  l’an  1608  et  il  se  tient  ä Amstelredam.  » 

B.  I S.  340  Herman  Saftleven  (S.  275). 

Geburtsort  und  -zeit,  nebst  Wohnort  sind  wohl  der  Unter- 
schrift des  Selbstbildnisses  entnommen.  Daselbst  liest  man  aus- 
serdem noch  Folgendes: 


240 


«au  commencement  il  faisoit  paijsans,  paijsanes  et  granges;  mais  ä 
present  il  a sa  seule  delectation  en  paijsages. » 

Das  Bildnis  auf  Tafel  P.  ist  ebenfalls  entlehnt. 

B.  I S.  344  J.  Bapt.  van  Heil.  (S.  343). 


M : « Bon  peinctre , inventif  en 
« ordonances  de  devotion , poesie 
«et  d’autres;  faict  bien  un  pourtraict, 
« ce  qu’on  peult  veoir  ä Brusselles.» 

M:  «touts  trois  encor  en  vie.» 


H:  «Hij  was  een  braaf  Schilder  in  de- 
« vote  ordonantien  en  pourtretten.» 

H : « Zij  waren  alle  drie  1661 
4 noch  in  leven.» 

Diese  Stelle  ist  wieder  ein  deutlicher  Beweis  dafür , dass 
Houbraken  die  erste  Ausgabe  der  Images  nicht  gekannt  hat , da  er 
sonst  hätte  schreiben  müssen  „sie  lebten  alle  drei  noch  i.  J.  i 6 4 9.” 
1661  ist  allerdings  auch  noch  richtig,  aber  bei  seiner  gedankenlo- 
sen Art  abzuschreiben  hat  Houbraken  sich  davon  gewiss  nicht 
durch  nachschlagen  der  beiden  andern  Biographien  bei  de  Bie 
überzeugt.  Geburtsort  und  -zeit  hat  er  richtig  herübergenommen. 
B.  I S.  345  David  Teniers  Jr.  (S.  335). 

Nur  die  Angaben  über  Geburtsort  und  -jahr  und  über  die 
Lehrzeit  bei  seinem  Vater  sind  entlehnt;  was  Meyssens  sonst 
noch  bringt,  nicht: 

« Un  tres  excellent  peintre  en  petites  figures  et  paysages,  il  a faict 
« des  remarquables  pieces  tant  pour  le  Roy  d’Espaigne  que  pour  autres 
« Roys;  de  mesme  pour  l’Archiduc  Leopolde  Guillaume,  l’Evesque  de 
« Gand  et  le  prince  d’Orange  Guillame  et  plusieurs  autres  Princes , 
« Seigneurs  et  Amateurs  de  Part  ont  beaucoup  de  ses  oeuvres.  * 

Auch  das  Bildnis  auf  Tafel  P.  ist  entlehnt. 

B.  I S.  357  Thomas  Willeborts  Bossaert.  (S.  167). 

Ausser  dem  Satz  „Hij  heeft  in  zijn  tijd  — zijn  kunst  doen 
zien”  ist  dieser  Artikel  ganz  entlehnt.  Beim  Schlusssatz  „hij 
woonde  in  1660  te  Antwerpen usw.  hat  Houbraken  wieder 
übersehen,  dass  dies  1649  heissen  muss.  Die  Ueberlegung,  dass 
de  Bie  in  seinem  ersten  Teil  (bis  S 1 81)  nur  verstorbene  Meister 
erwähnt,  hätte  ihn  hier  vor  diesem  Fehler  behüten  können. 


Bossaert  starb  nach  v.  d.  Branden  (S.  922)  am  23  Januar  1654. 
B.  I S.  364  Nicolaes  de  Heit  Stocade.  (S.  313). 

Die  Unterschrift  des  Selbstbildnisses  ist  die  älteste  Quelle  für 
folgende  Tatsachen : 


241 


sprit  sa  naisance  a Nieumegen  en  l’an  1614  (H:  1613)  il  a 

« demeure  quelque  temps  a Rome  et  a Venise  et  de  la  il  est  venu 
« prendre  sa  residence  en  France  ou  il  a faict  des  si  helles  oeuvres  qu’il 
6 at  estd  estime  digned’estre  receu  Peintre  de  Sa  Maieste  Tres-christiene. » 

B.  I S.  368  Jacques  d’Arthois.  (S.  301). 

Benützung  nur  für  die  Angabe  vom  Geburtsort  und  -jahr 
nachweisbar. 

Houbrakens  Citat  aus  de  Bie  könnte  man  ausserdem  ergänzen 
durch  die  Worte: 

« ä Bruxelles  ou  il  tien  sa  residence , ses  pasages  en  grande  et  petite 
« forme  sont  tenuz  entre  les  plus  plaisans  de  Flandres.  * 

B.  II  S.  12  Bonaventura  Peeters.  (S.  171). 

Direkte  Benützung  nicht  nachweisbar , denn  die  Geburtsangaben 
werden  von  de  Bie  wiederholt.  Nicht  erwähnt  ist  Folgendes; 

s cognoit  l’orisont , ses  esloignements  sont  douces , faict  bien  les 
« Villes  et  Chaleaux,  on  voit  par  tout  Beaucoup  de  ses  oeures  dans  les 
s Maisons  des  amateurs.  » 


B.  II  S.  13  Franciscus  Wouters.  (S.  175). 
lieber  den  Unterschied  zwischen  dem  Texte  der  ersten  und 
der  späteren  Auflagen  sieh  oben  S.  231  f. 


M:  «est  ne  ä Lyere  lan  1614, 
« faict  extremement  bien  les  petites 
« figures  principalement  nues  et 
« aussi  des  paisages , il  a estd  dis- 
« ciple  de  PPaul  Rubens  etpar  son 
« addres  est  faict  peinctre  de  l’Empe- 
« reur  d’Allemaigne  Ferdinand  le  2"'* 
« s’estant  alle  avec  son  Ambassadeur 
« en  Angleterre , ou  estant  arrive  re- 
« ceut  la  novelle  que  Sa  Maj‘®  Imperi*® 
«estoit  morte  Pan  1637  en  apres 

* fut  peinctre  et  komme  de  Chambre 
« du  Prince  de  Galles , ayant  de- 
t meure  quelque  temps  aI,ondres, 
« s’est  retourne  ä Anvers , s’y  faisant 

* valoir  par  son  art. » 


H;  geboren  in  1614...  «de  gronden 
« van  zijn  werken  zijn  meest  lant- 
<£  schappen  (was  jetzt  folgt  ist  aus 
« de  Bie  entlehnt).  Welk  alles  hij 
<met  ZOO  wonderlijke  bevalligheit 
« en  konst  heeft  weten  te  schilderen, 
« dat  hij  daardoor  bij  den  keijzer 
« Ferdinand  den  tweeden  in  groote 
«agtinge  was.  Hij  is  in  den  jare  1637 
« met  des  keijzers  ambassadeur  in 
« Engelant  geweest , . . . . Vandaar 
«körnende,  heeft  hij  zieh  te  Lier 
« zijne  geboorteplaats  nedergezet. 
* Doch  een  wijl  daarna  is  hij  naar 
« Antwerpen  vertrokken  ....  Hij 
« had  de  konst  geleert  bij  den  be- 
« ruchten  Pet.  Paul  Rubbens.» 


B.  II  S.  14  David  Rijekaerd.  (S.  309). 

Aus  Meyssens  stammen  die  Angaben  über  den  Geburtsort, 
die  Lehrzeit  bei  seinem  Vater  und  über  die  Schätzung  seiner 
Bilder  durch  den  Erzherzog  Leopold.  Die  Gegenstände  seiner 
Gemälde  giebt  die  Unterschrift  des  Selbstbildnisses  mit  folgenden 
Worten  an : 

« est  grand  maistre  en  petites  figures,  principalement  en  escuries  et 
« semblable  edifices , certes  illustre  auy  ordonnances  rustiques , . . mais 
« il  est  sur  touts  autres  excellent  en  peinture  de  la  lumiere  de  chandelle.» 


B.  II  S,  40  Gonzalo  Coques.  (S.  317). 


H ; « Geboren  te  Antwerpen  in  ’t 
« jaar  1618...  Doch  ik  wil  des  mants 
« roem  niet  betwisten , dien  hij  door 
«;  ’t  schilderen  bij  den  Aardshertog 
« Leopoldus , bij  den  keurvorst  van 
« Brandenburg  , aan  ’t  Engelsche 
« hof  en  aan  ’t  Huis  van  Oranje 

« behaalt  heeft Hij  heeft  de 

<£  konst  geleert  bij  David  Rijckaardt 
^ Wiens  dochter  hij  naderhand 
troude.5 


M:  « Nd  en  Anuers  lan  1618, 

« at  apriz  son  art  Cez  le  vieur 
« Dauid  Rijckaert  son  beau  Pere , 

« ou  il  a tellement  auaned  son  estude 
« que  le  Roy  d’Angleterre  , l’at  em- 
« ployd  pour  auoir  de  ses  pieces. 

« le  duc  de  Brandenborg  sen  delec- 
« toit  fort  et  le  prince  Dorange  en 
« faisoit  grand  Gas  5 ses  ordonances 
« sont  excellentes,  et  ses  pourtraicts 
« en  petit,  admirables.» 

B.  II  S.  83  David  Beck  i)  (S.  161). 

B.  II  S.  114  Jan  Both.  (S.  157). 

B.  II  S.  224  Corn.  Janssens  v.  Genien.  (S.  299). 

B.  II  S.  332  Jean  Guillaume  Bauur.  (S.  II 3). 

Benützung  nicht  nachweisbar. 

B.  III  S.  317  Gerard  Segers.  (S.  97). 

Nur  die  Mitteilung  „Hij  schilderde  levensgroot  ” ist  aus  den 
Worten  „Tres  expert  peintre  en  grand”  der  Unterschrift  ent- 
nommen dagegen  das  Uebrige  unberücksichtigt  gelassen; 

« il  a fait  beaucoup  de  belles  pieces  principalement  en  devotion,  a 
« long  temps  demeure  en  Italie  comme  aiissi  en  Espaigne , dont  le  Roy 
« lui  a honnore  du  tiltre  de  serviteur  de  la  maison  roijale , tient  sa  de- 
« meure  a present  en  Anvers  ville  de  sa  naissance  faisant  illec  de 
« belles  Oeuvres.  * 


Ueber  den  Unterschied  zwischen  dem  Texte  der  ersten  und  der 
späteren  Auflagen  sieh  oben  S.  232.  Das  Bildnis  auf  Tafel  C.  entstammt 
der  Meyssens’schen  Sammlung. 


243 


II.  Das  Gulden  Cab  in  et  ini  eigentlichen  Sinne. 

Bei  dem  Gebrauch  dieses  Werkes  hat  Houbraken  den  für 
seine  Zeit  verzeihlichen  Fehler  begangen,  mehrfach  das  Her- 
ausgabedatum falsch  zu  bestimmen.  Verzeihlich  deshalb,  weil 
das  Werk  selbst  wiederholt  die  beiden  Jahreszahlen  i66i  und 
1662  nennt *  *).  Dass  wir  uns  jedoch  an  ersterer  zu  halten 
haben,  lehren  uns  folgende  Stellen; 

1.  Die  Titelgravüre,  welche  die  Jahreszahl  1661  trägt. 

2.  Seite  425  , wo  sich  am  Anfang  des  dritten  Teiles  fünf 
Chronosticha  befinden , welche  diese  Jahreszahl  ergeben. 

3.  Die  Grabschrift  der  drei  Künstler  Daniel  Seghers , Joannes 
Fyt  und  Dav.  Rijckaert,  welche  während  des  Druckes  gestorben 
sind  ^). 

Dagegen ; 

1)  Trägt  die  Dedication  an  Anthonio  van  Leyen  (S.  ii)  das 
Datum  IO  Februar  1662. 

2)  Ist  die  geistliche  Approbation  auf  S.  585  verso  datirt  vom 

18  Februar  1662.  (Dit  boek zal  mögen  gedrukt  en 

in  ’t  licht  gebracht  worden”). 

3)  Steht  auf  der  letzten,  nicht  paginirten  Seite  „Ghedruckt 
tot  Antwerpen  Anno  1662”  und 

4)  Befinden  sich  auf  S.  576  vier  Chronosticha  mit  dem  Er- 
gebnis 1662. 

Nicht  in  Betracht  kommen  hier  die  Bildnisse  des  Artus  Quelli- 
nus  (S.  505)  und  des  G.  de  Witte  (S.  395),  welche  beide  eben- 
falls die  Jahreszahl  1662  tragen,  da  sie  in  vielen  Exemplaren  fehlen , 
in  andere  erst  nachträglich  eingefügt  wurden  •■*). 

Aus  diesen  Angaben  geht  deutlich  hervor,  dass  das  Werk 
spätestens  gegen  Ende  des  Jahres  1661  druckfertig  vorlag  und 

*)  Die  Jahreszahl  1660,  die  Houbraken  ausserdem  an  einigen  Stellen 
bringt,  darf  aber  gar  nicht  in  Frage  kommen.  (Vgl.  z.  B.  bei  Lucas 
de  Wael  u.  ö.) 

2)  Die  Todesdaten  sind  2 Nov.,  ii  Sept.  und  ii  Nov.  166 1.  (v.  d. 
Branden,  S.  1130,  1092  und  608. 

*)  So  fehlt  z.  B.  im  Dresdener  Exemplar  G.  de  Witte  und  ist  Quel- 
linus  zwischen  S.  504  und  505  nachträglich  eingeschaltet. 


244 


bei  der  Geistlichkeit  so  zeitig  eingereicht  wurde,  dass  dieselbe 
ehe  sieben  Wochen  des  neuen  Jahres  verflossen  waren,  ihr  Im- 
primatur geben  konnte. 

Die  Richtigkeit  dieser  Tatsache  wird  noch  dadurch  unterstützt, 
dass  de  Bie  bei  den  Altersangaben  seiner  Künstler  wirklich  vom 
Jahre  i66i  ausgegangen  ist,  wofür  wir  folgende  Belegstellen  haben ; 
S 221  unter  dem  Bildnis  des  P,  Snayers  steht  „naquit  en  1 593/’ 
S.  210  im  Texte  „ oud  68  jaren.” 

S.  278  i.  T.  ...Jan  v.  Bronkhorst  van  1603,  oud  omtrent  de 

58  jaren.^’ 

S-  343  des  J.  Bapt.  V.  Heil  „ne  l’an  1609.’^ 

S.  342  i.  T.  „oud  52  jaren,  1661.” 

S.  345  u.  d,  B.  des  J.  P h.  van  Thielen  „ne  Pan  1618.” 

S.  344  i,  T.  „oud  43  jaren.” 

S-  355  u.  d.  B.  des  JoanPeeters  „ne  Pan  1624” 

S.  354  i-  T.  „oud  36  jaren,  Anno  1661.” 

S.  362  i.  T.  „Peeter  Boel,  oud  36  jaren  Anno  1661,” 

S.  403  u.  d.  B.  des  Georgius  van  Son  „ne  en  Pan  1622.” 
S.  402  i.  T.  „oud  39  jaren.” 

S.  41 1 u,  d.  B.  des  Joan  van  Kessel  „ne  en  Pan  1626.” 
S.  409  i.  T,  „oud  35  jaren.” 

Gegen  solche  zahlreiche  Zeugnisse  können  die  beiden  folgenden 
Abweichungen  nur  geringes  Gewicht  erlangen: 

S.  231  u.  d.  B.  des  Adrianus  de  Bie  „ne  en  Pan  1594.” 

S.  230  i.  T.  „oud  68  jaren”  und 

S.  381  u.  d.  B.  des  Petrus  van  Bredaei  „ne  en  Pan  1630.” 
S.  380  i.  T.  „oud  32  jaren.” 

und  zwar  umsoweniger,  da  für  die  erstere  wohl  schwerlich 
de  Bie,  sondern  vielmehr  H.  de  Pooter,  der  Verfasser  dieser 
Biographie,  verantwortlich  zu  machen  ist,  und  bei  letzterer  die 
Angabe  unter  dem  Bildnis  falsch,  die  im  Texte  dagegen  richtig 
ist,  denn  v.  d.  Branden  (S.  1030)  teilt  uns  mit,  dass  P.  van 
Bredaei  bereits  am  19  Juli  1629  getauft  wurde.  Er  zählte  also 
wirklich  im  Jahre  1661,  32  Jahre. 


245 


Benützung  des  Gulden  Cabinet  durch  Houbrake^i. 

B,  I S.  37.  Adam  van  Oort. 

Ein  Citat  von  vier  Versen  aus  de  Bie  (S.  38). 

B.  I S.  38—40.  Octavio  van  Veen. 

„Octavio  komt  m ij  voor”  bis  „om  welke  reden” 
(S.  40)  ist  inhaltlich  dasselbe,  was  de  Bie  S.  41  sagt.  Die  Verse 
sind  aus  dem  Lateinischen  in’s  Holländische  übersetzt. 

B.  I S.  42.  Jan  de  Wael. 

Aus  de  Bie  S.  108. 

B.  I S.  43  f.  Abraham  Bloemaert. 

Zu  dieser  Biographie  citirt  Houbraken  van  Mander  und  de 
Bie,  ohne  jedoch  zu  bemerken,  dass  dieser  ganz  von  jenem  ab- 
hängig ist.  Beweis  hierfür  ist,  dass  er  S.  44  sagt,  van  Mander 
weiche  darin  von  de  Bie  ab , dass  er  mehrere  Lehrer  Bloemaerts 
namentlich  erwähne,  während  de  Bie  (S.  46)  singe: 

« Meest  heeft  hij  uyt  den  geest  des’  Const  alleen  becomen 
« En  sonder  onderwijs  — >: 

Die  Worte  fussen  jedoch  offenbar  auf  folgender  Stelle  van 
Manders  2 fol.  209  b: 

« Summa  Bloemaert  heeft  hem  soo  beneerstight  in  de  Const, 

« dat  hij  een  overtreffende  meester  (doch  soo  men  seggen 
« mocht)  sonder  meester  gheworden  is. > 

B.  I S.  45  f.  Tobias  Verhaegt 

Entlehnt  ist  der  Anfang  bis  zum  Absatz:  In  ’t  leven  van 
Oct.  van  Veen  usw.  (d.  B.  S.  48). 

B.  I S.  49.  Paulus  Moreelse. 

Aus  d.  B.  S.  13 1 stammen  die  Angaben:  „Hij  is  geboren 
1571”  und  „Hij  is  gestorven  Raad  en  Schepen  der  stad  Utrecht 
in  ’t  jaar  1638.  ” 

B.  I S.  51.  Die  Familie  Franks. 

Aus  d.  B.  S.  100  f. 

B.  I S.  60.  Adam  Willaerts. 

Die  kurze,  irrtümliche  Entlehnung  ist  bereits  bei  Meyssens 
erwähnt. 


246 


B.  I S.  76.  Pieter  Soutman. 

Aus  d.  B.  S.  154  ist  das  nach  dem  Citate  aus  Ampsing 
Gesagte  entlehnt  von  Zeile  2 1 an. 

B.  I S.  77.  Cornelis  Schut. 

Dieser  Artikel  ist  eine  nur  geringfügig  veränderte  Fassung 
von  de  Bie’s  Versen  auf  S.  103. 

B.  IS.  78.  Jan  van  Hoeck. 

Aus  d.  B.  S 143  ff.  Dieselbe  Biographie  kehrt  B.  II  S.  344 
wieder. 

B.  I S.  78.  Marten  Pepijn. 

Aus  d.  B.  S.  413.  Wie  Houbraken  aus  der  mitgeteilten  Anec- 
dote  hat  ableiten  können,  dass  Pepijn  bei  Rubens’  Lebzeiten 
starb,  ist  unersichtlich 

B.  I S.  83.  Johannes  van  Baien. 

Die  Mitteilungen  über  die  Lehrzeit  beim  Vater  und  über  die 
italienische  Reise  gehen  zurück  auf  de  Bie  S.  120,  der  sie  jedoch 
bereits  der  Unterschrift  des  Meyssens’schen  Selbstbildnisses  ent- 
nommen hat.  Auch  will  Houbraken  bei  de  Bie  die  Angabe  ge- 
funden haben,  dass  van  Baien  1662  noch  lebte.  Das  Gegenteil 
geht  aber  sowohl  daraus  vorher,  dass  de  Bie  in  seinem  ersten 
Teil  nur  verstorbene  Meister  behandelt,  als  auch  aus  den  fol- 
genden Versen: 

Van  Baien 


Is  door  de  bleecke  doodt  ghetrocken  naer  het  graf 

De  handt  is  doodt  en  vrot,  die  wel  gheschildert  heeft. 

Bekanntlich  starb  van  Baien  bereits  am  14  März  1654.  Die  Un- 
terschrift bei  Meyssens  konnte  noch  sagen  „ il  se  tient  maintenant 
a Anvers.  ” Daher  Houbrakens  Irrtum. 

B.  I.  S.  85  ff.  Joan  Breughel  (Fluweelen). 

Alles,  was  nicht  laut  ausdrücklicher  Aussage  auf  Autopsie 
beruht,  stammt  aus  d.  B.  S.  89  fi. 

B.  I S.  87.  Adriaen  Stalbemt. 

Aus  d.  B.  S.  228. 


247 


B.  I S.  96.  Deod.  del  Mont. 

Aus  d.  B.  S.  133  ff.  In  der  Angabe  des  Todesjahres  nimmt 
er  den  zweimaligen  Druckfehler  1634  statt  1643  mit  herüber  *). 

B.  I S.  114.  David  Teniers  Sr. 

Aus  d.  B.  S.  140  f. 

B.  I S.  123.  Gaspar  de  Kraijer. 

Aus  d.  B.  S.  244.  Zum  Teil  dieselben  Angaben  und  einige 
andere  befinden  sich  bereits  unter  dem  Meyssens’schen  Porträt. 

B.  I S.  129.  Frans  Verwilt, 

Dieser  Artikel  fusst  bis  zu  den  Worten  „ d o ch  zijne  naakte 
beeldjes.^’  auf  d.  B.  S 405. 

B.  I S.  133.  Hendrik  Terbruggen. 

Der  erste  Satz  stammt  aus  d.  B.  S.  132,  wo  sich  aber  nicht 
ausdrücklich  findet,  dass  der  Meister  zu  Utrecht  geboren  war, 
sondern  nur,  dass  er  dort  lebte  und  1629,  42  Jahre  alt  starb. 
Ferner  sagt  de  Bie ; Er  war  einer  der  berühmtesten  Maler  seiner 
Zeit , sehr  schön  in  Gegenständen  aus  der  Geschichte  und  nach 
dem  Leben ; er  hat  viel  gereist  und  war  auch  sehr  erfahren  im 
Porträtiren.  In  Utrecht  ist  sehr  viel  von  ihm  zu  sehen. 

B.  I S.  136.  Adriaen  van  de  Venne. 

Die  wertvollen  Mitteilungen  de  Bie’s  (S.  234)  hat  Houbraken  nur 
in  der  verkürzten  Form,  die  Bleijswijk  bietet , benützt  (sieh  dort). 

B.  I S.  140.  Daniel  Seghers. 

Aus  d.  B.  S.  212  stammt  blos  das  Geburtsjahr  1590.  Das 
Uebrige  findet  sich  bereits  bei  Meyssens.  Houbraken  hat  über- 
sehen, dass  de  Bie  S.  566  Seghers  Tod  nachträgt. 

B.  I S.  140.  Joan  van  der  Borcht. 

Aus  d.  B.  S.  532. 


Auch  letzteres  Datum  ist  nicht  richtig,  aber  es  muss  hier  gemeint 
sein,  denn  es  befindet  sich  unter  dem  Bildnis  und  ergiebt  sich  aus  fol- 
gender Rechnung:  del  Mont  wurde  nach  de  Bie  1581  geboren,  er  starb 
in  dem  angeblich  von  ihm  selbst  vorhergesagten  annus  climatericus  , 
d.  h.  in  seinem  63**^«"  Lebensjahre:  1581  + 62  = 1643.  v.  d.  Branden, 
S.  747  ff.  giebt  als  Datum  der  Geburt  24  Sept.  1582  und  des  Todes 
24  Nov.  1644. 


B.  I S.  146.  Lucas  de  Wael. 

Aus  d.  B.  S.  229,  Das  Geburtsjahr  1591  wird  dort  nicht  an- 
geführt, und  ist  wohl  durch  Subtraction  (1660 — 69  = 1591) 
gefunden.  Breugel  ist  der  einzige  Lehrer,  den  d.  B.  anführt. 

B.  I S.  149.  Gerard  Honthorst. 

Die  Worte  „hij  was  in  den  jare  1662  nog  in  leven”  usw. 
verdanken  wieder  der  Verwechslung  der  Herausgabedaten  des 
Gülden  Cabinet  und  der  Meyssens' sehen  Images  ihre  Entstehung. 
An  letzterer  Stelle  {S.  165)  heisst  es  „il  se  tient  a present  a la 
Haye  au  Service  de  Son  Altesse  le  Prince  d’Orange. Honthorst 
starb  am  27  April  1656  zu  Utrecht  *) 

B.  I S.  150.  Peter  Snayers. 

Aus  d.  B.  S.  221.  Das  anonyme  Gedicht  stammt  vermutlich 
aus  der  Feder  Houbrakens.  „Hij  was  1662  nog  in  leven”  soll 
heissen  „er  war  bei  der  Herausgabe  des  Gülden  Cabinet  noch 
am  Leben.” 

B.  I S.  152  Adriaan  de  Bie. 

Der  Houbrakens  Berichten  zu  Grunde  liegende  Artikel  des 
Gülden  Cabinet  (S.  230  ff.)  ist  von  H.  de  Pooter  verfasst. 

B.  I S.  153.  Cornelis  de  Wael. 

Das  Geburtsjahr  1594  ist  auch  hier  durch  die  Subtraction 
des  Alters,  68  Jahre,  vom  [falschen]  Datum  der  Herausgabe 
de  Bie’s  1662  berechnet.  Dass  sein  Vater  sein  Lehrer  war, 
meldet  das  Gülden  Cabinet  (S.  229)  nicht. 

B.  I S.  158.  Hendrik  Berkmans. 

Ueber  die  Mitteilungen,  welche  erst  durch  Sandrarts  Vermitt- 
lung in  die  Groote  Schouburgh  gelangt  sind,  sieh  daselbst. 

Sonst  berichtet  d.  B.  (S.  414)  noch  Folgendes:  Nachdem 
Berkmans  bei  Wouwerman  in  der  Lehre  gewesen  war,  kam 
er  erst  zu  Thomas  Willeborts  und  dann  zu  Jacq.  Jordaens  in 
Antwerpen.  Seine  Bilder  sind  sehr  geschätzt,  besonders  seine 
Porträts.  Er  wohnte  zu  Middelburg  in  Zeeland , seitdem  Graf 
Heinrich  van  Nassau.,  der  Commandant  von  Hulst,  dessen 


*)  Vgl.  Bredius  und  Müller  im  Catalog-Kunstliefde  zu  Utrecht. 


249 


Hofmaler  er  war,  gestorben  war  ^).  Von  seinen  Werken  befinden 
sich  mehrere  zu  Vlissingen  im  Handboogsdoelen ; desgleichen 
zu  Middelburg  im  Handboogs-  und  Bus-doelen  „veel  seldsaeme 
Conterfeytsels.  ” Ferner  hat  er  viele  Mitglieder  der  Staaten  von 
Holland,  auch  die  Admiräle  de  Ruyter  und  Jan  Evertsen  und 
endlich  viele  andere  Personen  von  Stand  und  Ansehen  abgebildet. 
B.  I.  S.  158.  Lucas  van  Uden. 

Aus  d.  B.  S.  240  f. 

B.  I S.  162.  Jacques  Francart. 

Vgl.  bei  le  Comte.  Aus  diesem  ist  das  meiste  entlehnt.  Nur 
für  den  Titel  Francarts  „ ordinaris  inseigneur  van  de  stad  Brussel” 
(H : Bouw-  en  Vestingboumeester),  der  dort  nicht  vorkommt , lässt 
sich  die  Benützung  de  Bie’s  (S.  478  f.)  nachweisen. 

B.  I S.  164.  Leonard  Bramer. 

Aus  d.  B.  S.  252  ist  der  Abschnitt  entnommen  von  „Deze 
•door  reislust  aangespoord”  bis  „Thans  pronkt.” 

Abweichung: 


d.  B.  « Soodat  Venetien , Florens 
« en  Mantua  H Seina  , Bolognien 
« Napels  en  Padua , ||  en  noch  veel 
« plaetsen  meer  vermaertin  ’tDuyts- 
« lant,  II  en  oockhet  Hollantsch  hoff 
■«  wel  kennen  sijn  verstant. » 


H : « hij  vertoonde  zijn  talent 
aan  de  konstliefdige  hoven  te 
Romen,  Venetien,  Florence,  Man- 
tua, Napels,  Padua  enz.  j 

die  beiden  Bilder 
Petri”,  deren 


d.  B.  sagt  ausserdem  ausdrücklich,  dass 
„Auferweckung  des  Lazarus”  und  „Verleugnung 
H.  auch  Erwähnung  tut,  in  Italien  entstanden  sind  ^). 


B.  I S.  174.  Theodoor  Rombouts. 
Aus  d.  B.  S.  163. 

B.  I S.  174.  Pieter  Saenredam. 

Aus  d.  B.  S.  246. 


Abweichung: 


9 Im  Jahre  1652. 

*)  Vgl.  über  dieselben  oben  S.  102. 

17 


250 


de  B;  « Hij  is  in  ’t  jaer  1623  H:  «Hij  kwam  toL  Haarlem  als 
« op  den  dach  van  de  maendt  « meester  in  ’t  Sint  Lukas  Convent 

« April  als  vrij  Meester  in  ’t  Guide-  « den  24  van  grasmaand  1628. 
s boeck  [te  Haarlem]  opgheschreven  « T o e n zette  hij  zig  tot  het  schil- 
« ende  begaf  hem  eyndelijck  omtrent  « deren  van  perspectiven  » usw. 

« den  jaere  1628  gheheel  tot  schilde- 
« ren  van  perspectiven » usw. 

Ausgelassen  hat  Houbraken  Folgendes: 

Das  Todesdatum  des  Vaters,  des  Kupferstechers  Jan  Saen- 
redam  *)  (6  April  1607). 

Dass  Saenredam  am  10  Mai  1612  zu  F.  Pzn.  de  Grebber 
in  die  Lehre  kam , und 

Dass  er  in  Utrecht  zwanzig  Wochen  lang  architectonische 
Entwürfe  zeichnete  und  malte. 


B.  I S.  177.  Adriaan  van  Utrecht. 

Houbraken  schöpft  nur  aus  dem  de  Bic’schen  Texte,  ohne 
zu  beachten,  dass  diese  Mitteilungen  auf  die  zum  Teil  ausführ- 
licheren Angaben  unter  dem  Meyssens’schen  Bildnis  zurückgehn. 

B.  I S.  179—188.  Anthony  van  Dijck. 

Benützung  de  Bie’s  (S.  74  ff.)  ist  nur  für  das  Geburts-  und 
Todesjahr  nachweisbar. 

B.  I S.  189.  Cornelis  de  Vos. 

Die  Angabe,  dass  er  aus  Hulst  stammte,  ist  dem  Gülden 
Cabinet  S.  104  entlehnt. 

B.  I S.  189.  Daniel  Mijtens. 

Aus  d.  B.  S.  412,  wo  er  mit  Hanneman  verglichen  wird. 

B.  I S.  189.  Artus  Wolfaert. 

Ob  aus  d.  B.  S.  413  ist  fraglich  und  nur  wegen  des  Zu- 
sammenhangs mit  dem  vorigen  und  folgenden  Artikel  eini- 
germaassen  wahrscheinlich.  Nimmt  man  Entlehnung  an,  so 
muss  man  voraussetzen,  dass  Houbraken  im  Folgenden  .statt 
poetery  potsery  las: 


Von  diesem  Meister  bringt  de  Bie  ebenfalls  eine  ausführliche  Bio- 
graphie (S.  498  f.) 


251 


de  B : 4 Ook  Aertus  Wolffaert  H : « Artus  Wolfart,  Antwerpe- 
« Schilder  van  Antwerpen  is  soo  seer  « naar  : Die  niet  alleen  berucht  is 

« te  prijsen , in  de  handelingh  van  « door  ’t  schilderen  van  zedebeel- 

« devotie  als  Poeterye  fraey  in  « den,  maar  ook  Fabelen  en  pot- 

« ordonnantien  en  cloecke  ghestelte-  « zerijen.» 

« nis  tot  welstandt  van  de  Const.» 

B.  II  S.  145  kehrt  dieselbe  Biographie  wieder: 

4 A.  W.  van  Antwerpen,  die  zoowel  ZeedestukkenalsBoerterijenschilder- 
4 de.  En  wort  hij  geprezen  om  zijn  fraje  schikking  en  kloek  penceel.» 

Diese  Worte  schliessen  sich  noch  enger  an  de  Bie  an. 

B.  I S.  189.  Theodorus  van  Loon. 

Aus  de  Bie.  S.  412  f. 

B.  I S.  209 — 12.  Johannes  und  Cornelis  de  Heem. 

Aus  de  Bie  S.  217  ff.  sind  die  ersten  Verse  auf  S.  21 1 ent- 
lehnt, die  letzten  („Wanneer  de  Heem”  bis  „klinkklaar 
goud  herschept”)  frei  übersetzt. 

Die  Angabe  am  Fuss  der  S.  210,  dass  Joannes  und  dessen 
Vater  David  Davidse  bei  der  Herausgabe  des  Gülden  Cabinet 
noch  lebten , ist  falsch  verstanden  aus  Versen , welche  sich  auf 
Joannes  und  Cornelis  beziehen,  denn,  nachdem  fortwährend 
ausschlieslich  von  jenem  die  Rede  gewesen  ist,  folgt  S.  217: 

« Die  heeft  aen  sijnen  Soon  veel  wetenschap  ghegheven, 

4 Van  d’edel  Schilderconst  * usw. 

worauf  dann  unmittelbar  der  von  Houbraken  als  Stütze  seiner 
Behauptung  citirte  Vers:  „Hier  leven  twee  door  Const,  den 
Sone  en  den  Vader'’  folgt.  S.  218  nennt  de  Bie  ausserdem  die 
beiden  Namen  Joannes  und  Cornelis  ^). 

B.  I S.  216.  Remigius  van  Rheni. 

Aus  d.  B.  S.  149. 

Abweichung: 

d.  B : 4 hij  is  in  Duytslant  ghestor- 
4 ven  na  dat  het  Casteel  van  den 
4 voorsz.  Grave  van  Wolfegh  met 
4 alle  de  Const  door  de  Swetsche 
4 [=  Schweden]  gans  verbrandt  ende 
«gheruineert  was.» 


H : Hij  heeft  gewoond  op  ’t 
slot , 4 ’t  welk  naderhant  door  de 
4 woede  der  Zwitzers  [=  Schweizer] 
4 met  al  de  konst  is  verbrant.» 


Vgl.  über  diesen  Punkt  Toman  im  Rep.  f.  Kw.  XI  127. 


252 


B.  1 S.  216.  Pieter  van  Loon. 

Ibid.  Louis  de  Vadder. 

B.  I S.  217.  Lucas  Achtschellinks. 
Ibid.  Marten  Rijkaard. 


Aus  d.  B.  S.  149 

desgl  S.  98 

desgl.  S.  399 

desgl.  S.  413 


Die  Genealogie  Rijkaards  bei  Houbraken  ist  falsch,  de  Bie 
sagt  der  Wahrheit  gemäss  „David  de  oude,  David  zijn  zoon 
^en  Maerten  zijn  00m,  des  voorschr.  Davids  broeder”  ^). 


B.  I S.  217.  Andr.  v.  Artveit. 

Ibid.  Jac.  V.  Es. 

B.  I S.  218.  Gil.  u.  Guil.  Backereel. 

Ibid.  Joh.  Wildens. 

B.  I S.  219.  Pieter  van  de  Pias. 

B.  I S.  221.  Peter  Neelfs. 


Aus  d.  B.  S.  105. 
desgl.  S.  226  f. 


desgl. 

desgl. 

desgl. 

desgl. 


S.  108 
S.  126 
S.  139 

s.  155 


Ibid.  Theodoor  Babueren. 

Aus  d.  B.  S.  155.  Dass  er  ähnliche  Gegenstände  gemalt  habe, 
wie  P.  Neeffs,  was  Houbraken  „uit  zekere  omschrijving”  schloss, 
hat  er  vermutlich  nur  aus  dem  Umstande  abgeleitet,  dass  de 
Bie  ihn  unmittelbar  nach  Neeffs  erwähnt. 


B.  I S.  221.  Christ.  Jacob  van  der  Lanen. 

Aus  d.  B.  S.  1 59.  Houbraken  macht  aus  diesem  Maler  fälsch- 
lich zwei  verschiedene:  Christoffel  und  Jacob  v.  d.  Lanen. 

B.  I S.  221.  Hendrik  de  Klerk.  • Aus  d.  B.  S.  163 


Ibid. 

Anthoni  Salart. 

desgl. 

Ibid. 

Ibid. 

Guilliam  Mahne. 

desgl. 

S. 

168 

B.  I S. 

222.  Augustijn  Brun. 

1 

Ibid. 

Hans  Holsman.  | 

! desgl. 

1 

S. 

Ibid. 

1 

Frederik  Brentel.  ( 

I4S- 

Ibid. 

Jac.  van  der  Heyden.  , 

1 

Ibid. 

Daniel  [soll  heissen  Denys]  v.  Alsloot. 

desgl. 

S. 

168 

Auch  hier  lautet  der  Vorname  fälschlich 

Daniel. 

B.  I S. 

222.  Abr.  Mattijs. 

Aus  d.  B. 

S. 

I IO 

Ibid. 

Egid.  V.  Tilburch. 

desgl. 

S. 

399 

Ibid. 

Dav.  de  Haen. 

desgl. 

S. 

142 

')  Vgl.  V.  d.  Branden  S.  601  ff. 


B.  I S.  223.  Justus  van  Egmont. 

Aus  d.  B.  S.  251,  wo  alles  zu  finden  ist,  was  Houbraken 
berichtet.  Nur  wird  dort  genauer  angegeben,  dass  Egmont  be- 
reits unter  Ludwig  XIII  Hofmaler  in  Paris  wurde.  Noch  einmal, 
und  zwar  vermutlich  aus  andrer  Quelle,  erwähnt  Houbraken 
diesen  Meister  {B.  II  S.  145).  Er  nennt  ihn  dort  aber  gebürtig 
aus  Antwerpen  und  Schüler  van  Dijcks.  Ueber  die  kurze  Er- 
wähnung bei  Orlers  sieh  dort  und  oben  S.  39  und  215. 

B.  IS.  231  ft.  Jan  van  Bronchorst. 

Das  Ganze  bis  S.  232:  „De  Nieuwe  Kerk”  usw.  ist  wört- 
lich ohne  erhebliche  Abweichungen  aus  d.  B.  S.  278  ent- 
nommen. 

B.  I S.  233  f.  Nicolaes  Knüpfer. 

Auch  diese  Biographie  ist  eine  fast  wortgetreue  Nachschrift 
de  Bie’s  (S.  115  f.).  Dieser  erwähnt  ausserdem  noch,  dass  sich 
viele  hervorragende  Gemälde  Knüpfers  in  Amsterdam,  Utrecht 
und  an  andern  Orten  befanden.  Ueber  eine  Abweichung  von 
der  Unterschrift  des  Meyssens’schen  Selbstporträt  sieh  oben 
S.  238. 

B.  I S.  235.  Joh.  Cossiers. 

Aus  d.  B.  S.  266,  dessen  Notizen  z.  T.  auf  die  Unterschrift 
des  Meyssens’schen  Selbstbildnisses  zurückgehen. 

B.  I.  S.  235.  Simon  de  Vos. 

Aus  d.  B.  S.  237. 

B.  I S.  235.  Joan  Bijlert. 

Aus  d.  B.  S.  II 8.  Der  Verdacht  Houbrakens  „dat  hij , naar 
„het  ons  heeft  toegeschenen , eerst  van  een  los  en  ongebonden 
„leven  is  geweest  en  naderhant  een  afkeer  daarvan  gekregen 
„ hebbende  zig  tot  de  oefteninge  der  schilderkonst  heeft  begeven” 
beruht  auf  den  falschverstandenen , allgemein  moralisirenden 
Betrachtungen  de  Bie’s  in  Zeile  9,  10  und  14.  Etwas  später 
sagt  dieser  sogar  ausdrücklich,  dass  diese  Wandlung  grade  bei 
Bijlert  nicht  stattgefunden  habe,  sondern  (Zeile  19  ff.); 

« Dat  hij  V a n j o n c k s a f is  tot  Consten  aengheport , 

« Midts  sijn  seldsame  Const  voor  goedt  ghehouden  wort. 


254 


« Dat  sijnen  jeverlust  den  tijdt  heeft  waerghenomen 

«En  is  door  neersticheydt  in  grooten  naem  ghecomen»  *). 

Auch  Sandrart  (II  S.  307)  rühmt  Bijlert’s  tugendhaften  Lebens- 
wandel. Wo  Houbraken  das  aus  seinem  Zusammenhang  zu  be- 
rechnende Geburtsjahr  1603  hergenommen,  ist  nicht  ersichtlich. 

B.  I S.  236.  Daniel  van  Heil. 

Aus  d.  B.  S.  292,  ausser  dem  poetischen  Erguss  auf  S.  237. 

B.  I S.  250.  Pieter  Danckersse  de  Rij. 

Aus  d.  B.  S.  288  sind  nur  die  Verse  entlehnt. 

B.  I S.  253.  Peeter  Fran9ois  Lzn. 

Aus  d.  B.  S.  152.  Die  Angaben  über  den  Geburtsort  und 
das  Todesdatum  finden  sich  bereits  unter  dem  Bildnis  der  Samm- 
lung-Meyssens. 

B.  I S.  253.  Louis  Primo. 

Aus  d.  B.  S.  320  bis  zu  den  Worten:  „Sandrart,  die  hem 
mede  gedenkt”  usw. 

B.  I S.  287.  Peeter  v.  d.  Willigen.  Aus  d.  B.  S.  529. 

B.  I S.  288.  Leon,  van  Orly  und  Dammori.  desgl.  S.  528. 

B.  I S.  289.  Abraham  v.  Diepenbeeck. 

Aus  d.  B.  S.  284  stammen  nur  die  drei  citirten  Verse,  sowie 
die  Angabe,  dass  Diepenbeek  bei  der  Herausgabe  des  Gülden 
Cabinet  noch  lebte. 

B.  I S.  290.  Jan  Thomas. 

Aus  d.  B.  S.  247.  Die  Nachricht  von  seiner  italienischen 
Reise  stammt  blos  aus  den  mis verstandenen  Worten: 

« sijn  wercken  wijsen  soo  in  Italien,  Spanien  , Duytslandt  als  Neder- 
«landt  ghenoch  aen,  wat  costelijcke  wetenschap  daerin  verborghen  leyt.» 

B.  I S.  290.  Theodoor  van  Thulden.  Aus  d.  B.  S.  241. 

Ibid.  Justus  Sustermans.  desgl.  S.  242. 

B.  I S.  291.  Jacob  [=  Joachim]  Sandrart. 

Obwohl  Houbraken  für  die  Lebensbeschreibung  Sandrarts  an 
andrer  Stelle  aus  der  Urquelle  schöpft,  entgeht  es  hier  seiner 

*)  Ueber  einen  zweiten  Fall,  in  dem  Houbraken  durch  Anwendung 
der  allgemeinen  Betrachtungen  de  Bie’s  auf  eine  bestimmte  Person  in 
einen  Irrtum  verfallen  ist , sieh  unten  bei  Dav.  Rijekaerd. 


255 


Aufmerksamkeit,  dass  der  Vorname  Jacob  bei  de  Bei  einfach 
Irrtum  für  Joachim  ist.  Dies  geht  daraus  hervor,  dass 
letzterer  sonst  im  Gülden  Cabinet  gar  nicht  erwähnt  wird, 
während  Jacob  „een  van  de  geruchtbaarste  schilders  dezer  eeuw ” 
und  „ tegenwoordig  Schilder  van  den  hertog  van  Beijeren  usw.” 
genannt  wird.  Dass  der  Brudersohn  Joachims,  der  Nürnberger 
Kupferstecher  Jacob  van  Sandrart  weder  bei  de  Bie  noch  bei 
Houbraken  gemeint  sein  kann , braucht  wohl  kaum  ausdrücklich 
hervorgehoben  zu  werden  *). 

B.  I S.  291.  Paulus  de  Vos.  Aus  d.  B.  S.  236. 

Ibid.  Erasmus  Quellinus.  desgl.  S.  260  ff. 

B.  I S.  294.  Joannes  Erasmus  Quellinus. 

Aus  d.  B.  S.  262  in  margine.  Statt  1660  ist  bei  Houbraken 
zu  lesen;  bei  der  Herausgabe  des  Gülden  Cabinet. 

B.  I S.  294.  Artus  Quellinus. 

Aus  d.  B.  S,  504.  Wenn  Houbraken  sagt,  dass  Erasmus 
einen  Neffen  namens  Artus  hatte,  ist  er  im  Rechte;  wenn  er 
aber  auf  diesen  die  Verse  Vondels  zu  Ehren  des  Bildhauers 
am  Amsterdamer  Rathause  bezieht,  so  verwechselt  er  ihn  mit 
Erasmus’  Bruder,  de  Bie  bringt  des  ältern  Artus  Bildnis  aufS. 
505,  des  jüngeren  auf  S.  555. 

B.  I S.  296.  Karel  Erpard. 

Aus  d.  B.  S.  520. 

B.  I S.  313  ff.  Anna  Maria  Schuurmans. 

Die  Verse  de  Bie’s  (S.  557  f.)  bieten  nur  geringes  kunsthisto- 
risches Interesse  und  sind,  insofern  nachweislich,  von  Houbraken 
nicht  benützt. 

B.  I S.  318  ff.  Adriaen  Brouwer. 

Aus  d.  B.  S.  91  ff.  stammen  folgende  Angaben; 

S.  326.  lieber  den  von  Brouwer  selbst  gemalten  Anzug. 

S.  327.  Wie  er  sich  vermittelst  Zeichnungen  loskaufte,  wenn 
-er  in  der  Kneipe  die  Zeche  nicht  bezahlen  konnte. 

')  Auch  in  das  von  Bredius  publizirte  Malerbuch  des  J o a n S ys mus 
<Oud  Holland  VIII  S.  i ff.),  welches  etwa  1660-1670  entstanden  sein 
wird , ist  mit  vielen  andern  Entlehnungen  ebenfalls  dieser  Jacob  Sandrart 
aus  de  Bie  eingeschlüpft. 


256 


Wörtliche 
Ci  täte. 


S.  328.  Ueber  die  Gegenstände  seiner  Bilder. 

S.  332.  Ueber  seinen  ärmlichen  Nachlass  und 
S-  333.  Ueber  seine  doppelte  Beerdigung. 

B.  I S.  333.  Joost  van  Craesbecck. 

Aus  d.  B.  S.  109. 

B.  I S.  336.  Jacob  Bäcker. 

Ueber  diesen  Meister  vgl.  bereits  oben  S.  239. 

B.  I S.  344.  Salomon  Koning. 

Vollständig  und  sozusagen  wörtlich  entlehnt  aus  de  Bie,  S. 
250  mit  folgenden  Abweichungen,  bzw.  Auslassungen: 


de  B : 8 Sijn  lust  was  meest  treck- 
8 kende  tot  het  historiael,  beneffens 
« het  conterfeyten  naer  het  leven.» 


H : 8 Hij  was  een  goet  pourtret- 
8 Schilder,  doch  van  natuur  meer 
8 genegen  tot  het  schilderen  van 
8 historien,  zoo  in  ’tkleen,  als  le- 
8 vensgroot. » 

Der  Satz  Houbrakens:  „Er  schuf  bis  zum  Jahre  1660  mehrere 
hervorragende  Werke”  bezieht  sich  selbstverständlich  auf  das 
Datum  der  Herausgabe  des  Gülden  Cabinet.  Dieses  erwähnt  noch 
folgende  Kunstwerke,  die  Houbraken  mit  Stillschweigen  übergeht: 

in  Antwerpen,  bei  Herrn  Taxis  „een  oud  vrouwenbeeldje  en 
een  Student  met  boeken , zeer  aardig  geschilderd.” 

bei  Sr.  Majestät  von  Dänemark  „twee  groote  doeken  vol 
Werks,  de  „inhoud  zijnde  oude  zeeusche  (wohl  =s  seeländische, 
dänische)  geschiedenissen.  ” 

in  Breda , beim  verstorbenen  Commandanten  Theod.  Huyghens 
„ meer  als  30  conterfeitsels  van  verscheiden  ritmeesters  en  kapi- 
teinen”. 

in  Amsterdam  bei  Lod.  v.  Ludick  ausser  dem  David  und 
Bathseba  mehrere  Bilder. 

daselbst  bei  Mart.  Cretser  „een  Ceres  bij  nacht  Proserpina 
zoekend”  *). 

daselbst  bei  Jan  Tingnaghel:  „een  Jeronymus  in  heremi- 

tagie,  ZOO  groot  als  ’t  leven.  ” [Wohl  der  schöne  Dresdener 
Einsiedler  v.  J.  1643,  Cat.  Nr.  1589.] 


’)  Dies  Bild  wird  nicht  erwähnt  im  Gedicht  des  Lamb.  v.  d.  Bos , 
Konst  Kabinet  van  Marten  Kretzer.  Vgl.  O.  H.  II  114  tf. 


257 


daselbst  bei  Sr.  Anth.  de  Brul  „ een  Danae  ” und  „ een  Bersabe, 
lesende  een  brief.” 

Anno  1646  malte  er  für  Joan  de  Reijnealmo  [=  den  Amster- 
damer Kunsthändler  Joh.  de  Renialme]  „een  stuk  met  kleine 
„beeldjes,  tamelijk  vol  werk,  daar  Christus  Mattheus  van  den 
„Toi  roept”  und  „een  Marienbeeld  met  een  Joseph  en  St.  Anna, 
„levensgrootte.  ” [Ersteres  heutigen  Tages  im  Berliner  Museum, 
Cat.  Nr.  822,  zur  Zeit  zurückgestellt.]  Für  die  „Princers’^  von 
Dänemark  im  Haag;  „een  stuk  atbeeldende  een  ouden  man.” 

Das  Bild  „Salomon  den  Götzen  opfernd”  bei  Ger.  Luycke 
definirt  de  Bie  als  „een  stuk  van  redelijke  grootte” 

B.  I S.  344.  Jan  Bapt.  van  Heil. 

Aus  d.  B.  S.  342.  Einige  Angaben  (wie  z.  B.  über  Geburtsort 
und  -zeit)  gehen  auf  Meyssens  zurück.  Dass  er,  wie  Houbraken 
will,  höher  geschätzt  wurde  als  seine  Brüder,  findet  sich  in 
keiner  von  beiden  Quellen  ; de  Bie  sieht  sogar  mit  ausdrücklichen 
Worten  von  einem  Vergleich  ab. 

B.  I S.  345.  Robert  van  Hoeck. 

Dieser  Lebensabriss  kehrt  B.  II  S.  50  wieder  und  ist  auch 
hier  dem  Gülden  Cabinet  (S.  340  f.)  entlehnt. 

B.  I S.  345.  David  Teniers  Jr. 

Aus  d.  B.  S.  334  ff. 

B.  I S.  356.  Johannes  Mijtens  [=  Meyssens]. 

Aus  d.  B.  S.  386. 

B.  I S.  357.  Thomas  Willeborts  Bossaert. 

Aus  d.  B.  S.  166  ist  nur  der  Satz  „Hij  heeft  in  zijn  tijd 
bis  zijn  kunst  doen  zien”  abgeleitet. 

Im  Uebrigen  vgl.  bei  Meyssens. 

B.  I S.  364.  Nicolaas  de  Heit,  Stocade. 

Aus  de  Bie  S.  312  hat  Houbraken  die  Charakteristik  seiner 
Malweise  entnommen  und  wohl  gleichfalls  die  (misverstandene  ?) 
Tatsache,  dass  er  für  die  Königin  Christina  von  Schweden  ge- 
arbeitet habe,  und  dass  sich  dort  Werke  von  ihm  befänden: 


d.  B: . . . . al  de  wercken  [zijn]  . . . 
« seer  lieflijck  in  ’t  pinceel,  heel 
« aenghenaem  en  crachtich , in  sijn 
« figuren  vast  seer  mals  en  pou- 

< selachtig  || ll  Het  moet 

« wel  edel  sijn,  hetgen’  men  siet 
« beminnen  I1  Van  ’t  nieusgirgh 
« vrouwenvolck,  besonder  Conin- 
«ginnen  ||  als  naementlijck  in  ’t 
« Hof  van  Vranckerijck  wel  schijnt  1| 
« daer  sijne  wetenschap  gheacht 
4 wort  sonder  eynt.* 


H:  4 Zijne  beeiden  waren  vast 
« geteekent  en  zacht , poezelig  en 
4 bevallig  geschildert , waarom  die 
4 ook  ’t  oog  van  Koningin  Chris- 
« tina  en  ’t  keurig  hof  van  Vrank- 
4 rijk  behaagt  hebben.  » 


Auch  hier  soll  die  Zeitbestimmung  im  Satz  „hij  was  1662 
nog  in  leven”  aufgefasst  werden  als  „bei  der  Herausgabe  des 
Gülden  Cabinet.” 


B.  I S.  368  Abraham  Willaerts. 

Aus  d.  B,  S.  247  mit  folgendem  ergötzlichem  Misverständnis : 


d.  B.:  Hij  is  van  Graef  Maurus 
« in  Bresel  [=  Brasilien]  ontbo- 
« den  ....  de  graeff  sondt  hem  met 
« de  vloot  naer  Africa  . , . . . en  St. 
« Paule  in  Angoola.« 


H ; 4 Hij  werd  bij  Graaf  Maurits 

4 tot  Brussel  (!)  ontboden 

4 wat  de  reden  was  , dat  hij .... 
4 naar  St.  Paulo  in  Angola  trok  is 
4 wat  twijffelagtig.» 


Dass  ein  Zug  van  Brüssel  nach  Angola  unserm  Houbraken 
fremd  vorkam , ist  ihm  nicht  übel  zu  nehmen ; keineswegs  uner- 
klärlich ist  aber  unter  den  damaligen  Verhältnissen  ein  Kriegszug 
von  Brasilien  nach  den  Colonien  des  verfeindeten  Portugal  in 
Africa.  „Hij  was  1660  nog  in  leven”  soll  auch  hier  heissen; 
bei  der  Herausgabe  des  Gülden  Cabinet. 


B.  I S.  368.  Jacques  d’Arthois. 

Aus  d.  B.  S.  300  sind  die  Verse  auf  S.  369  entlehnt.  Die 
Geburtsangaben  finden  sich  schon  unter  dem  Porträt  bei  Meyssens. 


B.  II  S.  9.  Bartholomeus  van  der  Heist. 

Geburtsort  und  -jahr  stammen  aus  d.  B.  S.  283.  Letzteres 
ist  bei  Houbraken  nicht  ausgedrückt,  geht  aber  aus  dem  Zu- 
sammenhang hervor. 


259 


B.  II  S.  12.  Bona  Ventura  Peeters. 

Aus  d,  B.  S.  170,  insofern  nicht  Meyssens  als  gemeinschaft- 
liche Vorlage  gedient  hat. 

B.  II  S.  13.  Franciscus  Wouters. 

Aus  d.  B.  S.  174. 

B.  II  S.  14.  David  Rijckaert. 

Aus  d.  B.  S.  308  ff.  stammt  alles  was  oben  (S.  242)  nicht  als  gei- 
stiges Eigentum  der  Meyssens’schen  Unterschrift  nachgewiesen 
ist.  Abweichend  ist  die  Darstellung  Houbrakens,  alsob  Rijekaerd 
mit  seinem  fünfzigsten  Jahre  seine  Mal  weise  geändert  habe.  Der 
Künstler  erreichte  jedoch  blos  ein  Alter  von  achtund vierzig 
Jahren.  Der  Irrtum  ist  wohl  durch  die  folgenden  Verse  de  Bie’s 
veranlasst : 

« Want  schoon  men  vijftigh  jaer  des’  Const  gheploghen  had , 

« Soo  vint  men  daeghelijekx  daerin  een  n i e u w e n schat.  » 

B.  II  S.  14.  Lucas  Francois  Jun. 

Aus  d.  B.  S.  374  ff. 

B.  II  S.  40.  Gonzalo  Coques. 

Aus  d.  B.  S.  316  ff.,  insofern  nicht  die  Unterschrift  bei 
Meyssens  als  gemeinschaftliche  Vorlage  gedient  hat. 

B.  II  S.  50.  Robert  van  Hoeck,  sieh  oben  B.  I S.  345. 
Ibid.  Peeter  Meert. 

Aus  de  B.  S.  350. 

B.  II  S.  52.  J.  Ph.  van  Thielen  und  Töchter. 

Aus  d.  B.  S.  344  ff.  Die  Töchter  werden  B.  III  S.  105  noch- 
mals aus  derselben  Quelle  citirt. 

B.  II  S.  53.  Carel  van  Savoyen. 

Aus  d.  B.  S.  378,  der  ausserdem  noch  sagt,  dass  seine 
Figürchen  meist  nackt  waren , und  dass  er  in  Holland  lebte. 

B.  II  S.  57.  Jan  Bapt.  van  Deijnum  Aus  de  B.  S.  406. 

[H.  nennt  ihn  v.  Duinen]. 
B.  II  S.  loi.  Joris  van  Son  desgl.  S.  402  ff. 

B.  II  S.  139.  Joan.  van  Kessel  desgl.  S.  409  ff. 


B. 

II  S.  140. 

Joh.  Peeters 

B. 

II  S.  141. 

Pet.  Boel 

Ibid. 

Joan.  V.  Heck 

B. 

II  S.  142. 

Gasp.  van  Eijck 

Ibid. 

Jan  Sibrechts 

Ibid. 

Nie.  van  Eijck 

Ibid. 

Phil.  Fruijtiers 

Ibid. 

Ant.  Gaubou 

Ibid. 

Fr.  de  Neve 

Ibid. 

Joan.  Fijt 

B. 

II  S.  143. 

Pet.  Tijsens 

B. 

II  S.  144. 

Alex.  Adriaensen 

Ibid. 

Franc.  Eijkens; 

Ibid. 

Jan  Eijkens 

Ibid. 

Carolus  Screta 

Ibid. 

P.  V.  d,  Borcht 

Ibid. 

Jan  Meel 

Ibid. 

P.  de  Wit 

Ibid. 

Ger.  van  Hoochstadt 

Ibid. 

Gijsbr.  Thijs 

B. 

II  S.  145. 

Nie.  Loyer 

Ibid. 

Guil.  Gabron 

B. 

II  S.  223. 

Petr,  van  Bredaei 

B. 

II  S.  292. 

Karel  Em.  Biset 

desgl.  S.  354  ff. 
desgl,  S.  362  ff. 
desgl.  S.  365  ff. 
desgl.  S.  367  f. 
desgl.  S.  373. 
desgl.  S.  388.  • 
desgl.  S.  389, 
desgl.  S.  390  ff. 
desgl.  S.  349. 
desgl.  S.  339. 
desgl.  S.  328  ff. 
desgl.  S.  273. 
desgl.  S.  255. 
desgl.  Ibid. 
desgl.  S.  251. 
desgl.  S.  255. 
desgl.  S.  368. 
desgl.  S.  393. 
desgl.  S.  413. 
desgl.  S.  412. 
desgl.  S.  491. 
desgl.  S.  517. 
desgl.  S.  380  f. 
desgl.  S.  518. 


B.  II  S.  332.  Joan  Guil.  Baur. 

Aus  d.  B.  S.  114  stammt  nur  die  Namensform  Brassiano 
für  den  Protector  Baur’s  und  die  folgende,  von  H.  modificirte 
Angabe : 


d.  B : « Bij  de  edelste  princen 

« usw zijn  sijn  wercken  in 

«groot  aensien,  ghelijck  Ant.  van 
8 Leyen  Mecenas  van  dit  boeck  oock 
8 doet  ghetuyghen  door  twee  edele 


H:  8 Er  wort  van  hem  getuigt,. 
8 dat  hij  op  een  stukje  parkement 
« van  een  kleenen  omtrek  had  ge- 
8 schildert  het  krijgsleger  van  ko- 
8 ning  David  en  de  plaats  daar 


*)  de  Bie  und  Houbraken  nennen  ihn  beide  C r e t e n. 


2ÖI 


« en  suyvere  ordonnantienin  water- 
« verf  verlieht,  afbeldendeden  legher 
« van  David,  daer  Absalon  aen 
« den  boom  hanghende  wordt  van 
« Joab  doorloopen  ende  noch  een 
« ander  van  dezelve  grootte.  > 


« Absolon  aan  een  boom  hangen- 
« den  van  Joab  met  een  speer 
« Word  doorstooten.  > 


B.  III  S.  I ff.  Frans  van  Mieris. 

Benützung  nicht  nachweisbar.  Das  berühmte  Bild  „Der  Ca- 
valier  im  Verkaufsladen  (Jetzt  im  Belvedbre  zu  Wien,  Cat.  1884 
Nr.  1017),  welches  Sandrart  und  aus  ihm  Houbraken  erwähnt, 
wird  bereits  von  de  Bie  (S.  404  f.),  allerdings  ohne  Angabe 
des  dargestellten  Gegenstandes,  gepriesen  und  zwar  in  den 
folgenden  Versen: 

« Die  weynigh  is  met  sorg  becommert  oft  verleghen 
« Om  twee  figueren , die  van  hem  gheschildert  sijn. 

« Geen  heel  handtspanne  groot  noch  meerder  te  doen  weghen 
« Als  duysend  gülden  geldts  ^),  midts  ’t  leven  in  den  schijn 
« Van  ’t  leven  sich  soo  hoogh  door  kunst  weet  op  te  draghen 
« Dat  iemandt , wie  het  siet , voor  ’t  werck  van  D a u beooght 
* Omdat  haer  krachten  aen  de  kenders  seer  behaghen 
€ Die  weert  sijn , om  haer  deugt  met  meerder  lof  verhoogt. » 

B.  III  S.  70.  Gijsbert  Hondecoeter. 

Der  Vollständigkeit  halber  erwähneich  hier,  dass  d.  B.  S.  384 
einen  „Gijsbrecht  de  Hondecoten,  womit  er  nur  unsern  Meister 
gemeint  haben  kann , als  einen  noch  lebenden  Künstler  zusammen 
mit  Beeter  Tentenier  und  Casteleijn  in  ganz  allgemein  gehaltenen 
Versen  rühmt,  eine  Stelle,  welche  Houbraken  nicht  benützt  hat. 


B.  III  S.  309.  Dirk  van  Delen. 

Als  Quelle  wird  d.  B.  citirt,  wo  er  S.  281  vorkommt.  Die  Worte 
„er  war  Schüler  des  Frans  Hals”  beziehen  sich  dort  jedoch 
nicht,  wie  Houbraken  will,  auf  van  Delen,  sondern  auf  Phil.  Wou- 
werman,  der  erst  nachdem  ersterer  behandelt  ist  und  de  Bie 
eine  Zwischenrede  von  mehr  als  zwanzig  Zeilen  eingeschaltet 
hat,  auf  diesen  folgt.  Es  heisst  dann  von  ihm:  [ik  wil  prijzen] 


*)  Diese  Preisangabe  könnte  Houbraken  entlehnt  haben , da  San- 
drart von  2000  Gulden  spricht.  Wahrscheinlicher  ist’s  jedoch  hier  einen 
Fehler  Houbrakens  beim  Abschreiben  anzunehmen. 


2Ö2 


« de  edel  Const,  die  Philippus  Wouwermaii  Schilder  van  Haeriem 
1 daeghelijckx  voor  den  dach  brenght  ende  tot  groot  vermaeck  van  alle 
« Constkenders  is  uytwerckende  in  peerdekens  refresseringhe  ofte  peyste- 
« ringhe  van  Soldaten , batalien  en  sulckdanighe  wercken , soo  aenghe- 
< naem  net  en  naer  het  leven , datter  in  den  Natuer  gheen  meerder 
« volmaecktheyt  in  ’t  leven  en  can  bethoont  oft  bewesen  worden,  oft 
« ’t  is  daer  in  door  d’eelheijt  van  sijn  pinceel  al  te  sien.  Hij  heeftghe- 
« leert  bij  Franchois  Hals,  ook  noch  in  ’t  leven  ende  tot  Haeriem 
« woonachtich  usw. » 

Aus  diesen  einfachen  und  deutlichen  Worten  ist  nur  ein 
Schulverhältnis  von  Wouwerman  zu  Frans  Hals  zu  lesen,  und 
ein  Mangel  anLogik,  der  vermutet  worden  ist  ‘ ),  nicht  voraus- 
setzen, Auf  die  anderen  Gründe,  welche  zu  Gunsten  der  Schüler- 
schaft van  Delens  bei  Frans  Hals  beigebracht  werden,  kann 
ich  hier  nicht  eingehen.  Ich  will  nur  bemerken,  dass  das  be- 
kannte Haarlemer  Bild  von  H.  Berckheijde,  welches  das  Atelier 
des  Frans  Hals  um  1650 — 56  darstellen  und  worauf  van  Delen 
Vorkommen  soll,  keine  Beweiskraft  hat,  denn  einmal  wissen 
wir  nichts  über  das  Alter  und  die  Authenticität  des  jetztver- 
schwundenen Zettels  auf  der  Rückseite , welcher  die  Malernamen 
enthielt,  und  zweitens  bewiese  die  Tatsache,  dass  van  Delen 
um  die  Mitte  der  fünfziger  Jahre  bei  Hals  gezeichnet  hätte, 
immer  noch  nicht,  dass  er  um  1620  sein  Schüler  gewesen  wäre  ^), 
B.  III  S.  317.  Gerard  Seghers. 

Entlehnt  ist  aus  S.  96  der  Anfang  bis  zu  den  Worten  „Sa n- 
drart  die  hem  gehend.  Vgl.  bereits  bei  Meijssens. 

B.  III  S.  380.  Jacob  van  Campen. 

Benützung  nicht  nachweisbar,  d.  B.  S.  525  preist  ihn  als 
Schöpfer  des  Amsterdamer  Rathauses  und  als  Erfinder  des 
Tromp’schen  Grabmals  zu  Delft. 

*)  Bode,  Studien  S.  21c;.  Vgl.  dazu  Eisenmann  im  Repertorium  VII 
(1884)  S.  216. 

*)  Seitdem  dies  geschrieben  ist,  glaube  ich  im  Nederl.  Spectator 
Nr.  3,  1892  den  Nachweis  geliefert  zu  haben,  dass  die  angeblich 
auf  dieser  Atelieransicht  dargestellten  Personen,  inclusive  Frans  Hals 
selbst  aus  Altersgründen  nicht  diejenigen  sein  können,  wofür  der 
rückseitige  Zettel  sie  ausgiebt.  Der  neue  Haarlemer  Catalog  ist  mir  in 
diesem  Punkte  gefolgt. 


3,  SANDRARTS  TEUTSCHE  ACADEMIE. 


Die  Deutsche  Academie  wird  von  Houbraken  in  seiner  Ein- 
leitung auf  S.  5 mit  folgenden  Worten  erwähnt. 

„Mehr  Dienste  [als  de  Bie,  Felibien,  und  de  Piles] 
„hat  mir  jenes  köstliche  Werk  „Die  Deutsche  Academie  vom 
„hoch  Fürstl.  Pfalz-Neuburgischen  Rat  Joach.  von  Sandrart 
„auf  Stockau  erwiesen.  Dies  Werk  behandelt  die  Kunst  und 
„Künstler  von  ihrem  ersten  Beginn  an  und  zeigt  überdies 
„auf  i8o  Kupfertafeln  von  den  vornehmsten  Kupferstechern 
„die  berühmtesten  Griechischen,  Römischen,  Französischen, 
„Hoch-  und  Niederdeutschen  Maler.  Wahrlich,  ein  Werk,  wel- 
„ches  dem  Verfasser  zu  unvergänglichem  Ruhme  gereicht,  und 
„besonders  gepriesen  werden  muss,  weil  es  ohne  Einseitigkeit 
„die  Niederländischen  wie  die  Deutschen  Maler  nach  ihren 
„Verdiensten  schätzt.  Und  obwohl  er,  ebensowie  Andere  es 
„getan  haben,  van  Mander  folgt  und  ihn  abschreibt,  und  das 
„ganze  Werk  ähnlich  angeordnet  ist,  so  zählt  er  in  seiner  Liste 
„mehr  Künstler  auf,  da  er  sie  bis  zum  Jahre  1675  fortführt.” 

Aus  dieser  Stelle  geht  hervor,  dass  Houbraken  den  Wert 
Sandrarts  für  die  spätere  ebenso  richtig  erkannt  hat , wie  seine 
Wertlosigkeit  für  die  frühere  Zeit.  Im  Ganzen  hat  er  dement- 
sprechend bei  der  Benützung  des  Werkes  die  richtigen  Grenzen 
innezuhalten  gewusst  und  ihn  nur  dort  citirt , wo  er  wirklich 
quellenmässigen  Wert  hatte.  In  einzelnen  Fällen  ist  ihm  aber 
Sandrarts  Abhängigkeit  von  Andern,  namentlich  von  de  Bie, 
entgangen.  Auch  die  Schwierigkeit  der  Sprache  hat  ihn  wie 


2Ö4 


es  scheint  manchmal,  und  öfters  noch  seine  eigne  Flüchtigkeit 
zu  Abweichungen  veranlasst,  die  nur  Verschlechterungen  ge- 
nannt werden  können.  Die  Belege  hierfür  gebe  ich  in  folgender 
Uebersicht  ^). 


Die  Detitsche  Ausgabe  vom  Jahj'e  idyg. 


B.  I S.  44.  Hendrik  Bloemaert. 


Aus  S.  II  S.  298. 

S : « Heinrich  wäre  ein  guter  Zeich- 
« ner  konte  aber  seine  Klückskugel 
« nicht  vernünftig  genug  fortschie- 
« ben , dahero  diese  Blum  unter 
« den  Hecken  der  Zaghaftigkeit 
« ersticket.» 


H : « Hendrik  had  de  schilder- 
«konst  bij  zijn  vader  geleert, 
« doch  weinig  van  zijn  geest  en 
« aart  overgeerft,  00k  geene  be- 
« kwaamheit  om  met  de  waereit  te 
« können  omgaan , waarom  San- 
« drart  geestig  van  hem  zeit  « Hij 
« « heeft  zijn  gelukskogel  niet  ver- 
« «£  nuftig  genoeg  weten  voort  te 
««  Schieten  en  dus  is  het  afzetzel 
« « van  die  schoone  bloem  verstikt. » » 


B.  I S.  45.  Adriaan  Bloemaert. 

Aus  S.  II  S.  298  mit  folgender  Abweichung: 


S : « er  zog  nach  Salzburg 
« und  färtigte  denen  Patribus  Bene- 
c dictinis  daselbst  vielfältige  herr- 
« liehe  Werke  » usw. 


H : s Daarna  raakte  hij  in  dienst 
« te  Salsburg  bij  eenen  Benedictus, 
« groot  beminnaar  van  konst  en 
« maakte  daar  vele  fraje  stukken.  » 
usw. 


B.  I S.  45.  Cornelis  Bloemaert. 

Obwohl  Houbraken  in  einigen  Punkten  abweicht,  liegt  doch 
seinem  Artikel  derjenige  Sandrarts  (II  S.  362)  zu  Gründe: 
Folgende  Differenzen  sind  zu  constatiren: 


S:  «Weil  schon  drey  seiner  Br  ü- 
« der  der  Mahlereikunst  zugethan 
« gewesen,  erwählte  er  das  Kupfer- 
« stechen  vor  sich. » 


H : « Hij  verwisselde  ’t  penceel 
« voor  ’t  graafijzer,  naardien  zijn 
« natuur  daartoe  meer  geneigt  was. » 


*)  Das  Verhältnis  Sandrarts  zu  seinen  Quellen  ist  trefflich  dargestellt 
von  Dr.  J.  L.  S p o n s e 1 , Sandrarts  Teutsche  Academie , eine  kritische 
Sichtung  I Teil,  Dresden  Wilh.  Hoffmann,  1889. 


2Ö5 


Aus  seiner  Lehrzeit  erwähnt  Sandrart  folgende  Stiche : „Marien- 
„bilder  und  geistliche  Historien  nebst  etlichen  Büchlein  voller 
„Eremiten  nach  Zeichnungen  seines  Vaters,  und  Sinnbilder 
„ und  halbe  Figuren  nach  dem  berühmten  Honthorst  ” Seine 
Kenntnis  der  Malerei  sei  ihm  beim  Stechen  zu  Statten  gekommen. 

Theodor  Matham  war  sein  Reisegefährter  nach  Paris,  wo 
sie  zusammen  die  58  Tafeln  des  Buches  der  „Tableaux  du 
Temple  des  Muses,  du  Cabinet  de  Mons.  Faverau”  verfertigten. 
Die  Franzosen  rühmten  sie  sehr  und  in  Bloemaert  priesen  sie 
namentlich  : 

« die  Ausbildung  der  nackenden,  wahren  Fleischlichkeit,  auch  der 
8 Gewänder  Unterschied  und  Harnisch,  neben  der  Thieren  Haar  und 
«Wolle,  Landschaften,  Bäume , Wasserfelsen  , Voglen  und  andrer  Sachen 
8 natürliche  Beschaffenheit. » 

Bloemaerts  Römische  Reise  erwähnt  Houbraken  auch , ohne 
jedoch  ZU  melden,  dass  Sandrart  ihn  im  Jahre  1633  dorthin 
berufen  hatte,  damit  er  ihm  bei  seinen  (Sandrarts)  Arbeiten 
für  den  Prinzen  Giustiniani  behülflich  sei.  Auch  hier  wurde  er 
vor  allen  gepriesen. 

Als  Werke  der  Römischen  Zeit  führt  S.  namentlich  an; 

8 Marienbilder  nach  Caraccio,  ein  grosses  Crucifix  und  eine  heilige 
8 Margaretha  nach  Rafael , den  Fruchtgarten  nach  Poussin , einen  Seneca 
8 nach  Sandrart,  andre  Werke  nach  Pietro  de  Cortona,  Andrea  Sacchi 
8 und  Andern. 

S : 8 Er  hatte  immer  viel  zu  tun 
« unangesehen  er  in  seinem  Vatter- 
8 land  sehr  verlanget  worden , und 
8 sein  Vater  eine  ganze  Kisten  voller 
8 Zeichnungen  zusammen  verfärtiget 
8 damit  er  solche  in  Kupfer  brin- 
« gen  möchte,  als  darvon  er  ihn  selber 
8 berichtet,  und  solches  eben  die 
8 Ursach  gewesen,  darum  er  nicht 
8 nacher  Haus  begehrt,  deswegen 
« ihn  die  Romanische  Bände  den 
8 Winter  getauft , er  auch  zu  Rom 
8 verblieben , viel  baares  Geld  ge- 

18 


H:  8 Zijn  vader,  die  groote  ge- 
8 neigtheit  had , om  hem  voor 
8 zijn  dood  noch  eens  tezien,ont- 
8 bood  hem  , maar  het  overkoraen 
8 werd  van  hem  zoo  lang  van  den 
8 eenen  tot  den  anderen  tijd  ver- 
8 schoven  totdat  zijn  vader  stierf 
8 en  hij  toen  voornemens  wierd,  daar 
8 te  blijven.  En  stierf  er  in  groo- 
8 ten  ouderdom.  » 


266 


« samlet  und  von  männiglich  wegen 
« seiner  sehr  stillen  und  guten  Sitten 
« geliebet  worden.  Endlich  aber  hat 
« er  auch  daselbst  die  Schuld  der 
« Natur  bezahlt. » 

B.  I S.  47.  Michiel  Jzn.  Miereveld. 

Aus  S.  II  S.  302  sind  die  folgenden  Angaben  entlehnt; 

« Er  war  in  Contrafäten  so  berühmt , dass  ihm  Erzherzog  Albertus 
« die  Freyheit  der  Menonisten  Religion  selbst  zugelassen  » ^). 

Aus  folgender  Stelle  die  gesperrten  Worte: 

« Er  hat  selbst  zum  öftern  gedacht , dass  er  wol  zehntausend 
« [H  : 5000]  Contrafäte  verfärtiget,  worunter  viele  Königliche , 
« Fürstliche,  Gräfliche  und  andere  Standspersonen  gewesen,  für  dem 
«etliche  er  150  Gulden,  für  andere  mehr  oder  weniger  bekommen, 
«wie  dann  derselben  viel  durch  Beförderung  seines 
«Tochter  man  ns  Wilhelm  Jacob  Delphini  [H:  Willem 
« Delff]  inKupferausgegangen.  » • 

Ausserdem  sagt  Sandrart  noch,  dass  der  Prinz  von  Oranien 
ihn  zu  des  Nassauischen  Hauses  Kammermaler  angenommen 
hatte,  dass  seit  der  Zeit  alle,  die  er  abbilden  sollte,  — auch 
wohl  hohe  Potentaten  — zu  ihm  nach  Delft  kamen,  weil  er 
daselbst  ein  sehr  bequemes  und  mit  gutem  Licht  versehenes 
Malzimmer  hatte  bereiten  lassen  und  dass  jederman  gern  um 
ihn  war,  weil  er  ein  wohlberedter,  freundlicher  Mann  war. 


B.  I S.  49.  Paulus  Moreelse. 

Aus  S.  II  S.  307  ist  Folgendes  entlehnt; 


S : « Als  er  wiederum  [aus  Rom] 
« nach  Haus  gekehrte! , erwisse  ihme 
«jederman  grosse  Ehr,  weil  er 
« ein  berühmter  Contrafäter  ge- 
" worden,  der  sehr  verwunderlich 
«natürlich  und  gleichend  gebildet, 
« daneben  auch  in  Historien  seinen 
«Verstand  gezeigt,  dem  er  etliche 


H : Hij  had  zig  te  Romen  zijnde 
« geoeffent  in  ’t  schilderen  van  his- 
« torien , maar  vond  daartoe  geen 
« tijd  om  eenige  historistukken  te 
« maken , omdat  hij  door  de  menig- 
« vuldigheit  der  portretten , die 
« hem  van  alle  kanten  toevloeiden 
« belemmert  of  belet  werd.  » 


Diese  Tatsache  findet  sich  bereits  bei  van  Mander  (^S.  195b.)  wo 
jedoch  nicht  ausdrücklich  gesagt  wird,  dass  Miereveld  Mennonit  war. 


26/ 


« in  Drucke  ausgehen  lassen , wegen 
« Ueberhäuffung  der  Contrafäten 
« aber , in  denen  er  sonderbar  glück- 
« selig  wäre , wurde  ihme  die  Zeit  zu 
« andern  Sachen  zu  kurz.» 

B.  I S.  52  ff.  Adam  Elzheimer. 

Aus  dem  Folgenden  (S.  II  S.  295)  hat  Houbraken  die  ge- 
sperrt gedruckten  Teile  benützt: 

« Endlich  machte  ihn  diese  schwäre  Weiss  [zu  malen]  auch  müd 
«und  melancholisch,  darzu  er  ohne  das  geneigt  gewesen  und  sei- 
« ner  Hauswihrtschaft  schlecht  vorgestanden,  unangesehen  er  eine 
«Römerin  geheuratet  und  mit  ihr  viel  Kinder  be- 
«kommen,  dahero  er  auch  dürftig  gewesen , ob  ihme  schon  seine 
« Sachen  theuer  bezahlet  worden.  [H : « hij  heeft  in  zijn  leven  voor  zijn 
« kunstwerk  niet  zooveel  gekregen,  als  er  thans  voor  betaald  wordt. »] 

« Also  wurde  er  überdrüssig  steckte  sichselbsteninSchulden 
« und  muste  obgemeldeter  Gauda,  wegen  vorgeschossenen  Gelds  auf 
« seine  unausgemachte  Arbeit  etliche  Jahr  lang  zu  Rom  mit  schwären 
« Unkosten  warten , sogar , dass  Elzheimer  darüberSchulden 

«halber  in  die  Gefängnus  geleget  worden Des- 

«sen  Wittib...,  lebte  zu  Rom  mit  etlichen  nachgelas- 
«senen  Söhnen  noch  Anno  1632.» 

Während  Houbraken  von  dem  Bildchen  (’t  stukje),  worauf 
Ceres  dargestellt  war,  redet,  spricht  Sandrart  vom  „grossen 
Werke  der  trinkenden  Ceres  ” usw. 

B.  I S.  53  Anm.  Philipp  Offenbach. 

Was  Houbraken  erzählt,  beruht  vollständig  auf  S.  II  S.  293; 
nur  sagt  dieser:  „er  starb  ungefähr  Anno  1640^’  und 
H.  „hij  stierf  in  ’t  jaar  1640.” 

B-  I S.  56  ff.  Roeland  Savery. 

Sandrart  (II  S.  305)  meldet  weder  Geburtsort  und  -zeit  noch 
Todesjahr,  und  nennt  den  Vater  statt  „einen  guten”  „einen 
mittelmässigen  ” Maler.  Im  Uebrigen  hat  Houbraken  aus  ihm 
geschöpft,  und  zwar  mit  folgenden  Abweichungen: 

S : « Kaiser  Rudolfus  hat  ihn  1 H : « K.  R.  gaf  hem  gelegenheid 

« Tyrol  verschickt.»  • |«meteenheer  na  Tyrolte  reizen. 


268 


« Also  zeichnete  er  alle  schönste 
« und  verwunderlichste  Gebürge  und 
« Thäler  dieses  Landes  aufs  fleissigste 
«mit  der  Feder,  die  grosse  Bäume 
«mit  Kohle,  die  weit-aussehende 
« Werke  aber  mit  Wasserfarben  in 
« zweyen  Jahren  in  ein  grosses  Buch. 

<c  Nach  dem  Tode  Rudolfs  begab 
« er  sich  nach  Utrecht.  » 

« Er  brachte  sein  Leben  unver- 
« heurahtet  in  zulässiger  Ergötzlich- 
« keit,  meistens  mit  seinem  Vetter 
«Hans  Savery,  einem  gleichmässigen 
« feinen  Landschaft-Mahler  hin , er- 
« reichte  ein  ziemliches  Alter  und 
« starb  in  Utrecht. » 

B.  I S.  62  ff.  Peter  Paul  Rubens. 

Aus  S.  II  S.  291  ff.  stammen; 

die  S.  65  f.  von  Houbraken  erzählte  Anecdote  über  die  Eifer- 
sucht des  Abraham  Janssens. 

der  S.  66  mitgeteilte  Besuch  bei  Honthorst,  und  den  andern 
Utrechter  Malern,  wobei  Folgendes  falsch  dargestellt  ist: 


H : 8 Teekenende  alles  wat  hem 
« schilderachtig  voorkwam  ip  een 
« boek , ’t  voorste  werk  met  de  pen, 
« de  verschieten  met  potloot  en 
« voorts  met  kleurige  sapjes  of  met 
« flaauwe  waterwerf  overwassen.  » 

H : « begaf  hij  zieh  naar 

«Holland.  » 

H : «hij  bleef  ongetrouwd 

« usw hij  leefde  wel  vernoegt 

«en  woonde  te  Utrecht,  daar  hij 
« 00k  gestorven  is  in  ’t  jaar  1639.* 


S : « Also  käme  er  auch  nach 
« Utrecht  zu  dem  von  Hundhorst, 
« welcher  ihn  wol  empfangen  und 
« alles  unterbanden  habende  gezeigt 
« unter  andern  auch  ein  Diogenes  . . . 
« Dem  Rubens  beliebte  zwar  die 
« Invention  wol,  sähe  aber  doch  also- 
« bald , dass  selbiges  nur  ein  junger 
« Mahler  deren  in  dem  Zimmer  viel 
« beysammen  stunden,  gemacht; 
«daher  er  zu  wissen  begehrte,  wer 
«diesen  Diogenes  angefangen.  Hund- 
'«  hörst  antwortet;  Dieser  junge 
«Teutsche,  und  zeigte  auf  mich, 
« worauf  er  mit  Gutheissung  dieses 
s Anfangs  mir  zu  fernerm  fleissigera 
« nachsinnen  und  arbeiten  Anlass 
« gegeben.» 


H ; s Dat  hij  [Rubens]  t’Uitrecht 
« gekomen,  ’t  eerst  bij  G.  Honthorst 
« kwam , deszelfs  konstwerk  zag  en 
« 00k  meteen  een  stuk  van  hem  , 
« dat  noch  maar  begonnen  was , ver- 
« beeidende  Diogenes  . . . . en  den 
« aanleg  van  dit  sluk  bijzonder 
« prees.  » 


269 


S : « Als  er  ferner  den  Abraham 
« Blomaert,  Cornelius  Pullenburg 

« und  andere  besuchen  wolte 

« begehrte  er  mich  mit  ihme  zu 
« schicken , wie  ich  ihme  dann  auch 
« alles  zu  seinem  grossen  Contento 

« gewiesen Unter  andern  lobte 

«er Pullenburgs  vernünftige 

« kleine  Figuren , die  auf  Raphaels 
« Weise  mit  zierlichen  I,andschaften, 
« Ruinen , Thieren  und  dergleichen 
« vergesellschaftet  waren , weswegen 
« Rubens  etliche  für  sich  zu  ver- 
« färtigen  ihme  bestellet  hat.  » 

« Er  reiste  fürters  nach  Amster- 
« dam,  und  in  andere  Oerter  Hol- 
« lands  , allwo  er  inner  14  Tagen 
« alles  was  löblich  darinnen  durch- 
« sehen , worbey  ich  ihme  ....  willig 
« aufgewartet  und  • bis  in  die  Bra- 
« bandische  Gränzen  begleitet,  » 

Seite  67  giebt  Houbraken 
angeblichen  Motiven  für  Rüben 
erst  die  Erzählung  de  Piles’ 
Sandrarts : 

S : « Rubens  wurde  in  Staatsge- 
« schäften  nach  England  verschickt , 

« weil  der  König  aber  ungefähr 
« merkte  , worauf  es  angesehen , 

« und  sein  Intent  auf  ein  ganz  anders 
« zielte,  wandte  er  die  Sach  also- 
« bald  um , unter  dem  Praetext , 

« dass  sie  in  Gebrauch  hätten  zu 
« Gesandten  keine  andere  als  Für- 
,«  sten  und  Herzogen  anzunehmen , 

« obschon  die  Person  Rubens’  ausser 
« diesen  Handlungen  ihme  sehr  lieb 
« und  angenehm  seye,  empfienge  der- 


H : « dat  gemelde  Sandrart  zijn 
« dienst  aan  Rubbens  aanbood , om 
« . . . hem  vorders  te  geleiden  , eerst 
« bij  A.  Bloemaert , daarna  bij  Kor- 
« nelis  Poelenburg,  voor  wiens  konst 
« hij  veel  agting  betoonde  en  ver- 
« scheide  stukjes  aanbesteedde. 


« Vandaar  vertrok  hij  naar  Am- 
« sterdam.  daar  Sandrart  hem  ver- 
s zelde , alwaar  hij  veertien  dagen 
« doorbragt,  om  alles  te  bezien.» 


:ine  doppelte  Version  von  den 
1’  Reise  an  den  englischen  Hof ; 
und  dann  einen  Teil  derjenigen 

H : « dog  anderen  gelooven , 

« dat  dit  wel  ten  meerendeele  ge- 
« schiedde  om  Rubbens  daardoor 
« gelegenheit  te  geven,  van  den 
« Koning  te  spreeken , met  wien  hij 
4 belangen  had  van  wegen  het  be- 
« schilderen  van  de  zaal  te  Wit- 
« hal,  ’t  geen  wel  bedongen  was, 
<t  maar  niet  betaalt , welke  stukken 
« hem , wijl  hij  tot  Londen  was  van 
4 Antwerpen,  daar  hij  dezelve  ge- 
« schilderd  had,  werden  toegezon- 
« den.  Karel  Stuart,  die  men  ge- 


2/0 


« entwegen  selbigen  als  eine  Privat- 
« person  sehr  gnädig  und  machte 
« ihme  diese  Gelegenheit  sehr  zu 
« Nutzen,  weil  der  Kauf  um  die 
t fürnehme  Werke  in  das  Banket- 
« haus  kurz  vorher  geschlossen , die 
« bald  hernach  von  Antorf  zu  gros- 
« sem  Contento  des  Königs  über- 
« sandt  worden.  * 


looft , dat  dien  toeieg  begreep , 
bewees  hem,  ongemeene  beleeft- 
heit  en  vrintschap. » 


lieber  das  Anteil  der  Schüler  an  Rubens’  Werken  spricht 
Houbraken  S.  96  f.  Er  mag  diese  Stelle  wohl  ebenfalls  aus  S. 
(II  S.  291)  entlehnt  haben,  nur  wird  dort  nicht  gesagt,  dass 
Rubens  seine  Schüler  auch  fürs  Anlegen  des  Nackten  ver- 
wendete. 

Der  Bau  und  Verkauf  der  Rotonda,  und  die  Zusammenkunft 
K.ubens’  mit  dem  Alchymisten  Brendel  werden  von  Houbraken 
ebenfalls  Sandrart  nacherzählt,  jedoch  mit  folgenden  Abwei- 
chungen : 

Dieser  nennt  die  Summe  von  60.000  Gulden  als  Verkaufspreis 
der  Kunstschätze,  jener  als  Kostenpreis  des  Hausbaues. 


S : « Der  Herzog  von  Buckin- 
« gam  hatte  die  Kunstkammer  ver- 
« langt  und  den  Kauf  durch  den 
4 kunstreichen  Michael  le  Blon  von 

« Amsterdam per  60.000  Ni- 

« derländische  Gulden  schliessen 
« lassen. » 


H : «De  hertog  van  Bukkingham 

« gaf  Order  aan  Michiel  le  Blon 

« om  voor  60,000  gülden  aan  konst 
« d a a r u i t voor  hem  te  koopen , 
« ’t  welk  00k  geschiedde.  >' 


Auch  über  die  letzten  Lebensjahre,  den  Tod  und  die  Beer- 
digung Rubens’  ist  Sandrart  zu  Rate  gezogen  worden; 


S : «Es  wäre  kein  Ende  zu 
«machen,  wann  alle  Werkesolten 

« beschrieben  werden bis  ihm 

«endlich  das  Chiragra  die  Hände 
«beunruhiget,  also  dass  er  von  den 
«grossen  Werken  ablassen  und  an 
« mittelmässigen  kleinen  , sowol 
« Geist-  als  weltlichen  Stucken  und 


H : « Een  jaar  of  twee , drie  voor 
«zijn  dood  kreeg  hij  een  beving, 
« op  de  wijze  van  een  beroertheit 
« in  zijn  handen , waarom  hij  het 
« groot  werk  moest  aflaten.  Doch 
« hij  schilderde  egter  kleine  stukjes, 
« meest  landschappen  op  denezel, 
« daar  hij  de  maalstok  meer  tot  zijn 


2/1 


« Landschaften  sich  begnügen  mus- 

<r  te Er  wurde  darauf  aufs 

<i  aller  stattlichste  in  die  Erde  ver- 
« setzet;  vor  ihm  her  wurde  auf 
<c  einem  schwarzsammetin  Küssen 
« eine  guldine  Crone  getragen  und 
« der  Leichnam  von  den  höchslbe- 
c<  trübten  Kunstliebenden  zu  seinem 
« Ruhbett  begleitet.  Er  starbe  den 
« 30  Mai  im  Jahr  seines  Al- 

«ters,  a°  1640.» 


« gebruik  kond  nemen.  Hij  is 
« overleden  te  Antwerpen  op  den 
« 3osten  van  Bloeimaand  1640  en  be- 
«graven  met  een  aanzienlijke  en 
« pragtige  lijkstatie  want  voor  ’t 
« lijk  ging  er  den , dragende  een 
« zwart  fluwele  küssen  en  daarop 
«een  vergulde  kroon  en  agter  het 
« lijk  volgde  een  grooten  sleep  van 
« de  aanzienelijkste,  zoo  geestelijke 
«als  waereldlijke  heeren  enkonste- 
« naren. » 


B.  I S.  77.  Cornelis  Schut. 

Im  ganzen  aus  de  Bie , nur  der  folgende  Satz  scheint  sich 
dem  Wortlaute  Sandrarts  (II  S.  302),  der  übrigens  auch  aus 
dem  Gülden  Cabinet  schöpfte,  näher  anzuschliessen: 


S ; « Cornelius  Schudt  von  Antorf 
« wäre  mit  einem  edlen  Gemüt  und 
« grossen  Geist  in  Historien  und 
« Poetischen  Gedichten  begabet , die 
«er  in  zwar  nicht  gar  grossen  Bil- 
« dem , doch  voller  Invention  und 
« lebhaft  an  Tag  gegeben. 


H ; « C.  Schut  was  te  Ant- 

« werpen  geboren.  De  zangberg  had 
« zijn  geest  begünstigt  met  poetische 
« vindingen,  hetgeen  in  zijn  or- 
« donnantien  doorstak  en  zijne  konst 
« te  meer  bemind  dede  zijn.  Hij 
« zette  zig  tot  kloeke  en  woelige 
« voorwerpen  te  vertoonen. » 


B.  I S 79.  Abraham  Janszen. 

Stammt  fast  wörtlich  aus  S.  II  S.  300.  Derselbe  sagt  aber 
blos , dass  die  Liebe , nicht  dass  die  Concurrenz  des  Rubens  die 
Ursache  seines  Rückganges  gewesen  sei. 


B.  I S.  80.  Horatius  Gentilesco. 

Aus  S.  II  S.  298  mit  folgenden  Abweichungen: 


S : « Aus  Italien  reiste  er  in  Frank- 
reich , bliebe  aber  nicht  lang  da- 
selbst und  weil  es  ihme  darinnen 
nicht  gefallen  wollen , hat  er  sich 
nach  London  in  Engelland  be- 
geben. 5* 


H : . . . . «hij  heeft  den  meesten 
tijd  van  zijn  leven  in  Spanje, 
Engeland , Brabant  en  Holland 
gesleten . » 


2/2 


S : « Datnalen  als  ich  zu  London 
« war,  mahlte  er  eine  büssende  Mag- 

«dalena Dieses  Stuck  gehörte 

« für  den  König  und  war  an  Für- 
« treflichkeit  der  Kunst  unverbäs- 
« serlich.  Also  machte  er  auch  eine 
« auf  der  Erden  sitzende  Maria  an 
« deren  Brust  das  Christkindlein 

« trinket alles  an  der  Zeich- 

« nung,  mahlen,  ordiniren  und  natür- 
« lieber  Ausbildung  aufs  allergenti- 
« leste  vorgestellt.  Nicht  geringer 
« war  ein  in  seiner  Tochter  Schoss 
« schiaffender  Loth  ....  verwunder- 
« lieh  und  unfähig  einiger  Bässerung 
« ausgebildet. » 

Dass  er  „ naderhand  van  den  Koning  naar  Engeland  geroepen” 
wurde,  findet  sich  nicht  bei  S.,  ebensowenig  wie  die  Angabe, 
dass  die  Brabanter  ihn  Gentiel  genannt  haben  sollten.  Hier  liegt 
vermutlich  eine  Verwechslung  mit  Louis  Primo , genannt  Gentiel 
vor.  Ueber  diesen  berichtet  die  G.  S.  B.  I S.  253. 

B.  I S.  81.  Artemisia  Gentilesca. 

Wörtlich  aus  S.  II  S.  204. 

B.  I S.  129.  Francois  Verwilt. 

Die  fünf  Zeilen,  welche  Houbraken  diesem  Meister  widmet, 
sind  eins  der  stärksten  Beispiele  seiner  Flüchtigkeit , denn  nach- 
dem er  Verwilt  aus  de  Bie  als  Nachahmer  Poelenburgs  angeführt 
hat,  citirt  er  aus  Sandrart  II  S.  318 , der  ganz  auf  de  Bie  zurück- 
geht, die  Worte;  seine  Landschaften  und  Ruinen  machte  er  in 
der  Weise  des  Kornelio  van  Bojo  Leubourys”  [S:  Bojo  Len- 
bourgs].  Es  ist  längst  erkannt,  dass  mit  diesem  fantastischen 
Namen  kein  andrer  als  eben  unser  Poelenburg  gemeint  ist. 

B.  I S.  132.  Jacob  Ernestus  Thoman. 

Vgl.  auch  de  Piles  zu  B.  I S.  55. 

Auch  dieser  Artikel  zeugt  nicht  zu  Gunsten  Houbrakens.  Zwar 
hat  er  diesmal  Sandrart  II  S.  296  im  Ganzen  richtig  benützt  — 


H : « Sandrart  verhaalt , dat  hij 
« twee  stukken  tot  Amsterdam  van 
« hem  heeft  gezien , die  hij  voor 
« Koning  Karel  I geschilderd  had. 
« ’t  Eene  verbeeldde  een  om  hare 
« zonden  treurende  Maria , ’t  ander 
« Lot  met  zijne  twee  dochters,  die 
« puik  goed  en  zoo  ten  opzigt 
« van  teekening  als  koleur  wel  ge- 
« handelt  waren.  » 


273 


Landau  statt  Lindau ; zu  Hagelstein  geboren , während  S. 
nur  sagt  J.  E.  T.  von  Hagelstein,  ein  Lindauischer  Patricius, 
geboren  A°  1588;  Auslassung  des  Mailänder  Aufenthalts  vor 
dem  zu  Neapel,  Rom  und  Genua  — aber  die  Folgerungen,  die 
er  aus  dem  Zusammentreffen  Thomans  mit  Lastman  zieht , sind 
so  verwirrt , dass  sie  kaum  zu  übertreffen  sind ; 

S.  97  hat  Houbraken  aus  der  Angabe  van  Manders,  dass 
Lastman  1604  in. Italien  war,  den  Schluss  gezogen,  er  müsse 
damals  mindestens  23  Jahre  alt  gewesen  sein,  denn  jünger 
würde  er  die  Römische  Reise  wohl  nicht  unternommen  haben. 

S.  132  teilt  er  dagegen  mit,  dass  Thoman , der  1 588  geboren 
war,  ums  Jahr  1605  nach  Italien  gegangen  war,  also  17  Jahre  alt! 

Dann  folgert  er  aus  der  Tatsache,  dass  jener  Lastman  dort  traf, 
das  schon  aus  van  Mander  bekannte  Factum,  dass  der  hollän- 
dische Künstler  vermutlich  in  jenem  Jahre  dort  gewesen  sei, 
„und  in  seinem  24®^®"  Jahre  schon  zu  Rom  war.'” 

Bald  darauf  meint  er  wieder:  „es  ist  auch  möglich,  dass 
„schon  einige  von  den  15  Jahren,  die  Thoman  in  Italien  blieb , 
„verflossen  waren,  ehe  Lastman  dorthin  kam,  oder  er  dessen 
„Bekanntschaft  machte,  doch  wie  dies  sei,  wahrscheinlich  ist 
„er  um  das  Jahr  1581  geboren! 

Endlich  behauptet  er  S.  214  schon  ganz  bestimmt  „P.  Last- 
„man,  geboren  1581.” 

Die  geschichtlich  überlieferten  Tatsachen  sind , dass  Lastman , 
über  dessen  Geburtsjahr  wir  erst  durch  die  neueste  Urkunden- 
forschung etwas  annähernd  Bestimmtes  erfahren  haben  *),  sich 
1604,  als  van  Mander  schrieb,  in  Italien  befand,  und  dass 
Thoman,  nach  dem  er  1605  aus  seiner  Heimat  abgereist  war 
und  sich  erst  eine  Zeit  lang  in  Mailand  aufgehalten  hatte , ihn 
sowie  Elsheimer  und  Jan  Pynas  in  Rom  antraf. 

B.  I S.  133.  Hendrik  Terbruggen. 

Houbrakens  Hauptquelle  scheint  eine  Schrift  „ Notificatie  of 
waarschouwing  aan  alle  liefhebbers  der  schilderkunst,  ” welche 


*)  25  Nov.  1619  erklärt  er  ungefähr  36  Jahre  alt  zu  sein;  er  ist  also 
um  das  Jahr  1583  geboren.  Vgl.  Bredius  und  de  Roever  in  O.  H.  IV  S.  6. 


274 


den  Sohn  Terbruggen’s  zum  Verfasser  hatte,  gewesen  zu 
sein  1).  Dieselbe  war  gegen  Sandrart  gerichtet , der  (B.  II 
S.  308)  den  Meister  nicht  nach  Verdienst  gewürdigt  haben 
sollte.  Houbraken  findet  aber  zwischen  den  beiden  Schriftstellern 
mehr  Widersprüche,  als  in  Wirklichkeit  existirt  haben  mögen. 
So  wird  die  Richtigkeit  der  Sandrartschen  [aus  de  Bie  entlehnten] 
Aussage  „er  war  von  Utrecht”  dadurch  nicht  geschmälert , dass 
die  Notificatie  ihn  für  einen  „Transisalanus”  erklärt,  denn  Ter- 
bruggens  Vater  soll  sieben  Jahre  vor  der  Geburt  des  Sohnes 
(1581)  aus  Overijssel  nach  Utrecht  gezogen  sein.  Und  in  der 
Tat  lesen  wir  bei  Revius,  Daventria  illustrata , Lugd.  Bat.  1641 
auf  S.  493:  Anno  1581:  20  die  Februarii  in  Festo  S.  Petri  ad 
Cathedram  Daventriae  a protestantibus  e collegio  Tribb.  pleb. 
eiecti  fuerunt,  quod  Hispanis  et  sacrificulis  magis  quam  refor- 
matis  faverent . . . . folgen  14  Namen  und  darunter  Henri cus 
ter  Brüggen  ^). 

Dass  Terbruggen  bei  Bloemaert  lernte , meldet  auch  schon 
Sandrart ; nicht  die  zehnjährige  Dauer  des  italienischen  Auf- 
enthalts 3],  Endlich  lautet  der  Schlusssatz  bei  Sandrart  nicht 
s o tadelnd , wie  man  dies  aus  Houbrakens  Uebersetzung  ver- 
muten sollte. 

B.  I S.  137.  Johannes  Torrentius 

Diese  Biographie  wird  B.  II  S.  118  von  Houbraken  zurück- 
genommen und  durch  eine  aus  Schrevelius  entlehnte  ersetzt. 
Weshalb  er  an  dieser  Stelle  die  lateinische  Ausgabe  Sandrarts 
citirt , ist  nicht  ersichtlich  , da  sie  nur  die  genaue  Uebersetzung 
der  deutschen  bringt  i^B.  II  S.  306). 

Zur  Biographie  bietet  S.  Folgendes , was  ich  in  den  andern 
Quellen  nicht  erwähnt  finde. 

«Torrentius  machte  niemals  eine  Studienreise;  er  legte  sich  meistens 
« auf  kleine  Arbeit , bestehend  aus  übereinanderliegenden  offnen  und 

Es  ist  mir  nicht  gelungen,  ein  Exemplar  dieses  Pamphlets  aufzu- 
finden. Man  vergleiche  darüber  Kramm  im  Anhang  s.  v. 

Dies  wird  der  Grossvater  gewesen  sein  ; der  Name  des  Vaters  war 
laut  einer  von  Kramm  mitgeteilten  Acte  Jan  ter  Brugghen. 

Vgl.  über  seine  Reise  Kramm  i.  v.  Knibberch. 


275 


«geschlossenen  Büchern,  Sanduhren,  Federn,  Dinten,  auf  Tischen  ste- 
chendem Geschirr  mit  Blumen,  Teppichen,  Vorhängen  und  anderm 
« Gezeug,  dermassen  fleissig,  sauber,  glatt  und  stark  gemalt,  dass  fast 
" die  Natur  selbst  hierin  seiner  Kunst  zu  weichen  Ursache  gehabt. 
«Sie  wurden  mit  hohen  Preisen  bezahlt,  und  befanden  sich  in  geringer 
<t  Anzahl  in  Amsterdam,  Leiden  und  ’s  Gravenhage.  » 

B.  IS.  149  ff.  Gerard  Honthorst. 

Den  Wert  der  Sandrart’schen  Mitteilungen  hat  Houbraken 
verkannt  und  seine  Angaben  aus  le  Comte  entlehnt.  Nur  Hont- 
horsts  Tätigkeit  für  den  König  von  Dänemark  scheint  er  der 
Deutschen  Academie  entnommen  zu  haben , denn  darüber  findet 
sich  in  den  andern  Quellen  nichts.  Sandrart  (II  S.  303)  teilt 
über  seinen  Lehrer  Folgendes  selbständig  mit ; 

In  Rom  malte  er  für  den  Marchese  Giustinian  u.  A.  ein  grosses 
Nachtstück,  wie  Christus  gebunden,  mit  einem  weissen  Hemd  bekleidet 
vor  Pilatus  steht,  in  welchem  Bilde  der  Kerzen  und  Lichter  Schein 
alles  in  wahrer  Natürlichkeit  dem  'Leben  dermassen  ähnlich  beleuchtet , 
dass  niemals  die  Kunst  höher  gestiegen  ’).  Allda  ist  auch  eine  [soll 
heissen;  in  der]  madonna  della  Scala,  der  Altar  von  Johannis  des 
Täufers  Enthauptung  in  der  Gefängnis  bei  einem  Windlicht,  ein  vor- 
treffliches Nachtstück  zu  S.  Maria  de  Victoria  ein  grosses  Blatt,  da 
der  heilige  Paulus  im  dritten  Himmel  verzückt  wird. 

Nach  Hause  zurückgekehrt,  traf  er  eine  gute  Heirat,  ward  bald  be- 
rühmt , bekam  viele  Schüler , und  hatte  deren  zu  Sandrarts  Zeiten  24 — 25 , 
die  je  hundert  Gulden  jährlich  bezahlten. 

Für  Karl  I von  England  malte  Honthorst  in  Bankethouse  ein  grosses 
Bild;  Apollo  und  Diana  (Bildnisse  des  Königspaares)  hoch  auf  Wolken 
sitzend  und  zusehend  wie  Mercurius  (der  Herzog  von  Buckingham)  die 
sieben  freien  Künste  mit  sich  führt  und  dem  Könige  vorstellt.  Neid  und 
Hass  nebst  vielen  andern  Untugenden  werden  durch  die  tugendhafte 
Liebe  niedergestürzt.  Ausserdem  malte  er  noch  viele  Bildnisse  der  könig- 
lichen Familie.  Dies  alles  vollendete  er  innerhalb  sechs  Monate  und 
bekam  ausser  3000  Gulden  zur  Belohnung  ein  silbernes  Tischgerät  für 
zwölf  Personen,  nebst  einem  kostbaren  Pferde. 

1)  Das  Original  bekanntlich  heutigen  Tages  beim  Herzog  von  Suther- 
land in  Staffordhouse  zu  London.  Wiederholungen  in  der  Eremitage 
und  im  Belvöddre. 

*)  Vgl.  oben  S,  133. 


276 


Für  den  König  von  Dänemark  malte  er  die  Taten  von  dessen  Vorfahren. 

Für  den  Prinzen  von  Oranien  löblich  gebildete  Stücke,  zierliche 
Poesien  zu  den  Lusthäusern  im  Haag,  Rijswijk  und  Honselaarsdijk  und 
eine  Rotonde  in  Rijswijk:  «das  runde  Gewölbe  malte  er  wie  einen 

«fröhlichen  Himmel  voller  Engel  und  fliegender  Liebesgötter , die  Para- 
«diesvögeln,  Fasanen  und  anderm  Geflügel  nachjagen;  herunterwärts 
«eine  herumgehende  Galerie  mit  vielerlei  Nationen,  freudige  Conversa- 
« tionen  etlicher  musizirender  Personen’auf  unterschiedlichen  Instrumenten 
« als  auch  ein  zierliches  Gebäu , Tapetzerei  und  auf  den  Mauern  India- 
« nische  Vögel,  Raben,  Papegey,  spielende  Aflen  und  Katzen.» 

Trotzdem  er  dies  sehr  schnell  vollendet  hatte,  bekam  er  8000 
Gulden  dafür. 

Er  soll  zwei  Söhne,  die  des  Vaters  Tugend  nachzufolgen 
sich  rühmlich  bemühten , hinterlassen  haben. 


B.  I S.  153.  ChristofferSchovarts.  (Schwarts) 

Houbraken  citirt  hier  Sandrart,  benützt  aber  de  Piles,  wo 
man  sehe. 

B.  I S.  154.  Jacob  Jordaens. 

Hauptquelle  ist  Sandrart  (B.  II  S.  336.)  Das  Geburtsdatum 
findet  sich  hier  jedoch  nicht,  sondern,  aus  de  Bie  (S.  238)  ent- 
lehnt, erst  im  Nachtrag  der  deutschen  Ausgabe  (II  iii  S.  71, 
worüber  unten). 

Abweichungen : 

S : Er  befleissigte  sich  « wo  etwas 
« von  den  basten  Meistern , Titian , 

« Verones,  Caravaggio  , Bassan,  und 
« andern  anzutreffen,  dass  er  sich 
« dessen  zu  seinem  Studio  bediene.» 

4 Er  hat  auch  eine  grosse  Gal- 
« leria  für  den  König  in  Denne- 
« mark,  auch  einen  weiten  Saal 
t für  den  König  von  Schweden 
« gemacht. » 


: « Hij  maakte  al  vroeg  zijn 
« werk , van  Konststukken,  zoo  van 
« Carats , Titiaan  en  Paulo  Veronees 
« als  van  J.  Bassan  met  oplettentheit 
« na  te  schilderen. 

« Hij  heeft  verscheide  groote 
« die  ZOO  hier  als  elders  geplaatst 
« zijn , geschildert,  als  onder  an- 
« dere  12  stukken  van  Christus 
« lijden  voor  Karel  Gustaaf , koning 
« van  Zweden.  » 


Was  Houbraken  über  die  Malereien  im  Huis  ten  Bosch  be- 
richtet, hat  Sandrart  nieht. 

Die  Rivalität  Jordaens’  und  Rubens’  wird  von  Houbraken 


277 


Sandrart  nacherzählt,  jedoch  in  bedeutend  gehässigerer  und  in 
sehr  ungenauer  Weise,  wie  aus  dem  Vergleiche  der  beiden 


Texte  hervorgeht: 

S : « diese  und  andere  ftirtreff- 
« liehe  Werke  verursachten  dem 
2 hoch  florirenden  Rüben  eifer- 
« sichtige  Gedanken  , dass  ihm  die- 
<i  ser  Künstler  so  nahe  in  die  Eisen 
2 kommen,  auch  in  etlichen  Theilen 
« der  Natürlichkeit  und  Warheit 
« vorgeschlagen , wie  dann  beyder 
2 Arbeit  von  den  Liebhabern  oft 
2 gegeneinder  gehalten  und  be- 
2 trachtet  und  dabey  des  Rubens 
2 Werken  mehr  Geist  und  rei- 
2 chere  Invention , des  Jordans 
2 aber  mehr  Ausführlichkeit  und 
2 Warheit  zugesprochen  worden. 
2W0 rüber  sie  beyde  doch 
2als  hochvernünftige  Män- 
2ner  in  gutem  Verstand  ver- 
2blieben  und  jeder  sich  be- 
«flissen,  höhere  Wissen - 
2 Schaft  zu  überkommen.  Es 
2 will  jedoch  gesagt  werden, 
2 dass  Rubens  um  den  Jordans  von 
2 solcher  natürlichen  guten  Manier 
2 der  Oelfarben . . . abzuwenden,  die- 
2 ses  Mittel  erdacht  habe,  dass  da  ihm 
2 vom  König  in  Spanien  grosse  Tep- 
2 piche  zu  denen  königlichen  Zim- 
2 mern  zu  Madrit  angedinget  wor- 
« den , er  derselben  grosse  Cartonen 
2 oder  Modelle  dem  Jordans  von 
2 Wasserfarben  auf  Papier  zu  zeich- 
2 nen  gegeben,  wornach  die  Tep- 
2 pichwirker  arbeiten  solten , er  aber 
2 habe  selbst  die  Invention  mit  Oel- 
2 färben  Modellenweiss  klein  ge- 


ll : 2 Sandrart  merkt  aan , dat 
2 Jordaens  Rubbens  , toen  hij  in  zijn 
2 lustigsten  tijd  was  , in  den  weg 
2 liep  , waarom  deze  hem  ongevergt 
2 een  groot  werk  opschommelde  en 
2 te  weeg  brogt , dat  hij  te  Madrid 
2 ontboden  wierd , om  ten  dienst 
2 van  ’t  Hof  patroonen  in  waterverf 
2 voor  de  tapijtwerkers  te  maken, 
2omdat  hij  veellicht  zijne 
2handeling  daardoor  zou 
2verzetten,  ten  minsten 
2ZOO  lang  van  honk  en  hem 
2uit  den  weg  zijn.  Gemelde 
2 Sandrart  geeft  00k  te  kennen , 
2 dat  hij  naderhant  zoo  kragtig 
« mals  en  uitgevoert  niet  meer 
2 schilderde , doordien  hem  die 
2 kleurige  en  harde  wijze  van  schil- 
2 deren  bleef  aankleven. 

2 ’t  Schijnt  mij  toe , dat  Sandrart 
2 in  zijne  levenbeschrijving  der 
2 konstschilders  meer  zucht  tot  den 
2 eenen  , als  den  anderen  gehadt 
2 heeft.  Dat  geval  omtrent  Rubbens 

2 en  Jordans doet  geen  flaauwe 

2 schemering  daarvan  zien 

2 Waarom  ik  00k  rede  zou  vinden 
20m...  op  den schrijver  toe  te pas- 
2 sen  de  reden  van  Gratiaan,  die  zeit ; 
2 daar  zijn  men  sehen  , die  van  alles 
2 misdaden  maken  , niet  door  zucht , 
2 maar  door  hunnen  aart.  » usw. 


2/8 


« mahlt.  Da  dann  Jordans  zwar  diese 
'S  Cartonen  verwunderlich  wol  mit 
« Wasserfarben  vollzogen  aber  bey- 
« nebens  durch  deren  langen  Ge- 
« brauch  die  hochgelobte  wahre  Na- 
« türlichkeit  in  Oelfarben,  worinnen 
« er  vorher  floriret , merklich  ge- 
« schwächet  » usw. 

Die  Aufzählung  einiger  Werke  Jordaens’  auf  S.  157  geht 
ebenfalls  auf  Sandrart  zurück.  Dieser  erwähnt  aber  den  Stich 
nach  dem  Bilde  des  Dreikönigsfestes  nicht,  dagegen  wohl  ein 
lebensgrosses  Bild  mit  Gratien , Satyrn  und  Cornucopien , sowie 
eins,  in  eines  Saales  Länge,  mit  dem  grossen  Ueberfahrtschiff 
in  Antwerpen. 

B.  I S.  158.  Hendrik  Berckman. 

Dieser  kurze  Bericht  stimmt  überein  mit  dem,  was  S.  (II  S. 
318)  mitteilt,  der  jedoch  ganz  von  de  Bie  abhängt  (sieh  oben  S. 
248).  Dass  Berckman  ursprünglich  kleine  Schlachtenbilder  gemalt 
habe,  ist  an  sich  möglich;  wie  Sandrart  und  nach  ihm  Hou- 
braken  es  berichten,  geht  diese  Behauptung  aber  nur  auf  die 
Unterschrift  des  Selbstbildnisses  im  Gülden  Cabinet  zurück, 
wonach  er  Schüler  war  von  „Philippe  Wouerman,  peintreextra- 
ordinaire  en  Batailles. 

B.  I S.  177.  Adriaan  van  Utrecht. 

Der  erste  Teil  dieser  Biographie  ist  dem  Gülden  Cabinet  ent- 
lehnt, sodann  citirt  Houbraken  Sandrart  für  die  Behauptung  „zijn 
„ eerste  doen  was  het  opzetten  van  alle  zoort  van  pluimgedierte” 
usw.  Nun  sagt  dieser  (II  S.  299)  allerdings:  „er  war  vorhin 
„ niemalen  dieser  Profession , sondern  er  m a c h t e allerley  Feder- 
„ wildbrät,  ausgezogene  Hüner,  ganze  Pfauen,  sonderlich  aber 
„Indianische  Hanen  und  deren  gewöhnliche  Actiones  dermassen 
„natürlich  in  Lebensgrösse,  dass  jederman  glaubte,  sie  wären 
lebhaftig  zugegen”  und  in  der  lateinischen  Ausgabe  (S.  291): 

„ nec  antehac  huic  arti  addictus  sed  f i n g e n d i s varie  avibus 

„occupatus  fuerat,”  aber  es  sprechen  gegen  die  von  Houbraken 
angenommene  Deutung  doch  folgende  Gründe:  Aus  den  Ur- 


279 


künden  ist  nachgewiesen,  dass  Adriaan  van  Utrecht  bereits  als 
fünfzehnjähriger  Knabe  als  Maler  gehülfe  in  die  Antwer- 
pener  Gilde  aufgenommen  wurde  ^).  Zweitens  ist  es  wohl  kaum 
möglich  grade  bei  den  von  Sandrart  an  die  Spitze  der  aufge- 
zählten Darstellungsobjecte  gestellten  Gegenständen:  „Feder- 
wildbrät und  ausgezogene  Hühner”,  an  einen  anderen  Modus 
der  Wiedergabe  zu  denken , wie  durch  den  Pinsel , da  aus- 
stopfen  von  gerupften  Hühnern  dem  Adr.  van  Utrecht 
wohl  schwerlich  gelungen  sein  wird.  Drittens  endlich  erklärt 
Houbraken  die  Worte  „er  war  vorhin  niemalen  dieser  Profes- 
sion ” ganz  willkürlich , indem  er’s  Vorkommen  lässt , alsob  der 
de  Bie’sche  Bericht , den  e r bringt , ebenfalls  bei  Sandrart  stünde. 
Da  dies  nicht  der  Fall  ist,  muss  man  vorhin  (Lateinisch:  ante 
hac)  beziehen  auf  die  Zeit,  worin  Sandrart  sein  Werk  verfasste, 
und  diese  Profession  auf  die  Historienmalerei,  der  der  im  vor- 
hergehenden Paragraphen  behandelte  Horatius  Gentilesco  oblag. 
B.  I S.  205  ff.  Jan  Lijs. 

Aus  S.  II  S.  314  f.  mit  folgenden  Abweichungen: 


S : « Er  zeichnete  viel  auf  unse- 
« rer  Academie  zu  Venedig  nach 
i den  nackenden  Modellen,  denen  er 
« im  Mahlen  eine  besondere  Gratia 
«t  und  gleichsam  mehr  als  natürli- 
« ches  Leben  wüste  zu  geben,  der 
« Antichen  aber  und  ihrer  seriösen 
« Schulen  achtete  er  nicht  viel,  mit 
X Vermelden , er  aestimire  zwar 
« selbige  sehr  hoch,  wann  er  aber 
« dieser  seiner  Manier  ganz  widrigen 
Art  wolte  nachfolgen , müste  er 
« wiederum  von  vornen  anfangen 
< lernen.  Dannenhero  beliebte  ihm 
« mehr  Titians,  Tintorets,  Paul  Ve- 
« rones  , del  Fetti  und  anderer  Vene- 
« tianer  Manier,  sonderlich  des 
« letzten.  » 


H : « Hij  betuigde  groote  agting 
(<;  te  hebben  voor  de  antike  wijze 
« maar  hij  begreep  meteen , zoo 
« hij  daar  geheel  op  wilde  toe- 
« leggen,  dat  hij  dan  van  voren 
« af  aan  zoude  raoeten  beginnen. 
« Waarom  hij  niet  lang  te  Romen 
« bleef,  maar  weder  naar  Venetien 
4 vertrok , ’t  geen  toenmaals  de 
« bloem  der  konst  van  Paul , Vero- 
« nees,  Tintoret , Titiaan  , inzonder- 
« heit  del  Fetti  bezat,  om  zig  daar 
« met  vlijt  en  oplettentheit  naar 

« te  oefenen Hij  bleef  niet 

4 vele  jaren  in  Nederland 

« omdat  hij  er  de  hulp  der  academie 
« miste , dus  trok  hij  weder  naar 
« Venetien  , daar  hij  bleef.  5 


Vgl.  V.  d.  Branden  S.  1082  ff.,  Liggere  I 506. 


28o 


Ueber  seine  Werke  berichtet  Sandrart  folgendes : 

In  der  Kirche  alli  Tolentini  zu  Venedig  malte  er  einen  nackten 

lebensgrossen  Hieronymus  alles  sehr  lebendig  , berührlich  , mit 

angenehmen  Farben  und  wolgefällig ; doch  übertreffen  seine  kleine 
Bilder  von  zwei  oder  drei  Spannen  hoch  selbiges  Werk  weit,  in  der- 
gleichen [d.  h.  lebensgrossen]  Grösse  einen  rückwärts  in  Verkürzung 
liegenden  und  von  seinen  Eltern  beklagten  toten  Abel.  In  gleich  herr- 
licher Manier  malte  er  den  Fall  Phaetons  usw. 

Die  letzten  Worte  hat  Houbraken  misverstanden  und  gemeint, 
dass  «in  der  gleichen  Grösse”  sich  auf  ein  Format  von  zwei 
bis  drei  Spannen  Grösse  bezöge;  dann  hat  er  noch  flüchtig 
gelesen  und  behauptet  in  Folge  dessen;  „In  diesem  Bilde  [dh. 
dem  Phaeton]  sind  die  Figuren  ungefähr  drei  Spannen 
gross.  Will  man  die  Worte  „in  gleich  herrlicher  Manier”  aufs 
Format  beziehen,  dann  kann  selbstverständlich  nur  von  Lebens- 
grösse die  Rede  sein. 

Sandrart  enthält  Mehreres  über  Lijs’  Werke,  das  Houbraken 
unerwähnt  gelassen  hat: 

« Er  machte  etlicher  Verliebten  Conversation  und  Gespräche  auf 
« moderne  Weiss  und  das  amorose  Venetianische  Frauenzimmer  mit 
« Music , Chartenspiel , spatzierend  und  sonst  allerley  Begebenheiten,  die 

« sich  in  Liebesübung  ereignen Ferner  malte  er  eine  Dorfhochzeit,  wo 

« nach  gehaltner  Mahlzeit  der  Tanz  angehet,  und  der  Pastor  mit  der 
« Braut  bey  der  Hand  ganz  frölich  den  Anfang  machet,  denen  der 
« Bräutigam  mit  der  Wirthin  und  andere  Bauren  mehr  nachfolgen  und 
« sich  nach  Dorfs  Gebrauch  lustig  herunschwingen  bey  dem  Spiel  der 
« Sackpfeiffen  und  Schalrneyen , die  aus  dem  Schatten  eines  lieblichen 

« Lindenbaumes  herfürkommt Das  ander  dazu  gehörige  Stück 

« stellt  der  bezechten  Bauren  Uneinigkeit  vor,  die  erbärmlich  unter 
« einander  mit  Mistgabeln  und  Hacken  zuschlagen,  darzwischen  ihre 
« Weiber  rennen  und  hinterrücks  die  zornige  ganz  erbleichte  Männer 
« aufhalten ; der  Zechtisch  stürzet  einen  alten  trunknen  Bauren  zur 
« Erden , samt  andern  vielen  seltsamen  unhöflichen  Baurenbräuchen. 
« Hiernach  verfertigte  er  eine  Versuchung  des  H.  Antonius,  wo  der 
Ä alte  glatzköpfige  Eremit  von  wunderseltsamen  , erdichteten  Gespenstern , 
« Lichtern  und  Weibsbildern  angefochten  wird.  Ferner  schöne  Conver- 
« sationen  geharnischter  Soldaten  mit  Venetianischen  Courtisanen , da 
« unter  lieblichen  Saiten-  nnd  Kartenspiel  bei  einem  ergötzlichen  Trunk 
« jeder  nach  seinem  Gefallen  conversirt  und  im  Luder  lebt.  » 


28i 


Von  seinen  Bildern  befanden  sich  zwar  viele  zu  Venedig, 
mehr  aber  zu  Amsterdam,  wo  sie  in  grosser  Ehre  gehalten 
wurden. 

Dass  Lijs  nie  verheiratet  gewesen , wie  Houbraken  behauptet, 
teilt  Sandrart  nicht  mit. 

B.  I S.  209.  Johan  de  Heem. 

S.  II  S.  313  erzählt  über  ihn  blos,  dass  er  sich  aus  seiner 
Geburtstadt  Utrecht  nach  Antwerpen  begab,  weil  er  dort  die 
seltsamen  Früchte  in  besserer  Perfection  und  Zeitigung  haben 
konnte  als  in  Utrecht.  Er  war  in  seinem  Fach  der  erste  unter 
den  niederländischen  Malern.  — Houbraken  hat  diese  Notiz 
übergangen. 

B.  I S.  212.  Cornelis  de  Heem. 

Folgende  Mitteilung  hat  Houbraken  in  veränderter  Form  aus 
S.  (II  S.  318)  entnommen: 

S : « Als  ich  eine  Tafel  mit 
« Stillleben , in  die  zwei  Ellen  lang 
« bei  Thoma  Kretzer  zu 
« Amsterdam  angetroffen,  hat  sie  mir 
« so  beliebet,  dass  ich  ihm  alsbald 
« 450  baare  Gulden  darfür  geschla- 
«gen,  er  hat  sie  aber,  unerachtet 
< er  sonst  mein  guter  Freund  ist, 

« nicht  darfür  lassen  wollen.  » 

Als  des  Künstlers  Malgrund  nennt  Sandrart  Metall  oder  Glas. 

B.  I S.  214.  Jan  und  Jacob  Pinas. 

Was  an  dieser  Stelle  über  den  italienischen  Aufenthalt  von 
Jan  Pinas  und  P.  Eastman  erzählt  wird,  stammt  aus  S.  II  S.  296. 

B.  I S.  218.  Guilliam  und  Gillis  Backereel. 

Der  letzte  Teil  dieses  Artikels  (nach  den  Versen  de  Bie^s) 
ist  entlehnt  aus  S.  II  S.  299. 

B.  I S.  222.  David  de  Haen. 

Houbraken  citirt  blos  die  Verse  de  Bie’s  und  beklagt  sich, 

*)  Soll  vermutlich  Marten  Kretzer  heissen  müssen , der  sowohl  Bilder 
von  Sandrart  als  von  einem  der  beiden  de  Heem  besass,  O.  H.II  117  f. 

19 


H:  « J.  Sandrart  verhaalt,  dat 
«Tornas  Keijzer  te  Amster- 
« dam  hem  voor  twee  kleine 
«stukjes  schilderij  aanbood  de 
« somme  van  450  gülden , maar  dat 
« hij  dezelve , schoon  hij  een  vrint 
< van  hem  was , niet  geven  wilde. » 


282 


dass  er  weiter  nichts  über  diesen  Künstler  habe  erfahren  können. 
Bei  S.  II  S.  313  hätte  er  die  Nachricht  gefunden,  „dass  der 
„berühmte  David  de  Haen  von  Rotterdam  al  seine  Arbeit  zu 
„Rom  verrichtet  hat  und  alda  auch  gestorben  ist,  sowie  dass 
„Theodorus  Babure  von  Utrecht  sein  Mitgesell  gewesen  ist,” 
Sandrart  fügt  hinzu , dass  er  sie  bei  den  italienischen  Künstlern 
gelassen  habe,  was  aus  dem  Register  zu  ersehen  sei.  Es  lässt 
uns  dies  jedoch  im  Stich  und  auch  sonst  habe  ich  unter  den 
italienischen  Biographien  vergebens  nach  den  ihrigen  gesucht. 

B.  I S.  227.  Pieter  Koeck  van  Aelst. 

Vgl.  unten  beim  Nachtrag,  zur  deutschen  Ausgabe. 

B.  I S.  235.  Joan  Bijlert. 

Obwohl  Houbraken  klagt  dass  er  über  diesen  Künstler  nur 
wenig  mitzuteilen  habe,  hat  er  S.  II  S.  307  nicht  benützt,  wo 
zu  lesen  ist,  dass  Bijlert  Schüler  Abraham  Bloemaerts  war, 
dass  er  durch  Frankreich  nach  Rom  reiste,  wo  er  viele  Jahre 
blieb,  dass  er  sich  nach  seiner  Rückkehr  zu  Utrecht  verhei- 
ratete und  sehr  tugendsam  und  glücklich  in  Reichtum  und 
Fröhlichkeit  lebte. 


B.  I S.  251.  Karel  van  Mander  II.  (soll  heissen:  III), 

Aus  S.  II  S.  320.  Was  beide  vom  Sohn  erzählen,  gilt  in 
Wirchlichkeit  vom  Enkel  des  alten  Kar.  v.  Mander.  Vgl.  oben 
S.  143. 

B.  I S.  253.  Louis  Primo,  Gentiel. 


S : « In  seinem  Leben  und  Wan- 
€ del  hat  er  sich  so  wol  aufgeführet, 
< dass  ihm  der  Name  Gentil  zu  Rom 
« von  der  Bent  gegeben  worden , 
€ so  geschehen  Anno  1626.» 


H : c Sandrard  . . . . wil , dat  hem 
« de  bijnaam  Jentiel,  als  hij  hem 
«in  1626  te  Rome  in  de  Bendbe- 
« gaf , is  gegeven , omdat  hij  zig 
« wel  wist  voor  te  doen,  zig  bij 
« groote  luiden  vervoegde  en  als 
« een  geboren  edelman  gedroeg. » 


S.  II  S.  320  giebt  die  Dauer  seines  Römischen  Aufenthalts 
mit  sechzehn  Jahren  an. 

B.  IS.  254  ff.  Rembrand  van  Rijn. 


283 


S.  271  f.  bringt  Houbraken  ein  Citat  aus  Sandrart  II  S.  326 
das  er  in  seiner  gewöhnlichen  nachlässigen  Art  wiedergiebt; 


S : «Er  hat  seine  Behausung  in 
« Amsterdam  mit  fast  unzahlbaren, 
« fürnehmen  Kindern  zur  Instruc- 
« tion  und  Lehre  erfüllet,  deren  jeder 
« ihme  jährlich  in  die  hundert  Gul- 
« den  bezahlt,  ohne  den  Nutzen,  wel- 
« chen  er  aus  dieser  seiner  Lehr- 
« linge  Mahlwerken  und  Kupfer- 
« stucken  erhalten , der  sich  auch 
« in  die  2 bis  2500  Gulden  baares 
« Gelds  belauffen , samt  dem , was 
« er  durch  seine  eigne  Handarbeit 
« erworben.  5 


H (S.  271) : «Daar  benevens  had  hij 
« ZOO  groot  een  menigte  van  leerlin- 
«gen,  die  hem  ieder  jaarlijks  honderd 
« gülden  opbragten , dat  Sandrart, 
« die  omgang  met  hem  gehad  heeft, 
« getuigt , dat  hij  konde  berekenen, 
« dat  Rembrandt  jaarlijks  van  zijne 
«leerlingen  meer  dan  2500  gülden 
« inkomen  had. » 


B.  I S.  276  ft.  Joachim  von  Sandrart. 

Für  diese  Biographie  hat  Houbraken  zum  Teil  den  Auszug 
Roger  de  Files’  (wo  man  sehe) , zum  Teil  die  Lebensbeschreibung 
von  Sandrarts  „Vettern  und  Discipeln^’,  welche  der  Teutschen 
Academie  angehängt  ist,  benützt.  Es  trifft  ihn  kein  Vorwurf, 
dass  er  nicht  sämmtliche  Tatsachen,  welche  auf  diesen  acht  und 
vierzig  Foliospalten  berichtet  werden,  wiedererzählt  und  wir 
können  unsrerseits  auch  nicht  alles,  was  er  ausgelassen  hat, 
hier  nachtragen,  sondern  müssen  uns  auf  die  Kritik  dessen, 
was  er  citirt,  beschränken.  Hierbei  sind  die  folgenden  Abwei- 
chungen zu  constatiren: 

S.  276-  Während  die  Biographie  nur  unter  zahlreichen  an- 
deren Kunstwerken  aus  dem  Besitz  des  Grafen  Aründel,  die 
Sandrart  zu  studiren  Gelegenheit  gehabt  habe,  die  Hol- 
beinschen  Porträts  des  Erasmus,  Thom.  Morus,  des  Gross- 
kanzlers Heinrichs  VIII  und  eben  dieses  Königs  unvergleich- 
liger  Liebster,  einer  Prinzessin  van  Lothringen  erwähnt,  sagt 
Houbraken:  „en  wat  hem  [Sandrart]  aan  ’t  Hof  meer  bemind 
„ maakte , was , dat  hij  voor  den  graaf  van  Arondel  de  beelte- 
„nissen  van  Koning  Hendrik  VIII,  Tom  Morus,  Des.  Erasmus 
„en  andere  meer  naar  de  schilderijen  van  H.  Holbeen,  zoo 
„ kunstig  wist  na  te  bootsen.  ” 


284 


S. : «Er  ging  in  England  unter 
« Segel , schiffete  in  Holland , und 
« reisete  von  dar  nach  Frankfurt .... 
« wandte  über  Augsburg  und  durch 
« Tirol  sein  Gesicht  nach  Italien 
« und  begrüsste  erstlich  Venedig.  » 


H : « Hij  scheepte  in  den  jaar 
« 1627  uit  Engeland  naar  Venetien.» 


Vielleicht  war  hier  de  Piles  Ursache  der  incorrecten  Aus- 
drucksweise denn  dieser  sagt  unmittelbar  nach  Erwähnung  des 


englischen  Aufenthalts;  „il  fut 
S : « Die  Begierde  usw.  machte 
« ihn  von  Venedig  nach  Rom  ab- 
« reisen , dahin  er  in  Gesellschaft 
« seines  Vettern , und  des  kunstrei- 
« chen  Kupferstechers  le  Blon  sich 
« auf  den  Weg  machete.  Die  Reise 
« gieng  durch  Ferrara  und  Bolognia.» 


ä Venise.” 

H : « Vandaar  [Venetie]  vertrok 
« hij  naar  Bolonie , daar  hij  min- 
« nelijk  ontfangen  wert  van  Mich. 
« le  Blon , vermaard  plaatsnijder , 
« zijn  vollen  neef  van  vaderskant; 
« dewelke  hem  verzelde.  > 


Was  Houbraken  auf  S.  278  von  Sandrarts  Aufenthalt  auf 
Malta  erzählt,  bezieht  sich  in  der  Biographie  auf  den  zweiten 
Römischen  Aufenthalt  nach  der  Rückkehr  von  der  genannten 


Insel. 

S ; Man  hat  « ihm  seinen  Scho- 
« larn  , den  jungen  Math.  Merian, 
« als  er  denselben  gegen  abends 
« zu  seinem  Schwager  in  einer  Ver- 
«richtung  gesendet  mit  Anwurf  eines 
«Stricks  um  den  Hals  erwürgen 
(f  und  zur  Schlachtbank  liefern  wol- 
« len , dessen  sich  etliche  hungerige 
« Bauren  unterstanden.  » 

S ; «Er  stiftete  auch  alda  manch 
« schönes  Gedächtnis  seiner  Kunst, 

sonderlich  auf  des  Clevenirs 
« Duelle  das  grosse  Werk  von  einer 
«Compagnie  Burger,  welche  Mariam 
« de  Medices  in  Amsterdam  einge- 
« holt , wie  nicht  weniger  vom  Herrn 
« Fontaine  bei  dem  berühmten 
« Liebhaber  Herrn  von  Bicker  und 


H : «Zijn  zwager  was  reets  door 
« een  deel  hongerige  boeren  in  zijn 
« huis  overvallen,  die  hem  meenden 
« te  verworgen  en  dan  voorts  alles 
« weg  te  stroopen.  » 


H : « Gelijk  hij  dan  behalven  meer 
« andere  konststukken  in  ’t  gasthuis 
« op  den  Kolveniersburgwal  de  in- 
« haling  van  Maria  de  Medicis  ge- 
« schildert  heeft  en  voor  den  heer 
« Bicker  en  Spieringer  gezant  van 
7>  Zweden  de  pourtretten  hunner 
« huisgezinnen.» 


285 


« noch  viele  andere.  So  hat  er  auch 
« den  in  aller  Welt  berühmten 
« Swedischen  Abgesandten  Herrn 
« von  Spiring  samt  seiner  Ge- 
« mahlin  .......  in  Lebensgrösse 

« gecontrafätet, » 

Der  Erlös  der  Auction  seiner  Kunstsachen  wird  bei  Sandrart 
angegeben  mit  14.566,  bei  Houbraken  mit  40.566  Gulden. 


S:  Als  A°  1672  seine  Frau 
starb,  « hat  er  im  folgenden  Jahr 
< mit  . . . Esther  Barbara  Blommart 
« sich  in  das  zweyte  Gelübde  ein- 
« gelassen  und  solches  den  5 Nov. 

daselbst  hochzeitlich  vollzogen , 
« . . . . und  A°  1674  von  Augsburg 
« nach  Nürnberg  mit  seinem  Haus- 
« wesen  sich  verwandlet.  » 


H:  «In  den  jare  1672,  zijne 
« vrouw  overleden  zijnde , verliet 
« hij  Augsburg  en  ging  wonen  tot 
« Neurenberg  en  troude  in  datzelve 
« jaar  den  5'^«“  van  Slachtmaand  met 
« Hester  Barbara  Bloemaert.  » 


B.  I S.  313  ff.  Anna  Maria  Schuurmans. 

Die  Angaben  Houbrakens  auf  S.  314  Z.  9 bis  auf  die  Mitte 

der  folgenden  Seite: „waardoor  zij  veel  roems  behaalde” 

stammen  mit  Ausnahme  dessen,  was  er  auf  Grund  eigener 
Anschauung  mitteilt,  aus  S.  II  S.  375. 

B.  I S.  336.  Jacob  Bäcker. 

Aus  S.  (II  S.  307)  sind  entlehnt:  die  beiden  ersten  Sätze 
dieses  Artikels  und  die  Stelle:  ’t  Is  bijna  niet  te  geloven 
bis  naar  Haarlem  vertrok.  Das  darin  enthaltene  erzählt 
Sandrart  aus  eigner  Anschauung.  Ferner  sagt  er  noch,  dass 
Bäcker  in  Amsterdam  „eine  grosse  Menge  Contrafäte,  auch 
etliche  grosse  Stuck  ganzer  in  Gewehr  aufziehender  Compag- 
nien Burger”  gemalt  habe. 

B.  I S.  343.  Willem  van  Bemmel. 

Aus  S.  II  S.  337. 

B.  I S.  359  ff.  Pieter  van  Laer. 

An  dieser  Stelle  ist  Sandrart  (II  S.  311)  für  die  Biographie 
de  Laers  Houbrakens  Hauptquelle,  wie  B.  II  S.  124  Schreve- 
lius.  Nur  statt  des  Geburtsortes  Laren  bei  Naarden  findet  sich 


sowohl  bei  Sandrart  als  in  den  übrigen  Quellen  Haarlem. 


286 


Abweichungen ; 

S : «Er  hatte  eine  sehr  seltsame 
« Gestalt,  desswegen  ihn  die  Ro- 
« maner  nur  II  Bambotio  benähmet, 
c womit  ein  fisirliches  Ding  gemeinet 
« wird , dann  sein  unterer  Leib  war 
«um  ein  Drittheil  grösser 
« als  der  obere.  > 


H : «De  Romeinen  gaven  hem 
« den  bijnaam  Bambootzio , een 
« naam , daar  zij  zulke  luiden , die 
« zig  op  ’t  maken  der  Italiaansche 
« grappen , vremden  aart  van  bui- 
« gingen  of  vervringingen  der  licha- 
« men  en  geestige  figuurmakerijen 

« verstaan  , mee  benoemen 

« zijn  onderlijf  was  d r i e m a a 1 
«grooter  als  zijn  bovenlijf. » 


Sandrart  sagt,  dass  v.  Laer  auf  sein  unterschiedliches , freund- 
liches Zuschreiben  nach  Amsterdam  gekommen  sei,  während 
Houbraken  als  Motiv  „Briefe  von  Eltern , Freunden  und  Kunst- 
freunden” angiebt. 

S : « Immittelst  [dh.  nach  einem 
« fünfjährigen  Aufenthalt  in  Hol- 
« land]  lieffen  seine  Jahre  dem  sech- 
« zigsten  zu  und  weil  er  ohnedas 
« von  schwacher  und  subtiler  Com- 
« plexion  auch  zur  Melancholey  ge- 
« neigt  war , nahmen  mit  dem  Auf- 
« nehmen  der  Jahre  die  Kräften 
« und  Gedächtnus  ab  und  wurde 
« dieser  fromme , hochverwunder- 
« liehe  Mann  zu  Harlem  mit  gros- 
.«  sem  Bedauren  der  Kunstliebenden 
« aus  dieser  zeitlichen  Unruh  zur 
« ewigen  Ruh  versetzt.  » 

Es  muss  hier  ausdrücklich  constatirt  werden,  dass  Sandrart 
nur  von  de  Laer’s  Melancholie,  nicht  von  seinem  Selbstmord 
spricht.  Im  Abschnitt  über  Schrevelius  werde  ich  nachzuweisen 
suchen,  dass  auch  dessen  Worte  unmöglich  auf  des  Meisters 
Lebensende  bezogen  werden  können,  Sam.  van  Hoogstraten 
erzählt  den  Selbstmord  mit  der  Reserve  „zoo  men  zegt”  und 
erst  bei  de  Piles  wird  er  als  eine  sichere  Tatsache  erwähnt  und 
als  Strafe  des  Himmels  hingestellt,  le  Comte  (II  S.  276)  da- 


H : «Tot  zijn  zestigste  jaar  ge- 
« körnen  zijnde , wierd  hij  geplaagt 
« met  een  benaude  borst , ’t  geen 
« hem  den  moet  uitbluste.  De 
« droefgeestigheit , daar  hij  zig  aan 
« overgaf , verzwaarde  zij  ne  kwaal , 
« zoodat  hij  wars  van  langer  te 
« leven , zig  zelven  in  een  waterput 
« verdronken  heeft.  » 


i 

l 

1 

I 


287 


gegen  sagt , dass  de  Laer , nachdem  er  zu  viel  getrunken  hatte, 
in  einen  Graben  fiel  und  ertrank. 

Von  seinen  Werken  erwähnt  Sandrart  namentlich  ein  Bild, 
das  de  Laer  für  ihn  gemacht  hatte , nachdem  er  wieder  nach 
Holland  gekommen  war:  es  war  drei  Spannen  gross  und 

stellte  dar,  wie  bei  aufgehender  Sonne  etliche  Jäger,  sammt 
einer  Dame  zu  Pferd  sitzend  mit  ihren  Buben  und  allerlei  Art 
Hunden  ganz  erkanntlich  auf  die  Jagd  reiten  in  einer  Landschaft, 
worin  eine  grosse  Brücke,  worunter  die  Morgensonne  in^s  Wasser 
scheint  und  sich  gegen  die  Brücke  reflectirt.  ■” 

B.  I S.  364.  Nicolaas  de  Heit,  Stocade. 

Ausser  de  Bie  hat  Houbraken  zu  einer,  noch  dazu  ganz 
misverstandenen,  Mitteilung  den  von  jenem  vollständig  abhän- 
gigen Sandrart  (II  S.  317)  benützt. 


S : «Er  legte  sich  auf  die  Kunst 
« der  Oelfarben  und  hat  mit  s e l- 
« b i g e r dem  König  in  Frankreich 
« lange  Jahre  gedient.  » 

B.  II  S.  I ff.  Gerard  Dou. 

Houbraken  bringt  S,  3 f.  ein  Citat  aus  Sandrart  (II  S.  321), 
wobei  er  im  Folgenden  abweicht. 


H : « Frankrijk , daar  hij 

cmet  Sandrart  verscheide 
« groote  werken  voor  den  koning 
« gemaakt  heeft.  > 


S : ....  «Er  malte  Herrn  von  Spi- 
« ring,  neben  ihm  sitzend  seine 
« Frau  ....  samt  dem  ältistem  Fräu- 
« lein,  die  der  Frau  Mutter  ein  Büch- 
« lein  zureichtet.  » 


H : «daarnevens  aan  zijn 

« vrouw  en  zijner  vrouwen  moeder, 
« die  haar  een  boek  overreykte.  » 


Dass  Spiring  alles,  was  Dou  malte,  gegen  Silber  aufwog, 
steht  so  nicht  bei  Sandrart.  Dieser  nennt  als  Preise  für  Bilder 
600,  800  oder  1000  Gulden,  je  nach  der  Stundenzahl , die  Dou 
darauf  verwendet  hatte,  berechnet:  ein  Pfund  Vlämisch  für  die 
Stunde. 

Sandrart  teilt  noch  Folgendes  über  Dou’s  Werke  mit: 

« Das  fürnehmste  seiner  Arbeit  habe  ich  beim  hochberühmten  Herrn 
« Residenten  von  Spiring  im  Haag  und  anderwärts  gesehen , als : in 
« einem  verschlossenem  Zimmer  ein  Niderländisches  junges  sitzendes 
« und  Spitzen  wirkendes  Mägdlein , einer  halben  Spannen  hoch  : ein  altes 


288 


« Weib  in  einem  Beiz  bekleidt  sitzend  und  durch  die  Brille  auf  der 
« Nasen  in  einem  Buch  lesend , einen  alten  Mann  in  einem  langen 
« Bart,  der  bey  dem  Feuer  sitzt  und  seine  Hände  wärmet.  Ein  Lauten- 
« Schlager  an  einem  Tisch  sitzend , der  vor  ihme  Bücher  liegen  hat , 
<t  ungefähr  einer  Spannen  gross.  In  welchen  allen,  neben  den  Bildern 
« auch  die  Mauren  des  Zimmers  und  beigefügte  Menge  mechanischer 
« Sachen  von  Hausraht  und  andern  in  bäster  Ordnung  beygefügt,  > 

B.  II  S.  9.  Bartholomeus  van  der  Heist. 

Nur  für  eine  Stelle  lässt  sich  die  Benützung  Sandrarts  nach- 
weisen  (II  S.  317) ; 

S : « Er  war  in  Contrafäten  nicht 
« allin  gut  und  perfect,  sondern 
« auch  fix  und  hurtig  und  gewänne 
« damit  viel  Geld  5 er  nähme  eine 
« schöne  Jungfrau  zum  Weib  und 
« war  gern  bey  guter  Gesellschaft 
« lustig , Hess  ihn  fremde  Länder  zu 
« besuchen  ....  gar  nicht  anfechten, 

« sondern  verbliebe  mit  seiner  Freud 
« in  seiner  Geburtstadt  vergnügt.  ■» 

B.  II  S.  18  ff.  Govert  Flinck. 

Sandrart  (II  S.  319)  teilt  mit,  dass  Flinck  sich  lange  beim 
Kunsthändler  Uilenburg  authielt  und  dass  er  im  Cloveniers- 
doelen  die  Amsterdamer  Bürgermeister  in  halber  Figur  sehr 
natürlich  und  wahrhaft  abbildete.  Von  Bildnissen  werden  erwähnt 
die  des  Kurfürsten  von  Brandenburg,  seiner  Gemahlin  und  des 
Johan  Moritz  von  Nassau.  Dieser  Kunstzweig  war  nach  Sandrart 
seine  Hauptstärke.  Houbraken  hat  diese  Notizen  nicht  benützt  i). 

B.  II  S.  49.  Jurriaan  Jacobsz. 

Der  nachmalige  kgl.  schwedische  Maler  David  Klöckner  ging 
1648  zu  diesem  Künstler  in  die  Lehre.  Er  war , sagt  Sandrart  (II  S. 
334)  ausserdem,  „sonderlich  gut  in  Tieren  und  Jagden,  hatte  auch 
einen  guten  Pensel  und  eine  gute  Käntnus  von  der  Mahlerey^.” 

Benützung  durch  Houbraken  ist  nicht  nachweisbar. 

B.  II  S.  87.  Joan  Couper  und  Olivier. 

Entlehnt  aus  S.  II  S.  316,  wo  erstgenannter  C e u p e r heisst. 


H : « Hij  won  veel  gelt , was 

8 graag  bij  gezelschap,  had  geen 
« geneigtheit  tot  Italic,  was  verge- 
« noegt  met  zijn  kunst , en  Stadt , 
8 en  had  tot  jaren  gekomen , een 
8 jonge  vrou  getrout.  » 


h Vgl.  jedoch  oben  S.  121  f. 


289 


Der  Aufenthalt  Coupers  in  Amsterdam  war  nach  dieser  Stelle 
blos  ein  vorübergehender  auf  der  Durchreise.  Die  Eingangs- 
worte Houbrakens;  „Nach  dem  Tode  David  Beck’s”  usw.  sind 
eigene  Erfindung  desselben  und  ausserdem  unrichtig,  denn 
Couper  kam  vor  Sandrarts  Abreise  aus  Amsterdam  dahin  (vor  der 
Mitte  der  40®'^  Jahre),  während  Beck  erst  einige  zehn  Jahre 
später  starb. 

B.  II  S.  88.  Geldorp  (Gelsdorf). 

Aus  S.  II  S.  316. 

B.  II  S.  102  ff.  Waller ant  Vaillant. 

Ein  Vergleich  der  folgenden  Stelle  bei  S.  (II  S.  374)  und  H. 
lässt  die  Möglichkeit  offen,  dass  hier  ein  Abhängigkeitsverhältnis 
vorliegt;  positiveres  zu  sagen,  ist  unzulässig. 


S : « Bei  dem  letzten  Wahltag 
« zu  Frankfurt  hat  er  soviel  Con- 
8 trafäten  gemacht,  dass  er  endlich 
< genötiget  wurde  zu  deren  Beschleu- 
«nigung,  solche  mit  Schwarz  und 
« Weiss  auf  blau  Papier  in  Lebens- 
« grösse  zu  zeichnen.  Auf  solche 
8 Weise  hat  er  fast  alle  anwesende 
« hohe  Potentaten  mit  verwunder- 
« lieber  Geschwindigkeit , auch  gros- 
« ser  Zier  und  Erweisung  preiswür- 
« diger  Kunstwissenschaft  gecontra- 
8 fätet.  Er  sammlete  ihm  daselbst 
« ein  gutes  Stuck  Geld.  > 


H : « Als  Leopoldus  tot  Frankfort 
« tot  keizer  gekroont  werd , trok 
« Vaillant  daarna  toe  en  vont 
« gelegentheit  om  de  beeltenis  des 
« keizers,  nevens  verscheiden  am- 
« bassadeurs  en  prinsen  van  ’t 
« Duitsche  Rijk,  welke  bij  de  kroo- 
« ning  tegenwoordig  waren , te  schil- 
« deren , daar  hij  veel  roem  en  gelt 
« door  won.  > 


S.  lässt  ihn  sich  hierauf  einige  Zeit  am  kurpfälzischen  Hof 
auf  halten,  während  er  nach  H.  mit  dem  Marschall  Grammont 
nach  Paris  zog. 

B.  II  S.  114.  Jan  und  Andries  Both. 

Aus  S.  II  S.  312.  Merkwürdigerweise  nennt  S.,  trotzdem  er 
behauptet  die  Brüder  schon  während  seiner  Lehrzeit  bei  Hont- 
horst  in  Utrecht  gekannt  zu  haben , kein  einziges  Mal  den  Namen 
Andries.  Stets  redet  er  von  „Jan  und  seinem  Brüder”,  oder 
von  „dem  einen  Bruder,  der  die  Bilder  in  die  Landschaft  ge- 
macht^’ usw. 


290 


Abweichungen : 

S : « Sie  haben  in  den  Land- 
« schäften  die  Manier  des  berühmten 
« Claudi  Lorennes,  in  den  kleinen 
« Bildern  aber  die  Weiss  des  Bam- 
« botio  angenommen.  > 

S : «Weil  der  berühmte  Claudius 
« Lorenes  mehr  in  Landschaften 
« als  in  Bildern  erfahren , diese  aber 
« in  beyden  wol  geübt  waren , trie 
« ben  sie  ihn  zu  fleissiger  Arbeit 
« durch  einen  nützlichen  Vorzugs- 
« streit  eifrig  an.  » 


H : « Jan  zette  zig  tot  ’t  schil- 
« deren  van  lantschappen  en  bootste 
« daarin  den  aart  van  Claude  Lor- 

« reine  na zijn  broeder  was 

« een  braaf  beelt-  en  beestenschilder 
« en  had  zig  de  handelinge  van 
« Bamboots  aangewent.  » 

H : « Jans  agting  groeyde  aan 
« en  die  van  Claude  nam  af , door- 
« dien  hij  wel  fraje  lantschappen 
« maakte,  maar  siegte  beeldjes  en 
« beesten,  daar  ondertusschen  Jan 
« zig  van  zijn  broeder  bediende.  » 


Was  Houbraken  über  die  Fähigkeit  Both’s,  die  Tageszeiten  treß- 
lich  wiederzugeben,  sagt,  stammt  ebenfalls  aus  Sandrart.  Des- 
gleichen die  Erzählung  von  Andries’  Tod.  Auch  Jan’s  Bildnis 
(Taf  N.  N.)  ist,  allerdings  unter  dem  Namen  von  Corn.  Poe- 
lenburg  in  die  Groote  Schouburgh  übergegangen. 


B.  II  S.  170.  Ossenbeck. 

Vielleicht  standen  Houbraken  über  diesen  Meister  Mitteilungen 
seines  Lehrers  Sam.  v.  Hoogstraten , der  gleichzeitig  mit  Ossen- 
beck in  Wien  war,  zur  Verfügung;  vermutlich  hat  er  aber  auch 


Sandrart  (II  S.  323)  benützt: 

S : « van  Hoje  brachte  mit  sich 
« [nach  Wien]  von  Rom  einen, 
« genannt  Ossenbeck  aus  Roterdam, 
« der  die  fast  unvergleichliche  Ma- 
« nier  Bambots  in  Ausbildung  al- 
« lerley  bäurischer  täglichen  Bege- 
« benheiten , Landschaften  und  al- 
« lerley  Arten  von  Thieren  an  sich 
« hatte , die  er  verwunderlich , na- 
« türlich  und  wol  verstanden,  der- 
« enthalben  er  bald  sehr  berühmt 
« und  allenthalben  beliebt  worden 


H : «In  dezen  tijd  [als  Jan  und 
« S.  V.  Hoogstraten  in  Wien  waren] 
« leefde  een  konstschilder  van  Rot- 
« terdam , Ossenbek  genaamt.  Van 
« zijne  stukken  zijn  schaars  eenige 
« in  Hollant  te  zien,  aangezien  hij 
« zijn  meesten  levenstijd  in  Italien 
« heeft  doorgebracht,  Hij  schilderde 
« op  de  wijze  van  Bamboots  ver- 
« scheide  geslachten  van  beesten  en 
« beeltjes  en  schikte  de  bijwer- 
« ken  ZOO  vremt  raet  grotten , 


« und  auch  itzt  annoch  in  Regens- 
«purg  wohnhaft  sein  soll.  > 


« vervalle  Roomsche  gebouwen , 
« watervallen  en  dergelijke  zoodanig 
« naar  den  Italiaanschen  aart,  dat 
« naen  van  hem  zeide:  Hij  heeft 
« Rome  met  zieh  meegebracht.  » 

B.  II  S.  170.  Luix. 

Houbraken  erklärt  nichts  von  ihm  zu  wissen , ausser  dem  Inhalt 
einer  kurzen  brieflichen  Mitteilung  Sam.  v.  Hoogstratens  aus 
Wien  (vom  9 Aug.  1651).  Bei  Sandrart  (II  S.  322)  hätte  er 
über  ihn  gefunden,  dass  Franciscus  Leux,  aus  Antwerpen  ge- 
bürtig, in  Rubens’  Manier  arbeitete,  einige  Jahre  in  Italien  stu- 
dirte,  vor  und  nach  dieser  Reise  Hofmaler  zu  Wien  war  und 
dort  bis  zu  seinem  Lebensende  blieb.  Sandrart  rühmt  ihn  be- 
sonders im  Porträtiren. 

B.  II  S.  224.  Cornelis  Janson  van  Ceulen. 

Aus  S.  (II  S.  319)  stammt  nur  der  Satz:  „Wanneer 
Karel  Stuart”  bis  „kwam  te  overlijden  binnen 
Amsterdam.”  Auch  sagt  S. , dass  er  zu  London  aus  Eltern, 
welche  aus  den  Spanischen  Niederlanden  geflohen  waren,  ge- 
boren wurde  [H : „ hij  was  te  London  uit  Hollandsche 
ouders  geboren”]. 

B.  II  S.  332.  Joan  Guilliam  Baur. 

Der  Eingangssatz  „Im  selben  Jahre  (d.  h.  1634)  lebte  am  Hofe 
des  Herzogs  Brassano”  usw.  beweist,  dass  Houbraken  aus  San- 
drart (B.  II  S.  306)  geschöpft  hat,  denn  dieser  erwähnt  als 
Zeitpunkt  des  zweiten  Römischen  Aufenthalts  Baur’s  dies  Jahr. 
Auch  findet  die  Namensform  Brassano  sich  in  der  Deutschen 
Academie,  während  de  Bie  Brassiano,  das  Meyssens’sche  Selbst- 
bildnis Brassignano  hat. 

Abweichungen : 

S : «Er  hat  allda  [in Neapel]  ein 
« grosses  Geld  durch  Mänge  der 
« Arbeit  verdienet , wäre  auch  länger 
« dort  verblieben , wofern  er  nicht 
« eine  gewisse  Person  zu  vergessen, 

« sich  wieder  nach  Rom  (An.  1634) 


±1 : « ie  rsapeis , . . . waar  nij  wei 
« langer  zou  gebleven  hebben , maar 
« om  zekere  reden  (men  zegt  de 
« liefde  van  zijn  matres  zig  ge- 
« noodzaakt  vont,  weder  naar  Rome 

fo  ir»  1 r\n  A ^ 


292 


« und  als  das  zu  Neapel  geflogne 
t Uebel  ihn  bis  nach  Rom  gefolgt, 
« von  dar  ferner  nach  Venedig  und 
« fürters  auf  Wien  begeben  hätte.» 

« Er  starb  zu  Wien , allwo  er  sich 
« auch  verheuratet  im  Jahre  1640.» 


H:  « Hij  stierf  [te  Weenen]  van 
« een  onverwagte  ziekte  overvallen 
« in  ’t  jaar  1640.  » 


B.  II  S.  344.  Jan  van  Hoeck. 

Aus  S.  II  S.  309,  der  vielleicht  aus  de  Bie  (S.  143)  geschöpft , 
den  Maler  aber  auch  persönlich  gekannt  hat,  da  dieser  ihn 
1637  (soll  heissen  1647;  oder  1646?)  im  Gefolge  des  Erzherzogs 
Leopold  Wilhelm  auf  Stockau  besuchte  (Vgl.  II  S.  309  und  die  \ 
Biographie  Sandrarts  S.  17). 

Abweichung : 


S : « Als  er  auf  dem  Ruckweg 
« in  sein  Vatterland  begriffen  war, 
« ist  er  unterwegs  vom  Erzherzog 
« Leopold  Wilhelm  aufgehalten  und 
« viele  Jahre  bey  ihm  im  Kriege 
« verblieben.  » 


H : « Hij  trok  vandaar  [Italie] 
« met  voornemen  om  naar  zijn 
« vaderlant  te  keeren , maar  werd 
« aan  ’t  hof  te  Weenen  aangehou- 
« den  en  van  den  aardshertog  Leo- 
« pold  wel  ontfangen.  > 


B.  II  S.  352.  Herman  Swanevelt. 

Houbraken  erwähnt  ihn  nur  als  No.  47  seiner  Liste  der 
Bentvögel , und  zwar  mit  dem  Zusatz ; „ Landschaftsmaler  aus 
Woerden”,  de  Bie  (S.  259)  sagt  blos  über  ihn,  dass  er  zu 
Paris  wohnte  und  erklärt  den  Beinamen  Heremyt  durch  seine 
bevorzugte  Darstellungsobjecte.  Sandrart  (II  S.  316)  nennt  uns 
seinen  Heimatsort  und  erklärt  den  Bentnamen  durch  die  per- 
sönlichen Eigenschaften  des  Meisters.  „Er  irrte  aber  zu  Rom 
nicht  blos  in  den  Ruinen  umher,  sondern  besuchte  auch  regel- 
mässig die  Academie  und  schätzte  die  Antike  sehr.  Daher  war 
die  .figürliche  Staffage  seiner  Bilder  recht  gut  ” 

B.  ms.  I ff.  Frans  van  Mieris. 

Sandrart  (II  S 321)  erwähnt  nur  seine  Schülerschaft  Dou’s, 
das  Bild,  welches  noch  jetzt  unter  dem  Namen  „der  Cavalier 
im  Verkaufsladen”  bekannt  ist  *)  und  seinen  frühzeitigen  Tod. 

*)  Vgl.  über  dasselbe  bereits  oben  S.  147  und  261. 


293 


Hat  Houbraken  die  Beschreibung  Sandrarts  benützt,  so  weicht  er 
im  Folgenden  ab: 

S : « Von  seiner  Kunst  gibt  vol- 
« lige  Zeugnus  derjenige  Kramladen, 

« so  ungefähr  i Spannen  hoch , 

« darinnen  er  allerhand  Kaufmanns- 
« wahren  ausgebildet,  welche  eine 
« Niderländerin  feil  hat,  mit  deren 
« eine  Mannsperson  um  Seidenzeng 
« handlet , Die  Bilder , samt  allen 
«Wahren  von  Seide,  Woll,  Bän- 
« dem  und  anderm  sind  eigentlich, 

« kräftig  und  natürlich  erhoben, 

« auch  die  Haltung  der  Farben 
« durchgehend  jedes  an  seinem  Ort 
« wol  verstanden , dass  die  2000 
« Gulden,  so  Erzherzog  Leopold 
« Wilhelm  dafür  hat  zahlen  lassen, 

« viel  zu  wenig  gegen  solcher 
« schönen  Arbeit  zu  schätzen  sind.» 

B.  III  S.  64.  Jan  Asselijn. 

Houbraken  hat  offenbar  den  „ Hasselein  , genannt  Krabbetier  ” 
Sandrarts  (II  S.  310)  nicht  wieder  erkannt.  Dieser  teilt  mit, 
dass  er,  gebürtig  von  Amsterdam,  Schüler  des  Esaias  van  de 
Velde  war  sich  nach  vollendeter  Lehrzeit  über  Frankreich  nach 
Italien  begab,  und  dort  unter  den  Einfluss  des  Pieter  de  Laer 
geriet.  Bilder  von  ihm  befanden  sich  zu  Rom,  Venedig  und 
Lyon.  Sandrart  selbst  besass  von  ihm  ein  Reitergefecht  zwischen 
Cürassieren  zu  Pferd  und  Croaten  an  dem  Ponte  Salaro  bei  Rom. 

B.  III  S.  82.  Jacob  Marrel. 

Houbraken  erzählt  blos , dass  er  seinen  Schüler  Abr.  Mignon 
in  dessen  vierundzwanzigsten  Lebensjahr  mit  nach  Holland 
nahm  (i 660/1),  wohin  er  ging,  um  den  Kunsthandel  zu  treiben. 
Auch  erwähnt  er  ihn  (III  221)  als  Stiefvater  der  Maria  Sybilla 
Merian.  Dagegen  meldet  Sandrart  (II  S.  339)>  ^^.ss  er  Schüler 


H : « Hij  kreeg  door  de  gunst 
van  zijnen  Mecenas  gelegentheit 
om  een  Konststukje  voor  den 
aartshertog  te  schilderen,  waarin 
hij  verbeeldde  een  schoon  vroutje, 
staande  in  een  zijdestoffewinkel  en 
nevens  dezelve  een  ruiter , kwan- 
suis  om  eenige  stoffen  te  koopen, 
dog  die  meer  op  die  schoonheit 
: als  op  de  winkelwaren  scheen  te 
: gluren,  hetwelk  den  Aartshartoog 
I ZOO  wel  beviel , dat  hij  hem  dui- 
E zent  gülden  daarvoor  deed 
c betalen.  » 


9 Ueber  diesen  Betrag  vgl.  bei  de  Bie  oben  S.  261. 


294 


G.  Jblegels  in  Frankfurt  gewesen  und  in  Utrecht  seine  Manier  , 
Blumen,  Früchte  usw.  zu  malen  sehr  verbessert  habe.  Joh. 
Andr.  Graf,  der  spätere  Gemahl  der  M.  Syb.  Merian,  warsein 
Schüler.  In  der  lateinischen  Ausgabe  fügt  er  hinzu  (S.  337), 
dass  Marrel,  55  Jahre  alt,  hoc  anno,  also  1683  gestorben  sei , 
während  er  ihn  im  dritten  Teil  des  zweiten  Hauptteils  S.  85 
beiläufig  als  aus  Frankenthal  gebürtig  erwähnt. 

B.  III  S.  220.  Maria  Sybille  Merian. 

Für  das  wesentliche  dieser  Biographie  hat  Houbraken  andere 
Quellen  benützt,  untergeordnetes  mag  er  aus  Sandrart  (II 
S.  339)  entlehnt  haben.  Auch  der  Anhang  zur  deutschen  Aus- 
gabe (II,  III  S.  85)  bietet  einiges,  was  bei  Houbraken  in  modi- 
ficirter  bzw.  erweiterter  Form  vorkommt. 

B.  III  S.  317.  Gerard  Segers. 

Ueber  die  Entlehnungen  aus  de  Bie  sieh  S.  262.  Zeile  28  v.  o. 
citirt  Houbraken  Sandrart  und  giebt  im  Folgenden  dessen 
Gedankengang  in  verkürzter  aber  richtiger  Form  wieder  (II  S. 
301).  Dieser  sagt  noch,  dass  Segers  sich  in  Italien  besonders 
an  die  Malweise  Manfredi’s  anschloss  und  auch  im  Gegenständ- 
lichen ihm  folgte.  In  Antwerpen  baute  er  sich  von  seinem  Ge- 
winn und  Heiratsgut  ein  dermassen  prächtiges  Haus,  dass  er 
in  die  60.000  Gulden  darauf  verwendete. 


Hier  endet  Houbrakens  Benützung -der  Sandrartschen  Künst- 
lerbiographien, welche  den  zweiten  Teil  der  Teutschen  Aca- 
demie  bilden.  Ausser  Acht  gelassen  hat  er  dabei  Mitteilungen 
über  vier  niederländische  Maler,  nemlich  Willem  van  Hont- 
horst,  Alexander  van  Welinkshofen,  Gerhard  van  Kr  ick 
en  Matheus  Mayvogel.  Sandrart  sagt  über  sie: 

T.  II  S.  311.  Willem  van  Honthorst,  Bruder  Gerhards 
war  ein  guter  Maler  in  grossen  Historien , besonders  aber  in 
wolgleichenden  Bildnissen.  Er  wurde  aus  seiner  Geburtstadt 
Utrecht  nach  Berlin  berufen,  wo  er  am  Hofe  des  Kurfürsten 
durch  treffliche  Porträts  berühmt  wurde. 


295 


Ibid.  S.  313.  Alexander  van  Welinkshofen  aus  Gor- 
kum  1)  und  Gerhard  von  Krick  waren  mit  Pieter  de  Laer 
und  Andern  Schüler  von  Johann  del  Campo  in  Rom.  Sie  waren 
alle  fleissig  und  wurden  nach  seiner  Unterweisung  treffliche  und 
hochberühmte  Leute. 

Ibid.  S.  313.  Matheus  Mayvogel  aus  Zeeland  bekam 
diesen  Bentnamen,  weil  er  am  ersten  Mai  1628  nach  Rom 
kam.  Er  verlies  seinen  vortrefflichen  Anfang  in  der  Malkunst 
aus  Liebesgründen  und  wurde  in  Folge  dessen  in  frühem  Alter 
blind. 

Der  Nachtrag  im  zweiten  Haupttheil  der  Deutschen 
Ausgabe.  (Erschienen  1679). 


Dieser  befindet  sich  im  dritten  Teil  des  zweiten  Hauptteils 
auf  S.  68 — 86  unter  dem  Titel;  „Ehrengedächtnis:  das  ist 
„Leben-  und  Kunstbeschreibung  der  übrigen  Virtuosen.”  Eine 
Benützung  von  Seiten  Houbrakens  ist  in  den  folgenden  Fällen 
nachweisbar  oder  wahrscheinlich: 


B-  I S.  77.  Samuel  Hofmann. 

Dieser  Abschnitt  ist  eine  in  mehreren  Punkten  falsche  Ver- 
kürzung von  dem  was  S.  II  III  S.  72  erzählt.  Ich  gebe  im  Fol- 
genden nur  die  Unrichtigkeiten,  nicht  auch  die  Weglassungen 


Houbrakens  an: 

S : « Er  hat  ihme  mit  vielen  Stu- 
« cken,  die  er  zu  Amsterdam  gemahlt 
« einen  grossen  Namen  gemacht,  und 
« sich  dort  auch  verehelicht ; ....  er 
«kam  1628  mit  seiner  Liebsten  gen 
« Zürich  und  erlangte  gross  Lob 
« mit  schönen  Contrafäten-  > 


H : < Hij  zette  zieh  naderhand 
« te  Amsterdam  neer , daar  hij 
« veele  brave  konststukken , 00k 
« portretten  gemaakt  heeft  en  trou- 
« de  in  den  jare  1628  en  trok 
« daarna  met  zijn  vrouw  naar  Zü- 
« rieh , daar  hij  door  zijn  konst 
« grooten  roem  behaalde.  » 


*)  Ein  Alexander  a Wevlinehoven , Goreomiensis  wurde,  20  Jahre 
alt,  am  20  Sept.  1647  als  stud.  phil.  ins  Leidener  Album  Studiosorum 
eingetragen.  Ein  Maler  Corn.  van  Wenelinehoven  wird  1665  zu  Rom 
erwähnt,  Bertolotti  S.  150. 


296 


Dass  er  für  den  Herzog  von  Milanen  [—  Mailand]  einige 
Kunstwerke  machte,  wie  Houbraken  will,  kann  nur  beruhen 
auf  Verwechslung  und  zwar  entweder  damit,  dass  er  den  Ge- 
neral Maxm  i 1 i a n von  Pappenheim  porträtirte,  oder  dass  er 
viele  Contrafäten  malte  für  den  Herzog  vonRoan[=  Rohan]. 


S : Er  starb  zu  Frankfurt  Anno 
1649,  «darauf  seine  Frau  und 
« Kinder  sich  wiederum  nach  Am- 
« sterdam  begeben , wo  zwo  seiner 
« Töchter  auch  schöne  Fruchtstück 
« gemahlt  haben,  » 

B.  I S.  88.  Daniel  Blök. 

Aus  S.  II  III  S.  73  f. 

Abweichungen ; 

S : «Er  ward  bei  Jacob  S c h e- 
« r e n in  Dantzig  gebracht  [In 
« der  lat.  Ausgabe : Jacobo  S c h e- 
« r i o traditus  est], 

S : « Er  hat  für  den  König  in 
« Dennemark  , Christian  IV , des- 
t gleichen  für ... . Gustav  Adolph 
« in  Schweden  viel  Contrafäten  ge- 
« mahlt , wie  auch  die  gantze  Gene- 
« alogia  (Stamm  und  Geschlechtslini) 
« der  Hertzogen  von  Mechelburg 
« in  Lebensgrösse  verfertigt  mit  an- 
« tichen  Habit. » 


H ; « Eindelijk  stierf  hij 

« in  den  jare  1640.  Zijn  vrouw  en 
« kinderen , onder  deze  een  dochter, 
« die  een  schilderesse  was , trokken 
« na  zijn  overlijden  weder  naar  Am- 
« sterdam.  » 


H : « Hij  werdt  te  Dantzik  be- 
« steldt  bij  Jacob  Scherer.» 


H : « Hij  zette  zig  inzonderheit 

« tot  het  schilderen  van  pourtretten, 
« dat  hem  wel  gelukte , want  hij 
« heeft  voor  Gustavus  Adolf  van 
« Zweden  de  genealogie , stam  en 
« slagtlinie  der  hartogen  van  Meke- 
« lenburg  geschildert.  > 


Obwol  die  Worte  Sandrarts  die  Deutung,  welche  Houbraken 
ihnen  giebt,  zur  Not  zulassen,  spricht  die  Wahrscheinlichkeit 
mehr  dafür,  dass  die  mecklenbürgische  Genealogie  für  die 
Herzöge  dieses  Landes  gemalt  wurde,  und  nicht  für  Gustav 
Adolf,  umsomehr  da  in  dem,  was  unmittelbar  folgt,  von 
Bloks  Verhältnis  zu  den  beiden  mecklenbürgischen  Höfen  die 
Rede  ist. 

S:  Er  starb  in  seinem  8i®‘®“  (H:  8o®‘®"  Lebensjahre. 


297 


B.  IS.  154  fF.  Jacob  Jordaens. 


S : (II,  III  S.  71) « Er  ist  zu  AntorfF 
«Anno  1594 den  19  Majigebohren 
«und  lebte,  wiewol  mit  ziemlichem 
« Abgang  der  lebendigen  KräfFten 
« und  Geister  vor  weniger  Zeit 
« annoch  ruhiglich  im  84  seines 
« Alters , mit  letzter  Post  aber  ver- 
« nehme,  dass  er  wol  und  Christ- 
« lieh  verschieden  sey.  * 


H:  « Hij  was  1678  (1594+84) 
« noch  in  leven , en  had  veel  roem 
« en  gelt  verkregen,  ging  ’s  avons 
« in  gezelschap  en  was  vrolijk  bij 
« den  wijn  ’) , maar  stierF  kort 
« daar  aan. » 


B.  I S.  227.  P.  Coeck  van  Aelst  oder  vielmehr  Hubert 
Goltzius. 

Keine  Seite  der  Groote  Schouburgh  legt  ein  stärkeres  Zeugnis 
ab  für  Houbrakens  Flüchtigkeit  als  diese,  wo  er  P.  Coeck  van 
Aelst  Verfasser  eines  Buchs  nennt,  auf  dessen  von  ihm  selbst 
abgeschriebenen  Titel  die  Worte  stehen;  per  Hubertum  Golt- 
zium  etc.”  Der  ganze  Artikel  bis  zu  den  Worten  „Deze  van 
Aelst”  bezieht  sich  demnach  auf  Goltzius  und  ist  aus  Sandrart 
II,  III  S.  69  f.  entlehnt. 

B.  I S.  273.  Pauditz. 

Abgekürzt  nach  S.  II,  III  S.  78,  der  mitteilt,  dass  es  zu 
Freijsing  noch  viele  köstliche  Stücke  von  ihm  gäbe,  und  dann 
den  Wettkampf  mit  dem  Nürnberger  Maler  Rösler  erzählt, 
nach  dessen , officiell  zwar  günstigem,  aber  in  vieler  Augen  un- 
günstigem Ausgang  er  vor  Aerger  nach  kurzer  Zeit  gestorben  sei. 


B.  I S.  273  f.  Jurriaen  Ovens, 

Auf  Sandrart  II,  III  S.  77  geht  zurück  der  Schlusssatz; 
„Hij  was  1675  nog  in  leven  en  schilderde  voor  den  hertog  van 
„Holsteijn  in  Frederikstadt ” , wobei  jedoch  zu  bemerken  ist, 
dass  der  erste  Band  der  Teutschen  Academie  zwar  1675,  der 
zweite  aber,  aus  dem  dies  entnommen  ist,  erst  1679  erschien. 
Da  Sandrart  sagt;  „er  ist  beim  Herzog  von  Holsteijn  usw.” 


*)  Sandrart  II  S.  336 : « Mit  seinen  Studien  setzte  unser  Künstler 
« zwar  immer  fleissig  fort,  doch  gab  er  sich  selbst  auch  Recreations- 
« zeit,  des  Abends  in  guter  Gesellschaft  unter  zierlichen  Discoursen  bei 
«einem  Gläschen  Wein,  ohne  Versäumnis  seines  täglichen  Berufs  sich 
« fröhlich  zu  machen.  » 


20 


298 


müsste  es  bei  Houbraken  folgerichtig  heissen;  „er  lebte  1679 
noch.”  Heutzutage  weiss  man,  dass  er  am  7 Dec.  1678  starb 
Auch  Houbrakens  Eingangssatz  stammt  aus  derselben  Quelle. 

B.  II  S.  102  ff.  Wallerant  Vaillant. 

S.  II,  IIi  S.  79  wird  sein  zu  Amsterdam  erfolgter  Tod  nach- 
getragen, eine  Mitteilung,  welche  Houbraken  übergangen  hat, 
da  ihm  offenbar  ausführlichere  Quellen  über  diesen  Künstler  zu 
Gebote  standen. 

B.  II  S.  155  ff.  Samuel  van  Hoogstraten. 

Das  zuletzt  gesagte  gilt  auch  von  diesem  Künstler.  Von  San- 
drarts  Mitteilungen  (II,  III  S.  78)  hat  demzufolge  nur  die 
einigen  Wert,  dass  in  der  Galerie  zu  Wien  schöne  Muster  und 
Beweistümer  seiner  Kunst  zu  sehen  sind  „qualia  procul  dubio 
„adhuc  uberiori  copia  Dordracensium  urbs  possidet,  quae  pa- 
„tria  eius  est”,  fügt  die  lateinische  Ausgabe  (S.  385)  hinzu. 

B.  II  S.  258.  f.  Benjamin  Blök  und  seine  Brüder. 

Stark  abgekürzt  aus  S.  II,  III  S.  74.  Ich  gebe  im  Folgenden 
nur  die  Abweichungen,  nicht  auch  die  Weglassungen  an; 

Houbrakens  Vermutung,  dass  der  Herzog  Adolf  Friedrich 
sich  der  Erziehung  des  Künstlers  angenommen  habe,  weil  die 
Eltern  durch  den  Brand  von  1651  all  ihre  Habe  verloren  hätten, 
ist  unrichtig,  da  Benj.  Blök  schon  1647 , also  vier  Jahre  vor 
diesem  Brand,  des  Herzogs  Bildnis  mit  der  Feder  in  der  Art 
eines  Kupferstiches  gemacht  hatte,  „wodurch  er,  — sagt  San- 
„drart  — grosse  Gnade  und  Ehre  bei  vorgedachtem  Herzog 
„erhalten  habe  und  von  demselben  aller  Orten  damals  bestens 
„ recornmendirt  worden  sei  usw.” 

Der  Graf  Franciscus  in  Ungarn  den  Houbraken  S.  259  er- 
wähnt, heisst  bei  Sandrart  Franz  von  Nadasti 


S:  «Es  ist  allerseits  bekanndt, 
« dass  seine  Contrafeiten  sehr  wol 
«gleichend,  anmutig  und. gefällig 
« seyn , die  er  überdas  mit  be- 
« sonderer  Geschwindigkeit  weiss  zu 
« verfertigen , gestalltsam  ich  dessen 


H ; « Sandrart  getuigt : dat  hij 
« ’t  geluk  gehad  heeft,  dat  zij  (A^ 
« Cath^  Fischer)  tweemaal  van  hem 
« geschildert  is  geweest  en  dat  zij , 
s wanneer  hij  zijn  boek  van  de  schil- 
« ders  schreef , noch  in  leven  was.  » 


9 Vgl.  z.  B.  Bredius  , Catalog  des  Rijksmuseum  1891. 


299 


« Lob  und  Würde  an  zweyen  be- 
« sondern  meiner  eigen  Contrafäiten 
c:  klärlich  bescheinigen  kan. » 


B.  III  S.  182.  Steenwinkel. 

Ganz  entlehnt  aus  S.  II,  III  S.  77.  Vermutlich  hat  nur  der 
holländisch  klingende  Name  Houbraken  Anlass  gegeben,  diesen 
dänischen  Künstler  in  sein  Werk  aufzunehmen.  Mit  dem 
Hendrik  Steenwinkel,  der  B.  III  S.  286  als  Schüler  Joh.  Ver- 
kolje’s  erwähnt  wird,  kann  er  seiner  etwa  40 — 50  Jahre  frü- 
heren Lebenszeit  wegen  nicht  identisch  sein. 

B.  III  S.  233  ff.  Godfr.  und  Joh.  Zach.  Kneller. 

Neben  andern  Quellen  ist  hier  die  Benützung  Sandrarts  (II 
III  S.  78  f.)  nachweisbar,  und  zwar  an  folgenden  Stellen: 


S : Ais  er  nun  dahin  durch  Nürn- 
« berg  reisete,  Hesse  er  *)  unterschiet- 
<•<  liehe  gute  Gedächtnüsse  von  et- 
i liehen  gemahlten  Contrafäten  da- 
» selbst,  welche  durch  zierliche  Be- 
« kleidung,  auch  Darstellung  der 
.<•  übrigen  Theile  der  Kunst  seine 
« ruhmwürdige  Wissenschafft  wol 
« ausgebildet.  » 


H : « Norenburg  doorreisde  hij ') 
om  in  zijn  vaderlant  pourtretschil- 
« ders  te  zien.  » 


Der  Hamburger  Kunstfreund,  den  Godfried  mit  seiner  Fa- 
milie malte,  hiess  Jac.  del  Boe,  nicht  wie  bei  Houbraken:  del 
Roe.  Er  war  ein  Bruder  des  Professor  Sylvius  zu  Leiden  und 


erbte  dessen  Kunstschätze. 

S : « Der  eine  Bruder  Zacharias 
« hat  in  der  Architectur  und  seinen 
Studien  mercklich  zugenommen , 
X wie  er  dann  in  Landschafften , Ge- 
'£  folgen  und  dergleichen  Artligkeit, 
< in  Ruinen,  Anticaglien,  stillste- 
« henden  Sachen  auf  Tafeln , aller- 
<•<  hand  Kriegsrüstung , Bücher  und 
Blumen , auch  andern  dergleichen 


H : «Joh.  Zacharias  schilderde 
« gebouwen  en  lantschappen , ook 
« bij  wijlen  klijne  pourtretten  in 
< olijverf.  » 


D.  h:  Godfried  Kneller. 


300 


« Dingen  mit  natürlicher  Vorstel- 
« lung  nach  dem  Leben  sehr  hoch 
« kommen  und  noch  täglich  sich 
« verbessern  thut , auch  in  Con- 
« trafäten  sich  geübt  machet.  » 

Das  Porträt  Knellers  ist  von  Houbraken  aus  der  lateinischen 
Ausgabe  Taf.  8 No.  4 entlehnt. 

Hier  endet  Houbrakens  Benützung  dieses  Nachtrags.  Sie  war 
ebensowenig  wie  bei  den  meisten  andern  Quellen  eine  erschöp- 
fende, sodass  die  Mitteilungen  Sandrarts  über  die  folgenden  hol- 
ländischen Maler  unberücksichtigt  geblieben  sind: 

II,  III  S.  77.  Willinger  (=  Nie.  Willing)  ein  guter  historien- 
maler,  hat  seinen  Aufenthalt  am  Hofe  zu  Berlin , wo  viele  herr- 
liche Bilder  von  ihm  zu  sehen  sind.  Er  soll  ein  Nachfolger  van 
Dijks  sein  und  eine  gute  Art  zu  malen  haben. 

Ibid.  Cornelis  Stop  (Stoop.^)  Sandrart  nennt  ihn  einen 
Engländer,  der  gar  eigentlich  die  Speluncken  und  Höhlen  mit 
sonderbaren  Weiten  oder  Perspectiven  gemalt  habe.  Von  der 
heutigen  Kunstforschung  wird  er  als  möglicher  Vater  *)  Dirk 
Stoop's  und  als  der  Utrechter  Malerschule  angehörig  hingestellt^). 
Ob  mit  Recht  oder  Unrecht  wage  ich  nicht  zu  entscheiden. 

Ibid.  S.  78.  M ü ete n s.  Ohne  Zweifel  ist  hier  Daniel  Mij  teils 
gemeint.  Sandrart  sagt  von  ihm:  „Ein  Holländer  in  ’s  Graven- 
hage , er  ist  ein  annehmlicher  Contrafäter  von  guten  Stellungen 
und  Gleichheit  der  für  den  Kurfürsten  von  Brandenburg  und 
die  Fürstin  von  Anhalt  zu  Dessau  viele  schöne  Bildnisse  ver- 
fertigte.” Letztere  Fürstin,  Henrietta  Catharina  war  bekanntlich 
eine  Tochter  Friedrich  Heinrich’s  von  Oranien.  Noch  jetzt  sieht 
man  viele  Mytens’sche  Bildnisse  in  den  Sammlungen  von  Dessau 
und  Umgebung. 

Ibid.  De  Vetti.  (=  Jacob  de  Wett  van  Haarlem).  Ein  Nie- 
derländer und  vortrefflich  guter  Maler  in  kleinen  Historien , reich 
von  Ordonanzen,  kräftig  und  natürlich  im  Coloriren  und  aus- 
bündig gut  in  der  Zeichnung , ist  mehr  zu  bewundern  als  zu  tadeln. 

1)  Vgl.  über  diesen,  der  Glasmaler  und  erster  Lehrer  Diepraam’s 
war,  Houbraken  III  S.  244. 

Vgl.  z.  B.  Woermann  im  grossen  Dresdener  Catalog. 


301 


Die  Lateinische  Ausgabe  der  Teutschen  Academie. 

Diese  erschien  im  Jahre  1683  unter  dem  Titel  „Academia 
nobilissimae  artis  pictoriae  usw.  ” und  enthält  in  Bezug  auf 
Künstlernachrichten  in  erster  Linie  eine  Uebersetzung  der  Bio- 
graphien , welche  ich  im  Obenstehenden  auf  S.  264 — 294 , sowie 
der  Nachträge,  welche  ich  auf  S.  295^ — -300  behandelt  habe.  Letz- 
tere sind  im  28^^®"  Capitel  des  dritten  Buches  des  zweiten  Teiles 
zusammengefasst  mit  mehreren  Biographien  , die  sich  in  der  deut- 
schen Ausgabe  noch  nicht  finden.  Ich  habe  gelegentlich  der  Le- 
bensbeschreibung des  Torrentius  schon  erwähnt,  dass  Houbraken 
auch  diese  Ausgabe  benützt  hat ; in  dem  betreffenden  Fall 
sogar  dort,  wo  sie  nichts  als  die  einfache  Uebersetzung  der 
deutschen  bot.  Dass  ihm  auch  die  Zusätze  dieses  28  Capitels 
nicht  entgangen  sind,  werde  ich  jetzt  zeigen.  Leider  ist  zu  be- 
merken , dass  seine  mangelhafte  Kenntnis  der  lateinischen  Sprache 
ihn  hier  noch  öfter  als  sonst  auf  Irrwege  geführt  hat. 

B.  I S.  276  ff.  Joachim  von  Sandrart. 

Am  Schlüsse  seines  Berichtes  (S.  281)  citirt  Houbraken  aus- 
drücklich die  lateinische  (Ausgabe  und  erwähnt  aus  ihr  einige 
der  letzten  Werke  des  Meisters.  Seine  Behauptung,  dass  dieser 
kurz  nach  Vollendung  des  jüngsten  Gerichtes  gestorben  sei, 
kann  ihren  Grund  nur  darin  haben,  dass  dies  Gemälde  „ulti- 
mum operum  eius^'  genannt  wird.  Dieser  Ausdruck,  der  mit 
Bezug  auf  das  Erscheinen  der  lateinischen  Ausgabe  aufzufassen 
ist,  ist  von  Houbraken  auf  das  Lebensende  des  Künstlers  bezogen, 
dessen  Tod  schon  aus  dem  Grunde  dort  nicht  erwähnt  werden 
konnte,  da  Sandrart  noch  fünf  Jahre  nach  der  Ausgabe  lebte, 
bevor  er  am  12  Mai  1688  verschied. 

B.  II  S.  233.  Michiel  Willemans. 

Aus  dem  lat.  Sandrart  S.  393  mit  folgenden  Abweichungen: 

S : « Mich.  Willmannus , pictor  H : « Zijn  vader  was  een  gemeen 
«Libusiensis...  natus  ....  in  « Schilder  en  te  L ü b e k geboren,  s' 
« electorali  Prussiae  metropoli  Re- 
« gio  montana,  patre  Petro,  pictore 
« haud  ex  infimis.  » 


302 


S : « Cum  in  diagraphice  iam 

« esset  versatissimus  hinc  p r o p o- 
«sitis  sibijacobi  Backeri 
€Ut  etRembrandi  aliorum- 
«que  methodis,  private  labore, 
« continuatisque  noctu  et  interdiu 
« exercitiis  severioribus , victum  sibi 
« parare  cogebatur , ut  Italiam  pe- 
« tere  hac  ratione  minime 
«posset.  » 

S ; « L i b u s i i tandem  , qui  lo- 
« cus  est  Silesiae  amoenissimus  fir- 
« mum  ponebat  pedem.  » 


H : « Hij  voegde  zig , in  gezel- 
« schap  zijnde  wel  meest  bij  J. 
« Bäcker  en  Rembrant , in  wier 
« konst,  bijzijn  en  redenvoeringen 
« hij  zooveel  genoegen  nam , dat 
« hij  zijn  voornemen  van  naar  Italien 
« te  reizen , schortte,  » 


H : « hij  kwam ...  te  L u b e k. » 


Sandrart  führt  mehrere  Werke  von  ihm  in  den  Kirchen  und 
Klöstern  Breslaus  namentlich  auf,  sowie  Werke  für  den  Grafen 
Nostitz  und  das  Stift  Leubus.  Auch  rühmt  er  seine  Fähigkeit 
Marmor  durch  Malerei  zu  imitiren.  Den  Stiefsohn  (privignum) , 
den  er  in  der  Malerei  unterrichtete,  nennt  Sandrart  Johannes 
Christopherus  Licca  (Houbraken  Christoffel  Luca).  Die  vielen 
schönen  Stücke  der  Tochter,  die  man  nach  Houbraken  in 
Deutschland  sehe , erwähnt  seine  Quelle  nicht.  Diese  sagt  einst- 
weilen nur  „in  tenera  adhuc  aetate  sua  [Willmannus  eam]  ad 
„penicillum  assuefecit,  ut  mira  iam  edat  specimina,  adeoque 
„magna  iam  illis  in  locis  Q efflorescat  futurorum  progressuum 
„ spes.  ” 

B.  II  S.  288.  ff.  Theodoor  Roos. 

Mit  folgenden  Abweichungen  aus  dem  lateinischen  Sandrart 
(S.  390)  entlehnt. 

Der  Cornelis  de  Bie,  bei  dem  er  lernte,  ist  ebensowenig 


D.  h.  zu  Leubus. 

*)  Die  lateinische  Ausgabe  bietet  auf  S.  390  auch  eine  Biographie  von  Jo- 
hann Heinrich  Roos , welche  aber  vonHoubraken  unberücksichtigt  gelassen 
ist.  Insofern  sie  auf  Holland  Bezug  hat , lernen  wir  hieraus , dass  seine 
Eltern  1640  nach  Amsterdam  zogen,  dass  er  1647  Schüler  ward  von 
Julianus  du  Gardeijn  « pictoris  historiarum  satis  clari. » Nach  Beendi- 
gung seiner  Lehrzeit  ging  er  zu  Cornelis  de  Bie,  von  dem  er  die 
Landschafts-  und  Tiermalerei  lernte.  Zur  Zeit  Sandrarts  wohntfe  er  zu 
Franefurt  am  Main. 


303 


identisch  mit  dem  Verfasser  des  Gülden  Cabinet,  als  aus  einer 
Verwechslung  mit  dessen  Vater  Adriaan  de  Bie  entstanden.  Es 
ist  vielmehr  der  Amsterdamer  Tiermaler  dieses  Namens,  der 
1621/22  daselbst  geboren,  1650  durch  Heirat  mit  einer  Büi- 
gerstochter  Bürger  wurde  und  bis  1664  nachweisbar  ist  »).  Ein 
Bild  von  ihm  befindet  sich  seit  einigen  Jahren  im  Rijksmuseum 

1645,  war  im  Herbst  1891  zu 


zu  Amsterdam,  ein  zweites  v.  J. 
Kopenhagen  ausgestellt. 

S : « . . . , qui  eundem  , quod  de* 

« lineandi  exercitia  iam  satis  trac- 
« tasset , t e r t i o statim  m e n s e 
« ad  colores  admisit. » 

S : . . . . « Rheinfelsia  » (=  Schloss 
Rheinfels  oberhalb  St,  Goars). 

S : . . . « in  iconicis  potissimum  ad 
« fastigium  properabat,  Argentora- 
« tum  igitur  concedens , ubi  adhuc 
« habitat , Academiam  instituit  dia- 
« graphicam , cuius  beneficio  do- 
« cendo  semper  factus  perfectior  per 
« vicinas  statim  innotuit  aulas  Vel- 
« dentiana  scilicet , Birckenfeldiana , 

<£  Badensi , Hanoviana,  Leiningensi 

« Nassovica  etc quo  successu 

« etiam  principissae  electoralis  Pa- 
« latinae  elaboravit  effigiem , cum 
duci  nuberet  Aurelianensi  mune- 
« ratusque  fuiteffigieelectoraliaurea.» 


H:  «Nadathij  drie  maand 
«geteekent  had....  stelde 
« hem  zijn  onderwijzer  aan  ’t  schil- 
i deren.  » 

H ; « Rijntvelt.  » 

H : « Wanneer  de  keurvorstin  van 
« de  Palts  troude  met  den  hartog 
« van  Orleans,  schilderde  hij  derzel- 
« ver  beeltenissen , hetgeen  hunne 
« hooghe*den  zoowel  beviel , dat  hij 
<c  een  goude  keten  met  eenpenning, 
« waarop  des  vorsten  beeltenis  ge- 
« stempelt  was , te  geschenk  kreeg. 
« Straatsborg , ’t  hof  van  Velde, 
« van  Birkenfeit , Bade  en  Hanou 
« pronkt  met  zijne  konst.» 


rühmend  seiner  natürlichen  und 


Zum  Schlüsse  tut  Sandrart 
standhaften  Farben,  seiner  aussergewöhnlichen  Grazie  und  der 
dem  Leben  nahekommenden  Aehnlichkeit  seiner  Bildnisse  Er- 
wähnung. Houbraken  hat  das  Bildnis  auf  Tafel  7 > Nr.  3 dem 
lat.  Sandrart  entlehnt. 

B.  III  S.  106—132  Gerard  de  Lairesse. 

Die  Benützung  des  lateinischen  Sandrarts  (S.  3^^  scheint 


1)  Scheltema,  Discours  sur  Rembrandt ; B r e d i u s , Catal.  des 
Rijksmuseum. 


304 


sich  auf  den  Eingangssatz  zu  beschränken,  der  vermutlich  auf 
die  folgende  Mitteilung  Sandrarts  zurückgeht : 

« Patriam  habet  Leodium , qua  ex  urbe exorti  sunt Bar- 

« tolettus  et  tandem  Regnerus  Lairessius,  pictor  haud  infimi  ordinis, 
« Gerhard!  nostri  pater,  qui  filium  hunc  suum  ad  studia  primum  et 
« inprimis  ad  poesin  atque  musicam,  deinde  ad  diagraphicen  et  pic- 
« toriam  applicuit. » 

Da  Houbraken  persönlich  mit  Lairesse  bekannt  war,  dürfen 
wir  annehmen,  dass  ihm  Quellen  zu  Gebote  standen,  welche 
er  den  Sandrartschen  Mitteilungen  vorziehen  durfte.  Für  uns 
bilden  diese  jedoch  die  ältesten  gedruckten  Quellen  über  den 
Meister  und  behalten  deshalb  ihren  Wert.  Was  Sandrart 
schreibt,  ist  in  Hauptsache  Folgendes: 

Durch  den  Unterricht  des  Vaters  und  den  Anblick  vieler 
berühmter  Altarwerke  machte  Lairesse  solche  Fortschritte, 
dass  er,  14  oder  15  Jahre  alt.  Bartholet  schon  nachahmte.  Auch 
studirte  er  fleissig  die  besten  Bücher.  Dadurch  malte  er  bald 
recht  gute  Bildnisse,  deren  Sandrart  eine  Anzahl  aufzählt.  In 
zwanzigjährigem  Alter  malte  er  sodann  auf  der  Durchreise  nach 
Cöln  zu  Aachen  ein  lebensgrosses  Martyrium  der  h.  Ursula, 
welches  den  Neid  sämmtlicher  dortiger  Künstler  erregte.  Nach 
seiner  Rückkehr  gewann  er  in  seiner  Vaterstadt  durch  seinen 
Pinsel  viel  Geld , was  er  jedoch  durch  seine  üppige  Lebensweise 
verschleuderte.  Um  aus  den  Stricken  einer  schönen,  aber  wenig 
ehrbaren  Geliebten  zu  geraten,  ging  er  heimlich  auf  längere 
Zeit  auf  Reisen , aber  nach  seiner  Rückkehr  wurde  er  von  dieser 
und  ihrer  Schwester  meuchlings  überfallen  und  er  wäre  er- 
mordet, wenn  er  nicht  im  Laden  eines  Drogenhändlers  eine 
Zuflucht  gefunden  hätte.  Darauf  heiratete  er  endlich  eine  Ver- 
wandte und  zog  seiner  Sicherheit  wegen  heimlich  nach  Am- 
sterdam. Ausser  einer  Anzahl  von  Bildnissen  hatte  er  in  Lüttich 
zwei  Bilder,  die  Busse  und  die  Taufe  des  h.  Augustinus,  beide 
in  Lebensgrösse  für  die  Ursulakirche  gemalt. 

Auf  der  Durchreise  kam  er  in  Folge  des  Krieges  mit  England 
und  einer  Pestseuche,  die  ihn  auch  selbst  antastete,  in  Utrecht 
in  grosse  Verlegenheit,  da  er  hier  durch  die  Niederkunftseiner 


305 


Frau  aufgehalten  wurde  und  er  der  holländischen  Sprache  nicht 
mächtig  war.  Als  aber  ein  von  ihm  gemaltes  und  auf  dem  Markt 
ausgestelltes  Bild  in  Herrn  Hooft  aus  Amsterdam  einen  Käufer 
gefunden  hatte,  wurde  er  bald  darauf  von  diesem  dorthin  ge- 
rufen, wo  sein  Werk  in  kurzer  Zeit  bei  den  Kurfürsten  von 
Brandenburg  und  Köln,  beim  Prinzen  von  Oranien  und  allen 
Gemäldeliebhabern  des  Landes  in  hohe  Ehre  kam. 

Von  seinen  Bildern  erwähnt  Sandrart  sodann: 

Die  Tempelschändung  Heliodors  bei  Herrn  Petrus 
Honton  in  Amsterdam  ^). 

Zwei  Bilder  aus  der  Geschichte  von  Antonius  und  Cleo- 
patra, welche  nach  England  geschickt  wurden. 

Ulysses  bei  Calypso  bei  Herrn  Kerkring. 

Die  Geschichte  von  Stratonice. 

Ein  Bild  von  vierzig  Fuss  Länge,  den  Tr iu  m p h des  Aemi- 
lius  Paullus  darstellend,  beim  Bürgermeister  Pancratius.  — 
Nach  Hoet  I i86  waren  es  acht  Bilder;  sie  wurden  am  7 April 
1716  um  2300  Gulden  verkauft. 

Nachahmungen  von  Marmorreliefs  in  Lebensgrösse,  welche 
sehr  bewundert  wurden,  nebst  vielen  andern  Werken  bei  Herrn 
F.  de  Flines  *). 

Ein  ganzes  Gewölbe  mit  allen  möglichen  Ornamenten  im 
Lustschlosse  Soestdijk  für  den  Prinzen  von  Oranien. 

Ein  Tod  des  Germanicus  beim  Postmeister  Christ, 
van  Swol. 

Das  neue  Amsterdamer  Theater  endlich  schmückte  er  mit 
Andern  durch  Gemälde. 

Im  Umgang  ist  er  freundlich,  jede  Woche  widmet  er  einen 
Tag  der  Musik,  und  die  Winterabende  benützt  er  zu  Erfin- 
dungen für  die  Radirnadel.  Alle  seine  Werke  zeigen  Vollkom- 
menheit und  eine  vollständige  Handhabung  der  Theorie  sowie 
der  Praxis ; besonders  gilt  dies  von  seiner  Kenntnis  der  Antike , 
seinem  Studium  der  Architectur,  der  Eleganz  seiner  Land- 


*)  Vgl.  darüber  bereits  oben  S.  138. 


3o6 

schäften,  der  Symmetrie  seiner  Compositionen  und  der  Fülle 
seiner  Ornamentation. 

Zum  Schlüsse  zählt  Sandrart  eine  lange  Reihe  seiner  Stiche 
und  Radirungen  auf. 

B.  III  S.  229.  Jacob  Denys. 

Aus  dem  lateinischen  Sandrart  S.  393. 

Abweichungen ; 

S:  Natus  an.  1645. 

H.  nennt  ihn  einen  Jahrgenossen  von  Voorhout  undNaiveu, 
die  1647  geboren  wurden.  Keins  von  beiden  ist  richtig,  da 
Denys  nach  v.  d.  Branden,  S.  963  bereits  am  29  Juli  1644 
geboren  wurde. 

S.  spricht  von  einem  in  R o m verlebten  „ integrum  triennium 

H.  sagt,  dass  er  drei  Jahre  in  Ro  m und  Venedig  zubrachte. 

S : t admittebatur  ad  ministeria ...  H.  spricht  von  dem  Herzog 
« archiducissae  Mantuanae.  » statt  der  Herzogin. 

Im  folgenden  Satz  las  H.  p raeterea  statt  propterea;  „mune- 
„ratus  propterea  numismate  ducali  et  torque  aureo  cum  effigie.” 

In  andern  Punkten  ist  Sandrart  ausführlicher  als  Houbraken. 


4.  DE  PiLES,  Abrege  de  la  vie  des  peintres. 

Der  Franzose  Roger  de  Piles  (geh.  1635,  gest.  1709) 
welcher  selbst  Maler  war,  machte  teils  als  Diplomat,  teils  zu 
kunsthistorischen  Zwecken  Reisen  durch  den  grössten  Teil 
Mittel-Europa’s  und  schrieb  seinen 

Abrege  de  la  vie  des  peintres, 

während  er  1692 — 97  im  Haag  und  im  Schlosse  Loevestein 
der  Spionage  verdächtig  gefangen  sass  ^).  In  der  Vorrede  er- 
klärt er  ausdrücklich,  dass  er  nicht  die  Absicht  gehabt  habe, 
über  die  bereits  von  seinen  Vorgängern  — er  nennt  u.  A.  van 
Mander,  de  Bie,  Felibien  und  Sandrart  — behandelten  Maler 
etwas  neues  mitzuteilen , sondern  dass  er  nur  der  Bequemlich- 
keit der  Maler  und  sonstigen  Interessenten  halber,  das  von 
jenen  Gesagte  zusammengefasst  habe.  Etwas  später  aber  fährt 
er  fort:  „il  y en  a aussi  [d.  h.  des  peintres]  oü  je  me  suis 
„etendu  davantage,  a cause  que  personne  n’en  a encore  ecrit, 
„ou  que  j’en  rapporte  des  particularites  dont  j’ai  eu  de  nou- 
„veaux  memoires.  ” 

In  der  Tat  ist  seine  Autorität  auf  einzelnen  Gebieten  (wie 
z.  B,  bei  der  Biographie  Rubens’)  längst  anerkannt,  in  den 
meisten  Fällen  aber  bringt  er  nur  Secundäres,  Wo  er  daher 
von  seinen  Quellen,  beziehungsweise  Vorgängern,  abweicht,  wird 
a priori  die  Wahrscheinlichkeit  eines  Irrtums  seinerseits  anzu- 
nehmen sein,  und  es  ist  in  Bezug  auf  die  holländischen  Maler 


')  Wagenaar,  Vaderlandsche  Historie  XVI  S.  238. 


308 


nicht  viel  Grund  zur  Annahme  vorhanden,  dass  er  während 
seines  gezwungenen  fünfjährigen  Aufenthalts  in  den  Vereinigten 
Provinzen  Gelegenheit  gehabt,  selbständige  Erkundigungen  ein- 
zuziehen ^ ). 

Es  ist  nicht  möglich  in  jedem  einzelnen  Falle  sicher  nach- 
zuweisen, ob  Houbraken  das  Werk  de  Piles’  oder  die  gemein- 
schaftliche Quelle  benützt  hat.  Es  gelingt  dies  nur  dort,  wo  er 
ihn  ausdrücklich  citirt.  Ist  dies  nicht  der  Fall,  so  müssen  wir 
uns  mit  einem  mehr  oder  weniger  zwingenden  Wahrscheinlich- 
keitsbeweis begnügen.  Ich  glaube  in  folgenden  Fällen  eine  Be- 
nützung constatiren  zu  können ; 

B.  I S.  38 — 40.  Octavio  van  Veen. 

Vgl.  bereits  Meyssens  und  de  Bie.  Was  dort  nicht  er- 
wähnt wird,  ist  aus  de  Piles  II  S.  379  geschöpft.  Nur  der 
frühe  Verlust  der  Eltern  ist  diesem , sowie  den  übrigen  Quellen 
unbekannt;  van  Mander  sagt  sogar  ausdrücklich  App.  zu 
S.  208b.)  dass  sein  Vater  ihn  zu  Lampsonius  nach  Lüttich 
schickte , und  die  Angabe  de  Piles’ , dass  die  Bürgerkriege  ihn 
und  die  seinen  aus  Leiden  vertrieben  hätten,  ist  durch  einen 
Urkundenfund  van  den  Brandens  (S.  402)  bestätigt. 

Nicht  erwähnt  hat  Houbraken  die  von  de  Piles  mit  sieben 
Jahren  angegebene  Dauer  des  Römischen  Aufenthalts,  und  die 
Mitteilung,  dass  Venius  der  erste  gewesen  sei  seit  Polydor 
Caravaggio,  der  das  Helldunkel  zum  Prinzip  erhoben  habe. 

B.  IS.  55.  Jacob  Ernst  Thoman  von  Hagelstein. 

Ein  gemeinschaftlicher  Irrtum  (Landau  für  Lindau)  verrät 
uns,  dass  Folgendes  aus  de  Piles  (II  S.  397)  geschöpft  ist: 


d.  P : « Eiseimer  a eu  un  dis- 
« ciple  nomme  Jacques  Erneste 
«Thomas  de  Landau,  qui  a fait 
« des  tableaux  fort  approchants  de 
« ceux  d’Adam  et  qu’on  prendroit 
« meme  pour  etre  de  ce  maitre.  j 


H : « inzonderheit  word  zijn  leer- 
« ling  Jacob  Ernst  Thoman  van 
«Landau,  geroemt,  die  zijn  han- 
« deling  zoo  net  wist  na  te  bootzen, 
« dat  er  weinig  onderscheid  in  te 
« vinden  was.  » 


Ueber  die  beiden  Fälle,  wo  derartige  persönliche  Informationen 
nicht  ausgeschlossen , ja  sogar  wahrscheinlich  sind , sieh  unten  sub 
Hendrik  Verschuring  und  Caspar  Netscher. 


309 


B.  IS.  55.  Hendrik  Goudt. 

Aus  de  Piles  S.  412  f, , der  aber  ganz  abhängig  von  Sandrart 
(II  S.  308)  ist.  Dass  Houbraken  aber  ih  n und  nicht  seine  Quelle 
benützt  hat , geht  aus  folgenden  Tatsachen  hervor. 

1)  Beide  haben  die  Namensform  Gaud  (Sandrart:  Gaudt). 

2)  Beide  haben  das  Datum  1624,  an  welchem  Goudt  irrsinnig 
wurde  (Fehlt  bei  Sandrart). 

3)  de  Piles  sagt  im  Schlusssatz  „de  la  peinture  il  raisonna 
toujours  d’un  tres  bon  sens  jusqu’ä  la  mort.  Dasselbe 
hat  Houbraken,  während  Sandrart  dies  nur  behauptet  von  den 
Jahren  1625  und  1626,  wo  er  ihn  öfters  gesprochen  habe. 

Dass  Goudt,  wie  Houbraken  mitteilt,  mit  Elsheimer  „kennis 
„gemaakt  had,  wanneer  hij  [d.  h.  Elsheimer]  in  Holland  was” 
findet  sich  ebensowenig  bei  de  Piles  wie  bei  Sandrart,  und  ist 
im  ganzen  Zusammenhang  betrachtet,  vielleicht  nur  ein  unge- 
schickter Ausdruck  dafür,  dass  Goudt  die  Werke  Elsheimers 
in  Holland  kennen  gelernt  habe. 

B.  I S.  62 — 74.  Peter  Paul  Rubens. 

Aus  de  Piles  S.  382 — 390  stammen  folgende  Angaben: 

Die  Geburt  in  Köln;  Rubens’  anfängliche  Erziehung  zu  ge- 
lehrten Studien ; seine  Schülerschaft  bei  van  Oort  und  van 
Veen;  des  letzteren  gute  Eigenschaften;  sein  Aufenthalt  in 
Venedig  und  Mantua;  seine  Reise  nach  Rom  (H:  hij  kreeg 

„gelegenheid  om in  de  nieuwe  kerk  van  St.  Pieter 

„eenige  altaarstukken  te  schilderen;”  de  P:  „eglise  neuve 
des  Peres  de  l’Oratoire’');  seine  Heirat  nach  dem  Tode 
seiner  Mutter  mit  Catharine  de  Brentes  (H:  Brintes);  die  vier- 
jährige Dauer  der  Ehe;  die  auf  den  Tod  der  Gattin  folgende 
Reise  durch  die  nördlichen  Provinzen ; die  zweite  Ehe  mit 
Helene  Forman  „qui  etait  une  Helene  en  beaute  et  qui  lui  fut 
„d’un  grand  secours  dans  les  figures  de  femmes  qu’il  avait  ä 
„peindre”  („die  een  Helena  in  schoonheid  was;  een  schoon 
„voordeel  voor  een  Schilder,  om  de  kosten  van  T model  te 
sparen  ” fügt  der  practische  und  wenig  mit  irdischen  Gütern 
gesegnete  Houbraken  hinzu);  sein  angenehmer  Charakter  und 


310 


seine  feinen  Sitten;  seine  Mission  nach  England  und  endlich 
sein  Besuch  beim  Herzog  von  Braganza. 

Bei  dem  vorletzten  Ereignis  wird  de  Files  ausdrücklich  citirt 
und  nur  ausgelassen , dass  der  Herzog  von  Buckingham  Rubens 
während  dessen  Pariser  Aufenthalt  kennen  gelernt  und  darauf 
der  Erzherzogin  Isabella  vorgestellt  habe.  Wir  dürfen  annehmen, 
dass  Houbraken  diese  Darstellung  der  Begebenheiten  als  un- 
richtig erkannt  hat.  Bekanntlich  wurde  Rubens  schon  1609 
Hofmaler  der  Erzherzoge  und  fällt  die  Bekanntschaft  mit  Bucking- 


ham erst  ins  Jahr  1625  (v.  d.  Branden,  S.  488  und  532). 

Houbrakens  Ausdruck  „ dat  door  de  Infante  het  zoo  bij 
Philips  „bekuipt  was,  dat  hij  [Rubens]  als  ambassadeur  naar 
’t  Engelsche  hof  gezonden  werd”  ist  eine  nicht  ganz  genaue 
Wiedergabe  des  Gedankens  in  de  Piles’  Worten  „eile  le  fit 
„nommer  Ambassadeur  par  son  neveu  Philippe  IV.”  Vielleicht 
hat  Houbraken  hier  Kunde  gehabt  von  dem  starken  Wider- 
stande , welcher  der  Sendung  Rubens’  von  Seiten  des  spanischen 
Ministers  Olivarez  entgegengesetzt  wurde,  (v.  d.  Branden,  a.  a. 
O.  S.  535). 

In  der  Erzählung  des  Besuches  in  Villa  vizosa  differiren 
Houbraken  und  de  Piles  in  der  Angabe  der  Geldsumme  [deux 
mille  pistoles:  duizend  pistolen]. 

B.  I S.  128.  Cornelis  Poelenburg. 

Ausser  dem  bei  le  Comte  zu  erwähnenden  Passus  ist  de  Piles 
(S.  409)  Houbrakens  Hauptquelle,  was  hervorgeht  aus; 

1)  der  ausdrücklichen  Erwähnung  des  Geburtsjahres  bei  beiden 
Schriftstellern. 

2)  dem  Vergleich  der  folgenden  Sätze,  deren  Grundgedanke, 
trotz  der  abweichenden  Fassung,  offenbar  identisch  ist; 


d.  P : « enfin , apres  avoir  etudie 
*la  nature  meme,  il  se  fit  une 
« manRre  particuliere,  qui  est  vraie 
« et  agreable. » 


H : « eindelijk  nam  hij  een  eige 
« wijze  van  Schilderen  aan  en  oef- 
« fende  zig  voorts  naar  ’t  leven.  » 


B.  I S.  153.  Christoffel  Schovarts. 

Obwohl  Sandrart  citirt  wird , ist  der  ganze  Artikel  ausser 
der  Mitteilung  über  den  Aufenthalt  in  den  Niederlanden  aus 


,II 


de  Piles  übersetzt,  wo  der  Meister  Schoüarts  heisst  (S.  364). 
Houbraken  und  die  ganze  Reihe  seiner  Abschreiber  haben 
übersehen,  dass  dies  nichts  anderes  ist  als  die  französische 
Form  für  Schwartz.  Die  ersten  Berichte  über  Christoffel 
Schwartz  bringt  van  Mander  S.  175b),  dann  in  erweiterter 
Form  Sandrart  (II  S.  263b).  Keiner  von  diesen  erwähnt  jedoch 
einen  niederländischen  Aufenthalt  des  Meisters. 

B.  I S.  223  ff.  Philippe  de  Champagne. 

Ganz  entlehnt  aus  de  Piles  (S.  497—501)  mit  folgenden  Ab- 
weichungen : 

Houbraken  behauptet,  dass  Philippe  einziger  Sohn  gewesen 
sei.  Trotzdem  giebt  er  später  (B.  III  S.  209)  die  Biographie 
seines  Bruders  Sohnes  Jan  Baptiste. 


de  P : « il  changea  plusieurs  fois 
« de  maitre,  qui  n’etoient  que  des 
« Peintres  mediocres  k la  reserve 
« de  Fouquiere  qui  lui  apprit  ä 
« faire  du  paisage.  > 

« Etant  arrive  ä Paris  il  se  mit 
« chez  1 ’ A 1 1 e m a n , fort  mauvais 
« Peintre.  > 

« du  Chesne,  qui  bien  qu’ignorant 
« avoit  entrepris  les  ouvrages  de  Pein- 
« ture  du  palais  de  Luxembourg , les 
« employa  tcus  deux  dans  ce  palais, 
« Poussin  ä quelques  petits  ouvrages 
« dans  les  lambris  et  Champagne 
i k faire  quelques  tableaux  dans 
« Papartement  de  la  Reine.  » 


H : « zijne  ouders deden 

« geen  goede  keus , ’t  geen  hem 
« dikwils  van  meester  deed  ver- 
« anderen.  « 

(Fouquiere  wird  nicht  erwähnt). 

« hij  bleef  eenigen  tijd  in  Vrank- 
« rijk  ten  huize  van  een  Duit- 
« scher,  een  gemeen  Schilder.  » 

« Chesne  een  schilder , maar  een 
« zottebol  en  windbuil  had  aange- 
« nomen  eenig  werk  te  schilderen 
« in  ’t  paleis  van  Luxemburg  en 
« gebruikte  daartoe  deze  twee  jonge 
« konstenaren.  Champagne  maakte 
« het  groot  en  Pousijn  het  kleen  werk 
« tot  de  sieraden  van  dat  vertrek. » 


Der  Grund,  weshalb  der  Königin  die  Arbeit  Champagne’s 
besonders  gefiel:  „van  wegen  deszelfs  helderheid  in  vergelijking 
„van  het  werk  van  Poussin”  ist  Erfindung  Houbrakens. 


H : «hij  kreeg  een  inkomen  van 
« 1200  gülden  jaarlijks.  » 


de  P : « la  reine  lui  donna  un 
«logement  dans  le  Luxembourg  et 
« douze  Cent  livres  de  pension.  » 

Dass  die  Tochter  du  Chesne’s  „viel  Geld  hatte,”  meldet 
de  Piles  nicht. 


312 


de  P : « Le  Cardinal  de  Riche- 
« Heu  n’ayant  jamais  pu  faire  quitter 
« ä Champagne  le  Service  de  la 
« Reine  par  les  promesses  qu’il  lui 
« avoit  fait  faire  de  lui  dtablir  une 
« grosse  fortune  pour  lui  et  pour 
« les  siens,  ne  put  s’empecher  de 
« louer  sa  fiddlitd  et  de  l’estimer 
« d’autant  plus  qu’il  persistoit  dans 
« son  attachement.  Le  premier  Valet 
« de  Chambre  du  Cardinal  qui  lui 
« avoit  fait  la  proposition  ajouta, 

« qu’il  n’avoit  qu’a  souhaitter  et  que 
« Son  Eminence  ne  lui  refuseroit 
» rien.  A quoi  Champagne  rdpondit, 

« Que  si  M.  le  Cardinal  pouvoit  le 
« rendre  plus  habile  Peintre  qu’il 
« n’dtoit,  ce  seroit  la  seule  chose 
« qu  il  ambitionneroit  leplus:mais 
« comme  cela  n’dtoit  pas  possible,  1 
« il  ne  desiroit  de  Son  Eminence  | 
« quel’honneur  desesbonnesgraces.»  \ 
de  P : « M.  Poncet ....  qui  ^toit 
« de  ses  amis  le  pria  un  jour  de 
« Dimanche  de  faire  le  portrait  de 
« sa  fille , qui  devoit  faire  profes- 
« sion  le  lundi  aux  Carmelites  de 
« la  rue  Chapon  n’y  ayant  plus 
« que  ce  jour-lä  oü  les  gens  du 
« monde  pussent  la  voir;  mais 
« Champagne  faisant  scrupule  de 
« peindre  un  Dimanche  ne  voulut 
« jamais,  quoiqu’on  lui  püt  dire 
« et  offrir  se  laisser  vaincre , aux 
« prieres  de  son  ami,  car  outre 
« qu’il  dtoit  bon  chrdtien  il  dtoit 
fi  fort  desintdresse s 


H : « De  Kardinaal  de  Richelieu 
« zocht  hem  door  anderen  te  lokken 
« uit  den  dienst  der  Koningin  met 
« aanbiedinge  dat  hij  zooveel  zou 
« eisschen  als  hij  begeerde  om  voor 
« hem  te  schilderen , maar  hij  sloeg 
« dit  op  eene  beleefde  wijze  af  en 
» voegde  daarbij : Dat  hij  den  Kar- 
« dinaal  (indien  hij  zulks  begeerde) 
« wel  een  Schilder  zoude  aanwijzen 
«die  hem  genoegen  zoude  geven 
« en  verzocht  verder  in  zijn  gunst 
« te  mögen  blijven.  » 


H:  « Monsr.  Poncet kwam 

« hem  eens  op  eenen  zondag  be- 
« zoeken  om  van  hem  geschildert 
« te  worden , maar  hij  weigerde 
« zulks  te  doen , (schoon  hij  een 
«groot  man  en  bijzonder  vriend 
« van  hem  was) ; omdat  hij  zwarig- 
« heit  maakte  van  de  Kerkelijke 
«beveelen  en  het  gemeen  gebruik 
« te  overtreden  5 hoe  gretig  hij  00k 
« op  winst  was.» 


B.  I S.  276 — 282,  Joachim  Sandrart. 

Trotz  seiner  Kenntnis  und  Benützung  der  (Auto-)  biographie, 


313 


welche  der  Teutschen  Academie  angehängt  ist,  hat  Houbraken 
mehrere  Angaben  aus  de  Piles  (S.  434 — 437)  entlehnt.  Es  sind  dies ; 

de  P : c ä Tage  de  quinze  ans  H ; « hij  heeft  in  den  ouderdom 
< il  alla  ä pied  jusqu’a  Prague,  > «van  15  jaren  zig  te  voet  naar 

« Praag  begeven.  > 


(zu  F u s s steht  nicht  bei  Sandrart.) 


der  Passus  auf  S.  276  von  Engelant,  alwaar  hij  gele- 
genheid  vond  bis  om  daarmee  zijn  paleis  te  sieren. 


de  P ; « la  (d.  h.  das  Gut  Stockau) 
« trouvant  un  peu  ddlabrde , il  ven- 
« dit  tout  ce  qu’il  avoit  de  beaux 
« tableaux  de  desseins  et  autres 
« curiositds  pour  la  rdtablir.  » 


H : c bewust , dat  het  lanthuis 
« en  de  lustgaarden  bijster  vervallen 
« waren , verkocht  hij  al  ’t  gene 
« hij  tot  Amsterdam  bezat,  zoo  van 
« schilderijen,  teekeningen  als  andere 
« frajigheden.  » 


Sandrart  selbst  giebt  als  Motiv  des  Verkaufs  an  „ inständiges 
„Bitten  und  Anhalten  der  Kunstliebhaber  in  Amsterdam.”. 


de  P : « il  la  rdtablit  plus  belle 
qu’elle  n’dtoit;  et  craignant  une 
seconde  invasion , il  la  vendit.  > 


H : « Doch  hij  boude  hetzelve 
« weder  op,  schooner  dan  ’t  geweest 
« was  en  beducht  voor  een  tweeden 
« inval , verkocht  het.  » 


Sandrart:  er  verkaufte  Stockau 
erben  keine  Hoffnung  hatte.” 
de  P : «de  tous  ses  livres , le 
« plus  considerable  est  celui  de  la 
« vie  des  Peintres,  dans  lequel  il 
« a abrdgd  Vasari  et  Ridolfi  pour 
« ce  qui  regarde  les  Peintres  Italiens, 

« Charles  Ver-Mander  pour  les 
« Flamans  du  siede  passe  et  du 
« reste  il  a dcrit  sur  les  memoires 
« qu’il  a pu  recouvrer  et  sur  ce  qui 
« ^toit  de  sa  connoissance.  » 


„weil  er  zu  einigen  Leibes- 

H : « de  voornaamste  inhöut  van 
« zijne  boeken , daar  wij  van  gemelt 
« hebben,  behelst  het  levensbedrijf 
« van  de  schilders , waarin  hij  Vasari 
« en  Rudolf!  in  opzigt  van  de  Ita- 
« lianen  of  anders  K.  van  Mander 
« in  zijn  geheele  schikking  en  orde 
« gevolgt  heeft  en  daar  hij  in  zijn 
« tijd  omgang  met  veele  schilders 
« had,  heeft  hij  derzelver  leven  en 
«konstwerken  beschreven,  daaraan 
« toegedaan.  » 


Die  ausgiebige  Benützung  de  Bie’s  von  Seiten  Sandrarts  ist 
de  Piles  also  entgangen  und  er  selbst  scheint  das  Gülden  Cabinet 
auch  nicht  verwertet  zu  haben,  denn  er  fügt  hinzu:  „c’est  la 


21 


314 


„ que  i’on  a puise  la  plus  graiide  partie  de  ce  que  l’on  a dit 
„dans  cet  abrege-ci  touchant  les  Peintres  Flamans  de  ce  siede.” 


B.  I S.  359—364.  Pieter  van  Laer. 

Den  Bericht  über  van  Laers  Selbstmord  und  den  Frevel, 
wofür  derselbe  die  Strafe  des  Himmels  war,  hat  Houbraken 
aus  de  Piles  (S.  415)  entlehnt.  Nur  in  Bezug  auf  die  — wenig 
wichtigen  — Details  der  Begegnung  mit  dem  Pfaffen  hat  er  seine 
eigne  Darstellungsweise. 

B.  II  S.  114 — II 6,  Jan  und  Andries  Both. 

Houbraken  erwähnt  de  Piles  nur,  um  gegen  ihn  zu  polemi- 
siren,  weil  dieser  Andries  fälschlich  Hendrik  nennt.  Woher 
dieser  Irrtum  stammt,  ist  nicht  ersichtlich,  denn  Sandrart,der 
sowohl  Houbrakens  wie  de  Piles’  Quelle  ist,  nennt  den  Namen 
des  zweiten  Bruders  überhaupt  nicht,  sondern  sagt  immer  ,Jan 
„und  sein  Bruder”,  „der  andre  Bruder”  usw.  Dennoch  ist  die 
Existenz  des  Andries  sowohl  durch  die  Inschriften  von  Ge- 
mälden und  Stichen,  wie  durch  urkundliche  Zeugnisse  voll- 
kommen gesichert,  während  ein  Hendrik  wohl  kaum  nach- 


weisbar ist. 

B.  II  S.  193— 195.  Hendrik  Verschuring. 

Diese  ausführliche  Biographie  ist  vom  Anfang  bis  zum  Ende 
geistiges  Eigentum  de  Piles’  (S.  437 — 441,  wo  er  Verscure 
heisst).  Ihren  Umfang  verdankt  sie  vielleicht  dem  Umstande, 
dass  de  Piles  im  Schlosse  Loevestein,  wo  er  als  Staatsgefan- 


gener weilte,  Gelegenheit  hatte,  über  den  erst  vor  kurzem  als 
angesehenen  Künstler  und  Bürgermeister  der  gegenüberliegenden 
Stadt  Gorinchem  verstorbenen  Maler  genaue  Erkundigungen 
einzuziehen.  Teilt  er  sogar  mit,  dass  er  mehr  als  zwanzig  Skiz- 
zenbücher von  ihm  gesehen  habe! 

Die  Geburts-  und  Todesdaten,  welche  Houbraken  giebt,sind 
beide  wohl  als  Druckfehler  zu  betrachten  und  stillschweigend 
in  1627  und  1690  zu  verbessern.  Nicht  so  leicht  ersichtlich 
sind  die  Gründe  für  die  folgenden  Abweichungen: 


de  P : 8 Henri  ^toit  un  fruit  pr^- 
8 coce  que  son  pere  prit  soin  de 
8 faire  cultiver  d^s  son  bas  äge ; 


H : 8 De  vader , welke  een  teedere 
8 geneigtheit  voor  zijn  kind  had , 
« te  meer  alzoo  hetzelve  in  zijn 


315 


« car  s’etant  appergu  de  Tinclination 
« que  son  fils  fit  paroitre  pour  la 
« Peinture , dans  le  tems  que  ce 
«jeune  homme  commengoit  ä se 
« servir  de  la  raison,  il  le  mit  d^s 
4 Tage  de  huit  ans  chez  un  peintre 
« de  Gorcum  qui  ne  faisoit  que 
« des  portraits.  ■» 


« vroege  lentejeugt  zwakker  en  tee- 
c derder  dan  wel  anderen  was , had 
« veel  bekommertheit  daarover,  niet 
« wetende  wat  daarmede  te  zullen 

« aanvangen maar  ’t  leed  niet 

« lang  of  het  middel  van  zijne 
s kostwinning  ontdekte  zig  in  de 
« geneigtheit , welke  strekte  tot  de 
« teekenkonst.  De  vader  ditbemer- 
« kende  bestelde  hem  straks  ter 
« ouderdom  van  acht  jaren  gekomen 
« bij  eenen  Dirk  Govertsz , Portret- 
« Schilder.  » 


Houbraken  nimmt  die  Mitteilung  vom  ersten  zehnjährigen 
Aufenthalt  n Italien  nur  bedingtermaassen  an , indem  er  hinzufügt, 
der  Sohn  Verschurings  habe  die  Dauer  desselben  mit  fü  n f Jahren 
angegeben,  de  Piles’  Mitteilung  stimmt  aber  vollkommen  zu  dem 
Datum  der  Rückkehr  nach  Gorinchem  (1662),  welches  Hou- 
braken nicht  beanstandet.  Es  ergiebt  sich  folgende  Berechnung : 

Geboren  wurde  Verschuring  nach  26  April  1627,  weil  sein 
Alter,  als  er  an  diesem  Tage  des  Jahres  1690  ertrank,  mit 
62  Jahren  angegeben  wird  ; 

Zwanzig  Jahre  alt  ging  er  nach  Italien , also  etwa  Sommer 
oder  Herbst  1647; 

Hier  blieb  er  zehn  Jahre,  also  etwa  bis  Ende  1657; 

Hierauf  reiste  er  nach  Paris , darauf  zurück  nach  Italien , und 
blieb  hier  abermals  drei  Jahre.  Es  kann  also  leicht  Ende  1661 
geworden  sein,  ehe  er  von  dort  fortging  und  Anfang  1662, 
ehe  er  wieder  in  Gorinchem  war. 

Es  zeigt  sich  also,  dass  die  fünQährige  Dauer  seiner  Reise, 
von  der  der  Sohn  spricht,  wenig  für  sich  hat,  es  sei  denn 
dass  man  die  übrigen  Daten  de  Piles’  ebenfalls  bezweifle. 

de  P ; « il  suivit  l’armee  des  H.  spricht  von  den  Jahren  1671 
« Etats  en  1672.»  und  1672  5 im  ersteren  gab  es  jedoch 

keinen  Krieg  in  den  Niederlanden. 

Houbraken  übergeht  stillschweigend , dass  de  Piles  einige 
zwanzig  dünne  Studienbücher  Verschurings  gesehen  hatte  und 


3i6 


selbst  ein  grosses  Buch  mit  Zeichnungen  von  ihm  besass ; sowie , 
dass  des  Malers  schönste  Werke  sich  im  Haag,  Amsterdam 
und  Utrecht  befanden. 

B.  II  S.  332,  Joan  Guil.  Baur. 

Ein  eigenartiges  Licht  auf  die  allgemeine  Bildung  Houbrakens 
wirft  der  Schlusssatz  dieses  Artikels:  „te  Weenen  (holländisch 

„für  Wien) van  een  on verwachte  ziekte  overvallen , stierf 

„hij  in  ’t  jaar  1640;  du  Piles  schrijft,  dat  hij  te  Vienne,  een 
„stad  aan  de  Donau  is  gestorven’M  Der  Zusatz  „een  stad  aan 
de  Donau’'  findet  sich  übrigens  bei  de  Piles  (S.  41 1 f.)  nicht. 

B.  III  S.  92 — 96  Caspar  Netscher. 

Dies  ist  der  zweite  holländische  Maler,  über  den  de  Piles 
ausführliche  quellenmässige  Mitteilungen  bringt.  Da  der  alte 
Netscher  seiner  Zeit  im  Haag  der  beliebte  Maler  der  höheren 
Stände,  der  fremden  Fürstlichkeiten  usw.  war  (vgl.  S.  95);  da 
de  Piles  ferner  in  Lissabon,  wo  er  1685  bis  1687  war , Gelegen- 
heit hatte  viele  seiner  Werke  zu  sehen  (sieh  unten) ; da  endlich 
einerseits  der  älteste  Sohn  Theodor  in  Paris  „ beim  ersten  Adel 
und  Reichtum  der  Stadt”  bekannt  geworden  war  (van  Gool, 
N.  S.  I S.  179)  und  andererseits  der  zweite  Sohn,  der  Maler 
wurde,  im  Haag  in  die  Fussstapfen  seines  Vaters  trat  (v.  Gool 
a.  a.  O.  S.  370  f.),  so  dürfen  wir  wohl  die  Vermutung  aus- 
sprechen, dass  de  Piles  in  der  Lage  war,  aus  zuverlässiger 
Quelle  zu  schöpfen  und  dass  er  diese  Gelegenheit  nicht  unbe- 
nützt  vorübergehen  liess. 

Bereits  in  seiner  Einleitung  (I  S.  6)  teilt  Houbrakcn  mit, 
dass  Netscher  zu  Prag  geboren  wurde,  und  diese  Nachricht  hat 
er  offenbar  aus  de  Piles  S.  441  entnommen.  Im  dritten  Bande 
giebt  er  jedoch  Heidelberg  als  Geburtsort  an  und  ist  hierin, 
wie  in  den  von  ihm  mitgeteilten  Jahreszahlen  unabhängig  vom 
französischen  Autor,  bei  dem  sonst  fast  sämmtliche  Züge  der 
Lebensbeschreibung  bereits  Vorkommen.  So  die  Flucht  der  Mutter 
Netschers  mit  ihren  Kindern  aus  einem  belagerten  Schloss ; ihre 
Ankunft  in  Arnheim  und  die  Sorge  Tullekens  für  den  jungen 
Caspar.  Als  dessen  erster  Lehrer  wird  dann  aber  genannt  „un 


317 


„vitrier  qui  etoit  le  seul  homme  dans  Arnhem  qui  süt  un  peu 
„peindre/'  Ferner  erwähnt  de  Piles  bereits  die  Schülerschaft 
bei  ter  Borch ; dessen  meisterhafte  Nachbildung  von  Seidenstoffen 
und  Netschers  Talent,  ihm  darin  nachzuahmen;  das  Arbeiten 
für  die  Kunsthändler;  die  Reise  nach  Bordeaux  und  die  dortige 
Eheschliessung;  die  Erfahrung,  dass  das  Porträtmalen  am  lu- 
crativsten  sei,  um  eine  zahlreiche  Familie  zu  unterhalten; 
Netscher's  Berühmtheit  im  In-  und  Auslande; 

« Dom  Francisco  de  Melo , Ambassadeur  de  Portugal  ne  se  contenta 
« pas  d’avoir  son  portrait , mais  il  en  emporta  encore  beaucoup  d’autres, 
« qui  sont  aujourd’hui  ä I äsbonne  chez  PArcheveque  de  cette  ville-lä.  > 

das  Anerbieten  Karl  II  von  England ; sein  langjähriges  Nie- 
renleiden und  sein  Todesjahr  1684;  — dies  alles  findet  sich 
schon  bei  de  Piles.  Zu  beachten  ist  nur,  dass  dieser  keine 
Jahreszahlen  und  Eigennamen  mitteilt.  Diese  hat  Houbraken 
also  aus  andrer  Quelle  geschöpft.  Nur  das  Geburtsjahr  ist  in- 
direkt bei  de  Piles  zu  finden,  denn  nach  ihm  starb  Netscher 
48  Jahre  alt.  Da  dies  1684  der  Fall  war,  wurde  er  also  1635 
oder  1636  geboren.  (Houbraken  sagt  1639). 

Erwähnenswert  ist  de  Piles’  Urteil  über  Netscher  und  seine 
Kunst,  welches  Houbraken  nicht  wiedergiebt: 

« Netscher  a ete  un  des  meilleurs  Peintres  des  Pays-Bas : de  ceux  au 
« moins , qui  n’ont  travailH  qu’en  petit ; son  dessein  etoit  assez  correct, 
« mais  son  goüt  en  cette  partie-lä  ne  sortoit  point  de  celui  de  son 
« pays.  II  entendoit  fort  bien  le  clair-obscur , et  entre  ses  couleurs  lo- 
« cales  qui  dtoient  toutes  bonnes  il  avoit  un  talent  particulier  pour 
« bien  faire  le  linge.  Sa  maniere  de  peindre  dtoit  tr^s-modleuse,  sans 
« touches  apparentes , finie  ndanmoins , sans  etre  pe'nde , et  comme  on 
« dit  stantee.  Quand  il  vouloit  donner  la  derniere  main  ä quelque  ou- 
« vrage , il  y passoit  un  vernis , qui  avant  de  sicher  lui  donnoit  le  tems 
« d’y  travailler  deux  ou  trois  jours  de  suite ; il  lui  donnoit  en  meme  tems 
« le  moyen  de  remanier  ä son  grd  les  couleurs,  qui,  n’dtant,  ni  trop 
4 dures  ni  trop  liquides , pouvoient  se  lier  facilement  ä celles  qu’il  y 
4 mettoit  de  nouveau , sans  rien  perdre  de  leur  fraicheur , ni  de  leur 
« premiere  qualitd.  » 

B.  III  S.  209.  Joan  Baptiste  de  Champagne. 

Vollständig  entlehnt  aus  de  Piles  (S.  503)  mit  der  Ausnahme, 


318 


dass  die  Notiz  über  die  Kinder  des  Philippe  beim  französischen 
Schriftsteller  in  dessen  Biographie  (S.  501)  vorkommt.  Auch 
hier  wird  wie  fast  immer  der  ursprüngliche  Sinn  durch  die 
Ausdrucksweise  Houbrakens  ein  wenig  geändert,  wie  aus  fol- 
gendem Vergleich  hervorgehen  mag: 


de  P : « l’union  dans  laquelle 
«ils  (d.  h.  die  beiden  Champagne) 
« vivoient  et  Pestime  qu’ils  avoient 
« l’un  pour  l’autre,  fit  prendre  au 
« neveu  la  meme  maniere  qu’avoit 
«suivie  son  oncle,  en  degdnerant 
« un  peu  de  force  et  de  verite. 
« Du  reste  ils  avoient  les  memes 
« sentimens  dans  leur  profession  et 
«dans  leur  morale,  celui-ci  fit  un 
« voyage  en  Italie , qui  ne  dura  que 
« quinze  mois , sans  prendre  d’autre 
« goüt,  que  celui  que  les  ouvrages 
« de  son  oncle , lui  avoient  inspire. 
4 II  mourut  Professeur  de  l’acaddmie 
« en  1688  ägd  d’environ  quarante- 
« trois  ans.  » 


H;  « hij  in  jaren  en  konst  op- 
« geklommen,  deed  een  reis  naar 

«Italie,  voor  15  maanden Hij 

« nam  dien  tijd  naarstig  met  schil- 
« deren  en  teekenen  in  acht ; maar 
« hield  zig  aan  dezelve  wijze  van 
« schilderen , die  zijn  00m  had. 
« Wedergekeert  zijnde , wist  hij  het 
« door  zijn  vrinden  zoover  te  bren- 
« gen,  dat  hij  op  den  kruiwagen 
4 van  ’s  Konings  gunst  geklommen 
« opzigter  van  de  koninklijke  konst- 
4 school  wiert.  Hij  stierf  1688,  oud 
4 43  jaren. » 

(Hieraus  hat  Houbraken  am  An- 
fang der  Biographie  das  Geburts- 
jahr 1645  berechnet). 


5.  LE  CoMTE’s  Cabinet  des  Singulatirez. 

Aus  den  drei  Bändchen  des 

Cabinet  des  singtilaritez  d' architecture , peiiiture , sculpture 

et  graviire par  Florent  le  Comte  etc.  Seconde  edition 

A Brusselles,  chez  Lambert  Marchant  MDCCII  hat  Hou- 
braken  manches  geschöpft,  was  er  auch  schon  in  ältern  und 
zuverlässigeren  Quellen  gefunden  hätte.  Die  Benützung  hängt 
zusammen  mit  seiner  Neigung,  die  neueste  Literatur  heranzu- 
ziehen, mit  Gelehrsamkeit  zu  renommiren  und  eine  bereitlie- 
gende bequeme  Form  der  Erzählung  selbständigen  Quellen- 
untersuchungen vorzuziehen. 

Für  die  folgenden  Artikel  sind  Entlehnungen  aus  le  Comte 
nachweisbar ; 

B.  I S.  23.  Jan  de  Hoey. 

Aus  le  Comte  II  S.  273.  Er  war  Enkel  des  Lucas  van  Leij den , 
und  wird  als  solcher  schon  bei  van  Mander  erwähnt  S.  137a). 

B.  I S.  24.  Barend  van  Orleij. 

Aus  le  Comte  II  S!  203.  lieber  das  Verhältnis  zu  van  Mander 
vergleiche  man  oben  S.  226. 

B.  I S.  34.  Joan  Dac. 

Auch  über  diesen  Artikel,  ein  der  stärksten  Beispiele  von 
Houbrakens  Oberflächlichkeit,  vergleiche  man  bereits  oben  S.  226. 
Bei  seiner  Abhängigkeit  von  van  Mander  ist  der  le  Comte’sche 
Lebensabriss  für  uns  absolut  wertlos. 


1)  Die  erste  Ausgabe  vom  Jahre  1699  stand  mir  leider  nicht  zu  Gebote. 


320 


B.  I S.  62  ff,  P.  F.  Rubens. 

Die  einzige  Stelle,  wo  in  dieser  Biographie  eine  Benützung 
le  Comte's  wahrscheinlich  ist,  ist  auf  S.  63,  wo  Houbraken 
sagt:  „Andere  behaupten,  dass  Adam  van  Oort  sein  erster 
„Lehrer  gewesen  sei."  Zu  diesen  Andren  gehört  in  der  Tat 
le  Comte,  der  ausser  Adam  van  Noort  noch  Otto  Vaenius  als 
Rubens’  Lehrer  nennt  (II  241). 

B.  I S.  115  ff  Wencelaus  Koeberger. 

Stammt  hauptsächlich  aus  le  Comte  (B.  II  S.  223 — 225), 
den  Houbraken  citirt,  mit  folgenden  Abweichungen: 

Houbraken  behauptet,  dass  aus  dem  Altarbilde  Koebergers 
in  der  Antwerpener  Liebfrauenkirche,  der  Kopf  des  heiligen 
Sebastian  ausgeschnitten  wurde,  während  le  Comte  richtig  mit- 
teilt, es  seien  zwei  Frauenköpfe  gewesen  ^). 


le  C. : « Claude  Fabri  de  Peyresc 
« venu  de  France  au  Pais  Bas 
« voulut  avoir  sur  ces  chose,.  quel- 
« que  conversation  avec  lui  et  Co- 
« berghe  se  fit  honneur  de  lui  mon- 
« trer  les  curiositds  de  son  cabinet 
« et  de  lui  en  expliquer  les  parti- 
« cularitds.  »  *  *) 


H : « Glaude  F.  de  P.  kwam  uit 
« Vrankrijk  om  zijn  Kabinet  te  zien. 
« Hij  vertoonde  het  hem  en  wees 
« hem  veele  dingen  tot  berigt  daar- 
« omtrent  dienende.  » 


le  Comte  spricht  von  Arbeiten,  welche  Coberger  ausgeführt 
habe  im  „Palais  de  Tervure,  une  des- agreables  demeures  des 
Pais  Bas";  Houbraken:  im  herzoglichen  Palast  zu  „Fornure, 


V.  d.  Branden,  S.  596.  — Am.  Buchelius  notirte  sich  bereits  um  das 
Jahr  1620:  « vidi  apud  Fererium  [wohl  in  Leiden]  2 feminas  a Wen- 
« ceslao  Cobergero  in  Italia  factas,  excisas  Antverpie  ex  quodam  altari.  » 
(O.  H.  V S.  149). 

*)  Dass  le  Comte  Recht  hatte , beweist  die  V i t a Nicolai  Claudii 
Fabricii  de  Peiresc,  authore  Petro  Gassendo  1655  im  Haag  bei 
Adr.  Vlacq  in  dritter  Auflage  erschienen.  Hier  wird  auf  S.  51  ff.  über 
die  Reise  berichtet,  die  jener  Gelehrte  1606  erst  durch  England , später 
durch  die  Niederlande  machte.  Nach  Besuchen  bei  Gelehrten  in  Leiden, 
Enkhuizen  und  Antwerpen  kam  Fabri  auch  nach  Brüssel.  Hier  « sus- 
pexit  potissimum  celebrem  Pictorem  Venceslaum  Cobergerum , qui  tum 

habebat  prae  manibus  insigne  opus  quadripartitum Memorabat 

porro  varios  circa  partes  singulas  consertos  cum  illo  sermones  » etc. 


321 


„anders  Veurne,  gelegen  tusschen  Nieupoort,  Duinkerken  en 
„ Dixmuyden , de  vermakelijkste  lantstreek  van  Viaanderen.  ” 

Es  liegt  hier  bei  Houbraken  offenbar  eine  Verwechslung  vor 
der  Arbeiten  Cobergers  für  den  Erzherzog  Albert  zu  Tervure 
und  der  Trockenlegung  der  Moräste  zwischen  Veurne  und  Dün- 
kirchen , worüber  le  Comte  am  Schluss  seines  Artikels  — aller- 
dings ohne  Ortsangabe  — spricht  ^). 

B.  I S.  128.  Cornelis  Poelenburg. 

In  der  Hauptsache  stammt  diese  Biographie  aus  de  Piles 
(vgl.  daselbst),  der  folgende  Passus  dürfte  jedoch  aus  le  Comte 
entlehnt  sein  (II  S.  276). 


le  C : «II  donna  dans  le  päisage 
sen  petit,  du  goüt  d’Elsheimer;  et 
« corame  il  avoit  etudie  Raphael  et 
« la  nature » usw. 


H : « Te  Rome  gekomen  be- 
« haagde  hem  de  behandeling  van 
« Ad.  Elsheimer , . . . . maar  ’t  leed 
« niet  lang  of  hem  bekoorde  de 
« zachte , en  lieffelijke  behandeling 
« Rafael.  > 


de  Piles  sagt  grade  umgekehrt:  „il  dessina  quelque  temps 
„d'apres  Rafael.  Il  s’attacha  en  suite  au  paisage,  se  proposant 
„Adam  Eiseimer  pour  modele.” 

B.  I S.  149.  Gerard  Honthorst. 

Die  Abhängigkeit  von  der  französischen  Quelle  verrät  der 
Ausdruck  „ prins  Palatin  ” , und  wirklich  finden  wir  dieselbe 
bei  le  C.  B.  II  S.  236  f.  Vgl.  jedoch  auch  bei  de  Bie  und  Sandrart. 

B.  I S.  162.  Jacques  Francart  und  Anna  Fran^oise 
de  Bruin. 

Aus  le  C.  II  S.  225  f.  entlehnt,  den  Houbraken  citirt;  jedoch 
findet  sich  folgende  Abweichung: 


le  C : « il  avoit  une  parente , qui 
« apprit  de  lui  hart  de  peindre  et 
« qui  excella  dans  cet  art  au  dessus 
« de  toutes  les  femmes  de  son 


H : Francart  was  ook  inzonder- 
heit  bemint  bij  de  Infante  Isabelle, 
« voor  welke  hij  geschildert  heeft 
« de  Misterien  van  den  Rozekrans, 


b Etwas  östlich  von  Brüssel;  abgebildet  im  Grand  Theätre  profane 
de  Brabant,  la  Haye  1730  No.  64,  mit  Text  auf  S.  28. 

2)  lieber  letztere  Tätigkeit  vgl.  P.  Bortier;  Coberger,  Peintre,  Ar- 
chitecte,  Ingenieur,  Bruxelles  1875  S.  18  ff. 


322 


« temps  ; . . . . il  en  fit  naitre  une 
« si  grande  estime  ä l’Infante  Isa- 
« belle,  qu’elle  peignit  pour  cette 
« Princesse  tous  les  Mysteres  du 
« Rosaire,  qu’elle  envoya  ensuite 
« au  Pape  Paul  V dont  il  lui  temoigna 
« des  agremens  tous  particuliers.  * 


« die  gezonden  zijn  aan  Paus  Paulus 
«V  en  naderhand  in  koper  ge- 
« sneden.  Anna  Fransoise  de  Bruns , 
« die  hem  in  maagschap  bestondt, 
« heeft  hij  de  schilderkonst  geleert, 
« zoodat  zij  alle  schilderessen  van 
« dien  tijdt  overtrof.  » 


B.  I S.  223  ff.  Philippe  de  Champagne. 

Vgl.  bereits  bei  de  Files  oben  S.  31 1 f. 

Eine  Anzahl  dort  aufgezählter  Werke  des  Meisters  in  den 
Kirchen  und  Klöstern  Frankreichs  hat  Houbraken  unerwähnt 
gelassen.  Er  citirt  statt  dessen  le  Comte  B.  I S.  y8 , wo  in 
einem  Verzeichnis  der  Werke  Champagne’s  besonders  gerühmt 
werden  soll  dasjenige,  worin  Ludwig  XIII  vor  einem  Marien- 
bild , welchem  er  seine  Krone  anbietet , knieend  dargestellt  ist. 
Dies  Gemälde  hatte  er  für  die  Pariser  Silberschmiede  gemalt; 
es  befand  sich  in  der  Notre-Dame-Kirche  usw.  und  wurde  an 
jedem  ersten  Mai  öffentlich  ausgestellt. 

In  der  mir  allein  zugänglichen  zweiten  Ausgabe  le  Comte’ s 
befinden  sich  über  dies  Bild  die  beiden  folgenden  Stellen : 

B.  III  S.  92  in  einem  Verzeichnis  von  Champagne’s  Bildern: 
« il  peignit  dans  le  meme  tems  le  tableau  qui  fait  face  ä la  Cha- 
« pelle  de  la  Vierge  ä Notre  Dame,  oü  il  a represente  un  Christ  mort 
« au  bas  de  la  Croix  et  sa  Mere  dans  une  attitude  de  tristesse  et  de 
« langueur ; dans  le  m^me  tableau  on  y voit  la  figure  de  Louis  XIII 
« qui  est  l’autheur  de  ce  present.  » 

B.  I S.  227 — 245  befindet  sich  die  Liste  der  Bilder,  welche 
die  Gold-  und  Silberschmiede,  Mitglieder  der  Genossenschaft 
von  Ste.  Anna  und  St.  Marcellus  am  ersten  Mai  jedes  Jahres  in 
die  Pariser  Notre-Dame-Kirche  stifteten.  Dort  wird  auf  S.  233 
mit  folgenden  Worten  unser  Bild  erwähnt: 

« le  9“^  tableau , de  la  m^me  grandeur  que  les  autres , fut  donnd  en 
«1638  par  le  Roy  Louis  XIII  qui  s’y  voit  representd  ä genoux , offrant 
« sa  Couronne  ä la  sainte  Vierge : eile  y paroit  regardant  un  Christ 
« mort;  ce  morceau  fut  peint  par  Philippe  de  Champagne.» 

An  beiden  Stellen  steht  also  ausdrücklich,  dass  der  König 


323 


und  nicht  die  Goldschmiede  das  Bild  stifteten , und  an  keiner 
von  beiden  wird  es,  wie  Houbraken  sagt  „ins  besondere  gerühmt.  ” 


B.  II  S.  329.  Antoine  [soll  heissen  Adam]  Francois  van 
der  Meulen. 

Diese  Biographie  findet  sich  bei  le  Comte  B.  II  S,  282  ff., 
von  dem  Houbraken  in  folgenden  Punkten  abweicht: 


le  C : « il  faisoit  des  perspectives, 
« des  paisages  et  des  batailles.  » 

le  C : . . . . « ce  qui  lui  procura 
« tant  d’estime  que  feu  Monsieur 
« Colbert , voulant  ramasser  en 
« France  les  plus  sgavans  esprits 
« dans  chaque  genre  d’ouvrage, 

« Monsier  le  Brun fit  connoitre 

« ä ce  Ministre  l’importance  etc.» 

le  C : «Le  Roy  lui  a fait  l’hon- 
« neur  de  nommer  un  de  ses  enfans 
« avec  Mademoiselle  dans  la  Cha- 
« pelle  des  Thuilleries.  » 
le  C : « il  mourut  aux  Gobelins , 
«au  mois  d’Octobre  1690,  äge  de 
«56  ans. 


H : « zijne  neijging  strebte  tot  het 
« schilderen  van  geboomte , lant- 
« schappen  en  landbataljes.  » 

H : « Monsr.  Colbert ....  had 
« straks  bevallen  in  zijne  konstwer- 
« ken  en  deed  hem  eenige  stukken 
« schilderen , welke  hij  eerst  aan 
« C.  le  Brun  ....  vertoonde.  » 


H : « Hij  heeft  00k  de  eer  ge- 
«had,  dat  koning  Lowijs  de  XIV 
« heeft  voor  gevader  gestaan  over 
« een  van  zijne  dochters . » 

H : « Hij  is  gestorven  te  Gobelins 
« in  ’t  jaar  1690  in  den  ouderdom 
« van  65  jaren.  » 


Der  Catalog  seines  Oeuvre  steht  in  der  zweiten  Ausgabe  le 
Comte’s  B.  I S.  213 — 221.  Houbraken  sagt:  B.  I S.  63 , was 
sich  wohl  auf  die  erste  Auflage  bezieht.  Als  Stecher  nach  ihm 
werden  dort  ausser  den  von  Houbraken  angeführten  noch  er- 
wähnt: Ant.  P'ran9.  Baudouins,  Nolin  Tarne,  Rob.  Bonnaert. 

Was  Houbrakens  Quelle  gewesen  ist  für  Vermeulens  zweite 
Ehe  mit  der  Nichte  le  Brun’s  habe  ich  nicht  entdecken  können ; 
le  Comte  erwähnt  davon  nichts. 


B.  III  S.  64.  Jan  Asselin. 

le  Comte  sagt  B.  II  S.  280  „Breenberg  et  Asselin , dit  P e t i t 
„Jean,  Hollandais  ont  bien  fait  le  paisäge,  ils  moururent  en 
„1660.”  Houbraken  hat  also  das  Komma  übersehen,  wenn  er 
mitteilt,  dass  le  Comte  Asselin  „petit  Jean  Hollandais”  nenne. 
Der  Passus  über  den  ebenfalls  als  „Petit  Joan  le  Hollandais” 


324 


in  Frankreich  bekannten  Maler,  der  Landschaften  mit  kleinen 
Figuren  malte,  beruht  vermutlich  auf  persönlichen  Mitteilungen 
Genoels\  Ich  gehe  daher  nicht  weiter  auf  ihn  ein , und  bemerke 
nur,  dass  Jan  Miel  bei  Hoet-Terwesten  häufig  als  „Bieke, 
Biche,  alias  Petit  Jean”  erwähnt  wird.  Derselbe  malte  in  der 
Tat  Landschaften  mit  kleinen  Figuren  und  war  auch  schon 
gestorben  als  Genoels  1674  (nicht  1651,  wie  Houbraken  sagt; 
vgl.  B,  III  S.  100)  nach  Rom  kam. 

B.  III  S.  204.  Francisque  Millet,  (Mille), 

Dieser  Artikel  ist  in  etwas  verkürzter  Form  aus  le  Comte 
B.  II  S.  280  ff,  übersetzt,  mit  Benützung  brieflicher  Mitteilungen 
von  Abr,  Genoels  und  folgenden  Abweichungen; 

Der  Vater  starb  37  Jahre  alt,  als  Francisque  noch  sehr  jung 
war.  (Fehlt  bei  Houbraken). 

le  C.  nennt  als  seinen  Lehrer  „Franck  Flamand,  peintre 
des  plus  habiles  en  petit.  ” Houbraken  sagt  blos  „ de  kunst- 
schilder Frank”,  und  etwas  später  „Laurentius  Frank.” 

lieber  seine  Werke  teilt  le  Comte  mit,  dass  er  anfing  die 
Bilder  Poussins  bei  Herrn  Jabach  zu  copiren ; später  malte  er 
vier  Werke  im  Cabinet  der  Königin,  für  den  Presidenten  de 
Bercy  und  26  Bilder  mit  Metamorphosen  in  einer  Privatsammlung. 
Ueber  seine  Todesart  bemerkt : 


le  C : « . . . . quelques  uns  de  sa 
« profession  que  l’on  soupgonne 
« de  l’avoir  empoisonnd  ....  il  fut 
« saisi  d’une  maladie  violente  et  pres- 
«s  que  inconnue ....  et  est  inhumd 
s ä St.  Nicolas  des  Champs.  > 


H : « men  hout  ’t  voor  een  zekere 
« waarheit,  dat  hij  door  een  zijner 

« konstgenoten is  vergeven ; 

« want  zijn  lichaam  door  een  on- 
« lesbaren  brant  ontsteken,  bewerkte 
« eerst  doizinnigheit , daarna  de 

« dood Hij  wert  begraven  a 

« Saint  Nublas  des  Champs.» 


Seine  beiden  Söhne  lebten  noch  zur  Zeit  le  Comte’s. 


B.  Theoretische  Schriften  über  Kunst. 


6.  AN  GELS  LOF  DER  SCHILDERKUNST. 

Im  Jahre  1642  erschien  zu  Leyden  die  am  letzten  Lucastage 
(18  Oct.  1641)  ausgesprochene  Rede  Philip  Angels;  „Lof  der 
Schilderkunst’'.  Es  ist  ein  — heutigen  Tages  seltenes  — Buch 
von  58  Seiten  4°,  welches  vor  kurzem  von  P.  J.  Frederiks  in  Oud 
Holland  VI,  1888  S.  113 — 122  ausführlich  beschrieben  ist.  Ich 
brauche  daher  auf  die  historisch-aesthetisirenden  Betrachtungen 
des  Meisters  nicht  weiter  einzugehen  und  erwähne  nur  die 
beiden  kunsthistorisch  wichtigen  Stellen , welche  Houbraken 
entlehnt  hat.  Es  sind  dies  ; 

B.  I S.  300  f. : die  Beschreibung  zweier  von  L i e v e n s ge- 
malter Bilder,  und 

B.  II  S.  4.  Anm.;  der  Preis,  wofür  sich  Herr  Spiering  das 
Vorkaufsrecht  der  Dou’schen  Bilder  sicherte. 

Zu  ersterer  Stelle  sind  einige  Bemerkungen  zu  machen: 

Angel  schrieb  seine  Rede  schon  1641  und  nicht  1642,  wie 
Houbraken  glaubte. 

Das  Bild,  die  Opferung  Isaaks  war  eine  grisaille  [een 
graüwtje], 

Angel  sagt  nicht , dass  es  „ natürlich  und  kunstreich  ” son- 
dern, dass  es  „sehr  hübsch  [aardig]  obwohl  roh”  gemalt  war. 

Die  von  Houbraken  an  dieser  Stelle  nur  in  abgekürzter  Form 
wiedergegebene  Beschreibung  des  Bathsebabildes  lehrt  uns,  dass 

*)  B.  II  S.  251  giebt  Houbraken  eine  ausführlichere  Beschreibung 
desselben. 


326 


die  alttestamentliche  Schöne  dargestellt  war , wie  sie , vor  Scham 
leicht  errötend,  Davids  Brief  las,  welcher  ihr  von  einer  alten 
Kupplerin  überbracht  worden  war.  Der  Cupido  in  der  Luft, 
der  von  Houbraken  getadelt  wird , schoss  statt  seines  gewöhn- 
lichen Pfeils  einen  feurigen  auf  sie  ab , weil  ein  heisses  Wollust- 
feuer in  ihr  gewesen  sein  muss,  als  sie  vom  Könige  versucht 
wurde  ^). 

Die  übrigen  Mitteilungen  Angels  sind  wenig  bedeutend;  her- 
vorzuheben wäre  allenfalls  noch  die  ausführliche  Beschreibung 
des  Simsonbildes  von  Rembrandt  (jetzt  zu  Dresden,  Cat.  Nr. 
1625),  welche  von  de  Bie  (S.  361)  fast  ganz  wiederholt  wird. 
Ferner  werden  rühmend  erwähnt ; der  hochgeschätzte  Bäcker, 
der  „artige"* *  [aardige]  B Heck  er,  der  wegen  seiner  Kenntnis 
des  Nackten  hervorragende  P.  Fransz  de  Grebber  und  der 
wegen  seiner  Sauberkeit  [„  netticheit  "*]  nie  genug  gepriesene 
Gerrit  Dou  ^). 

« Omdat  een  heete  brand  van  lust  in  Bathseba  moet  geweest  zijn 
« wanneer  zij  van  den  koning  verzecht  werd.  » 

*)  Damals,  1641  erst  28  Jahre  alt! 


7.  hoogstraten’s  inleyding  tot  de  hooge  schoole 

DER  SCHILDERKUNST. 

Houbraken  stand,  wie  er  an  mehreren  Stellen  seiner  Schou- 
burgh  selbst  mitteilt,  mit  seinem  dritten  und  letzten  Lehrer 
Samuel  van  Hoogstraten  auf  besonders  freundschaftlichem  Fusse. 
Er  hatte  sogar  nach  dessen  Tode  das  nur  in  Manuscript  vol- 
lendete Werk  „de  onzichtbaere  Wereld”,  ein  Gegenstück  zur 
Hooge  schoole  der  Schilderkunst  oder  zichtbaere 
wereld,  zum  Zweck  der  Herausgabe  an  vertraut  bekommen 
und  wurde  nur  durch  seinen  eigenen  Tod  an  seine  Absicht  es 
nach  der  Vollendung  seiner  Künstlerbiographien  druckfertig  zu 
machen,  verhindert  (G.  S.  B.  IT  S.  i6i).  Hatte  er  ja  wie  er 
selbst  a.  a.  O.  erzählt,  auch  zu  Hoogstratens  Hauptwerk,  der 
„Inleyding  tot  de  hooge  schoole  der  schilderku  nst, 
anders  de  zichtbaere  wereld.  Rotterdam,  Fr.  v.  Hoog- 
straten 1678  eine  der  Platten  radirt , was  durch  das  Monogramm 
AHB  des  Stiches  auf  S.  269  dieses  Werkes  bestätigt  wird.  Man 
darf  daher  von  vorn  herein  eine  ausgiebige  Benützung  desselben 
erwarten , welches , wenn  es  als  Quellenschrift  für  die  Künstler- 
geschichte auch  nicht  in  einem  Athem  mit  dem  Gülden  Cabinet 
oder  der  Teutschen  Academie  genannt  werden  kann,  dennoch 
über  den  Verfasser  selbst,  über  seine  theoretischen  Anschauungen 
über  seine  Verwandte,  seinen  Lehrer  und  seine  Mitschüler  recht 
schätzenswerte  Mitteilungen  enthält.  In  der  Tat  erwähnt  Hou- 
braken die  Inleyding  öfters  und  wo  er  über  seinen  Lehrer 
und  die  diesem  nahestehenden  Künstler  spricht,  werden  per- 


328 


sönliche  Erinnrungen  die  gedruckten  Mitteilungen  ergänzt  haben. 
Daneben  ist  ausserdem  die  Benützung  jenes  unveröffentlichten 
Werkes  „de  onzichtbaere  wereld ” nicht  nur  nicht  ausgeschlossen , 
sondern  sogar  wahrscheinlich.  Die  Grenzen  derselben  auch  nur 
in  grossen  Umrissen  anzugeben,  entzieht  sich  unsrer  Befähigung 
und  so  müssen  wir  uns  auf  den  Nachweis  der  benützten  Stellen 
der  Inleijding  beschränken.  Es  sind  dies  folgende: 

B.  I S.  62.  P.  P.  Rubens. 

Nur  zwei  Mitteilungen  von  untergeordnetem  Interesse  dürften 
auf  Hoogstraten  zurückgehen  und  zwar  S.  64  über  Rubens’  Aufent- 
halt zu  Rom,  und  S.  65  über  die  wenigen  Studien,  die  er  von 
dort  mitgebracht  hatte.  Beide  befinden  sich  Inleijding  S.  194 
in  derselben  Form. 

B.  IS.  159  ff.  und  in  der  Anmerkung  B.  II  S.  44  f.  Dirk 
van  Hoogstraten. 

Entlehnt  ist  nur  die  Anecdote  von  der  Ziege,  welche  so 
natürlich  von  ihm  dargestellt  gewesen  sein  soll,  dass  die  zum 
Modell  benützte  Gais  wütend  auf  sie  losstürzte  und  das  ganze 
Bild  zerfetzte  (Inl.  S.  170;  nicht  107,  wie  Houbraken  irrtüm- 
lich angiebt).  Inl.  S.  1 1 8 ist  von  der  „ ersten  Reise  in  Italien  ” 
die  Rede , Houbraken  dagegen  spricht  überhaupt  nur  von  einer 
Reise  und  zwar  nach  Deutschland,  um  das  Goldarbeiten  zu 
lernen. 

B.  IS.  165  ff.  Die  ganze  Stelle  über  das  Mal-tempo  ist  aus 
Inl.  S.  237  ff.  entlehnt.  Mehr  als  die  Mitteilungen  über  die 
antiken  Künstler  interessirt  uns  davon  die  Erzählung  des  Wett- 
malens zwischen  Knibbergen,  van  Goyen  und  Porcellis, 
welche  mit  nur  geringfügigen  Abweichungen  wiedererzählt  ist. 
Nur  den  Schlusssatz:  „In  d’aangesmeerde  verwen,  vernissen  en 
„olien  wonderen  te  zoeken  was  Jan  Lievens  dapper  thuis”  hat 
Houbraken  weggelassen. 

B.  I S.  357.  Otto  Marseus. 

Es  erscheint  zweifelhaft,  ob  Houbraken  die  folgende  Stelle  (Inl. 
S.  169)  benützt  hat,  da  er  nur  sagt,  dass  Marseus  in  England , 
Frankreich,  Rom  und  Neapel  war  und  in  der  Bent  „snuffelaar” 
getauft  wurde : „ Otho  Marseus , alias  Snuffelaer  hat  seine  Fähig- 


329 


„keit  in  der  Kunst  genügend  gezeigt,  denn  als  ich  1652  bei 
„ihm  zu  Rom  war,  staunte  ich  über  die  vielen  Untiere  („ge- 
„drochten”),  die  er  unterhielt  und  ernährte,  deren  Natur  er 
„in  ebenso  wunderbarer  Weise  ergründete,  wie  er  ihre  Gestalt 
„lebendig  wiedergegeben  hat.” 

B.  I S.  363.  Pieter  de  Laer. 

Das  Citat  aus  Inl.  S.  3 1 1 ist  mit  gewohnter  Flüchtigkeit 
nachgeschrieben : 


Inl : « Men  verbood  hem  [Ant. 
« van  Dijck]  niet  geen  strop  te  koo- 
« pen  en  het  stont  hem  vrij , zoowel 
s als  Fransisko  Fiamenko  van  mis- 
« troosticheit  te  sterven,  die  door 
« Bernijn  verbluft  na  ’t  huis  der 
« schimmen  voer.  » 


H:  « Francisco  Framenko  voer, 
« door  Bernijn  verbluft , mistroostig 
< door  middel  van  een  strop  naar 
« ’t  huis  der  schimmen.  » 


Unbekannt  ist  Houbraken  das,  was  Inl.  S.  95  mitgeteilt  wird, 
geblieben:  „Bamboots  hoffte  zu  Wien  bei  Ferdinand  III  sein 
„Glück  zu  finden  und  liess  diesem  ein  Probestück  seiner  Hand 
„von  Luix  zeigen,  aber  der  Kaiser  wollte  als  er  hörte,  dass 
„es  ein  Gemälde  mit  Bettlern  war,  es  kaum  ansehn  und  liess 
„den  armen  Bamboots  oder  de  Laer  in  seiner  Armut  stecken.  ” 
B.  II  S.  41  ff.  Pieter  Lely. 

Richtig  aber  in  verkürzter  Form  hat  Houbraken  die  beiden 
folgenden  Stellen  benützt: 

Inl.  S.  234  „Andere  heeft  een  los  penseel  groot  voordeel 
„ingebracht,  gelijk  onzen  Gelderschen  Lely,  wiens  aerdig  toe- 
„getakelde  konterfeijtsels  tot  London  genoeg  betoonen,  dat  hij 
„een  schoone  Lely  in  de  konst  is.  ” 

S.  257.  „Pieter  Fransen  de  Grebber  ^),  die  d’eer  heeft,  dat 
„hij  nevens  andere  tot  discipel  gehadt  heeft  den  edelen  en  vol- 
„maekten  Pieter  Leely,  die  in  ff  hof  te  Withal  van  Koning 
„Karel  II  tans  als  een  alderuitgelezenste  bloeme  blocit.  ” 


ff  Soll  heissen  Frans  de  Grebber;  nach  v.  d.  Willigen,  S.  136 
wurde  dieser  im  Nov.  1637  aufgefordert,  den  Gildebeitrag  zu  bezahlen 
u.  A.  für  seinen  Schüler  Lely. 


22 


330 


B.  II  S.  136.  Hercules  Segers. 

Diese  Biographie  stammt  ganz  aus  Inl.  S.  312,  196,  240. 

B.  II  S.  155  Samnel  van  Hoogstraten. 

Bei  diesem  seinem  Lehrer  standen  Houbraken  natürlich  ganz 
andere  Quellen  zu  Gebote,  als  die  dürftigen  Angaben  der  In- 
leijding  und  deshalb  darf  hier  eine  Abweichung  nicht  als  ein 
Irrtum  betrachtet  werden,  selbst  nicht  immer  da,  wo  die  In- 
leijding  ausdrücklich  citirt  wird.  So  ist  es  z.  B.  nicht  unmöglich , 
dass  Houbraken  Recht  hat , wenn  er  als  Motiv  für  Hoogstratens 
Reise  nach  Wien  die  Liebe  angiebt  ' ) , während  dieser  selbst 
sagt,  es  sei  die  Sucht , fremde  Länder  zu  sehen , gewesen , welche 
ihn  auf  Reisen  trieb  (Inl.  S.  201).  Von  S.  257  hat  Houbraken 
die  Mitteilung  entlehnt,  dass  Rembrandt  Hoogstratens  zweiter 
Lehrer  war.  Diese  interessante  Stelle  lautet  vollständig : „ Ik 
„zal  eenige  met  naemen  aenwijzen,  die  meest  op  ’t  gros  der 
„konst  en  de  edelste  verkiezing  hebben  gezien.  Als  daer  is 
„geweest:  Strazio  Voluto  of  Gilliam  Fermout  ^),  Lastman, 
„Miereveit,  Theodorus  Babuere:  Pieter  Fransen  de  Grebber, 
„die  d’eer  heeft,  dat  hij  nevens  andere  tot  discipel  gehadt  heeft 
„den  edelen  en  volmaekten  Pieter  Leely,  die  in  ’t  hof  te 
„Withal  van  Koning  Karel  II  tans  als  een  alderuitgeleezenste 
„bloeme  bloeit  ®);  Hondhorst,  Ravesteijn , den  verzierlijken 
„Rembrant,  nae  de  dood  van  mijn  vader  Theodoor  mijn 
„tweede  Meester : Jaques  de  Bakker , Govert  Flink,  Gerrit 
„Douw,  Stokkade,  Jan  Lievens,  Mieris,  Doudeins,  de  Baen, 
„maer  holla,  ik  wil  de  tans  noch  levendige,  om  geen  jalouzie 
„te  verwekken,  overslaen. ” 

B.  II  S.  157  erwähnt  Houbraken  die  Darstellungen  auf  den 
drei  Bildern , welche  Hoogstraten  dem  Kaiser  anbot.  Dies  findet 
sich  in  der  Inleijding  nicht.  Dort  heisst  es  nur  S.  274: 
„was  ferner  ein  andrer  (als  der  vorhergenannte  Fabritius;  hier 


*)  Vgl.  hierüber  G.  H.  Veth;  O.  H.  VII  S.  132. 

*)  Heutzutage  nur  noch  dadurch  bekannt , dass  seine  Wittwe  Jacques 
Metsu  heiratete  und  mit  diesem  Gabriel  Metsu  zum  Sohne  hatte. 

Wie  bereits  erwähnt , war  dieser  Schüler  von  Frans  de  Grebber. 


331 


„ ofifenbar  er  selbst)  für  den  Kaiser  zu  Wien  und  auch  in  England 
„mit  dieser  Kunst  [dh.  der  Perspective]  geleistet  hat,  geziemt 
„mir  nicht,  zu  melden"”;  und  S.  308:  „wir  selber  haben  uns 
„ in  derartigen  Täuschungen  [den  sogen,  trompe  d’oeiPs]  sowohl 
„ im  östlichen  als  westlichen  Reiche  Europa’s  so  gut  wie  möglich 
„ versucht.  ” 

S.  356  erwähnt  Hoogstraten  „die  goldne  Kette  mit  der 
kaiserlichen  Gnadenmünze”,  von  der  bei  Houbraken  auf  S. 
160  die  Rede  ist. 

Der  Zeitpunkt  von  Hoogstratens  englischer  Reise  erfahren 
wir  aus  Houbraken  nicht.  Die  Inleijding  S.  266  enthält  im 
Betreff  dessen  die  Mitteilung,  dass  der  Künstler  sich  am  12 
September  1666,  dem  Tag  des  grossen  Brandes  von  London, 
dort  aufhielt. 

Das  von  Houbraken  B.  IIS.  163  Anm.  erwähnte  Schattenspiel 
wird  Inl.  S.  260 — 262  ausführlich  beschrieben. 

Von  andern  Mitteilungen,  welche  Houbraken  unbenützt  ge- 
lassen hat,  sind  zu  erwähnen: 

Inl.  S.  II.  Der  Vormund  riet  dem  jungen  Samuel  nach  dem 
Tode  seines  Vaters  von  der  Erlernung  der  Malerei  ab,  weilein 
andrer  Beruf  sicherer  sei;  aber  er  selbst,  obwohl  noch  keine 
14  Jahre  alt,  hatte  schon  die  Hälfte  seines  Lebens  im  Dienste 
dieser  Euterpe  zugebracht  und  wollte  daher  nicht  ablassen. 

Zwei  seiner  Mitschüler  bei  Rembrandt  werden  von  Hoogstraten 
erwähnt:  Furnerius  und  Fabritius.  Ueber  jenen  heisst  es  Inl. 
S-  95-  «Ich  legte  einmal  in  unsrer  Malschule  dem  Furnerius, 
der  später  in  seinen  Landschaften  sehr  geschickt  [„aardig”] 
war,  diese  Frage  vor”  usw.  — Von  diesem  Maler  wurde  1785  zu 
Amsterdam  eine  gebirgige  Landschaft  mit  Gebäuden  und  Bäumen 
verkauft  (Kramm,  i.  v.).  Heutzutage  scheinen  nur  noch  Zeich- 
nungen von  ihm  vorhanden  zu  sein , welche  wenn  sie  nicht  be- 
zeichnet sind,  häufig  unter  dem  Namen  Rembrandts  gehen. 
Das  Dresdener  Kupferstichcabinet  besitzt  mehrere  mit  „ Abraham 
Farnerius”  bezeichnete  Landschaftszeichnungen  im  Stile  des 
Grossmeisters.  Ueber  sein  Leben  wissen  wir  jetzt,  dass  er  am 
13  Juni  1641,  als  „kunstschilder”  zu  Amsterdam  vorkommt 


332 


und  erklärt  ungefähr  20  Jahre  alt  zu  sein  (Bredius,  O.  H.  VIII 
S.  8).  Da  Hoogstraten  erst  einige  Zeit  nach  dem  am  20  Dec. 
1640  erfolgten  Tode  seines  Vaters  zu  Rembrandt  kam  (Veth, 
a.  a.  O.)  kann  er,  wenn  überhaupt,  jedenfalls  nicht  sehr  lange 
Mitschüler  der  Furnerius  im  eigentlichen  Sinne  gewesen  sein, 
da  aus  der  obenstehenden  Erklärung  hervorgeht,  dass  dieser 
damals  selbständig  war.  Vielleicht  hat  er  aber  auch  noch  als 
fertiger  Meister  Rembrandts  Atelier  besucht. 

S.  II  f.  der  Inleijding  erzählt  Hoogstraten  von  einem  Ge- 
spräch mit  „unserm  Fabritius,  meinem  Mitschüler^’  i). 

Da  es  zwei  Meister  dieses  Namens  giebt:  Barend  und  Carel, 
welche  beide  unter  dem  unmittelbaren  Einfluss  Rembrandts  ge- 
arbeitet haben,  könnte  man  zunächst  die  Frage  aufwerfen, 
welcher  von  beiden  hier  gemeint  sei.  Dieselbe  findet  jedoch  eine 
unzweideutig-e  Antwort  zu  Gunsten  Carels  an  andern  Stellen 

o 

der  Inleijding,  wo  von  den  perspectivischen  Kenntnissen  des 
Meisters  die  Rede  ist  (S.  291  und  308),  eine  Fähigkeit,  von 
der  allerdings  seit  dem  Untergange  des  Rotterdamer  Gruppen- 
bildes im  Brande  des  Museum  Boymans  (1864),  keine  Beweise 
mehr  bekannt  sind,  die  aber  Bleijswijck  ausdrücklich  an  Carel 
rühmt.  Während  Bernard  nur  zu  Leiden  nachweisbar  ist,  zog 
jener  am  Ende  seines  kurzen  Lebens  nach  Delft,  und  hiermit 
ist  wiederum  die  Stelle  der  Inl.  S.  274  in  Verbindung  zu  bringen , 
wo  es  heisst;  „Fabricius  hat  mit  der  Perspective  ebenfalls  Wun- 
„der  getan,  wie  zu  Delft  im  Plause  des  kunstliebenden  seligen 
„Herrn  Do.  Valentins  und  anderswo  zu  sehen  ist. Diese  Stellen 
beziehen  sich  alle  auf  Carel  und  da  wir  annehmen  dürfen,  dass 
Hoogstraten  in  dem  Falle,  dass  er  das  eine  Mal  den  einen,  das 
andere  Mal  den  andern  Meister  meinte,  sie  durch  den  Vor- 
namen unterschieden  hätte,  müssen  wir  auch  jene  erstgenannte 
Notiz  auf  Carel  Fabritius  beziehen,  und  hierbei  stossen  wir 
wieder  auf  dieselben  Schwierigkeiten,  wie  bei  Furnerius : Hoog- 
straten wird  schwerlich  vor  dem  Frühling  von  1641  zu  Rem- 


S.  18 1 kommt  nochmals  ein  Gespräch  mit  ihm  vor  «als  ich  noch 
Schüler  war. » 


333 


brandt  gekommen  sein , und  Fabritius  war  , laut  dem  echt-datirten 
Bildnisse  der  Sammlung  Dudley  bereits  1640  fertiger  Meister , ja 
sogar  am  24  Apr.  1643  Wittwer  mit  einem  Kinde *  *). 

Auch  hier  müsste  man  daher  annehmen , dass  er  nach  seiner 
Aufnahme  in  die  Gilde  als  Meister  und  nach  seiner  Verheiratung 
noch  in  Rembrandts  Atelier  gemalt  habe  ^). 

B.  II  S.  168.  Jan  van  Hoogstraten. 

Ueber  seinen  jüngeren  Bruder  teilt  Samuel  in  der  Inleijding 
an  zwei  Stellen  etwas  mit : S.  1 1 3 die  von  Houbraken  entlehnte 
Episode  mit  dem  furchtsamen  Modell  zu  Wien  und  S.  17  den 
Inhalt  eines  Briefes,  den  er  von  Wien  an  seinen  Bruder,  auch 
seinen  Schüler , richtete.  Dieses  Schreiben  enthält  ausser  theore- 
tischen Betrachtungen  nicht  viel  Bemerkenswertes : der  Schreiber 
giebt  seinem  Bruder  den  Rat,  nicht  zu  früh  nach  Italien  zu  gehn. 
Beiläufig  erwähnt  er  auch,  dass  das  Grabmal  seines  Bruders 
zu  Wien  im  Heilig-Kreuzgange  zu  sehen  sei. 

Weitere  Benützung  der  Inleijding  von  Seiten  Houbrakens  ist 
nicht  nachweisbar  und  die  folgenden  Stellen  sind  von  ihm  un- 
beachtet geblieben: 

S.  44.  Hooft,  in  seinem  151®^^"  Brief,  schreibt  an  Barlaeus, 
dass  dieser  ihn  zu  günstig  beurteile,  ebensowie  Miereveit  die- 
jenigen seiner  Bildnisse , welche  nach  Frankreich  geschickt  werden 
sollen,  in  der  dort  üblichen  Weise  verschönere. 

S.  176.  Das  öfters  citirte  Urteil  über  Rembrandts  sogen. 
Nachtwache : Lob  der  Composition , es  scheine  keiner  zu  wenig 
und  keiner  zu  viel  dargestellt  zu  sein ; der  Maler  habe  sich  mit 
dem  Ganzen  mehr  Mühe  gegeben , als  mit  den  einzelnen  Por- 
träts, die  ihm  in  Auftrag  gegeben  waren;  wie  viel  darin  auch 
zu  tadeln  sei,  das  Werk  werde  wegen  seiner  malerischen  Ge- 
danken und  momentanen  Auffassung  nach  Hoogstratens 

1)  O.  H.  VIII  S.  226  f. 

*)  Das  von  Bleijswijck  angegebene  Geburtsjahr  1624  steht  mit  den 
beiden  obenerwähnten  Daten  in  Widerspruch  und  ist  daher  vermutlich 
falsch. 

*)  So  sind  vielleicht  die  Worte,  das  Werk  ist  « zwierig  van  sprong  » 
zu  übersetzen. 


334 


Meinung  all  seine  Concurrenten  überflügeln;  es  sei  so  kräftig, 
dass  nach  vieler  Ansicht  all  die  übrigen  Bilder  als  Figuren  eines 
Kartenspiels  daneben  erscheinen.  Dennoch  hätte  er  gewollt, 
dass  der  Maler  mehr  Licht  darin  angezündet  hätte. 

S.  183.  Die  bekannte  Stelle  über  die  Predigt  Johannis  des 
Täufers  von  Rembrandt,  über  welche  Vosmaer,  S.  344  ff.  zu 
vergleichen  ist.  Houbraken  sah  das  Bild,  eine  Grisaille,  in  der 
Sammlung  des  Postmeisters  Johan  Six  zu  Amsterdam  ^). 

S.  212  erzählt  Hoogstraten,  dass  er  Rembrandt  einmal  achzig 
Rijksdaalders  für  den  Eulenspiegel  von  Lucas  von  Leijden  habe 
geben  sehen. 

Ueber  einen  sehr  tüchtigen  Maler  im  Haag  Namens  Sam. 
Smits  erzählt  Hoogstraten  S.  192,  dass  er  die  Gewohnheit  hatte, 
seine  Compositionen  vorher  plastisch  zu  entwerfen ; die  Figuren 
wurden  von  Wachs,  die  Kleider  von  angefeuchtetem  Papier 
gefertigt  und  die  Bäume  durch  kleine  Zweige,  das  Wasser 
durch  Spiegelglas  dargestellt  usw.  ^). 

S.  196  enthält  Einiges  über  die  Schabkunst  und  ihre  ver- 
mutliche Erfindung  durch  den  Pfalzgrafen  Prinzen  Ruprecht. 
(Houbraken  B.  II  S.  103  bezeichnet  den  Prinzen  ohne  Ein- 
schränkung als  Erfinder  dieser  Technik). 

S.  227  rühmt  die  trefflichen  Farben  des  Nackten  bei  Jacob 
Bäcker,  worin  er  seinem  Namensvetter  Jaques  de  Bakker  von 
Antwerpen,  an  dem  Vermander  dasselbe  preise,  gleich  ge- 
kommen sei. 

S.  232;  Lijfring  kolorirte  in  geistreicher  Weise  Feftenpartien *  *). 

S.  234  endlich  wird  das  Gespräch  zwischen  Adriaen  van 
Linschoten  und  Gerard  Honthorst  erzählt , worüber  man  Bredius 
in  O.  H.  II  S.  135  ff.  vergleiche. 

Näheres  oben  S.  157.  Seitdem  ist  das  Werk  in  den  Besitz  des 
Berliner  Museums  übergegangen. 

Ein  Maler  Samuel  Smit  kommt  1610 — 16  in  den  Haager  Gilde- 
büchern vor. 

*)  Ueber  Cornelis  Liefring  vgl.  man  weiter  unten  bei  Orlers. 


8.  BEURS,  DE  GROOTE  WAERELD  IN  ’T  KLEEN 
GESCHILDERT. 

Auf  S.  355  des  dritten  Bandes  der  Groote  Schouburgh  citirt 
Houbraken  ein  Werkchen  seines  ehemaligen  Mitschülers  bei 
Drillenburg  (vgl,  oben  S.  3’  Anm.  und  S.  58),  welches  unter 
dem  Titel:  De  groote  Waereld  in  ’t  kleen  geschildert,  im  J. 
1692  zu  Amsterdam  bei  Joh.  & Gil.  Janssonius  van  Waesberge 
erschien. 

Hieraus  ist  ausser  einem  Citat  mal-technischen  Inhaltes  Fol- 
gendes entlehnt: 

Die  Tatsache,  dass  Beurs  sich  im  genannten  Jahre  1692  in 
Zwol  — nicht  Grol,  wie  Houbraken  sagt  — aufhielt:  Die 
Dedication  ist  datirt:  In  Swolle  gegeven  uit  mijn  Schilderkamer , 
den  26  Aug.  1692,  und  das  Vorwort:  Uit  Swolle,  den 
September  1692. 

Ausserdem,  dass  er  sich  dort  mit  dem  Unterricht  der  Jugend 
beschäftigte:  Die  Dedication  ist  gerichtet  an  Sophia  Holt,  ge- 
genwärtig Gattin  des  Pastors  Math.  Noppen,  an  Cornelia  van 
Marlen,  Aleijda  Greven  und  Anna  Cornelia  Holt,  seine  sehr 
geachtete  und  geliebte  Schülerinnen.  Aus. der  zweiten  Seite  geht 
noch  hervor,  dass  diese  Damen  vier  Jahre  lang  bei  ihm  lernten. 

Im  übrigen  enthält  das  Bändchen  nichts  kunsthistorisch- 
wichtiges. 


9.  DE  GEEST’ S KABINET  DER  STATUEN. 


Dem  durch  seine  Verschwägerung  mit  Rembrandt  bekannten 
friesischen  Hofmaler  Wijbrand  de  Geest  schreibt  Houbraken 
(B.  I S.  147)  ein  Werk  zu,  das  von  seinem  gleichnamigen  Enkel 
verfasst  worden  ist.  Es  ist  das  Kabinet  der  Statuen, 
welches  1702  zu  Amsterdam  bei  S.  Lamsveld,  Buchhändler 
und  Kupferstecher  erschien.  Dass  wir  in  der  Tat  ein  Werk  des 
jüngeren  und  nicht  etwa  ein  nachgelassenes  des  ältern  Wijbrand 
vor  uns  haben,  geht  daraus  hervor,  dass  der  Verfasser,  der 
nirgends  als  verstorben  erwähnt  wird,  in  seinen  gleich  mitzu- 
teilenden Notizen  Maler  anführt,  welche  zur  Zeit  des  alten 
Wijbrand  noch  nicht  oder  kaum  gelebt,  bzw.  das  Knabenalter 
überschritten  hatten.  Auch  macht  er  S.  82  vom  vermutlich  erst 
nach  dem  Ableben  seines  Grossvaters  >)  erfolgten  Tode  Rem- 
brandts  Meldung.  Houbraken  wurde  vielleicht  durch  den  Ge- 
brauch, den  der  Verfasser  von  den  Papieren  seines  Gross vaters 
machte,  dazu  verführt,  diesen  für  den  Autor  zu  halten  ^).  Ein 
zweiter  Irrtum,  den  wir  hier  allerdings  nicht  eingehender  be- 
sprechen können,  ist  der,  dass  H.  den  Nachbildungen  der  antiken 
Statuen  eine  Originalität  zuerkennt , die  sie  durchaus  nicht  besitzen. 

*)  Das  letzte  Datum  auf  seinen  Bildnissen  ist  1659  (Museen  zu  Amster- 
dam und  Lille). 

Im  Anhang  des  Werkchens , der  zum  Titel  hat  Getrouwe 
« leidsman  in  Rome , aanwijzende  de  straten . . . schouwplaatsen  enz.  » , 
sagt  der  Verfasser,  dass  er  einigen  Nutzen  hatte  von  den  kurzen 
Adnotationen  seines  Grossvaters , unter  dessen  nachgelassenen  Papieren 
er  dieselben  gefunden.  Der  alte  Wijbrand  war  nach  O.  H.  VIII  S.  235  ff. 
um  die  Jahre  1616 — 18  in  Rom. 


Der  letzte  Satz  Houbrakens:  „deze  [d.  h.  der  jüngere  Wijbrand] 
„heeft  tot  leermeester  gehad  Antoni  Coxie,  wanneer  hij  [de 
„Geest  oder  Coxie?]  t’ Amsterdam  woonde. fusst  auf  der  Stelle 
der  Dedication  des  Kabinet  der  Statuen,  wo  de  Geest 
„Johannes  Antonius  de  Coxie,  vermaard  Schilder  dezer  eeuw 
„en  beminnaar  van  alle  wetenschappen  ” anredet.  Er  spricht 
von  seinen  ewigen  Verpflichtungen  und  seiner  unverbrüchlichen 
Freundschaft  gegen  ihn,  der  ihn  in  der  höchsten  Wissenschaft 
erzogen  habe.  Hier  nennt  er  auch  den  Michiel  Coxie  Antoni’s 
Grossvater.  Die  Chronologie  gebietet  aber  entweder  die  An- 
nahme einer  Hyperbel:  Grossvater  = Vorfahre,  oder  der  Ver- 
wechslung des  grossen  Michiel  Coxie's  (1499 — 1592)  mit  seinem 
gleichnamigen  Sohn  (+  1570 — 1616  ^))  oder  Enkel. 

Das  Kabinet  der  Statuen  bringt  folgende  — von  Hou- 
braken  nicht  benützte  — Notizen,  welche  kunsthistorisch  von 
einigem  Interesse  sind : 

S.  5.  Ueber  ein  Bild  des  Malers  Mijtens  — er  sagt  nicht  welchen 
Vornamens  — die  Errichtung  der  ehernen  Schlange  darstellend,  worin 
die  Laokoongruppe  im  Vordergrund  angebracht  war , und  zwar  deshalb, 
weil  der  Maler  wusste,  welche  Grossartigkeit  dies  dem  Gemälde  ver- 
leihen würde. 

Dieser  Mijtens  war  der  Lehrer  von  de  Geest’s  verstorbenem  Vater 
gewesen. 

S.  23.  H.  Goltzius  hat  die  beiden  Satyrn  aus  dem  Palaste  vonD.  D. 
de  la  Valle  nachgeahmt. 

S.  28.  Der  Apoll  von  Belvdd^re  wurde  vom  Grossv ater , [dem  älteren 
Wijbrand]  gezeichnet , als  er  zu  Rom  war.  Oefters  sieht  man  auch  Copien 
danach,  deren  der  Vf.  drei  kennt,  welche  sehr  geistreich  behandelt 
waren.  Eine  davon  war  nach  van  der  Does  gemacht. 

S.  33.  Mijtens  hat  den  Ares  Ludovisi  verwendet  in  einem  Gemälde, 
worin  Venus  ihn  liebkost;  neben  ihm  lagen  seine  Kriegsgeräte. 

S.  34.  Den  sog.  Ares  Borghese  sah  der  Vf.  *)  in  mehreren  Gemälden , 
unter  andern  in  einem  Bilde  von  Nore  dargestellt,  sich  von  Venus 
verabschiedend,  während  Amoretten  seine  Waffen  in  Stand  setzten. 

S.  43.  Mijtens  verwandte  den  Ganymed  aus  dem  Hofe  der  Medici 


’)  V.  d.  Branden,  S.  328. 

*)  Er  nennt  ihn  Alexander. 


338 


in  einem  Götterhimmel,  den  er  malte,  als  des  Vf’s  Vater  bei  ihm  in 
der  Lehre  war.  Dieses  Bild  wurde  für  einen  Engländer  gemalt,  und 
nach  England  transportirt. 

S.  52.  Die  Juno  Borghese  sah  der  Vf.  gezeichnet  von  Quellius  [soll 
heissen  Quellinus  *)],  einem  sehr  berühmten  Meister,  bei  dem  sein  Vater 
ebenfalls  gelernt  hatte.  Zu  jener  Zeit  malte  er  [Quellinus  oder  der 
Vater?]  sie  auch  in  halber  Lebensgrösse  als  Mnemosyne, 

S.  58.  Der  grosse  Maler  J[odocus]  a Winge  hat  die  Diana  aus  dem 
Hofe  von  M.  Junius  als  Medea  in  einem  Gemälde  verwendet,  zu  wel- 
chem Zwecke  er  ihr  einige  Kostbarkeiten  umgehängt  und  ihre  Drapirung 
verändert  hatte. 

S.  82.  Wie  herrlich  und  kräftig  der  kühne  Maler  Rembrandt  gemalt 
hat,  ist  sichtbar  für  alle  kunstverständige  Augen,  dennoch  hat  der  Vf. 
kurze  Zeit  vorher  gesehen,  wie  aus  Unwissenheit  ein  Porträt  von  ihm 
für  sechs  Stüber  verkauft  wurde,  was  er  durch  Augenzeugen  bestätigen 
kann.  Wenige  Zeit  später  wurde  dasselbe  Bild  für  elf  Gulden  verkauft 
und  jetzt  erlegt  man  mehrere  hundert  Gulden  für  dieses  rohe  Gemälde ; 
so  ist  dieser  berühmte  Mann  nach  seinem  Tode  behandelt. 

S.  104.  Der  süsse  und  schmeichelhafte  Pinsel  A.  Bloemaerts  hat  den 
liegenden  Neptun  im  Capitol  nachgeahmt. 

S.  III.  Hier  zählt  der  Vf.  die  niederländischen  Kunstheroen  auf  und 
erwähnt  namentlich:  Rubens,  van  Dijk,  Bloemaert,  Mijtens , Spranger, 
Frans  Floris,  Holbein  (!),  Jordaens,  Hans  de  Vries,  Goltius,  Breugel, 
Lucas  van  Leijden,  Rembrandt  und  den  weitberühmten  Mann  Michiel 
de  Coxie. 


Vgl,  die  Antwerpenschen  Ligger  e (II  280): 

«Julius  de  Geest  ontfangen  als  leerling  bij  Erasmus  Quellinus,  Schilder 
« anno  1657. » 


C.  10.  DIE  SAMMLUNG  VON  MALERBILDNISSEN  DES 
ANT.  VAN  DIJCK. 


Houbraken  hat  die  unter  dem  Namen  Iconographie  be- 
kannte Bildnissammlung  des  Ant.  van  Dijck,  sowohl  für  seine 
Malerporträts  als  für  den  Text  seiner  Schouburgh  verwertet. 
Jenes  geht  aus  einem  Vergleich  der  betreffenden  Bildnisse,  dieses 
aus  seiner,  an  mehreren  Stellen  ausgesprochenen,  ausdrück- 
lichen Erwähnung  hervor.  Je  grösser  der  Nutzen  war,  den  er 
in  erster  Beziehung  aus  den  schönen  Stichen  der  besten  Kup- 
ferstecher ihrer  Zeit  ziehen  konnte,  um  so  kleiner  war  die 
Ernte,  welche  die  Unterschriften  auf  biographischem  Gebiete 
lieferten,  da  dieselben  sich  meistens  auf  die  Namen  der  Dar- 
gestellten, ihre  gewöhnlichen  künstlerischen  Vorwürfe,  und  ihren 
Geburts-  bzw.  Aufenthalts-ort  beschränken.  Mitunter  kommen 
auch  noch  Titel  wie  bei  W.  Coeberger  oder  Ger.  Segers  vor. 
Ich  gebe  im  Folgenden  eine  Uebersicht  derjenigen  Bildnisse  und 
ihrer  Unterschriften,  welche  Houbraken  in  einer  der  beiden 
erwähnten  Richtungen  benützt  hat  und  verweise  für  nähere 
Information  auf  die  treffliche  Monographie  Wibirals:  l’Icono- 
graphie  d’ Antoine  van  Dijck  par  le  Dr.  Fr.  Wibiral,  Leipzig 
1877,  deren  Nummern  ich  angebe: 

B.  I S.  17  ff.  Desiderius  Erasmus. 

Es  ist  möglich,  dass  dem  Stecher  das  berümte  Blatt  van 
Dijcks  als  Vorlage  gedient  hat  (W.  5),  wahrscheinlicher  jedoch, 
dass  beide  auf  ein  gemeinschaftliches  Original  zurückgehn. 


340 


B.  I S.  35.  Johannes  Sneilinks. 

Houbraken  beschränkt  sich  darauf,  die  biographischen  An- 
gaben van  Manders  zu  wiederholen  und  fährt  dann  fort:  „Mehr 
„weiss  auch  ich  nicht  von  ihm,  als  dass  der  grosse  van  Dijck 
„ihn  wegen  seiner  Kunst  würdig  geachtet  hat,  ihn  zu  den 
„besten  Künstlern  zu  rechnen  und  sein  Bildnis  eigenhändig  zu 
„malen.  Auch  gehört  es  zu  denjenigen  Bildnissen  van  Dijcks, 
„welche  als  Kupfer  verkauft  werden.  Ich  habe  ihm  oben  auf 
„der  Tafel  A einen  Platz  gegeben.  ” 

Bekanntlich  kommt  in  der  Iconographie  das  Bildnis  Sneilinks’ 
zweimal  vor,  dass  eine  Mal  (W.  10)  mit  der  Unterschrift  „Ant. 
„van  Dijck  fecit  aqua  forti”,  das  andere  Mal  (W.  37)  mit 
„Anton  van  Dijck  pinxit,  Pet.  de  Jode  sculp.  ” Beide  zeigen 
genau  denselben  Kopf  in  derselben  Haltung,  nur  in  der  Meister- 
schaft der  Ausführung  und  dem  Stadium  der  technischen  Vollen- 
dung sind  sie  verschieden.  Houbraken  hat  das  letztere  für  sein 
Werk  verwendet,  und  auch  seine  oben  mitgeteilten  Worte  be- 
ziehen sich  auf  dasselbe.  Es  ist  daher  nicht  nachweisbar,  dass 
er  das  erstere  gekannt  hat. 

B.  IS.  52.  Die  Malerfamilie  Franks  (Vranx). 

Houbraken  sagt:  „Unter  den  Bildnissen  van  Dijcks  sieht  man 
„Sebastian,  Fransois  und  Fransois  Franks  den  jungen”  und: 
„Wir  sehen,  dass  der  berühmte  van  Dijk  ihre  Bildnisse  für 
„wert  hielt,  unter  die  der  grössten  Kunstmaler  ihrer  Zeit  ge- 
„ stellt  zu  werden.”  Die  betreffenden  Nummern  sind: 

W.  6:  „Franciscus  Vranx  [später  Franck]  Antverpiae,  Pictor 
„Humanarum  Figurarum,  Ant.  van  Dijck  fecit  aqua  forti.” 

W.  25:  „Sebastianus  Vrancx,  Pictor  praeliorum  minorum 
„ Cohortis  civium  Antverp.  Ductor  Ant.  van  Dijck  pinxit, 
Schelte  ä Boiswert  sculpsit.  ” 

W.  28:  „Franciscus  Franck  Junior.  Pictor  Humanarum  Fi- 
„gurarum  in  Parvis  Antverpiae  Ant  vau  Dijck  pinxit.”  Auf 
dem  zweiten  Etat  steht  ausserdem  „Pet  de  Jode  sculp,”  was 
vom  dritten  an  verbessert  ist  in  „ Guilielmus  Hondius  sculpsit.  ” 
Houbraken  hat  keins  dieser  Bildnisse  in  seinem  Werke  re- 
produzirt. 


341 


B.  I S.  77.  Cornelis  Schut. 

„Der  grosse  van  Dijk  hat  sein  Bildnis  aus  Liebe  zur  Kunst 
„ neben  denen  seiner  Kunstgenossen  und  zum  Dienste  der  Stecher 
„in  kleinem  Format  gemalt,  und  wir  haben  aus  demselben 
„Grund  sein  Brustbild  auf  der  Tafel  E.  wiedergegeben. ” Ob 
Houbraken  hiermit  sagen  will , dass  sein  Stich  nach  van  Dijcks 
Vorlage  angefertigt  sei,  ist  nicht  ganz  deutlich,  er  stimmt  aber 
überein  mit  W.  91:  „Cornelius  Schut,  Pictor  Humanarum 
„Figurarum  Antverpiae,  Ant.  van  Dijck  pinxit,  L. Vorsterman 
„ sculp, 

B.  I S.  81  fif.  Hendrik  van  Baien. 

Houbraken  erwähnt  das  van  Dijcksche  Porträt  nicht,  copirt 
es  aber  auf  der  Tafel  D.  Die  Unterschrift  desselben  lautet 
(W.  42) : „ Hendricus  van  Baelen , Pictor  Antv.  Humanarum 
„Figurarum,  Vetustatis  Cultor,  Ant.  van  Dijck  pinxit,  Paul 
„du  Pont  sculp.” 

B.  I S.  84  f.  Frans  Snijders. 

Houbraken  bringt  eine  Copie  nach  van  Dijck  auf  Tafel  E. 
(VV.  1 1) : „ Franciscus  Snijders , Venationum , P'erarum,  Fructuum 
„et  Olerum  Pictor  Antverpiae,  Ant.  van  Dijck  pinxit  et  fecit 
„aqua  forti.  ” Auf  den  spätem  Abzügen  steht  ausserdem:  „Jac. 
Neffs  sculpsit.  ” 

B.  IS.  85  ff.  Joan  Breughel.  (Sdmmet  Breughel). 

W.  i;  „Joannes  Breugel,  Antverpiae  Pictor  Florum  et 
„Ruralium  Prospectuum,  Antonius  van  Dijck  fecit  aqua  forti.  ” 
Dies  Bildnis  hat  Houbraken  auf  Tafel  E.  copirt. 

B.  I S.  115.  Wencelaus  Coeberger. 

Die  Unterschrift  dieses  Bildnisses  lautet  nach  W.  77:  „Wen- 
„ceslaus  Coeberger,  Praefectus  Generalis  Montium  Pietatis , 
„ Bruxellis , Alberti  Archiducis  Quondam  Pictor  Humanarum 
Plgurarum,  Ant.  van  Dijck  pinxit,  L.  Vorsterman  sculps.” 
Houbraken  schreibt  dies  ab  und  übersetzt  es  mit  Weglassung 
des  Wörtchens  quondam.  Auch  hat  er  in  seinem  Bildnis 
dieses  copirt  (Tafel  F.). 


342 


B.  IS.  154  ff.  Jacob  Jordaens. 

W.  33:  „Jacobus  Jordaens,  Pictor  Antverpiae  Humanarum 
„Figurarum  in  majoribus,  Ant.  van  Dijck  pinxit,  Pet.  de  Jode 
„ sculp.  ” Dieses  Bildnis  ist  entlehnt  auf  Tafel  H. 

B.  I S.  158  f.  Lucas  van  Uden. 

W.  94;  „Lucas  Van  Uden,  Pictor  Ruralium  Prospectuum 
„Antverpiae,  Ant.  van  Dijck  pinxit,  Vorsterman  sculp.” 

Auf  Tafel  F.  copirt. 

B.  I S.  179.  Anton  van  Dijck. 

In  der  Iconographie  kommt  sein  Bildnis  zweimal  vor,  das 
eine  Mal  (W.  4)  auf  einem  Piedestal  auf  dem  Titelblatt  der 
Sammlung,  das  andere  Mal  (W.  79)  mit  der  Unterschrift:  „D. 
„Antonius  van  Dijck  Eques,  Caroli  Regis  Magnae  Britanniae 
„Pictor  Antverpiae  natus,  Ant.  van  Dijck  pinxit,  L.  Vorsterman 
„sculp.”  Letzteres  hat  Houbraken  auf  Tafel  K.  wiedergegeben. 

B.  IS.  188  f.  Jodocus  de  Moniper  u.  A. 

Houbraken  sagt  hier,  dass  er  diesen  und  andere  seiner 
Kunst-  und  Zeitgenossen , deren  Lebens-Anfang  und  Ende  ihm 
unbekannt  geblieben  war,  nach  van  Dijck  erwähne,  weil  sie 
ihm  Dank  schuldig  sind,  dass  er  ihre  Gedächtnis  durch  seinen 
Pinsel  bewahrt  habe,  de  MompeUs  Bildnis  habe  er  eigenhändig 
radirt.  Es  bezieht  sich  dies  auf  No.  7 der  Iconographie,  deren 
Unterschrift  lautet:  „Judocus  de  Momper,  Pictor  Montium  Ant- 
„verpiae,  Anton  van  Dijck  fecit  aqua  forti.  ” No.  88  ist  noch- 
mals ein  Bildnis  dieses  Malers  mit  z.  T.  derselben  Unterschrift, 
aber  die  Künstlerangaben  lauten  hier  „Ant.  van  Dijck  pinxit, 
„L.  Vorsterman  sculpsit.  ” 

Die  übrigen  an  dieser  Stelle  erwähnten  Meister  sind: 

„loannes  van  Ravesteijn  [auf  den  ersten  Etats  Caspar 
„Ravestijn  genannt]  Pictor  Iconum  Hagae  Comitis,  Ant.  van 
„Dijck  pinxit,  Paulus  Ponsius  sculp.”  (W.  60). 

Houbraken  kennt  das  Blatt  blos  mit  dem  Vornamen  Joannes. 

„Cornelius  de  Vos,  Pictor  Iconum  Antverpiae,  Ant.  van 
„Dijck  pinxit,  L.  Vorsterman  sculp.”  (W.  95). 

Houbraken  rühmt  seine  festen  Gesichtszüge  aus  denen  man 
ersehen  könne,  dass  er  ein  gescheidter  Kopf  war. 


343 


„ Adam  de  Coster,  Pictor  Noctium  Mechliniensis,  Ant. 

van  Dijck  pinxit.  ” 

„Daniel  [früher  Isaac]  Mytens,  Hollandus  Pictor  Huma- 
„narum  Figurarum,  Ant.  van  Dijck  pinx  , Paul  du  Pont  sculp. 
(W.  56)  Houbraken  erwähnt  es  mit  dem  Vornamen  Daniel. 

„Artus  Wolfart,  Pictor  Humanarum  Figurarum  Antver- 
„piae  Ant.  van  Dijk  pinxit,  S.  ä Boiswert  [später : Corn.  Galle] 
„sculp[sit].  ” (W.  27). 

„Theod  orus  Vanlonius,  Pictor  Humanarum  Figurarum 
„Majorum  Lovanie,  Ant.  van  Dijck  pinxit  Paul  du  Pont  sculp.  ” 
(W.  68). 

B.  I S.  217.  Andries  van  Ertvelt. 

Houbraken  drückt  sich  hier  ungenau  aus,  wenn  er  sagt: 
Er  hat  neben  andern  seiner  Zeitgenossen  die  Ehre  gehabt, 
dass  sein  Bildnis  vom  grossen  A.  van  Dijck  auf  Kupfer  gebracht 
wurde,  denn  die  Unterschrift  seines  Porträts  lautet:  „Andreas 
„van  Ertvelt,  Pictor  Triremium  Naviumque  Majorum  Antver- 
„piae,  Ant.  van  Dijck  pinxit.  S.  ä Boiwert  sculpsit.” 
(W.  100). 

B.  I S.  291.  Justus  Zustermans. 

Die  Unterschrift  dieses  Porträts  lautet  (W.  12)  ..Justus  Sut- 
„termans  [früher  Judocus  Citermans]  Antverpiensis  Pictor  Magni 
„Ducis  Florentini,  Ant.  van  Dijck  fecit  aqua  forti.  ■”  Mehr  als 
diese  Worte  enthalten,  erzählt  Houbraken  uns  über  den  Meister 
eigentlich  auch  nicht;  was  drübergeht,  ist  wohl  seine  eigene 
Erfindung. 

Ibid.  Paulus  de  Vos. 

W.  16:  „Paulus  de  Vos,  Pictor  venationum  Antverpiae, 
„Anton  van  Dijck  fecit,  Joan  Meyssens  excudit  [später:  Anton 
„van  Dijck  pinxit  et  fecit  aqua  forti,  S.  ä Boiswert  sculpsit]”. 

Houbraken  sagt:  Sein  Bildnis  befindet  sich  unter  denen  van 
Dijcks,  womit  er  aber  auch  No.  18 1 von  Wibiral  gemeint  haben 
kann:  „Paulus  de  Vos,  Antverpiensis,  pictor  in  omni  genere 
„animalium  etiam  venationum  nec  minus  Instrumentorum  tum 
„bellicorum  tum  aliorum  per  totum  orbem  celebris,  A.  van 
„ Dijck  pinxit , A.  Lommelin  sculp.  ” 


344 


Ibid.  Theod.  van  Thulden. 

Auch  von  ihm  glaubte  Houbraken  ein  Bildnis  in  der  Icono- 
graphie  anzutreffen,  aber  er  verwechselte  ihn  mit  „Diodorns 
Tuldenus  I.  C.  et  Professor”  (W.  38). 

B.  I S.  296  ff.  Jan  Lievens. 

W.  85:  „loannes  Livens,  Pictor  Humanarum  Figurarum 
„Majorum  Lugduni  Batavorum,  Ant.  van  Dijck  pinxit,  L.  Vor- 
sterman  sculp.  ” Houbrakens  Bildnis  ist  eine  Copie  hiernach , 
ohne  Erwähnung  der  Herkunft  (Tafel  N.). 

B.  I S.  303  f.  Palamedes  Palamedesz. 

W.  58:  „Palamedes  Palamedessen,  Praeliorum  Pictor  in  Hol- 
„landia,  Ant.  van  Dijck  pinxit,  Paul  Pontius  sculp.” 

Auch  dieses  Bildnis  wird  von  Houbraken  ohne  Quellenangabe 
entlehnt  (Tafel  N.). 

B.  I S.  318  ff.  Adriaen  Brouwer. 

W.  21 : „ Adrianus  [früher  Abraham]  Brouwer  [früher  Brauwer] 
„Gryllorum  Pictor  Antverpiae  Natione  Flander.  Ant.  van  Dijck 
„pinxit,  S.  a Boiswert  sculp.” 

Ueber  die  Benützuug  von  Seiten  Houbrakens  gilt  das  zu  den 
beiden  vorigen  Nummern  gesagte.  (Tafel  O.). 

B.  I S.  342  f.  Cornelis  Zachtleven. 

„ Er  wird  älter  gewesen  sein  als  sein  Bruder  Herman,  da  man 
„sein  Bildnis  zählt  zu  denjenigen  van  Dijcks.” 

Diese  Worte  Houbrakens  beziehen  sich  auf  W.  90;  „Cor- 
„nelius  Sachtleven,  Hollandus  pictor,  Noctium  Phantasmatum , 
„Ant.  van  Dijck  pinxit,  L.  Vorsterman  sculp.” 

Houbraken  hat.  es  auf  Tafel  P.  reproduzirt. 


D.  Die  Städtebeschreibungen. 


11.  AMSTERDAM. 

Amsterdam,  die  vornehmste,  reichste  und  grösste  Stadt  der 
sieben  Vereinigten  Provinzen  hatte  schon  im  Jahrhundert 

eine  stattliche  Zahl  von  Historiographen  ;Pontanus,Fokkens, 
Dapper,  von  Zesen,  Domselaar  und  Commelin  haben 
nach  einander  den  Ruhm  Amsterdams  der  Nachwelt  überliefert. 
Keinem  von  ihnen  ist  es  aber  zum  Bewusstsein  gekommen, 
dass  die  breite  Künstlerschaar,  welche  während  des  ganzen 
Jahrhunderts  dort  lebte  und  wirkte,  vielleicht  den  grössten 
Beitrag  lieferte  zum  Nachruhm  von  ihr,  die  damals,  wie  Vondel 
sagt,  als  Kaiserin  die  Krone  Europens  trug.  Keiner  von  ihnen 
hat  daher , wie  es  die  Chronisten  der  übrigen  Städte : Haarlem , 
Leiden,  Delft,  Rotterdam  und  Gouda  getan  haben,  in  einem 
besondern  Abschnitt  das  Leben  der  berühmten  Künstler  ge- 
schildert ^).  Nur  ausnahms-  ünd  sozusagen  zufälliger-weise 
bringt  der  eine  oder  andere  etwas  über  die  äussern  Lebensver- 
hältnisse eines  Kunstjüngers.  Und  mit  den  Kunst  w e r k e n steht 
es  nicht  besser.  Wenn  man  im  Rijksmuseum  die  Schätze  sieht, 
die  seit  Eröffnung  des  Neubaus  aus  den  verschiedensten  An- 

1)  Allerdings  zählt  Commelin  in  seinem  1691  erschienenen  Werke 
Amsterdamer  Künstler  auf,  aber....  nur  zwei:  den  zu  Dordrecht 
geborenen  Ferdinand  Bol  und  den  Landschafter  Jan  Blom,  (einziges 
bekanntes  Bild  im  Ferdinandeum  zu  Innsbruck).  Dass  Commelin  Hou- 
brakens  Quelle  gewesen  sei  für  die  Biographie  Bois,  wie  neuerdings 
von  berüchtigter  Seite  behauptet  worden,  ist  eine  ebenso  unerwiesene 
Vermutung , wie  die  grosse  Mehrzahl  jener  c Grundlagen  zu  einem 
Neubau  der  holländischen  Kunstgeschichte.» 


23 


346 


stalten  ans  Licht  gezogen  sind,  wenn  man  ferner  im  königlichen 
Palast,  im  Rathaus,  in  der  Universität,  dem  Wallonischen  und 
Bürger-waisenhaus , im  remonstrantischen  Kirchenzimmer  und 
an  vielen  andern  Orten  die  Meisterwerke  betrachtet,  die  alle 
seit  ihrem  Entstehen  in  Amsterdam  aufbewahrt  worden  sind 
und  wenn  man  endlich  erwägt,  wie  vieles  durch  die  Ungunst 
der  Zeiten  veräussert  worden,  bzw.  ganz  verloren  gegangen 
ist  ^),  — dann  muss  man  staunen,  dass  nur  ein  so  verhältnis- 
mässig geringer  Bruchteil  davon  von  den  Stadtchronisten  er- 
wähnt wird  Mit  Ausnahme  der  Kunstwerke  im  neuen  Rat- 
hause — dem  jetzigen  königlichen  Palast,  — das  von  jeher 
den  Stolz  eines  jeden  Amsterdamers  ausmachte , findet  man  nur 
sehr  sporadisch  Mitteilungen  über  die  Gemälde  in  den  Kirchen, 
Doelen  und  gemeinnützigen  Anstalten  der  Hauptstadt , während 
über  die  zahlreichen  Privatsammlungen  in  der  Regel  der  Auctions- 
catalog  die  erste  Auskunft  giebt. 

Houbraken  hat  sich  ebensowenig  die  Mühe  gegeben,  selbst  in 
den  oben  erwähnten  Gebäuden  Umschau  zu  halten , wie  die  Stadt- 
beschreibungen durchzulesen,  er  hat  sich  vielmehr  beschränkt 
auf  die  Ausbeutung  eines  „ Wegwijzer  door  Amsterdam,  be- 
„nevens  eene  beschrijving  van  het  heerlijk  stadhuis,”  welcher 
1713  dort  zum  ersten  Male,  und  dann  im  Laufe  des  Jahr- 
hunderts wiederholt  in  holländischer , französischer  und  deutscher 
Sprache  erschienen  ist. 

Dies  Buch , welches , wie  man  vermutet , zum  Gebrauch  der 
zahlreichen  Fremden,  die  die  Utrechter  Friedensunterhandlungen 
(1713)  ins  Land  führten,  entstanden  ist,  enthält  die  folgenden 
Angaben  über  Künstler  und  Kunstwerke,  welche  von  Houbraken 
mehr  oder  weniger  benützt  worden  sind : 

B.  I S.  22  f.  Cornelis  Anthoniszen. 

= Wegwijzer  S.  459,  mit  Ausnahme  des  Gedichts  von  Jan 
Vos,  welches  dort  nicht  vorkommt. 

9 Ich  denke  z.  B.  an  Rembrandts  Anatomie , an  die  Regentenstücke 
der  Weinkäufergilde,  und  an  die  von  Schaap  aufgezählten  Schützen- 
stücke, welche  jetzt  nicht  mehr  nachweisbar  sind.  (Vgl.  Amstels 
O u d h e i d B.  VII). 


347 


B.  I S.  158.  Jacob  Jordaens. 

Obwohl  Houbraken  die  Ww.  S.  476  f.  erwähnten  Gemälde 
Jordaens:  der  Friede  zwischen  den  Batavern  und  Römern,  der 
Ueberfall  dieser  durch  jene,  Simson  der  die  Filister  und  David 
der  Goliath  besiegt,  nicht  namentlich  anführt,  scheint  er  doch 
auf  diese  Bilder,  welche  sich  in  der  Galerie  des  Rathauses  an 
einem  allgemein  zugänglichen  Ort  befanden,  anzuspielen,  wenn 
er  sagt:  „was  brauchen  wir  mehr  zu  sagen,  da  wir  die  Proben 
seines  Talentes  täglich  sehen  können/' 

B.  I S.  175.  P.  Saenredam  und  B.  II  S.  197  Jacob  van 
der  Ulft. 

Ihre  Ansichten  des  alten  und  des  neuen  Rathauses  erwähnt 
Ww.  S,  433.  Sie  hingen  damals,  wie  noch  heute,  im  Bürger- 
meisterzimmer des  Rathauses. 

B.  I S.  232  f.  Jan  van  Bronkhorst. 

Die  Beschreibung  der  gemalten  Fenster  in  der  Neuen  Kirche 
ist  aus  Ww.  S.  166  entlehnt;  die  der  Orgeltüren  aus  Ww.  S. 
164  ^).  An  dieser  Stelle  wird  ausserdem  noch  berichtet,  dass 
des  Künstlers  Selbstbildnis  sich  auf  einer  der  Aussenseiten  be- 
fand, dargestellt  als  ein  Mann,  der  aus  einem  Fenster  in  die 
Kirche  schaut. 

Auf  S.  209  des  Ww.  wird  ferner  das  damals  im  Oude-Zijds- 
Huissittenhuis , jetzt  im  Rijsmuseum  (Cat.  No.  198)  befindliche 
Bild  Bronkhorsts,  worauf  die  Austeilung  von  Speisen  an  die 
Armen  dargcstellt  ist,  erwähnt,  ebensowie  zwei  ähnliche  Bilder 
von  Jacob  van  Loo  (der  Ww.  nennt  ihn  van  Loon)  und  Corn. 
Holsteijn  (jetzt  R.  M.  Cat.  Nr.  877  und  655). 

Endlich  teilt  der  Ww.  S.  437  mit , dass  „ der  alte  Bronkhorst” 
die  Decke  des  Bürgermeisterzimmers  im  Rathaus  gemalt  habe. 
B.  I S.  273.  Jurriaen  Ovens. 

Die  „Verschwörung  der  Bataver”  im  Rathaus  wird  Ww.  S. 
475  beschrieben  ^). 

1)  Die  Erwähnung  dieses  Sachverhalts  ist  oben  S.  104  versehentlich 
ausgelassen. 

*)  Näheres  über  dies  Bild  oben  S.  152  f. 


348 


B.  I S.  298.  Jan  Lievensz. 

Die  Beschreibung  des  Bildes  von  Suessa,  sammt  dem  Ge- 
dichte Vondels  findet  sich  Ww.  S.  434  f.  Ferner  wird  daselbst 
S.  476  sein  Bild  von  der  Erhebung  Brinio's  in  der  Galerie 
des  Rathauses  erwähnt,  was  Houbraken  nicht  herübergenom- 
men hat. 

B.  I S.  302.  Ferdinand  Bol. 

Auch  in  dieser  Biographie  ist  die  Beschreibung  dreier  Ge- 
mälde : der  Erwählung  der  Aeltesten  in  Israel , der  Gesetzgebung 
auf  Sinai  und  der  Unerschrockenheit  des  Fabricius  bei  Pyrrhus 
nebst  den  Lobgedichten  Vondels  aus  Ww.  S.  442,  451  und  461 
entlehnt.  Bereits  oben  S.  99  habe  ich  aber  daraufhingewiesen, 
dass  Bronkhorst  und  nicht  B o 1 der  Maler  des  ersten  Bildes  ist. 
B.  I S.  336.  Jacob  Bäcker. 

Zu  den  wenigen  Angaben  über  diesen  Künstler , welche  Hou- 
braken bringt,  hätte  er  noch  hinzufügen  können,  dass  er,  laut 
Ww.  S.  210  im  Nieuwe-Zijds-Huissittenhuis  ein  Regentenstück 
malte,  die  jetzige  Nr.  31  des  Rijksmuseum. 

B.  I S.  367.  Nicolaas  de  Heit,  Stokade. 

Das  Bild  ,, Joseph  in  Egypten  Getreide  austeilend,”  welches 
sich  in  der  Thesaurie  des  Rathauses  befand,  wird  Ww.  S.  459 
ohne  Nennung  des  Malers  erwähnt.  Auch  die  Verse  Vondels 
kommen  dort  ohne  Dichternamen  vor.  Vermutlich  stammt  daher 
die  ganze  Stelle  aus  Vondels  Poezy,  Franeker  1682,  II  S.  315. 
B.  II  S.  9.  Bartholomeus  van  der  Heist. 

An  dieser  Stelle  citirt  Houbraken  den  Wegwijzer  namentlich, 
erwähnt  aber  blos  das  eine  der  dort  (S.  453  f.)  angeführten 
Schützenstücke.  Das  andere,  worin  Roelof  Bicker  als  Comman- 
dant  dargestellt  war,  wurde  1639  gemalt  und  ist  die  jetzige 
Nummer-  477  des  Rijksmuseum.  Der  Ww.  lobt  beide  Bilder 
gleichmässig , während  Houbraken  nur.  das  berühmte  Schützen- 
mahl vom  Jahre  1648  erwähnenswert  findet. 

B.  II  S.  24.  Govert  Flinck. 

Ww'.  S.  462  wird  das  Bild  „ M.  Curius  die  Geschenke  der 
Samniter  zurückweisend”,  ibid  S.  442  „Salomon,  Gott  um 


349 


Weisheit  anflehend”  beschrieben.  Beide  Stellen  hat  Houbraken 
benützt;  die  erste,  ohne  die  Verse  Vondels  mit  abzuschreiben. 
S.  23  erwähnt  er  ferner  zwei  Schützenstücke,  welche  Flinck  während 
seines  Wittwerstandes  gemalt  hätte.  Das  eine  befand  sich 
im  grossen  Saal  des  Cloveniersdoelen  neben  dem  Kamin  (jetzt 
R.  M.  Cat.  Nr.  364);  das  andere,  worüber  Houbraken  weiter 
nichts  erzählt,  erwähnt  der  Ww.  S.  353  mit  den  Worten:  „Unter 
„ diesen : d.  h.  den  elf  Gemälden  des  grossen  Kriegsratszimmers 
„im  Rathause,  zeichnet  sich  das  Stück  aus,  worin  der  Herr 
„Joan  Huidekooper,  Ritter,  Herr  von  Maarsseveen  als  Hopman 
„dargestellt  ist,  von  Go vert  Flinck  kunstreich  ausgeführt.  ” (Jetzt 
R.  M.  Cat.  Nr.  362). 

Sechs  von  den  acht  grossen  Bildern  für  die  Galerie  des  Am- 
sterdamer Rathauses,  für  die  Flinck  bereits  Auftrag  bekommen 
hatte,  welche  aber  durch  seinen  Tod  nicht  über  die  Skizze 
hinauskamen,  wurden  darauf  von  J.  Lievens,  J.  Ovens  und 
J.  Jordaens  ausgeführt  ^).  Die  beiden  übrigen  wurden  später 
von  einem  Legrand  al  fresco  gemalt.  (Ww.  S.  477). 

B.  II  S.  236.  Ludolf  Bakhuijzen. 

Aus  Ww.  S.  445  hätte  Houbraken  entnehmen  können,  dass 
sich  in  der  Kunstkammer  des  Amsterdamer  Rathauses  ein 
herrliches,  unter  andern  Bildern  hervorragendes  Stück,  und 
zwar  ein  Selbstbildnis  dieses  Meisters  befand,  worauf  er  sich 
mit  dem  eigenen,  geschabten  Porträt  in  der  Hand  abgebildet 
hatte.  (Jetzt  R.  M.  Cat.  Nr.  45). 

B.  II  S.  341.  Cornelis  Brize. 

Das  Bild  in  der  Schatzkammer  des  Rathauses  wird  mit  Aus- 
nahme des  Gedichtes  von  Vondel  Ww.  S.  460;  die  bemalten 
Orgeltüre  der  Alten  Kirche  werden  ibid.  S.  137  beschrieben  ^). 
Beide  Stellen  dürfte  Houbraken  gekannt  haben. 

Dies  ist  notorisch  falsch;  das  eine  Bild  (Nr.  364)  ist  bereits 
1645  entstanden,  also  im  Jahre  von  Flincks  erster  Ehe  mit Ingitta Tho- 
velingh,  während  das  zweite,  von  1648,  fast  drei  Jahre  vor  dem  Tode 
dieser  Frau  (Jan.  1651)  gemalt  wurde  (Vgl.  Meijer , O.  H.  VII  S.  56.) 

Vgl.  darüber  das  zu  B.  I S.  158,  S.  273  u.  S.  298  gesagte. 

Vgl.  über  beide  bereits  oben  S.  103. 


350 


B.  TU  S.  io6.  Gerard  Lairesse. 

Der  Ww.  teilt,  ohne  von  Houbraken  benützt  zu  sein,  auf 
S.  184  mit,  dass  die  Orgeltüren  der  Westerkerk  von  diesem 
Künstler  mit  „ verschiedlichen  Sinnbildern bemalt  worden  sind. 
B.  III  S,  186.  Adriaen  Bäcker. 

Houbrakens  Mitteilungen  über  sein  Jüngstes  Gericht  im 
grossen  Bürgersaal  des  Rathauses  stammen  wohl  nicht  aus 
dem  Ww.  (S.  430),  der  das  Bild  mit  den  Worten  erwähnt 
„sehr  stattlich  [deftig]  gemalt;  die  Figuren  sind  in  reichlich 
„ doppelter  Lebensgrösse  und  sehr  kräftig  und  geistreich  in 
„ ihrer  Wirkung.  ” 

B.  III  S.  324.  Cornelis  Holsteijn  i). 

Sein  Bild  in  der  Weeskamer  des  Rathauses  wird  Ww.  S‘ 
443  ohne  Nennung  des  Malernamens  beschrieben ; desgleichen 
die  dortige  Decke , welche  auch  von  ihm  herrührt.  S.  460  wird 
seiner  Deckengemälde  in  der  Thesaurie-ordinaris  rühmend 
gedacht.  Benützung  zweifelhaft. 

B.  III  S.  415.  Jan  Hoogzaat. 

Das  laut  Ww.  S.  424  von  Jan  Goeree  gezeichnete  Decken- 
gemälde im  Rathaus  wird  S.  427  f.  ausführlich  beschrieben. 
Houbraken  hat  diese  Erklärung  in  abgekürzter  Form  abgedruckt. 


*)  Vgl.  über  ihn  bereits  oben,  bei  J.  van  Bronkhorst. 


12.  DELFT. 


Nicht  weniger  als  seine  Vorgänger  in  Haarlem  und  Leiden 
war  der  Delftsche  Stadtchronist , Dirk  Evertsz  vanBleijs- 
wijck  bemüht  den  Ruhm  seiner  Vaterstadt  dadurch  zu  mehren, 
dass  er  die  Lebensbeschreibung  der  vornehmsten  Künstler  in 
seine  Stadtgeschichte  aufnahm.  Diese  Beschrijvinge  der 
Stadt  Delft,  deren  erster  Teil  1667,  und  zweiter  etwa  1674 
oder  1675  herauskam  1),  ist  auch  von  Houbraken  in  ausge- 
dehnter Weise  benützt.  Bereits  die  erste  Biographie,  welche  er 
bringt,  ist  durch  Mitteilungen  des  Delftschen  Stadtbeschreibers 
veranlasst,  obwohl  man  schwerlich  beweisen  kann,  dass  Bleijs- 
wijck  die  alleinige  Quelle  derselben  war.  Es  ist  dies  das  Leben  des : 
B.  I S.  17 — 21.  Desiderius  Erasmus. 

Die  Urquelle  ist  jedenfalls  die  sogen.  Autobiographie,  welche 
vor  den  C o 1 1 o q u i a abgedruckt  ist,  Houbraken  hat  entweder 
diese,  bzw.  eine  davon  abhängige  Quelle  recht  schlecht  be- 
nützt, oder  geringwertige  Vorlagen  gehabt.  Sicher  ist,  dass  er 
häufig  Verstösse  gegen  die  geschichtlichen  Tatsachen  macht, 
welche  hier  weiter  zu  verfolgen  kein  kunstgeschichtliches  Interesse 

*)  Obwol  dieser  zweite  Teil  einige  Jahre  nach  dem  ersten  erschien , 
wurde  er  doch  gleichzeitig  geschrieben.  Dies  geht  u.  A.  aus  S.  840 
hervor,  wo  der  Vf.  vom  C15  März  dieses  laufenden  Jahres  1667  > redet. 
Dagegen  spricht  Bleijswijck  S.  883  von  einer  dreijährigen  Reise,  die 
er  nach  Veröffentlichung  des  ersten  Teiles  gemacht  und  von  Lobge- 
dichten, die  er  nach  der  Rückkehr  in  den  Jahren  1673  und  1674 
empfangen  habe.  Der  zweite  Teil  kann  also  frühestens  im  letztgenannten 
Jahre  gedruckt  sein. 


352 


hat.  Es  genügt  zu  constatiren,  dass  die  Stelle  über  Erasmus’ 
Tätigkeit  als  bildender  Künstler  (S.  19)  aus  Bleijswijck  S.  321 
und  S.  360  stammt.  Nur  stellte  das  Bild  nach  diesem  Schrift- 
steller keine  Kreuzigung  Christi  dar,  sonnern  war  es  einfach 
ein  gemaltes  Crucifix. 

B.  I S.  21  f.  David  Jorisz. 

Aus  Bl.  S.  404  f. , S.  761  ff.  Hier  wird  vom  kirchengeschicht- 
lichen Standpunkte  aus  mit  Citirung  vieler  älterer  Werke  aus- 
führlich über  diesen  Maler-Wiedertäufer  berichtet.  Die  Stelle, 
welche  sich  auf  seine  Kunst  bezieht,  ist  folgende: 

S.  405 : « Hij  was , (soo  de  meeste  seggen)  een  Speelmans  Soon , en , 
« hetgeen  seeckers  is , een  konstigh  Glasschilder  sijns  Ambachts , werdende 
«hier  en  daer  noch  heerlijcke  konst  van  hem  gesien, > 

S.  762  wird  dieselbe  Stelle  wiederholt  und  S.  842  am  Anfang 
der  Biographien  Delftscher  Künstler  hierauf  verwiesen. 

In  der  Beschreibung  seiner  ketzerischen  Lautbahn  hat  Hou- 
braken  sich  nach  Gewohnheit  ziemlich  frei  mit  den  geschicht- 
lichen Tatsachen  abgefunden:  2 Februar  statt  26  Februar; Jan 
van  Broek  statt  Jan  van  Brügge  usw. 

B.  I S.  31.  Willem  Tybout. 

Bleijswijck  beschreibt  S.  17 1 das  von  Tybout  gemalte  Fenster 
der  Ursulakirche,  was  mit  wenigen  Abkürzungen  von  Hou- 
braken  wiederholt  wird. 

Ibid.  Laurens  van  Koot  (nicht  Kool). 

Die  Beschreibung  bei  Houbraken  betrifft  nur  die  untere  Hälfte 
des  Fensters,  und  auch  diese  nicht  vollständig,  denn  jene 
knieende  Personen  — die  sogen,  „hooge  heemraden  van  Delf- 
land”  — beteten,  nach  Süden  gerichtet,  einen  auferstandenen 
Christus  an;  auch  sass  an  der  Nordseite  an  einem  Tische  eine 
Person  Namens  van  der  Meer;  die  obere  Hälfte  des  Fensters 
stellte  Moses  dar,  Wasser  aus  dem  Felsen  schlagend;  dies  war 
ebenfalls  sehr  ausgezeichnet  und  durfte  wohl  zu  den  vornehm- 
sten Glasmalereien  gerechnet  werden  ‘);  es  war,  nach  dem 
Urteil  einiger  Kenner  gemacht  von  Laurens  van  Koot  (Bleijs- 
wijck S.  17 1 f). 


’)  Näheres  bereits  oben  S.  202  f. 


353 


B.  I S.  46  ff.  Michiel  Jzn  Miereveit. 

Houbraken  benützt  Bleijswijck  (S.  849  f.)  von  der  Stelle  an, 
wo  er  sagt  „en  als  wij  de  oude  gedenkboeken  der  stad  Delft 
doorsnuffelden  bis  zur  Erwähnung  seiner  Schüler.  Er  schweigt 
aber  über  das  Schützenstück,  welches  Bleijswijck  auf  S.  566 
beschreibt ; 

«In  den  Doelen  is  onder  anderen  een  schutterstuk , ’t  welch  door 
«den  vermaerden  en  konstrijcken  Meester  Michiel  Miereveit  weleerge- 
« daen  en  (12  October  1654)  ganschelijck  verbrijselt  en  in  meenichte 
« van  stucken  geslagen  zijnde,  door  de  goede  voorsorge  van  den  Heer 
« Jacob  Delft  Zalg : . . . . seer  kunstig  weder  aeneengebragt  en  alhier  her- 
« stelt  is.  » 

B.  I S.  48,  61 ; II  S.  56  f.  Die  Malerfamilie  Delff. 

Aus  Bl.  S.  845. 

lieber  den  Stammvater  J a c o b Willems z.  Delff  stimmen 
Houbrakens  Angaben  mit  denen  Bl. ’s  überein.  Nachzutragen 
ist  das  Todesdatum:  5 Mai  1601. 

Von  Cornelis,  dem  ältesten  Sohne  rühmt  Bl.  noch  die 
vortreffliche  Darstellung  des  Kupfers  und  Messings.  Vieleseiner 
Werke  gab  es  zu  seiner  Zeit  noch  in  vornehmen  und  alten 
Bürgerhäusern. 

Beim  zweiten  Sohn,  Rochus,  hat  Houbraken  die  Erwähnung 
des  folgenden  Bildes  ausgelassen: 

« ’t  oude  Schilderij  van  d’officiers  van  ’t  Orange  Vendel  in  de  blaeuwe 
« Zael  op  den  Doele ; dit  stuk  heeft  voor  het  springen  van  ’t  Kruyt 
« Magazijn  veel  grooter  geweest , maer  nevens  andere  jammerlijk  ge- 
« sehenden  zijnde,  heeft  niet  beter  können  gerepareert  werden,  s i). 

Willem  Delff  endlich,  der  dritte  Sohn  Jacobs  war  auf 
dem  ebengenannten  Bilde  als  Fähnrich  dargestellt.  „Hij  was 
„seer  uijtsteeckende  en  konstigh  in  ’t  Plaetsnijden,  hebbende 
„een  seer  stoute  en  vaste  handelinge  in  ’t  snijden.  ” — Er  er- 
reichte ein  Alter  von  58  Jahren. 

Zu  bemerken  ist  hier,  dass,  obwohl  dieser  Abschnitt  inhaltlich 
auf  Bleijswijck  zurückgeht,  Houbraken  sich  in  Bezug  auf  die 
Chronologie  ein  starkes  Versehen  hat  zu  Schulden  kommen  lassen. 


1)  Jetzt  im  Delfter  Rathause. 


354 


indem  er  den  Stammvater  des  Geschlechtes  Jacob  Wiliemsz. 
Delff  für  einen  Zeit-,  dh.  in  diesem  Zusammenhänge  immer 
J a h r e s-genossen  der  nach  ihm  1577  geborenen  Maler  Adam 
Willaerts , Aert  Jansz.  Druivesteijn  und  P.  P.  Rubens  erklärt. 
Dies  ist  aus  mehreren  Gründen  unmöglich.  Erstens  malte  Delff 
schon  1592  ein  Schützenbild,  wie  Houbraken  selbst  dem  Stadt- 
chronisten nacherzählt.  Zweitens  starb  sein  dritter  Sohn  , Willem 
im  Jahre  1638  in  einem  Alter  von  58  Jahren,  wurde  also  be- 
reits um  1580  geboren,  drittens  erwähnt  van  Mander  (1604) 
den  zweiten  Sohn  als  Schüler  von  Cornelis  van  Haarlem  und 
als  einen  guten  und  gewandten  (goed  en  vaardig)  Meister  und 
viertens  hatte  er  selbst  um  1584/5  Pieter  van  Rijck  zum  Schüler 
(v.  M2  S.  21  ib).  Diese  Beweisgründe,  welche  ihm  nicht  unbe- 
kannt sein  konnten,  hätten  Houbraken  dazu  bringen  sollen, 
die  Geburt  des  Jacob  Wzn.  Delff  mindestens  20 — 25  Jahre  früher 
zu  stellen  * ). 

Das  fünfte  Glied  dieser  Familie,  welches  ihren  Namen  auf 
kunsthistorischem  Gebiete  bekannt  gemacht  hat,  ist; 

Jacob  Wiilemsz.  Delff  Jr. 

Houbraken  (B.  II  S.  56)  hat  die  Biographie  vollständig  und 
fehlerfrei  aus  Bl.  S.  856  abgeschrieben.  Nur  in  der  Orthographie 
der  Grabschrift  hat  er  einige  Ungenauigkeiten ; caro  für  charo; 
Anna  (ab)  Hoogenhouck , und  qualecunque  statt  qualequale.  Auch 
nennt  er  als  Todesmonat  „Bloeimaand”  (—  Mai),  obwohl  in 
der  Grabschrift  richtig  Juni  steht. 

B.  I S.  II 8.  Jacob  Woutersz.  Vosmeer. 

Wörtlich  mit  Bl.  S.  848  übereinstimmend,  ausser  dem  Todes- 
datum, was  dieser  genauer  angiebt;  Juni  1641.  Ueber  die  Ver- 
wechslung Leidens  mit  Delft  als  Geburtsort  des  Künstlers  ist 
bereits  oben  S.  214  gesprochen  worden. 

B.  I S.  121.  Willem  van  der  Vliet. 

Wiederum  wörtlich  aus  Bl.  S.  851  entlehnt,  mit  Ausnahme 
des  Todesjahres,  was  er  — sei  es  zufällig  oder  absichtlich,  jeden- 
falls aber  diesmal  mit  Recht  — von  1644  in  1642  umän- 

*)  Die  neuere  Geschichtschreibung  (Woermann  III  826)  nimmt  als 
Geburtszeit  etwa  die  Mitte  des  Jahrhunderts  an. 


0 


355 


dert  ^).  Da  Bleijswijck  sagt,  dass  der  Künstler  58  Jahre  alt  starb, 
berechnet  Houbraken  aus  dem  von  ihm  verfrühten  Todesjahr 
das  Geburtsjahr  1584.  Van  der  Vliet  hatte  nach  Bleijswijck: 

« een  vaerdighe  en  bloeyende  manier  van  Schilderen , doende  oock 
« seer  wel  gelijckenen , waer  van  menichte  van  sijne  wercken  in  de 
« voornaemste  Burgershuijsen  hier  te  Delft  getuijgen  können  sijn  en  met 
« groot  genoegen  van  de  kenders  gesien  werden.  » 


B.  I S.  121.  Hendrik  van  der  Vliet. 

Aus  Bl.  S.  852,  jedoch  in  folgender  Weise  abweichend: 


Bl : « Eerst  bij  zijn  oom  [Willem 
« van  der  Vliet]  en  naderhand  bij 
« den  vermaerden  Miereveld  geleerd 
« hebbende , is  hij  althans  mede 
« een  goet  Contrefeijter  geworden , 

« zijnde  00k  niet  ongeluckig  in  In- 
« ventien  en  Historien , zoo  dach- 
« als  nacht-lichten , hem  de  per- 
« spectiven  wel  verstaende , gelijck 
« te  sien  is  aen  sijn  moderne  of 
« hedendaegse  Tempels,  wanneer  hij 
« die  op  sijn  best  heeft  gemaeckt , 

« zijnde  alsdan  seer  wel  verschie- 
« tende  en  ingaende,  oock  natuijr- 
& lijck  gecoloreert.  » 

B.  IS.  122  f.  Christiaan  Jansz  van  Biezelingen. 

Houbrakens  Erzählung  beruht  im  Ganzen  auf  Bl.  S.  844  f. , 
der  ausserdem  mitteilt,  dass  er  ein  tüchtiger  Meister  im  Por- 
trättiren  und  im  Malen  von  Küchenstücken  war.  Aus  dem  Be- 


H : « Hij  oeffende  zieh  lange  jaren 
« onder  zijn  Ooms  opzicht  in  ’t 
« schilderen  van  Historien,  Nacht- 
« lichten.  Perspectiven,  naderhant 
« begaf  hij  zig  bij  den  beruchten 
« Miereveit,  om  zieh  tot  hetpour- 
« tretten  schilderen  te  oeffenen. 
« Doch  zijne  kerkjes  van  binnen 
« in  te  zien  en  op  de  wijze  van 
« E m.  de  W i t , met  geestige  Val- 
« lichten  en  beeltjes  gestoffeert , be- 
« hagen  mij  wel  best.  » 


rieht  über  die  spanische  Reise  ist  durchaus  nicht  mit  Houbraken 
zu  schliessen,  dass  seine  Frau  und  zwei  Kinder  dieselbe  mit- 
machten. Bleijswijck  erzählt  nur,  dass  er,  trotzdem  er  verhei- 
ratet war  und  schon  zwei  Kinder  hatte,  mit  seinen  jungen 
Freunden  mitzog.  Die  Mitteilung  der  Anmerkung  geht  auf  eine 
andre  Quelle,  vielleicht  auf  persönliche  Erfahrung  zurück. 


*)  Vgl.  Necrologium  van  Delftsche  Kunstenaars,  Obreens  Archief 
IV  9,  wo  der  6 Dec.  1642  als  Beerdigungsdatum  des  Künstlers  nach- 
gewiesen wird. 

*)  Vgl.  hierüber  oben  S.  207. 


356 


B.  I S.  122.  Hendrik  Gerritsz.  Pot. 

Eine  ausführliche  Beschreibung  des  von  Houbraken  nur  flüchtig 
erwähnten  Bildes  im  Schöffenzimmer  des  Delfter  Rathauses 
findet  sich  Bl.  S.  127.  Da  sie  im  fünften  Jahrgang  Oud  Hollands 
(S.  168)  vollständig  abgedruckt  ist , brauche  ich  hier  nicht  weiter 
auf  sie  einzugehen. 

B.  I S.  135.  Pieter  van  Bronchorst. 

Er  besuchte  in  seiner  Jugend  Frankreich.  Dies  hat  Houbraken 
nicht;  im  übrigen  kommt  seine  Erzählung  mit  Bl.  S.  857  überein. 

B.  I S.  136.  Adriaen  van  de  Venne. 

Houbraken  entlehnt  aus  Bl.  S.  857  f.,  was  dieser  aus  de 
Bie  S.  234  ff.  citirt.  Zusatz  von  Bl.  ist  das  Todesdatum:  12 
November  1662,  welches  Houbraken  nicht  erwähnt;  seine  Aus- 
lassungen folgen  weiter  unten.  Dass  er  nicht  das  Gülden  Cabinet 
direkt  benützt,  geht  aus  einem  Vergleich  der  drei  Texte  hervor. 
Die  Erzählung  der  Jugendgeschichte  ist  von  Houbraken  in  der 
ihm  eigentümlichen  Weise  umgeändert: 


de  B : « Ghelijck  de  Latijnse 

« Studie  grootelijckx  dienstich  is 
« voor  eenen  Schilder,  overmidts 
« daerdoor  het  verstant  gheset  wort 
« ende  overvloedigher  ordonnan- 
« tien  can  voortbrenghen  als  iemant 
« die  tot  de  Const  natuerelijck 
« aanghewent  sijnde)  gheen  Studie 
« en  heeft , soo  ist  dat  Adriaen 
« van  den  Venne  met  de  Latijnse 
« Studie  zijn  verstandt  heeft  gaen 
« scherpen  *)  en  is  daerdoor  ghe- 
« vallen  in  den  schoot  van  onse  edele 
« Pictura,  waervan  hem  de  fonda- 
« menten  eerst  aenghewesen  zijn  van 
« eenen  Sr.  Simon  de  Valck,  Goud- 
« smidt  ende  Schilder  tot  Leiden.  » 


H : « Hij  is  van  zijne  ouders  te 
« Leiden  besteh  geweest  om  de 
« Latijnsche  taal  te  leeren.  Maar 
« hij  leerde  meteen  door  ’t  lezen 
« van  d’  oude  Poeeten  zulke  fraje 
« denkbeeiden  vormen , dat  hij  00k 
« zucht  heeft  gekregen , om  dezelven 
8 op  ’t  papier , of  met  verwe  af  te 
8 malen , tot  welken  einde  hij  eenen 
8 Simon  deValk,  meester  Gotid- 
8 smit  en  Schilder  in  den  arm  nam, 
8 die  hem  de  grontbeginselen  der 
8 Konst  heeft  onderwezen.  » 


*)  Ich  glaube  die  Spur  von  v.  d.  Venne’s  lateinischen  Studien  wie- 
dergefunden zu  haben  in  der  folgenden  Eintragung  des  Album  Studio- 
sorum  zu  Leiden:  8 Juni  1605,  Adrianus  Petri  Delphensis  18  [Jahre 
alt]  M[edicinae  Studiosus]. 


357 


Die  Mitteilung  am  Schlüsse  der  Biographie:  von  seinen 
„Büchern  sind  mir  bekannt”  usw.  hat  in  Houbrakens  Munde 
keinen  Wert,  da  er  die  Titel  mit  ebendemselben  Zusatz  aus 
Bleijswijck  abgeschrieben  hat. 

Bei  der  Erwähnung  von  van  der  Venne's  Werken  ist  de  Bie 
dem  Delfter  Stadtchronist  offenbar  zu  ausführlich.  Manches  ist 
auf  die  Weise  auch  Houbraken  entgangen: 

„Um  zu  einem  Probestück  seines  grossen  Verstandes  über- 
„ zugehen,  so  muss  ich  hier  eine  Frucht  seines  wackern  Geistes 
„erwähnen,  worin  man  eine  grosse  Wissenschaft  spüren  kann, 
„ nehmlich  eine  Abbildung  des  geistlichen  Fischfanges  der  Men- 
„ schenseelen , voll  Werk *  *). 

„In  weiss  und  schwarz  hat  er  den  ganzen  Stammbaum  des 
„Hauses  Nassau  gemalt,  vom  alten  Prinzen  Wilhelm  bis  zum 
„jetzigen  Prinzen,  wie  man  im  Haag  sehen  kann  ^). 

„Noch  ein  Erinnerungsstück,  das  voll  Werk  und  sehr  hübsch 
„behandelt  ist,  hat  er  für  den  König  von  Dänemark  gemacht, 
„mit  reichlichem  Beiwerk,  worin  der  Frieden  abgebildet  ist  mit 
„den  Herolden  und  allen  Fürstlichkeiten  der  Christenheit.  Dies 
„ist  sehr  schön  und  mit  grossem  Verstände  gemacht  und  noch 
„zu  Glückstadt  zu  sehen 

„P'ür  den  Ratsherrn  Reijnier  Pauw  hat  er  ein  grosses,  herr- 
„ liches  Stück  und  mehrere  andere  von  grosser  Qualität  gemacht. 

„Zu  Antwerpen  befindet  sich  beim  Herrn  Franciscus  Enghel- 
„graefif  ein  Bild  den  Trevis  (=  Treves,  Waffenstillstand)  dar- 
„ stellend  mit  vielen  zierlichen  Darstellungen  und  Beiwerk.  Es 
„ist  im  Jahre  i6i6  gemalt 

„Ferner  habe  ich  nicht  unerwähnt  lassen  können  ein  wun- 
„derschönes  Stück,  von  einer  Länge  von  12  Ellen,  worin  die 
„Schlacht  bei  Nieuwpoort  in  Flandern  dargestellt  ist,  worin  rings- 

Das  bekannte  Bild  des  Rijksmuseuna , Cat.  Nr.  1521. 

Wahrscheinlich  die  bekannte  Reitergruppe,  die  mit  der  Unterschrift: 
Nassoviae  proceres  von  Delff  gestochen  wurde.  Farbige  Originale  des 
Stiches  findet  man  u.  A.  in  den  Museen  zu  Darmstadt  und  Amsterdam, 
beide  jedoch  mit  Abweichungen  in  den  Einzelheiten. 

*)  Jetzt  in  Kopenhagen,  vgl.  Francken,  A.  v.  d.  Venne  S.  54 Nr.  25. 

Jetzt  im  Louvre,  Cat.  Nr.  545. 


358 


„herum  alle  niederländische  Städte  sehr  nett  und  geistreich  zur 
„grössten  Zier  des  Werkes  abgebildet  sind.  Er  hat  dies  für 
„ einen  polnischen  Grafen  gemacht  sowie  mehrere  andere  Werke, 
„zu  viele  um  hier  aufzuzählen.” 

Unter  dem  Selbstbildnis  bei  Meijssens  und  im  Gülden  Cabinet 
liest  man  noch  , dass  seine  schönsten  Werke  in  weiss  und  schwarz 
ausgeführt  seien  und  am  Schlüsse  seiner  Biographie  erwähnt 
de  Bie  die  beiden  Söhne:  „der  älteste  Pieter  ist  besonders  her- 
„ vorragend  schön  im  Malen  von  Blumentöpfen , Bildnissen  und 
„anderen  herrlichen  Erfindungen;  der  andere  Huijbrecht  übt 
„sich  täglich  um  diese  hochberühmte  wünschenswerte  Wissen- 
„ Schaft  zu  erwerben.” 

B.  I S.  49  und  163.  Pieter  und  Jan  Miereveit. 

Was  Houbraken  an  letzterer  Stelle  über  Jan  sagt,  ist  wört- 
lich aus  Bl.  S.  851  entnommen. 

Die  Mitteilungen , welche  er  S.  49  über  Pieter  machte , werden 
S.  163  mit  Bezugnahme  auf  Bleijswijck  corrigirt. 

Houbraken  schlug  die  Stadtbeschreibung  auf,  weil  ihm  ein 
Bild  auf  Namen  Michiel  Mierevelds  gezeigt  wurde,  welches  das 
aus  den  verschlungenen  Buchstaben  P.  und  M.  bestehende  Mo- 
nogramm trug  ^).  Hieraus  wäre  abzuleiten,  dass  ei  an  der 
ersten  Stelle  Bleijswijck  noch  nicht  kannte,  abei  dem  steht 
entgegen , dass  er  ihn  schon  zu  den  vorhergehenden  Ab- 
schnitten über  Erasmus,  David  Jorisz  und  Willem  Tybout  benützt 
hat  und  auch  in  der  Biographie  des  alten  Miereveld  eine  „Durch- 
blättrung  der  Gedenkbücher  Delfts , ’ womit  nur  Bleijswijcks 
Werk  gemeint  sein  kann,  erwähnt. 

Vermutlich  hat  er  damals  zu  flüchtig  durchblättert  und  in 
Folge  dessen  Pieters  Geburtsjahr  fälschlich  1 595 
er  den  Geburtstag  5 October  bestätigt.  S.  163  erwähnt  er 
letzteren  nicht,  corrigirt  aber  stillschweigend  das  Jahr  (1596). 
Wenn  er  dann,  das  27  jährige  Lebensalter  beibehaltend,  den 

II  December  1632  als  Todesdatum  hinschreibt , so  ist  dies  wieder 
ein  Flüchtigkeitsfehler  für  ii  Januar  1623,  den  Tag,  den  Bleijs- 


*)  Vgl.  hierüber  bereits  oben  S.  86. 


359 


wijck  mit  Recht  angiebt,  da  nach  Obreen’s  Archief,  VI  S.  19, 
am  14  Januar  1623  der  Sohn  von  Mr.  Michiel  van  Miereveit, 
Maler  in  der  Neuen  Kirche  begraben  wurde. 

Bei  der  Erwähnung  des  Delfter  Anatomiebildes  (S.  49)  wäre 
Bleijswijck  zu  benützen  gewesen,  der  S.  576  — wohl  auf  Grund 
der  Bezeichnung  des  Bildes  *)  — mitteilt,  dass  der  Vater  das 
Gemälde  im  Jahre  1617  ordonnirt  und  gezeichnet  hatte.  Auf 
demselben  waren  abgebildet:  sechzehn  Mediciner,  Pieter  Miere- 
veld selbst,  und  im  Hintergründe  drei  Schüler  des  Malers. 

B.  I S.  178.  Hubertus  Jacobsz  Grimani. 

Ganz  aus  Bl,  S.  846  entlehnt,  ausser  dem  Geburtsjahre  1599, 
was  daselbst  nicht  vorkommt  und  von  Houbraken  mindestens 
30  Jahre  zu  spät  gegriffen  ist,  da  nach  van  Mander  (^S.  211b) 
Pieter  van  Rijck  spätestens  bereits  um  1588  Grimanis  Schüler  war. 

B.  I S.  228  ff.  Evert  und  Willem  van  Aelst. 

Erstere  Biographie  ist  ganz,  letztere  bis  S.  229  oben  (Willem 
anders  Guilhelmo  usw.)  aus  Bl.  S.  855  entlehnt.  Nachzutragen 
ist,  dass  Everts  Vater  Willem  hiess,  und  dass  Bleijswijck  nach 
Guillelmo’s  Rückkehr  aus  Italien  keinen  Aufenthalt  in  Delft 
mehr  erwähnt. 

B.  I S.  235.  Pieter  Jansz.  van  Asch. 

Bei  Bl.  S.  859  wird  blos  sein  Geburtsjahr,  1603  angegeben. 
Ausserdem  wird  er  unter  den  im  Jahre  1667  noch  lebenden 
Künstlern  genannt. 

B.  I S.  236.  Christiaan  van  Couwenberg. 

Vollkommen  übereinstimmend  mit  Bl,  S.  859,  der  nur  noch 
hinzufügt : „ seine  Bilder  befinden  sich  noch  in  fast  all  den  vor- 
nehmsten Häusern  Delfts  : 

Die  bei  Bleijswijck  folgende  Liste  der  bei  der  Herausgabe 
seines  Werkes  noch  lebenden  Delfter  Künstler  wird  von  Hou- 
braken copirt,  ohne  Rücksicht  darauf,  dass  er  Pieter  van  Asch 
eben  erst,  Leonard  Bramer  schon  S.  163  und  Adriaan  van 
Linschoten  schon  S.  145  ausführlicher  behandelt  hat,  Ueber 
Bramer  wäre  nachzutragen  gewesen,  dass  er  am  Christabend 


Mitgeteilt  auf  S.  145. 


36o 


1596  geboren  wurde,  und  dass  er  den  zweiten  Saai  des  Deifter 
Doelens,  den  man  den  gemalten  nennt,  ringsumher  auf  italie- 
nische Art  in  fresco  oder  nassem  Kalk  mit  Darstellungen  be- 
malt hatte,  welche  sich  auf  diesen  Ort  bezogen  1).  Von  den 
übrigen  Künstlern  dieser  Liste  kommt  Houbraken  B.  II  S.  28 
auf  Hans  Jordaens  zurück,  wo  er  aber  als  Geburtszeit  September 
[statt  März]  1616  angiebt.  Auch  Cornelis  de  Man  wird  später 
(B.  II  S.  99)  ausführlich  erwähnt.  Dass  Bleijswijck  seinen  ge- 
nauen Geburtstag;  i Juli  1621  enthält,  hat  Houbraken  dann 
freilich  längst  wieder  vergessen.  Endlich  werden  wir  bei  B.  III 
237  Gelegenheit  haben  auf  Johannes  Vermeer  zurückzu- 
kommen. 

B.  I S.  303.  Palamedes  und  Antony  Palamedesz  Stevers. 

Wörtlich  aus  Bl.  S.  847  f. , ausser  dem  Urteil  über  Antony, 
welches  dort  lautet:  „ein  guter  Bildnismaler  und  sehr  nett  im 
„Malen  von  Gesellschaften  und  Wachtstuben,  da  er  eine  sehr 
, feste  und  energische  Art  und  Weise  zu  zeichnen  und  zu  malen 
y,hat.”  Seine  Angaben  über  Antony’s  Mitgliedschaft  der  Delfter 
Gilde  hat  Houbraken  aus  andrer  Quelle. 

B.  II  S.  83  ff.  David  Beck. 

Aus  Bl.  S.  854  f.,  wo  jedoch  der  zweideutige  Zusatz  über 
Becks  Verhältnis  zur  Königin  Christina  von  Schweden  nicht 
vorkommt,  ebensowenig  wie  die  Anecdote  von  der  Wein-  und 
Wassertaufe  in  St.  Goar  und  von  Beck’s  zweimaligem  Tode. 
Andere  kleine  Abweichungen  sind: 


H : er  besuchte  sämmtliche  Deut- 
sche Höfe. 

H:  er  hatte  deren  60. 


Bl;  er  besuchte  Deutschland. 

Bl:  Er  hatte  ungefähr  6oUn- 
terschriften  unter  dem  Taufschein 
der  Malerbent. 

Die  Beschreibung  von  Becks  Persönlichkeit  auf  S.  86 ; „ hlij 
„was  een  schoon  en  welgemaakt  Persoon  doch  niet  kloek*’ 
geht  durch  Vermittlung  von  Bleijswijck  auf  das  Porträt  bei 
de  Bie  (S.  161)  zurück. 


B Auch  im  Saale  des  Prinsenhof  befanden  sich  derartige  Wand-  und 
Deckenmalereien  von  Bramers  Hand.  Vgl.  Riemsdijck,  Het  Klooster 
van  Sinte  Agatha  1889  S.  25. 


B.  II  S.  344.  Johan  van  Nes. 

Aus  Bl.  S.  852,  der  nur  in  seinem  Urteil  etwas  ausführlicher 
ist : „ Hij  heeft  van  Italie  gebracht  een  seer  kloecke  en  vaerdige 
„handelinge,  die  hij  alhier  in  sijn  geboorte-plaets  uijt  lust  en 
„ genegentheit  onderhouden  heeft,  hebbende  onder  sijn  vrinden 
„veel  heerlijcke  Contrefeitselen  gemaeckt,  als  oock  verscheijde 
„ Ordonnantien , die  gene  anderen  van  sijnen  tijd  behoeven  te 
„ wijcken.  ” 

B.  III  S.  337.  Carel  Fabricius. 

Aus  Bl.  S.  852  ff.,  aber  mit  Weglassung  des  letzten  Verses 
des  Trauergedichtes  auf  Fabricius’  jämmerlichen  Tod: 

« Soo  doov’  dan  desen  Phenix  t’  onser  schade 
« In  ’t  midden  en  in  ’t  beste  van  zijn  swier , 

« Maar  weer  gelukkig  rees’er  uijt  zijn  vier 
«Vermeer,  die  meesterlijck  betrad  zijn  pade. » 

Man  hat  darüber  gestritten,  ob  durch  diese  Verse  die  Schüler- 
schaft Vermeers  bei  Fabricius  angedeutet  werde  ^).  Meines 
Erachtens  kann  die  Bejahung  dieser  Frage  keinem  Zweifel 
unterliegen.  Arn.  Bon,  der  Verfasser  des  Gedichtes,  hätte  gar 
keinen  Grund  gehabt,  grade  Vermeer  hier  zu  erwähnen,  wenn 
dieser  nicht  in  enger  Beziehung  zum  verunglückten  Meister  ge- 
standen hätte.  Was  der  heutigen  Kunstwissenschaft  im  Lichte 
der  geschichtlichen  Betrachtung  und  mehr  oder  weniger  bevor- 
urteilt durch  ihre  Kenntnis  von  gemeinschaftlicher  Lebenszeit 
und  Vaterstadt  in  den  beiden  Künstlern  gemeinsam  erscheint, 
dürfte  wohl  schwerlich  dem  zeitgenössischen  Buchdrucker  von 
solcher  Bedeutung  erschienen  sein , um  ohne  das  Vorhandensein 
eines  Schulverhältnisses  auszurufen;  Der  eine  geht  in  seiner 
höchsten  Kraft  unter,  aber  wie  ein  Phenix  erhebt  sich  der 
andre  aus  seiner  Asche ! 


Bis  hier  geht  die  Benützung  Bleijswijcks  durch  Houbraken. 
Sie  zeigt,  dass  letzterer  den  Abschnitt  „Beschrijving  der  Delf- 
sche  Schilders”  (S.  842 — 59)  insofern  er  nicht  auf  van  Mander 

’)  Vgl.  z.  B.  Havard,  Art  et  art.  holl.  IV  66  ff.  Woermann  III  831  usw. 

24 


362 


zurückgeht,  nahezu  ganz  abgeschrieben  hat,  dass  er  dagegen 
die  in  Kirchen  und  andern  öffentlichen  Gebäuden  beschriebenen 
Kunstwerke  unerwähnt  gelassen  hat.  Einige  derselben  habe 
ich  im  vorhergehenden  bereits  namhaft  gemacht,  die  übrigen 
mögen  hier  ihren  Platz  finden : 

Von  Mich.  Jzn.  Miereveld  sah  man  im  Bürgermeister- 
zimmer des  Rathauses  neun  herrliche  Bildnisse , den  alten  Prinzen 
von  Oranien,  seine  drei  nachgelassenen  Söhne  Philips  Willem, 
Maurits  und  Frederik  Hendrik,  sowie  einige  andere  Mitglieder 
der  Familie  darstellend.  Hierunter  befanden  sich  auch  der  König 
und  die  Königin  von  Böhmen ; alle  bis  zu  den  Knieen  in  Lebens- 
grösse, einige  in  den  modernen  Kleidern  ihrer  Zeit,  andere  in 
ihrem  Kriegsanzug  ^).  (Bl.  S.  126). 

Willem  Verschoor  malte  die  Türe  der  Orgel  in  der  Gast- 
huiskirche  aus  und  zwar  mit  der  Darstellung  eines  auf  dem 
Trone  sitzenden  und  Harfe  spielenden  Davids.  Der  leere  Raum 
war  mit  allen  möglichen  Musikinstrumenten  ausgefüllt  2). 

1)  Zum  Teil  noch  jetzt  im  Ratssaale  vorhanden:  Wilhelm  I,  seine 
drei  Söhne  und  die  beiden  friesischen  Statthalter:  Wilhelm  Ludwig  und 
Ernst  Casimir. 

Das  einzige  heutigen  Tages  bekannte  Bild  dieses  Meisters  wird 
im  Museum  Kunstliefde  zu  Utrecht  aufbewahrt. 


13.  DORDRECHT. 


Der  Wert  der  Beschrijving  der  stad  Dordrecht 
door  Matth  ijs  Baien  Jzn.,  Dordrecht  1677  für  die  Quel- 
lenkunde der  holländischen  Künstlergeschichte  ist  gering  in 
Verhältnis  zur  Bedeutung  dieser  Stadt.  Denn  während  Baien  in 
fünfzig  Spalten  die  Gelehrten  seiner  Vaterstadt  preist,  hat  er 
über  Männer  wie  die  drei  Cuyp,  wie  Ferd.  Bol  undNic.  Maes, 
wie  die  Hoogstraten , wie  Godfr.  Schalcken  oder  Aert  de  Gelder 
sozusagen  kein  einziges  Wort.  Kein  Wunder  daher,  dass  Hou- 
braken,  dem  hier  das  Ergebnis  zahlreicher  persönlicher  Bezie- 
hungen zu  Gebote  stand , diesem  Buche  nur  wenig  entnommen 
hat  und  dass  die  beiden  Biographien , bei  welchen  eine  Entleh- 
nung stattgefunden  hat,  nicht  Personen  betreffen,  die  wegen 
ihrer  Malkunst  in  erster  Linie  bekannt  sind;  den  Glaubensmär- 
tyrer Jan  Woutersz  van  Kuik  und  die  gelehrte  Jungfrau 
Margaretha  Godewijk. 

B.  I S.  49.  Jan  van  Kuik. 

Entlehnt  aus  Baien  S.  841.  Die  einzigen  Abweichungen  be- 
stehen in  der  Angabe  des  Orts  bei  Houbraken,  wo  dieser  Maler 
gefangen  sass:  das  Thor  genannt  „Vuilpoort,  toenmaals  de 
Gevangenpoort , ” was  wohl  auf  seiner  Ortskenntnis  beruht,  und 
darin , dass  er  das  von  Kuik  gemalte  Urteil  Salomonis, 
für  ein  grosses  Bild  erklärt,  während  Baien  sich  über  das 


’)  Näheres  über  ihn  bei  Veth,  O.  H.  VII  307. 


3Ö4 


Format  gar  nicht  ausiässt:  „der  Schulze  liess  sich  von  ihm 
malen  als  Salomo,  der  zum  ersten  Male  das  Urteil  fällt. ” End- 
lich findet  sich  Houbrakens  Mitteilung,  dass  Kuik  eine  Wittwe 
und  ein  siebenjähriges  Töchterchen  hinterliess,  nicht  bei  Baien, 
während  umgekehrt  Houbraken  nicht  beachtet  hat,  dass  dieser 
S.  671  im  grossen  Saal  des  Georgendoelens  einen  Adam  und 
eine  Eva  in  grau  und  weiss  erwähnt,  welche  man  damals  für 
Werke  unseres  Meisters  hielt. 

B.  I S.  316.  Margarita  Godewijk. 

Baien  S.  203  f.  giebt  im  Texte  nur  eine  Aufzählung  ihrer 
vielen  Kenntnisse  und  guten  Eigenschaften  und  auf  dem  Selbst- 
bildnis ihre  Geburts-  und  Todesdaten,  nebst  der  von  Houbraken 
herübergenommenen  Unterschrift  von  Sam.  van  Hoogstraten. 
Was  Houbraken  sonst  mitteilt,  beruht  nach  seiner  eigenen 
Aussage  auf  dem  — wahrscheinlich  mündlichen  — Zeugnisse 
Balens. 


Baien  erwähnt  bei  der  Beschreibung  der  öffentlichen  Gebäuden 
Dordrechts  noch  an  folgenden  Stellen  Kunstwerke,  über  die 
Houbraken  schweigt : 

S.  III.  Die  Feuersbrunst,  welche  am  22  Januar  1568  die 
Nicolaikirche  einäscherte,  war  abgebildet  von  Jan  Dudeijn  (Dou- 
dijns)  und  eins  der  besten  Bilder  dieses  Meisters.  Es  befand  .sich 
bei  Mr.  Adr.  van  Bleijenburg:  der  Schulze  und  die  Bürger- 
meister waren  mit  bunten  Mützen  dargestellt,  jeder  gefolgt  von 
drei  Hellebardenträgern,  die  nötigen  Massregel  treffend.  Die 
Mönche,  Männer  und  Weiber  waren  mit  grossem  Eifer  be- 
schäftigt, das  Feuer  zu  löschen  ^). 

S.  682.  Von  demselben  Maler  befand  sich  ein  Gemälde  vom  Jahre 
1560,  die  Bildnisse  der  Münzmeister  darstellend  in  der  Münze. 

S.  183.  Im  Heilige-Geest-Haus  befand  sich  ausser  andern, 
anonymen  Bildern  ein  kunstreiches  Stück  vom  jüngsten  Gerichte, 

*)  Jetzt  im  Rathause  zu  Dordrecht.  Näheres  über  den  Künstler  bei 
Veth,  O.  H.  VI  182  ff. 


365 


gemalt  im  Jahre  1 563  von  JacobBornwater  aus  Dordrecht  ^). 

S.  672.  Im  St.  Christophorusdoelen  sah  man  ein  Altarblatt 
mit  der  Kreuzigung  Christi  von  demselben. 

S.  233.  Auch  im  Ratsaale  gab  es  mehrere  Bilder  und  unter 
ihnen  eine  Ansicht  Dordrechts  im  Jahre  1629,  von  A.  Will arrs 
(Willaerts)  gemalt  2). 

S.  666.  Im  Kloveniersdoelen  sah  Baien  ein  grosses  Bild,  die 
Schützen  der  zweiten  Abteilung  („kavel”),  von  Jacob  Kuyp 
gemalt  und  diejenigen  der  dritten  Abteilung , ebenfalls  in  einem 
grossen  Bilde ; gemalt , aber  nicht  vollendet  von  P o u w e 1 s 
Lesire,  beide  aus  Dordrecht  *). 

S.  682.  Von  Jacop  Kuyp  sah  man  ferner  in  der  Münze 
ein  Regentenstück  vom  Jahre  1617  ^). 

Ebendort  ein  Stück  von  den  Münzmeistern  mit  den  Generälen, 
nach  dem  allgemeinen  Urteil  gemalt  von  einem  Snellaard. 
Dies  Bild  wird  in  der  vermutlich  chronologischen  Reihenfolge 
erwähnt  zwischen  dem  Doudijns  von  1560  und  dem  Cuijp 
von  1617  ^), 

Endlich  werden  als  dort  befindlich  erwähnt:  zwei  Bilder, 
beide  in  Lebensgrösse  vom  „Waardijn”  und  den  Münzmeistern, 
an  einem  Tisch  sitzend  um  zu  richten,  gemalt  von  Sam.  van 
Hoogstraten  in  den  Jahren  1657  und  1674. 

Letzteres  Bild  erwähnt  Houbraken  B.  II  S.  158  in  der  Bio- 
graphie dieses  Meisters:  „Er  hat  eine  lobenswerte  Malweise  in 
„seinen  Bildnissen  und  war  glücklich  im  Treffen  der  Aehn- 
„lichkeit,  wie  besonders  aus  dem  letzten  Bilde  der  Dordrecht- 
„ sehen  Münzmeister  hervorgeht,  welches  er  in  der  Zeit  malte, 
„als  ich  bei  ihm  war.  Ich  habe  sie  alle  gekannt,  und  einige 
„davon  leben  noch  heute.” 

In  der  Genealogie  seines  Geschlechtes  erwähnt  Baien  S.  1355 

’)  Vgl.  über  ihn  Veth,  O.  H.  VI  76  ff. 

Noch  jetzt  vorhanden  im  Museum. 

®)  Veth.  & Bredius,  O.  H.  V 49. 

")  Veth,  O.  H.  II  242  f. 

®)  1586  tritt  ein  Maler  Namens  Claes  Snellart  in  die  Dordrechter 
Gilde  ein,  Obreens  Archief,  I 184. 


366 

dass  eine  Cousine  von  ihm  sich  mit  Sam.  van  Hoogstraten  ver- 
mählte. Er  nennt  ihn  dort:  berühmten  Maler  und  Dichter,  der 
am  2 August  1651  vom  Kaiser  Ferdinand  III  mit  einer  goldnen 
Kette  und  Schaumünze  beschenkt  wurde,  welche  an  der  einen 
Seite  des  Kaisers  Bildnis,  an  der  andern  eine  Waage  mit 
Kreuz , Zepter  und  Schwert  zeigte  mit  der  Beischrift  Firmamenta 
Regnorum. 

Houbraken  erwähnt  dies  Ereignis  B.  II  S.  157»  nennt  dort 
aber  als  Datum  den  6 August  und  weicht  auch  in  andern 
Details  vom  Oben  stehenden  ab.  Bei  den  engen  Freundschafts- 
beziehungen zwischen  ihm  und  Hoogstraten  ist  es  daher  sehr 
wahrscheinlich,  dass  er  seine  Mitteilungen  aus  andern  Quellen 
geschöpft  hat  ^). 


1)  Vgl.  Veth,  O.  H.  VII  133. 


14.  GOUDA. 


Houbrakens  Quelle  für  die  Gouda’schen  Künstler  ist  die 
Beschrijving  der  stad  Gouda,  welche  im  Jahre  i7i3von 
der  Hand  des  katholischen  Priesters  Ignatius  Walvis  zu 
Gouda  und  Leiden  erschien. 

Bei  der  Benützung  begeht  Houbraken  seinen  Hauptfehler 
dadurch,  dass  er  die  beiden  Generationen  der  Crabeth’s;  die 
alten  Glasmaler  Dirk  und  Wouter  und  des  letztem  Enkel  und 
Namensvetter,  der  Oelmaler  war,  verwechselt,  trotzdem  er 
B.  IS.  178  ihr  gegenseitiges  Verhältnis  richtig  erkannt  hat. 

Hierdurch  entsteht  auch  zwischen  ihren  Schülern  eine  allge- 
meine Verwirrung  in  Bezug  auf  Lebenszeit  und  Kunstgattung , 
ein  Uebelstand,  dem  umsoleichter  vorzubeugen  gewesen  wäre, 
da  Walvis  aufs  gewissenhafteste  die  Glasmaler  von  den  übrigen 
Künstlern  sondert. 

Zu  den  einzelnen  Biographien  ist  Folgendes  zu  bemerken: 

B.  I S.  26 — 29.  Dirk  und  Wouter  Crabeth  ’). 

Wörtlich  entlehnt  aus  W.  I S.  326  ff. , ausser  der  Mitteilung 
über  Adriaan  Pietersz.  Crabeth,  welche  zwar  dort  auch  vor- 
kommt, aber  nachweislich  direct  aus  van  Mander  entnommen  ist. 

Abweichungen : 

Der  Herr  Almeloveen,  der  von  Houbraken  zu  diesen  Biographien 
citirt  wird,  ist  eine  Quelle  von  Walvis:  I 327  in  marg : Amoen.  Theol. 
Philologicae , erschienen  zu  Amsterdam  1694  und  1698. 

*)  Wegen  der  bei  Walvis  fehlenden  Angabe  der  betreffenden  Seite  van 
Manders.  Diesen  Tatbestand  habe  ich  oben  S.  226  übersehen. 


368 


W : « Willem  Tomberg,  Glas- 
« schrijver  en  zoon  van  Daniel 
« Tomberg  , mede  glasschrijver.  » 

W : « Hij  stak  uit  in  konstig  te 
« hoogen. » 


H : Willem  Tomberg  , zoon  van 

Daniel  Tomberg,  glasschilder.» 

H : « Zijn  werk  stak  uit  in  hel- 
derheid. » 


Eine  ausführliche  Beschreibung  der  S.  27  Z.  28  von  Hou- 
braken  erwähnten  Glasgemälde,  giebt  Walvis  B,  II  S.  65  ff. 
bei  seinem  Gang  durch  die  Johanniskirche. 

S.  28:  Walvis  bestimmt  die  Lage  von  Wouter  Crabeths  Woh- 
nung genauer  als  Houbraken;  achter  de  Vischmarkt,  „in  het 
„eerste  huis  op  de  noordzijde  als  men  van  de  Gouwe  koomt, 
„een  hoog  gebouw,  daar  naderhand  Jaspar  Tournay,  boek- 
„drukker  heeft  gewoond.  ” 


W (S.  328):  « De  rechte  tijd  van 
« h u n [Dirk  und  Wouter’s]  sterven 
« weet  men  niet.  » 

W : « Reinier  van  Persijn  met 
« Wouters  kleinzoons  dochter 
« getrouwd. » 


H (S.  29):  «Het  jaar,  waar  in 
«hij  [Wouter]  gestorven  is,  weet 
« i k niet.  » 

H : « R.  V.  P.  met  Wouters  zo  o n s 
« Dochter  getrouwt.  » 

sind  von  Houbraken  der 


Die  Bildnisse  der  beiden  Brüder 
Beschreibung  Gouda^s  entlehnt *  *). 


B.  I S.  29  f.  (von  Z.  21  an)  Willem  und  Daniel  Tomberg , 
Alexander  Westerhoud. 


Aus  W.  IS.  331  und  S.  330. 

Abweichungen : 

W:  „Deze  rneesters  zijn  gestorven,  en  00k  mogelijk  zegd 
„Tomberg  de  konst  met  hen.”  [Die  gesperrten  Worte  fehlen 
bei  Houbraken.] 

Desgleichen  im  Satz : „ de  koleuren  worden  aan  ’t  glas  gegeven 
„door  zilver,  ijzer,  koper,  keijsteen,  rood  krijt,  bloed- 
„ st  een,  een  vermengzel  van  menie  en  zand  of 
„andere  mineralen.” 


1)  Vgl.  oben  S.  192. 

*)  Vgl.  unten  die  Anmerkung  auf  S.  370. 


369 


lieber  Willem  Tomberg  teilt  Walvis  noch  mit,  dass  von  ihm 
die  Glasmalereien  der  Lutherischen  Kirche  herrühren  und  dass 
er  einige  Zeit  die  Aufsicht  über  die  Crabeth’schen  Fenster  ge- 
habt habe. 

Houbrakens  Abschnitt  auf  S.  30  die  eerst  zevenjaren 
bis  voor  den  besten  gehouden  wierd  ist,  wie  aus  Walvis’ 
Worten  deutlich  hervorgeht  und  wie  er  selbst  es  B.  IS.  179 
auch  richtig  auffasst,  auf  Daniel  Herboldsz.  Tomberg  und  nicht 
auf  W.  Tomberg,  Herbolds  Enkel  zu  beziehen, 

lieber  Westerhoud  ist  aus  Walvis  (I  330  und  II  89)  nach- 
zutragen, dass  er  in  Utrecht  geboren  wurde,  dort  bei  Jan  van 
der  Burch  die  Kunst  lernte,  sechs  Jahre  in  Frankreich  (Paris 
und  Orleans)  reiste,  darauf  noch  bei  Lebzeiten  seines  Vorgängers 
Adr,  Gzn.  de  Vrije  (blind  gestorben  am  25®^®"  März  1643)  Auf- 
seher der  Glasgemälde  zu  Gouda  wurde , sich  dort  verheiratete 
und  am  9 Dec.  1661,  73  Jahre  alt,  starb.  Als  er  durch  sein 
Alter  nicht  mehr  im  Stande  war,  seines  Amtes  zu  walten, 
wurde  er  durch  Dan,  Tomberg  ersetzt.  Ueber  seine  Malweise 
sagt  Walvis;  „Hij  was  net,  inzonderheid  in ’t  klein ” und  „Sijne 
„gronden  waren  op  sijn  Fransch  sterk  en  sijne  hoogzels  daar 
„ in  op  eene  vaste  en  gezette  wijze.  ” 

Der  letzte  Abschnitt  dieser  Biographien  ist  ebenfalls  von 
Houbraken  verkürzt  wiedergegeben.  Er  lautet  bei  Walvis  (S.  33  U‘ 

«Tomberg zegt,  dat  noch  noit  de  Stoffe  gevonden  is.waarvan 

« ’t  swart  aan  ’t  kleed  van  d’  Abdisse  van  Rhijnsburg  in  ’t  glas  van 
« den  Koning  Salomon  gemaakt  is,  als  00k  van  de  Religieus,  staande 
« achter  den  Bisschop  van  Luik , zijnde  als  beenzwart , ’t  welk  nochtans 
« op  ’t  glas  (vermits  alles  van  mineraal  moet  gekoleurd  worden,  door 
« dien  olie-verf  het  vyer  van  den  oven  niet  kan  wederstaan)  niet  kan 
« gebruikt  werden.  » 

B.  I S.  30.  Willem  Tybout  und  Cornelis  IJsbrantsz 
Kusseus  '). 

Alles,  was  W.  über  die  Gouda’schen  Werke  dieser  beiden 
Glasmaler  erzählt,  lässt  Houbraken  weg.  Es  ist  Folgendes; 

’)  H.  schreibt  fälschlich  Kuffeus ; desgleichen  Sehre vel  in  seinen  beiden 
Ausgaben  Russeus.  Die  richtige  Leseart  geht  aus  Ampzing  und  den 
Documenten  bei  v.  d.  Willigen,  S.  200  hervor. 


370 


Im  Jahre  1570  malte  Tybout  die  Enthauptung  Johannis  des 
Täufers  im  Auftrag  von  Hendrik  van  Zwol,  dem  Commandeur 
des  Johanniter  Ordens  in  Haarlem;  im  Jahre  1597  die  Eroberung 
Damiatens  im  Auftrag  der  Stadt  Haarlem.  (W.  II  S.  76,  80). 

Kusseus  hatte  nach  W.  II  S.  81  im  Jahre  1597  das  von 
Amsterdam  in  die  Gouda’sche  Kirche  gestiftete  Fenster  gemalt, 
welches  das  Gebet  des  Pharisäers  und  Zöllners  darstellt.  Der 
Baumeister  Hendrick  de  Keijser  hatte  die  Zeichnung  dazu  ge- 
liefert. Auch  gab  es  im  Greisenspital  mehrere  „parken  met 
omwerk^’  von  ihm. 

B.  I S.  33.  Jacob  Caan  u.  A. 

Hier  fängt  die  Verwechslung  des  ältern  und  Jüngern  Wouter 
Crabeth  und  ihrer  Schüler  an.  Von  den  hier  erwähnten  gehören 
zu  den  Glasmalern  aus  der  Schule  des  Bruderpaares  Dirk  und 
Wouter;  Jacob  Caen,  Jan  Dirksz  Lonk,  Govert  Hen- 
drik sz  nebst  den  von  Houbraken  übergegangenen  Adriaan 
Gerritsz  de  Vrije,  Willem  Jan  Damansz  und  Isen- 
hout.  (W.  I S.  329).  Zu  den  Schülern  des  jüngeren  Wouter 
rechnet  W.  (I  S.  337)  dagegen:  Aert  Verharst  (nicht  Ver- 
haast).  Gijsbert  van  der  Kuijl  und  Dirk  de  Vrije. 
Jan  Dame  de  Veth  endlich,  sowie  Adriaen  van  der 
Spelt  nennt  er  ohne  Angabe  ihrer  Lehrer. 

Jan  Dirksz.  Lonk.  Ueber  diesen  Meister  ist  aus  Walvis 
(II  S.  66)  nachzutragen,  dass  er  nach  alten  Zeugnissen  ab- 
gebildet ist  im  ersten  gemalten  Fenster  vom  Jahre  1556  (von 
Dirk  Crabeth  verfertigt)  und  zwar  stehend  vor  Christus,  mit 
einem  kurzen  Mantel,  roter,  flacher  Mütze  und  spanischen 
Hosen.  Später  wurde  er  Secretär  des  Schlosscastellans  van  Swieten 
und  starb  grade  am  Tag  des  Entsatzes  von  Leiden  (3  Oct.  1574). 

Adriaen  Gerritsz  de  Vrije.  W.  (II  S.  78,  80 , 89) 
berichtet  Folgendes,  was  Houbraken  einzuschalten  unterliess: 

Er  malte  1594  das  Fenster  mit  dem  städtischen  Wappen, 

1)  D.  h.  wahrscheinlich  Fensterteile  mit  decorativem  Randwerk. 

*)  B.  II  S.  69  sagt  Walvis , dass  ihm  bei  der  Beschreibung  der  Glas- 
gemälde Notizen  von  D.  Tomberg  zur  Verfügung  standen.  S.  327  in 
margine  citirt  er  W.  Tomberg,  Gouds.  Are. 


371 


und  1 596  im  Auftrag  der  Staaten  Süd-Hollands  die  Gewissens- 
freiheit nach  Zeichnungen  von  Joach.  Wttewael.  Von  diesem 
Bilde  hat  jedoch  nach  dem  Urteil  von  Kunstkennern  ein  andrer 
den  weniger  gelungenen  architektonischen  Hintergrund  gemalt, 
de  Vrije  zeichnete  auch  die  von  Rijnland  und  den  Staaten  Nord 
Hollands  gestifteten  Fenster,  jenes  hauptsächlich  Wappen  und 
Allegorien , dieses  David  und  den  Christlichen  Ritter  darstellend. 

Nach  den  Brüdern  Crabeth  und  seinem  einstigen  Mitschüler  Isen- 
hout  war  er  Aufseher  der  Gouda’schen  Glasmalereien,  bis  er  als  blin- 
der Greis  durch  Westerhoud  ersetzt  wurde.  Er  starb  25  März  1643. 
B.  I S.  33.  Aert  Verharst  und  Gijsbert  van  der  Kuijl. 

Ganz  entlehnt  aus  W.  (I  S.  337),  wo  sich  jedoch  selbstver- 
ständlich Houbrakens  Wortspiel  mit  der  von  ihm  aufgebrachten 
Namensform  Verhaast  nicht  findet. 

B.  I S.  34.  Dirk  de  Vrije. 

Aus  W.  I S.  337,  der  noch  hinzufügt,  dass  er  von  Herkunft 
und  Geburt  Gouda-er  und  mit  Adr.  Gzn.  de  Vrije  verwandt 
war,  und  die  Kunst  ausser  bei  Wouter  Crabeth  in  Utrecht  bei 
einem  andern  Meister  gelernt  hatte. 

B.  I S.  34.  Adriaan  van  der  Spelt. 

Vollständig  aus  W.  I S.  338,  der  nur  noch  die  Lage  seiner 
Wohnung  angiebt;  „in  de  Peperstraat,  het  derde  huis  noord- 
waarts  de  Komijnsteeg.  ” 

B.  I S.  34  Jan  Franse  Versijl  und  Jan  Damesz  de  Vet. 

Diese  Meister  werden  von  Houbraken  nur  hier  und  blos  dem 
Namen  nach  erwähnt.  Aus  W.  I S.  335,  338  hatte  er  Folgendes 
entlehnen  können:  J.  F.  Versijl,  Zeitgenosse  und  Mitschüler 
von  J.  Duijve,  Jan  Govertsz  Verbijl  und  A.  v.  Waes  [beim 
jungen  Wouter  Crabeth]  besuchte  Italien  und  Rom  und  brachte 
sein  übriges  Leben  in  Gouda  zu.  Im  Aalmoezeniershuis  befindet 
sich  ein  grosses  Bild  von  seiner  Hand , die  Regenten  an  einem 
Tische  darstellend,  welche  die  Pläne  des  neu  zu  erbauenden 
Hauses  betrachten  *).  Er  starb  im  Jahre  1647. 

Dies  schöne  Bild  (datirt  1644)  befindet  sich  noch  jetzt  an  seinem 
alten  Platz  im  Regentenzimmer  des  jetzigen  Waisenhauses.  Es  zeigt  in 
der  Beleuchtung  starken  Einfluss  Rembrandts. 


372 


Jan  Damesz  de  Vet,  obwohl  zu  Leiden  geboren , stammte 
aus  Gouda.  Ehe  er  sich  dort  niederliess,  hatte  er  Frankreich, 
Italien  und  Rom  besucht.  Im  Doelen  befindet  sich  ein  bedeu- 
tendes Schützenstück  [„stuk  van  den  krijgsraad ’^]  von  ihm  i). 
Er  hatte  die  Absicht  sich  zum  Kupferstecher  auszubilden,  doch 
starb  1625  ungefähr  30  Jahre  alt  an  einer  ansteckenden  Krankheit. 

B.  I S.  178.  Wouter  Crabeth  Jr. 

Wörtlich  aus  W.  I S.  334,  der  jedoch  seine  Frau  Adriana 
Vroesen  statt  Vriesen  nennt  und  sagt,  dass  das  Schützenstück 
in  Lebensgrösse  ausgeführt  ist. 

B.  I S.  179.  Antoni  van  Dijk. 

Die  Notiz  über  seinen  Vater  kommt  bereits  S.  30  vor;  hier 
jedoch  in  richtigerer  Fassung.  Beide  Male  entlehnt  aus  W.  I S. 
330,  wo  aber  das  Prädicat  gut  vor  Glasmaler  fehlt. 

B.  I S.  289.  Abraham  van  Diepenbeek. 

Aus  W.  IS.  330  stammt  die  Stelle  H i e r b ij  (’t  geen  w ij 
bis  tot  het  paneelschilderen  begaf. 

B.  II  S.  90.  Jan  Duijve. 

Aus  W.  I S.  335.  „Er  war  Schüler  Wouter  Crabeths ” , d.  h. 
des  jüngeren. 

W : Hij  was  vaardig  in  't  schil-  H : « Hij  was  een  vaardig  en  goed 
« deren , meest  in  ’t  conterfeiten.  » « Schilder  van  portretten.  » 

B.  II  S.  91.  Jan  Govertsz  Verbijl. 

Aus  W.  II  S.  335,  der  ausführlicher  sagt: 

„hij  trok  naar  Italie,  van  waar  hij  eens  wedergekeerd  bij 
„sijne  vrinden  en  derwaarts  verreist,  sijne  dagen  eindigde. ’’ 

B.  II  S.  91.  Aart  van  Waas. 

Aus  W.  I S.  335.  Zeile  14  f.  sagt  Houbraken:  „ medeijveraar 
„in  de  kunst,”  Walvis  bestimmter:  „ medediscipel  bij  Wouter 
„Crabeth  Jr.”  Desgl.  Zeile  20.  H:  „teekeningen  metpotlood,” 
wo  W.  hinzufügt  op  perkamen  t. 

B.  II  S.  91.  Dirk  Meerkerk. 

Die  Mitteilungen  über  seine  Lebenszeit  und  Schule  sind  ver- 
mutlich Erfindung  Houbrakens,  stammen  jedenfalls  nicht  aus 


*)  Jetzt  sind  deren  drei  im  städtischen  Museum , Cat.  1885  Nr.  218 — 220. 


373 


Walvis,  der  nur  sagt  (S.  337):  „Men  heeft  Ter  Goude  ver- 
„ scheide  schilderijen  van  eenen  Dirk  Meerkerk,’^  woran  sich 
ferner  wörtlich  der  von  Houbraken  abgeschriebene  Lebensabriss 
anschliesst,  mit  Ausnahme  der  Zeitbestimmung  des  Todes  „kurz 
„nach  seiner  Heimkehr^’,  welche  man  ebenfalls  vergeblich  bei 
Walvis  sucht. 


B.  II  S.  92.  Cornelis  de  Visscher. 

Houbraken  nennt  ihn  Zeitgenosse  der  vier  vorhergehenden, 
irrt  sich  aber  dabei  ungefähr  um  ein  Jahrhundert,  denn  Walvis  teilt 
mit,  er  sei  Zeitgenosse  von  Damiaan  van  der  Goude.  dem 
Schüler  Frans  Floris’  gewesen.  Da  van  Mander  ihn  schon  er- 
wähnt (2fol.  148b)  und  Walvis  nur  dessen  Worte  wiederholt, 


hätte  Houbraken  ihn  füglich 
B.  II  S.  92.  Jacob  Rengersz 
Im  ganzen  aus  W.  IS.  335  f. 
Abweichungen : 

W : « Rubens getuigde , dat 

« onder  alle  de  treffelijke  Meesters , 

« die  hij  hier  te  lande  had  gevonden , 

« in  de  teeken-  en  schilderkonste 
(£  deze  J a c o b de  alleruitsteekenste 
« was,  hij  schilderde  alles  in  ’t 
« perspectief.  » 

Als  Geburtstätte  nennt  W : „ 
„in  het  huis,  daar  de  helbaai 
W : « Hij  verhuijsde  met  sijn 

« gezin  na  Vrankrijk , en  geraakte 
« naderhand  in  handen  der  Spaan- 
« sehe  , in  dienst  bij  den  Hertog 
« Leopoldus » usw. 

B.  II  S.  93.  Jan  und  Pieter 

Aus  W.  IS.  336  f. 
Abweichungen ; 


assen  können. 

(nicht  Reugers)  Blök. 

H : . . . . « dat  hij  onder  al  de 
< konstenaren  in  Nederland  geen 
<1:  gevonden  had,  die  hem  in  ’t 
« schilderen  en  teekenen  van  door- 
« zieht  en  bouwkunde  gelijk  was. » 

Gouda  in  de  Lange  Groenendeel 
■den  weleer  uithongen.  ” 

H : « Naderhand  kwam  hij  in 

« dienst  bij  den  hertog  Leopoldus, » 
usw. 


Donker. 


W:  « broederskinderen. » 1 H;  « neven  » (Z.  15). 

W ; s Pieter  Donker  t’  Antwerpen  H : « Pieter  Donker  heeft  de 

« bij  den  vermaarden  Jordaans  be-  1 « kunst  geleerd  te  Antwerpen  bij 


374 


« steed,  vertrok  na  twee  jaren  van 
« hem  onderrecht  te  zijn  na  Frank- 
« fort (welke  reize  in  druk 

« den  vermaarden  Jacob  Jordaans 
« en  trok  naar  Frankfort,  om  . . . 
usw. 

« quam)  » usw. 

B.  II  S.  261.  Christoffel  Pierson. 

Auf  W.  II  S.  90  scheint  blos  die  folgende  Mitteilung  zurück- 


zugehen : 

W : « Christoffel  Pierson  tekende 
« in  de  jaren  1673 — 7^  de  patroo- 
« nen  der  kerkglazen . yder  op  een 
« blad  parkement  zeer  net  in  ’t 
« klein,  berustende  in  de  Kerk- 
« meesterskamerstusschende  wapens 
« der  regeerende  Vroedschappen.  * 

H : « Door  hem  zijn  00k  alle 
« glazen  in  de  St.  Janskerk  tot 
« Gouda ....  in  ’t  klein  op  per- 
« kament  afgeteekend,  welke  teeke- 
« ningen  onder  de  heeren  burge- 
« meesteren  berusten.  » * j 

h Vgl.  bereits  oben  S.  192. 


15.  HAARLEM. 


Ueber  die  Haarlemer  Künstler  stehen  uns  zwei  Werke  zu 
Gebote,  von  denen  das  eine  in  doppelter  Ausgabe  vorliegt.  Es 
sind  dies: 

Samuel  Ampzing , Beschrijvinge  ende  Lof  der  Stad  Haeriem, 
Haeriem  1628. 

und 

Theod.  Schrevelius  Harlemum,  sive  urbis  Harlemensis  incu- 
nabula;  Lugd.  Bat.  1647. 

Harlemias , of  de  eerste  stichting  der 

stad  Haeriem,  Haeriem  1648. 

Houbraken  hat  diese  Werke  in  ausgedehntem  Umfang  benützt. 
Sehen  wir  zu,  auf  welche  Weise. 


A.  Ampzing. 

B.  I S.  30  f.  Willem  Tybout  und  Kornelis  IJsbrantse 
Kusseus  (nicht  Kuffeus). 

Die  beiden  Verse  und  die  folgenden  Zeilen  sind  aus  A.  S. 
365  entlehnt.  (1699  ist  wohl  Druckfehler  für  1599). 

B.  I S.  60.  Aert  Jansz  Druijvesteijn. 

Am  Anfang  dieses  Artikels  citirt  Houbraken  van  Mander.  Er 
hat  diesen  aber  vielleicht  nicht  direct  benützt,  sondern  wahr- 
scheinlich die  ganze  Biographie  aus  A.  S.  366  abgeschrieben. 
Dieser  citirt  van  Mander  ^S.  300a: 


3/6 


H : « Aart  Janze  Druivestein,  dien 
« van  Mander  in  ’t  laatste  vanzijn 
« Boek  onder  de  aankomelingen 
« gedenkt , werd  een  fraaij  Land- 
« schap  en-  Beesteschilder : doch 
« oeffende  die  konst  uit  enkele 
« liefde  tot  de  zelve , en  niet  uit 
« noodwendigheid.  Hij  word  onder 
« de  Borgermeesteren  van  Haarlem 
« getelt,  en  was  ook  voordientijd 
« Ouderling  van  de  Gereformeerde 
« Kerk.  Hij  overleed  op  den  5 van 
«van  Oegstmaand  1617  oud  50 
« Jaren.  » 

Aus  dem  Schlusssatz  bei  Ampzing  hat  Houbraken  das  Ge- 
burtsjahr berechnet  und  demnach  den  Künstler  den  Meistern 
des  Jahres  1577  eingereiht.  Das  von  ihm  gegebene  Todesjahr 
1617  ist  ein  Versehen,  bzw.  Druckfehler,  ebensowie  bei  van 
der  Willigen  S.  122  i), 

B.  I S.  76.  Pieter  Claesz  Soutman. 

Aus  A.  S.  ^72  sind  die  Verse  entlehnt,  in  denen  bei  Hou- 


A : « Noch  is  te  Haeriem  een 
«Jongman  Aert  Janszen  Druyven- 
« steyn,  in  landschap  en  beeldekens 
« wel  ervaren  wesende , doch  de 
« konst  maer  bij  lust  gebruijkende. » 
Dann  fügt  er  selbst  hinzu : 

i Hij  is  in  sijn  leven  Wethouder 
ä ende  Burgemeester  der  Stad  Haer- 
« lern  geweest,  ook  Diaken  ende 
« Ouderling  in  Gods  gemeijnte.  Sterf 
«den  5 Aug.  1627.  Oud  50  jaeren.» 


braken  „Pruische”  in  „Poolsche”  Majesteit  zu  verbessern  ist. 
B.  I S.  92  f.  Frans  und  Dirk  Hals. 

Ausser  den  beiden  Versen  auf  S.  93  stammt  noch  aus  A.  S. 
371  folgende  Mitteilung  Houbrakens; 

« Te  Delft  in  de  oude  of  Kolveniers  Doelen  is  een  groot  stuk  van 
« hem , waar  in  eenige  Hoofden  of  Bevelhebbers  der  Schutterij , levens 
« groot  in  staan  afgebeelt  en  zoo  kragtig  en  natuurlijk  geschildert  zijn , 
« dat  zij  de  aanschouwers  schijnen  te  willen  aanspreken.  s> 

Dieser  Bericht  über  ein  angeblich  Delfter  Schützenstück  von 
Frans  Hals  hat  sich  bis  in  die  neueste  Zeit  in  den  Werken 
über  den  Künstler  behauptet  , obwohl  er  nur  einer  der  vielen 
Nachlässigkeiten  Houbrakens  seihe  Existenz  verdankt.  Man 
braucht  blos  statt  Delft  Haarlem  zu  lesen -3),  um  sofort 


9 Herr  Staatsarchivar  Gönnet  zu  Haarlem  hatte  die  Güte , in  diesem 
Punkte  die  Beerdigungsregister  für  mich  nachzuschlagen. 

Bode,  Studien  S.  80. 

9 Vgl.  über  diese  Verwechslung  Delfts  mit  andern  Städten  bereits 
oben  S.  214  f. 


377 


zu  sehen,  dass  Houbraken  aus  folgender  Mitteilung  Ampzings 
geschöpft  hat: 

« Daer  is  van  Franz  Hals  een  groot  stuck  schilderije  van  enige  Be- 
« velhebbers  der  Schutterije  in  den  Ouden  Doelen  ofte  Kluijveniers , 
« seer  stout  naer  ’t  leven  gehandeld.  » 

Gemeint  ist  hier  die  jetzige  Nummer  83  des  städtischen  Mu- 
seums in  Haarlem  (Cat.  1892),  welche  die  Mahlzeit  der  Offizire 
des  Cluveniersdoelen  am  18  October  1622  darstellt  und  1627 
gemalt  ist.  Die  beiden  Bilder  aus  dem  Georgsdoelen  vom  Jahre 
1616  und  1027  (jetzige  Nummern  81  und  82)  werden  von  Amp- 
zing  nicht  erwähnt,  während  Schrevelius  grade  von  mehreren 
Bildern  in  „de  oude  Schuts-doelen , dh.  dem  Georgsdoelen 
spricht  ^). 

B.  I S.  174.  Pieter  Janszen  Saenredam. 

Hauptquelle  Houbrakens  ist  de  Bie  ®).  Aus  A.  S.  872  hätte 
er  auch  nur  Folgendes  entlehnen  können: 

« Behoord  mijn  rijm  ook  niet  van  Zaenredam  te  singen , 

'X  So  suiver  ende  net  in  alle  sijne  dingen? 

« Hoe  aerdig  is  sijn  pen , en  waerdig  haere  kroon ! 

« Hij  heeft  mij  in  dit  werk  getrou  de  hand  geboon,  » 

Diese  Stelle  bezieht  sich  darauf,  dass  Saenredam  zur  Mehrzahl 
ider  Stichen  die  Zeichnungen  geliefert  hat. 

B.  I S.  213  giebt  Houbraken  eine  Liste  von  Haarlemer  Malern, 
welche  er  in  der  Beschreibung  Haarlems  gefunden  hatte  und  zwar : 
Jan  Parcellis,  Pieter  Molijn,  Karel  de  Hooge,  Jacob 
Pinas  und  Salomon  de  Brij. 

Wie  die  Ausdrücke  « oude  of  Cluveniersdoelen  und  « oude  schuts- 
doelen  = Georgsdoelen»  zu  unterscheiden  sind,  lehrt  Anipzing  S.  302: 
Die  Georgsschützen  waren  ursprünglich  die  altern.  Ihr  Local  hiess  daher 
« de  oude  doelen.  » Die  Cluveniersschützen  entstanden  dagegen  erst 
1562  und  hielten  ihre  Zusammenkünfte  in  «de  nieuwe  doelen.»  Als 
nun  aber  der  Georgsdoelen  abbrannte,  zogen  die  Georgsschützen  1592 
in  das  « grösstenteils  vermehrte  und  verbesserte » Michaeliskloster.  Jetzt 
war  der  Cluveniersdoelen  « de  oude  doelen  » und  waren  « de  oude 
schuts  » in  «de  nieuwe  doelen  » etablirt.  Man  muss  daher  die  Aus- 
drücke « schuts  » und  « doelen  » genau  unterscheiden.  An  unsrer  Stelle 
steht  < oude  Schuts-doelen  » = doelen  der  oudeSchuts, folglich 
Georgsdoelen. 

*)  oben  S.  249  f. 


25 


378 


Vollständig  lautet  dies  Verzeichnis  bei  A.  S.  372 : 

Jan  Jacobsz  Guidewagen  und  Pieter  Molijn,  „twee 
dappre  Meesters. 

P.  CI.  Soutman. 

Karel  de  Hoog. 

« Wilt  gij  ruwijnen  sien,  naer  ’t  leven  afgebeeld? 

« So  siet  wat  sijne  hand  en  sijne  konst  hier  teeld.  » 

Jacob  Pynas. 

« Ook  heeft  Pynas  gewoond  hier  binnen  onse  wallen.  » 

J an  Porcellis. 

« De  grootste  Constenaer  in  schepen  recht  geacht.  s 
Cornelis  Verbeek. 

« Verbeek  is  ook  heel  fraeij , en  net  in  schepen  malen.  » 

Hans  Goderis. 

« Goderis  kan  alhier  sijn  prijs  ook  wel  behalen.  » 

Frans  Elouts. 

« En  wat  Franz  Elouts  mee  in  sijn  banketten  doet, 

« Is  suijver  ende  schoon  en  meer  dan  overgoed.  » 

Salomon  de  de  Breij,  durch  Feder  und  Pinsel,  sowie  als 
Architect  berühmt, 

PieterKlaeszen  und 

Willem  Klaeszen  Heda  werden  wegen  ihrer  Banketten  ^), 
Klaes  van  Heuszen  wegen  seines  Obstes, 

Hans  Bolongier  wegen  seiner  Blumen  gerühmt; 

Reijer  Klaeszen  Zuijker. 

Gerrit  Blieker  und 

Salomon  Rustdael  sind  gut  in  Landschaften  und  Figürchen 
dabei.  • — Hier  schliesst  die  Aufzählung  mit  den  oben  mitge- 
teilten Versen  zu  Ehren  Saenredams.  An  frühem  Stellen  werden 
noch  erwähnt: 

S.  370*  Judith  Le ij Ster,  die  mit  gutem  und  wackerm 
Verstände  malt,  und 

S.  371.  And  ries  Snelling,  dessen  Obst,  und 
Floris  van  Dijk,  dessen  „banketstücke”  rühmend  erwähnt 
werden. 


Stillleben  von  Frühstückstischen,  usw. 


379 


B.  I S 250.  Karel  van  Mander. 

Das  Todesdatum  hat  Houbraken  aus  A.  S.  365  entnommen. 
In  der  zweiten  Ausgabe  des  Malerbuches  ist  blos  aus  Versehen 
die  Monatsangabe,  nicht,  wie  Houbraken  behauptet,  auch  das 
Jahr  weggelassen. 

B.  II  S.  35.  Hendrik  Goltzius. 

Die  Grabschrift  fand  Houbraken  bei  A.  S.  365. 

B.  II  S.  343.  Jan  Post. 

Als  Vater  der  Gebrüder  Frans  und  Pieter  wird  dieser  Glasmaler 
von  Houbraken  mit  kurzen  Worten  erwähnt.  A.  S.  366  nennt  ihn 
unmittelbar  nach  seinen  Kunstgenossen  W.  T y b o u t und  C o r n. 
Kussaeus  und  giebt  als  Todesdatum:  1 1 November  1614  i) , 
in  welchem  Jahre  dagegen  Houbraken  ihn  geboren  werden  lässt ! 

B,  Schrevelius. 

Vorauszuschicken  ist  die  Bemerkung,  dass  Houbraken  dies 
Werk  erst  von  seinem  zweiten  Bande  an  benützt  hat,  was 
daraus  hervorgeht , dass  er  zu  einer  ganzen  Reihe  bereits  vorher 
behandelter  Meister  Nachträge  aus  Schrevelius  bringt  und 
dass  er  B.  II  S.  117  sagt,  dass  ihm  damals  das  Werk  „in  die 
Hände  kam,  ” Deshalb  hat  er  auch  zu 

B.  I S.  31.  W.  Tybout  und  Corn  Kusseus. 

die  Mitteilungen  Schrevels  (S.  390)  unerwähnt  gelassen.  Wir 
wollen  sie  nur  hervorheben,  da  dieser  über  den  erstgenannten 
gut  unterrichtet  gewesen  sein  kann,  weil  sie  eine  Zeit  lang 
Nachbarn  waren.  Er  erwähnt  folgende  Werke  Tybouts,  über 
welche  die  übrigen  Quellenschriften  schweigen: 

bei  den  Johannitern  in  jlHaarlem  das  Leben  Johannis 
des  Täufers; 

in  der  grossen  Kirche  daselbst  das  obere  Fenster  an  der 
Ostseite  mit  der  Darstellung  des  Herzogs  und  der  Her- 
zogin von  Baijern,  sowie  an  der  Südseite  die  Bildnisse  des 
Sebastiaen  Craenhals  und  seiner  Hausfrau. 

Ebensowenig  hat  Houbraken*  zu 

9 Von  V.  d.  Willigen  S.  246  bestätigt. 


38o 


B.  I S.  76.  Pieter  Claesze  Soutman 

unsern  Schriftsteller  benützt,  der  S.  383  f.  mitteilt,  dass 
Soutman  soviele  Bildnisse  zu  malen  bekam,  dass  er  allen  Auf- 
trägen unmöglich  genügen  konnte.  Auch  malte  er  „een  geheel 
koporaalschap  der  schutterij  ^). 

Dasselbe  gilt 

B.  I S.  92  f.  von  Frans  und  Dirk  Hals, 

über  welche  Sehr.  S.  383  Folgendes  aussagt: 

c hier  kan  ick  oock  met  stille  swijghen  niet  verbijgaen  Frans  ende 
«Dirck  Hals,  Ghebroeders , van  welcke  d’eene , die  deur  een  on- 
« ghemeijne  raanier  van  schilderen,  die  hem  eijghen  is,  bijnae  alle  over- 
-i  treft , want  daer  is  in  sijn  schilderij  sulcke  forse  ende  leven , dat  hij 
« te  met  de  natuijr  selfs  schijnt  te  braveren  met  sijn  Penseel;  dat  spreecken 
« alle  sijne  Conterfeijtsels , die  hij  ghemaeckt  heeft,  ongheloofelijcke 
« veel,  die  soo  ghecolereert  zijn,  dat  se  schijnen  asem  van  haer  te 
« gheven  ende  te  leven.  Daer  zijn  noch  veel  stucken  schilderij  in  de 
< oude  Schutsdoelen , in  dewelcke  hij  nae  ’t  leven  gheschildert  heeft 
«Collonels,  Cappiteijns,  Fiscaels,  Vendrichs,  Sergeant  in  haer  volle 
<i  wapenen.  Ende  wederom  in  een  ander  Tafereel  Schutbroeders  sittende 
« aen  tafel  malkanders  ghesontheijdt  toedrinckende.  j 
B.  II  S.  118.  Johanes  Torrentius. 

Ausdrücklich  nimmt  Houbraken  hier  zurück,  was  er  B.  I S. 
137  aus  de  Piles,  Sandrart  und  le  Comte  mitgeteilt  hat.  Statt 
dessen  giebt  er  in  einem  langen  Citat  die  besseren  Berichte  aus 
Sehr.  S.  385  f, , wobei  jedoch  der  Ausdruck  „dit  zijn  des  schrij- 
vers  eigen  woorden^’  cum  grano  salis  aufzufassen  ist.  Da  die 
Abweichungen  das  Gebiet  der  Kunstgeschichte  nicht  berühren, 
kann  ich  sie  hier  übergehen.  Für  die  Rechtsgeschichte  verweise 
ich  auf  Ampzing  S.  454 — 456,  Schrevelius  a.  a.  O.  und  die 
Resultate  der  archivalischen  Forschung  bei  van  der  Willigen 
S.  296 — 301. 

B.  II  S.  122  die  Familie  de  Grebber. 

Houbrakens  Mitteilungen  sind  alle  aus  Sch.  S.  382  (=  lat. 


*)  Dieser  Singular  ist  zu  beachten,  da  von  den  zwei  ihm  jetzt  zuge- 
schriebenen Schützenstücke  im  Haarlemer  Museum  (Cat.  1892,  Nr.  183  f.) 
das  eine  (Nr.  184)  zweifelhaft  erscheint.  Ein  sicheres  Urteil  freilich  lässt 
dies  sehr  verdorbene  Bild  z.  Z.  nicht  zu. 


38i 


Ausgabe  S.  289)  entlehnt.  Das  Bild  P.  de  Grebbers  zum  Lob 
der  Musik  beim  Bürgermeister  Guldewaghen  heisst  in  der  latei- 
nischen Ausgabe  Tubalcainus,  in  der  holländischen  Jubal- 
ca i n u s , bei  Houbraken  J u b a 1 i n u s. 

Nicht  benützt  hat  Houbraken  folgende  Mitteilungen  des  Schrevel: 

Frans  Grebber  war  ungefähr  gleichaltrig  („goelijkjens  van 
een  jaar;  fere  coaetaneus)  mit  Cornelis  Engelsze.  Beide  malten 
1647  schon  nicht  mehr;  sie  waren  glücklich  im  Porträtmalen 
nach  dem  Leben  und  haben  davon  in  der  Blüte  ihres  Lebens 
Proben  gegeben  durch  das  Malen  mehrerer  Schützenstücke, 
wodurch  sie  Lob  und  Ehre  geerntet  haben;  dieselben  befinden 
sich  im  Doelen  ^). 

Pieter  Grebber  war  ebenso  glücklich  in  der  Invention  wie 
sauber  im  Malen , sodass  er  den  besten  Malern  unseres  Jahr- 
hunderts beigezählt  zu  werden  verdient.  In  Holland  sowohl  wie 
in  Dänemark  giebt  es  viele  von  seinen  Bildern  ^). 

B.  II  S.  123.  Gerard  Sprong  (soll  heissen  Joh.  Verspronck). 

Von  Houbrakens  Mitteilungen  stammt  nur  die,  dass  Sprong 
„ met  een  luchtighe  sprong  die  hij  in  de  kunst  gedaen  heeft  ” 
(volucri  saltu  in  arte  facto)  seinen  Vater  überholt  habe,  aus 
Schrevel.  Dass  er  mehrere  Schützenstücke  gemalt  habe,  sagt 
dieser  nicht  von  ihm,  sondern  von  Fr.  de  Grebber  und  Cor- 
nelis Engelsz.  Factisch  existirt  auch  nur  ein  Schützenstück  von 
ihm  (Haarlem  Nr.  176).  Der  Vorname  ist  bei  Houbraken  sowohl 
wie  bei  Schrevel  Johannes  statt  Gerard  zu  lesen  ^). 

’)  Die  jetzigen  Nummern  69  — 72  und  iq8  des  Haarlemer  Museums. 
Von  Cornelis  Engelsz  wurde  unlängst  ein  Schützenbild  mit  etwa  50 
Personen  dem  Berliner  Museum  zum  Geschenk  angeboten. 

*)  Ein  Teil  dieser  Mitteilungen  findet  sich  bereits  bei  Ampzing  S, 
370,  der  von  Frans  ein  grosses  Bild  mit  Schützenofficieren  im  Nieuwe 
Doelen  oder  Oude  Schuts  (vgl.  das  oben  Gesagte)  erwähnt,  welches 
sehr  meisterhaft  gemalt  war  (vermutlich  die  jetzige  Nr.  7 1 des  Haarlemer 
Museums  vom  Jahre  1619,  welche  Georgsschützen  darstellt).  Ferner 
rühmt  er  den  Sohn  Pieter  und  die  Tochter  Marie  und  schliesst  mit 
den  Versen : 

«]^e  Grebbers  sijn  vermaerd  door  hunne  groote  beeiden 

« Wie  sag,  dat  iemands  hand  en  geest  hier  kloeker  speelden?» 

®)  Obwohl  es  sonderbar  ist , dass  Schrevel  sich  in  einem  so  wichtigen 
Punkt  geirrt  hat,  muss  man  doch  unbedingt  als  Maler  des  — freilich 


B.  II  S.  123.  Hendrik  Gzn.  Pot, 

Aus  Sch.  S.  383  entlehnt  mit  folgender  Abweichung: 


H : « maar  ’t  waardigste , dat  in 
« dien  tijd  van  zijn  penceelkonst 
«was  te  zien , was  een  Tafereel, 
« waar  in  Judith  en  Holofernes  af- 
« gebeelt  stonden,  hier  in  had  de 
« Meester  (zeit  de  Schrijver)  zijn 
« uiterste  vermögen  getoont , en  ’t 
« was  in  ’t  kabinet  van  den  Heer 
« Hofman  te  zien.  » 


Sehr:  Noch  heeft  hij  geschildert 
« d’  Historie  van  Judith  en  Holo- 
« fernes , een  juweel  van  de  kunst , 

« dat  te  sien  is  in  ’t  huijs  van  mijn 
« Heer  Hofman  in  welcke  stuck  d’ 

« Autheur  schijnt  hooger  te  gaan 
« als  hij  vermagh  waarin  hij  sulcken 
« scherpen  Penceei  gebruijekt  heeft, 

« dat  ’t  ghesicht  qualijek  kan  nae- 
« speuren  ( « in  qua  exprimenda  su- 
« perare  se  ipsum  author  videtur, 

« in  qua  tantum  acumen  ut  ocu- 
« lorum  aciem  fugiat,  ») 

Die  lateinische  Ausgabe  erwähnt  das  Schützenstück  Pots  noch 
nicht,  obwohl  es  sich  seit  1630  im  Cluveniersdoelen  befand. 
Ampzing  (S.  371)  enthält  blos  das  Bild  von  1622 : den  Triumph- 
wagen des  Prinzen  von  Oranien  darstellend. 

B.  II  S.  123.  Cornelis"  Claesz  yan  Wieringen. 

Aus  Sehr.  S.  389  entnommen,  der  aber  selbst,  ebensowie 
Ampzing  (S.  371)  auf  van  Mander  (*S.  300a,  ^S.  213a  =Cor- 
nelis  Claesz)  zurückgeht.  Des  letzteren  Mitteilungen  hat  Amp- 
zing die  Erwähnung  des  Bildes  „die  Einnahme  von  Damiate” 
im  alten  Doelen , als  eines  Meisterstückes  von  kräftiger  Behand- 
lung, hinzugefügt  1),  was  Schrevel  ihm  nacheczählt,  und  dieser 
teilt  ausserdem  mit,  dass  von  Wieringen  Schüler  Vrooms  ge- 
wesen sei. 

Der  Sohn,  Claes  Cornelisz  van  Wieringen  wird  ebenfalls  als 
Marinemaler  von  Ampzing  hervorgehoben.  Keine  dieser  Mit- 
teilungen hat  Houbraken  benützt. 

B.  II  S.  123  f.  Cornelis  Verbeek  u.  A.  bis  Willem  Heda. 

Vgl.  Ampzing  zu  B.  I S.  213. 


unbezeichneten  — Schützenstückes  den  Meister  der  zahlreichen  J.  oder 
Jan  Verspronck  bezeichneten  Bildnisse  anerkennen.  Ueber  einen  Gerard 
schweigen  sämmtliche  Quellen  und  Johannes  neben  Gerard  dürfte 
von  Schrevel  nicht  unerwähnt  gelassen  sein! 

Jetzt  im  Museum  Nr.  224. 


383 


Für  eine  ganze  Anzahl  Haarlemer  Meister  ist  Sch.  S.  381  fif. 
vollkommen  von  Ampzing  abhängig,  dessen  Mitteilungen  er  ein- 
fach abschreibt.  Wir  werden  daher  hier  nicht  wieder  auf  die 
schon  S.  378  behandelten  Maler  zurückkommen.  Es  sind  dies 
J.  Porcellis,  P.  Saenredam,  Jac.  Py  nas,  Corn.  Verbeek, 
Joh.  Goderis,  Reyer  Niclaesz  Zu  ij  cke  r i)  Gerard  Bleijcker, 
Salomon  Rustendael,  Floris  van  Dijck,  Wil.  Heda  und 
Johan  Bolongier.  Von  Johan  Jacobsz  [Guldewaghen]  sagt 
Schrevel , dass  er  „ Italien  gesehen  hat ; Houbraken  macht 
daraus,  dass  er  „lange  Jahre  in  Italien  gewesen  ist.” 

Der  Vollständigkeit  wegen  mag  hier  auch  noch  die  von  Hou- 
braken augenscheinlich  nicht  benützte  Stelle  über  Cornelis  Vroom 
und  Pieter  Molijn  erwähnt  werden,  die  bei  Sch.  S.  389  fol- 
gendermaassen  lautet: 

« Onder  de  Landtschapsschilders  is  noch  in  ’t  leven  Cornelis  Vroom, 
«die  in  ’t  sijn,  sijn  Vader  niet  en  wijckt  (lat:  « primum  locum  meretur 
« et  palmam  Henrici  Vroom  non  degener  filius ») , men  houdt  het  daer 
« voor,  dat  hij  alsoo  uijtsteeckt  in  sijn  kunst,  dat  hij  qualijck  niemandt 
« sijns  ghelijck  heeft  van  die  noch  leven , hoe  wel  Pieter  de  Moulijn 
« nae  ’t  oordeel  van  veele  hem  seer  naekomt , jae  in  gelijcke  graed 
« (lat:  < certare  cum  eo  proxime  videtur  »)». 

Ampzing  (S.  368)  singt  nur:  „en  wat  heeft  Vroom  (dh. 
Hendrik,  der  Marinemaler)  een  Soon ! Kornelis,  sijt  gij  niet 
dijns  Stads  en  Vaders  kroon.^” 

B.  II  S.  124.  Pieter  und  Roeland  van  Laar  2). 

Die  Angabe  dieser  Stelle,  dass  Pieter  der  ältere  Bruder  ge- 
wesen sei,  wird  hier  stillschweigend  im  Citat  aus  Sch.  S.  384, 

Aus  diesem  Maler  macht  Houbraken  deren  zwei:  Nicolaes Zuijcker 
und  Reijer.  Er  wurde  dazu  durch  die  Interpunction  der  holländischen 
Ausgabe  Schrevels  (S.  390)  verleitet:  Reijer,  Niclaes  Zuijker,  Gerard 
Bleijcker  , Salomon  Rustendael,  en  meer  andere,  Ampzing  jedoch , und 
seine  eigene  lateinische  Ausgabe  (S.  294:  Reinerus  Niel.  Zuijcker,  Gerar- 
dus  Bleicker)  lehren  uns , dass  nur  von  einem  Meister  die  Rede  ist.  Bei 
der  bekannten  Abhängigkeit  Houbrakens  von  seinen  Quellen  ist  nicht 
anzunehmen,  dass  er  einen  Claes  Suijker , den  v.  d.  Willigen  erst  wieder 
aus  den  Archiven  aufgestöbert  hat , von  den  aber  nur  bekannt  geworden 
ist,  dass  er  sich  1596  in  die  Haarlemer  Lucasgilde  aufnehmen  liess, 
hat  erwähnen  wollen. 

*)  Vgl.  zu  B.  I S.  359  f.  bereits  Sandrart. 


384 


berichtigt,  der  die  beiden  Brüder  mit  Jac,  Pynas,  P.  C,  Soutman, 
H.  G.  Pot  und  F.  und  D.  Hals  auf  eine  Stufe  stellt : „ zij  hebben 
niemant  van  de  voorghenoemde  konstenaers  gheweecken  in 
handelingh  ende  wetenschap.  ” Der  Schlusssatz  dieser  Biographie 
lautet  bei  Schrevel  anders  als  Houbraken  ihn  wiedergiebt; 


Sehr  ; « derhalven  is  hij  te  rade 
« geworden  wederom  opnieus  te 
« reijsen ; « Soo  heeft  hij  aen  de 
« vrienden  sijn  afscheijt  genomen , 
« dat  men  noch  niet  en  weet , waer 
« hij  voleijndt  is  , dat  Empedocles 
« voorhadde.  » 


H : « derhalven  werd  hij  voor- 
« nemens , die  reis  op  nieus  aan  te 
« vangen.  Hij  heeft  dan  van  zijn 
vrinden  afscheit  genomen , dat  zij 
« nimmer  zoude  op  zulk  een  wijs 
s weten  waar  hij  vervaren  was, 
« dat  00k  Empedocles  voor  had. » 


Dieser  Passus  ist  seit  Houbraken  bis  in  die  neueste  Zeit  *) 
auf  den  Selbstmord  de  Laers  bezogen.  Abgesehen  von  den 
Daten  nach  1648,  welche  sich  auf  seinen  Werken  finden,  ist 
auch  aus  folgendem  Grunde  diese  Interpretation  von  Schrevels 
Mitteilung  unmöglich;  Der  holländische  Text  ist  eine,  wenn 
auch  nicht  wortgetreue,  so  doch  dem  Sinne  nach  richtige  Ueber- 
setzung  des  lateinischen  vom  Jahre  1647,  und  dieser  lautet 
S.  290:  „de  nova  peregrinatione  consilia  cepit,  ita  amicis  dixit 
„ extremum  vale ; quo  ille  abierit  et  ubi  terrarum  degat , Empe- 
„doclis  exemplo  adhuc  hodie  ignoratur”  Hier  kann  man  zwar 
über  die  Bedeutung  des  Ausdrucks  „ Empedoclis  exemplo , ” 
streiten,  zugeben  muss  man  aber  die  Tatsache,  dass  Schrevel 
den  Meister  als  noch  lebend  erwähnt , denn  sonst  hätte  er  nicht 
schreiben  können;  ubi  terrarum  degat,  sondern  wie  abierit, 
hätte  es  degerit  lauten  müssen. 

Schrevels  ausführliche  Beschreibung  von  de  Laer’s  Bildern 
weicht  darin  von  den  uns  bekannten , sogenannten  Bambocciaden 
ab , dass  ausschliesslich  der  landschaftliche  Teil  betont  wird  und 
der  figürliche  unerwähnt  bleibt. 

B.  II  S.  124.  Peter  Holsteijn  und  Johan  Boechorst. 

Houbrakens  kurze  Mitteilungen  sind  aus  Sch.  S.  390  ent- 
nommen, wo  sich  auch  am  Schluss  des  Werkes  das  Gedicht 
von  Ampzing  zum  Lobe  der  gemalten  Fenster  im  grossen 


’)  Vgl.  z.  B.  Riegel,  Beiträge  II  S.  317. 


385 


Rathaussaale  befindet,  aus  dem  Houbraken  ein  dutzend  Verse 
citirt.  Von  kunsthistorischem  Standpunkte  aus  bietet  es  nichts  er- 
wähnenswertes. 

Schrevel  berichtet  ausserdem , dass  sich  im  Salon  des  Bürger- 
meisters Loo  ein  von  Boechorst  gemaltes  Fenster  befand , worauf 
nach  dem  Leben  (.?)  dargestellt  war  „de  timmeragie,  stich- 
„tinge  en  gebouw  van  den  Hartog  van  Beijeren , die  hij  daer  te 
„pas  brenght  als  stichter  en  fundeerdeer  van  de  Kerck  van  St. 
„Bavo  (ad  vivum  expressit  Alberti  Bavariae  ducis  molitionem, 
„quem  templi  Bavoni  consecrati  conditorem  fingit).” 

B.  III  S.  380.  Jacob  van  Kämpen. 

Houbrakens  Angaben  über  diesen  Künstler  lassen  sicli  nicht 
auf  Sch.  (S.  383)  zurückführen,  der  nur  Folgendes  mitteilt: 

« Alle  dese  [dh.  die  beiden  de  Grebber  und  Verspronck]  noch  over- 
«treft  Jacob  Campen,  soo  noble  Schilder  als  geswinde  Mathematicus , 
«ende  Architect  van  de  Prince  van  Orangien,  sijn  Hoogheijdt,  seif 
« een  man  van  groote  middelen,  de  welche  uijt  de  konst  gheen  winst 
« ghesocht  heeft,  maer  de  naem”  («  ipse  in  re  lauta,  qui  ex  arte  non 
« quaesivit  lucrum,  sed  nomen.") 

Bereits  Ampzing  (S.  371)  schätzte  ihn  sehr  hoch: 

« V an  Kämpen  en  behoefd  voor  niemand  ook  te  wijken, 

«Ja,  mag  de  kroon  van  ’t  hoofd  van  alle  schilders  strijken  : 

? Besiet  sijn  beeiden  maer  in  ’t  Bosch  voor  sijnen  hof , 

« En  geeft  hem  sijne  eer,  en  spreekt  van  sijnen  lof.  » 2), 

Der  Vollständigkeit  halber  möge  hier  noch  der  folgende  Passus 
aus  Sch.  S.  384  Platz  finden , obwohl  Houbraken  ihn  nicht  be- 
nützt hat: 

« Phlips  Wouerman,  oock  te  Haeriem  geboren,  heeft  in  sijn  jongen 
« tijdt  uijtghesteken  in  de  Schilderkonst,  dat  hij  qualijck  sijns  ghe- 
« lijck  hadde.  Alsoo  zijnder  andere  meer  gheweest,  als  Jacob  deWit 

*)  Es  ist  dies  unmöglich,  da  der  Bau  der  Bavokirche  1471  ange- 
fangen wurde.  Vgl.  G.  Galland,  Gesch.  d.  holl.  Baukunst  S.  444. 

2)  Auf  die  Frage,  ob  es  neben  dem  bekannten  Architecten  des  Am- 
sterdamer Rathauses  noch  einen  zweiten  Jacob  van  Campen  gegeben 
hat,  werde  ich  weiter  unten  zurückkommen. 

*)  Richtiger  sagt  die  lateinische  Ausgabe:  in  flore  adhuc  aetatis, 
denn  er  zählte  1648  kaum  dreissig  Jahre. 


386 

« van  Haerlem  ende  een  Verbeeck Daer  sijn  oock  veele  Vrouwen 

« gheweest,  in  de  Schilderkonst  wel  ervaren,  die  voornemelijck  bij 
« onse  tijdt  noch  vermaert  zijn , die  met  de  mans  haer  soude  können 
« versetten  in  de  maelkonst  (quae  cum  viris  certare  possint  in  arte 
« graphica)  van  welcke  een  insonderheijdt  uijtmuijt,  Judith  Leister 
«wel  eer  genaemt,  de  rechte  Leijster  in  de  konst,  daer  sij  oock  de 
« naem  van  draeght  de  huijsvrouw  van  Meulenaer,  die  oock  een 
« vermaert  schilder  is van  Haerlem  geboren,  tot  Amsterdam  wel  bekent *  *). 

’)  Vgl.  G.  S.  III  74,  wo  er  Jan  de  Wet  und  II  57,  wo  er  J.  deWit 
heisst. 

*)  Der  bekannte  Jan  Miense  Molenaer,  über  dessen  Aufenthalt  zu 
Amsterdam  Bode  und  Bredius  im  Jahrb.  d.  Preuss.  Kunsts.  1890  II 
gehandelt  haben.  In  der  lateinischen  Ausgabe  fehlen  die  beiden  letzten 
Ortsbestimmungen. 


16.  LEIDEN. 


lieber  die  Leidenschen  Künstler  bringen  die  folgenden  Werke 
Nachrichten: 

J.  Jzn.  Orlers , Beschrijving  der  stad  Leijden.  Dies  Buch 
erschien  1614  in  erster  und  1641  in  zweiter,  bedeutend  erwei- 
terter Auflage.  Die  späteren  Auflagen  von  1759  oder  1762  und 
1781  geben  den  Text  der  zweiten  unverändert  wieder  ^). 

Sim.  van  Leeuwen,  Körte  Beschrijving  van  Leiden,  1672 
erschienen. 

Ausserdem  wiederholt 

Joh.  Meursius,  Athenae  Batavae,  1625  die  Notizen  aus 
Orlers’  erster  Auflage  in  lateinischer  Sprache  und  abgekürzter 
Form. 


A.  Orlers. 

Das  Werk  des  Leidenschen  Bürgermeisters  nimmt  unter  den 
ebengenannten  unzweifelhaft  die  erste  Stelle  ein.  Hauptsächlich 
die  zweite  Auflage  hat  für  uns  Wert,  weil  sie  die  Nachrichten 
der  ersten  vollständig  wiederholt,  neue  dazu  bringt,  und  von 
Houbraken  benützt  worden  ist.  Sie  wurde  deshalb  der  fol- 
genden Besprechung  zu  Grunde  gelegt. 

B.  I S.  31  f.  Willem  Tybout. 

Die  Beschreibung  der  gemalten  Fenster  im  Doelen  zu 

Bodel  Nijenhuis,  Topografische  lijst  der  plaatsbeschrijvingen , Am- 
sterdam 1862  , Nr.  1000. 

*)  Jetzt  im  städt.  Mus.  zu  Leiden,  Cat.  Nr.  797  ff. 


388 


Leiden  kommt  inhaltlich  nahezu  überein  mit  dem  was  O,  S. 
170  erzählt.  Direkte  Entlehnung  ist  aber  nicht  nachweisbar. 
Die  Stelle  bei  Oders  lautet; 

« Boven  dese  Huijsinge  (dh : de  voorste  Doelen)  is  een  uijtgenomen 
« schoone  Camer  ghebout,  rontomme  inde  Glasen  van  de  voornoemde 
« Camer  zijn  seer  constich  ghemaeckt  ende  geschreven,  mette  handt 
« van  den  vermaerden  Glaesschrij ver  Mr.  WillemTybaut  van  Haeriem, 
« alle  de  Graven  en  Gravinnen  de  welche  het  Graefschaep  van  Hollant 
« geregeert  hebben.  Den  meergenoemden  Gouthoven , seyt  in  sijne 
« Chronijcke  van  Hollant  pagina  264  dat  den  voornoemden  Tybault 
« dese  Conterfeijtsels  gemaeckt  heeft,  naer  de  gheene  die  tot  Haeriem 
« int  Carmelijten  Clooster  aende  muijr  gheschildert  stonden,  te  weten 
« van  Diderick  den  eersten  Grave  van  Hollandt , tot  Vrou  Jacoba  toe.  » 

B.  I S.  36  f.  Isaak  Nicola’i,  Jacob  Isaaksz,  Claes  Isaaksz 
und  Willem  Isaaksz  [van  Swanenburch]. 

Die  Angaben  Houbrakens  finden  sich  zuerst  bei  O.  S.  369 *  *), 
der  die  Lebensumstände  dieser  vier  Mitgleider  des  Geschlechtes 
Swanenburch  bis  zum  Jahre  1614  bereits  in  seiner  ersten  Auf- 
lage (S.  274)  erwähnt.  Falsch  ist  Houbrakens  Behauptung,  dass 
Willem  Isaaksz  Schützenhauptmann  in  Delft  war.  Es  muss 
heissen  Leiden  ^). 

Das  Bild  Isaak  Nicolai’s  in  der  Vierschaar  wird  bereits 
S.  116  der  ersten  Ausgabe  beschrieben  (=  ^S,  163) 

« Noch  onlanghs  (also  kurz  vor  1614)  hebben  die  van  den  Gerechte 
« voor  de  Schoorsteen  doen  maken  een  stuck  soo  hooch  ende  breet  als 
« die  selfs  is,  bij  de  handt  van  Meester  Claes  Isaacxzoon  Swanenburch , 
« innehoudende  de  Historije  van  den  Coninck  Pharao  in  het  Roode 
« Meer  ende  de  leijdinge  vande  hinderen  Israels  inde  Woestijne .... 
« eenichsins  passende  opte  onghehoorde  verlossinghe  der  Stadt  Leyden.» 

Desgleichen  die  Bilder  der  grossen  Looihalle  (‘S.  123), 
wo  es  heisst: 

« Dese  Secreet-kamer  is  rontomme  verciert  met  veele  schoone  stucken 
« Schilderije  gemaeckt  mette  hant  van  Meester  Isaack  Nicolai  Swanen- 
« burch , . . . . inde  welche  afgebeeldet  is , eerst  de  vervallen  oude  Leijt- 
« sehe  Draperie,  de  incomste  van  de  Vlamingen,  oprechtende  de  nieuwe, 

’)  Die  Seitenzahlen  meiner  Citate  sind  stets  die  der  zweiten  Ausgabe. 

*)  Vgl.  oben  S.  214. 


389 


« daernaer  alle  de  Handwercken , waermede  dese  Neeringhen  gedaen 
« ende  geoefent  werden.  » (=  *S.  172).  1) 

Houbraken  hat  sich  in  beiden  Fällen  mit  dem  kurzen  Citat 
aus  O.  S.  369  begnügt. 


B,  I S.  118  f.  David  Baillii. 

Vollständig  entlehnt  aus  O.  S.  371  mit  folgenden  Abwei- 
chungen und  Auslassungen: 

Den  Vater  nennt  O.  „een  Constigh  Schrijver/’  was  vermut- 
lieh glasschrijver,  dh.  Glasmaler  bedeutet,  Houbraken  dagegen 
„een  kunstig  Schilder.” 


H : « Zijn  Vader  ziende  in  hem 
« van  der  jeugt  aan  een  natuurlijke 
« drift  tot  de  konst  doorsteken , liet 
« hem  eenigen  tijd  bij  zieh  zelven 
« ZOO  wat  teekenen  naar  prenten.> 


O:  « Zijnen  Vader,  ziende,  dat 
« hij  van  natuijren  in  zijne  jonck- 
« heijdt  tot  het  teijekenen  ende 
« de  Schilder-Conste  genegen  was , 

« liet  hem  eerst  eenigen  tijt  bij  hem- 
« selven , en  sonder  eenigen  Meester 
« deselve  Konst  bij  der  hantnemen.» 

Adriaan  Verburch  nennt  O.  „een  expert  Chirurgijn 
„ende  goet  Schilder,  al  hoewel  dat  hij  bij  hem  selven  geleert 
„hadde,”  d.  h.  Autodidakt  war. 

Von  der  Copie  nach  dem  Bilde  Steenwijks  sagt 


O:  « dien  hij  zo  wel  gevolcht 
« hadde  dat  den  Meester  zijn  eijghen 
« werck  uijt  de  Copije  seer  qualicken 
« con  onderscheijden , ende  tselve 
« met  verwonderinge  gesien  heeft.  » 


H : « dien  hij  zoo  konstig  naar- 
c gebootst  had , dat  de  gemelde 
« Steen wijk  bezwaarlijk  het  een  stuk 
« van  het  andere  konde  onder- 
« kennen.  » 


In  Hamburg  blieb  Bailii  ungefähr  ein  Jahr,  und  im  Jahre 
1610  ging  er  von  Rom  nach  Venedig.  Die  beiden  Tatsachen 
hat  Houbraken  weggelassen. 

O : « van  Venetie  is  hij  genoegh-  H : « van  Venetie  keerde  hij 
« saem  langhs  denzelven  wech,die  « genoegzaam  weder  längs  den 
« hij  van  te  vooren  gebruijekt  hadde  « zelven  weg  dien  hij  van  te  vooren 
« tot  Frankfurt  vertrocken. » « gereist  had  naar  zijn  Yaderlant 

« terug. » 

Ausser  in  Braunschweig  war  Bailii  nach  Orlers  noch  an  den 
Höfen  der  Grafen  von  Stierum  , von  der  Lippe , von  Schouwen- 


’)  Diese  Bilder  bilden  jetzt  die  Nr.  1576 — 1581  des  städtischen  Museums. 


390 


bürg,  von  Oldenburg  und  mehreren  anderen,  die  er  verschweigt. 

Als  Gegenstände  seiner  Kunst  nennt  Orlers  hauptsächlich 
„Conterfeijten  naer  het  leven,  soowel  in  het  groot  als  in  het 
„cleijn  tot  groot  contentement  van  degene,  die  hem  zijn  ghe- 
„ bruijckende.  ” 

Dass  Bailii,  wie  Houbraken  behauptet,  1623  den  Pinsel  mit 
der  Feder  vertauschte , ist  nicht  richtig , wenigstens  nicht  genau. 

O.  sagt  darüber: 

« Boven  sijne  constige  handelinge  van  Schilderen  heeft  hij  in  den  jaere 
« 1623  bij  der  hant  genomen , eenige  persoonen  in  het  cleijn  mette 
« penne  ende  daer  naer  met  een  fijn  Pinceeltgen  seer  curieus  ende  suijver 
« te  maecken,  dewelcke  bij  de  constliefhebbers  met  grooten  lust  ende 
« aengenaemheijt  gesien  werden.  Den  Constrijcken  Jaecques  deGeijn, 

« eenige  van  die  Conterfeijtsels  zo  gemaeckt  zijnde,  gesien  hebbende 
« verklaerde  noijt  bij  niemant  anders,  sodanigen  werck  ofte  handeling 
«gesien  te  hebben,  ende  prees  die  uijtermaten  zeer.  » 

Im  Jahre  1641  lebte  Baillii  noch  und  übte  seine  Kunst  in  Ehren. 

B.  I S.  119  f.  Jan  Arentsz  oder  Adriaensz. 

Houbraken  citirt  nur  van  Leeuwen,  wo  dieser  Maler  S. 
189  erwähnt  wird,  und  zwar  in  derselben,  vermutlich  chrono- 
logischen, Reihenfolge,  in  der  er  bei  Orlers  vorkommt;  Isaak 
Nicolai'  und  seine  Söhne,  Jan  Arentsz,  David  Bailü.  Bei  O.  S. 
370  heisst  er  aber  M.  Jan  Adriaansz,  was  als  frühere  Form 
vorzuziehen  ist.  Das  M.  = Meester  vor  seinem  Namen  deutet 
auf  hohes  Ansehen  oder  vornehme  Abkunft.  Er  ist  wohl  iden- 
tisch mit  Jan  Adriaensz  de  Man,  den  O.  S.  373  als  den  dritten 
Lehrer  van  Goyens  erwähnt.  Er  teilt  P'olgendes  über  ihn  mit: 

« Een  seer  konstich  ende  geestich  Lantschap  Schilder,  seer  aerdich 
«ende  bevallich  inde  vervallen  ruijnen  na  te  conterfeijten.  Wiens  wercken 
« bij  de  Liefhebbers  seer  aengenaem  ende  begeert  sijn.  Is  over  eenige 
« Jaren  alhier  tot  I.eijden  overleden.  » 

B.  I S.  130.  Joris  van  Schoten. 

Entlehnt  aus  O.  S.  372.  Auch  hier  hat  Houbraken  sich 
eine  Verwechslung  von  Delft  und  Leiden  im  Schlusssatz  zu 
Schulden  kommen  lassen  ^).  Sonst  weicht  er  nur  von  seinem 


*)  Vgl.  oben  S.  214  f. 


391 


Vorbild  ab  in  der  Angabe  des  Grundes,  weshalb  van  Schoten 
nicht  auf  Reisen  ging.  O.  sagt;  Elternliebe,  H;  seine  Verheiratung. 

Der  Schlusssatz  bei  O.  lautet  folgendermaassen ; 

I hij  heeft  met  vlijt  ende  naersticheijdt  zijnen  tijdt  bestedet  in  het 
« Schilderen  so  van  Historijen,  Lantschappen  ende  andere  dingen,  als 
« insonderheijt  met  het  Conterfeijten  naer  het  leven  5 ghelijck  daer  van 
« getuijgen  de  menichvuldige  stucken , die  alhier  binnen  Leijden  als  in 
« andere  Landen  ende  Steden  gevonden  werden.  Insonderheijt  zijn  bij 
«hem  alhier  opten  voorsten  Doelen,  over  eenige  jaeren  geconterfeijt 
« nae  het  leven,  alle  de  voorneemste  Officiers  van  seven  Vaendelen 
« van  onse  Leijtsche  Schutters,  de  welcke  bij  hem  met  grooten  vlijdt 
« ende  naersticheijt  geschildert  zijn  » *). 

B.  I S.  170,  Jan  Josephsz  van  Goijen. 

Ganz  aus  O.  S.  373  entnommen.  Von  van  Goijens  Lehrer 
Coenraad  Schilperoort  sagt  O.  S.  373,  dass  er  für  einen  für  jene 
Zeit  guten  Landschaftsmaler  galt.  Dies  war  1606,  als  van 
Goijen  zehn  Jahre  zählte.  Später  (S.  380)  erwähnt  O.  ihn  noch- 
mals (an  dieser  Stelle  schon  ^S.  275)  und  fügt  hinzu,  dass  er 
1635  starb. 

Die  Dauer  von  van  Goijens  französischer  Reise  giebt  O.  auf 
ein  Jahr  an.  Sein  Urteil  über  des  Meisters  Kunst  lautet; 

« In  de  schilderkunst  is  hij  soverre  ghecomen , dat  hij  tegenwoordich 
« geworden  is , een  van  de  cunstichste  Lantsschap-schilders  ende  aer- 
« dicheijt  van  Beeiden  inne  dezelve,  die  in  onse  tegenwoordige  eeuwe 
« vermaert  ende  bekent  sijn.  Gelijck  daervan  können  getuijgen  de  menich- 
« vuldige  schilderijen,  die  bij  alle  Liefhebbers  in  grooter  waerden  ge- 
« houden  werden.  » 

B.  I S.  171.  Cornelis  Liefring,  Arnoudt  Elsevier,  [Justus 
van]  Egmond,  und  Cornelis  Stooter. 

Diese  werden  am  Schlüsse  der  Beschrijving  van  Leiden  als 
noch  lebende  Künstler  erwähnt  (S.  380).  Elsevier  und  Liefrink 
kommen  zusammen  mit  David  Bailii  auch  schon  S.  275  der 
ersten  Auflage  vor,  wo  O.  sie  nennt; 


*)  Diese  Bilder  hat  O.  auch  schon  bei  der  Beschreibung  desDoelens 
S.  170  f.  erwähnt.  Es  sind  die  jetzigen  Nr.  962 — 968  des  städtischen 
Museums. 


392 


« de  kunstige  jonge  schilders , wel  jong  in  jaren , maar  oud  in  weten- 
« schap  en  verstand,  dewelcke  met  verscheijden  andere  al  te  samen 
V«  haer  selven  door  hare  constige  wercken  ende  inventien  genoechsaem 
«bekent  maken,  ende  sonder  twijfel  noch  meer  doen  sullen,  vermits 
« sij  dese  waerdige  Konst  van  harten  beminnen , ende  noch  dagelicx  met 
« vlijdt  ende  naersticheijt  practiseren  ende  toenemen. » 


Houbraken  erwähnt  nur  die  Namen  und  macht  dabei  aus 
Egmont  und  Cornelis  Stooter  einen  Egmont  Cornelis 
Stooter,  der  sich  noch  bis  in  die  Neuzeit  in  der  kunstge- 
schichtlichen Litteratur  behauptet  hat. 

Meursius  a.  a.  O.  S.  77  sagt  nur:  „loannes  Adrianus,  Cun- 
„ radus  Scilperortus , Arnoldus  Elzevirius , David  Billius  et 
„ Liefringus  ad  suprema  laudum  tendunt.  ” 

B.  I S.  172.  Pieter  Pietersz  de  Neijn. 


Wörtlich  aus  O.  S.  374. 

Die  Variante  des  Namens:  van  Neijn  hat  Houbraken  aus 
van  Leeuwen,  wobei  ihm  aber  entgangen  ist,  dass  dieser 
sie  bei  den  Berichtigungen  verbessert  in  de  Neijn. 

Als  Gegenstände  von  de  Neijn’s  Bildern  nennt  O:  Feld- 
„ schlachten  und  Landschaften,  welche  er  mit  grosser  Fertigkeit 
„machte,  und  die  den  Kunstfreunden  und  Bürgern  sehr  an- 
„nehm  waren.” 

Im  Folgenden  weicht  Houbraken  ab; 


O : « hij  heeft  ora  de  Const  te 
« leeren  groote  kennisse  gemaect 
« metten  vermaerden  Lantschap 
« ende  Battailleschilder  E s a i a s 
«van  den  Velde,  wiens  Teijcke- 
« ningen  ende  Schilderijen  zo  veel 
« hij  conde  becomen  Copieerde 
« ende  naermaeckte,  de  zelve  den 
« voornoemde  vanden  Velde  ver- 
« tonende,  dewelcke  hem  uijt  goede 
« vrientschap  daer  van  ten  besten 
« onderrecht  endegheleert  heeft»  ^). 


H : « En  wijl  hij ... . kennis  en 
« omgang  had ....  aan  Esaias  van 
« den  Velde  . . . . , zoo  liet  hem  die 
« eerst  eenige  zijner  teekeningen 
« en  daar  naar  00k  van  zijne  schil- 
«derijen,  (op  voorgaande  bericht 
« aangaande  de  mengelinge  der 
« verwe,  om  dat  hij  een  bijzondere 
« drift  in  hem  zag)  na  maken.  » 


B.  IS.  254  ff.  Rembrandt  Harmensz  van  Rijn 

Obwohl  Houbraken  sämmtliche  Angaben  Orlers’  abschreibt 
(S.  375),  macht  er  gleich'  im  Anfang  bei  der  Zeit-  und  Orts- 


393 


angabe  der  Geburt  einen  Fehler,  denn  statt  „15  Juli  1606 
binnen  de  stad  Leiden'"  sagt  er:  15  van  Wiedemaand  (=  Juni) 
aan  den  Rijn  buiten  Leiden. 

Dass  Rembrandt  einziger  Sohn  gewesen  sei,  wie  Houbraken 
wissen  will,  ist  weder  wahr,  noch  wird  es  von  Oders  mitgeteilt. 

Dieser  nennt  als  Lehrer  Rembrandts  blos  Jac.  Iszn.  van 
Swanenburch  und  Pieter  Lastman  i)  und  sagt  dann: 

« Bij  denzelven  ontrent  ses  maenden'’gheweest  zijnde,  soo  heeft  hij  goet- 

1 gevonden  alleen  ende  op  hem  selven  de  Schilderconste  te  oeffenen,  ende 
■I  te  practiseeren  ; ende  heeft  daerinne  soo  geluckich  gheweest  dat  hij  gewor- 

2 den  IS,  een  vande  tegenwoordighe  vermaertste  Schilders  van  onse  eeuwe.» 

B.  I S.  296  ff.  Jan  Lievensz. 

Vollständig  aus  O.  S.  375  f.  entlehnt,  mit  folgenden  Abwei- 
chungen : 

H:  „de  vader,  een  kunstig  borduurwerker , naderhand 
een  pachten.  ” letzteres  findet  sich  nicht  bei  Oders. 

Als  Lievens  das  Bild  seiner  Mutter  malte,  war  er  14  Jahre  alt. 

O : Ontrent  dien  tijd  heeft  hij 
« gecopieert  twee  treffelicke  stucken 
i vanden  uijtmuijtenden  Schilder 
i Mr.  Cornelis  Ketel  van 
« H a e r 1 e m,  zijnde  Democritus  ende 
« Heraclitus  , Die  hij  soo  wel  ge- 

volcht  hadde,  dat  de  Konstver- 
« ständige  Liefhebbers , tusschen 
« de  principalen  ende  de  Copien, 

« geen  onderscheijt  en  conden  vin- 
« dnen , ede  zijn  in  ’t  sterf  huijs  van 
« den  Heer  B o u d e w ij  n s voor  de 
« principaelen  vercocht  ende  naer 
;<  Duijtslandt  versonden.  » 

*)  Beiläufig  möchte  ich  hier  einem  bis  in  die  Jetztzeit  weitverbrei- 
teten Irrtum  entgegentreten,  dass  nemlich  Lievens  Rembrandts  Mit- 
schüler bei  Lastman  gewesen  sei.  Nichts  ist  weniger  wahr,  denn 
I-ievens  war  bereits  von  1617  bis  c»  1619  in  Lastmans  Atelier , während 
Rembrandt  noch  im  Mai  1620  gelehrten  Studien  oblag  — am  25  Mai 

d.  J.  wurde  er  als  Student  der  Leidener  Universität  eingeschrieben,  

später  eine  dreijährige  Lehrzeit  bei  Swanenburch  durchmachte  und 
erst  darauf  zu  Lastman  kam. 


H : «In  dien  tijd  schilderde  hij 
« den  Democriet  en  Heracliet  van 
«Korn.  Kornelisz  van  Haeriem 
«na,  ZOO  even  gelijk , dat  men 
« geen  onderscheit  tusschen  die 
« beide  konde  bespeuren.  » 


26 


394 


Houbraken  dürfte  Recht  haben,  wenn  er  die  Angabe  Orlers’ 
„Mr.  Cornelis  Ketel  van  Haeriem”  für  einen  Irrtum  ansieht 
und  sie  stillschweigend  in  Cornelis  C o r n e 1 i s z van  Haeriem 
verändert , denn  erstens  wissen  wir  von  einem  Haarlemer  Aufent- 
halt Ketels  nichts,  und  zweitens  sind  uns  nur  von  Cornelis 
Corneliszen  derartige  Philosophendarstellungen  bekannt  i). 

Die  Gefechte  vom  4 October  (Houbraken ; 4 van  Slachtmaand 
= November)  fanden  statt  zwischen  „ Remonstrantsche  waard- 
gelders  en  de  gemeene  burgers ; Houbraken  sagt  zwischen  „Re- 
monstranten , waardgelders  en  burgers.  ” Lievens  zeichnete  damals 
grade  nach  Zeichnungen  von  geestige  Willem  ^). 

Orlers  nennt  als  Werke  von  Lievens  „aus  seinen  jungen  Jahren 
und  kurzer  Zeit  darauf”  bei  den  Erben  von  Pier  Huijgen  du 
Boijs  mehrere  Bildnisse  und  eine,  vermutlich  allegorisch-genre- 
hafte,  Darstellung  eines  Cupido  mit  einem  Tragkorb  mit  Kalen- 
dern, um  seinen  Hals  ein  kleiner  Kübel  mit  weissen  Reifen, 
voll  Knollen  und  anderer  Gemüse,  ausserordentlich  schön  be- 
handelt; ferner  bei  Adriaen  van  Leeuwen  die  fünf  Sinne  auf 
einer  Tafel  und  bei  Jan  van  der  Graft  einen  Pilatus. 

Der  Grund,  weshalb  Lievens  grade  nach  England  ging,  ist 
Erfindung  Houbrakens. 

Von  den  Kirchen,  für  die  Lievens  in  Antwerpen  malte, 
erwähnt  Orlers  namentlich  die  Jesuitenkirche. 

B.  II  S.  I ff.  Gerard  Dou. 

Was  Houbraken  S.  i und  2 bis  zum  Satze  „Velen  hebben 
zieh  verwonderd  usw.  ” erzählt,  ist  aus  O.  S.  379  goschöpft. 
Die  friesische  Abkunft,  obwohl  des  Namens  wegen  nicht  un- 
möglich , ja  sogar  wahrscheinlich , erwähnt  dieser  nicht.  Bar- 
tholomeus  Dolendo  nennt  er  „een  redelijk  goed  plaatsnijder. ” 
Die  Dauer  der  Lehrzeit  bei  Couwenhorn  giebt  er  mit  „ omtrent 


1)  Vgl.  z.  B.  die  des  Braunschweiger  Museums.  Houbrakens  Irrtum, 
von  einem  statt  von  zwei  verschiedenen  Bildern  zu  reden  , hat  Riegel, 
Beitrage  II  S.  15g  f. , zur  Conjectur  verleitet,  dies  Braunschweiger  Bild 
könnte  das  von  Lievens  copirte  sein.  Hier  sind  jedoch  die  beiden  Phi- 
losophen auf  einer  Tafel  dargestellt. 

h Beiname  des  älteren  Willem  Buijtewech.  Vgl.  Kramm  in  voce. 


395 


twee  en  een  half  jaar,  ” Houbraken  mit  twee  jaar  of  wat  meer  an. 

Das  Urteil  Orlers’  über  Dou  lautet: 

« In  welcken  tijd  (dh.  in  den  Lehrjahren  bei  Rembrandt)  hij  so  w^l 
« geleert  ende  toegenomen  heeft  in  de  selve  Konste , dat  hij  daerinne 
«geworden  is  een  uijtnemend  Meester,  insonderheijdt  in  cleijne , subtile 
«ende  curieuse  dingen,  ’tsij  Persoonen  naer  het  leven,  Gedierten, 
« Insecten  ofte  andere  saken  te  Schilderen,  dat  een  ijder,  de  selve 
« siende,  over  de  netheijt  ende  ciirieusheijt  van  dien  hem  moet  ver- 
« wonderen : ende  bij  de  Liefhebbers  van  de  Konste  in  grooter  waerde 
« gehouden  ende  dier  vercocht  werden.  » 

Hier  endet  die  Benützung  von  Orlers  durch  Houbraken.  Die 
Künstlerbiographien  hat  er  sämtlich  berücksichtigt;  nur  aus  der 
Beschreibung  des  Rathauses  hätte  er  noch  ein  Kunstwerk  er- 
wähnen können:  das  Gemälde  des  Pieter  van  Veen,  des  Bru- 
ders von  Otto  Venius,  im  Bürgermeisterzimmer,  welches  die 
Befreiung  Leidens  und  die  Ankunft  der  Flotte  des  Admirals 
Boisot  darstellte,  ein  kunstreiches  und  grosses  Bild,  sagt  O. 
S.  164  1). 

B.  van  Leeuwen. 

Sim.  van  Leeuwens  kurze  Beschreibung  Leidens  entbehrt  für 
die  ältere  Zeit  aller  Authenticität.  Er  hat  seine  Mitteilungen 
(S.  188  ff.)  einfach  aus  seinem  Vorgänger  Orlers  abgeschrieben. 
Dies  geht  daraus  hervor,  dass  er  keinen  einzigen  Maler  nennt , 
der  dort  nicht  schon  vorkäme,  und  zweitens,  dass  er  die  ganze 
Serie  von  Cornelis  Engelbrechts  bis  Gerard  Dou  in  genau  der- 
selben Reihenfolge  aufzählt,  in  der  Orlers  sie  behandelt.  Nur 
eine  kurze  Notiz  über  Pieter  Couwenhorn,  einen  der  Lehrer 
Dou’s  hat  er  aus  dessen  Biographie  herausgenommen  und  als 
selbständigen  Artikel  zwischen  de  Neijn  und  Rembrandt  ein- 
geschoben. Derselbe  lautet: 

& Onder  dese  is  geensins  de  minste  geweest  Mr.  Pieter  Kouwenhorn, 
«een  uijtnemend  Teijkenaar  ende  Gelasesgrijver,  leermeester  van  Gerrit 
« Douw. » 


*)  Jetzt  im  städtischen  Museum  , Cat.  Nr.  2504. 


396 


Wenn  die  Verhältnisse  so  liegen,  dann  dürfen  wir  v a ni 
Leeuwens  Abweichungen  für  Irrtümer  und  Nachlässigkeiten 
erklären  und  ihnen  die  geschichtliche  Glaubwürdigkeit  absprechen. 

In  erster  Linie  muss  unter  diesem  Gesichtspunkt  die  Mit- 
teilung van  Leeuwens  erwähnt  werden,  durch  die  er  Joris, 
van  Schoten  zum  Lehrer  Rembrandts  macht  (S.  189; 
Houbraken  B.  I S.  255).  Ich  glaube  für  diesen  Irrtum  eine  Er- 
klärung  gefunden  zu  haben , die  ich  hier  wenigstens  vermutungs- 
weise erwähnen  möchte : 

van  Leeuwen  hat  offenbar  in  aller  Kürze  Orlers  excerpirt ; 
dies  geht  aus  der  knappen  Fassung  seiner  Angaben  deutlich 
genug  hervor.  Hierbei  mag  er  den  Lehrer  Rembrandts  durch 
die  drei  Anfangsbuchstaben  J.  v.  S.  des  Namens  Jacob  van 
Swanenburch  angedeutet  haben.  Da  dieser  Künstler  nur  an 
dieser  einen  Stelle  mit  dem  Familiennamen,  sonst  aber  immer 
als  Jacob  Isaaksz  vorkommt,  fand  er  später  in  seiner  Liste  als 
einzigen  Maler  auf  dessen  Namen  jene  drei  Buchstaben  passten, 
den  Joris  van  Schoten.  So  dürfte  dieser  zur  unverdienten  Ehre 
gekommen  sein , in  vieler  Augen  für  den  ersten  Lehrer  Rem- 
brandts zu  gelten. 

Neue,  selbständige  Nachrichten  van  Leeuwens  sind  blos  die 
folgenden ; 

S.  109  dass  Rembrandt  unlängst,  dh.  kurz  vor  1672,  ge- 
storben sei.  Hierüber  hat  Houbraken  nichts. 

Ibid.  Frans  van  Mieris  und  Pieter  Slingeland  waren  Schüler 
des  Ger.  Dou.  Houbraken  teilt  B.  III  S.  2 und  161  dasselbe  mit. 

Ibid.  „Isaak  Paling,  kwekeling  van  den  vermaarden  Abraham^ 
„van  den  Tempel,  uijtnemend  levendgroot  Schilder  van  onsen 
,Aijd,  mede  binnen  Leijden  geboren”  (G.  S.  III  S.  168). 


17.  ROTTERDAM. 


Nur  kurze,  aber  bei  Mangel  an  übrigen  Nachrichten  nicht 
zu  unterschätzende  Mitteilungen  bringt  Gerrit  van  Spaan 
über  die  Rotterdamer  Künstler  in  seiner  1698  zum  ersten  Male 
erschienenen  Beschrijvinge  der  Stad  Rotterdam.  Trotzdem  die- 
selben in  mehr  als  einem  Fall  sich  mit  denjenigen  Houbrakens 
decken,  ist  eine  Benützung  seinerseits  kaum  zu  erweisen.  Am 
wahrscheinlichsten  ist  sie  bei  der  Erwähnung  des  Schützenbildes 
von  Lieven  de  Jong  im  Rotterdamer  Doelen.  Durch  Nebenein- 
anderstellung der  beiden  Abschnitte  will  ich  meinen  Lesern  das 
Urteil  über  die  Abhängigkeit  des  einen  vom  andern  anheim 
geben : 


V,  Sp,  S.  412:  4 Voorts  is  den 
« Doel  niet  misgedeelt  van  koste- 
« lijke  schilderijen  van  Colonellen 
« en  Kapiteinen;  onder  anderen  is’er  j 
een  van  Leuve  dejong;  dit’s 
4 een  Koninklijk  stuk ; hij  Staat  er 
« zelfs  in,  als  Majoor  der  Stad, 
«den  Heer  Johan  van  IJkDijk- 
« graaf,  als  Colonel  en  meer  andere 
« groote  Meesters  na  ’t  leven  af- 
« gebeelt.  » 


H.  II  34  : « Hij  wierd  begünstigt 
4 met  het  Majoorschap  der  Stadt. . . 
« Ondertusschen  bleef  het  konstvuur 
4 in  hem  levendig,  zoo  dat  hij  in 
4 dien  tijd  een  pourtretstuk  voor 
4 de  Schutterij  maakte  dat  heden 
4 nog  in  de  Stadts  Doele  kan  gezien 
« worden , hangende  op  de  Prince- 
« kamer,  welk  het  vermögen  van  zijn 
« penceelkonst  te  kennen  geeft.  » 


van  Spaan  fügt  noch  hinzu , dass  sich  ebendort  ein  Meister- 
stück von  Beeidemaker  befand,  einen  Fahnenjunker  darstellend , 
wenn  er  sich  nicht  irrte,  das  Bildnis  des  jungen  Doctor  Sismus. 
Im  Folgenden  gebe  ich  die  übrigen  Mitteilungen  van 


398 


Spaans,  wo  nötig  mit  einer  kurzen  Verweisung  auf  Houbraken ; 

S.  287.  „Onder  anderen  is  in  deze  [d.  h.  Lutherische]  kerk 
„een  verwonderenswaardig , doch  niet  heel  groot  ophangbord 
„te  zien  alwaar  eenige  schriftuurplaatsen  door  den  beroemden 
„Westerveit  in  geschildert  zijn.  Ik  zou  wel  durven  zeggen, 
„dat  er  geen  meester  in  de  wereld  is  of  körnen  zal,  die  kun- 
„stiger,  zwieriger  of  pertinenter  letters  met  de  pen  of  penseel 
„ooit  of  ooit  trekken,  schilderen  of  maken  zal.” 

Unter  den  1698  bereits  verstorbenen  Meistern  wird  erwähnt: 

Westerveit,  Maler  und  unübertrefflicher  Kalligraph. 

S.  421  ff.  Rotterdam  hat  hervorgebracht: 

I.  Bereits  verstorbene  Maler: 

Per  seil  US,  den  vornehmsten  Schiffs-  und  Marinemaler.  — 
H.  giebt  B.  I S.  166  ff.  und  S.  213  Mitteilungen  über  diesen 
Meister,  erwähnt  aber  seine  Beziehungen  zu  Rotterdam  nicht. 

Symon  de  Vlieger.  — G.  S.  TI  325  sagt  H. , dass  er 
seinen  Geburtsort  nicht  habe  erfahren  können;  er  hält  ihn  für 
einen  Haarlemer  oder  Amsterdamer. 

Zorg,  einen  humorvollen  Maler  von  Bauern,  Schiffen  und 
Marinen.  — G.  S.  II  89  befindet  sich  seine  Biographie,  worin 
aber  von  seinen  Marinen  nicht  die  Rede  ist. 

Leuve  de  Jong,  einen  vornehmen  Maler  von  Bildnissen 
und  Zimmerdecorationen.  Dieser  wusste  so  gut  mit  dem  Pinsel 
zu  spielen,  dass  er  ein  dutzend  Bilder  in  zwölf  Tagen  „opslin- 
gerde  i)  Er  verlangte  für  jedes  hundert  Gulden. 

Cornelis  Zagtleven,  einen  Spuck-  und  Figurmaler , auch 
einen  guten  Porträtisten.  — H.  erwähnt  ihn  B.  I S.  342  nur  als 
Maler  von  Binnenhäusern  in  der  Art  des  Adr.  Brouwer  und 
Dav.  Teniers. 

Abraham  Hondius,  Maler  von  Gewässern,  Hunden , Jagden 
und  Historienbilder.  — H.  erwähnt  ihn  B.  III  S.  3 1 8 ohne  An- 
gabe des  Geburtsorts. 

Ko  u zijn,  einen  trefflichen  [deftig]  Zeichner  mit  Bleistift  und 
Anderm. 

’)  Dieses  Wort  ist  mir  unbekannt;  die  Bedeutung  kann  nur  sein 
« hastig  herstellen. » 


399 


Frans  Verwilt,  einen  Bildnis- und  Historienmaler.  — H.  hat 
B.  I S.  129  seine  Angaben  der  Teutschen  Academie  entlehnt. 

Willem  Tybout,  einen  berühmten  Glasmaler  i).  — Nicht 
zu  verwechseln  mit  seinem  ältern  Namensvetter  aus  Haarlem. 

(G.  S.  I 30). 

Schaak,  einen  tüchtigen  Maler  von  Bauernstücken. 

Picolet,  einen  guten  Porträtmaler  — G.  S.  III  389;  ein 
ziemlich  guter  Porträtmaler  und  erster  Lehrer  Adriaen  van 
der  Werts. 

Duifhuizen,  einen  Maler  von  Kühen,  Stieren  und  Ruinen, 

de  Meijer,  einen  Maler  von  Belagerungen , Reitern  und 
Feldschlachten , 

Westerveit  (bereits  oben  erwähnt), 

Jan  Sonje  und  van  Battem,  ausgezeichnete  Landschafts- 
maler , 

die  Kolonien  [Colonia’s],  gute  Maler  von  Christnächten 
Mondscheinlandschaften  und  Tieren, 

Lieve  Verschnür,  seiner  Zeit  ein  ndeler  Kunde;  er  war 
ein  ausgezeichneter  Maler  von  Morgenstimmungen , Schiffsbildern 
und  Marinen,  auch  ein  guter  Bildhauer. 

Aalbrecht  Verschnür,  sein  Bruder,  war  ein  guter  Bild- 
nismaler. 

Egbert  van  der  Poel  war  der  beste  Maler  von  Feuers- 
brünsten in  Niederland, 

Snellink,  ein  guter  Landschaftsmaler,  aber  seine  Figuren 
sind  keinen  Heller  wert. 

Der  alte  und  junge  Vierly  [Viruly] , waren  treffliche  [deftige] 
Landschaftsmaler. 

Cornelis  de  Mooy  war  ein  trefflicher  und  ausgezeichneter 
Schiflszeichner  und 

V o 1 m a r i n ein  ausgezeichneter  Historienmaler. 

II.  Noch  lebende  Meister  sind: 

A.  U.  van  der  Neer,  ein  stolzer  Bildnis-,  Historien-  und 
Mondscheinmaler.  — Die  Vornamen  sind  falsch;  der  Meister 


*)  Vg].  über  ihn  Rot.  Hist,  bladen  III  1 S.  698. 


400 


hiesG  Kglon  Hendrik ; dass  er  Mondscheinlandseliaftcn  gemalt 
habe,  beruht  auf  Verweehslung  mit  seinem  Vater.  H.  bringt 
B.  III  S.  172  fif.  ausführliche  Nachrichten  über  ihn  und  erwähnt 
auch  seinen  Rotterdamer  Aufenthalt. 

Adriaen  und  Pieter  van  der  Werf,  zwei  Brüder , welche 
königlich,  meisterhaft  und  sehr  zauberhaft  zu  porträtiren  wissen.  — 
Ueber  Adriaen  vgl.  H.  III  S.  388  ff. 

Bernard  Vaillant  weiss  auf  blauem  Papier , wie  auch  mit 
Farbe  die  Menschen  dem  besten  Meister  der  Welt  zum  Trotz 
abzumalen;  seine  Kunst  hat  er  beim  Nijmeger  Friedenscongress 
gezeigt,  wo  er  alle  Ambassadeure  skizzirt  hat.  — H.  II  S.  204 
rühmt  seine  Crayonporträts  und  erwähnt  seinen  Aufenthalt  in 
Rotterdam. 

Sebastiaan  Heemskerk,  ein  ausgezeichneter  und  treff- 
licher Maler  von  betrunkenen  Bauern  und  Gesellschaftsstücken. 
Diese  Kunst  versteht  er  sehr  meisterhaft , flott  und  humorvoll  >). 

Sr.  Joost  van  Geel,  ein  herrlicher  Figurenmaler.  — Nach 
G.  S.  III  51  malte  er  in  der  Art  des  Gabr.  Metzu  ^). 

Peutemans  ein  unverbesserlicher  Historien  und  Bildnismaler. 
— H.  III  S.  322  erwähnt  ihn  als  Rotterdamer  Maler  von  Still- 
leben und  lässt  ihn  kurz  nach  dem  18  Sept.  1692  sterben, 
was  der  Angabe  van  Spaans  und  den  urkundlich  überlieferten 
Tatsachen  widerspricht,  denn  nach  Rot.  Hist,  bladen  III  i 658 
wurde  Pieter  Peutermans  am  15  Juni  1698  als  gestorben  ange- 
meldet. 

Th  omasHalleman,  ein  ausgezeichneter  Bildnismaler.  Wenn 
dieser  unermüdliche,  kunstreiche  Eiferer,  der  die  Menschen  sehr 
civil  behandelt,  so  fortfährt,  wird  er  wohl  innerhalb  eines  oder 
anderthalb  Jahres  als  ein  sehr  hervorragender  Meister  [over- 
vlieger]  gebucht  werden. 


*)  Bei  van  Spaan  noch  die  Eigenschaftsworte  « aktieus»  und  « lod- 
derlijk  , deren  Bedeutung  mir  dunkel  ist. 

Vgl.  über  ihn  oben  S.  124. 

*)  Sein  einziges  mir  bekanntes  Bild  ist  in  der  Tat  ein  Stillleben  im 
Museum  von  Rouen. 


401 


Elias  van  Nimwegen,  auch  ein  sehr  guter  Maler  von 
Porträts  und  Zimmerdecorationen, 

Go  vert  Si  nj  eu  r weiss  nicht  nur  gründlich  über  dieKunstzu  dis- 
putiren,  sondern  sie  auch  auszuüben  in  der  Art  des  Wouwerman. 

Cornelis  Bouwmeester,  welcher  höher  hätte  gestellt 
werden  sollen , ist  ein  sehr  guter  Schiffszeichner ; ferner  weiss 
er  meisterhaft  Städte,  Küsten,  Golfe,  Stürme,  und  Schiffs- 
brüche wiederzugeben  und  die  Schiffe  in  der  Art  zu  skizziren , 
dass  nicht  ein  Tau  daran  fehlt. 

Philips  Vilaan,  ein  Figurenmaler  in  grossem  und 

Nicolaas  J uweel  in  kleinem  Maassstabe. 

Olivier  van  Durren  und  Pieter  Veen,  gute  Porträt- 
und  Historienmaler.  ■ — Ersterer  ist  vielleicht  identisch  mit  einem 
der  Brüder  van  Doren,  die  nach  G.  S.  III  217  i.  J.  1671  mit 
Johann  Polydor  Glauber  von  Rotterdam  aus  die  Reise  nach 
Frankreich  und  Italien  antraten.  Dav.  v.  Hoogstraten  richtete 
ein  Gedicht  an  ihn  (sieh  weiter  unten). 

Willem  van  Kleef  ist  ohne  Schmeichelei  der  beste  Wap- 
penmaler von  ganz  Holland  und  auch  ein  trefflicher  Glasmaler. 

Pieter  Lover  versteht  diese  Kunst  auch  gründlich.  Beider 
Werke  sind  in  den  Kirchen  zu  sehn. 

Johan  Blauwvoet  weiss  augezeichnet  Buchstaben  zu  malen 
mit  dem  Pinsel  und  Zimmerdecken  und  Wände  in  flotter  Weise 
zu  bemalen. 

Huig  van  Dorre  Wiltschut,  ein  amüsanter  Landschafts- 
maler. 

Adriaen  Maes,  desgleichen  und 

van  der  Groes,  ein  Bildnismaler. 

In  den  umliegenden  Dörfern  findet  man  ebenfalls  gute  Meister , 
unter  denen  sich  Pieter  und  Gerrit  Maas,  sowie  der  Land- 
schaftsmaler Penninks  auszeichnen. 

Auf  der  nächsten  Seite  erwähnt  van  Spaan  noch,  dass  der 
Uhrmacher  Johan  de  Vouw  in  der  Landschaftsmalerei  über 
das  Durchschnittsmaass  hinausging. 


18.  HOORN. 

Die  „Kronijk  van  devermaarde  Zee-  en  Koopstadt 
Hoorn,”  welche  1706  bei  Feyken  Rijp  daselbst  erschienen 
ist,  enthält  auf  S.  318  f,  eine  Notiz  über  den  Maler  Jan  Lis, 
richtiger  Lys,  wonach  dieser  dort  geboren  sein  soll.  Sandrart 
dagegen  lässt  ihn  aus  Oldenburg  stammen,  und  Houbraken  ist 
ihm  hierin,  wie  in  der  ganzen  Biographie  des  Meisters  gefolgt. 

Die  Frage,  wer  von  beiden  Recht  hat,  ist  zur  Zeit  noch 
eine  offene;  die  Wahrscheinlichkeit  aber,  dass  Sandrart  sich 
geirrt , ist  aber  a priori  eine  grössere , als  die , dass  der  Local- 
historiker einen  fremden  Künstler  von  Ruf  zur  Verherrlichung 
seiner  Vaterstadt  usurpirt  hätte. 

Kramm  (i.  v,  Jan  Lis)  hat  den  ganzen  Abschnitt  abgedruckt. 
Ich  begnüge  mich  daher  mit  der  Mitteilung,  dass  sich  damals 
in  den  Sammlungen  Schepers  zu  Rotterdam  und  de  Flines  ^), 
de  Vries,  Six  ^),  de  Wolf  und  Hooft  in  Amsterdam  Werke 
von  Lys  befanden ; in  letzterer  ein  Phaeton , den  Houbraken 
in  Anschluss  an  Sandrart  ebenfalls  unter  seinen  Werken  aufzählt. 

')  Vgl.  Hoet  I 55,  72  und  416. 


E.  Gedichtsammlungen. 


Die  Sitte,  Werke  der  bildenden  Kunst  durch  dichterische 
Ergüsse  zu  feiern,  war  im  siebzehnten  und  achtzehnten  Jahr- 
hundert in  Holland  weit  verbreitet.  Ist  der  poetische  Wert  der 
Mehrzahl  dieser  Verse  gering,  auch  die  Kunstgeschichte  zieht 
keinen  grossen  Nutzen  aus  ihnen.  Selten  wird  ein  Kunstwerk 
so  beschrieben , dass  man  es  eventuell  wieder  erkennen  könnte. 
Auch  die  künstlerische  Persönlichkeit  des  Malers  bleibt  meistens 
ausser  Betracht.  Die  Eigenschaften  der  dargestellten  Person  bei 
einem  Bildnis ; die  ethischen,  philosophischen  oder  allegorischen 
Seiten  eines  geschichtlichen  Vorganges,  die  Schilderung  der 
Naturkräfte  bei  einer  Landschaft,  dies  war  es,  was  in  der  Regel 
die  Poeten  und  Poetaster  veranlasste  in  die  Saiten  zu  greifen. 

Houbraken  hat  dem  Geschmacke  seiner  Zeit  Rechnung  ge- 
tragen und  eine  beträchtliche  Anzahl  von  Gedichten  seiner 
Groote  Schouburg  einverleibt.  Ich  behandle  sie  in  der  alpha- 
betischen Reihenfolge  der  Verfasser,  beschränke  mich  im  Allge- 
meinen auf  die  Angabe  des  Titels  und  den  Nachweis  der  Quelle 
und  führe  nur  ausnahmsweise  etwas  aus  dem  Inhalte  an.  Wo 
dies  nicht  geschieht,  enthält  das  Gedicht  eben  nichts  kunst- 
historisch wichtiges.  Die  Verse  aus  de  Bie,  Ampzing  und  den 
andern  bereits  behandelten  Quellenschriften  bleiben  selbstver- 
ständlich hier  unberücksichtigt. 


404 


19.  Johannes  Antonides,  genannt  van  der  Goes. 

B.  I S.  41  und  B.  II  S.  296.  Zwei  Citate  aus  „Zege  der 
Schilderkunst  voor  Gerard  Uilenburg,  anlässlich  einer  Auction 
italienischer  Gemälde  verfasst,  welche  am  2 Febr.  1673  zu  Am- 
sterdam abgehalten  wurde,  nachdem  die  Bilder  zuerst  dem  Kur- 
fürsten von  Brandenburg  zum  Kauf  angeboten , von  diesem  aber 
als  Kopien  erkannt  und  zurückgeschickt  waren.  Quarto — Aus- 
gabe vom  Jahre  1685  S.  248  mit  der  Bemerkung:  Dit  gedieht 
Staat  door  verziening  in  J.  v.  Vondels  Poezy  I 378  ’).  Sonst 
enthält  die  Sammlung  nur  noch  auf  S.  277  ein  Epigramm  auf 
ein  von  Valjant  (welchem  ?)  gemaltes  Bildnis  von  Hendrik  Koning, 
während  ein  von  Houbraken  B.  II  S.  243  citirtes  Gedicht  zu 
Ehren  Lud.  Bakhuijzens  darin  nicht  angetroffen  wird. 

20.  Nicolaas  Berchem. 

B.  II  S.  III.  Ein  achtzeiliger  gereimter  Spruch. 

21.  Govert  Bidloo 

B.  II  S.  205  f.  Epigramme  auf  ein  Kaminstück  von  Barend 
Graat,  David  und  Bathseba  in  allegorischem  Randwerk  dar- 
stellend. — Sie  sind  nicht  enthalten  in  der  einzigen  mir  be- 
kannten Ausgabe  von  Govard  Bidloo’s  Mengelpoezy . Leiden 
1718/19  2). 

22.  Joh.  Blasius. 

B.  III  S.  64.  Epigramme  auf  zwei  Bilder  von  Johannes 
Buns,  entlehnt  aus:  Geslachtsboom  der  goden  en  godinnen 
enz.  met  bijgevoegde  mengeldichten  S.  139:  Op  de  eene  Venus 
van  J.  Buns,  datirt  Amsterdam  27  December  1660  und  S.  236: 
De  tweede  Venus  van  J.  Buns,  Amsterdam,  22  April  1661. 

Houbraken  erwähnt . ferner  anonyme  Sonette  auf  Bildnisse 
eines  N.  Sanders.  Diese  Stelle  geht  ebenfalls  auf  Blasius  zurück 
(S.  108):  Sonnet  op  de  afbeelding  van  Mejufifrouw  Keria  Koen- 

*)  Von  Vondel  existirt  aber  auch  ein  Gedicht  auf  diese  Auction. 
Näheres  O.  H.  IV  41,  278. 

Diese  enthält  dagegen  auf  S.  173  ff.  eine  interessante  Beschreibung 
der  Kunstkammer  Filips  de  Flines’ , welche  bei  der  Benützung  des  Auc- 
tionscatalogs  (Hoet  I 54  ff.)  zum  Vergleich  heranzuziehen  ist. 


405 


rings,  gedaaii  door  N.  Sanders,  Emden  2 Oct.  1660.  Der  Buch- 
stabe N.  deutet  an,  dass  der  Vorname  dem  Dichter  unbekannt 
war.  In  Wirklichkeit  hiess  der  Maler  Alexander  Sanders.  Von 
seiner  Hand  wird  im  Emdener  Kirchenzimmer  ein  grosses 
Gruppenbild  aufbewahrt. 

B.  III  S.  167.  ’t  Familieportret  der  Schrevelii  door  J.  Tore n- 
vliet,  Leiden  30  Febr.  1661,  Mengeldichten  S.  276. 

Ausserdem  enthält  das  Bändchen *  *); 

S.  79.  Klinkdicht  op  ’t  Afbeeldsel  van  Mej.  la  Gouche  door 
J.  Ovens,  Amsterdam  10  Juni  1660. 

S.  184  Op  een  Venus  geschilderd  door  mijne  zuster  E leo  n o ra 
Blasia,  ten  huijze  van  mijn  broeder  Gerard  Blasius....  te 
Amsterdam,  Leiden  20  Febr.  1661. 

23.  Caspar  Brant. 

B.  III  S.  II.  Grafschrift  voor  den  kunstrijken  Schilder  Fr a n s 
van  Mieris,  entlehnt  aus  G.  Brandt,  Poezy , Rotterdam , Bar. 
Bos  1702  S.  188. 

Ausserdem : 

S.  161.  Op  ’t  afbeeldzel  van  mijn  eega  Agatha  Paets:  „Dus 
trof  ’t  penseel  van  Musscher  mijn  Agaat.  ” 

S.  162.  Op  de  af beelding  van  mijne  zuster  Cornelia  Brandt 
door  van  der  Werf  (der  Maas-Apell,  also  Adriaen). 

Das  Porträt  Brandts,  von  P.  van  Gunst  nach  Mich.  v.  Musscher 
gestochen,  ist  den  Gedichten  vorangestellt. 

24.  Gesine  Brit. 

B.  III  S.  297 — 305  Koridons  Herderzang  op  de  Papieren 
Snijkunst  van  Juffr.  Johanna  Koerten,  Huisvrouw  van 
Monsr.  Adriaen  Blök,  1699  zu  Amsterdam  in  4°  herausgegeben. 
Die  Anmerkungen  sind  Zusätze  Houbrakens. 

Dieser  citirt  noch  Gedichte  von  den  Feitema,  den  Brüdern 


'•)  Mit  diesen  Worten  werden  im  Folgenden  jedes  Mal  die  von  Hou- 
braken  nicht  berücksichtigten  Kunsthistorica  angeführt. 

*)  Es  existirt  auch  eine  Ausgabe  vom  Jahre  1701,  Amsterdam,  Jac. 
V.  Nieuwveen.  Als  v.  Mieris  starb,  war  Brandt  Pastor  in  dem  Leiden 
nahe  gelegenen  Warmond. 


4o6 


Brant,  J.  B.  Wellekens,  A.  Bogaart,  C.  Bruin , Prof.  A.  Reelant 
u.  A.  zu  Ehren  der  gefeierten  Künstlerin  mit  der  Scheere. 
Kunsthistorischer  Wert : nihil. 

25  Jan  van  Broekhuizen. 

B.  III  S.  296.  Lateinische  Beischrift  zu  einem  von  Joh. 
Koerten  Blök  geschnittenen  Bildnis  des  Med.  dr.  D.  van 
van  Hoogstraten , entlehnt  aus  Jani  Broukhusii  Poematum  Libri 
XVI,  editore  Davide  Hoogstratano  Amstelaedami  CIDIDCCXI 
p.  279:  In  eandem  (seil,  effigiem  Davidis  Hoogstratani)  opus 
forficis  Joannae  Curtiae  ‘). 

26.  J.  Koenerding. 

B.  III  S.  319.  Lobgedicht  zu  Ehren  eines  von  Franc.  Danks 
gemalten  Bildnisses  der  Catharina  Questiers. 

27.  Consart. 

B.  III  S.  196.  Krüppelverse  über  die  Abstammung  der  Brüder 
Berkheijde  vom  König  der  Wiedertäufer  Jan  Beukelsz. 

28  Heiman  Dullaert 

B.  II  S.  161.  Gedicht  „An  die  Winde,”  welche  Sam.  van 
Hoogstraten  nach  England  führen  sollten  (S.  160). 

B.  III  S.  78.  Die  Biographie  Dullaerts. 

Es  ist  nicht  zu  entscheiden , in  wie  ferne  an  beiden  Stellen 
Entlehnungen  aus  den  1719  bei  Gerard  Onder  de  Linde  zu 
Amsterdam  erschienenen  Gedichten  Dullaerts  vorliegen , weil 
die  Frage  nach  der  Priorität  'der  Herausgabe  ohne  nähere 
Nachrichten  nicht  zu  beantworten  ist.  Houbraken  war  aber  mit 
dem  Herausgeber  David  v.  Hoogstraten  und  dem  Verleger 
bekannt,  und  mag  daher  das  Werk  vor  dem  Erscheinen  benützt 
haben.  Vor  dem  Register  ist  ein,  vermutlich  von  D.  v.  Hoog- 
straten verfasster;  „Kort  berecht  wegens  het  Leven  van  Heiman 
Dullaert,”  eingeschaltet,  der  in  manchen  Punkten  mit  Hou- 
brakens  Mitteilungen  übereinstimmt,  obwohl  dieser  auch  noch 
andere  Quellen  verwertet. 

*)  Vgl.  auch  unten  bei  Dav.  v:  Hoogstraten. 

*)  Er  lieferte  ihm  die  Zeichnung  zur  Titelvignette  des  Buches. 


Eine  Entlehnung  ist  möglich  an  folgenden  Stellen ; 

S.  78  der  Anfang  bis  zur  7^®**  Zeile  auf  S.  79:  wist  te  be- 
helpen.  Eingeschaltet  ist  die  Mitteilung,  dass  Dullaerts  Vater 
am  Botersloot  woonde. 

S.  80.  Die  letzte  Alinea. 

Die  Mitteilung  Velthuizens  (S.  79)  hat  einige  Uebereinstim- 
mung  mit  den  Worten  des  Kort  Berecht:  Hij  wist  Rembrandt 
zulks  na  te  volgen,  dat  zekere  copie  van  een  van  Rembrandts 
stukken  door  Dullaert  gemaakt  te  Amsterdam  voor  ’t  werk 
van  Rembrandt  verkocht  werd.  ” 

Die  Erklärung  der  grossen  Freundschaft  Dullaerts  mit  Sam. 
van  Hoogstraten;  „omdat  hij  met  S.  v.  H.  de  schilderkunst  bij 
Rembrandt  geleerd  had”  hat  Houbraken  wohl  mit  Recht  weg- 
gelassen, denn  als  Hoogstraten  im  Frühjahr  1641  zu  Rembrandt 
kam,  zählte  Dullaert  kaum  fünf  Jahre  ^). 

Das  Bildnis  auf  Tafel  C.  stimmt  mit  demjenigen  der  Gedichte 
überein.  Beide  sind  von  Jac.  Houbraken  gestochen  ^). 

29.  Petr.  Francius. 

B.  III  S.  295.  Drei  lateinische  Disticha  unter  dem  Bildnis 
des  Kaiser  Leopold,  zusammen  damit  von  Joh.  Koerten 
Blök  mit  der  Scheere  geschnitten.  Die  Verse  finden  sich  in 
P.  Francii  Poemata.  Ed.  alt.  Amst.  1697,  S.  455-  Leopoldus 
Imp.  Rom.  Opera  forficis  quam  artificiosissime  repraesentatus. 
Der  Name  der  Künstlerin  wird  hier  nicht  genannt. 

30.  Joan  de  Haas. 

B.  III  S.  404  f.  Eerekroon  der  Stadt  Rotterdam,  1716  er- 
schienen und  aufs  neue  abgedruckt  in  der  gleich  zu  erwähnenden 
Ausgabe  von  1720  (S.  431  ff.).  Strophe  zu  Ehren  des  Ad  ria  e n 
van  der  Werf. 

S.  404.  Beischrift  eines  Selbstbildnisses  dieses  Künstlers;  Op 
de  afbeeldinge  van  den  Heere  Adriaan  van  der  Werf,  Ridder  enz. 


B Vgl.  schon  Vosmaer,  Rembrandt  *S.  296. 

B Ueber  die  Totenklage  Oudaens,  aus  der  das  Todesdatum  6 Mai 
1684  hervorgeht,  sieh  weiter  unten. 


4o8 


Dies  Gedicht  kommt  in  der  nach  Houbrakens  Tode  erschie- 
nenen Ausgabe  von  de  Haas’  Gedichten,  Rotterdam  1720  vor. 

Es  trägt  darin  auf  S.  228  die  Jahreszahl  1715,  und  ist  ver- 
mutlich damals  schon  publizirt.  Auf  derselben  Seite  liest  man 
zwei  weitere  Gedichten  aus  jenem  Jahre:  Op  zijn  Gemahn  (Dus 
maalde  van  der  Werf  zijn  lieve  bedgenoot)  und  Op  jufifrouw 
Maria  van  der  Werf  (Dus  maalde  van  der  Werf  zijn  schoone 
dochter  af).  Im  Jahre  1 709  hatte  de  Haas  bereits  ein  Gedicht 
verfasst:  Op  de  afbeelding  van  den  heer  Joan  van  Broekhuizen, 
geschildert  door  Fransois  van  Hoogstraten.  (S.  225  der 
genannten  Ausgabe). 

S.  236.  Op  mijne  Afbeelding  van  Henrik  Patijn  1710 
(Dus  maalt  Patijns’  penseel  mijn  opzicht  en  gelaat). 

S.  412.  ’t  Schoonste  proefstuk  van  den  Ridder  van  der 
Werf  (1713):  Das  Bildnis  seiner  Tochter  Maria.  Andere  Werke, 
welche  in  diesem  Gedichte  erwähnt  werden,  sind:  sein  Urteil 
des  Paris,  Loths  Töchter  und  Hagar  ^). 

31.  Am.  van  Halen. 

B.  III  S.  130.  Op  de  Stilzwijgentheijd  van  de  Amsterdamse 
Helicon,  over  ’t  afsterven  van  den  Vermaarden  Konstrijken 
Schilder  de  Heere  Gerard  de  Lairesse,  Aan  de  Liefhebbers 
van  de  Poeezy  en  Schilderkonst.  Wegens  het  nalaaten  van 
eenig  Vaers  op  den  Overleden  in  ’t  licht  te  brengen.  Overleden 
in  Amsterdam  in  Hooijmaand  in  ’t  Jaar  1711. 

Dies  Gedicht , dessen  Anfang  Houbraken  citirt , erschien  in  4" 
ohne  Jahresangabe  zusammen  mit  der  Antwort  des  W.  van 
der  Hoeven , aus  dem  Houbraken  a.  a.  O.  ebenfalls  einige  Zeilen 
mitteilt 


')  Ueber  Bilder  dieses  Gegenstandes  vergleiche  man  oben  S.  179— 18 1. 

Im  Klebeband  der  kgl.  Bibliothek  im  Haag,  welcher  beide  ent- 
hält , wird  ausserdem  noch  ein  Gedicht  van  Halens : Op  de  Schilder- 
konst van  den  Heere  Joan  van  Huchtenburg,  Beroemd  Batalje  Schilder 
dezes  tijts  angetroffen.  Hierin  teilt  der  Dichter  11.  A.  mit,  dass  er  früher 
schon  Verse  zu  Ehren  Lairesses,  van  Huijzums  und  Moucherons  ver- 
fasst habe.  Ausserdem  wird  ein  Gemälde  Huchtenburgs,  die  Einnahme 
von  Namur  darstellend,  ausführlich  besungen. 


409 


32.  Willem  V.  Heemskerk. 

B.  III  S.  5.  Sechszeiliger  Vers  unter  dem  Schabkunstblatt 
A.  Blootelings  nach  dem  gezeichneten  Selbstbildnis  des  Fr.  v, 
Mieris,  — Vgl.  bereits  oben  S.  185. 

B.  III  S.  12.  Grabschrift  des  Fr.  v.  Mieris  auf  seinem  Grab- 
stein in  der  Peterskirche  zu  Leiden. 

33  Willem  V.  d.  Hoeven. 

B.  II  S.  219  Grabschrift  für  Wil.  Ralf  (f  31  Juli  1693). 

B.  III  S.  71  f.  Trauergedanken  über  das  Hinscheiden  des 
Melch,  d ’ H ondecoeter  (f  3 April  1695). 

B.  III  S.  366.  Trauergedicht  zur  Erinnrung  an  Ja  c,  d e H e u s c h, 
unter  dem  Titel:  De  Poezy  aan  de  Schilder-konst.  Over  ’t  af- 
sterven  van  den  vermaarden  Schilder  Jac.  de  Heus,  Den  9 Meij 
1701.  — Beschrieben  im  Catalogus  van  de  Tractaten,  Pam- 
fletten  enz.  in  de  Bibliotheek  van  Is.  Meulman  Nr.  7227. 

B.  III  S.  130.  Eine  Antwort  an  Am.  v.  Halen  über  den 
Tod  des  Ger.  de  Lairesse,  Vgl,  bereits  oben. 

34.  David  V.  Hoogstraten. 

Vierzeilige  Unterschrift  zu  Houbrakens  Bildnis  am  Eingang 
der  Groote  Schouburgh.  Vermutlich  zu  diesem  Zwecke  verfasst 
und  deshalb  vorher  nicht  nachweisbar, 

B.  II  S.  167.  Vierzeilige  Unterschrift  zum  Selbstbildnis  des 
Sam.  V.  Hoogs  traten,  nach  dessen  Tode  gedichtet.  — Ent- 
lehnt aus:  D.  van  Hoogstratens  Gedichten,  T’Amsterdam  bij 
Jac.  v,  Hardenberg  1697  4°  S.  281. 

Ibid.  S.  241.  Lobgedicht  zu  Ehren  des  Lud.  Bakhuizen. 
— Es  ist  der  Schluss  eines  a.  a.  O.  S.  250  ff.  vorkommenden 
Gedichtes:  Aen  den  Kunstrijken  Heere  Ludolf  Bakhuizen. 

Op  de  af beeldinge  van  den  Fenixdichter  Joannes  Antonides 
van  der  Goes,  Mij  t’huis  gezonden.  S.  280  nochmals  zwei  Ge- 
dichte: Op  Joannes  Antonides  van  der  Goes,  door  Bakhuizen 
geschildert. 

Ibid.  S.  243  f Uebersetzung  eines  lateinischen  Gedichtes  des 
J,  van  Broekhuizen:  Op  het  kunstig  zeeschilderen  Van  den 


27 


410 


Heere  Ludolf  Bakhuizen.  Entlehnt  aus  Ibid  S.  162  f. 

Ausserdem  enthält  die  Sammlung: 

S.  143  f.:  Uitvaert  Van  den  heere  Aelbrecht  Spijk,  Kunstrijk 
Schilder.  Nicht  datirt.  Aus  dem  Inhalt  geht  nur  hervor,  dass 
der  Künstler  „in  het  opgaen  zijner  jaren*’  gestorben  war. 

S.  164  f,  Ter  gedachtenisse  der  drie  Kunstrijke  Schilders 
Pieter  Leli,  Frans  Mieris,  en  Kasper  Netscher.  Aen  den  Heere 
Olivier  van  Deuren  ^).  Letzterer  wird  genannt  „ Apelles  zoon  ” ; 
von  Mieris  wird  gesagt : 

Wie  volgde  Leidens  voesterling, 

Die,  schoon  in  Bacchus  vocht  verzopen. 

Van  Pallas  hand  de  kroon  ontfing; 

Am  Schluss  wird  van  Deuren,  der  Hoogstraten  offenbar  um 
das  Gedicht  angegangen  hatte,  aufgefordert,  selbst  den  be- 
rühmten Namen  der  drei  Meister  — seiner  Lehrer?  — durch 
seine  Kunst  bis  in  den  Himmel  zu  erheben. 

S.  165  f.  Op  een  Doodshooft,  Geschildert  door  Mr.  Pieter 
Duifhuizen  ^). 

B.  III  S.  306  f.  In  Excessum  industriae  et  optimae  matronae 
Joannae  Curteniae.  — In  der  Ausgabe  von  1728  von  D.v, 
Hoogstratens  Poemata  kommt  das  Gedicht  auf  S.  360  f.  vor.  Im 
Titel  fehlen  die  Worte  „et  optimae’\  Eine  frühere  Ausgabe, 
aus  der  Houbraken  entlehnt  haben  müsste,  stand  mir  nicht 
zu  Gebote. 

35.  Frans  van  Hoogstraten. 

Seine  Mengeldichten  sind  der  Schoole  der  Wereld , Dordrecht 
1682,  angehängt,  von  deren  Illustration  durch  Houbraken  oben 
S.  15  die  Rede  war.  S.  79  findet  sich  die  G.  S.  II  168  wieder- 
gegebene Grabschrift  des  Jan  van  Hoogstraten.  Das  eine 
Seite  vorher  citirte  Erinnrungsgedicht  für  Samuel  vanHoog- 
s traten  liest  man  Mengeldichten  S.  72.  Es  hat  die  Form  einer 
kurzgefassten  Autobiographie  und  ist  von  Veth  in  O.  H.  VII 
S.  130  ft.  abgedruckt  und  commentirt  worden. 

b Das  Original  Epigr.  III,  13.  Poemata  p.  263. 

b Vgl.  oben  S.  401. 

b Vgl.  über  ihn  den  neuesten  Rotterdamer  Catalog  (1892). 


36.  Arn  Hoogvliet. 

B.  III  S.  346,  348.  Die  Uebersetzungen  zweier  anonymer 
lateinischer  Beischriften  zu  Bildnissen  vom  Prinzen  Eugen  und 
Marlborough  in  der  Schlacht  bei  Oudenaerde,  von  Carel  de 
Moor  gemalt. 

37. - Arn.  Houbraken. 

B.  III  S.  256.  Die  sechs  ersten  Zeilen  der  Beischrift  zum 
Bildnis  des  JanLuijken.  Ganz  kommt  sie  vor  in ; Des  Menschen 
Begin,  Midden  en  Eijnde,  mit  Aenderungen  in  der  dritten  und 
vierten  Zeile.  Desgleichen  in  der  ersten  Ausgabe  von  Luijkens 
Schriftuurlijke  Geschiedenissen  en  gelijkenissen , 1712. 

B.  III  S.  308.  Beischrift  zum  Stich  nach  dem  von  Dav.  v.  d. 
Plaas  gemalten  Bildnis  der  Johanna  Koerten-Blok. 

38.  Kath.  Lescaille. 

B.  III  S.  305.  Unterschrift  des  Bildnisses  der  Joh.  Koerten 
Blök;  zu  finden  unter  dem  von  P.  Schenk  geschabten  Porträt, 
Müller,  Catalogus  Nr,  2969. 

39.  Joach.  Oudaen. 

Seine  Gedichte  wurden  1712  von  Dav.  v.  Hoogstraten  heraus - 
gegeben  und  zu  Amsterdam  von  Wed.  P.  Arentz  und  K.  van 
der  Sijs  in  drei  Bändchen  verlegt.  Nach  Houbrakens  Zeichnung 
radirte  P.  Sluijter  das  Titelblatt. 

B.  I S.  20  wird  die  Aufschrift  der  Statue  des  Erasmus 
zu  Rotterdam  erwähnt.  Sie  findet  sich  Poezy,  II  218. 

B.  I S.  48.  Chronostichon  als  Grabschrift  für  Michiel 
Miere velt.  Es  findet  sich  Poezy  III  421,  ist  1641  datirt  und 
wurde  daher  in  13  jährigem  Alter  verfasst. 

B.  III  S.  80  wird  das  Lijkgedicht  des  Hei  man  Dullaert 
zwar  citirt  aber  nicht  mitgeteilt.  Es  findet  sich  Poezy  III  552: 
„Op  de  dood  van  den  Lieftalligen  en  Welgeaarden  Heimen 
Dullaart;  na  een  langwijlige,  en  voor  den  lichame  smertelijke, 
uitquijninge  op  den  6 Meij  des  Jaars  1684  binnen  Rotterdam, 
zacht  en  liefielijk,  in  den  Heere  ontslapen. 

Von  Houbraken  unerwähnt  gelassene  Gedichte  sind: 


412 


Poezy  I 30.  Lastmans  Offerstrijd  tusschen  Pylades  en  Orestes, 
Aan  den  Heer  Reinier  van  der  Wolf,  datirt  1657.  Vosmaer, 
Rembrandt  S.  473  hat  die  erwähnenswerten  Partien  des  Ge- 
dichtes abgedruckt. 

S.  349:  Op  de  Af beeldinge  van  den  Heer  Samuel  van 
Hoogstraten,  Uitnemend  Schilder. 

Poezy  II  115  ff.  Op  schilderij,  teikening  en  Naeldewerk  Ten 
Huise  van  Joffr.  Joh.  Van  der  Burgh,  18  Juli  1646. 

I.  Op  een  Onweer,  door  Porcellis. 

III.  ^ ) Op  den  Brand  buiten  Haeriem , konstig  na  ’t  leven 

gedaen,  door  H.  Bollangier. 

IV.  Op  een  Heremyt,  door  F.  Knibbergen. 

V.  Op  Hester  in  onmagt,  door  M.  Miereveit. 

VI.  Op  Christus  geboorte,  door  Arnhout  Vermout. 

VII.  Op  Elias,  door  Arnhout  Vermout. 

VIII.  Op  Lasarus  verresen,  door  A.  Willarts. 

XI.  Op  een  Slagregen,  en  eenRegenboog,  door 
Neun. 

XII.  Op  een  Mooy-we’ertge , door  W.  V.  Diest. 

XVI.  Op  een  Boere-keuken , door  H.  M.  Sorgh. 

40.  Adr.  Pels. 

B.  I S.  103,  268  und  passim.  Mehrere  Citate  aus  dem  historisch- 
didactischen  Gedichte  „Gebruik,  en  Misbruikdes  Tooneels^’,  1681 
zu  Amsterdam  bei  Albert  Magnus  in  4°  herausgegeben.  Von 
bleibendem  Interesse  ist  nur  die  öfters  abgedruckte  Stelle  über 
Rembrandt  (S.  35  f.),  welche  Houbraken  ebenfalls  citirt. 

41.  Chr.  Pierson. 

B.  III  S.  4.  Vierzeilige  Unterschrift  eines  Stiches  von  H.  Bary 
nach  Fr.  v.  Mieris.  Vgl.  oben  S.  184. 

42.  Hub.  Cornzn.  Poot. 

B.  III  S.  405  ff.  Kunstkroon  voor  den  Edelen  Heere  A d r i a a n 
van  der  Werf,  Ridder  enz.  Fenix  der  Schilders.” 

In  den  1716  erschienenen  Mengeldichten  Poots  kommt  es 


‘)  Die  fehlenden  Nummern  sind  anonyme  Kunstwerke. 


413 


noch  nicht  vor.  Ich  finde  es  zuerst  in  den  Ausgaben  von  1721 
und  1722,  welche  erst  nach  Houbrakens  Tod  erschienen  sind. 

43.  P.  van  Rixtel. 

B.  I S.  175  und  III  198  werden  Teile  eines  Gedichtes  citirt: 
Op  het  Stadthuijs  v.  Amsterdam,  geschildert  door  den  ver- 
maerden  Schilder  Gerrit  Berckheijden  van  Haeriem , 
welches  auf  S.  40  f.  von  Rixtels  Mengelrijmen,  Haeriem  Vinc. 
Casteleijn  1669  vorkommt.  Houbraken  giebt  als  Seitenzahl 
p.  52  an,  hat  also  entweder  eine  andere  Ausgabe  *)  benützt 
oder  falsch  citirt. 

B.  I S.  176.  Op  de  Af beeldinge  van  den  grooten  Haarlemse 
Poet  Francisko  Snellinx  geschildert  door  de  Breij.  Mengelrijmen 
S.  58.  — Houbraken  nennt  den  Maler  J.  de  B raij , dessen  Vater 
Salomon  aber  auch  Porträtmaler  war  und  gemeint  sein  kann. 

B.  III  S.  1 3 1 wird  eine  V ergöttrung  des  Aeneas  , von  L a i r e s s e 
gemalt  und  in  der  Sammlung  van  Halen  befindlich,  erwähnt, 
den  P.  Rixtel  besungen  hätte.  Das  Epigramm  steht  allerdings 
in  den  Mengelrijmen  S.  54:  Op  d’Afschilderingh  der  Vergodingh 
van  Aeneas , aber  ohne  die  Namen  des  Malers  und  des  Besitzers. 

B.  III  S.  63  wird  Joh.  Buns  auf  Grund  eines  Gedichtes  von 
Rixtel  ,,  den  doorluchtige  Pourtretschilder  ” genannt.  Dies  bezieht 
sich  auf  Mengelrijmen  S.  115,  wo  die  Ueberschrift  eines  Epi- 
gramms lautet:  Aen  den  doorlughtigen  Schilder  J.  Buns,  toen 
hij  den  Heer  N.  in  ’t  harnas  had  geschildert  en  tot  zijn  on- 
genoegen  hem  door  de  Verf  most  verkleeden.  ” 

44.  Cornelis  van  Rijssen, 

Goldschmied  aus  ^Amsterdam , gab  heraus : Gedigten , verdeeld 
in  Snel,  Punt-  en  Mengeldigten.  Alsmede  eenige  Bendvaarzen 
en  liederen  in  de  jaaren  1668  en  1669  te  Romen  gemaakt. 
PAmsterdam,  H.  Schelte  1704  nebst  Vervolg  van  Snel-  en 
Puntdigten,  ibidem  1708  ^). 

Auf  S.  135  ff.  lesen  wir  die  „Gedigten  te  Romen  gemaakt 
in  de  jaaren  1667  en  1668”,  woran  sich  aufS.  143  das  Namen- 

’)  Eine  solche  von  1717  stand  mir  nicht  zu  Gebote. 

I.  J.  1719  erschien  bei  Pieter  und  E.  en  J.  Visser  eine  unverän- 
derte Neuausgabe. 


414 


Verzeichnis  der  „Bendvogels,  in  dit  Lied  genoemd,  zijnde  op 
die  tijd  te  Romen,  zeer  weijnig  uijtgezonderd ” anschliesst.  Auf 
S.  144 — 146  folgen  noch  einige  extemporirte  Gedichte,  bei 
der  Aufnahme  neuer  Bendvögel  verfasst.  Houbraken  hat  diese 
Sammlung  gekannt  und  sich  dadurch  zu  einer  ähnlichen  Pro- 
duction auf  S.  348  f.  des  zweiten  Bandes  begeistern  lassen.  Der 
Unterschied  zwischen  beiden  ist,  dass  v.  Rijssen  uns  den  Schlüssel 
zu  den  Spitznamen  vorenthält , während  Houbraken  uns  darüber 
in  den  Anmerkungen  nach  Kräften  Auskunft  verschafft.  Der 
Wert  van  Rijssens  be.steht  deshalb  ausschliesslich  darin,  dass 
man  von  denjenigen  Malern,  deren  Bentname  von  anderswo 
bekannt  ist,  annehmen  kann,  dass  sie  sich  mit  sehr  wenigen 
Ausnahmen  um  1667/8  zu  Rom  aufgehalten  haben.  Aus  diesem 
Grunde  und  wegen  der  Seltenheit  des  Werkchens  gebe  ich 
hier  das  Verzeichnis,  alfabetisch  geordnet.  Wo  mir  eine  Er- 
klärung bekannt  ist,  füge  ich  sie  hinzu. 

Achilles,  Admiraal,  Afrikaan  (Houbraken  II  251,  ohne  Erklärung) 
Afzetsel,  Bachus,  Balsem,  Bevalligheid,  de  Boer,  Bontekraaij  (Dan.  Mijtens, 
Houbraken  II  349),  Boterblom  (Pieter  v.  d.  Hulst  II  349),  Brave 
(II  358  o.  E.),  Brijberg  (Gil.  du  Mont,  II  350,  III  loi  *),  Centaurus, 
Cupido  (II  357  o.  E.),  Dedalus,  Echo  (CI.  Alb.  Sevin  II 353) , Eervrugt 
(Moraper  II  352),  de  Fluit,  ’t  Gedagt,  Gedult,  ’t  Geluk,  ’t  Geneugt 
(II  350  o.  E.),  Gladbek  (II  350  o.  E, ; über  einen  Rembrandtschüler 
J.  V.  Glabbeck  vgl.  O.  H.  VII  42  ff.  und  über  einen  Maler  Glatbeck, 
1630  zu  Utrecht,  S.  Müller  Utrechtsche  Schildersvereenigingen  S.  120), 
Glaucus,  Goedhart  (II  357  o.  E.),  Goudvink  (II  349  o.  E. ; nach  einer 
von  Levin  in  Lützows  Zeitschrift  1888  S.  171  publizirten  Notiz  von 
Bmeijers,  war  dies  der  Beiname  des  Johan  Fijt,  der  aber  ein  Menschen- 
alter vor  V.  Rijssen  zu  Rom  war),  de  Groeter,  Guide  Eeuw,  Hector 
(Bar.  Appelman  II  357),  Janitzer  (Pieter  Hofman  II  351,  III  103  *),  de 

*)  Das  von  mir  benützte  Exemplar  wird  in  der  Bibliothek  zu  Leiden 
aufbewahrt. 

Die  Deutung  dieses  Bentnamens  verdankt  Houbraken  offenbar  den 
Unterschriften  des  Taufbriefes  (datirt  3 Jan.  1675)  Abr.  Genoels  von 
dem  er  vom  Künstler  selbst  eine  Abschrift  bekam.  Die  betreffenden 
Künstler  waren  also  vermutlich  von  1667/8  bis  Anfang  1675  zu  Rom 
Immerhin  ist  die  Möglichkeit  im  Auge  zu  behalten,  dass  mehrere  nach 
einander  eintretende  Mitglieder  der  Bent  denselben  Namen  erhielten. 
Vgl.  z.  B.  Houbraken  II  354  Anm.  65. 


415 


Jeugd  (Monnaville  II  350,  III  loi  i)  Kan  ’er  niet  uit,  Kemel,  Kemp- 
haantje  (II  351  o.  E.) , Kustepenning,  Leege  Stoel,  Leeman  (II 358  o.  E.), 
Ligtmis  (II  353  f.  o.  E.),  Lossenbruij,  (Adr.  Honingh,  II  351,  III 102  *), 
Meleager  (J.  Bapt.  Breughel,  II  355,  III  102  *),  Mengelaar  (Maurits 
Bibe,  II  359,  III  102  *),  Nagtraaf  (II  358  o.  E.),  Navolger  (II  355 
o.  E.),  Nephtunus,  Niemendal,  Opzigt,  Orpheus  (Phil.  v.  d.  Does  II 350, 
III  102  *),  Pan  (Jan  Lijs  II  354,  I 205  J 1629),  Paris,  Pekelhaaring, 
Pelikaan,  Phebus  fFr.  de  Wit  II  348),  Praxeteles,  Pijp,  Rekel,  Remus, 
Roeper,  Roraulus  (Bonav.  Overbeek,  II  356),  Rond  uit  (II  355  o.  E.), 
Roselaar,  Rüster  (II  350  o.  E.),  Rijngraaf  (Abr.  Breughel  III  loi  *), 
de  Zakpijp  (II  350  o.  E.),  Zandruiter,  Zandzak  (Alb.  Clovet,  II  360, 
III  loi  ^),  Satyr  (Corn.  v.  Rijssen  II  353;  dies  ist  die  Stelle,  woraus 
Houbrakens  Bekanntschaft  mit  v.  Rijssens  Gedichten  hervorgeht) , 
Schrobber  (II  350  o.  E.),  Silenus  (Joh.  Froschei,  vgl.  Fiorillo,  Gesch. 
d.  z.  Künste  in  Deutschland  IV  S.  187),  Siegten  tijd,  Snep  (Aug.  Ter- 
westen,  II  349),  Zoeker,  Zoet  geluid  (II  350  o.  E.)  Zoeten  Inval,  Zonder 
Geld  (II  350  o.  E.),  Stam  (II  350  o.  E.),  de  Stille,  Sukkelaar  (II  350 
o.  E.)  Swaluw,  Swavelstok,  Tempeest  (P.  Mulier  Jr.  II  350,  III  183), 
Typhon,  Tregter  (Christ.  Puijtlinck  III 349,  II  359;  o.  E.) , Triton  (kommt 
zweimal  vor),  Trouwenharder  (Bredius  fand  in  einem  Amsterdamer 
Inventar  v.  J.  1666  Marinen  von  c de  Getrouwe  Herder»  erwähnt, 
Amst.  Jaarboekje  1891),  Uitgelaten,  TJitgescheeten,  Uitstel  (Frang.  de 
Meijer  II  354,  III  102  *),  Vogelaar  (Kar.  de  Vogel;  Houbraken  II 
349  und  III  103  1)  nennt  ihn  Distelbloem  und  hat  für  den  Bentnamen 
Vogelaar  keine  Erklärung,  Voor  de  Wind  (Gib  v.  d.  Meeren  II  360, 
III  loi  ^),  Wederkomst,  Wekker  (II  350  o.  E.),  Welgemoed  (Pieter 
Fris  II  354,  345  f.),  Welkomst,  Wel  te  vreeden  (Dom.  Schaft  II  360), 
Wisseling  (II  357  o.  E.). 

Ausserdem  enthält  die  Gedichtsammlung  v.  Rijssens  auf  S. 
81  der  Fortsetzung  ein  „Feestdigt,  Toegeeijgend  aan  den  Konst- 
rijken  Jongman  Sr.  J[ohannes]  H[uchtenburg]  en  d’Eerbare 
Deugdrijke  Jongedochter  Juffr.  E[lisabeth]  M[ommer].  Vereenigt 
met  den  band  des  Huwelijks  den  7 van  Wijnmaand  1670  binnen 
Haarlem.”  Der  Name  des  Bräutigams  geht  aus  dem  Gedicht 
selber  hervor,  derjenige  der  Braut,  sowie  das  Datum  der  Hochzeit 
finden  sich  bei  van  der  Willigen  S.  185.  Ausserdem  bestätigt 
die  Ueberschrift  uns,  dass  v.  Rijssen  und  Huchtenburg damals 


*)  Vgl.  die  Anmerkung  *)  auf  S.  414. 


4i6 


wieder  in  Holland  zurück  waren.  Von  Letzterem  sagt  Houbraken , 
dass  er  gegen  Ende  des  Jahres  in  seine  Heimat  zurückkehrte(III  251). 

45.  D.  Schelte. 

B.  II  S.  204  f.  Allegorie  einer  guten  Hausverwaltung,  von 
Bar.  Graat  gemalt.  — Dies  Gedicht  findet  sich  in  den  „Rijm- 
werken”  van  Dirk  Schelte,  Amsterdam  1714.  S.  1016:  Op  ’t 
puikstuk  staande  voor  mijn  schoorsteen  in  de  Nes,  Geschildert 
in  1700  door  den  vermaarden  Heer  Barend  Graat , verbeeldende 
een  goede  huisbestierster. 

Von  Houbraken  übergangene  Kunsthistorica  sind: 

S.  425:  Verjaardag  van  Maria  Oosterwijck,  27  August 
1673,  wegen  haar  weergaloos  bloemschilderen  1). 

459'  Aan  Lodewijck  van  Ludik:  ,, Vader  van  een 
huisvol  lieve  spruiten.  Man  van  een  vrouw,  die  God  U günstig 
heeft  verleend.  ” Diese  Frau  hiess  Cornelia  und  war  am  25 
Oct.  1676  43  Jahre  alt. 

S.  720:  Aan  den  Schilder,  Hr.  Barnard  Valiantgetrouwd 
9 April  1670. 

S.  1006:  Op  de  afbeelding  van  den  Ed.  Wel  Geb.  Heere  de 
Heere  Jacob  Duart,  Edelman  en  Domestique  van  zijn  kon.  Maj.  van 
Groot  Britannie,  kunstiggeschilderd  door  Gill i am  vanRijck. 

46.  Anna  Maria  Schuurmans. 

B.  IS.  314-  Lateinisches  Distichon  unter  ihrem  gestochenen 
Selbstbildnis , welches  sich  vorn  in  den  Opuscula , Ausgabe  von 
1648,  befindet.  Müller,  Nr.  4868. 

47.  Samuel  Sylvius. 

B.  I S.  245.  Uitvaart  van  den  Heer  Wilhem  Doedijns, 
Aartsschilder  dezer  eeuw , datirt  1697.  Dies  Gedicht  befand  sich 
in  einem  Zimmer  der  Haager  Malerconfrerie.  Gedruckt  liegt  es 
vor  in  S.  Sylvius’  Gedigten  II  loi,  Haag  1729. 

48.  Jan  Six. 

B.  III  S.  294.  Vierzeiliges  Epigramm  zu  Ehren  der  J oha nna 
Koerten-Blok. 


')  Houbraken  giebt  20  Augustus  als  Geburtstag  an,  war  also  um 
7 Tage  im  Irrtum. 


417 


49.  Lud.  Smids. 

Seine  „Gallerije  ofte  proef  van  sijne  Dichtoefeningen,  Groningen 
1685,  4°  war  ein  Buch  nach  Houbrakens  Geschmack.  Es  ent- 
hält Beischriften  zu  historischen  Compositionen  der  streng-acade- 
mischen  Maler  seiner  Zeit:  Lairesse,  Voorhout,  Doudijns  u.  A. 
An  zahlreichen  Stellen  hat  Houbraken  ihn  citirt; 

B.  I S.  165.  Leonard  Brame r.  Darstellung  von  Pyramus 
und  Thisbe,  auf  Kupfer,  im  Hause  eines  Ungenannten  zu  Gro- 
ningen befindlich  1).  (Gal.  S.  3)  Letzteren  Umstand  verschweigt 
Houbraken.  Näheres  bereits  oben  S.  102. 

B.  I S.  347.  Jac.  Bakker.  Eine  Darstellung  der  Iphigenie 
von  Cypern  nach  Bocaccio  19.  In  der  Anmerkung  heisst  es: 
„J.  Vos  dicht  00k  op  dit  van  Bakker”  (Gal.  S.  28)  Houbraken 
citirt  das  Gedicht  dieses  Dichters  auch,  denkt  aber  an  zwei 
verschiedene  Bilder. 

B.  I S.  365  f.  Nie.  de  Heit  St  o ca  de. 

Houbraken  rühmt  ihn,  weil  er  von  der  herkömmlichen  Dar- 
stellung der  gefesselten  Andromeda  abgewichen  sei,  indem  er 
den  Augenblick  wählte,  an  welchem  Perseus  ihre  Hände  von 
den  Fesseln  befreite.  Dies  Bild  befand  sich  in  Groninger  Privat- 
besitz. (Gail.  S.  5)  ^).  Die  traditionelle  Auffassung  wird  illustrirt 
durch  4 Zeilen  eines  Epigramms  von  Smids:  Andromeda  aan 
een  rots  gebonden.  Door  Titiaan.  (Gail.  4.).  Die  Anmerkung 
sagt  noch:  Vermanders  Andromeda  is  meede  schoon;  gelijk 
00k  Bloemaerts;  en  Blotelings,  in  ’t  swart 

Ausserdem  S.  44 : de  verkraghtinge  [der  Lucretia] , door 
Stokade  gedaan,  heb  ik  hier  [dh.  in  Groningen]  in  eens 

In  einer  zweiten  modificirten  Ausgabe:  Gallerije  der  Uitmuntende 
vrouwen,  Amsterdam  1690  8°  , S.  123  wird  noch  eine  Thisbe  erwähnt 
hangende  in  zeker  huis  binnen  Groningen  naar  de  teekening  van  Schut 
geschilderd. 

2)  ^s.  128.  Gemeenlijk  (also  grade  das  Gegenteil  von  dem  was  Hou- 
braken behauptet!)  evenwel  beeldmen  Perseus  af,  haar  zelf  de  boeijen 
van  de  handen  stroopende,  gelijk  mij,  voor  eenigen  tijd  binnen  Gro- 
ningen, in  een  schilderij  van  Stokade  is  ontmoet. 

Aus  *S.  126  geht  hervor,  dass  Blootelings  Schabkunstblatt  nach 
Titian  gemeint  ist.  (Wessely  Nr.  78). 


4i8 


Burgemeesters  huijs  gesien  und  S.  45  *•  Vondel  enj.  Vos  dichten 
op  een  Cloelia  van  Stokade, 

B.  III  S.  II2  ff.  Gerard  Lai  resse. 

Polyxena  am  Grabe  Achills  getötet  (Gail.  S.  17). 

Der  Tod  Dido’s  (Ibid.  S.  22). 

Ausserdem  enthält  die  Gallerije: 

S.  9.  Venus  umringt  von  Amoretten  am  Grabe  des  Adonis 
[von  Lairesse].  In  der  Anmerkung:  Sijn  Dood  heeft  de  Schilders 
een  aangename  Stoffe  gegeven,  boven  alle  de  Sielroerende  Willi. 
Doudij  ns. 

S.  32:  „De  Liefkooserijen  van  Ulysses  met  Calypso  in  het 
lieflijk  Tafereel  van  de  roemwaarde  Laires. ” 

B.  III  S.  227.  Joh.  Voorhout. 

Die  sterbende  Sophonisba:  door  Verhout. 

Auch  im  Gedichte  selbst  nennt  Smids  den  Künstler  Verhout, 
was  Houbraken  stillschweigend  in  Voorhout  umändert  ^). 

B.  III  S.  230.  Dav.  V.  d.  PI  aas. 

Drei  Strophen  zu  Ehren  eines  von  ihm  gemalten  Bildnisses 
von  Cornelis  Tromp.  Kommt  nicht  vor  in  der  Gallerije. 

B.  III  S.  31 1.  Joh.  Starrenberg. 

Stratonica  im  Zimmer  ihres  Geliebten  Antiochus  (Gail.  S.  42). 

B.  III  S.  313.  Jac.  de  Wolf. 

Alcestis  ihrem  Gatten  Admetus  zurückgegeben  (Gail.  S.  7). 
In  der  Ueberschrift  heisst  es  ausdrücklich:  „door  J.  de  Wolf”, 
in  der  Anmerkung  dagegegen:  ich  erinnre  mich  nicht,  diese 
Fabel  irgendwo  in  Gemälden  gesehen  zu  haben.  Ob  es  sich 
also  um  einen  Stich  handelte.? 

S.  314:  Cassandra  von  Aegysthus  und  Clytemnestra  ermordet ; 
„vereeuwigd  door  Cath.  Lescailles  Poesy  en  door  Jac.  de  Wolfs 
Schilderij”.  (Gail.  S.  18),  In  der  zweiten  Ausgabe  (S.  152)  heisst 
es  statt  Jac.  de  Wolfs  Schilderij : J ak  ob  us  de  Rijks  Teekening. 
An  keiner  von  beiden  Stellen  kann  von  einem  Druckfehler  die 
Rede  sein,  da  jedes  Mal  der  Name  im  Gedicht  selbst  wieder- 
holt wird. 

Ausserdem  von  J.  de  Wolf: 


Näheres  oben  S.  176. 


419 


Gallerije  S.  i : Hypermnestra  aus  dem  Gefängnis  befreit  S. 
20  : Andromache  zu  Füssen  des  Pyrrhus , nach  Racine.  S.  47  '• 
„Fannia  beleefd  aan  haaren  vijand  den  gevangenen  Marius.” 
S.  55  : Mariamna  am  mörderischen  Hofe  des  Herodes.  In  der 
Anmerkung  heisst  es:  „Siet  hoe  ik  het  in  poesij , gelijk  J.  de 
Wolf  in  schilderij,  uitvoer”  und  S.  73:  Constanse,  ofPretiose 
of  het  Spaansch  heidinnetje. 

Ausserdem  enthält  die  Gallerije  folgende  Erwähnungen  hol- 
ländischer Künstler  und  Kunstwerke: 

(III  188).  P.  Verhoek.  S.  13,  29,  53.  Drei  an  ihn  gerichtete 
Gedichte : Alcyone  beim  Leichnam  des  ertrunkenen  Ceijx , Isa- 
bella  von  Rodomont  enthauptet,  und  Cornelia  ihren  aus  Thes- 
salien fliehenden  Gatten  Pompeius  empfangend.  Nur  aus  dem 
ersten  geht  genügend  deutlich  hervor,  dass  P.  Verhoek  den 
Gegenstand  gemalt  hatte. 

(II  234).  W.  Doudijns.  S.  15.  Eine  Iphigenie  von  seiner 
Hand  war  zu  sehen  im  Fürstlichen  Hause  von  Beerum  in  Ost 
Friesland. 

In  der  zweiten  Ausgabe  liest  man  noch  auf  S.  126: 

Voorts,  het  bijnaar  in  alle  historiestukken  gezöchte  naakt  aangaande, 
ontmoet  mij  in  de  Winteravonds  Tijdkortinge  van  de  onbekende  J.  C. 
een  dubbelzinnige  quinkslag,  die  wegens  haar  aartigheid,  verdiend 
hiernevens  gevoegd  te  worden: 

Zoo  eel  is  ’sschilders  konst^  dat  ze,  in  verscheiden  stof, 

Haar  konstenaars  beloond  met  veelerhande  lof. 

In  landschap  Keerens  ')  praald  en  Mompert  in  zijn  rotzen 
Naar  ’t  leven  H olbeen  kan  de  gantsche  waereld  trotzen, 

Van  Dijk  mee;  Rubens  in  histori;  Olivier 
In  zijn  verlichterij,  in  keukens  Lange  Pier 
In  Scheepen  Vroom;  Steenwijk  in  Perspektive  kerken ; 

Maar  Kousnaar,  uw  vermaak  is  in  het  Naakt  te  werken ! 

und  S.  166:  Sofonisba  von  Massinissa  ermordet,  von  Joh. 
Voorhout  gemalt. 

50.  F.  Snellinx. 

B.  III  S.  196.  Houbraken  findet  zwischen  alten  Papieren  zwei 


9 A.  Keirinx. 


420 


Beischriften  Sneilinx’  zu  den  Bildnissen  der  Brüder  B e r c k h e ij  d e. 
Gedruckt  sind  mir  dieselben  sonst  nicht  vorgekommen.  Vielleicht 
waren  sie  nur  geschrieben  und  stammten  sie  aus  dem  Nachlass 
des  Vinc.  v.  d.  Vinne,  wovon  oben  S.  54  f.  die  Rede  war. 

51.  P.  Verhoek. 

Seine  Gedichte  erschienen  erst  1726  zu  Amsterdam  bei  W. 
Barents  4°,  können  Houbraken  daher  nicht  als  Quelle  gedient 
haben.  Dennoch  werden  zwei  in  der  G.  S.  abgedruckt; 

B.  II  S.  97  ff. : De  zaele  van Kornelis  Bakker  Schepen, 

Raet  usw.  . , , , door  Adam  Pijnakker  geschildert  (S.  147). 

B.  III  S.  114  ß.  Heliodorus  de  Kerkroover  door  Gerard 
de  Lairesse  geschildert  (S.  155).  Näheres  bereits  oben  S.  138. 

Sonst  enthält  der  Band  die  Hochzeitsdaten  von; 

Willem  Goeree  und  Elizabeth  van  Waesbergen , Februar  1666 
(S.  69). 

Gerrit  Ulenborg  und  Elisabeth  Juste,  5 Mai  1666  (S.  74)  und 

Michiel  van  Musscher  und  [Elise]  de  Jager  i Febr.  1693  (S.  103). 

Die  Randschrift  des  Porträts;  Pieter  Verhoek,  geboren  te 
Bodegraven  den  4 September  1633,  gestorven  te  Amsterdam 
den  29  September  1702  bestätigt  die  Angaben  Houbrakens(III  188). 

52.  Frederik  Verloo. 

d’Amstelsche  Zang-goddin , gerijmt  door  Frederik  Verloo, 
Amsterdam,  Jac.  Vinkkel  1660  16°. 

Houbraken  citirt  den  Titel  dieses  Werkchens  ohne  den  Ver- 
fasser zu  nennen  G.  S.  II  326,  wo  er  die  Grabschrift  Sim.  de 
Vliegers  mitteilt.  Sie  befindet  sich  am  Schlüsse  der  ,, Toe- 
eigenende  Vaerzen”  unter  dem  Titel;  Grafschrift,  op  ’t  Graf 
van  den  deftigen  en  Konstrijkken  Schilder  Symon  de  Vlieger. 
Ebendort  auch  die  Verse  in  der  Form  einer  Klage  der  Stadt 
Weesp  über  den  Aufenthalt  seiner  Tochter  Cornelia  in  Am- 
sterdam. Houbraken  schreibt  sie  S.  325  ab  unter  Beifügung,  dass 

’)  Houbraken  berichtet  B.  III  S.  188  über  die  Freundschaft  des  P. 
Verhoek  mit  Pijnacker. 

*)  ^3^  erwähnt  Verhoek  Sinnbilder  von  ihm  im  Saale  des  ebenge- 

nannten Schöffen  Corn.  Bakker. 


421 


sie  zu  Ehren  ihres  Geburtstages  verfasst  seien.  Dies  gilt  vielmehr 
vom  „ Verjaarkrans , vereert  aan  Juffrouw  Cornelia  de  Vlieger, 
Op  het  28  jaar  haars  ouderdoms,  den  28  Junij,  1658”,  woraus 
u.  A.  hervorgeht,  dass  sie  damals  seit  acht  Jahren  in  Amsterdam 
wohnte  ^). 

Die  beiden  B.  HI  S.  379  (bruchstücksweise)  mitgeteilten  Ge- 
dichte stammen  ebenfalls  aus  Verloo,  S.  57:  Op  het  Droevig 
af-sterven  van  den  Konstrijkken  Schilder  Paulus  van  Hille- 
gaart,  Overleden  in  Februario  ^) , in  ’t  Jaar,  1658  und  S.  59: 
Op  de  Ontijdige  Doodt  van  den  geestrijken  Poet  en  Schilder 
Pieter  des  Ruelles,  Overleden  in  April,  in  'tjaar  1658:  ^).  — 
Beide  Künstler  starben  in  Amsterdam  („de  Stadt,  die  gantsch 
Italien  tart  door  ’t  puik  der  Konstenaren  ”) ; letzterer  wird  ge- 
nannt „de  tweede  Mander”,  aber  wohl  nur  weil  er  „door  zijn 
gauwe  geest  een  dubble  konst  kon  vinden ; nicht  etwa  wegen 
Tätigkeit  auf  kunsthistorisch-biographischem  Gebiete. 

53.  J.  Vollenhove. 

Seine  „Poezy”  erschien  1686  zu  Amsterdam.  Das  Gedicht 
an  Pieter  Lely  befindet  sich , wie  Houbraken  B.  II  S.  44 
richtig  mitteilt , auf  S.  490  ff.  dieser  Sammlung : Aan  den  Heer 
Peeter  Lelie,  vermaard  Schilder  te  London. 

Ein  Lobgedicht  veranlasst  durch  den  Anblick  eines  Buches  mit 
Zeichnungen  und  Malereien  des  Joh.  Bronkhorst  (G.  S.  III  243 
f ) und  eine  Uebersetzung  des  Epigramms  von  Jan.  Broukhusius  auf 
ein  mit  der  Scheere  geschnittenes  Porträt  von  D.  v.  Hoogstraten 
(G.  S.  III  296)  habe  ich  in  dieser  Ausgabe  nicht  angetroffen, 
dagegen  giebt  ein  (von  Houbraken  nicht  benütztes)  Gedicht : 
Geboortegroet  aan  mijn  broeder  Bernhart  Vollenhove, 
Bürgermeester  der  stadt  Kämpen,  uns  Aufschluss  über  das 
Geburtsjahr  dieses  Dilettant-Künstlers.  Der  Gruss  ist  datirt; 


' Sie  hatte  dort  im  Oct.  1651  den  gleich  zu  erwähnenden  P.  v,  Hil- 
legaert  geheiratet,  O.  H.  III  150. 

*)  Nicht  ganz  genau;  er  wurde  bereits  am  21  Jan.  1658  beerdigt. 
O.  H.,  a.  a.  O. 

®)  Nach  O.  H.  III  31 1 wurde  er  am  6 April  1658  beerdigt. 


422 


Rijnsburg  September  1677  und  in  der  zweiten  Strophe  wird 
mitgeteilt,  dass  der  Angeredete  44  Jahre  alt  wurde.  Demnach 
sind  die  Mitteilungen  Nanninga  Uitterdijks,  Obreens  Archief 
II  278,  gegen  Rouffaer,  O.  H.  V 297,  aufrecht  zu  erhalten. 

54.  Joost  van  den  Vondel. 

Houbraken  legte  die  Gesammtausgabe  vom  Jahre  1682 : Poezy 
of  Verscheide  Gedichten,  Franeker  in  2 Quartobänden  seinen 
Entlehnungen  zu  Grunde,  wie  aus  der  citirten  Seitenzahl  auf 
S.  299  des  ersten  Bandes  hervorgeht. 

Ausserdem  kannte  er  Einzelausgaben,  wie  die  des  Joseph  in 
Dothan  (s.  u.)  und  der  Aenlijdinge  ter  Nederduitsche  Dicht- 
kunst (I  267). 

B.  I S.  20.  Op  het  metalen  Pronckbeelt,  te  Rotterdam  op- 
gerecht,  ter  eere  van  den  grooten  Erasmus,  datirt  1622, 
Poezy  I 296. 

B.  I S.  98.  Op  Peter  Eastman,  den  Apelles  onzer  eeuwe : 
sein  von  Thom,  de  Keijser  gemaltes  Porträt,  P.  I 591. 

Ibidem  Lastmans  Offerstaetsi  van  Listren,  aen  Joan  Six, 
P.  II  321  ff. 

B.  I S.  141.  Bijschrift  voor  Daniel  Zegers.  Fenix  der 
Bloemschilderen , P.  II  359.  Auch  bei  Jan  Vos  liest  man  Verse : 
Op  de  geschilderde  bloemen  van  Pater  Zeegers,  Ged.  534. 

B.  I S.  148.  Waerschuwing  aen  Wybrant  de  Geest, 
Schilder,  P.  I 354. 

B,  I S.  215.  Jan  Pinas.  Eine  Stelle  aus  der  Dedication  des 
Trauerspiels  Joseph  in  Dothan,  1640  *zum  ersten  Male  gedruckt. 
Aus  derselben  geht  hervor,  dass  der  Arzt  Robbert  Verhoeven 
ausser  mehreren  Werken  Lastmans  einen  „Jacob  empfängt  den 
blutigen  Rock”  von  Jan  Pinas  besass,  durch  welches  Bild  dem 
Dichter  der  erste  Gedanke  seines  Trauerspiels  kam. 

B.  I S.  25 1 . Op  den  onsterfelijken  Heer,  Karel  vanMander, 
Schilder,  en  Dichter,  en  schrijver  van  het  Schilderboek ; datirt 
1657,  das  Jahr  in  dem  Vondel  in  Dänemark  den  Enkel  van 
Manders  kennen  lernte,  P.  I 592. 

Ibidem  ff.  Op  . . . ; PTederik  III,  Geschildert  door  Karel  van 
Mander,  Hofschilder  van  Z.  M.  P.  I 548.  Im  Hintergründe 


423 


war  das  Meer  und  Schloss  Kroonenburgh  dargestellt *  *).  Auch 
von  J.  Vos  besungen. 

Op  mijne  afbeeldinge  door  Karel  van  Mander,  datirt  1657,, 
in  Dänemark  gemalt,  P.  I 588, 

Ausserdem  Bildnisse  von  Erijk  Zeesteed  (P.  I 574)  und  der 
Königin  Sofia  Amalia  (P.  I 598).  Jan  Vos  besingt  letzteres  und 
ferner  diejenigen  des  Joach.  Gerstdorp,  Hendr.  Bielke  und  des 
Prinzen  Christian  (Ged.  145,  152  f). 

B.  I S.  274.  Op  Godart  Adriaen  van  Reede ....  nu  Gezant 
aan  den  Koning  van  Spanje,  staende  op  zijn  vertrek  door 
Ovens  geschildert;  P.  I 572,  datirt  1660. 

Ausserdem : 

Bildnisse  Karls  II  (für  den  Prinzen  Moritz  von  Nassau  kurz 
vor  der  Rückkehr  des  Königs  nach  England  (1660)  im  Harnisch, 
aber  ohne  Helm  gemalt),  des  Herrn  Diedrik  van  Os  (1651), 
und  der  Jacoba  Bikker,  Gattin  von  Pieter  de  Graef  van  Zuid- 
polsbroek  (1663)  (P.  I 547,  573,  601). 

B.  I S.  289  f.  Op  den  kunstrijken  Heer  Abraham  van 
Diepebeek,  P.  I 593.  Es  scheint  sich  um  sein  gezeichnetes 
Selbstbildnis,  vielleicht  dasjenige  des  Gülden  Cabinets,  zu  handlen. 
In  der  letzten  Zeile  wird  die  Vielseitigkeit  des  Künstlers  als 
Glas-,  Staffelei-maler  und  Stecher  hervorgehoben. 

B.  I S.  294.  Op  den  Nederlantschen  Fidias  Artus  Qu ellijn, 
Het  licht  der  beelthouwerije  onzer  eeuwe  en  beelthouwer  van 
Amsterdam,  Geschildert  door  Stokkade,  P.  I 593. 

B;  I 298  ft.  ^).  Op  d'Afkomste  van  ....  Lamb.  Reinst . . . . en 
Alida  Bikkers  van  Swieten  door  JoanLievensz  geschildert,  P.  II 
340.  Houbraken  hat  das  Gedicht  falsch  verstanden.Vgl.  oben  S.  140. 

Gesprek  op  den  Leeuw  door  Livius  van  Leiden  geschildert, 
P.  II  358. 


"“j  Dies  war  der  Enkel  des  alten  Karel,  nicht  sein  Sohn,  wie  Hou- 
braken meint,  vgl.  oben  S.  143.  Beim  folgenden  Bild  hat  er  die  Per- 
sönlichkeit des  Malers  richtig  erkannt. 

*)  Auch  bei  Vondel,  aber  ohne  Malernamen. 

Das  Epigramm  auf  das  Bild  im  Rathaus:  Suessa  gebietet  seinen 
Vater  vom  Pferde  zu  steigen  (P.  II  S.  326)  ist  von  Houbraken  dem 
Wegwijzer  S.  434  entlehnt. 


424 


Op  ...  . Michael  de  Ruiter  ....  door  Joan  Lievensz  geschildert, 
und  : Op  ....  Kornelis  Tromp  ....  door  Joan  Lievensz  geschildert. 
Beide  P.  I 555,  datirt  1666. 

Ausserdem ; 

Bildnisse  von  Marten  Hzn.  Tromp  (gezeichnet,  P.  I 553),  von 
J.  v.  Vondel  (gezeichnet  und  gestochen,  P.  I 586)  und  von 
Diedr.  Zweling,  dessen  Technik  nicht  angegeben  wird.  P.  I 595. 

B.  I S.  302  ^).  Op  het  Heerlijke  Stuk  van  Ferdinandus 
Bol,  voor  den  Doorluchtigen  Zeeraet  t’Amsterdam  in  ’t  reis- 
jacht  geschildert,  P.  II  330.  Vgl.  auch  Vos  S.  654. 

B.  II  S.  25.  Op  het  gestrenge  krijgsrecht  van  T.  Manlius 
Torquatus,  Op  het  nieuwe  Raethuis  ter  Admiraliteit  t’Amster- 
dam, P.  II  329.  Ein  Malername  wird  nicht  genannt.  Houbraken 
schreibt  das  Bild  dem  Gov.  Flink  zu ; es  existirt  aber  noch  und 
ist  ein  unzweifelhafter  Ferd.  Bol.  Näheres  bereits  oben  S.  122  f. 

B.  I S.  341.  Op  het  kunstboek  van  Her  man  Z achtle  ven, 
vermaert  schilder  en  tekenaer,  P.  II  359  ff. 

Ausserdem  wird  P.  II  300  eine  von  ihm  gezeichnete  Ansicht 
Utrechts  besungen. 

B.  I S.  367  ^).  De  Klelia  van  den  heer  Hogenhuis , geschildert 
door  Stokkade,  P.  II  325.  Auch  bei  Vos,  Ged.  522. 

Op  het  uitdeelen  der  graenen  door  Joseph  in  Egypten,  ge- 
schildert door  Nikolaes  Stokkade.  P.  II  315.  Auch  bei  Vos, 
Ged.  526,  der  ausserdem  seine  Deckendecorationen  in  den  „Trip- 
penhuizen”  besingt  (Ged.  772  ff.). 

B.  II  S.  25  ^).  Op  Go  vaert  Flink;  P.  I 591 , eine  Klage  über 
seinen  vorzeitigen  Tod,  welche  unter  dem  von  A.  Blooteling 
gestochenen,  von  Houbraken  auf  Tafel  B copirten  Bildnis  vor- 
kommt. Ein  Gedicht  ähnlichen  Inhalts  P.  II  81 : Ter  Gedagte- 
nisse  van  wijlen  den  kunstrijken  Govaert  Flink , Schilder.  Auch 
bei  J.  Vos,  Gedichten  S.  720  ein  In  Memoriam. 

1)  Das  Gedicht  Fabricius  bei  Pyrrhus  ist  wahrscheinlich  dem  Weg- 
wijzer  entlehnt.  Vgl.  auch  Vos  S.  526. 

Vgl.  auch  oben  zu  Art.  Quellinus. 

Das  Gedicht  Salomon  Gott  um  Weisheit  anflehend  ist  aus  dem 
Wegwijzer  in  die  G.  S.  übergegangen  (oben  S.  348).Vgl.  auch  Vos,  Ged.  527, 


425 


Ausserdem : \ 

Bildnisse  des  Grossen  Kurfürsten  (P.  I 550;  Houbraken  erwähnt 
das  Bild  II  22),  Johan  Moritz  von  Nassau  (P.  I 551;  ebendort 
auch;  Op  Joannes  Mauritius  — folgen  4 Zeilen  Titel  — Ge- 
schildert en  bij  een  geschikt , en  uitgegeven  door  Govaert  Flink, 
1659),  Ger.  Hulft  (P,  I 557)  und  Rijklof  Goens  (P.  I 574)  beide, 
als  sie  in  Begriff  waren  nach  Indien  abzu reisen;  Peter  Kloek, 
(P  I 570)  J.  V.  Vondel  (1653,  P.  I 586,  auch  von  J.  Vos  be- 
sungen S.  155.  Ein  zweites  Porträt  des  Dichters  wurde  dem 
eben  erwähnten  Herrn  Ger.  Hulft  nach  Indien  zugeschickt,  P. 
II  132)  und  der  Margarita  Tulp,  Gattin  von  Joan  Six  (P.T  602). 

Historische  Compositionen  : Op  de  Historieschilderijen , Ter 
eere  van  de  Keurvorstinne , den  Vorst  van  Anhalt  en  alleNas- 
sausche  Heeren  en  Vrouwen  op  het  stadthuis  geschildert  door 
G,  Flink  (P.  II  327). 

Op  G.  Flinks  Tekeninge  Over  het  eeuwgeschil  tusschen  Keur- 
Brandenburgh  en  de  Stenden  van  Kleef  en  Mark  door  Prins 
Mauritius  beslecht  (P.  II  333). 

Op  Venus  en  Cupido  (P.  II  351)  und  Op  G.  Flinks  schilderij 
van  Venus  en  Kupido  door  Kornelis  van  Dalen  den  Jongen 
gesneden *  *). 

Endlich  P.  I 747  ein  Gedicht  zu  Ehren  seiner  Hochzeit  mit 
Sofia  van  der  Hoeven,  datirt  1656. 

B.  II  S.  36.  Hendrik  G oltzius;  sein  Grabstein  wird  ein- 
geführt, wie  er  Goltzius’  Enkel  Diedrik  Mathan  anredet,  P.  II  37. 

B.  II  S.  52....  Kraanevelt.  Grabschrift,  P.  II  81. 

B.  II  S.  53  ff.  Op  mijne  afbeeldinge  in  het  kleen  door 
Filips  de  Koning  , datirt  1656.  P.  I 587. 

Ausserdem  auf  derselben  Seite:  Op  mijne  afbeeldinge  door 
Filips  de  Koning,  und  S.  588  Desgleichen,  Aet.  75  A°  1662. 


Jan  Vos  hat  dasselbe  Bild,  damals  im  Besitze  von  Tob.  van 
Domselaar  besungen.  Ged.  560. 

*)  In  Vondels  Biographie,  welche  den  Gedichten  angehängt  ist , wird 
S.  89  gesagt:  Doch  in  zijn’  hoogsten  ouderdom  werd  zijn  weezen  van 
niemant  beter  getroffen  dan  van  den  gemelden  Koning,  die  hem,  uit 
liefde  tot  zijne  poezy  wel  zes-  of  zevenmaal  schilderde  of  teekende. 

28 


426 


Vos  (Ged.  797)  hat  ebenfalls  ein  Gedicht  auf  ein  Vondeibildnis 
Konings. 

Op  d’  af beeldinge  der  Hoogh-edele  Mejoffer  Maria  van 
Outshoren  door  Filips  de  Koning,  P.  II  346. 

Aen  de  Jongkvrouw  Margareta  van  Rijn,  Kunstigh  afgebeelt 
door  P.  de  Koning,  P.  II  346  f. , datirt  1656. 

De  slaepende  Venus  van  Filips  de  Koning,  P,  II  354  f. 

Op  dezelve  Venus  door  F.  de  Koning,  P.  II  356. 

Einige  in  ersterem  Gedicht  vorkommende  Ausdrücke  haben 
Houbraken  und  nach  ihm  dem  Vondel-herausgeber  van  Lennep 
sowie  Busken  Huet  (Land  van  Rembrandt  II,  2,  554)  Anlasszu 
Erörterungen  über  Vondels  Verständnis  für  Rembrandts  Kunst 
gegeben.  Die  von  ihnen  mehr  oder  weniger  in  das  Gedicht  hin- 
eininterpretirte  Geringschätzung  Vondels  für  seinen  grossen  Zeit- 
genossen ist  von  N.  Beets,  Poezij  in  woorden  S.  89  ff.  auf  das 
richtige  Maass  zurückgeführt. 

Ausserdem : 

Darstellungen  der  Freundschaft  zwischen  Orest  und  Pylades 
(P.  II  353,  für  P'ilips  van  Haeriem  gemalt) , eines  Bacchuszuges 
(P.  II  357  für  Jacob  Faes  gemalt)  und  des  Friedens  (P.  II  359). 

B.  II  S.  84  Op  de  Koningin  Christina  door  David  Beks, 
hären  Kamerling  geschildert.  P.  II  596,  datirt  1653  und  auch 
schon  von  de  Bie  citirt.  Ein  ähnliches  Gedicht  P.  I 206. 

B.  II  S.  295  f.  Op  de  Verkopinge  der  Italiaensche  Schilderijen 
ten  huize  van  Geeraert  Uilenburg,  Schilder  P.  II  372, 
datirt  Amsterdam,  23  Febr.  1673. 

B.  II  S.  326.  Simon  de  Vlieger,  Grabschrift;  aber  nicht 
zu  Ehren  des  Malers , sondern : Op  d’uitvaert  van  den  Eerw. 
Heer  Mr.  Jacob  Vlieger,  datirt  1651,  P.  II  53. 

B.  II  S.  341.  Op  de  brieven  en  papieren,  Ter  Trezorije 
geschildert  door  Kornelis  Brize,  P.  II  330.  Auch  bei  Vos, 
Ged.  526. 

B.  II  S.  343.  Op  Blekers  Danae,  voor  den  Heere  van  Hal- 
teren, Baljuw  van  Kennemerlant , geschildert,  und:  Op  Blekers 
Triomferende  Venus,  geschildert  voor  Zijn  Hoogheit.  Het  beeldt 
spreekt  Mevrouw  de  Koninghlijke  Princesse  aen.  P.  II  352  f. 


427 


B.  III  S.  57.  Karel  du  Jardijn  ^). 

B.  III  S.  197,  Op  de  nieuwe  Heeregraft.  Geschildert  door 
Geeraert  Berkheijde,  P.  II  332,  datirt  1672,  20  October 
zu  Amsterdam. 

Ausserdem  enthalten  die  Gedichte  Vondels  die  folgenden  Er- 
wähnungen von  Künstlern  und  Kunstwerken: 

Lambert  Jakobs z.  Seine  am  28  Juli  1620  vollzogene 
Hochzeit  mit  Aeghtje  Antonis.  Aus  dem  Gedicht  geht  hervor, 
dass  der  Bräutigam  in  Rom  gewesen  war  und  seine  Braut  in 
Friesland  gefunden  hatte.  (P.  I 306  ^). 

Joachim  von  Sandrar t.  Bildnisse  Ferdinands  III  (P.  I 544, 
es  wurde  Vondel  vom  Maler  von  Wien  aus  übersandt),  vom 
Pfalzgrafen  Karl  Gustaf  (P.  I 549,  gelegentlich  des  Nürnberger 
Friedens  gemalt),  von  Ger.  Vossius.  (P.  I 584;  vgl.  auch  Vos 
S.  200),  Casp.  V.  Baerle  (P.  I 585)  Dr.  Sam.  Koster  (P.  I585, 
vom  Dargestellten  dem  St.  Peterskrankenhaus  geschenkt.  Vgl. 
auch  Vos  S.  172),  von  J.  v.  Vondel,  P.  I 586),  und  Joach.  v. 
Sandrart  (P.  I 592).  Ferner  Darstellungen  einer  Maria  Magdalena 
(P.  I 320),  eines  St.  Sebastian  (P.  I 324,  als  Altarbild  für  den 
Bairischen  Hof  gemalt),  der  Schützencompagnie  des  Herrn  van 
Swieten  (P.  II  332)  und  der  12  Monate  (P.  II  567;  jetzt  in 
Schleissheim).  Endlich  P.  II  137  eine  Klage  über  Sandrarts 
Rückkehr  nach  Baiern. 

Thom.  de  Keijser.  Bildnis  des  Laurens  Reael,  P.  I 552. 

Mich.  Miereveit.  Bildnis  des  Hugo  Grotius,  P.  I 559. 

Christ.  Huyghens.  Zeichnung  zu  dem  [von  C.  de  Visscher 
gestochenen]  Bildnis  seines  Vaters,  P.  I 572. 

Baudringhien.  Bildnis  des  Mich,  le  Blon,  P.  I 573. 

Rembrandt.  Bildnisse  des  Corn.  Anslo,  der  Anna  Wijmers, 
und  des  Joan  Six,  P.  I 57^»  602,  $71]  näheres  hierüber  bei 
Vosmaer  S.  385. 

Joh.  Hals.  Eine  Darstellung  Homers  in  der  Sammlung  Wil. 
Spierings,  P.  I 581;  das  Gedicht  ist  O.  H.  VI  304  abgedruckt. 

1)  Sieh  unten  bei  Jan  Vos. 

*)  Dies  Paar  wurde  die  Eltern  Abr.  v.  d.  Tempels.  Es  gehörte  wie 
Vondel  damals  auch  zu  den  Mennoniten. 


428 


Corn,  de  Visse  her.  Gezeichnetes  und  gestochenes  Bildnis 
des  Dichters,  datirt  1657,  I 5^7* * 

Joannes  Lutma  Jr,  Bildnisse  des  Paulus  van  Vianen  und 
des  alten  Lutma,  P.  I 560  f. 

Ger.  V.  Z ij  1.  Bildnis  der  Susanna  van  Baerle,  als  Braut  Ger. 
Brandts,  datirt  1652,  P.  I 604. 

Hendr.  Bloemaert.  Eine  Uebersetzung  von  Guarini’s Pastor 
fido,  durch  H.  Bloemaert,  doorluchtigh  Schilder  en  poeet,  P.  II  233. 

Car.  V.  Savoye.  Bildnis  der  Isabelle  Benzi.  P.  II  342. 

55.  Jan  Vos  ^). 

Seine  Werke  erschienen  1662  bei  Jac.  Lescaille  zu  Amsterdam 
unter  dem  Titel:  Alle  de  Gedichten  van  den  Poeet  Jan  Vos, 
verzamelt  en  uitgegeven  door  J.  L[escaille].  Entlehnungen  sind 
an  folgenden  Stellen  nachweisbar. 

B.  I S.  23.  Op  ’t  stük  van  Oudt-Amsterdam  ^ indeTrezory. 
Ged.  527.  Der  Name  des  Malers  Cornelis  Anthonisze  wird  nicht 
genannt.  Die  Entlehnung  ist  aus  dem  Wegwijzer  erfolgt. 

B.  I S.  33.  Op  de  geschilderde  voet  van  Vulcanus  te  Haarlem 
in  ’t  Prinsenhof.  Ged.  485  Nr.  743,  näheres  oben  S.  iii. 

B.  I S.  150.  Maria  de  Medicis,  Koningin  van  Frankrijk  etc, 
door  Hondhorst,  Ged.  148;  auch  von  Vondel  besungen, 
P.  I 170,  der  mitteilt,  dass  die  Königin  das  Bild  der  Stadt 
Amsterdam  zum  Geschenke  machte.  Vgl.  auch  oben  S.  133. 

B.  I S.  185.  Isabella  Klara  Eugenia....  in  nonnekleeding 
door  van  Dijk  geschildert.  Ged.  149. 

B.  I S,  220.  Op  Jakus  de  Geest,  Schilder  t’ Antwerpen, 
Ged.  721.  Op  Gerrit  Bartels,  die  door  de  val  van  een  steen 
sturf  ^).  Ibidem. 

B.  I S.  230.  Bioemen,  door  van  Aalst  geschildert.  Ged.  566. 

B.  I S.  260.  Haman  bij  Hester  en  Assueer  te  gast  etc.  door 


Vos  war  vielfach  dem  Verdachte  ausgesetzt , dass  seine  Lobsprüche 
käuflich  seien.  Vgl.  hierüber  Worp,  J.  Vos,  Groninger  I^octordisser- 
tation  1879  S.  20.  Auch  Houbraken  spielt  hierauf  an,  indem  er  G.  S. 
II  203  von  Bar.  Graat  sagt,  er  habe  nie  etwas  getan,  um  «Vosse- 
Gunst»  zu  erlangen. 

*)  Aus  dem  Epigramm  geht  nicht  hervor,  dass  Bartels  Maler  war. 


429 


Rembrandt  geschildert,  damals  im  Hause  des  Schöffen  J.  J. 
Hinloopen,  Ged.  565. 

Ausserdem : 

Bildnis  des  Mr,  Lieven  van  Koppenol  (Ged.  161). 

B.  I S.  300.  Op  mijn  af beelding  door  Jan  Lievensen  ge- 
teekent,  Ged.  785  ^). 

Ausserdem ; 

Bildnisse  von  Andr.  de  Graaf  (Ged.  147),  der  Marg.  Las- 
mans,  Gattin  von  Eug.  Fontein  (Ged.  170),  der  Joanna  Six, 
Gattin  von  P.  Six  (Ged.  182),  des  Joan  Huidekooper  van  Maars- 
seveen  und  seiner  Frau,  Sofia  Koeimans  (Ged.  198  f.) , und  Dar- 
stellungen von  Fabius  Maximus  im  Bürgermeisterzimmer  des 
Rathauses  (Ged.  526),  der  Auferweckung  des  Lazarus  (Ged. 
566)  und  Christi  im  Grabe  (Ged.  568). 

B.  I S.  337.  Op  een  slaapende  Harderin,  die  van  Chimon 
gezien  wordt ; in  de  groote  zaal  van  Abr.  van  Bassen , door 
Bakker  geschildert.  Ged.  541. 

Ausserdem : 

Ein  Johannes  d.  T.  (Ged.  159),  ein  Bildnis  der  Christina  Hooft, 
Gattin  des  Schöffen  Burg  (Ged.  188)  und  eines  Jazon,  für  den 
„S.  M.”  Modell  gestanden  hatte  (Ged.  190). 

B.  II  S.  IO.  Op  d’af beelding  van  Mejoffer  Konstancy  Reinst 
door  van  der  Heist  geschildert.  Ged.  798. 

Ausserdem : 

Eine  Venus  (Ged.  166)  und  Bildnisse  des  Korn,  van  Vlooswijk 
und  seiner  Gattin  Anna  van  Hooren  (Ged.  155  f.)  des  Frans 
Banning  Kok  (Ged.  165;,  des  Alb.  Pater  (Ged.  169),  des  Korn. 
Witsen  (Ged.  170),  des  Jac.  Fransz  Hinloopen  und  seiner  Gattin 
Maria  Huidekoopers  v.  Maarsseveen  (Ged.  179)  und  des  Jan  v. 
d.  Poll  (Ged.  202). 

B.  II  S.  53.  Diana  wordt  Adonis  door  Venus  ontschaakt  in 
de  Zaal  van....  Willem  Blaeu,  door  Kaarel  Savooy  ge- 
schildert. Ged.  795 

B.  II  S.  loi.  Jezus  in  d’armen  van  Simeon  door  G.  Ee kho  u t 

*)  Vgl.  oben  S.  191. 

’)  Vgl.  auch  S.  571,  wo  der  Malername  fehlt. 


430 


geschildert,  in  ’t  Huis  van  den  Heer  Jan  Jacobsen  Hinloopen, 
Ged.  565. 

B.  II  S.  226.  Op  d’afbeelding  van ....  Wil.  Pauw  door 
Geeraerts  van  Zijl  geschildert,  Ged.  784. 

Ausserdem : 

Bildnisse  von  Hendrik  Sandra  (zu  Pferde)  und  seiner  Gattin 
Marg.  Tortarolus  (Ged.  146),  von  Sybr.  Kamey  und  Maria 
Koppen  (Ged.  169),  von  Kornelia  Pauw  (Ged.  200)  und  einer 
Lautenschlägerin  (Ged.  558). 

B.  II  S.  342  f.  De  verarmde  ouderdom  in  het  Oude  Man- 
nenhuis,  die  terwijlze  van  de  Nijdt  voortgetrokken  wordt, 
van  ’t  Geluk  verlaten  wordt,  door  A.  de  G rebber  en  K.  Brize 
geschildert,  und:  De  Ouderdom  komt  bij  Amsterdam,  die 
d’Overvloedt  bij  zieh  heeft.  Ged.  795  f.  Vos  unterscheidet  nicht 
(wie  Houbraken)  das  Anteil  der  beiden  Maler  an  diesen  Bildern. 

B.  III  S.  39.  Mej.  Kornelia  Bikker,  door  Terburg  geschil- 
dert, Ged.  187. 

B.  III  S.  57  fif.  Op  de  gekruiste  Christus , in  de  Zaal  van.... 
Michiel  Popta , door  KaarelZjardijn  geschildert , Ged.  787  f. 
Houbraken  hält  irrtümlich  Vondel,  „den  Prins  der  Nederduitze 
Dichteren”  für  den  Verfasser. 

Op  mijn  afbeelding  door  Kaarel  Zjardijn  geschildert,  Ged.  785. 

B.  III  S.  324.  In  de  Weeskamer  van ’t  Stadthuis : op  Lyeurgus 
door  Kornelis  Holstein,  Ged.  527. 

Ausserdem : 

Eine  Darstellung  der  Liebe,  Barmherzigkeit  und  Woltätigkeit 
im  Waisenhaus  (Ged.  574). 

Folgende  Erwähnungen  von  Künstlern  und  Kunstwerken  hat 
Houbraken  übergangen: 

Gov.  Flink:  Bildnisse  von  Sym.  v.  Hoorn,  Gov.  Flink, 
Constancy  Huidekoopers , (Ged.  180,  186,  201)  und  historische 
Darstellungen ; Markus  Kurius  im  Bürgermeisterzimmer  des 
Stadthauses  (Ged.  526);  „Christus,  voor  Joris  de  Wijze,  door 
Gov.  Flink  naar  een  Joodt  geschildert”  (Ged.  531) ; „ Lucretia  deur- 
steekt  zieh”,  und  Filippus  doopt  de  Moorman”;  diese  beide 
allein  mit  den  Initialen  G.  F.  (Ged.  550,  572). 


431 


Joach.  Sandrart:  Bildnis  von  P.Czn.  Hooft,  Ged.  157. 

[W  .^]  V a i 1 1 a n t : Bildnisse  von  Jac.  Bikker  und  Alida  Bikkers, 
getekent  door  Vaillant;  im  Gedichte  selbst:  Hier  ziet  men 
Bikker,  door  ’t  penseel  van  verf  geschapen,  Ged.  157  f. 

van  Loon *  *):  Bildnis  von  Joan  Jacobsz  Hinloopen,  Ged.  168. 

[Jurr.]  Ovens:  Bildnis  der  Elisabeth  Vastriks,  Ged.  173. 

[C  o r n.]  J a ns  en  [v.  Ce  ulen] -.Bildnis  von  Joan  Huidekooper, 
Ged.  188. 

J.  B.  Weenix:  Bildnis  von  Dan.  de  Lange,  door  de  Ratei 
geschildert,  Ged.  198. 

Sim.  Lutikhuis:  Bildnisse  Karls  II  und  seiner  Brüder,  der 
Herzoge  von  York  und  von  Glocester,  im  Mai  1660  zu  Breda  ge- 
malt. Die  beiden  ersten  waren  im  Harnisch  dargestellt , Ged.  203  f. 

Sal.  Koning:  „Sextus  vindt  Lukrecia  in  de  nacht  bij  haar 
staatdochters”,  in  der  Sammlung  von  Joan  Huidekooper,  Ged. 
538.  Vgl.  bereits  oben  S.  iio.  Das  Bild  befindet  sich,  was  mir 
dort  noch  nicht  bekannt  war,  noch  heute  im  Besitz  der  Familie 
auf  dem  Gut  Wulverhorst  zu  Zeist  bei  Utrecht.  Derselbe  Huide- 
kooper besass  von : 

D.  Vinkeboon.  Oost  Indien,  door  Vingboons  geteekent. 

[H.  M.]  Zorg:  Jupiter  und  Merkur  bei  Philemon  und  Baucis, 
in  der  Sammlung  Tob.  van  Donselaar,  Ged.  560. 

J.  Kontoriqus  Ein  durchschossener  St.  Sebastian,  bei 
Jan  Jacobsz  Hinloopen,  Ged.  567. 

Kornelis  Vreede,  als  er  den  Kriegsgott  malte.  Ged.  569. 

K.  de  Bie  ^):  von  ihm  gemalte  Blumen,  Ged.  570. 

G.  Metsu  vgl.  oben  S.  144. 

Abr.  deVries,  vermaart  Schilder ; eine  Grabschrift,  Ged.  744. 

Ferd.  Bol:  Kaminstück  im  Hause  Hendr.  Trips.  Ged.  778. 

M.  B 1 o e m : Allegorisch-mythologische  Deckenmalereien  bei 
Corn.  Witsen,  ausführlich  beschrieben.  Ged.  780  ff. 

Zahlreiche  Kunstwerke,  deren  Urheber  nur  durch  Initiale 

Der  Vlame  Theod.  van  Loon  oder  der  Amsterdamer  Jacob  v.Loo? 

*)  Weenix’  Bentname  nach  G.  S.  II  77. 

Dieser  Name  scheint  verstümmelt. 

4)  Der  S.  303  erwähnte  Landschaftsmaler? 


432 


angedeutet  sind , für  die  mir  nicht  wie  oben  bei  Gov.  Flink 
eine  naheliegende  Lösung  bekannt  ist,  lasse  ich  unerwähnt. 

56.  Anonyme  Gedichte  *). 

B.  I S.  48.  Zweizeilige  Unterschrift  eines  Selbstbildnisses  des 
Mich.  Miereveit. 

B.  I S.  83.  Vier  Zeilen  über  H e n d r i k und  Jan  van  Baien. 

B.  IS.  134  f.  Grabschrift  des  Hendr.  T erb  r uggen. 

B.  I S.  316.  Sechszeilige  Unterschrift  des  von  J.  Munnikhuijsen 
gestochenen  Bildnisses  der  A.  M.  v.  S c h u r m a n,  Müller,  Nr.  4877. 

B.  II  S.  89.  Zweizeilige  Unterschrift  des  von  Chr.  Hägens 
gestochenen  Bildnisses  von  S.  P.  Tilm  an,  v.  Someren  Nr.  5537  b. 

B.  II  S.  1 16.  Zwei  Strophen  über  den  Tod  von  AndriesBoth. 

B.  II  S.  258.  Spottvers  im  Brabantischen  Dialect  über  einen 
Farbenklexer  Guiliam  van  den  Brande. 

B.  III  S.  26,  Grabschrift  für  Jan  Steen. 

B.  III  S.  33.  Mahnung  an  Ger.  Dou,  dem  Rufe  KarlsTI  von 
England  nicht  Folge  zu  leisten. 

B.  III  S.  89.  Grabschrift  für  Cornelis  Cornelisz  van 
Haeriem. 

B.  III  S.  191.  Zwei  Zeilen  über  die  perspectivischen  Vorzüge 
des  G e r r.  B e r c k h e ij  d e. 

B.  III  S.  223  f.  Drei  Strophen  zu  Ehren  der  Maria  Sib. 
Me  rian. 

B.  III  S.  345  f.  Zwei  lateinische  Beischriften  zu  Bildern  C a r e 1 
de  Moors.  Vgl.  oben  S.  41 1. 

B.  III  S.  381.  Grabschrift  des  Jac.  van  Kämpen. 

B.  III  S.  384  f.  (vermiutlich  von  Houbraken  selbst)  Toten- 
klage zu  Ehren  des  frühverstorbenen  Ant.  V reem. 


’)  Die  Wahrscheinlichkeit  liegt  nahe,  dass  mehrere  dieser  Gedichte 
von  Houbraken  selbst  verfasst  sind. 


F.  Varia  0. 

57.  HET  LEVEN  VAN  D.  RZN.  ^CAMPHUIJSEN. 

Houbraken  kannte,  wie  schon  oben  ausführlich  erwähnt, 
Gemälde  mehrerer  Maler  namens  Camphuijsen : Bauernställe , 
Landschaften  mit  Figuren,  Kühen  und  Pferden,  sowie  Mond- 
scheinlandschaften, die  er  aber  alle  auf  Namen  eines  einzigen 
Künstlers,  des  bekannten  heterodoxen  Theologen  Dirk  Rafelsz 
Camphuijsen  stellte. 

Da  dieser  sich  nach  seinem  achtzehnten  Jahre  einem  andern 
Berufe  widmete  und  Gemälde  seiner  Hand  weder  urkundlich 
bezeugt,  noch  jetzt  nachweisbar  sind,  haben  seine  Lebensschick- 
sale kein  weiteres  kunsthistorisches  Interesse.  Es  genügt  deshalb , 
die  tatsächlichen  Irrtümer  Houbrakens  bei  der  Benützung  seiner 
Quelle  zu  constatiren,  ohne  das  von  ihm  weggelassene  nachzuholen. 

Quelle  ist  die  B.  IS.  126  citirte  Biographie:  Het  leven  van 
Dirk  Rafelsz  Kamphuizen,  Nooit  voor  dezen  gedruckt  ^),  Am- 
sterdam Jan  Rieuwertsz  1699,  40  S.  40,  wovon  die  zwölf  ersten 
von  einem  Lobgedicht  des  P.  Rabus  eingenommen  werden. 
Dieser  Rabus  ist  auch  der  (ungenannte)  Verfasser  der  Biographie *  *). 

*)  Auf  eine  Anzahl  kleinerer  Schriften,  aus  denen  Houbraken  nur 
die  Erwähnung  einzelner  Kunstwerke  — grösstenteils  Stiche  — entlehnt 
hat,  komme  ich  hier  nicht  wieder  zurück.  Man  vergleiche  z.  B.  oben 
S.  183 185,  191,  199,  201. 

’)  Dies  ist  falsch;  1683  war  bei  Barent  Bos  in  Rotterdam  bereits 
dieselbe  Biographie,  mit  demselben  Zusatz  erschienen. 

*)  Nach  Glasius,  Godgeleerd  Nederland,  in  voce  Camphuijsen. 


434 


Koubraken  hat  ihr  den  Satz  „ Van  zijne  geschilderde  tafereelen 
zijn  mij  nog  eenige  voorgekomen”  usw.  (S.  124)  hinzugefügt. 
Die  Stelle,  wo  vom  Malunterricht  die  Rede  ist,  hat  er  etwas 
modificirt  wiedergegeben ; sie  lautet  in  Het  leven  (S.  14): 

« Deze  broeder , in  den  jongen  een  snedig  vernuft  bespeurende , vond 
« geraden  hem  bij  een  zekeren  vriend  Diderik  Govertsz  ^),  eenkunstig 
« Schilder  te  besteden  en  hem  dezelfde  kunst  le  laten  leeren,  waartoe 
« hij  lichtelijk  verwilligde  en  binnen  weinige  jaren  zoozeer  vorderde , 
« dat  hij  — ’t  is  wonder  — zijnen  meester , zoo  hij  hem  niet  overtrof , 
« ten  minsle  gelijk  was,  bizonder  in  aardig  te  teekenen,  ’t  welk  hem 
«zoowel  gelukte,  dat  vele  van  zijne  teekeningen  voor  prenten  werden 
« aangezien , gelijk  dusdanige  tafereelen  nog  onder  eenige  zijner  bloed- 
« vrienden  berust  hebben.  In  deze  kunstoefening  sleet  hij  zijn  jongeling- 
« schap  tot  den  ouderdom  van  achttien  jaren.  > 

S.  126  erzählt  Houbraken,  dass  Lambert  Jacobsz,  Malerund 
Prediger  in  Leeuwarden , Camphuijsen  den  Rat  gab , das  predigen 
eine  Zeit  lang  aufzugeben.  Het  Leven  erwähnt  dies  auch, 
sagt  aber  nicht  ausdrücklich,  dass  dieser  Lambert  Jacobsz  der 
als  Lehrer  Flincks  und  Bäckers , sowie  als  Vater  van  den 
Tempels  bekannte  Künstler  war.  Dies  ist  jedoch  an  sich  wahr- 
scheinlich, 

Ueber  den  Sohn,  der  Maler  war,  von  dem  nach  Houbraken 
aber  nicht  viel  Rühmens  gemacht  werden  könne , enthält  Het 
Leven  nichts. 

*)  Wohl  auch  ein  Camphuijsen?  Vierzig  Jahre  später  war  ein  Dirk 
Govertsz  in  derselben  Stadt  Gorkum  der  erste  Lehrer  des  H.  Yerschuring. 
G.  S.  II  193. 


58.  MORERY,  dictionnaire  historique. 


Weil  Morery  in  seinem  allgemeinen  Wörterbuch  viele  Ereig- 
nisse im  Leben  des  Antoni  van  Dijk  viel  genauer  und  mit 
grösserer  Sorgfalt  erzähle,  glaubte  Houbraken  ihn  als  Quelle 
benützen  zu  müssen.  Welcher  der  zahlreichen  vor  1718  erschie- 
nenen Ausgaben  er  dabei  gefolgt  ist,  ist  nicht  nachzuweisen  *). 

B.  I S.  182  fängt  die  Benützung  an,  wo  der  Satz  Morery’s 
„II  fit  son  Premier  aprentissage  sous  Henry  van  Baien”  mit 
Hinweis  darauf  widerlegt  wird,  dass  van  Dijks  Vater  ein 
guter  Glasmaler  war.  Im  unmittelbar  Folgenden  finden  wir  be- 
reits ein  Flüchtigkeitsversehen: 


M : «II  fit  beaucoup  de  portraits 
« dtant  encore  chez  Rubens,  entr’au- 
« tres  celui  de  sa  femme  et  deux 
« tableaux,  dont  Tun  reprdsentait 
« la  prise  de  N.  Seigneur  au  jardin 
* des  Olives  et  l’autre  lecouronne- 
« ment  d’epines.  » 


H : c Hij  heeft  nog  bij  zijn  meester 
c zijnde  d e s z e 1 f s portret,  dat  van 
c vrouw  en  verscheiden  anderen 

c gemaakt De  twee  eerste  stuk- 

c ken,  waaraan  hij  zijn  vermögen 
«in  de  kunst  deed  zien,  wanne  er 
chij  van  zijn  meester  was, 
« waren  de  gevangenneming  van 
« Christus»  usw. 

Der  auf  S.  183  ausgesprochene  Verdacht:  Doch  men  ver- 
haalt  bis  bemind  heeft  findet  sich  nicht  bei  M. 


M : « d’Italie  il  passa  en  Sicile 
« avec  le  Chevalier  Nani. 


H : c De  reis  ging  aan  en  de  heer 
« Nani  was  een  dergenen , die  hem 
« op  weg  naar  Rome  vergezelde.  > 


1)  Soviel  ich  constatiren  konnte , hat  dieser  Artikel  in  allen  denselben 
Wortlaut. 


436 


Dann  folgen  wieder  Erfindungen  von  H.  über  van  Dijks 
Verhältnis  zu  Rubens’  Tochter  i),  bis  zu  den  Worten;  Het 
eerste  grooote  stuk  (S.  184).  Rechnet  man  in  diesem  Ab- 
satz das  was  über  die  Bezahlung  des  Bildes  gesagt  wird  ab , 
dann  geht  das  übrige  auf  M.  zurück  ebensowie  der  Bericht  über 
die  Reise  zum  Prinzen  von  Oranien , wo  M.  aber  hat : portrait:  . . . 
de  ses  enfants,  H.  dagegen  von  seinem  Sohn  redet. 

Im  Folgenden  ist  H.  wieder  in  gewohnter  Weise  flüchtig; 
Aus  Morery  erwähnt  er  zwei  Bilder  und  fährt  dann  aus  le 
C o m t e,  der  als  drittes  noch  eine  Geburt  Christi  aufzählt,  fort : 
„ Diese  drei  Stücke ” 

Van  Dijks  Aufenthalt  in  England  wird  schliesslich  im  Grossen 
und  Ganzen  Morery  nacherzählt,  zum  Teil  mit  Zusätzen , welche 
auf  eigener  Anschauung  beruhen.  Weder  für  die  Kunstgeschichte 
noch  für  die  Kenntnis  der  Houbrakenschen  Methodik  findet  sich 
hier  etwas  erwähnenswertes. 

Eine  Benützung  der  übrigen  Künstlerbiographien  dieser  En- 
cyclopedie  lässt  sich  bei  H.  nicht  nachweisen. 

*)  Vgl.  oben  S.  217. 


0 


59.  R.  TERBRUGGEN,  NOTIFICATIE  ETC. 


Ueber  Hendrik  Terbruggen  stand  Houbraken  (B.  I S.  133), 
wie  bereits  oben  S.  273  erwähnt  wurde,  eine  No tificatie  oder 
gedruckter  Bericht  an  alle  Liebhaber  der  Malerei,  zu  Gebote, 
die  von  Hendriks  Sohn  Richard  verfasst  war  und  eine  stark 
polemische  Tendenz  gegen  Sandrart  hatte.  A.  a.  O.  habe  ich 
gezeigt,  dass  Houbraken  diesen  Schriftsteller  zahlreicherer  Isr- 
tümer  zeiht,  als  ihm  mit  Recht  vorgeworfen  werden  können. 
Wie  nun  Houbraken  jene  Notificatie  benützt  hat,  ist  leider 
mit  Bestimmtheit  nicht  mehr  nachzuweisen,  da  sie  verschollen 
zu  sein  scheint. 

Es  lässt  sich  aber  für  diesen  Zweck  die  Unterschrift  eines 
von  einem  P.  Bodart  gestochenen  Bildnisses  Terbruggens  be- 
nützen *),  welche  offenbar  ihre  Daten  über  den  Meister  jenem 
Pamphlet  entlehnt  hat.  Diese  Unterschrift  lautet  wie  folgt: 

<£  Henric  Ter  Brugghen,  in  Over-IJssel  geboren  1588,  van  Utrecht 
« naer  Rome  gereijst  en  naer  10  jaren  tot  Utrecht  gereverteert,  daer  ge- 
«trout,  altijt  gewoont  en  oud  42  jaren  is  op  den  1 November  1629 
« overleden , was  een  geroemt  groot  Historie-schilder  naer  ’t  leven , 
« levensgrote  op  de  Italiaense  manier,  boven  alle  anderen  soo  uijt- 
«steeckende,  dat  dien  vermaerden  P.  P.  Rubens  heeft  tot  Utrecht  ver- 
« claert  de  Nederlanden  doorreijst  en  een  Schilder  gesocht  en  maer 
« 6dn,  met  name  Henric  Ter  Brugghen  te  hebben  gevonden.  P.  Bodart  fec.t 

’)  Herrn  Dr.  J.  L.  Sponsel  in  Dresden  verdanke  ich  den  ersten  Hin- 
weis auf  dies  Porträt,  welches  einem  Gülden  Cabinet  der  dortigen  kgl. 
Bibliothek  eingeklebt  ist.  Ein  zweites  Exemplar  im  Leidener  Kupfer- 
stichcabinet. 


438 


Da  der  Name  Bodarts  um  1720  auf  datirten  Werken  vor- 
kommt, besteht  die  Möglichkeit,  dass  seine  Mitteilungen  aus 
Houbraken  geschöpft,  oder  dass  sie  aus  der  Notificatie  her- 
geleitet sind  und  uns  diese  Schrift  zum  Teil  ersetzen  können. 

Der  erste  Fall  hat  wenig  für  sich,  da  Bodart  zwar  in  der 
Mitteilung  der  Hauptdaten  aus  dem  äussern  Leben  Terbruggens 
mit  Houbraken  übereinstimmt,  aber  bei  der  Charakterisirung 
seiner  Kunst  ganz  andere  Ausdrücke  verwendet  wie  dieser. 

Mehr  als  ein  Umstand  spricht  aber  dafür,  dass  Bodart  die 
Notification  seinen  Worten  zu  Grunde  gelegt  hat.  Es  ist  dies 
erstens  die  Inconsequenz  in  den  drei  biographischen  Daten : 
Geburt,  Lebensalter  und  Tod,  welche  Bodart  bietet:  Geboren 
1588,  soll  Terbruggen,  42  Jahre  alt,  im  Jahre  1629  gestorben 
sein.  Dieselben  Zahlen  citirt  Houbraken  aus  der  Notification , 
nachdem  er  zuvor  aus  de  Bie  und  Sandrart  das  wahrschein- 
lichere Geburtsjahr  1587  angegeben  hat.  Hätte  Bodard  die  Groote 
Schouburgh  gekannt,  dann  wäre  sein  Versehen  weit  auffälliger , 
als  bei  unsrer  Annahme,  dass  er  aus  der  Notification  geschöpft 
hat.  Ein  zweiter  Umstand,  der  dazu  führt,  dies  Pamphlet  für 
Bodarts  Quelle  zu  halten,  ist  folgender.  Dasjenige,  was  Ter- 
bruggens Sohn  in  der  Darstellung  Sandrarts  offenbar  am  meisten 
verletzt  hat,  ist  die  nicht-Erwähnung  des  Rubens’schen  Besuches, 
wobei  Sandrart  selbst  zugegen  gewesen  sein  soll.  Es  ist  anzu- 
nehmen, dass  der  Verfasser  der  Notification  sich  darüber  aus- 
führlich ausgesprochen  hat.  Und  auch  Bodart  erwähnt  ihn  in 
ausdrücklichen  Worten  und  das  dabei  dem  Meister  zu  Teil  ge- 
wordene Lob,  Nichts  ist  daher  wahrscheinlicher  als  die  Annahme , 
dass  dieser  jene  Schrift  benützt  hat.  Wir  dürfen  somit  wohl 
alles,  was  sowohl  bei  Houbraken  als  auch  bei  Bodart  vorkommt, 
als  auf  die  Notification  zurückgehend  betrachten ; was  Houbraken 
allein  erzählt,  entzieht  sich  dagegen  unsrer  Controle. 

Ausser  der  Notification  hat  Richard  Terbrugghen  noch  eine 
zweite  Schrift  zur  Verteidigung  der  Ehre  seines  Vaters  heraus- 
gegeben. Kramm  hat  diese  gekannt  und  im  Anhang  seines 
Künstlerlexicons  abgedruckt.  Sie  enthält  hauptsächlich  das  Urteil 
Adriaen  van  der  Werffs  über  den  Meister,  welches  er  in  einem 


Brief  vom  April  1707  ausgesprochen  hat.  Diesen  Brief 

kannte  Houbraken  ebenfalls,  da  er  auf  S.  1 3 5 eine  Stelle  daraus 
citirt.  Das  Datum  giebt  er  jedoch  mit  18  April  1707  an. 

Drittens  teilt  Houbraken  aus  einem  gedruckten  Extract  vom 
5 August  1707  aus  dem  Resolutionsbuch  der  Stadt  Deventer 
mit,  dass  Richard  Terbruggen  dieser  Stadt  einige  Werke  seines 
Vaters  geschenkt  habe.  Mir  ist  dieser  Auszug  nicht  zu  Gesicht 
gekommen , dagegen  verdanke  ich  Herrn  Stadtarchivar  de  Bussy 
eine  Abschrift  der  Resolution , welche  folgendermaassen  lautet : 

Jovis,  den  4 Augusti  1707. 

Praesent  van  vier  Schilder ijen , 

« Door  Dr.  Bernhard  de  Lespiere  op  huiden  aan  Sen  en  Raad  ge- 
« praesenteert  ende  overgegeven  sijnde , vier  konstrijke , deftige  en 
<L  kragtige  schilderijen  van  de  vier  Evangelisten , door  den  seer  ver- 
« maerden  Schilder  Henrick  ter  Brüggen  in  den  jare  1621  gemaakt : 
« welke  Richart  ter  Brüggen  desselfs  soon  althans  advocaat  tot  Uitrecht 
« met  sijn  vrienden  aen  de  stad  is  aenbiedende  ende  vereerende,  in 
« consideratie  dat  den  voorndn  vermaerden  meester  Henrick  ter  Brüggen, 
« ende  die  van  sijn  familie  oorspronkelijk  uit  dese  provincie  geboortig 
« sijn , met  versoek  ende  conditie , dat  de  voornde  vier  Evangelisten 
« in  eene  van  d’aensienlijkste  gemacken  alhier  op  het  Stadhuis  tot  een 
« gedagtenis  geplaatst  mögen  worden , ende  verblijven,  Is  na  deliberatie 
« goedgevonden  Dr.  Lespiere  voornt  voor  de  genomene  moeite  te  be- 
« danken,  en  te  versoeken  van  aen  den  voorhden  Adv.  Rijchart  Ter 
« Brüggen  te  willen  rescriberen , dat  het  voors : praesent  Seii  eh  Raad 
«gansch  gevallig  en  aengenaem  is,  sijn  Ed.  daervoor  doen  bedanken 
« ende  voorts  die  ordre  sullen  stellen,  dat  de  voorgemelde  vier  Evan- 
« gelisten  tot  een  eeuwige  gedagtenis  van  den  voorndn  Aucteur  en  die 
« van  sijn  familie  in  een  van  de  beste  gemacken  van  het  Stadhuis 
« opgehangen  sullen  worden  en  verblijven.  > ^). 


*)  Aus  dem  Liber  Resolutionum  civitatis  Daventriae  1704 — i7o8(XXIII). 


60.  MARIA  SIBYLLA  MERIAN. 


Ein  Teil  der  über  Maria  Sibylla  Merian  mitgeteilten  Tatsachen 
lässt  sich  auf  Angaben,  welche  ihre  Werke  enthalten,  zurück- 
führen; das  Uebrige  wird  mit  Wahrscheinlichkeit  aus  persön- 
lichen Beziehungen  erklärt.  Aus  ihren  Werken  nun  erfahren 
wir  über  ihr  Leben  Folgendes; 

Die  Daten  ihrer  Geburt  und  ihres  Todes  gehen  aus  der  Un- 
terschrift des  von  J.  Houbraken  gestochenen  Bildnisses  hervor, 
welches  sich  vor  dem  Titel  des  1717  erschienenen  Werkes: 

Erucarum  ortus , per  Meriam  Sibyllam  Merian , Amstelae- 

dami,  ap.  Joan.  Oosterwijk  befindet.  Dieses  Werk  wurde , laut  der 
Vorrede,  nach  dem  Tode  der  Verfasserin  von  einer  ihrer  Töchter 
herausgegeben.  Die  betreffenden  Daten  lauten:  nata  12  Apr. 
1647,  obiit  13  Jan.  1717.  Houbraken  hat  sie  sammt  dem  Bildnis 
entlehnt  (B  III  S.  220),  aber  giebt  2 statt  12  April  1647  als 
Geburtstag  an  *). 

S.  221  behauptet  Houbraken,  dass  die  Künstlerin  sich  auch 
nach  ihrer  Heirat  mit  Joh.  Andr.  Graff  mit  ihrem  Mädchen- 
namen nennen  Hess.  Für  die  spätere  Zeit,  nachdem  sie  sich 
von  ihrem  Manne  getrennt  hatte,  trifft  dies  zu , auf  ihren  ersten 
Werken  aber  nennt  sie  sich  noch  „Maria  Sibylla  Gräffinn'’, 
mit  dem  Zusatz  „Matthaei  Merians  des  Eltern  Seel.  Tochter.” 
Diese  Werke  sind  das  hier  nicht  weiter  in  Betracht  kommende 
„Neue  Blumenbuch,”  welches  1680  zu  Nürnberg  erschien  und 

b Vielleicht  der  Unterschied  zwischen  dem  alten  und  neuen  Stil? 


441 


•das  von  Houbraken  a.  a.  O.  S.  222  citirte  Werk  „Der  Raupen 
wunderbare  Verwandelung”. 

Der  erste  Teil  erschien  1679  zu  Nürnberg,  der  zweite  1683 
zu  Frankfurt  a/M. , beide  bei  ihrem  Gatten  Joh.  Andr.  Graff. 
Das  oben  citirte  lateinische  Werk:  „Erucarum  ortus”  ist  eine  um 
einen  dritten  Teil  vermehrte  neue  Ausgabe  desselben  *).  In  der 
Vorrede  letzterer  sagt  die  Tochter,  dass  ihre  Mutter  „hicce 
locorum  ’,  also  in  Holland,  auch  eine  holländische  Ausgabe 
besorgt  habe.  Diese,  welche  vermutlich  die  von  Houbraken 
benützte  ist,  ist  mir  nicht  zu  Gesicht  gekommen. 

Houbrakens  Angaben  über  die  Surinamische  Reise  der  Künst- 
lerin sind  dem  1705  — und  später  zu  wiederholten  Malen  — 
•erschienenen  Werke  „ Metamorphosis  insectorum  Surinamensium” 
•entnommen.  Der  Zeitpunkt  dieser  Reise  wird  aber  in  der  Vor- 
rede mit  Juni  1699  angegeben,  während  Houbraken  sagt  „im 
Jahre  1698".  Die  zweijährige  Dauer,  welche  er  angibt,  stimmt 
überein,  da  die  Merian  Juni  1701  von  Surinam  abfuhr  und  am 
23  Sept.  dieses  Jahres  wieder  in  Holland  ankam. 

J Auch  bei  Houbraken  III  223. 


29 


61.  HAARLEMS  DOODT-BASUIN. 


Houbraken  will  B.  III  S.  380  aus  einem  Knittelvers  mit  der 
Ueberschrift : Haarlems  Doodt-Basuin , uitgeblazen  opdeTombe 
van  den  Heer  Jacob  van  Kämpen  enz.  das  Todesdatum  des 
bekannten  Architecten  und  Erbauers  des  Amsterdamer  Rat- 
hauses • entdeckt  haben  und  giebt  als  solches  den  4 März  1658 
Dies  ist  aber  falsch.  Aus  der  Inschrift  seines  Grabmales  in 
der  Kirche  zu  Amersfoort  wissen  wir,  dass  er  bereits  am  13 
September  1657  starb.  Nun  wird  neben  ihm  z.  B.  von  Galland  *) 
ein  zweiter  Architect  dieses  Namens  angenommen,  der  älter 
als  sein  berühmter  Namensvetter  und  zu  Haarlem  ansässig  ge- 
wesen sein  soll.  Er  wäre  dann  der  von  Ampzing  und  Schrevel 
(Vgl.  oben  S.  385)  gelobte  Künstler.  Hiergegen  wäre  nichts 
einzuwenden,  wenn  Schrevel  nicht  von  seinem  Landsmann  als 
von  dem  berühmten  Meister , dem  Architecten  des  Prinzen  von 
Oranien  usw.  redete,  also  offenbar  nur  einen  einzigen  Künstler 
kannte.  Umgekehrt  w’ird  der  in  Haarlem  nachweisbare  v.  Campen 
von  Ampzing  bereits  im  Jahre  1608  mit  Lieven  de  Keij  als 
Erbauer  des  Alte-männer-hauses  genannt  (S.  398) , während 
Galland  den  Bau  für  letzteren  allein  in  Anspruch  nimmt  *).  Ist 
die  alte  Ansicht  die  richtige , dann  wäre  die  Existenz  zweier 
verschiedener  J.  v.  Campens  erwiesen , denn  der  berühmte  wurde 
etwa  1596  geboren,  war  somit  i.  J.  1608  erst  12  Jahre  alt. 


1)  Gesch.  d.  holl.  Baukunst  303  ’). 

2)  A.  a.  O.  S.  447. 


Bei  dieser  Sachlage  muss  die  Frage  eine  offene  bleiben,  bis 
es  gelingt  ein  Exemplar  jener  ,,Doodt-basuin*’  aufzufinden. 
Stellt  sich  dann  das  von  Houbraken  gegebene  Todesdatum  als 
richtig  heraus,  so  ist  die  Sache  aufgeklärt  und  die  Zweizahl 
erwiesen. 

Houbraken  hält,  wie  gesagt,  den  Haarlemer  Meister  für  den 
berühmten  Jacob  van  Campen  und  erwähnt  seine  bekannten 
Bauwerke ; das  Amsterdamer  Rathaus , das  Morizhaus  , das  Haus 
des  Const.  Huyghens  u.  A. 


62.  DIE  GILDEBUECHER. 


An  mehreren  Stellen  erwähnt  Houbraken  die  Gildebücher  *) , 
aus  denen  er  die  Mitteilung  geschöpft,  in  welchem  Jahre  dieser 
oder  jener  in  die  Malergilde  eingetreten,  wann  er  Hauptmann 
gewesen  sei  und  dergleichen  mehr. 

t)ie  noch  vorhandenen  Bücher  dieser  Gilden  sind  in  den  letzten 
Jahren  publizirt  worden,  was  Haarlem  angeht,  in  dem  vortreff- 
lichen Werke  von  A.  van  der  Willigen,  les  Artistes  de  Jlarlem 
und  was  die  übrigen  Städte:  Alkmaar,  Delft,  Dordrecht,  Haag, 
Leiden  und  Middelburg  betrifft,  in  Obreens  Archief.  Für  Am- 
sterdam fehlen  leider  bisjetzt  derartige  Documente  vollständig. 

Ob  Houbraken  diese  Bücher  selbst  eingesehen  hat,  ist  nicht 
sicher  zu  entscheiden,  jedoch  nicht  sehr  wahrscheinlich.  Er  würde 
dann  in  viel  ausgiebigerer  Weise  Daten  über  seine  Künstler 
daraus  entlehnt  haben,  während  seine  Angaben  sich  jetzt  nur 
auf  ganz  wenige  Meister,  ohne  irgend  welche  Methodik,  be- 
schränken. Ein  Vergleich  der  uns  erhaltenen  Bücher  mit  den 
Mitteilungen  Houbrakens  wird  dies  klar  machen.  Wir  behandeln 
die  Städte  in  alphabetischer  Reihenfolge. 

A.  Alkmaar. 

Obreens  Archief  II  S.  26 — 61  sind  die  Verzeichnisse  der 
Gildebücher  dieser  Stadt  veröffentlicht.Sie  fangen  mit  der  Grün- 
dung der  Gilde  am  30  December  1631  an,  während  das  letzte 
darin  vorkommende  Jahr  1797  ist. 

*)  Die  Stelle,  wo  Houbraken  am  ausführlichsten  über  die  Gilden 
im  Allgemeinen  spricht,  findet  sich.  G.  S.  I 238  ff. 


445 


B.  II  S.  8.  Nicol  aes  van  der  Hek  war  einer  derjenigen, 
„welche  im  Jahre  1631  zu  Alkmaar  die  Kunstgenossenschaft 
„ von  St.  Lucas  gründeten.  ” — In  der  Tat  gehört  er  zu  den 
Künstlern,  vor  dessen  Name  die  Jahreszahl  1631  als  Datum 
des  Eintritts  geschrieben  ist.  (S.  34).  Da  die  Gilde  am  vor- 
letzten Tage  dieses  Jahres  errichtet  wurde,  dürften  alle  Künstler 
bei  denen  dasselbe  der  Fall  ist,  zu  den  Gründern  zu  zählen  sein. 

Ibid:  „Sein  Sohn  Marten  Heemskerk  van  der  Hek 
„kam  September  1653  in  die  Gilde  und  war  im  Jahre  1654 
„ ihr  Regent.  ” — Zur  Controle  letzterer  Angabe  fehlen  uns  die 
Regentenverzeichnisse.  Erstere  wird  bestätigt  durch  Archief  II 
33,  wo  allerdings  das  genaue  Datum  fehlt. 

B.  II  S.  16  „Matth  ijs  van  den  Berg  kam  am  i Juni 
„1646  in  die  Lucasgilde  zu  Alkmaar.  ” A.  a.  O.  bei  Obreen 
lesen  wir  „16  Juni  1646  Matthias  van  den  Berg.” 

B.  II  S.  198.  „Arent  Teerling,  genannt  Sinceer  finden 
„wir  im  Jahre  1632  in  der  Liste  der  Alkmaarschen  Künstler 
„ als  Meister  verzeichnet ....  aber  er  wurde  später  Anstreicher. 
„Er  war  Lehrer  von  Jan  Theunisz  Blanckerhof  und Joh.  Bulot  ” 

Die  Angaben  bei  Obreen  über  ihn  sind  folgende; 

„1632  Arendt  Samuelsz  Teerling”  (S.  27). 

„ 1640  Jan  Theunisz  Blankenhof  und  Johannes  Bulot  Schüler 
„von  Arend  Cinceer”  (S.  48). 

Die  übrigen  Lehrer  Blanckerhofs : P.  Scheijenburg,  Ces.  v. 
Everdingen  und  Gerr.  de  Jong  stehen  als  solche  in  den  Gilde- 
büchern nicht  verzeichnet. 

Das  Todesjahr  1669,  welches  Houbraken  mitgeteilt  war,  findet 
sich  auch  in  den  Gildebüchern.  Er  verwirft  es  aber,  da  Joh. 
Voorhout  ihm  erzählte,  dass  er  Blankerhof  1674  zu  Hamburg 
angetroffen  habe.  Wir  haben  bereits  oben  S.  83  gesehen,  dass 
dies  falsch  ist,  und  einen  Versuch  gemacht,  den  Irrtum  zu  erklären. 

B.  Amsterdam. 

Aus  Mangel  an  erhaltenen  Documenten  über  die  Amsterdamer 
Lucasgilde  sind  wir  ausser  Stande,  Houbrakens  Angaben  zu 
prüfen.  Nur  von  einer  können  wir  sagen , dass  sie  sicher  falscK 


446 


ist:  Kendrik  Dubbels  sei,  nach  G.  S.  II  237,  zur  Zeit  als 
Bakhuizen  zu  ihm  kam , der  älteste  Künstler  der  Genossenschaft 
gewesen.  Im  Jahre  1650  war  jener  nach  Amsterdam  gekommen, 
es  wird  spätestens  1655  gewesen  sein,  als  er  bei  Dubbels  in  die 
Lehre  trat  ’).  Dieser,  um  das  Jahr  1620  geboren,  kann  also 
damals  unmöglich  einer  der  ältesten  Künstler  Amsterdams 
gewesen  sein. 

Ueber  die  Erneuerung  der  Lucasgilde  in  den  Jahren  1653 
und  1654  bringt  Houbraken  B.  III  S.  329  ff.  ausführliche  Nach- 
richten, welche  einer  kleinen  Gedichtsammlung  mit  Beiträgen 
von  T.  Asselijn  und  J.  v.  Vondel  entlehnt  sind.  Dieses  Buch 
unter  dem  Titel:  Broederschap  der  Schilderkunst,  ingewijdt 
door  Schilders,  beeldthouwers  en  deszelfs  begunstigers  op  den 
21  van  Wijnmaent  1654  op  St.  Jorisdoelen  in  Amsterdam,  bei 
Jacob  Vinkel  erschienen , enthält  weiter  nichts  kunsthistorisch 
wichtiges. 

Dagegen  bezieht  sich  ein  — freilich  von  Houbraken  nicht 
berücksichtigtes — Gedicht  des  Jan  Vos : Strijdt  tusschen  de  Doodt 
en  Natuer , of  Zeege  der  Schilderkunst  ebenfalls  auf  diese  Feier 
und  hierin  liest  man  S.  140  eine  Stelle,  welche  wegen  der  Auf- 
zählung der  Künstlernamen  Beachtung  verdient. 

Die  Natur  redet  ihre  Tochter,  die  Kunst  an: 

Amsterdam  zal  grimmelen  van  Schilders  en  Poeeten 
Deez’  zullen  in  dit  hooft  der  waterste^n, 

Een  broederschap,  door  Kretsers  raadt,  oprechten, 

Om  u op  ’t  jaargetij  ten  dienst  te  staan. 

Briezd  zal,  tot  sieraadt , festonnen  vlechten 
Van  speel-  en  bou-  en  wapentuigh,  en  blaän 
Van  lauwren  offeren  op  uw  altaaren. 

Zoo  wordt  uw  Faam  behoedt  voor  ondergang. 

Apollo  zal  hier  met  Apelles  paaren 
De  Dichtkunst  met  haar  dochters  Maatgezang. 


B Es  sind  bereits  datirte  Bilder  vom  Jahre  1658  von  ihm  bekannt. 
O.  H.  III  141. 


Hier  ziet  men  Rembrandt,  Flink,  de  Wit,  Stokade 
Daar  van  der  Heist,  de  Köningen  Quellien, 

Van  Loo,  Verhulst,  Savooy,  van  Zijl  wiens  daade, 

In  ’t  kleen  zoo  groot  zijn  dat  de  doodt  moet  vli^n: 

Men  ziet  er  Bronkhorst,  Kalf  en  Bol  uitmunten 
En  Graat  en  Blora  en  die  penseel  en  plet 
Veel  waarder  schatten  dan  de  heldre  punten 
Van  dierbaar  diamant  in  goudt  gezet. 

Die  Stadt  zal  zieh  zoover,  door  hare  verven 
Doen  roemen,  als  haar  scheepen  zee  beslaan. 

C.  Delft. 

Von  der  1613  gegründeten  Malergilde  zu  Delft  sind  uns  zwei 
Bücher  erhalten,  mit  den  Verzeichnissen  der  aufgenommenen 
Meister  zwischen  den  Jahren  1613  und  1 7 1 4.  Houbraken  bezieht 
sich  an  zwei  Stellen  auf  diese  Urkunden; 

B.  I S.  145  „Adriaen  van  Linschoten  (im  Verzeichnis 
„der  Regenten  der  Lucasgilde  zu  Delft  findet  sich  sein  Name 
„im  Jahre  1627  so  angegeben:  Kornelis  Adriaan  Linschoten) 
„ist  geboren  zu  Delft  im  Jahre  1590.” 

Offenbar  liegt  hier  eine  Verwechslung  des  Vaters  Cornelis 
Adriaensz  und  des  Sohnes  Adriaen  Cornelisz  Linschoten  vor. 
Auf  diesen  bezieht  sich  die  Biographie,  auf  jenen  vermutlich 
die  Notiz  des  Regentenverzeichnisses.  Ich  sage  vermutlich,  da 
wir  für  das  Jahr  1627  keine  Angaben  über  diesen  Punkt  besitzen. 
Das  einzige  Mal,  das  der  Name  des  Vaters  in  den  Gildebüchern 
vorkommt,  ist  Archief  I S.  7 , wo  er  als  Nr.  6 der  zur  Gilde 
gehörigen  Glaser  fungirt.  Sein  Sohn  Adriaen  Cornelisz  Lin- 
schoten wird  S.  6 ohne  Datum , aber  zwischen  Symon  de  Vlieger, 
der  1634  und  Willem  van  den  Landen,  der  1635  eintrat,  er- 
wähnt, ist  also  vermutlich  in  einem  dieser  beiden  Jahre  als  Mit- 
glied aufgenommen  worden. 

B.  I S.  304  heisst  es  von  Anth.  Palemedes;  „er  kam 
„ 1636  in  die  Lucasgilde  zu  Delft  und  war  1673  zum  letzten 
„Mal  Obmann  derselben.  ” Die  zweite  Hälfte  dieser  Mitteilung 
wird  bestätigt  durch  Archief  I 80,  während  S.  18  uns  lehrt, 
dass  der  Meister  sich  bereits  am  6 Dec.  1621  als  Mitglied  der 


448 

Gilde  aufnehmen  Hess  und  wir  ihn  bereits  1635  als  Regent 
antrefifen. 

D.  Dordrecht. 

Wie  bei  Allem , was  die  Malerei  in  Houbrakens  Vaterstadt 
betrifft , ist  es  auch  hier  sehr  schwer  zu  entscheiden,  in  wie  fern 
seine  Mitteilungen  auf  persönliche  Erlebnisse  und  mündliche 
Erkundigungen , oder  auf  gedruckte  Quellen  zurückgehen.  In 
Bezug  auf  die  Lucasgilde  trifft  dies  um  somehr  zu , da  ihre 
Bücher  uns  nur  zum  Teil  erhalten  sind,  und  zw'ar  derjenige 
Teil,  welcher  die  Jahre  1580—1649  umfasst.  Nun  trennten  sich 
aber  im  Jahre  1642  die  eigentlichen  Maler  von  der  alten  Gilde, 
welche  hauptsächlich  Handwerker  zu  Mitgliedern  hatte  und  grün- 
deten eine  neue  Genossenschaft,  von  deren  Büchern  keines  übrig 
ist.  Wir  besitzen  also  nur  bis  zum  4 Sept.  1640,  wo  der  letzte 
Feinmaler  aufgenommen  wurde,  Daten  über  die  Dordrechter 
Künstler  und  da  Houbrakens  Mitteilungen  sich  alle  auf  die 
spätere  Zeit  beziehen,  sind  jene  uns  hier  von  keinem  Nutzen. 
Ich  beschränke  mich  daher  auf  eine  Zusammenstellung  der 
Stellen,  an  welchen  die  Gilde  erwähnt  wird. 

B.  I S.  238.  Hier  werden  Jacob  Gerritsz  Cuyp,  Isack 
van  Hasselt,  Corn.  Tegelberg  und  Jaques  Grief,  gen. 
Klaau  als  diejenigen  erwähnt,  welche  1642  die  neue  Gilde 
errichteten.  Zu  bemerken  ist,  dass  ausser  dem  Erstgenannten 
ihre  Namen  nicht  im  Buche  der  alten  Gilde  Vorkommen , was 
man  eigentlich  doch  erwarten  durfte. 

B.  II  S.  155-  Jacob  Lavecq  kam  1655  in  die  Kunstge- 
nossenschaft. 

B.  II  S.  168.  Jan  van  Hoogstraten:  seinen  Namen  finde 
ich  verzeichnet  in  der  Liste  der  St.  Lucas-kunstgenossen  im 
Jahre  1649. 

B.  III  S.  181.  Pieter  vanderLeeuw  kam  1669  in  die 
Kunstgenossenschaft  und  schrieb  1678  als  Regent  Houbraken 
als  Mitglied  ein. 

Ibid.  S.  213.  Ary  Huijbertsz  Verve  er  kam  1646  zu 


449 


gleicher  Zeit  als  Gerard  de  Jager,  Abraham  Susenier 
und  Arnout  Elsevier  in  die  Kunstgenossenschaft  von  St. 
Lucas. 

Ibid.  S.  216.  Isrel  Covijn  war  seit  1647  Mitglied  der  Kunst- 
genossenschaft, und  als  Houbraken  ihn  kennen  lernte,  das 
älteste  darin. 

Ibid  S.  248.  Abraham  Diepraam  wurde  1648  Mitglied 
der  Lucasgilde. 

E.  Haag. 

Eine  Benützung  der  eigentlichen  Meisterbücher  der  Haagschen 
Lucasgilde  von  Seiten  Houbrakens  ist  nicht  nachweisbar.  Seine 
Mitteilungen  baschränken  sich  i)  auf  die  Errichtung  der  Con- 
frene  im  Jahre  1656  (I  243);  2)  auf  eine  Beschreibung  der 
Deckengemälde  im  Gildezimmer  (I  244). 

Ad  i)  standen  ihm  „darüber  gemachte  Aufzeichnungen ,”  zur 
Verfügung.  Dies  verhindert  ihn  nicht,  wie  schon  van  Gool 
N.  S.  II  314  bemerkt  hat,  ein  falsches  Datum  anzugeben:  15 
Februar  statt  16  October.  Dieser  Fehler  verrät  uns  seine  Quelle. 
In  Obreens  Archief  IV  56  ff.  hat  Bredius  ein  Manuscript  ver- 
öffentlicht, welches  auf  der  ersten  Seite  die  Aufschrift  träg-t: 
„ Aanteeckeningen  bij  mij  Corn.  van  Veen,  zeedert  den  15®" 
„February  des  Jaers  1656  van  tijt  tot  fijt  gehouden,  ten  ver- 
„soucke  van  verscheijde  meester  Schilders  de  welcke  van  meij- 
„ninge  waren  Requeste  te  presenteeren  aen  de  Ed.  Achtbaere 
„Magistraeten  van  ’s  Gravenhaege  omme  te  bekoomen  Afsonde- 
„ ringe  van  het  St.  Lucas  Gilde  ende  oprechtinge  van  een  nieuwe 
„separate  Confrerije,  bestaende  uit  meesters  Schilders,  Glaese- 
„schrijvers,  Beelthouders  ende  Plaetsnijders.  ” Dieses  Datum 
1 5 Februar , an  welchem  der  nachherige  Schriftführer  der  Con- 
frerie  seine  Aufzeichnungen  anfing,  hat  Houbraken  für  den 
Zeitpunkt  ihrer  Entstehung  gehalten,  als  welcher,  wie  bereits 
gesagt,  vielmehr  der  16  October  anzusehen  ist,  da  an  diesem 
Tage  die  Maler  — 48  an  der  Zahl , wie  auch  Houbraken  sagt  — 
aufgerufen  waren  „tot  de  Erectie  van  een  nieuwe  Confrerie” 
(Archief  a.  a.  O.  S.  59).  Die  Bitte  an  den  Magistrat,  welche 


450 


Houbraken  als  Folge  ihrer  Zusammenkunft  angiebt,  hatte 
schon  vorher  stattgefunden.  Mit  Recht  erwähnt  Houbraken  unter 
den  Gründern  namentlich  den  Schöffen  Dirk  van  der  Lis[se] , 
der  nach  den  Aufzeichnungen  van  Veens  als  Maler  und  als 
Magistratsperson  in  den  damaligen  Verhandlungen  eine  grosse 
Rolle  gespielt  hat. 

Die  Beschreibung  der  Deckengemälde  im  Gildezimmer  sind 
wir  ebenfalls  im  Stande  zu  controliren,  da  wir  eine  poetische 
Beschreibung  vom  Jahre  1737  und  einen  Inventar  vom  Jahre 
1763  besitzen.  (Archief  IV  204  f.).  Aus  letzterem  geht  hervor, 
was  Houbraken  nicht  erwähnt,  dass  das  Kaminstück  von  Mat- 
theus Terwesten  erst  25  Jahre  nach  den  übrigen  Bildern  gemalt 
war  (1686  und  1711). 

F.  Haarlem. 

Die  Haarlemer  Lucasgilde  wird  nur  einmal  und  zwar  G.  S.  I 
S.  95  erwähnt.  Dort  heisst  es:  „In  der  Liste  des  Lucasgilde- 
„ buches  zu  Haarlem  sind  mehrere  Söhne  und  Enkel  von  Frans 
„Hals  verzeichnet , welche  alle  die  Kunst  geübt  haben  und  zwar 
Frans  Hals  F.zoon,  Herman  Hals  F.zoon,  Jan  Hals  F.zoon 

und  Klaas  und  Jan  Hals  Janszonen Keinen  einzigen  dieser 

können  wir  in  den  von  van  der  Willigen  veröffentlichten  Ur- 
kunden, welche  die  Lucasgilde  betreffen,  nachweisen,  obwohl 
die  Existenz  Aller  mit  Ausnahme  des  Klaes  Hals  Janszoon 
durch  andere  Documente,  wie  Taufscheine,  Heiratsanzeigen  etc. 
verbürgt  ist.  Die  einzige  auf  uns  gekommene  Notiz  aus  den 
Gildebüchern  über  die  Nachkommen  von  Frans  Hals  bezieht 
sich  auf  dessen  Sohn  Nicolaus,  der  am  2 Nov.  1656  in  die 
Gilde  eintrat  und  1682,  1683  und  1685  zu  deren  Vorstand  ge- 
hörte (v.  d.  Willigen  S.  150,  mit  Errata  und  S.  24). 

*)  Gedruckt  in  Obreens  Archief  IV  18 1 ff.:  Op  het  75  jaarig  jubel- 
feest der  Broederschap  van  Pictura  te  ’s  Gravenhage  gevierd  den  3 1 
December  1737. 


63.  DIE  BILDNISSE  DER  GROOTE  SCHOUBURGH. 


Im  vorhergehenden  ist  bereits  bei  jedem  von  Houbraken  be- 
nützten Werke  gemeldet,  ob  und  welche  Porträts  er  demselben 
entnommen  habe.  Der  Uebersichtlichkeit  wegen  gebe  ich  jetzt 
noch  ein  Verzeichnis  sämmtlicher  in  der  Groote  Schouburgh 
enthaltener  Bildnisse  und,  insofern  sie  sich  ermitteln  Hessen, 
der  Quellen,  woraus  sie  entlehnt  sind  *). 

I  L.  V.  A sch,  Piet.  nach Joh.Verkolje.  Vgl.  S.  236.Wessely,  2. 
III  C.  Assel  ij  n,  J a n nach  Rembrandt,  Bartsch  277.  Vgl.  S.  65. 

II  J.  Bakhuizen,Lud.  nach  Lud.  Bakhuizen,  Aet  71  als 

Titelblatt  zu  seinem  IJstroom. 

I M.  Bäcker,  Jac.  nach  Theod.  Matham,  Th.  de  Keijser 
pinxit.  Vgl.  S.  336  2). 

I D.  V.  Baien,  Hendr.  nach  Iconographie , W.  42;  Paul 
du  Pont  sc. 

III  E.  Bartolet  aus  Sandrart  II  III  Taf.  6 Nr.  5. 

1)  Stecher  der  Mehrzahl  der  Bildnisse  war  Jacobus  Houbraken.  Ausser 
den  beiden  Tafeln  D.  und  F.  des  dritten  Bandes , welche  von  Dirk 
Jonkman  bezeichnet  sind,  glaube  ich  in  einer  Anzahl  radirter  Bild- 
nisse die  Hand  Arnolds  zu  erkennen.  Es  sind  diejenigen  von  Bramer 
(I  J.)  Rembrandt  (I  M.)  de  Laer  und  de  Heit  (I  R.)  Beck  und  Tilman 
(II  C.)  und  Asselijn  (III  C.).  Mit  Ausnahme  des  letzten  also  alle  in  den 
beiden  vor  Arnolds  Tode  erschienenen  Bänden.  Auch  kommen  ausser 
auf  den  genannten  Tafeln  noch  auf  einigen  andern  Hintergründe,  Em- 
bleme und  anderes  Beiwerk  vor,  das  ebenfalls  mit  der  Radirnadel  aus- 
geführt zu  sein  scheint.  Man  vergleiche  z.  B.  die  Tafeln  H,  L,  N,  O, 
P,  Q des  ersten  und  B,  D,  E,  F,  H,  J,  K des  zweiten  Bandes. 

’)  V.  Someren  behauptet  irrtümlich , dass  Houbraken  das  Bildnis 
Bäckers  aus  de  Bie  entlehnt  habe. 


452 

II  C.  Beck,  Dav.  aus  Meyssens:  Dav.  Beck  pinx,  Ant.  Coget  sc. 
IO.  Bega,  Corn.  L.  V.  d.  Koogen  del.  Vgl.  S.  350. 

III  H.  de  Bisschop,  J.  J.  de  Baane  pinx.  D.  Coster  sc.  G. 
Blök  exc.  Vgl.  S.  213. 

I  C,  Bloemaert,  Abr.  aus  Meyssens:  Her.  Blomaert  del. 
Hen.  Snijers  sc, 

III  B.  ter  Borch,  Ger.  Ger.  ter  Borch  pinx.  Vgl.  S.  40. 

I J.  Bramer,  Leon,  aus  Meyssens:  Leon.  Bramer  pinx. 

Ant.  V.  d.  Does  sc.  Vgl.  S.  164. 

I J.  de  Bray,  Sal.  nach  D.  de  Bray,  Aet  67  Ao.  1664; 
Vis  Blokhuijsen  122. 

I E.  Breughel,  J.  nach  v.  Dijck , Icon.  W.  i. 

I L.  V.  Bronkhorst,  J.  aus  Meyssens:  Io.  van  Bronchorst 
dehn.  Pet.  Balliu  scnlp. 

I O,  Brouwer,  Adr.  nach  Icon.  W,  21  ; S.  ä Boiswert  sc. 

II  H.  Kalf,  Wil. 

I L.  Champagne,  Phil.  Se  ipse  pinxit,  G.  Edelinck  sc. 

1676.  Auf  der  Rolle  die  Jahreszahl  1668.  Unterschrift: 
Philippus  de  Champaigne,  Bruxellensis , Pictor  Regius 
et  Regiae  Pictorum  Academiae  Rector : Eximiae  hujus 
artis  excellentiä  et  christianä  pietate  aeque  insignis. 

III  K.  Kn  ei  1er,  Godfr.  nach  lat.  Sandrart  8 Nr.  4. 

I F.  Koberger,  Wenc,  nach  Icon.  W.  77 ; L.  Vorsterman  sc. 
III  N.  Koerten  Blök,  Joh.  Dav.  v.  d.  Plaas  pinx.  P Schenk 
sc.  Vgl.  S,  307. 

II  B.  Koning,  Phil,  Phil.  Koning  pinxit.  Vgl.  S.  55. 

I B.  Crabeth,  D.  \ nach  R.  v.  Persijn,  in  Walvis’  Be- 
I B.  Crabeth,  W.  I Schreibung  von  Gouda. 

I A.  David  Jorisz  nach  Chr,  van  Sichern,  Müller  2791, 
Ao.  1554  Aet  54. 

II  F.  V.  d.  Does,  Ja c.  nach  einer  Zeichnung.  Vgl.  S.  108. 
II  A.  Dou,  Ger.  nach  Car.  de  Moor;  v.  d.  Kellen  P.  G. 

Nr.  9b.  Unterschrift:  G.  Schalcken  honoris  ergo 
praeceptorem  suum  delineavit  ^). 


..  *)  Diese  Unterschrift  stellt  das  in  letzter  Zeit  angezweifelte  Schul  Ver- 
hältnis Schalckens  zu  Dou  fest. 


453 


ÜI  C.  Dullaert,  Heijm.  Phil.  Koning  pinx.  Vgl.  S.  79. 

Genaue  Wiederholung  des  ebenfalls  von  Jac.  Hou- 
braken  gestochenen  Bildnisses  vor  Dullaerts  Gedichten. 
I K.  V.  Dijk,  Ant.  nach  Icon.  W.  79;  Luc.  Vorsterman  sc. 
II  E.  V.  d.  Eekhout,  Gerbr. 

II  C.  Elzheimer,  Ad.  aus  Meyssens:  W.  Hollar  fec.  I. 
Meysens  pinx.  et  exc. 

I  A,  Erasmus,  D es.  vielleicht  nach  van  Dijck(W.  5),  wahr- 
scheinlicher aber  nach  einer  gemeinschaftlichen  Vorlage. 
II  D.  V.  E verdingen,  All. 

II  D.  Flink,  Gov.  G.  Pzn.  v.  Zijl  pinx.,  A.  Blooteling  sc. 

Wessely,  ii  Vgl.  S.  25. 

I  E.  d e G e e s t , W ij  b r. 

III  D.  Genoels,  Abr. 

I  H.  V.  Goijen,  J.  nach  Kar.  de  Moor ; v.  d.  Kellen  P.  G.  i. 
I F.  Hals,  Fr.  Fr.  Hals  pinx.  W.  Baillie  sc 

I K.  deHeem.J.D.  loannes  Lijvijus  pinx.  Paulus  Pontius  sc. 

II  A.  V.  d.  Heist,  Barth.  B.  v.  d.  Heist  del. , A.  Blooteling 

sc.  Wessely,  22. 

I R.  de  Heit,  Nie.  nach  Stocade,  v.  d.  Kellen  P.  G.  i. 

III  K.  Ho  et,  Ger.  Ger.  Hoet  pinx.  Vgl.  S.  242. 

III  B.  Hondekoeter,  Gill. 

III  C.  Hondekoe  ter,  Melch. 

III  M.  Hondius,  Abr.  Ipse  pinxit,  J.  Smith  fecit  et  exc. 
Vgl.  S.  319.  Smith  Br.  M.  T.  Port.  132. 

I J.  V.  Hoogstraten,  Dirk  Sam.  v.  Hoogstraten  del.,  Aet 
44  Ao.  1640,  Vgl.  S.  161. 

II  G.  V.  Hoogstraten,  J, 

II  G.  V.  Hoogstraten,  Sam.  aus  der  Inleijding,  S.  v.  Hoog- 

straten pinx.  Aet  50  Ao.  1677. 

Titelbildnis  Ho ubraken,  Arn. 

III  B.  du  Jardin,  Kar. 

I H.  Jordaens,Jac.  nach  Icon.  W.  33;  P.  de  Jode  sc. 

I R.  V.  Laer,Piet  nach  Sandrart  NN.  Nr.  2. 

III  E.  de  Lai  resse,  Ger.  nach  dem  Schabkunstblatte  Arn. 
V.  Halens. 


454 


II  B.  Lely,  Piet.  P.  Lely  pinx.  A.  de  Jode  sc.  R.Thomson  exc. 

II  G.  L ingelb  ach,  J o h.  Job.  Lingelbach  pinxit.  Vgl.  S.  147. 
I N.  Lievens,  Jan  nach  Icon.  W,  85,  L.  Vorsterman  sc. 
I R.  Marsens,  Otto. 

III  J.  Merian,  M.  Sib.  Jac.  Houbraken  sc.  in  dem  Werker^ 

Erucarum  ortus,  1717. 

III  B.  Metzu,  Gabr, 

III  A.  V.  Mieris,  Fr.  F.  v.  Mieris  del. , A.  Blooteling  fec. 
Wessely,  37.  Vgl.  S.  5. 

III  F.  V.  Musscher,  Mich,  freie  Copie  nach  v.  Musschers 
eigenem  Schabkunstblatt,  datirt  1685. 

I C.  V.  Oort,  Ad.  aus  Meyssens;  Jac.  Jordaens  pinx.  Henr. 
Snijers  sc.  Vgl.  S.  38. 

I Q.  V.  O stade,  Adr.  A.  v.  Ostade  del.,  J.  Gole  excud. 
I N.  Palamedes  Palamedesz,  nach  Icon.  W.  58  Paul 
Pontius  sc. 

III  C.  V.  Pee,  J. 

III  J.  V.  d.  Plaats,  Dav. 

I G.  V.  Poelenburg,  Corn.  nach  dem  Bildnisse  des  Jan 
Both  bei  Sandrart  Tafel  NN.  Nr.  6. 

II  F.  Potter,  Paul. 

II  D.  Pijnacker,  Ad. 

II  N.  Quellin  US,  Er.  aus  Meyssens;  Er  Quellinus  delin. 
Petr,  de  Jode  sculp. 

I M.  Rembrandt  nach  Rembrandt,  B.  19.  Vgl.  S.  272. 

II  K.  Roos,  Joh.  H.  nach  lat.  Sandrart  Tafel  7 Nr.  3.bzw. 

nach  dem  diesem  Stiche  zu  Grunde  liegenden  Ori- 
ginal von  Phil.  Kilian,  Aet.  52  Ao.  1684.  Vgl.  S.  288. 
I D.  Rubens,  P.  P.  aus  Meyssens;  I.  Meyssens  exc.  Vgl. 

S.  74;  sein  wahres  Bildnis  nach  der  besten  Abbildung. 
I P.  Saftleven,  Corn.  nach  Icon.  W.  90,  L.  Vorsterman 
sc.  Vgl.  S.  343. 

I P.  Saftleven,  Herrn,  aus  Meyssens;  H.  Saftleven  pinx. 
Coenr.  Woumans  sc. 

Savery,  Roel.  P.  Moreelse  pinx.  Geertr.  Roghman 
sc.  Vgl.  S.  57. 


I D. 


455 


III  G.  Schalcken,  Godfr.  nach  J.  Smith ; Godfr  Sc^alcken 
pinxit  Londini  1694,  oder  nach  der  verkleinerten 
gegenseitigen  Copie  v.  P.  Schenk:  Godefridus  Schal- 
cken, Dordraco  Batavus  apud  Londinenses  in  Anglia 
Pictor  praestantissimus. 

IM.  V.  Schurinan,  A.  M.  nach  A.  M.  v.  Schurman  Aet.  33 
Ao.  1640  Vgl.  S.  314. 

I  E.  Schut,  Corn.  nach  Icon,  W.  91.  L.  Vorsterman  sc. 
Vgl.  S.  77- 

I  G.  Segers,  Dan.  aus  Meyssens;  I.  Livens  pinx. 

I  A.  Snellings,  Jan  nach  Icon.  W.  37.  P.  de  Jode  sc. 

Vgl.  s.  35. 

I E.  Snijders,  Fr.  nach  v.  Dijck,  Icon.  W.  ii. 

II  C.  Sorgh,  H.  Mzn.  H.  M.  Sorgh  pinxit  Aet.  34A0,  645. 

Vgl.  S.  26  !)• 

III  A,  Steen,  Jan 

II  K.  V.  Streek,  Ju  rr.  J.  van  Streek  pinx.  Vgl.  S.  292. 

I P.  Teniers,  Dav.  aus  Meyssens,  Dav.  Teniers  pinx. 
P.  de  Jode  sc. 

III  L.  Terwesten,  Aug. 

III  G.  Tiedeman,  Phil. 

II  C.  Tilmans,  Sim.  Pet.  nach  Chr.  Hägens,  Aet.  67  Ao. 

1668.  Vgl.  S.  88. 

III  F.  Toorenvliet,  Jac. 

I G.  Torrentius,  Joh.  nach  Jan  v.  d.  Velde,  Aet.  39  Ao. 

1628,  Franken  und  v,  d.  Kellen  40. 

I ¥.  V.  Uden,  Lud.  nach  Icon.  W.  94.  L.  Vorsterman  sc. 
II  E.  Vaillant,  Jac. 

II  E.  Vaillant,  Wall,  nach  dem  Schwarzkunstblatt  des 
Meisters,  ohne  Hut.  Wessely  2. 

I G.  de  Valk,  P.  P.  de  Valk  pinx.  Aet.  21  Ao.  1605  Antje 
Jeppes  del.  Vgl.  S.  120. 

Ttitel  V.  Veen,  Oct.  aus  Meyssens;  Gert.  v.  Veen  pinx.  Aegid. 
Ruchei  sc. 

*)  Das  Original  sammt  dem  Porträt  von  Sorghs  Gattin  bei  Dr.  v.  d. 
Hoeven  zu  Rotterdam. 


4S6 

III  D.  V.  d.  Velde,  Adr. 

III  M.  Verkolje,  J. 

II  H.  Verschuuring,  Hendr.  nach.?*  Vgl.  S.  195. 

II  J.  V.  d.  Vinne,  Vinc. 

III  H.  Voorhout,  Joh. 

II  C.  Weenix,  J.  Bapt.  B.  v.  d.  Heist  pinxit.  Vgl.  S.  83. 

III  O.  V.  d,  Werf,  Adr. 

III  L.  Wulfraat,  Math.  M.  Wulfraat  pinx.  Vgl.  S.  250. 


Zusätze  und  Berichtigungen. 

S.  I.  Zeile  9 v.  u.  zu  lesen  G,  H.  Veth  statt  J.  Veth. 

S.  10  f.  Weitere  nach  Houbrakens  Vorlage  gestochene  Bücher- 
illustrationen sind: 

Ja  c,  Z ee  u s,  Wolf  in  ’t  schaapsvel,  Rotterdam,  Arn  Willis,  171 1, 

J.  Broukhusii,  Poematum  L.  XVI,  Amsterdam  171 1 : Titel- 
illustration, Vignette  und  Ornament  oberhalb  der  Dedication; 
nur  letzteres  ist  bezeichnet. 

J.  Luiken,  Schriftuurlijke  Geschiedenissen , Amsterdam,  v. 
<1.  Sijs  1712.  Das  Randwerk  um  das  von  A.  Boonen  gemalte 
Porträt. 

M.  Brouerius  v.  Nidek,  Zederijke  zinnebeeiden , Am- 
sterdam, Joh.  Oosterwijk  & Hendr.  v.  d.  Gaete  1716. 

Heim.  Dullaert,  Gedichten,  Amsterdam  1719,  Ger.  Onder 
de  Linde.  Die  Vignette:  Tiliae  sub  tegmine  tutus.  Diese  Vignette 
kommt  auch  noch  in  andern  Büchern  desselben  Verlegers  vor. 

Pharmacopoea  Dordracena,  zweiter  Druck  ^ ). 

S.  14.  Z.  3 V.  u.  Ueber  die  irrtümliche  Identificirung  der 
Stichtelijke  Zinnebeeiden  mit  dem  Tooneel  van  Sinnebeelden 
vergl.  die  Anmerkung  auf  S.  190. 

S.  15.  Z.  13.  Die  erste  Ausgabe  erschien  bereits  1682  zu 
Dordrecht  und  hat  dieselben  Illustrationen. 

S.  16.  Z.  18.  Das  Datum  der  Ernennung  Knellers  zum 
Baronet  feilt  Walpole  II  207  *)  mit:  es  war  der  24  Mai  1715. 

Mitteilung  von  E.  W.  Moes.  Vgl.  ferner  S.  190  Z.  4 f. 

30 


458 


S.  17  Das  in  dieser  Anmerkung  erwähnte  Pamphlet  trägt 
den  Titel:  Lyris,  Opper  Rijm-  en  Schilderbaaz , Niew  opge- 
stane  Brievenschrijver , En  nu  volmaakt  Zwarte  konstschraper 
aan  ’t  IJ,  Boertend  Heldendigt,  Te  Abdera  Bij  Kornelis  Setsers , 
Stadsdrukker. 

Die  Dedication;  Aan  den  Heere  J.  M.,  ist  unterschrieben  B.  K , 
das  26  Seiten,  bzw.  91 1 Zeilen  lange  Gedicht  selbst  Bernhardus 
Koulona,  ein  m,  W.  bisjetzt  unerklärtes  Pseudonym.  Die  Seiten 
27 — 29  enthalten  Parodien  auf  die  beliebten  poetischen  Erklä- 
rungen jener  allegorischen  Büchertitel,  deren  Houbraken  eine 
beträchtliche  Zahl  entworfen  hatte. 

Die,  nicht  datirte,  Schrift  kommt  sowohl  für  sich  in  Ouarto- 
format  vor,  als  auch  in  dem  1718  erschienenen  Sammelband 
Schimp-  en  hekeldigten  uit  verschillende  poeten , gevolgd  naar 
den  Roomschen  Juvenalis,  Hoorn  1718  S.  188  ff 

Der  Zorn  des  Verfassers  war  offenbar  erregt  durch  Hou- 
brakens  im  Jahre  1712  erschienene  Briefe  von  Philalethes , oder 
„Verzameling  van  uitgelezen  keurstoffen;  handelende  over  den 
Godsdienst,  Natuur-,  Schilder-,  Teeken-,  Oudheid-,  Redeneer- en 
Dichtkunde,”  ein  Werk  von  dem  bereits  van  Gool  (N.  S.  I 145) 
bezeugt,  dass  es  Houbraken  namentlich  unter  den  Theologen 
viele  Feinde  gemacht  habe.  Für  die  Kunstgeschichte  ist  es 
wertlos.  Die  allenfalls  in  Betracht  kommenden  Stellen  hat  der  Ver- 
fasser in  der  Groote  Schouburgh  nochmals  verwendet,  wie  z.  B. 
einige  Anecdoten  aus  seiner  Lehrzeit  bei  Hoogstraten  (S.  4 
und  53=  G.  S.  II  164  „ik  heb  dat  kwanzuis  zoo  gemaakt  ” und 
„of  Adams  zaak  een  gebeurlijke  zaak  was”),  ferner  Citate  aus 
Pels  über  Rembrandt,  die  Erwähnung  eines  St.  Nicolaus-Bildes 
des  Jan  Steen  in  der  Sammlung  Franken,  usw. 

Auch  der  Inhalt  des  „Lyris”  ist  im  Ganzen  von  wenig  Be- 
lang. Es  wird  sehr  viel  schlechtes  von  Houbraken  und  den 
seinigen  erzählt,  doch  daneben  auf  einige  Ereignisse  aus  seinem 
Leben  hingedeutet,  die,  obwohl  sonst  unbekannt,  auf  Wahrheit 
beruhen  mögen.  In  Betracht  kommen  die  folgenden  Stellen: 

S.  3.  Z.  21  ff.  Beziehen  sich  auf  Houbrakens  Bücherillustra- 
tionen nebst  erklärenden  Versen . 


459 


Laat  voor  uw  werk  die  ’t  lust^  een  tijtelprentje  maken; 

Gij  zult  noit  zoo  te  pas  als  bij  mijn  held  geräken: 

Want  deze  teekenens  of  rijmens  nimmer  moe , 

Geeft,  voor  de  uitlegging,  bij  het  prentje,  een  digje  toe. 

S.  4 f.  werden  Philalethes  brieven  wiederholt  erwähnt. 

S.  24  desgleichen. 

S.  5 Z.  7 fif.  V.  u;  Houbraken  war  Mennonit : 

Aan  zijne  opvoeding  heeft  noit  magt,  of  hulp  ontbroken. 

Want  Menno  Symons  Kerk  daar  over  aangesproken 
Beval  het  wigt,  zoo  groot  van  hope  en  Poezy, 

En  Schilderkunst,  het  00g  van  zijn  Diakony: 

S.  6 Z.  1 2 f.  Er  war  Schüler  S.  van  Hoogstratens ; 

Gij  [die  Muse  Thalia]  zijt  het  zelf,  die  hem  ’t  slaafs  ambagt  hebt 

ontdragen 

Den  schrandren  Batavier *  *)  bewogen  om  uit  gunst 
Of  wel  Pro  Deo,  hem  te  vorderen  in  de  kunst. 

S.  6 Z.  IO.  V,  u.  Sein  Vater  war  Handwerker? 

Waarom  geen  Snijder,  of  Schoenmaker  hem  doen  worden 
Tot  ’s  Levens  onderhoud,  op  ’s  voorzaats  eerlijk  spoor? 

S.  7 f.  Er  wohnt  bei  einer  verheirateten  Schwester  ®),  geht 
dann  aber  nach  London,  wo  es  ihm  nicht  so  gut  ergeht  wie 
seinem  Lehrer  Hoogstraten, 

S.  1 1 Z,  3 V.  u.  Der  Name  seiner  Frau  Sara. 

S.  12  Z.  17  f.  Hier  wird  der  Name  Houbraken  genannt: 

Of  nu  de  maker  van  de  dolle  blijtschaps  prent 
(Hou!  braken  moet  men  van  een  tytel  zoo  bekent 
Aan  zijne  teekening,  en  orde,  woest  in  de  oogen) 

Om  dese  Levens  schetse,  ons  kwam  in  ’t  hair  gevlogen, 
(Gelijk  ’t  Aardts  wolfs  gebroet  in  wraakzucht  uitgespat 
Of  ’t  opgeruijde  grauw  met  Broedermoord  beklad.) 

S.  13  Z.  3 ff.  Er  wird  von  seinem  Freunde  Valentijn  aufge- 
fordert nach  Indien  zu  gehn : 

Der  Bentname  Hoogstratens. 

’)  Ihr  Mann  soll  nach  den  Marginalien  von  kleiner  Statur  und  Klaas 
de  Gareklopper  genannt  gewesen  sein. 

*)  Aardt  = Arent,  Arnold. 


460 


Een  Preker  aan  de  Eufraat,  den  Zwarten  Indiaan 
Gewoon  te  leeren,  nood,  raet  Lyris  ramp  bewogen, 

Den  held,  zijn  ouden  vriend  en  landsman,  onder  de  oogen 
Van  zijn  gesin  bekent  en  waardig  zijner  gunst, 

Zig  na  Batavia  te  schepen  met  zijn  kunst. 

S.  13  Z.  26. 

De  Karner,  bij  de  naam  bekent  van  Zeventien 
Zou  hem  daar  onderstant  en  wisse  hulp  toe  bien : 

Kwam  hij  zijn  naam  dat  hooftgesag  slegs  aan  te  geven 
In  Neerland  loopt  de  kunst  om  brood ; een  ander  leven 
Zou  hem  daar  volgen;  kon  hij  slegs  geduldig  zijn 
En  leven  na  den  raad  van  broeder  Valentijn  ^). 

Deez  had  zig  in  de  gunst  der  grooten  daar  gedrungen, 

En  triomfeerde  nu  , hoe  van  de  Nijt  besprongen. 

S.  14  Z.  28  ff.  Sein  Gesuch  wird  abschlägig  beschieden. 

S.  15  f.  Er  zieht  um  nach  Amsterdam. 

S.  16  Z.  25  . 

Mijn  landsman  Goedaard  heeft  den  weg  daartoe  2)  geleijd 
Dit  zal  strax  gelt  zijn,  hoe  de  Nijt  daartegen  pleijt. 

S.  22  Z.  21  ff.  Lyris  schreibt  über  das  klassische  Alterttum 
und  verfasst  Gedichte, 

Ibid.  Z.  5 V.  u.  ®). 

zijn  bespiegeling  gaat  boven  Zon  en  Maan 

In  deze  dagt  hem  eens,  een  Ladder  te  zien  staan, 

Geen  Ladder  Jacobs;  maar  een  Leer  längs  welkers  trappen 
Apelles  zijn  geslagt  zag  op  en  neder,  stappen 
Elk  na  zijn  waarde,  en  rang;  in  ’t  midden,  aan  de  Voet 
Of  hooger  na  de  kunst  hun  waardig  hield  begroet. 

’)  Fr.  Valentijn  (1656 — 1727)  Landsmann  Houbrakens,  1685 — 95 
und  1706 — 1713  Pastor  in  Indien,  Verfasser  mehrerer  geschätzter  Werke 
über  dies  Land.  Vgl.  v.  Troostenburg  de  Bruijn,  de  Hervormde  Kerk 
in  N.  O.  I.  S.  VI  Anm. *  *).  Nach  Houbrakens  Vorlage  stach  P.  v.  Gunst 
sein  Porträt,  Fr.  Müller  5563.  Houbraken  wird  ihn  zwischen  1695  und 
1705,  während  seines  Dordrechter  Aufenthalts  gekannt  haben. 

*)  Daartoe : zum  Bildnismalen  der  vornehmen  Damen. 

Worauf  sich  diese  Stelle  bezieht , ist  mir  nicht  deutlich.  Sie  ist  aber 
interessant  als  eine  Aufzählung  der  auf  der  obersten  Kunststufe  stehenden 
Meister. 


46 1 

Hij  grenikte , als  hij  zag  La  Res  in  top  geklommen 
Een  Fenix , voor  Wiens  naam , de  aloutheit  moet  verstommen 
En  die  de  Schilderkroon  gestreken  heeft  aan  ’t  IJ 
En  wel  met  reden.  Want  mijn  held  streeft  hem  voorbij. 

Hij  kokermuilde  van  der  Werf,  daar  ook  te  vinden 
Beschimpte  van  der  Pias,  onwaardlg  bij  de  Vrinden 
Van  zijne  kunst  getelt,  die  ’t  al  te  boven  streeft 
En  daar  Bakhuizen  met  zijn  Zeen  voor  ijst  en  beeft 
De  Moor  en  Schalken  voor  het  Leven  onnatuurlijk 
En  Rembrand,  die  den  nagt  verbeelde  te  figuurlijk 
In  zijnen  duistren  grond,  zag  hij  me  boven  staan 
Voor  eenen  mindren  reij,  hun  volgende  agter  aan. 

Ein  zweites  Pamphlet  gegen  Houbraken  und  seinen  Verleger 
P.  Boeteman  hat  den  Titel:  De  onredelijke  Schuld-  en  Schade- 
boete  aan  P.  Boeteman,  und  die  Unterschrift  Philerenis.  Es  han- 
delt sich  um  einen  angeblichen  Vertragsbruch  Boetemans,  der 
wie  es  scheint  Houbraken  dem  Stecher  van  der  Gouwen  zur 
Anfertigung  von  Bücherillustrationen  vorgezogen  hatte.  Die  6 
4°  Seiten  sind  weder  paginirt  noch  mit  Druckort,  Jahreszahl 
usw.  versehen.  In  einer  der  letzten  Zeilen  „ Hou ! Braken  zou 
men  van  dat  vuijl!”  wird  unser  Künstler  genannt.  Das  Pam- 
phlet findet  sich  u.  A.  im  Sammelbande  Nr.  70  der  Gelegen- 
heitsgedichte in  der  Kgl.  Bibliothek  im  Haag. 

S.  18  ff.  Bei  einer  zu  andern  Zwecken  unternommenen  syste- 
matischen Durchsicht  der  z Z.  mir  zugänglichen  Auctionscataloge 
habe  ich  mir  noch  die  folgenden  Bilder  Houbrakens  notirt: 

6a.  Ammon  und  Thamar. 

Holz  lyf  X 14". 

Sammlung  T.  London  de  Ghellinck  zu  Geht,  Cat.  Nr.  356 
versteigert  i.  J.  1821. 

6b.  Haman,  Esther  um  Gnade  anflehend. 

Holz  51  X 61  c.M. 

Auction  C.  Ulrich  und  J.  A.  Canta  zu  Rotterdam  22  Febr. 
92 , Cat.  Nr.  3. 

Auction  C.  A.  v.  Ourijk  zu  Rotterdam  19  Juli  1848,  Cat.  Nr.  28. 

Auction  V.  d.  Linden  v.  Slingelandt,  Dordrecht  1785,  Cat. 


462 


Nr.  193:  De  geschiedenis  van  Ester,  Ahasver  en  Haman,  H. 
20"  X 23"  f.  600. 

iia.  Simeon,  Gott  lobend  im  Tempel. 

aV  X 6'. 

Auction  A.  R.  v.  Waay,  Utrecht  27  Febr.  1764,  Cat. 
Nr.  77. 

i8a.  Maria  wirft  sich  zu  Füssen  Christi  und  fleht,  be- 
gleitet von  Martha,  um  das  Leben  des  Lazarus. 

Leinwand  26^"  X 

Auctie  G.  F.  J.  de  Verhulst,  Brüssel  16  Aug.  1779  Cat.  Nr. 
194,  verk.  f.  67  argent  de  change  '). 

Zu  19.  Dies  Bild  wird  nach  Mitteilung  Karl  Madsens  zu 
Kopenhagen  jetzt  in  Schloss  Kronborg  bei  Elseneur  aufbewahrt. 

19a  und  19b.  Christus  vor  Pilatus,  zwei  Compositionen 
in  schönem  Stil  gemalt. 

Leinwand,  53  X 44 

Auction  Ab.  de  Haas,  Amsterdam  8 Nov.  1824,  Cat.  Nr.  ii. 

2ia.  Christus  und  Magdalena  (Noli  me  tangere). 

Auction  Conseiller  v.  d.  Branden,  13  Apr.  1801  zu  Brüssel, 
Cat.  Nr.  235,  verk.  f.  76  arg.  de  change. 

Zu  22.  Auction  Schoute-Hollander-Pino , 14  Oct.  1884  zu  Am- 
sterdam, verk.  f.  f85. 

Auction  31  Oct.  1892  zu  Bonn,  Cat.  Nr.  17. 

22a.  Der  ungläubige  Thomas,  1 2 Personen  in  einem  pracht- 
vollen Saal. 

Holz,  17"  X 21",  datirt  1687. 

Auction  26  Aug.  1788  zu  Leiden,  verk.  f.  f 46  an  v.  d.  Vinne. 

Zu  23  und  24.  Diese  Bilder  wurden  am  8 Aug.  1821  zu  Brüssel 
nochmals  versteigert,  Cat.  Nr.  53  f.  Die  Provenienz  aus  der 
Sammlung  Gildemeester  wird  angegeben. 

24a.  Mariae  Himmelfahrt. 

8'  10"  X 6'  2". 

Auction  der  aus  den  unterdrückten  Klöstern  stammenden 


')  Vgl.  Catal.  de  tableaux  vendus  ä Bruxelles  depuis  1773  Bruxelles, 
N.  Alexandre, 


Bilder  17  Juli  1785  zu  Brüssel,  Cat.  Nr.  876,  Verk  f.  71  arg. 
de  change. 

24b.  Eine  biblische  Darstellung,  von  A.  Houbraken. 

Leinwand  69  X 9^ 

Auction  I Apr.  1833  zu  Amsterdam,  Cat.  Nr.  90. 

Zu  28.  Dies  Bild  kam  unter  dem  Titel  Zinnebeeidige  Voor- 
stelling  op  den  berg  Parnas.  Leinw.  29-^'  X lyf 
Auction  van  der  Linden  van  Slingelandt  zu  Dordrecht  vor  und 
erzielte  dort  f 59  (Cat.  Nr.  194). 

Zu  31.  Zu  Waagens  Zeit  befand  sich  dies  Bild  bei  Jam.  Tulloch 
zu  London.  Er  giebt  als  Maasse  an  i'  5|"  X Art. 

Treasures  IV  200. 

32a.  Nymphen  und  Satyrn. 

Holz,  16  X 22  c.M. 

Auction  A.  Philips  Neven,  Maastricht  24  März  1892. 

Zu  33.  Diese  Darstellung  ist  von  Houbraken  in  einem  grossen 
und  ziemlich  seltenen  Blatte  radirt  (Cabinette  zu  Amsterdam, 
Leiden  und  Dresden  F.  A.  II). 

Zu  35.  Vertumnus  und  Pomona,  durch  Houbraken. 

Auction  26  März  1838  zu  Rotterdam,  Cat.  Nr.  67. 

35  a.  Hofansicht  mit  Vertumnus  und  Pomona. 

Auction  A.  v.  d.  Werff  v.  Zuidland,  31  Juli  1811  zu  Dor- 
drecht, Cat.  Nr.  43:  54  X SH  c.M.  verk.  f.  (40  an  Kramer. 

Zu  36.  Narcissus  sich  im  Wasser  spiegelnd. 

Auction  26  Aug.  1788  zu  Leiden,  Cat.  Nr.  193,  verk.  f. 
f 3 an  Delfos. 

Zu  38.  In  der  Auction  M.  Ph.  J.  Pieck.  Douar.  Leleu  de 
Wilhelm,  20  Mai  1777  im  Haag  kam  ein  Bild  dieses  Gegen- 
standes vor:  Cat.  Nr.  ii  8|"  X loj"  auf  Holz.  Es  wurde  für 
f 180  von  Cocler  erstanden. 

Desgleichen  in  der  Auction  H.  D.  Hooft  v.  Woudenberg  v. 
Geeresteijn,  27  Apr.  1880  zu  Amsterdam,  Cat.  Nr.  182;  bez. 
A.  Houbraken,  Holz  25  X 3^  c.M. 

Zu  40  und  41.  In  der  Auction  J.  H.  v.  Heemskerck,  Haag 
29  März  1779  Cat.  Nr.  57  und  59  kamen  diese  beiden  Bilder 


464 


vor;  die  Maasse  waren  für  jedes  19"  X 23V,  das  Material 
Kupfer.  Käufer  war  Muyskes  für  {241  bzw.  f 180. 

Zu  44.  Die  Geschichte  Dido’s. 

Auction  J.  A.  v.  Dam,  i Juni  1829  zu  Dordrecht,  Cat.  Nr. 
66:  The  sacrifice  of  Dido,  composition  rieh  and  amply  and 
forcibly  executed.  2'  4"  X 

Auction  9 Aug.  1842 , zu  Rotterdam  Cat.  Nr.  26,  68  X 55  c.M. 
Dagegen : 

44a.  Der  Tod  Dido’s. 

Auction  Ulrich-Canta , 22  Febr.  1892  zu  Rotterdem,  Cat. 
Nr.  4 Auf  Kupfer  28  X 44  cM.,  also  bedeutend  kleiner. 

46a.  Horatius  als  Sieger  zu  seiner  Schwester  heim- 
kehrend. 

Leinw.  53  X 44  c.M. 

Auction  Philips  Neven,  Maastricht  24  März  1892,  Cat.  Nr.  59. 
Zu  48.  Grossmut  des  Scipio. 

Auction  J.  A.  v.  Dam  i Juni  1829  zu  Dordrecht,  Cat.  Nr. 
65 : forcibly  executed  and  one  of  the  best  works  of  this  master 

2'  X 2'  8". 

Zu  49.  Tod  der  Cleopatra. 

Holz  44  X 53  c.M.  bez.  und  datirt. 

Auction  Vallet,  Paris  25  Jan.  1884,  Cat.  Nr.  22. 

49a.  Marcus  Antonius  und  Cleopatra. 

Kupfer  4f  X 7t- 

Auction  J.  H.  v.  Heemskerck  im  Haag  1779,  Cat.  Nr.  59 
erworben  f.  f 7 1 von  Loquet. 

51a.  Eine  historische  Composition. 

Auction  V.  26  Aug.  1788  zu  Leiden,  Cat.  Nr.  194,  verk.  f. 
f I an  Delfos. 

Zu  53'  Vermutlich  dasselbe  Bild  nochmals  in  der  Auction 
Twent,  II  Aug.  1789  zu  Leiden,  Cat.  Nr.  81  : Eine  sinnbild- 
liche Composition  von  einigen  Figuren , mit  Bezugnahme  auf 
die  Malerei.  Delicat  auf  Holz  gemalt  19^^  X I3i"* 

55a.  Zwei  Frauen  vor  der  Statue  des  Priapus. 

Kupfer  21  X 15  c.M. 

Auction  Henkart,  Heris  u.  A.,  Brüssel  15  März  1883,  Cat.  Nr.58. 


465 


Zu  56.  Diese  Composition  ist  nach  Houbrakens  Erfindung 
von  N.  Verkolje  geschabt.  Die  von  den  übrigen  Bildern  ab- 
weichende Malweise,  der  unmotivirte  aus  dem  Inschriftrande  des 
Schabkunstblattes  entstandene  Schatten  im  Vordergrund,  die 
befremdende  Form  der  Bezeichnung,  das  genau  mit  dem  Stiche 
übereinstimmende  Format  machen  es  wahrscheinlich,  dass  das 
Bild  eine  Copie  nach  dem  Schabkunstblatte  ist.  Es  ist  daher 
aus  dem  Verzeichnisse  von  Houbrakens  Gemälden  zu  streichen. 

Zu  62.  Ein  Mann  bei  einer  Kerze  sitzend  und  schreibend , 
schön  von  Beleuchtung  und  natürlich. 

Auf  Holz  durch  Arnoldus  Houbraken. 

Auction  Sim.  Focke,  6 Dec.  1784 zu  Amsterdam,  Cat.  Nr.  38. 

70a.  DER  TRINKER. 

Hol,  19  X 15  c.M. 

Museum  zu  Arras  (seit  1795)  Cat.  1880,  Nr.  88. 

Den  Maassen  nach  stimmt  dies  Bild  mit  Nr.  70  überein. 

84b.  Eine  Frau,  ihr  Kind  auf  dem  Schoosse  haltend, 

neben  ihr  ein  Mann. 

13"  X ii"- 

Auction  J.  Casteleijn,  9 März  1761  zu  Amsterdam,  Cat.  Nr.  25  ^). 

84c.  Ein  Kind  mit  Beiwerk. 

Leinwand,  16"  X 

Auction  O.  V.  Cattenburg  und  P.  de  Waart  29  Sept.  1779, 
Cat.  Nr.  258  1). 

94a  und  b.  Bildnisse  von  JOHAN  VAN  ESCH  und  seiner 
Frau  ANNA  CATHARINA  WALRAVEN,  lebensgrosse 
Brustbilder  im  Hoch-oval , bezeichnet  A.  Houbraken.  Leinwand. 

Im  Besitze  der  Familie  Beijen  im  Haag. 

94c.  undd.  Bildnisse  von  PIETER  WILLEMSZ  VAN  LOON 
(t27— 3— 1716)  und  seiner  Frau  JOSINA  VAN  LOON— VAN 
LOON  (t  16 — 10—1736). 

In  kleinem  Format,  oval  auf  Kupfer,  bezeichnet  Houbraken. 

Im  Besitz  der  Familie  van  Loon  auf  Schloss  Hydepark  zu 
Doorn  bei  Utrecht  ^). 


9 Der  Catalog  befindet  sich  in  Manuscript  im  Museum  zu  Rotterdam. 
9 Mitteilung  von  E.  W.  Moes. 


466 


96a.  Männliches  Bildnis. 

Auction  J.  W.  Tollens,  Rotterdam  6 Apr.  1836,  Cat.  Nr.  16. 

96b.  Ein  vornehmes  Damenbildnis,  sorgfältig  und  schön 
behandelt,  durch  A.  Houbraken. 

Leinwand,  oval  47  X 4°  c.M. 

Auction  J.  Berendts  de  Wilde,  30  März  1852. 

96c.  Bildnis  eines  Herrn  mit  gepuderter  Perrücke  und 
landschaftlichem  Hintergründe. 

96d.  Desgl.  einer  Dame  mit  lockigem  Haar  bei  einem  Brunnen. 

96e.  Desgl.  eines  Knaben  mit  einem  Hunde. 

Alle  auf  Leinwand  44  X 35  c.M. 

Auction  Corn.  de  Badts  Brüssel  27  Nov.  1871.  Cat.  Nr.174 — 176. 

96h  Bildnis  eines  Gelehrten;  Kniestück,  im  landschaft- 
lichen Hintergrund  eine  Kirche. 

Leinwand,  100  X 79  c.M.  1.  bez.  A.  Houbraken. 

Auction  Zschille,  Köln  27  Mai  1889,  Cat.  Nr.  53. 

96g.  Porträt  eines  jungen  Herrn. 

Leinw.  81  X 66  c.M.  Rechts  bezeichnet  H.  und  datirt. 

Versteigert  am  25  April  1892  zu  Paris,  Cat.  Nr.  35. 

Zu  loi.  Im  Auctionscatalog  (Nr.  13)  wird  die  Mitarbeiterschaft 
Houbrakens  nicht  erwähnt. 

S.  33  Z.  2 V.  u.  Nachzutragen ; Auf  Seite  264  des  dritten 
Bandes  wird  eine  Tafel  erwähnt,  die  nicht  vorhanden  ist. 

S.  36  Z.  18.  Eine  Reitbahn  im  freien  von  A.  Cuyp  mit  einem 
Schimmel  im  Vordergründe,  der  beim  ersten  Blick  an  Phil. 
Wouwerman  erinnert,  besitzt  Herr  M.  Rickoff  zu  Paris. 

S.  46  Z.  6 V.  u.  Statt  45  lies  5. 

S.  57  Z.  5.  Hinzuzufügen:  Ausser  in  de  Jongs  Ausgabe  van 
Manders  II  325  (*), 

Z.  12.  V.  u.  statt  1650  lies  1656. 

S.  64.  Zu  Abr.  Diepraem;  Bode  hat  bereits  bezweifelt,  dass 
dieser  Künstler  Schüler  des  A.  Brouwer  gewesen  sei  (Schweriner 
Galerie  S.  63). 

Z.  8.  nach  Alter  einzuschalten:  (III  244). 

S.  66.  Zu  A.  de  Gelders  Passionsfolge:  In  der  Auction  T. 
Ign.  Dufresne  am  22  Aug.  1770  zu  Rotterdam  kommt  als  Nr. 


467 


2/0  voor : De  passie  in  12  stukken  van  A,  de  Gelder,  28"  X 
22^'^  Leinwand.  Sie  wurden  Paarweise  verkauft.  Das  Material  und 
die  Maasse  stimmen  ganz,  die  Zahl  nahezu  zu  den  Aschaffen- 
burger Bildern.  Vermutlich  sind  sie  daher  mit  ihnen  identisch. 
Da  sie  recht  wohl  eine  geschlossene  Passionsfolge  bilden  können, 
fragt  es  sich,  ob  die  von  Houbraken  gegebene  Bilderzahl  22,  von 
denen  20  vollendet  waren,  nicht  Druckfehler  ist  für  12 , bzw.  10. 

S.  75  Z.  6 V.  u.  statt  1643  1639. 

S.  77  Z.  7 V.  u,  statt  15  bis  16  Jahre  lies  17 — 18  J. 

S.  86  Statt  210  lies  192. 

S.  94^)  Statt  Schab  manier  lies  Aetzmanier. 

S.  97  Z.  14,  Auch  Herr  D.  Francken  Dzn,  zu  le  Vesinet 
bei  Paris  besitzt  ein  solches  Bild. 

S.  97  Z.  13  ff.  V.  u.  Später,  am  18  Juni  1743  kommt  das 
Bild  in  der  Auction  Cornelis  van  Lill,  ebenfalls  zu  Dordrecht 
vor,  wo  es  f 550  erzielt  (H.  II  91).  Hier  kauft  es  Willem  For- 
mier, in  dessen  Besitz  es  1752  nachweisbar  ist  (II  449),  mit 
dessen  Sammlung  es  am  4 Juli  1763  zum  Preise  von  f 1205  im 
Haag  versteigert  wird,  (Terw.  336). 

S.  99  Z.  7.  Seitdem  in  das  zum  städtischen  Archiv  einge- 
richteten St.  Anthoni-thor  transportirt , ebensowie  die  Ansicht 
Amsterdams  von  Cornelis  Anthoniszen  (S.  in). 

S,  100  Z.  10.  Statt  Bürgermeister  lies  Rentmeister. 

S.  104  Z.  3.  Mit  dem  Zeichen  °zu  versehen,  weil  aus  dem 
Wegwijzer  door  Amsterdam  entlehnt. 

Z.  12.  Das  jetzt  vorhandene  Bild  ist  eine  Copie  nach  Rubens’ 
bekannter  Composition  vom  Urteil  Salomonis  und  kam  erst  1705 
als  Geschenk  von  v.  Bleijswijck  an  die  Stelle,  wo  sich  früher 
die  jetzt'  verschollene  Bronkhorstsche  Darstellung  befand. 

S.  107  Z.  14  ff.  Ein  von  Kneller  gemaltes  Reiterbildnis  dieses 
PAldherrn  besitzt  der  Earl  of  Darnley  zu  Cobhomhall *  *). 

S.  HO  *).  Auch  Herr  Conservator  Dr.  W.  Schmidt  zu  Mün- 
chen besitzt  ein  Figurenbild  des  Phil.  Koning  ^). 


')  Mitteilung  von  Mr.  Lionel  Cust. 

*)  Desgl.  von  E.  W.  Moes. 


468 


S.  III  Z.  17.  Vgl.  den  Zusatz  zu  S.  99  Z.  7. 

S.  113  Z.  4.  Vgl.  über  dies  Bild  und  einige  andere  desselben 
Künstlers  Kramm , S.  293  und  Anhang. 

S.  117  Z.  5.  Aus  Houbraken  III  61  in  Verbindung  mit  I 209 
geht  hervor,  dass  hier  der  Utrechter  Joh.  van  der  Meer  gemeint  ist. 

S.  120  Z.  5.  Eine  Anzahl  dieser  Bildnisse  wanderten  später 
in  die  Eremitage.  Vgl.  die  dortigen  Provenienzangaben  und 
Vertue,  Aedes  Walpolianae.  Der  richtige  Name  für  Winsingdon 
ist  Winchendon. 

Z.  13.  Das  hier  angegebene  Beerdigungsdatum  ist  das  der 
Frau.  J.  P.  V.  d.  Eeckhout  wurde  am  8 Nov.  1652  begraben. 

Z.  15.  Die  Bildnisse  beim  Staatsrat  Hubrecht  sind  durch  alte 
Inschriften  auf  der  Rückseite  beglaubigt.  Die  dort  angegebenen 
Namen  und  Daten  stimmen  vollkommen  zu  denjenigen  der 
Civilstandsregistern. 

Z.  4 v.  u.  In  der  Auction  Hulot,  Paris  Mai  1892  kam  eben- 
falls ein  Bild  dieses  Gegenstandes  von  Eeckhout  vor.  Den  Maassen 
nach  kommt  mit  dem  Berliner  Bild  dasjenige  der  Auction  Ph. 
V.  d.  Land  1776  überein  (33"  X wo  auf  Houbrakens  Er- 

wähnung Bezug  genommen  wird.  Käufer  war  Wubbels  für  f 2149. 

S.  124  Z.  4 V.  u.  Bürger-Thore  stellte  1867  zu  Amsterdam 
einen  David  und  Bathseba  von  Aert  de  Gelder  aus.  Cat.  Nr.  53. 
Bez.  97  X c.M. , ein  Bild  dass  5 Dec.  1 892  aus  seinem  Nach- 
lass um  1650  francs  an  den  Kunsthändler  Bourgeois  verkauft 
wurde. 

S.  125  Z.  5.  Hinzuzufügen;  Geschabt  von  J.  Gole,  F.  Müller 
Nr.  3924;  dieses  Blatt  wird  Houbraken  gekannt  haben. 

Z,  6.  Vgl.  die  Addenda  zu  S.  66. 

Z.  8 statt  neun  zu  lesen  zehn. 

S.  131  Z.  6.  Auch  im  Liller  Museum  selbst  habe  ich  (im 
Sommer  1892)  das  Bild  nicht  gefunden. 

S.  132  Z.  16.  Ist  von  Jan  Vos  vorerwähnt,  und  deshalb  mit 
dem  Zeichen  °zu  versehen. 

S.  134  Z.  9 V.  u.  Herr  Wassermann  hat  sich  seitdem  des 
Bildes  entäussert. 

S.  136  Z.  13.  Herr  K.  Madsen  in  Kopenhagen  signalirt  mir 


eine  alte  Copie  dieses  Bild  auf  Schloss  Gaunö  bei  Kopenhagen. 

S.  137  *).  Ein  bezeichnetes  Bild  von  Jurriaen  Jacobsz  (Jagd- 
hund) war  im  Sommer  1 892  in  der  Sportausstellung  zu  Scheve- 
ningen zu  sehen. 

S.  140  Z.  19.  Von  der  Bezeichnung  J.  L.  1640  hat  sich  bei 
einer  kürzlich  vorgenommenen  Restauration  das  Datum  als  falsch 
erwiesen. 

S.  144  Z.  II.  Das  Bild  befindet  sich  nach  freundlicher  Mit- 
teilung des  Ritter  A.  de  Stuers  noch  heutigen  Tages  bei  der 
Herzogin  von  Sesto,  Wittwe  des  Herzogs  de  Morny  zu  Paris. 

S.  14s  Z.  13.  Das  Selbstbildnis  Mierevelds  ist  noch  zu  Woburn 
Abbey  vorhanden. 

S.  148  Z.  9.  Die  im  Waisenhaus  zu  Kuilenburg  vorhandenen 
Bildnisse  können,  wie  ich  mich  kürzlich  durch  Augenschein  zu 
überzeugen  die  Gelegenheit  hatte,  nicht  mit  den  von  van 
Mander  erwähnten  identificirt  werden.  Sie  sind  später  als  1604 
entstanden  und  nicht  in  ganzer  Figur. 

S.  150  Z.  IO  ff:  Ein  Bild  dieses  Gegenstandes  von  v.  Neck 
in  der  Galerie  Moltke  zu  Kopenhagen,  Cat.  1884  Nr.  131. 

S.  156  Z.  17.  Nach  Houbrakens  Berichtigung  zu  G.  S.  I312 
ist  die  „Errichtung  der  ehernen  Schlange^’  zu  streichen. 

S.  157  Z.  13  V.  u.  Ein  zweites  Bild  mit  sechs  lebensgrossen 
Halbfiguren  unter  offenbarem  Einfluss  der  Venezianer  Giorgione 
bzw.  Bonifacio  ist  aus  der  Galerie  Bienheim  in  den  Besitz  des 
Kunsthändlers  Sedelmeijer  zu  Paris  übergegangen,  Bode,  Studien 
Nr.  141. 

S.  157  Z.  IO  V.  u.  Vgl.  die  Anmerkung  auf  S.  334.  Den 
Entwurf  zu  dem  Bilde  besitzt  der  Maler  Leon  Bonnat  zu  Paris ; 
reproduzirt  bei  Lippmann  Nr.  172.  Näheres  bei  Bode,  Jahrbuch 
der  K.  P.  Kunsts.  1892  IV. 

S.  161  Z.  12  V.  u.  Das  Schützenstück  Sandrarts  wird  in  der 
Deutschen  Academie  vorerwähnt,  ist  daher  mit  dem  Zeichen 
° zu  versehen. 

S.  166  Z.  17.  Es  ist  m.  W.  kein  Beweis  vorhanden , dass  das 
Louvrebild  die  Familie  Meerman  darstellt  und  mit  dem  von 
Houbraken  erwähnten  identisch  ist. 


470 


S.  i68  Z.  17  ff.  Das  Bild  wird  mit  Bezugnahme  auf  Hou- 
brakens  Erwähnung  von  Hoet  (II  474)  im  Cabinet  des  H.  Ver- 
schuring  beschrieben. 

S.  169  Z.  9.  Das  Bild  kommt  zu  Houbrakens  Zeiten  in  mehreren 
Auctionen  vor  und  erzielt  stets  hohe  Preise:  Joh.  v.  Tongeren, 
Haag  24  März  1692  fii7  (H.  I 13);  Herrn,  van  Swol,  Am- 
sterdam 22  Apr.  1699  f 360  (H.  I 47);  2 Mai  1708 , Dordrecht 
f 370  (H.  I 119;  vgl.  oben  S.  6);  Jac.  v.  Hoek,  Amsterdam  12 
Apr.  1719,  f230  (H.  I 222). 

S.  170.  Vor  Terborch  ist  einzufügen: 

Teniers,  Dav.  (I  372)  *Zwei  Affenbilder:  eine  Wachtstube 
und  eine  Szene  vor  dem  Kriegsgericht,  Gegenstücke;  letzteres 
ausführlich  beschrieben. 

S.  174  Z.  2.  Herr  Dr.  A.  Sträter  zu  Aachen  teilt  mir  mit, 
dass  er  sich  aus  seiner  Jugendzeit  noch  erinnere,  die  Kreuzab- 
nahme des  A.  V.  d.  Velde  in  der  Franz.  Xaveriuskirche  gesehen 
zu  haben. 

Z.  16.  Das  Brüsseler  Bild  ist  eine  Landschaft  Verhaeghts 
schlechthin,  kein  Turmbau  zu  Babel.  Zwei  andere  Landschaften 
im  Museum-Suermondt  zu  Aachen  und  bei  Paul  Mantz  zu  Paris. 

S.  175  Z.  21.  Hinter  Cornelis  Engelsz  ist  Verspronck  zu 
tilgen,  ein  Name,  der  nur  vom  Sohne  Johannes  Verspronck 
geführt  wurde. 

S.  177  Z.  9.  Vergl.  über  dies  Bild  bereits  oben  S.  6.  Es  ist  , 
wie  ich  mich  durch  Augenschein  zu  überzeugen  die  Gelegenheit 
hatte,  keineswegs  mit  dem  Bilde  der  Galerie  Orleans  und  der 
Sammlung  Mniszech  identisch. 

S.  179  Z.  19  f.  Auch  im  Museum  zu  Lille  wird  eine  Mag- 
dalena von  van  der  Werf  auf  bewahrt,  sie  ist  ebenfalls  grösser 
als  das  ehemalige  Braunschweiger  Exemplar:  pl.  m.  40  X 30  c.M. 

S.  183  Z.  13  V.  u.  Dasselbe  Bild  nochmals  in  der  historischen 
Galerie  des  Brüsseler  Museums.  Es  ist  aber  nicht  ganz  mit  der 
von  Houbraken  beschriebenen  Darstellung  identisch  ; letztere  ist 
vielmehr  der  bei  P'red.  Müller,  Historieprenten  Nr.  523,  er- 
wähnte Stich. 

S.  193  Z.  14  ff.  Ein  drittes  Gemälde  vom  Jahre  1634  in  der 


471 


Sammlung  Ed.  Andre  zu  Paris  stellt  Christus  dar,  wie  er  das 
Brod  brechend,  eben  von  den  Jüngern  erkannt  worden  ist.  Im 
Hintergründe  eine  vierte  Figur  beim  Herde.  Diese  Darstellung 
ist  offenbar  das  Prototyp  von  Houbrakens  Radirung,  welche  mit 
Weglassung  des  Hintergrundes  gegenseitig  danach  genommen 
ist.  Der  Jünger  des  Vordergrundes  ist  — mit  anderer  Haltung 
der  Hände  ■ — auf  dem  Bilde  Christus,  dem  der  zweite  Jünger  zu 
Füssen  gefallen  ist.  Letzterer  ist  sehr  dunkel  gehalten  und  daher 
von  Houbraken  verkannt ; er  hat  nur  eine  unförmliche  und  un- 
motivirte  Kleidermasse  herübergenommen.  Der  leere  Stuhl  von 
veränderter  Form  ist  auf  der  Radirung  derjenige  Christi,  auf 
dem  Bilde  der  des  anbetenden  Jüngers.  Durch  den  übertriebenen 
Ausdruck  der  Gesichter  ist  das  Bild  ein  äusserst  charakteristisches 
Beispiel  der  von  Bode  sogenannten  Sturm-  und  Drangperiode 
in  der  Darstellung  biblischer  Vorgänge  (ungläubiger  Thomas 
in  Petersburg,  Petrusschifflein  in  der  Sammlung  Hope-London, 
Mahlzeit  des  Belsazar  zu  Knowsley  House  usw.). 

S.  197  Z.  2 V.  u.  Statt  32,6  lies  326, 

S.  214  Z.  5 statt  Corn.  lies  Theod.  Schrevelius. 

S.  216  Z.  II  nach  Houbraken  einzufügen  (II  233). 

S.  225  Z.  3 V.  u.  Ich  habe  übersehen,  dass  der  Appendix 
der  zweiten  Ausgabe  van  Mauders  zu  dieser  Stelle  bemerkt: 
Hier  most  staen , acht  stucken , in  elck  twee  Peerden , maecken 
sesthien  Conterfeijtselen. 

S.  228  Z.  8 statt  S.  288  lies  S.  188. 

Z.  12  „ S.  240  „ S.  250. 

S.  234  f.  Die  Stellen  über  Joh.  v.  Baien  und  Fr.  Snijders  stehen 

nicht  in  der  richtigen  Reihenfolge.  Sie  gehören  zwischen  P.  P. 

Rubens  und  H.  v.  d.  Borcht. 

S.  333  Z.  2.  Das  Bild  ist  inzwischen  in  den  Besitz  des  Verein 
Rembrandt  in  Amsterdam  übergegangen. 

S.  364  zw.  Z.  3 und  2 V.  u.  einzuschalten  S.  160.  Im  Local 
der  Schiffergilde  eine  Allegorie  des  Adr.  Verve  er.  Näheres 
bei  Kramm  i.  v. 

S.  402  Z.  5 nach  Houbraken  einzuschalten:  (I  205). 

S.  405  Z.  7 statt  P'ebr.  lies  August. 


472 


S.  417  Z.  II  statt  S.  347  lies  S.  337. 

S.  427  Mit  Bezugnahme  auf  S.  160  Z.  16  von  unten  ist 
zwischen  der  ersten  und  zweiten  Zeile  einzuschalten; 

B.  III  S.  141  f.  P.  P.  Rubens,  Ausführliche  Beschreibung 
einer  Darstellung  der  Dürre  zu  Davids  Zeiten,  der  Vorrede  des 
Trauerspiels  „de  Gebroederen”  entlehnt. 

S.  428  Z.  17.  Die  Worte  Die  Entlehnung  bis  erfolgt 
sind  zu  streichen. 

S.  451  ff.  Herrn  J.  Ph.  v.  d.  Kellen  verdanke  ich  noch  fol- 
gende Zusätze  zu  diesem  Abschnitt: 

Crabeth,  D.  und  W.  Diese  Bildnisse  gehören  nicht  zu  Wal- 
vis,  obwohl  sie  manchmal  darin  Vorkommen. 

Hals,  PA.  Nach  demselben  Selbstbildnis  copirt,  wonach  das 
Schabkunstblatt  des  C.  v.  Noorde  (1767)  gemacht  ist. 
Baillie  lebte  später  als  Houbraken. 

P Otter , Paul.  Wohl  nach  dem  v.  d.  Heist  des  Haager  Museums. 

Ich  selbst  finde  die  Nachahmung  etwas  zu  frei. 

V . Veen,  Oct.  Das  beiden  Stichen  zu  Grunde  liegende  Original 
ist  von  Paul  Pontius  in  folio  gestochen. 

V.  d.  Vinne,  Vinc.  Nach  einer  Zeichnung  des  Leend.  v.  d. 
Koogen. 

Voorhout,  Joh.  Nach  dem  Selbstbildnis,  von  A.  v.  Halen 
geschabt , 

V.  d.  Werf,  Adr.  Nach  dem  Bildnis  auf  dem  jetzt  zu  München 
aufbewahrten  Gemälde  Nr.  465. 


r 


ERSTES  REGISTER 


Uebersicht  der  Biographien  Houbrakens  sammt  ihren  Quel- 
len, WIE  SIE  IM  ZWEITEN  TEIL  NACHGEWIESEN  SIND  i). 

ABKÜRZUNGEN: 


A,.  = Ampsing. 

Ba.  = Baien. 
dB.  = de  Bie. 

Bl.  = Bleijswijk, 

IC.  = le  Comte. 

Ged.  = Gedichtsammlungen. 

GB.  = Gildebücher. 

H.  = Hoogstraten. 

I.  = Iconographie. 
vL.  = V.  Leeuwen. 

Die  übrigen  Ausdrücke  verstehen  sic 
Die  Zahl  mit  der  Römischen  Ziffer  i 


M.  = Meyssens. 
vM,  = V.  Mander. 

0.  = Orlers. 

dP.  = de  Piles. 

S.  = Sandrart. 

dSA.  = Anhang  zum  deutschen  Sandrart. 
IS.  = lateinischer  Sandrart. 

Sch.  = Schrevelius. 

W.  = Walvis. 

Ww.  = Wegwijzer. 

von  selbst. 

die  Seitenzahl  der  Groote  Schouburgh. 


E.  & W.  Y.  Aelst  359  Bl.  429 
Ged.  I 228. 

V.  Aken  226  vM.  319  IC.  I 34. 
Achtschollinks  252  dB.  I 217. 
Adrieansen  260  dB.  II  144. 

Y.  Alsloot  252  dB.  I 222. 
d’Arthois  241  M 258  dB.  I 368. 
Y.  Artveit  252  dB.  3431.  I 217. 

Y.  Asch  359  Bl.  I 235. 

Asselyn  293  S.  323  IC.  III  64. 
Babueren  252  dB.  I 221. 

Jac.  Bäcker  239  M.  256  dB.  285 
S.  (348  Ww.).  417,  429  Ged. 
I 336. 


Adr.  Bäcker  (350  Ww.)  III  186. 
Gib  & Guil.  Backereel  252  dB. 
281  S.  I 218. 

Bakhuyzen  (349  Ww.  404  ? Ged.) 

409  Ged.  I 236. 

Badens  227  vM.  I 43. 

Bailly  (235  M.)  389  0.  I 118. 
Hendr.  y.  Baien  228  y.  M.  341 
I.  I 81. 

Job.  V.  Baien  (234  M.)  246  dB. 
I 83. 

H.  & J.  Y.  Baien  432  Ged.  I 83. 
Baur  (242  M.)  260  dB.  291  S.  316 
dP.  II  332. 


31 


) Bei  der  Benützung  bitte  ich  die  Anmerkung  auf  S.  92  zu  beachten. 


474 


Beck  (242  M.)  360  Bl.  426  Ged. 
II  83. 

V.  Bemmel  285  S.  I 343. 

Berchem  404  Ged.  II  111. 

G.  & J.  Berckheyde  413,  419,  427 
432  Ged.  III  191. 

Berckmans  236  M.  248  dB.  276  S. 

I 158. 

V.  d-  Berg  445  GB.  II  16. 

Beurs  335  Beurs.  III  355. 
de  Bie  248  dB.  I 152. 

V.  Bieselingen  355  Bl.  I 122. 

V.  Bijlert  238  M.  253  dB.  282  S. 

I 235. 

Biset  260  dB.  I 292, 

D.  Bleker  426  Ged.  II  343, 

G.  Bleker  383  Sehr.  II  124. 

Benj.  Blök  c.  s.  298  dSA.  II  258. 
Dan  Blök  296  dSA.  I 88. 

J.  R.  Blök  373  W.  II  92. 

Abr.  Bloemaert  227  vM.  234  M. 
245  dB.  I 43. 

Adr.  Bloemaert  264  S.  I 45. 

Corn.  Bloemaert,  264  S.  I 45. 
Hendr.  Bloemaert  264  S.  I 44. 
Boechorst  384  Sch.  II  124. 

Boel  260  dB.  II  141. 

Bol  348  Ww.  424  Ged.  I 302. 
ter  Borch  430  Ged.  III  39. 

Hendr.  v.  d,  Borcht  Sr.  235  M. 

I 115. 

Joan  Y.  d.  Borcht  247  dB.  I 140. 
P.  V.  d.  Borcht  260  dB.  II  144. 
Bosschaert  240  M.  257  dB.  I 357. 
Andr.  Both  289  S.  314  dP.  432 
Ged.  II  114. 

Jan  Both  (242  M.)  289  S.  314  dP. 

II  114. 

J.  (?)  de  Bray  413  Ged.  I 176. 
Sal.  de  Bray  377  A.  I 213. 

Bramer  237  M.  249  dB.  417  Ged. 
I 164. 

V.  d.  Brande  432  Ged.  II  258. 

V.  Bredaei  260  dB.  II  223. 

Brentel  252  dB.  I 222. 

Joan  Breughel  246  dB.  341  I. 
I 85. 

P.  Breughel  228  yM.  I 85. 


Brize  349  Ww.  426 , 430  Ged. 

II  341. 

J.  Y.  Bronckhorst  237  M.  253  dB. 
347  Ww.  I 231. 

Joh.  Bronkhorst(421  Ged.  ?)  III  243. 

P.  Y.  Bronchorst  356  Bl.  I 135, 
Brouwer  255  dB.  344  I.  I 318. 
ter  Brüggen  247  dB.  273  S,  432 
Ged.  437  Notificatie.  I 133. 
de  Bruin  321  IC.  I 162. 

Brun  252  dB.  I 222. 

Buns  404,  413  Ged.  III  64, 

Caan  370  W.  I 33. 

Kalf  409  Ged.  II  219. 

Y Campen  (262  dB.  385  Sch.)  432 
Ged.  442  Doodt-Basuin.  III  380. 
Camphuysen  433  Camphuysen. 

I 126. 

Y.  Kessel  259  dB.  II  139. 

Ketel  228  yM.  II  81  und  III  78. 
j J.  B.  de  Champagne  317  dP.  III 209. 

! Ph.  de  Champagne  311  dP.  322  IC. 

I I 223. 

j Claes  Isaaksz  388  0.  I 37. 
i de  Claeuw  448  GB.  I 238. 

I de  Klerk  252  dB.  I 221. 

G.  & Z.  Kneller  299  dSA.  III  233. 
Knibbergen  328  H.  II  165. 

Knüpfer  238  M.  253  dB.  I 233. 
Koberger  320  IC.  341  I.  I 115. 
Koeck  228  vM.  397  dSA.  I 227. 
Koerten  405—7,  410  f,  416  Ged. 
III  297. 

Phil,  de  Koning  425  Ged.  II  53. 

I Sal.  Koning  256  dB.  I 344. 
j Y.  Koot  352  Bl  I 31. 

I Coques  242  M.  259  dB.  II  40. 
j Cornelis  Anthoniszen  346  Ww.  (428 
I Ged.)  I 22. 

1 Cornelis  Cornelisz  228  yM.  432 
Ged.  III  89. 

Cornelis  Engelsse  228  yM.  II  122. 
Cossiers  (238  M.)  253  dB.  I 235. 
de  Coster  343  I.  I 189. 

Couper  288  S.  II  87, 

Y.  Couwenberg  359  Bl.  I 236. 
CoYijn  449  GB.  III  216. 

KraaneYelt  425  Ged.  II  52. 


475 


Craesbeeck  256  dB.  I 333. 

Adr.  Crabeth  226  vM.  I 26. 

D.  & W.  Crabeth  367  W.  I 26. 
W.  Crabeth  Jr.  372  W.  I 178. 
de  Krayer  (236  M.)  247  dB.  I 123. 
V.  Kuik  363  Ba.  I 49. 

V.  d.  Kuyl  370  W.  I 33. 

Cuyp  448  GB.  I 238. 

Kusseus  369  W.  375  A.  (379  Sch.) 

387  0.  I 30. 

Dammori  254  dB.  I 288. 

Danks  416  Ged.  III  319. 

David  Jorisz  352  Bl.  I 21. 

V.  Deynum  259  dB.  II  57. 

V.  Delen  261  dB.  III  309. 

Corn.  Delff  353  Bl.  I 61. 

J.  W.  Delff  Sr.  353  Bl.  I 61. 

J.  Delff  Jr.  354  Bl.  II  56. 

Roch.  Delff  353  Bl.  I 61. 

Wil.  Delff  353  Bl.  I 48  und  I 61. 
Denys  306  IS.  III  229. 

V.  Diepenbeeck  238  M.  254  dB.  372 
W.  423  Ged.  I 289. 

Diepraam  449  GB.  II  248. 

Ant.  V.  Dijck  237  M.  250  dB.  342 
I.  372  W.  428  Ged.  435  Morery. 
I 179. 

Fl.  V.  Dijk  383  Sch.  II  124. 

J.  & P.  Donker  373  W.  II  93. 
Dou  287  S.  325  Angel  394  0.  432 
Ged.  II  1 und  III  33. 

Doudyns  416  Ged.  I 245. 
Druyvesteyn  227  vM.  375  A. 
I 60. 

Dubbels  446  GB  II  237. 

Duive  372  W.  II  90. 

Dullaert  406,  411  Ged.  III  78. 
v.  d.  Eeckhout  429  Ged.  II  101. 

Y.  Eertvelt  252  dB;  343  I.  I 217. 
V.  Egmont  253  dB.  391  0.  I 171 
und  I 223. 

Gasp.  V.  Eyck  260  dB.  II  142. 
Nie.  V.  Eijck  260  dB.  II  142. 

Pr.  Eykens  260  dB.  II  144. 

Jan  Eykens  260  dB.  II  144. 
Elsevier  391  0.  449  GB.  I 171 
und  III  213. 

Elsheimer  234  M.  266  S.  I 52. 


Erasmus  339  I 351  Bl.  411,  422 
Ged.  I 17. 

Erpard  255  dB.  I 296. 

V.  Es  237  M.  252  dB.  I 217. 
Fabricius  361  Bl.  III  337. 

Pijt  260  dB.  II  142. 

Plinck  288  S.  348  Ww.  424  Ged. 
II  18. 

Francart  (237  M.)  249  dB.  321  IC. 
I 162. 

Fr.  Prancken  227  vM.  I 42. 

P.  Franks  340  I.  I 51. 

S.  Franks  227  vM.  245  dB.  340 
I.  I 51 

Lue  Francois  Jr.  259  dB.  II  14. , 
P.  Franchois  (238  M.)  254  dB.  I 253. 
Fruytiers  260  dB.  II  142. 

Gabron  260  dB.  II  145. 

Gaubou  260  dB.  II  142. 

Jac.  de  Geest  428  Ged.  I 219. 

W.  de  Geest  336  de  Geest  422  Ged. 
I 147. 

Geldorp  289  S.  II  88. 

Gentilesea  272  S.  I 81. 

Gentilesco  271  S.  I 80. 

Goderis  383  Sch.  II  24. 

Godewijk  364  Ba.  I 316. 

V.  Goyen  328  H.  391  0.  I 170 
und  II  165. 

Goltzius  228  vM.  379  A.  425 
Ged.  II  35. 

Goudt  309  dP.  I 55. 

Govert  Hendriksz  2 370  W.  I 33. 
Graat  404,  416  Ged.  II  204. 

Ant.  de  Grebber  430  Ged.  II  342. 
Pr.  de  Grebber  228  vM.  II  122. 
P.  & M.  de  Grebber  380  Sch.  II 122. 
Grimani  359  Bl.  I 178. 
Guldewaghen  383  Sch.  II  124. 
de  Haen  252  dB  281  S.  I 222. 

P.  & D.  Hals  376  A.  (380  Sch.) 
die  Söhne  des  P.  Hals  450  GB. 
I 95. 

V.  Hasselt  448  GB.  I 238. 

Joan  V.  Heck  260  dB.  II  141. 

Nie.  V.  d.  Heck  228  vM.  445 
GB.  II  7. 

M.  H.  V.  d.  Heck  445  GB.  II  8. 


476 


Heda  883  Sch.  ll  124. 

Corn.  de  Heem  251  dB.  281  S.  I 211. 
Joh.  de  Heem  251  dB.  281  S.  I 209. 
V.  d.  Heyden  252  dB.  I 222. 

D.v.  Heil  (238  M.)  254  dB.  I 236. 
J.  B.  V.  Heil  240  M.  257  dB.  I 344. 
V.  d.  Heist  258  dB.  288  S.  348 
Ww.  429  Ged.  II  9. 
de  Heit  240  M.  257  dB.  287  S. 

(348  Ww.)  417,  424  Ged.  1364. 
de  Heusch  409  Ged.  III  366. 

V.  Hillegaert  421  Ged.  III  379. 

J.  V.  Hoeck  246  dB.  292  S.  I 
78  und  II  344. 

Eob.  V.  Hoeck  257,  259  dB.  1150 
und  I 345. 

de  Hoey  319  IC.  I 23. 

Hofmann  295  dSA.  I 77. 

Holsmann  252  dB.  I 222. 

Corn.  Holsteyn  350  Ww.  430  Ged. 
III  324. 

P.  Holsteyn  384  Sch.  II  124. 

Gysh.  Hondecoeter  (261  dB.)  III  70. 
Melch.  d’Hondecoeter  409  Ged. 
III  71. 

Honthorst  236  M.  248  dB.  275  S. 

321  IC.  428  Ged.  I 149. 
de  Hooge  377  A.  I 213. 

Hoogzaat  350  Ww.  III  415. 

V,  Hoochstadt  260  dB.  II  144. 

Dr.  Hoogstraten  328  H.  I 159  und 
II  44. 

Jan  Y.  Hoogstraten  333  H.  410 
Ged.  448  GB.  II  168. 

Sam.  Y.  Hoogstraten  298  dSA.  330 
II.  406,  409  f Ged.  II  155. 
Hulsman  252  dB.  I 122. 

Jacob  Isaaksz  388  0.  I 37. 
de  Jager  449  GB.  III  213. 

Jan  Arentsz  390  0.  I 119. 

Ahr.  Janssens  271  S.  I 79. 
Janssens  y.  Ceulen  (242  M.)  291 
S.  II  224. 

du  Jardin  430  Ged.  III  57. 
de  Jong  (397  y.  Spaan)  II  34. 
Jordaens  (236  M.)  276  S.  297  dSA. 

342  I.  347  Ww.  I 154. 

Isaac  Nicolai  226  yM.  388  0. 1 36. 


Jurriaen  Jacobsz  288  S.  lI  49. 

P.  Y.  Laer  285  S.  314  dP.  329  H. 
I 359. 

P.  & R.  Y.  Laer  383  Sch.  II  124. 
de  Lairesse  303  IS.  (350  Ww.)  408f, 
413,  418,  420  Ged.  III  106— 132. 
Y.  d.  Lamen  252  dB.  I 221. 
Lastman  228  yM.  422  Ged.  I 97. 
LaYecq  448  GB.  II  155. 

Y.  d.  Leeuw  448  GB.  III  181. 

Lely  329  H.  421  Ged.  II  41. 
Liefring  391  0.  I 171. 

LieYens  325  Angel  3441.  348  Ww. 

393  0.  423,  429  Ged.  I 296. 

Lijs  279  S.  (402  Hoorn)  I 205. 
Linschoten  447  GB.  I 145. 

Loyer  260  dB.  II  145. 

Lonk  370  W.  I 33. 

Piet.  Y.  Loon  252  dB.  I 216. 
Theod.  Y.  Loon  251  dB.  343  1. 1 189. 
Luyken  411  Ge<l.  III  256. 

Luix  291  S.  II  170. 

Mahue  252  dB.  I 221. 

Y.  Mander  Sr.  228  yM.  379  A. 

422  Ged.  I 250. 

Y.  Mander  Jr.  282  S.  422  Ged.  I 251. 
Marcus  Gerards  227  yM.  I 4L 
i Mavrel  293  S.  III  82. 

Marseus  328  H.  II  357. 

Mattijs  252  dB.  I 222. 

Meerkerk  372  W.  II  91. 

Meert  259  dB.  II  50. 

Meyssens  257  dB.  I 356. 

Menton  228  yM.  II  15. 

Merian  294  S.  432  Ged.  440  Merian. 
III  220. 

Y.  d.  Meulen  323  IC.  II  329. 

Miel  260  dB.  II  144. 

M.  MiereYelt  227  yM.  266  S.  353 
Bl.  411,  432  Ged.  I 46. 

P.  & J.  MiereYelt  858  Bl.  I 49 
und  I 163. 

Y.  Mieris  261  dB.  292  S.  405,  409, 
412  Ged.  III  1. 

Mijtens  250  dB.  343  I.  I 189. 
Mille  324  IC.  III  204. 

Molijn  377  A.  I 213. 

de  ilomper  228  yM.  342  I.  I 188. 


477 


del  Mont  247  dB,  I 96. 
de  Moor  411,  432  Ged.  III  345. 
Moreelse  227  tM.  245  dB.  266 
S.  I 49. 

Neeffs  252  dB.  I 221. 
de  Neyn  391  0.  I 172. 

V.  Nes  361  Bl.  II  344. 

Netscher  316  dP.  III  92. 
de  Neve  260  dB.  II  142. 

Adr.  V.  Nieulandt  233  M.  I 42. 
Guil.  V.  Nieulandt  235  M,  I 121. 
Olivier  288  S.  II  87. 

Ad.  V.  Gort  227  vM.  233  M.  245 
dB.  I 37. 

Lamb.  v.  Gort  227  vM.  I 38*. 

Bar.  V.  Grley  225  vM.  319  IC, 
I 24. 

Leon,  v,  Grly  254  dB.  I 288. 
Gssenbek  290  S.  II  170. 

Gvens  297  dSA.  347  Ww.  423 
Ged.  I 273. 

Ant.  Palamedes  360  Bl.  447  GB, 
I 303. 

Pal.  Palamedes  344  I.  I 303. 
Pauditz  297  dSA.  l 273, 

Bon.  Peeters  241  M.  259  dB.  1112. 
Joh.  Peeters  260  dB.  II  140. 

Pepijn  246  dB.  I 78. 

Pierson  374  W.  II  261. 

Pieter  Isaacsz.  227  vM.  I 42. 
Pijnaoker  420  Ged.  II  97. 

Jac.  Pynas  377  A.  I 213. 

Jan  & Jac.  Pynas  281  S.  422  Ged. 

I 214. 

v.  d.  Plaas  418  Ged.  III  230. 
v.  d Pias  252  dB. 

Poelenburg  (236  M.)  310  dP.  321 
IC.  I 128. 

Porcellis  328  H.  377  A.  1213  und 

II  165. 

Post  379  A.  II  343. 

Pot  356  Bl.  382  Sch.  I 122  und 
II  123. 

Primo  282  S.  I 253. 

Art.  Quellinus  255  dB.  423  Ged. 

I 294. 

Er.  Quellinus  239  M.  255  dB.  I 291. 
Ravesteijn  342  I.  I 188. 


Rembrandt  282  S.  392  G.  396  vL. 

412,  429  Ged.  I 103  und  254. 

V.  Rheni  251  dB,  I 216. 
de  Rij  238  M.  254  dB.  I 250. 
Dav.  Rijkaard  242  M.  259  B.  II 14. 
Mart.  Rijkaard  252  dB.  I 217. 

V.  Rijssen  413  Ged.  II  348. 
Rombouts  249  dB.  I 174.* 

Roos  302  IS.  II  288. 

Rubens  235  M.  268  S.  309  dP.  320 
IC.  328  H.  471  Ged.  I 62. 
des  Ruelles  421  Ged.  III  379. 
Ruysdael  383  Sch.  II  124. 
Saenredam  249  dB.  347  Ww.  377 
A.  I 174. 

Corn.  Saftleven  344  I.  I 342. 
Herrn.  Saftleven  239  M.  424  Ged. 
I 340. 

Salart  252  dB.  I 221. 

Sanders  404  Ged.  III  64. 

Joach  V.  Sandrart  283  S.  301  IS. 

312  dP.  I 276. 

Jac.  Sandrart  254  dB.  I 291. 
i Savery  (234  M.)  267  S.  1 56. 
j V,  Savoyen  259  dB.  429  Ged.  II  53. 

' V.  Schoten  390  G.  I 130. 

Schovarts  276  S.  310  dP.  I 153. 

V.  Schurman  255  dB.  285  S.  416, 
432  Ged.  I 313. 

Schut  246  dB.  271  S.  341  I.  177. 
Screta  260  dB.  II  144. 

Dan.  Seghers  236  M.  247  dB.  422 
Ged.  I 140. 

Ger.  Seghers  242  M.  262  dB.  294 
S.  III  317. 

Here.  Seghers  330  H.  II  136. 
Sibrechts  260  dB.  II  142. 

V.  Zijl  430  Ged.  II  226. 

Snayers  248  dB.  I 150. 

Snellinck  226  vM.  340  I.  I 35. 
Snijders  234  M.  341  I.  I 84. 

V.  Son  259  dB.  II  101. 

Soutman  246  dB.  376  A.  (380  Sch.) 

I 76. 

V.  d.  Spelt  371  W.  I 34. 

Stalbemt  246  dB.  I 87. 

Starrenberg  418  Ged.  III  311. 

Steen  432  Ged.  III  26. 


478 


Steenwinkei  299  dSA.  IXI  182. 
Stooter  391  0.  I 171. 

Zuijcker  383  Sch.  II  124. 

Susenier  449  GB.  III  213. 
Sustermans  254  dB.  343  I.  I 290. 
die  Swanenburch  388  0.  I 36. 
Swanevelt  292  S.  II  352. 

Teerling  445  GB.  II  198. 

Tegelberg  448  GB.  I 238. 

Dav.  Teniers  Sr.  247  dB.  I 1 14. 
Dav.  Teniers  Jr.  240  M.  257  dB. 
I 345 

Terboreh  sieh  ter  Borch  III  39. 
Terbruggen  sieh  ter  Brüggen  1 135. 
V.  Thielen  259  dB.  II  52. 

Tybout  352  Bl.  369  W.  375  A. 

(379  Sch.)  387  0.  I 30. 

Thijs  260  dB.  II  144. 

Tijsens  260  dB.  II  143. 

V.  Tilborch  252  dB.  I 222. 

Tilman  432  Ged.  II  89. 

Thoman  272  S 308  dP.  I 55  und 
I 132. 

Thomas  254  dB.  I 290. 
die  Tomberg  368  W.  I 29. 
Torenvliet  405  Ged.  III  167. 
Torrentius  274  S.  I 137. 

V.  Thulden  254  dB.  (344  I.)  I 290. 
V.  Uden  249  dB.  342  I I 158. 
Uffenbach  267  S I 53.  Anm. 
Uilenburg  404,  426  Ged.  II  295. 

V.  d.  Ulft  347  Ww.  II  197. 

V.  Utrecht  237  M.  250  dB.  278  S. 
I 177. 

de  Vadder  252  dB.  I 216. 

Vaillant  289  S.  298  dSA.  II  102. 
Y.  Veen  233  M.  245  dB.  308  dP. 
I 38. 

V.  d.  Venne  236  M.  247  dB.  356 
Bl.  I 136. 


Verbeek  382  Sch.  II  123. 

Verbijl  372  W.  II  91. 

Verhaeght  227  yM.  234  M.  245  , 
dB.  I 45. 

Verharst  370  W.  I 33. 

Verschuring  314  dP.  II  193. 

Versyl  371  W.  I 34. 

Verspronck  381  Sch.  II  123. 

! Verveer  448  GB.  III  213. 

Verwilt  247  dB.  272  S.  I 129. 
de  Vet  371  W.  I 34. 
j de  Visscher  373  W.  II  92. 
de  Vlieger  420,  (426  • Ged.  II  326. 
W.  & H.  Y.  Viiet  354  Bl.  I 121. 
Voorhout  418  Ged.  III  227. 

Corn.  de  Vos  250  dB.  3421.1  189. 
Paul,  de  Vos  255  dB.  343  1. 1 291. 
Sim.  de  Vos  253  dB.  I 235. 
Vosmeer  354  Bl.  I 115. 

Vreem  432  Ged.  III  384. 

A.  G.  de  Vrij  370  W.  I 33. 

D.  de  Vrije  371  W.  I 34. 

Vroom  383  Sch.  II  124. 

Corn.  de  Wael  248  dB  I 153. 
i Jan  de  Wael  245  dB.  I 42. 

Luc.  de  Wael  248  dB.  I 146. 

Y.  Waas  372  W II  91. 

Y.  d.  Werf  407,  412  Ged.  III  404. 
Westerhoud  368  W.  I 29. 

Y.  Wieringen  382  Sch,  II  123. 
Wildens  252  dB.  I 218. 

Abr.  Willaerts  258  dB.  I 368. 

Ad.  Willaerts  235  M.  245  dB.  I 60. 
Willem  Isaaksz  388  0.  I 37. 
Willemans  301  IS.  II  233. 

Y.  d.  Willigen  254  dB.  I 287. 
de  Wit  260  dB.  II  144. 
de  Wolf  418  Ged,  III  313. 
Wolfaert  250  dB.  343  I,  I 189. 
Wouters  241  M.  259  dB.  II  13. 


ZWEITES  REGISTER 


Ortsverzeichnis  der  noch  vorhandenen,  besprochenen 

Kunstwerke. 


Aachen  i). 

Camphuijsen,  Gov.  Bild  211. 

Houbraken,  Arn.  Mariae  Verkün- 
digung 19. 

Yerbaeght,  Tob.  Landschaft  470. 

Alkmaar. 

V.  Everdingen,  Caes.  Schützen- 
bilder 121 

V.  d.  Heck,  Nicol.  Drei  Bilder  128. 

Zacharias  Paulusz  Schützenbilder 
161. 

Amsterdam. 

V.  Anraadt,  Piet.  Regenten- 
stück  92. 

de  Baen,  Jan  Bildnisse  93,  Regen- 
tenstück 94. 

Bäcker,  Jac.  Regentenstück  348. 

Bakhuyzen,  Lud.  Selbstbilduis 
349. 

Berckheyde,  Ger.  Stadtansichten 
97. 

de  Bie,  Corn.  Landschaft  216, 
303. 

Bol,  Ferd.  Geschichtsbilder  99, 
123,  424. 

ter  Borch,  Ger.  (Copie)  Friedens- 
bild 100. 

Bronkhorst  Joh.  Austeilung  von 
Speisen  347. 


Busschop,  Corn.  Allegorie  93, 
Schützenstück  106. 

Camphuysen,  Gov.  Bild  211. 

Drost,  Corn.  Herodias  116. 

Flinck,  Gov.  Schützenbilder  122, 
349. 

de  Geest,  Wybr.  Bildnis  336. 

Graet,  Bar.  Allegorie  127. 

V.  d.  Heck,  CI.  Ansichten  128. 

V.  d.  Heist,  Barth.  Schützenbilder 
122,  130,  348. 

Hoeckgeest,  G.  Kircheninneres 
202. 

Holsteyn,  Corn.  Allegorie  347. 

V.  Hoochstraten,  D.  £11.  Familie 
133. 

Houbraken,  Arn  ? Maleratelier 
13,  26,  465. 

Lievens,  Jan  Bildnisse  141. 

V.  Loo,  Jac.  Allegorie  347. 

Rembrandt,  Nachtwache  333. 

V.  Sandrart,  Schützenbild  161,  284 
469,  Po'träts  162,  284. 

Savery,  Roel.  Orpheus  162. 

Spilberg,  Joh.  Schützenstück  167. 

Steen,  Jan  St.  Nicolausabend  168. 

Tiedeman,  Phil.  Orgelfiügel  370. 

V.  d.  Valckert,  W.  Porträtstücke 
173. 

V.  d.  Venne,  Adr.  Seelenfischerei 
357  Cavalcade  357  ^). 


')  Wo  kein  Name  der  Sammlung  angegeben  wird,  ist  stets  das  öffentliche  am 
Ort  befindliche  Museum  gemeint. 


480 


V.  d.  Werf,  Adr.  Selbstbiidnis 
179,  Grablegung  180. 
Kupferstichcabinet. 

Houbraken,  Arn.  Zeichnungen 
8,  14  Erichthonius  463. 

Koning,  Phil.  Bildnis  Vondels  109. 
Rembrandt, Hundertguldenblatt  78. 
Städtisches  Archiv. 

Bol,  Ferd.  Allegorie  99,  467. 
Cornelis  Anthoniszen,  Ansicht 
Amsterdams  111,  468. 

Hooft  van  Vreeland. 

Houbraken,  Arn.  Bildnisse  30. 
Kirchen. 

Französische  Katholi^sche 
Kirche. 

de  Witt,  Jac.  Altarbild  und  Gri- 
saillen  1 50. 

Kirche  „de  Krijtberg.” 
Pynas,  Jan.  Verkündigung  209. 
Nieuwe  Kerk. 

V.  Bronkhorst,  J.  Orgeltüren  104, 
347  Glasmalereien  202,  347. 
Oude  Kerk. 

Brise,  Corn.  Orgeltnren  103 , 349. 
Kirche  „de  Ste  r.” 

V.  d. Velde,  Adr. Passionsbilder  174f. 
Westerker  k. 

Lairesse,  Orgeltüren  350. 
van  Lennep. 

V.  d.  Heijde,  Jan  Amsterdamer 
Rathaus  129. 

Müller  & Cie. 

Buns,  Joh.  Bildnis  105. 

Kgl.  Palast. 

Bäcker,  Adr.  Jüngstes  Gericht 
95,  350. 

Bol,  Ferd.  Kaminstücke  99,  348. 
V.  Bronkhorst,  Jan  Kaminstrück 
99,  104.  Decke  des  Bürgermeister- 
zimmers 347.  Erwählung  der 
Aeltesten  348. 

Flinck,  Gov.  Marcus  Curius  und 
Salomons  Gebet  122,  348f. 
Goeree  Deckengemälde  350. 
de  Heit,  Nie.  Joseph  Getreide 
austeilend  131,  348. 

Holsteijn,  Corn.  Bilder  132,  350. 


Hoogzaat,  Jan  Deckengemälde 
133,  350. 

Jordaens,  Jac.  Historienbilder 
347,  349. 

Legrand  Fresken  349. 

Lievens,  Joan  Bilder  140,  348f, 
423  =*). 

Ovens,  Jurr.  Verschwörung  der 
Bataver  152,  347,  349. 

Rathaus. 

Bol,  Ferd.  Allegorie  99,  467. 

Brise,  Corn.  Stillleben  103,  349. 

Cornelis  Anthoniszen  Ansicht  Am- 
sterdams 111,  468. 

Honthorst,  Ger.  Maria  de  Medicis 
133. 

Saenredam,  P.  Ansicht  des  alten 
Rathauses  160,  347. 

V.  d.  ülft,  Jac.  Ansicht  des  neuen 
Rathauses  172,  347. 

S i X. 

Berchem,  Nic.Empfang  des  Mohren. 
85. 

Berckheijde,Gerr.  Heeregracht  97. 

Dou,Ger.  (Copie)  Kraamkamer  115. 

Luiken,  Jan  Interieur  72. 

Trippenhuizen. 

de  Heit,  Nie.  Decorationsmale- 
reien  424 

Verein  Rembrandt. 

Fabricius,  Car.  Bildnis  471,  333. 

W e n t e. 

Houbraken,Arn.  Parnass  5,  22,463. 

Antwerpen. 

Berckheijde,  Ger.  Stadtansicht  97. 

V.  Dijck,  Ant.  Pieta  119. 

del  Mont,  Deod.Transfigurationl47. 

Seghers,  Dan.  Blumenstück  166. 

Augustinerkloster. 

V.  Dijck,  Ant.  St.  Augustinus  118. 

Elisabethenspital. 

V.  Orleij,  Bar.  Jüngstes  Gericht  152. 

Arras. 

Houbraken,  Arn.  Der  Trinker.465. 

Aschaffenburg. 

de  Gelder,  A.  Passionsfolge  66, 
125,  467. 


481 


Assen. 

Kniphorst  (verkauft). 

Laqui,  Copie  nach  Dou  115. 

Bamberg. 

V.  Hoochstraten,  Sam.  (?)  Dor- 
nenkrönung 134. 

Berlin. 

Cornelis  Engelsz  Schützenstück 
381  ’). 

V.  Dijck,  Ant.  (Copie)  Infantin 
Isabella  119. 

V.  d.  Eeekhout,  Gerbr.  Simeon 
im  Tempel  120,  468. 

Jordaens,  Jac.  Zoo  de  ouden 
zongen  136. 

Rembrandt  Predigt  Joh.  d.  T.  334, 
157,  469. 

v.d. Tempel,  Abr.  Doppelbildnis  169. 
Vorrat  der  Gemäldegalerie. 
Jordaens,  Hans  Pharaos  Unter- 
gang 136. 

Koning  Sal.  Berufung  des  Mat- 
thäus 257. 

v.  d.  Werf,  Adr.  Loth  180. 
Kupferstichcabinet. 

Rembrandt,  Abendmahl  194. 

Y.  Beckerath. 

Rembrandt,  Lutnia  194. 

V.  C a r s t a n j e n. 

Rembrandt,  Predigerbildnis  195. 
Kgl.  Schloss. 

Fliuck,  Gov.  Bildnis  122. 
Wesendonck. 

Koning,  Sal.  Judas’  Reue  110. 

Braunschweig. 

de  Baen,  Jan  Bildnis  94. 

Bäcker,  Jac.  Cimon  95. 

Bol,  Ferd.  Entwürfe  123. 
de  Braij,  Jan  David  101. 
Camphuijsen,Raph.  Landschaft  211. 
Cornelis  Cornelisz,  Heraclit  und 
Democrit  111,  394  '). 
v.  d.  Eeekhout,  Gebr.  Historien- 
bilder 212. 

Jordaens,  Jac.  Dreikönigefest  136. 


Lievens  Jan  Opferung  Isaaks  141. 
Saenredam , Pieter  Kirchenin- 
neres 31 

V.  Zyl,  Ger.  Copie  nach  v.  d. 
Tempel  169. 

Steen,  Jan  Heiratscontract  168. 
Wouwerman,  Phil.  Himmelfahrt 
135. 

Brüssel. 

Anonymus,  Allegorie  470. 
Brouwer,  Adr.  Buveurs  attables 
104  f. 

Camphuysen,  Gov.  Bild  211. 
Jordaens,  Jac.  Warm-  und  kalt- 
Blaser  136. 

Yerhaeght,  Tob.  Landschaft  174, 
470. 

Aremberg. 

Jordaens,  Jac.  Zoo  de  ouden  zon- 
gen 136. 

Städtisches  Museum. 

Denies  J.  Stillleben  151. 

Bucharest. 

S.  M.  der  König. 

Rembrandt,  Hesther,  Hamanund 
Ahasver  157. 

Cassel. 

Busschop,  Corn.  Gruppenbild  116. 
Camphuysen,  Gov.  Bild  211. 
Drost,  C.  Noli  me  tangere  116. 
Jordaens,  Jac.  Bilder  136. 

Metsu,  Gabr.  Lautenspielerin  145. 

Christiania. 

Koning,  Phil.  Ritter  110. 

Cobham  Hall. 

Kneller,  Reiterporträt , 467. 
Rubens,  P.  P.  Tomiris  160. 

Darmstadt. 

Breughel,  P.  Landschaft  103. 
v..d.  Venne,  Adr.  Cavalcade  357  ^). 
Schloss. 

Holbein,  H.  d.  J.  Madonna  135. 


482 


Delft. 

Krankenhaus. 

de  Man,  Gern.  Anatomiebild  143.  I 
Miereveld,  Piet.  Desgl.  145,  359.  ! 
Prinsenhof.  i 

Bramer,  L.  Wand-  & Decken-  ' 
malereien  360.  i 

Allegorische  Darstellung  183.  i 
Rathaus.  j 

Bronkhorst,  Pieter  (?)  Urteil  Sa- 
lomonis  104,  467. 

Delff,  Jac.  Wzn.  Schützenstück  113. 
Delff,  Jac.  Jr.  Schützenstück  114, 
145. 

Miereveld,  Mich.  Schützenstück 
145,  353  Prinzenporträts  362. 
Rubens,  (Copie)  Urteil  Salomonis. 
467. 

Dendermonde. 

Capucinerkloster. 

V.  Dijck,  Ant.  Kreuzigung  119. 

Dessau. 

Amalienstift. 

Houbraken,  Arn.  Brustbilder  28. 

Deventer. 

Rathaus. 

ter  Brugghen,  Hendr.  Evange- 
listen 105, 

Houck. 

Camphuijsen,  Raph.  Bild  211. 

Doorn. 

Schloss  Hydepark. 
Houbraken,  A.  Bildnisse  4 5. 

Dordrecht, 

Busschop,  Gern. Regentenstück  106. 
de  Gelder,  Aert  Bildnis  76,  125. 
V.  Kuik,  Urteil  Salomonis  363. 
Willaerts,  Abr.  Ansicht  Dor- 
drechts  365. 

Arent-Maertensz-Hofje. 
Houbraken,  Arn.  Deckengemälde 
und  Kaminstück  5,  26. 
Busschop,  Gorn.  Bildnisse  106. 


Rathaus. 

Dudeijn,  Jan  Feuersbrunst  364. 

Dresden. 

Berchem,  Nie.  Empfang  des 
Mohren  85. 

Berckheijde,  Ger.  Stadtansicht  97. 
Gamphuijsen,  Raph.  Möndschein- 
landschaften  211. 

Koning  Sal  Einsiedler  256  ’). 
Dorst,  Merkur  und  Argus  117. 

V.  d.  Eeckhout,  Gehr.  Simeon  106. 
de  Gelder,  Aert  Ecce  homo  67. 
Jordaens,  Jac.  Zoo  de  Ouden 
zongen  136. 

Jurriaen  Jacobsz,  Jagdbilder  137. 
Lairesse,  Ger.  Parnass  137. 
Rembrandt,  Simsons  Hochzeit  326. 
V.  d.  Werf,  Adr  Bilder  179,  181. 
Kupferstichcabinet. 

Furnerius,  A.  Landschaftszeich- 
nungen 331. 

Houbraken,  Arn.  Zeichnungen  14. 
Rembrandt,  Angebl.  Die  Jünger 
zu  Emmaus  193. 

Yaillant,  Wall.  Kreidezeichnun- 
gen 172. 

Sammlung  Fried r.  Aug.  II. 
Genoels,  Abr.  Zeichnung  53. 
Houbraken,  A.  Erichthonius  463. 
Rembrandt,  Zeichnungen  195. 

S e y 1 e r. 

Holblok,  J.  Speisung  an  der 
Klosterpforte  130. 

Dulwich. 

Gamphuijsen,  Gov.  Landschaft  211. 
Guyp,  Aelb.  Reitbahn  113. 

Düsseldorf. 

Hämmerling. 

Grabeth,  W.  Pzn.  Gesellschaft- 
stücke 113. 

Elseneur. 

Schloss  Kronborg. 

Houbraken,  Arn.  Ghristus  dem 
Volk  vorgestellt  462,  20. 


483 


Emden  | 

Kirchenzimmer. 

Sanders,  Al.  Gruppenbild  405. 
Loessing. 

T.  d.  Valckert.  W,  Hl  Familie  173. 

S t a r c k e. 

Drillenburg,  Wil.  (?)  Ansicht 
Dordrechts  65. 

Enkhuijzen. 

Rathaus. 

- Y.  Neck,  Joh.  Decorationsbilder 
32,  124. 

de  Hooge  Rom.  Desgl.  124,  133. 

Florenz. 

Uffizien 

Kneller,  G.  Selbstbildnis  201. 
Koning,  Phil,  desgl.  108,  110. 
Dou,  Ger.  desgl.  114. 

Douven,  J.  Fr.  Bildnisse  115  f. 

Y.  d.  Heist  Barth.  Selbstbildnisl30. 
V.  Mieris,  Fr.  Bilder  146. 
de  Moor,  Kar.  Selbstbildnis  147. 
Y.  Musscher,  Mich,  desgl.  148. 

V.  d.  Neer,  Egl.  desgl.  150. 
Raffael,  desgl.  156. 

Rembrandt,  desgl.  157. 

Schalckeii,  G.  desgl.  163 
Yoet,  Ferd.  desgl.  175. 

Y.  d.  Werf,  Adr.  desgl.  177  Ur- 
teil Salomonis  178. 
Annunziata. 

del  Sarto,  Adr.  Fresken  162. 

Frankfurt. 

Brouwer,  Adr.  Der  Geschmack  104. 
Houbraken,  Arn.  Bildnis  30. 
Lievens,  Jan  Zeichnung  191. 
Lingelbach,  J.  l'-elbstbildnis  142. 
Städtisches  Museum. 

Hoffman,  Sam.  Erichthonius  131  f. 
Uffenbach,  Phil.  Himmelfahrt  172. 

Gaunö. 

Jordaens,  Jac.  (Copie)  Petrus  und 
Malchus  468. 

Gotha. 

du  Jardin,  Kar.  Christus  135. 


Y.  d.  Werf,  P.  Loth  184. 

Gouda. 

Crabeth,  W.  Pzn.  Scliützenstück 
113,  372- 

de  Vet  J.  D.  Schützenbilder  372. 

Johanniskirche. 

Crabeth,  W.  & D.  Glasgemälde 
192,  203,  368. 

Kusseus  desgl.  370. 

Pierson,  Chr.  Zeichnungen  192, 
374. 

Tybout,  Wil.  Glasgemälde  370. 

de  Yrije  Adr.  G.  desgl.  370. 

W aisenhaus. 

Yersijl,  J.  F.  Regentenstück  371. 

Grasse. 

Hospiz. 

Rubens,  P.P.  Altarbild  160. 

Grenoble. 

Rubens,  P.P.  Altarbild  159. 

Haag. 

de  Baen,  Jan  (Copie)  Allegorie 
69,  93  Bildnis  94. 

Breughel  und  Rubens,  Paradies 
103. 

ter  Borch,  Ger.  Selbstbildnis  100. 

Cornelis  Cornelisz,  Göttermahl- 
zeit 111. 

Elzheimer,  Ad.  (Copie)  Yerspot- 
tung  der  Ceres  121. 

V.  d.  Heyde,  Jan  Stillleben  129. 

Y.  d.  Heist,  Barth.  Bildnis  472. 

Lingelbach,  Joh.  Abreise  Karls 
II  86,  163ff,  208.  Wilhelm  II 
vor  Amsterdam  164,  208. 

Y.  Musscher,  Mich.  Bildnisgruppe 
149. 

Rembrandt,  Anatomie  346. 

Savery,  Roel.  Orpheus  162. 

Steen,  Jan  Seine  eigene  Haus- 
haltung 168. 

Troost,  Corn.  Pastelle  149. 


484 


Beelaerts  van  Blokland. 

Houbraken,  Arn.Familienbild  5,30.i 

B e ij  e n. 

Houbraken,  A.  Bildnisse  465. 

Blom  Coster. 

V.  d.  Werk  Adr.  Magdalena  179. 

Gemeindemuseum. 

de  Baen,  Jan  Regentenstück  94. 

Hoeckgeest,  Joach.  Schützenstüek 
91. 

V.  Ravesteijn,  J.  A.  Schützen- 
stücke 90f. 

Gerichtshof. 

de  Lairesse,  Ger.  Wandmale- 
reien 90. 

H u b r e c h t. 

V.  d.  Eeckhout,  Gerbr.  Bildnisse 
120,  468. 

Oranjezaal. 

Yan  Campen,  Jac.  Wandmale- 
reien 106. 

Grauw,  Hendr.  desgl.  127. 

de  Grebber,  P.  desgl.  127. 

Jordaens,  Jac.  desgl.  135. 

K gl.  Palast. 

Kneller,  Godf.  Wilhelm  III  108. 

Rathaus. 

Doudyns,  Wil.  Urteil  Salomonis 
115. 

Haarlem. 

Berckheyde,  Job.  Atelieransicht 
262. 

Cornelis  Engelsz  Schützenstück 
175,  381  ')• 

Grebber,  Frans  desgl.  381. 

Hals,  Fr.  Schützenstücke  90, 128, 
376f,  380. 

Holsteyn,  Pieter  Glasmalereien 
384f. 

Eastman,  P.  Verkündigung  209. 

Pot,  Hendr.  Triumphwagen  und 
Schützenstück  155,  382. 

Soutman,  P.  CI.  Schützenstück  380. 

Verspronck,  J.  Czn.  Schützen- und 
Regentenstücke  175,  381. 

V.  Wieringen  Corn.  Einnahme 
Damiatens  382. 

Grafenbildnisse  183,  200. 


Teylers  Museum. 

Houbraken,  Arn.  Zeichnungen  14. 
Potter,  Paul.  Zeichnung  156. 

Hamburg. 

V.  d.  Heyde,  Jan  Stillleben  129. 
Jurriaen  Jacobsz  Jagdbild  137. 
V.  d.  Werf,  Adr.  Grablegung  180. 
Weber. 

Bisschop,  Corn.  (?)  Schützen- 
stück 106. 

Koning,  Phil.  Genrebild  110. 
Jurriaen  Jacobsz  Jagdbild  137. 

Hamptoncourt. 

Kneller,  Godfr.  Bildnisse  108. 
Jordaens,  Hans  Untergang  Pha- 
raos 136. 

V.  Veen,  Oct.  Bildnis  173. 

Hannover. 

Kamphuys,  J.  Landschaft  211. 
Sorgh,  II  Mzn.  datirtes  Bild  64. 

Hoorn. 

de  Baen,  Jan  Bilder  94. 

Waben,  Jacq.  Bildnisse  und  Alle- 
gorie 60. 

Rotius,  J.  Azn.  Biider  159. 
de  V i c q. 

Verkolje,  Nie.  Bildnis  174. 

Hopetown  House. 

V.  Dijck,  Ant.  Infantin  Isa- 
bella  119. 

Innsbruck. 

Blom,  Jan  Bild  345  i). 

Drost.  P.  Knabe  mit  Geier  116. 
Y.  d.  Heijde,  Jan  Stillleben  129. 

Karlsruhe 

Berckheyde,  Ger.  Stadtansicht  97. 
MiercYeld.  Mich.  Selbstbildnis  145. 

Kiel. 

Camphuijsen,  Goy.  Bild  211. 

Knowsley-House. 

Rembrandt,  Belsazar  471. 


485 


Köln. 

Kessler,  Klapphauer,  Kouwenberg, 
Pottgiesser,  Bildnisse  112 
M e r 1 0,  (versteigert). 

Waben,  Jacq.  Allegorie  60. 

P e 1 1 z e r 

de  Nise,  J.  ßlumenstück  152. 

Kopenhagen. 

Campbuijsen,  Gov.  Bild  211. 
Houbraken,  Arn.  Bilder  20  f.  24. 
Jurriaen  Jacobsz  Jagdbilder  137. 
Rembrandt  Christus  in  Emmaus 
193 

v.  Zijl,  G.Pzn.  Bild  169. 

Sorgh,  H.  Mzn.  datirtes  Bild  64. 
V.  d.  Venne,  Adr.  Allegorie  357. 
A r n t z e n (1891  ausgestellt). 

de  Bie,  Corn  Landschaft  303. 

M o 1 1 k e. 

V.  Neck,  J.  Simeon  469. 

S a 1 o m o n. 

Koning,  Phil.  Figurenbild  110. 

Kuilenborg. 

W aisenhaus. 

Moreelse,  P.  Bildnisse  148,  469. 

Leiden. 

de  Baen,  Jan  Regenten  stück  94. 
Isaak  Nicolai, die  Tuchfabrication 
136,  388  f. 

V.  Schoten,  Jor.  Schützenbilder  165, 
391. 

V.  d.  Tempel,  Abr.  Bilder  90. 
Tybout,  Wil  Glasmalereien  198, 
203,  387  1). 

V.  Veen,  P.  Historienbild  395  '). 
D o z ij. 

Tijbout,  Wil.  .Zeichnungen  199. 
Kupferstichcabinet. 

F.  V.  H.  Schoole  der  Wereld  15. 
Houbraken,  A.  Erichthonius  463. 
Rathaus. 

Lievens,  Jan  Scipio  140,  469. 
de  Moor,  Kar.  Brutus  147. 
Universitätsbibliothek. 
Koning,  Phil.  Vondelbildnisse  109. 


Leipzig. 

V.  Vliet,  H.  Kircheninneres.  202. 
Brockhaus. 

Sorgh,  H.  M.  Bildnisse  64. 

T h i e m e. 

Camphuysen,  Raph.  Mondschein- 
landschaften 211. 

Lille. 

de  Geest,  Wybr.  Bildnis  336. 

V.  d.  Heist,  Barth.  Const. 

Reynst  (?)  131,  468. 
Jordaens,Jac.Dreiköningefest  136. 
V.  d.  Werf,  Adr.  Magdalena  470. 

Linden. 

Lap  o r te. 

Holblok,  J.  Landschaft  130. 

Lissabon. 

Kneller,  Godfr.  Wilhelm  III 108. 

London. 

ter  Borch,  Ger.  Friedensbild 
100,  198. 

de  Champaigne,  Phil.  Richelieu 
107. 

Coques,  Gonz.  Die  fünf  Sinne  111. 
Rembrandt,  Ehebrecherin  157. 
Buckinghampallace. 

Pot,  Hendr.  Gruppenbild  155. 
Schalcken,  G.  Vrouwtje  kom  ten 
Hoof  163. 

V.  d.  Werf,  Adr.  Loth.  180. 

D u d 1 e y (versteigert). 

Fabricus,  Car.  Bildnis  333,  471. 
Rembrandt,  Predigt  Johannis  des 
T.  157,  334. 

Hope. 

Rembrandt,  Petrusschifflein  156, 
208,  471. 

V.  d.  Werf,  Adr.  Magdalena  179 
Loth  180. 

Staffordhouse. 

Honthorst,  Ger.  Christus  vor 
Pilatus  275. 

Whitehall. 

Rubens,  P.P.  Deckengemälde  160. 


486 


Lyon.  j 

de  Heem,  Joh.  Dzn.  Stillleben  129. 

Madrid. 

V.  Dijck,  Ant.  Bilder  118, 

. Elzheimer,  Ad  Ceres  121,  189, 
267. 

Mailand. 

Belgiojoso. 

Paulyn,  Hör.  Bild  153. 

Mainz. 

Pot,  Hendr.  Opfer  Abrahams  153. 
V.  Zijl,  G.  Pzn  Bild  169. 
Michel. 

Naiven,  Math.  Selbstbildnis  150. 

Marly. 

V.  d.  Meulen,  A.  F.  Feldzüge 
Ludwigs  XIV  145,  186. 

Mecheln. 

Beguinenhof. 

Cossiers,  Joh.  Altarbilder  111. 

Meiningen. 

S e h 1 0 s s. 

Houbraken,  Arn.  Bilder  24,28,463. 

Middachten. 

Schloss. 

y.  Zijl,  G.  Pzn  Bild  169. 

Middelburg. 

Rathaus. 

Allegorie  183. 

Mosigkau. 

y.  Dijck.  Ant.  Wilhelm  II  119. 

München. 

Both,  Jan  Argus  100  f. 

Brouwer,  Adr.  Genrebilder  104. 
Koning,  Phil.  (?)  Greisenkopf  110. 
y.  d.  Eeckhout,  Gerbr,  Christus 
im  Tempel  120, 

Jordaens,  Jac.  Bilder  136 
Lieyens,  J.  (?)  Greisenkopf  110. 


y.  Mieris,  Pr.  Fräulein  in  Ohn- 
macht 146. 

Sorgh,  H.  M.  datirtes  Bild  64. 
y.  d.  Werf,  Adr.  Bilder  178  tf.  472. 
Kupferstichcabinet 

Houbraken,  Arn  Zeichnungen  14. 
Rembrandt,  Zeichnungen  54,  153. 
Lenbach. 

Camphuijsen,  Raph.  Bild  211. 
Rupprechts  Nachfolger  (yer- 
steigert). 

Bussehop,  Corn.  Gruppenbild  106. 
Koning,  Phil  Pusssalbung  110. 
Schmidt. 

Koning,  Ph  Figürliche  Darstellung 
467. 

Nancy. 

Coberger,  Wenc.  Sebastian  108, 
320. 

Neapel. 

S.  Martin. 

Cesari,  Passionsbilder  106. 
Lanfranco,  Gewölbe  138. 

Reni,  Guido  Geburt  Christi  158. 
Ribera, Gius.  Propheten  nnd  Ster- 
bender Christus  158. 

Veronese,  P.  (Erben  des)  Abend- 
mahl 175. 

S.  Seyerin 

Solario,  Ant.  Fresken  166. 

Newbattle  Abbey. 

Kneller,  Godfr.  Herzog  yon  Schöm- 
berg 102  (62). 

New-York, 

M.  A,  Rano. 

Schalcken,  G.  Verleugnung  Petri 
163. 

Norfolk. 

Herzog  yon  Norfolk 

Kneller,  Godfr.  Wilhelm  III 108. 

Oldenburg. 

Hond  US,  Abr.  Christus  als  Gärt- 
ner 132. 

de  Nise,  Is,  Obstbild.  151. 


487 


Paris. 

Backhuysen,  Lud,  Ansicht  Am- 
sterdams 95. 

Brouwer,  Adr.  Der  Geruch  104. 

de  Champaigne,  Phil.  Richelieu 
107. 

V.  Dyck,  Ant.  Infantin  Isabella 
119. 

V.  d.  Heyde,  Jan  Amsterdamer  | 
Rathaus  129. 

Y.  d.  Heist,  Barth.  Regenten- 
stück 130. 

du  Jardin,  Kar.  Quacksalber  134. 

Kreuzigung  135. 

Jordaens,  Jac.  Zoo  de  Ouden 
zongen,  Dreikönigefest.  136. 

Lesueur,  Eust.  Leben  des  hl. 
Bruno  139. 

V.  Orley,  Bar.  Tapeten  152. 

Pot,  H.  Bildnis  Karls  I 155. 

Rembrandt,  Christus  in  Emmaus 
193.  Die  Jünger  zu  Emmaus 
(Zeichnung)  194. 

Rubens,  P P.  Galerie  des  Luxem- 
bourg 160. 

V,  Slingeland,  P.  F.amilienbild  166. 
469. 

Y,  d.  Venne,  Adr,  Allegorie  357. 

Y.  d.  Werf,  Adr.  Magdalena  179. 

Andre. 

Rembrandt,  Emmaus  470. 

B o n n a t. 

Rembrandt,  Entwurf  zur  Predigt 
Joh.  d.  T.  469. 

Bourgeois. 

de  Gelder,  DaYid  und  Bathseba 
468,  124. 

Mantz. 

Verhaeght,  Tob.  Landschaft  470. 

Mniszech. 

Weenix,  J.  Bapt.  Der  Yerlorne 
Sohn  6,  177,  200,  470. 

R i c k o ff . 

Cuyp,  A.  Reitbahn  466. 

Sedelmeyer. 

Rembrandt,  die  Ehebrecherin  Yor 
Christus  469. 


Herzogin  Yon  Sesto. 

Metsu,  Gabr.Besuch  bei  derWöch- 
nerin  144,  469. 

Wassermann. 

du  Jardin,  Kar,  (Copie)  Quack- 
salber 134  468. 

de  Nis  J,  Obstbild  152. 

Pest. 

Y.  d.  Heyde,  Jan  Stillleben  129. 

Jordaens,  Jac.  Warm-  und  kalt- 
Blaser  136. 

Y,  d.  Werf,  Adr.  Grablegung  180. 

St.  Petersburg. 

Camphuysen,  Goy.  Bild  211. 

Y.  Dijek,  Ant.  Hl.  Familie  118 
Bildnisse  120,  468. 

Hondius,  Abr.  Gesellschafts- 
stücke 132. 

Y.  Honthorst,  G.  (Copie)  Christus 
vor  Pilatus  275. 

Jordaens,  Hans  Untergang  Pha- 
raos 136. 

Jordaens,  Jac.  Warm-  und  kalt- 
Blaser  136. 

Metsu,  Gabi*.  Copie  144. 

Potter,  Paul.  Meierhof  156. 

Rembrandt,  Wegsendung  Hamans 
157  Ungl.  Thomas  471 

Sorgh,  H.  Mzn.  datirtes  Bild  64. 

V.  Streek.  Hendr.  Kircheninte- 
rieur 169. 

Y.  d.  Werf,  Adr,  Magdalena  179, 
Grablegung  180, 

Schuwaloff 

Pijnas,  Jan  Josephs  Rock  154. 

Pommersfelden. 

Lys,  Jan  der  verlorne  Sohn  143. 

' Prag. 

Y.  Dijek,  Ant.  (Copie)  Wilhelm 
II  115. 

Gossaert,  J.  und  Coxie,  Mich. 
Prager  Dombild  112. 

N o s t i t z. 

Soukens,  J.  Landschaft  79. 


488 


Rom. 

S.  A n g e 1 0. 

del  Vaga,  Per.  Fresken  172. 
da  Yolterra,  Dan.  Fresken  176. 
Chiesa  Nuova 

Rubens,  P.P.  Altarbilder  159. 

D 0 r i a-P  a m f i 1 i. 

Lievens,  Jan  Opferung  Isaaks  142. 
Madonna  della  Scala. 
Honthorst,  Enthauptung  Johannis 
des  T.  133,  275. 
Rotterdam. 

Camphuysen,  Gov.  Bild  211. 
Fabricius,  Car.  Gruppenbild  (ver- 
brannt) 332. 

Houbraken,  Arn.  Zeichnungen  14. 
V.  d.  Plaats,  Dav.  Bildnis  des 
C.  Tromp  154. 

Pot,  H.  Lustiges  Trio  155. 
v.  Streek,  Hendr.  Kircheninterieur 
(verbrannt)  169. 

V.  d.  AVerf,  Adr.  Grablegung  180. 
Archiv. 

Zeichnung  nach  L.  de  Jong  135. 
V,  d.  H o e V e n. 

Sorgh,  H.  M.  Bildnisse  455 
V.  Kinschot. 

Lievens,  Jan  Bildnis  des  C. 
Tromp  141. 

Rouen. 

Peutemans,  P.  Stillleben  400  ’). 
D u t u i t. 

Rembrandt,  Angebl.  Die  Jünger 
zu  Emmaus  (Zeichnung)  193. 

Scheveningen. 

Ausstellung  189  2. 

Jurriaen  Jacobsz  Jagdhund  468. 

Schleissheim. 

Camphuijsen,  Raph.  Mondschein- 
landschaft 211. 

Houbraken,  Arn.  Tod  der  Vir- 
ginia 25. 

Lairesse,  Ger.  Selbstbildnis  137. 
V.  Sandrart  Joach.  die  12  Monate 
427. 


V.  d.  Werf,  Adr.  Grisaille  178. 
Schwerin. 

Berckheijde,  Ger.  Stadtansicht  97. 
Koning,  Phil.  Wirtshausszene  110. 
Hoodius,  Abr.  Carnavalszene  132. 
V.  Roijen,  Wil.  Fr.  Stillleben  77. 
V.  d.  Werf,  P Loth  181. 

Slochteren. 

Fraeijlamaborch. 

Sterenberg,  Joh.  Bildnis  167. 

Stockholm. 

Beck,  Dav.  Königin  Christina  96. 
Rembrandt,  Yerschwörungsszene 
153. 

Turin. 

Bramer,  Leon.  Lazarus  102. 

V.  Dijck,  Ant.  Infantin  Isabella  119. 
Houbraken,  Arn.  Diogenes  5,  24. 
de  Moor,  Kar.  Pyramus  147. 

Utrecht. 

Camphuijsen,  Raph.  Bild  211. 
Yerschoor,  W.  Bild  362  ’). 
Erzbischöfliches  Museum. 
V.  d.  Yalckert,  W.  Biblische  Dar- 
stellung 173. 

Venedig. 

Academie. 

Lijs,  Jan  der  verlorene  Sohn  143. 
S.  Giorgio  Magiore. 

Tintoretto,  Jac.  Altarbilder  171 
S.  Giovanni  e Paolo. 

Tizian,  Petrus  Martyr  (verbrannt) 
171. 

S.  Salvator  e. 

Tizian,  Altarbild  171. 

S.  Sebastian. 

Tizian,  Altarbild  171. 

Versailles. 

V.  d.  Meulen,  A,  F.  Feldzüge 
Ludwigs  XIV  45,  186. 
le  Vesinet. 

D.  Franken  D zn. 

Berckheijde,  G.  Stadtansicht  467. 


489 


Wien.  I 

V.  Dijck,  Ant.  Infantin  Isabella  119. 
V.  Honthorst,  G.  (Copie)  Christus  j 
vor  Pilatus  265.  | 

Jordaens,  Jac.  Dreikonigefest  136.| 
V.  Mieris,  Fr.  Cavalier  im  Ver- 
kaufsladen 145,  261,  293. 
Savery,  Roel.  Landschaften  162. 

Academie. 

V.  d.  Heijde,  Jan  Stillleben  129.  | 

H a r r a c h.  I 

Schalcken,  G.  Verleugnung  Petri  i 
163. 

Liechtenstein. 

Bloemaert,  Abr.  Argus  98. 

V.  Dijck,  Ant.  Infantin  Isabella  119.i 
Holsteijn,  Corn.  Bacchantische 
Szene  132. 


Houbraken,  Arn.  Landschaft  5,31. 
V.  d.  Werf  Adr.  Grablegung  180. 

Windsor  Castle. 

Kneller,  Godfr.  Königin  Maria  108. 

Woburn  Abbey. 

Herzog  von  Bedford. 

Miereveld,  Mich.  Selbstbildnis  145. 
469. 

Wörlitz. 

Schloss. 

V.  Dijck,  Ant.  Bildnisse  119. 

Zeist. 

Huijdecoper, 

Köninck,  Sal.  Tarquinius  beiLu- 
cretia  451. 


32 


DRITTES  REGISTER. 


Allgemeines  Personenverzeichnis  ’). 


Aeghtje  Antonis,  Gattin  des  Lam- 
bert Jacobsz.  427. 

V.  Aelst,  sieh  Coeck  v.  Aelst  204 
I 227. 

V.  Aelst,  Gijsbr.Sammlung  175 II 195. 

V.  Aelst,  W.  Sr.,  Vater  Everts  359. 

V.  Aelst,  Wil.,  Alter  42,  datirte 
Bilder  42  ’),  Beziehungen  zu  M. 
V.  Oosterwyk  80  II  216,  Lehrer 
Stuvens  83  III  372  und  Is.  de 
Mjs’  151  III  88. 

Y.  Aerschot,  Herzog,  Sammlung  176 
I 291. 

Aertszen,  sieh  Pieter  Aertszen. 

Abba,  Barth,  von  Lairesse  gemalt 
137  III  112. 

Abhac,  sieh  v.  Aken  226. 

Y.  Aken,  J.  Pferdemaler  226  III 
183,  Radirungen  183  III  183. 

Akerboom,  Landschaft  92  III  53. 

d’Ach,  sieh  van  Aken  226  I 34. 

Adolf  Friedrich  v.  Mecklenburg, 
Protector  des  Benj.Blok  298  II 258, 

Adrianus  Petri,  sieh  v.  d.  Venne 
356  1). 

Agges,  J.  Auction  116’). 

Albert,  Erzherzog  Coberger  arbeitet 
für  ihn  321,  341  1 115,  gewährt 
Miereveld  Religionsfreiheit  226 
I 47,  von  Vaenius  gemalt  173 
I 39. 

Albert  sieh  v.  Bayern  379,  385. 


V.  Alkemade  giebt  Melis  Stoke  her- 
aus 200  I 32. 

l’Alleman,  Lehrer  Phil,  de  Cham- 
pagne’s,  311  I 227. 

Almeloveen,  eine  Quelle  von  Wal- 
vis  367  ’)  I 29. 

V.  Alsloot,  Denis  Vorname  2521 222.^ 
Amalia  von  Hannover,  von  Douven 
gemalt  116  III  351. 

Amalia  v.  Solms,  von  van  Dijck 
gemalt  118  I 185,  verweigert  die 
Annahme  eines  Potter  156  II 127. 
Amori,  Dav.  Sammlung  151,  177 

II  82,  III  174. 

Ampsing,  S.  besingt  die  Glasmale- 
reien Bouchorsts.  202  II  124. 
Ancrum,  Lord  verschenkt  einen 
Rembrandt  140. 

Angel,  Phil,  rühmt  Bilder  des  Lie- 
vens  141  f.  II  251. 

V.  Anhalt,  Fürst  besucht  Amsterdam 
425. 

Anna  v.England,Bildni  ssel  08 III 236. 
V.  Anraadt.  P.  Regentenstück  92 

III  50, 

Ansbach-Brandenburg , Prinz  v. 

Bildnisse  95  II  323. 

Anslo,  Corn.  von  Rembrandt  gemalt 
427. 

Antje  Jeppes,  Urenkelin  deValks  173, 
zeichnet  dessen  Bildnis  183,  455 
I 120. 


’)  Selbstverständlich  sind  hier  die  Stellen  des  ersten  Registers,  — bzw.  die  Künstler 
denen  im  zweiten  Teile  §§  gewidmet  sind,  — nicht  wieder  verzeichnet.  Auch  hier  bitte 
ich  um  Berücksichtigung  der  Anmerkung  anf  S.  92. 


Antonides  v.  d.  Goes,  Joan.  von 
Bakhuizen  gemalt  409. 

Antonis,  sieh  Aeghtje  Antonis  427. 

Anthoniszen,  sieh  Cornelis  Antho- 
niszen. 

Appelman,  Bar.  Landschaften  92 
III  161  Bentname  414  II  317. 

Arentz,  P.  Verleger  411. 

Arentsz,  sieh  Jan  Arentsz  40 1 120. 

d’Argensville,  Künstlerbiograph  220. 

d’Arthois,  Jaeq.  Geburtsjahr  41, 
Bildnisse  230. 

Arundel,  Sammlung  283  I 276. 

Askaan,  sieh  Dom.  v.  Wiinen  182 

II  347. 

V.  Asch,  P.  Bildnis  199  I 236. 

Asselijn,  Kath.  53. 

Asselijn,  Jan  Mitteilungen  Gcnoels’ 
52  f.  III  64,  Bildnis  196  III  65. 

Asselijn,  T.  Broedersehap  der  Schil- 
derkunst 48,  446  III  329. 

Audran,  B.  & J.  Stiche  184  I 68. 

Audran,  G.  Stiche  125,  184 III  99. 

de  Baan,  Jac.  Geburtsjahr  43,  Bi- 
ographie 82’)  II  314. 

de  Baen,  Jan  Entwicklungsgang  210 
II 305,  SchwiegervaterVincentius’ 
81  II  307,  von  Hoogstraten  rüh- 
mend erwähnt  330,  Bilder  15, 
69,  90,  92,  452,  467  II  305  ff. 

III  213,  Stilverwantschaft  mit 
Lavecq  72  II  153. 

V.  Baerle,  Casp.  Bildnis  427,  Corres- 
pondenz  mit  Hooft  333. 

V.  Baerle,  Sus.  Bildnis  428. 

V.  Babueren,  Theod.  Houbrakens 
Irrtum  über  seinen  Stil  210,  Stoff- 
gebiet 252  I 221,  Römische  Reise 
282,  von  Hoogstraten  rühmend 
erwähnt  330. 

Bäcker,  Adr.  Deckengemälde  95 III 
186,  italienische  Reise  84  III 185. 

Bakker,  Corn.  Pijnacker  malt  ihm 
einen  Saal  aus  156,  420  II  97 ; 
Sammlung  420  *). 

Bäcker,  Jac.  Schüler  des  Lambert 
Jacobsz  434,  Lehrer  de  Baens 
210  II  305,  Beziehungen  Wil- 


lemans  zu  ihm  302  II  233,  Selbst- 
bildnis 230—233,  Bilder  95 1 336, 
Porträt  durch  Th.  de  Keijser  106, 
191  I 336,  Verwechslung  mit 
Jacq.  de  Bäcker  239  I 336. 

de  Bäcker  [Jaeq.]  von  v.  Mander 
334,  von  Angel  326,  von  Hoog- 
straten gelobt  330,  jüngstes  Ge- 
richt 95  III  51,  Verwechslung 
mit  Jacob  Bäcker  239  I 336. 

Bakhuijzen,  Lud.  Schüler  Dubbels’ 
446  II  237,  Bilder  95  II  240, 
Radirungen  184  II  243,  Gedicht 
des  V.  d.  Goes  ihm  zu  Ehren 
404 , wird  rühmend  erwähnt  461. 

Badens,  Fr.  LehrerNieulants  2341  43. 

de  Badts,  Corn.  Auction  466. 

V.  Bapern,  Herzog  [Albert]  & Her- 
zogin in  gemalten  Fenstern  dar- 
gestellt 379,  385. 

V.  Baijern  [Maxim.  Eman.]  Büste 
durch  Kerricx  204  I 248. 

Baillij,  Dav.  Zeitgenosse  des  Jan 
Arentsz  40 1 120,Copie  nachSteen- 
wyk  96  1 118  , Selbstbildnis  230. 

Baillie,  W.  Bildnis  F.  Hals’  453. 
Lebenszeit  472. 

Balkema,  Künstlerbiograph  220. 

Baldinucci,  Angaben  über  Rem- 
brandt  45. 

V.  Baien,  Hendr.  Lehrer  v.  Dijcks 
435  I 182,  Bilder  96  I 81. 

V.  Baien,  Joh.  Todesjahr  246,  bei 
Houbraken  falsch  I 83,Bildnis231’). 

Baien,  Math.  Beschreibung  Dor- 
drechts  126,  enthält  Todesdatum 
Lavecqs  3. 

Baien,  Math.  Jr.  Schüler  Houbra- 
kens 13. 

Ballieur,  Bern,  von  Abr.  Genoels 
gemalt  125  III  103. 

Balliu,  Pet.  Bildnis  Brouchorsts  452. 

Bamboccio,  Bentname  des  P.  de 
Laer  286  I 360. 

Banks,  Jon.  von  G.  Kneller  gemalt 
107  III  235. 

Banning  Kok,  von  v.  d.  Heist  ge- 
malt 429. 


492 


Baptist,  J.  sticht  für  Mortier  201, 
Barauowsky,  Sammlung  24. 
Barbarini,  Cardinal  kauft  Bilder 
Sandrarts  161  I 277. 

Barents,  W.  Verleger  420. 

Barij,  H.  Stich  nach  Mieris  146, 
184,  412  III  41. 

Barlaeus,  sieh  t.  Baerle  333. 

Bartels,  Gerr.  Epigramm  des  J.  Vos 
428. 

Bartolettus,  von  Lairesse  nachge- 
ahmt 304;  sieh  auch  Flaman. 
Bassano,  J.  Vorbild  Jordaens’  276. 

I  155. 

V.  Bassen,  Ahr.  Sammlung  95,  429 
I 336. 

V.  Bassen,  Barth,  ein  Bild  von  ihm 
durch  Houbraken  staffirt  31. 
Batavier,  Bentname  S.  v.  Hoog- 
stratens  459. 

V.  Battem,  von  v.  Spaan  erwähnt  399. 
Baudouins,  Ant.  Fr.  Stecher  186, 
323  III  99. 

Baudringhien,  malt  Mich,  le  Blon  427. 
Baur,  J.  W.  Miniaturmalereien  96 
Stiche  184  II  332,  Bildnis  231i). 
Bauttard,  Schnellmaler  falsch  für 
Boitard  40,  59  I 170. 

Beck,  Dav.  Anwesenheit  in  den 
Niederlanden  233,  Selbstbildnis 
230  — 232,  Bildnisse  der  Königin 
Christina  96 II  84,  Tod  289 II  87. 
Bekker,  Balth.  Bildnis  202  III 
301  ^). 

Beckett,  J.  Stecher  138, 184 II  331. 
Beelaerts,  Christina,  Bildnis  5,  30. 
Beeidemaker,  [A.  C.]  Gemälde 

von  V.  Spaan  erwähnt  397. 

Bega,  Corn.  Bildnis  187  I 350. 
Begeijn,  Abr.  Tod  79  II  48. 
Bellevois,  Jac.  kennt  Voorhout  83 
III  224. 

Bellisarius,  sieh  Solar  io  166,  215 
II  267. 

Benedictus,  Fehler  für  Benedictiner 
264  I 45. 

Benzi,  Isab.  Bildnis  428. 

V.  Bentheim,  Graf  Bildnis  144 1 356. 


Berchem,  Nie.  Entstehung  desNamens 
74’)  II  110,  Lehrer  85,  218  II 
111,  Bilder  85,  97,  467  II  113, 
Lehrer  des  Just.  v.  Huijsum  71 
II  112,  III  387,  Sammeleifer  78 
II  112. 

Berckheijde,  G.  und  J.  Erlebnisse 
in  Heydelberg  87  III  192,  Bilder 
96,  467  III  191,  197,  Bildnisse 
34,  183  III  196. 

v.Berkhout,G er. Bildnis  174 III  285. 

V.  Berkhout,  seine  Kinder  von  J.  Ver- 
kolje  gemalt  174  III  285. 
de  Bercy,  Millet  arbeitet  für  ihn  324. 
Berckman,  Hendr.  Schüler  Jordaens’ 
40  I 158,  Selbstbildnis  230,  236. 
Berendts  de  Wilde,  J.  Auction  466. 
Beretta,  P.  A.  Lithograph.  174. 

V.  d.  Berg,  Joan.  Bildnis  185  II 16. 

V.  d.  Berg,  Math.  Porträtzeichnun- 
gen 184  f.  II  16. 

Bernaerts,  Nie.  beteiligt  an  Tapeten- 
entwürfen Genoels’  97  III  100. 
Bernard,  Irrtum  für  Bonnard  215 

II  331. 

Bernini,  Wetteifer  mit  du  Quesnoy 
329  I 363. 

Berretini,  P.  wird  von  Rouw  copirt 
159  II  356 ; Altarbild  97  II  267, 
Werke  98. 

de  Berry,  Sammlung  144. 
de  Bethune,  lässt  v.  Mieris  für  sich 
arbeiten  146  III  11. 

V.  Benningen,  Jan  Sammlung  126, 
157  I 269  II  29,  271,  Mit- 
teilungen an  Houbraken  58  II  29. 
Beurs,  W.  Mitschüler  Houbrakens 
bei  Drillenburg  2’),  58  III  354. 
Beverwijck,  Adr.  Sammlung  142 

III  31. 

Bibe,  Maur.  sein  Bentname  Men- 
gelaar 415  II  359  III  102. 
Bikkers,  Al.  von  Vaillant  gezeichnet 
431;  ihre  Kinder  von  Lievens 
gemalt  140,  423  I 299. 

Bicker  v.  Zwieten,  Ger.  Auction 
142,  180. 

Bicker,Corn3- Bildnis  100,  430  III  39. 


493 


Bikker,  Jac.  von  Vaillant  gezeich- 
net 431. 

Bikker,  Jac^-  von  Ovens  gemalt  423. 
Bicker,  Roel.  als  Commandant  einer 
Schützeneompagnie  gemalt  348. 
Bicker,  Sammlung  284,  Familien- 
bildnisse 161,  284  f.  I '■-278. 
Bidlo,  G.  besingt  ein  Bild  Graats 
126  II  203. 

de  Bie,  Sammlung  114  II  5. 
de  Bie,  Adr.  Vater  des  Schriftstel- 
lers 216,  303  II  288,  Altarbild 
98  I 152,  Alter  244. 
de  Bie,  Corn.  Lehrer  des  Theod. 
Roos  216  II  288,  Joh.  Heinr. 
Roos  302  f.  und  H.  ten  Oever 
216’),  Blumen  seiner  Hand  von 
J.  Vos  besungen  431. 
de  Bie,  Corn.  Verhältnis  zu  Meijs- 
sons  231,  Houbrakens  Entleh- 
nungen aus  ihm  39,  Irrtum  über 
Sandrarts  Vorname  39. 

Bieke,  Biche,  Beiname  des  J.  Miel 
324. 

Bielke,  Hendr.  Bildnis  423. 
v.  Bieselingen,  Chr.  Bildnisse  185 

I 122  Anm. 

Y.  Biesum,  Kunsthändler  156  II 127. 
V,  Bijlert,  Jan  Selbstbildnis  230, 
Crabeth  malt  in  seinem  Stil  113  ’). 
de  Biskop,  Jan  Stiche  185  II  234, 
III  150  Bildnis  95  III  213. 
Bissehop,  [J  ] Sammlung  21. 

Blaeu,  Wil.  Sammlung  162,  429 

II  53. 

Blanckerhoff,  J.  Thzn.  Lehrer  445 
II  198,  Strandbild  98  II  199, 
Tod  83  II  200,  Wittwe  83’). 
Blasia,  Eleon.  malt  eine  Venus  405. 
Blasius,  G.  Bruder  des  J.  Blasius 
405. 

Blasius,  J.  Gedichte  105  III  64. 
Blauwvoet,  Joh.  von  v.  Spaan  er- 
wähnt 401. 

Bleker,  D.  Bilder  98  II  342. 
Bleeker,  G.  CI.  von  Ampsing  378 
und  Angel  326  gepriesen. 

V.  Bleyenburg,  Adr.  Sammlung  364. 


Bleijswyck,  D.  Houbrakens  Entleh- 
nungen aus  ihm  39. 

* Bleijswyk,  F.  Stecher  11. 

Bienheim,  Auction  469. 

Bliecker,  sieh  Bleeker  378. 

Blök,  Anna  Cath^  angebliche  Bild- 
nisse 98  II  259. 

Blök,  Benj.  Bildnisse  98  II  259. 

I Blok,Dan.  genealogisches  Bild  98 1 88. 

Blök,  Em.  Altersgenosse  des  Fr. 

I Hals  55. 

i Blök,  G.  Verleger  452. 
j Bloem,  Math.  Deckenmalereien  431. 

I Bloemaert,  Künstlerfamilie  38  I 43. 
j Bloemaert,  Abr.  Bilder  35,  98,  338, 

I 407  I 365,  Selbstbildnis  23H), 
233f  ,empfängt  denBesuchRubens’ 
269  I 67,  wird  von  de  Geest 
gepriesen  338,  Lehrer  Bijlerts  282, 
und  ter  Brüggens  274  I 133, 
Bloemaert,  Adr.  im  Dienste  der 
Benedic  iner  215  I 45. 

Bloemaert,  Hendr.  Bildnis  seines 
Vaters  452,  übersetzt  nach  Gua- 
rini  428. 

de  Bloys,  Stecher  11,  201. 

Blom,  Jan  von  Commelin  erwähnt 
345’),  war  beim  Lucasfest  v.  J. 
1654  447. 

Blommart,  E.  B.,  zweite  Frau  San- 
drarts 285  I 280. 
le  Blon,  Joh.  Christ.  Berichte  über 
Ph.  Roos  58,  158,  196  II  279, 
284,  287,  über  Seijder  166  III 
232. 

le  Blon,  Mich,  Vetter  und  Reise- 
gefährter  Sandrarts  284  I 277. 
Quelle  Meijssens’  231.  Agent  des 
Herzogs  von  Buckingham  270 

I 72  Bildnis  427. 

Blondei,  Jac.  Bildnis  125  III  103. 
Blooteling,  A.  Stiche  141,  170,  185, 
197,  409,  417’),  424,  453  f.,  472, 

II  25,  III  5. 

Bodart,  P.  Bildnis  H.  ter  Brüggens 
437. 

del  Boe,  Familienbild  107,  299 

III  234. 


494 


Boel,  Peeter  Alter  244,  ist  be- 
teiligt an  Tapetenentwürfen 
Genoels’  99  III  100. 

Boeteman,  P.  Verleger  10,  461. 

Bogaart,  von  J.  Verkolje  gemalt 
175  III  285. 

Bogaart,  A.  Gedicht  zu  Ehren  der 
Joh.  Koerten  406  III  296. 

du  Bois,  Erben  P.  H.  Sammlung  394. 

Boitard,  F.  Schnellmaler  40,  59 1 170. 

Boite  (?)  beteiligt  an  Tapetenent- 
würfen Genoels’  99  III  100. 

Boitet,  entlehnt  aus  Houbraken  220. 

Bojo  Leubourys,  sieh  Poelenburg 
272  I 129. 

Bol,  Ferd.  Bilder  99,  123,431,467, 

I 302,  II  25,  ihm  fälschlich  zu- 
geschriebenes Bild  104  I 302, 
war  beim  Lucasfest  i.  J.  1654  447 
von  Commelin  wohl  345  ’),  von 
Baien  nicht  erwähnt  363. 

Bollangier,  [Bolongier]  Hans  Feuers- 
brunst 412  von  Ampsing  378  und 
Schrevel  383  gelobt. 

ä Boiswert,  Schelte  Stiche  340,  343 
f.  452. 

Bon,  Am.  Trauergedicht  361 III  337. 

Bonifazio,  beeinflusst  Rembrandt  469. 

Bonnart,  Mc.  Stiche  186  II  331. 

Bonnart,  Rob.  Stiche  186,  323. 

Bontekraaij,  Bentname  des  Dan. 
Mytens  414  II  349. 

Boonen,  A.  Bildnis  Luijckens  201, 
457. 

ter  Borch,  Rentmeister,  Sammlung 
100,  467  III  40. 

ter  Borch,  Ger.  Geburtsjahr  38  ’), 
gesellschaftliche  Stellung  40  II 
231,  ist  dem  Maler  des  Grafen 
Peneranda  behilflich  183 III  34ff., 
Lehrer  Netschers  317  III  94, 
Werke  91,  99  III  35,  verspätet 
eingetroffene  Nachrichten  über 
ihn  38  III  1 ff. 

Boreel,  Jac.  Sammlung  146  III  7*. 

Bornwater,  Jac.  Bilder  365. 

V.  Borssem,  Ant.  Mondscheinland- 
schaften 211. 


Bos,  Bar.  Verleger  11,  405,433  *). 

V.  d.  Bos,  Gasp.  Marinemaler  59  II 
329,  Bilder  60  f. 

V.  d.  Bos,  Lamb.  besingt  die  Samm- 
lung Cretsers  256  '). 

Bos,  S.  Auction  130. 

Bosschaert,  Thom.  W.  Geburtsjahr 
4i,  Todesjahr  240,  Lehrer  Berck- 
mans  248. 

Boterblom,  Bentname  des  P.  v.  d. 
Hulst  414  II  349. 

Both,  Jan  Bilder  97,  100  II  113, 
115,  Bildnisse  230 — 232,  sein 
Bildnis  für  dasjenige  Poelenburgs 
genommen  454. 

Bouchorst,  Joh.  Glasmalereien  201 

II  124  f. 

Boudewijns,  Auction  393. 

Boudewijns,  A.  F.  Stecher  186,  323 

III  99. 

Bouquet,  C.  Verleger  34. 

Bout  V.  Lieshout,  Auction  27. 

Bouwmeester.  Corn.  bei  v.  Spaan 
erwähnt  401. 

Braamkamp,  Sammlung  115, 129  '), 
144. 

V.  Braganza,  Joh.  Herz,  schlägt  den 
Besuch  Rnbens’  aus  310  I 69. 

I de  Bray,  D.  Bildnis  seines  Vaters 
I 186,  452  I 177. 
i de  Braij,  Jac.  ihm  wird  irrtümlich 
ein  Gemälde  zugeschrieben  214 
I 176. 

de  Braij,  Jan  Bilder  101  I 176, 
Verwechslung  mit  Jacob  101  2). 

de  Braij,  Sal.  Bildnis  186  I 177. 

Bramer,  Leon.  Geburtstag  359,  Bil- 
der 102  I 164,  Selbstbildnis  187, 
230  f.  I 164  fälschlich  ihm  zuge- 
schriebene Bilder  66,  ist  dem 
Einfluss  Rembrandts  unterworfen, 
209  =). 

V.  d.  Branden,  Auction  462. 

Brant,  Casp.  und  Jan  dichten  zu 
Ehren  der  Joh.  Koerten  406  III 
296. 

Brandt,  Corn^  von  v.  d.  Werf  ge- 
malt 405. 


495 


Brant,  Ger.  Bildnis  174  III  285, 
desgl.  seiner  Braut  428,  Leben 
de  Ruijters  45  I 355. 

Brand,  Isab.  von  van  Dijck  gemalt 
118  I 182. 

Brant,  Jan  von  J.  Verkolje  gemalt 
174  III  285. 

Brassano,  Brassiano,  Brassigano,  Pro- 
tector  des  J.  G.  Baur  260,  291 
II  332. 

V.  Bredaei,  Petr.  Alter  244. 

Breenberg,  Barth,  von  le  Comte 
erwähnt  323,  mangelhafte  Nach- 
richten über  ihn  38  I 370. 

V.  Bremen,  Nie.  Auction  20. 

Brendel,  Alchymist  270  I 72. 

Brentes,  Cath.  lies  Isab.  Brandt  309. 

Breughel ....  von  de  Geest  er- 
wähnt 338. 

Breughel,  Abr.  sein  Bentname  Rijn- 
graaf  415  III  101. 

Breughel,  J.  B.  sein  Bentname 
Meleager  415  II  355  III  101. 

Breughel,  Jan  Lehrer  des  Luc.  de 
Wael  248  I 146,  malt  zusammen 
mit  Rubens  und  van  Baien  102  f. 

I  82. 

Breughel,  P.  Landschaft  mit  dem 
Galgen  103  I 85. 

de  Bries,  von  J.  Verkolje  gemalt 
174  III  285. 

Brijberg,  Bentname  des  Gil.  Dumont 
414  II  350  III  101. 

Brind,  Charl.  Sammlung  168. 

Brintes,  Cath.  lies  Isab.  Brandt 
309  I 66. 

Brise,  Corn.  betätigt  sich  1654  am 
Lucasfest  446,  Bilder  103  II  341. 

Brit,  Ges.  Beischriften  zu  Hou- 
brakens  Radirungen  15. 

Broek,  Corn.  Qraat  arbeitet  für  ihn 
127  II  203. 

Y.  d.  Broek,  Jan  lies  v.  Brügge  352 
I 22. 

T.  d.  Broek,  Math.  Sammlung  133  III 
257. 

v.  Broekhuizen,  Joan  von  Fr.  v. 
Hoogstraten  gemalt  408,  Gedichte 


von  D.  V.  Hoogstraten  übersetzt 
409  II  243. 

de  Broen,  G.  Stecher  11. 

Broers,  Gasp.  Bild  104  III  63. 

Bronkhorst , J.  G.  Alter  244 , 
im  Vergleich  mit  Johan  Bronk- 
horst 59 Malereien  99,  104, 
467  I 233,  302,  Glasmalereien 
202  I 232,  Selbstbildnis  230,  er 
war  beim  Lucasfest  i.J.  1654  447. 

Bronkhorst,  Joh.  Biographie  59 III 
242  f.  Aquarelle  186  III  243, 
Bilder  60,  Sammlung  59,  177 

II  11,  giebt  Grauw  Aufträge 
189  II  190,  Mitteilungen  an 
Houbraken  59,  142  II  190,  329 

III  31. 

Bronkhorst,  Piet.  Bilder  104,  467 
I 136. 

Broukhusius,  J.  Gedichte  421,457; 
sieh  auch  Broekhuizen. 

Brouerius  van  Nidek,  Zinnebeeiden 
457. 

Brouwer,  Adr.  angebliche  Geburt 
zu  Haarlem  77  I 318,  Lehrzeit 
bei  F.  Hals  63,  467,  Diepraem 
sein  Schüler?  64,  466  III  244, 
Bilder  104  I 320,  323,  330 , Mit- 
teilungen Roestratens  über  ihn 
63  II  191,  Stilverwantschaft 
mit  C.  Saftleven  161,  208  3981 
342  f. 

V.  d.  Brügge,  Joan.  Zeitgenosse  la 
Fage’s  188  I 168. 

ter  Brüggen,  Henr.  Sr.  vermutlicher 
Grossvater  des  Künstlers  274  -). 

ter  Brüggen,  Hendr.  Bilder  105 
I 133,  Spilberg  malt  in  seiner 
Manier  167  III  46. 

ter  Brüggen,  Jan  Vater  des  Malers 
274  2). 

ter  Brüggen,  Rieh,  verteidigt  die 
Ehre  seines  Vaters  437  I 133, 
schenkt  Bilder  von  ihm  an  die 
Stadt  Deventer  105,  439  I 135. 

ßruin,  C.  dichtet  zu  Ehren  der  Joh. 
Koerten  406  III  296. 

Bruijn,  G.  Auction  25. 


496 


Bruijniiig,  J.  Pzn.  Sal.  Koning  malt 
für  ihn  110  I 344. 
de  Brul,  Ant.  Sammlung  257. 
de  Brun,  Anna  Fr.  Bilder  105  1 163. 
le  Brun,  Ch.  Bilder  125, 184 III  99, 
Stiche  nach  ihm  186, 192 II 154, 
174,  seine  Nichte  die  zweite  Frau 
Y.  d.  Meulens  323  II  331. 
le  Brun,  Galeriewerk  102,  124. 

V.  Buckingham,  Herz,  lernt  Rubens 
kennen  310,  kauft  ihmKunstschät- 
ze  ab  270  I 72,  wird  von  Hont- 
horst  als  Mercur  gemalt  275. 
van  Buisen,  Stecher  11. 

Buijtewech,  Wil.  Lievens  zeichnet 
nach  ihm  394. 

Bullaert,  blieb  Houbraken  unbe- 
kannt 47. 

Bulot,  Job.  Schüler  Teerlings  445 
II  198. 

V.  Bunnik,  Jan  Mitteilungen  an 
Houbraken  53,  69  III  339; 

Bilder  105 III  364 ; Bekanntschaft 
mit  Hoet  69  III  239,  339. 

Buns,  Joh.  Bilder  105  III  64. 
Buonacorsi,  sieh  del  Vaga  172  II 269. 
V.  d.  Burch,  J.  Lehrer  des  Al. 
Westerhoud  369. 

V.  d.  Burg,  Adr.  Schüler  Houbra- 
kens  13. 

Burg,  Schöffen,  Bildnis  seiner  Frau 
429.  I 

Bürger,  W.  verdammt  Houbraken  | 
221.  Auction  468.  I 

Burggraf  von  Nijmegen,  wird  von  j 
Houbraken  porträtirt  5,  30  III  202.1 
V.  d.  Burgh,  Joh^-  Sammlung  412.  f 
du  Bus  de  Gisignies,  Sammlung  i 
105,  111.  i 

Busschop,  Corn.  Bilder  93, 106 II 221. | 
Busschop,  Jac.  Schüler  Aug.  Ter-  I 
Westens  79  II  222. 

Kalkoen,  Corn.  Graat  arbeitet  für 
ihn  127  II  203. 

Kalf,  Wil.  zugegen  beim  Lucasfeste 
i.  J.  1654  447,  plötzlicher  Tod 
68  II  218,  Bekanntschaft  mit 
Somer  78  II  219. 


Callot,  Jacq.  Stich  186 II  356  Anm. 
■ 79. 

Cambiaso,  Luca  Passionsbilder  106 

II  268. 

Kamey,  Sybr.  von  v.  Zijl  gemalt  430. 
V.  Campen,  Jac.  Bauwerke  204  II 
94, 186  III  381,  Decorationsbilder 

106,  127  II  190,  Totenklage  48 

III  380. 

Kamphuys,  J.  Gemälde  211  ^). 
Camphuijsen,  Dirk  Rafelsz.  Hou- 
brakens  Irrtum  über  ihn  211 

I 125. 

Camphuijsen,  Gov.  Stilrichtung  und 
Bilder  211. 

Camphuijsen,  Joaeh.  ihm  zugeschrie- 
bene Landschaften  2112). 
Camphuijsen,  Raph.  Stoffgebiet  211. 
del  Campo,  Joh.  Schüler  295. 
Canot,  Stich  nach  Bramer  102. 
Cansiagi,  Luca  Passionsbilder  106 

II  268. 

Canta,  Auction  461,  464. 

Caraccio,  Stiche  nach  ihm  265. 
Caravaggio,  Polyd.  Altarbild  106 
II  268,  Helldunkel  308. 
Caravaggio,  Jordaens  bildet  sich 
nach  ihm  276  I 154. 

Karl  I v.England  bekommt  einenLie- 
vens  139  I 297,  einen  Rembrandt 
zum  Geschenk  140,Rubens’ Bezie- 
hungen zu  ihm  269  I 68,  Gen- 
tilesco  malt  für  ihn  272,  desgl. 
Honthorst  275,  v.  Dijck  sein  Hof- 
maler 342,  von  diesem  119  1 186, 
von  Lievens  140  I 297,  von  Pot 
gemalt  155  II  123,  Sammlung 
171  I 276,  Geschichtswerk  über 
seine  Regirung  9. 

Karl  II,  Abreise  von  Seheveningen 
163  II  273,  Bildnis  durch  J.  de 
Baen  92  II  305,  durch  v.  Dijck 
120 1 186,  durch  Lely  und  Kneller 

107,  139  III  235,  durch  S.  Lut- 
tichhuijs  431,  durch  Ovens  423, 
er  ruft  Dou  432  III  33  und  Net- 

I scher  317  III  95  an  seinen  Hof, 

1 Lely  329  f.  II  42,  W.  v.d.  VeldeJr. 


497 


198 II 326  seine  Hofmaler,  Samm- 
lung 176  III  200,  Geschenk  der 
Staaten  an  ihn  115  II  5. 

Karl  V,  Kaiser  Orley  malt  für 
ihn  152  I 25. 

Karl  VI,  von  J.  Fr.  Douven  116 
III  352,  von  Kneller  gemalt  108 
III  236, 

Karl  VI  von  Lothringen,  kommt 
auf  einem  Stiche  Callots  vor  186. 

Karl  Gustaf  v.  Schweden,  als  Pfalz- 
graf von  Sandrart  gemalt  427, 
Jordaens  malt  für  ihn  135,  276, 

I 155. 

Carre,  Frans  Söhne  61. 

Carre,  Hendr.  persönliche  Bezie- 
hungen zu  Houhraken  61,  Schüler 
des  Jurriaen  Jacobsz  61  II  49, 
III  382  und  Jordaens’  62 III  382, 
Bekanntschaft  mit  Jan  Wiick  62 

II  18. 

Carre , Mich,  persönliche  Bezie- 
hungen zu  Houhraken  61,  Mit- 
teilugen über  Wouwerman  218 II 
75,  über  die  Rozee  61,  203 II  263, 
über  Joh.  Visscher  61  III  76, 
Bekanntschaft  mit  Roestraten  35, 
62  II  75,191,  englischer  Aufent- 
halt 63  II  191. 

Casteleijn,  von  de  Bie  gerühmt  261. 

Casteleijn,  J.  Auction  465. 

Casteleyn,  Vinc.  Verleger  413. 

Catharina  Charlotte  v.  d.  Pfalz,  von 
Spilberg  gemalt  167  III  43. 

Cats,  Jac.  von  Covpn  112  III  216, 
von  A.  V.  d.  Venne  illustrirt  199 
I 136. 

V.  Cattenburg,  J.  Auction  465. 

V.  Caukercken,  O.  Stich  111,  186. 

Keerens,  sieh  Keirinx  419. 

de  Keij,  Lieven  Baumeister  442. 

Keirinx,  Landschafter  419. 

de  Keyser,  Hendr.  Statue  des  Eras- 
mus 204,  Bildnis  231 '),  Kusseus 
arbeitet  nach  ihm  370. 

de  Keyser,  Thom.  Bildnisse  106, 
422,  427,  451  I 98,  336. 

Keijzer,  sieh  Kretzer  281  I 212. 


Celle,  Herz.  v.  Bildnis  92  II  306. 

Kerkring,  Sammlung  305. 

V.  Kerkwijk,  besitzt  Decorationsma- 
lereien  von  G.  Uilenburg  172 II 
294. 

Kerricx,  Wil.  Büste  des  Herzogs 
V.  Bayern  204  I 248. 

Cesari,  Gius.  Passionsbilder  106  II 
268. 

V.  Kessel,  Joan.  Alter  244. 

Kessler,  Bilder  112. 

Ketel,Corn, Lehrer  des  Pieter  Isaaksz 
227  I 42,  sieh  Cornelis  Cornelisz 
393  f.  II  297. 

v.Ceulen,Corn.JanssensBildnisse230, 
431,  Selbstbildnis  230,  Aufent- 
halt am  englischenHofe  41 II  224. 

Ceuper,  sieh  Couper  288  II  87. 

de  Champaigne,  Phil.  Lehrer  218 
I 224,  Bilder  106  I 225  f. 

Charlotte  v.  Dänemark,  von  J.  Fr. 
Douven  gemalt  116  III  351. 

de  Chastillon,  sticht  nach  Rubens 
184. 

du  Chesne,  seine  Helfer  311  1224. 

Choiseul,  Sammlung  144. 

Christian  IV  von  Dänemark,  Dan. 
Blök  arbeitet  für  ihn  296  I 88. 

Christian  Prinz  v.  Dänemark,  von 
V.  Mander  III  gemalt  423. 

Christina  v.  Schweden,  von  Dan. 
Beck  gemalt  96,  426  II  84,  ihr 
Verhältnis  zu  ihm  360  II  83,  de 
Heit  soll  für  sie  gearbeitet  haben 
257  f.  I 364,  Bemerkung  Hou- 
brakensan  ihre  Adresse  218 II 104. 

Kilian,  Barth.  Verleger  199. 

Kilian,  Phil.  Stich  187,  454  II  288. 

Cinceer,  sieh  Teerling  445. 

Kircher,  Athan.  von  Benj.  Blök  ge- 
malt 98  II  259. 

Citermans,  sieh  Zustermans  343. 

de  Claeuw,  Jacq.  Schwiegersohn 
van  Goyens  219. 

Klapphauer,  Bilder  112. 

V.  Kleetf,  Wil.  bei  v.  Spaan  erwähnt 
401. 

Klok,  P.  Sammlung  130  II  109. 


498 


Klöckner,  Dav.  Schüler  des  Jurriaen 
Jacobsz  288. 

Kloek,  Pet.  von  Flink  gemalt  425. 

Kloosterman,  Bildnisse  107 III  356. 

Kloppenburg,  Luc,  Verleger  10. 

Clovet,  Alb.  sein  Bentname  Zand- 
zak  415  II  360  III  101. 

Kneller,  Grodfr.  Bildnisse  91,  107, 
467  II  18, 326  III  234  ff.,  Selbst- 
bildnis 201  III  238,  malt  Karl 

II  in  Concurrenz  mit  Lely  139 

III  235,  Tätigkeit  mit  Jan  Wijck 
62  II  18,  Aufenthalt  am  engli- 
schen Hof  16  III  236,  Ernen- 
nung zu  Baronet  457. 

Knibbergen,  F.  Gemälde  412,  war 
Schnellmaler  40  I 166  f. 

Knotter,  Sr.  seine  Frau  von  Moreelse 
gemalt  148  I 49. 

Knüpfer,  Nie.  Bilder  108  I 234, 
Zeichnung  187  I 234,  Selbst- 
bildnis 230. 

Coberger,  Wenc.  Bau-  und  Bild- 
hauerwerke 204  I 117,  Altar- 
bild 108  I 116. 

Kok,  sieh  Banning  Kok  429. 

Koch,  J.  F.  verschenkt  ein  Bild 
Houbrakens  30. 

Cochin,  N.  Stiche  186  II  331. 

Cocler,  kauft  einen  Houbraken  463. 

Kockx,  Joh.  Bat.  verkauft  ein  Bild 
Houbrakens  20. 

Codde,  P.  Bilder  169. 

Coeck,  P.  Triumphbogen  204  1 227. 

Koeimans,  Sophia  von  Lievens  ge- 
malt 429. 

Koenrings,  Keria  von  Sanders  ge- 
malt 404. 

Koerten  Blök,  Joh.  ihre  Bildnisse 
154,  197  III  305,  307,  Werke 
mit  der  Scheere  202  III  295  ff. 

Coget,  Ant.  Bildnis  des  Dav.  Beck 
452. 

Colbert,  Gönner  A.  F.  v.  d.  Meulens 
323  II  330. 

Köln,  Kurfürst  v.  kauft  Werke 
Lair^se’s  305. 

Colijns,  Dav.  Bilder  108  III  321. 


Cölonia,  die  bei  v.  Spaan  erwähnt 
399. 

Commelin,  Historiograph  Amster- 
dams 345. 

le  Comte,  pflegt  seine  Quellen  zu 
verschweigen  48. 

Conde  Prinzessin,  Sammlung  125 
III  98. 

Coninck,  Auction  61. 

Koning,  Hendr.  Bildnis  durch  Vail- 
lant  404. 

Koning,  Phil.  Bilder  108,  467  I 
269  II  53  III  79,  Bildnis  Dul- 
laerts  453  III  79,  ihm  zuzuschrei- 
bende  Greisenköpfe  100'},  war 
zugegen  beim  Lucasfeste  i.  J. 
1654  447. 

Köninck,  Sal.  dem  Einfluss  Rem- 
brandts  unterworfen  209  2),  ihm 
zugesehriebeneGreisenköpfe  1 10’), 
sonstige  Bilder  110  I 344,  war 
zugegen  beim  Lucasfeste  i.  J. 
1654,  447. 

Kontoriqus,  J.  Bild  431. 

V.  d.  Koogen,  Leend.  gezeichnete 
Bildnisse  187,  452,  472  I 350. 

V.  Kool,  sieh  v.  Koot  201  I 31. 

Koorman,  sieh  Houwaart,  Huart 
53  III  64. 

V.  Koot,  Laur.  Glasmaler  40  131, 
Werke  202  I 31. 

Koppen,  Maria  von  v.  Zijl  gemalt 
430. 

Koppenol,  Lieven  Bildnis  429. 

Coques,  Gonz.  Bildnis  111  II  50. 

Cornelis  Anthoniszen,  Holzschnitte 
187  I 23,  Ansicht  von  Amster- 
dam 111,  467  I 23. 

Cornelis  Claesz,  sieh  v.  Wieringen 
382  II  123. 

Cornelis  Cornelisz,  Bilder  1111  33, 
297,  wird  von  Lievens  copirt  139, 
393  I 297.  Lehrer  des  Rochus 
Delff  354,  des  Lastman  ? 228  I 
97,  Todesjahr  41  III  89. 

Cornelis  Engelsz.  sein  richtiger 
Name  470,  Schützenstücke  175, 
Lebenszeit  381. 


499 


Oort,  Corn.  Bildnis  231  ^). 

€ortone,  Pietro  da  Altarbild  97  II 
267,  Corn.  Bloemaert  sticht  nach 
ihm  265. 

Cosmus  III,  mit  der  Scheere  ge- 
fertigtes Bildnis  202 III  303,  von 
J.  de  Baen  92  II  306,  von  J.  Fr. 
Douven  gemalt  116  III  351,  Mieris 
malt  für  ihn  146  III  4. 

Cossiers,  Joh.  Bilder  111  I 235. 

da  Costa,  Auction  27. 

doster,  D.  Stich  nach  J.  de  Baen 
95,  452  III  213. 

Koster,  Sam.  von  Sandrart  gemalt 
427. 

Koulona,  Bernh.  Pamphlet  gegen 
Houbraken  458. 

de  Court  van  Valkenswaard,  Auc- 
tion 121. 

de  la  Court  v.  d.  Voort,  Sammlung 
103, 158 II  287,  Auction  18,  25,  er 
bestellt  Houbraken  ein  Bild  25  '). 

de  la  Court  v.  d.  Voort,  P.  ihm 
ist  der  zweite  Band  der  G.  S. 
dedicirt  34. 

Kouzijn,  bei  v.  Spaau  erwähnt  398. 

Kousnaar,  als  Maler  des  Nackten 
gerühmt  419. 

V.  Couwenberg,  Christ,  malt  für 
die  Statthalter  112  1 236. 

Oouwenhorn, Lehrer  Dou’s  394f.  II  2 

€ovijn,  Isr.  Bilder  112  III  216. 

C!oxie,  Joh.  Ant.  Lehrer  des  W.  de 
Geest  Jr.  337,  Malereien  112  II  5. 

CJoxie,  Mich.  Bilder  112  I 25,  sein 
Nachkomme  337,  Erwähnung 
bei  de  Geest  338. 

Craenhals,  Seb.  mit  seiner  Hausfrau 
in  einem  Glasgemälde  dargestellt 
379. 

Krabbetje,  Beiname  des  Asselijn  293. 

Ciabeth,  Brüder  Glasmaler  40  I 27, 
Selbstbildnisse  192,  472  I 29, 
Werke  202,  370  I 28,  149. 

■Crabeth,  die  von  Houbraken  ver- 
wechselt 38,  367  I 26  ff. 

■Crabeth,  W.  Lehrer  des  Dirk  de 
Yrije  371. 


Crabeth,  Wouter  Jr.  Bilder  112, 
468  I 178,  Schüler  371  f. 

de  Craijer,  Gasp.  Bildnis  231  -). 
i Kraus,  Joh.  Ulr.  Stiche  127,  187 
III  221. 

i Cremer,  T.  T.  Auction  19. 
j Creten,  sieh  Screta  260  II  144. 
i Kretser,  Mart.  Mitbegründer  der  Am- 

■ sterdamer  Lucasgilde  446,  Samm- 
lung 256,  281 '). 

Kretzer,  Thoma  Freund  Sandrarts 
281  I 212. 

i V.  Krick,  Gerh.  Schüler  del  Campo’s 
I 295. 

I Croessen,  kauft  ein  Bild  Houbra- 
I kens  20. 

j Kromhout,  Sammlung  134  III  59. 
i Croonenburgh,  Auction  28. 

: Kuflfeus,  sieh  Kusseus  369  I 30. 
i V.  Kuik,  J.  Wzn.  Gemälde  113  I 51. 
j Kuilenborg,  Graf  und  Gräfin  von 
Moreelse  gemalt  148  I 49. 

Cuyp,  die  von  Baien  übergangen 
i 363,  von  Houbraken  gleichzeitig 

I behandelt  39  I 237. 

j Cuyp,  Aelb.  Bilder  113,4661249. 

I Cuyp,  Jac.  Gzn.  Gruppenbilder  365. 

! Cupers,  Maria,  Mutter  A.  v.  Dijks 
203  (I  182.) 

■ Curtia,  sieh  Joh.  Koerten  406. 

i Küsell,Melch.  Stiche  184,  187  II  332. 

Kusseus,  Corn.  IJsbrzn.  Glasmaler 
40  I 30  ff. 

' Czernin  de  Chudenitz,  Sammlung 
I 181  III  403. 

Dac,  Dach,  sieh  V.  Aken  213,  226  l 34. 

Dänemark,  König  v.  Sal.  Koning 
110,  I 344,  Ger.  Hondhorst  275 
I 149,  Jordaens  276  1 154,  A.  v. 
Venne  357  malen  für  ihn;  sieh 
I auch  Christian  IV  undFriedrich  III, 

Dänemark,  König  und  Königin  v. 
von  J.  Fr  Douven  gemalt  116 
III  351. 

Dänemark,  Princers  v.  lässt  Sal. 
Köninck  für  sich  arbeiten  257. 

V.  Dalen  Jr.,  Corn.  sticht  nach  Flink 
425. 


500 


Balens,  Wil.  Bekanntschaft  mit 
Voorhout  84  III  386. 

V.  Dam,  J.  A.  Auetion  464. 

Damiaan  van  der  Goude,  Schüler 
des  Fr.  Floris  373. 

Dancker  Danckers,  Verleger  165  '). 

Danckerts,  sieh  de  Rij  231 2), 

Danks,  Fr.  Bildnis  113  III  319, 
Statue  205  III  319. 

Dapper,  Historiograph  Amsterdams 
345. 

David  Jorisz,  Zeichnungen  187  I 22. 
Stilverwantschaft  mit  Lucas  v. 
Leiden  208  I 22. 

Decamps,  Künstlerhiograph  220. 

Decker,  Sim.  von  Fabritius  gemalt 
121  III  337. 

Dedel,  seine  Wohnung  von  v.  Cam- 
pen entworfen  204  III  381. 

Dedels,  Corn.  Frau  des  J.  Pzn. 
V.  d.  Eeckhout  120. 

V.  Delen,  D.  angebliches  Schul- 
verhältnis zu  Fr.  Hals  261  f.,  sein 
Stand  40  II  231. 

Delff,  die  Familie  39  I 61,  II  56. 

DelfF,  Jac.  Sr.  Schützenbild  113161, 
II  56. 

Delff,  Jac.  Jr,  Schiitzenbild  114, 
145  II  56,  Grabmal  205  II  57, 
Restauration  des  Schützenstückes 
seines  Gross vaters  353. 

Delff,  Wil.  sticht  nach  Miereveld 
266  I 47,  nach  A.  v.  Venne  357  ’). 

Delfos,  kauft  einen  Houbraken  463  f. 

Demidoff,  Sammlung  144. 

Denies,  Denisse,  Joan  siehdeNijse 
151  f. 

Desguerrois,  Verleger  174. 

Desoubrie,  Sammlung  147  III  11. 

V.  Deuren,  Oliv,  vermutliche  Lehrer 
410. 

Diderik  Govertsz,  Lehrer  Camp- 
huysens  434  I 124,  Verschu- 
rings  315,  434  ')  II  193. 

V.  Diepenbeeck,  Abr.  Selbstbildnis 
114  I 289,  Bildnis  193  I 291. 

Diepraem,  Abr.  Lebenszeit  64  III 
244,  Lehrer  64,  300'),  466 III  244, 


Tätigkeit  für  Parzijn  76,  Bekannt 
Schaft  mit  Houbraken  76  III  245. 

V.  Diest,  W.  Gemälde  412. 

V.  Dijck,  Ant.  Bilder  118,  468  I 
70,  91,  180-186  III  237,  Tod 
87  1 187,  Nachahmer  und  Schüler 
210,  253,  300  II  145,  305, 

Bildnis  durch  Fr.  Hals  127191, 
Houbrakens  Quellen  über  212  I 
181,  ungerechte  Vorwürfe  gegen 
ihn  217  I 184,  Vergleich  mit 
Rembrandt  207 1 269,  Erwähnung 
bei  de  Geest  338,  Iconographie 
39  I 188  f. 

V.  Dijck,  Corn.  Auetion  137,  141. 

v.DijkjFl.  vonAmpsing  gepriesen  378^ 

V.  Dijck,  Jan  Schriftsteller  127. 

Dirk  Freres , Bekanntschaft  mit 
Voorhout  84  III  185,  Freund- 
schaft mit  Joh.  V.  Neck  75,  84  III 
76,  Geburtsjahr  467,Biographie  III 
184,  Malereien  87,  123  III  184. 

DirkGovei’tsz,  sieh  Diderik  Govertsz. 

Distelbloem,  Bentname  des  Kar.  de 
Vogel  415  II  349,  III  103. 

V.  d.  Does,  Ant,  Stich  187,  452  1 164. 

V.  d.  Does,  Phil,  sein  Bentname 
Orpheus  415  II  350,  III  102. 

V.  d.  Does,  Sim.  Lehrer  van  Gools 
67  III  327,  Werke  von  ihm  (oder 
von  Jacob?)  7. 

V.  d.  Does,  nach  ihm  wird  der  Apollo 
V.  Belvedere  copirt  337. 

V.  Doesburg,  R.  Verleger  11. 

Dolendo,  Barth.  Lehrer  Dou’s  394 
II  2. 

Domselaer,  Historiograph  Amster- 
dams 345,  Sammlung  431. 

Denker,  Jan  Regentenstück  114 
II  93. 

V.  Doren,  Reisegetährter  Glaubers- 
401  III  217. 

V.  Dorre  Wiltschut,  Huig  bei  van 
Spaan  erwähnt  401. 

V.  Dorsten,  Jac.  Verwechslung  mit 
Drost  117. 

Dou,  Ger.  Bilder  114  I 269,  274 
II  3,  5,  127,  Hauptwerk  112 


501 


II  5,  Schüler  Couwenhorns  395, 
Lehrer  des  Fr.  v.  Mieris  292  III 
2,  von  Angel  326,  von  Hoog- 
straten 330  gelobt. 

Doudijns,  Wil.  Malereien  115,  417, 
419  I 244,  II  235,  Zeichnungen 
187  II  234,  von  Hoogstraten 
rühmend  erwähnt  330. 

Douven,  J.  Fr.  Bilder  91,  115  III 
350,  Tätigkeit  zu  Düsseldorf  91  '). 

Douw,  Dr.  Auction  117  III  79. 

Drabbe,  Auction  168. 

Drillen  bürg,  Wil.  Leben  2 II  148, 
war  Lehrer  Houbrakens  40,  65 
I 131,  II  147  If.,  desWil.Beurs 
2,  58,  65  III  355,  Freunde  95 

III  214,  Bilder  65 

v.  Droogenhorst,  Job.  besitzt  Wand- 
malereien Tiedemans  171 III  368. 

Drost,  Anth.  Zeichner  und  Model- 
leur 117. 

Drost,  C.  Rembvandtschüler  116 
III  61. 

Drost,  P.  Verwechslung  mit  C.  Drost 
116,  Römische  Reise  117  III 61. 

Drugvesteijn,  Aert  Jzn.  Lebenszeit 
354  I 60. 

Duart,  Jac.  Bildnis  416. 

Duck,  J.  A.  Häufigkeit  seiner  Bilder 
169,  Verwechslung  mit  Jan  le 
Ducq  170. 

Ducart,  Is.  Schmutz  in  seiner  Woh- 
nung 87  III  84. 

Duchange,  sticht  nach  Rubens  184 

I 68. 

lo  Ducq,  Jan  Tiermaler  170. 

Dudeijn,  Jan  Bilder  364  f. 

Dufresne,  T.  Ign.  Auction  466. 

Duifhuizen,  P.  gemalter  Totenkopf 
410,  bei  V.  Spaan  erwähnt  399. 

V.  Duinen,  sieh  v.  Deijnum  259 

II  57. 

Duiven,  Jan  Bildnis  117  II  90, 
Schüler  W.  Crabeth  d.  J.  371  f. 

Dullaert,  Heim.  Bilder  117,  von 
Ph.  Koning  gemalt  109,  Quellen 
über  ihn  80  III  79,  Gedichte 
457. 


Dumont,  Gil.  sein  Bentname  Brij- 
berg  414  II  350,  III  101. 

V.  Durren,  Oliv,  bei  v.  Spaan  er- 
wähnt 401. 

Duval,  Rob.  Deckengemälde  117  I 
244. 

Eberlein,  Catalogverfasser  179. 

Echo,  Bentname  des  CI.  Alb.  SeTin 
414  II  353. 

Edelinck,  G.  sticht  nach  Rubens 
I 160,  184  I 68,  II  266,  Bildnis 
Ph.  de  Champagne’s  452. 

V.  d.  Eeckhout,  Gerbr.  Stilwand- 
lungen 212  II  100,  Bilder  120, 
468  II  100. 

V.  d.  Eeckhout,  J.  Pzn.  Goldschmied 
120,  Beerdigungsdatum  468. 
Eervrugt,  Bentname  Mompers  414 
II  352. 

V.  Egmont,  Just.  Mitteilungen  über 
ihn  aus  de  Bie  39  I 223,  aus 
Orlcrs  39  I 171. 

V.  Egmondt,  Piet.  Cornsz.  Leidener 
Maler  39  i). 

Elandt,  H.  sticht  für  Mortier  201. 
Eleonora,  Kaiserin  von  Douven  ge- 
malt 115  III  350. 
den  Elger,  W.  Uebersetzung  Qui- 
naults  190  I 204. 

Elisabeth  v.  Böhmen,  von  Miereveit 
I gemalt  362. 

Elisabeth  von  Braunschweig,  von 
Douven  gemalt  116  III  352. 
Elisabeth  v.  England,  Bemerkung 
Houbrakens  üb^er  sie  218 II 104. 
i Elisabeth  v.  Valois  in  einem  Glas- 
! gemälde  dargestellt  203  I 31. 
i V.  Ellemeet,  sein  Giebel  205 III  402. 
Eiliger,  Ant.  Schwiegersohn  Hou- 
brakens 17. 

Elouts,  Fr.  von  Ampsing  gepriesen 
378. 

Elsh  eimer,  Ad.Beziehungen  zu  Tho- 
m an  273,  308  I 55, 132  zu  Goudt 
309  I 55,  Verwechslung  mit  E. 
H.  V.  d.  Neer  151,  Bilder  120 
I 54,Bildnis  231, Nachahmer  209  *), 
321  I 128. 


502 


Emelraadt,  sieh  Immeni’aadt. 

Engelsz,  sieh  Cornelis  Engelsz. 

Enghelgraeff,  Franc.  Sammlung  357. 

Episcopius,  sieh  de  Biskop  185  II 
234,  III  150. 

Erasmus,  Des.  Bild  121  I 19,  Bild- 
nis 132,  283  I 276,  Statue  204 
I 20,  irrtümliche  Lebensdaten  214 

I 17  f. 

Ernst  Casimir  t.  Nassau,  von  Mie- 
reveit gemalt  362  i). 

Ertinger,  Fr.  Stiche  186  II  331. 

V.  Es,  Jac.  Bildnis  189  I 218. 

V.  Esch,  Joh.  von  Houbraken  ge- 
malt 465. 

Eugen  V.  Savoijen,  Bildnis  147  f., 
411  III  345  f. 

V.  Everdingen,  Caes.  Schüler  40, 
445  II  95,  199,  Malereien  121 

II  94. 

Evertsen,  Jan  von  Berckmans  ge- 
malt 249. 

Faes,  Jac.  Ph.  de  Koning  malt  für 
ihn  426. 

V.  d.  Faes,  Familie  im  Haag  79  ; 
sieh  auch  Lely. 

Fabritius,  Bar.  Verwechslung  mit 
Carel  Fabritius  332. 

Fabritius,  Cai’.  Werke  121,  332, 
471  III  337,  Lehrer  331,  per- 
spectivische  Kenntnisse  332,  Alter 
333,  Tod  41  in  337. 

la  Fage,  Raim.  Schnellmaler  40, 
87  I 169,  .Zeichnung  188  1 168, 
Schüler  59  I 170. 

Fagel,  Sammlung  179  f.  III  400. 

Faithorne,  sticht  nach  C.  Kneller  108. 

Falck,  Jer.  sticht  nach  Dav.  Beck  96. 

Farnerius,  sieh  Furnerius  331. 

Faverau,  Cabinet  265. 

le  Febre,  Stiche  188  III  317. 

Feddes,  sieh  Pieter  Feddes  192  1 133. 

Feitama,  Ed.  Sammlung  56,  199 
I 57  III  203. 

Feitama,  die  dichten  zu  Ehren  der 
Joh.  Koerten  405  III  296. 

Felibien,  Andre  von  Houbraken  citirt 
aber  nicht  benützt  46  I 5. 


Ferdinand,  Erzherzog  von  Mar,  Tin- 
toretto  gemalt  171 1 311  Anm.  3. 

Ferdinand  II,  Kaiser  Fr.  Wouters 
sein  Hofmaler  341  II  13. 

Ferdinand  III,  von  Tilmans  171 II  88,. 
von  Sandrart  gemalt  427,  hat  Mis- 
fallen  an  den  Bildernde  Laers  329, 
beschenkt  Hoogstraten  366  II 157. 

Fermout,  Gill,  von  Hoogstraten 
rühmend  erwähnt  330. 

Ferreris,  sieh  Dirk  Freris. 

i del  Fetti,  von  J.  Lijs  besonders 
geschätzt  279  I 206 

le  Fevre,  A.  Sammlung  128  II  7. 

Flamingo,  Beiname  des  du  Quesnoij, 
Selbstmord  329  I 363. 

Fijt,  Joan.  Grabschrift  243,  Bent- 
name  414. 

Fiorillo,  Künstlerbiograph  220. 

Fischer,  A^-  Cath^-  Gattin  des  Benj. 
Blök  298  II  258. 

Flaman,  Bart.Lairesse  radirt  nach  ihm 
191 III 106*;  sieh  auch  Bartolettus. 

Flameng,  Radirung  144,  195  2), 

Flegel,G.  Lehrer  des  Jac.  Marrel  294. 

Flinck,  Gov.  Lehrer  434,Stilwandlun- 
gen  209  II  21,  Bilder  121,  430  II 
22,  angeblieheBilder  99,  424 II  25,, 
Aehnlichkeit  mit  Rembrandt  209, 
Teilname  am  Lucasfest  Ao.  1654 
447,  Bildnis  170,  185,  472  II 
25,  von  Hoogstraten  rühmend 
erwähnt  330. 

Flink,  Nie.  von  v.  d.  Werf  gemalt 
181  III  401,  besitzt  ein  Decken- 
gemälde V.  d.  Werfs  178  III 394. 

de  Flines,  Jac.  Glauber  arbeitet  für 
ihn  126  III  218,  Sammlung  95. 

de  Flines,  Phil.  Sammlung  138,  305, 
402,  404  III  118. 

Floris,  Frans  Schnellmaler  40  1 166, 
bei  de  Geest  erwähnt  338,  Lehrer 
des  Damiaan  v,  d.  Goude  373. 

Flud  van  Giffen,  Bildnis  5,  30, 
Sammlung  185  I 122. 

Fokke,  S.  Stich  93,  Auction  465. 

Fokkens,  Historiograph  Amsterdams 
152,  345. 


503 


Folkema,  J.  Stecher  11,  190. 

Fontaine,  Bildnis  161,  284. 

Fontein,  Eng.  seine  Frau  von  Lie- 
vens  gemalt  429. 

de  Fouquiere,  Lehrer  Phil,  de  Cham- 
pagnes  311  I 223. 

Fourment,  Hel.  Rubens’  Gattin  309 
I 71. 

Framenko,  lies  Fiamingo  329  I 363. 

Frank,  Francken  staffirt  Bilder  Ver- 
haeghts  123,  174  I 46. 

Franck,  Familie  39  I 51. 

Frank,  Laur.  Lehrer  Millets  324 
III  204,  Aufenthalt  zu  Lyon  52 
III  64. 

Francart,  Jacq.  Jesuitenkirche  205 
1 162,  angebliche  Bilder  105 1 163. 

Francken,  G.  Sammlung  168,  458 
III  17. 

Franchoys,  P.  Bildnis  230. 

Franciscus,  Graf  sieh  v.  Nadasti 
298  II  258. 

Franeius,  Prof.  Unterschrift  zu  einem 
Bildnis  Leopolds  202  III  295. 

Fraula,  Auction  27. 

Freres,  sieh  Dirk  Freres. 

Friedrich  v.  Böhmen,  von  Miere- 
veit gemalt  362. 

Friedrich  III  v.  Dänemark  von  v. 
Mander  III  gemalt  143,  422  I 251. 

Friedrich  III  v.  Brandenburg,  von 
Joh.Koerten  abgebildet202  III 304. 

Friedrich  Heinrich,  von  van  Dijck 
118  I 185,  von  Miere velt  gemalt 
362,  Maler  in  seinem  Dienst  98, 
112,  140,  236  ff.,  436  I 140, 
185,  298  II  342,  v,  Campen  sein 
Architect  385,  442,  er  verschenkt 
ein  Bild  von  Lievens  139  I 297; 
sieh  auch  Oranien. 

Friedrich  Wilhelm  v.  Brandenburg, 
von  de  Baen  93  II  312,  G.  F link 
121,  288,  425  II  22,  Spilberg 
gemalt  167  III  44,  kauft  Werke 
Lairesse’s  305,  Dan.  Mijtens  300 
und  Willeraans  malen  für  ihn 
181  II  234,  er  giebt  J.  Vaillant 
Aufträge  172  II  105,  Beziehun- 


gen zu  Uilenburg  404  II  294. 

Fris,  Pieter  sein  Bentname  Wel- 
gemoed  415  II  354,  345  f. 

Froschei,  Joh.  sein  Bentname  Sile- 
nus  415. 

Furnerius,  Abr.  Schüler  Rembrandts 
331. 

Furni,  beteiligt  an  Tapetenentwür- 
fen Genoels’  124  III  100. 

V.  Fürstenberg,  Fräul.  von  Spil- 
berg gemalt  167  III  44. 

van  de  Gaete,  Hendr.  Verleger  11, 
457. 

Gaillard,  M.  Verleger  34. 

V.  Galen,  Grabmal  204  III  381. 

Galenus  Abrahamsz,  mit  der  Scheere 
gefertigtes  Bildnis  202  III  302. 

Galle,  Corn.  Stiche  188,  343,  160 
III  164 

Galle,  Phil.  Stiche  199. 

Gallis,  P.Heimat  60  II  328, Bilder  60. 

du  Gardeijn,  Jul.  Schüler  302  -). 

Gassendus,  Petr.  Biographie  des 
du  Peijresc  320  ’). 

Gauda,  sieh  Goudt  267. 

V.  Geel,  Joost  bei  v.  Spaan  erwähnt 
400,  Bild  124  III  51. 

Geelvink,  Sammlung  157. 

V.  Geeresteijn,  Auction  463. 

Geertje  Pieters,  Magd  der  Maria  v. 
Oosterwijk  81  II  216. 

de  Geest,  Wijbr.  italienische  Reise 
113  '). 

Geestige  Willem,  Beiname  des 
W.  Buijtewech  394 

V.  Geilkerken,  Nie.  Stich  188. 

de  Geijn,  Jacq.  Urteil  über  Bailly  390. 

de  Gelder,  A.  Berichte  über  ihn 
16  III  206  ff  ‘,  Irrtümer  dabei 
214,  Lehrer  65,  70  III  206, 

Bilder  66,  76.  124,  466,  468  III 
208,  Bekanntschaft  mit  Honbra- 
ken  65  III  269,  von  Baien  nicht 
erwähnt  363. 

Genoels,  Abr.  Geburtsjahr  53, 
trifft  mit  v.  Bunnik  zusammen  54 
ni  340,  tritt  in  die  Römische 
Bent  ein  54  III  101,  Taufbrief 


504 


414  2),  Bilder  125  III  97,  Radi- 
rungen  186,  188  III  99,  Tapeten- 
entwürfe 97,  99  III  100,  Reise- 
beschreibung 52,  II  328,  Mit- 
teilungen an  Houbraken  324 III 
65,  101,  204. 

Gentil,  Beiname  des  Louis  Primo 
272,  282  I 253. 

Gentilesca,  Artem.  Bild  126  I 81. 

Gentilesco,  Hör.  Historienmaler  279, 
Bilder  125  I 80. 

Georg  I.  V.  England,  hat  Kneller  in 
seinem  Dienst  201 III  238,Thi*ons- 
besteigung  16,  als  Prinz  v.  Däne- 
mark von  Kneller  gemalt  108 
III  236. 

Geralds,  Balth.  Bildnis  185  I 122 
Anm. 

Gerards,  sieh  Marcus  Gerards. 

Gerbier,  Balth.  Bildnis  231  -). 

Gerrit  Pietersz,  Lehrer  des  P,  Last- 
man  228. 

Gerstdorp,  Joach.  von  v.  Mander 
III  gemalt  423. 

Gestel,  Cath.  Schwiegermutter  Asse- 
lijns  und  de  Heit  Stocades  53. 

de  Ghellinck,  Loridon  Sammlung  461. 

Gibbons,.  Mr.  Familienbild  107, 198 
III  357. 

V.  Giffen,  Flud.  Sammlung  185  I 
122  Anm.,  Bildnis  5,  30,  185. 

Gildemeester,  Auction  17,  21, 27,  462.' 

Giordano,  Luca  Bilder  58, 126 II 29. 

Giorgione,  beeinflusstRembrandt  469. 

de  Gisignies,  du  Bus  Sammlung  105. 

Giustiniani,  Hondhorst  275  und  San- 
drart  malen  für  ihn  265. 

V.  Glabbeck,  J.  Rembrandtschüler  414. 

Gladbek,  Bentname  414  II  352. 

Glatbeck,  Maler  zu  Utrecht  414. 

Glauber,  Diana  und  Joh.  Gottl. 
Houbrakens  Berichte  über  sie  67 
III  220.  i 

Glauber,  Joh.  Pol.  persönliche  Be- 
kanntschaft mit  Houbraken  67 
III  60,  Reise  nach  dem  Süden  401 
III  217,  Bilder  91, 126  III 218  f. 

V.  Glocester,  Herzog  von  S.  Luttich- 


huijs  431,  von  G.  Kneller  gemalt 
108  III  236. 

Goderis,Hans  vonAmpzing  gelobt378, 

Godewijck,  Marg.  Selbstbildnis  126 
I 317,  wird  in  Anschluss  an 
A.  M.  Schuurmans  behandelt  40 
I 316  f. 

Goedaard,  Landsmann  Houbrakens 
460. 

Goens,  Rijklof  von  Flink  gemalt  425. 

Goeree,  Jan  Zeichnung  des  Decken- 
gemäldes im  Amsterdamer  Rat- 
haus 350. 

Goeree,  W.  Kerklijke  en  weereld- 
lijke  historien  191,  227  I 41  f , 
Hochzeitsdatum  420. 

V.  d.  Goes,  sieh  Antonides  409. 

V.  Gojjen,  Jan  Lehrer  40,  218  I 
170,  Schnellmaler  40  I 166  f. 

V.  Goiien,  Marg.  Gattin  J.  Steens 
219  III  13. 

v.Goijen, Maria  Gattin  de  Claeuws  219. 

Gole,J. Verleger  554  und  Stecher  468. 

Goltzius,  Hendr.  Todesjahr  41 II 35, 
Nachahmung  von  zwei  Satyrn 
337,  von  de  Geest  erwähnt  338. 

Goltzius,  Hub.  Verwechslung  mit 
Piet.  Coeck  297  I 227. 

V.  Gool,  Joh.  Freund  und  Biograph 
Houbrakens  1,  10,  67,  erwähnt 
Bilder  von  ihm  5,  21,  24,  30, 
berichtet  über  die  Entstehungs- 
zeit der  G.  S.  15  f.,  rügt  deren 
Fehler  43,  teilt  Houbrakens  Todes- 
datum mit  16,  Mitteilungen  über 
Mich.  Carre  63,  über  Sim.  v.  d. 
Does  67  III  327,  über  R.  Griffier 
31  ^ ),  autoptische  Kenntnisse  89, 
Berichte  über  Haager  Kunstschätze 
90’). 

Gossaert,  Jan  Prager  Dombild  112. 

la  Gouche,  Fräul.  von  Ovens  gemalt 
i 405. 

V.  d.  Goude,  sieh  Damiaan  373. 

Goudt,  Hendr.  Stich  121,  189  I 54, 
Verhältnis  zu  Elzheimer  267. 

Goudvink,  Bentname  II  349,  des  J. 
Fijt  414. 


505 


Gouthoven, Chronik  vonHolland  388. 

V.  d.  Gouwe,  G.  Stecher  11,  201,  461. 

Govertsz,  sieh  Diderik  Govertsz. 

de  Graaf,  Andr.  yon  Lievens  ge- 
malt 429. 

de  Graef  v.  Polsbroek,  Jan  Samm- 
lung 130  II  9. 

de  Graef  v.  Zuidpolsbroek,  Pieter 
von  Ovens  gemalt  423. 

Graat,  Bar.  zugegen  beim  Lucas- 
fest  i.  J.  1654  447,  Beziehungen 
zu  Jan  Vos  428  *)  II  203,  Lehrer 
des  J.  H.  Boos  187  II  288,  Bilder 
91,  126  II  203,  Skizze  189  II 
206,  Bildnis  68  II  208. 

Graf,  Joh.  Andr.  Schüler  des  Jac. 
Marrel  294,  Gatte  der  M.  S.Merian 
440  III  221,  Verlag  441,  Zeich- 
nungen 67,  187  III  221. 

v.  d.  Graft,  Jan  Sammlung  394. 

Grafthon,  Sammlung  158  III  264. 

Graham,  Joh.  Lehrer  14. 

Grammont,  Marschall  nimmt  W. 
Vaillantmit  nachParis  289  II 103. 

le  Grand,  sticht  nach  Bramer  102. 

Grasdorp,  W.  Schüler  Stuvens  84, 
Bekanntschaft  mit  Houbraken  68 
III  376. 

Grauw,  Hendr.  Zeichnungen  59, 189 
II  190,  Arbeiten  im  Haus  im 
Busch  127  II  190. 

de  Grebber,  Ant.  Bilder  103,  127 
II  341. 

de  Grebber,  Fr.  Alter  381,  Lehrer 
Lely’s  329  *),  und  P.  Saenre- 
dams  250  I 174. 

de  Grebber,  P.  Fr.  angeblicher 
Lehrer  Lely’s  329  II  42,  Bilder 
127  II  122,  von  Angel  326,  und 
Hoogstraten  rühmend  erwähnt  330. 

Grenier,  Auction  28f. 

Greven,  Aleyda  Schülerin  des  W. 
Beurs  335. 

Griffier,  Rob.  seine  Staffagen  in  den 
Landschaften  Ruysdaels  31  '). 

Grill,  A.  Auction  25. 

Groeneveld,  sieh  v.  d.  Pot  v.  Groe- 
neveld  147. 


V.  d.Groes,  hei  v.Spaan  erwähnt  401. 

Grotius,  Hugo  von  Miereveld  ge- 
malt 427, 

Gruijter,  Auction  22. 

Grupello,  J.  Statue  205  III  353. 

Guarini,  sein  Pastor  fido  428. 

Guerin,  Auction  134. 

Guldewaghen,  J.  Jzn.,  Sammlung- 
127,  381  II  122,  Wohnung  204 
III  381,  wird  von  Ampzing  ge- 
priesen 378. 

V.  Gunst,  P.  Stiche  405,  460. 

Gustav  Adolf,  Dan.  Blök  arbeitet 
für  ihn  296  I 88. 

Haelwegh,  Adr.  Stiche  5,  30,  201. 

de  Haen,  Joh.  Schüler  des  Nie. 
Maes,  hat  Houbraken  in  seinem 
Dienste  2 I 130. 

V.  Haeriem,  Filips  Ph.  de  Koning 
malt  für  ihn  426. 

Haarsma,  Auction  29. 

de  Haas,  Abr.  Auction  462. 

Hägens,  Christ.  Stich  189,  432,  455 
II  88. 

V.  Hairen,  L.  Tod  16  III  17, 
Sammlung  97,  168  II  113,  III 
17,  Auction  18,  23,  25,  31. 

V.  Halen,  Arn.  Kunstliebhaber  und 
Dichter  68  III  129,  Sammlung 
101,  138,  413  I 176  III  131, 
Besitzer  von  Schellinks  Tagebuch 
51,  68  II  264,  Stiche  189,  453, 
472  III  131. 

Halma,  Pr.  Verleger  11. 

Halleman,  Thom.  bei  v.  Spaan  er- 
wähnt 400. 

Hals,  die  Familie  39,  450 1 90 — 95, 
Berichte  J.  Wielands  über  sie 
85  I 95. 

Hals,AdriaentjeGattinRoestratens63. 

Hals,  Dirk  & Frans,  de  Laer  mit 
ihnen  auf  eine  Stufe  gestellt  384. 

Hals,  Dirk  Häufigkeit  seiner  Bilder 
170,  Todesjahr  54  I 94,  325. 

Hals,  Pr.  Lebenswandel  219,  Beer- 
digungsdatum 54  1 94,325,Schwie- 
gervater  des  P.  Roestraten  62 
II 191,  Bilder  90, 127, 1 91,Selbst- 

33 


506 


bildnis  472,  Lehrer  Brouwers  77, 
Wouwermans,  nicht  v.  Delens 
261  III  309,  angebliches  Atelier 
262,  von  V.  Dijck  gemalt  118  I 91. 

Hals,  Joh.  Darstellung  Homers  427. 

Hals,  Nie.  kommt  in  der  Haarlemer 
Gilde  vor  450  I 95. 

V.  Halteren,  Bleker  malt  für  ihn 
98,  426  II  342. 

Hanneman,  Adr.  Vergleich  mit  Dan. 
Mijtens  250. 

v.  Hardenberg,  Jae.  Verleger  409. 

Hasselein,  sieh  Asselijn  293. 

V.  d.  Heck,  CI.  Dzn.  Bilder  128  II  7. 

V.  d.  Heck,  M.  H.  Ansichten  Eg- 
monds  128  II  8. 

Hector,  Bentname  des  B.  Appel  man 
414  II  357. 

Heda,  W.  CI.  Bild  7,  von  Ampzing 
gepriesen  378. 

V.  Heekeren  tot  Zuideras,  Samm- 
lung 123 

de  Heem,  Dav.  Davzn.  Vater  des 
J.  D.  de  Heem  251  I 210,  ihm 
zugeschriebenes  Bild  129. 

de  Heem,  J.  Dzn.  Geburtsjahr  41 

I 209,  Bilder  128  I 209. 

V.  Heemskerk,  Houbraken  malt  für 
ihn  13,  24  III  263. 

V.  Heemskerk,  J.  H.  Auction  463f. 

Heemskerk,  Seb.  von  v.  Spaan  er- 
wähnt 400. 

Heemskerk  v.  d.  Heck,  M.  Ansichten 
Egmonds  128  II  8. 

Heermans,  Piet.  liefert  Leinwand 
zu  Bildern  des  Dirk  Freres  124. 

V.  d.  Heijde,  Jan  Bilder  129  III  82. 

V.  Heil,  Dan.  Bild  130  I 237. 

V.  Heil,  J.  Bapt.  Alter  244. 

Heinrich  VIII  v.  England,  Bildnis 
seines  Grosskanzlers  283,  ange- 
bliches Bildnis  132,  283  I 276. 

Heinrich  v.  Nassau,  Berckmans  sein 
Hofmaler  248,  von  J.  Meijssens 
gemalt  143  I 356. 

Hellemans,  Corn.  Kusthändler  68 

II  218. 

Hellenbroek,  Abr.  Schriftsteller  11. 


Helmbreker,  Dirk  Bild  130  II  109, 
Freundschaft  mit  Genoels  52  II 
328  III  103. 

V.  d.  Heist,  Barth,  war  zugegen 
beim  Lucasfest  i.  J.  1654,  447, 
Bilder  122,  130,  456,  468,  472 
I 269,  II  9,  83,  angebliches 
Bild  155. 

de  Heit,  Jerem.  Taufe  53. 
de  Heit  Stocade,  Nie.  Geburtsjahr 
41,  französischer  Aufenthalt  216 

I 364,  Mitgliedschaft  der  Ant- 
werpener  Gilde  53,  Bilder  131, 
423  I 294,  366  f.,  Selbstbildnis 
230,  Genoels’  Mitteilungen  über 
ihn  52  III  64,  wird  von  Hoog- 
straten rühmend  erwähnt  330. 

Henkart,  Auction  464. 

Hendrik  Casimir  II,  Bildnis  durch 
J.  de  Baen  94  II  321. 

Henriette  de  Bourbon,  von  v.  Dijck 
gemalt  119  I 186. 

Henriette  Amalia  v.  Anhalt  Bildnis 
durch  J.  de  Baen  94. 

Henriette  Catharina  v.  Anhalt,  Dan. 

Mijtens  malt  für  sie  300. 
Henrietta  Maria  v.  England,  ihr 
Bildnis  durch  J.deBaen  92  II  305. 
Herculens,  sieh  Marietje  Herculens 
Heremyt,  Bentname  Swapevelts  292 

II  352. 

Heris,  Auction  464. 

V.  d.  Heul,  Bildnisse  seiner  Kinder 
174  III  285,  Sammlung  142 1 146. 
de  Heusch,  J.  Bild  131  III  364, 
von  Abr.  Genoels  gemalt  125 

III  103. 

V.  Heuszen,  CI.  von  Ampzing  ge- 
priesen 378. 

V.  d.  Heuvel,  B.  L.  C.  Auction  19. 
V.  Hillegaert,  Paul.  Tod  41 III  379. 
Hinloopen,  Jac.  Fzn.  von  v d.  Heist 
gemalt  429. 

Hinloopen,  J.  Jaczn.  Sammlung  120, 
144,  156,  208,  429—431,  I 260 
II  101. 

Hobbema,  Würdigung  bei  Lebzeiten 

110’). 


507 


Hodges,  kauft  einen  Houbraken23. 

V.  Hoek,  Christ,  besitzt  Decorations- 
malereien  Tiedemans  171 III  369. 

V.  Hoeck,  Jac.  Sammlung  114  f., 
156,  II  5,  127,  Auction  470. 

V.  Hoek,  Jan  Schüler  des  Rubens 
40  I 78. 

V.  Hoeck,  Rob.  Bildnis  111  II  50. 

Hoeckgeest,  Ger.  Gemälde  202. 

Hoeckgeest,  Joach  Bilder  91. 

Hoekwater,  Sammlung  145. 

V.  Hoeij,  bringt  Ossenbeeck  mit 
nach  Wien  290. 

Hoet,  Ger.  Bilder  131  III  241  f., 
Schüler  v.  Ryzens  69  I 129  III 
239,  Bekanntschaft  mit  Hou- 
braken  10,  mit  v.  Bunnik  54,  69 
III  239,  339,  Auction  157,  Urteil 
über  Vorstermans  69  III  199. 

Hoet,  Ger.  Jr.  Uebt  Kritik  an  van 
Gool  9,  12  »). 

V.  d.  Hoeyen,  Soph,  zweite  Frau 
Flinks  425. 

y.  d.  Hoeyen,  Rob.  Sammlung  153, 
422  I 215. 

y.  d.  Hoeyen,  W.  Antwort  an  y. 
Halen  überLairesse  408  f.  III 130. 

Hofman,  Sammlung  156,  381  II 123. 

Hofman,  P.  sein  Bentname  Janit 
zer  414  II  351,  III  101. 

Holfmann,  Sam  Bild  131  I 78, 
Schüler  des  Rubens  40  I 76. 

Hogendorp,  Auction  132’). 

Holbein,  Bildnismaler  419,  bei  de 
Geest  erwähnt  338,  Bilder  132, 
135’),  283  I 276. 

Holblok,  J,  Bilder  und  Lebensdaten 
130=). 

y.  Holy,  Muijs,  Sammlung  136  II  28. 

Holländer,  Auction  462. 

Hollar,  Wenz.  Stich  189,  232,453, 
I 218. 

Holsteijn,  Corn.  Bilder  132,  347, 
468,  III  324. 

Holsteijn,  Herzog  y.  Oyens  malt 
für  ihn  297  I 274. 

Holt,  A.  C.  & Soph.  Schülerinnen  des 
W.  Beurs  335. 


d’Hondecoeter,  Melch.  Lehrer  y. 
Roijens  76  III  74,  Berichte  des 
Jan  Weenix  über  ihn  85  III  73. 
I Hondius,  Abr.  Bilder  132  IH  318, 
j Bildnis  198  III  319,  yon  y.  Spaan 
; erwähnt  398. 

Hondius,  Henr.  Bildnis  231  ’),  233. 
I Hondius,  Wil.  Stecher  340. 
i Honingh,  Adr.  sein  Bentname  Los- 
senbruy  415  II  351,  IH  101. 
j Honthom,  Petr.  Sammlung  305. 
i Honthorst,  Ger.  Bilder  51,  133, 
I 150,  II  267,  Selbstbildnis  230, 
empfängt  den  Besuch  Rubens 
268  I 66,  taxirt  Werke  der  A.  M. 
y.  Schurman  205  I 315,  Lehrer 
Sandrarts  161  I 66,  Gespräch 
mit  y.  Linschoten  334,  Stilver- 
wantschaft  mit  Crabeth  Jr.  113  ’), 
Stiche  des  Corn.  Bloemaert  nach 
ihm  265,  yon  Hoogstraten  rüh- 
mend erwähnt  330. 

V.  Honthorst,  Wil.  Sandrarts  Mit- 
teilungen über  ihn  294. 

Hooft,  Kunstliebhaber  305,  Samm- 
lung 402. 

Hooft,  Christina  yon  Jac.  Bakker 
gemalt  429. 

Hooft,Dan.yonHoubraken  gemalt  30. 
j Hooft,  P.  Czn.  yon  Sandrart  gemalt 
431,  Brief  an  Barlaeus  333. 

Hooft  y.  Woudenburg,  Auction  463. 

de  Hooge,  Rom.  Bilder  124,  133 
III  257. 

de  Hooge,  Rom.  Stiche  69,  93, 186, 
189  II  310,  331,  Freund  yon  Ernst 
Stuyen  69  HI  378. 

y.  Hoogenhouck,  Anna  Wittwe  Jac. 
W.  Dellfs  d.  J.  354  II  57. 

Hoogenhuis,  Sammlung  131  1 294. 

y.  Hoogeyeen,  Ger.  Sammlung  143 
I 207. 

Hoogzaat,  Jan  Deckengemälde  133 
III  334. 

Hoogstraten,  die  yon  Baien  über- 
gangen 363,  ihre  Beziehungen  zu 
Dullaert  80  III  79. 

y.  Hoogstraten  Day.  Herausgeber 


508 


derGedichteDullaerts  406,  besingt 
das  Selbstporträt  Samuels  134, 
besitzt  das  Porträt  seines  Gross- 
vaters Dirk  56,  70  I 162,  mit 
derScheere  gemachtes  Bildnis  202, 
406,  421  III  296. 

V.  Hoogstraten,  Dirk  Stich  189  I 
159,  Bildnis  70,  189  I 162,  Bild 
133  II  45,  Todesdatum  56  1 161, 
Lehrer  seines  Sohnes  Samuel  330 
II  155. 

V.  Hoogstraten,  Fr.  Verleger  327, 
und  Dichter  15,  457,  Bildnis  408. 

V.  Hoogstraten,  Jan  Biographie  70 

II  168,  Grabmal  205 II 168,  Bild 
133  II  169. 

V.  Hoogstraten,  J.  Jr.  Gedichte  10  f., 
Bildnisse  30. 

V.  Hoogstraten,  Sam.  Biographie 
70  II  155,  Reisen  290  II  170, 
Bekannte  73,  403,  Schüler  70 

III  175,  206,  310,  Lehrer  Hou- 
brakens  3,  40,  458  f.  II  155  ff., 
Tod  3 II  167,  Bildnis  412,  Bilder 
5,  56,  70,  133,  165,  189,  453  I 
162,  293  II  157  f.  167.  Schriften 
4,  44,  70  II  161*,  Brief  70,  291 
II  170,  Gedicht  364 1 317,  Kunst- 
lehre 14. 

V.  Hooren,  Anna  von  v.  d.  Heist 
gemalt  429. 

V.  Hoorn,  Sym.  von  G.  Flink  ge- 
malt 430. 

Horst,  Ger.  Wzn.  Verwechslung 
mit  Drost  117. 

Houbraken,  Allgemeinheit  des 
Namens  1. 

Ho\ibraken,  Antoni  lies  Arnold  19. 

Houbraken,  Antonia,  Gattin  des  Jac. 
Stellingwerf  17,  Werke  17,  27. 

Houbraken,  Arn.  Biographie  1 ff., 
Lehrer  40  II  147  ff..  Reise  12 
I 68,  187  Gemälde  18  ff.,  ange- 
bliche Gemälde  26  ’),  32  i)  465, 
Copien  18,  Zeichnungen  14,  Vor- 
lagen für  Stiche  44,  69,  201,  457, 
460  I 204,  II  310,  Radirungen 
4,  14,  33,  190,  193,  327,  411, 


451  ’),  457,  I 204,  258,  II  129, 
161f.,208  III 121, Charakter  seiner 
Kunst  14,  Schätzung  durch  Zeit- 
genossen 6,  Auftraggeber  5,  7,  9, 
12  f.,  24  f.  III  263  f.,  Bildnis 
34,  409,  Sammlung  68,  193, 198 
II  138,  154  III 16,  Auction  17  i), 
Gedichte  201  III  256,  Pamphlet 
gegen  ihn  17’^),  458  ff,  Bezie- 
hungen zu  Zeitgenossen  4,  58, 
327,  449  II  161*  III  216. 

Houbraken,  Christina,  Gattin  des 
Ant.  Eiliger  17. 

Houbraken,  J.  Stiche  34,  108,  407, 
440,  451 '),  von  Verhuell  be- 
schrieben 15,  nicht  der  Verfasser 
von  Philalethes’  Brieven  10, 

Houbraken,  Jan,  Wittwe  1. 

V.  Houten,kauft  einen  Houbraken  20. 

Houwaart,  Huart,  Dav.  seine  Schwie- 
gersöhne 52  f.  III  64. 

Huart,  Ant®-  Frau  des  J.  Asselijn  53. 

Huart,  Joanna,  Gattin  des  Nie.  de 
Heit  53. 

V.  Huchtenburgh,  Joh.  Bild  408  ^), 
Stiche  186  II  331,  Hochzeit  415. 

Hupberts,  C.  sticht  für  Mortier  201. 

Huidekoopers,  Const.  von  Flink 
gemalt  430. 

Huidekooper,  Joan  als  Hopman 
einer  Schützencompagnie  349,  von 
Janssens  v.  Ceulen  431,vonLie- 
vens  gemalt  429,  Sal.  Koning 
malt  für  ihn  110,  431  I 344. 

Huidekoopers,  Maria  von  v.  d.  Heist 
gemalt  429. 

Huijghens,  Const.  Wohnung  204, 
443  III  381,  Bildnis  427. 

Huijghens  Jr.,  Christ.  Zeichnung 
427,  Tagebücher  108. 

Huijghens,  Theod.  Sammlung  256. 

V.  Huijsum,  [Jan]  von  v.  Halen 
besungen  408  “). 

V.  Huijsum,  Just.  Schüler  Berchems 
71 II 112,  Geburtsjahr  71 III  387. 

Hulft,  Ger.  von  Flink  gemalt  425. 

V.  d.  Hulk,Sammlung  97, 100  II 113. 

Hulot,  Auction  468. 


509 


Hunthom,Piet.Sammlung  138 III  114.1 

Hulp,  sieh  Huppe  205  III  181. 

V.  d.  Hulst,  P.  sein  Bentname  Boter- 
blom  414  II  349. 

Huppe , Aem.  & Sam.  Bildhauer- 
werke 205  III  181. 

letswaart,  Sammlung  144. 

Immenraadt,  Bilder  135  I 356. 

Isaak  Nicolai’,  Bilder  136  I 37,  Haupt 
einer  Künstlerfamilie  38  I 36  f. 

Isaaksz,  sieh  Pieter  Fransz.  ^ 

Isahella  Clara  Eugenia,  von  0. 
Vaenius  173  I 39,  vonvanDijck 
gemalt  119,  428  I 185,  Rubens 
ihr  vorgestellt  310,  Verhältnis 
zu  Francart  und  seiner  Nichte 
321  I 162. 

Isenhout,  Aufseher  der  Glasgemälde 
zu  Gouda  371. 

Jabach,  Sammlang  324. 

Jacob  I von  England,  von  v.  Dijck 
gemalt  120  I 186. 

Jacob  II  von  England,  hat  W.  v. 
d.  Velde  Jr.  in  seinem  Dienst 
198  II  326,  giebt  Wissing  Auf- 
träge 182  III  361,  als  Herzog 
von  York  von  S.  Luttichhuijs  431, 
und  J.  de  Baen  gemalt  94 II  312. 

Jacobsz,  sieh  Jurriaen  Jacobsz  und 
Lambert  Jacobsz. 

de  Jager,  El.  Gattin  des  Mich.  v. 
Musscher  420. 

Jan  Arentsz,  Zeitgenosse  Baillij’s  40 
I 120;  sieh  auch  de  Man. 

Jan  Beukelsz,  angeblicher  Vorfahre 
der  Brüder  Berckheijde  406. 

Jan  Rieuwertsz,  Verleger  433. 

Janitzer,  Bentname  des  P.  Hofman 
414  II  351  III  101. 

Janszen,  sieh  Pieter  Janszen 

Janssens,  Abr.  Rivalität  mit  Rubens 
40,  268  i 65,  79  f. 

Janssens  v.  Ceulen,  sieh  v.  Ceulen. 

Janssonius  v.  Waesberge,  Verleger 
335. 

du  Jardin,  Kar.  Bilder  134,  468 III 
56  ff.,  Nachrichten  Glaubers  über 
ihn  67  III  60,  218,  Tod  72 III  60. 


JelleReiniers, Glasgemälde  2031 149. 

Jentiel,  sieh  Gentil  282  I 253. 

Jeppes,  sieh  Antje  Jeppes. 

Jeugd,  Bentname  des  Monnavillo 
415  II  350  III  101. 

V.  IJk,  Joh.  von  L.  de  Jong  ge- 
i malt  397. 

I IJver,  erwirbt  einen  Houbraken  27. 
i IJvry,  Schagen  malt  fürihnl62II  31. 
j de  Jode,  A.  Bildnis  Lely's  454. 

de  Jode,  Mar.  Sammlnng  100  II 115. 

de  Jode,  Petr.  Sr.  und  Jr.  Porträt- 
stiche 231  f,  340,  342,  453— 455. 
i Johann  Georg,  sieh  Anhalt  425. 

I Joan  Maurits  von  Nassau,  von  J. 
de  Baen  94  II  313  und  G.  Flink 
gemalt  122,  288,  425,  Schieds- 
mann  zwischen  Brandenburg  und 
Cleve  421,  Bramer  237,  Abr. 
Willaerts  258  I 368,  Ovens  malt 
in  seinem  Auftrag  423, 

Johann  Wilhelm  v.  d.  Pfalz,  Statue 
205  III  353,  Sammlung  101, 
Gönner  v.  d.Werfs  178  III  394  ff. 

de  Jong,  van  Mander- Ausgabe  466. 

de  Jong,  Ger.  Lehrer  Blanckerhofs 
445  II  198. 

de  Jong,  Lud.  bei  v.  Spaan  erwähnt 
398,  Schützenstück  135  II  34. 

Jonkman,  D.  Stiche  6, 11,  34,  45D). 

Jongman,  W.  Stich  34. 

York,  sieh  Jacob  1194,  431 II  312. 

Jordaens,  Jac.  Bilder  135,  454,  468f. 
I 38,  II  155,  Aquarellentwürfe 
1901  155,  Lehrer  H.  Berckmans 
40,  248  I 158,  Hendr.  Carre’s  62 
III  382,  P.  Denker  s 373  11  93, 
P.  V.  Ruivens  77  III 290,  von 
de  Geest  erwähnt  338. 

Jordaens,  J.  Verwechslung  mit  Hans 
Jordaens  77,  226  I 21  III  290. 

Jordaens,  Hans  Geburtszeit  360 II 
28,  Bild  136  II  28,  Tätigkeit  für 
den  Prinzen  Moritz  226. 

Jorisz,  sieh  David  Jorisz. 

Josi,  Facsimile  von  Rembrandtzeich- 
nungen  194. 

Jurriaen  Jacobsz,  Geburtsort  62, 


510 


Bilder  136,  469  II  49,  Schüler 
61  II  49,  in  382. 

Juste,  Elis.  Gattin  des  Ger.  Uijlen- 
borg  420. 

Juweel,  Nic.bei  v Spaan  erwähnt401. 

de  Laer,  P.  Biographie  40  I 359, 

II  124,  Geburtsjahr  41,  Leh- 
rer 295,  Intriguen  gegen  ihn 
62,  218  II  75,  Todesjahr  219  I 
364,  Bilder  137  I 363,  Radirun- 
gen  183  III 183,  Bekanntschaft 
mit  Roestraten  35  II  75,  beein- 
flusst Asselijn  293  und  Ossen- 
beeck  290  II  170,  seine  Figuren 
von  Both  nachgeahmt  290  II 114. 

de  Laeter,  J,  sticht  für  Mortier  201. 

Lairesse,  Ernst  Tierstudien  137 

III  133. 

Lairesse,  Ger.  Bilder  7,  32  ^),  90, 
137,  305 1 270,  285,111  110—131, 
Staffagen  in  Bildern  Glaubers  126 
III  218,  Radirungen  190  f.  II 
255  III  106*,  111,  Bildnis  189 
III  131,  wird  von  Tiedeman  nach- 
geahmt 170,  von  Houbraken  co- 
pirt  18,  theoretische  Schriften 
44,  seine  Schätzung  207,  461. 

de  Lairesse,  Rein.  Vater  Gerards 
304  III  106 

Lambert  Jacobsz,  Hochzeit  427,  Be- 
kanntschaft mit  D.  R.  Camphuij- 
sen  434  I 126. 

Lampsonius,  Dom.  Erzieher  des  0.  v. 
Veen  308. 

Lamsveld,  S.  Verleger  und  Stecher 
336. 

V.  d.  Land,  Ph.  Auction  468. 

V.  d.  Landen,  Wil.  Mitglied  der 
Delfter  Gilde  447 

V.  d.  Lanen,  Christ.  Jacob,  nicht 
Christoffel  und  Jacob  2521221. 

Lanfranco,  Giov.  Wandmalereien 
138  II  268. 

de  Lange,  Dan.  von  J.  B.  Weenix 
gemalt  431. 

Lange  Pier,  sieh  Peter  Aertszen  419. 

Laporte,  Sammlung  130  '^). 

Laqui,  copirt  nach  Dou  115. 


I de  Largilliere,  Nie.  Bildnis  138.  184 
II  331. 

Lasmans,  Marg.  von  Lievens  gemalt 
429. 

Lastman,  P.  Geburtsjahr  38,  55, 
273  ’)  I 97,  italienische  Reise 
273  I 97,  132,  Schüler  393  I 
254,  296,  Beeinflussung  durch 

Rembrandt  209  *),  Bilder  138,  412 

I 98,  Bildnis  106  I 98,  von  Hoog- 
straten erwähnt  330. 

Lavecq,  Jac.  Lehrer  Houbrakens 
3,  40,  71  II  153,  Sammlung  192 

II  154. 

Leendert  de  Neufville,  P.  Sammlung 
13. 

Leers,  Auction  29. 

V.  d.  Leeuw,  G.  Anwesenheit  beim 
Tode  du  Jardins  72  III  60,  Tod 
72,  III  179,  Landschaft  139  III 
180. 

V.  d.  Leeuw,  Piet.  Lehrer  72  f.  III 
181,  310,  Mitgliedschaft  der  Gilde 
72,  448,  Lebenszeit  72  III 181. 

V.  Leeuwen,  Adr  Sammlung  394. 

V.  Leeuwen,  S.  Beschreibung  Lei- 
dens 392. 

Legrand,  Frescomaler  349. 

Leijdeckers,  G.  erste  Frau  des  J. 
Pzn.  V.  d.  Eeckhout  120. 

Leiden,  sieh  Lueas  van  Leiden. 

V.  Leijen,  Anth.  Dedication  des 
Gülden  Cabinet  243,  Sammlung 
260. 

Leijster,  Jud.  von  Ampsing  geprie- 
sen 378,vonSchrevel  erwähnt  386. 

Leleu  de  Wilhelm,  Auction  463. 

Lely,  P.  Houbrakens  Quellen  über 
ihn  79  II  41  sein  Name  van  der 
Faes  79,  Bildnisse  107,  139  II 
43,  III  235,  Gedicht  D.  v.  Hoog- 
stratens  ihm  zu  Ehren  410. 

Lengele,  Mart.  Bilder  91. 

V.  Lennep,  Auction  202. 

Leopold  II,  Kaiser  Krönung  289 
II  102,  von  J.  Vaillant  172 
II  105,  von  W.  Vaillant  gemalt 
172  II  103,  von  Job.  K.oerten 


511 


mit  der  Scheere  geschnitten  202, 
407  III  295. 

Leopold  Wilhelm, Erzherzog,  Samm- 
lung 236  I 140,  Beziehungen 
zu  J.  R.  Blök  373  II  93,  Coques 
242  II  40,  J.  V.  Hoeck  292, 
Mieris  145,  293  III  3,  D. Rijekaerd 
242  II  14,  Joach.  Sandrart  292, 
D.  Teniers  240. 

Lescaille,  Cath.  Gedichte  197,  418. 

Lescaille,  Jac.  Herausgeber  und 
Verleger  428. 

Lesire,  Paul.  Schützenbild  365, 
Radirung  197. 

Lesueur,  Eust.  Bilder  139  II  321. 

Leux,  sieh  Luijekx  70,  329  II 170. 

Licca,  Job.  Chr.  Stiefsohn  des  Wil- 
lemans  302  II  233. 

Liefring,  Corn.  Gebirgslandschaften 
334. 

V.  Lieshout,  Bout,  Auction  27. 

Lievens,  Jan  Name  92’),  Schüler 
Lastmans  391  i)Bilder  110  ’),  111, 
139,  142,  469  1 141,  297 II  251 III 
33,  Bildnisse  des  J.  Both  230,  232, 
deHeem  453,  und  Dan  Segers  455, 
Zeichnung  191  I 300,  Maltechnik 
328,  Beeinflussung  durch  Rem- 
brandt  209  2),  von  Hoogstraten 
erwähnt  330. 

Lyris,  Pamphlet  gegen  Houbraken 
458. 

Lijs,  Jan  Geburt  41  I 209,  sein 
Bentname  Pan  415  II  3541205, 
Bilder  143  I 206,  Nachahmer 
150  III  172. 

Lijvijus,  sieh  Lievens  453. 

V.  Lill,  Corn.  Auction  467. 

V.  Limborch,  P.  H.  Schriftsteller  11. 

V.  d.  Linden  v.  Slingelandt,  Samm- 
lung 31,  43,  124,  Auction  120, 
461,  463. 

Lingee,  sticht  nach  Metsu  144. 

Lingelbach,  Job.  Selbstbildnis  142 
II  147,  italienische  Reise  38  II 
145,  stafflrt  Landschaften  31’), 
Aehnlichkeit  mit  Schellinks  86, 
164,  208. 


V.  Linschoten,  Adr.  Berichte  über 
ihn  77  1 145,  Gespräch  mit  Hont- 
horst  334,  Bilder  142  I 146. 

V.  Linschoten,  Corn.  Adr.  Glaser, 
447  I 145. 

Linsen,  Jan  Nachrichten  über  ihn 
59  III  31,  Bilder  60,  142 III  31. 

V.  d.  Lippe,  Graf,  Baillys  Tätigkeit 
für  ihn  389. 

Lipsius,Just.angeblichesBildnisl95  ). 

V.  d.  Lisse,  Dirk  [nicht  Jan]  Betei- 
ligung an  der  Gründung  der  Haa- 
gerMalerconfrerie  450  I 244,Stand 
40  II  231,  Lehrer  40  I 129. 

Loequet,  Sammlung  129  ’),  sieh  auch 
Loquet. 

V.  Loen,  Rud.  von  Houbraken  ge- 
malt 30. 

Loir,  sticht  nach  Rubens  184  I 68. 

Lommelin,  A.  Stecher  343. 

Loo,  Bürgermeister  Sammlung  385. 

V.  Loo,  Jac.  zugegen  beim  Lucasfest 
i.  J.  1654,  447,  Bild  347. 

V.  Loon,  Bildnis  von  J.  Vos  be- 
sungen 431. 

V.  Loon,  Josina  von  Houbraken  ge- 
malt 465. 

V.  Loon,  P.  Wzn.  desgl.  465. 

V.  Loosen,  Snouck  Auction  26. 

Loquet,  Kusthändler  464. 

Loraine,  CI.  von  Both  nachgeahmt 
290  II  114. 

Loridon  deGhellinck,Sammlung  461. 

Lormier,  W.  Sammlung  467,  Auc- 
tion 20. 

Loskart,  Jasp.  Auction  134. 

Lossenbruy,  Bentname  des  Adr. 
Honing  415  II  351  III  101. 

Lot,Kar.  Römische  Reise  117  III 61. 

V.  Lothringen,PrinzessinBildnis  283. 

Louvois,  Sammlung  125  III  98, 
Tätigkeit  Sevesfür  ihn  166  III  98. 

Lover,Piet.  bei  v.Spaan  erwähnt  401. 

Luca,  sieh  Licca  302  II  233. 

Lucas  V.  Leijden,  von  de  Geest  er- 
wähnt 338,  Stilverwantsehaft  mit 
David  Jorisz  187,  209  I 22,  sein 
Enkel  319,  Stiche  201,  334. 


512 


V.  Ludick,  Lod,  Sammlung  256, 
Gedicht  Schelte’s  an  ihn  416, 
Sal.Koning  malt  für  ihn  110  I 344. 

Ludwig  XIII,  hat  Egmont  zum  Hof- 
maler 253,  wird  von  Ph.  de  Cham- 
pagne dargestellt  322  I 226. 

Ludwig  XIV,  Bildergeschenk  der 
Stadt  Amsterdam  95  II  240, 
Sammlung  106  II  221,  wird  von 
G.  Kneller  107  III  235,  und  von 
W.  Vaillant  gemalt  172  III 103, 
steht  Gevatter  über  ein  Kind 
A.  F.  V.  d.  Heulens  323  II  330, 
Darstellungen  seiner  Feldzüge 
145  II  330. 

Luycke,  Ger.  Sammlung  257,  Sal. 
Koning  malt  für  ihn  110  I 344. 

Luiken,  Jan  Lehrer  73  III  63,  253, 
Bild  72’),  Stiche  191,  201  III 
253,  Bildnis  201  III  256  mit  Bei- 
schrift von  Houbraken  72,  Schrif- 
tuurlijke  Geschiedenissen  457. 

Luijckx,  Hofmaler  zu  Wien  70  II 
170,  Freund  P.  v.  Laers  329. 

Luise  Henriette  von  Brandenburg, 
von  Flink  gemalt  288,  besucht 
Amsterdam  425. 

Lutma,  Joan  Sr.  Bildnis  428. 

Lutma,  Joh.  Jr.  Bildnis  1941271, 
Bildnisse  428. 

Luttichhuijs,  Sim.  Bildnisse  431. 

Maes,  Adr.  von  v.  Spaan  erwähnt 
401. 

Maas,  Dirk  Staffagen  in  den  Land- 
schaftenGlaubers  126, 143 III  219. 

Maes,  Nie.  nicht  erwähnt  bei  Baien 
363,  Lehrer  Joh.  deHaans  2 1 130. 

Maas,  Piet  & Gerr.  bei  v.  Spaan  er- 
wähnt 401. 

V.  Mabuse,  Jan  Prager  Dombild  112 
I 25. 

Machado,  Jac.  Hiskia  Sammlung 
176  III  164. 

Magnus,  Alb.  Verleger  412. 

Major,  Is.  Stiche  162,  191  I 57. 

le  Maire,  Catalog  24. 

Maijvogel,  Math,  bei  Sandrart  er- 
wähnt 295. 


de  Man,  Corn.  Biographie,  360  II 
90,  Anatomiebild  143  II  100. 

de  Man,  Jan.  Adr.  Biographie  40 
I 120  I 170,  Lehrer  van  Goijens 

40  I 170. 

V.  Mander,  Kar.  I Andromeda  417, 
Bildnis  200  I 251,  Stil  207,  per- 
sönliche Beziehungen  zu  Künst- 
lern 207,  autoptische  Kenntnisse 
89,  theoretische  Schriften  44,  Lob 
Jacq.  de  Bakkers  334,  Tod  39, 

41  I 251,  Quelle  Sandrarts  313 
I 280,  Vorgänger  Houbrakens  36. 

V.  Mander,  Kar.  II  war  Tapissier  143. 

V.  Mander,  Kar.  III  Bildnisse  143 
I 251. 

Manfredi,  beeinflust  Ger.  Seghers 
294. 

V.  Mansveldt,  J.  J.  Auction  19. 

Mantegna,  von  J.  Verkolje  copirt 
81,  200  III  283. 

V.  Mantua,  Herzogin  nicht  Herzog 
306  III  229. 

V.  d.  Mark,  Bibelausgabe  11,  190 

V.  d.  Marek,  Joh.  Auction  150. 

Marcanton,  Kindermord  191 II 112. 

Marchant,  Lamb.  Verleger  319. 

Marco,  Bischof  Bildnis  171  I 311, 
Anm.  3. 

Marcus  Gerards,  Stiche  191  142, 

Maria  Stuart,  Stickerei  203  II  265 
Anm. 

Maria , Königin  und  Statthal- 
terin Aquarelle  86  II  229  , 
besitzt  Bilder  Glaubers  126  III 
218,  Bildnis  durch  Lely  139  II 
43,  durch  G.  Kneller  107  III 
236,  durch  J.  deBaen93  II 312, 
durch  Wissing  182  III  361. 

Maria  de  Medicis,  Einzug  in  Am- 
sterdam 284  I 278,  Bildnis  durch 
Honthorst  428,  durch  W.  Vaillant 
172  II  103. 

Maria  Anna  v.  Spanien,  Bildnis  115 
III  350,  desgl.  als  Pfalzgräfin 
151  III  174. 

Maria  Anna  Luisa  v.  Toscanen, 
Bildnis  116  III  351. 


513 


¥ 


Maria  Sophia  v.  Portugal,  Bildnis 
115  III  350. 

Marietje  Herculens,  von  de  Moor 
gemalt  147  III  25. 

Mario  Farneso,  Aufenthalt  Bramers 
an  seinem  Hofe  237. 

Marlborough,  von  de  Moor  gemalt 
147,  411 III  345f., Darstellung  sei- 
nes Empfangs  in  Amsterdam  168 
III  320. 

V.  Marlen,  Corn^-  Schülerin  des  W. 
Beurs  335. 

Marseus,  Otto  Lehensdaten  41  1 357, 
Quellen  Houhrakens  über  ihn  73 
I 358  II  187. 

Martinitz,  Graf.  Roos  malt  für  ihn 
158  II  268. 

Masse,  J.  Bapt.  sticht  nach  Rubens 
184. 

Matham,  Diedr,  Enkel  des  Hendr. 
Goltzius  425  II  36,  Reisegefährter 
des  Corn.  Bloemaert  265,  Stich 
191,  451  I 336. 

Matham,  Jac.  Stich  106  I 336, 
Bildnis  231  f. 

Max  Emanuel  von  Baijern,  Büste 
204  I 248. 

V.  Mecklenburg,  Herzog  Dan.  Blök 
arbeitet  für  ihn  296  I 88  ; sieh 
auch  Friedrich  Adolf. 

V.  d.  Meer,  auf  einem  Glasgemälde 
der  Delfter  Kirche  dargestellt  352. 

V.  d.  Meer,  Joh.  de  Heem  malt 
für  ihn  128,  468  I 209,  Römi- 
sche Reise  117  111  61. 

V.  d.  Meeren,  Gil.  sein  Bentname 
Voordewind  415  II  360  III 101. 

Meerman,  Familienbild  166,  469 
mi  62. 

de  Meester,  Sammlung  80  I 374. 

Meijburg,  Barth.  Bildnis  143  II  260. 

de  Meijer,  Fr.  sein  Bentname  Uit- 
stel  415  II  354  III  102. 

de  Meijer,  [Hendr.]  von  v.  Spaan 
erwähnt  399. 

Meijers,  Glauber  arbeitet  für  ihn 
126  III  218. 

Meijers,  Jaq.  Auction  142. 


Meijering,  Alb.  Reisegefährter  Glau- 
ber s 67  III  210,  219,  arbeitet 
mit  ihm  zusammen  126,  143  III 
219. 

Meyssens,  Corn.  Stich  192  I 356. 

Meijssens,  Joh.  Geburtsjahr  41,  Bild- 
nis 143,  192,  232,  453  I 356, 
Verleger  einer  Bildnissammlung 
213,  und  des  Gülden  Cabinet  229, 
Unterschriften  seiner  Images  231. 

Meleager,  Bentname  des  J.  B.  Breu- 
ghel  415  II  355  III  101. 

de  Melo,  Franc.  Gönner  Casp.  Ket- 
schers 317. 

Mengelaar,  Bentname  des  M.  Bibe 
415  II  359  III  102. 

Menoie,  sieh  Monnoijer. 

Merian,  M.  S.  ihr  Stiefvater  293 
III  221. 

Merian,  Math.  Schüler  Sandrarts  284. 

Merlo,  Auction  60. 

I Metins,  Adr.  Bildnis  128  II  7. 

Metsu,  Gabr.  Geburtsjahr  38  III 40, 
mangelhafte  Kachrichten  über  ihn 
38  I 370,  von  Houbraken  gelobt 
208  III  16,  Bilder  115, 144,  469 
III  41,  Lehrer  v.  Musschers  57 
III  211,  Vorbild  des  J.  v.  Geel 
124,  400  III 51,  Umsiedlung  nach 
Amsterdam  466. 

Metsu,  Jacq.  seine  Frau  330  1). 

V.  d.  Meulen,  A.  F.  Bilder  145  II 
330,  seine  Stecher  186  II  331. 

V.  d.  Meulen, CI. Glasmaler  40  II  209. 

V.  d.  Meulen,  Corn.  Schüler  Hoog- 
stratens  70  III  310. 

V.  d.  Meulen,  Peter  Bildnis  138, 
184  II  331. 

Meulenaer,  sieh  Molenaer  386. 

Michel  Angelo,  von  Schagen  copirt 
163  II  31. 

Miel,  Jan  sein  Beiname  324. 

Miereveld,  Mich.  Bilder  114,  145, 
333,  362,  412,  427,  469  I 4811 
56,  Zeichnung  zum  Anatomiebild 
seines  Sohnes  145,  Lehrer  des  H. 
v.Vliet  355  1 121,  vonHoogstraten 
erwähnt  330. 


33* 


514 


Miereveld,  P.  Bilder  145  I 49, 163, 
angebliches  Bildnis  86  I 163. 

V.  Mieris,  Fr.  Bilder  91,  145  I 
269,  III  3 ff.,  Selbstbildnis  185, 
192  III  5,  angebliches  Bild  150, 
Lehrer  396  III  2,  Schüler  74 
III  343,  Gedicht  D.  v.Hoogstratens 
ihm  zu  Ehren  410,  yon  S.  v.  Hoog- 
straten erwähnt  330,  Schätzung 
durch  Houbraken  207. 

V.  Mieris,  Wil.  Bilder  8,  23,  147. 
Mignon,  Abr.  Lehrer  293  III  82, 
Schüler  83  III  372. 

Mytens,  sieh  Meijssens  192  I 156. 
Mijtens  ....  von  de  Geest  erwähnt 
337  f. 

Mijtens,  Dan.  Bildnismaler  300,  sein 
Bentname  Bontekraaij  414 II  349, 
Deckengemälde  149  I 244,  an- 
gebliches Bild  155. 

Mijtens,  Joh.  Geburtsjahr  41. 
Moeijaert,  Nic.von  Rembrandt  beein- 
flusst 209  2). 

Moelaert,  Jac.  Zeichnungen  192  III 
352,  Sammlung  187,  208  I 22, 
Bildnis  5 f. 

Molenaer,  Jan  Miense  von  Schrevel 
erwähnt  386,  Aehnlichkeit  mit 
Sorgh  166,  208  II  90. 

Molijn,  P.  von  Schrevel  erwähnt  383. 
V.  Mollen,  besitzt  Wandmalereien 
Hoets  131  III  241. 

Mommei’,  Eis.  Gattin  des  Joh. 

Huchtenburg  415. 

Momper,  [Jod.J  als  Felsenmaler  ge- 
rühmt 419. 

Momper,  sein  Bentname  Eervrugt 

414  II  352. 

de  Monconys,  Reisen  146,  176. 
Monmouth, Herzog  v.  von  G.  Kneller 
gemalt  107  III  235. 

Monnaville,  sein  Bentname  Jeugd 

415  II  350,  III  101. 

Monnoyer,  J.  B Blumen  147  III 100. 
Monogrammist  JO.  C.,  Identität  mit 

Joach.  Camphuijsen  211  O- 
del  Mont,  Deod.  Lebenszeit  55,  Vor- 
hersagung  247’),  irrtümliche  Le- 


bensdaten 214  I 96  f.,  Bilder 
147  I 96. 

Montereij,  Graf  lässt  Tapeten  an- 
fertigen 97,  99  f.,  124  f.  III 100. 

Montfoort,  P.  Lehrer  86. 

de  Mooij,  Corn.  bei  v.  Spaan  er- 
wähnt 399. 

deMoor,ErbenSammlung  182  II  188. 

de  Moor,  Car.  Lehrer  74  III 
343,  Bilder  91,  147,  452  f. 

I 270,  III  25,  345,  Mitteilungen 
über  Porcellis  74  I 213,  über 
sich  selbst  74,  Anecdoten  74  ’) 

II  110  III  25,  wird  rühmend 
erwähnt  461. 

Moreelse,  P.  Malweise  und  Mono- 
gramm 86,  Bildnisse  56,  148, 
454,  469  I 49,  57,  Bauwerk  205 
I 49. 

Morgenstern, siehSeij der  166  III  232. 

Moritz  V.  Oranien,  besitzt  Tapeten- 
entwürfe Orley’s  225  f.,  wird  von 
Miereveld  gemalt  362;  sieh  auch 
Oranien. 

Morny,  Sammlung  144. 

Mortier,  P.Bibelausgabe  201  III 231. 

Morus,  Thom.  Bildnis  30,  132,  283 
I 276. 

Moucheron.  Fred.  Berichte  über 
ihn  75,  von  v.  Halen  besungen 
408  0. 

Moucheron, Is.Bekannte  74  11230,111 
183,  Mitteilungen  über  seineNach- 
ahmung  Poussins  75,  148  II  298, 
in  Aussicht  gestellte  Erwähnung 
im  vierten  Bande  75  II  328. 

Mugart,  Sammlung  156  II  127. 

Müetens,  sieh  Mptens  300. 

Mujjs  V.  Holy,  Sammlung  136  II  28. 

Muijscher,  kauft  einen  Eastman  139. 

Muijskes  kauft  einen  Houbraken 
464. 

Mulder,  Jos.  Stiche  11,  13,  34,  75, 
201,  Mitteilungen  über  Hendr. 
Bogaart  75  III  247. 

Mulier,  Jr.  Piet  Römischer  Aufent- 
halt 75  III 183,  Bentname  Tem- 
peest  415  II  350,  II  183. 


515 


Müller, P.erwirbt  einenHoubraken26. 

Munnikhuiisen,  Jan  Stich  154,  192, 
432  II  316. 

Musius,  besitzt  das  Bild  des  Eras- 
mus 121  I 19. 

V.  Musscher,  Mich.  Hochzeitsdatum 
420,  Aufzeichnungen  57  III  211, 
Lehrer  218  III  211,  Beziehungen 
zu  Witsen  86  III  211,  Bilder  148 
f.  I 270,  III  212,  Bildnisse  405. 

Nadasti,  Fr.  Benj.  Blök  malt  für 
ihn  298. 

Naiven,  Math.  Bilder  149  f.  III  229, 
Geburtsjahr  306  III  229. 

Nani,  Ritter  Reisegefährter  v.  Diicks 
435  I 183. 

Nattier,  die  zeichnen  nach  Rubens 
184. 

v.  Neck,  Joh.  Bilder  32  ’),  124, 150, 
469  III  75,  Todesjahr  75  III  75. 

Neeffs,  Piet.Kunstgattung  211 1 221. 

V.  d.  Neer,  Aert  Geburtsjahr  150, 
Mondscheinmaler  211,  Würdigung 
bei  Lebzeiten  110’). 

V.  d.  Neer,  E.  H.  Bilder  150  f.  I 
270  III  172  f.,  Geburtsjahr  150, 
Lehrer  A.  v.  d.  Werfs  177  III 
393,  bei  v.  Spaan  erwähnt  399 
III  172. 

Neffs,  Jac.  Stecher  341. 

Netscher,  Casp.  Bildnis  34,  Gedicht 
D.  Y.  Hoogstratens  ihm  zu  Ehren 
410. 

Netscher,  Const.  Nachfolger  seines 
Vaters  316. 

Netscher,  Theod.  Pariser  Aufent- 
halt 316. 

de  Neufville,  P.  L.  Sammlnng  21. 

Neun,  Gemälde  412. 

Neven,  Philips  Auction  463  f. 

Nicolai',  sieh  Isaak  Nicolai. 

v.  Nidek,  Brouerius,  Zederijke  Zin- 
nebeeiden 457. 

d’Niese,  Is.  Daten  über  ihn  152. 

V.  Nieulandt,  Adr.  Lebensdaten  234 
I 42,  Lehrer  215,  234  I 42, 
Bildnis  230  f.,  von  v.  Mander 
gelobt  227. 


V.  Nieulandt,  G.  Bildnis  231  ’). 

V.  Nieuwveen,  Jac.  Verleger  405  “). 

de  Nijs,  Is.  Stillleben  151  III  88. 

Nijsen,  Eman.  Lehrer  Knüpfers  238 

I 233. 

V.  Nimwegen,  El.  von  v.  Spaan 
erwähnt  401. 

de  Nis,  sieh  de  Nijs  d’Niese  152. 

de  laNoire,  Gi.  Tapissier  125  III  97. 

Noirot,  Deckenmalereien  Hoets  in 
seinem  Hause  131  IIE  241. 

Nolin,  Sr.  Stiche  323. 

Nolleman,  Hendr.  Sammlung  128 

II  7. 

V.  Noorde,  C.  schabt  nach  P.  Hals 
472. 

Noorthei,  Jac.  sein  Giebel  von  v. 
d.  Werf  entworfen  205  III  402. 

V.  Noortlant,  Macht.  Jdr.  Bildnis 
139  I 297. 

Noppen,  Math.  Gatte  der  Sophia 
Holt  335. 

Nordwich,  erwirbt  einen  Pr.  v.Mieris 
147. 

Nore,  Copie  nach  dem  Ares  Bor- 
ghese 337. 

Nostitz,  Graf.  Willemans  arbeitet 
für  ihn  302. 

Noteman,  Hendr.  Bekannte  65,  76 
III 269,  Bildnis  76,  125,468111 
208. 

Nuijts,  Sammlung  109. 

V.  Odijk,  Sammlung  105  III  304. 

ten  Oever,  Hendr.  Schüler  des  Corn. 
de  Bie  216  i). 

Olfenbach,  sieh  Ulfenbach  267  I 53. 

Olfermans , Joh.  Bekanntschaft 
mit  Drillenburg  65  III  214,  sein 
Fach  76  III  215. 

Oldenburg,  Jac.  Bildnis  5,  30. 

V.  Oldenburg,  Graf  Bailly  an  seinem 
Hofe  tätig  389. 

Olivarez,  Gegner  des  Rubens  310. 

Olivier,  Miniaturmaler  419. 

Onder  de  Linde,  Ger.  Verleger 
406,  457. 

V.  Oort,  Ad.  Bildnis  198,  231  ’)  I 
38,  Schüler  309,  320  I 63. 


Oostür wijk,  Joan.  Verleger  440,  457. 

V.  Oosterwijck,  Maria  Geburtstag 
416,  Beziehungen  zu  y.  Aelst 
und  Geertje  Pieters  80  II  216. 

Oostfries,  Jos.  und  Cath^  Glasmaler 
40  II  209. 

V.  Oranien  ^),  Prinz  ernennt  Mie- 
reveld zum  Hofmaler  266. 

V.  Oranien  ^),  Prinz  Honthorsts 
Tätigkeit  für  ihn  276  I 149. 

Orions,  von  J.  B.  Weenix  gemalt 
177  II  81. 

V.  Orleans,  Herzog  von  W.  Vaillant 
172  II  103,  von  Th.  Eoos  gemalt 
303  II  289,  Sammlung  177, 181, 
470  III  403. 

V.  Orleij,  Bern,  identisch  mit  Bern. 
V.  Brussel  213  I 24,  Bilder  112, 
152,  471  I 25. 

Orpheus,  Bentname  des  Phil.  v.  d. 
Does  415  II  350,  111  102. 

V.  Os,  Diedr.  von  Ovens  gemalt. 

V.  Ostade,  Adr.  Aquarelle  86  1 347, 
Schüler  57  III  211. 

Oudaen,  Joach.  Bildnis  5. 

Oudenbach,  sieh  Uffenbach  232. 

V.  Oudshoorn,  Maria  Bildnis  109 

II  54. 

V.  Ourijk,  Auction  461. 

Ovens,  Jurr.  Schüler  Kembrandts 
40  1 273,  Bildnis  114,  405,431 
I 274,  Bilder  152  I 274,  Be- 
kanntschaft mit  Voorhout  83 

III  224. 

Overbeek,  Bonav.  v.  Wijnen  malt 
in  seinem  Aufträge  182  II  347, 
sein  BentnameRomulus  415  II  356. 

Paats,  Glauber  arbeitet  für  ihn  126 
III  218. 

Paets,  Adr.  v.  d.  Werf  arbeitet  für 
ihn  177  III  393,  Bildnis  181 III 
401,  Auction  179  III  400. 

Paets,  Ag.  von  v.  Musscher  gemalt 
405. 

Paats,  Corn.  Fr.  Mieris  malt  für 
ihn  146  III  4. 


Paats,  Wil.  Sammlung  146  III  4. 
Padoanino,  Bildnis  231  ^). 
Palamedes,  Ant.  Häufigkeit  seiner 
Bilder  170. 

Paling,  Is.  Schüler  des  A.  v.  d. 

Tempel  396  III  168. 

V.  Pallandt,  Floris  von  Moreelse 
gemalt  148  I 49. 

Pan,  Bentname  des  J.  Lijs  415 

II  354,  I 205. 

Paneratius,  Sammlung  305. 
Pappelendam  & Scheuten,  Auction 

21. 

V.  Pappenheim,  Maxim,  von  Hof- 
mann gemalt  296. 

! Parcellis,  sieh  Porcelllis  377. 
j V.  Parma,  Alex,  von  Otto  Vaenius 
gemalt  173  I 39. 

i V.  Parzijn,  Corn.  Kunsthändler  76 

III  246. 

Pater,  Alb.  von  v.  d.  Heist  gemalt 
429. 

Patijn,  Hendr.  Bildnis  408. 
Paudiss,SchülerRembrandts  401 273. 
Paulijn,  Hör.  Bekanntschaft  mit 
Voorhout  83  III  186,  Bild  153 
III  186. 

Paulus  V,  Papst  322  I 162. 

Pauw,  Corna-  von  v.  Zijl  gemalt  430. 
Pauw,  Im.  Auction  153. 

Pauw,  Rein.  A.  v.  Venne  malt  für 
ihn  357. 

Pauw,  Wil.  von  v.  Ziil  gemalt  169, 
430  II  226. 

V.  Pee,  Sammlung  102. 

V.  Pee,  Jan  Bild  153  III  88. 
Peeters,  Bonav.  Bildnis  231  *). 
Peeters,  Joan  Alter  244. 

! de  Peijresc,  CI.  Fahr.  Reisen  320 
I 117. 

Pels,  Andr.  Urteil  über  Rembrandt 
458. 

Penbroke,  Sammlung  102. 
Peneranda,  Graf  Beziehungen  zu 
ter  Borch  99,  183  III  34  if. 
Penninks,  bei  v.  Spaan  erwähnt  401. 


')  Moritz  oder  Friedrich  Heinrich,  2)  Friedrich  Heinrich  oder  Wilhelm  H. 


517 


Pepiin,  Mart.  Rivale  des  Rubens  ' 
40  I 78  f. 

Perselles,  sieh  Porcellis  398. 

V.  Persyn,  Rein,  hat  eine  Crabeth 
zur  Frau  368  I 29,  Stiche  192, 
452  I 29;  sieh  auch  Parzyn. 

Pester,  Deckenmalereien  Hoets  in 
seinem  Hause  131  III  241. 

Peter  der  Grosse,  mit  der  Scheere 
gefertigtes  Bildnis  202  III  300. 

Petit  Jean,  Beiname  des  J,  Miel  324. 

Peutemans,  von  v.  Spaan  erwähnt 
400,  desgl.  von  Houbraken  III 
322,  bemalte  Statue  205 III  322. 

Pfalz,  Kurprinzessin,  von  Th.  Roos  . 
gemalt  159,  303  II  289. 

Philalethes,  Pseudonym  Houbrakens 

10  ’),  458. 

Philerenis,  Pamphletendichter  461. 

Philipp  II  von  Spanien,  Bildnis  171 

11  311^),  in  einem  Glasgemälde 
dargestellt  203  I 31. 

Philipp  IV,  verwendet  Rubens  in 
seinem  Dienst  310  I 67,  vonter 
Borch  gemalt  99  III  36. 

Philipp  Wilhelm  v.  Oranien,  von 
Miereveld  gemalt  362. 

Philipp  Wilhelm  v.  d.  Pfalz,  von 
Spilberg  gemalt  167  III  43. 

Philips  Neven,  A.  Auction  463  f. 

Phoebus,  Bentname  des  Fr.  de  Wit 
413  II  348. 

Picart,  B.  sticht  nach  G.  Kneller 
108,  nach  Rubens  184  I 68. 

Piccardt,  Hendr.  von  Sterenberg 
gemalt  167  '). 

Pickfatt,  R. Auction  19,  22  f.,  26,  32. 

Picolet,  von  v.  Spaan  erwähnt  399, 
Lehrer  A.  v.  d.  Werfs  399  III  389. 

Pieck,  Auction  463. 

Pierson,  Chr.  Zeichnungen  192  II 
261,  Bildnis  153  II  260. 

Pieter  Aertszen,  Maler  von  Küchen- 
stücken 419. 

Pieter  Claesz,  von  Ampsing  geprie- 
sen 378. 

Pieter  Feddes,  Radirungen  192  I 
133,  Bildnis  188  I 133. 


Pieter  Fransz,  Fehler  für  Pieter 
Isaaksz  215,  227  I 42. 

Pieter  Janszen,  Geburtsjahr  41, 
Lehrer  J.  P.  Somers  78  I 357. 

Pietersz,  sieh  Geertje  und  Gerrit 
Pietersz. 

Pigage , Düsseldorfer  Galeriewerk 
394. 

Pijnacker,  Ad.  Bild  31,  Zimmerde- 
coration  156  II  97. 

Pijnas,  Jac.  von  Sehre vel  erwähnt 
383,  Vergleich  mit  de  Laer  384. 

Pijnas,  Jan  Bild  153  I 215,  Römi- 
sche Reise  273  I 132,  Aehnlich- 
keit  mit  Rembrandt  209  I 214, 
Beeinflussung  durch  ihn  209  ^). 

Pilkington,  Künstlerbiograph  220. 

de  Piles,  Rog.  verschweigt  seine 
Quellen  48. 

Pino,  Auction  462. 

Pitiscus,  S.  Schriftsteller  11. 

V.  d.  Plaas,  Dav.  Bildnisse  154, 
197,  411,  452  II  230,  307,  Tä- 
tigkeit für  Mortier  201  III  231, 
’wird  rühmend  erwähnt  461. 

Ploos  V.  Amstel,  Sammlung  195’). 

Pluijmer,  J.  Gedicht  109. 

V.  d.  Poel,  Egb.  von  v.  Spaan  er- 
■wähnt  399. 

Poelenburg,  Corn.  Bildnis  230  f. 
290,  Bild  7,  Schüler  40,  272  I 
128,  Besuch  des  Rubens  269  I 67. 

de  Poilly,  Sr.  Stich  192  II  154. 

Polen,  Prinzessin  von,  von  Spilberg 
gemalt  167  III  43. 

V.  d.  Poll,  Jan  Schützenstück  167 
III  53,  Bildnis  429. 

Polsbroek,  sieh  de  Graaf  v.  Pols- 
broek. 

Pommersfelden,  Auction  20. 

Pompe,  Christina  Bildnis  30. 

Pompe,  Sammlung  98  II  310. 

Poncet,  Freundschaft  mit  Phil,  de 
Champagne  312  I 226. 

Pontanus,  Historiograph  Amsterdams 
345.  a 

del  Ponte,  Jac.  Bilder  154’  II  271. 

Pontius,  P.  Stiche  44, 114, 160, 193, 


341—4,  451,  453  f.,  472  I 289, 
291,  Bildnis  231  ’). 

Pook-van  Pee,  Sammlung  102. 

Pool,  M.  Stiche  11,  13  ^),  182,  190, 
193,  201  II  347. 

de  Poorter,  W.  Bild  154  III  61. 

de  Pooter,  H.  Biographie  A.  de 
Bie’s  244,  248  I 152. 

Popta,  Sammlung  135,  430. 

Porcellis,  Jan  & Julius,  Aehnlichkeit 
ihrer  Bilder  209  I 213. 

Porcellis,  JanGemälde  7, 154,  412  II 
213,  Schnellmaler  40  I 166  f. 
von  Schrevel  383,  von  v.  Spaan 
erwähnt  398,  Mitteilungen  de 
Moors  über  ihn  74  I 213. 

Porges,  Auction  24. 

Post,  Fr.  Bilder  154  II  343  f. 

Pot,  Hendr.  Bilder  155,  185  1 122 
II 123,  Vergleich  mit  de  Laer  384. 

V.  d.  Pot  V.  Groeneveldt,Auction  147. 

Potter,  Paul.  Bilder  115,  156  11 
127,  Nachahmer  211,  Abstam- 
mung 76  II  125,  Bildnis  472, 
Nachrichten  über  ihn  7611  125. 

Pottgiesser,  Bilder  112. 

Poussin,  Nie.  Gehilfe  du  Chesne’s 
311,  Bilder  156  I 141,  Copisten 
148,  324  II  298,  Stecher  265. 

du  Pre,  Mart.  Sammlung  136  II  49. 

Primaticcio,  v.  Thulden  radirt  nach 
ihm  199  I 290. 

Primo,  Luis.  Verwechslung  mit 
Gentilesco  272  I 80. 

Puijtlinck,  Chr.  sein  Bentname 
Trechter  415  III  349,  II  359. 

Putman,  A.  C.  Auction  23. 

Quant,  Deckenmalerei  156  II  88. 

Quellinus,  Künstlerfamilie  39  291, 
Beziehungen  zu  Asselijn  53. 

Quellinus,  Art.  Reise  52  III  64, 
Bildnis  131,  243  I 294,  Anwesen- 
heit beim  Lucasfest  i.  J.  1654 
447,  Verwechslung  mit  seinem 
Namensvetter  255  I 294. 

Quellinus,  Er.  Lehrer  des  Jul. 
de  Geest  338,  Bilder  156  I 291. 

duQuesnoy,  sieh  Flamingo  329  I 363. 


Questiers,  Cath.  von  Danks  gemalt 
113,  406  III  319. 

Quinault,  Selbstmord  des  Cyrus  44, 
190  I 204. 

Quiter,  E.  Stich  95. 

Rabus,  P.  Biographie  Camphuijsens 
433. 

Racine,  Andromache  419. 

Raffael,  Selbstbildnis  156  III  352, 
Majolikaschüssel  58  II  271,  Nach- 
ahmer 269,  321  I 128,  Stecher 
265. 

Ragot,  Stecher  44,  160. 

Ratei,  Bentname  des  J.  B.  Weenix 
* 431  *)  II  77. 

v.Ravesteijn,Arn.Lehrerv.Roijens  76. 

V.  Ravesteijn,  Jan  Bilder  90  f.,  155, 
von  Hoogstraten  erwähnt  330. 

Reael,  Laur.  Bildnis  427. 

Reaal,  Soph.  Bildnis  30. 

V.  Reede,  God.  Bildnis  153,  423 
I 274. 

Reelant,  A.  Gedicht  zu  Ehren  der 
Joh.  Koerten  406  III  296. 

V.  Reenen,  Nie.  Mitteilungen  an 
Houbraken  76  II  129. 

Reinhart,  Andr.  Stecher  201. 

Reiniers,  sieh  Jelle  Reiniers  203 

I 149. 

Reijnst,  Const.  von  v.  d.  Heist  ge- 
malt 131,  429  II  9. 

Reijnst,  Ger.  Sammlung  137. 

Reijnst,  Lamb.  seine  Kinder  von 
Lievens  gemalt  140,  423  I 299. 

Rembrandt,  Lehrer  395  Schwa- 
ger 336,  Anwesenheit  beim  Lucas- 
fest i.  J.  1654  447,  Todesjahr 
396,  Stil  208—210  I 214,  260 

II  305,  Darstellung  der  Nacht 

461,  Einfluss  auf  seine  Zeitgenos- 
sen 209  ^),  Bilder  58,  152  f., 
156  ff.,  207  f.,  326,  333  f.,  338, 
346’),  427,  469,  471  f,  1259  ff., 
269  II  247,  Zeichnungen  und 
Radirungen  33,  54  193,  196, 

451  I 258  f.,  270  ff.  II  28, 
138,  255  III  65,  Schüler  und 
Nachahmer  40,  65,  117,  209 


302,  330  f.,  395,  407  1 273  II  ' 
21,  155,  233  III  79,  206,  Samm-  | 
lung  141,  334,  Beziehungen  zu  I 
J.  P.  Somer  78,  Berichte  Baldi-  I 
nucci’s  45  ^),  de  Geest’s  338,  ! 
Pels’  458,  Yondels  über  ihn  109, 

Renatus  t.  Sizilien,  Bild  158  II  231. 

Reni,  Guido  Altarbild  158  II  268, 
Bildnis  231  ’). 

de  Renialme,  Joh,  Kunsthändler 
157,  257. 

Renialmo,  Sammlung  138. 

Retor,  sticht  nach  y.  Geel  124. 

Reuven,  sieh  Ruiven. 

de  Reuver,  Sammlung  156. 

Revius,  Daventria  illustrata  274. 

Ribera,  Gius.  Bilder  158  II  268 
m 264. 

Richelieu,  Cardinal  Gönner  Phil,  de 
Champagne’s  312  I 225,  Bild- 
nisse 107  I 225, 

Ridolfi,  Quelle  Sandrarts  3121  280. 

Rietschoof,  H.  Bilder  60  f. 

Rieuwertsz,  sieh  JanRieuwertsz  433. 

de  Ry,  P.  D.  Bildnis  230,  232. 

V.  Rijck,  Gill.  Bildnismaler  416. 

de  Rijk,  Jac.  Zeichnung  418. 

V,  Rijck,  P.  Lehrer  354,  359. 

Rijckaard,  Genealogie  beiHoubraken 
falsch  252  I 217. 

Rijckaert,  Dav.  Grabschrift  243, 
Lehrer  und  Schwiegervater  des 
G.  Coques  242  11  40. 

Rijcks,P.Grabmal  J.  Delffs  205  II  57. 

V.  Riju,  sieh  Rembrandt. 

V.  Ryn,  Marga-  Bildnis  109  II  54. 

V.  Rijn,  Titus  angebliche  Radirung 
196  I 271. 

Rijngraaf,  Bentname  des  A.  Breughel 
415  III  101. 

Rijp,  Feijken  Yerleger  402. 

Y,  Rijzen,  W.  Lehrer  40,  69  1 128, 
Schüler  69  III  239, 

V.  Rijssen,Corn.  sein  Bentname  Satyr 
415  II  353. 

Rixtel,  P.  besingt  einen  Lairesse  138 
III 131,  ein  Porträt  Snellinxs  102, 
einBildv.G.Berckheijde  97  III 197. 


del  Roe,  sieh  del  Boe  299  III  234. 

Rösler,  Wettkampf  mit  Pauditz  297 
I 273. 

Roestraten,  P,  Bekannte  35  II  75, 
Mitteilungen  62,  218  II  75, 191. 

Roeters,  gemalter  Saal  87,  124  III 
184. 

Roghman,  Geertr.  Stich  56,  148, 
196,  454  I 57. 

Rograan,  Lamb.  Gedicht  56  I 57. 

Roghman,  Roel.  Zeichnungen  196 

I 173. 

Y.Rohan,Herzog  Sam.  Hofmann  malt 
für  ihn  296. 

le  Roy  d’Estioles,  Auction  116. 

y.  Roijen,  Wil.  Lehrer  76  III  74, 
Tätigkeit  am  Berliner  Hof  76^;. 

Romulus,  Bentname  des  BonaY. 
OYerbeek  415  II  356, 

Roodtseus,  sieh  Rotius  159  II  11. 

Roos,  Joh,  Heinr.  Bildnis  187  II 
288,  Radirungen  196  II  204,  288, 
j Biographie  302  Lehrer  187 
! II  288, 

Roos,  Phil.  Lebensskizze  58 II  279, 
Bilder  158  II  286  f.,  Zeichnung 
196  II  280. 

Roos,  Theod.  Lehrer  216  II  288, 
Bilder  159  II  289. 

Rozee,  Werke  61,  203  II  263. 

Rotius,  Jac.  Bilder  60  f,,  159  II  11. 

Rottenhamraer,  Hans  Stil  136  II  28, 
Schüler  231. 

Rouw,  Copie  nach  Berretini  159 

II  356. 

Rubens,  P.  P.  Biographie  213,  307, 
Lebenszeit  354  I 61,  Elternhaus 
233,  erste  Ehe  217,  Reise  161  I 
66,  RWale  40,  246,  276  f.  I 78 
ff.,  155,  Helfer  160,  234  I 84, 
86,  Schüler  und  Nachahmer  239, 
241,  291,  435  I 182,  289,  291 

, II  13,  Copist  170  II  31,  Bilder  44, 
159  f.,  467,  472  I 65,  68,  86  f., 
204,  II  31,  266  f.  III  141,  264, 
Stoffgebiet  419,  Yergleich  mit 
Rembrandt  207  I 269,  von  de 
Geest  erwähnt  338,  Aussagen 


520 


über  ter  Brüggen  437,  Sammlung 
121,  Bildnis  118,  231  f.  I 182. 

Ruchei,  Aeg.  Bildnis  v.  Veens  455. 

Rudolf  II  Kaiser,  Beziehungen  R. 
Savery’s  zu  ihm  232,  267  I 56, 
Tod  268. 

Rudolfi,  lies  Ridolfi  313  I 280. 

de  la  Rue,  Entlehnungen  aus  Hou- 
braken  220. 

de  Ruelles,  Pieter  Todesjahr  41 
III  379. 

Ruisdael,  Jac.  Iszn.  Verwechslung 
mit  seinem  Vetter  55  III  65, 
Werke  7,  31  ’),  Würdigung  bei 
Lebzeiten  110  1). 

V.  Ruijsdael,Jac.Salzn.  Beerdigungs- 
zettel 55  III  65. 

V.  Ruijsdael,  Sal.  von  Ampsing  ge- 
priesen 378. 

de  Ruijter,  M.  Azn.  vonLievens  141 
I 299,  und  Berckmans  gemalt  249. 

T.  Ruiven,  P.  Mitteilungen  über 
Linschoten  77,  142,  I 146,  über 
sich  selbst  77  III  290. 

Ruprecht  v.  d.  Pfalz,  Erfinder  der 
Schabkunst  334  II  103. 

Russeus,  sieh  Kusseus  369  l). 

Rutgers,  Adr.  Sammlung  138  III 
127. 

Saagmolen,  Mart.  Bild  160  III  63. 
Schüler  57,  73  III  63,  211,253. 

Saenredam,  Jan  Todesdatum  250, 
Biographie  250’). 

Saenredam,  P.  Bildnis  31  ’),  160  I 
175,  Zeichnungen  377,  von  Schre- 
vel  erwähnt  383. 

Zacharias  Paulusz,Schützenbilder  60, 
161  II  56. 

Sacchi,  Andr.  Corn.  Bloemaert  sticht 
nach  ihm  265. 

Sadeler,  Gil.  Stiche  162,  196  f.  I 
57,  276. 

Saftleven,  Corn.  bei  v.  Spaan  er-, 
wähnt  398,  Bilder  161  I 342, 
Stilverwantschaft  mit  Brouwer 
und  Teniers  208  I 342  f. 

Saftleven,  Herrn.  Stilperioden  209 
I 340,  Schüler  79,  Bildnis  230, 


Zeichnungen  197  I 341,  Alter 
344  I 342. 

Sandra,Hendr.von  v.  Zijl  gemalt  430. 

Sandra,  J.  W.  Auction  22. 

Sandrart,  Jac.  ist  identisch  mit 
Joachim  v.  Sandrart  39,  214  f., 
254  I 291. 

V.  Sandrart,  Jac.  Kupferstecher  zu 
Nürnberg  255. 

V.  Sandrart,  Joach.  Biographie  39 

I 276,  Aufenthalt  in  Wien  70 

II  170,  in  Frankreich  216,  287 
I 364,  Bilder  161,  268  427,431, 
469  I 66,  277  ff,  Copien  132  I 
276,  Zeichnungen  197  I 278, 
Schriften  44,  Quellen  48,  per- 
sönliche Bekannte  223,  Erwäh- 
nung des  Malers  Corn.  de  Bie 
216  II  288,  Berichte  überGoudt 
309,  über  J.  Lijs  402  I 205, 
Bildnisse  98  II  259,  Angriffe  ter 
Brüggens  gegen  ihn  437  I 133. 

Zandzak,  Bentname  des  Alb.  Clovet 
415  II  360,  III  101. 

del  Sarto,  Andr.  Fresken  162  II  267. 

Sasbout  Souburg,  Jacob  Schwieger- 
vater Houbrakens  4,  Bildnis  15, 
94,  467  II  312,  Sammlung  123 
I 52. 

Satvr,  Bentname  des  Corn.  v.  Rüssen 
415  II  353. 

Savery,  Hans  Vetter  des  Roel.  Sa- 
very  268. 

Savery,  Jacq.  Lehrer  des  Guil.  v. 
Nieulandt  235. 

Savery,  Roel,  Bilder  162  I 57  f., 
nicht  Lehrer  G.  v.  Nieulandts 
235  I 121,  Wahnsinn  57,  466, 
Bildnisse  56,  148,  230  f,  I 57. 

V.  Savoyen,  Herz.  166  III  232. 

V.  Savoyen,  Car.  Anwesenheit  beim 
Lucasfest  i.  J.  1654  447,  Bilder 
162,  428  II  53. 

Schaak,  bei  v.  Spaan  erwähnt  399. 

Schaap,  Verzeichnis  der  Schützen- 
stücke Amsterdams  346  1). 

Schaft,  Dom.  sein  Bentname  Wel- 
tevreden 415  II  360. 


521 


Schagen,  Gill.  Bilder  91,  160,  162 
II  31,  Selbstbildnis  205  II  32. 

Schalcken,  G.  Lehrer  70,  452  III 
175,  Schüler  74  III  343,  Bilder 
6,  163  I 270,  III  176  f.,  Zeich- 
nung 452,  von  Baien  übergangen 
363,  rühmend  erwähnt  461. 

Schalie,  Cardinal,  Bramer  arbeitet 
für  ihn  237. 

Scheyenburg,  B.  Lehrer  Blancker- 
hofs  445  II  198. 

Scheits,  Math.  Bekanntschaft  mit 
Voorhout  83  III  224,  biblische 
Darstellungen  197  II  187,  hand- 
schriftliche Notizen  83  *j. 

Schellinks,  W.  Biographie  52,  Tage- 
buch 51,  154  II  264  ff.,  Erwäh- 
nungen von  Kunstwerken  92, 
133  II  267,  Bilder  86,  163  II 
273,  Zeichnungen  197  II  270, 
Aehnlichkeit  mit  Lingelbach  208 
II  273. 

V.  d.  Schelling,  Sieuw.  Sammlung 
126,  143,  194  I 207,  270  11  29. 

Schelte,  D.  besingt  ein  Bild  Graats 
126  II  203. 

Schelte,  H.  Verleger  413. 

Schenk,  sieh  Tilmans  171  II  88. 

Schenk,  P.  Stiche  154,  197,  201, 
411,  452,  455. 

Schepers,  Sammlung  402. 

Schephert,  Jos.  sein  Giebel  von  v.  d. 
"Werf  entworfen  205  III  402. 

Scher  (nicht  Scherer),  Jac.  Lehrer 
Dan.  Bloks  296  I 88. 

Scherm,  sticht  für  Mortier  201. 

T.  Schie,  Frank  Bildnis  5 f. 

Y.  Schilperoort,  Coenr.  Lehrer  v. 
Goijens  391. 

V.  Schömberg,  Friedr.  Bildnis  107, 
198,  467  11  18. 

Schönborn,  Auction  30. 

V.  Schooten,  Jor.  Jugendgeschichte 
2,  218  I 130,  Schützenstücke 

60, 165 1 131,  LehrerKembrandts  ? 
396  I 255 

Schouman,  Aert  Zeichnung  93, 
Sammlung  145. 


Schonte,  Auction  462. 

Schonten,  Pappelendam  Auction  21. 

Schouwenburg,GrafBailly  an  seinem 
Hofe  tätig  389. 

Schovarts,  Christ,  sieh  Schwartz  213, 
311  I 153. 

Schrevelius,  Corn.  Familienbild  172. 
405  III  166. 

Schrevelius,  Theod.  seine  Harlemias 
39,  214  II  117,  122  ff. 

Schroeder,  C.  sticht  nach  y.  d.  Werf 
179. 

Y.  d.  Schuer,  Theod.  Deckenmale- 
reien 163  I 244. 

V.  Schuilenburch,  Joh.  Dedication 
der  G.  S.  34,  Sammlung  96, 144, 
163  I 82,  III  41,  176. 

Schuf,  Corn.  Schüler  des  Rubens 
40  I 77  ff.,  Zeichnung  102,  417  ')• 

Schut,  H.  Auction  21. 

Y.  Schuurman,  A.  M.  Bildnis  192 
I 316,  Selbstbildnis  197  I 314, 
geschnitzte  Bildnisse  205  I 315. 

Schwartz,  Christ,  richtige  Form  für 
SchoYarts  213,  311  I 153. 

Zeesteed,  Erijk  Yon  y Mander  III 
gemalt  423. 

Zeeus,  Jac.  Dichter  11,  457. 

Segers,  Dan.  sein  Name  ein  Patro- 
nymikon  92  '),  Grabschrift  243, 
Bildnis  139,  231  f.  1 141,  Gemälde 

165  I 140. 

Seghers,  Ger.  Tod  41  III  317. 

Seghers,  Here.  Würdigung  hei  Leb- 
zeiten 110’). 

Seijder,  Dan.  Bilder  166  III  232, 
Römischer  Aufenthalt  86  III  233. 

Seiliere,  Sammlung  144. 

Y.  Zesen,  Historiograph  Amster- 
dams 345. 

Setsers,  Corn.  Buchdrukkerpseu- 
donym  458. 

SeYe,  Gilb.  Zimmerdecorationen  125, 

166  III  97  f. 

Sevin,  CI.  Alb.  sein  Bentname  Echo 

I 414  II  353. 

! Y.  Sichern,  Chr.  Bildnis  des  David 

1 Jorisz  452. 


34 


d.  Lindeii 


V.  Zijl,  Ger.  mangelhafte  Nachrichten 
über  ihn  38  I 370,  Aufenthalt 
am  englischen  Hofe  41  II  225, 
Anwesenheit  beim  Lucasfest  i.  J. 
1654  447,  Stellung  in  Amsterdam 
170,  Bilder  6,  169,428,453,470 

II  226. 

V.  Zijlvelt,  A.  Sticht  nach  Hou- 
braken  5,  30. 

Sylvius,  Prof.  Kunstsammler  299. 

V.  d.  Sys,  K.  Verleger  201,  411, 
457  III  256. 

Sysmus,  Joan.  Malerbuch  255  ’). 
Sysmus  Jr.,  Dr.  als  Fahnenjunker 
gemalt  397 

Silenus,  Bentname  des  Joh.  Froschei 
415. 

Silvester,  von  Lievens  gemalt  142 

III  33. 

Sylvius,  radirte  Bildnisse  195  I 
271,  gemaltes  Bildnis  195"^). 
Simonneau,  Ch.  Stiche  184,  186 

II  331. 

Simpernel, Gregor.  Bildnis  117  II  90, 
Sinceer,  Beiname  des  Ar.  Teerling 
445  II  198. 

Zingaro,  sieh  Solario  166  II  267. 
Sinjeur,  Gov.  von  v.  Spaan  erwähnt 
401. 

Zinsendorf,  de  Moor  malt  für  ihn 
147  III  345. 

Six,  Joan.  Vondel  richtet  ein  Ge- 
dicht an  ihn  422  I 141,  Bildnis 
427,  seine  Frau  Marg^-  Tulp  von 
Flink  gemalt  425,  Sammlung 
138,  157,  334  I 98,  261. 

Six,  Joanna  von  Lievens  gemalt  429. 
Six,  Nie.  Familienpapiere  771318. 
Six,  Pieter  seine  Frau  von  Lievens 
gemalt  429,  Auction  140,  402. 
Six,  Wil.  Sammlung  157,  194  I 
261,  270,  Auction  141,  402. 

V.  Slingeland,  Bart,  sein  Salon  von 
Terwesten  ausgemalt  170  III 
269. 

V.  Slingeland,  Piet.  Schüler  Dou’s 
396  III  161,  Bilder  166,  469 

III  162. 


j V.  Slingelandt,  sieh  v. 

V.  Slingelandt. 

Slob,  Jan  Jansz.  Glasmaler  40  II 
209,  Bilder  61. 

Sluiter,  P.  Stecher  11,  201,  411, 
Rötelzeichnungen  200. 

Smees,  J.  Auction  18. 

Smeijers,  Notiz  414. 

Smith,  John.  Stiche  107  £,  182, 
197,  453,  455  II  17  f.,  326,111 
236,  319,  357,  361. 

Smits,  Lod.  Bild  166  III  67. 

Smits,  Sam.  Bilderentwürfe  334. 

Snaijers,  P.  Alter  244. 

Snellart,  CI.  Dordrechter  Maler  365. 

Snellink,  bei  v.  Spaan  erwähnt  399. 

Snelling,  Andr.  von  Ampsing  ge- 
priesen 378. 

Snellinx,  Fr.  Bildnis  102,  413  1 176. 

Snijders,  Fr.  Nachahmer  137. 

Snjjers,  H.  Stiche  198,  452,  454  1 38. 

Snip,  Bentname  des  Aug.  Terwesten 
415  II  349. 

Snoek,  Frau  von  Schalcken  gemalt 
163  III  176. 

Snoek,  Adr.  Sammlung  163  III  176. 

Snouck  V.  Loosen,  Auction  26. 

Snutfelaer,  Bentname  des  Marseus 
328  I 357. 

Sodijn,  Frau  Tochter  Adr.  v.  d. 
Yelde’s  78  III  90. 

Zoet,  Jan  Gedichte  127. 

Solario,  Ant.  Fresken  166  II  267. 

V.  Solms,  sieh  Amalia  v.  Solms. 

Somer,  J.  P.  Kunsthändler  78  II 
112,  187,  219  II 1 12,  sein  Lehrer 
78  I 357. 

V.  Son,  Jor.  Alter  244. 

Sonje,  Jan  bei  v.  Spaan  erwähnt  399. 

Sophia  Amalia  v.  Dänemark,  Bild- 
nis 423. 

Sorgh,  H.  M.  Geburtsjahr  64,  Bilder 
64,  166,  412,  431  II  90,  Stil  208 
II  90,  Schüler  64  III  244,  Er- 
wähnung bei  V.  Spaan  398. 

Sorgh,  H.  Sammlung  166  II  90. 

Souburg,  sieh  Sasbout  Souburg. 

Soukens,  Joh.  Houbrakens  Reise- 


523 


bekanntschaft  mit  ihm  78  III  202, 
Bild  79. 

Soutman,  P.  Bilder  155, 232,  Schüler 
des  Rubens  40  I 76,  Vergleich 
mit  de  Laer  384,  von  Ampsing 
erwähnt  378. 

Spagnoletto,  sieh  Ribera  158. 

Spanien,  König  v.  Jordaens  macht 
Tapetenentwürfe  für  ihn  27711  55. 

Speelhuis,  seine  Wohnung  von  v. 
Campen  entworfen  204  III  381. 

Spieringer,  (Spiring)  Bildnisse  161, 
284  f.  I 278,  Familienbild  114, 
287  II  3,  Sammlung  287,  besitzt 
das  Vorkaufsrecht  der  Bilder 
Dou’s  325  II  4*. 

Spiering,  Wil.  Sammlung  427. 

Sppk,  Aelbr.  Tod  410. 

Spilberg,  Joh.  Bilder  91,  167  III 
43  ff. 

Spinuiker,  A.  Unterschrift  zum  Por- 
trät Luikens  201. 

Spranger,  Barth,  von  de  Geest  er- 
wähnt 338. 

Sprong,  sieh  Verspronck  175,  381 

II  123. 

Spruijter,  erwirbt  ein  Bild  Hou- 
brakens  27. 

Zschille,  Auction  466. 

Stalbemt,  A.  Altersgenosse  des  Fr. 
Hals  55. 

Starrenberg,  Joh.  Bilder  167  f.  III 
311. 

V.  Staverden,  Jac.  Bildnis  125  III 
103. 

Steen,  Jan  Houbrakens  Lob  208 
III 16,  Anecdoten  217,  219 III 13, 
27,  Frau  74 1)  III  25,  Bilder  35, 
741),  80,  168,  458,  4701374,11 
245,  III  15  ff.,  25. 

Steen,  Phil.  v.  d.  Werf  malt  für 
ihn  178  III  393. 

V.  Steenre,  W.  Lehrer  40  I 130. 

V.  Steenwijk,  Hendr.  als  Architectur- 
maler  gerühmt  419,  von  Baillij 
^opirt  96,  389  I 118. 

Steenwinkel,  Hendr.  Lehrer  299 

III  286. 


Stella,  CI.  Stiche  156,  198,  469  I 
141,  312. 

Stellingwerf,  Jac.  Zeichner  17. 
Stenglin,  D.  Sammlung  19. 
Sterenberg,  Joh.  sieh  Starrenberg 
167  III  311. 

Stevers,  sieh  Palamedes  360  I 303. 
V.  Stimm,  Graf  Tätigkeit  Baillijs 
au  seinem  Hofe  389. 

V.  Stimm,  Gräfin  von  J.  Meijssens 
gemalt  144  I 356. 

Stocade,  sieh  de  Heit  423,  447 

I 294. 

Stoke,  Melis  Reimchronik  200 1 32. 
Stoop,  Dirk  Sohn  eines  Glasmalers 
300. 

Stop  (Stoop\  Corn.  Sandrarts  Mit- 
teilung über  ihn  300. 

Stooter,  Corn.  nicht  Egmont  Cor- 
nelisz  Stooter  215  I 171. 

Stork,  Abr.  Bild  168  III  320. 
Strazio  Veluto,  sieh  Gil.  Fermout 
330. 

V.  Streek,  Hendr.  Kirchenbilder  169 

II  292. 

V.  Streek,  Jurr.  Bildnisse  168  II 
290,  292  I 283. 

V.  d.  Streng,  Sammlung  105  1 134. 
Stuven  ,ErnstBekanntschaft  mit  V oor- 
hout  83  III  372,  Beziehungen 
zu  Rom.  de  Hooge  69  III  378, 
Lehrer  Grasdorps  68,  84  III  376, 
Lebenswandel  69  III  257. 

V.  Suchtelen,  Nie.  Sammlung  150 

III  172,  Auction  60,  154. 
Zuijeker,  Reijer  Clzn.  von  Ampsing 

gepriesen  378. 

V.  d.  Steur,  Ger.  Maler  und  Samm- 
ler 98  II  199. 

Zuideras,  sieh  v.  Heeckeren. 
Zupderhoef,  Jon.  Stich  198. 
Zuidpolsbroek,  sieh  de  Graaf. 

V.  Zuilichem,  sieh  Hupghens  204 
III  381. 

V.  Swanenburch,  Jac.  Iszn  Lehrer 
Rembrandts  393  ’). 

Swaneveld,  Herrn.  Bild  31. 

Swart,  J.  Verleger  34. 


524 


Zweliug,  Diedr.  Bildnis  424. 

V.  Swieten,  Schlosscastellan  370. 

V.  Swieten,  sieh  Bicker  van  Zwieten 
427. 

V.  Zwieten,  Auction  164. 

V.  Swol,  Christ.  Sammlung  305. 

V.  Zwei,  Hendr.  giebt  Tybout  Auf- 
träge 370. 

V.  Swol,  Herrn.  Sammlung  148  II 
298,  Auction  470. 

Taets  V.  Amerongen,  Sammlung  101. 
Taxis,  Sammlung  256. 

Teissier,  kauft  einen  Houbraken  27. 
Tempeest,  Bentname  P.  Maliers  d. 

J.  415  II  350,  III  183. 

V.  d.  Tempel,  Abr.  Hochzeit  seiner 
Eltern  427  '),  Bilder  91,  Copist 

169,  Schüler  57,  74,396111  168, 
211,  III  343. 

Teniers,  Dav.  Bilder  35,  470  I 372, 
Stilverwantschaft  mit  C.  Saftleven 
161,  208,  398  I 342  f. 
Tentenier,  Piet.  von  de  Bie  gerühmt 
261. 

Terborch,  sieh  ter  Borch. 
Terbruggen,  sieh  ter  Brüggen  437 

I 133. 

Terlee,  Bild  170  III  61. 

Ter  westen,  Aug.  Biographie  79  III 

268,  Anwesenheit  beim  Tode 
Begeijns  79  II  48,  Schüler  79 

II  222,  Ankauf  der  Sammlung 
Odescalchi  79  II  302.  Bekannt- 
schaft mit  Houbraken  65  III 

269,  Malereien  76,  1701244,111 
269  f.,  Bentname  415  II  349. 

Terwesten,  Math.  Lehrer  Grahams 
14,  Nachforschungen  für  Hou- 
braken 79  II  41,  Kamin  stück 

170,  450  I 244. 

Testa.  P.  Stich  198  II  138. 

V.  Thielen,  J.  Phil.  Alter  244. 
Thierry,  Jac.  von  Schellinks  51, 
und  W.  Vaillant  gemalt  172  II 
266. 

Thoman  v.  Hagelstein,  J.  E.  Ge- 
burtsjahr und  italienische  Reise 
38  I 132. 


Thomson,  R.  Verleger  454. 

Thore,  Sammlung  und  Auction  468. 
Thovelingh,  Ing.GattinFlinks  349  ’). 
V.  Thulden,  Theod.  Radirungen 
199  I 290. 

Tiedeman,  Phil.  Bilder  91,  170  f. 
III  368  f. 

Tierens,  Seger  Auction  26,  113^), 
114,  1411). 

Tybout,  Wil.  Glasmalereien  203  I 
31  f.,  Zeichnungen  198  I 32. 
Tybout,  Wil.  Jr.  von  v.  Spaan  er- 
w’ähiit  399. 

V.  Til,  S.  Bildnis  5,  30. 

Tilman,  S.  P.  Bildnis  171, 189  II  88. 

Tilmans, Aquarelle  189  II  88. 

Tingnaghel,  Jan  Sammlung  256. 
Tintoretto,  Jac.  Malereien  171  II 
271,  Schätzung  durch  J.  Liis  279  I 
206. 

Tintoretto,  Mariette  Bildnisse  171 

I 31],  Anm.  3. 

Tizian,  Bilder  171,  417  I 276  f. 

II  272,  Nachahmer  276  I 254, 
Schätzung  durch  J.  Lijs  279  I 206. 

la  Toyliere,  Schagen  malt  für  sie 
163  II  31. 

Tollens,  J.  W.  Auction  466. 
des  Tombe,  Sammlung  102. 
la  Tombe,  Maler  196  II  28. 
la  Tombe,  nach  ihm  benannte  Ra- 
dirung Rembrandts  196  II  28. 
Tomberg,  Vater  und  Sohn  Glas- 
maler 40,  368  f.  I 27  ff.,  ihre 
Schriften  370  '). 

V.  Tongeren,  Joh.  Auction  470. 
Tonneman,  Hier.  Sammlung  145 

III  41. 

Toorenvliet,  Jac.  Porträtstück  172 
III  166. 

Tornbury,  Auction  27. 

Torrentius,  Joh.  Biographie  40  I 
137,  II  118. 

Tortarolus,  Marg.  von  v.  Zijl  ge- 
malt 430. 

Tournay,  Jasp.  Buchdrucker  368. 
Treehter,  Bentname  des  Chr.  Puijt- 
linck  415  II  359,  III  349. 


525 


Trip,  Hendr.  besitzt  ein  Kaminstück 
Bois  431. 

Trojel,  Verleger  11. 

Tromp,  Corn.  Bildnisse  141,  154, 
418  I 299  III  230. 

Tromp,  M.  Hzn.  Bildnisse  141,  424, 
Grabmal  204  III  381. 

Troost,  Corn.  Pastelle  149  '). 

Trouvain,  A.  stiebt  nach  Rubens  184. 

Trouwenharder,  Bentname  eines 
Marinenmalers  415. 

Tuldenus,  Diod.  Verwechslung  mit 
Theod.  V.  Thulden  344  I 291. 

Tulleken,  Gönner  des  Casp.  Ne- 
tseher 316  III  93. 

Tulp,  Marg.  von  Flink  gemalt  425. 

Tulloch,  Jam.  Sammlung  463. 

Twent,  Auction  464. 

Uffenbach,  Phil.  Altarbild  172153 
Anm.,  Lehrer  Elzheimers  232. 

V.  Uffenbach,  Z C.  Reisebeschrei- 
bung 11  2),  138. 

Uilenburg,  Ger.  Landschaften  172 
II  294,  Hochzeitsdatum  420,  lässt 
Lairesse  137  III  110,  Paulijnfür 
sich  arbeiten  143  III  186,  Auc- 
tion 404  II  296. 

Uitstel,  Bentname  des  Fr.  de  Meijer 
415  II  354,  III  102 

Ulenborg,  sieh  Uilenburg  420. 

V.  d.  Ulft,  Jac.  Bilder  6 f.,  160, 
Stand  40  II  231. 

Ulrich,  Auction  461,  464. 

Ulrich  Anton  v.  Wolfenbüttel,  v. 
d.  Werf  malt  für  ihn  179  III 
399. 

V.  Utrecht,  Adr.  Bildnis  231  ^). 

Vaenius,  Otto  Bruder  des  P.  v.  Veen 
395. 

del  Vaga,  Per.  Fresken  172 II  269. 

Vaillant,  Bern.  Hochzeit  416,  von 
V.  Spaan  erwähnt  400  II  204. 

Vaillant,  Jac.  Bildnis  172  II  105. 

Vaillant,  Wal.  Bildnisse  51,  172, 
404,  431  II  103,  266,  Schabkunst- 
blatt 170. 

du  Val,  sieh  Duval. 

Valck,  G.  sticht  für  Mortier  201. 


de  Valk,  P.  Selbstbildnis  173,  184 
I 120. 

de  Valck,  Sim.  erster  Lehrer  A.  v. 

Venne’s  356  I 136. 

V.  d.  Valckert,  Warn.  Bilder  173 
I 215. 

Valentyn,  Fr.  Pastor  und  Orientalist 
460. 

Valentins,  Sammlung  332. 
Vallet,  Auction  464. 

Vanderdort,  Catalog  der  Gemälde 
Karls  I V.  England  139. 

Vasari,  Quelle  Sandrarts  313  I 
280. 

Vastricks,  Elis.  van  Ovens  gemalt 
431. 

V.  Veen,  A.  = A.  v.  d.  Venne  230  ’), 
V.  Veen,  Corn.  seine  Aufzeichnun- 
gen 449  f. 

V.  Veen,  Gert  Bildnis  des  Otto 
Vaenius  455. 

V.  Veen,  Oct.  Lehrer  226,  Schüler 
227,  309,  320  I 46,  63,  Bilder 
173,  233  I 39,  Emblemata  199 

I 39,  Bildnis  472  ; sieh  auch  0. 
Vaenius. 

V.  Veen,  P.  Bild  395. 

Veen,  Piet.  von  v.  Spaan  erwähnt 
401. 

v.  d.  Veer,  P.  Verleger  190. 

V.  d.  Velde,  Adr.  Berichte  seiner 
Tochter  56,  78  I 355,  III  90, 
Schüler  72  f.  III 187, 310,  Bilder 
173,  470  III  90,  staffirt  Land- 
schaften 31  '). 

V.  d.  Velde,  Es.  Lehrer  des  P.  de 
Neijn  392  I 172,  Asselijns  293. 
V.  d.  Velde,  Jan  Bildnis  des  Tor- 
rentius  454. 

V.  d.  Velde  Sr.,  Wil.  Begräbnis- 
zettel 56,  78  I 355,  Grabinschrift 
56’). 

V.  d.  Velde,  Jr.  Wil.  Bildnis  107, 
198  II  326. 

Velters,  Graat  arbeitet  für  ihn  127 

II  203. 

Velthuizen,  Mitteilung  über  Dullaert 
80,  117,  407  III  79. 


526 


Venkel,  Graat  arbeitet  für  ihn  127 

II  203. 

V.  d.  Yenne,  A.  Bildnis  230  f.,  Il- 
lustrationen 199  I 136. 

V.  d.  Venne,  Huijbr.  Maler  358. 

V.  d.  Venne,  Pieter  Stoffgebiet  358. 

Verbeek,  Corn.  von  Ampzing  ge- 
priesen 378,  von  Sehre vel  er- 
wähnt 386. 

Verbijl,  J.  G.  Schüler  W.  Crabeths 
d.  J.  371. 

Verboom,  A.  Verwechslung  mit 
Akerboorn  92’). 

Verbuis,  Arn.  Bekannter  Drillen- 
burgs  65  III  214. 

Verburch,  Adr.  Maler  zu  Leiden 
389  I 118. 

Verbürg,  Glauber  arbeitet  für  ihn 
126  III  218. 

Verkolje,  Job.  Biographie  81  III 
282,  Umgang  mit  van  Asch  81 
I 236,  Schüler  40,  81,  299  II 
196,  III  285  f. 

Verkolje,  Joh.  Bilder  91,  174  III 
285,  Stiche  und  Zeichnungen  199 
I 236  III  283,  285,  Bildnis  451 
I 236,  Copie  81  III  283. 

Verkolje,  Nie.  Biographie  43,  82  ’) 

III  285,  Stiche  6,  177,  200,  465, 
Sammlung  200  III  283,  Berichte 
an  Houbraken  80  I 374,  II  216, 
III  283. 

Verhaeght,  Tob.  Schüler  234  I 46, 
Bilder  123,  174,  470  1 46,  Bildnis 
186,  230  I 63. 

Verhaast,  lies  Verharst  371  I 33. 

Verhagen,  Jor.  Zeichnungen  199 
III  203. 

Verhoek,  P.  Werke  419. 

Verhoeven,  sieh  v.  d.  Hoeven  422 
I 215. 

Verhout,  Const.  Verwechslung  mit 
Joh.  Voorhout  176,  418  III 
224. 

de  Verhulst,  G.  F.  J.  Auction  462. 

Verhulst,  Romb.  Grabmal  Tromps 
204  ’),  Anwesenheit  beim  Lucas- 
fest  i.  J.  1654  447. 


j Vermander,  sieh  v.  Mander 

Vermeer,  J.  Lehrer  361. 

Vermeulen,  Corn.  Stiche  184  I 68. 

Vermont,  Arn.  Bilder  412. 

Veronese,  Paul  Abendmahl  175  II 
268,  Stiche  nach  ihm  188  III  317, 
Nachahmer  276  I 255,  Schätzung 
durch  J.  Lijs  279  I 206. 

Verrijke,  E.  Schriftsteller  11. 

Verschoor,  Wil.  Bilder  362. 

Versehuring,  Hendr,  Berichte  über 
ihn  81  II  194,  Stand  40  II  231, 
Lehrer  434’)  II  193,  Bild  175 
II  195,  Bildnis  85  II  196. 

Versehuring,  Jr.  Hendrik  Sammlung 
470. 

Versehuring,  Wil.  Lehrer  81  II 
196,  III  286,  Berichte  über  seinen 
Vater  81  II  194,  in  Aussicht 
gestellte  Biographie  43  III  286. 

Verschnür,  Tiedeman  decorirt  seine 
Wohnung  171  III  368. 

Verschuier,  Aelb.  & Lieve  bei  v. 
Spaan  erwähnt  399. 

Verspronck,  Joh.  Schützenstücke 
175  II  123,  sein  Vater  Cornelis 
Engelsz  470. 

Vertangen,  Dan.  Lehrer  40  I 129. 

Verveer,  A.  H.  Bekannter  Drillen - 
bürge  65  III  214,  Allegorie  471. 

Verwilt,  Fr.  Lehrer  40  I 129,  von 
V.  Spaan  erwähnt  399. 

de  Vetti,  sieh  Jae.  de  Wett  300. 

V.  Vianen,  Paul.  Bildnis  428. 

Vianen,  sticht  für  Mortier  201. 

Vierly,  sieh  Viruly  399. 

Vilaan,  Phil,  von  v.  Spaan  erwähnt 
401. 

Vinckeboon,  Dav.  Zeichnung  431. 

Vinkkel,  Jac.  Verleger  420,  446. 

Vincentius,  D.  Schwiegersohn  de 
Baens  81  II  307. 

da  Vinci,  Leon,  von  Rembrandt 
copirt  195. 

V.  d.  Vinne,  Jan  und  Is.  Manus- 
cript  über  sie  82. 

V.  d.  Vinne,  Laur.  Sammlung  182 
II  76,  Bekanntschaft  mit  Hou- 


527 


braken  82,  182  II  76,  Biographie 
III  379. 

V.  d.  Vinne,  Vinc.  Notizen  über 
Haarlemer  Künstler  55  I 325,  II 
70,  Bildnis  472,  Todesjahr,  Bio- 
graphie, Nachlass  81,  420 II  210. 

T.  d.  Vinne,  kauft  einen  Houbra- 
ken  462. 

Viruly,  die  bei  von  v.  Spaan  er 
wähnt  399. 

de  Visscher,  C.  Stiche  137,  427  f. 

Visscher,  Joh.  Schüler  des  Mich. 
Carre  61  III  76,  Stiche  197. 

Visscher,  Nie.  Verleger  191. 

Visser,  P.  E.  S J.  Verleger  413 

Visser,  Theod.  Bildnis  125  III 103. 

Vlacq,  Adr.  Verleger  320^). 

V.  Vladderacken,  G.  Sammlung 
128  II  7. 

de  Vlieger,  besitzt  Wandmalereien 
Tiedemans  171  III  368. 

de  Vlieger,  Corn^-  Symonsdr.  Gat- 
tin des  P.  V.  Hillegaert  420 — 422. 

Vlieger,  Mr.  Jac.  Verwechslung 
mit  Sim..  de  Vlieger  215,  426 
II  326. 

de  Vlieger,  Sim.  Mitglied  der  Delfter 
Gilde  447,  von  v.  Spaan  erwähnt 
398  II  325,  Bild  175  II  325. 

V.  Vliet,  Abig.  Mutter  Lely’s  79 

II  42. 

V.  Vliet,  H.  Gemälde  202,  209  1 121. 

V.  Vliet,  Wil  Bildnismaler  209  ’). 

Y.  Vlooswijk,  Corn.  v.  d.  Heist  ge- 
malt 429. 

Voet,  Ferd.  Selbstbildnis  175 1 269, 
Zeichnungen  und  Eadirungen  200 

III  341. 

de  Vogel,  J.  Thomzn.  Sammlung 
134  III  56. 

de  Vogel,  Vogelaar,  Kar.  sein  Bent- 
name  Distelbloem  415  II  349, 
III  103. 

de  Vois,  Ary  Bilder  176  III  163  f. 

Vollenhove,  Bern.  Geburtsjahr  421. 

Vollenhove,  J.  Uebersetzung  des 
Broukhusius  421 III  296,  Gedicht 
auf  Lely  80  II  44. 


Vol marin,  yon  v.  Spaan  erwähnt 
399. 

da  Volterra,  Dan.  Fresken  176  II 
269. 

Vondel,  J.  v.  d.  Vorstelijke  Warande 
der  Dieren  191  I 42,  Gedicht 
über  das  Lucasfest  446  III  329, 
Bildnisse  108,  143,  423—5,  427 
I 252  II  53. 

Voordewind,  Bentname  des  Gil.  v. 
d.  Meeren  415  II  360,  III  101. 

Voorhout,  Joh.  Geburtsjahr  306  III 
229,  Bild  176  III  227,  Selbst- 
bildnis 472,  Mitteilungen  an  Hou- 
braken  82  ff.  445  II  290,  III 185  f., 
224,  372,  386. 

V.  d.  Voort,  de  la  Court  Sammlung 
158  II  287. 

Y.  d.  Voort,  P.  de  la  Court  Dedi- 
cation  der  G.  S.  34. 

Vorsterman,  Joh.  Schüler  79  III  203, 
Landschaft  176  III  200,  Bezie- 
hungen zu  Hoet  69  III  199,  240. 

Vorsterman,  Luc.  Stiche  126,  200, 
341  f.,  344,  452—5  I 157. 

de  Vos,  Sammlung  194. 

Vos,  Jan  ein  yon  Houbraken  misyer- 
standenes  Gedicht  140,  216  I 299, 
Gedicht  über  das  Lucasfest  446, 
über  den  Tod  Flincks  424,  Bild- 
nis 142’),  191  I 300. 

de  Vos,  Paul  Jagdbilder  1761  29  L 

Vosmerus,  Mich.  Principes  Hol- 
landiae  199  I 32. 

Vossius,  Ger.  yon  Sandrart  gemalt 
427. 

de  Vouw,  Joh.  von  y.  Spaan  er- 
wähnt 401. 

Vranequart,  Jacq.  Bildnis  230. 

Vranex,  sieh  Franck. 

Vranex,  Seb.  Bilder  123  I 52. 

Vredenburg,  seine  Kinder  yon  J. 
Verkolje  gemalt  174  III  285. 

Vreede,  Corn.  .Bild  431. 

Vreem,  Anth.  Tod  84  III  384. 

Vreeswijk,  Auction  193. 

de  Vries,  Sammlung  402. 

de  Vries,  Abr.  Grabschrift  431. 


528 


de  Yries,  Hans  von  de  Geest  er- 
wähnt 338. 

de  Vries,  N.  Verleger  14. 

Vriesen,  lies  Vroesen  372  I 178. 

de  Vrije,  A.  Gzn.  Aufseher  der 
Glasgemälde  zu  Gouda  369  — 371. 

Vroesen,  Adr.  Gattin  des  W.  Cra- 
beth  Jr.  372  I 178. 

Vroom,  Corn.  von  Ampsing  und 
Schrevel  erwähnt  383. 

Vroom,  H.  Schüler  382. 

V.  d.  Vugt,  Auction  29. 

y.  d.  Waaij,  A.  R.  Auction  462. 

de  Wael,  Corn.  Schlachtenbild  176 

I 154. 

de  Waart,  P.  Auction  465. 

V.  Waes,  A.  Schüler  W.  Crabeths 
d.  J.  371  f. 

V.  Waesberge,  Janssonius,  Verleger 
335. 

V.  Waesbergen,  Elis.  Gattin  des 
Wil.  Goeree  420. 

Wabbe,  (Waben)  Jacq.  Bilder  59  f., 
177  II  11 

Wackerbaart,  Römischer  Aufenthalt 
74  II  230. 

Wagens velt,  Maria  Gattin  E.  H. 

V.  d.  Neers  150  III  173. 

Walraven,  Anna  Cath.  Bildnis  465. 

Wal  vis,  J.  Sammlung  113  I 178, 
Biographien  Goudaer  Künstler 
39  I 26  fif.  II  90  ff. 

Waterloo,  Anth.  Bilder  84  II  51. 

Weenix,  Jan  Berichte  an  Houbraken 
84  II  82,  III  73,  Staffagen  85 

II  51,  steht  in  Kurpfälzischem 
Dienste  85  III  353. 

Weenix,  J.  Bapt.  Schüler  85  II 
111,  Bilder  6,  177,431,467,470 
II  81  f.,  113,  angebliche  Bilder 
106  1),  Bildnis  131 II  83,  Berichte 
seines  Sohnes  über  ihn  85  II  82. 

Weijerman,  Jac.  Plagiat  Houbraken  s 
220,  seine  Bildnistafeln  34. 

Welgemoed,  Bentname  des  P.  Fris  j 
415  II  354,  345  f.  | 

V.  Welinkshofen,  Alex.  Mitschüler  i 
de  Laers  bei  Joh.  del  Campo  295.  j 


Wellekens,  J.  B.  dichtet  zu  Ehren 
der  Joh.  Koerten  406  III  296. 

Weltevreeden,  Bentname  des  Dom. 
Schaft  415  II  360. 

V.  Wenclinchoven,  Corn.  Römischer 
Aufenthalt  295  ^). 

V.  d.  Werf,  Adr.  Bilder  91,  177  ff., 
405,  408,  470,  I 270,  III  392  — 
404,  Selbstbildnis  34,  472,  Giebel- 
entwürje  205  III  402,  Lehrer 
399  III  389,  Tätigkeit  für  Kur- 
pfalz 91  ^),  Schätzung  durch  Hou- 
braken 207,  von  V.  Spaan  erwähnt 
400,  rühmend  erwähnt  461, Urteil 
über  II.  ter  Brüggen  438  1 135. 

V.  d.  Werf,  Maria  von  ihrem  Vater 
gemalt  408. 

V.  d.  Werf,  Pieter  Bilder  180. 

V.  d.  Werfif  v.  Zuidland,  Auction 
463. 

Westerveit,  von  v.  Spaan  erwähnt 
398. 

Westhovius,  F.  G.  berichtet  über 
H.  Verschuring  85  II  196. 

de  Wet,  Jac.  Bekanntschaft  mit 
Roestraten  35  II  75,  Intriguen 
gegen  P.  de  Laer  62  II  75,  von 
Schrevel  385,  und  Sandrart  er- 
wähnt 300. 

V.  Wevlinchoven,  Alex.  Student 
295  '). 

Wharton,  Lord  Sammlung  120  III 
237. 

Wieland,  J.  Kunstfreund  85  I 95. 

Wiercx,  (Joh.  od.  Jer.)  Lehrer  des 
H.  Hondins  233. 

V.  Wieringen,  CI.  Cornzn.  Marine- 
maler 382. 

Wigmana,  Ger.  Bekannter  Houbra- 
kens  86  I 163,  Römische  Reise 
86  III  233. 

V.  Wijk,  Cath'i-  Wittwe  Blancker- 
hoflfs  83  1). 

Wijk,  Jan  Bilder  62,  107, 182, 197 
II  17  f. 

Wijk,  Thom.  Bild  7,  Stilverwant- 
schaft  mit  Sorgh  166,  208  II  90. 

Wijmers,  Anna  Bildnis  427. 


529 


Wijnauts,  Jan  sein  Name  92,  Staf- 
fagen seiner  Landschaften  31  i). 
V.  Wijnen,  Dom.  Bilder  182  II  347. 
de  Wilde,  J.  Berendts,  Auction  466. 
de  Wilhelm,  Leleu  Auction  463. 
Wilhelm  I v.  Oranien  Bildnisse 
185,  362  I 122,  zusammen  mit 
den  seinigen  357,  Allegorien 
ihm  zu  Ehren  155  1 122,11  123. 
Wilhelm  II,  Zug  gegen  Amster- 
dam 164,  Bleecker  426  II  343, 
und  Teniers  arbeiten  für  ihn  240 

I 345,  Bildnisse  118,  139  I 185 

II  43;  sieh  auch  Oranien. 
Wilhelm  III,  Bildnisse  93  ff,  99, 

107,  128,  182,  202  I 209,  II 
312,  III  37,  236,299,  361,  Sam- 
lung  115,  126,  305  11  5,111  218, 
Auction  12  I 86. 

Wilhelm  V,  Sammlung  155. 
Wilhelm  Ludwig  t.  Nassau,  Bildnis 
362  1). 

Willarts,  A.  Auferweckung  des  La- 
zarus 412. 

Willaerts,  Ahr.  Geburtsjahr  41, 
Bildnis  232. 

Willaerts,  Ad.  Lebenszeit  354  I 
60  f.,  Bildnis  230  f.,  Ansicht 
Dordrechts  365,  Stoffgebiet  215 

I 60. 

Willeborts,  sieh  Thom.  W.  Bos- 
schaert. 

Willemans,  Mich,  sein  Vater  216 

II  233,  Bilder  181  f.  II  234. 
Willmann,  Petr.  Vater  Michiels  301. 
Willing,  Nie.  Nachfolger  v.  Dijeks 

300. 

Willinks,  Dl.  Dichter  11. 

Willis,  Arn.  Verleger  11,190,457. 
Wiltschut,  Sammlung  177  II  82. 

V.  Winge,  Jod.  Bild  338. 

Winkler,  Sammlung  143. 

Winter,  Bentname  des  Corn.  Bloe- 
maert  265. 

de  Wise,  G.  soll  heissen  de  Nise  151. 
Wissing,  Wil.  Bildnisse  182,  198 

III  361. 

de  Wit,  sieh  de  Wet  385. 


de  Wit,  Er.  sein  Bentname  Phoebus 
415  II  348. 

de  Wit,  Jac.  Bilder  150. 

Withoos,  Al.  Bilder  60  f.,  Berichte 
an  Houbraken  73,  86  II  187. 
Withoos,  Math.  Bilder  61,  182  II 
188,  Heimat  60  II  186,  Berichte 
Somers  über  ihn  78  II  187. 
Witsen,  Corn.  besitzt  Deckenmale- 
reien Bloems  431,  Bildnis  429. 
Witsen,  Jon.  Kunstmäcen  7,  8, 10, 
57,  86,  III  211,Tod  10,  12,Samnf- 
lung  86,  149,  163  f.  I 347,  II 
273,  Auction  9,  20,  23. 
de  Witt,  Brüder  Bildnisse  93,  202 
II  306,  III  298. 

de  Witt,  Corn.  Allegorie  zu  seiner 
Ehre  69,  93,  189  II  306,  310. 
de  Witte,  Em.  Anwesenheit  beim 
Lucasfeste  i.  J.  1654,  447,  Bilder 
168,  182  I 283,  II  292,  Nach- 
ahmer 169,  355  I 121,  II  292. 
de  Witte,  Gasp.  Bildnisse  125,  243 
II  103. 

Wladislaus  IV,  sein  Hofmaler  238. 
de  Wolf,  Sammlung  144,  402 III  41. 
de  Wolf,  Jac.  Bilder  182  III  313  f. 
V.  d.  Wolf,  Rein.  Sammlung  412. 
Wolfart,  Art  Bildnis  188  I 180. 

V.  Wolfegh,  Graf  Brand  seines 
Schlosses  251  I 216. 

V.  Wolfen büttel,  Herzog  Sammlung 
168  III  16. 

Wolfgang  Wilhelm  v.  d.  Pfalz, 
Bildnis  167  III  43. 

Wolters,  Sammlung  136  II  49. 

V.  Woudenberg,  Auction  463. 
Woumans,  Coenr.  Bildnis  454. 
Wouters,  Fr.  Bildnis  231  f. 
Wouters,  Gom.  Bildnis  125 III 103. 
V.  Wouw,  Auction  23. 

Wouwerman,  Jan  Landschaft  82, 
182  II  76,  Aehnlichkeit  mit  sei- 
nem Bruder  208  II  76,  Lob  Hou- 
brakens  208  III  16. 

Wouwerman,  Phil.  Intriguen  gegen 
P.  de  Laer  35,  62,  218  II  75, 
Beerdigungszettel  55,  219  II  70, 

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Lehrer  261  f.,  Schüler  248,  278, 
Nac  ahmer  31 L,  165,  401  II 
273,  Bild  135  Stil  208,  466 
II  76,  von  Schrevel  erwähnt  385. 
Wrangel,  Feldnaarschall,  Bildnis 
143  II  260. 

Wttewael,  Joach.  Zeichnungen  371. 


Wubbels,  Käufer  eines  Eeckhout 
468.  . 

Wulfhagen,  Schüler  Rembrandts 
40  I 273. 

Wulfraat,  Math.  Berichte  an  Hou- 
braken  86  II  229,  Biographie 
III  248. 


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